G Ban unsere venars u ES pen ren e > * ABHANDLUNGEN KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. 1874. AB:«IANDLUNGEN DER “KÖNIGLICHEN prenauı AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1874. 2 ur> BERLIN. BUCHDRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (G. VOGT) UNIVERSITÄTSSTR. 8. 1875. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. (HARRWITZ UND GOSSMANN.) Mathematische Klasse. er Messung des Widerstandes, den Plauscheiben erfahren, wenn sie in nor- ER maler Richtung gegen ihre Ebene durch die Luft bewegt werden. NUDE A RE EN Philosophisch-historische Klasse. RCHHOFF: Ueber die Schrift vom Staate der Athener . RMS: Ueber den Begriff der Psychologie SurTıus: Ueber Wappengebrauch und Wappenstil im Eiieciischen An (Mit NASEN) ner ne Er ee ee ee Een Die Bo Bere, oO Duke er ee re ot Marei Diaconi vita Porphyrii episcopi Gazensis . ee: Jahr 1874. Di Akademie der Wissenschaften feierte am 29. Januar den Ge- burtstag König Friedrich’s des Zweiten durch eine öffentliche Sitzung, welche von dem an diesem Tage vorsitzenden Secretare, Herrn Curtius, mit einem Vortrage „die Idee des Königthums in ihrer geschichtlichen Entwickelung bis auf Friedrich II* eröffnet wurde. Diese Rede ist im Monatsberichte gedruckt erschienen. Am 26. März hielt die Akademie eine öftentliche Sitzung zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs, welche der an diesem Tage vorsitzende Secretar, Herr du Bois-Reymond, mit einer Rede „über eme Akademie der deutschen Sprache“ eröffnete. Dieselbe ist im Monatsberichte ab- gedruckt. Hierauf trug der vorsitzende Secretar den Bericht über die im letzten Jahre eingetretenen Veränderungen des Personalstandes der Akademie vor. Sodann las Herr du Bois-keymond, als Vorsitzender des Curatoriums der Humboldt-Stiftung für Naturforschung und Rei- sen, den Jahresbericht dieser Stiftung vor. Derselbe findet sich im Monatsberichte abgedruckt. Hierauf trug derselbe den Jahresbericht über die Arbeiten der Akademie vor. VII Zum Schlusse las Herr Mommsen eine Abhandlung über die römische Tyrannis. In der am 2. Juli gehaltenen Leibnizischen Sitzung hielt der vorsitzende Secretar, Herr Mommsen, die Einleitungsrede, in wel- cher er auf Leibniz universale Stellung als Staatsmann und als Forscher hinwies und die für die Akademie aus ihrer Stellung zu Leibniz sich ergebenden Verpflichtungen entwickelte. Hierauf hielten die seit der Leibnizischen Sitzung des vori- gen Jahres neu eingetretenen Mitglieder ihre Antrittsreden. Die des neuen Mitgliedes der philosophisch - historischen Klasse, des Herrn Hercher, beantwortete Herr Curtius, die der Herren Siemens und Virchow, der neuen Mitglieder der physi- kalisch - mathematischen Klasse, Herr du Bois-Reymond, als Secretare der betreffenden Klassen. Herr Kummer trug darauf als Secretar der physikalisch - mathematischen Klasse den Bericht über die Steiner’schen mathe- matischen Preisaufgaben vor. Die am Leibniztage 1872 gestellte und jetzt zur Erledigung kommende Preisaufgabe lautet: „Ein convexes Polyeder sei seiner Art nach gegeben, d.h. dergestalt, dass man die Anzahl seiner Flächen, seiner Kanten, seiner Ecken kennt, dass man für jede Fläche die Kanten und Ecken, welche ihren Umfang bilden, und die Anordnung, in der sie auf einander folgen, angeben kann, dass man ebenso für jede Ecke die Flächen und Kanten, welche in ihr zusammenstossen, und die Anordnung, in welcher sie auf einander folgen, angeben kann. Von einem in so weit bestimmten eonvexen Polyeder sei überdies für jede seiner Flächen der Inhalt gegeben. Alsdann soll das Polyeder so bestimmt werden, dass sein Volumen ein Maxi- mum wird... . er IX Die Lösung dieser Aufgabe, welche bisher nur für den Fall des Tetraeders geleistet worden ist, d. h. die Angabe sämmtlicher Bedingungen, welche im Fall des Maximums erfüllt sein müssen, wird für alle convexen Polyeder gewünscht. Einer geometrischen Lösung muss eine zur Begründung ihrer Richtigkeit genügende analytische Erläuterung beigefügt sein.“ Da keine Preisarbeiten eingegangen waren, wurde der Vor- schrift des Statuts gemäss, der am heutigen Tage fällige Preis von 600 Thlrn. dem Herrn Luigi Cremona, Director der polytech- nischen Schule in Rom, als Anerkennung für seime ausgezeich- neten geometrischen Arbeiten zuerkannt. Die Preisaufgabe selbst wird wiederholt. Die Arbeiten sind bis zum 1. März 1876 einzu- senden. Der Preis beträgt 600 Thlr. Die Vertheilung erfolgt am Leibniztage 1876. | Hierauf trug Herr Mommsen die Ergebnisse der akademi- schen Preisaufgaben und die neu zu stellenden vor, Bewerbungsschriften um die aus dem von Miloszewski’- schen Legate von der philosophisch -historischen Klasse im Jahre 1865 gestellte und in den Jahren 1868 und mit verdoppeltem Preise 1871 wiederholte Preisfrage, betreffend die Fragmente der älteren Peripatetiker, waren nicht eingegangen, so dass der Preis nicht ertheilt werden konnte. Die philosophisch-historische Klasse der Akademie setzte an deren Stelle die folgende neue Aufgabe aus demselben Legate: „Die Akademie verlangt eine in’s Einzelne eingehende Unter- suchung über den Einfluss, welchen die englische Philosophie auf die deutsche Philosophie des 18ten Jahrhunderts geübt hat, und über die Benützung der Werke englischer Philosophen durch die deutschen Philosophen dieses Zeitraums.“ Da A . h 5 br ER n, > Bi" & r R Y Pe A N; B I N .E 2 Ferner stellte dieselbe die folgende zweite Preisfrage aus dem Miloszewski’schen Legat: „Der Ursprung und die Abfassungszeit der uns unter Plu- tarchos’ Namen überlieferten Schrift weg r@v agernovruw rols Pircaopars, ihr Verhältniss zu den uns bekannten verwandten Darstellungen, die für sie benützten Quellen und die Art ihrer Benützung sollen untersucht werden.“ Die ausschliessende Frist für die Einsendung der Arbeiten für beide Preisaufgaben ist der 1. März 1877. Der Preis beträgt für die erste 200, für die zweite 100 Dukaten. Die Preisverthei- lung erfolgt in der öffentlichen Sitzung am Leibniztage 1877. Hierauf verlas Herr Mommsen den von der vorberathenden Commission der Bopp- Stiftung, bestehend aus den HH. Kuhn, Lepsius, Müllenhoff, Weber und Prof. Steinthal abgestatteten Bericht: „Die unterzeichnete Commission beehrt sich hiermit, gemäss $ 11 des Statuts der Bopp- Stiftung, für die bevorstehende Feier des Leibnizischen Jahrestages folgenden kurzen Bericht über die Wirksamkeit der Stiftung ım verflossenen Jahre und den Vermögens- bestand derselben zu erstatten. „Die Verwendung des Jahresertrages der Stiftung ist als Preis für eine „vorliegende wissenschaftliche Leistung“ beschlossen, und zwar, unter Zusammenlegung der beiden verwendbaren Raten von 300 und 150 Thalern, die ganze zur Disposition stehende Summe von 450 Thalerın dem Professor G. J. Ascoli m Mailand für die ersten im ersten Bande seines Archivio glottologico Italiano ent- haltenen Saggi Ladini zuerkannt worden. „Das Vermögen der Stiftung ist auf Elf Tausend Sieben Hun- dert Thaler vermehrt worden. „Der jährliche Zinsertrag beläuft sich jetzt auf 5253 Thlr.* ey Zu wissenschaftlichen Zwecken hat die Akademie im Jahre 1874 folgende Summen bewilligt: 100 Thaler dem Herrn Professor Dr. Michaelis in Strassburg, Beihülfe zur Herausgabe des Jahn’schen Werkes über die Tabula Iliaca. dem Herrn Professor Dr. Rammelsberg, für Unter- ‚suchungen über Tellurverbindungen. dem Herrn Professor Dr. Curtius, Subvention zur Herstellung und Herausgabe eines topographischen Atlas von Athen und Attica. dem Herrn Dr. G. Hirschfeld, Unterstützung zu einer Reise in das Innere Süd -Kleinasiens. dem Herrn Dr. Kossmann, Privatdocenten in Heidel- berg, zum Zweck einer auf Erforschung der wirbel- losen Fauna des rothen Meeres gerichteten Expe- dition. 10 Sgr. dem Herrn Dr. Hirzel, Buchhändler m Leipzig, Subvention zu den Kosten der in seinem Verlage erschienenen Ausgabe der Institutionen des Gaius von Professor Studemund und der Herstel- lung eines photographischen Facsimile’s für diese Auflage. dem Herrn Professor Dr. Mommsen für die zur Herstellung einer Prosopographie der römischen Kaiserzeit bis Diocletian nöthigen Vorarbeiten. dem Herm Gärtner Hildebrandt, Unterstützung für seine Forschungen und Sammlungen im Somali - und Gallas - Gebiete. b x xXH 600 Thaler den Herren Professoren Bonitz und Zeller für 600 600 300 300 2000 » ” ” ” ” die Vorbereitung einer kritischen Ausgabe der grie- chischen Commentatoren des Aristoteles. dem Herrn Dr. de Boor zu Göttingen, Beihülfe für die Herausgabe des Theophanes. dem Herrn Professor Dr. Auwers, zu einer Reise nach Aegypten zum Zweck der Beobachtung des Venusdurchgangs. dem Herrn Dr. Deffner in Athen, zur Unter- stützung seiner Forschungen über neugriechische Volkssprache. dem Herrn Professor Dr. Kirchhoff, für Arbeiten an der Sammlung und Herausgabe der griechischen Inschriften. den Herren Professoren Droysen und Duncker, für die Herausgabe von Staats- und Flugschriften aus dem ersten Jahrzehnt Friedrich’s des Grossen. denselben Herren für die Herausgabe einer die Werke Friedrich’s des Grossen ergänzenden Sammlung von Schriftstücken. dem Herrn Privatdocenten Dr. Fritsch, vorläufige Reiseunterstützung zum Zweck der Ausrüstung für zoologische Forschungen an den klemasiatischen Küsten. dem Herrn Professor Dr. Boll in Rom, vorläufige Reiseunterstützung zum Zweck der Fortsetzung sei- ner Untersuchungen über Torpedo an den Küsten des Mittelmeeres. dem Herrn Dr. Andreas in Kiel für eine archäo- logisch -epigraphische Expedition nach Persien. u SL ne nelakeng FE eliiter Tnstnarone zur Torten Photagraphischer Untersuchungen. Personalveränderungen im J ahre 1874. . Die Akademie hat in diesem Jahre schwere Verluste. erlitten. Obenan steht der des Herrn Haupt, Secretars der philosophisch- historischen Klasse, der am ® Kehren. starb. Es wird un in der En. um die Akademie een. Gedächtnissfeier ae “werden. | - Ausserdem verlor die Akademie an ordentlichen Mitgliedern &2 duch den Tod: Herın Rödiger am 15. Juni. e Homeyer am 20. October. Ausgeschieden ist wegen seines Gesundheitszustandes: Herr Friedlaender. Von auswärtigen Mitgliedern der physikalisch-mathematischen asse starben: & Herr'P.: A. ae in Gotha, n solchen der philosophisch - -historischen Klasse: Herr A. Guizot in Paris. Li XIV An correspondirenden Mitgliedern verlor die physikalisch - mathematische Klasse durch den Tod: Herrn A. J. Ängstr öm m Upsala, „ J. B. Elie de Beaumont in Paris, „. 0. Hesse im München, »„ M. Jacobi m St. Petersburg, „0 MB Pambourme Baus; »„..G. de Pontecoulant in Paris, „ı L A.d- Queteler mrbrüssel Die philosophisch - historische Klasse verlor ebenso: Herın von Gabelentz in Altenburg, „. €. L. Grotefend m Hannover. Diesen Verlusten stehen folgende neue Erwerbungen der Akademie gegenüber. An ordentlichen Mitgliedern gewann die philosophisch -histo- rische Klasse: Herrn J. Vahlen am 16. Dec. 1874. An auswärtigen Mitgliedern die physikalisch - mathematische Klasse: Herrn H. Kopp in Heidelberg, die philosophisch - historische Klasse: Herrn H. L. Fleischer in Leipzig. An correspondirenden Mitgliedern: die physikalisch - mathematische Klasse: Herrn H. Burmeister in Buenos Aires, »„ A. de Candolle in Genf, „. A. Grisebach in Göttingen, „=W.„Hofmeister in: Tübingen, „. K. Nägeli in München. philosoph Eh | # Herm 6. ee in an K. von Prantl in München, A. Schäfer in Bonn, Grafen C. Baudi di Vesme in Tutin, W. Vischer in Basel (gest. 5. Juli 1874). » p7) ” ” Verzeichniss der Mitglieder der Akademie der Wissenschaften am Schlusse des Jahres 1874. I. Beständige Secretare. Herr Kummer, Secr. der phys.-math. Klasse. - du Bois-Reymond, Secr. der phys.-math. Klasse. - Curtius, Secr. der phil.-hist. Klasse. - Mommsen, Secr. der phil.-hist. Klasse. II. Ordentliche Mitglieder der physikalisch-mathematischen _ der philosophisch-historischen Datum der Königlichen Klasse. Klasse. Bestätigung. Herr Ehrenberg, Vet. le SEEN LE EN N SD Te nel Herr v. Ranke, ve. - . 1832 Febr. 12. aD De a at key Alm, 2: =, Poggendonf 5... :. 2 me San er SIEHE SI ee N Bine, 0). N 0 ae N BE re ENDE mn Dior EN LE N ee Ama N ES Eh = Depsius, 22... 218502 Malle - Petermann . : . . 1850 Mai 18. u du Bois-Reymond 0. 185 Marz SABINE nn N en LS Enz XVII der physikalisch-mathematischen der philosophisch-historischen Datum der Königlichen Klasse. Klasse. Bestätigung. mm u m 771 Herr Buschmann . 1851 Mai 24. Herr Braun RT 1851 Juli 16. - Kiepert 1853 Juli 22. - Beyrich 853 Aus. 15. - Ewald 853 Aug. 15. - Rammelsberg 855 Aug. 15. - Kummer . 2552 Dec: - Borchardt Hr Dee.id: RR (6) > Ga TS Nov. 19. Aus. 24. April 27. (er) - Weierstrass . a er - . Weber . [0 2) | - Mommsen - Reichert REIHE 859 April 4, - Olshausen 860 März 7. - Rudorf 860 März 7 860 März 7. Jan. 23. 862 März 3. 864 Febr. 3. - "Kirchhoff . [0/0] & jan - Kronecker Fa Aa a 02) (br! [0'e) - Curtius Ehe - Müllenhoff » - -.-. 1 865 Mai 27. 866 Aug. 18. - Hofmann 1 - Droysen . ..... .. 1867 Kebr: 9. 1867 1 - Auwers - Roth DD ne April 22. = Bonitz' . 867 Dee. 27. nngsheun 3 2 u ee ee 1868 Aug. 17. - Helmholtz SR 1870 Juni 1. - Kuhn 1872 März 1% - Zeller ara Dee... - Harms . 1872 Dee. 9: - Friedländer . ao Deczd: - Duncker 1873 .Maı 14. - Hercher 1873 Juli 14. - Siemens 1873 Dee. 22. - Virchow ER 1873 Dee. 22. - Wahlen 1874 Dee. 16. e XVII III. Auswärtige Mitglieder der physikalisch-mathematischen Klasse, der philosophisch-historischen Klasse. A ul Herr Henry Rawlinson in London Herr F. Wöhler in Göttingen - Franz Neumann in Königs- ber ee - Ernst Heinrich Weber ın Leipzig . ER - Karl Ernst v. Baer ın Dorpats. a RE - Robert Wilhelm Bunsen in Heidelberg ERS Me - Franz Ritter v. Miklosich in Wien . - Wilhelm Weber in Göttingen . - Victor Regnault in Paris . - Fr. Wilh. August Argelander in Bonn ee I Re - Gustav Robert Kirchhof ın Heidelberg . - Friedrieh Diez in Bonn - Christian Lassen in Bonn - Lebrecht Fleischer ın Leipzig - Hermann Kopp in Heidel- berg Datum der Königl. Bestätigung. Tg 1850 Mai 18. 1855 August 15. 1858 August 18.- 1859 August 5. 1861 März 11. 1862 März 24. 1863 Juli 11. 1863 Juli 11. 1870 März 19. 1870 Juni 1. 1872 März 11 1872 Juni 28 1874 April 20. 1874 Mai 13. XIX IV. Ehren-Mitglieder. Datum der Königlichen Bestätigung. Die Herren: Freiherr Anton von Prokesch- Osten ın Graz DE N EISEN EI EZ Peter Merian ın an SE ee SAH: MIATZUS- Peter von Tschichatschef m Paris . . . 1853 August 22. Graf Rudolph von Stillfried-Rattonitz in Berlin . 1854 Juli 22. Sir Edward Sabine in London . . .» . 2... 1855 August 15. Graf Helmuth v. Moltke in Berlin . . . . . . 1860 Juni 2. Don Baldassare Boncompagni n Rom . . . . 1862 Juli 21 August von Bethmann-Hollweg in Berlin . . . 1862 Juli 21. Johann Jakob Baeyer in Berlin . . . . . . . 1865 Mai 27. Georg Hanssen in Göttingen . . » » . 2... 1869 April 1. V, Correspondirende Mitelieder. Physikalisch-mathematische Klasse. Herr Hermann Abich in Tiflis 1858 - George Airy in Greenwich 1834 Juni 5. - Antoine Cesar Becequerel in Paris 1835 Febr. 19 - P. J. van Beneden in Löwen 1855 Juli 26: - George Bentham ın Kew 1855 Juli 26. - Claude Bernard in Paris 1860 März 29. - Theodor Ludwig Bischof in Manche 1854 April 27. - Jean-Baptiste Boussingault in Paris . : 1856 April 24. - Johann Friedrich Brandt in St. Petersburg . 1839. Deebr. 19. - Adolphe Brongniart in Paris . 1835 Mai 7. - Ernst Brücke in Wien re ee 1854 April 27. - Hermann Burmeister in Buenos Aires 1874 April 16. - Auguste Cahours in Paris 1867 Decbr. 19 - Arthur Cayley in Cambridge . 1866 Juli 26 - Michel Chasles in Paris . 1858 Juli 22. - Michel- Eugene Chevreul ın Paris 1834 Juni 5. - Elvein Bruno Christofel in Stralsburg 1868 April 2. - James Dana in New Haven . 1855 Juli 26 - Charles Darwin in London 1863 Febr. 26. - Alphonse De Candolle in Genf 1874 April 16 - Ernst Heinrich Karl von Dechen in Bonn . 1842 Febr. 3. - Franz Cornelius Donders in Utrecht . 1873 April 3. - ‚Jean-Baptiste Dumas in Paris 1834 Juni 5. - Gustav Theodor Fechner in Leipzig 1841 März 25. - Louis- Hippolyte Fizeau ın Paris 1867 Aug. 6. - Elias Fries in Upsala , 1854 Juni 1. - Heinrich Robert Göppert ın Be 1839 Juni 6. - Asa Gray in Cambridge, N. Amerika 1855 Juli 26. - August Grisebach in Göttingen . 1874 April 16. Datum der Wahl. Oct. 14. Ab Fe er ” Herr Heinrich h Friedrich Gustav Jacob Henle in Göttingen . (duard Heine ın Halle Charles Hermite in Paris Joseph Dalton Hooker in Kew Thomas Huxley in London Joseph Hyrt! m Wien W. Hofmeister in Tübingen Albert Kölliker mn Würzburg . Urbain-Joseph Le Verrier Joseph Liowville in Paris R. Lipschitz in Bonn Karl Ludwig in Leipzig in Paris - Charles Lyell in London Charles Marignac in Gene, William Miller in Cambridge Henri Milne Edwards in Paris Arthur-Jules Morin in Paris . Ludwig Moser im Königsberg EEE Karl Nägeli in München Richard Owen ın London Christian August Friedrich Peters ın ae Eduard F. W. Pflüger in Bonn. Joseph Plateau in Gent . Friedrich August Quenstedt in Tübingen Gerhard vom Rath in Bonn Friedrich Julius Richelot in Königsherg, Ferdinand Römer ın Breslau . Georg Rosenhain in Königsberg . Henri Sainte-Claire-Deville in Paris George Salmon in Dublin Arcangelo Scacchi in Neapel . Ludwig Schläjli in Bonn Hermann Schlegel in Leyden .. Theodor Schwann in Lüttich . Philipp Ludwig Seidel in München Karl Theodor Ernst von Siebold in München Japetus Steenstrup in Kopenhagen . George Gabriel Stokes in Cambridge . Mulder ın Bennekom bei Wägeningen Datum der. Wahl. 1863 Juli 16. 1873 April 3. 1859 August 11. 1854 ° Juni 1. 1865 Ausg. 3. 1857 Januar 15. 1874 April 16. 1573 April 3. 1546 Decbr. 17. 1839 Decbr. 19 1872. April 18. 1864 Oct. 27. 1855 Juli 26. 1865 März 30. 1860 Mai 10. 1847 April 15. 1839 Juni 6. 1843 Febr. 16. 1845 Januar 23. 1867 April 16. 1836 März 24. 1866 März 1. 1873 April 3. 1869 April 29. 1868 April 2. 1871 Juli 13. 1842 Dechr. 8 1869 Juni 3. 1859 August 11. 1863 Nov. 19. 1873 Juni 12. 1872 April 18. 1873 Juni 12. 1865 Nov. 13. 1854 April 17. 1863 Juli 16. 1841 März 15. 1859 Juhr IM. 1859 April 7. / XXI XXU Datum der Wahl, Herr Oro. Struvean Bulkowa. 2 »..2 2. 28m, - "Bernhard. Studer ın Bern. . 2. nun 22.281849; > Januar: 13. -: Karl Sundevall in Stockholm . . . 2... ...1862 Febr. 17. - James Joseph Sylvester m Woolwich . . . . . 1866 Juli 26. Sir- Wilkam Thomson in Glasgow . . . . ..... 1871 Juli 13. Herr Gustave Thuret in Antibesy rn na EIApr29. - Pafnutij Tschebyschew in Petersburg. . . . . 1871 Juli 13. = Bowis-Rene, Tulasne ın Baxisı: 2. 10 Br 2 le APTE2I: - (Charles Wheatsione m London . . . .....1851 Mai ®. = Adolph, Wuntzin Pariser 2. ER zes Marz): Philosophisch-historische Klasse. Herr Theodor Aufrecht m Edinburgh. . . . . . . 1864 Febr. 11. George, Banenojt, ın, Berlin. 2 2 ren 1845 Behr mr: - Theodor Benfey in Göttingen . . . ... .. .. 1860 April 26. = Irheodors.Bergkan Bonne. 2 22 ne ein Rebrn = ]ueobl Bernahjssun. Bonn Sur 509 an - Gottfried Bernhardy in Halle... :.. . 1846 März 19. =: „Samuel. -Burch m London, warn. 2, 2 IB ZAprSle = 0E00.Boehtlingk in Jena. 2... rare Mal): - Hermann Brockhaus in Leipzig . . . . . . . 1868 Januar 16. - Marie-Felieite Brosset in St. Petersburg . . . 1866 Febr. 15. Se Heumnich. Biigsch, ın Cairo eTaRebriliae - Heinrich Brunn m München . . - „2. ...2.. 1866 Juli 26: -i ‚Giuseppe Conale in Genua . .. .u....0: 0... 1862)7.März ale: - Antonio Maria Ceriani in Maland . . . . . 1869 Nor. 4. - Charles Purton Cooper m London . . . . . . 1836 Febr. 18. = Georg Curius, ın Beipzien . Ser ar 15692 Nova: = Leopold -Delnsler nn Bars nr ee lohr eNpraleelile - Lorenz Diefenbach ın Frankfurt a. M. ne Shane = Wilhelm Dindorf ın Lepzien. 222, 22218467 Decbr - Bernhard Dorn in St. Petersburg . . . . . 1864 Febr. 11. = Hermann. Bibel in Berlin, „2. ae SCI ENE - Emile Rggeran, Barısı 2, 2° Sk Mor ee 186 Aperlallie - Petros Eusiratiades in-Athen. . .. .. .... 1870 -Noy. 3. Herr Giuseppe Fiorelli in Neapel Karl Immanuel Gerhardt in Eisleben Wilhelm v. Güesebrecht in München Konrad Gislason in Kopenhagen Ä Graf Giovanni Battista Carlo Gluhari in eh Aureliano Fernandez Guerra y Orbe in Madrid Karl Halm in München . Emil Heitz in Stralsburg Wilhelm Henzen m Rom . .... Brör Emil Hildebrand in Stockholm Paul Hunfalvy in Pesth. Willem Jonckbloet im Haag Hermann Koechly in Heidelberg Ulrich Koehler in Athen RE Sigismund Wilhelm Koelle in Kernel Stephanos Kumanudes in Strafsburg Konrad Leemans in Leyden Karl Lehrs in Königsberg . Adrien de Longperier in Paris Elias Lönnrot in Helsingfors . Hermann Lotze in Göttingen Giacomo Luwmbroso n Turin ; : Joaquim Jose da Costa de Macedo in ER Johann Nicolas Madvig in Kopenhagen Henri Martin ın Rennes Giulio Minervini in Neapel Julius Mohl in Paris Carlo Morbio in Mailand Max Müller in Oxford Ludvig Müller in Kopenhagen John Muir in Edinburgh August Nauck in St. Petersburg Charles Newton in London Julius Oppert in Paris Franz Palacky in Prag . : August Friedrich Pott in Halle 2 Karl ve. Prantl in München Rizo Rangabe in Berlin . Felix Ravaisson in Paris XXIII Datum der Wahl. — Do 1865 1861 1859 1854 1567 1861 1870 1871 1853 1845 1873 1864 1861 1870 1855 1870 1844 1845 1557 1850 1864 1874 1838 1836 1855 1852 1850 1860 1865 1866 1870 1861 1861 1862 1845 1550 1874 1851 1847 Jan. 12. Jan. 31. Juni 30. März 2. April 11. Maı 30. Jan. 13 Juli 20. Juni 16. Febr. 27. Febr. 13. Febr. 11. Janzalk: Nov. 3. Mai 10. Nov. 3. Mai 9. Bebr 27. Juli 30. April 25. Febr. 11. Nov. 12. ‚Behr 5: Juni 23. Mai 10. Juni 17. April 25. April 26. Jan.aly! Juli 26. Nov. 3. Mai 30. Janwal: März 13. Febr. 27. April 25. Bebr.. 12. April 10. Juni 10. XXIV Herr Adolphe Regnier in Paris Ernest Renan ın Paris Leon Renier ın Paris . Alfred von Reumont in Bonn . i Friedrich Wilhelm Ritschl in Leipzig Georg Rosen in Belgrad Giovanni Battista de Rossi in Rom Rudolph Roth in Tübingen Joseph Roulez in Gent Eugene de Roziere in Paris Hermann Sauppe in Göttingen . Arnold Schäfer ın Bonn Adolph Friedr. Heinr. Anton Schiefner in St. Petersburg Schaumann in Hannover Georg Friedrich Schömann in :Greifswald . Leonhard Spengel in München Friedrich Spiegel in Erlangen . Aloys Sprenger in Bern . Adolf Friedrich Stenzler ın Bräelan Heinrich von Sybel in Bonn Baudi di Vesme ın Turin Frage Th. Hersart de la Villemargue in Paris Wilhelm Vischer in Basel : Lowis-Vivien de Saint- Martin in a Matthias de Vries in Leyden William Waddington in Paris Natalis de Wailly in Paris Georg Waitz in Göttingen . William Dwight Whitney in New- a Jeun-Joseph-Marie- Antoine de William Wright in Cambridge K. E. Zachariae von Lingenthal in rn "itte in Paris. Datum der Wahl. 1867 1859 1859 1554 1845 1858 1853 1861 1855 1864 1861 1874 1861 1858 1824 1842 1562 1858 1866 1859 1574 1851 1874 1867 1861 1866 1858 1842 1873 1845 1868 1866 Jan. 17 Juni 30. Juni 30. Juni 15. Febr. 27. März 25. Juni 16. Jan. 31. Mai 10. Febr. 11 Jan. 31 Febr. 12. Jan: 31, März 25. Juni 17. Deber. 22. März 13. März 25. Febr. 15. Juni 30. Nov. 12 April 10. Febr. 12. April 11. Jan. 31. Febr. 15 März 25. April 14. Febr. 13. Febr. 27 Nov. 5. Juli 26. REIFE r MATHEMATISCHE ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1874. BERLIN. BUCHDRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (6. VOGT UNIVERSITÄTSSTR. 8. Fr 1875. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. (HARRWITZ UND GOSSMANN.) er RES, Ku N, + Inh alt. Seite SEN! Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren, wenn sie in nor- zur: Tackuins gegen ihre Ebene durch die Luft bewegt Den Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren, wenn sie in normaler Richtung gegen ihre Ebenen durch die Luft bewegt werden. 4 on Er HAGEN. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 22. Jan., 16. Febr. und 20. April 1574.] Ve. einiger Zeit legte ich der Akademie die Resultate einer Reihe von Beobachtungen vor, die ich über die Bewegung der Luft und des Wassers angestellt hatte, wenn die regelmässige Strömung dieser Flüssig- keiten durch vortretende Wände unterbrochen wird.!) Mittelst kleiner Fähnchen von Papier oder dünnem Blech, die auf Nadelspitzen schwebten, liess sich an jeder Stelle die Richtung der Bewegung erkennen. Die Ge- schwindigkeiten waren freilich zu geringe, als dass sie direet gemessen werden konnten, doch bezeichnete die Ablagerung von gestossenem Bern- stein, der in das Wasser geschüttet wurde, die Grenze der stärksten Strömung, und wenn die gröbern Körnchen vor den feineren liegen blieben, so liess sich auf eine allmählige Abnahme der Geschwindigkeit an diesen Stellen schliessen. Im Allgemeinen ergab sich, dass sowohl die Luft, wie das Wasser, in gekrümmten Bahnen vor jeder Querwand ausweichen, und der freien Öffnung zuströmen. In dieser und zwar unmittelbar neben dem äussern Ende der Querwand bildet sich der stärkste Strom, der hier unverändert 1) Monatsberichte der Akademie der Wissenschaften 1572. 5.861. Math. Kl. 1874. 1 N ar 2 HAGEN: seine Richtung beibehält, also von allen Schwankungen frei ist. Die Ab- lenkung vor der Wand erfolgt aber nicht in einer bestimmten Entfernung von derselben, vielmehr setzt sie sich bis zur Wand fort, und selbst wenn diese gegen den Strom gekehrt ist, bemerkt man, dass eine schwache Be- wegung noch unmittelbar neben ıhr stattfindet. Hinter der Querwand bleibt die Flüssigkeit keineswegs in Ruhe, vielmehr bildet sich hier jedesmal eine Rückströmung, deren Längen- Ausdehnung dem vier- bis fünffachen Abstande des Kopfes der Querwand von der anschliessenden Seitenwand gleich ist, die aber nicht nur am hintern Ende, sondern meist noch an zwei dazwischen liegenden Stellen von dem sich nach und nach verbreitenden Hauptstrom gespeist wird. Letzterer trifft unmittelbar hinter dem Kopfe der Querwand mit dem aus- tretenden Rückstrom zusammen, und hier, wie auch an den beiden er- wähnten Zwischenstellen bilden sich Wirbel, welche die daselbst auf- gestellten Fähnchen in drehende Bewegung versetzen. Die Erscheinungen stimmen mit denjenigen überein, die man in Strömen und Flüssen vor und hinter schroff vortretenden Felsen oder Einbauen bemerkt. Es muss noch erwähnt werden, dass weder das Wasser, noch die Luft, elastischen Kugeln ähnlich, von der getroffenen Wand zurückgeworfen wird, wie dieses mehrfach vorausgesetzt ist. Selbst starke Wasserstrahlen, die ich gegen die Wände stossen liess, prallten keineswegs ab, sondern setzten unmittelbar neben den Wänden ihren Weg fort, indem sie hier eine heftige Strömung erzeugten. Ich hatte diese Versuche nur angestellt, um zu sehn, in welcher Weise die Widerstände sich bilden, welche die Flüssigkeit bei solcher Ablenkung erfährt, und welche den Druck gegen die vortretende Wand veranlassen. Ich glaubte aber voraussetzen zu dürfen, dass die Verhält- nisse nahe dieselben bleiben und ähnliche Strömungen der Flüssigkeit in der Nähe der Wand eintreten, wenn letztere sich durch stehendes Wasser oder stehende Luft bewegt. Der Druck, den die Wand alsdann erfährt, ist der Gegenstand der folgenden Untersuchung, und zwar beschränkt sich dieselbe auf Planscheiben, welche in normaler Richtung gegen ihre Ebenen durch die Luft bewegt werden. Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 3 Bereits vor vierzig Jahren hatte ich mich mit derselben Aufgabe beschäftigt!), doch war der damals benutzte Apparat zu mangelhaft, als dass die Beobachtungen brauchbare Resultate ergeben hätten. Im Wesent- lichen habe ich die frühere Anordnung beibehalten, doch mussten viel- fache Änderungen daran eingeführt werden, um jene Mängel zu beseitigen. Die anliesende Tafel zeigt den nunmehr benutzten Apparat in der An- sieht von vorn und von der Seite, wie auch im horizontalen Durch- schnitt nach der Linie AB. Zwei dünne Flügel aus geradefasrigem Kiefernholz, die an der Seite, mit welcher sie die Luft durchschneiden, zugeschärft sind, ruhen auf einer vertikal stehenden metallnen Achse, die ihnen die drehende Be- wegung mittheilt. Jeder dieser Flügel ist 8 Fuss oder 96 Zoll lang, und an das Ende desselben wird die Scheibe befestigt, deren Widerstand ge- messen werden soll. Um das durchbiegen der Flügel zu verhindern, werden sie ohnfern ihrer Enden durch feine Drähte gehalten, die über einer 18 Zoll hohen Stütze, lothrecht über jener Achse, mit einander ver- bunden sind. Die Zeiehnung stellt nur die Verbindung der beiden Flügel unter sich und mit der Achse dar. Letztere ist im obern Theil schwach conisch abgedreht, und trägt die entsprechend ausgehöhlte Hülse, welche an die Messing-Platte unter den Flügeln angeschroben ist. Die Drehung wird bewirkt durch den Zug zweier feinen Fäden, welche in gleicher Richtung um die auf die Achse aufgekittete Spindel aus Elfenbein gewunden, und nach entgegengesetzten Seiten über zwei Rollen gezogen sind, und durch leichte Schalen mit aufgestellten Gewich- ten gespannt werden. Diese Rollen hatte ich früher in möglichst weitem Abstande an die gegenüber stehende Wände des Zimmers befestigt, da- mit beim Aufziehn der Gewichte die Windungen sich regelmässig neben, und nicht über einander legen möchten, doch wurde diese Absicht keines- wegs sicher erreicht, und die weit ausgespannten Fäden erschwerten wesentlich die Beobachtung, besonders da die Flügel und die daran be- festigten Scheiben nicht selten die Fäden berührten. 1) Einige damals gemachten Beobachtungsreihen sind als Beispiele für die An- wendung der Methode der kleinsten Quadrate in der ersten Ausgabe der „Grundzüge der Wahrscheinlichkeits-Rechnung“* mitgetheilt. il 4 HAGEN: Als ich im vorigen Sommer die Beobachtungen wieder aufnahm, stellte ich die Rollen, wie die Zeichnung angiebt, nahe an die Achse, liess die letztere aber nicht auf einer festen Spitze aufstehn, versah sie viel- mehr im untern Theile mit einem Schraubengewinde, dessen Mutter in eine starke Messingplatte eingeschnitten ist. Bei der Drehung hebt oder senkt sich daher die Achse gleichmässig, und die Fäden legen sich sowol neben einander auf die Spindel, als sie auch stets in horizontaler Rich- tung davon abgezogen werden. Unterhalb der Rollen verband ich beide Fäden durch einen leichten Steg, und an diesem hängen jene Gewicht- Schalen, sowie auch ein Zeiger daran befestigt ist, der unmittelbar neben dem Maafsstabe herabgleitet und zur Messung der Geschwindiskeit dient. Ohnerachtet der grossen Bequemlichkeit dieser Änderung trat da- bei der Übelstand ein, dass die Reibung übermässig stark wurde, und sich während der Beobachtung so sehr veränderte, dass ihre Grösse und ihr Einfluss auf die gemessne Geschwindigkeit nicht mit der. nöthigen Sicherheit festgestellt werden konnte. Diesen grossen Übelstand beseitigte ich dadurch, dass ich in die beim Abdrehn der Achse an deren unterm Ende bereits gebildete konische Vertiefung eine Stahlspitze eingreifen liess, welche einen aufwärts gerichteten Druck ausübte, der dem Gewicht der Flügel, der Scheiben und der Achse gleich war. Die Achse wurde also vollständig von der Stahlspitze getragen, und die Schraube diente nur zur Führung, um die Spindel den Windungen der Fäden entsprechend zu heben und zu senken. Diese Stahlspitze bildete das obere Ende eines 12 Zoll hohen starken Drahtes, dessen unteres Ende schneidenförmig zu- geschärft in einer metallenen Rinne stand, die an einen gleicharmigen Hebel von 19 Zoll Länge befestigt war. Dieser Hebel, dessen Schwer- punkt in seine Drehungs-Achse fiel, war so gestaltet, dass letztere zu- gleich mit der erwähnten Rinne und dem Aufhängepunkt der. Gewicht- schale in einer geraden Linie lag, und von beiden gleichweit entfernt war. Diese Schale mit dem Gegengewicht entsprach genau dem Druck der Achse auf den Draht, wenn keine Scheiben an die Flügel gesteckt waren, sobald aber Letzteres geschah, wurde das Gegengewicht jedesmal durch ein angehängtes leichtes Gefäss mit Schrot in entsprechender Weise ver- grössert. Vor der Anbringung von Scheiben wurden dieselben auf eine Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 4. Wage gelegt und das erwähnte Gefäss nebst der Füllung mit ihnen ins Gleichgewicht gebracht. Indem während der Drehung der Achse der Hebel seine Lage verändert, entfernt sich jener Stahldraht auch etwas aus der lothrechten Stellung, die Abweichung bleibt indessen, wie im Folgenden gezeigt wer- den soll, so geringe, dass darüber fortgesehn werden kann. Der Erfolg dieser Änderung des Apparates erwies sich sehr günstig, denn wenn vorher wenigstens 3 Loth auf jede Schale gestellt werden mussten, um die Flügel in dauernde Bewegung zu versetzen, so genügte nunmehr schon das Gewicht des Steges und der Schalen die zusammen 3,3 Loth wogen, ohne jede weitere Belastung derselben, um .eine regelmässige Bewegung zu veranlassen. Auf die Enden der Flügel sind durchbohrte Korkstücke aufgeleimt, und in diesen finden die Stiele der verschiedenen Scheiben ihre Haltung. Die Scheiben wurden jedesmal soweit geschoben, dass sie die Enden der Flügel scharf berührten. Es ergab sich also aus der bekannten Länge der Flügel die Entfernung der Scheiben von der Drehungs-Achse. "Die Stiele der Scheiben reichten nicht durch die Korke hindurch, der Wider- stand der Luft gegen die Flügel wurde sonach allein um denjenigen ver- mehrt, den die Scheiben selbst erfuhren. Nachdem daher durch Beob- achtung der Umdrehung der Flügel unter verschiedenen Belastungen der Widerstand ermittelt war, den sie bei jeder Geschwindigkeit erleiden, konnte dieser nach dem Aufstellen der Scheiben jedesmal in Abzug ge- bracht, und hierdurch der Widerstand der Scheiben bei verschiedenen Geschwindigkeiten gefunden werden. Die zugleich mit der Achse sehr sorgfältig eylindrisch abgedrehte Spindel aus Elfenbein, auf welche die Fäden sich aufwinden, ist 1,ı Zoll hoch und hält 1,6 Zoll im Durchmesser. Der über die Spindel vortretende Theil der Achse ist gleichfalls eylindrisch abgedreht, so dass er bei jeder Stellung von der durchbohrten obern Messingplatte mit wenig Spielraum sicher umfasst wird. Unter seinem schwach konisch abgedrehten Kopfe befinden sich, wie die Figur zeigt in kreuzweiser Richtung zwei Öffnun- gen, eine quadratische und eine kreisförmige. Die erste dient zur Auf- nahme einer klemen Kurbel, mittelst deren die Achse zurückgedreht und dadurch die Gewichte gehoben werden. Durch die runde Öffnung wird vor dem Abheben der Flügel ein Draht gesteckt, der das Zurückdrehn 6 HAGEN: der Achse verhindert. Ausserdem ist im Abstande von 12 Zoll von der Achse noch ein Winkelhebel befestigt, dessen einer Arm sich senkrecht stellt, und die Drehung der Flügel verhindert, sobald das an den andern Arm befestigte Gewicht frei herabhängt. Stellt man letzteres auf einen daneben stehenden Tisch, so setzt sich der Apparat in Bewegung. Die Schraubengänge der Achse unterhalb der Spindel haben die Höhe von 0,05 Zoll und dieses Maass entspricht der Breite beider Fäden, so dass sie sich regelmässig neben einander auf den Mantel der Spindel auf- legen. Dieses geschah jedesmal, selbst wenn die Achse mittelst der Kurbel sehr schnell gedreht wurde, ganz regelmässig. Die Fäden, sogenanntes Eisengarn, waren so stark, dass jeder mit Sicherheit 4 Pfund trug, welches Gewicht jedoch niemals auch nur ent- fernt benutzt werden durfte. Die Fäden waren so leicht, dass 40 Fuss derselben nur 0,ı Loth wogen, woher beim Herabsinken des Zeigers um 6 Fuss der Zug sich nur um 0,03 Loth verstärkte. Nichts desto weniger zeigte sich dennoch bei sehr schwachen Belastungen der Schalen eine geringe Zunahme der Geschwindigkeit während des Herabsinkens, und um diese zu verhindern, wurde die kleine Vergrösserung des Gewichtes durch zwei gleiche Fäden beseitigt, die von den Schalen bis zum Boden herabhingen. Indem die beiden ersten Fäden am Stege befestigt waren, so wur- den sie verhindert, sich aufzudrehn und dadurch aufzulocken, was ich früher nur durch Führung der Schalen an scharf ausgepannten Drähten vermeiden konnte. Wenn aber auch die Fäden bei dieser Art der Be- festigung sich nicht wesentlich ändern, so blieb dennoch zu prüfen, ob sie vielleicht bei starker Spannung sich merklich verlängern, in welchem Falle die Beziehung zwischen dem Wege des Zeigers und der Umdrehung der Flügel nicht constant bleiben konnte. Eine solche Verlängerung liess sich freilich nicht verkennen, sobald ich auf die unbelasteten Schalen, wenn sie den tiefsten Stand einnahmen, Gewichte von etwa 1 Pfund auf- stellte. Der Zeiger senkte sich alsdann um 0,2 Zoll. Eine weitere Ver- längerung erfolgte aber nicht, wenigstens war solche in der kurzen Zeit, die jede einzelne Beobachtung in Anspruch nahm, nicht zu bemerken. In Folge der erwähnten Verlängerung der Fäden war es geboten, die- jenigen Gewichte, welche während der nächsten Beobachtung die Achse Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 7 in Bewegung setzen sollten, schon auf die Schalen aufzulegen, während diese den tiefsten Stand einnahmen. Die Fäden wurden also jedesmal unter derselben Spannung aufgewunden, mit welcher sie wirken sollten. Dabei entstand die Frage, ob bei stärkerer Spannung die Windungen sich vielleicht facher auf die Spindel auflegen, als bei schwächeren, und ob sonach die Länge einer Windung oder der Weg, den der Zeiger bei einmaliger Drehung der Flügel zurücklegt, kürzer wird. Hierüber liess sich entscheiden, indem ich bei verschiedenen Belastungen der Schalen die Wege maass, die der Zeiger während einer gewissen Anzahl von Um- drehungen durchlief. Der erwähnte Winkelhebel bot die Gelegenheit, die Flügel stets an derselben Stelle anzuhalten, und es war nur nöthig, sie durch sanften Druck zum Stillstande zu bringen, weil bei heftigem Gegen- stossen an den aufrecht stehenden Arm sie sich leicht auf dem conischen Kopfe der Achse etwas drehten. Nachdem der Stand des Zeigers ab- gelesen war, liess ich die Flügel fünf Umdrehungen machen, und las als- dann wieder das Maass am Zeiger ab, indem die Hunderttheile des Zolles nur geschätzt wurden. Die Länge des Weges ergab sich, für die nach- stehenden Gewichte auf jeder Schale bei 0 Loth . 25,69 Zoll 4 — 25,67 — 8 25,68 — IS ee ae — 2A — ..... 29,67 — VO en 25,65 — Eine sehr geringe Verkürzung des Weges scheint sonach bei der stärkeren Belastung allerdings einzutreten, doch ist dieselbe, wenn sie wirklich statt findet, so klein, dass sie weit hinter der Schärfe der Messung des Vorüber- ganges des Zeigers an den Theilstrichen zurückbleibt. Es darf sonach angenommen werden, dass die Geschwindigkeit des Zeigers zu derjenigen der Flügel und Scheiben in einem constanten Verhältniss steht. Die aus vorstehender Messung sich ergebenden Längen der ein- zelnen Windungen der Fäden um die Spindel entsprechen aber nicht in aller Schärfe dem Umfange eines Kreises, der im Abstande der Mittel- linie des Fadens von der Achse, normal gegen letztere gezogen ist, inso- 8 HAGEN: fern die Fäden sich schraubenförmig auf die Spindel legen. Die Steigung der Schraube misst 0,05 Zoll, die Fäden auf dem Mantel der Spindel bil- den daher mit dem Horizont einen Winkel von 0° 33’ 29”. Indem die mittlere Länge einer Windung des Fadens 5,134 Zoll misst, so würde die des normal umgeschlungenen gleichen Fadens etwas geringer, nämlich nur 5,1338 sein. Hieraus ergiebt sich der Abstand der Mittellinie des Fadens von der Drehungsachse, oder die Länge des Hebelarmes, auf den die Gewichte wirken, gleich 0,31705 Zoll. Dieser ist den folgenden Rech- nungen zum Grunde gelegt. Es bleibt noch zu untersuchen, ob der Stahldraht, der die Achse trägt, bei der Bewegung des Hebels, auf welchem er ruht, vielleicht so weit aus der lothrechten Richtung sich entfernt, dass er zeitweise einen merklichen Seitendruck ausübt, und dadurch die Reibung im Schrauben- gewinde in nachtheiliger Weise vergrössert. Der Hebel ist, wie erwähnt, nicht nur vollständig abgeglichen, sondern der Stift, der das Gegengewicht trägt, befindet sich auch in der Verlängerung der durch den Stützpunkt des Drahtes und der Drehungsachse des Hebels gezogenen geraden Linie. Der Fuss des Drahtes wird also bei jeder Stellung des Hebels mit gleicher Kraft vertikal aufwärts gedrückt, derselbe hebt sich aber, während die Gewichte äussersten Falls 80 Zoll tief herabsinken nur um 0,s Zoll. Die Abweichung aus der mittleren Lage beträgt daher nur 0,4 Zoll, oder bei der Länge des Hebelarmes von 9,5 Zoll im Winkel 2° 24’ 48". Die Ab- weichung aus der frühern Lothlinie beschränkt sich also auf 0,0086 Zoll und der 12 Zoll lange Drath neigt sich alsdann 0° 2’ 38" gegen das Loth. Selbst diese kleine Neigung liesse sich noch auf die Hälfte zurückführen, wenn man die Achse oder die obere Spitze des Drahtes in eine Loth- linie verlegen wollte, welche die Ausweichung seines unteren Endes hal- birt, doch musste von solcher Schärfe in der Aufstellung des Apparates abgesehn werden. Es ergiebt sich schon hieraus dass eine irgend merk- liche Verstärkung der Reibung in Folge der Bewegung des Hebels nicht eintreten kann. Was die Ausführung der Beobachtungen betrifft, so muss die Be- merkung vorangeschickt werden, dass der Rheinländische Zoll oder der zwölfte Theil des Preussischen Fusses nach der frühern Maassbestimmung, und das alte Preussische Loth, von denen zweiunddreissig ein Pfund bilden, a a a Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 9 als Längen- und Gewichts-Einheiten zum Grunde gelegt sind. Der Maass- stab, an welchem der Zeiger herabgleitet, ist in Zehntheile von Zollen eingetheilt. Diese Theilung wurde jedoch nur zur Bestimmung der Länge einer Windung des Fadens benutzt, wovon bereits die Rede war. In allen andern Fällen wurde nur der Vorübergang des Zeigers vor den stärkern Theilstrichen an jedem zehnten Zoll nach dem Schlage der Seeunden-Uhr beobachtet, und die betreffende ganze oder halbe Secunde notirt. Indem die Flügel beim Beginn einer Beobachtung nicht sogleich diejenige Geschwindigkeit annehmen, wobei der Widerstand in Verbindung mit der Reibung die Beschleunigung aufhebt, so begann die Messung nicht früher, als bis die Gewichte 20 Zoll durchlaufen hatten, oder der Zeiger am 20ten Zoll vorüberging. Beim 70ten Zoll hatten die Gewicht- scheiben sich dem Fussboden genähert und hier musste daher die Messung abgebrochen werden. Wenn aber die Umdrehung der Flügel ohne Schei- ben beobachtet wurde, und die aufgestellten Gewichte nur sehr geringe waren, so setzte sich die Beschleunigung noch etwas länger fort, und die beim Vorübergange am 20ten Zoll notirte Zeit durfte noch nicht in die Rechnung eingeführt werden. Um den Widerstand der Luft gegen jedes einzelne Scheibenpaar mit möglichster Schärfe zu bestimmen, wäre es gewiss vortheilhaft ge- wesen, recht verschiedene Gewichte zu benutzen und dadurch wesentlich verschiedene Geschwindigkeiten darzustellen. Diese Absicht liess sich in- dessen bei der mässigen Länge der Flügel, die durch die Räumlichkeit geboten war, nicht ausführen. Belastete ich jede Schale mit mehr als 1 Pfund, so nahm, besonders bei Benutzung grösserer Scheiben, die ge- sammte Luftmasse im Zimmer eine rotirende Bewegung. an, wobei der Widerstand während der einzelnen Beobachtung immer geringer oder die Geschwindigkeit immer grösser wurde. Selbst bei der Belastung von je 1 Pfund deuteten leichte Papierfähnchen, die auf Nadelspitzen schwebten, schon eine schwache dauernde Rotirung an, wenn gleich die Licht- flamme solche nicht erkennen liess. In allen nachstehend mitgetheilten Beobachtungen sind daher äussersten Falls nur 28 Loth auf jede Schale gestellt. Dazu kommt noch, dass auch die Messungen bei sehr grossen Geschwindigkeiten, wegen der relativen Grösse der unvermeidlichen Fehler Math. Kl. 1874. 2 10 HAG»n: an Genauigkeit verlieren. Hiernach durfte der Zeiger nicht schneller, als etwa in 1,3 Seeunden einen Zoll durchlaufen. Andrerseits wurde die Bewegung aber wegen des überwiegenden Einflusses der sehr veränder- lichen Reibung höchst ungleichförmig wenn mehr als 8 Secunden ver- gingen während der Zeiger einen Zoll durchlief. Innerhalb dieser Grenzen wichen die Zeiten in welchen 10 Zoll zurückgelegt wurden nicht leicht um mehr, als eine halbe Secunde von den Mittelwerthen ab. Die Ge- schwindigkeiten der Scheiben durften daher nicht grösser als 66, und nicht kleiner, als 17 Zoll in der Secunde sein. Um einen gleichmässigen Zug gegen die Achse darzustellen, waren die auf beide Schalen gestellten Gewichte stets gleich gross, und da auch jedesmal die an die Flügel gesteckten Scheiben gleiche Grösse hatten, so entsprach jedes dieser Gewichte dem Widerstande einer Scheibe. Dazu kam freilich noch das halbe Gewicht des Steges und der beiden Schalen, doch durfte dieses unberücksichtigt bleiben, da aus jeder einzelnen Beobachtung der Werth des constanten Gliedes, welches die Reibung bezeichnet, be- sonders berechnet wurde. Dieses constante Glied stellte sich immer unter negativem Zeichen dar, weil die Reibung kleiner blieb, als das Gewicht des Steges mit den Schalen. Zur Vereinfachung der Rechnung bin ich zunächst nicht auf die Geschwindigkeit der Scheiben, sondern nur auf die des Zeigers zurück- gegangen, woraus, wie bereits erwähnt, die Geschwindigkeit der Um- drehungen sich leicht herleiten lässt. Hierdurch war die Gelegenheit ge- boten, für jede Beobachtung mit aufgesteckten Scheiben denjenigen Wider- stand in Abzug zu bringen, welchen die Flügel allein bei gleicher Um- drehungs-Geschwindigkeit erleiden. Vor und nach jeder Beobachtungs-Reihe, die meist 3 bis 4 Stun- den in Anspruch nahm, wurde das Barometer, wie das Thermometer und zwar letzteres in derselben Höhe über dem Boden abgelesen, in welcher die Flügel sich bewegten. Die berechneten Widerstands- Coefficienten wurden auf den Barometerstand von 28 Pariser Zoll und auf die Tem- peratur von 12 Grad Reaumur oder 15 Centesimal-Grade reducirt. Indem ich voraussetze, dass der Widerstand der Luft ihrer Dichtigkeit propor- tional sei, hatte ich die Logarithmen für diese Correeturen tabellarisch zusammengestellt, wodurch die jedesmalige Reduction sehr leicht wurde. Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 11 Falls die Temperatur während der Beobachtungszeit sich merklich ver- änderte, musste angenommen werden, dass diese Aenderung nach und nach eingetreten sei, und es wurde daher für jede einzelne Beobachtung die der Zeit entsprechende Correctur gewählt. Bei besonders starken Aenderungen wurden auch in der Zwischenzeit Ablesungen vorgenommen, doch zeigten in solchem Falle sich sehr starke Abweichungen, und wieder- holentlich liess sich dabei bemerken, dass die Bewegung der Flügel sich fortwährend etwas beschleunigte, oder dass die Zeiten, in welchen der Zeiger um 10 Zoll herabsank, um so geringer wurden, je tiefer sein Stand war, was bei constanter Temperatur nie geschah. Der Grund hiervon ist wohl kein andrer, als dass die Ausgleichung der wärmeren und kälteren Luft im Zimmer gewisse Strömungen verursacht, die sich mit der Bewegung der Scheiben verbinden. Wenn die Temperatur wäh- rend der Beobachtungen sich um etwa 2 Grade, oder noch mehr ver- änderte, so stellten sich die daraus hergeleiteten Resultate stets so ab- weichend heraus, dass sie als ganz unbauchbar verworfen werden mussten. Aus diesem Grunde durfte das Zimmer vor und während der Beobachtung nicht geheizt werden, der Ofen musste vielmehr vollständig erkaltet sein. Wenn aber die Sonne die Fenster traf, wobei selbst Vorhänge die Er- wärmung nicht verhindern konnten, blieb nur übrig, die Beobachtungen einzustellen. Beinahe eben so störend war die Reibung in den verschiedenen Theilen des Apparates. Dieselbe veränderte sich fortwährend, woher ihr Werth für jede einzelne Beobachtung besonders entwickelt werden musste. Sie verminderte sich freilich, wenn frisches Oel zwischen die reibenden Theile eingeführt wurde, alsdann traten aber die Veränderungen in solcher Grösse und oft so plötzlich ein, dass die Beobachtungen wieder un- brauchbar wurden. Erst mehrere Tage später, und nachdem die Flügel lange Zeit hindurch m Bewegung geblieben waren, stellte sich eine srössere Regelmässigkeit ein. Wenn diese aber auch in den unmittelbar aufeinander folgenden Messungen sich zu erkennen gab, so hatten doch wieder am nächsten Tage die Verhältnisse sich auffallend verändert. Es war daher nothwendig, die zusammengehörigen Beobachtungen, die unter sich verglichen werden sollten, unmittelbar hinter einander anzustellen. Um dieses zu ermöglichen, blieb nur übrig, die Anzahl der Messungen, 92 11 HAGEN: so weit irgend zulässig, also auf die Zahl der gesuchten Oonstanten, zu beschränken. Solches Verfahren rechtfertiste sich auch dadurch, dass die einzelnen .Ablesungen in einer längeren Reihe von Beobachtungen an das daraus hergeleitete Gesetz sich viel schärfer anschlossen, als an die zu andrer Zeit wiederholte gleiche Messung. Diese vorläufigen Bemerkungen sind das Resultat einer sehr grossen Anzahl von Beobachtungen, die ich während eines halben Jahres ausgeführt habe. Dieselben waren besonders Anfangs höchst unsicher, und liessen nur nach und nach alle Umstände erkennen, die dabei in Betracht kommen. Die nachstehend mitgetheilten Beobachtungen, die allein den folgenden Rechnungen zum Grunde gelegt sind, wurden in letzter Zeit mit möglichster Vorsicht und unter ziemlich günstigen äussern Verhältnissen angestellt. Zunächst musste der Widerstand ermittelt werden, den die Flügel allein bei verschiedenen Geschwindigkeiten erfahren, weil derselbe jedes- mal von dem Widerstande der Scheiben und der Flügel abgezogen werden sollte. Die hierüber angestellten Messungen enthält die folgende Tabelle. G ist das Gewicht, welches auf jede Schale gelest wird, und ? die Anzahl von Secunden, in welchen der Zeiger 1 Zoll durchläuft. Die Geschwin- digkeit des Zeigers ist also nach der angenommenen Maasseinheit gleich ax Es wurden bei jeder Belastung der Schalen die Beobachtungen zwei- mal gemacht und in der zweiten Spalte sind die dabei gefundenen Werthe von ? besonders angegeben, während die dritte Spalte den der Rechnung zum Grunde gelegten Mittelwerth enthält. @ t 4A Dif. B Dif. 0,0 | 5,725 5,725 | 5,725 | 0,040 | +0,040 | —0,009 | —0,009 0,5 | 4,238 . 4,225 | 4,2315] 0,514 | +0,014 | +0,498 | —0,002 1 3,488 . 3,500 , 3,494 | 1,001 | —+-0,001 1,007 | —+-0,007 2 Dr. 27135.| 2,730 21 1,9797 | 0,021 2,006 | —+-0,006 3 |.2,300 ... 2,312 | 2,306 | 2,986 | —0,014 3,018 | +0,018 4 | 2,038 . 2,038 | 2,038 | 3,972 | —0,028 4,001 | —+-0,001 6 1,700 . 1,700 | 1,700 | 5,941 | —0,059 5,946 | — 0,054 8 1,475... 1,475 | 1,475 | 8,066 | —+-0,034 8,029 | —+0,029 Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 13 Frühere Beobachtungen hatten ergeben, dass die Widerstände durch die einfache Form 1 sich ausdrücken lassen. Bei dem Versuch, noch ein drittes Glied einzu- führen, welches die erste Potenz der Geschwindigkeit als Factor enthält, nahm der betreffende constante Coefficient einen sehr geringen und sogar zuweilen einen negativen Werth an. Ich wählte also zunächst den vor- stehenden Ausdruck und fand nach der Methode der kleinsten Quadrate 2 —= —0,531 5 — 1184703 Durch Einführung dieser Constanten ergaben sich die Werthe für @, welche die mit A überschriebene Spalte enthält, und die folgende Spalte bezeichnet die Fehler oder die Differenzen gegen die wirklich benutzten Gewichte. Man bemerkt, dass diese Fehler sehr regelmässig fallen, indem sie sowohl beim kleinsten, wie beim grössten @ die grössten positiven Werthe annehmen, während sie dazwischen negativ sind. Aus diesem Umstande liess sich entnehmen, dass die Form nicht passend gewählt sej, und ich führte daher noch die Rechnung nach dem Ausdruck Go. DD 05 aus. Alsdann ergaben sich 2 = —0,724 p = 1,034 s — 153518 Darnach stellten sich für @ die in der Spalte B enthaltenen Werthe heraus, deren Fehler die letzte Spalte zeigt. Man bemerkt, dass diese wegen der Abwechslung der Zeichen bei den grössten Gewichten nicht regelmässig fallen und daher als zufällige Beobachtungsfehler angesehn werden können. Die Summe der Fehlerquadrate beträgt im letzten Falle 0,00425, während sie im erstern 0,01105, also mehr wie doppelt so gross ist. Für die Einführung der ersten Potenz der Geschwindigkeit spricht ausserdem noch ein andrer Grund. So lange ich nämlich dieses Glied vernachlässigte, stellte sich ohne Ausnahme die unerklärliche Erscheinung 14 HAGEN: ein, dass bei Beobachtungen mit Scheiben die Constante z unter dem negativen Zeichen immer grösser, also die Reibung immer kleiner wurde, je grösser und je schwerer die Scheiben waren. Diese Anomalie ver- schwand aber bei Einführung eines solchen zweiten Gliedes. Mit diesem zweiten Gliede hat es übrigens, wie die Beobachtungen ergaben, eine eigenthümliche Bewandtniss. Der Coöfficient p nimmt nämlich einen sehr geringen Werth an, oder verschwindet ganz, wenn die Schraube an der Achse frisch geölt ist. Hieraus lässt sich auf seine Bedeutung schliessen. Er bezeichnet nämlich den von der Zähigkeit des Oels herrührenden Widerstand, der der Geschwindigkeit propor- tional ist. Werden Scheiben angebracht, so findet man den Widerstand der- selben, wenn man von dem beobachteten Widerstande denjenigen abzieht, den die Flügel bei gleicher Geschwindigkeit erleiden. Dieser ist aber so veränderlich, dass man ihn jedesmal aufs Neue messen muss, und da er selbst in kurzen Zwischenzeiten andre Werthe annimmt, so bleibt nur übrig, sowohl vor, wie nach jeder Beobachtung die Flügel allein mit drei verschiedenen Geschwindigkeiten umlaufen zu lassen, um die Werthe der drei Constanten z, p und s zu finden. Wenn diese aber wieder, wie gewöhnlich geschah, in der zweiten Messung etwas verschiedene Werthe hatten, so wurden den Zwischenzeiten entsprechend die jedesmaligen Mittel- werthe in Rechnung gestellt. In den auf solche Weise gefundenen Wider- ständen der Scheiben ist das zweite, der Geschwindigkeit proportionale Glied nicht mehr enthalten, weil der Einfluss der Zähigkeit des Oels schon in dem Widerstande der Flügel Berücksichtigung gefunden hat. Die Constante z ist dagegen so variabel, dass sie aus jeder einzelnen Beobachtung besonders hergeleitet werden muss. Mit zwei quadratischen Scheiben, die 6 Zoll in den Seiten hielten, wurden nachstehende Beobachtungen gemacht. @G’ bezeichnet das auf jede Schale gestellte Gewicht, und dasselbe verwandelt sich in @, nachdem der Widerstand der Flügel bei der gleichen Geschwindigkeit davon ab- gezogen ist. Die zweite Spalte enthält wieder die in zwei Messungen gefundenen Zeiten, während welcher der Zeiger sich um 1 Zoll senkte. AN. PET Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren etc. 15 @ t GER SAHDIT: 1 | 9,42 9,42 1,117 1,064 | —0,053 2,7582 7,32 1,986 1,983 | —0,003 3 | 6,22 6,22 | 2,860 2,875 | +0,015 4 | 5,51 5,54 5,525 3,739 3,734 | —0,005 6 | 462... 463 | 4,625 | 5,492 5,472 | — 0,020 8 | 4,02... 4,04 | 4,03 7,231 7,314 | —+0,083 12 |3,35...8333 | 3,94 | 10,737 | 10,798 | -+0,061 16 | 2,92...292 | 292 | 14,351 | 14,235 | —0,016 20 | 2,62... 2,64 2,63 | 17,770 | 16,625 | —0,145 24 | 2,39... 2,40 | 2,395 | 21,947 | 21,323 \ +0,076 28 | 2,28... 222 | 2,225 | 24,260 | 24,60. | 0 Indem ich den Ausdruck G=z+ Ed zum Grunde lege, finde ich als wahrscheinlichste Werthe 2 = —0(,35 und r — 194,24 Hieraus ergeben sich für die verschiedenen £ die in der Spalte A bezeich- neten Werthe von @. Die Fehler derselben, welche die folgende Spalte enthält, wechseln so sehr in den Zeichen, dass man sie als zufällig ansehn kann und kein Grund vorliegt, noch ein neues Glied in obigen Ausdruck einzuführen. Dabei muss noch erwähnt werden, dass bei Berechnung der früheren Beobachtungen, worin ich den Coöfficient p gleich o angenommen hatte, für grössere Scheiben sich schon eine genügende Uebereinstimmung der Widerstände darstellte, sobald ich dieselben den Quadraten der Ge- schwindigkeiten proportional setzte. Dieses erklärt sich daraus, dass der . »p . . . n D . Werth des Gliedes Z vergleichungsweise gegen die stärkeren Widerstände, welche die Scheiben erleiden, sehr klein ist. Der Widerstand der Luft gegen die Scheiben ist sonach dem Quadrat der Geschwindigkeit proportional, und es würde eine einzelne Beobachtung genügen, um den Coäfficient r zu finden, wenn der Werth von 3 bekannt wäre, da dieser aber so überaus veränderlich ist, so sind wenigstens Beobachtungen bei zwei verschiedenen Geschwindigkeiten erforderlich. Wie bereits früher erwähnt, ist die weitere Ausdehnung der Messungen entbehrlich, weil die dadurch erreichte grössere Schärfe die sonstigen unvermeidlichen Fehler übertrifft. Zu grösserer Sicherheit, - " % LTE RE ie 16 Hasen: und namentlich, um möglichen Irrungen zu begegnen, habe ich indessen diese beiden Messungen stets wiederholt, und zwar in der Art, dass ich mit der geringeren Geschwindigkeit den Anfang machte, alsdann die beiden Messungen mit grösserer Geschwindigkeit folgen liess und endlich wieder zu der geringeren zurückkehrte. Aus den in dieser Weise gefundenen Werthen von r ergiebt sich unmittelbar der Druck, den die Scheiben bei verschiedenen Geschwindig- keiten erleiden. Ist @ die bereits bekannte Entfernung der Drehungs- Achse von der Mittel-Linie der um die Spindel gewundenen Fäden, und R der Abstand derselben Achse von dem Mittelpunkte des Druckes der Luft gegen die Scheiben, so ist dieser Druck a = r ER r ist die Geschwindigkeit des Fadens, daher die Geschwindigkeit der Scheibe R N —— at 3 P} und D= en TC” oder wenn man den Druck auf die Flächeneinheit einführt, während F der Flächeninhalt der Scheibe ist DET, FE JRR" Um die Constante r auf den Barometerstand von 28 Zoll oder 336 Pariser Linien, so wie den Thermometerstand auf 15 Cent. Grade zu reduciren, hat man, wenn das Barometer während der Beobachtng ? Linien und das Thermometer r Grade zeigt, 336 red. r = SCH (0,9430 — 0,00347 . 7). 7? n Die Abstände R stimmen wegen der grossen Länge der Flügel, vergleichungsweise zu den Breiten der Scheiben, zwar sehr nahe mit den Entfernungen ihrer Schwerpunkte von der Drehungs-Achse überein, doch sind sie stets etwas grösser, und es ist kein Grund vorhanden, diese Correction, die sich leicht ausführen lässt, zu unterlassen. Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren etc. 17 Zunächst mag eine rechtwinklige Scheibe betrachtet werden, deren Höhe A, und deren Breite 5 ist. Man wähle ihren Schwerpunkt, dessen Abstand von der Drehungs-Achse = A sei, zum Anfangs-Punkt der Abseissen, und denke die Scheibe in elementare Abschnitte zerlegt, so ist der Flächeninhalt eines solchen gleich Adx, und der Druck, den er erfährt 29) — — (A+ )’dx folglich der Druck gegen die ganze Scheibe, indem das Integral von x = —}b bis © = —+1b genommen wird. khb 2 el, 1 2 D- a (4 + 150°) oder der durchschnittliche Druck auf die Flächeneinheit D k 5 — 2 1 42 a) Suche ich nun dasjenige ©, welches zu dem elementaren Abschnitt ge- hört, der den gleichen relativen Druck erfährt, so bezeichnet dasselbe den Mittelpunkt des Drucks für die ganze Scheibe. Es ergiebt sich A+s=-R=y2r 5% Bei Kreisscheiben sei wieder der Abstand des Mittelpunktes von der Drehungs-Achse gleich A, während der Radius go ist. Bei Zerlegung der Scheibe in vertikale elementare Abschnitte bezeichne man die Grenzen derselben durch die Winkel #, die von dem horizontalen Durchmesser ab gemessen werden. Der Flächeninhalt solches Abschnittes ist alsdann 25 sind’. do und der Druck den derselbe erfährt 2ka?2 (A PN? . dD = var ( Fir) sıngo?®. dp a Durch Auflösung des Binomiums und durch Zerlegung von cos ®° und cos d* in die Sinus der vielfachen Winkel wird die Integration sehr Math. Kl. 1874. 3 18 HA@EN: einfach, und die Mehrzahl der Glieder verschwindet, indem das Integral von cos® —= —1, bis cos $ —= —1 genommen wird. Man erhält NED 2 192 D 1? a? ( u ) 7 oder DE BER SE >) Pr (A ua und derjenige Abschnitt der eben diesen relativen Druck erleidet, gehört zu emem Winkel &, für welchen A+ecspg—=R— YA’ +4? Es ergiebt sich, dass in beiden Arten von Scheiben der Unterschied zwischen dem gesuchten £ und A nur sehr geringe bleibt, wenn A, wie bei meinem Apparate vergleichungsweise gegen 5 und g sehr gross ist. Zunächst mag eine Reihe von Beobachtungen mitgetheilt werden, die mit fünfPaaren Kreisscheiben von 2,5...3,5.,.4 5... 5,5 und 6,5 Zoll im Durchmesser angestellt wurden. Jedesmal sind nur zwei verschiedene Gewichte auf die Schalen gelegt, mit diesen jedoch wie bereits erwähnt, die Messungen zweimal ausgefürt. Die daraus sich ergebenden Werthe von z und r sind in den letzten Spalten enthalten. Die sonstigen Be- zeichnungen entsprechen den früher gewählten. e @ t G 2 r 1,25 0,75 | 5,42... 9,42 9,42 — 0,041 9,0 2,00... 1,988 | 1,994 | + 4,058 | —0,683 18,850 1,76 1u5 Dale e0130 5,305 0,690 14 2,00... 1,98 1,990 9,054 | —0,679 38,545 2,25 2 9,76 2... 9,68 5,720 1,302 20 2,04... 2,08 2,035 | 15,270 | —0,722 66,243 2,75 3 5,89... 9,86 5,875 2,345 24 2,24... . 2,24 2,240 20,079 | 0,671 | 104,117 3,25 3 6,97... 6,89 | 6,930 2,521 28 2,43... 2,4 | 2,435 24,670 | -0,599 | 149,827 Um hieraus den Druck auf die Flächeneinheit oder k zu finden, ist, wie schon oben nachgewiesen, «= 0,51705 anzunehmen. Die folgende Tabelle enthält die Werthe von R, wie die reducirten r und die Flächen der Scheiben, wobei zu bemerken, dass nach sorgfältiger Nachmessung er er Fi Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren etc. 19 die Radien der zweiten und dritten Scheiben sich auf 1,745 und 2,245 stellten. 1; el 15 | 15 | 225 | 275 | 3:95 e R | 97,252 | 97,754 | 98,256 | 98,100 | 99,20 red. vr | 18,11 | 38,463 | 66,165 | 104,095 | 149,942 F | 40 | 9566 | 15,834 | 23,755 | 33,182 k | 2,2700 2,3176 | 2,4028 2,4810 | 2,5199 Diese Werthe von & sind, um gar zu kleine Zahlen zu vermeiden, zu gross angegeben und müssen durch eine Million dividirt werden, um die gesuchten constanten Factoren darzustellen, die mit den Quadraten der Geschwindigkeiten (in Zollen) multiplicirt, den Druck (in Lothen) auf jeden Quadratzoll der Scheibe ausdrücken. Dieselbe Vergrösserung der k ist auch in Folgenden eingeführt. Nach mehreren Tagen wiederholte ich diese Beobachtungen mit denselben Scheiben. Die Resultate waren: & @ t G 4 r 1,25 10 25:0022 2.219020 155:01 0,188 10 TS aan | 1,91 4,641 | — 0,592 19,091 1,75 1,5} 9,210. .9,227°5,215 0,721 16 Ras „enliert 1.87 10,405 | — 0,708 38,361 2,25 | 9,67 ... . 5,70 | 5,685 1,329 20 2,05... . 2,04 | 2,045 | 15,291 | — 0,746 67,066 2,5| 3 | 5... 5,7 | 5,zes | 2,338 24 2,23... 2,24 | 2,235 | 20,025 | — 0,790 | 103,983 3,25 4 6,06 . . . 6,09 | 6,075 3,391 28 2,45 2.2.48 | 2,44 24,633 | — 0,694 | 150,786 Die Werthe von R und F sind dieselben, wie in der ersten Reihe, aus den reducirten r sind die nachstehenden & berechnet. DE er rer red. r | 18,952 | 38,576 | 66,525 | 103,281 | 149,683 k| 2284 | 2,554 | 2,16 | 2402| 2,5154 Es ergiebt sich augenscheinlich, dass die k grösser werden, sobald die Fläche der Scheibe zunimmt, auch sind die Differenzen nicht der > 3 % 230 HAGEN: Vergrösserung der Flächen, sondern der Zunahme der Radien propor- tional. Auch mit quadratischen Scheiben, deren Seiten b = 2... 3... 4... 5. und 6 Zoll messen, wurden Versuche angestellt. Dieselben ergaben: D Kei t G 2 „ 2 0,5 | 9,80... 9,86 | 5,830 | — 0,188 10 1,834... 1,83_| 1,835 | + 4,104 | — 0,660 16,042 3 1 6,00 ... . 9,95. | 5,975 0,346 14 oz 1,060 l,965 8,840 | — 0,684 36,774 4 2 6,06... 6,03 | 6,0485 1,364 20 2,08... 2,08 | 2,080 15,383 | — 0,519 68,798 5 3 5,99 ... . 6,06 | 6.025 2,364 24 2,30 . . .: 2,28 || 2,290 20,168 | — 0,643 | 109,135 6 4 6,50... . 6,43 | 6,465 3,443 28 2,55... 2,54 | 2,545 | 24,874 | — 0,488 | 164,270 Die nähere Untersuchung zeigte wieder, dass die Flächen der Scheiben zum Theil einer geringen Correcetion bedurften. IN. a A ES Er R | 97,002 ee | 98008 98,512 | 99,015 red. r. | 15,607 | 35,10 | 67,053 | 106,455 | 160,522 F | 4,00 | 8,977 | 16,000 24,958 | 36,000 k | 2a,sır | 2,3472 | 2,4981 2,1338 | 2,5055 Bei späterer Wiederholung derselben Beobachtungen ergaben sich nachstehende Resultate: b € t @G z 7 2 0,5 | 5,76... 5,79 | 5,775 | — 0,149 10 1,84... . 1,83 | 1,835 | + 4,128 | — 0,630 16,020 3 1 8,96 . . . 9,94 | 5,950 0,397 14 1,96 2206 215,9701 015965 8,876 | — 0,641 36,744 4 2 9,74... .xd,28 | 55760 1,371 20 2,07. 2... 2,07 |; 2,070 15,357 | — 0,608 68,976 5 3 0,92: . . 9,932 115,925 2,415 24 2,29... 2,29 |. 2,290 20,233 | — 0,714 | 109,855 6 4 6,26... . 6,26 | 6,260 3,485 28 2,553... 2,53 | 2,530 | 24,992 | — 0,700 | 164,000 Hiernach sind die Werthe von %k IV. NE: red. r | 15,104 | 35,998 | 67,522 | 107,493 | 160,378 k | 2,3461 2,3595 2,4452 2,4574 2,5032 Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 21 Durch Verbindung der zwei ersten, wie der zwei letzten Beob- achtungs-Reihen unter sich, lässt sich das Gesetz, wonach die Werthe von k von der Grösse der Scheiben abhängen, ungefähr erkennen, die Beziehung zwischen beiden Formen der Scheiben stellt sich aber nicht deutlich heraus. Um diese zu finden, versuchte ich unmittelbar hinter einander Kreisscheiben und quadratische umlaufen zu lassen, bei denen die Radien der ersteren 0,5 Zoll grösser waren, als die Seiten der letzteren. Daraus liess sich indessen nur entnehmen, dass bei gleichem Flächen- Inhalt der Widerstand der quadratischen Scheiben der grössere sei. Um den Einfluss der Formen zu erkennen, versuchte ich noch Scheiben, welche gleichseitige Dreiecke von 7,6 Zoll Seite bildeten, die in der Art befestigt waren, dass jedesmal eine lothrecht gekehrte Seite das Ende eines Flügels berührte. Der Flächeninhalt jeder Scheibe maass 25 Quadratzoll, stimmte also bis auf kleine Anomalien, welche die scharfe Nachmessung ergab, mit demjenigen der quadratischen Scheiben von 5 Zoll Seite überein. Indem ich unmittelbar hinter einander unter gleichen Belastungen diese beiden Paare von Scheiben beobachtete, so zeigte sich, dass die quadratischen etwas schneller umliefen. Dieses Ergebniss war indessen nicht entscheidend, insofern die Abstände der Mittelpunkte des Drucks von der Drehungs-Achse oder Z# nicht dieselben blieben. In dieser Hinsicht mag erwähnt werden, dass wenn die Seite des gleich- seitigen Dreiecks — 5b, und seine Höhe = h = b. cos. 30°, und der Abstand des Mittelpunktes der Fläche von der Drehungs-Achse A ist, man alsdann findet R=y(4 4 24) Eine vollständige Beobachtungsreihe, verbunden mit anfänglicher und schliesslicher Ermittelung der Werthe von p und s ergab aekeaher I 3 | 5,91 2,220 6 | 4,35 | 4,715 | | 10 | 3,43 | 8,081 | 28 | 2,12 | 23,525 | — 0,975 | 108,640 2 HAGEN: Nach Berechnung von R = 98,204, sowie nach Reduction der F und r war k = 2,5026 Unmittelbar darauf wurden mit den Quadrat-Scheiben von 5 Zoll Seite dieselben Beobachtungen wiederholt p EAN 3.| 5,96 2,234 6 | 4,40 | 4,739 | | 10 | 3,46 | 8,110 | 28 | 2,10 | 23,448 | — 0,875 | 107,390 Es ergab sich schliesslich k = 2,491. Die bisher gewonnenen Resultate liessen vermuthen, dass bei gleichem Flächeninhalt der Scheiben der Widerstand um so geringer wird, je kürzer die Seitenwege sind, welche die Luft durchlaufen muss, um den Scheiben auszuweichen. Hiernach stand zu erwarten, dass der Wider- stand bei recht schmalen und langen Scheiben besonders klein ausfallen würde. Ich nahm daher noch ein Scheibenpaar von 1 Zoll Breite und 16 Zoll Höhe, das also mit den quadratischen Scheiben von 4 Zoll Seite gleichen Flächeninhalt hatte. Ich liess diese abwechselnd mit den quadratischen Scheiben und zwar unter gleichen Belastungen umlaufen, ganz unerwartet war aber jedesmal die Geschwindigkeit der quadratischen Scheiben noch etwas grösser, als die der langen. Dieses war um so auffallender, als jene wegen des weitern Abstandes von der Drehungs- Achse einen stärkeren Widerstand erwarten liessen. Indem ich zuerst diese langen Scheiben nur unter zwei verschie- Belastungen umlaufen liess, fand ich @ | I a a er et; 2|633...66 | 65 | 1,5 | 20 | 2,07... 2,09 | 2,08 | 15,488 | - 0,075 | 67,332 | | Bei der schwachen Belastung hatte die Geschwindigkeit sehr ab- weichende Werthe angenommen. Die Wiederholung der Beobachtung Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren etc. 23 war daher nothwendig, und zu grösserer Sicherheit geschah dieses am folgenden Tage unter sechs verschiedenen Belastungen. REEL Ar DE inet | 0,748 0,743 | — 0,005 2 | 6,28 1,538 \ 1,508 | — 0,030 4 | 4,48 3,049 | 3,127 | + 0,078 8 | 3,23 6,254 | 6,174 | — 0,080 16 | 2,28 | 12,495 | 12,564 | + 0,069 24 | 1,897 | 18,790 | 18,760 | — 0,030 Hieraus ergaben sich als wahrscheinlichste Werthe z = —(,ın und r — 66,199 Wurden diese Constanten in den Ausdruck für G@ eingeführt, so nahm letzteres die in der mit A üerschriebenen Spalte angegebenen Werthe an, deren Abweichungen von den beobachteten @ die letzte Spalte nach- weist. Die Flächen dieser Scheiben messen sehr genau 16,00 Quadratzoll und der Abstand des Mittelpunktes des Drucks war 96,500 Zoll. Nach Reduction auf die zum Grunde gelegte Dichtigkeit der Luft veränderten sich aber die Constanten r beziehungsweise für beide Beobachtungs- reihen in 66,65 und 66,373 woher k = 2,5286 und k = 2,5178. Die constanten Coöfficienten der Quadrate der Geschwindigkeiten stellen sich demnach in diesem Falle so gross heraus, wie sie nach den Beobachtungs-Reihen III. und IV. zu schliessen, erst bei quadratischen Scheiben von etwa 7 Zoll Seite sein würden. Hiernach lag die Ver- muthung sehr nahe, dass die Zunahme der Werthe von % nicht irgend einer Längen-Dimension, sondern dem Umfange der Scheiben proportional sei. Zu demselben Resultat führte auch eine einfache Betrachtung. Die sämmtlichen vorstehend mitgetheilten Beobachtungen ergaben, dass eine Scheibe von der Fläche F, die mit der Geschwindigkeit c m 24 Hacken: normaler Richtung gegen ihre Ebene durch die Luft bewegt wird, einen Widerstand DE —E MER erleidet. Zerlegt man & in zwei Glieder k=ae- P- ß wo p» den Umfang der Scheibe ausdrückt, so entspricht der erste Theil von D, nämlich «Fe? den gewöhnlichen Annahmen. Der zweite pRaR Nemec- 9 enthält als Factoren die Masse der vorbeistreichenden Luft, die Fe pro- portional ist, sodann p oder den Umfang der Scheibe, den die Luft be- rührt, und endlich die Geschwindigkeit c, mit welcher diese Berührung erfolgt. Es scheint sonach die Ursache der Zunahme des Widerstandes keine andre zu sein, als die Reibung der Luft gegen den Rand der Scheibe. Die Luft strömt aber, wie schon die Eingangs erwähnten Versuche ergaben, unmittelbar am Rande der Scheiben ganz regelmässig vorbei, ohne daselbst eine wirbelnde Bewegung anzunehmen, die sich erst dahinter bildet, wo die von der Wand gedeckte Luft berührt wird. Die Reibung ist sonach, übereinstimmend mit den am Wasser gemachten Erfahrungen !), der ersten Potenz der Geschwindigkeit proportional. Bevor ich die betreffenden Constanten durch Verbindung der sämmtlichen Beobachtungen berechnete, machte ich den Versuch, die ein und zwanzig mit den kreisförmigen und quadratischen Scheiben ange- stellten Beobachtungen unter einander zu vergleichen, um mich zu über- zeugen, bei welcher Annahme des Werthes p die grösste Uebereinstimmung sich darstellt. Wählte ich für p den Umfang der Scheiben, so ergab sich 2 — 2,210 ß 0,0132 1) Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Bewegung des Wassers in Röhren. Mathematische Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften aus d. Jahr 1854. Seite 69. 180) oO Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren etc. und die Summe der übrig bleibenden Fehlerquadrate war (xt) = 0,01425 Bei Einführung der Quadratwurzel aus der Fläche erhielt ich @« — 2,200 ß —= 0,0526 (x) —= 0,00976 Hierauf setzte ich p drei verschiedenen durch den Mittelpunkt der Scheibe gezogenen Transversalen gleich. Zunächst der kleinsten, wobei also die Seiten der Quadrate und die Durchmesser der Kreise unmittelbar eingeführt wurden. Alsdann war — 2,204 ß —= 0,0437 (22) — 0,01282 Für die grössten Transversalen, also für die Diagonale des Quadrats und den Durchmesser des Kreises erhielt ich (a 2,230 ß = 0,0354 (az) — 0,0221 Endlich für mittlere Transversalen, indem ich solche ın Abständen von 3 zu 3 Graden rings über die Scheiben zog, und das arıthmetische Mittel aus allen nahm, war «a = 2,200 ß —= 0,0475 (2%) = 0,00966 Es leuchtet ein, dass das letzte Verfahren sehr nahe zu demselben Resultat führen musste, wie die Einführung der Wurzel aus der Fläche, da 8 in gleichem Verhältniss sich verringerte, wie der Coöfficient von ß grösser wurde. : Math. Kl. 1874. 4 236 HAGEN: Nach Maassgabe der Summen der Fehlerquadrate würde sich hier- nach empfehlen, die Quadratwurzeln der Flächen als Factoren einzuführen, doch ist dieses unmöglich, wenn auch die Resultate der mit den langen Scheiben angestellten Beobachtungen durch dasselbe Gesetz umfasst werden sollen. Es blieb nur übrig, den Umfang als Factor einzuführen, wenn- gleich auch in diesem Falle noch bedeutende Abweichungen bleiben. Solche sind keineswegs Beobachtungsfehler, sondern beruhen wohl vor- zugsweise auf den unvermeidlichen Aenderungen der Reibung. Ein Fehler in der Zeit ? von 1 Procent konnte kaum begangen werden, aber dennoch zeigten sich solche und selbst grössere sehr häufig, da die Reibung bald schnellere und bald langsamere Bewegung veranlasste. Nichts desto weniger ergiebt sich aus der nachstehenden Zusammenstellung der sämmtlichen Beobachtungen, dass dieselben dennoch zu einem ziemlich sichern Resultat geführt haben. b und p k p» | A | Dif. |Quadr. = 1,25 2,270 7,854 | 2,338 | + 0,068 | 0,004624 1,75 2,348 | 10,996 | 2,368 | + 0,020 400 2,25 2,403 | 14,137 | 2,397 | — 0,006 36 2,75 2,4831 | 17,279 | 2,427 | — 0,054 | 2916 3,25 2,520 | 20,420 | 2,456 | — 0,064 | 4096 ge = 1,8 2,289 | 7,854 | 2,338 | + 0,049 | 0,002401 1,75 2,355 | 10,996 | 2,368 | + 0,013 169 2,25 2,418. | 14,137 | 2,397 | — 0,021 441 DE 2,160 | 17,279 | 2,407 | — 0,033 1089 3,25 2,515 | 20,420 | 2,456 | - 0,059 3481 be? 2,332 8 2,339 | + 0,007 | 0,000049 3 2,37 | 12 | 2,377 | + 0,030 900 4 2,128 | 16 2,415 | — 0,013 169 5 2,434 | 20 2,452 | + 0,018 324 6 2,505 | 24 2,490 | — 0,015 225 b=2 2,346 8 2,339 | — 0,007 | 0,000049 3 2,360 | 12 2,377 | + 0,017 289 4 2,45 | 16 2,415 | — 0,030 900 b} 2,457 | 20 2,452 | — 0,007 49 es 2,503 | 24 2,490 | — 0,013 169 dreiek. Sch.| 2,503 | 22,795 | 2,179 | — 0,024 | 0,000576 b=5 2,449 | 20 2,452 | + 0,003 £) lange Sch. | 2,58 | 34 2,584 | + 0,055 3025 desgl. 2,518 | 34 2,584 | + 0,066 4356 0,030742 Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 27 Es ergaben sich hieraus als wahrscheinlichste Werthe GE — 2,2639 ß = 0,009416 Die hiernach berechneten k sind in der Spalte A angegeben, aus den Differenzen gegen die zum Grunde gelegten %k ergiebt sich der wahr- scheinliche Fehler gleich 0,0252 und man findet den wahrscheinlichen Fehler von « gleich 0,0135 oder nahe 4 Procent und von ® gleich 0,000719 oder nahe 71 Procent. Wenn die Sicherheit dieses Resultates, besonders bei Uebertragung auf grössere Flächen und grössere Geschwindigkeiten auch Vieles zu wünschen übrig lässt, so dürfte dennoch mit Apparaten, die dem be- schriebenen ähnlich sind, kaum ein bedeutend höherer Grad der Schärfe zu erreichen sein. Dagegen würde das gefundene Gesetz des Widerstandes wesentlich bestätigt oder berichtigt werden können, wenn man vor einer Locomotive an einer Leitstange Scheiben befestigte, deren Druck durch die Spannung einer Feder gemessen würde, während die Nummersteine der Bahn sehr bequem zur Bestimmung der Geschwindigkeit dienen. Aus Vorstehendem ergiebt sich der Druck der Luft gegen eine normal entgegen gekehrte Planscheibe 2,264 + 0,00942 . p 2 DE — m Me wenn D in alten Preussischen Lothen, und p, Fund c in Zollen gemessen werden. Der Druck gegen eine quadratische Scheibe von 1 Quadratfuss Oberfläche, die mit der Geschwindigkeit von 50 Fuss in der Secunde sich fortbewegt, würde beispielsweise hiernach 140,3 Loth oder sehr nahe 4, Pfund betragen. Bei Reduction auf metrisches Maass und Gewicht nehme ich nicht das Meter selbst, sondern das Decimeter als Einheit des Längen- und Flächen-Masses an, um innerhalb der Beobachtungs-Grenzen zu bleiben. Der Widerstand der Luft bei der Temperatur von 15° Cent. A a an A 38 HıAGeNnN: und beim Barometerstande von 28 Par. Zoll beträgt alsdann in Grammen ausgedrückt (0,00707 + 0,0001125.p) F.c? worin p den Umfang der Scheibe, F den Flächeninhalt und c die Ge- schwindigkeit derselben in Decimetern bezeichnet. Der Druck, den sehr kleine Scheiben erfahren, die von einem Luftstrom normal getroffen werden, ergiebt sich noch aus einer andern einfachen Betrachtung, deren Richtigkeit mehrfache Versuche im Allge- meinen bestätigt haben. Diese Versuche beschränken sich freilich, so viel bekannt, nur auf Wasserstrahlen, doch ıst dabei die Ausdehnbarkeit der Luft gewiss ohne Einfluss, insofern die Eingangs erwähnten Beobachtungen über die Richtung und Stärke der Strömungen beim Ausweichen vor entgegenstehenden Scheiben beim Wasser, wie der Luft übereinstimmende Erscheinungen zeigten. Man denke ein Gefäss bis zur Höhe h mit einer Flüssigkeit gefüllt, deren Raumeinheit (also 1 Oubikzoll) y Loth wiegt. Der Boden des Gefässes erleidet alsdann, wenn kein Gegendruck stattfindet, auf jeden (Quadratzoll einen Druck gleich yh. Wenn sich daselbst plötzlich eine Oeffnung von 1 Quadratzoll bildet, so beginnt die Ausströmung der Flüssigkeit durch dieselbe mit der Geschwindigkeit c = 2yyh, und fängt man den Strahl durch eine gleich grosse, direct dagegen gerichtete Fläche auf, so ist der Druck D auf diese wieder eben so gross, wie früher gegen den Boden des Gefässes, nämlich yAh. Hiernach ist DL, Bei der zum Grunde gelegten Dichtigkeit der Luft ist das specifische Gewicht derselben 0,001223, also wiegt ein Cubikzoll 0,001495 Loth, und g ist, wenn die Fallhöhen in Zollen ausgedrückt sind, gleich 187,6. Daraus ergiebt sich D = 0,00001992 Loth oder == 1,992 Milliontheile eines Lothes. Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren ete. 29 Wenn das erste Glied des obigen Werthes von Ä nahe um 14 Procent sich grösser herausstellt, so erklärt sich der aus den Beobachtungen her- geleitete stärkere Widerstand durch die auf der Rückseite der Scheibe eintretende Verdünnung der Luft, die bei der vorausgesetzten Ausströmung in den leeren Raum nicht stattfindet. Obgleich die vorliegende Untersuchung sich allen auf solche Stellung der Scheiben beschränkt, welche der Richtung ihrer Bewegung normal entgegengekehrt ist, so war es doch nothwendig, die Ueberzeugung zu gewinnen, dass geringe und unvermeidliche Abweichungen aus dieser normalen Stellung keinen wesentlichen Einfluss haben. Die Stiele, mittelst deren die Scheiben an die Flügel befestigt wurden, waren radial der Drehungs-Achse zugekehrt, man konnte daher den Scheiben beliebige Neigungen gegen die Richtung ihrer Bewegung geben. Ein solches Ver- fahren zeigte sich aber in den Beobachtungen sogleich als ganz unzulässig, indem die einfache Beziehung zwischen dem Widerstande und der Ge- schwindigkeit der Scheiben vollständig verschwand. Der Grund dieser Unregelmässigkeit lag sehr nahe. Jenachdem die beiden Scheiben auf- oder abwärts geneigt waren, wurden sie von der dagegenstossenden Luft gehoben oder herabgedrückt, und zwar um so stärker, je grösser ıhre Geschwindigkeit war. Die Flügel mit den geneigten Scheiben und mit der Drehungs-Achse belasteten daher in verschiedener Weise die Spitze, auf der die letztere ruhte, und sonach wurde das Schraubengewinde an der Achse verschiedentlich auf- oder abwärts gedrückt, wodurch jedesmal die Reibung eine wesentliche Aenderung erfuhr. Wenn ich aber eine Scheibe aufwärts, und die gegenüberstehende abwärts neigte, wurde die Achse nach einer Seite gedrängt und wieder um so mehr, je grösser die Geschwindigkeit war. Um die einfache Vorrichtung zur Befestigung der Scheiben nicht zu verändern, versah ich die beiden fünfzölligen Quadratscheiben mit dachförmigen Aufsätzen, so dass vor der untern Hälfte der Scheibe die geneigte Ebene aufwärts, und vor der obern Hälfte eine gleiche Ebene mit derselben Neigung abwärts gekehrt war. Jede der beiden in dieser Weise abgeänderten Scheiben wurde daher bei allen Geschwindigkeiten 30 HAGEN: mit gleichen Kräften gehoben und gesenkt, so dass die nachtheilige Ein- wirkung auf die Drehungs-Achse verschwand. Eine vollständige Beobachtungsreihe, wobei sowohl Anfangs, als am Schluss, die Flügel ohne Scheiben in Drehung versetzt wurden, um deren Widerstand zu ermitteln, ergab a) wenn die Dachflächen 40 Grade gegen das Loth oder gegen die Planscheibe geneigt waren r = 83,92 b) bei einer Neigung von 20 Graden gegen das Loth r—= 101,16 c) und bei den Planscheiben selbst, also nach Beseitigung der Aufsätze Re NlN.E Dividirt man diese Werthe durch die Cosinus von 40...20... und 0 Grad, so ergeben sie beziehungsweise 109,55 ... . 107,65... und 110,33. Die Widerstände sind also übereinstimmend mit der üblichen Voraus- setzung dem Cosinus der Neigung proportional. Im Falle, dass die Planscheibe nicht in die Ebene fällt, in welcher die Drehungs-Achse liegt, wird auch die Verringerung der dem Stoss ausgesetzten Fläche in Folge der Projection gegen die Richtung der Bewegung zu berücksichtigen sein, und der Widerstand vermindert sich in beiden Beziehungen im Verhältniss des Quadrates des Cosinus der Ab- weichung. Da die Scheiben jedesmal nach dem Loth eingestellt wurden, so konnte ein Fehler von 2 Graden nicht füglich unbemerkt bleiben, wobei der Widerstand sich nur etwa um den tausendsten Theil vermin- dert hätte. Endlich blieb noch zu untersuchen, ob die Beschaffenheit der Oberfläche der Scheiben, jenachdem sie glatt oder rauh waren, auf den Widerstand Einfluss hat. Zu diesem Zweck nahm ich zwei Scheiben, von denen jede auf einer Seite mit sehr glattem Papier, auf der andern Seite aber mit sehr grobem Sandpapier überzogen war. Ich liess dieselben mit Messung des Widerstandes, den Planscheiben erfahren etc. sl verschiedenen Geschwindigkeiten umlaufen, indem ich jedesmal die glatten und darauf die rauhen Seiten dem Stoss der Luft aussetzte. In beiden Fällen waren die Zeiten, in welchen der Zeiger von 10 zu 10 Zoll herab- sank, jedesmal sehr nahe dieselben. Die Unterschiede stellten sich ganz unregelmässig und nicht grösser heraus, als sie bei wiederholten Ver- suchen mit gleichen Scheibenpaaren vorkamen. Es ergiebt sich hieraus, dass die Beschaffenheit der Oberfläche der Scheiben, wenn sie der Rich- tung der Bewegung normal entgegen gekehrt sind, auf den Widerstand der Luft keinen Einfluss ausübt. WILL Ss EN ro Konteder gest. PHILOLOGISCHE UND HISTORISCHE ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1874. BERLIN. BUCHDRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (6. VOGT UNIVERSITÄTSSTR. 8. 1875. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. (HARRWITZ UND GOSSMANN.) a Ei) Re RER, in r AR, ; a Arte: Re u Inhalt. TIUS: Ueber Wappengebrauch und an im eneehanen eher UeTarely rer IDIEHReformrder Mopiku. ge See "Marei Diaconi vita Porphyrii ERissop! Gazensis . Über die Sehrift vom Staate der Athener von K H"- A."KIRCHHOFF. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 11. Juni 1874.] r. die Sammlung der Xenophontischen Werke hat sich ein Stück, ich meine die Schrift vom Staate der Athener, verirrt, welches als das älteste Denkmal attischer Prosa, als welches es mit Recht bezeichnet worden ist, sowie durch seinen Inhalt ein ungewöhnliches Interesse in Anspruch nimmt. Die Frage nach der Zeit der Abfassung und der Person des Verfassers hat daher von jeher die Philologen lebhaft beschäftigt, ohne dass es bis- her gelungen wäre, zu allgemein anerkannten Ergebnissen zu gelangen, obwohl, wenn man sich dazu verstehen wollte, die Untersuchung auf die nach Beschaffenheit unserer Hilfsmittel erreichbaren Ziele zu beschränken, eine Vereinbarung mir weder unmöglich noch besonders schwierig zu sein scheint. Ich glaube nämlich, dass es sich sehr wahrscheinlich machen lässt, dass die Schrift in der letzten Zeit des Archidamischen Krieges, nach der definitiven Besetzung von Pylos durch die Athener und vor den Erfolgen des Brasidas, also im Laufe des Jahres 424 vor Chr. geschrie- ben wurde, und dass ein Zweifel daran nicht bestehen kann, dass sie nicht von Xenophon herrührt. Ich halte für unbestreitbar, dass der Ver- fasser ein Athenischer Bürger von streng oligarchischer Gesinnung und sereifter Lebenserfahrung war, aber für völlig unerweislich, dass er seine Schrift an einem anderen Orte ‚als Athen, im Auslande, etwa gar als Emigrant oder Verbannter, verfasste oder an die Adresse einer bestimm- ten einzelnen Person richtete, und für gewiss nur, dass seine Auseinan- Philos.-histor. Kl. 1874. 1 2 KIRCHHOFF: dersetzungen nicht auf ein Athenisches Publieum ausschliesslich und noch viel weniger auf die Belehrung derjenigen berechnet sind, mit welchen Athen damals im Kriege lag. Genauere Bestimmungen sind unmöglich, und was über die angedeuteten Grenzpuncte hinausliegt, wird immer nur Gegenstand für Vermuthungen bleiben, die der Lage der Sachen nach auf irgend einen Grad von Evidenz keinen Anspruch erheben können. Es ist indessen nicht meine Absicht gerade diese Fragen hier einer eingehenden Erörterung zu unterziehen; vielmehr wünsche ich zunächst nur einen Beitrag zum besseren Verständniss der wichtigen Schrift da- durch zu liefern, dass ich den Grundschaden, an welchem ihre Textüber- lieferung leidet, aufdecke und, soweit es möglich erscheint, zu heben ver- suche. Der Zustand dieser Überlieferung ist nämlich schon was den Wortlaut im Einzelnen betrifft ein geradezu kläglicher: abgesehen von einzelnen Glossemen wimmelt der Text von Wortverderbnissen und einer unverhältnissmässig grossen Zahl von kleineren Lücken. Indessen lässt sich ein Theil dieser Schäden ohne Schwierigkeit beseitigen und der Rest behindert doch nur das Verständniss im Einzelnen; viel schlimmer ist, dass der ganze Organismus der Darstellung sich in einem so heillosen Zustande der Zerrüttung befindet, dass das Verständniss des Ganzen als solches und der Theile in ihrem Verhältnisse zu einander und zum Gan- zen zu einer reinen Unmöglichkeit wird. Schon oft ist über die Zusam- menhangslosigkeit der Darstellung im Allgemeinen wie mit Bezug auf ein- zelne Theile geklagt worden, auch sind nebenher wohl hin und wieder Vermuthungen über die Ursachen der Erscheinung geäussert worden, ernst- lich aber und unter Zusammenfassung aller in Betracht kommenden Mo- mente ist man bisher der Sache meines Wissens nicht näher getreten. Ich unterziehe mich daher ihrer Untersuchung, welche ich für nothwen- dig und unumgänglich halte, trotz des deutlichen Bewusstseins von der Gefahr, die ich dabei laufe; denn es ist möglich, dass das Ergebniss, zu dem ich gelange, Manchem sich so abschreckend darstellt, dass er sich antipathisch dadurch berührt fühlt und wohl gar an dem Ernste meiner Meinung zweifelt. Es ist für meinen Zweck nothwendig. um den Thatbestand darle- gen und nach seiner Beschaffenheit characterisiren zu können, eine ein- gehende Analyse des Textes in dem Zusammenhange seiner dermaligen Über die Schrift vom Staate der Athener. 3 Überlieferung zu geben; diese Analyse wird genügen zu zeigen woran es dem Texte fehlt und die Gründe unmittelbar erkennen zu lassen, welche ihn in seinen mangelhaften Zustand versetzt haben. Über den Zweck seiner Auseinandersetzung spricht sich der Ver- fasser in der kurzen Einleitung mit deutlichen und klaren Worten aus. “Was die Staatsverfassung der Athener betrifft‘, sagt er (1, 1), ‘so billige ich es nicht, dass sie sich für diese (allgemein bekannte) Form der Staats- verfassung entschieden haben, und zwar desshalb nicht, weil dadurch, dass sie sich grade für diese entschieden, zugleich dafür entschieden haben, dass die schlechten Leute es besser haben als die guten; darum also ver- sage ich meine Billigung. Aber ich werde beweisen, dass, da sie sich nun einmal so entschieden haben, sie vortrefflich sowohl ihre Staatsverfassung zu conserviren, als auch die anderen Angelegenheiten zu behandeln wissen, in Ansehung derer sie den anderen Hellenen zu fehlen scheinen‘. Hiermit ist nicht nur die Absicht, in der die ganze Erörterung an- gestellt wird, erklärt, sondern auch die Disposition angedeutet, nach der der Gegenstand behandelt werden soll; der Verfasser will beweisen er- stens, dass die Athener mit Geschicklichkeit ihre demokratische Verfas- sung zu conserviren verstehen, und zweitens, dass auch ihr sonstiges Thun ein gleiches Lob und keinesweges den Tadel verdiene, welchen die öffentliche Meinung im übrigen Hellas ausspreche. Es muss anerkannt werden, dass alle Theile der Darstellung, wie sie die Überlieferung gibt, ohne Ausnahme zu der erklärten Absicht des Verfassers in näherer oder entfernterer Beziehung stehen, keiner geradezu überflüssig ist und keiner über das gesteckte Ziel hinausweist; dagegen lässt sich nicht behaupten, dass die angedeutete Disposition auch nur der Sache nach, geschweige denn in der Form, was allerdings nicht nöthig war, mit bewusster Con- sequenz durchgeführt ist; vielmehr liegen die einzelnen Bestandtheile der Darstellung ohne jede Rücksicht auf die in jener Disposition gegebenen leitenden Gesichtspuncte wüst durcheinander und zeigen überhaupt keine Spur einer bewusst gewollten Ordnung, obwohl im Einzelnen alle Elemente gegeben sind, welche zur Durchführung der wenigstens zu Anfang beab- sichtigten Disposition von Nöthen gewesen wären. Es wird die Aufgabe der weiteren Analyse sein, den chaotischen Character, welchen die eigent- 1. 4 KırcHHorr: ER liche Behandlung der gestellten Aufgabe in der Überlieferung trägt, ins Licht zu stellen. “Zuerst nun’ beginnt der Verfasser die versprochene Auseinander- setzung 1, 2—3, ‘muss ich das sagen, dass meiner Ansicht nach mit vol- lem Reehte dort (in Athen) die Armen und der Demos eine begünstigtere Stellung einnehmen als die Edlen und die Reichen, und zwar deswegen, weil der Demos es ist, der die Kriegsschiffe rudert und der dem Staate seine Machtstellung verschafft; die Steuermänner, die Rudervögste und — rottmeister, die Untersteuermänner, die Schiffbauer, das sind die Leute, welche dem Staate seine Machtstellung verschaffen, ın viel höherem Grade als die Hopliten, die Edlen und die Guten. Da nun dieses sich so ver- hält, so scheint es nur gerecht, dass alle an den Ämtern Theil haben bei der Loosung wie bei der Handmehr und dass zu reden (nämlich in den politischen Versammlungen) verstattet sei einem jeden Bürger der dazu Lust hat. Zudem!) legt der Demos keinen Werth auf die Betheiligung an allen den Ämtern deren Besetzung durch tüchtige Männer Heil, durch untüchtige Gefahr für den Demos in seiner Gesammtheit bringt, wie z. B. an den militärischen Ämtern. der Strategen und Hipparchen; denn der Demos begreift, dass er grösseren Nutzen davon hat diese Ämter nicht selbst zu bekleiden, sondern den Vermögendsten zu überlassen. Dagegen alle Ämter, welche mit Besoldungen verbunden sind, die sucht der Demos zu bekleiden’ (also ausser den Rathmännerstellen nur die niederen Beam- tungen). Diese Darstellung lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig; man hat sich nur zu vergegenwärtigen, dass im Sinne des Verfassers zu dem rgeres der Athenischen rorırew, den nicht zu billigen er in den Ein- leitungsworten ausdrücklich erklärt hat, vor Allem gehört, dass die Macht- stellung des Staates von Athen vornehmlich auf Handelsbetrieb und See- herrschaft gegründet ist. | 1) Das Folgende führt nicht einen neuen, vom vorhergehenden unabhängigen Gedanken ein, sondern unterstützt nur die ausgesprochene Behauptung durch den Hin- weis darauf, dass der richtige Instinet der Massen die Gefahren beseitige, welche in der Praxis sich aus der rücksichtslosen Durehführung des theoretisch richtigen Grundsatzes ergeben könnten. Für Ersır« der Handschriften ist daher ohne Zweifel &re/ rcı zu setzen. Ei Über die Schrift vom Staate der Athener. 5 Es wird sodann zur Erörterung eines zweiten Punctes übergegan- gen (4—5): "Sodann, wenn Manche sich wundern, dass sie (die Athener) überall die schlechten, armen und zur Masse des Demos gehörigen Leute vor den Guten begünstigen, so wird sich bei genauerer Untersuchung zeisen, dass sie gerade dadurch den Bestand der Demokratie sichern. Denn das Wohlbefinden der Armen, der zum Demos Gehörigen und der weniger Guten und das Steigen der Zahl von Leuten solchen Schlages hebt die Demokratie; lassen dagegen die vom Demos zu, dass die Reichen und Guten sich wohl befinden, so stärken sie dasjenige Element, welches zu ihnen sich im Gesensatze befindet. Es bildet aber aller Orten das Element der Besten den Gegensatz zur Demokratie; denn bei den Besten findet sich die wenigste Zügellosigkeit und Ungerechtigkeit, dagegen das meiste gewissenhafte Bestreben nach dem was gut ist, beim Demos dage- gen die meiste Unwissenheit, Disciplinlosigkeit und Schlechtigkeit; denn die Armuth führt sie mehr zu dem was hässlich ist und die Bildungslo- sigkeit und die Unwissenheit wegen Mangel an Mitteln — — Der Schluss lässt eine Übertragung nicht zu, da in der Überliefe- rung die Construction nicht zu Ende geführt ist. Es kann allerdings nicht verwehrt werden, diesen Mangel auf ein blosses Wortverderbniss zurück- zuführen und durch Emendation zu beseitigen; höchst auffällig aber bleibt, dass die Sache durch eine so kurze und ganz allgemein gehaltene Erwä- gung erledigt wird. Der Verfasser pflegt sonst durch sehr detaillirtes Eingehen auf die conereten Erscheinungen des staatlichen Lebens in Athen seine allgemeinen Sätze zu erläutern; danach erwartet man auch hier, dass die systematische Zurücksetzung der Reichen und Edlen und die Bevorzugung des gemeinen Mannes, welche überall’ zu beobachten sein soll, durch Vorführung der bezeichnendsten Beispiele erläutert und in je- dem einzelnen concreten Falle als natürliche und unvermeidliche Conse- quenz des allgemeinen Principes gerechtfertigt werde. Dagegen muss an- erkannt werden, dass der Abschnitt seinem Inhalte nach passend an die vorangegangene Erörterung anschliesst. Es folgt 6—9 die Widerlegung eines Einwurfes, den der Verfasser sich machen lässt. Zugegeben, dass die Bevorzugung des gemeinen Man- nes und die Zurücksetzung der Reichen und Edlen im Staate von Athen - eine Nothwendigkeit ist, wenn dessen einmal gegebene Form Bestand haben 6 KIRCHHOFF: soll: ‘aber es könnte jemand sagen, sie sollten nicht alle ohne Unterschied (in den politischen Versammlungen) reden und an den Berathungen sich betheiligen lassen, sondern (nur) die geschicktesten und besten Männer: sie aber berathen auch in diesem Puncte sich auf das Trefflichste, indem sie auch die Schlechten zum Wort verstatten‘. Die kurze daran sich an- schliessende Begründung dieser Behauptung schliesst mit der Bemerkung, dass zwar nicht auf dem Grunde solcher Gepflogenheiten sich der beste Staat aufbauen lasse, die Demokratie aber so am besten conservirt werde; denn der Demos wolle nicht bei guter gesetzlicher Ordnung des Staats- wesens selbst in Unterthänigkeit leben, sondern frei sein und das Regi- ment führen; ob daneben die gesetzliche Ordnung eine schlechte sei, küm- mere ihn wenig. Suche man gute gesetzliche Ordnung, so werde man sehen, dass die gesetzgebende Gewalt in den Händen der Geschicktesten liege; so- dann würden die Guten die Schlechten im Zaum halten, die Berathung der Angelegenheiten des Staates Sache der Guten sein, und diese nicht zugeben, dass verrückte Menschen an den Berathungen, Debatten und Versamm- lungen Theil nehmen. Alle diese Vortheile aber würden ein schleuniges Herabsinken des Demos in Unterthänigkeit zur nothwendigen Folge haben. Der Zusammenhang dieser Erörterung mit dem Vorhergehenden ist unverkennbar und auch der Inhalt des folgenden Abschnittes (10— 12) schliesst sich in einer Weise an, welche einen Gedankenzusammenhang nicht vermissen lässt. “Die Knechte dagegen’, fährt der Verfasser fort, “und die Pfahlbürger erfreuen sich in Athen der grössten Zuchtlosigkeit: weder schlagen darf man dort noch wird dir der Knecht aus dem Wege gehen. Wesswegen dies aber landesüblich ist, will ich auseinandersetzen‘, welches Versprechen demnächst erfüllt wird, indem der Verfasser bis zum Ende des Abschnittes in gutem Zusammenhange darlest, dass die Ver- hältnisse in Athen eine andere Behandlung der nichtbürgerlichen Bevöl- kerung nicht räthlich erscheinen liessen, vielmehr ihr grössere Freiheit zu gestatten geradezu nöthigten. Erwägt man, dass im Vorhergehenden bis Ende von 9 von dem Verhältniss der verschiedenen Classen der bürgerlichen Bevölkerung zu einander die Rede gewesen ist, so wird man es in der Ordnung finden, dass nunmehr eine Besprechung der Lage der nichtbürgerlichen, freien und unfreien, Bevölkerung angeschlossen wird, und einen passenden Ge- Über die Schrift vom Staate der Athener. 7 dankenzusammenhang und Fortschritt nicht vermissen. Wenn aber die Lage der letzteren als einen Gegensatz bildend bezeichnet wird (rwv ad dovrwv u. 8. w.), so kann dieser nur gefunden werden in dem Contraste, den die scheinbar liberale Behandlung der Nichtbürger zu dem Drucke bildet, der auf den "Reichen, Edlen und Guten’ unter den Bürgern lastet. Von diesem ist aber im Vorhergehenden nicht direet die Rede gewesen, sondern nur von der Bevorzugung, deren sich die “Schlechten und Armen’ zu erfreuen haben. Der Gegensatz ist also schief und es muss dieser Um- stand in der Annahme bestärken, welche bereits angedeutet worden ist, dass nämlich zwischen 5 und 6 ein nicht zu entbehrender Theil der Aus- führung fehlt. Auch im Folgenden würde ein passender Fortschritt sich erkennen lassen, wenn 14—18 unmittelbar an 12 sich anschlössen. In diesem Ab- schnitte wird nämlich die Behandlung besprochen, welche die Athener ihren tributpflichtigen Bundesgenossen angedeihen lassen, und dieselbe als durch das Interesse des Athenischen Staates, wie er nun einmal ist, ge- boten und durchaus praktisch gegen mehrfache Ausstellungen gerechtfer- tist; die Stufenfolge aber: bürgerliche Bevölkerung von Athen — nicht bürgerliche, freie und unfreie, Bevölkerung von Athen — Bundesgenossen wäre an sich nicht unangemessen und könnte beabsichtigt sein. Zerris- sen aber wird dieser an sich mögliche Zusammenhang durch 13, in wel- chem Folgendes gesagt wird: ‘a Diejenigen aber, welche dort (in Athen) die Turn- und Musenkunst betrieben, hat der Demos kalt gestellt, nicht weil er der Ansicht ist, dass dies nicht schön sei, sondern weil er be- griffen hat, dass er nicht im Stande ist selbst mit diesen Beschäftigungen sich abzugeben. 5b Dagegen bei den Choregien, Gymnasiarchien und Trier- archien begreifen sie, dass die Last dieser Leistungen die Reichen zu tra- gen haben, der Demos aber den Vortheil davon hat. Wenigstens heischt der Demos Bezahlung, wenn er singt, läuft, tanzt und auf den Kriegsschiffen fährt, damit er selbst habe, die Reichen aber ärmer werden. c In den Gerichtshöfen aber kümmern sie sich nicht so sehr um das was recht ist, als um das, was ihnen Vortheil bringst’. Es bedarf keines Beweises, dass dieses Stück weder mit dem vor- hergehenden Abschnitt, in welchem von den Verhältnissen der Knechte und Pfahlbürger gehandelt wird, noch mit dem folgenden, in welchem, 8 Kırcunorr: wie bemerkt, von der Behandlung der Bundesgenossen die Rede ist, in einem unmittelbaren oder auch nur entfernten Zusammenhange steht, und zu allem anderen sich eignet, als den Übergang von dem einen zu dem anderen zu vermitteln. Vielmehr hebt es jeden Zusammenhang zwischen beiden auf und kann daher unmöglich als an der richtigen und ursprüng- lichen Stelle stehend erachtet werden. Es schwebt aber nicht nur völlig in der Luft, sondern es bildet auch gar nicht einen selbständigen und in sich abgeschlossenen Theil der Darstellung, als welcher es nach der gan- zen Tendenz und Anlage der Schrift die vollständige Rechtfertigung oder Begründung irgend einer Institution oder einer Verfahrungsweise der Athe- ner enthalten müsste, ist vielmehr nur der Theil eines solchen Theiles. Der Anfang kündigt es als Fortsetzung eines Vorhergehenden an und der nur angedeutete aber nicht ausgeführte Schlussgedanke weist auf eine Fortsetzung hin. Von den drei Puncten, welche erörtert oder angedeutet werden, stehen nach Ausweis der zur Verwendung kommenden Partikeln (de—«ö) der erste und zweite zu einander in logischer Beziehung: wäh- rend der Demos, weil er es ihnen (aus Mangel an den nöthigen Mitteln) nicht gleich thun kann, den dazu Befähigten (nämlich durch den Besitz der nöthigen Mittel, also den Reichen) die Pflege gymnastischer und mu- sischer Künste, also den liberalen Gebrauch ihres Reichthums, unmöglich macht, zwingt er die Reichen dagegen in der Leistung der kostspieligen Liturgien ihm voranzugehen, lediglich in der Absicht ihren Wohlstand zu untergraben, während er sich selbst bereichert, da er sich seine Leistun- gen bezahlen lässt. Der dritte Punct, dass dem Demos in den Gerichts- höfen Vortheil vor Recht gehe, führt einen neuen und selbständigen Ge- danken ein, der aber, wenn er das Vorhergehende in vernünftiger und verständlicher Weise weiterführen soll, eine ausführende Erläuterung etwa in dem Sinne verlangt, dass der Demos seine Stellung in den Geschwor- nengerichten dazu missbrauche, die Reichen zu chikaniren und zu plün- dern (durch Vermögensconfiscationen und dergl.), während er selbst die Ausübung der richterlichen Funetionen für sich zu einer Einnahmequelle mache (Richtersold). Ist aber dieses die Meinung, so gehört das Stück offenbar in den Zusammenhang einer umfassenderen Darlesung des Druckes, den der Demos in Athen mit bewusster Absicht und in seinem eigenen wohlverstandenen Interesse auf die Reichen ausübe, d. h. dersel- Über die Schrift vom Staate der Athener. 9 ben Darlegung, von welcher aus verschiedenen Gründen bereits vermu- thet werden musste, dass sie hinter 5 gestanden habe und ausgefallen sei. Von dem folgenden Abschnitt, der von den Bundesgenossen han- delt (14—18), ist bereits die Rede gewesen; er gibt zu weiteren Bemer- kungen keine Veranlassung. Mit dem Schluss von 18 reisst der Faden aber plötzlich wieder ab; wir lesen nämlich 19—20 folgende Ausführung: “Dazu nehme man, dass sie in Folge des Besitzes im Auslande und der Amtirungen im Auslande ohne es zu merken rudern lernen, sie selbst und ihr Gesinde; denn nothwendig muss ein Mensch, der oft Seereisen macht, ein Ruder nehmen, sowohl er selbst, als sein Knecht, und die im Seewesen gebräuchlichen Ausdrücke lernen. Und gute Steuerleute werden sie in Folge der Kenntniss der Curse und der Übung. Übung aber pfle- gen sie zu erlangen, die einen indem sie ein kleines, die anderen indem sie ein grosses Handelsfahrzeug steuern; einige pflegen dann wohl weiter die Leitung von Galeeren zu übernehmen. Die grosse Masse aber ist zu rudern sofort nach Besteigung der Kriegsschiffe im Stande, da ein jeder während seines ganzen Lebens vorher darin Übung erhalten hat’. Am Schlusse des vorhergehenden Abschnittes war von dem Ge- richtszwang der Bundesgenossen die Rede gewesen und warum die Athe- ner ihn nothwendig üben müssten, oder wenigstens ohne Schädigung ihres Interesses nicht aufgeben könnten. In unserem Stücke dagegen ist die Rede davon, dass in Folge des Verkehrs mit den überseeischen Besitzun- gen seemännische Kenntnisse und Fertigkeiten allgemein unter der Bevöl- kerung von Athen verbreitet seien und der Staat sich in der Lage be- finde ohne Schwierigkeit und. besondere Vorbereitungen seine Kriegsflotte mit der nöthigen Zahl tüchtiger Steuermänner und Ruderer zu versehen, und es wird diese Erwägung als zu anderen hinzukommend ausdrücklich bezeichnet. Es liest auf der Hand, dass letztere nicht in dem gefunden werden können, was unmittelbar vorhergeht, und eben so klar ist, dass das Stück auch nicht der Anfang eines neuen selbständigen Abschnittes der Darstellung sein kann, zu dem von dem vorhergehenden, von den Bundesgenossen handelnden, durch das “dazu nehme man’ der Übergang gebildet würde. Zu dem Inhalt des Abschnittes von den Bundesgenossen könnte das Stück in einer verständlichen Beziehung nur dann stehen, wenn dort unter den zu rechtfertigenden Massregeln der Errichtung von Plulos.- histor. Kl. 1874. 2 10 KIRCHHOFF: Kleruchien auf bundesgenössischem Gebiete ausdrücklich Erwähnung ge- than und diese dann vertheidist würde durch Aufzählung der Vortheile, welche sie dem athenischen Staate gewährt und die dieser nicht entbeh- ren kann, zu denen dann als zuletzt zu erwähnender der in unserem Stücke hervorgehobene passend hinzutreten würde. Von einer solchen Auseinandersetzung findet sich aber im Vorhergehenden keine Spur, und sollte dies der Zusammenhang sein, so müsste zwischen 18 und 19 noth- wendig eine Lücke angenommen werden. Es passt aber freilich unser Stück an sich genommen sehr wohl auch in den Zusammenhang einer ganz anderen Erörterung, nämlich in den einer rechtfertigenden Besprechung der Thatsache, dass der Staat von Athen seine Machtstellung vornehm- lich auf den Verkehr zur See und die Beherrschung des Meeres durch seine Kriegsflotte gegründet hatte; es konnten in einem solchen Zusam- menhange einerseits die Vortheile aufgezählt werden, welche eine solche Stellung gewährt, anderseits die Umstände hervorgehoben werden, welche Athen die Behauptung derselben ganz besonders erleichterte. Aber auch in diesem Falle bildete unser Stück nicht den Anfang, sondern den Schluss der Erörterung. Wie man sich also auch den Zusammenhang ergänzen möge, dessen die Überlieferung gänzlich ermangelt, immer wird die An- nahme nicht zu umgehen sein, dass vor 19 ein nicht unbeträchtlicher Theil der Darstellung dermalen fehlt, der ursprünglich unmöglich gefehlt haben kann. Es folgt 2, 1—5 ein selbständiger Abschnitt, in welchem in wohl- zusammenhängender und nur hin und wieder im Wortlaut arg verdorbe- ner Darstellung auseinandergesetzt wird, dass der Stand der Landmacht Athens, welcher ganz besonders bemängelt zu werden pflege, keinesweges die Folge einer Vernachlässigung sei, sondern mit gutem Bedacht nicht höher gebracht werde, weil es dem Gegner auf diesem Gebiete gleich zu thun doch nicht möglich sei und die militärische Stellung Athens als der die See beherrschenden Macht ihm verstatte mit einer weniger zahlreichen und tüchtigen Landmacht auszukommen. Es ist deutlich, dass eine solche Darlegung sich an das vorhergehende Stück 1, 19—20 dann ganz beson- ders passend anschliessen würde, wenn dieses, wie als wenigstens möglich gesetzt werden musste, den Abschluss einer Erörterung bildete, welche die Seemachtstellung Athens und das Gewicht, welches es auf seine Kriegs- Über die Schrift vom Staate der Athener. ar flotte legte, in apolegetischem Sinne, der Tendenz des Verfassers gemäss, behandelte. Was also oben nur als möglich hingestellt werden konnte, erhält durch dieses Moment eine Unterstützung, welche verstattet, es als wahrscheinlich zu bezeichnen. Im Einzelnen ist der Gedankengang jener fünf Paragraphen dieser: der mangelhafte Zustand der Hoplitenmacht bei den Athenern sei das Ergebniss bewusster Überlegung und richtiger Würdigung der Verhält- nisse. Sie fühlten sehr wohl, dass ihre Hopliten, auch wenn sıe zahlrei- cher wären, den Gegnern (es sind die Lakedämonier gemeint) doch nicht gewachsen sein würden, dagegen seien sie ihren tributzahlenden Bundes- genossen auch zu Lande unzweifelhaft überlegen und meinten desshalb, dass der Stand ihrer Hoplitenmacht ausreiche, wenn er diese Überlegen- heit sichere. Dazu komme, dass ihnen die Behauptung derselben wesent- lich dadurch erleichtert werde, dass sie die See mit ihrer Flotte beherrsch- ten. Denn da ihre Unterthanen der Mehrzahl nach Inselbewohner seien, befänden sie sich in der günstigen Lage, die räumliche Ooncentration der Streitkräfte derselben mit Leichtigkeit durch ihre Flotte zu verhindern oder unschädlich zu machen. Die auf dem Festlande wohnenden Unter- thanen aber seien durch das Bedürfniss des Exportes und Importes zu sehr in Abhängiekeit von einer die See beherrschenden Macht gestellt, als dass es besonderer Mittel ausserdem bedürfe, um sich ıhrer zu ver- sichern. Sodann aber setze eine die See beherrschende Flotte in den Stand, auch mit einer schwächeren Landmacht angriffsweise gegen das Gebiet des zu Lande überlegenen Gegners vorzugehen; denn mit Hilfe der Flotte sei es stets möglich eine Übermacht auf die schwächer besetz- ten Puncte desselben zu werfen und, wenn der Gegner sich concentrire und seinerseits mit Übermacht auftrete, zurückzunehmen. Ferner werde der Vortheil, welchen der Besitz eines überlegenen Landheeres gewähre, compensirt durch die Möglichkeit mit der Flotte schnell weit entfernte Theile des Kriegsschauplatzes zu erreichen, während die feindliche Land- macht sich nicht weit von der Öperationsbasis der Heimath entfernen könne, da die Bewegung eine langsame und die Verproviantirung schwie- rig sei. Diese Betrachtungen setzen sich dann 13—16 weiter in folgender Weise fort: Ferner aber zu alledem gebe es längs jeder Küste entweder I* = 1 ; KIRCHHOFF: ein Vorgebirge oder eine vorliegende Insel oder eine Meeresenge: an allen solchen Puncten könne die Flotte einer die See beherrschenden Macht Station nehmen und von da aus die auf dem Festlande Wohnenden em- pfindlich schädigen. Allerdings habe die militärische Stellung Athens eine schwache Seite: Attika sei keine Insel und desshalb bei dem schwachen Stande der Landmacht den Einfällen und Verwüstungen des überlegenen feindlichen Landheeres ausgesetzt; ein grosser Nachtheil, obwohl der Scha- den ausschliesslich von den Landbauern und Reichen zu tragen sei, wäh- rend der Demos, der nicht darunter zu leiden habe, sich das Ding wenig anfechten lasse. Auch sei bei solcher Nähe des Feindes die Gefahr einer plötzlichen Überrumpelung der Stadt in Folge verrätherischen Einverständ- nisses Einzelner mit dem Feinde oder des Ausbruches revolutionärer Be- wegungen, welche auf Unterstützung durch den Feind berechnet wären, stets vorhanden. Da nun aber einmal der Vorzug einer insularen Lage, welche alle diese Gefahren beseitigen würde, den Athenern versagt sei, so hälfen sie sich, wie es eben ginge: der Herrschaft über die See und ihre Verbindungen sicher, brächten sie ihre Habe auf den Inseln in Sicher- heit und gäben das platte Land von Attika dem Feinde preis, ohne sich durch seine Verwüstung rühren zu lassen, wohl wissend, dass ein Ver- such zu seiner Vertheidigung den Verlust viel höher anzuschlagender Vor- theile zur unausbleiblichen Folge haben werde. Der Zusammenhang der beiden im Auszuge gegebenen Stücke 2, 1—5 und 15—16 ist so handgreiflich, dass die zwischen ihnen liegenden Para- graphen 6—12 entweder sich in diesen Zusammenhang fügen müssen, oder, wenn dies nicht der Fall sein sollte, nothwendig als ungehörig auszuscheiden sind. Diese Paragraphen zerfallen in sich wieder in drei durch ihren In- halt deutlich von einander gesonderte Abschnitte, von denen im ersten (6— 5) auseinandergesetzt wird, dass "ferner die Beherrscher der See die Folgen eines zufälligen Misswachses leichter zu ertragen im Stande seien, als die, welche die Übermacht zu Lande hätten, weil sie in der Lage sich befänden den Ausfall durch Import aus anderen, von dem Misswachs nicht betroffenen Gegenden ausgiebig zu ersetzen; und um auch weniger bedeu- tender Dinge nicht zu vergessen, so hätten sie (die Athener) in Folge ihrer Seeherrschaft und des vielfachen Verkehres mit dem Auslande ihre Speisekarte durch mannigfache Erfindungen bereichert: die Delicatessen Über die Schrift vom Staate der Athener. 13 der ganzen dem Hellenischen Verkehre erschlossenen Welt seien in Athen auf einem Puncte versammelt; sodann hätten sie auf dem Wege des Verkehrs mit allen möglichen Sprachen bekannt geworden die eigene be- reichert und dieser wie ihrer ganzen Lebensweise einen universaleren Cha- racter verliehen, als dies bei den übrigen Hellenen der Fall sei. Dem- nach enthält das Stück die Fortsetzung einer Aufzählung aller der Vor- theile, welche nach Ansicht des Verfassers dem Staate der Athener seine Stellung als Handels- und Seemacht gewährt; aber diese Aufzählung hat nicht das Mindeste gemein mit dem Nachweise, welcher in 1—5 und 13—16 zu führen versucht wird, dass nämlich der Besitz einer die See beherrschenden Flotte den Athenern verstatte, mit einer minder tüchtigen Landmacht auszukommen; vielmehr passt sie schlechterdings nur in den Zusammenhang derjenigen Darstellung, welche, wie oben als wahrschein- lich bezeichnet wurde, der Abschnitt 1, 19—20 abzuschliessen bestimmt war. Ähnlich verhält es sich mit dem dritten Abschnitte (11—12), wel- cher darlegt, dass “die Athener den gesammten Reichthum der Hellenen und Barbaren an Produeten, wie Holz, Eisen, Kupfer, Hanf, Wachs, durch welche die Herstellung und Unterhaltung einer Kriegsflotte ermöglicht werde, in ihren ausschliesslichen Nutzen zu verwenden in der Lage seien, weil sie als Beherrscher des Meeres es ın der Hand hätten, den Vertrieb dieser Producte auf dem Seewege nach ihrem Gutdünken zu regeln; über ein gleiches Material verfüge keine andere Stadt, da nicht zwei dieser Dinge auf dem Gebiete ein und derselben Stadt zusammen gewonnen würden‘. Auch diese Sätze stehen in keiner erkennbaren Beziehung zu dem Inhalte von 1—5 und 13—16, während die Verwandtschaft mit dem von 6—8 sich allerdings nicht verkennen lässt. Allein der Zusammen- hang beider Stücke ist wieder durch den zweiten der erwähnten Abschnitte (9—10) in gewaltsamster Weise zerrissen. Denn in diesen Paragraphen heisst es: “was aber Opfer, Feste und derg). anbetreffe, so wisse der De- mos sehr wohl, dass der einzelne Arme nicht im Stande sei zu opfern und zu schmausen, und habe Mittel ausfindig gemacht, sich alles dies zu verschaffen. Es opfere also auf Kosten des Stadtsäckels die Gemeinde viele Opferthiere, der Demos aber sei es, der da schmause und das Fleisch der Opferthiere unter sich vertheile. Auch Turnhallen, Bäder und Gar- deroben besässen einzelne Reiche auf eigene Hand, der Demos aber er- 14 KIRCHHOFF: baue selbst für seine eigenen Bedürfnisse zahlreiche Ringplätze, Gardero- ben, Badehallen, und die Masse des gemeinen Mannes ziehe grösseren Nutzen von diesen Einrichtungen, als die "Wenigen und die Wohlhaben- den’. Diese Gedanken stehen weder nach rückwärts mit 6—8, noch nach vorwärts mit 11—12 in irgend erkennbarer Beziehung und stören somit den Zusammenhang, der zwischen beiden etwa besteht; am wenigsten passen sie zum Inhalt von 1—5 und 13—16, zwischen welche Stücke gestellt sie vielmehr sich höchst sonderbar und fremdartig ausneh- men. Auch bilden sie offenbar keinen selbständigen Bestandtheil der Darstellung, sondern sind aus einem grösseren Zusammenhange wie her- ausgerissen; der Inhalt verräth die grösste Verwandtschaft mit 1, 13 und berechtist zu der Annahme, dass beide Stücke ursprünglich in nächster Nähe von einander ihre Stelle gehabt haben. Da also 6—8, 9—10, 11—12 weder mit 1—5 und 13—16, noch untereinander in einem vernünftigen Zusammenhang stehen, der Faden von 1—5 aber sich in 13 —16 fort- setzt, so muss geurtheilt werden, dass 6—12 in unserer Überlieferung an unrechter Stelle stehen und dass selbst die jetzige Verbindung der Theile von 6—12 nicht als ursprünglich betrachtet werden kann. Leider reisst der bis Ende von 16 fortgesponnene Faden mit dem Schlusse dieses Paragraphen von Neuem ab. Es folgt nämlich auf die Rechtfertigung des Standes, auf dem die Athener ihre Hoplitenmacht halten, in 17 die überraschende Bemerkung: "ferner aber müssten Bundesverträge und Eidschwüre von oligarchisch regierten Staaten gewissenhaft gehalten werden, während für Verträge, die der Demos geschlossen habe, es die- sem möglich sei die Verantwortung einer einzelnen Person zuzuschieben und unter allerhand Vorwänden, um die er nie verlegen sei, sich der Er- füllung von Verpflichtungen zu entziehen, die ihm unbequem seien. Und wenn aus den Berathungen des Demos sich irgend ein Nachtheil ergebe, so mache er den bösen Willen weniger für die ungünstigen Folgen ver- antwortlich, im entgegengesetzten Falle nehme er das Verdienst für sich selbst in Anspruch‘. Augenscheinlich ist dies nach Form und Inhalt nicht der Anfang, sondern die Fortsetzung oder der Schluss einer Erörterung, in welcher unmittelbar vorher der Unterschied oligarchischer und demo- kratischer Staatswesen nach einer bestimmten Richtung hin besprochen worden war, und daraus folgt ohne Weiteres, dass das Stück 17 ursprüng- Über die Schrift vom Staate der Athener. 15 lich sich nicht unmittelbar an den vorhergehenden Abschnitt, der von ganz anderen Dingen handelt, angeschlossen haben kann, sondern, wenn es überhaupt in der Disposition seinen Platz nach und nicht vor 1—5 und 13—16 gehabt hat, zum wenigsten ein sehr beträchtlicher Theil der Darstellung zwischen 16 und 17 ausgefallen sein muss. Weiter heisst es 18: ‘Im Gegensatz dazu werde Verspottung in der Komödie und Schmähung allerdings dem Demos gegenüber nicht ver- stattet, richte sie sich aber gegen Privatpersonen, so finde sie sogar Auf- munterung; denn man wisse sehr wohl, dass die Zielscheibe der Verspot- tung in der Regel nicht ein Mann aus dem Demos sein werde, son- dern ein reicher, edler oder angesehener Mann; gering sei die Zahl der Armen und zum Demos Gehörigen, welche den Angriffen der Komödie verfielen; auch bei diesen geschehe es nur dann, wenn sie mehr sein wollten als die anderen, wesshalb der Demos die Verspottung auch sol- cher Leute gar nicht ungern sehe‘. Dasjenige, wozu die hier geschilderte Beschränkung der Redefreiheit zu Gunsten des Demos einen (Gegensatz bilden soll (zunwdelr d’ad —), kann nur die Schrankenlosigkeit derselben Freiheit nach einer anderen Richtung sein. Von einer solchen muss also im Vorhergehenden die Rede gewesen sein. Da nun dies in 17 nicht der Fall ist, so ist die unmittelbare Aufeinanderfolge von 17 und 18 entwe- der nicht ursprünglich, oder der Inhalt von 17 bildet den Abschluss einer Darlegung, welche von der Thatsache des Vorhandenseins einer solchen Schrankenlosigkeit ausging. Nur unter dieser Voraussetzung ist die jetzige Folge verständlich und als nicht zufällig, sondern bewusst gewollt be- greifbar. Ähnliches ist von 19 zu sagen, welches Stück in der Übersetzung so lautet: "Ich sage also, dass der Demos zu Athen zwar erkennt, welche von den Bürgern gut sind, und welche schlecht; trotz dieser Erkenntniss aber lieben sie die ihnen Bequemen und Nützlichen, auch wenn sie schlecht sind, die Guten aber hassen sie in höherem Grade. Denn sie meinen nicht, dass die Tüchtigkeit ihnen (den Guten) zu ihrem Vortheil von der Natur gegeben sei, sondern zu ihrem Nachtheil’. Diese Worte haben die Form einer Conelusion, in der die Ergeb- nisse einer vorangegangenen und zum Abschluss gebrachten Auseinander- setzung zusammengefasst werden. Als Resume aber passen sie unmittel- 16 KIRCHHOFF: bar weder zu dem Inhalte von 17, noch dem von 18 oder beider zusam- mengenommen, was mir eines besonderen Beweises nicht zu bedürfen scheint. Hieraus folgt, dass wenn sie an ihrer richtigen Stelle stehen, der Inhalt von 17 und, wenn dieser Paragraph mit 18 zusammenhängt, auch von 18 den Schluss einer viel weiter ausgreifenden Erörterung bil- deten, welche, dem Inhalte der Conelusion nach zu schliessen, es unter- nahm der Tendenz des Verfassers gemäss die Erklärung und Rechtferti- gung der auffälligen Thatsache zu liefern, dass in Athen die “Schlechten’ es besser haben als die ‘Guten‘. Das Ergebniss, welches die Conclusion andeutet, ist, dass nicht schwer begreifliche Urtheilslosigkeit, welche durch bessere Erkenntniss zu ersetzen wäre, sondern nur zu richtige Erkennt- niss dessen, was der eigene Vortheil gebietet, Ursache eines Verfahrens ist, welches nur unter Preisgebung des demokratischen Principes überhaupt einer Änderung fähig wäre. Es folgt ein. Abschnitt (Ende 19 bis Mitte von 3, 1), den ich zu- nächst ebenfalls seinem Wortlaute nach hersetze: ‘Und im geraden Ge- gensatze dazu sind Manche, obwohl sie in Wahrheit zum Demos gehören, ihrer Natur nach nicht demokratisch gesinnt. Demokratie aber halte ich dem Demos selbst zu Gute; denn sich selbst wohlthun ist Jedem zu Gute zu halten. Wer aber ohne zum Demos zu gehören sich dafür ent- schieden hat in einem demokratisch organisirten Staatswesen zu hausen lieber, als in einem oligarchisch organisirten, der hat sich zu unrechtem Thun gerüstet und erkennt, dass es eher möglich ist schlecht zu sein ohne entdeckt zu werden in einem demokratisch organisirten Staatswesen, als in einem oligarchisch organisirten. Und was die Staatsverfassung der Athener betrifft, so hat die Form zwar nicht meine Billigung; da sie sich aber einmal für die demokratische Verfassungsform entschieden haben, so scheinen sie mir trefflich sich die Demokratie zu bewahren, indem sie in der Weise verfahren, welche ich aufgezeigt habe’. Auch dies sind Ge- danken, welche offenbar einer Schlussbetrachtung angehören, aber mit 19 steht ihr Inhalt wenigstens in keinem unmittelbaren Zusammenhange. Denn diejenige Erscheinung, zu welcher die hervorgehobene Thatsache, dass Männer, welche nach Abkunft und Lebensstellung dem Demos angehören, nicht demokratisch gesinnt sind, in geradem Gegensatze stehen soll, kann offenbar keine andere sein als die, dass Personen, welche Abkunft und wor Über die Schrift vom Staate der Athener. 17 Erziehung in die Reihen der Oligarchen verweisen, weit entfernt oligar- chische Gesinnung zu hegen, sich vielmehr offen dem Demos anschliessen und dessen Interessen vertreten. Davon aber ist weder unmittelbar vorher noch sonst im Laufe der bisherigen Darstellung die Rede gewesen; ja selbst die Einfügung dieser für den Zusammenhang unentbehrlichen Be- merkung würde die Lücke noch nicht ausfüllen, da es auf der Hand liest, dass von dem Inhalte des Vorhergehenden sich unmittelbar zu dieser Be- merkung nicht übergehen liess, welche das dort Gesagte weder erläutert, noch durch dasselbe selbst eine Erläuterung empfängt. Dazu kommt, dass der Inhalt des Abschnittes so beschaffen ist, dass man sich unwillkürlich veranlasst sieht, ihn als den formalen Abschluss derjenigen Erörterung zu betrachten, welche im ersten Paragraphen der Schrift disponirt ist, eine Ansicht, an der festzuhalten man um so mehr geneigt sein muss, wenn man bemerkt, dass gegen Ende der Ausdruck im Einzelnen vom Verfasser offenbar mit Absicht so gewählt worden ist, dass man an den Eingang der Schrift nothwendig erinnert wird: es ist, als wolle er sagen: ‘und so habe ich denn das Versprechen gelöst, welches ich oben gegeben hatte’. Man vergleiche nur: N n > ‚ \ \ DEE , 1,1 zegı de vis ASyvalwy 70- 3,1 za megi Ts ASIyvamwv To- - ’ ed \ er. 22 3 x \ ‘ ALrteiag, 0TI MEV EIAOVTOo TOoU- ALTEias, Tov MeV TgOmoV oUr \ ’ n + Tov Tov Tgomov TNS TOALTEIRG m \ IN 72 na» oÜx Eraıw dia Tode, orı raus € ’ 2 \ \ EAOLEVOL EIAGUTG TSUS maumgous E02 ’ E x ameEIvov mOATrEV N ToUs KoN- ’ N \ \ m n > TTEUS: Od MEV oUV ToUTOo our a) tn ’ y eraıvo, Emeiönmegn $” edofev > m N n_Q 5 aurois Önuonpareistai, EU Mor n ’ n \ deroun: dianwlerSu ryv Öy- 7 ’ ’ MERDRTIAV, TOUTW TV TOOTW NoW- er, \ 5 N Kevar W Eyw Emedeika. > nv > \ q n „7 Erawa. Emei de Taura Edofev 72 > m e Zr ’ CUTWS auTols, ws EU diaow- ’ \ ’ \ dovra! TE Tiv morıTeav za DS N ’ A n Tara damgarrevra a dorcusıw e ! m ER resense statt des überlieferten pura«zes zu schreiben, was mindestens zweideutig sein würde. Über die Schrift vom Staate der Athener. 25 den Zusammenhang der auf die Dikasterien bezüglichen Darlegung in einer schlechterdings unbegreiflichen Weise unterbricht. Ersterer Um- stand nöthigt meines Erachtens zu der Annahme, dass unsere Überliefe- rung nicht vollständig ıst, letzterer legt die Vermuthung nahe, dass die ursprüngliche Folge der einzelnen Theile der Auseinandersetzung gestört ist. In der That steht der von den Geschäften des Rathes handelnde Abschnitt 3 unmittelbar vor 4, welcher, wie oben bemerkt, aus besonde- ren Gründen als versetzt und zwischen 8 und 9 gehörig betrachtet wer- den muss. Ich irre also wohl nicht, wenn ich behaupte, dass 3 das Schick- sal von 4 zu theilen hat und, wie er in Gemeinschaft mit jenem an die unrechte Stelle gerathen ist, so mit ıhm an seinen ursprünglichen Platz zwischen 8 und 9 zurückzuversetzen ist. Die Folge der Theile würde dann diese sein: 1. 2. 5—8. 3—+-4. 9. Allerdings kann 3 nicht die un- mittelbare Fortsetzung von 8 sein; allein es fehlt ja, wie bemerkt, ein ganzer Abschnitt von der Volksversammlung und dieser konnte, wie eine einfache Überlegung lehren wird, an keiner anderen Stelle als nach 8 und vor 3 gestanden haben. Auf eine Lücke hinter 8 deutet überdem der abgerissene Schluss dieses Abschnittes; er bedarf offenbar zu seiner Ver- vollständigung eines Zusatzes wie: "immerhin ist eine beträchtliche Anzahl von Tagen in Abzug zu bringen, an denen. Gerichtsverhandlungen nicht Statt finden können‘, und ıch meine, dass der Verfasser es nicht seinen Lesern überlassen haben wird, diesen Gedanken zu ergänzen, sondern dass er ihn wirklich ausgesprochen hat. Weiter ist aber auch zwischen 2 und 5 der Zusammenhang kein unmittelbarer; wenigstens ist der Wortlaut des Anfanges von 5: dei de zal rade diadızalew so gefasst, als sei schon im Vorhergehenden von Diadikasien gehandelt worden, was doch nicht der Fall ist, womit stimmt, dass die folgende Aufzählung der Diadikasien trotz ihrer scheinbaren Ausführlichkeit keinesweges alle vorkommenden Fälle berücksichtigt; es fehlen die Diadikasien zwischen Privaten, Prie- stern, Corporationen; auch war das in 2 in Bezug auf die da Geäusserte sehr wohl einer weiteren Ausführung fähig. Es scheint demnach, als sei das versetzte Stück 3—+4 zufällig oder absichtlich an eine Stelle gerathen, welche in der That einer Ergänzung bedurfte, wenn auch freilich einer wesentlich anderen. Philos.-histor. Kl. 1874. 4 jr ASERE bla Be Fa a Er a Bee = ide ne ah sn a 7 N 26 EIRCHEHOFF: Wir kommen zu dem folgenden Abschnitte (3, 10—11), in welchem der Verfasser die Athener gegen den Vorwurf vertheidigt, dass sie bei inneren Zerwürfnissen auswärtiger Staaten regelmässig für die demokra- tische Faction Partei zu ergreifen pflegen; es sei eine solche Politik durch ihr wohlverstandenes Interesse geboten und jede Abweichung von derselben bisher noch zu ihrem Nachtheil ausgeschlagen, was durch eine Anzahl von Beispielen aus der attischen Geschichte erläutert wird. Der Inhalt dieser Erörterung steht, wie man sieht, in der engsten Beziehung zu dem Hauptgedanken, welchen auszuführen der Verfasser unternommen hat, wenn er auch mit dem des unmittelbar vorhergehenden Abschnittes direct nichts zu thun hat, zum mindesten nicht als eine sich mit irgend welcher Nothwendigkeit ergebende weitere Ausführung desselben betrach- tet werden kann. Das Urtheil darüber, ob die überlieferte Folge beider Abschnitte eine überhaupt mögliche und die ursprüngliche ist, wird davon abzuhängen haben, ob man den letzten Absatz (9) des jetzt voranstehen- den Abschnittes als die Conclusion des Ganzen der Auseinandersetzung oder nur eines Theiles derselben betrachtet: im ersteren Falle müsste ge- schlossen werden, dass unser zweiter Abschnitt durch Versetzung an eine ungehörige Stelle gerathen sei, im zweiten wäre es möglich, dass er an seiner ursprünglichen Stelle steht und den Anfang des zweiten oder über- haupt eines anderen Theiles der Untersuchung bildete. Jedem Versuche aber den Faden eines Zusammenhanges nachzu- weisen widersteht der letzte Abschnitt (3, 12— 13), welcher vielmehr gänzlich abgerissen dasteht und nach jeder Richtung völlig in der Luft schwebt. ‘Man könnte aber’, heisst es hier, einwerfen, dass Niemand folglich ungerechter Weise zu Athen seiner bürgerlichen Rechte beraubt ist. Ich aber behaupte, dass es einige gibt, bei denen dies der Fall ist, freilich nur einige wenige. Allein wenige reichen nicht aus, um auf die Demokratie in Athen einen Angriff zu unternehmen. Denn so steht es doch einmal, dass Menschen, welchen mit Recht ıhre bürgerlichen Ehren genommen sind, sich gar nichts daraus machen, wohl aber solche, denen sie mit Unrecht genommen sind. Wie wäre es nun wohl möglich zu wähnen, dass mit Unrecht Vielen zu Athen die bürgerlichen Rechte ge- nommen seien, wo der Demos es ist, der sich im Besitze der Ämter be- findet? Unredlichkeit aber bei Verwaltung von Ämtern und politischer Über die Schrift vom Staate der Athener. 27 Thätigkeit überhaupt in Worten oder Werken, derart sind die Vergehen, in Folge deren man zu Athen bürgerlich ehrlos ist. Dies muss man be- denken und nicht glauben, dass irgend eine Gefahr von Seiten der mit bürgerlicher Ehrlosigkeit Behafteten zu Athen drohe‘. Wenn mit diesen Worten die Überlieferung plötzlich abbricht, so ist klar, dass die Schrift in ihrem überlieferten Zustande eines angemessenen, auch nur formalen Abschlusses entbehrt; will man also nicht glauben, dass sie überhaupt nicht vollendet worden ist, so bleibt nichts übrig als anzunehmen, dass der Schluss nach 3, 13 aus irgend einem Grunde und in irgend einer Weise uns verloren gegangen ist, oder dass der ganze Abschnitt in Folge irgend eines Vorganges eine falsche Stelle angewiesen erhalten hat, wenn nämlich innerhalb des sonst Erhaltenen vorsdem jetzt abschliessenden Stücke sich der Schluss des Ganzen als erhalten nachweisen lassen sollte. Aber auch nach rückwärts hängt das Stück mit dem jetzt vorangehenden nicht zusammen, obwohl sein Anfang auf einen unmittelbaren Zusammen- hang mit einem Vorangegangenen ausdrücklich hinweist. Es kündigt sich nämlich selbst als die Widerlegung eines Einwurfes an, welcher die Form einer Folgerung aus etwas vorhergegangenem hat; dass aber eine Folge- rung, wie diese: ‘Wenn dem so ist, so gibt es in Athen ja gar keine bürgerlich ehrlosen Personen’, nicht abgeleitet werden könne aus einer Darlegung, welche den Zweck verfolgt nachzuweisen, dass das Verhalten der Athener gegenüber den Parteikämpfen in anderen Staaten ein rationelles und ihren Interessen entsprechendes sei, liegt wohl auf der Hand. Aber auch abgesehen von dieser logischen Unmöglichkeit ist schwer zu begrei- fen, wie überhaupt von dem in 3, 10—11 behandelten Thema zu dem von 12—13 angemessener Weise hätte übergegangen werden können. Es folgt hieraus meines Erachtens mit Nothwendigkeit, dass, wenn 3, 12—13 nicht versetzt sein, sondern seinen rechten Platz nach 3, 10—11 haben sollte, zwischen beiden Stücken der Wegfall eines nicht unbeträchtlichen Theiles der Auseinandersetzung angenommen werden müsste. Kurz, dass Schlussstück 3, 12—13 ist überhaupt an der ihm in der Überlieferung angewiesenen Stelle zu halten nur unter der Voraussetzung, dass vor und nach ihm etwas fehlt, weil es eben ausser allem Zusammenhange mit dem Vorhergehenden und ohne jede Stütze in sich selbst da, wo es dermalen steht, vollkommen in der Luft schwebt. 4* 38 KIRCHHOFF: Hiermit darf ich den negativen Theil meiner Aufgabe als erledigt betrachten. Ich glaube durch die vorstehende Analyse den Nachweis ge- liefert zu haben, erstens, dass die Schrift vom Staate der Athener uns nicht in dem ursprünglichen Zusammenhang ihrer Theile überliefert ist, und zweitens, dass die handgreifliche Zusammenhanglosigkeit, an der sie in der uns überlieferten Gestalt leidet, zum Theil wenigstens dadurch veranlasst worden ist, dass durch Versetzung einzelner Partien der Or- ganismus des Ganzen zerstört worden ist. Diesen Nachweis zu liefern war nicht schwer; ungleich schwieriger ist die Lösung der aus ihm sich ergebenden positiven Aufgabe der Wiederherstellung des ursprünglichen Zusammenhanges. Wenn ich trotzdem eine Lösung versucht habe und im Folgenden vorlege, so geschieht dies lediglich, um einer nicht abzu- weisenden Verpflichtung zu genügen, keinesweges in der Meinung, dass die richtige Lösung von mir gefunden sei. Und selbst wenn ich das Richtige getroffen haben sollte, muss ich doch darauf verzichten, es als solches im strengen Sinne des Wortes zu erweisen, und zwar aus fol- genden Gründen. Eine Lösung der Aufgabe, welche Evidenz, und nicht bloss einen grösseren oder geringeren Grad von Wahrschemlichkeit in Anspruch nehmen dürfte, würde möglich sein und sich begründen lassen, wenn die zu beseitigende Verwirrung lediglich durch eine Verstellung ein- zelner Theile der Darstellung verursacht worden wäre und eine deutliche Vorstellung von dem Hergange sich bilden liesse, welcher diese Versetzung veranlasst hätte. In diesem Falle würde die Zahl der zu berücksichti- senden Möglichkeiten eine so beschränkte sei, dass eine Entscheidung nicht schwer fallen könnte. Dieser günstige Fall liegt indessen nicht vor; vielmehr haben mich angestellte Versuche überzeugt und werden einen Jeden, der sie anstellen will, ohne Weiteres überzeugen, dass durch blosse Umstellungen irgend welcher Art ein befriedigender Zusammenhang in keiner Weise herzustellen ist, und eine Reconstruction erst möglich wird unter der Voraussetzung, dass nicht nur mehrfache Umstellungen Statt gefunden haben, sondern auch nicht unbeträchtliche Theile der Darstel- lung verloren gegangen sind: es müssen nicht nur Versetzungen vorge- nommen, sondern auch Lücken angesetzt werden. Geht man aber von der an sich ja zulässigen Voraussetzung aus, der Zerstörungsprocess habe nicht nur die Theile des Organismus verschoben, sondern auch seinen } Über die Schrift vom Staate der Athener. 29 quantitativen Bestand verringert, und operirt mit nicht mehr einfachen Mitteln, so vervielfältigen sich die möglichen Weisen der Herstellung so- fort in dem Maasse, dass eine feste Entscheidung unmöglich wird. Man überzeugt sich bald, dass sichere Ergebnisse, welche sich allenfalls in der Form eines Beweises ableiten liessen, nur bis zu einer gewissen Gränze erreichbar sind, über welche hinaus der Bereich der Möglichkeiten beginnt, welche gegen einander abgewogen immer nur ein mögliches oder vielleicht wahrscheinliches, nie ein Resultat ergeben, das den Charakter der Noth- wendigkeit in Anspruch nehmen könnte. Unter diesen Umständen halte ich es für geboten von einer Form der Darlegung abzusehen, welche den Schein erregen könnte, als wolle das abgeleitete Ergebniss etwas anderes und mehr sein, als was es der Lage der Sachen nach einzig sein kann, nämlich eine wahrscheinliche oder vielleicht die wahrscheinlichste unter mehreren möglichen Combinationen, welche veranschaulichen soll, wie der- jenige Zusammenhang. etwa beschaffen gewesen ist oder doch beschaffen gewesen sein kann, welcher in der Überlieferung in so handgreiflicher Weise gestört erscheint. Ich beschränke mich vielmehr darauf, meine Ansicht von dem wahrscheinlichen Sachverhalt, welche ich als eine sorg- fältig erwogene bezeichnen darf, in der Form eines reconstruirten Textes vorzulegen und diesem eine Anzahl Erläuterungen hinzuzufügen, in wel- chen die Gründe für die getroffenen Entscheidungen jedesmal kurz ange- geben und das was ich für sicher halte von dem Unsicheren unterschie- den wird. Die Abweichungen von der handschriftlichen Überlieferung, welche anlangend ich auf meine Textausgabe (Berlin 1874) verweisen kann, im Einzelnen sind unter dem Texte kurz verzeichnet, die Ergän- zungen der zahlreichen kleineren, meist durch Homoeoteleuta veranlass- ten Lücken sind, wo sich der Wortlaut mit annähernder Sicherheit nach Anleitung des Zusammenhanges und der stilistischen Gepflogenheiten des Verfassers schien feststellen zu lassen, in Klammern dem Texte eingefügt worden; wo dies zu gewagt erschien, ist wenigstens der zu ermittelnde Ort der jedesmaligen Lücke durch Puncte gekennzeichnet worden. Eine Anzahl verdorbener Stellen, welche meinen Vorgängern zu verbessern nicht gelungen ist und die auch mir in einer mich selbst überzeugen- den Weise zu verbessern nicht gelingen wollte, habe ich nicht anrühren mögen, sondern mich begnügt, durch Sternchen zu kennzeichnen, um f, _ vi f ‚X x A : a. Inn Sr Se ; ni ve) £ nF Wr . vi a ; > 30 KIRCHHOFF: wenigstens nicht zu dem Verdachte Anlass zu geben, als bildete ich mir ’ ein sie zu verstehen. Das Ganze wolle man, wie gesagt, als einen Vor- schlag betrachten, welcher nichts weiter, als eine Möglichkeit andeuten soll, und den gegen einen besseren zu vertauschen ich jeder Zeit bereit bin). 1) Ich benutze die Gelegenheit, einige Nachträge zu meiner Ausgabe hier mitzu- theilen, zu deren Veröffentlichung ein passender Ort sich mir sobald nicht bieten dürfte und die ich doch nicht zurückhalten möchte. Sie werden der Gefälligkeit des Hrn. v. Wilamowitz-Möllendorff verdankt, der über mehrere zweifelhaft gebliebene Puncte durch nochmalige nachträgliche Vergleichung der betreffenden Handschriften Aufklärung zu ver- schaffen keine Mühe gescheut hat, wofür ihm hierdurch auch öffentlich zu danken mir eine angenehme Pflicht ist. Praef. p. V. Die Signatur der Modeneser Handschrift ist II E 12. (No. 145) Il p- VI. Die Subseription des Marcianus 511 lautet im Original: Zrersıw Ir 4 magoüne Pr- Bros Fo0 mAouraoy,ou Tüv @.oıs Errogizois royas zu Erı EU ivd. 7’, worauf eine von Kreu- ; zen eingeschlossene unleserliche Zeile folgt. Hr. v. W. urtheilt, dass diese Subscription - von einer jüngeren Hand herrühre als die Handschrift selbst, welche er geneigt ist dem Ende des 13. Jahrhunderts zuzuschreiben II Ebenda. Dass die Handschrift 3 mittelbar oder unmittelbar aus A geflossen ist, geht nach Hrn. v. W’s. Beobachtung daraus her- vor, dass im Cynegetieus 5, 8 für die Worte re%U zwischen «roSev und nızgov, und dev rı 9% zwischen Über: und Ursg:yov, welche in A zufällig durch einen Riss im Papier zer- r stört sind, in D, in der sie ebenfalls fehlen, leere Räume gelassen sind II p. XI. Meine dort über die Beschaffenheit des Textes in der Perusiner Handschrift ausgesprochene Ver- mutbung hat sich bestätigt. Die Handschrift stellt sich in der That zu DE, ist aber überaus nachlässig geschrieben, so dass eine Vergleichung nicht lohnen würde II Text PA, 7. Yansren ziwöuvov hat auch CH $ Srournyeov arnglmv auch A II p. 7, 10. dedozev C ösdoizerı BO p. 9, 14. ru "ASyvarwu auch © II p. 10, 5. mourrew Cl 11. zov "ASyvarwv auch C II p. 11, 6. Famzesı ebenso auch © II p. 12,1. SaAassorgcrroges A I 12. meosıwaw Clip. 13,1. @&& zagarreüscı auch All 6. Sarassys Al 13. pwwmv vyv narev auch A Il p- 14, 6. iöi@ All p. 15, 13. Sarassorgaroges AN p. 16, 4—5. raür’ Eyiyvero AN 6. yao @v ei auch All p. 18, 14. Ereıöyreg mit ö2 über ör, doch von zweiter Hand, A Il p. 20, 9. rı Örmosıov C (ohne Zweifel auch AB) rı 70 Öyuorıov All p. 21, 2. yıyırraı All 9. diza- Sovros All 11. pri rs All 12. av mev A. } ASyvalwv moAıreta. Be 3) u: de ns "ASyvalwv Ga Erı 1ev ElAcvro Teurev Toy Toomev NS morıreius oÜxr Era dic rede, orı TanI’ ERcWEVEL eiAcvTo ToUs momaous auewov adrren A Teus Kanareie dia uEv oUv TeVTo oüz Erawa. Emei de ravra eo eurws aursis, WS eu diaswlovrai [re] zav Forıtsiav zal TaAAa dtargarrevraı & [0 donourıv auagraveı Tois aAAoıs Errazı, Four” aredaku. mowWrov 1Ev 00V ToüTo 29 erı dirulws [dexoüruw] en ol mEwmTES zul 5 ÖNuos mAEV Ey;civ TOV yervalmy nal Tav FACUTInV dic ode, © erı 6 dAucs Eorıv 6 &Aavvmv Tas vaus zal 6 NV duvanır Be m moRCı al ci a za ol xeAeurrei nal ci SIERLER Ey“ za ci BERGETEES kai ci vaumnyoı, ovral eicıw ci TAv Öuvanır Ba Ve rn a Tor) WAM.AoV D ci omAlraı al ci yEv- valoı zal ci Xonarer. 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Nee} ’ 27 } m Aa: ’ 10 dradvnıa zaı 1 duaıa di Evdeıav AINMaTWV EvIOIS TWV AVSOWRUWV.... * * IV @, 9—10) 3 4 Ö8 KIe \ Kid \ \ 14 \ e Ayn od > ar VTIaS dE Hal 1EIA Hal EogTas nu TEWEM, Yvous 6 Omuos orı oUuX, Olov 125 c U 6 Z 1 \ 5) m N, Q [3 \ {\ TE Eur Eraorw Tuv MEMTWV Ivew al EUWYETIar nal ITTarTaı jega Aul 1 > 67 \ q ’ > w e/ r „7 n ’ [2 TOAIV oIREIV KaAYv za MEYAANV, EEnüpev oTW TOORW ETTUL TAUTA. Suouriıv cUV ’ \ r ‚ c m u 7 Arte . r e 1 KB ) Önuocie mev y moAıs Legei mWorAd" ETrı dE 0 ÖNuos 6 EUWYoUMEVoS Kal diarayyavwv We m \ ‚ \ \ N ’ m \ 5 Ta ÄEgEIn 2... Kal YUAVAaTıQ zu Asurga aa Amodurngıa Tois MEV MAOU- 2 S \ idro DR e \ 62 PN es > Eu ı r Tıols EorTiv IdI@ Eviors, © de Omos auros aurw oirodousirau dnmocie FaAUTTIAaS ’ Ei N G 53 \ ’ ' ’ ea N EENLA ToAAas arodurngia Asurowvas' za mAEW TouTwv AmoAauei 0 0X,Aos 9 ol oAıyoı \ e > ’ za oil eudumoves. vd) \ d& ’ 6) LN \ \ \ > I r Tobs de yuuvalouevous auroIı Hul Tovs WouTıRNv Emirndeusvras zaras- I. 4 Yruwvra Elmsley: rıuwvra:. A. AA orrıweg Stephanus: «Ar Ei Tıves, 5. oARoUs Schneider: roüs FoAAovs. 6. # von Chatillon zugesetzt. II. 3. za 0 Öymorızol: zur oi Öruoreı oder za idıwraı. 6. £v Zusatz von Stephanus. IVE2H tsres Sa: zraoSer. 6. Önmonie: idıe. V. 1. za vous Cobet: za yv. Über die Schrift vom Staate der Athener. 33 w ’ n > \ n \ x ’ AUTOS Tavra Emirndeuew. 6} \ u ’ a! v , \ , fi &v [de] reis KOgNyias au ru YUMvaTIapxlms zul Tomgapyıuıs YıyvwT- dd 67 \ ! m Nee 2 \ n KougWw oTı Yoonyoücı MeV ol mAoUTIOL, Wognyeltau de 6 Önmos, [xai rompapyounı 5 \ \ n [4 I e \ n wm \ HE] naı yumvanıagyousw ci mAsurıa, 6 de ÖAuos TemgagyEITaı Aal YUuvarıag- m ER N 2 > ’ 8 e Ay x EN N Lin u) yelraı. dgıo youv agyugiov AauDavsı 5 Onuos zu aouv zul TIEYWwv nal Cp- ’ \ ’ & N Y Y r „ \ c 4 7 Y OUMEVOS nal MÄEWV Ev Tals vauaiv, Iv@ aUTos TE EX rar ol mAoumIoı TEVETTE- gar Yıyvwvraı. > \ mw , 3 = 4 3 m n Ps N 5 3 Ev ÖE Tois Öinanmngios cÜ Tov dinulov aurols MuEAAov Merci N TOV au- 10 Tols Fuuhegou BEE Auch 60) 07 & v e > n > \ NV a“ ’ ‚ eg \ EITOL av TIS WS EXygNv aUTous um Eav AEyEIv TavTas EENS ande Bevu- ! ee! \ Ne 2 ’ \ >, ee N \ ’ ” ’ Asveıv, aAAa ToUs dEZIWTaTOUS za agıoTous. ol dE zul Ev TOUTL) AOLTTA BovAsvov- En \ \ \ a > \ \ 3 7] 3 ’ Tal, EWVTES Aal ToUs moumgous AcyEw. EL MeV yag 0 XenTral EAEyYoVv zaı eßev- LE ’ ‚ 3, 1, > / AR EREN S S; 5 a = Asvov, Tols oMoloıs abıaıv aUTals Fyy dyadd, Tois de Önkorizois our dyaza. vu \oe ’ > \ B77 \ 5 ’ \ E \ e Er \ de 6 QovAouevos dvanras AvFgwmos movngos EZeugisuei To dayayov aurw Te nu 5 es 3 , REN „7 ! “ PEN [o ’ > \ ee» N n D Tois ömolcıs aurw. eimaı [de] rıs av: ri av vv yvom dyadov aura 9 Tu dnuw nm E7] A \ 7 27 € N 5 7 7 TOLOUTOS avOgwmos; 0 de YıyvWakougiww OT N TOUTCU dMaTıa Hal Fovnpia Kal „ mn u N ce n m \ i\ ’ U Y zuvora MaAAov Aumırelai N N TOoU YENTrou agery za Todbıa ra nanovola. EN \ Do) a I. > EN ’ = $ / e , 3 Sn EV oVv av MoAls oUR Amo TolouTwWv EMITNOEUMATWV 9 Berrisrn, ara N Onuonga- ‚ ‚ SEN j} 7] e \ No ’ > > ’ m Ü TIa MATT QV awlaro ourws. 0 Yag ÖNWos Bevrsrau o0x EUVOMOUMEVNS TNS TO- 10 SEEN N 1 ER fl 62 3); m \ ’ ar MEWS WRUTOS OouAsvew, aAA EREUGEQOS eivar nal age, 775 de narovonies aurw 42. Ü A \ \ ’ E > m e n Sr 1 3 % ig eAıyov Meise. 0 yag TV vonileis SUR EÜVOHETIAL, QaUTCU dmo Tovrou ITyve 0 4 A a IS / > E A > ’ n m \ „ I \ Öyuos nal EREUTEIOS EOTiW. E EUVONLAV Cyreis, Towra uev oWeı Tous de£iw- ' 5% \ ’ ’ ” ’ e q \ TAaToUS aUTEIS TOUS voMous TIIEVTaS" ETEITA H0AaTcUnW ol XanTroi Fous mowm- ’ q - ı e \ \ > ’ \ > En} ’ gous, rat Bovrsvoourıw ci AONTTOL mEgt NS TOoAEWS, Kal oURn EuTouTı Malvome- 15 > Q ’ ß = / 3d8 ’ EPENSS > a U ec \ U ’ Es vous avogwmous MouAsvev oude AEyEıv oVde Enuryorade. UTO TOUTUV TOolvUv TWV > x , EEE ENT 2 , ‚ dayadav rayısr’ av 6 ÖNMos Eis dovAsiav narareroı. V. 2. oö und Ö von Orelli zugesetzt. 2—3. Öuvaros Errıv auros raura Cobet: Öv- vera raüre erw. ,5d. zu FomaapyoÜsı ev Zusatz von Löwenklau und Weiske. VI. 9. zer agırrous: za avdges dei rous. 3—4. 2ßovrsvov Morus: EßovRsvovro. 5. 0 Pou- Aomsvos Cobet: Aeyuv ö BovAousvos. 9. Erırndsuneruv: Öırnaarav. 12. avroö Bake: auros. 16. vre Cobet: ac. Philos.-histor. Kl. 1874. 5 34 KIRCHHOFF: VI (2, 17—-19) e)] a \ „ \ \ 2 m \ > ’ 3 erı de [r@s] Fuunanyıas naı ToUs opnous Tais MEv ÖAıyapyounevams mo- ‚ Er N \ N ’ Ey A e 73 n Aesıv dvayan Eumedevv: Av de um Eumevwsı rals guvOynas, "N üb” Crou ddızel [4 Se m N Ü 4 N re a m 5] övonarı mo Tau öAlywv ci Tuvesevro' arta 8° av 6 Önuos ouvOhra, Eger ABU ICHN 2) ’ \ 3; ef \ na, ‚ E m m aurw Evi wvarıYevri TAv alrıav Ta Aeyovrı 4 rw Erulndiravr agveisIar rols E77 e/ € > u ERS > ’ Yy \ , -) 4 > 5 aMaıs orı “oo mapyv oUde apenneı EMorye Ta GUYHEIMEv@’ ...... TUVIAvOvTaL Ev 7 5 n = urn \ D = r 7 & 7 mAngeı To önuw, zaı ei un dofee [rS drum Fumboga] zivaı ravra, moobaceıs ' m \ 4 e/ \ \ ı \ ‚ \ upias Efnugnze Tov um moeiv 00a av Bovawvrau. ndv uEv Tı narıv dva- © e ” > U > n € a > E] 57 Bay ap’ wv 5 dNuos EBovrevsev, ainıaraı 5 ÖMuos Ws Ay AvSgwror aurw I 3 N ’ 4 12 > m si? avrımgartrovres ÖiedIeıgav, Eav de rı dyaSer, Fhirw aureis rAv airiav dvarı- ’ 10 Searıv. de Ss DJ \ - ’ \ \ M E) x 2 \ 3 Kwuwdeiv au nal nanws Acyeıv Tov UV ÖMuov oür &wow, iva N au- \ E7 G m Nr \ ’ Y ’ ’ Fr Nr ec > L To dncuwrı zanüs, idie de nerevevrw, ei ris rwa Qovrerau, eu eidores orı oüyı es r 077 \ n r e ’ E \ ’ EN ToV Önmou Errar oUde Tod mANDoUs 6 xwuwdoumevos ws Emi To moAU, aA’ M ’ 2 A m N ‚ IR ’ 67 ’ \ m mAouguos [rs] 9 Yervales 9 duvanevos. OAuyor de TIves av meimruv nal ray M- n 57 \ ER\F} RE >\ ' \ ' q \ \ 15 Morızav rwuwdouvrei, nal 000“ ovro: Eav mM dia Morumpayuoouvmv nal did TO m ’ El m ' 4 EHI \ ’ Y Enreiv mAEOV TI EXEIW TOU ÖNuoU" WITE oÜdE TOUS ToIoUToUs ay,Yovraı nwiweou- ’ WEvous. q „ \ ” \ E} ’ ’ q 172 prw owv Eywye rov OMuov Tov "Aöyvası yıyvwazev [uev] oirwes Xonc- 3 = - 27 D ’ \ \ \ 7 Tor Einı Tav MoAıtwv nal oiriwves movmgei: YıyvWanovres de Tols uw Obiew au- = 7 ! n \ ce \ x \ 20 Teis Emirydeious »aı us ws zav me Wrı, Tous de XonoTous Hı- Foucı maAAov. cv Yag vonikousı TV agerne aurois Em 7w Oberegw dyayı mE- hunevan, ar Em Ta [opereow] zand. VIII (1, 10— 12) S ’ a \ n ‚ a ‚ ’ rov devAuv d’ av xal rWv nereinwv mAsioTn Eortiv "ASyvarıv aroAaria, \ 4 / El ’ Y ' ’ e 52 x ei ’ nal oUTE MaTagaı ELETTIV AUTOS cUTE LVmErRoTATEera Ger 6 ÖouAos. ou d° Evena m > ’ > \ ’ £) ’ [cu \ - \ m > ’ EOTI TOUTO Emiywaiov Eyw boamw. Ei vonos Av Tov douAov Umo Treu EAEUDEREU 4 Q a \ T2 N \ E ’ e \ 2 > a U N TUTTET IA N TOVv METOIKoV N Tov @mereuSegov [Üro ou agrou], moAAarRıS av Ar ’ [DJ \ n Dr m > ’ „ 7 N 5 omoes [vis meromov] eivaı Tov "ASyvaiov [9] deurov Emarafev av: Y0Iyral Te VI. 1. r«s Zusatz von Cobet. 4. % TU: zu zu. 5. Euomye: oe. 13. D 5 2 24 Erra: Eorıv. 13. nv von Schneider zugesetzt. 21. im rw od. ay.: moos ru od. dy. VIIH. 5. 4°Syra L. Dindorf: &sSYre. Über die Schrift vom Staate der Athener. 35 \ \ B € m sa, \ m \ e ’ \ \ EIN yag cüdev Qerrıov 6 ÖNuos auroSı 7 ci davacı zul ci HETOLROL Xaı TA EIN 0oU- EL Jun ‚ \ PS ’ 97 ES \ 7 dtv Qerrious einw. ei de rıs zal rovro Sauualı, orı Earı rols douAcus ToU- I r \ x nm 3, \ n , N N pay airoSı zal ueyarorgerws dimranIaı Eviovs, nal ToUTo yrwun daveiev dv 57 ec \ \ ‘ , > \ ' ’ m E Molouvres. omou yap”“ vaurınn Öuvanıs Erriv Ems enuarwv, dvayın Tols dvdpa- / ’ v ’ \ \ , est ’ 5 r modus douAcvei, [9704 raußarnuev WEILTTUS TAS amobegas, ra EXeu.Gegeus abıevar. 10 u Bun ’ Eu > ’ > n 5% \ b) A n \ omov 6 sin mAouricı dovAaı, ourerı Evrauga Auvırsdei rov Euev dovAov we de- ’ N - ’ > \ 27 \ VUN >\ \ B e \ 7 dıevanı Ev de Th Aanedarmovi 6 Eucs ÖevAcs TE dedeınev: Eav ÖE dedm 6 wos deu- > ’ ' \ \ U U \ c m cd \ ’ \ Aos Eus, rıwöuveugei zul Ta Yonuara drdeova Ta Eaursd WITE MN nıvduveusiw megi e n \ AS ‚ \ S I \ \ 5 D n D ö EUUTOU. dia TOUT cuv LTAYogıav rar TOLS dovAcıs m905 Tous EAEUTEgOUS ETOMTA- \ m , \ \ e) ' ’ m ’ Y ! Hev, zal Tols WEToInos mpOS ToUs arrous, Alorı deira y moAIs ueroiRwv dia TE 15 \ > n mn \ \ \ ’ \ - 5 m ’ To mANIOS TWV TEeXvav al da TO vaurızov. dd TOUTO oWv Kal TeIs WETOIKUGS DET. \ E) ‚ E) ’ EIHOTWS TYV ITYYogiav EFOMTANEN. * * IX (2, 6—8) 2) ’ N n DR ’ 5 & n ’ ETEITA vOoTous TWV zapmuv, ai &x Aus eis, ol uEv Kara yAv nparırra ; yAv np 57 ’ c \ \ U e NZ > \ [72 mn x m aremus bepourw, oi de nara Iarurrav dadıws. oc) yap ana Far« vogei’ RX C 7 ) > m E ’ n m m ’ % > \ nm WOTE En TAS euSnveuons .... adınveira Tols TAs Taharrns agy,ousw. ei de dei \ ’ S=: dia x > \ I ’ 27 \ ’ za OuıngoTegWwv MNFoAva, Ma TNV apymv TNS DaAarıns moWrev MeV ToOmeUS m > m > ’ D Y = en A > EUwyıdv EEnugov Emumiryopevor Ay arAas.......0 Tı Ev Zıredia Wo A W 5 VA NS ’ Nor SH N 2 SE: m I Nur} Irarıe n &v Kurow n ev Ayurrw N &v Audıa 9 &v rw Movrw n ev TleAorov- ‚ N, ’ ” 2 > N E mn \ \ x ’ now N aAAoIı Tou, TEUTa TAVTa Eis Ev ASgaioDaı da av doymv ns Sarer- „ \ n > n > , m \ > x x ERS Ts. EMEITa Dwunv maTav drovovres ELeAeLavro ToUTo MeV Er TAG ToUTo de En -; \ ER An Ar IR > , fi ns. nar ci wmev [aAAcı] "Erryves die MarAov za bwun zal dran var oynuarı 1 un xowvraı, "ASyvaloı de nerganery EE amavrwv av 'EANvwv zul Bapßapur. 10 x el 10) \ \ m ‚ r > y en ’ = Tov de mAoUTOV Wovon clcı T Eicw eyew rwv 'EAMYvwWV nal Twv Bapßa- > ' Wem n ’ , m 4 SEN \ gwv. EI yag TIs moAıs MAcUTEL EvAoıs vauanynriuos, ma dıa9nrera, Eav MM ’ 2 n r , E) ’ \ mx \ man ToUs apyovras is Iararııs; mid ei Tıs aıiögew 7 Karo 4 Ayo [A ar n I. w 8 Sy >\ \ ‚ \ ED] Buker Q wnew] TAOUTEL TMoNIS, TOL OLEINTETU, Ev pn TEeTn TOoUs UOXOVTaS TNS IUAAUT- VII. 10. ?anßavaonev Löwenklau: Aaußavar ner. 10. megrras: meurrn. 19% ö2do:zev Stephanus: dedoizer. IX. 5. an ara: ara. 9. «rr0ı Zusatz am Rande des ex. Vossianum der Leydener Bibliothek bei Bake. X. 4 rois aayovras: ni Tov ROYOVER. De 10 5 10 20 118% 10. KIRCHHOFF: E) BEN ’ [4 \ % ni 5 N \ - U NSS ernennen EE AUTWV HEVTOL TOUTWV nal OM VÄes Mat EiTı, Tapa uev rov EuAa, \ \ nn z \ \ = L4 \ \ RT: \ \ 2 mag« de rou Fiöngos, rag« de ToU KaAnos, Taga de Tou Avov, ragt de Tov ’ \ \ ‚ e} „ > 4 Y > > + > m > ungos. maos dE TOUTOIs aAAOTE ayeıv oUr EarouTw, Eı TWEs dvrımakor Exei einıv EN > r 5 Sa ’ An \ \ 308 m E} n m ' nun N OU WENToVra Tn TuAaTry. nal Eyw MEV DVdev FovWv Eu TAS YNS TAavTa m „7 \ \ > \ \ \ BEL. > ’ ” G Tavra Ey,w dia mv [eoxnv ryv nara] Sararrav, aAy 0° cüdenia moAıs duo ’ u N Ei n a) 4 \ ’ ed ‚ > \ m TOUTWV EEL O0 EOTı TN aury EuAa xal Awov, aAA omeov Aıwvov Eori mÄEITToV, ’ ‚ \ Y; \ \ q ’ E/] mn 07 2 R Acıa Xwga nal aEuAos: ovde yarncs nal miönges Eorı m aurm moAeı, oUde 0] 2 N ’ Ey r > \ \ \ 5 \ \ mw Tarra Övo 7 Tgi@ ia MEeAEI, AAAA TO EV TN TO de N. 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Ereita ÖE Tols MV are Tararrav agyovaıw colov 7’ amomAeicaı \ n ’ m e ‚ ’ ae m \ \ 57 et amo NE Oeregas aurwv omoTov Bovrsı mAcıv, Tols de nara yyv oüy, ciov TE \ m ’ m > m Pe) c 2 ent’ nr, \ c amo Tas aberegas aurwv AmEeAgEIV moAAuv Auegwv edov: Boudeiau TE yap «i nv \ m > = 7 x ’ SE \ RN mogeim nal OiTov 0Ux, alov TE Eyeıv MoAAcH Wgavcv meln lovra. xal Tiv Ev En a \ , = a RS / \ \ ’ © \ A melh iovra dei dia dirias ieva N vırav Mayouevov, Tov de mAEOVTO, 0V Ev av [nd , ELE>3 E m Bee Na rd; 5 \ > m ’ m m N xgeirrwv, ELEoTIV amolAvaı, [oü 8° av Arruv 7, um aroßHvaı] Taumn TNs YNs; > \ nr u Ei an , ’ E} 4 KV / > A ara TAIATAEUTL, Ews av Emi dıAlav Awgav adınyra 9 EM NTTOUS ALTeV. XII (2, 13 — 16) „ \ \ ı \ m D) ’ > Di > \ „ N m Erı de MOOS TOUTaS Mage FaTav Nmeigcv Earıv m Gun mpeuycusa n vi- ’ Ds ’ ’ 72 7 > x > v mw 67 Ges mooneuneun N OTEvomopov TI’ WOITE EEETTW EvrauDa Epopmoücı rols 71 Da- ? ’ u „ — ? Ba Q \ ce ER >, n & NATTNS aayavaı \WMDUTDa TOUS TA NTFEIgoV OLZOUVTAS. BEN AN. © > > \ Es SEE Q r 5 >,Q Evös de Evdeeis erw ei yap vnnov oinoüvres Suharrongaropes Noav "ASy- m e m N m 54 \ ad Du 4, 12 7 \ [4 2 valoı, UmNoxev av alrois masiv uw narus, & EQovAcvro, mars de under, Ews 3 ’ a \ n \ > m N ’ \ FNs Gararıys Naxav, ande TunSnvar Tv aurav wnde mgoTdeyer Tu Fous mo- N /i ,, RER d& [3 h > \ [3 ? - U AS ’ ER, e = EMIUS® vüv ÖE...... ol yewpyouyres zul oi mAovarı "Amvamy ÜmegYovraı \ ‚ Zr e rl 4 NUN) BEN S a ’ ToÜe moAemieus MaAAev, 6 de Ofuos, are eu eidws orı older ruv Fdav EumeNTou- N n v Zu \ > {A > ’ \ \ ‚ Fıv oUdE removaw, ddews CH nal ou, Umepyonevos aurous. mpos de Tourois nal e B , > I BD N er n ” ! nv L\ Eregou deous ammAAayneva Av Arav, Ei vATov Wnouv, underore mocdoonva rar ‚ e e) IA \ (2 E} a \ , > m ee \ Mor Üm' örlywv unde mURas avary,IAvaı nd moremious Emeinmeoeiv: mus Ydo eo 5 ’ en, a RN 52 r = r NW} 5 vMTov cinovvrwv TaUr Av Eyıyvero; MN av Travıaca TW Önhw jandevas, ei BEN E7 Be \ \ 07 ’ > a A „4 > nm vMaov waouv- vüv uw Yap Ei [res] orasıwseiav, EAmida av Exyovres Ev Tois N 7 € \ A r TEL „ \ Aue moAeNioıs Fruntaceav, WS nara yyv Emafonevor' El de vN100v Waouv, zur TAUT VE ERS ee N en) ED n n av ddews EiyEv würeie. 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DD RATE n e ’ 5 S x ’ 2] \ doxer de 0 dnuos 6 "ASyvamwv zaı Ev rwde nanwe JovAsvertu, Erı ToUs 4 U N ’ A \ a TUmmaysus avaynalousı mAEv Emi Öinas 'ASyvale. or dE avrikoyilovrar cva &v 2 „ > SG nv Ar 2.5 S ’ x \ > \ x ’ \ TOUTYW Evı ayada Tu Muw rw "AOyvalmı. moWToV MEv dmo Tuv mouTaveıwv TaV y\ m ’ N Y ’ El m KıTSov di Eviaurod Aaußavev‘ eir cinoı aaSmusvor dvev vEnv EHTAcU dloRoucı O. Schröder: kıroüs:. 3. Aenaror Cobet: inyuger. XII. 1. roöro Morus: roüre no. 8. 5 &v Madvig: 5 ner. XIV. 2. Reoles Über die Schrift vom Staate der Athener. \\ / \ AN \ \ \ 27 ‚ ’ \ Du Tas MoAEIS Tas Fuumay,ldası nal ToÜs Ev Tov ÖMuou TuWlounı, ToÜs 0 Evav- z > 4 > m ‚ > \ y 93 2 \ ’ ad Tious AmOAAUCLTIV Ev Tois Ötnarrngias El ÖE cizcı EiWov Enarrc Tas dixas, Are L N EN m >» m > 2 [72 = 7 ’ daysSenevor "AOyvaloıs TouTsus av cbwv aurwv arwAAUGav, ciTives diAcı KaAL- „3 ’ m ’ x \ ’ € > e f ! ora Arav 'A9yvamy TW dnmw. moos de Tourcıs 6 Önues 6 ’A9yvaluv rade negdcwei ni 5 [4 ad mu ß N \ ee \ m ’ ray dinwv "ASyınoıw olcwv Tols Guuudy.cıs. moWTov HEV ya N Enarooen rn more ’ r ” 5 ah 7 ‘ 7 ” ‚ ” E77 mAeıwv 9 Ev Tleıgaıei- ereita ETW Ouvamıa ErTıv, auewov Toarre: emeira & - E x E ' n 7 e ’ ” ’ rw deuyos Errw 9 dvdgamadev MioSehegeuv- EmEITE ol nnpunes anewov Todr- \ x > & ’ \ m [} \ NSS ’ > \ \ DER &. roucı did Tas Emiönuias Tas TWv TUMMdy,wv. mgos de TouTas, ei uEv um Emi Öl- a e ’ \ ’ 2 CH ED ’ ‚ xas Nav ol TUNMaXOL, TOoUS EnmAcovras 'AIyvalwv Eriuwv dv MOvous, TOUS TE \ \ \ [4 \ \ ’ m > SSH GrgarNyous nal ToUs Tomgapy,ous »aı [revs] moerBeis viv Ö° Avayrarraı Tov = ’ \ ‚ ar m D ’ q nv ÖNmov noAansvew Tov "ASyvarıv Eis ERATTOSs Tav Funnayauv, Yıyvwaruv Grı dei s ’ ' 2 m \ wm > E77 > > n Abınonsvov "ASnvale dayv dovvar nal Aueiv cur Ev aAAcıs Tıriv @AA” Ev Tu 7 7 > \ ’ ’ IN > Er / > 07 N dnuw, 05 &orı in vouos "ASyurow: xaı avrı@orfrar dvayndleraı Ev reis diıra- 7 \ > ’ > ' m ’ \ m Sn e ’ FrnoIs nal EITIOvTos TU erraußaverSaı 775 Xeipos. dd TOUTO oWv ci GUM- = n ’ Ren =: a naycı dcvAcı ToV Önucu ToV ASyvammı raserrärı maAAıv. XV (3, 1— 2m) Erı ÖE nal Tade Tivas ögu Meubonevous "ASyvalcıs, orı Eviore cr errw auroSı yormarırar 7 Povrn oüde Tu dyuw Eviaurov za'ruevw avSow- mw. nal roiro ’A9yuacı Yıyveraı oüdev di aAro 9 [dierı] die re mAyIos Tuv moaynarwv oUy, clor TE Tavras dmomeumev eicı KEnKarinavres. Ws yap av Kal olcı TE Elev, oVcTIvas mewWToV uev der Eegracaı Eopras oras cüdeuia av “"EAryvidwv morewv‘ Ev de Tauraıs Arrov TIva duvarov Eorı damgarrerIaı rav Tas moreus‘ Emeitu ÖE Öinas nal ygapas nal euYUvas Endinalew odvas cüd” ci ’ 7 ’ TUUTAVTES avIgwrroL Endinalousw .... % * XVI (3, 4— 8m) der de rar Tade diadzalew, &ı Tıs Tyv vav un Eminnevaleı N narcızo- douei rı Önueriov‘ Moos de ToVras Woonyeis diadızarar eis Arovurıa Hal Oag- ira zai Havasyyara [ova Ern: xai Yunvanıagy,cıs diadızacaı eis HavaSyvaıa] zul IgounSeia za 'Hoaisrıa 00a Em‘ zal TOMapX,CIS, [ef] zaSırravraı re- 39 30 XIV. 22. #garreı Schneider: #garreıv. 26. rous von Cobet zugesetzt. de? G. Hermann: der ner. XV. 1. ’ASyvaioıs Hertlein: "ASyvarovs. xVI 4. ’ Y ’ NHEREYOIS, 0: Fem2agy‘ot. 27. Foı- ER NR N ER 40 KIRCHHOFF: Ü [3 / E} ni \ ’ m ’ U ed y 5 TOMROFIOL ERETTOU EviauroV, zul TeuTWv Tols Bevronevors dadızara ora ern‘ \ \ U E \ N ’ \ r Kira {N / % moos ÖE TOUTOS dpyas doxmanaı nal dadınarau nal spbavous dommaraı zu \ x m nm \ De b2 7 { \ t \ r duAards ÖeTuWTÜVv KATaTTATa. Tadra Ev cvv oa Erg" Old Xgovou de dina- Er , OBERST 2] wo NG ’ r ji au dei ETTORTEIaS zal Eav rı aAAo EZamıvalov adınyua Yeıyral, Edv TE üßgi- ’ E72 7] „4 £) ’ 13 3, Y} / Kr cwrı Tess andes ußgırına &av re drelyrwrw. Mora Erı mavu magadeimw' 70° \ ’ Y N e Ns Lad I v de / 2 e \ N 10 de meyiorov eionraı many ai Tageıs ToU dogou: TouTo de Yıyverıı Ws Ta moAA« „7 ’ ’ \ ’ w > y mw mn ! di’ Erous meumrov. dege On Tavuv, raüra oün oienIaı [dei] Kohvar Oiragew ed sr ’ T ed 5 n ST, Y > 3 Se S dravra; einarw yap rıs 0 Tı od Kon aurodı dinaderIa. ei d” au önsAoyeiv wm cd E N I > ’ =) mn e ESS n De) n dei UTAVTU Konvaı dizale, AWVAYEN di EVIAUTOU* WS GUOE YUV dı EVIUUTOU di- ‚ 5 = 2) 2 \ > x ER m ’ Er nulovres Emagaovoıw WITE mavew Tobs ddlnolvras Umo rou mANJoUs TWv Av- ' D ’ FR N 1 m ’ ’ ISIEL NN I 15 Sgurav. DeEgE ön, aaa yTE EG, KoNYaL dirafeı EV, EAuTTous de dinalew. SEE / DAN \ 37 ee ’ Wo m EN \ \ dvayım Tolvuv, &av uv. öAuya. mowvrar Öxaorygia, [un Emapneiv: Edv de moAA« Er N r EE, > c ’ ” 5 1 2 \ rosvrar Öxarrnga], EAryoı Ev Enaorw Eoovrar TW Öiruornpin: WOTE nal di- 7 EN „ \ a, \ \ 14 \ asnevasarIaı purdıov Erraı Moos öAtyous Önarras nal Tuvderarur.... moAU ® ‚ 2) \ \ 7 y \ Ne \ „ SS Arrov drums Öinagew. mgos dE Tovros oT Iaı Yon Hal Eogras aysıv KoAvar > \ ’ > T > e' N ı (dee 7 . \ 3 \ N N Ds e 20 "ASmvaious Ev ais oUx, elov TE dinageıw. nal dyouri Ev Eooras OmAasıous N ci Y EN ’q y Der} ’ > ‚ ‚ anAcı“ AAN EywW TIynuı IOas rn oAıyıoras dyavan -moAtl.... * * XVI (3, 2m — 5) nv de Bevanv BovAeverIa FoAAGa IAEV megl Tou ToAeuou, word de megi megou Aondruv, Mord de megt vonwv Serews, moAAd de megi Tüv nara [Av] morıy dei yıyvonsvwv, moAAa de zu [mepi av Ev] Tois Fuuudysıs, wa dbogov defao Sau rau vEwpuwv ErımerySYvar Kal icgwv. 5 a9u on rı Saumarrov Errıv, EI Torourwv Urapy,ovrwv moayuarwv un cieı 7 einı maTıv dvSowmcis Aonuarioaı; Aeyoucı de TIves [or.] Av rıs doyugıov EX, wv mgosin Moos Bevanv 9 Auor, Konnarıcra. Eyw de Touroıs ölReAoyNrauı av amd Aonkarwv Tora damgarrer ga AHıncı, nal erı dv wien damgdr- > ‚ „7 N, r m ’ [nd N 4 m rerIa, ei mAslous Erı Edidorav doyupiov Fouro Wevroi EU cd orı marı die- XVI 7. surazes: purazes. 7. 62 Ötzaomı: dtadızazaı. 8. arToureins Bro- daeus: Sroarıas. 8—9. Ulgswer Schneider: Bader. 11. der Zusatz von Stephanus. dızadew: dtadızadew. 12. dizaderIar: dadızaterIar. 12—13. smodoyeiv der Löwenklau: öloAoysr dev. 13. Suzagew: Ötadızage. 14. zrapzoüsıw Löwenklau: Umagyousw. . ’ 16. avayını avayzr. 18. ouvöszaseı Schneider: suvdızareı. 21. Zyw: &yw nen. XVDO. 3. ea rov Zv Zusatz von Schneider. 6. orı Zusatz von Cobet. 9. er edıdosav Cobet: Ersdidorev, 9. cd” orı Chatillon: oid« Storı. Über die Schrift vom Staate der Athener. 41 ’ I?) N D e r Sräne = mogagaı n morıs [FoAAav ovrwv] rwv deouevwv oUy, Inavn, coUd’’ei 6marovouv Xov- 10 4 \3 ' ’ A, 10V Kal Ro yUpıoV dıdom TIE AUTOS. XVII (3, 8m — 9) I ’ ! „ Y eo a Y. Y TOUTWV TowvUv TOLOUTWV OVvTWV OU nn c10V 7 Eival aAAws ENEW Ta ! > fe N cd m „7 \ > \ / I \ \ TORYMATa A9nvacıw N WITTEO vuv EYE, TANV El HATU Mıirpov TI 010Vv TE TO EV > N \ & & w \ & 3 er nv 7] \ SEN m ahedei, To € mgoT eival. TOAU OUX, oLov TE METUÜHIVEI, WOITE un OU TNS ’ E 6 RL, er m G 2 Y N TOUTO, OmWsG Berrıov TOALTELTOVTAI, OU bardıov EEeupeiv, IN, OTEQ agrTı Eımov, \ ’ [2 \ > 4 KaTa urgov Tl TOOTIEVT« N abEAovra .... XIX (2, 20— 3, 1m) \ > , r 7 „ e > n nn Kal TOUVavTIov YE TOUTOU Eviot, OVTes WS AANIWS TOD Ömmov, mv bu 4 > / 3 > a7 n U I cu Önmorınoı ein. Önnongariav 6° Eyw aürw nv TD dyuw vuyyıyıWarw‘ Eau- \ & So \ ’ > 2 A N Y. n\ Tov yag EU may mayrı GUyyvwum EnTiv: ogrıs de MM Wv ToU Önmou Eidero Ev r 2 En n WEN ’ = ’ Önmorpwroumevn moAsı oineiv MaAAoy m Ev öduyapyouusvn, ddıneiv magerneuanaro E7} er 27 er ev m ” > 4 ’ N nal eyvw orı MAAAov olov TE ÖiaAadeiv man övrı Ev Önuongaroumem moAıM 5 E} E) / \ \ m E) 7 7 \ \ ’ E E) Ev oAuyapxsvmevn. nal Mepl TNS A9yvalwv ToAıTeias, Tov EV ToemoV cUn ERU- m I „7 > 69 m \ Sr m ! vo, Emeiönmeg Ö° edogev aurcis Önnongarein.Iaı, eu nor doxoün diarweer ta Av ’ ! m ’ / Si g9 \ ’ Önnongariav, TeUTW TO TEETW Yaunero W Ey Emedeiza. AH . E7 R = ’ Rt XVII. 4. oov re Chatillon: oovraı. He: vr Sen — mayv: dgxouvrws ds 53 m 7 \ LER 4 r roüro tEeugew, omws de Perrıov morrevrovran, oÜ ögedrov, marv. XIX. 3. yao Cobet: x ’ laev yag. Philos. - histor. Kl. 1874. 6 ”r j BE a an 9 RE: 42 KIRCHHOFF: Erläuterungen. I. Z.15 ist das Asyndeton unerträglich und doch der Satz oure- imrapyıav so ganz im Stile des Verfassers, dass es nicht möglich scheint die Worte als erläuternden Zusatz einer fremden Hand zu betrachten und demnach auszuscheiden. So wird die Annahme einer Lücke unvermeid- lich, welche beispielsweise zu ergänzen versucht worden ist. II. Eine Lücke zwischen I und III zu setzen ist zwar durch den Zusammenhang nicht geboten; aber das Stück II kann im Bereiche des uns Erhaltenen nur an dieser Stelle untergebracht werden. Will man also nicht annehmen, dass ein sehr beträchtlicher Theil der Darstellung verloren gegangen sei, auf dessen ehemaliges Vorhandensein sonst nichts in dem Erhaltenen hinweist, so bleibt meines Erachtens keine andere Auskunft, als die vorgeschlagene. Der Zusammenhang wäre dann dieser: “Leute, welche aus Unkenntniss der athenischen Verhältnisse meinen, dass, wie in manchen anderen demokratischen Staaten von revolutionärem Ent- wickelungsgange, in Athen die Partei der 'Edlen und Reichen’ der poli- tischen Rechte und im Besonderen der Amtsfähigkeit gänzlich beraubt sei, und auf diese Vorstellung die Hoffnung gründen, es drohe von die- ser Seite der athenischen Demokratie ernsthafte Gefahr, werden die Dar- stellung in I nicht glaublich finden und einwerfen, dass, wenn sie richtig wäre, es zu Athen gar keine @rıucı geben könnte, die sich zu beklagen ein Recht hätten‘. Dem wird entgegengehalten, dass die Folgerung nicht zutreffe, die Zahl dieser arıucı aber allerdings so gering sei, dass die athe- nische Demokratie von ihnen nichts zu befürchten habe. IV. V. Dass diese Stücke ihrem Inhalte nach in den Zusammen- hang einer Ausführung gehören, welche wir nach dem Ende von III ver- missen, ist oben bereits hervorgehoben worden. Dass sie in der angege- benen Weise unmittelbar zusammenstossen, ist zwar keinesweges sicher, hat aber doch einige Wahrscheinlichkeit für sich. Nach V fehlt, wie eben- falls bereits bemerkt worden ist, die eigentliche Ausführung der zuletzt ausgesprochenen Behauptung, und dass IV nach rückwärts nicht unmit- telbar an III anschliesst, ist ohne Weiteres an sich klar. Über die Schrift vom Staate der Athener. 45 IV. Z.5. Man vermisst die begonnene Ausführung in Bezug auf die ieg« und die reue7, und der Übergang zu den öffentlichen Bauten, die einer wesentlich anderen Bestimmung dienen, ist, weil im Vorange- henden nicht vorbereitet, von kaum erträglicher Härte. Auch deutet &- Morie uev 4 morıs auf einen Gegensatz (Opfer und Speisungen etwa der Phylen), welcher nicht ausgeführt ist. Alles dies nöthigt zur Annahme einer Lücke, obwohl der Wortlaut des verloren gegangenen sich natür- lich nicht herstellen lässt. VII. Im ganzen Bereiche des Erhaltenen ist die einzige Stelle, an welche der jetzt völlig in der Luft schwebende erste Absatz dieses Stückes sich anschliessen kann und so passend anschliesst, dass nicht einmal den Wegfall eines verbindenden Gliedes anzunehmen nothwendig wird, eben das Ende von VI. Dadurch treten zugleich die folgenden Absätze in einen grösseren Zusammenhang, der ihre Folge begreiflich macht; der dritte schliesst nun in angemessener Weise das Ganze der Erörterung ab, welche mit III begonnen hat. — Z. 5. scheint der Wesfall einiger Worte, den der Mangel an Zusammenhang anzunehmen unbedingt nöthigt, durch ein Homoeoteleuton veranlasst zu sein: ra ouyxeiueva. [6SIev ForAunıs riva eorı Ta Tuyreineva] ruvSavovra u. 8. w. Auch Z. 6. ist der Wortlaut nicht vollständig erhalten; durch die im Text gegebene Ergänzung wird zu- sleich das folgende eZnvgyze verständlicher. VIH. Wie dieses Stück dem Sinne nach sich an das Vorherge- hende anschliesst und dasselbe in angemessener Weise fortsetzt, ist oben bereits angedeutet worden. IX—XI. Dass die Stücke IX und X einem Abschnitte angehören, welcher von dem Verhältniss Athens zur See und dessen Herrschaft han- delte, so wie dass der erste Absatz des Stückes XI am Wahrscheinlich- sten als der Abschluss dieses Abschnittes zu betrachten ist, ist oben aus- geführt worden. Der Anfang fehlt, aber die Folge der Stücke ist nicht zweifelhaft; dass sie unmittelbar zusammenstossen, will ich nicht für ge- wiss ausgeben, obwohl mir einer solehen Annahme auch nichts im Wege zu stehen scheint. Das Ganze der Stücke IX— XI, sammt dem was sich als Fortsetzung an XI anschliesst, auf VII folgen zu lassen, bestimmt mich der Umstand, dass in letzterem Stücke die nachsichtige Behandlung der Sclaven und Metoeken wiederholt durch den Hinweis darauf gerecht- 6* 44 KIRCHHOoFF: fertigt wird, dass Athen beider für die Behauptung seiner Handels- und Seemachtstellung dringend benöthigt sei, von dieser Bemerkung aber der Übergang zu einer apologetischen Besprechung dieser Stellung selbst sich am ungezwungensten und wie von selbst ergibt. — IX. Z. 3. fehlt min- destens das Subject, wahrscheinlich aber noch mehr, so dass eine Ergän- zung nicht wohl möglich ist. Dasselbe gilt von der nicht minder offen- kundigen Lücke Z.5. — X. Z. 3 und 4 habe ich es nicht gewagt zwei- mal ges statt des zeıry der übrigen Handschriften aus der Modeneser auf- zunehmen, obwohl im Folgenden dann wiederum eine Lücke anzusetzen ist. Denn vor ges de rovros Z. 7 musste nothwendig gesagt sein, dass die die See beherrschende Macht die genannten Producte zunächst und vor Allem in ihre eigenen Häfen leiten werde. Die genannte Handschrift bietet auch sonst Eigenthümlichkeiten, die ich jedoch um deswillen nicht berücksichtigt habe, weil sie mir sämmtlich Emendationen eines aufmerk- samen und nicht unverständigen Lesers zu sein scheinen, welche dem Richtigen oft sehr nahe kommen. Auch das doppelte ges halte ich für Conjectur, wenn auch für eine, welche ihrem Urheber keine Schande macht. — Z. 3—4 darf mit Rücksicht auf Z. 7 vermuthet werden, dass hin- ter 7 Aww ein 9 »now ausgefallen ist, was ich demgemäss eingesetzt habe. — Z.8. Schon der plötzliche Wechsel des Subjeetes, noch mehr aber die völlige Zusammenhangslosigkeit der Gedanken weisen auf eine Lücke hin. (Gesagt war offenbar, dass man entweder sich dem ausgesprochenen Willen der die See beherrschenden Macht fügen oder darauf gefasst machen müsse, von der Benutzung des Meeres für den Vertrieb der Lan- desproducte ausgeschlossen zu sein. Der Ausfall entstand wahrscheinlich dadurch, dass das Auge eines Abschreibers von dem ersten zum zweiten A sich verirrte. — Z. 9. Nicht das Meer schlechtweg, sondern die Herr- schaft über das Meer gibt die Möglichkeit sich die genannten Dinge alle zu verschaffen. Also nicht da mv Sararrav, sondern dia Av [dox,iv zuv ara] Sararrav. — X]. Z. 9 ist das blosse eurw ganz unverständlich. Es fehlt davor die Hauptsache, nämlich ein yvwur oder cur avsu yvWurs; er- steres braucht der Verfasser auch sonst, wesswegen ich ihm den Vorzug gegeben habe. — Z. 23. Die das Land beherrschende Macht ist nicht, wıe der Besitzer einer die See beherrschenden Flotte, im Stande feindliches Gebiet zu verheeren ohne eine dem Gegner überlegene Landmacht zur a 1 DS ur nr 4 : 4 a Über die Schrift vom Staate der Athener. 45 Stelle zu bringen. Sichtlich fehlt also eine Negation, ohne welche es dem Gedanken nicht nur an Richtiskeit sondern auch an der wahren Pointe fehlen würde. Der Ausdrucksweise des Verfassers gemäss würde ® rols Ns ns [eüy, ciev re], &viore u. Ss. w. sein, was ich beispielsweise gesetzt habe. XH. Dass wir in diesem Stück die Fortsetzung des vorhergehen- den haben, ist handgreiflich, dass beide Stücke unmittelbar zusammen- schliessen zwar nicht direct erweislich, aber doch kaum zu bezweifeln. — Z. 7. Die Thatsache, dass der Demos von den Leiden des Krieges we- niger berührt wird, als die Reichen und Landbauer, und sie sich darum auch weniger anfechten lässt, bildet nicht den richtigen Gegensatz zu der Behauptung, dass, wenn die Athener eine Insel bewohnten, sie von feind- lichen Einfällen überhaupt nicht zu leiden haben würden, sondern kann nur hervorgehoben werden in der Absicht, das Gewicht der Thatsache, welche diesen Gegensatz bildet, nämlich dass die Athener, weil sie eben ein Land von nicht insularer Lage bewohnen, ihr Gebiet den Verheerun- gen eines überlegenen Feindes ausgesetzt sehen, einigermassen abzuschwä- chen und weniger bedenklich erscheinen zu lassen. Es fehlt also nach vöv de ein wesentlicher Theil der Ausführung; dem Sinne nach war etwa gesagt: ‘so aber müssen sie ihr Gebiet durch den Feind verheeren lassen, obwohl die üblen Folgen davon allerdings wesentlich nur die Reichen treffen, während der Demos nichts von ihnen zu spüren hat und sie sich darum auch nicht zu Herzen nimmt’. XIH. XIV. XV—XVIH. Bei der Anordnung dieser Stücke bin ich von der Erwägung ausgegangen, dass XV—XVIH, über welches Stück oben ausführlich gehandelt worden ist, durch den letzten Absatz (XVII) ziemlich deutlich als Schluss der ganzen Darstellung charakterisirt ist. Sind also die Stücke I—XII im Wesentlichen richtig geordnet, so kön- nen XUI und XIV nur nach XI und vor XV untergebracht werden. Nun sind aber unter den Bittstellern, deren Beschwerden über Mangel an prompter Bescheidung und schleppenden Gang der Geschäfte in Athen im Abschnitt XV— XVII besprochen werden, der überwiegenden Mehr- zahl nach ohne Zweifel Angehörige der bundesgenössischen Staaten zu verstehen; das Stück XIV, welches die Behandlung der Bundesgenossen in anderen Beziehungen zu rechtfertigen unternimmt, gehört also in die a 46 . KırcauuHorr: unmittelbare Nähe von XV— XVII, und es war folglich nicht XIV. XII, sondern umgekehrt, wie geschehen, zu ordnen. Dass die drei Stücke übrigens unmittelbar unter sich zusammenhängen und XII unmittelbar an XII anschliesst, ist freilich nicht erweislich, ich sehe aber auch keinen Grund, welcher zu der Annahme berechtigte oder nöthigte, dass zwischen ihnen wesentliche Theile der Darstellung weggefallen seien. Xll. Z.8. Die offenbare Lücke, an der die Darstellung leidet, ist am Wahrscheinlichsten mit Madvig an dieser Stelle und nicht später anzusetzen. An eine Ergänzung kann um so weniger gedacht werden, als sich nicht mit Bestimmtheit feststellen lässt, auf welches historische Ereigniss der Verfasser eigentlich anspielt. Die Entstehung der Lücke erklärt sich am einfachsten auch hier wieder durch ein Homoeoteleuton: ou Tuvnveyaev aurols. [reVro Mev Yag, OEL he „ 00 Tuvyveynev aurois], @AX Ev- 705 EAıysu xpovou d Önles Edoureunev 6 Ev Bowrois. — XIV. Z. 1ff. Die Lücken- haftigkeit des Anfanges steht ausser Zweifel, was indessen fehlt und wo es ausgefallen, ist nicht mit Sicherheit auszumachen. Die obigen An- sätze machen nur auf ungefähre Richtigkeit Anspruch. — XVI. Z.3. Es fällt auf, dass der Diadikasien der Gymnasiarchen in diesem Zusammen- hange gar nicht gedacht wird. Dazu kommt, dass Aufführung von Chö- ren und Choregie nur für die Dionysien, Thargelien und Panathenaeen bezeugt ist; an den Prometheen und Hephaestien dagegen fand nur ein Fackellauf statt, für welchen eben Gymnasiarchie nothwendig war. Er- wägt man ausserdem, dass letztere Ceremonie auch der Panathenaeen- feier eigen war, welche demnach eine doppelte Liturgie, Choregie sowohl als Gymnasiarchie, nothwendig machte, so wird man mit mir die An- nahme einer Lücke nothwendig finden, welche durch das Abirren von einem MavaSyvae zum anderen am leichtesten erklärt wird. Berücksich- ‚tigt man nun die Ausdrucksweise des Verfassers, so wird man das Feh- lende mit ziemlicher Sicherheit auf die im Texte befolgte Weise ergän- zen können. — Z. 16. Die Herabsetzung der Zahl der Richter nöthigt entweder die Zahl der Dikasterien zu vermindern, oder, will man diese auf der bisherigen Höhe halten, die Dikasterien schwächer zu besetzen. Beide Möglichkeiten waren zu berücksichtigen und es heisst dem Verfas- ser weniger Umsicht zutrauen, als er besitzt, wenn man dem Mangel der Überlieferung durch Änderung des uev in a7 meint abgeholfen zu haben. le A N rn A Aal F u Über die Schrift vom Staate der Athener. 47 Wieder ist von einem Öixarrrgıa zum anderen übergesprungen und das Dazwischenliegende ausgelassen worden: dvayın rowuv, av uw ya momv- Taı Öranrngıa, [mn Erapreiv. &av de moAAd Fawvru Örerrngıa], oAıyor Ev EraT- 72 erovraı rw Öizagrngiv. Das Ausweichen aus der Construction des er- sten Gliedes im zweiten ist ganz der Weise des Verfassers gemäss. — Z. 18 wird es genügen, mit Schneider ein wrre vor reAV einzuschieben. — XVU. Z.3 dürfte desselben Ergänzung, welche im Texte befolgt worden ist, der Wahrheit wenigstens nahe kommen. — Z. 10. Die Überlieferung lässt keine Construction zu. Überdem ist der Schluss, welchen der Ver- fasser zieht, nur für den Fall stringent, dass die Zahl der Bittsteller gross ist; dies also musste ausdrücklich hervorgehoben werden. Ich halte un- ter diesen Umständen die Annahme einer Lücke für unausweichlich; die meiner Ansicht nach wahrscheinlichste Ausfüllung gibt der Text. XIX. Ich habe mich dafür entschieden, dass dieses Stück den Abschluss nicht eines Theiles, sondern des Ganzen der Darstellung bilde, und ihm desswegen hier seinen Platz angewiesen, obwohl es auch mit XVII nieht unmittelbar zusammenhängt, sondern dazwischen nothwendig eine Lücke anzunehmen ist. Die Gründe, welche mich zu dieser Setzung bestimmen, sind, dass XIX und XVII wegen der Gleichartigkeit ihres Inhaltes unmöglich zwei verschiedenen selbständigen Abschlüssen angehö- ren können, und dass folelich, wenn man XIX als den Schluss eines er- sten Theiles, nicht des Ganzen, betrachten wollte, auch XVIII nothwendig zu diesem gezogen werden müsste. Dann aber würde wenigstens im Be- reiche des Erhaltenen sich keine Spur des Abschlusses des zweiten Thei- les, welcher doch nicht fehlen konnte, nachweisen lassen, dieser also als verloren zu betrachten sein. Einfacher erscheint unter diesen Umständen die Annahme nur eines gemeinsamen Schlusses, welche überdem durch den schon oben hervorgehobenen Umstand wesentlich unterstützt wird, dass die letzten Worte von XIX in einer offenbar berechneten Weise so gestellt erscheinen, dass sie auf den Anfang der Schrift und die in dem- selben enthaltene Formulirung der zu lösenden Aufgabe zurückweisen. BA. .. . - v ” ar a Fr al EIER. EDEN An te vH 48 KIRCHHOFF: Der Grad von Wahrscheinlichkeit, welchen der vorstehende Ver- such einer Wiederherstellung aus inneren Gründen etwa für sich bean- spruchen kann, oder den anderen gleichartigen Versuchen zu erreichen gelingen möchte, würde eine nicht unbeträchtliche Steigerung erfahren, ja unter Umständen. der Evidenz genähert werden können, wenn es ge- länge der zweiten der oben bezeichneten Bedingungen zu genügen d. h. in überzeugender Weise den Hergang nachzuweisen, durch welchen der ur- sprüngliche Zusammenhang grade in dieser und keiner anderen Weise zer- stört werden konnte oder musste. Allein auch dies ist mir nicht in der Weise zu leisten möglich, welche das Ergebniss als Element eines Bewei- ses im strengen Sinne zu verwerthen gestatten würde: ich vermag im Grunde nur nachzuweisen, dass ein Hergang denkbar ist, welcher eine Zerrüttung dieser Art zur Folge haben konnte, sehe mich aber ausser Stande dieser Möglichkeit irgend einen Grad von Wahrscheinlichkeit zu verschaffen. Immerhin bleibt der Nachweis auch der blossen Möglichkeit von einigem Werth und mag darum im Folgenden versucht werden. Dass die Zerstörung, welche wir zu beklagen haben, nicht auf Rechnung der Thätigkeit eines Epitomators oder Excerptenmachers ge- setzt werden darf, scheint mir auf der Hand zu liegen: die einzelnen Stücke tragen durchaus nicht den Charakter von Excerpten, der Aus- druck und die Darstellung überhaupt ist von einer Originalität, wie sie unter den Händen eines Epitomators sich nicht bewahrt haben würde, auch die Folge, in welche die Stücke jetzt gestellt erscheinen, lässt keine Spur der Einwirkung solcher Gesichtspuncte erkennen, wie sie die be- wusste Thätigkeit von Epitomatoren oder Excerptenmachern in das Auge zu fassen pflegt. Der Zerstörungsprocess kann daher nur aus der Ein- wirkung mechanischer Vorgänge erklärt werden. Am nächsten scheint es dann zu liegen diese Vorgänge in die Zeit der mittelalterlichen Überlie- ferung zu verlegen und den dermaligen Zustand des überlieferten Textes auf die zufällige Zerstörung zurückzuführen, welche eine byzantinische Handschrift durch die Versetzung einiger und den Verlust anderer Blät- ter zu erleiden gehabt hätte. Allein die überwiegende Mehrzahl der Stücke ist von viel zu geringem Umfange, als dass man sie dem Inhalte einzel- ner Blätter selbst kleinsten Formates gleich setzen könnte. Überdem geht zwar die handschriftliche Überlieferung unmittelbar nicht über das zwölfte Über die Schrift vom Staate der Athener. 49 Jahrhundert hinauf, allein die Vergleichung der bei Johannes von Stobi sich findenden Excerpte mit dem Texte unserer Handschriften zeigt so auffällige Übereinstimmung in den gröbsten und handgreiflichsten Ver- derbnissen, dass der Schluss gerechtfertigt erscheint, es sei die Beschaf- fenheit der Überlieferung im 5—6 Jahrhundert nicht wesentlich verschie- den gewesen von der des zwölften. Dies Alles deutet darauf hin, dass die Schäden der Überlieferung einer sehr viel früheren Zeit ihren Ur- sprung verdanken und wenigstens in das spätere Alterthum hinaufreichen. Nun zerfällt die oben vorgetragene Hypothese den Bestand der Überlie- ferung in 25 einzelne Partikeln, von denen 6 als verloren gesetzt wer- den. Die 19 erhaltenen sind zwar von ungleichem Umfange, lassen aber ein gemeinschaftliches Maass nicht undeutlich erkennen. Die kleineren nämlich (IT —V. IX. X. XII. XV. XVII—XIX), 11 an der Zahl, sind einander annähernd an Umfang gleich, nur einzelne bleiben hinter der Durchschnittsgrösse der übrigen zurück oder gehen über dieselbe hinaus in einer Weise, welche auffallen könnte; von den grösseren haben sechs (I. VI—-VIOI XI. XVD das Doppelte, zwei (XI. XIV) etwa das Drei- fache des durchschnittlichen Umfanges der kleineren. Von letzterem darf also angenommen werden, dass er das Maass der Abschnitte darstelle, in welche die Anordnung der Schrift in der zerstörten Urhandschrift das Ganze des Textes regelmässig zerfällte. Dies führt weiter darauf, dass diese Handschrift die Form eines in Colonnen beschriebenen und zum Aufrollen bestimmten Streifen hatte, wıe dies der bekannten Gewohnheit des Alterthums entspricht; denn jenes Durchschnittsmaass der kleineren Stücke repräsentirt etwa den Umfang einer solchen Colonne, wie wir ihn aus erhaltenen Proben kennen lernen: es stimmt z. B. ziemlich genau zu der Ausdehnung, welche die Colonnen in der älteren der beiden Hyperei- deshandschriften zu haben pflegen. So setze ich denn, dass es eine Hand- schrift dieser Art war, an welcher der Zerstörungsprocess sich vollzog, indem die Rolle zerrissen oder zerbröckelt wurde und einzelne der da- durch von einander getrennten Theile verloren gingen, und dass der jetzige Zusammenhang der einzelnen Stücke das Ergebniss eines entweder sehr rohen oder sehr ungeschickten Wiederherstellungsversuches ist, bei welchem dıe verlorenen oder zerstörten Bruchstücke nicht in Betracht kamen. Da- bei verkenne ich nicht, wie auffallend und erschwerend für diese Vorstel- Philos.-hıstor. Kl. 1874. 7 50 KIRCHHOFF: lung es ist, dass sich so oft, scheinbar immer, die zerstörenden Risse so genau auf der Scheide zweier aneimanderstossenden Colonnen gehalten haben sollten, ohne diese selbst zu beschädigen. Der Grad von Wahrscheinlichkeit, welchen dieser Erklärungsver- such beanspruchen darf, ist allerdings ein sehr geringer; viel bedauerli- cher aber als die Unsicherheit über diesen Punct ist die Unmöglichkeit, in der wir uns befinden, eine befriedigende Antwort auf eine andere Frage zu finden, welche durch den Stand der Überlieferung angeregt wird und von viel grösserer Bedeutung ist. Obwohl nämlich die Prüfung ergeben hat, dass die einzelnen Stücke des erhaltenen Textes ohne Ausnahme sich in den Rahmen derjenigen Auseinandersetzung fügen und sicher nicht bloss zufällig fügen, welche durch 1, 1 eingeleitet wird, so hat doch zu- gegeben werden müssen, dass dieser Rahmen durch das Erhaltene nicht vollständig ausgefüllt wird und nicht unbeträchtliche Theile der Ausfüh- rung verloren gegangen sind: eimige wenigstens liessen sich zwar nicht ihrem Umfange, aber doch ihrem Inhalte und ihrer Stellung nach be- stimmen. Bei solcher Beschaffenheit der Überlieferung nun bleibt mög- lich, dass weit mehr verloren gegangen ist, als sich unmittelbar errathen und bestimmen lässt, und damit fällt jede äussere Gewähr für die nun keinesweges mehr selbstverständliche Annahme, als sei das erhaltene Stück das nur in seinen Theilen beschädigte Ganze der Schrift und nicht viel- mehr selbst nur ein Theil des ursprünglich umfangreicheren Ganzen. Die Frage: ob Theil ob Ganzes ist unter solchen Umständen eine offene und ihre Erledigung würde von um so grösserer Bedeutung sein, als ohne sie Einsicht in die Veranlassung und den Zweck der Schrift gar nicht zu er- langen ist. Soviel ich sehen kann, werden wir indessen darauf verzich- ten müssen, über diesen Punct jemals volle Klarheit zu gewinnen, und wird die Schrift nach dieser Seite uns immer ein ungelöstes Räthsel blei- ben; wenigstens vermag ich zu seiner Lösung nichts beizutragen, was mich selbst befriedigen könnte, und mit einer blossen Meinung oder Ver- muthung, auf die eine schwache und wenig zuverlässige Spur mich ge- führt hat, würde der Sache ebenso wenig gedient sein, wie durch die von Anderen verschiedentlich vorgetragenen sie mir gefördert zu sein scheint. Ich schliesse daher mit der Bemerkung, dass für die Behandlung dieser Frage eine sichere Grundlage gegeben sein würde, wenn auf die Parti- RN ie NE Über die Schrift vom Staate der Athener. 51 kel de zu Anfang des uns erhaltenen Stückes unbedingter Verlass wäre. Wäre sie ächt, so müsste das erhaltene Stück als Theil eines grösseren Ganzen, weil als die Fortsetzung von etwas Vorangegangenem betrachtet werden; allein es ist möglich, dass die Partikel erst eingeschoben ward, als die Schrift der Sammlung der Xenophontischen Schriften einverleibt wurde, um sie in eine äusserliche Beziehung zu der Schrift vom Staate der Lakedaemonier zu setzen, auf welche sie wenigstens in den Hand- schriften unmittelbar zu folgen pflegt. Bei der Ungewissheit über diesen Punet habe ich sie nothgedrungen oben im Texte belassen, will aber da- durch ein bestimmtes Urtheil über ihre Ächtheit oder Unächtheit nicht ausgesprochen haben. 72 Über den Begriff der Psychologie von HI: 7. TIARM S. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 4. Juni 1874.] Von dem Ganzen der Philosophie haben sich schon früh zwei Theile als selbständige Wissenschaften abgesondert, welche auch da Anerkennung finden, wo die Philosophie sonst weniger Zustimmung erhält. Diese beiden Wissenschaften sind die Logik und die Psychologie. Beide geniessen bei den besonderen Wissenschaften oft ein viel grösseres Ansehen als sie in der Philosophie selbst finden, die nicht selten bezweifelt hat, ob die Logik und die Psychologie überall philosophische Wissenschaften sind. Ihre Stel- lung und ihr Begriff ist jedenfalls nicht so sicher, wie die glauben, welche alle Philosophie auf Logik und Psychologie einschränken möchten. Die zweifelhafte Stellung, welche die Logik und die Psychologie in der Philo- sophie und den Wissenschaften einnehmen, veranlassen mich zunächst zu dem Versuche den Begriff der Psychologie zu untersuchen, welche gegen- wärtig in einem grösseren Kreise Beachtung und Anerkennung durch eine vielseitige Bearbeitung findet. Für die Begriffsbestimmung der Psychologie wird es zuerst för- derlich sein ihre Stellung zu den besonderen Wissenschaften in Betracht zu ziehen. Unter ihnen giebt es keine, die nicht genöthigt wäre in der Erkenntniss ihres Gegenstandes zugleich psychologische Untersuchungen anzustellen. Jede bedarf für die Erkenntniss ihres eigenen Gegenstandes einer psychologischen Forschung. Dies gilt nicht nur von den geschicht- lichen und den ethischen, sondern ebenso von den Naturwissenschaften. 54 HARMS: Indem die Jurisprudenz die Zurechnungsfähigkeit und ihre Grade bestimmt um eine Handlung zu beurtheilen, wird sie zu psychologischen Unter- suchungen genöthigt über das Verhältniss von Verstand und Willen, Leiden- schaft und Vernunft. Bei der Behandlung der Geisteskrankheiten tritt die Frage hervor, ob die Seelenstörung primär oder secundär ist und führt zu Untersuchungen über das Wesen der Seele und ihre Gemeinschaft mit dem Leibe. Alle Erkenntnisse der äusseren Natur veranlassen eine Untersuchung über den Antheil der Sinne an der Erkenntniss, wie weit sie uns nur sub- jektive Phänomene geben und diese doch dazu führen objektive Vorgänge erkennbar zu machen. Psychologische Untersuchungen gehen durch alle Wissenschaften hindurch und sind selbst ein Hülfsmittel für die Erkennt- niss ihrer Gegenstände. Die Bildung der Psychologie als einer Disciplin für sich ruht auf diesen Bedürfnissen der einzelnen Wissenschaften. Jede erkennt an sich etwas anderes als die Seele, da aber in allen ihren Erkenntnissen psycho- logische Untersuchungen miterhalten sind, so fordern sie für ihre eigene Ausbildung die Psychologie als eine besondere Wissenschaft. Ihre Bildung entspringt nicht aus dem Centrum der Philosophie, sondern aus ihrer Stellung zu den einzelnen Wissenschaften und den Bedürfnissen derselben. Die Philosophie hat an sich, wie es scheint, kein besonderes Interesse an der Bildung der Psychologie. Daher haben die Philosophen, welche eigene Systeme gründeten, sich wenig mit der Ausbildung der Psycho- logie beschäftigt, sie ist vielmehr bearbeitet worden von ihren Schülern für die Zwecke der einzelnen Wissenschaften. Es giebt nur zwei aus- gezeichnete, namenhafte Philosophen, welche die Psychologie besonders behandelt haben, im Alterthume Aristoteles und in der neueren Zeit Herbart. Diese Thatsache zeigt zugleich, dass die Psychologie zur Philo- sophie selbst eine andere Stellung einnimmt als zu den einzelnen Wissen- schaften. Diese fordern eine besondere Behandlung der Psychologie, für die Philosophie selbst aber ist es wenigstens zweifelhaft, ob für ihre eigene Ausbildung eine besondere Behandlung der Psychologie nothwendig ist. Hiernach werde ich nun versuchen den Begriff der Psychologie nach ihrem Inhalte und ihrer Form zu bestimmen, wobei ich von der Voraussetzung ausgehe, dass in aller Erkenntniss die Form mit dem In- halte im Zusammenhang steht, da in der Übereinstimmung des Inhaltes Über den Begriff der Psychologie. 55 mit der Form der Erkenntniss die Wahrheit der Wissenschaft besteht. Wie die Schönheit ihren Styl hat, ohne den sie nicht ist, so hat die Wahrheit ihre Form, ohne welche sie nieht existirt. Den Inhalt der Psychologie bilden die inneren Thatsachen oder die Thatsachen des Bewusstseins. In einem gewissen Sinne kann man freilich sagen, dass jede Thatsache eine Thatsache des Bewusstseins ist. Denn das Dasein von Etwas behaupten, heisst dasselbe zugleich für das Bewusstsein setzen, da wir von dem Sein einer Sache nur Gewissheit haben können, insofern die Sache uns erscheint oder irgendwie von uns erkannt wird. Insofern sind alle Thatsachen, welche behaupten, dass etwas vorhanden ist oder geschieht, Thatsachen des Bewusstseins. Es ist ein vergeblicher Versuch ein Sein zu imaginiren, das wir nicht er- kennen. Das Sein, das wir annehmen und allein annehmen können, ist ein irgendwie erkennbares Sein. Thatsachen des Bewusstseins im engeren Sinne sind aber die That- sachen, welche geradezu und unmittelbar in das Bewusstsein fallen und vermittelst deren erst alles Übrige für uns eine Thatsache ist. Dass Julius Cäsar lebte, weiss ich, weil ich es gehört habe. Sein Dasein ist für mich vermittelt durch ınein Hören. Das Hören ist aber durch nichts anderes vermittelt, sondern fällt unmittelbar in das Bewusstsein. In die- sem Sinne hat die Thatsache, ich denke, einen Vorzug vor allen anderen Thatsachen. Denn sie ist die erste in der Reihe aller Thatsachen, welche ihre Gewissheit verbürgt. Wenn ich des Denkens nicht gewiss bin, kann ich auch nicht dessen gewiss sein, was ich durch das Denken erfahre. Als erste Thatsache ist der Satz des Cartesius berechtigt, nicht aber als ein Grundsatz. Denn eine Thatsache, wenn sie gleich als Anfang eines Erkenntnissprocesses dienen kann, ist doch niemals ein Grundsatz, aus dem man, wenn demselben etwas anderes subsumirt wird, auch etwas folgern kann. Aus dem angeblichen Grundsatze des Cartesius kann man aber nichts folgern, da demselben nichts untergeordnet werden kann. Jede Thatsache drückt vielmehr nur ein Factum aus, dem nichts mehr subordinirt ist, alle stehen daher in gleicher Reihe. Das „Ich denke“ ist die erste Gewissheit für uns, aber nicht die erste Wahrheit an sich. Die Thatsachen des Bewusstseins sind Jedermann bekannt, sie sind auch dem gemeinen Manne nicht unbekannt. Viel unbekannter sind RE N N PTR WIE WARE SEE zer s s rg pen 56 HARMS: die Thatsachen aller übrigen Wissenschaften, welche es mit der äusseren Erfahrung zu thun haben. Als Stoff hat auch der gemeine Mann in den Thatsachen des Bewusstseins eine Psychologie, wie beschränkt auch sonst seine Erfahrung sein mag. Die genauere Bestimmung der That- sachen ist überdies nicht identisch mit ihrer ursprünglichen Wahrneh- mung, welche vielmehr ihrer genaueren Bestimmung vorhergeht. Sie sind früher wahrgenommen als wir ihre genauere Bestimmung erreichen. Die Wissenschaft kann nicht ausgehen von dem Unbekannten, woraus nichts erkannt werden kann, sondern muss ausgehen von dem Bekannten. Das Bekannte für die Psychologie sind die Thatsachen des Bewusstseins. Durch eine Thatsache wird ursprünglich jede Wissenschaft bezeichnet, und so auch die Psychologie; ihre Thatsache ist das Innere des Bewusstseins. Die Psychologie, deren Bildung auf einem Bedürfnisse der beson- deren Wissenschaften beruht, ist selbst in ihrem Ursprunge eine empi- rische Wissenschaft von den Thatsachen des Bewusstseins, welche sie als solche auffasst, genauer bestimmt und sammelt. Denn Thatsachen kön- nen überall nicht anders als durch eine receptive Erkenntniss, durch die - Erfahrung, durch innere und äussere Wahrnehmung erkannt werden. Die Form der Erkenntniss entspricht dem Inhalte. Wissenschaft von den Thatsachen ist empirische Wissenschaft. In diesem Sinne gebrauchen wir auch das Wort psychologisch für empirisch, und setzen die Psychologie entgegen der Logik, der Meta- physik und der Ethik. Mit allen Theilen der Philosophie und mit dieser selbst bildet die Psychologie einen Gegensatz. Das Psychologische steht als das Empirische entgegen dem Logischen, Metaphysischen und Ethi- schen. Logik, Metaphysik und Ethik sind daher auch keine Theile der Psychologie und überschreiten stets den psychologischen oder empirischen Standpunkt, da sie es nicht mit blossen Thatsachen und ihrer Entdeckung, sondern mit ihrer Beurtheilung zu thun haben. Die Psychologie erscheint daher in ihrem Beginne als ausser der Philosophie stehend. Thatsachen des Bewusstseins giebt es in allen Wissenschaften und in allen Theilen der Philosophie, aber sie oder ihre Sammlung, Ent- deckung und genauere Bestimmung in der Psychologie bildet wohl ein Fundament, worauf ein Gebäude errichtet werden kann, wenn ein Archi- Über den Begriff der Psychologie. 57 tekt da ist, der schon einen Plan hat und die Kräfte besitzt, denselben auszuführen, das Fundament für sich bringt aber nichts hervor. Die soge- nannte empirische Psychologie, welche Thatsachen des Bewusstseins sam- melt, ist daher auch für sich eine sterile Wissenschaft, welche überdies leicht auf den Abweg geräth, dass sie eine Sammlung von Curiositäten und Abnormitäten aus dem vereinzelten Seelenleben zusammenbringt und dabei übersieht, dass die ausserordentlichen Erfahrungen erst verstan- den werden können, wenn die Wissenschaft Begriffe von den Erfahrun- gen erlangt hat, welche nicht Exceptionen der Erfahrung sind. Von allem Thatsächlichen, das im Laufe der Zeit und der Aus- dehnung des Raumes geschieht, ‘besitzen wir Erkenntniss nur durch die Erfahrung. Die Empirie ist eine Sammlung von Thatsachen, aber keine Wissenschaft, sofern unter Wissenschaft verstanden wird ein Ganzes von Erkenntnissen in Begriffen. Wenn Wissenschaft sein soll, so muss zu dem Einzelnen, was die Erfahrung giebt, hinzu kommen ein Allgemei- nes. Jede Thatsache ist stets nur etwas Singuläres und nichts Allgemei- nes. Es giebt keine allgemeine Thatsachen sondern nur einzelne, denn nichts geschieht im Allgemeinen, sondern Alles nur im Einzelnen. Eine Thatsache kann wohl eine allgemeine Bedeutung haben, sie selbst aber ist nur ein Singuläres. Jede Thatsache ist ferner wohl ein Erkenntnissgrund, aber kein Er- klärungsgrund. Soll Wissenschaft sein, so muss zu dem Thatsächlichen, das die Erfahrung liefert, ein Erklärungsgrund, eine Ursache, ein Zweck hinzu- gedacht werden, woraus erkannt wird, warum geschieht, was geschehen ist. Zu dem Dass der Thatsachen, welche die Empirie liefert, sucht die Wissenschaft ein Was, welches in Begriffen aufgefasst wird und daher stets ein Allgemeines ist, und ein Warum, welches erst aus der Beurthei- lung der Thatsachen entsteht und ohne ein Was in Begriffen nicht mög- lich ist. Wissenschaft ist mithin ihrer Form wie ihrem Inhalte nach nur möglich durch ein Allgemeines und Nothwendiges, welches nicht in der Form der Anschauungen sondern durch den Gedanken erkannt wird. Die Psychologie als Inbegriff der Thatsachen des Bewusstseins ist keine Wissenschaft im eigentlichen Sinne, sondern nur eine Phänomeno- logie der inneren Erfahrung, welche zeigt was und wie in innerer Wahr- nehmung als ein Thatsächliches aufgefasst wird. Da es nun aber Psy- Philos. - histor. Kl. 1874. 8 58 HARMS: chologisches in allen Wissenschaften giebt, so kann sie auch in allen Wissenschaften betrieben und studirt werden. Vorzüglich aber muss sie sich anschliessen an die Geschichte, welche die inneren Thatsachen des Bewusstseins in ihrer individuellen Gestalt bei den verschiedenen Men- schen zeigt. Empirische Psychologie, sagt auch Herbart (Lehrbuch zur Einleitung in die Philosophie 2. Ausgabe S. 239), darf von der Geschichte des Menschengeschlechts garnicht getrennt werden. Die Geschichte ist die universelste empirische Psychologie. Sie würde noch eine Erweiterung erlangen durch die Zoologie oder die Thierseelenkunde, wenn wir die Sprache der Thiere besser verständen als es der Fall ist. Was man aber gewöhnlich empirische Psychologie nennt ist keine Wissenschaft von den Thatsachen, sondern nur aus den Thatsachen. Sie giebt nur ein Extract aus den Thatsachen der Geschichte in einer Be- griffsform. Sie enthält nur Abstraktionen oder abstrakte Vorstellungen von Thatsachen des Bewusstseins. Ihre Beschreibungen sind Bilder, die von den Thatsachen abstrahirt sind, und daher nur sehr im Allgemeinen zutreffen. Sie beschreibt was Phantasie ist oder welche Vorstellungs- masse mit diesem Titel benannt wird, was als solches niemals beobach- tet werden kann. Sie befindet sich daher in der Mitte zwischen einer Sammlung von Thatsachen des Bewusstseins, die stets nur in singulärer und individueller Gestalt wahrgenommen werden können, und einer Wis- senschaft in einer Begriffsform, welche doch nur leblose Abstraktionen aus den Thatsachen sind. Wissenschaft ist nur dadurch möglich, dass zu der Sammlung von Thatsachen ein Allgemeines und Nothwendiges hinzugedacht wird. Das Allgemeine und Nothwendige wird aber zweimal erkannt. Zuerst für sich, abgesehen von dem besondern Inhalte der Erfahrung, und zweitens in Be- ziehung auf die einzelnen Thatsachen der Erfahrung. Jenes ist die Auf- gabe der Philosophie, dieses die Bestimmung der empirischen Wissen- schaften. Jede empirische Wissenschaft ist eine Wissenschaft im beson- dern durch ihr Erfahrungsgebiet, durch den Inbegriff der Thatsachen die sie erforscht. Alle empirischen Wissenschaften sind daher ihrem Be- griffe nach eine Vielheit von Wissenschaften, deren jede durch ihren Ge- genstand und ihre Erkenntnissform bestimmt ist. Sie erforschen alle Thatsachen, bilden aber keine allgemeine, sondern eine Vielheit besonde- Über den Begriff der Psychologie. 59 rer Wissenschaften. Die Philosophie aber ist nur Eine Wissenschaft, sie hat ihr Wesen in der Einheit, sie ist die allgemeine Wissenschaft oder die Wissenschaft von dem Allgemeinen und Nothwendigen, wodurch über- all Wissenschaft möglich ist. Daher geht die Philosophie nicht nur ge- schichtlich, sondern auch ihrem Begriffe nach allen anderen Wissenschaf- ten vorher. Da es nach unserer Auffassung zwei Arten von Wissenschaften giebt, die Philosophie und die Wissenschaften der Thatsachen, so liegt die Möglichkeit vor, dass die Psychologie entweder eine philosophische oder eine empirische Wissenschaft. ist. Beide Fälle werden zu untersu- chen sein. Die Wissenschaften der Empirie ruhen entweder auf der Natur- forschung oder auf der Geschichtsforschung und sind daher entweder ge- schichtliche oder Naturwissenschaften. Da alle empirischen Wissenschaf- ten entweder dem einen oder dem andern Gebiete angehören, so wird dies auch von der Psychologie gelten müssen, sofern sie selbst eine Wis- senschaft der Erfahrung sein soll. Allein es zeigt sich sogleich, dass dies nicht zutrifft. Denn die empirische Psychologie hat nie recht ge- wusst, was für eine Wissenschaft sie ist. Theils hat sie sich gerechnet zu den Naturwissenschaften und sich auszubilden versucht entweder in Analogie mit der Physiologie oder in Analogie mit der Physik, indem sie die Begriffe dieser Wissenschaften für ihre Durchdringung der That- sachen des Bewusstseins benutzte. Andererseits aber hat die Psychologie sich auch auszubilden ver- sucht als eine geschichtliche Wissenschaft, als Lehre von der Geschichte des Bewusstseins in individueller und in genereller Gestalt. Es ist aber klar, dass beide Behandlungsweisen zulässig und nothwendig sind, da die Seele nicht bloss eine Natur besitzt, welche wir versuchen können in Analogie mit der organischen oder der elementaren Natur zu begreifen, sondern auch ein geschichtliches Leben, welches wie alle Geschichte ihre eigne Erkenntniss fordert und nicht durch blosse Lehrsätze anderer Wis- senschaften ersetzt werden kann. Verkehrt nur würde es sein, wenn eine dieser Behandlungsweisen meinte sie sei die Psychologie, während jede doch nur ein Bruchtheil der Psychologie ist und nur zu einem halbirten Begriffe der Seele führt. Noch viel weniger aber ist es zulässig, wenn BE TE Kl Sb or a a En a hl [a0 e Am A r R a 60 HARMS: eine dieser Formen die Anmassung besitzt, die andern zu beurtheilen und zu verwerfen, da jede nur eine Auffassungsweise der Thatsachen des Be- wusstseins enthält. Es erhellt hieraus aber, dass die Psychologie sich nicht einreihen lässt in die Reihe der besonderen Wissenschaften, die entweder geschicht- liche oder Naturwissenschaften sind. In Übereinstimmung ist dies auch mit ihrer Stellung zu den Wissenschaften, da Thatsachen des Bewusstseins, welche den ursprünglichen Inhalt der Psychologie bilden, in allen Wis- senschaften sich finden und in allen auch zugleich psychologische Unter- suchungen vorkommen, welche die Seele nach einer Seite ihres Daseins und Lebens betreffen. Hieraus erkennt man auch, warum die Psycholo- gie von jeher trotz ihrer empirischen Basis in den Thatsachen des Be- wusstseins mehr als eine philosophische, denn als eine besondere empi- rische Wissenschaft, deren Einheit in ihrer Erkenntnissart besteht, ange- sehen worden ist. Man meint freilich auch zuweilen, dass die Psychologie in der Mitte schwebe zwischen den geschichtlichen und den Naturwissenschaften. Indess grade diese Mitte ist etwas sehr Zweifelhaftes. Wenn die Psycho- logie etwas ausser der Philosophie sein soll, würde sie dann nur ein Öon- slomerat von allerlei Erkenntnissen anderer Wissenschaften sein, was selbst keine Wissenschaft ıst. Es schemt daher nichts anderes übrig zu bleiben als die Psychologie gradezu für eine philosophische Wissenschaft zu er- _ klären, da sie an der Universalität der Philosophie wie es scheint Theil nımmt. Soll die Psychologie aber eine philosophische Wissenschaft sein, so muss sie den Bedingungen entsprechen, welche im Begriffe der Phi- losophie gedacht werden. Sie ist die Wissenschaft von dem Allgemeinen und Nothwendigen, wodurch überall Wissenschaft möglich ist. Ein sol- ches muss nachgewiesen werden, wenn die Psychologie zur Philosophie gerechnet werden soll. Denn die Philosophie ist selbst keine Wissen- schaft von Thatsachen, noch besteht sie in allerlei Betrachtungen bei der Gelegenheit von interessanten Thatsachen. Das Allgemeine und Nothwendige für die Psychologie, wodurch sie eine philosophische Wissenschaft sein oder werden kann, kann nichts anderes sein als der Begriff der Seele selbst. Alle einzelnen Thatsachen Über den Begriff der Psychologie. 61 des Bewusstseins gehörten der Empirie an; das Bewusstsein selbst aber, welches sie alle in einer Einheit umfasst, d.i. die Seele, ist ein Allse- meines und Nothwendiges. Die Psychologie ist nur unter der Bedingung eine philosophische Wissenschaft, wenn sie nachweisen kann, dass die Seele oder das Princip des Bewusstseins ein Allgemeines und Nothwen- diges ist, oder dass es unmöglich ist ein Universum ohne ein Prineip des Bewusstseins zu denken. An diesem Orte aber, wo wir es nur mit dem Begriffe der Psycho- logie zu thun haben, können wir diesen Beweis nicht vollständig führen, den man überdies nur sehr selten zu führen versucht hat. Indess können wir doch aus der Stellung, welche die Psychologie zu den Wissenschaften einnimmt, schliessen, dass der Begriff der Seele ein Allgemeines und Noth- wendiges ist. Denn da in allen Wissenschaften zugleich psychologische Untersuchungen enthalten sind, so ist offenbar der Begriff der Seele ein allgemeiner Grundbegriff aller Wissenschaften, der von keiner besonderen, sondern nur von der Philosophie erklärt werden kann. Jede einzelne Wissenschaft besitzt stets nur eine beschränkte Auffassung von dem Wesen der Seele, denn sie erkennt dasselbe immer nur nach ihrem Standpunkte. Daher stellt sich der Jurist die Seele anders vor als der Medieiner und dieser anders als der Theologe. Der Jurist denkt sich die Seele als ein Thatkräftiges, welches aus eigner Kraft sich zum Handeln bestimmt, der Medieiner aber als eine Receptivität, welche durch den Körper Eindrücke empfangen kann, und der Theologe als ein Übersinnliches, welches höhe- rer Einwirkungen theilhaftis ist. Solche Ansichten enthalten daher immer nur einzelne Vorstellungen von der Seele, aber keinen vollständigen und genauen Begriff. Die Psychologie gilt daher mit Recht als eine philo- sophische Wissenschaft, weil der Begriff der Seele ein allgemeiner Grund- begriff der einzelnen Wissenschaften ist, mit deren Untersuchung und Be- stimmung sich die Philosophie beschäftigt. In dieser Beweisführung aber liegt eine andere Auffassung von dem Wesen der Philosophie als die früher gegebene, denn hier ist die Philo- sophie bestimmt als Wissenschaft von den Grundbegriffen der einzelnen Wissenschaften, während wir früher sagten, sie sei die Wissenschaft von dem Allgemeinen und Nothwendigen, wodurch überall Erkenntniss eines Gegenstandes möglich ist. Beide Bestimmungen fallen aber doch zusam- 62 HARMS: men, da sie den Begriff der Philosophie nur nach zwei Seiten definiren, einmal für sich und dann nach ihrer Stellung zu den einzelnen Wissen- schaften. Das Allgemeine und Nothwendige, wovon die Philosophie han- delt, sind die Grundbegriffe des Erkennens in den Wissenschaften, welche Endpunkte aller Induktionen und Anfänge der Spekulation sind, und da- her jedes wissenschaftliche Verfahren bedingen. So aber stellt sich der Begriff der Seele dar. Er ist ein Endergebniss aller empirischen Wissen- schaften, denn alle kommen am Ende ihrer Forschung auf die Seele, und da keine ihn für sich erklären kann, ist er ein allgemeiner Grundbegriff aller Spekulation. Daher giebt es kein System der Philosophie ohne einen Begriff der Seele, dessen Erklärung eine Funktion ihres Systems ist. Die Begriffe von der Seele sind daher so verschieden, wie die Systeme der Philosophie, jedem entspricht eine bestimmte Erklärung dieses Begriffes. Könnte man die möglichen Systeme der Philosophie klassifieiren, wie die Systeme möglicher Krysallbildung, so würde man daraus auch bestimmen können die verschiedenen möglichen Ansichten über das Wesen der Seele. Denn diese sind viel weniger abhängig von den Thatsachen des Bewusst- seins, ihrer Sammlung nnd Beobachtung, als von den allgemeinen Grund- begriffen, deren System die Philosophie ist. Auch der Materialismus oder die Lehre von der Körperlichkeit der Seele stammt nicht aus einer sorg- fältigeren Untersuchung über die Thatsachen, sondern aus einer Speku- lation, die viel älter ist als alle Entdeckungen der neueren Naturwissen- schaften, welche zu seiner Illustration verwandt worden sind. Die Psychologie als eine Sammlung der Thatsachen des Bewusst- seins ist nach unserer Auffassung ein Bestandtheil aller Wissenschaften, selbst aber als eine Wissenschaft nur durch die Philosophie möglich, da der Begriff der Seele ein allgemeiner Grundbegriff des Erkennens ist, welche den Inhalt der Philosophie bilden. Man kann nun aber auch versuchen dies umzukehren, indem man alle Wissenschaften als Bestandtheile einer allgemeinen Psychologie auf- fasst und die Psychologie selbst ansieht als die Grundlegung der Philo- sophie. Hieraus ist eine eigenthümliche Form der Psychologie in der neue- ren Zeit entstanden, die Psychologie als Grundlegung der Philosophie. Diese Art der Psychologie stammt aus dem Empirismus oder dem Sensualismus Lockes. Er gründete die empirische Psychologie, indem er Über den Begriff der Psychologie. 63 sie durch die von Bacon empfohlene Methode der Beobachtung auszu- bilden versuchte. Eine empirische Psychologie ist aber für sich keine Philosophie. Allein diese Art der Psychologie erhebt auch ganz andere Ansprüche als eine Erfahrungswissenschaft, welche Thatsachen erforscht. Denn sie gilt nicht bloss als eine einzelne empirische Wissenschaft, son- dern als eine empirische Wissenschaft, welche zugleich die allgemeine Wissenschaft sein soll, die über die Möglichkeit aller Erkenntniss und der Philosophie entscheidet, und die ein besonderes Erfahrungsgebiet, das der inneren Wahrnehmung von den Thatsachen des Bewusstseins über alle andern Erfahrungen erhebt und als etwas an sich universelles be- trachtet, wonach alle übrigen Erfahrungen interpretirt werden sollen, ob- gleich jede Erfahrung doch nur etwas besonderes ist, die innere wie die äussere. Die empirische Psychologie als Grundlegung der Philosophie ist daher in jeder Beziehung eine exceptionelle Wissenschaft. Diese Ansicht bildet mit unserer Auffassung einen direeten Gegen- satz, da wir meinen, dass es keine Psychologie ohne Philosophie giebt, welche ihren Grundbegriff erklärt. Der Empirismus aber kehrt dies um, da nach ihm die empirische Psychologie die Grundlesung der Philosophie enthalten soll. In dieser Gestalt hat aber die Psychologie grosse Ver- breitung und viele Verehrer auch in unserer Zeit gefunden, welches mit dem in ihr herrschenden Empirismus in Verbindung steht. Der Psychologie als Grundlesung der Philosophie liegt ein schein- bar sehr plausibler Gedanke zu Grunde. Alle Erkenntniss und Wissen- schaft entwickelt sich in der Seele, und es müsse daher, meint man, aus der empirischen Erforschung der Thatsachen des Bewusstseins sich eine Entscheidung finden lassen über die Möglichkeit und das Wesen der Er- kenntniss. Man brauche nur die Seelenkräfte zu beobachten und die Thatsachen zu sammeln, dann werde diese Entscheidung sich finden. Nun ist es richtig, dass alle Erkenntniss in der Seele selbst einen Grund hat und ihrer Bildung nach daraus erforscht haben muss. Indess ist es doch zweifelhaft, ob durch blosse Beobachtung und Beschreibung der Thatsachen des Bewusstseins eine wohl begründete Entscheidung sich finden lässt, und ob hierzu nicht schon Spekulation und Philosophie noth- wendig ist. Durch blosse Beobachtung ist die Frage über die Möglich- keit und den Begriff des Erkennens nicht zu entscheiden. Die Beobach- 64 i Harms: tung zeigt die Thatsache des Erkennens, nicht aber ihren Ursprung, sie zeigt, wenn sie getreu und vollständig ist, die geschehene Leistung, nicht aber die Probleme des Erkennens und die Kräfte, denen in Zukunft ihre Lösung gelingt. Durch psychologische Empirie kann die Philosophie nicht ersetzt und nicht begründet werden, um so weniger als die Psy- chologie ihren eigenen Grundbegriff, den der Seele, nicht ohne ein System von Begriffen erklären kann, welches den der Seele überschreitet. Der Empirismus lehrt eine exceptionelle und abergläubische Erfahrung, wenn er meint, dass in der Beobachtung von Seelenvorgängen die allgemeinen und nothwendigen Begriffe enthalten sind, in deren Untersuchung das Wesen der Philosophie besteht. Die psychologische oder die innere Er- fahrung ist wohl bekannter als jede andere, aber sie ist ebensowenig wie diese ein im Voraus schon Erkanntes und besitzt daher kein Primat vor der äusseren Erfahrung. Alle Erkenntniss hat freilich in der Seele, wiefern sie das Subjekt des Erkennens ist, einen Grund, sie ist aber nicht allein darin begründet, denn sie hat einen zweiten Grund in ihrem Objekte, wonach das Denken im Erkennen sich richtet. Der psychologische Gesichtskreis für die Be- sründung der Erkenntniss ist daher nicht nur zu eng, sondern auch ein- seitig, da er nur ihre subjektive, nicht aber ihre objektive Bedeutung richtig zu beurtheilen vermag, wesshalb auch alle derartige Untersuchun- gen im Voraus in eine Zweifelsucht über die Realität und die Wahrheit der menschlichen Erkenntniss verfallen. Aus der Seele allein kann die Möglichkeit der Erkenntniss nicht begründet werden, da alle Erkenntniss und Wissenschaft nicht nur eine Bedingung und Voraussetzung hat in dem Subjekte, das erkennt, seinen Kräften und Funktionen, sondern auch in dem Objekte, das erkannt wird, seiner Natur und Wirklichkeit. Die Dinge können nicht ohne sie selbst erkannt werden. Die empirische Psychologie als Grundlegung der Philosophie kön- nen wir daher nicht als eine richtige Wissenschaftsbildung ansehen. Sie beschäftigt sich mit einem für ihren Standpunkt unlöslichen Probleme. Sie ruht auf einer verkehrten Conversion und enthält eine Verwirrung aller Begriffe. Psychologische Untersuchungen und Thatsachen des Bewusst- seins giebt es in allen Wissenschaften, aber alle Wissenschaften sind dess- halb nicht Bestandtheile einer universellen Psychologie. Dieser Psycho- Über den Begriff der Psychologie. 65 logismus, der in der alten Philosophie fast ganz fehlt, wesshalb sie ausser in der Sophistik ın ihrem Denken überall einen gegenständlichen Cha- rakter hat, löst alle objektiven Wissenschaften von der Natur und der Geschichte auf in blosse Capitel einer empirischen Psychologie, welche zugleich als Grundlegung der Philosophie und aller Erkenntniss dienen soll. „Nicht subjektiv genommen, sondern in ihren constitutiven Prin- cipien untersucht, wird die psychologische Thatsache an objektivem Ge- halt keiner anderen nachstehen, aber es wird eben nur dieser, nicht, was sie besonders hat, in Betracht gezogen. Psychologie ist eine Wissen- schaft für sich und selbst eine philosophische, die ihre eigene, nicht ge- ringe Aufgabe hat, und daher nicht noch nebenbei zur Begründung der Philosophie dienen kann“ (Schelling, sämmtliche Werke II. Abth. 1. Bd. S. 300). Die Psychologie ist nach unserer Auffassung eine philosophische Wissenschaft, weil und inwiefern der Begriff der Seele ein Grundbegriff aller Erkenntniss ist, der durch das System dieser Begriffe seine Erklä- rung findet. Eine hinreichende Entscheidung über den Begriff der Psy- chologie wird aber erst dann erreicht, wenn wir wissen, welche Stellung sie im Ganzen der Philosophie einnimmt. Die Psychologie ist aber, ab- gesehen von der Form, welche sie als Grundlegung der Philosophie auf- fasst, sehr verschieden behandelt worden. Wir können drei Formen unter- scheiden. Die Psychologie ist zuerst bearbeitet worden als Physik der Seele. Diese Auffassung ist die des Aristoteles und gehört der alten Philosophie an, welche die Psychologie stets als einen Theil der Physik oder der Naturphilosophie abgehandelt hat. Die zweite Auffassung ist die, wo die Psychologie als Metaphysik der Seele dargestellt wird. Diese Auffassung stammt aus dem Mittelalter oder der scholastischen Philosophie. Im Mittelalter tritt allgemein an die Stelle der Physik die Metaphysik, da das Mittelalter alle weltlichen Wissen- schaften, die geschichtlichen, wie vor Allem die Naturwissenschaften ver- nachlässigte. Die Physik wurde aufgelöst in Metaphysik. Diese mittelalterliche Behandlungsweise findet sich ferner bei Wolf, der die Psychologie abhandelt als einen Theil der Metaphysik neben der Kosmologie und der Theologie. Sie heisst auch die rationale Psycholo- Philos.-histor. Kl. 1874. 9 66 HARMS: gie im Gegensatze mit der empirischen Psychologie, welche aus dem Sen- sualismus der Engländer stammt. Diese scholastische Auffassungsweise hat sich in Deutschland länger erhalten als in Frankreich und in England, und ist für den Schulgebrauch vor allen von Wolf fixirt worden. Wenn Wolf neben der metaphysischen oder rationalen Psychologie auch noch, und noch dazu als einen Theil der Metaphysik die empirische Psychologie anerkennt, so beweist das nur den Eklecticismus seiner Phi- losophie, der soweit geht, dass er sogar von seinem metaphysischen oder rationalen Standpunkt in der empirischen Psychologie zugleich eine Grund- legung aller Theile der Philosophie annimmt. Die englische und franzö- sische Auffassung verbreitete sich in jener Zeit auch in Deutschland, und Wolf gab ihr ein systematisches Ansehen. Auch Herbart betrachtet die Psychologie als einen Theil der Me- taphysik. Das Problem der Psychologie soll metaphysisch gelöst werden, und sie selbst alsdann auf der Grundlage der Erfahrung vermittelst der Anwendung der Mathematik ihre Erkenntnisse ausbilden. Eine dritte Form der Psychologie innerhalb des Systems der Phi- losophie ist die Psychologie als Lehre von der Geschichte des Bewusst- seins abgeleitet aus der Bestimmung der Seele oder dem Begriffe des Geistes. Diese Auffassung findet sich innerhalb der Richtung der Philo- sophie, welche ihr Fichte zuerst gegeben hat. Als Construktion der Ge- schichte des Bewusstseins ist die Psychologie bearbeitet worden vorzüglich innerhalb der Schellingschen und der Hegelschen Philosophie. Es ist das Verdienst Hegels dieser Psychologie, wenn auch nicht in dem ersten Ent- wurfe seines Systems (Zur Erinnerung an Georg Wilhelm Friedrich Hegel S. 8), wo sie vielmehr fehlt, so doch in der Ausbildung desselben ihren systematischen Ort bestimmt zu haben. Die Psychologie wird weder als ein Theil der Physik wie bei den Alten, noch als Grundlegung der Phi- losophie wie im Empirismus, welche eine Philosophie vor aller Spekula- tion sein soll, noch als ein Theil der Metaphysik wie bei Wolf und Her- bart, sondern als erster Theil der Philosophie des Geistes abgehandelt, wel- cher darstellt, durch welche nothwendigen Entwicklungsstufen die Seele ihre Bestimmung, den Begriff des Geistes, dessen Wesen die Freiheit ist, er- reicht. Die Psychologie ist hier keine Naturwissenschaft, sondern eine geschichtliche Wissenschaft, welche das Leben der Seele aus ihrem Be- du ande Über den Begriff der Psychologie. 67 griffe ableitet, und insofern als sie aus der Bestimmung der Seele ihre Entwicklung erkennt, auch als eine ethische Wissenschaft im weiteren Sinne gelten kann. Denn alle ethischen Wissenschaften haben eine Quelle ihrer Erkenntnisse in der Geschichte, und in allen geschichtlichen Wissen- schaften ist auch ein ethischer Grundbegriff enthalten. Die Psychologie als Physik der Seele, als Metaphysik und endlich die Psychologie als Construktion der Geschichte des Bewusstseins in der Form der Singularität sind die drei möglichen Formen innerhalb des Sy- stems der Philosophie, welche auch zu einem verschiedenen Begriffe von dem Wesen der Seele führen. Die Psychologie als Grundlegung der Phi- losophie ist kein Theil des Ganzen, sondern will das Ganze selber sein in seinem Fundamente und Umrisse. Die Psychologie als Physik der Seele ist ohne Zweifel ein berech- tister Standpunkt. Denn die Seele hat wie alles Werdende eine Natur in sich, und muss in ihren Erscheinungen ın Übereinstimmung mit der physischen Weltansicht oder der allgemeinen Naturansicht erforscht wer- den. Natur ist das nothwendig Geschehende, und dieser Begriff kann nicht von dem der Seele ausgeschlossen werden, da er sich auf alle Er- scheinungen, auf alle Thatsachen der äusseren wie der inneren Wahrneh- mung bezieht. Er ist universeller oder vom grösseren Umfang als alles Wahrnehmbare. Aus einer Phänomenologie, welche nur die Thatsachen auflasst, wird erst eine Wissenschaft durch ihre Unterordnung unter allge- meine Begriffe. Das Wort psychologisch bedeutet auch soviel wie physisch und zwar im Gegensatze mit dem Ethischen. In diesem Sinne sagen wir, dass Alles, was sich ethisch nicht rechtfertigen oder begründen lässt, doch psychologisch erklärt werden kann, da das Geschehende unfehlbar der physischen Nothwendigkeit unterliegt, wenn die Handlung sittlich miss- linst. Indem sie ihren Zweck verfehlt, trifft sie doch mit physischer Noth- wendigkeit einen Punkt neben dem Ziele, das sie erreichen sollte. Es ist dies die zweite Bedeutung des Wortes psychologisch wie wir es gebrauchen. Denn zuerst heisst es soviel wie empirisch im Ge- gensatze zur Logik, Physik und Ethik. Da bedeutet psychologisch nur innere Erfahrung, Thatsachen des Bewusstseins. Gebrauchen wir ‘das Wort aber im Gegensatze mit dem Ethischen, so heisst es soviel wie 9* 68 HARMS: physisch. Denn es ist nicht ein Theil der Welt, die Körperwelt, son- dern die ganze Welt ist physisch, sofern alle Erschemungen Wirkungen sind von Kräften, welche nach allgemeinen Gesetzen, die mit dem Da- sein der Dinge gegeben sind, nothwendig wirken. Die Psychologie als Physik fasst die Seele in ihren Erscheinungen, den Thatsachen des Bewusstseins auf als ein Naturwesen in Analogie mit der elementaren und der lebendigen Natur, und wird um so viel mehr in ihren Erkenntnissen leisten, wenn sie diese Analogien dazu verwendet die seelischen Erscheinungen in ihrer Eigenthümlichkeit neben den körperli- chen zu begreifen. Als Physik fasst die Psychologie nothwendig die Seele im Zusammenhange mit allen Naturerscheinungen auf und bestimmt sie wie sie gegeben ist als eine Lebensform eines lebendigen Wesens. Denn sowenig wir innere Wahrnehmungen besitzen ohne äussere, so ist auch die Seele nicht für sich gegeben, sondern gegeben nur als ein inkorpo- rirter Geist. Als Physik der Seele betrachtet die Psychologie die Seele daher in Beziehung und in Abhängigkeit von der Organisation und wie dadurch ihr inneres Leben bedingt ist, wodurch sie zugleich den Materia- lismus beseitigt, der in einer Vernachlässigung dieser Fragen in der Psy- chologie eine Veranlassung seiner Entstehung hat. Er selbst stammt nicht aus der Physik der Seele, sondern aus einer einseitigen Metaphysik, und ist keine physische sondern eine metaphysische Spekulation. Die Physik der Seele ist aber nur ein Theil der Psychologie, aber nicht die Psychologie selbst. Sie ist eine nothwendige und zulässige Auf- fassung aller geistigen Erscheinungen, aber doch nur eine Auffassung derselben, die einseitig wird, wenn sie für das Ganze gelten soll. Die Seele hat nicht bloss ein physisches, sondern auch ein geschichtliches und ethisches Leben, und ihr Begriff kann nur aus der Erforschung ihres gan- zen und vollen Lebens gewonnen werden. Auf dem Gebiete der Natur liegt nur ein kleiner wenn auch sehr interessanter Tbeil der psychischen Thatsachen, ein viel grösserer befindet sich auf dem Gebiete der geschicht- lichen Wissenschaften. Diese Thatsachen vermag sie aber nicht von ihrem Standpunkte aus zu begreifen. Die Psychologie hat in den Thatsachen des Bewusstseins, welche durch alle Wissenschaften hindurch gehen ein viel umfangreicheres Fundament, als die Physik der Seele umfasst. Über den Begriff der Psychologie. 69 Gilt die Physik der Seele als die Psychologie schlechthin so führt dies zu einer verkehrten Auffassung der rationalen Thätigkeiten der Seele im Denken und im Wollen. Die Wissenschaft vom Denken ist die Lo- eik, aber nicht die Psychologie, und die Wissenschaft von dem Willen ist nicht die Psychologie, sondern die Ethik. Die Psychologie als Physik der Seele kann diese Thätigkeiten nicht richtig und genügend auffassen. Sie kann wohl zeigen wie alle rationalen Thätigkeiten der Seele abhängig sind von sinnlichen Vorstellungen, ihrer Reproduktion und Sammlung, und wie diese Vorstellungen durch alles Leben der Seele hindurch gehen, und es ist ihr Recht diese Abhängigkeit und Bedingheit des gesammten See- lenlebens durch die Sinne geltend zu machen. Wenn sie aber mehr als Abhänsiskeit nämlich Identität meint nachweisen zu können, so über- schreitet sie ihr Gebiet. Denn eine Physik des Denkens und des Wol- lens giebt niemals eine Logik und eine Ethik, da die logische und die moralische Nothwendigkeit nicht identisch ist mit der physischen Noth- wendigkeit. Sie vermag diese Thätigkeiten daher nicht richtig aufzufas- sen und zu beurtheilen, wenn sie diese Arten der Nothwendigkeit durch- einander wirft. Will die Psychologie diese Thätigkeiten richtig auffassen so kann sie das nur wenn sie die Logik und die Ethik ebenso in sich, oder auf die Thatsachen des Bewusstseins anwendet, wie sie die Physik in sich anwendet. Ohne die Anwendung der Logik kann sie vom Denken, und ohne die Anwendung der Ethik kann sie von dem Willen keine richtige Auffassung und keinen adäquaten Begriff gewinnen. Hieraus folgt aber dass die Psychologie gar kein besonderer Theil der reinen Philosophie ist, denn sie enthält eine Anwendung von allen Theilen der Philosophie. Sie verbindet logische, physische und ethische Begriffe der Philosophie mit Thatsachen des Bewusstseins. Die Psychologie ist daher nach unserer Auffassung kein Theil der reinen Philosophie, sondern sie ist wenn sie ihrer Aufgabe genügen soll, eine angewandte Philosophie. Sie enthält nicht die Grundlegung der Philosophie, sondern nur ihre Anwendung, sie verbindet die reine Philosophie oder das System der Philosophie, dessen Bildung sie voraussetzt, mit den Thatsachen des Bewusstseins. Auf den Begriff einer angewandten Philosophie werde ich später zurückkommen. Mr: ng RL ou ae TR TA SE Re al GERIIT a "Da Ka LTR 100 N TA. N ei ME ne 4 70 | Harms: Da die Psychologie eine angewandte Philosophie ist, so erklärt es sich hieraus auch, warum sie für sich von den Denkern, welche sich mit der Ausbildung der reinen Philosophie beschäftigten, nur selten bearbei- tet worden ist, und inwiefern man überall bezweifelte, ob sie eine philo- sophische Wissenschaft ist, da sie nicht der reinen sondern der ange- wandten Philosophie angehört. Die Psychologie eines Systems kann man daher auch nicht aus einem Theile desselben, sondern man muss sie aus allen Theilen entneh- men. Die Psychologie Kants ist nicht bloss in seiner Kritik der reinen Vernunft enthalten, sondern in seinen gesammten kritischen Schriften, die man alle berücksichtigen muss, wenn man eine Psychologie Kants geben will, da seine Anthropologie keinen wissenschaftlichen Zweck verfolst. Es gilt das aber nicht bloss von der Kantischen Philosophie sondern von allen Systemen, da die psychologischen Lehren sich durch das Ganze verbreiten. Die zweite Form der Psychologie, welehe geschichtlich gegeben ist, ist die metaphysische Psychologie. Sie fasst die Seele von Vornherein anders auf als die Physik der Seele. Sie subsumirt nicht nur unmittel- bar die psychischen Erscheinungen unter metaphysische Begriffe, sondern sie substituirt sie für einander. Die metaphysischen Begriffe sind rein rationale Begriffe, worin nichts Empirisches, sondern etwas Transcen- dentales, die Formen des Seins an sich gedacht werden sollen. Zu die- sen Begriffen rechnet die metaphysische Psychologie die Seele selbst. Daher fasst sie die Seele auf im Gegensatze mit der körperlichen Natur als etwas Übersinnliches, als ein immaterielles Wesen. Dieser nur nega- tive Begriff der Immaterialität der Seele, der nichts Positives angiebt, stammt aus der metaphysischen Psychologie des Mittelalters. Er ist aber auch vorhanden in der rationalen Psychologie Wolfs, welche mit der ge- sammten Richtung der neueren Philosophie durch Cartesius im Zusam- menhang steht, indem Wolf im Voraus die Seele als eine Substanz oder ein Ding an sich auffasst, welches direkt in innerer Wahrnehmung er- kannt wird. Ebenso ist nach Herbart (a. d. O. S. 207) „die Seele die erste Substanz, auf deren bestimmte Annahme die Wissenschaft führt. Die Psychologie gehe aus der allgemeinen Metaphysik hervor, indem die Forderung erfüllt wird, die Andeutungen zu verfolgen, welche der Schein Über den Begriff der Psychologie. rat auf das Sein giebt“. Sie ist das Construktionsmittel der Metaphysik, wodurch diese ihre Begriffe realisirt. Einerseits isolirt die metaphysische Psychologie die psychischen Erscheinungen von der gesammten Erschei- nungswelt, andererseits substituirt sie die metaphysischen Begriffe mit den Thatsachen des Bewusstseins. Die metaphysischen Begriffe sind eo ipso die Erklärungsprincipien der Psychologie, und ihre Thatsachen das Mit- tel für die Realität der metaphysischen Begriffe. Die Metaphysik ist eine nothwendige Wissenschaft, aber fraglich ist es doch ob es eine metaphysische Psychologie giebt. Wir können die Metaphysik sowenig aufgeben sagt Kant (S. W. Ausgabe von Rosenkranz III S. 145), wie wir das Athemholen, so lange wir leben, einstellen können. Die Metaphysik ist das Athemholen in dem Leben der Wissenschaften. Sie gehört nach Kant (a. a. OÖ. II S.5. III S. 95) zum Wesen der Ver- nunft, welche vermöge ihrer Natur die Fragen und Probleme stellt, wo- mit sich die Metaphysik beschäftist. Die Metaphysik ist die Wissenschaft von den ersten Grundsätzen und Postulaten, oder den leitenden Ideen des Erkennens, ohne welche keine Erkenntniss eines besonderen Gegenstandes möglich ist. Sie ist daher eine ideale Wissenschaft. Sie handelt von dem Ideale des Erkennens d. i. von den Grundsätzen und Forderungen, welche in der Erkenntniss aller Dinge angewandt und vollzogen sein müssen, wenn thatsächlich eine Erkenntniss wirklich sein soll. So han- delt sie, wenn auch nicht von dem Gesetze, so doch von dem Grund- satze der Causalität, dass nichts ohne Ursache geschieht, woraus es als eine Wirkung erkannt wird. Dieser Grundsatz ist aber in dem wirkli- chen Erkennen nur eine Forderung oder eine leitende Idee, für sich ent- hält er keine Erkenntniss. Denn dazu gehört etwas Gegebenes, ein Fac- tum, ein Geschehen, das dem Grundsatze subsumirt und dadurch be- stimmt wird. Die Anwendung des Grundsatzes ist aber dadurch bedingt, dass in dem Gegebenen selbst eine Bestimmung entdeckt werden kann für die Anwendung des Grundsatzes. Dies aber setzt voraus, dass das Den- ken im Erkennen sich nach seinem Gegenstande richtet, da erst hieraus die Anwendung des Grundsatzes sich ergiebt. Wäre dies nicht der Fall, dass das Denken im Erkennen sich nach seinem Gegenstande richtet, so würde aus der Anwendung des Grundsatzes doch keine Erkenntniss ent- springen, sondern die Anwendung des Grundsatzes würde nichts weiter 72 HARMS: sein als eine Exemplifikation desselben, was keine Erkenntniss ausmacht, sondern nur die Wiederholung des Grundsatzes in exemplo. Denn da- durch wird nichts erkannt, sondern eine Erkenntniss nur bestätigt. Da- her sagen wir auch der erste Grundsatz aller Wissenschaften oder der Metaphysik ist, dass das Denken sich im Erkennen nach seinem Gegen- stande, oder nach der gegenständlichen Welt richtet. In dem Gegebenen selbst muss eine Anleitung liegen für die metaphysischen Grundsätze und Postulate des Erkennens, aus deren Vollziehung faktisch Erkenntniss ent- steht. Der Gegenstand selbst, dass er erkannt wird, ist der Grund des Denkens. Vergleichen wir hiermit das Verfahren der metaphysischen Psy- chologie, so verdient dasselbe mit Recht den Vorwurf des Dogmatismus, der darin besteht, dass er eine Metaphysik nur in dem Material einer be- sonderen Wissenschaft exemplificirt. Dieser Dogmatismus hat in keiner Wissenschaft mehr Verbreitung und Herrschaft gefunden als in der Psy- chologie. Die metaphysische Psychologie enthielt die Lösung ihres Pro- blemes durch ihre Nominaldefinition als Wissenschaft. Niemals dürfen aber die Probleme einer Wissenschaft schon in ihrer Nominaldefinition als gelöst gelten, vielmehr muss der Begriff einer jeden Wissenschaft so definirt werden, dass er nur die Auffassung aber nicht die Lösung ihres Problemes enthält. Wie es ausser der Logik keine logischen Wissenschaften giebt, so giebt es auch ausser der Metaphysik keine metaphysischen Wissenschaften, sondern alle Wissenschaften im Besondern sind Theile der Physik oder der Ethik, der geschichtlichen oder der Naturwissenschaften. Jede Wis- senschaft im Besondern enthält eine Anwendung nicht bloss der Logik, sondern auch der Metaphysik. Beide handeln nur von den beiden Ele- menten, welche in dem Begriff einer jeden Wissenschaft verbunden sind, der Form und dem Gegenstande des Erkennens. In der Form des Er- kennens liegt das logische, in dem Gegenstande, das ontologische Wesen der Wissenschaft. Daher giebt es keine logischen und metaphysischen Wis- senschaften im Besonderen, da keines der -Elemente für sich eine Wissen- schaft konstituirt. Die Anwendung der Logik und der Metaphysik ist aber in jeder Wissenschaft durch ihren Gegenstand bedingt, aus dessen realer Natur sie die Anleitung für ihre Anwendung entnehmen muss | | Über den Begriff der Psychologie. 73 (Abhandlungen z. system. Philosophie S. 98. Prolegomena zur Philoso- phie S. 212). Die metaphysische Psychologie können wir daher auch nicht als eine richtige Wissenschaftsbildung betrachten, da es keine metaphysische Wissenschaften im Besonderen giebt. Ohne Zweifel enthält auch die Psy- chologie eine Anwendung der Metaphysik in sich, aber wie sie in ihr an- zuwenden ist, das ist nicht durch die Metaphysik, sondern durch die Er- forschung der Thatsachen des Bewusstseins bestimmt. Ob die Seele eine Substanz, ein Ding an sich, ein immaterielles Wesen ist, kann nur aus den Erscheinungen und dem vollen Leben der Seele erkannt werden, nicht aber durch die Nominaldefinition der metaphysischen Psychologie, und am wenigsten berechtigt ist es, die metaphysischen Begriffe mit den psychischen Erscheinungen zu substituiren. (Die rationale Psychologie, Philos. Monatshefte B. II 3. Heft S. 115). Die beiden Formen, die empirische Psychologie als Grundlegung der Philosophie und die metaphysische Psychologie, obgleich sie einander entgegengesetzt sind und weit auseinander zu liegen scheinen, gehören doch zusammen. Beide gehören der vorkantischen Philosophie an, die eine dem Empirismus und die andern dem Rationalismus. Beide stim- men auch in dem einen Punkte mit einander überein, dass sie der inne- ren, der psychischen Erfahrung ein Primat geben vor aller Erfahrung. Die empirische Psychologie glaubt in der inneren Erfahrung als solcher die Grundlegung der Philosophie und aller Erkenntniss durch Beobach- tung finden zu können, die andere, die metaphysische Psychologie, be- trachtet die innere Erfahrung als das adäquate Realisations- und Illustra- tionsmittel der Metaphysik. Die metaphysische Psychologie hat die ge- sammte Weltansicht tragen sollen. Beide sind nach unserer Auffassung exceptionelle Wissenschaften, weil sie ein Erfahrungsgebiet über alle Er- fahrung erheben und daher mehr leisten sollen als möglich ist. Diese psychologische Richtung, die Bevorzugung der inneren Erfahrung für alle Erkenntniss ist em. tief eingreifender Charakterzug der neueren Philoso- phie seit Cartesius, der aber schon bei dem Augustin hervortritt und durch den Platonismus des Mittelalters, wie er namentlich in der Schule des Hugo von St. Vietor sich ausgebildet hat, -hindurchgeht. Philos. -histor. Kl. 1874. 10 74 HARMmS: Diese Bevorzugung der inneren Erfahrung findet sich nicht in der alten Philosophie, wo die Psychologie zur Physik gerechnet wird, sie ge- hört aber auch nicht zum Wesen der deutschen Philosophie seit Kant, da auch nach Kant die innere Erfahrung hinsichtlich der Metaphysik kei- nen Vorzug hat, und nach Fichte nicht nur zu aller äusseren Wahrneh- mung ein Nicht-Ich, sondern auch zu aller inneren Wahrnehmung ein Ich hinzugedacht wird, und also nicht dadurch direkt gegeben ist. Noch viel weniger ist diese Bevorzugung bei Schelling und Hegel vor- handen. Wo sie in der deutschen Philosophie seit Kant sich finden, ver- mögen wir dies nur als einen Rückschritt zu einem vorkantischen Stand- punkte anzusehen. Die dritte Form der Psychologie innerhalb der reinen Philosophie, als Construktion der Geschichte des Bewusstseins gehört der deutschen Philosophie seit Fichte eigenthümlich an. Sie findet sich ausserdem nicht, weder in der alten, noch in der neueren Philosophie vor Kant. Bearbeitet worden ist die Psychologie in dieser Form vornämlich, wie gesagt, innerhalb der Schellingschen und der Hegelschen Schule. Die Schriften, welche die Psychologie in dieser Form bearbeitet haben, sind sehr scharfsinnig kritisirt und beurtheilt worden von dem Standpunkte der metaphysischen Psycholo- gie. Indess die Kritik betrifft doch nur die Ausführung der Methode, welche viele Mängel zeigt, aber nicht den Gedanken und die Idee, welcher die- ser Form der Psychologie zu Grunde liegt. Ihre Durchführung mag un- vollkommen, ungenügend und mangelhaft sein, sie ruht doch auf einem nothwendigen Gedanken, und enhält eine Ergänzung der übrigen Formen der Psychologie, indem sie zeigen will wie die Seele durch ihr eigenes Leben ihren Zweck erreicht. Zwei Haupttheile wird die Psychologie ent- halten müssen. In dem einen wird sie handeln von dem Vermögen der Seele d. i. von den Grundformen ihrer einzelnen Thätigkeiten, welche da- rin ıhr Maass haben; in dem andern aber von dem Leben der Seele, in welchem wirklich wird und verbunden miteinander sich entwickelt, was in dem ersten Theile isolirt und abstrakt aufgefasst wird, denn die Vermö- gen und Thätigkeiten der Seele sind nur Elemente eines Ganzen, welche ausser dem Ganzen keine Existenz haben. Die Psychologie wird ihrer Bestimmung nicht entsprechen, wenn sie nicht neben dem ersten auch einen zweiten Theil hat, worin sie die Lebensgeschichte der Seele dar- | | | Über den Begriff der Psychologie. 75 stellt, welche nur verstanden werden kann aus ihrem Zwecke. Und dies ist, irre ich nicht, die Intension der Psychologie als Lehre von der Ge- schichte des Bewusstseins abgeleitet aus dem Begriffe des Geistes. In ihr selbst fliessen freilich beide Aufgaben der Psychologie in ihren beiden Haupttheilen, welche wir unterschieden haben, in einander, sie wollte bei- des auf einmal leisten. Allein das Neue, was diese Form der Psycholo- gie enthält und wodurch sie eine Ergänzung bildet zu allen andern For- men, die grade diesen zweiten Theil ignoriren, besteht in der Abhandlung der Entwicklungsgeschichte des freien Geistes aus seiner Natur. Diese Form der Psychologie beweist aber doch auch wieder, dass die Psychologie kein Theil der reinen Philosophie, sondern eine ange- wandte Philosophie ist, indem sie nur die Begriffe der Ethik anwendet für die Auffassung des Lebens und der Entwicklung der Seele, da sie dasselbe aus dem Begriffe und der Bestimmung des Geistes ableitet, welche nach Fichte wie nach Hegel in der Freiheit liegt, die Fichte als persönliche Freiheit, Hegel als die allgemeine des Staates auffasst. Dar- über kann man verschiedener Ansicht sein, ob die Freiheit der Begriff und die Bestimmung des Geistes ist, nicht aber, dass die Psychologie in die- ser Form nach dieser ethischen Auffassung auch die Geschichte des Be- wusstseins konstruirt hat. Sie hat darin nur ihre eigene ethische Auffas- sung innerhalb der Psychologie zur Anwendung gebracht, so dass auch diese Form der Psychologie doch nur eine angewandte Philosophie enthält. Der Begriff einer angewandten Philosophie, wie er nach unse- rer Auffassung für die Bearbeitung der Psychologie in Betracht kommt, ist aber bedingt durch die Ansicht über die Stellung, welche die Philo- sophie zu den einzelnen Wissenschaften der Erfahrung einnimmt, und wie man über den Werth des empirischen und des philosophischen Wissens urtheilt. Beides aber steht in naher Beziehung zu einander. Es sind zwei Auffassungen darüber möglich. Nach der einen Auffas- sung nimmt man nur einen Gradunterschied an zwischen dem empirischen und dem philosophischen Wissen, und betrachtet dieses als die höchste Stufe in der Entwicklung des Wissens, die Empirie aber als den Anfang und die niedrigste Stufe. Wenn man das Verhältniss in dieser Weise auf- fasst, so ist keine angewandte Philosophie möglich. Denn man kann den höheren Grad nicht auf den niederen anwenden, vielmehr muss dieser A 76 HARMS: selbst in dem höheren enthalten sein. Sieht man daher nur die Philo- sophie als das höchste Wissen an, und die übrigen Wissenschaften und die Empirie nur als niedere Grade in der Entwicklung des Wissens, welche nur Mittel sind um das höchste Wissen zur Existenz zu bringen, so ist der Begriff einer angewandten Philosophie unmöglich, vielmehr muss die Philosophie von selbst alles Wissen in sich umfassen. Es ergiebt sich hieraus aber auch zugleich ein Urtheil über den Werth der Empirie und ihrer Wissenschaften, sie können dann nur den Werth eines Mittels ha- ben für die Entwicklung der Philosophie. Diese Ansicht vermögen wir aber nicht als die richtige anzuerkennen. Zwischen dem empirischen und dem philosophischen Wissen kön- nen wir keinen Gradunterschied annehmen, vielmehr sind beide verschie- dener Art und von gleichem Werthe, und können daher auch nicht durch einander ersetzt werden. Die Empirie ist ein ursprüngliches Wissen der Thatsachen, wovon die Philosophie als solche nichts weiss, denn sie kennt nur allgemeine Begriffe, welche sich auf die Totalität der Dinge beziehen. Das empirische Wissen von den Thatsachen ist an sich werthvoll und nicht bloss ein Mittel für die Entwicklung des philosophischen Wissens, wie umgekehrt das philosophische Wissen von den allgemeinen und noth- wendigen Grundbegriffen des Erkennens keine blosse Entwicklung der Em- pirie ist und seinen Werth in sich selber hat. Das eine kann nicht durch das andere ersetzt werden. Giebt es demnach zwei Arten von Wissen- schaften, die Philosophie und die empirische Wissenschaft, so ist auch‘ der Begriff einer angewandten Philosophie möglich, und nothwendig vor- züglich für die Ausbildung der Psychologie, welche ausserdem zu keiner unserer Auffassung nach richtigen Ausbildung gelangen kann. Nur wenn die Psychologie eine angewandte philosophische Wissen- schaft ist, kann man auch, wie dies geschieht, von einer besonderen psy- chologischen Methode sprechen. Ist sie eine empirische Wissenschaft muss sie auch das Verfahren dieser Wissenschaften anwenden, und ist sie ein Theil der reinen Philosophie muss sie das philosophische Verfahren anwenden, eine besondere psychologische Methode kann es alsdann nicht geben. Wohl aber ist dies der Fall, wenn sie eine angewandte Philosophie ist. Alsdann liegt ihre Eigenthümlichkeit in ihrem Verfahren der Vergleichung und der Verbindung der logischen, physischen und ethischen Lehren der Über den Begriff der Psychologie. 77 Philosophie mit den Thatsachen des Bewusstseins. Sie nimmt dadurch zugleich eine mittlere Stellung ein zwischen den besonderen Wissenschaften der Erfahrung, auf deren Bedürfnissen ursprünglich ihre Bildung als eine Diseiplin für sich ruht, und der allgemeinen Wissenschaft der Philosophie, deren Zweck sie dadurch zugleich dient, dass in ıhr die Philosophie die Mittel gewinnt die allgemein und nothwendigen Grundbegriffe des Erken- nens, wovon sie handelt, in psychischer Erfahrung, wie in einem Beispiele, zur Geltung und zur Anschauung zu bringen. Sie ist daher auch eine Dis- ciplin des allgemeinen wissenschaftlichen Lebens in dem Wechselverkehr der allgemeinen mit .den besonderen Wissenschaften, woraus ihre eigen- thümliche Stellung unter den Wissenschaften und das allgemeine Interesse erhellt, welches sie namentlich in der neueren Zeit unter den modernen Völkern gefunden hat. Die Psychologie hat aber nicht bloss ein wissenschaftliches, son- dern auch im Besonderen ein anthropologisches Interesse, welches sich an die Forderung des Sokrates anknüpft: Erkennen Dich selbst. Sich selbst kann Jeder nur selbst erkennen. Keine Wissenschaft, ja alle zusammen vermögen nicht die individuelle Selbsterkenntniss zu geben, denn sie kön- nen die einzelne Persönlichkeit nicht durchdringen, welche vielmehr für sie ein unlösliches Problem ist. Allein die Selbsterkenntniss führt zur Psychologie, zu den Fragen und Problemen, womit sie sich beschäftigt. Und unter allen Wissenschaften dient sie doch am meisten zur Selbster- kenntniss vermöge ihres Begriffes, da sie das gesammte System der Be- griffe, welches die Philosophie untersucht, in Anwendung auf die That- sachen des Bewusstseins enthält. Sich selbst kann Jeder nur erkennen in der Welt, in der er lebt, und wie er sie begreift. 2 < e 3’ Er Ars Ueber Wappengebrauch und Wappenstil im griechischen Alterthum E29 OURSR US. ut [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 9. Juli 1874]. NV. Babel und Assur sind nicht nur Mafs und Gewicht so wie Er- findungen und Kunstweisen mannigfaltiger Art den westlichen Ländern mitgetheilt worden, sondern auch gewisse Formen der Darstellung oder Kunsttypen. Nachdem einzelne Darstellungen, wie z. B. der Stier mit dem bär- tigen Menschenkopf, lange Zeit unter den klassischen Kunstformen den Eindruck des Fremdartigen gemacht hatten, ohne dafs man sich die Ent- stehung und Herkunft derselben klar machen konnte, war man überrascht, dieselbe Gestalt, welche am Acheloos, in Sieilien und Grofsgriechenland als Münztypus bekannt war, an den Kolossen der Portale von Tschil- minar wiederzufinden !). Diese Entdeckung machte man, als man zum ersten Male mit den Königsstädten des Orients bekannt wurde. Seitdem ist die Anzahl der im Orient auftauchenden Vorbilder griechischer und italischer Kunst immer gröfser geworden; in den letzten Decennien hat man angefangen, auch die Uebergangsländer kennen zu lernen, durch welche sich die Typen des Orients nach Westen verbreitet haben und wo dieselben tiefer eingewurzelt und reicher bezeugt sind als auf griechischem Boden. In Folge dessen 1) Vergl. Streber Ueber den Stier mit dem Menschengesicht in den Abhandl. der K. Bayer. Akad. der Wiss. 1836 S. 454. s0 CURTIUS: müssen mancherlei Werke, welche für Anfänge europäischer Plastik gal- ten, als Ausläufer der orientalischen angesehen werden, und es ist für die Öulturgeschichte des Alterthums eine wichtige Aufgabe, der Ueber- tragung asiatischer Kunsttypen näher nachzuforschen und zu erkennen, wie dıe klassische Kunst dieselbe übernommen hat und erst allmählich eine selbständige und nationale geworden ist. Es ist ein ähnlicher Vor- gang wie der, durch welchen die Kunst der Italiener aus der byzantini- schen erwachsen ist, indem sich aus dem Typenvorrathe einer abgelebten Kunst neue Lebenskeime entwickelt haben. Die Kunstformen Asiens haben sich auf zwiefachem Wege nach Westen verbreitet. Einmal auf dem Landwege durch Kleinasien, welches Jahrhunderte lang unter dem Einflusse Assyriens gestanden hat. In den namenlosen Ruinen der alten Städte Kappadociens und Phrygiens, welche durch Steuart, Hamilton, Texier, Barth und namentlich durch Perrot näher bekannt geworden sind, erkennen wir dieselben Grundformen der Baukunst und Bildnerei, wie in Ninive, die entsprechende Einrichtung grolsartiger Palastbauten und weitläuftiger Terrassen, denselben Putzstil, welcher sich in den mit Ornamenten überzogenen Felswänden zeigt, die- selben Thierbilder (Löwe, Stier, Antilope) und dieselben Mischgestalten und Gruppen von Thieren. Daneben besteht unverkennbar eine gewisse Selbständigkeit kleinasiatischer Kunst, die wir bei der langsam fortschrei- tenden Kenntnis des kleinasiatischen Binnenlandes sehr allmählich kennen zu lernen anfangen, namentlich auf dem Boden Phrygiens; sie ist in dem harten Felsgesteine begründet, das man hier im Gegensatze zu dem Ala- bastersteine des untern Tigristhals zu verarbeiten hatte und das eine wirk- same Schule des ausdauernden Fleilses war, und zweitens in dem Cha- rakter des phrygischen Volks, welches, den Griechen verwandt, auch in seinem Sinne für das Solide und Monumentale von der assyrischen Kunst zur klassischen einen Uebergang bildet. Vom continentalen Zusammenhange der Länder und Völker unab- hängig waren die Einwirkungen orientalischer Kunst, welche sich an Er- zeugnisse der Kleinkunst und der Kunstindustrie anschlossen, und da waren es vorzugsweise zwei Gattungen, die ihrer Beschaffenheit nach zu weiterer Verbreitung besonders geeignet waren, die gewebten Zeuge und die ge- Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. s1 schnittenen Steine. Sie haben deshalb ganz besonders als Vorbilder ge- dient und die beiden Stilarten, welche am meisten Nachahmung im Occi- dent hervorgerufen haben, sind die der Teppichmuster und der Siegel- wappen. Beide haben unverkennbar einen gemeinsamen Charakter. Beide bewegen sich mit Vorliebe in der Darstellung von Thiergestalten, und schon das Wort Zwygadi« kann als Beweis dienen, dafs es eine Zeit gab, in welcher auch die hellenische Kunst vorzugsweise Thierdarstellung war. Alle Zweige der klassischen Kunst haben eine solche Zeit durchgemacht, und namentlich kann man die Münzen der griechischen Städte danach unterscheiden, ob sie bis in die Thierperiode hinaufreichen, und wenn sie eine solche gehabt haben, ob sie darin geblieben sind oder ob sie dieselbe überwunden haben, die einen vollständig, die anderen so, dafs immer ein Ueberrest derselben zurückgeblieben ist. Von den gemeinsamen Gegenständen der Darstellung und ihren conventionellen Formen abgesehen haben beide Stilarten einen verschie- denen Charakter. Die gewebten Muster sind bestimmt grölsere Flächen zu bedecken. Sie gehen in die Breite und bilden Reihen von Thier- gestalten, indem entweder dieselben Elemente wiederkehren oder in bunter Mannigfaltigkeit abwechseln. Auf dem Siegel ist die Darstellung in das Enge zusammengezogen; sie ıst gleichsam ein plastisches Epigramm, denn der Zwang des Raums!) erheischt strenge Zeichnung und fest umgränz- ten Abschlufs der Formen. Darum fehlen die auf Teppichmustern üblichen Fisch- und Schlangenleiber; der Wappenstil liebt massige Körper, keine hochbeinigen Vögel, keine langgestreckten Gestalten; der Teppichstil um- gekehrt; hier werden die leeren Plätze durch Ornamente ausgefüllt, die der Wappenstil nicht gebrauchen kann. Eine Mittelstellung nehmen die Cylinder ein, deren Figuren be- stimmt sind in Thon abgerollt zu werden. Sie haben reihenartige Dar- stellungen, wie dıe Teppiche, aber auch geschlossene, concentrirte, wappen- bildartige Gruppen, wie die Siegelsteine.e Auch auf ringförmigen Com- positionen, wie an den Silberschalen von Kition ?), und in friesartigen Säu- 1) spewyidos &szos Soph. Trach. 615. 2) Longperier Musee Napoleon III pl. X. XI. Philos.-histor. Kl. 1874. 11 82 CurTIUS: men finden wir beide Stile combinirt, indem längere Figurenreihen von paarweise einander gegenübergestellten Figuren unterbrochen werden; in der Regel wird man aber schon bei den einzelnen Figuren, je nachdem die Umrisse gestreckt und aus einander gehend oder knapp bemessen und zusammengehalten sind, erkenneu, welcher von beiden Stilarten sie angehören!). Die erstere der beiden Stilarten ist auf den bemalten Thongefälsen in einer Fülle von Denkmälern vertreten, und es läfst sich an denselben nachweisen, wie die Thierreihen auf ihnen erst unbedingt herrschen, dann den menschlichen Gestalten einen bescheidenen Platz einräumen, später von diesen verdrängt, auf Nebenorte zurückgeschoben und am Ende ganz beseitigt werden. Die andere Stilart hat eine viel umfassendere Verbreitung gefunden. Sie ist von den Babyloniern zu den Assyriern, von diesen zu den Per- sern gekommen; sie hat sich als monumentaler Wappenstil bei den klein- asiatischen Völkern ausgebildet. Sie ist auf Siegelsteinen mit aramäischer, phönikischer und althebräischer Schrift bezeugt ?). Sie ist in Siegel- und Stempelschnitt wie im Goldrelief zur Herstellung von Schmuck und Amu- lets bei Etruskern, Griechen und Römern einheimisch geworden und hat sich, ähnlich wie die Normen für Mafs und Gewicht, durch das Mittel- alter bis in unsere Tage fortgepflanzt. Als Hamilton 1835 des kappa- dokischen Doppeladlers ansichtig wurde, glaubte er, dafs derselbe in neuerer Zeit ausgehauen worden sei. Bei den Löwenbildern in Thasos hat man ähnliche Zweifel gehabt, und diese Zweifel können gerechtfertigt sein, weil sich dieselben Typen durch alle Jahrhunderte erhalten haben, und je mehr wir die Macht eines in festen Formen ausgeprägten Stils erkennen, unter dessen Einflufs die Anfänge europäischer Bildnerei stehen, je mehr sich eine aus Mesopotamien stammende, durch Morgen- und Abendland gehende Tradition erkennen läfst, um so mehr wird es sich lohnen, derselben etwas genauer nachzugehen. Indem ich dazu einen Beitrag zu geben versuche, spreche ich zuerst vom Wappengebrauch im !) Z. B. die langgestreekten, mit niedergebogenem Kopf vorschreitenden Hirsche auf gestanzten Goldplatten aus Athen im Antiquarium des K. Museums. ?) Vogüe B. Arch. 1868. Juin. Levy Siegel und Gemmen 1868. Wappengebrauch und Wappenstl im Alterthum. 83 Alterthum, um an einigen Beispielen zu zeigen, wie weit sich derselbe aufserhalb des numismatischen Gebiets erkennen läfst, und will dann nachzuweisen suchen, wie sich mit dem Wappengebrauche ein eigenthüm- licher Stil künstlerischer Darstellung bei den Alten entwickelt hat. Der Gebrauch bildlicher Zeichen, um die Beziehung eines Gegen- standes zu seinem Besitzer urkundlich anzugeben, hängt mit dem Gebrauch der Siegel eng zusammen, wenn auch nicht behauptet werden kann, dafs jedes Petschaft ein Wappenbild enthalten habe. Der Siegelgebrauch war aber bei den Griechen ein ungemein verbreiteter, und es ist allgemein bekannt, dafs im täglichen Leben viel mehr unter Siegel gelegt wurde als bei uns. Das omusıciv war nur die gründlichere Art des «roxaeıev, und man erkannte ein gut besorgtes Hauswesen daran, dafs Alles wohl versiegelt war. Das Siegel hatte die Bedeutung eines Schlüssels, der Siegelabdruck war wie ein Nachschlüssel. Daher die Vorsicht der solo- nischen Gesetzgebung in Betreff der bei dem Petschaftstecher zurück- bleibenden Abdrücke. In gröfseren Haushaltungen war es an Stelle der Hausfrau der Erste der Dienerschaft, welchem der Hausherr sein Siegel, gleichsam den Hauptschlüssel, anvertraute!). Der Siegelgebrauch war so.alt und so allgemein, dafs man ihn nicht wie den Schildwappengebrauch von anderen Völkern herleitete. Er ist schon mit der Volkssage verwachsen, wie die Ueberlieferung von den Ringen der Helena, des Phokos, Minos, Odysseus, Örestes beweist. Dennoch sind diese Erwähnungen der eigentlichen Volkssage fremd und es knüpft sich allerlei nicht volksthümliche Mystik daran. Ich erinnere nur an den Ring des Gyges bei Plato, an den Orakelring des Eukrates (Lukian Philops. 35), an das Loosen mit Ringen. Das Ausländische der Erfindung wird auch dadurch angedeutet, dafs man Herakles als den erfindenden und einführenden Heros in Lakonien nannte, und dieser mythische Ausdruck für den Zusammenhang mit dem Orient erhält da- durch seine Bestätigung, dafs bei den Morgenländern seit ältester Zeit der Siegelring als theuerstes Besitzthum angeführt wird und dafs bei den Babyloniern der Gebrauch des Siegels ein so allgemeiner war, wie ihn die Hellenen nicht kannten. Denn dort führte, wie Herodot als eine 1) Aesch. Agam. 603. Clemens Protr. III p. 11. 11* 84 & CURTIUS: Merkwürdigkeit meldet, nicht nur der Mann von Stande und der Ge- schäftsmann, sondern jeder Einwohner sein Petschaft bei sich !). Die Beziehungen, welche durch Petschaft oder Stempel ausgedrückt werden, sind entweder religiöser oder staatlicher oder privater und per- sönlicher Art. Gegenstände, die zum Tempelbesitze gehören, werden durch das Wappen der Tempelgottheit als ihr Eigenthum bezeichnet. So tragen die im Pythion zu Knidos gefundenen Schalen das Symbol der Leier?), ebenso wie die Felswände an der Gränze des Territoriums von Delphi das eingemeilselte Zeichen des Dreifulses gleichsam als Hausmarke trugen ?). Unter den Henkeln des grolsen Steingefälses aus Amathus, das zur Zeit im Louvre ist, sind die Stierbilder, welche sich in ganz übereinstimmen- der Form auf den Münzen in Kypros finden, als Zeichen der Gottheit aufzufassen, welcher das Tempelgeräth geweiht war*#). Unter den Hen- keln brachte man bei Trinkgefäfsen gern die charakteristischen Kenn- zeichen an®). Lampen waren durch einen Eselskopf als der Vesta heilig gekennzeichnet ®). Göttersessel erhalten durch die Zeichen der Eule oder durch Köcher, Bogen und Schlange ihre Beziehung auf die Gottheit, der sie angehören, wie man die Fussbänke in Aphroditeheiligthümern durch Schild- krötenform als zum Tempelinventar gehörig kennzeichnete (Athen. 589). Hier liegt der Ursprung für die symbolische Verzierung der an- tiken Geräthe und Gefäfse. Denn dafs diese Zeichen den Charakter des Wappenbildes haben, geht aus ihrer Verwendung bei den Münzen hervor, wo sie, wie anderswo nachgewiesen ist, ebenfalls die Beziehung der Metall- stücke zu gewissen Heilisthümern ausdrücken. Die angebrachten Zeichen sind also dem Sinne nach gleich den Genetiven der Götternamen, wie. man Ars oder Volcani pocolom und Aehnliches an geweihten Gegen- ständen angeschrieben sieht. An Stelle des Symbols tritt dann wie auf den Münzen der Kopf der Gottheit. So der Kopf des Zeus Ammon auf 1) Herodot I, 195. Creuzer, zur Gemmenkunde 1834. S. 3 f. 2) Monatsbericht der K. Preufs. Akad. der Wissensch. 1369 S. 466. 5) Teimovs &yzezorerreı: Wescher, Monument bilingue de Delphes p. 35. 4) Longperier, Musee Napoleon UI pl. XXXIN. ; 5) Wahrzeichen unter den Henkeln Ilias XI 634. 6) Hirt, Bilderbuch VIII 12. Jordan, Vesta und die Laren S. 14. is pr 2 Wu pr j “ RTV Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 85 derselben Stelle, wo der Stier am Gefälse von Amathus angebracht ist!). Ein weiblicher Kopf findet sich als Wappenzeichen an den (im britischen Museum vorhandenen) Muscheln, die, wie man sagt, aus dem rothen Meere stammen und als Schöpfgeräthe in griechischen Heiligthümern ge- dient zu haben scheinen. Geräthe mit Götterbildern gezeichnet, kommen in den Tempelinventaren vor?), und die am Boden von thönernen wie metallenen Schalen angebrachten Brustbilder haben ursprünglich dieselbe Bedeutung. Nicht nur Geräthe trugen religiöse Wappenbilder, sondern auch Menschen und Thiere. Aus ägyptischem Brauche wird die Bedeutung des apgayızeı hergeleitet, welches ursprünglich den Akt bezeichnet, durch welchen das tadellos gefundene Opferthier mit dem hieratischen Stempel versehen wird, und welches dann von Kirchenschriftstellern gebraucht wird, um das Einsesnen der Geräthe durch das Zeichen des Kreuzes zu be- zeichnen ?). Die Priester trugen beckenförmige Schilder (phialae), welche mit dem Wahrzeichen der Gottheit versehen waren, in deren Vollmacht sie handelten. So werden gısraı Boeuisv erwähnt; so finden wir die Diener der ephesischen Gottheit, Cistophoren und Archigallen mit hieratischen Wappenbildern ausgezeichnet, welche den Brustschildern ägyptischer und hebräischer Priester entsprechen #). Götterbilder auf gestanzten Gold- plättehen wurden umgehängt, wenn sich die Tempeldiener zu heiligem Dienste anschickten. Das Tragen solcher Wahrzeichen bedeutete die völ- lise Hingabe der Person. Darum trugen auch die im heiligen Kriege für die Rechte des Gottes Kämpfenden an Helm und Schild die gött- lichen Insignien, wie die Kreuzfahrer das Kreuz. So beschreibt Statius die für Delphi kämpfenden Heerschaaren, und Lactantius sagt dazu: ıfa se devotos Apollini demonstrabant?). Man trug die Zeichen derjenigen, in deren Botmälsigkeit man stand, wie Diener ihres Herrn Wappen tra- 1) Ficoroni vasi Aretini T. VII. 2) Hieher gehören in den Uebergab-Urkunden die Bezeichnungen ive & ZeVs (Böckh Staatsh. I, 267), we © ’Arcrruv (S. 285) u.a. Böckh dachte an Ortsbezeichnunen. 3) Vgl. Gildemeister, Zeitschr. der D. Morgenl. Ges. XXVII S. 131. #) O. Jahn, Codex Pighianus, Ber. der K. Sächs. Ges. der Wiss. 1868 S. 177. 5) Thebais V, 351. Stark, Niobe S. 147. TEE ET ae s6 OÖURTIUS: gen. Satrapen setzten das Wappen ihres Oberherrn auf ihre Münzen und freie Gemeinden erklärten ihre Selbständigkeit für erloschen, indem sie eines auswärtigen Fürsten Wappen als Prägbild einführten, wie es die Athener mit denen des Mithradates thaten. Plinius berichtet an Trajanus!) über eimen Fugitivus, der sich durch eine Gemme mit dem Kopfe des Pacorus über sein früheres Dienst- verhältnils zu diesem Fürsten auswies; die zu Octavians Hauswesen ge- hörigen Personen trugen die Bildnisse von Augustus und Livia an sich wie eine Uniform. Die Eingeweihten in Samothrake erkannten sich an einer besonderen Art von Ringen, und Plinius ereifert sich über die vielen Römer, welche sich durch das Tragen von Harpokrates- und Isisringen als Diener barbarischer Religionen auswiesen ?). Wappen bezeichnen an allen Gebäuden die Vorderseite, welche für den Herankommenden auf eine dem Innern entsprechende Weise cha- rakterisirt werden soll. Dazu dienen die rechts und links vor den Heilig- thümern aufgestellten Gegenstände, monumentale Fackeln, Candelaber, Phallen 3), dazu die wappenartig geschmückten Stirnziegel mit dem Gor- goneion u. a., die Akroterien (wie z. B. die Böcke über der Pansgrotte in Thasos), dazu die heiligen Thiere, wie die beiden Adler vor dem Altar des Zeus auf dem Lykeion, die dämonischen Gestalten zu beiden Seiten des Eingangs in assyrischen Palästen wie in etruskischen Gräbern #). Die Thoreingänge wurden vorzugsweise unter göttlichen Schutz gestellt und die darauf bezüglichen wappenartigen Embleme finden wir über oder neben dem Eingange angebracht; ein Gebrauch, welcher sich vom Orient in die europäischen Länder hinüberzieht. Auf einem bei Tyros erhaltenen Thore findet man das weit ver- breitete Symbol des Sonnendisecus und des Halbmondes5); in Mylasa waren die Thore der Stadt durch das auf dem Keilstein eingemeilselte karische Münz- und Wappenbild der Doppelaxt unter den Schutz des 1) Ep. ad Trajanum 74. ?) Isid. Orig. 19, 32. Plin. ed. Sillig V p. 70. (XXXII, 23). >) C. 1. Gr. II p. 180 n. 2158. Bötticher, Bericht $. 228. *) Monum. d. Inst. II, 31. ?) Longperier, Musde Napoleon III pl. XVII. Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 87 Zeus Labrandeus gestellt; an derselben Stelle ist das Ostthor von Posei- donia mit Delphin und Sirene geschmückt. Ueber dem Östthore von Antiocheia war eine säugende Wölfin dargestellt!) und das merkwürdige Marmorrelief im Louvre mit dem stierwürgenden Löwen, dem Prägbilde der akanthischen Didrachmen, ist wahrscheinlich auf ähnliche Weise über einem Stadtthore angebracht ge- wesen ?). Die Krönung der Eingänge mit monumentalen Symbolen war etwas so Gewöhnliches, dass sie auf Gräber übertragen wurde. So die liegenden Löwen auf den Gräbern von Lykien und in Kypros, die säu- sende Kuh über dem Eingange des sogenannten Harpyiendenkmals und die vielen Thiere und Thiergruppen an den Frontseiten phrygischer Fels- monumente. Auch der Löwe am Eingange der Höhle von Paros scheint nur eine wappenartige Bedeutung gehabt zu haben ?), denn ebenso verbreitet und alt ist die Aufstellung der Wappenfiguren zur Seite des Eingangs nach Art der Portalkolosse in Assyrien und Persien. So die weiblichen Flügelfiguren und die Doppeladler an den Stadtthoren des nördlichen Kappadociens und an griechischen Stadtthoren das Relief des Herakles, welcher als Thorhüter noch heute am Eingange von Alyzia steht, einer der merkwürdigsten Thorwappensteine des Alterthums. Auch an den Burgmauern wurden Embleme angebracht, wie die Gorgoneia an der Larisa in Argos und an der attischen Akropolis; dahin rechne ich auch den thasischen Stein mit den beiden Augen, worin ich eine Abbreviatur des Gorgo-Antlitzes sehe. Wir können die Gorgoneia in die Reihe der Wappensteine stellen, insofern sie als Münzbilder wiederkehren und der monumentale Ausdruck für das Abhängigkeits- und Schutzverhältniss einer Gemeinde sind; ebenso das Bild des Perseus in Ikonion, das Constan- tinus entführte, um es in seiner neuen Hauptstadt aufzustellen, wie man Adler und Standarten als Siegeszeichen verwendet ®). 1) Malalas, Chron. p. 309. Köpfe über etrusk. Thoren: Gerhard, Abh. I, 293. ?) Cousinery, Voyage dans la Maeedoine I p. 99. 3) Welcker, Gr. Götterl. II, 627. 4) Leake, Num. Hell. As. p. 69. Unklar ist die Ausstattung eines Thorsteines mit zwei konischen Hüten, Zange u. a. Geräthe Archäol. Z. XIV, T. 93, S. 117. XV, 95. 88 | Currivs: Es wurden aber die als Wappen benutzten Wahrzeichen auch selbständig aufgestellt. So stand der Halbmond auf einer Säule neben dem Tempel von Sidon!), so die heilig verehrte Ziege in Phlius und die Thiergruppe auf dem Markte von Argos, die in echtem Wappenstile den lykischen Wolf als Stierwürger darstellte und durch den Sieg eines Wappen- thiers über das andere den Eintritt einer neuen Epoche in der alten Landesgeschichte bezeichnete?). Zu vergleichen ist auf den italischen Münzen der die römische Wölfin niederwerfende Stier. Im Orient gab es nur dynastische, priesterliche und Privatwappen; Gemeindewappen finden wir erst in der hellenischen Welt ®). Mit dem öffentlichen Siegel (@rrızev anueiov) verschen wurden die attischen Proxeniedekrete in die Heimath des Geehrten versendet; auch Steinpfeiler wurden mit dem Bilde der Eule ausgestattet. Das Staats- siegel diente zur amtlichen Beglaubigung der Legitimationen, mit denen Staatsangehörige in das Ausland gingen; daher der Name spgayis auch für den Reisepass gebraucht wurde*). Es diente dazu, Gegenstände, deren Besitz streitig war, bis zur Entscheidung unter öffentlichen Schutz zu stellen. Es wurde den Gewichten und Gefälsen eingestempelt, um ihre normale Beschaffenheit zu bezeugen, wie es auch bei den Münzen der Fall war, deren Gültigkeit der Staat verbürgte; es wurde als Marke auf die Erztäfelchen geprägt, mit denen sich die Bürger als in öffent- lichem Dienste handelnd ausweisen konnten. Zu diesen mannigfaltigen Zwecken wurde nicht überall ein Zeichen angewendet. Wir finden bei denselben Staaten verschiedene Zeichen als Prägebilder und Aichungs- stempel in Gebrauch, ohne dafs wir nachweisen können, nach welchem Grundsatze sie neben einander benutzt wurden. So bei den Rhodiern die Rose und der Helioskopf, bei den Athenern Gorgoneion und Eule. Im Allgemeinen zeigt sich bei den Griechen auch im Gebrauche der öffentlichen Wappen ein unverkennbares Streben nach Mannigfaltigkeit und Abwechslung. Ihr beweglicher Geist und rastloser Erfindungstrieb !) Museum Hunter ed. Combe XLIX, 14. 2): Welcker I, 379. 3) Rev. Arch. 1862 p. 247. *) Arist. Vögel 128. 5) Wappengebrauch und Wappenstl im Alterthum. ) sträubte sich gegen die starre Typik, und dadurch wurde das orien- talische Wappenwesen auf griechischem Boden wesentlich umgeändert. Indessen hat sich auch hier gerade in Betracht der öffentlichen Wappen ein stark conservativer Sinn bewährt, wie die in alterthümlicher Strenge festgehaltenen Münztypen beweisen und die vielen Wappenlegenden, die durch den Versuch hervorgerufen sind, die aus verschollenen Beziehungen zu den städtischen Schutzgottheiten entstandenen Stadtwappen zu er- klären. So die Geschichten über den Doppelkopf aus Tenedos (Steph. Byz. s. v.), die Flügelsau von Klazomenai (Aelian N. A. XI, 38), die zwei Stadtkrähen von Krannon (Antig. Caryst. Hist. mir. 13), die Ziege von Elyros (Paus. X, 16) u. a. Das öffentliche Wappen wurde auch als besondere Marke den Gegen- ständen angehängt, ähnlich den Siegelabdrücken, welche, mit Schnüren an die Urkunden befestigt, im Archiv von Ninive gefunden worden sind!). Hierher gehören die runden, dicken, gestempelten Thonstücke mit durch- gebohrten Löchern am Rande, wie sie besonders in Kleinasien häufig vorkommen. Ein Stück dieser Art, das aus der Gonzenbach’schen Sammlung in Smyrna stammt?), trägt als Gepräge einen Frauenkopf, welcher mit dem der Aphrodite auf den Münzen von Knidos die gröfste Aehnlichkeit zeist. Endlich gehören zu den kleinen gestempelten Metall- stücken auch die Bleie (prombi), welche zum Theil dieselben Wappen- bilder tragen wie die Münzen und von denen man, so weit sie attischen Ursprungs sind, die Meinung aufgestellt hat, dafs es für den Local- sebrauch bestimmtes Creditgeld der Gauorte gewesen sei?). Die Staatsschiffe hatten neben dem besonderen Abzeichen, das dem Schutzdämon des Fahrzeugs galt, das öffentliche Wappen; so schei- nen sich snueiov und magasnov zu unterscheiden. Ueber Staatswappen auf Waffen haben wir merkwürdigerweise nur ein sicheres Zeugnils, nämlich aus dem thebanischen Kriege, da die Arkader ihre Sympathien für The- ben in der Weise kundgaben, dass sie die Herakleskeule auf ıhre Schilder 1) Layard, Nin. u. Bab. $. 119. Abdrücke in Siegelerde (y7 sru«vrzis). 2) Im Antiquarium Terracotten No. 6272. °) Postolaeca, Annali vol. XL p. 270. Philos.-histor. Kl. 1874. 12 90 OURTIUS: malten!). Dadurch verzichteten sie auf ihre Selbständigkeit, wie es sonst durch Annahme fremder Münztypen geschieht. In der Regel vertraten die Anfangsbuchstaben des Städtenamens die Stelle des Wappenbildes, und dieser Gebrauch erstreckt sich auch auf die Schleuderkugeln, von denen wenigstens die korinthischen durch KOP und KOPIN kenntlich sind ?). Wappenbilder können überall durch Schrift ersetzt werden, wie die Aufschrift (YApes dnuoria) der attischen Stimmsteine zeigt, die keinen Stempel tragen®). Schrift und Bild kom- men abwechselnd bei den Thieren vor, welche, aus öffentlicher Zucht hervorgegangen, als solche gekennzeichnet werden sollten. Denn so ist das Koppa an den korinthischen Pferden ohne Zweifel zu erklären, während von den Paropamisaden gemeldet wird, dafs ihre Rinder, d. h. die Gemeindeheerden, das gemeinsame Zeichen einer Herakleskeule trugen #). In der Mitte zwischen öffentlichen und Privatwappen stehen die- jenigen, welche gewissen Ständen eigen sind. So hat man das auf grie- chischen Grabsteinen vorkommende Pferd als Wappenzeichen der attischen Ritterklasse aufgefafst?). Neuerdings sind in gröfserer Anzahl Grabreliefs zum Vorschein gekommen, wo anstatt des Pferdekopfes oder eines ein- zelnen Pferdes Züge von Reitern oberhalb des den Hintergrund bildenden Vorhangs sichtbar werden. Es ist also zweifellos eine Hindeutung auf die Lebensstellung, die der Verstorbene als Reiterführer hatte, ohne dass wir berechtigt sind, ein eigentliches Standeswappen darin zu erkennen, wie es bei den eqıntes singulares der Fall war. Die Römer haben sich überhaupt in Hervorhebung der Standes- unterschiede mehr den Orientalen angeschlossen, deren Kastengeist feste Standeszeichen hervorgerufen hat, wie bei den Aegyptern der Scarabäus das Kennzeichen der Kriegerkaste war®). So haben auch die Römer 1). Xenoph. Hell. VII,5. Vgl. Griech. Gesch. II® S. 787. 2) W. Vischer, Antike Schleudergeschosse. Basel 1866. °) "Apy,aıon. "Epnnegis 1863 p. 305. 4) Eustath. Dion. Per. 1153 p. 314 ed. Bernhardy. 5) Gerhard, Gesammelte Abh. I, 344 Anm. 208. DIN ER BIS Wappengebrauch und Wappenstil ım Alterthum. 91 durch Ringe verschiedenen Metalls die bürgerlichen Stände unterschieden und in ihrer realistischen Kunstweise auch auf den Grabsteinen, wo die Hellenen die besonderen Beziehungen vor dem allgemein Mensch- lichen zurücktreten liefsen, eine genauere Angabe des irdischen Berufs geliebt. Erst in späterer Zeit kommen analoge Darstellungen auf attischen Grabsteinen vor, wie das Gartenmesser auf dem Grabsteine des Winzers (Kumanudes n. 2208) und vielleicht auch die Spindel (n. 550. 1094), wenn diese nicht ein allgemeines Symbol weiblicher Thätigkeit ist, ebenso wie der Arbeitskorb unter dem Stuhle, der Schlüssel (Arch. Zeitung 1862 S. 296) und andere Symbole, welche die Wirksamkeit der Hausfrau an- deuten. Ganz im Sinne römischer Kunst gedacht und ausgeführt ist der merkwürdige Grabstein aus Kotieion, der durch Perrot bekannt gewor- den ist!), wo verschiedene Symbole männlicher und weiblicher Thätig- keit, Lanzen, Arbeitskorb und Spinngeräth dargestellt sind. Der Waffendienst hat zu allen Zeiten am meisten Veranlassung zum Gebrauch von Wappen gegeben. Die runde Schildfläche war der geeignetste Platz, den man dafür finden konnte, und schon in Ninive sind Königsbilder in schildförmigem Ringe angebracht ?). Der Schildwappengebrauch stammt aus dem Solddienst. Hier sollte der Waflenschmuck dazu dienen, bei dem zusammengelaufenen Volk mili- tärische Ordnung zu erhalten, die Lust am Dienste zu erhöhen und Standesgefühl zu wecken. Die Volksstämme des ägäischen Meeres sind als abenteuernde Kriegsleute in die Geschichte eingetreten; wir lernen sie zuerst als Freischaaren kennen, dem heimathlichen Boden entfremdet, bei auswärtigen Dynasten Dienst suchend. Im karischen Solddienste aus- gebildet, ist der Schildwappengebrauch #) bei den Griechen einheimisch geworden und die bunte Fülle kriegerischer Insignien ist ein wesentlicher Charakterzug des heroischen Zeitalters und seiner Anakten geworden. 1) Galatie pl. 9. ?) Layard XVIII p. 461. Münzwappen auf Schildern: Brandis $. 488. 491. 3) Ta onunıa Em rag demiöas worerScı Her. I, 171. Zusammenhang der kari- schen Erfindungen und assyrischen Bräuche: Layard II, 338, 347. 19* 93 CurRTIus: Daher der Fleifs der bildenden Kunst und der Eifer der Dichter in Be- schreibung und Darstellung der Schildzeichen. Sie gehören zu dem anti- ken Ritterthum und hängen mit dem Adelsstolze alter Geschlechter zu- sammen. Daher rühmt der demokratisch gestimmte Euripides am Am- phiaraos, dafs er als ein ernster und schlichter Mann an dem junkerhaften Schildgepränge kein Gefallen gehabt, sondern eine wappenlose Rüstung getragen habe). Wenn man die in Wort und Bild bekannten Schildzeichen mustert, so erkennt man leicht, dass weder für diese noch für den Schmuck an Helm und Harnisch alte Traditionen vorlagen. Man dichtete die Schild- zeichen im Sinne des Heroen und stattete die Waffen mit symbolischen Beziehungen auf die Geschichte desselben aus. Polyneikes trug die Dike als Schildzeichen, Achilleus Seethiere als Helmrelief. Onatas gab dem Idomeneus einen Hahn als Emblem, um dadurch, wie Pausanias annimmt, seine Herkunft von Helios anzudeuten ?). In der Beziehung auf die Her- kunft begegnen sich also die Schildwappen mit Siegeln und Münzgeprägen. Denn die Perseussymbole auf bithynischen Königsmünzen scheinen darauf hinzudeuten, dass Prusias’ II Mutter eine Schwester Philipps V war, der selbst den Perseuskopf auf einem makedonischen Schilde als Prägbild benutzte, um der Temeniden Abstammung von dem argivischen Heros zu bezeugen ?). Andererseits galt Perseus auch als Ahnherr der Achä- meniden, und so finden wir ihn als Gepräge auf den Münzen pontischer Städte, deren Beherrscher sich von den Achämeniden herleiteten. Zu den Wappen, welche auf die Ahnen und Stifter einer Dynastie zurück- gehen, gehört u. A. der Kopf des Philetairos auf den Münzen der Per- gamener, der Kopf Alexanders auf denen seiner Nachfolger. Auch das persische Reichswappen wurde, wenngleich irrig, im Alterthum auf den älteren Kyros gedeutet. Besonders hervorragende Mitglieder der Dyna- stien wurden der guten Vorbedeutung wegen auf das Siegel gesetzt, wie das Bild des Polydoros auf das der spartanischen Könige. Das Gleiche 1) Phoen. 1118. 2) Baus. V..29.9: 3) Vgl. Leake, Num. Hell. Kings and Dynasts p. 15. 41. Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 93 erzählte man von dem Kopfe der siegreichen Rhodogune, den man auf persischen Königssiegeln zu finden glaubte !). In Lakedaimon, wo die Traditionen des achäischen Zeitalters sich am längsten erhalten haben, finden sich auch von Kriegerwappen am meisten Spuren. Man verspottete den Spartaner, welcher eine Fliege auf seinem Schild führte, weil er dieselbe so sehr in Miniatur hatte dar- stellen lassen, dafs man ihm vorwerfen konnte, er wolle im Kampfe nicht erkannt werden?). So sehr dienten die Schildwappen als Erkennungs- zeichen der Person. Euripides folgte in einer vielbewunderten Stelle seines Theseus der Ueberlieferung, dafs die Heroen ihre eigenen Namen auf den Schil- dern trügen®). Diese Vorstellung schliefst sich an die in verschiedenen Staaten herrschende Sitte an, die Initialen des Stadtnamens als Wappen auf die Schilder zu setzen. Daher der Name Lambda oder Labda für lakedämonische Kriegsschilder *). Derselbe wappenartige Gebrauch von Buchstaben wiederholt sich auf den Münzen und er entspricht der Sitte der Aesypter, welche, da ihre Schrift selbst Bilderschrift war, auf ihre Siegel geschriebene Namen setzten. Von dem Gebrauche, dafs die Ge- folgschaften auf dem Schilde Wappen oder Namen ihres Oberhauptes trugen, rührt, wie ich glaube, auch die Bedeutung von ErıygaperSa: her in dem Sinne, dafs die Platoniker ci rov IMarwv« Eriygahonevor genannt werden °). Bei dynastischen Wappen sind die sich kreuzenden religiösen und politischen, allgemeinen und persönlichen Beziehungen am deutlichsten zu verfolgen. Es gab Zeichen, welche den Stand des Fürsten ausdrückten, wie der Buchstabe # auf kyprischen Denkmälern ) (Ba — BarıeVs), wie das Bild der Biene in Aegypten; so der Adler auf Ptolemäermünzen, wo !) Kyros: Schol. Thuk. I, 129. Brandis S. 230. Rhodogune: Polyaen. VIII, 27. 2) Plut. Varia Lacon. Apophth. 38. 3) Athenaeus 454. *) Photius 200, 10. Hesychios. Ueber den wappenartigen Gebrauch der Initialen auf Münzen s. Imhoof in v. Sallets Numism, Zeitschr. I, 130. 5) Lucian Hermotimos e. 14. 6) Brandis, Monatsbericht der K. Preufs. Akad. d. Wiss. 1873 p. 647. 94 CurRTIvs: zwei Adler die an Rang gleich stehenden Gatten und Geschwister kenn- zeichnen. Als Helmzier bezeichnet der Adler die königliche Würde Philipps V. Ferner die besonderen Haus- und Familienwappen. So nahm Seleukos, als er in den Fürstenstand eintrat, den Anker als Hauswappen an, seit ihm dies Zeichen, ein Symbol der Sicherheit, auf der Stätte von Babylon durch ein göttliches Wunder dargeboten wart). Nach einer späten Ueberlieferung soll auf dem Siegelring, an dem Elektra den Bruder erkannte, als Familienwappen das Schulterblatt des Pelops eingegraben gewesen sein ?). Wie gewisse Öulte das Motiv dynastischer Wappen hergeben, zeigt am deutlichsten die Doppelaxt des Zeus Labrandeus auf den karischen Münzen,- so wie die Mondsichel mit Stern auf denen des Mithradates. Für Alexander waren Athena und Nike die Gottheiten seines besonderen Öultus. Ihnen weihete er die Schlachtopfer 3), ihre Bilder waren daher auch seine neu eingeführten Münzwappen. In Sardes war der Löwe das Symbol der städtischen Schutzgottheit; es wurde um die neu ummauerte Stadt getragen, um sie unüberwindlich zu machen. Die Mermnaden schlossen sich diesem Oulte an, und indem sie ihn zu ihrem Familien- culte machten, weiheten sie auch ihre Geschenke an den delphischen Gott in Löwenform, und wenn Polykrates mit dem Bilde der Leier sie- gelte, so geschah dies wahrscheinlich im Anschlufs an den Gott von Delos, in dessen Namen er die Inseln zu einem Reiche einigen wollte #). Dynasten verbinden auch ihr persönliches Wappen mit dem der Ge- meinde. Das bezeust das Beizeichen des Ebers auf den Münzen des Phintias (Leake, Num. Hell. Sie. p. 67). Ueber den Wappengebrauch im Leben der griechischen Freistaaten wissen wir, von ganz vereinzelten Erwähnungen abgesehen, nur was sich aus den Denkmälern ergiebt, wo Wappen neben den Namen der Bürger vorkommen und entweder dieselben ergänzen oder ihre Stelle vertreten. 1) Appian. I p. 314. Bekker. ?2) Schol. Soph. El. 1222. Creuzer, zur Gemmenkunde S$. 134. 3) Eckhel, Doctr. N. U, 547. *) Clem. Protr. II p. 247 Sylb. ET ee N BE Er er a . P- er , 1 i ! N Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 95 Die Bedeutung der Familienwappen ist verschieden nach der Ver- fassung der Staaten. Wo ein engerer Kreis amtsfähiger Familien bestand, hat sich auch die Tradition der Wappen und die Bedeutung derselben erhalten. So in Knidos, einer durch starkes Familienregiment ausgezeich- neten Stadt, und in Thasos, dessen kräftige Aristokratie wir aus der Geschichte kennen !). An beiden Orten finden wir auf den gestempelten Thonkrügen das Privatwappen des Beamten neben dem Namen zur Lega- lisirung der Gefäfse angewendet, während in Rhodos die Aichungsbeamten sich des öffentlichen Wappens bedienten ?). Auch in Abdera ist das Vor- treten der Beamtennamen ein Kennzeichen der auch sonst bezeugten aristo- kratischen Verfassung. Indessen ist das Vorkommen bürgerlicher Namen und Wappen auf Aichungsstempeln und Siegeln nicht unbedingt das Zeichen aristokrati- scher Staatsordnung oder einer sich vordrängenden Nobilität, wie in Rom), sondern es ist auch das Zeichen einer gesteigerten Controle in demokratischen Republiken, indem das staatliche Wappen allein nicht ge- nügend befunden wird; man verlangt auch die Bezeichnung der Personen, unter deren amtlicher Autorität und Verantwortlichkeit das Staatssiegel auf die Münze gesetzt ist. So kommen in Athen schon auf Tetradrachmen und Drachmen des älteren Stils Beizeichen vor, welche mit Berücksichtigung der jüngeren Reihe nur als Bürgerwappen anzusehen sind. Dann erscheinen auf den ältesten Serien des neuen Stils Wappen und Monogramme, die zwischen Wappen und Namen in der Mitte stehen. Neuerdings sind die durch ihren Reichthum an Wappen und Namen vor allen ausgezeichneten Münzserien von Dyrrhachion durch Johannes Brandis a. a. O. auf das Scharfsinnigste benutzt worden, um den Ge- brauch der bürgerlichen Wappen in griechischen Städten aufzuklären. Wir erkennen die Stätigkeit der Wappenzeichen, durch welche ver- schiedene Familien, welche nicht durch gleiche oder gleichartige Namen?) 1) Vgl. Griech. Geschichte II S. 700. 2) J. Brandis in v. Sallets Zeitschrift für Numismatik I S. 50. 3) Mommsen, Röm. Münzwesen S. 364. 4) Vgl. meinen Aufsatz über griech. Personennamen Monatsber. 1870 S. 162. 96 ÜURTIUS: unter sich verbunden sind, ein Ganzes bilden; man erkennt auch in der Zusammenstellung von je zwei Wappenzeichen den Eintritt neuer Familien- verbindungen !). Hier haben wir also eine ähnliche Combination wie auf den dynastischen Wappen, welche bei Ausdehnung des Landesgebiets neue Elemente in sich aufnehmen, wie z. B. die makedonischen Münzen das thessalische Landessymbol nach Eroberung von Thessalien 2). Zugleich dient das veränderte Familienwappen dazu, die einzel- nen Zweige des Geschlechts von einander zu unterscheiden, wie auch die aus einander gehenden Volksstämme ihre Zusammengehöriskeit sowohl wie ihre Verschiedenheit im Wappen anzugeben wulsten. So ist zu ver- stehen, was Strabon p. 416 vom Wappen der Lokrer sagt. Denn wenn die gegen Abend wohnenden den Abendstern im Wappen führten 3), so werden wir bei den östlichen Stammgenossen das entsprechende Symbol voraussetzen müssen, wenn wir auch nicht angeben können, wie man sich den plastischen Ausdruck der beiden Wappenzeichen zu denken habe. Was den bildlichen Charakter der Bürgerwappen betrifft, so finden wir eine Auswahl von Zeichen, welche eben so sehr den plastischen Form- sinn der Hellenen bezeugt wie auch jenen Euphemismus, der uns in ihren Personennamen entgegentritt. Wir finden keine monströsen Gestalten, wie ım Morgenlande, sondern einfache, klare, ansprechende Zeichen, die dem Cultus, dem Natur- und Menschenleben entnommen sind (Aehre, Traube, Anker, Bogen, Füllhorn, Götterkopf, Dreizack, Keule, Fackel u. s. w.). Zuweilen schliefsen sich die Privatwappen an das öffentliche Wap- pen an, wie z.B. in Thasos der bogenschiefsende Herakles auch als Haus- wappen vorkommt. In den einzelnen Städten kehren dieselben Wappen häufig wieder, wie es mit den Personennamen auch der Fall ist, und wie bei diesen können wir auch bei den Wappen erbliche und rein persön- liche unterscheiden. Wappenbilder, welche auf den Namen anspielen, wie der Löwe auf dem Grabsteine des Leon (Kumanudes 2402), Eidechse und Frosch auf den Arbeiten des Sauros und Batrachos (Plin. 36, 42) kommen 1) Brandis S. 76. ?) Leake, Num. Hell. Eur. Gr. p. 101. 3) Arch. Zeitung 1855 S. 38. RER 0 AD a” Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 97 selten vor; häufiger sind die Anspielungen auf Familieneulte und zwar z. Th. dieselben Culte, wie sie auch in den Familiennamen bezeugt wer- den, z. B. Palme und Schwan in einem Hause, wo die Namenmotive der apollinischen Religion angehören!). Prunkende Wahlwappen sind ein Zeichen der Hoffart und Eitelkeit, wie bei Alkibiades, der die Erirnu« margıa verschmähend, einen blitzschleudernden Eros auf seinen Schild setzte?). Wappen wie Namen ‚werden bei Standeserhöhungen verändert. Aufserdem macht sich wie bei den städtischen, so bei den persönlichen Wappen der künstlerische Trieb geltend, Aenderungen anzubringen, welche ein bleibendes Thema in anmuthiger Weise umgestalten. Solche Wappen- varıanten sind: Traube allein, Traube mit Blatt, zwei Trauben; Hermes- kopf allen, Hermeskopf mit Caduceus u. a. Man sieht, wie der hellenische Geist sich gegen den stereotypen Charakter sträubt, den die Wappenzeichen des Orients haben und der aristokratische Familiengeist verlangt. Es diente ja auch das Petschaft dazu, ganz individuelle Beziehungen zwischen zwei Menschen oder zwi- schen Mensch und Gottheit zum Ausdruck zu bringen. Wie die övouara Seodopa?) den Anschlufs eines Hauses oder einer Person an einen be- stimmten Cultus ausdrückten, so konnten auch aus dem Wappen des Siegelrings gewisse ethische Verpflichtungen abgeleitet werden. Das sött- liche Symbol durfte nicht verunreinigt werden. In der Kaiserzeit wurde es als ein Staatsverbrechen gekennzeichnet, wenn Jemand mit dem Bilde des vergötterten Augustus am Finger in unreiner Gesellschaft gefunden wurde. Der Ringfinger aber hatte, wie Gellius sagt, seine Auszeichnung dem Umstande zu danken, dafs er nach Entdeckung ägyptischer Anato- men mit dem Herzen der Menschen in nächstem Zusammenhange stehen solltet). So geht der typische Charakter der Wappen in die allerpersön- lichsten Beziehungen über, und auch der Sage vom Prometheusringe liegt die Vorstellung zu Grunde, dafs das in demselben gefafste Symbol ein 1) Brandis, Num. Zeitschr. S. 45. A) Plut- Alk 17. 3) Monatsber. 1370 S. 163. 4) Gellius X, 10. Philos.-histor. Kl. 1874. 13 98 CuURTIUS: Denkmal des Erlebten sein soll, welches der Träger des Ringes stets vor Augen haben und beherzigen soll!). Wappenbilder vertreten die Namen, indem sie an sich ausreichen die Person zu bezeichnen, eben so wie die Attribute eines Gottes die Gestalt desselben oder seinen Namen vertreten; denn es ist im Wesent- lichen dasselbe, ob man auf einem Stein Adler und Blitz darstellt oder Ars aufschreibt. So finden wir auf dem, älteren Gelde von Athen nur Wappen von Personen, aber keine Namen. Für die Verbindung von Wappen und Namen giebt es kein merk- würdigeres Aktenstück als die Tafeln von Herakleia. Hier treten die Wappenzeichen als Ergänzung eines unzulänglichen Namensystems ein, welches bei der Wiederkehr beliebter Namen in verschiedenen Häusern einer Stadt die Schwierigkeit der Identifikation der Personen nicht be- seitigte. Konnte man doch erst bei einer längeren Reihe von Namen mit Sicherheit die charakteristische Familientradition erkennen. Indem man also dem Namen des Bürgers und seines Vaters das Hauswappen vorsetzte, ersetzte man das nomen gentile und kennzeichnete zugleich den Genannten als den einer angesehenen Bürgerfamilie Angehörigen. Wird nun als Viertes auch die Phylenzahl angemerkt, so erkennen wir hier einen Geist der Ordnung und statistischen Gewissenhaftigkeit, wie uns kein anderes Zeugnils aus einer griechischen Gemeinde vorliegt. Man möchte geneigt sein, hier schon einen Einflufs von Rom anzunehmen. Auch bei den Römern ist das Wappen als Kennzeichen der Person, wenn auch als rechtliche Institution früh abgekommen (Mommsen, Röm. Forschungen I S. 12), uralt und fest eingewurzelt; es wird also erlaubt sein die Frage aufzuwerfen, ob nicht der Verbreitung der Schrift ein aus- gedehnterer Gebrauch bürgerlicher Hand- und Hauszeichen vorangegangen sein möchte und ob nicht auch in den klassischen Ländern einmal ein ähnlicher Zustand stattgefunden habe, wie ihn Herodot in Babylon fand, wo Jedermann sein Wahrzeichen bei sich führte, um sich damit selbst aus- weisen und jede Urkunde auf der Stelle beglaubigen zu können. 1) Plin. N. H. XXXVII, 1. Weleker, Trilogie S. 52. Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 99 Das Eigenthümliche des Wappenstils beruht auf sehr einfachen Voraussetzungen. Denn das Wappenzeichen soll auf knappem Raume in deutlichen Umrissen etwas Charakteristisches darstellen, mag es in monu- mentaler Form an Thoren und Pfeilern, im Sıiegelringe oder auf dem Münzfelde angebracht sein. Unter den Bildern, welche die Babylonier als Wahrzeichen trugen, nennt Herodot beispielsweise Früchte, Blumen und Vögel. Ich vermuthe, dafs dies die in den bürgerlichen Kreisen, von denen Herodot spricht, üblichsten Zeichen waren. Denn unter den heiligen und staatlichen Wappen, welche auf orientalischen oder orien- talisirenden Münzen vorkommen, finden wir selten Gegenstände aus der Vegetation; aus der Thierwelt aber sind es vorwiegend Vierfülsler, zahme und wilde, also die Thiere, welche durch den Nutzen, den sie gewährten, oder durch den Schrecken, den sie einflölsten, das Interesse in besonderem Grade in Anspruch nahmen und im Cultus als Symbole göttlicher Macht eine höhere Bedeutung hatten. Sie waren auch für künstlerische Verwerthung die vorzugsweise geeigneten, weil sie durch ihre ausgebildete Gliederung die mannigfaltigsten Stellungen einnehmen und den verschiedenartigsten Raumflächen sich am fügsamsten anbeque- men können. Im Teppichmuster und den davon abgeleiteten Stilarten kommen auch Vögel zahlreich vor, indem die Lücken zwischen den Thierformen durch allerlei Zierrath ausgefüllt wurden. Der Wappenstil verschmäht diese Art der Füllung und ist dadurch der Lehrmeister eines strengeren Systems der Raumbenutzung geworden. So ist im Siegelgebrauch ein engerer Kreis von Wappenthieren entstanden, welche gleichsam den Stamm derselben bilden, eine Art von hieroglyphischem Alphabet, welches sich wie die Schrift von Land zu Land verbreitet hat. Mustern wir die Thiergruppe, welche auf Steinen, Münzen und Vasen in orientalischem Stil vorkommen, so tritt uns gleich die That- sache entgegen, dafs das Löwenbild nicht nur das am meisten verbrei- tete ist, sondern auch das stilistisch am meisten durchgearbeitete, sowohl als Ganzes als auch in seinen Theilen. Wir finden den Löwen hingestreckt, liegend und schlafend, stehend, lauernd, fressend, gehend, rennend, anspringend, sitzend und zwar ruhig 13* 100 OURTIUS: oder mit erhobenen Tatzen, mit offenem oder geschlossenem Maul, brül- lend, aufschauend, vorschauend, rückschauend, den Schweif anziehend oder in die Höhe streckend. In Theilformen ist kein Thierkörper auf, gleiche Weise plastisch ausgenutzt worden, indem nicht nur Vordertheil und Kopf allein (und zwar von vorn und im Profil) oder Kopf mit Hals oder Kopf und Tatze, sondern auch das Kopffell ein gebräuchlicher Typus wurde. Dann ist der Löwenkörper in phantastischer Ausstattung der fruchtbare Keim neuer Bildungen geworden, indem er durch den Men- schenkopf zur Sphinx, durch den Adlerkopf zum Greifen, durch Verbin- dung mit Schlange und Ziege zur Chimaira wurde. Endlich kehrt er in allen Gruppen von Thieren oder von Thieren und Menschen am häu- figsten wieder; er kommt von allen Thieren am meisten gedoppelt vor in ganzer oder halber Gestalt und wo verschiedene Wappenthiere friedlich oder feindlich verbunden werden, fehlt der Löwe nie, während die ande- ren Thiere wechseln. Darum ist der Löwe für die Kenntnils des Wappenstils das wich- tigste Element. Er ist, wenn man die Bildersprache mit der Lautsprache vergleicht, derjenige Wurzelstamm, welcher ohne Vergleich die reichste Entfaltung, die gröfste Fülle von Flexionen und ÖCompositionen zeigt. Der liegende Löwe ist das herkömmliche Modell der Erzgewichte in Assyrien und als solches auch unter den Achämeniden in Gebrauch geblieben. Als Münzbild ist er der, soviel bekannt, ältesten Prägstätte der alten Welt eigen; denn auf dem Iydischen Weilsgelde vor Kroisos fehlt er nie, während das zweite Element, der Stier, fehlen kann. Mustern wir die ältesten griechischen Prägstätten, so finden wir in Phokaia bei roh eingeschlagenem Viereck neben dem Robben Löwenvordertheil und Löwenkopf!) und wenn in Hyele und Massalia beide wiederkehren, so sind wir wohl zu der Vermuthung berechtigt, dafs das Lokalwappen der Phokäer erst allmählig den Löwentypus verdrängt habe. Kyzikos prägte, wie man jetzt annimmt, sein ältestes Weilsgold mit dem Löwen und hatte denselben als erstes Gepräge in Silber?). Milet ist dem Löwen immer treu geblieben. In Chios kommt der Löwe mit und ohne Flügel neben 1) Brandis, Münzwesen Vorderasiens S. 396. 2) Brandis S. 388, 407, 339. ee a | ı r Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 101 der Sphinx als Stempel des legirten Geldes vor!). Auch in Klazomenai fehlt der Löwe nicht?). Samos hat Löwenkopffell als stehendes Wappen; Mytilene den Löwenkopf als Reverstypus seines Vereinsgeldes in legirtem Golde?). Diese Thatsachen führen zu der Annahme, dafs die Prägung, wie es kaum anders sein konnte, von einem Mittelpunkte ausgegangen ist und dals die griechischen Küstenplätze den Lydern nachgeprägt haben, wie später die Barbaren des Binnenlandes den griechischen Seestädten. Frühere Untersuchungen haben zu beweisen gesucht, dafs Sardes, wie die Alten überliefern, und zwar das dortige Kybeleheilisthum als die Wiege der Münzprägung anzusehen seit). Der Löwe ist das Symbol der sardischen Gottheit, das Schutzsymbol der Stadt, welche nach dem Aus- spruch der Propheten von Telmessos deshalb von Kyros erobert wurde, weil nicht der ganze Umkreis mit dem Löwenbilde umgangen worden war). Nimmt man also an, dafs die am Paktolos geprägten Münzen in den Umlanden nachgeprägt worden sind, so erklärt sich die weite Verbreitung des Typus -ın Kleinasien von Kyzikos bis Milet und das Wiederauftauchen desselben in den fernsten Colonien. Dann mülsten wir also eine Zeit annehmen, in welcher nach Iydıschem Vorbilde überall Löwenmünzen geprägt wurden, bis die einzelnen Städte ihre Lokaltypen feststellten und sich entweder an das Urbild anschlossen (wie Samos, Chios, Mytilene) und demselben eine neue Bedeutung gaben, wie Milet durch Hinzufügung des Sterns, oder ganz davon absprangen, wie Phokaia, dessen Phoka schon als redendes Wappen einen jüngeren Ursprung zu verrathen scheint. Versuchen wir den Stil der Wappenthiere nach gewissen Ent- wickelungsstufen zu verfolgen, so finden wir zunächst das Thierbild ohne Rücksicht auf den Raum an seiner Stelle angebracht wie einen Buchstaben. So steht der Stier auf Münzen ebenso wie unter dem 1) Leake, Ins. Gr. p. 8. Brandis S. 415. 2) Brandis S. 463. 3) Brandis $. 452. 4) Monatsbericht der K. Preufs. Akad. der Wiss. 1569 S. 477. 5) Herodot I, S4. 102 OURTIUS: Henkel des Gefälses von Amathus (S. 84) und ebenso in der Mitte von Rundschildern; so die Robben auf phokäischen Münzen, das Münzfeld quer durchschneidend. Dann giebt das Bestreben, den gegebenen Raum zu füllen und dem wiederkehrenden Thierbilde möglichst mannigfaltige und charakteristische Formen abzugewinnen, Veranlassung, den Körper aus seiner ruhigen Stellung heraustreten zu lassen und in Bewegung zu setzen. Das einfachste Mittel ist die Antinomie, so nenne ich den Gegen- satz, welchen man in die plastische Darstellung des Thierkörpers ein- führt, indem man bei stehenden wie liegenden Figuren Kopf und Rumpf eine verschiedene Richtung giebt. Die Umdrehung des Kopfes verkürzt die Figur und macht sie geeigneter, einen runden Raum zu füllen; sie giebt ihm den Ausdruck des Lebens, wird aber zu einer unnatürlichen Verschränkung, wenn auch bei gestrecktem Vorwärtsrennen der Kopf des Thieres völlig nach hinten umgebogen ist!). Eine zweite Art schematischer Kopfdrehung ist die, dafs der Rumpf im Profil, der Kopf frei gearbeitet in Vorderansicht vorspringt. Diese Darstellungsart gehört dem asiatischen Wappenstile an, wie die Rui- nen von Eyuk zeigen. Hier sind die Sphinxe und der den Widder zer- reifsende Stier in Hachem Relief auf den Felsblock profilirt, während die Vordertheile frei gearbeitet sind ?). Die Kopfdrehung ist die einfachste Form einer Reihe von Ver- schränkungen und gezwungenen Bewegungen, welche aus dem Bestreben nach Ausfüllung der Siegelfläche hervorgegangen sind, und wenn man die gewaltsamen Stellungen menschlicher wie thierischer Körper als ein Kennzeichen des ältesten Münzstils geltend macht, so ist diese ganze Dar- stellungsweise von dem Einflusse des Petschaftstils abhängig. Je dünner und schlanker die Figuren sind, um so grölsere Mühe kostete es, mit ihnen den gegebenen Raum zu füllen, um so gewaltsamer sind die Stel- lungen, z. B. bei den Ziegen und Hirschen, wie sie die vertieft geschnit- tenen Kieselsteine zeigen, welche auf den Inseln des Archipelagus ge- !) Hierher gehören die vielen Typen, welche als leo, bos, aquila, aries ete. retro- spieiens bezeichnet werden, Sestini VIII, 5, 14, auch Centaurus retrosp. V, 17, 18, 58. ?) Perrot Expl. pl. 17. L’art de l’Asie mineure p. 7. Vgl. Conze Reise auf den Inseln des thrak. Meers S. 9. Wappengebrauch und Wappenstl im Alterthum. 103 funden werden!). Auch der Löwenkörper wird zum Zwecke der Raum- füllung mit unnatürlich hohem Rücken auf den Münzen von Massalia u. a. dargestellt ?). Das bequemste Mittel, um ohne Gewaltsamkeit der Bewegungen die Raumfüllung zu erreichen, war die Beflügelung. Der Doppeltlügel entspricht dem Bedürfnifs nach Symmetrie; in der abgezirkelten Form, wie die Flügel auf den alten Darstellungen griechischer und etruskischer Kunst üblich sind, fügen sie sich trefflich der Rundfläche ein und man hatte den Vortheil, die Körper bewegt darstellen zu können, ohne dem strengen Schematismus untreu zu werden. So die stehende Eule mit zwei ausgebreiteten Flügeln °). Auf etruskischen graffiti sieht man den Ziegenhals aus dem Löwen- rücken ebenso hervorwachsen *), wie den Flügel an dem gegenüberste- henden Thiere; das rein schematische Motiv tritt hier recht deutlich zu Tage. Der Körper ist nur als Ornament aufgefalst, und wie man dem Raum zu Gefallen die Umrisse und die Gliederstellung unnatürlich behan- delte, so half man sich auch durch phantastische Ausstattungen, welche die Formen verschiedener Thierarten vermengten. Man findet daher die- selben Thiere mit und ohne Flügel, ohne dafs Veranlassung vorhanden wäre, eine verschiedene Bedeutung der Thiere anzunehmen; es findet sich deshalb auch bei den Thieren, die ihrer schlanken Formen wegen einer plastischen Ergänzung am meisten bedürftig waren, die Beflügelung vor- zugsweise angewendet. So erscheint das Pferd auf älteren Darstellungen nie unbeflügelt. Man findet endlich aus keinem Grunde als aus dem der Raumfüllung die Beflügelung am Ober- und am Unterkörper angebracht. Ein altassyrisches Vorbild ist der Käfer mit vier Flügeln °). Der wesentlichste Fortschritt in Ausbildung des Wappenstils ist die Gruppirung verschiedener Figuren. 1) Rols, Inselreisen III, 21. Intailles archaiques de l’Archipel von Fr. Lenor- mand Revue Arch. Juillet 1874. 2) Museum Hunter ed. Combe T. 36, VI. 3) Monum. VIII, 92 n. 53. 4) King p. 150. Auf der beifolgenden Tafel No. 13. 5) Layard, Ninive u. Babylon T. XIV, 6. 104 OURTIUS: Eines der ältesten Gruppenbilder ist die säugende Kuh, welche durch den Höcker als zur Zeburace gehörig gekennzeichnet, auf den Siegeln von Ninive vorkommt und wesentlich unverändert in Cilicien und Lykien wie in Dyrrhachion und Kerkyra wiederkehrt. Diese Darstellung ist aber nur die Erweiterung und Ergänzung einer Figur, aus dem Stre- ben nach Raumfüllung hervorgegangen, ebenso wie der unter den Fülsen sprengender Rosse liegende Löwe auf assyrischen Jagdreliefs 1). Auch wo zwei selbständige Wappenthiere vorhanden sind, ist darum noch keine Gruppe. So z. B. auf den alten kleinasiatischen Goldmünzen, wo der Thunfisch als Beizeichen angebracht ist. Hier bezeichnen die beiden Zeichen ein doppeltes Cursgebiet. Sie gleichen einem Doppel- namen, der die engeren und weiteren Beziehungen angiebt, in denen ein Individuum steht. So stehen auch doppelte Familienwappen, um die Ver- bindung zweier Häuser anzugeben, stilistisch unverbunden auf Münzen und Thonhenkeln neben einander (S. 96). Der Wappenstil beginnt erst, wenn die beiden Zeichen zu einer Gruppe construirt werden, wie zwei Redetheile zu einem Satze, denn indem aus mehreren Elementen eine Einheit hergestellt wird, erhält die Darstellung den Charakter eines Kunstwerks, das in engem Raume aus- geführt und auf knappen Ausdruck berechnet, eigenthümlichen Stilgesetzen unterliegt. Die Zusammenordnung kann eine rein äufserliche sein, wie z. B. wenn das eingeschlagene Viereck der Symmetrie zu Liebe in zwei gleiche Rechtecke getheilt wird. Ein Wappenbild entsteht, wenn zwei Thiere oder Thiertheile einander so zugekehrt sind, dafs sie in unverkennbarem Zusammenhange mit einander stehen. So die Ziegenvordertheile auf den delphischen Silbermünzen?), wo beide Figuren vollkommen identisch sind. Eine freiere Form ist es, wenn verschiedene Thiere einander gegenüber gestellt sind, wie die Vordertheile von Stier und Löwe auf dem Golde des Kroisos®) und die entsprechenden Thierpaare auf lykischen Münzen). !) Layard, Ninive I. Serie n. 64. Sestini IV, 23. Brandis, Assyrien in Paulys Realene. I, 1907. Siehe Tafel No. 2. ?) Revue Numism. 1869 p. 156. Siehe Tafel No. 5. 3) Brandis S. 386. Siehe Tafel No. 4. *) Fellows, Coins IV, S—10. \ 4 Wappengebrauch und Wappenstl im Alterthum. 105 Die Art der Zusammenstellung ist von der Beschaffenheit der Thiere abhängig. So erscheint der Delphin, der seinem Wesen nach einem star- ren Schematismus widerstrebt, als ein belebendes Element des Wappen- stils, indem man mit der strengen Symmetrie desselben anmuthige Bewe- gung zu verbinden sucht. Zwei Delphine werden einander parallel gegen- über gestellt, so dafs die Rückseiten einander zugekehrt sind!), oder man paart sie in entgegengesetzter Richtung ?), und mit dieser geringfügigen Aenderung beseelt man den todten Parallelismus, indem man der Gruppe eine rhythmische d. h. antistrophische Bewegung giebt. Wie sehr diese dem hellenischen Sinne entsprach, sieht man daraus, dafs auch unbelebte Wappenbilder ebenso zusammengestellt werden wie z.B. die beiden Köpfe auf den Münzen von Istros, die beiden Krüge auf denen von Thasos, hier wie dort das eine Bild nach unten, das andere nach oben gerichtet. Man sollte auf den ersten Blick erkennen, dafs die beiden Gegenstände nicht zu- fällig neben einander stehen, sondern in Bezug auf einander componirt sind. Die angeführten Bilder sind Beispiele loser Gruppirung. Eine ge- schlossenere Einheit wird erzielt, indem zwei identische Figuren so im Profil an einander gerückt werden, dafs die Fronten sich in der Mitte der Bildfläche mit senkrechter Stofslinie berühren. So die beiden Widder- köpfe auf dem Großssilber von Delphi?), ein Musterbild schematischer Wappencomposition, die vollständigste Raumfüllung mit dem charakte- ristischen Detail des Thierkörpers verbindend. Als Motiv denke ich mir zwei nach dem Opfer neben einander aufgehängte Widderköpfe. Dafs dies ein typisches Wappenbild war, schliefse ich daraus, dafs dasselbe Bild auf einem von der Südküste Kleinasiens stammenden Chaleedon wiederkehrt*). Eine Analogie erkenne ich in dem Bilde der beiden Skythen, welche einen Becher haltend mit den Stirnen zusammenstofsen und eine eng geschlossene Gruppe ohne Zwischenraum bilden). Auf den delphischen Münzen zeigt sich (wie auf dem Siegelstein) im oberen 1) Revue N. 1869 p. 155. Vgl. Tafel No. 6. ?) Münze von Argos. No. 7. 3) Henry de Longperier in der Revue Num. 1869 p. 149. Siehe Tafel No. 19. *) Sammlung von M. James Cove Jones in Loxley: Revue p. 170. >) Antiquites du Bosphore Cimm. pl. XXXI. Berliner Abgüsse No. 193. Philos.-histor. Kl. 1874. 14 106 OURTIUS: Abschnitte als anmuthiger Gegensatz zu dem starren Wappenbilde ein Paar von Delphinen, welche sich spielend begegnen. Die im Profil gestellten Parallelfiguren kehren in einer Fülle von Varianten wieder, entweder einander gegenüber lagernd oder sitzend, wie die Sphinxe mit aufgehobener Tatze auf der Borte der Ficoronischen Cista, oder auch bewegt und im Conflikt mit einander. Die Thiere sind auf den Hinterbeinen aufgerichtet und berühren sich mit den Tatzen, wie die beiden Flügellöwen (N. 11), oder sie sind in heftigem Ansprunge wider einander begriffen. Dann wird also der schematische Gegensatz zu einer Antikrusis. Der bekannteste aller hierher gehörigen Typen ist die Gruppe der sich stofsenden Böcke, eines der verbreitetsten Reliefmotive, welches als Akroterion über der thasischen Pansgrotte, als Krönung von Grabpfeilern und Weihgeschenken, als Schmuck der Vorderseite von Thongefälsen, als Münzwappen in Sagalassos und sonst vorkommt!). Analog ist die Gruppe der zwei streitenden Hähne auf Münzen, Stempeln und Relief- tafeln ?). Dies Doppelbild bleibt des heftigen Conflikts ungeachtet ein starres Schema, indem sich zwei ganz identische Figuren in vollkommener Sym- metrie gegen einander erheben. Dramatisches Leben entwickelt sich bei Darstellung verschiedener Thiere, welche einander bekämpfen. Wir finden, dass dieselben Wappenthiere, welche auf einem Münz- felde wie zwei Buchstaben unverbunden neben einander standen, in Folge des Strebens nach lebendiger Gruppirung in einen Kampf mit ein- ander verwickelt werden, wie Löwe und Robbe auf phokäischem Golde ?), und dafs diese Thiergruppen mit dem Wappenstil eng zusammenhängen, erkennt man schon daraus, dafs sie vorzugsweise als Schildzeichen in Gebrauch waren. Es kommen auf beiden Seiten wilde Thiere vor, Löwe und Eber, Einhorn und Löwe; in der Regel ist es aber ein Raubthier mit einem schwächeren Geschöpfe zusammen, so dafs der widerstandslose Er- !) Pervanoglu, Grabsteine S. 111. Arch. Zeitung 1864 $. 284*; 1865 $. 11*. Als Emblem des Latmos auf dem Endymionsarkophag zu Mantua. ?) Poole, Greek coins, Italy p. 64. Fellows XIV, 6. Eine farbige Terra- kottengruppe im K. Antiquarium. ?) Mus. Luynes. Brandis Münzwesen Vorderasiens $. 396. ERRETERE PT, LAN NP Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 107 folg des ersteren ein passendes Symbol heroischer Kraft und Siegerstärke sein konnte. So Löwe, Greif, Wolf mit dem zu Boden sinkenden Stier oder Hirschen in unzähligen Wiederholungen, deren Urbild im südlichen Kleinasien einheimisch zu sein scheint!). Auf kyprischen Münzen schielst der Löwe aus der Höhe auf den Hirsch hinunter; auf den Münzen von Akanthos ist der Kampf am vollständigsten in das Rund hinein com- ponirt. Anstatt des Kampfes wird auch der Erfolg desselben, der gelun- gene Fang dargestellt, das Raubthier im Besitz seiner Beute, ein Wappen- bild, das unmittelbar aus dem Wahrzeichen hervorgegangen zu sein scheint. So der Adler mit dem Fisch, der Schlange, dem Hahne?). In diesen Kampfgruppen ist der orientalische Stil am meisten aus seiner Starrheit herausgegangen; darum hat sich auch die griechische Kunst hier am engsten an ihn angeschlossen. Selbst die Gruppe des stehenden Mannes (des assyrischen Herakles) mit dem gegen ihn auf- gerichteten Löwen ist als Wappenbild auf kleinasiatische Münzen über- gegangen ?). Die Kampfgruppen erweitern sich auf drei Figuren. Zwei Greife stürzen sich auf einen Hirsch. Das dritte Thier wird entweder erst an- gepackt, oder es ist schon bis auf einen Ueberrest verschlungen und um den letzten Rest kämpfen die beiden andern, so dafs die Trias wieder in die Doppelgruppe zurückkehrt und der Kopf des verzehrten 'T’hieres nur dazu dient, die Lücke zwischen den beiden gegen einander vor- gehenden auszufüllen ®). Die besprochenen Gruppirungen sind sämmtlich aus der Gegen- überstellung zweier Wappenthiere hervorgegangen. Diese Frontstellung ist die dem Wappenstile am meisten entsprechende, weil sie eine concentri- !) Nationalphönikisch nach King, Gems and Rings I, 117, 126. Luynes, Choix U, 10, 16. XI, 10—17. Luynes Satr. p. 30. 2) Aigle p&cheur sur un dauphin: Luynes, Satrapie p. 46. ?) R. Rochette, M&m. de l’Academie XVII, 2, p. 123. Waddington, Me- langes de Numism. pl. V. *) Monum. del Inst. VI, 12. Merkwürdig ist, dafs sich diese Kampfgruppe auch auf einem Thongefälse findet, dessen Zeichnung sonst von der primitiven Art ist, welche, wie man anzunehmen pflegt, allen orientalischen Einflüssen fern steht. Die Vase ist aus Athen nach Copenhagen gekommen. 14* 108 CURTIUS: sche Gruppirung veranlafst. Es finden sich aber auch Zusammenstellungen, in denen die Wappenthiere eine centrifugale Richtung haben. Liesende Löwenpaare, die mit dem Hinterkörper an einander leh- nen und die Köpfe dem Beschauer zuwenden, kommen in wappenmälsiger Strenge besonders in Cypern als Pfeilerkrönung vor!). Ein verwandtes Motiv liest den Gruppen zu Grunde, in denen zwei skythische Jünglinge, knieend, mit dem Rücken an einander gelehnt, Pfeile abschiefsen oder Greife tränken?). Auch in Bewegung kommen .die excentrisch gewen- deten Wappenthiere vor, so z. B. auf eimer merkwürdigen Silbermünze der Fox’schen Sammlung, wo vor einer Stadt, bei welcher ein Schiff liest, zwei Löwen in vollkommener Symmetrie dargestellt nach rechts und links aus einander rennen ?). Diese divergirenden Figuren werden die Keime neuer Thiercom- positionen, welche wir nach Analogie der Schrift Ligaturen nennen kön- nen, indem Theile verschiedener Thierkörper so zusammengeschoben wer- den, dafs Mischformen entstehen. Hier begegnen sich wieder monumen- tale Plastik und Münzwappen. Die Iydische Münzreihe beginnt mit dem Zwitterbilde eines rückwärts verbundenen Paares von Stier und Löwe®); ebenso finden wir auf Iykıschen Stempeln in entgegengesetzter Richtung verbundene Thiervordertheile®); die gleichen Motive begegnen uns an den Kapitellen von Persepolis u. a. und in den Doppelthieren etruskischer Halsgeschmeide ®). Durch Verschmelzung verschiedenartiger Thierkörpertheile war der Weg zu einer Reihe naturwidriger Formbildungen eröffnet, bei denen be- sonders zwei rein formale Gesichtspunkte mafsgebend waren, das Princip eines symmetrischen Parallelismus uud das der Concentration. 1) Döll, die Sammlung Cesnola S. 55. Nuove Memorie p. 379. Vgl. die beiden Wappenlöwen der Kybele bei Roulez Acad. de Bruxelles XII n. 10. ?) Antiquites du Bosphore pl. XX. ®) R. Rochette, Mem. de l’Inst. XVI pl. 10 n. 6. Auf meiner Tafel No. 10. *) Sestini IX, 53. Brandis S. 286. Meine Tafel No. 9. 5) Brandis S$. 489. 6) Vgl. Beiträge zur Topogr. u. Gesch. von Kleinasien S. 43. Unger, Mitth. aus dem Göttinger anthropol. Verein 1873 S. 24. er Dee Wappengebrauch und Wappenstl im Alterthum. 8) Aus dem ersten sind die doppelköpfigen Figuren hervorgegangen, die aubırgesuma!) so wie die doppelköpfige Eule, wie sie in einer kleinen Bronze aus Gerhards Besitz in unser Antiquarıum übergegangen ist ?), der doppelte Menschenkopf auf Münzen von Tenedos (wo die Doppelaxt der Rückseite demselben formalen Prinzipe entspricht), Lampsakos und Athen sowie auf griechischen Bleimarken, der Doppeladler in Cappa- docien u. s. w.°). Dem andern Prinzip entsprechen die Bildungen, welche je zwei Leiber in einen Kopf gipfeln lassen. Sie werden architektonisch ver- wendet wie die doppelleibige Sphinx im Giebel eines attischen Pfeilers, wo sich die beiden von rechts und links ansteigenden Dachschrägen in der Sphinx harmonisch vereinigen *#). Das einköpfige Eulenpaar attischer Diobolen ist bekannt. Einköpfige Doppelthiere kommen auch auf Stirn- ziegeln und Schmuckgeräthen vor; so die Doppelsphinx auf dem Lauers- forter Medaillon und auf einem Stirnziegel aus Pella?). Der Dualismus ist das Grundprinzip des Wappenstils. Aus ihm entwickelt sich die Trias, welche den Gegensatz der zwei Elemente zu einer höhern Einheit zu verbinden sucht. Der Charakter der hierher gehörigen Compositionen bestimmt sich darnach, welche Stellung und Bedeutung das dritte Element einnimmt. Es tritt in sehr unscheinbarer Weise als Blatt- oder Linienorna- ment auf, indem es nur dazu bestimmt scheint, den Zwischenraum zu füllen und die Mitte scharf zu kennzeichnen®). So auf dem etruskischen Graffito (No. 13), wo ım Felde zwischen Sphinx und Chimaira ein Blatt senkrecht aufsteist. So finden wir auch auf der von Imhoof veröffent- lichten Iykischen Münze”) zwischen den beiden katzenähnlichen Thieren, welche steil gegen einander aufserichtet sind und sich mit den Vorder- tatzen berühren, in der Mitte eine feine senkrechte Linie angegeben. Ein 2), Aelian N. A, VI, 29. ?) Gerhard, Zwei Minerven. Winekelmannsprogramm 1848. 3) Prokesch p. 21. Ann. XL p. 276. #) Siehe Schöll, Mittheilungen aus Griechenland $. 112. °) Jahn, Lauersforter Phalerae $.9. Cousinery, Voyage dans la Maeedoine p. 99. 6) King p. 106. ”) Imhoof, Choix Tafel V. Auf unserer Tafel No. 8. 110 CurRTIvs: breiteres Blattornament trennt die Köpfe der zwei anspringenden Löwen auf dem Schilde von Caere!). Ganz anders ist es auf dem assyrischen Brunnenrelief zu Bavian ?). Hier ist das Mittelglied nicht blofs ornamental, sondern das wirkliche Centrum, das Wesentliche des Bildes, der Ring, aus dem, wie aus einem Fasse, das Wasser vorströmt. Die Löwen sind, wie die beiden Panther, welche in symmetrischer Streekung an der Vorderseite eines Schmucks das Gefäls emporhalten®), zu gemeinsamer Thätigkeit verbunden, wie zwei echte Schildhalter. Die Trias erscheint in loseren und geschlosseneren Gruppen. Zu den ersteren gehören die phrygischen Grabfronten, wo Krüge, Schilder u. a. Gegenstände zwischen zwei Adlern oder zwei heranschreitenden Thieren die Mitte einnehmen #). Gedrungener wird die Composition, wenn ein schmaler und hoher, pfahl- oder säulenartiger Gegenstand die Mitte einnimmt, der in verschiedener Form wiederkehrt und auch als phallisches Symbol gedeutet worden ist. Mit einem spitzen Aufsatze versehen, gleicht er einem zum Stehen eingerichteten Köcher, wie er auf Münzen von Sinope und sonst vorkommt?). Es scheint mir einst- weilen unmöglich, über die Bedeutung dieser Darstellungen ein Urtheil zu fällen. Von grofser Wichtigkeit aber ist es, dafs diese dreifiguri- gen Wappenbilder im Dreieck über der Eingangspforte ein phrygischer Lokaltypus sind, der sich viele Jahrhunderte hindurch erhalten hat und in wirklich alterthümlichen Felsseulpturen wie in denen mit nachgeahmter Holzarchitektur nachweisen läfst. Auch auf einem äginetischen Vasenbilde des ältesten orientalisiren- den Stils steht eine rnnde Säule zwischen zwei Löwen als Centrum einer Figurenreihe 6). Sie ist für die plastische Vollendung des Wappenbildes zu drei Figuren das wichtigste Element. Hoch aufgestellt in der Mitte der 1) Mus. Gregorianum I, XV. Tafel No. 3. ?) Layard, Ninive und Babylon D. Uebers. I S. 161. Tafel No. 12. 3) Arneth, Gold- und Silbermonumente G. I. Auf unsrer Tafel No. 4. *) Perrot p. 146. Barth, Reise von Trapezunt 1860 S. 98. Auf unsrer Tafel No. 23. 5) Vgl. Imhoof, Choix II, 117. °) R. Rochette, Memoires de l’Institut XVII pl. VIII. No. 20 unsrer Tafel. Ze a De ee Be re a ut a Da KERLE FTAR N" Dh de \ BE URN ‘ f f R f Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 111 Composition bildet sie als fester Körper zu den an ihr sich emporrich- tenden Thierleibern einen ansprechenden Gegensatz; sie giebt dem Bilde den Charakter der Festigkeit, der Einheit und des pyramidalen Ab- schlusses, welchem die Trias von Anfang an zustrebt. Diese Composition tritt uns jetzt in dem Karneol des brittischen Museums vor Augen, welcher vor Kurzem in den Gräbern von lalysos sefunden worden ist!), eines der merkwürdigsten Denkmäler des antiken Wappenstils. Zwei schlank gebaute Thiere, welche mit Hunden Aehnlichkeit haben, stehen rechts und links an einer runden Säule, an deren Schaft oben und unten ein Ring befestigt ist. Es ist aber nicht möglich, die Beschaffenheit dieses Gestelles näher zu bestimmen, wie überhaupt die Umrisse der Zeichnung einen weichlich verschwommenen und unklaren Charakter haben, so dafs man auch kaum geneigt sein wird, für ein hohes Alter dieses Intaglio einzustehen. Gewils liest aber ein alter Typus zu Grunde und wir erkennen hier die in das Enge zusammengezogene Darstellung desselben Wappen- bildes, das uns in monumentaler Würde über dem Stadtthore von Mykenai erhalten ist. Wir dürfen voraussetzen, dafs bei weiterer Durchforschung Kleinasiens auch monumentale Vorbilder des Löwenthors sich finden wer- den. Schon jetzt aber ist es ein Gewinn, dals dasselbe unter den Denk- mälern der alten Welt nicht mehr so einsam dasteht, dafs wir in Lycien, dem Mutterlande argivischer Kunst, und in Rhodos entsprechende Typen und einen stilistischen Zusammenhang wappenartiger Composition auf Mün- zen, Gemmen, Vasenbildern und Baudenkmälern nachweisen können. Man hat die zwischen den Thieren aufgestellte Säule als ein gött- liches Bild zu deuten gesucht?). Sicherer ist diese Deutung bei ande- ren, wo zweifellos ein Idol die Mitte des Bildes einnimmt, so dafs die Seitenfiguren zu Nebenfiguren werden. Dies ıst am deutlichsten auf den Münzen von Marion mit dem kegelförmigen Stein in der Mitte, dem Symbole der dort verehrten Gott- 1) Arch. Zeitung 1872 S. 100. ?} R. Rochette, über die Säule als Sonnensymbol im Cultus des tyrischen Herakles a. a. O. p. 47, 53, 84. Movers I S. 401. nr AA 112 OURTIUS:' heit, dem der paphischen Göttin entsprechend, rechts und links eine hängende Traube, welche den übrig bleibenden Raum ausfüllen. Die Nebenzeichen wechseln, während das Hauptbild bleibt. Um nach Ana- logie anderer Wappenbilder zwei Thiere auf den Seiten zu haben, machte man aus den Trauben Tauben und zwar in so spielender Weise, dafs man an den Vogelleibern noch die Muster der Weinbeeren gelassen und denselben zwar Vogelköpfe, aber keine Fülse gegeben hat!). Häufiger als Götteridole werden gottesdienstliche Geräthe und Sym- bole, Kandelaber, Thymiaterien, Altäre, Dreifülse nach Analogie der phry- gischen Felsfacaden zwischen zwei lebenden Wesen aufgestellt; so auf Friesplatten der Kandelaber zwischen Tempeldienerinnen oder der Krater zwischen Panthern ?); so auf geschnittenen Steinen die bacchische Cista zwischen zwei heranspringenden Böcken oder der Todtenkopf zwischen zwei einander gegenüber lagernden Sphinxen ?). Diese Gruppirung ist auch auf Gewebe übertragen und wiederholt sich als ein uraltes Muster auf sassanidischen Seidenstickereien, wo je zwei Löwen vor einem bren- nenden Kandelaber stehen *). Merkwürdiger ist, dafs an Stelle der Thiere und Menschen, welchen die Symbole oder heiligen Gegenstände gleichsam in Obhut gegeben sind, Göttergestalten zur Rechten und Linken der centralen Figur auftreten. So zwei in der Hauptsache ganz identische Minerven rechts und links von einem Tropaion), zwei Abundantiafiguren an den Seiten eines Dreifufses®). Das rein formale Prinzip der symmetrischen Gegenüberstellnng hat hier zur Verdoppelung mythologischer Wesen Veranlassung gegeben, und ebenso werden wir uns auch die zwei Laren zur Seite der Vesta oder der Victoria zu erklären haben °). 1) Waddington, Melanges IV. Auf den Exemplaren der Foxschen Sammlung sieht man deutlich diese Spielerei. Siehe Tafel No. 1. 2) Campana Tav. XLI. CVI. 3) Tölken, Verzeichnifs der K. Gemmensammlung Kl. III n. 1473. Auf unsrer Tafel No. 18. 4) Semper, Der Stil I p. 155. 5) Tölken n. 1267. 6) Gerhard, Zwei Minerven. Winckelmannsprogramm 1348. 7) Arch. Zeitung 1352 S. 424. 3 Sage N Ba a a ER VRR YNCL RL i Fr } oO Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 113 Endlich treten die Gottheiten selbst an Stelle ihrer Symbole oder der ihnen geweihten Gegenstände in die Mitte der Composition, von zwei identischen Thierfiguren symmetrisch umgeben, die entweder ruhend neben der Gottheit angebracht werden, wie die Hirsche bei dem ephesischen Tempelbilde, oder mit der Gottheit zu einer dramatischen Gruppe ver- bunden). Auch hier ist die Grundform des Schemas in der babylonisch- assyrischen Kunst gegeben, wo Löwen, Antilopen, Schwäne u. a. darge- stellt sind, an welchen die Gottheit ihre Macht bezeust, indem sie die- selben an den Vorderfülsen vor der Brust eng zusammenhält oder mit den Armen, am Hals oder am Schwanz gepackt, frei emporhält, der ge- waltsamsten Energie ungeachtet immer in schematischer Starrheit, wie sie dem orientalischen Wappenstil eigen ist?). Dieser Typus hat in den Darstellungen der ‘persischen Artemis’ und des phrygischen Sonnengottes die weiteste Verbreitung gewonnen ®). Nur in fernerem Zusammenhange mit diesen Compositionen steht das Silbermedaillon mit dem schönen Kopfe der sogenannten Artemis Aiginaia; es ist aber lehrreich zu beobachten, wie zu den Seiten eines so vollkommenen Idealbildes die beiden Widder rechts und links den typischen Charakter identischer Wappenthiere beibehalten haben #). Der orientalische Wappenstil hat sich aufserhalb des Orients be- sonders in Etrurien und am Pontus erhalten. Unter den Alterthümern der Krim sind es vorzugsweise die Reliefs in getriebenem Metall an Ge- fälsen und Geräthen, Thier- und Menschengruppen in Stein, Metall und Thon, in welchen sich die Motive des orientalischen Stils erhalten haben), Von etruskischen Arbeiten führe ich nur die "Diana von Grächwyl’ an, als das hervorragendste Beispiel eines heraldischen Aufbaus von Figuren, in welchen sich alle Formen des alten Wappenstils, die steife Symmetrie, die Kopfdrehung, das Halten der Thiere an den Vorder- und an den 1) Athena zwischen zwei Panthern mit aufgehobener Tatze als Abbreviatur einer Tempelgiebelgruppe auf delph. Münzen. Imhoof in v. Sallets Numism. Zeitschr. I, 115. 2) R. Rochette a.a. ©. p. 113, 116. 3) Arch. Zeitung 1853 S. 177. Vgl. den phryg. Sonnengott $. 193. *) Monum. del Inst. I pl. XIV. °) Antig. du Bosph. Cimm. pl. XII, XIV 10, XX, XXII, XXXIL, LXXVI. Philos. - histor. Kl. 1874. 15 114 CURTIUS: Hinterfüfsen u. s. w. nachweisen lassen!). Auch in der malerischen Deco- ration etruskischer Gräber finden wir über den Thüren dieselben Grup- pen rückwärts zusammensitzender oder einander zugekehrter Thiere, wie im Wappenstile des Orients ?). Auch die Griechen sind ursprünglich in allen Stücken von den Örientalen abhängig gewesen. In Milet und Kyzikos haben sie mit den assyrischen Gewichten auch den assyrischen Löwen unverändert über- nommen. Sie haben in den Gegenden, wo sie mit Aesyptern, Assyriern, Phöniziern und Persern zusammensafsen, ihre Symbole nachgeahmt und in ihrem Kunststile gearbeitet. Man kann die griechische Hand bei Ausführung asiatischer Typen deutlich erkennen, z. B. an den Silber- schalen von Kition. Denn hier erscheint, so unselbständig auch die Kunstübung noch ist, der starre Schematismus schon gelöst; die Figuren werden lebendiger und freier; man spürt ein selbsterworbenes Naturver- ständnifs. Man sieht auf den mit dem altassyrischen Perlenkranz um- gebenen Münzen die Thierbilder mit frischem Leben beseelt und die Ge- stalt des Aurumazda, der dem Gotte Assur nachgeformt ist, in vollkom- men hellenischer Körperbildung aus dem Kreise aufsteigen®); endlich zeigt das mykenische Löwenrelief mit seiner feinen Linienführung, wie man das asiatische Wappenschema zu veredeln wulfste. Die Nachahmung des Fremden war die Vorschule nationaler Kunst. Mit dem Sinne für Ordnung und Ebenmafs, der den Griechen angeboren war, eigneten sie sich bereitwillig die strenge Typik an, welche alle Figu- ren dem Gesetz der Symmetrie unterordnet. Es beherrscht die Darstel- lungen altgriechischer Kunst wie ein herkömmlicher Zwang: man kann ihn auch in den dramatischen Bildern echtgriechischer Sage, wie z. B. in dem Zweikampfe zwischen Hektor und Menelaos auf der Thonscheibe von Kameiros wie in dem Kerkopenrelief von Selinus nicht verkennen, wo die einander gegenüber gestellten Figuren wie Wappenbilder ganz iden- 1) Arch. Zeitung 1854 T. LXIII. Genthe, Etrusk. Tauschhandel S. 128. 2) Vgl. die zwei Löwen dos & dos, die zwei aus einander rennenden Panther: Mus. Gregor. I, 103. Merkwürdig, wie sich auch an dem Amazonensarkophag in Florenz trotz der Freiheit des Stils in beiden Giebelgruppen ein strenger Wappenstil zeigt. 3) Silbermünze des K. Münzkabinets, nach Luynes Satr. p. 1 des Tiribazos. 2 ie Fe A Wa a Da EA =D" f < \ h \ Wappengebrauch und Wappenstil im Altertum. 115 tisch sind, als wenn diese Art der Entsprechung zum Wesen künstlerischer Darstellung gehörte. Im Orient sind die Typen constant. Wenn man die assyrischen Seulpturen des britischen Museums betrachtet, so findet man dieselben Muster auf den ältesten Reliefs, die Layard aus Nimrud gebracht hat, und auf den durch Loftus in den jüngsten Palästen von Kujundjik entdeckten. Wo und wie dies Formensystem entstanden ist, können wir nicht nachweisen. Wir kennen die monumentale Kunst der Assyrier, wie die der Aegypter, nur in einem Zustande conventioneller Erstarrung und in diesem Zustande ist sie auf die Perser übergegangen. Bei den Griechen ist dies Formensystem aber der Keim eines neuen Kunstlebens geworden. Die freie Bewegung der hellenischen Kunst zeigt sich darin, dafs sie die gezwungene Symmetrie in eine natürliche umzugestalten weils, wie auf den Münzen von Aspendos, wo die beiden identischen Figuren in Gestalt von zwei Ringern, welche sich mit gleicher Kunst zu fassen suchen, vollkommene Naturwahrheit zeigen. Die wappenmälsige Sym- metrie ist erhalten, aber der Zwang ist verschwunden und der todte Schematismus mit vollem Leben durchdrungen. Die Selbständigkeit der griechischen Kunst zeigt sich ferner darin, dals sie in frommer Scheu vor Allem, was der Natur Gewalt anthut und ihren Gesetzen widerstrebt, das Monströse ablehnt, die bizarren Verbin- dungen thierischer und menschlicher Formen und thierischer Körper unter einander verwirft, die überlieferten Formen veredelt und nur solche Misch- gestalten aufnimmt, welche sich naturgemäls darstellen lassen. Von den Gruppenbildern werden die häfslichen und widerwärtigen beseitigt (so die Göttergestalten, welche je zwei Löwen an den Schwänzen emporhalten), aber die natürlichen und ansprechenden beibehalten, wie z. B. das uralte Wappenbild der säugenden Kuh. Auch die Vögel auf dem Königsscepter sind im Grunde nichts Anderes als die Wappenzeichen auf den Stäben der Babylonier, und die kämpfenden Thiergruppen!) wiederholen sich als Münz- und Schildwappen, wie in der monumentalen Gruppe auf dem Markte von Argos, wo sie eine Epoche der Landesgeschichte darstellt. 1) Eine Thiergruppe zu drei, streng symmetrisch, aber frei und von höchster Lebendigkeit: Annal. 1863 Tav. d’agg. F. 9% 116 CURTIUS: Denn das ist die Hauptsache, dafs Alles, was rein schematisch war, Sinn und Bedeutung erhält. So erwächst aus den Wappenbildern gleich- sam ein neues Alphabet, das dazu benutzt wird, die Qualität geprägter Metallstücke zu bezeichnen. Der Ursprung dieser Verwendung liest im Orient, denn wir finden bei den Nineviten Löwen und Enten als Typen verschiedener Gewichte angewendet!). Die Griechen haben diese Präg- bilder einzeln und verdoppelt, ganz, gehälftet und geviertelt benutzt, um die verschiedenen Gattungen der Gewichte so wie die Münzen und Theil- münzen zu kennzeichnen. So bezeichnet der Delphin die ganze, der ge- theilte die halbe Mine. Aehnlich wurden die Symbole der Schildkröte, der Amphora, der Sphinx, der Mondsichel, des Schildes u. s. w. benutzt 2). Auch monströse Gestalten, die aus dem gedankenlosen Schematismus des Wappenstils hervorgegangen sind, erhalten nun ihre Bedeutung, wie z.B. die einköpfige Doppeleule auf den attischen Diobolen ?). Ueberall wo in der griechischen Kunst der Zweck der Decoration vorherrscht, nähert sie sich unwillkürlich dem orientalischen Formensystem. So finden wir in den Friescompositionen eine Reihe von Gruppen, welche auf der Gegenüberstellung identischer Figuren beruhen und sich scha- blonenmälsig wiederholen, wie die sitzenden Skythen, welche die Greife tränken und die aus einem Krater trinkenden Satyrn, die Köpfe zwi- schen liegenden Sphinxen, die um brennende Kandelaber gruppirten Frauen u. dergl. Denselben schematischen Charakter zeigen die gegen einander aufgerichteten Drachen an der Vorderseite von Rüstungen, die Paare von Greifen, Sphinxen und Löwen auf den Nebenseiten von Sar- kophagen u. a. So tritt uns auch am Sessel des Dionysospriesters in Athen eine unverkennbare Analogie mit orientalischer Ornamentirung ent- gegen, an dem herabhängenden Saume der Sesseldecke, dessen ins Breite gehende Decoration dem Teppichstil angehört*), wie an der Rückwand in den beiden symmetrisch gestellten Silenen und in den Flügelknaben der 1) Brandis, Münzwesen Vorderasiens S. 45. ?) Sehillbach, de ponderibus in Annali del Inst. vol. 36 p. 170. 3) Über die Bilderschrift auf böot. Münzen Imhoof-Blumen zur Münzkunde Böotiens S. 44. Ueber Thasos vgl. Friedlaender und v. Sallet, das K. Münzkabinet 1373 S. 84. *) Vgl. Conze, Gött. gel. Anz. 1868 S. 813. N Aa AD ES ah ASTRA, ‚ Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 117 beiden Armlehnen. Gemeinsam ist die auf Wiederholung identischer Figu- ren beruhende Symmetrie, aber wir sehen das Gesetz mit der vollen Frei- heit des griechischen Geistes behandelt. Wie man die assyrischen Wappenthiere mit hellenischer Phantasie zu deuten suchte, zeigen die erwähnten Wappenlegenden (S. 89). Es wurde ihnen aber auch eine ganz neue Bedeutung verliehen, indem man sie zu Vertretern einheimischer Oertlichkeiten und zu Trägern örtlicher Sage machte. Wolf und Eber, in strengem Wappenstile einander gegen- über gestellt, werden Sinnbilder des Lykos und Kapros auf den Münzen von Laodikeia, wo sich die Flüsse vereinigen !), der bärtige Mannstier wird zum Gelas, der Hund der Mylitta zum Krimisos?). Das Flügelrofs ist seit ältester Zeit in Ninive einheimisch, aber bei den Griechen wird es zum Pegasos®). Ebenso sind Sphinx, Greif und Chimaira orientalische Formen von hellenischem Geiste beseelt. Die Thiere werden in mythische Vorgänge hineingezogen, in die Wandelungen des Zeus, in die Kämpfe des Herakles, Theseus, Perseus u. A. Die Gruppirung von Götter- und Thierbildern ist beibehalten, aber nicht die starre Symmetrie. Der Löwe lest sich vertraulich auf die Kniee der Kybele, die nebenstehenden Thiere fressen vom Schofse der nährenden Göttin*), der Hirsch hüpft dem mile- sıschen Apollon entgegen und Artemis, anstatt die Thiere zu würgen, liebkost ihr Reh und jagt mit ihm durch die Wälder. So treten überall anmuthige und sinnvolle Beziehungen ein, wie frische Säfte, welche den erstorbenen Stamm des orientalischon Figurensystems mit Leben durch- dringen und eine neue Entwickelung beginnen: oO 1) Streber, Numism. nonnulla Gr. p. 249. Siehe den Holzschnitt unten. 2) Holm, Gesch. SieiliensI$.89. °) Layard Niniveh. D. Übers. 1850 S. 422. #) Vgl. die von Reifferscheid, Ann. 1565 p. 127, 1866 p. 227 besprochene Gemme der Epona auf unsrer Tafel No. 17 und Conze’s treffende Bemerkung Gött. Gel. Anz. 1368 S. 1418. 118 Tafel. Nr. CuURTIUS: Verzeichniss der Lithographieen und Holzschnitte. | Sour a 16. 17. 21. Münzbild von Marion nach einem Exemplar des K. Münzcabinets (S. 112). Assyrisches Bild anf Cylindern und in Elfenbein nach Layard Ninive und Bab. T. XVIII 2. und Waddington Melanges p. 81. (Siehe S. 104.) Bronzeschild von Caere nach Mus. Gregor. I, xv. (Siehe S. 110.) Goldmünze des Kroisos nach einem Exemplar des K. Münzeab. (S. 104). Silbermünze von Delphi nach Revue Numism.1869 p. 156. (S. 104.) Delph. Silbermünze nach einem Fx. des K. Münzcab. um % vergrössert (S. 105.) Silbermünze von Argos nach einem Exemplar des Königl. Münzcabinets (zwei Delphine in antistrophischer Bewegung und in der Mitte ein stehen- der Köcher, Symbol des lykischen Apollo). Siehe S. 105. ‘"Lykische' Silbermünze nach Imhoof Choix V, 155. Ein zweites Ex. in der Sammlung des Herrn L. Meyer in Nürnberg. (Siehe S. 109.) Lydische Weissgoldmünze vor Kroisos: Sestini T. IX. 135. (S. 108). Silbermünze des K. Münzcabinets aus der Sammlung Fox. Vgl. Raoul Rochette Memoires de Y’Institut XVII. 2. pl. II. n. 6. (Siehe S. 108.) Goldschmuck aus dem Grabe von Koul-Oba. Ant. du Bosph. Cimm. XX 4. (Siehe S. 106.) Quellrelief von Bavian nach Layard Ninive und Bab. T. III E. (Siehe S. 110.) Graffito nach King Gems and Rings p. 150. (Siehe S. 103: und 109.) Örnament eines Gefässes aus Kameiros nach Salzmann (zu S. 109.) Doppeladler von Uejük (Arch. Z. 1859 p. 49) nach Perrot Pl. 58. Cha- rakteristisch ist für den Stil der Figur, dass sie mit vollkommener Sym- metrie in zwei (Juadrate gezeichnet ist. Zu S. 82 und 109. Krönung einer attischen Stele nach einer Zeichnung von H. Strack. A. Schöll Aechäol. Mittheilungen aus Griech. T. VI. Siehe S. 109. Gemme des Museum Bocchi in Adria (Bulletino 1563 p. 35) nach Annali 1566 Tav. K. 5 (in gremio deae pabulum stratum est, quo bestiae duae pascuntur’ Reiferscheid Ann. 1863 p. 127). Siehe S. 117. Antike Paste d. K. Antiquariums (Tölken Kl. III. n. 1475). Siehe S. 112. Silbermünze von Delphi nach Rev. Numism. 1869 p. 149. Siehe S. 105. Vasenbild aus Aegina nach R. Rochette Mem. de l’Institut XVII, 2. pl. VIII (die Figuren sind schwarz und roth mit eingeritzten weissen Strichen. Ohne Farbe erscheint die Zeichnung der Figuren, die ganz wie Ornamente behandelt sind, undeutlich wie auch bei Nr. 14. Die Köpfe sind nach innen gekehrt gedacht; die Augen fehlen). Siehe S. 110. Krystallkugel; darüber ein Gefäss, von zwei anspringenden Panthern mit den Rachen und Vorderfüssen gefasst. Schlussglied des Siebenbür- Tafel. Nr. 22. a 23. Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. 119 ger Goldschmucks im Münz- und Antikenkabinet zu Wien, nach Arneth die antiken Gold- und Silbermonumente T. G. I. Beschreibung $. 19. (Siehe S. 110.) Goldplatte aus Kameiros nach Vaux Recent additions to the seulptures and antiquities of the British Museum. Transactions of the R. Society of litterature VIII New series p. 11. Fig. 7. Siehe S. 113. (Vgl. die entsprechenden Gruppen bei Vaux, Müller-Wieseler D. A. K.I T. LVII, Arch. Z. 1554. S. 177 und Salzmann Necropole de Camiros). Vorderseite eines phrygischen Felsgrabes nach Georges Perrot Galatie et Bithynie II pl. 7. (Vgl. H. Barth Reise von Trapezunt u. s. w. Er- gänzungsheft der Petermannschen Mittheilungen. Gotha 1860 8.93 fi. (Siehe S. 110.) Eingedruckte Holzschnitte. S. 111 nach einem dureh Herrn Murray gütigst besorgten Siegelabdruck des im Brit. Museum befindlichen Carneols aus Ialysos. Vgl. Archaeol. Zeitung XXX. 1873. S. 104. . 117 Kupfermünze von Laodicea Phrygiae. Streber Numismata nonnulla graeca 1833 p. 249. Tab. IV, 10. Andere Münzen haben dieselben Thiere auf beide Seiten vertheilt. 120 Gurrıus: Wappengebrauch und Wappenstil im Alterthum. Übersicht des Inhalts. Seite Dies Wexbreitunss asiatischer Kunsitypen@ 30 ; Deppiehstila\Vappenstulit..n 22 Kun ee a ee Te Diegel rebrauchübeinden!/Griechen er a N see DVappenzeicheuinnkleilis him ern Wappenzeichen gan horenge.. "Era ER a gr Staatliche. Wappenzeichenu le nu Au a. U USE ng eng Standeswappen, ‚Kriererwäppen „u... „Jr3 st. ae, Ei Re 2.190994 Haus-Sund, Bamilten wappenten oo Wappensul, SWappenthrerene. rn BinzelneusIihrenbldera.e Ho ee eg Bhreneruppen“ (lose und& geschlossene) en 0 Kampferuppen, u 2 er huckwartsnverbundene4Ihrerep.s Ze NS Verschmelzung, vonfzweiniihientestalten 2 109 Übergangtzun Dreizahld. 30.) ah zen Be N Gerathe, Idolewzwischenwz wei There Zn eia Gotihentengrechtsrund@l in ke Gottheiten zwischen zwei, Khieren, Js 3. I u ee re Fortdauer und Umformung des asiatischen Wappenstils . . . . ... . 113-117 RE AI NIENGSHEN RN BESLERTERSFSREFTESERSECFEETELETT Be % Rn IN N 1% Sr NER IF HE 5 er rer a uk ei Die Reform der Logik von H" F. HARMS. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 12. October 1874.] Die Reform der Logik das Wesen der neueren Philosophie. IE der Geschichte der Logik unterscheiden wir drei Perioden. Die erste enthält die Bildung der Logik durch die Griechen, die zweite ihre Tra- dition durch das Mittelalter, und die dritte die Reform der Logik durch die neuere Philosophie. Die Reform der Logik gehört zum Wesen der neueren Philosophie. Dies ist der Fall sowohl im der Richtung, welche mit Bacon beginnt, der der Gründer der induktiven Logik ist, als auch in der Richtung, welche von Cartesius ausgeht, in der das spekulative Verfahren der Mathematik für die Ausbildung aller Erkenntnisse em- pfohlen wird. Die Reform der Logik gehört aber auch zum Wesen der deutschen Philosophie seit Kant, aus dessen transcendentaler Logik Fichtes Wissenschaftslehre, Schleiermachers Dialektik und Hegels meta- physische Logik entstanden sind. Auch die Untersuchungen über den menschlichen Verstand von Locke und Hume, Spinoza und Leibniz, Malebranche und Condillac zeigen das Streben der neueren Philosophie nach einer Reform der Logik. Die neue Wissenschaftsbildung der mo- dernen Völker seit dem Ausgange des Mittelalters forderte auch eine ent- sprechende Methodenlehre der Wissenschaften. (Philosophische Einleitung in die Eneyelopädie der Physik B. I. S.73 u. f. Von der Reform der Logik und dem Kritieismus Kants: Jahrbücher für speeulative Philosophie BJ. Heft4. 5.128 w if) Philos.-histor. Kl. 1874. 16 122 HaARmsS: Die Reform der Logik setzt voraus, dass eine Logik gegeben ist, welche die Reform erleidet, und eine andere aus ihrer Umgestaltung ent- springt. Die Logik, worauf sich die Reform der neueren Philosophie seit Bacon bezieht, ist die s. g. formale Logik, das scholastische Organon der Wissenschaften. Dieselbe war der neueren Philosophie überliefert, und auf ıhre Umgestaltung geht das Streben dieser Philosophie. Die Erhaltung und die Restauration der formalen Logik steht daher mit dem Wesen der neueren Philosophie im Widerstreite. Sie ist nur ein Beweis, dass die scholastische Philosophie, der mittelalterliche Aristotelismus noch nicht vollständig überwunden ist. Die formale Logik geniesst ein um so grösseres Ansehen, je we- weniger die Philosophie selbst in einer lebendigen Entwicklung begriffen ist, und sie findet eine geringere Anerkennung, je lebhafter die Philoso- phie selber fortschreitet. Das grösste Ansehen hat sie gehabt im Mittel- alter, und in der neueren Philosophie da, wo ein Stillstand in ihrer Ent- wicklung eingetreten ist wie nach Wolf, und in der Gegenwart. Der Streit gegen die Logik ist ein Kampf für die Logik. Be- stritten wird eine bestimmte Gestalt und Abfassung, vertheidigt eine an- dere. Es ist ganz unmöglich, dass man die Logik bestreitend nicht zu- gleich für dieselbe ist, weil man nur denkend streiten kann und immer voraus setzt, dass ein gewisses Denken die Vernunft in sich bewahrt. Vermittelst dieser gleichsam inwendigen Logik kritisirt man die gegebene, und sucht eine andere zu ermitteln. Die Vernunft kann nur durch die Vernunft beurtheilt werden, und setzt eine Vernunft voraus, die keiner Kritik bedarf. Die Vernunft, die keiner Kritik bedarf und alle ausübt, mag man sie ursprünglich im Handeln oder im Erkennen entdeckt haben, stellt die Postulate und giebt die Grundsätze, wonach alles Handeln und Erkennen beurtheilt und gemessen wird. Die Kritik der Logik ist eine Beurtheilung der Logik durch die Forderungen der Vernunft, welche sie selbst zur Anerkennung bringen will. Die Logik ist aus der Beobachtung des Denkens wie es Wissen- schaften bildet entstanden. Das Denken um zu handeln, und das Den- ken aus Wohlgefallen an der Produktion seiner Gestalten ist kein Gegen- stand der Logik. Jenes untersucht die Ethik, dieses beurtheilt die Aesthe- tik. Die Logik handelt nur von dem Denken, welches erkennen und TREE UA Die Reform der Logik. 123 wissen will. Ihr erstes Postulat ist das Wissen-Wollen. Sıe fasst daher das Denken auf als ein Mittel zum Erkennen und für die Wissen- schaftsbildung, und heisst mit Recht das Organon oder die Methodenlehre der Wissenschaften. Als Organon will sie zeigen wie durch die Thätig- keiten des Verstandes, durch die Formen des Denkens, Wissenschaft entseht. Die Logik ist aber nicht bloss das Organon, sondern auch das Kriterion der Wissenschaften. Denn das Denken ist eine Thätigkeit, welche nach Grundsätzen handelt, von deren Befolgung die Ergebnisse des Denkens abhängig sind, und wonach alles Denken beurtheilt wird. Diese Grundsätze sind Postulate der Vernunft, welche in dem idealen Begriffe des Wissens oder der Wissenschaft gedacht werden. Die Logik, inwiefern sie hiervon handelt, ist das Kriterion der Wissenschaften. Allen Wissenschaften gegenüber hat die Logik durch ihren Inhalt eine bestimmte Stellung. Als Organon und Kriterion der Wahrheit hat sie gesetzgebende Macht für die Wissenschaften, und wird sie eine Disci- plin für den Denker. Als eine solche Wissenschaft findet selbst die for- male Logik noch immer Anerkennung, wenn sie auch durch ihre trockene und formalistische Darstellung von ihren eignem Studium mit Recht zurückschreckt. Die sich bildenden oder in Streit gerathenden Wissen- schaften berufen sich auf die Logik, und wer sich mit den Wissenschaften beschäftigt, hofft durch das Studium der Logik die Kunst des Denkens zu lernen und darin geübt zu werden. Die Logik ist entstanden aus der Beobachtung des Denkens. Durch die Beobachtung hat man gefunden, dass der Verstand, der er- kennen und wissen will, in bestimmten Formen und nach gewissen Grund- sätzen verfährt. Ursprünglich hat die Logik die Form einer empirischen Wissenschaft gehabt. Auch gegenwärtig ist die formale Logik nicht viel- mehr als eine empirische Wissenschaft, die nur die thatsächlich vorhan- denen Formen Regeln und Gesetze des Denkens, wie sie durch Beob- achtung gefunden werden, zusammenstellt. Ihr Werth besteht vorzüglich in dieser Sammlung von allgemeinen Bestimmungen über das Denken, wie sie aus der Beobachtung des Denkens hervorgehen. Die formale Logik heisst daher richtiger die empirische als die formale Logik. Denn ob sie bloss formal ist oder nicht, vermag sie 167 124 | HARMS: selbst nicht zu entscheiden, sondern ist abhängig von dem Systeme der Philosophie und inwiefern sie ein integrirender Bestandtheil derselben ist. Die formale Logik als eine ihrer Form nach empirische Wissenschaft ist daher auch nur eine Propädeutik zur Philosophie. Ihren propä- deutischen Charakter giebt sie überall dadurch zu erkennen, dass sie wie eine empirische Wissenschaft in ihrer Constitution und in der Lösung ihrer eigenen Probleme auf die Metaphysik und die Psychologie und an- dere Theile der Philosophie sich beruft, von denen sie annimmt oder viel mehr vermuthet, dass im diesen Theilen der Philosophie eine Begrün- dung und Lösung ihrer Probleme enthalten sei. Als eine ihrer Form nach empirische Wissenschaft ist die Logik eine Propädeutik zur Philo- sophie ohne Entscheidung über ihr eigenes Problem und es ist nur eine Anmassung, wenn sie als formale Logik sich konstituirt. Sie hat viel- mehr einen unbestimmten Charakter. Die Beobachtungen von den Formen und Regeln des Denkens, woraus die Logik sich gebildet hat, schliessen sich an an Untersuchungen über die Sprache, welche ein Organ und ein Symbol des Gedankens ist. Die Logik fasst das Denken ursprünglich auf wie es in der Sprache sich darstellt und ist die Wissenschaft von dem wörtlichen Denken. Sie gründet sich auf der Analogie zwischen den Formen des Denkens und den Formen der Sprache, der Wort- und der Satz-Bildung. Die empi- rische und formale Logik ist nicht die Wissenschaft von dem Denken schlechthin und an sich, sondern nur die Wissenschaft von dem Denken wie es sich in der Sprache darstellt. Alle ihre Lehren ruhen auf Beob- achtungen von dem wörtlichen Denken und auf Analogien zwischen den Formen des Denkens und den Formen der Sprache. Auf drei Punkte kann die Reform der Logik, wenn sich die Noth- wendigkeit dazu zeigen sollte, sich richten, denn sie kann ihre Form als Wissenschaft, oder sie kann die Logik als Organon und als Kriterion angeben. Diese drei möglichen Reformen der Logik finden sich alle drei wirklich in der Geschichte der neueren Philosophie. Die erste welche da hervortritt, betrifft die Logik als Organon der Wissenschaften. So- wohl Cartesius wie Bacon verwarfen die durch das Mittelalter überlieferte Logik als Organon der Wissenschaften und forderten für ihre Ausbildung ein neues Organon. WE, 9 BE kai ie ae Die Reform der Logik. 125 Die zweite Reform bezieht sich auf die Logik als Kriterion der Wissenschaften. Eine solche Reform findet sich in allen Schriften der neueren Philosophie, welche Untersuchungen enthalten über den mensch- lichen Verstand. Vor Allen aber ist sie enthalten in Kants Kritik der reinen Vernunft. Seine trancendentale Logik ist eine Reform der Logik als Kriterion der Wissenschaften. Die dritte Reform der Logik hat ihre wissenschaftliche Form zum Gegenstande. Ist die Logik ihrem Inhalte nach, als Organon und Krite- vion, eine philosophische Wissenschaft, so muss sie es auch ihrer Form nach sein. Denn die Form der Wissenschaft muss ihrem Inhalte ange- messen sein. Die formale Logik ist aber nur eine empirische Wissenschaft und eine Propädeutik zur Philosophie. Zuerst Fichte forderte, dass die Logik auch ihrer Form nach eine philosophische Wissenschaft sein müsse, was im Zusammenhange steht mit dem Begriffe der Philosophie wie Fichte ihn erklärte. In dieser Forderung nach einer Umgestaltung der wissenschaftlichen Gestalt der überlieferten Logik schliessen sich an Fichte an Hegel und Schleiermacher. Wie man auch über Hegels dialektische Methode, über Schleiermachers viergliedrigen Schematismus und über Fichtes oft diktatorisches Verfahren urtheilen mag, das Problem, wel- ches sie haben lösen wollen, bleibt doch ein wahres Problem der Philo- sophie. Es wird nicht dadurch gelöst, dass man uns Verstimmung über die bisherige Lösung dasselbe ignorirt. Obwohl diese Reform erst zuletzt in der Geschichte hervortritt, so müssen wir sie doch für unsere Dar- stellung zuerst in Betracht ziehen. Die Logik als Wissenschaft. Die Logik ist durch ihren Inhalt eine philosophische Wissenschaft. Es kann keine andere als die allgemeine Wissenschaft vom Denken han- deln. Die empirischen oder die besonderen Wissenschaften können weder über ihren eigenen Gegenstand, wodurch jede eine bestimmte Wissen- DE Wa, N N 126 HARMS: schaft ist, hinausgehen, noch können sie über sich als Wissenschaft Auf- schluss geben. Sie stimmen alle, was sie auch im besondern erkennen mögen, darin mit einander überein, dass sie Wissenschaften sind und keine weiss, was eine Wissenschaft ist, da jede nur ihren besondern Gegenstand erkennt, und keine den Begriff der Wissenschaft, der allen zu Grunde liegt, untersucht, erklärt, und begründet. Der Begriff der Wissen- schaft ist die erste und allgemeine Voraussetzung aller empirischen Wissen- schaften, von dessen Erklärung und Begründung alle einzelnen Erkennt- nisse der Wissenschaften abhängig sind. Denn Jeder bildet seine Wissen- schaft nach einem idealen Begriffe der Wissenschaft, der doch nur eine ununtersuchte Voraussetzung in allen bleibt. Von diesen Voraussetzungen und Grundbegriffen der empirischen Erkenntniss ist aber die Philosophie die Wissenschaft (Prolegomena zur Philosophie 8. 8). Mit dem Begriffe der Wissenschaft aber hat es die Logik zu thun, da sie den Bau und die Bildung der Wissenschaften untersucht, wiefern sie aus den Funktionen des Gedankens, die er im Erkennen ausübt, ent- stehen. Das Denken ist die allgemeine Thätigkeit, wodurch alle Wissen- schaften sich bilden, und ist daher nothwendig ein Objeckt der Philosophie. In allen übrigen Wissenschaften bleibt das Denken eine in ihrem Erkennen selbst verborgene Thätigkeit, die nur in der allgemeinen Wissenschaft zur Erkenntniss kommt. Von jeher hat die Philosophie daher die Auf- gabe gehabt eine Theorie des Denkens Erkennens und Wissens aufzu- stellen. Dadurch unterscheidet sie sich von allen anderen Wissenschaften, dass sie nicht nur eine gegenständliche Welt erkennt, sondern zugleich den Begriff der Wissenschaft, der die erste Voraussetzung aller einzelnen Wissenschaften ist, untersucht. Die Logik ist daher nothwendig ein Theil der Philosophie, welche ihre Aufgabe nicht lösen kann ohne eine Logik zu bilden und zu umfassen. Die Philosophie ist Philosophie durch ihre Erklärung von dem Begriffe der Wissenschaft, wodurch auch die Lehren von dem objectiven Sein erst ihre letzte Entscheidung und Begründung erhalten. Denn das erkennde Subjeet gehört selbst mit zu der erkannten Welt und in ihm selbst liegt daher ein Erklärungsprineip des Ganzen. Wenn die Logik aber ihren Inhalte nach nothwendig eine philo- sophische Wissenschaft ist, so muss auch ihre Form ihrem Inhalte ent- sprechen. Dies ist aber in der formalen Logik nicht der Fall, da sie TEEN NN Die Reform der Logik. 127 nur eine empirische Wissenschaft ist, welche einen faktischen Hergang des Denkens in seinen Formen darstellt. Zugleich betrachtet sie aber doch, was sie aus der Beobachtung des Denkens gefunden hat, als all- gemeine Kriterien wonach die Gültigkeit eines jeden Gedanken beurtheilt werden soll. Dies lehrt aber nicht die Erfahrung. Aus der Beobachtung des Denkens kann nur folgen, dass wir bisher in gewissen Formen ge- dacht haben, nicht aber dass wir so denken sollen. Handelt die Logik aber nicht bloss von dem faktischen Vorgange des Denkens, den man allein beobachten kann, der aber auch oft wieder alle Logik ist, sondern han- delt sie von dem Ideale des Denkens, wie wir denken sollen, so muss sie auch aus Prineipien ableiten, warum wir in gewissen Formen denken. Wir denken aber nicht um zu denken, sondern um zu erkennen, weil wir wissen wollen. Das Wissen-Wollen ist das Postulat der Logik und der Begriff der Wissenschaft ihr Prineip. Aus ihrem Principe muss sie daher die Formen des Denkens ableiten. Die Formen sind nur Mittel zum Erkennen und für die Wissenschaftsbildung. Ihr Werth liegt darin, wiefern sie zum Erkennen dienen. Daher müssen alle Formen des Den- kens aufgefasst werden in Beziehung auf den Zweck des Denkens, die Erkenntniss und die Wissenschaftsbildung, und daraus abgeleitet und be- urtheilt werden. Die formale oder die empirische Logik ist eine blosse Formen- lehre des Denkens, welches denkt um zu denken, die philosophische Logik ist die Methodenlehre der Wissenschaften, welche denken um zu erkennen und zu wissen. Die Formen des Denkens lassen sich beobachten, aber nicht dass sie, und wie sie Mittel sind zum Erkennen und für die Wissen- schaftsbildung, welches nur aus ihrer Beurtheilung nach dem Postulate und dem Prineipe der Logik erkannt werden kann. Die Logik muss da- her auch ihrer Form nach eine philosophische Wissenschaft sein. Sie lehrt nicht, wie wir denken, sondern wie wir denken sollen, wenn wir wissen wollen. Die formale Logik ist kein Theil des Systemes der Philosophie sondern eine Propädeutik zur Philosophie. Indess ist es doch zweifel- haft, ob sie wirklich eine empfehlenswerthe Vorbereitung enthält für das Studium der Philosophie. Als eine ihrer Form nach empirische Wissen- schaft verweist sie allerdings bei der Lösung ihrer eigenen Probleme 128 HARMSs: überall auf die Philosophie, auf die Metaphysik, und die Psychologie, indem sie angiebt, dass in diesen Wissenschaften ihre Probleme eine wei- tere Begründung und Entscheidung finden. Allein die empirische Logik als eine blosse Formenlehre des Denkens um zu denken verbreitet eine Auffassung vom Denken, die nicht nur vor ihrem eigenen Studium zurück- schreckt, sondern auch allen Eingang in die Philosophie wenn nicht un- möglich macht, so doch erschwert, da sie die Überzeugung untergräbt dass dem Gedanken die Kraft innewohnt die Probleme der Philosophie zu lösen, welches durch ein Denken, wie es die formale Logik beschreibt, un- möglich ist. Es ist auch nicht bekannt, dass irgend Jemand durch das Stu- dium der formalen Logik einen Eingang in die Philosophie gefunden hätte. Für die Einleitung in die Philosophie ist das Studium aller übrigen empi- rischen Wissenschaften empfehlenswerther als das der formalen Logik. Das propädeutische Philosophiren, welches nicht aus den Erfahrungs- wissenschaften selbst hervorgeht, sondern in einer besonderen Disciplin der Philosophie, der formalen Logik, betrieben wird, ist um so bedenk- licher, da es als ein Provisorium sich hinstellt, und doch bereits ein De- finitivum ist, denn dass die Logik bloss formal ist kann nicht in ihr be- wiesen werden, sondern ist eine. blosse Annahme, die sie aber als ein Definitivum, als eine begründete Entscheidung hinstellt. Daher ist die formale Logik keine empfehlenswerthe Propädeutik für die Philosophie, ihr Verfahren ist ein Dogmatismus. Die formale Logik handelt von dem wörtlichen Denken, die philo- sophische Logik aber von dem Denken, welches erkennen und wissen will. Sie beurtheilt alles Denken nach seinen Zwecke, die formale Logik aber nach seiner Darstellung und Mittheilung in der Sprache. Daher verwechselt sie auch die Formen des Denkens mit den Formen seiner Darstellung in der Sprache. Die Schlussformen, welche in einander gleich- werthig umgesetzt werden können, sind mehr Redefiguren als Formen des Denkens. Die kategorischen, hypothetischen und die disjunktiven Urtheile und Schlüsse weiss die formale Logik nur sprachlich zu unter- scheiden, und giebt dies doch für Formen des Denkens aus. Verleitet durch die Grammatik hält sie das Sein für eine Copula, für eine Ver- bindungsform, während das Sein nichts verbindet und mit einander copu- lirt. Der Satz: Peter ist klug, behauptet nicht eine Verbindung von klug N 5a Bu TER NINE x Die Reform der Logik. 129 und Peter, sondern das Klugsein des Peters, denn das Prädicat ist nicht klug, sondern klugsein. Die formale Logik verwechselt das Sein mit den Verbindungsformen des Denkens und treibt wider Willen Metaphysik. Die empirische Logik ist daher nicht einmal die Formenlehre des Denkens, wofür sie sich hält, sondern nur eine Formenlehre des wörtlichen Den- kens. Nur eine philosophische Logik kann die Formen des Denkens selbst erkennen, indem sie sie als Mittel für die Wissenschaftsbildung und die Erkenntniss auffasst. Die Analogien zwischen den Formen des Denkens und den Formen der Sprache haben ohne Zweifel für die Logik ein grosses Interesse, und dienen zur Erkenntniss von den Formen des Denkens, ihre Identität und Verwechslung mit einander aber ist der Man- gel der formalen Logik, welche daher auch ein sehr zweifelhaftes Orga- non und Kriterion der Wissenschaften ist. Die Reform der Logik nach ihrer wissenschaftlichen Form, die For- derung einer philosophischen Logik statt der empirischen geht aus wie gesagt von Fichte. Sie bezieht sich daher auch auf die Reform der Lo- gik als Organon und Kriterion, welche schon früher in der Geschichte der neueren Philosophie beginnt. Es gilt dies namentlich auch von Kants transcendaler Logik. Denn wenn Kant gleich das empirische Verfahren von Locke in der transcendentalen Logik verwirft, da durch Beobachtung sich nicht entscheiden lässt über den Ursprung und die Gültigkeit der Begriffe, so legt er doch seinen eigenen Untersuchungen die empirische Logik zu Grunde als Leitfaden für die trancendentale Logik, wodurch die Reform, welche die transcendentale Logik erzielt, selbst in ihrer Durchführung mangelhaft geblieben ist. Die Forderung einer philosophischen Logik statt der empirischen ist bei Fichte eine Folge seiner Auffassung von dem Wesen der Philosophie. Nach Platon hat nur Fichte den Begriff der Philosophie in gleicher Idea- lität aufgefasst. (E. Schmidt, Umrisse zur Geschichte der Philosophie S. 302. Der Anthropologismus in der Entwicklung der Philosophie seit Kant. S. 32. Die Philosophie Fichtes S. 12). Nicht der Begriff des Denkens, wie die Cartesianer glauben, und die formale Logik meint, noch der Begriffe des Seins, womit Hegel seine Logik beginnt, und worauf die dogmatische Metaphysik ruht, ist das Prin- eip der Philosophie, sondern wie zuerst Fichte gelehrt hat, der Begriff Philos. -histor. Kl. 1874. 17 130 HARMS: des Wissens oder der Wissenschaft ist das Prineip der Philosophie, welche Fichte daher Wissenschaftslehre nannte. Sie begründet sich selbst, in- dem sie den Begriff der Wissenschaft, der die erste Voraussetzung und das Ideal aller Wissenschaften ist, untersucht, erklärt und begründet. Wissenschaft ist die Vollendung des Erkennens, das Alles Erkannt- haben. Kant erneuerte den platonischen Begriff der Wissenschaft, dass sie ist die Erkenntniss der Dinge wie sind, oder wie sie an sich sind. Nach Aristoteles ist die Wissenschaft Erkenntniss der Dinge wie sie wer- den aus Gründen. Erkenntniss aus Gründen ist aber erst die zweite und nicht die erste Bestimmung der Wissenschaft. Denn das Werden ist nur Erkenntnissgrund und kein Sachgrund. Der Sachgrund des Werdens ist das Sein, welches der Gegenstand der Wissenschaft ist. Aus dem aristo- telischen Begriffe der Wissenschaft entsteht die formale Logik, aus dem platonischen ihre Reform. Kant gebrauchte aber den idealen Begriff der Wissenschaft, welche Erkenntniss ist der Dinge wie sie an sich sind, nur zur Beurtheilung der Formen des Denkens und der Anschauung, welche mit dem Dasein des erkennenden Subjektes, des Menschen, gegeben sein sollen. Fichte geht einen Schritt weiter. Denn der Begriff der Wissenschaft ist nach ıhm nicht bloss das Prineip zur Beurtheilung gegebener Formen des Denkens und der Anschauung, sondern das konstitutive Prineip für die Entwick- lung, für die Bildung des Systems der Philosophie. Daher hat nach Fichte mit Recht die Philosophie die Aufgabe die Formen des Denkens nicht als gegebene, wie bei Kant, anzunehmen, sondern aus ihrem Prin- cipe abzuleiten und zu begründen. Die Grundsätze zur Beurtheilung der Wahrheit des Denkens, und das Verfahren, die Methoden, welche aus ihrer Anwendung Erkenntnisse hervorbringen, entspringen und haben ihre Begründung in dem idealen Begriffe der Wissenschaft. Den kühnen Den- ker Johann Gottlieb Fichte, der die Bewunderung des deutschen Volkes geniesst, kennen die nur vom Hören-Sagen, welche versichern, dass sie gegenwärtig das Steuerruder der Philosophie in Händen haben. Ohne Kompass und Triebkraft fahren sie hin und her, und Niemand weiss, wohin sie wollen, und Keiner kann sagen, wohin sie gelangen werden. Schelling, der ursprünglich Fichte folgte, gab später das Prineip der Philosophie auf wie Fichte es bestimmt hatte, und machte aus der BEER NINHN rw IR R N Die Reform der Logik. 131 Philosophie die absolute Anschauungslehre des Absoluten. An die Stelle der Anschauung setzte Hegel das absolute Denken, und, was Schelling geschaut hatte, wollte er durch das Denken vermitteln. Hierdurch ist ein wissentlicher Dogmatismus in der deutschen Philosophie entstanden. Die Philosophie ist aber ihrem Begriffe nach kritische Philosophie. Darin, dass Kant dies erkannte, liegt seine epochemachende Bedeutung. (Der Anthropologismus S. 18). Kritisch ist die Philosophie, welche, geschehe es vor oder nach dem Versuche im Meere der Vorstellungen zu schwim- men, den Begriff des Erkennens und der Wissenschaft, der das Princip der Philosophie ist, untersucht, erklärt und begründet, woraus mit Noth- wendigkeit die Forderung einer philosophischen Logik entspringt. Die Logik als Organon. Der formalen Logik liest der enge aristotelische Begriff einer Wissen- schaft zu Grunde, dessen Gültigkeit sie voraussetzt, aber nicht begründet. Nach Aristoteles ist Wissenschaft durch den Syllogismus bewiesenes Wissen. Die Fertigkeit der Beweisführung ist nach dem Aristoteles Wissenschaft. Das durch den Syllogismus vermittelte Wissen ist aber bedingt durch ein doppeltes unmittelbares Wissen, welches ausser der Wissenschaft liegen soll. Dies unmittelbare Wissen ist theils die Erfahrung von den einzelnen Thatsachen, theils das unmittelbare Wissen der Vernunft durch den Gedanken von den Principien. Von den Anfängen des Gewussten (dpyais reü Erissrurcö), von den Anfangsgründen des Erkennens in der reinen Erfahrung und dem reinen Gedanken der Vernunft giebt es dem- nach keine Wissenschaft, sondern sie besteht nur in der doppelten Ver- mittelung der beiden Arten des unmittelbaren Wissens. Die Logik auf der Grundlage dieses Begriffes der Wissenschaft, welche ihre Grundlage vergessen hat, ist die formale Logik, die sich aus der analytischen des Aristoteles im Mittelalter gebildet hat. Wr ENT SEA TON 132 HARMS: Seinem Begriffe einer Wissenschaft gemäss untersucht des Aristo- teles Logik die Formen des Denkens, ins besondere die Schlussformen in Beziehung auf die Beweisführung der Wissenschaft, worin sie ihr Wesen hat. Es ist das Verdienst des Aristoteles nicht nur, dass er zuerst | das Wesen des Syllogismus erkannt hat, sondern dass er die Schluss- | formen nach ihren Werthe für die Beweisführung der Wissenschaften prüft, | wesshalb er auch den Schluss der ersten Figur den wissenschaftlichen Schluss (analys. post. I. 141) nennt, und ihren Vorzug vor den anderen | Figuren erkennt. (Trendelenburg, Erläuterungen zu den Elementen der aristotelischen Logik. Zweite vermehrte Auflage S. 43, 58.). Formal ist die aristotelische Logik geworden, seitdem sie die Schluss- formen für sich abhandelt, und höchstens hinterher in einer s. g. Metho- denlehre einiges die Methoden der Beweisführung Betreffendes hinzufügt, als wenn die Schlussformen für sich irgend einen Werth und ein Inte- resse hätten. Die formale Logik verwechselt hierbei das logische mit | dem künstlerischen Denken, welches aus dem Wohlgefallen an der Pro- duktion seiner Formen entsteht, nur dass schon eine gewisse Verbildung des Geschmackes dazu gehört die Schlussformen mit einem solchen Wohl- gefallen, da sie ihrer grossen Mehrzahl nach Missbildungen des Gedankens sind, zu behandeln. Den logischen Untersuchungen des Aristoteles liegt theils das Motiv zu Grunde die Schlussformen nach ihrem Werthe für die Beweis- führung der Wissenschaften, welche in dieser Vermittlung ihr Wesen 4 haben, zu betrachten. Aber sie entspringen zugleich aus einem andern Motive. Zur Abwehr gegen die Sophistik, womit überall die alte Philoso- phie hat kämpfen und streiten müssen, und die sie zu überwuchern drohte untersuchte Aristoteles andererseits die Schlussformen. Dies ist das zweite Motiv seiner logischen Untersuchungen. Die Sophismen sind falsche | Schlussfolgerungen. Sollte die Philosophie nieht in die Redekünste und | Redefiguren der Sophistik ausarten, so musste sie im wörtlichen Denken | die Mittel erkennen, wodurch solche Fehlschlüsse, welche die Gymnastik | des Denkens reizen, vermieden werden, und es mussten diese Fehler selbst im Bau und den Formen der Schlüsse aufgedeckt werden. Die Unter- suchung über die einzelnen Schlussformen und ihre Verwandlung hat vielmehr ein sprachliches als ein logisches Interesse. Wenn nicht zufällig | ‘Die Reform der Logik. 133 in der Sprache thatsächlich eine Versetzung der Glieder des Schlusses sich vorfände, würde die Logik, welche nur die Formen des Denkens unter- sucht, überall nicht von verschiedenen Schlussfiguren handeln können. Sie hat sie niemals abgeleitet, sondern stets nur als Thatsachen, welche im wörtlichen Denken zufällig sich vorfinden, behandelt. „Der Gedanke aber wird durch die veränderte Form des Satzes und des Schlusses gar- nicht berührt.“ Dem Aristoteles selbst ıst es überdies nicht entgangen, „dass nur die erste Figur einen vollkommenen Schluss gewährt d. h. einen solchen, welcher allgemein ist und bejaht, und dass die beiden übrigen Figuren auch auf die erste zurückgeführt werden können“. Was als Mo- dus von Etwas anderen existirt, ist nicht für sich etwas Selbständiges. „Aus den verschiedenen Stellungen des Mittelbegriffes entstehen nicht logische, sondern nur grammatische Figuren.“ (H. Ritter, Geschichte der Philosophie Theil III S. 96, 97. Kant, die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren. S. W. Ausgabe von Rosenkranz Theil I S. 55 u. f. zweite Ausgabe von Hartenstein, Band II S. 53 u. f. Ernst Platner, Phi- losophische Aphorismen B. I S. 265. Friedrich Fischer, Lehrbuch der Logik S. 128 u. f.). Die Logik des Aristoteles ist demnach ein Organon für die Beweis- führung der Wissenschaften, und ist überall anwendbar, wo es sich nicht handelt um die Anfangsgründe des Erkennens, sondern nur um die Ver- bindung und den Zusammenhang bereits erworbener Erkenntnisse. Da- her stammt auch die hohe Auktorität, welche dies Organon in der scho- lastischen Philosophie in einseitiger theologischer Tendenz erlangte, da ihr Streben nicht gerichtet ist auf die Bildung neuer Erkenntnisse, son- dern nur darauf geht einen systematischen Zusammenhang gegebener und bereits fertiger Begriffe hervorzubringen. Beweise sind nur möglich, wenn schon vorher Behauptungen auf- gestellt worden sind. Wer nichts behauptet, kann auch nichts beweisen. Behauptungen gehen allen Beweisen vorher. Schlüsse sind nur möglich, wenn vorher schon Begriffe und Urtheile gegeben sind. Beweise und Schlüsse sind daher nicht das Erste, sondern das Letzte in der Wissen- schaft, denen Operationen vorhergehen müssen, wodurch die Bedingungen für die Möglichkeit der Schlüsse und der Beweise beschafft werden. Die 134 EN ARMS Wissenschaften sind nicht wegen der Beweisführung da, sondern die Be- weisführung ist un des Wissens willen. Die formale Logik fragt nur, was folst, wenn gewisse Urtheile und Begriffe gegeben sind. Sie hat daher von dem Denken, welches er- kennen und wissen will, einen sehr engen Begriff. Es ist nur ein Mittel das bereits auf einem andern Wege Erkannte, in Begriffen und Urtheilen Gegebene mit einander zu verbinden, wodurch nichts Neues erkannt wird. Allein ob das Denken hierauf beschränkt ist, oder ob es auch die Kraft besitzt neue Erkenntnisse und Begriffe zu bilden, diese Frage hat die formale Logik im Voraus, vor aller Untersuchung durch den aristoteli- schen Begriff der Wissenschaft entschieden, dessen Gültigkeit sie voraus- setzt, aber nicht begründet. Den Begriff der Wissenschaft worauf sie ruht, hat sie niemals untersucht. Daher ist es kein Wunder, dass alle dogmatischen Geister Verehrer der formalen Logik sind. Sie ist nur eine Logik des Dogmatismus. Die Logik als Organon der Wissenschaften wurde zuerst durch Bacon und Uartesius reformirt, indem sıe forderten, dass es für die Wissenschaftsbildung geben müsse nicht bloss Methoden der Begriffsver- bindung, oder was dasselbe ist, der Beweisführung, sondern auch Metho- den der Begriffsbildung. Als eine Methode der Begriffsbildung, wodurch neue Wahrheiten entdeckt werden, empfahl Bacon die Induktion, und Car- tesius das spekulative Verfahren der Mathematik, welche er selbst er- neuerte. Die Induktion und die Deduktion sind keine Methoden der Be- weisführung durch Syllogismen der formalen Logik, sondern Methoden der Begriffsbildung. Sollen die Wissenschaften fortschreiten, muss zu- gleich die Logik als Organon oder als Methodenlehre reformirt, und da- mit der Begriff der Wissenschaft erweitert werden. Die formale Logik als Organon fasst ıhr Problem nicht im seiner Totalität auf, wenn sie nur von den Methoden der Beweisführung und nicht zugleich von den Me- thoden der Begriffsbildung handelt. Sie ist aber nie mehr als eine Syllo- gistik gewesen, da sie alle übrigen Lehren nur für diesen Zweck abhan- delt. (Schleiermacher, Dialektik, S. 182. u. f. Prolegomena zur Philoso- phie 'S. 124). Die moderne Wissenschaftsbildung unterscheidet sich von der alten, welche auf dem Organon des Aristoteles sich gründet, vornämlich durch Die Reform der Logık. 135 die Annahme, dass die Anfänge des Gewussten, die Anfangsgründe des Erkennens nicht ausser der Wissenschaft liegen, sondern zu ihrem Be- reiche gehören und ihr immanent sind. Daher hat die Induktion, welche Bacon, und die mathematische Speculation, welche Cartesius empfiehlt, eine ganz andere Stellung zur Wissenschaft. Dass der Wissenschaft im- manente Verfahren ist nach dem Aristoteles allein die Beweisführung durch den Syllosismus. Die Induktion liest ausser der Wissenschaft und führt nur zur Wissenschaft hin. Nach Bacon aber ist die Induktion ein der Wissenschaft immanentes Verfahren, welche ihr Fundament selber lest und nıcht auf fremden Boden gedeiht. Dasselbe gilt von der specu- lativen Methode der Deduktion, welche zuerst Platon entdeckte und an- wandte, und Aristoteles nicht richtig zu würdigen gewusst hat, da er sie mit dem Syllogismus verwechselt. Induktionen und Deduktionen liegen den Methoden der Beweisführung durch Syllogismen zu Grunde, indem sie die Bedingungen beschaffen, unter denen erst ein Syllogismus der formalen Logik möglich ist. Sie bilden und entdecken die Begriffe, in deren Verbindung der Syllogismus besteht. Ohne eine Produktion der Erkenntniss durch die Methoden der Induktion und der Deduktion arbei- ten die Syllogismen nur mit leeren Worten, statt mit lebendigen Begriffen. (Philosophische Einleitung S. 161.) Die induktive, und die speculative Logik enthält die Reform der for- malen Logik, welche sie niemals in sich selber aufgegommen hat, sie hätte alsdann ihren aristotelischen Begriff der Wissenschaft aufgeben müssen, was ıhrem hochconservativen und reactionären Sinne widerstreitet. Ihr Selbsterhaltungsstreben ist viel grösser als ihre Empfänglichkeit, was ausser ihr geschehen, anzuerkennen und in sich aufzunehmen. Die Reform der Logik als Organon der Wissenschaften beginnt mit Bacon auf der einen und mit Cartesius auf der andern Seite. Diese Reform, welche zum Wesen der neueren Philosophie gehört, war damit aber nicht auch zugleich beendet, sondern dieselbe geht durch die ge- sammte neuere Philosophie hindurch, welche überall eine neue Methoden- lehre der Wissenschaften erstrebt. Dahin gehört auch das Unternehmen von Leibniz die Universal-Methode der Wissenschaften zu entdecken, wie gleichfalls die methodologischen Bestrebungen der absoluten Philosophie von Fichte bis Hegel, vorzüglich aber Schleiermachers Dialektik, und auch 136 HARMSs: Herbarts Methaphysik, welche durch ihre Methodenlehre eine Reform der formalen Logik erzielt. Auch nach Herbart ist die formale Logik nicht die wahre Methodenlehre, das richtige Organon der Wissenschaften, viel- mehr ist seine Metaphysik selbst in ihrer Methodenlehre eine Logik. Die formale Logik ist ein altes Erbstück der Philosophie, das Herbart zu er- halten versucht hat neben ihrer Reform, die auch er intendirte. (Phil. Einl. S. 147). Sie kann nur noch als die Grundlage ihrer Reformen an- erkannt werden. In all diesen Versuchen einer Reform der Logik als Organon, deren Beurtheilung hier nicht unser Gegenstand ist, (Über die Möglichkeit und die Bedingungen einer für alle Wissenschaften gleichen Methode: Fichtes Zeitschrift für Philosophie. Band 14 und 15), vollzieht sich der moderne Begriff der Wissenschaft, welche die Anfänge des Gewussten in sich selber hat und daher aus dem Leben des Geistes und seiner Kraft spontan und vom Grunde aus entstehen soll. Sie wollte voraussetzungs- los sein nicht weniger die induktive Wissenschaft Bacons als die specu- lative des Cartesius, und ist es nur durch ıhre Methode, wodurch sie sich bildet. Freilich ist jede Wissenschaft eine Wissenschaft von ihrer Voraus- setzung, denn ihr Gegenstand ist ihre Voraussetzung, ohne die sie nicht besinnen kann. Sie hat in ihrem Gegenstande die eine Bedingung ihrer Möglichkeit. Aber dass er ist und was er ist, darüber entscheidet sie selbst durch den Process des Erkennens, wie er sich in der Wissenschaft durch ihre Methode vollzieht. Selbst wenn sie ihre Voraussetzung ın ihrem Gegenstande zurücknimmt, kann sie doch nur wieder beginnen mit einer neuen Voraussetzung ihres Gegenstandes, über deren Gültigkeit sie selbst entscheidet. Am Ende muss sein, was im Beginne des Erkennens eine Voraussetzung bildet; die Welt wie sie erkannt wird. Die zweite Reform in der neueren Philosophie betrifft die Logik als Kriterion der Wissenschaften. Sie ist nicht die erste sondern die zweite Reform, denn die erste geht auf die Logik als Organon. Zuerst da die Reform der Wissenschaften begann, war der Blick gerichtet auf die Zukunft, vertrauens- und hoffnungsvoll suchte man neue Methoden des Erkennens zu entdecken für die Lösung der Probleme der Wissen- schaften. Die Geschichte der modernen Wissenschaftsbildung ist eine u: Die Reform der Logik. 137 Geschichte der Entdeckungen neuer Methoden des Erkennens zur Lösung der Probleme der Wissenschaften. Man war des Glaubens und ist mit Recht des Glaubens, dass die Lösung der Probleme, wenn ihre Frag- stellung richtig ist, nur abhängig sei von der Kunst des Denkens, von der Entdeckung neuer Hülftsmittel und Quellen der Erkenntniss. Die Reform, welche die Logik als Organon der Wissenschaften umgestaltet, bezeichnet das Fortschreiten der modernen Wissenschaftsbildung vor Kant wie nach Kant, denn diese Reformen finden sich in allen Richtungen der neueren Philosophie. Die Logik als Kriterion. Einen ganz anderen Charakter hat die Reform der Logik als Kri- terion der Wissenschaften. Alles methodische Denken in der Begriffsbildung wie in der Beweis- führung hat zwei Bedingungen. Das Denken ist nur möglich, wenn Etwas zum Denken gegeben ist. Denn das Denken bringt nichts hervor, son- dern erkennt nur was dem Denken gegeben ist. Die Logik als Organon ist die Wissenschaft von den Formen, wie durch das Denken erkannt wird, was dem Denken gegeben ist. Dies Gegebene ist der Gegenstand : des Denkens, der Inhalt der Wissenschaften. Auch wenn der Gedanke sich selber denkt, wie in der Logik, ist das Denken dem Gedanken ge- geben. Das Denken selber muss sein, um gedacht zu werden. Der Gegenstand des Denkens ist das Sein, welches gedacht wird und worauf sich alle Operationen des Denkens zurück beziehen. Allein wenn dem Gedanken auch ein Inhalt gegeben ist, so kann er diesen freilich in verschiedener Weise formiren und gestalten durch seine Funktionen des Unterscheidens und des Verbindens; Erkenntniss und Wissenschaft entspringt daraus aber erst dann, wenn es Grundsätze giebt für das Verfahren des Denkens, aus deren Befolgung eine geordnete Gedankenwelt entsteht, welche die objektive Welt erkennt. Das Denken, Philos.- histor. Kl. 1874. 18 DB \ HArRMS: welches erkennen und wissen will, ist nicht möglich ohne einen Gegen- stand und ohne Grundsätze für sein Verfahren. : Wie dem Denken ein Gegenstand gegeben wird, welche Grund- sätze es hat, woher dieselben stammen, und welche Gültigkeit sie besitzen, hiervon handelt die Logik als Kriterion. Die Logik als Kriterion bedingt daher die Logik als Organon. Das Verfahren im Denken und die Grund- sätze zur Beurtheilung seiner Ergebnisse, des Erkenntnisswerthes seiner Formen, bilden erst zusammen eine Logik. Eine Kunst des Denkens ist auch in jeder Dichtung, in jedem Roman enthalten, aber Niemand be- urtbeilt ihn durch die Logik, sondern nach den Regeln der Aesthetik. - Die Grundsätze, welche die Kriterien des Denkens sind, befinden sieh auch in dem gemeinen Bewusstsein des gesunden Menschenverstandes, aber von Logik ist erst da die Rede, wo die Kunst des Denkens sich findet, welches Wissenschaften bildet. Organon und Kriterion zusammen bilden - eine Logik, aber weder das eine noch das andere für sich ist ‚eine Logik. Die Reform der Logik als Kriterion überschreitet völlig den Ge- dankenkreis, worin sich die formale Logik als eine empirische Wissen- schaft bewegt, wesshalb sie auch gegen diese Reform vor Allem ab- wehrend sich zu verhalten versucht, da sie direkt zur Metaphysik oder zur Verbindung der Logik mit der Metaphysik führt. Denn die Meta- physik handelt von dem Gegenstande des Denkens und den Grundsätzen, wonach die Wahrheit des Denkens beurtheilt wird. Diese Grundsätze haben ins Gesammt eine metaphysiche Bedeutung, da sie die Realität und die Gültigkeit des Gedankens betreffen. Denn die Gültigkeit eines Gedankens besteht nicht darin, dass er gedacht wird, sondern in der Wirklichkeit des Gedachten ausser dem Denken, oder dass durch ihn der Gegenstand erkannt wird wie er ist. Vor der Metaphysik hat. aber die formale Logik eine noch grössere Aversion als irgend eine andere empirische Wissenschaft, obwohl sie sich selbst zur Philosophie rechnet. Ohne die erste Philosophie, die Metaphysik, giebt es aber keine zweite oder überall keine Philosophie. Die formale Logik aber will die Formenlehre des Denkens sein unabhängig von aller Metaphysik, und verweist als eine Propädeutik zur Philosophie nur auf eine Metaphysik ausser sich. Diese Metaphysik ausser der Logik, welche umgekehrt unabhängig sein will von der Formenlehre Die Reform der Logik. 139 des Denkens, ist die dogmatische Metaphysik, selbst nur eine Art der Metaphysik. Formale Logik und dogmatische Metaphysik gehören zu- sammen, sie ruhen beide zugleich auf der Trennung und Scheidung des Denkens vom Sein, oder der Form des Denkens von dem Gegenstande des Denkens. Die Schriften der neueren Philosophie über den menschlichen Ver- stand, über die Wahrheit und die Gewissheit der Erkenntniss von Locke und Hume, Spinoza und Leibniz, Malebranche und Condillae, enthalten eine Verbindung der Logik und der Metaphysik, denn eine Erkenntniss- lehre ist ohne ihre Verbindung nicht möglich wie vor Allen Kants trans- cendentale Logik in seiner Kritik der reinen Vernunft zeigt, welche die Formen des Denkens untersucht wiefern dadurch die Gegenstände erkannt werden, oder in Beziehung auf den Ursprung von Begriffen, welche sich auf die Gegenstände beziehen. Denn die Logik als Kriterion der Wissen- schaften, womit diese Werke der neueren Philosophie sich beschäftigen, hat die Metaphysik nicht ausser sich sondern in sich, und nur diese Metaphysik und Logik ist die der neueren Philosophie. Philosophia prima continens principia usus intelleetus puri est metaphysica. (Kant. S. W. Ausgabe von Rosenkranz I S. 313. zweite Ausgabe von Hartenstem II S. 402). Die formale Logik und die dogmatische Metaphysik stammen beide zusammen aus der scholastischen Philosophie oder dem mittelalterlichen Aristotelismus, der die schon von dem Aristoteles vorbereitete Scheidung der Logik von der Metaphysik zur Herrschaft gebracht hat. Beide wür- den schwerlich wieder. lebendig gewörden sein, wenn nicht Wolf diesen Scholasticismus in seinem Lehrgebäude fixirt hätte, das indess auch gegen- wärtig noch Vielen der leuchtende Stern ihres Denkens ist, die, wenn sie auch an der Metaphysik verzweifeln, um so mehr doch glauben die scholastische Logik als den Inbegriff der Weltweisheit empfehlen zu müssen. Die Werke der neueren Philosophie über den Verstand und die Vernunft vor und nach Locke, denn es giebt solche Untersuchungen schon vor Locke ja selbst vor Bacon und Cartesius bei Campanella und Nicolaus von Cusa, dem ersten selbständigen Denker der neueren Philo- sophie, beschäftigen sich mit der Frage nach der Möglichkeit der Meta- . 1 140 HARMS: physik d.h. der Wahrheit und der Gewissheit der menschlichen Erkennt- niss, wofür alles Denken ein Mittel ist. Eine Untersuchung über die Möglichkeit der Metaphysik oder der ersten Philosophie ist selbst nicht möglich ohne Metaphysik, ohne erste Philosophie. Ihre Polemik ist nur gerichtet gegen eine Art der Metaphysik, gegen die dogmatische Metaphysik, welche sie reformiren d.h. mit der Logik, der Vernunft- und der Verstandeslehre, wie sie auch genannt worden ist, verbinden wollen. Um zu wissen was die Dinge sind, müssen wir wissen, wie der Verstand oder die Vernunft denkt, denn das Sein kann nur als Gegenstand des Den- kens erkannt werden. Die genannten Schriften forschen nach den Grund- sätzen zur Beurtheilung von der Wahrheit des Denkens und wie dem Den- ken ein Gegenstand gegeben wird, und enthalten eine Reform der Logik als Kriterion der Wissenschaften, ohne die es keine Logik als Organon giebt. Es ist ein grosses nicht hinreichend erkanntes Verdienst Kants, dass er den Zusammenhang nachgewiesen hat zwischen den ontologischen Begriffen und den metaphysischen Ideen der Vernunft mit ihren logi- schen, methodischen und systematischen Verfahren. Was erkannt wird und wie erkannt wird, Metaphysik und Logik gehören zusammen, und wie die eine ist und sich verändert, ist und verändert sich die andere. Jede gegebene Logik enthält daher die Induktion einer Ontologie, und jede gegebene Ontologie involvirt eine entsprechende Logik. (Abhandlun- gen zur systematischen Philosophie S. 105). Die Schriften über den menschlichen Verstand in der Philosophie vor Kant verweisen auf diesen Zusammenhang und suchen ihn, aber erst Kant war der Mann, der ent- deckte, was jene suchten. Er hat die Metaphysik in der Logik und die Logik in der Metaphysik entdeckt. Auch die formale Logik nimmt an, dass alles Denken durch et- was demselben Gegebenes bedingt ist. Dasselbe soll aber nach ihrer Meinung bestehen in Begriffen, welche für sie nur benannte Vorstellun- sen sind. Alle Vorstellungen sind aber nur ein secundär Gegebenes. Denn von dem Vorstellen gilt dasselbe wie vom Denken, es muss, wenn es stattfinden oder möglich soll, demselben etwas gegeben sein, was selber keine Vorstellung ist. Alle Begriffe und Vorstellungen werden ausser- dem vom Denken selbst gebildet, denn es giebt nicht bloss Methode der Beweisführung, sondern auch der Begriffsbildung. Die Logik, welche von Die Reform der Logık. 141 der Beweisführung wie von der Begriffsbildung der Wissenschaften handelt, kann nicht lehren, dass das Gegebene des Denkens in Vorstellungen und Begriffen bestehe, da sie insgesammt Bildungen des Denkens sind. Das Gegebene des Denkens ist der Gegenstand des Denkens, der vorgestellt und unter Umständen auch verstanden und begriffen wird. Auf der Lehre der formalen Logik, dass das Gegebene des Denkens nur in Vor- stellungen bestehe, ruht der vulgäre Idealismus, der an die Vielrednerei der griechischen Sophistik erinnert. Gegeben ist der Gegenstand dem Denken ursprünglich in der Anschauung, und die Logik ist die Wissenschaft von den Formen des Denkens, wodurch erkannt wird, was ursprünglich angeschauet worden ist. Die Anschauung ist der Anfangsgrund des Denkens. Alle Vorstel- lungen sind nur Copien von Anschauungen, und alle Begriffe werden durch das Denken aus Vorstellungen gebildet. Wenn dem Denken ein Anschauen vorhergeht und es dadurch bedingt ist, so kann auch die Logik keine richtige Auffassung vom Den- ken geben, wenn sie nicht selbst dies Verhältniss von Denken und An- schauen untersucht und bestimmt. Allein die formale Logik handelt nicht davon, sondern verweist nur für diesen Punkt auf die dogmatische Meta- physik und Psychologie, da sie sich mit fremden Lehren zu verunreinigen fürchtet. In der dogmatischen Metaphysik und Psychologie sucht man aber vergeblich nach Aufklärung, denn sie verweisen andrerseits für das Denken auf die Logik. Diese von altersher geschiedenen Disciplinen, die wie Zünfte auf ihre Privilegien stolz sind, treiben ein neckisches Spiel, da sie im Kreislaufe auf einer verweisen bei der Lösung ihrer eignen Probleme. Metaphysik und Psychologie ausserhalb der Logik können aber auch das Problem der Logik nicht lösen, denn nur die Logik selbst kann be- stimmen, wie alles Denken in der Anschauung einen Anfangsgrund hat und dadurch bedinst ist. Sie findet erst einen richtigen Begriff vom Denken, wenn sie dieses Problem löst. Daher geht auch in der Kritik der reinen Vernunft der transcendentalen Logik vorher die transcenden- tale Aesthetik, wodurch ein bestimmter Begriff vom Denken gewonnen wird. Dasselbe ist der Fall in den Schriften der neueren Philosophie über den menschlichen Verstand, welche eine Reform der Logik enthalten und den Begriff des Denkens nach seiner Stellung zur Anschauung bestimmen. 142 | Harms: - Alle Erkenntniss kann in drei Elemente zerlegt werden in ein lo- gisches, metaphysisches und psychologisches, oder was dasselbe ist, in ein empirisches Element, und jede Erkenntniss kann nach diesen Elementen untersucht und betrachtet werden. „Jede Wissenschaft hat ein logisches Element in ihrer Form, ein metaphysisches oder ontologisches in ihrem Gegenstande, und ein psychologisches in der Erfahrung, da alle Erfahrung ein Erlebniss der Seele ist. (Abhandlungen zur systematischen Philoso- phie -S. 98). Allein es ist nicht nur durchaus zweifelhaft, ob diese Ele- mente künstlich von einander geschieden und in isolirter Betrachtung aufgefasst, auch eine Wissenschaft konstituiren und wenn sie da sind, ob sie irgend eine befriedigende Auffassung und Erklärung zu geben ver- mögen. Gewiss aber ist es, dass, wenn auch alle Erkenntnisse in diese. Elemente sich auflösen lassen, eine Untersuchung über den Begriff der Wissenschaft, über ihr Problem und wie es gelöst werden kann, über ihr Vermögen einen Gegenstand zu erkennen, über die Gewissheit und die Wahrheit der Erkenntniss, wofür alles Denken. ein Mittel ıst, nicht anders möglich ist, als durch eine Verbindung dieser Elemente. Diese Verbindung von Logik und Metaphysik und beider mit der Psychologie oder vielmehr mit der Erfahrung gehört ebenso zum Wesen der neueren Philosophie wie die Reform der Logik, die nur in dieser Verbindung be- wirkt werden kann. Wenn von einer Verbindung der Logik mit der Metaphysik ge- sprochen wird, denken Viele nur an Hegels Logik. Sie ist aber nur ein Beispiel dieser Verbindung; die abhängig ist von der Erklärung des Be- griffes der Wissenschaft und des Erkennens, woraus sie entspringt. Wie der Begriff des Erkennens und der Wissenschaft erklärt wird, so wird die Verbindung von Logik und Metaphysik bestimmt. Die Reform der Logik in der neueren Philosophie ist fortgeschrit- ten unabhängig von der überlieferten Eintheilung der Philosophie in eine formale Logik, eine dogmatische Metaphysik und eine empirische Psychologie. Die Reform der Logik ist trotz dieser Scheidung unter- nommen und fortgeführt worden. Diese ehemaligen Diseiplinen der Phi- losophie sind nur noch Antiquitäten. Sie haben für die Gegenwart ein gelehrtes, aber nicht mehr ein lebendiges wissenschaftliches Interesse. Es ist daher auch ein ganz nutzloser Streit, zu welchem Theile der ehemalı- Die Reform der Logik. 143 gen Systematik der Philosophie die Untersuchungen über den mensch- lichen Verstand und die Kritik der reinen Vernunft gehören, denn diese Systematik dient weder zur Auffassung, noch viel weniger aber zur Be- urtheilung der neueren Philosophie. Der ehemaligen Systematik der Philosophie folgt Herbart. Er zerlest alle Erkenntniss in die genannten drei Elemente, und betrachtet jedes Element isolirt für sich in einer besonderen Disciplin. Ihre Schei- dung macht die Erkenntniss ihrer Verbindung und ihres Zusammenhan- ges unmöglich. Auch seine Philosophie ist ‘wie die Sehellingsche und die Hegelsche ein wissentlicher Dogmatismus, nachdem durch Kant ein für allemal erkannt worden ist, dass die Philosophie ihrem Begriffe nach kritische Philosophie ist. Diese zerlegt die Erkenntniss in ihr Elemente um ihren Zusammenhang zu verstehen und zu begreifen. Nicht durch die Scheidung sondern durch die Verbindung der Elemente kann die Konstitution der Körper, und ebenso das Wesen der Erkenntniss und der Wissenschaft begreiflich werden. Die Zerlegung der Erkenntniss in ihre Elemente ist das Mittel, ihre Verbindung‘ aber die Bedingung für die kri- tische Philosophie. Die formale Logik und die dogmatische Metaphysik ruhen auf derselben Trennung und Scheidung der Elemente des Erkennens, des Seins vom Denken oder der Form von dem Gegenstande des Denkens. Wenn diese Zerlegung nicht bloss eine willkürliche Operation des Den- kens und ein unglücklicher Einfall sein soll, so kann ihre Nothwendigkeit und ihre Begründung nur aus einer Untersuchung über die Form und den Gegenstand des Denkens zumal d. h. aus einer Verbindung von Logik und Metaphysik entspringen. Ob eine solche Scheidung von Den- ken und Sein, worauf die formale Logik und die dogmatische Metaphysik sich gründen, grundlos oder berechtigt ist, können sie selber nicht be- weisen, sie ist in beiden nur eine willkürliche Annahme. Niemand ver- mag über die Verbindung und über die Scheidung von Denken und Sein eine begründete Annahme zu machen als durch eine Verbindung von Logik und Metaphysik. Ob Denken und Sein dasselbe sind oder nicht, und wie sie verschieden sind, entweder so dass ihre Übereinstimmung möglich oder unmöglich ist, kann nicht anders als durch eine Wissen- ME Re Hanns: schaft, welche vom Denken und Sein zumal handelt, untersucht und bes ° = stimmt werden. z Der platonischen wie auch der aristotelischen Logik liegt die An- nahme zu Grunde, dass wahr der Gedanke ist, der seinen Gegenstand darstellt oder erkennt wie er ist. Beide Aristoteles und Platon, haben keine andere als die metaphysische oder die reale Wahrheit gekannt, deren Elemente das Sein und der Gedanke sind. Keine Wahrheit ohne Sein. Das Denken hat für sich keine Wahrheit, wenn es nicht denkt, wie es ist, und das Sein hat keme Wahrheit, wenn es nicht gedacht wer- den kann. Dieser Begriff ist das ursprüngliche Kriterion der Logik, ihr erster Grundsatz, wonach alles Denken im Einzelnen beurtheilt wird, und das Postulat aller Wissenschaften, welche nur erkennen, indem sie ihr Ideal realisiren. Das Sein ist das metaphysische, das Denken das logı- sche Element in dem Begriffe der Wahrheit, worin ihre Übereinstimmung gedacht wird, die eine Forderung, aber keine Thatsache ist, die sich von selbst versteht. Ihre Untersuchung ist die Aufgabe der Philosophie, welche sie nur durch eine Verbindung von Logik und Metaphysik lösen kann. Die Logik als Kriterion ist daher ohne eine Metaphysik in der Logik nicht möglich. (Prolegomena zur Philosophie, über den Begriff der Wahrheit 5. 1355—181). Wenn aber beide getrennt werden in eine formale Logik, und eine dogmatische Metaphysik, so wird es nothwendig anzunehmen, dass es nicht Eine Wahrheit, sondern zwei Arten von Wahrheiten giebt, eine s. g. lo- gische, und eine s. g. davon verschiedene metaphysische. Das eine ist die Wahrheit des Seins für sich, wovon die dogmatische Metaphysik handeln will, und das andere die Wahrheit des Denkens für sich, wovon die for- male Logik handelt. Diese Begriffe, wenn ihre Worte auch in der Philosophie sehr ge- läufigt sind, halten wir nur für benannte Vorstellungen, und was in ihnen gedacht wird, jene beide Arten von Wahrheiten, die kunstvolle Erfin- dungen dieser Disciplinen der Philosophie sind, nicht für Wahrheiten, sondern nur für räthselhafte Begriffe. Die dogmatische Metaphysik, eime sonst sehr nüchterne Wissen- schaft, wird doch durch ihre s. g. Wahrheit des Seins für sich, zu einem Mystieismus verleitet, indem sie eine Wissenschaft vom Sein sucht, das Die Reform der Logik. 145 nicht Gegenstand des Gedankens ist, welche. wir für unmöglich halten, da die Metaphysik nur die Wissenschaft von dem Sein ist, welches Gegen- stand des Gedankens ist. Denn die Metaphysik ist nicht die Formen- lehre, sondern die Erkenntnisslehre des Seins. Die Formen des Seins sind die Formen, wie das Sein durch den Gedanken erkannt wird. Das Sein, welches es an sich hat, dass es nicht gedacht und nicht durch den Gedanken erkannt werden kann, ist die unergründliche Tiefe der Gnosti- ker, die nur im Schweigen gewusst werden kann, das wir brechen müssen, um das Sein zu erkennen, welches der Gegenstand des Gedankens ist und dessen Wahrheit darın besteht, dass es gedacht und erkannt wird. Die Wahrheit des Seins für sich, worauf die dogmatische Metaphysik ruht, können wir nur als einen räthselhaften Begriff, nicht aber als den Grund einer Wissenschaft anerkennen. Nicht sine notione sondern praeter no- tionem ist das Sein, denn sine notione ist nichts, nicht einmal das Nichts. Noch räthselhafter erscheint uns die logische oder die formale Wahrheit, denn verwunderlich bleibt es doch, dass es zwei Arten von Wahrheiten, formale und reale, metaphysische und logische Wahrheit geben soll. Wenn es aber keine formale Wahrheit geben sollte, so würde es auch keine Wissenschaft geben können, welche sich auf ihrer Annahme gründet. Jede Wissenschaft ist eine Verbindung von Erkenntnissen mit ein- ander zu einem Ganzen, oder zu einer Einheit. Alle Methoden der Be- griffsbildung und der Beweisführung haben zum Zweck ein Ganzes von Erkenntnissen, oder eine Wissenschaft zu bilden. Die Verbindung einer Erkenntniss mit der anderen kann man die formale Wahrheit nennen als Bedingung von der Möglichkeit einer Wissenschaft. Aber diese formale Wahrheit hat zu ihrer Voraussetzung die metaphysische Wahrheit, oder dass es Erkenntnisse sind, welche in einer Wissenschaft mit einander sich zu einer Einheit verbinden lassen. In der That ist auch die Übereinstim- mung der Erkenntnisse mit einander, wodurch sie eine Wissenschaft bil- den, zugleich ihre Übereinstimmung mit dem Gegenstande der Wissen- schaft, der dadurch vollständig erkannt wird. Denn alle Erkenntnisse einer Wissenschaft beziehen sich auf denselben Gegenstand. Die Identität des Gegenstandes bedingt ihre Einheit. Wäre in den Gegenständen keine Identität, würde es auch keine Wissenschaft geben. Philos.-histor. Kl. 1874. 19 146 Harms: In derselben Weise kann man reale und formale Wahrheit in der Sprache unterscheiden. Die formale ist die Wahrheit des Satzes in der Übereinstimmung von Subjekt und Prädikat, die reale die Wahrheit des Wortes in seiner Bedeutung. Die formale Wahrheit des Satzes ist aber bedingt durch die reale des Wortes, denn eine Verbindung von sinn- losen Wörtern bildet keinen verständlichen Satz. Jeder Satz kann auch betrachtet werden als Ein Wort, sofern seine Bestandtheile einen und denselben Gegenstand denken, und er besitzt daher dieselbe reale Wahr- heit wie das Wort. Nicht in der Zweiheit seiner Bestandtheile, sondern in der Einheit seines Gedankens besteht sein Wesen. In den einverleiben- den Sprachen ist auch die Satzbildung nur eine Wortbildung. Die formale Wahrheit aber, worauf die Logik als eine von aller Philosophie oder Metaphysik unabhängige und gründliche Wissenschaft sich basirt, ist anderer Art. Denn ihre formale Wahrheiten sollen mög- lich sein oder stattfinden, auch wenn es keine metaphysische Wahrheit giebt, auch wenn die Wissenschaften nicht aus Erkenntnissen, sondern aus blossen Gedanken bestehen. Denn diese Wahrheiten sollen unabhängig seien von allem Sein und aller Wirklichkeit, und bestehen in blossen Denkbarkeiten oder Posibilitäten, wovon sogar Einige meinen, dass sie als ein Reich der Möglichkeiten allem Wirklichen vorhergehen und zu Grunde liegen. Diese formale Wahrheit ist die Wahrheit der Form in der Verbindung blosser Gedanken mit einander, die beurtheilt werde nach dem Grundsatze des Wiederspruchs, den die formale Logik aber auch zu einer leeren Formel gemacht hat, während er ursprünglich wie alle Gründsätze, wonach über die Wahrheit des Denken geurtheilt wird, eine metaphysische Bedeutung hat. Erkenntniss, sagt man mit Recht, besteht im Urtheil. Urtheilen heisst eine Erkenntniss ertheilen. Die Erkenntniss oder das Urtheil ist eine Entscheidung über das Sein und die Wirklichkeit des Gedachten, ob dass Vorgestellte in oder ausser der Vorstellung wirklich ist. Die Formen des Urtheils sind die Formen der Setzung des gedachten Gegen- standes. Ein Urtheil ist nicht möglich ohne die Anwendung und den Ge- brauch von dem Begriffe des Seins, und zwar von dem Gedachten, denn dieser Begriff gehört nicht zur Kategorie der Qualität, und auch nicht zur Kategorie der Relation, sondern zur Kategorie der Modalität. Mög- Die Reform der Logık. 147 lich ist nur ein Sein des Gedachten, denn über das Nicht-Vorgestellte giebt es kein Urtheil, und wenn das Sein nicht von dem Gedachten ge- braucht werden kann, kann es nur vom Nichts gelten. Es würde dann im ganzen Umkreise des menschlichen Wissens nichts geben, wovon ge- sagt werden kann, dass es ist. Ob das Gedachte das Ich oder das Nicht-Ich ist begründet keine Differenz in dem Gebrauche dieses mo- dalen Begriffes. Der Begriff des Seins kann nur vor dem Vorgestellten und dem Gedachten ausserdem aber überall nicht angewandt werden. Das Sein ist ein verborgener Bestandtheil in allen Verbis, oder das Wort, mit dessen Hülfe jedes andere Wort zu einem Verbum ge- macht werden kann. Jedes Verbum sobald wir es in einem Satze ge- brauchen, enthält eine Behauptung über die Existenzform, die Wirklich- keit und die Wirksamkeit eines Subjektes. In jedem Satze, wodurch eine Erkenntniss ertheilt wird, ist eine Metaphysik enthalten durch den Ge- brauch, der darın gemacht wird von dem Begriffe des Seins. Ohne eine Metaphysik keine Erkenntniss, kein Urtheil, kein Satz einer verständlichen Rede, einer vernünftigen Sprache. Um die formale Wahrheit der formalen Logik zu finden ist die Kunst emer gewaltsamen Abstraction Föthwendig, denn es ist dazu noth- wendig, dass wir von aller Beziehung des Denkens auf das Sein, des Gedankens auf seinen Gegenstand- von aller Erkenntniss und von allem Urtheile, wie wir diesen Begriff so eben bestimmt haben, absehen. Daher hat die formale Logik aus ihrem Denken den Begriff des Seins eliminirt, indem sie annimmt Sein heisse nur Nominare oder Copulare oder Valere oder Cogitare, denn alle diese Verba hat sie zum Ausdrucke ihrer Mei- nung gemacht. Für sie ist das Sein, denn auch für sie ist die Noth- wendigkeit vorhanden diesen Begriff zu gebrauchen, nur eine Verbindungs- form des Denkens, für sie ist Sein Cogitare. Sie würde in einen völlig bodenlosen Idealismus verfallen, wenn sie nicht in ihrem Bewusstsein sich begrenzt wüsste durch eine Welt des Sein ausser sich, oder dadurch dass sie sich in Coordination befindet mit der dogmatischen Metaphysik, die ihr nothwendiges Ergänzungsstück ist, wesshalb sie sich stetig darauf beruft als auf ein Heilmittel. Sie kennt ausser sich nur das blinde Sein der dogmatischen Metaphysik, das Sein sine notione. 1 148 HARMS: Wie die formale Logik den Begriff des Seins in ihren Denken ver- tilgt und das Wort doch gebraucht, so hebt sie auch den Begriff des Urtheils auf und substituirt dafür etwas, was sıe auch ein Urtheil nennt, es aber nicht ist, da darin der Begriff des Seins fehlt. Denn nach ihrer Meinung ist das Urtheil nur eine Verbindung oder eine Scheidung zweier Begriffe, ohne alle Entscheidung über das Sein und die Wirklichkeit des darin Gedachten. Diese Aufhebung des Urtheils oder diese Zurückhaltung von jeglichem wirklichen Urtheile ist der Skeptieismus der formalen Logik wozu sie verleitet. Ihr Skepticismus wird aber wie ihr Idealismus durch die Metaphysik neben ihr, welche sie verehrt, wenn auch nicht aufgehoben so doch eingeschränkt, durch den blinden Realismus und Dogmatismus dieser Metaphysik. Die Annahme einer formalen und einer realen, einer logischen und einer metaphysischen Wahrheit gehört der neueren Zeit an, der Philosophie der neueuropäischen Völker, aber nicht der alten, da sowohl Platon als auch Aristoteles nur Eine Wahrheit, die metaphysische, kennen. In der formalen Logik liegt der erste Ursprung und Anlass des formalen Idealismus, und in der dogmatischen Metaphysik der erste Anlass und Ursprung der blinden Realismus in der neueren Philosophie. Beide gehen neben einander her und sind nicht ohne einander. In dem formalen Idealismus bleibt immer wenn auch in unendlicher Entfernung die ihn - begleitende Annahme eines blinden Seins; und in dem blinden Realismus der dogmatischen Metaphysik ebenso ein ihn begleitender formaler Idealis- mus. In den einzelnen Systemen der neueren Philosophie haben diese Ansichten ihre besondere Begründung, allein ihr Auftreten in der Ge- schichte der Philosophie der neueuropäischen Völker in und nach dem Mittelalter hat einen allgemeinen Grund unabhängig von den einzelnen Systemen in der allgemeinen Tradition der formalen Logik und der dog- matischen Metaphysik seit ihrer Bildung in der mittelalterlichen Philoso- phie. Beide sind Traditionen, welche das Denken beherrschen und oft wider Wissen und Willen in der Bildung der besonderen Systeme der Philosophie wirken. Das blinde Sein ist die Verneinnung von allem Den- ken, ohne welche als dem Denken selbst anhaftend (das Nicht-Ich Fichtes und das Nichts Hegels) der Idealismus nicht zu einem Systeme sich aus- bilden kann. Die formale Wahrheit ist für sich ein Skeptieismus, den | | Die Reform der Logik. 149 die dogmatische Metaphysik, indem sie sich konstituirt, bloss ignorirt aber nicht überwindet. Sie ist ein Glaube aus Verweiflung, ein Dosma- tiısmus, der neben sich ein Gebiet hat, wo er in der blossen Formalität des Denkens sich ergehen kann. (Prolegomena zur Philosophie, über den skeptischen Realismus und den dogmatischen Idealismus S. 160 u. f.). Die Erhaltung und Wiederherstellung der formalen Logik, die der Bil- dung der modernen Wissenschaft widerstreitet und nur für Schulzwecke als Nothmittel für die, welche sonst keine Philosophie kennen und an- erkennen, betrieben wird, ıst nıcht ohne Nachtheil, da sie zu Vorurtheilen verleitet, wodurch Einseitigkeiten begünstigt werden. Die Urtheile der formalen Logik, welche keine sind, nannte Kant analytische Urtheile, das Urtheil, welches wir allein als ein Urtheil aner- kennen, nannte er das synthetische Urtheil. Auf ihrer berechtigten Unter- scheidung ruht der Kriticismus Kants. Die nachkantische Philosophie hat den Kritieismus Kants überschritten, indem sie seine Unterschei- dung der analytischen und synthetischen Urtheile nicht anerkannte und meinte alle Urtheile seien sich gleich, ebenso sehr analytısch als synthe- tisch d. h. Urtheile und keine Urtheile. Aus der Aufhebung dieser Unter- scheidung, woraus Kants Reform der Logik entspringt, ist das blosse lo- gische Philosophiren der nachkantischen Speculationen entstanden, die auch meinte Sein sei Cogitare. Es entsteht daraus eine blosse, urtheils- lose, Begriffsphilosophie, die das Sein nur kennt als ein Copulare von Oo Wäre diese Logik consequent, müsste sie alle Verba aus ihrem Begriffen. Sie hat unendlich gespielt mit der Copula als dem Sein. Denken entfernen, da das Sein ein verborgener Bestandtheil in allen Ver- bis ist, oder sie müsste auch alle Verba nur auffassen als ein Copulare von Nominibus, sie müsste zuletzt nur reden und denken in Nomina oder blossen Begriffen mit dem Zeichen der Gleichheit. Eine Verbindung von Begriffen ergiebt niemals ein Urtheil, oder wie Kant sagt, ein synthetisches Urtheil, sondern nur einen Begriff. Ein Urtheil oder ein synthetisches Urtheil ist aus blossen Begriffen unmög- lich, blosse Nomina bilden keinen Satz. Um zu urtheilen (synthetisch) muss ich den Begriff überschreiten, aus dem Begriffe heraustreten d.h. eine Anschauung, wodurch dem Denken ein Gegenstand gegeben wird, mit dem Begriffe verbinden. Das Verbum, die Anschauung, muss zum 4 g' . s > er RE DR RZ, Be ch NR REF ae 1@ ? Ya N 150 HARrMms: » Normen, dem Begriffe hinzukommen, wenn ein Urtheil, ein Satz ent- stehen soll, denn das Verbum, im Satze gebraucht, bezeichnet die Existenzform, die Wirklichkeit und Wirksamkeit des Subjektes, welche nicht aus blossen Begriffen, sondern nur vermittelst der Anschauung im Urtheile erkannt wird. (Der Anthropologismus in der Entwicklung der Philosophie seit Kant. S. 221). Die Worte: Kind krank, besagen nicht, ob das Kind krank ist oder nicht ist, ob es krank war oder nicht war, sein wird oder nicht sein wird. Alle Begriffe sind wie alle Nomina nur Probleme und Hypothesen des Denkens, deren Entscheidung mit Hülfe der Anschauung erst ein Ur- theil, ein synthetisches Urtheil ergiebt. Die Begriffsphilosophie scheidet und verbindet Begriffe mit einander ins Unendliche, was sie auch urtheilen nennt, aber kein Urtheil ist, wodurch eine Erkenntniss ertheilt wird. Blosse Nomina bilden keinen Satz in den indo-germanischen Spra- chen. In den semitischen Sprachen können auch Nomina für sich einen Satz bilden, und man unterscheidet daher Nominal- und Verbal-Sätze. Die Nominal-Sätze sind gleich den analytischen, die Verbalsätze gleich den synthetischen Urtheilen. Nomimal-Sätze sind Definitionen, wodurch der Inhalt eines Begriffes dargestellt wird. Verbal-Sätze sind Urtheile, wodurch als wirklich erkannt wird, was in dem Umfange eines Begriffes als ein Mögliches gedacht wird. Die Erfüllung von dem Umfange eines Begriffes kann nicht aus ihm selbst, sondern nur vermittelst einer An- schauung erkannt werden. (Prolegomena zur Philosophie S. 125). In den einsylbigischen Sprachen wie im Chinesischen giebt es keine Redetheile, sondern jedes Wort kann Nomen und Verbum sein. Der Satz ist an sich nur die Ordnung der Gedanken, woraus auch ur- sprünglich die Verschiedenheit der Redetheile und Wortarten entstanden ist. Die Ordnung der Gedanken ist das Mittel der Satzbildung, welche daher auch an sich möglich ist ohne im Voraus bestimmte Wortarten und Redetheile, die doch selbst erst daraus entstanden sind. Theile der Rede sind sie aus und in dem Ganzen, das Ganze ist die Ordnung der Gedanken als die Norm für das Verständniss eines jeden Satzes. Die Ordnung ist entweder die Gleichstellung oder die Subordina- tion der beiden Bestandtheile, in deren Verbindung der Satz, die Einheit seines Gedankens, besteht. Die Gleichstellung ist das Wesen des Nominal- sh ee Die Reform der Logik. 151 Satzes, der Definition, des analytischen Urtheils, die Unterordnung des Prädikates unter das Subjekt der Wesen des Verbal-Satzes, des Urtheils, des synthetischen Urtheils. Die s. g. Unterordnung des Subjektes unter das Prädikat ist nur eine unbestimmte Gleichstellung. Beides ist/\auch möglich in den einsylbigen Sprachen, ‚ohne dass an den Worten dafür ein Kennzeichen ist. Der Satz ist die Ordnung der Gedanken, ob_diese an seinen Theilen, woraus er besteht, bezeichnet ist oder nicht, und wie verschieden auch die Sprachen verfahren mögen dieselbe zu bezeichnen. In der That besitzt jede Sprache die Mittel den Gedanken zur Darstel- lung zu bringen, sie machen nur verschiedene Anforderungen an das denkende Subjekt, das Verständniss des mitgetheilten Gedankens zu ge- winnen. Für die Logik sind alle Sprachen gleich, was die eine kann, vermag auch die andere, wenn auch ihr Verfahren ein verschiedenes ist und dasselbe dem denkenden Subjekte das Denken schwerer oder leichter macht. Die Sprache ist zugleich Organ und Symbol des Gedankens, und wie sie das eine ist, so ist sie das andere. Das Nomen als Subjekt ist die Bedingung möglicher Prädikate, das Verbum als Prädikat das Erkenntnissmittel für das Subjekt. Die Subjekte werden aus den Prädikaten erkannt, für die Prädikate aber sind die Subjekte die Bestimmungsgründe. Ist das Prädikat nur nominal wie in den Definitionen, den analytischen Urtheilen, den Nominalsätzen, so fehlt das Erkenntnissmittel für das Subjekt im Verbum. Das Verbum ist das Wort der Wahrnehmung, das Nomen das Wort des Begriffes, ohne ihre Verbindung, die Coincidenz eines Begriffes mit einer Anschau- ung, ist keine wirkliche Erkenntniss da, kein synthetisches Urtheil. Da- her sind die Nominal-Sätze, die analytischen Urtheile, die Definitionen nur wie ein Begriff. Das Verbum ist wie die Wahrnehmung für sich unbestimmt, bestimmt ist es erst durch die Verbindung mit dem Nomen, dem Begriffe, auch wenn es dies in sich selber mitbezeichnet, wo es für sich einen Satz bildet, hat es diese Bestimmtheit nicht durch sich, son- dern durch seine Verbindung mit dem Nomen, dem Begriffe. So wenig wie Nomina, bilden Verba für sich einen Satz; jene nicht, weil sie für sich ohne Erkenntnissmittel sind; diese nicht, weil sie für sich unbestimmt sind, erst die Verbindung von Nomen und Verbum, Begriff und Wahr- nehmung oder Anschauung bildet eine Erkenntniss, und die Art ihrer Ver- 152 HARMS: bindung begründet die Verschiedenheit der Erkenntnisse. (Prolesomena zur Philosophie S. 954 f. Abhandlungen zur systematischen Philosophie S. 184). Die Logik handelt von den Formen des Denkens, aber nicht der Sprache, oder des wörtlichen Denkens. Die Formen des Denkens sind universal, die der Sprache national. Sie sind stets eine wie grosse Ver- breitung eine Sprache auch haben mag, particular im Verhältniss zu den Formen des Denkens, welche an sich dieselben sein müssen in aller Ver- schiedenheit der Sprachen. Sie können nur desshalb durch einander ver- standen werden, weil allen Sprachen ein gleiches universales Bewusstsein, gleiche Formen des Denkens zu Grunde liegen. Finden kann die Logik diese Formen nur, wenn sie jede Sprache in ihren Formen nur als eine Exemplifikation von den Formen des Denkens auffasst. Daher können die Formen des Denkens und die Formen der Sprache niemals völlig congruent sein, es bleibt vielmehr immer eine Incommensurabilität zwischen beiden bestehen. Die allgemeine Sprache ist das Denken selbst, und die Logik die allgemeine Grammatik. Die erste Ordnung aller Gedanken, wodurch die Satzbildung in allen Sprachen, die Möglichkeit eines jeden Verständnisses bedingt ist, ist die des Seins und des Denkens, in ihrer Differenz und ihrer Über- einstimmung, welche im Begriffe der Wahrheit gedacht wird. Daher giebt es keinen Satz, keine Erkenntniss, kein Urtheil ohne das: Ist; und kein Urtheil, keine Erkenntniss, keinen Satz ohne das: Ich denke. Denn mög- lich ist nur ein Sein des Gedachten. Die Consequenz erstreckt sich wie ein alter Grundsatz lehrt von dem Scire auf das Esse. Aber es giebt keine Folgerung von dem Mangel des Erkennens auf das Sein, von dem Nichtgedachten, Nicht-Vorgestellten auf ein Sein. Der Gedanke setzt Sein entweder als seine That, oder als seine Bedingung und Voraussetzung, da kein Denken möglich ist, wenn nichts zum Denken gegeben ist. Das Nomen ist der Gedanke, das Verbum das Sein, und ihre Verbindung die Wahrheit des Satzes, des Urtheils, der Erkentniss.. Die Wahrheit ist nur in der Übereinstimmung ihrer Elemente. Sie ist das Sein, welches gedacht und erkannt wird, das erkannte Sein ist die Wahrheit, und sie ist das Denken, welches denkt wie es ist. Sie ist nicht die uner- gründliche Tiefe, welche im Schweigen gewusst wird, der Mystieismus Br v ln ab ee Die Reform der Logik. 153 der dogmatischen Metaphysik, sondern der Sachgrund der Welt, der dem Gedanken die Kraft verleiht, die gegenständliche Welt zu erforschen, welche in der Anschauung dem Bewusstsein bekannt wird, oder erscheint. Denn Erscheinung ist die Sichtbarkeit, oder allgemeiner, die Wahrnehm- barkeit eines Gegenstandes. Ein vergebliches Unternehmen ist es diese Ordnung, die alles Den- ken bedingt, finden zu wollen aus einem Gliede derselben, dem Denken ohne alle Beziehung auf ein Sein, das Experiment der formalen Logik, die nur Nomma kennt und das Sein nur als Copula; oder aus dem an- deren Gliede, dem Sein ohne alle Beziehung auf das Denken, der Ver- such der dosmatischen Metaphysik, die nur das Sein in allen Verbis kennt und blosse Nomina, die das Nichts denken, das als Inhalt des Seins nachbleibt, wenn alle Begriffe, wie dieser Nominalismus glaubt, nur Gültig- keit haben für das Denken, aber nicht für das Sein, welches gedacht wird. Die formale Wahrheit ist die Unwahrheit des Seins der dogmati- schen Metaphysik. Das künstlerische Denken hat Freude und Wohl- gefallen an der Produktion der Gestalten des Denkens, das wissenschaft- liche Denken, welches damit sich verwechselt, ist nur die Trauer über den Verlust und die Einbusse an aller objektiven, metaphysischen Wahrheit. Von der Wahrheit giebt es nur Eine Wissenschaft, nicht zwei. Von der Wahrheit des Denkens handelt die Logik, sie kann es aber nur wenn sie die Metaphysik in sich begreift, und diese nicht als eine zweite Wissenschaft von der Wahrheit ausser sich hat. Ein causales Denken giebt sich selber seinen Gegenstand, den es hervorbringt oder schafft. Demselben geht kein Anschauen vorher, son- dern es ıst selber ein Anschauen. Es schaut als wirklich was es denkt. Die Welt semer Gedanken ist die wirkliche Welt. Was diese Intelligenz denkt, ist wirklich, weil sie es denkt. Eine solche Intelligenz ist absolut. Eine werdende Intelligenz ist aber nicht absolut. Sollte sie ein causales Denken besitzen, würde es nur blind produktiv sein, aber nicht intelligent, und erst hinterher erkennen, was es bewusstlos vorher pro- dueirte. Das causale Denken einer endlichen Intelligenz erkennt nicht, und ihr erkennendes Denken ist nicht causal. In einer absoluten Intelligenz ist aber das causale Denken nicht blind, sondern intelligent. Es ist da- Phulos.-histor. Kl. 1874. 20 154 Harms: her auch mehr ein Spiel mit Worten, wenn man einer werdenden, end- liehen Intelligenz ein causales Denken zuschreibt. Ist das Denken aber nicht causal, bringt es seinen Gegenstand nicht hervor, so kann es nur stattfinden, wenn dem Denken ein Anschauen vorhergeht, wodurch demselben ein Gegenstand gegeben wird, und es ist nur die Möglichkeit vorhanden, dass der gedachte Gegenstand der ange- schauete ist. Was diese Intelligenz denkt ist möglich, aber nicht wirk- lich, weil sie es denkt. Die Übereinstimmung oder die Identität von Denken und Sein ist in dem ersten Falle eine analytische, im zweiten aber eine syntheti- sche. Das Denken kann nicht von sich aus entscheiden über das Sein und die Wirklichkeit des Gedachten, sondern vermag dies nur mit der Hülfe der Anschauung. Alle wirklichen Urtheile sind daher, wenn das Den- ken nicht causal ist, synthetische Urtheile; und nur, wenn es causal ist, sind alle Urtheile analytische, das Sein ist dann die That des Denkens selber. Der Begriff des Denkens, ob es causal ist oder nicht, entscheidet daher über die Möglichkeit und das Wesen der Erkenntniss oder des Urtheils, und über die Anwendbarkeit von dem Begriffe des Seins. Die Metaphysik ist bedingt durch die Logik, den Begriff des Denkens. Wie die Logik ist, ist die Metaphysik und umgekehrt. Sein und Denken sind die Elemente der Wahrheit, und ihre Übereinstimmung ist bedingt durch die Begriffe von ihren Elementen, welche sich wechselseitig bestimmen. Das Sein ist die That des Denkens, wenn es causal ist; wenn es nicht causal ist, muss der Gegenstand dem Denken gegeben werden, und es kann erst im synthetischen Urtheile über die Wirklichkeit und das Sein des Gedachten entscheiden. Die absolute Intelligenz ist die Bedingung der endlichen. Denn das Werden ist nur Erkenntnissgrund, und kein Sachgrund. Das Werden giebt keine Erklärung, sondern bedarf derselben, welche aus dem Sein entspringt. Die Variabilität ist eine Thatsache, deren Erklärung alle Wissenschaften suchen, welche sie aber nicht dadurch finden, dass sie sich erschöpfen in der Erzählung und Beschreibung dieser Thatsache. (Abhandlungen zur der systematischen Philosophie S. 190). Eine werdende Intelligenz ist nicht möglich ohne eine absolut seiende. Das blinde cau- a de Die Reform der Logik. | 155 sale Denken einer endlichen Intelligenz ist nur eine Phantasie der end- lichen Intelligenz, die ihre Wünsche, absolut zu sein, mit der Wirklich- keit verwechselt und daher den widerspruchsvollen Begriff eines blinden causalen Denkens erfindet, das producirt, was es nicht denkt, und denkt, was es nicht producirt. Das blinde causale Denken ist weder causal noch denkend, sondern nur eine Phantasie, welche das Nichts ihrer Wün- sche für Realitäten hält. Die werdende Intelligenz kann sich selbst, ihr Denken, welchem ein Anschauen vorher geht, nicht begreifen ohne eine absolut seiende Intelligenz (Kant, sämmtliche Werke, Ausgabe von Rosen- kranz Theil IV S. 295 u. f.; zweite Ausgabe von Hartenstein, Band V S. 417), deren Begriff sie zu einem Widerspruch macht, wenn sie der- selben ein blindes causales Denken zuschreibt. Dasselbe schwebt in der Mitte zwischen der Annahme einer absoluten Intelligenz und ihrer Auf- hebung. Diese Phantasie weiss nicht, ob wahr ist, was sie dichtet, oder ob sie erdichtet, was ıhr momentan als eine Wahrheit erscheint. Das Urtheil ist die Entscheidung über die Wirklichkeit des Gedachten, und nicht das Schweben zwischen ihrer Annahme und ihrer Aufhebung. Wenn man die Abstraktionen vollzieht, welche den Ursprung der formalen Logik enthalten, so bleibt noch die Möglichkeit eines Denkens nach, welches Begriffe, oder benannte Vorstellungen verbinden und trennen und dadurch in verschiedene Stellungen zu einander bringen kann, um Schlussfolgerungen daraus zu gewinnen, aber es bleibt zweifelhaft, was dieses Denken will und ist. Es ist kein Denken, welches erkennen und wissen will, da es von aller Richtung des Denkens auf seinen Gegenstand abstrahirt, und nur denkt um zu denken. Aber es ist auch kein Denken um zu handeln, welches auf eine Erkenntniss des Gegenstandes für den Zweck des Handelns gerichtet ist. Es erscheint als ein künstlerisches Denken, das aus Wohlgefallen an der Produktion seiner Gestalten statt- findet, und es möchte doch zweifelhaft sein, ob die Kunst des formalen logischen Denkens aus Wohlgefallen an seinen Schluss- und Urtheilsformen geschieht, da diese Logik andererseits ein Organon der Wissenschaften, wenigstens eine Propädeutik für dieselben sein will, wobei wieder die ‚Voraussetzung gemacht werden muss, dass wir denken um zu wissen, und demnach alles Denken, was die Logik untersucht, eine Richtung hat auf die Erkenntniss der Gegenstände, auf das Sein, welches Gegenstand 20* 156 HARMS: des Denkens ist, wovon zu abstrahieren andererseits die Bedingung ist des Begriffes der formalen Wahrheit, ohne den es keine Wissenschaft der formalen Logik giebt. Allein die formale Logik ist eine empirische Wissenschaft, und eine empirische Wissenschaft giebt keine Erklärung von sich selber, von ihrem Grundbegriffe und ihrem Verfahren, sondern macht nur Annahmen, wozu ihre Empirie sie veranlasst, deren Entscheidung sie der Philosophie überlässt. So verhält es sich auch mit der formalen Logik. Ihr Grund- begriff, das s. g. logische Denken und die s. g. logische Wahrheit, ist eine benannte Vorstellung, die keinen bestimmten Inhalt, und noch viel weni- ger einen bestimmten Umfang hat, aber kein definirbarer Begriff, denn seine Erklärung und Begründung hebt ihn auf oder verwandelt ihn stets in den Begriff, aus dessen Negation er besteht. Das s. g. logische Denken ist ein Schweben zwischen allen mög- lichen Variationen des Denkens, um zu erkennen, um zu handeln, aus Wohlgefallen an der Produktion seiner Gestalten. Die formale Logik will von diesem All-Denken handeln, des gesunden Menschenverstandes, der es nur mit der Praxis zu thun hat, der Phantasie, welche sich er- freuet an der Produktion der Gestalten des Denkens zur Befriedigung ihrer Wünsche, und der Vernunft, welche denkt, weil sie erkennen und wissen will. Das logische formale Denken schwankt zwischen diesen Arten des Denkens und verwechselt sie stetig mit einander. Von sich selber, ihrem Denken, hat diese Logik keinen Begriff, über sich selbst, ihr Denken, hat sie kein Urtheil. Für die Bearbeitung der Logik ist nichts nachtheiliger als das Vorurtheil es könne eine Logik geben, welche einen von der Phi- losophie unabhängigen und doch bestimmten Charakter habe, den sie nur durch die Philosophie hat. (Von der Reform der Logik a. a. O. S. 164). Die Possibilitäten und Necessitäten der formalen von allem Sein ab- sehenden Logik, die sie aus der Verbindung und der Scheidung gegebener Vorstellungen und den möglichen Schlussfolgerungen aus ihren verschie- denen Aufstellungen ermessen will, sind dies überall nicht, sondern nur Probabilitäten, aus deren Entscheidung erst ein Urtheil im eigentlichen Sinne entspringt, und dessen Begründung erst eine Erkenntniss des Mög- lichen und des Nothwendigen im Sinne einer Wissenschaft ergiebt. Diese Urtheile aber und ihre Besründungen liegen ausserhalb des Gebietes des TER Die Reform der Logik. 157 Denkens, wovon die formale Logik handelt, da sie das Sein des Ge- dachten betreffen. Die formale Logik nennt auch das geflügelte Pferd einen möglichen Gedanken, obgleich das darin gedachte nichts Mögliches ist. Das geflü- gelte Pferd ist ein Gedanken, woran die Phantasie Wohlgefallen hat, da er ihre Wünsche befriedigt. Das gedachte Pferd müssen wir aber für einen unmöglichen Gedanken halten, in wiefern dieser Begriff nicht wirklich ge- dacht und von der Zoologie konstruirt worden ist. Für das künstlerische Denken ist das geflügelte Pferd etwas Mögliches, da für dasselbe das Wünschenswerthe das Mögliche ist, aber für das Denken, das erkennen will, nicht. Schon im gewöhnlichen Leben nennt man Gedanken, welche ohne alle Beziehung auf ein Sein vorgestellt werden, Einbildungen der Phantasie, womit die formale Logik ihre Denkbarkeiten verwechselt, da auch sie das Denken ohne alle Beziehung auf ein Sein auffasst. Das blosse Denken ohne alle Beziehung auf ein Sein aufzugeben, ist die erste Bedingung aller Wissenschaftsbildung, welche fordert, dass das Den- ken sich richtet auf den Gegenstand, der erkannt werden soll. Die Possiblitäten der formalen Logik sind Möglichkeiten, über deren Möglichkeit ein anderes als das formale Denken entscheidet. Ihre Denkbar- keiten sind um so zweifelhafter Natur, da sie den Grundsatz des Wider- spruchs als eine leere Formel ohne metaphysisch Bedeutung auffasst und zur Anwendung bringt. Nach der Formel A—= A und nicht = Non A Tann man .alle Phantasiegebilde für mögliche Gedanken beurtheilen, und kommt es um in keinen Widerspruch zu verfallen nur auf die Geschick- lichkeit an in der Sprache das Wort: Nicht zu vermeiden. Denken kann man, heisst es daher, Alles. Aber das Denken, welches erkennen und wissen wıll, hat diese Zaubermacht des Alles-Denkens der Logik nicht, denn es ist in der Er- sründung der Möglichkeit durch seinen Gegenstand und Inhalt bestimmt, der es verhindert, dass er herumschwärmt in dem Reiche der Denkbar- keiten der formalen Logik. Die Möglichkeiten, womit es die Erkennt- nıss und Wissenschaft zu thun hat, sind etwas anderes als die Denkbar- keiten der formalen Logik. Denn diese sind leere Formen ohne Bezieh- ung auf das Sein und den Gegenstand des Denkens, die Möglichkeiten der Wissenschaften sind aber bedingt durch den Gegenstand des Denkens, ug a 158 den sie erkennen wollen. Das Denken selber ist nicht möglich, wenn nichts zum Denken gegeben ist. Alle Möglichkeit, sagt daher Kant, ist in irgend etwas Wirklichen gegeben, entweder in demselben als eine Be- stimmung oder durch dasselbe als eine Folge. (Kant, S. W. Ausgabe von Rosenkranz I. S. 181, zweite Ausgabe von Hartenstein II. S. 123). Das Wirkliche selbst ist der Grund der Möglichkeit, der Gegenstand der Grund des Denkens, und nicht das Umgekehrte der formalen Logik fin- det statt. An allen Dingen unterscheiden wir, dass sie sind und was sie sind, beziehen aber doch beides auf einander wie ein Demonstrativum auf das. Relativum. Die Existenz der Dinge ist wie ihr Wesen, und ihr Wesen wie ihre Existenz. Der Kranke, und der unlautere Charakter haben eine zweifelhafte Existenz, der Gesunde, und der entschiedene Charakter lassen sich nicht umstossen. Das Was- sein ist für sich das Mögliche als Inhalt der Begriffe, das Dasssein das Wirkliche als Gegenstand der Anschauung. Der Inhalt der Begriffe stammt aus der Anschauung, woraus der Begriff seinen Inhalt >) selbst erwirbt. Was er denkt: das Mögliche, ist in dem Wirklichen oder durch das Wirkliche gegeben. Dasselbe wird durch ein System von Be- griffen, durch ihre Definition und Eintheilung bestimmt und ermessen. Das Mögliche ist das, was wirklich sein kann, was nicht wirklich sein kann ist unmöglich. Alles Mögliche, welches in einem Systeme von Be- griffen gedacht wird, hat daher eine nothwendige Beziehung auf das Wirk- liche. Es ist Inhalt oder Folge eines. Wirklichen. Wird aber beides, Sein und Denken, das Dass- und das Was-Sein, das Wirkliche- und das Mögliche-Sein, nicht bloss von einander unter- schieden, sondern von einander geschieden und getrennt, so erhalten wir Begriffe, womit wir im Erkennen nicht mehr operiren können. Auf der einen Seite ein Sein ohne alle Beziehung auf em Denken, ohne ein Was, ein Wirkliches ohne einen denkbaren Inhalt, und auf .der andern Seite ein Denken ohne alle Beziehung auf das Sein, ein Was ohne ein Sein, einen Inhalt des Vorstellens und des Denkens, von dem es zweifelhaft ıst, ob. derselbe wirklich sein kann oder nicht. Dieser Inhalt des Denkens, von dem es zweifelhaft ist, ob er wirklich sein kann oder nicht, ist das s. 9. logische Mögliche. Allein es ist dies kein Inhalt definitiver Begriffe, Die Reform. der Logik. Re 159 welche sich auf einer Anschauung gründen und darauf zurück beziehen, sondern nur ein Inhalt von imaginativen, blossen Vorstellungen. Es ist das nicht das Mögliche als Inhalt eines Begriffes, sondern das Vielleicht- Mögliche einer Imagination. Die Denkbarkeiten der formalen Logik sind daher nicht Possibilitäten eines Systemes von Begriffen, sondern nur Pro- balitäten einer Phantasie. Soll das Mögliche in Begriffen gedacht werden, muss man den Standpunkt der formalen Logik aufgeben, und wenn anch unterscheiden, so doch nicht von einander scheiden Sein und Denken, das Dass- und das Wassein, das wirkliche und das mögliche Sein. Die formale Logik verwechselt das Denken welches erkennen will, mit dem Denken, welches sich im blossen Vorstellen gefällt. Nach der formalen Logik sind Begriffe benannte Vorstellung. Sie müssen erst benannt worden sein, bevor die formale Logik sie als Begriff behandelt. Nomina sind für sie Begriffe, und in einem gewissen Sinne sind alle Wörter Nomina. Das Nennen oder Benennen ist dıe eine, das Reden oder Sätze-bilden die andere Funktion der Sprache, welche für die Auffassung von den Formen des Denkens für die formale. Logik maassgebend sind. Die Sprache dient nicht bloss der Erkenntniss, dem Denken, welches wissen will, sondern auch der Praxis, und der Kunst, und ihre Namen- gebung und Satzbildung kann daher nicht ohne Unterschied für eine Wissenschaft von den Formen des Denkens verwandt werden. Die for- male Logik nimmt aber das Denken in Bausch und Bogen als ein Vor- stellen, und hält sich am Worte, welches ungefährt die Sache, den Be- griff benennt. ‘Das Wort ist der Begrifi, der Satz das Urtheil, eine Ver- bindung von Sätzen ein Schluss nach ihrer Auffassung. Benannte Vorstellungen sind aber sehr zweifelhafte Begriffe, denn die Sprache benennt die Vorstellungen, oder richtiger den vorgestellten Gegenstand ‚bald aus einem künstlerischen, bald aus eimem praktischen, bald aus einem theoretischen Interesse. Wird aber das Motiv ihrer Namengebung nicht beachtet, und werden dann alle benannten Vor- stellungen ohne Unterschied unter dem Titel einer Lehre von den Be- griffen subsumirt, so ist das, worin diese Vorstellungen übereinstimmen, auch nur ein unbestimmt Allgemeines, nämlich dass durch sie irgend etwas vorgestellt wird. 77 160 HARMS:; Das Vorgestellte in allen möglichen künstlerischen, praktischen, und theoretischen Vorstellungen der Namengebung der Sprache ist in Wahrheit etwas Problematisches, welches die formale Logik nur als das Problematische schlechthin stehen lässt. Dies Problematische ist das Vielleicht- Mögliche als Inhalt der benannten Vorstellungen, welche sie Begriffe nennt. Das Vielleicht-Mögliche, wie das geflügelte Pferd, kann aber auch das Vielleicht-Unmögliche sein. In der formalen Logik bleibt dies aber stets unentschieden, da eine Entscheidung darüber durch ein Denken, welches principiell in unendlicher Entfernung von allem Sein sich befindet, nicht gefunden werden kann. Denn aus der blossen Form des Vorstellens ist keine Entscheidung über den Inhalt der Vorstellung zu gewinnen. Sie kennt nicht das Mögliche, das Wassein, welches Inhalt der Begriffe ist, sonden nur das Was ohne Sein, das Vielleicht-Mögliche der Imaginationen oder der blossen Vorstellungen, womit sie die Begriffe ver- wechselt. Die formale Logik ist die Logik der Romane, aber nicht der‘ Wissenschaften, welche ein Werk des Verstandes sind, der erkennen und wissen will. Ihr Axiom, dass nicht sein kann, was sich widerspricht, gilt nur, wenn dem Denken etwas gegeben ist, wenn es eine Wirklichkeit, ein Sein giebt, welches Gegenstand des Denkens ist. Denn wenn nichts ist, und wenn nichts zum Denken gegeben ist, kann sich auch nichts wider- sprechen. Das Axiom hat metaphysische Bedeutung, es beurtheilt und ermisst die Möglichkeit, welche entweder die innere Bestimmung des Wirklichen, oder selbst eine Folge desselben ist. Eine absolute Wirklich- keit ist der Grund aller Möglichkeit und die Bedingung von allen Denken. Daher ist auch die Behauptung begründet, dass zuletzt Alles gewusst werde in der Form des Dass, nicht des Was und des Warum, wir wür- den sagen in der Form der Thatsache, wenn das Wort nicht zweideutig wäre, da es theils die Thatsachen des Geschehens, theils bedeutet die Thatsache des Seins, welches die Bedingung ist von der Möglichkeit aller Thatsachen des Geschehens. Jeder Widerspruch ist nur ein Widerspruch gegen das Sein, wel- ches gedacht wird. Jenes Axion gilt nicht von dem, was nicht ist, son- dern von dem Sein, welches Gegenstand des Gedankens ist. Ausserdem Die Reform der Logik. 161 ist das Axiom als blosser logischer Grundsatz eine leere Formel, und die Möglichkeiten und Denkbarkeiten, welche auf demselben gegründet werden und aller Erkenntniss vorher gehen sollen, sind leere Möglich- keiten, über deren Möglichkeit ausser dem logischen Denken entschieden wird nach anderen als nach Grundsätzen der formalen Logik. (Philos. Einl. S. 203). Erkenntniss giebt es nur unter der Voraussetzung der Freiheit des Denkens. Vorzüglich Fichte hat gezeigt, dass Erkenntniss und Bewusst- sein nur in einem freien, erstursachlichen Wesen, das sich selber setzt, und dessen Gedanken seine Thaten sind, entstehen kann. (Die Philoso- phie Fichte’s S. 15 u. f.). Die Freiheit ist die Bedingung nicht bloss des Handelns, sondern auch des Denkens. „Das Wollen ist der eigentliche wesentliche Charakter der Vernunft; das praktische Vermögen ist die innigste Wurzel des Ich; jedes Vorstellen ist durch ein Wollen bedingt.“ (Fichte, sämmtliche Werke Bd. IH. S. 21). Denken ist Wissen-Wollen. Wer denkt, weiss nicht, aber er will wissen. In allem Vorstellen ist ein Verlangen nach der Wahrheit und ein Wollen sie zu erkennen. Zweıfelhafter ıst es, ob alle Wahrheit der Erkenntniss und des Wissens auch beurtheilt und gemessen werden kann nach der Freiheit des Denkens in demselben, wie es Fichte wollte und that. Erkenntniss kann nur gewonnen werden, wenn das Denken Begriffe frei mit einander combiniren kann, um daraus Folgerungen zu ziehen, und Begriffe frei zu bilden vermag. Diese Freiheit des Denkens, ohne welche keine Gewiss- heit und Überzeugung von der Wahrheit des Denkens und selbst diese nicht möglich ist, liegt aber darin, dass es ursprünglich und für sich keinen Gegenstand hat, sondern der Gegenstand dem Denken in der An- schauung gegeben wird, woraus das Denken Begriffe auf eigene Hand bildet. Denn für die Begriffe giebt es keine Modelle, wonach sie gebil- det werden. Ohne Modell bildet der Verstand den Begriff. Der Gegenstand wird dem Denken in der Anschauung gegeben, aber nicht wird das Denken oder das Subjekt, welches denkt, gegeben, sondern alle Gedanken sind seine Thaten. Hierauf ruht alle Logik und namentlich auch die formale Logik. Das Denken selbst ist ein Element der Wahrheit und eine Bedingung aller Erkenntniss und Wissenschafts- bildung, und ein anderes Denken als das Denken eines Subjekts, dessen Philos. - histor. Kl. 1874. 21 162 HARMS: Gedanken seine Thaten sind, weil es erkennen und wissen will, können wir nicht annehmen. Das Denken sagt man daher mit Recht ist eine Kunst. Alle An- schauung ist Natur, alles Denken Kunst. Kunst ist thatsächliches Können, Thathandlung Fichtes, und nicht unwahrscheinlich ist es, dass das künst- lerısche Denken aus Freude und Wohlgefallen an der Produktion seiner Gestalten das ursprünglichste Denken ist. Alle Praxis Religion und Wissenschaft war ursprünglich Poesie, wie es die Sprachbildung aller Völker zeigt, und das jugendliche Alter noch gegenwärtig bestätigt. In Wahrheit giebt es auch keine Erkenntniss und Wissenschaftsbildung ohne ein künstlerisches Denken. Die Logik als Organon ist die Kunst des Den- kens, Begriffe zu combiniren und in verschiedene Stellungen zu einander zu bringen um daraus mögliche Schlussfolgerungen zu ziehen. Die for- male Logik ist eine Experimentalkunst des Denkens, mehr eine Gym- nastik und eine Technik als eine Wissenschaft vom Denken, wesshalb sie auch die Bewunderuug vorzüglich der Gelehrten geniesst, welche die Technik für höher achten als die Wissenschaft um deren willen sie ge- übt wird. | Wäre die Logik nur ein Organen, so würde ihre Vollendung in der Universal-Methode liegen, welche Leibniz erfinden wollte, die er aber doch nicht entdeckt hat. Die Urtheils- und Schlusstormen der Logik sind Experimente des Denkens, über deren Gültigkeit und Wahrheit sie doch als blosses Organon nicht entscheiden kann. Denn das Kriterion welches sie hat, die Legitimität der Folgerungen, giebt keine Entscheidung, da sie nicht die Wahrheit der Schlusssätze verbürgt. Wird es zum ein- zigen Kriterion des Denkens gemacht, so kann diese Logik nicht nur mit vollem Rechte zum Organon eines Glaubens an das Absurde gemacht werden, wie es geschehen ist in der scholastischen Philosophie, da die Logik zuerst innerhalb des Nominalismus als reine formale Logik entstand, (H. Ritter, Geschichte der Philosophie, VII. S. 578 u. ff.), sondern sie verführt auch zu einen solchen Glauben, wie es die Schopenhauersche Philosophie und viele andere Erscheinungen der Gegenwart beweisen, Man sagt freilich, es giebt keinen consequenten Irrthum, denn jeder eonsequente Irrthum ist absurd. Sollte es keinen geben, so kann das seinen Grund nur darin haben, dass die legitime Folgerung selbst Die Reform der Logik. 163 zur Inconsequenz wird in Folge eines anderen Kriterion des Denkens, das mächtiger ist als die legitime Folgerung. Dies Kriterion ist die metaphysische Wahrheit, vermöge deren das Denken sich nach seinem Gegenstande richtet, um ihn zu erkennen, und daher unter Umständen von der legitimen Folgerung abgelenkt wird. Gewiss ist alle Consequenz im Denken für das Erkennen eine secundäre Tugend, und oftmals muss man die Inconsequenz loben, wenn sie das Denken wieder auf den richti- gen Weg leitet von seiner blossen Formalität zu semem Gegenstande zurück, um dessen Erkenntniss willen es seine Kunst der Formen- bildung übt. Selbst die Logik als blosse Technik des Denkens bedarf des Kriterion der metaphysischen Wahrheit, denn die logische Wahrheit für sich ist mehr als zweifelhaft. Wahr ist das gesetzmässige Denken, welches seinen Gegenstand erkennt. Aber das gesetzmässige Denken, welches keinen Gegenstand hat, ist auch nicht wahr, sondern nur eine Bedingung für die Erreichung der Wahrheit. Logisch denken heisst aber nicht bloss im Zusammenhange, sondern auch der Sache angemessen Denken. Die Necessitäten der formalen Logik aus der legitimen Folgerung sind sowenig Nothwendigkeiten als ihre Possibilitäten Möglichkeiten sind. Denn sie sind in Wahrheit nur Probleme für das Denken, welches erkennen will, aus deren Entscheidung erst eine Erkenntniss der Nothwendiskeit entspringt. Vor den Necessitäten der formalen Logik braucht Niemand sich zu fürchten und in Sorge zu sein, sie erschrecken nur die, und geben nur denen im Denken Beruhigung, welche die formale Logik, womit sie arbeiten, nicht kennen. Die legitime Folgerung entscheidet nicht über die Wahrheit des Schlusssatzes, sie entscheidet aber noch vielweniger über die Wahrheit der Prämissen, woraus sie gewonnen wird. Alle Prämissen der Schlussfolgerungen sind aber nur Hypothesen für das Denken, die nothwendige Folgerung aus ihnen ist daher auch nur von hypothesischer Gültigkeit, über deren Wahrheit das logische Den- ken nichts ausmachen kann. Eine Entscheidung darüber kann nur aus dem Gegenstand des Denkens, der Erkenntniss des Seins gewonnen wer- den. Die Nothwendigkeit ist schon an sich secundärer Art, denn es muss erst etwas sein und dem Denken gegeben sein, bevor etwas noth- wendig sein kann. Wenn nichts ist, ist auch nichts nothwendig. Das le 164 HARMS: nothwendige Sein ist nur ein zweites, nicht das erste Sein. Die Noth- wendiskeiten des formalen logischen Denkens sind aber, da dasselbe über die Prämissen nichts entscheiden kann, völlig hypothesischer Art, und ob sie Nothwendigkeiten sind oder nicht sind, wird ausserhalb des logi- schen Denkens nach dem Kriterion der metaphysischen Wahrheit ent- schieden. Von dem Wirklichen weiss die formale Logik, wie sie selbst ge- steht, nichts, sie weiss aber auch nichts von dem Möglichen und dem Nothwendigen, sondern sie weiss nur, wenn dem Denken irgendwie be- nannte Vorstellungen gegeben sind, von dem Vielleicht-Möglichen und dem Wahrscheinlich - Nothwendigen. Ihrer Leitung können sich die Wissenschaften nicht anvertrauen, welche mehr als Denken, die erkeunen wollen. Die formale Logik ist der hohe Gerichtshof, an den alle appel- liren, der gläubige und der ungläubige Verstand, da er nur problematische Urtheile fällt, die Jeder als Entscheidungen zu seinen Gunsten im Em- pfang nimmt. Das Denken der formalen Logik ist eine Mitte zwischen einem Anfange und einem Ende, welches für die formale Logik unbekannte Grössen sind. Sie treibt die Vermittlung als ein endloses Denken, so lange sie seinen Anfang und sein Ende nur als unbekannte Grösse an- sieht. Sie liebt diese schwankende Mitte, welche die Philosophie flieht, denn Philosophie ist nur da, wo man im Erkennen auf die Anfangsgründe des Erkennes zurückgeht, oder bis zu seiner Totalität fortschreitet. Das Denken der formalen Logik führt nicht zur Philosophie, sondern nur zur endlosen Vermittlungssucht des Skeptieismus. Es kann zur Philosophie nur führen, sobald es inconsequent wird, und dem Denken einen Anfang und ein Ende setzt. Der Anfang ist die Anschauung, und das Ende das Erkennen und das Wissen, das Denken ist nur die Mitte zwischen beiden, oder das Mittel, um aus Anschauungen Erkenntnisse und Wissenschaften zu bilden. Es hat nur einen bestimmten Begriff, sofern es durch seine beiden Endpunkte bestimmt wird. Die Prämissen aller Schlüsse, die nicht selber wider Schlussätze sein können, die Behauptungen, welche allen Beweisen vorhergehen, stam- men aus den Endpunkten des Denkens, der Anschauung, wodurch ein Gegenstand dem Denken gegeben wird, ohne den es nicht möglich ist; Die Reform der Logik. 165 und dem idealen Begriffe des Wissens, dem Ziele des Denken, woraus alle Postulate und Grundsätze für das Denken entspringen. Die formale Logik abstrahirt von den Bedingungen der Wissenschaft wie schon Aristo- teles ihren Bagriff bestimmt hat, und kennt daher nur die Formalität des Denkens, welches ins Endlose seine Vermittlung mit sich selbst sucht und in seinem Kreise gebannt, seine eigenen Fesseln nicht zerreissen kann, wovon es aber befreit werden muss, wenn es die Wahrheit finden soll. Über die Möglichkeit der logischen Possibilitäten, über die Noth- wendigkeit der logischen Necessitäten, über die Wahrheit der logischen, formalen Wahrheit kann nur nach dem Kriterion der metaphysischen Wahrheit entschieden werden, sie selbst geben keine Entscheidungen. Es giebt daher nur Eine Wahrheit, die metaphysiche, als Kriterion und Grundsatz der Logik, nicht aber giebt es zwei Arten der Wahrheit, nicht noch ausserdem eine formale, logische Wahrheit. Wenn es aber keine formale Wahrheit giebt, so ist auch ihre Wissenschaft, die formale Logik unhaltbar und unbegründet. Die Metaphysik der Sprache. Die formale Logik, welche auf einer willkürlichen und gewaltsamen Abstraktion ruht, ist niemals wirklich gewesen, sie ist nur eine unreali- sirbare Intention und eine blosse Tendenz eines einseitigen Strebens. Ihr eigenes Wesen verhüllt sich ihr durch die eigenthümliche Metaphysik, welche sie nicht ausser sich, sondern in sich selber besitzt. Die älteste Metaphysik, welcher aller Wissenschaftsbildung vorhergeht, ist die Meta- physik der Sprache, in ihrer Eigenthümlichkeit der Wort- und Satzbildung. Die formale Logik denkt durch die Metaphysik der Sprache, und das s. g. logische Denken für sich und die s. g. formale Wahrheit für sich haben gar keine Existenz ausser dieser Metaphysik der Sprache. Dies ist um so mehr der Fall als die formale Logik nur Wissenschaft von dem wört- lichen Denken ist. Die älteste Metaphysik, welche ursprünglich alles Denken leitet und beherrscht, liest in der Bildung der Redetheile und 166 ihrem Gebrauche in der Satzbildung. Nomina und Verba, und ihr Ge- brauch in der Satzbildung enthalten die metaphysischen Kategorien, welche ursprünglich die leitenden Ideen und Normen für alles Denken sind. Indem die formale Logik von aller Metaphysik ausser sich abstrahirt, be- hält sie doch in sich die Metaphysik der Sprache. Sie ist auch in ihr die Norm und die leitende Idee des Denkens, und die Logik als Krite- rion in der formalen Logik, welche nur ein Organ sein will. (Abhand- lungen zur systematischen Philosophie. Von den Sätzen S. 180. Prole- gomena zur Philosophie S. 95). Diese Metaphysik ist ein um so grösserer Dogmatismus, wenn sie selbst unerkannt und unbeurtheilt bleibt, und wider Wissen und Willen | das Denken beherrscht. Das Nothwendigste für die Logik ist die Kritik - z der Sprache in ihrer Metaphysik. Die Logik ist nicht ohne eine Meta- physik in sich möglich, aber diese Metaphysik kann nicht in ihr eine be-. wusstlose Macht sein, wenn sie eine philosophische Wissenschaft vom Denken, und nicht bloss eine Gymnastik und Technik, eine Beispielsamm- ” ” . ” in lung von Experimenten des Denkens, sein will. x Es ist ebenso verkehrt zu glauben, man könne durch einen kühnen Entschluss der Verwerfung aller Metaphysik der Sprache, sich ihrer ent- ledigen, als es völlig unwissenschaftlich ist sie als die leitende Idee und. Norm des logischen und wissenschaftlichen Denkens zu gebrauchen. Nur durch ihre Kritik kann die Logik Wissenschaft sein und werden. Die, welche alle Metaphysik verwerfen, verfallen nur um so mehr der Metaphysik der Sprache, und wer diese nicht beachtet und als den Ausgangspunkt seiner metaphysischen Überlegungen in Erwägung zieht, muss das Schweigen dem Reden vorziehen, denn alle Mittheilung und Darstellung einer Wissenschaft ist durch eine bereits vor ihr gegebene Sprache, die nicht ihr Werk ist, bedinst, von deren Gebrauch sich Nie- mand befreien kann, und mit deren Metaphysik daher eine Auseinander- setzung für sie als Wissenschaft unvermeidlich, vor Allen aber empfehlens- werth ist. Die Sprache ist früher als alle Wissenschaftsbildung, und doku- mentirt, da alle durch einander verstanden werden können, ein allge- meines Bewusstsein der Menschheit, oder eine Vernunft, welche das Den- ken ausser und vor der Wissenschaftsbildung leitet, und der ursprüng- Die Reform der Logik. 167 lich alle folgen; die aber doch keine andere Vernunft ist, als die, welche erkennen und wissen will, und woraus die Wissenschaftsbildung entsteht. Ihr gegenüber ist jeder Skeptieismus, der da wähnt, dass nur in ihrer Bestreitung und Verwerfung das Wesen der Wissenschaftsbildung bestehe, ebenso verwerflich, als der Dogmatismus, der ihr ohne Kritik folgt, und ihre Gesetzgebung in der Sprache als die Metaphysik und Logik der Wissenschaften verehrt. Alles Erkennen entspringt nach dem Platon und nach dem Aristo- teles aus einer Verwunderung und einem Erstaunen. Nur die allezeit fertigen Denker der formalen Logik erstaunen und verwundern sich über nichts, weil sie keine Probleme des Denkens zu lösen haben, sondern das Denken nur als ein Geschäft betreiben wie eine Mechanik des Vor- stellens. Die Anschauung bringt in dem Denken das Erstaunen und die Verwunderung hervor, weil sie schauet, was das Denken nicht weiss, aber erkennen will. Sie enthüllt und offenbart eine gegenständliche Welt dem Bewusstsein: das Wunder, dessen Erklärung alles Denken zu ge- winnen strebt. Was das Denken will: das Wissen schlechthin, hat es nicht, und was es in seinem Anfange hat: die Anschauung, versteht und begreift es nicht, da sie stattfindet, sondern erst hinterher durch seine Kunst der Unterscheidung und der Verbindung. Aus dem Erstaunen und der Verwunderung über die Architektonik der Sprache, dem ältesten Kriterion und Organon des Denkens, ist ur- sprünglich die Metaphysik und Logik der Wissenschaften entstanden. Erstaunen und Verwunderung aber erregen das Nachdenken, und das Denken der Logik und der Metaphysik ist ein Nachdenken über das ur- sprüngliche Denken der Vernunft in der Sprache. Sie enthält den Ur- sprung der Logik und der Metaphysik, die sich aus der Kritik dieser Vernunft bilden. (Prolegomena zur Philosophie S. 81). Dass die Vernunft sich selbst begreift, der Verstand sich selber versteht, ist das Problem der Logik. Die Vernunft, welche sich begreifen will, setzt ihr eigenes Dasein voraus. Der Verstand muss intelligent sein, der sich selbst verstehen will. Denn um zu wissen, dass ich weiss, muss ich schon wissen. Qui veram habet ideam, simul scit, se veram habere ideam, nec de rei veritate potest dubitare. Quis scire potest, se rem 168 aliguam intelligere, nisi prius rem intelligat? h. e. quis potest seire, se de aliqua re certum esse, nisi prius de ea re certus sit? (Spinoza: Eth. Part. II Prop XLIN). Das Wissen kann nur aus sich selber erkannt, begriffen und begründet werden. Weder aus dem Zweifel kann es hervor- gehen, noch durch etwas anderes als durch sich selber beglaubigt werden, es hat sein Kriterion in sich selber. Wir haben etwas Wahres gewusst und richtig gedacht vor allen Zweifeln und Widersprüchen, denn sonst können wir nicht wissen, dass der Zweifel ein Zweifel und der Wider- spruch ein Widerspruch ist. Sie können sich selber nicht helfen, son- dern verschwinden vor der Wahrheit. Verum est index sui et falsi. Der so oft versuchte Weg des Cartesius durch den Zweifel zum Wissen zu gelangen führt nicht zum Ziele, der Weg des Spinoza hat den Vor- zug. Der Begriff des Wissens ist das Princip der Philosophie. (a. a. O. Von der Möglichkeit und den Bedingungen einer Lösung des Problems der Philosophie S. 22 u. f£.). Die Logik der neueren Philosophie ist die Logik aus den drei Reformen der formalen Logik, dem scholastischen Organon der Wissen- schaften. Sie hat keine Geschichte, wenn man ihre Reformen in der neueren Philosophie nicht beachtet, und ihre Geschichte nur entnimmt aus ihren Compendien, welche für den Schulgebrauch geschrieben werden. Die Logik der neueren Philosophie ist in dieser Philosophie selbst enthal- ten, aber nicht ausser ihr, in der blossen Tradition der formalen Logik. Es giebt nur einen, königlichen Weg der Erforschung der Wahr- heit, aber diess ist nicht der Weg, den die formale Logik zeigt, sondern der Weg der Logik, welche als Kriterion die Metaphysik in sich hat, und der Metaphysik, die als Erkenntnisslehre das Organon in sich begreift. Die Logik als Kriterion und als Organon sind nicht zwei für sich be- stehende Theile, sondern die Eine Logik, welche die Methodenlehre der Wissenschaften ist, und nach den metaphysischen Grundsätzen und Postu- laten der Vernunft die Ergebnisse des methodischen Denkens beurtheilt. S Die Reform der ak das en der neueren Philosophie Die Logik als Wissenschaft Re re Logik als Organon . . > Die Logik als Kriterion . _ Die Metaphysik der Sprache . .„histor. Kl. 1874. Seite. © 121 125 ae 137 165 EDITA EX CODICE VINDOBONENSI MS. HIST. GRABO. II a MAURICIO -HAUPTIO. ee [Vorgelegt in der Akademie der Wissenschaften am 7. Jan. 1869.] BIOS KAI HOAITEIA TOY EN ATIOIS HATPOS HMON ITIOP®YPIOY ; EIISKONOY TAZHE. 1 Ti: ayımv avdoav ToUs ee Kal Tov Seinöv Carov TE #ul moSov zaAdv Errww rols &d-Iaruols Se ET Yap dEiopliura yiveraı), @egeı de ouws uhersiav cu nergiav nal Ta Omynuara Mapa ra ängı Bas eidorwv rais Duyais ruv drovovruv ÜTETEgYOuEVa. mioToTeg nv drons n Sea, meideı d& nal Anon Eav Um dfiemiorw N ra Asyaneva. € Iav cv» ape- Andgynros Euevev y Tav EBEN dinyarıs nal um N AAnIeie TO un Eveomelgere, megırröv Av To 27 Brenn Tav Telsurwv, Inayns ovons moös auzosauny Tas AAnIeias Er Ötadoyms dei Evameıgoueins Tais Areals TÜV Emi- yıvoevav EuSgunun. emreidn de 6 xgövoe u eire dia Ns AnOns eire die TuS nz Wvayzaiws Em To Ga IREHME AnruSa, ba un 7W Bere na Amon TIS yYEuyTaı ToloUroU dyiou üvdbes, Aeyw ön ‚Iogbugiou Tov ÖTiou. 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Eygeigiren I 14. ov 8° av li 21. moegosorummn II 24. in 7 4 zuvrowßer Il Philos.- hıstor. Kl. 1874. 23 i 10 14 20 vo or. 30 2 ’ D \ lrkel m 1: h 5 ._ erw Acyeıs, mareg;' ode dmongidels eimev 'ry magerSorcn vunri eidev rev. : w / 1. \ ’ \ Y p ’ r Fwraga Acyovra Mo "Tv mapa9yanv m magedeunv Tor dmonaTaoTnTo. m / ’ . \ m ir ’ 5 \ x Cevga yap ve IeAw Yuvamı Tameıy EV GAX eurgorw, U de Aauavuv \ u ' n , Eu . auryv nooungov, wa emıraInraı TAS Mooregas aurys TrWysias. € Yag \ \ ‚ > > > Y = 7 > \ [4 AR TATEVN TUYYavE, AAN OUR ETTW MU AAADTELG, AANL YvNTIa MOV 4 \ \ ’ y \ El m 7 @berdn. U dE magapurafaı iva um us Eywv yuralza zul Haovriguv eikou > > ’ N 2 D / ’ > \ ZEN 7 3 4 ? EE adınias 4 Bias 7 Tagavonias FUVayayyS, EMEI AAUE MagSHYITEIS nareimv v > 4 \ \ ji m ' ‚ El AUFEIS" AFALETKETAL Yap na aUTN TOIS TolouTols. FU dE Mavov EXE mo0- Q ’ & SQ, \ ’ [4 ki > 3 a0 Juniav ayayıyy, nal mayra Tor YopnynSYrera 0Iev oü moondene.” Taura ’ = \ ! > 5 ! 27 nei 6 dermworns Xgısros EdnAwoev ev m mager Icusy vurri, al hoßsvuaı 1 E) ‚ \ ENTE , ’ , un mus IeAwv EEiMavarIaı Tas Euas dnaprias EEirarwuaı za aAAwv = = 97 „ e% x 2 n x m moAAuv. AA ouws oün Eoriw avreımev 7w BovAyuarı Tod SeoV. Taüra ER \ > \ E) Iy = \ d8 \ > ’ \ e , ’ EIMUV EMOREUNN, ndyW de OUV aürl, nal MOOTHUVNTavTEs TOUS dylous TOMaUS \ \ B \ \ \ £) / ‘ ı el > m wal Tov Tinlov Travpov za MOoAAG eukanevos xal dangunas EInnev Ev TU m [4 \ ‚ N \ \ \ N Aveo YAwrTonoMW Tov Tiniov nal Qworoiov Fraupev zul anbarıTayevos EI \ \ \ \ ! J \ Syetv} ’ EEnADev, nal dmeASwv Moos Tov Managıov Igavrıov Tov EmiTnomov magedwnev x \ w \ NN \ \ , IE 3 D auto Tas nAdls nal Aaluv eughv merd magadegews EEMADEer. EASOVTES \ > \ ! E43 ’ 4 \ ’ 2 q de Eis TO zaraywyıov eurgemiloneSa. MirSwranever dE arm gie za ! NZ, ag! \ \ DB N ! \ m 7 Aafßevrss ra Evedıa EENATonev- 70 de Evodıa A Tavra Ta Ev TD oInW. D NEE nm ceNv ’ DEN: £ U E \ 1 7 > 2 \ Nusv de Ev N OdW mevrE, autos TE 6 Hanagıs zayw zal do dvnAaraı zai v D ’ 1 S 07 . ’ 5 \ @AAos ÜmNPETNS vewrepos dvcnarı Bagwy,as, ovrıa eugev 6 Maragıos go > , 4 j} > mn ’ 2 = > ’ f \ \ oAıycu X,govau Eggumevov &v N mAaTeIE ovra Ev Eoyarı nırduvu za Aaldwv 2 rs 7 \ 5 Rt = ey ra,» S Svvyyayev Kal avarWras ToAAa Eis aurov 7 BonSeie TOU "DECU TOUTOV - e - 2 E} ’ Do mn 1. md Uyın Emoingev. EE EREIvou cUv Eueıvev Tag auTY EZUMNpETOUNEVOE AUTD AUG ’ \ \ \ \ 2 rg r “E r &uoı. 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Zrav] Av II 23. aveögevovres II 23 10 15 20 24 25 30 182 HrAalu p me ’ \ \ „ { : DEREN N Fans, Emarouevos de zal BouAguevos dasdpau Eis ÜmepIerw ToU eore- = 5 \ ’ f ’ A \ Bots Bagwxa un AVATYOMEVOU, EN TOUTOU Egenyedlas YEVOMEUNG Herafu mw E m e ’ [4 ’ r ’ QUTWV FOOTAUAETUL 0 dvorios Yewpyos TIVaS ÖMDIOUS AÜTOV GUYAWUYTAS, nal y 27 ’ or ’ = \ N ö agyovras TUMTEI bomradoıs rov Managıov Bapguydv zuı Basraravrss aurov e wm» Y & ! > f} „ 7 Aug m E72 AuıSavn egonbav eEw Tns Huang EIS Tomoy EgMAoV" EXEITO de Enel abwvos / n Kar. c ’ N m nal avaloIyros. TA de any Muspe nara Ted diMavSgwmia magepyera \ n ’ > „ r e ’ Neo) ’ m \ dıa TOD Tomou Exeivou KogunAuss 0 diaxovos Mera aAAwWv duo Xoırriavwv, nal RT, \ Q ES m u / SION ß@ 1 ET, eüpovres Tov TeodıAn Bapwyav nal Eerıyvovres aurov NATTaTavTEs EIENYayov > \ 7 ec N &) ’ \ n > ' eis mv moAw. ws de &Ieaoavro aurov ol As EidwAonarias Barralewevov, & \ > ’ > ’ \ \ 1 m & voRITavrss Eivaı vERgeV ETHATNTAV EIS Mavıav die TO vomilew Müccs eivaı \ > ’ > \ ’ \ ’ \ n „7 m vengov EITDEREIV EIS TYV MOoAV, na dmoponEavres aurov Er TWV WUWV TaV ’ \ Y / \ Rs; 4 \ ’ Basralovrwv aurov QOXovru TUMTEW Tov SeodıAn Kogvnruov Toy dlaxovov \ \ A \ \ M \ ae m ’ um za Tous Övo Xpırriavous nal OnTavres Tov mooa ToV maxapiov Bagwxa rn ’ > 2 \ / m m m EiAnov abrov. 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Eyw de maganaInuevos aurw EÜdJEwWS edganov m m [4 > U m \ > [4 arayyarcı Tu karagın EmITROTW‘ En Ts moAAdsS Yap Kagüs EINTWOVATE 6 > m ‚ Ss N \ m & EEE n , DUVAL AUTW TOTOV, TRIW KAYW To Tns MAOTHN TNS EMI TOU Maragıov 16 ÖLarVge II 2. yevapeuns Il 8. Eriyvovres II 33. Act. 12 14 I a 25 10 15 20 x o 26 30 Marei Diaconi vita Porphyrü episcopi Gazensis. 183 ; ’ Sale ’ 0) = Vet n = N 7 5 S Tlergev ro0 dmoozorov, or dnovcara Tns dwvns roü ayıou Iergou er 75 m E Y \ 4 3 EI TeHL, EN a / mv Xagas cUn qvogev TAV Sugar, AAA EaTaTa wuTov mOWToV Aunyyeidev Tois Er E77 m 1 \ ’ ı ut ’ > , Ev TW 0laW. TOIWUTOV TI Kay UMETAW. drouras de ö Karagıos EMITHOmOS > 3 ER EN n ıS aanD 9 REN n m our Evimyon ÜmO TOV MAaJoUs, AAA EMEIVEV AVTEWOMEVOE TWV MOOTEUNWV, e m X I \ \ As \ > DL EN EN > ! Q Aueis de Bonsavres To Tregpov Kal AnÄves AUTOU EUTUVTES AUTEV ATNATOUEV, ’ B \ = / U \ EHEN! \ ’ n ey TE nal 6 JeobıAns KogunAuos 6 Öianovos: Tüv Euoi Yag TageraoyTo TW , » e IS wer) ’ \ > \ \ v \ > , naragıw Bapguye. ws dE EMANAWTEV TAS ELYAS Hal MaTav TyV droAouSiav e r ‚ > , \y \ m ) N \ ’ CR .r0; N ? \ Baguyav mus 32 agyıns Eerwtev, auros de Tavra Auiv dmyyoarc. Ev de m e mn ’ B \ 7 [4 Y . el \ e m Tw Auas RBovrsvertar ri Xen Molv vera 00.9005 za Do) 6 Önuendizav \ m > m (| an 4 1 OO, Ik mm 7 Hera TWv EIGYVapywv zul TWV duo mowrevovrwv Tıuovesv za Erıpavısv ” m > „ m \ 29 ’ eN\ za aMuv moAAWV EAIOVTES agy,ovras zaralßeiv za Sogußeiv Asyovres "dia [4 E) ’ \ 3 m ’ m ’ m ’ m ! TI EISNYAYETE vengov Ev TH moAEI TWV vonuv TWv TATgIWV FOUTO Arayopevov- I 3 m \ Es, £ \ / De € E x 7a [4 Twv;” Ev TaUTW de nal ÜßgıLov 707 MARAQIOV ERITKOMEV. 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EÜDEWS ÖE dRoUTas EMNVUTEN mgos Eürpomiov Tov nou- N, D ’ 3 r \ N In D \ f Kuaenı rw Bye FOTE ITYoVra Be 70 Basıreı "Agzadın, zul Ema- \ al m vayvols aürW Tas EmigToAas Toü Haag EmITAome. zul aimydas auch vom NZ Fuvdganeiv TU Yodnarı Außwv Fuvrayas mag auto) EENADEr za Asyeı e F 4 [4 2 I \ > \ Ü U ER Yi nor "Ty,orarov Mo, TERvov* EAmiLw yag Eis Tov der mwornv Xgusrov, orı gum- „7 a. m m > \ \ > 4 Vi Iws Ey To EAeos aurod TomTaı. 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BovrzoSarı II 47 10 20 25 48 30 Marei Diaconi vita Porphyrü episcopi Gazensıs. 195 „ 5 n \ \ Y m Bm > ’ > ae) \ Eygı olnovouyra zara To YeAyua Tr aured EÜTTAayYYvias. NUEIS de Au- t ’ \ u 3 ! > ‘ \ \ J Bovrss roıavras OUVTayas TMEAN« EÜANOYNTAVTES AUTYV TE HU TO Rgepes > ! \ > I > / \ ! n \\ G > m EEnrSanev za amerAIovres Emomrauev ryv ineniav, moAAa Takavres ev TW 2 > r N a \ n BaN FUN N r A agrn, oÜ Mevov av Rarasrgogmv ruv EIdWAuv, aANa zul mgovoue 77 @yiz > \ nv r m \ / m & \ \ eunAncie nal reis Noisriaveis za) mooTodov TaparyeIAvar 9 yap meviy,pe I $) s J r 2 2 ’ mn RU se x N m ER, AAN) 3 a j dyla Exaryria. 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BuarrırIevros ro0 veov @eodo- , var ed = m > / EN \ Sal 5% U ' Q Tiov nal EEerIovTos Er TI Enninias Em To mararıov Tarıy FEaTao Tau 5 \ > \ n Re S r \ \ BE ’ I Tv agernv Tov mAMJous Tav Momyoynevuv Au TNV EEUTTEATTOUTAV auTuv 3 n ı \ A 7 e 7 \ SEIEN AN 7 Eo-Imra: mavres yag ENevrobopsuv, WS vonlenrIar To TANIoS UmO %,0Vos er no m NS , 32 I \ n 35V \ TErAMEnT Ta. moomyolvro de margııcı, iMAcvoTgio nu maT« azıa era ir F 54 / / rt G r , Oo TWv TTIATIWTIRWV TAyWaTUW, MAavTEs Angus Baoralovres, ws vonilerSa = = Sen] ‚ N D \ v n r ’ \ ev m N arrga bawesIaı. Av de mAnTIov ToU Basralouevou Baspous zul en \ N „ \ ’ c \ vr ‚ auros 6 Barırsvs "Agzadıos, EX WVv To mOOTWmoV 1Nagov zuı ERAUUTgOV mAEOV RER? 2 2 \ m ’ N, . \ ’ a n ns Epoget megwvpas, eis de Twv BEYITTavwYV Eßaorale 2) Bospos Ev AUTO > nm m NA 5 I em \ 4 N/ wh N ORIN Er-Iyrı: AuEIs de EIaunaranev opwures my roraurmy dogav. 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Geographus Gothofredi 17 5 p. 13 Ascalon et Gaza, ci- vitates eminentes et in negotio bullientes et abundantes omnibus, mittunt ommi negotio Syriae et Aegypto vinum optimum 1 23. dwr« I D 60 10 15 61 20 25 62 30 198 Haven: \ \ > Y mw ’ \ 55 > © \ y de To EHTUrWMa TA rmAys YUVaIROS YUAVNS EXDVTNS OAa TE ATYMAa m [ a} \ \ U Ü CHSEEEN nm 2 ’ QaUTAS hamwvemeva, ETIUWV de TAU OTMAyV mWavres ol dmo Ns moAsws, MarıTTa e m ’ u N , m ’ \ ar YUVaIRES AUYVoUs ATToVTa Hal ruavov Sunıaral® Ebyuudov Ya megl An a ’ >» ey. ’ m f & ’ aurAs oTı Aonmarıgaı Kar cvag TuS BovAousvaus TgoTeWNıANTaL Yauw, NFaTWv 25 Ü r 3 r NSS \ m „ ’ ’ de arANAas Levdousvar. ERITOATEUTES de Taga Tov Öaiuovos moAAurıs Kapıv X x r x Se a \ > ’ > \ > m TUVaAAay1s YauoU TOTOUTOV AWETUYV WITE ul Eis draluyıa aurols EAIEIW \ mn m x NY > Eu > r \ r N AURWS OUVoRNTa. 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ODeV Zar 70 roU Konratov Aıros mag” aurois eivar, 0v zur 2uT AWRS Erarovv I e D = \ a’ \ 4y > ' Magvav, EplAMVEVOLLEVOV Konraeysvn. TEC maIIEVoVUSs Yao oUrWS Kenres mgOTEyogsvaust Iagvav. idem p. 454 7 ezaneiro zer % Tage Mivwe | 65 a 10 15 66 3 © 200 - Hauer: n 4 55 ’ Et G > 4 u / TAS mOLWIgETEWS TWv Talamv, ws eiriv euneraywyoı, ERANgWTAv TNS mAaUNS m >» \ {} \ ‚N 5 \ (5 4 E) \ 5 TATav auTwWy TYv ToAW za Tegloızida. ToUTo de Umousvouow amo moAANs r ar Nı\ ’ > \ r , ’ x ? \ ? amAormros. io nerabsgonevor eis Tyv ayıav mITTw Kgisriave SMAwraL Yı- mn q \ a7 SE > ’ Lou c w vovra. Foraura ev megı TWv Tagamv. ERITGAFEUTES UV 01 TTOATIWTAL \ m n nm ER \ m = ’ m ’ [7 uera Fwv Xorsriavwv T7S moA&ws nal TEV DaAaTTIoU aÜrys Hegsus woundav > \ \ 1 nm . \ mw > / S e \ c m 27 2 ! 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CHOVONTAVTES EITAY VA RATE TO enua FoV mados ourws zauON. Ayayevres n \ r \ ’ \ \ 63 \ \ ’ Ü \ / \ ouv TNV Uypav TITTaVv Kal TO DJElOV zul To Kargeiov TrEug zul ıZavres Ta N „ ß \ BEN ’ ’ \ ’ 3 \ ee j x Tea Ey,gITav TuS EvOorepas Sugas zul MoMTavres Euym TocoNVav TW ’ \ >Qr $ 7 ß no ce \ Lan S 2) N n Er mugl, nal EUDTEWS 1ERaNEv mas 0 vaos Aal ERaUSN, 0ToL dE TWV TTORTIWTUV \ gr N, Ü > m \ A [7] Y \ ED] „al Eevav Yduvavro dingmadev Er TOU mUgOSs @ Mügimnov, EITE YguTov EiTE E77 r a Fi A ID TER 54 de > ‚A an wm 25 ' ji m agyupov n Tiongov m moAuWdov. nv OE UyNg EREITE TWV ELugymv Tuv OTO«- w A Ey N) > / > ı m m Loy x FIWTWV, OV raußcüvov KaAOUTIV, EDITTAMEVOS TN HaUTE ToU vaou" Av de \ \ \ ’ \ \ NE, Eu ri N EIN Xgırriavos KaATa TO DamwvolEvov, KATL de To aonAov Tois mWeAAoLS Av EIOWAO- ı w c ’ Kl en ’ n \ \ \ Aarons. euros 6 TALIOTAJIEVES nal OgWV TA TE KaUTIW nu IM dapraynv e \ m n > ’ \ r m ‚ SU. 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Ayd- 7 e \ E Q r E) ’ e N \ n ’ TYTaS zanıav Umep dyaYwTuvnv, adızıav Ümeg To Aadrca dtxaoruunv. I ’ CH n 27 / N mn e HYaryTas TavTre $NUaTa Haramovrısuod, YAwuTTav doriav. die Teuro & \ a! \ n ’ > 2 \ ’ SEN n EOS HaGEeAoı TE EIS TEAOG, EXTIAUL TE Hal METAVATTEUTU GE ATO TRYVU- r \ NEN, 7 5 n 7 3 \ a = 5, m Karos ToVv zu To Bigwpe acv En YA Cwvrwv” za Ta Eins rov Waruon. > ‚ \ u A \\ ’ Sy / e [ \ \ m \ Emweusivev de TO iegov maismevov Em MÄLTTAS Nuegas. MET« dE Talra xaı er n x SaaRr, E] \ \ CHE ON > D > En Tuv olrıav Eyevero Epeuva (MeAAa Yap ÜUmNpyev EidwAu Ev mAsITTuS auAaıs) \ \ < r \ \ \ \/ \ \ > all > ‚ za Ta EÜDITROWEV« Ta EV mug magedidavre, Ta 08 Eis Reoegov Eppimrovre. ev x \ 1 ’ N er 2 \ S \ Y. EÜDLTHOVTO de za Bıßra TERANGWUEVG Yoyreias, arıyva lega aürcı eReyov, > = \ \ \ \ Y > ’ > 2 e m z, N f\ EE wv Tas TeAeras zu Ta ara dIemıra Eroiouv ci 715 EidwAonavias, zul SEAN Ö8 ec ’ Y ESEL Lt „ ’ de N en auTa dE GMoiws.1ITa Tols TEOLS AUTWV EMATX,EV. 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Xpeia > ’ \ > G e ’ G ’ cvuv ETTIW, TERVE UEU, TNV avSgwWmoryTa UmonuvyTaerSar die 122 hoßwv 4. 2a Ter.ei 1i 9. aure II 14. Matth. 7 S II 15. ad Philipp. 118 Il 29. Ps. 77 34 26* u 74 10 75 15 20 25 o os 204 HıAurr: \ v \ ’ \ m ’ ’ 1 ed zal arEsırav zul Tadeıas. dia ToVro Tarıv Asysı "dyadov na ori Era- ’ ’ d N U \ ’ (4 > 57 ’ y TEIWTRS ME, OTWS dv HEIW Ta diraiwuara Tou. Taura de je eıgyrau d \ \ @ ’ Q,r EB RE ad Eur , > \ \ & ‚ ıa Teus MovAsmevous MOSTEATEV TN ayıc Yawv MITTE. € Yag nu ÖTTU- / t rg / £) I} ! mo» dovres mooTeADweıw, dlvaraı nal 6 gevos aUTous narafaı Xgıorou Eri- fi 72 \ \ NOTE, > 4 em 4 >\ a. x Yo. vEvovTos. Wa de zu TO ao drayyarw vu, orı Edv un cbIwrıv afısı n 2 2 ’ > 2 nm n ER a5 3» m U 4 TNS TITTEWS, NN YEvoMEVvoL Ev eeeı TOV AaxoU, ol EE MUTWV YEVVWILEVOL du- 27 ' 2 > nd 67 > \ (= c/ vayraı TWIAYAL Tuvavanrgebowevor TW aya9n. Tarra eimWv 6 orıos IHoo- I \ ‚ \ e} 1 U \ n N [ab hugios mar mEITus Tovs aderhous, MUVTAG TOoUug RBevrcuevous BWrITonva EINEZ 4 > Ä as \ ec Eier > 4 \ n 74 &deLaro, KATYYUNTAS aUToUs Em MoAAQS Nuegas ou Aovov go ToU Barrisua- DI \ \ \ EN n \ ERZN Kuh 5 E n 705, AAAG HU METT TAUTE" TUVEXWS Yap EÖLdUTHEV Tov Acyov, oUY, OMIAWV 1 ! 3 , IN e zu / N \a r zoumd Acyw, IeAwv ErideizarSu, aA amın hoareı didaszwv za EmıAuwv r ae m 23 ’ m nm = m 2 > Tavra wmo ns Ygapns. TOOGETEINTaV euv m rev Nguusrou men Ev > / mn» > ec Boah r \ > b} A 12 EreIvwW TW EVIAUTW WTE ovonara FNLaROTIE, zul 72 EHEIVOU HAI ERUTTOV E] 7] 3 NW \ nm ww NS! > r nm ETOS aufnrı ETEÖEN,ETO TA Xaurriavuwv. HauSEvTos de EIS TEAOS Tov Mag- ’ \ x 1 ’ > I & D ar, vEeIou Ra TNS TEAEWS AATAOTAIETNS EßovAsuraro & MAaRAgLOS ERITROTOS \ m \ m > v / \ m ” Sr: 02 > WETE TWV AWO TOU EUayous vAngov ru ToU DIAOYITTSV Aaov ayıav EruÄY- ‚ ’ > m ar 2 S \ ST, ES EZ, man TIav KTITAL EV TW AUUIEVTI TORW, KAIWS AUTW ATERANUBIN NVIAa ETUYXA- > r ’ © \ \ ’ 2. \ Er vev Ev Kwvoravrıwovmoie, A wv za 7% Yonuara Eraßev maga ns "GEO- ne / m , > [2 o. ’ Y \ DIAETTATNS Evdo£ilas TS Barıdldas. ameAuUFas cuv ToUs TE agyovTas zul \ Sl, RN , m ‚ ’ Nı \ \ 4 rov diAcygıorov Auov MEges TNS BonSeias KRTETYEV dba To MM Yeveadaı r \ \ EI SEEN TERN n NS ' > \ \ VEWFELLTUCEV TWAa METE TYV aUTWV egoden, cv dia ToUTo de Movov, QAA« al N \ ß san I m w \ ec m > 8 Er m oa To aunBononda Yazıv ToV TVvayaye Tas UAus TNS olrodoung TS > ’ e 7 > ’ , e m EN \ eignuEvyS @yias ErnAnrias. TuveldouAsvov ouv TIves zrırSYvar auriv nard \ wi . > ,’ = \ \ [4 mn ! nv Ieriv TU EidwAsıou‘ Frooyyunosıdes yag VUmNOXEV, mes Beßrnuevov N m > I \ \ ’ > 5 > \ ’ duriv roais UAANADETWTEgUS, ro de METOV aUToUv 49 avabugNTırov zıdw- N | 2 5 27 5 \ oe! st m EL WU giov Au AVaTeTanevoy £ı5 Uos, eiyev dE za ara wa a Tois eidwAcıs El E77 \ \ \ ’ \ n > er m 1 ETGETEV, eu.Iera de mgOS TU Yıoueva Tags TWV elöwAouavwv, MUTaga TE NE. > DR ni \ a! y. ’ \ Eh Gr za dIEUITR. AUT’ Mur oUVv TNV DETIV EAEYEV TIVES TA Ayıav KTITINVaL > ’ E77 ANUZES En ’ \ N \ ’ EnrAyaiav, daAAcı de AVTENEYoV, AEYOVTES za AUTNV TNV JavNuNv TS > % m EN, n nl N] ' e un obeıdeıv meguagpeSNvar' ci ÖE ToUTo ÄcyovTss EMEISOr Tavras Ws #aAus > ’ r Nszel; > z „. Ä m 2 v vw eimevres 0 de orIos Emirnomos Ereyev "nal ToVro nararenlwiev en Krov n 25 u N , e ’ a ’ \ Ieou) Bevag. Ev oTWw de nagwugerar 0 Tomos zararaußaveı KayırrgLaves > ı - \ uaN a > rf N ’ ww \ Emihegemevos Berırızas Erırroeras 775 deıawiTTeU EvooEias, megıeiy,ov de 1. Ps. 118 71 U 6. Zve&eı II 25. aroreis I 76 10 15 77 25 30 Marei Diaconi vita Porphyrü episcopi Gazensis. 205 \ 4 \ \ E m e ‚ >» m \ > Ta Yoauuara ÄTTaTusv Au airyTıvy EÜY,wWVv UMEO TE aUTNS Hal TWV Barı- 7 x 5 > \ \ m , 5 AN > y.. 2 07 QS m Acwv TeV aurys üvdgos Kal TOU TERVOU. Av OE Ev aAMw Yaprn EnWTev TWV BG \ ’ n e 2 , w \ 27 \ u Fo Tragıbov TAS Aylas ErHANTIas Fraugosidws zaSwWg vüv FUv \ er 4 << \ \ ’ x Sew nal TEQLELY,OV ra YILUMATLa WITE Kata To Frugıbov arıo Iyvaı ’ > ! NIE 2 ec ’ ’ E ö \ \ UV ayıav ErnAyTiav. ERagn dE 0 Ev ayıoıs Ieeoun dvayvous nu IER- , \ ! 4 Tanevos To THagıbov' Eeyvw yap OTL zul FoUTo EyEvero ara Telav AmoRd- > I Aunbıy za Eummaon TS yaadrs Asyouays "zagdia Barırews & %Eıpl TEN. w N \ ’ E] \ ‚ , \ ’ 7 mEgIENY,oV dE TU YORWUaTa ET Aal RoVas TOAUTIAOUS Hal Haguapa MEAREIV ’ E} SL 5 m ’ \ ’ m N ! TEURETIa. EryoinIeons cUv TiS TEDgUS Hu TUvTWv TaV Bderuyuarwv , \ r ’ I a ’ v 7 meguapeIevrwv Ta UmoAeıdIevra srußara 795 Hagmapwrews rou Magveisv, < ER SEE NER art Bar: sn 2 KrAıT nat amEg EAeyov ıEga Eivaı nal Ev Tomw ADarw TUyyavey, MadıTTa Yuvarzır, m EAN [77 ET} \ v De) > \ m TaÜT« TUVEldev 6 0TIcs EMIOKOTOS mg9 Fov vaov eEw eis Tyv TAuTEAaV TAQ- ar u n > ’ CHEISERE) n E \ N > \ KWINVAL, WE KATATATWVTra CU Movev Umd audgwv, AarrE zu Yuvamzuy za NWWZ n NN ’ SS \ BIN Se m Kargmv za rvwdaAuv. ToUTO TWAEOV EAUTNTEV TOoUS ELÖWACARTIAS TS I a - [ Z e 7 > KauTEws TO vasl. CIev ci mAEISUS aürWv, MAAITTa ai yuvalzcs, cüx Emt- , v 4 L) n m \ ! \ EEW/ ’ Bawouriv reis Magudgeis Ews ToV YUV. 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OUVAYIEVTES dE TOV Aao) WETE TUv EionMevuv 60 avuv Ev >) n 7 > 2 n > en ayie Erziydie N Erwvunu Bignun EW Ergerbev Favras Larrovras au en L \ [7 mogevOAvar Eis To MoTe Magveiov, auros dE EmynoAouge us ragum To ayıov y : elayyedıov al = aurev Eywv rev eiay AD OYTWS WIMCUMEVOS TOV , 3 Xausrov usra Tav naSyrar. moonyeıro de ToU Auol 5 deiuvnores Er I \ > ‘ 57 , Barraluv TO EHTURWUR TOU TINO ST Taugov, 32 a de Tuv epwv TV Aacl naav ci orgarıWra ei ÜmoAcıdSevres ng 715 eurafias TAS TOREWG. ee Denen de ebanrov zur Ev zi Sereı Ns danomis rev Wurnod EAeyov TO AAANAovıa“ nv d8 6 Varuss cv Ereyov "deure Ayamdıırwusrta m ’ E) ’ x n m m e v ’ \ D 79 rugiw, aAudafwuevr TD TED rw swrig Au. moobIarumev To moo- > nn. EI 4 Ne 3: S m > > > m 7) Q,\ Twmov aürod Ev EFomoroyyser za Ev Darucis aAarafwuev aürw, crı Jess >= \ - + ’ / \ \ J: N m N m 7 > Er \ ee MEYaS XUgloSs zu Basıreis uEyas Erl mürav ru yav, oTı Ev N lg aursv > e Ü \ N > ‚ \ \ \ \ c m m Errıv A TFaAasTa za auTos Emomrev auryv za TAV Engav a YEıges [A 3. szegehos I 5. Prov. 21 1 11 9. &xyonSeions II 30. Ps. 94 78 en 79 1 a 80 25 30 206 Havper: E2 67 ! \ 2 >» r EmAaTav. deüre FOOTRUVATDUEV Hal TOCOTETWUEV aUTW za AAaUCWWeEV > „ ’ m 2 ein ei ’ J it e x Evavrıov zUpleu Tov MomTavros Yuds, orı aurss ErTw 6 .IEos Aumv zul e SS, F \ - n 67 \ ey e \ es u 3 Nuels Aaos vouns aürov. eAeyov de za arAous Waruoüs Ews oTE EITnATFov N M n O4 AN N) ‚ e3 Ice 7, ’ SH eis ro Magveiov. mv 08 mgorgewaneves © Ev ayısıs Iopbugios 0 EmiTzomos ro, ’ > m > ’ \ IN > ’ “Poupivov Tıya dOXLTERTOV« En Ns Avrioyov, TITToV uvdoa ra EMICTN- = \ Nie), m > u > ’ m \ ' Acva, di’ 00 za To amav TNS cinodouns Erersım on. oures Auldwv yurbev & ’ \ ’ m 1% > = , \ \ m ee EONMEIWTATO TNV IETW TNS dyıas EHrANTIaS zarte TO OXAMa TU TEH- Sr, , N m E! ' ’ =) ‚ 7 bIevros Gragibou Umo rys Tecdirerrarns alyovarys Eidekias. za wem- e ’ > [4 E) \ \ , [2 2 mn vas 6 OTIWTATOS EMITKOTES EUYNV za Yovuzdıniav Emergebev Tu) Au ’ DS &% G n n \ n 3» m Q 2 „ TAUTTEV. EUDEWG ÖE TEVTES ME Lux zal TN QUFN TOSTUNIE EOKATTOV, n r \ 2 E 5 N Il \ b) \ \ Beavres “6 Xausrss EvianTev. cUr Av de IedoarSaı dapopav avdgos zal \ RN r a & Din ae \ 2 x” \ N ’ Yuvamros N YEDovTos 1 Taldiou, AAA 9 m9g9Iynia macıv Tv alryv duvanıv m \ f E ze LANs ArSwv TE TauMEeyeIaV Are Aobou ToV Aeyouevov aAdIWUATSS EE WATOAWV n ’ RE \ \ ! - ’ > u r E L, Auov za momcas moAAas eüyas na baruwdas Ev Tu Tomw dvalwralevos \ n Yo, / , \ ER 3 \ ’ autos mawWros nogaro Barralew MıSovus za Barrew eis ra Seuerıa, 7 \ ee Sn \ \ U .. ’ } A} ’ EmEIT« ra ol JEODIAEIS Aggro zul mavres ci Aalzcı, „algovres zal Dbar- ’ = I, n e E ‚ \ a) m ’ m Aovres MEey2rRy N bwvn, WS drovenTar auroVs ame TgImv MıAımv TS TC- nm. ’ Asws. Eyevero Ö r EN > Are 7 > , ‚ 7 JHEYU Gavua Ev Fn NAEDE ERrEN. Posara TUYYAVoDOıW I ß , Sc SE EN a EIN TREN n 4 2 Erw. Iev TOU megt VDoAuiov Tov wegoU, EZ wv EOTIWV EV ÜTO OUTIKOU HEgoUSs TNS m CE ISIRICN EN S 7 E) 22,7 US ” m & DIN vuv ÜYIas TEU "TEOU ERAANTIGS, [e10B7 cALyov Bas 05 Eiy,oV. FOEIS cLV Tuldes m N r A ‘ > SQ SEN \ Er \ % m ’ nlrravres amnAIov Em To MeV za WANTIETavTES Tu oreuarı Tov dgER- ’ a NEL B ’ SAN \ n 4 m ‚ TOSs TAgERUmTOV EmEgELÖSUEVOL TW Evrw TW EMI TOV OTOWIOU, cia svußaıveı N m \ = Ss,’ m ' < n 7 > \ ’ Taldas Toleiv, Kal KAUTIEVTOS ToU EvAcu eı FoeISs EmETav EIS TO pEap. \ de > mw e (a) ELIUSN x E ! = ee m q ! TIVEs OE EREL EUGESEVFEC AmNATov za Immyyerav TW Auw Ta YEVOHEVA. a OH & E \ ’ 7 r BEN \ ‚ \ E'YEVETO ÖE CU Mıirgos Segußes, FavTWv TUYTIEYOUTWV EMI TO boeag. YVous \ \ \ e e ’ ! \ \ N \ en \ \ 4 EN; de TO YEyovos 6 öTIWrares Hoapvgıos zaı aürcs Ödamwv EMI TOoV TOmEv ERE- ? ce ee , I Q, x er Y ” Hr a AN de S 27 NEUGEV NTUYLaV YEVETZU, KU YEVOMEUNS NOZATO EUXETTAL Hal ÖFETTAL TOV m v n '2 es x \ m \ ’ ’ TESU METE ToAAWV dargumy va luvra za acwN Ta Tandıa dıaburafr, q 1 \ x E} m [72 \ „ e = e} ec \ za MaAıTTa dia ToUs EidwAonaveis, wa MN eimwow "me Eorıv 6 Deos m > dA Y \ ’ ei ’ \ ’ \ auruv Eis ov yAmıdovs’ za marTas wgav nıav yanaı HerÄllevos za dva- 6. de his dixi Hermae t. IV p. 29 81 a 10 15 25 83 30 Marci Diaconi vita Porphyrii epıscopi Gazensıs. 207 \ > ’ m NN w 4 = ’ \ „7 Tras Emergeibev zarergEv wa dia TÜV ayavınv Tav nadwv, av egeuvav x ’ ’ > ’ \ e > \ = 4 n \ ruv Fadwv FOoNTarSaı. eBswv yag 01 amo Tau WANSICUS, HaA0UVTES Ta + FEN nl ’ r > n ‚ , radın, nal oldels Av 6 Umuncuwv udrudev Ex ToU dgEaTos. AaTEADovTos Fo \ a e ES ER 7 7 Ar ’ de Tou avödos nügeSnrav oi rasis Tuldes zaSmuevor Emavu ArIou MEyaAsv v B rn Z 3 ’ e a5 r 5 \ 5 ‚ ATWweis za iRagei OmıAouvres AaAMNAoıs. Ws de EIeunaro aurous 6 ang, e r 2 \ un \ ’ , \ n 7 UmegeSauuarev nu Edoganev rov Teov, zu Bonsas narwIev eimev "dofa- \ ı 25 \ Ey En > > ’ N\ e > e ’ 7} Tare rov nugiov: lwaw Yag ol ToEIs maldss. MHoVTas de 0 Ev dyısıs omas > N e n m 53 ’ \ n N r 7 EMIGAomOS zul ol ToV Aaod Ex,apnrav na meunbavres Omupida MEyaryv EmE- \ Eu r n > 27 \ \ Du N am A A roelav ToUs TIEIG OUCO Avevey,onvarı Murgar yag nTav Ws ums Eruv ee € N , Ale Y \ IN \ ‚ > ker > r ETTU. deZanevos de 6 zarw Tyv omugida zul deounras drbarus Enadırev \\ v U > w m \ > a7 > SQ \ v A TeUs ToeIS, magayysıras alreis xAeirw Tois auruv EbIaAucls aygıs cv N) ar \ D e> a ’ n > N ’ N 74 avw boaswaw za Acyev Insov Xgusre, TWToVv. Au TOMTUS TOoUTO N! \ r n \ , \ r 0) \ EBcnrev Mer zurarTacews Fügaı TO Tyowiov, mal OUgovTes EAEYov Tov 2) x n AN re, 5 ? e \ D Unvor Twv ray Taldwv, "eÜAcyNTos Ei, zUgie 6 Teos Twy Tareguv Nauv.” \ e ”,Q . N Ra > \ er RL ER, ee \ za ws EbOasay zul EVeavaro aüreus 6 Ev dyıaıs Emionomos (oUToS Yap > / \ m 4 4 ec \ \ m \ ’ ErUyYavev nara ToU GToMisu ToU hoEaTos ErTWs zul ngarav To YX,owıov), Q \ 097 N / »nt e > mw rt \ E)} ’ TANFZES Xagas al darguwv EBonsev "eÜAoyeire Tavra Ta EOya RUgiov \ ’ r mw e VZasEn > \ B NG > r ’ Tov Augiov, Üuveire. ws de Emigav auTous En ToU omugidiou, Ageuvnrav WM m / > m 27 \ EBEN e ’ In = > w >, \ Tı ToU TWMaros auruv emAnnra, nal oUder NugeSn palkov Ev aurols, dAA« ’ Q,r > U Q ce \ w 67 5% en Bu neya Talua EeIsaransta: ci yap Toeis Fraugosıdl Frueia Nogeongav EX,ov- e DEN, / A N 5 m ’ m / AENN IHRE, TES WS dmo ZEIMATOS Bercvns, 0 uev Ev TÜ MErWw ToD MerWmou, 0 d& Emavu N = \ \ A N [4 € \ Yı. > \ INS \ > Tns defıds Weges Ep TeUs danruAous, 6 de aAAos Eis Tov deficv wur. 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Frugdav MEyaryU EmergeıVev II 14. Ipossuyn "Adagıov v.2 1 17. za mry- oSers II 18. Ogoseugn ’Agagıou v. 34 II 25. 9 11 29. Ws Emiestpenns II 34 10 85 15 20 25 86 30 208 HAUPT: > ’ v \ 5% e > / \ \ E} n E \ \ Eoyadopevun DUTE Yag NV 0 UMSTTEgOUMEVOS Tov MITIcev aurod, Aa za \ ev \ 7 0) \ ev MEgLTTEV Tageıyev DIAOTIWoUMEVOS TOUs Eg’yadejazvous. EAEYEV Yag Oraov 2 \ [72 \ ? 16) w AN Da B\ , \ m „ 4 > di nm 3 errw wa un Adlon zaragav ana ELAoyıav To May Egyov TNS cinodoung. Es \. es £) > U e 7 [2 aan g/ \ ’ A E ru de EEys Euaurw menma Barirırca Eödofıa Tous OTUAous aus Emyy- 2 \ \ E] \ ’ \ DEREN u K YEARTO, TAUMACTEUS DVTaS Hal MEYAAOUS, Tov agızusv TELEROVT« duo (za- n Se ’ 2 ’ 3 3 n a > ‚ r ’ Acuvrar de Kapırio), cirives EiTIW &v TH dyıa Erniyoie Fuapaydwv dianv .l \ i ESS, ’ 4 & ' \ sm ’ N, \ \ AaumovTss. HaTamAeUTavrwv dE auTav aA Eden, omovdn zu mgo- S „ n z = 7 \ > ı Qt DAN N Sunia ToV PIAOXAITTOU Auoy' TAvTEs Yap UADUTaVTES EUDEWS Eogamov ET \ > ’ > ‚ A Y N \ mw \ 5% Ä Ü ToVv aiyıadov, CU Movov de avdoes, aAra ul Yuvalzss nu maldes zul YE- 7 \ e I n ‚ & D RES ’ r n govres (Tavras yag ce WeIos TYS MITTEwWs Eveduvancv), KU AYaYovTEs auufas 5 a! es ’ en Ns im > we , IQ m EMIGEVTES ERATTOV TTUAOV EIAXOV Kal AMETIDEVTO Ev TW Umardow Tou LEgov ' A) \ \ ’ eu 72 ed 2 \ nal mar Umesrgehov nal Öreromılov Eregov Ews cU bAous diencnieov. nal m \ ' / SEEN \ \ \ 5 ’ x ’ TUUTa EV MEgL TOUTWV. RaT EREIVov de Tov zaugov ErEONuNTEV mn moAeı ’ Ei ’ ’ 3 ‚ 27 CS SD m Et. yuvn TIs Avrisyesaa zaAovmern IcvAa, Nrıs UMNIYEV TYS UTEQUS AIgE- m ’ ’ \ m ’ , od \ Tews Fuv Acyonevwv Mavıyawv, za YvovTd TIVAS VEODWTITTEUS Eivaı Kal ’ > 4 > a7 (2 ’ ! n e G x PaTw Ertmaiyuevous Ev N dyız more ÜmeTerTcuna UmepTeigev aurcus \ m Es m ) \ \ ‚ \ ’ ’ dia 775 Yonrız9s aurys didarkarıas, morAa de mAcov dia dooewg Xonuarwv. r \ > \ \ > ’ Yo [72 a &) r ’ 0 Yap Ecbevpwv Tv EIONMEVHV deov algeTıv oum aAAws AduryYn derzwraı \ E \ \ n m n D \ \ \ v >= was ei un da T7s Tagoyns TWwv Yoruarwv. zu Yag TO ndINua aurwv nn n Y 1 ’ / % ’ \ Fels YE vovv EXoUTIV TERÄNGWFTU TATYS Brarpnnies Kal AATAYVWTEWS AUL IN ! > ’ ’ \ IN e] Ey 7 Yaandwv KAUSwv Eherzonevwv yıvamazız 2u Taıdımdeıs dvögus roucdov EY,oV- [? \ \ \ ’ > / \ el, LEN Y Tas TV TE Aoyırusv zei NV dldvarav. &% diabepwv yag wgeTewv zul doyud- = mn ’ Y sm \ ‚ ’ wv ErAyvızwv OuvessyTav Tauryv aurav Av zarodokiav, BevAcusvor Fa- ’ \ $ Sa. 2 r DES: Q \ \ = \ ’ vovpyws Hu oAWS TUYTAS meoaAaenSaı. 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G. 9842 II 26. duagravausw II 31. ozyvou II 15 88 30 Marci Diaconı vita Porphyrü episcopi Gazensıs. 209 ’ m nm - n \ e m [72 r 7 Fuumigavres Fels FWV NgITTiavwy NV ERUTWV WIETW TUVETTNTAYTO. WITWED \ 7 > N ’ 2 '5 nm > n ’ y Yad Cwygabos Er diabopwv YORMaTWv Mızıv mOWV dmoreiet dose av- Ss x no 2 a Y, \ > ’ Ey SQ ! 2 [27 m Spwrov n Ongiov m aAAo TI MIOS Amaryv Tuv DTEewpouvTuv, Wa deen Toils £ / \ ! \ > ‚ y a\ I SQ N m „ \ \ EV Mwpais nal avonrals ÄAANSES TUyyave, Tols de vouv EYUTI TRIC UL Sur. 8 are , u Re nv > N ’ N / ara za Erwoia avSgwmwn, curws za ci Mavıyarsı er Olabogwv doyua- ‚ I \ n Ns v 45 ü TuVv AVTANTaVTESs AmEreAegav TYv auTwv zaxodokiuv, MAAAcV de &x dia hagwv c 2 \ \ ! \ ' ’ ! EITETWV TEV 10V TUVayayovTEs zul nigavres Savarnbogov paguurov zaTe- ’ \ 2 I Ka z m e N u, SEN ’ Trevarav moS avamperıv avZgwrivwv Yuyav. ws de mossıoyral evdnunracns > 1 r . 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N de ’ gm e N ! ’ \ N N \ m Fuvrafauevn eEnAder. 6 de MaXaQLOS VNTTEUTAS nu ToAA« denJeis ToU wo ‘ \ Neal N / > x ron ’ Xgısrod va naraınyuun rov dia Borcv nörgemir on eis nv EINS, TOOTERaRE- N m > m n \ ES > \ ur 5 > m varo de rwas av euradav zAngınWv TE xaı Aalkwv EIS ToVv dIaAoyov AUTOU \ m r INS IE, ' e D „7 TE za TNS Yuvalzos. 7m oe Eravugıev Tapayıverau N Yun, EXOUTa MED c Ey 7 N \ ’ m [nu IN ' \ 3 \_V ERUTNS avögas Övo xaı ToTavras yuralnus“ Nrav (de) vEwregeı Ra eüeıdeis, \ \ ec ’ e \ d 5 u ec \ cd N U Wxget de ci mavres, 7 de "Ievara Av mooßenavie. eAcı de wonouv Emi Aoywv m BESN N ‚ 2 m & = ..> , NENNT ’ Fr NS Roos muldeias, moAAu de mAceov N lovAıa. To de FIOTYNMa aurWv (eH \ \ Nayiot Yv \ aM \ / „ ‚ E] NV Tamewov Aal To N2c5 Nmıov, To de dm Asyouevov EeEw-Iev recßara, ETW- Q de ' < Near, J, > ’ Y; \ CR } 2 m EV ÖE AuXcı agrayes za Inga ioßera: mavra Yag WEI VrorgITEws Aq- SL \ r » 5 7 v \ 7 Es AouTiv TE KUL TOaTroUTW. EITa EWITQUTEVTES zayıra nv Cyrnrıv Eroiüvre. [3 A > EWR ß ’ \ [2 > ’ \ / \ an 6 de Ev ayııs Dusralwv TE ayıa slayyerıa nal moiTas TAV chouyıda m Ey > n ’ Lad Y > m \ > 67 \ FoU OTavpel Ev TW TTOMaTı aÜrov nggaro ErEgWrTaV alrmv Ezeimeiv Try NZZ rs da \0y N r WERNE N £ € u r \ doguv AUTNS, N de nogaro NEYEN. ° de aderAbes KogınAuos [e] diakrovos ° wg9 4. m FUyYavuv I 8. Evörunras Il 15. ad Titum 3, 10. ıl 24. Erı] ano II Pe El. 1874.2 om 89 10 15 90 20 » or 91 30 210 HıAver: ’ ’ ’ \ ’ m > 3 \ a Raayses ÖvonasSeis, Braun: Ta Ev vouw onuela, Emirgameis Faga Tov BR EmIT Korou Tavra Ta ea zu avrırıJeusva Eonusıoüro, \ Euov zaı Tod adeAbeu Bagwya Ümonimmraovruv. Tov de Aoyov cüR eygala > r n ‚ \ \ 2 ’ 28 2 r &v rourw u Bıßrm dia vo eivar neyav, Qsurouevcs &v Emıroug momrarIaı \ » ’ Su Neh dr, \ 7 a 3 7 A Tyv Mageüsav auyygabyv, Ev Erepw de Ray aörev eZeSeunv Fels Bevrc- ’ v ’ / \ x \ nv ce l MeVols YvwWvaı TNY TE Tobıav Tnv do-Seirav waga GEcU TE OTIWTATW I:p- , \ \ N Re \ NEN e 4 \ Pugıw za ToUs Yoawdeıs MUToUs ous EebAuvaanTev 9 FEDATOAOYoS Aal Pap- \ > + “ v ' e ’ ‚ s , \ a \ \ marcs "TovAie, yvrwa MEermASEev 7% Sera dınn a Hera Yag To morid za Em mAeıoTas er KuSoAoygraı zul Tas TuwmSJeıs Or nuiss eireiv eis Tov T@v 0Auv nUgıov nal Seov nıwySeis Umo Ted Seinod Cnrov 5 Ev dylcıs I [4 n \ \ I ! \ ’ t e \ \ \ Hogpvpios, öpWv Tov Ta TAVTa TEpIEY,ovTa Ta MEgaTa Ta TE OpaTa nu Ta Ew] ! BEN \ a ’ EBEN m 1% \ acgara Brasrpnuounevov Umo yuvarzds Evepyeumevns Ümo Tev diaerov zul n n 3 2 € suyraralawourns Tu ExEIVoU "TEiYUaTI, ATEebNvars zur aurys Eimwv ö fi [3 \ \ r ‚ P r DIN F S \ EOS 6 TR TAVTa Tomas, 6 Movos dldios UNre doymv MNTE TEAos Ey,WV, a FR N ‚ ’ \ u \ 7 \ 0 Ev rouadı ÖcEadomevos, Tarafeı Tov TyV YAuTrav ra DIUWTE sv TO ’ u Vs / ar \ \ 05 , Su (de , Frona wa un Kaıy durdnme. EÜSEWS de Füy mn amobara za BEE \ Enmrnachousngev: noEaro Yag Beau 4 lovrıa za dAAcwÜrSa 76 Be ToV, Aal MEWaTU Ev enorareı Em iravnv agav oÜx EAare 4@AA nV apuvos zal drivmros, ToVs ShIaAuoUs Ey,ousa dmvoryuevcus nal mOoTEyN,ovras TU erinrarw Emisaomw. ci de aüv aury Searanevo a Umerrn EboßySnrav 1 5 / \ N v alw 5 N ins \ = a abodaa, ehuyaywyouv de aurmy za Ermdov eis FE cls aurıs, xal our A puwvn zu oÜR Av ürgoanız. remrara de gav izaumy Epaupe Sa nv Duynv, amerScüT« eis omeg Eriunsev FroTes, bWs auro AyyTanem zara Tv yaadav yv Aeyovaav "oval Tols Feiugw TE yAual mıngev nal To Tırgov yAuru, Tols TıYeisı To 0%0705 büs mai Te Bws onores.” Emergerbev de ö Ev ayloıs TEQIOTaAMyaı auTNs 72 une za TadN TapadoInvaı, Erenras AV avIgwreiav hUrw- Av de zaS” Umeolern EUTTAayYvCH. rer de Arourav To Yevolevov UmegeSuvuarav, 00 movov ci Tis Aueregas MITTEwS, aAra zul ci dAAcESveis. ci de Mer’ aurys duo audgss nal yuvalzes nal 6voı UmepId- enzav Tag’ aurns douuovres WOOOEMETUV Tols Tori Fol Hurapıwrarcu ERI- GromoU, Aeyovres "merramusda, zul yrovv neravomav. 6 de Bäntgıns EroM- GEv Favras avaSeuarıraı rov Mavyyv Tov doxnyor 715 aurwv ers) 32 ey zul Mavıyalsı ErinS NTav, u) KEmYNTas aursls Emi mAEISTaS HuegeE 1. r& Evvonov II 4. Ey I 8. #& zorra 1 22. vanses II 24. Isaias 5 20 I 92 10 14 93 20 25 94 30 Marei Diaconi vita Porphyrüi episcopi Gazensis. 211 ’ 29 r ‚ n > Y ie x E ’ \ „ TOOTNYayEv N Ayıc xayorınn Enxäyoie. Toobareı de Ereivuv za aAAcı n > (SEN ' > 7 \ \ Ey ’ > TWV AAASEIVU)V METAVONTAYTES EdurinoyTar. UETa de mEvTaerN Agevov ETE- ‚ \ 07 m e ’ > 0 m ‘ > ! Al San \ AsıwSn TO eoyov TA dyıas ErnAnnias Ns MEyarys, eaAnSn de Evdokiavn > nm „4 m ’ San r m In 5 ’ En TU Gvomaros TS TEODIAETTATNS Evdoäiae 7975 Barırdos. Emerererev ' 1 \ > ’ nz oc ’ nm 5 ’ nm r 2 de & örıwrares Moppupios TE Eyramıa my Ausg@ N dvarrasınm Tod Ayıv > Ä RE . 1 x \ r N ’ \ ’ , \ Taoy,a moAuTEeAWs, UN PeiTauevos damavıs, Aarıa cuvagas TAVTaS TOUS \ e Dreh LEN EEE 4 > m mn \ .w \ MOVay,oUs WS Dvonara Yıdlıa MET aAAuv eirtaßunv nAmgıRWV HCl Adizwv xaL > ’ > dB > ’ \ [2 ’ m e [2 4 \ ERITHOTUY EmomTev EUDIOTUVMV Tas TUATaS Auegas TOV AYIıcv TAOYL, na 5 SS, Q E) 5 \ \ > r > an Si EC) mv TERTATIa AyYYEAIHoUs YogeVs ou Movov Ev TH aroAouDdie N ErnAY- n an \ rc n e 2} ER 5 ‚ \ 23 e r TIUTFIRN, AAAQ zul Ev TWS woaLs, Mira Eyevovro. ou Movev yag vn Toa- > \ ’ > \ \ ’ \ \ No ., r \ meld aITSYTN, AAAa Hal TVEUMaTıEN: META Yyag To orbov &reyero Laruos \ \ / 7] € \ nm N r en \ ‚ Bl. Kal METE TO mom“ Uuvos. ci de TAS eidwAonavıas ODWVTES Ta YWwoneva ErN- x ’ \ \ I „ I / 3 \ ’ xovro m zagdie. za Ydo Tavray,oDIev noYavro Esvor SELTUTSaL TO nuAAcs \ \ I wm > B e , > - 4 > ’ \ m m Kal To MEyEeIos TIS EIONMEUNS Ayıas EHKÄNTIaS' EAEYETO Yag TaTWv TUV > nv m > ‚ m , D u 72 \ \ EHRANTIWV TV KAT Exreivou AQLgSV neiQwv. TOUTOU EvEREV OTE TOÜS JEUE- , 7 \ = \ > x DB m el ’ N Alovs Eßarev ray agymnv EveraAeiTo maga Tivav MITTWV oTı MEYaAyy auınv > r FEW; %” m > nv ! 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AAN’ 6 avrıneınevos omoudaleı Emmodicev m , ’ A e Ü ’ m ! m ’ > m N TOLaUTN mOSMpETEL, 0v 0 xUuglos marafeı Tu Aoyw ToU TToNaTos aurol. 5 Er ! ea m > Biel ’ E m ‚ ’ u eimev Ö8 mm ncon ayaye Auiv EvravIa ViaSov Ev Tw dwnarın ToUTW, Iv« Y > n eu © ne / v ’ \ Ns MEIVWUEV EVTAUIA Ews CU RaTarım 6 Sopußcos INS TOAEWS, Kal UN ATay- e > Ey Ras: A xe g w \ J , \ yes zwi orı dvradIa Eower. N 08 ogxroıs dießeßausürc un Ercbaivew ande Es ’ sm w \ ’ Sr n \ Sr x mn Manım @UTYS. KareiIoüra dE dia TIvos oimiTaov Eis TOV AUTNG cirov „ \ 2 Q e If) \ LG \\ 57 mw x 7 nyays mv WıiaSor, üreßarev ru TURM, za TOOTTETOUTa TOIS Moni ToU , U Sn 4 m ’ > m U \ N Karagısu Tugenadeı aurov Yelucardaı Twv Kergiwv aurys Rownarwr ra N m e \ Ey , >“ S„ \ \ \ e ’ e \ dvafuoraInTa ET en TTWNELE AUTYS* NV Vapo nal mp95 ETTEDAV. ° de [77 [& \ I Q N , 4 > , 5 n oTıos, DEAWV MIUNTNS YEverDaı TOV MEYaAou mgobyrou HAusv, eumev 77 r ec RN [WW \ ” 37 a 5 e ’ NEE) nv noon TFOVORTOV, TUYATEL, KU AYayE, va Tor Umoow 0 nuglos di” Euou \ \ q [AnEN A At r I va m TVeuuarızyv rgobyv zal Gugzınyv. 9 de areicara zarten zal amerIchra 5 / El a 4 \ \ \ N Y \ 2 El NYogaTev aprov zul EAwas zul Tugov zul Rasrrev OTTOLV Aal olvov, YYayeEv NS / \ IQ, Selina. e m > w ec ß ’ 77 \ dE FAVTa KUl MUQEINKEV Evumıov Nav, Eimousa Aubere, nugiol MoU, xat > ! \ 2 > e N , / \ ERW EUAOYNTATE TNV TTWXEIAY Mov. 0 08 Maxagıos Fady KaTavuyeis Edaxpunev, \ A v y ‚ > \ - / 05 / \ mooewgunws nv NMeAdev eyew mioTWw Eis Fov Xaurov. za avarravres zul ß} \ ! > x \ + ’ > \ \ TOINTavTESs Tas WvNIas züyace zu zadiravres mersAaousv. 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METE de oAıyas nuegas Yvous Ta % E) n ‚ Er E 7 m NER w ’ ’ YEvonEva Ev N ToAEı 0 Umarınos (KAagos de EnaAElTo), TEUTEL KOLLEVTAONTIOV 12. aSiomaSgreı I 15. dverSoüre 1 22. Eauras | 29. in margine EreveySeioor. de partieipiis cum nominibus genere non congruentibus praeter alios dixerunt Reis- kius animadv. in Polybium p. 390, Lobeckius Phryn. p. 448, Agl. p. 216, Bek- kerus in Zosimum IV 29 I 100 10 15 101 30 214 HAwueprTt: \ / \ ‚ A HAN e ! \ ner@ werds BonSsias nal ürdarkera ovs Evedıkav ci Önmorisvovres za m > 4 \ \ \ > U \ \ 4 ragırz es Kasageıav, na Tous Wer ErIUWONTaTO, TOUS de Bowveuairas ey] \ 7 > \ ß el D \ ’ Q> GmEAUTEV, nal mOmTas oV Mıngov beidov cUTWs KaTeTTyTev Tyv moAw. WEI e ’ At > ’ > 2 403, e / / n > mn > ’ ’ Mag dE oAıyas avsuuyan 6 &v dylas Iogpugıss 715 dya9ys Exeivys noons END. \ ‚ | N 5 nm A \ ’ 715 Umodefaneıns Äuzs (na) weremeunbaro aurmv Öl’ Euou- Mn de Ögom.ana \ 2 m A E] ’ E2 > m Mageyevero, EY,UT« zu @AAyy yuvalnıa nv EAeyev Seiav eivar EiTeAYoUT« \ \ \ I > A 27 de mgos Fov maxagıov Em ITRomoV a Tag Fels ToTiw aurol- 05 eumevWs 2 ans e m I TAUTAG EdeEaro ws marıı dıAorropyos. eimev de mn ncoy “arnYus, Tuya- mn ’ \ 2 N \ m DJ ce N SEM. 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