En RN a a en re _ ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN r an L) AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. re ABHANDLUNGEN DER . \ Dr KÖNIGLICHEN Joresmsora- Ohm AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1875. eo BERLIN. BUCHDRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (6. VOGD UNIVERSITÄTSSTR. 8. 1876. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. (HARRWITZ UND GOSSMARN.) TREU nr BE 1° Inhalt. 4 Seite A. KıRCHHOFF: Gedächtnissrede auf Moriz Haupt . . » 2. 2 0 2 2 20. 1 Physikalische Klasse. 1. Abtheilung. EHRENBERG: Fortsetzung der mikrogeologischen Studien als Gesammt- Uebersicht der mikroskopischen Paläontologie gleichartig analysirter Gebirgs- arten der Erde, mit specieller Rücksicht auf den Polyeystinen- Mergel bei Barbados. (Mit 380 Tafeln) . . . 2... 2... 1 2. Abtheilung. Vırcmow: Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. (Mit U deyialla)) 6 5 co : Ä 1 “REICHERT: Zur Anatomie des naeh ha een Ten raue lc). (ABEND on Ra oe aa ae ade yore seine le Mathematische Klasse. “KunMeEr: Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes auf Körper von verschiedener Gestalt. insbesondere auch auf die Geschosse. (Mit 2 Tafeln) . 1 Philosophisch-historische Klasse. 6: HırscureLp: Kelainai-Apameia Kibotos (Mit 1 Tafel) . . » x... - 1 “ScHorrt: Zur Uigurenfrage . » . - : Be VA. KIRCHHOFF: Ueber die Redaction En Dean ae ER 3) VHERCHER: Ueber die Homerische Ebene von Troja . . Rn Sa er lal SOM VRöpıgeEr: Ueber zwei Pergamentblätter mit altarabischer Schrift. "(Mit 2 Tafeln) 135 Jahr 1875. Di. Akademie der Wissenschaften feierte am 28. Januar den Ge- burtstag König Friedrich’s des Zweiten durch eine öffentliche Sitzung, welche von dem an diesem Tage vorsitzenden Secretare, Herrn du Bois-Reymond, mit einer Rede über La Mettrie er- öffnet wurde. Dieselbe ist im Monatsberichte abgedruckt. Darauf berichtete Herr Curtius, als Secretar der philoso- phisch-historischen Klasse, über die während des verflossenen Jah- res bei der Akademie vorgekommenen Personalveränderungen. Sodann las Herr du Bois-Reymond, als Vorsitzender des Curatoriums der Humboldt-Stiftung für Naturforschung und Reisen, den Jahresbericht dieser Stiftung vor. Derselbe findet sich im Mo- nätsberichte abgedruckt. Zum Schluss hielt Herr Hercher einen Vortrag über die Darstellung der troischen Ebene bei Homer. Am 18. März hielt die Akademie eine öffentliche Sitzung zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs, welche der an diesem Tage vorsitzende Secretar, Herr Mommsen, durch eine Festrede über das Alter, insofern dies für den praktischen Mann und insbesondere für den Staatsmann zur Erfüllung seiner Aufgabe erforderlich ist, einleitete. VII Nachdem derselbe hierauf den Bericht über die Fortführung der wissenschaftlichen Unternehmungen der Akademie erstattet hatte, trug Herr Duncker eine Abhandlung vor, in welcher er die während des Krieges 1805 von Preulsen geführten diploma- tischen Verhandlungen nach archivalischen Ermittelungen darlegte. In der am 1. Juli gehaltenen Leibniz-Sitzung hielt der in dieser Sitzung vorsitzende Secretar, Herr Kummer, die Einlei- tungsrede. Dieselbe ist in dem Monatsberichte abgedruckt. Hierauf hielten die seit der Leibniz’schen Sitzung des vorigen Jahres neu eingetretenen Mitglieder ihre Antrittsreden. Die des neuen Mitgliedes der philosophisch - historischen Klasse, des Herrn Vahlen, beantwortete Herr Curtius, die des neuen Mitgliedes derselben Klasse, des Herrn Bruns, Herr Momm - sen, die des neuen Mitgliedes der physikalisch- mathematischen Klasse, des Herrn Websky, Herr du Bois-Reymond, als Secretare der betreffenden Klassen. Hierauf berichtete Herr Mommsen, als Secretar der philo- sophisch -historischen Klasse, über die zum ersten Mal an diesem Tage stattfmdende Preisvertheilung der Charlottenstiftung für Phi- lologie. Gemäss den Vorschriften des Statuts der von der Frau Wittwe Charlotte Stiepel geb. Freiin von Hopffgarten er- richteten Charlottenstiftung für Philologie ertheilte die Akademie in Uebereinstimmung mit dem im Monatsbericht abgedruckten Gut- achten der Sachverständigen unter den für das erste Stipendium dieser Stiftung in Beantwortung der Frage Es soll dargestellt werden das Verhältniss der Sprache des römischen Rechtsbuchs für Currätien (Lex Romana Ütinensis) zur schulgerechten Latinität und zwar nur hin- IX sichtlich der Nominalflexion und der Verwendung der Ca- susformen. eingegangenen vier Preisschriften der mit dem Spruch Virtutis spolia cum videt, gaudet labor bezeichneten Arbeit den Preis von jährlich 1350 M. auf die näch- sten vier Jahre, von welchen der erste Jahresbetrag am heutigen Tage, die drei folgenden am 1. Juli 1876. 1877. 1878 zur Zahlung gelangen. Verfasser derselben ist Herr Dr. Ludwig Stünkel aus Höxter, zur Zeit in Strassburg im Elsass, und hat derselbe seine statutenmässige Qualification nachgewiesen. Gemäss der testamentarischen Verfügung derselben Frau Wittwe Charlotte Stiepel kam ferner ein einmaliges Stipen- dium zur Vergebung zum Zweck der Reise eines geeigneten Phi- lologen nach Italien und des Aufenthalts desselben daselbst zum Studium der Alterthümer dieses Landes. Unter den in Beantwor- tung der Frage Die bekannten oder durch Vergleichung anderer Hand- schriften mit Wahrscheinlichkeit sich ergebenden Lesarten des verlorenen Codex Spirensis der dritten Dekade des Livius sollen zusammengestellt und geprüft werden zur Feststellung des Verhältnisses dieser Handschrift zu dem Puteanus und zur Sicherung der Grundlagen der Kritik dieses Textes. eingegangenen vier Preisschriften erschienen nach den gleichfalls im Monatsbericht abgedruckten Gutachten der Sachverständigen die drei mit den Sprüchen 1. Nien bıRoyeAus dıAoAoyoi TE magSevor Te viv ue$ Aucv euuevels EraurSe M 2. Ein Schelm giebt mehr als er hat 3. Die ut quimus, quando ut volumus non licet x bezeichneten sämmtlich als des Preises würdig. Da indess nach den Bestimmungen des Testaments eine Theilung des Preises un- zulässig ist, ertheilte die Akademie der letzgenannten mit dem Spruch Sic ut quimus, quando ut volumus non licet versehenen als der relativ vorzüglichsten den Preis von 6000 M. Verfasser derselben ist Herr Dr. August Luchs, Privatdocent in Strassburg im Elsass, und hat derselbe gleichfalls seine statuten- mässige Qualification nachgewiesen. Die Verfasser der beiden mit den Sprüchen Ein Schelm giebt mehr als er hat und Nizy diAoyerws bezeichneten Abhandlungen wurden aufgefordert ihre Namen zum Behuf der Veröffentlichung in den akademischen Monatsberichten, falls sie dieselbe wünschen sollten, der Akademie zu nennen. Sie haben indess beide erklärt von dieser Aufforderung keinen Ge- brauch machen zu wollen. Hierauf verlas Herr Mommsen den von der vorberathenden Commission der Bopp-Stiftung, bestehend aus den Herren Lep- sius, A. Kuhn, Ebel, Steinthal und Weber abgestatteten Bericht. „Die unterzeichnete Commission beehrt sich hiermit, gemäls $ 11 des Statuts der Bopp-Stiftung, für die bevorstehende Feier des Leibnizischen Jahrestages folgenden kurzen Bericht über die Wirksamkeit der Stiftung im verflossenen Jahre und den Vermö- gsensbestand zu erstatten. „Für den 16. Mai d. J. ist die Verwendung des Jahresertra- ges der Stiftung als Unterstützung junger Gelehrter in Anerkennung und zur Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Studien beschlossen, und zwar die Hauptrate im Betrag von 900 Mark dem Dr. R. Pischel, Privatdocent in Breslau, die zweite Rate im Betrage von 450 Mark xI dem Dr. H. Hübschmann, Privatdocent in Leipzig, verliehen worden. „Das Vermögen der Stiftung beläuft sich auf Elftausendacht- hundert Thaler, der jährliche Zinsertrag auf 650 Thaler (1590 Mark).* Hierauf berichtete Herr du Bois-Reymond, als Secretar der physikalisch- mathematischen Klasse, über eine von dieser Klasse gestellte Preisfrage. In der öffentlichen Sitzung am Leibniztage, den 1. Juli 1879, hatte die Akademie aus dem Cothenius’schen Legate fol- sende Preisaufgabe gestellt: „Es ist bekannt, dass sich Weizenmehl und Roggenmehl we- sentlich durch das verschiedene Verhalten von einander unterschei- den, welches die in denselben enthaltenen stickstoffhaltigen Be- standtheile unter dem Einfluss des Wassers zeigen. Bei der Be- handlung des Weizenmehls mit Wasser bleiben, nach Abson- derung der Stärke, schliesslich erhebliche Mengen einer stickstoff- haltigen Substanz, des sogenannten Klebers, zurück, welche durch fortgesetzte Einwirkung des Wassers nicht weiter verändert wird, während Roggenmehl unter gleichen Bedingungen nur Spuren einer stickstoffhaltigen Materie hinterläfst. Es ist ferner bekannt, dafs sich bei der Behandlung einer Mischung von Weizenmehl und Roggenmehl mit Wasser die Menge des aus dem Weizenmehle für sich abscheidbaren Klebers wesent- lich verringert, eine Erscheinung, die andeutet, dass in dem Rog- genmehle eine den Kleber löslich machende Subtanz enthalten ist. Die Zusammensetzung des stickstoffhaltigen Bestandtheils sowohl des Weizenmehls als des Roggenmehls ist, trotz vieler schätzenswerther Untersuchungen, bis jetzt mit Sicherheit nicht er- mittelt. Die Natur des in dem Roggenmehle enthaltenen Körpers, welcher das Löslichwerden des Weizenklebers bedingt, ist ebenfalls b* XI unbekannt, wie auch die Veränderungen, welche der Weizenkleber unter diesen Bedingungen erleidet. Die Akademie bietet einen Preis von 100 Ducaten für eine neue eingehende chemische Untersuchung der stickstoffhaltigen Be- standtheile des Weizenmehls und des Roggenmehls, sowie der Ver- änderung, welche der Weizenkleber erfährt, wenn er in Gegenwart von Roggenmehl der Einwirkung des Wassers ausgesetzt wird. Die ausschliessende Frist für die Einsendung der Beantwor- tung dieser Aufgabe, welche nach Wahl des Verfassers in deut- scher, lateinischer oder französischer Sprache abgefasst sein kann, ist der erste März 1872. Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Motto zu versehen und dieses auf dem Aeusseren :des versiegelten Zettels, welcher den Namen des Verfassers enthält, zu wiederholen. Die Entscheidung über die Zuerkennung des Preises von 100 Du- katen geschieht in der öffentlichen Sitzung am Leibnizischen Jah- restage im Monat Juli 1872. Auf diese Preisfrage war zu der bezeichneten Frist keine Antwort eingelaufen. Die Akademie hatte daher in der öffent- lichen Sitzung im Juli 1872 diese Preisaufgabe unter denselben Bedingungen erneuert und als Zeitpunkt, bis zu welchem Beant- wortungen eingesendet werden könnten, den 1. März 1875 bestimmt. Auf die erneuerte Frage ist nunmehr rechtzeitig eine Beant- wortung eingelaufen, welche das Motto trägt: „Das kleinste Molecül der organischen Elementartheile ist schon ein Organ, erfüllt schon eine Function. Es ist ein Individuum, nicht ein gewöhnliches Molecül, sondern ein actives, schaffendes Molecül.“ Die eingesandte Preisschrift ist eine fleilsige Arbeit, der man es alsbald ansieht, dass der Verfasser mit Ernst und Liebe an die von ihm gewählte Aufgabe herangetreten ist. Dals indessen die E XIII bislang erzielten Resultate den von der Akademie gestellten An- forderungen nur einseitig und unvollkommen entsprechen, erkennt der Verfasser selbst in dem der Abhandlung beiliegenden Begleit- schreiben mit aufrichtiger Bescheidenheit an. Er glaubt, die vor- handenen Mängel beseitigen und die fühlbaren Lücken ausfüllen zu können, wenn ihm eine längere Frist bewilligt werde, und bittet deshalb die Akademie, falls keine andere preiswürdige Arbeit ein- gelaufen sein sollte, die Frage nochmals erneuern zu wollen. Die Akademie trägst um so weniger Bedenken, dem Wunsche des Bewerbers zu entsprechen, als sie die Schwierigkeiten der Auf- gabe nicht unterschätzt, und ihr das bereits Geleistete als Bürg- schaft erscheint, dass sich der Verfasser auf dem rechten Wege befindet, dessen weitere Verfolgung ihn mit grosser Wahrschein- lichkeit zum Ziele führen wird. Die Akademie will es schon heute nicht unterlassen, zu be- merken, dass es zumal die Beschränkung auf qualitative Versuche gewesen ist, welche dem Verfasser bisher hindernd im Wege ge- standen hat; und dass bei der Untersuchung so ähnlicher Sub- stanzen, wie sie im Weizen- und Roggenmehl vorkommen, welche sich überdies nicht krystallisirt erhalten lassen, entscheidende Er- folge nur auf quantitativem Wege erhalten werden können. Die Akademie erneuert die Preisaufgabe unter Verdop- pelung des Preises nochmals. Die ausschliefsende Frist für die Einsendung der Beantwortung ist der erste März 1878. Die Entscheidung über die Zuerkennung des Preises von 200 Ducaten geschieht in der öffentlichen Sitzung am Leibniztage im Monat Juli 1878. Hierauf verkündete derselbe folgende neue physikalische Preisaufgabe: Das Bedürfniss, unser Verständniss von dem inneren Vor- XIV gange bei der Herstellung des Knochengerüstes der Wirbelthiere in jeder Richtung weiter zu führen, hat in den letzten Jahren die mächtigsten Fortschritte auf dem Gebiete der Histologie und Ana- tomie der Knochen, namentlich während der Zeit ihres Wachs- thums und ihrer Entwickelung hevorgerufen. Um so fühlbarer ist die grofse Lücke, welche unser chemisches Wissen über die näm- lichen Vorgänge darbietet, und es erscheint als eine dringliche Forderung, dafs nunmehr auch die physiologische Chemie von Neuem an der Arbeit betheiligt werde. Die Akademie formulirt die zu beantwortenden Fragen fol- gendermalsen: In welchen Verbindungen findet sich der Kalk im Blute der Säugethiere und der Vögel? und wie geschieht der chemische Niederschlag seiner Salze in die Gewebe, na- mentlich in die Knochen? Es wird verlangt, dass diese Fragen durch experimentelle Untersuchungen an wachsenden Thieren beantwortet werden, wobei insbesondere der chemische Zustand des Blutes und der Knochen bei langdauernder Fütterung mit Phosphor und (getrennt davon) mit pflanzensauren Salzen genauer festzustellen ist. Die ausschliessende Frist für Einsendung der Lösung dieser Aufgabe ist der 1. März des Jahres 1878. Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Motto zu versehen, und dieses auf dem Aeusseren des versiegelten Zettels, welcher den Namen des Verfassers ent- hält, zu wiederholen. Die Ertheilung des Preises von 100 Ducaten geschieht in der öffentlichen Sitzung am Leibnizischen Jahrestage im Monat Juli des Jahres 1878. Zum Schluss hielt Herr Kirchhoff eine Gedächtnissrede auf Moriz Haupt. Dieselbe ist in dem gegenwärtigen Bande der Denkschriften der Akademie abgedruckt. ri —| Zu wissenschaftlichen Zwecken hat die Akademie im Jahre 1875 folgende Summen bewilligt: 4200 Mark dem Herrn Professor Studer in Bern zu seiner Reise 900 2700 3000 ” ” ” ” mit Sr. Majestät Schiff „Gazelle.“ dem Herrn Dr. Deffner in Athen für Forschungen in den Dialekten der neugriechischen Volkssprache. dem Herrn Professor G. Fritsch für zoologische For- schungen auf eimer Reise nach den kleinasiatischen Küsten. dem Mitgliede der Akademie Herrn Lepsius zu Vor- arbeiten für eime kritische Ausgabe des ägyptischen Todtenbuchs. dem Mitgliede der Akademie Herrn A. Weber zur Herausgabe des 14. Bandes der Indischen Studien. dem Mitgliede der Akademie Herın A. Kirchhoff für Sammlung und Herausgabe der griechischen Inschriften. dem Herrn Dr. Karl de Boor aus Hamburg für die Herausgabe des Theophanes. dem Herın Dr. Euting in Stralsburg für die Samm- lung der karthagisch-römischen Inschriften. dem Mitgliede der Akademie Herrn Kummer zur Anschaffung von Nebenvorrichtungen zu emem Rota- tationsapparat. den Mitgliedern der Akademie Herren Bonitz und Zeller zu Vorarbeiten für eine kritische Ausgabe der griechischen Commentatoren des Aristoteles. XVI 600 Mark dem Herrn Professor Boll in Rom zu anatomischen 900 1500 750 2500 1219—69 2400 12000 600 699 450 ” ” ” ” ” » ” ” Untersuchungen an Torpedo. den Mitgliedern der Akademie Herren Duncker und Droysen zur Sammlung der Staats- und Flugschriften Friedrich’s I. dem Herrn Professor Dr. E. Hübner zur Heraus- gabe der Inscriptiones Brit. christ. dem in Afrika reisenden Herrn Johann Hilde- brandt für Forschungen und Sammlungen in den Somali- und Gallas-Gebieten. dem Herrn Stadtgerichtsrath Dannenberg zur Her- ausgabe seiner Geschichte des deutschen Münzwesens. dem Herrn Dr. Meyer in München als Beihülfe zur Herausgabe der Schriften des Procop. dem Herrn Professor Jordan in Königsberg zur Herausgabe der forma urbis Romae. dem Mitgliede der Akademie Herrn Auwers als ferneren Zuschuls zu seiner Reise nach Persien zur Beobachtung des Venusdurchgangs. dem Herrn Professor E. Hübner zur Herstellung einer Paläographie der römischen Inschriften von Julius Caesar bis Justinianus. dem Mitgliede der Akademie Herın Mommsen zur Herausgabe des Corpus inseriptionum Latinarum. dem Mitgliede der Akademie Herrn Rammelsbersg, zu Untersuchungen über Tellurverbindungen. dem Herrn Dr. Christiani in Berlin, Beihülfe zur Herausgabe seiner Schrift über die irreciproke Leitung elektrischer Ströme durch Electrolyten. dem Herrn Professor Vogel in Berlin zur Vervoll- Men Fi a en Tore: von Yhlpelte Funktionen vom Geschlecht 3. XVII Personalveränderungen im Jahre 1875. Die Akademie verlor an correspondirenden Mitgliedern der physikalisch-mathematischen Klasse: Sir Charles Lyell in London. Herrn Friedrich Julius Richelot in Königsberg. „ Karl Sundevall in Stockholm. »„ Gustave Thuret in Antibes. Sir Charles Wheatstone in London. An correspondirenden Mitgliedern der philosophisch -histo- rischen Klasse: Herrn Gottfried Bernhardy in Halle. „ Herrmann Ebel in Berlin. Diesen Verlusten stehen folgende neue Erwerbungen der Akademie gegenüber. An ordentlichen Mitgliedern gewann die physikalisch-mathe- Klasse: 2 Mamierm\Wejbisiky: Die philosophisch - historische Klasse: a rRanlGeoro Bruns: » Georg Waitz. „ Eberhard Schrader. „ Heinrich von Sybel. An auswärtigen Mitgliedern die philosophisch - historische Klasse: „ Giovanni Battista de Rossi in Rom. Aulfserdem trat das bisherige auswärtige Mitglied der physi- kalisch-mathematischen Klasse Herr Gustav Robert Kirchhoff J a , WR ENER . E t Ir. f SEN . a, IX in Folge seiner Uebersiedelung nach Berlin unter die ordentlichen Mitglieder ein. Ferner wurde das bisherige ordentliche Mitglied der philo- sophisch-historischen Klasse Herr Julius Friedlaender nach sei- nem Austritte aus der Akademie unter die Ehrenmitglieder aufge- nommen. An correspondirenden Mitgliedern traten hinzu der physi- kalisch-mathemathischen Klasse: Herr Edward Frankland in London. „ August Kekule in Bonn. „ Sven Ludvig Loven in Stockholm. „ Ernst Christian Julius Schering in Göttingen. „ Alexander William Williamson in London: der philosophisch-historischen Klasse: „ Alexander Cunningham in London. „ Johann Joseph Hoffmann im Leiden. »„ Wilhelm Scherer in Stralsburg. „ Ludolf Stephani in St. Petersburg. Verzeichniss der Mitglieder der Akademie der Wissenschaften am Schlusse des Jahres 1875. I. Beständige Secretare. Herr Kummer, Secr. der phys.-math. Klasse. - dw Bois-Reymond, Secr. der phys.-math. Klasse. - (Curtius, Secr. der phil.-hist. Klasse. - Mommsen, Secr. der phil.-hist. Klasse. II. Ordentliche Mitglieder der physikalisch-mathematischen der philosophisch-historischen Datum der Königlichen Klasse. Klasse. Bestätigung. un \ — — — Herr Ehrenberg, Vet. Be a BRSIHEE ehunmallse Herr v. Ranke, ve. . . 1832 Febr. 13. END ee a ee en Bart ana - Poggendorf Vet. . El ra SSL Ebd =, ‚Steltoiı oo 000 00 al Meer 9, - Hagen . BE RR RR ek rn Ba AO DNE EVER a Ra ee ne re UNS SONG oo Ho. Ne dem, 28% SIE © 6 55 EA 1% - Petermann . . . . 1850 Mai 18. 1851 März 5. a ee a tale Nlärz98 - Buschmann . . . . 1851 Mai 24. en a ee SAL er Tulliekon - Kiepert . . . .. 1853 Juli 25. 1853 Aug. 15. - du Bois-Reymond - Peters . 6 - Braun - Beyrich der physikalisch-mathematischen - Klasse. Ewald Rammelsberg Kummer . Borchardt Weierstrass . Reichert Kronecker Hofmann Auwers Roth Pringsheim . @. R. Kirchhof . Helmholtz Siemens Virchow . Websky _ der philosophisch-historischen mm Klasse. Weber . Mommsen Olshausen A. Kirchhoff Curtius Müllenhoff Droysen Bonitz . Kuhn . Zeller . Harms . Duncker Hercher Vahlen Bruns . Waitz . Schrader von Sybel Datum der Königlichen Bestätigung. —— 1853 Aus. 15. 1855 Aug. 15. 1855 Dec. 10. 1855 Dec. 10. 1856 Nov. 19. 1857 Aug. 24. 1858 April 27. 1859 April 4. 1860 März 7. 1860 März 7. 1861 Jan. 23. 1862 März 3. 1564 Febr. 3. 1865 Mai 27. 1866 Aus. 18. 1867 Febr. 9. 1867 April 22. 1867 Dec. 27. 1868 Aug. 17. 18570 März 19. 1570 Juni 1. 1872 März 11. 1872 Dee. 9. 1872 Dee. 9. 1873 Mai 14 1873 Juli 14 1873 Dec. 22 1873 Dee. 22. 1574 Dee. 16. 1875 März 6. 1875 April 3. 1875 Mai 24. 1875 Juni 14. 1875 Dec. 20. XXI III. Auswärtige Mitglieder Datum der Königl. der physikalisch-mathematischen Klasse. der philosophisch-historischen Klasse. Bestätigung. um nn. — Sir Henry Rawlinson in Ikondon 2 7277.7227918502 Meng: Herr 2. 1Wohlen in) Göttingen‘... 2 2 Sn Ser ne. 855 AusustEd: - Franz Neumann in Königs- berg . UNE RED nON 6 1858 August 18. - Ernst Heinrich Weber ın Leipzig . ER 1859 August 5. - Karl Ernst v. Baer ın Dorpati ee le RE ee 186 Märzeiil - Robert Wilhelm Bunsen ın Heidelberg a ale lonlole one... 202 er oe Herr Franz Ritter v. Miklosich in Wien. 2.2072. 71862 März 2% Sn Wälhelm Weber) Gottm sen 186 NE RE RR RES De Te - Friedrich Dies n Bonn 1872 März 11. - COhnistian Lassenin Bonn 1872 Juli 28. - Lebrecht Fleischer ın Teipzie vn .....020° 18742.Apeıle 208 - Victor Regnault in Paris . - Hermann Kopp in Heidel- berg ee lade Manealtss - Giovanni Battista de Rossi in om srarreual98 IN. Ehren-Mitglieder. Datum der Königlichen Bestätigung. ——__:!! Die Herren: Freiherr Anton von Prokesch- Osten in ae a aan BASE Ar Malle 9Min 14: PerenMeniain Basel... Bold): lad Märzi)8: Peter von Tschichatschef in Florenz . . - . 1853 August .22 Graf Rudolph von Stillfried-Rattonitz in Bon 1854 Juli 22. Sir Edward Sabine in London . . » +... .. 1855 August 15. Graf Helmuth v. Moltke in Berlin . ER u. E00 un Don Baldassare Boncompagni mn Rom . . - 1862 Juli 21. August von Bethmann-Hollweg in Berlin . 1862 Juli 21. Johann Jakob Baeyer in Berlin . . . - '1865 Mai 27. Georg Hanssen in Göttingen . . . - 1869 Apnil 1. Julius Friedlaender m Berlin. . .. .- 1875 Febr. 10. XXIV V. Correspondirende Mitglieder. Physikalisch-mathematische Klasse. Datum der Wahl. SORTE Herr Hermann Abich in Tifis . » : 2: 2 2.2 ..2..1858 Oct. 14. - George Airy in Greenwich . . .......1834 Juni 5. - Antoine Oesar Becquerel m Paris . .. . . . 1835 Febr. 19. - P. J. van Beneden n Löwen .... .... 1855 Juli 26. - George Bentham n Kew . . . . 2.2... 1855. Juli 26. - Claude Bernard in Paris . . . 18 OMENZE IE - Theodor Ludwig Bischof ın Miunchen Se A eNprlW27. - Jean-Baptiste Boussingault in Paris . . . . . .1856 April 24. - Johann Friedrich Brandt in St. Petersburg . . 1839 Decbr. 19. - Adolphe Brongnmiart m Paris . . . . .... . 1855 Mai 7. = Einnst Brücke n Wien .. 2... 22. 22.2221854 © April 27. - Hermann Burmeister in Buenos Aires . . . . 1874 April 16. Se AnıgustenOohourssn Bars ee MDechrsid: - Arthur Cayley ın Cambridge. . . . . ... 1866 Juli 26. Sr Vncheln Ohaslessn Bars 65 u: - Michel- Bugene Chevreul in Paris . . ». » . . 1834 Juni d. - Elvin Bruno Ohristofel in Stralsburg . . . . 1868 April 2. James, Danaını Newblavena 556 - (Charles Darwin in London . . . .......1863 Febr. 26 - Alphonse De Candolle in Genf . . . Ka N ya - Ernst Heinrich Karl von Dechen in a NS ADTZRebrr> - Franz Cornelius Donders nm Utrecht. ... . . 1875 April 3. - Jean-Baptiste Dumas in Paris . . . . . . .. 1834 Juni 5. - Gustav Theodor Fechner ın Teipzin 2.22 222°1841°2März725. - Louis Hippolyte Fizeau in Paris . . .. . . 1867 Ausg. 6. - Edward Frankland ın London . . . . .....1875 Nov. 18. - Elias Fries in ÜUpsala ... . oo 0 an. Kam Am Al; - Heinrich Robert Göppert in Bredlan Dr eaelune: - Asa Gray- in Cambridge, N. Amerika . . . . 1855 Juli 26. - August Grisebach in Göttingen. . . . . . . 1874 April 16. Herr Heinrich Eduard Heine in Halle } Friedrich Gustav Jacob Henle in Göttingen . Charles Hermite ın Paris Wilhelm Hofmeister n Tübingen Joseph Dalton Hooker in Kew Thomas Huxley in London Joseph Hyrtl in Wien August Kekule in Bonn . Albert Kölliker m Würzburg . Urbain-Joseph Le Verrier in Paris Joseph Liowville in Paris R. Lipschitz in Bonn . ' Sven Ludvig Loven in Stookhöfn i Karl Ludwig in Leipzig Charles Marignac ın Genf . William Miller ın Cambridge Henri Milne Edwards ın Paris Arthur-Jules Morin in Paris . Ludwig Moser in Königsberg > J. G. Mulder in Bennekom bei Nnsenhgen Karl Nägeli in München Richard Owen in London Ä i Christian August Friedrich Peters in Kiel ! Eduard F. W. Pflüger ın Bonn. Joseph Plateau in Gent . ; Friedrich August Quenstedt in Tübingen Gerhard vom Rath in Bonn Ferdinand Römer ın Breslau . Georg Rosenhain in Königsberg . Henri Sainte-Claire-Deville in Paris George Salmon in Dublin . Arcangelo Scacchi in Neapel Ernst Christian Julius Schering ın Göttingen Ludwig Schläfli in Bonn Hermann Schlegel in Leyden . Theodor Schwann in Lüttich . Philipp Ludwig Seidel in München » Karl Theodor Ernst von Siebold ın München Datum der Wahl. — 1863 Juli 16. 1873 April 3. 1859 August 11. 1874 April 16. 1854 Juni l. 1865 Aus. 3. 1857 Januar 15. 1575 Nov. 18. 1873 April 3. 1846 Dechr. 17 1839 Decbr. 19. 1872 April 18. 1875 Juli 8 1864 Oct. 27 1865 März 30. 1860 Mai 10. 1847 April 15. 1839 Juni 6. 1843 Febr. 16 1845 Januar 23. 1867 April 16. 1836 März 24. 1866 März 1. 1873 April 3. 1869 April 29. 1868 April 2. 1871 Juli 13. 1869 Juni 3. 1859 August 11. 1863 Nox. 19. 1873 Juni 12. 1872 April 18. 1875 Juli 8. 1873 Juni 12. 1865 Nov. 13. 1854 April 17. 1863 Juli 16. 1841 März 15. d XXV Herr Japetus Steenstrup in Kopenhagen . - George Gabriel Stokes in Cambridge . - Otto Struve in Pulkowa . - Bernhard Studer in Bern - James Joseph Sylvester in Weech c Sir William Thomson in Glasgow Herr Pafnuti; Tschebyschew in Petersburg. - Louwis-Rene Tulasne ın Paris . - Charles Wheatstone in London . - Adolph Würtz in Paris - Alexander William Williamson ın era Philosophisch-historische Klasse. Herr Theodor Aufrecht in Bonn . - George Bancroft in Washington . - Theodor Benfey in Göttingen - Theodor Bergk ın Bonn . - Jacob Bernays in Bonn . - Samuel Birch in London - Otto Boehtlingk in Jena . - Hermann Brockhaus in Leipzig . - Marie-Felicite Brosset in St. Petersburg - Heinrich Brugsch in Cairo . - Heinrich Brunn in München . - Giuseppe Canale in Genua - Antonio Maria Ceriani m Mailand - Charles Purton Cooper in London . - Alexander Cunningham in London - Georg Curtius in Leipzig . - Leopold Delisle in Paris 3 - Lorenz Diefenbach ın Frankfurt a. M. - Wilhelm Dindorf in Leipzig . - Bernhard Dorn in St. Petersburg Datum der Wahl. 1859 1859 1868 1845 1866 1871 1871 1869 1851 1859 1875 1864 1845 1860 1845 1865 1851 1859 1868 1866 1873 1866 1862 1869 1836 1875 1869 1867 1861 1846 1864 Juli 11. April 7. April 2. Januar 13. Juli 26. Juli 13. Juli 13. April 29. Mai 8. März 10. Nov. 18. Febr. 11. Febr. 27 April 26. Febr. 27 Jan. 12. April 10. Mai 10. Januar 16. Febr. 15. Febr. 13. Juli 26. März 13. Noy. 4. Fehr. 18 Juni 17. Nov. 4. April 11. Jan. 31. Dechr. 17. Febr. 11 XXVI Datum der Wahl. Herr Emile Egger in Panis. . . - - N LeaAprili ll N Patros: Edstratiades in Athen - .... .. 4 .1..01870.Now. 3 - Giuseppe Piorelli in Neapel . . . » 2... ... 1865 Jan. 12. -. Karl Immanuel Gerhardt in Eisleben . . . .. 1861 Jan. 31. - Wilhelm v. Giesebrecht in München . . . . . 1859 Juni 30. - Konrad Gislason in Kopenhagen . . . . 1854 März 2. - Graf Giovanni Battista Carlo Giuliari in Melone 1867 Apnil 11. - Aureliano Fernandez Guerra y Orbe in Madrid 1861 Mai 30. I EmläHaltekın München. .....,. men Kr ALSO Kanal. - Emil Heitz in Stralsburg . . ©... „uw 1874 Juli 20. - . Wilhelm Henzen n Rom . . len uno. - Brör Emil Hildebrand ın oe klele a BedsRebrt 27 - Johann Joseph Hofmann in Leyden . . . . . 1875 Febr. 11 - Paul Hunfaloy m Pesth. . .» .». 2... 1873 Febr. 13. - Willem Jonckbloet im Haag . . » » -.. .. . 1864 Febr. 11 - Hermann Koechly m Heidelberg . . ... . 1861 Jan. 31. - Ulrich Koehler in Athen . . . .- Sue ON yeED- - Sigismund Wilhelm Koelle in Konten] . 1855 Mai 10. - Stephanos Kumanudes in INtch en ee ter Now: > Konrad Deemans in Leyden. . . ......... 1844 Mai 9. - Karl Lehrs in Königsberg. . . - -» ... » . 1845 Febr. 27. - _Adrien de Longperier in Paris . ... . . . . 1857 Juli 30. - Elias Lönnrot in Helsingfors . . . . . » . . 1850 April 25. - Hermann Lotze in Göttingen. . -» - . . . . 1864 Febr. 11 - Giacomo Lumbroso in Turn . . . ee os 1 - Johann Nicolas Madvig in opera „0.1836 Juni 23. een. Martin ın Rennes ‚2... . we... .0801855% Mail. - Giulio Minervini in Neapel . . . . ... . . 1852 Juni 17. Sys Mohllin.- Paris In. NE ah ae. ren Apul25: mio Morbio in Mailand... » nes 1860 April! 26: - Max Müller in Osford . .... 2... 1865 Jan. 12. - Ludvig Müller in Kopenhagen . . .... - 1866 Juli 26. - John Muwir in Edinburgh . .. ...... 1870 Nov. 3. - August Nauck in St. Petersburg . me 1861 Marl50. are Neinton m ondon? nme... 186 Jan. al. SR TuhusKOppert, 0 Banisı en 1862 März 12. Sr onzRalaeky an Brası 1. ee 1845 Febr. 27 - August Friedrich Pott in Eee. ar 1a Aral 28: an, 0 Prontiem München 0. an 1. 2 18a Rebr 12% d* XXVIoI Herr Rizo Rangabe ın Berlin . Felix Ravaisson ın Paris Adolphe Regnier in Paris Ernest Renan ın Paris Leon Renier ın Paris . Alfred von Reumont in Bonn. 2 Friedrich Wilhelm Ritschl in Leipzig Georg Rosen in Detmold Rudolph Roth in Tübingen Joseph Roulez in Gent Eugene de Roziere in Paris Hermann Sauppe in Göttingen . Arnold Schäfer m Bonn Adolph Friedr. Heinr. Schaumann in Hannover Anton Schiefner in St. Petersburg Ä Georg Friedrich Schömann in Greifswald . Leonhard Spengel in München Friedrich Spiegel ın Erlangen . Aloys Sprenger in Bern . Adolf Friedrich Stenzler ın Ben Ludolf Stephani ın St. Petersburg Graf Carlo Baudi di Vesme in Turin Th. Hersart de la Villemargue in Paris Lowis-Vivien de Saint-Martin in Versailles . Matthias de Vries m Leyden William Waddington in Paris Natalis de Wailly ın Paris William Dwight Whitney in New- Hagen Jean-Joseph-Marie- Antoine de Witte ın Paris. William Wright ın Cambridge K. E. Zachariae von Lingenthal ın onen Datum der Wahl. 1851 1847 1867 1859 1859 1854 1845 1858 1861 1855 1864 1861 1874 1861 1858 1824 1842 1862 1858 1866 1875 1874 1851 1867 1861 1866 1858 1873 1845 1868 1866 April 10. Juni 10. Jan. 17. Juni 30. Juni 30. Juni 15. Febr. 27 März 25. Jan. 31. Mai 10. Febr. 11. Jan. 31. Febr. 12. Jan.: 31 März 25. Juni 17. Deber. 22. März 13. März 25. Febr. 15. Juni 17. Nov. 12. April 10. April 11. Jlanskaılk Febr. 15. März 25. Febr. 13. Febr. 27. Nov. 5. Juli 26. _ Gedächtnifsrede auf‘ Moriz Haupt. | Re ; | yo H"" A. KIRCHHOFF. [Gelesen am Leibniz’schen Jahrestage den 1. Juli 1875.] I. der Nacht vom 4. zum 5. Februar des verflossenen Jahres 1874 schied aus diesem Leben Herr Moriz Haupt, langjähriges Mitglied dieser Akademie und Secretar ihrer historisch-philosophischen Classe.. Die Akademie erfüllt eine Pflicht der Pietät gegen einen um sie hoch ver- dienten Mann, indem sie an diesem durch ihre Statuten dazu bestimmten Tage seiner in Ehren gedenkt, ich selbst, indem ich für sie zu sprechen unternehme, zugleich eine Freundespflicht, obwohl ich sehr wohl weils, dafs ich mich damit einer schwierigen und unter den gegebenen Bedin- gungen kaum, selbst von einem Geschickteren, völlig lösbaren Aufgabe unterziehe. Denn wenn diese Aufgabe, wie ich sie auffasse, darin besteht, von dem Wesen und Wirken des Verstorbenen in engem Rahmen ein Bild zu entwerfen, welches denen, an deren Augen es in eiliger Flucht vor- _ übergeführt wird, sich von der Bedeutung des Mannes in Wissenschaft und Leben eine deutliche Vorstellung zu bilden verstattet, so steht dem die Eigenart seiner Natur entgegen, welche zur Folge hat, dafs Werth und Bedeutung seiner wissenschaftlichen Thätigkeit nur von dem engeren Kreise der eigentlichen Fachgenossen voll gewürdigt werden kann und von dem, was er als Lehrer und in amtlicher Stellung gewesen ist und gewirkt hat, diejenigen kaum annähernd einen Begriff sich zu machen im Stande sind, welche nicht unmittelbar den Eindruck seiner mächtigen Persönlichkeit empfangen haben. Ich darf unter diesen Umständen nicht hoffen, denen, die ihn nicht kennen und kannten, mehr als ein schwaches Schattenbild > 2 a 2 A. KIRCHHOFF: von dem vorzuführen, was er im Leben war. Möge mir das Erreichbare in einer Weise gelingen, wie sie Ort und Veranlassung dieser Worte er- fordern und wie er selbst sie billigen würde. Die äufseren Lebensschicksale von Gelehrten, zumal Philologen, pflegen einfacher Art zu sein und spannender Momente zu entbehren; auch Haupt’s Leben macht von dieser Regel keine Ausnahme, wenn wir von der vorübergehenden Störung absehen, welche die politischen Erre- sungen der Jahre 1848 und der folgenden in den ruhigen Flufs desselben hineintrugen. Urenkel eines armen Lehrers im der Nähe von Leipzig, Enkel eines Kaufherrn, der durch Errichtung und Betrieb einer Handlung zu Zittau in der sächsischen Lausitz den Grund zum Wohlstande der Familie gelest hatte, wurde Moriz Haupt am 27. Juli 1808 in dieser Stadt geboren als Sohn des angesehenen und langjährigen Bürgermeisters derselben, Ernst Friedrich Haupt. Die eigenartige Persönlichkeit des Vaters ist weiteren Kreisen bekannt geworden durch seine eigenen Aufzeichnungen, welche G. Freytag in den 4. Band seiner „Bilder aus der deutschen Vergangen- heit“ aufgenommen hat, um Einblick zu gewähren in das Leben einer deutschen Familie jener Zeit von aufsteigender Lebenskraft. Es hält nicht schwer, in dem Bilde, das uns aus ihnen entgegentritt, die Züge des Sohnes wiederzuerkennen, und den Einfluls zu begreifen, welchen die Bil- dungsideale des Vaters auf die gesammte geistige Richtung des Sohnes ausgeübt haben. Der Vater, welcher die Rechte studirt hatte, besals eine solide elassische Bildung nach damaligem Zuschnitt und eine wirkliche Gelehrsamkeit von ungewöhnlicher Tiefe und Breite. Der lateinischen Sprache war er in dem Grade mächtig, dafs er in ihren Formen würdig und schlagfertig zu repräsentiren vermochte, wie denn Zeitgenossen sich erinnern, dafs er z. B. bei Einführung des Rectors Lindemann als Schul- vorstand und regierender Consul durch eine aus dem Stegereif gehaltene Antwortsrede in classischeın Latein, mit der er der. wohlsgesetzten und sorgfältig ausgearbeiteten Antrittsrede des Einzuführenden entgegnete, selbst einen so festen Lateiner, wie der neue Rector war, in Erstaunen zu setzen wulste. Aber auch dem neuen geistigen Leben, welches damals in unserem Volke aufzukomimen besann, stand er nicht fern, sondern folste seinen Aeufserungen mit Theilnahme und Neigung; dem gröfsten unserer nn een ua a seiner erh Ausdruck 'ge- geben, indem er sich neben lateinischen Uebersetzungen deutscher Kirchen- _ lieder auch mit solchen Goethe’scher Dichtungen beschäftigte, welche der er Sohn herausgegeben hat (1841 und 1842). Se Wie sonach die Unterweisung und Anleitung beschaffen war, welche E Moriz Haupt im väterlichen Hause thatsächlich bis zu seinem 13. Jahre wenn nicht ausschliefslich, doch vornehmlich durch den Vater selbst er- hielt, läfst sich unschwer ermessen. Ostern 1821 wurde er zu weiterer Ausbildung dem Zittauer Gymnasium übergeben und trat nach vorgän- giger Prüfung durch den Rector Rudolph sofort in die Prima ein, welche nach damaligem Brauche junge Leute der verschiedensten Altersclassen und auch Bildungsstufen zu befassen pfleste. Hier blieb er bis Ostern 1826 ‚ so lange hauptsächlich deswegen, weil es für wünschenswerth er- ‚achtet wurde, dafs er den Unterricht des Ostern 1823 sein Amt antre- tenden neuen Rectors Lindemann, der für einen vorzüglichen Lateiner galt und auch dem Griechischen zu seinem Rechte zu verhelfen verstand, noch ein Paar Jahre geniefse. Die Unterrichtsmethode jener Zeit, welche uns heutigen Tages fremdartig berührt und fast unverständlich geworden ist, und von der Haupt selbst in späteren Jahren Manches Ergötzliche _ und Wunderliche mit Behagen zu erzählen liebte, brachte es mit sich, ° dals einem Jeden überlassen blieb zu lernen, was er lernen konnte und mochte; aber sie hatte auch das Gute, dafs sie selbständigen und streb- samen Naturen Gelegenheit zur Erwerbung einer wissenschaftlichen Aus- bildung bot, welehe meist weit über dasjenige hinausging, was in unseren Tagen durch didaktische Routine durchschnittlich erreicht wird. Für Haupt waren diese Lehrjahre nicht verloren; denn er gehörte zu den -Naturen, die bei solcher Kost und Behandlung gedeihen. Schon in dieser Zeit begann er selbständig und auf eigene Hand sich mit dem Studium des Gothischen und Altdeutschen zu beschäftigen. Ostern 1826 valedi- eirte er nach altem Brauche mit einem lateinischen Gedichte, welches „die Macht der Dichtkunst“ zum Gegenstande hatte, und bezog unmittelbar darauf die Universität Leipzig, anfänglich, nach seiner eigenen Angabe, Absicht, Theologie zu studieren. Es wurde indessen aus dem x ander a ganzer Kraft Ahsschliefsttch der Philologie : zu. nn a n bild wurde ihm G. Hermann, der in ıhm eimen seiner befähigsten Schüler erkannte und zu dem er bald auch persönlich in nahe Beziehung trat. Daneben wurden die auf der Schule begonnenen Studien des Altdeutschen eifrigst fortgesetzt. Nachdem Haupt seine Universitätsstudien im September 1830 beendigt und am 17. Februar 1831 promovirt hatte, kehrte er zunächst für längere Zeit in seine Heimath und das Vaterhaus zurück. Die folgenden sieben Jahre vergingen ihm hier in freier, aber an- gestrengter wissenschaftlicher Thätigkeit, welche der Pflege der von der Universität mitgebrachten Interessen, mit besonderer Energie dem Studium des deutschen Alterthums und im Zusammenhange damit des Altfranzö- sischen und Provengalischen gewidmet wurde; die Nähe der böhmischen Gränze, über welche häufige Ausflüge unternommen wurden, bot Veran- lassung und Gelegenheit zur Erlernung der ezechischen Sprache und Be- schäftigung mit den Denkmälern ihrer Litteratur. Eine Reise, die er in Begleitung seiner Eltern 1834 nach Wien unternahm, ermöglichte die Be- nutzung der dortigen Bibliothek und die Anknüpfung engerer Beziehungen zu Männern, wie Endlicher, Th. v. Karajan und F. Wolff, welche bis ın spätere Jahre gedauert haben. Nach der Rückkehr wurde noch in dem- selben Jahre Berlin besucht. Hier lernte Haupt in ©. Lachmann denje- nigen seiner Zeitgenossen kennen, der ihm von Allen an geistiger Eigen- art und durch Art und Richtung seiner Studien der verwandteste war, und schlofs ein Freundschaftsbündnifs, welches, getragen durch gegensei- tige Achtung und die Gemeinschaft gleichartiger wissenschaftlicher In- teressen und Anschauungen, für Haupt unauflöslich gestaltet durch die unbegränzte Verehrung, welche er den Ergebnissen der wissenschaftlichen Arbeit des Freundes zollte, erst mit Lachmann’s Tode sein Ende finden sollte. Zu den eigenen Arbeiten kamen in den folgenden Jahren bis 1837 auch solche, die er für die Vorbereitung der Herausgabe der Monumenta Germaniae historica übernahm und die wiederholt kürzere Reisen ‚nach Dresden nothwendig machten. Diese rein privatisirende Thätigkeit, so erspriefslich und fruchtbar sie im Uebrigen sein mochte, war indessen keine ganz freiwillige, sondern durch die Verhältnisse im Elternhause, wie sie sich seit 1830 gestaltet Die che ee nen genannten J AN en sächsischen Städten auch Zittau nicht unberührt el, fü S Fa einem Bruch zwischen dem Bürgermeister Haupt und seinen Mitbürgern ; er wurde nicht wiedergewählt und die erfahrene Zu- _ rücksetzung kränkte ihn in dem Grade, dafs sie dem starken Manne fast das Herz brach. Er verfiel zunächst in eine gefährliche Krankheit, dann nachdem er genesen, einer tiefen Schwermuth, zu der sich später noch körperliche Gebrechen gesellten. In diesem Zustande bedurfte er eines Trostes und einer Stütze. So bannte die Sohnespflicht Moriz Haupt in die Nähe des Vaters und veranlafste ihn wiederholt die Ausführung eines Vorhabens hinauszuschieben, welches er längst nicht sowohl zur Sicherung seiner äulseren Lebensstellung, deren er nicht bedurfte, als um seiner ge- sammten Thätigkeit festen Halt und ein sicheres Ziel zu geben als noth- wendig erkannt hatte. Er fühlte, um mich seiner eigenen Worte zu be- ' dienen, die Nothwendigkeit seine Neigung, die auf freie wissenschaftliche Thätigkeit und namentlich Reisen gerichtet war, zu zügeln, seinem Leben auch äulserlich eine bestimmte Richtung zu geben und seine Thätigkeit durch bestimmten Beruf zu regeln und zu steigern; er gedachte zu die- sem Behufe sich in Leipzig oder anderswo als akademischer Docent zu habilitieren. Aus den angeführten Gründen gelangte dieser Plan erst spät, im September 1837, zur Ausführung. Um diese Zeit habilitierte er sich in Leipzig; „maxima cum laude defensa dissertatione, cui index Quaestiones Catullianae, iura optima magisterii adeptus est,“ um mit der Urkunde zu reden. Es war ihm besser und leichter geglückt, als er, der seit sieben _ Jahren kein Wort Latein gesprochen hatte, in bescheidenem Sinne für möglich gehalten hatte. Wenn ich erwähne, dafs er seine Laufbahn an der Universität mit Vorträgen über die Nibelunge und Catull eröffnete, so sind damit die beiden Richtungen angedeutet, in denen vornehmlich er als Lehrer in Leipzig und auch noch später in Berlin, wenigstens zu Anfang, thätig gewesen ist. Am 11. September 1841 zum aufserordent- lichen, am 23. November 1843 zum ordentlichen Professor ernannt, wirkte er in Leipzig theils durch seine Vorlesungen, theils als Leiter einer „la- 'teinischen Gesellschaft“ von Studirenden, welche er nach dem Vorbilde der „griechischen Gesellschaft“ G. Hermann’s, deren Mitglied während OR : A. KIRCHHOFF: seiner Studienzeit auch er gewesen war, um sich zu versammeln pflegte. Seinem hochverehrten Lehrer, dem er nunmehr bis zu dessen 1848 er- folgten Tode als College zur Seite stand, wurde er während dieser Zeit noch näher verbunden, indem er am 7. April 1842, am Ziele jahrelanger Wünsche, wie er selbst bezeugt, angelangt, dessen Tochter Luise Hermann als seine Ehegattin heimführte. Das Jahr 1848 nahm den Schwiegervater von seiner Seite und trug die Unruhe einer bewesten Zeit auch in sein Leben hinein. Die politischen Ideale jener Bewegung erregten auch ihm mächtig die Seele und trieben ihn in eine Betheilisung an den öffentlichen Angelesenheiten hinein, wie sie der Entschiedenheit seiner Ueberzeugung und seines Cha- rakters entsprach. Was er dieser Ueberzeugung gemäls zu thun für seine Pflicht und sein Recht hielt, ward ihm verhängnifsvoll und führte eine Katastrophe herauf, welche zunächst seiner Wirksamkeit in Leipzig ein jähes Ende bereitete. Ich berichte das Thatsächliche, wenn ich sage, dafs Moriz Haupt in Gemeimschaft mit seinen Oollegen Otto Jahn, der vor ıhm gestorben ist, und Herrn Theodor Mommsen, der im Amte eines Secre- tars der philosophisch-historischen Ulasse dieser Akademie einst sein Nach- folger zu werden bestimmt war, angeklagt sich im Mai 1849 der Vorbe- reitung des Verbrechens des Hochverrathes schuldig gemacht zu haben durch Berufung einer Volksversammlung, von welcher angenommen wurde, dals sie im Interesse der Aufrechterhaltung der Reichsverfassung eine Unterstützung des in Dresden ausgebrochenen Aufstandes herbeizuführen bestimmt gewesen sei, nach erfolgter Freisprechung von der Instanz durch richterlichen Entscheid, demnächst auf dem Disciplinarwege durch Decret vom 22. April 1851 seines: Amtes entsetzt wurde; auf einen Recurs an das sächsische Staatsministerium erfolste unter dem 30. August desselben Jahres ablehnender Bescheid. Aber ich glaube durchaus in seinem Sinne zu handeln, wenn ich mich eines näheren Eingehens auf diese Vorgänge, etwa in apologetischem Sinne, hier gänzlich enthalte. Die Bewegung, welche im Jahre 1848 begann, ist in unseren Tagen zu einem vorläufigen Abschlufs gelangt; das politische Ideal, welches die treibende Kraft der- selben bildete, hat auf Wegen, die damals Niemand voraussehen konnte, Verwirklichung gefunden; Ansichten, Bestrebungen, Personen, die damals in kaum begriffenem und scheinbar unversöhnlichem Gegensatze kämpfend a in Mk Kampf eh a nr auch seinen Frieden geschlossen hat, die Erinnerung vergangenen Haders zu erneuern Brr oder geschlossene Wunden wieder aufzureilsen. Es genüge darum die Ver- Ei) & sicherung, dafs in jenen für ihn so verhängnilsvollen Tagen sein Wollen rein und ehrenhaft, sein Handeln durch eine tiefe und ehrliche Ueber- zeugung bedingt gewesen ist, und dafs er die Bitterkeit, welche die ge- machte Erfahrung zunächst in ihm erzeugen mufste, später in seinem - guten und treuen Herzen vollständig überwunden hat. Er hat mit herz- licher Befriedigung erlebt, dafs die Fahnen seiner Landsleute in blutigem Kampfe für dieselbe grofse und gute Sache, an der seine ganze Seele ‚von Anfang an und immer gehangen, neben denen Preufsens mit Ruhm und Ehren geweht haben, und, um die ganze Wahrheit zu sagen, nur einem Manne, der in jener Katastrophe des Jahres 1851 eine entschei- ‚dende Rolle gespielt, aber jetzt aulserhalb der Gränzen des Reiches weilt, gründliche Verachtung und einen ebenso ehrlichen wie dauerhaften Hals bewahrt. Die unfreiwillige Mufse, zu der das besprochene Ereignils ihn ver- dammte, sollte indessen nicht von langer Dauer sein. Wenn er überhaupt ‚einer Genugthuung bedurfte, so konnte sie ihm nicht in glänzenderer und angemessenerer Weise zu Theil werden als dadurch geschah, dafs er nach dem mittlerweile erfolgten Tode seines Freundes Lachmann unter dem 17. April 1853 zu dessen Nachfolger an der Universität Berlin berufen BE wurde. Abgesehen von der Anerkennung seiner wissenschaftlichen Lei- stungen, die sich in der Berufung gerade in diese Stelle aussprach, wurde . er dadurch für den übrigen Theil seines Lebens Bürger desjenigen deut- schen Staates, auf den er seine Hoffnungen als Patriot gestellt hatte. Ihm, dessen innerster Eigenart er die des eigenen Wesens verwandt fühlte und wufste, hat er fortan in freier und bewufster Pflichterfüllung in bösen _ und bald auch in guten Tagen treu und unentwegt gedient und seinen Lohn darin gefunden, ihn mit leidenschaftlicher Theilnahme und stolzer erdenden Schrittes unserem Volke. zum nächsten heilsersehnten Ziele Volle einundzwanzig Jahre ist er als akademischer Lehrer und Leiter des philologischen Seminars, als stets schlagfertiger und um Stoff nie verlegener Programmatarius, als angesehenes und ein- Aufsreiches Mitglied der philosophischen Facultät für die Bedürfnisse und das Wohl der Berliner Universität unablässig- thätig gewesen. Unsere Akademie, der er bereits seit 1846 als correspondirendes Mitelied ange- hört hatte, wählte ihn im Jahre 1853 zu ihrem ordentlichen Mitgliede, die philosophisch-historische Classe nach Boeckh’s Rücktritt im Jahre 1861 zu ihrem ständigen Secretar. Auch ihren Interessen widmete er seine Kräfte mit der ganzen Ausdauer und Energie, die seinem Wesen eigen war. 2 Die geistige Frische und körperliche Rüstigkeit des kräftigen Man- nes schien dieser angestrengten und ersprielslichen Thätigkeit eine Dauer auf noch lange Jahre zu versprechen. Zwar stellten sich bereits gegen die Mitte seines Berliner Aufenthaltes allmälig an Häufigkeit und Inten- sität zunehmende Schwindelanfälle ein, welche, verbunden mit Schlaflosig- _ keit, seine wissenschaftliche und amtliche Thätigkeit zwar nicht hemmten, aber doch erschwerten, und durch häufige auf den Rath der Aerzte in den Ferien unternommene Badereisen weder beseitigt noch gemindert wurden. Indessen mochten diejenigen, welche die Reizbarkeit seines feuri- gen Temperamentes und daneben die grolse Weichheit seines Gemüthes er- wogen, in diesen Erscheinungen nur die Symptome einer nervösen Ange- griffenheit erkennen, welche theils durch tiefere gemüthliche Affectionen (so hatte er bald nach seiner Uebersiedelung nach Berlin seine Gattin durch den Tod von seiner Seite scheiden sehen), theils durch die von dem Ungestüm seines Naturells bedingte hastige und aufreibende Art sei- nes Arbeitens hervorgerufen sein konnte; sie mochten sich der Hoffnung hingeben, dafs es einer von einem starken Willen gehandhabten geistigen Diät gelingen werde, ernsteren Folgen für die Zukunft vorzubeugen, und das um so mehr, als Spuren eines vorzeitigen körperlichen Verfalles we- nigstens dem Auge des Laien bis zuletzt nicht erkennbar wurden. Allein diese Hoffnung sollte sich als eine trügerische erweisen. Es hatte sich, wohl nur von den Aerzten wahrgenommen, in der Stille ein Herzleiden entwickelt, das den Ahnungslosen mit den Leiden eines langwierisen Siechthums bedrohte, als eine plötzlich hereinbrechende Katastrophe dieses Verhängnifs von ihm abwandte: ein Herzschlag machte nach einer vor- Ei schnelles Ende. i PA Die Zeit, in welcher Moriz Haupt seine wissenschaftliche Vorbil- dung erhielt und seinen Bestrebungen und Arbeiten die bestimmte cha- rakteristische Richtung gegeben wurde, fällt in eine Periode, in welcher die in Deutschland unter dem Einflusse des denkwürdigen Regenerations- processes, welcher sich in unserem Volke während der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu vollziehen begonnen hatte, zu selbständiger Be- deutung und hervorragender Geltung gelangte Disciplin der Wissenschaft des elassıschen Alterthums, gemeinhin Philologie schlechtweg genannt, sich auf dem Höhenpunkte ihrer Entwickelung und Geltung bei uns befand, während neben sie, wenn nicht in das Leben, doch zur Entfaltung gerufen durch den Geist der Bewegung, welche seit der Epoche der Freiheitskriege jenem "Processe die immer bewulstere Richtung auf nationale Ziele gab, die Wis- senschaft des deutschen Alterthums als gleich berechtigt getreten war. Nieht nur die Gleichartigkeit der zu lösenden Aufgaben und der m An- wendung zu bringenden Methode, in noch weit höherem Grade die gleich- mälsige Bedeutung beider Disciplinen für das nationale Leben in seinem damaligen Entwickelungsstadium war der Grund, welcher Männer von philologischer Begabung ihre Thätigkeit beiden Gebieten gleichmäfsis zu- zuwenden veranlafste. Zu ihnen gehörte auch Moriz Haupt. Von den beiden Richtungen der classischen Philologie, welche da- mals neben und gegen einander lagen, wurde Haupt vielleicht ebensosehr durch die Beschaffenheit seiner natürlichen Anlagen wie die Besonderheit der äufseren Bedingungen, unter denen sich seine wissenschaftliche Aus- bildung vollzog, derjenigen zugeführt, welche als anerkannter Meister sein Lehrer G@. Hermann vertrat. Diese Richtung, die directe Fortsetzung einer älteren Praxis, betonte zwar nicht als alleiniges, doch als vornehmstes Ziel philologischer Thätigkeit die Kritik und Exegese der Litteraturwerke des Alterthums, so wie dıe Discussion der auf sie bezüglichen und aus ihnen resultirenden grammatischen, metrischen und litterarhistorischen Probleme. Sie betrachtete mit Recht als einen wesentlichen Theil ihrer so formulirten Aufgabe die Wiederherstellung der überlieferten Texte in ihrer ursprünglichen Reinheit, weil durch sie das angestrebte Verständnils b A. Kı RCHHOF en > ‚erst ein vö jlliges werden on nd war er wenn nicht ih in ‚der T doch vielfach in der Praxis die Ergebnisse einer treffenden Oonjeetural- kritik nicht sowohl als die Blüthe als vielmehr als das wahre und letzte Ziel aller philologischen Thätigkeit zu betrachten und den Werth ihrer - Erfolge nach diesem Mafsstabe einseitig zu bemessen: selbstverständlich waren es nicht die Meister, welche solcher Einseitigkeit verfielen. Die Ideale der Bildungsepoche unseres Volkes, in welcher die moderne Alter- thumswissenschaft sich erhob, waren ästhetische gewesen: es war darum natürlich, dafs die bezeichnete Richtung philologischer Thätiskeit sich mit ‚Vorliebe und fast ausschliefslich der Kritik und Exesese der Diehtwerke des Alterthumes widmete, der Muster und Vorbilder, nach denen die neu- erstandene nationale Dichtung bewulfste Richtung genommen hatte. Wie 3 sein Lehrer und Meister auf diesem Gebiete, so umspannte auch Haupt mit seinem Interesse und seinen Studien das gesammte Gebiet der helle- ES a eorie, nischen Dichtung ebensowohl, wie der römischen; aber während @. Her- mann seine Thätigkeit mit Vorliebe und fast ausschliefslich den griechi- schen Dichtern zuwendete, widmete sie Haupt in ganz gleicher Weise vor- nehmlich den römischen. Zwar hat er als akademischer Lehrer fortwäh- ‚rend und bis zuletzt mit gleicher Virtuosität und gleichem Erfolge grie- chische Dichter neben den lateinischen erklärt: Homer, Aeschylos, Sopho- kles, Aristophanes. und von den Alexandrinern Theokrit bildeten die ständigen Vorwürfe seiner exegetischen Erörterungen, an welchen Pindar nur darum unbetheilist. blieb, weil die Eigenart des böotischen Sängers, ıhm,. wie er bekannte, durchaus antipathisch war. Auch bekunden die Vorrede zu @. Hermann’s Bearbeitung der Tragödien des Aeschylos, welche er nach dem Tode seines Schwiegervaters im dessen Auftrage herausgab . (1852), so wie die Zusätze, welche er einem von ihm veranstalteten Wiederabdruck der akademischen Abhandlungen. Lachmann’s „Betrach- tungen über die Ilias“ (1847, 2. Aufl. 1865) beigab, wie sehr er auch auf ‚diesen Gebieten heimisch war. Nicht minder kommt griechischen Autoren, vorzugsweise wieder den Dichtern, ein nicht unbeträchtlicher Theil der Bemerkungen und Ermittelungen zu Gute, welche er als sorgfältige Aus- lese aus den beiläufigen Ergebnissen einer- zu den verschiedensten Zwecken mit unablässiger Ausdauer betriebenen und auf alle, auch die entlegensten Gebiete der alten Litteratur sich erstreckenden Lectüre seit seiner Ueber- Dnlekeh an mit Veen er regelmälsig die seit t 1866 hier Scheindads philologische Zeitschrift „Hermes“ bis zu ‘seinem Tode versah. Aber alle seine gröfseren und belangreicheren litterarischen Leistungen auf dem Ge- biete der classischen Philologie erwuchsen aus dem Studium der römischen Dichtung und kamen dieser zu Gute. So seine beiden Leipziger Habili- tationsschriften, die „Quaestiones Catullianae* (1837) und die „Obser- vationes criticae“ (1841), letztere Bemerkungen zu Catull, Lucrez, Ho- . raz, Vereil, Properz, Ovid, Livius Andronicus, Lucilius, Tibull enthaltend, | seine kritische Ausgabe der Halieutica Ovid’s und der Cynegetica des Gratins und Nemesianus (1838), seine Berliner Habilitationsschrift „de earminibus bucolieis Calpurnii et Nemesiani liber* (1854), seme ın verschiedenen Auflagen erschienenen Textausgaben der Dichtungen des _ Catull, Tibull, Properz (3. Aufl. 1868), des Horaz (3. Aufl. 1871) und des Versil (2. Aufl. 1873), nebst zahlreichen demselben Gebiete angehörigen kleineren Abhandlungen in Zeitschriften, den Berichten der Königl. Säch- sischen Gesellschaft der Wissenschaften und den Berliner Programmen. Auch ein in mehreren Auflagen (seit 1852) erschienenes erstes Bändchen einer Ausgabe der Metamorphosen Ovid’s mit deutschen Anmerkungen gehört hierher, obwohl die durch den Zweck des Unternehmens bedingte abweichende Form und Art der Behandlung ihm nicht sympathisch war _ und die unter dem Zwange einer einmal übernommenen Verpflichtung ge- i förderte Arbeit darum auch nicht zum Abschlufs gelangte. Gegenüber diesen, die besondere Richtung seiner philologischen Thätigkeit unverkenn- bar charakterisirenden Arbeiten kommt die Ausgabe eines lateinischen Prosatextes, wie der Germania des Tacitus, welche er in usum scholarum. 1855 erscheinen liefs, gar nicht in Betracht. Alle diese Arbeiten bekunden die Selbständigkeit ihres Urhebers nicht nur in der Wahl des besonderen ihm zusagenden Arbeitsfeldes, son- ‚dern weit mehr noch in der vervollkommneten. Methode der Behandlung, indem die Kritik der überlieferten Texte hier überall in engem Anschlufs an Lachmann’s nach dieser Richtung bahnbrechenden Vorgang auf die sichere Grundlage einer vorgängisen Discussion des Werthes und des Ver- ‚hältnisses der handschriftlichen Quellen der Ueberlieferung gestellt er- = BRRRAUN, nn Kın nuorn: scheint, während 6. Haan s auf einem ilanaıı Sn Y Methode eine solche elementare Fundamentirung des kritischen Processes früher wie später vermissen liefs, ohne doch durch die Genialität unmittel- barer Intuition die Irrthümer ganz vermeiden zu können, welchen jede Operation, auch des geschicktesten Kritikers, verfallen mufs, die ungeprüfte Prämissen von zufälliser Richtigkeit zu ihrem Ausgangspunkt nimmt. Genau in derselben Richtung, wie auf dem Gebiete der classischen, IR liegen Haupt’s Arbeiten auf dem der deutschen Philologie. Auch herr war es diejenige Kritik und Exegese der Litteraturdenkmäler, welche die H Wiederherstellung der Texte in ihrer reinen und ursprünglichen Gestalt zu ihrem nächsten Ziele nahm, die ıhn vorzugsweise beschäftiste, auch hier wiederum die Erzeugnisse der Dichtung, und zwar vorwiegend dr eines engbegränzten Kreises, nämlich der höfischen Poesie der sogenannten Ra mittelhochdeutschen Periode unserer Litteratur, denen er seine Thätiskeit Frl so gut wie ausschliefslich widmete. Enger als irgendwo anders schlols AL er sich auf diesem Gebiete Lachmann an. Die innige Verehrung, deer für den Freund empfand, und die unbedingte Werthschätzung, die er dn wissenschaftlichen Leistungen desselben entgegentrug, der unausgesetzte lebhafte Austausch der Meinungen und Ansichten zwischen beiden, welcker sie in einzelnen Fällen zu gemeinschaftlicher Arbeit verband, verliehen bei ebenbürtiger Begabung und Gelehrsamkeit auch den selbständigen Lei- stungen Haupt’s auf diesem Gebiete eine Gleichartigkeit zu denen Lach- N mann’s, welche sich bis auf Aeulserlichkeiten erstreckte und die als das Ergebnils der völligen Durchdringung einer selbständigen Individualität mit der Weise einer anderen ebenso selbständigen aber wahlverwandten in ıhrer Eigenart einzig dastehen möchte. Seine Thätigkeit für die deutschen Alterthumsstudien eröffnete er unmittelbar nach der Rückkehr von seiner Wiener Reise, indem er in Ge- meinschaft mit Hoffmann von Fallersleben eine Zeitschrift begründete, von der unter dem Titel „Altdeutsche Blätter“ zweı Bände 1836 und 1840 erschienen sind. Als Fortsetzung dieses Unternehmens ist die „Zeit- schrift für deutsches Alterthum“ zu betrachten, welche er seit 1841 bis zu seinem Tode nach wesentlich unverändertem Plane, aber als alleiniger Re- an dacteur und in anderem Verlage in freier Folge und in der späteren Zeit mit allmälig abnehmender eigener Betheilisung herausgegeben hat. Seine erst öfsere Arbeit, mittelbar auch eine Frucht des Wiener Aufenthaltes, . ar seine Ausgabe der Erzählung „Erec“ des Hartmann von Aue aus der Handschrift der Ambraser Sammlung, welche 1839 erschien und durch ihre Vorrede dem Meister Lachmann zugeeignet ist. Es folgten 1842 „die A Lieder und Büchlein und der arme Heinrich“ Hartmann’s von Aue, und Ban: 1844 die L. Uhland zugeeignete meisterliche Wiederherstellung der Erzäh- lung „Engelhard“ des Conrad von Würzburg auf Grund des allein erhal- tenen alten Druckes. Von den kleineren Arbeiten, welche in die Leip- zıger Periode fallen, verdient ihrer Tragweite wegen die Abhandlung „Ueber die böhmische Uebersetzung eines der Lieder König Wenzel’s von Böhmen“ besonders hervorgehoben zu werden, welche von ihm am 26. Juni 1847 in der Sitzung der philosophisch-historischen Classe der Königlich ‚Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig gelesen wurde und h in dem ersten Bande der Berichte dieser Gesellschaft (1848) gedruckt worden ist. Haupt wies in diesem Aufsatze nach, dafs der auf einem ın der Prager öffentlichen Bibliothek aufsefundenen Pergamentblatt enthaltene ezechische Text des einen der drei uns erhaltenen Minnelieder des Königs Wenzel von Böhmen nicht nur, wie bereits Palacky zugegeben hatte, le- dielich eine und zwar sehr ungeschickte und von Unkenntnis zeugende Uebersetzung aus dem mittelhochdeutschen Original sei, sondern dafs auch „eine Stelle des böhmischen Textes genau so aussehe, als ob in ıhr ein Druckfehler der Bodmerischen Ausgabe der Minnesänger übersetzt sei.“ Diese Bemerkung hat thatsächlich Anstofs und Veranlassung zu den Unter- suchungen gegeben, welchen später von Anderen die Aechtheit gewisser Denkmäler der altböhmischen Poesie und die Glaubwürdigkeit der Angaben ihrer Entdecker unterzogen worden ist. — Nach Lachmann’s Tode be- schäftiste ihn in Berlin vornehmlich die Sorge für dessen litterarische Hinterlassenschaft. Lachmann hatte in der letzten Zeit eine Sammlung der Lieder und Leiche aus den frühesten Zeiten des deutschen Minne- . gesanges geplant, die Arbeit aber unvollendet hinterlassen. Haupt führte sie zu Ende und veröffentlichte sie in Lachmann’s und seinem eigenen Namen unter dem Titel „Des Minnesanges Frühling“ 1857. Demnächst besorgte er die nöthig werdenden neuen Auflagen der Lachmann’schen _ Arbeiten, so die 3. und 4. der Gedichte Walther’s von der Vogelweide 852 und 1864, die 3. des Iwein von Hartmann von Aue 1868, die 2. haste nn eigenen Arbeiten Bi und nich rk und nur ‚die. seit lange und durch umfassende Studien vorbereitete Neubearbeitung. seines „Erec* ER gelangte 1871 zu endlicher Vollendung. Seine Vorlesungen über Gesen- stände des deutschen Alterthums hatte er in Berlin schon früher einge- stellt, nachdem durch die Berufung unseres Collegen Müllenhoff an die hiesige Universität für eine angemessene Vertretung dieser Diseiplin im Kreise des akademischen Unterrichtes gesorgt worden war. RER Die Gleichartigkeit aller dieser Arbeiten auf zwei so verschiedenen Gebieten sowohl in Ansehung der Wahl des Vorwurfes wie des unmittel- ne baren Zieles, welches zu erreichen angestrebt wird, leuchtet ein. Die Eigenschaften, welche sie alle gleichmäfsig auszeichnen und in ihrer Art zu Meisterleistungen gestalten, sind neben gründlicher und umfassender Gelehrsamkeit Schärfe und Feinheit der Beobachtung alles dessen, was ım Behandlung des Metrums und der Sprache, in Anschauungs- und Aus- drucksweise dichterische Eigenart im Allgemeinen wie im Besonderen die Weise jedes Einzelnen charakterisirt, eindringender Scharfsinn in Zerelie- derung und Aufdeckung des Gedankenzusammenhanges, Sicherheit und Entschlossenheit des Urtheils, endlich wirklich geniale Kraft divinatorischer Intuition, welche auch da noch mühelos das Richtige zu treffen weils, wo die zusammenhängende Kette des Beweises abreifst und eine ünüber- steigliche Kluft das suchende Verständnils von seinem Ziele zu trennen scheint. Die Darlegung der gewonnenen Ergebnisse erfolgt in allen diesen Arbeiten grundsätzlich in einer knappen, ich möchte sagen vornehmen Weise, welche Werth allein lest auf das Urtheil und die Billigung derje- nisen, welche mitzudenken und mitzuarbeiten im Stande sind, gänzlich dagegen verschmäht auf die Bedürfnisse und den Beifall solcher zu rück- sichtigen, welche dies zu thun entweder unvermögend oder zu träge sind, was zur Folge hat, dafs Gehalt und Werth dieser Arbeiten nur von in gewissem Grade Ebenbürtisen voll gewürdigt werden können, und im der Schätzung der grolsen Menge selbst der Fachgenossen gar zu leicht ge- ringer veranschlaet werden, als sie in Wirklichkeit verdienen. Die Form der Darstellung, sauber und abgerundet, wie sie ın ihrer Knappheit überall ist, gleichviel ob er der deutschen oder der lateinischen Sprache sich zum Ausdruck seiner Gedanken bedient, zeugt von feinem und entwickeltem ‚reinliches und völliges Wesen in jedem Se wie es bei ihm Mn ichkaiten: wie in seiner Handschrift und dem Aussehen seiner Manuseripte zur Geltung gelangte, von jenem ıhm eigenen ausge- “ prägten Widerwillen gegen a Halbe und Unfertige, welches auch für die ethische Seite seines Wesens charakteristisch war. So stellen denn ‚seine gelehrten Arbeiten recht eigentlich die "Quintessenz seines geistigen Lebens und Schaffens dar. Aber wie überall bei den Menschen in ihren Tugenden ihre Schwächen wurzeln, so auch hier. : Dieselbe. Eigenschaft, welche dem Inhalte von Haupt’s Arbeiten Tiefe und Werth, ihrer Form Vollendung und Reiz verlieh, wurde in übermäfsiger Steigerung vielen seiner Unternehmungen verhängnilsvoll. Zahlreiche wichtige und umfang- _ reiche Arbeiten, welche er nicht nur geplant, sondern denen er, wenn auch mit Unterbrechungen, andauernd Zeit und Kraft gewidmet hat, sind doch blofs defshalb nicht zum Abschlufs gelangt, weil er daran verzwei- felte, ihnen denjenigen Grad von Vollendung zu verleihen, welchen er selbst verlangte, und von welchem er glaubte, dafs er überhaupt verlangt werden müsse, trotzdem dafs er bei kälterer Ueberlegung einsah und auch zugab, dafs er ein Ideal verfolge, welches zu verwirklichen aus vielen und ganz auf der Hand liegenden Gründen einfach unmöglich sei. Den zahl- losen kleineren und srölseren Problemen, welche diese Arbeiten ihm stell- ten, gegenüber begriff er mit klarem Blicke vollkommen die Unmöglich- keit sie alle zu lösen, aber unfähig, wie er war, in dieser Beziehung sich selbst oder gar Andere zu täuschen, vermochte er doch nicht zu re- signiren. Immer von Neuem begann er die Sisyphusarbeit, und lieber _ vernichtete er erbarmungslos die Frucht vielleicht langjähriger Mühen, als dafs er sie in einem Zustande publieirte, welchen er selbst einen un- fertigen nannte, ‚uneingedenk dessen, dafs das Bessere häufig der Tod des Guten und das Unvollkommene nicht selten das Vollkommenste ist, was menschlicher Einsicht in ihrer thatsächlichen Bedingtheit zu erreichen verstattet ist. So trug er sich seit frühen Jahren bis an sein Lebensende ' mit dem Plane einer Sammlung der altfranzösischen Lieder des XVI. _ Jahrhunderts und legte zu diesem Zwecke umfassende und kostspielige R Sammlungen an; aber abgesehen von einer 1835 in nur 80 Exemplaren gedruckten Probe (Six chansons nouvelles frangaises receullies par M. H.) ist davon nichts fertig geworden. Ebenso erging es dem Unternehmen mente io Lucilius, welche Pachmann en Hm a zu volle den und aus seinem Nachlasse herauszugeben sich vorgenommen hatte, wurde niemals fertig gestellt. Von den zahlreichen Vorträgen, welche er als Mitslied dieser Akademie in den Sitzungen derselben gehalten hat und durch welche er nicht blofs die Fachgenossen im engeren Sinne zu in- teressiren und selbst zu fesseln verstand, und von den Reden, welche er als Secretar zu halten hatte, ist aufser kleineren Mittheilungen in den Monatsberichten selten etwas mit seinem Willen gedruckt worden: ent- ‚weder protestirte er von vornherein gegen die Drucklesung, oder er zog 5 diese Arbeiten später eigenwillig zurück, aus keinem anderen Grunde, als weil er ihnen noch nicht denjenigen Grad von Vollendung gegeben zu haben glaubte oder überhaupt geben zu können meinte, welcher sie seiner Ansicht nach zu einer Aufnahme in die Druckschriften der Aka- demie allein befähist haben würde. Die einzige etwas umfangreichere Arbeit dieser Art, eine Ausgabe des griechischen Originals der Lebens- beschreibung des Bischofs Porphyrius von Gaza, verfalst von dessen Dia- konus Mareus, ist ohne seinen Willen nach seinem Tode, ım dem un- vollendeten Zustande, in dem sie sich in seinem Nachlasse vorgefunden hat, in den Denkschriften des Jahres 1874 veröffentlicht worden. Da er nun im Vertrauen auf ein riesiges Gedächtnils, in dem auch die ge- ringsten Kleinigkeiten fest und sicher hafteten und das ihm nur selten versagte, die Ergebnisse seiner Forschungen und seines Nachdenkens mit sich herumzutragen pfleste und sich zu einer schriftlichen Fixirung schwer und in der Regel erst dann entschlofs, wenn er eine Veröffentlichung mit Bestimmtheit in Aussicht genommen hatte, so sind diese mühevollen Ar- beiten nicht nur in seinem Sinne unfertig und unvollendet geblieben, son- dern mit seinem Tode zum weitaus gröfsten Theile unwiederbringlich ver- v loren gegangen. Der Bestand seiner litterarischen Hinterlassenschaft hat leider lediglich die Befürchtungen bestätigt, die diejenigen hesen mufsten, welche seine Weise zu arbeiten kannten. Manche von den Eigenschaften, welche Haupt als Philologen aus- zeichneten und denen er seine Erfolge verdankte, finden sich auch bei anderen unter seinen Zeitgenossen und Mitarbeitern, vielleicht in nicht dem en Mann stets präsenten® Frucht einer ale werthen, unablässigen und angestrengten Thätigkeit, mit der er das ge- sammte Gebiet der griechisch-römischen und der deutschen Alterthums- wissenschaft einschliefslich ihrer Geschichte umspannte und durch welche er seinen Arbeiten eine Grundlage gab, deren Solidität noch keinesweges von Allen erkannt wird, welche diese Arbeiten benutzen oder beurtheilen. Noch höher aber als dies stellt ıhn die Gröfse und Freiheit des Sinnes, mit der er die letzten Ziele und Aufgaben seiner Wissenschaft auffalste und die Berechtigung und Nothwendiskeit anderer Anschauungs- und Betrachtungsweisen neben derjenigen würdigte, auf welche er selbst durch - die Eigenart seiner Natur hingewiesen war. Meisterschaft wird auch m der Wissenschaft nur in der Beschränkung erwiesen; aber die natürliche und nothwendige Beschränkung wird nur allzuoft bei Vielen zu jener eng- herzisen Beschränktheit, welche die Gränzen des eigenen Wesens mit denen der Dinge identificirt und die Endziele jedes Strebens, dem sie Berechti- sung und Werth zuerkennt, da anzusetzen pflest, wo das eigene Können und Verstehen aufhört. Niemand war von solcher Schwäche freier, als eben Haupt. Wenn er sich auf ein Arbeitsfeld, das seinen Fähigkeiten und Neisungen zusagte, in bewulster Einsicht beschränkte und ein Hinaus- sreifen über die Gränzen desselben für seine Person ablehnte, mitunter in einer Weise, die von solchen, die ihn nicht näher kannten, mifsverstan- _ den werden konnte, so war er doch gänzlich frei von sich überhebender Ueberschätzung der eigenen Richtung in seiner Wissenschaft und der Ver- " kennung oder gar Verachtung anderer gleichberechtigter; nie ging ihm über der Vertiefung in die eigene Thätigkeit der offene und vorurtheils- lose Sinn für den grölseren Zusammenhang aller der anderen gleich- . berechtigten Anschauungsweisen und Bestrebungen verloren, in die er jene als ein organisches Glied eingefügt begriff und erkannte, und es ist sicher ein schönes Zeugnils für die Gediegenheit auch des wissenschaft- lichen Charakters beider Männer, dafs Haupt, obwohl in G. Hermann’s ‚Schule gebildet, seit seiner Uebersiedelung nach Berlin zu Boeckh, dem Altmeister einer wesentlich verschiedenen Richtung der Alterthumsstudien, welche vorübergehend zu der der Hermann’schen Schule in einen schar- c ruhte. der übrigen Disciplinen der Wissenschaft überhaupt einnimmt, war er sich ; völlig klar und heste als eine ächt wissenschaftliche Natur hohe Achtung und lebendiges Interesse für jede Arbeit und jedes Resultat, das auf den Auch über die ll seine Disciplin i im Ben mus Namen eines wissenschaftlichen Anspruch erheben durfte. Und so i.t er kraft dieser Einsicht und dieses Interesses ein nicht nur gewähltes und ernanntes, sondern wahrhaft berufenes Mitglied des Vorstandes einer ar a demie der Wissenschaften gewesen. Es mag zweifelhaft sein, ob und in wie weit der Werth der wissen- schaftlichen Arbeiten eines Gelehrten durch die ethischen Eigenschaften seines Wesens bedingt wird; aber wie er durch seine Arbeiten mittelbar und unmittelbar auf Andere wirkt, vor Allem, wie er den praktischen Aufgaben, die sein Beruf ihm stellt, gerecht wird, was er als Lehrer sei- nen Schülern, als College denen ist, denen er in gemeinsamer Thätigkeit zu wissenschaftlichen Zwecken verbunden ist, das wird immer zu einem sehr wesentlichen Theile von seinem ethischen Charakter abhängig sein. Moriz Haupt war ein Mann von feurigem und leidenschaftlichem Tem- peramente, furchtlosem Sinn, stolzem, auf das sichere Gefühl eigener Kraft gegründetem und keiner Anlehnung bedürftigem Selbstbewufstsein, mächtiger und hinreifsender Energie des Wollens. Es ist ein unveräulser- liches natürliches Recht jeder kräftigen, ihres Werthes sich bewufsten Natur, sich geltend zu machen, um zu wirken, was sie wirken kann und wozu sie berufen ist. Von diesem seinem Vermögen und seinem Rechte hat Haupt Zeit seines Lebens ausgiebigen Gebrauch gemacht: er impo- nirte und dominirte in den Kreisen, in die er hineingestellt wurde, so zwar, dals er von schwächeren Naturen wohl gar, mit und ohne Grund, gefürchtet wurde; nie aber hat er dies Recht wissentlich milsbraucht: denn es fehlte semem Thun jede Berechnung und bewulste Absichtlich- keit, und sein Verhalten ward nicht durch niedrige und kleinliche Rück- sichten auf das eigene Interesse, sondern durch die, der ‘Beschaffenheit n seines Naturels gemäfs, oft leidenschaftliche Theilnahme für die Sache bedingt, der er diente oder zu dienen glaubte; denn wie jedes Menschen, der Alles die Wahrheit in Skesonschern und a und ‚suchte sie mit eifrigem Bemühen um ihrer selbst willen: er hatte die ‚höchsten und reinsten Begriffe von seiner Pflicht als Mensch und Gelehrter. und ‚diente ihr in Freiheit und unverbrüchlicher Treue. Was er für wahr erkannte, dafür trat er mit der ganzen Macht und Energie seines Wesens Nr ein und daran hielt er unentweet und mit Zähigkeit; was er als seine — Pflieht begriff, das that er ohne Schwanken und ohne Bedenken und dafür war er jeder Aufopferung fähig. Selbst eine klare, reine, energische und ‚völlige Natur, hegte er einen oft bis zu leidenschaftlichem Abscheu sich ‚steisernden Widerwillen gegen Alles Schiefe, Verkehrte, Unlautere, gegen jede Schwäche und Halbheit: sem Urtheil über Personen und Dinge: war daher oft hart und in seinem Ausdruck schneidend und malfslos, sein Handeln nicht selten rücksichtslos. Gleichwohl war er nie ungerecht und lieblos: sein Eigensinn verirrte sich nie so weit, an einem Urtheil nn, das er als irrig erkennen mulste, blofs darum, weil er es einmal gefällt hatte: Niemand konnte im Gegentheil bereiter sein, von einem erkannten Irrthum gleichviel welcher Art sich mit Entschiedenheit loszusagen: und wenn er durch Urtheil und Thun verletzte, da geschah dies wohl manchmal mit dem Bewulstsein, nie aber in der Absicht zu _ verletzen. Denn sein Gewissen und sein Stolz kannten allerdings kein Ansehen der Person; aber die Güte seines Herzens hielt das Gegengewicht. Der Schärfe und den ihrer Natur nach vordringenden und augenfälligeren Härten seines Wesens lag auf dem Grunde seiner Seele stets wirksam, ' aber selten an die Oberfläche tretend, eine unendliche Weichheit des Ge- - müthes und Empfindens gegenüber. Alles Schöne und Gute, alles wahr- _ haft Grofse, das der Verehrung und Liebe eines Mannes werth ist, ergriff und rührte ihn mächtig, sehr häufig bis zu Thränen; wo er achtete und _ verehrte, da bewies er gränzenlose und unbedingte Hingebung, oft bis zur Gefangengabe des eigenen Urtheiles; wo er vertraute, war er nach- _ giebig und bestimmungsfähig in einem Grade, der zur sonstigen Entschie- denheit seines Urtheiles und der Festigkeit seiner Ueberzeugungen nicht ; selten in merkwürdigen Contrast trat. Bei allem Gefühl des eigenen e® zum Ausdruck gelangte, um so mehr in live Sehlichtheit und. 2 Wahrhaftig keit überraschte und rührte. Der Bitte Schwacher und Bedürftiger gegen- über war er nicht nur zugänglich, sondern oft von fast kindlicher Wider- BR standslosiskeit, und nur zu oft ist seine grolsartige Freigebiskeit in grols- artiger Weise gemilsbraucht worden, wie er davon selbst unbefangen und mit gutem Humor zu erzählen wulste. / Naturen dieser Art werden die Menge der ihnen Fernstehenden nothwendig immer mehr abstolsen, als anziehen; sie werden von den Starken stets geachtet, von den Schwachen gefürchtet, von Wenigen ge- liebt werden; aber einen bestimmenden Einflufs auf ihre Umgebung aus- zuüben werden sie nie verfehlen. Haupt ist als Lehrer nur zu wenigen seiner Schüler in ein näheres persönliches Verhältnifs getreten und hat auch keine Schule in gewöhnlichem Sinne des Wortes gebildet; er wollte es auch gar nicht, ob nur defswegen, weil er es nicht konnte, bleibe hier dahingestellt. Aber das Feuer und der Geist seines Vortrages, die Gediegenheit seines Wissens, die Entschiedenheit und Wahrhaftigkeit seines ganzen Wesens haben nie verfehlt nachhaltige Wirkung auf seine Zuhörer car zu üben, und seine Schüler, auch die ihm fern standen, bekennen doch mit einem Munde, dafs sie eine mächtige und segensreiche Förderung nicht nur ihres wissenschaftlichen sondern auch ihres sittlichen Lebens k durch ihn empfangen haben, und sind einig in dem Gefühle dankbarer Verehrung, welches sie seinem Andenken widmen und welches das schönste Denkmal ist, das einem Lehrer gesetzt werden kann. Auch seine Collesen wissen ihm Aehnliches nachzurühmen; auch in ihren Seelen hat er sich ein nicht minder dauerndes Denkmal gesrün- det. Die Ehre und das Wohl der Körperschaften, denen er angehörte, der Universität und dieser Akademie, war ihm über Alles theuer; von den Aufgaben, die sie zu lösen haben, und von den Pflichten, welche die ER N Mitgliedschaft ihren Angehörigen auferlegt, hegte er die höchsten m idealsten Begriffe, und zögerte darum nie, für die Förderung ihrer In- teressen das Gewicht seiner Einsicht, seiner Arbeitskraft und seines ener- sischen Wollens rückhaltlos einzusetzen. Welch ein Segen für Corporationen von so freier Organisation, wie es gelehrte nicht anders als sein können, der Besitz von Mitgliedern ist, welche abgesehen von dem, was sie als ‚„ als von solchen, re) selbst in solcher nahe zu wirken berufen de Erfahrung davon zu machen in der Lage sind. Und so darf ich auf Grund dieser Erfah- rung im Namen meiner Collegen aussprechen, dafs im Besonderen unsere Akademie diesen Segen durch Moriz Haupt reichlich an sich erfahren hat, dafs sie seinen Tod als einen schweren Verlust empfindet und für die vielen und grolsen Verdienste, die er sich um sie als ihr Mitglied und ihr Secretar kraft jener seltenen Eigenschaften erworben hat, sich ihm in dankbarer Gesinnung über das Grab hinaus verpflichtet fühlt. Der Völligskeit und Geschlossenheit seines männlichen Wesens hat sein Ende entsprochen. Es ıst ihm das Schicksal erspart geblieben, mit gebrochener Kraft aus diesem Leben zu gehen und er ist gestorben, wie der tüchtige Mann, dem das Leben Arbeit ist, sich zu sterben wünschen mus. Im Vollbesitze ungeschwächter geistiger und kaum merklich ange- griffener körperlicher Kraft, mitten in der thätigen Uebung mit Liebe um- falster und freudig erfüllter Pflichten hat der Tod ihn angetreten, auf sei- nem Posten, in unserem Gliede: und so dauert er fortan in der Erinne- rung derer, die ıhn verehrten, achteten, liebten, seiner Schüler, seiner Collegen, seiner Freunde, als das, was er im Leben bis an sein Ende ge- wesen ist — ein ganzer Mann. DR N Ant IR BIS N: mir De ZU BERLIN. | AUS DEM JAHRE “ We ars: BERLIN. . BUCHDRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ? (6. VOGT UNIVERSITÄTSSTR. 8. x ] 1876. r IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. (HARRWITZ UND GOSSMANN.) Inhalt. Seite 1. Abtheilung. EHRENBERG: Fortsetzung der mikrogeologischen Studien als Gesammt-Uebersicht der mikroskopischen Paläontologie gleichartig analysirter Gebirgs- arten der Erde, mit speeieller Rücksicht auf den Polyeystinen- Merselliber Barbados. (Mit! 50,Tafem) nu. ee 1 2. Abtheilung. VırcHow: Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. (Mit Te etelndyEN.\ EEe Be e LS NL een ernste 1 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes der Aseidien-Larven (Botryllus violaceus). (Mit Bo Batelnyı. era PURE LE WERTEN ER es Fortsetzung der mikrogeologischen Studien als Gesammt-Uebersicht der mikroskopischen Paläontologie gleichartig analysirter Gebirgsarten der Erde, mit specieller Rücksicht auf den Polycystinen-Mergel von Barbados. FA Von H”" EHRENBERG. [Vorgelegt in der Akademie der Wissenschaften am 17. December 1874.] I. Einleitung. I: dem Vortrage „Mikrogeologische Studien über das kleinste Leben der Meerestiefgründe aller Zonen und dessen geologischen Einflufs“ 1872 habe ich in der Abtheilung über die fossilen vorhistorischen Meeres- Organismen und deren Einfluls auf die Gebirgsmassen der Erdoberfläche bereits ausführliche Uebersichten zusammengestellt, allein das sich zu weit ausdehnende Material machte eine Beschränkung dieser Ausführung noth- wendig, welche hauptsächlich das Weglassen der gleichzeitig vorgelesten speciellen Form-Verzeichnisse bedingte. Es wurde deshalb p. 371 an- sezeist: „Ich stehe davon ab die sehr zahlreichen Formenreihen des mi- kroskopischen fossilen Meereslebens ebenfalls in so speciellen Verzeich- nissen wie die jetztlebenden hier anzuschliefsen und verweise auf die in den verschiedenen Jahren, besonders auch in der Mikrogeologie von mir aufgezeichneten Namen. Da die so zahlreichen Mittheilungen anderer Beobachter auf sehr verschiedenen, meist kleineren und nicht gleichartigen Vergröfserungen beruhen, auch nicht die Jugend- und Alterszustände durch Beobachtung der mittleren und ersten Zellen bei den Polythala- mien u. s. w. gesondert haben, so fasse ich hier nur meine eigenen Beob- achtungen zusammen, die als Gesammtsumme der beobachteten fossilen, Phys. Kl. 1875. 1 2 EHRENBERG: marinen, namentlich verzeichneten Formenarten bisher die Zahl von 1557 ergeben Diese vor nun 3 Jahren schon etwas weiter ausgeführten, aber ım Abdruck zurückgehaltenen Resultate meiner Untersuchungen habe ich von Neuem einer Revision unterworfen und zu einem festeren Abschluls vor- zubereiten gesucht. Einige dabei hervortretende Veränderungen sind durch die weitere Fortbildung der Combinationen entstanden und werden durch Mittheilung der speciellen Formenverzeichnisse einen weiteren und festeren Grund für solche Forschungen zu geben geeignet sein. Meine Untersuchungen haben sich bisher zwar aulser der Quartär-, Tertiär- und Kreidebildung nicht auch auf alle Abtheilungen der Oolith- und Trias-Formationen ausdehnen können, sind aber desto intensiver und erfolgreicher im Kohlenkalke und in den Grauwacken- oder silurischen Bildungen gewesen und scheinen durch den Aufschlufs, welchen sie über die körnigen Grünsand-Einschlüsse, wenn auch nicht in alle, doch in meh- rere der tiefsten metamorphischen Gebirgsarten als organische reiche Bei- mischungen gegeben haben, die Berechtigung zu enthalten, dem Urleben der Erde ein noch unbesrenztes Bereich zuzutheilen, welches einer weiteren Bemühung unzweifelhaft neue Resultate gewähren wird. I. Kurze geographische Uebersicht der 86 analysirten Materialien fossiler Meeresgebilde. Die Abbreviaturen bedeuten: Mb. — Monatsbericht der Berliner Akademie der Wissen- schaften. Ab. — Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften. Mg. = Mi- krogeologie 1354, Text und Kupfertafeln von ©. G. Ehrenberg. — Die hinter den Oert- lichkeiten stehenden römischen Zahlen I. II. II. IV. V. VI. beziehen sich auf die sechs Abtheilungen der geologischen Hauptformationen. Asıen: /. Hamam Faraun am Sinai, Kreide. III. Mb. 1839 p. 26. Ms. Taf. XXV £.3. 2. Tor, Kreide. III. Mb. 1839 p. 26. 3. Antilibanon, Suk el berade und Damascus, weilser Kalkfels. IV. Mg. Taf. XXV. 4. Kreide aus Armenien und Kurdistan. III. Mb. 1844 p. 256. 5. Aral-See, Kreide. III. Ab. 1872 p.176. 6. Car Nicobar, Polyeystinen-Mergel. IV. Ms. Taf. XXXVI. 7. Java, Goa lingomanik, Polythalamien-Steinkerne. IV. Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 3 g I Ab. 1855 p. 132. 6. Scheduba, vulkanischer Schlammauswurf. VI. Mb. 1846 p. 171. Me. Taf. XXXVILU £. xxun. Afrika: 9. Gizeh, Pyramidenkalk. IV. Ab. 1838 p. 72. Mg. Taf. XXIII. 20. Benisuef, Pyramidenkalk. III. Ab. 1838 p. 88. 11. Kineh, Kalkfels. III. Ab. 1838 p. 94. Mb. 1854 p. 320. 22. Siut, weilser Kalk- stein. III. Ab. 1838 p. 94. 25. Theben, Kreidekalk. III. Ab. 1838 p. 94. Ms. Taf. XXIV. 72. Oran, Polirschiefer. IV. Mb.1844 p. 62. Me. Taf. XXI. 15. Guano der Saldanha-Bay. V. Me. T. XXXV £. xvım. 76. Agulhas-Bank, Grünsand. IV. Mb. 1863 p. 386. Amerika: 77—19. Patagonien, Pyrobiolith von Port-Desire, von St. Julian und New-Bay. IV. VI. Mb. 1845 p. 143. Me. T. XXXVII f. xxır. 20. Guano aus Patagonien. Mb. 1848 p.6. 27. Tripel von Morro de Mejillones in Chile. IV. Mb. 1856 p. 425. 22. Guano aus Arica in Peru. V. Mb. 1845 p. 82. Mo. Taf. XXXV f.xvı. 23. Alabama, Zeuglo- donkalk. IV. Ab. 1855 p.112. 24. Missouri, Kreide. II. Mb. 1854 p. 320. Mg. Taf. XXXIL 25. Mississippi, Kreide. IN. Mb. 1854 p- 320. Me. Taf. XXXI. 26. Richmond in Virginien, biolith. Tripel. IV. Ab. 1841 p. 327. Mb. 1844 p. 68. Me. Taf. XVII. 27. Rappahannae Cliff, Meerespolir- schiefer. IV. Mb.1845 p. 55. Me. Taf. XXXII £. xvı. 28. Hollis Chff, Meerespolirschiefer. IV. Mb. 1845 p. 55. Me. Tat. XXXIH £.xv. 29. Pe- tersburg, Meerespolirschiefer. IV. Mb. 1844 p. 57. 30. Westmoreland, Meerespolirschiefer. IV. Mb. 1845 p. 55. 97. Stratford Cliff, Meerespolir- schiefer. IV. Mb. 1845 p. 55. Mg. Taf. XXXII f. xvı. 32. Piscataway in Maryland, Meerespolirschiefer. IV. Mb. 1844 p. 57. 33. Madison in Wisconsin, Hornstein. Me. II 1856 p.83. Mb. 1844 p. 325. 34. Norwich in Connecticut, brakischer Moorgrund. V. Mb. 1845 p. 57. Me. T. XXXIN f.xıv. 95. Columbia-River in Oregon, Meeresformen des brakischen Tri- pels. IV. Mb. 1845 p. 61. Me. Taf. XXXII £. xı. 36. San Franeisco in Californien, Tripel. IV. Mb. 1853 p. 216. Me. Taf. XXXIU £. xım. 37. Humboldt-Valley, Truckee-River und Salt-Lake, Meeresformen des Tripels. IV. Ab. 1870 p. 26. 36. Bermuda, Meerespolirschiefer. IV. Mb. 1844 p- 257. Mg. Taf. XXXII f. xvım. 39. Barbados, Polyeystinen-Mergel. IV. Mb. 1846. 1847 p. 40. Ab. 1875. Europa: 20. Castrogiovannı, K. Mersel. IV. Ab. 1838 p. 148 Tab. 41. Caltanisetta, Mergelfels. IV. Ab. 1838 p. 148 Tabelle. Mb. 1844. j® 4 EHRENBERG: p. 62. Me. Taf. XXI. 42. Cattolica, weilser Kalkstein. III. Mg. Taf. XXVI. 43. Zante in Griechenland, Plattenmergel. IV. Ms. Taf. XX £. 1. 44. Aegina, plastischer und unplastischer Kalkmergel. IV. Mb. 1844 p. 62. Me. Taf. XX f.xıx. 45. Escragnolles in Frankreich, Gault. IV. Ab. 1855 p. 94. 46. Ouizac bei Alet, Dep. de P’Aude. IV. Ab. 1855 p. 147. 47. Lales, Dep. du Var, Neocomien. IV. Ab. 1855 p. 94. 48. Montfort, Dep. des Landes, Nummulitenkalk. IV. Ab. 1855 p. 86. 49. Pierre laie bei Paris, Glauconie. IV. Ab. 1855 p. 88. 50. Pontoise bei Paris, Glaueonie. IV. Ab.1855 p. 104. 57. Meudon bei Paris, Kreide. II. Ms. Taf. XXVII. 52. Fontaine de la Medaille, Montfort, Nummulitenkalk. IV. Ab.1855 p. 88. 53. Weilser Sinter-Oolithkalk von Frankreich. Mg. Taf. XXXVIL £. ıx. 54. Brighton in England, Kreide. II. Ab. 1838 p. 92. 55. Gravesend, Kreide. III. Ab. 1838 p. 71. Me. Taf. XXVII. 56—57. York und Bath, Oolithkalk. I. Me. Taf. XXXVU £. ıx. 58. Campton Bay, Grünsand. IV. Ab. 1855 p. 109. 59. Haldon Hill, Grünsand. IV. Ab. 1855 p. 100. 60. Handfast Point, Grünsand. IV. Ab. 1855 p. 110. 61. Antrim, in Marmor umgewandelte Kreide. III. Mb. 1855 p. 9. Ab. 1875 Taf. XXX. 62. Mastricht in Belgien, obere Kreide. III. Ber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde, Berlin 1842. 63. Adelholzen bei Traunstein, Grün- sand des Nummulitenkalkes. IV. Ab. 1855 p. 105. Mg. Taf. XXXVI £. ıw. 64. Kaiserstuhl in Baden, Oolithkalk. II. Me. Taf. XXXVI. 65. Insel Moen, Dänemark, Kreide. III. Mb. 1854 p. 320. Me. Taf. XXIX. 66. Wis- mar in Mecklenburg, Feuerstein. III. Mb. 1839 p. 157. 67. Rügen in Pommern, Kreide. III. Mb. 1854 p. 320. Me. Taf. XXX. 68. Berlin, Feuer- stein mit Peridinien. IH. Ab.1836 p. 132 Tabelle. 69. Delitzsch, Prov. Sachsen, Feuerstein mit Peridinien. III. Ab. 1836 p. 132. Me. Taf. XXXVII f. xır. 70. Dresden, Pläner. IH. Mb. 1844 p. 414. 71. Pottschappel bei Dresden, Kieselschiefer, Iydıscher Stein der Steinkohle. I. Ms. Taf. XXXVII f. xı. 72. Strehlen bei Dresden, Plänerkalk. II. Mb. 1844 p. 414. 73—74. Pirna und Koschitz, Pläner. III. Mb. 1844 p.414. 75. Putykary in Polen, Kreide. II. Ab. 1838 p. 91. 76. Woiwodschaft Lublin bei Zakrzew, dichter Kalkmergel. III. Ab. 1875. 77. Hornstein des Coralrag bei Krakau. II. Ms. Taf. XXXVI £. vum. 78. Hornstein des Bergkalks von Tula in Rufsland. I. Meg. Taf. XXXVI £ xı. 79. Wolsk an der Wolga, Kreide. II. Mo. Taf. XXXI. 80. Belle- Fortsetzung der mikrogeologischen Studten. 5 rophontenkalk von Witegra am ÖOnega-See. I. Mo. Taf. XXXVI f. x. 81. Melonien-Hornstein des Bergkalks von Witegra. I. Mg. Taf. XXXVI f.x. 82. Melonien- und Alveolinen-Hornstein des Bergkalks der Pinega (Dwina). I. Me. Taf. XXXVI f.x. 85. Simbirsk, gelbe Kreide. Mb. 1855 p- 294. 82. Simbirsk, grauer Tripel. III. Mb. 1855 p. 292. 85. Moskau, Grünsandstein des mittleren Jura. II. Ab. 1855 p. 111. 86. Petersburg, untersilurischer Grünsand. I. Ab. 1855 p. 112. Mb. 1858 p. 325. 1861 p-. 434. 1862 p. 599. In den angezeigten Mittheilungen finden sich die Oertlichkeiten aller beobachteten Formen einzeln veröffentlicht. Bei der hier beabsichtigten Gesammt-Uebersicht ist ein solches Detail unausführbar geworden und es haben daher in den 18 geographischen Rubriken der folgenden Tabelle immer mehrere Oertlichkeiten zusammengefafst werden müssen; das in den angegebenen Rubriken durch ein — bezeichnete Vorkommen der Formen findet seine Erläuterung durch das oben angegebene Verzeichnils der bear- beiteten Oertlichkeiten. Besonders hervorzuheben ist noch, dafs aus den nordamerikanischen brakischen Sülswasser-Gebirgsarten vom Columbia-River und den Tripeln vom Humboldt-Valley, Truckee-River und Salt-Lake die wenigen Meeresformen hier mit eingereiht sind, während in der späteren Tabelle für die Sülswasser-Gebiresarten die volle Formenzahl dieser nord- amerikanischen Gebirgsarten mit Einschlufs der geringen Zahl der Meeres- bildungen aufgenommen ist. Die geographische Verbreitung ist in diesen Tabellen nicht nach den Zonen, sondern nach den fünf Welttheilen mit geeignet erschienenen Abtheilungen geordnet worden. In sechs Rubriken ist die geologische Charakteristik der analysirten Oertlichkeiten angegeben, wie sie aus den in den betreffenden Mittheilungen angezeisten Angaben sich hat feststellen lassen. In der Abtheilung VI sind die vulkanisch bewegten, d. h. mit vul- kanischen Ausbrüchen in Beziehung stehenden Materialien in besondere Uebersicht gebracht, was sich bei den fossilen Meeres-Verhältnissen nur auf den Schlammauswurf auf Scheduba in Hinterindien und einen Pyro- biolith in Patagonien, Monatsber. 1845 p. 143, bezieht, während bei den Sülswasser-Gebirgsmassen eine weit mannisfaltisere Einwirkung der Vul- kane erkennbar geblieben ist. Eine erste kurze Uebersicht dieser vulka- nischen Einflüsse wurde bereits 1846 Monatsber. p. 207 gegeben. 6 EHRENBERG: Was die geologischen Abtheilungen überhaupt anlangt, so ist zu bemerken, dafs eine speciellere Gliederung im Sinne der neueren Geologie bis jetzt unausführbar gewesen und künftiger Bemühung anheimfällt. Wichtig dürfte nur sein, daran zu erinnern, dafs die neuesten und Quar- tär-Bildungen zu trennen nicht wohl ausführbar erschien und dafs die unteren Tertiär- sich ebensowenig von den oberen Kreide-Bildungen nach den neueren Grundsätzen annehmbar unterscheiden liefsen. Ebenso sind in der Triasformation nur noch geringe Feststellungen der charakteristi- schen Gebilde möglich geworden, während die Schreibkreide und die zu ihr gehörigen secundären Gebirgsarten ein überaus reiches Material seit 1838 geboten haben, welches von den Milioliten und d’Orbigny’s Fora- miniferen durch Feinheit und Massenbildung sehr überwiegend abweicht und auch nicht als Jugendzustand der, Foraminiferen genannten, Polytha- lamien angesehen werden kann. Die Primärformation ist vom Kohlenkalk an reichhaltig fruchtbar geworden und die devonischen, silurischen und untersilurischen Gebirge sind als Grauwacken-Gebirge zusammengefafst worden. Das sogenannte eozoische Gebirge hat keine organische Erläute- rung durch das Mikroskop erlaubt, so wie auch das unterste eigentlich azoische noch weiter zu erläutern versucht werden muls. Ueber den Polycystinen-Mergel von Barbados und den dichten bra- kischen kreideartigen Kalkmergel von Lublin in Polen wird in einem spä- teren besonderen Abschnitt ausführlichere Mittheilung gemacht werden. Die namentlichen Bestandtheile sind bereits in der Gesammt-Tabelle mit aufgenommen. III. Namens-Verzeichni[ls aller beobachteten fossilen Formen der marinen Gebirgs-Bildungen. Die Abkürzungen in den Tabellen bedeuten: Ab. — Abhandlungen der Berliner Akademie. Mb. = Monatsberichte der Berliner Akademie. Mg. — Mikrogeologie 1554. Weilse — Melanges biologiques Petersbourg, Tome I. Die unter der Abtheilung „Jahr der Namengebung“ stehenden Jahreszahlen beziehen sich auf die Abhandlungen und Monatsberichte der Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 7 Akademie. Die unter der Abtheilung „Zeit und Ort der Diagnose“ mit ° versehenen Angaben bezeichnen die noch fehlende Diagnose, geben aber “= vor dem den Ort an, wo der Name zuerst gedruckt worden ist. Ein Namen bedeutet, dals die fossile Form ebenfalls lebend beobachtet wor- den ist. In früheren Schriften habe ich mich stets bemüht die Synonymie der verschiedenen Schriftsteller in Uebersicht zu bringen, welche oft einer und derselben Form mehrfach verschiedene Namen beigelest, oder auch sehr verschiedenen Formen den gleichen Namen gegeben haben. Diese Ausführung der Synonymie habe ich deshalb unterlassen müssen, da be- sonders die der Polythalamien meine Kräfte übersteigen würde. Es wird für diesen Zweck genügen, die meist von mir zuerst gegebenen Namen in ihrem Altersrechte durch Angabe des ersten Gebrauchs einzusetzen, wodurch sich die gern zugestandene Berechtigung der von Anderen früher gegebenen Namen von selbst ergiebt. EHRENBERG: : I. Poly = 3 Ort und Zeit c 3 der Abbildung Polythalamien Sl = 3 Diagnose | zul ler) 1 | 1854 Mg. T. XXI £. 32 Allotheca Rotalia 2 | 1826 | °Mb. 1854 p. 385 Alveolina Boscü d’Orb. 3 | 1854 Ms. T. XXXVIIf.x.cf.5 — montipara 4 | 1842 | °Mb. 1842 p. 274 Mg. T.XXXVI £.x.Df.7 — prisca 5 | 1854 | Ab. 1855 p. 172 4 5a JENE 1 Beet — ? 6 | 1855 | Ab. 1855 p.165.137 | Ab. 1855 T. III £. 7, 8 u.9 | Amphistegina javanica 7 | 1858 | Mb. 1858 p. 310 Mh. 1858 p. 337 f. 12 | Aristerospira octarchaea 8 | 1858 | Mb. 1858 p. 11 Mg. T. XXIV £. 53 — Princeps = Porospira 16: 9 | 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Ms. T.XXXI £. ıı 38 Aspidospira saxipara 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Mg. T. XXVIH £. 22 Bigenerina acanthophora 1854 °Mb. 1854 p. 320 Ms. T.XXVIH £. 23 — _ apieulata 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Ms. T.XXVII £. 21 —_ Cretae 1354 | °Mb. 1854 p. 320 Ms. T.XXV TAf. 25. 26 — libanotica 1854 | °Mb. 1854 p. 320 MEER SSVITEr23 Biloculina ? incisa 1854 °Mb. 1854 p. 320 Mg. T. XXVI £. 31 u ? integra 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Mg. T.XXVI £. 30 — 2 tenuis 1854 | °Mb. 1854 p. 404 — ? 1842 | °Mb. 1842 p. 274 Mg. T.XXXVIx.Df.5.6 | Borelis (Melonia) constricta 1843 | °Mb. 1843 p. 106 Ms. T. XXX VI xt f. 3 — labyrinthiformüs‘ 1854 Ms. T. XXXVI xt f. 4.5 — Palaeolophus 1854 Me. T.XXXVIxt £.6 — Palaeophacus 22 | 1854 Mg. T. XXXVILxtf. 2.8 -— Palaeosphaera 23 | 1842 | °Mb. 1842 p. 274 les EROSION SET SR 1 _ Princeps 24 | 1842 | °Mb. 1842 p. 274 Mg. T.XXXVI mwaAfı _ sphaeroidea 25 | 1854 | °Mb. 18354 p. 404 K&p£ı — 3 26 | 1854 | Mb. 1845 p. 358 Me. T. XXIV £. 1.2 Cenchridium Dactylus 27 | 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Me. T. XXIV £. 3.4 Se — Oliva 28 | 1844 | Mb. 1844 p. 92 Me. T.XXII £. 76 Colpopleura ocellata 29 | 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Ms. T.XXXIH u £. 37 Oristellaria alta 30 | 1854 | °Mb. 1354 p. 320 US IEDORNEUIT:E 55 — anglica 31 | 1855 | Ab. 1855 p. 162 Ab. 1855 T.II f. 12 — eurythalma 32 | 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Me. T. XXVI £. 53 — ? Hoffmanni 33 | 1854 Mes IE XOX ne 15 28 _ incrassata 34 | 1854 | °Mb. 1854 p. 320 Ms. T. XXVII £. 54 _ megalomphala I Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. mien. thala pueispny & ++ + ++t+++++ uowmyogg 'n uafod I DITARER EIG p BeNg & Bu n -auR(T SERCHE)RPSINE Er . EEE EEE AL puejsug °2 ypraıyueıy © uoıpe4] I ® er oO, > 3 mpeg -ureg © a U puemonen Bpnuntag] puewuopeng I ‚sopeqIeg & UOLLIOFIEN, "UOSAIO IV "N USJEBIS-PION I Amerika "y N UeReIS-pnS © l eylTouy-pnS © yuzg-seypndy Äegf-eyuepjesS 'uelg + Fr Afrika usydidevy m ganpayag "uolBgooıN "BARL a Asien 408: Ron A! ualsy m = r "nou \ n de4ıen rs Ruone) L ae ——————— || 7) I Geol. Formation ecundär un Phys. Kl. 1875. - ARWLILT 4 Br Eee EHRENBERG: Laufende Zahl Jahr der Namengebung 1554 1863 1854 1840 1855 1855 1554 1854 1858 1858 1855 1854 Ort und Zeit der Diagnose 1843 | "Mb. | °Mb. °Mb. °Mb. Abh. Abh. Abh. °Mb. °Mh. 1843 p. 1554 p. 1863 p. : 1354 p. 1541 p. 1555 p. 1555 p. 1554 p. 1854 p. 320 Mb. 1855 p. 309 Mb. 1858 p. 309 Abh. °Mb. °Mbh. | Abh. °Mb. Abh. Mb. 1372 p 1855 p. 1854 p. 1554 p. 1555 p. 1854 p. 1855 p. 176 163 . 282 Mb. 1843 p. 266 Mb. 1844 p. 92 Mb. 1844 p. 67 “Abh.ıs3sp. 1554 p. 1863 p. °Mh. °Mh. °Mb. 1854 p. 147 Th. 321 386 321 Mb. 1355 p. 300 “Mb. °Mb. “Mb. °Mb. °Mb. Abh. °Mb. Mb. 1845 Abh. 1855 p. 161 1854 p. 321 .321 or „921 . 321 161 . 921 9. 368 “Mb. 1854 p. 321 Abbildung Me. T. XXX f. 34 Ms. T. XXX f.3 I 1841 T. Ir v VIL f. 47 Abh. 1855 T. IV £. 12 Me. T. XXXII ır f. 3 Me. T. XXVT f£.5 | Mb. 1858 f. 11 Mb. 1858 £. 10 Abh. 1855 T. VIT £. 10 Me. T.XXVrAL7 Me. T. XXXII ı f. 29 Albh. 1855.17. m 7. 14 Mo. T. XXVIT £. 59 Abh. 1855 T. II £. 13 Me. T. XXVT £. 44 Me. T. XXIII f. 33. 34 Me. T. XIX £. 92 Me. T. XXIV £. 49 Me. T. XXV 1. A f. 30 m m mi an Me. T.XXVL£. 45 T. XXVIIL£. 32 T A m Me. T. XXVII £. 30. 31 Me. T.XX ırf. 10 Me. T. XXVII £. 17 Me. T. XXIII £. 9. 10 Me. T. XXIL ır £. 15 Ad, 1855 D. I £. 3 Me. T. XXVL f£. 13 I T. XXIL f. 22. 23 N Abh. 1855 T. II £. 2 Ms. T. XXXVI xt f.9 Me. T.XXV LAL. 17.18 Polythalamien Oristellaria 2 mysteriosa — porosa — Regulator — Rota — vıtrea (0) een Mann Dentalina americana — _ sphaerophora Deziospira hexarchaea — Planulü — triarchaea = Planulinc 63 | Dimorphina saxipara | Frondieularıa Nodosaria = ? Strophoconus Geoponus Zeuglodontis 2 Globigerina bulloides ? dOrb — AN _ crassa [dexia 187 — Oretae— Pylodezia 187 = — Oretae — depressa = _—_ foveolata—= Rosalina183 — helicina ? — Libani — Pylodexia — oceanica — stellata Grammobotrys angliea — ? parisiensis *Grammostomum acieulatum = Te: = — aculeatum [tilaria 183 — aegyptiacum — americanum — angulatum — apieulatum — attenuatum — bursigerum — (Caloglossum 11 ung der mikrogeologischen Studien. Eu Fortset en es SI Pr 3 A Amerika puegsiny & Sr ei n bt uawyog "u uopog I Pue[pspoq-proN ve A + AL \ 3 AIBUL = j 2 -aup(] "Sanquopya2an uopeg use 51 ar ef = nn Pan eg yoreayurıy I m Teure n. 3 uaıe}] I + AE AL o.dL oo m | pugpuagaarın = "+ Pam 7 5 = ausser SOREUET Cr) { 1 USTLLIOFIEZ "UOHALO 2 Y N USBRIS-pIoN ı- "Y N UOBBIS-pnS ByLaWy-png © yueg]-seypuoy segg-eyurpjes 'urIOQ = usdAday 2 eqnpaydS Si "U9ABGODIN "BAR "+. +04. + | uaısyY 4 Geol. Formation f 739maq yosıueyın "nau *n 1BJıend) \L Aujehc] EEE EEE BEBEEE + "te. He H4eH + tee + ++t + ++ Hot ttt +4 4 > 2 opway = | 3 enp Secundär Bug 4 BER Are EHRENBERG: esse, ses, &0 5 = Ort und Zeit er — © = EI der N H ER A rS 5 Diagnose 5 ie] = = = Ss = x a ler) “Mb. 1854 p. 321 °Mb. 1854 p. 321 °Mb. 1854 p. 321 °Mb. 1854 p. 321 Mb. 1844 p. 93 °Mb. 1854 p. 321 Mb. 1844 p. 93 °Mb. 1854 p. 321 Mb. 1844 p. 93. 206 “Mb. 1554 p. 321 Abh. 1841 p. 426 °Mb. 1854 p. 321 “Mb. 1854 p. 321 Mb. 1844 p. 92 °Mb. 1854 p. 321 °Mb. 1854 p. 321 “Mb. 1854 p. 321 Mb. 1845 p. 369 “Mb. 1854 p. 321 “Mb. 1854 p. 321 Mb. 1854 p. 321 Mb. 1854 p. 321 Mb. 1854 p. 321 Mb. 1854 p. 321 Mb. 1854 p. 321 Mb. 1554 p. 3 “Mb. 1854 p. 3: “Mb. 1854 p. 3 IS o 0 (0) () o 0 [CE Ss Su) 1 1 1 | Mb. 1844 p. 93 Mb. 1844 p. 92 Mb. 1854 p. 247 °Mb. 1854 p. 321 °Mb. 1854 p. 405 “Mb. 1854 p. 321 “Mb. 1854 p. 321 “Mb. 1854 p. 321 Abbildung Me. T. XXTV £. 22. 23 Me. T.XXV ır£.4 Me. T.XXVrLAL > Me. T. XXIV f. ı9 Me. T. XXT f. 2 Meg. T. XXX f. 17 Mies. F. XIX f. 82 Me. T. XXIX f. 23 Meg. T. XXT f. se Me. T. XX u f.7.9 Me. T.XRXV 1.4 f. 24 Me. T. XXI f. 13 Ms. T. XXVII f. 25 Ms. T. XXXTf. 21 Me. T. XXIII £. 15 Me. T. XXX Ef. 17 Me. T. XIX f. 83 Me. T.XXVrLAf.15 Me. T.XXV 1.4 f. 23 Me. T. XXIX £. 27 Me. T. XXIV f£. 24. 25 Me. T. XX VII £. 16 Me. T. XRXT f. 27 Me. T.XXV af. 22 Me. T. XXX f£. ı1 Me. T. XX VII £. 18 Me. T. XXVIL£. 9 Me. T. XXTIT £. 18. 21 Ms. T. XXIX f. 24 Me. T. XXVIL £ ı3 Me. T. XX VII £.:33 | Me. T. XXTf. 34 Mg. T. XXI £. ı6- Me. T. XXV 1.Af. 16.19.20 Me. T. XXVIL £. 15. 16 Me. T. XXTIL £. 17 Ms. T. XXXT f. 13. 19 Me. T. XX VII £. 14 Ms. T. XXXT f. 20 Polythalamien Grammostomum connivens convergens costulatum eribrosum Oribrum 2 decurrens x — depressum dilatatum ie — divergens elegans Burytheca Falx gracile incrassatum increscens invahdum laterale laxum Leptoderma lineare Lingua macilentum Megaglossum Micromega Millepora Myoglossum Pachyderma phyllodes Pinnula Platystigma x Au Platytheca Plica = _ Polystigma Polytheca Polytrema rhomboidale TOSSIcUm scabrum secundarium 15 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. _ bo) Dueisomr 3 + - + + en et "n uofo4 MR 17 [1 puejyosina(T-pION yarın E = |-suwq ‚Sruqrapgaa „ ar ae us : + 5 ° : LA 0 AL 5 = = [3 uvopeg 'uerwg E puejSug en AB me ne yorayueıg © 12 —- za + —+ uarpe}] 10 | 11 AT Zu L en purjuoyparız) uaruıoFlel) "UOSAIN, ass "SOpegIeg on % 8 8 VEN Wommg-pioN = : - Ge > rasen ee er E « EVEN UoBeIg-PpnS = . D a We ae On + oe og od . 00 + > Mono . . + l BYLOULV-PUS 190 3 yurg-seynay i a : a er = = Byuepfes urıg > ar Ar OR Er ee « uosjdiSay +4. 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XXVII £. 35 Guttulina aculeata 119 | 1858 | Mb. 1858 p. 308 Mb. 1858 f. 6 — silurica 120 | 1855 | Abh. 1855 p. 173 Albh. 1855 T. VI f. ıe — ? 121 | 1854 | “Mb. 1854 p. 406 Abh. 1855 T. VII £. 4.5 En turrita 1841 | Abh. 1841 p. 429 Heteroheliv americana — Spirople 122 | 1855 | Abh. 1855 p. 165 Abh. 1855 T. IIT £. 10 Heterostegina clathrata 23 | 1855 | Abh. 1855 p. 143 _ javana 124 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXX f. 37 Heterostomum alternans 125 | 1854 | °Mb. 1354 p. 322 Me. T. XXVLL £. 31 — Öyelostomum 126 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXX f£. 36 Lenticulina Discus 127 | 1854 | "Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXXT f. 54 — ? Pachyderma 128 | 1854 | °Mb. 1854 p. 404 = 2 129 | 1854 | °Mh. 1854, p. 322 Me. T. XXVIIH £. 26 Loxostomum aculeatum 130 | 1854 | "Mb. 1854 p. 322 Me. T. XVII £ 19 — anglicum 131 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXVIH £. 13 — curvatum 132 | 1854 | °Mb. 1554 p. 322 Me. T. XXVII £. 20 _ rostratum 133.) 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXVIH £. 19 2 subrostratum 134 | 1854 | °Mb. 1354 p. 322 Me. T. XX VI f£. 25 _ tumens 135 | 1854 | °Mb. 1354 p. 322 Mes. T. XXVIM f. 24 — voraw 136 |, 1843 | °Mb. 1843 p. 106 Melonia ? Labyrinthus 137, 1854 | Abh. 1855 p. 162 Abh. 1855 T. II £. s Mesopora Chloris 133 |) 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. RX EL 1 Miliola Arcella 139 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXXU rf.ı — 2? Bursa 140 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXIX f. 46 _ caudata 141 | 1844 | Mb. 1844 p. 274 Me. T.XXV LA f1 “n elongata 142 | 1854 |, Mb. 1854 p. 248 Nules A, LORNADE 8 1 — laevis 143 | 1843 | °Mb. 1843 p. 166 Meg. T. XXTH £. 2 *— Ovum 144 | 1555 | Mb. 1858 p. 311 Mb. 1862 p. 601 f. 7—ı1 —_ (Holococcus) Panderi 15 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Europa g ( pueisjny +++ ++ uomyog] 'n uU9JoT On puejyPSsINIad-p-ION NYaRıı -DuBL "SnquapNoo N uopeg "were © : . od dl at, 4 - AL puepdug © 0 o 00 dh een Ar AL = yarayueıy © + + SEE er u BREI EBeTE AL Au uore}] 7 ir 237% + Ber ; 2 © . puejuoyparız) I + epnuntgeg "sopegqeg & 3 [uaruiogen "Uosaıg 2 + ar De] BE ET) er re en — s 2'V 'N USJERBIS-PION I ‘| wesreme= u wer met er ByLOmY-png ı© & yueg-seypnäy 2 BF} = (er mumnns "ueıO = < uodiFay +: ala ou EB EEE EEE EZ a u PER ne 0.008 0 0 dio N NT eqnpaupS oo N RE ORAL: N B | "TOIBGODOIN "BARL = + rar <« wsy SALE Deo oo a u eo "+ [ 139g yostueyn‘ 5 S nau n end) > = : 5) a Er ERS ech ++ = = a Ta EEE ee © = 5 = @) Zt wine RR Bee ARULNT 4 ++ 16 EHRENBERG: = ec Ort und Zeit Zi! = S E der Abbildung Polythalamien zZ 3 5 Diagnose Ei 145 | 1554 | °Mb. 1354 p. 322 Me. T. XRXT f. 2.3 Miliola ? paradoxa 146 | 1854 | °Mb. 1354 p. 322 Me. T. XXVT £.3 — pusilla 147 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXI £. ı _ sphaeroidea 148 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Mg. T. XXXT £. ı — Sphaerula 149 | 1843 | Mb. 1843 p. 272 Me. T. XXXT £. 6 Du stiligera 150 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Mil, IE ROINV 8% _ striata 151 | 1844 | Mb. 1844 p. 93 Ms. T. XXIX f. 42 Nodosaria aculeata 152 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Ms. T. XXXIL r £.3 — 0 lem 153 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXXII ır £.6 — ampla 154 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXVIH £ 2 — angliea 155 | 1842 | °Mbh. 1542 p. Me. T.XXV LA 4 — laevis 156 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXVI £.6 — Leptosphaera 157 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Mer PXOSVEn BEl..2 — hibamotica 158 | 1855 | Ab. 1855 p. 160 Abb. 1855 T. 1 £. 7. 3 — javanica 159 | 1854 | Meg. T. XXX VI xt £. 10 ee lnlen; | ar, 1% Y 1. & : 160 | 1844 | Mb. 1344 p. 93 ee 5 . = — _ Monile 161 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Mer ROXVEL AR 2.73 — pnocera 162 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXVI f. 4 — 2 siculo 163 | 1854 | Mb. 1854 p. 322 Me. T.XXV LA f£5 — subulata 164 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXIX £. 44 — . truncata 165 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXIV £. 7 — tumescens 166 | 1854 | °Mb. 1854 p. 322 Ms. T. XXV £. 6 — turgescens 167 | 1854 | "Mb. 1854 p. 322 Me. T. XXIX f. 43 — vulgaris 168 | 1838 | Me. T. XXX VII vun f. 5 — urceolata 169 | 1858 | Mb. 1858 p. 307 Mb. 1858 f. 2 _ ? 170 | 1855 | Abh. 1855 T.I £.5 — 2 171 | 1863 | °Mb. 1863 p. 387 = 2 172 | 1858 | Mh. 1858 p. 310 Mb. 1858 f. 13 ‚Nonionina Archetypus 173 | 1854 | °Mb. 1354 p. 323 Me. T.XXV 8 £.3 —_ Astraea 174 | 1855 | Abh. 1855 p. 163.167 | Abh. 1855 T. um f. 1-4 T.IV —_ ? bavarica 175 | 1854 Me. T. XXIII £.37.46 [£.ı = Hempriehii 176 | 1854 | “Mb. 1854 p. 323 Me. T. XXVIH £. 37 — ? ocellata 177 | 1854 | °Mb. 1854 p. 323 Ms. T. XXX f£. 32 — Spüra 178 | 1854 | °Mb. 1854 p. 404 Me. T. XXXVI ıx g £f. 1 2 179 | 1863 | Mb. 1863 p. 387 = 2 180 | 1854 | °Mb. 1854 p. 323 Me. T. XXXII ır f. 34 Omphalophacus ? tenellus 181 | 1838 | Abh. 1838 p. 132 _ SAXOTUm 182 | 1855 | Abh. 1855 p. 161 Abh. 1855 T. II £. 6 Oncobotrys Buceinum 107 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Europa Amerika Geol. Formation = puejspuy + ++ usewyog 'n uoloT 16 |17 | 18 puejgosmaq-pıoN ler -auß(] "Dinquajy9oN 15 uopegg] "utoregl 13 | 14 puepdug 12 YOTDAyUBIT uo1je}] 10 | 11 ( puejuoysaLtg) I jepauntog "sopeqaegt UALLIOFIEI "UOHALO 8 7 "Y N UoJBEIS-pIoN "YN uSeeIS-pug © +++ \ eyLOmy-PUS ı© seg-wyuepjes 'ueıg ————— | yueg]-seypnäy = usJdAday > "uOdegoaın "BARL egqnpayps =, usIsy 4 38amogq yasıueynA > "nau "n ıejıend > Jena], z a Bag 4 = ee =) ee ++++++++ \ eane Secundär ABWLT 4 Phys. Kl. 1875. 18 EHRENBERG: Laufende Zahl Jahr der Namengebung Ort und Zeit der Diagnose Abbildung Polythalamien Mb. 1854 p. 404 Abh. 1855 p. 167 Abh. 1855 p. 168 Abh. 1855 p. 168 Mb. 1355 p. 305 Abh. 1855 p. 170 Abh. 1855 p. 143 Abh. 1855 p. 170 Abh. 1855 p. 143 Abh. 1855 p. 171 Mb. 1855 p. 305 °Mb. 1854 p. 323 °Mb. 1854 p.3 “Mb. 1854 p.3 Abh. 1355 p. 176 Mb. 1845 p. 372 °Mb. 1854 p. 32 °Mb. 1854 p. 32 Abh. 1855 p. 17 °Mb. 1854 p: 32 “Mb. 1854 p. 32 Abh. 1855 p. 17 °Mb. 1854 p. 32 Abh. 1855 p. ı Abh. 1855 p. Abh. 1855 p. .1855 p. . 1854 p. .1838 p. 132 . 1854 p. 323 . 1554 p. . 1854 p. . 1854 p. . 1854 p. . 1854 p. . 1854 p. . 1854 p. 323 . 1854 p. LCD SCH STE e Pr Str Jt) © 7 162 [er] Abh. 1855 T. IV ın DM Abh. 1855 T. IV £. s—ı0 Abh. 1855 T. IV £. ıı 19 NY 5 IR | Abh. 1855 T. V £.9. 10 ES TLRV ERSTEN! Me. T.XXXI uf.» Me. T.XXVI£ı | Ms. T. XXX f. 26 Abh. 1555 T. VII £. 16. 17 Mg. T. XXXII ır £. 44 Me. T. XXX ı. £. 31 Mg. T. XXXII ı. £. 23 Abh. 1855 T. VII £ ıı | Mg. T. XXXII r£. 17. 18 Me. T.XXXII ı £. 19 Abh. 1855 T. VIL £ 15 Mg. T. XXXII ır f. 46 Abh. 1855 T. VII £. 14 Abh. 1855 T. II £. 10 Abh. 1855 T. VIL £. ı2 Abh. 1855 T. V £. 16 Mg. T. XXX]I ır £. 10 Mg. T. XXIX £. 4ı Mg. T. XXVI £. 63 Mg. T. XX ur f. 20 Mg. T. XXIV £. 55 Ms. T. XXIH f. 4s Ms. T. XXTII £. 50 Mg. T. XXVI £. 46 Mg. T. XX ır £. 21 Ms. T. XXVI £. 32 Orbieulina ? Orbitoides Pratti — Javanieus _ microthalama - ? (als Steinkern) Nummulites. striata _ biaritzensis d’Archiac — Murchisonü _ obesa dK’Archiac —_ Dufrenoyi — ? (als Steinkern) Ovulina Clava _ sicula Phanerostomum asperum _ dilatatum — globulosum _ Hexacyelus — hexaleptum — hispidulum _ lacerum — laeve = porulosum _ quaternarium _ senarium 2 E ei 2 Physomphalus porosus Planularia elongata — laevis — tenella = thebaica "Planulina adspersa _ Ammonis _ ampla — ampliata — angusta _ annulosa = Argulus . 19 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. pusspny 2 T a AL Ar uawyog 'n uofod I 2 = AL paepyospma(]-pioN 2 9 - + B AL al en EL 2 -augqt "Zanquopgoa x : Ar . “+ +.+ puejsug ©% 2 0 5 ee nee c b . ne 0 300 0 yarmayueıyg Q + 6, a co . . : u: 0 0 de Ab Ab Al LereHT 2 "I: er 1 : A Be nie 0.4 puruorporg Z I TE u: a Base ee Er wa SOBEIEeT {er) wornogtng "UFO Fi F= — — E I'Y 'N UaJeRIS-p.ION = “| vnwmmsmsel ee RE ByLoULY-pug 12 SER er EEE TEN: RE FR EEE ER A SIT TE Ir ne EN nn Fels e yurg-seymöV | Br Fr a A ee Be ce en De SEE: 99 = euunmnze 7 28 < usdAday «> 0.0 a a ne OD 1OE r on EoE er 0 dd gqnpaypS et: EEE EN a NO 5 | -U9IBgODIN "BABL = ar ar 2 « walsy m en aan 0 BO ee Ro 1 FO 00 0 De 000 ar na oo oz © Jarın A ———————————————— Somaq yosıueyuA > nau 'n BIENEN) > EI ee ae (el rn ee ee BIO], Secundär, as BI Geol. 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T. XXIV £. 45 Me. T. XXV A f. 46 Ms. T. XX ıt f. 18 Ms. T. XXIV £. 4s Me. T. XIX £. 93 Me. T. XXVII £. 46 Me. T. XXIII f. 39. 44 Me. T, XXV a £. 38 Lg. T XXIV £. 47 Me. IT. RR. 17 Me. T. XXXIT 1 £6 Me. T. XIX £. 94 Me. T. XXI £. 41 Me. T. XXVIL £. 49 Mg. T. XXIV £. 58 Mb. ıs5s £. 11 Me. T. XXIII £. 45 Me. T. XXIII £. 36 Me. T. XXIH £. 49 Mg. T. XXIII £. 31 Me. T. XXV 1 £. 37 Me. T. XXIII f. 42. 43 Mg. T.XXV af. 4 Mg. T.XXV a f.a7 Mg. T. XXVI £. 51 Oo | Ms. T. XXIV £. 46 Mg. T. XXVI £. 43 Ms. T. XXXVI £. 67 Ihe T. XXVI £. 47 Abh. 1855 T. II £. | Mg. T. XXIV £. 51 Me. T. XXXII ır f. 41 Mg. T.XXV 1£.33 Mg. T. XXX ur f. 35 Ms. T. XXIX £. 12 Ms. T. XXIV f. 56. 57. 61 "Planulina Argus Centoculus Cornu cribrosa denticulata depressa elegans euomphala Eurytheca eusticta Flos Jumigata Globigerina globularis Heptas (Heptacyclus) heteromphala heteropora hexarchaea— Deziospün Hexas (Hexacyclus) wncurvala integra ? involuta Isidis Leiopentas Lenticulina Leptostigma a = ß Marmorata Megapora membranacea Mieca micromphala Millepora mississippica monticulosa nebulosa ocellaris Fortsetzung der mikrogeologischen Studten. ns pugjsjny 18 ge SL Pa uawyog "nu uofod 16 | 17 puejgospnaq-pIoN yasur -auRA] °2. urBeiBi Em: 15 Su ® nu . ° — = uopegq urwg * puepug © od yprayueıg 2 + + A rn n. m uorpey] ; Ar ip |; Ar It pugwuaypanın) S +4 [ou 2 + AL epnunag 'sopeqieg & De Line: 0 a a oa . 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[0] Abh. ° o “Mb. 1354 p. 3 Mb. 1854 p. 3 1854 pP. 3 1854 p. 3: 1538 p. 1 1854 p. 1838 p. 1342 p. 2 1354 p. 3 1854 p. 325 Mb. Mb. Mb. Mb. 1844 p. 95 Mb. ıs58 p. Mb. 1358 p. 308 308 Mb. 1358 p. 309 En 1841 [0] [0] {0} Abh. °Mh. °Mb. Abh. °Mb. p- 398 Abh. 1838 p. 134 Mb. 1854 p. 325 Mb. 1854 p. 325 Mb. 1854 p. 325 Mb. 1854 p. 325 Mb. 1854 p. 325 Mb. 1843 p. 257 325 325 325 134 267 405 134 326 °Mb. ı Mb. Mh. 1854 P- 1854 P- 1354 p. 1338 P- 1542 P- 1354 P- 1338 P- 1854 p. m 1844 pP. 95 Abh. 1855 p. 161 “Mb. 1854 p. 326 Abh. 1355 p. 176 | Me. T. XXIII £.40 Me. T. XXIII £ 30 Mg. .XXV ıf 34 Me. T. XXVIIL £. 50 Me. T. XXVIIL £. 52 Meg. T.XXIV £. 39 Mg. T. XXVIIL £.5ı Me. T. XXIX £. 5 Me.T ai Mg. T. XXX f. 27 Me. T. XXVI £. 55 Me. T. XXIV £. 42 Ms. T.XX m f£. ıı Mb. ıs5s f. s Mb. 1858 £. 7 Mb. 1858 £. 9 XXVII £. 36 XIV £ 41 . XX VII f: 53 ROXSVANTTEL AT, XRVLI Ef. 34 XXV ıLf. 35 XXVIIL £. 34 XXIV £.43 XV £. 54 .XXIV f. 35 36 XRXII £. 79 XXIV £. 40 Mes. Me. Me. Ms. Me. Ms. Me. Me. Me. Me. Mer Ms.T. BHHHSSHHHHH Abh. 1533 T. IV £. ıı Me. T. XXVII f. 35 Nules IE ROX Ir 18 (Ai. 1855 T. II £. Me. T. XXXT f. 50. 51 Abh. 1855 T. VII £. 13 . XXXII or f. 36 Rotalia incrassata — increscens — laxa — Lentieulina — lepida Leptospira — Londinensis — 2? monopora — 2 Nonas — ocellata — obseura — ornata — omphalodes — Pachyomphala — Pachyphysa — Pandora — Palaeotetras — Palaeotrias — Palaeoceros — WÜ Torata — pertusa=Rosalina 1838 —_ ‚pie ta — praetexta — protacmaea — protolepta — quwaternarnıa — Rosa — rudis — scabra — senaria — septenaria — ‚Stigma — Tracheotetras B Hloscularis — umbilicata (Umbilicus) — Wolgensis ? Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. — Europa Dunn & u een) N N L uoruggg m uopog I 2 er puepppsmac-pion ® m + + una Fanguappane Berne + + + vopzg "LIaIeg = dL pusgsug 2 en Do 2 Weg | + u re n waren] an n ed Pen Am -„ puguogpang = (epnumag ‘sopeqeg & u9LLIOFB) "UOHAIO V N USERIS-PIoN ı- Amerika egqnpapg E "UDIBgODIN "BAR BVENGUSFERISEHILSESS el Te ir and a e ar BNLamy-PuS = yusg-seypuoy $ keg-equepjes urıg uoydigay KL ooodhaoaoo co oo. od AL en Asien Afrika Fe ne: FIRST; uasY 4 18omoq yosweymA > + +44 3 mau n end) > ; - a ae Per © AL In 0 8,00 00 dd lie Age _ 3 wesE Pr FHtt tt HrtHHr 4 + HH 5 3 | ene ABWLLT +++ 30 EHRENBERG: en] ® Ort und Zeit S E der Abbildung Polythalamien 3 5 Diagnose A| Ss 409 | 1854 | Abh. 1355 p. 164 Abh. 1855 T. II f. 5 " Rotalia — ? 410 | 1855 | Abh. 1855 p. 173 Abk, 1655 EAU il _— 2 411 | 1840 Mg. T. XXVI £. 51 Rotalina umbilicata d’Orb. 412 | 1855 | °Mb. 1855 p. 305 = 2 (als Steinker: 413 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXX f. 16 Sagrina Öretae 414 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 — Gemmula 415 | 1854 , °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXXII ur £. 22 — longirostris 416 | 1854 | °Mb. 1354 p. 326 — Parisiensis 417 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 — _ Sphaeroidina 413 1838 | Abh. 1838 p. 134 Me. T.XXXVI vırf.6. | Soldania elegans 419 | 1854 | °Mb. 1854 p: 385 Sorites (Orbitulites) complanatus 420 | 1854 Me. T. XXX f. 22 Sphaeroidina Gemmula 421 | 1854 Me. T. XXVIL £. 33. 34 | — Parisiensis 422 | 1854 Me. T. XXVII £. 30 —_ creiacea 423 | 1858 | Mb. 1858 p. 310 Mb. 1558 f. 14 Spirocerium priscum 424 | 1842 | °Mb. 1842 p. 265 Spiroloculina angusta 425 1854 | "Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXIV £. 64 _ dilatata 426 | 1844 | Mb. 1844 p. 96 Me. T. XIX f. 97 _ elongata 427 | 1842 | °Mb. 1542 p. 267 — nama 428 | 1854 Me. T.XX u £f. 6 —_ tenera 429 | 1855 | Abh. 1855 p. 169 Abh. 1855 T.IV £.22 — ? 430 | 1855 | Abh. 1855 p. 169 Abh. 1855 T. IV £. 17 — 2 431 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Abh. 1355 T. VII £. 6 Spüroplecta americana = Heteroh: Me T. XXXII £. 13. 14 } fe 432 | 1854 | °Mb. 1354 p. 326 Me. T. XXXII £. 26 — Rosula 433 | 1855 | Abh. 1855 p. 169 Abh. 1855 T. IV £. ı3 _ ? 434 | 1854 | "Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXVI £. 23 Strophoconus ? Acanthopus 435 | 1844 | Mb. 1844 p. 96 Me. T. XXT £. ss _ africanus 436 | 1843 | Mb. 1843 p. 272 Me AL DIOR ED = — Auricula 437 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXIX f£. 33 — Cepa 438 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXVI £. 24 _ efjlorescens 439 | 1854 | "Mb. 1854 p. 326 Mg. T. XXIX f. 34 — Floseulus 440 | 1845 | Mb. 1845 p. 376 Ms. T.XX ır £5 = Gemma 441 | 1843 | Mb. 1843 p. 272 Me. T.XX ır f.4 _ gibbus 442 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXIX £. 36 — gracilis 443 | 1344 | Mb. 1844 p. 96 Me. T. XIX f. s6 — graecus 444 | 1854 | °Mb. 1354 p. 326 Me. T. XXIV £. 32 — 2 Hemprichüi 445 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXIV £. 28. 30 5 _ ? Leptoderma 446 | 1854 | Mb. 1854 p. 405 S — Oliva sl Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Europa Amerika | buepsmä 8 + ++ usmyog 'n uapog I pawjyospna([-pıon 3 yueıu ) uopeg 'worg © = ‚ZanquopyooaWw purdug © SD yarayueıy © #7: # = „em sm: — \ a - uorey] I © ri PuejuoaysoLLH Eulunoe Eupetunen er) + +++ uaLMIOFIEN) "UOS9IQ [8 V'N USBRIS-PION m Vv'N aller pas 2) ee: —+ ENLIAWY-PUS ın yurg-seypnsy + segg-eyuepges erg usdAday © Asien Geol. Formation eqnpaps a UOIBGOHIN "BARL 1damag yosıueynA uoIsy nat "n eJTend) ae aL 4 o+4H4ttr + ++ Secundär | Opra.ıyy Bean + + +++ ttHt ++ einp = ARWNg 32 EHRENBERG: ee. | | | | & Ort und Zeit 2 E | der Abbildung Polythalamien Sl | 3 | & | Diagnose TREE | | 447 | 1844 | Mb. 1844 p. 96 Me. T. XXIV £ 29 Strophoconus ? Ovum 448 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXVII £. 23 _ polymorphus 449 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXIV £. >27 — ? Polytrema 450 | 1854 °Mpb. 1854 p. 326 Me. T. XXIV £. 31 _ Spieula 451 | 1844 | Mb. 1544 p. 96 — Spiruloculina 452 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me.T. XXVI f£. 22 — ? stüliger 453 | 1854 | °Mb. 1854 p. 404 Me. T. XXI f. 24 — teretiusculus 454 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXIX £. 47 Synspira triquetra 455 1543 | °Mb.1s43 p.106 | Mg. T.XXXVII xıf.12 | Tetratazis conica | 1838 | Abh. 1838 p. 134 | Abh. 1839 T. II £. 5 *Textilaria aciculata = Grammo: 456 | 1841 | Abh. 1841 p. 429 | Me. T. XXVIT £ 5 20 aculeat« [m 457 | 1838 | Abh. 1838 p. 148 T. | Mg. T. XXX f.7 RN acuta | JAbh. 1841 p. | 458 | 1841 |Abh. 1855 p. 175 Albh. 1855 T. VII £. 1. 2 2 americana 459 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 | Me. T. XXVII £. 8 _ ampliata (amplior) 460 1872 | °Abh. 1872 p. 176 — Aralensis 461 | 1842 | °Mb. 1842 p. 267 —_ Argus 462 | 1838 | Abh. 1838 p. 134 Abh. ıs3s T. IV £. 4.5 _ aspera 463 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T.XXV ur f.1 — brevis 464 | 1854 | °Mb. 1554 p. 405 _ costata 465 | 1872 , °Abh. 1872 p. 176 — depressa 466 | 1838 | Abh. 1838 p. 135 Me. T. XXV mr f.1 En dilatata 467 | 1855 , Abh. 1855 p. 161 Abh. 1555 T. IT f.4, T.VIL£. = Euryconus 468 | 1854 | Me. T. XXXVI xt £. 14 r Jalcata Br Me. T. XXIV £. 13. 14 469 | 1838 | Abh. 1838 p. 135 Ulekısss EEE al SE globulosa 470 | 1855 | Abh. 1855 p. 173 Non, 1858 IL WA 15 al, © _ 2 471 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Mg. T. XXIH f. 4 — — B obtusa 472 | 1854 °Mb. 1854 p. 326 Ms. T. XXIM £. 5 _ — _ y amplor 473 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Ms. T. XXI f£. 6 — — 3 dilatata 474 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 — — n vesicularıs 475 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Ms. T. XXX f£. 10 _ Gomphoconus 476 | 1872 |, °Abh. 1872 p. 176 — gracilis 477 | 1854 | °Mb. 1854 p. 326 Me. T. XXIV £. 15 = inflata 478 | 1858 | Mb. 1858 p. 307 Mb. 1858 f. 3 — Initiatrix 479 | 1854 Mg. T.XXXVI xı £.15 _ lagenosa 480 | 1842 | °Mb. 1842 p. 267 — lateralıs 481 | 1846 MSIE ROANGEAE Et on Leptotheca 482 | 1854 | °Mb. 1854 p. 404 Me. T. XXI £. 7 SM linearis 39 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. +0 + + + 4 4 + + 4+ + puejspny & — wouygg m uaod I + + L E purpstmoq-peon 2| + i een: + + + AL ar een | Eee + @RLDELTL 2 } + + I, N wopegg uaıng = 5 L An + poensug | > + ger + ee + gu | ++ + + El + Bas: + uoreı] I + 1 : + e m = = 2? = 0 N i + | Bote) purpoyparnıy) S be 6 Beer 0.0 © oo SE: N oro oe B 000 0 Pre ee ee = Ionen wosarg) ” ® } 2 8 ä = = | NZENELOKENSERTIN IS Es Olga: ERS SS mOprreR a nee L ey y-png 0 r =: Peer & [ma sun wo & ER + E ud ol + +++ + Do + [eisen 9 Saar, aan ecee = an Pe een een Pen | Eu Eee rer 5 nou n een) > 0,0 : en El BEFSSEENEEFS STE nen an. de mem SE ae er ren er ae 8 3 | Bing = Za®: Fir Zu a eo S ABLE 4 Ta ee ano Sn on Br Sn Paar 0, Gral Alu 0008 dä 34 EHRENBERGE: = R Ort und Zeit Zu der Abbildung Polythalamien Se E & Diagnose 2| 2 =) 8 Se I I an N _____1i 483 | 1843 | °Mb. 1843 p. 106 Me. T. XXX VII xt £. 16 Textilaria lunata 484.| 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Mg. T. XXXIL £. 5 — missouriensis 485 | 1842 | °Mb. 1842 p. 267 — ornata 486 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Me. T. XXIX £. 21 _ Pachyaulax 487 | 1854 Me. T. XXXVI x f. 14 — Palaeotrochus 488 | 1838 | Abh. 1838 p. 135 Me. T. XXIII £. so — perforata 489 | 1842 | °Mb. 1342 p. 266 —_ Polystigma 490 | 1854 °Mb. 1354 p. 327 Mg. T. XXXII £. 6 — Poroconus 491 | 1854 Mg. T. XXX VI xt £. 17 — recurvata 492 | 1338 | Abh. 1838 p. 135 _ spinosa 493 | 1838 | Abh. 1838 p. 135 Abh. 1855 T. VII f. 3 2 - striata 494 | 1854 | °Mb. 1554 p. 327 ul, Id, 2ZOINY iR a — subtilis 495 | 1842 | "Mb. 1842 p. 267 Me. T, XXVIL f. 4 = sulcata 496 | 1854 | °Mb. 1354 p. 327 Mg. T XXIV £. 33 — 2? thebaica 497 | 1855 | Abh. 1855 p. 169 Abh. 1855 T. IV f. 14—16 _ trilobata 498 | 1854 °Mb. 1854 p. 403 Abh. 1855 T. IV £. 21 — ? 499 | 1854 Me. T. XXXVI ı. Bf. 2 = ? 500 | 1854 | °Mb. 1854 p. 403 Triloeulina elongata 501 1854 | °Mb. 1854 p. 385 “—_ oblonga 502 | 1855 | Abh. 1555 p. 169 Abh. 1855 T. IV £. 21 _ 2 503 | 1838 | °Abh. 1838 p. 148 T. Turbinulina italica ? 504 | 1854 | "Mb. 1854 p. 327 Ms. T. XXIX £. 40 Vaginulina acuta 505 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Mg. T. XXIV £. 9 = bulbosa 506 | 1854 | °Mb. 1554 p. 327 Ms. T. XXXII ur £. 7 _ caleipara 507 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Mg. T. XXX] ır £. 3 — Oretae a. 508 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Me. T. XXVII £. 5 — — P brachyarthra 509) 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Mg. T. XXVI £. 7 — Hofimanni 510 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Ms. T. XXIX f£. 39 — linearis 511 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Mg. T. XXVIH £. 4 — nodulosa 512 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 IMST RORSVTE IT, — obscura 513 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Mg. T. XXVI £. 26 _ ? paradoza 514 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Ms. T.XXXI £.7 = rotundata 515 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Me. T. XXX £.9 = subacuta 516 | 1855 | Abh. 1855 p. 160 Abh. 1855 T.I £. 10 _ subulata A T. XXIV £. “ 517 | 1854 | °Mb. 1854 p. 327 Mg. T. XXVL£. — ? temuis 518 | 1855 | Abh. 1855 p. 160 Abh. 1855 T.T £. 11 — B 519 | 1858 | Mb. 1858 p. 306 Mb. 1858 p. 337 f. ı _ ? 520 | 1839 | Leonh. Jhrb.f. Min. "Uvigerina pygmaea d’Orb. Gesammtsumme: 32 35 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. ByLomy-pug ı© Seg-eyuepfes ueIg 2 [ puepsuy &| + + + + + + al = en uowyog 'n wog I ++ ze E _ parjppsmac-pion 3 + ++++ + @ a |ura ea = + DE e: + + BR R 5 3 uopeg 'worg * AL 5 puedug = FIR Ir ap ir 11 3 yorayueag 7 hose + Zee] uone = se =: Per + ei prmepy S| : +: ++ oe a ee 325 Be 5 maner, op © Ta Tb Sys. SSR SBuSseyIyzessewsugcze regte er 3 em -U0F210 » BE F Y'N umeg-pioN .. we = n = E ee ee + + ae? 8 yueg]-seyjnoy Afrika us}dAday a E | uoxegeaınt rang” ve + 8 < uasy = ‘+ = 7Fomaq yostueyna > + m: 5 nat n (elend) > ; | 3 ago] 7 Dar Da EEE Seen EEE a er et +|E F Er tech dtttH tt tert tr + 3 3 B vun Z en “ - 102) 38 36 EHRENBERG: II. Poly = 2 & Ort und Zeit = 2 C E) der Abbildung Polygastern A k Fin . Fa e E E Diagnose SI w (>) DD PFwWwvm Inf. 1838 p. 227 Mb. 1844 p. 75 Fr 1839 p. 149 Mb. 1844 p. 68 °Mb. 1842 p. 265 Mb. 1844 p. 76 ms 1839 p. 150 Mb. 1844 p. 68 Mb. 1840 p. 208 Mb. 1844 p. 76 Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. 1838 p. 1833 p. 1838 p. 1839 p. 1339 P- 1839 p. 138 Inf. 1835 p. 172 Abh. 1839 p. 138 Abh. 1839 p. 139 Abh. 1839 p. 139 Abh. 1839 p. 139 Mb. 1840 p. Mb. 1840 p. Mb. 1840 p. Abh. 1839 p. 140 Mb. 1840 p. 203 Mb. 1844 p. 265 {Mb. 1840 p. 203 } \°Mb. 1842 p. 265) {Mb. 1840 p. 203 \ (°Mb. 1844 p. 258 ) Mb. 1840 p. 203 203 203 203 Me. T. VI ır £. 25 Mes. T. XXT £. 49 Ms. T. XXI £. 51 Meg. T. XX 1 f.49 Me. T. XXXII xvur £. 1 Me. T. XIX £. 46 Me. T. XXT £. 50 Me. T. XXXTIH xv £. 1 Me. T. XXI f. 52 Ms. T. XVIIT £. e2 Mg. T. XXI £. 9 Ms. T. XXI £. Ms. T. XXI £.s Me. T. XXXIIL xur £. ı Me. T. XXIT £. 17 Mg. T. XXL £. 10 Me. T. XXIII £. 14 Me. T. XVII £. ıı Mg. T. XVII £. 12 Me. T. XVII £. 13 Ms. T. XXT f£. 15 Me. T. XVLL £. 15 Me. T. XXL £. 16 Me. T. XXXIII x f. 2 Me. ERDXSVARTTE ORSVA TEENS IE RIDR 15. 1@® Achnanthes brevipes Actiniscus Discus — elegans=Dictyocha 1844 — 2? heptagomus — Pentasterias = Dietyocha = quinarius [18: — Rota — Sürius 2 Stella = Dietyocha 1838 — Tetrasterias= _A. Tetras Actinoey yclus ternarius _ qua ternarius — quinarius = biternarius — . senarius _ septenarius — octonarius _ nonarvus — denarius u undenarius e= bisenarius _ tredenarius _ biseptenarius —_ quatuordenarius _ quwindenarius _ bioctonarius _ septemdenarius ES _ - binonarius — novemdenarius = vicenarius 37 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. gastern. 8 = [e) - 3 af Amerika Geol. Formation puzıspuy © wuwgog 'n uofog I 4 .. puejgyosmaq-pIoN 3 Y.lzur en -aueT Sanquapppan uopeg "uloreg 14) puejsug 13 yPTO.INUEIT uarpeı] Httt+t+t++ + + + 10 |11 12 | puejuoyoaLı) 9 (epnuniog "sopeqaegt u9LULIOFIBN) "UOSOLO I Fo ++ + T +++ ++ + + + 8 I EELEEEEZBELEBEIER: "Y N USgeRIS-piIoN "Y N uUMeRIS-pnS © + Sazts (t eyLawuvy-puS ı© yugg]-seyummay = ++ dh en Ho tHtrtttHr HH 4 HH tHtsttHtHHtHt + + + + Äeg-eyurpjeS "ueIg uojdAday © "UOIBgODIN "BARL + | eqnpepg ualsy — [ I3omog yosıuesn‘ mau *n ABJIEN) + TBI].IO L, IIE| IV | V |VI A aptoay | eınf 3 Seeundär 38 EHRENBERG: S ° Ort und Zeit S . der Abbildung Polygastern 3 5 Diagnose Se | = a ler) 31 1840 | Mb. 1840 p. 203 Mg. T.XXXV a.xvur f.1 | *Actinocyclus 21 Luna 32 1840 | Mb. 1840 p. 203 Mg. T. XXXIH xvır f. 2 r — 22 Üeres 33 | 1843 | Mb. 1843 p. 271 x — 23 Juno 34 | 1840 | Mb. 1840 p. 203 Abh. 1841 T. II vr £. 15 = — 24 Jupiter 35 | 1840 | Mb. 1540 p. 203 Meg. T. XXXV Aa.xvıf.2 | * — 25 Mars 36 | 1840 | Mb. 1840 p. 204 ; _ 26 Mercurius 37 | 1844 | Mb. 1844 p. 265 Me. T. XXXIN xv £. 2 — 27 Pallas 38 | 1840 | Mb. 1840 p. 204 ‚N _ 28 Saturnus 39 | 1843 | Mb. 1843 p. 271 z _ 29 Terra 40 |, 1844 Mb. 1844 p. 265 MEISTER vıEr232 — 30 Venus 41 | 1844 | Mb. 1344 p. 265 - 31 Vesta 42 | 1840 | Mb. 1840 p. 204 5 — 32 Uranus 43 | 1843 | Mb. 1843 p. 165 I _ 34 Aldebaran 44 | 1840 | Mh. 1846 p. 204 S — 35 Antares 45 | 1840 | Mb. 1840 p. 204 ® — 36 Agua 46 | 1840 | Mb. 1840 p. 204 — 38 Betegöse 47 | 1844 | Mb. 1844 p. 265 _ 39 Canopus 48 | 1840 | Mb. 1840 p. 203 _ 43 Procyon 49 | 1840 | Mb. 1840 p. 204 _ 52 dives 50 | 1854 Me. T. XX 1 £. 40 = ? Graecorum | 51 | 1854 | Me. T.XX 1 f. 41 _ 2? paradowus 52 | 1854 | Mg. T. XVIH £. 19 _ ? Pyaidieula =Pyaü cula Actinoeyelus1 53 | 1846 | Abh. 1375 Barbados — ? | Abh. 1875 T.I f.4 54 | 1847 | Mb. 1847 p. 54 Ihe, T. XRRVI £. ao Actinogonium septenarium 55 | 1855 °Mb. 1855 p. 301 * Actinoptychus apicatus 56 | 1854 Me. T. XXXIIH xvr f. 5 — biseptenarius 57 | 1843 | Mb. 1843 p. 166 Me. T. XVII £. 20 S —_ biternarius 58 | 1844 | °Mb. 1844 p. 76 Me. T. XVII f. 29 _ Ceres 59 | 1841 | Abh. 1841 p. 409 Me. T. XVII £. 23 n — denarius 60 | 1842 | Mb. 1844 p. 202 Me. T. XIX f. 12 — dives 61 | 1839 | Abh. 1839 p. 140 Me. T. XVII £. >24 : _ duodenarius 62 |:1841 | Abh. 1841 p. 410 Me. T. XVII f£. 30 = Jupiter 63 | 1841 | Abh. 1841 p. 409 Abh. 1841 T. I m f. 22 S — nonarius 64 | 1839 , Abh. 1839 p. 141 Me. T. XVIH £. >27 e _ octodenarius 65 | 1841 | "Abh. 1841 p. 328 Me. T. XVII f£. 22 — octonanius 66 | 1844 | Mb. 1844 p. 76 — quaternarius 39 Fortsetzung der mikrogeologischen Studhen. puejsuy & a AL AL AL wawyog 'n uofpog I 16 puejyastnaq-p-oN eur -augq 'Zanquapppon b) Europa uwoprg 'uoeg © Se) puepug 2 wprayueig O 1 uaıeı] I pueguogpaug SI ++ . - 2 (ERTOESEEESOR EEE ee ee nr RO OO EOTROP DREHEN Oo 0 4.0 . 6.0 . . + 8 Ihasaıro BIGRERGE) "y N USJBBIS-pPION nm SySENRUSTERISEFUS IE falsche He MukEh SRV ET Se u Er EZ EEE SE eyLWWY-PUS ıo Loc oh ol a oda no oma ode oc ro om od oo am ao queg-seupndy a er ee ee Bean = (ee esrs "UBIO 5 Sr zb + Ar Y ae Amerika usdAday 5 er a Dr a eo To ea er FR Dr old oe “ı 2 0 + « uaısy 9Bamaq yostueyma 5 Dee ee 8 "nau °’n aeJ1end) > + + . . + . . . . + . . . . . . . . . . . - . . . . + E a ren B El PeAY 07 z| emp dem] — 40 EHRENBERG: Tr |.» 3 | & Ort und Zeit ® © = 5 der Abbildung Polygastern IS A = | 8 Diagnose & - 3 „=! S & > lar} mm rt sl ll ll lt | | 99 100 101 102 1843 1841 1839 1875 1844 1841 1855 1839 1356 1840 1540 1544 1346 1544 1844 1854 1843 1844 1847 1844 1855 1844 1540 1545 1840 1844 1845 1844 I 1838 1544 1845 | 1844 | | Mb. 1845 p. 1854 | \ Inf. 1338 p- Mb. 1843 p. 271 °Abh. 1841 p. 367 Abh. 1839 p. 137 °Ab.1s75 Nicobaren ı Mb. 1544 p. 76 1840 | Abh. 1841 p. 410 °Mb. 1855 p. 301 Mb. 1340 p. 205 , Abh. 1839 p. 142 °Mb. 1856 p. 228 Mb. 1840 p. 20 | Mb. 1840 p. 20 1854 1554 | 1541 Mb. 1844 p. 36: "Me. 1854 p. 165 °Mb. 1354 p. 165 “Ab. 1375 Barbados Mb. 1544 p. 76 Mb. 1844 p. 76 Mb. 1843 p. 271 Mb. 1844 p. 77 “Mb. 1347 p. 50 Mb. 1844 p. 265 °Mb. 1355 p. 301 Abh. 1841 p. 410 | Mb. 1844 p. 77 °Mb. 1844 p. 69 Mb. 1540 p. 205 °Mb. 1545 p. 144 Mb. 1540 p. 205 Mb. 1845 p. 361 Mb. 1544 p. Mb. 1544 p. Mb. 1844 p. o% Mo. fe) Mo. fe) Ms. Me. a: ll, sah, zii T R al air a T. XVII £ 25 XVII £. 26 XXRXIMN zur f. ı . XVII 2.28 . XIX f£. 59 .XIX £. 19 XIX £. 20 .ARRXIV v.B£5 . ARXVTI f. 34 RRRVI E35 .1844 f. 10 TROVIT EINER TTERTVER2 ERIEXT RES . DT. XRXVI f. 43 &. T. XXXTIT xır f£. 11 15 DODIOD 87 15 8 . D. XVIIL £ 53 2 05 20T iR 52 > DIDX 6 a1 | Me. T.XXXVIIe. xırf. 12 ET T. XXL £. 61 T. XXXV A.xvo f.4 T. XXXIII xvur £. ı Mg. T. XXXVIU xur £.2 „Actinopt; ychus quatuor il Wus sedenarius senarius “ septenarius velatus vicenarius 2? (Pı yeidicula) Amphipentas Pentacrinus " Amphitetras antediluviana genmata parallela "Amphora libyca x Anaulus ? Campylodiscus " Arachnodiseus indieus micobaricus Eu e. 2 Asterolampra marylandıca Aulacodiseus Orux Auliscus americanus ® ceylindrieus ? Gigas Biddulphia Cirrkus 1847 = Hemia lus Polyeystinorum 18: Gigas includens laevis ? lunata /18 tridentata =B. tridentu Tridens=Bidd. trident _ ? [ta 18 emmieelnen Olypeus ee x Ceratoneöis Cretae Chaetoceros Bacillaria = didymus Diploneis Chaetotyphla anthracophylaz Pyritae 41 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. | pueisuy & usmyog 'n uofod I puejgospnaq-pion 3 yıeıu aA -augg] "Sınquajyoan uapeg 'werwg © puejsug 3 yorıyueıg © uorpeg] puepuompeng I - epnuntogg 'sopeqieg & u9LLIOFIIEN KERN) © Y'N uoerIS- BoNg > Amerika "N Dass puıs © 444 ++ 0024004 +++ eylowy-pngS ı© R = segg-eqyuepjeS "uelO +++ ++ ee oo. 4+ | yueg]-seymmay usdAsay eanpaypg "UAIBgODIN "BARL a Bass av = nau °n ABITENG) . + A . le se u oO “+ “t deyıaa], 7 Ft HH HH HH HH HH ee ee Formation > at | opreayı = I zınp 4 Secundär Geol. EINE YoswexIna een El > \ ABWLI] 4 Phys. Kl. 1875. 49 EHRENBERG: Ort und Zeit der Abbildung Polygastern Diagnose Jahr der Namengebung Laufende Zahl 103 | 1843 | °Mb. 1343 p. 142 Ms. T. XXXVI xır £. 1 Chaetotyphla saxipara 104 | 1856 | Mb. 1856 p. 428 x 2 105 | 1856 , °Mb. 1856 p. 428 Oladogonium 2? 106 | 1854 Me. T. XXXIH xır f. ı Cladogramma cahfornieum 107 | 1838 | Mb. 1843 p. 271 Me. T. XXXIX ır £. 10 *Coccon£is finnica 108 | 1842 | Abh. 1870 p. 53 Me. T. XXVII ır £ ı —_ gemmata 109 | 1838 | Inf. 1838 p. 194 Meg. T.XX 1 f.52 _ Placentula 110 | 1835 | Abh. 1841 p. 411 Me. T. XIX £. 33 — Scutellum 111 | _ 2 112 | 1840 | Mb. 1840 p. 206 Me. T. VI 1 £. 30 Cocconema asperum 113 | 1836 | Inf. 1838 p. 224 Meg. T. XXXVII a. xx £.5 — Cistula 1838 | Abh. 1838 p. 129 Me. T. XXL £. 55. 56 — Cretae = Eunotia Cre 114 | 1854 Me. T. XIX £. 57 - Jossile [18 115 | 1836 | Inf. 1838 p. 225 Me. T. XII £. 31 —_ gibbum 116 | 1841 | Abh. 1841 p. 412 Abh. 1541 T. IV ı1 £. 10 — gracile 117 | 1838 | Inf. 1838 p. 224 Inf. 1838 T. XIX f. 6 a n lanceolatum 118 | 1841 | Abh. 1841 p. 412 Abh. ıs41 T.I 1 f. 15 = Lunula 119 | 1844 | Mb. 1844 p. 77 Me. T. XVIII £. 43 Coscinodiscus apieulatus 120 | 1838 | Mh. 1844 p. 78 Me. T. XXT £. 2 = = Argus 121 | 1844 | Mb. 1844 p. 77 Me. T. XVII £. 45 — asteromphalus 122 | 1844 | Mb. 1844 p. 78 Meg. T. XVII £. 39 “ — centralis m: 1844 p. 79 123 | 1841 | |Abh. 1841 p. a Mg. T. XXI £.4 zZ _ concavus 124 | 1843 | Mb. 1843 p. 271 = _ disciger 125 | 1839 | Abh. 1839 p. 146 Me. T. XVII £. 32 = — excentricus 126 | 1855 | °Mb. 1855 p. 301 — Jasciatus 127 | 1844 | Mb. 1844 p. 78 Me. T. XXII £. 2 — Jimbriatus 128 | 1844 | Mb. 1844 p. 201 Me. T.XRXV ax 3 |* — gemmifer 129 | 1844 | Mb.1s44 p. 79 Me. T. XVII £. 34 _ Gigas 130 | 1845 | Mb. 1845 p. 75 z — granulatus 131 | 1844 | Mb. 1844 p. 265 ö _ heteroporus 132 | 1854 Me. T. XXXIII xur £. 3 — intermedius 133 | 1854 Me. T. XXXII xvır f. 3 F — isoporus 134 | 1840 | Mb. 1840 p. 206 Me. T. XXII r £. 29 5 — limbatus 135 | 1838 | Abh. 1839 p. 146 Me. T. XVIH f£. 33 ® _ lineatus 136 | 1870 | Abh. 1870 p. 53 Abh. ıs70 T. II ıı £.9 _ Liocentrum 137 | 1841 | Mb. 1844 p. 78 Mg. T. XVIH f. 44 % — marginatus 138 | 1838 | Abh. 1839 p. 147 Me. T. XVII £. 31 % — minor 139 | 1841 | Mb. 1844 p. 78 Me. T. XVILL £. 42 ® — Oculus Iridis 43 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 3 [> fo) Ds = ja} pugıspny + uewyog] 'n uefoT puejyasnaqf-pIoN AIBUL -aue(] "Dinquoj]ooN uapegp "uroıBgr 13 | 14 puejsum YOISAyURıA uoreı] 4 puejuoyoarug) 10 |11 |12 Amerika Emmen BOpsH aeg OLIOFILO UOHLO "Y N USJeBIS-PION t- +++ ++ + ++ Zu ++ ++ 4 ++ + + +4 ++ +++ + ++ "Y N UopEIS- puS 0) EEZBESEREEE eyLaWy-pnS ı0 j Asien Geol. Formation yuBg]-seypnoYy — Seg-eyurpeS "ueIO + +++ +0 0.+ uoJdAdavy «o u ns | - aa E E : "U9ABGODIN "BARL = 2 + + Bere eV - ( 2: Mag RER > zZ Er. ö 5 Fe Be BEI mes Ei DR: nau nm BIIend) > ra Ar : + = Fr 2 | "+ AL da ee ++ tt tt Hoc +H44HtH Des Secundär azwag 4 + 6* 44 EHRENBERG: | i cn Ort und Zeit | = | 8 | 3 3 der Abbildung Polygastern | = 5 Diagnose Some | 140 | 1844 | Mb. 1844 p. 266 Coseinodiscus Omphalanthus 141 | 1838 | Abh. 1839 p. 147 Me. T. TV f. 1012 — Patina 142 | 1844 | Mb. 1844 p. 78 Mg. = XVII f. 46 “ — perforatus 143 | 1855 | °Mb. 1855 p- 301 Weisse Taf. I f. 4a. b _ Polycora 144 | 1844 | Mb. 1844 p. 78 Me. T. XVII £. 40. 41 — punctatus 145 | 1854 Me. T. XXXIIL xım f.3 = Pyzis = Gallionella 146 | 1839 | Mb. 1844 p. 79 Mg. T. XXXIII xım f. 2 5 _ radiatus _ [sculpts 147 | 1841 | Abh. 1841 p. 412 Me. T. XVII £. 36 ” — radiolatus 148 | 1845 | Mb. 1845 p. 154 Me.T. XXX VII B.xxı1f.9 — spinulosus 149 | 1844 | Mb. 1844 p. 78 Me. T. XXXIH xıu f. 4 & — subtilis 150 | 1844 | Mb. 1844 p. 78 Me. T. XVII £. 37 5 _ velatus 151 Ab. 1875 Nicobaren — 2 152 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 Me. T. XVIII £. 108 "Craspedodiscus Coseinodiseus= Pya Mb. 1844 p. 275 f. 12 [dieula ©. 18: 153 | 1844 | Mb. 1844 p. 266 Me T.XXXIl xvaf. ıı = elegans 154 | 1854 Me. T. XXXIN xvır f. 4 = Microdiscus 155 | 1854 | °Me. 1854 p. 172 — nicobaricus 156 | 1855 | Mb. 1855 p. 301 — 2 | 157 | 1838 | Inf. 1838 p. 210 Me. T. XXXV A. xxıu f.7 | "Denticella ? aurita | 158 | 1838 | Abh. 1838 p. 129 Me. T. XXT £. 31 — ? Fragilaria | 159 | 1844 | Mb. 1844 p. 266 — polymera 160 1855 , “Mb. 1855 p. 301 _ pusilla 161 | 1844 | Mb. 1844 p. 79 _ Rhombus | 162 | 1844 | Mb. 1844 p. 79 Ei tridentata | 163 | 1838 | Abh. 1838 p. 129 Me. T. XXI f. 24 — Tridens | 164 | 1844 | Mb. 1844 p. 266 | tumida | 1844 | Mb. 1844 p. 79 Mg. T. XVIIT £. 99 Dieladia Capra = Periptera ©. 185 165 | 1844 | Mb. 1844 p. 79 Me. T. XVII f£. 101. 102 | — _ Capreolus | 166 | 1844 | Mb. 1844 p. 79 |* — Cervus 167 | 1844 | Mb. 1844 p. 79 Ms. T. XVIII f£. 100 — _ clathrata 168 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 Me. T. XXXV A. xvm £f9 "Dietyocha abnormis 169 | 1859 | Abh. 1839 p. 149 Me. T. XXI f. 45 — aculeata 170 | 1344 | Mb. 1344 p. 79 Ms. T. XIX £. 2 * — _ Binoculus 171 | 1s44 | Mb. 1844 p. 79 Me. T. XXII £. 44 — bipartita 172 | 1840 | Mb. 1840 p. 207 Mg. T. XVIIT f. 56 — Onlz 173 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 Me. T. XxXTII xvır £. 6 — diommata AS 1544 | Mb. 1844 p. 79 Me. T. XXI f. 51 — elegans = Actiniscus elei 1840 | Mb. 1840 p. 208 Ms. T.XX 1 f. 44 — _ elliptica = Mesocena ellipt. 174 | 1844 | Mb. 1544 p. 79 Mg. T. XVII £. 55 = © — Epiodon 45 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. puejspny & ++ + + + 4 uawyog 'n uajog puepppsInoq-pioN 3 Are -auBA "Sanquapy9aN uopeg "wIowg Europa = EM - puepsug © a um! yarsayurıy uorfe}] = | pueaparıg) © ++. + ö ö . - A A vd zz Seen ae + + . + . R : == R Br Be Berner . . . ! + ! + . . . . + . . . . . . . + . . + + . . . . = + (epauag 'sopequeg > UOLLIOFIEI) "UOSIIO 8 2°Y N USJBBIS-PION m Amerika "YN UeRIS-png © ( BIMOUNY-png ı@ Jueg-seypndy (criumons "uRIO usydASaV eqnpampS 3 “uaaegoaın "ware Ir rer + AL 4 en Be re Pe Be a a ee Er u 1 2 EN SEE ( 13on0q ypstueyina 5 ES DV al FR ea Er E na m een) > SI Tee: Dee ums Beer ng E seinen = BEI 5 =) Opa = £ EEE R =r - 5 L eine ZI ws ni 8 = en) I 46 EHRENBERG: = 2, Ort und Zeit = | der Abbildung Polygastern SZ a) 5 Diagnose Su 175 | 1837 | Abh. 1839 p. 149 ı Mo. T. XXX xıu f. 5 oa Fibula 176 | 1844 ı Mb. 1544 p. so | Me. T. XXT f. 46 Haliomma 177 1344 | Mb. 1844 p. 266 | — hemisphaerica 178 | 1840 | Mb. 1840 p. 208 | Mo. T. XIX f. 39 — Heptacanthus 179 | 1840 | Mb. 1844 p. 80 Me. T. XXII f. 46 — Hexathyra 180 1844 | Mb. 1344 p. so Me. T. XXI f. 43 — mesophthalma 181 1838 | Abh. 1838 p. 129 Me. T. XX 1 f. 43 — Navieula 152 | 1844 | Mb. 1344 p. so Me. T. XXI £. 49 = _ ÖOrnamentum 1539 | Abh. 1839 p. 150 Me. T. XVII £. 61 = — Pentasterias=Actiniseus 183 | 1838 | Mb. 1844 p. 0 | Me. T. XXI £. 50 — polyactis [18 184 | 1844 | Mb. 1844 p. 80 | Mg. T XXL £. 40 — Pons 185 | 1844 | Mb. 1844 p. 267 — Ponticulus 186 1844 | Mb. 1544 p. 267 — Quadratum 1542 | °Mb. 1842 p. 265 — quinaria= Actimiscus qu 187 | 1844 | Mb. 1844 p. 80 Ms. T. XXI £. 45 = — septenaria | Abh. 1839 p. 150 188 | 1837 Ih. 1837 p. 61 \ | Me. T. XXXIH xut f. 6 * —. Speculum 189 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 | Me. T. XXX xv f. 10 — Stauracantlus 190 | ıs44 | Mb. 1844 p. so | Me. T. XVII £. 55 — Staurodon 1838 | Abbh. 1838 p. 129 Me. T. XXI £. 52 — Stella = Actiniscus Stell 191 | 1844 | Mb. 1844 p. 80 | Me. T. XXI £. 45 — superstructa [18 192 | 1844 | Mb. 1844 p. so — Ttriactis (triacantha) 1838 | Abh. 1835 p. 129 Me. T. XXIT f. 41 — triangula=Mesocena triai 193 | 1841 | Abh. 1841 p. 410 | Me. T. XIX £.3s — _ trifenestrata [18 194 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 Mo. T. XXXIH xv £. 11 — triommata 195 | 1842 | Mb. 1844 p. so | Me. T. XXT £. 41 I Dripyla 196 | 1844 | Mb. 1844 p. 50 — ubera Abh. 1875 T.I £. 3 197 | 1847 | Mb. 1847 p. 54 ae. IERODOAE TE N Dietyolampra Stella 198 | 1844 | Mb. 1544 p. 262 Me. T. XXXII xım £. 7 *Diety yoryan eruciata = Pyzidicul 199 | 1854 | °Mb. 1855 p. 298 Me. T. XXXDI xur £. 8 Oylindrus [28 200 | 1844 | Mb. 1844 p. 267 Meg. T.XX 1 f. 32 — Hellenica = er 201 | 1854 | Mb. 1844 p. s6 Mo. DT. XVIIT £. 5 — Lens = Pyxidicula 18 202 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 _ Scarabaeus 203 | 1855 | “Mb. 1855 p. 302 — subtulis 204 | 1854 | Mb. 1844 p. 86 Me: T. XVIH £ 3 ? urceolaris=Pyzidieı 205 | 1844 | Mb. 1344 p. 54 Me. T. XIX f. 31 *Diplonäis Bombus [18 206 | 1844 Mb. 1844 p. 44 Me. T. XIX £. 29 — _ Crabro 47 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. | pue[sjny I} - . 1 usmgog un unfog I ge) | paejyosIna(]-pioN yıeıı -aupq "Zanquajp9oN wpeg 'werrg © Europa purzjsug yaraayueıyg @ Amerika we A| + she sa ir ai pp S| + +: +: Fer er Pe er: (vpumzog woprgmg | + + © = ++ Loet mes: EEEHIEN) NGRER(O) + . AL are IV "N USJBEIS-PION = 3 ; 2 AL en: ; re ER SE ermmens + 4 2 ran ee aan eyLiamy-pug w = = > + vs = + ++ seg-eyuepjes URIO yUuRg-seypnay a usydAday equpayag R 1800 DEN "BABP Be ev - au n AeJıend) + + + Se ne Eee HHtttttt H+H4H+ + +44 Iag P2 > Arno], & Is} — ii apIa.ıy Geol. Formation Secundär F—— @ınp ZI = 399g YasmueylnA ABULg H EHRENBERG: | ei { = \ % Ort und Zeit i = a der Abbildung Polygastern Sa = & Diagnose | Bes | 1541 | Abh. 1841 p.3838 | Me. T. XXXIX u f.27 “Diplonöis didyma ' 1841 | Mb. 1844 p. 85 Me. T. XIX f. 30 — _ Entomon | 1856 | °Mb. 1856 p. 428 — gemmata 1856 | °Mb. 1856 p. 428 — Rhombus 1856 = Bom 210, 1844 | Mb. 1844 p. 267 Discoplea Actinocyclus 2 1844 | Mb. 1844 p. 81 — _ americana 2 1842 | °Mb. 1842 p. 265 — 2? eingulata 213 | 1844 | Mb. 1844 p. 267 113 — _ denticulata | 214 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 Me. T. XXX VIH 2. xxırf. — Mammilla 215 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 Me. T. XXXIIH xvır f. 8 — physoplea 216 | 1845 | Mb. 1845 p. 363 pre 217 | 1842 | °Mb. 1842 p. 265 — 2 radıata 218 | 1855 | Mb. 1855 p. 302 — simbirsciana 219 | 1844 | Mb. 1844 p. 267 Mg. T. XXXUI xvuır f. 3 — undata-undulata | 220 | 1855 | °Abh. 1855 p. 108 2 ? 221 | 1845 | Mb. 1845 p. 76 Mg. T. XXXV A. xvurf. 67 | *Enndietya oceanica 222 | 1848 | Mb. 1848 p. 7 Entopyla ? | 223 | 1841 | Mb. 1841 p. 413 Me. T. XXXVI ın.g f. 4 "Eunotia amphioxys 224 | 1854 | Mb. 1854 p. 228 Mg. T. XXXIH xıurf.9.10 |* — St. Antoni | 225 | 1841 | Abh. 1841 p. 413 Abh. 1841 T. II v1 f. 33 — Argus 226 | 1844 | Mb. 1844 p. 77 Me. T. XXI f. 55. 56 — _ Oretae= Cocconema 183: 227| 1844 | Mb. 1544 p. 81 Abh. 1841 T. II ı £.3 — _ dieyga | Inf. 1833 p. 192 | 1854 Inn. 1854 p. 45 ı Mg. T. XVII £. 2s * _ Dioden | 1847 | °Abh. 1847 p. 285 Me N N Sei © — . gibba | 1836 | Inf. 1838 p. 191 Me. T. XVI a £. ı1 — granulata=Navieula gra 231 | 1854 Me. T. XXXIH xıv £. 8 — Lunula [lata 18 232 | 1841 | Abh. 1841 p. 414 Mg. T. XXXIX ıı f. 46.47 |* — Monodon | 233 | 1840 | Mb. 1840 p. 210 Ms. T. XVII £. 74 — nodosa ? | 234 | 1833 | Inf. 1838 p. 191 Me.T.VI1f£f. 24 _ Zebra-Navieula Zebra! 235 1841 | Abh. 1841 p. 414 Me. T. XXXIX ır f. 52 = — zebrina 236 | 1855 | Abh. 1855 p. 106 ed 237 | 1855 | °Mb. 1355 p. 302 Eunotogramma amphioays (efr.H dulphia lums 1855 | "Mb. 1855 p. 302 _ elongatum | 1855 | °Mb. 1855 p. 302 Weisse Taf. III £. 37 d.h. 1. _ novemloculatum 1855 | °Mb. 1355 p. 302 Weisse Taf. II £. 37 b.£.1.k. = quinqueloculatum 1855 | °Mb. 1555 p. 302 Weisse Taf. III £. 37 e. o. _ septemloculatum | 1855 | °Mb. 1855 p. 302 a B octonum puepspny © uouıyggg m wog S ö ö © e ee, pueppsmaq-pion 3 „eur = er nr har 5 o E EEE Oasl -aupcL 'Sanquapyoaı ; ; = > uopeg “wrorwg I EIS q ER ; x 28E; | Abe en puejsug ® Prague I : = r ones See Are £ : 2 ++ : ee en gepnemagr sopeqgwg >| + + ea See 5 fs Re BER we = ä nE pugpuagoarıg, SZ uarLIOFRY) 1080 © | ERLER Be. een zo 40 FE 6 Fr Sr BR ee 5 - TE dev N uoImmıS-pioN = NE 2 See nee ee Ss ae a ER EENT DE, a Ve Woumıg-pug © ee ee: en ne en een ® ee: “ En resp hare BINamy-pUS © yueg-seypnsy er feg-eyuepieS "UBIO uoJdASay «> — le ee E Ist "sanpaupg h UABGOOIN "BAR a uaIsyY Ba ee ee - Arster Ba undär Sec Phys. Kl. 1875. Laufende Zahl Jahr der Namengebung Diagnose °Mb. 1855 p. 302 °Mb. 1855 p. 302 Mb. 1844 p. 81 Mb. 1844 p. 81 Mb. 1844 p. 81 Mb. 1844 p. s1 Mb. 1844 p. 81 °Mb. 1855 p. 302 Mb. 1844 p. 82 Mb. 1844 p. 82 Abh. 1841 p. 415 Mb. 1844 p. 51 °Mb. 1341 p. 143 Abh. 1841 p. 415 Mb. 1845 p. 77 Inf. 1833 p. 204 Mb. 1840 p. 211.1844 Abh.183sp.129 [p.82 °Mb. 1842 p. 265 °Mb. 1842 p. 265 "Mb. 1845 p. 144 Mb. 1856 p. 428 °Mb. 1855 p. 302 °Mb. 1336 p. 64 Mb. 1845 p. 154 Mb. 1844 p. 195 Mb. 1845 p. 77 Abh. 1841 p. 415 Mb. 1845 p. 154 Mb. 1844 p. 202 Abh. 1839 p. 152 Abh. 1841 p. 415 Inf. 1838 p. 218 Mb. 1840 p. 211 Abbildung Weisse Taf. III f. 37 a. e Weisse Taf. I f. 22, Taf. III [f. 36 Abh. 1839 T. III £. vı FT SXOVAD TE . T. XXL £. 30 , 1%, ROOXIUIT zn 15 9 . D. XVII £. 71 . DT. XVIL £. 79 - T. XXXTIL xv £ 13 In aa I IEINNEE © . D. XRXXIT xy £ 14 . DT. XX VI £ 57 93 99 93 09 09 08 Bebseueen 93 09 Me. T. XIX £. 23. 24 Me. T. XX ır f. 29 Me. T. XXL f. 19 Ms.T.XXXVIH B.xxILf.5 g. T. XXXIN xıv £. 11 . T. 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Böhmen ja: iR | = 3 - ı8 - & 3 o N & Frankreich 5 England ZI Tertiär — Asien 1 er en ++ + + + ++ 4++++++: FA HF er rt rt tr HH FHHrrtrrHt HH Ho HHt HH ++ ++ Laufende Zahl Jahr der Namengebung |) Kal Ort und Zeit. | der "Diagnose Inf. 1838 p. 217 . Mb. 1544 p. 87 °Mb. 1855 p. 302 | “Mb. 1855 p. 302 Mb. 1844 p. 82 °Mb. 1855 : 302 Mb. 1844 p. : . 1844 p. . 1844 p. „1844 p. „1844 P- . 1844 p- ). 1844 p. OMb. 1855 p- 302 {Abh. 1839 p. 152 {Mb. 1540 p- 162 ) Abh. 1839 p. 153 °Me. 1854 p. 165 Mb. 1840 p- 161 °Abh. 1847 p- 460 Abh. 1841 p. 417 {Abh. 1839 p. 154 {Mb. 1510 p- 161 °Abh. 1855 p. 108 \ hi J ı Mb. 1844 p. 268 “Me. 1854 p. 263 Mb. 1844 p. 268 Mb. 1344 p. 268 | Mb. 1844 p. 268 °Mb. 1355 p. 299 Mb. 1848 p. 7 Mb. 1844 p. 269 Abh. 1870 p. 57 Mb. 1845 p. 78 Mb. 1845 p. 155 Abbildung g. T. XVIH £ s4 s. T. XXXIII xvur f. 4 g. T.XVIH £. 106 . T. XVIIT £. 104 Me. T.XVIH £.91 .Me. T. XVII £. 107 Me. T. XXXTIT zur f. 12 Ms. T. XVII £. 105° Me. T. XVII f£. 35° Ma. T. XXXIN xım f. 13.14 Me. T. XVII f. 92.93. Me. T. XXI f. 62 Me. 4% XV a Me. T. XXXIT XIV 1. 15° Me. T. XXXII sıv £. 16, Me. T. XVII £. 89. 90 Aha T 22 Me. AL XVII f. 87 Me. T. XXXIJ xvun £.6 Mg. T. XXXIIH xvun f.5 Me. T.XXXIH xıu £. 15 ve 1a Al, IE ie 2 Me. T.XXXVI £.4s Mse.T. XXXIN XVII f. 7 Abh. 1870 T. III ı £. 14 Mg.T.XXXIMIxv£fız [11 Me.T.XXXVII B xxııf. 10 Gomphonema minubissunaim Goniothecium Anaulus Cocconema Cymbalum didymum euryomphalum Gastridium hispidum . Monodon Navieula - obtusum Odontella Rogersü urceolatum - oceamca parallela Tabellaria, strieta a "Heliopelta Bil : — Dollondü _ Leeuwenhoeküi _ Mein Ne — Seligue Hemiaulus ? ‚calıjonmicus _ Polycystinorum ’ "Hemiptychus ormatus Hercotheca mammillarıs Hyalodietya Danae "Hyalodiscus laevis _ patagomicus BP) | puesspug 2 Ir a + + + uswmogg 'n uefogd I puejgqasIna(T-pIoN = eur. 2 > 2 = 5 3, jur Sınquopppan 5 = > er u Ber = uspeg] "LOTET 2 EA S puejsug © Ss yoraayueıy A E (05) > u — . = | uaıeıT I uae . : - + + < L purjuomeng S 0m o . ++ Az ei „2 mm T Q— (epnuntogg 'Sopeqieg & ++... 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Mb. 1844 p. . 1844 p. 2 . 1844 p. .1844 p. .1845 p. . 1845 p. . 1840 p. 2 Mb. 1844 p. 44 Bi 1840 p. S Mb. 1844 p. 84 °Mb. 1855 p. 302 Mb. 1840 p. 208 Abh. 1838 p. 130 Abb. 1841 p. 418 “Mb. 1842 p. 265 Mb. 1842 p. 265 Abh. 1841 p. 418 Abh. 1841 p. 418 Abh. 1838 p. 130 Inf. 1838 p. 176 Abh. 1841 p. 419 Mb. 1844 p. 270 Inf. 1838 p. 181 Be. Abh. 1870 T. II ı £f. 21 Me T. XRRWVI £.41 [Ai 1875 T.I £. 5.6 Abh. 1875 T.T £. 7. . Moe. T. XXXVI £. 42 Abh. 1375 T.I £. 9-11 Me. T. XXXVIE£ a Me. T. XXXIIH xıı f. 16 Me. T. XXXTII xvm £ 3 Mg. T. XIX £. 15 Me. T. XXXII xvır f. 12 Ms. T. XXXV A.xvurf 9 Me. T. XXXV A. xvmm f. 10 Me. T. XIX f. 44 Me. T. XXXII xv f.ı8 Me.T.XX ıf. 4 Me. T. XXII f. 41 Me. T. XXT £. 27 Me. T. XVII £. 64 Hyalodiscus Whitneyi ; Isthmia ? africana BONS ne Liostephamia comta magnifica _ Rotula 7 MEERE Actinoeyelus a = Cruz Discoplea heptagona praetesta, = — quinaria — Rota — sexangula *Mesocena binonaria = bioctonaria Circulus Diodon — quaternaria x — triangula Navieula africana = € — _ Baeillum — cvarctata — contracta — dilatate u gracilis obtusa omphalia Sigma puepspmy uewnog "n usfot 16|17|18 rar N yıBıL BE uk -Sanquoppan uopeg 'uewg © i puejsug & yaraayueıg von = purpuagparıg) S Rpnuntagt ‘sopeqeg > + + + .4++ ++ 7 (emo -uosaıl) E 2 V'N uoweg-pioN = . c - a = aY "N uoyBeIS-pnS 2 ara, 2 t1++ + apmay | 56 EHRENBERG: | &0 ©, | Ort und Zeit e zZ der Abbildung Polygastern Says 3 5 Diagnose Sl A| sS 347 | 1841 | Abh. 1841 p. 419 ION Navieula Silieula 348 | 1845 | Mb. 1545 p. 79 Mg. T. XXXV a. xvıuf. 11 | "Odontodiscus ? eccentrieus 349 | 1845 | Mb. 1845 p. 79 = Spica 350 | 1845 | Mb. 1845 p. 79 = Uranus 351 | 1844 | Mb. 1844 p. 270 Me. T.XXXII xı f.17 | *Omphalopelta areolata 352 | 1844 | Mb. 1844 p. 270 .— ." .eellulosa 353 , 1844 | Mb. 1844 p. 270 _ Punctata 354 | 1844 | Mb. 1844 p. 270 versicolor 355 | 1830 | Inf. 1838 p. 353 Me. T.XXXVH vmf.1 | Peridinium einetum 356 | 1836 | Inf. 1838 p. 254 Ms. T. XXX VII vır £. 1.2 _ delitiense 357 | 1845 | °Mb. 1845 p. 70 Me. T. XXX VI xir £. 3.4 _ Monas ß Daher {Abh. 1839 p. 158) 358 | 1836 | Umf. 1838 p.354 ) | Me. T.XXxXVII vufs2|* pyrophorum 359, 1844 | Mb. 1844 p. 271 Ms. T. XVIIT £. 99 Periptera Capra'= Dieladıa Cap 360 | 1844 | Mb. 1844 p. 271 Me. T. XVIH £. 96 — Chlamidophora [A8: 361 | 1844 | Mb. 1844 p. 270 Me. T. XXXIII xvıu £. 9 — Tetracladia 362 | 1856 | Mb. 1856 p. 428 — ? 363 | 1870 | Abh. 1870 p. 57 Abh. 1870 T. III £. 43 Peristephania Bailey 364 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 Me. T. XVI nr f. 29 Pinnularia amphio@ys 365 | 1840 | Mb. 1840 p. 213 Ms. T. XIX £. 26 Fu — aspera 366 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 Me. T. XVI m f. 3 Ei borealus 367 | 1838 | Inf. 1838 p. 185 Me. T.XVI r£. ıı _ dicephala = Navieula 868 | 1854 | °Mg. 1854 p. 296 Me. T. XXXIH vun £. 15 = Digitus [18 369 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 Me. T. XVII £. 65 —_ diomphala | 370 | 1840 | Mb. 1840 p. 215 — Kefwingea 371 | 1845 | Mb. 1845 p. 79 Ms. T. XXXII xıv £. 17. _ Leptostigma 372 | 1854 Me. T. XXXII xıv £. 21 _ Megalodon 373 | 1840 | Mb. 1840 p. 214 Me. T XVMıf.3 _ nobilis 374 | 1839 | Abh. 1839 p. 157 Mg. T XXXIN xv f. 19 ug norwegica 375 | 1841 | Abh. 1841 p. 421 Mes. T.XXXVII xvır £.7 = pachyptera 376 | 1841 | Abh. 1841 p. 421 Me. T. XVII £. 66 * on peregrina 377 | 1840 | Mb. 1840 p. 214. Ms. T. XIX £. 28 _ praetexta-Naviculapr 378 | 1839 | Abh. 1839 p. 157 Me. T. XIX f.27 EN quadrifasciata=N avie 379 | 1854 Me. T. XXXIII xıv £. 19 “on Semen [qua 380 | 1842 | °Mb. 1842 p. 265 _ Semimulum 4 381 | 1354 Mg. T. XXI £. 35 _ suecica 18 382 | 1836 | Inf. 1838 p. 182 Me. T. XVII £. 67 _ viridis = Navieula vn 383 | 1836 | Inf. 1838 p. 183 Mg. T. XVUI £. 66 _ viridula= Navieula m 384 | 1856 | Mb. 1856 p. 428 _ ? 118 4 4 pusisiny ® uawyggr n uopog 5 Br + a puspgosmad-pioN = ; ++ SL. oo Se ER, & 22 . . . . . = 2 = z 3 -augdl "Sınquapqppan : i > = 1 uopeg 'ureg X | € Sasse Tate wi | >. 2 puepug @| = een wprayueag © are] I EN Do Ze: ; 3 = en purjuoyaauıy BRETT E er er Eee an: er En Bee epnunog "sopeqleg = ELSE ER er So . : i RE Be 7 WOWLIEHMH UoeıO © 1 Te At : Ä er: 9 0 Eur: = VON UORmS-DION = u. rn nr | = Bere TE ee ee ee re Berger | Erz ee ee ee pr Se yueg-seymay ee Er N a oe edel; aeg No egg-eyuepjeS "urIO S 4b ar a - : : ; Ar 2 ls Il uaydisoy RE TEBR eanpatpS "UOIBgODIN "BARL au uaısy Bee nr vereni. ee S S RE FE er EEE DREIER OSTEN Laufende Zahl [IV] & [3% 389 390 391 392 395 396 397 398 399 400 401 402 403 Jahr der Namengebung 1544 1844 1844 1544 1842 1844 1854 1840 1844 1844 1844 1845 1844 1844 1844 1849 1844 1844 1845 1844 1849 1844 - Ort und Zeit der Abbildung Diagnose Mb. 1544 p. 35 Me. T. XVII £. 124 Pyaidieula ? aculeata Mb. 1844 p. 85 Ms. T. XIX f. 13 = Mb. 1544 p. 85 Me. T. XVII £. 19 Mb. 1544 p. 85 Me. T. XVII £. 109 — Mb. 1844 p. 55 Me. T. XVIH £. 4 Mb. 1844 p. 85 —_ °Mb. 1856 p. 428 ae Mb. 1844 p. 85 Me. T. XVIH £. 108 — Mb. 1844 p. 86 Me. T. XVIH £. 6 = erüst. 182 Abh. 1841 p. 422 Me. T. XVIH f£. 2 eruciata - Dietyopyan Mb. 1844 p. 85 Me. T. XXXIII xır f. 8 — Oylindrus °Mb. 1842 p. 265 : - decussata Mb. 1844 p. 86 —_ gemmifera Me. T. XXXIII xut £. 18 — ? Gigas ER Mb. 1840 p. 216 Me. T. XIX f 13 = hellenica = Diety Mb. 1844 p. 36 —_ hursuta BG Mb. 1844 p. s6 Me. T. XVIH £.5 _ Lens=Dietyopyai Mb. 1544 p. 86 _ Umbau Mb. 1845 p. 80 — longa Mb. 1544 p. s6 — Oculus ni Mb. 1844 p. 36 Me. T. XIX f. 15 ‚praetexta = Mas praet. \ Inf. 1838 p. 166 Me. T. XXXVH vor 5 _ prisca (operculatal Mb. 1544 p. 86 Ms. T. XVIH £. 3 — urceolaris=Dietyo, ® ß Mb. 1844 p. 57 Me. T. XXXIII xy f. 20 Rhaphonis Amphiceros = oo Abh. 1870 p.59 Johaces Mb. 1844 p. 37 _ Fusus Mb. 1844 p. 37 = gemmijera Mb. 1845 p. 364 Me. T. XXXIV vır £. 13 lanceolata Mb. 1844 p. 87 Me. T. XVII £. s3 hen Leptoceros Abh. 1870 p. 59 Me. T. XXXVI ı: £. 15 — oregonica, Mb. 1844 p. 87 Polygastern pretiosa apieulata = Step eyelus P a NOPpyzis, apı areolata j aspera S [dod s Coscinodiscus=Cras eristata=Stephan pusjspuy usumog 'n uafog I puejgosmaq-pioN = : + BLIEUU 12 : 2 -auga "Sınquapppam G-J nm SH & s = wopeg 'womwg = 2 puepsugg 7 er» a £ ypraayueıg 2 vor] 7 puzuapong S| + + ; Se (epuwiogg 'sopegwg & . ei zB h = |uoruxoreg "uodaıg © E= > zn i a E YA UONBBIS-P.ION t- . e ; Zur : 3 “ [ya uemuspis © + ++ et EIER, ee EIKEUy-PIg wo "+ Be 5 5 Er nes i & es uegsegniy „| 1 | = ee SELF T TI ES seg-eyurpjeS UBIO DE ? uoydAsay © 09 ® 0 B 0 N an Some 0 og eqnpayaS a 5 Ba: ee te 6 a "uolBgodıN "BALL ualsy 4 . SE — oma yosmeyuA = nau m apjuend) > - SER eh : Bee 2 une + St use et: + x a 46 SEP ap ap ap pr Aesıe wınp k Laufende Zahl 436 Jahr der Namengebung 1841 1844 1844 1844 1844 1844 1844 1844 1844 1854 1854 1844 1844 | 1844 1854 1854 | 1845 1855 1844 1856 1832 1856 1845 1845 1845 1845 1840 1845 1840 1844 1854 1845 Ort und Zeit der Diagnose Mb. 1844 p. 87 Mb. 1844 p. 271 Ab. 1875 Nicobaren . Mb. 1844 p. 87 . Mb. 1544 p. s7 Mb. 1844 p. 204 Mb. 1844 p. 271 Mb. 1844 p. 204 Mb. 1544 p.s7 Mb. 1844 p..271 °Mb. 1844 p. 65 a °Ma. 1854. p: 132 Mb. is44 p- 271 Mb. 1844 p. 271 Mb. 1544 p. 271 “Mb. 1555 p. 302 °Mb. 1855 p. 302 Mb. 1845 p. s0 “Mb. 1855 p. 302 Mb. 1844 p. 86. Mb. 1856 p. 428 Inf. 1838 p. 230 Mb. 1856 p. 428 . 1845 p. ). 1845 pP. . 1845 p. . 1845 p. . 1840 p. 2: . 1845 p. 81 Mb. 1840 p. 214 °Mb. 1845 p. 362 Mes. Me. Me. Me. ‚Me. ; . T. XXXII xvir £. 15 sl, RR 15 88 . DT. XVII £. 63 . T. XIX £. 26 g. T. XXXIN zur f. 22 . D. XXXII xvoe f. 10 Me. Abbildung T. XXXII zur £. 19 T. XXXII zur £.20 T. XVIH f. 106 AN RXXV A. XXI f. 17 T.XXXIM xuf.2ı T. XVII £. 103 a8, IIDRT 18 18 I SON £ 4 AN RONNDE 8 SO DOT . T. XXXII ır £. 18 SEIEROREXNTESTE 30 , AL ROXSOND Sr 3% all . T. XXXII xıv £. 23 . D.XXXII xıv £ 94 .T.XV aA f49 . DT. VLT£: 19 Polygastern il; "Rhaphondis Rhombus. scalarıs : _ 2 SPS Role american, ? barbata=Gomio; te Calyptra Campana a Ornithoglossa Pileolus h Seopiromeis Caduceus Stauroneis eur 'ysoma=Nawieu Sigma "Stauroptera aspera "Stephanodiscus lineatus ge polygona Be. j Be... [apieul appendieulata Aipie AR 2 St ylobiblium Olypeus divisum I eecentnicum Surirella crenulata AR Jastusa laevigata Lamella Librile puejspny owmugg n wjog I puejyosmaq-pion 2 NIBUL | 1D ug] "Sunquopgpan wopeg 'weorwrg © puzjsugg | yoredyueıy © ware] = > Pugpuondarzg) = "Y °N USBeIS-puS © _ BNNOLY-PNS ı© ; y . AURgI-Seunay - )Keg-eyuepjes ung L uodiday equpops UOIBGODLN "BARP = uolsy BIST BENEREREEEERTE EN EHreEnBerRg: Laufende Zahl 437 Jahr der Namengebung 1844 1844 1544 1844 ‚1540 1856 1854 1845 1855 1855 1855 1844 1844 1845 1836 1832 1844 1544 1841 1831 1856 1844 . 1844 1844 1835 1841 1832 1544 1844 1855 1844 1839 1855 1845 1847 1844 1844 1840 1844 Ort und Zeit .der Diagnose . 1845 p. 365 . 1844 P- 88 . 1844 p- 88 . 1844 p. 88 . 1840 p. 215 . 1856 p. 428 Mb. 1845 p. 81 “Mb. 1855 p. 302 “Mb. 1355 p. 302 "Mb. 1355 p. 302 Mb. 1844 p. 205 Mb. 1844 p. 88 Mb. 1845 p. 155 Inf. 1838 p. 211 Inf. 1835 p. 212 Mb. 1844 p. 272 °Mb. 1344 p. 66 “Abh. 1841 p. 300 Inf. 1838 p. 211 Mb. 1856 p. Mb. 1844 p. Mb. 1844 p. 27 Mb. 1844 p. 27 Inf. 1838 p. 2 Abh. 1841 p. 4 Inf. 1838 p. 48 Mb. 1844 p. 272 Mb. 1844 p. 88 "Mb. 1855 p. 303 Mb. 1844 p. 272 Abh. 1839 p. 159 “Mb. 1855 p. 303 Mb. 1845 p. sı "Ab. 1875 Barbados Mb. 1844 p. ss Mb. 1844 p. 205 Mb. 1844 p. ss Mb. 1344 p. 88 Abbildung Mg. T. XXXIII xıy £. 25 Me. T. XXI £. 54 Me. T. XXI. f. 53 Me. T. XXII £. 58 Abh. 1870 DT. ıf.6 93 03% Me. T. XXXIN xv £. 21 Weisse Taf. If.3 Me. T. XXXV Axxt Ef. 16 Mb. 1844 £. 11 Me. T. XXXV a. xvımf. 13 IMS VA Abh. 1541 T. II vr f. 2 I le I ZNAUOT 8 Me. T.X Tr £ 16 Mg. T. XVII £. 72 Me. T. XXXIII xv £f. 22 g. T.XXXII xvo £. 11 Me. T. XXI f. 65 Me. T.XXXIV v.aAf. 11 Me. T. XXXVII van £. 2 Ms. T. XVII £. 51 Weisse Taf. T £. 18 e.d. Me. T. XIX £. ı7 Weisse Taf. I f. 19 Me. T.XXXV xvnr £. 14 Abh. 1875 T.TI f£. 16 Me. T. XVII £. 48. 49 Me.T.XXXV A xxt £ 17 Ms. T. XIX f. 18 Mg. T. XVII £. 50 Polygas tern *Surirella Liosoma — yparadoza -Zygoceres p — rhomboidea — 2? Sieula = — Testudo Be: 2 Symbolophora acuta — acutangula _ Mierohewas _ Micropentas _ Mierotetras _ Mierotrias Trinitatis "9, nel Diadema Symedra capitate _ Galliondi _ incurva _ Linea — speetabülis _ Ulna — 2 Systephania aculeata _ Corona — Diadema "Tessella Catena Trachelomonas laevis —_ volvocina * Trieeratium acutum _ Amblyoceros i _ carinatum _ condecorum. —_ Favus _ Flos H — Megastomum — __ Mierostigma — obtusum ” = Pileolus — Pileus — Reticulum Navieula Si B0 COM 18 puejspng uougyog 'n uojog I Om 2Q . . 5 . Dr 010 0 puegosmaq-pion 3 8.00.86 . . A a 2 EN zır yaeın ei ERSSERE 3 : e ; = EN [= jura Sanquopppan a uopeq 'uomwg © EN B 5 a no ge puzjsung ® B B a . 0 6 a B yoroayurıyp Q a e 5 3: : = Sr : g uare)] I ++ ö ee: Abo on E ER Na: PpuejuayaaLtg) S ö ORG B a 0 0 . 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DE rn ee ET a ER EN DEE FOR ON os SON Ce OO SEO LE 19 nm amyıend) > Errrgone EINER: PR = 6 E 5 © Laufende Zahl 1 -I CO 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 497 498 476 | 496 | oa PpPwDnNn Hm Jahr der Namengebung, 1844 1855 1836 1836 1833 1843 1843 1836 1839 1344 1854 1854 1344 1844 1344 1845 1544 1842 1854 1839 1844 1844 1856 1846 1846 1846 1846 1846 1846 Ort und Zeit. der Diagnose Mb. 1844 p. 273 Mb. 1844 p. 273 °Abh. 1855 p. 108 Mh. 1840 p. 217 Inf. 1833 p. 148 Inf. 1838 p. 147 ‘°Mb. 1843 p. 62 °Mb. 1343 p. 62 Inf. 1838 p. 148 Mb. 1540 p. 217 Mb. 1844 p. 273 „1844 p. 2 . 1844 p. . 1844 p. 2 b. 1845 p. 81 . 1844 p. °Mb. 1842 p. 265 Abh. 1839 p. 156 Mb. 1844 p. 273 ‘Mb. 1844 p. 273 Mb. 1556 p. 428 .1873 p. 215 .1873 p. 216 .1873 p. 216 .1873 p. 216 . 1873 p. 216 Mb. 1873 p. 216 OS EHRENBERE: Abbildung I, ROOKIE RR 16 @ RR EE . D. XXXVII var £. 8 Me. T. XXX VII vu £. 3 Me. T.XXXVI var f.4 Me. T. XXXVI vır £.9 | Me. T. XXX VI vır £. 11 . T.XVII £. 124 Mg. T. XXXIIN xvır £. 18 Me. T. XXXII xvu £. 17 Mg. T. XXXIIT xvi £. 14 Me. T. XIX £ 22 Ms.T.XXUf5 %, Abh. 1839 T. IV £. ıı1 Me. T. XXI £. 53 Abh. 1875 DT. VI £.3 Abh. 1875 T. VI £. 3 Abh. 1875 T. VI £. 2: Abh. 1875 T. VI £.6 Abh. 1575 T. VIIT £. 2 Abh. 1875 T. VI £.ı Triceratium Solenocrss _ undulatum EN 2 Xanthidium bulbosum En Furcatum — hirsutum - penicillatum — pilosum. Ne — TAaMOSuUm ; tubiferum a Kanthiopyai alata a _. ? aculeata — cingulata — constrieta _ globosa _ oblonga wrceolaris Zu ugoceros Bipons Navieula ? _. paradowus = = Surirelle / rad. 3 ®. _. Rhombus. — 2 siculus= Surirella ı Anthocyrtis collaris Be — Ficus BR _ Jurcata 0 — Grossularia 3 _ hispida Br leptostyla ung der mikrogeologischen Studhen. I gerrog en 2 Fortsetz pusjspny & ı3| 3 | 75 f vouygg n uojod I 3 | Opraay Bınf I |OI|IV In Seiler Ile [as ee + — ar - 4 Secundär I D) ARWLIT puejypspmagq-pioN 3 tt+ AL AL yıBuı = T - |-sugq 'Sınquspppan A arar 2 wopeg -urıeg Ü 5 puejsug A er = 1% yorayuzıy © eier a uoreı] 4 AL 8 L pugwuayparıy S 3. 0,.:0.00-0: 090 AL 3 a epnuntogg "sSopeqieg & ++ Fe Do ol I ar 2 5 es UOBIO © z a0 0 or 0 wc Er: ; = 3 IV N UapemS-proN ı- + 4 Lem! Irene "Eye nere Beer ent = l eyLBWYy-pnS 19 DEREN or 0 ns lu Kae + gg. ueg-seumavy N ER © = [eeraons eig ge = = = . = < usJdisay 0.50 ER EIDDEUSS oe as = 3 | -uaaegoaın ware Ze 8 = uasy 4 3amaq yosıueyua 5 Eee = = nau n gend) > en 0 OR e3 E E52 - wege +++ een . 3 = = (6) \ {or} EB: EISRARE: © RETTEN Bee > A >) 66 EHRENBERG: ee a I nn nn. = = © Ort und Zeit > = E der Abbildung Polyeystinen Ss = | 8 Diagnose ® ige} >) | Abh. 1875 T. VI £. 4. 5 7 1846 | Mb. 1873 p. 216 Are, T. XRXIVI E13 } Anthocyrtis Mespilus 8 | 1846 | Mb. 1573 p. 217 Abh. 1875 T. VI £.7 _ serrulata 9 | 1846 | Mb. 1873 p. 217 | Abh. 1875 'T. VIIL £. ı — ventricosa | ID 1875 T. XXX £. 3. 4) 10 | 1846 | Mb. 1873 p. 217 Me. T.XXXVIf.32 | | Astromma Aristotelus | ıs47 | Mb. 1847 p. 43 | Me. T. XXI f..32 — Eintomocora=Ommatosp: 11 | 1846 | Mb. 1873 p. 217 | Abh. 1875 T. XXX f. ı — pentactis I | (Mb. 1873 p. 21 | 12 | ıs46 | \Mb. 1872 p. 30) | Abh. 1875 T. XXX £. 2 Fa Pythagorae 13.) 1846 | Mb. 1873 p. 217 Abh. 1875 T. XVII £. s Calocyclas barbadensis 14 | 1846 | Mb. 1873 p. 217 Abh. 1875 T. XVII £. 7 = Turris | | (Mb. ıs5s p.s0o\ | 15 | 1846 | (Mb. 1873 p. 218) Abh. 1875 T.V 1.7 Carpocanium coronatum 16 , 1847 | Mb. 1847 p. 43 Me. T. XX £. 28 — solitarium 17 | 1875 | Ab. 1875 Nicobaren _ ? 18 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 Caryolithis crenata vergl. Haliomn 19 | 1846 | Mb. 1573 p. 218 Abh. 1875 T. III f. ı Cenosphaera megapora [eren« 20 | 1846 | Mb. 1373 p. 218 Abh.-1875 T. III £. 2 — mMicropor« 21 | 1846 | Mb. 1873 p. 218 Abh. 1875 T. II f£. 3 _ spinulosa, 22 | 1846 | Mb. 1873 p. 218 Abh. 1575 T. XX f. 4 Ceratospyris articulata 23 | 1846 | Mb. 1873 p. 218 Abh. 1875 T. XXT f. 4 — Ateuchus 24 | 1846 | Mb. 1873 p. 218 Albh. 1875 T. XXL f. 6 _ didiceros 25 1846 | Mb. 1873 p. 218 Albh. 1875 T. XX 1.9 _ Dirrhiza 36 | 1846 | Mb. 1873 p. 219 Abh. 1875 T. XX f. 12 = Eehinus 27 | 1846 | Mb.‘1873 p. 219 Abh. 1875 T. XX f. 3 = Fibula 28 1846 , Mb. 1573 p. 219 Abh. 1875 T. XX f. 8 — Jurcata 29 | 1s46 | Mb. 1573 p. 219 Abh. 1875 D. XXf. 2 — Heptaceros 30 | 1846 | Mb. 1873 p. 219 ‚Albh. 1875 T. XXI f. 1.2 — longibarba 31 | 1846 | Mb. 1873 p. 219 Abh. 1875 T. XX f. 6 _ Mystax 32 | 1846 | Mb. 1873 p. 219 Abh. 1375 T. XX f.5 = ocellata 33 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 Me. T. XXIII £. 37 _ radicata 34 | 1846 | Mb. 1873 p. 219 Abh. 1875 DT. AX£. 7 — ramosa 35 | 1846 | Mb. 1873 p. 220 Abh. 1875 T. XX£. 11 _ seligera 36 | 1846 | Mb. 1873 p. 220 Abh. 1875 T.XX £. 10 _ stylophora 37 | 1846 | Mb. 1873 p. 220 Abh. 1875 T. XXI £. 5 — Triceros 38 | 1846 | Mb. 1873 p. 220 Abh. 1375 T. XXT f£. 3 — Triomma 39 | 1846 | Mb. 1573 p. 220 Abh. 1375 T. XX £. ı — turrita 40 | 1875 | Ab. 1875 Nicobaren _ 2 67 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. | pueispug °- AL uawyogg 'n uopog I puryosmaq-pioN 3 AIBUL = -guge] "Sinquoppoon & u 2 = + = uapegg "WIOIBe puejsug yporayuzıy wort 7 + EP | puejuarparg S = Sm Sr Re I ee (epnuntogg 'sSopeqleg] > uaLLIOFIE) "UORBLO © E "y °N UOBBIS-P.ION T- < y N UOWEIS-PNG © rer: o ö en zeit 3 eyLauy-puS iD a 2 . . E04 0 an. PT ern sc Eee CO RB - Ole Heer Our ae ee aL yuegg-seymav = = seg-equrpgs ung | er : r < uodisoy . 0.0 en N re ee ® equpayoS Doro 5 © SS 6 a ea Ta TEE OTFRIED 9-49: 0 © | "UOABLODIN "BARL R 1 Sr < uaısy nn ( 13omaq yostusynA = SE Tee 3 8 EOR u ES re Te ee le On 0 20 S nou n wien) > E | ee ee ab ab Ss a Sr anlagen a = aptaıy = . 0.0 0 050 > 68 EHRENBERG: Ts zT — ZT — s | ce Ort und Zeit ' = | 8 j g 3 der Abbildung Polyeystinen | © R E | 3 & Diagnose | | 8 41 | 1846 | Mb. 1873 p. 220 Abh. 1875 T. XXI £. 7 Oladospyris bibrachiata | 42 | 1846 | Mb. 1873 p. 220 Abh. 1875 T. XXT f. 8 _ tribrachiata | 43 , 1856 | Ab. 1875 Kap. XVI Chlamidophora chilensis 44 | 1846 | Mb. 1873 p. 221 Abh. 1875 T. II £. 5 Coral ampliata 45 | 1854 | Mb. 1872 p. 304 _ Argulus 46 1844 | Mb. 1844 p. 77 Mg. T. XXI f£. 38 — Cassis | 47 | 1846 | Mb. 1873 p. 221 Abh. 1875 T. I f. 4 = eircularis Mb. 1873 p. 221 Me. T. XXI f. 39 | 48 | 1844 A: 1844 p. 77 | Lauk 1875 T. II £. .) Ei clathrata h 49 | 1846 | Mb. 1373 p. 221 Abh. 1875 T. II f. 7 — ? ceucullaris 1842 , Mb. 1844 p. 77 Ms. T. XIX f. 56 _ Lithocampe = Eueyr ud 50 | 1846 | Mb. 1873 p. 221 Abh. 1875 T. IT £. s = Mitra [Lit 1844 | Mb. 1844 p. 77 Me. T. XXI £. 40 _ obtusa = Lophophaena ob 51 | 1846 | Mb. 1873 p. 221 Abh. 1875 T. II £. 2 _ quadratella [tus 52 | 1846 | Mb. 1873 p. 221 Abh. 1875 T. II £. ı _ scalarıs 53 | 1846 | Mb. 1873 p. 221 Abh. 1875 T. II £. 6 — spiniceps Mg. T. XXXVI £. ı | 54 | 1846 | Mb. 1873 p. 222 Lach. aa) AL I0E 15 © \ - stiligera j 55 , 1875 | Ab. 1375 Nicobaren = B | 56 | 1846 | Mb. 1873 p. 222 Abh. 1875 T. V £. 8 Oryptoprora ornata | 57 | 1846 | Mb. 1873 p. 222 Abh. 1875 T. XVII £. 4 Oycladophora ? discoides 58 | 1846 | Mb. 1873 p. 222 Abh. 1875 T. XVII £. 2 _ Erinaceus 59| 1846 | Mb. 1873 p. 222 Abh. 1875 T. XVII £. ı _ Gigas N 60. | 1846 | Mb. 1873 p. 222 Abh. 1875 T. XVII £. 5. — spatiosa i 61 | 1846 | Mb. 1873 p. 223 Abh. 1875 T. XVII f. 3 _ stiligera 62 | 1856 | Mb. 1856 p. 428 _ B 63 | 1854 | Mb. 1872 p. 306 Diauletes nicobaricus | {Mb. 1860 p. 830) | 64 | 1860 | \Mb. 1873 p. 223) Ms.T. XX f. 40 Dietyocephalus obtusus 65 | 1875 | Ab. 1875 Nicobaren —_ ? N 66 | 1846 | Mb. 1873 p. 223 Abh. 1875 T. V f.4.5 Dietyophimus Craticule 67 | 1846 | Mb. 1873 p. 223 Abh. 1875 T. V £. 6 = 2 poeillum | 68 | 1855 | Mb. 1855 p. 301 _ ? 69 | 1846 | Mb. 1373 p. 223 Abh. 1875 T. XIX £. 4 Dictyopodium eurylophos 70 | 1846 | Mb. 1873 p. 223 Abh. 1875 T. XIX £. 5 — owylophos | Mg. T. XXXVI f. 25 1846 | Mb. 1873 p. 224 (As. 1875 T. XIX f. .) "Dietyospyris clathrata 2 1846 | Mb. 1873 p. 224 Abh. 1875 T. XIX f. ıı — HFenestra 1846 | Mb. 1873 p. 224 Abh. 1875 T. XIX f. 6 _ Gigas | | 69 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. _ puzispuy 7 + uswmyog 'n uopog I puejgosmac-pioN 2 yıeıu a -aueq] "Sinquapyoam Europa pugpsugg © a yroayuerg © uoreı] + + AL | uopeg 'umeg © purpuopoang 2 ee | m nn nn nn jepnumuog sorwgo| 44 + 4 +4 + +4 4 ++ 4+4+# BEEBEIDENT usLLIoFeN) "Uodaıg © "Y N UOBEIS-PION t- Amerika "V N usjeBIS-pnS © eyuamvy-puS ı0 ee ER % ii Er. en . a os „ae ee ee re en TE N a Ee ® yueg-segymöy Sr : = R (Sms mıo * + er : ee ; ee = . © <« usjdAday Ne re yes 2 oe, 3 er ET a FE N ee EEE egnpoyaS a: oo ö ö . an u” AR Ar Ar : EL Dan DE SE. ++ « ualsy Er a nn y8omagq yosıueyn‘ > Re: Ö 0 o 3 mu n aejaend) > . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 € ee ee = ee Be Sn Dr ae rer ne, Be Se ee ee. DE ee 3 a en = E 5 5 2 Bnp - Jemmg 4 Bra ke iR . 70 EHRENBERG: En ® Ort und Zeit = 5 der Abbildung Polyeystinen N A 3 5 Diagnose 5 re} a|8 74 | 1846 | Mb. 1873 p- 224 Abh. 1875 T. XIX _£. 13 Ey. spinulosa 75 | 1846 | Mb. 1873 p. 224 Abh. 1875 T. XIX f. 12 Tetrastoma | (Me. T.XXXVIf 2: 76 | 1846 | Mb. 1873 p. 224 {Abh. 1875 T. XIX £. 10) = tridentata 77 | 1846 | Mb. 1873 p. 224 Abh. 1875 T. XIX f. 8 = tmilobata 78 | 1846 | Mb. 1573 p. 224 Abh. 1875 T. XIX £. 9 — tristoma 79 | 1856 | Mb. 1856 p. 428 _ ? 80 | 1846 | Mb. 1873 p. 225 Abh. 1875 T. IX f. 8 Eueyrtidium acanthocephalum 81 | 1546 | Mb. 1873 p. 224 Abh. 1875 T. XT£.5 — acephalum 82 | 1847 | Mh. 1847 p. 43 Me. T. XXI £. 27 ” = acuminatum 83 | 1846 | Mb. 1873 p. 225 Abh. 1875 T. IX f.& — Alauda | {Me. T. XXXVI £. 15 \ s4| 1846 | Mb. 1873 p. 225 {Abh. 1875 T.X £. 11-12) = Ampulla 85 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 a antarcticum 86 | 1846.) Mb. 1873 p. 225 Abh. 1875 T.X f. 10 us apieulatum 87 | 1846 | Mb. 1873 p. 225 Abh. 1875 T. IX £.ı — Argus 88 | 1846 | Mb. 1873 p. 225 Abh. 1875 D. IX f. 10 _ Armadillo 89 | 1846 | Mb. 1873 p. 226 Abh. 1875 T. XTf. 2. 3 — articulatum 90 | 1846 | Mb. 1873 p. 226 Abh. 1375 T. VIIL £. 15 — asperum 91 1846 | Mb. 1873 p. 226 Abh. 1875 T. XI £. 16 _ attenuatum 92 | 1544 | Mb. 1844 p. 71 — Auricula 3| 1847 | Mb. 1847 p. 43 Me. T. XXIII £. 25 ® _ auritum 94 1546 | Mb. 1873 p. 226 Abh. 1875 "T. IXUf. 7 = barbadense 95 | 1546 | Mb. 1873 p. 226 \oln, 1978 15 2X I, 7 — biawuritum 96 | 1846 | Mb. 1873 p. 226 Abh. 1875 DT. XT f. 7 — bicorne 97 | 1346 | Mb. 1873 p. 227 Abh. 1375 T.X f.4 = canerinum 98 | 1846 | Mb. 1873 p. 227 Abh. 1875 DT. XT£. 4 - cerassiceps 99 | 1546 | Mb. 1873 p. 227 Abh. 1875 T.X £.9 _ coronatum 100 | 1846 | Mb. 1873 p. 227 Abh. 1875 D. XI. 11 _ Öryptocephalum 101 | 1846 | Mb. 1873 p. 227 Abh. 1875 T.X £. ı _ eylindricum [Me. T. XXXVL £. ı7\ 102 | 1346 | Mb. 1873 p. 228 lAbh. 1875 T. XL £. 12) — elegams 103 | 1346 | Mb. 1873 p. 228 Abh. 1875 DT. X f. 5 — Embolum 104 | 1846 | Mb. 1873 p. 228 Abh. 1875 T. X £. 13 ae Eruca 105 | 1846 | Mb. 1373 p. 228 Abh. 1875 T.X f. 2 = excellens 106 | 1846 | Mb. 1873 p. 228 Abh. 1875 T. XI £. 19 — Fieus 107 | 1846 | Mb. 1873 p. 229 Abh. 1875 T. IX f. 3 = Jistuligerum 108 | 1846 | Mb. 1873 p. 229 Abh. 1875 T.X f. 6 > gemmatum 109 | 1846 | Mb. 1873 p. 229 Abh. 1875 T. XT £. 15 on gracile 71 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. puejsuy %& uomyog "n uopog I puepspnpq-pioN 2 yLBuu 1ın -DUB(T '2. UCHEIE BEINE in NENNE puejsug °2 yaraayueıy © uoıeı] I Dans upeg puejusyoaug fepuuntag "SOpBqleg & USLLIOFIEI "UOFIIG + 4 EEE EERERZEBEEEEEEG Y'N UspeIS-pIoN t- Amerika Y'N useeIS-puS © ByLOWy-pNg © yurg-seymay seg- Byurpjeg urdO + Afrika GE) usJdAgday eanpppg SUDABGODIN "BARL a Asien a een - "nau *n TeITEN, e2 BIO], Formation III ıv| V | IIEEBEEEEEEEEBEEEEEEEEREEEEEEE EEE ZZ Ri} EIDERSSI | vınp S Geol. Ink em 9Fomnog yosıuayına > L ( 72 EHRENBERG: F E &h Ort und Zeit | 5 | F = E | der Abbildung Polyeystinen | N zZ | 3 5) Diagnose ER ae | SEM | 110 | 1846 | Mb. 1873 p. 229 Abh. 1875 T. XI f. s Bucyrtidium Hillaby 111 | 1846 | Mb. 1873 p. 229 Abh. 1875 T. XT f. 22 _ imbricatum 112 | 1855 , °Mb. 1855 p. 304 — inregulare | Me. T. XXXVI £. ı6\ | 113 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 {Abh. 1875 T.XIf. 3) _ lineatum | 114 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 Me. T. XIX f. 56 _ Lithocampe 115 | 1846 | Mb. 1873 p. 230 Abh. 1875 T. XT f. 20 — mieroporum 116 | 1846 | Mb. 1873 p. 230 Abh. 1875 T. XT f£. 10 _ microtheca 117 | 1846 | Mb. 1873 p. 230 BAbh RIES REES — Mongolfieri | 118 | 1846 | Mb. 1573 p. 230 FAbh. 1875.17. 2x8. 11 — montiparum ni 119 | 1846 | Mb. 1873 p. 230 Abh. 1875 D. IX fr. 9 _ ? Nassa | 120 | 1846 | Mb. 1873 p. 231 Abh. 1875 T. XT £. 17 _ 2? obstipum 121 | 1846 | Mb. 1873 p. 231 Abh. 1875 T. XT f£. 21 _ pachyderma | 122 | 1846 | Mb. 1873 p. 231 Abh. 1875 T. XT f£. 18 — Panthera | 123 | 1846 | Mb. 1873 p. 231 | Abh. 1375 T. XT £. 13 _ pauperum | 124 | 1846 | Mb. 1873 p. 232 IF Alphh. 1875 1%. RER. 1 — Pieus | 125 | 1846 | Mh. 1873 p. 232 | Abh. 1875 T.X f. 14 — Pirum | 126 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 Me. T. XXH £. 24 = punctatum | 127 | 1846 | Mb. 1873 p. 232 Abh. 1875 D. XI £.6 — pusillum 128 | 1846 | Mb. 1873 p. 232 Abh. 1875 T. IX f£. 5 — Scolopax 129 | 1855 | “Mb. 1555 p. 304 -- simbirscianum 130 | 1846 | Mb. 1873 p. 233 Abh. 1875 T. IX f. 2 — Sipho 131 | 1846 | Mb. 1873 p. 233 Abh. 1875 T. VILL £. ı — sphaerophilum 132 | 1846 | Mb. 1873 p. 233 Abh. 1875 T. VIILE£. ı _ stephanophorum 133 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 — stiligerum {Me.T. = NE Bas 134 | 1846 | Mb. 1373 p. 233 {Abh. 1875 T. IX £. 6) — Tubulus 135 | 1846 | Mb. 1373 p. 233 Abh. 1875 T. XI f. 14 — versipellis 136 | 1854 Me. T. XXI £. 23° — ? 1842 | Mb. 1544 p. 81 Mg. T. XXI £. 22 Flustrella bilobata = Rhopalocani Abh. 1875 T. XXIL £. 13} [lagenosum 18 137 | 1842 Mb. 1844 p. sı (Me. T. XXII £. 20 je concentrica 1844 | Mb. 1844 p. 81 Ms. IN, ROT LS or _ limbata= Perichlamydi 138 | 1847 Ab.1875 Kap. XVI _ MAacropora [lo 1844 | Mb. 1844 p. 81 Me. T. XXI £. 20 — praetesta-Perichlamydi 139 | 1842 | Mae. T. XIX £. 62 2 — spiralis [pr 140 | 1854 | Me. 1% 2OYDÄE 8 ht Hahcalyptra ? depressa = Haliom | Me. T.XXXVL£ın [erenatum 1 141 | 1846 | Mb. 1873 p. 234 {Abh. 1875 DIL £. 11) — imbriata 73 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Europa Amerika Formation Geol. | pugpspng 2 uawgogg 'n uofpog I pueppsmmoq-pion 3 YıBuL 12 - -aURT "Sanquapy9aN uopegq 'worwrg purjsug © HOTEL X uolfe] = 4 puejuoporg 2 ana eg ‚sopeqaug > ++ ++ + +++ ++++++ + +++ UALILIOFLIEN) "UODDIQ m m un V'N uapuıg- PUON = AR "N euaae pıs © \ eyLaWy-puS © NUBg-SBUpnoVy R = seg-eyueppes urig (en usydiday «2 eqnpapg "UOLBgODOIN "BAR a Bar etw) - ben HOStUerInA > au 'n 1BJaend) ABI.TOT, OpIauy + + ++ == +++ rt stttrtt tt tt Hr HH HH +++ eunp ZI Secundär (| | =) 10 Phys. Kl. 1875. 74 EHRENBERG: = = ®, Ort und Zeit = 5 S = der Abbildung Polyeystinen A > 3 Diagnose e= = = E=] Als [ergererergren rar ap m 146 1846 1875 1854 1544 1844 1846 1875 18346 1844 1838 1844 1844 1846 1846 1846 1846 1840 1838 1844 1842 1846 1554 1844 1846 1859 1844 1544 1846 1846 ı 1854 1846 Mb. 1873 p. 234 Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Nicobaren Mb. 1844 p. 83 Mb. 1844 p. 267 Mb. 1873 p. 234 °Ab.1s75 Barbados Mb. 1373 p. 234 °Mb. 1844 p. 64 Mb. Mb. Mb. Mb. Mb. Mb. 1844 p. 83 1844 p. 83 1844 p. 83 1873 p. 1873 p. 235 1873 p. 235 Mb. Mb. 1873 p. 1840 p. Mb. 1844 p. 83 Mb. 1844 p. 268° °Mb. 1842 p. 265 Mb. 1873 p. 235 °Me. 1854 p. 165 Mb. 1844 p. 83 Mb. 1373 p. 236 {Abb. 1839 p. 154\ {M». 1873 p- 236 ) Mb. 1844 p. 83 {Mb. 1873 p. 236) \Mb. 1844 p. 83 ) Mb. 1873 p. 236 Mb. 1873 p. 236 Mb. 1873 p. 237 Abh. 1875 T.1I £. 10 Abh. 1875 T. DI £. 12 Me. T. XVII £. 110 Me. T. XXI £. 35 Abh. 1875 T. XXVIL £.5 Abh. 1875 T. XXVI £.5 Abh. 1875 T. XXVIL £.5 Me. T. XXI £. 36 Me. T. XXI f£. 32 Me. T. XXL £. 31 Ach 1875 T. XXVIL f. 2 Abh. 1875 T. XXVI £. 4 Abh. 1875 T. XXVIL £. ı (Mg. T. XXXVI f. 27 \ \Abh. 1875 T. XXVIL £. 3) {Me. TR f. 33. 34 Ash. 1875 T. XXVI £. 6 Abh. 1875 T. XXVI £. 6 ) N J Abh. 1875 T. XX VII £. 2.3 {Abh. 1875 T. XXVIf. 7 (Me. T. XIX f. 48. 49 j Abh. 1875 T. XXIX £. ı Me. T. XIX £. 50 {Me. T. XIX £. 52 {Abh. 1875 T.XXVII£. ı) Abh. 1875 T. XXVII £f. 4 Abh. 1875 T. XXVI £. 4 Me. T. XVII f. 110 Abh. 1875 T. XXIV £. 3.4 Halicalyptra Galea — setos@ _ ? virginica gen 2 "Haliomma aequoreum — Amphisiphon = Omma\ [spyris Entomoco = apertum — ? Cenosphaera —_ contiguum re cornutum = Caryolithi [erenata 18: = erenatum _ didymum=Ommatospy: _ divyphos |Entomoco _ echinatum —_ Entactinia — Helianthus — Humboldtiw | — Lagena = Rhopalastrui [lagenosum 18: —_ Medusa — nobile _ oblongum — oculatum — ? ornatum x — ovatum _ perspicuum — radians = H. radiatum _ radıcatum = Ceratospy! [ra —_ Sol _ Triactis _ umbonatum = virginicum=Halcalypt Histiastrum quaternarium feü 75 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. puspjpuy ® + + uwowyog n uspog I puejgyospmaq-pioN 3 EISELL ıD -augg "Sanquajgyoa Europa uopeg 'urıeg © pueßug © yrayueıg © uoyer 7 i At A Mn: puejuaypanın S ir i ; + + + + 1 UALLLIOFIEN) "UOSAIOQ 2 "Y N UOIBEIS-pIoON m Amerika "YN UOWBIgG-png © +4 4 Terr + eyLauy-pug © i (erste 7 BEE, GR : ee r ee he Äeg-eyurpjeS "ueIg usjdiday | equpayaS A 0.00 dd Re: o er. 0 Oo, Lo de "UOIBGODIN "BARL ualsy 4 98amaq yosıueymA 5 nau n (Blend) > op p| FE De FererEe ( opIa.ıyı = : £ ae ; \ : TE : Geol. Formation Secundär | eine Fre ER amRals| 0 0 50. oe: een Ver (epnwmnagr soprqug >| + + 0 +++ a 10* 76 EHRENBERG: ED 5 ce Ort und Zeit = E der Abbildung Polyeystinen See © 2 Diagnose Eine le 169 | 1846 | Mb. 1873 p. 237 Abh. 1875 T. XXIV f. 2 Histiastrum ternarium (Me. T.XXXVI £.5ı \ 170 | 1846 | Mb..1873 p. 237 {Abh. 1875 T. XXX £.5) Hymenmiastrum Pythagorae 171 | 1846 | Mb. 1873 p. 237 Lithobotrys acuta | {Me. T.XXXVI£.5 } 172 | 1846 | Mh. 1573 p. 237 \Abh. 1875 T. IIE £. 15) — adspersa 173 | 1856 °Mb. 1856 p. 428 — biloba 174 | 1842 | Mb. 1873 p. 237 Abh. 1875 T. III £. 20 id erıbrosa 1844 | Mb. 1844 p. 83 Me. T. XXI f. 29 -— Galea = Lithocorythau 175 | 1846 | Mb. 1873 p. 238 Abh. 1875 T. III £. 19 — geminata |[Gal. 18: 176 | 1846 | Mb. 1873 p. 238 Abh. 1875 T. III £. 21 = nasuta 177 | 1846 | Mb. 1373 p. 238 Abh. 1875 T. III £. 16 | — Nucula 178 | 1846 | Mb. 1873 p. 238 Abh. 1875 T. III £. ıs — ornata 179 | 1844 | Mb. 1844 p. 84 _ quadriloba 180 | 1846 | Mb. 1873 p. 238 Albh. 1875 T. II £. 17 — stiligera 181 | 1844 | Mb. 1844 p. 84 Me. T. XXI £. 30 = triloba 182 | 1875 | Ab. 1875 Nicobaren — ® 1844 | Mb. 1844 p. 269 Lithocampe aculeata = Pterocamiu [acul. 18 1844 | Mb. 1844 p. 84 Me. T. XXIT £. 27 — acuminata = Bucyrtidiu 183 | 1846 | Mb. 1873 p. 238 Abh. 1875 T. IV £. 1 — 2? ampullacea [ac. 18 1844 | Mb. 1844 p. 204 — antarctica= Bucyrtid. a 1344 | Mb. 1844 p. 71 — Auricula=-Bueyrtid. Au 1844 | Mb. 1844 p. s4 Me. T. XXI £. 25 — aurita= Bucyrtid. aurit. 184 | 1846 | Mb. 1873 p. 238 Abh. 1875. BD. IV £. 2 — 2 Olava 1854 Mo. T. XIX f. 53 — _ Hirundo = Lithornithwun [Hir. 16 1838 | Abh. 1838 p. 130 Me. T. XXIII f. 26 — lineata = Bueyrtid. lin. 1844 | Mb. 1844 p. 44 Me. T. XXIL £. 24 — punctata=Bucyrtid. pun (Abh. 1838 p. 130) | {Abh. ıs5s T. IV £. ı1) 185 | 1838 | \Mb. 1844 p. 44 ) \Me. T.XXII £.23 ) — Radieula 1838 | Abh. 1333 p. 130 Me. T. XXI f. 28 — solitaria = Carpocaniun [soht. 18: 1845 | Mb. 1845 p. 78 — süligera = Bueyrtid. stil. 186 | 1875 | Ab. 1875 Kap. XIV | Abh. 1875 T. V £. 2 Lithochytris barbadensis 187 | 1846 | Mb. 1873 p. 239 Abh. 1875 T. V £. 3 — pileata 188 | 1846 | Mb. 1873 p. 239 Abh. 1875 T.V £. 1 = pyranudalis 189 | 1846 r Mb. 1873 p. 239 Abh. 1875 T. IV £. 11 _ tripodium 190 | 1846 | Mb. 1873 p. 239 | Abh. 1875 W. IV £. 10 | _ Vespertilio 77 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. pueisspny 2 uawog "u upfog I puejpsmaq-pion 3 Ye -JURCT "Dunquopppo m 15 er [2 2 5 uopeg "uIoeg & um! puepsug © n - HOJEROTLLERT uaıeı] I — puejuoyarıg © epnunog 'sopequeg & [ En USHO 2 PAS » >} gıv "NT USBBIS-pPIoN = 2 = =— « "Y 'N USWEIS-pnS «o en: m —— Fe 2 \ exLIaWy-pNS ı© 4 —— & yueg-seyquay en ne Dem = |Keg-eyurpjes ug : « usydiSay > "uU9IBqOaIN "BARL | equpayps a ualsy 4 un domaq yosımeyna na n ejıend) > ent], De ++ +++ 444 +4 ++ ++++ + + + | opt = Bene Geol. Formation Secundär demnıg 4 78 Laufende Zahl EHRENBERG: Jahr der Namengebung Ort und Zeit der Diagnose Abbildung Polyceystinen Hr [Ne Zlle} vw m 193 1846 1847 1846 1846 1846 1846 1846 1846 1846 1846 1846 1846 1875 1846 1875 1846 1846 1855 1846 1847 1846 1846 1846 1846 1846 1846 1846 1847 1846 1846 1846 1846 1846 1847 1846 . 1873 p. . 1847 p. „1873 p. . 1873 p. 240 . 1873 p. . 1873 p. . 1873 p. . 1873 p. . 1873 p. .1873 p. .1873 p. 241 Mb. 1873 p. 241 °Ab.1875 Nicobaren Mb. 1873 p. 241 °Ab.1s75 Nicobaren Mb. 1373 p. 241 Mb. 1873 p. 241 °Mb. 1555 p. 305 Mb. 1873 p. 242 Mb. 1847 p. 43 Mb. 1873 p. 242 Mb. 1873 p. 242 Mb. 1373 p. 242 Mb. 1873 p. 242 Mb. 1373 p. 243 Mb. 1873 p. 243 Mb. 1873 p. 243 Mb. 1847 p. 43 Mb. 1873 p. 243 Mb. 1873 p. 243 Mb. 1573 p. 243 Mb. 1373 p. 244 Mb. 1873 p. 244 240 240 240 240 241 241 Ab. 1375 Kap. XVI Mb. 1373 p. 244 Abh. 1875 T. IV £.6 Mg. T. XXI, f. 29 {Me. T. XXXVI£f4 (Abh. 1875 T. IV £. 3.4 {Me. T. XXXVI£.3 (Abh. 1375 T. IV £.5 (Me. T. XXXVI £. 30 lAbh. 1875 T. XXIX £.3 Abh. 1375 T. XXIX £. 2 Abh. 1875 T. III £. 14 Abh. 1875 T. III £. ı2 Abh. 1875 T. II £. s-10 Abh. 1875 T. DI £. ı3 Abh. 1875 T. IT £. ıı Abh. 1575 T. DI £. 5 ) ‘ j } ° ) Abh. 1875 T. III f. & Abh. Abh. II f.7 DI £. 6 1875 T. 1875 T. Abh. 1875 T. IV £. 7 Me. T. XIX £.53 Abh. 1875 T. IV £. Abh. 1875 T. IV £.9 Abh. 1375 T. VIIL £. ıı Abh. 1875 T. VIIL £. 6 Abh. 1575 T. VII £. 12 Abh. 13875 T. VIIL £. 10 Abh. 1875 T. VIII £. 13 Mg. T. XXL f. 40 Abh. 1875 T. VIII £. 7-9 Abh. 1375 T. VII £.5 Abb ers VIER 10 Abh. 1875 T. VIL f£. 7 Abh. 1875 T. VII £. 10 (Abh. 1875 T. VIIL f. 4\ (Mg. T.XXXVIf.7 ) Abh. 1375 T. VII £. 9 } j Lithocorythium cephalodes Galea oxylophos platylophos Lithocyclia Ocellus ‚Stella Lithomelissa Capito Corythium MACTOPIera, mieroptera ventricosa Lithopera amblyostawros biaurita Lagena nieobarica Nidus pendulus owystauros TOSSICa Lithornithium foveolatum Hirundo Lozia Luscinia Lophophaena apieulata Capito 2? galeata larvata Lima obtusa= Dietyoceph radians [obt.1 Lychnocanium carinatum continuum crassipes Öypselus Jaleiferum hamosum 1 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. _ purispny % + wouyog 'n wog I puegosynaq-pion S you R E -aueg] "Sınquajqoapy uopeg 'umeg * Europa puejsug © ypraıyueıy © oe] 7 Ir : RUE S + epnmag sopewa| + + + +44+++4+4++ + 4 +4 HHtHtHHH 44444 +4 UALMIOFTE) "UOFIQ Amerika "N USJBBIS-pnS «o | "N ERPISTED PIoN Im eyLlawy-pnS © yueg-seymay keg-eyurpjeS "ueIO = uaydAdavy eanpayaS a A FE Mater | “uaIBgooın "BARp Ar + ualsy 33amaq yostmexnA "nau 'n aej.ıend) AEDIOT, ++ + 4 HH tt HH Hr HH Hr HH HH HtHtH+H+ ++ . Formation aptaıy I | III | IV| V |VI Buınp Geol Secundär F—— ewig 4 EHRENBERG: Laufende Zahl 1 ww or Hr oO 0% SQ ana a >} ERRKREODSDOSSDIODD D DO D DVD DD DD DD WI WU MD oa wm > m 8 Bee © FS Sa = a oo a oa or nn Dr ot oo van m,oO DD NDNDyNDDND DU DDKWD a Oo (>) 6 | 1846 EB ®, Ort und Zeit E der ZA 3 Diagnose ler} 1847 | Ab. 1875 Barbados 1846 | Mb. 1873 p. 244 1855 | "Mb. 1855 p. 305 1846 | Mb. 1873 p. 244 1846 | Mb. 1573 p. 245 1846 | Mb. 1873 p. 244 1846 | Mb. 1873 p. 244 1346 | Mb. 1873 p. 245 | ıs46 | Mb. 1873 p. 245 1846 | Mb. 1573 p. 245 1858 | Mb. 1858 p. 428 1846 | Mb. 1873 p. 245 | 1847 | Mb. 1847 p. 43 1847 | Mb. 1847 p. 43 1846 , Mb. 1873 p. 245 1846 | Mb. 1873 p. 246 1846 | Mb. 1873 p. 246 1546 | Mb. 1873 p. 246 1546 | Mb. 1873 p. 246 1346 | Mb. 1873 p. 246 1846 | Mb. 1373 p. 247 | Mb. 1873 p. 247 1846 | Mb. 1873 p. 247 1846 | Mb. 1873 p. 247 1846 | Mb. 1873 p. 247 1846. | Mb. 1873 p. 247 1846 , Mb. 1373 p. 248 1846 | Mb. 1873 p. 248 1846 | Mb. 1873 p. 248 1346 | Mb. 1373 p. 248 1846 | Mb. 1873 p. 248 1846 | Mb. 1873 p. 248 1846 | Mb. 1873 p. 249 1846 | Mb. 1873 p. 249 1846 | Mb. 1873 p. 249 1846 | Mb. 1873 p. 249 Abbildung Abh. 1875 T. VIL£. s | Me. T. XXXVI £.6 \Abh. 1375 T. VII £. ı) Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. 1875 D. VL £. 3 1875. T. VIE ı 1875 T.VIL£.5 1875 T. VO £f.4 1575 T. VI £. 2 1875. T. VIL £. 6 1875 T. VII £: 12 Me.T. fr Me.T. XXIII £. Me. T. XXI £. Abh. Abh. Abh. 1875 T. XXI f. 12 1875 DT. XXVIH £. 6 ra 1% ORTES 12 Abh. 1875 T. XXL £. 6 Abh. 1875 T. XXI £. 5 ni ROORSMIL 12 Abh. 1875 T. XXILE£ a INHhS TERRA Abh. 1875: T. XXI f£. 7 nn T. XXXVL£. 14 \ Abh. 1875 T. XXI £. 10 Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. 1575 T. XXI £.9 1 AERO TE al 1875 DT. XXI f. 8 1575 DT. XIH £. 3 1875 D. XVI f. 4 1875 T. XVII £. 3 1875 I. XVIr. 1875 DT. XVL £. 1875 T. XVI £. $ 1875 T. XVTL £. 1875 T. XVI £. 1875: D. XVL £. 1875 DT. XIV £. een Polyeystinen Lychnocanium Hirundo ;. _ Lucerna — rOSSIcum _ Tetrapodium — Tribulus — Triehopus — tridentatum — Tripodium — turgidum E- wentricosum — 2 Ommatospyris Entomocora = en ichlamydium limbatum —_ praetextum — ? spirale Periphaena decora Petalospyris Argiscus — carıinata —_ confluens — Diaboliscus _ eupetala — Flabellum _ Joveolata _ ocellata — Pentas — platyacantha Podocyrtis aculeata _ aörostatica _ amphiacantha _ ? ampla _ Argulus _ Argus — attenuata _ bicornis = brevipes —_ Centriscus PUBISInY uawmyggg 'n uefoT purjyosmogq-p-IoN 16,17 |18 f NaBUL er e, -augg] "Sanquapppan " - ' uopeg wowg & - puejsug © Ö yorayueıy I . | wre I ; +++ et = puejuoypaug) S o 0.000 i $ & pernung orange) + + t44tt4t++ +0 044444 +44 +HHttHrtHttHtH Is wonopeg “uogoıg MRSLE N eo one N ea ri: ve Wen DR = | ER EV N USEBIS-PION 1 6 RE Ne re Re uno sn non | ) ERTENTE Sg aserrn arn e EeL: ByLOWy-pug 10 . 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XXXVI £ 20 {Abh. 1875 DT. XV f. 4 Abh. 1875 T. XV £. 3 Abh. 1875 T. XVII £. 2 {Me. TE REXKOXIVIE E23 \Abh. 1875 D. XV £6 Abh. 1875 T. XIV £5 Zr 1s5 XV £o (Me. T.XXXVI£22 . 1875 D. XVII f. ı \ {Abh. 1875 D. XIV. £. 7) | Abh. 1875 DT. XV £.5 ir A ZONE 2 az I, OHNE 1 A Son ROVEEL 5 :XVL £. 6 Abh. 1875 T. XVII £. 4 Abh. 1875 T. XVII £. 7 Abh. 1875 T. XVIL £.5 Abh. 1875 T. XIX £.3 {Me.T. XRXRXVL £. 10 {Abh. 1875 DT. XIX EL 1 Abh. 1875 T. XIX f: 2 {Abh. 1875 T.XVIT £. 8 Abh. 1875 DT. XXVI £. 3 1 Abh. 1875 DERSOYT £. \ J \ ? J D Pterocodon Apis Podoeyrtis collaris cothurnata - Dipuss Domina sinensis Euceros ar Eulophos Mitra Mitrella nana papalis De parvipes Pentacantha "Princeps Puella sinensis radıcata Rhizodon aan gkii sinusa Tetracantha Triacantha RS ventricos@ a ‚Pterocanium aculeatum barbadene Bombus nen contiguum ? Sphin« naae h Campanella "Rhopalastrum “u Rhopalocanium ornatum - € | SPaRgOspRa nz pachystyla rhabdostyla E _ Puppyospnace-P: ION. = Yu = ö : 3 - } E -augq "Sınquapypan — : : 11 ö puzjsjny & . : YA a reunog n uojod S ! ; ; ? yoroayueıy © uareı] wopeg 'worg puejsug = Al pusuayoarıy S gepwog sorge) t+++++ +++ 444444 +rtttttHtttH HH Hat Ä | re Na orIoFIeQ "U0Fa10 RE NEE ER Spk Yon usgegig-poN m | 0. a 056 Se a oa e ö an ob 0 3 "Y N USJeBIS-png er oe ee) A RE ee RR NONE KOT ET N er O0, 0 ei an ne ya a a = SpIeIy . Een = x 5 B © . ER = =$7 . .. ® 2 & Ort und Zeit. 5 ne au 0: der Abbildung S z ; - = 3 Diagnose Se 3| #8 . | Me: T. XXXVI f£.33 \ S 294 | 1846 Mb. 1873 p. 256 lAbh. 1875 D.XXV £ 1) Stephanastrum Rhombus 295 | 1846 | Mb. 1873 p. 257 Abh. 1875 T. XXIX £. 4 Stylocycha dimidiate 296 | 1846 Mb. 1873 p. 257 Abh. 1875 T. XXI f. 2 ya clavata 297 | ıs75 | Ab. 1875 Kap. XVI | Abh. 1875 T. XXIV £.1 — bispiralis 298 | 1846 | Mb. 1873 p. 257 Abh. 1875 T. XXI f. ı _ Echinastrum 299 | 1875 | Ab. 1875 Kap. XVI | Abh. 1875 T. XXIII £. 6 _ Forbesi 300 | 1846 | Mb. 1873 p. 257 Abh. 1875 T. XXI £.3 En gracilis 301 | 1846 | Mb. 1873 p. 257 Abh. 1575 T. XXIII £. 5 _ hastata 302 | 1846 | Mb. 1873 p. 258 Abh. 1875 T. XXIII £. 7 _ ocellata 303 | 1846 | Mb. 1873 p. 258 Abh. 1875 T. XXUI £. 8 — Perichlamydium 304| 1846 | Mb. 1873 p.258 . | Abh. 1875 T. XXTII f. 4 _ setigera 305 | 1846 | Mb. 1873 p. 258 ZNlolng Ela) AL SOSSBNE RE, _ splendens 306 | 1875 , Ab. 1875 Nicobaren _ ? 307 | 1846 , Mb. 1373 p. 258 Abh. 1875 T. XXV £. 7 alsaphaenz Carduus 308 | 1846 Mb. 1873 p. 258 Abh. 1875 T. XXV £. 4 coronata 309 | 1846 | Mb. 1873 p. 258 Abh. 1875 T.XXV £. 5 — Nexuosa 310 | 1846 | Mb. 1873 p. 259 Abh. 1875 T. XXV f£. 6 _ laevis {Mb. 1873 p. 259) : 311 | 1854 | (Mb. 1854 p. 2465) | Me. T. XXXVI £. 26 _ hispida 312 | 1846 | Mb. 1873 p. 259 Abh. 1875 T. XXV £ 2.3 _ Liostylus 313 | 1846 , Mb. 1854 p. 246 Abh. 1875 T. XRXIV £5 — radiosa $ 314 | 1846 , Mb. 1873 p. 259 Abh. 1875 T. XXV £. 8 = spinulsa 315 | 1846 | Mb. 1573 p. 259 Abh. 1875 T. XXIV £. 6 —_ sulcate 316 | 1875 , Ab. 1575 Nicobaren 42 317 | 1846 | Mb. 1873 p. 260 Abh. 1875 T. XII £. 9 Arymeotyns anthophora 318 | 1846 | Mb. 1873 p. 260 Abh. 1875 T. XII £. 4 Bacchabund. 319 | 1846 | Mb. 1873 p. 260 Abh. 13575 T. XII £. 2 —_ Bromia 320 , 1846 | Mb. 1873 p. 260 Abh. 1875 T. XII £. 5 _ Dionysia 321 | 1846 | Mb. 1873 p. 261 Abh. 1875 T. XII £. 7 — Jacchia 322 | 1846 | Mb. 1873 p. 261 Abh. 1875 T. X £. 3 _ Lyaea 323 | 1846 | Mb. 1373 p. 261 Abh. 1875 T. XII £. s _ oenophila 324.) 1846 | Mb. 1873 p. 261 Abh. 1875 T. XII £. 6 _ ? Pristis 325 | 1846 | Mb. 1873 p. 262 Abh. 1875 T. XII £f. 10 > retieulata 326 | 1846 | Mb. 1873 p. 262 Abh. 1875 T.XII £. 1° _ Rhizodon puejsiny uorıyog] 'n uafog 16 | 17 | 18 PUue]y9SINICT-PION Jızın -aueq] "Sanquajfoa N 15 uapegg "wIorzg puejsum YOTOANURIT up] ||; L 10 | 11/1213 | 14 PurjuogaaLLN) ferne somame| ++ +++ tttttrtH+ +rtt ArHHtH FH Hr HH tr HH Bextrogmen) -UOFAIO co a Re U N een "Y N UBRIS-PION ı- Ey "N UomwmIS-pug JENS L, > Um! 2 opray & 5 are 0 — Um | zz | Laufende Zahl Le} onuoaPovu MH Jahr der Namengebung Ort und Zeit der Diagnose °Mb. 1847 p. 481 °Abh. 1841 p. 392 °Abh. 1841 p. 392 °Abh. 1841 p. 392 °Abh. 1541 p. 392 °Mb. 1846 p. 200 Mb. 1853 p. 269 Mb. 1344 p. 89 °Abh. 1347 p. 448 °Abh. 1841 p. 393; °Abh. 1841 p. 393 Mb. 1844 p. 89 °Abh. 1847 p. 460 T. Mb. 1844 p. 89 °Abh. 1841 p. 393 Mb. 1842 p. 339 °Abh. 1875 Lublın °Abh. 1847 p. 446 °Abh. 1847 p. 451 °Abh. 1841 p. 393 °Abh. 1841 p. 393 Mb. 1845 p. 156 Mb. 1844 p. 90 °Abh. 1841 p. 394 °Mb. 1845 p. 86 °Abh. 1841 p. 394 Mb. 1844 p. 90 Mb. 1845 p. 157 °Abh. 1847 p. 442 °Mg. 1854 p. 174 Mb. 1845 p- 366 Abbildung Ms. T. XXXV A. ıx f. 12 Me. T. XXXIV vrf.3 Ms. T. XXXIX LT £. 67 Me. T. XXXIV vf. 14 Me. IE ROOT A, samik © Me. T-XXXIX u f. 129 Ms. T. XRRXIV y E12 Me. T. XXXIV nr f.4 Me. T.XXXVII A. vıumf. 13 Mg.T. XV A £. 108 Abh. 1841 T. DIN r f. 55 Me. T. XXXIV: vun f. 21 Me. T. XXXVIIN A.xv£.1s e. T. XXXIV ı f.4 Ziel MERSVERSE UA: Me, a TE On Er Me. T. II ıv £. 43 Bas lnnaın 2 TEEN ERST . T.XXXIV vrf.6 1, ROOT IT San 15 27 IEORORERU Ve 8. T. XXXIX 1 f. 76 Me. T. XXXIV vıf.s Me.T. IV r £. 39 Me. T.XXVIL £. 66 *Lithochaeta appendieulata Tito viva Bursa — curvatum 2 Jurcatum = ‚nasutum *Lithomesites ornatus = Lithosen REN a ünregula x angulatum articeulatum puejsiny & uewmog 'n u9]0I S puejyosmaq-pron 3 TE ur "Sanquopyoam — uopeg 'umreg © paejsug © yorayurıy A uorpeı] I Purpustparın) S KEDILULZGER "Ssopeqteg a UOLLIOFTEN "UOB2IQ © "V N USJBRIS-paon = Amerika "V "N USYBRBIS-pnS eanpps "UOIBgODIN "BARL ualsy 4 73aMaq yosınexmA 5 nu nm arjıend) > Amon. & Bere ea: apraıy 5 . Kr BR , ; Sue ed 5 1on Format är Bınp Geol. Secund Laufende Zahl Jahr der Namengebung Ort und Zeit der Diagnose °Ab.1875 Nicobaren °Mb. 1845 p. 143 {Mb. 1345 p. 366 \ {vgl.Mb.1867 p.856) Mb. 1844 p- 86. 206 °Mb. 1861 p. 452 °Mb. 1847 p. 50 °Mb. 1854 p. 279 °Mb. 1854 p. 173 Mb. 1844 p. 206 Mb. 1544 p. 89 °Mb. 1855 p. 303 Mb. 1844 p. 205 Mb. 1344 p. 88 Mb. 1844 p. 205 . 1856 p. . 1861 p. . 1848 p. . 1844 p. . 1855 p. . 1855 p. 303 “Ab. 1875 Barbados Mb. 1544 p. 89 °Mb. 1842 p. 266 °Mb. ı1s61 p. 452 {Mb. 1844 p. 89 (Mb. 1846 p. 100) Mb. 1844 p. 59 Mb. 1844 p. 89 °Mb. 1342 p. 266 Mb. 1344 p. 89 Mb. 1344 p. 89 °Mb. 1861 p. 1102 °Ab.ı875 Nicobaren "°Ab.ıs75 Barbados °Mg. 1854 p. 165 Rp an Me. T.I um f. 36 Abh. 1869 T.I g £. 13 Me. T. XXXVI f. 46 vergl. Mb. 1861 p. 452 Tab. Me. T. XXXVI f. 44 Me. T. IH ıv £. 39 vergl. Mb. 1861 p. 452 Tab. Me. T. XXI f. 73 vergl. Mb. 1861 p. 452 Tab. Me. T.XXXVI £.# “Me. T. XVII £. 113 Abh. 1841 T. IT vı £. 35 Me. T. XIX f. so Me. T. XIX f. 78 Me. T. XIX f£. 77 Mg. T. XXXIX 1 f. 139 Lithostylidium verticillatum Thylacium hirtum B. Sp on golithe an anceps Ancora Ancorella annulatus anthocephala asper brachiatus = Spong clavatus - [b Disphaera Helvella Nauerates Polydıseus sphaerophorus Triancora vertieillatus Lithasteriscus Amphiodon — Jascieulatus ‚Fistulosus Furcatus Globulus Hysiriv = Ac nodulosus [Hy: * urdhertirs reniformis Staurastrum Stella=Actiniscus'S Tribulus tuberculatus Lithosema comtum = Lithosty Lithosphaera apicata = aspera - — ? didyma puersug | uomyog 'n wopog Ö purgosmact-proN 3 12 | len 2; EN -auRdl -Sınquappap — * uopeg 'umreg © . - . en Bei puepug © . . - oo e R yorayuzıg uoıpegT = . . a Ele ES: | + er puejuaparıg 3 D . . ao won L + AL + + Bpnunagg "sopeqieg & AL “ aD nr a ö ar we E uerLIoFLeN) "UOSa2Ig Sy N UoeeIg-pIoN t- . Jh "N UEJeBIS-png «© e dd en 8 © ee 5 ALL a 0 R e BO y-pug he) Ar 5 AL 9.0, 0.70 no oo ao 5 end f yueg-seyimsy : : ge ae RR, REM e = |Keg-eyuepjes ueıg =: “ ar = ; uaydAdavy © . . 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XX £. 15 Me. T. XXXTV vır £. 22 Me. T. XIX £. 71 Me. T. XIX £. 69 vgl. Mb. 1861 p. 452 Tabelle Ms. T. XXXV A. vr f. 27 Ms. T. XXXVII xxr f. 6 Me. T. XVIH f£. 121 . Me. T.XVL ır £. 50 Ms. T.XX £. 14 Meg. T. XIX f£. 67 Me. T. XX £. 3 Abb. 1870 T. III ı £. 32 STERNE XVIH £. 118 RR XVII £. 115 XVII £. 117 XIX f. 74 celR. al a: BG Sal. Mg. T. XX f. 12 Ms. T. XX f. 16 Ms. T. XXXWVIL f£. 51 SERARNCNNZERE 2 . ee . Phytolitharien Lithosphaera grammostoma. : Thuspida osculata reniformis stellata = L. stel : "Spongolithis acieularis. & aculeata Aus ‚amblyogongyla amblyotrachea amphioays Ancora St. Andreae annulata Ansa anthocephala apiculate Aratrum aspera bialata binodis canaliculami. cancellata Cornu Cervi crassiceps erassa Cribrum Cruz dentata dichotoma peesuya| + ++ uounog 'n uafod I puejyosmaq-pioN = ag = --auea 'Sunquopyaa uopeg "ureg N puepsug ce ypreayueıy © wargej] 7 rn Et ve Due aNEH= ee ee Be ee m — ——— Bpnmaogt EIQgEl LIKE (er) . + + us + . + 0 50 + ( ; |esıno -U0821Q & | -y x uoemg-png © & r "N UOBRIS-PION ı- eyuauy-puS © gurg-seumöy seg-wyuepjes "wIO . ue1dAdavy > eqnpaypg " morgooın BAR wosy E HH \ BG onen Br BI ET ERDE ER a I Eee JB ge a al Aa ar ap ap at gr Suse ar DE ee ed a ee ar te ae ee Rue nF endige, RE TE OL I REN Jahr der Namengebung Ort und Zeit Abbildung z der N e Diagnose 103 | 1847 | Mb. 1847 p. 485 Ms. T. XXXIV vır £. 21 "Spongolithis Eruca 104 | 1856 | °Mb. 1856 p. 428 { — USE 105 | 1841 | Mb. 1844 p. 91 Ms. T. XXXIV vf.15 5 _ Jistulosa 106 | 1846 , Abh. 1870 p. 60 Ms. T.XXXV aA.vıf.2s |* _ lexuosa 107 | 1854 Me IE ROK _ JFoliolosa 108 | 1844 | Mb. 1844 p. 91 Ms. T. XVII £. 116 ; _ Foraminosa 109 | 1854 | Abh. 1870 p. 60 Me. T. XIV £. 105-107 — Korfex 110 | 1841 | Mb. 1844 p. 91 Mg. T. XVII £. 120 5 _ Fustis x 111 | 1855 | °Mb. 1855 p. 304 5 — — PB üinflesa 112 |, 1854 , °Mb. 1354 p. 406 Me. T. XIX £. 65 < _ Grgas a 113 | 1846 | Ab. 1370 p. 61 Abh. 1870 T. II ıv f. 4 #1 2 Hamas 114 | 1861 | Mb. 1861 p. 314 vgl. Mb. 1861 p. 452 _ Heteractis B 115 | 1875 | °Ab.1375 Nicobaren _ Hexactis 116 | 1875 | °Ab.ı875 Nicobaren _ Hyalonematis 117 | 1855 | °Mb. 1855 p. 304 — Iaculum Ab. 1870 p. 61 118 | 1841 Im. 1844 p. a Me. T. XXXV a.vıf.sı |* — injlexa 119 | 1844 | Mb. 1844 p. 206 = = ingens 120 | 1854 | °Mo. 1854 p. 167 _ macrocephala 121 | 1855 | °Mb. 1855 p. 304 — Malleus 3 122 | 1870 | Abh. 1870 p. 61 Ahh. 1870 T. MH ır f. 22 —_ Maniaia 3 123 | 1841 | Mb. 1844 p. 91 Meg. T. XXT £. 70 = _ mesogongyla 124 | 1845 | Mb. 1845 p. 367 Me. T. XXXVI £. 50 * _ Nais a 125 | 1861 | Mb. 1861 p. 314 * — nodosa = Sp. nodat 126 , 1841 | Mb. 1844 p. 91 Me. T. XXI £. 69 3 —_ neptuma 127 | 1841 | °Abh. 1841 p. 396 { Me. T. II rf.9 = — obtua 2 ı28 | 1870 | Abh. 1870 p. 61 Abh. 1870 T. II ır £. 27 = ophidotrachea 129 1854 | °Mb. 1855 p. 304 Mor — Polyactis 130 | 1845 | Mb. 1845 p. 157 _ ‚porosa =. 131 1845 | Mb. 1545 p. 82 Me. T. XXXIII xvuf.20 | * = Pulsabulum | 132 | 1844 | Mb. 1844 p. 342 Ms. T. XXXVILH af. 6 _ quadricuspidata 133 | 1841 | °Abh. 1841 p. 357 Me. T. XXf. 13 — Ramosu 134 | 1847 | °Abh. 1847 p. 448 Me. T. XXXVII a. x f.3 = robüsta u 135 | 1843 | °Mb. 1843 p. 108 _ rudis >* 136 | 1870 | Abh. 1870 p. 61 Abh. 1870 T. III ı £. 33 _ Sceptrum ie 137 1861 | °Mb. 1861 p. 452 — semueircularis 138 | 1844 | Mb. 1844 p. 91 Me. T. XXI f£. 71 z _ septata : 139 | 1841 | Abh. 1870 p. 61 Ms. T. I nr £. 36 ö — setosa : 140 | 1844 | Mb. 1844 p. 91 Mg. T. XXI £. 78 \ stella: ta + ++ + +44+ . . . . Es . . + . . . . . . . . . . . PuEISInY uowuyog 'n uofog 16|17 |18 _ Purjgasina A-PION Aızın f 1 3 |-ugq "Sunquoppoom " z ni q ne: - a 0 ö © ö B B | er ee E uopeg 'womwg X . b . lo 0 2 oe ö a . puejsug © . oo. . Dan o Euer ar os ö 12 YOTOAyURIAd uareı] 7 2 ne : + ++ 4 — puejuoypauıg 9 . ++ ; juoruaogey "uosaıg © : eo epnuntag 'sopeqieg > & ae 3 Sy °N UOJeBIS-PION I . ee, - 2 "Y "N u9I82BIS-pnS “Do . uk ei ie. + +++ ++ eyjowy-png 1» yueg-seypudy |feg-eyuepjeS UBIOQ = 4 —+ + — —+ —+ — udidoy «© Da ey a ra A RE ED ORT I OST OR et Dr iQ ar mar DE En al EL Ks Ren | Be ualsy 1Fomaq yosturyiuA > nou en apaend) > . . nr ir) 0°. . + . . . . ers) mr en . . . . . . . . . ae . . . . x : . ee, . r Re Ran & IE an an Ar Ar Arge Area a AR ee NR ua A aa aproayy = BE TER TEN ET ee RI ET 7 Ort und Zeit der Diagnose Laufende Zahl Jahr der Namengebung °Me. 1854 p. 165 | IE Spongolihis Merkaeios °Ab.1375 Nicobaren £ thyrsigera °Ab. 1841 p.355 | Mg. T. XIV £. 122 3 Mb. 1844 p. 206 R °Mh. 1861 p. 286 Triaetis Mb. 1844 p. 206 RE Triancora Mb. 13844 p. 91 Max IX Co Triceros °Me. 1854 p. 165 0... 2 Prieuspis Mb. 1544 p. 92 Me. T. XIX f£. 68 = 0 — uncinata °Mb. 1355 p. 304 . = Uneus EM "Mb. 1844 p. 92 Me. T. XVII f. 122 unguieulata Mb. 1844 p. 206 Me. T. XIV f. ur. vaginata Abh. 1370 p. 62 ANoIn, NERO ML AUE or an | vwenosa Mb. 1844 p. 91 Me. T. XXI f£. 72 \ © verticillata Mb. 1844 p. 92 | IR ER Spenge Cribrum ® Mg. T.XX £. 18 °Ab. 1875 Barbados Aetinodietyum spinulosum Ab. 1875 Kap. XVI Abh. 1875 T.I f. 20 Au, apieulata Ab. 1375 Kap. XVI i Ab. 1875 Kap. XVI | Abh. 1875 T.I£. ı7 Ab. 1875 Kap. XVI | Abh. 1875 T.I £. 21 Ab. 1875 Kap. XVI pi Ab.ıs75 Kap. XVI | Fa spinosa A Ab. 1875 Kap. XVI | Abh. 1875 T.I f, 18 0 tornata Ab. 1875 Kap. XVI | Abh. 1875 T.I f. 19 _ wide °Mb. 1855 p. 305 | Arthrolithis constrieta °Mb. 1847 p. 51 | Oampohtins 22 Mb. ıs47 p.51 ° | Mg. T.XXXVIfe . Omen motacilline, Mb. 1547 p. 51 Ms. T. XXXVILf.6 - — pieina Mb. 1847 p. 51 Me. T. XXXWVI £. 63 _- en °Mg. 1854 p.165 ° | _ °Mb. 1855 p. 305 AR Colpolihi ae (Bpnuuog sopeganet = Faser i pueisjuy zn a aa Sr = + + = womgogr m wapoq 5 TER, Ei : ; Pae[yosynact-pioN 2 : DER: Far 0 TER 5 AlBUL = 2 3 3 3 ER Fr LE ; : -augal Are m ; 5 pugıdug = : - Brr 0 Mproastungf a 5 . 9 : . uareyf I re ar ++ R PuepuoyoaLıg) = . rn 6 od de ++ +Ht++++ ++ yurg-seypnsvy = )keg-eyuepjes urıg = usydAsayı 2) Ps WERL BHNE "BARL a uarsy rı 5 |mowsosur) wog ol ee ee : REN ee RE BA "N USBIS-PION ı- ; use © RES Sep R ch An S "Y N WRmIg-pig a +|).|+ le aemay, & 5 OpIaıy = BEE ee ee ee or | 20 [as|3#2] 3 |21|37|30| 9 | s| ı | ı 155 | 1155| 7 |ıe || 3 Laufende Zahl Jahr der Namengebung . ; Ort und Zeit der Diagnose Abh. 1870 p. 62 Abh. 1870 p. 62 Abh. 1870 p. 62 Mb. 1361 p. 452 °Me. 1854 p. 167 °Mg. 1854 p. 175 °Me. 1854 p. 175 °Ab.ıs75 Nicobaren Abh. 1872 p. 371 Abh. 1855 p. 174 °Abh. 1855 p. 112 Abh. 1855 p. 174 “Mg. 1854 p. 141 Mb. 1854 p. 316 Ab. 1875 Kap. XVI °Ab.1375 Nicobaren °Ab.1375 Nicobaren Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Rap. XVI °Mb. 1855 p. 305 °Mg. 1554 p. 175 Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Kap. XVI | Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Kap. XVI Ab. 1875 Barbados Abh. 1855 p. 112 Abh. 1855 p. 174 °Ab.ıs75 Nicobaren Abbildung Abh. 1870 T. IL 1 £. 73 Abh. ıs70 T.II z £. 77 Abh. 1870 T. I 1 £. 79 Abh. 1855 T. VI £. 21 Abh. 1855 T. VI f. 20 Me. T. XXXVI £. 65 Mg. T. XX f. 30 - Me. T. XXXVL £. 66 Ms. T. XX £. 50 Abh. 1875 T.T £. 33 Abh. 1375 IeRaosyn Abh. 1875 T.T £. 26 (Me. T. XXXVIE 53 ah Nez 5 IE a9) {Me. T. XXXVL ff. 60) {Abh. 1375 T. 1 f£. 25 j Abh. 1375 T.I £. 23 Abh. 1875 T.T £. 24 Abh. 1875 T. If. 22 Ms. T. XXXVI £. 61 Abh. 1875 T. VL £. 19 Cosmiolithis Diseus _ Hemidiscus en Henryi Dendrolithis bifurcata — dichotoma = Spong — ‚squarrosa — VErTUCosa H 2 Dermatholithis ee — Ppunctulata — subtihs | Dietyolithis macropora - megapora _ mieropora _ pyramidalıs. | Placolithis ocellata ;) — radıosa Fr ? Re Rhabdolithis cellulosa —_ Fala _ flezusa — Fungillus (- Amp _ ingens 5 — intexta : _ leucophaea DAN * * — Pipa ee: — Sceptrum _ ‚Serra ne — tortuosa _ tristoma. I: _ Umbraculum le : Rdn Ralethes 3 Solenolithis antiqua _ simples er Stephanolithis aculeata En Bi Ke: puejspuy = uomyog 'n uojfod I 0 og 0.4 AL = purpposmac-pioN ae: ausw o EN : Se -gugq] 'Smquappoan —* Per uopegg "utogr & : u: : 5 ; ar puepsug 0.0 ne 3 5 { Fr yoraayueıy © 3 Son 2-0 n 5 Ir uoreı] I 6, 00.0 oo = em | _ Puejuoyoarıg) S Bo ud : _ fepuuntogg 'sopequegt ak: AL di DEE EEE = Era BEIGE TBeNTE Kar I SC % = UONLIOFLLQ Lo) © At AL AL ee I: GE RE . HERD 0080 NER 7e VON ommgBIoN | aa NR BEER Be Eee ge ir “| yon wmas-pıs © Er eo Be : er eymamy-png al "©" g y Nueg-segndy Be: 6 . . Jdeg-eyueppes "urıo : uoyd4dey © eaqnpayoS a _ uoaBgooın "BARL uasy 1Bomag ypswueyna 5 sl; er ZeS mau m men) > nor £ HAt+ +44 Soc a4HrHtrHrHhtHHtH Ho +HHtHt HH & aprıy 5 98 EHRENBERG: 2, Ort und Zeit = E der Abbildung Geolithien Sl 3 & Diagnose 52 | 1854 | Ab. 1875 Kap. XVI | Abh. 1375 T.T £. 30. 31 "Stephanolithis annularis 53 | 1847 | Ab. 1875 Kap. XVI _ hexactis 54 | 1870 , Abh. 1870 p. 63 Abh. 1870 T. I ı £. so — hispida 55 | 1847 | Ab. 1875 Kap. XVI — loxia I 1875110832 56 | 1854 | Ab. 1875 Kap. XVI | \Mge. T. XXXVI £ sa _ nodosa Abh. 1875 T.I f. 29 57 | 1854 | Ab. 1875 Kap. XVI hie. T. XXXVI £. u) * _ spinescens 58 | 1847 | Ab. 1875 Kap. XVI _ spinulosa 59 | 1856 | “Mb. 1856 p. 428 — 2 Gesammtsumme LA vergl. 1 | 1854 Me. T. XX VII £. 65 Coniodictyum amplum 2| 1854 Me. T. XXXIV x f.9 F — mieroporum 3.| 1854 Me. T. XXVIH e. Coniorrhaphis fusiformis 4 | 1354 Me. T. XXX f. 39 Coniostylis prismatica 5 | 1855 , Abh. 1855 p. 108 — reticulata 6 | 1854 | Me. T. XXVIH 2. = rudis Gesammtsumm VI. M a. Gasteropoden. 1| 1854 Me. T.XXXVIIx.Bf.2 | Euomphalus ? inversus 2 | 1854 Ms. T.XXXVIx.Bf. ı — 2? nanus 3.) 1854 Me. T.XXXVUIm.cf£f.ı | Trochus ? pueispuy % IE uowyog 'n uajpog I paejyospmact-pxo INES h j AIeuL a = |-surgq ‘Sınquapyoan [29 io} _ uopegg "wieregr puejsum yaraıyUrıy uarpelT 10|11/12|13|14 PuejuoypaLı) usruIoFlIe) "UORSIQ wo ea ‚sopegqizgt & "Y 'N USBRIS-PIoN t- SVEN URS-Pug © U eyouny-pug as yueg-seynay = seg-eyuepjes ug usdigoy © egnpayps a UAIBGODIN "BARL ualsy 4 -nau °n eJıend — Ai ge St | Be | | | | | u ii | en 408. ndl. p. + SF + + + | lithari _ Abha Laufende Zahl Jahr der Namenpebung | or und Zeit der Diagnose °Mb. 1855 p. 305 Mb. 1862 p. 601 Mb. 1861 p. 446 . 1861 p. 446 . 1862 p. 600 . 1862 p. 601 . 1861 p. 445 . 1861 p. 445 . 1861 p. 445 Mb. 1862 p. 600 Mb. 1861 p. 444 Mb. 1861 p. 444 Mb. 1861 p. 445 Mb. 1861 p. 445 Mb. 1861 p. 446 °Mb. 1863 p. 387 Abbildung . 1862 f. 5-6 1861 f. 19-20 . 1861 f. 21 .1862 f. 2-3 1862 f. 4 . 1861 f. 10-11 . 1861 f. 8-9- . 1861 f. 4-5 . 1862 f. 1 1861 f. 6-7 1861 f. 1-3 . 1861 f. 12-14 'b. 1861 f. 17-18 . 1861 f. 15-16 b. Acephale Conchifera marina c. Pteropod Creseis 2 Digitus — 2 Falx — 2 Hemicyclus Cymbulia (Brachyspira) eyeloy Panderella Crepusculum — depressa. $ _ involuta lobata silurica ? Lunula ? silurica d. Cirrhobra Dentalium — ? | “Abh. 1855 p. 108 | "Serpula Discus IAphtszon alerts Me. T. XXXVIO ıx £.3 | Abh. 1870 p. 63 Cypris Haguei NE °Mh. 1863 " 388 *Cytherinae Fragment pur © TE ME db ar dr dep dee Ah 4b ab at ae uawgog 'n uoJoT > - pueposmaq-pion 3 6 a Dre eo oe yıBın -aueer "ZunquopfoaN = : - Fe a : uopeg "worg © . er age Se: puejsug © 5 . see snairarı we . 0 a 32: uore)] I . . ö Eee r 5 puejuopaug I . . 000 . oo.0 | epnmIag ‚sopeqaeg on . . . . . . . . . . . . . . 11 Juorurogigeg “U0OBUO o 0 DE EAN IE DER "YN UOBBIS-PIoN ı- 6 a ID ET "V N UDJERIS-pnS © . DR KO Er re De are re ByLIamy-pug 10 yueg-seymmay = eg-equeppeS "urıO usydiday . En Re EEE Be e eqnpayag z ; "UOIBgODIN "BARL 2 ualsy Sanag yostueyıma 5 ou 'n aeııend, > & ER er ET m mul - op . ER oe ee 1 är jecund np Eh ö a a BE ze BE SE ABO L, > + - On; Fe DE EEE DE re + ' _nulaten. 102 EHRENBERG: Laufende Zahl DD m r 0 ao" Po mNH Jahr der Namengebung fer [02] {or} m 1862 | 1854 1854 1854 1854 1854 1854 1854 1854 1854 1854 1854 Ort und Zeit der Diagnose Mb. 1861 p. 446 Mb. 1862 p. 601 °Mb. 1863 p. 387 Abbildung Radiaten Mb. 1861 f. 22 Crinoidei Artieulus Mb. 1862 f. 12-14 Crinoiden Glied Me. T. XXXVI ıx f.4-6 | “Echinorum aculei parvi | Me. T. XXX VII ıx f.2 Pentacrinites Mieranthus Al. Bu Me.T. XXX VIlL xt f. 18 Acamarchis ? saxipara Me. T. XXXVI st £. 21 Öerioporo ? phytophaena Me. T. XXXVIL xt f. 20 — ? radıata Ms. T.XXXVI xt £. 19 — 2 stellata Me. T. XXXVII xt f. 23 = ? triquetra . Me. T. XXXVII x f. 5.6 — ? Me. T.XXXVII xıf.24 | Crisia 2 antigua Me. T. XXXVIIxıf.25 | Flustra ? prisca Gesammtsumme XII. Weic Me. T. XXXIH sur f. 34 Pollen Pini Mg. T.XXXVH vır f. 13 | Verkieseltes Spongien-Gewebe Fukoiden = Bryozoen Gesammtsumme des OÖrganischen: ren Geol. Formation Asien | Afrika | EN | ie RE | 5 ® :|<|8|s | SEN En £ SE < A = 3 \ © 1 a lese :3 =|e Re en 3 =| 2181808 a la: ecundär 3|28 509 Salz =|5 INEhulim: und \ R 23 Sala iz larlE Ss | ale o3 a | N En = slaml2 | 0 \ Dez o%8 Sala!2|s|1ö|..|s 3) Beals|ma } A EN als =2|e|ı3|38 I Wire! en ra 2=28|38 { N H lage z=I2|5=|: s|> 1 © Mm) a Er EN gu: Seele een als elsikealksnaler m 5 ale asia llalsei2lsele 2 8/2222 Ela ı8 828 "al 5 ss == |@|s Slıssısıs|jcoe|2|elelele|leil= | elle We MI aıealr |< pp Iso |ala2 A oS.A|lö | S/|s|aAlas|= ZI A| & 12a Rz RE | ee ae: 9.76 22.8) 90 IT 12) 13 14 | 15 116117 |18 + Be 13 | ji | r | | | | 1 | | | | IS er} Pflanzentheile Ei: : | i 1:1]; ® | | \ \ ae Am 73| 13 |ssı[1218] 66 |s7]| 1 | 162] 36 | 130 [107]351| 59 | 65 Jassl20oslıas| 98 | se |29| 55 | 70] a0 |2rs (ne Ort und Zeit ’ ws: der Abbildung Unorganisc Diagnose Jahr der Namengebung "Laufende Zahl Mb. 1854 p. 328 Kalk-Scheibensternchen 5 Mb. 1854 p. 328 g. T. XXTV f£. 66 Et Mb. 1854 p. 328 Me. T. XXIV £. 67 Mb. 1854 p. 328 IE RXV Bea Mb. 1554 p. 328 . D. XXIV £. 68 Mb. 1854 p. 328 IE ROIN ik 89 _ . 1854 p. 328 SAL LOIDYV EU _ . 1854 p. 328 1 ZONE A Kreide-Morpholithe . 1854 p. 328 Halbopalartige Steinkerne v . 1854 p. 328 . DT. XXXV Aa. xvomf.16 | Quarz-Trümmersand . 1847 p. 56 | Eisenowydhydrat . 1854 p. 328 Thonmaulm Kalkmulm . 1856 p. 429 8. T. XXXV a. xxırf. 23 | Glimmer 8. T. XXXV a. xvıf.9) | Grüne Krystallfragmente Mb. 1347 p. 56 . T. XXXVT £. 69 Krystalldrusen, 6 strahl Mb. 1547 p. 56 I 2OEOONE E70 _ vielstrahlig Mb. 1847 p. 57 . D. XXX VI xx Bimstein kurzzellig er g. T. XXXVII xx Abh. 1855 p. 106 IE RSOROMDE AT 8 Mb. 1847 p. 56 Weise sooo Pwv HM H,rrekrrrH our ok HH © Summe des Unor Pag. 88 ist Lithosema unrichtig unter den Spongolithen verzeichnet, gehört aber zu den. pusisiny & 4 wawyog 'n uopog I > + = > +++ purppsynoq-pioNn 3 x +++ + BE KR: Zr En RER RS ne e = |ura Sinaneptpew = 2 & wopeg urwg &| 3 ud . Eee purpdug 5 +++ + ee ypreayueıy 2% al Su —+ —+ SL 6) | wor] I ir a Be eo | Dpuemapann & ö ee 2 gr = epnumtogg ‘sopequrg >| Sn +44 +++ 0.4 > USTLIOFIIEI "UOFIO "Y N UOBBIS-PION I "Y N USIBRIS-pnS co a A ALL nah € ee en eyLEMYy-pnS © 3 ee er ‘e Amerika JURg-seymay 7 3 BIER > == > a im) a a 1 — E - [= = N ne we, vanpayps TREE SEE SCHE he 5 “uoregosın warf ° less SF >) ualsy — Seren. mer Sea 8 un and 2 ana ee = ww ee c+tt4t c+444Hr | 1! 7 8, eur nn = |Ie & winp 4 een ee A | Ill a7 Bwng Hi a Ro oe SRH NO 2 Be re rc M 106 EuHRENBERG: IV. Uebersicht des Polyceystinen-Gebirges von Barbados. Der überaus grosse Reichthum an organischem Leben in den bis 1147 Fuss hohen Gebirgen von Barbados ist schon in den Jahren 1846 und 1847 nach einer reichen Sendung von Proben durch Sir Robert Schomburgk ein Gegenstand meiner speciellen Mittheilungen in den Monatsberichten der Akademie jener Jahre gewesen. Um den frischen Eindruck festzuhalten, welchen die damals gemachten Analysen m mir. hervorgebracht haben, scheint es mir angemessen jene erste Darstellung hier theilweis zu wiederholen und die nöthigen ergänzenden Mittheilungen hinzuzufügen. Die hier beigegebenen 30 Tafeln Abbildungen nach meinen damals 1846 und 1847 vorgelegten Zeichnungen werden den Mittheilungen nicht nur ein lebhafteres Interesse geben, sondern auch für wissenschaft- liche Beurtheilung gesicherte Thatsachen zur Anschauung bringen. Die im Monatsberichte des Jahres 1847 p. 56 am Schlusse einer ausführlichen Mittheilung gegebenen Resultate sind mit den seitdem noth- wendig gewordenen Ergänzungen folgende: Die Gebirgsarten der Antillen-Insel Barbados, welche nach Schom- bursk einen Flächeninhalt von 106,470 engl. Acker umfafst, von denen 15,500 Acker der tertiären Formation angehören, scheiden sich nach den schätzbaren Materialien des Sir R. Schomburgk in 2-3 wesentlich ver- schiedene Gruppen. Dafs die obere Schicht, ein Korallenkalk von etwa 150 Fuss Mächtigkeit, welcher die Oberfläche zuweilen bildet, eine sehr neue Bildung ist, erkannte der Reisende sogleich. Seinen weiteren For- schungen nach fand sich diese Decke in dem Scotland- und Below-Cliff genannten Theile, dem Gebirgsstocke der Insel, gehoben, geborsten und zertrümmert, so dafs die höheren "Theile des Landes frei davon waren. Dieser über 1100 Fuls hohe, den Korallenkalk durchragende Gebirsstheil, welcher aus oft eisenschüssigen Sandsteinen, sandigen Kalksteinen und erdigen Mergeln besteht, hat gar keinen geologisch ansprechenden Character für das blofse Auge, unterscheidet sich aber bei der mikroskopischen Be- trachtung von allen bekannten Gebirgsarten der Erde auf die merkwürdigste Weise. Diese im Mount Hillaby bis zu einer Höhe von 1147 Fufs über die Meeresfläche sich erhebende, ganz eigenthümliche Gebirgsmasse ist hie und da vom Meere an, wie aulser auf den Nicobaren-Inseln Indiens keine > y% in er Ri , a | 5 ne ) 7 . „ . x Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 107 bekannte andere Gebirgsart, zum Theil wesentlich gemischt, zum Theil ganz vorherrschend gebildet aus kieselschaligen Polyeystinen des Oceans. EN De Da wo diese sandsteinartigen Gebirgsmassen kalkhaltig, also wirkliche Be; _— Mergel und dann öfter weils und mürbe wie Kreide sind (Chalky mount), Br fanden sich in der Mischung kalkschalige mikroskopische feine Schnörkel- N, korallen (Polythalamien), die weniger gut erhalten sind als die kieselschaligen ki. . h . D ia > E: Zellenthierchen und oft mit solchen Kalkmorpholithen umgeben und davon ER eingehüllt sind, welche die feinsten Kreidetheilchen der Schreibkreide, aber Bt- in etwas abweichender Form, bilden. Nicht selten finden sich auch mikro- skopische Kalkspath-Krystalle als kurze, wenig scharfe, in Säure mit Brausen auflösliche Säulchen. Diese unorganischen Verhältnisse erscheinen nicht als primär, sondern als secundär dabei. Die weniger kalkhaltigen, mergel- A j artig weilsen, mehr oder weniger mürben Gebirgsarten jener Gegenden N. sind ein zuweilen in Halb-Opal übergehender Tripel, welcher — mit Aus- schluss eines selten die Hälfte des Volumens erreichenden einhüllenden Mulmes und einer geringen Anzahl von kieselschaligen Polygastreis (In- fusorien), Spongolithen und Geolithien — ganz aus Polyeystinen (Nicht-In- E; fusorien) und deren Fragmenten gebildet ist. Die festeren sandsteinartigen i Gebirgsarten lassen zuweilen ganz deutlich ihre Umwandlung aus Po- Iyeystinen erkennen. Da aber, wo, wie es häufig vorkommt, Eisenoxyd- hydrat beigemischt ist, hat sich das organische Element am meisten ver- ändert. Nur der glimmerhaltige graue Sandstein könnte einer anderen, älteren Unterlage, einem dritten geologischen Verhältnils der Insel, ange- hören, weil nirgends in ihm das organische Element deutlich genug wurde. Einige der eisenschüssigen Sandsteine haben an vulkanischen Tuff grenzende Beimischungen oder Elemente. Viele Proben der kreideartigen, erdigen Mergel von Barbados zeigen mikroskopische Bimstein-Trümmer (Tuff) als Einschluss und Mischungs- theile, auch giebt es bei Skeets-Bay eine ganz aus solchen Trümmern RE (vulkanischem einfach lichtbrechendem Staube) bestehende, etwa 2 Fuls % mächtige Gebirgsart (No. 58 der Schomburgk’schen Sammlung.) Einige der eisenschüssigen massenhaften Sandsteine gehören vielleicht- in diese Reihe. Eine schwarze Gebirgsart des Burnthill (Brandberges, No. 59, 60 der Sammlung), welcher 5 Jahre lang fortgebrannt haben soll, ist nicht 14* kohlenartiger Polyeystinen-Mergel mit oft wohl erhaltenen Formen erkannt worden. Die schwarze Schicht (No. 59) ist, so wenig als die darauf ge a lagerte graue (Nr. 60), nicht bituminöse, vom Feuer berührt worden, wohl aber zeigen rothgebrannte Proben und Schlacken aus der Nähe, dals ein Erd- brand das bituminöse Lager theilweis zerstört haben mufs. Auch diese gebrannten Massen zeigen Polycystinen. Die Polyeystinen oder Zellenthierchen von Barbados bilden eine selbstständige grofse kieselschalige Thiergruppe, deren wenige vorher, ebenfalls nur durch den Verf., bekannt gewordene Formen früher wohl zweckmässig ın -besonderer Familie bei den kieselschaligen Poly gastricis (Infusorien) untergebracht werden konnten, deren jetziger ganz über- vraschender Formenreichthum aber, sammt seinen nun erst hervortretenden constanten und sehr eigenthümlichen Structurverhältnissen auch vor dem Bekanntwerden der speciellen Structur der Weichtheile eine Ve Selbstständigkeit gewinnt. Während 1847 p. 58 die Zahl der Polyeystinen von Barbados in 7 Familien und 44 Generibus und (mit den Küstenmergeln des Mittelmeeres) in 282 Arten abgeschlofsen wurde, haben sich durch die Untersuchungen der Meerestieferünde die Zahl der Familien nicht, die Zahl der Genera von 44 auf 77 und die Zahl der Arten ebenfalls bedeutend vermehrt. Auf die neuerdings an der Oberfläche der Meere unter dem Namen der Radiolarien von Andern angeblich lebend beobachteten Formen muls ich Anstand nehmen hier weiter einzugehen. Die 44 allein in ‚Bar- bados beobachteten Genera ergeben nach einer neueren Revision 278 - Arten, von denen (im Monatsbericht von 1873) 265 eine Diagnose erhalten. haben. Nach den früheren Kenntnissen der von mir beobachteten leben- den Formen wurde es nöthig, eine besondere Klasse der Polycystinen in der Nähe der Holothurien systematisch einzuordnen. Die neuesten Beob- achter solcher F ormen haben eine sehr abweichende Vorstellung davon gewonnen, ohne dass eine volle Klarheit des organischen Verhältnisses darzustellen überzeugend geworden wäre. Aus der Vergleichung der von mir beobachteten jetzlebenden Formen der Polyeystinen mit denen der so merkwürdigen Gebirgsmasse von Bar- bados ergiebt sich bei der grossen Menge schon von mir geprüfter Boden- vulkanisch geschwärzt, ‘sondern bituminös und als. ein tiefschwarzer e bis zur 1 Tiefe von 19,800 ni dass die ee nel das Gestein von Barbados bildet, der jetzigen Organismenwelt in den meisten Formen fremdartig ist, da von den 278 Formen nur 19 mit den jetztlebenden mir bekannt gewordenen übereinstimmen. Aber auch andererseits ergiebt sich aus einer Vergleichung der sogenannten halobiolithischen (ganz aus Seeorganismen gebildeten) Tertiär-Gebilde der Tripel und Polirschiefer von Oran in Afrika, Aesina und Zante in Griechenland, Caltanisetta und Castrogiovannı in Sicilien, so wie von verschiedenen Gegenden Virginiens in Nord-Amerika und von den Bermuda-Inseln, auch von mehreren systematisch undeutlich gebliebenen Formen von Chile und von Lublin in Polen, dals die den Polyeystinen-Mergel von Barbados bildenden mikro- skopisch-organischen Elemente . meist ganz eigenthümliche, Formen einer früheren Bildungszeit sind. Die jetztlebenden mikroskopischen Organismen auf der Insel Bar- bados und im dortigen Meere sind zufolge sehr zahlreicher Materialien, welche ebenfalls Rob. Schomburgk mit den Gebirgsproben zusammen an mich sesandt hat, ganz verschieden von den fossilen und enthalten keine Polyeystinen. Sie sind von mir in der Mikrogeologie 1854 p. 351 aus 5 Lokalitäten des Festlandes speciell verzeichnet worden, bei welcher Gelegenheit zugleich noch einige allgemeinere Nachrichten über die Insel von mir zusammengestellt worden sind. Besonders beachtenswerth dürfte hier noch sein, dafs die so merkwürdig von dem Vulkan Morne Garou in St. Vincent durch den oberen Passat nach Barbados 1812 geführte "vulkanische Asche, Maistaub genannt, noch in einer bedeutenden. Schicht von Schomburgk auf der Insel beobachtet wurde, von der er auch Proben eingesammelt und mitgesandt hat. Ähnliche vulkanische Staub- fälle können in früherer Zeit dort noch anders eingewirkt haben. Die organischen Bestandtheile dieses von mir untersuchten Maistaubes (Micro- geologie 1854 p. 361) finden sich in der später folgenden Gesammt-Ueber- sichtstabelle für die fossilen Süsswasser-Gebirgsmassen verzeichnet. { Aufser dem reichen Gehalt an wohlerhaltenen und auch vielfach zerbrochenen Polyeystinen sind noch in einigen Gebirgsproben von Bar- ‚bados, wie bereits oben erwähnt, polygastrische Infusorienschalen beobachtet worden, während diese wieder in anderen Proben ganz fehlen. Unter 110 Euressenrg: den verzeichneten Arten der Polygastern sind mehrere ganz eigenthümliche - Gestalten, welche die 4 neuen Genera: Actinogonium, Dictyolampra, Lio- stephania und Hemiaulus (Biddulphra Cirrhus 1847 Monatsbericht p. 50) bilden. DHemiaulus Polyeystinorum ist sehr häufig. Besonders auf- fallend ist die neue Gattung Liostephania, deren reichhaltige Formen drei Arten zu bilden scheinen. Die beobachteten 30 geformten Pflianzen-Kieseltheile, Phytolitharien, beschränken sich auf Sponsien- und Tethyen-Theile (Geodia), von denen . nur wenige, aber doch einige eigenthümlich sind. Die merkwürdigste Form ist wohl Spongophyllium erıbrum, welches früher schon im Mergel von Caltanisetta auf Sieilien und noch viel zahlreicher im Mergel der griechischen Insel Zante, wo es fast massebildend erschien, von mir beobachtet worden ist. Besonders ausgezeichnet sind noch Amphidiscus annulatus und Spon- golitthis annulata. Phytolitharien von Süfswasser- oder Landpflanzen wurden gar nicht beobachtet. Einen weiteren zahlreichen Mischungstheil von organischen ge- formten Kieseltheilen bilden die Geolithien, welche im Jahre 1847 als neue, eine Familie genannte Gruppe von mir eingeführt wurden. Es sind regelmässig geformte, daher leicht wieder erkennbare und für geo- logische Zwecke ganz nutzbare Kieseltheile, vielleicht von Thieren, wie die Phytolitharien Kieseltheile von Pflanzen und die Zoolitharien Kalk- theile von Thieren sind. Es sind weder Spongien- noch Tethyen-Theile und zuweilen nachweisliche Polycystinen-Theile. So finden sich zuweilen sehr häufig nur Schnäbel und Köpfe von Eucyrtidien oder Kerne von Haliommatinen, auch die hinteren Öffnungen der Schalen vieler Formen finden sich scheinbar als frei abgelöste, zierlich gezahnte Ringe, oder die Seitenstrahlen, Stacheln und Füfse vieler Formen erscheinen zahlreich als freie Nadeln, so wie die zerbrochenen Gitterwände der Leiber als Kieselnetze vorkommen. In Gesteinsarten, wo die Formen wohl erhalten sind, er- kennt man den Ursprung der Fragmente. Wo dies aber, und es pflegen dies gerade die schwierigsten und wichtigsten Fälle zu sein, nicht der Fall ist, da gilt es Anhalte aus den erkennbaren Fragmenten zu nehmen, so wie man selten ganze Haifische, häufig aber Haifischzähne und oft Knochen in geologischen Verhältnissen zu beurtheilen hat und zu grossem Vor- Fortsetzung der mukrogeologischen Studien. 111 theil benutzt. Darum habe ich denn die Geolithien in folgende Gruppen abgetheilt: Strahlige Kieseltheile dieser Art Actinolithis, Netzanuae a. sn ee DcMohthns, Rinsarise . . 2.2... Stephanolithis, Blattenantiger nn „Plmeolıthus, Stabartise . .”. Rhabdolithis, Nulsartige zellige Theile (Poly- eystinen-Kerne) . . . .. Carpolithis, Kopf- und schnabelartige (Poly- eystinen-Schnäbel) . . . Cephalolithis u. Rhyncholithis. Manche Gesteinsproben von Barbados sind ganz aus solchen Fragmenten zusammengesetzt, so dass man nur unsicher die wahren Species bestimmen kann, während doch die Genera oft scharf hervor- treten. In atmosphärischen Staubarten der Stürme und Vulkane wird man künftig weit leichter Geolithien als ganze Kieselthier-Formen mit Sicherheit nennen und vergleichen können, wie man Seeigelstacheln, Fisch- zähne, Schuppen u. s. w. gar oft in der Geologie als alleinige Anhalte für das Urtheil mit grofsem Nutzen verwendet. Solche Geolithien, kieselerdise vermuthliche oder wirkliche Thier- theile oder ganze organische Skelette, sind nun bisher 31 aus Bar- bados verzeichnet, von denen viele zu keiner der hier aufgefundenen 278 Polyeystmen-Arten gezogen werden können, die aber doch alle höchst charakteristische Formen haben. Jedes einzeln, im atmosphärischen Staube beobachtet, würde für jetzt Barbados als Quelle des Staubes sogleich be- zeichnen. Die ausgezeichneten Genera Actinohithrs und Placolithis sind wie auch andere rücksichtlich ihres organischen Ursprunges noch ganz unbe- kannt, obschon auch neuerlich in den Tiefgründen des Meeres mehrere Arten vorgekommen sind. (Siehe Abhandlungen 1872 p. 313). Nennt man ein fraglıches netzartiges Kieseltheilchen einen Dictyolithen von der oder jener Form und Gröfse, so wird man es mit Kürze und Schärfe weniger fehler- haft bezeichnen, als wenn man es Podocyrtidis oder Spongiae oder Eucyrtidi Fragmentum oder sonst wie nennen wollte. Was die theils organische, theils morpholithische Kalkformen-Mischung betrifft, welche den Mergel von Barbados bilden hilft, so besteht der u Pr EHRENBERG:| organische Antheil aus einer nicht grofsen Anzahl von Polythalamien, den meist massebildenden der Kreide ähnlich, aber nicht gleich sind. Die morpholithischen Kalktheile, welche wahrscheinlich und wohl sicher a secundäre Bildungen sind, sind von den Kreide-Morpholithen etwas ver- j 2: schieden, oft sternartig, oft elliptisch mit Kern. Ob sie den Schnee- 2 Hocken ähnliche dendritische Bildungen sind, war nicht genau aulser. | Zweifel zu stellen. | 2 Ein wichtiger Charakter des Gesteins von Barbados ist noch eine reichliche Beimischung von Bimsteinstaub in sehr vielen der Mergelproben, so dafs man den Mergel von Barbados einen vulkanischen Tuff nennen könnte. Ja eine der von Rob. Schomburgk eingesandten Gebirgsproben (Nr. 58) ist ein rein vulkanischer Tuff aus Bimsteinstaub, welcher durch Salzsäure sich nicht verändert und einfach lichtbrechend ist. Dieser vulkanische Staub als Gemengtheil von kreideartigem Kalk und Mergel ist mir noch nirgends vorgekommen, und so scheint wohl jene Gebirgs- masse ein durch Aschenregen und organisches Leben gebildeter und dann gehobener uralter Meeresboden zu sein, welcher dem jetzigen Leben sehr 5 viel ferner liegt, als die ihn überlagernden Korallentuffe. Die ganze Ge- birgsmasse scheint allerdings bis zu 1147 Fuls Erhebung vom Meere einen gleichartigen Charakter durch verschiedene Mischungs-, Änderungs-, Um- wandlungs- und Schichtungs-Verhältnisse hindurch constant zu bewahren. Von den mir von Rob. Schomburgk zugesandten Gebirgsproben von Barbados, sowie von den vielen an das hiesige Königl. Mineralien- Kabinet von demselben gesandten Proben sind durch die mikroskopische Analyse 17 Proben als mit mikroskopischen Organismen, zum Theil sehr reich, gemischt erkannt worden, welche in der beifolgenden Tabelle ver- zeichnet sind. Die oben in der Tabelle stehenden Zahlen beziehen sich = auf die von Rob. Schombursk den Proben gegebenen Nummern. Die Probe No. 1 ist vom Mount Hillaby, ungefähr 1100 Fufs über dem Meere entnommen. No. 2. Gelbe Erde, 40 Fuls unter dem Gipfel des Mount Hay entnommen. No. 14. ssnselhtseke: Sandstein, welcher mit ähnlichen Proben die Hauptgebirgsmasse bildet. Aus dem Kirchspiel St. Andrew von Hassats Plantage. u, a le OR Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 113 Er 5 Me IE ; 2 N No. 19: Ist Massen entnommen, die sich bis auf 55 Fufs erheben und sich an die Zoophyten-Gebilde lehnen, welche sich noch auf einer Höhe von 1000 Fufs befinden und diese Mergelmassen bedecken. Dies ist hauptsächlich der Fall am Pico Teneriffa (268 Fuss hoch), dessen Spitze Korallenfels, wogegen der untere Theil Mergel ist. Die Probe No. 15 ist von Jeeves oder Boscobelle aus dem Kirchspiel St. Andrew. No. 16. Sandiger grauer Mergel von Tank Smith House, Chalky Mount im Scotland District. Der 570 Fufs hohe Chalky Mount zeigt nach Schomburgk’s Brief vulkanische Spuren, sonst besteht er aber meistentheils aus Sandstein. Zwischen demselben tritt der Mergel hervor und kommt öfters zu Tage. Die Masse, von welcher diese Probe ent- nommen, ist ungefähr 10—12 Fuls mächtig und erhebt sich 150 Fufs über das Meer. No. 20 und 25. Mergel von Springfield, Scotland Distriet. Diese Masse steigt zu Tage und bildet die Spitze eines Hügels von 550 bis 600 Fufs über dem Meere. Sie ruht auf Sandstein und ist scheinbar 40 bis 50 Fufs mächtig. Der Hügel lehnt sich an Sandstein (Probe No. 81), welcher unregelmälsig geschichtet ist, an. 3 No. 26 in No. 25 eingebettet. No. 30 ist wie No. 20 und 25 Polyeystinen-Mergel. No. 43 erdiger Mergel. No. 51 Thon vom Scotland River. . 99 und 60 bituminöses Gestein vom Burnt Hill, über ein- ander gelagert. No. 74. Mergel vom Gipfel des Bissex Hill, 988 Fufs über dem Meere, in welchem eine Scalarıa gefunden worden. No. 81. Sandstein von Springfield, Scotland District. No. 94 und 95. Mergel vom Gipfel des Mount Hillaby, 1147 Fufs hoch über dem Meere. : ER zZ [@} E32 Besonders reich an organischer Mischung sind die Proben Nr. 1, 15, 25, 30, 43 und 94. Die meisten Polygastern wurden in No. 25 be- obachte. Am reichsten an organischer Mischung ist No. 15 mit 147 Formenarten aus 60 üblichen Analysen und No. 30 mit 127 Formenarten aus 40 Analysen. Dann folgt No. 25 mit 127 Formenarten aus 40 Analysen, . No. 94 mit 71 Arten aus 20 Analysen u. s. £. E- Phys. Kl. 1875. 15 ” Ga a a Da a da un Be re fi et ns Zu EHRENBERG: Aus der beisehenden Tabelle werden sich mancherlei ‚Specialver- hältnisse der Polyeystinen zu erkennen geben, dass z. B. gewisse Genera und Species durch alle oder viele Örtlichkeiten gleichartig verbreitet sind, andere aber lokal erscheinen. So zeichnen sich durch ihre generische grofse Verbreitung die Eueyrtidien, Haliommen, Podocyrten, Stylodietyen und Stylosphaeren aus. Als häufig verbreitete Species zeichnen sich aus: Bueyr- Udium gemmatum und E. Mongolfieri in 12 Örtlichkeiten, Stylosphaera hispida in 10 Örtlichkeiten, Bucyrt. Embolum und Flustrella concentrica in 9 Örtlichkeiten, Eueyrt. elegans und Lychnocanium Tripodium in 8 Örtlichkeiten. Andererseits sind die Arten, welche nur in 1 bis 3 Lo- kalitäten vorgekommen sind, als Lokalformen merkwürdig, welche auf. die Massenbildung weniger Einfluss haben, die Systematik aber bereichern. Eine weitere Belehrung über die Örtlichkeit dieser Verhältnisse findet sich in der History of Barbados von Schomburgk, London 1848. Nach früheren brieflichen Mittheilungen und der in der History of Barbados gegebenen Anzeige hat sich in der Sandsteinprobe von Bissex Hill (No. 74), welche nach meiner mikroskopischen Analyse sehr deutlich ein aus Polycystinen und Polythalamien gebildeter sandiger Kalkstein (Mergel) ist, eine Scalaria gefunden, welche der zu früh verstorbene gründliche Naturforscher Edward Forbes Scalaria Ehrenbergü genannt und der Miocän-Periode zugeschrieben hat. Eine Abbildung dieser Sca- laria findet sich in der History of Barbados von Schomburgk 208: Ausserdem hat Schomburgk 2 Nucula-Arten und andere Muscheln in dem Gestein von Springfield und wahrscheinlich ebenfalls dort Haifisch- zähne gefunden. Da Edw. Forbes, ungeachtet dieser Mischungstheile und Kraft derselben, die Polyeysiinen-Gebirge für mittlere Tertiärbildung anzusehen sich veranlasst fand, so fällt der durch die Haifischzähne, auch die Echinus-Stacheln, auf mich gemachte Eindruck einer Auflagerung auf Kreidegebirge jetzt weg, und es bleibt nur die Schwieriskeit, die unteren Tertiärschichten von den oberen Kreideschichten genau zu unter- scheiden, was sich doch durch Mithülfe weiterer mikroskopischer Unter- suchungen wird erledigen lassen. Die Frage, ob die Polyeystinen-Formen des Barbados-Gebirges der jetzigen Zeit überwiegend oder mehrfach angehören, läfst sich aus den i k 13 \ \ & ; 2; ; ; k | Wu ß | & j [3 - j h # | ” \ f 3 4 } | | t | R i ' f v k ' | | 1 | | +++ + Bert ° "++ Hrrttt {++ > platylophos us sphaerophilum stephanophorum Tubulus oxylophos dllihlin ll [11.9 I versipellis ®Flustrella concentrica P E43 ii [>3 E = E f 12 FE =[S setosa Haliomma apertum ternarium Hymeniastrum Pythagorae Galea Lithobotrys adspersa ? Cenosphaera contiguum macropora dizyphos spiralis Halicalyptra finbriata geminata eribrosa nasuta Nucula ornata stiligera Lithocampat ampullacea ? Claca Lithochytris barhadensis Stella umbonatum acula Lithomelissa Copito Humboldtii HHistiastrum quaternarium Helianthus Medusa nobile Perspicuum radians echinatum Entactinia oculatum ovatum Sol Triactis SORSBATNEREENS Lithoeyclia Öcei 8 httttt De ERS ee ee ee a ++ ++ BER PERF TE EN EEE EEE 3000 ee En tribrachlata Gornuslla ampliata elathrata BFENUBNT lady bihrachiatu BEE . 8 x 1 N Se nn Eu h — Podooyrlis aculcata Pierocanium barbadense : Stylosphaora Carduus ospyris Diabolisous eupetala Flabellum ‚Joreolata ocellatz platyacanthıa ‚Pentas DREI aörostatica ? aumphiacantha 2 ampla Argulus Argus attenuata, bicornis brevipes Centrisous collaris cothurnata ‚Dipus ‚Domina sinensis Duceros Eulophos Mitra Mitrella nana papalis parvipes ‚pentacantha ‚Princeps Puclla sinensis radioata Rhizodon ‚Schomburglit sinuosa tetracantha bniacantlıa ventricosa SEIRIEIRSBTEISETSINTRE EEE EIERN _ ‚Bombus _ conliguum _ ? Sphina ‚Pterocodon Apis _ Campana _ Campanella ‚Rhopalastrum lagenosum Rhopalocanium ornatum Spongosphaura pachyatyla oo rhabdostyla ‚Stophanastrum Rhombus ‚Stylooyolia dimidiata ‚Stylodieiya bispilaris R —_ clavata £ _ ‚Eohinastrum es Forbesüi B — 7 oilis aaa PIPEN ocallata s ‚Porichlamydium sehgora splendens ' coronala ‚lewuosa hispida laevis ‚Liostylus radiosa spinulosa ng Thyrsooyrtis anthophora En Baelahında ‚Bromia " Dionysia Jacohia Lyaca oenonila 3 Pristis rotioulata ‚Rhizodon Kr SETELEIZIEDIE) Summe: 278 | 30 PoLysasıann. Actinooyelus —? . Aetinogonium septenumniun 5 Aotinoptychus senarius ulpka Cirrius = Hemiaulus Poly- er) RT Br ..++tt- .4+ttt4 44 44444 +: DE a Pe} „dä +4 +tttt +++ 4 138 se ra 25 . . ” . 14 Be at iz 4.4 +4++: ++ + ER S4tttttt tt: 104 44H 4 +44 ++ ++ +4 + +++ +++++ +. +++ A ++ 18 ++ ++ ++ ++ ++ 58 +4 Pyxidieula —? 2 ‚Stephanopyxis aculeata ‚Surirella Librile . Systephania —? Triceratium mierostigma Fomacn 19 POLYTHALAMIEN. Globigerina —? - Nodosaria —!? Planulina Mica Rotalia —? Textilaria —! Summe: * PHYTOLITHARIEN. Amphidiscus Helvella —_ annulatus Lithasteriseus ‚furcatus = radiatus = tuberculatus Lithosphaera aspera — hispida _ osculata — reniformis ‚Spongolithis acicularis — Acus — Ancora —_ annulata — aspera _ Caput serpentis = cenocephala = Cornu Cervi _ Clavus = crassa —_ dichotoma : = Newuosa —_ Fustis = inflexa = oblusa _ Pulsabulum = semieircularis —_ Triactis = Triancora — TDriceros Spongophyllium Cribrum Summe: 30 3 P] 9 GEOLITIHIEN. Actinodietyum spinulosum Actinolithis apiculata — Hexaolados _ neplunia _ ? Ornithopus — spinosa = tornata = trifida Carpolithis ? Cephalolithis motacillina Dictyolithis megapora —_ mieropora Placolithis ocellata Rhabdolithis cellulosa — Falx — Nezuosa —_ Fungillus (Amphidiscus?) —_ ingens — Pipa —_ ‚Sceptrum — ‚Serra _ torluosa tristoma _ Umbraculum Rhyncholithis —? Stephanolithis annularis _ Hexactis _ loria — nodosa — spinescens — spinulosa Summe: 31 Gesammtsumme des Organischen: 362 ÜNORGANISCHES. Kalkspath -Krystalle, säulenartig Krystalldrusen, scchsstrahlig weils —_ vielstrahlig weils Bimsteinstaub, kurzzellig Eisen Summe des Ganzen: 367 Halicalyptra setosa und Lithochytris | Die * bezeichnen die lebend b; 3 a sc +++ + + +. 44.4 + + = - = | 2] | fe) » 3 2) | | =) Le) + +++ anaro 969 Anano Ar ya ar + + + + + be HE HL UN. 2% een + BER +/+ | +I| +1 + I + I +I +| +1 + 9 | 27 | GEILE a” 7” ‘ is (ohne +) stammen aus der späteren Probe von Wildeboer (vergl. p- 116). n Formen, wozu auch Eucyrtidium lineatum gehört. sr a 39 er mil rogeolagischen. ‚Studien. n olehen lebender nen ohne Ansicht von Präpa- ntscheiden. Aber die im Anhang hier auf 30 Tafeln bei- gegebenen sämmtlichen Abbildungen in 300 maliger Linear-Vergröfserung werden hinreichend sein der künftigen Forschung als sichere Grundlage - zu dienen. Über das Verhältniss des lebenden Organismus der Polyeystinen sind noch die Schlufsbemerkungen und Kap. XV zu vergleichen. V. Grössere Felsprobe des Hillaby-Berges von Barbados. Im Jahre 1873 habe ich durch. Herrn Wildeboer in Barbados ohne specielle Zuschrift, durch Vermittlung des Direktors der nord- deutschen Seewarte in Hamburg Herrn von Freeden einige neue grölsere - Felsproben der so eigenthümlichen Polyeystinen-Gebirgsmasse von Barbados übersandt erhalten, welche ich mit bestem Danke aufgenommen und in . dem Monatsberichte der Akademie von 1873 p. 213 wissenschaftlich ver- - werthet habe. 38 Die drei von Herrn Wildeboer gesandten Felsproben erläutern E die Massenhaftigkeit und Härte des Gesteins in verschiedenen Abstufungen: 8 Das grölste Stück ist 25,5 Centimeter lang, 15 Centimeter hoch 2 und 10 Centimeter breit: ? Das mittlere ist 19 Centimeter lang, 14,2 Centimeter hoch und i 7,s Centimeter breit; . * Das kleinste hat im Durchmesser 8 Centimeter. 4 Diese drei Proben vom Mount Hillaby, Chalky Mount und Spring- hi ed field stammen nach Herrn Wildeboer aus 1200 Fuss Meereshöhe und sind in ihrer Cohärenz ansehnlich verschieden. h Das gröfste Stück gleicht einer harten, weilsen Schreibkreide, _ welche durch Hammerschläge zu zerkleinern ist und sich leicht sägen läfst. Es erscheint noch fest genug um als Baustein dienen zu können. Die ‘zweite Probe ist bedeutend härter, und die dritte ist noch härter und ‚entschieden in Farbe mehr grau. Die gröfste der Proben besteht nach der von Herrn Rammel- berg gefälligst vermittelten chemischen Analyse aus: ka) Re ER Si Re N 3 ‚16 Rs EHRENBRERG: N Kohlensaurem Kalk . Er oe BE Thonerde und Eisenoxyd . 1,95 nn : Thonerde Sılikat . . . . 834,31 NR a en und ist frei von Od Die mikroskopische Prüfung dieser 3 Proben hat gezeigt, dafs der. mehr als die Hälfte bildende kohlensaure Kalk aus wenigen bestimmbaren Polythalamien, aber solchen Fragmenten und unorganischem Mulm be- steht, während die kleinen, von Sorby Coccolithe genannten elliptischen Kreide-Morpholithe gänzlich fehlten. Die Kieseltheile sind durch über- wiegende Massen auffällig gut erhaltener Polyeystinen gebildet und zeigen denselben Charakter, den das 1846 untersuchte leichtere Handstück (Prob. No. 25), so wie die andern damals untersuchten Proben, dargeboten haben. Keine der sämmtlichen, Chalk genannten Proben ist in ihren Bestand- theilen der Schreibkreide vergleichbar, welche von mir aus vielen Ländern beider Erdhälften 1854 in der Microgeologie und noch später analysirt worden ist. Von den schön erhaltenen Formen dieser neueren Gebirgs- proben sind die neuen Arten: Halicalyptra setosa und Lithochytris bar- badensıs auf den beigehenden Tafeln mit abgebildet worden. Aus der chemischen Analyse scheint hervorzugehen, dafs die Po- lyeystinen, welche mit ihren Kieselformen ein Drittel der Mischung bilden, entweder aus Thonsilikat bestehen, oder dafs dıe gefundenen Thon- silikate auch ein chemisches Produkt aus der Verschmelzung der unorganischen mulmigen und aschenförmigen Beimischungen mit den organischen Formen sein können. Da die Mischung des Thongehaltes in den organischen Körpern selten ist, so wird eine erneute chemische Analyse einer gröfseren Menge gereinigter Polycystinen von Inter- esse sein. VI. Polyeystinen-Gebirge der Nicobaren-Inseln. In meiner Mierogeologie 1854 p. 160 habe ich bereits angezeist, dafs die Gruppe der Nicobaren-Inseln, welche aus 8 gröfseren und 12 2000. Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 117 kleineren namhaften Inseln mit etwa 6000 Einwohnern besteht, durch die _ dänische wissenschaftliche Expedition im December 1845 und Januar 1846 ; genauer untersucht worden ist. Dr. Theod. Philippi, welcher gleich- > zeitig von Berlin aus nach Hinterindien gesandt war, hatte das Glück auf dem dänischen Kriegsschiff Galathea einige der Inseln mit besuchen 5 zu können und hat sich lebhaft meiner Anregungen erinnert, Oulturerden, | Bodenverhältnisse und andere Materialien für mikroskopische Analyse einzusammeln. So sind von den Nicobaren-Inseln allein über 60 Packete sorgfältig gesammelt und verpackt glücklich zur Untersuchung gekommen. Es hat sich daraus eine ganz neue Ansicht der dortigen geologischen Ver- hältnisse entwickeln lassen. Sie betrifft eine vorherrschende Felsbildung dieser Inseln aus kieselschaligen mikroskopischen Polyeystinen, gleich den durch Schomburgk’s Materialien 1846 für die Antillen-Insel Barbados gewonnenen. Schon im Jahre 1850 (Monatsbericht der Akademie p. 476) habe ich bei Gelegenheit der Besprechung der Polyeystinen-Felsbildung auf den Nicobaren die verdienstlichen Mittheilungen des Dr. Rink, Geognosten dieser dänischen wissenschaftlichen Expedition, hervorgehoben. Durch die neueren Untersuchungen geht nun hervor, dafs die nach Rink (die e Nicobaren-Inseln, eine geographische Skizze, Kopenhagen 1847), auf den Nicobaren-Inseln vorherrschenden, scheinbar unorganischen Thone, Mergel und wohl auch die kalkhaltigen Sandsteine (Sandstein-Mergel), welche zusammen bis auf 2000 Fuls Erhebung den festen Kern und fast den ganzen Unterbau und Aufbau der Inseln bilden, nicht mehr als eine Trümmermasse älterer Gesteine erscheinen, sondern als wunderbare ur- weltliche Biolithe, als Produkte des oft vorherrschenden, überall wesent- lich eingreifenden mikroskopischen Lebens, um das der neuere Ko- — rallen-Anbau, wie in Barbados, nur unterhalb einen schmalen Mantel bildet. Dennoch ist möglich, dafs die höheren Gebirge einen Kern von älterem Gestein in sich bergen, welches vielleicht auf den bis 2000 Fuls hohen Kämmen hervorragend ist und weiterer Prüfung bedarf. Noch interessanter aber werden die Nicobarischen Inseln dadurch, dafs jene Thone, sowohl die grauen von Car Nicobar, als die weissen, meerschaumähnlich leichten und die eisenhaltisen roth und weilsbunten von Camorta ein deutliches, überaus reiches Mischungsverhältniss von Eunensene: re jenen Polyeystinen der Insel Barbados sind, von denen 278 Arten von mir systematisch verzeichnet worden sind. Ganz besonders ‚schön i wickelt ist dieses Material, den vorliegenden Proben zufolge, auf der Insel Camorta, wo ein etwa 300 Fufs hoher Berg bei Frederikshavn so- wohl unten als in der Mitte und oben bunte Polyeystinen-Thone trägt, _ während die Mongkata-Hügel auf der Ostseite der Insel nach Rink (|. e. p- 17) ganz und gar aus einem meerschaumähnlichen leichten weilsen Thone bestehen, der meiner Analyse zufolge (Probe No. 18) ein ziemlich reines Conglomerat der Polycystinen, besonders ihrer zahlreichen Ara mente, und überwiegend vieler Spongolithe ist. Nach Rinks Meinung ist die dortige Hauptformation der Bam ent- kohlenbildung zugehörig, und nierenartig vorkommende, den Steinkohlen ähnliche Fragmente von Kohlenlagern, deren Proben Philippi ebenfalls mitgebracht hat, und welche dort in Sandstein eingeschlossen sind, hält derselbe für verschieden von der zur Dampfschifffahrt nutzbaren, mit Versteinerungen führenden Kalksteinen in Verbindung stehenden Kohle von Afam und Aracan, während er nur in Bengalen wahre Steinkohlen- lager annehmen zu können glaubt. ı Da Aufser diesen braunkohlenartigen, wirklich kohlehaltigen Ablage- Re rungen, als anstehendes Hauptgestein, zeigten diese Inseln noch syenitische und serpentinartige Porphyre oder Gabbro-Gestein mit Schwefelkiesen, aber keine neuesten vulkanischen Auswurfsstoffe. Die plutonischen Con- glomerate, Porphyre und Gabbro-Felsen hält Rink für den eigentlichen Kern der Insel, mit welchen älteren plutonischen Verhältnissen denn freilich doch ein grofser Spielraum für geologische Deutung der Auf- lagerungen gegeben ist. Ä Dafs die Polyeystinen-Felsarten mit braunkohlehaltigen Schichten vorkommen, ist ein interessanter neuer, leicht aber auch in Irthum führender Fingerzeig für die geologischen Gesetze, denen diese Formen sich anschliefsen werden. Ob ihre thonartigen reinen Ablagerungen unter, in, oder über den braunkohlehaltigen Sandsteinen und Thonen liegen, ist auch hier noch unerledist geblieben. Wichtig erscheint, dafs nach Rink’s Darstellung (l. ec. p. 17, 71) die reinen meerschaumähnlichen Polyeystnen- Thone und Schiefer (Tripel, Polirschiefer) des Mongkata-Hügels und in Nongkovry von syenitischem Geröll durchzogen sind, und dafs (l. c. p. 72) = sehen werden. Hiernach ist man unbehindert und direkt aufgefordert, ‚die reinen Polyceystinen-Tripel als die tiefste Lage der dortigen Be- deckungen des Syenits anzusehen. Die blauen Thone von Car Nicobar, deren Proben Philippi mitgebracht, haben einen anderen gemischten Charakter und können neuere Auflagerungen sein. (Vgl. Monatsb. 1850 p- 476.) Die beigehende Tabelle enthält die namentlich zu verzeichnen ge- wesenen Formen der Polycystinen-Gesteine der Inseln Camorta und Nong- kovry, deren Gesteine am reinsten zugänglich waren. Zugleich sind hier die vielen Meeresformen der Humusbedeckungen von den Nicobaren-Inseln in gesonderten Rubriken ebenfalls verzeichnet worden, welche in der Microgeologie 1854 von pag. 166 an als den Polyeystinen-Thonen zu- gehörig angesehen worden sind. ; | Von den hier verzeichneten Formen sind in der Microgeologie auf Taf. XXXVI bereits 23 Formen abgebildet. Proben der Polyceystinen-Thone von den Nicobaren-Inseln sind mir noch im Jahre 1860 durch Professor v. Hochstetter zugegangen, welcher dieselben auf seiner Reise auf dem österreichischen Schiffe Novara gesammelt hat, und die ich im Monatsbericht der Akademie des Jahres 1861 p. 888 vorläufig besprochen habe. Aus den mir gleichzeitig durch v. Hochstetter zugekommenen Grundproben, welche hauptsächlich den Meeresboden bei den Nicobaren betreffen, konnten schon damals viele Lebensformen entwickelt werden. Eine vorläufige mikroskopische Analyse dieser Materialien gab Veranlassung die reichen organischen Elemente der nicobarischen geschichteten Hügel und Berge mit ihren so wunderbar eigenthümlichen Polyeystinen-Mergeln in der Art zu beurtheilen, wie weit ‚dieselben durch vulkanische Hebungen der jetzigen oder einer früheren Erdperiode, des oberflächlicheren oder des tieferen dortigen Meeresbodens entstanden sein können. Überall in dem durch das Senkloth herauf- gehobenen jetzigen Meeresboden sind jene Polyeystinen-Massen, welche oft so vorherrschend die Felsarten bilden, höchst einzeln und fragmentarisch, daher gewinnt nun erfahrungsmälsig auch hier die Vorstellung festeren Grund, dafs der dortige nahe und flachere Meeresboden, würde er jetzt zur trockenen Insel vulkanisch emporgehoben, nicht den Charakter der [62 diesen ganz unähnlichen anderen Charakier der a im Meeres boden zu erkennen geben mülste. Wenn endlich Rink auf der gesammten Inselgruppe der Nic gar keine Spuren neuerer vulkanischer Produkte fand, so ist es interessant, _ dafs die Grund- und Sand-Proben der nicobarischen Insel-Küsten mannig- | fach zelligen, einfach lichtbrechenden (d. ı. glasigen) matten Bimsteinsand (Schaumstein), dichten einfachlichtbrechenden (d. i. glasigen) Obsidiansand und auch vielen schwarzen, dem Magnete folgenden Magneteisensand enthalten. Die aus den von v. Hochstetter mir übergebenen fossilen Po- lyeystinen-Thonen von Camorta und Nongkovry der Nicobaren erkannten Formen sind in besonderen Rubriken in der Tabelle mit verzeichnet. VI. Kreide-Marmor von Antrım und Weilser Kalk-Mergel von Lublin. 1. Nachdem ich im Jahre 1844 (Monatsbericht p. 327) in vul- kanisch geglühten rothen Feuersteinen im Norden von Irland deutlich erhaltene mikroskopische Kreidethierchen erkannt hatte, habe ich durch Leonhard Horner auf meinen gegen denselben ausgesprochenen Wunsch zur Untersuchung der vulkanisch veränderten Schreibkreide im Jahre 1855 eine Reihe von Handstücken von den merkwürdigen Marmorfelsen der Grafschaft Antrim in Nordirland erhalten, welche durch Hrn. Mae Adam in Belfast in bestimmten gemessenen Abständen vom unveränderten weilsen Kreide-Kalkstein bis zum unmittelbaren Uebergange desselben in Marmor neben Lavaströmen genommen worden sind. Im Monatsbericht 1855 p. 9 habe ich ausgesprochen, das die mikroskopische Untersuchung keinen 3 Zweifel darüber liefs, dafs die durch vulkanische Hitze in Marmor um- gewandelte Kreide von Irland ein aus Polythalamienschalen krystallinisch gewordenes organisches Gebilde sei. Die Geologen damaliger Zeit haben diese Nachricht weiter zu verwenden Bedenken getragen, weil die Kreide weder durch hohe Hitze- Hochstetter 1860 PR ED I: 5 F Ö ‘ r f 2 7 1, r . £ b E . [ ü ; j 2a | AR Be Sara v aan Nicobare Een - nen Hochstetter 1360 ‚Hochstetter N 1560 FE: er SSEIIEL 3 z F ZUnE le = = = u = = IB ei ö . 5 & 12) & | a le2aıse 2 3 23 ö ee Sum 5 28 E8| = E Bel Eee | EB Sales Eli 1 ei ee il = :& 25 3 eg ödlö ers ö| a sä sals|z2 1 28 Au | 1 s;|%8 POLYGASTERN: PHYTOLITHARIEN: | Actiniscus Pentasterias En + + | + Amphidiscus acanthocephalus + Sr _ ‚Sirius a 3 _ anceps & e R ar Actinoptychus senarius + | —ı ‚Ancora Z AL, Be _ septenarius oe = Ancorella x Bl: -, R B en — octonarius Kae = aspera + R —_ duodenarius 5 | Fr _ brachiatus ö + er R + | + _ quatuordenarius ö + — Helvella en Arachnodiscus indicus SF in Sr - Polydiscus Ar x —_ nicobaricus See se | Ar —_ vertieillatus +1. ii a pe —_ ? ö + Lithasteriscus nodulosus $ & R 5 + Biddulphia ? & ar — radialus +1+]1 + + Campylodiscus heliophilus + _ tubereulatus Sr ® Ar . Sr Coscinodiscus Argus a | = || =P Lithodontium Bursa 5 ö E . . Ei _ marginatus + Lithosphaera apicata . Be 6 . 0 + = radiatus B & Sr Sr — didyma Zte | —_ subtilis Sr Ste — osculata See] Ar . B Ar Ar = d + — reniformis Sr || 98 e Craspedodiscus Coscinodiscus z En — ? ns 5 en —_ nicobaricus SF Lithosphaeridium irregulare ö o 6 a 5 + Dicladia Capra ar | Lithosema comtum Q A Dietyocha Epiodon S- | SF | ar Gallionella sulcata = ar — annulata 5 . < ® R + Grammatophora nicobarica Sea |) Gr = aspera Ze ee . Sr . + — strieta ar _ brachiata Ar ® ar _ undulata 0 Sr.) Ar —_ Caput Serpentis + + = 2 + = cenocephala Ar ö ale | ar Liostephania Rotula + — Clavus Ei 5 . Se ar Rhaphoneis ? 0 Sr — Orc + ‚Surirella fastuosa Ar _ dichotoma + ce Triceratium Favus Ste + | | _ Nexwuosa . B 6 N D + Summa: 18 17 3 S 6 —_ Fustis + © 3 eo £ en | | = Gigas or an + u PORYTALANIEN: = Heteraclis ; 5 S an | —_ hewactis n. sp. Ar Grammostomum —! ae | _ Hiyalonematis n. sp. a R + Aristerospira — Een (| _ macrocephala | © Sr Planulina —? 0 ® . ar ii BE Nais £ es n en Rotalia senaria B - . - ai = neptunia Su Rail est gamrsminnemueten lmmetawile nt En — obtusa . at fe Ist | + Summa: 5 it] > a _ Pulsabulum el Ar - B ar —_ Tetraceros ar a POLYCYSTINEN: _ thyrsigera n. Sp. ar Carpocanium ? Berl ze | EZE EL en ö F a 2 Ceratospyris ? + — ancor a Bu 3 Cornutella Argulus + — Triceros \ az Tea ee _ Tricuspis at ! g | _ uncinata + ER ar ar _ quadratella B Sr ae | — ? N | en _— verlicillata 3 + | Cyeladophora ? 5 | | Summa: 53 | 28 | 20 BI EHIDESTTZE Diauletes nicobaricus Ze Dictyocephalus ? | | Sr GEOLITHIEN: Dietyophimus Y Ar || | "| Aectinolithis tornata + > ar ar Dietyospyris Clathrus ch Es \| Cephalolithis pieina . = _ ‚Fenestra 5 . | As — sylvina R + == Tetrastoma == + | — ? + 5 ar er 3 + in Dendrolithis bifurcata 5 5 + Euoyrtidium auritum | Sr | 27 squarrosa en = Eruca ar _ verrucosa Ei _ gemmatum Zi — 2? . + — gracile Er: SE || Dietyolithis macropora . + — lineatum ==.) 32 | _ megapora # a ? + | INS Eur —_ micropor@ . 5 SE = Y > 5 3 oe Inte Placolithis radiosa . . - ar ‚Flustrella concentrica Pr = u ae er er > ? i B2 — spiralis s Sea re Di + || Rhabdolithis leucophaca + Halicalyptra ? + | | | | || — verticilligera zn r Haliomma Aequorea Sr Care | || Stephanolithis annularis + _ Entactinia | | | | | _ aculeata & 5 5 + — oblongum Se u | | | | _ spinescens ar + — omatum | | | = ? R en ovatum er | Wr Wr | ” ME Summa: 19 | —_ radiatum Sr ar al Dithobotrys ? | Se | | G.-Summed. Organischen: 151 Lithopera biaurita rl | | | ÜNORGANISCHES: _ nicabarica 2 | | Ommatospyris Entomocora + | B at ns | Thonmulm + + — Rhopalastrum lagenosum Se =E . + | # | + || Glimmer + \ Stylodieiya ? 5 “ + , Quarztrümmersand ö == NOLTE hispida Sn | Magneteisen E radiosa 1° Kalkmulnı E _ ? | Gesammtsumme: wir Ti de schmelzbar, noch Mei zu rhombo£drischem Kalk veränderlich sei, wie es James Hall 1804 behauptet hat. Da auch die Versuche, te en ah En > a EBERLE , 3 v En EEE ur ee Sa u 6 2 welche 1860 in Berlin (Monatsbericht p. 367) angestellt wurden, die Kreide durch grofse Hitzesrade in rhomboödrischen Kalk umzuwandeln, nicht gelungen waren, so ist die mikroskopische Analyse von 1855 noch weiterer Beachtung zu empfehlen. Ich habe deshalb für nützlich gehalten eine Abbildung des mir von Leonh. Horner übersandten Kreide-Marmors von Antrim, von dem es Dr. Oschatz 1857 der grofsen Brüchigkeit wegen nur sehr kleine Stücke hinreichend dünn zu schleifen gelungen ist, die aber zur mikroskopischen Analyse hinreichend waren, mit senem deutlichen und reichen, aber oft sehr verschwommenen Polythalamien-Gehalt auf der letzten Tafel zuzufügen. Die Formen namentlich zu bestimmen habe ich nicht gewagt und halte ich für unnöthig, es sind aber die vergleichbaren Formen der irländischen benachbarten Schreibkreide. Die im Jahre 1858 von Eugen O’Meara in Dublin gegebene Nachricht vom Vorkommen von Bacillarien in der Kreide von Antrim in Irland habe ich an einer von demselben mir damals zugekommenen kleinen Probe nicht bestätigen können. Sollte die Angabe correkt sein, so beträfe sie nicht die Kreide, sondern wohl einen tertiären Kalk- mergel in der Nähe der Kreide, wie bei Lublin in Polen, dem aber die Polyeystinen fehlen. 2. Herr v. Treskow hat mir im Jahre 1854 von seinem Gute Zakrzew und von dem 2 Meilen davon entfernten Städtchen Pichawa in der Woiwodschaft Lublin, zwischen dem Wiepersk Son und der Weichsel in Polen gelegen, ein schiefriges kreideartiges Mergelgestein mit einer gröfseren Muschel von /noceramus zugesandt. Dies Mergelgestein soll eine Mächtigkeit von 50 Fufs haben. Meine 1854 in der Deutschen geologischen Zeitschrift (Bd. VI p. 256) veröffentlichte mikroskopische Analyse dieses Gesteins ergab das Resultat, dafs das mit Salzsäure brausende Gestein viele Polythalamien der Kreide enthielt, die meistens mit Kieselkernen ausgefüllt sind, und gleichzeitig viele Sülswasserformen. Von den constituirenden Formen ist von mir damals folgendes Verzeichnils aufgeschrieben worden. Phys. Kl. 1875. 16 4 Polyth lan en: 9 Grammostomum — ? Phanerostomum — ? IR rostratum N ee Polymorphina — ? Lithostylidium denticulatum Quunqueloculina — ? flexuosum Rotalia gobulosa irregullare Textlaria dilatata laeve.. ; globulosa obliguum spinulosa quadratum stıriata rude In Polygastern: 1. sinuosum N Ira Cocconeis — ? Trabecula N Polyeystinen: 3. Spongolithis acieularis on Eucyrtidium — ? Fustis Haliomma — ? Gigas Polyeystinen-Fragmente. Zoolithariem: 6 Geolithien: 1. Comiostylus — ? N Placolithis — ? Phytolitharien: 17. Lithodontium Bursa curvatum _ Krystallprismen, grün Quarzsand. RE Unorganisches: 3. Bimsteinsand Dieser entschiedene Polythalamien-Kalkfelsen ist als eine von allen mir bekannt gewordenen Felsarten des Binnenlandes auffällig abweichende Bildung merkwürdig geworden. Die verzeichneten Formen sind grofsen- Mi: theils Kreide-Polythalamien als Kalkmasse. Aufserdem ist aber eine be- deutende Anzahl von kieselerdigen Phytolitharien, sowohl 14 Poolithen als 3 Spongolithen darin vorhanden, welche unzweifelhaft eine Mischung von Süsswasser- und Landformen zu erkennen geben, wozu auch ein Po- lygaster zu rechnen ist. Besonders merkwürdig sind noch mehrere Arten von Polycystinen (Bueyrtdıum, Haliomma), die aber nicht hinreichend gut erhalten waren, um die Species zu bestimmen. Es scheint aus der mikroskopischen Analyse hervorzugehen, dafs diese Felsart sich weniger an die Küstenmergel des Mittelmeers anreiht, als vielleicht in der Urzeit die Mündungsstelle eines Flusses (Weichsel) in’s Meer zu erkennen giebt. VII. Einige Erläuterungen zu den tabellarischen Uebersichten ‚aller mikroskopischen Formen der halobiolithischen | Gebirgsarten. In dem Vortrage von 1872 wurde p. 330 zur Erläuterung der Tabellen darauf aufmerksam gemacht, dafs in den organischen Mischungen RR des Meeresgrundes, ungeachtet des Einströmens aller Süfswasserflüsse mit _ ihren Lebensformen in den Ocean, dadurch doch der Meeres-Charakter in den Grundverhältnissen nicht verwischt werde, ja dafs sogar jede Spur von Sülswasserbildung in vielen von mir analysırten Tiefgründen vermilst werde, und dafs, wo dieselben vorhanden, sie doch nur vereinzelt sind. Aus dem dort angezeigten Verhalten der Mischungen lässt sich schliefsen, dals auch bei fossilen Meeresgebirgsarten diejenigen Fels- oder Erdschichten, welche stark mit Sülswasserformen gemischt sind, ehemaligen Küsten- verhältnissen entstammen, jene aber, welche gar keine Sülswasserformen enthalten, aus mehr oder weniger grolsen Tiefen des hohen Oceans empor- gehoben sein mögen, an welchen Charakter sich die sämmtlichen Poly- thalamien-Kalke mit Einschlufs der Nummulit-Gebirge und der Polycysti- nen-Mergel anreihen. Das Verzeichnifs enthält den ganzen Gehalt aller bei 300 maliger Vergröfserung von mir in den betreffenden Grebirgsarten erkennbar ge- wordenen organischen Formenarten der Massen. Wegen der Charakteristik der einzelnen Abtheilungen der Lebens- formen beziehe ich mich hier auf die bereits gegebenen Darstellungen in der Abhandlung von 1872 und empfehle sie weiterer Pflege. Nur das Eine sei hier noch als Charakter der als mikroskopisch Br von mir angesehenen Kalkschalen-Formen erwähnt. Die vor 1858 in ® d’Orbigny’s monumentaler Systematik als Foraminiferen vielfach verzeich- _ neten Gestaltungen sind nicht die, welche die Masse der Kreide bilden. Es ist vielmehr eine weit feinere Hauptsubstanz der Kreide, welche nur das stark, elaloz 300mal vergröfsernde Mikroskop deutlich zeigt. Während 16* Mar Eurenpberg: vor dem Jahre 1838 eine systematische Übersicht der Polythalamien nd Foraminiferen sich auf solehe Formen im Meeressande oder in der Kreide bezog, von denen selber die kleinsten zwischen den Fingern gerieben ein sandiges Gefühl verursachen und bei geringer Vergrölserung vielfach be- schrieben und verzeichnet werden konnten, nie aber als weisse Farbe brauch- bar waren, so betreffen die in diesen Vorträgen gemeinten Formen vorzugs- weise solche Gestalten, deren Feinheit erlaubt, sie als Farbe zum Stuben- malen und Häuseranstreichen zu benutzen, sie zur Fertisung von Tapeten zu verwenden und aus ihnen künstliches Pergament und Visitenkarten zu verfertigen. (Verel. Monatsbericht der Akademie 1839 p. 127.) Eine grolse Zahl der geprefsten Cartonzierlichkeiten der Galanteriewaaren gründet sich auf diese Eigenschaft der so feinen Thierschalen der Schreibkreide. Die feineren Formen scheinen schon in den Nummuliten-Kalken zu einer unorganischen Kalkmasse aufgelöst zu sein. Dafs in der Schreibkreide noch niemals Polyeystinen beobachtet sind, dagegen in den Appeninen- Mergeln dergleichen Formen nicht selten vorkommen, erlaubt die ober- ägyptischen und arabischen Kalkberge zur Kreide zu stellen. Die von mir gegebenen vielfachen Abbildungen der Polythalamien in der Micro- geologie 1854 sind in ihren Theilen gemessen und gezählt, können daher zu Diasnosen dienen, sowie der Name meist irgend einen Charakter der Art bezeichnet. In gleichem Maafse ist die Feinheit der mikroskopischen Blemente der Polirschiefer oder Kieseleuhre zu verstehen, von denen im Abschnitt über die Süfswasser-Gebirgsarten die Rede sein wird. Die gegebenen Verzeichnisse sind nur erst ein Anfang solcher Über- sichten, die darin einen besonderen Werth haben sollten, dafs Alles bei gleicher Methode, mit gleicher Vergröfserung und gleicher Beurtheilung zusammengestellt ist. Die geographische Verbreitung der einzelnen Formen, sowie die seologische Vertiefung nach den Urperioden der Erdbildung hin, läfst sich leicht aus den einzelnen Rubriken der Tabellen erkennen. Wenn auch der Schlufs nahe liest, dafs je tiefer die mikroskopischen Gebilde in die Urperioden der Erde reichen, desto verschwommener ihre Gestaltungen sein mülsen, so darf doch dieser Umstand nicht abhalten die Untersuchungen bis in die tiefsten Verhältnisse fortzusetzen, indem gewisse Örtlichkeiten ch u u uni ei a der ne einen ln haben und als Denkstein der ältesten Zeit auch jetzt noch zur Erläuterung dienen können, wie dies mit den Pteropoden und Polythalamien des Grünsandes in Rufsland in hohem Grade der Fall ist. Ja es sind sogar schon jetzt vulkanische, wahrscheinlich von der Oberfläche stammende Auswurfsstoffe vorgekommen, deren Wurfgeschwindigkeit auch so kleinen Formen Ge- legenheit gegeben hat sich in verglasten Substanzen durch rasche Ab- kühlung, ehe ihre Schmelzung vollendet war, erkennbar zu erhalten. Es sind im Ganzen in den fossilen Meeresverhältnissen als Ge- birgsarten in den verschiedenen Erdtheilen zusammen 1602 Meeresformen namentlich verzeichnet worden und zwar folgendermalsen vertheilt; 520 Polythalamien, 498 Polygastern, 326 Polyeystinen, 156 Phytolitharien, 59 Geolithien, 6 Zoolitharien, 19 Mollusken, 1 Annulate, 3 Entomostraca, 4 Radıaten, 8 Bryvzoen, 2 weiche Pflanzentheile. Die Abweichung in den Zahlen der früheren Abhandlung von 1872 p. 374 ist Folge der wiederholten Überarbeitung. Nach Gliederung der einzelnen geologischen Perioden vertheilen sich die Formen wie folst: Gesammtsumme. Mulkanıschrbewesti 10 ne u. 37 Quartäre Bildung N SEN 66 JRerbiäser Bilduns Fa Sa rn ls IKreide-Bildune sn ar ee era] Juwa-bildunss ae ira a a. 13 Primär Dildune rs us see. ee 23 Die Gesammtsumme der Formen gliedert sich nach den ver- schiedenen Erdperioden folgendermalsen: Vulkanisch bewest: 4 Polythalamien, 17 Polygastern, 16 Phy- tolitharıen. Quartäre Bildung: 59 Polysastern, 7 Phytolitharien. Tertiäre Bildung: 212 Polythalamien, 465 Polygastern, 325 Po- lyeystinen, 155 Phyfolithanien, 53 Geolithien, 1 Zoolitharie, 2 Mollusken, l Annulate, 1 Entomostracon, 1 Bryozoe, 1 Radiate, 1 weicher Pflanzentheil. Kreide-Bildung: 341 Polythalamien, 11 Polygastern, 3 Phyto- Jitharien, 5 Zoolitharien, 1 weicher Pflanzentheil. Jura-Bildung: 5 Polyihalamien, 4 Polyasten, 1 Entomostracon, 2 Radiaten. ERRRICEE Are Primär-Bildung: 38 Polythalamien, 5 Polster, » Geo. N lithien, 14 Mollusken, 1 Radıate, 8 Bryozoen. \ Übereinstimmend mit den jetztlebenden eh Haben ‚sich von mir in den fossilen marinen Gebirgsschichten bisher feststellen lassen: | 71 Polythalamien, 166 Polygastern, 26 Polyeystinen, 81 Phytolitharien, 5 Geolithien, 1 Zoolitharie, 1 Annulate, 1 Entomostracon, 1 Radiate, Bi welche sämmtlich mit Sternchen in der Tabelle verzeichnet sind. ei Es ist noch zu bemerken, dafs die von mir gemachten Analysen sich immer nur auf sehr geringe Substanztheile der betreffenden Materialien. beziehen, und jede neue ernste Beschäftigung mit dem Gegenstande immer neue ansehnliche Formenmengen herbeiführen mufs.. Wie grofs diese zu erreichenden neuen Kenntnisse sein können, möge sich daraus abnehmen lassen, dafs der als einfacher Kalk erscheinende Polyceystinen-Mergel von Barbados ganz allein durch genauere Feststellung seines mikroskopischen Lebensgehaltes einen Reichthum von 360 Formen hat erkennen lassen, dafs die doppelt so hohe Gebirgsmasse der Nicobaren einen ähnlichen Reichthum erkennen läfst, und dafs es sehr unwahrscheinlich ıst, dafs mit diesen beiden Verhältnissen die ähnlichen geologischen Erläuterungen von Gebirgen abgeschlossen sein sollten, zumal die Schreibkreide mit hohen ähnlichen Gebirgsmassen über die Erde verbreitet vor Aller Augen liest. Um die Uebersicht aller fossilen mikroskopischen Lebensverhältnißse. zu vervollständigen, schlielse ich an die Meeres-Gebirgsbildungen hier noch die des fossilen Süfswasserlebens an. IX. Kurze geographische Uebersicht der 172 analysirten fos- silen Süfswasser-Gebirgsarten und vulkanischen Auswürflinge. Die Abkürzungen sind pag. 2 erläutert. — Die hier genannten Oertlichkeiten sind an den angezeigten Orten ausführlicher erläutert. Die hinter den Oertlichkeiten stehenden römischen Zahlen I, I, IH, IV beziehen sich wieder auf die geologischen Hauptformationen. Australien. 1. Kieselguhr von Aukland auf Neu-Seeland. II. Ab. 1869 p. 60 u Tripel-Biolith von Surdseli bei Achalzik. II. Me. T. XXXIH ıu p- 29. 5. Trachytischer Infusorien-Tripel von Ilidscha b. Erserum. II. Ms. p. 30. 6. Infusorienmergel zwischen Kepene und Hamsi Hadj. 1. Me. p. 34. 7. Lehmerde von Kisr Hissar in Oappadocien. II. Me. p. 36. 8. Sand von Adramitium im alten Mysien. II. Me. p. 36. 9. Vulkanischer Tuff von Kaisarieh in Cappadocien. II. Mg. p. 36. 10. Grauer Sand von Eregli. II. Mg. p. 36. 11. Mergelsand von Siwas. Il. Mg. p. 37. 12. Vulka- nisches Tuff-Conglomerat von Siwas in Cappadocien. U. IV. Ms. p. 37. 13. Vulkanischer Tuffsand von Siwas. II. Mg. p. 38. 14. Kalktuff der Insel Rhodus. II. Me. p. 38. 1/5. Vivianithaltiger Kieselguhr von Bargu- sina. U. Mg. p. 83. T. XXXII. ır.. 76. Eisbare Erde der Tungusen b. Ochotsk. I. Mg. p. 85. 17. Absatz der heifsen Quelle von Malka. II. Mg. p. 88. 18-19. Efsbare Erden aus China. Il. Me. p. 145. 20. Polirschiefer der Insel Lüzon. U. IV. Ms. T. I p. 177. 27. Efsbarer Letten Tanah Amboh auf Java. I. Me. T. XXXV A. xıv p. 178. 22. Vulkanische Asche von Surakarta auf Java. IV. Me. p. 180. 25. Asche des Merapi-Vulkan. IV. ‚Mg. p. 181. 24. Vulkanischer Schlamm von Poorwadadi auf Java. IV. Mb. 1855 p. 570. Afrika. 25. Sülswassermergel vom See Garag im Fajum. II. Me. p. 200. Taf. XXX. 26-27. Plastischer Letten von Kineh. I. Me. p. 201. 28. Kie- seleuhr- von Isle de France. II. IV. Mg. p. 264. Taf. I. 29. Kieselsuhr von Isle de Bourbon. II. IV. Me. p. 266. Taf. I. 30. Phytolitharien-Tuff der Insel Ascension. II. IV. Ms. p. 269. Taf. XXXVI. xvı. 57. Tristan da Cunha. II. Mg. p. 260. 32. Insel St. Helena. II. Mg. p. 260. Amerika. 33. Falklands Inseln. III. Mg. p. 293. 34. Bergmehl als Schminke der Feuerländer. III. Me. p. 297. 35-36. Tuffe vom Gallegos-Flufs. I. Ms. p. 298. 37. Erde von Bahia blanca. II. Me. p. 298. 38-39. Erde von Monte hermoso. II. Mg. p- 299. Z0. Bimstein des Maipu-Vulkan von Tollo in Chile. II. IV. Mg. p. 304. 1. Infusorientripel von Acangallo 128 EHRENBERGE: ; N b. Arequipa in Peru. II. IV. Mg. T. XXX VII. xıv. p. 306. 42. Mastodonten- Erde von Parana in Buenos-Ayres. II. Mg. p. 313. 43. Efsbarer Letten vom Amazonas. II. Mg. T. I. rı. p. 313. 44. Moya von Pelileo. IV. Ms. p- 340. 45. Vulkanische Asche des Imbaburu. IV. Me. p. 343. 46. Schlamm- auswurf der kleinen Vulkane von Turbaco in Quito. IV. Mb. 1855 p- 276. 47. Polirschiefer aus Honduras. I. IV. Mb. 1856 p. 430. 48. Maistaub- Asche von Barbados. IV. Mg. p. 359. 49. Asche von St. Vincent. IV. Ms. p. 361. 50. Moya von Guadeloupe. IV. Ms. p. 361. 52. Polirschiefer Tisar in Mexiko. II. Me. T. XXXII p. 373. 52-72. 21 Proben von Polir- schiefer und Mergel aus Mexiko. I. Ab. 1869 p. 60. 75. Phytolitharien- tuff des Toluca-Thales in Mexiko. 11. IV. Mb. 1866 p. 168. 74-86. 13 Kiesel- guhre aus den Vereinigten Staaten: Westpoint. III, Andower in Connecticut. III, Stratford. III, New-Haven. III, Rhode Island. III, Smithfield. II, Pel- ham. III, Boston. III, Andower in Massachusettes. III, Spencer. IH. Wrent- ham. Il, Bridgewater III, Maine. III. Ab. 1841 p. 342. Me. T. II. 87-89. Kie- selguhr von Farmington. III, Wrentham. IH, New-Hampshire. III. Me. Taf. XXXII. 90. Earlton in Colchester, Kieselguhr. Mg. T. XXXIH. Mb. 1845 p. 59. 91. Tripel von Oregon am Fallriver. II. IV. Mb. 1849 p. 85. Ms. T. XXXVI. I. 92. Tripel vom Columbia River. II. Me. T. XXXVI. XI. Mb. 1845 p. 61. 95. Tripel vom Salt Lake in Utah. II. Ab. 1870 p- 26. 94. Tripel vom Humboldt-Valley. II. Ab. 1870 p. 26. 95. Tripel vom Truckee-River II. Ab. 1870 p. 26. 96. Kieselguhr von Succasunny in New-Yersey. III. Me. 1856 II p. 79. Europa. 97. Leukogäische Erde bei Pozzuoli. II. IV. Me. T. XXXVIH XIX. 98. Dysodil von Melili bei Syrakus. Il. Me. T. XI. 99. Tuff von Pom- pejı. IV. Mg. T. XXXVIN. xı. 100. Tuff von Civita vecchia. IV. Mae.. T. XXXVIH. xxırı. 701. Bergmehl vom Lago dı Chiusi, Kirchenstaat. I. 102. Bergmehl von Santafiore in Toskana. U. Me. T. VI. 103. Bergmehl von Castel del Piano in Toskana. II. 204. Süflswassermergel von Morea. II. Ms. T. VI. m. 205. Kieselguhr von Ceyssat, Puy de Dome. II. IV. Mb. 1842 p. 270. Me. T. IX. 206. Kieselguhr von Menat. II. Me. T. IX. 107. Blätterkohle von St. Amand. II. Mg. T. VII. 208-110. Kieselsuhr von Mont Charray. II, Creisseylles. II, Bartras. II, Mb. 1842 p. 270. 129 111- u ne von 1 Riom. ir Randamme. II. Ab. 1836 p. 132 Tabelle. 113. Weilser Oolith aus Frankreich. 1. Me. FE. AXXVIE x 2,0114. Kıe- s . selguhr von Down, Mourne Mountains, Irland. II. Mb. 1842 p. 337. Mg. T.XV. 115. Bergmehl von der Insel Mull der Hebriden. III. 276. Torf yon Husavie auf Island. II. Ab. 1841 p. 392. Me. T.V. 117. Asche des Hekla. IV. Mb. 1846 p. 152. 1/8-121. Tripel und Blätterkohlen von Geis- tingen. II, Rott. II, Oberdollendorf. Il, Grube Elise bei Wohlscheidt. II, im Siebengebirge. Mb. 1846 p. 162. Me. T. VI. m. 4222. Polirschiefer der Eifel. II. IV. Me. T. XXXVIN. 1. Mb. 1845 p. 138. 125. Blätterkohle von _ Liessem bei Godesberg a. Rhein. II. Mb. 1848 p. 8. 724. Polirschiefer von Kassel. II. IV. Me. T. XII. 125. Polirschiefer vom Westerwald. II. Me. - T. VII. Mb. 1846 p: 162 Tabelle. 726. Polirschiefer vom Vogelsgebirge. II. IV. Mb. 1846 p. 162 Tabelle.“ 7/27. Kieselguhr von Altenschlirf in Oberhessen. II. IV. Ab. 1875. 128. Kieselguhr von Holzappel in Hessen. II. 129. Kieselguhr von Ostheim bei Hanau am Main. II Mb. 1848. p. 12. 150. Polirschiefer von Gusternhain im Westerwald. II. Mb. 1848 p. 11. 131. Polirschiefer der Braunkohle von Redwitz am Fichtelgebirge. II. Mb. 1848 p. 15. 1792. Brandschiefer von Pilsramsreuth bei Redwitz. II. Mb. 1848 p. 17. 153. Steinsalz von Berchtesgaden in Oesterreich. II. Me. T. XXVI. 134. Kieselguhr von Löningen in Oldenburg. III. 135-138. In- fusorienerde yon Hörseringen, Mengebostel, Honerdingen und Hützel in der Lüneburger Haide. IH. 139. Infusorienerde von Oberohe bei Ebs- dorf in der Lüneburger Haide. II. Me. T. XII. 140. Kieselguhr von Klieken bei Dessau. IH. Mg. T. XIII. 747. Infusorienerde bei Berlin. IH. Me. T. XIV. 122. Hennersdorf bei Jauer in Schlesien, vulkanischer Tuft. II. IV. Mb. 1857 p. 227. 143. Heiligensee bei Bunzlau in Schlesien, In-. fusorienerde. II. 144. Eibenstock in Sachsen, Vivianit und Kieselguhr. IE . 145. Marenthiner Erde in Posen. IN. Geograph. Zeitschr. 1850 Bd. 6 p. 120. 146. Infusorienerde vom Mialla»See in Posen. III. Geograph. Zeitschr. 1850 _ B. 6 p. 120. 147. Infusorienerde von Jeserich bei Brandenburg. III. 748. Bersteinerde aus Pommern. I. Mb. 1848 p. 17. Mg. T. XXXVII. m. 749-150. _ Polivschiefer und Halbopal von Bilin in Böhmen. I. Mg. T.XI. 151-152. Kie- | - selguhr von Eger und Franzensbad in Böhmen. Ill. Mg. T.X. 153-155. Halb- opale von Jastraba, Zamuto und Arca in Ungarn. I. Mg. T. VII. 156. Polir- schiefer von Tallya in Ungarn. II. 157. Polirschiefer von Moskau. II. Mg. Ehys- RI. 1819... 1% - 130 EHRENBERG: ji Be T. XXXVI. 1. 158-161. Kieselguhre und Bergmehle von Degernfors, Lillhagssjöon und Loka in Schweden, Kymmene Gärd in Finnland. II. Mb. 1837 p. 44. Me. T.XVI. T. XVII. 162-166. Bergmehle von Uleaborg, Bröttop, vom Pudasjerfvi-See, vom Sackjerfvi-See, von Njemis in Finn- land. II. 167. Bergmehl von Hossa Kiando in rufs. Lappland. 768. Berg- mehl von Savitaipal in Finnland. III. Mg. T. XVII. 169-170. Bergmehle von Kefwinge und Westernorland in Schweden. II. 171. Bergmehl von ‘Grude auf Pedderen in Norwegen. IH. 272. Schwarzerde Tscherno Sem in Rufsland. II. Mb. 1850 p. 366. Eine grössere Reihe dieser Oertlichkeiten findet im folgenden Ab- schnitt X ihre Erläuterung. X. Neuere Analysen fossiler Sülswasser-Gebirgsarten. Die hier folgenden Oertlichkeiten sind zwar schon vor vielen Jahren von mir mikroskopisch analysırt worden, die Details davon sind aber zum Theil noch nicht veröffentlicht und werden hier zum ersten Male mit in Uebersicht gebracht. Aus Italien habe ich von dem sehr verdienten Professor Amici in Florenz im Jahre 1844 zwei weisse Bergmehle erhalten, das eine von Castel del Piano in Toskana, das andere vom Rande des Lago di Chiusi im Kirchenstaat. Beides sind ganz reine Infusorienmassen. Das Lager von Castel del Piano, in der Nähe von Santafiore, wird hauptsächlich durch Fragilaria pinnata, F. rhabdosoma und F. diophthalma gebildet, samt Gallionellen, Pinnularien, Eunotien und Gomphonemen. Die Formen sind meist wohl erhalten, ohne Mulm. Das weilse Kieselguhrlager am Rande des Lago di Chiusi besteht fast rein aus Fragtlaria pümata, einige Cocconeis Placentula, Gallionella varians und Gomphonemen dazwischen eingestreut, ohne Mulm. Aus Ungarn habe ich 1842 von Prof. Zipser in Neusohl eine pfeifenthonartige dichte Gebirgsmasse von Tallya erhalten, welche daselbst Material zum Häuserbau liefern soll und vorherrschend oder ganz orga- nischen Ursprungs ist. Sie kommt dem ungarischen Tripel von Jastraba am nächsten, enthält aber die organischen Formen weniger schön erhalten Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 131 und sehr viel mehr Kieseltheile von Pflanzen zwischen den Infusorien- schalen. Ich habe bereits 1842 in den Sitzungen der Berl. Gesellsch. Naturforsch. Freunde dieses Resultat mitgetheilt. Die Polirschiefer und "Halbopale von Jastraba, Zamuto und Arca, welche ich ebenfalls durch Prof. Zipser erhielt, sind in der Mikrogeologie auf Taf. VIII erläutert. Aus Hessen erhielt ich im Jahre 1846 durch Herrn Ettling in Gielsen eine Probe von einem Kieselguhr aus dem Vogelsgebirge, wovon ich im Monatsbericht 1346 p. 162 spezielle Nachricht gegeben habe. Die Oertlichkeit war damals nur sehr oberflächlich bezeichnet und gekannt. Aus der sehr reinen, weilsen Infusorienmasse wurden von mir 52 orga- nische Fermen systematisch bestimmt. Viele Jahre später, 1855, hat mir Apotheker Potthaff aus Werden sehr umfangreiche Proben aus der dor- tigen Gegend zugesendet und mich um noch speziellere Erläuterungen ersucht, deren Resultate im Berichte der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde V, 1855, p. 5l von Herrn Tasche in einer aus- führlichen Arbeit über das Kieselguhrlager bei Altenschlirf im Vogelsberg mit verwendet worden sind. Ich habe erst hierdurch erfahren, dafs Alten- schlirf der besondere Ort für dieses Lager am Vogelsberg sei, so wie auch dessen Mächtigkeit und die Absicht, dieses Lager technisch zu verwerthen. Herr Tasche theilt in seinem Bericht mit, dafs das Lager eine Mächtig- keit von etwa 12 Fufs hat, dafs es in verschiedenfarbigen Lagen abwech- selt und oberhalb mit Basalt und Tuff 6 bis 10 Fufs überlagert und dann durch eine Humusdecke von 18-24 Fuss Mächtigkeit überdeckt ist. Die entschiedenen vulkanischen Ueberlagerungen schliefsen dasselbe an das Kasseler, in der Mikrogeologie ausführlich m Abbildungen dargestellte Lager an und erläutern auch manche Erscheinungen am Hochsimmer in der Eifel. Die neueren, besonders durch Herrn Tasche erlangten Auf- schlüsse der Verbreitung und Mächtigkeit durch Bohrversuche haben die Nutzbarkeit dieser Ablagerung für sehr manigfache technische Zwecke so einleuchtend gemacht, dafs neuerlich bequeme Transportwege dahin ein- gerichtet sind. Herrn Dr. Gurlt in Bonn verdanke ich einige weitere Nachricht über den jetzigen Zustand der dortigen Verhältnisse, da meine früheren Correspondenten seitdem verstorben sind. Weitere Nachrichten sind von Tasche über dieses Lager gegeben im „Berggeist 1857“, in „Kurzer Ueberblick über das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Grofsherzosthum 1.0 an I NE de a A a al ze en kr a Far a 132 h Enrensene: ve Hessen. Darmstadt 1858°. Daraus eroiebt sich, dafs die Mächtiekeit dieses Fi Kieselguhrlagers an manchen Stellen bis 18 Fufs beträgt. Ueber ver- schiedene Anwendungen solcher Erden wird in Kapitel XIV näheres mit- getheilt. En Das Verzeichnifs der beobachteten Formen ist in beiliesender Ta- belle enthalten. Ein gelber und grauer Kieselguhr aus der Nähe des neuen Teiches bei Holzappel in Hessen ist ebenfalls eine reine Bildung aus Baeillarien- schalen. Mächtigkeit unbekannt. Die Formen sind. in der Tabelle verzeichnet. a Von den Hebriden bei Schottland erhielt ich 1853 durch den verdienstvollen mikroskopischen Beobachter Professor Gregory in Eding- burg ein Bergmehl von der Insel Mull, welches ganz aus Bacillarien-Schalen besteht, deren Hauptformen die Gallionellen, Pinnularien, Eunotien und Gomphonemen, mit Poolithen und Spongolithen, bilden. Als Zwischen- masse ist ein feiner Mulm. In der Microscopical Society of Edinebursh June, No. IV p. 3 ist von Prof. Gregory über dieses Lager Genaueres berichtet worden. Die beobachteten Formen sind in der beigehenden Tabelle verzeichnet. Die erste Untersuchung dieses Bergmehls ist vom Herzog von Argyll bereits 1850 ausgeführt worden und in der Eding-. burger Societät mitgetheilt. Prof. Gregory glaubt selbst bis 100 Arten darin unterschieden zu haben, die er nach Pritchard und Smith benannt hat. Die von mir aufgefundenen 43 Arten geben nicht den schon in England erkannten Gehalt an mikroskopischen Formen, sondern bezeich- nen nur diejenigen Gestalten, zu deren Bestimmung ich selbst Zeit ge- wonnen habe. Dieses Kieselmehl befindet sich nach dem Herzog von Argyll in einem Sumpfe auf von Granit getragenem Geröll. Die Mächtiekeit desselben ist als gering angezeigt. Ursprünglich ist das Bergmehl bräun- lich gefärbt und erlangte seine weilse Farbe erst durch Glühen und Aus- laugen mit Königswasser. Vielleicht ist also diese Ablagerung ganz neu, aber rein von Meeresformen. Aus Oldenburg habe ich 1858 durch den Apotheker König da- selbst eine Probe eines grauen Kieselguhrlagers von Löningen erhalten, das sich als ein Lager aus reinen Bacillarien-Schalen und vielen Spongolithen hat erkennen lassen. Das Formenverzeichniss findet sich in der Tabelle. @ D ir Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. ls Aus der Lüneburger Haide habe ich im Jahre 1842 (Monatsbr. p- 292) über das bereits 1837 von mir analysirte Infusorienlager von Ebs- dorf bei Oberohe nach eigener Anschauung ausführliche Nachricht gegeben. Zu gleicher Zeit erhielt ich durch den Obersten v. Hammerstein in Uel- ‘zen, den Direktor des Lüneburger landwirthschaftlichen Vereins, eine Probe eines im Diluvialboden bei Hörseringen, zwischen Eschede und Uelzen, ausgedehnten Lagers von Kieselerde, dessen mikroskopische Untersu- chung damals ergab, dafs dieses Lager, wie das weilse Lager zu Oberohe ebenfalls fast nur aus Infusorienschalen besteht, nur zeigt das Lager zu Hörseringen mehr Abwechselung in den Formen, welche meist sehr gut erhalten sind und sämmtlich bekannten norddeutschen lebenden Arten an- gehören. Ich habe in der Gesellschaft Naturforschender Freunde im De- zember 1842 darüber berichtet und hervorgehoben, dafs unter den 37 bisher darin aufgefundenen Organismen nur 6 bis 7 Formen noch nicht in dem Lager von Oberohe beobachtet worden waren. Die Hauptmasse ist jedoch nicht, wie bei Oberohe, durch Synedra Ulna gebildet, sondern Fragilarıa bipunetata ist mit Gallionella aurichalcea massebildend, neben welchen Discoplea Kützingi! und mehrere Arten von Cocconema sehr zahl- reich sind. Kleiner und grosser Fichtenblüthenstaub sammt Spongolithen sind ebenfalls darin. Aufserdem habe ich aus der Lüneburger Haide durch Prof. Kefer- stein in Göttingen im Jahre 1857 noch Proben ähnlicher Lager von mikroskopischen Kieselschalen von den Orten Mengebostel, Honerdin- sen und Hützel erhalten, deren organische sehr ähnliche Bestandtheile damals verzeichnet und nebst denen von Hörseringen in der beigehen- den Tabelle namentlich aufgeführt sind. i Posen. Bei dem Bau der Posen-Stargarder-Eisenbahn im Jahre 1850 stiefs man bei dem Merenthiner Fliefse & Meile jenseits Wolden- berg auf ein 30 Fufs mächtiges Torflager und unter demselben auf eine weilse mergelartige Erdlage, so dafs erst unter 80 Fuls Tiefe fester Boden gewonnen werden konnte. Das nöthig gewordene Einschütten von Erde in dieses Moor trieb das Torflager und die für seine feste Unterlage gehaltene mergelartise Schicht 18 Fuls hoch über das Niveau des Wassers. Baumeister Odebrecht, der Leiter des Eisenbahnbaues, hat mir Proben der weilsen mergelartigen Schicht zur mikroskopischen Untersuchung über- 134 EHRENBERG: geben. Eine zweite solche Sumpfstelle zeigte sich bei Mialla zwischen der Netze und Warthe.e Der Wundal- oder Mialla-See mufste bei einer Wassertiefe von 6—8 Fuls auf anscheinend sandigem Untergrund durch- schüttet werden. Der Damm versank aber etwa 45—50 Fufs unter Wasser und zur Seite trieben Inseln auf, welche nach einer ebenfalls mir übergebenen Probe aus einer leichten, fast schwimmenden Erde bestanden. Genauere Angaben über diese Bodenverhältnisse finden sich in der Berl. Geograph. Zeitschrift Bd. VI 1850 p. 115 in dem Aufsatz: „Odebrecht, über einige Bodenverhältnisse beim Bau der Stargard-Posener-Eisenbahn “. Die von mir ausgeführte mikroskopische Analyse dieser beiden Erd- arten ist 1850 1. c. p. 120 gegeben und lasse ich hier wörtlich folgen: Die Marenthiner Erde hat einen reichen Gehalt an Infusorienschalen, ist aber keine reine Infusorienerde. Besonders massebildend ist Fragilaria rhabdosoma mit Spongohthis acıeularıs. Die Erde vom Mialla-See ist arm an Infusorienschalen. Vorherr- schend sind Eunotia amphioxys und Difflugia areolata. Schalen von En- tomostracis bilden den Kalkgehalt. Die Masse selbst ist also ein Süls- wasserkalk mit Beimischung von einigen Bacillarien. Das spezielle Formenverzeichnils findet sich in der beifolgenden Tabelle. Mark Brandenburg. An demselben Orte p. 121 habe ich mich über den Mergel von Jeserich folgendermalsen ausgesprochen: Fast genau dieselben Bodenverhältnisse, wie von Herrn Odebrecht beschrieben wurden, fanden sich auch beim Bau der Potsdam-Magdeburger- Bahn vor, indem man bei dem östlich von Brandenburg am Rande der sumpfigen Havelniederungen gelegenen Dorfe Jeserich an verschiedenen Stellen infusorienreiche Mergel bis zu einer Tiefe von etwa 150 Fufs antraf. Muthmalslich bildete hier einst die Havel zwischen den Dör- fern Goetz, Grolskreuz, Jeserich, Trechwitz, Lehnin, Nahmitz, Ne- tzen, Rietz, Schmertzke, Göttin und Rekahn im Osten und den Städ- ten Brandenburg und Plauen im Westen nur einen einzigen srolsen See, von dem die noch vorhandenen kleineren Seen von Jeserich, Rietz, Netzen und Lehnin, ferner der heilige Moser- und Wendsee nur Reste sind, und an dessen Stelle die von den genannten Orten begrenzten ausgedehn- ten Wiesen und Sumpffllächen meist getreten sind. Diese Vermuthung Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 135 scheint ihre Bestätigung nicht allein dadurch zu erhalten, dafs Jeserich selbst seinen Namen von dem altwendischen, See bedeutenden Wort er- halten hat, sondern auch dadurch, dafs sogar im gegenwärtigen Havelbett selbst gerade ebensolche Mergel, wie bei Jeserich, aber nur bis zu einer Tiefe von 70 Fuls unter dem festen Sande bei den Eisenbahnbauten ge- funden wurden. Die Schwierigkeiten, die sich letzteren bei Jeserich selbst entgegensetzten, waren vielleicht nicht geringer als die durch Herrn Ode- brecht geschilderten von Woldenberg, und es bedurfte ebenfalls bedeu- tender Kosten und Anstrengungen, um hier einen festen Grund zu ge- winnen. Die in dem Infusorienmergel bei Jeserich, welcher bereits 1845 der Gesellschaft Naturf. Freunde hierselbst von mir vorgelegt wurde, gefundenen organischen Reste gehören fast genau denselben Arten an, wie die bei Woldenberg ermittelten. Das Formenverzeichnils ist in der Tabelle angegeben. Im Jahre 1846 erhielt ich durch Oscar Schmidt einen Infuso- rienmergel mit Torf von Birkenwerder bei Oranienburg g, der aus Pinnu- larien, Eunotien und Surirellen, mit unorganischem Sande gemischt, ge- bildet ist. Eine Probe einer gelbgrauen Infusorienerde aus dem Oderthal bei Kerstenbruch habe ich vom Gutsbesitzer Christianı dort 1842 einge- sandt erhalten, welche beim Pflügen unter der Ackerkrume zum Vorschein gekommen ist und sich in ihren Bestandtheilen der ähnlichen Berliner Infusorienerde ganz anschliefst, wie ich bereits 1842 in der Gesellschaft Naturforsch. Freunde zu Berlin im Dezember angezeigt habe. Aus Schlesien erhielt ich 1844 von Professor Geinitz in Dres- den eine Probe einer Infusorienerde von Heilisensee bei Bunzlau, welche mit Torf und Braunkohle vorkommen soll. Eine kurze mikrosko- pische Analyse hat ergeben, dafs dieses Lager vorherrschend aus Scheiben und Ketten von Gallionellen (G. distans?) besteht, dazwischen vereinzelt andere Bacillarienformen, als Cocconema lanceolatum, Eunotia amphioxys, E. Diodon, Pinnularia Legumen, P. viridis, Stauroneis gracilis, St. Phoe- nicenteron. Die zahlreich eingestreuten Phytolitharien sind: a. Poolithe: Lithodonttum Emblema, L. Bursa, L. furcatum, L. nasutum, L. rostratum, L. Scorpius, Lithostylidium Olepsammidium, L. fusiforme, L. quadratum, L. rude, L. Serra. b. Spongolithe: Spongolithis acıicularıs, Sp. aspera. . r . b° rg Eunenneno: ” ein een von hie Be Strehlen in len do und in dem Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft p. 76 beschrieben wor- den. Schon ım Jahre 1858 ist ein derartiges Lager bei Gronowitz in Schlesien und 1863 (Jahresbericht d. Schles. Gesellschaft 1863: p. 55) ein solches Lager bei Tillowitz entdeckt worden, welches letzteres nur aus Navxeula serians bestehen soll. Das Lager von Pentsch bei Strehlen soll. 25 Fuls mächtig sein, ist aber nicht rein, sondern gemischt mit Thon und Kalkmergel, von denen die reichlich enthaltenen Kieselschalen zur Unter- suchung abgeschlemmt worden sind. Sachsen. Im Jahre 1842 habe ich durch den Mineralienhändler Krantz eine Probe einer blauen Eisenerde (Vivianıt) von Eibenstock im sächsischen Erzgebirge erhalten und darüber in der Gesellschaft Natur- forsch. Freunde im August des genannten Jahres berichtet. Die org anischen Kieseltheile dieses Vivianits gehören zwar grolsentheils Pflanzen an, allein da in den Jahren vor 1720 der Tripel von Eibenstock, den historischen Nachrichten zufolge, dem aus Tripolis in der Berberei (Nord-Afrika) stam- ‚menden venetianischen Tripel in der technischen Anwendung gleichgehalten “worden ist, so muls das Tripellager in Eibenstock grölser sein als das der blauen Eisenerde und wird wahrscheinlich an anderen Stellen überwiegend aus Infusorienschalen bestehen. Die Phytolitharien-Formen des Vivianıts sind die gewöhnlichen des mittleren Europa. (Siehe Berliner Zeitung 1842.) Aus Ostpreussen habe ıch durch Professor Hagen in Könies- bera 1842 eine Probe von Infusorienerde aus Trutenau bei Könissbere fo) fo) fo) erhalten, welche hauptsächlich aus Eunotien gebildet ist mit dazwischen liesenden Difflugien. Im Jahre 1864 habe ich vom verstorbenen Prof. Schumann in Königsberg, ebentalls ‚eine Probe eines dortigen Infusorien- lagers erhalten. RR = Aus Norwegen sandte mir 1844 der Apotheker Bull in Bergen ‘eine Probe eines fossilen Infusorienlagers von Grude auf Pedderen. -Die fast reine Bacillarienbildung besteht hauptsächlich aus Gomphonema coronatum und Eunotia Diadema mit vielen gezahnten Eunotien und Pin- nularien. Ein feiner Mulm bildet die Zwischenmasse. Die Formen sind in der beigehenden Tabelle verzeichnet. Aus Schweden erhielt ich im Jahre 1838 von Prog Retzius a NEL EN RS Fortsetzung, Be mikrogeologischen. ‚Studien. ’ mit anderen bereits analysirten schwedischen Bergmehlen auch eine Probe des Bergmehls von Westernorland bei Stockholm und von Kefwinge. Ueber das Bergmehl von Westernorland habe ich bereits 1838. (Monatsb. p. 176) gesagt, dafs dieses weisse feine Mehl viele Formen erkennen liefs, welche schon in den früher analysirten schwedischen Bergmehlen aufge- funden waren. Die Eunotien und Naviculen sind die vorherrschenden Formen, darunter als damals besondere Art Eunotia Hendecaodon. In der beifolgenden Tabelle sind die Formen von Westernorland und Kefwinge in Uebersicht gebracht. Aus Finnland sandte mir 1842 v. N®ordenskiöld, Intendant des Bergwesens in Finnland, und später 1852 der verstorbene Staatsrath Weisse in Petersburg 5 Proben bergmehlartiger Kieselguhre, und zwar aus den Orten: 1. Uleaborg, 2. Bröttopp im Kirchspiel Pajo 61° N. B., 3. aus der Nähe des Pudasjerfvi-See, zwischen Uleaborg und Torneo, 65°12' N. B., 4. aus der Nähe des Sackjerfvi-See bei Wiborg, 60°12’N. B. und 5. von Njemis im Kelfvola-Kirchspiel. Diese fünf Kieselguhr-Lager be- stehen ohne allen Mulm aus reinen Bacillarienschalen, die zum grossen Theil sehr wohl erhalten sind. Sie gehören zu den Bergmehlen, welche die dortigen Einwohner öfter in Wagenladungen mit zum Brodbacken ver- wenden, wie ich bereits im Monatsber. 1838 p. 6 erwähnt und in den "Abhdl. 1868 p. 4 „Ueber die rothe Erde als Speise der Guinea-Neger“ ausführlicher erläutert habe. In dem Lager am Sackjerfvi-See ist Gallio- - nella distans und Gall. granulata fast allein’ massebildend, während die wenigen anderen Formen nur eingestreut sind. Auch die Lager von % Njemis und bei Uleaborg enthalten als Hauptformen ähnliche Gallionellen und Pinnularien. Ganz besonders bemerkenswerth ist in dem Lager von Uleaborg das Vorkommen von Ophrdocampa in mehreren Arten, welche bisher nur in Neu-Seeland und Australien gefunden wurden. Fraglich ist diese Form auch im Kieselguhr von Mull auf den Hebriden beobachtet worden. Diese drei finnländischen Lager schliefsen sich in ihren vorherr- E schenden Formen an: den Polirschiefer von Bilin und den Tripel von Altenschlirf in Oberhessen an. | cs “In dem Laser am Pudasjerfvi-See ‘sind die grofsen Pinnularien charaktergebend, Galhonella crenata ist ebenfalls häufig. Im Lager von Bröttop sind Pinnularien, Surirellen und Gallionellen vorherrschend mit Phys. Kl. 1875. 18 138 Spongolithrs acicularıs. Nach v. Nordenskiölds Angaben an mich sind diese finnländischen Lager meist nur wenige Zoll mächtig unter der Pflanzendecke am Rande und Ausfluls der Seen verbreitet. a Aus Russisch Lappland ist mir endlich durch Staatsrath Fischer in Petersburg 1845 ein Bergmehl zugesandt worden, welches zu Val- > kialika bei Hossa Kianda durch Dr. Nylander entdeckt worden ist. Es soll eine Mächtigkeit von 6—7" haben und wird dort von den Einge- borenen als Farbe zum Weifsen ihrer Hütten gebraucht. Die wohlerhal- tenen Gallionellen sind auch hier massebildend mit Pinnularien. Mulm und unorganische Theile fehlen. Hieran schliefse ich noch die Nachricht von zwei ansehnlichen, besonders interessanten Proben leichter weilser Erden aus Chile m Süd- Amerika, welche Herr Dr. Carl Martin 1870 mir aus Puerto Monte zugesendet hat, und die von den dortigen Bewohnern als Chalk (Kreide) bezeichnet wird. Die eine Probe ist von der niedrigen Küste von Huay- lahue unter dem 42° S. B., der felsigen Bucht von Coman nördlich vor- liegend, entnommen, das andere von dem hohen Ufer der Insel Puluquı, | der gröfsten des Calbuco-Archipels, und zwar vom südöstlichen Ende der 4 Insel, von den Klippen, die den Strand von Yaicha bilden, auch ungefähr aus 42°S.B. Eine vorläufige nicht abgeschlossene mikroskopische Ana- lyse ergab eine Kieselguhrbildung oder Bergmehl aus reinen Sülswasser- Infusorienschalen, deren Hauptbestandtheile in Yaicha Eunotien, Pinnu- larien und Gallionellen bilden, während in Huaylahue die ähnlichen Eunotien E fast allein massebildend sind. Auch die feinsten mulmigen Zwischentheile x zeigten sich als Bruchstücke solcher Formen. Beide Ablagerungen sind der „Tiza“ der Mexikaner ähnlich, welche sich also hierdurch in Süd- Amerika zum ersten Male zu erkennen gegeben hat. Aus Mexiko habe ich 1873 weitere Gebirgsarten dieses Charakters “ von Prof. del Castillo durch Vermittelung des verstorbenen Geh. Ober- E bergraths Burkardt in Bonn erhalten, deren speziellere Analysen noch E rückständig bleiben mufsten, die sich aber den 1869 analysirten Gebirgs- 3 arten anschliefsen. Sie sind aus folgenden 8 Oertlichkeiten: 1. Tiza e von der Hacienda Tizates bei Almoloya, im Distrikte von Tulaneingo. 2. Tiza von Tlaxcala, nördlich von der Stadt Puebla de los Angeles. 3. Tiza von Atotonilco el grande. 4. Tiza von Tequixquiac. 5. Tiza aus 38. b « Zu pag. 1 | \pugjdderg fopuzıy BssoH sıumolx Treppe LAptelsepng 20 Finnland doyoug 19 Sıogea]] | } | a ne ( 18 | pueplowie}se AN & I = 53 2 duo] 16 ua1opp>d jJuae opnın) U9SOIMION rm 15 99S-EIIBIN UIFUOTOJAT + NIE I LEIGERESE 122204 11 USDULP.LOUOF 10 TPIsogaSus N er} Lüneburger Haide A 1 — + Sanquopro | uaguuoT uopLIgaH | ap Tosuy | [ddezjog — Castel del Piano Amphora angusta I libyca Aroella vulgaris Biblarium Glans — Leptostauron Campylodiscus carinatus A _ Beheneis .— noricus Önaetoglena saxipara ir Chactotyphla — * i Olimasidium Triodon linsata — Placentula — praetewta _— 1 Cocoonema Arcus asperum Cistula cornutum cymbiforme aba Pusidium ibbum gracile lanceolatum Leptoceros Laumula subtile 1 Coseinophaena — ? ‚Desmidium Iexacoros ‚Difflugia aroolata ‚Disooplea Kützingü ‚Eunastrum — ? ‚Eunotia amphiowys depressa ‚Diadema ‚Diodon Taba ibba gibberula granulata ‚Hendecaodon ‚Heptaodon Librile longicornis Luna ‚Monodon praenupta quinaria Totraodon Textrioula inidentula Driodon unoinata ‚Westermanni Zebra a 'odon ‚Fragilaria nz . biceps binadis bipunctata REN rag PERLE) Ss I Lüneburger Haide — Io Is } Norwegen Minlla-See Uleaborg & Insel Mull } Hebriden Hützel -ı Löningen } Oldenburg !3 Hosen Kiando} Lappland so Chiusi <> Altenschlirf > Vogelsgebirge © Holzappel & Hörseringen <> Mengebostel 5 Honerdingen 2 Jeserich — Grude auf =" Pedderen = Kefwinge Z Westernorland 3 Bröttop 3 Pudasjerfvi ES Sackjerfvi 2 Njemis = .++- 5 et a PEN! or + ++ ++ BS +44+t+t: een Br. A Nee BEEILOCHR, duo .„+++-+- ++ +++ nes Der. ++ ++: Polygastern. Fragilaria constricta _ diophthalma = Pinnata _ rhabdosoma Gallionella aurichalcea = calligera — crenulata _ decussata — distans — granulata — laevis — marchica .—_ procera — tenerrima — undulata = varians Gloeonema — ? Gomphonema acuminatum = apicatum = Augur — capitatum —— clavatum = coronatum _ gracile = laticeps — longiceps — longicolle = minutissimum —_ Mustela — truncatum _ Vibrio _ ? Iimantidium Arcus — gracile _ ‚Monodon Navicula affinis Agellus alata ambiqua amphilepta amphioxys Amphisbaena amphisphenia ‚Bacillum biceps dilatata Julva gracilis mesolepta oblonga obtusa ‚praetexta Scandinaviae ‚Sigma ‚Silicula _ ? Ophidocampa ternaria _ quaternaria _ quinaria _ ? Pinnularia aequalis _ affınis _ amphioxys — ampkisphenia _ birostris BRERBEREc N De Lüneburger Haide 1 } f «= Altenschlirf = Insel Mull | Hebriden — Castel del Piano „2 Ohiusi = Vogelsgebirge © Holzappel -ı Löningen } Oldenburg » Hörseringen “© Mengebontel = Honerdingen ++: 28 + 4 ee a ER ++ 1uR ++ +. + RE, +++: not: Zu pag. 138, pugpddef [opuesst ussoy 2 sıwoly Q polorS ee : = EN tpralsepng Q SEEN) a | dopaug 2 ( Scogeayn 2 AL FB l purmowejsoy I . 35 I — — et 22 | odumpoy 2 0 LLEREITHOFNG H ebnedien r (. ae opuug, — & | aag-zrem # 1, a vo ON er er re DE zen ir = | umyusrapy © A MIET I yonıosop © a TER [ zum = Kerle eu 2 = a DEE REN = = uosumpıouoy 2 E ee S = ar a wen ER = [2450g955uoW & ara © RG = | EEE a er A L UOSULISSIOH N ae Zanquapto { uadumugT ı- uopLIgoH | ap Tosuf <> _ [Pddezjog ı2 en Zu pag. 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D 4 = E — _ tracheotyla ' ++ & Sr | => | Se | ar — tylogongyla 2 a en = verrucosa « o SER ; z a 3 a £ ; + + Summe: 58 | — | — | 37132 Ex - - = Weiche Pflanzentheile. S 5 0 3 33 | 30 | 27 | 10. | 27. | 10 | 17 7 19222022711 17 | 24 o ars SE || 12-218 | a 9 > 5 Ra & ö !| Pollen Pini majus E D . ® ö 6 I +1 + Il + | = minus B B B B ö Fazer Phytolitharien. ; : | ) G.-Summe d.Organischen: 241 Lithodontium asperum x : 0 2 . 0 ö 5 | + N _ “Bursa B er x 8 ö 6 oe + : Unorganisches. = Jurcatum B 5 Sr | srl Sr » . 6 ll: Sp ar » Grüne Kıystalle ö 0 © a o SU R < E en — nasutum 5 . Sta Ente . . 8 . © 5 B + & 5 . . . 5 . . Sr Crunsand| i x 2 = 2 m Platyodon a Sl 0 B ® 0 0. 1= 5 B= 6 a i . B . e o R ö + t Quarzsand 3 o |hes = osiratım, S Dale 3 her 3. 5 Thonmulm ö SF B Dale & 5 6 N 6 . + Lithosema ormatum . Sr | Glimmer “ er | — Lithostylidium Amphiodon ö E har : 2 = angulatum : | + Summe des Ganzen: 246 | 1 _ clavatum 5 | + . R Sr . © ö ö + “ or A RE rs; ung der mikrogeologischen Studien. 5 139 er Nähe des Palastes von Xicotencatl. 6. Tiza von Zacoaleo im Staate Xalisco oder Guadalaxara. 7. Tiza von der Hacienda Estipae bei Santana - 3 de los Negros, Guadalaxara. 8. Tiza von Pileuamo südl. von Colima. _ Ueber ein Bacillarien-Lager bei San Esteban in Mexiko habe ich 1871 im Monatsb. p. 340 Mittheilung gemacht. Ebenso sind die vielen von Prof. Whitney mir zusesandten Proben aus Californien noch nicht zur Ana- lyse gekommen, nur sind vorläufig die Gebirgsmassen der Küste am Pit- river (vergl. Monatsb. 1872 p. 135), vom Foxius Range und Forest Hill als schön erhaltene Baeillarien-Biolithe von mir erkannt worden. Re Zur weiteren annähernden Vervollständigung der europäischen Süls- _ _ wasser-Fossilien mögen noch folgende, mir aus Chroniken und Sammlungen von Merkwürdigkeiten zur Kenntnils gekommene, aber nicht in Substanz zugänglich gewordene efsbare Erden, Bergmehle und Tripel hier kurz E angeführt werden: Büttner erwähnt 1710 Laser efsbarer Erden bei E Teutschenthal und bei Scherben unweit Halle an der Saale, desgleichen E- bei Loebejuna (Loebedlin) unweit Zoerbig im Saalkreis und bei Röblingen am Salzigen See bei Querfurth. In der Walkenried’schen Chronik wird E: 1597 £. 219 von einer elsbaren Erde von Walkenried bei Nordhausen gesprochen. Blancard berichtet 1680 (Collectanea medico-physica, pag. 143) über ein Lager efsbarer Erde bei Muskau in der Lausitz. In der ° Breslauer Sammlung von Denkwürdigkeiten 1720 wird eines Tripellagers bei Schneeberg an der Mulde Erwähnung gethan. In der Baseler Chronik ist von einem Lager efsbarer Erde in Oberburgbernheim im Elsafs die Rede. Es wurde sogar Säuglingen daraus Mufs bereitet. In Ungarn sind noch folgende Lokalitäten für Tripel und Halb- opale angezeigt: Tripel von Borfö im Honther Komitate, Tripel und Halb- opal von Sövär (Schovar) bei Eperies, Tripel von Telesva in einer Schlucht Br bei Cziroka, Tripel von Topschau, Halbopal mit Pflanzenstengeln von Bu- kauz und Halbopal von Bunita. . | £.. Die erste Anzeige des Bergmehls von Klieken bei Coswig im E Dessauischen, welches ich 1838 (Monatsb. S. 103) analysirt habe, ist den 3 ausführlicheren Nachrichten der von Lattorf’schen Familien-Chronik ent- | nommen. ca ° Eine Uebersicht sämmtlicher von mir analysirter efsbarer Erden = ist 1868 in den Abhandlungen der Akademie (S. 1—10) gegeben worden. e Lan ns weiteren Erläuterung dee Guano es Sillen-Obcan 1 H i J anisch i in den Berichten der Schles. Gesellsch. für vaterländ. Kultur von 1861 und 1862 werthvolle, sehr reiche Mittheilungen gegeben, deren bei- gefügte saubere Abbildungen mannigfach den meinen im Maalsstabe ver- gleichbar zu sein scheinen. Einer speziellen Vergleichung dieser 71 dort abgebildeten Formen mufs ich mich freilich enthalten. XI. Namens-Verzeichnifs aller beobachteten fossilen Formen der Süflswassergebilde. Um den Text nicht noch einmal durch lange Tabellen. zu unter- brechen, lasse ich diese erst am Sehlufs des Vortrages als Nachtrag Se schlielse aber die Erläuterungen derselben sogleich hier an. Xu. Erläuterungen zu den Tabellen der Sülswasser- Gebilde. Beim Ueberblick der mikroskopischen organischen Bestandtheile der Sülswassergebirgsarten sämmtlicher analysirter Oertlichkeiten der Erdober- fläche tritt nur an einigen wenigen Orten ‘eine geringe Mischung von "Meeresformen mit Sülswasserformen auf. Bei der orofsen Mehrzahl der Oertlichkeiten haben sich durchaus reine Sülswassergebilde, ohne alle Bei- mischung von Meeresgebilden, erkennen lassen, so dafs die . Meeresbei- mischungen nur vereinzelt als Eindringlinge des Brakwassers aufzufalsen sind. Die grofse Mächtigkeit einiger der Ablagerungen, welche namentlich aus Californien gemeldet war, hat sich zwar durch weitere Nachrichten bedeutend vermindert, indem Anfangs die weifse Farbe von unorganischen Thonen und chemisch veränderten weilsen Trachyten und anderen Zer- setzungen der Gebirgsarten zur Ueberschätzung der biolithischen Lager in ihrer Höhe und Ausdehnung verleitet hatte. Doch ist das von Fr&mont aus 3 Etagen mir zugesendete, für Porzellanerde gehaltene Lager am Fallriver i N Oregon in seiner Pelelhlejseil von 800 Fufs vorläufig genen. Biolithische ten aus SE eeillskten von 40 Fuls Machtiekeit i in der Lüneburger bei Bilin und Kassel sind auch heut noch. unbezweifelt. Auch hat di neuere bergmännische Benutzung des Kieselguhrs bei Altenschlirf am | - Vogelsgebirge in Hessen mit Sicherheit eine Mächtigkeit von 18 Fuls er- mittelt: Aus der quartären und neueren Zeit ist wohl das Lager unter _ der Stadt Berlin, welches in der Karlsstrasse beim Bau der Markthallen in einer Mächtigkeit von 80 Fufs durch den Baumeister Lent und schon 1841 von mir in anderen Gegenden der Stadt bis 100 Fuls gemessen SR - wurde, eines der mächtigsten Lager. Diese selbe Erde ist noch von mir sr in der Nähe Berlins direet beobachtet bei Charlottenburg, bei Spandau, E; namentlich bei Plan unweit Spandau, auf den Wiesen des Grützmacher- schen Vorwerks bis zum Saatwinkel. Ferner kenne ich sie aus dem Torf- E moore bei Fehrbellin, von Rambow in der West-Priegnitz und von Crossen ß als Lager. Längs der Spree und dem Havelufer scheint sie allen Anzeigen nach vom Spreewalde aus kaum irgendwo zu fehlen. Nur die Stärke ihrer ' Ablagerung wird nicht überall 8—12 Fufs oder gar 70—100 Fuls betragen. Ein zweites Resultat des Ueberblicks dieser sämmtlichen Formen = ist die Uebereinstimmung der Oertlichkeiten in einer beschränkten Mannig- S faltigkeit der betreffenden Sülswassergebilde. Aufser den geringen Bei- mischungen einiger Kalkschalen von Polythalamien und den ebenfalls _ weniger bedeutenden Beimischungen von Cypris artigen Entomostraceen enthalten die sämmtlichen Süfswassergebilde keine andere Kalkformen, BD: z - . - x b; . . » sondern vorherrschend Kieselschalen von Bacillarien und aufserdem von Oryptomonadinen, besonders aber noch von Grastheilen, (Poolithen) und Süls- wasser-Spongolithen als Theilen zerfallener Spongillen. Nur wenige Formen von Arcellinen, Peridinien und Desmidiaceen sind in diesen Ablagerungen 3 erkennbar geworden, sehr auffallend aber sind oft grössere Mengen von Fiehtenblüthenstaub, Pollen Pini, stachelartigen und schnabelartigen Pflan- = zenhaaren. Da, wo kohlensaurer Kalkmulm eingemischt oder vorherrschend ist, hat sich derselbe fast immer als durch zersetzte Sülswasser-Conchylien (Planorbis und Paludina) gebildeter Wiesenkalk oder mit Thom ul Wiesenmergel erkennen lassen. Was die geographische Verbreiiine der Arten anlangt, so ist es bemerkenswerth, dafs Gallionella erenata, Eunotia amphioxys, Fraglaria ‚rhabdosoma, Gomphonema gracile, Himantıdium Arcus, Pinnularia viridis EHRENBERG: und Synedra Uma in allen Welttheilen, mithin als Weltbürger, beobachtet worden sind. Von diesen kommen wieder viele immer nur vereinzelt in den Kieselguhren vor, während die Gallionellen oft für sich allein Gebirgs- massen bilden, wie bei Bilin, Altenschlirf, in Frankreich, Finnland und Californien. Die Fragilarien sind ebenfalls massebildend bei Cassel und bei Castel del Piano und Chiusi in Italien. Synedren sind massebildend in Oberohe bei Lüneburg und bei Santafiore in Italien. Pinnularien sind massebildend bei Franzensbad in Böhmen und in Finnland. Campylodıscus Olypeus massebildend bei Eger in Böhmen. Poolitharien-Tuffe sind in Mexiko und auf Ascension zur Untersuchung gekommen. Ganz aus Na- vicula serians soll nach Bleisch das Lager von Strehlen in Schlesien bestehen. Sucht man nach fossilen charakteristischen Lokalformen der Urperiode der Erde, so sind die mexikanischen Amphicampen, die Ophido- campen und Heterocampen von Neu-Seeland bis jetzt die alleinigen, in besonderen Generibus aufzuführenden Formen der Tertiärzeit. Die Formen- massen noch früherer Perioden mögen sich in Hornsteinmassen umgewan- delt haben, vielleicht aber unter günstigen Verhältnissen noch irgendwo hervortreten. Mikroskopische Kalkschalenformen giebt es eigentlich ım Sülswassergebiet nicht, obschon bedeutende urweltliche Gebirgsmassen be- sonders in England vorkommen, die nur aus sehr kleinen, dem blofsen Auge noch sichtbaren Entomostracis (Cypridinen) bestehen, von deren jetztlebenden Formen ich selbst 1841 massenhafte Verhältnisse zur Ver- gleichung gesammelt habe. (Vergl. Monatsb. 1842 p.. 298.) - Andere mikroskopische Kalkformen des Süfswassers sollte man wohl als Brut der Sülswasser-Conchylien und der Eniomostraca vermuthen, sie sind aber nirgends bisher, so wenig als die der Gasteropoden des Meeres, zum Vorschein gekommen (vergl. Monatsb. 1861 p. 456) und mögen schnell vergänglich sein. Die mit Leben gemischten Aschen, Schlamme, Tuffe, so wie durch Tuff und Basalt überlagerten, oder mit vulkanischen Schlacken abwech- selnden, oder durch vulkanische Hitze erkennbar veränderten Gebilde sind in der Rubrik „vulkanisch bewegt und überlagert“ verzeichnet. Ausge- schlossen davon sind die nur vulkanisch gehobenen unveränderten Massen, wie sie in der Kreide, in den Nummilitenkalken, vielen Polirschiefern, der mexikanischen Tiza und vielen anderen vorliegen. Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 143 Um Mifsverständnisse zu verhüten, ist hier zu bemerken, dafs die erste Betrachtung der Moya von Pelileo in Quito und ihr ungeheures verwüstendes Massenverhältnifs, ungeachtet der gleichzeitig ausgeworfenen todten Fische, die Vorstellung erweekte, dafs diese torfartige, brennbare, vielen Kohlenstoff enthaltende Moya eine Urkohle des Erdinneren sei. Erst die mikroskopische Untersuchung hat im Jahre 1839 den Kohlengehalt auf organische Stoffe zurückgeführt, und der Verfasser des Kosmos ist im gleichen Jahre dieser Vorstellung beigetreten. Eine erste Zusammen- stellung der, organische Beimischungen auswerfenden Vulkane habe ich 1846 in den Monatsberichten p. 207 gegeben. Die ganze Summe der in der Tabelle verzeichneten, in den Gebirgs- massen aufgefundenen Lebensformen beträgt 949 Sülswassergebilde, diese gliedern sich in 674 Polygastern, 230 Phytolitharien, 1 Molluske, 4 En- tomostraca, 4 Geolithien, 23 weiche Pflanzentheile, 1 Polyeystine, 11 Poly- thalamien. Diese Polythalamien sind fast sämmtlich von dem Schlamm- auswurf des Vulkans Poorwadadı auf Java und mögen der Steinkerne halber einer zerstörten tertiären Nummuliten-Gebirgsart angehören (Mo- natsb. 1855 p. 573). Ebenso gehört in diesen Schlammauswurf die ver- einzelte Polycystine. In dem Schlammauswurf der kleinen Volcanitos von Turbaco in Quito sind ebenfalls nur tertiäre Steinkerne von Polythalamıen beobachtet (Monatsb. 1855 p. 577). Dafs in dem Vivianit von Bargusina in Sibirien Textilaria globulosa vorkommt (Monatsb. 1843 p. 48), sei nur erwähnt. Nach der Tiefe vertheilen sich die sämmtlichen Formen nur in die 2 geologischen Hauptabtheilungen der urweltlichen Erdbildung, die tertiäre und quartäre Bildung. Es ist auffällig, dafs in den tieferen Erdschichten bisber keine solche Gebirgsarten aus mikroskopischen Süls- wasserformen bestehend gefunden sind. Ein Grund dafür mag sein, dals die kleinen zarten Schalen der Kieselthiere leichter zerstörbar und auflös- lich sind. Da aber Meeresformen der Art sich in den Feuersteinen zu- weilen vollkommen schön erhalten haben, und auch schon Peridinien und Chaetotyphla ım Iydischen Stein der Steinkohle von Pottschappel bei Dresden hervorgetreten sind, welche sogar möglicherweise den Sülswasser- verhältnissen angehört haben, so enthält es nichts Unwahrscheinliches, wenn man bei ähnlichen festen Gesteinen der ältesten Perioden auch auf 144 EHRENBERG: Süfswasserbildungen die Aufmerksamkeit rege erhält. Es ist dies um so vathsamer, je mehr die Kohlenkalke bei Tula in ihren Hornsteingeschieben schon eine so reiche Ausbeute des mikroskopischen Meereslebens gezeigt haben, wie sie in der Mikrogeologie 1854 abgebildet sind. Wollte man annehmen, dafs in den früheren urweltlichen Zeiten, vor der Tertiärzeit, Bacillarien des sülsen Wassers, da sie bis jetzt nicht gefunden sind, auch nicht existirten, so würde man auch die andere Vorstellung hinzufügen müssen, dals es gleichzeitig auch gar keine Gräser gegeben habe, weil keine Poolithe, welche mit den Bacillarien so vielfach verbunden sind, bis jetzt gefunden wurden. Das nicht Auffinden beider Abtheilungen scheint einer und derselben Ursache zuzuschreiben zu sein, aber nicht die urweltliche Existenz zu negiren. In den Süfswasserschichten der unteren Tertiärperiode sind 92 Poly- gastern, 33 Phytolitharien und 2 weiche Pflanzentheile, zusammen 127 organische Formen, beobachtet. In der mittleren und oberen Tertiär- periode sind beobachtet: 518 Polygastern, 191 Phytolitharien, 1 Molluske, 4 Entomostraca, 4 Geolithien, 1 Zoolitharie, 11 weiche Pflanzentheile, 3 Polythalamien, zusammen 733 Formen. In der Quartär-Periode sind beobachtet: 358 Polygastern, 115 Phytolitharien, 2 weiche Pflanzentheile, zusammen 475 Formen. Zu den vulkanisch bewegten und vulkanisch überlagerten Verhältnissen gehören 224 Polygastern, 141 Phytolitharien, 18 weiche Pflanzentheile, 11 Polythalamien, zusammen 395 Formen. XIM. Ueber den Nutzen und die industrielle Verwendung des fossilen mikroskopischen Lebens. Obwohl die genaue Kenntnis der Natur in ihren einzelnen Bezie- hungen überall das Wichtigste ist, so verlangen doch viele Stimmen un- serer Zeit eine hervortretende Nützlichkeit auch der mikroskopischen Bestrebungen. Wie schon die alten Römer unter Cäsar Augustus, um sich in der neuen Colonie Capua behaglich zu fühlen, eine kaiserliche Unterstützung zur bergmännischen Ausbeutung eines tripelartigen Stofles in den neapolitanischen weilsen Bergen, zur Darstellung ihres, Alıca ge- nannten, Volksgetränkes erhielten, welche Substanz sie ein Metall nannten, en Io BD: hr PA mukrogeologischen Studien. von Gyps und zersetztem Trachyt aber deutlich unterschieden und wie diese im Jahre 1850 (Monatsb. d. Akad. p. 350) und 1858 als Bacillarien- Panzer darstellbar wurden, so sind auch neuerlich bersmännische Arbeiten auf Infusorienerden in Angriff genommen. | Zu den wichtigsten, schon vom Baumeister Vitruv vorausgesehenen industriellen Verwendungen gehören die berühmten leichten, auf Wasser 'schwimmenden Mauersteine der alten Griechen und Römer (vergl. Mikro- geologie 1854, Einleitung), welche nach Strabo Pitachnae hiefsen, nach dem Orte Pitanae in Klein-Asien, wo diese leichte Erde, . welche in Rho- $. dus verarbeitet wurde, sich fand. Im Jahre 1843 hat sich historisch ; feststellen lassen, dafs offenbar keine anderen, als solche aus einst lebend gewesenen unsichtbar kleinen kieselschaligsen Thieren bestehenden Erden, den Baumeistern Anthemios von Tralles und Isidoros von Milet, welche auf Befehl des Kaisers Justinian im Jahre 532 n. Chr. den prächtigeren he Neubau der zerstörten Hauptkirche zu Constantinopel übernahmen, den ersten Gedanken zur Kuppelbildung für die Kirche Hagia Sophia erweckten, welchen sie damit unbewulst so glänzend ausgeführt haben, dafs jene Kuppel von Lebensresten zum Epoche machenden Monument der Baukunst geworden ist. Das tuffartige Verhalten ähnlicher gebrannter Steine unter dem Mikroskop ist auf Taf. XXXVIII der Mikrogeologie dargestellt. In Berlin trägt das neue Museum eine vom Baumeister Hoffmann 1844 ausgeführte Kuppel, die nördliche von beiden, aus solchen leichten Steinen (vergl. Monatsb. 1843 p. 65). Auch an der Kuppel der Hauptkirche von Potsdam sind Versuche mit gemischten Steinen damals von demselben Baumeister gemacht worden. Auf Befehl des Königs Friedrich Wilhelm IV. sind, meinen histo- rischen Angaben zufolge, mit Hülfe der Gesandtschaft in Constantinopel, Nachforschungen daselbst nach solchen leichten Bausteinen der Kuppel der Hasgia Sophia gemacht worden. Auch Professor Carl Koch hat bei seiner Anwesenheit in Constantinopel zum Bau der Kuppel verwendete Steine zu erlangen gesucht. So sind mir 7 Steine zur Ansicht gekommen, welche aus der Kuppel herrühren sollten, sehr wahrscheinlich aber, da sie weder der Angabe gemäfs leicht waren, noch mikroskopisch passende Charaktere hatten, dieser Kuppel nie angehörten, worüber ich seiner Zeit dem Könige Bericht erstattet habe. Be Phys. Kl. 1875. | 19 146 : Er Eununseng: ee es Ehe man noch wulste, dafs dergleichen leichte thonartige Erden aus Bacillarienschalen bestehen, wurde in Italien und Frankreich versucht, SE schwimmende Häuser und Pulverkammern, vor Feuer schützende Steine, nach des Italiäners Fabronı Vorgang 1791, aus leichten Erden zu fer- tigen, wie ausführlich im Monatsbericht 1842 p. 133 mitgetheilt ıst. In Berlin wurden 1842 die ersten Versuche gemacht, aus Bacillarien-Erden reine Kieselsäure für künstliche Mineralwässer wohlfeil zu gewinnen. Seit der Auffindung der reinweilsen Erden in Lüneburg bei Ebsdorf und Oberohe, wollte die hannoversche Regierung diese Erden als Regal ın Beschlag nehmen und es ist nach einem damaligen Briefe des Obersten v. Hammerstein in Uelzen (Novemb. 1842), Glas, Porzellan, besonders $ schöne Glasur, Steingut u. s. w. durch unermüdetes und kostspieliges Ex- perimentiren im Kleinen aus diesem Kieselguhrlager dargestellt worden, so dals es keinem Zweifel mehr unterlag, dafs diese Erde von grolsem } Werthe sei. Auch die Erde von Klieken bei Dessau wurde, als man zur Zeit ca der Hungersnoth sie aus den Mehlkutten hervorholte und massenhaft als Mehl zu Brot verbackte (Monatsb. 1838), von der damaligen Regierung 4 als Regale eine Zeitlang mit Beschlag belegt. Benutzung des Bergmehls zur Beimischung im Brote ist in Europa, Asien und Afrika sehr verbrei- Bi tet. Ganz besonders merkwürdig ist der in neuester Zeit ausgeführte intensive, schon oben angeführte Bergbau von Altenschlirf am Vogels- gebirge in Hessen. Nach den oben genannten Veröffentlichungen findet man diese dort gewonnene Infusorienerde nicht nur zu leichten Bausteinen, feuerfesten Steinen für Pulverkammern und Zwischenwänden der Häuser nutzbar, sondern auch zu Porzellan- und Fayence-Waaren, Gläsern und künstlichen Edelsteinen, Ultramarin, allen möglichen Cementen und Mör- teln, zum Steingut, zu Schmelztigeln und chemischen Präparaten. Endlich siebt sie, gleich dem Tripel, ein Polirmittel für Metalle und Steine ab, ist dienlich zum Putzen von Metallwaaren und lälst sich mit etwas Thon ge- mischt wahrscheinlich auch, wie schon der Tripel von Bilin, zum Formen beim Gielsen feiner Metallgesenstände wohl verwenden (vergl. Oberhessi- sche Gesellsch. 1855 p. 54). Eine grolse Verwendung haben diese Bacillarienerden im Dynamit en ne er ee ern sefunden, wo sie die Explosionsgefahr vermindern, und beim Asphalt, n Dauerhaftigkeit als raleönboden sie vermehren. In Ungarn wer- aus Bacillarien bestehende Steine zum Häuserbau verwendet. In Mexiko werden diese Erden als Tiza zum Poliren und zum Anstreichen der Häuser benutzt, ebenso in Lappland. Auf Bacillarientorf in Berlin _ erbaute Häuser sind öfter geborsten, auch Kunststrafsen eingesunken. Die Meeresbiolithe sind weniger nutzbar geworden, doch werden sıe als Kalksteine und Mergel zum Häuserbau vielfach verwendet und in Griechenland als plastische Thone zu Töpfergeschirren und als feuerfeste Platten (Ploca furno) zu Oefen benutzt. XIV. Schlufsbemerkungen. = Als Ergänzung und Erweiterung der Mittheilungen von 1872, wel- 3 che hauptsächlich die tabellarischen Namensverzeichnisse und die Oertlich- keiten betreffen, mögen folgende Ergebnisse hervorgehoben werden. 1. Das fossile, bei 300maliger Verstärkung der Sehkraft erkennbare, mikroskopische Leben ist in seiner tellurischen Uebersicht ein in allen Zonen massenhaft vorliegendes, constituirendes Element des Festen der Erde, das nicht blos direkt oberflächliche, sondern tief reichende Fels- massen charakterisirt. Es hat sich nur in Kalk- und Kieselschalen-Gebilde mit Eisenmischung und in Chitin- und Zellstoff- Gebilde abgeschlossen. Kohlenstoffiger Humus und Trümmersand bilden am häufigsten die oberste Bedeckung, welche durch vulkanische Auswurfsstoffe hier und da ersetzt und gemischt ist. Die sehr lehrreichen Thon-Morpholithe besonders aus Schweden haben keine Beziehung zum organischen Leben und sind bisher _ örtlich beschränkt, erscheinen auch als atmosphärische Gebilde (Abhand- _ Jungen 1871) und dürfen nicht verglichen werden mit den Figuren des geschmolzenen Bleies im Wasser und den durch Eis erzeugten E: Schlammfiguren u. s. w. Na 2. Die in ursprünglicher Form und Substanz erhaltenen mikro- skopisch-organischen Gestaltungen finden sich vorherrschend im Tertiär- und Sekundär-Gebirge. Die Erhaltung der Schalen aus kohlensaurem Kalk reicht tiefer als die der Kieselschalen. Einschlüsse der letzteren sind aber auch in dem lydischen Stein der Steinkohle, jedoch unansehnlich. 5 19° “r @: die N allorcen ihrer Hohlräume als Steinkerne. mit ei an zur ] stimmung der Genera ausreichenden Charakteren, zuweilen aber nur in Umrissen, doch deutlich genug, um annähernd beurtheilt zu. werden, wie in dem Kohlenkalk-Hornstein von Tula. Hier fand Pander im beson- deren Schichten auch noch erhaltene Kalkschalen von Polythalamien und Bryozoen. 4. Die Umwandlungen mikroskopischer Lebensformen aus Krcas in diehten und bituminösen Kalkstein und Marmor, ferner aus Kieselguhr in Tripel, Klebschiefer, Polirschiefer und Halbopal, sowie in bituminöse Blätterkohle (Dysodil), in Feuersteine, Hornsteine, Grünsande, polythala- mische und polygastrische farblose Steinkerne, Weilssand und Rothsand, 2 Meteorpapier und Wiesenwatte, und die Umwandlungen der amorphen Stein- kerne in krystallinisch quarzigen Sand sind in der Mikrogeologie und an- derwärts mannigfach angezeigt. 5. Neben der scharfen Abgrenzung von Meeres- und Sülswasser- sebilden in allen Zonen macht sich noch die gesellige oder vereinzelte Entwickelung besonderer Genera oder Species sehr geltend. Derartie massenhaft gesellige Entwickelungen einzelner Species sind bisher im Be- reiche der Meeresgebilde weniger beobachtet. Zwar finden sich hier kie- selschalige Bacillarien-Anhäufungen ebenso, wie die kalkschaligen Polytha- lamien der Kreide, aber nur selten sind sie aus einzelnen Gattungen und Arten entstanden. Das Vorwiegen der Textilaria globulosa und Rotalıa globulosa ın der Kreide ist aber auch hier bemerkenswerth. Desgleichen ist der Meeresgrund des caspischen Meeres hauptsächlich aus Coseinodisken und Actinocyelen gebildet. Wenn auch der Polycystinen-Schlamm in den grölsten Tiefen des indischen Oceans mit dem Barbados-Mergel ver- gleichbar ist, so sind doch die Formen nicht übereinstimmend. Dagegen sind gesellige Bildungen in dem Sülswasserbereiche, den grolsen Grasflächen ähnlich, häufig durch Gallionellen, Synedren, Fragi- larien und Eunotien hervorgerufen, auf welche allein sich die auffallenden Berechnungen der unausdenkbaren Zahlen ihrer Formen beziehen, welche in jedem Kubikfufs eines Polirschiefers liegen. 6. Dieselben unausdenkbaren grofsen Zahlenverhältnisse, welche ein mehr spielendes Interesse zu haben scheinen, treten in ernste Betrach- - a x a ae u 2 = große El ıchhei Söldher einzelnen typischen [3 sfo men ins Auge falst. Niemand kann läugnen, dafs hier nicht veränderliches Bildangsspiel sondern feste Gesetze auch im Kleinsten walten. Das Leben als den Körper erbauende Seele erscheint im Klein- sten nicht kleiner und nicht veränderlicher als im Grofsen. 7. Die jetzt sich verbreitende Lehre von belebter strukturloser, allmälıg sich organisirender und auch immer geistiger werdender Materie findet nur einen unsicheren Anhalt in dem Kreise der letzten Grenzen der künstlich gesteigerten Sehkraft jetziger Zeit. Ob diese Grenze der heutigen Sehkraft, wo sie auch sich finde, sich künftig bewähren werde, und als Grenze des möglichen menschlichen Wissens überhaupt anzusehen ist, findet ihre Erledigung im Mikroskop, dem Augenspiegel, den Eisen- bahnen, ‚Telegraphenkabeln und ähnlichen Dingen, welche beweisen, dafs zweifellose zeitweilige Grenzen schon oft plötzlich elastisch übersprungen worden sind. \ 8. Unter den rm selbstständigen Kieselerfüllungen von Pflanzen- zellen, welche geologische Aufmerksamkeit verdienen, sind die Poolithe der Phytolitharien, als Grastheile mächtige Gebirgsschichten bildend, erkannt worden, sowohl auf der Insel Ascension als im Toluca-Thale von Mexiko. Es sind Hunderte von Formenarten, deren Bildung in Gräsern und Baum- _ rinden von mir theils umständlich ermittelt, theils ‚angedeutet worden ist. Da ich selbst zur Erläuterung dieser Verhältnisse that, was ich thun konnte, aber die vollen Erläuterungen ungethan lassen musste, so hoffe ich, dafs eifrige Forscher dieselben später weiter führen werden. 9. Die von mir gegebene Beurtheilung der Spezial- Charaktere der zahlreichen Formen in den Tabellen ist natürlich eine veränder- liebe, die, mit zunehmender Zahl der Spezialformen, Abänderungen erleiden muls. Es ist wahrscheinlich, dafs ich die Zahl der verschiedenen Arten in den Gattungen zu klein abgemessen habe. Weitere Zerspaltun- gen werden also die Zahl vermehren. Ich erinnere nur an einige weit verbreitete Formen. Pinnularia viridis, eine der geographisch sehr ver- breiteten Formen, hat nach ihrer Selbsttheilung dickere oder halb so dicke 4 | Gestaltung bei gleicher Länge. Auch variiren die Streifungen in gleicher Länge an Zahl, so dafs mancherlei Abweichungen in verschiedenen geo- graphischen Lagen die Form entweder in viele Unter-Spezies theilen EHRENBERG: liefsen, oder nöthig machten, verschiedene verwandte Formen mit dem- selben Namen zu benennen. Ich habe diese letztere Vereinfachung vor- gezogen. Professor Schumann in Königsberg, ein eifriger Forscher in dieser Richtung, glaubt, dals die Streifen solcher Formen mit Zunahme der Lage ihrer Entwickelung auf grofsen Höhen des Tatra-Gebirges ge- vinger an Zahl werden, welchen für die Systematik wichtigen Umstand ich aber nicht bestätigen konnte. 10. In diesen von mir gegebenen tabellarischen Verzeichnissen aus den Tieferünden des Meeres, den fossilen Erden und Felsen der Gebirge und der Atmosphäre, fehlen noch die sämmtlichen in der Mikroseologie und noch später in den Monatsberichten der Akademie verzeichneten For- men, besonders die Humus- und Süfswasser-Verhältnisse der Oberflächen aller Welttheile. Es wird später nicht schwer fallen, aus den dort gege- benen Verzeichnissen eine Uebersicht zusammen zu stellen. 11. Die mikroskopische Analyse der Moya von Pelileo hat die Wichtigkeit der Anwendung optischer Sehmittel erwiesen und es wird hiernach das Bedürfnifs anschaulich, dafs auch die aus dem Weltraume zu uns kommenden Meteoriten darauf geprüft werden müssen, ob sie neben ihrem, vielleicht nicht graphitischen Kohlengehalte nicht Spuren organi- scher Mischungen enthalten, da sie an Mannigfaltiskeit unorganischer, den tellurischen ähnlicher Elemente reich sind. 12. Endlich habe ich geglaubt die Nachsicht ernster Forscher zu erhalten, wenn ich die anmuthige Darstellung der Thatsachen in zweite Linie stelle und der Mannigfaltigkeit den Vorrang gebe. Es gilt die Sicherung der Objectivität der von Linnee schon mundus invisıbilis ge- nannten Erscheinungen jenseits der natürlichen Sehkraft fest zu begründen. Es ist dies nicht die Atomen- oder Molekülen-Lehre der Materie im All- gemeinen, sondern das specifische, selbstständige Leben als eines weder analysirbaren noch bis jetzt zu construirenden selbstständigen Lebens- elementes, das sich in Millionen fest bestimmter, sich wiederholender Bildungen bis in grofsen Tiefen des Erdfesten und in unausdenkbaren vorhistorischen Zeiten anschaulich machen läfst und die Ahnungen ver- mittelt, dafs künftigen Geschlechtern der Menschen durch künstliche Ver- schärfungen der Sinne und damit im Ebenmafs fortschreitenden Denk- at do Er en a 13. Da Plan und er ın den kleinsten Lebensformen sich mit der 300 mal verstärkten Sehkraft überall zu erkennen giebt, und die Vor- stellung eines zufällig spielenden Bildungstriebes formloser todter Materie sich nun in den seelenvollen Aufbau zierlicher lebender Formen umge- 4 staltet, so ist auch die organische Zusammensetzung mit immer feinerem 3 Gewebe der die Schalen bildenden kleinen Körper nicht unberücksichtigt R- zu lassen. Viele Räthsel der pathologischen Erscheinungen in der bis j jetzt gewöhnlichen Gewebslehre, auch im menschlichen Körper, lassen er- S _ warten, dafs die immer tiefere mikroskopische Forschung solche Räthsel zu lösen wohl geeignet sein wird. Aber nicht blofs Plan und Gesetz, sondern Einheit des, wenig gegliederten, Planes und Mannigfaltigkeit der in ihm waltenden Gesetze treten in diesen fast transcendentalen Verhält- 2 ‚nissen klar vor das Auge und geben zu erkennen, dafs fortgesetztes Ver- o: tiefen in die Natur mit der Verschärfung der Sinneskräfte jenen auf 3 speculativem egoistischem Wege vielgesuchten Schöpfer des Ganzen nicht vermissen, sondern immer specieller anerkennen lehrt. XV. Kurze systematische Uebersicht der Polycystinen. Die hier folgende Uebersicht der Polyeystinen kann deshalb auf die weichen Theile, welche besonders J. Müller und Haeckel in den Vor- dergrund ihrer Systematik gestellt haben, keine Rücksicht nehmen, weil die weichen Theile aus der Urperiode, aus welcher das Hillaby - Gebirge in Barbados mit seinen bis über 1100 Fufs hoch reichenden Poly- cystinen-Mergeln stammt, sammt den nach Rink auf den Nicobaren bis 2000 Fufs Erhebung reichenden Polyeystinen-Mergeln, selbstverständlich sich nicht erhalten haben. Ebenso ist es mit den aus den Tiefgründen gewonnenen Formen, deren organische Erfüllung nur im eingetrockneten oder veränderten Zustand zur Untersuchung bisher zu erlangen waren. So bleibt denn die im Jahre 1847 in den Monatsberichten p. 54 ver- öffentlichte Systematik der Polycystinen für den gegenwärtigen Zweck srunde von mir beobachteten jetztlebenden Formen nach i einzureihen. = . - Me E Einige der in den Meeresgründen von mir beobachteten räthsel- haften, jetztlebenden, anscheinend doch den Polyeystinen angehörigen Formen sind aus dem Tiefgrund des californischen Oceans im Monats- bericht der Akademie 1860 p. 832 als neue fragliche Genera verzeichnet worden. Es sind dies theils glatte, theils mit Borsten, Warzen und offenen Röhren versehene Hohlkugeln, theils prismatische Formen, welche manche Aehnlichkeit mit Pflanzenblüthenstaub haben, dem Fiehtenblüthenstaub in vielen Sülswassergebilden analog. Es sind dies die Formen: Dermato- sphaera, Disolemia, Mazosphaera, Pentasolenia, Polysolenia, Tetrasolena, Trisolenia, und die Pylosphaera des Mittelmeeres, welche sämmtlich, auch Disolenia, an die Familie der Halicalyptrinen sich anschliefsen lassen wür- den und zuweilen eine .brüchige Kieselschale gezeigt haben. In der hier folgenden Systematik sind diese Formen ihrer mir zweifelhaft gebliebenen Natur halber fortgelassen, sind aber als organische Bestandtheile des tie- fen Meeresgrundes von besonderem Interesse, und in der Abhandlung der Akademie 1872 p. 289 sind sie unter den Polyeystinen mit verzeichnet. In dem Monatsbericht der Akademie 1847 p. 54 sind alle Genus- Namen der 'Polyeystinen mit deutschen Namen versehen worden, welche die griechisch-lateinischen erläutern. Eine sehr ausführliche Erläuterung der Polyeystinen habe ich im Jahre 1872 in den Abhandlungen p. 339 gegeben, auf. die ich hier nur hinweise. Hinsichtlich des Vorkommens der Polycystinen an den Oberflächen des Meeres gegenüber dem aus den Tiefsründen hervorgetretenen überaus srofsen Formenreichthum, ist noch Folgendes zu bemerken: Da so grofse Mengen von Kieselerde in dem Meerwasser niemals nachgewiesen worden sind, welche die Entwickelung solcher, an der Ober- fläche des Meeres schwimmenden Formen bedingen, so ist die Beobachtung von Joh. Müller bei Messina, dafs die Polycystinen oder Radiolarien- . Gallerten von einem der Wellenbewegung noch zugänglichen Meeresgrunde abgerissen und sammt Vorticellen u. s. w. hervorgehoben seien (Monatsb. 1855 p. 252) bemerkenswerth, ist aber auf die unbewesten gröleren Tief- AN Nah Ber % che end se Be letzteren "würde nur anzunehmen sein, als diese kleinen, Kieselschalen führenden Organismen überaus grolse Mengen von Meerwasser durch ihren Körper durchfiltriren mülsten, um die ihnen nöthige Menge von Kieselsäure zu erlangen, was nur durch Be- obachtung gröfserer Körper, z. B. auf Kork schwimmend befestigter Equi- seten, experimentell zu erläutern wäre. Oder man mufs durch eine analoge andere Erscheinung einen Schlüssel für dieses Räthsel auffinden. Eine solche Erscheinung ist das Auftauchen der Osecillarienfilze im Frühling auf stagnırendem Sülswasser. Die sich vermehrende Bodenwärme vermittelt eine zahlreiche Entwickelung von Gasblasen im Wassergrunde, deren ein- zelne Massen aörostatisch gehoben werden, losreilsen und an die Ober- Ri: fläche kommen. Solche, sich an :der Sonne rasch fortentwickelnde Oscilla- rienfilze enthalten zahllose Mengen der vom Grunde mit gehobenen kiesel- i schaligen Bacillarien verschiedenster Art. Denkt man sich die Polyeystinen . auch im tiefen Meeresgrunde lebend, wie die Erfahrung nun gelehrt hat _ (Abhandl. 1872 p. 357), so bedarf es nur der gasbildenden örtlichen Ver- E änderung, um dieselben langsam aufsteigend an die Oberfläche des Meeres zu versetzen, nachdem sie in dem auch mit Kiesel-Geröll und Kiesel-Staub gemischten Schlamme des Meeresbodens ihre Netze und Stacheln gebildet hatten. Eine weitere Entwickelung dieser Vorstellungen, auch ob solche E: Hebung aus so grofsen Tiefen durch Gasbildung möglich sei, wird eine spätere Zeit vervollständigen. Einen besonderen Einflufs auf richtige Vorstellungen über die Po- lyeystinen haben noch folgende Erwägungen: . 1. Die bisher beobachteten gallertigen Erfüllungen sind zu wenig organisirt gegen den vielfach zusammengesetzten künstlichen Bau des zier- lichen Kieselgerüstes. 2. Die aus den Maschen als Netzwerk hervorragenden Fäden sind nicht contraetil, daher nicht vergleichbar den Polythalamien, noch den Amöben und Arcellinen, haben aber mit Oscillarien manche Aehnlichkeit. 3. Die grofse Mannigfaltigkeit der Nassellarien einerseits und der Spumellarien andererseits widerspricht der Uebereinstimmung ihrer Erfül- lung mit gleichartigen thierischen Gallerten und Fäden, wobei auch die Einreihung der Dietyochen und Asterolampren von den neueren Beob- achtern wesentliche Abweichungen giebt, indem die Dietyochen keine Phys. Kl. 1875. 20 een Haben und Tangsam Kirschen und. die und ohne Fäden sind. = 4. Die Maschen vieler Mormen ‚sind auch viel zu wol al ne ‚gleich, als dafs sie nur einzelnen Fäden zum Durchgang dienen sollten. Lebende oder belehrend angetrocknete Formen sind mir nicht zur Kennt- Be: nils gelangt. 5. Die so auffälligen Basen der Polyersimen als Meeresthierchen finden sehr bemerkenswerthen Anklane; bei den Arcellinen des Sülswassers und der Dammerden. Sowohl das regelmäfsige Gitterwerk als die Spitzen und Stacheln am unteren, bei Arcellinen stets geschlossenen Ende sind vorhanden, auch die Gestaltung nach 2 Gruppen in linsenförmige und flaschenartige Formen stimmen überein. Beide Gruppen der Arcellinen haben deutlich hervortretende Bewegungsorgane, einen Mund und viele mit Speise sich erfüllende polygastrische Zellen, so dafs ein, den Holothurien ähnlicher, walzenförmiger Körper nicht den ne der Holothurien nothwendis voraussetzt. Eine reiche geographische Uebersicht der Arcellinen wurde 1871 bei der Uebersicht der Atmosphärilien in den Abhandlungen dena Akademie in vielen Abbildungen bei gleicher Vergröfserung von mir ge- geben. Die vielen Spitzen und Stacheln am Körper der Polyeystinen haben auch bei den gepanzerten Räderthieren, wie bei den Arcellnen, ihre Wiederholung und Verwandtschaft, welche bei den Monodictyen der 2 Polyeystinen von der Bildung der Spongien- -Organe ganz abweicht. Das Gerüst der Polydietyen. der Polyeystinen hat freilich viel Aehnlichkeit mit Be "Schwammgestaltung, womit auch der Umstand übereinstimmt, dals öfter Krystalle in den inneren Zellen erkannt wörden sind, wie in den trocknen Zwiebelschaalen fast alle Zellen deren einzeln zeigen. 6. Huxley’s Thalassieollen, welche als weiche Kieselskelettlose Gallerten eine wesentliche Abtheilung in J. Müller’s Radiolarien bilden, sind meiner eigenen Untersuchung nicht zugänglich geworden. Jedenfalls bilden diese Nostoc artigen Gallerten des Meeres eine nahe verwandte Gruppe bei den Spumellarien der Polyeystinen. Während hier und da em auf- ; gelöster Schleim die Oberfläche des Meerwassers erfüllt, bilden die Meeres- gallerten Huxley’s flockenartige Anhäufungen, welche, wie die Schnee- locken in der Luft, das Meer periodisch erfüllen mögen. Diese flockenartigen Gallerten sind von jenem Schleime ganz verschieden. Die weichen Radio- . \ Br ; ee N parte ee HEN PR Fe > U Rh EN NEST NT ee ng der mi ten 2 . nen von den neueren. Beobachtern vorzugsweise betrachtet no sein, und feine Wellenbewegung scheinbarer Körnchen an = ER: Oberääche der Fäden mag, wie die Bewegung der Öscillarien, die _ i Ma. ganz besonders Befänselt haben. Beiderlei Erscheinungen Fe sind von der Contractilität der Polythalamien- und Arcellinen-Thiere we- 2 sentlich verschieden. 7. Noch ist die Entwickelung der so mannigfaltigen Polyeystinen- Formen ins Auge zu fassen. Alle die so zahlreichen, hier abgebildeten Formen geben auf das unzweideutigste zu erkennen, dafs eine Selbstthei- lung bei keiner der beiden Abtheilungen stattfindet. Ebenso findet sich nirgends eine Andeutung von Knospenbildung. So liest denn der Schluls nahe, dafs die Fortpflanzung durch Eikeime bedingt sein möge. Ob diese . Eikeime einem Generationswechsel unterliegen ist bisher nicht zu erläutern gewesen, aber so viel ist unzweifelhaft, dafs die sämmtlichen abgebildeten Formen keinen Anhalt für eine solche Vorstellung bieten. Die grolse Mehrzahl gehören ‚den individuell abgeschlossenen Bildungen an, nur ei- nige Monodictyen zeigen eine unvollständig abgeschlossene einseitige Mün- dung, die sich weiter gliedern kann. | 8. Bei den Spumellarien läfst sich eine grofse Achnliohkait mit Spongien-Bildung nicht verkennen, dafs aber alle diese Formen Jugend- zustände von Spongien sein könnten, wozu ihre Kieselnetze am meisten hinführen, ist einer specielleren Nachweisung nicht zugänglich. Die von mir 1867 im Monatsbericht pag. 849 gegebene Erläuterung der Schwämme in nülfschenartige, fruchttragende, flache und sterile, ästige Formen, welche bei Spongilla lacustrıs leicht zur Anschauung wird, läfst sich in der Am- phidiscus-Bildung jener Nüfschen erläutern, aber nicht auf die Polyeystinen anwenden. Lieberkühn’s scharfsinnige Untersuchung der Spongillen-Ent- wickelung ist bei den Seeschwämmen noch nicht fruchtbar geworden und die schönen Präparate, welche Herr von Rappard von Geodien in in- dustrielle Verwerthung gezogen hat, zeigen einen von den übrigen Schwäm- men so abweichenden complicirten Organismus der Geodien an, dafs ; fortgesetzte scharfe Untersuchungen nicht blos der Geodien, sondern auch Be der Euplectellen unerwartete Aufschlüsse zu geben Hoffnung lassen. Ja Bes mag das neuerlich durch Herrn Ewald weiter aufgeschlossene Coelop- he th ychrum aus der oberen Senoner Kreide von Haldem in Westphalen 207 jetzt noch erhalten a an durch ae Spumllarien der en manche Erläuterung erhalten. = Kurze systematische Uebersicht der Familien bei den Zellenthierchen oder Polycystinen. IL, Monodictya Nassellaria, Netzkörbehen (fschreusenartig). Zellige Kieselschalen mit innerem weiten Hohlraum oder mit leichten Queer-Einschnürungen. Mit innerem Hohlraum (Glieder, Zwischenwände und en a en . . I. HALICALYPTRINA, Innerer Hohlraum mit abe Seehauben.. derartigen Einschnürungen II. LirHOCHYTRINA, Mit oberer und unterer Oeffnung, die obere oft Steinfläschchen. gitterartig, die untere weit geöffnet... .. . Ill. EucyrriDinA, Walzenkörbchen. Mit einer weiten Mün- dung, (einfach offen oder gegittert). II. Polydietya Spumellaria. Schaumsternchen. - Zellige Kieselschalen mit inneren Zellräumen oder einer Längseinschnürung. Zwei gegitterte Räume (nebeneinander, nulsartig, durch leichte Längs- Ein- Ohne Mittelkern (an- | schnürung geschieden) . .. IV. Spykıpına, einandergereiht und Zahlreiche kleine Zellen, Gitternüfschen. verschmolzen). concentrisch, spiral oder re- gellos geordnet (schwamm- artig), scheibenartig ver- einigt, zuweilen strahlig . V. Caropıcıya, ‚Schmucknetzchen. a? - u ’ A. HALICALYPTRINA, Seehauben. ’ RE: Mündung Be seite urn almalie exsreiteri, (üllhornförmig oder trichterförmig) . . . BE: 5 9 en I. Form plötzlich erweitert (glockenförmig oder schüsselförmig) . . . B 5 & 208 Mündung verengt oder gitterförmig (Korm kugelförmig) . . . . 2.2... rn, en ee i Im. Mündung undeutlich. Form kugelförmig oder oral, SELL. ee De IR een Se: IV. ohne; Stacheln ©... er. er: a R Vv B. LITHOCHYTRINA, Steinfläschchen. ohne seitliche Fortsätze . . . kei hdevsslannt N den 3 ne EDEN ARTE Ian SEN ONFENEE SE/ADR En SeitlichensHlurelarntı fen WS ta He VII Schaale einmal eingeschnürt mitseelapptemeROöptchen 2 2 ö “ Kran VIII Schaale zweimal eingesehnürt, mit gelapptem Köpfehen . . 2 2. 2. nn m nn .. dor IX fobere Mündung einfach . . . X i ’ ohne mittlere Anlı FI Ss Schaale mehrmals eingeschnürt das letzte Glied ganzrandig geschlossen Ne ingefoyere Mündung gitterartig.. a: XI. mit mittleren fügelartigen Aulaiigann "es har see, nee XII. das letzte Glied gelappt oder mit Stacheln versehen . . . . 2.... ö ö ober XII C. EUCYRTIDINA, Walzenkörbehen. 1 Schaale nicht eingesehnürt, einfach (am unteren Ende gelappt oder gefranzt) . . 8 >, Se 32 200 ER STONE DE TER XIV. 2. Glied vielzdlie. Bee Bauen XV. vom Köpfehen ausgehende Rippen in die /5, Glied zwischen jeder Rippe hu Zellen erde XVI. Endstacheln verlängent . .......- 2. Glied zwischen jeder Rippe eine grolse Zelle . . .. . XVM. SaUlE gegen die Spitze. ..........zweiarmig, Arme eeBerretelent XLIX. Arme dureh zelliges. Band kranzartig verbunden, ont vierarmig L. FE. HALIOMMATINA, Meeraugen. | - a zwei centrale entgegengesetzte les Schaale allein zellig an der Oberfläche. . : » ne. ne . R ERS mehrere hervortretende Stachelnläufsere Schaale schwammartig zellig B “ Schaale kugelförmig oder linsenförmig edel Besabnfem AR a LIM mit innerem meist strahligen Kern .|viele centrale Stacheln, am Rande hervortretend oder nicht, it glattem einfachen Sum . ... - - Ay ohne Stacheln mit gestreiftem einfachen Saum . ı 2... cm an Pine Stachein ee SR, a 135 ar nee < Bar Lem Schaale Suluruel länglich gegliedert mit vier- und" mehrgliedrig, „a ee = var Dorn N mit Rendatacheln, äulsere und innere Schaale zellen al... mu uucenn Dr mit 4 unregelmäfsigen zelligen Fortsätzen, äulsere Schale zellig, ohne Kern? Schaale länglich oval . - X. @. LITNOCYCLIDINA, Ringelaugen. ae mit zelligem Rande, ohne Stacheln und Arme , . , NENNE Tue 2 ee = Schaale scheibenförmig mit Mittelkern ohne Arme, mit Saehlkcig Enden Seraen . a ö ß Se d zelligem Rand RES RG „Jam Rande strahlig oder gelappt ‚schwammig mehrarmig, oft an der Spitze in Stacheln ü R sam na % armig mit Strahlen, welche an der Basis durch eine Haut verbunden sind XI. i jr i i r erü eobachtet. Die mit * versehenen Genera sind ‚bisher nicht fossil sondern nur in den Meeresgründen. beobach CORNUTELLA. HALICALYPTRA. HALIPHORNIS. ACANTHOSPHAERA. ÜENOSPHAERA. LitHOPERA. LITHOMELISSA. LitHogorkys. *BOTRYOCAMPE. Lituocampe. LiTHocoRYTHIUM. LirHorsitmos. Lirtmocuviris. CARPOCANIUM. CHLAMIDOPHORA. Dicrvormmus. "CLATHROCANIUM. ®LANMPRODISCUS. ORYPTOPRORA. LOrHOPHAENA. DicryocEPHALUS. ANTHOCYRTIS. LyounocanıuM, *BOTRYOCYRTIS. EucyrTIDIuM. Tuvyrsocyrris. Ponooyrnıs. PTEROCANIUM. RHOPALOCANIUM. CYCLADOPHORA. CALOCYCLAS. Dicryoropıum. PrEROCODoN. DiotyosPpyrıs. PLEUROSPYRIS. CERATOSPYRIS. CLADOSPYRIS. PETALOSPYRIS. STYLODICTYA. *DIOTYASTRUM. ®RHOPALODICTYUM. *DICTYOCORYNE. #SPONGASTER. #STYLACTIS. RHOPALASTRUM. HıstIastruM. #BUCHITONIA. ®PTERACTIS. =OMMATOGRAMMA, STEPHANASTRUM. STYLOSPHAERA. SPONGOSPHAERA. HALIOMMA. CitLoMMA. PERrIPHA ONMMATOSPYRIS. ®OMMATOCAMPE. ®SCHIZOMMA- ® AMPHICENTRIA, LiruocoveLia. STYLOCOYELIA. ASTROMMA. HYNMENIASTRUM. - f Einfach kugelartig, länglich Nr | oder linsenförmig, zuweilen Er Fame Randessseht, zierlich. % BEN rt ‚strahlig gezahnt......... VI. HALIoMMATINA, 3 : : Mitte mit eingehülltem Kern Meeraugen. nun Mn (Eli ! (augenartig), Rand concen- a au: trisch zellig oder schwamm- artig (Form zuweilen flach, zuweilen zierlich gelappt und sternartig oder am ı Rande strahlig) ....... . VII. LirnocycLıDına, Ringelaugen. (Hier folgt die Tabelle der Genera.) XVI. Erläuterung der Kupfertafeln und einiger noch nicht be- schriebener neuer Arten derselben. B.. Die sämmtlichen 30 Tafeln sind dazu bestimmt die monographische Analyse des Mergelgebirges von Barbados bei 300maliger Diameter-Vergröfserung anschaulich zu i machen. Alle hier abgebildeten Formen sind der natürlichen Sehkraft völlig unzugänglich B. _ wegen Kleinheit und Durchsichtigkeit. Es sind dabei drei Hauptgruppen ins Auge ge- E: falst, deren eine nur auf Tafel I zusammengestellt ist, während Tafel II bis Tafel XVIII = und Tafel XIX bis Tafel XXX als Hauptgegenstand der Darstellungen die Klasse der Polyeystinen in ihren beiden Hauptgruppen, so weit ich sie entwickelt habe, umfassen. Auf Tafel I ist die oft fragmentarische Gesammtmischung der Polycystinen-Felsen an- £ sehaulich gemacht. Die zerstreuten Polythalamien sind nur durch 2 Formen repräsentirt, die Polygastern durch 5 Arten, die übrigen Formen sind ausgewählte räthselhafte orga- _ nische Fragmente, die ich in früheren Mittheilungen als Geolithien mit besonderem Namen Ben. deshalb aufgeführt habe, weil sie bei vereinzeltem Vorkommen in einer Felsbildung die Vorstellungen über deren Ursprung in bestimmte Richtung zu leiten geeignet sind. Die grofse Mehrzahl der gewöhnlichen Fragmente pflest von den hier abgebildeten Polycystinen- ee Formen herzurühren und läfst sich auf diese zurückführen. Die hier abgebildeten, Geo- \ Er _ litbien genannten Fragmente lassen sich nicht darauf zurückführen und auch nicht sicher _ mit Spongolithen vereinen. Aulser diesen genannten organischen Gestaltungen sind die bereits angegebenen Einhüllungen mulmiger Kalk- und Thonerde und kurzzellige Bimstein- asche, deren erstere mit Säure braust und verschwindet, letztere nicht. Eisengehalt zeigt sich oft erst durch Glühen in seiner rothen Färbung. Die Polyeystinen, welche den Hauptcharakter der Gebirgsart bilden und überaus zahlreich gut erhalten sind, sind in ihren beiden Hauptabtheilungen als Monodiciya Nassel- laria, Netzkörbehen, und als Polydictya Spumellaria, Schaumsternchen, in allen mir zu- gänglich gewordenen Formen dargestellt und in der schon 1347 gegebenen Systematik geordnet. Die sämnitlichen Zeichnungen sind 1846 und 1847 fertig vorgelegt worden bis auf etwa 5 oder 6, die von geübter treuer Hand nachträglich nach den Präparaten abge- bildet Sa ergänzt worden sind. Es möge als ein bes yi { ‘angesehen werden, dafs sie nur die Darstellungen von Ai irten, : tenen, nirgends ergänzten Präparaten sind. Es ist aueh zu bemerken, durchscheinende Rückseite ‚absichtlich ungezeichnet geblieben, weil bei so starken Vergröfs { rungen die Länge des Fokus nur selten ausreichte die Rückseite gleichzeitig zu sehen und Er De = eigenmächtige malerische Zusätze vermieden werden sollten. Die Abgeschlossenheit der Y i Formen macht leicht anschaulich, dafs die Entwickelung und Vermehrung nicht durch Selbsttheilung oder Knospung vor sich gehen kann. Auch ist die Gleichheit und Ueber- einstimmung der Formen in den Grundcharakteren unzweifelhaft, und es ist bei keiner der. vielen Formen eine Neigung zur Umwandlung in andere Gestaltung zu erkennen. Es mögen sich noch einige kurze Erläuterungen der abgebildeten, noch nicht be- schriebenen Arten hier anschliefsen. Polythalamien. Planulina Mica. Schale von links nach rechts gewunden, mit 11 Zellen „1, grofs, Mittel- zelle 15", die 4. Zelle die 2. berührend. Zellen meist niedriger als breit, selten fein durchlöchert. Abbild. Taf. If. 2 und in der Mikrogeologie Taf. zz yL f. 67. Rotalia — ? (barbadensis). Schale mit 14 Zellen „7 grofs, Mittelzelle 35", die 7. Zelle die 2. berührend, Zellen fast so breit wie hoch, ohne Löcher. Abbild. Taf. I f. 1 und Mikrog. Taf. XXXVI f. 68. ‚Geolithien. Actinolithis n. g. Monatsbericht 1847 p. 51. Actinolithis apiculata. Fragment. Gabelförmig, beide Erlden ‚stumpf, Samen abgebrochen, Zweige deutlich gezahnt glatt, durchgehende Mittelröhre, nn Länge sr Ob Spongolith? Abbild. Taf. I f. 20. A. hexaclados. Sternartig, ungleich sechsstrahlig mit Sveireibieen Zacken und zulyeilen stumpfen, zuweilen zweispitzigen Enden, Zacken abgestutzt, am Ende zuweilen zweispitzig und verdickt, ohne Mittelkanal. Gröfse -7'". Abbild, Taf. I f 17. Diese Form hat allgemeine, aber keine specielle Aekalichken mit der von Häckel in seinem Buch „die Radiolarien* auf Taf. XVII abgebildeten Xiphacantha und ist ebenso schwierig zu den Spongolithen zu ziehen. Also eine besondere Bildungs- a form. ER De A. neptunia. Fragment. Grofse stabartige Form, an einem Ende gleichförmig dreizackig mit Mittelkanal, mit seltenen Zähnchen am Schafte. Gröfste Länge der Dar- stellung #4” mit den Zacken. Die conischen, etwas divergirenden Zacken sind „1,' lang. Abbild. Taf. I f. 21. Vergl. Spongolithis Trieuspis u. Sp. neptunia. . A. Ornithopus. Schaft dick und glatt, an einem Ende abgebrochen, am anderen Ende m 4 zu je 2 horizontal entgegengesetzte zehenartige Zacken vogelfulsartig zertheilt. > 5 er She “ 2 m Re BEE ELTEL TAU SEHE U Be g Länge des zerbrochenen Schaftes der Zacken 71", Dieke desselben „5, Länge der a ’ conischen Zacken „y''. Be RL 4A. spinosa. Fünfstrahlig, Strahlen zuweilen ungleich glatt, zuweilen mit langen Dornen versehen. Innerer mit oft blinden Aesten versehener Kanal, der sich nur bis 1 des 3 Astes von der Mitte erstreckt. Dieses grosse strahlige Kieselgebild erscheint als Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 159 eine Zwischenbildung zwischen Spongolithen und stachligen oder strahligen Poly- eystinen, da sein Mittelkanal in den langen ästigen Spitzen fehlt. Gröfse eines ganzen Strahles bis 4". Actinolithis tornata. Drei freie, in der Mitte zusammenhängende Strahlen, die von der Basis an mit 15 bis 17 etwas erhabenen Ringen versehen sind und nach der stumpfen Spitze zu ablaufen. Mittelkanal in der Mitte zusammenfliefsend.. Ohne Aehnlichkeit mit Polyeystinen-Struktur. Grölse eines Strahles 74". Abbild. Taf. In. ee A. triida. Vierstrahliger Körper. Strahlen an den Spitzen dreizackig, Mittelkanal von der Mitte bis in die Spitzen verzweist. Grölse des Ganzen -1;'", Gröfse eines ein- zelnen Strahls „4. Mitte mit Bruchstelle versehen. Abbild. Taf. I f. 19. Ob Spongolith? Placolithis n. g. Monatsb. 1847 p. 5l u. Abhandl. 1875 p. 111. Placolithis ocellata. Elliptisches Kieselblättchen, am glatten Rande mit einer .einfachen Reihe von 28 ungleich grolsen Poren besetzt. Grölse „43'". Abbild. Taf. I f. 33. Rhabdolithis n. 8. Monatsb. 1847 p. 5l u. Abhandl. 1875 p. 111. Rhabdolithis Falx. Dicker glatter Stab mit einem sichelförmig gekrümmten Ende ohne mittleren Kanal. Ob Spongolith? Grölse 4". R. Fungillus. - Unregelmälsig ceylindrisches Körperchen mit haubenförmigem Köpfchen ohne Kanal. Bruchstück. Stil glatt, Köpfchen rauh, Grölse z%'", Köpfehen 42". Ob Amphidiscus? Abbild. Taf. I f. 28. R. ingens. Langer glatter, an einem Ende etwas verdickter und schnell zugespitzter Stab, am anderen Ende abgebrochen und mit Spitzchen versehen, ohne mittleren Kanal. Länge #", grölste Dicke „y. Abbild. Taf. I f. 26. R. Pipa. Thonpfeifenartig, an einem Ende lang zugespitzt glatt, am anderen Ende ver- diekt und gebogen, mit rauher Oberfläche. Grölse 5", Kopf „5 dick. Abbild. Taf. I f. 27. Mikrogeologie Taf. XXX VI, Fig. 59. R. Scepirum. Langer, an beiden Enden zugespitzter Stab, an einem Ende glatt und von fast der Mitte bis zum anderen Ende mit feinen Spitzchen verziert. Länge 4". Spongolithenartige Nadeln dieser Art sind bisher nicht vorgekommen. Man ver- gleiche aber Spongolithis thyrsigera der Nieobaren. Abbild. Taf. I f. 25. R. Serra. Glattes Stäbchen, einseitig sägeartig gezahnt, mit unklarem Mittelkanal. Länge des Fragmentes 5". Abbild. Taf. I f. 23. R. toriuosa. Langer glatter, an beiden Enden zugespitzter Stab, seiner ganzen Länge nach in viele spirale Windungen gedreht. Länge 4’. Abbild. Taf. I f. 24. R. Umbraculum. Vorn conisch, in der Mitte abgestutzt und in verdünntem Stile endendes Stäbchen. Der mittlere Absatz gezahnt. Einem geschlossenen Sonnenschirm ähn- lich. Grölse -4'"'. . Abbild. Taf. I f. 22. Stephanolithis n. g. Monatsb. 1847 p. 5l u. Abhandl. 1875 p. 111. Stephanolithis annularis. Ringartiger Kieseltheil mit Spitzen am Aufsenrande, der innere Rand glatt. Der Ring selbst zellig, Durchmesser 55". Abbild. Taf. I f. 30. 31. St. nodosa. Kranzförmiger glatter Körper ohne Zellen mit 2 bis 3 kugelförmigen Knoten, Abb. Mikrogeologie Taf. XXXVI f. 58. Bei der hier auf Taf. I f. 32 gegebenen .. Eu REN BER Br ”“ : Abbildung ist eine dem Spongolithis acieularis. ayıliehe kanal. Durchmesser des Ringes „4. SEHEN Stephanolithis spinescens. Ringförmiger Kranz mit 6, zuweilen noch verästeten uelseken. Stacheln am äusseren Rande versehen, der innere Rand glatt, ohne Zellen. Durch- messer 71”. Abbild. Taf. I f. 29. ; i Wären diese Stephanolithen abgefallene Ringe der Oeffnungen von Polyeystinen, ; so würde St. nodosa zu einer Podocyrtis gehören können, doch sind allesammt zu ab- Ze weichend, um dies mit Sicherheit auszusprechen. Die von mir gegebenen Abbildungen von Veränderlichkeit der Spongillen- Nadel in den Abhandungen von 1870 Taf. III scheinen mir die Geolithien als Abänderungen von Spongolithen nicht beweisen zu können. Eben so wenig ansprechend sind sie als Fragmente der Polycystinen. Polyeystinen. Chlamidophora n. 8. Zweigliedrig, Köpfchen mit 5 ungleichen Oeffnungen zwischen 5 Rippen, welche am zweiten Gliede noch herabgehen und mit kurzen feinen Spitzen enden. Das zweite Glied ist schnell abgeflacht und die Bildung erinnert an Dictyophimus. Neben den gröfseren Oeffnungen ist der Kopf noch feinzellig und das zweite Glied hat unregelmäfsig gestellte kleine Zellen, die sich nicht berühren. Der Name wurde 1856 (Monatsb. p. 428) bei der Analyse des Tripels vom Morro de Mejillones gegeben. Es scheint, dafs der äufserst abgeflachte Rand mit den 5 feinen Spitzen abgeschlossen wird. Es ist nur ein Exemplar beobachtet, Chl. chi- lensis, welches auf seiner breiten Seite liegt und nur eine vertikale Ansicht erlaubt. Eine eigenthümliche, aber noch etwas unsichere Gestalt. Flustrella macropora. Diameter 51" mit 5 Ringen. Einfache Reihen grofser Zellen, im 4. äufseren Ring 34, der fünfte ist unvollständig abgebrochen. Fl. concentrica hat 2 Reihen kleiner Zellen in jedem Ringe. Aus dem Barbados-Mergel. i Hoalicalyptra setosa. Länglich glockenförmig, Oberfläche feinzellig und feinborstig, Sie Stirnstachel. Untere breite Oeffnung mit 4 auf der Seitenlage sichtbaren, kurzen breit abgestutzten Anhängen. Gröfse der Form ohne Stacheln „%'", die Stacheln 747". Zellen in Reihen, ungefähr 3 in „3. ' Abbild. Taf. II f. 12. Lithochytris barbadensis. Kopf ohne Zellen mit oe Hohlraume, kurz zugespitzt, oval. 4 Körper feinzellig in getrennten Längsreihen, in drei grofse, gleiche, zugespitzte, E gleichartig zellige Fortsätze auslaufend. Länge des Ganzen 75", des Kopfes 1,'", i jedes Fortsatzes „u''. Abbild. Taf. Vf. 2. Lychmocanium faleiferum. Köpfchen rund, zellig und rauh, mit kurzem, kleinem Stachel. Körper in Längsreihen feinzellig, mit 3 sichelförmigen langen spitzen Stacheln. \ Gröfse 5", der Stacheln „,". x Stylodieiya bispiralis. Zweispiralig, in „1 Durchmesser 4 Spiralen, die Spiralen durch dreieckige Felder und dazwischen liegende Oeffnungen verziert, mit Spitzchen am Rande. Mittelzelle rund „47 grols. Abbild. Taf. XXIV f. 1. Vergl. St. Hchi- nastrum und Si. setigera auf Taf. XXXIIT f. 1.4. Stylodictya Forbesi. Im Durchmesser von „,'"' drei Ringe u. eine runde Mittelzelle, vielzellig, Zellen sich berührend, centrale am Rande hervortretende Stacheln. Abd. T.XXIII£.6. Ul Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Tafel 1. Fig. 18. Actinolithis tornata Polythalamien. ah Be lrifida Fig. 1. Planulina Mica 2: — apieulata » 2. Rotalia — ? (barbadensis) Se. — neptunia » 22. Rhabdolithis Umbraculum Polygastern. 338 Fr Som » 9. Dictyolampra Stella „24. — tortuosum „» 4. Aetinogonium septenarium su 28: — Sceptrum » 9. 6. Liostephania magnifica eo: — ingens On LASER — comta Te _ Pipa Bl — Rotula 3 28% — Fungillus » 12-15. Hemiaulus Polycystinorum „» 29. Stephanolithis spinescens „ 16. Triceratium microporum % eilb alla annularis 20.82 — nodosa Geolithien. „ 33. Placolithis ocellata » 17. Actinolithis Hexaclados Polyeystinen Tafel II bis XVIM. Netzkörbehen, Nassellaria. Tafel I. Fig. 1. Cornutella scalaris Fig. 7. Oornutella cucullaris a — quadratella v0 Mitra wo _ stiligera es clathrata ed cireularis ».10. Halicalyptra Galea aD, — ampliata op N, — fimbriata 0 — spiniceps 2% — setosa@ Tafel II. Fig. 1. Oenosphaera megapora Fig. 13. Lithomelissa microptera Se — mieropora ud: — Capito ade _ spinulosa „ 15. Lithobotrys adspersa » 4. Lithopera Lagena o 10; — Nucula Hd — amblyostauros le — stiligera 20: — oxystauros lo: — ornata Ed. — Nidus Pendulus 5, 189), — geminata » 9-10. Lithomelissa macroptera 20: — cribrosa ? ale — ventricosa rl; _ nasuta el: — Corythium Phys. Kl. 1875. 21 161 Lithocampe ? ? ampullacea Sal Fig. 7. Lithorniti m foveolatum. x a: 2 Bloc SRRORD I: Dom EEE „» 3. 4. Lithocorythium oxylophos Be) — Daseinia. 5 S at — platylophos 59 0: Tiihdehjmis Vespertilio 6 f —_ cephalodes ya, —_ Tripodium Tafel V. Fig. 1. Lithochytris pyramidalis _ SERIS.D. Dnophu Cratieula ae BERN, barbadensis ., &% 35 - Poeillum FASER 8 pleata : » 7. Carpocanium coronatum „ 4. Dictyophimus Craticula 5 8. Oryptoprora ornata Tafel VI. . Anthocyrtis leptostyla er Fig. 5. Anthocyrtis Mespilus Fig. a0 a nimeate „%. —_ Grossularia 3. — Ficus te — serrulata A _ Mespilus 5 8. — collaris Tafel VII. _ Fig. 1. Lychnocanium Tribulus Fig. 7. Lychnocanium crassipes Tee IR _ Tripodium Ne 2.08% — Hirund BRSEH — - Tetrapodium nl). — hamosum i Re —_ - tridentatum SERRRNUDE — Oypselus eh — Trichopus Selle = continuum E06: — turgidum - 12: — ventricosa Tafel VIH. Fig. 1. Anthocyrtis ventricosa Fig. 10. Lophophaena larvata _ en RE EZ — . hispida SE, — apieulata = sch Lychnocanium Lucerna. ee —_ ? galeata # re — ‚Faleiferum ler — Lyms 9 — 2 ecamaım -.,,„ 1. a stephanophorum „ 6. Lophophaena Capito » 0 asperum 0 acdians; 9 ae sphaerophilum , dien. Io schen. St Fig. 1. Eueyrtidium Argus: . Eueyrtidium barbadense nn — Sipho % 8 — acanthocephalum _ fistuligerum — ? Nassa — Alauda — Armadillo Scolopax : .—- montiparum Tubulus Eucyrtidium eylindrieum 8. Eucyrtidium biauritum _ excellens 0 coromatum — __ Mongolfieri —_— apiceulatum —_ cancrinum 12. — Ampulla \ Embolum Eruca gemmatum EN Pirum Tafel XL. Bucyrtidium Picus : Fig. 13. Eueyrtidium pauperum 3. — articulatum » 14 ....— versipellis — crassiceps : se ey unacile nr 2 acephalum Se) attenualum — __ pausillum re 2% obstipum —_ bicorme I NEL NEE _Panthera Hillaby TO. Ficus lineatum „20. — _ mieroporum Microtheca Re Da Pachyderma eryptocephalum 22 - imbricatum elegans 1 2 4 I. 6 Ü 8 & 0 Hr 2u9 Tafel XI. Thyrsocyrtis Rhizodon Fig. 7. Thyrsocyriis Jacchia 0 Bromia \ NS rl oenophila — Lyaea 1: == anthophora —_ Bacchabunda 7,108 == reticulata "— 2) Dionysia „ 11. Podocyrtis Dipus ? Pristis i : 2 B Podocyrtis Princeps — teiracantha — aculeata Podocyrtis cothurnata — Centriscus _ Puella sinensis —_ Domina sinensis Podocyrtis Buceros $ Rhizodon En Mitrella Podocyrtis collaris —_ Argulus —— ventricos@ — aeroslatica -attenuata Podocyrtis pentacantha —_ nana — amphiacantha Pterocanium Bombus Cycladophora Gigas — . Erinaceus — stiligera@ — 2 discoides Podoeyrtis triacantha .— radicata Tafel XIV. Fig. 5. Podoeyrtis parvipes 026. — Eulophos Sorte — _ Schomburgkii Tafel XV. Fig. 4. Podocyrtis Mitra_ ee — sinuosa a ee papalis Tafel XVI. Fig. 6. Podocyrtis brevipes 9 — ? ampla bicornis 7. „ 8. A 9 — Argus ” Tafel XV. Fig. 5. Pterocanium ? Sphinz „oo — barbadense elle: _ contiguum » 8. Rhopalocanium ornatum Tatel XS Fig. 5. 6. Oycladophora spatiosa » 1. Calocyclas Turris 8. — barbadensis SR adinstern chen, Sean er, Die Piguren 1—5 der Tafel XIX gehören noch zur Abtheilung Nasellaria. \ Tafel XIX. Fig. 8. a. b. Dietyospyris trilobata nd — Campanella a! — tristoma Me - ee Apis , 10% — tridentata € „ 4. Dietyopodium eurylophos le —_ Fenestra N on — owylophos 2 —_ Tetrastoma „2 „» 6. Diciyospyris Gigas Fels: — spinulosa 5 len. — clathrata x Tafel XX. Fig. 1. Ceratospyris turrita Fig. 7. Ceratospyris ramosa = 2: — Heptaceros PERS: — Furcata N De — Fibula Dar _ Dirrhiza 2 a 3 — articulata „ 10. — stylophora Be. 25: — ocellata ale — seligera 2% — Mystax A Behinus Tafel XXI. Fig. 1. Oeratospyris longibarba ü Fig. 5. Ceratospyris Triceros R 2 — longibarba RS — Didiceros > Sb — Triomma » T. Cladospyris bibrachiata a — Ateuchus ELSE -_ tribrachiata Tafel XXU. - Fig. 1. 2. Petalospyris Argiscus Fig. 8. Petalospyris platyacantha ES: — Diaboliscus De — ocellata BA, —_ eupetala 9108 — ‚Foveolata ed: — confluens 5 le —_ Pentas eo ee canımate „ 12. Perichlamydium ? spirale 7 Flabellum „ 13. Hlustrella concentrica le Eohinastrum * Fig 6. legs _Forbesü —_ clavata Ir ee — ocellata ? — gracilis ER Re Perichlamydium — setigera Re splendens hastata Tafel XXIV. Stylodietya bispiralis Fig. 4. Histiastrum quaternarium. Histiastrum ternarium „ 5. Stylosphaera radiosa — quaternarium _ 0: — sulcata Tafel XXV. Stephanastrum Rhombus Fig. 6. Stylosphaera laevis 3. Stylosphaera Liostylus N Carduus = coronata 1 ee spinulosa E= Nexuosa j | Tafel XXVI. | 2. Spongosphaera rhabdostyla Fig. 5. Haliomma ? Cenosphaera — AREIUR Hier — Medusa . Haliomma Eniaenmia TS ovatum Tafel XXVI. Haliomma Helianthus Fig. 4. Haliomma umbonatum — echinatum ee contiguum — __ Humboldtü » nobile Tafel XXVIN. . Haliomma Sol Fig. 5. Haliomma apertum 3. — . . oculatum Anger » 6. Periphaena decora Triactis _ Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. 167 Tafel XXIX. Fig. 1. Haliomma perspicuum Fig. 3. Lithocyelia Ocellus » 2. Lithocycha Stella „ 4. Styloeyelia dimidiata Tafel XXX. Fig. 1. Astromma Pentactis, nur im Umrils Fig. 2. Astromma Pythagorae gezeichnet, da das Präparat verloren » 3.4 0 — Aristotelis gegangen. » 9. Hymeniastrum Pythagorae Anhang auf Tafel XXX. Kreide-Marmor der Grafschaft Antrim in Irland, im Gebiet vulkanischer Einwirkung. Fig. a. Fein geschliffene Bruchstücke des Marmors in natürlicher Grölse, unter Glas auf schwarzer Unterlage. Das + bezeichnet das vergrölserte Bruchstück. Fig. b. Das bezeichnete Stück 50 mal vergröfsert, das + bezeichnet die Formen, die in Fig. ec. bei 100maliger Vergröfserung gezeichnet sind. Der hier auf Tafel XXX beigefügte Normal-Maalsstab der Vergröfserung in pariser Linien, mit N. bezeichnet, zeigt an, wie grofs die Darstellung bei 300maliger Ver- grölserung im Durchmesser sein sollte, während der zweite obere Maafsstab die stetige Abweichung (constante Aberration. C. A.) meines Auges von der Norm anzeigt, wie jedes Auge seine besondere hat. Nach diesem Maalsstab sind alle diese Formen 1847 gezeich- net und so mit allen Formen meiner Mikrogeologie 1854 vergleichbar. Man vergleiche die Vorrede zur Mikrogeologie p. XIV. s Es wird zu richtiger Beurtheilung der Abbildungen dienlich sein, dafs bei der angewendeten Vergrölserung von 300 mal im Durchmesser ein 5 Fufs hoher Mensch 1500 Fuls, und eines seiner Haupthaare einen Zoll dick erscheinen würde. vu. Inhalt. In leur ee RES a EU a OT RE Kurze geographische eh der 86 analysirten Materialien fossiler Meeresgebilde .n 0 Lim ne ee ee De a ee Namens-Verzeichnifs aller beobachteten fossilen Formen der marinen Ge- es Blinaeem no 0 0 8 0 0.0 08 De N WERE Uebersicht des Polyeystinen-Gebirges von Bexibarloe RL EHEN 3 = Gröfsere Felsprobe des Hillaby-Berges von Barbados . . . . 2... Polyeystinen-Gebirge der Nicobaren-Inseln. . . . 2. 2. 2. 2. 2... Kreide-Marmor von Antrim in Irland und weisser Kalk-Mergel von Lublin in Polen a. en er ae Da ENTER TREE TR ER RR Einige Erläuterungen zu den tabellarischen Uebersichten aller mikroskopischen Formen der halibiolithischen Gebirgsarten . . . . 2... Suse ol Kurze geographische Uebersicht der 172 analysirten fossilen Sülswasser-Ge- birgsarten und vulkanischen Auswürlinge . . 2. 2. 2 zu. nn. Neuere Analysen fossiler Sülswasser-Gebirgsatten . » . 2 2 2 2.0. Namens -Verzeichnifs aller beobachteten fossilen Formen der Sülswassergebilde 140 u. Erläuterungen zu den Tabellen der Süfswasser-Gebilde. . . . . 2... sleller I änderallerss\vvielttheilenene Ueber den Nutzen und die industrielle Verwendung des fossilen mikroskopi- Schen'luebenan. 12.0 u en ea ee Schlulsbemerkunsene. ee ee Kurze systematische Uebersicht der Polyeystinen . » » 2 2.2... Erläuterung der Kupfertafeln und einiger noch nicht beschriebener neuer Arten ee Barbados. 2. BERNER eystinen Mergel 117 Fufs hoch. HL He : Polythalamia. Polygastrica. Geolithia. Spongolitha. a RS se TERERERR FINE = 3. Dietyolampra. 4. detinogonium: S-U.hiostonhania: 19-15. Hemiaulus. 16. Trieeratium. 17-21_Actinolithis. 29-98 Rhabdolthıs. 29 32. Stonhanolithis. 3Placolithis. Schellenberg umpr. Bike a, ” h v „ ‘ Fe er Monodictya Nassellaria. cc BR “ bergs Abhunhys.matlı klasse 1875. x Bun Haltcalyptrina 191 4 E >>, 1.9. Cornutella. 1012. Halicalyptra: W Grohmann. se MEN => 0 3:7 Er B3 0 Ye % ozaN FEN Das Eur u I x U=8. Cenosnhaera ER | 4-7. Lithonera. 8-14 hithomelissa 15-21. Lithobotris. WW Grohmann se ie ER ER, us bergs-Abh nhys.matlı.Iilassc 1875. h a Er ß hithochytrina. 72.Lithocamme 3.0. Lithocorythium. 7-9 Lithornithium: IO-1l-Lithochytris. W Grohmann sc en re \ Be os tr Taf V Lithochytrina. Eucyrtidina. EINE ! RN SE N 1-3. Lithochytris. 7. Carpocanium. 4-6. Dielyonhimus. 8. Cryptonrora: W Grehmann se ee 2) ER ee een oo Ka)? te ale \ ey get IDOQ AODIODSE.. che oo BOCOOE & ME00CG laeaec: Anthocyrtis. W Grehmann se. ai 5 Taf: II. Kueyrtidina: Lypehnocanium. W Grchmann: sc 2 Tag. UM Hueyrtidina. a8 fi FAR: 0908 28088 ©, oo% © o°’® ® a. oe © 1-2. Anthocyrlis. 3-5. Lychnocanium. 6-B.bLonhonhaena. 14-16. bucyrlidim. I Grohmann.sc w ed LTE, ET AN ü 14 Tag IN AHerzner sc: Re U @ Ehrenberg del Ta: N bhrenbergs lbhplıys.math Klasse 1875. ® Rn Mucyrtidına. ey Nodles @ e..2 PERICEIGE 191999 "aggga a 999 9999 vagq 4gı4ac Eueyrtidium. W Grohmann. sc SaE Ra m ah TE U Ehrenberg del. ‘eoo eR Ereeyrtidium. Tap ML. 199099, 199 9901 999% Fran ka 00000 RN ray: ı.; fe Herzner.se frerlın F ! {! Fr % f | le. | i 7 F n M “ j | N Er ö Di an 1 a i 2 I “ h ’ ’ x N h ” - ' BRFLN Ne 2) r [12 (2 YO ite 2 { “ x 5 “ “ Ru) ” I) Y FR aM at : \ R ' Y Ve ur ala n t j u buER = t ar y KR ER Os wer. us en TEE ZTTER Taf MU Hucyrtidına. Da tn, 0 ae 7 eat 7 1-10. Thyrsocyrtis. U. Podocyrtis. 0 @ Ehrenberg del. Kllprener. so Berlen A er rw TRMEDEN. Mi Eile DH 2% Ir Deren TATEN EL Ale EEE f MN Ns HIT N PN & Taf; AM. Eucyrtdina. 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IN Grehmann so a En 1 a kör Ri : E Taf AM. +/-6. Ceratosnyris. 7,6. Cladospyris. ch. an Kup KIIL, AHerzner se Berlin VEIT S o vuoo So 1-H. Petalosnyris. I2.Perichlamydium: 3. Flustrella. Snyridina. Calodictya. 2): 5 Ehrenberg- del. Zu lim.Ührenbergs Abh,ıhysmathlilasse 187. ir Be ı DE 5., venbergs Abh.phys.math.ilasse 1875 (alodichya: a Tag. AA, a SL Se eat 6 Re Be‘ OR MELDE 077 ! 200° RT Stolodietya: Lellerznenso Bertin: Taf AM Br et 6t 1. Stylodietya: 2-4. Histiastrum: 5.6. Stylosphaera: N Grohmannse ; PN Zu len Ehrenbergs Abhnlıys mat lasse 1875. Vap KV (alodıelyaHalıomalıina . 7. Stonhanastrum. 2-6. Stylosphaera. W orokmann sc C 6 Ehrenberg det u Ri {Hi PELHTVELMRIRT, Eihrenbergs Ab plays math.Idasse 1875 nn Zayı AN “ » ere_ I ET £ ET rel © ‚SO SOSSE ER IRLRE DOOR SE 38 = Gr REDET ICHFO SEHON (=) 2 IDHFOIDTTEOE az) EN S HIERIETE 2% I, < > I ) Sy I ee Fe ORT ERO I. Beie) Q ce Sr L [BE & @ 2 2 2 a ( Y \ © D > DS Hz, Snongosphaera. +-7. Haliomma: Je Herzner sc. Berlin Ta KIUn Haliommalina. DR) S Haliomma. RBarsner.ca Beth REDE a a Ä 4a | | | @ Pe 4; PR de EAF Urn-EhrenbergsAbh.nhys: math.Iilasse 1875. Taf: NV. Haliommatina. "DER Sy) ) U eo OKT: Re OR 000 6) it PasY 20.0 (8) D00059 25 08 O0H0 TORE 41-5. Haliomma. 6. Perinhaena. RJeraner sc Berlin VAR r 2 Taf Haliommatına. Lithocyelidina. Zu ln Ehrenbergs Abt hysmath.Klasse 7875, [SO j x KOST SE OS. OSLO 1. Haliomma. I Herzner sc. Berlin locyelta: y. ie errelia. 4.I% Litho 2 19) Ehrenberg del. ET EERLE E VERLETZTEN DT N ven % > 4 5 A - m. Üihrenbergs A bhphys:mathlilasse: 1875. Ö Bi, Zu lli Taf ZEN hithoegelidina. Vergn. 300 mal im D. Ze 2120 ne, > Fr =, Ehirenberg- del: 7-4. Astromma. >. Hymentastrum. W Groehmann se fi IK RE, " EN, Nachtrag zur Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Zum Abschnitt XI pag. 129 gehöriges > ”* "Uebersichtliches Namens-Verzeichnifs aller beobach- teten fossilen Formen der Süfswassergebilde vieler Länder aller Welttheile. Bacill. v. Kützing — Die Bacillarien von Kützing, Nordhausen 1844. — Reiseb. Barnim = Reisebericht des Herrn v. Barnim in Aethiopien. Berlin 1863. — Die übrigen Abkürzungen sind pag. 2 erläutert. Die * vor den Namen bezeichnen die Meeresformen in dieser Tabelle. Phys. Kl. 1875. Laufende Zahl Bono H Jahr der Namengebung - Ort und Zeit der Diagnose Inf. 1838 p. 227 Inf. 1838 p. 228 Inf. 1838 p. 229 “Abh. 1869 p. 60 T. °Mb. 1847 p. 479 _ . 1866 p. 168 T. Abh. 1869 p. 44 h. 1869 p. 45 . 1869 p. 45 . 1869 p. 45 . 1869 p. 44 . 1869 p. 45 . 1869 p. 45 . 1869 p. . 1869 pP. 46 . 1869 p. 45 . 1869 p. 45 . 1869 p. 46 ..1869 p. 46 1869 p. 45 Abh. 1841 p. 410 “Me. II 1856 p. 37 Ab. 1841 p.410 [108 Bacill. v. Kützing p. “Me. 1854 p. 226 T. Mb. 1540 p- 205 °Abh. 1870 p. 68 T. “M2. 1854 p.39 “Abh. 1841 p. 367 °Mb. 1855 p: 574 Inf. 1838 p. 133 Ab. 1841 p. 410 Abbildung Me. T. VI ıı f. 25 Me. T.XXXVIIA.xxıf. 12 Me. T.XVIrf.#5 Mer ent 9210 Mb. 1866 p. 168 f. 1. 2. 16 Abh. 1869 T. II 1 £. 14 Abh. 1869 T. 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Semen — 2 Arcella aculeata. — econnis NEREINRCNG = uopaayog "puespuy‘ ON uwsun Wewmog'Q fer} Be paejyospmal]-pIoN - Sinquaplo® “opieg osıngoung " uopes > -sajdtag "uassoy ”' Pr puepuroym 3 “ wopygaH "pur -S[ "uOLUENTIASJONH) te} - yaraıyuzıy & Baıop "uarey] Be} ; . : 0 See er Sr eykomy-pioN © : + 0..0 Ir ge A woyyuy I ee Be: BrLOWy-Tegug = IE Ah ed ae an an an rn are uposup-spugp / ABI eNNoWYy-png ujosu]j Yuejyy-pnS 2 Amerika [or] UfOSUJ-UOUOABOSBIN T- uoydAday © earf "UOZOT 2 . eur) = 1070 "Worugig © [soseyne? -uarsy-"IM a puejeog-non + E 2 ° Ppapıagn pun De a I ae ae Sa ar wird, 33omaq yosıueyInA Ir ches : : { £ w rmation Iemeronmma| +: 4tt+rtrHhhtt AHHhree ht mau °n RILBNG) = f= GI N © ge = = = {x 2) Jahr der Namengebung 1848 1854 1845 1830 1836 1837 1845 1845 1843 1843 | 1854 1854 1843 1844 1841 1843 1845 1845 1854 1843 1843 1845 1843 1854 1854 1844 1854 1849 1875 1869 1840 1840 1869 1842 1840 1841 1844 Ort und Zeit der Diagnose | Inf. 1838 p. 132 Mb. 1848 p. 379 Abh. 1871 p. 260 Mb. 1845 p. 361 Inf. 1838 p. 133 Inf. 1838 p. 197 °Mb. 1837 p. 105 Mb. 1845 p. 73 Mb. 1345 p. so Mb. 1845 p. 73 Mb. 1845 p. 73 “Mes. 1854 p. 90 Mb. 1845 p. Mb. 1845 p. Mb. 1545 p. Mb. 1845 p. Mb. 1845 p. Mb. 1845 p. Mb. 1845 p. Mb. 1845 p. Mb. 1845 p. Mb. 1845 p. 74 Mb. 1844 p. 265 Ms. 1854 p. 297 Abh. 1870 p. 52 °Abh. 1875 p. ıss T. Abh. 1869 p. 46 Mb. 1840 p. 205 Mb. 1840 p. 206 Abh. 1869 p. 46 Mb. 1845 p. 154 1840 p. a Mb. 1845 p. 154 Abh. 1841 p. 410 Mb. 1844 p. 342 Abbildung Ms. T. XIV f£. 96 Mg. T. XXXIV ıı f. 2 Mg.T. XXX VIA. xxıf. 11 Mg. T. XXXIV vun f.2 Mg.T.XXXVIII aA. xx1f. 10 Inf. 1838 T. XV £. 2 Mg. T. XXXII u £. ı Me. T. XXXII ıt £. 18 Ms. T.XXXIIH ır £. 2 Ma. T. XXXIH ır f£. 3 Mg. T. XXXIM ur f.4 Mg. T. XXXIN u f.5 Mg. T.XVI u £.5 Me.T.V u f.6 Mg. T.XVI ıı £. 46 Mg. T. XXXIII xur £. 3.4 Mg. T. XXXIIH xır £.5 Mg. T. XII £. 35. 36 Me. T. XXXIII xır £. 6 Me. T. XXXIII xır f. 7. 8 Ms. T. XXXII xır £.9 Me. T. XXXIII xır f. 10 Mg. T. XXXII ır £. 13 Mg. T. XVI ur. £. ıı Me. T. XXI sır £. ıı Abh. 1870 T. IT ır f. ı Abh. 1869 T. I f.r 9 Met. x Ten Abh. 1869 T.I f.E3 Me.T. XV £.9 Abh. ıs41 T. III vır £. 14 Me. T.XXXVII A. xıy f. Arcella Bacillaria vulgaris Biblarium Castellum *"Biddulphia ? Gigas Campylodiscus americanus Enchelys = Difftugia E.1 ‚Globulus Mierostoma uncinata I vulgaris Se Anımgaricn Toren Aye [ma Clypeus = Stylobibli m compressum |. Orux ER constrietum elegans ellipticum emarginatum Follis Glans Lomina Lancea Leptostauron lineare Rhombus speciosum Stella sirumosum 2 : “ patagonica carinatus Castilü Olypeus Echeneis IR Humboldtiüi hibermicus noricus radiosus vulcamius UOSOMION wapaAyog "puespny 21 + —+ a I + Su uıedun "uowyog puegosmaq-pIoN Sinquaplo re: 5 f 0 . q . + “apıeg Iosıngaung 3 uopes -sajStog "Uassaf] 19 | 20 18 S rm _ PA 'purpuroyy ger ee ö sd AL ee Be fe UOPLIGOFIESPUEIE ES 0 are eg Kal 5 0 Dar 0 E le B |-sI "uaruegragsjoum ”* dr ai & [> © IE. & 10) YOroayUeLd BOLON "UOLeIT | a BEER ee | 00. wnuy on Sa, Mer = EEE I N PR ByLamy-Bua) S En ad —+ + —+ — —+ 5 uposuJ-spue] _ ABA eRNOmV-PNS ul uposuf urn V-paS oo 2.0 2 an ee a ee bat eu Ra ER DR ED ID RON EDS ER . on “nern ie + u —+ + UJOSUJ-UOUE.LBISBIN \- ee: ae ee ana ae uodiday © TABL "UOZUT ı© eumg # ao 00,00 # Seo OLE Re PO EN LER NE a. Re 00 ER = 0 po wu 4: + FrLteH nseyney] "UaIsyY- [4 N Retro eye, . 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XXXIV vırt. 12 Abh. 1870 T. II ı f. 20 Me. T.XXXVIA.xvI£. 10 Me. T. XXXIIx fi Me. Tı. XIV £. 98. 94 Abh. ıs69 T. II ur f.ı Me. T. XIV £.20 Abh. ıstı T. Int f 38 Me. T. VIII u f£ 13 Abh. ıs4ı T. Im ef 15 Me. T. XVII uf ı9 Me. T.AXXVoInfı Me. T.XIVE» Me. TIVIER Me.T.Vı£ 3% Abh.1S oO TUMIR Kütz. T.5. vr f? Me TIXIR 6 Mae. TORRRIV am BEI Me. N NE RE Abh. ıstı T. I m fu Abh. ıstı TUI IL» MT XIUL 2 Ms T. NIUI uf ı6 Me. T. VI ır f ie Me. T. NV af 53. 54 Ms. T VIIYES Me. T.XI £. 34 Me. TIXıf Me T.XXXVIIa.xx £5 Me. T. XIV £ so Me.T.IX ıf Me. T.XV £ 100 Mg. T.VIfs x Campylodiseus °- Ceratonöis laminanıs "Chaetoceros 2 Uhaetoglena saxipara Ohaetotyphla saxipana = ‚volvocina= vo Olimacidium Trrodon Coceonöis borealis CONCenÜNEA« elongata Fascrata ‚Finnica gemmata lImbata lineata longa Mormonum oblonga Kützing paradoza Pedieulus Placentula praetenta Punctata Seutellum siNata taeniata undulata er Cocconema Arcus asperum eingulatum Cistula cornutum eymbiforme Dianae Faba Fusidium mas3mıoN > uap2ag>g puegny ® + 3: SH ++ + + = umsun "usugog - - 4 1 er 3: paergPansg-proN ar a +4 4. #44 = een = ae _ ee N TE: > 5 uspeS > 1 >. . ES IS sea msn ++ Ra 4:4 4+ 4 +0 4 S PA. 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Abh. 1870 p. 54 Abh. 1870 p. 54 Abh. 1841 p. 412 Mb. 1844 p. 79 Abh. 1841 p. 412 Abh. 1870 p. 68 T. °Ab. 1869 p. 6o T.II °Ab. 1869 p. co T.II °Mb. 1846 p. 163 Inf. 1838 p. 141 °Ms. 1854 p. 39 °Mg. 1854 p. 39 °Ms. 1854 p. 39 Abh. 1541 p. 413 Abh. 1871 p. 254 Mb. 1844 p. 267 Mb. 1348 p. 218 Abh. 1841 p. 413 °Mb. 1857 p. 228 °Mb. 1842 p. 338 Abh. 1841 p. 383 °Mb. 1846 p.170TT. u Abbildung Ms. T. XII £. 31 Me. T. VIE u f£. 33 Me. T. VIL ıf.3 Me. T. VI ır £. 20 Me. T. XII ı1 f. 25 Bi T. XXXIH vu f. 6.7 Abh. 1569 T.I ı £. ı Me. T. XVII ır £. 35 Abh. ıs7o T. I ı £. 28 Me Abh. 1370 T. II ır £. 9 Me. T. XXXII xır f. 13 Ms. T. XXXII xur f. 2 Me. T.XXXIV vu fe Me. T. XVI ıı £. 22 Me. T.XXXIV uf 7 Abh. ıs41 T.]I ıv £. 10? Me. T. XXXIV v.A£.3 Me. T. XXXIV m.B £.1 Ms. T. XXX VII A.xx1If.3 Me.T. XXXVIIa.xxtf.1 Me. T. XIV £. 98 Ms. T. XIV £. 97 Mo. T.XV £. 33 Me. T. XXXII xıv £. 6 Coeconema gibbum graeile ma lanc. 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XXT f. 22 Arcus 1941 Abh. 1841 p. 413 EEROVARLNED En Argus 1954 g.T.XVI rf£. 29. 30 bactriana 1841 | Abh. 1841 p. 413 LEXSVEtERD bieeps 1369 | °Abh. 1869 p. 60 T. bieonnis 1841 | Abh. 1841 p. 418 SR Bidens 1840 | Mb. 1840 p. 209 Sl RSvallaret sr bisoetonania 1854 | ®Mo. 1854 p. 90 N ? borealis 1854 | Abh. 1870 p. 54 US SVOLLTKERT 0T0 Oistula 1840 | Mb. 1840 p. 210 VALUE comta 1869 | Abh. 1869 p. 48 Abh. 1860 D.Itvs cornuta 1843 | °Mb. 1843 p. 139 Abh. aszı T.I ın £. 28 Uygnus 1840 | Mb. 1840 p. 209 N Ryan 8,029 Decaodon 1841 | Abh. 1841 p. 413 „XIV £ 59 depressa 1837 | Inf. 1838 p. 193 Mes. DT. XVI ut f£. 17 Diadema 1840 | Mb. 1840 p. 209 BR XIV 0.60% Dianae 1837 | Mb. 1854 p. 45 RO Ne! . Diodon 1841 | Abh. 1841 p. 414 Abh. 1841 T. IL ı£.8 dizyga Fr = = uadanıoN = [pass wesen = "pugjspuy ® as, -uaugog S| wugog S RS PIPTATBUN 7 Be Amqu>pIO = apieH 22dmaaun] uspes > -saIag -uassag — PRg 'puspmayy S re pa -usruegLigsjoig — yorayueıg * B2IOMN "uaeı] eyHamy-pIoN uapnuy eyuauy-[enusg ujasup-spugf SEIFE EI uesu] JuspY-pnS © _ UpDSUJ-USUSIBISEN 1 undisay > BAeL "UOZU] oo zug) = e Pugj2aS-nan — ypapıaqn pın „ 38amag yasıueypany — EROBERN = ERROR + .xr. 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Mb. 1845 p. 77 °Mg. 1854 p. 373 °Me. 1854 p. 373 Abh. 1841 p. 414 Abh. 1870 p. 54 Mb. 1840 p. 210 °Mb. 1843 p. 47 Mb. 1340 p. 210 Mb. 1840 p. 209 Abh. 1341 p. 414 “Ms. 1854 p. 172 Inf. 1838 p. 192 “Mg. 1854 p. 35 Mb. 1845 p. 77 Abh. 1841 p. 414 Abbildung Me. T. IV ı£.20 . DT. XXXVII or £ 3 . T.XXXIL vır f. 1 TI. XVII ır f. 28 . I. XII £.29 Kuuadaanı So: HHoHm ml a ä = = = a IS fer] = = 03 09 09 08 = 0808 SESSHHHHH: 42= 2i= HHH er. “BD Sa @ . 18 © Me. T. XXXIIH x Me. T. XIV £. 66 Me. T. XXXVI 1 £.6 Me. T. VII ı f.4 Mr ERS 58 Mg. T. XXXIH xıv £. 8 IMS SXETER 26 Ma er Mg. T. XXXII vır f. 2 Mg. T. XVI ır £. ı6 Abh. 1870 T. III ıır £. 7-10 Me. T.XV £.25 Me. T.VIu£ırz Me. T. XVI ır £. 27 Me. T. XIV f£. 58 Me. T. XVI ır f. 22 Mies SR@Va Euer 25 Mg. T.XVI uf. 15 Mg. T.XVIL ıf. 45 Mg. T. XII ı £. 15 Eunotia Dodecaodon - Zunula = 5 edulis Bleetri Eruca = Amphicam, Enneodon Faba Formica ‚gibba 4 gibberula gramulata hellenica Heptaodon Hexaglyphis Jastrabensis Januarü - Jcosodon impressa Leptosoma Librile longicornis Luna mesolepta Ve mesogongyla a mirifica = Amphiea Monodon Mosis nodosa nonarıa 8 ocellata Octodon ‚parallela Pentaglyphis - Pentodon phrygia Plectrum Polyodon. Praerupta USFIMION e vopaaag puejsiugg rap. Spar are + + + ++ +++ uedun "uouyog SQ 0 ee EL . + . 5 7: Le puejyosmacl]-proN Z + 0 Eos en Eye 8. As ö + Sunquopto IRRE ee ea ER GE _OpIeH aadıngaung = ee Ir arar Ar uapes i : EEE, EL 5 & i ’ a Bere -SOJD.1OT “uossoH "' = + 4 Ar A 1 ar PAY 'puejuoyy S . 4 Ab ILL OR nr Sn at _ uopLıgap "pugf e : NG N x Se ale E -ST uoImeyLIgsjo.ug = il Ar ar is eis ar BSSWERTE: a5 . . . + + + . 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II 1856 p..79 Abh. 1870 p. 55 Abh. 1370 p. 55 Inf. 1838 p. 192 'Abh. 1841 p. 414 Abh. 1541 p. 414 °Mg. 1854 p. 253 Inf. 1838 p. 192 Inf. 1838 p. 190 Abh. 1841 p. 414 Abh. 1870 p. 55 Abh. 1870 p. 55 Abh. 1870 p. 55 Abh. 1870 p. 55 Abh. 1841 p. 414 Inf. 1838 p. 190 Inf. 1838 p. 191 Abh. 1841 p. 414 Abh. 1841 p. 415 Mb. 1845 p. 139 Abbildung Me.T.XVH ıfa Ms. T. XXXIX m f. 4s Me. T. XXXTII x £.6 Me. T. XXXIX m. f. 49 MI Ir OXSVOET AT ar g.T. XVO ıf. 44 Me. T. XXXIJII xır-£. 17 g. D. XXX xt 7 Me. T.XVI rf.35 Mg. T.XVI rf£. 36 Sg. T. XXXIH xır £. 16 Mg. T. VIILı£. 6, XII£. 23 Abh. ıs7o T. III ır f. 4 Me. T.XVI ıf. 32 Ma. RORNV EL 62 N T. XXXIIx £9 Ms. T.XVuf£23° Abh. 1841 T. II ı £ ı4 "Mg. T.XVIı£.3ı Me. T. II ıf.3 Me. T. XV f. 23 : Me. T. XXXIII x £. ı2 Abh. ıs70o T. II 1 £. 61 Abh. ıs70 T. I ı £. 62 Abh. 1870 T. II 1 £. 63 Abh. ıs70o DT. 1 £. 60 3 ONE IR Nr . DT. VOII T £. ı . T. XIV £ eo .T. XI £. 25. 26 8. T.XV f£. 28 Mg. T. XII ır £. 21 Eunotia Prionotus — procera quaternaria quatuordenaria quinaria quindenaria . rostrata scalaris Sella semalunaris. senaria septenaria=B. sept . Serra - serrulata sima ‚sphaerophora Sphaerula ‚subulata Tetraodon Teatriceula tredenaria tridentata tridentula Triglyphis Triodon turgida = uncinata undenaria E ; undosa a granulata —: ß Monodon — 0 zebrü ina, f ventralis Westermanni= es Zebra-Navicula zebrina ) Zygodon a Navieula ? — UODOMION EN uopaayog "purising © umdun "wowgog S puejgosmaq-pioNn & SinquaplO es ‘aprefg Tasıngaung uopes = -sajdIag "uassof 1ogtg puruogg S ER ee uwapıagag "PUB > 3 : : 3 ; -S] "usruggpragsjorg) ä $ TERRA Perteng = RE ee | Ee Shah B9IogA "uoıeı] © - - oo. 50 Re dA vgreuypron | 0: + ud a ge ee uayyuy = re aerı Pa RO ICH ON AND OR OE D‘ + EN OR | Btptaumy-Ieaguag S ? . - . < 0 : Sn ufosuf-spur] > . 2 Lg : a . md egouy-png "| i a : | uposup uepy-png © _ f Uposuf-uouenosep ı- usJdASay © BABp "UOZOT ın surmg « 810990 'uarırgıg © nseney uaIsy-M a - purpag-man 4 goapıaqn pm ++ tr en = & N © ie> 5 e= B S | Jahr der Namengebung 1849 1841 1841 1854 1841 1829 1844 1841 1854 1329 1841 1870 1837 1840 1369 1839 1870 1841 1819 1837 1833 1869 1854 1844 1843 1854 1840 1846 1854 1854 1854 1854 1855 1836 1842 1845 1846 Ort anal Weir der Diagnose Mb. 1s40 p. 210 Abh. 1570 p. 56 Abh. 1841 p. 415 Abh. 1841 p. 415 Abh. 1841 p. 415 Inf. 1838 p. 205 Mb. 1844 p. 342 Abh. 1841 p. 415 Inf. 1838 p. 205 Abh. 1841 p. 415 Abh. 1870 p. 56 °Mb. 1837 p. 105 Mb. 1840 p. 210 Abh. 1369 p. 49 Mb. 1840 p. 211 Abh. 1370 p. 56 °Mb. 1841 p. 143 Inf. 1838 p. 206 Abh. 1841 p. 415 Inf. 1838 p. 204 “Ab. 1869 p. co T. II Mb. 1844 p. 202 °Mb. 1543 p. 44 Abh. 1841 p. 415 Mb. 1840 p. 211 } °Mb. 1s46p.170 T.II °Me. 1854 p. 49 °Mg. 1854 p. 201 °Mb. 1855 p. 574 Inf. 1838 p. 168 °Mb. 1842 p. 337 Mb. 1345 p. 154 °Mb. 1846 p. 163 Abbildung Abh. 1570, ANETTE Me.T. VII r £. ı4 Abh. 18569 T.I c £. 3 Me. T. VI £. 46 Abh. 1870 T. III r £. ı2 Me. T. XXXIII xv £. 13 Ma. ESVAIIEREE Me. T. VI £.45 Me. T. XV A f. 78. 79 Me. T. VIIL 1 £. ı6 Me.T.VIıfr Me. T. XXXVIN 1 f£.s Abh. 1870 T. II ı £. 53 Meza VIEL Me TSNVAINIEER 0 Me. T. XI f. 34 Mg. T.XI£.5 ST g. T. SCOTT m. Me. T.IN ı £. 22 Me. T. VII mt f. 23-24 Me. T. XIV £. 52 Me. T. VI f.43 Inf. 1838 T. XV f.xv Mg. T.XXXVIIA.ıa. £.s Me. T. XVI 1 f. ı9 Me. T. XVI 1 f. 20 Mer IV Enno Me. T. V zu f. 50 Fragilaria acuta Frustulia 2 5 Gallionella aurichalceeu = Me vVentiicosa No amphncephala anceps biceps binalks binodis bipunctata, birostris constrieta Einamnon Er opki, Fremontü gibba = Frag. Ven hyemalis=Baeillaria | injlexa [garica Mesodon ’ Newberryi paradoxa pectinalis Pinnata _ Rhabdosoma Rhombus rotundata Seminulum Sepes striata = striolata turgens Venter ventrals 2 biseriata calligera carinata f UOSDALION z luopaayog purjspny © umdun "uomyog Q & Lu! Puepyasinagt-pxo N Zinhuepr ea OpIeH asıngaung -sajdıag "uassop] —* En SETS EEE uoprd S en A PA 'puepuogy Z “ Toprgap Pur un SI "uorueglIgsjor yorayueıy © + + + + + 4 + + + Baron “uorpeıy © eyNOmYy-paon @ uonyuy I +++ ALGEN GA EIS S 3 upasup-spuef ie i and PYLDUY-PNS ufosuf YURgV-pnS ee) {or} UJOSUT-UOUOILBOSBIT m uoydidavy ] (u) © wo ICH CE CHI CHTG] vH » [S*} <> (Se) 333 Jahr der Namengebung 1843 1336 1836 1843 1841 1854 1854 1854 1832 1843 1841 1841 1825 1869 1842 1843 1842 1869 1854 1845 1845 1837 1842 1854 1844 1840 1836 1812 1848 1831 1841 1840 1841 1838 1838 1330 Ort und Zeit der ® Diagnose °Mb. 1844 p. 195 °Mb. 1843 p. 167 Inf. 1838 p. 170 “Ab. 1836 p. 119. 132 “Mb. 1843 p. 44. [T. Abh. 1841 p. 415 °Me. 1854 p. 201 Inf. 1838 p. 167 °Mb. 1843 p. 46 Abh. 1841 p. 415 Abh. 1841 p. 415 Inf. 1838 p. 167 Abh. 1869 p. 49 Mb. 1842 p. 271 ‚Abh. 1870 p. 56 °Mb. 1542 p. 339 Abh. 1869 p. 49 Mb. 1845 p. 77 Mb. 1845 p. 77 Abh. 1839 p. 152 Mb. 1842 p. 271 Mb. 1844 p. 202 Mb. 1840 p. 211 Inf. 1838 p. 167 Inf. 1833 p. 237 Mb. 1s4s p. 13 Inf. 1838 p. 217 Abh. 1841 p. 416 Mb. 1840 p. 211 Abh. 1841 p. 415 I 1841 p. “ Mb. 1840 p. 211 Inf. 1833 p. 217 Inf. 1835 p. 218 Abbildung Ms. T. XI £. 4 Me. T. XII ıı £. 3 Ms. T.XT £. ı Me.T. IX ır £. 2 Meg. T. XI f4 Mg. T. XXXVILv £.ı Me. T. IX 1 £. 10 Mg. T. XXXIIL 1 £. 10 Info XI 2 Me. T. I ıı f. 33 Me. T. VI £. 52 Inf. T. > n® Abh. 1869 T. II ır f. 23 Mes. T. xV wi Me. T. XII f. 9% Abh. 1369 T. II ır £. 22 Me. T. VIIL r £. 24 Abh.1870 T. Il ır £. 1. Il ı£f.3 Me. T. XXXIH xır f. 22 Me. T. XXXV a. xix f. 1 Ms. T. XV £.4 Me. T. VII u £. ıs Abh. 1s70 T. IL £f. 5 Me.T.XTı£.2.3 Meran Me. T. VI £. 34 Me. T. II u £f. 43 Me. T. XVI nr f. 33 Me. T. XV f£. s6 Me. T. IX 1 £ 40 Inf. T. XVII £. ıı Me. T. VI 1£.25 Me. T. XXXV A. vırf. 8.9 Gallionella erenata = G. cren Gloeonema paradoaum Agardh 2 r Gomphonema acuminatum | ins arten decussata er gibba granulata halophila - laevis — Binjlatia lineata lineolata lirata marchica nummuloides Bo, ‚plicata 4 ‚procera Punctata punctigera sphaerophora Scala sculpta spiralis sulcata tenerrima trachealis N Tympanum undulata varians apicatum americanum angleum Augur capitatum clavatum f BTERERRLNG a uopasypg “purjspny © ar ar ır uwdun "wwpog ++ purpgosynaq-pioN & "++ ZınquapIoO Ex apıeH Josınasung —* me + er 2 mern een 9 een mn Be cn. "+ . + + . ö +: +: So Een +++ ‘ S . + . . . “+ Sa er + EN 24* uapes = -saJO.lOg] "uassaf "' + + Ta puzueuy 2| + + + + +++ —+ — + —+ + ++ uaprıgorf SpUeL 15 -SI “uoLUBNLIgsJolg) ++ 4 4 | + 4 +) + yprodyueıg ® 831opy "uaıpey] °® mwmypon | +++ +4 44 HH Hr Hhhr 444 r +++ uomuy = Rule Dr OD . 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XXXVII ır £. 9 - . hereuleanum | ab Abh. 1841 p. 416 Me. DIENSTE ST laticeeps h °Mb. 1841 p. 143 Me. A NAD m nr ul lanceolatum. Ms. T. VI w£9 longiep “Mb. 1846 p. 321. Me. T. VOL m. A f. 28. 29 longieolle Abh. 1870 p. 56 Me. T. XXXVI ır £. 10 Mammilla Inf. 1838 p. 217 Me. T. XIV £. 7s { minutissimum. ul TR ID ni a = Mustela Abh. 1841 p: 416 Ms. T. VI ı1 £. 37 nasutum “Me. 1854 p: 59 — . obtusum Abh. 1870 p-56 -) Abh. 1szo T. III ıı £. 2 Olor Abh. 1370 p. 57 Me. T. XXXVII ır £. 12. 13 >. oregomicum °Mb. 1842 p. 272 Role ; Abh. 1841 p. 416 Mg.T.V r£.45 ARNN Pupula = Podospl Inf. 1838 p. 218 Me. RM. VERA . . rotundatum ° Mb. 1845 p. 7s Me. T. XXXIH xt £. 6 j sphaerophorum Abh. 1841 p. 416 METER 90,2, 1 nsubtle ; Me. T. MTf.36° . . trigonocephalum, Inf. 1838 p.216_ ° | Moe. T.VI£.35 truncatum = ; doxum. Agar NER AN ITE a0r 120 ie _ turgidum a Abh. 1841 p. 416 Me. T. XIV £.0. 71 "Dunn Abh. 1841 p. 416 Abh. 1841 T. I 1 f. 40 We Vene j °Mb. 1857 p. 228 N —.. Ab. 1841 p. 417 Abh. 1841 T.Ir £f.22 oa hen strieta “Mb. 18355 p. 574 | Hemiaulus ? Abh. 1869 p. 49 Abh. 1869 T. II ıt £. 14 Heterocampa Arcus en Abh. 1869 p. 50 Abh. 1869 T. II ır £. 15 - paradoxa Abh. 1869 p. 50 Abh. 1869 . I ventricosa Mb. 1840 p. 212 : 5 Himantidium Arcus = Eunotia Abh. 1841 p. 417 "Al: : a Brdlens: “Mg. 1854 p. 269 >, ! —_ Faba Abh. 1841 p. 417 va Zlk _ gracile uogonıo N uopayag *"purjsjug 21 uaedun "uowyosg 19 | 20 purgosmaq-pıoN SanqueplO “pıeH TOSngaunT 18 17 & u Sa uopes = -SPJsIag "UOSsaH 16 PA 'pururogy uopLıgapg "pur] YOTOINURIT -S] UOTUEALIGSJO.TE) + +02 4 13 |14 | 15 0 earopy -uorwıT eLIOmY-PIoN De SE erde er si gnary- e1qus) 10: 1112 + ++ upasup-spue] BL ey y-png 9 2 : } ; e woyyuy | AUTSSU]FSLETEVERNS ( WpsuJ-ueusteosey " uoydiSay © AB. 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Mb. ı1s40 p. 213 Abh. 1841 p. 418 Inf. 1838 p. 177 Abh. 1841 p. 418 Inf. 1835 p. 184 Inf. 1835 p. 176 Abh. 1841 p. 418 “Mb. 1846 p. 163 Abbildung Me. T. II nr f. 25 Abh. 1870 T. IT ı£. ı4 Abh. 1870 DT. ı £. 21 Meg. T. XIV £. 9 Me. T. XIV £. 95 Ms.T. VO 1 £ ı7 Me.T. XV £. 31 Me.T.D ır £. ıs Me. T. XV £. 41 Ms. T.1I ır £. 16 Ms.T. VI £. 20 Mor Var MV > ul ID 1, 18 MEINE Me. T. VII ı £. 10 Ms.T.Xrf£.s Ms8.T.X ıf4 Abh. 1870 T. III ıı £. 16 Me. T. XII £. 20 ; Me. T. XIV £. 23 Inf. T. XII £. xıy Mg. T. XI £. 28 Ms. T.X ır f.z Mg. T. VII m £. 9. 10 Meg. T. XXXV A. xıv £.3 Ms. T. VI ır f.9 Mg. T. XXXIX u £. 83 Meg. T. XVI 1 f£. 1a Me. T. XVII ır £. 10 Me. T.Xıf.6 Me. T. VI T£.5 Ms. T. VOL 1 £. 16 Me. T.XV af. Me. T. VII 1 £. 19-21 Mo Vet: Himantidium Monodon “Hyalodietya Danae En "Hyalodisceus Whitneyi Meridion ? coccocampyla Mierasterias Boryana Navieula affinis — Agellus — lan _ ambigua _ americana — Amphigomphus _ amphilepta — amphioays _ Amphirrhynechus — Amphisbaena Bory — . amphisphenia — a roanen _ Bacillum — _ biceps _ bohemica i — Campylogramma _ Cari _ colımnaris —_ curvula _ decurrens _ dicephala — dilatata _ Dirrhynchus _ dubia _ emarginalta —_ Follis — Formica — Jossihs — I jaulva _ Fusidium — gibba = Pinnularia gibbo _ gracilis _ Hitscheockü Harpa URTOMION wapaayog "purispuy 21 P= ar an + en En Zu AL Zu Zu Fu = at uwesuf) "uowyog 19 | 20 + | + + + + —+ —+ Bee aa ar ie Verbaest 5 = : ee = ar Fo Fre er + au + rn uoped -sajd1OgT "UOSSoH, AH 'puejarogygy woprigapg "purr -S] "uoLLBYILIgSJorE) yoroayueıg 5 R en Boxopy “uorpep © > Ben I EL ee EEE ae 6 AL a ao ol al a vomyuy I N a a an 10 OR a NEE OO N enge 0 62,0 oe 3 eNLOYy-[eIUoN) = oa ed oa ad Tu one EI ee ar 0 eo ed, ujosuf-spue] a IB BILOWUY-PnS || upsup Yuegy-png ol 16 | 17 ++ Su | + - .|+ + ++ 15 + — + ++ + | + —+ + + — —+ — UpsuJ-uaua.1Rasepy t- ea, pe or Koh oT T ueydiFay «o ee ee B BABL "UOZIWT ı9 ES Era BORN OT Fa Ta: Vs oh Da BE EI RE TR Be N REES eury) + A a re oa Ta em ee I a gn SNSEANEM "UOISY-"IM A TEN E E ERU N purpas-naNn — Fr EEE rss Den ee gi g. ei ] ++ Laufende Zahl Jahr der Namengebung 1854 1838 1841 1841 1844 1854 1841 1841 1842 1841 1338 1841 1841 1842 1846 1854 1342 1840 1842 1841 1827 1875 1854 1841 1832 1841 1831 1842 1854 1841 1837 1837 1854 1856 1854 1369 1369 1869 Ort und Zeit der Diagnose °Me. 1854 p. 90 Inf. 1838 p. 185 °Mb. 1841 p. Abh. 1841 p. 144 418 °Mb. 1844. p. 340 °Me. 1854 p. 89 cfr. [Mb. 1543 p. 104 Abh. 1841 p. #18 Abh. ıs41°p. °Mb. 1542 p. Abh. 1841 p. 419 337 419 Inf. 1838 p. 179 Abh. 1541 p. Abh. 1841 p. 4 °Mb. 1842 p. 3 °Mb. 1846 p. °Me. 1854 p. °Mb. 1842 p- °Mb. 1840 p. °Mb. 1842 p. Abh. 1841 p. 419 337 419 Inf. 1838 p. 181 °Abh. 1875 p. 138 Abh. 1841 p. Abh. 1841 p. Abh. 1841 p. 419 419 419 Inf. 1838 p. 187 °Mb. 1842 p. p- 254 Abh. 1841 p. Me. 1854 337 419 Inf. 1838 p. 179 °Mb. 1856 p. 430 Abh. 1869 p. Abh. 1569 p. Abh. 1869 p. 50 50 50 Abbildung Inf. T. XII £.21 Me. T.X u f.9 Mesnavdgıerzis Me. T. XVII u £. ıı Me. T. XV A £.26 Mes Rare Ms. T. XVII ır £. 12, 13 Abh. 1841 T. III ı £. 14 Me. T. XII ıı £.9 Me. T.XV A f.38. Ms. T. XI £. 29 Me. T.XV £. 22 Me. T.XV £. 34 MTV Ms RIO Miles I IC 16 8 Me. T. XVIL 1 £. ıı Me. T. XIV R >21 Me. I. VIT ?. 16 Inf. T.XXIf. 155 Me. T. XV £. 36 MeV? Me. T. XVII ır £. 22 Me.T.XVIr£.ıs Me. T. XVII 1 £. 7-9 Al 1 UUDE nr 35 Si Abh. 1869 T. II ım f.ı Abh. ıs6e T. IT ır f. 2 Abh. ıse T.U m £f. 3 Navieula: laevis — lanceolata = Erst I — Legumen [Kütz.. — leptogongyla — _ leptotermia _ Lineola — lineolata — __ mesolepta —i mesopachya — _ mesotyla — nodosa — oblonga — obtusa‘ — osculata=N. Bacil — oaysphenia = N. lancı — Phyllodes Y — Platalea — praetexta = Pinnula — punctulata [praete e_ hombea — Scalprum Gaillon — Scandinaviae — sculpta — Semen — Sigma — Silieula — striatula = Surirella : — Stylus — Tabellaria — Trabecula u _ trinodis Peg — Trochus — 2? (Biblarium) ? N, Ophidocampa ternaria _ quaternaria _ quinaria 195 Nachtrag. Amerika Damon = po a rap Apr + + +++ +++ Ab Abd uedun "wuyog Q ++ oo. See. : B ee gr Se purposmaq-pioN I Ar + + + Sanquaplo “apief JodıngaunT 18 u + en Su 25 _ wapes -saS1ag "Uossof Pa puepuoyy wopııgay "Pur -SI Uoruwprıgsjorg + + a Far, Sur en a mat u war 0 ae ++ Fectiit et 17 16 +++ | | | | | | } woyuy 7 eyLIamy-[eıluo)) SI + . . + . . . . . + + + . . . . . . . . + . . . . . + ujasuJ-spurf ABI eyLOUry-puS ujosuf ‘uey-pnS © I En en ae en + u SL u Em l Asien UfOSUF-UAUIABOSEIN ı= ea aa B Den Se (>) B ” Au ++ + 7 > gap lozug wo) a ee Nase da 8.0 ee oo ao eg) = 7SI0720 "uallıgıs © SE: 32 gene REN re]: suseyney} "UaIsy-II N ER se ee Ser EZ Be» 00 od rl AL Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Formation Geol. pugjpag-non Eu ri a le ee ER N: mPep-legn pun En Ag See + 22 de di a Be RR TESETE 139 mag yastueynA — el te Hrrtrtr + HH rHtHH Ho tHtHHH HH 18920 7,2800’ ME = Es elle ss le Se ee TE ER re AENISL-AIUN a een a ae ER 9 a en Ash ek Be 4 s RR 2 ’ i en 194 EHRENBERG: &0 \ 2 | > Ort und Zeit NS S 3 der Abbildung Polygastern 3 3 Diagnose Sal nn nenn) ___| 442 | 1869 | Abh. 1869 p. 50 Abh. 1869 T. IT ıt f. 4 Ophidocampa senaria 443 | 1869 | Abh. 1869 p. 50 Jjolan a) I JUF nr 15 © = septenaria = Bunotia | [serpentina 1854 444 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. 1869 T. II ur £. 6 — octonania 445 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. 1869 T. I ur £. 7 = nonaria 446 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. 1869 T. II ır £. 5 — denaria 447 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. ıs69 T. II ır £. 9 — undenaria 448 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. 1869 T. II ır £. 10 — duodenaria 449 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. 1569 T. II ır £. ı1 - tredenaria 450 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. 1869 T. II ıt £. 12 — quatuordenaria 451 | 1869 | Abh. 1869 p. 51 Abh. 1869 T. IT. ır £. 13 — quwindenaria 452 | 1869 | Ab. 1869 p. so T. II = ? (Fragm.) 453. | 1846 | °Mb.1846p.170T.II | Me. T. VII ı1 £. ı3. 14 Peridinium ? 454 | 1846 | °Mb.1846p.170T.II | Me. T. VII ıx £. 15 — ? 455 | 1854 | °Me. 1854 p. 346 — 2 456 | 1870 | Abh. 1870 p. 57 Abh. 1870 T. III r £. 13 “Peristephania Baileyi 457 | 1853 Pinnularia acuta Smith 458 | 1841 | Abh. 1841 p. 419 Mesa. XV 222 —_ aequalis 459 | 1847 °Ab. 1547 p. 460 T. | Abh. 1547 T. II u £. 34 _ affınis 460 | 1870 , Abh. 1870 p. 72 Abh. 1870 T. II ı £. 17 — amphicephala 461 | 1854 | °Me. 1854 p. 201 — Amphiceros 462 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 Me. T. XIV £. ıı _ Amphigomphus 463 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 MEN VAT FRA = amphioxys 464 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 —_ Amphiprora 465.| 1854 | °Me. 1854 p. 152 Me.T. XV f. 20 — Amphirrhina 466 | 1854 Me. T. XXXIIHI st f. 7 —_ Amphisbaena 467 | 1875 | °Abh. 1875 p. ı3s T. —_ amphisphenia 468 | 1845 Mb. 1845 p. 79 = Amphistylus 469 | 1854 | “Me. 1854 p. 90 = bacillarıs 470 | 1838 | Abh. 1835 p. 130 _ Bacillum 471 | 1842 | °Mb. 1842 p. 337 Me. T. XV £. 24 — birostris=Navie. bin. 1842 472, 1841 , Abh. 1841 p. 420 Me. T. XVI ım f.3 — borealis 473. | 1848 | “Mb. 1848 p. 18 Ms. T. XXX VI ut f. 9 _ capitata 474 | 1846 | °Mb. 1846 p.170T.II _ Carbonum 475 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 Abh. ıs41 T.Imf.2 _ chilensis 476 | 1854 Me. T.X ır £.6 — cincta 477 | 1842 | °Mb. 1842 p. 337 Me. IIXV x, 17 — Cocconäis = Navicula 478 | 1841 | Abh. 1841 p. 420 II VE — costata [Coce. 1842 479 | 1854 | °Meg. 1854 p. 201 — Oraticula = ee 2: Den en uasun uowyog Q oo. + ut 4 2 L puejposmaq-pioN 3 AL 1 + od Se © Sinquepto a8 1 : 3 opıeg Jodıngaung S E j en = a et F+ Jr Br S PH pueuruyg I Zn + ‘+ ee + .4+ E > uapLIgom pur] = nes + ee a -S] UOTUBNLIASJO.TE) I yoraayueıg © + S | Balopy "uare}] © %>) vyLamy-pion © Sc +++ +44 04 S 2 | uoyyuy I en 0 N N ee 'S E }. eykouny-Teunen) S 00.8 . Ei a A a aulk BEI = < < ns a en ee ee a, = ( upsuf Yuepy-pNS © a ee Ib S 3 f ujosup-uausıwosey = 0 ao ee an: = S 3 | FR uojdiday © RR RER: 00 Bd 5 S f warf "UOZO] ı© Bee me Er een ne Brgres S E ! = a) + Q 4 NSIOO "uarIgIS co Deren Dar uno nn 2 |susesmeyt -uoIlsy-I7 a $ Sa Bra EI o ran blarsre. on + Be R puepag-uon 4 ++ It +4+11+4+4+ De en ee Bee a ne =] Er a a N ae ee 799M9g NOSTUENTUA | ypapaoqn pun 2 mau m ep) mie DE Mm en ee) + 30 ... ++ . «+ +++++ wood ++ | ee Geol. Format - Aeua L.loju] 4 Fe RE Se En TE OR a dur SALE 196 EHRENBERG: Laufende Zahl Jahr der Namengebung 480 | 1854 481 | 1841 482 | 1541 483 | 1838 484 | 1554 485 | 1841 486 | 1854 487 | 1841 485 | 1854 489 | 1854 490 | 1841 491 | 1843 492 | 1841 493 | 1846 494 | 1841 495 | 1854 496 | 1854 497 | 1354 495 | 1841 499 | 1840 500 | 1845 501 | 1854 502 | 1853 503 | 1845 504 | 1841 505 , 1856 506 | 1841 507 | 1854 508 | 1840 509 | 1840 510 | 1845 511 | 1841 512 | 1841 513 | 1841 514 | 1841 515 | 1841 516 | 1840 517 | 1854 18 | 1848 Ort und Zeit der Diagnose Inf. 1838 p. 213 Abh. 1841 p. 420 Abh. 1841 p. 420 Inf. 1838 p. 185 °Me. 1854 p. 296 Abh. 1841 p. 420 Mb. 1845 p. 364 “Me. 1854 p. 39 Abh. 1841 p. 421 “Mb. 1843 p. 44 Abh. 1841 p. 421 “Mb. 1846p.179 T.I Abh. 1841 p. 421 “Ms. 1854 p. 297 “Me. 1854 p. 297 Abh. 1841 p. 421 Mb. 1840 p. 215 Mb. 1845 p. 364 °Mb. 1853 p. 265 Mb. 1845 p. 79 Abh. 1341 p. 421 “Me. 1856 p. 71 Abh. 1841 p. 421 Mb. 1840 p. 214 Mb. 1840 p. 214 Mb. 1845 p. 79 Abh. 1841 p. 421 Abh. 1841 p. 421 Abh. 1841 p. 421 Abh. 1841 p. 421 Abh. 1841 p. 421 Mb. 1840 p. 214 °Mb. 1848 p. 10 Abbildung | Me. T.XIL £. 37 Me. xy 2.10. 11 Me. T. II ıır f. 4 Me. T. VI £. 10 Abh. 1841 T. III vır £. 2ı Me. T. VII u £5 Abh. 1841 T.I ır f4 Nie. XV TR IS Me. T. XV f.23 Ms.T. VI f. 9 Jules DRS IDE inar ı%, ıl Me. T. V ır £. ı1 Mi. B. Vak. Me.T.V ur £. 21 Me. T.Xrf.12 Me.T. XV £. 16 MS DRS Er Abh. ıs7o T.IT 1 £. 15 Me. T.XVI ı£f.9 Abh. 1570 T. III 1 £. 16 Ms. T. VI £.6 Me. T. XVI ıu £. 27 ME AU DON IR ihr Me. T. XIV £. ı Abh. ıs70 T.I 1 £. ıo. ıı Abh. ıs4ı T. IV ıı £.9 Me. T.1I uf. ı7 Inf. 1841 T. I 1 £. 30 Me. T. VIII ır £. 6 Me. T. VI £. ı2 Me. T. XIX £. 2s MER Me. T. XXXVII £. 13 Ms. T. XXXII vun £. 15 Polygastern Pinnularia Crux= Navieula 1838 Dactylus decurrens dicephala = Navieula « Digitus [eeph. 18: disphenia ur Esoa Fulva Fusus Gastrum = Navieula gibba [Gastr. 18: Gigas gracilis Heteropleura inaequalis = EB ampla 7 y angusta isocephala kefwingensis Kochiüi Legumen leptogongyla Leptostigma macilenta megaloptera mesogongyla mesotyla Monile nobiulis oregonica pachyptera peregrina Piscieulus Placentula ‚porrecta praetexta Pygmaea rhenana E: I USSIMION er ke = uopaaıpg "purspny ©" ar @r Sir SP ar tr ar ae. ergab z sun uouog < ++ + © = 2 5 = : 8 == en oo. m en + N purpyosguaq-pion & TE . - +4 AL SL Ah A en AL AL at . 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RX 4ı ASIOPO "uorugıg + ee DV 5 IS) = < (FUSLYNBM aIsy-IyE oı a RE a ae ee re er ee el EB Er u © _ — g purpaag-non — ee te a ae le a le Eee gBaeq Kanonen 5 ee EEE SE Tu IE On I mE +++ ch ch4trtH ec HH 44 HArrHH oc + EN L-Q0gO U N "++rrtr+ + +tttrt+ +++ + HH HH HH Hr HH HH HH ( ARI.IOL-a0JuN H a en al Geol. Formation ah EB = - EEE ER A v u u 2a m 1 ET WEN EEE 198 EHRENBERG: Laufende Zahl Jahr der Namengebung | Abh. | Abh. Ort und Zeit der Diagnose °Mb. 1853 p. 268 Abh. 1841 p. 421 °Mh. 1843 p. 139 Inf. 1838 p. 189 Abh. 1841 p. 422 Abh. ı1s41 p. 422 °Abh. 1847 p. 317 °Abh. 1847 p. 448 | Mb. 1856 p. 430 Abh. 1370 p. 58 Abh. 1870 p. 58 Abh. 1870 p. 58 °Mb. 1845 p. 139 “Me. II 1856 p. 79 Inf. 1838 p. 165 Abh. 1869 p. 52 “Mg. 1854 p. 39 Abh. 1870 p. 59 Mb. 1845 p. 364 Abh. 1870 p. 59 °Ab. 1869 p. 6o T. II Mb. 1852 p. 535 Abh. Abh. Abh. Abh. Abh. 1841 p. 1841 p. 1541 p. 4 1841 P- 1841 p. 1869 p. [SU at tn DD DD VD DVD DD Abh. 1841 p. 1841 P- 1841 p. 1875 p. 138 T. Abh. °Ab. . 1854 p. 290 Abbildung Me. T. VI ıı £. 10 Me. T. I ır £. 13 ME RVEETR. 12 Aula AU AU Sr Mg. T. XXXIX u f. 100 Me BvR Me. T. VL. 3 fo) Me. T. VII ıı £. 6-7 Me. T. XXXIH 1 £. ı4 Mg. T. XIV £. 77 Me. T. XVI 1 £. 46 Abh. 1869 T. IT ı f. 7 Ms. T. XXXIV vır £. 13 Mg. T. XXXVIL u £.15 Me. T. XXXII ır £. ı7 09 Me. T. XIV £. ıs Abh. 1870 T.II ı £. 42 Me. VI. 17 Me. T. XIV £. 2 Me. T.XV £. 29 Abh. 1569 T. II ır £. 19 Me. T. XVI ı£6 Me. T. XTV £. 29 Me. T.V ıf. 16 Me. T. XV £. 26 Me. T. XXX VII a. xvırf.6 Polygastern I | | | Pinnularia Semen _ Sihieula — Sillimanorum — stiliformüs —_ suecica=-Navicula suecic — Tabellaria _ Termes — . viridis — viridula — 2 — 2 Pleurosiphonia affinis — gracilis — obtusa | | | Podosphenia Pupula = Gomphonem —_ ? [Pupula 184 "Pyxidicula operculata "Rhaphoneis Coceonöis — Entomon _ Joliacea u lanceolata _ oregonica Sphaerosira 2 Sphaerotermia Horologium = Gallıo [nella Horol. 184. Stauronöis amphnlepta — anceps — Bauleyi _ birostris — gracilis — Hochstetteri — inaequalis = linearis — lineolata — Liostauron _ mesogongyla = mesopachya — parva 199 Nachtrag. Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Europa Q [ U9SIMION ‘ | UOPaANag "7 Pueising 3 umsun "uowmyog 9 puejyospnoq-proN 2 SingwpIo ‘pie dodıngaunT uopes -soJStog] "uassopg PA 'puzjuragy 2 wopragag pur | m | -S] "UOLUBIILIISJO.LH) yarsayueaı — m ar} BIO "uoreıy © . (mmol ++ 444 ++ +44 +4tt+ + E a Et en gi 2 REINE aa ec BE Ar SE Hr er Bee E2 n Emrusnsel v2 me.. 3 RER: 1 | uIasu- Uauamosepy = Gr OR DREIER ar Marz: od AT en Re een: n_ BARPp "uozur] ıo ee ee: Ser 5 eunyy = | NIOWO -wrgg © I Re + 4 De En er een re Streets erıcrgaeie os narsıen 5, | aöosoq mostusauna Ei ee a a Sa And nt een +++ + ++ 0 4++ a RLEOTERA| FH trshtrttHtr HH tt +HHtHHH HH & worum | 4 RE DEE IR N OS EEE IE IROEEOR Ara 00 VER OEUE Roe EHRENBERE: Laufende Zahl Jahr der Namengebung Ort und Zeit der Diagnose Abbildung Polygastern | Abh. 1841 p. Mb. 1843 p. 45 Inf. 1833 p. 175 Abh. Abh. 1841 p. 423 1870 P- 99 Abh. 1841 p. Abh. 1869 p. Abh. 1869 p. Ss {3% or on D co on m 1 © “Abh. 1841 p. 360 Mb. 1840 p. 213 “Mb. 1843 p. 139 Abh. 1841 p. 423 Abh. 1841 p. “Mg. 1854 p. 17 Abh. 1841 p. 42 °Mb. 1848 p. 13 "Ab. 1875 p. 138 T. Mb. 1843 p. 44 “Mg. 1854 p. 82 °Mg. 1854 p. 35 Abh. 1841 p. 424 Abh. 1841 p. 424 Abh. 1841 p. 424 °Mb. 1843 p. 44 “Mg. 1854 p. 348 Inf. 1833 p. 230 Mb. 1845 p. 50 Mb. 1345 p. so Mb. 1845 p. so Me. T. VI £. 21 Me. T. XV £. 30 Me.T. II x £.s Me.T. XIV £ 5 Abh. 1370 T.II ı £. 40 Me. T. XXXV aA.ı£3 VI £. ıs . XVIL 1 f£. 10 Nat iR ad RRRXV A. xx f5 VI£6 XVI £7 Var .XVI ır f.4 XXXIX ı f. 108 VL £. 15 .XVIH ır £9 XIV £. 13 XXXII ıu f. 7 VIEL VI £ 44 Vırf 24 . XXI 1 £. 16 . XXII £. 64 . XXXII ı £ 1ıs XXXII xır £. 30 . XXXIIHT zur f. 31 Stauronöis Phoenicenteron=Nawieul — Plotalea [Phoen. 183 — Platystoma — ‚pteroidea _ pusilla — Semen — Staurophaena _ Vibrio Stauroptera Acus e Achmanthes _- amphioxys — aspera — cardinalis = Pinnulari — leptocephala [eard.184 — Isostauron — mesogongyla — Mierostauron — nicobarica — parva = Stauroneis par [Kützing 184 — peregrina, — Phoenicenteron — platycephala _ Platystoma — pusilla — semieruciata — tuscula = 2 Staurosira construens = amphilepta — Pinnata E trigongyla Stephanodiscus Epidendron = aegypliacus *Striatella arcuata Agardh Stylobibhium, Olypeus _ dieisum — excentricum [ UOSOAIoN a UOP9ANaS "PURISInT . ar 201 uwdun "uowuyog Q puefpsmacr-pion 3 + : : s ‘ At gi Sanquoplo 35 “opızy] Wäungeun] uoped t- + 0 + Rn . + -sojdlag] "UOSSOH Europa PT pur I ir uapLIgeH "PurL o ı x er 5 ıE RER Er aussi -SI uoruBgplagsJoAd YOIOAyUR.I A BAION Be BON Halle 5 + + .E Al o JE ono na Aare na Fer re re ++ ++ | =! . + . . . . . . . . . . . | eyLoWy- 123199 S + . . . . . . . . . + . . + + . . . . . . . + uoagyguvy Amerika aSETESDLEN ae ee Fern aaa Klie = eine eh Kage Fe Se ET eg RyDUy-pug — + se + + SER TEN yuegy-puS + UJPSUJ-USUAABISEIN > . . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . + | usdidoy © A ang ee See one Dad BARL "UOZUT ı@ guy # Asien | ASIOWO "UALLAIS co EHER E ee ale ee De Henze unken an ee A i SHSPEYNEM UOISY-'I7 Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. ++ | ‘ pur[99S-naN — . + + ae + Pal CUBE ST, I Ita) Cat Hay der Men we + . pop-tagn pun OR | De ee a a einen sn ET L-Aau] 4 ee ee a en oT + 439Maq Yostuenn‘ Phys. Kl. 1875. RIO T-AOIO "N MIN Geol. Formation IS) [a>) [5 EHRENBERG: Laufende Zahl Jahr der Namengebung 1848 1875 1854 1845 1841 1842 1841 1854 1845 1840 1845 1841 1869 1854 1854 1839 1845 1845 1854 1842 1845 1844 1842 1854 1854 1845 1854 1540 1854 1831 1831 1840 1858 1854 1354 1854 1875 1875 Ort und Zeit der Diagnose “Mb. 1848 p. 13 °Ab. 1875 p. 138 T. Mb. 1845 p. 155 “Abh. 1841 p. 388 “Mb. 1842 p. 337 Abh. 1841 p. 424 °Me. 1854 p. 71 Mb. 1845 p. 365 Mb. 1840 p. 213 Mb. 1845 p. so Abh. 1841 p. 424 Abh. 1869 p. 53 °Mg. 1854 p. 373 °Mg. 1854 p. 373 Mb. 1840 p. 214 Mb. 1845 p. sı “Mb. 1845 p. 362 °Mg. 1854 p. 210 °Mb. 1842 p. 337 Mb. 1845 p. s1 “Mb. 1344 p. 341 “Mb. 1542 p. 337 °Mg. 1854 p. 373 Mb. 1845 p. sı °Mg 1854 p. 193 “Mb. 1840 p. 215 “Mg. 1854 p. 82 Inf. 1835 p. 186 Inf. 1838 p. 187 °Mb. 1840 p. 215 Inf. 1835 p. 187 “Me. 1854 p. 201 “Me. 1854 p. 201 “Mg. 1854 p. 201 °Abh. 1875 p. 138 T. Abh. 1875 p. 13s T. Abbildung Me. T.XIV £.34 Mes. T. XIV £. 36 Mg. T. XV £.47 Abh. 1870 T.IT ı £ 3 Me. T. XIV £. 37 Me. T. XIV £. 32 Abh. 1870 T. II 1 £ ıo0. ıı Mg. T.XV af. Abh. 1869 T.IrF f.7 Me. T.XV A £.49 Abh. 1870 T. III ır £. 7 Mg. T. VI £. ı9 Me. T. XXXIII 1 £. ız Mg. T. XV £.as Mg. T. XXXII xıt £. 27 Me. T. XXX VII xıv £. 10 Me. T. XV f£. 50. 51 Ms. T. XIV £. 33 Mg. T. XXXIII xt £. 13 Me. T. XXXII ı£. 19 Me. T. XV £.43 Me. T. XXXVII ı£. 24 Me. T. XIV £.55 MT. XII Ro Abh. 1869 T.I x £. 4 Me. T. XXXIH 1 £. 20 Me. T.XXXIH r£.aı Polygastern Stylobiblium Bekhardi Surirella acuta — amphiamblya —_ aspera — Bifrons _ caledonica — (ampylodiscus —_ constricta —_ cordata —_ Craticula — crenulata _ decora — Geroltii _ holosticha _ Insectum _ Lamella — leptoptera — Librile — megaloptera oblonga _ oregonica = ovata — plicata _ Polyodon — _ procera _ rejlewa — Rhopala _ robusta — _ sigmoides [183. — splendida=Navicula splend —_ striatula = Navieula striat. — Testudo [1831 _ undata 1554 = Navieula [undulata 1838 _ undulata a elliptica B subacuta y elongata _ valıda 2 ca Nachtrag. Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Amerika N Asien | uoped -SeJ21ag] "UassoH [OR "pugpuroug „PDA pur] \ UOSOMION UOPaApg "puejsjuny - a uıeoun) "uowgogl PpugjgosynacT-pAoN Imgwmpo opıepf Jodınqaung —+ —+ + + + —+ “u9LuUBLIgSJOAg) YOIOANUBIT A een -uoıpey] eNyLIOWmMVY-PION uaguy BYMOUY-[EQUO) ujosuJ- spugf eg ByMEWYy-png Ar + LE LTSEBETVERRSIE) YuepVy-pnS "5 [ upsuf-wsusıwosum = UOUAIBISBIN uoyd& a „Un >) BAR a “uUOZn] + + +++ zurgo ASIOPO "U9LIIIIS SuseYneM “uoIsy-"I[]7 a1 Geol. Ri = g Ppapean pn pun | I39Mag YostueyınA purjpoS- RR 1 ee ee a a! Le Pre Zee REDE Er er 5:0 ee = nau *n aBy.ıznd) > ja je) je} SRH BT HH "+. ++ A219 L-IOqO'n DIN I ARUAIL-IOJUN) jet Lan | m + EIEEBEZEZEN + ++ + + BEREBETTEETEEETEER ERBE EB E BED Z; 26* er 204 EHRENBERG: E 2 En Ort und Zeit {= = 23 E E der Abbildung Polygastern e S Diagnose | Lam! ie) 631 | 1854 | °Me. 1854 p. 31 Ms. T. VO ı£.3 Syncyclia granulata 632 | 1844 | Kütz. 1844 p. 68 | Me. T.Ir£.2 ee Aecus Kützing 633 | 1841 | °Abh. 1841 p. 317 Me..R. Vi r 2.3 acuta 634 | 1841 | Abh. 1841 p. 425 Amphirrhynchus 635 | 1840 | Mb. 1840 p. 217 Me.T.Iıf.3 australis 636 | 1848 | °Mb. 1848 p. 15 brevis a. gracilior 637 | 1848 | °Mb. 1848 p. 15 — B turgida 638 | 1836 | Inf. 1838 p. 211 Me.T.VI£.ı capitata 639 | 1854 | °Me. 1854 p. 31 elegans 640 | 1841 | Abh. 1841 p. 425 Me. T. XXXIV ır £.5 Entomon 641 | 1837 | Mb. 1840 p. 217 Mg. T. XVI ı f. 38 Hemieyclus 642 | 1846 | °Mb. 1846 p. 152 linearis 643 | 1831 | Inf. 1838 p. 212 Me. T. VIII ır £.3 lunaris 644 | 1869 | °Ab. 1869 p. 60 T.II Lunula 645 | 1854 | "Meg. 1854 p. 39 ? macroptera 646 | 1840 | Mb. 1840 p. 217 Me era ‚paleacea 647 | 1854 Me. T. XIV f. 44 rostrata 648 | 1841 | Abh. 1841 p. 425 Me. T. VII ır £.2 scalanis 649 | 1841 | °Abh. 1841 p. 300 MIR NEN spectabülxs 650 | 1849 | Abh. 1870 p. 59 Abh. 1870 T. III ıı £ 3 splendida 651 | 1854 | °Me. 1854 p. 31 striolata 652 | 1831 | Abh. 1831 p. 87 Me. T.VIf.2 Ulna 653 | 1854 | °Mo. 1854 p. 361 2 654 | 1841 | °Mb. 1541 p. 144 Me. T. III ıv £. 32 Tabellaria amphilepta 655 | 1841 | Abh. 1841 p. 425 Me. T. XV £. 74 biceps 656 | 1843 | °Mb. 1843 p. 47 Olavator 657 | 1841 | Abh. 1841 p. 425 Mg. T. XIV £. 54 nodosa 658 | 1854 MiS. IR. RIVER. 53 Pinnata 659 | 1845 | Mb. 1845 p. 81 Me. T. XXXIU xt f. 15 robust 660 | 1840 | °Mb. 1840 p. 217 Me. T. XXXIH x f£. 26. 27 trinodis 661 | 1875 | °Ab. 1375 p. 138 T. Trochus 662 | 1854 | °Me. 1854 p. 90 undulata 663 | 1838 | Abh. 1838 p. 55 Me. T. XV £. 75 vulgaris 664 | 1354 Me. T. XIV 55 —_ B trinodis 665 | 1569 | °Ab. 1869 p. 60 T.II ? 666 | 1841 | Abh. 1S41 p. 425 Trachelomonas areolata 667 | 1841 | Abh. 1841 p. 425 Me PT XDEXT er aspera 668 | 1854 | °Mg. 1854 p. 173 Gigas 669 | 1841 | Abh. 1841 p. 425 Me. T. XXXV a. v£f.13 granulata Se Bet eier a San wargun “waugggr & + Haze SEITE puejyasmact-proN 2 At + ne 5 I de ee Sa 4 a ug © + ii + > le opus = F a ++ ++ + ++ + + 'S PAST puwpuogy - 4+ + > AL, u AL Sad en BER hear S Yolsıquerg = ir : 4 + 2 Byptamy-poN z + ee re een S 3 uoıpuy I oda ce es or 60 u 0.0 dl |: Bere | an een z Do S een ie meet ee ea re : S upsup JuepY-png = BETT eg, SE seen S Enge upasuJ-touoAwosept ı= >: BEER ee ee En + = A rn uoydkFay © Ar © ad da a 00 ad od oo oo S 2 wme won = auch "UOZN] 12 Ze os, "0 + + Se en CRM. En... Een een - . en: Ta are errang: > a | © 0 ae Er ern =, Ber oda ad ah nd ao Od nd ul au oh an ade 2 . NEIGITEL SPC OB = Bis BE Bee ee ee er ee ee Erg og = ern el EEE Er HH Error wegen = a | re ge 206 EHRENBERG: er EEE | En ci Ort und Zeit 2. S Ei der Abbildung Polygastern 3 6) Diagnose a > = u al © Se [SEN oo ımn mw 10 1854 1847 1854 1854 1854 1854 1845 1854 1845 1841 1841 1841 1845 1841 1854 1854 1369 1845 1854 1856 1845 1841 1841 Abh. 1341 p. 42 °Me. 1854 p. 24: Abh. 1841 p. 425 Inf. 1833 p. 48 “Ab. 1869 p. co T.II w or °Ab. 1547 p. 460 T. °Mb. 1545 p. 400 “Meg. 1854 p. 90 °Mb. 1845 p. 400 °Abh. 1841 p. 392 °Abh. ıs41 p. 392 °Ahh. 1841 p. 392 Mb. 1845 p. 155 “Abh. 1841 p. 392 Me. 18554 p. 90 Ab. 1869 p.60 T.II Mb. 1845 p. 366 “Mg. 1354 p. 90 “Me. 1856 II p. 79 Mb. 1845 p. 366 °Abh. 1841 p. 392 °Abh. 1841 p. 392 ERRE Ererere 39.09 09.09 . XXXIT ıx £ ıı AOKORERUVE AV XXXII ıx f. 12 .XXXVIL var £. 2 .I ıı f. 33 ll ine 5 alt . VI f.29 . VOII u £. 25 .XIV £. 146 . XXXVIN xvrf£f.ı1 SINENER50 .VIuf£f54 . XXXIV ıı £.9 Trachelomonas laevis — — Bß coronata — Pyrum _ volvocina wu 2 Summa: 67 Il. Phyto A. Poolithe. Assula aspera umbonata heptagona = _ = hexagona — laevis lobata — Clypeolus — laciniata — Polystigma Lithochaeta borealis _ nodosa = 2 Lithodermatium biconcavum _ Jasciatum — macrostomum —_ paradoxzum _ undulatum — 2 Lithodontium Aculeus _ ccuminatum _ angulosum E= apiculatum —_ armatum — asperum — bicorne — Bursa 207 Nachtrag. Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. uadaa.ıoN En. uopeAapg 'puejspay ®' il uedun "uowyog puwjyposna +4 #444 +4 4 + + 4 + HH S | Samy a Bender In Perego = | S je; mermmoa| + SH Fer hot ee = mEreRede . S je ME Se a Foo ERBE TS T er S uposuf YuggYy-puUS 2 + + + + Bee Erz + PERLE ae A ad al S 2 [ UpSUf-UaUE.AWOSEIN ı= A . “ or 3 “l usydiFoy © ss an en 2 S f @ARL "UOZWT 10 AL er ae De a as Tonnen 91 Bece - Se Zus) Dr Fe £ S = | 00 “warugg + BEZ et +: + =; 2 Snseyue]] PEySDT a +. .H+ +.:+:+°+ 1 + 9. 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Barnim p.79 Mb. 1845 p. 156 Mb. 1844 p. 89 °Me. 1854 p. 315 °Abh. 1847 p. 460 T. °Mb. 1842 p. 339 Mb. 1845 p. 156 Mb. 1845 p. 156 Mb. 1845 p. 156 “Mg. 1856 p. 79 Mb. 1845 p. 156 “Me. 1854 p. 346 “Abh. 1841 p. 393 °Mg. 1854 p. 90 Mb. 1845 p. 156 °Mb. 1856 p. 430 °Mb. 1857 p. 228 Mb. 1845 p. 156 °Ab. 1847 p. 460 T. °Ab. 1847 p. 460 T. °Me. 1854 p. 346 Abh. 1869 p. 54 °Abh. 1841 p. 393 Mb. 1845 p. 156 °Mb. 1844 p. 195 °Abh. 1841 p. 393 °Mb. 1866 p. 168 °Me. 1854 p. 201 Mb. 1845 p. 156 . 1866 p. 168 f. 12 . T.XU f. 45° . T. XI f£. 48 . T. XXX VII xv1 £. 19 . 1866 p. 168 f. 9 - T. XXX VI xvı f. 23 . T. XIV £. 132 .. 1866 p. 168 f. 25 g. T. VII m f. 37 . 1866 p. 168 f. ı1 . T. XIV £. 130 MisP X PV/FR2 136.188 . T. XXXVII v1 £f. 21 Me. T. XIV £. 134 Me. T. IX ır £. 8.9 Me. T. XXX VII xvr £. 26 Mg. T. XXX VIH xv1 £. 29 Ms. T.XXXVIa. xvui f. Me. T. XIV £. 126 [9.10 Me. T. VII ım £. ıs Abh. 1370 T. III ı £. 38 Mb. 1866 p. 168 £. 17 Me. T. XIV £. 133 Me. T. XV £. 112 Mg. T. XXX VII xvıf£. 30 Me. T. XXX VII xv1 £. 34 Mg. T. XII f. 42 Abh. 1841 T.I ıt £. 37 Mb. 1866 p. 168 f. 10 Me. T. XXXIV vıu f. 26 Mb. 1866 p. 168 £. 21 Lithostylidium Cephalodon clavatum Olava Clepsammidium comieum constrietum crenulatum=crenatu Orystallus 2? cuneatum curvatum denticulatum Emblema exesum Jalcatum Hexuosum Formica Furca Jusiforme Fusus gongyloideum Hamus Hemidiscus hirtum Hirundo irregulare lacerum laeve Legumen lobatum Mierostauron nodosum obliguum oblongum Oligodon Ossieulum ovatum oxycephalum Pala ? Peeten RS uapa: ren 5 + + + + + + ++ + den ee = ER ni purysmo-peon | + + ++ == Fe = a » 5 7 an = oh + ER ze Br a "S Pr pueuroyy < ap. ar ar AP. ar + + + > u 1109 "pu® Si nn + + + + + + + S = yoroayueıy % als ap + S Boom woneir & + + + age 02) uyrauy-pioN 9 ++ + ++ ee Te S 2 uayınuy I + er ee: + + S : ya | ++ ++ ++ ++ + + Ho +Ht rc 4 4+ +4 + + ee Ferne Eee Hal .h Hd S upsup guepvepıso| + + + +++ +0 + ++++ ++++ SZ |8( wosurwwwmsen | + + +++ 2 2+ + ++ le undiayo| +» dd er m A ’ S | BARL "UozWT ın aa exe AL AL IL duo dL ee ee S |is ug #| +: Er R (een: 3 SER TzBES se par. meer een : < ee a S puejeag-uaN = L U oa ee a ae da AL een nenn E TERN IS e e e re a Sral = © jenor-aon mm al FH FE FELL FL FH HH HH HH HH Hart = & BL DU a ee ee ne ee. ee 2 ar a: z. [S>) jet [D>} EHRENBERG: Laufende Zahl Jahr der Namengebung Ort und Zeit der Diagnose Abbildung Phytolitharien je [) oO °Me. 1854 p. 266 "Mb. 1855 p. 575 °Mb. 1548 p. 13 Mb. 1845 p. 157 Mb. 1844 p. 90 °Me. 1854 p. 178 °Abh. 1841. p. 393 °Abh. 1841 p. 394 Mb. 1845 p. 157 °Ab. 1847 p. 460 T. °Ab. 1847 p. 460 T. °Mh. 1845 p. °Ab. 1841 p. 394 °Me. 1854 p. 90 °Ab. 1847 p. 460 °Ab. 1841 p. 394 Mb. 1844 p. 90 Mb. 1845 p. 157 °Ab. 1847 p. 415 °Me. 1854 p. 90 Mb. 1844 p. 205 “Ab. 1858 p. 431 Mb. 145 p. 157 °Mb. 1846 p. 322 Mb. 1845 p. 366 °Mb. 1860 p. 370 °Ms. 1854 p. 346 “Ab. 1847 p. 460 T. °Mb. 1845 p. 86 Mb. 1345 p. 366 Abh. 1869 p. 55 Mb. 1866 p. 168 £. 14 Me. T. I mi f. 26 Me. T. VIII ıı £. 19 Me. T. XIV 2. 135 Ale, AR, IE mar 15 25 Nufes I, IDIT ar se, 119 Me. T.H ur £. 47 Me. T. XII £. 41 Me. T. RXXVTII xvr f. 33 Me. T. XVII ın £. 4s Me. REn39 Ms. T. XIV £. 127 Me. Me. to} Me. A T MR Sur, T T T AR - XXXVII xv1 f. 35 . XKXV xIv fi 6 XRXIV vIiegf.7 XVIN mf. 49 .XXXVIIL xv1 f. 36 .IV r£.39 . VII ıı £f. 39 IV E53 OOXVE E09) VIL ıı £. >21 Abh. 1869 T. I £.B1 Me. T. I um f. 36 Me.T.Iıf 24 Me. T. XVI 1 £. 50 Lithostylidium Periodon Pes Pipa Piseis polyedrum polymorphum polypterum quadratum Rajula rectangulum retieulatum Rhombus rostratum rude scalare Scarabaeus Securis serpentinum Serra sinuosum Spathula spinulosum spiriceps spirferum Subula Taurus Trabecula Trapeza Trieeros triquetrum tubulosum undutum unidentatum ventricosum vernuculare Thylacium hirtum laeve quadratam 213 Nachtrag. ung der mikrogeologischen. Studien. - 2 Fortset: ( UOdaMIoN [ıpaayas JRUBTEIAN: a Baaagn, "uatuyogt 8 + > + r u puejgosgnaq-pioN & + "+ + ++ SBSIE Sanquapıo = me ® 3: Z SE ; “pIef odıngaunTg z 2 R uopes = = -8218 . N - [es] S9j0.I19£7 "U9SsaH PR 'puepuogg USPLIAGOH pur = -S] "uoruejgrtgsjorg yoraayueıg & BaIopy "uaıeıy © + I+ nn ] | | | | +++ = ie | EISEN? 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Me. T.IX ı £f. 19 Me. T. XV ır f. 48 Me. T.II ır £. 56 IMST RIUEN35 Me.T. XII £. 49 Mg.T. XI f£. 352 Me.T. VI ır £. 25 Ms. T. XXXIX 1 £. 57 Mg. T. XXXIX ur £f. 134 Ms. T. VI ır £. 27 Meg. T. XXXIV ırf. 3 Me. T. XII £. 50 Me. T. XVIL 1 £. 64 Me Io f35 Ms. T. XIV f£. 109 Mg.T. VI ır £. 40 Me \alem 2335 Me. T.XX L£. 15 Abh. 1870 T. DI ı £. 51 Mg. T. XIV £. 115 Mg. T. XV £. 102 Me. T. VI ır £. 37 Me. T. XVII ır £. 50 Me. T. XIV £. 116 Mg. T. XIV £. 121 Thylacium semiorbieulare 2 B. Spongolithe. Amphidiscus anceps _ Anchora _ antediluvianus — armatus _ clavatus = clavus _ inaequalis _ Insile = Martii _ obtusus — ornatus — Rotella _ Rotula — truncatus = vertieillatus Lithasteriscus radiatus = L. radios. = tuberculatus=L. tubeı Lithosphaera ? [ewlosu Spongolithis acieularis — — a injlexa B obtusa — amblyocephala — amblyogongyla _ amblyotrachea — Amphieonus _ amphioxys — anceps _ St. Andreae _ angulata m apiculata _ Aratrum — aspera 8 inflexa — birlexuosa N Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. Nachtrag. IE En r UOSOMION = |uspaayag "puejspny ° ++ + ++ uesun "woumog Q 4+44+ + pueipsinoq-p-oN 2 Zimquaplo 5) apıepf Aodınaa aunT 7 uapes3 = a -s9JS.mg "uassof —* EHE puejuoug 2 +++ + + + + ee Be BI BZIE RE mr a = war Er Ar ap ap ar yoreayueıy X + + S dh JE oo + res m a] + + + BEER EEEISErTE eyllomy-pion © uoyuy I eyLamy-wuu]) re Ser . . & . Peren = . . . . . + Amerika 9 NIE eNLISWuy-pnS Ge ee et De en Se ee en | | ufosu-spurf _ emeBig BURhyelisren| Yuepy-pus © BED UAUATBISBIN t- 444 ı unJdAday © BREI SEE a fee ee LES St Er Ze Bee Ba ee er gell: ey) + Asien ASIOWO "UaLIIIIS cn EI Fa Day an O5 ST DAR Oro ED DEALS SNSENNEN "UOISY-"IM Sl el ( BAR "UOZUT 12 | SAD RE IERR FEN EeN naN ++ +++ > 29Mmag yasıueyyna _ a! nau 'n 18] Auen = ++ | POP. = ( ppapıan pınm BI LIION * mn 5 jan! + +++ 44 a a er 44 + 0444 a Der: De er Geol. Ri END L-ANUN 4 + +++. + ee 216 EHRENBERE: j ED a Ort und Zeit —_ © E E der Abbildung Phytolitharien = > Diagnose 173 | 1857 | °Mb. 1857 p.547 | Abh. 1370 T. IM 1 £. 32 Spongolithis canaliculata 174 | 1841 | Mb. 1844 p. 90 | Me. T. XVII £. 118 Caput Serpentis 175 1841 , Mb. 1844 p. 90 ı Me. T. XIX £. 66 cenocephala 176 | 1856 | °Mo. II 1856 p. 79 | Cerasum 177 | 1841 | Mb. 1844 p. 90 | Me. T. XXXIV uf. 21 Clavus 178 | 1841 | °Abh. 1841 p. 272 coMOSa 179 | 1854 1 Mo: XV 8112,13 conogongyla 150 | 1841 | "Abh. 1841 p. 395 | Me. T. I mr f.3s Tun 151 | 1846 | °Mb.1s46p. 170 T.]I | didactyla 182 1875 | Abh. 1875 p. 138 T. diziger 183 | 1841 | Abh. 1841 p. 406 | Erinaceus 184 | 1841 | Mb. 1544 p. 91 | Me. T. II ur £. 37 fistulosa 185 | 1854 | Me. T. XIV £. rıs — 8 furcata 186 | 1546 | Abh. 1870 p. 60 Me. T. XXXVa.viß2s | flexuosa 187 | 1841 | Mb. 1844 p. 91 N SENETIRY 5 Haie) Joraminosa 188 | 1854 | Abh. 1870 p. 60 | Me. T. XIV £. 106. 107 Forjex 139 , 1846 | Abh. 1570 p. 60 Me. T. IV u £. 31 Jurcata = Furca 190 | 1841 | Mb. 1844 p. 91 Moe. T. XIV f. 110 Fustüs 191.| 1875 | "Ab. 1875 p. 135 T. gibba 192 | 1854 Me. T. XIX £. 65 Gigas 193 | 1846 | Abh. 1870 p. 61 Abh. 1370 T. DI ıv £. 4 | Hamus 194 | 1841 | °Abh. 1841 p. 395 Me. T. XV £. 105 | herculeana Mb. 1844 p. 91 195 | 1841 lan 1870 p. 61 | | Abh. ıs41 T. II ı1 £. 27 injlexa 196 | 1855 | Mb. 1855 p. 304 Malleus 197 | 1870 | Abh. 1870 p. 61 Abh. 1870.T. II ır £. 22 | manicata 198 | 1854 | °Mg. 1854 p. 315 | Megacanthus 199 | 1841 , Mb. 1844 p. 91 Me. T. XIV £. 114 | mesogongyla 200 | 1841 |, Mb. 1847 p. 485 Me. T. XXXIV vo £.20 Monile 201 | 1575 | °Abh. 1875 p. 135 T. monstrosa 202 | 1855 | °Mb. 1855 p. 303 Abbh. 1870 T. II ır £. 20 nodosa 203 | 1841 | °Abh. 1541 p. 396 Abh. ıszo T. II u £. 21 obtusa 204 | 1870 | Abh. 1570 p. 61 Abh. 1370 T. IX ır £. 27 ophidotrachea 205 | 1854 | °Mb. ıs54 p.319 | Me. T. XIV £. 10s Ornithopus 206 | 1841 | °Abh. 1841 p.396 | Me. T. XV £. 104 Palus 207 | 1841 | °Abh. 1841 p. 396 Me. T. XI £.&4ı Pphalippensis 208 | 1875 | °Abh. 1875 p. 138 T. pilulifera 209 | 1875 | °Abh. 1875 p. ı3s T. Pipa 210 | 1354 Me.T.Iıf.1s polyactis REN, a = en S Ar ir ir ar gi Är uesun "uowygg Qı 9 0 ar + + | porppsmoqpon | + ° Se I ae a 1: e SEULNENG) 2 Ab © . e ES ul te At + a | E s, | ?PIeH sodıngaung j | n E el +2 a ee S | Be een m n Ar Z USpLIgaH "PUR 5 El + zes -ST uoruwggLigsjong) Br 2 3 S yoroayurıy + ro = nn ve S E Boropt “army © De: oa oO JS dudb AL 2 Bas m meer ae en ee & ei ” ES 2 | uoımuy 7 - ve 3 ; < er + Ser es $ 3 S «4 En ee nd me Lim er RT: Br Tue RE ee z> ® SS N uosur zuspv-png YurgY-pPnS TER. SS B* 2 Z[ wosurwusansene | DPANTENENLELEDSENN x De Cana: 5 2: eh Pe er Are een N S BAR "UozwT ın zen ner 00 los una ebroni 0 AL op dl 000, 00 EEE: AL = > |Is | ei, are ee : ; e 3 4 E AO a: : 2 x | ; 2 SUSENNEM UaISY- IM: Ale: TE nor 0 lo nn al 0 10.0 N. ae 2 € S E: Sg | puejeos-noN Dar pe t : . SS E geseıme 4er het gdhH Hr de+ to: ch: ä 353 £ ANend = AL AL aa dd 0 Lo LA a or AL u de dd R & = Te EEE EEEBEREITRERTETTEE RER EIEIBEREI EEE BS- © ; gun = ET EN SE er ran 6 Me EHRENBERE: Laufende Zahl DD DD DD DD DD 8 DV DHC=—,HR HH HH A a POoOVH oo von 95%0© SE nm oO [0 >] DD DD [ı (eo) DDDWDW DD VD DD WW & >} WW © Jahr der Namengebung 1854 1845 1844 1841 1846 1847 1841 1370 1841 1854 1854 1856 1841 1844 1870 1841 1875 1844 1870 1861 1870 1869 1854 1854 | Abh. | Abh. | Abh. Ort und Zeit der Diagnose Mb. 1845 p. 157 Mb. 1844 p. 342 “Abh. 1841 p. 406 °Mb. 1861 p. 452 °Abh. 1847 p. 415 °Abh. 1841 p. 396 Abh. 1870 p. 61 Abh. 1870 p. 61 °Mb. 1856 p. 327 °Abh. 1841 p. 396 Mb. 1844 p. 206 Abh. 1870 p. 62 Mb. 1844 p. 91 °Abh. 1875 p. 138 Mb. 1544 p. 206 Abh. 1870 p. 62 “Mb. 1861 p. 452 1870 p. 63 1869 p. 53 1354 p- #0 1854 p. 35 “Me. °Me. 1869 p. 60 T. Abbildung Me. T. XIV £. 124 Abh. 1570 T. II ım £. 3 Me. T. XVII r £. 62° Abh. 1870 T. III 1 £. 33 Ms. T. II ıı f£. 36 Me RVER Mg. T. VI £. 54 Me. T. XIV £. 122 93 Abh. 18370 T.II ır £. 26 Me. T.XX 1£. ıı Me. T. XIV £. ı1ı Abh. 1870 T. II ır f. ı7 | Abh. 1869 T. II 1 f. 29. 30 | Me. T. XXXVILH a. ıx f. 3 Phytolitharien Spongolithis mm ss, ZZ — — — — —,. ——— polytyla ‚Porosa quadnieuspidata ramosa retrospieiens robusta rudis Sceptrum setosa spinulosa Terebra tracheogongyla tracheotyla Trachystauron tricephala Triceros tylogongyla vagınata venosa verrucosa Summa: 230 III. Mol- | Concha, Fragment IV. Ento- Cypris Haguei — mexicana Kalkschale eines Entomostracon F ragment eines Entomostracon Summa:5 219 Nachtrag. ung der mikrogeologischen Studien. 2 6 Fortset ( UODIMLON UPPEALPS "purjspuy S an Er uwsun "woumog Q 2 puejgostnaq-pioN 3 + ++ + + + 8 ZınquapIO & 5 2 | >PIeH aadıngounrg — - 2 uapes S = 15) -soIag "uassopg ir ir ch LE ar E TH "puepupoyuyg = Ar ar S uopLuıgafy "PUR 0 = -S] "uaLUBNLIgSJo.Ln) 2 yoraayueıy © = BIION U Roaom Swan & + S eyLIOWYy-pPION en + ++ SEE AL 0 de = S uoıyuy I a E] — E eyLomy-euyusg) © < ujosu-Spug] - E = ed ErNOWy-PnS & A ir +13 BE BUT DENNGRIERE] uepy-png S ‘5 UJOSUJ-UOUEAIBISEN ı— Bee = 2 es usydiday 1 | 1870 | Abh. 1870 p. 62 2 | 1870 | Abh. 1370 p. 62 3 | 1870 | Abh. 1870 p. 62 4 | 1870 | Abh. 1370 p. 63 1| 1854 | °Mg. 1854 p. 260 1| 1854 | Mo. 1854 p. 90 2 1854 | Me. 1854 p. 90 3 | 1854 g. 1854 p. 40 4 5 1855 | °Mb. 1855 p. 576 6 | 1854 7| 1854 | °Me. 1854 p. 40 8 | 1854 9 | 1855 | °Mb. 1855 p. 578 10 | 1854 | °Mg. 1854 p. 40 11 | 1854 | °Mg. 1854 p. 361 12 | 1854 | °Me. 1854 p. 40 13 | 1854 | °Me. 1854 p. 90 14 | 1870 | °Abh. 1870 p. es T. 15 | 1854 | °Mg. 1854 p. 90 16 | 1854 | °Mg. 1854 p. 90 Abbildung Abh. 1570 T.II ı £. 7s Abh. 1870 T. IE Tr £ 77 Abh. 1570 T. I 1 £. 79 Abh. ıs70o T. II 1 £. so .Me. T. VII ır £. 22 Me. T. XII £. 4s . DT. XXXVII xv £.23 Me. T. XXX VII A. xxı {0 [f. 20 8. T. XXXIX 1 f. 94 Me. T. XXXIV mn. £.7 Geolithien San no D EP meer | Cosmiolithis Diseus —_ Hemidiscus — Henryi Stephanolithis hispida VI. Zoo Comiostylus ? (ob von Umio?) Summa: VII Weiche Amylum (mit optischem Kreuz) — (mit Längsbinden) Pollen Pini majus —_ minus Pilzsame 4fächrig Prlzsame ? (verkieselt) Pilzsame mehrfächrig Kleine nierenförmige Samen Kugliger Pflanzensame Augenführende Fichtenzellen Pflanzenhaar einfach glatt _ schnabelartig Pflanzenepidermis glatt Pflanzentheil Pflanzenparenchym Pflanzenfasern einfach DT ER PT a DAR, AT 221 Nachtrag. zung der mikrogedlogischen. Studien. » 57 Fortset lithien. Europa Amerika | UOSOMION 3 wopaAypag 'puejspny ®' uwsun "wugog SQ puejyosmacf-pioN Zanquap[oO ” op Aodıngoung uppes = -sajolag "uasse] ”" PAY puepueuy S uspragaf "pue] er -S] "uoLuegLIgsjoIsg) 7 yaraayueıg X B9ıopy "uaıeyy © eyLIiawy-pIoN © ++++ a = uoıyuy 7 [@) S BILIOIUY-JeAJUON) UJOSUJ-SpuB] AIEH "EINOWUV-PnS upssup Yuegv-pnS Afrika Asien TR U[OSUJ-UAUAIEISBIN I- usdiday © BABL "UOZUT ı0 eu) + ASI0O "USLIIAIS co Snseyney "uoısy-'J] Formation Geol. puz9aS-mmN PypPapaoqn pun 339Maq YostueyınA nou mn eJaend) E10, L-209Qn HN ++++ I aeıy19 7-aoguf] arien. lith | | tgl ae) |=11- Pfianzentheile. +++ ++ ++ +++ +++ 44440 + +" .+ + 4+++++ FR," - 222 EHRENBERG: en 3 & Ort und Zeit © = der Abbildung Weiche Pflanzentheile N A 3 5 Diagnose | > al ® al 8 17 | 1855 | °Mb. 1855 p. 576 Pflanzenfasern doppelt 18 | 1855 | °Mb. 1855 p. 576 _ gablig 19 | 1855 | °Mb. 1855 p. 576 _ knotig 20 | 1854 | °Mo. 1854 p. 180 Rothfarbige Pflanzenfasern 1 | 1854 | °Me. 1854 p. 180 Baumwollfasern 22 | 1855 | °Mb. 1855 p. 578 Pflanzenzellen strahlig 23 | 1854 | °Me. 1854 p. 180 Unbekannte Holzzellen Summa: VIII. Pol, 1| 1839 | Abh. 1839 p. 154 | Me. T. XIX £. 5o | "Halomma radians IX, Pol: 1| 1855 | °Mb. 1855 p. 575 "Globigerina ? 2| 1855 | °Mb. 1855 p. 575 "Grammostomum ? 3| 1855 | °Mb. 1855 p. 576 "Planulina ? 4| 1855 | °Mb. 1855 p. 576 "Robulina ? 5| 1838 | Abh. 1838 p. 135 Me. T. DI ıı f. 25 "Rotalia globulosa 6 | 1842 | “Mb. 1842 p. 267 Mg. T. XXIV f£. 40 = — senaria 7 | 1855 | °Mb. 1855 p. 576 N ? 8, 1854 | °Me. 1854 p. 260 "Spirulina ? 9| 1838 | Abh. 1838 p. 135 Ms. T. XXIV £. ı3. 14 "Teztilaria globulosa 10 | 1855 | °Mb. 1855 p. 576 “on ? 11 | 1855 | °Mb. 1855 p. 577 "Steinkerne von Polythalamien 1854 | °Mg. 1854 p. 40 | "Fragmente von Polythalamien Summa: Gesammtsumme des Organischen: : 223 Nachtrag. Fortsetzung der mikrogeologischen Studien. ( UODOMION = uapamıpg "pueispug uedun "vowyog Q puejpsmagq-pion 3 ZınquaplO eS opıeg dedıngaung — uopes 5 -sojnTag "uassopg Europa PH 'purpupyy 3 uopLıgaf pur] = "SI uElUBNLIgSJOLH Z yaroayueıy U BOION BE ren © ersalıy: pPION Be ron ei woyuy I ENLIAUV- teyuag S = Amerika ufosuJ-spuef MEERE Yuepvy-pnS © UJOSUT-UAUALBISEIN I | uadAdavy «o eAeP "UOZUT ı© een ee [OUT] O) ER | u ee EEE BE BET JE Asien BL PYH) RER Ge u oT ren : yeg eyLomy-pug ” ar ar ar + 2 [_ueuuuan n al main o ‚Ss susegney uosyY- Mal nn purpag- uote vo ao onen 18omag yastueymA E +++1+++ 1 || BIO BETTERTETTET Gyr | EL a a ur B = Formation wperzgumma| ren Geol. TEIIROIT-LEFILEFÜ I ee an eystinen. thalamien. 82 | 187 j1eo 189 | 108 |1185/116| 226 Dere® ° | —|1ı = 1 EREEEBEIZEEE ie | | Zu il Zu 1 | Dr Se eher: >. 127|733|475| 395 || 92 |15sJ106] 13 |104] 92 | 57 | 56 | 209 |225] 50 |20s|ı22 EHRENBERG: X. Uno: Jahr der Namengebung Laufende Zahl So ıcovapcuvn MH DD ww 8 [SG Iou kom o© DD DD 8 Omt umde zeit der Abbildung Unorganisches Diagnose Mm tree Abh. 1869 p. 60 T. Einfach ichtbrechender Trümmersan Abh. 1869 p. 60 T. | Mg. T.XXXV a. xvr f. 10 | Doppelt lichtbrechender Trümmer- Abh. 1869 p. 60 T. Grüner Trümmersand [Rollsar Abh. 1869 p. 60 T. Kalkmulm Me. 1854 p. 30 Kiesel-Thonmulm Abh. 1869 p. 37 vergl. Pogg. Annalen 1836 | Kaolin Abh. 1869 p. 60 T. Vulkanischer Sand u. Mulm Mb. 1857 p. 229 Schwefellies Me. T. XXXIV vı8f£.9 Tafel-Krystalle 6seitig weiss (Kal, Me. 1854 p. 299 _ 4- — Mb. 1357 p. 229 _ I 00 — — Mb. 1849 p. 35 Mg. T.XXXIV vu.» f.9 | Rhombische Kalk-Krystalle, weiss Abh. 1869 p. 60 T. | Me. T.XXXV 2. ıv Kubische Kalk-Krystalle Me. 1854 p. 315 Me. T.XXXVIIxuf 11.12 | Ärystallprismen grün u. schwarz (P | Mg. 1854 p. 315 _ weiss [rozen | Ms. 1854 p. 34 Me. T. XXXIV ıv £. 16 — lineär (Gyps?) | Mg. 1354 p. 346 Me. T. XXXVIIN xv £. 26 _ braun (Labrador? | Mb. 1855 p. 576 Krystalldrusen 6strahlig Mb. 1845 p. 134 Kleine Sodalit- u. Leucit-Krystall ı Me. 1854 p. 346 Mg. T. XXX VII xxııf. 20 | Bimstein kurzzellig (Schaumstein) Me. T. XXXVIH xzxurf. 21 — langeellig Mg. 1854 p. 315 Me. T. XXXVIII xvu Bimsteinfragmente Mg. 1854 p. 299 Me. T. XXXV xxı Glimmer Me. 1854 p. 180 Me. T. XXXIV ıv £f. ız Augitsand? u. Augit-Krystalle? Me. 1854 p. 83 Vivianıt [rekanci | Mb. 1849 p. s5 Glasiger Obsidiansand, Mulm u. Me | Mb. 1857 p. 229 Scheibe, Kalk-Morpholith Summa: : Gesammtsumme: 9 au au Nachtrag. Fortsetzung der mikrogeologtıschen Studien. hes, ganise n UOd9MION en EIS L-TJUN 4 fer} uop9Aıpg "purjsypuy 1E Ar Ar ©2 a umdun "uwyog Q + = = Dreppsugmon | + ee ++ +l2|® SınquaploO es 23 = |_pıeH osıngaung E d ZUR Se} uopes : | woprıgay "PURL 0 . = -S] uoruegpLagsjore) sr ar + a goraıyueıg © a | B9Io "uarer] © + AL AL AL © a eyriouy-pion + + + 0 & = 3 | uomuy | ++ sh Se Pe Ar ar rs Rerl = = s 4 BYKOLy-[RUUDD) S 1+.++ + oa o|= < | ufosuJ-spuef : 5 i © 13 jatea omypng | FF ee ut -|5 | ujppsup Jueyy-puS © 1 Sf Ufpsup-uauswgose] t- Is 3 | usydASay © + ++ al ( BARp "UOZUT] wo "+ ++ IL AA ad = = e | eugg # + ++ oo do : HS Eu E 2 4 | A900 “uorugıs «> + ++ 02) S (ea -UOISY-"[N +++ + ++ ++... +4 & = puerj9sg-uaN — + + Rh |: E | ee Be a a san e = E E E 5 E mau m ELIEN®) =) "++ .4+4 0.0 tt: - EL. HL et A dell Er o 7 < ri u 4 ee ® Im = en Eile ee ee T Phys. Kl. 1875. Druckfehler-Berichtigungen. Seite 113 Zeile 4 von unten lies: No. 15 mit 149 Formenarten, No. 30 mit 147 For- menarten, No. 25 mit 128 Formenarten, No. 94 mit 74 Formenarten. Seite 123 Zeile 4 von oben les: halibiolithischen statt halobiolithischen. - Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. Von v BEZAVER CHEF ONW. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 7. Januar 1875.] D: Frage nach der höheren oder tieferen Stellung, welche die verschiedenen Menschenrassen zu einander einnehinen, hat zu keiner Zeit ein so grolses Interesse dargeboten, als gegenwärtig, wo die gröfsten Anstrengungen der Forscher darauf gerichtet sind, den Platz des Men- schen überhaupt in der Natur und in der Geschichte (oder für die jetzige Betrachtung vielleicht besser ausgedrückt, in der Urgeschichte) zu bestim- men. Die mächtige Anresung, welche Hr. Darwin in dieser Richtung gegeben hat, ist auf das Günstigste unterstützt worden durch den un- seahnten Aufschwung, welchen die prähistorische Anthropologie und die Ethnologie in den letzten Jahrzehnten genommen haben. Wenn das Ge- sammtergebnils der in Folge dieser Anregungen unternommenen Unter- suchungen in der immer allgemeiner gewordenen Ueberzeugung hervor- zutreten scheint, dafs es in der That menschliche Rassen oder Stämme von niederer Organisation und niederen Fähigkeiten, und andere von voll- kommnerer Organisation und höheren Fähigkeiten giebt, so kann doch der Zweifel nicht ausgeschlossen werden, ob dieses Ergebnils auf vor- urtheilsfreie Weise gewonnen worden ist. Fast jeder seiner Inferiorität wegen herabgesetzte Volksstamm hat auch warme Vertreter gefunden, nicht blofs unter den Missionären, sondern auch unter den wissenschaftlichen Reisenden, und wenn man vielleicht auch manchem der letzteren den Vor- wurf machen darf, dafs sein warmes Herz ıhn über manche Schattenseiten Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 1 der von ihm beschützten Bevölkerung hat hiesegschen lichem Material und vielfach mit vorgefalster Meinung an die abe ge- sangen sind. Am meisten gilt dies von der physischen Anthropologie. oe an die vorgeschichtliche als an die ethnologische Erforschung ‚derselben ist man fast ausnahmslos mit der Erwartung gegangen, dals man eine aufsteigende Reihe von niederen zu höheren Volksstämmen und Rassen finden werde, so zwar, dals nicht nur die niederen Stämme zugleich die früheren der Zeit nach seien, sondern auch die niedersten Stämme der Gegenwart den ältesten Stämmen der Vergangenheit gleichen würden. Seitdem Hr. Darwin selbst seine grofse Autorität für diese Meinung ein- gesetzt hat, ist auch die andere Vorstellung immer allgemeiner geworden, dafs die niedersten Menschenstämme sich an die höchsten Säugethier- gattungen durch unmittelbare Erbfolge bei fortschreitender Entwickelung anknüpfen lassen, und dafs ein grolser Strom continuirlicher Weiterbildung durch die ganze organısche Natur hindurch zu erkennen sei. In diesem Sinne haben namentlich die Herren Häckel und Huxley ihre phylogene- tischen Stammbäume auch für das Menschengeschlecht aufgestellt, und in wenigstens ähnlichem Sinne hat eine Reihe französischer Gelehrter, besonders die Herren Pruner-Bey, de Quatrefages, Hamy, Rou- jou, kein Bedenken getragen, die älteste Bevölkerung Europas zuerst als mongoloid, später als negroid und schliefslich als australoid auszugeben. So bestechend diese Lehren unzweifelhaft sind, so unsicher sind ‚doch ihre thatsächlichen Grundlagen. Gerade diejenigen Volksstämme, welche man auf die unterste Stufe des menschlichen Stammbaums setzt, sind noch so wenig genau gekannt, dafs jede neue Entdeckungsreise das System in Unordnung bringt. Nirgends ist dies mehr hervorgetreten, als bei den schwarzen Stämmen, sowohl denen Afrikas, als denen der fernen östlichen Inselwelt. Ich darf an die erst durch Hrn. Schweinfurth aufsefundenen Zwergmenschen, die Akka in Centralafrika, sowie an die erst durch die Herren Semper und Jagor genauer bekannt gewordenen Negritos (Aötas) der Philippinen erinnern. Ja, selbst derjenige schwarze Stamm, den man seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts fast allgemein als den Ausdruck der tiefsten Inferiorität zu betrachten sich gewöhnt sich doch nicht verkennen, dafs die Gegner fast überall ni a en ee: von ee hat Sen durch. die‘ Beedle di Herren \ ner -Maclay und A. B. Meyer als ein wahrscheinlich so sehr ge- mischter ausgewiesen, dafs entweder von einem einheitlichen Charakter desselben gar nicht die Rede sein kann, oder ihm eine solche Entwicke- lungsfähigkeit oder wenigstens Variabilität zugeschrieben werden muls, wie wir sie von keinem andern Stamm kennen. Sieht man aber auch von diesen Erfahrungen ab, so fehlt doch bis jetzt für die physische Anthropologie jene Breite und Sicherheit der erfahrungsgemälsen Unterlagen, welche wenigstens im naturwissenschaft- lichen Sinne dazu berechtigte, eine scharfe Abgrenzung aller Stämme und Rassen von einander vorzunehmen. Wir sind wohl im Stande, allgemeine Unterscheidungsmerkmale für gewisse Gruppen oder Massen von Stämmen (Nationalitäten) anzugeben; wir können auch einzelne typische Formen für eine gröfsere Zahl von Volksstämmen aufführen. Aber schon hier findet unser Wissen sehr bald Grenzen, und es klingt fast beschämend, wenn gesagt werden muls, dafs wir nicht einmal so weit sind, für die uns zunächst angehenden Völkergruppen oder Nationalitäten, für die Celten, die Germanen und die Slaven typische Unterscheidungsmerkmale im natur- wissenschaftlichen Sinne des Wortes zu kennen, — Merkmale, an denen wir sicher zu entscheiden wülsten, ob ein bestimmtes Individuum zu der einen oder andern Nationalität in wirklicher und reiner Abstammung ge- höre. Und zwar nicht etwa defshalb, weil Oelten, Germanen und Slaven unter sich zu viel Uebereinstimmendes haben, sondern vielmehr defshalb, weil die einzelnen celtischen, germanischen und slavischen Stämme so srofse Verschiedenheiten darbieten, dafs für jeden derselben erst umfang- reiche Forschungen nothwendig werden, um zu entscheiden, welches sein Urtypus sei. Dieselben Fragen sind zu lösen bei den höchst entwickelten Oultur- völkern, wie bei den scheinbar niedrigsten Naturvölkern. Denn nachdem im fernen Osten aus der scheinbar einheitlichen Gruppe der Papuas zuerst die Australier, dann die Melanesier, zuletzt die Minkopies und die Negritos ausgelöst worden sind und gerade zu einer Zeit, wo man sich der Hoff- nung hingeben zu können glaubte, hier eine definitive Ordnung hergestellt zu haben, zeigt sich schon wieder unter den Stämmen der einzelnen In- seln und Inselgruppen eine solche Mannichfaltigkeit der Abweichungen, du> dafs man es aufgeben mufs, jene ihrer bequemen geographischen Anord nung wegen schnell angenommene Eintheilung als eine gesicherte zu betrachten. Ueberall stofsen wir auf dieselben, aber unter sich ganz verschie- denen Deutungen dieser Abweichungen. Einmal erklärt man die Mannich- faltigkeit der Typen innerhalb desselben Volkes aus einer Kreuzung verschiedener Rassen, ein anderes Mal nimmt man Schwankungen der individuellen Entwickelung an, entweder rein persönliche, oder solche, welche sich in der Familie und der Sippe forterben. Beide Deu- tungen sind an sich überall zulässig. Aber die erstere ist schwer oder gar nicht auszumachen, wo uns alle geschichtlichen Anhaltspunkte fehlen, und die zweite liest noch so sehr aulserhalb des Forschungsgebietes der gegenwärtigen Generation, dals wir auch noch nicht für einen einzigen, dem Anscheine nach reinen Stamm die ganze Grölse der möglichen in- dividuellen Schwankungen kennen. Es tritt hier eine eigenthümliche Schwierigkeit hinzu, nämlich die Betheiligung der Pathologie. Im Allgemeinen hat die Kenntnils der individuellen Schwankungen für die Rassen- und Volksbestimmung nur dann einen Werth, wenn diese Schwankungen physiologische d. h. inner- halb des einheitlichen Typus gelegene sind. Gehen sie darüber hinaus, sind sie praeter naturam, so verlieren sie in der Regel ihre Bedeutung für die Erklärung des natürlichen Vorganges. Nun ist es aber keineswegs leicht, Grenzen zwischen Pathologie und Physiologie zu ziehen, und es wiederholt sich daher sowohl auf dem Gebiete der prähistorischen als der ethnischen Anthropologie fortwährend der Streit, dafs der Eine für patho- logisch erklärt, was der Andere für typisch hält, und umgekehrt. In der That giebt es hier gewisse Condominats-Gebiete. Wird eine pathologische Eigenschaft erblich, entwickelt sich aus der Nachkommen- schaft eines abnormen Individuums eine Familie, eine Varietät oder eine Rasse mit dauerhaften Eigenschaften, so kann auch eine pathologische hasse oder Varietät entstehen. Es ist nur nothwendig, dafs die pa- thologische Eigenschaft die Fortpflanzungsfähigkeit nicht aufhebt. Unter unseren Hausthierrassen giebt es nicht wenige pathologische. So haben Blumenbach und Otto eine Spielart des Haushuhns, das sogenannte Hollenhuhn (Gallus eristatus, Coq huppe) beschrieben, bei welchem regel- al vr - matt mälsig auf dem Kopfe ein Gehirnbruch (Encephalocele) vorkommt und Hagenbach hat nachgewiesen, dafs diese Mifsbildung schon in der frü- A hesten Zeit des Embryolebens angelest wird!). Auch Hr. Darwin ?) . 3 hat, ohne von diesen Vorgängern zu wissen, gerade diese Rasse, welche % er als polnisches Huhn bezeichnet, genauer abgehandelt. Freilich ist er geneigt, dieses Huhn für halb idiotisch zu halten, indefs ist es nicht ge- stattet, an der Möglichkeit seiner Erhaltung und Fortpflanzung zu zwei- feln. Dasselbe gilt von den Möpsen, deren rachitische Eigenthümlichkeit Hr. Schütz) nachgewiesen hat. Die Erfahrungen der Domestication liefern zahlreiche andere Beispiele für diese Auffassung: man muls nur ein Auge für die pathologischen Vorgänge haben. In gleicher Weise scheint es mir, aus Gründen, die ich in diesem Augenblicke nicht weiter erörtern will, dafs man wohl berechtigt ist, in | den Lappen und Buschmännern pathologische Stämme zu sehen, deren Natur ganz im biblischen Sinne entartet ist. Aber eine solche Auffas- | sung widerstreitet der herrschenden Neigung vollständig. Die Möslich- keit einer wirklichen Degeneration, eines Herabsinkens von höheren zu niederen Zuständen pafst nicht zu der sogenannten Descendenztheorie, die eigentlich Ascendenztheorie genannt werden sollte. Sie palst so wenig dazu, dafs Hr. Carl Vogt in seiner bekannten Abhandlung über die Mi- | krocephalen *) an die Stelle der Degeneration geradezu den Atavismus setzte und die Meinung vertheidigte, dafs in der Mikrocephalie ein Zurück- schlagen des jetzigen Menschen auf den Vor- oder Affenmenschen hervor- trete. Ich habe diese Lehre wiederholt bekämpft); für meine jetzige | Betrachtung mag es genügen, daran zu erinnern, dafs die Mikrocephalen ’ der Gegenwart nicht nur nicht im Stande sind, sich als Rasse zu erhalten, R 1) Virchow, Geschwülste III. 274. Be 2) Darwin, Das Variiren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Domesti- E cation. Deutsch von Carus. I. 525. ee. 3) Sehütz, Archiv für pathologische Anatomie, Physiologie und klinische Me- — diein, 1869. Bd. XLVI. S. 350. 3 *#) C. Vogt, Archiv für Anthropologie, 1367. Bd. II. S. 267. R 5) Virchow, Menschen- und Affenschädel. Berlin 1870. S. 27. (Sammlung ei gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge, Serie IV. Heft 96). — Archiv für An- thropologie 1872. Bd. I. 5. 500. der guten Hoffnung lebt, derselbe werde in den tertiären Bodenschichten und zwar in denen Frankreichs gefunden werden, so kann man nur wün- schen, dafs diese Erwartung bald in Erfüllung gehen werde. Es ist jedoch vielleicht gut daran zu erinnern, dafs es noch nicht so lange her ist, dals man eine den Mikrocephalen nahe verwandte pa- thologische Bildung, die Cretinen, gleichfalls für die Rückstände einer früheren Bevölkerung ansah, während wir gegenwärtig wissen, dals in gewissen Gegenden der Oretinismus nicht blofs die sefshaften alten Ge- schlechter, sondern auch die Familien der Einwanderer bedroht!). Das war sicherlich von jeher so. In dem germanischen Museum zu Jena fand ich unter einer grölseren Anzahl von gut gebildeten Schädeln aus einem vorgeschichtlichen Gräberfelde von Camburg an der Saale einen stark prognathen und mikrocephalen weiblichen Schädel, der alle Eigenschaften eines cretinischen an sich trägt, und ich habe nicht den mindesten Zweifel, dals schon damals, wie jetzt, im Saalethal Cretinen entstanden. Herr Schaaffhausen dagegen hat erst neulich auf dem internationalen Con- gresse in Stockholm diesen selben Schädel als Typus des ältesten germa- nischen Frauenschädels dargestellt. Wäre diels richtig, so mülste freilich auch der Cretinismus ein Zurückschlagen auf einen vorgeschichtlichen Typus darstellen. Allein glücklicherweise sind die Mikrocephalen und Cretinen, wenigstens in ihren ausgesprochenen Formen, unfruchtbar, und sie bieten daher ebensowenig das Material zu einer ascendirenden Cultur- reihe, als den Boden für die Entwickelung einer mikrocephalen oder cre- tinischen Rasse dar. Trotzdem muls man zugestehen, dals in vielen anderen Rich- tungen nichts entgegenstehen würde, durch Zuchtwahl auch aus dem Menschen pathologische Rassen zu erziehen. Einen sehr merkwür- diesen Ansatz dazu haben wir neulich kennen gelernt. Schon seit 1) Virchow, Gesammelte Abhandlungen, S. 969. Ueber die Physiognomie der Cretinen. Würzburger Verhandlungen 1856. Bd. VIII. S. 199. schaffen. Es wird also wohl nöthig sein, den Typus für die ee Alalen anderswo zu suchen, und wenn man gegenwärtig in Frankreich water Nr, . S . EEE I x I enrasse um Schädel, 7 ! 2 ie ' Ä = a“ i Re * a v { ? a } r Zeit haben die Pathologen Beispiele von einzelnen Familien gesam- (, in denen ein überzähliger Finger an jeder Hand oder eine sechste Me Zehe an jedem Fufse als erbliche Eigenthümlichkeit sich fortpflanzte. | "Freiherr v. Maltzan!) fand unter den Himyaren in Süd-Arabien eine _ regierende Dynastie, die der Fodli-Sultane, in welcher der Besitz von sechs Fingern an Händen und Fülsen als diagnostisches Merkmal des kö- niglichen Blutes gilt. Wie leicht wäre es, diese Eigenschaft, gleich der Seen Exencephalie der Hollenhühner, durch Zuchtwahl zu verbreiten! Und doch handelt es sich um eine monströse Duplieität, welche in ein bekann- tes und sehr ausgedehntes Gebiet der Teratologie gehört. “ : Schwieriger wird die Entscheidung darüber, ob eine Erscheinung 2 typisch, individuell (physiologisch) oder pathologisch ist, sobald es sich % um ganz vereinzelte Fälle handelt. Derartige Einzelfälle bilden leider den | Hauptbestandtheil unserer anthropologischen Sammlungen aus den ältesten E prähistorischen Zeiten. Als Beispiel mag hier der berühmte Neanderthal- . schädel dienen. Während schon Hr. Huxley?) und neuerlichst die Herren k de Quatrefages und Hamy?°) ihn für australoid erklären, habe ich Re aus der Untersuchung des Skelets den Nachweis geführt #), dafs der Mann ö an derselben Form der Höhlengicht gelitten hat, welche den Höhlenbären der Vorzeit so häufig Gefahr brachte, dafs er aufserdem schon in seiner “ Jugend Störungen in der Knochenentwickelung erfahren haben muls, und i dals sein Schädel so mannichfache Zeichen krankhafter Einwirkungen dar- bietet, dafs es mit Sicherheit nicht möglich ist, dasjenige, was an ihm typisch ist und als Stanimeseigenthümlichkeit betrachtet werden darf, aus- zuscheiden. Wie hier, so lälst sich schon mit unseren gegenwärtigen Kennt- nissen in vielen anderen Fällen, wo nur einzelne Schädel oder Skelette TR VER PR A !) v. Maltzan, Zeitschrift für Ethnologie. 1875. V. S. 64. ?2) Th. H. Huxley, Zeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur. Deutsch von Carus. Braunschweig 1863. $. 136. 3) A. de Quatrefages et BE. Hamy, Crania ethnica. Paris 1873. p. 11, 39. 4) Zeitschrift für Ethnologie. 1872. Bd. IV. Verhandlungen der Berliner anthro- pologischen Gesellschaft, S. 157. — Archiv für Anthropologie. 1375. Bd. VI. Bericht über die vierte allgemeine Versammlung. der deutschen anthropologischen Gesellschaft, S. 49. i a ee En u ke, Er 8 VIRCHow: oder auch ganze Individuen zur Untersuchung gelangen, der bestimmte Nachweis liefern, dafs es sich um pathologische Fälle handelt. In der Regel läfst sich auch erkennen, wo nur individuelle Abweichungen vor- liegen. Aber keineswegs ist diefs überall der Fall. Erst nach sehr ge- nauen und ins Feine gehenden Untersuchungen, wie sie bis jetzt selbst für die europäischen Oulturvölker noch nicht durchgeführt sind, wird es möglich werden, innerhalb der einzelnen Volksstämme die ganze Breite der vorkommenden individuellen Schwankungen zu ermitteln und darnach den Werth des Einzelfalles zu bestimmen. Und erst dann wird es auch gestattet sein, aus gewissen Einzelfällen wiederum Rückschlüsse zu machen nicht nur auf den höheren oder niederen Charakter der Rasse oder des Stammes, denen sie angehören, sondern auch auf den Entwickelungsgang der Menschheit überhaupt. Ich erlaube mir, diefs an einigen besonderen Beispielen zu erläu- tern, für welche ich in der Lage bin, ein etwas grölseres Material beizu- bringen, als meinen Vorgängern zur Verfügung stand oder als von ihnen benutzt worden ist. Ich wähle dazu den Schädel als denjenigen Theil des Körpers, der immer noch ım Vordergrunde der Aufmerksamkeit steht, obwohl eigentlich das Interesse weniger auf ıhn selbst, als auf seinen In- halt, das Gehirn, gerichtet ist. Indefs wird es sicherlich noch lange dauern, ehe man eine nur einigermalsen ausreichende vergleichende Ge- hirnlehre des Menschen besitzen wird, und für die Vergangenheit wird die Untersuchung stets auf die knöcherne Hülle des Gehirns beschränkt blei- ben. Nichts ist daher mehr wünschenswerth, als bestimmte ethnogno- monische Merkmale an dem menschlichen Schädel zu finden, wodurch man die Stellung eines bestimmten Individuums oder diejenige einer ge- wissen Bevölkerung kurz bestimmen kann. Die im Nachstehenden erör- terten Erscheinungen sind vielfach als ethnognomonisch und zugleich als Merkmale niederer Rassen angesehen worden, und sie verdienen in beiden Beziehungen in der That eine besondere Aufmerksamkeit. Jeber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. n " f I. Der Stirnfortsatz der Schläfenschuppe. (Tafel T— III.) Es giebt bei einer grofsen Zahl von Säugethieren, und zwar über- wiegend von höheren, eine Knocheneinrichtung am Schädel, welche nach der gewöhnlichen anatomischen Erfahrung sich beim Menschen nicht findet und daher dem Anschein nach einen durchgreifenden Unterschied dieser Thiere vom Menschen darstellt. Es ist das die Verbindung der Schuppe des Schläfenbeins mit dem Stirnbein durch einen besonderen Fortsatz. Ich werde ihn Stirnfortsatz (Processus frontalis) nennen. Zuweilen geschieht die Verbindung in einer so breiten Fläche, dals man ein Zusammenstolsen der beiden Knochen selbst annehmen könnte. Durch diese Verbindung wird der grofse Flügel des Keilbeins (Ala magna s. temporalis ossis sphenoidis) von der Berührung mit dem vorderen unteren Winkel des Scheitel- oder Seitenwandbeins (Angulus an- terior ossis parietalis) abgeschnitten. Beim Menschen dagegen erreicht der Keilbeinflügel nicht nur das Scheitelbein, sondern beide pflegen sich in einer verhältnilsmälsig langen Strecke an einander zu legen. .Die Schläfenschuppe bleibt daher in einer beträchtlichen Entfernung vom Stirnbein. Unter den Säugethieren sind es besonders die Nager, die Dick- häuter, die Einhufer, die Affen und vor allen die anthropoiden Affen, deren Schädel dıe Verbindung der Schläfenschuppe mit dem Stirnbein zeigen. Indefs geschieht die Verbindung in sehr wechselnder Form und keineswegs bei allen Gattungen der genannten Ordnungen. Hr. W. Gru- ber!) sagt in seiner eingehenden Untersuchung über dieses Verhältnifs, dals es zur Verbindung durch einen platten und gut abgesrenzten Fort- satz eigentlich nur bei den Affen komme. Von den anthropoiden Affen besitzen Gorilla und Chimpanse den Fortsatz constant, beim Orang-Utan vermilst man ihn häufiger, doch ist sein Vorkommen durch die Herren Owen, Brühl, Bischoff, Gruber und Trinchese auch für dieses !) Gruber, Ueber die Verbindung der Schläfenbeinschuppe mit dem Stirnbein. St. Petersb. 1874. S. 21. 23. (Mem. de l’Acad. des sciences. Ser. VII. T. XXT. nr. 5.) Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 2. Thier ach ale Ei ren sah an beim Seas "unter 15 Fällen, von denen drei wegen Verwachsung der Nähte keinen Aufschluls gaben, 8 Mal, während Hr. Owen ihn unter 8 Fällen nur einmal beobachtete. Ebenso; ist das Vorkommen inconstant bei Hylobates. Diese Thatsachen erscheinen um so mehr. bemerkenswerth, als eine ähnliche Verbindung bei den Halbaffen bis jetzt nicht beobachtet ist, letz- tere also in dieser Beziehung dem Menschen näher stehen. Lange Zeit kannte man vom Menschen nur eine einzige Beobachtung, welche Chi- zeau, ein Arzt zu Nantes, im Jahre 1772 veröffentlicht hattet), Der Stirnfortsatz der Schläfenschuppe fand sich in diesem Falle auf beiden Seiten und zwar in solcher Stärke, dafs das Scheitelbein fast um einen Zoll oberhalb der Ala magna mit sehr spitzem Winkel endiste. Hr. Owen war der nächste, der neue Fälle der Art erwähnte und zwar sehr charak- teristisch, von einem Australier und von „mehr als einem“ Neger?). Seit- dem ist eine grölsere Reihe bekannt geworden, und es haben neuerlich die Herren Gruber und Calori3) ausführlich darüber gehandelt. Der . Erstere fand den Stirnfortsatz unter 4000 russischen Schädeln 60 Mal, der Zweite unter 1074 Schädeln 12 Mal, Hr. Allen) endlich unter 1100 23 Mal; das ergiebt im Ganzen 15 per Mille, also gewils ein sehr seltenes Vorkommen. Häufiger ist der Fortsatz nur auf einer Seite. Hr. Gru- ber erwähnt ihn 25 Mal an beiden Seiten, 35 Mal an nur einer. Leider ‚erfahren wir über die untersuchten Nationalitäten nicht alle Einzelheiten. Indefs kann nicht bezweifelt werden, dafs gelegentlich jede grölsere Na- tionalität Europas solche Fälle stellt. So. giebt Hr. Calori an, dafs er die Verbindung unter 1013 italienischen Schädeln 8 Mal antraf. Erwägt man jedoch, dafs von den 23 Fällen des Hrn. Allen nur 3 auf Europäer 1) Journal de med. chir. pharm. par Roux. T. XXXVIM. p. 503. 2) Transact. Zool. Soc. London. 1835. Vol. I. p. 357. 3) W.Gruber a.a. ©. Aufserdem in Abhandlungen aus der normalen und ver- gleichenden: Anatomie. St. Petersb. 1852. S.6. L. Calori, Sull’ anomala sutura fra la porzione squamosa del temporale e 1’ osso della fronte nell’ uomo e nelle simie. Bo- logna 1874. 1867. p. 11. Utan m *) H. Allen, Proceedings of the Academy of nat. sciences. Philadelphia > "2 ee re en 19 Ak Wehe elen 1) und dafs vo den! vier 'aufseritalienischen Fällen des Hrn. Calori einer einem Neger ind einer einem Javanesen. angehören, so läfst sich daraus eine Präva- lenz des Vorkommens bei gefärbten Rassen ableiten. | Bevor man jedoch einen solchen Schluls als allgemeingültig zuläfst, ist es nothwendig, eine eingehende Prüfung über eine gröfsere Zahl von . Volksstämmen anzustellen. Ich beginne dabei mit den als niedriest ste- "hend angenommenen und werde später höhere und als weils betrachtete Stämme folgen lassen. So hoffe ich, ein etwas sichereres Material für das Urtheil zu beschaffen, wenngleich es weit davon entfernt ist, vollständig. zu sein. Ja, ich werde mich mit gewissen Welttheilen, z. B. mit Amerika und Afrika, überhaupt nur vorübergehend beschäftigen, da die Fragen, welehe uns vorliegen, schon durch ‘die Erörterung der Craniologie der übrigen Welttheile wesentlich gefördert werden dürften, und da aufserdem das Material, welches mir für Amerika und Afrika zur Verfügung steht, nicht so gute Reihen zusammengehöriger Schädel bietet, wie ich sie mei- nen Betrachtungen über die anderen Welttheile zu Grunde lesen kann. Ich werde demnach zunächst eine gedrängte Uebersicht der wichtigeren Verhältnisse geben und später die in Betracht gezogenen Einzelfälle der grölseren Reihen, soweit sie von mir selbst geprüft worden sind, in ta- bellarischer Form zusammenstellen. Die nur aus der Literatur gesam- melten Fälle habe ich von dieser Zusammenstellung ausgeschlossen, da sie meist zu ungenau beschrieben sind, und da sonderbarerweise eine nicht geringe Zahl von Abbildungen von Schädeln mit dem Stirnfortsatz der Schläfenschuppe vorhanden ist, ohne dafs die betreffenden Autoren in ‚Ihrem Text dieses Verhältnifs überhaupt erwähnen. Ich beginne mit den Australiern, bei denen die Verbindung der Schläfenschuppe mit dem Stirnbein schon von Hrn. Owen beobachtet wurde. Später erwähnt das Vorkommen des Processus frontalis squamae temporalis bei einem Südaustralier von Warnambool, Colonie Victoria, 1) Von den übrigen 8 gehörten 3 asiatischen (Chinese, Hindu, Bengalese) und 5 amerikanischen (Mandan, Seminole, Blackfoot, Iroquois, Esquimaux) Völkern an. 2 12 VIRCHoWw: Keferstein!). Ich finde ihn ferner in einer Abbildung des Hrn. Ecker?) und einer des Hrn. Lucae?°). Unter 10 Australierschädeln von der Ost- küste (Gladstone, Rockhampton und Bowen), welche sich im Museum Godeffroy zu Hamburg befinden und welche ich neuerlich untersuchte, haben 3 eine völlige Trennung des Keilbeinflügels von dem Scheitelbein durch einen Fortsatz; bei 8 andern findet sich statt des Fortsatzes ein Fontanellknochen, welcher den Keilbeinflügel gleichfalls vom Scheitelbein trennt; endlich bei 4 anderen ist keine Trennung, wohl aber eine auffäl- lige Verschmälerung des vorderen unteren Winkels des Scheitelbeins und ebenso des Keilbeinflügels, — ein Annäherungs-Verhältnils, auf welches Hr. Gruber aufmerksam gemacht hat und welches schon ın der Abbil- dung eines Schädels von Neu-Süd-Wales bei Blumenbach*) sehr deut- lich hervortritt. Von zwei Australierschädeln in meinem Besitze (von Neu- Süd- Wales und Adelaide) zeigt der eine (Taf. I. Fig. 1) auf der linken Seite eine vollständige Unterbrechung, auf der rechten eine beträchtliche Ver- kleinerung des Zwischenraums zwischen Schläfenschuppe und Stirnbein, der andere keine Unterbrechung, jedoch beiderseits einen sehr geringen Zwischenraum. Das ergiebt für 12 von mir untersuchte Australierschädel 4 Fälle von vollständig, 1 von unvollständig entwickeltem Stirnfortsatz des Schläfenbeins. Dieses Verhältnifs von mehr als einem Drittel wäre von grolser, vielleicht von entscheidender Bedeutung, wenn es sich als beständig nachweisen liefse. Indefs scheint dies nicht der Fall zu sein. 1) Keferstein, Bemerkungen über das Skelet eines Australiers. Dresd. 1365. S.9. (Nova Act. Acad. C. Leop. Vol. XXXL.) 2) Berichte der Naturforsch. Gesellsch. zu Freiburg i. Br. 1861. Mai. Nr. 22. er Wo ie, Io, N) & &, Lucae, Zur Morphologie der Rassenschädel. Frankf. a. M. 1861. a NR a lo 4) Jo. Frid. Blumenbach, Decas quarta eraniorum. Gotting. 1800. Tab. XL. Man vergleiche übrigens einen andern Schädel von Neu-Süd-Wales bei Jos. Barnard Davis (On synostotie crania among aboriginal race of man. Haarlem 1865. Pl. I) und einen andern von Port Adelaide bei Andr. Retzius (Ethnologische Schriften. Stockh. 1864. Pl. II. Fig. VIJ). ui Üe er einige Mb kmale, niederer Menschenrassen am Schädel. 13 N Hr. Barnard Davist), der 25 Australierschädel beschreibt, erwähnt nur bei einem (Nr. 16, p. 262), dafs der linke Keilbeinflügel ganz vom Seiten- wandbein abgeschnitten sei (wholly cut off from the parietals). Bei 3 andern beschreibt er die Sphenoparietal-Naht als einfach verknöchert (Nr. 12, 13 und 24), bei 3 weiteren findet er Schaltknochen (Nr. 1, 8, 22), bei einem letzten (Nr. 14) ist gesagt, dals die Alisphenoidea nur eben die Parietalia erreichen (only just reach the parietals). Darnach wäre, genau genommen, der Processus frontalis nur einmal unter 25 vorhanden. Es scheint aber nach der Schlufsbemerkung des Hrn. Davis fast, als wären seine Einzelangaben nicht ganz vollständig. Er sagt nämlich: The frequent failure of the alisphenoids to reach the parietals is remarkable, and is intimately connected with the defective development of the anterior lobes of the brain. Aus dieser Bemerkung geht hervor, dals der eigenthüm- liche Zustand der Temporalgegend bei den Australiern die Aufmerksam- keit des scharfsinnigen Beobachters auf sich gezogen hat. Meine späteren Erörterungen werden, wie ich hoffe, auch darthun, dafs man wohl be- rechtigt ist, aufser dem Stirnfortsatz selbst die Fontanellknochen und die einfachen Verengerungen mit in die Betrachtung zu nehmen. Leider ist das Material der europäischen Schädelsammlungen in Bezug auf die schwarzen Bevölkerungen der östlichen Inselwelt zu spär- lich oder wenigstens zu sehr zerstreut, um für sie eine ähnliche Zusam- menstellung zu machen, wie sie hier in Bezug auf die Australier vorgenom- men worden ist. Es muls daher genügen, wenigstens einige Angaben darüber zusammenzubringen. Von den nächsten Nachbarn der Australier, den Tasmaniern, sagt Hr. Davis), die Nähte zwischen den Keilbeinflügeln und den Seiten- wandbeinen seien am Australierschädel länger, als am tasmanischen. Dar- nach zu urtheilen, mülsten dıe Einwohner von Vandiemensland ganz un- sewöhnlich kleine Sphenoparietal-Nähte gehabt haben. Die Einzelaufzäh- lung im Thesaurus craniorum ®) desselben Schriftstellers ergiebt allerdings, 1) Jos. Barnard Davis, Thesaurus eraniorum. London 1867. p. 258 — 266. 2) Jos. Barnard Davis, On the osteology and peculiarities of the Tasma- nians. Haarlem 1874. p. 13. °) Davis, Thes. eran. p. 267— 271. ihm gelieferte Abbildung des Schädels Nr. 12 bestätigt die Analogie mit. den schmalflügeligen Australiern. Indefs mus doch bemerkt werden, dafs bei keinem der Tasmanier ein Stirnfortsatz der Schläfenschuppe von ıhm erwähnt wird. Auch der Abhandlung des Hrn. Topinard!) sind nur . n zwei Abbildungen von Tasmanierschädeln des Pariser Museums beisegeben, welche links grofse trennende Schaltknochen zwischen den Keilbeinflügeln und dem Scheitelbeinwinkel tragen. Ich übergehe hier die Papuas von Neu-Guinea, weil mir von ihnen nichts Aehnliches bekannt ist. Dagegen finden sich bei Hrn. Davis meh- : rere analoge Angaben über melanesische Schädel. In’ seiner Abhand- - Jung über die Hypsistenocephalie 2) im. westlichen Theile der Südsee -In- seln, namentlich auf den zahlreichen Inselgruppen von Neu-Oaledonien und den Neu-Hebriden bis zu den Loyalitäts- und Viti-Inseln im Osten und bis zu den Carolinen im Norden, spricht er über das affenartige Zu- rücktreten der Stirn bei den Bewohnern. Er sagt darüber: This latter feature, which is the result of the defective development of the anterior lobes of the brain, is marked by the lowness and shortness of the small alısphenoids, with an entire absence of spheno-parietal sutures. The last is an appearance, where the alısphenoid joins the frontal along all its _ upper margin and does not reach the parietal, generally seen in connection with the want of development spoken of, and reminds the observer of synostotie skulls, which often present the same lowness of the os frontis, from the premature obliteration of the sutures at the superior extremities ‚of the alisphenoids. Mir scheint freilich diese letztere Betrachtung nicht ganz zuzutreffen, denn, wie ich früher?) gezeigt habe, so entsteht durch vorzeitige Verknöcherung der Sphenoparietal-Naht vielmehr die von mir 1) Paul Topinard, M&moires de la soeiete d’anthropologie de Paris. 1868. T. III. Pl. III. Fig. 5—6. (Nr. 1509 et 1506 du Museum.) 2) Jos. -Barnard Davis, On the peculiar erania of the inhabitants of certain groups of islands in the Western Pacific. Haarlem 1866. p. 5. . 3) Virchow, Gesammelte Abhandlungen zur wissenschaftlichen Mediein. Frankf. 1856. 8.901, 909. Vgl. Fig 11 und 15. no 9 mit, ganz schmaler Ala a Den, die von he am Schädel. il ” vr Sattelkopf ‘oder Klinoeephalus ne Schädelform, Be welcher \t die Stirn, sondern der vordere Theil des Mittelkopfes Seh einsenkt. | Allein diese Vergleichung der synostotischen Schädel mit den mangelhaft u." entwickelten (hypoplastischen) kann für meine gegenwärtige Betrachtung ganz aulser Betracht bleiben. Die Thatsache der häufigen Verschmälerung der Ala temporalis und ihres gelegentlichen Abschlusses von dem Angulus | : parietalis ist an und für sich von grolser Bedeutung. Für Neu-Caledonien besitzen wir einige ‘sehr wichtige Abbildungen, welche einer Abhandlung des Hrn. Bourgarel beigegeben sind, freilich - ohne dafs des Verhältnisses im Text sedacht wird. Bei einem Manne . von Kanala ist rechts ein ganz grolser und vollkommener Stirnfortsatz der Schläfenschuppe !); bei einem anderen berührt der Keilbeinflügel nur | mit einer Spitze den Scheitelbeinwinkel ?); bei zwei anderen ist die Spheno- parietal-Naht ganz schmal?). Erst in einer gröfseren späteren Arbeit #) sagt der genannte Autor: La portion &eailleuse du temporal a generale- ment un peu moins de hauteur, surtout en arriere, et beaucoup plus de longueur que chez les Europdens; en outre elle se dirige plus en dedans dans sa partie anterieure; en rapport avec cette conformation, l’angle in- ferieur des parietaux est plus aigu, la grande aile du sphenoide est plus concave et a moins d’etendue dans le sens antero-posterieur. Einen Ka- nala-Schädel mit ganz grolsem trennendem Schaltknochen der temporalen Denianelle bilden auch die Herren de Quatrefages und Hamy°) ab. | Hr. Davis) liefert Abbildungen von Schädeln von Einwohnern von Fate und Api aus dem Archipel der Neuen Hebriden, welche in Bezug auf Schmalheit der Ala nichts zu wünschen übrig lassen’). Unter 10 in 1) Bulletins de la soc. d’anthropologie de Paris. 1860. T.I. Pl. VII. 2). Ebendaselbst Pl. V. 3) Ebendaselbst Pl. IV et XI. Ya { *) Memoires de la soc.. d’anthropologie de Paris. 1860—63. T.T. p. 260. ; 5) A. de Quatrefages et E. Hamy, Crania ethnica. Paris 1873. PL XXIV. Fig.]. NE / 6) Davis, On the peculiar crania ete. P]. II. Fie. 1. Pl. III. Fig.1. The- h saurus craniorum p. 313. ! 7) Der eine (Nr. 685) von Tanna ist in dem Thesaurus nicht näher bezeichnet, dagegen heifst es von ihm in der Monographie (On the peculiar crania p. 9): The ali- 16 VIRCHoWw: dem Thesaurus craniorum aufgeführten neuhebridischen Schädeln sınd 2 (Nr. 3 und 7) aufgeführt, bei welchen die Ala ganz von der Berührung mit den Parietalia abgeschnitten ist, und der eine von ihnen (Nr. 7) wird als der am meisten pithekoide der ganzen Sammlung bezeichnet. Von den übrigen haben 31) sehr schmale Alae (Nr. 1, 4 und 9) und ein vierter (Nr. 2) besitzt einen Schaltknochen in der rechten Sphenoparietal-Naht. In ähnlicher Weise wird unter 5 Schädeln von Salomons-Insulanern im Archipel von Neu-Georgia einer (Nr. 2) genannt, bei dem vollständiger Abschlufs der Ala temporalis vom Scheitelbein besteht. Wenngleich in der Mehrzahl dieser Fälle keine ausreichende Be- schreibung vorliegt, welche deutlich ergäbe, dals der Abschlufs der Keil- beinflügel vom vordern Winkel des Scheitelbeins durch einen Processus frontalis der Schläfenschuppe zu Stande gekommen sei, so läfst sich doch nach der Beständigkeit der Bezeichnung vermuthen, dafs dies Verhältnis vorgelesen hat. Ist dies richtig, so wäre daraus sicherlich auf die Häufis- keit der pithekoiden Bildung bei den Melanesiern zu schliefsen. Und selbst, wenn diese Vermuthung nicht ganz zutreffen sollte, so würde doch mindestens das unzweifelhaft sein, dafs eine der Bildung des Processus frontalis sehr nahekommende Hemmung des Wachsthums an der Ala un- gemein oft bei Melanesiern vorkommt. Ja, man kann noch einen Schritt weiter sehen und sagen, sie müsse ungleich häufiger sein, als bei der Mehrzahl der europäischen Stämme, denn bei der geringen Zahl der über- haupt nach Europa gekommenen melanesischen Schädel und bei der ge- ringen Auswahl derselben an ihren Heimathsorten ist es gewils höchst auffallend, dafs man kaum eine Reihe solcher Schädel beschrieben oder abgebildet findet, ohne dafs nicht charakteristische Fälle des von mir be- sprochenen Verhältnisses darunter vorkommen. Um so mehr bemerkenswerth würde es sein, wenn das Gleiche auch für die schwarzen Rassen der nördlicheren Inselgruppen zuträfe. sphenoids have a very short connection with the parietals. Es geht daraus übrigens her- vor, dafs eine blofs auf den Thesaurus begründete Statistik zu falschen Ergebnissen führt. 1) Man vergleiche auch A. de Quatrefages et E. Hamy, Crania ethnica. Paris 1875. Pl. XX. N ” ’ Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 17 Ich habe darauf hin sowohl die Schädel von Negritos der Philippinen, von denen die hiesige anthropologische Gesellschaft 10 besitzt, als auch den freilich einzigen, in ihrem Besitze befindlichen Schädel eines Minko- pie von den Andamanen geprüft. Die Mehrzahl der ersteren zeigt eine . verhältnilsmälsig breite Entfaltung der Ala temporalis. Allein einer der- selben hat links einen wohl ausgebildeten Processus frontalis squamae tem- poralis 2), und ein anderer zeigt rechts einen Schaltknochen von 45 Mm. Länge und 23 Mm. Höhe, welcher die Ala ganz abschneidet und den An- gulus parietalis fast vollständig in seiner Ausbildung gehindert hat. Aufser- dem findet sich bei einem dritten eine grolse Verschmälerung der Ala mit einer grubigen Vertiefung der ganzen Stelle. Auch der Andamanen- Schädel hat fast zugespitzte Alae und demgemäls sehr geringe Zwischen- räume zwischen den Squamae temporales und dem Stirnbein. Hr. de Quatrefages?) giebt in seiner Beschreibung zweier Minkopie-Schädel aus dem Pariser Museum an, dafs die Keilbeinflügel „in grofser Ausdeh- nung mit den Scheitelbeinen articuliren“, aber seine Abbildungen scheinen diese Angabe zu widerlegen. Gegenüber den im Allgemeinen langköpfigen Stämmen der Papuas, der Australier und Melanesier haben wir es hier mit brachycephalen Stäm- men zu thun, deren oft behaupteter (und oft geleugneter) Zusammenhang mit Papuas und Melanesiern durch ihre Schädelbildung nicht besonders unterstützt wird. Immerhin scheinen auch sie eine gewisse Neisung zur abweichenden Bildung der Schläfengesend zu besitzen. Theoretisch lälst sich dies sogar leichter begreifen, als das Vorkommen des Stirnfortsatzes bei Dolichocephalen. Denn eine Verkürzung des Schädels verträgt sich in unserer Vorstellung bequemer mit einer Verschmälerung der Ala,- als mit einer Verlängerung, und umgekehrt. Indefs die Thatsache ist nicht zu leugnen, dafs unter den Schwarzen nicht nur die dolichocephalen Stämme die zahlreicheren, sondern auch diejenigen sind, bei denen die Ver- schmälerung und der völlige Abschluls der Ala häufiger gefunden wird. 1) Virchow bei Jagor, Reisen in den Philippinen. Berlin 1873. Taf. U. Fig. 4. 2) A. de Quatrefages, Revue d’anthropologie. 1872. T. I. p. 72 (ef. p. 64 et 66). Eine spätere Abbildung (Crania ethnica. Pl. XVI. Fig. I) ist zu undeutlich, um eine Entscheidung zu gestatten, indels gleicht sie dem früheren Holzschnitt wenig. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 3 E ee ne I ® Du ie 2 Wr N? 18 VIRcHow: Mit Hinweis auf das schon oben (S. 10) von den afrikanischen Negern Gesagte führe ich für dieselben noch als Gewährsmänner Blumenbach und Davis an!). Für die Frage der Verwandtschaft oder Nichtverwandt- schaft der verschiedenen schwarzen Rassen unter einander folst daraus jedoch zunächst nichts. Eine weiter ausgreifende Betrachtung lehrt auch, dafs weder die schwarze Hautfarbe, noch die Lansköpfiskeit den ausreichenden Grund für die Schmalheit der Ala oder für die Entstehung des Processus fron- talis squamae temporalis abgeben. Auch ın der gelben Rasse und bei ausgemachten Brachycephalen finden sich häufig genug ganz analoge Bildungen. Mir steht in dieser Beziehung ein reichliches Material von der Inselwelt des indischen Meeres zur Verfügung, über welches ich einige Zusammenstellungen liefern will. Zunächst hat es ein besonderes In- teresse, im Zusammenhalt mit den Negritos die übrige Bevölkerung der Philippinen in Betracht zu ziehen. Diese Bevölkerung ist, vielleicht abgesehen von einigen wilden Stämmen, wahrscheinlich überwiegend ma- laischer Herkunft. Von den nicht schwarzen wilden Stämmen wissen wir freilich wenig. Indefs will ich bemerken, dafs mir drei Schädel von Ygorroten und sogenannten Cimaronen zugekommen sind, welche keinerlei Abweichung der Temporalgegend zeigen; sie sind von mehr dolichocepha- ler oder zum Mindesten mehr gestreckter Bildung ?). Unter der brachy- cephalen tagalischen und bisayischen Bevölkerung sind dagegen Abwei- chungen nicht selten. Unter 35 Philippinen-Schädeln finde ich den Stirn- fortsatz 5 Mal, wenngleich 2 Mal nur unvollständig; aulserdem 3 Mal Schaltknochen und zwar 2 Mal sehr srofse; endlich einmal ungewöhnlich hohe Alae temporales. Das ergiebt also für die Philippinen-Schädel, ganz abgesehen von den unvollständigen Fällen, ein Verhältnils von 35:3 — 1) Blumenbach, Decas altera. Tab. XVII et XIX. Davis, Thesaurus cra- niorum p. 199 (Nr. 17), 200 (Ashantee Nr. 1 und 3), 202 (Dahomey Nr. 2), 208 (Ba- kele Nr. 2). 2) Man vergleiche meine Mittheilungen in dem Werke des Hrn. F. Jagor, Rei- sen in den Philippinen. Berlin 1873. S. 374, sowie Zeitschr. für Ethnologie. 1872. Bd. IV. Verh. der anthropol. Gesellsch. S. 206. Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 19 8,5 pCt. von Schädeln mit vollständigem Processus frontalis squamae temporalıs. Sehr viel mehr auffallend gestaltet sich das Verhältnils, wenn man die Schädel gruppirt. Ein grofser Theil derselben (22) stammt von mo- dernen Kirchhöfen der Insel Luzon; 6 derselben sind durch Hrn. Sche- telig, 16 durch Hrn. A. B. Meyer an die anthropologische Gesell- schaft gelangt. Unter diesen befindet sich nur einer mit vollständigem Stirnfortsatz; freilich ein sehr ausgezeichneter und doppelseitiger (Taf. I. Fig. 2). Aufserdem hat der eine Schädel sehr grofse Schläfenfontanell- knochen und der andere die erwähnten hohen Alae. Dagegen hat Herr Jagor aus Höhlen der Insel Samar 12 ältere Schädel mitgebracht: 4 da- von, welche aus einer Höhle bei Lanang im Osten der Insel stammen, waren ganz mit Kalksinter inkrustirt; die 8 anderen wurden in Höhlen bei Nipa Nipa im Westen (an der Strafse von Leyte) aufgefunden. Die Schädel beider Kategorien scheinen jedoch wenigstens einige Jahrhunderte alt zu sein!). Nun hat von den 4 Lanangschädeln einer einen Stirnfort- satz und einer ganz colossale Schaltknochen; von den 8 Schädeln von Nipa Nipa hat einer einen fast vollständigen, ein anderer einen unvoll- ständigen Stirnfortsatz. Aufserdem zeigt ein in einem Walde auf Sa- mar gefundener Schädel einen unvollständigen Fortsatz (Taf. I. Fig. 3). Die Reihe der temporalen Anomalien ist also bei der älteren und aller Wahrscheinlichkeit nach wilderen Gruppe ungleich grölser, als bei der modernen und wenigstens äulserlich mehr civilisirten. Ungleich spärlicher finde ich die gröberen Abweichungen bei For- mosa-Schädeln, von denen ich 9 vergleichen konnte: 2 von Hrn. Frie- del, 7 von Hrn. Schetelig gesammelt. Nur einer von diesen.hat einen Stirnfortsatz der Schläfenschuppe. Dagegen besitzen 2 von ihnen tem- porale Schaltknochen und 2 andere ungewöhnlich tiefe, fast grubenartige Einsenkungen der Schläfengegend am Angulus parietalıs. . 1) Virchow, Zeitschrift für Ethnologie. 1870. Bd. II. S. 156. Bd. III. Verh., der anthropol. Gesellschaft S. 40. 3* be en A Bra % 20 \ VIRCHOoWw: Von der Insel Celebes führt Hr. Davis!) 10 Schädel auf. Darın- 4 ter sind bei einem, der von Macassar stammt, die Keilbeinflügel „von den i Scheitelbeinen abgeschnitten“ (Nr. 1395). Ich konnte 11 Schädel von Celebes und den dazu gehörigen kleineren Inseln (Buton, Magindano) ver- sleichen. Davon haben 2 den Stirnfortsatz, nämlich einer aus der Mina- hassa rechts und einer von Macassar (Buginese) gleichfalls rechts, jedoch unvollständig. Andere 3 zeichnen sich durch Schaltknochen der tempo- valen Fontanelle von ganz ungewöhnlicher Gröfse aus; auch diese stam- men von Buginesen (Taf. VII.-Fig. 1). Von Javanern finde ich gleichfalls sehr ausgezeichnete Beispiele. Ein solches sah ich in der grofsherzoslichen Sammlung in Oldenburg: jederseits ein breiter Stirnfortsatz, auf der rechten Seite ein noch in das Stirnbein eingreifender, auf der linken dagegen unter dem Stirnfortsatz der Schläfenschuppe ein in entgegengesetzter Richtung in die Schuppe eingreifender Fortsatz des Keilbeins. Ein wenigstens annäherndes Verhält- nıls sieht man schon auf einer Abbildung von Blumenbach?). Aus der Sammlung des Hrn. Davis°) wird unter 25 javanıschen Schädeln einer erwähnt, bei dem die Keilbeinflügel „von den Parietalia abgeschnitten sind“ (Nr. 1575), und einer, bei dem sie eben die Parietalia erreichen (Nr. 1372); aufserdem erwähnt er bei einem Mischling die Trennung der genannten Knochen durch Ossa triquetra (Nr. 1382). Der Beobachtung des Hın. Calorı habe ich schon früher (S. 10) gedacht. Hr. Hyrtl*) berichtet von zwei javanıschen Schädeln in der Sammlung der Wiener Universität, dafs der vordere untere Winkel des Seitenwandbeins den Keil- beinflügel nicht erreicht. 1) Davis, Thesaurus eraniorum p. 288. 2) Blumenbach, Decas quarta. Nr. XXXIX. 3) Davis, Thesaurus p. 279, 231. *) Jos. Hyrtl, Vergangenheit und Gegenwart des Museums für menschliche Anatomie an der Wiener Universität. Wien 1869. $.73. Nr. 234 und 235. Ueber einige Merlımale niederer Menschenrassen am Schädel. 21 Von Sumatra giebt Hr. Swaving!) in seiner Abhandlung über die Schädel der Einwohner der Hochlande von Palembang eine vortreff- liche Abbildung des temporalen Stirnfortsatzes; er bemerkt darüber: De eroote vleugelen van het wiggebeen zijn kort. De sutura sphenoparietalis ‚ontbreekt bij Nr. 1 van beide zijden geheel in al, bij Nr. 2 aan de linker ziide en bij de overigen is zij zeer kort. Auch Hr. Davis?) erwähnt einen Fall, wo die Keilbeinflügel auf beiden Seiten „abgeschnitten“ sind, und zwar durch Schaltknochen (Nr. 1434); ein zweiter hat wenigstens auf einer Seite einen Schaltknochen (Nr. 1433); bei einem dritten erreicht der Scheitelbeinwinkel eben noch den Keilbeinflügel (Nr. 273). Die Mehrzahl dieser Beispiele von den asiatischen Inseln bezieht sich auf ausgemacht brachycephale Schädel, welche im strengsten Gegen- satze zu den Dolichocephalen Australiens und Melanesiens stehen. Wenn schon hieraus, hervorgeht, dals die in Rede stehende Bildung nichts mit der Schädelform als solcher zu thun hat, so geht dies noch mehr aus der Thatsache hervor, dafs auch bei polynesischen Völkern mit dolicho- cephaler oder mesocephaler Schädelform die Abweichung nicht selten vor- kommt. So zähle ich in der Zusammenstellung des Hrn. Davis?) von Sandwich-Insulanern unter 140 Schädeln 3, bei welchen die Keilbeinflügel ganz von den Parietalia abgeschnitten sind (Nr. 356, 618 und 644), aufer- dem einen mit einem Os triquetrum in der Schläfenfontanelle und einen, wo beiderseits die Keilbeinflügel „die Parietalia nicht erreichen“. Ebenso zeigen zwei Abbildungen des Hrn. Uhde*) von Schädeln derselben Insu- laner so grofse Verkürzungen, um nicht zu sagen, einen solchen Mangel der Sphenoparietal-Naht, dafs man sie unbedenklich der gleichen Kate- sorie zuzählen darf. Ich übergehe den asiatischen Continent, da mir das Material nicht in wünschenswerther Fülle zur Verfügung steht. Nur das will ich er- 1) C.Swaving, Beschrijving ‚van schedels van inboorlingen uit de bovenlanden van Palembang (Zuid-Sumatra). Bl. 24. Fie. 2. (Kon. Nat. Tijdschrift Deel XXX1.) 2) Davis, Thesaurus p. 275. 3) Davis, Thesaurus p. 328 — 340. 4) C. W. F. Uhde, Ueber die Schädelform der Sandwich-Insulaner. (Verhand- lungen der K. Leopoldinisch-Carolinischen Akademie deutscher Naturforscher. 1861. Bd. XXVII). Taf. I. Fig. 2a und Taf. II Fig. 4a. 23 VIRCHOoWw: wähnen, dals auch an chinesischen und japanischen Köpfen eine Verkür- zung des Endstückes der grofsen Keilbeinflügel mir mehrfach entgegen- getreten ist. Dagegen bin ich in der Lage, ausgiebigere Erfahrungen über einige brachycephale Stämme Europas mittheilen zu können, welche wohl der Beachtung werth sein dürften. Unter ihnen ıst es namentlich der finnische Stamm, bei dem in grofser Ausdehnung Abweichungen in der Bildung der Schläfengegend hervortreten, welche der vorher von wil- den Stämmen und fernen Insulanern beschriebenen gleichkommen. Ich beginne mit den eigentlichen Finnen. In dem anatomi- schen Museum zu Helsingfors habe ich unter 16 gut bestimmten Schädeln von Eingebornen zwei notirt, bei denen die Verbindung der Schläfen- schuppe mit dem Stirnbein bestand. Bei einem Kephalonen aus Kalvola im Hämeland ist rechts das Parietale ganz von der Ala sphenoidaliıs ab- getrennt durch einen Stirnfortsatz, während links noch eine kurze Ver- bindung besteht. Bei einem Manne von Viitasaari, ebenfalls in Hämeland, ist wiederum auf der rechten Seite vollständige Trennung durch einen Stirnfortsatz, während links an der Stelle des Fortsatzes ein kleiner Schalt- knochen den nur 5 Mm. messenden Zwischenraum füllt. Bei 3 anderen Schädeln (und noch emem vierten, sonst nicht mitgerechneten) finden sich Schaltknochen in der Schläfenfontanelle; bei 3 weiteren sind die Spitzen der Keilbeinflügel sehr schmal, und bei einem endlich ist eine theilweise Synostose der Knochen in der Schläfengesend mit starker Vertiefung die- ser Stelle vorhanden. Dazu bemerke ich beiläufig, dafs bei einem Manne von Laukas in der linken Schläfenschuppe eine quere Naht besteht. Im physiologischen Museum zu Kopenhagen, von wo ich schon bei einer früheren Gelegenheit!) 3 finnische Schädel beschrieben habe, konnte ich wenigstens bei einem auf der linken Seite einen grolsen Stirnfortsatz der Schläfenschuppe verzeichnen, der den Keilbeinflügel ganz abtrennt. Ich selbst besitze 7 Finnenschädel. Darunter sind zwei an den Schläfen synostotisch, alle übrigen haben eine schmale Sphenoparietal- 1) Archiv für Anthropologie. 1870. Bd. IV. S. 77. Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 23 Naht, und einer zeigt links in der Gegend des Stirnfortsatzes ein nicht ganz abschneidendes Os triquetrum mit nach hinten gerichteter Basis. Das macht zusammen unter 26 (genau 27) Finnenschädeln 3 Fälle 12,3 pCt. Dazu kommen 4 (genauer 5) Fälle mit mit Stirnfortsatz — temporalen Schaltknochen —= 23 (oder 26,9) pCt., und eine fast gleiche Zahl mit überaus verengter Flügelspitze. Ich betone dieses Verhältnifs um so mehr, als ich alsbald auf seine Häufigkeit bei einem andern finni- schen Volke zurückkommen werde. Ueber anderweitige ähnliche Beobach- tungen ist mir nichts bekannt. Die Abbildung bei Retzius!), obwohl etwas undeutlich, zeigt doch deutlich, dafs der betreffende Schädel einen temporalen Schaltknochen besitzt. Sehr zweifelhaft ist die Abbildung desselben Gelehrten ?) von einem Lappenschädel: ob es sich bei demselben auch nur um einen Fontanell- knochen oder um einen wirklichen Stirnfortsatz handelt, ist aus Mangel einer Texterklärung nicht auszumachen. Sonst ist mir von einem Stirn- fortsatz der Schläfenschuppe bei einem Lappenschädel nichts bekannt. Im Allgemeinen ist der letztere, wie schon Blumenbach?) angab, mehr kuslis, und die Schläfengegend pflest voll und ausgelest zu sein. Von den 6 Lappenschädeln in Kopenhagen, die ich beschrieben habe #), hatten 4 eine Synostose des unteren temporalen Abschnittes, einer zugleich eine solche des mittleren Abschnittes der Kranznaht, jedoch war dies offenbar eine Synostose aus späterer Lebenszeit. Dasselbe fand ich später an dem einzigen Lappenschädel der Sammlung in Helsingfors und an einem Schä- del des zoologischen Museums in Lund. Dagegen habe ich an zwei an- deren des letzteren Museums nichts Abweichendes über die Schläfe notirt. Von 3 Lappenschädeln des anatomischen Museums in Lund zeigt einer einen Schaltknochen links; ein zweiter hat sehr kleine Berührungsflächen der Ala mit dem Angulus parietalis, besonders rechts (5 Mm.), und der 1) Retzius, Ethnologische Schriften. Taf. III. Fig. III. 2) Ebendaselbst Taf. III. Fig. I. 3) Blumenbach, Decas quinta eraniorum p. 9. fig. XLIM. 4) Archiv für Anthropologie. Bd. IV. S. 75. wi) ia NE a re a en 1 ea re N ET 1 ee aa 24 VırcoHsow: dritte, bei dem eine Synostosis coronaria lateralis beginnt, zeigt sehr kleine Alae, die an der Spitze nur 5—6 Mm. breit sind, rechts überdies mit ganz kleinen Schaltknochen. Bei einem mir gehörigen Lappenschädel ist rechts ein Schaltbein, links eine schmale und hohe Ala, die in der Breite 10 (rechts 13) mifst. Im Ganzen sind dies ersichtlich magere Ergebnisse, welche einen gewissen Gegensatz zu den Finnen darstellen, der um so mehr be- merkt zu werden verdient, als die Lappen der allgemeinen Auffassung nach ein niederes Element in dem grolsen finnischen Stamme reprä- sentiren. In Bezug auf die Esten muls ich mich auf die Besprechung der in meinem Besitze befindlichen Schädel beschränken. Es sind dies 12. Darun- ter ist gleichfalls kein Fall von Stirnfortsatz der Schuppe. Dagegen finden sich zweimal sehr grofse Schaltknochen der Schläfenfontanelle. Das eine Mal (Taf. IN. Fig. 1) sind sie beiderseits vorhanden; sie sind hauptsächlich auf Kosten des Angulus parietalis entwickelt und lassen nur ein kleines Stück der Sphenoparietal-Naht übrig. Das andere Mal liest links ein grolser Schaltknochen, der sich von der Schläfenschuppe her vorschiebt, auf Kosten der Ala und der Squama entwickelt und nach hinten dreieckig ist, übrigens gleichfalls nicht ganz abschneidet. In einem dritten Falle ist links ein queres Schaltstück vorhanden, das abschneidet, während rechts ein kleiner Schaltknochen in der Schuppennaht liegt. Dreimal finden sich Synostosen, viermal ist die Ala sehr schmal und einmal be- steht jederseits ein starker Eindruck des Angulus parietalis. Man kann daher sagen, dafs hier eine etwas grölsere Abweichung der Schläfenbil- dung hervortritt, als bei den Lappen, jedoch eine geringere, als bei den Finnen. Wesentlich anders verhält sich dies bei den Magyaren, Ich besitze 10 gut bestimmte Schädel der Art. Darunter hat einer (Taf. I. Fig. 1) auf der rechten Seite einen Stirnfortsatz von 7 Mm. Länge, der in einer Ausdehnung von 5 Mm. an die Kranznaht stölst; ein zweiter hat einen unvollständigen Fortsatz von 3 Mm. Länge. Dreimal finden sich Schaltknochen der Schläfenfontelle und dreimal grofse Schmalheit der Spitzen der Keilbeinflügel. Ueberdies zeigen sich andere charakteristische w u \ } ns 2 4 ” B% Dr On: R r “ - 0 ". ar er. Erscheinungen, namentlich tiefe grubige Einbiegungen der Scheitelbein- winkel, die sich zuweilen auf die vorderen Theile der Schläfenschuppe fortsetzen, also eine Summe von zusammengehörisen Störungen der u Schläfen-Entwickelung, deren Häufigkeit gewils nicht zufällig sein kann. Gerade die beiden Zweige des grofsen finnischen Völkerstammes, welche die höchste Befähisung im Culturleben bethätigt haben, die Ma- ‚gyaren und die eigentlichen Finnen, stehen in Bezug auf die mangelhafte Bildung der Schläfengegend den Australiern, den Melanesiern und den Malaien näher, als die Esten und die Lappen, welche wir auf eine weit tiefere Stufe der. Befähigung zu stellen gewohnt sind. Freilich wissen wir wenig oder nichts von den einzelnen Individuen, deren Schädel der _ Gegenstand unserer Betrachtung sind, und es wäre wohl möglich, dafs eine genauere Kenntnifs ihrer psychischen Eigenschaften unser Urtheil einiger- malsen ändern könnte. Aber die einfach osteologische Betrachtung, zu- mal wenn sie sich auf Reihen von Schädeln stützt, hat doch auch ihre Berechtigung, namentlich denjenigen gegenüber, welche schon auf einen einzelnen Schädel weitgehende Folgerungen begründen. Meine Mittheilungen scheinen die Ansicht einigermalsen zu stützen, R welche die Finnen überhaupt den asiatischen und speciell den mongolischen Stämmen zuzählen will!). Die ausgemachte Brachycephalie der meisten finnischen Völker steht damit ım Einklang, und man könnte sogar daran denken, dafs die Esten, welche sich als die am wenigsten brachycephalen Finnen ausweisen, gerade ihrer gestreckten Schädelform die bessere Ent- wickelung der Schläfengegend verdanken, wenn wir nicht früher die Man- gelhaftigkeit dieser Gegend gerade bei den am meisten dolichocephalen Stämmen unter den Schwarzen kennen gelernt hätten, Vor der Hand sehe ich daher noch keine Möglichkeit, die allgemeine Schädelform in eine nähere ursächliche Verbindung mit den Abweichungen der Schläfen- Ent- wickelung zu bringen.. Wären die Finnen wegen ihrer Brachycephalie zu temporalen 1) Von 6 typischen Türkenschädeln aus Constantinopel, welche die anthropolo- gische Gesellschaft kürzlich durch Hrn. Dr. Weisbach erhielt, zeigt einer gleichfalls einen unvollständigen Stirnfortsatz, zwei andere haben kleine - Schaltknochen und die Mehrzahl - sehr schmale Flügelspitzen der Keilbeine. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. : N: Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 25 36 VIRCHOoWw: Anomalien geneigt, so sollten es die Slaven doch auch sein, bei denen wohl die Mehrzahl aller Stämme ausgemacht brachycephal ist, ja einige die höchsten Grade der Kurzköpfiskeit erreichen. Indefs schon die früher (S. 10) erwähnte Angabe des Hrn. Gruber, die sich doch wahr- scheinlich überwiegend auf slavische Schädel bezieht, beweist, dafs die Häufigkeit der Anomalie sehr viel geringer ist. Er fand den Stirnfortsatz bei 15 unter 1000 Schädeln. Ich selbst treffe bei einer Musterung der in meinem Besitze befindlichen, aus allen möglichen Gegenden der slavischen Länder gesammelten Schädel unter 60 nur einen aus dem Gouvernement Pskow, der beiderseits ganz scharfe Stirnfortsätze bei ganz schmalen Keil- beinflügeln und kleinen Anguli parietales zeigt. Das wäre also ein Ver- hältnifs von 16,6 auf 1000, ziemlich übereinstimmend mit dem des Hrn. Gruber, aber gänzlich abweichend von dem früher (S. 22 und 24) ent- wickelten bei den Finnen und Magyaren (123 und 100 per Mille). Um so mehr überraschte es mich, bei einer ganz weit getrennten brachycephalen europäischen Bevölkerung eine grofse Uebereinstimmung mit den Finnen zu finden. Ich könnte vielleicht einfach sagen, bei Li- gurern. Durch die Güte des Hrn. Dr. Goltz erhielt ich vor Kurzem 13 Schädel, welche auf einem Kirchhofe in der Nähe von S. Remo aus- gegraben worden sind. Darunter befindet sich ein Schädel (Taf. II. Fig. 2) mit ganz grolsem doppeltem Stirnfortsatz, der auf Kosten des Scheitelbein- Winkels und der Ala gebildet ist. Bei einem andern (Taf. II. Fie. 5) ist nur links ein kleinerer, aber vollständiger Stirnfortsatz, während rechts eine orolse Verschmälerung der Ala besteht. Bei einem dritten ist rechts eine Andeutung des Fortsatzes, im Uebrigen Verschmälerung der Ala. Ueber zwei ist wegen allgemeiner Synostose nicht zu urtheilen. Einer hat ein Os triquetrum posterius in der temporalen Fontanelle. Bei der Mehrzahl der anderen sind grofse Alae vorhanden, jedoch sind einigemal die Spitzen der Flügel verkleinert. Unter den von Hrn. Calori beschriebenen italienischen Schädeln mit vollständigem Stirnfortsatze befindet sich kein norditalienischer. Da- gegen erwähnt er!) einen solchen, und zwar einen brachycephalen, von I) I Ola Ik pe AL ; ke waren 5 aus Bologna, 1 aus Ancona und 1 aus Girgenti (Sicilien). 5 Davon bezeichnet er 2 als brachycephal, 2 als dolichocephal und 3 als N orthocephal. | Damit schliefse ich die allgemeinen Mittheilungen über die Haupt- gruppen, in welchen ich die fragliche Anomalie der Schläfengegend an- traf. Ich füge nun zunächst einige Uebersichtstabellen an, aus welchen die einzelnen in Betracht gezogenen Fälle zu ersehen sind: “ Laufende Nummer. Bezeichnung des Mann von Neu- Süd-Wales - Weib von Port Adelaide Mann von Bowen, Nr. 9500 Weib von Bowen, Nr. 9804 Weib von Bowen, Nr. 9807 Mann von Rock- hampton, Nr. 9775 Mann von Bowen, Nr. 9801 Weib von Bowen, Nr. ‘9805 Mann von Glad- stone, Nr.. 3651 Mann von Bowen, Nr. 9302 ° Mann von Bowen, Nr. 9803 F Mann von Bowen, Nr. 9806 BEN | Sammlung. Schädels. | 3 Eigene Sammlung desgl. Museum Go- deffroy, Ham- . burg desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. Capacität. Ei Breiten - Index. 78,1 72,1 73,6 75,2 | Proc. front. squam. temp.| & Proc. front. kurz kurz Rroe toner ineompl. | 71,8. _ compl. von "11 Mm.Länge Proc. front. | - compl. von 6 Mm. Breite Trenn. Schaltkn. 8Mm.Breiteu.14 25 « Zwei kleinere tren- nende Schaltkn. _ Breite | der Sut. | Schaltknochen der der Ala | spheno- : magna 2 Schläfenfontanelle, : parietal. 28 oss. sph. Min 5 \ Mm. inge der Sut. t. squam. 5 Mm. Schaltknochen mit voll- ständiger Trennung 10 Trennender Schalt- knochen Trennender Schalt- schmal knochen Trennender Schaltkn., | schmal 10 Mm, lang, 5 breit j breit sehr kurz kurz schmal Bemerkungen. Tat. I. Fig. 1. Alae mälsig eingebogen. Squam. temp. hoch und steil. Sut. co- ron. u. spheno-pariet. in einer Flucht. Alae temp. stark eingebogen. Squam. temp. sehr hoch. Angul. parietal. kurz. Einzelne kleine Sehaltknochen in der Sut. squam. Links Exostose. Alae stark eingebogen. Grolse und sehr platte Squam. temp. Rechts Exostose. Beginnende seitliche Synostose der Kranznaht. Alae sphen. 10 Mm. breit, stark eingebogen. Untere seitliche Synostose beider Kranz- nähte, Alae 12—15 Mm. Squam. steil. Grofse und lange Squam. temp. Rechts ein Schaltknochen von 27 Mm. Länge und 16 Höhe in dem unteren Theil der Kranznaht. Sehr platte und lange Squam. temp. Bezeichnung des. Sammlung. Schädels. Proe. front. : Schaltknochen der Schläfenfontanelle. 5. Capacität. Breiten - Index. Höhen - Index. 3 Laufende Nummer. squam. temp. Cb. Cm. 3 spheno-pariet 3 Länge der ‚Sut. x II. Philippir ya Ne gri 1 Nr. III Anthropolog.| 1260 | 86,3 | 79,5 — — | Trennender Schalt- | Gesellschaft knochen, 16 Mm. zu Berlin lan hoch 2 Nr. 3 dese. |1200 | 84,0 | 75,1 [Ganz kurzer | 4 u | Proe. front. 3 Nr. V desgl. — | 86,3 | 77,5 — en Sehr grofser Schalt- ; : knochen, 43 Mm. | lang, 23 hoch 1 |Höhle von NipaNipa, desgl. 1390 | 85,0 | 81,0 |Pr. fr. inepl.,| 4 _ A. Samar, Z. 869 3 Mm. lang R P) desgl., Weib, desgl. 1351| 86,6 | 77,0 |Pr. fr. incpl.,| 6,5. | Es Z. 870 5 Mm. lang 3 | Höhle von Lanang, desgl. 1470 | deformirt |Pr. fr. compl.,| — — Samar, Mann, Z. 841 in einer Länge i k von3Mm. ans r Ir Stirnbein grenzend 4 desgl., Mann, desgl. 1560 | 80,1 | 77,8 —_ — |[Ungeheurer trennen-) 2. 842 der Schaltknochen, | : E 50 Mm. lang, 29hoch' 1 Samar, Wald, desgl. 1160 | 79,3 | 75,7 |Pr. fr. inepl.,), 5 Z. 793 6 Mm. lang, F 3—7 breit 5 R 2 | Manila, Luzon, desgl. 1370 | 90,3 | 81,5 |Pr. fr. compl.,| — = ” zaH Kirchhof, Nr. 1 17 Mm.1e. an E ale das Stirnbein anschliefsend Breite front squam. der Sut. | Sehaltknochen der | der Ala Bemerkungen. t Na NT Schläfenfontanelle. en parietal. oss. sph. Mm. i Mm. v front. compl., | u — | = al Leichte Grube am Angulus parietalis. \Im. breit, 8 Mm. lang 2 18 —. 26 Tiefe Grube am rechten Angulus pa- | rietalis, schwache am linken. Durch Verletzung defect Dan _ 22 Starke grubige Vertiefung am linken Angul. pariet. Lange Squam. temp. 2 6,5 — 18 Starke Vertiefung beider Anguli par. e Starke Einbiegung der Alae. Lange Squam. temp. —_ Trennender Schalt- 24 Links volle Schläfe, grofse Ala. Syn- 2 knochen, 17 Mm. lang, ostosis coronar. infer. lateral. dupl. 10 hoch Rechts setzt die Sut. sphenotemp. vor dem Ansatze der Sut. coronar. an. — —_ Grofser trennender 32 Volle Schläfen. Grolse Alae. Kurze ; Schaltknochen, 45 Mm. Squam. temp. lang, 21 hoch 21 Taf. I. Fig. 3. Kleiner Schaltknochen in der Sut. sphenotemp. dextra. We- nig eingebogene Schläfe. 14 Taf.I. Fig. 2. Ziemlich volle Schläfe. Lange Squama. Laufende Nenmers ; 1 Bezeichnung 5 des 5 Sammlung. Schädels. Manila, Luzon, | Anthropolog. Weib, Kirchhof, Gesellschaft | Nr. 2 : zu Berlin Cimarona desgl. Tabaco, Luzon, desel. Kirchhof Buginese, Pankad- | Anthropolog. jene, Süd-Celebes Gesellschaft zu Berlin desgl., Weib desgl. desgl. | desgl. Buginese, Gompo Meine ; Sammlung, Buool, Nord-Celebes Anthropolog. Gesellschaft zu Berlin Tonsea lama bei desgl. Tondano, Mina- hassa 1350 1100 1400 .1490 1325 1325 Breiten -Index. Höhen - Index. 82,1 80,3 ‚Proc. front. squam. temp. = Länge der Su 3 29 Mm. lang, Zi6choch ze Sehr grolser Schal knochen, 43 Mm. lang, 14 hoch I: Pr. fr. inepl., Te 2,5 Mm. lang 3 Ein vorderer und ein hinterer Schalt- . kniochen h —_ | Zwei. sehr grolse ‚Sehaltknochen 80,9 deformirt 78,9°| 77,5 I ‚Trennender Schalt | knochen, 36 Mm breit, 19 hoch‘ 12: € Te Pr. fr. inepl.,| ? 7 Mm. lang wall Breite | Schaltknochen der‘ "| Schläfenfontanelle. Kleiner Schaltknochen, 7 Mm. lang und hoch Sehr grofser Schalt- knochen, 41 Mm. lang, 11 hoch Ein grofser und ein kleiner Schaltknochen, der gröfsere 16 Mm. lang und 19 hoch Trennender Schalt- knochen, 41 Mm. breit, 31 hoch der Ala magna oss. sph. Mm. 17 " 16 Bemerkungen. Sehr stark eingebogene Alae. Rechts unter dem grofsen Schaltknochen noch ein kleiner in der Gegend des Proc. front. Links entspricht der Schaltknochen dem Stimfortsatz. Schläfe wenig eingebogen. Squama lang und niedrig. Sehr stark eingebogene Alae, besonders links. Kurze und hohe Squam. temp. Schwache Eindrücke am Angul. pariet. Hohe Squam. temp. Stärkerer Eindruck am Angul. pariet. dexter. Hohe u. steile Squam. temp. Sehr kurze und hohe Squam. temp. Ziemlich volle Schläfen. Taf. VIL Fig. I. Etwas eingebogene Alae. Kurze u. hohe Squam. temp. Sehr grolse Alae. Hohe und kurze Squam. temp. Synost. coron. dupl. inf. lat. des Schädels. Laufende Nummer. 1/Mann von 30 Jahren von Kalvola Socken 2|Mann von 42 Jahren von Viitisaari Socken Mann Mann von Walkjärvi in Karelien Jüngl. v. 18 Jahren von Kaavi, Kuopio Mann von Kuo- Pios Weib von Weder- lax Schädel von Jemsä Mann von Wasa Län "Schädel von Tyrvis 11/Schädel von Lappo, "Wasa Län 12) 18 jähriger Jüngling von Wiborg 13| Mann von 30 Jah-| ren aus dem Gouy. Wiborg Bezeichnung II Capaeität. " Breiten-Index. Cb. Cm. Anatomisches| 1935 Museum in Helsingfors 1505 desgl. Physiologi- | 1525 . sches Mus. in Kopenhagen Helsingfors desgl. desgl. desgl. desgl. Kopenhagen Meine Sammlung desgl. desgl. desgl. . Höhen -Index, = Länge der Sut. F | 2 Proe. front. squam. temp. Verbindung der Schläfen- ‚Ischuppemitd. Stirnbein Proc. front. comp]. Sehr grofse Schalt- | knochen Zwei Schalt- knochen Schaltknochen 4,5 |Ostriqu. an der Stelle des Stirnfortsatzes, 12 Mm.lg., 13 hoch Breiter. 0 Schaltknochen der | der Ala | BANN EHER: Schläfenfontanelle. ren? parietal. oss. sph. Mm. BA Mn. | 5 Schläfen voll. Sehr grolse Squam. 3 t 9 Mm. langer ’ temp. rechts (70 Mm, horizontal), Verbindung f 3 links etwas kürzer. Hohe Zacken Kant Ber ; ; der Sut. squam. Schaltknochen von. 5 Mm. Länge Grofse Schaltknochen .| Symostosis coronaria duplex lateralis et . ; ; sphenofrontalis. 3 grolse Schalt- sehr knochen klein 14 Sehr kurzer Angul. parietal. Unregel- mälsige Squam. temp. mit stark auf- wärts reichender Spitze. i Schaltknochen Im linken Theil der Kranznaht ein Schaltknochen. Schaltknochen Sehr unregelmäfsige Zackenbildung der E Sut. squam. Eingebogene Alae. Steile und kurze Squam. temp. (beiderseits 63 Mm.). Mäfsig eingebogene Alae. Steile und kurze Squam. temp. (rechts 66, links 65 Mm.). schwache An- tung eines Proc. squam. temp. Sehr stark eingebogene Alae. Ganz platte und steile Squam., rechts 66, links 64 Mm. lang. 5* Bezeichnung £ des Schädels. Laufende Nummer. Magyarin Nr. 4 Weib aus dem Wesprimer Comitat, 18 Jahre Mann Mann aus dem Stuhl- weilsenburger Comi- tat, 44 Jahre Mann aus dem Eisen- burger Comitat, 36 Jahre Jüngling aus dem Heveser Comitat, 19 Jahre Mann Sammlung. Meine Sammlung Capaeität. ten - Index, Tel B Höhen -Index. Proe. front. 'squam. temp. Proe. front. complet. mit 5 Mm. Stirn- naht Proc. front. incompl., 3 Mm. lang ‚Sut. = Länge der Ss — | Grofser trennender Schaltknochen, 28 Mm. lang, 15 hoch “Breite x der Ala bzesmeen Kauengezennge fr nt. squam. ‚der Sut. | Schaltknochen der EB: Schläfenfontanelle. RN pavietal. | oss. sph. Min. Miu. Taf. II. Fig. 1. Tiefe Grube jederseits am Angul. pariet. und dem vorderen Theil der Schuppe. Rechts Kranz- und Sphenotemporal-Naht in einer Flucht. For. Civiniani rechts. Beiderseits Gruben am Angul. pariet. Links ein ganz kleines Schaltknö- chelchen an der Stelle des Stirnfort- satzes. Ein trennender Doppel- Schläfen eingebogen. Squam. kurz und Sehaltknochen mit steil. schiefer Naht, 30 Mm. lang, 15 breit Trennender Schalt- Synostosis coronaria later. dupl. Sehr knochen, 20 Mm. lang, platte Schläfen. Hohe Squam. temp. 10 hoch Stark eingebogene Alae. Links kleiner Zacken der Squam. temp. an der Stelle des Fortsatzes. Sehr stark eingebogene Alae. Steile Squam. temp. Schwach eingebogene Alae, steile und kurze Squamae. Synostosis coron. sinistr. fere totalis. Sehr steile und kurze Squamae. Mälsig eingebogene Alae. Links zwei Schaltknochen im vorderen Theil der Schuppennaht. Bezeichnung = des Schädels. -„ _Proe. front. |S ten- Index rei E=1 Br Mm B Laufende Nummer S Vi = ER squam. temp.| © S Cb.Cm. Meine 83,7.| 83,1 [GrofserPr.fr.) — Sammlung 5 . mit 12 Mm. | ai 5 . . |langer Kranz- naht 20,5| 05 73,5 |Pr. fr. incpl.| 10 von 6 Mm. Länge 75,2 |knochen von 18 Länge und 9 mit der Ala ve wachsen Länge der Sut. ‚spheno- } | parietal. | Im. F Schaltknochen der Schläfenfontanelle. [ser Proc. front. 5 Mm. langer ner Proc. front., Unvollständig trennen- des Os triquetrum font.| - an der Stelle des Stirn- fortsatzes, 7 Mm. lang, 8 hoch Bemerkunge 16,5 | Taf. I. Fig. 2. Ueberaus stark einge- bogene Alae. Sehr steile, aber lange Squamae tempor. (72 Mm. horizon- tale Länge). | 18 | Tar.ı. Fig. 3. Sehr stark eingebogene Alae. Sehr lange Squam. (66 Mm.). Mälsig eingebogene Alae. Kurze Squam. temp. (95 und 57 Mm.). 24,5 22 Einbiegung der Angul. par. und der Alae. Steile Squam. temp. (rechts 70, links 64 Mm.). 25 | Stark eingebogene Alae. Squama 61 Mm. lang. | 40 nnemon: Leider bin ich aufser Stande, das Geschlecht bei der Mehrzahl der erwähnten Schädel mit Sicherheit bestimmen zu können. Es hätte dies deshalb Interesse, weil Hr. Calori eine unverhältnifsmäfsige Häufigkeit des Stirnfortsatzes bei Weibern traf. Er giebt an!), dals der Fortsatz sich in 22 per Mille der Weiber und nur in 4 per Mille der Männer ge- funden habe. Dagegen habe ich in der Regel die Capacität des Schädels, sowie die Breiten- und Höhen-Indices angegeben. In ersterer Beziehung ist zu bemerken, dafs die Gröfse der Schädel an sich kein Bestimmungs- grund für das Auftreten des Stirnfortsatzes ist. Die mehr kleinköpfigen Rassen mögen etwas mehr zur Verschmälerung der Schläfengegend neigen. Aber die Finnen sind an sich keine kleinköpfige Rasse und selbst unter ihnen ist die Capaeität von 1935 Cub. Om. etwas recht Ungewöhnliches. Trotzdem hat der Kephalon von Kalvola eine der grölsten Verbindungen der Schläfenschuppe. mit dem Stirnbein, welche mir überhaupt vorgekom- men ist. Ich verzichte darauf, die sämmtlichen europäischen Völker in Bezug auf die fraglichen Verhältnisse zu besprechen. Nicht einmal für die Deut- schen steht mir hinreichendes Material zu Gebote, um eine entsprechende Statistik zu liefern. Nur das will ich erwähnen, dafs mır persönlich bei mo- dernen deutschen Schädeln kein einziger Fall eines vollständigen Stirnfort- satzes vorgekommen ist. Hr. Henle?) nennt einen Fall von doppelsei- tıgem Fortsatz aus der Göttinger Sammlung. Die von ihm eitirte Schrift von Dieterich®) bespricht nur Fälle von einem Graubündner, einem Franzosen und einem Spanier. Dagegen habe ich einen ausgezeichneten Fall prähistorischer Art aufgefunden. Im germanischen Museum zu Jena befindet sich unter einer grölseren Zahl dolichocephaler Schädel aus einem Gräberfelde von Camburg an der Saale, welches Hr. Klopfleisch ausgebeutet hat, und aus welchem auch der (S. 6) erwähnte Öretinen- schädel stammt, der Schädel eines Kindes von etwa 14 Jahren, an dem links ein sehr vollständiger Stirnfortsatz und zugleich eine Verlängerung 1) Caloril.c. p. 25. 2) J. Henle, Handbuch der Knochenlehre. Braunschweig 1855. S. 134. 3) Dieterich, Beschreibung einiger Abnormitäten des Menschenschädels. Basel 1842. 8.9. | ? ar Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 4l der Schläfenschuppe mit fast geradlinigem Verlauf der Schuppennaht vor- handen ist, rechts dagegen ein Eindruck sich findet, wie von einem Schalt- knochen. Wenn daher im Allgemeinen die grofse Seltenheit des Stirnfort- satzes ın Mitteleuropa anerkannt werden kann, so fehlt es doch nicht an zahlreichen Annäherungen daran. Bevor ich jedoch diese weiter bespreche, dürfte es gerathen sein, zunächst die Bedeutung und Entstehung der Ab- weichung genauer ins Auge zu fassen. Die Mehrzahl der Autoren kommt darin überein, in dem Processus frontalis squamae temporalis und in dem einigemal beobachteten, noch gröfse- ren (unmittelbaren) Anschlusse der Schläfenschuppe an das Stirnbein eine entschiedene Thierähnlichkeit zu sehen. Die Herren Henle, Hyrtl und Zo)ja, in gewissem Sinne auch Hr. Allen, sind dagegen, wie schon frü- her Meckel, der Meinung, dafs es sich eigentlich um einen Fontanell- knochen handle, der jedoch frühzeitig mit der Schläfenschuppe verschmelze. So sagt Hr. Hyrtl, indem er einen mit einem temporalen Schaltknochen versehenen Czechenschädel aus dem Wiener Museum aufführt 1): „Ver- wachsung dieses Schaltknochens mit der Schläfenschuppe bedingt jene, bei allen Rassen ausnahmsweise vorkommende, und deshalb irrthümlich als charakteristisches Zeichen einzelner derselben angesprochene Nahtver- bindung zwischen Schläfenschuppe und Stirnbein.“ Wäre dies richtig, so läge ein unzweifelhaft pathologischer Fall vor, denn die eigentlichen Fon- tanellknochen sind sowohl beim Menschen, als bei den Säugethieren aty- pische, präternaturale Bildungen, wie sie allerdings auch an dieser Stelle, in der häutigen Lücke zwischen Keilbeinflügel und Seitenwandbein oft genug vorkommen. Es käme dann also darauf an, bestimmte Kriterien aufzufinden, an welchen man im Stande wäre zu erkennen, dafs auch der Stirnfortsatz der Schläfenschuppe ursprünglich aus einem besonderen Knochenkern hervorginge, und zwar aus einem solchen, der wenigstens eine gewisse, nicht allzu kurze Zeit als selbständige Bildung existirte. Zu diesem Zwecke wird es nöthig sein, über die temporalen Schaltknochen einige weitere Mittheilungen zu machen. Schon Joh. 1) Joseph Hyrtl, Vergangenheit und Gegenwart des Museums für menschliche Anatomie an der Wiener Universität. Wien 1869. S. 64. Nr. 73. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 6 49 VIRCHoWw: Friedrich Meckel!) wulste, dafs hier zweierlei Knochen vorkommen, nämlich Nahtknochen, welche sich in der Schuppennaht zwischen Schläfen- schuppe und Seitenwandbein entwickeln, und Fontanellknochen, welche den Raum zwischen Keilbeinflügel, Schläfenschuppe, Seitenwandbein und Stirnbein einnehmen. So wesentlich diese beiden Arten ursprünglich von einander verschieden sind, so kommen doch oft genug Fälle vor, wo die Scheidung weniger scharf aufrecht zu erhalten ist. Ich meine diejenigen, wo ein eigentlicher Fontanellknochen sich unmittelbar in die Schuppen- naht fortsetzt und wo er nicht nur den Keilbeinflügel, sondern auch den vorderen Theil der Schläfenschuppe von dem Seitenwandbein abtrennt?). Dahin gehören die auf Taf. Ill. Fig. 3 und Taf. VII. Fig. 1 abgebildeten Fälle. Diese stellen jedoch nicht die Maximalfälle dar: in der tabellari- schen Uebersicht (S. 30—33) finden sich weit gröfsere Schaltknochen dieser gemischten Kategorie, namentlich von Philippinen- und Oelebes- Schädeln (I. 2. Nr. 4, HU. 3. Nr. 4 und Ill. Nr. 4) verzeichnet. Indefs . scheint mir nichts entgegenzustehen, auch diese Fälle im Grofsen der Kategorie der Fontanellknochen zuzurechnen, da noch bei Neugebornen häufig die Schläfenfontanelle sich rückwärts in einen breiten Spalt fort- setzt, welcher die sonst schon vollständig angeleste Schläfenschuppe in ihrem vorderen Abschnitte von der Berührung mit dem Seitenwandbein abschneidet. Dals gerade an dieser Stelle des Schädels eine verhältnifsmälsig günstige Gelegenheit zur Bildung von allerlei Abweichungen besteht, ist leicht begreiflich, wenn man erwäst, dafs hier vier verschiedene Knochen zusammentreffen, von denen jeder seine unabhängige Entwickelung macht und von denen daher jeder, wenn er in seiner Entwickelung gestört wird, zur Hervorbringung einer bleibenden Störung beitragen kann. Es kommt hinzu, dafs einer dieser Knochen, das Stirnbein nämlich, gerade in dieser Gegend noch einen besonderen Össificationspunkt besitzt, der abgesondert von den übrigen Theilen dieses grofsen Knochens entsteht. Es ist dies das zuerst von Serres, neuerlichst genauer von den Herren Rambaud !) Johann Friedrich Meckel, Handbuch der pathologischen Anatomie. Leipz. 1812. Bd.T. S. 339. ?) Petri Paaw, Succenturiatus anatomicus. Lugd. Bat. 1616. p. 77. Deber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 43 und Renault!), sowie von Hrn. v. Ihering?) beschriebene Stück, wel- ches als Apophysis orbitaria externa, als Postfrontale oder Frontale po- sterius bezeichnet worden ist. Dasselbe liest dicht an und vor der Schläfenfontanelle, nach rückwärts von dem Processus zygomatieus des Stirnbeins, und obwohl seine Verschmelzung. mit dem Mittelstück des Stirnbeins schon sehr früh beginnt und im dritten oder vierten Monat des Fötallebens grofsentheils vollzogen ist, so finden sich Spuren seiner Trennung doch nicht ganz selten bei Neugebornen. Ich kann in dieser } ä Beziehung die Angaben des Hrn. v. Ihering durchaus bestätigen. In E einem Falle (Taf. III. Fig. 6) finde ich an einem Kinderschädel unserer h Sammlung?) in dieser Gegend links einen rundlich viereckigen, ringsum 3 durch Nähte abgegrenzten Knochen von 15 Mm. Länge und 10 Mm. Höhe, E. der die Kranznaht ziemlich weit nach rückwärts hinausschiebt und den £ Raum der Sphenoparietal-Naht sehr beeinträchtigt. Der unterste Theil i der Kranznaht weicht nach hinten zurück, während er sonst einen schief Be nach vorn und unten gerichteten Verlauf hat, und ein nicht geringer Theil 2 des Raumes, der sonst dem Angulus parietalis zugefallen wäre, wird so für das Stirnbein gewonnen. f Etwas Aehnliches existirt normaler Weise an der Schläfenschuppe nicht. Ihr grofses Blatt entsteht aus einem einfachen Ossificationspunkt. Nur abnormer Weise finden sich Spalten in derselben, welche ganze Theile abtrennen. Dahin gehört jene grolse Horizontalspalte, die als eine Art ab- normer Naht fortbesteht, wovon ein finnischer Schädel von Laukas Sokken, Wasa Län, im Museum zu Helsingfors (S. 22) ein schönes Beispiel liefert. Einen für unsere Betrachtung besonders interessanten Fall hat Hr. Gru- ber*) beschrieben: Hier läuft ziemlich tief quer durch die linke Schläfen- 1) A. Rambaud et Ch. Renault, Origine et developpement des os. Paris 1865. p. 122. = 2) H. v. Ihering, Reichert und du Bois, Archiv für Anatomie.. 1872. S. 649. 3) Präparat Nr. 9c vom Jahre 1872 in der Sammlung des pathologischen In- stituts. Derselbe Schädel hat in der Gegend des Proc. front. squam. temp. in der Ala einen kleinen, hakenförmis gebogenen Schaltkörper, so dals der Rest der Sphenoparietal- Naht nur 10 Mm. beträgt. Aufserdem findet sich rechts ein 26, links ein 12 Mm. langer Rest der Sutura intersquamosa transversa ossis oceipitis. Von einem dreijährigen Kinde. £ *) Wenzel Gruber, Abhandlungen aus der menschlichen und vergleichenden x Anatomie. St. Petersburg 1852. S. 114. Fig. 4. 6” Kt A 44 VIRCHoWw: schuppe eine Horizontalspalte, in welche von vorn her ein anomaler Fort- satz des Keilbeinflügels (das gerade Gegenstück des Stirnfortsatzes der Schläfenschuppe) mit einer starken Spitze eingreift; aufserdem schneidet ein grolser länglicher Fontanellknochen den Keilbeinflügel und den vor- dern Theil der Schuppe vom Scheitelbeinwinkel ab 1). Einisermafsen nähert sich diesem Verhältnisse der auf Taf. II. Fig. 4, gleichfalls nach einem Präparate des pathologischen Instituts ab- gebildete Fall, wo ein Schaltknochen die vordere obere Ecke der Schläfen- schuppe einnimmt und noch etwas mit einer Spitze in die Ala eingreift ?). Hier fehlt eigentlich der Angulus parietalis ganz und die Sphenoparietal- Naht ist sehr kurz. Dieser Schaltknochen ist, genau genommen, weder ein Naht-, noch ein Fontanellknochen; auch stellt er nicht, wie das Post- frontale, ein typisches, nur ungewöhnlich lange getrennt gebliebenes Ge- bilde dar. Vielmehr ist er eine gänzlich pathologische Abspaltung einer klemeren Knochenplatte von der grofsen Schuppe des Schläfenbeins. Würde er später wiederum mit der Schuppe vereimist, so würde ein un- vollständiger Processus frontalıs vorhanden sem. Indefs diese blofse Möglichkeit beweist keinesweges, dals der Stirn- fortsatz der Schläfenschuppe in Wirklichkeit ein abgespaltener und später wieder verwachsener Schuppentheil ist. Ein Blick auf die Abbildung Taf. III. Fig. 5 genügt, um ein anderes Verhältnils zu zeigen, welches nicht minder geeignet wäre, einen Stirnfortsatz hervorzubringen. Hier ®) findet sich auf der rechten Seite ein rundlich viereckiger Schaltknochen, 1) Einen ganz ähnlichen Fall, nur dafs nicht die Schläfenschuppe, sondern das linke Parietale durch eine horizontale Naht getheilt ist, beschreibt Hr. Calori (Intorno alle suture soprannumerarie del cranio umano e su quelle specialmente delle ossa parie- tali. Bologna 1867. Fig. 2). ?) Präparat Nr. 2638 vom Jahre 13867. Die Abweichung ist auf beiden Seiten. Links ist der Schaltknochen unregelmäfsig viereckig, 15 Mm. lang, 10 hoch; die Spheno- parietal-Naht mifst 9 Mm. Rechts ist der Knochen etwas kleiner, 10 Mm. lang und hoch; die Naht hat nur 6 Mm. Die Alae an sich sind breit, beiderseits 30 Mm. Der Unterkiefer hat die Eigenschaften des sogenannten Progenaeus (Progenius). 3) Präparat Nr. 347 des pathologischen Instituts. Schädel eines zweijährigen Kindes mit noch offener Stirnfontanelle. Die Sphenoparietal-Naht mifst rechts 3 Mm. und ist tief eingedrückt, links hat sie 13 Mm. und liegt weniger tief. Man vergleiche den sehr charakteristischen Fall bei Paaw, De humani corporis ossibus. _Amstel. 1633. p. 82 (ebenso in dessen Commentarien zu A. Cornelii Celsi, De re med. Lugd. Bat. 1606. p. 9). # Ueber eimge Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 45 der auf Kosten der hinteren oberen Ecke des Keilbeinflügels gebildet ist; er hat eine Länge von 12 und eine Höhe von 7 Mm. Dies ist schon ein wirklicher Fontanellknochen, obwohl keiner von der gewöhnlichen Art. Ihm am nächsten steht das schon erwähnte kleine Schaltknöchelehen in Taf. II. Fig. 6. Die gewöhnlichen temporalen Fontanellknochen haben ihren Sitz zwischen Keilbeinflügel und Scheitelbeinwinkel. Sie entstehen in dem Bindegewebe der Fontanelle, welches normal zur Vergröfserung der Keil- beinflügel und der Scheitelbeinwinkel verwandt werden sollte. Es ist da- her selbstverständlich, dafs, mdem sie einen mehr oder weniger srolsen Theil desjenisen Bildungsgewebes verzehren, welches eigentlich zur Ver- gröfserung der genannten Knochen bestimmt ist, diese Knochen in ihrer Entwickelung beeinträchtist werden müssen. Diese Beeinträchtigung ist auch beständig nachzuweisen. Jedoch unterscheiden sich die Fälle darin, dafs die Bildung der Fontanellknochen bald mehr auf Kosten des Angulus parietalis, bald mehr auf Kosten der Ala sphenoidalis geschieht. Die nie- drigen und mehr länglichen Fontanellknochen, wie ich einen solchen von einem Guanche-Schädel (Taf. II. Fig. 2) habe abbilden lassen, beschränken mehr die Ala, lassen jedoch die Bildung des Angulus parietalis zu; die hohen und mehr viereckisen oder rundlich viereckigen Fontanellknochen dagegen pflegen mehr auf Kosten des Angulus parietalis zu wachsen. Dahin gehört ein estnischer und ein Berliner Schädel (Taf. III. Fig. 1 und Fig. 3), wo eigentlich gar kein solcher Angulus mehr vorhanden ist. Frei- lich kann sich eine Art von complementärem Angulus bilden, indem eine theilweise Beeinträchtigung des Stirnbeins erfolgt. Dies sieht man sehr gut bei dem Buginesen von Celebes (Taf. VI. Fig. 1), wo sich über einem ganz colossalen Fontanellknochen doch noch eine Art von Angulus be- findet. Aber in Wirklichkeit ist der eigentliche Angulus in dem Fon- tanellknochen untergesangen. Es ist dabei zu bemerken, dafs, obwohl die gröfseren eigentlichen Fontanellknochen in der Regel eine vollständige Trennung der Keilbeinflügel und der Scheitelbeinwinkel von einander bewirken, doch auch der Fall nicht selten ist, dafs neben einem Fontanellknochen noch ein Theil der Spheno- parietal-Naht erhalten bleibt. Zwei der vorliegenden Abbildungen (Taf. II. Fig. 1 und 3) zeigen das merkwürdige Verhältnils, dafs der Fontanell- 46 VIRCHow: knochen dem Stirnbein dicht anliegt, dagegen die Schläfenschuppe nicht ganz erreicht. Es liegt auf der Hand, dafs aus dieser Anordnung niemals ein Processus frontalis squamae temporalis hervorgehen könnte; fände eine Verwachsung statt, so könnte eher ein Processus temporalis ossis fron- tis entstehen, aber ein solcher ist meines Wissens niemals beobachtet worden. - Es scheint mir daher etwas gewagt zu sein, wenn man aus der srolsen Zahl der Fälle von Schaltknochen der Schläfengegend die verhält- nifsmälsig beschränkte Zahl derjenigen herausnimmt, bei welchen nach der präsumirten Verwachsung des Schaltknochens mit der Schläfenschuppe ein Verhältnifs entstehen würde, welches der Anordnung und Gestalt des Stirnfortsatzes der Schläfenschuppe entspricht. Es widerspricht allen Re- geln der methodischen Untersuchung, dafs man sich eine Minorität pas- sender Fälle aussucht, um sie mit Ausschlufs der Mehrheit als Beweis- mittel für eine Hypothese zu benutzen. Ueberdies giebt es eine Reihe wichtiger Gegengründe. Zuerst ist dagegen zu sagen, dals überhaupt eine Verwachsung von Schaltknochen mit den Nachbarknochen verhältnilsmäfsig selten ist. Es ist gerade das Eigenthümliche dieser Bildungen, dafs, nachdem sie einmal entstanden sind, sie sich ganz nach Art anderer Schädelknochen verhalten und dafs namentlich die sie umgebende Naht ebenso dauerhaft zu sein pflegt, wie die anderen typischen Schädelnähte. Freilich verwachsen auch ° diese gelegentlich, aber gewöhnlich erst im höheren Lebensalter, und wenn es geschieht, äufserst selten nur an einer einzigen Stelle ihres Verlaufes, sondern unregelmäfsig und ditfus. So etwas kommt auch an Schläfen- Fontanellknochen vor. In der Tabelle findet sich unter V. Nr. 4 ein ma- gyarischer Schädel aufgeführt, bei dem eine solche Verwachsung begonnen hat, aber derselbe hat zugleich eine Synostosis coronaria lateralis infer. und die Hauptverwachsung betrifft den unteren, an den Keilbeinflügel anstolsen- den Rand. Jedenfalls wäre es doch sehr auffallend, wenn die Verwachsung der Schaltknochen immer nur mit der Schläfenschuppe und nicht ebenso häufig mit der Ala sphenoidalis oder mit dem Angulus parietalıs statt- finden sollte. Sodann kommt in Betracht, dafs bei der Bildung des Stirnfort- satzes das gesammte Lagerungsverhältnils der Knochen zu einander ein | 4 a = 4 BEN AEDE ns Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 47 verändertes zu sein pflest. Eine Vergleichung derartiger Schädel ergiebt ein eigenthümliches Verwandtschafts-Verhältnifs in Bezug auf die Stel- lung der Kranznaht und der Sphenotemporal-Naht. Normal liegt der Insertionspunkt der Kranznaht an der Sphenoparietal-Naht um ein Beträchtliches, d. h. um mehr als 10 Mm. vor dem Insertionspunkt der Sphenotemporal-Naht an der letztgenannten Naht, so zwar, dafs die (gerade) Länge der Sphenoparietal-Naht auch das Maals des Zwischen- raums zwischen beiden Insertionspunkten ist. Findet sich dagegen ein Processus frontalis squamae temporalis, so verschieben sich diese Punkte. In der Regel rückt der Insertionspunkt der Kranznaht (an der oberen Naht des Stirnfortsatzes) nach hinten, dagegen der Insertionspunkt der Sphenotemporal-Naht (an der unteren Naht des Stirnfortsatzes) nach vorn, so dals beide Punkte unter einander zu stehen kommen, während sie sonst hinter einander stehen. Dem entsprechend ändert sich auch der Verlauf der Nähte. Während normal die Kranznaht in ihrem unteren und die Spheno- temporal-Naht in ihrem oberen Verlaufe mit einander parallel zu sein pflegen, beide in gekrümmten Linien, die erstere schräg nach unten und vorn mit einer Concavität nach vorn, die letztere schräg nach oben und hinten mit einer Convexität nach vorn, so wird nunmehr der Verlauf beider mehr geradlinig und perpendiculär, und in der Mehrheit der Fälle erscheint die Sphenotemporal-Naht wie eine Verlängerung der Kranznaht, welche nur durch den Stirnfortsatz unterbrochen ist. Beide Nähte liegen nahezu in einer und derselben Flucht. Ein Blick auf meine Tafel III genügt, um zu zeigen, dafs ein ähnliches Verhältnifs sich nur in einem Falle (Fig. 3) bei einem Fontanellknochen vorfindet; alle anderen Fälle von Schaltknochen zeigen das gewöhnliche Lageverhältnifs der Nähte. : Endlich ist nicht zu übersehen, dafs die Fontanellknochen relativ späte Bildungen sind. Wir nennen Fontanellen die zur Zeit der Geburt noch offe- nen (oder genauer, häutigen) Stellen am Schädel, und wir denken uns daher unter dem Namen von Fontanellknochen solche knöchernen Gebilde, welche in der Regel erst nach der Geburt in diesen offenen Stellen entstehen. Nun haben wir freilich wenig direete Beobachtungen über den Zeitpunkt (der Bildung des Stirnfortsatzes. Aufser dem von mir erwähnten (S. 6) Falle von dem 14 jährigen Kinderschädel aus dem prähistorischen Gräber- 48 VIRCHow: felde von Camburg, der schon einen ganz ausgebildeten Stirnfortsatz be- sitzt, weils ich nur einen Fall von einem mit Craniotabes behafteten, noch nicht jährigen Kinderschädel!), bei dem unverkennbare Ansätze der Art vorhanden sind. Links ist en, auf Kosten des hinteren Zipfels der Ala gebildeter, dreieckiger, etwa 3 Mm. langer, noch zum Theil durch eine Nahtlinie von der Schläfenschuppe abgegrenzter, aber dicht an ihr an- sitzender, rudimentärer Stirnfortsatz; rechts findet sich ein ganz kleiner Zacken an der Schläfenschuppe. Ich bezweifle daher nicht, dafs ein sol- cher Fortsatz auch noch nach der Geburt und aus einem selbständigen Knochenkern, also nach Art eines Fontanellknochens entstehen könne, aber ich bezweifle, dafs dies die Regel sei. Dagegen scheint am meisten der Umstand zu sprechen, dafs ein so starkes Vorrücken der Sphenotem- poral-Naht, wie wir es als gewöhnliches Verhältnifs bei dem vollständigen Stirnfortsatze antreffen, eine so frühzeitige Hemmung der Entwickelung des Keilbeinflügels und des Scheitelbeinwinkels voraussetzt, dafs man es entweder schon ın die intrauterine Periode, oder doch in die ersten Le- bensjahre verlegen muls. Damit soll jedoch in keiner Weise ausgesast sein, dafs der Stirn- fortsatz und der Fontanell- und Schaltknochen ganz und gar auseinander zu halten seien. Alle meine Ausführungen über einzelne Volksstämme haben beiderlei Verhältnisse im Auge behalten, und es wird daraus leicht hervorgehen, dafs in der That diejenigen Stämme, bei denen der Stirn- fortsatz häufiger vorkommt, auch eine gröfsere Neisung zur Bildung von Schläfen-Schaltknochen, einzelne sogar in ganz ungewöhnlicher Massen- haftigkeit, darbieten. Selbst bei uns, wo der vollständige Stirnfortsatz eine so grolse Seltenheit ist, und wo die rudimentärsten Formen desselben schon unsere Aufmerksamkeit erregen, findet sich sehr gewöhnlich gleich- zeitig bei demselben Individuum die Bildung von Schaltknochen. So hat der Schädel eines Erwachsenen, welcher auf Taf. III. Fig. 3 abgebildet ist?) und welcher rechts einen grolsen Zwischenknochen der Fontanelle 1) Präparat Nr. 16 vom Jahre 1857 der Sammlung des pathologischen Instituts. 2) Präparat Nr. 267 vom Jahre 1867. Der Schädel hat zugleich ganz kleine Nasenbeine. Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 49 zeigt, links einen rudimentären Stirnfortsatz. Der Angulus parietalis ist auf dieser Seite sehr kurz; scheinbar über der Sphenoparietal-Naht liest ein schmaler, länglicher Fontanellknochen von 12 Mm. Länge und 5 Mm. grölster Breite, nach vorn zugespitzt, schief nach vorn und unten gerichtet. Die Breite des Angulus über demselben beträgt nur 4 Mm. Rechts da- gegen liegt ein grofser Schaltknochen, der den Angulus parietalis ganz abschneidet und in einer Naht von 22 Mm. Länge an denselben grenzt; er ist schräg rhombisch, nach vorn und hinten spitzig, und hat in der gröfs- ten Länge 33, in der Höhe 15 Mm. Die Ala ist beiderseits 17 Mm. breit. Sowohl der Stirnfortsatz als die Schaltknochen entstehen, wenn die vorhandene Bindesubstanz der Fontanelle nicht rechtzeitig und regelmäfsig zur Vergröfserung der benachbarten Knochen verwandt wird. Der eine wie die andern entstehen und wachsen auf Kosten der normalen Nachbar- knochen. Insofern gleichen sie einander. Aber der Stirnfortsatz bedeutet die unverhältnifsmälsige Begünstigung eines bestimmten Nachbarknochens, der Schläfenschuppe, auf Kosten der nächsten andern Knochen und zwar hauptsächlich des Keilbeinflügels und des Scheitelbeinwinkels, so zwar, dafs der erstere mehr, der andere etwas weniger benachtheilist zu werden pflest. Die Bildung der Schaltknochen dagegen bedeutet die Benachthei- ligung aller normalen Nachbarknochen zu Gunsten eines ganz neuen, aty- pischen Knochens. Daher scheint es mir, mindestens für jetzt, gerathen, beide Fälle trotz einer gewissen Analogie, die ich nicht in Abrede stelle, getrennt zu halten. Die Bildung des Stirnfortsatzes ist in der That eine Theromorphie, die Bildung der Schaltknochen an dieser Stelle ist es nicht. Darum kann ich mich nicht für die Meckel’sche Interpretation aussprechen, die übrigens von ihrem Autor lange nicht mit der Bestimmt- heit und Ausschliefslichkeit ausgesprochen worden ist, wie von ihren späte- ren Anhängern. Auch der Grund Hyrtl’s von dem „ausnahmsweisen “ Vor- kommen des Stirnfortsatzes bei „allen“ Rassen trifft nicht zu. Abgesehen davon, dafs wir noch weit davon entfernt sind, diesen Fortsatz bei allen Rassen zu kennen, so wird doch niemand die grofsen Differenzen in der Häufigkeit seines Vorkommens bei den einzelnen Rassen und Volksstämmen bezweifeln können. In dieser Beziehung geben die von mir gelieferten Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 7 - ‘ g 50 VIRCHOW: Thatsachen ein hinreichendes Material der Beweisführung. Bei gewissen Völkern ist die „Ausnahme“ eine seltene, bei anderen eine häufige. Wie verhält es sich nun mit der Frage nach der höheren oder niede- ren Stellung der Völker im Verhältnifs zu der selteneren oder häufigeren Entwickelung des Stirnfortsatzes bei ihnen? Hier wird zunächst zu ent- scheiden sein, welchen Einflufs der Stirnfortsatz auf die Schädelbildung ausübt. Wie mir scheint, ist in der That für die Schädelbildung das be- schriebene Verhältnifs von gröfster Bedeutung. Offenbar handelt es sich dabei stets um eine Verkümmerung der Schäfengegend. Denn die auffällige Verschmälerung des Keilbeinflügels und die Verkürzung des vor- deren unteren Winkels vom Scheitelbein wird keineswegs, wie man viel- leicht erwarten könnte, durch eine entsprechende Verlängerung der Schlä- fenschuppe ausgeglichen. Meine tabellarische Zusammenstellung zeigt viel- mehr, dafs die horizontale Länge der Schläfenschuppe nicht sowohl durch die Anwesenheit des Stirnfortsatzes, als vielmehr durch die typischen Ver- hältnisse des Volkes bestimmt wird. Die Finnen und Magyaren, welche typisch eine kurze Schläfenschuppe besitzen, haben auch bei Anwesenheit des Stirnfortsatzes keine lange. Umgekehrt bleibt die Schläfenschuppe lang bei den Schädeln von S. Remo, gleichviel ob ein Stirnfortsatz vor- handen ist oder nicht. Ich vermag daher nicht zu erkennen, dafs die Störung der Schläfen-Ausbildung in weiterem Sinne bestimmend auf die Schädelbildung wirkt; ihr Einflufs ist ein örtlich ganz beschränkter, der hauptsächlich die eigentliche Fontanellgegend, die Spitze der Keilbeinflügel und den Winkel des Seitenwandbeins betrifft, sich jedoch nicht selten noch weiter auf gröfsere Theile der Keilbeinflügel ausbreitet und daher, wenn man. Alles zusammennimmt, unter allen Theilen am meisten die sphenoi- dale Ausbildung beeinträchtigt. Man erkennt dies am deutlichsten darin, dafs in einer grolsen Zahl von Fällen die Keilbeinflügel sehr schmal, der Länge nach von oben nach unten mit einer tiefen Furche versehen und eingebogen erscheinen und dals selbst der Scheitelbeinwinkel nicht selten so stark nach innen gerichtet ist, dals an seinem unteren Ende eine förmliche Grube entsteht. Allerdings ist dies nicht ausnahmslos der Fall. Ja es kommt vor, dafs auch bei vorhandenem Stirnfortsatz die Ala tempo- ralis eben oder flach vorgewölbt und ziemlich breit ist, aber niemals ist dies an ihrer Spitze der Fall. Es bleibt also dıe Thatsache bestehen, dafs Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 5l der eigentliche Mittelpunkt der Störung an der Gegend der Schläfenfon- tanelle liegt, und dafs die Verbreitung der Störung von da an hauptsäch- lich nach unten, in geringerem Grade nach oben hin erfolgt. Dafs eine ähnliche Störung auch ohne Anwesenheit eines Stirnfort- satzes vorkommt, ist schon durch Hrn. Gruber!) nachgewiesen und von mir durch zahlreiche Beispiele in den voraufgehenden Mittheilungen bestä- tigt worden. Es giebt schmalflügelige Schädel sehr ausgezeichneter Art, ohne dafs etwas anderes an ihnen zu sehen wäre, als eine mangelhafte Ausbildung (Hypoplasie) der Ala temporalis und ein Zusammenrücken der Nachbarknochen. Ein vortreffliches Beispiel dafür liefert der auf Taf. VI. Fig. 2 abgebildete Schädel?), der einer 20 jährigen, aus Cottbus in der Lausitz gebürtigen Handarbeiterin angehört hat. Beide Schläfen- sesenden, besonders die linke, sind tief eingedrückt: eine förmliche Falte setzt sich vom Angulus parietalis auf die Ala fort. Stirnbein und Schlä- fenschuppe sind einander so sehr genähert, dafs der Zwischenraum nur 6 Mm. beträgt, obwohl die Sphenoparietal-Naht wegen ihrer Ausbiegung nach oben 10 Mm. mifst. Die gröfste Breite der Ala ist 19 Mm. Allen- falls könnte man in einem mäfsigen Vorsprunge der oberen vorderen Ecke der Schläfenschuppe den Anfang eines Stirnfortsatzes erkennen. Rechts ist die Verkümmerung noch gröfser. Der Zwischenraum zwischen Stirn- bein und Schläfenschuppe beträgt nur 5 Mm., obwohl auch hier die Ala an einer tiefern Stelle 19 Mm. breit ist. Diese eigenthümliche Bildung, welche bei uns gelegentlich, indivi- duell, ausnahmsweise vorkommt, ist bei anderen Völkern überaus häufig. Von Australiern, Melanesiern, Finnen und Magyaren finden sich in meiner Zusammenstellung zahlreiche Beispiele. Ich mufs jedoch noch zwei an- dere -Stämme ganz besonders namhaft machen, bei denen ich eine unge- wöhnlich häufige und starke Mifsbildung dieser Art finde, das sind Guanches und Basken. Zu den ersteren gehört der äuf Taf. III. Fig. 2 abgebildete Schädel, an dem trotz des Schaltknochens das gedachte Ver- kümmerungs-Verhältnifs deutlich genug hervortritt. Unter letzteren er- 1) W. Gruber, Ueber die Verbindung der Schläfenschuppe u.s. w. S. 12. 2) Nr.296 vom Jahre 1866 in der Sammlung des pathologischen Instituts. 7® 52 VIRCHOow: wähne ich aus einer von Hrn. Jagor für mich gesammelten Anzahl sehr gut erhaltener Schädel einen solchen von Guennes, bei dem die rechte Sphenoparietal-Naht nur 2, die linke 6 Mm. mifst, und einen von Villaro, bei dem links eine Sphenoparietal-Naht von 3 Mm., rechts ein auf Kosten des Angulus parietalis gebildeter, kleiner, aber trennender Schaltknochen vorhanden ist. In sehr bezeichnender Weise ist das Störungsgebiet dieser temporalen Stenose. ein verhältnilsmälsig ausgedehntes, der Angulus parietalis wird dabei meist sehr schwer beschädigt: er bleibt sehr kurz, schmal, tief, und nicht selten scheint er zu fehlen. Selbst das Stirnbein bleibt nicht ganz unbetheilist, indem der vordere Winkel der Ala tempo- ralis sich ungleich tiefer in dasselbe einschiebt, als sonst der Fall zu sein pflest. Um für die so nothwendige Genauigkeit der Terminologie einen entsprechenden Ausdruck zu gewinnen, werde ich diese Verengerung der Schläfengesend Stenokrotaphie nennen. Die Bildung von Schaltknochen in der Schläfenfontanelle und in den benachbarten Nähten ist an sich weder eine Bedingung, noch ein Hindernifs der Stenokrotaphie. Schon vor langer Zeit habe ich!) als Er- sebnils meiner Untersuchungen ausgesagt, dals „die frühzeitige, durch ver- mehrte Organisation bewirkte Össification von ungewöhnlichen Punkten aus das Resultat hat, nicht, wie die hydrocephalische, den vorhandenen Raum zu füllen, sondern im Gegentheil den Raum zu beengen, die normalen Schädelknochen auseinander zu drängen und zu verschieben, und so selbstän- dige Difformitäten, namentlich am Hinterkopfe, zu erzeugen.“ Ich führte dafür als besonderes Beispiel jene „eigenthümliche, durch enorme Prominenz der Hinterhauptsschuppe bezeichnete Dolichocephalie“ an. Wie es möglich gewesen ist, diese Bemerkung dahin zu verstehen, wie Hr. Weleker?) von „mehreren Seiten“ in Erfahrung gebracht hat, als hätte ich eine Verkürzung der mit Wormschen Knochen behafteten Nähte behauptet, ist mir unerfind- lich. Trotzdem muls ich die Richtigkeit der Anführung des Hrn. Welcker zugeben, und ich will daher, um ähnlichen Mifsverständnissen zu begegnen, 1) Virchow, Ueber den Cretinismus, namentlich in Unterfranken und über pa- thologische Schädelformen. Verhandlungen der Würzburger physie.-medicinisch. Gesellsch. 1852. Bd.II. S. 242. Gesammelte Abhandlungen S. 902. 2) Hermann Welcker, Untersuchungen über Wachsthum des menschlichen Schädels. Leipzig 1862. S. 110. BER GER = 2 s D m Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 53 bemerken, dafs ich in meiner früheren Aussage überhaupt nicht von Nähten, sondern von Gegenden des Schädels handelte. Nun ist es an sich selbstverständlich, dafs der Einfluls, welchen die Bildung von Schaltknochen auf die Configuration des Schädels oder einzelner Gegenden desselben ausübt, ein sehr verschiedener sein muls, einerseits je nach der Gröfse der Schaltknochen, andererseits je nach der Zeit ihrer Bildung. Ein sehr grolser Schaltknochen oder eine sehr grolse Zahl derselben kann die Vergröfserung der betreffenden Schädelgegend bedingen; ein kleiner, der sehr frühzeitig entsteht und die vorhandene Naht- oder Fon- tanellsubstanz in starkem Maafse verbraucht, kann ein Zurückbleiben des betreffenden Schädelabschnitts nach sich ziehen. Dies gilt auch für die Schläfenfontanellen und daher erklärt es sich, dafs man keineswegs alle Fälle von Schaltknochen-Bildung dieser Fontanellen als gleichwerthige be- trachten darf. Ein sehr grolser oder gar zwei grolse Schaltknochen in der Schläfenfontanelle können trotz Verkümmerung des Angulus parietalis und der Flügelspitzen des Keilbeins eine günstige Entfaltung der Schläfen- gegend bedingen. So ist nicht zu verkennen, dafs der Buginese auf Taf. VII. Fig. 1 mit seinen colossalen Schaltknochen günstigere Verhält- nisse der Schläfengesend darbietet, als die Cottbuserin auf derselben Tafel Fig. 2, welche eine einfache Stenokrotaphie besitzt. Freilich läfst sich etwas Aehnliches von dem Stirnfortsatz der Schläfenschuppe sagen. Eine gewisse Gröfse desselben kann regulatorische Bedeutung haben. So ist der auf Taf. II. Fig. 2 abgebildete Schädel von S. Remo in allen Beziehungen günstiger entwickelt, als der daselbst in Fig. 3 wiedergegebene von ebendaher, nicht nur trotzdem dafs jener einen weit grölseren Stirnfortsatz besitzt, sondern offenbar deshalb, weil dieser Fortsatz umfangreicher ist. Dasselbe gilt von den beiden Philippinen- Schädeln auf Taf. I. Fig. 2 und 3. Umgekehrt ist es unverkennbar, dafs manche Schädel mit nur rudimentärem Stirnfortsatz der Schläfenschuppe eine grölsere Ensigkeit der Schläfengegend darbieten, als solche mit voll- ständigem und breitem Fortsatz. Indefs ergiebt sich doch aus der Ge- sammt-Uebersicht, dals ein Stirnfortsatz im Allgemeinen ungünstiger ist, als ein Fontanellknochen, indem die Beschränkung sowohl der Ala tem- poralis als auch des Angulus parietalis bei seiner Anwesenheit gröfser und beständiger zu sein pflest. TUE 54 VIRCHow: Die bisherigen Erörterungen haben sich ausschliefslich auf äufsere Verhältnisse des Schädels bezogen. Es wird jetzt nöthig sein, zu unter- suchen, inwieweit dieselben Verhältnisse auch für die innere Einrichtung des Schädels zutreffen. In dieser Beziehung hat schon Hr. Gruber!) Beobachtungen mitgetheilt, aus denen hervorgeht, dafs Verschiedenheiten bestehen, indem zuweilen der Schläfenfortsatz innen überhaupt nicht zu sehen ist, wo er aufsen vorhanden ıst, während er ein andermal innen kleiner ist, als aufsen. Ich kann Beides bestätigen. Und zwar gilt dies nicht nur für den Stirnfortsatz, sondern auch für die Schaltknochen, ja sogar für die Nähte überhaupt. Es gilt ferner nicht nur für die Grölse der äufseren und inneren Flächen der Fortsätze und Schaltknochen, son- dern es findet auch eine Verschiedenheit in Bezug auf den Ort statt, wo die innere und äufsere Fläche der Fortsätze oder der Schaltknochen in die Schädelkapsel eingesetzt erscheinen. Ein Beispiel möge dies erläutern: Ein Schädel unserer Sammlung 2), der übrigens makrocephal ist, zeigt äufserlich auf der linken Seite (a) 1) W. Gruber, Ueber die Verbindung der Schläfenbeinschuppe u. s. w. 8.7. ?2) Nr. 337 der Sammlung; des pathologischen Instituts. Ya” ZN ae a al 7 u RT TE aLRmE y R NER * Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 55 einen vollständig trennenden Schaltknochen von länglicher, schmaler Ge- stalt, 20 Mm. lang, 6 Mm. hoch, der sich hauptsächlich auf Kosten des + Angulus parietalis entwickelt hat und sowohl nach rückwärts bis über & die Schläfenschuppe, als nach vorwärts bis in das Stirnbein reicht. Er liest darnach verhältnilsmäfsig hoch. Die Ala ist 18,5 Mm. breit. Auf der rechten Seite (b) besteht einfache Stenokrotaphie. Die Sphenoparietal- Naht mifst nur 4 Mm., die Ala ist 15,5 Mm. breit und stark auf der Fläche von oben nach unten eingefaltet. Auf der inneren Oberfläche sind die Verhältnisse ganz andere. Auf der linken Seite (c) ist der Schalt- Br knochen von viereckiger Gestalt und ungleich grölser; er milst 19 Mm. in der Diagonale von oben und hinten nach unten und vorn, 14 in der horizontalen Länge und 10 in der gröfsten senkrechten Höhe, liest un- gleich niedriger und weiter nach hinten, greift gar nicht in das Stirnbein ein und umfalst hinten einen rundlichen Vorsprung der Schläfenschuppe, der äulfserlich gar nicht sichtbar ist. Obwohl er auch hier hauptsächlich den Angulus parietalis beschränkt, so greift er doch zugleich weit tiefer AN ar A re NS EEE NETTER: EN EE:Re DONE: VIRCHOW: in die Ala ein, welche niedriger und schmaler erscheint, als aufsen. Ihre Breite beträgt an der entsprechenden Stelle nur 15 Mm. Auf der rechten Seite (d) ist die Sphenoparietal-Naht 11 Mm. lang, also 24 Mal gröfser, als aufsen. Sie liest um ein sehr Beträchtliches tiefer, hat einen anderen Verlauf, und die Ala selbst mifst 14 Mm. in der Breite. In einem anderen Falle!) findet sich links aufsen eine sehr schmale, aber hohe Ala und ein länglicher Schaltknochen in der Sphenofrontal- Naht, der jedoch noch bis in den vorderen Theil der Sphenoparietal-Naht eingreift. Der gerade Zwischenraum zwischen Schläfenschuppe und Stirn- bein beträgt kaum 10 Mm. In der gröfsten Breite milst die Ala 25 Mm. Innen erscheint sie kleiner; sie hat eine gröfste Breite von 20 Mm. Da- gegen fehlt jene hohe Spitze gänzlich und man sieht eine sehr niedrig liegende, fast gerade Sphenoparietal-Naht von 16 Mm. Länge. Rechts liest am hinteren Umfange der Fontanellgegend ein auf Kosten der Ala und der Squama temporalis entwickelter, länglich unregelmäfsiger Schalt- knochen von 22 Mm. Länge und 11 Mm. Höhe, der weit in die Sutura squamosa greift und ein 10 Mm. langes Stück der Sphenoparietal-Naht übrig läfst; innen mifst er 23 (diagonal) und 11 Mm., ist jedoch nach vorn weit schmaler. Die Sphenoparietal-Naht ist nur 8 Mm. lang. Diese höchst auffälligen Differenzen, welche einen Abschlufs der uns beschäftigenden Fragen erst dann in Aussicht stellen, wenn man sich wird entschliefsen können, eine grölsere Zahl von Rassenschädeln zu zer- sägen, erklären sich leicht, wenn man erwägt, dafs das Wachsthum der Schädelknochen an dieser Stelle in schräger Richtung von innen nach aulsen vor sich geht. Indem das Wachsthum nach aufsen durch fort- schreitende Auflagerung neuer Knochenlagen aus dem Pericranium erfolst, so schiebt sich jede neue Lage je nach den besonderen Umständen des indi- viduellen Falles entweder etwas weiter über die Ränder des alten Stückes, oder sie bleibt diesseits der Ränder zurück, indem sich ein Nachbarknochen über die Ränder herüberschiebt. So kann es geschehen, dafs der Fontanell- knochen innen grölser ist, als aulsen, wenn die Nachbarknochen stärker wachsen; er kann aber auch, wie die zuletzt angeführten Beispiele lehren, innen kleiner sein, selbst wenn er stärker wächst, als die Nachbarknochen. !) Nr. 247 der Sammlung des pathologischen Instituts. | Berka, ER ae | ! ) % a Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. Bei dem Stirnfortsatz scheint es Regel zu sein, dals er aufsen gröfser ist. Die Ala temporalis ist so eingerichtet, dafs sie an der Sphenofrontal-Naht über das Stirnbein und an der Sphenoparietal-Naht über den Scheitel- beinwinkel herübergreift, während sie an der Sphenotemporal-Naht von rg der Schläfenschuppe überdeckt wird. Dieses Verhältnifs begünstigt begreif- licherweise die Bildung eines Stirnfortsatzes, selbst über die Ala herüber 3 und ein Vorrücken der Sphenotemporal-Naht über die hinteren Ränder der Ala. Dagegen kann die Ala sowohl höher, als weiter nach vorn fort- wachsen, weil am Stirn- und Scheitelbein ihre oberflächliche Lage ihr jede Be Ausbreitung gestattet. Daraus folgt sofort, dafs die grubigen Vertiefungen der Schläfengegend bei der Stenokrotaphie weit mehr der nach innen ge- richteten Lage des Angulus parietalis und diesem letztern selbst zuzu- schreiben sind, als der Ala. Es hängt dies zum Theil zusammen mit einem Verhältnisse, auf welches Hr. Lucae!) aufmerksam gemacht hat. Schon sehr früh bildet die Dura mater von den äufseren Enden der Alae parvae s. orbitales des Keilbeins aus Falten, welche sich zu den Seitentheilen des Schädels her- auferstrecken und gesen die grofse Fontanelle auslaufen. Eine andere > Falte findet Hr. Lucae bei älteren Embryonen und Neugebornen am Angulus parietalis und von da gegen das Tuber parietale fortgehend. Ya Durch den Zug dieser Falten nach innen erklärt er das Uebereinander- | schieben der Knochen, namentlich die Ueberlagerung des zu den secun- dären Knochen gehörigen Angulus parietalis durch den dem Primordial- schädel angehörisen Keilbeinflügel. Es kommt jedoch noch ein drittes < Verhältnifs hinzu, nämlich die Lage der Arteria meningea media. Wie aus 3 den Holzschnitten ce und d (8. 55) hervorgeht, an welchen die Furchen für diese Arterie und ihre Aeste ausgezeichnet sind, so passirt der vordere _ “Ast dieser Arterie gerade den Punkt, wo die Dura-Falte sich von den Alae orbitales auf die Seitenwand des Schädels herübererstreckt; kurz vorher liest die Arterie fast hinter der Spitze der Ala orbitalis versteckt. Sie wendet sich dann auf den Angulus parietalis. Dies ist genau das von mir erörterte Störungsgebiet und ich kann nicht umhin, in den auf- 1) Joh. Chr. Gust. Lucae, Zur Architektur des Menschenschädels. Frank- furt a. M. 1857. S.3. : Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 8 58 VIiRCcHow: geführten Verhältnissen wenigstens einen Theil der Ursachen zu suchen, welche hier so häufige Abweichungen hervorrufen. Kehren wir nun zu der Frage zurück, welchen Einflufs diese Ab- weichungen auf die innere Configuration des Schädels ausüben, so wird nicht bezweifelt werden können, dafs, obwohl die äufseren Verhältnisse kein strenges Maafs für die inneren abgeben, doch ein gewisser Parallelismus zugestanden werden muls. Namentlich die ausgemachten Formen der Stenokrotaphie werden auch nach innen hin zur Erscheinung kommen. Wo dies der Fall sein wird, läfst sich nach dem Gesasten leicht berechnen. Es werden hauptsächlich die seitlichen und oberen Abschnitte der mittleren Schädelgsruben sein. Wie Hr. Barnard Davis auf die Betrachtung gekommen ist, dafs diese Verhältnisse hauptsächlich auf die Bildung der Stirn und die Ent- wickelung der Vorderlappen des Grolshirns ihren Einflufs erstrecken sollen (S.13 und 14), ist mir nicht verständlich. Was hier in Betracht kommt, sind nur die Mittelgruben des Schädels und die in ihnen liegenden Theile der Schläfenlappen. Die Ala orbitalis entspricht genau der Lage der Fossa Sylvii, und die Stelle, wo sie sich der Seitenwand nähert, wo die Arteria meningea läuft, und wo die Hauptstörungen im temporalen Knochenbau liegen, trifft auf die wichtigsten Abschnitte des Grofs- hirns, auf die Insel und die oberen Schläfenwindungen !). Einzelne be- nachbarte Windungen der Scheitel- und Stirnlappen mögen dabei gleich- falls in Mitleidenschaft gezogen werden. Es ist nıcht zu unterschätzen, dals es sıch hier um dieselben Theile des Gehirns handelt, welche sowohl bei der Erörterung der Mikrocephalie, als auch bei der Feststellung der Differenzen zwischen Menschen- und Affenhirn besonders in Betracht kommen. Leider fehlt es uns an einer vergleichenden Gehirnlehre des Menschen noch so sehr, dafs ich darauf verzichte, die wenigen vorhandenen Materialien hier weiter zu besprechen. Ich ziehe es vor, die Aufmerksamkeit auf diese specielle Seite der ethni- schen Encephalographie gelenkt zu haben, und die Ueberzeugung auszu- 1) Man vergleiche Th. L. W. Bischoff, Die Grofshirnwindungen des Menschen. München 1868. Taf. I und III. 2 Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 59 sprechen, dafs es gelingen werde, in Fällen ausgemachter Stenokrotaphie auch eine partielle temporale Mikrocephalie zu finden. Mit Hrn. Gruber komme ich somit zu dem Schlulsergebnils, dafs der Stirnfortsatz der Schläfenschuppe allerdings eine Theromorphie und zwar vorzugsweise eine pithekoide ist. Im Gegensatze zu ihm und den meisten neueren Autoren finde ich ihr Vorkommen ungleich häufiger bei gewissen Stämmen, als bei anderen. Keiner dieser Stämme scheint der arischen Rasse anzu- gehören. Die typische Schädelform des Stammes hat keinen Ein- flufs auf die Häufigkeit der Störung. Die Gröfse des Schädels ist nicht entscheidend, wenngleich vielleicht nicht ohne allen Einflufs. Die Hautfarbe gewährt ebensowenig einen bestimmten Anhaltspunkt. Die noch nicht nachgewiesene, aber sicher zu vermuthende defecte Bildung der temporalen Hirntheile läfst es gerechtfertigt erscheinen, in dem Stirnfortsatz und in der Stenokrotaphie überhaupt ein Merkmal niederer, jedoch keinesweges nıederster Rasse zu sehen. Noch haben wir keine Thatsachen, welche sicher darthun, dafs Ata- vismus die Ursache der Entwickelung des Stirnfortsatzes sei. Indefs macht die Häufigkeit des Vorkommens der Stenokrotaphie in gewissen Stämmen es höchst wahrscheinlich, dafs erbliche Ursachen eine grolse Ein- wirkung auf das Zustandekommen der Störung ausüben. Die temporalen Schaltknochen sind verwandte, aber nicht gleichartige Bildungen, wie der Stirnfortsatz. g*# a nd Dr Anıtr ar 2 - Miazueeitäe Dar“ . Y7,r II. Das Os Incae s. epactale. Die grofse Unregelmäfsigkeit, welche vor allen Knochen des mensch- lichen Schädeldaches gerade die Hinterhauptsschuppe häufig darbietet, ist den Anatomen seit langer Zeit bekannt. Schon Eustachio!) macht es seinen Vorgängern zum Vorwurf, dals sie dies nicht bemerkt hätten. Er sagt: Neque enim aduertunt os, quod A literam imitatur, non semel ın bene conformato cranio multiformes suturas obtinere: interdumque uel transversa sutura diuidi, uel genuina circumseribi, perinde ac si triangulus maior minorem undique comprehenderet. Spigel?) leitet diese Verschie- denheit von der Entwickelung des Hinterhaupts aus mehreren Knochen ab. Peter Paaw°) bemerkt: Illud porro a me observatum, frequentius hisce quam alııs calvae accidere ossibus, ea uti parte qua oceipitis os attingunt, peculiaria se ostendant ossicula, suis suturulis circumseripta, quae dubites num ad bregmatis num vero ad occipitis pertineant ossa. Zu wiederholten Malen giebt er eine erläuternde Abbildung *), welche an der Spitze der Hinterhauptsschuppe zwei in die Scheitelbeine eingreifende Schaltknochen darstellt. Und Vesling>) berichtet: In concursu lambdoi- dis et sagittalis suturae interdum ossiculum conspicitur forma triangulare, nune simpliei, nune dupliei lJamina, quamvis non exacte oppositis locis productum: quod inter epilepsiae antidota praecipue commendatur. Huic sımilia plura, sed minora ossicula intra suturarum verarum lineamenta saepe natura efformat, simpliei fere lamina constantia, cum interioris la- minae commissio, harmoniae magis, quam suturae similis, observetur. 1) Bartholomaei Eustaechii, Opusceula anatomica. Venet. 1564. p. 170. 2) Adriani Spigelii, De formato foetu liber singularis. Francof. 1631. p. 54. >) Petri Paaw, Primitiae anatomicae. De humani eorporis ossibus. Amstel. 1633. p. 41. : , *) P. Paaw, Succenturiatus anatomieus, continens commentaria in Hippocratem de capitis vulneribus. Lugd. Batav. 1616. p. 16. A. Cornelii Celsi de re medica liber octavus, illustr. a P. Paaw. Lugd. Batav. 1616. p. 7. ’?) Joann. Veslingii, Syntagma anatomicum, ill. et auctum a Ger. Blasio. Amstelod. 1646. p. 194. u sw ne \ N IB F 4 Er: E 3 - NUNG TR As N Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 61 Diese letzteren kleineren Knochen, welöhe genauer durch Ole Worm ge- schildert wurden und seitdem unter dem Namen der Worm’schen Knöch- lein (ossicula Wormiana) allgemein bekannt geworden sind, mögen hier zunächst aus der Betrachtung ausscheiden. Es sind Schaltknochen (ossi- eula intercalaria), welche auf unregelmäfsige Weise in der Nahtsubstanz entstehen. Immerhin ist es nicht ohne Wichtiskeit für die nachfolgende Betrachtung, zu wissen, dals keine einzige Naht am Schädel so häufig Schaltknochen erzeugt, wie die Lambda-Naht, welche die Hinterhaupts- schuppe mit den Scheitelbeinen verbindet. Der Gegenstand meiner Betrachtung ist vielmehr jener dreieckige Knochen an der Spitze der Lambda-Naht, dessen schon Eustachio und Vesling Erwähnung thun und den der letztere mit Recht von den klei- neren Nathknochen scheidet. Oft erwähnt, hat er doch erst von der Zeit an ein höheres Interesse gewonnen, als man in ihm eine thierähnliche Bildung erkannte. Zuerst 1599 von Ruiniı beim Pferde nachgewiesen, ergab sich das Os triquetrum, gelegentlich auch wohl quadratum genannt, als eine bei zahlreichen Familien und Gattungen der Säugethiere normal vorkommende Bildung. Die Neueren haben dafür entweder die von G. Fischer!) vorgeschlagene Bezeichnung des Os epactale (i. e. inter- calare) oder die von Geoffroy und Ouvier eingeführte Benennung des Os interparietale gebraucht. Die von Nicolaus Meyer?) angewendete Bezeichnung des Os transversum ist nie in allgemeineren Gebrauch gekom- men. Die Beziehungen dieses Knochens zu den beim Menschen vorkom- menden, an der Spitze der Lambda-Naht zwischen Hinterhauptsschuppe und Scheitelbeinen gelegenen Knochen sind eingehend von Joh. Friedr. Meckel®) und Otto*) erörtert worden. 1) Gothelf Fischer, Observata quaedam de osse epactali sive Goethiano pal- migradorum. Mosquae 1811. p. 3. Er erzählt, dafs Goethe das Knöchelchen bei Mäusen zuerst entdeckt und zum Hinterhauptsbein gerechnet habe. Die Angabe finde sich in noch ungedruckten handschriftlichen Noten desselben über vergleichende Anatomie, welche Loder und Sömmerring-erwähnt hätten. 2) N. Meyer, Prodromus anatomiae murium. Jenae 1800. p. 15. %) Joh. Fr. Meckel, Handbuch der pathologischen Anatomie. Leipzig 1812. Bd.I. S. 317, 325. 4) Ad. Guil. Otto, De rarioribus quibusdam seeleti humani cum animalium sceleto analogiis. Vratisl. 1839. p. 4. Ein. noch höheres Interesse hat jedoch dieser Zwischenknochen ge- wonnen, seitdem sich eine ethnologische Frage ganz eigenthümlicher Art daran geknüpft hat. Zuerst erwähnte Bellamy, Wundarzt in Plymouth, bei der Beschreibung zweier kindlicher Mumienschädel aus Peru!) einen „rudimentären Theil zwischen der Portio occipitalis des gewöhnlich so genannten Knochens und den Ossa parietalia und zwar unterhalb der Lambda-Naht“ und, wie er hinzusetzt, darin wesentlich verschieden von dem zuweilen beobachteten accidentellen (adventitious) Os triquetrum. In dem jüngeren Schädel, der einem Kinde von nicht mehr als einigen Mo- naten angehörte, war der Zwischenknochen ganz getrennt, in dem andern, etwas älteren, zum grofsen Theil mit der Portio occipitalis verwachsen. Der Verfasser warf hier die Frage auf, ob dies als eine normale, der Rasse eigenthümliche Bildung anzusehen sei. Bald nachher beschrieb Hr. v. Tschudi?) bei den Schädeln altperuanischer Mumien unter dem Namen des Os Ingae (oder sagen wir lieber Incae) denselben Knochen als eine regelmäfsige Erscheinung; er habe die ihn begrenzenden Nähte „bei mehr als hundert Schädeln entweder offen, oder theilweise verwachsen, oder endlich ganz verwachsen, oder durch eine deutliche Furche angezeigt ge- funden.“ „Im höchsten Grade merkwürdig ist es,“ sagt er zum Schluls, „dals bei einer Abtheilung von Menschen uns plötzlich die constante Erscheinung einer Bildung entgegentritt, die allen übrigen fehlt, die aber im nämlichen Verhältnisse bei Wiederkäuern und Fleischfressern nor- mal ist.“ Gewils wäre dies höchst merkwürdig. Indefs kann kein Zweifel darüber bestehen, dafs Hr. v. Tschudi sich in Betreff der Beständigkeit der von ihm angegebenen Eigenthümlichkeit bei Peruanern getäuscht hat. Alle anderen Untersucher stimmen ın der Bestreitung dieser Angabe über- ein, und ich muls ihnen darin beitreten. Aber sie gehen noch einen Schritt weiter, und indem sie Beispiele des Vorkommens einer gleichen 1) P. F. Bellamy, A brief account of two Peruvian mummies. The Annals and Magazine of natur. history. Lond. 1842. Vol. X. p. 98. Pl. IV. fig. 2. 2) J. J. v. Tsehudi, Ueber die Ureinwohner von Peru. Müllers Archiv 1844. S. 108. Taf. V. Fig. 2.3. M. E. de Rivero y J. Diego de Tschudi, Antiguedades peruanas. Viena 1851. p. 33. Atlas, Lam. V. BE ” nr ne a 3 br ri & Ueber einige Merkmale miederer Menschenrassen am Schädel. 63 Bildung auch bei andern Völkern zusammenstellen, erklären sie die ganze Erscheinung als eine individuelle und casuelle Abweichung von mehr pa- thologischem Charakter. Dieser Auffassung kann ich, wie meine späteren Ausführungen ergeben werden, nicht beitreten. Bevor ich jedoch meine gegentheilige Meinung entwickele, wird es nöthig sein, Einiges über die ‘ Verknöcherungs-Verhältnisse des Hinterhaupts überhaupt zu sagen, da zweifellos die verschiedenen Beobachter sowohl beim Menschen als bei den Säugethieren mehrere, wenngleich ähnliche, so doch keines- wegs gleichwerthige Dinge zusammengeworfen haben, und eine verglei- chende Untersuchung ihren Zweck verfehlen mufs, wenn man nicht genau zu unterscheiden weils, welche Theile mit einander in Parallele gestellt werden dürfen und welche nicht. Das Hinterhauptsbein (Os oceipitis) entspricht unter allen Schädel- knochen am vollkommensten der Einrichtung eines Wirbels. Es besitzt vor dem grofsen Hinterhauptsloche, dem Analogon des Wirbelkanals, einen Körper, die sogenannte Apophysis basilaris, welche sich mit den Körpern des hinteren und vorderen Keilbeins im späteren Leben zu dem von mir!) so genannten Os tribasilare vereinist. Es hat ferner zwei Seitentheile (Oeccipitalia lateralia), welche die Gelenkfortsätze (Processus condyloides s. Coronae) tragen und welche den Bogenstücken der Wirbel entsprechen. Sie umgrenzen den gröfsten Theil des grofsen Hinterhauptsloches, in wel- chem sich das verlängerte Mark (Medulla oblongata) befindet. An die Bogenstücke schliefst sich nach rückwärts die grofse Hinterhauptsschuppe (Squama oceipitalis), welche ihrer Lage nach dem Dornfortsatz eines Wir- bels gleichsteht. Allein eine genauere genetische und physiologische Be- trachtung ergiebt, dals diese Vergleichung nur zum Theil zutrifft, und dafs, der Eigenthümlichkeit der Kopfbildung gemäfs, weitere Bestandtheile in die Bildung eingehen, welche sich an einem gewöhnlichen Wirbel nicht finden. Wo ist hier die Grenze zu suchen? Wenden wir zunächst physiologische Kriterien an. Die äufsere Oberfläche der menschlichen Hinterhauptsschuppe scheidet sich sehr auf- 1) Virchow, Untersuchungen über die Entwickelung des Schädelgrundes im gesunden und krankhaften Zustande und über den Einflufs derselben auf Schädelform, Gesichtsbildung und Gehirnbau. Berlin 1857. S.1. ru n- Pr TA Ka EI 1 64 VIRCHoWw: fällig in einen glatten oberen und einen unebenen unteren Theil. Letz- terer dient starken Muskeln und sehnigen Theilen, welche sich abwärts zum Nacken begeben, zum Ansatze (Facies mascularis); ersterer ist ganz frei davon. Die Muskelfläche ist durch eine senkrechte Leiste (Crista perpendicularis externa s. Linea nuchae mediana), welche am stärksten in dem untersten Abschnitte hervortritt, halbirt: sie zeigt also am deut- lichsten die Eigenschaften eines Dornfortsatzes, und zwar sind diese um so deutlicher, je näher am Hinterhauptsloche man die senkrechte Leiste betrachtet. Der obere glatte Theil (Facies libera) dagegen hat von diesen Eigenschaften nichts an sich. Er grenzt sich gegen den unteren Abschnitt in der Mitte durch einen starken Knochenvorsprung, die Protuberantia oceipitalis externa, seitlich durch zwei, von da ausgehende, gewöhnlich nach oben stark convexe Linien (Lineae semicirculares s. nuchae superiores) ab. Die noch über diese hinaus gehenden Lineae nuchae supremae, auf welche Merkel!) und Joseph?) neuerlich die Aufmerksamkeit gelenkt haben, bezeichnen die Flächen, auf welche sich aufser Muskelbündeln zu- gleich die festere Insertion der Nacken-Aponeurose erstreckt. Wie Hyrtl?°) für die analogen Erscheinungen an den Schläfenbeinen dargethan hat, sind die obersten Linien nicht mehr als reine Muskelsrenzen zu be- trachten. Richten wir nun unsere Aufmerksamkeit auf die innere Fläche der Hinterhauptsschuppe, so ergiebt sich eine noch gröfsere Verschiedenheit gegenüber einem gewöhnlichen Wirbel. Nirsends liest der Schuppe ge- wöhnliches Mark an; nur der Rand des Hinterhauptsloches berührt das- selbe. Gleich darüber lagern sich in die untere Auswölbung der Schuppe die Halbkugeln des Kleinhirns (Cerebellum), und, durch eine häutige Aus- treibung, das Zelt (Tentorium cerebelli), geschieden, in die obere Aus- wölbung die Hinterlappen der Grofshirn-Hemisphären. Man kann also 1) Fr. Merkel, Die Linea nuchae suprema. Leipzig 1871. 2) Gustav Joseph, Der obere Theil des menschlichen Hinterhauptsbeins (aus dem Bericht der medicinischen Section der schlesischen Gesellschaft im Jahre 1872). — Morphologische Studien am Kopfskelet des Menschen und der Wirbelthiere. Breslau 1873. 8.8. ®) Joseph Hyrtl, Die doppelten Schläfenlinien des Menschen (Denkschriften der mathem.-naturwiss. Classe der K. Akademie der Wiss. Bd. XXXII). Wien 1871. Ueber einige Merkmale miederer Menschenrassen am Schädel. 65 _ hier eine Portio cerebellaris (gewöhnlich Receptaculum cerebelli genannt) und eine Portio cerebralis unterscheiden. Das Hirnzelt, welches Grofs- und Rleinhirn trennt, setzt sich aber in einer Horizontallinie an die innere Fläche der Hinterhauptsschuppe an, welche ziemlich genau der oberen Grenze der Facies muscularis externa entspricht. Es ergiebt sich daraus, dafs die Portio cerebralis squamae oceipitalis oder Oberschuppe, deren Aufsenseite eben die Facies libera ist, einer ganz anderen Region der cen- tralen Nervenmassen angehört und als ein eigentlicher Deckknochen des Grofshirns anzusehen ist. Die Portio cerebellaris oder Unterschuppe dagegen hat mit dem Grofshirn nichts zu thun; nichtsdestoweniger ist sie nicht ein blofs spinaler Dornfortsatz, sondern zugleich Deckblatt für das Kleinhirn. Schon Joh. Fr. Meckel!) betonte solehe Beziehungen. Ja, er machte noch den weiteren Schritt, dals er ursprüngliche Beziehungen spä- ter erworbenen gegenüber aufstellte. „Ganz besonders,“ sagte er, „scheint mir die obere Hälfte der Schuppe des Hinterhauptsbeins, die so beständig als ein eigener Knochenkern erscheint, mit den Vierhügeln in Beziehung zu stehen, eine Vermuthung, die nicht blofs durch ihre Lage, sondern auch vorzüglich durch den Umstand wahrscheinlich wird, dafs sie gerade in den Nagethieren, wo die Vierhügel am gröfsten sind, nicht nur grölser als bei den übrigen Säugethieren ist, sondern sich das ganze Leben getrennt er- hält.“ Die Richtigkeit dieser Bemerkung, wenn auch vielleicht nicht in allen ihren Einzelheiten, darf nach den neueren embryologischen Untersu- chungen nicht bezweifelt werden. Schon frühzeitig entwickelt sich auch beim menschlichen Fötus an der oberen Grenze des Hinterhirns der Vorsprung des Tentorium, der, wie gezeigt, zugleich die Grenze zwischen dem un- teren und oberen Abschnitte der Hinterhauptsschuppe bezeichnet. Ueber dem Tentorium liegt ursprünglich das Mittelhirn oder die Vierhügelblase ?), und zwar unmittelbar an der Schädelwand, also wenigstens zum Theil da, wo später der obere Theil der Hinterhauptsschuppe entsteht. Erst bei weiterer Entwickelung schieben sich hier die Hinterlappen des Grolshirns ein, während die Vierhügel weit von der Oberfläche zurücktreten. Nach 1) -Deutsches Archiv für die Physiologie 1815. Bd.I. S. 591. 2) Emil Dursy, Atlas zur Entwickelungsgeschichte des Kopfes des Menschen und der höheren Wirbelthiere. Tübingen 1369. Taf. VI. Fig. 4. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 9 66 BR A Vırcmow: -Dursy!) würde dies in der Weise erfolgen, dafs die hinteren Abschnitte der orofsen Sichel (Falx longitudinalis), die von ihm sogenannten Su- stentacula cerebri, welche ursprünglich selbständige. Bildungen sind, sich dem Tentorium nähern und mit ihm verschmelzen. Der ursprünglich für die Vierhügelblase bestimmte Raum würde dadurch auf Null reducirt. Immerhin sind zu der Zeit, wo die Verknöcherung der Oberschuppe be- sinnt, schon die Hinterlappen des Grofshirns der inneren Oberfläche der- selben angelagert. Dieser sehr zusammengesetzten Bedeutung der Hinterhauptsschuppe entspricht ihre überaus zusammengesetzte Entstehung. So einfach sie später erscheint,. so viele verschiedene Ausgangs- oder Verknöcherungs- punkte besitzt sie doch. Die Angaben der Autoren über die Zahl der- selben schwanken innerhalb sehr beträchtlicher Extreme. Schon Kerck- ring?) wulste, dafs die Hinterhauptsschuppe, welche er noch mit Spi- gel?) das Os magnum triangulare nannte, im dritten. Monate des intrau- terinen Lebens häufig aus 4, noch häufiger aus 5, zuweilen aus 2 oder auch nur einem Knochen bestehe, dafs aber nach dem dritten Monate alsbald eine Verschmelzung eintrete, worauf endlich im vierten Monate noch ein neues dreieckiges Knöchelchen hinzutrete. Post hanc coali- ‚tionem perfectam sucereseit huie triangulari novum ossiculum tricuspi- - dale, in perfectum quoque efformatum triangulum. Die Lage dieses Knöchelchens beschreibt er so, dafs es mit einer Spitze das „Os triangu- lare“ berühre, die beiden anderen dagegen gegen die Ooronae erstrecke, welche es gewöhnlich im achten Monate erreiche, um im neunten, falls nicht die Natur abzuwechseln liebe, mit denselben und dem Os triansu- lare selbst in Eines zu verschmelzen. Er liefert eine‘ sehr zutreffende Abbildung des Verhältnisses aus dem siebenten Monate *), .in welcher so- wohl dieser, gegen- das grolse Hinterhauptsloch gerichtete Fortsatz, als auch die Reste der früheren Trennungslinien, nämlich eine obere senk- . rechte und beiderseits eine wagerechte Spalte zu sehen sind. !) Dursy, Zur’ Entwickelunesgeschichte des Kopfes u. s. w., 8. 61, 69. 2) Theodori Kerekringii, Osteogenia foetuum. Amstelod. 1670 (Spicilesium anatomieum p. 219). Tab. XXXIIM. fie. I—V. %) Adriani Spigelii, De formato foetu liber singularis. Francof. 1631. p. 54. .*) Kerckring, ibid. p. 271. Tab. XXXVI. fig. U. ER, e Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 67 Die folgenden Untersucher haben diese Darstellung in vielen Beziehungen geändert, ohne dafs jemals eine völlige Uebereinstimmung _ der Angaben erreicht worden wäre. Die meisten der späteren Beschrei- bungen übergehen das von Kerekring erwähnte Ossieulum tricuspidale gänzlich, so dafs die Herren Rambaud und Renault!) sogar die Mei- nung ausgesprochen haben, dasselbe scheine vergessen zu sein. Indefs erwähnt Hr. Nicolai?) dasselbe unter dem Namen eines Zapfens, und ich selbst?) habe es als Manubrium squamae oceipitalis beschrieben. Die Herren Rambaud und Renault nennen es granule de Kerckringe und geben eine Reihe sehr gelungener Abbildungen davon®). Dieser Theil entspricht der Crista perpendicularis s. Linea nuchae mediana und somit am meisten dem Dornfortsatz eines Wirbels. In einer ganz anderen Richtung abweichend sind die Angaben über die sonstigen Össificationspunkte der Hinterhauptsschuppe. Joh. Friedr. Mecke]?) stellte zuerst die Meinung auf, dafs es noch acht solcher Ossi- ficationspunkte oder besser vier Paare gebe, welche sich jedes für sich in symmetrischer Lage entwickelten. Nach seiner, durch Abbildungen er- läuterten Darstellung 6) bildet sich zuerst um die zehnte Woche der un- tere Theil der Schuppe als ein niedriger, aus zwei Seitenhälften gebildeter Streifen, der sich schnell in der Höhe vergröfsert und dessen Hälften ver- schmelzen. In der zweiten Hälfte des dritten Monats entsteht über ihm ein zweites Stück, welches Anfangs auch aus zwei Seitenhälften besteht, - jedoch schon um das Ende des dritten Monats ein einziges bildet. Etwas später erzeugt sich nach oben und aufsen von dem ersten und zweiten Paare ein drittes Paar, dem bald ein viertes folet, welches über dem 1) Rambaud et Renault 1. c. p. 103. 2) Joh. Aug. Heinr. Nicolai, Beschreibung der Knochen des menschlichen Fötus. Münster 1829. -S. 23. \ °) Virchow, Untersuchungen über die Entwickelung des Schädelgrundes, S. 13. 1) Rambaud et Renault, Atlas pl. 2. fig. 9, pl. 7E, pl. 8. fie. 2E, pl. 26. pl. 28. fig. 2. 5) Joh. Friedr. Meckel, Handbuch der pathologischen Anatomie. Leipzig 1812. Bad.1I. S. 319. Tu 6) Joh. Friedr. Meckel, Deutsches Archiv für die Physiologie. Halle und Berlin 1815. Bq.I. S. 616. Taf. VI. Fig. 14—16. 9* N TE en ran ner BER - A 68 VIRCHow: zweiten liest; alle diese sind um die Mitte des Fötuslebens gewöhnlich ver- wachsen. Darnach würde es also drei mediane und ein laterales Paar geben, zu denen das Manubrium als neunter, unpaarer Verknöcherungs- punkt hinzuträte. \ Allein diese Aufstellung ist von vielen Seiten bestritten worden. Einige Angaben der Gegner sind unzweifelhaft irrig. So läfst Hr. Gosse!) die Hinterhauptsschuppe aus 5 prineipalen und 4—6 accessorischen Os- sifieationspunkten entstehen; unter den principalen erscheint bei ihm ein besonderer Punkt für die Protuberantia occipitalis, den wohl noch Nie- mand gesehen hat. Hält man sich an die wirklichen Beobachtungen, so ergiebt sich, dafs allerdings Fälle vorkommen, welche acht Punkte der Verknöcherung im Sinne Meckels zeigen, aber dafs dieselben keineswegs als durchweg typische nachzuweisen sind. Selbst Meckel?) giebt, um die von ihm aufgestellten lateralen Össificationspunkte zu zeigen, eine Abbildung, welche nicht ein Paar, sondern nur einen einzigen, unsymme- trischen Össificationspunkt der einen Seite darstellt. Nun sind freilich paarige, symmetrisch gelegene Knochenkerne an den Seiten des oberen Schuppentheils wiederholt beobachtet worden), aber doch keineswegs häufig und noch weniger regelmälsig. Das Gleiche gilt von dem oberen medianen Paar, welches an der Spitze der Schuppe, unmittelbar an der Grenze des Lambdawinkels, gelegentlich vorkommt *). So ist es denn gekommen, dafs namentlich in der französischen Terminologie vielfach zwischen princeipalen und accessorischen Ossificationspunkten unterschieden worden ist. Ja, die Herren Rambaud und Renault gehen 1) L. A. Gosse (de Geneve). Memoires de la soc. d’anthropol. de Paris 1860 —63. T.I. p. 166. Dieser Autor läfst die (S. 61 eitirte) Schrift von Fischer, De osse epactaliÄ, welche 1811 erschienen ist, schon 1700 publieirt werden, und fügt hinzu: Elle (cette partie de l’oceipital) avait aussi porte le titre d’os Incae, ce qui ferait pre- sumer que deja anciennement on avait eru observer une anomalie semblable sur les eränes des indigenes du Perou, qu’on confondait alors avec les Incas propement dits. 2) Deutsches Archiv für die Physiologie. Bd.I. Taf. VI. Fig. 15. 3) H. Jacquart, Journal de l’anatomie et de la physiologie par Robin. 1865. Pl. XXIX. fig.2 et 6. Rambaud et Renault, Atlas. Pl. 8. fig. 3. G. Hartmann, Beiträge zur Osteologie der Neugebornen. Inaugural-Abhdl. Tübingen 1869. Fig. 6—8. 4) Jacquartl.c. PI.XXIX. fig. $ Rambaud et Renault, Atlas. Pl. S. fig. 2 et 4 Hartmann a.a. O. Fig. 11—16. Ueber einige Merkmale niederer "Menschenrassen am Schadel. 69 noch einen Schritt weiter und lassen das obere mediane Paar nur als ac- eidentelles zu. . So erhalten sie 3—4 prineipale Verknöcherungspunkte, 3 accessorische 5 2 accıdentelle 2 wobei, falls ich sie recht verstehe, sowohl dıe beiden lateralen, als auch das Manubrium (granule de Kerckringe) als accessorisch aufgefalst sind. Schon Meckel hatte aufser den eigentlichen Knochenkernen noch andere, mehr pathologische Formen der heerdweisen Verknöcherung unter- schieden. Er sagt!): „Häufig entstehen noch im Umfange des Knochens einzelne, sich mit ihm vereinigende Knochenkerne, seltner andere zwischen der Schuppe und den Gelenktheilen,“ und er bringt diese in Zusammen- hang mit den Zwickelbeinen (ossicula Wormiana). Sie stehen, wie er sich ausdrückt?), „mit der Entwickelungsgeschichte des Knochens in Bezie- hung, sind ihm aber nicht eigenthümlicher, als ähnliche Knochen, die bisweilen in anderen Nähten vorkommen.“ Wo ist nun aber die Grenze zwischen Wormschen Knochen und accessorischen Knochenkernen? San- difort®) bildet das obere mediane Paar ganz einfach neben anderen ähn- lichen, aber dem Orte nach verschiedenen Schaltknochen im Umfange der Hinterhauptsschuppe ab und führt sie unter den Nahtknochen neben den gewöhnlichen Worm’schen Knochen auf. Aehnliche Beispiele liefsen sich leicht in gröfserer Zahl aufstellen. So ist es denn erklärlich, dafs nicht wenige der neueren Anatomen und Embryologen die aceidentellen und accessorischen Knochenkerne ganz aufgegeben haben und nur die princi- palen zulassen. Freilich scheint auch die Zahl der prineipalen nicht ganz beständig zu sein. Vielleicht erklärt sich diese auffällige Erscheinung dadurch, dafs die Hinterhauptsschuppe zu den am frühesten verknöchernden Schädel- theilen gehört und dafs der erste Anfang ihrer Verknöcherung schon in den zweiten Monat des intrauterinen Lebens fällt, aus welcher Zeit nur höchst 1) Deutsches Archiv für die Physiologie. Bd.]. S. 617. 2) Meckel, Handbuch der pathologischen Anatomie. Bd. I. S. 325. 3) Ed. Sandifort, Observationes anatom.-pathologicae. Lib. III. Lugd. Bat. 1779. p. 118. Tab. IX. fie. 2. 70 a Nırcmow: selten Früchte zur Beobachtung gelangen. Wenn daher serade der un-. tere Abschnitt der Schuppe schon im dritten Monat in der Regel ein- fach erscheint, so mag es doch richtig sein, jene Fälle!) als die typischen zu betrachten, wo er noch zwei seitliche Hälften erkennen läfst. Für das obere Stück (das zweite Paar Meckels) ist die Zusammensetzung aus zwei Seitenhälften öfter beobachtet, wenngleich die Mehrzahl der Beobach- ter auch nur eine theilweise, von oben her eingreifende Spalte gesehen hat. So kämen wir also zu 4 regelmälsigen Knochenkernen, 2 für das obere und 2 für das untere Stück der Schuppe, wozu als fünfter das Manubrium träte. Die neueren Untersuchungen, welche sich mit der feineren Ent-. wickelungsgeschichte der Schädelknochen beschäftigen, haben nun dar- gethan, dals das obere Stück aus Bindegewebe (Membranae), das untere Stück aus Knorpel entsteht?2). Auch das Manubrium sehört in diese letztere Kategorie®). Das obere Stück entspricht dem cerebralen, das untere dem cerebellaren Theile der Hinterhauptsschuppe (S. 65). Das Manubrium könnte man vielleicht als den eigentlich spinalen Antheil be- zeichnen, denn es tritt unmittelbar in den Rand des grolsen Hinterhaupts- loches und damit in die Berührung mit dem verlängerten Mark ein. In- defs verwächst es später ganz und gar mit dem cerebellaren Antheil, so jedoch, dafs man es noch lange als einen von dem unteren Schuppenstück umwachsenen Keil unterscheiden kann®). Immerhin kann. es für unsere Betrachtung als ein Zubehör des unteren Stückes angesehen werden, gleichwie die anderen accessorischen Knochenkerne, das dritte und vierte Paar Meckels, unzweifelhaft, sowohl der Lage und Bedeutung, als der Entstehung aus Membranen nach, zu dem oberen, cerebralen Stücke ge- rechnet werden müssen. Somit zerlest sich die Hinterhauptsschuppe auch genetisch, wie physiologisch (S. 64), in zwei ganz verschiedenartige Absehnitte. 1) Meckel, Deutsches Archiv. Bd. 1. Taf. VI. Fie. 14. 2) Albert Kölliker, Berichte von der Königlichen zoologischen Anstalt zu Würzburg. Leipzig 1849. S. 43. 3) Virchow, Entwickelung des Schädelgrundes S. 14. #4). Rambaud et Renault, Atlas. Pl. 7. fig. 3— 7. TEN A niederen Menschenvassen am Schäilel. ar Behon. gegen das Ende: des dritten ne ver- } einigen sich diese beiden Abschnitte gegen die Mitte hin. Nur. nach den beiden Seiten hin erhalten sie sich noch . lange getrennt und selbst bei Neugebornen trifft man sehr gewöhnlich eine häutige Lücke, welche nach aulsen in eine breite Spalte übergeht (Taf. V. Fig. 1.2). Erst nach der Geburt schlielst sich dieselbe allmählich. Häufig genug erhält sich jedoch noch lange eine sogenannte falsche Naht (Sutura mendosa). Für die gegenwärtige Erörterung ist es von entscheidender Bedeu- tung, die Richtung und Lage dieser Naht, welche ich mit anderen Ana- tomen als die Sutura transversa squamae occipitalis bezeichnen werde, genau festzustellen. Ihr äufseres Ende trifft jedesmal auf die Stelle, wo der hintere untere Winkel des Seitenwandbeins und der hintere obere Winkel des Warzentheils vom Schläfen- ‚bein mit den äulseren Winkeln der beiden Abschnitte der Hinterhauptsschuppe zusammenstolsen, also auf die Stelle der seitlichen hinteren Fontanelle (fontieulus Casserii). Die Quer- naht erscheint als eine directe Verlängerung der Schuppennaht des Schläfen- beins, und sie bildet in dieser Vereinigung fast ein Kreuz mit der Lambdanaht, welche nach der Bezeichnung der älteren Anatomen an dieser Stelle endigt und sich nach unten in das sogenannte Additamentum suturae lambdoidis, die Sutura mastoideo - oceipitalis fortsetzt. Ihr innerer Abschnitt erstreekt sich gegen die Protuberantia oceipitalis externa, so jedoch, dafs die letztere stets unter demselben gelegen ist. Die Facies muscularis (S: 64) gehört darnach ganz und gar dem unteren Abschnitte der Hinterhauptsschuppe an. Innen durchsetzt die Quernaht gewöhnlich die Furche für die queren Blutleiter !). Schon Joh. Fr. Meckel?) hat die zuweilen vorkommende Persistenz dieser Naht bei Erwachsenen behauptet und sie durch eine eigene und meh- vere fremde Beobachtungen zu beweisen gesucht. Allein er führt weiterhin an, dafs auch alle anderen Knochenkerne der von ihm aufgeführten vier Paare, theils einzeln für sich, theils zu gewissen Gruppen untereinander ver- einigt, persistiren und durch besondere Nähte von einander getrennt bleiben 1) Rambaud et Renault, Atlas. Pl. 7. fig. S. Pl. 8. fig. 4 2) Meckel, Handbuch der path. Anatomie. Bd.I. S. 320. 72 VIRCHOoWw: könnten. Alle diese Fälle setzte er in die Kategorie der Thierbildungen, insofern „ganz analoge Bildungen bei mehreren Thieren sich das ganze Leben hindurch als normale Zustände erhalten !).“ Nach ihm ist diese Vergleichung, wie es gewils natürlich ist, in der ausführlichsten Weise fortgeführt wor- den. Allein sehr bald schlich sich ein Motiv der Verwirrung ein. Mit der Einführung des Namens des Zwischenscheitelbeines (Os interparie- tale) gewöhnte man sich mehr und mehr daran, alle die von Meckel getrennt behandelten Fälle unter derselben Bezeichnung zu vereinigen, gleichsam als handle es sich immer um dieselbe Sache. So ist es mög- lich geworden, dafs schon Otto?) die verschiedenartige Entstehung des Zwischenscheitelbeines, welche er anerkennen mufste, dadurch in den Hintergrund zu drängen suchte, dals er dasselbe in allen Fällen als eine Form der Schliefsung der hinteren Fontanelle darstellte und deshalb vorschlug, ihm. den Namen des hinteren Fontanellknochens (Os fontanellae posterioris) beizulegen. Freilich hinderte diese Formel ihn als guten Beobachter nicht, zuzugestehen, dals beim Menschen, wie bei verschiedenen Säugethieren, mehrere Arten der Bildung des soge- nannten Zwischenscheitelbeines existiren. Ja, er unterschied vier Arten davon ®): 1) Die Trennung der Hinterhauptsschuppe in zwei fast gleiche Hälften durch eine Quernaht über der Protuberanz, wie bei den Glires; 2) die Persistenz des vierten Paares von Knochenkernen an der Spitze der Schuppe; 3) die Entsendung einer Knochenzunge von der Schuppenspitze, welche sich zwischen die Parietalia erstreckt, wie bei Oynoce- phalus Mormon, einigen Lemuren, besonders bei Hunden; 4) die Entstehung eines besonderen Fontanellknochens, wie er sich bei Felis, Didelphis, Oastor, Cricetus, Ascomys, Helamys, Ba- thyergus und allen Ruminantien finde. 1) Ebendaselbst S. 325. ?) Adolph. Guil. Otto, De rarioribus quibusdam sceleti humani cum anima- lium sceleto analogiis. Vratisl. 1859. p. 9. 3) Otto ibid. p. 11. r Ueber einige Merkmale miederer Menschenrassen am Schädel. 73 Man sollte glauben, dals von einer solchen Viertheilung aus man zu dem Schlusse kommen mülste, dals ein einheitlicher Name für so verschieden- artise Dinge überhaupt unzulässig sei. Indefs hat der Gedanke, dafs es sich um eine einheitliche Bildung handle und dafs diese in der Hauptsache ein Schaltknochen (Os Wormianum) zwischen Hinterhauptsschuppe und Scheitelbeinen sei, sich so eingebürgert, dafs er jetzt für die Zoologie als ganz feststehend erscheint !). Wir kommen hier also auf dieselbe Fragestellung, wie wir sie bei dem Stirnfortsatz des Schläfenbeins zu beantworten gesucht haben. Indels darf man dabei nicht übersehen, dafs die Thatsachen hier doch ganz an- dere sind. Eine vollständige Analogie bieten eigentlich nur die Fälle, wo das Os interparietale wirklich in die Pfeilnaht hineinreicht und zwar als eine eontinuirlich mit der Hinterhauptsschuppe zusammenhängende Zunge. Es ist dies der dritte Fall von Otto, wie er am Hundeschädel in ausge- zeichneter Weise gesehen wird. Hr. Gruber?) schliefst diesen Fall ganz und gar von dem Os interparietale aus, weil der Zwischenknochen nicht isolirt besteht, während andere Zoologen ®) das Vorkommen des Os interparietale bei Carnivoren und speciell bei Caninen ebenso behandeln, wie bei den anderen Wirbelthier-Ordnungen. Es ist nicht meine Aufgabe, diese ver- gleichend - anatomische Angelegenheit eingehender zu behandeln. Ich mulste sie nur erwähnen, da sie ihre Rückwirkungen auf die Beurtheilung des Os epactale s. interparietale des Menschen in. so starker Weise aus- geübt hat, dafs die unbefangene Entscheidung dadurch getrübt worden ist. Vielleicht werden meine Erörterungen über die Verhältnisse bei dem Menschen aber Veranlassung bieten, die Einheit des Os interparietale auch bei den Säugethieren von Neuem in Frage zu stellen, und so zu einer schärferen, möglicherweise auch diagnostisch mehr zuverlässigen Unter- scheidung der verschiedenen Kategorien zu führen. 1) €. @. Giebel in H. E. Bronn’s Klassen und Ordnungen des Thierreichs. Leipzig und Heidelberg 1874. Bd. VI. Abth. V. S. 35. 2) Wenzel Gruber, Ueber das Os interparietale der Säugethiere. Abhand- lungen aus der menschlichen und vergleichenden Anatomie. St. Petersburg 1852. S. 12, 16 und 39. 3) H. Stannius, Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der Wirbelthiere. Berl. 1846. S. 363. Anm. Giebel a.a. O. S. 36. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 10 urn 74 VIrRcHow: Wohin die bisherige Verwirrung beim Menschen geführt hat, zeigen die Angaben der besten Anatomen. Hr. Hyrtl!) sagt: „Der dreieckige Fontanellknochen des Hinterhaupts erlangt zuweilen eine ansehnliche Gröfse, wenn die Schuppe des Hinterhauptknochens durch eine Quernaht in zwei übereinander liegende Stücke zerfällt (nach Tschudi Regel bei den Ureinwohnern Peru’s). Bei einigen Nagern, Wiederkäuern, Beutlern, Edentaten und Dickhäutern (Hyrax) kommt es normgemäls vor.“ Man ersieht aber durchaus nicht, wie ein Fontanellknochen mit der Theilung der Hinterhauptsschuppe durch eine Quernaht etwas zu thun haben kann. Luschka2) trennt die beiden Fälle mit Recht. Aber, nachdem er die Quer- naht sehr gut beschrieben hat, fährt er fort: „Davon ist die selbständige Entwickelung des oberen Endes der Schuppe zu einem der kleinen Fon- tanelle entsprechenden Knochen zu unterscheiden, welcher bald dreieckig ist, so dals seine Basis auf der Hinterhauptsschuppe ruht, die Spitze gegen die Pfeilnaht sieht, bald eme rhomboidale Gestalt hat, dem bei vielen Thieren stationären Os interparietale entspricht und nach Tschudi’s Erfahrungen den Ureinwohnern von Peru constant zukommen soll.“ Allein Hr. v. Tschudi meinte gerade diesen Fall nicht, sondern den ersteren. Die Herren Rambaud und Renault?) sind im Recht, wenn sie das Os epactale von den Worm’schen Beinen trennen, aber son- derbarerweise sehen sie den aus dem vierten Paare Meckel’s hervor- gegangenen, isolirten Spitzenknochen der Schuppe als Ausgangspunkt des grolsen Os epactale im Sinne des Hrn. v. Tschudi an. Hr. Jacequart*) endlich vereinigt auf einer einzigen Tafel alle möglichen Fälle. Auf diese Weise ist es schliefslich zu einer Unmöglichkeit geworden, auch nur an- nähernd den Werth solcher Angaben zu beurtheilen, welche nicht durch Zeichnungen oder genaue Einzelbeschreibungen erläutert sind, und es ist schwer, selbst zu einer oberflächlichen Statistik zu gelangen. Ich selbst gestehe ein, dafs ich früher in den gleichen Fehler verfallen bin; gerade 1) J. Hyrtl, Handbuch der topographischen Anatomie. Wien 1847. Bd. I. 8.43. ?) Hubert v. Luschka, Die Anatomie des Menschen. Tübingen 1867. Bd. IM. Abi Sen72> ®) Rambaud et Renault l.c. p. 106. Atlas. Pl. 8. fig. 2 et 5. 2) Jacquartl.c. PI.XXV. PETER VEREIN, "lehaih olauke ich ne um so neh berechtigt zu sein, zu gröfserer Vor- sicht zu mahnen. Nach meiner Auffassung müssen folgende Fälle beim Menschen scharf ausemander gehalten werden: 1) Das eigentliche Os interparietale s. sagittale. Der von mir abgebildete!) Fall (Taf. V. Fig. 5) zeigt einen unregelmäfsig vier- eckigen, etwas mehr nach rechts entwickelten Nahtknochen des hintersten Abschnittes der Pfeilnaht, der in einer Strecke von 6 Mm. an seinem lin- ken Umfange mit der Hinterhauptsschuppe zu verwachsen beginnt. Er milst 35 Mm. in der, gröfsten Breite, 22 in der sagittalen Länge, ist von ‚sehr stark zackigen Nähten umgeben, und hauptsächlich auf Kosten der Parietalia entwickelt. Die Länge der Pfeilnaht, soweit sie einfach ist, be- trägt nur 104 Mm. Die Spitze der Hinterhauptsschuppe ist um ein Ge- vringes in der Entwiekelung zurückgeblieben. Diese Kategorie, wofür sich mancherlei Beispiele in der Literatur finden, nähert sich allerdings den Fontanellknochen; ja, es kann unter Umständen unmöglich sein, eine Trennung vorzunehmen). Aber dieje- ‚nigen Fälle, wo der Interparietalknochen neben der Pfeilnaht im Parietale selbst liest ?), wie gelegentlich ein interfrontaler Schaltknochen neben der Sutura frontalis *), beweisen hinlänglich, dafs es sich hier weder um das Hinterhauptsbein, noch um die hintere Fontanelle handelt. Hr. Hamy’) hat freilich auch das Os sagittale unter die Fontanellknochen gebracht, indem er es aus einer anomalen Fontanelle entstehen läfst, und er be- trachtet-es zugleich als ein Zeichen niederer und wilder Rasse. Hr. Mor- 1) Der sehr grolse und breite, mit colossal hohen Plana temporalia ausgestattete Schädel (Nr. 111a vom Jahre 1870 in der Sammlung des pathologischen Instituts) stammt von einem 45jährigen, an Delirium tremens gestorbenen Manne. ?2) Virchow, Gesammelte Abhandlungen S. 904, Fig. 7. 3) Petri Paaw, De humani corporis ossibus. -Amstel. 1633. p. 42. Succen- .turiatus anatomieus. Lugd. Bat. 1616. p. 16. Sandifortl.c. Tab. IX. fig.5 Hart- “mann a.a. 0. Fig. 2 und 3. #) Hermann Welcker, Untersuchungen über Wachsthum und Bau des mensch- ‚lichen Schädels. Leipzig 1862. Taf. XI. Fig. 1. 5) E. T. Hamy, Ricerche sulle fontanelle anomale del eranio umano. Archivio ‚per I’ antropologia e la etnologia. Firenze 1872. Vol. I. p. 4. 8. 107 76 VIRCcHow: sellil) stimmt ihm in ersterer Beziehung zu und ich will dagegen nicht streiten, obwohl ich das Bedürfnifs nicht anerkenne, jede erweiterte Naht- stelle eine Fontanelle zu nennen. Jedenfalls ist die hier in Frage kommende Fontanelle aber eine sagittale und keine lambdoidale. Beiläufig bemerke ich, dafs es mir mehr als zweifelhaft ist, ob das Os sagittale eine Eigen- thümlichkeit niederer Rassen sei. 2) Der hintere Fontanellknochen (Os fonticulare poste- rius s. quadratum) ist so lange bequem zu unterscheiden, als er sehr klein ist und neben der Schuppe auftritt. Allein niemals bildet er sich, ohne die be- nachbarten Knochen, zuweilen die Parietalia, hauptsächlich aber die Hinter- hauptsschuppe zu beeinträchtigen. Dies geschieht schon sehr frühzeitig 2). Bei dem weiteren Wachsthum leidet die Spitze der Schuppe mehr und mehr, und je nach der Form des Fontanellknochens bleibt ein verschieden gestalteter Defect in der Schuppe. Wie mir scheint, hat die Form dieses Defectes eine diagnostische Bedeutung, namentlich in Bezug auf die so ähnliche Erscheinung des aus dem vierten Meckel’schen Paar hervorge- sangenen Spitzenknochens. Ich bin nämlich sgeneist, alle diejenigen „Schaltknochen“ an der Spitze der Hinterhauptsschuppe als fontieulär zu betrachten, welche eine mehr unregelmälfsige oder, wenn regelmälsig, eine vierseitige, mit einer medianen Spitze nach abwärts, zuweilen sogar sehr tief in die Schuppe eingreifende Gestalt besitzen ?). Dagegen möchte ich die dreieckigen, mit einer einzigen Spitze gegen den Winkel der Lambda- Naht gerichteten, dagegen geradlinig gesen die Schuppe abgegrenzten Knochen als Theile der letzteren, also als oceipitale Bestandtheile ansehen. Zu den Fontanellknochen rechne ich den Fall von Luschka#), den er selbst als ein Beispiel des Os Incae ansah, sowie einen andern von Hrn. Jacquart). Einen solchen Fall 6) stellt Taf.V. Fig. 4 dar: Der sehr regel- !) E. Morselli, Sulle fontanelle anomale del cranio e sull’ osso sagittale. An- nuario della soeietä dei nataralisti in Modena. 1874. Ser. II. Anno VIII. p. 188. 2) Hartmann a.a. O. Fig. 20 und 23. >) Otto ].c. Tab. I. fie. Il. %) H.v. Luschka a. a. O. S. 27. Fig. VII. 5) Jaequart l.e. Pl. XXV. fe. 9. 6) Nr. 336 der Sammlung des pathologischen Instituts. Sehr flacher Schädel. » due Rn N Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 77 mälsig gebildete, nahezu rhombische Knochen ist 45 Mm. hoch und 60 breit. Seine oberen Seiten werden durch die, sehr wenig zugespitzte Lambda-Naht gebildet; sie sind je 34 Mm. lang. Die unteren, 45 Mm. langen Seiten greifen mit einer scharfen Spitze tief in die Squama ein, deren Seiten- theile stark vortreten. Die umgebenden Nähte sind durchweg sehr zackig. Die ebenfalls stark gezackte Pfeilnaht ist 124 Mm. lang. 3) Der Spitzenknochen der Hinterhauptsschuppe (Os apicis squamae oceipitalis s. triquetrum). Derselbe entspricht dem vierten Paar der Knochenkerne Meckel’s, gehört also zur Schuppe und ist mehr oder weniger geradlinig von derselben abgegrenzt. Er stellt, wie schon erwähnt (S. 74), das Os epactale im Sinne der Herren Rambaud und Renault dar. Seiner Gestalt nach repräsentirt er am meisten das Os triquetrum der mittelalterlichen Anatomen. Er ist ursprünglich doppelt!) und kann sich in dieser Trennung erhalten ?). Dabei kommt es vor, dals die eine Seite stärker, die andere schwächer entwickelt, demnach auch der untere Rand nicht wagerecht ist. Andere Male finden sich schon sehr früh einfache Stücke vor), von denen also anzunehmen ist, dals sie früh- zeitig mit eimander verschmolzen sind. Zuweilen bleibt nur die eine Hälfte getrennt, während die andere mit der Schuppe verwächst*). Die freie Hälfte kann sich dabei über die Mittellinie herüberdrängen. Bei Erwachsenen sind diese Fälle sehr charakteristisch. Bei einem 54jährigen Manne mit breitem und kurzem Schädel®), dessen Pfeilnaht sehr kurz ist und nur 101 Mm. mifst (Taf. V. Fig. 6), ist die untere, sehr stark zackige Naht fast ganz horizontal; sie milst 70 Mm., aber es kommen davon nur 50 auf den Spitzenknochen, indem die Schuppe jeder- seits noch um eine gewisse Strecke gegen die Seitenwandbeine hinausge- schoben ist. Der 48 Mm. hohe Spitzenknochen besteht aus zwei seit- lichen Hälften, welche durch eine senkrechte, jedoch etwas nach rechts von der Mittellinie abweichende, sehr stark zackige und vertiefte Naht von einander geschieden sind. Da auch die anstolsenden Theile der 1) Hartmann a.a. ©. Fig. 11—16. 2) Jaequart l.c. Pl.XXV. fig. 11—12. 5) Hartmann a. a. O. Fig. 17—1S8. 4) Hartmann a.a. ©. Fig. 10 und 21. 5) Nr. 25 vom Jahre 1870 in der Sammlung des pathologischen Instituts. 78 ’ VIRCHoWw: Lambda-Naht sich ähnlich verhalten, wie die Mittelnaht, so bilden beide Stücke flache Hervorragungen. Das linke Stück greift etwas höher gegen die Pfeilnaht herauf, wie denn überhaupt eine leichte Beeinträchtigung der Parietalia durch die Spitzenknochen unverkennbar ist. In einem zweiten Falle!) (Taf. V. Fie. 7) sind die beiden Hälften des Spitzenknochens noch unregelmäfsiger entwickelt. Alle Nähte sind sehr stark zackig, nur der hintere Theil der im Ganzen kurzen (103 Mm.) Pfeilnaht nicht. Auch hier greifen die Spitzenknochen weit gegen die Pfeilnaht und in die Parietalia hinauf. Ebenso überragt die Hinterhaupts- schuppe an der 54 Mm. langen unteren Quernaht, die übrigens etwas schief steht, beträchtlich den Spitzenknochen. Letzterer ist 40 Mm. hoch, im Ganzen dreieckig, jedoch an den beiden oberen Seiten etwas gerundet und daher mit wenig scharfer Spitze, welche ausschliefslich durch die rechte Hälfte gebildet wird. Die Naht, welche beide Theile trennt, ver- läuft schräg und erreicht die Sagittalis überhaupt nicht: sie setzt 15 Mm. unter der Spitze an den linken Schenkel der Lambda-Naht an. Das linke Stück ist daher im Ganzen kleiner und dreieckig, 30 Mm. hoch, 28 Mm. an der Basis breit; das rechte erscheint unregelmäfsig viereckig und schwach gekrümmt, und mifst in der gröfsten Länge 45, in der basalen Breite 25 Mm. Der auf Taf. V. Fig. 2 abgebildete Schädel eines dolichocephalen Neugebornen?) hat einen Spitzenknochen, der sich mehr der F orm eines Fontanellknochens nähert, indem seine Basallınıe in der Mitte etwas win- kelig ausgebogen ist und er dadurch eine schwach vierseitige Gestalt an- nimmt. Von dieser Stelle aus erstreckt sich 7 Mm. weit eine perpendi- culäre Spalte in die Hinterhauptsschuppe. Der Spitzenknochen ist 11 Mm. hoch und 14 an der Basis breit; seine linke Hälfte ist etwas gröfser, so dafs der linke obere Schenkel 12, der rechte wenig über 6 Mm. milst, während die unteren ziemlich gleich lang sind. 1) Präparat Nr. 33 vom Jahre 1359 in der Sammlung des pathologischen In- stituts. Es ist zugleich Sutura frontalis persistens vorhanden. j 2) Präparat Nr. 250 vom Jahre 1870. Gröfste Länge 106, Breite 80, Höhe 77, also Breiten-Index 75,4, Höhen-Index 72,6. Sagittaler Umfang des Stirnbeins 67, der Pfeilnaht 76, der Hinterhauptsschuppe 71, im Ganzen 214. . - Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 79 Bei einem anderen fast brachycephalen Kopfe eines Neugebornen (Taf. V. Fig. 1) sieht man einen unregelmäfsig dreieckigen einfachen Spitzenknochen !) von 15 Mm. Höhe und 25 Basalbreite, dessen oberer Schenkel links länger ist als rechts (25 gegen 15 Mm.). Auch hier findet sich ein kleiner, aber nicht medianer Spalt, der von der rechten Hälfte der Quernaht in die Schuppe hinabgeht. In diese Kategorie gehört auch ein Peruaner-Schädel (Taf. V. Fig. 3) mit einfachem Os triquetrum, den ich des Gegensatzes wegen spä- ter genauer besprechen werde. 4) Die lateralen Schaltstücke der Hinterhauptsschuppe. Es sind dies diejenigen Theile, welche dem dritten (accessorischen) Paar der Knochenkerne Meckel’s entsprechen. Sie gehören keinesweges zu den Seltenheiten, namentlich nicht bei Neugebornen ?), und sie erreichen bei ihrer Persistenz oft sehr beträchtliche Gröfsenverhältnisse 3). Von ganz besonderem Interesse sind in dieser Beziehung die kei- neswegs seltenen Fälle, wo gleichzeitig laterale Schaltstücke und Per- sistenz der alten Sutura transversa vorhanden sind. Hier kommt es vor, dals dıe ganze Facies libera der Hinterhauptsschuppe in drei grolse, neben einander gelegene Abschnitte zertheilt wird. Man kann dies als Os Incae (epactale) tripartitum bezeichnen. In einem sehr schönen Falle der Art (Taf. V. Fig. 8) fand ich bei einem 40jährigen Arbeiter*) an dem weit nach hinten vorspringenden Hinterhaupt eine zackige, etwas unregelmäfsis verlaufende Quernaht von 155 Mm. Länge, welche in der Mitte 15 Mm. über der Protuberanz blieb, seitlich jedoch genau in das Kreuz der Nähte (S. 71) an der Seitenfon- tanelle einsetzte. In dem rechten Fonticulus Casserii liegen zwei gröfsere 1) Präparat Nr. 249 vom Jahre 1870. Dieser Schädel hat, wie der vorige, noch ein erkennbares Postfrontale (S. 43). Gröfste Länge 115, Breite 91, Höhe 85, also Breiten-Index 79,1, Höhen-Index 73,9. Sagittaler Umfang des Stirnbeins 77, der Pfeil- naht 77, der Hinterhauptsschuppe 81, im Ganzen 235 Mm. 2) Kercekring ].c. p. 279. Tab. XXXIX. fig. I. Hartmann a.a.O. Fig. 6 bis 8. Jacquartl.c. Pl.S8. fie. 3. ?) Sandifort, Obsery. anat. pathol. Lib. IV. p. 155. Meckel, Pathol. Ana- tomie. Bd.I. S. 322. H.v. Luschka a.a. ©. S. 27. Fig. VII. 4) Präparat Nr. 72 vom Jahre 1371 der Sammlung des pathologischen Instituts. EN, 5 1 a N a ae en a s0 VIRCHoWw: gezackte Schaltknochen. Die Spitze der Lambda-Naht ist fast ganz ver- schwunden, indem die Schenkel der Naht in grofsen Curven nach aufsen in die Scheitelbeine eingreifen und den Raum derselben beeinträchtigen. Der Raum des durch die Quernaht abgetrennten Schuppentheils ist durch zwei, leicht medianwärts ausgebogene, senkrechte Nähte von 30—32 Mm. Länge in drei Felder zerlest. Das Mittelstück hat eine unregelmälsig sechseckige Gestalt, ist an der Basis 40 Mm. breit, und seine oberen Seiten an der Lambda-Naht messen rechts 35, links 30 Mm. Die Lateralstücke haben eine unregelmälsig dreieckige Gestalt mit der Spitze an der Casserischen Fontanelle; in letzterer Gegend sind die Nähte etwas einfacher, sonst überall stark zackig. Die Protuberantia externa sitzt sehr tief, und setzt sich in eine sehr scharfe Crista fort. Alle Muskelansatzstellen snd sehr rauh, jedoch erreichen die Lineae nuchae supremae nur seitlich die Su- tura transversa, während in der Mitte über der Protuberanz noch ein glatter Zwischenraum von mehr als 15 Mm. übrig bleibt. An letzterer Stelle ist die stärkste Vorwölbung des Hinterhaupts. In Folge dessen ist der sehr geräumige Schädel lang und niedrig. Er milst in der gröfsten Länge 189, in der Breite 140,5, in der Höhe 125, hat also einen Breiten- Index von 74,3, einen Höhen-Index von 66,1. Der sagıittale Umfang des Stirnbeins beträgt 130, der Pfeilnaht 140, der Hinterhauptsschuppe 126, im Ganzen 396; von dem occipitalen Maalse fallen 56 auf die Ober-, 70 auf die Unterschuppe. Meckel!) citirt einen ähnlichen Fall von Schreiber. Herr Jacquart?) bildet nicht nur einen solchen Fall ab, sondern er giebt auch einige andere Varietäten, namentlich diejenige, wo das laterale Schalt- stück nur auf einer Seite persistirte, trotzdem aber das Mittelstück ganz getrennt geblieben ist °). 5) Das Os epactale proprium s. os Incae (Squama ocei- pitalis superior). Dies ist diejenige Form, welche ich in Bezug auf die untere Begrenzungsnaht schon (S. 71) genauer erörtert habe. Das durch die Quernaht getrennte Stück ist die Portio cerebralis squamae !) Meckel, Pathol. Anatomie. Bd.I. S. 321. 2) Jaequartl.c. PI.XXV. fie. 3. I) Aleneeinein Ibm IE DON its Dar 6 Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. sı oceipitalis und seine äufsere Seite stellt den gröfsten Theil der Facies Ii- bera dar. Es ist also ein grofses, einfaches Stück von imponirender Aus- dehnung, welches dem vergleichenden Anatomen den Eindruck der Ana- logie mit dem Os interparietale der Säugethiere im vollsten Maafse ge- währen muls. Dieses Stück kann grölser oder kleiner, mehr oder weniger entwickelt sein, aber der Anblick einer Reihe solcher Schädel (Taf. IV) giebt sofort die Ueberzeugung, dals hier wirklich eine einheitliche Form in bester Ausbildung uns entgegentritt. Es schliefst das nicht aus, dafs neben der Squama superior noch Worm’sche Knochen in der Lambda-Naht (Taf. IV. Fig. 1) oder Fontanellknochen an der Spitze der Schuppe (Taf. IV. Fig. 4) vorkommen, ja Hr. Jacquart!) zeichnet einen schönen Fall mit gleichzeitigem Sagittalknochen. Haben wir doch schon vorher (8. 79) ge- sehen, dafs auch eine Persistenz der lateralen Schaltstücke sich damit ver- trägt. Die Hauptsache ist die unzweifelhafte Anwesenheit der Sutura transversa oder der Nachweis ihrer späten Ver- wachsung. Schon Meckel?) bezeichnet diese Form, von der er einen eigenen Fall beschreibt und mehrere, vielleicht nicht ganz zweifellose aus der Li- teratur aufführt, als die seltenste, überhaupt vorkommende unter den verwandten Anomalien der Hinterhauptsschuppe. Otto?) erwähnt aus der Breslauer Sammlung zwei derartige Fälle, welche er mit dem classi- schen Interparietalbein der Nager zusammenstellt. In dem Catalog des Guy’s Hospital Museums in London #) finde ich einen einzigen gut bezeich- neten Fall aufgeführt. In der That bedarf es einer gewissen Anstrengung, um auch nur eine kleinere Zahl von Beispielen aus der Literatur zusam- menzubringen. Erwägt man, dafs es sich hier um eine Naht handelt, welche regelmälsig schon im dritten Monate des Fötallebens in ihrem mittleren Theile untergeht, so wird es begreiflich, dafs, soviel ich weils, noch nie in Europa der Schädel eines Neugebornen einheimischer Abstam- mung beschrieben worden ist, an welchem die Sutura transversa zur Zeit 1) Jaequartl.e. PI.XXV. Sie. 2. ?2) Meckel, Pathol. Anatomie I. 320. I) Oro I 5 Al. *#) Sam. Wilks, Catalogue of the pathological preparations in the Museum of Guy’s Hospital. Lond. 1863. Vol. I. p. 35. Nr. 1061 °°. Phys. K1. 1875. 2. Abth. 11 -82 4 Vıronow: _ der Geburt persistent gesehen wäre. Ich selbst habe Jahre lang vergeblich " alle Schädel von Neugebornen untersucht, welche das pathologische Insti- tut passirten. Hr. Welcker!) beobachtete bei deutschen Kinderschädeln den Interparietalknochen in einem einzigen Falle. Hr. Hartmann?), der bei 379 Sectionen Neugeborner in der Stuttgarter Gebäranstalt 20 Mal verwandte Anomalien der Schuppenbildung antraf, glaubt einmal?) das Getrenntsein des ersten Paares der Knochenkerne gesehen zu haben, und da gleichzeitig auch das vierte Paar selbständig geworden war, so hält er diesen Fall für ein Unieum. Leider hat er sich über die Bedeu- tung desselben ganz getäuscht, denn was er als Persistenz des ersten Paares der Knochenkerne auffalst, das ist der freilich ungewöhnliche Fall des Auftretens zweier neuer, überzähliger Knochenkerne in der Knor- pelfuge zwischen Squama und Öoronae oceipitales, also ein hier gar nicht in Betracht kommendes Verhältnils, wofür er selbst übrigens noch zwei andere Beispiele (Fig. 22 und 23) beibringt. Dals diese Synchrodrosen- knochen nicht dem ersten Paare Meckel’s entsprechen, beweist dıe Lage der Sutura mendosa transversa, welche ungleich höher in dem schon ge- ' bildeten Knochen liest, zum Zeichen, dafs der untere Theil dieses Kno- chens eben dem ersten Paare entspricht. Hr. Hyrtl*) führt ein paar Mal ein Os interparietale oder epactale bei den Schädeln des Wiener Museums auf, aber nach seiner eigenen, frü- her (S.. 74) erwähnten Darstellung halte ich mich doch nicht für berech- tigt, diese Fälle in meiner Liste zu registriren. Ich glaube dem ausge- zeichneten Anatomen damit kein Unrecht zuzufügen, nachdem Luschka, die Herren Rambaud und Renault, ja selbst die Herren Gosse und Jacquart, welche monographische Bearbeitungen des Gegenstandes ge- liefert haben, über den Begriff des Incaknochens nicht ganz ins Reine sekommen sind. Die aufserordentliche Seltenheit dieser Anomalie giebt wenigstens theilweise den Erklärungs- und Entschuldigungsgrund dafür 1) Welcker a.a.O. S. 107. 2) Hartmann a.a.0©. 8.11. 3) Ebendaselbst S. 15. Fig. 16. 4) J. Hyrtl, Vergangenheit und Gegenwart des Museums u. s. w. S. 69 (Nr. 172) und 70 (Nr. 186). Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 83 ab!). Es dürfte daher keine verlorene Arbeit sein, wenn ich die mir zu- gänglichen Schädel mit Quernaht etwas genauer beschreibe. Ich werde dabei zugleich die ethnologische Scheidung des Materials vornehmen. 1) Hr. Reinhold Hensel hat kürzlich in einer besonderen Arbeit über die Ossa interparietalia (Reichert und du Bois, Archiv 1874. S. 598) auch die entsprechenden Knochen des Menschen besprochen und terminologische Vorschläge daran geknüpft. In der Sitzung der physicalisch-mathematischen Classe vom 15. März habe ich einige Gegen- bemerkungen vorgelegt, aus denen ich hier ein paar Punkte wiederhole. Hr. Hensel, der das Os interparietale von dem Os Incae trennt, erklärt einfach: „Ein unpaarer grölserer Schaltknochen in .der Mittellinie ist das Os Wormianum oder der Incaknochen,* nach- dem er kurz vorher auf Abbildungen der Herren Hyrtl, Rambaud und Renault Bezug genommen hat, welche in Wirklichkeit den Incaknochen darstellen, welche ‘er aber nur auf das Os interparietale bezieht. Er wünscht nun eine veränderte Nomen- elatur der Nähte, indem einerseits die Sagittalis von der Nasenwurzel bis zur Squama (inferior) oceipitalis gerechnet und in drei Abschnitte: Pars frontalis, parie- talis und interparietalis getheilt, andererseits die das Os interparietale umgrenzenden Nähte als Suturae Wormianae und zwar die Sutura transversa oeccipitalis als Sutura Wor- miana posterior, die bisherige Lambda-Naht als Sutura Wormiana anterior benannt werden sollen. Eine wirkliche Lambda-Naht gebe es nur da, wo kein Interparietale vorkomme, 2. B. bei Sus Nasua. Ich habe diese Vorschläge als gänzlich unannehmbar bezeichnet. Die Ausdehnung des Namens der Sagittalis auf die Stirnnaht und die ursprüngliche Trennungslinie der beiden Hälften des Os interparietale würde nur zu Verwechselungen und zu der Nothwen- digkeit stetiger Zusätze zur Bezeichnung der besonderen Abtheilung, welche man im Sinne hat, führen. Ueberdies bedingt die Anwesenheit von Nahtknochen in der: Sagittalis, wie ich sie an dem Interparietale der Caninen besonders erläutert habe (S. 75), eine Verdop- pelung dieser Naht, ohne dafs eine Fortsetzung derselben in das Interparietale nachge- wiesen werden kann. Vielleicht ist es nicht unzweckmäflsig, daran zu erinnern, dals nicht ohne zureichen- den Grund die Terminologie der Schädelnähte zunächst für praktische Zwecke der Aerzte und zwar in Bezug auf den ausgebildeten Schädel des Menschen aufgestellt worden ist. Des- halb, jedoch nieht minder auch aus wissenschaftlichen Gründen, ist es nicht zu wünschen, dafs Verhältnisse, welche nur der früheren Fötalzeit angehören, in die Terminologie der erwachsenen Körpertheile hineingezogen werden, es sei denn, dals ein besonderer zwin- gender Grund vorliegt. Wohin unmotivirte Neuerungen führen, zeigt der Vorschlag des Hrn. Hensel wegen der Lambda-Naht. Er sagt: „Unter Lambda-Naht wollte man am Menschenschädel die Verbindung der Hinterhauptsschuppe mit den Scheitelbeinen ver- stehen.“ Meines Wissens hat Niemand eine solche Absicht gehabt, vielmehr hat man sich einfach an den sinnlichen Eindruck gehalten. Die älteste uns erhaltene Erklärung des Namens in der häufig dem Galenos zugeschriebenen Isagoge lautet einfach: Tertia (su- tura) per oceipitium, a Graecorum litera A Aau@dosıdns ei nomen est. Ob diese Aechn- lichkeit der Gestalt der Naht mit einem Lambda durch die Verbindung des Hinterhaupts > i Sa VIREHOoWw: A. Peruaner. Die Aufstellung des Hrn. v. Tschudi über das Os interparietale der Peruaner scheint nur von sehr Wenisen gelesen worden zu sein. Sonst wäre eine grofse Reihe der auf ihn gerichteten Angriffe durchaus unverständlich. Hr. v. Tschudi!) sagt wörtlich: „Es findet sich bei den- selben (den Peruanern) im jüngeren Zustande, in den ersten Mo- naten nach der Geburt, ein vollkommen getrenntes Os interparietale. “ Hier ist also von Erwachsenen überhaupt gar nicht die Rede. Freilich heist es an einer späteren Stelle: „Ich habe sie (diese Bildung) bei allen, mehr als hundert, von mir untersuchten Schädeln gefunden, entweder offen, oder theilweise verwachsen, oder endlich ganz verwachsen, aber durch eine deutliche Furche abgegrenzt.“ Wer nur diesen letzten Satz läse, könnte allerdings leicht in ein Mifsverständnils verfallen, obwohl nir- sends gesagt ist, dals die Persistenz der Naht häufig sei. Aber im Text steht zwischen den beiden eben angeführten Stellen eine weitläufige Aus- einandersetzung, dahin gehend, dals das Zwischenscheitelbein bei Perua- nern gewöhnlich nach 4 oder 5 Monaten, und zwar von der Mitte aus, mit dem Hinterhauptsbein verwachse, dagegen nach den Seiten hin die Verwachsung nur langsam fortschreite. Am Ende des ersten Jahres sei dieselbe hier noch nicht vollendet, während die Naht in der Mitte nur noch durch eine Furche angedeutet sei. Diese Furche verschwinde auch in dem spätesten Alter nıcht und lasse sich bei allen Schädeln dieser Rasse leicht nachweisen. mit den Scheitelbeinen bedingt wird oder nicht, war für die Namengebung ganz gleich- gültig. Indefs steht fest, dafs der Name der Sutura lambdoides stets auf denjenigen Ab- schnitt bezogen wurde, den Hr. Hensel jetzt Sutura Wormiana anterior nennen will. Und warum will er ihn so nennen? Weil Ole Worm Knochen in der Lambda -Naht beschrieben hat? Aber Hr. Hensel selbst hält das Os interparietale nicht für einen Worm- schen Knochen. Das Motiv ist mir nicht erkennbar. Nur das sollte man doch nicht ver- gessen, dals, wenn man aus Gründen der Homologie früher in der Vorstellung getrennte Theile unter einer einzigen Bezeichnung; vereinigen oder früher vereinigte Theile trennen will, man historische Namen nicht für die neuen Verhältnisse in einem ungebräuchlichen Sinne, noch weniger aber auf ganz heterologe Verhältnisse anwenden darf. 1) Müllers Archiv 1844. S. 107. a en RT en na RT DC Er a En nr) VB a [Kae ‘ IT a de a DL En Ba \ \ . j x z i Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schddel. 85 Was Hr. v. Tschudi behauptete, war demnach zweierlei: erstens, dals die Sutura transversa bei Peruanern noch in den ersten Monaten nach der Geburt vorhanden sei; zweitens, dafs die nach ihrer Verwach- sung zurückbleibende Furche das ganze Leben hindurch sichtbar bleibe. Nebenbei bemerkte er, dals gelegentlich die Quernaht persistent bleibe. Die Mehrzahl der Gegner hat sich aber so angestellt, als habe Hr. v. Tschudi ganz allgemein die Persistenz der Quernaht behauptet. Denn nur so ist es erklärlich, dafs man statistisch nachzuweisen gesucht hat, dafs nicht alle oder dafs nicht einmal die Mehrzahl der Schädel erwach- sener Peruaner eine persistente Quernaht haben, ja dafs es eine verschwin- dende Minderzahl sei, in der sie sich finde. Rechnete man nun noch alle anderen Arten von occipitalen Schaltknochen hinzu, so war nichts leichter, als der Nachweis, dals die Quernaht bei Peruanern nicht häufiger vor- komme, als bei allen möglichen anderen Völkern. Ich gestehe zu, dafs das Auffinden gewisser Nahtspuren in der Richtung der Quernaht nicht nur bei Peruanern, sondern auch bei ande- ren Völkern häufig genug gelingt, wenn man sich nur die Mühe giebt, darnach zu suchen. In diesem Punkte hat sich Hr. v. Tschudi eine ge- wisse Einseitigkeit zu Schulden kommen lassen. Weiterhin ist es trotz des geringen Materials an Schädeln neugeborner Peruaner unzweifelhaft, dafs eine vollständige Quernaht keineswegs constant an ihnen vorkommt. Dagegen geschieht es auch bei europäischen Kindern gelegentlich, dafs die Sutura transversa mendosa lange in gewissen Abschnitten persistirt 1). Nichtsdestoweniger muls ich aussagen, dafs keine andere Rasse bekannt ist, bei welcher die Squama superior häufiger das ganze Leben hindurch getrennt bleibt, als die altperuanische. Der einzige Autor, dessen Angaben, soviel ich sehe, dieser Auffas- sung einigermalsen nahe kommen, und gewils ein sehr competenter, ist Forbes?), der so lange im Lande selbst geforscht hat. Er fand das Os 1) Die Sammlung des pathologischen Instituts besitzt unter Nr. 254 vom Jahre 1870 den Schädel eines dreijährigen Kindes, bei dem noch beiderseits lange offene Naht- reste zu sehen sind. ?2) David Forbes, On the Aymara Indians of Bolivia and Peru. Journ. of the ethnolog. society of London. 1870. New Series Vol. II. p. 205. 86 VIRCHoWw: * Incae (super-occipital or interparietal bone) an keinem der alten oder mo- dernen Schädel aus der Gegend des Titicaca-Sees, dagegen dreimal unter 111 Schädeln von Arica und Orten weiter südlich an der pacifischen Küste. Er schlielst daraus, dafs diese Besonderheit etwas gewöhnlicher (somewhat more common) an Schädeln amerikanischer Rassen, als an denen anderer Welttheile sei. Die übrigen mir bekannten Angaben sind überwiegend negativ. Hr. Jacquart!) meldet, dals-unter den zahlreichen (nombreux) Peruaner- Schädeln des Museum d’histoire naturelle de Paris sich nur ein einziger mit dem Os Incae befinde. Auch dieser stammt von Arica. Hr. Davis beschreibt 20 Peruaner-Schädel, aber nur bei einem, und zwar wieder einem von Arica?), erwähnt er ein grolses Os Incae. Leider ist selbst dieser Fall nicht ganz correct, denn er sagt: It has a large triquetral bone (os Incae) in the right limb of the lambdoid suture, embracing, the risht side of the scaly portion of the occipital. Offenbar handelt es sich hier nur um ein laterales Schaltstück. Hr. Welcker3) fand unter 10 Schädeln von lebenden Peruanerstämmen keinen einzigen Fall mit einem Incaknochen. Ebenso wenig gelang mir dies bei den 10 Peruanerschädeln im hiesigen ana- tomischen Museum, von denen 6 von Truxillo stammen, sowie bei 7 ın meinem eigenen Besitze, die zum Theil von Ancon bei Lima, zum Theil aus der Wüste Soronal bei Iquique hergekommen sind, zum Theil (3) von heutigen Indianern stammen. Anders liest die Sache bei den alten Peruanerschädeln, welche die hiesige anthropologische Gesellschaft. besitzt. Es sind 37; davon zeigen 3 das Os Incae in vollster Ausbildung, 2 (erwachsene) die Anfangsstücke der Sutura transversa noch offen und einer wenigstens die deutliche Spur der alten Naht. Das würde also ein Verhältnifs von 8,1 oder nach Hinzu- rechnung der approximativen Fälle von 16,2 auf 1000 ergeben. Ich be- trachte diese Zahlen natürlich nicht als entscheidend; immerhin geben sie zu denken, und ich werde darauf zurückkommen. Gegenstand der weiteren Forschung wird es sein müssen, festzustellen, ob geographische Besren- 1) Jacquart l.c. p. 247. Pl. XXV. fie. 1. 2) Barnard Davis, Thesaurus ceraniorum p. 243 (Nr. 229). 3) Welcker a.a.O. S. 107. - Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 87 zungen des Gebietes, in welchem diese Köpfe vorkommen, nachzuweisen sind. In dieser Beziehung will ich nur bemerken, dafs unter allen Schä- deln von Truxillo und Ancon, die ich bis jetzt untersuchte, keiner den Ineaknochen zeigte. Zunächst gebe ich die Beschreibung der einzelnen Fälle: 1) Der erste Schädel (Taf. IV. Fig. 3) gehört zu einer Mumie, die in einem Grabe bei Pancatambo, östlich von Quzco, der alten Inca-Resi- denz, gefunden wurde!). (Eine gleichzeitig ausgegrabene zweite Mumie "hat kein Os Incae.) Der Schädel, welcher keine Spur künstlicher Defor- mation erkennen läfst, hat eine dolichocephale Form: gröfste Länge 190, Breite 139, Höhe 136, also Breiten-Index 73,1, Höhen-Index 71,5. Der Sagittalumfang des Stirnbeins beträgt 120, der Scheitelbeine 128, der Hinterhauptsschuppe 143, im Ganzen 391 Mm. Davon entfallen auf das Os Incae 62, auf das Receptaculum cerebelli 81 Mm. Die Basalbreite des Incaknochens milst 134 Mm. Die Sutura transversa, welche unmittelbar an die Seitenfontanelle ansetzt und mit zahlreichen, aber etwas gedrückten Zacken besetzt ist, macht in ihrem Mitteltheil eine nach oben vorsprin- ° gende Curve, deren etwas flachere Mitte von der nur schwach entwickel- ten Protuberantia externa 44 Mm. entfernt ist. Die Fläche zwischen die- sen Theilen, welche weit nach hinten vorgewölbt und ganz muskelfrei ist, wird nach unten durch die sehr tief einschneidende Linea nuchae supe- rıor begrenzt; letztere erreicht nirgends unmittelbar die Quernaht. Die Schenkel der Lambda-Naht sind stark gegen die Scheitelbeme vorgeschoben und der Lambdawinkel sehr stumpf. Auch die Zitzennaht, das soge- nannte Additamentum, ist etwas gekrümmt und zwar medianwärts. So- wohl der hintere Theil der Sasittalis, als die Schenkel der Lambda-Naht sind stark gezackt, am wenigsten an der Spitze. 2) Der zweite Schädel (Taf. IV. Fig. 4) stammt nebst einem an- deren, der in Bezug auf die Oberschuppe nichts Abweichendes darbietet, von Iquique?). Er ıst ziemlich stark deformirt, jedoch mehr von vorn her abgeplattet und breit gedrückt; hinten erscheint er sehr schief, indem 1) Zeitschrift für Ethnologie 1872. Bd. IV. Verhandlungen der anthropologischen Gesellschaft S. 241. 2) Zeitschrift für Ethnologie 1870. Bd. II. S. 455. 38 VIRCHow: rechterseits eine stärkere Abplattung stattgefunden hat. Trotzdem ist das Hinterhaupt gewölbt und der Scheitel hoch mit steiler Wölbung. Der Sagıttalumfang des Stirnbeins milst 122, der Pfeilnaht 115, des Hinter- haupts 135 Mm., ım Ganzen 372; davon entfallen auf die Oberschuppe (Os Incae) 65, auf die Unterschuppe (Receptaculum cerebelli) 70 Mm. Auch hier ist die Sutura transversa nach oben gekrümmt, jedoch in der Mitte abgeflacht, und ihre ganze Länge beträgt 135, der gerade Abstand ihrer Endpunkte 115 Mm. Sie hat niedrige und breite Zacken, und ist gegen ihre Endpunkte hin ziemlich einfach. Hier setzt sie sich unmittel- bar in die Sutura squamosa (mastoideo-parietalis) fort, jedoch liegen in den unregelmälsigen Seitenfontanellen links einige kleine Schaltknochen, während rechts ein etwas grölserer Schaltknochen dicht darüber in der Lambda-Naht sitzt.. Das Additamentum ist beiderseits erhalten. Die Pro- tuberantia externa ist undeutlich, an ihrer Stelle liest eine tiefe Grube. Die stark entwickelten Lineae nuchae superiores laufen in der Mitte unter dieser Grube an einem Punkte, der 30 Mm. unter der Quernaht liest, zusammen. Auch hier bleibt also oberhalb der Stelle der Protuberanz eine Fläche übrig, an welcher Muskeleindrücke nicht zu erkennen sind. Die Lambda-Naht ist mälsıg gezackt und enthält jederseits kleine Worm- sche Beine: das rechte sitzt ganz lateral und ist länglich, sehr stark ge- zackt, 25 Mm. lang, 15 breit. Auch an der Spitze der fast ganz abgeflach- ten Lambda-Naht sitzt ein rhombischer Schaltknochen (Fontanellknochen), 22 Mm. hoch, 21 breit, gesen die Oberschuppe mit einer Spitze eingrei- fend, jedoch mit beginnender Obliteration der Naht. Seitlich setzt sich die Lambda-Naht nicht in das Additamentum fort, vielmehr trifft sie die Quernaht schon vor dem gewöhnlichen Kreuzungspunkt, so dafs die Unter- schuppe jederseits um 12 Mm. breiter ist, als die Basis des Incaknochens. Dafür greifen die Schenkel der Lambda-Naht stark in die Scheitelbeine ein; sie bilden in Folge davon eigentlich keinen Winkel mit einander, son- dern eine flache Ourve. Die so umgrenzte Oberschuppe ist mälsig ge- wölbt, besonders links; rechts liest auf ihrer Mitte eine flache Grube, deren traumatischer Ursprung durch die Anwesenheit vieler grölserer Ge- fäfslöcher an der ganzen Oberschuppe wahrscheinlich gemacht wird. Ueber die Mitte der letzteren zieht sich von oben nach unten eine flache Rinne, an welcher bei schiefer Beleuchtung die Spuren einer zackisen Median- 2 a RE an BD JA0E SEN N Ueber einge Merkmale miederer Menschenrassen am. Schädel. 89. naht erkenntlich sind; jedoch erstrecken sich diese nicht bis auf den Fon- tanellknochen. 3) Der dritte Schädel (Taf. IV. Fig. 5) von Chorillos bei Lima ist sehr deformirt, kurz und breit, übrigens zart und klein. Die Oberschuppe fällt fast senkrecht ab und zwar setzt sich diese Abplattung noch bis unter die Quernaht, bis an die Linea nuchae superior fort. Der Sagittal- umfang des Stirnbeins beträgt. 112, der Pfeilnaht 100, der Hinter- hauptsschuppe 119, im Ganzen 331 Mm. Davon kommen auf die Ober- schuppe 55, auf dıe Unterschuppe 64 Mm. Die Basalbreite des Inca- knochens beträgt 98 Mm., jedoch setzt sich die stark zackige Quernaht auch hier über die Grenze des Incaknochens nach aulsen fort, links 28, rechts 25 Mm. weit. In diesem Verlauf ist sie sehr einfach, wie denn auch die Sutura squamosa (mastoparietalis) und das Addimentum fast ganz einfach erscheinen. Die Quernaht bildet eine sehr flache Curve mit nach oben gerichteter Oonvexität: zwischen ihr und der Linea nuchae superior mit der Protuberanz bleibt ein schmales freies, glattes Stück von nur 12 Mm. Höhe. Die Lambda-Naht, welche nach dem. Mitgetheilten nicht die Seitenfontanellen erreicht, ist durchweg stark zackig und enthält ein- zelne kleinere Schaltknochen, besonders in der Mitte jedes Schenkels, wo sie stärker gegen die Scheitelbeine einsprinst. Der Lambdawinkel ist spitz, ja fast interparietal (sagittal). Auch der hinterste Abschnitt der Pfeilnaht ist zackig, der nächst höhere dagegen einfach. Im Gegensatze zu diesen höchst charakteristischen Schädeln will ich noch kurz ein Paar andere beschreiben, welche von derselben Loca- htät stammen, wie der zuletzt besprochene, welche aber der Hauptsache nach in andere Kategorien fallen: 1) Ein stark deformirter Schädel mit zurückgedränster Stirn und nur wenie cewölbtem Hinterhaupt (Taf. V. Fig. 3) zeiet einen sehr schönen >) to) % fo) © Spitzenknochen (Os triquetrum) von 39 Mm. Höhe und 46 Basalbreite. Seine untere Begrenzungsnaht ist wagerecht und schwach zackig, jedoch beginnt sie zu verwachsen; in ihrer Mitte zeist sie nach unten eine stär- kere Ausbiegung, gleichsam die Andeutung der früheren Mediannaht. Von da bis zur Protuberantia oceipitalis ist ein Zwischenraum von 40 Mm. Der untere Theil der Lambda-Naht ist, gleich den übrigen Nähten an den Seitenfontanellen, einfach, der obere Theil dagegen sehr zackig; Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 12 $ 90 VIRCHOw: dicht vor dem Ansatze der Schaltnaht liest links in ihr ein kleiner Worm- scher Knochen. Der Sagittalumfang des Stirnbeins beträst 106, der Scheitelbeine 98, der Hinterhauptsschuppe 120, im Ganzen 324 Mm. 2) Der nicht deformirte Schädel eines etwa zweijährigen Kindes, bei dem erst je zwei Backzähne durchgebrochen sind, zeist starke, heerd- weise gelesene, osteoporotische Auflagerungen. Der Sagittalumfang des Stirnbeins mifst bei ihm 98, der der Scheitelbeine, 98, der Hinterhaupts- schuppe 114, im Ganzen 310 Mm. An der Spitze der Lambda-Naht sitzt ein schiefer rhombischer Fontanellknochen, 33 Mm. hoch, 30 breit, der mehr nach rechts entwickelt ist. In der überall stark gezackten Lambda- Naht findet sich über der Mitte in jedem Schenkel ein kleiner Wormscher Knochen. Die Oberschuppe ist, und zwar in ihrem oberen Theil, stark vorgewölbt. Sie wird jederseits durch Reste der Quernaht (Suturae men- dosae) von 20 Mm. Länge abgegrenzt, deren innere Enden sich stark nach oben umbiegen, während die äulseren 10 Mm. oberhalb der Seitenfonta- nellen von der hier ganz einfachen Lambda-Naht abgehen. Es macht den Eindruck, als seien diese Suturae mendosae die Reste der Trennungsnähte von Lateralstücken (S. 79). Aulserdem findet sich noch der unterste Theil der Sutura frontalis offen, sowie in der rechten Sphenofrontalnaht ein kleiner Schaltknochen in der Gegend des Postfrontale (S. 43), links im Stirnbein Nahtreste des Postfrontale. Auch das Königliche ethnologische Museum besitzt eine Reihe perua- nischer Mumien. Ich habe 10 Schädel derselben in Bezug auf das Hinterhaupt untersucht: 7 davon boten nichts Abweichendes dar; einer hat zweı grolse ÖOssa Wormiana von länglicher Beschaffenheit, ein zweiter, der eines Kin- des, zeigt gleichfalls einige Schaltknochen. Einer dagegen, ein kurzer und deformirter, der von Chancay bei Oarabello, nördlich von Lima, herstammt (Nr. VA. 413«), besitzt eine getrennte Oberschuppe von 56 Mm. Höhe und 105 Basalbreite. Die Protuberanz sitzt 21 Mm. unter der Quernaht. Letztere ist in der Nähe der Seitenfontanelle einfach; die Insertion der Lambda-Naht geschieht 22 Mm. entfernt von der gewöhnlichen Kreuzungs- stelle. Aufserdem hat dieser Schädel emen Processus frontalis squamae temporalis duplex und eine Exostose im rechten äufseren Gehörgange, durch welche der letztere auf das Aeulserste verengt wird. Nicht alle Schädel des ethnologischen Museums sind von derselben Ueber eimge Merkmale niederer Menschenrassen. am Schädel. 91 Oertlichkeit; die Hälfte stammt vielmehr aus der Nähe von Cuello. Es ist also eigentlich nicht ganz richtig, sie sämmtlich in Rechnung zu ziehen. Thut man dies dennoch, so erhält man das Verhältnifs von 10:100. Rechnet man die Peruanerschädel der anthropologischen Gesellschaft mit denen des ethnologischen Museums zusammen, so kommen 7 epactale Schä- del auf 47 —148 unter 1000. Nimmt man auch die 10 Peruanerschädel des anatomischen Museums und die 7 mir gehörigen, zum Theil modernen, hinzu, so kommen 7 epac- tale Schädel auf 64 —= 109 auf 1000. Beschränkt man sich endlich auf die mit vollständigem Os Incae versehenen Schädel und läfst man alle diejenigen bei Seite, bei welchen die Quernaht theilweise oder zum grölsten Theile verwachsen ist, so blei- ben immer noch 4 auf 64 = 62,5 auf 1000. B. Negritos, Malaien und Polynesier. Schon bei einer früheren Gelegenheit!) habe ich auf das relativ häufige Vorkommen des Os epactale bei Philippinen-Schädeln aufmerk- sam gemacht. Sonderbarerweise kommen hier, falls man nicht die Zuver- lässigkeit des Materials beanstanden will, zwei ganz verschiedene Rassen in Betracht, nämlich die schwarze und die gelbe. Bestätigen weitere Funde die Richtiekeit der Angaben über die Negritos, so könnte man versucht sein, entweder eine Ableitung der Malaien von den Negritos, oder eine Mischung beider anzunehmen, wobei im letzteren Falle zu unter- suchen wäre, welche Rasse die fragliche Eigenthümlichkeit in die Mischung hineingegeben habe. Von den Negritos (Aötas) war schon seit längerer Zeit der durch La Gironitre nach Paris gekommene Schädel von Luzon als ein mit Os epactale behafteter bekannt. Die Beschreibung des Herrn Jac- 1) Zeitschrift für Ethnologie 1871. Bd. III. Verhandlungen der anthropologi- schen Gesellschaft S. 41. 12* VIRCHOoWw: quartl) ersiebt, dafs in der Mitte eine Verwachsung zwischen Ober- und Unterschuppe eingetreten, ım Uebrigen aber die ganze Portio cerebralis der Schuppe abgegrenzt ist. Seitdem hat auch Hr. Davis?) einen Ne- - . grito-Schädel beschrieben, der ein grolses, dreieckises Interparietalbein besitzt, welches die ganze „scaly portion of the oceipital“ einnimmt. ' Nach den Holzschnitten sollte man glauben, dafs auch hier die Quernaht nicht vollständig sei. In Bezug auf die Negritos kann ich, obwohl die hiesige anthropo- logische Gesellschaft davon 10 Schädel besitzt, nichts Analoges aufführen. Dagegen finden sich in der Sammlung derselben zwei sehr ausgezeichnete andere Philippinen-Schädel mit getrennter Oberschuppe: 1) Ein von Hrn. Jagor mitgebrachter Höhlenschädel von Nipa Nipa (A) auf der Insel Samar (Z. 865. Taf. IV. Fie. 1). Es ist ein hypsi- brachycephaler Schädel mit hohem Hinterhaupt und stark gebogenen Scheitelbeinen, an dem keine künstliche Deformation bemerklich ist. Gröfste Länge 172, Breite 140, Höhe 141, also Breiten-Index 81,3, Höhen-Index 81,9. Der Sagittalumfang des Stirnbeins mifst 122, der Pfeilnaht 120, des Hinterhaupts 122, im Ganzen 364; davon fallen auf die Oberschuppe 54, die Unterschuppe 68. Die grofse Oberschuppe hat eine Basis von 130 Mm. Die Quernaht ist 29 Mm. von der ungemein starken Protuberanz entfernt, an welche Sich rauhe Muskel-Insertionen anschliefsen. Der muskelfreie Raum unterhalb der Quernaht ist bis zur Protuberanz gleichmälsig gewölbt; dann tritt eine schnelle Biesung nach vorn und unten ein. Die Quernaht ist nur wenig nach aufwärts ge- krümmt, in der Mitte stark gezackt, gegen die Enden hin einfach. Die Lambda-Naht inserirt sich an die Quernaht in einer Entfernung von 10 Mm. von der Seitenfontanelle, so dafs ihre Verbindung mit dem Addi- tamentum (Zitzennaht) unterbrochen ist. An der Insertionsstelle ist der !) Jaequart l.c. p. 249. Pl. XXV. Fig. 4 Die Zeichnung kann wohl nicht correet sein, da man sonst annehmen mülste, dafs die Sutura transversa nicht auf die Seiten- fontanelle, sondern auf die Sutura masto-oceipitalis (Additamentum) stolse, wofür sonst gar keine Beispiele vorliegen. ?), Davis, Thesaurus eraniorum p. 301 (Nr.1051), Fig. 84. Journal of anthro- pology. 1870—1871. p. 140. Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 93 Knochen tief eingebogen. Auch die Schenkel der Lambda-Naht selbst sind gegen die Insertion hin einfach, höher hinauf stark gezackt, jeder- seits in der Mitte mit Wormschen Knochen besetzt und gegen die Scheitel- beine einspringend. Die Spitze ist einfacher und gut winklig gebildet. Aufserdem findet sich rechts ein gröfserer Schaltknochen in der Ecke zwischen Warzen- und Schuppentheil (am Anfange der verwachsenen Su- tura mastosquamosa). 2) Ein von Hın. Schetelig mitgebrachter moderner Schädel von Tabaco auf Luzon (Taf. IV. Fig. 2) ist gleichfalls hypsibrachycephal, da- bei klein und leicht; seitlich am Hinterhaupt scheinen Spuren von künst- lichem Druck vorhanden zu sein. Grölste Länge 163, Breite 140, Höhe 131, also Breiten-Index 85,9, Höhen-Index 80,3. Sagıttalumfang des Stirn- beins 115, der Scheitelbeine 107, der Hinterhauptsschuppe 121, im Gan- zen 343; davon kommen auf die Oberschuppe 58, auf die Unterschuppe 63. Die erstere bildet ein sehr regelmälsiges Dreieck mit etwas gebogenen Seiten, dessen Basis 103 Mm. mifst. Die umgrenzenden Nähte sind zackig, jedoch gegen die Winkel hin einfach. Auch hier erreicht die Lambda-Naht die Seitenfontanellen nicht, sondern sie setzt sich in einer Entfernung von 13—15 Mm. fast rechtwinklig auf die Quernaht, welche dann regelmäfsig in die Schuppennaht fortseht. Eine Protuberantia externa ist nicht vor- handen, auch sind die Lineae nuchae undeutlich. Jedoch findet sich an der Quernaht jederseits von der Medianlinie eine stärkere doppelte Vor- wölbung auf der Grenze zwischen Ober- und Unterschuppe, welche für die Aufnahme der Spitzen der Hinterlappen des Grofshirns bestimmt ist. An diese Philippinen-Schädel schliefsen sich einige Schädel von den benachbarten Inseleruppen. Ich besitze fünf Schädel von Sulu-In- sulanern; darunter zwei mit deutlichen Spuren der Quernaht. Bei dem einen, der einem enthaupteten Seeräuber angehört hat, sieht man rechts eine Sutura mendosa von 18 Mm.; die Oberschuppe ist sehr breit. Bei dem andern ist die Oberschuppe niedrig (50 Mm.) und gegen die Spitze hin durch Einbiegung der Lambdaschenkel nach innen sehr verschmälert, dagegen hat sie eine 110 Mm. breite Basis, welche durch eme starke Ver- tiefung oberhalb der Linea nuchae superior gebildet wird. Links ist der Ansatz der Sutura transversa, 7 Mm. oberhalb der Seitenfontanelle, noch often. NE Bl N a 31 RER N Di NENNT ee 94 Viremows So Ebenso finde ich unter fünf Celebes-Schädeln drei mit deutlichen Spuren der Quernaht. Bei dem einen ist rechts eine Sutura mendosa von winkligem Laufe, 30 Mm. im geraden Durchmesser, 34 im wirklichen Verlaufe lang; sie setzt 10 Mm. oberhalb des Kreuzungspunktes an die sehr zackige Lambda-Naht an. Links findet sich nur ein hervorragender Wulst. Die Oberschuppe ist breit und ihre Spitze etwas gedrückt. Bei einem Buginesen (demselben, der auf Taf. VI und VI. Fig. 1 abgebildet ist) sieht man jederseits einen Rest der Sutura mendosa, links am stärk- sten, 12 Mm. lang. Er setzt etwa 12 Mm. oberhalb der Seitenfontanelle an die Lambda-Naht an. Die Oberschuppe ist sehr hoch und unregel- mälsig fünfeckis, indem die Seitentheile der Lambda-Naht ihrerseits wink- lis eingebogen sind. Endlich bei einem Butonesen ist rechts ein ganz kurzer Ueberrest, links eine Spur der Quernaht; die Oberschuppe sehr niedrig und abweichend gestaltet, indem jeder der Seitenschenkel der Lambda-Naht noch einmal in seiner oberen Hälfte winklis nach oben vorgeschoben ist. Die Oberschuppe bildet daher ein Fünfeck. Von dem Schädel eines Dajaken von Borneo berichtet J. van der Hoeven!): pars superior ossis oceipitis magnum efformat os Wor- mianum, praesertim sinistrorum sese extendens. Von einer Javanerin erzählt Aehnliches Zeune?). Auch von polynesischen Schädeln wird das Epactale erwähnt. Ein vorzügliches Beispiel von einem Sandwichs-Insulaner hat Herr Hyrtl?) abbilden lassen. Ein anderes erwähnt Hr. Davis*), der auch bei einem Gambier-Insulaner das Gleiche schildert). 1) J. van der Hoeven, Catalogus eraniorum p. 38 (Nr. 106). 2) Zeune, Ueber Schädelbildung. 1846. S. 15. 3) Jos. Hyrtl, Die doppelten Schläfenlinien der Menschenschädel. Wien 1871. Taf. I. Fig. 2 (Denkschriften der mathem.-naturwiss. Classe der K. Akad. der Wissensch. Bd. XXX). 4) Davis, Thesaurus eran. p. 341 (Nr. 648). 5) Davis ibid. p. 319 (Nr. 951). Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 95 C. Buschmänner, Hottentotten und andere Afrıkaner. Ein vortreffliches Exemplar von einem jugendlichen Buschmann aus der Westceolonie, Süd-Afrika, befindet sich in dem hiesigen anatomi- schen Museum !). Die Synchondrosis spheno-oceipitalis ist noch offen, die Zähne noch nicht völlig ausgebrochen. Das Os Incae ist 45 Mm. hoch, 100 an der Basis breit. Eine zackige Quernaht trennt dasselbe von dem Receptaculum cerebelli, das 65 Mm. im sagittalen Durchmesser hat. Die schwache Protuberanz sitzt unter der Naht. Im Uebrigen ist die Nase so platt, dals sie eigentlich gar keinen Rücken besitzt, und der Stirnfortsatz des rechten Oberkieferbeins ist durch die Nasenbeine zum Theil von seinem Ansatze abgedrängt. Einen Hottentotten - Schädel mit erhaltener Quernaht erwähnt van der Hoeven?). Dagegen gehört der von Hrn. Jacquart?) beschriebene Namaqua- Schädel nicht hierher: es handelt sich dabei wahrscheinlich um einen srolsen Fontanellknochen. Das Gleiche silt von dem Schädel einer Negerin aus der Sahara bei demselben Autor *), obwohl hier beiderseits unter dem grofsen Schalt- knochen der Spitze noch ein Paar kleine laterale. Stücke sitzen. Auch die Mehrzahl der von Hrn. Davıs®) von Dahomey und Bakele beschrie- benen Fälle betrifft rhombische, also wohl fonticuläre Knochen. Nur der von Hrn. Jacquart®) aufgeführte Schädel eines Arabers von -Oran, also keines Negers, kann als correct anerkannt werden. 1) Präparat Nr. 24179 des anatomischen Museums, geschenkt von Meyer. 2) van der Hoeven, Catal. cran. p. 57 (Nr. 161). 3) Jacquartl.c. p. 251. PI.XXV. fie. 9. *) Ibid. p. 252. Pl. XXVY. fie. 10. °) Davis, Thes. cran. p. 205 (Nr. 1250, 1231), p. 208 (Nr. 1064). Möglicher- weise wäre anzuerkennen der Dahomey-Schädel Nr. 1228. Man vergl. auch J. van der Hoeven, Catalog. eranior. p. 47 (Nr. 150), p. 43 (Nr. 135), p. 49 (Nr. 139), p. 50 (Nr. 141, 145). 6) Jaequart ].c. p. 249. os incae, eh is dividenl v a uni in ı the median line. Da er sich aber deswegen auf die Fig. 12 des Hrn. J acquart bezieht, die einen Pa- riser Schädel mit einem nicht verschmolzenen Spitzenknochen betrifft, so muls auch dieser Fall aus unserer Rechnung ausscheiden. Es fällt also wahrscheinlich die sanze Reihe der afrikanischen Schädel mit Ausnahme des zuerst erwähnten Buschmanns- und des Hotten- totten-Schädels, sowie des Araberschädels aus der Betrachtung. D. Andere Völkerschaften. a) Von Amerikanern ist zu nennen der zweite Fall des Hrn. Jacquart!), betreffend einen Aricarı vom Missouri. Er hat einen WypEan schen Incaknochen nebst zwei en oder sagittalen San knochen. b) Von Asiaten erwähnt Zeune?) den Schädel einer Kalmtekmni Ä c) Von Europäern findet sich aufser den früher (S. 81) en Er Fällen noch eine gewisse Zahl erwähnt. Aus Frankreich beschreibt Hr. Jacquart?®) einen Schädel : a. einem „celtischen“ Grabe in der Nähe von Beauvais (Oise) und einen an- deren, der einem Bretonen von Belle-Isle (Morbihan) angehört hatte. Bei letzterem ist die Quernaht in der Mitte in grofser Ausdehnung verwachsen, trotzdem ist das Verhältnifs sehr deutlich. Dies sind, soviel ich sehe, die beiden einzigen eorreeten französischen Fälle, welche beschrieben sind. Sie befinden sich im Museum d’histoire naturelle. Die Statistik, welche. Hr. Jacquart) aufmacht, muls daher mit grofser Vorsicht aufgenommen werden. Er giebt an, dafs er unter mehr als 2000 Schädeln das Os epactale „oder einen Theil desselben“ nur 16 Mal gefunden habe. Die 2000 1) Jaequartl.c. p- 248. Pl. XXV. fig. 2. 2) Zeune a.a.0. 3 3) Jacquart 1. c. p. 248. Pl. XXV. fig. 3 et p. 249. Pl. XXV. fie. 6 (nicht fig. 5, wie im Text steht). 2) Ibid. p. 472. Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 97 Schädel repräsentiren alle Nationen und Rassen. Die 16 Fälle redueiren sich aber, wenn man sich auf die wirklich zulässigen beschränkt, nach dem eigenen Zugeständnisse des Hrn. Jacquart auf 6, unter denen nur zwei französische sind. Rechnet man nun noch das Epactale tripartitum des Schädels vom Kirchhofe von St. Etienne du Mont hinzu, so kommt man doch nur auf drei Fälle. Auch Hr. Gosse!) weils nichts weiter hinzuzufügen, als einen (vierten) Fall, der im Privatbesitz sei. Aus Italien finde ich bei Hrn. Calori?) die Angabe, dafs die Persistenz der Quernaht nicht ganz selten sei. Er sagt: Io non ho questa sutura per rarıssima. Indefs beschreibt er nur einen Fall von einer 80jäh- rigen Frau. Aus England kenne ich aufser dem (S. 81) angeführten Schädel aus Guy’s Hospital Museum nur einen Fall aus der Sammlung des Herrn Davis®), dessen Nationalität aber nicht einmal festgestellt ist. Der sehr merkwürdige Schädel ist bezeichnet: Sharp, der Mörder. Er hat eine Syno- stose der Pfeilnaht, dagegen Persistenz der Stirnnaht und der Hinter- haupts-Quernaht. Weiter heilst es: The cranium presents a large trian- gular interparietal bone, which embraces the whole of the scaly portion of the occipital, the complex transverse suture running across, just above the superior oceipital ridge. Von Deutschland habe ich schon die Angaben Meckel’s und ÖOtto’s*) erwähnt (S. 81). Die Behauptung des Hrn. Gosse’), dafs Stahl aus dem Wiener pathologisch-anatomischen Museum einen Idioten- schädel mit deutlich ausgesprochenem Interparietalbein abgebildet habe, ist wenigstens zweifelhaft; ich erkenne an, dafs in der Zeichnung Stahl’s®) so etwas vermuthet werden könnte, aber im Text steht kein Wort davon. Dagegen hat Hr. Weleker”’) die wichtige Angabe, dafs Dr Gossel.e p. dl. 2) Calori, Intorno alle suture soprannumerarie etc. p. 5, Not. 5. >) Davis, Thesaurus cran. p. 43 (Nr. 911). *) Man vergleiche wegen der Literatur Ad. Wilh. Otto, Lehrbuch der Hate logischen Anatomie des Menschen und der Thiere. Berlin 1830. Bd. I. S. 171 Anm.5. 5) Gosse |. ce. p. 170. 6) Friedrich Carl Stahl, Neue Beiträge zur Physiognomik und pathologischen Anatomie der Idiotia endemica, genannt Cretinismus. Erlangen 1848. S. 52. Taf. IX. ?) Welcker a.a.O. S. 107. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 13 a Et Do m ns ee Tne E ı A t a Es "eye te ae a I Pr A r er wor 98 VIRCHow: unter 857 Schädeln der Sammlungen zu Giefsen und Halle sich fünf Bei- spiele der Persistenz der Quernaht finden, also 1:170 —=5,8: 1000. In- defs bemerkt er mit Recht, dafs in Wirklichkeit kaum 1: 300—-500 an- zunehmen sei. Es liest ja auf der Hand, dafs in einer Sammlung ein- heimischer Schädel die selteneren Formen verhältnilsmälsis vorwiegen wer- den, während in den anthropologischen Sammlungen von Rassenschädeln die gewöhnlicheren Formen voraussichtlich stärker vertreten sein werden. Ich selbst kann aus der Sammlung des pathologischen Instituts nur zwei Fälle von Erwachsenen anführen, welche hierher. gehören: Der eine (Taf. IV. Fig. 6) stammt von einem 34jährigen Manne). Die- Quernaht ist grofsentheils synostotisch, aber gerade deshalb ist der Fall für die Erläuterung dieses Verhältnisses von besonderem Werthe. Die Oberschuppe ist 75 Mm. hoch, an der Basis 123 breit und stark gewölbt. Von der Quernaht ist linkerseits ein Rest von 39, rechts von 34 Mm. Länge erhalten; dieser inserirt sich direct an die Seitenfontanelle. Allein die Lambda-Naht trifft nicht auf die Kreuzungsstelle, sondern setzt 11 Mm. vor derselben auf die Quernaht an. Die mittleren Theile der letzteren sind ganz verknöchert, jedoch findet sich hier eine starke, mehrfach mit Gefälslöchern besetzte Furche, die nach unten durch eine wallartige Leiste begrenzt wird. Die Enden der offenen Nahtreste wenden sich stärker nach oben, jedoch ist ihr Verlauf im Einzelnen nicht genauer zu verfolgen. Innen ist die Quernaht ganz obliterirt; in ihrer Richtung liest die Crista interna transversa. Die Protuberantia externa ist schwach, liest aber noch unter der Nahtline. Von ihr erheben sich auf die Oberschuppe zwei längliche gekrümmte Wülste, welche der Linea nuchae suprema zu entsprechen scheinen. Die Seitentheile der Lambda-Naht sind stärker zackig, an der Spitze weniger: hier schieben sich einzelne Zacken geradezu interparietal vor. In dem linken Schenkel sitzt ein kleines, jedoch weit in das Parietale eingreifendes und mit letzterem grolsentheils verwachsenes Wormsches Bein. Der andere Fall (Taf. V. Fig. 8) ist das schon früher (S. 79) er- örterte Beispiel eines Os epactale tripartitum. 1) Präparat Nr. 163@ vom Jahre 1871. Es ist leider nur das Schädeldach aufbewahrt. ; Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schaädel. 99 "Das ist das Material, welches ich vorzulegen habe. Es ergiebt sich . . daraus, wie ich denke, dafs allerdings Grund vorliest, die Persistenz der Hinterhaupts-Quernaht (Sutura transversa occipitis, Su- tura prorae nach Blasius), sei es die dauernde, sei es die hr zeitweise, als eine Eigenthümlichkeit der alten Peruaner oder gewisser altperuanischer Stämme zu betrachten. Ihnen zu- nächst stehen die Malaien. “ Wenn Hr. Jaequart!) vom statistischen Standpunkte aus zu dem entgegengesetzten Ergebnisse gelangt ist, zu dem nämlich, dafs alle Rassen eine gleiche Disposition zur Bildung epactaler Knochen zeigen, so war dies nur möglich, indem er eine Reihe ganz verschiedener Bildungsanoma- lien der Hinterhauptsschuppe unter derselben Bezeichnung zusammenfalste, und indem er aufserdem jede Benutzung der Literatur ausschlols. For- bes fand unter 111 Schädeln, die er in einer bestimmten Gegend im äulfser- sten Süden Perus sammelte, drei mit persistenter Quernaht (S. 86), also 27 aut 1000; das will doch etwas anderes bedeuten, als wenn die anatomı- schen Institute zu Gielsen und Halle unter 857 nach besonderen Gesichts- punkten gesammelten Schädeln fünf (deutsche) der Art besitzen, was nur 5,8 auf 1000 ausmacht. Und wenn die Sammlung der anthropologischen Gesellschaft sogar das Verhältnifs von 81 oder, wenn man die halb oder noch mehr synostotischen Fälle hinzurechnet, sogar von 162 auf 1000 für Altperuaner ergiebt, so dürfte doch schwerlich, etwa mit Ausnahme gewisser malaiischer Bezirke, anderswo bis jetzt auch nur eine Annähe- rung daran sich erkennen lassen. Selbst der am weitesten ausgreifende en Ansatz der Rechnung, wobei sämmtliche 64 von mir untersuchten Peruaner- B schädel in Berlin herangezogen worden, ergiebt noch die ganz auffällige. ; Zahl von 62,5 Fällen des vollen Incaknochens auf 1000. ar 3 Noch weit mehr hinfällig sind die genetischen Gegengründe des ; Hrn. Gosse?). Nach seiner Meinung mülste die Quernaht der Hinter- hauptsschuppe, wenn sie aus der ursprünglichen Scheidung der Knochen- kerne des ersten und zweiten Meckelschen Paares hervorginge, dicht über dem Oentralkern der Protuberantia oceipitalis und erheblich unter der 1) Jacequart ].c. p. 471. 2) Gosse].c. p. 168. 13* 100 VIRCHOow: Linea semicircularis superior (Linea nuchae superior) verlaufen. Da aber die Herren Rivero und v. Tschudi ihre Quernaht etwas oberhalb der Linea semicularis superior, von einem Vereinigungswinkel des Schläfen- beins mit der Hinterhauptsschuppe zum anderen, verlaufen lielsen, so er- gebe sich daraus, dafs der Incaknochen nur dem oberen Theile des Os epactale entspreche und dafs er demnach das Ergebnils einer anomalen, pathologischen Verknöcherung der Schuppe sei. Diese ganze Beweisführung beruht auf der irrigen Annahme eines besonderen Knochenkerns für die Protuberanz, welche Hrn. Gosse eigen- thümlich ist (S. 68). In Wirklichkeit gehört die Protuberanz als Muskel- und Sehnen-Apophyse, gleich allen anderen Muskel- und Sehnen-Ansätzen, der Unterschuppe (Squama inferior, Portio cerebellaris, Receptaculum ce- rebelli) an, und die Quernaht muls daher, wie die Herren Rıvero und v. Tschudi ganz richtig angeben, oberhalb der Protuberanz verlaufen. Das zeigen auch Schädel europäischer Neugeborner recht deutlich (Taf. V. Fig. 1. 2). Bei Persistenz der Quernaht wird die Grölse des Abstandes zwischen Quernaht und Protuberanz freilich sehr varıabel, indem gelegentlich ein kleinerer oder gröfserer Theil der Unterschuppe noch zur Aufnahme von Grolshirntheilen verwendet und daher, allerdings ab- normer Weise, zur Facies libera geschlagen wird. Es erklärt sich dies eben aus der Persistenz der Naht, welche auch der Unterschuppe gestattet, sich aus dem Nahtgewebe durch fortschreitende Ossification noch weiter nach oben zu vergröfsern. Dadurch entfernt sich die Protuberanz mehr und mehr von der Quernaht. Hr. Gosse ist indefs vorsichtig genug, sich noch einen Rückzug zu sichern. Von einer Beobachtung Meyen’s über einen Chincha-Schädel ausgehend, erörtert er die Möglichkeit, dafs durch die künstliche Defor- mation, welche mittelst gewaltsamer mechanischer Einwirkungen hervor- gebracht wird, der Knochen an einer, noch dazu weniger festen Stelle eingebogen oder eingebrochen und so eine künstliche Naht erzeust werde. Gegen eine solche Möglichkeit läfst sich nichts sagen, zumal nach- dem Hr. Gudden!), freilich auf eine noch mehr gewaltsame Weise, neue 1) B. v. Gudden, Experimental-Untersuchungen über das Schädelwachsthum. München 1874. S. 6. m Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 101 Nähte bei Thieren experimentell hergestellt hat. Auch könnte der Um- stand herangezogen werden, dals gerade diejenigen peruanischen und ma- laiischen Stämme, bei denen künstliche Deformationen im Gebrauche sind oder waren, die Quernaht häufiger zeigen. Allein die gewichtigsten Gründe sprechen gegen eine solche Erklä- rung. Zuerst der, dafs ich ganz ausgezeichnete Beispiele der Persistenz bei gar nicht deformirten Schädeln sowohl von Peruanern (S. 87), als auch won Malaien (S. 92) in der Hand habe. Sodann der andere, dals die Bie- gung des Hinterhaupts, d. h. die Stelle, wo der untere, mehr horizontale Theil mit dem oberen, mehr perpendieulären Theil zusammenstöfst, niemals mit der Stelle der Quernaht zusammenfällt, letztere vielmehr stets über derselben, meist sogar weit über derselben liest. Haben wir doch ge- sehen, dafs über der Protuberanz und der Linea nuchae superior regel- mälsig noch ein Stück der Unterschuppe für die Facies libera gewonnen wird. Endlich ist doch auch daran zu erinnern, dals die Synostose der Quernaht gewöhnlich im dritten Monate des intrauterinen Lebens beginnt und dafs der mittlere Theil derselben schon zur Zeit der Geburt eine solche Festigkeit besitzt, dals selbst bei Craniotabes gerade diese Stelle am längsten Widerstand leistet. Somit behaupte ich, natürlich in dem beschränkten Sinne der Naturforschung, die Spontaneität und Ursprünglichkeit der Tren- nung zwischen Ober- und Unterschuppe. Die Quernaht ist die ursprüng- liehe Trennungslnie der primitiven Hauptknochenkerne In diesem Sinne spricht sich von den französischen Autoren auch Hr. Sappey!) aus. Das Verhältnifs, welches uns hier entgegentritt, ist kein anderes, als das allerdings weit häufigere und daher weit mehr bekannte Ver- hältnifs an dem gerade entgegengesetzten Theile des Schädels, nämlich die Persistenz der Stirnnaht?). Beide, die Sutura frontalis und die Sutura transversa occipitis, bleiben „von selbst“ offen. Das soll heilsen, !) Ph. €. Sappey, Traite d’anatomie desceriptive. Paris 1866. T.I. p. 161. 2) An dem Schädel eines erwachsenen Buginesen von Celebes im grolsherzog- lichen Cabinet zu Oldenburg bemerkte ich auf der rechten Seite einen noch offenen Rest der Synehondrosis posterior oceipitalis zwischen der Squama und der Corona (Processus condyloides). hat dureh ee hi an den kan von ihn En teten deutschen Schädeln mit Os epactale gefunden, dafs der sagittale Längsumfang des Hinterhaupts um ein Ansehnliches vergrölsert, dagegen die Länge der Pfeilnaht und der Sagittalumfang der Stirn um ein gleiches Maafs verkürzt werden, so dals die. Länge des gesammten Scheitelbogens % unverändert bleibt. Ob diese Erfahrung allgemein eültig ist, weils ich nicht genau anzugeben; es gehörte dazu eine grölsere Summe von Mes- sungen, als mir augenblicklich zur Hand sind. Auch scheint mir die Me thode des Hrn. Weleker, der zu der wirklichen Sagittallänge des Hinter- hauptsbogens noch die Länge des une magnum hinzurechnet, nicht annehmbar zu sein. In der nachstehenden Tabelle. gebe ich eine Zusammenstellung dere Maalse für die von mir vorgeführten Schädel mit Os, epactale: Sagittal-Umfang. Beerzenizenhen une; der Stirnbein | Pfeilnaht. Hinterhaupts- schuppe. Scheitel- bogen. Os Incae Peruaner von Pancatambo {er} OU WW Peruaner von Iquiue . . Peruaner von Chorillos Peruaner von Carabello Höhlenschädel von Samar. Schädel von Tabaco Berliner Schädel Taf. V. Fig, 8. Berliner Schädeldach Taf. IV. Fig. 6 [er onoupouvbHm 1) :Welcker a.a. ©. $. 108. in Der Regel die os des ko iles (der Pfeilnaht) gegenüber der Länge der Stirn und des Hinterkopfes zurücktritt. Allein im Einzelnen zeigen sich so grofse Verschiedenheiten, dals ich ein zusammenfassendes | Ergebnifs, wenigstens in Bezug auf die besonderen Regionen des Schädels, Be nicht berechnen möchte. Eine solche Berechnung ist um so mehr bedenklich, | als eine Vergleichung eröfserer Zahlen von Peruaner- und Philippinen-Schä- deln auch für die nicht epactalen Fälle typische Verschiedenheiten ergab. 'So ist durchschnittlich das Hinterhaupt bei Peruanern grölser, bei Philip- _ pinen-Schädeln kleiner. Für die letzteren will ich wenigstens eine Ver- ‚gleichung aufstellen. Der Schädel von Samar (Taf. IV. Fig. 1) wurde mit fünf anderen in einer Höhle von Na Nipa gefunden. Hier ergeben sich ’ nun folgende Zahlen: : BHinterhaupts- Scheitel- Stirnbein Pfeilnaht schuppe _ bogen Schädel mit Os epactale 1232 ...490.°. 219972, 3649 Mittel aus den fünf anderen Schädeln 119 118 110 347 Differenz +3 AI. em el, Bi Ein einziger unter den fünf Schädeln zeigt einen gröfseren ‚Scheitelbogen: 121 SD 6 368 Differenz. a 1 —1l 56 — 4 E © Di Zahlen are in hohem Maafse beweisend für die ab- solute Vergröfserung der Hinterhauptsschuppe, aber sie sprechen, was ich auch als Regel für die Mehrzahl der übrigen Fälle betrachten möchte, dafür, dafs die Vergröfserung der Hinterhauptsschuppe haupt- sächlich und zunächst eine Beeinträchtigung der Scheitel- beine im Gefolge hat. Dies ergiebt sich sehr deutlich, wenn man die früher (S. 102) mitgetheilte Tabelle in procentische Zahlen um- rechnet I): ), Man vergleiche damit die Zusammenstellung des Hrn. Aeby (Die Schädelfor- men des Menschen und der Affen. Leipzig 1367. S. 127). p 1 104 VIRCHow: ; ; Sagittalumfang. m Sagittalumfang. 2 Bezeichnung = E kae|less 5 WW der E = g' S 2 & = == z = ee ee | Schädel. = 3 s=|5 Selle | a [8 ERS — 3° | = ® | 1 Peruaner von Pancatambo. . . . | 30,69| 52,71 | 36,57 | 100 15,85 | 20,71 2. | Beruaner von Iquique . . ... 21.232,29 1.30,91| 36,29) 100 | 17,47| 18,54 3 | Peruaner von Chonillos 38,88 | 30,21 | 35,95; 100° 16,61, 19,33 4 ı Peruaner von Carabelo . . . .ı 82,82| 35,35, 81,51| 100 |! 14,14 17,67 5 | Höhlenschädel von Samar. . . . | 33,54 | 32,96 | 33,54 100 | 14,83 | 18,68 6. | Schädel von Dabaco . . „...,.| 83,81| 31,17 35,27| 100 |. 13,99| 18,36 7. | Berliner Schädel. . . . „ ...| 34,72 30,55| 38,72 TOO 15,55, 19,16 Mittel 7. .0 27 2183,17 31,98 34,37) 100 715,89) 18,96 Auch die Aufstellungen des Hrn. Weleker beweisen dies, denn er findet folgende Zahlen: Hinterhaupt u. Scheitel- Stirnbein Pfeilnaht For. magn. bogen a) im Mittel aus 5 epactalen Schädeln 125 119 163 407 b) im Mittel aus 30 normalen Schädeln 129 126 151 406 Differenz — 4 —7 11% ui. Auch hier ist mehr als die Hälfte der occipitalen Zunahme durch die pa- rietale Verkümmerung gedeckt. Dazu kommt ein noch weit wichtigeres Verhältnifs, welches schon bei der Besprechung der einzelnen Fälle hervorgetreten ist, nämlich die bedeutende laterale Zunahme der Hinterhauptsschuppe und spe- ciell der Oberschuppe auf Kosten der Parietalia. Sie ist so be- trächtlich, dafs die Schenkel der Lambda-Naht aus ihrem mehr gerad- linigen Verlaufe in einen stark gekrümmten übergehen, so dals sie beider- seits eine Art von flachem Bogen bilden, der gegen die Parietalia ein- springt. Der Lambdawinkel wird immer stumpfer und die Naht besetzt sich nicht nur, wie alle stark wachsenden Nähte, mit hohen und ver- ästelten Zacken, sondern sie bildet aufserdem sehr häufig noch besondere Zwickelbeine. Allein es ist nicht nur die Oberschuppe, welche so stark wächst, sondern auch, und vielleicht in noch höherem Maafse, die Unterschuppe Veber a Merkmale. niederer ee, am Schädel. 105 Portio ehrehellans. Receptaculum cerebelli). Ein Blick in die Tabelle lehrt, dafs die Unterschuppe stets den bei Weitem gröfseren Antheil an der sagittalen Länge in Anspruch nimmt. Freilich geschieht dies, wie schon auseinander- gesetzt (S. 100), nicht einfach durch die Vereröfserung der Facies museu- laris, sondern durch das oberhalb derselben erfolgende stärkere Wachs- thum, welches der Facies libera zu Gute kommt. Dadurch geschieht es, dals die Lage der Quernaht selbst etwas verschoben wird: sie wird that- sächlich nach oben gedrängt, und die Lambda-Naht, welche sonst bis zur Seitenfontanelle und bis zu dem Kreuzungspunkt der an dieselbe stofsenden Suturen reicht, wird so weit hinaufgeschoben, dafs sie nunmehr in grölse- rer Entfernung von der Seitenfontanelle auf die Quernaht stöfst und dafs sie die Verbindung mit ihrem Additamentum, der Sutura masto-oceipitalis, nicht mehr erreicht. Letztere liest viel weiter nach aufsen, als die In- sertionspunkte der Lambda-Naht. Es folgt aber ferner aus dem Mitgetheilten, dals trotz der Grölse der Unterschuppe das Receptaculum ceerebelli im engeren Sinne des Wortes sich nicht im gleichen Maafse vergröfsert, dafs also das Kleinhirn selbst nıcht in dem Verhältnisse zunimmt, wie die Unter- schuppe. Vielmehr kommt die Vergröfserung sowohl der Oberschuppe, als die des oberen Abschnittes der Unterschuppe dem Grofshirn zu Gute, und man darf daher sagen, dafs die Persistenz der Quernaht eine mehr oceipitale Entwickelung des Grofshirns bedeute. Damit will ich nicht behaupten, dafs der ganze, so gewonnene _ Raum den Hinterlappen des Gehirns zu Gute komme. Bei der Möglich- keit wirklicher Verschiebungen der Convexität der wachsenden Grofshirn- Hemisphären innerhalb des Schädels ist es an sich durchaus zulässig, an- zunehmen, dafs auch Theile des Mittelhirns weiter nach hinten rücken oder sich mehr seitlich ausbreiten. Indefs liegt es allerdings nahe zu ver- muthen, dafs das Hinterhirn von der occipitalen Vergröfserung des Schä- dels gröfseren Nutzen ziehe, als das Mittel- oder gar als das Vorderhirn, gleichwie wir umgekehrt stets geneigt sein werden, die beträchtlichere Gröfse des Vorderkopfes bei Persistenz der Stirnnaht mehr dem Vorder- hirn zuzurechnen. Es ist wohl nicht zu weit gegangen, wenn man in der Persistenz der beiden grofsen Nähte des Vorder- und Hinterkopfes den Ausdruck Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 14 106 VIReHow: eines ethnischen Gegensatzes erkennt. Hr. Weleker!) hat die Sta- tistik der Sutura frontalis persistens in sehr umfassender Weise bearbeitet. Nach seinen Beobachtungen scheint diese Naht bei Deutschen nahezu in dem Verhältnifs von 1:8, bei Kaukasiern überhaupt in dem von 1:9, bei Malaien dagegen nur in dem von 1:17 und bei Amerikanern gar in dem von 1:53 vorhanden zu sein. Die Zählungen von Simon?) ergaben für deutsche Schädel das Verhältnifs von 1:9,4. Gewils ist es nicht zufällig, dals die Statistik der Sutura transversa persistens ein gerade umgekehrtes Resultat ergiebt, wie meine früheren Auseinandersetzungen gelehrt haben. Damit stimmen auch die Arbeiten von Huschke?) überein, obwohl sie mit der Frage von der Persistenz der Nähte zunächst gar nichts zu thun haben, sondern sich mit einer Vergleichung der Flächenausdehnung und des Wachsthums der einzelnen Schädelknochen beschäftigen. Ueberdies ergeben diese Arbeiten auch im Grofsen für das Verhältnifs der verschie- denen Knochen des Schädeldaches ein Verhältnils gegenseitiger Beeinflus- sung, wie wir es für das Os epactale in seinen Beziehungen zu den Pa- rietalia gefunden haben (S. 104). Huschke sast geradezu, dals „das Scheitelbein der anfangs entschieden überwiegende breite Schädelknochen ist, im Laufe der Entwickelung aber sowohl vom Stirnbein, als vom Inter- parietalknochen überwachsen und zurückgedränst wird,“ sowie dafs „auch der Scheitellappen des grofsen Gehirns allmälıg vom Stirn- und Zwischen- scheitellappen überholt wird.“ Ich mufs jedoch davor warnen, diese Betrachtungen überwiegend durch territoriale (geographische) Gesichtspunkte beeinflussen zu lassen. Nicht durch den blofsen Umstand, dafs Jemand in Europa geboren ist, hat er einen Anspruch auf eine grofse Stirn oder gar auf eine Sutura frontalis persistens. Und so ist es auch nicht zulässig, alle Amerikaner zusammenzuwerfen. Ich habe in den Verhandlungen der anthropologischen Gesellschaft*) einige Maafstabellen südamerikanischer Schädel gegeben, 1) Welcker a.a.O©. S. 98. 2) Th. Simon, Archiv für pathologische Anatomie, Physiologie und klinische Medicin. 1873. Bd. LVIN. S. 574. ®?) Emil Huschke, Schädel, Hirn und Seele des Menschen und der Thiere nach Alter, Geschlecht und Race. Jena 1854. S. 16. 24 u. fole. *) Zeitschrift für Ethnologie. 1874. Bd. VI. Verhandlungen S. 53. 259. ”* Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 107 welche die grofse Verschiedenheit ihrer Oceipital-Entwickelung verdeutlichen. Bei den von mir untersuchten Schädeln dolichocephaler Botokuden und Tapuios von der Ostküste, wie brachycephaler Araucaner aus dem Westen b, tritt die Ausbildung des Hinterhaupts gegenüber derjenigen des Vorder- und Mittelkopfes bedeutend zurück. Bei den Patagoniern stellt sich schon ein gewisses Gleichgewicht her, und bei den, wahrscheinlich sehr gemisch- ten Stämmen der Pampas-Indianer finden sich bald sehr grolse, bald un- gewöhnlich kleine Squamae ocecipitales. Ja, an dem Schädel eines Pam- : peo im Stockholmer Museum fand ich die Facies muscularis der Hinter- hauptsschuppe so ausgedehnt, dafs die Facies libera auf eine Fläche von 30 Mm. sagittalem Längsumfang zurückgedrängt war!). Ein grölserer Gegensatz gegen die Peruanerschädel mit der mächtigen glatten Ober- schuppe ist kaum denkbar. Denn in der Mehrzahl der Fälle ist bei letzte- ren nicht einmal eine Linea nuchae suprema wahrnehmbar, und der muskel- freie Raum erlangt einen Sagittalumfang bis zu 62-+44 —106 Mm. (S. 87). Hr. Joseph?) hat sich bemüht zu beweisen, dafs die sagittale Höhe und die Zuspitzung der Hinterhauptsschuppe und ganz besonders r die stärkere Entwickelung des oberen Theils derselben ein durchgreifendes Unterscheidungsmerkmal des Menschen vom Affen sei. „Der Winkel, wel- chen die Lambdaränder an der Spitze der Schuppe bilden, verkleinert = sich von der Geburt bis zum erwachsenen Menschen stetig oder er bleibt : sich gleich, niemals wird er gröfser; bei den Affen dagegen vergröfsert er sich stetig von der Geburt bis zum erwachsenen Zustande.“ Das Os Incae widerlegt diese Aufstellung, und sonderbarerweise gerade bei süd- lichen Völkern, welche in Affenterritorien leben. Hr. Joseph selbst hat schon gefunden, dals, wenn „der Mensch die in sagittaler Ausdehnung absolut und relativ grölste Hinterhauptsschuppe hat,“ er darin (soll wohl heilsen, in der relativen Höhe) doch von den amerikanischen Affen bei- nahe erreicht wird. Die Peruaner zeigen aber, dafs der Winkel der Lambda- Naht sich auch beim Menschen stetig vergröfsern kann und zwar fast bis zu seiner eigenen Negation (Taf. IV. Fig. 3—4), indem die Oberschuppe 1) Ebendaselbst S. 262. °) Gustav Joseph, Morphologische Studien am Kopfskelet des Menschen und der Wirbelthiere. Breslau 1873. S. 15. 14* 5 >. Ir are 108 VIRCHow: sich mehr und mehr verbreitert. Und zwar geschieht diese Verbreiterung gerade „nach oben“, was nach Hrn. Joseph. vielmehr eine Eigenthüm- lichkeit der Affen sein soll. a ’ Trotzdem ist das Epactale keine pithekoide Bildung. Die Abbildungen, welche Otto!) von dem Os interparietale einiger Affen (Cercopithecus sinieus, Oynocephalus mormon) geliefert hat, zeigen, dafs es sich hier um Fontanell- und Sagittalknochen, aber nicht um die Ober- schuppe handelt, und wenngleich Parallelen dazu beim Menschen leicht gefunden werden können, so beweisen sie doch nichts. Es war ein trü- gerischer Satz, wenn Otto am Schlusse seiner Abhandlung sagte: Quae similitudo si erit perspeeta, haee commentatio consilio, quo scripta est, satisfecerit. Hr. Gruber?) konnte weder bei Affen, noch bei Halbaffen einen wahren Interparietalknochen finden, und was Hr. Giebel) darüber mittheilt, ist bei genauerer Prüfung in Bezug auf die wahren Affen ne- gativ; nur für einige Halbaffen, die den Nagern nahe stehen, scheint ein dem Epactale vergleichbares Interparietale zugestanden werden zu können. In der That ist das Epactale hauptsächlich und vorwiegend eine Eigen- thümlichkeit der Nager, und wer Werth darauf lest, in dem menschlichen Epactale eine Theromorphie zu sehen, was sich schwer bestreiten läfst, der mufs schon ziemlich weit in der Stufenleiter rückwärts gehen. Diese Theromorphie wäre gliroid (oder troctoid). An sich tritt das Bedürfnils, eine menschliche Bildung als thero- morph zu bezeichnen, hauptsächlich dann hervor, wenn es sich um einen positiven Entwickelungsvorgang handelt, welcher, statt die typische menschliche Form hervorzubringen, eine typische thierische erzeugt. In diesem Sinne haben wir den Stirnfortsatz der Schläfenschuppe als eine positive Theromorphie anerkannt. Das Epactale steht nur scheimbar auf gleicher Stufe. In Wirklichkeit ist es nichts Neues, sondern nur die stets vorhandene Oberschuppe (Squama oceipitalis superior), welche hier durch eine besondere Quernaht abgetrennt ist. Das Thierähnliche ist also nicht der Knochen, sondern die Naht, und zwar eine Naht, die nicht erst zu 1) Otto, De rarioribus ete. p. 5. Tab.]. fie. V et VI. 2) W. Gruber a. a. O..S. 14. 3) Giebel a. a. ©. 'S. 35. ehen braucht, sondern die von Anfang an da ist. Wir bezeichnen v das fragliche Verhältnils weit besser unter dem Namen: Persistenz der Quernaht, als unter dem Namen: Os Incae, Os epactale, Os inter- _ parietale. In Wirklichkeit handelt es sich in erster Linie um ein Hem- a " mungs-Verhältnifs, also um ein Negatives, nämlich um einen Man- k gel an Verknöcherung (Ossificationsdefect). Damit gewinnen wir ihm eine Stelle unter den Abnormitäten, und es bleibt nichts übrig, als ihn vom Standpunkte der lebenden Gene- ration aus als etwas Pathologisches anzusehen. Daraus folgt indefs jr keineswegs, dals ihm eine Krankheit zu Grunde liegen müsse, etwa, wie Hr. Gosse!) nachzuweisen sucht, eine Iymphatische, rachitische oder .scrofulöse Dyskrasie. Für eine solche Annahme liegt auch nicht der min- deste Anhalt vor. Diese „Dyskrasien“, wenn man sie so nennen will, sind sicherlich nirgends stärker verbreitet, als in den Städten Europa’s, und doch gehört die Persistenz der Quernaht zu den allersrölsten Selten- heiten bei uns. Vorläufig werden wir wohl darauf verzichten müssen, den materiellen Grund der Störung aufzufinden. Sind wir doch bei Stö- rungen, die bis in den dritten Schwangerschaftsmonat zurückreichen, über- haupt in einer ungünstigen Lage. So wenig wir bei dem jetzigen Stande der Wissenschaft die Exencephalie der Hollenhühner (S. 4) erklären kön- nen, so wenig werden wir daran denken dürfen, die Causa sufficiens für die Persistenz der Quernaht zu enthüllen. Müssen wir nun zugestehen, dals diese Persistenz in gewissen Ras- sen in ungewöhnlicher Häufigkeit vorkommt, so liegt der Gedanke einer —_ erblichen Uebertragung sehr nahe. Obwohl damit nichts erklärt ist, ‚so fügt dieser Gedanke sich doch in einen geläufigen Erfahrungskreis ein, und wir werden ihn um so leichter zugestehen, als es sich um ein con- genitales, aus frühester Entwickelungszeit herstammendes Verhält- nıls handelt. So bestimmt dieses Verhältnifs ursprünglich und seinem Wesen nach ein negatives ist, so darf doch nicht übersehen werden, dafs es in späterer Zeit einen sehr positiven Charakter annimmt. Das nicht vereinigte Knochen- stück, welches aus dem zweiten Paar der oceipitalen Knochenkerne hervor- 1) Gosse l. ce. p. 170. 110 VIRCHOW: gegangen ist, wächst nachher für sich, und zwar nicht einfach so, wie die Oberschuppe auch nach ihrer Verwachsung (Synostose) mit der Unterschuppe gethan haben würde, sondern in mehrfach abweichender Form. Es wird grölser, als die Oberschuppe sonst zu sein pflest; es benachtheiligt die Parie- talia; es verändert die Richtung und Ausdehnung der Lambda-Naht. Auch die Unterschuppe wächst anders als sonst. Insbesondere vergrölsert sie sich aus dem Gewebe der Quernaht und es tritt ein zuweilen sehr geräumiges Stück neuen Knochens oberhalb der Protuberanz zu der Unterschuppe hinzu. In diesen fortschreitenden und sehr positiven Veränderungen liegt der theromorphe Anschein des Vorganges und für die Descendenztheorie die Versuchung, in dem Epactale einen thierischen Atavismus zu ermitteln. Wäre das Epactale wirklich ein thierisch-atavistisches Gebilde, so würde es auch, wie so Viele gemeint haben, ein Merkmal niederer Rasse sein. Indefs schon der Umstand, dafs vor allen anderen Völ- kern die Peruaner, ein Culturvolk von sehr selbständigem Charakter, diesem Zustande ausgesetzt waren, lälst eine solche Meinung bedenklich erscheinen. Noch weit mehr wiıderstreitet der Umstand, dafs an sieh die Bildung des Epactale eine Erweiterung des Schädeldaches und somit auch des Schädelraumes mit sich bringt!), und dafs daher eine Beeinträchti- gung für die Gehirnentwickelung aus seiner Existenz nicht folgt. Mög- licherweise findet sogar eine (partielle) Vergröfserung des Gehirns statt. Freilich haben wir gesehen, dals die starke Ausbildung des Epactale eine entsprechende Behinderung der Parietalia nach sich zieht, aber das Gleiche gilt auch für die Persistenz der Stirnnaht, und doch hat sie noch Niemand für ein Merkmal niederer Rasse angesehen. Das aber läfst sich nicht leugnen, dafs die Persistenz der Quer- naht, als einer eigentlich fötalen und zwar frühfötalen Einrichtung, dem Schädel den Charakter einer niederen Bildung aufdrückt. Nur in einem etwas andern Sinne, als man gewöhnlich von niederer Bildung zu sprechen pflegt. Diese Bildung ist niedrig im Sinne der individuellen menschlichen Entwickelung, aber nicht niedrig im Sinne der 1) Hr. Hensel leitet sogar das Interparietale überhaupt von dem ausgedehnteren Bedürfnifs an Deckknochen für das grölser werdende Gehirn ab. 1 & 2) 1 4 H 4 Descendenztheorie und in Beziehung auf verwandte Säuge- thierformen. Gleichwie die weibliche Schädelbildung der kindlichen näher steht, ja bisweilen ganz und gar den Charakter der kindlichen be- wahrt, so sehen wir hier sogar einen fötalen Charakter bestehen bleiben, ohne dafs jedoch diese Fötalität die weitere Entwickelung hinderte. Gerade durch diese weitere Entwickelung entfernt sich der Mensch von den Thie- ren, indem die Ausbildung seines Gehirns dadurch begünstigt wird, und dıe Theromorphie liegt daher keineswegs in dieser Entwickelung, d. h. in der zunehmenden Ausbildung des Epactale, sondern in der Quernaht, also in letzter Instanz in der Entstehung der Oberschuppe aus gesonderten Knochenkernen. Dies ist aber eine allgemeine Eigenschaft aller Menschen und zu ihrer Erörterung bedarf es nicht erst des getrennten Epactale. Die jetzt geläufige Art der anthropologischen Betrachtung, welche mit einer vorgefalsten Absicht in die Forschung eintritt, hat meines Be- dümkens einen doppelten Fehler, und gerade das Epactale ist sehr geeig- net, beide Fälle zu erläutern. Einerseits sucht man Thierähnlichkeiten nur für die ungewöhnlichen Fälle auf. Man findet ein Epactale und, indem man seine Analogie mit dem Interparietale eines Nagers nachweist, behauptet man, dals man eine über- haupt niedere Bildung vor sich habe. Aber man vergilst ganz, dals die Öeta- ceen nur im fötalen, sehr wenige noch im jugendlichen Zustande ein ge- trenntes Interparietale besitzen, dafs sie sich also wie der typische Mensch verhalten. Stehen nun die Cetaceen höher, als die Nager? oder steht der gewöhnliche Mensch niedriger, als der mit persistenter Quernaht? Man dehne doch nur die vergleichend osteologischen Erörterungen auf die gewöhnlichen, typischen Verhältnisse aus, und man wird sich bald überzeugen, dafs Theromorphie an sich noch kein Anzeichen niederer Rasse ist. Andererseits sieht man in der fötalen Natur eines Zustandes einen Beweis der niederen Stellung. Hr. Schaaffhausen!) sagt in seiner Ab- handlung über die Urform des menschlichen Schädels geradezu, gewisse Eigenthümlichkeiten in der Organisation des vorgeschichtlichen Menschen 1) Festschrift der niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums der Universität Bonn. 1868. S. 60. ‚scheidende für ihre Gesetzmälsigkeit ist, sie haben bleiben der kindlichen Form“ als einem Merkmal niederer Rasse. "Abgesehen davon, dafs auch die pathologischen Vorgänge in voller Gesetz- mälsigkeit verlaufen, ist noch keineswegs gesagt, dafs jede spätere Ent- wickelung im Gegensatze zu den früheren eine vollkommnere sei. Der typische Schädel des erwachsenen Menschen hat viel mehr Analogien mit dem typischen Schädel junger und selbst fötaler Affen, als mit dem ty- pischen Schädel erwachsener Affen, und man könnte ohne Schwierigkeit darthun, dafs manche Eigenschaften des erwachsenen Menschenschädels ein Stehenbleiben auf der Form des kindlichen Affenschädels seien. Folet daraus irgend etwas in Bezug auf ihren physiologischen Werth? Die Per- sistenz der oceipitalen Quernaht hat sicherlich einen frühfötalen Cha- rakter, aber daraus folgt ebenso wenig etwas für ihre ungünstige Bedeu- tung, als aus der prämaturen oder gar fötälen Synostose der Pfeilnaht, die typisch bis zum höchsten Greisenalter offen bleiben sollte, etwas für die günstige Bedeutung derselben. Im Gegentheil, man kann den letz- teren Zustand für ein Senium praecox und den ersteren für eine Juven- tus persistens erklären. ; Schon früher!) habe ich darauf hingewiesen, dafs eine Sutura fron- talis persistens als ein compensatorisches Ergebnils auftreten kann bei Verengerungen des Schädels, welche durch vorzeitige Synostose der Kranz- oder Lambda-Naht oder ‘der Sphenooceipitalfuge zu Stande kommen. Die Polemik, welche Hr. Welcker?) dagegen erhoben hat, kann ich umso- weniger als zutreffend anerkennen, als er selbst die compensatorische Be- deutung der Persistenz der Stirnnaht „in einem weit grölseren Umfange, als Virchow vermuthete,“ darzuthun sucht. Er täuscht sich in der Annahme, dals meine Vermuthung nicht so weit ging, indels kommt darauf wenig an; 1) Verhandlungen der physie.-med. Gesellschaft zu Würzburg. Erlangen 1852. Bd. II. S. 239. Entwickelung des Schädelgrundes S. 87, 108. Archiv für pathol. Anat. u.s. w. 1858. Bd. XIM. S. 348. i | 2) Welcker a.a.O. $. 101. Theile einen fötalen Charakter, sie bezeichnen einen früheren Entwiekelungszustand.“ Wiederholt spricht er von einem „Stehen- seine Ansicht von dem compensatorischen Werthe der per- Nähte so sehr auch die meinige, dafs ich keinen Anstand nehme, sie auch auf die Sutura transversa persistens auszudehnen. Indefs mache ieh darauf aufmerksam, dafs man jedesmal feststellen mufs, ob die Com- _ pensation eine vollständige und ausreichende ist, oder nicht, und dafs auch eine compensatorische Persistenz eine insufficiente sein kann. So könnte es z. B. möglich sein, dafs die Persistenz der Quernaht bei manchen Per- sonen sich als sufficient, bei anderen als insufficient herausstellte. Das läfst sich nur durch eine durchgreifende craniologische Untersuchung E ermitteln. # Ich Be aber keineswegs, dafs jede Persistenz einer Naht ein compensatorisches Phänomen sei. Sicherlich giebt es noch andere Ur- sachen, welche die Schliefsung der Nähte beeinflussen, und dahin gehört vor Allem der Einflufs der Rasse. Es wäre meiner Ansicht nach unthun- lich, zu übersehen, dafs bei den Buschmännern ganz ähnliche Erschei- nungen, wie wir sie hier für den Schädel besprechen, auch am Becken vorkommen. Aus den Mittheilungen des Hrn. Fritsch!) wissen wir, dafs auch bei Männern dieser Rasse die Synchondrosis ilio-pubica bis in hohe Lebensjahre offen bleibt, und, soweit ich sehe, liegt kein Grund vor, dieses „kindliche“ Verhältnifs als ein compensatorisches anzusehen. Meiner Meinung nach genüst es also nicht, die Thierähnlichkeit oder den fötalen Charakter gewisser Abweichungen von der typischen menschlichen Bildung nachzuweisen, um daraus unmittelbar zu folgern, dafs das betreffende Individuum eine Verschlechterung in der Entwickelung er- fahren habe oder dafs seine Bildung eine niedere sei, sondern man muls aufserdem darthun, dafs mit dieser Bildung eine Erschwerung oder eine Verschlechterung oder ein Mangel in der Function, im Gebrauche des Theils, in der Thätigkeit verbunden ist, wodurch auf die Leistungsfähig- keit des Individuums ein nachtheiliger Einfluls ausgeübt wird. Wenden wir diese Grundsätze auf die Beurtheilung der Persistenz der Quemaht an, so ist es leicht ersichtlich, dafs der Entscheidung eine ‘viel mehr umfassende Untersuchung vorausgehen mülste, als sie bis jetzt 1) Gustav Fritsch, Die Eingebornen Süd-Afrikas. Breslau 1872. S. 415. Taf. XLV und XLVI. i Phys. K1. 1875. 2 Abth. 15 114 VIRCcHow: angestellt werden konnte. Zunächst auf das Hinterhaupt wirkt die Persistenz der Naht, wie es scheint, immer ganz günstig ein: die Schuppe vergrölsert sich in sehr beträchtlicher Weise. Dadurch wird mehr Raum für das Gehirn gewonnen, und auch das ist günstig. Aber die ungewöhnliche Vergröfserung des Hinterhauptes hat eine Beeinträchtigung der Scheitel- beine, zuweilen sogar der Stirnbeine im Gefolge, und das ist ungünstig. Es würde noch ungünstiger sein, wenn die gleiche oder wenigstens eine ähnliche Beeinträchtigung das Mittelhirn oder gar das Vorderhirn träfe. Letzteres wissen wir nicht. Da indefs die von mir mitgetheilten Fälle und Tabellen lehren, dafs der Grad der Benachtheilisung der Knochen- entwickelung an Scheitel und Stirn in den einzelnen Fällen ein sehr ver- schiedenartiger ist, so läfst sich vermuthen, dafs auch die physiologische Bedeutung des Epactale eine inconstante sein wird. Jedenfalls genüst ein Blick auf den Peruanerschädel von Pancatambo, um zu erkennen, dals ein epactaler Schädel eine sehr günstige Entwickelung errei- chen kann. Verschieden davon ist die Frage nach der genetischen Bedeu- tung des Epactale. Ich will damit nicht die Vermuthung anregen, dafs die Persistenz der Quernaht für eine Abstammung der Peruaner und Ma- laien von Mäusen oder Hasen spräche, aber es könnte der auch sonst wiederholt angereste Gedanke wieder behandelt werden, ob Peruaner und Malaien durch alte Abstammungs- und Verwandtschafts-Verhältnisse mit einander verknüpft seien. Ich widerstehe jedoch der Versuchung, auch dieses Gebiet der Forschung zu betreten; für diesmal glaube ich meiner Aufgabe genüst zu haben, indem ich das Os Incae in der Meinung der Kundigen rehabilitirte und den Nachweis führte, dafs es mehr eine Hem- mungsbildung, als eine Theromorphie ist. Be er‘ er PER OR « am RICH GER rkmale niederer Menschenrassen II. Die katarıhine Beschaffenheit der Nasenbeine. Unter den Eigenschaften, welche den Affenkopf vom Menschen- kopf unterscheiden, hat von jeher hauptsächlich die Beschaffenheit der Kiefer die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Indefs läfst sich nicht ver- kennen, dafs schon für die physiognomische Betrachtung die Nase min- destens ebenso sehr, wenn nicht noch mehr als Unterscheidungsmerkmal hervortritt. Ganz besonders gilt dies für die Affen der alten Welt, die sogenannten katarrhinen. Die osteologischen Eigenthümlichkeiten der Affen- nase falst Hr. Giebel!) folgendermalsen zusammen: „Die Affen zeichnen sich durch die kleinsten Nasenbeine unter allen Säugethieren aus, die sehr schmal und kurz sich gegen die Stirnbeine hin zuspitzen oder nur etwas verschmälern oder endlich mit ganzer Breite an denselben sich abstumpfen. Häufig verschmelzen sie in der Mittellinie schon frühzeitig mit einander, auch noch mit anderen Grenzknochen, sind zumal bei altweltlichen Affen allermeist asymmetrisch.“ „Sehr gewöhnlich erscheinen sie bei den eigentlichen Affen völlig platt und heben sich auch gar nicht über die Gesichtsfläche hervor, was gerade bei dem Menschen sehr stark geschieht.“ Speciell vom Orang-Utan sagt Hr. Owen ?): „Das Nasenbein ist ein flacher länglich dreieckiger Knochen, von dem kein Theil über die Ebene des Processus nasalis vom Oberkiefer vortritt. Auch zeigt sich keine Spur einer Trennung, was beim Chimpanse der Fall ist. Jedoch fand Traill beim jungen Orang-Utan die Trennung.“ Mir fiel zum ersten Male die grofse Aehnlichkeit einer menschlichen Nase mit der des Orang-Utan auf, als ich vor zwei Jahren im naturhisto- rischen Museum zu Wiesbaden fünf Orang-Utan-Schädel von verschiedenen Altersstufen fand und neben dieselben eine Reihe von Malaien-Schädeln stellte. Einer der letzteren, ein Schädel von Amboina, war mir so auf- fallend, dafs ich ihn in der Sitzung der deutschen anthropologischen Ge- 1) Giebel a.a. ©. S. 58. 2) Owen, Transact. of the zoolog. Society. London 1835. Vol. I. p. 358. 15* llig affenartige Bildung, indem ein ganz colossaler Prognathismus mit mächtiger Entwickelung der “ Kiefer sich zugleich mit einer so starken Einbiegung und einer so geringen Ausbildung der Nasenbeine verbindet, dafs dazu unter den übrigen Schä- deln jede Analogie fehlt. Ob eine künstliche Einquetschung der Nase mitgewirkt habe, lasse ich dahingestellt. Die Hauptsache ist jedenfalls, dafs die Nasenbeine von ganz ungewöhnlicher Kleinheit sind: am oberen sellschaft vorleste!). „Das Gesicht hat eine auffä Ende sind sie so schmal, dafs sie fast in Spitzen auslaufen.: Es resultirt daraus auch für die Stellung der Augenhöhlen eine sehr auffällige Annä- herung derselben unter einander.“ Seitdem habe ich meine Aufmerksamkeit diesem Gegenstandg zu- gewendet und eine Reihe von Schädeln mit katarrhiner Bildung gesam- melt. Es sind dies überwiegend malaiische von den Sunda-Inseln, also aus dem Heimathsgebiete des Orang-Utan. Wie ich aus Mittheilungen des Hrn. Schaaffhausen?) ersehe, hat schon Mayer ähnliche Betrach- tungen angestellt. Er wäre darnach zu der Ueberzeugung gekommen, dafs ; der Malaienschädel dem Typus des Orang-Utan-Schädels nachgebildet sei, und er habe namentlich das dem ersteren eigenthümliche Einsinken der Nasenbucht mit Verkümmerung der Nasenbeine, wobei .die Stirnhöhlen ‚verschwinden, sowie das Vorschieben der Kiefergebilde als Merkmale dieses Affen bezeichnet. Das vorzüglichste Beispiel dieser Art liefert der schon (S. 20) we- ‚gen seiner grolsen Schläfenfontanellknochen erwähnte Schädel eines Bugi- nesen von Üelebes (Taf. VI und VII. Fig. 1), in der gröfseren Tabelle (S. 32) unter Nr. 4 aufgeführt. Es ist ein hypsibrachycephaler Schädel von beträchtlicher Gröfse (1490 Cub. Cent. Capacität) und mit einem er- schreckenden Prognathismus. Trotz verhältnilsmälsis niedriger Alveolar- fortsätze stehen die grolsen, vorn abgefeilten und durch Betel geschwärz- - Be ten Zähne weit hervor. Auch die Stirnwülste sind von sehr starker Aus- bildung; sie fliefsen über der sehr tief eingebogenen Nasenwurzel zusam- men und zeigen hier einen 7 Mm. langen, etwas nach rechts von der 1) Die vierte allgemeine Versammlung der deutschen Gesellschaft für Anthropo- a logie, Ethnologie und Urgeschichte zu Wiesbaden. Braunschw. 1874. S. 37. 2) In der angeführten Festschrift S. 66, vgl. S. 79. : ® | 4 0 edere Menschenrassen am Schädel. BRILLE gelagerten made tina! frontalis. Als Grund dieser Ver- a schiebung erscheint dicht über der Sutura naso-frontalis ein unregelmälsi- ger und an seinen oberen Rändern zum Theil verwachsener Schaltknochen von 7 Mm. Breite und 5 Mm. Höhe. Die Nasofrontalnaht selbst ist un- gewöhnlich zackig und in der Mitte nach unten eingebogen. Der Nasen- fortsatz des Stirnbeins ist ungemein breit, sein Querdurchmesser beträgt 26 Mm. An ihn setzt sich in einer tiefen Einsattelung mit einer ganz feinen Spitze das rechte Nasenbein an, während das linke den Anschlufs nicht erreicht, sondern in einer Entfernung von 3,5 Mm. von der Naht _ gleichfalls in eine Spitze ausläuft. Statt seiner setzt sich der linke Stirn- fortsatz des Oberkiefers in ganzer Breite an die Nasofrontalnaht an. Da auch der rechte Processus nasalıs maxillae breit und kräftig ist, so er- reicht die ganze Nasenwurzel (d. h. der knöcherne Raum unter der Naso- frontalnaht zwischen den, übrigens grofsen und schiefen Augenhöhlen) doch eine Breite von 22 Mm. Ueber die Fläche der frontalen Oberkiefer- fortsätze erstreckt sich von oben nach unten eine längliche Einsenkung und eine Reihe oberflächlicher Gefäfsfurchen, welche auf den ersten Blick Nahtlinien vorspiegeln. Die Nase im Ganzen ist 42,5 Mm. hoch, die a une milst in der gröfsten Breite 25, m der Höhe 30 Mm. Das ergiebt einen Nasen- Index (Breite: Höhe der Nase, letztere — 100 gesetzt) von 58,8 oder nach der Terminologie des Hrn. Broca!) eine platyrrhine Form. Beide Nasenbeine sind von zugespitzt dreieckiger Gestalt, das linke 12 Mw. lang und 7 in der gröfsten (geraden) Breite, das rechte 18 Mm. lang und gleichfalls 7 breit. Der knöcherne Theil der Nase ist stark eingebogen und gänzlich ohne Rücken. An der Stelle der Einsattelung bildet die Nase fast eine ebene Fläche. Nach unten ist sie stark aufgeworfen. Am Rande der Nasenöffnung, welche sich nach oben stark verjüngt, bilden beide Nasenbeine kurze Vorsprünge. Das Septum narium steht ziemlich ‚gerade in der Mitte. Die Spina anterior inferior springt stark vor und “ die Ebene der Nasenöffnung ist nach hinten und oben geneigt. Die Höhe des Gesichts beträgt 115 Mm., die Entfernung der sehr. srolsen Infraorbitalcanäle von einander 48 Mm. Die Fossae caninae sind 1) Broca, Revue d’anthropologie. 1872. T.I. p. 17. 118 VIRCHow: sehr tief. Endlich erwähne ıch, dafs beide Processus pterygoides sehr starke Laminae externae besitzen und dals sich an jedem ein Foramen Civinini befindet. Dieser Fall zeigt sicherlich das pithekoide Gesicht in höchster Ausbildung, und die Versuchung zu einer Vergleichung mit dem, übrigens auch brachycephalen Orang-Utan liest so nahe, wie möglich. Die Be- zeichnung der Platyrrhinie allein könnte hier irre führen, da bekanntlich gerade die Affen der neuen Welt im zoologischen Systeme als platyrrhine bezeichnet werden. Hr. Broca hat bei der Wahl seiner, nur für den Menschen berechneten Bezeichnung an diese Verwechselung wohl nicht gedacht. Ich ziehe es, wie ich später noch genauer motiviren werde, vor, in dem zoologischen Sinne den Ausdruck „katarrhin“ auch für den Men- schen zu gebrauchen. So auffällige Bildungen sind überaus selten und selbst bei grolser Verkümmerung der Nasenbeine tritt nicht leicht, auch bei malaiischen Stämmen, eine so bedeutende Verbildung auf. Ein gutes Beispiel dieser Verschiedenheit liefert der gleichfalls schon früher (S. 94) wegen der Per- sistenz der rechten Sutura mendosa oceipitis erwähnte Schädel eines See- räubers von Oelebes, der trotz der Kleinheit seiner Nasenbeine doch eine fast gerade und zugleich mehr lange und etwas vorspringende Nase be- sitzt. Auch dieser Schädel ist brachycephal (Breiten-Index 81,8), aber nur von mittlerer Höhe (Höhen-Index 74,5). Auch ist sein Prognathis- mus ein mäfsiger, und der Stirnnasenwulst hat eine geringere Stärke. Bei ihm bildet die Nasofrontalnaht eine nach oben convexe Ourve, indem die Nasenbeine höher hinaufreichen, als die Stirnfortsätze des Ober- kiefers. Der 23 Mm. breite Nasenfortsatz des Oberkiefers greift dafür beiderseits nach aulsen tiefer herab. Die frontalen Oberkieferfortsätze sind verhältnifsmäfsig schmal und an ihrem oberen Ende gegen die Nasen- beine vertieft und gleichsam eingedrückt; bei der Schmalheit der Nasen- beine selbst beträgt der gerade Querdurchmesser der Nasenwurzel nur 19 Mm. Am oberen Ansatz sendet das linke Nasenbein einen hakenför- migen Fortsatz nach rechts, welcher das rechte Nasenbein fast ganz ab- schneidet, so dafs von dem 8 Mm. breiten Ansatz 6,5 auf das linke Nasen- bein fallen. Die Nasenbeine sind lang und schmal; sie messen 22 Mm. in der Länge und sind wenig eingebogen. Der gerade Querdurchmesser “ NENNE OR REBEL NET Ken ER En ae en ET ET EV DE SE a BR N en ee 23 = } Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 119 der Nase beträgt in der Mitte nur 5, am Ende 15 Mm. Daher ist der Rücken oben ganz schmal, nach unten etwas breiter und zugleich höher. Die Nasenöffnung mifst 27 Mm. in der Höhe und 26 in der gröfsten Breite, ist jedoch nach oben ziemlich eng. Der untere Nasenstachel ist stark und doppelt. Die Gesichtshöhe beträgt 110, die Entfernung der Infraorbital- löcher von einander 51 Mm. Die Fossae caninae sind tief. Die Lamina externa proc. pterygoidis hat eine nur mälsige Grölse. Noch mehr weicht der gleichfalls wegen der an ihm vorhandenen Reste einer Sutura mendosa oceipitis erwähnte (8. 93) Schädel eines Sulu- Insulaners ab, der fast hypsistenocephal ist: Breiten-Index 76, Höhen- Index 80. Trotz sehr schmaler Alveolarfortsätze ist er sehr prognath: die stark gefeilten und geschwärzten Schneidezähne haben eine sehr be- trächtliche Gröfse. Das schmale Gesicht hat eine Höhe von 116 Mm., ebenso sind die Orbitae hoch. Die Distanz der Infraorbitalcanäle beträgt 5l Mm. Unter einem mäfsigen Stirn-Nasenwulst sitzt ein tiefer und brei- ter Nasenfortsatz von 22 Mm. Querdurchmesser, in welchen die Nasen- beine so hoch hineingreifen, dals ihr Ansatz 5 Mm. höher liest, als der der Stirnfortsätze des Oberkiefers. Der Ansatz der Nasenbeine hat eine Länge von 8 Mm., wovon dem linken Nasenbeine der gröfsere Antheil zufällt. Der gerade Querdurchmesser der Nase beträgt in der Mitte 7, unten 15 Mm. Die Breite jedes Nasenbeins, auf der Fläche gemessen, ist in der Mitte 4, unten 8 Mm. Seitlich reichen sie eine grölsere Strecke am Rande der Nasenöffnung herab. Die Wurzel der Nase steht verhältnifsmälsig hoch, der Rücken ist fast gerade und ziemlich scharf, und sein Ende springt nicht unbeträchtlich vor. Die Nasenöffnung ist eiförmig und nach oben etwas zugespitzt, 34 Mm. hoch und 24,6 in der gröfsten Breite. An ihrem unteren Umfange findet sich eine flache Ausweitung, welche sich zu den Schneidezähnen herabzieht. Die Nase im Ganzen ist 55 Mm. hoch, der Index beträgt also nur 44,7 und fällt daher in die Gruppe der Leptorrhinen des Hrn. Broca. Noch wieder verschieden ist ein kleinnasiger Schädel aus der Höhle von Nipa Nipa A. auf der Insel Samar (Z. 867). Er hat einen Breiten- Index von 78,4 bei einem Höhen-Index von 74,5, aber nur eine Capa- eität von 1210 Cub. Cent. Dabei ist er sehr prognath trotz niedriger Alveolarfortsätze, zum Theil wegen der Gröfse der Schneidezähne. Das 3 E x y einer Entfernung von 45 Me von a die Orbitae Sind hoch und tief, die Processus pterygoides zeigen sehr grofse äufsere, { Blätter, ma- mentlich rechts mit höchst auffälliger Zackenbildung. Unter der vollen Glabella findet sich bei dem wahrscheinlich a lichen Schädel kein eigentlicher Nasenwulst. Der Nasenfortsatz des Stirn- beins reicht tief herab und ist 22 Mm. breit. Die Nasofrontalnaht bildet eine regelmälsige, nach oben convexe Curve mit ganz kurzen Zacken. Die Stirnfortsätze des Oberkiefers sind grols, stark hervortretend und mit tie- fen Gefäfsrinnen versehen. Der gerade Querdurchmesser der Nasenwurzel beträgt 20 Mm., der der Nase selbst oben 7, unten 12 Mm. Jederseits ist die Nase von dem Stirnfortsatz des Oberkiefers durch eine tiefe Furche abgesetzt, welche durch Einwälzung des inneren Randes des Stirnfortsatzes entsteht. Die Nasenbeine sind 19 Mm. lang, das rechte etwas breiter, besonders oben und in der Mitte, so dafs es am Ansatze 5, das linke da- gegen nur etwa 2,5 Mm. im Querdurchmesser milst. Unten ist die Breite beider Nasenbeine ziemlich die gleiche. Ein Rücken ist nur in der Mitte der Nase angedeutet, jedoch sehr schwach; unten und oben ist die Nase ganz platt. Die Nasenöffnung ist 46 Mm. hoch und mifst 26 in der grölsten Breite; sie ist etwas schief und nach rechts mehr ausgebuchtet; dem entsprechend ist auch das Septum stark nach links ausgebogen. Gegen die Apertur sind die Nasenbeine fast gerade abgeschnitten. Vom unteren Umfange der Nasenöffnung erstreckt sich neben der schwachen Spina gegen den zweiten Schneidezahn jederseits eine flache Rinne. Die Nase erscheint daher im Ganzen kurz, ganz platt und niedrig, mit sehr _ weit vorliegender Oeffnung. Ihre Höhe beträgt 49,1 Mm., der Index also 52,9. Der Fall steht demnach in dem Schema des Hrn. Broca auf der Grenze der Mesorrhinie gegen die Platyrrhinie. So verschieden diese Fälle unter einander sind, so haben sie doch etwas Verwandtes, und sie nähern sich alle einigermafsen pithekoiden Ver- hältnissen. Bei allen liegt das eigentliche Störungsgebiet mehr nach oben gegen die Nasofrontalnaht hin, und es ist gewils nicht zufällig, dafs der am meisten pithekoide, zuerst beschriebene Fall hier einen Schaltknochen trägt. Wie weit sich diese Störung nach innen fortsetzt, welche Einflüsse ‚sie auf das Siebbein und auf das Stirnbein selbst ausgeübt hat, vermag Aber die Biistenz solehen weitergreifenden. als ı wir auch sonst an ‚denselben IR! AB kecuns dieser Inseln bar uns aus Sen der Störungsgebiete, welche nach einander zur Verhandlung standen, auffällige und ungewöhn- ‚lich zahlreiche Beispiele & geliefert hat. Nächst den Malaien haben besonders die Afrikaner in ar auf ihre Nasenbildung die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und zwar nicht blofs die Neger!), sondern ganz besonders die Buschmänner?). Einen . Fall von vollständigem Defect der Nasenbeine bei einem Buschmann be- schreibt J. van der Hoeven?°): Spatinm interorbitale planum, deficien- tibus ossibus nasi; supra narium aperturam sutura inter partes frontales ossium supramaxillarium media ad os frontis adscendit. Allein auch bei andern Stämmen kommt Aehnliches vor. Ich will nicht von den Araucanern *) und Negritos?) sprechen, bei denen ich solche Verhältnisse früher erörtert habe, für letztere namentlich auch in Bezug auf die Frage, ob diese Anomalie spontan oder durch gewaltsame Einwirkungen entstehe. Dagegen möchte ich noch einen sehr auffälligen Fall aus unserem Lande ®) aufführen, der zugleich zeigen mag, wie vor- sichtig man sein muls, aus Einzelheiten allgemeine Schlüsse abzuleiten. Es betrifft derselbe jenes 20jährige Mädchen aus Cottbus, welches ich schon bei der Erörterung der Stenokrotaphie (S. 51) in Bezug auf andere Verhältnisse ihres Schädels herangezogen hatte”). ") Schaaffhausen a.a. 0. 8.66. Barnard Davis, Thesaurus cran. p- 205 (Nr. 1129), p. 206 (Nr. 1461), p. 208 (Nr. 1065). En 2) Fritsch a. a. 0. 8.412. ee ®) van der Hoeven, Catal. p. 58, Nr. 165. 4 N . +) Zeitschrift für Ethnol. 1874. ‘Bd. VI. Verh. der anthrop. Gesellsch. S. 258. Be; 5) Zeitschrift für Ethnol. 1872. Bd. IV. Verh. der anthrop. Gesellsch. $. 205. 6) Man vergleiche einige Fälle ähnlicher Art bei Otto, Lehrbuch der patholo- gischen Anatomie S. 182, Anm, 4. 7) Die Person starb im Jahre 1866 an Schwindsucht im hiesigen Charite- Krankenhause. Bei der Section fand sich die linke Hälfte des Gehirns kleiner, als die rechte. Bar : v Pros. 81.1875. 2 A > | 16 Pr u x 2 U VER CHRO WIE N N j Der breitovale Schädel (Taf. VI und VII. Fig. 2) hat einen Breiten- Index von 82,8 und einen Höhen-Index von 78,6. Er ist prognath trotz sehr kleiner, fast lappischer Kiefer, jedoch ist der Prognathismus überwie- gend supramaxillar und durch die grofsen Schneidezähne bedingt, welche weit über die Unterkieferzähne übergreifen. Das Gesicht ist nur 91 Mm. hoch, die Entfernung der kleinen Infraorbitallöcher von einander beträgt 50, die Fossae caninae sind tief, die Orbitae mehr breit. Unter der vollen Glabella findet sich ein starker Nasenwulst mit einer nur ganz schwach sichtbaren, aber stark zackigen Spur der Stirnnaht von 13 Mm. Länge. Die Nase ist tief angesetzt, der Nasenfortsatz des Stirnbeins breit (24 Mm.) und ganz ausgeschweift, so dals seine Seitentheile die Stirnfortsätze des Oberkiefers umfassen. Eine Nasofrontalnaht im gewöhnlichen Sinne exi- stirt eigentlich gar nicht, da die Nasenbeine das Stirnbein überhaupt nicht erreichen; letzteres steht nur in Verbindung mit den Oberkieferfort- sätzen, welche in der Mittellinie in einer Naht zusammenstolsen. Die Quernaht ist schwach zackig. Die Oberkieferfortsätze sind von oben nach unten stark eingebogen, so dals eine tiefe Furche auf ihrer Fläche ent- steht, dıe zur Fossa canına herunterzieht. Grofse Gefälsrinnen, wWcke fast wie Nahtlinien aussehen, erstrecken sich von unten nach oben. Etwa 6,5 Mm. unter der Quernaht liegen, dicht an die Mittellinie gedrängt, die Spitzen der nur 16 Mm. langen Nasenbeine, welche durch eine etwas R schiefe, unten nach links abweichende Naht getrennt werden. Jedes der RN. dreieckigen Beine hat unten einen queren Flächendurchmesser von 9 Mm. S und bildet am Ende einen kleinen Vorsprung, von dem aus sich der Rand : der Nasenapertur nach aulsen hin etwas ausbuchtet. Der gerade Qur- durchmesser der eigentlichen Nase beträgt unten 17 Mm. Ein eigentlicher Nasenrücken existirt gar nicht; die knöcherne Nase liest in ihrer oberen Hälfte ganz tief, gegen die Mitte biegt sie sich und am Ende sprinst sie so stark vor, dals sie den sehr langen und an der oberen Fläche für die Aufnahme des Septum tief ausgehöhlten unteren Nasenstachel weit über- vagt. Die Nasenöffnung ist 238 Mm. hoch, 24 im grölsten Durchmesser breit, sehr niedrig, breit eiförmig und nach rechts etwas mehr ausge- weitet. Die Höhe der Nase milst 48 Mm., der Index ist 50, also me- sorrhin. ‘ hr A ige nal ‚niederer chädel. | So sehr auf den ersten Blick die Verhältnisse dieses Wendenschädels Ba denen des Buginesenschädek, welcher gleichfalls auf Taf. VI und VII abge- bildet ist, ähnlich erscheinen, so prägnant sind doch die Unterschiede, welche sie bei genauerer Betrachtung darbieten. Kein Ethnolog darf auf den Gedanken kommen, beide Schädel auf gleiche Stufe zu stellen, und etwa die- selben Schlüsse auf die Stellung der Rasse zu ziehen, zu welcher jeder von ihnen gehörte. Nennen wir beide pithekoid, so kann doch unmöglich damit gesagt sein, dals auch die Cottbuser Handarbeiterin ihre Schädelbildung durch atavistische Beziehungen zum Orang-Utan erlangt habe. Die Ge- sammtheit der Eigenschaften spricht vielmehr dafür, dafs wir hier ein pa- thologisches Product vor uns haben. Trotzdem muls ich sagen, dafs unter allen gegenwärtig bekannten - Volksstämmen keiner ist, der so grolse Aelinlichkeit in Bezug auf Schädel- bildung mit diesem letzteren Falle darböte, als die Lappen. In der That N könnte man auch einen geübten Anthropologen mit diesem Wendenschädel e in Versuchung führen. Schädelindices, Kieferbildung, Gesichtsform — r Alles stimmt ziemlich gut. Aber, wie ich schon (8. 5) sagte, ich bin R: auch geneigt, die Lappen für einen pathologisch veränderten Stamm 3 zu halten. Eine kurze Erwähnung der Einzelverhältnisse eines in meinem Be- | sitze befindlichen Lappenschädels dürfte hier am Platze sein: An den ; 94 Mm. breiten Nasenfortsatz des Stirnbeins setzen sich die Nasenbeine in einer Strecke von 11 Mm. in einer fächerförmig ausgebreiteten Curve. Die Nase selbst ist sehr schmal, etwas unter dem Ansatze nur 7, unten 16 Mm. im geraden Querdurchmesser breit. Die Stirnfortsätze der Ober- kiefer sind stark schräg gestellt und zusammengeschoben, so dafs die Seiten der Nase ganz tief einschneiden. Die Länge der Nasenbeine beträgt 17 Mm. Be» Ein Rücken ist nur an der Wurzel vorhanden, dann bildet die Nase einen SE tiefen Sattel und wird ganz Hach; das Ende ist etwas aufgeworfen. Die Nasenöffnung ist hoch und schmal, 34 hoch, 22 in gröfster Breite. Der E: Nasenstachel ist breit. Die Nase ist 49 Mm. hoch, hat also einen Index von 44,8 und ist darnach leptorrhin. Die Gesichtshöhe beträgt 96, die Infraorbitaldistanz 45. Gegen die Aehnlichkeit des wendischen und des lappischen Schä- 167 steren die Form der ne bei dem, mnten leptorrhin ist. Indefs darf man die Bedeutung dieses Banane nicht überschätzen. So sehr ich Hrn. Broca in Bezug auf die Bedeutung des Nasen-Index zu- stimme, so bedenklich erscheint es mir doch, eine bestimmte Zahl als abso- lute Grenze zwischen den benachbarten Gliedern der von ihm aufgestellten Formen anzuerkennen. Die Bezeichnung der Mesorrhinie hat, wie die der Mesocephalie (Orthocephalie, Mesaticephalie), die Bedeutung, auszu- drücken, dafs eine mehr neutrale Form vorliest, die weder ausgemacht breit, noch ausgemacht hoch (beziehentlich lang) ist. Berechnet man aus grölseren Reihen von Schädeln bestimmter Rassen Mittelzahlen, so gewinnt dieses neutrale Gebiet einen gröfseren Werth, insofern als man aus seiner Existenz ersieht, dafs in der betreffenden Rasse die Zahl der mehr aus- geprägten Formen zurücktritt. Ganz anders verhält es sich, wenn man ein- zelne Schädel aus verschiedenen Rassen mit einander vergleicht. Die Ta- bellen des Hrn. Broca selbst ergeben, dafs sich in den von ihm nach der berechneten Mittelzahl als mesorrhin bezeichneten Rassen genug Ein- zelfälle finden, welehe in die Kategorie der platyrrhinen oder leptorrhi- nen gehören und welche auch trotz der mesorrhinen Mittelzahl nicht auf- hören, platyrrhin oder leptorrhin zu sein. In der Regel stellt sich aber. heraus, dafs in einer Gruppe, welche im berechneten Mittel mesorrhin er- scheint, in der Wirklichkeit eine grölsere Zahl einzelner Schädel entweder platyrıhin oder leptorrhin ist, dafs aber nicht platyrrhine und leptorrhine in gleicher Menge vorkommen, und dafs daher die Mesorrhinie bestimmter Völ- ‚ker oder Rassen entweder mehr zur Platyrrhinie oder mehr zur Leptorrhinie hinneigt. Man mufs daher überall den Hauptwerth auf den Nachweis der mehr ausgeprägten Formen legen und auch die mesorrhinen Einzelfälle der- jenigen Hauptgruppe anschliefsen, welcher sie näher stehen. In diesem Sinne steht der mesorrhine wendische Schädel trotz seiner pithekoiden Nase dem leptorrhinen Lappenschädel näher, als dem platyrrhinen Buginesenschädel oder dem mesorrhinen, aber zur Platyrrhinie neisenden Samarschädel. Es ist aber dabei noch ein Punkt zu erwägen. Der Nasen-Index des Hrn. Broca bezieht sich genau genommen mehr auf die Verhältnisse des Oberkiefers, als auf die der Nasenbeine. Die Höhe der Nase im osteo- We LEEREN BE DIENTE 7 ee von er ah wird wesentlich durch die Länge des “ Stivnfortsatzes vom Oberkiefer und durch die Höhe des Oberkieferkörpers selbst bestimmt. Nur in sehr geringem Maafse concurriren dabei die Nasenbeine, nämlich nur in denjenigen Fällen, wo ihr Ansatz am Nasen- fortsatz des Stirnbeins höher liegt, als der Ansatz der Stirnfortsätze des Oberkiefers, und nur um soweit, als diese Differenz ausmacht. Bei dem Wendenschädel, wo die Nasenbeine überhaupt nicht den Nasenfortsatz des Stirnbeins erreichen, ist die Höhe der Nase einzig und allein abhängig von der Oberkieferbildung. Dasselbe gilt ausnahmslos von der gröfsten Breite der Nasenöffnung. Diese wird an einer Stelle gemessen, wohin niemals die Nasenbeine reichen und auf deren Gestaltung ihre Beschaffen- heit einen unmittelbaren Einflufs nicht ausübt. Bei sehr ähnlicher Bil- dung der Nasenbeine ist der Wendenschädel mesorrhin, der Buginesen- schädel platyrrhin. Diese Abhängigkeit der (osteologischen) Nasenform von der Ent- _ wickelung des Oberkiefers erklärt es, dafs auch andere, wichtige Verhält- nisse der Kieferknochen damit in einem gewissen Zusammenhange stehen. _ Ich erwähne als solche die Grölse und Stellung der Kieferränder, die Ent- fernung der Infraorbitallöcher von einander, die Breite der Maxillargegend, die Höhe des Gesichts, selbst die Bildung der Pteryg oidealfortsätze — Ver- hältnisse, deren weitere Erörterung ich für jetzt bei Seite lasse. Aber es liegt ‚auf der Hand, dafs die Physiognomie des lebenden Menschen und daher die künstlerische Betrachtung der Nase in einem hohen Maafse von Theilen beein- flufst wird, welche mit dem Oberkiefer selbst nichts zu thun haben. Diese Theile sind aufser dem Keil- und Siebbein, dem Septum narıum und dem Nasenfortsatz des Stirnbeins, vorzugsweise die Nasenbeine. Die Erörterungen über Leptorrhinie, Mesorrhinie und Platyrrhinie im Sinne des Hrn. Broca lassen diese Theile sämmtlich aufser Betracht. Indefs gerade die Vergleichung des Affengesichts, bei dessen Formung freilich noch ein weiterer Theil, näm- lich die Intermaxillarknochen, so wesentlich betheiligt ist, lehrt uns, dafs wir die Nasenbeine nicht ausschliefsen dürfen von der Un uen und Bezeichnung. die besprochene Terminologie nicht getroffen. Er soll, ohne irgend ein phylogenetisches Präjudiz, einfach ein der Bildung der Nase der katar- rhinen Affen ähnliches Verhältnifs der Nase des Menschen bezeichnen. Während ich mich davor verwahre, dafs ich jeden Fall dieser Art als einen atavistischen ansehe, gestehe ich doch zu, dafs in solchen Rassen, wo dieses Verhältnifs in auffälliser Häufigkeit auftritt, der Verdacht ata- vistischer Ursachen uns sehr nahe tritt. Finden wir, wie in der ostasiatischen Inselwelt, eime gröfsere Zahl solcher und anderer abweichender Verhältnisse des Knochenbaus in derselben Bevölkerung vereinigt, so muls der Verdacht erblicher Ueber- tragung sich steigern. Ich habe eine Reihe positiver Erfahrungen über den Stirnfortsatz der Schläfenschuppe und die Stenokrotaphie, die Per- sistenz der Quernaht der Hinterhauptsschuppe und die Verkümmerung der Nasenbeine mitgetheilt, welche darthun, dafs die eben erwähnte Be- völkerung nicht nur sehr ausgezeichnete, sondern auch auffällig zahl- reiche Beispiele für jedes dieser Verhältnisse darbietet. Meines Wissens ist kein anderer Theil der Welt bekannt, wo dasselbe in gleichem Maalse der Fall wäre, wenngleich an den verschiedensten Orten Einzelfälle vorkommen, welche selbst eine Combination von zwei dieser Abwei- chungen darbieten. So zeist der Wendenschädel von Cottbus Stenokro- taphie und Katarrhinie in seltener Vollständigkeit vereinigt; so hat der Peruanerschädel von Oarabello zugleich ein Os Incae und einen doppelten Processus frontalis squamae temporalis. Aber nirgends zählte ich die, Gesammtheit der gedachten Anomalien so häufig, als an Schädeln von den Sunda-Inseln und den Philippinen. Diejenigen, welche schon sonst geneigt waren, die Malaien vom Orang-Utan abstammen zu lassen, werden in diesen Mittheilungen eine gewisse Stütze ihrer Ansicht finden, wenngleich wenigstens eine dieser Anomalien, nämlich die Persistenz der occipitalen Quernaht, weder bei dem Orang-Utan, noch bei einem andern anthropomorphen Affen typisch vorkommt. Wer eine solche Ansicht annimmt, der sollte sich aber auch der Paradoxie bewufst werden, dafs er diejenige Rasse, welche, gegenüber den schwarzen Rassen des Ostens, als eine Culturrasse 3 D eonscheh Rassen und die Urgeschichte des Menschen aufbauen wollen, und ich kann nicht schliefsen, ohne noch einmal meine warnende Stimme gegen ein solches Vorgehen zu erheben. Erklärung der Abbildungen. Taf. I—-Ill. Zur Erläuterung des Stirnfortsatzes der Schläfenschuppe, der temporalen Schaltknochen und der Stenokrotaphie. Taf. I—-II stellen den Stirnfortsatz und die Stenokrotaphie, Fig, III die verschie- denen Formen der temporalen Schaltknochen dar. Auf Taf. I und II ist elemel die linke und rechte Seite desselben Schädels nebeneinander gegeben. e Sämmtliche Zeichnungen sind von Hrn. Eyrich mit dem Lucae’schen Apparat geometrisch aufgenommen und in gleichem Maafsstabe verkleinert worden. Als Horizon- tale ist überall die von Hın. v. Ihering vorgeschlagene Linie, welche durch die Mitte des äulsern Gehörloches und den untern Rand der Augenhöhle gelegt wird, gewählt. dene, I: 1Ben Il, Australier von Nen-Süd-Wales. Links eu az rechts Brennen S. 12 und 28. Fig. 2. Moderner Philippinen - Schädel von Manila. Doppelter Stirnfortsatz. $. 19, 30, 53. 8 3. Moderner Schädel eines Eingebornen von Samar (Philippinen). Links spheno- temporaler kleiner Schaltknochen, rechts unvollständiger Stirnfortsatz mit Steno- krotaphie. S. 19, 30, 53. re "Taf. Il. Fig. 1. Magyarin. Links Stenokrotaphie, rechts Stirnfortsatz. S. 24 und 36. Fig. 2: Schädel von S. Remo. Doppelter Stirnfortsatz. S. 26 und 38. Fig. 3. Schädel von S. Remo. Links Stirnfortsatz, rechts Stenokrotaphie. S. 26 und 38. an ig a N. Ka Taf. IM. Fig. 1. Estnischer Schädel. Grofser temporaler Fontanellknochen ohne voll- ständige Abschliefsung der Ala sphenoidalis vom Angulus parietalis. Der Schalt- knochen ist hauptsächlich auf Kosten des Angulus parietalis entwiekelt; dafür l hat sich letzterer auf Kosten des Stirnbeins compensatorisch vergröfsert. Aulser- dem findet sich ein Schaltknoehen im Angulus mastoideus der ‚Schuppennaht, Linke ‚Seite. S. 45. SR i Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel. 129 Fig. 2. Guanche-Schädel. Länglicher, vollständig trennender temporaler Fontanell- knochen, der hauptsächlich auf Kosten der Ala sphenoidalis entwickelt ist. Rechte Seite. $. 45. Fig. 3. Berliner Schädel mit hohem, vollständig trennendem temporalem Fontanell- knochen, der mehr auf Kosten des Angulus parietalis entwickelt ist. Rechte Seite. S. 42, 45, 48. Fig. 4. Berliner Schädel mit temporalem Schaltknochen, der auf Kosten der Schlä- fenschuppe gebildet ist, aber die Ala nicht vom Angulus parietalis trennt. S. 44. Fig. 5. Berliner Schädel mit temporalem Schaltknochen, der auf Kosten des hintern Theils der Ala und des Angulus parietalis entwickelt ist, aber beide nicht voll- ständig trennt. S. 44. Fig. 6. Berliner Schädel mit erhaltenem Postfrontale und einem kleinen hakenför- migen Schaltknochen an der Stelle des Stirnfortsatzes vom Schläfenbein, jedoch ohne vollständige Trennung von Ala und Angulus parietalis. S. 43 und 45. Taf. IV—V. Zur Erläuterung der Sutura occeipitis transversa persistens und der verschiedenen Formen oceipitaler Schaltknochen. Sämmtliche Zeichnungen sind von Hrn. Dworzaczeck (nicht, wie auf den Ta- feln steht, von Hrn. Eyrich) geonietrisch aufgenommen, und in gleicher Weise ausgeführt, wie bei Taf. I—-III erwähnt ist. Taf. IV. Fig. 1. Schädel aus der Höhle von Nipa Nipa auf Samar (Philippinen). Os epactale. S. 92. Fig. 2. Moderner Schädel von Tabaco auf Luzon (Philippinen). Os epactale. S. 93. Fig. 3. Alter Peruanerschädel von Pancatambo. Os Incae. S. 837. Fig. 4. Alter Peruanerschädel von Iquique. Os Incae nebst hinterem Fontanell- knochen (Os quadratum). S. 87. Fig. 5. Alter Peruanerschädel von Chorillos. Os Incae. S. 89. Fig. 6. Berliner Schädeldach mit noch vorhandenen Nahtresten der Sutura oceipitalis transversa. 9. 98. Taf. V. Fig. 1. Berliner Schädel eines Neugebornen mit hinterem Fontanellknochen (?) und einer senkrechten Nahtspur der Hinterhauptsschuppe. Sutura mendosa trans- versa. Offene Seitenfontanellen (fontieuli Casserii). Offene Synehondrosis inter- oceipitalis posterior. S. 79. Fig. 2. Berliner Schädel eines Neugebornen mit hinterem Fontanellknochen (Os qua- dratum) und senkrechter Nahtspur an der Hinterhauptsschuppe. Die übrigen Ver- hältnisse wie in Fig. 1. S. 78. Fig. 3. Alter Peruanerschädel von Chorillos mit getrenntem Spitzenknochen (Os tri- quetrum). 8.79, 89. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 17 130 VırcHow: Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen ete. Fig. 4. Berliner Schädeldach mit stark vergröfsertem hinterem Fontanellknochen (Os quadratum). S. 76. Fig. 5. Berliner Schädeldach mit sagittalem Nahtknochen (Os sagittale). S. 75. Fig. 6. Berliner Schädeldach mit doppeltem Spitzenknochen (Os triquetrum bipar- titum). 8. 77. Fig. 7. Berliner Schädeldach mit doppeltem und zugleich schiefem Spitzenknochen. S. 78. Fig. 8. Berliner Schädel mit Os epactale tripartitum. S.79, 98. Taf. VI und VII. Zur Erläuterung der Katarrhinie. In natürlicher Gröfse von Hrn. Eyrich gezeichnet: Iherings Horizontale, geo- metrische Aufnahme. Taf. VI. Vorderansichten. Fig. 1. Gesichtstheil eines Buginesen-Schädels von Celebes. Frontaler Schaltknochen an der Nasofrontalnaht, Verschiebung und theilweise Persistenz der Stirnnaht. Katarrhinie. Prognathismus. S. 20, 32, 94 und 116. Fig. 2. Gesichtstheil des Schädels einer Wendin von Cottbns in der Lausitz. Un- vollständige Persistenz der Stirnnaht. Katarrhinie mit vollständiger Abtrennung der Nasenbeine von der Stirnnasennaht. Mäflsiger Prognathismus. S. 123. Taf. VII. Seitenansichten mit Unterkiefer. Fig. 1. Der Buginese von Taf. VI. Man sieht aulserdem einen mächtigen, auf Kosten des Angulus parietalis gebildeten, gänzlich trennenden, temporalen Fontanell- knochen, über welchem sich eine compensatorische Ausweitung des Angulus gegen das Stirnbein hin entwickelt hat. S. 32, 42, 45, 53. Fig. 2. Der Wendenschädel von Taf. VI. Man sieht ferner eine starke Stenokro- taphie mit grubiger Einsenkung des Angulus parietalis und der Flügelspitze. Zu- gleich ist das Uebereinandergreifen der Kiefer und der nur supramaxillare Progna- thismus verdeutlicht. S. 51 und 53. r. Abhandl.d. Berlin. Akad. Physik. Kl. 1875. Virchom Niedere Menschenracen . b a he A ae le Ä Abhandl. d. Berlin. Akad. Physik. It. 1875. Virchow Niedere Menschenracen . Tu! A. yi A. Menschenracen . Le Ta IM = S Due a F' 4 ® j y a an Abhandl. d. Berlin. Akad. Zhysik. Kl. 1875. Virchom Niedere Menschenracen , Schutze Bu % amdK Taf. V. Merlin I N A 1 SL N Abhandl. d. Berlin. Akad. Physik. Kl. 1875. Virchow Niedere Menschenracen . . tes Taf DL Abhandl. d.Berlin. Akad, Physik. AU. 1575. Verehar Nidere Menschennmcen. Tal: VH Alb Schwune Birfe. Ist 7 RR N ö Zur Anatomie des Schwanzes der Aseidien-Larven (Botryllus violaceus) “ von H "REICHERT. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 15. März 1875]. Geschichtliche Einleitung. D. embryonalen Zustände der Ascidien nehmen zur Zeit die Auf- merksamkeit der Naturforscher in ganz aussergewöhnlichem Grade in An- spruch, Die Geschichte der Verwandschaftslehre der Organismen unter- einander, vornehmlich der thierischen, wird deremst über den denkwürdigen Vorfall zu berichten haben, dass im 6ten und 7ten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts die kopflosen Ascidien dazu berufen wurden, die von der Descendenz-Theorie so sehnlichst erwünschte Brücke zu schlagen, über welcher die wirbellosen Thiere ihren phylogenetischen Einzug in das Wirbel- thierreich vollzogen haben sollen. Der Ruf ging aus von der am lten November 1866 der Akademie der Wiss. zu St. Petersburg übergebenen Abhandlung A. Kowalevsky’s „Die Entwickelungsgeschichte der einfachen Aseidien‘“ (Memoires de !Aca- demie imperiale des sciences de St. Petersbourg: Ser. VII; Tom. X, Nr. 15); er wurde auch, nach K. E. von Bär, in getreuer Übersetzung in englischer Sprache wiederholt (Quarterly Journal of mieroscopical science [?] ). Die weitere Führung übernahm die an wissenschaftlichem Halt entschieden bedeutungsvollere Schrift ©. Kupfer’s „Die Stammverwandtschaft zwischen Ascidien und Wirbelthieren“ — nach Untersuchungen über die Entwicke- lung der Ascıdia canına (Zool. dan.) (abgedruckt in M. Schulze’s Archiv für mikroskopische Anatomie: Bd. VI, S. 116 u. £f.), deren Gewicht 7 co 132 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes noch besonders dadurch erhöht wurde, dass Max Schultze die des Verfassers Ansichten gerade stützenden, thatsächlichen Angaben nach eigener Beobachtung der bezüglichen Präparate bestätigte. Im Jahre 1871 hat Kowalevsky, in Folge nicht unerheblicher Differenzen, die zwischen seiner Darstellung der embryonalen Entwicke- lung einfacher Ascidien und derjenigen Kupfer’s und Metschnikow’s („Entwickelungsgeschichtliche Beiträge‘: Bulletin de TAcadem. imper. des sciences; Tom XIII 1869, S. 294 u. f.) sich ergeben hatten, von Neuem (M. Schultze’s Archiv für mikroskopische Anatomie: Bd. VII S. 101 bis 130) seine Stimme für die völlige Übereinstimmung der embryonalen Entwickelung der Wirbelthiere, insbesondere des Amphioxwus lanceolatus, und der einfachen Ascidien erhoben, — nicht allein in Betreff der soge- nannten Keimblätter, sondern sogar, wie es übersichtlich aus der Fig. 22 des optischen Durchschnittes vom Schwanze der Embryonen der Phallusia mammallata hervorgeht, hinsichtlich der fundamentalen Organe nach Form- und Lagerungs-Verhalten. Der Verfasser spricht sich über die Stamm- verwandtschaft der Aseidien und somit der wirbellosen und Wirbelthiere nıcht näher aus; dennoch wird die Geschichte bei den Versuchen, den phylogenetischen Bewegungen zwischen den Vertebraten und Evertebraten eine, wenn auch nicht thatsächliche, so doch im Sinne der Aceomodations- lehre leichter zu verarbeitende Grundlage zu verschaffen, in erster Linie seinen Namen und dann den Kupfer’s zu verzeichnen haben. Bei der geschickten Abfassung der erwähnten beiden Arbeiten konnte es nicht fehlen, dass die Anhänger der Descendenz-Theorie zu einem Theile wenigstens die Ascidien ohne Weiteres als Wirbelthier-As- piranten in Empfang nahmen. Doch ist Gegenbaur, der die Athemhöhle der Mantelthiere für den umgewandelten vordersten Abschnitt des Darm- schlauches hält, der Meinung, dass sie nicht als kopflose Mollusken, sondern als wurmförmige thierische Geschöpfe phylogenetisch in Betracht zu ziehen seien. Die so höchst auffällige Erscheinung, dass der als Chorda dorsualis gedeutete Stützapparat nicht im eigentlichen Körper des Thieres, sondern nur ım provisorischen Schwanze der Larve und zwar ohne Darm und Nervenrohr vorkomme, soll nach ihm eine Aufklärung darin finden, dass der Leib der Gliederung ermangele, und dass in Folge dessen der Darm- schlauch und das angebliche Medullar-Rohr (ob auch die angebliche Chorda der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 133 dorsualis? R.) in der geringen Längsausdehnung auftreten! („Grundzüge der vergleichenden Anatomie‘ 1870. S. 160 und 161). Von anderen Seiten wurde Einsprache erhoben und zwar zunächst gegen die Darstellung der embryonalen Bildungsgeschichte der Ascidien- Larven Kowalevsky’s und auch Kupfer’s. Metschnikow erklärt in der oben erwähnten Schrift (S. 297), dass die „allererste Bildung der Organe bei Ascidien keineswegs eine typische Ähnlichkeit mit der Wir- belthierentwickelung“ zeige. Er hat später nach einer brieflichen Mit- theilung an Kowalevsky (M. Schulze’s Archiv: Bd. VIL, S. 127) in zwei Punkten, darin, dass die Anlage der Chorda aus zwei Zellenreihen entstehe, und dass das Nervensystem aus dem oberen Keimblatte abstamme, sich an Kowalevsky angeschlossen, ohne dass jedoch weitere Aufklärun- gen veröftentlicht worden sind. Der Verfasser macht übrigens meines Wissens zuerst darauf aufmerksam, dass die um den Leib der Botryllus- Larven gürtelartig angeordneten acht Fortsätze nicht als Knospen der späteren Individuen des Stockes zu betrachten seien (Milne Edwards), und dass letztere erst nach Anheftung der Larve radıär an den Seiten des Leibes hervorsprossen. Ganin, der in seiner „vorläufigen Mittheilung‘“‘ (Neue Thatsachen aus der Entwickelungsgeschichte der Ascidien, v. Stebold’s und Kölliker’s Zeitschrift für wiss. Zool. Bd. XX, S. 512—519) über die Bildung der Knospen an den Larven zusammengesetzter Ascidien (Didemnum gelati- nosum und Botryllus-Arten), über deren weitere Entwickelung und auch über die Entwickelung der einfachen Ascidien einen kurzen Bericht er- stattet, lässt aus den erwähnten Fortsätzen und aus den ihnen entsprechen- den pelottenförmigen Anhängen der Didemnum-Larven die definitiven Sto- lonen des Stocks hervorgehen. Nach dem Verfasser sind die Entwicke- lungsvorgänge bei der Ausbildung einer Knospe und eines befruchteten Eies einander sehr ähnlich; auch würden die Larven einfacher Ascidien und diejenigen von Botryllus-Arten auf fast identische Weise entwickelt. Aber viele von den mitgetheilten Beobachtungen Kowalevsky’s seien nicht richtig, obgleich das embryonale Nervensystem der Ascidien nach seinen morphologischen Beziehungen „zu den embryonalen Anfängen an- derer Organe dem embryonalen Nervensysteme der Wirbelthiere ähnlicher sei, als dem embryonalen und definitiven Nervensysteme aller anderen 134 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes Thiere“. Auch soll die Entwickelung der Sinnesorgane u. s. w., vornehm- lich aber die der Chorda dorsualis, zu Gunsten der ausgesprochenen Ver- gleichung sprechen. In einem kurzen Berichte über die Entwickelung der Ülavelina lepadıformis hat sich zuerst Dönitz gegen Kowalevsky und gegen Kupfer dahin erklärt, dass überhaupt keine Übereinstimmung zwi- schen der typischen Entwickelung der Ascidien und der Wirbelthiere bestehe. (Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin vom 18. Juli 1870; desgl. Reichert’s und du Bois-Reymond’s Archiv für Anatomie, Physiol. u. s. £.: 1870, S. 761 u. f.). Nach dem Verfasser kommen in dem sich entwickelnden befruchteten Ei der Asei- dien keine übereinander geschichteten, bilateral-symetrisch gesonderten An- lagen der Primitivorgane vor, wie bei den Wirbelthieren, weder die An- lage für die Öentral-Nervenröhre, noch die für die Hart- und Weichgebilde des Wirbelsystems. Der Achsenstrang des Schwanzes der Ascidienlarven unterscheide sich histologisch und organologisch von der Chorda dorsualıs, die zum Wirbelsystem gehöre; er verkümmere auch mit dem Schwanze, während alle Bestandtheile der definitiven Ascidie aus den Furchungs- zellen des verdickten, sogenannten Kopfendes hervorgehen. Mit einer mehr ausführlichen und tiefer eindringenden Kritik sind den Überläufern zwei Naturforscher entgegengetreten: Alfred Giard und vornehmlich Karl Ernst von Bär. Giard’s „Etude eritique des travann d’embryogeme relatıfs a la parente des vertebres et des tumiciers“ befindet sich in Lacaze- Duthiers Archives de Zoologie experimentale et generale histoire naturelle: Tom. I 1872, S. 233-288 (Kowalevsky) und S. 397—428 (Kupfer). Auch die „Äecherches sur les ascidies composees ou synascidies“ a. a. O. 8. 501—704 und die „Theses pour obtenir le grade de docteur u. s. f.“ S. 1—204 mit 10 Taf. enthalten zahlreiche und wichtige kritische Be- merkungen. Der Verfasser macht m einer Anmerkung (Archiv S. 234) darauf aufmerksam, dass schon @oodsir in seiner Abhandlung über den Amploxus lanceolatus (Transact. of the roy. Society; Edinburgh 1844: Tom. XV, p. 254) für die Verwandtschaft der Ascidien mit den Wirbelthieren sich ausgesprochen habe. Eine ganz flüchtige Bemerkung hierüber habe ich auf der Seite 261 gefunden. Goodsir sagt daselbst, der Amphioxus ver- der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 135 binde die Vertebraten einerseits mit den Annulaten und anderseits durch Vermittelung der symmetrischen Aseidien mit den Mollusken. Dabei wird das Bauch- und Rückengefäss der Anneliden mit Herz und Aorta des Amphroxus, und das ausserhalb des Leibes gelegene Respirationsorsan der Aseidien mit dem innerhalb der Bauchröhre gelegenen Tubus respira- tortus-intestinalis des Amphrowus verglichen. Den gegenwärtig erhobenen homologen Ansprüchen auf Verwandtschaft der Wirbelthiere und Aseidien gegenüber sind solche Bemerkungen kaum in Anschlag zu bringen. Giard empfiehlt zur embryologischen Untersuchung geschwänzter (urodele) Ascidien-Larven Serophora, die unter den von ihm untersuchten zusammengesetzten Ascidien bei beträchtlicher Grösse durch grösste Durch- sichtigkeit sich auszeichnet. Durch seine Beobachtungen wird die Zahl der sich widersprechenden Angaben über die Entwickelung der Ascidien- Larven von Neuem vermehrt. Kowalevsky’s Darstellung sei schemati- sirt nach der Bildungsgeschichte des Amphioxus, die bekanntlich nach dem Remak’schen Entwickelungs-Schema vorgetragen wird (R.); das, was Kowalevsky für das vordere Ende des Körpers der Larven halte, sei nach ihm das hintere. Das Nervenbläschen, an welchem sich auch die Sinnesorgane ausbilden, gehe aus einer soliden Anlage hervor und verlängere sich nicht (Theses etc.: S. 171) nach dem Schwanze hin, wie es Kowalevsky und Kupfer beschrieben haben. In Betreff der Ent- wickelung des Schwanzes werden die Angaben Kupfer’s bestätigt. Mit Rücksicht auf meine späteren Mittheilungen habe ich hier zwei Angaben des Verfassers noch besonders hervorzuheben. (Zu vergl. S. 173 und S. 174 der „Theses ete.“‘), Von den angeblich um den Achsenstrang (Chorda dorsualıs) gelegenen, spindelförmigen Muskelzellen wird bemerkt, dass sie quer gestreift seien, dass aber diese Streifung nur in dem Moment gut sichtbar werde, wann die rückgängige Metamorphose beginne. Sodann wird angegeben, dass die Mantelhülle des Schwanzes nicht vollständig eylindrisch sei, sondern vier längsverlaufende Leisten besitze, — zwei in der verticalen und zwei in der horizontalen Ebene. Durch diese Leist- chen werde im mikroskopischen Bilde der Schein eines centralen Kanals im Schwanze erzeugt. Giard erklärt schliesslich, dass bei der Frage über die Stammverwandtschaft zwischen Wirbelthieren und Ascidien der Schwanz mit der angeblichen Chorda dorsualis von secundärer Wichtig- 136 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanges keit sei, nachdem zuerst Lacaze -Duthiers (Comptes rendus Mai 30; 1870, S. 1154), später auch Kupfer („Zur Entwickelung der einfachen Ascidien“: M. Schultze’s Archiv u. s. w. Bd. VIII, S. 358 u. f£.) nachgewiesen haben, dass bei Larven der Molgula-Arten sich gar kein Schwanz ent- wickele. Der Verfasser glaubt an die Existenz einer „Passage“ zwischen dem wirbellosen und Wirbelthier-Reich, aber er ist der Meinung, dass man dereinst die Ascidien von dieser Passage zurückweisen werde. Darum ermahnt er eindringlich zur Geduld! Von Bär’s Abhandlung führt den Titel: „Entwickelt sich die Larve der einfachen Ascidien in der ersten Zeit nach dem Typus der Wirbel- thiere.“ (Memoir. ae ÜAcademie imperiale des sciences de St. Petersbourg: VII Serie, Tom. XIX, No. 8, 1873, S. 1—35 mit 1 Taf.). Es ist das zweite Mal ım laufenden Jahrhundert, dass der greise Veteran unter den Naturforschern für die Lehre der gesonderten thierischen Typen auftritt und sich gegen die Überstürzungen einer falschen naturphilosophischen Schule mit Nachdruck ausspricht. (Zu vergl. „Über Entwickelungsgeschiehte der Thiere u. s. w., Erster Theil: Scholion V S. 199 u. £.) Principiell ist der Verfasser der Lehre von der Transmutation der Thierformen nicht abgeneigt (S. 35), aber er verlangt vollständigen Beweis, bevor er an eine Umwandlung des Wirbelthier-Typus in den der Molluske glauben könne. Bei voller Anerkennung der embryologischen Leistungen Kowalevsky’s und vornehmlich Kupfer’s macht er auf die sich widersprechenden An- gaben in Betreff der Entstehung des Darms, über die Lage und Beschaffen- heit des Schwanzes der Aseidien-Larven, über die Entstehung des Nerven- systems und der Sinnesblase (Kowalevsky) aufmerksam und hebt ganz besonders hervor, dass der Nervenknoten der Ascidien, der schliesslich aus dem bläschenförmigen embryonalen Nervengebilde hervorgehe, nicht am Rücken, sondern an dem von Cuvier richtig gedeuteten Bauche seine Lage habe und als Afterganglion anzusehen sei. Der um- fangreichste Theil der Arbeit ist darauf gerichtet, aus dem reichen Schatze der Erfahrungen des Verfassers den Nachweis zu liefern, dass der Nerven- knoten der Tunicaten an der Bauchseite liege, und dass darum eine Ho- mologie zwischen ihm und dem cerebrospinalen Nervensystem der Wirbel- thiere nicht bestehen könne (S. 34). Ebenso sei im Achsenstrange des Schwanzes der Ascidien-Larven nicht die Chorda dorsuals der Wirbel- der Ascidien-Larven (Botryllus wiolaceus). 137 thiere anzuerkennen; er entstehe anders wie die Chorda, fehle bei Salpen gänzlich, sei da, wo er vorkomme auf den Schwanz beschränkt und ge- höre zu dessen Organisation, nicht aber zu der des eigentlichen Thierleibes. Bei unbefangener Prüfung der phylogenetischen Schriften über die Entwicklung der Ascidien-Larven wird man die Bedenken Giard’s und v. Bär’s, dem sehr verlockenden Rufe zu folgen, vollkommen gerecht- fertist finden, wenn es auch nicht zu billigen ist, dass Giard bis zur verletzenden Satyre abschweift. Es ist hierbei weniger Gewicht zu legen auf die sich widersprechenden Angaben über die ersten blattartigen An- lagen thierischer Geschöpfe und deren genetischen Beziehung zu den Haupt- bestandtheilen des Körpers; auf diesem schlüpfrigen Boden sind dergleichen Erscheinungen alltäglich und wohl unvermeidlich. Aber Anstoss muss es erregen: dass man Untersuchungen über die Entwickelung eines Thieres anstellt, über dessen organologische Achsen weder im erwachsenen, noch im embryonalen Zustande eine wissenschaftlich begründete Verständigung statt- gefunden hat; dass man das bereits so durchlöcherte Schema der Remak’ schen Bildungsgeschichte der Wirbelthiere ohne Weiteres der Entwicke- lungsgeschichte der wirbellosen Thiere zum Grunde legt; dass man den Kiemenapparat am Mantel der Tunzcaten dem an der Bauchröhre zwischen Kopf und Rumpf entwickelten Kiemenapparat der Wirbelthiere organolo- gisch gleichstellt und hiernach die Bildungsvorgänge an der sich ent- wickelnden Ascidien-Larve verfolgt und deutet; und endlich, dass man bei so derangirter Unterlage eine Furche an der Oberfläche des Larvenkörpers, die möglicherweise ausschliesslich auf die Bildung des Kiemenapparates zu beziehen ist, mit den embryonalen Rückenplatten und der Kückenfurche der Wirbelthiere in Verbindung bringt, die auf die Entwickelung des ganzen Rückens dieser Thiere, also auch auf die der Centralnervenröhre, berechnet sind. Es mag genügen, die, wie mir scheint, hauptsächlichsten Schwächen in den phylogenetischen Arbeiten über die Entwickelung der Ascidien ange- deutet zu haben. Zu einer tiefer in die Specialitäten eingreifenden Kritik fehlen mir die zureichenden Erfahrungen, um die einzelnen Angaben auf die thatsächliche Tragweite abschätzen zu können; es wird dies auch von meiner Aufgabe nicht nothwendis gefordert. Die nachfolgenden Mittheilungen beschränken sich auf die Anatomie des schon fertig gebildeten Schwanzes. Durch gütige Vermittelung des Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 18 138 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes Collegen Schenk aus Wien hatte ich Gelegenheit auch ein sehr früh- zeitiges Bildungs-Stadium des Schwanzes von einer Larve der Ascida in- testinalis zu untersuchen. Der Bildungszustand entsprach demjenigen, welchen Kowalewsky in Fig. 20 (Mem. de ÜAcad. imper. des scienc. de St. Petersbourg; Tom. X) gezeichnet hat. Der hyaline Achsenstrang war noch nicht vorhanden. Es erregte aber meine Aufmerksamkeit, dass jene Zellenreihen, welche als Anlage der angeblichen Ohorda dorsualis betrachtet werden, zwar in der Mittellinie des Schwanzes verliefen, aber frei und un- bedeckt von anderen Zellen an der Oberfläche des Schwanzes sichtbar waren, also nicht ein Achsengebilde darstellten. Die wichtige Bedeutung des Schwanzes für die Tagesfrage, in welche die Ascidien ganz unerwartet gebracht sind, wird wohl allgemein aner- kannt. Aber nicht der Nervenknoten und die pigmentirten Sinnesorgane, auch nicht der Kiemenapparat und überhaupt die morphologische Organisation des eigentlichen Larvenkörpers sind in den Vordergrund zu schieben; — es ist der Schwanz mit der vermeintlichen Chorda dörsualis, der in erster Linie die Inductionsbewegungen zum Wirbelthier-Reich angerest hat und wohl auch jetzt hauptsächlich unterhält. Durch ihn erlangt die Larve den äusseren Habitus eines niederen Wirbelthiers, und wer eine Anzahl hin und her sich bewesender Larven beobachtet, der wird zu einem Vergleich mit den Kaulquappen geradezu herausgefordert. Zwei Umstände wären wohl geeignet gewesen, die Bedeutung des Schwanzes für die phylogenetische Bewegung sehr wesentlich zu beein- trächtigen: die Thatsache zunächst, dass dıe angebliche Ohorda dorsualıs dem eigentlichen Körper fehlt, auf den Schwanz beschränkt ist, und dass dieser bei der Metamorphose gänzlich verloren geht; sodann die Ent- deckung Lacaze-Duthiers’, dass bei der Molgula tubulosa der Schwanz gar nicht entwickelt wird. Aber Kupfer hat die Bedeutung des Schwanzes durch Beobachtungen wiederherzustellen versucht, welche er bei der zu embryologischen Untersuchungen vortrefflich geeigneten Ascıdia mentula Zool. dan. gemacht hatte. („Zur Entwickelung der einfachen Ascidien“: M. Schultze’s Archiv, Ba. VII, S. 385 u. f.). Der Verfasser theilt hier mit, dass von einem als „Caudaltheil“ des sogenannten Rückenmarks gedeuteten hohleylindrischen Faden in regelmässigen Abständen bilateral Nervenfäden — „Spinalnerven“ — entspringen und jedenfalls an die Mus- der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 1359 keln treten; ob auch an die Epidermis, liess sich nicht constatiren. (a. a. OÖ. 8. 292 und 293). ,Mit aller nur wünschenswerthen Schärfe ‚„‚wurden 3 Paare gesehen: das erste Paar an der Grenze von Rumpf- und Schwanz- theil des Markes, die folgenden ungefähr m Abständen von der Länge einer Muskelzelle. Seinem Begleiter Dr. Paul Langerhans konnte Kupfer die Nerven überzeugend demonstriren; am besten seien sie ein paar Sekunden lang im Moment des Todes der Larven zu verfolgen. Eigene Untersuchungen. Einleitung. Die von mir untersuchte Ascidien-Larve gehört zu einer botryllus- Art (Taf. I, Fig. 1; Taf. II, Fig. 2; Taf. III, Fig. 3), die im Wesentlichen mit dem von Milne-Edwards aufgestellten Dotrylhus wolaceus überein- stimmt. In der zweiten Hälfte des Monats August bis etwa zum ldten September des verflossenen Jahres war sie die am meisten verbreitete Synascidie im Hafen von Triest. Man fand sie als dünnen, etwas festen sallertartigen Überzug an den verschiedensten Gegenständen des Mineral-, Pflanzen- und Thierreiches, welche das Meer ihr zur Unterlage darbot; nicht selten habe ich sie von dem Mantel der hier so häufigen Phallusia intestinalis abgenommen. Innerhalb der verästelten Florideen, Ledertange, Bryozoenstöcke wächst der Stock von Zweig zu Zweig hinüber und er- scheint zwischen den Verästellungen wie aufgehängt. Öfters sah ich sie hier ganz frei ausgewachsen in Form unregelmässig gelappter, ziemlich dicker Platten oder eines plattgedrückten Kegels mit knotiger Mantelfläche. Die in Gruppen vereinigten 5 bis 12 Individuen des Gesammtstockes stehen in kreisförmiger oder häufiger noch in elliptischer Anordnung um die gemeinschaftliche Cloaken-Öffnung. Das einzelne Individuum zeichnet sich durch schwärzlich-blaue Randfarbe aus; die nahezu centrale Region des Nervenknotens besitzt eine weisslich-gelbe, öfters citronengelbe Tinc- tion. Die geschlechtliche Fortpflanzung hatte übrigens stark abgenommen; in den ersten Tagen des September waren nur noch selten Larven anzu- treffen. Auf frühzeitige Bildungszustände hatte ich meine Aufmerksamkeit nicht gerichtet; bei dem ungenügenden Material und der geringen Durch- 18* 140 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes sichtigkeit der Embryonen konnte auf beachtungswerthe Erfolge der mikros- kopischen Untersuchung nicht gerechnet werden. Nach frei gewordenen Larven habe ich vergeblich gesucht. Meine Untersuchungen sind vorzugs- weise an Larven angestellt, die durch Druck und Zerrung mit Staarnadeln von der völlig struckturlosen, homogenen, durchsichtigen Eikapsel befreit werden mussten, und bei welcher der Schwanz in seinen anatomischen Bestandtheilen bereits ausgebildet vorlag. Gleichwohl habe ich verschiedene Bildungszustände der Larve selbst vor mir gehabt. In mehreren Fällen waren am Körper die pigmentirten Sinnesorgane (vgl. Figg. v) noch nicht sichtbar, und der Schwanz (v. Fiese. B) nahm nur % der Gesammtlänge der Larven in Anspruch. Da, wo pigmentirte Sinnesorgane sich zeigten, betrug die Länge des Schwanzes etwa *—2 der Gesammtlänge (1,35 bis 1,45""). Ausserdem konnte an den kürzeren Schwänzen, auch, nach- dem sie aus der spiralen Aufrollung um den Larvenkörper durch Zer- störung der Eikapsel befreit worden waren, nicht die geringste Bewegung bemerkt werden. An den längeren Schwänzen beobachtete man zuerst schwache Sförmige Krümmungen und schliesslich die wurmförmigen Be- wegungen mit ziemlich schnellem Ablauf, wobei aber der Flossenanhang des Schwanzes ganz unabhängig ausserordentlich schnell aufeinander- folgende Seitenbewesungen vollzog. Es findet also während der inneren Entwickelung des Larvenkörpers noch ein Längenwachsthum des in seinen Bestandtheilen bereits fertig gebildeten Schwanzes statt. Nach meinen Beobachtungen kann ich diese Verlängerung nicht auf Vermehrung oder Vergrösserung der daselbst vorkommenden Zellengebilde zurückführen ; ich vermuthe vielmehr, dass sie von einem Knospenpunkte am Larvenkörper ausgehe, ohne etwas Näheres darüber aussagen zu können. Die aus der Eikapsel herausgenommene, im Allgemeinen gelblich- orange gefärbte Larve wird in Betreff der äusseren Form gewöhnlich mit der Kaulquappe verglichen. Dieser Vergleich drängt sich jedem Beob- achter auf, der mit flüchtigem Blick vornehmlich die in Bewegung be- griffenen Larven verfolst; er ist auch unverfänglich, so lange er nichts Anderes aussagen will, als dasjenige, was auch durch den mit der Steck- nadel (Spinula) angestellten Vergleich Dalyell’s bezeichnet werden soll. Der eine knopfartige Theil der Larve vertritt, wie bekannt, den eigent- lichen Körper (v. Figg. A); er hat im Allgemeinen die Form eines kurzen der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 141 Ellipsoids; aus ihm geht durch weitere Umwandlung die definitive Ascidie hervor. Der zweite Bestandtheil der Larve ist der viel dünnere, je nach dem Alter 3—41 Mal längere und, von der Flossenbildung abgesehen, eylindrische Schwanz (v. Figg. B), welcher bei der späteren Metamorphose verkümmert. Er ist an dem einen Pol (v. Fiss. Ap) des ellipsoidischen Körpers so angesetzt dass seine eigene Längsachse und die lange Achse des letzteren in eine gerade Linie fallen. Dieser Umstand, sowie das Ver- halten der Thierchen beim Schwimmen gestatten es, zur Erleichterung der topographischen Beschreibung, die drei Hauptaxen der Larve, die entsprechenden Hauptschnitte oder Durchschnittsebenen, endlich vor Allem bestimmte Zonen an der Mantelfläche festzustellen. Es ist keinem Zweifel unterworfen, dass diese Regulatoren der räumlichen Verhältnisse der Larve mit Beziehung auf ihren inneren Bau construirt sind und demgemäss speciell zu bestimmen wären; auch würde dabei abzuwägen sein, ob über- haupt und in welchem Sinne Rücken- und Bauchfläche an den Larven zu unterscheiden seien. Meine Aufgabe erfordert nicht ein näheres Eingehen auf diese Fragen. In Betreff der erwachsenen Mantelthiere schliesse ıch mich bei Beantwortung der angeregten Fragen an Cuvier und von Bär an. An den mir vorliegenden Larven sind die einzelnen Hauptorgane, vornehmlich im Innern des Körpers der Larve, noch zu wenig ausgebildet, auch nicht genügend übersichtlich zu machen, so dass ich mich nicht für befugt halten darf, derartige Betrachtungen herbeizuziehen. Während des Schwimmens wird der Körper der Larve durch die wurmförmigen Bewegungen des Schwanzes mit dem freien Pole in be- liebige Richtungen vorwärts gestossen. Hierbei findet niemals eine Drehung der Larve um die Längsachse statt; es ist stets dieselbe Zone oder Seite der Peripherie des Körpers und Schwanzes, welche dem Lichte oder dem Auge des Beobachters zugewendet ist, und, wenn das Thierchen zur Ruhe gelangt, so lest es sich auf die gegenüberliegende Seite. An der ersteren hat der Kiemensack seine Ausbreitung, und die etwa vorhandenen pig- mentirten Sinnesapparate treten hier am deutlichsten hervor; ich nenne sie die obere (v. Fige. s). An der gegenüberliegenden unteren (v. Figg. ?) Seite befindet sich die, in Entwickelung begriffene, Hauptmasse des Kör- pers; ausser dem entsprechenden Abschnitte des Leibeswandorganes, der Darmkanal, das Herz u. s. f. Die Haltung der Larve beim Schwimmen 142 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes und in der Ruhe entspricht offenbar der Lage des Schwerpunktes in der gerade unten angehäuften Hauptmasse des Körpers. Auch bei er- wachsenen Mantelthieren tritt an dem verschieden gestalteten Leibeswand- organ überall der Gegensatz zwischen der Region des Kiemensacks und derjenigen, wo Herz, Darmkanal, keimbereitende Geschlechtsorgane ihre Lage haben, deutlich zu Tage; desgleichen ist bekannt, dass erstere — bei den frei beweglichen Tunicaten — während des Schwimmens in der Regel aufwärts gekehrt ist. K. E. von Bär hat in seiner Abhandlung (a. a. ©. S. 22 u. ff.) gezeigt, dass man aus der aufwärts gerichteten Lage des Kiemensacks während des Schwimmens des Thieres nicht auf seine Bedeutung als Rückenfläche schliessen dürfe, und dies ist, was ich auch in Bezug auf die von mir bezeichnete obere Region des Larven- körpers auszusprechen wünsche. Durch die Feststellung einer oberen und unteren Region am Leibeswandorgan der Larve werden zugleich die beiden seitlichen (v. Figg. 7) gewonnen und zwar, da vorderes und hinteres Ende der Larve gegeben sind, eine rechte und linke. Von den drei Hauptachsen läuft die longitudinale horizontal durch die Längsachse des Körpers und Schwanzes vom vorderen zum hinteren Ende der Larve; die gleichfalls horizontal gehende transversale Achse trifft mit ihren Enden auf die linke und rechte Seitenfläche; die senkrechte Achse endlich durch- setzt die obere und untere Region des Leibeswandorganes. Von den drei durch je 2 der bezeichneten Achsen gelegten Schnitten nimmt der senk- rechte Längsschnitt die Aufmerksamkeit dadurch besonders in Anspruch, dass er das Leibeswandorgan des Körpers und den Schwanz in zwei (am Körper allerdings nur äusserlich) gleich geformte Hälften, eine rechte und eine linke, scheidet; es scheint mir indess zweifelhaft, dass er für den organologischen Bau der Larve und erwachsenen Ascidie die Bedeutung des Medianschnitts der Wirbelthiere besitze. Für die organologische Verwerthung des senkrechten Quer- und des Horizontalschnittes lassen sich gleich gewichtige Anhaltspunkte an der Larve nicht namhaft machen; doch kann man darauf hinweisen, dass durch einen senkrechten Querschnitt das accessorische Element, der Schwanz, vom Körper getrennt wird, und dass die Scheidegrenze zwischen Kiemensack und der Hauptmasse des Körpers in einer Ebene liege, welche in der hinteren Hälfte des Körpers nahezu parallel dem horizontalen Hauptschnitt und zwar oberhalb dessel- N Fr A mn te a Rp gr“ r. der Ascidien-Larven (Botryllus wiolaceus). 143 ben hinzieht, nach vorn jedoch in abwärts concaven schwachen Bogen so gegen die untere Fläche des Körpers abbiegt, dass der vordere Pol, wie es scheint, ausschliesslich vom Kiemensack (v. Figg. Aa) gebildet wird. Nach diesen einleitenden Bemerkungen wende ich mich zu den speciellen Be- obachtungen über den Körper und besonders über den Schwanz. Der Larvenkörper. Äussere Form. In Betreff des Körpers der Larve habe ich be- reits angegeben, dass die äussere Form, von den sogleich zu beschrei- benden Fortsätzen abgesehen, ein kurzes Ellıpsoid darstelle; der lange Durchmesser misst etwa 0,35 — 0,45, der transversale 0,3. Von dem senkrechten Durchmesser habe ich kein genaues Maass abnehmen können, da es mir nicht gelingen wollte, die lebende Larve in der Seitenlage zu erhalten. Einige Male sah ich den Körper halb im Profil, und hier schien es mir, als ob sowohl die obere oder Respirationsfläche, als die untere etwas abgeplattet seien. Durch Reagenzien erhärtete Larven sind für die Bestimmung der äusseren Form nicht gut zu verwerthen, da der Körper stets durch Compression verändert ist. Der abgerundete freie Pol tritt zwischen den ihn umgebenden Fortsätzen, wie es scheint, je nach den Contractionszuständen bald schwächer bald stärker hervor; ım letzteren Falle ist die Curve des optischen transversalen Durchschnitts mehr para- bolisch. Auf dem Abhange des freien Poles erheben sich zunächst die drei Befestigungsfortsätze (vgl. Figg. «) von konischer Gestalt, mit der Längsachse nahezu parallel zur longitudinalen Hauptachse gerichtet; der eine von ihnen liegt an der unteren Fläche genau in der Mitte, die beiden anderen befinden sich auf der rechten und linken Seitenwand. Die Spitze ist entweder vollständig, nur abgerundet, oder in geringer Entfernung von dem Ende senkrecht zur Längsachse abgestumpft und in diesem Falle am Rande mit einem, jetzt sichtbaren Kranze sehr feiner, spitz auslaufen- der Zähnchen ausgerüstet, welche der Testa angehören. An einigen Prä- paraten hatten sich Zellen der Befestigungsfortsätze durch die Abstumpfungs- fläche herausgedrängt. Es war hier der Testa-Hohlkegel durch Entfernung des Spitzen-Abschnittes bis zur Corona (v. Figg. 2 Fc) geöffnet, entweder 144 REICHFRT: Zur Anatomie des Schwanges zufällig oder im normalen Verlauf des Bildungsprozesses.. Da ich an anderen Präparaten ganz gleichen Alters den allerdings sehr feinen Spitzen- Abschnitt des Testa-Hohlkesels vollständig erhalten vorgefunden habe, so muss ich mich für die zufällige Zerstörung desselben aussprechen. Ob dieser Spitzen-Abschnitt später im normalen Bildungshergange, — etwa für den Gebrauch der Fortsätze, — verloren gehe, darüber fehlen nähere Angaben in der Literatur; es ist möglich, doch selbstverständlich nicht nothwendig. Die Höhe der vollständigen Kegel misst 0,045""; der Durch- messer der Corona etwa 0,005". Die Angabe Kupfer’s, dass die Befestigungsfortsätze nur von der Testa gebildet würden, veranlassen mich schon hier auf das Verhalten des letzteren, durch die gezähnelte Corona so ausgezeichneten, Bestand- theiles etwas näher einzugehen. Nach meinen Untersuchungen sind die Befestigungsfortsätze in erster Linie als Auswüchse des Leibeswandorganes zu betrachten, und die Testa stellt nur eine homogene, unmessbar feine, eutieulaartige Bekleidungsschicht dieser Auswüchse dar. (Vgl. Fig. 1 und Fig. 3 der Taf. Il.) Man überzeugt sich von dieser Thatsache durch Untersuchung sowohl lebender Larven, an welchen jedoch die Testa nur schwer erkannt werden kann, als besonders auch solcher Präparate, bei denen der zellige Bestandtheil der Fortsätze sich aus der Testa zurück- gezogen hat; man kann hier durch Compression den entleerten Sack mit den Zellen des Leibeswandorganes wieder vollständig anfüllen. Kupfer hat offenbar Präparate der letzteren Art bei seinen Untersuchungen vor sich gehabt und, ohne den so eben erwähnten Versuch anzustellen, das mikroskopische Bild nach der bisherigen irrthümlichen Auffassung der Testa gedeutet. Die Untersuchung der entleerten Säcke ist übrigens sehr lehrreich, sowohl wegen der gezähnelten Corona, als auch in Rücksicht auf die trügerischen Bilder, die durch die Faltenzüge erzeugt werden. Ist der kegelförmige Sack vollständig, so tritt die gezähnelte Corona deut- lich als Scheidegrenze zwischen dem sehr zartwandigen Spitzen-Abschnitte und dem basilaren Theile hervor. An den abgestumpften Hohlkegeln um- gürtel die Corona die Abstumpfungsfläche, an welcher der Spitzen - Ab- schnitt entweder zerstört oder nur eingestülpt ist. Die Form der abge- stumpften Hohlkegel gleicht nun einigermaalsen derjenigen, welche Kupfer von den Befestigungsfortsätzen der Ascıdıa mentula (a.a.O. Taf. XV, Fig. 9) der Aseidien-Larven (Botrylbus violaceus). 145 gezeichnet hat; der Randwulst ist hier aber sehr stark entwickelt und, wie es scheint, nicht gezähnelt. Von den Faltenzügen bemerke ich, dass zuweilen 2 Falten so zur Abstumpfungsfläche etwas convergirend hinziehen, dass man sie als Begrenzung eines in der Achse verlaufenden Kanals deuten konnte. In anderen Fällen sah ich eine Falte in ihrem Zuge von der Basis zur Spitze hin in divergirend ausstrahlenden feinen Fältchen sich auflösen; ich hatte sie anfangs für eine in der Achse verlaufende Faser gehalten, die nach der Mantelfläche des Kegels feine, divergirende Fäserchen aussendet. Die acht Fortsätze (v. Figg. 2) der zweiten Kategorie sind kranz- oder gürtelförmig um das vordere Drittheil des Körpers so aufgestellt, dass sie, wie die Befestisungsfortsätze, ihr freies abgerundetes Ende vor, das Befestisungsende hinterwärts wenden. Sie stehen nahe beieinander und formiren einen Kranz von Pallisaden um den freien Pol mit den Be- festisungsfortsätzen; doch treten die letzteren stets, wenigstens mit der Spitze, der freie Pol des Körpers dagegen nur im verlängerten Zustande über den Rand des Pallisadenkranzes frei hervor. Die Fortsätze waren in der durch den Körper gedeckten Lage oft recht schwer zu erkennen; nach Zerrung und Druck des Präparates, sowie mit Hilfe aufhellender Reagen- zien konnte ihre bedeutende Länge gut verfolgt werden. Ihre Form ist nach meinen Beobachtungen nicht rein cylindrisch, sondern radıär zur Längsachse des Körpers etwas plattgedrückt. Der Angabe Metschnikow’s, dass die Kranzfortsätze zum Unterschiede von den Befestigungsfortsätzen der Testa-Schicht entbehren, kann ich nicht beistimmen. Die sie über- ziehende dünne Cellulose-Schicht ist schwer zu verfolgen, aber sie fehlt nicht und ist überall an der Oberfläche des Körpers nachzuweisen. Den- noch darf man gegenüber den Befestigungsfortsätzen hervorheben, dass sie sich der Hauptmasse nach als zur Zeit wenigstens noch ganz solide Fortsätze des Leibeswandorganes darstellen, in welchen ein besonderes Struckturverhalten nicht nachzuweisen ist. Sowohl Metschnikow als Ganin haben sich dagegen ausgesprochen, dass die Kranzfortsätze als Knospen-Anlagen (Milne-Edwards) neuer Individuen zu deuten seien. Metschnikow nennt sie einfach, „in der Cellulosa-Masse eingebettete Haut- anhänge*, nach Ganin sollen sie nichts Anderes als Anlagen der Sto- lonen sein und sich als homologe Gebilde der pelottenförmigen Organe von Didemnum-Larven erweisen; vielleicht lassen sie sich als Schutzlappen Phys. Kl. 1675. 2t Abth. 19 146 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes des freien Poles des Larvenkörpers mit den Befestigungsfortsätzen auf- fassen. Den so eben besprochenen beiden Kategorien provisorischer Fort- sätze wäre als dritte der Schwanz hinzuzufügen, der am hinteren Pole, der unteren Fläche etwas mehr genähert, aus dem Körper hervorgeht. Anderweitige Fortsätze oder Unebenheiten waren nicht wahrzunehmen; die Oberfläche des Körpers ist überall glatt, abgesehen von einer Oeff- nung des Kiemensacks (vgl. Taf. I, Fig. 1, Taf. III, Fig. 3:0), der einzigen, welche überhaupt an der Larve im vorliegenden Bildungstadium aufzufinden ist. Sie liegt an der oberen oder Kiemensackfläche der Larve. Im festverschlossenen Zustande giebt sie sich im mikroskopischen Bilde gar nicht zu erkennen, zumal an ihrer Lagerungsstätte keine Spur einer siphonenartigen Erhebung der Oberfläche vorhanden ist. Bei geringer Eröffnung markirt sie sich als eine genau im Längsschnitt verlaufende gerade Linie von 0,12" Länge, welche etwa das mittlere Drittheil der Längsachse des Larvenkörpers in Anspruch nimmt. Wird die Eröffnung stärker, so erweitert sich die einfache Spalte vorzugsweise in der vorderen Hälfte und erscheint langgezogen birnförmig. (Vgl. Figg. 1 u. 14:0.) Innerer Bau des Larvenkörpers. Über das innere morphologi- sche Verhalten des Larvenkörpers kann ich folgendes angeben. Es sind am Larvenkörper zwei äusserlich nicht markirte Abtheilungen zu unterscheiden: die in der unteren Region gelegene Hauptkörpermasse, der eigentliche Leib, und der oberhalb sich ausbreitende Kiemensack, den ich absichtlich nicht Darm-Kiemensack nenne, weil ich seine geneti- sche Beziehung zum Darm nicht allein für nicht genügend erwiesen, sondern für ganz zweifelhaft halte. Die Scheidegrenze beider Abtheilungen kann etwa, wie schon angedeutet, durch einen transversalen Schnitt veranschau- licht werden, welcher an der hinteren Hälfte des Larvenkörpers oberhalb der Insertion des Schwanzes parallel zum horizontalen Hauptschnitt fort- zieht, und derin der Nähe des vorderen Poles wahrschemlich zur unteren Fläche abbiegt. Der hintere Pol des Larvenkörpers mit dem Schwanze gehört daher dem eigentlichen Leibe an, der vordere dagegen mit den Befestigungsfortsätzen, wie es mir erschien, dem Kiemensack; die Gürtel- fortsätze sind zur Hälfte auf beide Abtheilungen zu vertheilen. Im opti- schen Durchschnitt zeigt die Höhle des Kiemensacks eine birnförmige Be- der Aseidien-Larven (Botryllus violaceus.) 147 grenzung, wie die Zu- und Ausgangsöffnung bei der Erweiterung, aber breiter und mit dem abgerundeten breiteren Theile ebenfalls zum vorderen Pole hingerichtet. Die Form des Durchschnitts hat mich lebhaft an die von Kowalevsky gesebene Zeichnung (M. Schultze’s Arch. Taf. XT, Figg. 27) der Höhle des angeblichen Gehirns und Rückenmarks erinnert, was um so auffälliger ist, da das, was ich Kiemensack nenne, in derselben Gegend sich befindet, wo das angebliche cerebro-spinale Nervensystem seine Lage haben soll. Die pigmentirten Sinnesorgane (v. Figg. 2 u. 3%) wurden im Grunde des Kiemensackes rechterseits an der Randpartie des vorderen breiteren Theiles sichtbar; auf die Sinnesblase bezüglichen Con- tourlinien habe ich nieht unterscheiden können. — An dem eigentlichen Leibstücke des Larvenkörpers waren einzelne Schattenzüge zu beobachten, die sich mit der Begrenzung einzelner Abtheilungen des in der Entwicke- lung begriffenen Darmschlauchs in Verbindung bringen liessen. Am Larvenkörper machen sich, — von der Testa zunächst abge- sehen, — zwei, durch Grösse und allgemeine Färbung ihrer kernhaltigen Zellkörper sich abhebende, Anlagen bemerklich. Die eine Anlage habe ich öfters das Leibeswandorgan (v. Fige. 1, 2, 3 a) genannt. Sie wird aus den kleineren und ım Allgemeinen röthlich gefärbten Zellkörpern zu- sammengesetzt, bildet zunächst dıe äussere Schicht des Leibstückes an der unteren Fläche des Larvenkörpers und zieht dann an den Seiten- wänden weiter in die Wandung des Kiemensacks hinein; sie allein ist es, welche sämmtliche provisorische Fortsätze, die Befestigungsfortsätze, die Gürtelfortsätze und auch den Schwanz entwickelt. Bei Eröffnung der Zu- und Ausgangsöffnung sieht man dieselbe Zellenschicht im Grunde des Kiemensackes sich ausbreiten, so dass der Kiemensack als eine ausser- halb des eigentlichen Leibes liegende Bildung an der oberen Fläche des Larvenkörpers, also wie die mehr geschlossenen Kiemensäcke der acephalen eigentlichen Mollusken, zu betrachten wäre. Die rothe Färbung ist ge- sättigter am vorderen Pole und an der letzterem zugewendeten Fläche der Gürtelfortsätze; desgleichen zeichnet sich der um die schwärzlich pig- mentirten Sinnesorgane auftretende Hof durch eine mehr ins Gelbliche spielende Färbung aus. Die Anlage besteht aus mehrfach übereinander und dicht gedrängt aneinander liegenden, gekernten Zellkörpern, in deren eiweissartigem Inhalte 19 148 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanges punktförmige Körperchen eingebettet sind, von welchen wahrscheinlich die Färbung abhängt. Histologische Bildungsvorgänge verrathen sich wohl an einzelnen Stellen, konnten aber in Betreff des morphologischen Charakters nicht genauer bestimmt werden, so an den Sinnesorganen und an den Be- festigungsfortsätzen, wo die Zellengrenzen undeutlich werden. Sehr deut- lich treten am Kiemensack und auch in der Region des Leibes die po- lyedrischen Begrenzungslinien der äussersten Zellenschieht hervor und be- fürworten die Annahme eines daselbst ausgebreiteten Epithels. An einzelnen Stellen, — an den Seitenwänden des Larvenkörpers, auch an den Rändern der Kiemensack-Öffnung, — scheint das Epithel im optischen Durchschnitt aus kurz eylindrischen Zellen (vgl. Fig. 1 linke Seite) zu bestehen. Bei Zerstörung der Präparate liessen sich indess keine Oylinderzellen darstellen; ich bin daher geneigt, die Erscheinung für einen optischen Betrug zu halten, der, wie bekannt, im mikroskopi- schen Bilde dann sich einstellt, wenn vollsaftige Pflaster-Epithelzellen, ohne scharfe Begrenzungslinie gegen darunter liegende Zellen, an gekrümmten Flächen im optischen Durchschnitt beobachtet werden. Es war mir ferner unmöglich zu entscheiden, ob die Epithelzellen am Kiemensack Cilien be- sitzen oder nicht. — Die zweite Anlage mit den grossen Zellen ohne ausgesprochene Färbung befindet sich in der Gegend, wo die Eingeweide sich entwickeln, also im Leibstücke des Larvenkörpers. Die Testa (v. Figg. t) überzieht die Oberfläche des Leibeswand- organes mit seinen Fortsätzen genau wie eine cuticulare Deckschicht ihre Unterlage; sie setzt sich nicht auf die Höhlenfläche des Kiemensacks fort; die Zellen am Rande der Kiemensack-Öffnung sind völlig frei und unbe- deckt zu verfolgen; an der Insertionstelle des Schwanzes setzt sie sich continuirlich in die Testa des letzteren fort. Sie ist eine unmessbar feine, homogene Lamelle, die das Leibeswandorgan mit den Fortsätzen im lebenden Zustande der Larve so eng einschliesst, dass nur der geradlinige Verlauf der Contour an den Zellen entlang ıhr Vorhandensein verräth. An ab- gestorbenen und mit austrocknenden Reagenzien behandelten Larven bildet sich ein mit Flüssigkeit erfüllter Hohlraum zwischen der Testa und dem eingeschrumpften Leibeswandorgan, im welchem in der Regel von letzterem ausgestossene Substanzen und Zellkörper in verschiedener Anzahl hinein- gelangen. Solche Präparate sind die Grundlage für die bisherige irrthüm- der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 149 liche Auffassung und wissenschaftliche Verarbeitung der Testa gewesen; der Inhalt des Hohlraums wurde für die Substanz der Testa gehalten; die wirkliche Testa kannte man nicht, sie war nur eine Grenzlinie der Pseudo-Testa. Bei Beschreibung des Baues der Testa des Schwanzes habe ich Ge- legenheit den so eben angeregten Gegenstand noch einmal zur Sprache zu bringen; hier wünsche ich nur auf die trügerischen Bilder aufmerksam zu machen, unter welchen die Testa des Larvenkörpers an diesen Präpa- raten sich darstellt. Die dünne Testa lest sich gewöhnlich in gröbere und feinere Falten, die in der Regel in ihrem mehr oder minder regel- mässigen Verlaufe die meridiane Richtung verfolgen. (Vgl. Taf. II, Figg. 2 Ün.) Enthält der Hohlraum keine sichtbaren Bestandtheile, was aller- dings nur in seltenen Fällen vorkommt, so markiren sich die Falten nur durch feine Begrenzungslinien, und das mikroskopische Bild kann sich gerade so verhalten, als ob das Leibeswandorgan sammt Fortsätzen von einer grösseren oder geringeren Anzahl feiner Fäden eingewickelt sei. Ist der Hohlraum, — auch der Faltenzüge, — von sichtbaren Abgängen des Leibeswandorganes mehr oder minder erfüllt, so simuliren die optischen Durchschnitte der am Rand hinziehenden und sich theilweise deckenden Faltenzüge eine Schichtbildung. Adhärirt zufällig an der Testa eines solchen Faltenzuges eine grössere Anzahl ausgestossener Zellkörper, so stellen sich letztere im mikroskopischen Durchschnittsbilde in scheinbar geschlossener Reihe auf und können als Epithelschicht verarbeitet werden. Sehr trügerisch ist hier das mikroskopische Bild in dem Falle, wo nach Aussen von einem mit sichtbaren Bestandtheilen erfüllten Faltenzuge eine Falte. hervortritt, deren Hohlraum sammt Füllungsmasse in keiner Weise markirt ist, und die scheinbar wie eine pellucide homogene Schicht an der Testa des ersteren Faltenzuges verläuft und dieselbe verdickt. Die Täuschung-ist so gross, dass man sich nur schwer von dieser Auffassung befreien kann. Gelingt es nicht, durch Druck und Zerrung des Präparats die Faltenzüge in ihren Veränderungen und Verwandlungen zu verfolgen, um sich von dem wahren Sachverhalt zu unterrichten, so empfehle ich, die Contour der scheinbar homogenen Falten in ihrem weiteren Verlaufe zu verfolgen. In der Regel findet sich eine Stelle, wo sie in die Contour 150 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes einer deutlich unterscheidbaren Testa unmittelbar übergeht und so sich als Falte derselben documentirt. Der Schwanz der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). gl. Figg. B.) Äussere Form und allgemeine Eigenschaften. Die äussere Form des Schwanzes, mit Einschluss der Testa ist sogar der angestrengten Auf- merksamkeit neuerer Forscher gänzlich entgangen. Der Schwanz ist näm- lich ausgerüstet mit einer von der Testa ausgehenden hohen Flosse, welche im longitudinalen Hauptschnitt seiner ganzen Länge nach sowohl oben als unten fortzieht und an der Schwanzspitze endet. (Vgl. Taf. II Fig. 2, Taf. II Figg. 3, Taf. IV Fige. 5: p, ps, pe.) Von dieser Flosse ist nur das Ende und zwar unvollständig bekannt; der übrige, umfangreichere Theil entzieht sich der Beobachtung durch seine Pellucidität, geringen Brechungs- index der Substanz und dadurch, dass wenigstens die bisher verwendeten mikrochemischen Färbemittel keine sichtbare Wirkung auf die Flosse aus- üben. Einem Zufall verdanke ich zwei in Pikrinsäure-Lösung aufbewahrte Präparate, an welchen die ganze Flosse mit der ihr eigenthümlichen Zeich- nung bis auf eine verletzte, unklare Stelle an ihrem Übergange zum Larven- körper vortrefflich verfolgt werden kann. An allen anderen Präparaten, auch solchen, die mit Pikrinsäure-Lösung behandelt waren, ist mir die Flosse am Schaft des Schwanzes gleichfalls entgangen, und erst später, als ich sie kennen gelernt hatte, überzeugte ich mich, dass man Spuren von ihr überall nachweisen könne. So lange man kein sicher wirkendes Färbungsmittel der Flossensubstanz besitzt, empfehle ich zur Untersuchung Präparate, die in gefärbten Lösungen von Carmin, Pikrinsäure oder Goldchlorid aufbewahrt sind. Nach Milne-Edward’s Zeichnung des Schwanzes der Larve von Amauroueium prohferum und A. Argus muss ich vermuthen, dass dieser um unsere Kenntnisse der Ascidien-Larven so verdiente Forscher die Schwanzflosse in der Seiten-Ansicht vor Augen gehabt habe. Unrichtig ist aber die lanzettförmige Gestalt des Flossen-Anfangs; auch halte ich es nach meinen Untersuchungen für sehr unwahrscheinlich, dass die Flosse der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 151 durch einen so auffällig tiefen und klaffenden Einschnitt von der Testa des Larvenkörpers getrennt sei. Krohn führt an, dass „die Mantelhülle des Schwanzes zuletzt mit einem flossenartig ausgebreiteten, wahrschein- lich horizontal gestellten Anhange“ endige, und bemerkt zugleich, dass der geisselförmige Fortsatz, in welchen, nach van Beneden, die Mantelhülle des Schwänzchens bei den Larven von Ascıdıa ampulloides auslaufen soll, ein ähnlicher, nur stärker entwickelter und von der Kante aus gesehener Anhang sei. (Über die Entwickelung der Aseidien: Archiv für Anat. u. Phys. 1852, S. 318.) Giard meint, wie schon erwähnt, dass die Testa am Schaft des Schwanzes mit 4 vorspringenden Leistehen (lignes saullan- tes), — 2 senkrecht und 2 horizontal gestellten, — versehen sei (These S. 174, Bl. XXIV, Fig. 6 und 7). Horizontal gestellte Flossen kommen bei Botryllus vrolaceus nicht vor, und die Beschreibung, wie die Zeichnung der Leistehen im optischen Durchschnitt passen nicht zu den hier allein vorhandenen senkrechten Flossen. Der Schwanz der Ascidien-Larve ist in Betreff seiner äusseren Form mit dem Schwanze einer Froschlarve zu vergleichen; er besteht aus einem Achsen-Bestandtheil (v. Figg. D) (nicht Achsenstrang!) und aus der Flossenbildung. (Vgl. Fiss. p). Zur Erleichterung der Be- schreibung bemerke ich im Voraus, dass am Schwanze seiner Länge nach zwei Haupt-Abschnitte: der „Schaft“ (v. Figg. 1, 2, 3 und Fiss. Bs) und das „Schwanz-Endstück “ und am letzteren ausserdem zwei Theile zu unterscheiden sind: der „eontractile Theil“ und der „Flossen- Anhang“ (v. Figg. Bf, Bfe, Bft). Der Achsen-Bestandtheil ist im Bereiche des Schaftes cylindrisch unter unmerklicher Abnahme seines Durchmessers im letzten Drittheile; er wird auffällig dünner schon im contractilen Theile des Schwanz-End- stückes und läuft im Flossenanhange unter geringer seitlicher Abplattung spitzkegelförmig aus. Vom Achsenbestandtheil treten genau in der Richtung des longitudmalen Hauptschnittes sowohl oben als unten die hohen Flossen hervor: eme obere (ps) und eine untere (px), die am Flossen-Anhange, dem reinen Testa-Gebilde, so ineinander übergehen, dass die bis dahin gerade verlaufende Ränder einen halbelliptischen Bogen umschreiben. In Betreff des Überganges der Flossen zur Testa des Larvenkörpers muss ich mich genauerer Angaben enthalten. Nach meinen, wenn auch unvollkommenen, 152 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes Präparaten vermuthe ich, dass die untere Flosse, wegen der Insertion des Achsenbestandtheiles in der Nähe der unteren Fläche des Larven- körpers, unter allmählicher Zunahme an Höhe der Testa des Larvenkörpers sich anschliesse. Die Flossen haben die Form von verhältnissmässig sehr dünnen Lamellen, die mit einer etwas diekern Basis an den Achsenbestand- theil angesetzt sind. Von der Basis aus nimmt die Lamelle allmählich an Dicke ab; nach dem freien Rande hin ıst sie unmessbar fein. Auch ist der Abschnitt der Flosse am Schwanz-Endstücke durch seine Feinheit vor dem des Schaftes ausgezeichnet. Der Durchmesser des Achsenbestandtheiles misst am Schaft 0,0875"; an der Basis des spitzkegelförmigen Endstückes im Flossenanhange etwa 0,025”". Die Höhe der Flossen in der Mitte des Schaftes beträgt etwa 0,087””; im Bereiche des Schwanz-Endpunktes stellt sich eine allmähliche Abnahme ein, durch welche die bezeichnete Höhe der Flossen kurz vor dem Übergange am Schwanzende um etwa ein Drittheil verringert wird. Der senkrechte Durchmesser des ganzen Schwanzes verringert sich dann noch ganz allmählich im Bereiche des Schwanz-Endstückes, entsprechend der Grössen- und Höhen-Abnahme des Achsen-Bestandtheiles und der beiden Flossen; er misst im Schaft etwa 0,25"”" und ist also fast ebenso gross, wie der senkrechte Durchmesser des Larvenkörpers; kurz vor dem Schwanz- ende misst der senkrechte Durchmesser 0,125""; die Verringerung beträgt etwa ein starkes Drittheil. Die Oberfläche der Testa, sowohl am Achsen-Bestandtheile als an der Flosse, ist im lebenden Zustande, bei gestreckter Haltung des Schwanzes und während des Ruhezustandes der contractilen Elemente, wie es mir schien, vollkommen glatt. Bei Krümmungen des Schwanzes und bei Ver- kürzung der contractilen Elemente im Achsenbestandtheil durch Action oder Reagenzien stellen sich auch dann, wenn äussere mechanische Einwirkun- gen, vornehmlich auf die so leicht bewegliche Flossen-Lamelle, fehlen, oft sehr regelmässige Runzelungen und Falten-Bildungen ein. Am zier- lichsten sind die öfters in dicht gedränster Aufeinanderfolge auftretenden kreisförmigen Runzeln (v. Taf. I, Fig. 1 und Taf. IV, Fig. 6: ’n) an der Testa des Achsenbestandtheiles. Sie sind nur durch feine Einschnitte von einander getrennt und geben sich in der Flächen-Ansicht durch höchst feine, parallele Querstreifen, im Profil durch eine wellenförmige Contour der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 153 der Mantelfläche zu erkennen. An der Randzone der Flossen beobachtet man nicht selten radıär verlaufende Einschlags- oder Pressfaltenzüge (vgl. Fis. 2 pn); sie nehmen sich im mikroskopischen Bilde bei der Flächen- Ansicht so aus, als ob ein feiner Faden in spitz parabolischer Krümmung über den Rand der Flosse von einer Seite zur anderen fortziehe. Die in der Regel auffällige Divergenz der Schenkel der parobolischen Curve deutet darauf hin, dass das zwischen dem äusseren und inneren Winkel eingeschlagene Stück der Flossen-Lamelle vom Rande nach der Basis hin allmählich an Breite zunehme, eine Erscheinung, für die ich die mechani- schen Bedingungen nicht anzugeben weiss. Mehr oder weniger unregel- mässige schräg verlaufende Längsfaltenzüge zeigen sich am Flossen-An- hange (vgl. Fig. 2: Bft) und an den dickeren Partieen der Flossen-La- melle, vornehmlich in der Nähe der Insertion. In Betreff der allgemeinen Eigenschaften des Schwanzes wünsche ich vor Allem darauf aufmerksam zu machen, dass der durch den Achsen- strang gestützte Schaft ein leicht biegsamer Körper ist, der durch die Contraction seiner contractilen Elemente in schnell ablaufende wurmför- mise Windungen übergeführt wird und während der Ruhe sofort wieder die gerade gestreckte Haltung annimmt. An eben abgestorbenen Larven habe ich mit Hilfe des Deckgläschens und der Staarnadel ohne Schwierig- keit Schlingen und Schleifen bilden können. — Ausserdem füge ich hin- zu, dass der Schwanz im lebenden und frischen Zustande ziemlich pellu- ceid ist und eine hellselbliche, im optischen Durchschnitt hellviolette (Achsenstrang) Färbung, besitzt. Der innere Bau des Schwanzes. Die hyaline Beschaffenheit des Schwanzes gestattet die anatomische Untersuchung an optischen Durch- schnitten noch lebender Larven oder mit passenden Reagenzien behandel- ter Präparate. Auch kann man durch Zerrung und Druck mittelst des Deckgläschens, durch Anfertigung von Querschnitten mit Staarnadeln auf dem Öbjectglase eine, wenn auch rohe, so doch erfolgreiche anatomische Zergliederung ausführen. Brauchbare feine mikroskopische Querschnittchen von in Stearin u. s. w. eingebetteten Präparaten haben sich noch nicht herstellen lassen. Am Bau des Schwanzes der von mir untersuchten Larven, sowohl der jüngeren, an welchen pigmentirte Sinnesorgane noch nicht bemerkbar Phys. Kl. 1875. 2'e Abth. 20 154 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes hervortreten, als der älteren sind stets nur drei Bestandtheile von völlig gleicher Beschaffenheit und unter gleicher Anordnung betheiligt gewesen: die „Testa“ oder „cellulose Schicht“, der „Achsenstrang“ und die von mir genannte „eontractile Schicht“, oder die „eontraetilen Elemente“. (Vgl. Taf. IV, Figg. 6 und 7, Taf. V, Figg. 9, 10: t', ch, C.) Der Schaft besitzt sämmtliche drei Bestandtheile; der Achsenstrang verläuft genau in der Richtung des longitudinalen Durchmessers im vorhin be- schriebenen Achsenbestandtheile des Schwanzes; um seine Mantelfläche breitet sich die contraectile Schicht aus; und diese wiederum wird von der Testa bekleidet. Am Schwanz-Endstücke sind im Bereiche des con- tractilen Theiles zwei Bestandtheile vorhanden: die contractilen Elemente bilden die Achsensubstanz, die Testa die Bedeckungsschicht; der Flossen- anhang ist ein ausschliessliches Gebilde der Testa. Testa. Bei der Beschreibung des inneren Baues der Testa des Schwanzes trenne ich, unter gleichzeitiger Berücksichtigung der ver- schiedenen Längs-Abschnitte, den zum Achsenbestandtheile gehörigen An- theil von der Flosse. Am Achsenbestandtheile im Bereiche des Schaftes hat die Testa dieselbe Lage und Beschaffenheit, wie die Testa am Larvenkörper, mit welcher sie in continuirlicher Verbindung steht; sie stellt auch hier bis zu der Gegend, wo das Schwanzendstück beginnt, eine unmessbar feine, homogene Lamelle dar, die unmittelbar die contractile Schicht überzieht. Man überzeugt sich davon am Besten an solchen Präparaten, wo eine Ablösung zwischen beiden Theilen nicht vorhanden ist; die Testa erscheint dann, wie eine unmessbar feine Cuticula an der contractilen Schicht, als scharf gezeichnete, wellenförmige oder gradlinige Contour an der letzteren. In der Regel hat man Präparate vor sich, an welchen die Testa von der contr. Schicht abgelöst ist, und in der von Flüssigkeit erfüllten Lücke sich verschiedene Substanzen und abgestossene Körpertheile eingefunden haben. (Vgl. Fig. 2 u. a: £'w.) Nach solchen Präparaten und zwar in derselben irrthümlichen Auffassung, wie am Larvenkörper, wurde bisher die Be- schreibung und sogar die Bildungsgeschichte der Testa bearbeitet; die Lücke mit der Füllungsmasse wurde für die Testa gehalten, und die eigent- liche Testa nur als eine dazu gehörige Grenzlinie betrachtet. Der Pseudo- Testa des Schwanzes der Ascidien-Larven fehlen öfters geformte Bestand- der Ascidien-Larven (Botrylhus violaceus). 155 theile gänzlich; unter den etwa vorhandenen werden nur selten, und zwar bei gequetschten Präparaten, wirkliche Zellkörper oder frei gewordene Zellkerne angetroffen, die gewöhnlich aus dem Hohlraum am Larven- körper in den des Schwanzes hineingedrängt waren, da die charakteristisch geformten Zellkörper der contractilen Schicht sich nur schwer und bei stärcker macerirten Zuständen aus ihrer Verbindung lösen. Am häufigsten hat man es mit ausgestossenen Eiweiss- und Fetttropfen zu thun; bei Larven, die längere Zeit im Verwesungszustande sich befanden, stellen sich eine grosse Anzahl kleiner, fettglänzender Kügelchen ein, die sich wie parasitische Keime ausnehmen. Die geformten Bestandtheile der Pseudo- Testa adhäriren entweder an der wahren Testa oder an der contractilen Schicht, bald ganz zerstreut, bald in so gedrängter Aufeinanderfolge, dass sie für eine Epithellage ausgegeben worden sind. Amöboide Bewegungen oder, um es genauer auszudrücken, Formveränderungen der erwähnten Körper, die nach Maassgabe der Umstände als wirkliche amöboide Be- wegungen ausgelegt werden müssten (Kupfer), habe ich weder am Schwanze noch am Larvenkörper kennen gelernt. Aber unvermeidlich ist es, dass die weichen Massen bei Druckveränderungen im Fluidum, das den Hohl- raum erfüllt, gezerrt werden, und unberechenbar sind selbstverständlich die Formveränderungen, welche in Folge chemischer Zersetzung und beim Austrocknen der Präparate sich einstellen. Beim Übergange auf den contractilen Theil des Schwanz-Endstückes nımmt die Testa etwas an Dicke zu und setzt sich schliesslich in den soliden, spitz-kegelförmigen Achsenbestandtheil des Flossen-Anhangs fort. In Betreff dieses Abschnittes habe ich auf folgende Erscheinungen die Aufmerksamkeit des Beobachters zu lenken. An der diekwandigen röhrigen Partie im Bereiche des contractilen Theiles des Schwanz-Endstückes wird die Bildung von cireularen Runzeln nicht mehr beobachtet. Dagegen be- merkt man sowohl hier als am Achsenbestandtheile des Flossenanhanges (v. Fig. 2:50) äusserst feine, dicht aufeinander folgende Faltenzüge, die an der Oberfläche der Testa-Substanz von der oberen Wand zur unteren in flachen, mit dem Scheitel hinterwärts gewendeten Bogen ver- aufen. Daraus lässt sich entnehmen, dass hier an der Testa eine feine, eben die Falten bildende Grenzlamelle und eine dickere, nach Innen und am Flossenanhange in der Achse gelegene, weichere Substanz vor- 20* 156 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes handen sein müsse, eine Thatsache, auf die ich auch bei Besprechung des Baues der Flosse zu verweisen haben werde. Ausserdem wünsche ich hervorzuheben, dass die günstigste Gelegenheit, von der Bildung des Hohlraumes zwischen Testa und den contractilen Elementen sich zu über- zeugen, durch jene Lücke dargeboten wird, die zwischen dem Achsen- Bestandtheile des Flossen-Anhangs und dem verkürzten contractilen Theile sich einstellt (vgl. Taf. I, Fig. 2: 7"x). An der Flosse sind der ganzen Länge nach zwei Zonen zu unter- scheiden: die ungestreifte Randzone (vgl. Taf. II, Fig. 2, Taf. IV, Fig. 5: p') und die strahlig gestreifte Zone (p”), durch welche die Flosse an der etwas verdickten Basis (vgl. Taf. II, Fig. 2; Taf. IV, Fi. 7 p"*) mit der Testa des Achsen-Bestandtheiles in Verbindung steht. Am Schaft nimmt die strahlige Zone die grössere Hälfte der Flossenhöhe für sich in Anspruch, im Verhältniss von 3 und 4; am Schwanz-End- stücke stellt sich sogar eine noch stärkere Abnahme der Randzone in der Breite ein. Die Höhe der oberen Flosse beträgt 0,085”", die der strah- lien Zone 0,05”"". Die verdickte Basis verräth sich im optischen Durch- schnitt durch einen longitudinalen Streifen von etwa 0,002" Breite, der bei Einstellung des Mikroskops auf die obere oder untere Scheitel- fläche des Achsen-Bestandtheiles, schon in einiger Entfernung von der- selben, sich im mikroskopischen Bilde bemerkbar macht. Bevor ich die Flosse kannte, wurde ich durch diese Erscheinung zu der Ansicht be- stimmt, dass die Testa des Schaftes in der Richtung des longitudinalen Hauptschnittes mit einer Orista versehen sein müsse. Die senkrecht ge- stellte Flosse selbst (vgl. Taf. III, Fig. 3: p) habe ich am Schaft im op- tischen Durchschnitte nicht auffinden können; nur am Schwanz-Endstück (Bf), wo die Umstände günstiger sind, gab sie sich durch eine einfache, gerade oder wellig fortziehende Linie zu erkennen, die bis zum Schaft hin verfolgt werden konnte. Die so äusserst schwierigen Untersuchungen der Flosse sind nur bei der Seitenlage möglich. Man überzeugt sich dann leicht, dass in der Substanz der Flosse an keiner Stelle, auch nicht im Bereiche des Flossenanhangs, ganze Zellkörper oder Theile derselben vor- kommen. Die Randzone ist vollständig homogen, wie die Testa des Larvenkörpers und des Achsenbestandtheiles am Schwanze; die Begrenzung des freien Randes zeigt sich auch bei starken Vergrösserungen als eine ein- der Ascıidien-Larven (Botryllus violaceus). 157 fache gerade Linie, welche in ihrem ganzen Verlaufe nur bei günstiger Beleuchtung und an Präparaten verfolgt werden kann, die in gefärbten Reagenzien (Carmin-Lösung, Pikrinsäure-Lösung) aufbewahrt sind. Der am Auffälligsten hervortretende Theil der Flosse ist die strahlig gestreifte oder gezeichnete Zone (p'). Das mikroskopische Bild, das diese Zone darbietet, erinnert auf das Lebhafteste an die Flossenstrahlen der Fische. Die Strahlen (vgl. Taf. II, Fig. 2 und Taf. IV, Fig. 5: r) stehen am Schaft senkrecht zur longitudinalen Achse; am Schwanz-Endstücke, wo sie feiner und feiner werden, beginnt eine Neigung zur Schwanzspitze hin, und am Flossen-Anhange selbst haben sie die Anordnung und Stellung wie die Strahlen an der Schwanzflosse eines homocercen Fisches. Die Strahlen folgen am Schaft in Distanzen von 0,0025”" aufeinander, wer- den von zwei, scheinbar kurzwellisg verlaufenden, an der Basis etwa 0,005 — 0,007 ”” von einander entfernten Contour-Linien begrenzt, die im Allgemeinen zur Randzone etwas convergiren und hier ganz unmerk- lich sich verlieren. Die scheinbar kurzwelligen Besrenzungslinien verfolgen ihre Richtung nicht in einem gerade verlaufenden Zuge, sondern unter mehrfachen Biegungen, in welchen eine bestimmte Regelmässigkeit nicht zu erkennen ist. An der Basis gehen die Linien zweier aufeinanderfolgen- der Strahlen unter einem mit dem Scheitel gegen den Achsen-Bestandtheil gewendeten, concaven Bogen in einander über. Bei stärkerer Vergrösse- rung (500 —600 facher) erscheint die Region des Strahlenzuges in fein granulirter Zeichnung. — Am Schwanz-Endstücke, wo die Strahlen feiner und dichter gedrängt auf einander folgen, können zwei zu einem Strahl gehörige Begrenzungslinien nicht mehr unterschieden werden; die äusserst feinen: strahligen Linien lassen sich bis in die Nähe des Flossenrandes verfolgen. Was nun die Auslegung des mikroskopischen Bildes der Strahlen betrifft, so geht aus der Regelmässigkeit und Beständigkeit der Erschei- nung unzweifelhaft hervor, dass hier von einer zufälligen Faltenbildung der Flosse nicht die Rede sein könne. Das Bild kann nur erzeugt sein, entweder durch eine strahlige Furchenbildung an der Oberfläche der Flosse oder durch strahlige Gebilde im Parenchym derselben, die sich durch festere Consistenz, vielleicht auch durch die chemische Beschaffenheit von der Umgebung auszeichnen. Nach dem Verhalten meiner Präparate muss 158 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes ich mich ganz entschieden für den zweiten Fall aussprechen. Bei meinen Präparaten sieht man nämlich am Schaft oberflächliche feine Falten, welche von der Basis der Flosse aus in einer schiefen longitudinalen Richtung über die strahlige Zone hinwegziehen, ohne in ihrem linearen Verlaufe eine den etwa vorhandenen Furchen entsprechende Ablenkung zu erleiden. Am Schwanz-Endstücke (Bf) wiederholen sich diese hier äusserst feinen Faltenzüge mit einer gewissen Regelmässigkeit; sie ziehen sämmtlich in etwas auf- oder absteigender Richtung zur Schwanzspitze hin. Auch die früher beschriebenen radıären Pressfaltenzüge der Randzone setzen sich öfters als oberflächliche Falten auf die strahlige Zone fort und ziehen hier geradlinig über die Strahlenzone hinweg. Hiernach hätte man zu- nächst an der Flosse, wenigstens im Bereiche der strahligen Zone, eine mehr weichere, gallertartige Parenchym-Substanz und daran eine festere Grenzlamelle zu unterscheiden, von welcher letzteren die oberflächlichen Falten gebildet würden. Ausserdem sind in der Parenchym-Substanz festere plattgedrückte, bandartige Strahlen aufzunehmen, die von einer gemeinschaftlichen basılaren Leiste ausgehen und unter allmählicher Ab- nahme an Dicke unmerklich in die Substanz der Randzone sich verlieren. Die kurzwellenförmige Randeontour der Strahlen und die granulirte Zeichnung der Flächen deuten darauf hin, dass die Oberfläche der Strahlen nicht glatt, sondern chagrinartig modellirt sein müsse. In Bezug auf die mikrochemischen Erscheinungen bemerke ich, dass carminsaures Ammoniak, Lösungen von Goldchlorid, Pikrinsr., Über- osmiumsr. und Jodlösung keine irgendwie auffällige Färbung bewirken, und dass die gallertige Substanz unter der Einwirkung der zehnprocenti- gen Kali- und Natronlösung, der Essigsäure, schwacher Lösungen der Mineralsäuren, ohne Bildung von Niederschlägen, etwas aufquillt, sowie bei Anwendung der gewöhnlichen wasserentziehenden Mittel, des Alkohols, der Chromsäure u. A., in gleicher Weise einschrumpft. Die organologische und histologische Bedeutung der Testa dürfte vorläufig nur annäherungsweise festzustellen sein. Als zur Zeit allgemein anerkannte Thatsache wäre hierbei zunächst zu beachten, dass die Testa am Larvenkörper in die Cellulose-Schickt des Mantels der de- finitiven Ascidie übergeht (?), wenn auch alle Einzelnheiten dieser Um- wandlung noch nicht zur Genüge aufgeklärt sind. Gleichzeitig ist be- der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 159 kannt, dass bei der Verkümmerung des Schwanzes die contractile Schicht mit dem in Auflösung begriffenen Achsenstrang aus der Testa wie aus einer Schaale sich heraus- und in den Leib des Larvenkörpers hineinzieht, während die nunmehr freie Testa« ausserhalb zu Grunde geht. Die zur Feststellung des organologischen und histologischen Charakters erforder- liche Genesis der Testa hat leider keine zureichenden Thatsachen aufzu- weisen. Es sind aber nach den gegenwärtigen Erfahrungen zwei mögliche Fälle denkbar: die Testa ıst entweder eine für sich bestehende organolo- gische Bildung oder sie ist ein Ausscheidungsproduckt des Leibeswand- organes und der contractilen Schicht am Schwanze. Die Annahme des ersten Falles ist nur möglich, wenn gleichzeitig bei dem Auftreten der Testa die ihr eigenthümlich zugehörigen Zellen- Elemente nachzuweisen sind; auch etwa später eintretende Wanderzellen, die Lückenbüsser der neueren Bildungsgeschichte, würden hier nicht aus- helfen können. Nun ist aber Thatsache, dass die T'esta selbst bei jüngeren, frisch untersuchten Larven keine Zellkörper enthält. Die bisherigen An- gaben über das Vorkommen verschiedenartig geformter Zellkörper in der Testa, sowie über deren Entstehung aus Zellen können nach den Er- läuterungen, die ich über die irrthümliche Auffassung der Autoren in Be- treff der Testa gegeben habe, nicht weiter in Betracht gezogen werden; die wahre Testa war gar nicht bekannt. So bleibt denn nur die Annahme zulässig, dass die Testa ein Ab- sonderungsproduct des Leibeswandorganes und der contractilen Schicht darstelle. Die Bildung solcher sogenannter ÖOuticularschichten ist eine sehr verbreitete Erscheinung im Bereiche der wirbellosen Thiere. Wie die Umwandlung der Larven-Test« in die Cellulose- Schicht des Mantels erwachsener Ascidien zu Stande komme, und welche morphologische Be- ziehung zwischen beiden festzustellen sei, — die Beantwortung dieser Fragen muss selbstverständlich weiteren Untersuchungen vorbehalten bleiben. Contractile Schicht. Unmittelbar unter der Testa, — am Schaft zwischen ihr und dem Achsenstrang, am Flossen-Abschnitt in der Achse selbst, — hat der Hauptbestandtheil des Schwanzes, — die contractile Schicht (vgl. Figg.: C, C’, Ol, Ce), — seine Lage. Die zellige Masse des Leibeswandorganes am Larvenkörper setzt sich unmittelbar in die Elemente der contractilen Schicht fort; man sieht die erstere auf den 160 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes Schaft übertreten und sofort den so eigenthümlichen histologischen Cha- rakter der letzteren annehmen. Die Substanz der contractilen Schicht ist im Allgemeinen pellucid und von einer licht gelblichen, ins Orange hin- überspielenden Färbung. Bei passender Einstellung des Mikroskops und Beleuchtungsapparates, im Nothfall unter Heranziehung äusserst schwacher Lösungen der schon oft angeführten Reagenzien, welche die Eiweisssubstanz etwas färben, treten an ihr feine transversale und kräftiger gezeichnete longi- tudinale Streifen oder Linien hervor (vgl. Figg. 1, 2, 3, 5: 0/, Ce). Die transversalen in der Richtung des senkrechten Querschnittes verlaufenden Linien wiederholen sich regelmässig in bestimmten Abständen, werden an der ganzen Mantelfläche des cylindrischen Achsenbestandtheiles zu kreisförmigen und geben der contractilen Schicht des Schaftes ein mehr oder minder deutliches geringeltes oder segmentirtes Aussehen. Longitu- dinale Linien sind an der gerade vorliegenden oberen Hälfte der contrac- tilen Schicht nur drei deutlich zu unterscheiden: die mittlere von ihnen verfolgt genau die Richtung des longitudinalen Hauptschnittes; in geringer, aber immer gleicher Entfernung von dieser nach der rechten und linken Seite hin ziehen parallel die beiden anderen. Dasselbe mikroskopische Bild erscheint in jeder beliebigen Stellung des cylindrischen Achsen-Bestandtheils. Daraus folst, dass am ganzen contractilen Mantel acht longitudinale Linien vorhanden sind, von welchen 4 an den Endpunkten der unter einen rechten Winkel sich schneidenden Durchmesser, des senkrechten und transversalen, die vier anderen, wie ich sehe, genau in der Mitte zwischen ihnen ihre Lage haben. Durch diese transversalen, beziehungsweise kreisförmigen und longitudinalen Linien ist die contractile Schicht in die bekannten, undeutlich getrennten rechteckigen Felder abgetheilt, die ihr den Namen und die Bedeutung eines Epithels eingebracht haben. Obgleich es genetisch feststeht, dass jedes rechteckige Feldchen einem Zellkörper entspricht, auch eine flächenhafte Ausbreitung derselben um den Achsenstrang gegeben ist, so ist doch ihre Form und Anordnung ganz ungewöhnlich, und die nachfolgenden Mittheilungen wer- den es herausstellen, dass die contractile Schicht nicht als Epithel aufge- fasst werden könne. Es mag; zunächst das genauere, mikroskopische Verhalten der ein- zelnen Zellkörper (Ü’) untersucht werden, die in gleicher Anzahl, wie der Ascıidien-Larven (Botryllus wiolaceus). 161 die Längslinien, die Ringe am Schafte formiren. Sie haben die Gestalt einer rechteckigen Scheibe, deren Dicken-Durchmesser, im optischen Durch- schnitt gemessen, etwa 0,0041 ”"" beträgt. Von den beiden Flächendurch- messern ist der grössere longitudinal, der kleinere transversal gerichtet; ım Zustande der Ruhe misst der erstere 0,017—.0,02”"", der letztere 0,0125”. Im Contractionszustande wird die Scheibe dieker, kürzer und breiter; doch ist mir kein Fall vorgekommen, in welchem der transversale Durchmesser die Grösse des longitudinalen erreicht oder gar übertroffen hätte. Von den 4 Rändern der Scheibe sind die beiden langen den Längs- linien, die schmäleren den transversalen oder kreisförmigen Linien zuge- wendet und treten hier mit den correspondirenden Rändern der angren- zenden Zellkörper in Verbindung. Auch am contraetilen Theile des Schwanz-Endstückes (Bf) haben die Zellen eine rechteckige Scheibenform mit gleicher Richtung der beiden Flächen-Durchmesser; sie treten hier, an der oberen und unteren Region in paariger Anordnung auf. Die einzelnen Paare werden, wie die Ringe am Schaft, durch transversale Begrenzungslinien, die Zellen eines jeden Paares durch den longitudinalen Hauptschnitt von einander geschieden. Das erste Paar schliesst an die mittleren Zellkörper der oberen und unteren Region des Schaftes an; am letzten Paare ist der freie hintere Rand ab- gerundet. Ebenso sind die freien Seitenränder der Zellen nicht scharf geradlinig in der Contour, sondern mehr oder minder convex nach der freien Seite hin. Die Zahl der Paare ist verschieden, nach der Länge des contractilen Theiles am Schwanz-Endstücke; bei grösseren Larven habe ich acht Paare gezählt. Bei seitlicher Ansicht sieht man gleichfalls eine Aufeinanderfolge von Zellenpaaren; doch zeigen die einzelnen Zellen nicht deutlich die rechteckige Begrenzung. Dieser Umstand, sowie das Verhalten der freien Seitenränder an den oberen und unteren Zellen- paaren haben mich zu der Annahme bestimmt, dass nur der optische Durchschnitt der letzteren bei der Seitenansicht des Schwanzes gesehen werde. Ist dies richtig, dann würde der eontractile Theil nur aus zwei übereinander liegenden Schichten von genau correspondirenden Zellenpaaren oder aus 2 oberen und 2 unteren Längsreihen von 5—8 Zellen bestehen. Die Substanz der einzelnen Zellkörper ist pellucid, von schwach- gelblicher Färbung und, wie der dunkle Schattenwurf der freien Ränder Phys. Kl. 1675. 2te Abth. 21 162 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes es lehrt, stark lichtbrechend. An ihr sind Membran und Inhalt auch bei Anwendung von Reagenzien mikroskopisch nicht zu sondern. An frischen oder in Alkohol, in Lösungen von Überosmiumsäure, Goldehlorid aufbe- wahrten Präparaten sind ferner bestimmte Umrisse des Kerns nicht immer deutlich zu erkennen. Die mit Pikrinsäure und Carmin behandelten Prä- parate zeigen den farblosen, bläschenartigen, elliptischen Kern genau in der Mitte des Rechtecks; der lange Durchmesser (0,005 dinal gerichtet; deutliche Kernkörperchen konnte ich nicht unterscheiden. Auf der Plattseite liegende frische Zellkörper, im Zustande der Ruhe oder nur mässiger Oontraction, haben öfters eine ganz charakteristische mikroskopische Zeichnung (vgl. Taf. V, Fig. 11: 0). Die Mitte nämlich des Rechtecks, also die Gegend, wo der Kern liest, ist in einer unbe- mm. ) ist longitu- stimmten, ungefähr kreisförmigen Umgrenzung farblos und pellucid; sie simulirt den Kern, es fehlen aber die scharfen Umrisse. In der Regel . entsendet dieses Centrum auch farblose, pellueide, ebenfalls unbestimmt begrenzte 4 bis 8 strahlenförmige Fortsätze, wodurch eine kreuz- oder sternförmige Figur mit unbestimmt contourirtem kreisförmigen Mittelschilde gebildet wird. Sind nur 4 Strahlen vorhanden, so kann das Kreuz senkrecht oder schräg gestellt sein; bei den sternförmigen Figuren treten die Strahlen beider Kreuze combinirt auf. Das beschriebene Phänomen am Zellkörper kann, wie mir scheint, nur so entstehen, dass die gelblich gefärbte Hauptmasse um den Kern, entweder durch eine zweite, nicht immer sichtbare pellucide farblose Sub- stanz oder auf eine andere noch näher zu ermittelnde Weise, gänzlich oder bis auf eine farbig nicht wahrnehmbare Schicht in der Kreuz- und Sternre- gion aus dem mikroskopischen Bilde zurückgedrängt werde. Bei der weiteren mikroskopischen Analyse sind folgende Thatsachen zum Grunde zu legen. Zunächst geht aus meinen späteren Mittheilungen über das mikroskopische Verhalten der Zellkörper im contrahirten Zustande hervor, dass die gelblich gefärbte Hauptsubstanz überall in der Umgebung des Kerns ausgebreitet sein müsse, und dass der letztere demnach eine cen- trale nicht wandständige Lage habe. Sodann kann mit Hilfe der Pikrin- säure u.s.w. nachgewiesen werden, dass der Kern in den mit einer Kreuz- oder einer Stern-Figur gezeichneten Zellenkörpern seine kurz elliptische Form beibehält und nicht in einen strahligen Körper umgewandelt ist. Endlich der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 163 habe ich noch hinzuzufügen, dass es mir nicht gelungen ist, in der Re- sion des Kreuzes und des Sternes einen besonderen Bestandtheil des Zell- körpers nachzuweisen; es sind unter allen Umständen nur zwei Bestand- theile erkennbar: der Kern und die ihn von allen Seiten umgebende, in dickerer Schicht gelblich gefärbte, contractile Substanz. Mit Beziehung auf die mitgetheilten thatsächlichen Beobachtungen muss die Deutung der besprochenen Erscheinungen unternommen werden. Das Auftreten der centralen farblosen Region im Rechteck erklärt sich aus der Lage des farblosen Kerns. Obgleich der Kern von der gelblich gefärbten contractilen Substanz bedeckt ist, so ist die Farbe der verdünnten Schicht im mikroskopischen Bilde nicht mehr wahrzunehmen. Die Er- scheinung der Strahlen ist nicht durch das Auftreten strahliger Fortsätze des farblosen Kerns, auch nicht: durch eine in entsprechender Richtung gelagerte, besondere farblose Substanz zu erläutern; sie muss von einer Formveränderung der gelblichen contraetilen Substanz abgeleitet werden. Diese Veränderung kann nach memem Dafürhalten nur darin bestehen, dass die gelblich gefärbte Hauptsubstanz des Zellkörpers durch Contractions- thätigkeit in der Umgebung des Kerns in kreuz- oder strahlenförmiger Con- figuration sich verdünnt und in den dazwischen gelegenen Feldern an Dicke entsprechend zunimmt. Es ist eine solche Form-Veränderung an contractilen Gebilden noch nicht bekannt; anderseits ist aber auch die vorliegende rechteckige contractile Zellenplattform noch nicht beobachtet. Dazu kommt, dass die vorgeschlagene Erklärung des Phänomens unter den vorhandenen Umständen als die allein noch mögliche angesehen wer- den darf. Um den Erklärungsversuch noch fester zu stellen, wäre es sehr wünschenswerth, den Nachweis zu liefern, dass an den rechteckigen Scheiben im Verlauf der Strahlen auch wirkliche Furchen in der Model- lirung der Fläche, welche den verdünnten Stellen der contractilen Substanz entsprächen, gegeben seien. Meine Bemühungen, dies im optischen Durch- schnitt zu erkennen, haben keinen genügenden Erfolg gehabt; nur das ver- mag ich anzuführen, dass das mikroskopische Verhalten der Strahlen unter verschiedener Beleuchtung der Flächen des Rechtecks ganz entschieden zu Gunsten vorhandener Furchen spricht. Die Zellkörper von lebhaft sich bewegenden Larven, also solche, die in den höheren Stadien der Contraction sich befinden, bieten ein 2107 164 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes wesentlich anderes mikroskopisches Verhalten dar und liefern den defini- tiven Beweis, dass man es mit wirklichen contractilen Gebilden zu thun hat. Die rechteckigen Scheiben sind kürzer und breiter geworden und nähern sich der quadratischen Form. Ihre elliptisch begrenzten optischen Durchschnitte, auf die ich noch später zurückkomme, lehren, dass sie auch an Dicke zugenommen haben. Von der kreuz- und stern- förmigen Zeichnung sieht man keine Spur. Dagegen erscheint, — und das ist das Wichtigste, — die ganze Fläche von dicht aufeinanderfolgen- den, äusserst feinen, transversalen Linien schraffirt (vgl. Taf. II, Fig. 3 und Taf. V, Fig. 12 0’). Der rechteckige Zellkörper gleicht auf den ersten Blick frappant dem Fragment einer quer- gestreiften Muskelfaser. Die Streifen sind aber feiner, nur undeut- lich punktirt, mehr einfach linear und durchweg von gleicher Beschaffen- heit. Die Zeichnung ist nicht nur an frischen Präparaten zu sehen, sie ist auch, und zwar noch deutlicher, an den durch Carmin gefärbten und auf verschiedene Weise erhärteten Präparaten zu beobachten. Wird der Schwanz einer auch nur wenige Stunden in schwachen Lösungen von Überosmiumsäure, Pikrinsäure oder Goldchlorid erhärteten Larve unter leichter Pressung mit dem Deckgläschen hin und her gerollt, so lernt man eine Erscheinung kennen, die für das Verständniss des näheren Baues der contractilen Schicht und des mikroskopischen Ver- haltens des Schwanzes im Allgemeinen von der weit tragendsten Bedeu- tung ist: unter den Augen desBeobachters erweitern sich die Längs- linien zu Spalten, in welchen der nackte Achsenstrang zu Tage tritt, und die contractile Schicht des Schaftes löset sich in eben so viele Längsbänder auf, als longitudinale Zellenreihen gegeben sind (vel. Taf. IV, Fig. 6 und Taf. V, Fig. 9 und Fig. 10: C). Die Er- scheinung wiederholt sich constant und immer auf dieselbe Weise; ihre Darstellung erfordert auch keine besondere Kunstfertigkeit. Um ihre Ver- werthung für die normale Structur der contractilen Schicht zu begründen, habe ich anzuführen, dass zwar die Trennung einzelner Zellen der Längs- bänder von einander durch Zerrung des Präparats ermöglicht ist, dass man aber unter keinen Umständen, auch nicht an einem in Öurven ver- laufenden Schwanze, eine Trennung in transversale Bänder bewerkstelligen kann. Hierdurch wird man genöthist die Längsbänder als normale der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 165 Elemente in der Strucktur des contractilen Mantels aufzunehmen, in den Längslinien den optischen Ausdruck normaler Trennungspalten der Längsbänder anzuerkennen, und die transversalen Linien als optische Aus- drücke von — so zu sagen — Näthen zwischen den einzelnen Zellen der Längsbänder zu deuten. Die contractile Schicht verliert nunmehr selbstverständlich ihren histologischen epithelialen Character, sie ist ein aus acht Längsbändern zusammengesetztes Gebilde; jedes Längsband besteht aus einer Reihe rechteckiger, longitudinal gerichteter Zellkörper, und die Näthe der ein- zelnen Zellen in den nebeneinander liegenden Bändern passen so aufeinander, dass sie die transversale Linienzeichnung der contractilen Schicht bedingen. Sobald man die Structur aus Längsbändern erkannt hat, so wird auch die Aufmerksamkeit des Beobachters sofort auf Erscheinungen hin- gelenkt, die damit im Zusammenhange stehen und von anderen Forschern nicht beachtet oder unrichtig gedeutet worden sind. So fällt es auf, dass die Längslinien selbst beim lebenden Thiere im mikroskopischen Bilde stets viel kräftiger ausgeprägt sind, als die trans- versalen. Der Schattenwurf in ihrem Zuge ist oft von solcher Stärke und Beschaffenheit, dass man die Längslinien für die optischen Ausdrücke von Furchen halten möchte, welche zwischen longitudinalen Wülsten ver- laufen; — ich zweifle auch nicht, dass die Längsbänder durch Oontrac- tion zu Längswülsten sich formiren und so das Auftreten von Furchen in der Richtung der Längslinien bewirken. Wichtig vor Allem sind die Erscheinungen, die auch ohne Druck an der Larve bei beginnender Trennung der Längsbänder von einander beobachtet werden. Wie die Larve gewöhnlich liest, wird dem Beobach- ter die obere Scheitelspalte zur Ansicht vorgeführt. Der einfachste Fall ist hier der, dass die stärkere Trennung an der Stelle beginnt, wo die Längslinie von den transversalen durchschnitten wird (vgl. Taf. V, Fig. 12 Cl), also gerade da, wo man beim angenommenen ersten Auftreten des Achsenstranges die vacuolenartigen von der Substanz des letzteren erfüllten Hohlräume verfolst hat. (Vel. Kowalevsky: Abhandl. d. Akad. a. a. O., Fieg. 24 u. 25; desgl. in M. Schulze’s Archiv a. a. O. Figg. 32; auch Fiss. 40 in der Löwig’ u. Kölliker’schen Abhandl.) Geht die Trennung weiter, so verbinden sich die elliptischen Figuren zu dem mikroskopischen 166 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes Bilde eines varicösen oder perlschnurartig gestalteten soliden oder röhri- gen Körpers, wie man es gerade auslegen mag. Es kann aber auch ge- schehen, dass die Trennung der Längsbänder unter geradliniser Begrenzung erfolgt, und die erweiterte Längsspalte kann jetzt als eylindrischer Faden oder Röhre, auch als Rückenmarkskanal gedeutet werden, von welchem in der Richtung der transversalen Linien Spinalnerven abgehen. Ich kann selbstverständlich nicht behaupten, dass die Verfasser die so eben be- schriebenen, in der Erweiterung begriffenen Längsspalten vor sich gehabt haben; Thatsache ist aber, dass ihnen das so auffällige Phänomen nicht bekannt ist, und dass die von ihnen gegebene Beschreibung der ange- deuteten Bestandtheile des Schwanzes fast genau zu dem Bilde passt, welches die sich erweiternden Längsspalten darbieten. — Es mag noch schliesslich hinzugefügt werden, dass die partielle Erweiterung der Längs- furchen zuweilen im Zuge der rechteckigen Zellen, nicht, wie gewöhnlich, an den Einschnittsstellen der transversalen Linien statt hat. Nach meinen Untersuchungen sind zwischen Testa und Achsenstrang keine anderen Bestandtheile, als dıe beschriebene contractile Schicht, nach- zuweisen. Von Kowalevsky und Kupfer, welche die contractile Schicht für das Epithel des Schwanzes gehalten haben, werden unter derselben noch zwei Bestandtheile beschrieben: 1) eine ın der Richtung der oberen Scheitelfurche verlaufende Röhre, die als eine Fortsetzung der Sinnes- blase (Gehirn) des Larvenkörpers betrachtet und Rückenmarksröhre genannt wird; 2) eine zwischen Achsenstrang und das angebliche Epithel (eontractile Schicht) eingeschobene Schicht von spindelförmigen con- tractilen Zellkörpern. Die Beschreibung der Form und Lage des hückenmarks, von welchem in der Richtung der transversalen Linien des contractilen Man- tels die bilateral angeordneten Spinalnerven abgehen sollen (Kupfer), passt im Allgemeinen auf das oben beschriebene mikroskopische Bild der oberen mittleren Längsspalte und der auf dieselbe von beiden Seiten einschnei- denden transversalen Linien. Die Annahme, dass hier ein Irrthum ob- walte, liest sehr nahe. Das Einzige, was mich noch abhält, einen solchen Irrthum festzustellen, ist die Angabe Kupfer’s in der 2. Abhandlung, dass die Wandung der angeblichen Rückenmarksröhre aus zellisen Elementen bestehen solle. Es kommt zwar vor, dass bei nicht ganz frischen Lar- der Ascidien-Larven (Botryllus wiolaceus). 167 ven ausgeschiedene kugelförmige Tropfen, auch parasitische Keime ın die Längsspalten hinein gerathen; an frischen, gut behandelten Präparaten jedoch habe ich Nichts davon, auch keine Spur des angeblichen Rücken- marks neben der erwähnten Längsspalte entdecken können. Welche Erscheinungen des mikroskopishen Bildes zuerst Kowa- levsky und dann auch Kupfer zur Aufstellung der spindelförmigen con- tractilen Zellenschicht veranlasst haben, vermag ich nicht anzugeben, ob- gleich Kowalevsky eine sehr genaue Zeichnung von sogar sehr grossen Zellen veröffentlicht hat. Achsenstrang. Der dritte, nur am Schaft vorhandene Bestandtheil des Schwanzes ist der Achsenstrang (vgl. Taf. III, Fig. 4, Taf. IV, Fig. 6, Fig. 7, Taf. V, Fiese. 9, 10: ch). Die äussere Form, Lage und Ausdehnung können grösstentheils an optischen Durchschnitten untersucht und bestimmt werden. Schleifen- und Schlingenbildungen des Schwanzes bieten eine vortreffliche Gelegenheit den optischen Querschnitt zu beob- achten. Man überzeugt sich hierbei ohne Schwierigkeit, dass der Achsen- strang ein durchaus regulärer ceylindrischer Körper von 0,037" Durch- messer ist und aus einer sehr durchsichtigen, völlig homogenen, hell oder licht violetten Substanz besteht. Die optischen Querschnitte des Achsen- stranges erscheinen ganz regelmässig kreisförmig begrenzt, völlig homogen, ohne die geringste Spur einer Zeichnung, etwa eines centralen Fleckens (Achsenfaden, Giard), oder anderweitiger Pünktchen oder Linien; in ihrer unmittelbaren Umgebung sieht man den optischen Querschnitt der contrac- tilen Schicht. Optische Längsschnitte sind schwieriger zu beurtheilen; die richtige Abschätzung der Linien und Schatten, welche bei verschiedener Einstellung des Mikroskops zur Erschemung treten, erfordert eine nähere Einsicht in den Bau des Schwanzes, worauf ich am Schluss dieser Ab- handlung eingehen werde. Die mikroskopische Analyse besitzt aber ein vortreffliches Mittel, den Achsenstrang seiner ganzen Länge nach zu übersehen, in der zehn- procentigen Kali- und Natronlösung (vergl. Taf. II, Fig. 4: ch), auch ın der Essigsäure, durch welche die contractile Schicht aufgehellt wird, und der Achsenstrang in scharfen Umrissen zur Beobachtung gelangt. Bei An- wendung der Kali- oder Natronlösung erscheint der aufgequollene und aufgehellte Larvenkörper ın hellgelblicher Färbung; die etwa vorhandenen 168 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes pigmentirten Sinnesorgane treten deutlich hervor und zeigen lateralwärts ihren elliptischen pellueiden Körper, umgeben von dem hellen gelblich- orangefarbigen Hofe. Auch die mehr gesättigt orangefarbigen anderen Bestandtheile sind in ihrer Färbung erhalten. Es ist von dem mikros- kopischen Bilde die Rede, welches sich in der ersten halben Stunde nach der Einwirkung der genannten Reagenzien zu erkennen giebt. Die Testa scheint nur in der gallertigen Partie etwas aufzuquellen; die etwa vorhan- denen, so äusserst feinen transversalen Einschnitte der Grenzlamelle blei- ben sichtbar. Überraschend klar, in scharfen Umrissen, auch in der hell- violetten Färbung tritt der Achsenstrang im mikroskopischen Bilde hervor; im Anfange der Einwirkung obiger Reagenzien scheint keine Volum-Zu- nahme stattzufinden. Ein solches Präparat bestätigt zunächst die schon durch den opti- schen Querschnitt ermittelte Thatsache, dass die pellucide Substanz des Achsenstranges völlig homogen ist. Sodann überzeugt man sich sofort, dass der Achsenstrang in seinem ganzen Verlaufe auf den Schaft des Schwanzes beschränkt ist, an der Insertionsstelle des letzteren, genau da, wo die contraetile Schicht anfängt, mit abgerundetem Ende beginnt, in den Larvenkörper nicht eindringt und ebenso abgerundet am Anfange des Schwanz-Endstückes aufhört. Es giebt sich endlich die cylindrische Eigenschaft des Achsenstranges dadurch zu erkennen, dass die geradlinigen Oontouren bei jeder Lage des Schwanzes in gleichem Abstande von einan- der fortziehen. Doch muss ich hinzufügen, dass dieser Abstand nach dem hinteren Ende hin um ein Weniges und ganz unmerklich an Weite abnimmt, sowie ‚dass hier zuweilen ein bis zweı Einschnitte vorkommen. In Betreff der übrigen Eigenschaften des Achsenstranges bemerke ich, dass eine Zusammensetzung desselben aus Hülle und Inhalt nicht nachzuweisen ist. Die Begrenzungslinie ist allerdings scharf und bestimmt, aber ich habe niemals an künstlich hergestellten Bruchflächen Stücke einer Grenzlamelle sich ablösen und frei hervortreten oder flottiren gesehen. Es kann ferner mit Sicherheit ausgesprochen werden: die Substanz müsse im frischen Zustande von so fester Oonsistenz sein, dass an den Schnitt- flächen des Schwanzes Nichts abfliesst oder auch nur Etwas hervorquillt. Anderseits macht der Schwanz, wie schon früher hervorgehoben wurde, wurmförmige Bewegungen, bildet auch Schleifen und Schlingen und stellt der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 169 sich sofort wieder geradlinig auf. Diese Erscheinungen sind offenbar auf den Achsenstrang zu beziehen und aus ihnen geht hervor, dass die Sub- stanz des Achsenstranges leicht biegsam und elastisch sein müsse. Nach Behandlung der Präparate mit absolutem Alkohol wird die Substanz fester und brüchig; die mit einer Staarnadel hergestellten Schnittflächen sind uneben von abgebröckelten Stückchen. In mikrochemischer Beziehung führe ich an, dass Jodlösung, des- gleichen die Lösung von Pikrinsäure und Carmin keine bemerkbaren Ver- änderungen hervorbringen, dass ferner durch das Goldchlorid das Roth in der hell violetten Färbung verstärkt wird, und dass endlich durch Überosmiumsäure der Achsenstrang am stärksten sich schwärzt. Die Entstehung des Achsenstranges habe ich nicht beobachtet. Meine Bedenken über die Angaben anderer Forscher habe ich bereits oben zu erkennen gegeben. Sie erscheinen mir um so mehr gerechtfer- tigt, als ich Larven ungefähr von der Grösse und dem Bildungszustande, in welchen die Genesis beschrieben wird, unter Händen gehabt habe und mit Hilfe der Natronlösung den schon fertig gebildeten Achsenstrang nachweisen konnte. Die Abwesenheit jeder Spur von Zellenderivaten in der Substanz, selbst an Achsensträngen, die noch im Wachsthum be- griffen sind, macht es sehr unwahrschemlich, dass dieselbe direct aus einer Umwandlung von Zellkörpern hervorgehe. Nach meinem Dafür- halten ist es im höchsten Grade wahrschemlich, dass der Achsenstrang, eben- so wie die Testa und wie die elastischen inneren Stützlamellen nie- derer Thiere, aus emem Absonderungsproduct der contractilen Schicht des Schwanzes, ım Bereiche des Schaftes, wo er allein vor- kommt, gebildet werde. In vergleichend-anatomischer Beziehung darf ich es zunächst aussprechen, dass der Schwanz der Ascidien-Larven sowohl nach Be- schaftenheit der histologischen Baumaterialien, als nach deren organologi- scher Anordnung eine homologe Verwandtschaft mit dem Rumpfe oder Schwanze der Wirbelthiere nicht darbietet. Es genügt wohl, den Irrthum anzudeuten, in welcher die Darwin’sche Schule hinein gerathen ist. Aus- führliche Erörterungen sind am wenigsten da angebracht, wo es an ge- meinsamen, thatsächlichen und begriffichen Anknüpfungspunkten fehlt, und wo die homologen Organisations-Typen des Thierreiches im Widerspruch Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 2) 170 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes mit den Thatsachen aus zwei ursprünglichen Epithel-Anlagen schematisch construirt werden. Aber der Schwanz der Ascidien-Larven liefert ein äusserst lehr- reiches Beispiel für die Thatsache, dass bei Geschöpfen durchaus ver- schiedener typischer Organisation dennoch unter gleichartigen Lebens- verhältnissen dem Zweck entsprechende ähnliche Formen auftreten. In Betreff der Locomotion zeigt sich eine auffällige Übereinstimmung zwischen der Ascidien-Larve einerseits und der Frosch-Larve, den geschwänzten Batrachiern und den meisten Fischen andererseits. Zugleich beobachtet man, dass die Aseidien-Larve durch den Locomotions-Apparat eine fisch- ähnliche äussere Form gewinnt, dass für die mechanischen Dienste, welche bei genannten Wirbelthieren die Wirbelsäule mit der Chorda dorsualıs zu leisten hat, im Ruderschwanz der Ascidien-Larve der Achsenstrang ausgebildet ist, und dass endlich in der zur Unterstützung der Schwimm- bewesungen und der senkrechten Haltung des Larvenkörpers dienenden Flossenbildung sich die äusserlich gleich geformte Fischflosse sogar mit einer ähnlichen zur festeren Stütze der häutigen Lamelle bestimmten Strahlenbildung wiederholt. Und dennoch hat man es nur mit einer physiologischen Analogie zu thun! Lest man den Maassstab der Homologie an, so treten die morphologischen Unterschiede der in ge- wissen Leistungen übereinstimmenden Gebilde sofort hervor, und die ver- sleichende Anatomie hat am Schwanz der Ascidien-Larven vielmehr ein kostbares Beispiel, um dem Anfänger den Unterschied zwischen analog und .homolog; verwandten Formen zu demonstriren. Dem Schwanze der Ascidien-Larven homologe Organe scheinen nur in den Ruderschwänzen anderer Tunicaten, bei den Larven der Do- lioliden und bleibend bei den Appendieularıen, vorhanden zu sein. der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 171 Zum Schluss füge ich einige Bemerkungen über die optischen Durchschnitte hinzu. Unsere Kenntnisse über den Bau der Ascidien- Larve, insbesondere ihres Schwanzes, sind vorzugsweise aus mikroskopischen Bildern optischer Durchschnitte abgeleitet, wobei die Larve in der Regel die von mir bezeichnete „obere“, nach Kowalevsky und Kupfer als Rücken gedeutete Fläche dem Beobachter dargeboten hat. Für die Untersuchung des Schwanzes, vornehmlich des Schaftes, ist es gleichgültig, welche Seite dem Beobachter zugewendet liegt; die Bilder gleichen sich vollständig. Schwierigkeiten erwachsen aber der Untersuchung aus der grossen Pellu- eidität des Achsenstranges, in Folge dessen alle optischen Durchschnitte die mehr oder minder scharfen Lichtbilder nahe liegender verschiedener Ebenen des Präparates in sich aufnehmen und eine vorsichtise Sonde- rung der jedem Durchschnitte des Körpers zugehörigen Antheile erfordern. Am Schaft des Schwanzes treiben in dieser Beziehung die zwischen den eontractilen Bändern verlaufenden, sehr kräftig gezeichneten Längsspalten ihr verderbliches Spiel und bewirken, dass in den optischen Durchschnitten parallel verlaufende Längslinien aus verschiedenen Durchschnittsebenen zugleich gesehen und auf die Anwesenheit einer grösseren Anzahl von Schichten bezogen werden, als wirklich vorhanden sind. Ich bin auf den optischen Betrug erst dann aufmerksam geworden, als ich mich überzeugt hatte, dass um den Achsenstrang nur eine Schicht, die contractile, sich ausbreitet, und dass dieselbe aus Längsbändern besteht, die durch die Längsfurchen von einander geschieden werden. Bei Einstellung des Mikroskops auf die Scheitelregion der con- tractilen Schicht des Schaftes, — von der Testa mit der Flosse kann man hierbei absehen, — zeigt sich zuerst die mittlere obere Längsspalte in verschiedenartiger Begrenzung, wie ich es oben beschrieben habe. Beim allmählichen Herabrücken des Tubus zum transversalen Hauptschnitte schwindet nach und nach aus dem Gesichtsfelde die mittlere obere Längs- spalte, und es stellen sich in der Randzone mehr oder minder deutlich jederseits zuerst zwei, dann drei parallel verlaufende Linien ein; die Mitte bleibt frei von jeder Zeichnung, sie hat aber durch die Substanz des Achsenstranges einen schwachen licht-violetten Schimmer. Die beiden Jederseits zuerst erscheinenden Linien gehören zum optischen Durchschnitt der contractilen Schicht; oder richtiger die äussere Linie ist die laterale 22* 172 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes Besrenzungslinie dieser Schicht, und an der dem longitudinalen Haupt- schnitt zugewendeten inneren berühren sich der Achsenstrang und die contractile Schicht. Im stärker contrahirten Zustande der letzteren kann diese Linie in Folge von Einschnitten zwischen den verdickten Zellen einen gezähnelten Verlauf mit lateralwärts gerichteten Zacken besitzen (Fig. 14); an der äusseren Begrenzungslinie habe ich diese Erscheinung nicht beob- achtet. Werden jederseits drei Linien bemerklich, so tritt zu den beiden genannten Linien das Zerstreuungsbild der seitlichen oberen Längsfurche als innerste Linie hinzu; an dem optischen Durchschnitt der contractilen Schicht werden, wenn auch nur undeutlich, die Contouren der Zellkerne unterschieden. Ist das Mikroskop auf den horizontalen Hauptschnitt eingestellt, so ist die dritte innerste Linie aus dem optischen Durchschnitt wieder geschwunden, und das mikroskopische Bild der contractilen Schicht, in Folge der Einwirkung der in der Nähe befindlichen Längsspalten, getrübt und undeutlich. Sobald die Linie passirt ist, so zeigen sich wieder drei Begrenzungslinien jederseits, von welchen die innerste auf das Zerstreuungs- bild der seitlichen unteren Längsspalte zu beziehen ist. Ausserdem kann auch das Zerstreuungsbild der unteren mittleren Längsfurche im mikro- skopischen Bilde hervortreten, und ich vermuthe, dass dieses Bild die Ver- anlassung zur Annahme eines Längskanals innerhalb der Substanz des Achsenstranges gegeben habe. der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 173 Ergebnisse. 1. An den Aseidien-Larven (Botryllus violaceus M.-Ed.) sind mit Rücksicht auf den Gesammtbau des Geschöpfes der Körper und die Fort- sätze möglichst scharf auseinander zu halten. 2. Der Körper besitzt eine etwas platt gedrückte ellipsoidische Form, und besteht aus zwei Theilen; aus dem beim Schwimmen nach abwärts gewendeten eigentlichen Leib, welcher die in Entwickelung be- sriffenen oder fertig gebildeten Eingeweide enthält und aus der beim Schwimmen stets aufwärts gerichteten Athemhöhle. 3. Die Athemhöhle (Kiemensack) ist, wie bei den acephalen Mollus- ken, ein an der Aussenfläche des Thierleibes gelegener Bestandtheil des Körpers; dem in neuerer Zeit von den Anhängern der Descendenz-Theorie beliebten Vergleich mit der Kiemenhöhle des Amphroxus lanceolatus und der Fische fehlt jede homologe anatomische Grundlage. 4. Genau in der Richtung des longitudinalen Hauptschnittes der Larve zieht die den Anatomen und Zoologen bisher unbekannt gebliebene, im geschlossenen Zustande linear spaltförmige Zu- und Aussangs-Öffnung der Athemhöhle, die bei der Eröffnung eine der Gestalt der Athemhöhle entsprechende birnförmige Begrenzung annimmt; sie ist zur Zeit die ein- zige äusserlich sichtbare Öffnung. 5. In den embryologischen Schriften fehlt jede Angabe über die Bildung dieser Athemhöhle; es ist aber im höchsten Grade wahrschein- lich, dass die von Kowalevsky u. A. beschriebene Bildung der Rücken- furche und des Gehirns der Aseidien-Larven in Wirklichkeit auf die Bil- dung der Athemhöhle zu beziehen sei. 6. An der Oberfläche des sonst glatten ellipsoidischen Körpers treten drei verschiedene Arten von Fortsätzen hervor: a) die drei am freien Pole (Region der Athemhöhle) sich erhebenden, kegelförmigen, am Spitzen-Abschnitt durch einen Kranz von Zähnchen (Corona) ausgezeichne- ten „Befestigungsfortsätze“; b) die acht das vordere Drittheil des Körpers kranzförmig umgebenden, etwas abgeplattet cylindrischen „Gürtelfortsätze“ (Schutzlappen (?) des freien vorderen Poles mit den Befestigungsfortsätzen); 174 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes c) das collossal entwickelte Ruderorgan, der am hinteren Pole, genau in der Richtung der Längsachse entwickelte Schwanz. Durch den Schwanz erreicht die Larve die Länge von 1,45", ıhm verdankt sie auch die ganz auffällise äussere Form einer Froschlarve, durch ihn endlich wurde die phylogenetische Induction der Ascidien auf das Wirbelthier-Reich und die Ringelwürmer angeregt. 7. Am anatomischen Bau des Körpers der Ascidien-Larven sind zwei Hauptbestandtheile, das Leibeswandorgan mit der Testa und die An- lage für den Darm und dessen Anhänge (Eingeweide) betheilist. Das Leibeswandorgan bildet die Athemhöhle, an deren vorderer Randbegren- zung rechterseits das pigmentirte Sinnesorgan sichtbar ist, und sämmt- liche Fortsätze; dies gilt also auch gegen Kupfer für die Befestigungs- Fortsätze. Es wird an der ganzen Aussenfläche, auch an den Gürtel-Fort- sätzen (Metschnikow) von der unmessbar feinen, durchaus homogenen, eutieulaartigen Testa bekleidet. Die von den Autoren beschriebene Cellu- losaschicht musste ich als ein reines Kunstproduct bezeichnen, als einen Hohlraum, der zwischen der verkannten eigentlichen Testa und dem Leibes- wandorgan sich einstellt und von den Abgängseln des letzteren und frem- den Körperchen erfüllt wird. 8. Der Schwanz übertrifft die Längsachse des Körpers um das 4—4!fache. In Betreff der äusseren Form sind zu unterscheiden: der eylindrische, am Schaft 0,08”"" dicke, spitzkegelförmig endigende Achsen- Bestandtheil und die hohe Flossenbildung, eine obere und eine untere, die am Schwanzende in einem Verbindungsstück sıch vereinigen. 9. Nach dem inneren Bau, vornehmlich des Achsenbestandtheiles, ist der Schwanz seiner Länge nach einzutheilen: in Schaft und Schwanz- Endstück. Am letzteren lassen sich ferner der contractile Theil und der Flossen-Anhang sondern. 10. Bei der Bewegung der Larve macht der Schaft wurmförmige Krümmungen, das Schwanz-Endstück vollzieht seitliche Schläge, so schnell, dass die einzelnen Acte unter dem Mikroskop nicht unterschieden wer- den können. 11. Am anatomischen Bau des Schwanzes sind drei Bestandtheile nachzuweisen: die Testa oder die Cellulosaschicht, der Achsenstrang und die von mir genannte „contractile Schicht“ oder die „eontractilen Elemente“. der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 173 Die spindelförmigen Muskelfaser-Elemente Kowalevsky’s, die Rücken- marksröhre und die Spinalnerven Kupfer’s sind nicht aufzufinden ge- wesen. Aber die mikroskopischen Bilder des Schwanzes, deren wahre contraetile Schicht verkannt wurde, bieten Erscheinungen dar, welche im Sinne dieser Angaben ausgelegt werden konnten. 12. Die Testa erstreckt sich als oberflächliche Schicht durch die ganze Länge des Schwanzes; sie allein bildet auch die Flosse und am Schwanz-Endstücke den Flossen-Anhang mit dem spitzkegelförmigen Ende des Achsen-Bestandtheiles. Der Achsenstrang (angeblich Chorda dorsualis) ist auf den Schaft beschränkt, dessen Achse er darstellt. Die contractile Schicht ist hier zwischen Testa und Achsenstrang ausgebreitet; im con- traetilen Theile des Schwanz-Endstückes, wo der Achsenstrang fehlt, wird durch sie der Achsenbestandtheil gebildet. 13. Die Cellulosaschicht am Achsenbestandtheil des Schwanzes ist, wie die des Körpers, mit welcher sie in Continuität steht, eine unmessbar feine, sich leicht in Runzeln und Falten legende, völlig pellueide, homogene Lamelle, die am contractilen Theile des Schwanz-Endstückes, an Dicke zunimmt und hier, wie im spitzkegelförmigen Ende des Achsenbestand- theiles eine festere Grenzschicht und eine mehr gallertartige Parenchym- Substanz erkennen lässt. Die Bildung des Hohlraumes mit der Füllung, welcher bisher als Testa bearbeitet wurde, ist hier unter günstigsten Um- ständen zu verfolgen. 14. Die Testa stellt sich als eine ceuticulare Bildung des Leibes- wandorganes am Körper und der contractilen Schicht des Schwanzes dar; ihre genetische Beziehung zur Mantel-Substanz erwachsener Thiere ist noch nicht ermittelt. 15. Die Flosse war am Schaft den Beobachtern völlig entgangen und auch am Flossenanhange in Betreff ihrer Beschaffenheit nicht richtig erkannt. Sie wird durch eine dünne, hohe Lamelle gebildet, welche in der Richtung des longitudinalen Hauptschnitts durch die ganze Länge des Schwanzes oben (obere Flosse) und unten (untere Flosse) fortzieht, am Flossenanhange das parabolisch begrenzte Verbindungsstück darstellt und mittelst etwas verdickter Basis mit der Cuticula zusammenhängt. Die Höhe der oberen Flosse beträgt 0,085”", die untere und die des Flossenanhangs ist etwas niedriger. In der Seitenansicht giebt sich deut- 176 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes lich eine strahlig gestreifte und die unmessbar feine ungestreifte Rand- zone zu erkennen. Die Streifen haben genau die Stellung und Anordnung der Strahlen der Rücken-, After- und Schwanzflosse eines homocercen Fisches; sie sind erzeugt durch eine etwas festere Öellulosa-Substanz in dem gallertigen Parenchym dieser Zone und haben offenbar eine ähnliche mechanische Leistung für die Flosse, wie die Strahlen der Fischflosse. 16. Der cylindrische Achsenstrang ist leicht biegsam und besteht aus einer völlig pelluciden, homogenen, cellulosaartigen Substanz, in welcher selbst bei jüngeren Larven nicht die geringsten Spuren von Zellen oder Zellenkernen aufzufinden sind. Die Biegsamkeit ist so gross, dass selbst die Schlingenbildung des Schwanzes gestattet ist. Nach meinem Dafür- halten ist es im hohen Grade wahrscheinlich, dass der Achsenstrang, wie die Testa, durch Erhärtung eines von der contractilen Schicht ausgeschie- denen Stoffes entstehe, der aber nıcht zwischen den Zellen, sondern im Bereiche der Achse der ganzen Schicht abgesetzt wird. Er lässt sich genetisch vergleichen mit den bei niederen, wirbellosen Thieren (Üoelen- teraten) häufig vorkommenden Stütz- Apparaten; der neuerdings beliebte Vergleich mit der Chorda dorsualıs ist weder organologisch noch histolo- gisch gerechtfertigt. 17. Die contractile Schicht ist der von den bisherigen Beobachtern als Epithel beschriebene Bestandtheil des Schwanzes. Sie erscheint am Schaft in Folge der Form und Anordnung der Zellen durch transversale, resp. circuläre und longitudinale Linien ganz regulär in rechteckige Felder abgetheilt. Durch die in grosser Anzahl sich wiederholenden circulären Linien erhält die Schicht und so der ganze Schwanz einen geringelten, segmentirten Habitus, wie die im gegliederten Längstypus construirten organischen Formen, das Wirbelsystem bei den Wirbelthieren, das Leibes- wandorgan bei den Articulaten. Die Längslinien sind schärfer ausgeprägt, aber sie ziehen die Aufmerksamkeit wegen der geringen Zahl und der ungünstigen Lage bei der Untersuchung im geringeren Grade auf sich. Die contractile Schicht besteht am Schaft nur aus einem einfachen Stra- tum rechteckiger Zellenplatten, die zwischen Cuticula (Testa) und Achsen- strang ausgebreitet sind, und die mit dem Leibeswandorgan des Körpers in continuirlicher Verbindung stehen. Am contractilen Theile des Schwanz- Endstückes, wo der Achsenstrang fehlt, konnte ich zwei Strata recht- der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). Url eckiger Zellen, ein oberes und ein unteres, unterscheiden. Jedes Stratum besteht aus zwei Reihen von 5—8 Zellen, die sich an die beiden mitt- leren, oberen und unteren Zellenreihen der contractilen Schicht des Schaftes anschliessen. Die contractile Schicht ist der Hauptbestandtheil des Schwanzes und bildet sich auch beim Hervorsprossen des Schwanzes aus der Anlage des Leibeswandorganes des Körpers zuerst aus, wie es dıe rechteckig geschilderte Zeichnung der Sprosse lehrt; Cuticula mit Flosse und Achsenstrang sind spätere Bildungen. 18. Die contractilen Eigenschaften der in Rede stehenden Schicht geben sich durch Formveränderungen der Zellen-Elemente an dem be- westen Schwanze zu erkennen: die rechteckigen, getrennten Zellenplättchen werden in der Flächen-Ausbreitung kleiner und nehmen in gleichem Maasse an Dicke zu; sie zeigen bei schwächerer Action eine kreuz- und sternförmige Zeichnung in Folge einer entsprechenden Abänderung der in der Ruhe ebenen, glatten Oberfläche der Platten; sie nehmen endlich bei kräftiger Contraction eine derartige feine Querstreifung an, dass sie dem Fragment einer quergestreiften Muskelfaser gleichen. 19. Die contractile Schicht ist kein Epithel, dessen histologischer Charakter in der flächenhaften Ausbreitung der Zellen ausgedrückt ist. Schon ihr morphologisches Verhalten im contractilen Theile des Schwanz-Endstückes spricht dagegen. Aber ein leichter Druck mittelst des Deckgläschens genügt, die contractile Schicht des Schaftes in 8 Längs- bänder dadurch zu zerlegen, dass die Zellenreihen sich in der Richtung der Längslinien von einander trennen; eine Trennung der Zellen in der Riehtung der circulären Linien als ceireuläre Bänder kommt nicht vor. Diese auffällige Thatsache ist so leicht zu constatiren, dass man es kaum annehmen darf, sie sei der bisherigen Untersuchung gänzlich entgangen, weil darüber Nichts mitgetheilt wird. Die contractile Schicht muss da- her aus Längsbändern construirt werden, die durch Anschluss der schmalen Ränder rechteckiger Zellen gebildet werden; dıe Bänder liegen aber so nebeneinander, dass die gleich grossen Längsachsen correspondiren und dadurch das Auftreten der transversalen und cireulären Linien in der Richtung der schmalen Seiten der Rechtecke an der Schicht und an dem Gesammtgebilde bedingen. Phys. Kl. 1875. 2te Abth. 23 / 178 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes 20. Testa und Achsenstrang sind also nicht umgewandelte Zellkörper, es sind cuticulare Bildungen. Ein passendes Beispiel für das Vorkommen solcher Gebilde im Inneren, im Parenchym der Organe, wie es beim Achsenstrange der vermeintlichen Chorda dorsualıs angenommen werden muss, liefern die eylindrischen „Spannbänder“ der Bryozoenköpfe. Auch hier befindet sich der Stützapparat und zwar in cylindrischer Form in der Achse und ist umgeben und eingeschlossen von der contractilen Sub- stanz. (Vgl. Reichert: Vergleichende Untersuchungen über Zoobotryon pellueidus Ehrenberg, Abhandl. d. Akad. der Wiss. zu Berlin, Jahrg. 1869, Tafel VI, Figs. 26 und 27). 21. Der Schwanz der Ascidien-Larven besitzt zwar am Schaft einen Achsenstrang, der ihn stützt, wie die Chorda dorsualıs und die Wirbelsäule das Wirbelthier; er zeigt auch eine Flossenbildung, die mit der Rücken-, After- und Schwanzflosse eines homocercen Fisches in der mechanischen Leistung und im Betreff des Habitus übereinstimmt: und dennoch besteht nicht die geringste Homologie mit dem Typus des Wir- belthiers oder auch nur des Wirbelsystems. Der Schwanz zeist ferner eine sehr auffällige segmentirte Streifung, und dennoch ergiebt die Unter- suchung, dass daraus nicht ein gegliederter Längstypus, also auch nicht der wurmförmige Typus abgeleitet werden darf. Man kann schliesslich vom Schwanz der Ascidien-Larven nur aussagen, dass er dasselbe mächtig entwickelte Ruderorgan sei, welches auch bei den Larven der Dohohden und bleibend bei den Appendicularıen beobachtet wird. der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 179 Beschreibung der Abbildungen. Allsemeingültige Bezeichnungen. 4A. Körper der Larve (Botryllus violaceus), B. Schwanz derselben, s. obere Region, i. untere Region, I. seitliche Regionen. t. Testa oder Oellulose-Schiehbt (Cutieula), t. am Kopf, t'. am Schwanz. Un, t'n. Faltenzüge der Testa. Ua, t'x. Testa der Aut., Pseudotesta, eine durch Ablösung der Testa von den Zellen am Körper und Schwanz entstandene Lücke. y. In die Pseudotesta eingetretene fremde Körper (Zellkörper, Eiweisstropfen, Fetttröpfchen u. A.). Am Körper. Aa. Vorderer Pol. Ap. Hinterer Pol. 0. Die Athemhöhle, der Kiemensack, insbesondere die Zu- u. Ausgangsöffnung. v. Das pigmentirte Sinnesorgan (Auge). u. Befestigungsfortsätze des Körpers, tc. deren Corona. Gürtelfortsätze. a. Zellen des Leibeswandorganes am Körper. Am Schwanz. Bs. Schaft, Bs'. sein Achsenbestandtheil. Bf. Schwanz-Endstück. Bfe. Contractiler Theil des Schwanz-Endstückes, Bfe'. sein Achsenbestandtheil; Bft. Flossen-Anhang, desselben, Bft. sein Achsenbestandtheil. p. Flosse. ps. Obere Flosse. pi. Untere Flosse. p'. Strahlig gestreifte Zone, p'”. Basis derselben. [S>} © 0 180 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes p". Ungestreifte Randzone. r. Strahlen der Flosse. rd. Zwischenraum zwischen den Strahlen. pg. Gallertige Parenchym-Substanz der Flosse. pc. Grenzlamelle. ch. Achsenstrang (angebl. Chorda dorsualis). ©. Contractile Schicht des Schwanzes, insbesondere deren Längsbänder. C'. Einzelne Zellkörper. Cl. Längsstreifen, Längsfurchen, Längsspalten zwischen den Längsbändern. Cls, Cli. Mittlere, obere und untere Längsfurche. Ce. Transversale, eirculäre Streifen der contractilen Schicht, Näthe zwischen den Zellen der Längsbänder. V. Dotterhaut. Erklärung der einzelnen Figuren. Bei allen Figuren, die das Gesammtbild der Larven umfassen, sind die Grössen- Verhältnisse des Körpers und Schwanzes sowohl zueinander, als in Betreff der, ihre äussere Form bestimmenden, Bestandtheile und Abschnitte möglichst genau berücksichtigt, die Zellen dagegen sind mit der charakteristischen Form und Anordnung 1-3mal grösser, also in entsprechend geringerer Anzahl, dargestellt. In Folge dessen ist auch die Zahl der transversalen Linien am Schaft des Schwanzes viel geringer ausgefallen, als sie in Wirklichkeit besteht. Der völlig homogene, pellueide Achsenstrang ist in einzelnen wichtigeren Fällen, wo er im mikroskopischen Bilde in Substanz gesehen wird, durch hellviolette Färbung markirt. Es war dies der einzige Weg, um diesen auffälligen Bestandtheil in den Figuren deutlicher hervortreten zu lassen. Die etwas theure gelbliche und rosige Ausschmückung der contractilen Schicht des Schwanzes und des Leibeswandorganes am Körper konnte ohne Nachtheil entbehrt werden. Doch sind in der Darstellung der Zellen des Leibes- wandorganes die punktförmigen Körperchen (Pigmentkörnchen?) berücksichtigt, von wel- chen wenigstens das mehr gesättigte orangenfarbige Colorit abhängig zu sein scheint. Tafel 1. Fig. 1. Larve des Botryllus violaceus, von oben betrachtet und mit besonderer Berücksichtigung des mikroskopischen Bildes der freien oberen Fläche des Körpers und Schwanzes dargestellt. Das von der Eihaut befreite, schon sehr bewegliche Thierchen war in schwacher Pikrinsäure-Lösung getödtet und darin aufbewahrt. Etwa 270fache Vergrösserung. In Folge der Einschrumpfung der Zellen am Leibeswandorgan des Kör- pers und der contractilen Elemente am Schwanz hat die in Runzeln und Falten gelegte der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 181 Testa (t), — unter Bildung der beschriebenen Lücke (tx), Pseudotesta der Aut., — sich abgelöst. In der Lücke waren an dem Präparat, welches bei der vorliegenden Zeichnung benutzt wurde, weder abgestossene Zellen, noch fremde Körperchen nachzuweisen. Die Zu- und Ausgangsöffnung (0) des ausserhalb des eigentlichen Leibes gelegenen Kiemen- sacks ist in dem Zustande der birnförmigen Erweiterung dargestellt. Die zwischen den beiden mittleren, oberen Längsbändern der contraetilen Schicht des Schwanzes hinziehende Längsspalte oder Längsfurche (C1s) ist erweitert und simulirt im mikroskopischen Bilde einen, stellweise varieös angeschwollenen Längs-Kanal. Das Verhalten der birnförmig erweiterten Öffnung des Kiemensacks und der mittleren oberen Längsfurche wird meine Vermuthung rechtfertigen, dass hier das Gebiet der Erscheinungen zu suchen sei, durch welche Kowalevsky und auch später Kupfer zur Auffassung eines Gehirns und Rücken- marks, desgleichen der Spinalnerven, auch der embryonalen Rückenfurche und der Rücken- platten der Wirbelthiere bei den Ascidien-Larven verleitet worden sind. (Vgl. Fig. 14 der Tafel V.) — Von der oberen Flosse ist in der Zeichnung keine Andeutung vorhanden; man kann sie bei dieser Haltung der Larve nicht unterscheiden, vornehmlich, wenn die mittlere obere Längsspalte klafft. Ist letzteres nicht der Fall, so kann man nicht selten bei geeigneter Einstellung des Mikroskops oberhalb dieser Längsfurche zwei feine, mehr oder weniger parallel verlaufende Linien erkennen, die wohl auf die Contouren der ver- diekten Basis der Flosse zu beziehen sind; in der Zeichnung konnte auf sie keine Rück- sicht genommen werden. Bei allen von mir untersuchten Larven waren im Bildungsmaterial des Leibes- wandorganes am Körper, vom Auge abgesehen, keine deutlich sichtbaren Spuren histolo- gischer Formen wahrzunehmen; selbst die an den Randpartieen bemerkbaren eylindrischen Zellen sind Trugbilder des optischen Durchschnittes. Die Zeichnung musste sich darauf beschränken, die polyedrischen Begrenzungslinien der Zellen untereinander zu geben, die übrigens an den Befestigungsfortsätzen nicht scharf hervortreten. — An dem histologisch vollkommen ausgebildeten Schwanze sind hier die Zellen der contractilen Schicht mit Stern- und Kreuz-Zeichnung abgebildet, über deren ‚Bedeutung der Text (S. 165 u. 164) nach- zulesen ist. Mit Bezug auf die einzelnen Buchstaben-Bezeichnungen füge ich noch folgen- des hinzu: t. Die vom Leibeswandorgan abgelöste Testa des Körpers. In ihrem Zuge an den Gürtelfortsätzen (z) ist sie nicht zu erkennen; an den Befestigungsfort- sätzen (u) tritt sie in Folge des zurückgezogenen zelligen Inhalts als mehr oder weniger entleerter, kegelförmiger Schlauch frei zu Tage, dessen Wand wegen der unmessbaren Feinheit nur als Begrenzungslinie des Hohlraums ge- sehen und dargestellt werden kann. In geringer Entfernung von der Spitze des linken Kegels ist die Corona (t'c) bemerkbar. t!'un.. Die häufig an der entleerten Test der Befestigungsfortsätze (uw) sichtbaren verästelten Faltenzüge. Alle Faltenzüge der unmessbar feinen Test« stellen sich auch bei starken Vergrösserungen nur in linearer Zeichnung dar; daher sieht der verästelte Faltenzug wie eine verästelte Faser aus. Ü'n. Die an der Testa des Schwanzes auftretenden Querrunzeln im optischen Durchschnitt. 182 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanges Bft. Der Flossen-Anhang der Teste. Er ist hier in jenem mikroskopischen Bilde dargestellt, welches sehr häufig an den Larven gesehen wird. Die an ihm sichtbaren Linien werden durch Faltenzüge bewirkt, die in der Regel noch viel complieirter sind, als die Zeichnung es erkennen lässt. Die wahre Form und Zeichnung des Flossen-Anhanges ist daran nicht wahrzunehmen; auch muss man es aufgeben, den optischen Ausdruck jeder Linie genauer zu definiren. a'. Punktförmige Körperchen (rothe Pigmentkörnchen?) im Inhalte der Zellen des Leibeswandorganes, vornehmlich am vorderen Pole (Aa). a". Randpartieen, an welchen die Zellkörper des Leibeswandorganes eylindrische Form simuliren. v'. Schwarze Pigmentkörnchen am Auge der Larve in unmittelbarer Nähe eines ellipsoidischen, pelluciden Körpers (Linse?). vo. Der durch seine, ins Citronengelbe spielende, Farbe ausgezeichnete Hof in der Umgebung des schwarzen Pigmentfleckes. v"'. Pellucider ellipsoidischer Körper (Linse) des Auges. €". Seitliche Längsbänder der contractilen Schicht des Schwanzes, zum Theil im optischen Durchschnitt angedeutet; auch die Kerne der Zellkörper sind mehr oder minder deutlich zu erkennen. ) C'm, C’r. Mittelschild und Strahlen an den kreuz- und sternförmig gezeichneten contraetilen Zellen. Vergl. Fig. 11 der Tafel V. Tafel II. Fig. 2. Die Larve in der Seitenlage dargestellt, mit besonderer Berücksichtigung des Schwanzes. Es liegt die linke Seitenfläche vor. Etwa 170fache Vergrösserung. Es ist mir nicht gelungen, die lebende Larve der ganzen Länge nach in der Seiten-Ansicht zu beobachten. Auch wollte es mir nicht glücken, die getödteten und erhärteten Thiere ohne Schädigung am Körper oder Schwanze in die geeignete Lage zu bringen. So befand ich mich in der Lage, nach mehreren sich ergänzenden Präparaten die vorstehende Ge- sammtform der Larve in der Seiten-Ansicht zu construiren und das betreffende Bild zu entwerfen. Nach meinen Beobachtungen liegen die Längsachse des ellipsoidischen Körpers und die des Schwanzes nicht in einer uud derselben geraden Linie; ich musste annehmen, dass der Schwanz nicht genau an den hinteren Pol (Ap), sondern unter Annäherung an die untere Region des Larvenkörpers angefügt und mit seiner Achse vielmehr auf den hier gelegenen Schwerpunkt des Körpers gerichtet sei; dem entsprechend ist die Figur gezeichnet. Der ellipsoidische Körper der Larve ist an der oberen und unteren Region etwas abgeplattet dargestellt. Die charakteristische Zeichnung der Flossen (p) und des Flossen-Anhangs (Bft) ist unter möglichst genauer Berücksichtigung der Präparate ange- fertigt; doch sind die Strahlen (r) im Verhältniss etwas breiter dargestellt, und demnach die Zahl derselben geringer ausgefallen. — Das Zellenmaterial der Larve, vornehmlich am Körper, ist in einem stärker eingeschrumpften Zustande, als in Fig. 1, gezeichnet; der Ascudien-Larven (Botryllus violaceus.) 183 man kann nicht einmal die Befestigungsfortsätze des Leibeswandorganes unterscheiden. Die abgelöste Testa (t) dagegen tritt mit ihren Fortsätzen, mit den Falten und Runzeln freier zu Tage. t. Die in meridiane Falten (!'n) geleste Test« des Larvenkörpers. Die Testa selbst sowohl als ihre Falten und Runzeln geben sich im optischen Durch- schnitt, auch bei Anwendung starker Vergrösserungen, nur in Form von Li- nien zu erkennen. t!u. Die von der Testa gebildeten, hohlkegelförmigen Überzüge der Befestigungs- fortsätze, vollständig entleert und übersichtlich. An den paarigen Hohlkegeln bemerkt man zwei, nahezu parallele Linien, die bis zur Corona verfolgt werden können, und die den optischen Durchschnitt eines in der Achse verlaufenden Kanals simuliren; es sind gleiehwohl nur Faltenzüge der Testa des Hohlkegels. An dem mittleren, unpaaren Hohlkegel fehlt der durch die Corona abgesonderte Spitzen-Abschnitt, entweder weil er eingestülpt oder abgerissen ist. Man sieht aber öfter solche abgestumpfte Hohlkegel. te. Die den Spitzen-Abschnitt von dem festeren basilaren Theile des Hohlkegels abscheidende Corona. An den abgestumpften Hohlkegeln ist der der Corona entsprechende kreisförmige Rand des basilaren Theiles ganz deutlich mit klei- nen, spitzen Zähnchen ausgerüstet. Zuweilen sieht man diese Zähnchen-Zeich- nung auch an den vollständigen Hohlkegeln; sie schienen mir an der Ober- fläche frei hervorzutreten. A. In Bezug auf den Larvenkörper bemerke ich, dass ich eine äussere Scheide- grenze zwischen dem oberhalb ausgebreiteten Kiemensack und dem nach unten gelegenen, die Eingeweide enthaltenden, eigentlichen Leibstücke nicht habe wahrnehmen können. B. Der Schwanz ist in Betreff der Flosse und des Flossen-Anhangs in der Flächenansicht dargestellt. Am Achsenbestandtheil (Bs’), im Bereiche des Schafts, ist eine Durchschnittszeichnung, nicht der mittlere Längsschnitt, sondern eine der Seitenfläche näher liegende gewählt, um den Achsenstrang (ch) und den von Fett- und Eiweisstropfen erfüllten Hohlraum (?'z) zwischen Testa (Cu- ticula) und contractiler Schicht anzudeuten; auch Falten der Testa sind markirt. Bs', Bfe', Bft. Der Achsenbestandtheil des Schwanzes ist seiner Länge nach in 3 Abschnitte zu sondern: in den des Schaftes (Bs'), und in die beiden Ab- schnitte des Schwanz-Endstückes (Bf), in den des contractilen Theiles (B/e'), und in den spitzkegelförmigen Achsenbestandtheil des Flossen-Anhangs (Bft'). Die Cuticula (Testa) am Achsenbestandtheile des Schwanzes, von der con- Zur tractilen Schicht entfernt, in transversale, beziehungsweise eireulare Falten gelegt. Schon in der Umgebung des contractilen Theiles am Schwanz - End- stücke nimmt sie etwas an Dicke zu und an der hinteren Randbegrenzung des- selben verdickt sie sich zu dem spitzkegelförmigen Achsenbestandtheil des Flossen-Anhanges oder der Schwanzflosse (Bft). Hier ist es, wo an der Oberfläche halbkreisförmige, mit der Convexität hinterwärts gerichtete Falten- züge beobachtet werden, woraus gefolgert werden muss, dass am Kegel eine feine Grenzlamelle und ein mehr weiches, gallertiges Parenchym vorliegen. 184 Y- p 13 REICHERT: Zur Anatomie des Schwangzes In den Hohlraum zwischen Testa und Leibeswandorgan, desgleichen zwischen Cuticula und contractiler Schicht des Schwanzes (!'x, !x) übergetretene Zell- körper, Eiweisstropfen u. s. w. Es sind diese Körper, welche wohl wesentlich dazu beigetragen haben, dass der Hohlraum (Pseudotesta) bisher für die Testa selbst gehalten wurde. ps, pi, p', p", r, rd nach den „Allgemeingültigen Bezeichnungen“. Zu richtigen Beurtheilung ist der Durchschnitt Fig. 7 der Tafel IV zu vergleichen. Um Missdeutungen vorzubeugen, bemerke ich, dass die wellenförmige Randbegren- zung der oberen und unteren Flosse nur als Ausdruck eines entsprechenden leichten Faltenwurfs der feinen Flossenlamelle anzusehen sei. Die feine un- regelmässig wellenförmige Randbegrenzung und die Pünktchen auf der Fläche der Strahlenplättchen (r) sind nach meinem Dafürhalten als optische Ausdrücke kleiner Vorsprünge am Rande und auf der Fläche der Strahlen zu deuten. An der oberen (ps) und unteren (pi) Flosse ist die etwas verdickte Basis der strahligen Zone nicht zu sehen. Basis der Flosse am Flossenanhang. Bft. Flossenanhang. Die Strahlen der Flosse werden hier so fein und stehen pn. pn’. so dicht gedrängt, dass sie einzeln nicht mehr unterschieden werden können. Die Press- oder Einschlags-Falten der ungestreiften Randzone der Flosse (vergl. S. 153). An meinen Präparaten fehlen sie niemals. Sie wiederholen sich im Längszuge der Flosse, ohne eine bestimmte Ordnung und Regelmässig- keit zu verrathen. Man sieht von der Falte nur den linearen Schattenwurf der beiden Ränder und ist anfangs geneigt, das mikroskopische Bild zu Gun- sten eines auf der Flosse reitenden, feinen Fädchens auszulegen. Übrigens ist die Randzone der Flosse so dünn und ihre Pellueidität so ausserordentlich, dass es äusserst schwierig, ja in den meisten Fällen unmöglich ist, zu ent- scheiden, welche von den beiden sichtbaren Linien auf die dem Beobachter zugewendeten Fläche zu verlegen sei. Das eingeschlagene Stück der Rand- zone nimmt in der Regel vom Rande der Flosse zur Basis hin allmählich an Breite zu und ist demnach von mehr oder minder spitzdreieckiger Form. Eine schräg vom Achsenbestandtheil nach vorn und aufwärts über die strahlige Zone der Flosse verlaufende, feine Falte, genau nach dem mikrosko- pischen Bilde als Linie gezeichnet. Sie zieht, ohne wellenförmig zu werden, über die Strahlen hinweg. Sie muss durch eine Grenzlamelle dieser Zone gebildet sein; die Strahlen sind festere Bestandtheile im Parenchym. C". Von der contractilen Schicht sieht man am Schaft vorzugsweise den opti- schen Durchschnitt der seitlichen, oberen und unteren linken Längsbänder. Es ist bekanntlich unmöglich, im mikroskopischen Bilde die Begrenzung des wahren Durchschnitts der platten Zellen-Elemente zu erkennen; man hat im optischen Durchschnitt in allen Fällen ein durch den Schattenwurf der Flächen mehr oder minder entstelltes Bild vor sich. Am hinteren Ende des Schaftes sind noch zwei Zellen der seitlichen Bänder in der Flächen-Ansicht, die am Schwanz-Endstücke aufgenommen ist, gezeichnet. der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 185 Bfe. Seiten-Ansicht des contractilen Theiles des Schwanz-Endstückes, der nur aus zwei oberen und zwei unteren Längsbändern zu bestehen scheint. Tafel II. Fig. 3. Die Ascidien-Larve, von oben betrachtet, mit besonderer Berücksichti- gung des mikroskopischen Bildes dargestellt, welches die senkrecht stehende Flosse dar- bietet. Am Schaft ist die senkrecht stehende, äusserst dünne und pellueide Flosse nur durch eine einzige Erscheinung markirt. Wird der Tubus des Mikroskops der mittleren Längsfurche allmählich genähert, so macht sich in geringer Entfernung davon ein von paralleler Linie begrenzter lichter Streifen bemerkbar, der sofort verschwindet, wenn un- ter weiterer Annäherung des Mikroskops die Längsfurche selbst deutlich gesehen wird. Ich habe die Erscheinung gekannt, bevor ich die Flosse beobachtet hatte, und durch die Annahme zu deuten gesucht, dass die Testa dem lichten Streifen entsprechend mit einer Orista versehen sei. Jetzt betrachte ich diesen, in vorstehender Figur dargestellten Streifen als optischen Ausdruck der verdiekten Basis der Flossenlamelle. Nur ein einziges Mal habe ich die Flossenlamelle (ps) des Flossenanhangs in einer, durch Faltenbildung so wenig gestörten, nahezu senkrechten Haltung gesehen, wie es hier gezeichnet ist. Alle meine Bemühungen, den Rand der Flossenlamelle in diesem Falle vom Schwanz-Endstück nach dem Schaft hin weiter zu verfolgen, waren vergeblich; in der Fisur ist diese Unsicherheit des mikroskopischen Bildes zum Ausdruck gelangt. Die eontractile Schicht des Schwan- zes ist nach dem Präparat im quergestreiften Contractionszustande dargestellt. Vergrösse- rung 150. t, t, t'. Die Testa (Cuticula) des Körpers und Schwanzes, beziehungsweise dem Leibeswandorgan und der contractilen Schicht (Schaft) grösstentheils so dicht anliegend, dass sie als selbstständige Lamelle nicht gut unterschieden wer- den kann. tz, Ü'x. Die rechterseits an der Insertionsstelle des Schwanzes sichtbare Lücke (Pseudotesta) zwischen der eigentlichen Testa, die nur als Grenzlinie sich mar- kirt, und den abgelösten Unterlagen. !u. Die an den Befestigungsfortsätzen des Leibeswandorganes dicht anliegende Testa. Am linken Fortsatz ist auch die Corona angedeutet. Optischer Durchschnitt der schon etwas verdickten Testa im Bereiche des eontraetilen Theiles am Schwanz-Endstücke; auf der linken Seite der Figur ist auch die Pseudotesta berücksichtist; t"'n Falten an derselben. ps'. Die im optischen Durchschnitt als lichter Längsstreifen sichtbare Basis der oberen Flosse im Bereiche des Schafts. Bft. Der Flossenanhang mit seiner Flossenbildung steht nicht genau senkrecht, sondern nach links geneigt, so dass die rechte Fläche unter Berücksichtigung der charakteristischen Zeiehnung des Flossenanhanges zur übersichtlicheren Darstellung der Figur verwendet werden konnte. Bft. Der Achsenbestandtheil des Flossenanhanges. 0. Die in der Richtung des Hauptlängsschnittes verlaufende Öffnung des Kiemen- Phys. Kl. 1675. 2te Abth. 34 m ae ai 186 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes sacks, im geschlossenen, spaltförmigen Zustande. Die in der Umgebung der Spalte sichtbaren Zellen des Leibeswandorganes simuliren eine kurz eylindrische Form. Fig. 4. Aseidien-Larve mit zehnprocentiger Kalilösung behandelt, um den Achsen- strang des Schwanzes seiner ganzen Länge nach vollkommen übersichtlich hervortreten zu lassen. Die Umrisse der aufgequollenen und aufgehellten Zellen, sowohl am Körper als am Schwanze, werden dabei so unsicher, dass sie in der Figur nicht berücksichtigt werden konnten; dagegen sind die äussere Begrenzung des Leibeswandorganes und die der contractilen Schicht darin aufgenommen, damit das vordere und hintere Ende des Achsenstranges und dessen räumliche Beziehung zur contractilen Schicht des Schwanzes im Bereiche des Schaftes sich klar herausstellen. Die Vergrösserung entspricht der Fig. 2. Es ist, wie aus der Lage des Auges auf der linken Seite der Figur ersichtlich wird, die untere Fläche (ö) der Larve dem Beobachter zugewendet. A. Der Körper der Larve, mit dem eigentlichen Leibstück vorliegend. Die an ihm sichtbaren, bogenförmis verlaufenden, dunklen Streifen sind nicht auf Faltenzüge des Leibeswandorganes, sondern auf Begrenzungsschatten der Ein- geweide zu beziehen, die aber sonst nicht genauer zu verfolgen waren. v. Das Auge, durch seine Pigmente und durch seinen sphäroidischen, pellueiden Körper markirt. t, ', tu. Die vielfach in Falten uud Runzeln geleste Testa ist durch abgelöste Zellkörper, durch ausgetretene, tropfbarflüssige und gasförmige Stoffe im be- deutenden Grade von ihrer Unterlage entfernt. tx, t'x. In dem zwischen dem Leibeswandorgan und der contractilen Schicht (Schwanz) einerseits und der Testa andererseits künstlich gebildetem Hohlraum sind die Luftbläschen in der Zeichnung; markirt. ch. Der vollkommen durchsichtige und homogene, ins Hell-Violette spielende, eylindrische Achsenstrang; seine Begrenzung tritt im Präparat ausserordentlich scharf und bestimmt heraus. Die am hinteren Abschnitte des Achsenstranges häufig bemerkbaren Ein- schnitte. Ob dieselben auf zufälllge Kniekungen des am hinteren Ende etwas ch'. verjünsten Cylinders zu beziehen seien, oder ob eine genetische Bedeutung darin versteckt liege, dies hat sich noch nicht feststellen lassen. Tafel IV. Fig. 5. Ascidien-Larve in der Seiten-Ansicht mit besonderer Berücksichtigung der Flosse, wie in Fig. 2 der Tafel II, jedoch mit einigen Abänderungen und im ver- kleinerten Maassstabe dargestellt. Die Abweichungen von Fig. 2 bestehen darin, dass die Testa in ihrer ganzen Ausbreitung, sowohl am Körper, als am Schwanze, im natürlichen Zustande, d. h. der Unterlage fest anliegend, gezeichnet ist, und dass die Flosse in ihrer ganzen Höhe übersehen werden kann. Man sieht also an keiner Stelle eine Spur jener Lücke (Pseudotesta), welche bisher irrthümlich als Testa beschrieben wurde, und die sich der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). 187 erst bei abgestorbenen Thieren, in Folge der Ablösung der eigentlichen Testa von der Unterlage, einstellt. An der lebenden Larve ist die wahre Testa bei schwacher, etwa 100facher, Vergrösserung gar nicht zu unterscheiden; sie ist ja, von der Flossenbildung und dem Flossen-Anhang abgesehn, eine unmessbar dünne Lamelle, die durch den Schatten- wurf der Unterlage bei optischen Durchschnittsbildern verdeckt wird. Bei stärkeren Ver- grösserungeu macht sie sich dadurch bemerkbar, dass die Contour an der Unterlage schärfer hervortritt und mehr linear fortzieht; dies ist bei der vorliegenden Zeichnung berücksichtigt. In Betreff der Flosse habe ich darauf aufmerksam zu machen, dass die verdickte Basis, welche in Fig. 2 verdeckt ist, hier in ihrem ganzen Zuge gesehen wird. t, tu, €’. Testa am Körper mit den Befestisungsfortsätzen und am Schwanze. Ü". Die verdickte, bei 250facher Vergrösserung durch 2 Begrenzungslinien aus- gezeichnete Testa am contractilen Theile des Schwanz-Endstückes. Hinter diesem eontractilen Theile setzt sie sich in den Achsenbestandtheil (Bft) des Flossen-Anhanges fort. p”. Basis der radiär gestreiften Zone der Flosse. ps, pi, p, pP", r, rd nach der allgemein gültigen Bezeichnung und wie in Fig. 2. Aa. Der vordere Pol des Körpers der Larve istin einem mehr hervorgetretenen Zustande gezeichnet. a, ©. Das Leibeswandorgan des Körpers und die contraetile Schicht des Schwan- zes sind nur leichthin, ersteres nicht einmal zellig, in der Zeichnung angedeutet. Bei den übrigen Buchstaben sind die Erläuterungen zu Fig. 2 zu vergleichen. Fig. 6. Vorliegende Abbildung ist von einer in Goldehlorid-Lösuns getödteter Larve angefertigt, an welcher der optische Querschnitt des schlingenförmig gekrümmten Schwanzes und vornehmlich seines Achsenstranges mit genügender Schärfe beobachtet werden konnte. Von dem mehr in Umrissen gezeichneten Körper der Larve ist die obere Region mit der Kiemensack-Oeffnung sichtbar. Der von ihm abgehende Schwanz hat in seinem kleineren, vorderen Abschnitt einen gradlinigen Verlauf; dann macht er. unter Bildung des Scheitels der Schlinge, eine Biegung nach auf- und vorwärts, wendet sich aber mit dem grösseren, hinteren Abschnitt sofort links ab. Von dem vorderen Abschnitt liest die obere, von dem hinteren die untere Region vor. Der Scheitel der Schlinge steht senkrecht und hier konnte man den optischen Querschnitt des Schwanzes entnehmen. In der Figur sind zunächst dıe Linien dieses Querschnittes und dann auch die Schenkel der Schlinge in ihrem weiteren Verlauf berücksichtigt; die Scheitelkrümmung der Schlinge konnte wegen des Querschnittes nicht einmal angedeutet werden. Vergrösserung wie in Fig. 2 der Taf. U. t, tu, t'. Die Testa von der Unterlage abgelöst, am Schwanz, an den Befesti- sungsfortsätzen in Runzeln und Falten gelegt. ch. Optischer Querschnitt des cylindrischen, pelluciden, homogenen Achsen- stranges, unmittelbar umgeben vom optischen Querschnitt der contraetilen Schicht. Von der Scheitelkrümmung der schlingenförmigen Biegung des Schwan- zes und Achsenstranges ist nur der optische Querschnitt dieses Scheitelpunktes dargestellt, um die drei Bestandtheile des Schwanzes — die Testa, den eylin- drischen Achsenstrang und die contractile Schicht — ungestört im Querschnitt hervortreten zu lassen. 24° 188 REICHERT: Zur Anatomie des Schwanzes vo". Der am Auge lateralwärts von den schwarzen Pigmentkörnchen sichtbare, pellueide, ellipsoidische Körper. C, C', C', Cls, Cl. An der contractilen Schicht des Schwanzes, sowohl am vor- deren als am hinteren Schenkel der Schleife, waren die mittleren Längsbänder — am vorderen Schenkel die oberen, am hinteren Schenkel die unteren — weit- ab von einander getrennt, und in der erweiterten Längsfurche (Ols, Oli) zeigte sich der Achsenstrang. Die Figg. 7 und 8. Die bezeichneten Figuren sind schematische Querschnitte des Schwanzes der Larve, einschliesslich der Flossenbildung. In beiden Zeichnungen ist die cuticulare Testa unmittelbar anliesend an der contractilen Schicht dargestellt, nur an den Längsfurchen habe ich eine Lücke gelassen. Fig. 7. Schematischer Querschnitt des Schwanzes genau in den Grössen-Ver- - hältnissen gezeichnet wie in Fig. 2 der Tafel II. Die untere Flosse ist in der Figur die obere. Fig. 8. Schematischer Querschnitt des Schwanzes der Larve genau in der Grösse, wie Fig. 5 der vorstehenden Tafel. Die obere Flosse ist hier die obere. Die fehlenden Buchstaben sind nach Fig. 7 zu ergänzen. Die Buchstaben haben in beiden Figuren gleiche Bedeutung. t'v. Lücke zwischen der Testa und der contractilen Schicht an den Längsfurchen, an welchen die Trennung beider Theile jedenfalls zuerst auftritt. p', p'*, p". Die strahlig gestreifte Zone der Flossen mit der verdiekten Basis und die ungestreifte Zone. pg9. Gallertige Parenchymsubstanz der dickeren, strahligen Zone der Flossen. pl. Grenzlamelle der gallertigen Parenchymsubstanz der strahligen Flossenzone. r'. Das durch die chagrinirte Oberfläche ausgezeichnete Strahlenplättchen im optischen Durchschnitte. ©", Cs, Ci. Optischer Querschnitt der beiden seitlichen, der oberen und unteren contractilen Längsbänder. ch. Achsenstrang. Bs'. Achsenbestandtheil des Schwanzschaftes gegenüber der Flossenbildung im Querschnitt. Tafel V. Fig. 9 und Fig. 10 sind Zeichnungen von zwei in Goldchloridlösung aufbewahr- ten Präparaten, an welchen die contraetilen Längsbänder des Schwanzes durch einen leichten Druck mittelst des Deckgläschens sich von einander getrennt hatten, und der Achsenstrang unbedeckt vorlag. Die lehrreichen Präparate sind leicht anzufertigen, ja, sie sind bei der gewöhnlichen, mikroskopischen Arbeit wohl unvermeidlich. Aus den Präparaten geht hervor, dass die contraetile Schicht des Schwanzes, das angebliche Epithel, aus Längsbändern (acht) von Zellen construirt ist, und dass diese unmittelbar, ohne zwischengeschobene, anderweitige Gebilde, den Achsenstrang umgeben. Es sind nur Abschnitte des Schwanzes in den Figuren dargestellt. der Ascidien-Larven (Botryllus wiolaceus). 189 "ig. 9. Von dem Präparat ist nur die hintere Hälfte des Schwanzes gezeich- net, an welcher alle acht Längsbänder getrennt vorlagen. Fig. 10. Ein Stück aus der Mitte des Schwanz-Schaftes von einem anderen Präparate. Auf der dem Beobachter zugewendeten Fläche des Achsenstranges verlaufen drei fast vollständig isolirte Längsbänder; die übrigen liegen verdeckt durch den Achsen- strang. — Anderweitige Erläuterungen bedürfen beide Figuren nicht. "ig. 11. Vier Zellen des contractilen Längsbandes mit kreuz- und sternförmiger Zeichnung, stark vergrössert. Man sieht diese Zeichnung der contractilen Zellen sehr häufig an noch lebenden oder im Absterben. begriffenen Larven. Auf S. 163 u. f. der Abhandlung habe ich die Gründe auseinandergesetzt, durch die ich bestimmt worden bin, das Bild auf einen Contractionszustand der Zellen zu beziehen, in welchem die Substanz um den farblosen, durchsichtigen, centralen Kern der Strahlen der Kreuz- und Sternform entsprechend verdünnt sei. Die Strahlen der Kreuze und des Sterns sind in der Model- liruns der Fläche als flache Furchen, das von einem kreisförmigen Schatten eingefasste Mittelschild als eine der Wölbung des Kerns entsprechende Erhöhung aufzufassen. Die Figur giebt kein völlig naturgetreues Bild der Kreuze und Sterne; der Schattenwurf an den Strahlen zeigte sich im mikroskopischen Bild niemals scharf markirt; der Kupferstich hat in dieser Beziehung noch weniger als meine Zeichnung geleistet. Für die Beschrei- bung mag sie ihren Zweck erfüllen. Ö'm. Das Mittelschild der Kreuze und Sterne. C'r. Die Strahlen. Fig. 12. Ein Abschnitt der beiden oberen mittleren, und der anstossenden seit- lichen Längsbänder des Schwanzes im quergestreiften Contractionszustande von einer in Goldehloridlösung getödteten Larve. Die contractilen Bänder sind in Situ gezeichnet, die seitlichen zum Theil im optischen Durchschnitt. esta und Achsenstrang sind in der Figur nieht berücksichtigt. Im Verlaufe der Längsfurchen (Cl), und zwar in der oberen mittleren und in der rechten (in der Figur), sind Trennungsspalten in ihrem ersten Ent- stehen, in der sogenannten varicösen oder vacuolenartigen Form (Vgl. S. 165 u. f. d. Abhdlg) und im weiteren Fortschreiten so gezeichnet, wie sie am Präparat sichtbar waren. An den Wänden der unversehrten Längsfurchen ist öfters ein heller Lichtreflex zu bemerken, den ich in der Zeichnung nicht genau wiederzugeben vermochte. Die feine Querstreifung ist nach dem mikroskopischen Bilde bei 600facher Vergrösserung darge- stellt; die Zeichnung kann die Beschreibung nur im Allgemeinen ergänzen. Die Quer- streifung, welche bisher am Schwanze der Ascidien-Larven beschrieben wurde, bezog sich auf spindelförmige Zellen, die unter den rechteckigen liegen sollten. Die transversalen, beziehungsweise eirculären Nathlinien (Ce) zwischen den rechteckigen, eontractilen Zellen sind in der Figur etwas zu kräftig markirt; man kann sie oft kaum unterscheiden, weil sie durch die Querstreifung verdeckt werden. Ebenso sind die Kerne der Zellen entweder gar nicht, wie in vorstehender Figur, oder nur ganz andeutungsweise zu beobachten. Ols'. Die bei Trennung der oberen mittleren Längsbänder hier sichtbare varicöse Form der Längsspalte, von der ich bemerkt habe, dass sie die Veranlassung zur Auffassung einer vacuolenartigen Bildung des Achsenstranges gewesen sein möchte. Fig. 13 und Fig. 14 geben die Abbildungen von zwei in Überosmiumsäure- 190 REICHERT: Zur Anatomie des Schwangzes Lösung, getödteter und aufbewahrter Larven in ihrer Lage innerhalb der Dotterhaut. Beide Präparate sind mittelst des Deckgläschens etwas gepresst, das der Fig. 14 sogar in stär- kerem Grade, in Folge dessen der um den Körper spiralig aufgerollte Schwanz abgerückt worden war und in seinem Zuge deutlicher hervortrat. Auch der Körper selbst ist durch das Deckplättehen etwas gedrückt; er zeigte sich breiter, nicht ellipsoidisch, sondern mehr kreisförmig begrenzt. Pigmentirung der Augen habe ich an beiden Präparaten nicht be- merkt. Die Zellen des Leibeswandorganes des Körpers sind nur skizzirt. Fig. 13. Vom Körper und auch vom Schwanze der Larve liest die untere Re- gion vor. Der Schwanz machte vor dem Auflegen des Deckplättehens etwa 14 Spiraltour um den Körper. Durch den Druck des Deckplättehens wurde die erste Spiraltour auf Kosten der 2. halben erweitert. Das Schwanz-Endstück, von dem nur der contractile Theil sichtbar ist, deckt die Gegend der Wurzel oder Insertion des Schwanzschaftes am Körper. Die 7esta befindet sich sowohl am Körper als am Schwanz in unmittelbarem Contact mit der Unterlage; sie markirt sich daher nur durch die lineare scharfe Contour am Leibeswandorgane mit den Fortsätzen und an der contractilen Schicht des Schwanzes. An letzterer ist die Zeichnung der freien Fläche berücksichtigt. Man sieht hier drei Längsbänder: die beiden unteren mittleren und das linke seitliche. V. Membrana vitellina, Dotterhaut. Die übrigen Buchstaben bedürfen keiner Erläuterung. Fig. 14. Am Präparat dieser Figur hatte sich der Schwanz im grösseren Maass- stabe vom Körper abgelöst, so dass sowohl die Wurzel, als das Endstück übersehen werden konnte. Es liegt hier die obere Region der Larve vor; man sieht am Körper die spaltförmige Öffnung des Kiemensackes (0); die Befestigungsfortsätze waren nicht zu be- merken; der vordere Pol erschien sehr stark hinterwärts zurückgedrängt. Der Schwanz ist in einem optischen, horizontalen Durchschnitt gezeichnet, der unterhalb des horizontalen Hauptschnittes, und zwar ziemlich nahe demselben, den Achsenbestandtheil durchsetzt. Er bietet dann das vorliegende, von mir beschriebene, ganz auffällige mikroskopische Bild dar. Die unteren seitlichen Längsbänder scheinen, in Folge der Spiegelung ihrer Flächen, aus einer Längsreihe von ellipsoidischen Zellen zu bestehen, die mit ihren convexen Flächen gegen den Achsenstrang vorspringen. Der pellucide, wenig gefärbte Achsenstrang zeigt sich den Zellen entsprechend ausgebuchtet, und schickt in regelmässigen Abständen Spitzen gegen die Zellen-Näthe vor. Die optische Täuschung kann durch geeignete Behandlung des Präparates sofort aufgeklärt werden; der Achsenstrang ist in der That vollkommen eylindrisch. Das Studium solcher Präparate ist aber äusserst lehrreich besonders in der gegenwärtigen Zeit, die ausserordentlich reich ist an Schriften mit optischen Trugbildern. Die Figur enthält auch das Zerstreuungsbild der unteren mittleren Längsspalte, zum Theil in varieöser Form. (Vel. Abhadls. S. 172.) Von den transversalen Nathlinien der unteren mittleren Längsbänder sind Zerstreuungsbilder bei dieser Einstellung des Mi- kroskops nur unter besonders günstigen Umständen andeutungsweise wahrzunehmen; ich habe sie in der Figur nicht angegeben. Man überzeugt sich aber leicht, dass sich hier eine ergiebige Quelle von Irrthümern eröffnet, sobald man keine Kenntniss von den Längs- bändern und den so leicht sich einstellenden Längsspalten besitzt. V. Dotterhaut. !, t'. Testa am Körper und Schwanz, zum erössten Theile von der Unterlaee ’ 1% ’ o° to} nee Linien markiren. ©". Die unteren seitlichen Lä ngsbänder der contractilen Schicht des Schwanzes im optischen Durchschnitt. Oli. Das Zerstreuungsbild der unteren mittleren Län ngsspalte, zum Theil in va- rieöser, vacuolenartiger Form. 192 REıcHErT: Zur Anatomie des Schwanzes der Ascidien-Larven ee. Inhalts -Verzeichniss. Geschichtliche Einleitung Eigene Untersuchungen Einleitung NER (Fundort der untersuchten Ascidien- Larven von Botryllus violaceus, natur- historische Bemerkungen; Äusseres Formverhalten der Larve; Hauptachsen, Hauptschnitte, Regionen.) Larvenkörper Äussere Form . (Befestigungsfortsätze; Gürtelfortsätze; Öffnung des Kiemensacks.) Innerer Bau des Larvenkörpers . Schwanz der Ascidien-Larven . NS Äussere Form und allgemeine Eigenschaften Der innere Bau des Schwanzes . Testa . BAURS Contractile Schicht WAichsenstramon en ne a a RE Bemerkungen über optische Durchschnitte des Schwanzes . Ergebnissen a Beschreibung der Abbildungen Seite 132 — 139 139 139 — 143 143 — 150 143 — 146 146 — 150 150 — 172 150 — 155 153 — 172 154 — 159 159 — 167 167 — 170 170 — 172 173 — 178 179 — 191 e Taf. T. ee RR tn BEE FREE Sleichent det Ta ll. d. ee ” UWBNcur: WGrohmannse Fr Ba ik N » a va " A Er Ma EN \ at UrnReicherts Abt, ülföid Ehys.10.1875. Taf. E ee E IN. Grohmann se. Top W Grokhmann sc, a, ir „ Seren al a Et) Zeh 2 = A | ee le VENgeen een Taf. RSaR eielverts bh. üdferd. Ühys JUL. 1872. Fig.10. ae BR —. fi == II IIIII Birs3Ezerr EI et Ya BETT" —— IH | Ban Basen a | Be) Den: et Dt LSOTETR _— SS IN Grokmann se. BE leiohert dr Or MM Ian le ERDE MATHEMATISCHE ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1875. BERLIN. BUCHDRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (6. VOGND UNIVERSITÄTSSTR. 8. 1876. IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. (HARRWITZ UND GOSSMANN.) at : AHLEN JAMHBRLVE $ je "1 VORKHEEREER 1 SHHAG MÜT BUN. RIAL U Hakan: ann, a ix ana, mann BIS LION. RAN aan, OBER LTE EU ENTER 720° CRMARAON y « Inhalt. Kunmer: Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes auf Körper von verschiedener Gestalt, insbesondere auch auf die Geschosse. (Mit 2 Tafeln) . Seite ne ? Ss rsnebihgengr! nr egal Ton Wohle Si Wu. Alte) ame), Sannan nie Ann ka! ars a Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes auf Körper von ver- schiedener Gestalt, ins besondere auch auf die Geschosse. on H”" KUMMER. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 27. Mai 1875.] Einleitunse. D.: wahre Grund der Rechtsabweichung der aus gezogenen Ge- schützen mit rechts gewundenen Zügen geworfenen, länglichen Geschosse ist, so viel mir bekannt ist, zuerst von @. Magnus im allgemeinen richtig erkannt worden, welcher ihn in einer Schrift: Ueber die Abweichung der Geschosse von G@. Magnus, Berlin 1860, entwickelt hat. Dieser Grund liest in den beiden theoretisch so wie auch experimentell vollkommen be- wiesenen Sätzen: erstens, dals ein jeder Körper, welcher um eine seiner drei durch den Schwerpunkt gehenden Hauptträgheitsaxen rotirt, um diese Hauptaxe zu rotiren fortfährt, wenn nicht andere Kräfte die Lage dieser Axe verändern; und zweitens, dals der um eine Hauptträgheitsaxe rotirende Körper einer Kraft, welche die Richtung dieser Axe zu drehen strebt, nicht in der Richtung dieser Kraft Folge leistet, sondern senk- recht gegen diese Richtung ausweicht. Die Betrachtung der Bewegung eines Kreisels reicht hin, um diese beiden Sätze klar zu erkennen und experimentell zu beweisen. Die aus gezogenen Geschützen geworfenen Geschosse sind, mit we- nigen Ausnahmen, Rotationskörper, deren Axe in dem Rohre des Ge- schosses mit der Axe desselben zusammenfällt. Wegen der durch die Züge des Rohres bewirkten starken Rotation des Geschosses wird dieses Math. Kl. 1875. il 2 KUMMER: die Richtung seiner Rotationsaxe, welche eine durch den Schwerpunkt gehende Hauptträgheitsaxe ist, beizubehalten streben. Weil aber die Bahn des geworfenen Körpers eine Curve ist, so wird die Richtung der Axe des Geschosses, welche, wenn nicht andere Kräfte eintreten, constant ist, mit der veränderlichen Richtung des Geschosses, welche durch die Tan- sente an die Flugbahn bestimmt ist, und die entgegengesetzte Richtung des Luftwiderstandes ist, einen Winkel « bilden, der von 0 anfangend im Verlaufe der Bewegung wächst. Durch den Luftwiderstand aber wird diese einfache Bewegung bedeutend modifieirt. Die sämmtlichen Druck- kräfte der Luft gegen alle Theile der Oberfläche des bewegten Rotations- körpers haben stets eine einzige bestimmte Resultante, welche die Axe des Körpers schneidet, so dafs ıhr Angriffspunkt auf dieser Axe gewählt werden kann. Wenn nun dieser Angriffspunkt stets im Schwerpunkte des Geschosses läge, und zwar für jeden Werth des Winkels «, so würde der Luftdruck die Hauptaxe desselben in keiner Weise zu drehen streben, er würde nur einerseits die fortschreitende Bewegung aufhalten, andererseits aber das ganze Geschofs etwas heben und dadurch sogar etwas zur Ver- srölserung der Wurfweite beitragen, die Rotationsaxe aber würde stets nur dieselbe Richtung im Raume beibehalten. Wenn aber die Resultante des Luftwiderstandes die Axe des Geschosses in einem Punkte trıfft, der weiter nach vorn liegt, als der Schwerpunkt, so strebt diese Kraft die Axe in der Ebene des Winkels « zu drehen und zwar so, dafs der Winkel « dadurch vergröfsert wird. Das stark rotirende Geschols folgt aber dieser Richtung der drehenden Kraft nicht, sondern nach dem zweiten der oben aufgestellten Sätze weicht es rechtwinklig zu dieser Richtung aus. Wenn der Winkel « ursprünglich in der durch den Anfang der Flugbahn gehen- den Verticalebene liest und wenn die Rotation des Geschosses eine rechts drehende ist, so weicht dasselbe mit der Spitze nach rechts aus der Ver- ticalebene aus. Der Luftdruck trifft von da an das Geschofs mehr auf der linken Seite, er bewirkt also, aulser einer weiteren drehenden Bewe- sung nach rechts und nach unten zu, auch eine fortschreitende Bewegung nach der rechten Seite der Verticalebene. Sieht man von der fortschrei- tenden Bewegung des Geschosses ab, und betrachtet nur die drehende Bewegung der Axe um den Schwerpunkt, so geht dieselbe zuerst mit der Spitze nach rechts, dann weiter nach rechts und zugleich nach unten und Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes_ete. B) so macht sie ähnlich der Axe eines Kreisels nach einander mehrere Um- drehungen. Nach Vollendung der ersten halben Umdrehung liest die Axe nicht mehr nach rechts, sondern mehr nach links, sodann nach Vollendung einer ganzen Umdrehung liest sie wieder mehr nach rechts und so fort. Während der Zeit der ersten halben Umdrehung der Axe muls das Ge- schofs nach rechts von der Verticalebene abweichen, während der zweiten halben Umdrehung sodann nach links gegen die während der ersten halben Umdrehung der Axe veränderte Verticalebene, alsdann wieder nach rechts und so fort. Da aber diese konische Bewegung der Axe des Geschosses verhältnifsmälsig nur sehr langsam geschieht, und die Zeit, in welcher das Geschofs sein Ziel erreicht, stets nur wenige Secunden beträgt, so ist an- zunehmen, dafs in dieser kurzen Zeit die Axe noch in ihrer ersten halben Umdrehung begriffen bleibt, in welcher sie mit der Spitze nach rechts liegt, dafs also in dieser kurzen Zeit der Luftdruck das Geschofs nur nach der rechten Seite der Verticalebene hin bewegen wird. Bei sehr grofsen Wurfweiten könnte es aber wohl der Fall sein, dafs das Geschofs zuerst nach rechts, sodann von dieser Richtung aus wieder nach links und so weiter fortgedrückt würde. Wenn die Resultante des Luftdrucks ihren Angrifispunkt nicht vor, sondern hinter dem Schwerpunkte hätte, so würde die seitliche Abweichung von der Verticalebene ebenso, nur nach der an- deren Seite hin erfolgen; ebenso würde die entgegengesetzte Bewegung Statt haben, wenn die Züge des Geschützes nicht rechts, sondern links gewunden wären. Der ganze Verlauf der Bewegung eines rotirenden Geschosses ist also wesentlich abhängig von der Lage des Schwerpunktes und von der Lage des Punktes m dem die Resultante des Luftwiderstandes die Axe des Geschosses trifft. Da nun die Lage des Schwerpunktes eines Ge- schosses in jedem Falle mit Leichtigkeit und Sicherheit praktisch oder auch theoretisch ermittelt werden kann, so liest die hauptsächlichste Schwierigkeit der richtigen Beurtheilung der seitlichen Abweichung eines gegebenen Geschosses nur in der Bestimmung der Resultante des Luft- widerstandes und namentlich in der Bestimmung des Punktes der Axe, in welchem dieselbe von der Resultante des Luftwiderstandes getroffen wird. Die Lage dieses Angriffspunktes der Resultante, welche durch seine von einem bestimmten festen Punkte der Axe aus zu rechnende Abseisse & = 4 KuMMEr: bestimmt werden kann, ist von dem Winkel « abhängig, den die Richtung der Axe mit der Richtung der fortschreitenden Bewegung bildet und än- dert sich mit diesem. Es kommt also hauptsächlich darauf an die Ab- scisse & als Function des Winkels « zu finden. Bei der theoretischen Bestimmung der Resultante des Luftdrucks habe ich in Ermangelung besserer Methoden der Berechnung die schon von Newton und Euler angewendeten und noch heut in der Technik überall benutzten physicalischen Principien angewendet, nach welchen der normale Druck der Luft gegen eine in derselben bewegte ebene Fläche dieser Fläche selbst proportional ist und aufserdem proportional dem Quadrate des Cosinus des Winkels, welchen die Normale der Fläche mit der Richtung der Bewegung bildet. Da aber die nur sehr einseitigen physicalischen Voraussetzungen und Annahmen, auf welchen diese Methode der Berechnung beruht, klar zeigen, dafs dieselbe nicht in aller Strenge richtig sein kann, und dafs die danach berechneten Resultate höchstens nur bis zu einem gewissen Grade der Annäherung mit den wirklichen Er- scheinungen übereinstimmen können, so habe ich es nicht bei den Resul- taten der theoretischen Untersuchung bewenden lassen, sondern habe na- mentlich die Hauptfrage nach der Abhängigkeit des Angriffspunktes der Resultante von dem Winkel, den die Axe mit der Richtung der fortschrei- tenden Bewegung bildet, durch ausgedehnte Versuchsreihen experimentell bestimmt. Die Intensität der Resultante des Luftdrucks, welche durch die von mir angewendeten einfachen Mittel mit hinreichender Genauigkeit sich nicht bestimmen läfst, habe ich von der experimentellen Unter- suchung ganz ausgeschlossen. Die Vergleichung der Resultate der Ver- suche, bei welchen man über den Grad ihrer Genauigkeit ein ziemlich sicheres Urtheil hat, mit den Resultaten der nach den angegebenen ein- seitigen Prineipien ausgeführten Rechnungen, wird zugleich ein Urtheil über den Grad der Annäherung gestatten, welche diese Prineipien über- haupt gewähren. Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. h) I. Theoretische Bestimmung der Resultante des Luftwiderstandes gegen Rotationskörper. Die Axe des gegebenen Rotationskörpers soll als die z Axe für rechtwinklige Coordinaten gewählt werden und zugleich als Abscissenaxe der Meridiancurve, deren Ordinaten mit 9 bezeichnet werden sollen; es ist alsdann og als Function von 2 gegeben, wenn die Meridianeurve gege- ben ist. Der Winkel, welchen die z Axe mit der Richtung der Bewegung des Körpers in der Luft bildet, soll stets mit « bezeichnet werden, und die Ebene dieses Winkels soll als Coordinatenebene der «z gewählt werden. Der Anfangspunkt der Coordinaten sei der Punkt in welchem die z Axe das hintere Ende des Rotationskörpers schneidet. Sind nun x, y, z die rechtwinkligen Coordinaten eines Punktes der Rotationsfläche so hat man 22 +y?=op%, 2z—=pcosd, y—psınd, wo & der Winkel ist, um welchen der Punkt x, y, z auf dem zugehörigen Parallelkreise von der Ebene des Winkels « entfernt liegt. Das dem Punkte x, y, z angehörende unendlich kleine Flächenelement d F, wenn dasselbe einerseits von zwei unendlich nahen Parallelkreisen, andererseits von zwei unendlich nahen Meridiancurven begränzt genommen wird, ist dF=oddds, wo d s—=Vde2+dz? das Bogenelement der Meridiancurve ist. Es sei ferner » der Winkel, welchen die Normale des Flächentheilchens mit der Richtung der Bewe- gung macht, und n der normale Druck, welchen das Flächentheilchen d F durch den Widerstand der Luft erleidet, so ist nach den oben an- gegebenen theoretischen Prineipien, welche hier zu Grunde gelegt werden sollen n—kcos?’wodeds. Die Constante k ist gleich dem Widerstande der Luft gegen die Flächeneinheit, bei senkrechter Bewegung gegen die Luft; sie ist abhängig von der Dichtigkeit der Luft und von der Geschwindigkeit der Bewegung, 6 Kummer: N das Gesetz dieser Abhängigkeit ist aber hier ganz gleichgültig, es genügt zu wissen, dals für jede gegebene Geschwindigkeit der Bewegung bei con- stanter Dichtigkeit der Luft k eine Constante ist. Die normale Kraft n ist zugleich eine Normale der Meridiancurve, sie schneidet die z Axe in einem Punkte, dessen Abscisse gleich ist. Dieser Punkt soll als Angriffspunkt der normalen Kraft n gewählt werden, welche nun in drei den Coordinatenaxen parallele Kräfte zerlest wird. Die Cosinus der drei Winkel, welche die Normale der Rotations- fläche mit den drei Coordinatenaxen bildet, findet man gleich dz RZ de TE en ®, Tai: die drei Componenten der normalen Kraft n sind daher k cos?wodzcos®dd, kcos?wodzsinpdd, —kcos’wodode. Die drei Componenten X, Y, Z des ganzen Luftwiderstandes gegen den Körper findet man nun durch zweifache Integration dieser drei Differen- zialausdrücke, wobei die Integrationen nur über denjenigen Theil der Oberfläche zu erstrecken sind, welcher von dem Luftwiderstande direct getroffen wird. Mit dieser Einschränkung für die Gränzen der Integra- tionen hat man also: X— Kjjeos2weodzcosbdp, Y= &Kffeos®wvoedzsnode, Z=— kffeos®wodode. Die Componente Y hat stets nur den Werth Null, weil die Coordinaten- ebene der zz, d.ı. dıe Ebene des Winkels «, die Rotationsfläche in zwei symmetrische Theile theilt, und der Luftwiderstand auf beiden Seiten dieser Ebene derselbe ist. Da also nur die beiden Componenten X und Z übrig bleiben, deren letztere in der z Axe selbst liest, so ist der Angriffs- punkt der Resultante des Gesammtwiderstandes der Luft in der 2 Axe genau derselbe, als der Angriffspunkt der Componente X in der z Axe, woraus folgt, dafs es der Angrifispunkt der in der Ebene der © 2 liegen- den parallelen Kräfte Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. Ü k cos’wedzcoshd ist. Da der Angriffspunkt einer jeden dieser Kräfte in der z Axe wie d i oben gefunden worden den Werth 2+2 7 hat, so ist nach den Regeln der Zusammensetzung paralleler Kräfte in der Ebene die Abscisse & des Angriffspunkts der Resultante dieser Kräfte, also auch des Angriffspunkts der Resultante des gesammten Luftwiderstandes, durch folgende Gleichung g= f(e+ =) cos?wedzcospdd. Der Cosinus des Winkels w, welchen die Normale im Flächentheilchen d F bestimmt: mit der Richtung der Bewegung bildet, bestimmt sich aus den Cosinussen der Winkel, welche die beiden Schenkel des Winkels w mit den drei Coor- dinatenaxen bilden. Diese Richtungseosinus sind, wie oben gefunden wor- den, für die Normale in dF: dz UZR: de —— COS d, gt d, 7 für die Richtung der Bewegung aber sind sie sın «, 0, COS «a, darum ist DA { dz COS W = SIN @ =—- COS GB — COS « ds ds . Nachdem so die vorgelegte Aufgabe für die Rotationskörper all- gemein gelöst ist, gehe ich zur speciellen Untersuchung bestimmter Flächen und Körper über. 1. Die Ebene. Die Resultante des Luftwiderstandes gegen eine in der Luft be- wegte Ebene, welche mit der Richtung der Bewegung den Neigungs- winkel « bildet, läfst sich aus den oben angenommenen theoretischen Prineipien unmittelbar bestimmen, nach diesen ist die Grölse dieser Re- sultante 8 KuMmMMeEr: R=kFsıin?a, wenn der Flächeninhalt der Ebene gleich F ist, die Richtung der Resul- tante ıst senkrecht auf der Ebene und der Angriffspunkt der Resultante ist der Schwerpunkt der Ebene f, und zwar für jeden Winkel « derselbe. 2. Der Oylinder. Für den geraden Cylinder mit Kreisgrundfläche, dessen Höhe gleich « und Radius der Grundfläche gleich r ist, hat man die Gleichung der Meridiancurve ST folglich de—=0, ds—dz, cosw=—sin«acos db, also nach den gegebenen allgemeinen Formeln X—krsin a ff cos’sdodz, ZA, X&—krsin ?a ff cos®odezdz. Da stets nur die eine Hälfte der krummen Oberfläche des Cylinders von dem Luftwiderstande direct getroffen wird, so sind die Integrationen in Ze T h Beziehung auf $ von Do bis & in: zu erstrecken, die Inte- grationen in Beziehung auf z aber, wenn der Anfangspunkt der Coordi- naten in der unteren Grundfläche angenommen wird, von 2=0 bis z=.a. Man erhält daher = A——kra in du, AC = = kra? sın 2a, also [27 = Die Componente Z, in sofern sie nur von dem Luftwiderstande gegen die krumme Oberflache herrührt, ist gleich Null, wenn aber der Luftwiderstand gegen die vordere Grundfläche mit in Betracht gezogen wird, so ist sie Z=kr?r cos?a. Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes_ete. 9 3. Der Kegel. Ein Kegel, dessen Radius der Grundfläche gleich r und dessen Höhe gleich A sei, hat, wenn der Mittelpunkt der Grundfläche zum An- fangspunkte der Coordinaten gewählt wird, die Gleichung der Meridian- ceurve: r J = m (h =— 2). Man hat also: de ei, r ds au VRR? r2 R- st, ZIE In Gl TR AEEN; "U VR2 a? h sin@a coo$®-+-rcos« OR A) —— z VR®—+r? folglıch N == an SI kein «os +, «) h—-2) dz d ee (0) cos (h )dzcos® db, —» in 5 N (sin acos$® — os N (h—2)dzdo, krh r2 oe sinacos® + n cosa) (2 — N) (h— 2) dzcosp de. Führt man zuerst die Integrationen in Beziehung auf z aus, welche von z—=0 bis s=h zu erstrecken sind, so erhält man i x krh3 Al X ) 1 Da ae kr? h2 : r 3 Zu eynf (ins cno+ one) de kr h2(h?— 2 r2) 6(h?—+-r?) Hieraus folgt zunächst, dafs N 2 KK (sn «060 +F.cose) coso.dd. „..h?—2r? mad Math. Kl. 1875. 2 10 KuMMEr: t ist, und zwar für jeden Werth des «a. Die Resultante des Luftwider- standes, welchen ein in der Luft bewegter Kegel erleidet, geht also bei allen möglichen Lagen des Kegels stets durch einen und denselben Punkt der Axe, auch selbst dann noch, wenn die Grundfläche des Kegels nach vorn zu liegen kommt, denn der in diesem Falle hinzukommende Wider- stand, den die Grundfläche erleidet, hat nur eine Resultante, welche in der z Axe liest, also auch durch den gefundenen Punkt hindurchgeht. Dieses Resultat läfst sich aus den für die theoretische Untersuchung an- genommenen Principien auch leicht auf elementarem Wege beweisen. Wenn durch Ausführung der zweiten Integration noch die Werthe der beiden Componenten X und Z bestimmt werden sollen, so hat man zwei besondere Fälle zu unterscheiden, nämlich erstens den Fall, wo die ganze krumme Oberfläche des Kegels von dem direeten Luftwiderstande getroffen wird, welches der Fall ist, wenn der Winkel « kleiner ist als der Winkel, den die Axe des Kegels mit der Seite desselben bildet, also Ru : wenn tg a <- ist, und zweitens den Fall, wo nur ein Theil der Kegel- oberfläche vom Luftwiderstande getroffen wird, welches der Fall ist, Rue wenn tg «a > SEE 1st. / #=-+-r die beiden Gränzen der Integration in Beziehung auf $, und Be: e In dem ersten Falle, wenn er ist, sind o=—r und weil —+nr + z +z fecos’ do —0, [ cos’ed$=r, fcospde—=0, so erhält man 92 R n IR kh2r2r sina cos « kh2r72r (sin 2a — I cos >.) — h?—+-r? 2 2 (R?-r2) m RB Theil des Kegelmantels vom Luftwiderstande getroffen, für welchen cos w positiv ist, die Integration in Beziehung auf $ hat also ihre Gränzen da, In dem zweiten Falle, wenn tg .« > ist, wird nur derjenige wo cosw=() wird, also für Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 11 h sına cos P + r cosa—0, oder 7 eos d — — 7, eig @. Bestimmt man nun den Winkel y durch die Gleichung . ir ” ctg «, oder Yy== Are. cos == ctg @ ), 7 8yY=7 so sind die Gränzen der Integration de—=— r+yundd=-+7—.Y. Um die Integrationen in diesen Gränzen auszuführen braucht man nur folgende drei Integrale: Are DM fe ?9dpe— 5 siny(2+cos 2,y), ul, re—)Y b} . fe ?dd$o—=rF —Yy— siny cosy, —n+y +r—y for do =2 sur. — ar -+y Setzt man nun der Kürze halber SFE—Y ff acosd—+ eose) cosoda—=P, — nr y +r—y fe acos#—+ os“) or 0 —z-+y so erhält man nach Auflösung des Quadrats und Ausführung der Inte- grationen 11 KuUMMER: Ir 3 sin ?@ sin y (2 —+- cos ?y) Dee sin a cos a (FT —Y — sin y cos Y) ” -. (©) y2 ie Ser cos?«sın Y, BE 5 4r. s 2r? A — sin ?e (RT —y—sıny cosy)—+ 7, na cosasiny 2= oz (7T—yY) cos?«, oder wenn der Winkel y durch den Winkel « ausgedrückt wird: 2 m : > 2r P=-—- | 75 c08?a—+- 2 sin >.) a , ctg? a + - sina cos« 3 \h2 2 h # = — Arc. cos nase 5 ee "= - cos *& + sın “a 7 — ATC. COS ar Po 2 —- ——- SINA@COS« — 75 4. h Man hat demnach für den Fall wo tg «> = ist: ae 9 uns 2 (h? + r2)’ A VR2r7) 4. Verbindung des Cylinders und Kesgels. Wenn auf einen ÖOylinder, dessen Höhe gleich « und Radius der Grundfläche gleich r ist, ein Kegel von gleicher Grundfläche und von der Höhe h passend aufgesetzt ist, so dals sie einen zusammengesetzten Ro- tationskörper bilden, so findet man für diesen die beiden Componenten X und Z und den Angriffspunkt d der Resultante einfach nach den Regeln der Zusammensetzung paralleler Kräfte aus den für die einzelnen Theile gefundenen Werthen. . Man erhält so, wenn der Mittelpunkt der unteren Grundfläche des Cylinders als Anfangspunkt der Coordinaten gewählt wird, für den zusammengesetzten Körper: erstens für den Fall wo tg a < ist: Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 13 kh?r ?r sına cos« h?—+- r? ’ 4 A—k.n ra sın ?@« + 972 kh2r?r (sin ?a —+ -,- cos *?4 Z= h2 /3 2 (Ah? —+r?) kh?r ?r sin« cos « ( ae er : - a || h?—+-r? ah 2 DR XC=kz-sin?a a2r — Dh h?rr { h?—2r? u noenme (o+ 37h )eos« = 4 - h?rrcos« 2 au Alma. ee oe und für den Fall, wo tg « > = ist: kh®r P 4 a X—=k.— ra sin oe) 3 kh2?r?2Q Foyer) DR & 5, kh>r h2=— 972 AC—k, sin aa let )P: also h?— 2 r? 2 3 EREERZENE nn a sın Se P(a+ 3h ) a“ 2 (h?Er2) 4 Re ee 3 2 (h?—+r?) 5 In beiden Fällen, sowohl für tg « < - als auch für tg a > 77 hebt sich aus dem Ausdrucke des & der Winkel « gänzlich heraus, wenn d. 1. wenn und £ erhält den Werth 14 Kummer: In diesem besonderen Falle hat also der aus Kegel und Cylinder zusam- mengesetzte Körper die Eigenschaft, dafs die Resultante des Luftwider- standes für alle verschiedenen Werthe des «, von a=( bis « = 90°, stets durch einen und denselben Punkt geht, und zwar durch den Mittel- punkt des eylindrischen Theiles. Da « der Natur der Sache nach nur positiv sein kann, so mufs nothwendig h?<2r? sein, oder A1 sein mülste, folglich ist für diese Werthe des W die Integration in Beziehung auf $ auf alle Werthe von 9=—-7 bis = zu erstrecken. Für die Werthe des X aber, für welche 16 KUMMER: ist, ist die Integration in Beziehung auf $ nur im den Gränzen d=—7-+y und g—=+7-—y auszuführen, für welche beide Gränzen cosw=—() wird, wenn y durch dıe Gleichung c.tgıY COS Yy = —— tg @ bestimmt ist. Setzt man noch der Einfachheit wegen ig @ WE == tg ß, so findet der erste Fall Statt in dem Intervalle % —@ bis = der zweite Fall in dem Intervalle V/—=0 bis =. Es ist darum jedes der drei Doppelintegrale in zwei Theile zu zerlegen und die Gränzen der In- tegrationen in dem einen Theile sind = — r bis 9 = + r und V—® bs V = - in dem anderen Theile aber sind die Gränzen der Integra- tionen 6 = — #7 -+ybis 6 =-+r— y und V—=0 bis VL. Entwickelt man nun das Quadrat der zweitheilisen Grölse cos w, so kann man in beiden Fällen die Integrationen in Beziehung auf & leicht ausführen, da sie nur Integrationen von Potenzen des Cosinus sind. Man erhält so für X folgenden Ausdruck: Te 2 .X—=9kr?rsinecos« f @ ß ß kr? ee "cos3l dı siny (2 + cos?y) 1 — c'?sin / cos >Y sul dı 1— c'?sin?YV (0) ß R cos®/ sin dY (FT — Yy— siny cos —+2kr? sine cos« De ie : 2 I N s 1 — e'2 sin AV 0 & cos?% sin ııb dY sin y I kr? ccos?« — ! ai 1— ec? sin?b f) Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes ete. 17 Verbindet man ferner den Theil des dritten Integrales, welcher den Factor z enthält, mit dem ersten Integrale und macht in dem zweiten und dem vierten Integrale Gebrauch von den Ausdrücken sine=ctgß cosa, sun'—=tgß cosW/ cos y, so erhält man nach einigen leichten Reductionen für die Componente X folgenden Ausdruck: X=2kr?sinacose(D--E— F), wo ek f cos ®l sind. du = 1— e?sin2/_ N) ae “ cos a sin y oO —+- cos ?y) a —- 1 — ed? sin?Y B, * co en. y.dY — e?sinI f) Das Integral D wird durch die Substitution cos ?# —z rational gemacht und giebt so: [1 @ nn Das Integral E wird durch die Substitution: sin cosu du V1-—sin 2 sin 2? sind = sin ® sin u, cos!—Y1—sin?ßsin?u, dV— aus welcher folgt: cos U cos & sin u cos U - COS Y=—= N, >; ——, >: : te) Vi sin?2ß sin ?u V1— sin 2 sin ?2u cos sin u in folgendes verwandelt: sin y= 1— ce’? sin?ß sin ?u 2 = sin 28 f: cos?u (2 + (1—3 sin 6) sin ?u),du 0 Math. Kl. 1875. © ei Koi eh De . en RR mi = sin 2Q ee sın enge c'? sin AN i Ey BENITEOSON. 1 +V1— 0’? sin ?ß Das Integral F läfst sich nicht so wie die Integrale D und E dureh to- garithmen oder algebraisch ausdrücken, sondern enthält höhere Transscen- denten. Entfernt man den Kreisbogen y unter dem Integrale durch theil- weise Integration und führt sodann für \) die neue Variable u ein, die- ; selbe welche in dem Integrale E angewendet worden ist, so erhält man: TE 2 al) ee 1 (1— e'? sin 2R sin 2u) du 4.2 DEE 1— sin2£ sin ?u ‚ 0 und aus diesem Integrale kann man ohne Schwierigkeit folgende zur nu- merischen Berechnung brauchbare Reihenentwickelung ableiten: I ala nn. Ba...) Ss in welcher die Coefficienten B, B,, B, ete. folgende Werthe haben: B=1-—cosß, 3, = 1— 008 ß— > cos Asin2ß, B or ee cos © sin 4ß, > 2 9.4 B, = 1—.cos B— = cos E sin 28 — 5 cos 9 sin +9 — nn cosß sin deren Gesetz klar am Tage liest; welche alle positiv sind, jeder folgende du kleiner als der vorhergehende, die sich sehr rasch der Gränze Null nähern und zwar in demselben Verhältnisse wie die Potenzen von sin 2£. In derselben Weise wird nun auch die andere Componente Z ge- N. funden. Entwickelt man in dem oben Sean Ausdrucke des Z als E Doppelintegral das Quadrat von cos w, Bi Beziehung auf ® aus, in denselben Gränzen wie oben, so erhält man in gleicher Weise 1— de? sn2%/ Te 2 AN : SEN h sin 3W cost dıy —+2kr?rc? cos u ER ß UN ß . K . NG Hirzinne (HET NET ER 1— c'?sın L (0) 5 h " cos’ sin?Y sinydı + 4b? sinucose | © na w: 0 E- no Be sın cosY (FT — Y A Ikc?r? 2 2 - - E ae a ij 1— ce? sin?®Y ? Ri = 2 0 D und dieses vereinfacht giebt E m: = BR; a \ .r h a e d “ Zr 1— ed’? sın Br 0° 2 % uz = k:. 2 Be 3 3 "sin®W cosYl dY B.. — 2 kr? © c?2 cos?a Ton a I: 1— c'? sin? h f) Bo ;. 4: h B7 > j \ ß . . . Bi: ER cos?) sinYsinycosyd'Y Re +3 kr? sın ?a 1: Be . en Rn Ye $ f) r En ne *(sin?® cos? +2 c? eos?a sin?W) ysind cosY dY NR Teen V [ 0 Das letzte dieser vier Integrale verwandelt sich, wenn durch theilweise _ Integration der Kreisbogen y entfernt wird, nach der Substitution sin —sn@snuin RE RL. RN GR v2 1 ar cos 2) eg ia on, sın 28 Sina) du en 904 m sin ?uu | Dasselbe lälst sich darum durch das oben. gefundene al Ba aus- SL RL drücken und wird so: AR f | un (1— cos ß) cos?a — kr? as cos ?«) I x Ferner lälst en das dritte der vier in Z vorkommenden Integrale ohne“ je Schwierigkeit algebraisch intearızen, dasselbe gib) 3 kr? mc? cos sintB 8 (1 —.c'2 sin 2B) (ı u ec? sin2ß + I zu u sin se) Wird nun schliefslich noeh das erste und das zweite äuech 163 garithmen ausgedrückt, so erhält man: u G G— (&in2@— 2 cos26) F) { en 2 sın ?ß wo G— &sin?ß I at aus 1a) — ne cos 2 re en ( = n c? sin2@ — VI ce? sin 2) — 00201 cosß). Nachdem’ so die beiden Componenten X und Z des bufiwidersang des gefunden sind, bleibt noch der Angriffspunkt der Resultante, dessen ) Abscisse in der z Axe gleich £ ist, also das für X2 gegebene Doppel- integral, in ähnlicher Weise zu bestimmen. Da dieses Doppelintegral von dem für die Componente X sich nur durch Hinzufügung des Factors nn sin unterscheidet, welcher die Variable $ nicht enthält, so bleibt die Integration in Beziehung auf ® dieselbe und man hat sogleich. ae x .* nenn sin «cos a (D’'’+ E'— FF), cos 3 sin al dıy 1 e2sm 2? B N 1; * cosıb# sin V sin y (2=+ cos 2) ax ne ET: 3) RE ’- (ee Rene Das Integral D' wird durch die Substitution cos vV- y rational gemacht und en 1 CRIME ZA 1 eich 2 Das Integral E' wird durch die Substitution sin Y = sin @ sin u verwan- . delt in u: Se sin u cos 2u (2—+ (L— 3 sin ?P) sin 2) 2 % "3cosß Ir ce"? sin 2ß sin Pu sodann enuel die Substitution cosu —y rational gemacht giebt es: G sin 28 —1— 2 0”? sin >ß) V1— ec” sin 28 Are. sin (e sin 0) 3. sin ?2ß cos ß 3 —9 sin?ß + (5 + 3 sin 2) ce? sin a De 9ctsmßcosß Das Integral F' verwandelt sich durch theilweise Integration und durch - die Substitution sin W —= sin $ sin u in ia F=, en sin 005 0) +46 TE 2 | N ß , Iren) du gung 008 en sin & sin u). 1— sin 2 sin ?2u’ 5 ° WW m En ee | —B— sin eos — , sin 98 cosß, no cos, B: = _— sin E eos ® kin 38 cos — 5 5 Di 6 — Bi — ee sin 7 cos 18, Sur 2 5 I = — nn sin 9 ‚eos ß, ELCH etc. welche Coefficienten für sich eine gut convergente Reihe bilden und demselben Verhältnifs abnehmen wie die Potenzen von sin >R. Aus den gefundenen Werthen des X und X£ hat man nun NG (D'+-E'— F') " e(D+-E—F) Für a —=0, wo zugleich ß — 0 ist, wird 2'—=0, Mm; BD) R— 0, “ also ist K zT D2 c3 Arc. sin c' ae a ee je T ; Ge Für a—=-_, wo zueleich — ist, erhält man x 9% b} fo} ’ und demnach u c3 f SR Val ’ DB Y 2 h | e | (5 {\ Are, sine a) für _. El a + 3 D) So wie hier der neh unkt der Resultante des Luftwiderstandes gegen das halbe Ellipsoid bestimmt worden ist, kann man denselben auch für das ganze Ellipsoid finden, es ändern sich dadurch nur die Integra- tionsgränzen etwas und man bekommt für das ganze Ellipsoid ce? y.D! = ED oo) wo D, E, F und D! die oben gefundenen Integrale sind. 3 N SAOR Verbindung des Cylinders und des halben Rotations- 2 Ellipsoids. Der zu untersuchende Körper bestehe aus einem Oylinder von der Höhe « und dem Radius der Grundfläche r, auf dessen obere Grundfläche ein halbes Rotations-Ellipsoid mit demselben Radius der Grundfläche r und der Höhe Ah passend angesetzt ist. Wählt man nun den Mittelpunkt der unteren Grundfläche des Cylinders als Anfansspunkt der Coordinaten, so hat man erstens für das halbe Rotations-Ellipsoid: # X—2kr?smacosa(D+- E— F), % c®r(D'+ E'— F' A g=a+ Don ); zweitens für den Cylinder: j: F X—, krasın?a, K RR R. Die Abseisse des Angriffspunktes der Resultante dieser beiden mit X und X’ bezeichneten parallelen Kräfte, welcher zugleich der Angriffspunkt der Resultante des gegen den zusammengesetzten Körper wirkenden Luftwider- ‚standes ist, ist nun nach bekannten Regeln gleich RR IN: == KE 2} nn P)+ar D+E— m a we Ä KOHB-Dı+ Lane | "Bin Beondere Beachtung Herikar noch der Fall, wo bs sele 'Rotations- -Ellipsoid nur eine Halbkugel ist, also hr, folelich Beh € —=0, =«. Die oben gefundenen Ausdrücke der Bee D, E, F rn für diesen speciellen Da i T = sin ?« (3 — sin ?«) Da Se EEE x, r T { X ; | B £ | Peg @—eose — cos da), also Denn 8 cos« und hieraus folgt | nz er) +. sin ns 3m Te 5 (+o0s)+2asine “ oder durch den Halken Winkel ansmechtelt Sara IrT g +2atgt 9 und wenn umgekehrt « als nahen von & dargestellt werden soll a Bra(a—g) Bol man 2 i ee! ir R KR des Luftwiderstandes [ fe A, \ h n y f x u TIE Experimentelle Bestimmung des Angriffspunktes der Resultante A des Luftwiderstandes. Die Resultante der Druckkräfte, welche auf die einzelnen Theile der Oberfläche eines in der Luft bewegten Körpers wirken, ist in keiner Weise von der inneren Beschaffenheit dieses Körpers abhängig, sondern lediglich von der Oberfläche desselben. Je leichter aber die zu unter- suchenden Körper gewählt werden, desto besser erkennbar werden auch schwächere Kräfte des Luftwiderstandes auf dieselben einwirken. Aus diesem Grunde habe ich die zu untersuchenden Körper nur hohl herge- stellt, aus Papier, welches bei möglichster Leichtigkeit doch diejenige Steif- heit besitzt, dafs die Körper durch die bei den Versuchen in Anwendung d kommenden Luftwiderstände nicht merklich in ihrer Gestalt verändert k werden können. = Ich lasse diese Körper in möglichst ruhiger Luft ihre Bewegungen B\ ausführen, nicht umgekehrt gegen die ruhenden Körper einen Luftstrom wirken. Dies ist nöthig um einen Mangel zu vermeiden, mit welchem diese umgekehrten Versuche nothwendis behaftet sind, der in dem Um- B stande liest, dafs jeder in freier Luft sich bewegende, durch Gebläse her- gestellte Luftstrom von hinlänglich grofsem Querschnitt, da wo er aus dem Gebläse austritt nothwendig die gröfste Geschwindigkeit hat, welche in den vom Anfange weiter entfernten Querschnitten rasch abnimmt, bis der Luftstrom sich in der äufseren Luft ganz verliert. Jeder einem solchen Luftstrome ausgesetzte Körper wird an den dem Anfange des Luftstroms näher liegenden Theilen unter einem verhältnifsmäfsig stärkeren, an den entfernteren Theilen aber unter einem schwächeren Luftdrucke stehen. Be Da meine messenden Versuche nur bei einer Geschwindigkeit bis zu acht Meter in der Secunde haben angestellt werden können, so erscheint E es fraglich, ob die erlangten Resultate auch für gröfsere Geschwindigkeiten unveränderte Gültigkeit haben werden. Die Gröfse der Resultante des _ Luftwiderstandes ist nothwendig von der Geschwindigkeit der Bewegung abhängig, aber es fragt sich, ob auch die Richtung und der Angriffspunkt der Resultante von der Geschwindigkeit abhängig ist oder nicht. Nach Math. Kl. 1875. ; 4 > ee Unabkansiekeit dl Hachtung und a Auer ankte der Besu tante von der Geschwindigkeit vorhanden; denn die Gröfse k, welche den. Widerstand gegen .die Einheit eines normal gegen die Luft bewegten Flächenelementes mifst, und von der Geschwindigkeit abhängig ist, hebt sich aus den Ausdrücken der Richtung und des Angriffspunktes der Re- sultante gänzlich hinweg. Ueberhaupt, wenn mit, veränderter Geschwindig- ‚keit des Körpers die auf alle Theile seiner Oberfläche wirkenden Druck- kräfte sich nur so ändern, dafs sie unter einander proportional bleiben, so bleiben Angriffspunkt und ‚Richtung der Resultante nothwendig un- verändert. a Diese Bedingung der Beibehaltung der Proportionalität der auf die _ verschiedenen Theile der Oberfläche des Körpers wirkenden Luftwider- 'stände würde sicher erfüllt sein, wenn die ruhende Luft unmittelbar auf die Oberfläche des Körpers einwirken könnte, welches jedoch in der Wirk- lichkeit niemals in aller Strenge der Fall ist. Die Luft, welche der Körper in seiner Bewesung aus der Stelle verdränst, bildet nothwendig besondere . den Körper nahe umgebende Luftströme und der allgemeine Luftwider- . stand kann nur mittelbar durch diese auf den Körper wirken. Nur wenn bei veränderter Geschwindigkeit des Körpers die Geschwindigkeiten inner- halb dieser den Körper umgebenden Luftströme überall proportional ge- ändert würde, die Richtung und Ausdehnung derselben aber überall die- selbe bliebe, würden Aneriffspunkt und Richtung der Resultante von der Geschwindigkeit ganz unabhängig sein. Ein anderer Grund, warum Angriffspunkt und Richtung der Besul tante von der Geschwindigkeit nicht ganz unabhängig sind, liest in der Reibung der Luft gegen die Oberfläche des Körpers. Da bekanntlich ai der Oberfläche der Körper eine dünne Luftschicht stets sehr fest. haftet, so kann diese Reibung auch als eine Reibung von Luft an Luft angesehen werden und sie wird von der Beschaffenheit. der Oberfläche ziemlich un- abhängig sein, wenn diese nicht gröfsere Unebenheiten oder freistehende Fasern hat... Die Wirkung der Reibung der Luft an einer in schiefer Lage gegen die Luft bewegten Fläche besteht nun darin, dafs der Druck der‘ Luft nicht vollkommen normal gegen die Fläche ausgeübt wird, dals viel- 1 Hr il _ Componente des Tuftgitucks uf, ‚deren | die Fläche gegen die An ölse yon dem Nina abhängig = Une welchem s standes dennirte ilhuns 1 Luft an Rn Oberfläche des Körpers ändert natürlich auch mit der Geschwindigkeit zugleich ihre Grölse, aber diese Aenderu ung kann und wird nach einem anderen Gesetze erfolgen, als die des Luftwiderstandes, so dafs die Proportionität aller auf den Körper wir- ‚kenden Kräfte auch aus diesem Grunde nicht Statt haben wird. : Die angeführten Ursachen, wegen deren die Unabhängiskeit der Richtung und des Angriffspunkts der Resultante von der Geschwindigkeit nicht vollkommen Statt haben kann, sind doch in Beziehung auf den gan- zen Luftwiderstand nur von geringerer Bedeutung, so dals man annehmen kann, dafs der Einfluls der sröfseren oder kleineren Geschwindigkeit doch nur ein verhältnifsmälsig geringer sein werde. Dies bestätigen auch im Allgemeinen die von mir bei verschiedenen Geschwindigkeiten bis zu acht Meter in der Secunde angestellten Versuche, nur muls die Geschwindigkeit nicht allzu gering genommen werden, weil sonst die zufälligen kleinen E Störungen und die kleinen Unvollkommenheiten des Apparats einen zu MR grolsen Einflufs auf die Resultate erhalten würden. i h ' Der Hauptzweck der experimentellen Untersuchung liest nun darin, nr ‚für Velen gegebenen Winkel «, den die Hauptaxe des Rotdtionsklipers > “mit der Richtung der Bareinhl, desselben macht, die, Abseisse d des E. Punktes in der Hauptaxe zu bestimmen, in welchem die Resultante des Luftwiderstandes ‚dieselbe schneidet, also durch eine Reihe von Versuchen = 2 als Function von « zu bestimmen. Dieser Zweck wird nun ebenfalls erreicht, wenn umgekehrt « als Function von 2 bestimmt wird, ich suche also zu jedem gegebenen Werthe des d den zugehörigen Werth, oder auch R ‚die zugehörisen Werthe des Winkels z. Für jeden gegebenen Werth des Er '& hat & nur einen vollständig bestimmten Werth, weil die gegebenen Kräfte, welche auf das feste System wirken, hier nur eine einzige be- stimmte Resultante haben, also 2 ist eine eindeutig bestimmte Function von «, aber umgekehrt, wenn a als Function von & betrachtet wird, so kann es sehr wohl mehrere verschiedene Werthe haben. Um « als Function von & zu bestimmen, bringe ich in dem zu untersuchenden Körper eine feste Queraxe an, welche die Hauptaxe des- a * is, um welche de ne a alicher oma le sich kann. Die fortschreitende Bewegung des Körpers wird nun. nur dire diese Queraxe vermittelt und zwar so, dafs die Queraxe auf der Richtung Bi der fortschreitenden Bewegung stets senkrecht steht. Wenn nun der Luft- widerstand die einzige auf den bewesten Körper wirkende Kraft ist, so wird er nur eine Drehung desselben um diese Queraxe bewirken können, und zwar eine Drehung nach der einen oder nach der anderen Seite hin, je nachdem die Resultante des Luftdrucks die Hauptaxe des Körpers vor oder hinter dem Punkte 2 schneidet. Nur wenn die Resultante des Luft- drucks genau durch den Punkt 2 selbst geht, wird weder nach der einen noch nach der andern Seite eine Drehung um die Queraxe bewirkt wer- den, und der Körper wird vermöge der Festigkeit dieser Queraxe unter der Wirkung des Luftdrucks im Gleichgewichte sein. Es kommt also alles darauf an, nur die Gleichgewichtslagen des in der Luft bewegten Körpers für jede besondere Lage der Queraxe zu beobachten und für jede dersel- ben die Gröfse des Winkels « zu messen. Die fortschreitende Bewegung des Körpers lasse ich in einem hori- zontalen Kreise von ohngefähr 2 Meter Radius vor sich gehen, und ich beobachte die Bewegungen und die Gleichgewichtslagen, welche der Kör- per unter der Einwirkung des Luftwiderstandes annimmt, nahezu von der Mitte dieses Kreises aus, von wo aus der Körper im ganzen Verlaufe der Bewegung stets unter gleichen Umständen beobachtet werden kann. Diese Bewegung im Kreise, bei welcher es besonders darauf an- kommt, dafs sie von den kleinen Schwankungen frei gehalten werde, welche sonst jede rasche Bewegung leichter Körper in der Luft gern be- gleiten, wird nun durch folgenden in der beigegebenen Tafel I nach recht- winkliger Projeetion gezeichneten Rotations-Apparat!) bewirkt. Auf einem runden Tische, dessen Höhe gleich 79 Centimeter und der Durchmesser der Tischplatte ebenfalls gleich 79 Centimeter ist, welcher stark und fest construirt ist, ruht fest an die Tischplatte, in der Mitte derselben angeschraubt, ein gulseiserner Cylinder von 19 Centimeter Durch- 1) Der Apparat ist von dem Mechanikus Herrn Theodor Baumann jun. in Berlin, Hallesche Strafse 7, angefertigt. „I ik RR VERDUS \ Wh m Luftwiderstandes et. 29 messer und 3 Centimeter Höhe, aus dessen Mitte ein in denselben fest ‚eingelassener runder Eisenstab von 71 Centimeter Länge und 19 Millimeter Durchmesser in verticaler Richtung hervorragt. Dieser Eisenstab hat eine | Be konische Stahlspitze, auf welcher ein gulseisernes Schwungrad von 39 Cen- timeter Radius und etwa 15 Pfund Gewicht, in einem in der Mitte des- selben angebrachten Messinglager sich in horizontaler Lage frei drehen kann. Drei runde Eisenstäbe von 15 Millimeter Durchmesser und 65 Cen- timeter Länge, welche in dem Abstande von 3 Centimeter vom Mittel- punkte des Schwungrades und in gleichen Abständen von einander in das- selbe fest eingelassen, auf demselben senkrecht stehend vertical nach unten gehen, vermitteln eine feste Verbindung des Schwungrades mit einer festen Rolle von 20 Centimeter Durchmesser, welche in der Höhe von 6 Oenti- meter über der Tischplatte sich um die feststehende eiserne Axe, zugleich mit dem mit ihr festverbundenen Systeme der drei Eisenstäbe und des : Schwungrades, frei drehen kann. Eine zweite feste Rolle von 10 Centi- % meter Durchmesser in derselben Höhe von 6 Centimeter über der Tisch- _ platte, welche mittels einer an der Peripherie angebrachten Kurbel um eine feste aber verstellbare Axe gedreht wird, theilt vermittelst einer Schnur der ersten Rolle und somit auch dem Schwungrade eine drehende Bewegung mit, deren Winkelseschwindigkeit halb so grofs ist, als die der kleineren durch die Kurbel in Bewegung gesetzten Rolle. Oben auf dem Schwungrade liest in horizontaler und diametraler Richtung, an dasselbe - angeschraubt, ein hölzerner Arm von 210 Centimeter Länge, welcher auf der Seite, wo er über das Schwungrad hinausreicht, nach dem Ende zu sich verjünst und als Querschnitt eim gleichschenkliges Dreieck mit nach unten gerichteter Spitze hat. An das Ende dieses Armes ist ein Rechteck, von Messing, dessen Länge gleich 54, und Breite gleich 17 Oentimeter ist, so befestigt, dafs die eine kleinere Seite in der oberen Fläche des hölzernen Armes und in deren Verlängerung liest, während die beiden grölseren Rechtecksseiten vertical nach unten gerichtet sind. In die Mitte dieses Rechtecks wird eine Stahlnadel von der Länge der kürzeren Recht- ecksseite, welche als Queraxe durch den zu untersuchenden Körper ge- steckt ist, mit diesem Körper in horizontaler Lage eingesetzt. Ferner ist mit dem Vierecke ein Halbkreis von Messing fest verbunden, dessen Ebene _ auf der Ebene des Vierecks senkrecht steht und dessen beide Enden in Körpers mit der horizontalen . der Bewegung macht, ist in Grade eingetheilt, welche von der Mitte mit 0° anfangend nach beiden Enden hin bis 90° gehen. An dem getheilten Halbkreise sind zwei Indices von tahl angebracht, 4=m breit, 300m lang, vorn zugespitzt, welche durch besonders dazu eingerichtete. Klemmen an beliebigen Stellen sich so an- schrauben lassen, dafs ihre Mittellinie genau radial zum Halbkreise, also genau nach dem Mittelpunkte desselben und nach der im Mittelpunkte auf ihm . senkrecht liegenden Queraxe gerichtet sind. Eine Spannung von Eisenblech dient dazu, dafs der lange hölzerne Hebelsarm durch sein eige- nes Gewicht und durch das ‘Gewicht des Rechtecks mit allem was dazu gehört, nicht aus der. horizontalen Richtung verbogen werden kann, und eine an dem anderen Ende des Armes durch eine starke Eisenschiene be- festiste eiserne Kugel von 10 Pfund Gewicht balancirt den ganzen Hebels- arım in dem Mittelpunkte des Schwungrades. Damit das Viereck am Ende des Armes bei rascher Umdrehung nicht durch die Centrifugalkraft nach aulsen gebogen werde, ist an das untere innere Ende desselben ein Draht angehakt, dessen anderes Ende an dem hölzernen Arm befestist ist. Die Dimensionen des ganzen Apparats sind in den angegebenen Maalsen ge- wählt, damit bei der Drehung der Arm der Maschine über dem Kopfe eines an dem runden Tische sitzenden Beobachters in der Höhe von 15. bis 20 Centimeter frei hinweggehen kann, dafs aber das Auge des Beob- achters mit dem an dem Ende des hölzernen Armes hängenden Messins- rechtecke, in dessen Mitte der zu beobachtende Papierkörper auf seiner Queraxe liegt, ziemlich in gleicher Höhe sei und diesen in nicht zu srofser Entfernung gut beobachten könne. Die zu untersuchenden Rotationskörper werden von Papier ange- fertigt, über gedrechselten Holzmodellen und zwar in ihren cylindrischen und konischen Theilen aus einfachem Papier, in den biconvexen Theiln aber, z. B. in den ellipsoidisch oder kugelförmig gestalteten, aus gutem Löschpapier, welches durch Stärkekleister angefeuchtet sich dem Holz- modell gut anschliefst, wenn die einzelnen Stücke nicht zu grofs genommen ‚werden. Eine Unterlage von feinem Seidenpapier hindert das Ankleben. des Löschpapiers an das Holzmodell. Der so aus Stücken von Lösch- ‚freit, ichs besonders da a wo die Baer des en _ übereinander greifen und so die doppelte Dicke machen. Eine Lage von feinem Seidenpapier, welche sodann mit Stärkekleister über das Lösch- papier geklebt wird, giebt dem Körper noch einen höheren Grad von Steifheit. Wo die Begränzung des hinteren Theiles des Rotationskörpers durch eine Kreisscheibe gebildet wird, ist diese von steiferem Papier ge- macht, um die Verbiesung unter der Wirkung des Luftdrucks an diesem | Ende des Körpers zu hindern, auch ist sie so eingerichtet, dals sie mit- telst eines cylindrischen Randes, der in das Innere des Papierkörpers genau hineinpalst, als Deckel nach Belieben eingesetzt und herausgenom- - men werden kann. Von der Mitte dieser Kreissgrundfläche geht ein Zeiger ' von sehr dünnem Zinkblech nach aufsen, 4=m breit und etwa 30mm lang, vorn zugespitzt, dessen Mittellinie in der Verlängerung der Axe des Ro- _ tationskörpers liest. Die Kreisgrundfläche wird so in den Papierkörper “ eingesetzt, dafs dieser Zeiger dem Luftwiderstande nur seine Schneide, dem Auge des Beobachters aber seine Fläche darbietet. Damit die Stahl- nadel, welche als Queraxe dient, leicht in einer ganzen Reihe äquidistanter Ei Lagen durch den Papierkörper hindurchgesteckt werden könne, und der Körper sich möglichst frei von Reibung um dieselbe drehen könne, sind : einander diametral gegenüberliegend, an zwei Seiten des Papierkörpers schmale Streifen von dünnem Zinkblech befestigt, welche mit Löchern ver- sehen sind, von der Gröfse, dafs die Stahlnadel mit möglichst geringem N Spielraum, aber möglichst ohne Reibung, durch zwei zusammengehörige auf verschiedenen Seiten des Körpers liegende Löcher hindurchgesteckt werden könne, und dabei die Hauptaxe des Körpers senkrecht schneide. Für die Reihe der verschiedenen Lagen, die so der Stahlnadel gegeben werden können, habe ich gewöhnlich das Intervall von Zum gewählt. Wenn für einen zu untersuchenden Körper und für eine bestimmte Lage der Queraxe in demselben die Gleichgewichtslagen bestimmt werden sollen, welche er unter der Wirkung des Luftwiderstandes allein annımmt, so mufs man alle übrigen Kräfte eliminiren, welche auf Drehung um die Queraxe wirken können. Zu diesen gehört vor allen die Schwerkraft, welche dadurch unschädlich zu machen ist, dafs durch passend angebrachte 3 N Runner: Gegengewichte der Schwerpunkt des ganzen Körpers genau, in die Axe verlegt wird. Damit diese Gegengewichte aber nicht zugleich die Einwir- kung des Luftwiderstandes auf dıe Oberfläche des Körpers alteriren, sind. sie im Innern desselben anzubringen, entweder an der Spitze oder an der Grundfläche, je nach der Lage der Queraxe, und aus diesem Grunde mufs die Grundfläche als ein Deckel sich bequem herausnehmen und auch wie- der einsetzen lassen. Zu den Gegengewichten habe ich weiches Wachs, zu den gröfseren auch Geldstücke gewählt, welche mit weichem Wachs angeklebt werden. Auf die richtige Aequilibrirung um die Queraxe herum muls man besondere Sorgfalt verwenden, weil die Fehler derselben auf die richtige Bestimmung der Gleichgewichtslagen besonders störend ein- wirken. Es ist aber auch bei grolser Sorgfalt nicht immer zu erreichen, dals der Papierkörper in allen seinen Lagen um die Queraxe herum unter der Wirkung der Schwerkraft vollkommen im Gleichgewichte sei, und dies ist auch für die Untersuchung einer bestimmten Gleichgewichtslage nicht durchaus nothwendig, da es hinreicht, dafs die Schwerkraft nur gerade in dieser Lage des Körpers eine Drehung desselben um die Queraxe nicht bewirken könne. Wenn also der Papierkörper im Ganzen ziemlich gut äquilibrirt ist, und man hat eine Gleichgewichtslage gefunden, welche we- gen eines kleinen Fehlers der Aequilibrirung noch nicht ganz genau ist, so kann man für diese Lage und in der Nähe derselben durch ein kleines passend anzubringendes Gegengewicht dıe Wirkung der Schwerkraft noch vollkommener ausschliefsen, und wenn man ein dünnes Blättchen von weichem Wachs dazu wählt, so kann man dasselbe ohne Schaden auch auswendig ankleben an einer Stelle des Körpers, welche dem directen Luft- widerstande nicht ausgesetzt ist. Weil die fortschreitende Bewesung des Körpers in einem Kreise vor sich geht, so steht derselbe auch unter der Wirkung der Centrifugal- kraft. Diese aber hat hier keinen Einflufs auf Drehung um die Queraxe, weil die Oentrifugalkraft nur in der Richtung des Radius wirkt und die Queraxe in der Richtung des Radius liest. Die Centrifugalkraft kann nur ein Gleiten des Körpers auf der Queraxe bewirken. Um dieses zu ver- hindern und den Papierkörper stets in der Mitte des Messingrechtecks zu erhalten dient eine Hemmung, welche aus einem kleinen die Stahlnadel umgebenden Messinscylinder von 10mm Länge und 3mm Durchmesser Fr NR 1 Ka Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes ete. 33 0 besteht, der durch eine Schraube an jedem beliebigen Punkte der Stahl- nadel festgestellt werden kann. Die Versuche mittelst deren für eine jede gegebene Lage der Quer- axe in dem Körper, also für einen jeden gegebenen Werth des £, der zu- gehörige Werth des Winkels « bestimmt wird, werden nun in folgender Weise ausgeführt. Nachdem man für eine bestimmte Lage der Queraxe den Körper gut äquilibrirt und ihn mit dieser Queraxe in das Rechteck am Ende des hölzernen Armes eingesetzt hat, setzt man die Maschine in drehende Bewegung und sieht nach, wo eine Gleichgewichtslage sich zeigt, sodann, nachdem die Maschine in Ruhe gesetzt ist, befestist man ohnge- fähr an der Stelle, wo bei der beobachteten Gleichgewichtslage der an der Grundfläche des Körpers angebrachte Zeiger hinwies, den Index an den Halbkreis. Man setzt hierauf die Maschine wieder in Bewegung und wenn der Körper wieder seine Gleichgewichtslage angenommen hat, beobachtet man, ob der Index am Halbkreise mit dem Zeiger am Körper genau in grader Linie steht oder ob und wie viel er nach der einen oder der an- deren Seite davon abweicht. Demgemäls regulirt man die Stellung des Index und fährt damit fort, bis der Index und der Zeiger genau in grader Linie stehen. Wenn dies erreicht ist, so hat man nur an der Stellung des Index auf dem getheilten Halbkreise den Winkel « abzulesen und notirt denselben mit der zugehörigen Absceisse & oder der Lage der (Jueraxe. Was nun die Genauigkeit dieser experimentellen Bestimmung des Winkels « betrifft, so kann man in der Entfernung von ohngefähr 2 Meter mit gesunden Augen sehr gut beobachten, ob die beiden Zeiger in grader Linie liegen, oder von einander noch etwas abweichen. Weil man den am Halbkreise angebrachten Index beliebig weit kann hervorragen lassen, so kann man ihn so stellen, dafs in der Gleichgewichtslage seine Spitze mit der Spitze des am Körper befestigten Zeigers zusammentrifft, oder man kann auch beide Zeiger zum Theil sich decken lassen, wenn man den Körper auf der Queraxe so stellt, dafs bei der Drehung des Körpers sein Zeiger bei dem festen Index in geringer Entfernung vorbeigehen kann. Für verschiedene Augen kann das eine oder das andere vortheil- hafter sein. Bei grolsen Geschwindigkeiten der fortschreitenden Bewegung wird die genaue Bestimmung allerdings schwieriger, aber bei einiger Uebung Math. Kl. 1875. 5 34 Kummer: wird man noch bei einer Geschwindigkeit von 8 Meter in der Secunde die gegenseitige Lage der beiden Zeiger gut bestimmen können, man muls sie nur nicht mit einem einzigen Blicke fixiren wollen, sondern dieselben in ihrer Bewegung ein Stück mit den Augen verfolgen. Da, wo die beiden Zeiger gegen das Licht gesehen sich dunkel absetzen, oder auch da, wo auf dunkelem Hintergrunde das auf ihre metallischen Flächen auffallende Licht in das Auge reflectirt wird, ist ihre gegenseitige Lage bei rascher Bewegung am deutlichsten zu erkennen. Die Sicherheit des Sehens wird noch dadurch erhöht, dafs man nicht auf eine einmalige Fixirung der gegenseitigen Lage der beiden Zeiger beschränkt ist, sondern den Apparat eine beliebige Anzahl ununterbrochener Umdrehungen kann machen lassen, und dafs man bei jeder neuen Umdrehung die Beobachtung wieder- holen kann. Die Genauigkeit der Beobachtungen wird unter Umständen nicht wenig beeinträchtigt durch die Schwankungen, welche der Körper um seine Gleichgewichtslage herum macht, weil kleine störende Einflüsse stets vorhanden sind. Die Gleichgewichtslage, wenn sie an einem um eine feste Axe uneingeschränkt frei drehbaren Körper beobachtet werden soll, muls nothwendig eine Lage des stabilen Gleichgewichts sein, die Stabilität aber kann eine stärkere oder schwächere sein, je nachdem kleine störende Kräfte Schwankungen von geringer oder von grofser Amplitude verur- sachen. Für die meisten zusammengehörigen Werthe des und « ist nun günstigerweise die Stabilität des Gleichgewichts so stark, dafs die Schwin- gungen kaum erkennbar sind, für gewisse Bereiche des d und « aber sind die Schwingungen so grols und so störend, dafs die Gleichgewichtslagen nur durch besondere künstliche Mittel erkannt werden können. Nach meinen Beobachtungen finden solche wenig stabile Gleichgewichtslagen be- sonders da Statt, wo bei gleichmäfsig zunehmenden oder abnehmenden Werthen des 2 die zugehörigen Werthe des « nur verhältnifsmäfsig kleine Aenderungen erfahren. Um die zu grolsen Schwankungen einzuschränken, bringe ich be- sondere Drahtgestelle an den festen Indices des Halbkreises an, welche auf beiden Seiten des Index ein Stück über die Spitze desselben hinaus- ragen und so liegen, dafs der Zeiger des Papierkörpers zwischen denselben nur kleine Schwankungen ausführen kann. Damit der zwischen den beiden Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 35 Drähten des Gestelles sich bewegende Zeiger beim Anprall an dieselben durch die Elastieität der Drähte nicht mit zu grolser Kraft zurückgewor- fen werde, sind sie da, wo der Zeiger an sie anschlagen kann, mit loser Baumwolle umwickelt. Es gelingt so ziemlich gut, eine zwischen den beiden Drähten liegende auch wenig stabile Gleichgewichtslage zu erken- nen, oder wenigstens zwei ziemlich enge Gränzen anzugeben, zwischen denen sie liegen mufs. Vermittelst dieser Hemmungen der Schwankungen kann man auch die Lagen des labilen Gleichgewichts näherungsweise be- stimmen. Wenn man nämlich den Index mit den beiden hemmenden Drähten, zwischen denen der Zeiger des Papierkörpers sich bewegen kann, auf dem getheilten Kreise in zwei verschiedene Stellungen bringt, so dafs bei der einen Stellung der Zeiger nur an den einen hemmenden Draht anschlägt oder an demselben angelehnt bleibt, bei der anderen Stellung aber ebenso an den anderen Draht, so liegt zwischen diesen beiden Lagen des Index eine labile Gleichgewichtslage. Die Fehler, welche in kleinen Unvollkommenheiten des Apparates ihren Grund haben, lassen sich durch passende Abwechselung in den Ver- suchen zum Theil aufheben. Hierhin gehört vor allen der leicht eintre- tende Fall, dafs das Messingrechteck mit dem daran befestigten Halbkreise nicht genau in verticaler Lage sich befindet und auch während der Be- wegung in verticaler Lage bleibt, so dafs der Nullpunkt des getheilten Halbkreises nicht mehr genau in derselben Horizontalebene liegt, als die durch den zu untersuchenden Körper gehende Queraxe. In dieser Bezie- hung ist zu bemerken, dafs wegen der vollständigen Symmetrie in Bezie- hung auf die Verticalebene, in welcher die fortschreitende Bewegung vor sich geht, einer jeden Gleichgewichtslage für den Winkel «, welcher nach oben zu positiv gerechnet wird, für dieselbe Lage der Queraxe nothwendig auch eine Gleichgewichtslage nach unten entsprechen muls, für den Winkel — a. Wenn man nun stets sowohl für die obere als auch für die untere Gleichgewichtslage den Winkel « besonders bestimmt, so erhält man nicht nur aus der einen Beobachtung eine gute Controlle für die andere, son- dern kann auch, wenn die beiden gefundenen Winkel « etwas von einander abweichen, indem man das arithmetische Mittel nimmt, den Fehler, welcher davon herrührt, dafs der Nullpunkt mit der Queraxe nicht genau in der- selben Horizontalebene liest, vollständig eliminiren. 5* 36 KuUMMER: Ein anderer merklicher Fehler kann dadurch entstehen, dafs die Queraxe und die Hauptaxe des Rotationskörpers sich nicht vollkommen genau schneiden, sondern dafs die eine bei der andern in einer gewissen, wenn auch nur geringen Entfernung vorbeigeht. Dieser Fehler wird für die obere wie für die untere Gleichgewichtslage derselbe sein, d.h. er wird für die eine und für die andere Gleichgewichtslage sleichmälsig dazu beitragen, den Winkel 2 etwas zu vergröfsern oder zu verkleinern, je nachdem die Queraxe bei der Hauptaxe des Körpers auf der einen oder auf der anderen Seite vorbeigeht. Um auch diesen Fehler wenigstens theilweise zu compensiren, muls man die Queraxe mit dem Papierkörper in dem Messingrechtecke so umlegen, dafs diejenige Seite der Queraxe, welche vorher nach aulsen zu lag, jetzt nach innen zu liegen kommt, und nun die Beobachtungen wiederholen. Das arithmetische Mittel aus den bei entgegengesetzter Lage des Körpers und der Queraxe angestellten Ver- suchen ist wenigstens zum Theil von diesem Fehler frei. Nur derjenige Theil dieses Fehlers, welcher auf Rechnung der Reibung der Luft an der Oberfläche des Körpers zu setzen ist, wird hierdurch nicht aufgehoben, sondern trägt in beiden Lagen gleichmälsig dazu bei den Winkel «@ zu verkleinern. Dieses wird bei der experimentellen Untersuchung des An- sriffspunkts der Resultante des Luftwiderstandes gegen eine Ebene näher erörtert werden. Zur Bestimmung des zu einem gegebenen Werthe der Abscisse Ö gehörenden Winkels @ habe ich, um ein möglichst fehlerfreies Resultat zu erhalten, aus den angegebenen Gründen stets vier besondere Beobachtun- gen angestellt, nämlich erstens bei der einen Lage der Queraxe für die obere und für die untere Gleichgewichtslage, und sodann dieselben bei der entgegengesetzten Lage der Queraxe und des Papierkörpers im Rechtecke. Eine nicht zu vermeidende aber glücklicherweise nur sehr geringe Fehlerquelle liest darin, dafs die Luft in dem Zimmer, in welchem expe- rimentirt wird, niemals vollständig in Ruhe ist, und dafs sie durch die Rotation des Apparates selbst in Bewegung gesetzt wird. Diese störenden Einflüsse werden nur dann von Bedeutung sein, wenn man für eine zu geringe Geschwindigkeit der im Kreise fortschreitenden Bewegung die Ver- suche anstellt. Nimmt man aber die Geschwindigkeit der fortschreitenden Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes ete. 37 Bewegung nur so grols, dafs die Geschwindigkeit der Eigenbewegung der Luft im Zimmer dagegen nur eine sehr geringe sein kann, so wird die- selbe keinen merklichen Effeet haben. Während der Körper die Luft durch- schneidet, kann allerdings die ihn zunächst umgebende dünne Luftschicht eine Geschwindigkeit erhalten, welche der des bewegten Körpers nahezu gleich ist, aber die an jeder Stelle, die der Körper durchläuft, nur momen- tane starke Verdichtung oder Verdünnung, welche diese Geschwindiskeit der Luft hervorbrinst, wird alsbald durch die Trägheit der ganzen um- sebenden Luft neutralisirt, so dals, wenn der Körper nach einer Umdre- hung wieder an dieselbe Stelle kommt, er nur noch eine schwach bewegte Luft antreffen kann. Die Flamme eines Lichtes, welches in der Nähe des Kreises aufgestellt ist, in dem der Körper sich bewest, wird in dem Mo- mente, wo der Körper daran vorbeifliest, auf die Seite gedrückt, brennt aber, wenn er vorbei ist, ruhig weiter, ohne eine auffällige Luftbewesung anzudeuten; nach mehreren Umdrehungen aber erkennt man an der Rich- tung der Flamme, dafs ein beständiger schwacher Luftstrom im Zimmer entstanden ist, welcher die Richtung des im Kreise bewegten Körpers verfolet. Ich gebe nun die Resultate der mit dem beschriebenen Apparate mit verschiedenen Körpern angestellten Versuche. l. Die Ebene. Nach den im ersten Theile entwickelten und angewendeten theore- tischen Prineipien mülste die Resultante des Luftwiderstandes gegen eine Ebene, welchen beliebigen Winkel sie auch mit der Richtung der fort- schreitenden Bewegung mache, stets durch den Schwerpunkt der Ebene hindurchgehen, die Versuche aber zeigen grade für diesen elementarsten Fall nicht nur stark abweichende, sondern gradezu vollständig andere Re- sultate, als die theoretischen Principien, so dafs man diese an der Ebene am klarsten als ganz unzureichend erkennen kann. Auch werden die wah- ren Ursachen der Abweichung der Theorie von der Wirklichkeit an der Ebene am leichtesten erkennbar sein. 38 KuUMMER: Ich habe für die zu untersuchenden Ebenen nur die Form von Rechtecken gewählt, deren zwei gegenüberliesende Seiten, die vordere und die hintere, stets der Horizontalebene parallel sind, in welcher die fort- schreitende Bewegung vor sich geht, während die beiden anderen Recht- ecksseiten mit der Horizontalebene den Neisungswinkel « bilden. Die zu untersuchenden rechteckigen Platten sind aus sehr dünnem Zinkblech aus- geschnitten; sie sind an den beiden der Horizontalebene nicht parallelen Seiten mit rechtwinklig umgebogenen schmalen Rändern versehen, welche beide auf einer und derselben Seite liegen, die ich die hintere Seite der Ebene nenne. Diese Ränder dienen nicht nur dazu die Ebene gegen Ver- biegungen unter der Wirkung des Luftdrucks zu schützen, sondern haupt- sächlich auch um in ihnen die Reihen von Löchern anzubringen, durch welche die Queraxe hindurchzustecken ist. Ich lasse beide Reihen von Löchern genau in der Mitte anfangen, von wo sie nur nach der vorderen Seite zu sich erstrecken; dieselben sind so angebracht, dafs die durch zwei gegenüberliegende Löcher hindurchgesteckte Stahlnadel der Platte selbst so nahe wie möglich kommt, ohne sie jedoch zu berühren, damit nicht die Freiheit der Axendrehung durch die Reibung der Stahlnadel an der Platte beeinträchtigt werde. Als Hauptaxe der rechteckigen Platte ist hier die Mittellinie der beiden Rechtecksseiten, an welchen die Löcher angebracht sind, anzusehen. An die hintere Rechtecksseite ist ein eben solcher Zeiger befestigt, wie er oben für die Rotationskörper beschrieben ist, dessen Mittellinie genau in der Verlängerung der Axe liest und dessen flache Seite auf der Rechtecksebene senkrecht steht. Die Platte ist für jede Lage der Queraxe besonders zu äquilibriren. Als die hierzu dienenden Gegengewichte nehme ich Geldstücke von passender Gröfse und Schwere, welche mit Wachs an die hintere Seite der Rechtecksfläche angeklebt wer- den, in der Art, dafs sie etwas von der Ebene abstehend gehalten werden, welches darum nöthig ist, weil die Queraxe nicht in der Ebene selbst, sondern etwa 1,5 mm von derselben entfernt liest. Wegen dieser Lage der Queraxe findet hier die schon oben erwähnte mangelhafte Construction des Apparates statt, dafs die Queraxe die Hauptaxe des Körpers nicht genau schneidet, sondern ein kleines Stück bei derselben vorbeigeht. Um die hieraus entspringenden kleinen Fehler, so weit dies möglich ist, zu eliminiren, kann man, wie schon oben angegeben ist, aus zwei für ent- Ueber die Wirkung des Luftwrderstandes ete. 39 gegengesetzte Lagen der Queraxe angestellten Beobachtungen das arith- metische Mittel nehmen. Je vier zusammengehörende Beobachtungen eines und desselben Winkels « lassen sich hier aber nicht anstellen, sondern nur zwei, weil nur die vordere Seite der Ebene des Rechtecks dem unmittel- baren Luftwiderstande entgegengerichtet sein darf, nicht die hintere Seite, auf welcher die umgebogenen Ränder, die Queraxe und die Gegengewichte angebracht sind. Um anstatt der oberen Gleichgewichtslage die zugehö- rende untere zu erhalten, mufs man hier nothwendig auch die Queraxe umlegen. Die Resultate meiner mit verschiedenen Rechtecksflächen angestell- ten Versuche sind nun folgende: A. Quadrat von 120mm Seite: @ Nun a — 902, eltern Be, Ari = eh VAaey, elle, Ba, Demo), A, =. See a0, 22), Se, eh 2 Hl, All, 22, =, Seel e—=8, geil, Aa 1o, ei, ee, Ne—i%, el, ee, Ari, a==90, ed AR d, ei) (Bi NEN ge, E19, Au, ll weit, Ami, Sei), e=li, Awzll B. Rechteck von 180mm Länge und 90mm Breite: 4 um, 190% =), Bei, Ah, Geha Built Au = 5 er 508 N@ == %), li, 2 — Aa), Ayo 9» u, el... Ae=N)), “= 26 wel Aal 18 Sei, Al) = 2 23), Aa, a0), a — Hd, Nil, Geil), Na, Sell. es, An, e=39, co —B, Ar—ll, Sell ed, Aug, Go a — HN), N Ned, ar all6; eB—hl, AN. = ool ee — lin Ne — 2, SIR, ab, Al SSR @ — 16, WAND, Sal, NE, AN), 2 — 14, N 2: 40 KuUMMER: ©. Rechteck von 180mm Länge und 45mm Breite: & — Qmm, © — 90 g=9, a8, Bad, = pn Beh), At, &—A, a==9%, . Ad, E— 2A, BMA, el, 2=1, | AuT, = 20, Bin Bel, =, e—=Öl, Aa), = MR, 0 Ale Sea Sell), e=hl, Ab, = 208 =, Ae=d, = ld, 2=b5, Aa, 39, er, And, Geld, 2=50, Au, ei, es 21,0, Aa SR & allor 2=55, "Aw=l, = 30, Belt, Aus, S=ld, Ph Au, @ 8% al, Au), — 2%, ed, Aa el), e— AN A D. Rechteck von 90mm Länge und 45mm Breite: el 2, — ar), Aa 11 aA, ea, Al, e=b, ei, Au), =, 2, Ag, gi, al), Aa = eareil, Na —4, cell wi, Aue, = 10; =, Au l2. Grölsere Schwankungen um die beobachteten, hier überall nur sta- bilen Gleichgewichtslagen herum fanden Statt bei der Ebene A., DB. und (., für die Werthe 2=12 bis &=24, bei der Ebene D., von &=6 bis &=10, also wie schon oben angegeben worden ist, hauptsächlich da, wo die Differenzen A verhältnifsmälsig klein sind. Bei allen diesen mit den verschiedenen Ebenen angestellten Ver- suchen habe ich bei veränderter Geschwindigkeit der Bewegung im Kreise keine auffallenden Aenderungen in den Winkeln der Gleichgewichtslagen wahrnehmen können, so dals für den Fall einer Ebene die Lage des An- Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes_ete. 41 griffspunkts der Resultante als von der Geschwindigkeit der Bewegung fast unabhängig anzusehen ist. Es versteht sich aber von selbst, dals dies nicht von den Geschwindigkeiten gelten kann, welche zu klein sind, als dafs der durch sie hervorgebrachte Luftwiderstand die unvermeidlichen kleinen Mängel des Apparats, namentlich die Reibung an der Drehungsaxe, überwinden könnte. Die hier gegebenen vier Versuchsreihen erstrecken sich nicht auf alle Werthe des £, welche vermöge der Länge der Rechtecke hätten unter- sucht werden können, und für welehe die Bestimmung der zugehörenden Werthe des « ganz dasselbe Interesse haben würde, als für die gegebenen. Die weitere Fortführung dieser Versuchsreihen habe ich aus besonderen Gründen aufgeben müssen, nämlich einerseits wegen der Schwierigkeit für die kleinen Werthe des Winkels « die äquilibrirenden Gegengewichte, durch welche der Schwerpunkt der ganzen Platte in die Queraxe zu verlegen ist, auf der hinteren Seite der Platte so anzubringen, dafs sie durch die davorliesende Platte vor der direeten Einwirkung des Luftwiderstandes vollständig geschützt sind; ferner wegen des Umstandes, dafs für die klei- nen Winkel « die Gleichgewichtslagen, wegen zu geringer Stabilität auch durch aufserordentlich kleine störende Kräfte, namentlich durch den nie- mals ganz zu vermeidenden kleinen Mangel der vollständigen Aequilibri- rung sehr stark und bleibend verändert werden, so dafs sie mit hinrei- chender Sicherheit nicht mehr zu bestimmen sind, und endlich auch wegen des Mangels, dafs bei den hier angewendeten Ebenen die Queraxe nicht in der Ebene selbst, sondern etwa 1,5 mm davon entfernt liest. Wenn, wie gewöhnlich angenommen wird, der Widerstand der unter jedem beliebigen Winkel auf eine Fläche wirkenden Luft nur eine normal gegen die Fläche gerichtete Kraft wäre, so würde der zuletzt genannte Mangel nur einen Fehler des Winkels & veranlassen, welcher dem zu einem Bogen von 1,5 um gehörenden Winkel in dem getheilten Kreise gleich wäre, also gewils klei- ner als ein halber Grad, und das arithmetische Mittel aus zwei unter ent- gegengesetzten Lagen der Queraxe angestellten Versuchen würde von die- sem Fehler ganz frei sein. In der That aber ist der Luftwiderstand nicht blofs eine auf die Fläche normal wirkende Kraft, sondern er hat aufser- dem auch eine tangentiale Componente, welche als die Reibung der Luft gegen die Fläche angesehen werden kann. Die so als tangentiale Com- Math. Kl. 1875. 6 49 KUMMER: ponente des Luftwiderstandes definirte Reibung ist hier eine ganz in der Ebene liegende Kraft, welche durch eine in der Ebene selbst angebrachte feste Axe vollständig vernichtet wird, welche aber, wenn die feste Axe ein Stück von der Ebene entfernt liegt, nothwendig eine Drehung der Ebene um diese Axe hervorbringen mufs. Für die senkrechte Bewegung der Ebene gegen die Luft, also für « — 90°, ist diese tangentiale Com- ponente gleich Null, von da ist sie mit abnehmendem « stets wachsend, sie kann bei unrichtiger Lage der Queraxe für die Ebene nur auf Ver- kleinerung des Winkels z wirken; in allen vier oben aufgestellten Versuchs- reihen über die Ebene werden also die Winkel « namentlich für die gröfse- ren Werthe des £ etwas zu klein sein, jedoch nur um eine Gröfse, welche auch ım ungünstigsten Falle für die kleinsten Werthe des « die Gröfse von 5° nicht übersteigen wird. Die mechanische Schwierigkeit, eine Ebene mit einer leicht verstellbaren Drehungsaxe herzustellen, welche genau ın der Ebene selbst liest, und zugleich auch die zum Balaneiren nöthigen Gegengewichte so anzubringen, dafs der Luftwiderstand, dem sie ausgesetzt sind, keinen störenden Einfluls haben könne, hat mich abgehalten, die Ver- suche so anzustellen, dafs sie von dem hier betrachteten Fehler ganz frei sind, und dafs sie auch auf kleinere Werthe des Winkels « ausgedehnt werden können. Die Vergleichung der für eine solche Ebene gewonnenen Resultate mit denen, welche eine ihr ganz gleiche Ebene liefert, deren Drehungsaxe in einer bestimmten Entfernung von der Ebene liest, oder sogar auch schon die Vergleichung der Resultate für zwei gleiche Ebenen, deren Axen in verschiedenen Entfernungen liegen, würde die nöthigen Data zu einer quantitativen Bestimmung der Gröfse der als tangentiale Componente des Luftwiderstandes definirten Reibung der Luft an der Ebene liefern, worüber ich vielleicht später einmal genauere Untersuchun- sen und Versuche anstellen werde. Aus den gegebenen Versuchsreihen erkennt man zunächst, dafs der Luftwiderstand gegen eine schiefe ebene Fläche auf die weiter nach vorn liegenden Theile derselben bei weitem stärker wirkt, als auf die mehr nach hinten liegenden. So z. B. zeigen die Versuche mit dem Quadrate A., dafs bei einer Neigung von «—=11°, zu welcher &—= 30mm sehört, wo also die Queraxe das Quadrat in zwei Theile theilt, von denen der eine dreimal so grofs ist als der andere, der Luftwiderstand gegen den vorderen Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes_ete. 43 kleineren Theil dem Luftwiderstande gegen den hinteren dreimal so grofsen Theil das Gleichgewicht hält, dafs also das Drehungsmoment der auf den vorderen Theil wirkenden Kraft dem Drehungsmomente der Kraft, welche auf den gröfseren hinteren Theil wirkt, gleich ist; der Arm des ersteren Drehungsmomentes ist aber kleiner, als der des anderen, also ist die auf den vorderen kleineren Theil wirkende Kraft grölser, als die auf den hin- teren, dreimal so grolsen Theil wirkende Kraft des Luftwiderstandes. Die durch die obigen Versuche nachgewiesene Abhängigkeit des An- sriffspunktes der Resultante, dessen Abscisse $ ist, von dem Neigungs- winkel « der Ebene gesen die Richtung ihrer Bewegung, ist bisher viel- fach verkannt worden, weil man das aus den einseitigen Newtonschen Prineipien unmittelbar zu folgernde Resultat, dafs der Angriffspunkt der Resultante des Luftwiderstandes für jeden beliebigen Neisungswinkel & nur durch den Schwerpunkt der Ebene gehen könne, ohne weiteres als richtig, ja als selbstverständlich hingenommen hat. Auch G. Magnus, welcher zuerst richtig bemerkt hat, dafs eine Platte, welche um eine durch ihren Mittelpunkt gehende Axe sich frei drehen kann, unter der Wirkung eines auf dieselbe auffallenden Luftstromes sich senkrecht gegen diesen stellt, d.h. dafs für <=0, «— 90° ist, theilt noch die allgemein verbreitete falsche Vorstellung, dafs die Resultante des Luftwiderstandes nur durch den Mittelpunkt der Fläche gehen könne, da er in der oben angeführten Schrift p. 40 sagt: „Dagegen versteht es sich von selbst, dals wenn die Axe nicht genau durch den Mittelpunkt geht, sie (die Ebene) sich wie jede Windfahne parallel mit der Richtung des Stromes stellt.“ Dagegen kann man aus den oben gegebenen Versuchen das auch practisch beach- tenswerthe Resultat ziehen, dafs eine Windfahne, bei welcher die dem Drucke des Windes ausgesetzte Fläche zum Theile auf der einen, zum Theile auf der anderen Seite der Drehungsaxe liegt, falsch zeigt, und dals ihre Abweichung eine sehr beträchtliche ist, auch wenn der auf der einen Seite der Drehungsaxe liegende Theil bedeutend gröfser ist, als der auf der anderen Seite liegende. So geht z. B. aus der Versuchsreihe für 5. hervor, dafs eine Windfahne in Form eines Rechtecks von 180mm Länge und 90mm Breite, deren Drehungsaxe die Fläche in zwei Theile von 60 mm und von 120mm Länge theilt, so dafs der vordere Theil nur halb so grofs ist, als der hintere, um nicht weniger als 35° falsch zeigt, sei es nach BE 44 Kummer: der einen oder nach der anderen Seite hin; denn diese beiden um 70° von einander abstehenden Lagen sind Lagen des stabilen Gleichgewichts, zwischen denen in der Mitte dıe wahre Richtung des Windes nur einer labilen Gleichgewichtslage der Windfahne angehört, welche sie nicht an- nehmen und behalten kann. Der hauptsächlichste Grund, warum bei einer schief gegen die Luft bewegten Ebene die vorderen Theile derselben einen so bedeutend stär- keren Widerstand erleiden, als die weiter nach hinten liegenden Theile, so wie überhaupt der bedeutendste Grund für die Abweichungen der Wirk- lichkeit von der oben ausgeführten einseitigen Theorie des Luftwiderstan- des, liest in den Luftströmungen, welche bei der Bewegung eines Körpers in der Luft sich nothwendig in der Nähe desselben bilden müssen, von denen diese Theorie aber ganz absieht. Bei der Betrachtung dieser Luft- ströme und der Einwirkung derselben auf den Körper, den sie umgeben, ist es vortheilhafter den Körper selbst als ruhend anzusehen und die ganze Luftmasse als gegen denselben bewegt. Wenn ein Luftstrom von unbe- stimmt grofsen Dimensionen und gleicher Richtung und Geschwindigkeit in allen seinen Theilen gegen eine feste Ebene sich bewegt, so muls die Luft, welche an die Ebene bereits herangetreten ist, durch die stets neu hinzutretende Luft stets wieder verdrängt werden, und da sie nur auf der vorderen Seite der Ebene ihre Bewegung ausführen kann und von der neu hinzutretenden Luft stets gegen die Ebene gedrängt wird, so kann sie nur in einem Luftstrome abflielsen, in welchem die verschiedenen Richtungen der Bewegung zu der Ebene selbst nahezu parallel sein müssen. Bei der senkrechten Lage der Ebene gegen die heranströmende Luft, also für «== 90°, werden die an der Ebene sich bildenden Luftströme von der Mitte derselben ausgehen und von da sternförmig nach den vier Rechteecks- seiten, mit stets wachsender Geschwindigkeit, sich verbreiten. Wenn « klei- ner wird als 90°, also für die schiefen Lagen der Ebene gegen die heran- strömende Luft, wird die Stelle, von welcher dıe an der Oberfläche sich bildenden Ströme ausgehen, weiter nach vorn liegen und wird sehr bald ganz in die Nähe der vorderen Seite des Rechtecks zu liegen kommen. Die Bewegung nach der vorderen Seite hin wird nur eine sehr geringe sein und die Hauptrichtung des Luftstroms an der Fläche wird von der vorderen Rechtecksseite nach der hinteren gehen, mit stets wachsender Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 45 Geschwindigkeit, dabei wird jedoch stets auch ein Abflufs der Luft über die beiden anderen Rechtecksseiten Statt finden. Die neu heranströmende Luft wird durch diesen Luftstrom in ihrer Richtung verändert und mit ihm fortgerissen; hierdurch mufs der Luftstrom in den weiter nach hinten liegenden Theilen immer stärker und der Druck der heranströmenden Luft gegen die weiter nach hinten liesenden Theile immer schwächer werden, wie es die oben gegebenen Versuchsreihen wirklich zeigen. Weil der zu jedem Neigungswinkel « der Ebene gehörende Angriffs- punkt der Resultante des Luftwiderstandes 2 durch den an der Fläche sich bildenden Luftstrom bedingt ist, und die Hauptrichtung dieses Luft- stroms von der vorderen Rechtecksseite nach der hinteren geht, so kann man schliefsen, dafs die zu den verschiedenen Werthen des & zugehörenden Werthe des « hauptsächlich von der Länge des Rechtecks abhängig sein werden, und dafs die Breite desselben nur einen geringeren Einfluls auf die Resultate ausüben wird. In der That, wenn man die Versuchsreihen für die beiden Rechtecke 3 und (©, welche gleiche Länge haben, während das Rechteck Ü nur halb so breit ist als D, mit einander vergleicht, so findet man zwar keine vollständige Uebereinstimmung der Werthe des «, welche denselben Werthen des & angehören, aber doch nur geringe Unter- schiede, welche für diese beiden Rechtecke nur bis auf 6° steigen. Be- merkenswerth ist auch der Umstand, dafs bei dem schmaleren Rechtecke © die Werthe des & da, wo sie nicht ganz mit denen des breiteren Recht- ecks D übereinstimmen, stets gröfser sind als bei diesem. Hiermit hängt auch die Frage zusammen, ob für zwei ähnliche Rechtecke und allgemeiner, ob für zwei ähnliche Körper, welche unter gleichen Winkeln gegen die Luft sich bewegen, die Angriffspunkte der Re-- sultanten des Luftwiderstandes auch ähnlich lhiesende Punkte sind. Die beiden Rechtecke 3 und D sind einander ähnlich und die Dimensionen des zweiten sind halb so grofs als die des ersten; den Werthen &=0, 2, 4,6... des Rechtecks D entsprechen die Werthe &—=0,4,8,12... des Rechtecks 5, die den entsprechenden Werthen des 2 zugehörenden Werthe des & sind für beide Rechtecke nicht dieselben, sondern weichen für die gröfseren Werthe des © bis auf 6° von einander ab, in der Art, dafs die Winkel für das kleinere Rechteck D alle kleiner sind als für das gröfsere 5. Es scheint hiernach, dafs überhaupt in ähnlichen Körpern die gleichen 46 KUMMER: Werthen des « zugehörenden Angriffspunkte der Resultante, zwar nicht genau, ‚aber doch angenähert ähnlich liegende Punkte sein werden. Um den Druck, welchen die einzelnen Theile einer rechteckigen Fläche durch den Luftwiderstand erfahren und zugleich auch die Beschaf- fenheit des an derselben hinfliefsenden Luftstromes etwas näher zu erfor- schen, habe ich folgende Versuche angestellt. Aus dem Rechtecke B habe ich genau in der Mitte einen Querstreifen ausgeschnitten, so dafs die Fläche nun aus zwei getrennten, in derselben Ebene liegenden, durch den stehengebliebenen umgebogenen Rand in fester Verbindung stehenden, con- gruenten Rechtecken bestand. Wenn diese Verbindung zweier Rechtecke unter einem Winkel « gegen die Luft bewegt wird, so kann der in der Mitte zwischen denselben ausgeschnittene Theil keinen Druck erfahren, der Luftstrom aber, welcher an dem vorderen Rechtecke erregt wird, kann je nach der Breite des ausgeschnittenen Theiles durch denselben zum Theil oder auch ganz abfliefsen, ohne das hintere Rechteck noch zu treffen. In diesem letzteren Falle mufs der Luftwiderstand auf beide Rechtecke vollkommen gleich wirken, folelich wenn die Queraxe nicht durch die Mitte geht, muls das Drehungsmoment des von der Queraxe weiter abstehenden hinteren Rechtecks wegen des gröfseren Hebelsarmes stets überwiegen und Gleichgewicht kann nur da eintreten, wo der Luftwiderstand gegen beide Rechtecke gleich Null ist, also nur für «—=0. Wenn man durch Versuche feststellt, in wie weit für einen bestimmten Ausschnitt die Gleichgewichts- lage dem Werthe «&—0 genähert ist, so kann man daraus erkennen, in wie weit der von dem vorderen Rechtecke erregte Luftstrom noch auf das hintere Rechteck seinen Einflufs ausübt, oder auch wie viel von diesem Luftstrome durch die ausgeschnittene Lücke hindurchgegangen ist. Bei einem Ausschnitte von 10=m Breite aus der Mitte des Rechtsecks 5 habe ich gefunden: für &—= 10mm, « —54°; für {<=20mn, « —42° und für £—=30mm, @—21°; da aber die entsprechenden Werthe für das voll- ständige Rechteck sind: «&—= 55°, a—47°, «&— 35°, also die Unterschiede nur 1°, 5° und 14° betragen, so sieht man, dals der von dem vorderen Rechtecke erreste Luftstrom zum gröfsten Theile über die Lücke hinweg- geflossen ist und seine Wirkung auf das hintere Rechteck geltend gemacht hat, während nur ein kleiner Theil des Luftstroms durch die Lücke hin- durch auf die hintere Seite der Ebene abgeflossen sein kann. Für einen Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 47 Ausschnitt von 60mm Breite aus demselben Rechtecke 5. habe ich erhalten: für &—= 10mm, 20mm und 30mm bezüglich «—=25°, 20° und 17°, also verglichen mit dem vollständigen Rechtecke sind durch den Ausschnitt von 60mm Breite diese Werthe des @ bezüglich um 31°, 27° und 18° ver- mindert worden, sie sind aber von dem Werthe @=0, welcher Statt haben mülste, wenn der von dem vorderen Rechtecke erregte Luftstrom auf das hintere Rechteck keinen Einfluls ausübte, immer noch weit ent- fernt. Der durch eine schiefe Ebene erregte, an ihrer Oberfläche hinstrei- chende Luftstrom ist also so stark, dafs er, nachdem er über die hintere Seite derselben hinausgetreten ist, die gemeinsame relative Bewegung der Luft in Beziehung auf den Körper noch weit hin alterirt, indem er sie in seine eigene Richtung hineinzuziehen strebt. Die obigen vier Versuchsreihen für die vier verschiedenen Rechtecke A, B, C und D zeigen noch einen merkwürdigen Umstand in der Abhän- gigkeit zwischen der Abscisse & und dem Winkel «. Betrachtet man näm- lich die Differenzen der Werthe des «@, welche den gleich weit von einander entfernten Werthen des £ angehören, so sieht man, dafs diese ziemlich unregelmäfsig gehen, mehrmals zunehmen und dann wieder abnehmen, so dafs sie mehrere Maxima und Minima haben. Am auffallendsten zeigt sich dies bei den Rechtecken B und (, welche grölsere Länge haben als die beiden anderen. Mehrfach wiederholte Versuche mit Flächen derselben Dimensionen, welche aus anderem Material, namentlich auch aus dünner steifer Pappe construirt waren, so wie auch die grofse Uebereinstimmung der für die beiden gleich langen Rechtecke B und Ü gewonnenen Resul- tate in Betreff der Maxima und Minima der Differenzen des «, haben mich vollständig überzeust, dafs diese Unregelmäfsigkeiten der Differenzen nicht in Beobachtungsfehlern oder mangelhaften Methoden der Beobach- tung und Messung ihren Grund haben, sondern dals sie wirklich in der Natur der Sache selbst liegen. Was nun den physicalischen Grund dieser merkwürdigen Erschei- nung betrifft, so wird er ebenfalls nur in der Beschaffenheit des an der Ebene entlang sich bewegenden Luftstroms zu suchen sein. Beachtet man, dafs fast alle in der Natur vorkommende Luftströme sich in deutlich wahrnehmbaren Wellen fortbewegen, dafs in ihnen stets Stellen gröfserer Verdichtung mit Stellen gröfserer Verdünnung abwechseln, so wird man 48 KuUmMMEr: wohl zu der Annahme berechtigt, dafs dies auch bei diesen an den Flächen sich bildenden Luftströmen der Fall sein wird. Eine im Winde wehende Flagge zeigt diese Wellenbewegungen der Luftströme mit gröfster Deut- lichkeit, ebenso die Bewegung der Luft durch einen geheizten Ofen hin- durch, die Blasinstrumente u. s. w. In dem hier betrachteten, längs der Rechtsecksfläche hinfliefsenden Strome werden diese Wellen unter gleichen Umständen stets denselben Verlauf und dieselbe Wirkung auf die Fläche haben, aber für verschiedene Werthe des « werden sie auch verschiedene Formen annehmen und andere Wirkungen auf die Bewegung und ebenso auch auf die Gleichgewichtslagen ausüben. Der Druck, welchen dieser Luftstrom selbst oder auch die widerstehende Luft durch diesen Luftstrom auf die Ebene ausübt, welcher von den vorderen Theilen der Fläche nach den hinteren zu abnimmt, wird wegen dieser Wellenbewegung nicht gleich- mälsig abnehmen, sondern es werden Stellen mit gröfserem Druck mit Stellen, bei denen der Druck verhältnilsmäfsig geringer ist, abwechseln. Hieraus erklärt sich, glaube ich, die beobachtete Unregelmälsiskeit in den Differenzen der Werthe des Winkels « in genügender Weise. Auch stimmt hiermit die aus den Versuchen mit der quadratischen Ebene A sich er- gebende Thatsache überein, dafs die betrachteten Unregelmäfsigkeiten bei gröfserer Breite der Platte geringer ausfallen, da auf der breiteren Platte die Wellenbewegungen des Luftstroms ihre Wirkungen mehr ausglei- chen werden. Um einen leichten Ueberblick über die Abhängigkeit des Angriffs- punkts der Resultante des Luftwiderstandes von der Richtung der Bewe- gung für die Ebene zu erhalten, habe ich dieselbe für die Ebene 5 in Fig. 1 Taf. U als Curve dargestellt, deren Abscissen @ und Ordinaten 8 sind, erstere so genommen, dals für jeden Grad die Länge von Imm ge- nommen ist. Nach der einseitigen Theorie, nach welcher für &=0, « be- liebig und für &—0, $ beliebig ist, würde diese Curve nur die Abseissen- axe und die Ordinatenaxe selbst sein. Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 49 2. Der Oylinder. Nach den Resultaten der Theorie mülste für einen Rotations-Cy- linder, dessen beide Grundflächen durch Kreisebenen geschlossen sind, die Resultante des Luftdrucks in allen beliebigen Lagen durch den Mittelpunkt gehen, und es mülste für jede Lage der Queraxe, welche die Hauptaxe nicht im Mittelpunkte, sondern an irgend einer anderen Stelle schneidet, nur für die eine Lage «—0 Gleichgewicht Statt finden, und zwar für alle weiter nach vorn liegenden Queraxen stabiles, für die nach hinten liegenden aber labiles Gleichgewicht. Dafs dies aber in Wirklichkeit sich anders verhält, dals für kleine Winkel @ der Angriffspunkt der Resultante weiter nach hinten, und von einem bestimmten Werthe an für alle gröfse- ren bis @—=90° weiter nach vorn liegt, hat schon Magnus in der ange- führten Schrift aus seinen mit einem Öylinder, dessen Höhe viermal so srols ist als der Radius seiner Grundfläche, angestellten Versuchen richtig erkannt. Nach meiner Methode des Experimentirens bin ich nun in den Stand gesetzt, die Abhängigkeit der Abscisse des Angriffspunktes 2 von dem Neigungswinkel «, für verschiedene Oylinder, näher zu bestimmen. A. Cylinder von der Höhe a«—=4r, Radius r —= 37,5 mm, 4 WanSojeht.er 30 undge) 222 Q— mm 280, 2 = YU5° = 4mm Br 19360 2 = 32° = Gum E80, ai? @— $mm == 1a er 1602 & = — 10mm 2 N? Math. Kl. 1875. 7 50 KUMMER: B. Cylinder von der Höhe «—=3r, Radius r — 37,5 um. <= 0mm sjebt @e — 90° und « — 34° C — Ymm 2 = 85° 0 A) g— 4mm a 82 er 482 2 — Gmm 13% je; “= lg 2 = N C. Cylinder von der Höhe «—=2r, Radius r — 37,5 2m. = Van ae 1 — HI) nd 2—= 559 @ = mm 2180, 298°) g — 4mm 28° 2 == 2° & —= — 10mm all” Ce — lm eo 0 Die in der ersten Verticalreihe angegebenen Werthe des « sind Lagen sta- bilen Gleichgewichts, in der zweiten aber labilen Gleichgewichts; zu allen kommt eigentlich noch die Gleichgewichtslage «@—0 hinzu, welche hier überall eine stabile ist. Die Werthe des « sind bei einer Geschwindigkeit von ohngefähr 6 Meter in der Secunde angestellt. Für die kleineren Werthe des «, welche nur labilen Gleichgewichtslagen angehören, sind die Bestimmungen weniger genau, für die Werthe des @ unter 10° fehlen sie ganz, weil sie bei den angestellten Versuchen nicht mehr zu erkennen waren. Für diese kleinen Werthe des « kommen nämlich die labilen Gleichgewichtslagen mit der stabilen Gleichgewichtslage für «—=0 zu nahe zusammen, und der Uebergang von der einen zur andern ist so leicht, dafs er durch äulserst geringe störende Kräfte bewirkt wird und deshalb sich nicht vermeiden läfst. Wenn die auf beiden Seiten der stabilen Gleich- sewichtslage « — 0 liegenden labilen Gleichgewichtslagen zu nahe an jene heranrücken, so wird durch sie die Stabilität für «—=0 in dem Maalse eingeschränkt, dafs sie überhaupt nicht mehr zu erkennen ist und dafs man mit Recht von da an «@—=0 auch als eine labile Gleichgewichtslage ansehen kann. Für @=0 selbst ist £ vollkommen unbestimmt, für Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 51 aufserordentlich kleine Werthe des « wird, wie man hieraus schliefsen kann, & aufserordentlich grofse negative Werthe haben. Für den Cylinder A, welcher in den Verhältnissen seiner Dimen- sionen mit dem von Magnus untersuchten übereinstimmt, hat & von «= 22° bs <= 09 nur negative Werthe, aber positive von @ —= 22° bis @—=90°. Dies ist in sehr guter Uebereinstimmung mit den Angaben von Maenus, der aus seinen mit dem Öylinder angestellten Versuchen den Werth des «, für welchen der Angriffspunkt der Resultante des Luft- widerstandes in den vorderen Theil des Oylinders tritt, auf 25° se- schätzt hat. In Fig. 2 Taf. II ıst der leichten Uebersicht halber die Abhängig- keit des & und « für den ÖOylinder A durch eine Curve dargestellt. Die Abweichungen dieser Curve von ihrer Abscissenaxe stellen zugleich die Abweichungen der Wirklichkeit von der einseitigen Theorie dar, für welche diese Curve nur die Abscissenaxe selbst sein würde. 34 „DieniiKesel: Für den Kegel ist nach den im ersten Abschnitte angewendeten theoretischen Prineipien gefunden worden, dafs der Angriffspunkt der Re- sultante des Luftwiderstandes bei allen beliebigen Lagen stets in einem und demselben Punkt der Hauptaxe liegen mülste, dessen Abscisse durch die Gleichung 3h bestimmt ist, wenn die Höhe des Kegels mit h, der Radius seiner Grund- fläche mit r bezeichnet wird. Wenn dieser Punkt durch eine Queraxe festgehalten wird, so mülste der Kegel unter der Einwirkung des Luft- widerstandes für jeden beliebigen Winkel « im Gleichgewichte sein, für jede andere Lage der Queraxe aber nur für den Werth «== 0 allein, und zwar in stabilem oder labilem Gleichgewichte, je nachdem die Queraxe weiter nach vorn oder nach hinten liest. Ts 52 KUMMER: Die mit einem Kegel von dem Radius der Grundfläche r —= 50mm von der Höhe h=rY15 — 193,6 wn, Vr?2 + R?—= 4 r — 200 mm angestellten Versuche haben folgende Resultate ergeben: <= 40mun, 2 — 90°, G— AI Ne 28708 = AA We 186, ei ei, gi. ei), 50 @ — 0, 02, Weed, ab, De, Ge 56, [) 2— 75, ee Fell, NM, Bla, s— 02%, 2 = 2, 2 == 115°, 108 2 (9% eg. ei, Bell, Bei, Die in der ersten Columne stehenden Werthe des @ gehören nur Lagen des stabilen Gleichgewichts an, die drei insder zweiten Columne stehenden aber sind labile Gleichsewichtslagen. Die Versuche mit dem Kegel können keinen hohen Grad von Genauigkeit beanspruchen, denn die stabilen Gleichgewichtslagen werden durch die grofsen Schwankungen unsicher ge- macht, auch wenn dieselben durch dıe oben angegebenen Mittel in engen Gränzen gehalten werden, die labilen Gleichgewichtslagen haben mir bei verschiedenen Versuchen selbst Unterschiede ergeben, welche bis 8° gingen. Für die Werthe des &, welche kleiner als 62mm sind, habe ich die labilen Gleichgewichtslagen gar nicht mehr experimentell ermitteln können, weil sie der stabilen Gleichgewichtslage für «@—= (0 zu nahe liegen, eben so wie dies schon für die Oylinder der Fall war. Die gröfsere oder geringere Geschwindigkeit hat auf diese Gleich- gewichtslagen, welche für die Geschwindigkeit von 8 Meter gelten, einen Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes_ete. 58 merklichen Einflufs, der sich besonders darin kund giebt, dafs bei gerin- geren Geschwindigkeiten die labilen Gleichgewichtslagen noch weiter hin aufhören nachweisbar zu sein und dafs auch die in der Nähe von @«—=72° Statt habenden stabilen Gleichgewichtslagen schon früher aufhören, als für <= 66mm. Wahrscheinlich würden auch bei einer Geschwindigkeit, welche 8 Meter in der Secunde bedeutend übersteigt, noch für & = 68mm und vielleicht noch weiter Gleichgewichtslagen auftreten und zwar stets nur eine stabile und eine labile zugleich. Fig. 5 Taf. II veranschaulicht den Gang des & als Function von « durch eine Öurve, deren punktirter Theil aufserhalb des Bereichs der experimentell bestimmten Punkte liest. Die durch &= 55,94 gehende der Abseissenaxe parallele Gerade würde nach der Theorie diese Curve repräsentiren, welche, wie der Augenschein zeigt, aber eine ganz an- dere ist. 4. Die Verbindungen des Öylinders mit dem Kegel, der Halbkugel und dem halben Ellipsoid. Die für die Geschütze sowohl, als auch für die Handfeuerwaffen jetzt gebräuchlichen und als zweckmälsig erprobten Geschosse haben fast alle eine eylindrische Form, mit einer Zuspitzung, welche gewöhnlich die Form eines Kegels, einer Halbkugel oder eines halben Ellipsoids hat. Für die wissenschaftliche Betrachtung des Ganges dieser Geschosse ist es von Bedeutung, den Luftwiderstand, den sie bei ihrer Bewegung zu erleiden haben, nach allen seinen Beziehungen so genau wie möglich zu erforschen und es ist, wie schon oben in der Einleitung gezeigt worden, die Lage des Angriffspunktes der Resultante des Luftwiderstandes in der Hauptaxe des Geschosses, namentlich für die Beurtheilung der Abweichung aus der Horizontalebene, von besonderer Bedeutung. Aus diesem Grunde, glaube ich, werden meine mit solchen Körpern angestellten Versuche, durch welche für jeden Winkel «, den die Axe des Geschosses mit der Richtung der Bewegung macht, die Abseisse & des Angriffspunkts der Resultante des Luftwiderstandes in der Axe so genau wie möglich bestimmt wird, 54 KuUmMMEr: für die Theorie der Wurfgeschosse einiges Interesse beanspruchen können, während die Versuche mit der Ebene und den einfachen Körpern, dem Cylinder und dem Kegel darum ein höheres physicalisches Interesse haben werden, weil bei diesen die Gründe und Ursachen der Erscheinungen leichter erkennbar sind, als bei den zusammengesetzten Körpern. A. Für einen cylindrischen Körper mit konischer Zuspitzung, dessen cylindrischer Theil die Höhe «= 3r=112,5mm, den Radius r — 37,5, und der konische Theil denselben Radıus 7 —=37,5Jum und dıe Höhe h=rVy3— 64,9mm, die Seite s—=2r— 75mm hat, sind, wenn die Ab- scissen © von der Grundfläche an gerechnet werden, die zu den Werthen des & zugehörenden Werthe des « folgende: d — 64mm, «über 90°, @ 8A um a N 66, @« — 85, 86, 45, 68, 81, 88, 39, 70, 0, 90, 37, TOR 79, 92, 34, 74, 76, 94, 33, 76, 73, 96, 29, 78, Tote 98, 95, so, 69, 100, 20, 82, 67, 102, 17, für die Geschwindigkeit von 8 Meter in der Secunde. Für geringere Ge- schwindigkeiten erleiden besonders die kleineren Werthe des «, welche den sröfseren Werthen des & angehören, nicht unerhebliche Veränderungen und zwar ın der Art, dafs sie alle verkleinert werden, auch hört die für <= 102mm bei der Geschwindigkeit von 8 Metern Statt findende Gleich- gewichtslage für @—=17° bei geringerer Geschwindigkeit ganz auf, so dafs der Angriffspunkt der Resultante alsdann überhaupt nicht mehr so weit nach der Spitze zu vorrückt. Zu allen hier angegebenen Gleichgewichts- lagen kommt noch die für «—0 hinzu, und für die grölseren Werthe des & ist dieselbe nachweislich eine stabile, so wie auch alle hier gege- benen Gleichgewichtslagen nur stabile sind. Weil nun für Kräfte, welche auf einen um eine feste Axe drehbaren Körper wirken, zwischen zwei stabilen Gleichgewichtslagen nothwendig eine labile liegen muls, so folgt, Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes etc. 55 dals eine solche für &== 102mm zwischen @—=17° und @—=0°, für <= 100mm zwischen «= 20° und @—=0° ... und so weiter vorhanden sein muls. Diese labilen Gleichgewichtslagen habe ich aber experimentell nicht näher bestimmen können, weil sie von der ihnen sehr nahe liegenden stabilen Gleichgewichtslage «—=0 durch meine Apparate nieht mehr zu trennen waren. Die zu gegebenen Werthen des « zugehörenden Werthe des & sind also in dem Intervalle von «= 90° bis « = 17° stets wach- send, für kleinere Werthe des « aber fangen sie an abzunehmen, aber grade für diese kleineren Werthe des « ist die von mir angewendete ex- perimentelle Methode nicht mehr ausreichend. Fig. 4 Taf. II stellt zur leichteren Uebersicht die Abhängigkeit des £ von @ durch eine Curve dar, deren Abseissen die « und deren Ordi- naten & sind. 5. Für einen Cylinder von der Höhe «—=112,5mm und dem Ra- dius r— 37,5, an welchen eine Halbkugel von demselben Radius passend angesetzt ist, habe ich folgende Bestimmungen der Werthe des « für die gegebenen Werthe des Z erhalten, denen ich die nach den im ersten Theile entwickelten theoretischen Formeln berechneten Resultate beifüge, damit man für einen solchen Körper ein Urtheil über die Gröfse der Abwei- chung der experimentellen Resultate von denen der obigen Theorie ge- winnen könne. & @ exp., «theor. | & @exp., «@theor. 62 mm, BL, — | 88mm, 30-8 io 64, 83, em | 90, 97, 15, 66, s1, 36°, | 92 29% 113), 68, 80, 73, 94, 20, ll, 70, 78, 65, | 96, 19), 9, Dar 74, 54, 98, IT, 7 74, 67, 46, 100, —, 6, 76, 63, 40, 102, —, D- 78, 61, Sb), 104, —, 4, 80, 59, 30, 106, —, 3, 82, 48, 26, 108, —, 2, s4, 42, 23, 110, —, 14 56, 34, 20, 112, —, 0. 56 KumMEr: Fig. 5 Taf. II stellt die gefundenen Werthe als Ourve dar, zugleich mit den nach der Theorie berechneten. Der Unterschied der berechneten Werthe von den wirklichen steigt, für &—= 78mm, bis auf 26°. Die Werthe des « sind hier ebenfalls bei der Geschwindigkeit von 8 Metern bestimmt, geringere Geschwindiskeiten üben bei diesem Körper einen viel kleineren Einflufs aus als bei dem vorigen, auch ist der Verlauf der Werthe des « hier etwas regelmäfsiser als der obige, welches beides wohl in der bei der Verbindung des Oylinders mit dem Kegel Statt findenden Disconti- nuität der Oberfläche seinen Grund haben mag, durch welche stärkere Veränderungen in dem Verlaufe der den Körper nahe umgebenden Luft- ströme bedingt werden. Ueber <—=98mm hinaus erstrecken sich die bei einer Geschwindigkeit von 8 Meter Statt habenden Werthe des & nicht, und die kleineren Werthen des «, als « —= 17°, angehörenden Werthe des 2 sind stets abnehmend, wie in dem vorigen Falle. C. Für einen Cylinder von der Höhe a—=112,5mm und dem Ra- dius r— 37,5mm mit angesetztem halben Ellipsoid, dessen beide Halbaxen sind r — 37,5um, h —= 47,5mm, welcher die Gestalt und Gröfse der bis- herigen preufsischen vierpfündigen Granate hat, habe ich erhalten: &, @, £, «, 68mm, 86°, IO mm, 43°, 70, 83, 99, 39, 79, 82, 94, 36, 74, 79, 96, 34, 76, 73, 98, 33, 78, 70, 100, 39, 80, 69, 102, 30, 82, 68, 104, 95, 84, 64, 106, 93, 86, 55, 108, 21, 38, 48, 110, 18% Fig. 6 Taf. II giebt die Darstellung dieser Reihe von Beobachtungen als Curve. # SR ee . 3 \ x N # Ueber die Wirkung des Luftwiderstandes_ete. 57 D. Für einen Oylinder mit angesetztem halben Ellipsoid, mit den Maalsen a — 90mm, 7 — 30mm, = 60mm, welcher Körper die Gestalt des Bleies des Mausergewehrs in sechsfacher Vergröfserung hat, habe ich ge- funden: % «, & d, 60 mm, 895, | 80 mm, 44°, 62, 86, 82, 41, 64, 84, 84, BT, 66, 82, 56, 35% 68, 79, 88, al, 70, 73, 90, 30, DR il, 93, DT, 74, 68, 94, 2% 76, 57% 96, DR, 78, 49, 98, 19. Fig. 7 Taf. II giebt die Darstellung dieser Reihe von Werthen in Form einer Öurve. ; Von der Geschwindiekeit und deren Einflufs auf die Resultate eilt für die beiden Körper Ü und D dasselbe, was beim Körper B bemerkt ist, ebenso von den Werthen des d, welche zu kleineren Werthen des « ge- hören, die sich auch hier der Messung entziehen. Ueberhaupt wird die Anwendbarkeit der hier gegebenen Methoden und Resultate auf eine genaue Bestimmung der Abweichung der Geschosse von der Verticalebene hauptsächlich durch die zwei Umstände beeinträch- tist: erstens, dafs gerade für die kleinen Winkel @, welche für die mit geringer Elevation abgefeuerten Geschosse fast ausschlielslich in Betracht kommen, die experimentelle Bestimmung des Angriffspunkts der Resultante des Luftwiderstandes keine genauen Resultate giebt, und zweitens, dafs die Lage dieses Angriffspunktes für einen gegebenen Winkel « von der Geschwindigkeit der Bewegung nicht ganz unabhängig ist, dafs man also nicht wissen kann, um wie viel die oben gegebenen, für die Geschwindig- keit von 8 Meter in der Secunde geltenden Werthe, bei den grolsen Ge- schwindigkeiten von 300 bis 400 Meter in der Secunde geändert werden. Math. Kl. 1875. 8 & aha na x EURE BRNO HRT EOS up 4 or are »iljiingalktg Face! ara hkoier nanaayral A Bar HaatE al) j 3 ‚arliaW nahe: PN cr u aba hr ja ah A At Jo, 272 SIPU DS pıM yn I 72] bu jr] 29 «4399,) Veber die Wirkun ‚q des Luftwiderstandes ete. Taf. H. 72) mu Kegel. „mm. co‘ so\ 401 j Ebene B. 40\ 1 | 1 - Il Li n U sol 30! 201 00. 1 . Do!\ ” Cxlinder A. l © u bo 2) ; + + } SS 10 10° 20 30° 40° 30° 60° z0° 80? 90° 10 ann no num n 1004 = mm 7 11: 5 100. £ Cylinder mit Kegel. , Ü F gol H / / 901 / / h 80-4 ( EzoBE vol zoL 60 : 4 + + + + + + - _ + + 10° 20° 30° 40° 50° 60° 10° s0° 90° 10° 20° 30° 40° 50° 60° y0° 30° 90° ER 0 Bea 100PFR 1001 301 1 JolL hi # sol sol zoL | vol 60 oO t o t o t o t 1 o o o 10 20 30 40 50° 60° ro so 20 Lith.von Laue NS RAT, " PR w Bl RR: RS Ara Ki SR » K FE SUR KayP REN RER IN ur RAU Ei © BLU EN & PHILOLOGISCHE UND HISTORISCHE ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN. AUS DEM JAHRE 1875. BERLIN. BUCHDRUCKEREI DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (6. VOGD UNIVERSITÄTSSTR. 8. 1876 IN COMMISSION BEI FERD. DÜMMLER’S VERLAGS-BUCHHANDLUNG. (HARRWITZ UND GOSSMANN.) Mayor JOTIA ei . Ay 27 Br RSS | NEON UIN REN 2 au Erle te) ae a, sta Ko ER AN N ; - Rn; VERER TAKE ENGE arssranast un weh Aa zu Bomessoh en kann sn mim) Inhalt. Seite G. HırscHreuLp: Kelainai-Apameia Kibotos (Mit 1 Tafel) . . . x 2.2... 1 SCHOTT: Zur Uigurenfrage . . : ee HL A. KIRCHHOFF: Ueber die Rennen Her De echen Kaanzrede Be a Be) HERCHER: Ueber die Homerische Ebene von Troja . . . ea 20h] RöDIGEr: Ueber zwei Pergamentblätter mit altarabischer Schrift. (Mit 2 Tafeln) 135 PR NE £ e KaERT % IT. Kelainai - Apameia Kibotos H” Dr. GUSTAV HIRSCHFELD. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 2. August 1875.] D:. phrygische Stadt Kelainai, die spätere Apamea Kibotos, von welcher der bedeutendste Flufs der Westküste Kleinasiens, der Maeander ausgeht, ist in geographischer wie topographischer Beziehung gleich merk- würdis. Wenn die Stadt dennoch bisher nicht Gegenstand einer einge- henden Untersuchung geworden ist, so ist das durch unsere bisher nur höchst unvollkommene Kenntniss ihrer weiteren und näheren Umgebungen durchaus erklärt: denn es wird immer unmöglich bleiben, die Bedeutung eines Ortes zu würdigen, ohne seine geographischen Verhältnisse genau zu kennen, welche nun einmal die Basis für die Entwickelung und Ge- schichte einer jeden menschlichen Niederlassung bilden. Die Bedeutung Apamea’s, als eines Oentralortes von Kleinasien ist in ihrer Lage auf das Deutlichste ausgesprochen. Der Meridian dieser Stadt ist als die Scheidungslinie anzusehen zwischen der Formation des westlichen und östlichen Landes. Der weit grössere östliche Theil, wie er in seinem:Massiv nur ein Ausläufer der ungeheueren mittelasiatischen Gebirge ist, theilt mit denselben auch noch die characteristische Relief- form, nämlich eine verhältnissmässig unbewegte, von höheren Rändern umgebene Hochebene, und nirgends findet sich eine individuelle Ausbil- ‘dung seiner Theile. Die Randgebirge, südlich der Taurus, im Norden der mehr terrassierte Pontisch-Bithynische Höhenzug; schliessen sich zwar in ihrer allgemeinen Erstreckung der aus Mittelasien stammenden, regel- Philos.-histor. Kl. 1875. 1 Plateau eine einzige massige Anschwellung der Erdrinde constituiren, in welcher die Wirkung der Ströme nur eine secundäre ist, ohne irgend eine durchgreifende Gliederung hervorzubringen, noch auch einen leichteren Verkehr zu vermitteln. Denn auf grössesten Umwegen haben sie durch eigene Erosionsthätigkeit den Weg zum Meere sich suchen müssen, der in dem Bau der Gebirge eben nicht vorgebildet ist. So entbehren sie eigentlicher Thäler, und ihre Betten sind nichts als tiefe Risse, welche, der Gesammtgliederung gegenüber bedeutungslos, Hochebene wie Gebirgs- ketten eben nur durchschneiden und auch geologisch in keiner Weise hervortreten!). Diese Thatsachen erklären den vielfach und eigenthümlich gebrochenen Lauf auch des Halys und des Sangarius, der zwei hauptsäch- lichsten Beispiele dieser Art, welche so auch niemals nnd in keinem Theile ihres Laufes zu bleibenden Verbindungswegen sich haben gestalten können 2). Mit dem Meridian von Apamea beginnt auf der ganzen Linie — vom Südrand der bithynischen Gebirge bis zum Nordrand des Taurus — eine andere Formation, welche auch bei der Durchwanderung des Landes klar entgegentritt: hier beginnt die schon von den alten Geographen richtig erkannte und beschriebene Übergangszone zu der Formation der Westküste, die zararexauuewm,®) das Brandland, ein Heerd vulkanischer Thätigkeit, mit welchem die steten Erschütterungen der kleinasiatischen 1) Die Schilderung dieser allgemeinen geographischen Verhältnisse, auch im Fol- genden, beruht, ausser auf eigenen Beobachtungen, besonders auf C. Ritter’s Darstellung, Klein-Asien I S. 1—75, und auf der den P. von Tschihatscheff’schen Routiers beigege- benen Kartenconstruction von H. Kiepert (Petermanns Mittheilungen, Ergänzungsheft ‘No. 20, 1867), dieselbe Karte geologisch colorirt in der vierten Abtheilung von T.s’ Asie Mineure: Geologie et Paleontologie)., Auch die klare Darstellung von Vivien de St. Martin (deseription de l’Asie Mineure II S. 370ff.) kommt in Betracht, ebenso die dem Kiepertschen Memoir (zur grossen Karte von Kleinasien 1852) angehängten Profile und das noch nicht publieirte Profil meiner Route durch a Pisidien, Phrygien und Karien. 2) Die Flüsse der Südküste sind nur Gebirgsflüsse, da der Taurusfuss unmittelbar in das Meer fällt. 3) Strabo S. E28: 1er® de raür (Mysier und Philadelphia) esrw 5 Karazezaunzvn As- \ N I \ ’ a ı x Yolevr Auge WAzos jasv za TEVFRZOTWV cradınv, TARTOS de FETLRROTIUV , are Munev x%Xon mässig durch ander She non Ketten, ne ar dm ee mittleren en Kelainai- Apamea Kibotos. EN ER ER Westküste eng zusammenhängen, und die in einer viel früheren Bildungs- periode der Erde zu den Kräften gehört haben, welchen die Gebirge der Westküste überhaupt ihre Hebung und Form verdanken. Denn diese Kräfte müssen von denjenigen verschieden sein, welche auf das Massiv des östlichen Kleinasiens hebend und bildend eingewirkt haben, und von welcher die vulkanische Reihe, die vom Argaeus (Erdschisch) bei Cae- R. sarea an den Antitaurus in südwestlicher Richtung begleitet, noch jetzt thätig ist!). Während aber die Erhebung des östlichen Theiles durch F eine gleichmässig und auf ein Mal wirkende Kraft veranlasst sein muss, 4 und dadurch eben zu einer so compacten und ungegliederten geworden ist, F so ist die Hebung der Gebirge des westlichen Halbinsellandes offenbar einst mehrfach unterbrochenen und nur local wirksamen Gewalten unterworfen gewesen?), von denen eben die Katakekaumene noch der heutige Rest ist. Nur so ist es zu erklären, wie die Gebirge der Westküste Klein- asiens, ganz im Gegensatz zur compacten Gesammterhebung des anderen Theiles, einzelne von einander scharf getrennte Züge bilden, die vielmehr dem Lande entsprechen, welchem die Küste gleichwie das Antlitz des Orients Fe et a rn ah Er P zugewendet ist, nämlich Europa und insbesondere Griechenland. So sind R ER ; 6 ° , o . : die östlichen und westlichen Gestade des Aegeischen Meeres durch die E Natur als zusammengehörig bezeichnet. Durch diese gesonderten Höhen- züge sind aber auch — ebenfalls im Gegensatz zu den anderen zwei | Drittheilen der Halbinsel — die Flussläufe vorgebildet, welche somit wie n 7 12 ’ \ > 7 kl KAN x > 2 5 \ N za)Ew, eıre MYoviov (Aeyeraı yas anhorsewe), ETROT @dendgcs mıyv aumeAou 75 rov Karaze- Wi ZaUMEVIrYU begoucrs oivov, ovdevos rwv EA Aoyınuv agern Asırousvov. eorı Ö8 n eruhaveıe TE- 7 - > \ ’ El 7 Y Pawörs Fov medinv, 9 O’ogeıın za merowöng WEAGWE, WS av EE erizaucews und S. 579 ayeoov \ _ ” ’ € \ \ dg TI Ai TATR EUTEITTOS erriv N weg Tev Meuavdsov Xwac , zat Uncvonos mugt TE Aa Über: I > D Y 9 n N B . . Hey TIS Weroyaias. Öarerere yag ame ruv meöiwv (das ist das mittlere Hochplateau in - . : . E) J m A, seinen verschiedenen Gliederungen vgl. S. 538. 568) dsfanusm meca 9 ramUrn zaraozeur - 7 E x , 7 3 c ” \ Ns) £) 2 m li \ x x zns Ywoas Eis ra Kogwvie. To Te zu Ieoamore: zu 0 Ev Ayapazoıs Fns Nusaldos za Fo mep: ’ \ m 7 2 7 53 \ & ‘ „ N Mayvrsıev zer Muoüvze' eUCpumros TE ya Eat n yr ru VaIvor, mAngNS FE ag dw za ErmVowros Eort. Auf der Anschauung, dass mit Kelainai die Formation der Westküste anhebe, beruht auch, was Strabo $. 629 als Ansicht des Theopomp anführt: ; de Meswyis eis +0 avzızeisevov Wepos Ötereiver HEHE Muzarrs ano Keramov asEemzvor. 1) W.J.Hamilten: researches in Asia Minor II $. 324ff. Ritter, Kleinasien I S. 17, 50. 2) Ritter I S. 43f. je: ja Europa zu ieleichen Zeit von der «€ bedeuten. Die drei Thäler des en yst sind ebensoviele Weoe in das Innere, welche von jeher Völkerstrassen gewesen sind (s. weiter unten) der Maeander noch in hervorragender Weise, da er als der längste Fluss am tiefsten in das Land hineinzieht und dort, wo seine Quellgewässer ablaufen, nämlich gerade in Kelainai,. auch das Terrain von allen Seiten wie zu einem Centralpunkte lind und bequem abfällt und dem von der Küste aufsteigenden Verbindungswege gleichsam entgegenkommt. Denn auch darin sind diese Flüsse des vor- deren Kleinasiens von den anderen verschieden, dass sie von Anfang an ein ausgesprochenes Thalgebiet haben, und dass nicht bloss erst ihr unterer Lauf zwischen den Gebirgen, sondern auch ihr oberer auf der vulkanischen Hochebene schon von der Natur eingezeichnet ist, am schärfsten beim Maeander, dessen Flussthal den durchgreifendsten Ein- ‘ schnitt im westlichen Kleinasien bildet, und um welches der Nordfuss des Taurus wie der Südfuss der bithynischen Gebirge wie um ihre gemeinschaftliche Grenze gruppiert erscheinen, während die kürzeren Hermos und Kayster an der bereits zum Maeander geneigten Hochfläche wie in höheren Etagen entlang laufen. Aber nicht bloss die beiden Randgebirge neigen sich nach Apamea zu, — auch im Osten der Stadt, vom See von Ejerdir her, wo eine Reihe von gestreckten Hochebenen das Band zwischen dem nördlichen und süd- lichen Gebirge bildet, fällt das Terrain zum Maeander hinab, indem die von mir verfolgten Hochebenen in einer Folge regelmässiger, aber geschlosse- ner Terrassen zu seinen Quellen niedersteigen, welche auf diese Weise in je- der Beziehung als ein Angelpunkt gekennzeichnet sind, zu welchem alle umgebenden Höhen convergieren. Diese geschlossenen Terrassen erinnern daran, dass mit Kelainai auch noch in anderer Beziehung eine neue Bildung des Landes anhebt. Die Stadt liest nämlich am Westrande des Iykaonisch-pisidischen Theiles der kleinasiatischen Hochebene, welche ich im Gegensatz zur östlichen kappadokisch-galatischen die geschlossene nennen möchte): die Wasser 1) F. Ainsworth, travels and researches in Asia Minor ete. London 1842 TI Ss. 375 nennt das hierher gehörige Gebiet central uplands without outlets. Vgl. auch Ritter I 5. 32#. hakren end machen r welche die ae des Wassers um so weniger bisher hat durchbrechen können, als es sich hier nur um langsam schleichende Binnenflüsse, mit äusserst geringem Gefälle handelt, welche vielmehr in tiefe isolierte Seefurchen sich ergiessen. Diese Seen - sind zwar zum Theil weit getrennt, einige sind süss, andere salzig oder doch brackig, aber vom lykaonischen Tattasee bis zu den pisidischen Buldur- und Adjituz-Seen sind sie doch alle als Bildungen zu betrachten, welche die gleiche, eben bezeichnete Ursache haben!). Diese Seen er- halten sicherlich auch noch unterirdischen Zufluss, und auch ihr Abfluss, wo überhaupt ein solcher stattfindet, kann nur unterirdisch sein durch verborgene Kanäle wie bei den Arkadischen Seen und dem Cirknitzer, deren Veränderungsfähigkeit und völliges Schwinden auch bei mehreren dieser kleinasiatischen Seen sein Analogon findet). Der Maeander hängt mit diesem geschlossenen Plateau, an dessen Westseite er ausgeht, selber noch zusammen. Denn alte wie neue Be- ' wohner sind darin einig, dass der Maeander, der als fertiger reicher Fluss bei Kelainai an das Tageslicht tritt, in einem See seinen Ursprung habe, welcher zwei Stunden östlich in der noch allseitig geschlossenen Dombai- ebene sich findet, und dass er dann zunächst unterirdisch durch das 1) Süsswasserseen sind die von Ejerdir, (alter Name zufällig nicht bekannt vgl. auch Ritter II S. 457) Beischehr (Caralis) und der Soghlagoel (Trogitis); salzig der Adjituz (Ascania der Alten), Tuzgoel (d.i. Salzsee, Tatta der Alten) u..aa. vgl. Ritter I 53ff. Brackig der Buldursee. Der Salzgehalt mehrerer beruht sicherlich nur darauf, dass die- selben keinen Abfluss haben und die bei der Verdunstung zurückbleibenden Salztheilchen das Wasser immer mehr versalzen. \ E.- 2) Am bekanntesten ist das beim Soghlasee (Trogitis) vgl. Ritter II 373, 447; Ha- ir milton erfuhr, dass er alle 10 bis 12 Jahre einmal trocken liege. Nach meinen Erkun- digungen ist die Erscheinung durchaus unregelmässig. Im Jahre 1873 verschwand der. See und es wurde auf seinem Boden geerntet, nachdem er von 1363 an gefüllt gewesen - war; im Jahre 1874 sollte er wieder einen mittleren Wasserstand haben. Die kleineren Seen trocknen im Sommer fast ganz aus, über diese Ritter I 64; zu ihnen gesellt sich ein von mir gefundener südlich vom Beischehrsee Kembosgoel genannt (vgl. die Karte im _ Februarhefte der Monatsberichte d. Berl. Akad. d. Wiss.) wohl vom lat. campus. Auch Ejerdir- und Beischehr-See standen einst viel höher, wie Lager von Muscheln beweisen, "W. J. Hamilton I S. 478, 482. II S. 342 ft. Kalksteingebirge!) seinen Weg nehme. Die Dep — welehe, das n Nebenkärtchen darstellt — ist also das Thal Aulokrene, srelaheg Plinius | erwähnt, und der jetzige See Bunarbaschi der See, welchen ausser Plı- nius auch Strabo nennt, und auf welchen, wie aus dessen Worten zu schliessen ist, ebenfalls oder vielmehr hauptsächlich der Name Aulokrene Anwendung fand; und in demselben See waren nach den Alten die Quellen des Marsyasflusses?). So musste die Stadt Kelainai durch ihre centrale Lage und ihre leichte Verbindung mit der Küste in der That von Alters her ein Knoten- punkt ersten Ranges sein; und als einen solchen zeigt sie sowohl eine Betrachtung des Strassennetzes Kleinasiens, wie sie auch in der Geschichte in entsprechender Weise hervortritt. Alle Züge durch Klemasien, deren Wege uns bekannt geworden sind — diejenigen des Xerxes, Kyros des Jüngeren, Alexander d. G@., mehrerer Diadochen und des Consuls On. Manlius Volso berührten den Ort, während sie im Übrigen ganz ver- schieden gerichtet waren. Immer erschemt Kelainaı als ein wichtiger Punkt der Ruhe oder Sammlung. Der nächste Weg zur Küste, den weit nach Norden ausbiesenden Umweg des eigentlichen Maeanderthales vermeidend, führte zunächst süd- westlich am Ascanischen Salzsee (dem heutigen Adjituzgoel) vorüber im Nebenthale der Lycus (j. Yuruksu) dem Maeander wieder zu; dort theilt er sich in zwei Arme?°), deren linker in gerader Richtung nach Karien und weiter nach Ephesus führte, während der rechte nach Überschrei- 2) Es ist ältere Tertiärformation Hamilton I S. 456 d. A. 2) Plin. V, 106: Marsyas ibi (Apameae) redditur, ortus ac paullo mox conditus, ubi certavit tiblarum cantu cum Apolline, Aulocrenis; ita vocatur convyallis X M.p. ab Apamea Phrygiam petentibus. $ 113. Amnis Maeander ortus in monte Auloerene; mons zusammenfassend und mit Recht im Gegensatz zur Dineirebene vgl. das Wegprofil. Plin. XVI 940: Regionem Aulocrenen diximus, per quam ab Apamia in Phrysiam itur. Lokalnamen für selbst nicht ganz fest begränzte Gegenden (rcxc:, türk. toprak) finden sich noch jetzt in Griechenland und den türkischen Ländern vielfach. — Strabos Worte (S. 578) sind: üze>- zeıraı de za Anm bvovoa« AaAauov Tov Eis 706 YAuTraS TWV aUNWV Emrimndeion, cE ns Ume- AsıßerSar bazı Tas myyaS Emporsous, zyv re ToÜ Magsvou za THV ToU Mau«vögov. 3) Herodot VII 31 giebt auch schon diese allerdings natürlichen Strassen an bei Gelegenheit des Marsches von Xerxes Heer: ws de 2x as Pauyins 2ozPare Es ryv Audım, y.gonsuns 775 odol za TS ev &5 agızregnv en: Kaaıns begousns, Tüs de 25 ÖeEmv &s Zas- dıs, N za mogsvonzvu dıe@nvar zov Merevöoov Morauov M&C auayan YIver ca. x v an RE Kelanai - Apamea Kıbotos. D N & des Maeander in nordwestlicher Richtung nach Sardes ging, das auch seinerseits mit Ephesus auf einem Wege über den Tmolos hinüber ver- bunden war!). Die eben angegebene Strasse von Apamea in das Hermos- thal nach Sardes, welche noch heute die gebräuchlichste ist, muss von Alters her eine Hauptstrasse gewesen sein. Xerxes auf seinem Zuge aus dem Innern nach Sardes (s. S. 6 Anm. 3), wie Kyros auf der umgekehrten Route— später auch Antiochus der Gr. sogar auf seinem Zuge nach Per- gamum (Liv. 35,15) haben diesen Weg eingeschlagen, statt des geraden durch E das Thal des Hermos, welcher auch für ihre Märsche der nähere gewesen wäre. Hierzu kommt, dass es nicht nur wirklich eine Strasse im Hermosthal Ei. gab, sondern dass die vorhandene auch keine geringere war, als die per- Bi: sische oder vielmehr schon assyrische Köniestrasse, über welche die An- 9 gaben des Herodot (V 52 ff.) bekannt sind, und die Sardes mit Susa verband. In ihren überlieferten Distanzen liest der zwingende Grund, die Strasse im Hermosthale und dann, weit nach N. OÖ. ausbiegend über 8 Pessinus und Ankyra zum Halys zu führen?). Auf der anderen Seite ist es klar, dass der grosse Umweg, welchen die Strasse durch ihre nördliche Richtung beschreibt, nur dadurch erklärt werden kann, dass ihr unterer Theil, etwa von Komana (oder Amasia?) an, nur als eine spätere Fortsetzung eines Weges zu betrachten ist, der von Susa aus ur- sprünglich zum schwarzen Meere, vielleicht nach Sinope führte®). So 1) Ephesus war immer der hauptsächlichste Landungsplatz und spielte als Emporium . (Strabo S. 577) die Rolle, welche in neuerer Zeit Smyrna zugefallen ist. Die Entfernung j von Sardes nach Ephesus giebt Herodot V 54 auf 540 Stadien an; dies passt nur auf ‘und so: giebt ihn Herodot an einer andern Stelle auch wirklich an V 100: die Griechen - 7 \ x \ [2 > mQ E) Ü [3 U in Ephesus gelandet zogevonevar de mag morapnov Kavorpıov, Evreüzev Emei re Umsoßavres rov TusAov amizovro, aigeousı Iaadıs. 2) Vgl. bes. die Reconstruction von H. Kiepert (Monatsber. der Berl. Akad. 1857 S. 123—140), die jetzt auch G. Rawlinson ganz annimmt vgl. die Karte im dritten Bande. von the five great monarchies of the ancient eastern world 3te Aufl. London 1873. %) H. Kiepert a. a. ©. S. 131. Dass die Königsstrasse nicht über Kelainai, sondern wirklich im Hermosthale und dann nördlich ging, folgt auch daraus, dass Hero- dot (V 54) die Strecke von Ephesus bis Sardes gewissermassen als das erste Stück der Königsstrasse nennt. Im anderen Falle wäre es unnöthig gewesen, Sardes überhaupt zu B: berühren; man konnte vielmehr von Ephesus dem Kayster folgend oder über Tralles E direet und auf viel näherem Wege zum Maeander und nach Phrygien u. s. w. kommen. einen Weg, der von Sardes aus fast südlich über den Tmolos am Kayster entlang ging, _ strasse von en. aus über uch Rappaden zum Euphrat, welche bis zu diesem Flusse um 25. D. Meilen kürzer war als die König- strassel). Es kann daher doch keine Verwunderung erregen, dass wir diese jedenfalls bequemere Strasse von Xerxes und Kyros en, ” Weshalb diese kürzere und wirklich gebräuchliche Stesuse (s. die lange Kanoslann) nicht von Aristagoras den Griechen zu einem Angriffsmarsch von Sardes oder vielmehr Ephesus nach Susa empfohlen wurde, kommt wohl daher, dass eben nur von der Königsstrasse ein Plan, wie ihn Asiagone den Spann vorlag Elena Vv oh vorhanden war. 2) Strabo S. 663: emeı Öe zoıum Tıs Ödos Tergimeen eması 06 emı Ts AvaroAds Gdoı- m x 2 x \ ’ mogoUaıv eE "Eipesov za zauzn ev emeorw (P): emı neu re Kessez En Kaas Ogıov ze zu „ Bovyiev die Meyuyzias za Agaaem Nucys Arznei 6dos emrazoninv za: Terragdimovre oradımv. Zureüßev den bauyie dd Acodızeies zur Aranzias 0 Myr FaomorEws zaL Xerrdoviu. Em jEv oUv zmv GExr Bin Iepweerov, raus "OAmous, aradıor mepe Evverzonious zaı eizomv &2 zw. Kagovowv. emı de ro maos = Avzaovig meons 775 Ieowoeiou zo Tugıeiov die BirounAlou lg mAEIOUS rWv mevrazonınv #7. Plin. II 172 alia via, quae certior, itinere terreno maxume patet a a ad Euphraten amnem LI LXIX, inde Cappadociae Mazaca COCXIXM. inde per Phrygiam Cariam Ephesum CCCCXVM. vgl. auch V 106 und XVI 240 in Anm. 2:8. 6, wo zweifellos auch diese grosse Strasse gemeint ist. Ich‘ bemerke noch wegen der vorhergehenden Anmerkung dass die Entfernung von Ephesus nach Apamea wie diejenige von Sardes nach jener Stadt ungefähr gleich gross sind, Xenophon anab. 12, ff rechnet 7 Tage von Sardes aus, bei Polybius XXII 24 ist Cn. Manlius am achten Tage nach seinem Ausmarsch aus Ephesus in Apamea. Die Entfernung von Sardes nach Kelainai betrug nach Xenophon a. O. 50 Parasangen; er rechnet — wie auch Herodot II 6, V 53, VI 42 — auf eine Parasange 30 Stadien (II 2, 6. V 5, 4). Diese Stadien können nicht die Olympischen (40 —= 1 seogr. Meile), sondern müssen — auch wegen der bisweilen 300 Stadien betragenden Märsche, Anab. II 2, 11 — kürzere sein, wie das auch öfter bemerkt ist (vgl. Hultsch, Metrologie S. 49).. Misst man nun die Länge der Marschroute des Kyros von Sardes-Maeander-Kolossai-Kelainai (Anab. I 2,5#f) so erhält man 303 geogr. Meile = 1220 Ol. Stad., was, auf die 50 Parasangen des Xenophon vertheilt, für eine Parasange den Werth von 24, 4 Ol. Stad. fast genau 2 geogr. Meilen ergiebt. (So auch d’Anville und Ideler vgl. Hultsch S. 274f). Dieser "Werth ist demnach den Entfernungsangaben bei Xenophon zu Grunde zu legen, auf dessen Stadium somit im Durchschnitt 480 Fuss Rh. kommen. Hierdurch wird übrigens zur ‘Gewissheit erhoben (vgl. Hultsch S. 49), dass die Distanzen in der Anabasis auf Abschreitung beruhen (bekannt ist ein "Are&avögev Byuerısens, itinerum mensor nach Athen. X p- 442B und Plin. VII 2, 11 vgl. Hultsch S. 44), bei welchen auf 1 Stadium je 200 Schritte, auf 1 Schritt, wie noch jetzt, 2" 4° gerechnet wurden. Die Entfernungs- angaben sind daher nur Näherungswerthe, womit auch stimmt, dass dieselben immer abs ‚gerundet, nie mit Brüchen angegeben werden. di aan mit a ae enhaud a abet Daten von Kelai- nai aus ebenfalls diesen nördlich gerichteten Verbindungsweg über Peltae _ und betrat erst bei Tyriaion wieder ein Stück der Kewn odos, welehe von Kelainai aus direct, wohl über Mordiaeum und die spätere Antiochia Pi- sidiae, nach Philomelion und Tyriaion führte. Während aber diese Strasse einen Gebirgszug, den jetzigen Sultandagh überschreiten musste, zog Kyros, der eine grosse Heeresmasse zu bewegen hatte, wiederum eine bequemere, wenn auch weitere Strasse vor, wodurch die so vielfach erörterte nördliche Ablenkung seines Marsches am einfachsten erklärt wird!). Dass die Strasse über Kelainai aber schon zu Xerxes Zeit eine Hauptstrasse war, darf man wohl aus der Angabe Xenophons schliessen, nach welcher der König in jener Stadt eine Burg und einen festen Palast für sich bauete. Übrigens lenkte auch Alexander, der doch von Pisidien kam, am Ascanischen Salzsee (Ad- jituzgoel) in diese Strasse nach Kelainai ein?). Das alte Strassennetz, dessen Mittelpunkt diese Stadt bildete, wie es das von Natur gegebene ist, findet sich auch auf der Tabula Peutin- geriana im Wesentlichen wieder, wo Apamea, seimer Lage vollkommen !) Ich bin der Ansicht, dass Kegauav ayoaa (Herıs oizounevr, eoyarn ma0g N %weoc Xen. anab. I 1,10) nicht bei Uschak, sondern viel weiter östlich zu suchen ist. Das Gebiet der Mysier, dessen Sonderung von Phrygien sprichwörtlich schwierig war (Str. S. 572 vgl. 628. Eustath. 314) reichte einst ‚auschetnent sehr weit nach Osten vgl. Strabo 8. 629 Anf. Kyros giens dann durch die ee Seefurche der jetzigen Ebergoel und Akschehr- goel nach Ikonion. Sein weiterer Marsch durch Lykaonien (Anab. I 2, 19) hat sicherlich auf Eregli am kappadokischen Taurus zugeführt, in dessen Nähe ein altes, leider nur un- genügend bekanntes Felsenbild (C. Ritter, Kleinasien I Taf. III) ebenso für die Strasse wichtig ist, wie es im Norden die Reste von Giaour-Kalesi und Bogazkoei für die Kö- ‚nigsstrasse sind. Die ersteren wurden von Perrot entdeckt s. rev. archeol. XII n. s. und Exploration archeologique de la Galatie S. 156—163 TafIX und X; diejenigen von Bo- gazkoei fand Texier, aber seine Zeichnungen sind unbrauchbar geworden nach den neueren von Guillaume, (Exploration Taf. 34—68) und bei G. Perrot, memoires d’archeologie ete. Paris 1875 S. 50 zu dem Aufsatze l’art de l’Asie Mineure (auch rev. archeol. tom. XXV), dessen Gesichtspunkte bei der Annahme einer einheimischen kleinasiatischen Kunst ich für die durchaus zutreffenden halte, die noch sehr fruchtbar werden können; vgl. auch E. Curtius, Abhandlgn. d. Königl. Preuss. Akad. d. Wiss. Philos.-histor. Kl. 1874 S. 80. 2) Arrian Cap. 29. Philos.- histor. Kl. 1875. | 3 \ entsprechend, den Krenzuesmuikt der: u "umliegenden Provinzen bildet!). Hiernach leuchtet die Wichtigkeit de en ah für nn Ö späteren Beschreiber ein, der von diesem Orte aus, wie von einer festen Basıs eine Reihe anderer Orte festlegen kann, wie es etwa bei Tyana für das östliche Kleinasien der Fall ist. — i Lange Zeit musste es als einer der grössesten Mängel kleinasia- tischer Topographie hervorgehoben werden, dass die Lage Apameas nicht mit hinreichender Sicherheit bestimmt, viel weniger noch genau untersucht war. Indessen setzte schon Leake?) ohne Autopsie die Stadt an dıe Stelle des türkischen Ortes Dineir, wo sie thatsächlich zu fixiren dem englischen Reisenden Rev. Arundell gelang, welcher auf zwei Reisen (1826 und 1833) die Stätte besuchte und zum ersten Mal ausführlich beschrieb®). Ihm schliesst sich dann Hamilton an, der Dineir auf seinen ausgezeichneten kleinasiatischen Querzügen zwei Mal (1836) berührte und. die geographische Breite des Ortes auf 38°3’ N. B. ermittelt hat®). Seit- dem ist Apamea nicht wieder besucht worden. Die Beschreibungen der beiden englischen Reisenden sind aber so wenig anschaulich und ihre Benennungen der Hauptbestandtheile so irrthümlich, dass eine genauere Kenntniss des Ortes auch aus ıhnen nicht zu gewinnen ist, wie denn die von H. Kiepert nach eben den Beschreibungen entworfene Terrainskizze>) der Wirklichkeit in keiner Weise entspricht. Indessen ist das Interesse, welches sich an Kelainai knüpft, sehr 2) Vgl. W. M. Leake, journal of a tour in Asia Minor, Lond. 1824. S. 156. 2) Leake a. a. ©. nach R. Pococke, a description of the East, London 1743—45. II 2 cap. 14 der Apamea freilich viel nördlicher bei Ischikly suchte, der alten Eumenia — und nach R. Chandler, travels in Asia Minor, Oxf. 1775 S. 242, welcher Kelainai nach Ischikly, Apamea nach Dineir verlegt, das er Dinglar nennt. " ®) V. F. J. Arundell, discoveries in Asia Minor, London 1834 I S. 175f#f. Er fand u die bestätigende Inschrift qui Apameae negotiantur Be Ihagey wi a. O. S. 192 und ©. J. lat. III I n. 365. #2) W. J. Hamilton, researches in Asia Minor, London 1842. I S. 498 #£. S. 167. 5) Auf der Karte zu Joh. Franz, fünf Inschriften und fünf Städte in Kleinasien, Berlin 1840; wiederholt von Ad. Michaelis annali d. inst. 1858 tav. d’agg. N zu dem Aufsatz Appolline e Marsia S. 298. Er Kibotos. _ mannigfacher Art, auch noch abgesehen von dem hervorgehobenen geo- DE TER graphischen; doch ist es gerade in Bezug hierauf d. h. auf die ausge- ! . sprochen vermittelnde, eine neue Formation einleitende Lage der Stadt sehr bezeichnend, dass gerade an dieser Stelle der Sieg griechischer Gesittung über einheimische Barbarei in zwei Parallelsagen, um sie so zu nennen, localisiert ward. Einerseits nämlich spielt hier die Sage vom Lityerses, dem natürlichen Sohne des Midas, welcher als ein Landbauer und zugleich König N: in Kelainaı die vorüberziehenden Fremdlinge zwang, im Gebrauch der Sense mit ihm zu wetteifern und die Überwundenen erschlug, bis He- rakles ihm den Garaus machte; freilich priesen ihn auch später noch die phrygischen Schnitter in Liedern, die nach ihm benannt waren!). Andererseits ist es in Kelainai, oder genauer im Thale Aulokrene, wo Apollo den herausfordernden Flötenbläser Marsyas durch sein Leyer- 8 spiel überwand und ihn schindete; noch spät zeigte man den Baum (eine 2 Platane, Plin. XVI 240), an welchen der Satyr dabei geknüpft wurde Ä E und der auch auf Reliefs mehrfach dargestellt ıst?). Die Haut in Ge- E stalt eines Schlauches ward zu Kelainaı in der Grotte aufbewahrt, aus i welcher der Marsyasfluss hervorbrach®), der aus dem Blute des Ge- 1) Schol. zu Theokr. X 41. Athen. X 415 A. XIV 619 A: # 82 zwv Seguorov won Arruegons zeAsıreı Eustath. S. 1164, 11. Hesych. Phot. Suid. u. d. W. Pollux IV 54 — R\ Was Athenaeus nach dem Tragödiendichter Sositheos (X 415) und Aelian V. H.I 27 von der Gefrässigkeit des Lityerses erzählen, scheint nur ein Ausdruck für die Fruchtbarkeit N des Landes zu sein, worauf ja auch die Charakterisirung des L. als eines Landbauers und m geschiekten Mähers geht. er 2) Vgl. bes. Michaelis a. O. Auch Lityerses singt über den Leichen der Erschlagenen nach Schol. zu Theokr. X 41; die Hervorhebung einer einheimischen Musik in beiden Sagen deutet ohne Zweifel Bi: auf einen einheimischen Cultus, welcher griechischen Göttern unterliegen musste. Be: Übrigens kam ja auch Midas, der phrygische König, infolge seines abfälligen Ur- theils beim Apollinischen Wettkampfe zu seinen Eselsohren. Die Naturbedeutung des Marsyasmythos, von Michaelis a. ©. mit Unrecht betont, ; erscheint als secundäre; sie schliesst sich erst an den Fluss an; vgl. Pausan. X 3089: 3) Xenoph. Anab. I 2,8. Herodot VII 26 sagt allgemein &v #02:; er spricht offen- bar nieht als Augenzeuge, worüber s. auch $. 19. Anm. 1 Dass sein Karaginzrrs mit OR dem Marsyasfluss identisch ist, kann nicht bezweifelt werden. S. auch ©. Ritter, Kleinasien II 'S. 423f. Eine besondere Version über den Schlauch s. Pseudoplut. lib. de fluviis X 2. auch mit dem a en 3: Allgemeiner noch ist die centrale und herrschende Lage u deutung Kelainais ausgedrückt in einer anderen Nachricht. Plinius @. 127) erzählt von untergegangenen Geschlechtern und nennt unter diesen & "nach dem Isidorus auch die Arimer und Capreten an der Stelle Apameas ‘einer Stadt, die früher Aaue«s geheissen habe, quoniam ferocissimas gen- tes domuisset. Der Schriftsteller meint zwar a. d. ©. die Syrische Apa- mea, die Gründung des Seleukos, und allerdings war auch nach Strabo (S. 750 £.) die Sage von Typhon und den Arimern an jenem Orte loca- lisiert. Allein Plinius führt an einer anderen Stelle (V S1) auch einen Fluss Namens Marsyas bei der Syrischen Apamea an; Strabo andererseits” berichtet (S. 579) die Sage vom Typhon und den Arimern nicht bloss auch bei der phrygischen Apamea, er nennt auch (S. 628) einen "Agınous als König der Katakekaumene, und Niemand wird nach dem, was im N Eingang über die vulkanische Natur jener Zone gesagt ist, bezweifeln, dass Kelainai die ursprüngliche Heimath des Mythos von Typhon und. Re - den Arimern war, welcher erst später, wie der Flussname, auf die zu- tallıg gleichnamig gewordene Stadt Syriens übertragen wurde, und dass dem phrygischen Orte der bezeichnende Name Dameas zukomme, welcher © ihn schon als einen Haupteultursitz ältester Epoche erkennen lässt, und als caput quondam Phrygiae wird er auch bei Livius en I aus- “ drücklich bezeichnet. N , Ba 1) Palaeph. 48. — Poetischer Ovid Metam. VI 396. "ala a - Die Satyrı, Nymphen und Hirten beklagen den Marsyas und : fertilis immaduit, madefaetaque terra caducas concepit lacrimas ac venis perbibit imis. quas ubi fecit aquam, vacuas emisit in auras. inde petens rapidum ripis declivibus aequor Marsya nomen habet, Phrygiae liquidissimus amnis. . Man sieht, in beiden Sagen, derjenigen vom Lityerses und vom N klagen die Einheimischen um den überwundenen Landsmann. i EN 2) Eekhel, doctr. numm. I Bd. 3. S. 140. RN Snade zal a eri MN Kae elcher: ee in seiner ganzen Rede _ betont, dass er Kelainai wegen seines Wasserreichthums, wegen der Frucht- RRESK barkeit seiner Umgebungen und wegen seiner günstigen Lage für eine der beglücktesten Städte hatte. ($- 13. ff.) Zu des Xerxes’ Zeit wohnte hier der Lydier Pythios, der reichste ; Mann nach dem Perserkönig; die grossartige patriotische Uneigennützig- keit des Lydiers, von welcher Herodot (V 27 ff.) berichtet, mag bei dem Könige für den ohnehin wichtigen Ort eine besondere Vorliebe erzeugt ‘haben: wenigstens erbauete er dort nach seiner Rückkehr aus Griechen- land nicht bloss eine Burg, sondern auch einen Palast, wie schon oben (S. 9) nach Xenophon (anab. I 2,9) bemerkt ward, der zugleich erzählt, dass auch der jüngere Kyros dort einen Palast besass und einen E- Thierpark unterhielt, welchen der Maeander durchfloss. | Dann begesnet der Name Kelainais erst wieder bei dem Zuge Alexanders, welcher von Pisidien her kommend die Stadt belagerte, aber bei der Festiekeit der Burg (vgl. unten) es vorzog, sich mit den tapferen Bewohnern auf gütlichem Wege zu einigen }). Was aus der Diadochenzeit über die Stadt verlautet, bestätigt ledıg- lich ihre Bedeutung als eines Brennpunktes des vorderen Rleinasiens, der zu- gleich die Wichtigkeit eines sicheren Zufluchtsortes wie eines Ausfallsthores hatte, welches aus dem östlichen Theile des Landes in den westlichen führte. Im Jahre 321 liest Eumenes dort in Winterquartieren, wobei er GR seinen Soldaten die reichen Triften und Heerden an Soldes Statt über- lässt?), Zwei Jahre später finden wir Antigonos in Kelainai, anscheinend "TR ebenfalls als in einem längeren Standquartiere, von welchem aus er dann einen Zug gegen Kyzikos unternahm°). Ol. 116,3 kommt Antigonos über Kilikien und den Taurus wiederum nach Kelainai, um daselbst zu über- _ wintern ®); überhaupt muss die Stadt von da an häufiger Aufenthaltort für ihn gewesen sein, denn auch die Nachricht vom Siege seines Sohnes De- * Re, 1) Arrian, Cap. 29. — Curt. III 1. Dr >» Plut. Eum. 8. — Y 3) Diod. XVII 52, 1. Bra, %) Diod. XIX 69, 2. metrios über des Pic lemano Bldheren Killes e eich | "und veranlasst ihn, sofort durch Phrygien über“ den nach Syrien i zu ziehen, im Wesentlichen wohl auf demselben Wege, welchen fast. 100 Jahre früher Kyros d. J. eingeschlagen hatte. i Nachdem dann Phrygien mit dem ganzen Vorderasien aus den Händen des Lysimachos in den Besitz der Seleukiden übergegangen war, treten dieselben auch hier, wie überall, Städte gründend auf, indem sie & freilich zum grossen Theile nur alte Anlagen aus unbequemen Lagen in bequemere umsiedelten, wie es einer sicheren und gesitteten Zeit entsprach. Bei Kelainai ist Antiochos Soter der neue Stifter gewesen?), welcher nach seiner Mutter Apama die Stadt Apamea benannte und sie etwas weiter in die Ebene hinabrückte, besonders aber die alte steile Burg auf- gab, welche von Strabo als gänzlich verödet bezeichnet wird, der über- dem die neue, untere Akropolis durch Angabe der Lage der Marsyasquellen hinreichend bestimmt hat (vel. unten S. 21.) Apamea aber behielt auch für die folgende Zeit die Bedeutung bei, welche ihr durch ihre Lage einmal ge- geben war. ; Die Seleukiden hatten an dieser Hauptstation einen Palast, in welchem die römischen Gesandten im Jahre 193 den Antiochos antrafen®). Im Jahre 190 führte Antiochos gerade von hier aus ein grosses Heer über Sardes zu seinem Sohne Seleukos, welcher Pergamum belagerte®), und nach der unglücklichen Schlacht bei Magnesia, zog sich der Syrische König mit Gattin, Sohn und Tochter auch zunächst wieder nach Apamea zurück°). Hier schloss dann der Consul On. Manlius Volso, — der schon auf seinem Zuge gegen die Galater nahe an Apamea vorüber gekommen war), — mit Antiochos den definitiven Frieden ab”), nach welchem auch Phrygien an das Reich der Attaliden fiel. Nachdem die Römer die Erbschaft dieser 1) Plut. Demetr. 6. — Diod. XIX 93, 4. — 2) Strabo S. 578. — Liv. XXXVIII 13. — 3) Liv. XRXV 15. %) Liv. XXXVII 18. — 5) Liv. XXXVII 44. — 6) Liv. XXXVII 15. vgl. auch unten S. 22. 7) Polyb. XXII 24. — Einen Angriff der Galater auf Kelainai, anscheinend durch das Austreten des Marsyasflusses vereitelt, erwähnt Pausanias X 30, 9, doch ist die Zeit desselben auch nicht annähernd zu bestimmen. LEG N ’ MV BL N Rn Apamdis Kaloros I angetreten hatten, erscheint Apamea in einer der Asiatischen BEN an Dioecesen , welche zu Ciliecien gehörten!), und wurde der Sitz für einen jährlichen Conventus, zu welchem sechs grössere und eilf unbedeutendere Städte gehörten?), und zu dessen Abhaltung Cicero als Proconsul Cilieiens sich vier Tage daselbst aufhielt). So blieb die Stadt bedeutend und blühend: Strabo (S. 576) be- zeichnet Apamea und Laodikeia als die grössesten Städte Phrygiens und stellt Apamea als &urogıov ueya rs ins Aeyouevys "Arias nur Ephesos nach (S. 577 vgl. S. 7 Anm. 1), und hierauf d. h. auf ihre commercielle Be- deutung geht auch ihr Beiname 7 Kıßwres#). Dio Chrysostomos hebt diese Bedeutung ebenfalls hervor?) und hat von einem Conventus gerade in Bezug auf Kelainai ein drastisches Bild entworfen (XXXV 15 ff.). Er be- merkt zugleich, dass es für eine Stadt als ein beneidenswerthes Glück ge- golten habe, Sitz eines Conventus zu sein (a. O. $. 17). In des Hierokles Synekdemus (673) wird Apamea („Orane“) zu Pisidien gerechnet und in den Notitiae episcopatuum (p. 70 ed. Parthey) erscheint sie als pisidischer Bischofssitz ®). I Ein eigenes Interesse gewährt es, in späterer Zeit eine alttestamen- tarische Sage hier localisirt zu finden, nämlich die Landung der Arche Noah’s:, denn nicht nur in den Sibyllinischen Sprüchen wird der Bers Ararat zum phrygischen Kelainai verlest”), auch drei vollkommen zweifel- 2) Cie. ad fam. XIII 67 vgl. mit XV 4. DEnBlın a VEE.105- 3) Cie. ad fam. XV 4. — Zwei Grabschriften von Soldaten der siebenten Legion C. J. lat. III 1 n. 566f., auch von mir copirt. — Aus der Kaiserzeit ©. J. 3957a, b, e, E* von welchen nur noch a und b in viel unvollständigerem Zustande vorhanden sind. 4) "Auf Münzen Kıßwrds ’Areniow Eckhel I Bd. 3 S. 140. — Es ist auffallend ge- nug, dass der nördlich gelegene türk. Ort Sandykly dasselbe bedeutet: sandyk heisst Kiste. 5) XXXV 14 ara re 29m megrorzer morURVögoreTe, Kormadozes re zur Heppvro: zor ar rn ee 1 a et DZ a Zu lie lu a Eli zu hr a a De a > Ilridaı, za Tovrors Erasın ayogav Unsis za Euvodov TOpEy,esIe Trv aurav morw. 6) Trümmer einer sehr alten Kirche auf der Burg Kelainai, bes. vgl. über die kirch- liche Bedeutung Arundell I S. 217ff., der zwölf Bischöfe namhaft macht, deren letzter Isaac vom Jahre 1166. 7) "Eszı de rc Pouyins em Hmeisoıo Kerauwrs, nNlarov Tavünzes 0205, "Agcanr Ö2 zadelraı Messvou evSa dbreQes MEyaAov TFOTEIAOLO mebuzev ro0 de (des Noah) zı@wros Euzwev Ev UlrAoto zeoyuw 7 © A Augavrum Üdaru. Strabo ln zwei Solar heftige (S. 579), es eine zur Zeit m das andere während der Regierung des Mithridat, welcher den Apamiot n damals 100 Talente zur Aufrichtung ihrer Stadt gab. Ebenso wurden \ des Claudius Zeit dem von Erdbeben heimgesuchten Ort die Abgaben _ auf fünf Jahre erlassen?). Auf das frühere Erdbeben, unter Mithridates, bezieht sich auch die ausführlichere Nachricht des Nicolaus Damascenus bei Athenaeus (VII 332): neue Seen, Quellen und Flüsse seien entstan- den, alte verschwunden, Brack- und Salzwasser, welches Muscheln und Neshsche enthielt, sei aller Orten emporgesprudelt. Deshalb verehrten auch die Apamioten, obgleich sie Binnenländer, waren, den Erderschütterer Poseidon; die Sage drückte diesen Zuzammen- hang auch so aus, dass sie den Namen Kelainai von Kelainos ableitete, welcher ein Sohn des Meergottes und der Danaide Kelaino sein sollte (Strabo S. 579). — | Hiernach konnte man erwarten, das Local der Stadt im Laufe der Jahrhunderte entstellt und unkenntlich geworden zu finden, und in dieser Annahme wurde man durch die modernen Beschreibungen bestärkt, welche “ auf keine Weise mit den antiken zu vereinigen waren. Ich habe mich indessen beim Besuche der Stätte vom Gegentheil überzeugt und dabei den Plan aufgenommen, welcher diesem Aufsatze angehängt ist. Er ist das Werk von drei bis vier Tagen und ‚erhebt daher nur den Anspruch, eine im Grossen Ganzen richtige Anschauung zu ermöglichen; er beruht auf einer kleiner Messtischaufnahme, bei welcher etwa zwanzig Punkte fest- seleet wurden, ausserdem auf mehrfachen Winkelmessungen und um- En Sollte etwa nur der Beiname dr Stadt, Lullames, diese spielende Au un Ba, \ veranlasst haben? 1) Es sind Münzen des Se Maerinus und Philippus Senior; s. Eekhel I Bd. 3 IN S. 125ff.; eine derselben ist abgebildet bei Arundell I S. 210. 3: ?) Tacit. Ann. XI 58: tributumque Apamensibus terrae motu conyulsis in quin- . quennium remissum. m ander mit seinen charaeteristischen- Windungen nach Westen. Sein Thal hat zunächst mehr den Character einer vielfach bewegten Hochfläche bis - zu den parallelen Randgebirgen der Küste, welche dem Flusse oft nur _ einen engen Ausgang gestatten, dessen Gebiet sich somit, wie bei allen grösseren kleinasiatischen Flüssen in ein oberes offenes, und in ein unteres, passartıg geschlossenes ahadanı es liegt das eben im Relief der Halbinsel so begründet. : k Als der Grundstock der Höhen von Mena ist der nördlich ge- legene Samsundagh zu betrachten, von welchem auch die Höhen des Dombai-Thales, der. Aulokrene herunterstreichen (vgl. das Nebenkärtchen). Die Berge, welche Dombai- und Dineir-Ebene, die ihrerseits den Beginn des grossen Maeanderthales bildet, von einander trennen, lockern sich auch Were vielfach: die hohe Kuppe, an deren Fusse der reichste Fluss, den ich gleich als Maeander bezeichnen will, in zwei starken Armen brausend aus einer Grotte unter eigenartigen Felsenriffen hervorströmt, fällt südlich in ein Hochplateau ab, das erst in einem langen schmalen seltsam geschwungenen Grat sein Ende findet. Dadurch entsteht ein kleines hinteres Thal, aus welchem ein anderer der Flüsse Apameas, der Orgas, aus einer Quelle und einem Schilfsee gespeist, ruhig und gleichmässig hervorströmt, um sich unterhalb Dineirs, aber noch vor dem Ort, mit dem Maeander zu vereinigen. Westlich unter der Kuppe erhebt sich ein, wie zum Burg- berg geschaffener, geebneter Hügel, jetzt Itschlerdja genannt, an dessen Fuss der Marsyas aus der Erde quillt, _ der nach einem plätschernden und geräuschvollen Lauf von etwa 18 Minuten ebenfalls in den Mae- ander geht. Das Terrain um diese ‚Flüsse ist der fruchtbare Boden der Dineir-Ebene. Der heutige Name des Marsyas, Ilidja, bedeutet eine _ warme Quelle, auch wird sein Wasser nicht getrunken und mag früher einmal lauer gewesen sein, als jetzt; "wie denn gerade der Marsyasfluss Veränderungen unterworfen gewesen ist (vgl. S. 14 Anm. 7 u. S. 21). Die Maeanderarme führen den Specialnamen Hudaverdy d. i. Gott hat gegeben, Philos.-histor. Kl. 1875. | 3 in der Dineirebene nimmt er a das nes einer elle a auf, die unter dem eigenartigen felsigen Vorsprung hervorsprudelt, welcher den : grossen regelmässigen, als Steinbruch ausgebeuteten Absturz des- Hoch- plateaus südlich begränzt. | Die Profile werden das Höhenverhältniss anschaulich machen: auf demjenigen der Dombaiebene ist angegeben, wie das unterirdische Gefäll des Maeander sein muss, wenn er direct von der Höhe der Dombaiebene vom See Bunarbaschi herab kommt; er fiele darnach auf je 32 Meter um ein Meter, ein Verhältniss, das von den reissendsten Gebirgsströmen zwar noch um das Doppelte übertroffen wird, aber doch noch nicht die Hälfte des Verhältnisses (75:1) beträgt, bei welchem ein Fluss anfänst, schiffbar zu werden. Bei dem Marsyas würde das Verhältniss ein ähnliches sein; der . ungestüme Lauf beider Flüsse entspricht diesen Zahlen. Beim Orgas ist = das Verhältniss freilich auch noch etwa 1:41, da er aber in einem ganz widerstandslosen weichen Terrain hinströmt, so kommt es, dass er mild und geräuschlos seine Bahn zurücklest, und sich allerdings durch diese Ruhe von dem Lärm der beiden anderen auffallend unterscheidet. Die hier gegebenen Bezeichnungen der Flüsse können, obgleich sie von den früheren durchaus abweichen, auf keine Weise angezweifelt wer- den!). Zum Beweise mag die Beschreibung Strabo’s mit dem vorliesen- den Plane verglichen werden, dieser sagt?): — „Apamea liest an den Quellen des Marsyas und der Fluss, der von der Burg ausgeht, fliesst mitten durch die Stadt; nachdem eine heftige Strömung mit starkem Gefäll ihn zur Vorstadt hinabge- tragen, vereinigt er sich mit dem Maeander, welcher seinerseits schon einen anderen Fluss, den Orgas aufgenommen, der durch ein ebenes 1) Arundell und Hamilton nennen den Hudaverdy-Marsyas, den Scheich Arab Sultan tschai-Maeander und berticksichtigen den Tlidja gar nicht. iR m n m \ h 2) Strabo 8. 578: 1öguree de u Arapeıa: Emı raig erlordis Tou MeasVov MOTRHOD zu eo \ ’ m ” [3 , \ 5 \ FEN m 4 > 7 Be nr ger Od Meoys ng moAsus 0 moramos, Tas aoy,us mo Tns morEws (wohl ERROTONEUG Kr.) ey,wv \ r \ m m m ArEVey,Teis Ö em 70 moo«oreıov opodaw PD Aaruhegei rw eeuuer un lanreı m208 70v Maiav- Ödov moogeirnhore za &AAov TEoTaMoV "Ooyav, ÖL” oMaAoV chsgoevov mpGoV #ceL Karczov. (Der ” > x n U © 7 LE 7 m LL - Maeander) «gxera: «mo Kerawuv, Aohou rwos, Ev m morıs mv Owvunos zo Aodw. i ART rain an ll San daherströnt. “ Und dann vom Maeander: „er nimmt seinen Anfang, von dem Hügel Kelainai, auf welchem eine gleichnamige Stadt lag.“ n “ Man sieht, dass die wirklichen Verhältnisse durchaus treffend .be- Fr I schrieben sind, und es wird hieraus ohne Weiteres die Berechtigung der hier angenommenen Benennungen einleuchten, um so mehr, als auch die anderen zuverlässigen, wenn auch weniger detaillirten Berichte damit voll- kommen im Einklang stehen). Die Erhebung mit der höchsten Kuppe ist der Hügel Kelainai und ‚auf dem wohlgeeisneten Hochplateau darunter muss der alte Ort ur- sprünglich gelegen haben; doch dehnte er sich, wie aus den Angaben 1) Ich führe dieselben in historischer Reihenfolge an: Herod. VII 26.. Karaweas, iva emyaı avadıdodsı Maucvögou Moreno) zur Eregov oUr EAassovos 7 Meuevögov, Fu oVvoue TUyyaveı eov Karagcnzrıs (s. S. 11 Anm. 3), ö5 eE aurys TuS dyogas NE Kerawewv avareAuv Es Fou Maiavögov erdıdor, Ev TA zaL 0 roü Nıryvoü Br. MagsVew ATRoG Ev en TorL AvorzgEIMa Fee #7%. MHerodot spricht nicht als Augenzeuge, wie auch oben S. 11 Anm. 3 bemerkt ist, vgl. besonders seine Angabe über die Lage der Marsyasquelle mit dem folgenden Bericht, welcher zweifellos auf Anschauung beruht: Xenoph. Anab. I 2, $7: .. Karawes . . . evraüde Kogu Berne Yu za ee Ösınos MEyes .... die aa de ToU mapadeinou der ö Nuranognz moranos® ai de anyei aUToU ei- ai Ex ruv an ger de zar de 775 [Kerawuv] moreus. 8 8. "Erz de zur neyarov Bası- reus Busineıc Ev Keraweis eounva Emı Tels mmycis ol Magovov moranol) Umo r7 drgomoReı. Pe d8 zul nUros dir 776 morsus zur eußarrsı eis row Meicevögov' Too de MegsVov 70 sÜgos di Hoc: zu mevre modwv, Evraüse ?eyeraı ’Amorduv Erdergeı Magovav, VIRYTaG Zoigovre or Meg cobies zaL To Öcanee zgemasaı ev TW avrom, 0Iev wi myyai“ die dE ToUro 0 moranos zaNeiraı Messe. "EvradIa BeoEns; öre er aus ErAados ürrySeis TR am amey,weeı, Aeyeraı oizodonM- ö cm Talre re re Basirsıa zo zu Karavov argomoAır. er 'Livius XXXVIII 13 (nach Polyb.) Hujus amnis (des Mäeander) fontes Celae- Kr. nis oriuntur...et Marsyas amnis haud procul a Maeandri fontibus oriens in Maeandrum v eadit... Maeander ex arce summa Celaenarum ortus... Plin. V 106. Sita est (Apamea) in radice montis Signiae eircumfusa Marsya, Obrima, Orga fluminibus in Maeandrum cadentibus (Forts. s. S. 6 Anm. 2, vgl. über diese Angaben weiter unten S. 22. Dio Chrysostomos XXXV 13: r&v re moranav oi Aeyıoror zer moAuwbertere- Tor FuV any euSevde Eyousıv, 0 re MassVas obros dLd Meoms TS morews Unuv Sewv 6 re "Opßes (lies "Ogyas’ 8 +8 Mazcvögos AT Curtius III Iff nennt nur den Marsyas, verwechselt ihn aber offenbar mit dem Maeander und dann sogar mit dem Lycus, dem Nebenflusse desselben. Maxim. Tyrius dissertat. XIII 8 s. S. 20. 3* N Are open e S. 19 Ann, 1: zu en auch hinein und bis zu den Quellen des Marsyas. Bei . ders ziehen sich die Einwohner indessen alle auf die, Je, damalige Burg, zurück, welche von Arrian Car 29) mit Recht als m mavrn ü- _ rerouos bezeichnet wird. Übrigens würde nach dem Principe, welcher die Each in \ ihren. Flussbenennungen befolgt zu haben scheinen, auch schon der Umstand, dass der Hudaverdy der bei Weitem wasserreichste Fluss ist, für ihn als den Maeander entscheiden, doch darf nicht verhehlt werden, dass gerade dergleichen natürlichen Veränderungen unterworfen ist. Ich will noch einen möglichen Zweifel beseitigen, nämlich den, ob nicht etwa der nördliche Arm des Hudaverdy-Maeander als Marsyas zu bezeichnen sei. Es ist allerdiugs bei den häufigen Erdbeben der Resion kein Gewicht da- rauf zu legen, dass an dem Ursprung des von mir so genannten Flusses. die Grotte fehlt‘ in welcher man später noch die Haut des Marsys zeigte und in der lagernd er auf Münzen dargestellt ist, — während die Mae- anderarme freilich heute noch aus einer hohen Felsengrotte hervorströmen. Aber auch was Maximus Tyrius dissert. XIII 8 sagt, könnte dem ange- deuteten Zweifel vielleicht Raum geben: Pouyes ci megl Kerawds veuowevor ER Tiuedeı morauoVs duo, Mapovav za! Malavdaev. eldov Toos meraneis, dbinaw adrous ya pie (scil. die Aulokrene), N mgoeAIoUT« Em TO 0905 ddayıkeraı naTa vW- rou 715 m) nanSıs Endidol Eu To) aoreos dierovaa Tols merayols za To Udwo zal Fo dvonara, ö 1uEV Ei Avdias dei ö Mauiavodos ö de auTcv megi Ta Eee die @WarıTaeru n TE. Indessen hat diese Ko nichts Bündiges, und die Quellen beider Flüsse sondern, ausser dem Herodot und Livius auch Strabo und der Augenzeuge Xenophon ganz ausdrücklich (siehe oben). Über den Quellen des Maeander stand der Palast des Kyros, e ‚über den Quellen des Marsyas aber, auf der späteren Akropolis, hatte 0 Xerxes seinen Palast erbaut, und zwar waren das Baoieıa eguuva, eme feste Königsburg, wie wir sie in Assyrien und Persien zu finden ge- we B wohnt sind auf künstlichen Plateaus?), welche dem auch noch ab- 2 1) Vgl. hierüber Arundell I $. 229. I), Rawlinson, the ‚fivo great monarchies of the East III S. 275. 313. tos a a N \- x » u lich a ertjahügels analog sind. Xenophon be- ga zeichnet: liese Anlage als. Ömo GxgomeAeı, d. h. unter der älteren, da- ee ‚ was, wie man sieht, in etwas weiterem Sinne zu verstehen, E a nd ist. Es kommt aber dadurch. auch Zusammenhang in die _ Anlagen des Xerxes, der an den: beiden geeigneten Stellen der Stadt = Pure erbauete, von welchen die untere eben sein Palast war. ASaper Dass der Marsyas einen kurzen Lauf hatte, folgt aus allen Be- schreibungen, aber er war für einen so kurzen Fluss breit genug, näm- 25 Fuss nach Xenophon und ist jetzt allerdings nicht mehr so bedeu- tend; doch wird er auch vielfach zur Bewässerung der Gärten abge- lenkt, und dass er schon im Alterthume mannigfachen Veränderungen ausgesetzt war, ist wohl aus des Pausanias Nachricht zu schliessen, welche auf eine grosse Anschwellung des Flusses deutet S 14 Anm. 7 und e.1m: Br | Ist auch die Grotte an seinem Austritte im Laufe der Zeiten ver- schwunden, so ist doch ein anderes unscheinbares Denkmal übrig ge- blieben, das für ihn als den Marsyas ein redendes Zeugniss ablegt: das 3 sind ein paar Quellen, welche ganz nah seinem Austritte jetzt aus zwei - Bogennischen aufsprudelnd alsbald in ihn fallen: es wird nicht zu kühn E:: sein, darin die Quellen Ki«iwy und Terav zu erkennen, welche Plinius nach 'Theophrat bei dem Marsyasursprung anführt und welche von men Wir- kung den Namen haben sollten!). =: Die alte Stadt Kelainai muss sich, wie schon angedeutet, von R - oben her bis auf. die linden Abhänge am Ausgang des engen Mae- _ anderthales und-um die Marsyasquelle ausgedeht haben: sie erscheint da- _ — durch.als eine so bedeutende Stadt, wie sie es auch in der That zu des Xerxes Zeit schon gewesen sein muss. Die Verlegung unter Antiochos kann nur darin bestanden haben, dass der nunmehrige Haupttheil mehr in die Ebene und nach Norden gerückt wurde; nach Norden sage ich, weil der Itschlerdjahügel die Akropolis wurde, wie auch Strabo (S. 18 Mn). Klın, XXXI 19: Theophrastus (ait) Marsyae fontem in Phrygia ad Celaenarum nn 'saxa egerere. Non procul ab eo duo sunt fontes, Clacan et Gelon ab effectu - Graecorum nominum dicti. a Damit ist es in ee da in a er Zeit der Mar- syas als der eigentlich städtische Fluss erscheint 1), Dass aber die Ver- legung keine ferne war, sagt Livius einerseits ausdrücklich XXXVIN 13: migratum inde haud procul, andererseits spricht dafür auch der unter- schiedslose Gebrauch beider Stadtnamen, des älteren wie des jüngeren. Es mag noch ein Wort über den bisher nicht sicher bestimmten Obrimasfluss hinzugefügt werden. Er wird bei Plinius ($. 19 Anm. I) zusammen mit dem Marsyas und Orgas — aber ohne den Maeander — als ein Apamiotischer Fluss genannt, während nach Livius (XXX VII 15) der Consul Cn. Manlius Volso auf seinem Zuge gegen die Galater an den Quellen des Obrimasflusses lagerte, offenbar in grosser Nähe von Apamea, von wo aus Seleukos, Antiochos’ Sohn, das römische Lager aufsuchte, und wohin der Consul die Kranken und das überflüssige Gepäck trans- portiren liess2). Hiernach ist es augenscheinlich, dass Obrimas ein übrigens sehr passender Sondername eines oder beider Maeanderarme vor ihrer Vereinigung mit den anderen Flüssen war, eine Identität, die Livius ent- weder nicht kannte oder unbeachtet lassen konnte. So führen auch heute noch die Arme den Namen Hudaverdy, und erst bei der Vereinigung aller Flüsse tritt der Name böyuk Mendere, grosser Maeander (im Gegensatz zum kleinen, dem alten Kaystros) ein. Auch schliesst sich die Fortsetzung von Manlius’ Marsche, der nach Synnada gerichtet war, nun trefflich an: er erreichte am anderen Tage den Metropolitanus campus (Liv. a. 0.), welchen ich in der weiten Tschylebene wiedergefunden zu haben glaube, 1) Nach Livius, Strabo, Dio Chrysostomos; dagegen für die frühere Zeit Xenophon vgl. S. 19 Anm. 1 An den Itschlerdjahügel wird sich die Stadt in ähnlicher Weise regelmässig an- geschlossen haben, wie es unter analogen Terrainverhältnissen in Perge der Fall ist. S. Monatsber. der Berl. Akad. 1874 Noyvbr. S. 721fi. Bis zur Marsyasmündung erstreckte sich die Vorstadt nach Strabo. 2) Liv. XXXVIIN 15: (Von Sagalassus aus) progressus inde ad Obrimae fontes ad vieum quem Aporidos comen vocant, posuit castra. Eo Seleucus ab Apamea postero die venit. Aegros inde et inutilia impedimenta quum Apameam dimisisset, dueibus itinerum ab Seleuco acceptis, profectus eo die in Metropolitanum campum, postero die Dinias Phry- ER giae processit. Inde Synnada venit. Hi en pe Alterthtimer, ellhe Sch in Kan -Apamea über dem Erd- boden finden, sind, besonders im Hinblick auf die Bedeutung der Stadt, weder zahlreich noch hervorragend. Der reiche Boden hat immer Be- . völkerung angezogen, welche sich das vorhandene Material, soweit es nicht etwa durch eine Schlammdecke bei gewiss häufigen Überschwemmungen überzogen wurde, zu Nutze machte. Abgesehen von den kleineren Orten der Ebene gilt das vor Allem von Dineir selber, der grössesten Nieder- lassung, welche am Ausgang des engen Maeanderthales mit etwa 150 Häusern und mehreren Moscheen sich ausbreitet von Gärten eingefasst und mit zahlreichen Bäumen, welche in diesen öden Districten einen um so heblicheren Eindruck hervorbringen. Der Wasserreichthum hat die Anlage mehrerer bedeutender Mühlen — im Maeanderthale — gestattet. Hier ist ein von Griechen gehaltener Bazar und es wird ein (wohl monatlicher) Markt abgehalten, welcher die umwohnenden Landbauern hier zusammen- führt. Fundamente am linken Maeanderarme stammen vielleicht von einer Brücke, deren es nicht wenige gegeben haben muss. Etwaige spätere Forschungen würden sich zunächst dem Itschlerdja zuzuwenden haben, an dessen Westsseite das Theaterhalbrund (Th) noch erkennbar ist. In der Nähe desselben stehen, anscheinend an ihrer ursprünglichen Stelle zwei uncannelierte Säulentrommeln (S) aus dem einheimischen Kalkstein 1) Die Tschylowa ist nicht ein Ort, wie auf der grossen Kiepertschen Karte ange- geben, sondern eine reich bevölkerte Ebene mit mehr als zwölf Ortschaften. Antike Reste finden sich besonders in Tatarly, darunter eine vom Demos ausgehende Ehreninschrift, leider ohne Angabe des Namens der Stadt. Sie lautet: OAHMOL ETEIMHLENATIEI ANOYFTATEPAANE ZANAPOYATTA EN ON KILEIKLONG IEEJAEAMENHN ETIAANSLOE AERTIIIMIAOL TAME IITONOXY Biızn Platz ir das welches in wird, habe ich nicht ‚gefunden. Ebenso wenig hat die au uf tretende V erehrung: der Hekate, des Asklepios und: der Dioskuren. Gel. auch €. J. gr..3961 und Pausan. VIII 21) erkennbare ‚Spuren hinter- lassen?). Grundmauern einer sehr alten, aus Quadern erbauten Kirche er liegen auf dem Hügel Kelainai (s. S. 15 Anm. 6) wo auch im späteren “ I Alterthume noch ein Tempel gestanden haben mag. ® Fundamente sind auf der lind geneigten Fläche uintenkeie des Itschlerdjaplateaus vorhanden; jede Umgrabung fördert solche zu Tage, des ebenso schnell verbraucht werden. Ein paar späte Säulen (S) stehen zwischen x den Maeanderarmen, und nahe dabei sind ein paar Ehreninschriften (C. Re © gr. 3958 f.) gefunden worden; das mag wenigstens den Schluss erlauben, dass auch später noch die Stadt sich bis dahin erstreckte. Weiter hin- auf — wo. ausserdem eine spät zusammengeflickte Mauer in einem Garten — und nach Süden zu sind fast nur Reste von Grabmonumenten vor- handen: einerseits einfache -Grotten, 3:4 Schr. gross, wie an der Burg : und besonders am Vorsprung in der Ebene, — andererseits aber grosse gerahmte Marmorsteine mit durchgehends späten Inschriften, welche einst Bestandtheile von mehr oder weniger kunstvollen Heroa gewesen sind. Solche Inschriftsteine finden sich bei ihrer leichten Versetzbarkeit überall, hauptsächlich in den Gartenmauern südlich vom Orte; sie sind ab- gefasst in der später gewöhnlichen Form: die Benutzung der betreffenden Grabstätte wird Fremden unter Androhung einer Geldstrafe verboten, welche dem Tameion oder dem Fiscus zu erlegen ist?). = 1) Die westliche Declination der Magnetnadel für jene Ex (jetzt sicherlich mehr 5 E: als 5°) ist hinzugerechnet.. > N 2) Auch Dionysos ward gewiss in so fruchtbarer ahzangender en verehrt; über den Wein Plin. XIV 75: Apamenum mulso praecipue convenire dicitur sieut Prae- utium in Italia; est enim et haec proprietas generum: dulcia utique inter se non con- gruunt. Auf einer Münze ist ein schreitender Löwe vor einem Thyrsus dargestellt; Eckhel - doctr. numm. I Bd. III S. 140. 3) ©. J. 3962 e. ff. Zu diesen kann ich eine grössere Anzahl unbekannter fügen; ich besnüge mich hier, eine solche zu veröffentlichen: niss nur Anal Helene h echildete Be verbreitet worden ist: dem die Tradition ist hier zerrissen, wie an allen Stellen des inneren Landes, in welchem die griechischen Bewohner selber ihre Sprache vergessen haben _ und nur noch diejenige ihrer Eroberer verstehen !). BAIONMEINONZEI NEKAIYETEPONEN OAMOPEYECH MHTTPOAIT@NETHA 5 AHNAANAMAORN INNEFTEINAPKILLOL NE2TEPOLENGA AEKEIMAIONETPII le . ZEZ@TIKHTTAPOEII Br ” 10 RKEANONGIAIHE NEIYAAETEKNA KAIEYNBIONTOY FEIIIITTELIEELIUDERTTTETTTETLIEII IT TOYTOMONON 15 AYTTHLEIEAIAHN EMONON = und gebe von C. J. gr. 3964 ine neue Abschrift, da dieselbe mehrfach, auch von Wel- Fo cker N. Rbein. Mus. 1845 III S. 265f. no. 44, aber nicht glücklich behandelt worden ist: TOZHNOZHLALKAIGANONZHTONSINOIE OKTPVMENOLAETTONAAMHTPYPENYN$OILSINOIE OYTOETE:'NHKEMEMTTAT@NKAIZHNEKPI///R* Be EF@QAEETPY$HLAVHNOTENHLOKETYLTAOLHE : 5 METEAP@K/IENAYTONITTANTATHYYXHKAANA B AMAXOLEBI@TAPE/HAAS@NELEYNTEN®N PHAETTOSYTTOYAPEINAONISENANENTINI OYTOEOBIOLMOITEIUNENOTANEZAONET® N EETTANTAAHYTYXHEALMAYTONTILEYLALCOE®R Bi: 10 TOAG:EI/JOMENONATTEA®KATISYLEIENOL E;: POY$OLETY:AM-NOFENEIMOYFAYKYTATO@TTATPI Be IETTAYA _ı//ıı [1 IIINPINANAP@MEXPIENOYE Bi 1) Auch an den grösseren Centren wie Isbarta (800 griech. Häuser), Oluburlu (180 gr. H.) und auf der kleinen, stets von Griechen bewohnten Insel Nis, Egerdir gegenüber (80 gr. H.) wird von den Griechen mit verschwindenden Ausnahmen das Griechische nicht - verstanden, selbst von den Priestern nicht, welche den Sinn der Worte, die sie selber beim Gottesdienst sprechen, nicht kennen; es giebt für die Laien Gebetbücher, welche Philos.-histor. Kl. 1875. 4 _ frühester a an in ihrer a unterrichtet. werden. von ; { er} kin i KELAINAI-APAMEA-KIBOTOS Sepung 0,001-500"° Durchschnitt auf der Linie AB. R- 4 e 3 E (jetzt Dineir) in PHRYGIEN aufgenommen und gezeichnet von | Burg ron |. ® f : GUSTAV HIRSCHFELD = - D Bea RR S ö 2 Durchschnitt auf der Iıne OD ya KENAINAT ® 20 zZ Kal ron € \ ei] = 00 0lyo N RL Rt Hetetre Dekidji DE , Vltschlerdja es alpin! Dombat, May | Es Soyay u‘ Sat 1000 Meter ( 1 Kilerneter) YArage a ET RR fe; R : BE A an Be Haan Me TTS TER 4 ICERENDRR NN A Li Zur Uigurenfrage HSES:CHHLOSIENE dee /%?73 ee [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 21. Januar 1875.] | h Ex Zweite abteilung. .@o s 8 ber die schicksale der Uigur bis auf die zeiten des mongolischen welt- reichs habe ich vorzugsweise zwei werke zu rat gezogen die in je einem exemplare der hiesigen k. k. bibliothek angehören. Das eine, betitelt i : > vr ıl, & . . er n B 6 R.: K E32 SE, Thai-phing huan-jü ki d. i. erdbeschreibung aus den jahren Thai-phing (976—984 u. z.) ist von mir bereits in meinem ge- - _ druckten verzeichniss chinesischer bücher der erwähnten bücherei (s. 9-11) kurz besprochen und noch bin ich mit dem damals gesagten _ einverstanden, den irrtum abgerechnet dass mir = teng hinter dem fa- _ miliennamen des herausgebers als teil seines namens erschien während es “die übrigen’ bedeutet, wie etwa wenn wir ‘N. N. und consorten’ oder et compagnie’ sagen. Es ist nämlich die arbeit einer ganzen gesellschaft gelehrter unter der oberleitung des herren Lö Szet). Nicht über Asien hinausgehend hat dieses werk seinem weitaus gröszten umfang nach das chinesische reich zum vorwürf. Begebenheiten in China werden nur bei- läufig berührt, wogegen den schicksalen vieler fremden völker und iren bezihungen zum “Reich der Mitte’ oft ansehnliche abschnitte gewidmet sind. 2) Ich werde von jetzt ab die regelmäszig angeführten zwei namen chinesischer herren getrennt schreiben und zwar auch den zweiten mit groszem anfangsbuchstaben. Jeder von beiden kann ein- und zweisilbig sein. Der vorangehende ist immer familien- name, der folgende bald kindheits- bald ehrenname. ASS Mn ae Ss mit anderen on uk de inhalts) ‚der höheren schriftstellerei. Dasselbe bietet uns eine auswahl des wissens- würdigsten aus allen fachwerken der damaligen höheren oder ernsteren litteratur, somit auch der erd- und völkerkunde. Abel-Remusat nannte | schon eine ganze bibliothek aufwiege. An der sehr umfassenden "erudi. tion’ Ma-tuan Lin’s kann nicht gezweifelt werden; ob aber des gelehrten sammlers oder auszihers eritik so gar hoch stehe oder auf allen gebie- ten die er betritt gleich hoch anzuschlagen sei, ist eine andere frage. Ma-tuan Lin selbst lässt im litterar-historischen teile semes groszen werkes dem Huan-jü ki die gerechtigkeit widerfahren dass man darinnen EZ JE IE SR d. h. fehler berichtist habe. Er und Lö Sze begeonen einander auf a und völkerkundlichem boden. Da bietet sich uns denn neben einzelnen abweichungen, sei es in übergehung gewisser angaben, in versetzung gewisser stellen oder im jeweiligen gebrauch verschiedner aus- drücke für dieselben begriffe, so genau wörtliche übereinstimmung beider, dass es oft den anschein hat als hätte der polyhistor seinen einseitigeren vorgänger oder dessen handlanger geradezu ausgeschrieben. Die sache erklärt sich aber wohl befriedigend aus der mehr oder minder zu reiner abschrift werdenden benutzung gemeinsamer quellen, besonders der amt- lichen verzeichner von begebenheiten. Ausdrückliche berichtisung älterer stoffsammler ist nicht nachzuweisen. BEE = Selbstverständlich führt Ma-tuan Lin die besebenheiten der an ’ den völker (sofern China sie längere zeit im gesicht behalten) einige jahr- hunderte weiter als Lö Sze und Comp. So weit jener nicht über diesen hinaus reicht, ergänzt bisweilen einer den anderen, leider aber sind sie nur zu oft beide unverständlich. ;2 Zu den allgemeinen schwieriekeiten des s. g. höheren bücher le der Chinesen — ungemeine kürze des nehme vieldeutigkeit einer . menge wörter, fehlende äusserliche bezeichnung umschriebener begriffe, ‚abwesenheit oder, was viel schlimmer, falsche setzung der interpunctionen, E Zur Uigurenfrage. 29 fehlende auszeichnung von eisennamen — kommt nämlich hier noch eine gelehrter männer sehr unwürdige auszihmethode die eher ein mechani- sches beschneiden zu heissen verdient. Das mit unrecht weggelassene oder abgeschnittene macht, besonders wenn noch, wie häufig der fall, durch unwissende holzschneider falsch gewählte schriftzeichen hinzukom- men, ansehnliche textstücke zu wahren rätseln!). Doch wäre dies wohl gewöhnlich mit fehler- minder der fall, müssten wir nicht in Europa haften ausgaben fürlieb nehmen. Indem ich nun wieder zu den Uiguren übergehe berichte ich nach meinen gewährsmännern, dann und wann sie selbst reden lassend, meist aber auf wörtliche wiedergabe verzichtend. Wohnsitze der Ku-sze oder Uisur. Ehe dieses völkchen durch seine unterwerfung unter und vermi- schung mit den bluts- wie namensverwandten Hu-hu, von denen weiter unten die rede sein wird, eine zeitlang politische bedeutsamkeit erhielt, um dann wieder in seine frühere bedeutungslosigkeit zu versinken, be- wohnte es ein engbegrenztes gebiet jenseit einer sandwüste und zu bei- den seiten. des Himmelsgebirges. Sie hatten einen könig vom vorderen stamme CH an) am südlichen und einen vom hinteren stamme dr Ay) am nördlichen fusze der erwähnten bergkette. Der erstere sasz in einer nur unter chinesischem namen bekannten stadt Ajao-ho die auf der Grimm’- schen karte in einer von zwei flüssen gebildeten gabel unter dem weit späteren (türkischen) namen Turfan eingetragen ist?). Diese wurde nach- mals winteraufenthalt der alleinherrscher Uiguriens vom eingewanderten stamme Hui-hu (Chuichu). Von C’hang-ngan (oder an), dem heutigen 1) Von einem gewissen Sjuen Hjen, der unter den Sung II lebte, wird berichtet, er habe gern merkwürdige bücher aufbewahrt und alle eigenhändig corrigirt. Dieser bi- bliophile pflegte zu sagen: “Das corrigiren ist eine plackerei wie das staubabfegen; hat man schon drei oder vier mal (dieselbe stelle) gefegt, so sind immer noch fehler übrig: — > a Er Ein er . . . Fl = Fr lg % 11 = ". Der verf. fällt, wie man siht, aus dem bilde; er SITE € - . .. - > musste sagen: es sind immer noch staubkörnlein da. . > . - sie .. 2) Bedeutung von IX YA] Akjao-ho: verbundene, sich vereinisende flüsse, an unser 5 ER „) » g 3 Coblenz (aus confluenz) erinnernd. ns . = Singen Can) Fa in "bis dahin 81 ® Residenz des hinteren königs, den » che ei N . 97 nördlicher hof belest!). Von Tun-huang, einem alten distriete bei Sa-c ceu, bis zu den vor- deren Ku-sze waren dreizehn tagereisen; das land masz von osten a westen nur 300, von süden nach norden 500 chines. stadien und war an allen seiten von hohen bergen begrenzt: YA Z IE 1. Die entfer- nung des hinterlandes von C'hang-an betrug 8900 stadien. Die familien- zahl des vorderen stammes belief sich angeblich auf 1500, die des hin- teren gar nur auf 600. In einer allgemeinen übersicht der westlichen barbarenländer (buch 336) sagt Ma-tuan Lin (bl. 8): “Von S’en-sien nördlich bis /-ngu (oder Ji-ngu) sind 1000, von /ngu nördlich bis zur grenze von Kao-chang, des vorderen landes der Ku-sze, 1200, von diesem weiter nördlich bis zur i stadt Kin-muan (Goldvoll!), jetzt Pe-thing im hinterlande, 500 stadien’. An einer vorhergehenden stelle (bl. 7) liest man: “Von Ju-mun (der Jaspispforte) führt ein weg durch den 'flieszenden (beweglichen) sand’ 2200 stadien weit nördlich zu den Ku-sze'. Dass die alten chines. berichterstatter unter I-ngu-lu und dessen abkürzungen I-ngu (I-wu) und I (mit deu dahmter) nie das eine oder auch beide gebiete der Kusze verstehen, habe ich in der ersten abteilung schon hervorgehoben. a finde ich etwas näheres über /-ngu gleich- sam versteckt in einem # E73 x HE, Su-pi überschriebenen artikel des a thung khao (buch 335), welcher im ganzen also lautet: ‘Die Su-pi sind ursprünglich ein stamm der Sr-Ajang (Tibeter) ade zwar von allen der zahlreichste. Im osten grenzt er an die To-mı, im westen an die Hu-mang-hja. Der familien sind 30,000. Inmitten der regierung Thjan-pao der Thang (T42—755) wollte ir könig Mu-hng-tsan 1) Dieses Jr ja: Pe-thing darf nicht verwechselt werden mit dem gleichfalls im norden des Himmelsgebirgs, aber sehr viel weiter westlich liegenden = Pe-thing am See Balchas, welches für Bisbalik erklärt wird. Das uigur-türkische wort utuk bedeutet wachsam. Kaiser nee wurde abe von den Thu- -fan. getödtet. sohn Si-no floh mit allen häuptlingen nach der provinz Lung-jeu, deren statthalter ihn empfing und zum kaiser Hjuen-tsung geleitete wel- cher ihn reichlich beschenkte'. “To-mi ist auch ein stamm der Si-Ajang und den Thu-fan unter- tan. Wohnt am flusse Li-niu. Das land ist sehr goldreich. Im 6ten jahre Cing-kuan (632) schickten sie gesandte mit tribut, die der kaiser beschenkt entliesz'. Nun heisst es weiter: ‘In der stadt Fe Zr I-ngu residirte unter den Han der Tu-wei (kriessoberste) von = =: I-ho. Chinesen und barbaren wohnen gemischt. Der kriegsleute sind eintau- send. Sie waren (vormals) den 7je-! untertan!). Die leute sind stark und tapfer; das land ist fett und fruchtbar. In den letzten zeiten des kaiserhauses Su unterwarfen sie sich und ein gebiet des namens I-ngu E- ward errichtet. Als im Weltreiche (China) aufruhr tobte, wurden sie wieder untertanen der Tu-kjue (Türken vom Altai). Als aber im 4ten jahre Cing-kuan (630) Ki-l’s (Chakan’s der Tu-kjue) macht gebrochen = war, da ergaben sich alle ‘sieben städte’ und das land wurde aF IN I-ceu’. e- So weit Ma-tuan Lin unter Su-pi, einem artikel der zu denken giebt, und Klaproth’s hartnäckigem gesner Schmidt, wenn er noch 3 lebte, viel wasser auf seine mühle liefern würde. Bi: Warum dies? während Ma-tuan Lin für das von Klaproth als Uisuren aufgeführte volk keine namen hat ausser Aju-sze oder Ku-sze und Kao-chang, lässt er die eingebornen des an Uigur erinnernden I-ngu 5 wenigstens scheinbar zu einem tibetischen oder tangutischen stamme gehö- _ ren, als wär er gleicher meinung mit dem mongolischen chronisten Sanang- setsen (s. w. u... Aus den erzählenden abschnitten ergiebt sich zwar die hohe wichtiskeit welche der besitz von I-ngu für die chines. kaiser hatte, um die Ku-sze oder vielmehr die auf den besitz des landes derselben er- pichten kriegerischen horden aus mitternacht im schach zu halten; aber an keiner stelle wird gesagt, die eingebornen von aa seien auch Ku-sze oder die letzteren I-ngu gewesen. 5 Über dieses volk vergleiche man, wenn es beliebt, meine academischen abhand- lungen betreffend die Kanggar (1845), die Karachatajer (1851), und “älteste nachrichten von Mongolen und Tataren’ (1847). vorderen a sei Kenals ‚(von den a a on ; worden: so können wir doch die eingebornen dieses gebietes nicht für ein von den Ku-sze verschiedenes volk halten, dürfen dagegen frühe tren i: nung derselben von iren brüdern in Turfan, die auch vermischung mit benachbarten Tangutern zur folge haben mochte, annehmen. Warum aber die ältere chinesische geschichte gerade nur diesen abgetrennten teil Tgulu (Igur) nennt, ist freilich schwer zu sagen. Meine anfängliche absicht die schicksale Uiguriens- in seinen be-- zihungen zu sich selbst und besonders zu wilden wie zahmen nachbarn Er, mit einiger ausführlichkeit übersetzt mitzuteilen habe ich nach reiflicher überlesung wieder aufgegeben, und zwar ist dies weniger ob unverständ- Eu lichkeit mancher stellen chinesischer gewährsmänner geschehen als darum weil man vom abendländischen leser nur einigermaszen lebhafte teilnahme an weit eher mechanischen als lebendigen, mit einer art entwicklung ver- bundenen bewesungen im zeitenlaufe nicht verlangen kann. Die häufigen von norden her gesen China und das östliche Tur- kistan gerichteten einfälle barbarischer nomadenvölker zwangen die Chr nesen zu bestmöglicher schirmung irer grenzen gegen mitternacht durch alu a militarischer ansiedelungen, deren bevölkerung aus 7a MW) 38 JE IN begnadigten verbrechern bestand. Wo diese nicht aus- a versuchte man es mit bündnissen, verschwägerungen, mehr oder minder unklugen zugeständnissen, zuweilen gar mit einem angrifiskriege. Der besitz oder wenigstens die ergebenheit und vasallenschaft des östlichen Turkistan, besonders des an China’s nordwesten zunächst an- srenzenden Uigurien, war den kriegerischen wandervölkern wegen seiner fruchtbarkeit ebenso wichtig wie den Chinesen wegen der aussicht die gefürchteten feinde im westen lähmen, oder, wie sie sich ausdrücken, Zur Uigurenfrage. 383 ihnen “den rechten arm abschneiden zu können’!). Bei Ma-tuan Lin sagt ein groszer des oberhauptes der Hjung-nu (besser Ajun-ju) zu sei- nem gebieter: “Ku-sze ist ein fruchtbares land und uns benachbart. Ge- statten wir den Han (Chinesen) seinen besitz, so liefert es ihnen viel ge- treide zum schaden unseres reiches. Wir können daher nicht umhin die Han zu bekämpfen’. Die eingebornen des Uigurenlandes waren gleich den meisten öst- lichen Turkistanern (im gegensatze zu den nordbarbaren türkischen stam- mes) sesshaft und den künsten des friedens mulalgoile Von ihnen sagt das Juan sze hu Ban (buch 42): F HK zR Er £ R 3 FH Mm Fr Zi Mm I d. ı. ‘sie hatten städte mit mauern nn feste wohnhäu- ser, lebten vom ertrage des bodens den sie bestellten und kleideten sich in selbstgewebte kleider’?). Unkriegerisch und von geringer seelenzahl wendeten sie ire politischen sympathieen bald nordwärts bald südost- wärts, liebäugelten je nachdem es rätlich schien, bald mit dem kaiser, bald mit den Sren-jws der Hjung-nu oder den Chakanen späterer welt- stürmer. Das land der Ku-sze war verschiedene male eine periode hin- durch zur nordwestlichsten provinz China’s geschlagen und ohne zweifel veranlasste dieser umstand die mit erlernung chinesischer sprache und litteratur verbundene aneignung chinesischer sitten und einrichtungen, was ebensowohl aus anspielungen wie ausdrücklichen angaben unserer ge- währsmänner erhellt. | Ein gewisser Tsu-kja der ım jahre 506 vorderer könig ward und dessen nachkommen den thron bis 640 behaupteten, liesz in seinem pa- last ein gemälde anbringen welches den groszen sittenlehrer Khung-tsze darstellte, wie er dem lehenskönige Ngai-kung von Lu (im heutigen S’an- tung) über die rechte regierungskunst auskunft giebt?). Derselbe Tsu-kja ersuchte inmitten der jahre Oing-kuang (520—524) durch eine gesandt- 1) Da der Östasiate, die weltgegenden bestimmend, sich mit dem gesiehte nach süden wendet, so ist westen die gegend seines rechten armes. 2) Das angeführte werk, von welchem die k. k. bibliothek ein exemplar besitzt, ist eine abgekürzte geschichte der Mongolen in China. 3) Man vergleiche das zwanzigste capitel des C’ung-jung oder canonischen buches vom "beharren in der rechten mitte‘. Philos.-histor. Kl. 1875. 5 34 SCHOTT: schaft um die fünf canonischen bücher und die amtlichen geschichtswerke)), und erbat sich zugleich einen chinesischen Eh) A d. ı. hülfslehrer am kaiserlichen oberschulcollegium den er als minister des unterrichts in sei- nem kleinen reiche verwandte. Einen nachkommen des Tsu-kja, könig Uen-tai (seit 630) lässt die geschichte eine kaiserliche mahnung an seine vernachlässiste vasallenpflicht mit einer kriegserklärung beantworten die er durch folgende zierliche verse ın gutem chinesisch einleitete: l is FR Ing fe ju thjan Ä 5 J kEE BJ e ci tshuan ju huä Art SbE ı : h AH UE or mjao jeu ju thang EN i | BL I ar su ngan ju khang 4 HE PT Kö te khi so zes AHh:m khi pü khuäi je Adler hoch am himmel fliegt, wildhuhn sich im busche wiegt; katz ım flur ır wesen treibt, mäuslein still im loche bleibt. nimmt ein jedes seine stelle ein: kann es nicht zufrieden sein? Dann folgt kurz und bündig: "Im nächsten jahre biete ich mein heer auf und greife Dein reich an!’ Uen-tai hatte mit den westlichen Tu-kjue emen bund geschlossen und die durch sein land führende tribut- strasze der übrigen turkistanischen reiche abgeschnitten. Er stellte sei- nen räten vor, Chinas hülfsquellen, ihm aus eigner anschauung bekannt, seien ziemlich armselig; einen krieg könne das land nicht aushalten und ein chinesisches heer wolle er schon bestehen. Aber bald legitimirte er sich als memmenhafter pralhans; denn die kunde vom wirklichen an- 1) Vgl. meinen academischen “Entwurf einer beschreibung der chinesischen littera- tur (1354), s. 298 ff., dann s. 350 ff. Zur Vigurenfrage. 35 marsch des chinesischen heeres flöszte ihm solchen schrecken ein dass er krank wurde und starb. Sein sohn unterwarf sich, nachdem der chine- sische feldherr die residenz eingenommen hattet). Der kleine stat wurde mit einschluss des aus furcht sich freiwillig unterwerfenden gebietes der ‘hinteren’ majestät im j. 640 unter dem namen J AFP pi SiS ceuw d.1. westliches -ceu oder (abgekürzt) Si deu dem chinesischen reiche an- geheftet das ıhn aber später an die Thu-fan (Tibeter) und nach diesen an die Aur-hu (s. w. u.) verlor. In einem die sitten der Ku-sze betreffenden passus den Lo Sze dem erzählenden teile voran schickt, Ma-tuan Lin aber einschiebt, liest man: “Ire schrift ist die chinesische; daneben bedienen sie sich aber auch einer Au-schrift: ir 153 rg] = Unter Zu verstand man in alter zeit gewisse wilde nomadenstämme nördlich von China, genauer Tung-hu (öst- liche H.) und Lin-hu (Hu in wäldern), angebliche verwandte der Hjung-nu, und öfter die Hjung-nu selbst, auch die nordländer überhaupt. Ma-tuan Lin sagt in der einleitung zu seiner beschreibung der nördlichen barba- ren (b. 340), diese seien ME = =E ohne schrift gewesen; in dem ab- schnitt über die eben dahin Be Tu-kju (Altai-Türken) aber (b. 343): H&$ = == ZA A; ire schrift gleicht der Au(-schrift), was jener ersten ne . lesen. Wie dem nun sei, so kann unter diesem schriftcharacter, sofern er den Uiguren zugesprochen wird, nur das aus Westasien gekommene semitische alphabet gemeint sein welches neben den chmesischen begriffzeichen bei ihnen im gebrauche war und auch darin sich hielt nachdem die syrisch-nestorianischen einführer desselben samt der mitgebrachten religion längst vergessen waren. . Weiter heisst es ebendaselbst: "Sie haben unser SY-king, Lun-ju, Hjao-king, die seschichtschreiber der auf einander folgenden dyna- 1) Allzu bedächtige minister des damaligen kaisers Thai-tsung vom hause Thang hatten irem gebieter den zug gegen Uigurien als gegen ein R N ) tik d. bh. ‘an den grenzen des himmels (wo die himmelswölbung mit der erde zusammenstöszt) bele- genes fernes reich (!), abgeraten, obgleich ihnen nicht unbekannt sein durfte dass chine- sische heerführer schon in viel älterer zeit weit über das Uigurenland hinaus mit glück vorgedrungen waren. 36 SCHOTT: stieen RE Anke ), die + Tsze und eg Tsr’'‘). Man erklärt sie in den schulen und bedient sich dabei der # nr Hu-sprache‘, was hier dıe bar- barısche d. h. landessprache bedeuten muss. Diese geistige abhängigkeit von China setzte sich fort als ein den Ku-sze nahe verwandtes, wo nicht mit ihnen urgleiches, dem fernen nor- den entstammtes nomadenvolk, wanderlustig und von kriegerischem cha- racter, in Chinas nordwesten und im Uigurenlande mächtig geworden war und Chakane desselben an stelle der ehemaligen könige als beherr- scher des landes sich aufgetan hatten. Dies geschah im zehnten jahr- hundert und nach austreibung der über das ganze östliche Turkistan verbreitet gewesenen Thu-fan (Tibeter), deren macht ziemlich gleichzeitig mit der des kaiserhauses Thang, d. h. vom siebenten bis ins neunte jahr- hundert u. z. aufblühte, ir zenit erreichte und verfiel. Das angedeutete, von den Chinesen gewöhnlich Hw-hu (Chwechu) genannte volk, dessen name, wie man siht, an Uigur anklinst, erwähnt Ma-tuan Lin in dem artikel Au-sze dreimal: zum ersten male da, wo er, weit in unserem sie- benten jahrhundert vorgerückt (b. 336, bl. 17), die wichtige bemerkung macht: HL Hl Ka na le] ze ng Din ns Zu je] en d. h. im lande waren (damals) die Hui-hu so zahlreich dass man es (statt Ku-sze oder Kao- chang), auch Hui-hu nannte. Dann gedenkt er, mehr denn zwei jahr- hunderte überspringend, folgender vier gesandtschaften von dorten. Im dritten jahre Kjan-lung der dynastie Sung II (962) kam der Huw-hu A-tu-tü aus Si-ceu (s. 0.) an der spitze von 42 personen und brachte landeserzeugnisse als tribut. Im dritten jahre Khjan-te (965) schickte der Chakan (HJ DD der Hui-hu von Sı-ceu einen buddhamönch namens Fa-juan 62: yHl d. 1. le- gis abyssus) mit backenzähnen von heiligen und gefässen aus hornglas und hu-phe (bernstein) als huldisungsgaben?). 2) Der kürze wegen muss ich auf die fachwerke der chinesischen schriftstellerei verweisen wie man sie in meinem "Entwurf einer beschreibung der chinesischen littera- tur’ (Berl. 1854, s. 295 fi.) aufgeführt findet. ?) Die substanz 3} FF hu-phe, mongolisch chuba, durch electrum succeinum erklärt, findet sich nach der naturbeschreibung Pün-tsha@o kang-mü (buch 57) in den wäldern am südmeere und bei westlichen barbaren. Es giebt hellgelbe und dunkelrote stücke; ver- brannt riecht sie wie harz und durch reiben erwärmt ziht sie strohhalme an. Oft stecken N ii Zur Digurenfrage. 37 Im sechsten der jahre Thai-phing-hing-kue (981) nannte ir könig sich zuerst Löwenkönig von Si-ceu und schickte den minister Me-uen mit huldisungssaben an den hof. Der titel ‘Löwenkönig’ ist hier in zwei sprachen mitgeteilt: chine- sisch Al > F See-tsze vang und türkisch Kr] 7; Fi] y A-sze-lan han. Letzteres ist genaue umschrift der worte Aszlan-chan, aus „> chan kö- nig und „w) arszlan löwe, dessen r die Türken selber im gemeinen le- ben unterdrücken). Im fünften monat desselben jahres schickte der kaiser Thäi-tsung den oberlieferungsbeamten Uang Ien-te an der spitze einer gesandtschaft nach Kao-chang (wie also jetzt wieder statt Si-ceu gesagt wird). Im er- sten jahre King-t@ (1004) kam von dorther ein gesandter Kin-jen-fu mit tribut. — Hiermit endet der artikel Ku-sze oder Kao-chang. Eine zugabe zu demselben bildet Uang Ien-te’s eigner gesandtschaftsbericht dessen we- sentlicher inhalt weiter unten folgen soll. Ausserdem liefert uns Ma-tuan Lin weit getrennt von Ku-sze, das in die abteilung "westliche barbaren’ gebracht ist, einen der abteilung “nördliche barbaren zugewiesenen artikel über die Hui-hu, welcher zur ausfüllung der groszen lücke gegen ende des artikels Ku-sze einiges dürf- tige material steuert, übrigens so abgefasst ist, als ob jener gar nicht vorhanden wäre, wie denn überhaupt von den einzelnen völkermonogra- phieen der groszen compilation keine auf die anderen rücksicht nimmt, was besonders da wo die begebenheiten zweier oder mehrer völker in einander greifen, sehr wenig dank verdient. Wir erfahren aus diesem abschnitte dass die vorfahren der Hui-hu, viele stämme unter verschiednen namen, im norden der S’a-mo hausten, nahe dem flusse Sa-Ling d. ı. der Selengga, oder nach anderen um Ha-la- ho-Iin (Karakorum), das heutige Ho-ning-Iu, also in denselben gegen- den wohin Rasiduddin und Abulghasi die ursitze der Uigur bienen oder ameisen darinnen die sich ausnehmen als lebten sie. Ein alter glaube lässt das in die erde eingedrungene harz der nadelbäume nach jahrtausenden zu hu-phe werden. 1) Die Hui-hu redeten, wie mehrmals ausdrücklich gesagt wird, dieselbe sprache wie die Kirgisen, und dass letztere schon in alter zeit reines türkisch gesprochen, ergiebt sich aus den von chinesischer seite mitgeteilten proben. Vgl. meine academische abhandlung über das letztere volk, s. 435 und 438 ff. der abhandlungen des jahres 1864. 38 SCHOTT: verlegen!). Eine zeitlang den Tu-kjue untergeben, fielen sie durch einen geistig hervorragenden häuptling ermutigt, von dem Chakan Kr-li ab, brachten, in kleiner schar, dessen ungeheurem heere auf dem berge Ma-li eine grosze niederlage bei, und verfolgten die geschlagenen bis zum Himmelsgebirge (Thjan-san). Seitdem wurden sie das gefürchtetste volk des nordens. In den ersten zeiten der Thang knüpften sie zuerst ver- bindung mit China und begannen südwärts vorzurücken. Kaiser Thai- tsung (627—649) bewilligte einem irer häuptlinge den distriet Ling-ceu im stiden von Ning-hja-fu und am oberen Huang-ho zur niederlassung. Unter der kaiserin Wu-heu (684—-704) standen sie China im kampfe wider den Chakan der Tu-kjue bei und zogen westlich bis Kan-ceu und Ljang- ceu2). In den jahren Thjan-pao (742—755) legte sich einer irer häupt- linge der einen Chakan hingerichtet hatte, den titel Kutlu-Chakan bei?) und erhielt den chinesischen titel eines re 8 # ehrerbietigen und ge- rechten vasallenkönigs. Im ersten jahre Oing-juan (784) kam ein ge- sandter des Chakans als freiwerber an den hof des kaisers Te-tsung. Der kaiser schickte dem türkischen machthaber seine jüngere tochter in be- eleitung des vasallenkönigs von Han-cung in Sren-si. Bei der vorstellung verweigerte die princess aus hochmut irem künftigen eheherrn den hul- digungsgrusz “= ir m. FE), bis ir hoher begleiter sie mit mühe dazu bewog. Der Chakan lohnte seinem schwiegervater mit 500 edeln rossen, köstlichem pelzwerk und einem kleinen unterstützungsheere von 3000 mann wider aufrührer im reiche. Seitdem nannten die Chakane sich schwiegersöhne der kaiser und nahmen zu irem eignen frommen den lebhaftesten anteil an Chinas angelegenheiten. Bald nach geschlossenem ehebund kam der hohe eidam um die erlaubniss ein den nationalnamen Hui-hu künftig nicht mehr le] vz sondern je] Hs schreiben zu dürfen, !) So das encyclopädische San-tshai thu hui in der abteilung ‘vom menschen’ ON Ip. buch 12 unter Aui-hu: H. eu Wi fE 1% x AN AKA DAN 7 7 m ES IR, 2) Ohne zweifel auch weiter und bis nach Uigurien, wie Ma-tuan ein am obigen orte deutlich zu verstehen giebt. 9) le kutlu d. i. beglückt, glücklich, ist ein ächt osttürkisches wort. Zur Drgurenfrage. 39 damit er eine anspielung auf mut und stärke seines volkes enthielte. Das gesuch wurde ihm gewährt!). Unter kaiser Ji-tsung (860—873) schlug der häuptling Pu-ku-tsjun von HL BE Pe-thing aus die Thu-fan und nahm Sı-ceu, Lam-tai u. s. w. Aus dieser angabe ersiht man dass die Tibeter bis dahin im besitze von Uisurien gewesen waren?) und dass die Hui-hu von demselben orte aus sie vertrieben welcher nachmals die sommerresidenz irer Chakane wurde. Unter dem O’uans-tsung der späteren Thang (924—926) schickte der Chakan Zin-mei gesandte mit edlen pferden. Der kaiser beehrte ihn mit einem diplome und mit dem titel Hi 35 17] Fr hochbegabter ge- rechter Chakan. Im vierten jahre Chang-hing derselben kleinen dynastie (933) schickte der Chakan ein par weisse falken, wohl mit anspielung auf EB (s. oben), an den hof. Kaiser Ming-tsung liesz, vermutlich aus bud- dhistischer bedenklichkeit, die bande dieser vögel lösen und schenkte ihnen die freiheit). ) Das neugewählte zeichen zum ausdruck der zweiten silbe kann kü und hü lau- ten. Wie kü& ausgesprochen bezeichnet es die turteltaube, wie hü aber eine art raubvo- gel, den “gehörnten falken’ (spizaetos orientalis.. Da nun die letztere aussprache hier ohne zweifel anwendung findet, so muss auch von den verschiednen aussprachsweisen des va d.h. des hier durch Hin verdrängten zeichens nur hü gegolten haben, nicht ki, hi u . . —_ 0 5 - r oder hje. Die erste silbe findet man auch = und u d. h. wei oder wi, und die zweite Al, ü geschrieben, wo dann aus der verbindung beider die starke erweichung Ui-ü, also fast Uju für Huihu sich ergiebt. Die japanisch-chinesische eneyclopädie AR Y en > bemerkt (b. 14, s. 35) bei anführung dieser verschiedenheiten: har I# je] ZZ DEN > name wie seine nebenform Uigur auf r ausgelautet, so muss das r schwächer gelautet P d.h. “Vei-w (UDi-u) ist verbogene (verhunzte) aussprache von Hui-hu‘. Hat der haben als in Uigur, da die Chinesen es in der umschreibung ganz unterdrücken. Die Mongolen aber schreiben Chwchur neben Uighur. Dass bei den Chinesen beide namen ganz gleiche geltung hatten ergeben die zwei parallelstellen die ich in meiner nachstehend angeführten abhandlung (s. 435) mitgeteilt habe. 2) Ting-ceu (das hintere Uigurien) war nach den jahren Cing-juan (785 — 804) den Thu-fan zur beute geworden. So Ma-tuan Lin (buch 322, bl. 45). 3) Auch bei den Mongolen und östlichen Slawen wurde der weisse falke hoch ge- schätzt. Vergl. meine abhandlung "Über die ächten Kirgisen’ (s. 449 der abhandl. der academie vom j. 1864). 40 SCHOTT: Von der zeit dieses kaisers (926—933) ab verkauften die Hui-hu den Chinesen pferde und edle steine. Die letzteren durften aber nur von dazu bestellten beamten gekauft werden; wenn andere es taten wur- den sie bestraft. Der Thai-tsu der späteren’ C’eu (951— 953) hob dies verbot auf: das volk durfte forthin unmittelbar kaufen und so sank der preis der edlen steine um die hälfte. Die bereits in dem artikel Ku-sze gleich hinter der groszen lücke erwähnte ankunft eines gewissen A-tu-tu mit 42 begleitern wird auch hier als im jahre 961 erfolet verzeichnet. Nur fehlt hier der zusatz dass sie aus Sı-ceu gekommen. Im zweiten jahre Khjan-te (964) sandten die Hui-hu eimhundert edle steine, 40 pfund bernstein (hu-phe), schwänze einer wilden ochsen- art (an standarten die rolsschweife vertretend) und edles pelzwerk. Der tributsendung aus dem jahre 965 wird hier ebenfalls gedacht, es fehlt aber erwähnung des mönches F&-juan und der heiligen backen- zähne. Die sendung der kaiserlichen gesandtschaft im jahre 981 ist auch hier verzeichnet. Einer anderen mission an einen Chakan der Hui-hu geschiht nicht erwähnung. Aber sendungen von oberhäuptern der Hui- hu aus Si-ceu (Kao-chang), Kan-ceu und Sa-ceu werden noch bis ins jahr 1073 erwähnt. Im ersten jahre Hi-ning (1068) verlangten tribut bringende ge- sandte des Chakans von Kan-ceu ein K Fr = AR Ta phan-Zo king ın goldschrift zu kaufen, mussten aber mit einem gedruckten exemplare für- lieb nehmen). Der artikel schlieszt mit einer kaiserlichen verordnung aus den jahren 1119 —1125, worin schon auf die seitens der Hui-hu drohenden gefahren ob irer bezüge zu dem neuen Tangutischen reiche hinge- wiesen wird. !) Mit dem obigen titel belegen die Buddhisten ire heiligsten religionsbücher im all- gemeinen. Phan-z'ö ist chinesische verstimmelung des sanskritwortes UZIT pragnd, buch- stäblich zsoyvuoıs, aber im sinne von intelligentia, sapientia. Dem vorangehenden i@ grosz entspricht AST mahd und dem folgenden king SE sütra, dem ganzen also mahä- pragnäsütra canon der groszen erkenntniss. Zur Uigurenfrage. 41 In den annalen des chinesischen kaiserhauses Thang liest man (buch 215), vier völker (bezüglich staten) hätten dem reiche der Thang irer zeit an macht die wage gehalten, seien mit ihm FÜ an iroßgomer ge- wesen: Tu-kjue, Thu-fan, Hw-hu, Jun-nan. Dies geständniss beweiset, dass ehrengeschenke, demütige phrasen und selbst annahme von vasallen- schafts-urkunden seitens der ausländer über ir wahres verhältniss zu den kaisern nicht täuschten. Die tapferkeit der Hui-hu war den Chinesen mehrmals von wesentlichem nutzen, besonders gegen Tu-kjue, Thu-fan, und aufrührer im innern, und man liesz es gern gewähren dass die immer bereiten helfer nicht blosz im chinesischen Turkistan, sondern in einem teile des Mittelreiches selber herumnomadisirten, auch wohl sich bleibend ansiedelten. Andererseits flöszte die höhere gesittung China’s den Hui-hu, wie überhaupt allen barbaren, eine gewisse scheu ein die mit .der furcht vor physischer übermacht ungefähr gleiche wirkung haben mochte. Auch darf man nicht übersehen dass die Hui-hu, wie aus vielen zeugnissen un- widerleglich hervorgeht, sich zum Buddhismus bekannten welcher religion die kaiser des hauses Thang vorzugsweise ergeben waren. Auszug aus dem gesandtschaftsberichte des Uang Jen-te (vgl. oben). Bald nach irem aufbruch aus der damaligen residenz C’hang-ngan (d. ı. ewiger friede, jetzt Si-ngan-fu in Sen-si) musste die gesandtschaft ob der zu durchwandernden wasserlosen sandstrecken mit trinkwasser sich versorgen. Über den riesenstrom Huang-ho setzten sie auf säcken aus schaffellen dıe man mit luft füllte, oder auf holzflöszen die von kameelen gezogen wurden). In irgend einer gegend war der sand drei fusz tief, so dass die pferde nicht weiter kamen und alles kameele zu besteigen ge- zwungen war. Der boden brachte nichts hervor als eine pflanze teng- thung die man einsammelte und verzehrte. »YVERBEEMREBEZIERK.KUR ER Ar 3 rm JE. Philos.-hıstor. Kl. 1875. 6 493 SCHOTT: Nach durchwanderung einer reihe von wohnsitzen oder weideplätzen zwar namentlich aufgeführter aber darum nicht minder unbekannter stimme, wobei sie auch grenzen der Khi-tan und Ta-tan (Tatar) berühr- ten, erreichte die gesandtschaft das schon mehrerwähnte AF J] Ji-ceu, die feste chinesische kriegercolonie gegen Kao-chang, in der gegend des heutigen Ha-mi oder Chamul. Der dortige befehlshaber gehörte zu einer familie O'in, in welcher diese würde seit 714 geblieben war. Durch zehn generationen mit kaiserlichem vertrauen begnadigt, bewahrte die familie noch das bestallungsschreiben ires zuerst hierher berufenen ahnherrn !). Hier sah herr Uang Jen-te wilde seidenraupen und die ersten schafe mit fettschwänzen von einigen pfund gewicht, deren fleisch wie bärenfett aus- sah und köstlich schmeckte. Zu den anderen erzeugnissen gehörte der baum hu-thung, dessen klebriger, aus den äussersten teilen schwitzender saft wie bernstein gerinnen soll und zum löten der edeln metalle verwen- det wird). Vom herannahen einer kaiserlichen gesandtschaft unterrichtet, schickte man aus Kao-Chang (alias Sı-ceu) mannschaft zum empfang und ehrengeleite derselben. Das clima des nun betretenen landes des Löwen- Chan’s, wie der fürst sich (vgl. oben) betitelte, fanden sie ausserordent- lich heiss und trocken. Der gesandte liesz an ort und stelle sich erzäh- len wenn die hitze den höchsten grad erreicht hätte so flüchteten alle eingebornen in unterirdische zu diesem zweck gegrabene räume. Nur der fürst hatte mit seinem hofhalt einen kühlen sommersitz Pe-thing (vel. oben) nördlich vom Himmelsgebirge. “Die vögel’ — heisst es weiter — ‘scharen sich während der heissesten zeit an den ufern der flüsse, und wagt es einer emporzufliesen so fällt er mit versengten flügeln wieder zur erde. Im dritten der jahre Khar-pao (970) resnete es einmal aus- nahmsweise fünf zoll hoch, so dass viele baracken einstürzten. Rings um die residenz (hier Kjao-ho) ist wasser von der bergstrasze Kin-hng gelei- I TE, 2) Sihe Skizze einer Topographie der producte d. Chines. reiches (in den 1844 ge- druckten abhandlungen der academie, s. 370). Zur Digurenfrage. 43 tet!). Felder und gärten wurden durch mühlen gewässert. Das land erzeugt getreide aller art, ausgenommen buchweizen. Die vornehmen be- wohner aszen pferdefleisch, die übrigen schafe, gänse und enten (hatten es also nach unserem geschmack besser)’. Der chinesische name des landes (Kao-ihang, also hoher wohlstand) scheint darin seine berechtigung zu finden dass es nach herren Uang Jen- te’s zeugniss in diesem lande "gar keine absolut arme leute gab indem man jedem der in dringende not kam, gemeinsam aushalf?)’. Auch soll dort niemand ER HL, vorzeitig sterben und die grosze mehrzahl ein sehr hohes alter erreichen. Die eingebornen waren ein lebensfrohes volk das an schieszübungen zu pferde und heiteren ausflügen bei flöten- und saiten- spiel gefallen fand. Selbst in den Buddhatempeln deren es gegen funfzig gab, kam man zur frühlingszeit (am neujahrsfeste?) zahlreich zusammen und ergetzte sich. In diesen tempeln wurden alle canonischen bücher der verehrer Buddha’s, dazu chinesische wörterbücher und eisenhändige schreiben von kaisern des hauses Thang (618—907) verwahrt, die letzt- erwähnten unter sehr festem verschlusse®). Auch die BE JE. Ma-nı (Ma- nichäer?) besaszen hier tempel und ausserdem lebten mönche von iR Hy Po-sze oder Pa-sze (Parsen, Gebern?) im jede dieser in dem ‚bud- dhistischen canon für ketzerisch (| 5 5) erklärten secten 35H 2:D IE d. h. hielt fest an irer religion. Um die zeit der ankunft des gesandtschaftspersonals hatte der ‘Löwen-könig’ bereits, vor der sommerhitze fliehend ihE my sein Ohne- sorge Pe-thing bezogen und die einstweilige hut des reiches seinem müt- terlichen ohm A-ta-ju-jue überlassen. Dieser herr schickte vor allem boten an Uang Jen-te und sagte ihm durch den mund derselben: “Ich © F AS E AH, z 2 IE: IE EX +pV „ Hiernach wäre die 'con- fluenz’ künstlich Sn P) er 72 R BTEZAR ur HikZ, 5 3 B a: Mh - 6 Biel >) Der gesandte erwähnt von wörterbüchern das erste tonische, betitelt E HEI Thang jun (wurzelwörter der Thang), um den anfang dieser dynastie erschienen, und das 25 Fi Ju-phjen (jaspisbuch), ein lexicon nach schriftwurzeln, schon im 6ten jahrh. unter den Zjang verfasst. 6” 44 SCHOTT: bin des königs avunculus: wird der gesandte mich huldigend begrüszen? Uang Jen-te entgegnete: “Wer ein kaiserliches mandat hält (im namen des kaisers kommt), dem gestattet unser ritual nicht huldigenden gruszt)’., Jener liesz ihn von neuem fragen ob er wenigstens dem "Löwenkönig’ huldigung beweisen werde. Uang Jen-te entgegnete: “Auch dies wäre unserem ritual zuwider”. Nach einigen tagen erschien A-ta-jw-jue in eigner person und begnügte sich mit empfang des gruszes AR küng wie er inter pares schicklich. Der Arszlan-Chakan entbot die gesandtschaft zu sich nach Pe-thing. Man reiste nun von Kjao-ho-ceu in sechs tagen bis an die "mündung’ (zugänge) der “Goldnen bergstrasze’ (Kın-hng); von da in zwei tagen bis an das pfahlwerk Han-kja, und in fünf tagen bei regen- und schneewetter über die bergstrasze selbst, deren obere region tiefe schneemassen bedeck- ten. Die wanderer mussten sich auf dem beschwerlichen wege in härene decken einhüllen. Jenseit des Ling angelangt, blieb ihnen noch eine tage- reise bis Pe-thing, wo sie in einem Buddhatempel mit hohem turme her- berge fanden. Der 'Löwenkönig’ liesz fleisch von schafen und pferden für seine gäste kochen und sehr lecker zubereiten. Am siebenten tage der ankunft war gröszer empfang. Eine anzahl hofleute schlug den tact der begrüszungen auf tafeln aus klingstein, während könig und königskinder beiderlei geschlechts um die reihe vortraten und mit gen osten gewendetem gesichte den huldisungssrusz darbringend, die für sie bestimmten geschenke an sich nahmen. Dann gab es ein festliches gelage mit saitenspiel und theatralische aufführungen bis zum abend. Des anderen tages machte man eine lustfahrt auf einem kleinen see während von allen ufern her musik ertönte?). Am dritten tage besuchte der Chakan mit seinen gästen einen Buddhatempel welcher vor mehr als drei jahr- hunderten (im l4ten jahre Cing-kuan d. h. 640) erbaut war. 1) Das entsprechende wort ist FE pai, die ehrerbietigste, mit zusammengelegt er- hobenen händen und einem fuszfall verbundene begrüszung ausdrückend. Oben erfuhren wir schon wie eine chinesische kaisertochter dem ir bestimmten türkischen eheherrn die- ses pdi verweigerte. el er Zur Digurenfrage. 45 Also feierliche vorstellung, festmahl, theater, lustfahrt mit musik, und endlich — besuch eines der religion geheiligten gebäudes, als sollte dem saus und braus zweier tage am dritten eine art aschermittwochbusze nachfolgen. Zur vollständigen analogie mit abendländischen sitten fehlte nur eine truppenschau oder ein scheintreffen!). Unmittelbar an die erzählung von jenem tempelbesuch schlieszt sich recht ex abrupto etwas über den bekannten vulcan im norden von Pe-thing, ohne dass man erfährt ob der verfasser aus anschauung oder von hörensagen redet. Er sagt: "Dieser berg erzeugt pl fi nao-sa (d. i. sal ammoniacum) und es entsteigt ihm beständig rauch der am abend wie fackelfeuer leuchtet. Von nebel bleibt der berg frei. Die sammler des nao-sa zihen bei irem geschäft holzschuhe an, da sohlen aus leder verbrennen würden. Unten am berge sind hölen die Fe YJE blauen lehm erzeugen welcher, aus den hölen gebracht, sich in fh za sandstein ver- wandelt. Die eingebornen gebrauchen ihn Y ie 12 d. ı. zu bereitung des leders?). Die letztere notiz deren verantwortung ich von mir ablehne, giebt dem erzähler anlass, den verstand und die kunstfertigkeit der bewohner von Kao-chang zu rühmen was uns wieder an das (nach Vämbery) in Mittelasien sprüchwörtliche Je ,s&:>) (s. die erste abteilung s. 110) er- innert. Er nennt sie A Dr rg JE I: ar 7 verständig, rechtschaffen 1) Die empfangsfeierlichkeiten einer gesandtschaft nach dem reiche Hy Ho (im nach- maligen Kypcak?) beschreibt mein älterer gewährsmann (b. 181) also: = 2 u) ie: EHEUZ. ERUA. RU BFEREN AR, Y) ıE 5 Hr d.h. “Als der gesandte des Mittelreichs ankam, empfing man ihn blu- men streuend. Der könig huldiste (pdi) mit dem antlitz nach osten gewendet. Auch salbte er des gesandten stirne mit moschus, was (dort) für eine grosze ehre gilt. Wie noch jetzt bei den Oszmanen (setze ich hinzu). 2) Auszugsweise d. h. mit übergehung des "blauen lehms’, dessen verwandlung und dessen gebrauchs bringt auch die grosze naturbeschreibung Pün-tshao kang-mü (buch 9) unter nao-sa diese notiz, und setzt hinzu der berg werde (chinesisch) Ho-jen-san d. i. Feuerflammenberg genannt. Den anderen 300 stadien westlich von Kao-chang belegenen vulkan Hochasiens erwähnt dasselbe werk (buch 10) unter "schwefel’. Dieser heisst P£- san, türkisch gib & Ak-tagh d. i. Montblanc. 46 SCHOTT: und von künstlerischen anlagen; sie schliffen edelsteine und verarbeiteten edle wie unedle metalle zu zierlichen gefäszen. In iren städten sah man viele ih = mehrstöckige gebäude. Gesandte der Khi-tan suchten die absichten der chinesischen ge- sandtschaft in den augen des Chakans zu verdächtigen und ermahnten ihn, diese gefährlichen gäste bald wieder aus dem lande zu weisen. Aber Uang Jen-te’s würdiges benehmen liesz keinen verdacht aufkommen. Im frühling des jahres 985 kehrte er mit seinem gefolge von ungefähr hun- dert personen ehrenvoll beschenkt auf dem alten wege zurück. Im 5ten monat 981 hatten sie O’hang-ngan verlassen und im 4ten monat 984 trafen sie daselbst wieder ein. Der würdige, nur in anordnung seines stoffes wenig logische vir gregis erzählt noch am schlusse seines berich- tes was er am anfang vergessen, dass nämlich er und seine leute auf der hinreise an den grenzen der ZTa-tan (Tataren) von kindern und enkeln der unter den Heu-tsin (956—946) in tatarische gefangenschaft geratenen Chinesen bewillkommt und mit lebensmitteln versehen worden. Die leute erkundigten sich tief betrübt nach heimat und blutsverwandten und lieszen ire lieben landsleute erst nach einer ganzen woche weiter zihen!). In unser elftes jahrhundert fällt die periode als das durch angeb- liche nachkommen der Thö-p& in China’s nordwesten gestiftete Tangu- tische reich (1034—1228) dem seit 1115 in zwei hälften gespaltenen kaisertum China eine fast ununterbrochene reihe furchtbarer niederlagen beibrachte?). Zerstreute wanderhorden der Hui-hu beteiligten sich an allen unternehmungen der Tanguter und waren vermutlich ire kräftigsten bundes- oder schutzgenossen, daher nicht zu verwundern ist dass der mongolische chronist Sanang-setsen die namen Uigur und Tangut für N ZH = - 4a MEMERK SEE. BRUWERTER, 2) Die Thö-p& waren ein kriegerischer, wahrscheinlich mongolischer stamm aus dem norden der S’a-mo, etwa dem heutigen Daurien. Allmälig auf chinesischen boden gelockt, gelang es ihnen ein kaiserhaus Juan-uei oder Heu-uei zu gründen welches zwischen 386 und 550 u. z. Nord-China bis zum flusse Huai beherrschte. Vgl. die in Petersburg Zur Digurenfrage. 47 damals gleichbedeutend erklärt!). Das Tangutische reich unterlag endlich Cinggisz-Chan, dessen letzte und blutigste eroberung es war. Schon vorher (1209) hatte das oberhaupt der sesshaft gebliebenen Uiguren, bis dahin (seit wie lange?) eine zeitlang vasall von Karachatai?), dem groszen welt- stürmer gehuldist. Diese ehemaligen Ku-sze der Chinesen scheinen also an den unternehmungen der Tanguter unbeteiligt geblieben zu sein. Unter Cingsisz erhielten die Uigur dadurch noch einmal bedeu- tung dass der eroberer zu einführung irer schrift unter seinen Mongolen sich bequemte. Lage, witterung, erzeugnisse, bewohner‘®). Hohe lage, meist sandiger und steiniger boden, trockne hitze. Das getreide reift des jahres zwei mal und alle fünf arten desselben gedeihen; ebenso die maulbeerbäume, daher gutes fortkommen der seidenraupe. Man gewinnt viel wein aus reben; eine gattung weintrauben von zwei fusz länge, deren längliche beeren sehr. gross und von dunkelpurpurner farbe sind, wird (chinesisch) #5 ZL ma-zUu d. i. pferde-euter genanntt). Auf einer stachlichen pflanze die man chinesisch sE Fi) jang-tszhe d.i. schaf- erscheinenden “Arbeiten der morgenländischen abteilung der altertumforschenden gesell- schaft” (TpyAsi socmoynaro omrb.Ienin u up.) teil IV, seite S6 ff. 1) Digur ulusz kemebeszü, tere tsak-dur Tanggut ulusz-i Uigur kemekszen bulai. 2) Vgl. meine academische abhandlung ‘Karachatai oder Si-Ljao”. 1849. 3) Dieser abschnitt geht im Huan-ju ki dem erzählenden voran; bei Ma-tuan Lin aber ist er einschiebsel im erzählenden teile, und zwar eingereiht einer beschreibenden stelle die im Huan-ju ki dem erzählenden teile eingeschoben ist! Ma-tuan Lin verkittet also hier was sein vorgänger auseinander hält, jedoch in unverdauter weise. Man vergleiche übri- gens den inhalt dieses kleinen abschnitts mit verschiednen angaben in Uang Jen-te’s vor- stehendem reiseberichte. *) Vgl. meine Skizze zn einer topographie u. s. w. (s. 277—78). "Pferdeeuter-trauben’ - G —ıi_ sammelte man nach dem Pün-tshäo zuerst ein als Kao-chang erobert war MR m 7 EN und lernte zugleich die bereitung ires rebenweins kennen: 103 44 H. yıt YE (der aber in China nicht popular wurde). 48 SCHONT: dorn nennt, entsteht eine art honig oder manna von köstlichem geschmack). Ein anderes gewächs F Ba = pe-thje-tsze trägt früchte die den bälgen der seidenraupe gleichen. Diese enthalten fäden wie feiner hanf aus denen ein zeug gesponnen wird?). Der boden bringt salz von corallenröte und anderes von der weisse des jaspis. Die eingebornen gleichen von gesicht den Koreanern®). Die män- ner flochten ir har und lieszen es auf den rücken hinabhangen®); die weiber flochten es auch, lieszen es aber nicht hangen. Heiraten, trauer- gebräuche und sitten überhaupt, auch die strafgesetze und viele einrich- tungen des states waren von denen China’s wenig verschieden: J = 1] 2 |]. Die abgaben wurden in geld und, wo dieses fehlte, in ge- webten stoffen erhoben. Das volk betete zu den IR ni Ihjan-sin und glaubte auch an 4 # Fü-f& die lehre Buddha’s. Von der einheimischen sogenannten Au-schrift der Ku-sze und irer eifrigen beschäftigung mit Chinas schriftstellerei ist oben die rede gewesen. Was für eine religion war die vom Buddhismus unterschiedene ver- ehrung des oder der N IH thjan-sm d.ıi. himmelsgeist oder — gei- ster? Unmöglich ist an den Iszläm, mit wenig recht an nestorianisches christentum, mit viel gröszerem an einen vor dem umsichgreifen der Bud- dhalehre wohl ziemlich allgemeinen naturdienst zu denken. Übrigens darf man gewiss nicht voraussetzen dass alle verschiednen credo’s der Uiguren von chinesischen ‘reporters’ tiefer untersucht worden seien. 1) Vielleicht identisch mit dem HR kan-Iu d.i. süszen tau von Samarkand. Sihe meine mehrerw. Skizze‘, s. 372. 2) Vgl. meine "Skizze’ u. s. w. s. 342. a = nm N: h E & h ) H N a ER ZA Ran „ Die hatten also mindestens nicht die s. g. caucasische gesichtsbildung. 4) im I Fi: A IT „ Also wie die Chinesen seit begründung der Mang' Kaast Das spiessbürgertum unseres ‘volkes der mitte’ ist nämlich weit älter als die annahme des ihnen von einer fremden nation aufgedrungenen symbols desselben. Diesen ursprünglich tungusischen zopf erwähnt schon die geschichte der Khi-tan EAU IE 3 buch 39) als kopfzier der Z’u-cin (vorfahren der Mangu), und bemerkt dabei, dass sie in dieser sitte von den verwandten Khi-tan sich unterschieden. Zur Uigurenfrage. 49 Gar keinem zweifel unterliegt aber bei ihnen und den angrenzen- den stammverwandten völkern während der blüte des states der Aur-hu und noch weit darüber hinaus bis wenigstens ins elfte jahrhundert das vorherrschen der Buddhalehre. Vollgültige zeugnisse dafür sind vor- angegangen und bedürfen nicht der wiederholung. Einiges über auszeichnende sitten der Hur-hu bringt Ma-tuan Lin, den gang seiner erzählung (buch 347, bl. 20) ein weilchen unterbrechend. Da erfahren wir dass die weiber ir har in einen wulst auf dem scheitel sammelten und darüber eine rotseidene haube deckten der nach irer ver- heiratung noch eine wollene mütze oder filzkappe zugegeben ward!). “Der Chakan — heisst es weiter — bewohnte immer ein ii leu d. ı. mehrstöcki- ges haus. Seine gemalin führte den (chines.) titel AA =E thjan-kung-eü d. i. himmlische herrin. Dann aber kommt die merkwürdigste kundge- bung, sie lautet: “Wenn der minister dem Chakan aufwartete so nahm er seine kopfbedeckung ab, und trat mit aufgelöstem hare zu ihm ein?)'. Bekanntlich beweist man sonst in ganz Asien seine ehrer- bietung auf entgegengesetzte weise d.h. durch aufsetzen oder sitzen- lassen der kopfhülle. Die gesetze der höflichkeit oder etikette waren also in diesem punkte bei den Hui-hu dieselben wie in Europa — nur das auflösen des zopfes war in unserem weltteil dem zopfträger erlassen. Kann das Kudatku-bilik uigurisch heissen? Die vorrede zu diesem, durch herren Vämbery’s unverdrossene be- mühungen uns zugänglich und verständlich gewordenen ältesten osttürki- schen. geistesdenkmal giebt ausdrücklich Kasgar als das land an in wel- chem es verfasst sei. Das K. B. enthält keine spur von buddhistischen 1) Die zuerst aufgeführten naturerzeugnisse gelten der urheimat des volkes Hui-hu, gehören also gar nicht hierher. 2) HR X = 2] ul EA] 5 rE 197 = m IN „ In den von Pfizmaier herausgegebenen “Poetischen ausdrücken der Japaner findet man (I, s. 94) die redensart: kumi kami-wo toku das geflochtene haupthar lösen, und folgende erklärung dazu: ‘Die Je- bisu (Aino’s) tragen das haupthar beständig geflochten; wollen sie sich aber unterwer- fen (sitagawan-to omö jo-ni-wa), so lösen sie das geflochtene haupthar'. Phalos.-hıstor. Kl. 1875. 7 50 SCcHOoNTT: anschauungen und sein bearbeiter steht ganz auf iszlämischem standpunkte; denn auch die wenigen von mir in einer anzeige nachgewiesenen klänge aus dem heidentum Ostasiens sind nicht stark genug um dem werke ein gemischtes gepräge zu leihen!). Die zeit der abfassung ist aber nach ausdrücklicher angabe in der vorrede das elfte jahrhundert, und es ergiebt sich somit, dass die Kasga- rer schon mit beiden füszen im Iszläm standen als die Uiguren (Ku-sze und Hui-hu) noch wenigstens der groszen mehrheit nach buddhagläubig waren. Die lehre aus Indien war übrigens damals, wie uns Lo Sze und Ma-tuan Lin berichten, noch in anderen staten Turkistan’s östlich vom Tsung-ling vorherrschend?). Namentlich gilt dies den staten Aus-sze und Ju-han. Der könig von Kur-sze, welcher name wie man siht an Kju-sze oder Ku-sze stark anklingt, residirte an einem orte der angeblich 200 chines. stadien südlich vom = ıı Pe-san d. ı. Weissberge (Montblanc) lag, dem westlichsten der schon oben erwähnten zwei vulecane welcher zufolge einer unter den Suz (581—618) erschienenen beschreibung west- licher grenzländer schon damals auch KrJ EB] ıı A-ki-san hieszz. Das chinesische pe in P&-san ist also nur übersetzung des durch a-kö um- schriebenen türkischen wortes & ak weiss! Der name Kw-sze in ver- bindung mit der von den Chinesen angegebenen geographischen lage lässt uns mit sicherheit auf das heutige Kutsche oder Kutsch schlieszen?°). Die residenz dieses kleinen states enthielt zehn buddhistische tempel. Im elften jahrhundert (genauer 1037) empfing der könig zum danke für fünfmalige tributsendungen an den chinesischen hof von diesem ein buddhistisches sütra zum geschenke. Damals erstreckte sich 1) Sihe die “Zeitschrift der deutschen morgenländischen gesellschaft’, jahrgang 1371, s. 288 ff. 2) Diese landstrecke wird in Europa sinnloser weise Kleine Bucharei benamst obschon sie weder klein noch von Bucharen bewohnt ist oder war. 3) Eine mit neuerer geschichte verbundene beschreibung von Turkistan unter dem titel Si-ju uen-kjan lo d.i. 'aufzeichnung des von westlichen grenzländern gehörten und gesehenen’ (1778 erschienen) sagt dies ausdrücklich (büchlein 2, bl. 9). Vol. über dies werkchen mein “Verzeichniss chinesischer bücher’, s. 12. Zur Uigurenfrage. 5l das reich des 'löwenkönigs’ Al 7- £) von Kui-sze der jedenfalls Hui-hu war, bis an die grenzen des Chalifates. Ju-ban ist das bekannte Chotan, ursitz des Buddhismus in Tur- kiıstan. Die eingebornen erklärt noch Ma-tuan Lin (b. 337) als der Bud- dhalehre sehr ergeben und sagt, der tempel und dagop’s, wie der mönche und nonnen sei dort eine grosse zahl: — = IE ig JE, FE 3R A Für das heutige Kasgar ist man ein reich Su-le zu erklären ge- neigt, welches nach unserem chinesischen gewährsmanne (ebenfalls b. 337) 1500 stadien westlich von Kui-sze und 9300 dergleichen von C'hang-ngan belegen war. Im süden strömt ein nordwestlich am gebirge T'sung-Ling entspringender flusz, wohl der Kasgar-darjd. Ein könig dieses reiches schickte nach Ma-tuan Lin im letzten jahre des kaisers Uen-cimg-ti der Heu-uei (465 u. z.) gesandte die dem kaiser einen talar des Buddha Säkjamuni von zwei cäng (20 fusz) länge über- reichten. Der kaiser urteilte dass nur ein wunder die ächtheit dieser re- liquie ausweisen könne; er liesz also den talar einen ganzen tag lang in ein heftig brennendes feuer legen und dieser bestand die feuerprobe glücklich). Es hindert also nichts, anzunehmen dass Kasgar (wenn es wirk- lich mit Su-le identisch) im 5ten jahrhundert und noch weit darüber hinaus dem Buddhismus gehuldist habe. Uigurische entstehung des Kudatku-bilik könnten also höchstens die eigentümlichkeiten seiner sprache dartun. Wer kennt aber unbestreit- bare texte ım idiom der alten Ku-sze oder selbst der Hui-hu späterer zeit, aus denen man auf specifisches uigurentum der sprache jenes wer- kes zu schlieszen berechtigt wäre? Dass der name Uigur in demselben nirgends vorkommt, giebt allerdings weder für noch wider einen strengen beweis ab, darf aber wenigstens nicht ganz ausser anschlag bleiben. Man begnüge sich, Kudatku-bilik als das älteste auf uns gekommene schrift- liche denkmal in osttürkischer sprache zu ehren und lasse dessen beson- dere nationalität dahingestellt sein. 1) Ob der ‘heilige rock’ in Trier aus solcher prüfung ebenfalls unversehrt hervorginge? RS 52 SeHoTT: Im anhang “Von der uigurischen schrift’ teilt Klaproth zuerst aus der 1646 zu Pe-king in mandschuischer sprache erschienenen ge- schichte der Juan (d. h. der mongolischen dynastie m China) eine nach- richt über die, bekanntlich durch Oinggisz veranlasste einführung dieser schrift bei den Mongolen mit. Die deutsche übersetzung bietet einige ungenauigkeiten. So heissen die mandschuischen worte am anfang: "Naiman gurun-i Tai-jang Chan Wer-u gurun-i Tata-tung-o gebuchengge nialma-be kunduleme sefu obufi, aiszin doron-be gafabufi ulin geku-be afabucha bichebi’ nicht: “der beherrscher des states Naiman, T. Chan, hatte einen mann aus dem state Wer-u, Namens T., als geschätzten lehrer, dem er ein goldnes siegel u. s. w. gegeben‘, sondern: ..... hatteg ats Ä ehrend zum sefu gemacht (mit der würde eines sefu beehrt) und ihm nebst goldnem siegel die aufsicht über die kornvorräte anvertraut!). Ein par stellen weiter übersetzt Klaproth: "T. antwortete: Um die maga- zine und proviantvorräte zu eröffnen und zu schlieszen, recht- lichen männern aufträge zu geben und alle angelegenheiten genau und deutlich abzumachen’?). Die mandschuischen worte: ‘Ulin geku-be tudibure dosimbure, sain nialma-de afabure, jaja wejle-de gemu baitalame akdun temgetu obu rengge' heissen aber: “Wenn die getreidevorräte eingezogen und ausgegeben werden, wenn redliche män- ner aufträge erhalten, überhaupt in statsgeschäften jeder art dient es als beglaubigung‘. Von genauer und deutlicher abmachung aller angelegenheiten ist mit keiner silbe die rede; auch kann ein siegel dies bekanntlich nicht leisten. S. 56 erklärt Kl. Dschagataı (G'agatai) für den namen eines türkischen stammes aus welchem Timur entsprossen sei. Er wusste also nicht, dass Oinggisz-Chan einen sohn dieses namens hatte der Turkistan zu lehen erhielt. Die im anhang vorkommenden mongolischen und tibetischen namen sind äusserst schlecht, zum teil bis zur unkenntlichkeit geschrieben. 1) Wei-u oder Ui-u ist die stärkste erweichung von Uigur oder Hwi-hu. Vgl. die anm. zu s. 39. Was sefu betrifft, so ist dieses das chines. Aifi ÄH sze-fü lehrer. 2) Die antwort beziht sich auf eine frage Cinggisz-Chan’s, wozu er jenes siegel gebrauche. RE gr» Zur Uigurenfrage. 53 Pakba (s. 59), genau "phagsz-pa, heisst hoch, ehrwürdig, heilig, und ist niemals name, sondern bloszer titel, was Chinesen und Mandschu frei- lich nieht gewusst haben. Der name des betreffenden oberpriesters war Mätt Dhwäga. In der mandschuischen bearbeitung der chinesischen reichs- geschichte Thung-kjan kang-mü wird mit ausstoszung des g, Phaszpa ge- schrieben. Dieser ehrenmann verwarf die ältere uigurische schrift und bemühte sich eine auswahl buchstaben der tibetischen quadratschrift den mongolischen lauten anzupassen. Der damalige Mongolenkaiser, Cinggisz- Chan’s groszer enkel Chubilal, hatte ihm dies geschäft anbefohlen oder vielmehr seine bewilligung des vorhabens in eimen befehl gekleidet und erteilte dem erfinder als belohnung zu seinem tibetischen titel noch einen chinesischen. Allein die neue schrift war so unbequem dass sie wenig anwendung fand. Klaproth ziht diejenige stelle des mandschuischen Thung-kjan aus, welche Chubilai’s betreffende “ordre’ enthält. Die beigefügte übersetzung ist wieder ungenau. Ich lasse die kaiserlichen worte, weniges übergehend, folgen: .... "Te musze-i daszan ulchien-i jendeche bime, bitche-i chergen kemuni eden ogoro gaka-de, cochome gurun-i szefu Phaszpha-be fukgin Monggo-i ice chergen bangibufi, geren gugün-de szelgieme jabubucha. Jaja chadın-i bitche-i chergen-be ubalıambume arara-de, damu giszun isiszchün ogoro baita-be chafumbure ocı wagicha...... Kl. übersetzt: “Jetzt, bei der vortrefflichkeit unseres states und dem fortschreiten seiner bildung ist es nötig dass wir eigne buchstaben erhalten. Daher ist der lehrer des reichs, P., beauftragt wor- den, den ursprünglichen Mongolen neue lettern zu bilden die in allen provinzen verbreitet worden sind. Sie sind zu allen arten von übersetzungen(!) eingerichtet und dienen zur genauen bezeichnung der wörter ı.(.).. Es muss aber so heissen: .... ‘Da unser stat immer mehr ge- deiht während unsere schrift noch mangelhaft ist, so hat der lehrer des reichs, P., den auftrag erhalten für die angestammten Mongolen neue buchstaben zu erfinden die in allen provinzen verbreitet worden sind. Jede art wörter umschreibend (nach ihren lautelementen darstellend) haben sie keinen anderen zweck als den in worten ausgedrückten sinn klar er- kennen zu lassen ..... 54 SCHOTT: Der angedeutete ehrentitel war RK = Y = Ta pao fa uang d.h. groszer könig der köstlichen religion. Klaproth schlieszt mit der bemerkung, das im Mongolischen und Mandschuischen vorkommende depter seı chaldäischen ursprungs, denn in dieser sprache heisse dipthera (lies diphtera!) schreibtafel oder rechnungs- buch, und im Arabischen und Persischen defter das heft eines buches, diplom, buch und band; endlich im Griechischen sei e9a eine haut worauf man schreibe, ein pergament. Wenn "chaldäischen ursprungs’ hier soviel heissen soll, dass fragliches wort den Mongolen mittelbar (etwa über Uigurien) durch aramäische glaubensboten zugekommen sei, so mag man sich den ausdruck gefallen lassen, aber im weiteren sinne ist er un- richtig, denn x7927 kann nur umschreibung des griechischen wortes in chaldäische schrift sein, und die in &pSega allein enthaltene bedeutung “abgezogene tierhaut‘, dann "pergament zum schreiben’ beurkundet sattsam den griechischen ursprung des taufpaten der diphtheritis’, wenn auch seine wurzel bis jetzt noch in dunkel sich hüllt. Die Araber haben es erst durch vermittlung der Neuperser erhalten, verleihen ihm aber, wie noch manchem fremdworte, eine arabische mehrheitsform lo» dafatur. Beim übergang in ostasiatische sprachen hat das f des wortes (schon in persischen mundarten 5) notwendig » oder b werden müssen, da Mon- golen und Tibeter den laut f überhaupt gar nicht besitzen und die Mand- schus ihn wenigstens am schluss der silben nicht dulden: Mongolisch: depter, debter. Tibetisch: deb-ther, teb-ther, auch mit einschiebung eines nicht auszusprechenden g oder sz: deb-gter, deb-szter. Mandschuisch: debtelin (statt debterin). Die zugabe des ın erklärt sich daraus dass der Mandschu wörter die nicht blosze schallnachahmungen sind, niemals auf andere consonan- ten als n (seltner ng) ausgehen lässt, sonach, um etwanige, seinem organ unliebsame auslaute erborster fremdwörter nicht über bord werfen zu müssen, ihnen mittelst jener zugabe bürgerrecht erteilt. Bedeutungen in den meisten der genannten sprachen: einband, diplom, register, archiv. Dem debtehn der Mandschu ist in dem wör- h Zur Digurenfrage. 55 terbuche — Ar IE Kr dan hö pjan lan nur Se pün-tsze d.ı. heft oder aus einem hefte!) bestehendes buch als bedeutung beigegeben. Ich nehme hier gelegenheit, noch eines zweiten, vermutlich auf ähn- lichem wege bis in den fernsten osten gedrungenen wortes zu gedenken. Es ist dieses das ebenfalls griechische veucs, welches, von Semiten und Persern in den formen nimusza, nomuszo, nämüs aufgenommen, auch die meisten Türkenstämme heimgesucht hat und dann weiter zu Mongolen und Mandschus gewandert ist. Die Mongolen beraubten es zuerst seiner griechi- schen endung, und die Mandschus verlihen ihm aus gleichem grunde wie dem depter (s. o0.), eine neue. So wurde es bei jenen nom, bei diesen aber nomun. Bedeutungen: gesetz, religion, pflicht, tugend, würde, ehre, gewissen, scham, schuldbewusstsein?)! Auch canonische bücher und theologische abhandlungen werden als nom und nomun auf- geführt. Davon im Mongolischen nom-/a lehren, predigen, nom-lal unter- weisung, nom-lal-ga dasselbe und auslegung, erklärung, nomo-chan gelehrig, zahm, gesittet, milder natur®). In der Mandschusprache scheint das wort nicht selbständig zweige getrieben zu haben; denn ir nom-chon ist dem ganz sleichbedeutenden nomo-chan der Mongolen wohl nur nachgebildet. Zusätze und verbesserungen. Zur ersten abteilung. S. 113—114. Da Ogus mythische person ist, so kann, wenn Uigur wirklich anhänger bedeutet, dieser volksname nicht wohl auf anhänglich- keit an eine solche hinweisen: es muss entweder ein anderer mehr histo- 1) Der umschlag eines solchen heisst debtelin-i burgien heftes deckel. Das beinahe gleichlautende debtelen mit zweien e (welches ebenso wie burgien bei Gabelentz fehlt) heisst "entwirrung verworrener fäden’ zH Bil a dieses hat ganz anderen ursprung und ist ächt mandschuisch. 2) Fehlt in Kowalewski’s mongolisch-russischem wörterbuche. 3) Mehre dieser bedeutungen haben sich ausschlieszlich unter Persern und Türken ausgeprägt; immer aber deutet das wort entweder auf gegebenes oder angebornes gesetz, mahnung von aussen oder von innen! 56 SCHOTT: rischer held im sinne bleiben oder gegenseitiges anhangen, innige verbrüderung mehrer stämme gedacht sein, jenes En AR AE] {X welches Ma-tuan Lin den = #H Kao-che oder Kao-kju d. ı. Hochwagenmännern abspricht!). S. 115, anm. Die ‘gründe dawider’ blieb ich am angeführten orte so weit schuldig dass ich vielmehr einer billigung der ansicht Bansa- row’s mich zuneigte. Vornehmster gegengrund ist aber dass die von dem gelehrten Buräten angenommene mongolische nationalität. der Uiguren nicht aus willkürlicher, die überlieferung ohne grund verwerfender deutung ires namens sich ergeben kann. Ausserdem sind mongolische composita überhaupt selten und in eigennamen noch gar nicht nachgewiesen, daher selbst die Bansarow’sche deutung von Otrad (aus or wald und arad leute) auf unsicheren füszen steht?). Zur zweiten abteiluno. S. 33. S’en-ju. Wells-Williams macht in seinem "Tonic dictionary’ (s. 442 unter Ei) diesen titel fälschlich zum namen eines ‘famous chief of the Huns’, und setzt ebenso irrig hinzu: metaphorisch bedeute das wort “vast, like the deserts this man lived in’. Die bedeutung vast war lange vorhanden ehe das betreffende schriftzeichen den titel Sen-jJu, welcher ein wort der Hjungnu-sprache darstellt, bilden half. S. 39. Lun-tai war ein städtchen von Ting-ceu. d. h. des hinte- ren Uigurengebietes. So Ma-tuan Lin, b. 322, blatt 45. S. 42. Der russisch-kirgisische reisende Walichanow welcher ın den jahren 1858 und 1859 das östliche Turkistan besuchte, erwähnt eben- falls die drückende, äusserst selten durch regenschauer abgekühlte som- merhitze und ausserordentliche trockenheit dieser region, deren künstliche bewässerung jedoch zahlreiche flüsse erleichtern. Aus der kräftigen ge- sundheit der eingebornen und iren trotz unvernünftiger und höchst un- 1) "War chinesischer beiname der Hw-hu im zeitalter der ausländischen dynastie Juan Uei (386 bis in die mitte unseres 6ten jahrh.). ?) Verlässlicher ist die annahme der mehrzahl von oir@ nahe, naher verwandter. Zur Uigurenfrage. 57 sittlicher lebensweise seltnen erkrankungen ergiebt sich nach ihm die grosze heilsamkeit dieses climas. Doch sollen beispiele hohen alters nicht häufig vorkommen. Sıhe den artikel ‘Ost-Turkistan’ in Erman’s ‘Archiv’, band 21, s. 605ff. S. 50. Der groszen rolle welche das volk Hın-hu eine lange periode hindurch in Centralasien spielte ist es zuzuschreiben dass man den namen desselben bald unverändert, bald in Hur-hui oder Hw-tsze verwandelt!) oder zu bloszem Han verkürzt, später auf die türkischen stämme über- haupt und, nachdem diese zumeist Muhammedaner geworden, sogar auf alle anhänger des Iszläm übertrug. So wird im TÜ „ Juan-sze, der geschichte der Cingsisziden China’s (buch 13), jener berüchtigte A-ha-ma (Ahmed), Marco Polo’s ‘verworfener Saracene’ (abbietto Saraceno) ein Hui-hu ge- nannt der er freilich auch im eigentlichsten sinn des wortes gewesen sein kann?). Eine autorität des Khang-hi’schen wörterbuches erklärt die An- hui ohne umstände für ein volk des fernen abendlandes das sehr streng an seiner religion halte, jetzt überall zu finden und zur zeit der dynastieen Cin und Su (557—618) zuerst nach China gekommen sei, unter den Kin und Juan (1115 —1367) aber besonders stark sich ausgebreitet habe. Hier- nach müssten alle Muhammedaner und nicht blosz ire religion, arabischen ursprungs sein! Ausserdem ist es ein grober anachronismus, landsleute des “propheten’ schon lange vor seinem tode nach China kommen zu lassen. 1) Hui-tsze heisst "söhne der Hui’ (vgl. vs "Ayaımv). Das Choisze der Mandschu (von Gabelentz in seinem wörterbuche fälschlich ‘Mongolen’ übersetzt) ist eine blosze “alteration’ dieses wortes. 2) In meinem gedruckten Verzeichniss chinesischer bücher der königl. bibliothek streiche .man (s. 8) das wort ‘empörung’ und lese ‘gesetzloses treiben des A-ha-ma‘. Philos.-histor. Kl. 1875. 8 Über die Redaetion der Demosthenischen Kranzrede ‚on KIEZERSROTRLOIENENO)EIRR [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 5. August 1875.] KR. die Mitte des Jahres Ol. 110, 4, während Demosthenes Vorsteher der Theorikenkasse war und als von seinem Stamm bestellter Bauherr über die vom Staate als solchem ihm überwiesenen Gelder Rechnung noch nicht gelegt hatte, beantragte Ktesiphon ihm wegen seiner Verdienste um den Staat die Ehre eines goldenen Kranzes zuzuerkennen und diesen Kranz an den bevorstehenden Dionysien öffentlich ausrufen zu lassen. Der Rath begutachtete den Antrag zustimmend, allein Aeschines legte dagegen die Klage wegen Gesetzwidrigkeiten ein und verhinderte dadurch zunächst die unmittelbare Ausführung der vorgeschlagenen Maassregel. Durch Umstände, welche aufzuklären bisher nicht gelungen ist, verzögerte sich der gericht- liche Austrag des Handels volle sieben Jahre; erst zu Anfang von Ol. 112, 5 ward der Streit vor einem heliastischen Gerichtshofe ausgefochten, wobei Demosthenes als Beistand des verantwortlichen Antragstellers auftrat, und Aeschines mit seiner Klage abgewiesen. Als Documente der stattgehabten gerichtlichen Verhandlung liegen uns die Anklagerede des Aeschines sowie die Vertheidisungsrede des Demosthenes vor. Alle diese Dinge sind bekannt genug; auch darf als feststehend angenommen werden, dass die überlieferte Rede des Aeschines gegen Kte- siphon abgesehen von unwesentlichen Abänderungen und Zusätzen, welche anzubringen bei der Herausgabe die Rücksicht auf die Erwiderung des Demosthenes zweckmässig oder geradezu nothwendig erscheinen liess, 60 A. KIRCHHOrFF: diejenige Ausarbeitung darstellt, welche Aeschines zum Zweck der Ver- wendung vor Gericht vorbereitet und bei Gelegenheit der Verhandlung selbst zum Vortrag gebracht hatte. Weniger deutlich ist, als was wir die Demosthenische Arbeit zu nehmen haben. Gewöhnlich nimmt man an, Demosthenes habe seine Rede im Wesentlichen so wie er sie gehal- ten bald nach der gerichtlichen Entscheidung selbst veröffentlicht und bewundert diese Ausarbeitung, welche uns in der erhaltenen Rede vor- liegen soll, als ein Meisterwerk rednerischer Kunst wie aus einem Gusse. Ich bin unvermögend diese Ansicht zu theilen und werde im Folgenden versuchen unter Entwickelung der Gründe, welche mich beizustimmen verhindern, eine andere allerdings sehr abweichende Auffassung als durch die Beschaffenheit der überlieferten Rede geboten nachzuweisen. Die Rede, wie sie uns dermalen vorliegt, zerfällt in folgende sich deutlich von einander absetzende Abschnitte: 1) Einleitung, $ 1—8. 2) Widerlesung der Darstellung, welche Aeschines in seiner Anklagerede von dem Zustandekommen des Philokra- tischen Friedens gegeben hatte, in der Absicht Demo- sthenes als mitverantwortlichen Urheber desselben er- scheinen zu lassen, einschliesslich der Übergänge $ 9—53. 3) Widerlesung der Behauptungen, welche Aeschines in der Anklageschrift aufgestellt hatte, um die Klage zu be- gründen, $ 53 Ende— 121. 4) Widerlegung der sonstigen Anschuldigungen, welche Aeschines in der Anklagerede gegen das Privat- und öffentliche Leben des Demosthenes gerichtet hatte, mit Einschluss des Epilogs $ 122—324 d. h. bis zum Schluss der Rede. Dabei ist zu bemerken, dass zwar die Abschnitte 1 und 3 ebenfalls von Beziehungen auf den Inhalt und selbst den Wortlaut der Anklage- rede durchzogen sind, dass dagegen 2 und 4 sich wesentlich von ihnen dadurch unterscheiden, dass nıcht nur dieses der Fall ist, sondern dass diese Theile sich ausschliesslich mit den Aufstellungen der Anklagerede beschäftigen und überhaupt erst durch diese veranlasst worden sind. So wie jetzt disponirt ist, konnte Demosthenes folglich erst disponiren, nach- Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 61 dem er eine nicht nur allgemeine und oberflächliche, sondern ins Einzelne eingehende Kenntniss vom Inhalte der Anklagerede erlangt hatte. Vor der gerichtlichen Verhandlung liess sich während der Voruntersuchung oder auf anderen Wegen eine solche Kenntniss nicht ermöglichen; am allerwenigstens konnten Vermuthungen über das, was sich von Aeschines erwarten liess, der Wirklichkeit so nahe kommen, dass daraufhin in die- ser Weise disponirt werden konnte. Aeschines wird nicht so thöricht gewesen sein in der Voruntersuchung seine Karten vollständig aufzudecken und Demosthenes konnte im Voraus unmöglich eine Ahnung von der Per- fidie haben, mit der der Gegner ihn als den eigentlichen Urheber des Philokratischen Friedens an den Pranger zu stellen beabsichtiste in völligem Widerspruche zu derjenigen Darstellung dieser Angelegenheit, welche er selbst früher vertreten hatte. Im Gegentheil wurde Demosthenes durch diese und ähnliche Ausführungen vollständig überrascht, wie er dies selbst mit ausdrücklichen Worten erklärt $ 225. @Ar’ oüx 9, cluaı, reS° 6 vuv) Foliv, En Faraav Koovmv nal Vadıcuaruy moAAGV ErdegarS @wnre moondeı undels uyr av wnSy TnWEgov nSuvaı, draarrsır, zal MErEVeyRovra ToÜS Kaavous zaL moobareıs dvrı ray amYwv bevdeis MeraSevra Tois TEROUyYWEVOLG dozeiv rı Acyeır, Worte, aus denen mir eine ehrliche, und keinesweges bloss zu rhetorischen Zwecken erheuchelte Erbitterung zu sprechen scheint. Dieser Auslassung gegenüber kann ein Zweifel daran nicht wohl bestehen, dass die Disposition der uns vorliegenden Rede ihre jetzige Gestalt erst erhalten hat, nachdem der Verfasser den Kläger seine Rede vor Gericht hatte vollständig vortragen hören; die Frage ist nur, ob er sich nach An- hörung des Gegners veranlasst gesehen hat, die ursprüngliche Disposition eines etwa vorbereiteten Conceptes seiner Entgegnung vollständig aufzu- seben und eine ganz neue an deren Stelle zu setzen, oder ob er sich be- snüst hat sie zu modifieiren und zu erweitern, ferner, wenn das letztere der Fall sein sollte, welches die vorgenommenen Änderungen sind und mit welchem Geschick sie anzubringen und durchzuführen es dem Redner gelungen ist. Die richtige Beantwortung dieser Fragen kann allein durch eine eingehende Analyse des dritten der oben verzeichneten Abschnitte der Rede sicher begründet werden, weshalb ich dieser mich zunächst zuwende. Dieser Theil beschäftigt sich mit den Aufstellungen der Anklage- 62 A. KIRCHHOFF: schrift, also denjenigen Behauptungen des Gegners, welche ihrem Inhalte und zum Theil ihrer Begründung nach bereits vor der gerichtlichen Ver- handlung dem Beklasten und seinem Vertheidiger bekannt waren. Kte- siphon hatte beantragt, dass in Erwägung der patriotischen Gesinnung, welche Demosthenes in der letzten Zeit in seiner Eigenschaft als Bauherr bethätigt habe, das Volk ihn beloben möge, dass er unablässig in Wort und That sich für das Wohl des Staates bemüht habe und stets bereit sei ihm zu dienen wo er nur könne, ferner ihm die Ehre eines goldenen Kranzes zuerkennen und anordnen möge, dass dieser an den bevorstehen- den Dionysien im Theater vom Herolde unter Angabe der Motive öffent- lich ausgerufen werde!). Dagegen hatte Aeschines in seiner Klageschrift behauptet, 1) die Motivirung der beantragten Ehrenbezeigungen, im Be- sonderen der Inhalt der in Aussicht genommenen Belobigung, beruhe nicht auf Wahrheit; 2) die vorgeschlagene Bekränzung eines noch rechenschafts- pflichtigen Beamten, was Demosthenes dermalen sei, verstosse wider ein ausdrückliches gesetzliches Verbot, da ım Antrage unterlassen worden sei hinzuzufügen „sobald er seine Rechenschaft abgelegt haben wird“; 3) ebenso ungesetzlich sei die beantragte Ausrufung des Kranzes im Theater, da sie vielmehr der Bestimmung des Gesetzes gemäss in der Volksversammlung Statt zu finden haben würde. Die Gesetzesstellen, auf welche sich diese Behauptungen gründeten, waren beigefügt?). In genauem Anschluss an den Inhalt und die Folge dieser Aufstellungen, wie dies als in der Ab- sicht liegend zum Überfluss ausdrücklich hervorgehoben wird, disponirt nun Demosthenes seine Widerlesung derselben, welche demgemäss in drei Theile zerfällt, nämlich a) Widerlesung der Behauptung, dass die Motivirung der beantragten Ehrenbezeigungen eine wahrheitswidrige sei, mit Einschluss des Überganges zum Folgenden $ 53 Ende — 110. b) Widerlesung der Behauptung, dass der Antrag auf Be- kränzung des Demosthenes ohne Hinzufügung des "sobald 1) Vgl. die Nachweisungen bei Schäfer Demosthenes 3, 76. Anm. 3. Die später ein- Seschobenen unächten Actenstücke berücksichtige ich natürlich überhaupt und so auch hier nicht. 2) Vgl. die Stellen bei Schäfer 3, 204. Anm. 2. Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 63 er seine Rechenschaft abgelegt haben wird’ wider das Gesetz verstosse, $ 111—119. ce) Widerlegung der Behauptung, dass die beantragte Aus- rufung des Kranzes im Theater ein gesetzliches Verbot isnoriren würde, $ 120 — 121. In Ansehung des zweiten und dritten Abschnittes kann ich mich kurz fassen, da ihr Inhalt wie ihre Form zur Beantwortung der Fragen, die uns beschäftigen, einen Beitrag nicht liefern. Was zunächst den letz- ten und zugleich kürzesten betrifft, so wird aus seinem Inhalte klar, dass Aeschines in seiner Klageschrift seine Behauptung durch eine einzige Ge- setzesstelle gestützt, dabei aber durch absichtliche oder unabsichtliche Weglassung eines sehr wesentlichen Passus derselben, nämlich der Worte man &av was 6 Önues 4 n Bovan Imbioyrar, die Sache völlig auf den Kopf gestellt hatte. Demosthenes hatte also leichtes Spiel und durfte sich im Wesentlichen darauf beschränken, diese Auslassung gebührend zu rügen, da der Punkt damit wirklich abgethan war. Aus diesem ganz klaren Sachverhalt ergibt sich einmal, dass der überlieferte Text in $ 121 «2r° oÜd” airyuver bSevou Alam zirayew, olr ddimyuares oüdeves, Kal voneus Tols Mev neramamv Tav Ö° abampwv NEON, cus EAcus Ölxuıov Av dvayıyywrrerSu Tols y' öuwuorosı zara raus vouovs IypreloIaı durch Interpolation der durch den Druck hervorgehobenen Worte und Umsetzung von werarasiv in neraromv verdorben ist; denn das dem Gegner vorgeworfene uerarowiv bestand in nichts anderem, als eben dem a@weıgelv neen, und was Aeschines in diesem einen Falle an einem Gesetze thatsächlich verbrochen hatte, wird mit rhetorischer Übertreibung durch die Anwendung des Plurals "Gesetze’ in zulässiger Weise geschickt generalisirt. Sodann lehrt die Vergleichung der Demosthenischen Erwiderung mit der Behandlung dieses Punctes bei Aeschines $ 32—48, dass entweder letzterer diesen Theil seiner Rede bei Gelegenheit der Schlussredaction für die Herausgabe einer durchgreifen- den Umarbeitung unterzogen hat, um die bei der öffentlichen Verhandlung erlittene Schlappe wohl oder übel zu verdecken, wobei Demosthenes’ Rec- tifieation beherzigt, aber zugleich durch eine sophistische Deduction un- wirksam zu machen in ziemlich ungeschickter Weise versucht wäre, oder Demosthenes vor Gericht diesen Punct gar nicht oder doch in ganz an- derer Weise behandelt hat, als dies in dem vorliegenden Texte geschieht. 64 A. KırRCHHorr: Der zweite Abschnitt dagegen behandelt den wirklich faulen und mit Erfolg angreifbaren Fleck der Sache, welche Demosthenes zu vertre- ten hatte. Die Bestimmungen des Gesetzes, gegen welche Ktesiphon un- bedachtsamer Weise durch die Formulirung seines Antrages verstossen hatte, waren klar und unzweideutig, und selbst Demosthenes kann darüber zu keiner Zeit in Zweifel gewesen sein, dass Ktesiphon formell im Un- recht war. Eben darum aber konnte er mit völliger Sicherheit sich im Voraus sagen, was der Gegner zur Begründung seines Angriffes nach die- ser Richtung vorbringen müsse und werde, und die Ausführungen des- selben in der Anklagerede vor Gericht konnten unmöglich durch neue und ihm unerwartete Gründe überraschen. Wenn daher die vorliegende Ent- gesnung in der Form so gehalten ist, als habe sie diese ihre Gestalt erst erhalten, nachdem der Redner die mündlichen Ausführungen des Klägers vor Gericht mit angehört (man vergleiche $ 111 rüv uev oiv Acywv, ous oUros avw zul zarw ÖlarunWv EAcye megl Tav Tagayeygaupevmv vouwv, oUTE Ma raus Seols oluaı Unds MaySave, oVT aures Mduvauyv ouvelvaı ToÜs weAAous — ToToUrW Yag dew Aeyaıy Ws oUr Ein” ÜmeuSuyos, 6 vov oDros dıeßarrs zul diwgidero, wcre u. 8. w.), so braucht dies doch nicht in Wirklichkeit der Fall zu sein, sondern kann diese Form der Darstellung sehr wohl als schon im Voraus in dieser Weise fixirt gedacht werden, zumal da sonst in der Darstellung sich nichts findet, was nothwendig als durch Besonderheiten der gegneri- schen Ausführung bedinst und durch sie allein veranlasst aufgefasst wer- den müsste, vielmehr Spuren vorhanden sind, welche darauf führen, dass . Demosthenes in seiner vorliegenden Ausführung in einem Puncte über das Ziel hinausgeschossen und einen Gegenstand berührt hat, den Aeschines zu behandeln gar nicht beabsichtigte und wenigstens in der gerichtlichen Verhandlung unerwähnt gelassen hatte. Der Abschnitt nämlich der uns vorliegenden Schlussredaction der Aeschineischen Rede, welcher dem un- seren entspricht, ($ 9—31), ist augenscheinlich aus zwei zu verschiedenen Zeiten entstandenen Theilen zusammengesetzt. Der erste, welcher die Paragraphen 9—23 und 31 befasst, spricht von Demosthenes als noch amtirenden Bauherrn, der seine Rechenschaft noch nicht abgelest habe (14. Errı de 6 AymosSevns reıyemos, EmisTarns zo) Meyiorov ray Eoywv — 17. Aekeı yag OUTWS- "TEINOMOLOS Eiı, OMoAoyw — TIvos cuv eiML UmelSuvos; — ei ’ 12 / N 7 c EN \ Sa, 23. orav Tewuv Marıora Iparvvyra AnmosTevys Aeywv ws die Try Emidonıv ol Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 65 ” € ,S e) nn HL Ü ce e} 5. a m lo / SS av ETTLV UMEUDUVOS, EREINO AÜTW UMONDaAAETE: our oUv Exy,gnv TE, W ANMOTZEVES, EuTaL Tov TaV Acyırav nmgura umgügaı To mirgiov nal Evvonov anguyua Foüro: Tis Bev- Asrar narnyopeiv; Earov aupır@nrärear acı rov BouAonevov av FoAırWv WG oUr Emedwras, dAA dmo moAAUV wv eggeis eis TYV TÜV TEıyWv oixo- \ ’ ’ > n > = n doniav kırga zareSnzus, bdera raAavra Eis radra Ex [rwv] Tis Fe- > ’ Ne), \ ’ VD 2z nm n n \ Aews eiAnDws: MM @omaße ryv Qıkorıniav und Ezaıgou Twyv dızarruv as e n nm € r Di Ei n ER Ei m LApevs Er TWV KEIEWV — 31. — AuyuonSevyv, 05 &% TS dioimnoews eis TaUT« ” - 27 ’ ’ . . . Exeı Mingov deiv dena Taravra); der zweite, in den ersten eingeschobene (24—30), spricht dagegen von Demosthenes als gewesenem Vorsteher der Theorikenkasse und Bauherrn und von seiner Rechenschaftspflichtiskeit als 7) E) [oJ e ’ e ao» w etwas Vergangenem (24. orı de ovrws Av UmeuQuvos 5 AnuooSevns 689° cürcs eirmveyne vo Unpiopa, apywv mer Tyv Em To Sewgizd dexnv doywv de ıyv muy n NEN, N x > > ’ / em >N> > ’ Ü FEIXOTOLWV, ouderegas de TW TWV RoywVv TOUTWV Aoyov UAıv cd eu-IUvas dedwaws, Talr' yon megarona ünas ddanrze En Tav Önuoniwv ypauarıv — 27. us ravuv \ \ m = k} \ (Dr /Q>» G \ / a \ \ IN Ra TNVy TWV TEIYOTWOLWV aoynV NONEV 093 OUTOS TO Ynpıoua eygals, ra Ta ö4- Here xoymara Öregeigige al Emioras Emelunde naSameg ci amcı apxev- n or a Ss’ 7 p 7 . 5 En TES, TouTwWv Univ alrov Anuonsevyv Kagrupa Tagzgsucı), gibt sich als späteres und unorganisches Einschiebsel nicht nur durch diesen Umstand, sondern auch dadurch zu erkennen, dass in den Paragraphen 23— 30 eine Aus- führung in ungebührlicher Breite noch einmal gebracht wird, welche in den Paragraphen 13—16 des älteren Theiles bereits in zureichender Weise gegeben worden war. In dem letztern erwähnt, wie man sieht, Aeschines der Stellung des Demosthenes als Vorsteher der Theorikenkasse und seiner Rechenschaftspflichtigkeit als solcher überhaupt nicht; dass Ktesiphon in seinem Antrage einer Schenkung des Demosthenes, die dieser in seiner Eigenschaft als Vorsteher der Theorikenkasse gemacht, erwähnt hatte, lässt sich nicht nachweisen, sicher ist nur, dass er seiner erspriesslichen Thä- tigkeit als Bauherr gedacht hatte!). Wahrscheinlich also hat sich Aeschines 1) Aeschines g. Ktesiphon $ 236. & paEV yag reEsıs, 0SIev my aynv rel \Lnbismereos emomsw, or Tas Tabaous TS meg: Te TEN zaAWs Ercibgeuss, Savmegu oov. Vel. Demosthe- nes $ 299. Ich glaube überhaupt gar nicht, dass Demosthenes auch als Vorsteher der Theorikenkasse eine Schenkung gemacht hat. Nur der Verfasser des falschen Actenstückes in der Kranzrede $ 118 weiss davon zu berichten (&rsıö7 AnnooSturs — yevonsvos Emımery- TnS TA Tuv Tax EMIoAEUNg ze moosavaAuT«S eis Ta Eoya ame 775 ldins oVates Tote FEraEUF« Emeöwmze raÜre ro Öylau, za Emmi voÜ Tewgrzol zarasraSeıs erzöwze Tois er mas zuv burav Tewgois Erarov Mes eis Susins—), und aus seinem Machwerk hat anerkanntermassen das Phalos.-histor. Kl. 1875. 9 66 A. KIRCHHOFF: ursprünglich und noch vor Gericht darauf beschränkt, die Rechenschafts- pflichtigkeit des Demosthenes als Bauherr zu betonen, während letzterer erwartete, dass der Gegner auch seine anderweite Stellung als Verwalter der Theorikenkasse als Angriffsmittel benutzen werde, und desshalb im Voraus seine Erwiderung dieser Voraussetzung gemäss gestaltete. Die Erwähnung der Sache von Seiten der Vertheidisung bei der öffentlichen Verhandlung gab dann wieder Aeschines Veranlassung bei Gelegenheit der Überarbeitung für die Herausgabe dem Texte der gehaltenen Rede jenen Abschnitt ($ 24—30) einzufügen!), in welchem auch dieser Punet in den Bereich der Discussion gezogen wird. Auf jeden Fall darf als feststehend betrachtet werden, dass die Fassung der Demosthenischen Erwiderung keinen Anlass bietet anzunehmen, als sei sie später entstanden, als die Ausführung des Gegners, und durch diese wesentlich bedinst. Ich komme zu dem wichtigen ersten Theile der Beantwortung der Klaseschrift (53 Ende — 110), in welchem Demosthenes seine politische Thätigkeit als eine lediglich durch die Rücksicht auf dıe Ehre und das Interesse des Staates geleitete und das wahre Wohl desselben stets im Auge behaltende rechtfertigt. Als solche hatte sie Ktesiphon in seinem Antrage charakterisirt, Aeschines aber in der Klageschrift diese Charak- terisirung als wahrheitswidrig bezeichnet, ohne indessen diese Behauptung näher zu begründen; es blieb dies der Behandlung der Sache vor Gericht vorbehalten. Darum nimmt denn Demosthenes’ Vertheidisung den da- durch bedingten Standpunct ein: die Behauptung des Gegners wird nicht widerlegt, indem ihre Begründung geprüft und widerlest wird, sondern es wird der positive Beweis zu liefern versucht, dass Ktesiphon’s Behaup- Leben der zehn Redner S. S45f geschöpft. Aeschines erwähnt nur eines Geschenkes von 100 Minen, welches Demosthenes als Bauherr gemacht ($ 17), und auch nur von diesem ist in der Urkunde im Leben der zehn Redner S. 85la die Rede; ebenso wenig nöthigen die Worte, mit denen Demosthenes selbst $ 112. 113. seiner &midosıs gedenkt, an ein an- deres zu denken. Offenbar gab die Wendung in $ 113 on Emı ru Seugızu vor” wv Ertöwnze re Yeyuere Anlass zu der Erfindung einer zweiten Schenkung, Worte, in denen das daraus gefolgerte keinesweges enthalten ist. 1) Bei dieser Gelegenheit scheint mit Rücksicht auf den Inhalt von $ 24 und 27 des Zusatzes in dem älteren Texte von $ 51 Eyw de EEreyyn 0 magcvolcv Wearugas ae FOUg vououS »uL ToUs Auriöizoug Tapey,olREvoS das in den Handschriften zwischen +oUs vonous und \ - - za rols avrıdızous stehende za: r« Lrpisuere eingeschoben worden zu sein. Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 67 tung in der Wahrheit begründet sei, ohne dass der Versuch des Klägers, den Beweis vom Gegentheil zu erbringen, als bereits gemacht vor: ausge- setzt wird; mit anderen Worten, die Vertheidigung ist so angelegt, wie sie vor Anhörung der Anklagerede des Gegners allein angelegt werden konnte, und daher, wenn das Concept zu diesem Theil der Rede vor dem Termin der gerichtlichen Verhandlung entworfen wurde, nothwendig an- gelegt werden musste. Dass aber die bezeichnete Voraussetzung wirklich zutrifft, ist meiner Ansicht nach handgreiflich, wenn auch der überlieferte Text den ursprünglichen Entwurf im einer vielfach, obgleich nur höchst unvollkommen, überarbeiteten Gestalt bietet. Diejenige politische Thätigkeit, welche Demosthenes in dem bezeich- neten Sinn und zu dem angegebenen Zwecke hier zu rechtfertigen unter- nimmt, befasst die Zeit vom Philokratischen Frieden bis zur Schlacht bei Chaeronea. Was vor jenem Ausgangspuncte liest und die Vorgänge beim Friedensschluss selbst werden gar nicht berührt, aus keinem anderen Grunde, als weil die hellenische Politik, welche der Redner als seine Domaime bezeichnet und für welche er allein die Verantwortlichkeit zu tragen bekennt, erst nach jenem Friedensschlusse sich zu entwickeln be- gann: das Zerwürfniss mit Philipp vor diesem Zeitpuncte hatte nur den Charakter einer Privatfehde Athens zum Schutze rein privater Interessen. Merkwürdigerweise aber führt er die Rechtfertisung dieser seiner helleni- schen Politik nur bis zu seiner Reform der trierarchischen Verfassung Ol. 110, 1 herab; die wichtigen Ereignisse der unmittelbar folgenden Zeit und die hervorragende Rolle, welche er während derselben bis zur Ka- tastrophe von Öhaeronea spielte, behandelt er gar nicht, und zwar mit Absicht und Überlegung. Über die Gründe, die ihn dazu veranlasst, spricht er sich selbst zum Schluss im Übergange zu dem folgenden Theile ($ 110) in einer so unzweideutigen Weise aus, dass trotz der Behutsam- keit, mit der die Motivirung gefasst ist, die wahre Meinung keinen Augen- blick zweifelhaft sein kann. Ich glaube, sagt Demosthenes, genug über dieses Thema gesast zu haben und mich den weiteren Aufgaben der Ver- theidigung zuwenden zu können: zaıroı Ta MEYICTA YE Tuv memoAlTEUNENWV zal re EUGLUTW 7 agareır w, UroAaulavwv geiBeV ev ENEEnE Fous me aursd ol] ae.) Aoyous drcdouvar ME deiv, eirq, z&v N dev EeiTw zus av Acızav FolLırsundruv, öWolwe mag UnavExaorw ro nuveidos Umepxeıv g= 68 A. KIRCHHoOFF: mwoı. Dass unter den neyırra rWv weroArrsvuswy za TErgayuEWV und den Acıra worırevuara die politische Thätigkeit grade der Zeit unmittelbar vor und bis Chaeronea gemeint ist, liest auf der Hand; ebenso deutlich ist, dass Demosthenes, als er dies schrieb, wirklich beabsichtiste, von diesen Dingen nicht eingehender zu reden, und nicht im entferntesten daran dachte, auf sie später bei sich bietender Gelegenheit zurückzukommen, in welchem Falle er sich ganz anders hätte ausdrücken und auf die später folgende Behandlung des Gegenstandes mit bestimmten Worten hinweisen müssen, um so die Unterlassung an dieser Stelle zu motiviren. Die an- geführten Gründe sind vielmehr darauf berechnet zu erklären, warum er es vorzieht, weder an dieser noch einer anderen Stelle, also überhaupt nicht auf den fraglichen Punet näher einzugehen. Allerdings sind diese Gründe nur Scheingründe; wenigstens der erste kounte mit gleichem Recht oder Unrecht jedem anderen Theile der Ausführung gegenüber geltend gemacht werden und erklärt im mindesten nicht, warum gerade der wichtigste Abschnitt der in Betracht kommenden politischen Thätigkeit des Demosthenes den anderen zum Opfer fallen musste, um zum Ziel zu gelangen, und auch der zweite beweist wenig und hat meines Erachtens ein gewisses Gewicht überhaupt nur dann, wenn diese Worte gesprochen zu werden bestimmt waren und folglich niedergeschrieben wurden zu einer Zeit, welche der Schlacht bei Chaeronea sehr nahe und jedenfalls nicht sechs Jahre oder mehr von ıhr entfernt lag. Der wahre Grund, den De- mosthenes nicht angeben mochte, liegt tiefer; offenbar hielt er es gerade zu jener Zeit für politisch inopportun von den fraglichen Ereignissen mit nothwendig starker Betonung seiner Betheilisung an denselben und der Berechtigung des von ihm und seiner Partei dabei eingenommenen Stand- punctes öffentlich zu reden. Für die‘ vorauszusetzenden Zuhörer genügte es in unmittelbarer Nähe der Ereignisse dies in einer nicht missverständ- lichen Weise so anzudeuten, dass ihrer patriotischen Gesinnung und Ein- sicht ein Compliment gemacht und dem berechtigten Selbstgefühl des Sprechers Ausdruck gegeben wurde. Beachtet man nun, dass im direeten Widerspruche mit der in $ 110 in nicht misszuverstehenden Worten ausgesprochenen Absicht, die Ereig- nisse von Ol. 110,1 bis zur Schlacht von Chaeronea Ol. 110, 3 nicht in den Bereich der Discussion zu ziehen, in dem umfangreichen Schlussab- Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 69 schnitte der uns vorliegenden Redaction der Rede $ 122—324 neben an- deren Dingen dieselben Ereignisse zum Behufe der Vertheidigung der vom Redner befolgten Politik in der ausführlichsten und eingehendsten Weise erörtert werden, so ist der Schluss unausweichlich, dass $ 110 und was nach vorwärts und rückwärts in organischem Zusammenhange mit dem- selben steht, d. h. der ganze Abschnitt $ 53 Ende—121, mit dem Folgen- den nicht aus einem Gusse und nicht zu derselben Zeit niedergeschrieben sein kann. Ferner ist klar, dass, da die Ausführungen dieses folgenden Theiles sich sammt und sonders gegen die Angriffe richten, welche Aeschi- nes in seiner Rede vor Gericht gegen Demosthenes’ Privat- und öffent- liches Leben ausgeführt hatte, und durch diese überhaupt erst veranlasst worden sind, folglich erst nach der Rede des Aeschines irgendwelche Ge- stalt erhalten haben können, der Entwurf der Paragraphen 53 Ende— 121 vor der gerichtlichen Verhandlung der Sache zu Stande gekommen sein muss. Damit ist zugleich ihr Verhältniss zu dem unmittelbar vorherge- henden Abschnitt $ 9—53 zweifellos bestimmt. Denn dieser ist nicht nur ebenfalls durch Aeschines’ Anklagerede veranlasst, sondern überdem in bewusster Absicht mit Rücksicht auf den Schlusstheil 122— 324 dispo- nirt ($ 11. aan ümEQ jatv ray memorreuuevwv a zareıbeudou za) dießanrss &£erası, wns de monmeias Taurms 77 üvedyv Yeyernleuns Ünrepov, av QovAcuevoss 9 Tou- rosı, uunoIyroua — 42. are yag Eumertune eis Aoyaus, cls aürlna MuAAcv Isws Gpuoreı Acyeı, Versprechen, welche im letzten Hauptabschnitte in aus- sibigster Weise erfüllt werden); er ist also nicht älter als letzterer und folglich später entstanden, als der jetzt zwischen beiden liegende Abschnitt. Endlich folgt aus dem hervorgehobenen Umstande, dass der redactionellen Thätiskeit, durch welche die später entstandenen Theile mit dem älteren verschmolzen wurden, zum mindesten in Ansehung der Behandlung des letzteren der Vorwurf grosser Flüchtigkeit nicht erspart werden kann; es ist nämlich gänzlich unterlassen worden, den $ 110 in derjenigen Weise zu überarbeiten, welche durch die Abänderung und Erweiterung der ur- sprünglichen Disposition geboten war, und in Folge davon ein Widerspruch entstanden oder stehen geblieben, den der Redner zu keiner Zeit beab- sichtigt haben kann. Diese Auffassung des Sachverhaltes, welche ich für die einzig rich- tige halte, wird dadurch keinesweges in Frage gestellt, dass auch im Ab- 70 A. KırRCuHHorr: schnitte $ 53 Ende— 121 sich eine Anzahl von Stellen findet, welche auf einzelne Auslassungen der Rede des Aeschines unzweifelhaft Bezug nehmen und augenscheinlich erst durch letztere veranlasst sind; denn diese Stellen sind als spätere Zusätze und Einschiebungen nicht nur in ihrer Gesamtheit dadurch gekennzeichnet, dass sie sich ohne Schädigung des Zusammen- hanges herausheben lassen, sondern zum grösseren Theile so beschaffen, dass sie den ursprünglichen Zusammenhang der Darstellung gewaltsam unterbrechen und sich als unorganische Einschaltungen genauerer Betrach- tung sofort verrathen. Sie widerlegen also nicht die vorgetragene An- sicht, sondern sie bestätigen sie. Es wird darum zweckmässig sein, sie der Reihe nach einzeln zu besprechen. Die erste findet sich $ 70. “Wenn ein Mensch, wie Philipp’, sagt der Redner, “sich nicht für zu gering hielt nach der Herrschaft über ganz Hellas zu streben, durfte ein Staat, wie Athen, nicht so niedrig von sich denken, seine Unabhängigkeit freiwillig an ihn dahinzugeben. Es blieb also nur übrig und war nothwendig, jeder Vergewaltigung von jener Seite Widerstand entgegenzusetzen. Das thatet ihr denn auch von An- fang an und auch ich trug bei zu diesem Thun durch meme Anträge und als euer Berather, seit ich mich an der Leitung der politischen Angele- genheiten betheiligte; ich kann das nicht in Abrede stellen. Aber was sollte ich anders thun? Antworte du selbst, Aeschines. Alles andere über- gehe ich, Amphipolis, Pydna, Potidaea, Halonnesos, an nichts von alle dem denke ich; Serrhion, Doriskos, die Verwüstung von Peparethos und all’ das andere Unrecht, das der Staat zu leiden hatte, sind mir unbe- kannte Dinge und Ereignisse — aber der Mann, der Euböa sich anzueignen und zur Basis seiner Operationen gegen Attika zu machen versuchte, der Megara angriff, Oreos besetzte, Porthmos zerstörte, in Oreos Philistides, in Eretria Klitarchos als Tyrann einsetzte, den Hellespont unter sich zu brin- gen versuchte, Byzanz belagerte, Hellenische Städte theils vernichtete, theils in seinem Sinne revolutionirte, that der mit alle dem Unrecht und brach er den Frieden (nämlich den Philokratischen) oder nicht? Doch sicherlich. Und musste ein Hellenischer Staat auftreten, um ihm halt zu gebieten oder nicht? Und ist darauf unbedenklich mit ja zu antworten, wer anders hatte das Recht und die Pflicht dieser Vorkämpfer zu sein, als der Staat von Athen? Nun, gerade dies war das Ziel meiner politi- Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 71 schen Thätigkeit: da ich sah, dass er alle Welt zu seinen Knechten machen wollte, trat ich ihm entgegen und mahnte unablässig sie ihm nicht preis- zugeben‘. Die rechtswidrigen Handlungen Philipps, die Demosthenes hier ausser Betracht lassen und in Bezug auf welche er eine Antwort des Aeschines nicht provociren zu wollen erklärt, sind von den anderen, über die Aeschines seine Ansicht zu äussern aufgefordert wird, keinesweges dadurch wesentlich unterschieden, dass sie vor dem Philokratischen Frie- den begangen wurden und Demosthenes’ politische Thätigkeit in keiner Beziehung zu ihnen stand, und es kann darum nicht dies der Grund sein, weswegen sie von der Discussion ausgeschlossen werden. Denn es fällt zwar die Wegnahme von Amphipolis, Pydna, Potidaea und höchst wahr- scheinlich auch die von Halonnesos lange vor die Zeit des Abschlusses jenes Friedens und die Vertreibung der attischen Garnisonen aus Serrhion und Doriskos erfolgte noch kurz vor seiner Ratification durch Philipp (01. 108, 2); allein die Verwüstung von Peparethos muss, wenn den An- saben im Briefe des Philippos, der unter Demosthenes’ Werken steht, zu trauen ist, was, wie man auch über die Ächtheit dieses Schriftstückes urtheilen mag, doch kaum zu bezweifeln ist, jedenfalls nach Ol. 109, 1, wahrscheinlich erst Ol. 109, 4, Statt gefunden haben. Andererseits sind die in der zweiten Gruppe an erster Stelle aufgeführten Versuche Philipp’s auf Euböa festen Fuss zu fassen jedenfalls verschieden von den nach Er- wähnung des missglückten Handstreiches auf Mesara im Einzelnen aufsge- zählten, welche in Ol. 109,1 und 2 fallen, folglich als die älteren zu fassen, welche weit über den Philokratischen Frieden zurück bis Ol. 107, 2 reichen. Ferner bilden ‘all’ die anderen Unbilden, welche der Stadt von Philipp zu- gefüst wurden’ nur dann einen richtigen Abschluss der Aufzählung in der ersten Gruppe, wenn diese Unbilden ihrer Art, nicht bloss der Zeit nach von denen verschieden sind, welche in der zweiten zusammengefasst er- scheinen. Das ist denn auch in der That der Fall: die Handlungen Phi- lipp’s, welche die erste Gruppe bilden, waren nach des Redners Ansicht wirklich nur ddizyuere & 4 rorıs Adızeiro, rechtswidrige Verletzungen der particularen Interessen Athens, die der anderen Attentate, welche nicht nur die Sicherheit Athens bedrohten, sondern die Unabhängiskeit von sanz Hellas gefährdeten. Demosthenes will also sagen: Ich frage dich nicht, wie Athen und ein athenischer Staatsmann sich gegenüber den le- 72 A. KIRCHHOFF: dislich die eigenen Interessen und Rechte der Stadt verletzenden Hand- lungen Philipp’s zu verhalten hatte; du könntest mir antworten, dass man sich diese um des lieben Friedens willen hätte gefallen lassen sollen; son- dern ich frage dich, ob nicht die Einmischung Philipp’s in die Angele- genheiten Hellenischer Staaten faktisch als Bruch des Friedens zu betrach- ten war und Athen dadurch an die Erfüllung seiner nationalen Pflicht sich gemahnt fühlen musste. Ist dies aber der Sinn und der Zusammenhang der vorgetragenen Gedanken, so muss es höchlich befremden, an der oben durch einen Gedankenstrich bezeichneten Stelle folgenden Satz eingescho- ben zu finden: zamrı su y EbyoSa ne ravra Acyovr’ eis Ey, Soav Zulßareiv rovu- rousı, Eüßsurcu za) "Apımropwvros zul AsmeiSous Tuv megl Fouruv Undisuarwv evruv, cUx Zumv, W Aeyuv EUNEBWS o rı av BovanSns- oüde vuv megı Tourwv Eow, welcher diesen Zusammenhang zerreisst, weil er in ihn nicht hinein passt. Veranlasst ist dieser Einschub durch folgende Auslassung in der Rede des Klägers ($ 82. 83): ° ©: (Demosthenes) magınv dox,as Evedidou mo- Atuov zul FagayıS. euros Errıw, © audges "ASyvaloı, 6 mouTos EGeugwv Zeggıov TELY,OS zal Aopızzov zal "Eoyınamy zal Mugrioznv zal Davos zul Tavıada, Ywgia UV oÜde Ta dvanaru ndeınev moSTEgeV. zul eis ToUTo degwv MEQLEGTNTE Ta moay- Kara, Wor Ei mw UM Teume mgeaeıs BiAımmos, zarabgaoveiy aürov br TnS Mo- Aews, Ei ÖE TEUTOL, AaTaTAomoUs meumEeIy GAR oU os Beıs, & de Emırgemei &Se- Acı moAsı wi In nal öuoie wegl rav Eyalmuaruv, our elvaı zgıeav Vrov Min Eon zaı Bıhlmmm. Akcvvnrov &lldeu 00’ dmmyogeue un Auußavew, ei dldwrw aAA« un Grodidwrı, meg! Furralav Ötadeponevos. Aal TO TEREUTLOV Gredavuraus TOUS WET« "Agısrodyuou &ls Oerrarıay za Mayvariav Tage Tas megı 795 eioyuns cuvSy- as Ayrreusavras (so mit Weidner) rA wev eiomunv dieAuse, ryv de auudepav nal Tev morzuov zareozevarev. Aber während Aeschines von Amphipolis, Pydna und Potidaea gar nicht redet und Serrhion, Doriskos und Halonne- sos nur erwähnt, um die Behauptung aufzustellen, Demosthenes habe durch nachträgliche Geltendmachung der athenischen Ansprüche auf diese Plätze nach dem Abschluss des Philokratischen Friedens zum Bruche desselben gehetzt und sei darum für diesen Bruch moralisch verantwortlich zu machen, verkehrt unser Zusatz durch Anwendung der unbestimmten Ausdrücke raur«a und megt zsvrwv den Sinn dahin, dass auch Amphipolis, Pydna und Poti- daea als von Aeschines hineingezogen erscheinen müssen, und stellt über- haupt, wie aus den Namen der seiner Behauptung nach allein verantwort- Y 1 E| Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 73 lichen Antragsteller, im Besonderen dem des Aristophon, hervorgeht, die Dinge so dar, als habe Aeschines, was gar nicht der Fall ist, Demosthe- nes als den verantwortlichen Urheber des feindlichen Verhältnisses Athens zu Philipp vor dem Philokratischen Frieden hingestellt!). Das Einschieb- sel stört also nicht nur den Zusammenhang der Demosthenischen Dar- stellung, sondern verrätb auch eine sehr flüchtige Auffassung der Worte des Aeschines ihrem Sinn und Zusammenhang nach. Auf keinen Fall ist es ein organischer und ursprünglicher Bestandtheil der Auseinandersetzung. Durch dieselbe Auslassung des Aeschines, welcher dieser erste Zu- satz seinen Ursprung verdankt, ist auch ein zweiter umfangreicherer ver- anlasst worden, ich meine $73 bis zu den Worten »w rovras Avavrıdumv in $ 79 (abzüglich der eingeschobenen gefälschten Urkunden), in welchem gegenüber der Behauptung des Gegners, Demosthenes habe den Bruch des Friedens veranlasst, kurz ausgeführt wird, nicht Athen, sondern Philipp habe den Frieden gebrochen ra mAoi« Aaßwv (Ol. 110, 1), und auf Grund einer Anzahl von Volksbeschlüssen und eines Schreibens Philipp’s aus jener Zeit nachzuweisen versucht wird, dass die entscheidenden Maassregeln nicht von Demosthenes beantragt und dieser selbst von Philipp nicht als Ur- heber des Friedensbruches damals bezeichnet worden sei, sondern ganz andere Personen. Auf den ersten Blick scheint dieser Zusatz sich dem Zusammenhange leidlich anzubequemen; im Grunde genommen aber kommt sein Inhalt ganz unerwartet. Im Vorhergehenden hat Demosthenes es als selbstverständlich angenommen, dass selbst Aeschines nicht in Abrede stel- len werde, Philipp habe durch seine Angriffe auf die Unabhängiskeit Hel- lenischer Städte den Frieden thatsächlich zu wiederholten Malen gebrochen, sei gewissermassen ein beständiger Friedensbrecher gewesen (Eve ryu eignvnv), ganz so, als habe er keine Ahnung davon, dass Aeschines die Sache anders auffassen könne; es befremdet daher der ganz unvermittelte Übergang zu dem Nachweis, von dem man zunächst nicht einsieht, wodurch er noth- wendig geworden, dass Philipp, nicht Athen, den casus belli herbeigeführt 1) Man halte dagegen die correete Auffassung in $ 27, wo mit Bezug auf die zweite Friedensgesandschaft in Ol. 108, 2 gesagt wird, die Gesandten seien instruirt worden Asiv SEN x 7 > = 3 Le; 7} \ \ J x 4 > I DIE 7 Emı FOUS Fomous, Ev os &v 7 Pirımmos, Aa TOoUS OgACUS TyV TayıSEnV aroraalavew, iv EY,OUFWV In Orsgmiapı.. za Anerdanı Y ES H soil 5 Name. 8 SFr zuiv Ogazuv, TÜV Unersgwv oUamayay, FRÜTE FE Aupie, @ vÜV oUTOS dızaupe, vo Seo- \ \ \ x x > F 4 I > eg grov ze: To Muornvov zaı zyv Eoyıozyv, ourw YiyvonS or 09201. Phrlos.-histor. Kl. 1875. 10 74 A. KırRCHHorr: habe und zwar durch die Wegnahme athenischer und bundesgenössischer Kauffahrer (rav elonunv Eneivos Ervce 7a mAce Aaßwv). Allerdings überzeugt man sich später aus dem Inhalt und Gange der Auseinandersetzung, dass eine gegentheilige Äusserung des Aeschines Veranlassung zu dieser Ab- schweifung geboten haben müsse; allein man fühlt dann auch, dass es zweckmässiger gewesen wäre, entweder dieses Umstandes gleich zu Anfang mit deutlichen Worten zu erwähnen, oder noch besser, kein so unbeding- tes Vertrauen auf Aeschines’ Zustimmung vorher zur Schau zu tragen. Ausserdem ist nicht zu verkennen, dass durch Entfernung des ganzen Zu- satzes der Zusammenhang nicht nur nicht gestört, sondern sogar eine engere Beziehung ihrer Theile und eine raschere Entwickelung der Dar- stellung hergestellt wird. Auf die allgemein gehaltene Behauptung $ 72 Taura Tolvuv EmoALTEvouNv Eyw, Hul öpwv KATÜOCUAOUNEVOV TAvTas dvYoWmous Erei- vov Avavrıouumv, zal mgoAE Yu za ddarzwv un mgoler.Saı diereAouv folgt dann unmittelbar der Beginn der Ausführung im Einzelnen $ 79. zai zgwrev uev tiv eis HeAomwcvunrov moeseiav eygarba u. 8. w., was durchaus angemessen genannt werden muss und ganz den Eindruck des Ursprünglichen macht. Übrigens enthält unser Zusatz in sich selbst noch ein unorgani- sches Einschiebsel; ich meine die Worte $ 75, welche jetzt die beiden eingelegten falschen Volksbeschlüsse von einander trennen oder auch ver- binden: roüro nev zewuv vo \Lybıru” EußouArss eyganbev, eur &yw, To 0° Ebefns "Apıorohuwv, &g$ Hyyoınmos, eir "Auıorobwv Ta, EIT« Bihonparys, eira Kyoı- Cobwv, eira mavres: Eyw Ö’ oudev megi rourwv. Atye. Es ist anerkannt, dass diese Worte, welche die zu verlesenden Actenstücke, wie aus den Namen der Antragsteller hervorgeht, als der Zeit vor dem Philokratischen Frie- den angehörig bezeichnen, in unlösbarem Widerspruche zu dem übrigen Inhalte des Abschnittes stehen, welcher sich auf die Zeit nach dieser Epoche, genauer auf Ereignisse des Jahres Ol. 110, 1 bezieht. Ich stimme desshalb ganz denen bei, welche der Ansicht sind, dass dieser Passus nicht von derselben Hand, wie das Übrige herrühren könne. Mit A. Momm- sen ihn aber auf Rechnung des Verfassers der eingeschobenen Actenstücke zu setzen, trage ich Bedenken, weil, wenn dieser Fälscher nicht mehr als zwei Actenstücke einzuschieben beabsichtigte, es schwer begreiflich wäre, wie er auf den Einfall kommen mochte, ausdrücklich mehr als zwei ın Aussicht zu stellen. Dagegen scheint mir ein Zusammenhang zwischen G ay Ri I Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 75 diesen Worten und dem Zusatz in $ 70 kaum zweifelhaft; denn beide Stellen beruhen auf demselben seltsamen Missverständnisse und zeugen von demselben Grade von Flüchtigkeit und Mangel an richtiger Auffassung des Zusammenhanges, was schwerlich zufällig sein dürfte. Dieselbe Hand glaube ich in den Worten zu erkennen, mit denen $ 80 die Aufzählung der von Demosthenes getroffenen Maassregeln beschlossen wird: uer« ara ÖE FOUS AmOTToAcus dravras AmeoTeira, za’ oUs Xegpovnnos &rwm zal ro Bulav- Tıov zul mavres ol ouumaypı. Denn dass Demosthenes zunächst nur von den Ereignissen auf Euböa reden will, zeigt das unmittelbar Folgende, und dass er an Byzanz hier selbst auch nur vorläufig nicht gedacht haben kann, der spätere Übergang $ 87 Emeıdy vowuv Er ns Eößoras 6 Birımmos > r 7] \ N 7 3 Bor, een \ \ EEnraSN — ; ETELOv AaTa Te Morews EmITEIYLT MeV ElATE, oawv de — mager Iwv SEN ’ ‚ \ \ n EV) em Oganns Bugavrious — 70 nv moWrov AElou u. Ss. w., der sonst ganz an- ders gestaltet sein müsste; auch wird die Beziehung von rrebavucavrwv rowuv Una Eu’ Em reuroıs tote 8 83 so wie von &£ dv in $ 80 dadurch undeutlich, weil nicht ausdrücklich hervorgehoben ist, dass zunächst nur die Euböischen Angelegenheiten besprochen werden sollen, sondern dies jetzt aus der Folge der Gedanken im Allsemeinen rein errathen werden muss. Veranlasst scheint der Zusatz durch die verwandte Stelle $ 71, mit der es sich freilich ganz anders verhält, da dort der gesammte Inhalt des Folgenden im Voraus und zwar ganz zweckmässig disponirt wird, während wir hier am Beginne der Ausführung im Detail stehen. Ein dritter auf Aeschines’ Rede bezüglicher Zusatz findet sich so- dann $ 82. Um die Bedeutung der auf Euböa erzielten Erfolge in das rechte Licht zu stellen, hat Demosthenes die Bemerkung einfliessen lassen, die von Philipp eingesetzten Tyrannen, Philistides von Oreos und Klei- tarchos von Eretria, und Philipp selbst würden viel darum gegeben haben, in ihrem Besitz und ihren Unternehmungen auf der Insel nicht gestört zu werden; dass wisse alle Welt, und Niemand besser, als Aeschines, der mit den Gesandten der Tyrannen während ihres Aufenthaltes zu Athen intime und wenig schickliche Beziehungen unterhalten habe. Unmöglich konnte er, als er dies schrieb, eine Ahnung davon haben, dass Aeschines den Spiess umdrehen und die Verleumdung gegen ihn zu schleudern wagen werde, er habe nicht nur von Kallıas von Chalkis, sondern auch von Kleitarchos und den Oreiten sich durch je ein Talent bestechen lassen. 10 x 76 A. KIRCHHoOrFF: Und doch geschah das in der Anklagerede $ 103 Urorcumey d° eireiv, or Aaßwv rgla raAavra mıoSov ruv yuwuny Tauryv Eypanbe AnuooIevrs, TaAayrou Ev En XaAxıdos mag KaAdıcu, raravrov 0° EE "Egergias wage KAeıraoyov ToÜ Tugav- vov, raAavrov Od’ EE "Ngeov u.s. w. Dieser hämischen Insinuation verdankt der nachträgliche Zusatz am Ende von $ 82 seine Entstehung: od rewuv Ergay,on rovrwv cudev, u QAarbnuwv megi Zuo) zul Aeyuv Ws own usw Aaldwv, Bow d° dvamrwras. @AN od vu, AANa Pocs nv Eyav, maus d° oUderer, Euv un ©’ oüroı Favauaw arıuwoavres ryuepev, wobei zugleich der Ausdruck einer anderen Stelle der Aeschineischen Rede ($ 218. su d° cina: Außwv nev os- lynnas, dvaruras de xergayas) berücksichtigt und zu überbieten versucht wird. Als nachträglich kennzeichnet sich dieser Zusatz zur Evidenz durch die ganz rohe und lose vermittelte Weise, in der er dem Vorangehenden angeschlossen ist; Niemand würde überdem im Stande sein zu verstehen, was mit rourwv Ergay, Mm cüoev gemeint ist, dem die Kenntniss der ange- zogenen Stellen aus Aeschines’ Rede $ 103 absinge. Einer kunstgerech- ten Composition unwürdig aber ist es unter allen Umständen, das Ver- ständniss des Gesagten in Abhängigkeit von solchen äusserlichen und zu- fällisen Bedingungen zu belassen. Gleich darauf begegnen wir in $ 85 einer vierten Stelle dieses Schlages. “Ihr selbst’, fährt Demosthenes unmittelbar hinter dem be- sprochenen Zusatze fort, ‘habt seiner Zeit mein Verhalten in den Euböi- schen Angelegenheiten als ein den Interessen des Staates entsprechendes anerkannt, indem ihr mich auf Antrag des Arıstonikos genau mit densel- ben Ausdrücken, deren sich Ktesiphon in seinem Antrage bedient hat, belobt und mir die Ehre eines im Theater auszurufenden Kranzes zuer- kannt habt, wogegen Aeschines, obwohl in Athen anwesend, in keiner der möglichen und zulässigen Formen damals Einspruch erhoben hat’ und fügt dem nach Verlesung des Ehrendecretes die sehr passende und mit dem Vorhergehenden unverkennbar in logischem Zusammenhange stehende Bemerkung hinzu: “Gerade, wenn die Handlungen frisch im Gedächtniss und allgemein bekannt sind, pflest sie je nach ihrem Werthe Dank oder Strafe zu treffen. Wohlan! ich habe den urkundlichen Beweis geliefert, dass mir gerade damals Dank zu Theil geworden ist und nicht Tadel oder Strafe‘, d.h. man hat mich öffentlicher Ehren für würdig erkannt und Aeschines nicht gewagt seiner etwa abweichenden Meinung einen 4 } Uber die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 77 diese Anerkennung gefährdeden Ausdruck zu geben. Durchbrochen wird dieser wohlgefügte Zusammenhang durch den Satz &rrır civ carıs ünmv olde rw aloyuvyv 7 more auußarav die rouro ro iydırua N yYAsvaruov 7 YeAwrTa, @ vöv ouros Edy auußyaeoSun, Eav &ym arepavanaı; Worte, deren Inhalt weder mit dem unmittelbar Folgenden, noch mit dem, was dem verlesenen De- eret vorangeht, in emem erkennbaren Zusammenhange steht, und die aus diesem Grunde als nachträglich eingefügt anerkannt werden müssen. Ver- anlasst ist der Zusatz, wie er selbst andeutet, durch Auslassungen in der Rede des Aeschines, wie $ 156. un maös Aus nal Senv, avdges >ASyvalcı, TOOmaL0Y istare db’ Umov aürav &v 7 ou Alovurou ooynoTg« und aigeire Ta- gavoras Evavriov ray "EAAyvuv Tov dyuov rov "Adyvarwv, 8 227. Ereidy de oün ar- exon vor dlnyv un dedwarevan, dAA« zul Öwpews aireis narayeAurrev &v reis "ErAyrı Tyv moAı mov, Evrau$ Eveoryv zul TV Yoadav amyveyra, & 231. zur ei ner TI TWy Toayınav TomrWv TWV UETE TaDTa EiTayoyrwv momneıev Ev Toaywörc Tov Begairmv ümo TuV “EAAAuV Frebavovever, oüdeis av Unwv Ümemeiverev, orı dyciv "Onngos avaudpov eivaı zul Turobayryv" aurol Ö’ drav Toy rolürov avSgwmov OTE- bavars, oür oles.Ie &v rais av "EAAyvwv dofas aupirren ar; Endlich kommt in Betracht die umfängliche Episode $ 95 — 101, welche, wie im Eingange auch ausdrücklich bemerkt wird (iva reavuv zal as Qrarbynias, as nare av Eißoiv za rav Budavriuv Emamsare, & rı duc- Weges aurols EMEMOOHTO moos ünäs Umonmyorwv, Tuzebavrias ouras Emidcizw —), sich gegen die von Aeschimes $ Säff. gegebene Darstellung des feindseli- sen Verhaltens der Euböer!) gegen Athen in früheren Zeiten wendet und darzuthun versucht, dass die Grossmuth, welche die Athener diesen un- getreuen und unzuverlässigen Bundesgenossen gegenüber auf Demosthenes’ Anrathen geübt, durchaus den Traditionen der Athenischen Politik ent- sprochen habe. Dass diese Episode in den Zusammenhang des Übrigen nicht passe, lässt sich nicht behaupten, aber sie kann auch ohne jeden 1) Von dem Verhältniss zu den Byzantiern wird in der vorliegenden Redaction der Aeschineischen Rede nirgends gehandelt. Schäfer (Demosthenes 3, 2, 76f.) meint, Aeschi- nes habe den betreffenden Abschnitt aus irgend welchem Grunde bei Gelegenheit der Schlussredaction der Rede absichtlich unterdrückt, was mir unwahrscheinlich vorkommt; die lückenhafte Stelle $ 256 beweist gar nichts. Eher nıöchte ich glauben, dass Demo- sthenes, ohne es zu wollen, in Folge eines Gedächtnissfehlers sich eine nicht schwer wiegende Ungenauigkeit hat zu Schulden kommen lassen. 78 A. KIRCHHOFF: Schaden weggedacht werden. Dass der Übergang zum Folgenden in $ 102 BovaAsuaı rowuv EmavsAdeiv Eh’ & rourwv eEns &roArrevouny ihr Vorhandensein im Text voraussetzt, ist unleugbar, ebenso gewiss aber auch, dass sobald sie nachträglich eingefügt wurde, ein derartiger Übergang hergestellt wer- den musste, was mit sehr geringer Änderung möglich war, wenn der An- fang von $ 102, was ich für wahrscheinlich halte, vor der Einfügung etwa lautete QovAcuaı rowuv dıeEerterv & rolrwv Eins Erodrrevouyv. Zu bemerken wäre nur noch, dass wenn $ 99, wo von dem Zuge nach Euböa Ol. 105, 3 die Rede ist und nebenher der Thatsache erwähnt wird, dass damals De- mosthenes freiwillig Trierarchie geleistet habe, mit einem dar ovurw eg) rovrwv eingelenkt wird, dies zu der Annahme nöthigt, dass bei der Nie- derschrift dieser Stelle die Absicht vorschwebte, in einem späteren Theile der Rede dieses Thema, nämlich die Verdienste, welche sich der Redner als Liturge erworben, ausführlich zu behandeln. Es geschieht dies in der That in dem jüngeren grossen Schlussabschnitte nach eimer vorläufigen Andeutung in $ 257, indem $ 267 das Verzeichniss sämmtlicher von De- mosthenes geleisteten Liturgien vorgelest wird. Ich denke, dass die vorstehende Analyse dem unbefangenen Ur- theile keinen Zweifel daran lassen kann, dass die auf Aeschines’ Rede Bezug nehmenden Stellen des Abschnittes $ 55 Ende— 121 in Wirklich- keit nachträgliche Zusätze sind und dass ihre Finfügung in roher und ganz mechanischer Weise Statt gefunden hat. Nimmt man dazu, was oben über den 110. Paragraph bemerkt worden ist, so kann man nicht umhin zu urtheilen, dass die redactionelle Thätigkeit, durch welche unser Ab- schnitt seine jetzige Gestalt erhielt und zu dem Vorhergehenden und Fol- senden in Beziehung gesetzt wurde, kein Kunstwerk geschaffen, sondern nur eine höchst mittelmässige Flickarbeit geliefert hat. Denselben Charakter emer ganz äusserlichen und mechanischen Roharbeit ist nun auch dem Prooemium $ 1—8 aufgeprägt, welches näher auf seine Beschaffenheit anzusehen noch erübrigt. Dasselbe zerfällt in vier ihrem Inhalte nach selbständige Theile, 1) $ 1-2, 2) 83-4, 3) $5-—7, 4) 8 8, welche durch die Partikeln ovv (2) oder de (3. 4) lose mit einander verbunden und von denen der letzte durch das rar in Bovronaı marıv vous SeoVs mapazarecaı auf den ersten bezogen ist. Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 79 Der erste Theil hat die feierliche Form eines Gebetes: der Redner bittet die Götter, ihm das Wohlwollen seiner Richter zu verschaffen und sie zu veranlassen, wenn es sich darum handele, wie sie den Beklagten hören sollen (r@s «xovsw Uns &ucd dei), sich nicht durch den Rath des Anklägers leiten zu lassen, sondern lediglich durch die Gesetze, welche sie verpflichten, jedem zu verstatten, seinen Vortrag so zu ordnen und seine Vertheidisung so einzurichten, wie er es sich einmal vorgenommen hat (#9 ra&sı zei N dmoroyie, “es Beßovayraı za mocHenra. av dyuvilcusvwv ERATTOS, cUTWS Earaı KonsarTa). Es ist anerkannt, dass mit diesen Worten replicirt wird auf das ungebührliche Ansinnen, welches Aeschines in sei- ner Rede an die Richter gestellt hatte, Demosthenes zu nöthigen die Dis- position seiner Vertheidigung der der Anklagerede anzubequemen, $ 202 ff. av Ö° apa Univ dofn draus, aEiwnare vov AyusoSevyv Tov aurov Tgomov dmoAo- yeaozaı ovmeg zayu KUFNYooNKR. &ywW de mus zurmyopnza; — oirw in Hal rov Ay- oo -Sevnv 2 uuos dmoroysis Sau meeE Tov UV UmeuSuvwv voncv FoLToV, a5 Tov a Tav unguynarav ra aueh de Ws oude dvafıss Eorı INS 2 &av &° au denras Fuyywgnna aurs ze ans zu zann Tod Acysu — um TUyYwpEITE — Woreg oUv Ev Tols yYuuvızcıs dywaıv SpErE Tols Tinras megl ITS OTaTEews aAy- Acıs Ölaywvidouevous, erw nal ÜnEis oAyv TA Auegav Ümeg TIs MeAews weg! EIS Takzws To) Aoyev uayenSe, zaı u Eare abrov eis roüs EEw rou Fagavoou Acyous TEQUTTAT IC, AAN Eyaasyusvor nal Evedbeuovres EITEAQUVETE aürov Eis Tous Tab magavcmev Aödyous, zal Tas Enrgomas arov Emirmgeire. Die Idee zu diesem Eingang konnte also erst entstehen, nachdem Demosthenes die Ausfüh- rungen des Gegners vor Gericht gehört hatte, und das Stück kann nicht dem Prooemium eines Entwurfes angehören, welcher vor dem Termin der gerichtlichen Verhandlung abgefasst worden war. Dieselbe Form eines Gebetes hat nun auch der letzte, das jetzige Prooemium abschliessende Theil. Abermals betet der Redner zu den Göt- tern, dass sie ihm das Wohlwollen der Richter verschaffen und sie ver- anlassen mögen, ihre Entscheidung zu fällen, wie die Ehre der Stadt und das eigene Gewissen eines jeden es verlange. Höchst auffällig ist nun, dass nicht nur zum zweiten Male gebetet wird, sondern dass dabei auch ohne ersichtlichen Grund genau dieselben Wendungen und Ausdrücke zur Verwendung kommen. Man vergleiche: 80 A. Kırcauorr: m N} ,) $ 1. mowrov nev, w avdaes "ASy- m S m E7 n \ valaı, TolSs YEois eUyoucaı macı xal I ec Yy „7 \ TaTals, OTNY EUvorav EX,Wwveyw die- m m 7 \ nm c 6 TEAW TN TE MOAEL za Tacıv Unıv, ’ ec B > m TOTaUTNV ümapkaı moL map vuov 5 v \ > 67 7 \ ec EIS TOUTOVI TOV AyWva, EMEIS omep > \ ! > ec \ ec 27 \ m e I eorı MAALTS Ümeg Üumv al TAe ÜNeTE- > ’ NINE, m gas süos@eias re zul dofns, TouTo m \ \ \ ie m TapanrATaL ToUs Teolug Univ — 4 7 \ \ $ 8. -Bovropaı warıy rods Seovc [4 195, m e] Tagazcreraı zal Evavriov UHMV EUWOMGL, n 2 E) y ©) \ TOWTOV HEV, oOMv EUvorav ey,wv &yw m dıarsio zn [re] TorEı zul mäoı üntv, rorauryv Urapkaı por [map Üu@v]eis rourovi rov dyuva,emeıd 6 Tı uEAAEL Fuvelreıv al moos eüdofiav zowN za moös eüceßsıav Endoew, Fou- m \ \ m Fo mapaoryral [rovs Secvs] Tagıv Univ — Die eingeklammerten Worte des $ 8 fehlen in 3L. Ich kann un- möglich glauben, dass Demosthenes, wenn er das Prooemium, wie es jetzt vorliegt, in einem Zuge aufgesetzt hätte, sich in dieser erbärmlichen Weise selbst ausgeschrieben haben würde, und dass es sein Wille war, dass $ 8 auf $ 1 folgen oder beide auch nur sonstwie miteinander verbunden wer- den sollten, dagegen würde ich es begreiflich und durchaus natürlich fin- den, dass er die Motive eines früheren Entwurfes für eine spätere Bear- Da wir nun, wie ich nachzuweisen versucht habe, in den $53 —121 einen beitung benutzte und im Sinne seiner veränderten Absicht varürte. solchen vor der gerichtlichen Verhandlung entstandenen Entwurf haben, welcher später erweitert worden ist, die $ 1—2 aber diesem älteren Ent- wurf nicht angehören können, weil sie erst während oder nach der Ver- handlung vor Gericht concipirt sein können, so ziehe ich, und ich denke, mit vollem Recht, aus alledem die Folgerung, dass $ 8 die ältere, zum Prooemium jenes ursprünglichen Entwurfes gehörige Fassung ist, welche später in die Form des $ 1 umgesetzt wurde und ıhn zu ersetzen bestimmt war. Wenn jetzt $ 8 hinter 1 gestellt und durch jenes marıv BovAcuaı auf letzteren bezogen erscheint, so ist dies nothwendig auf Rechnung eines Redacteurs zu setzen, der nicht für einander Bestimmtes zu einander zwang und der darum, wie ich mit Bestimmtheit behaupte, nicht Demosthenes gewesen sein kann. | Der dritte Abschnitt unseres Prooemiums ($ 5—7) betont zunächst, wie es unbestreitbar sei, dass bei der Sache, um die es sich handele, De- mosthenes nicht minder stark interessirt sei, als der Antragsteller Ktesi- i Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. sı phon, dass der Besitz dessen, was er für das höchste halten müsse, für ihn auf dem Spiele stehe, nämlich des Wohlwollens und der gnädigen Ge- neigtheit des souveränen Volkes (ua d° Unds mavras av öuoAoygraı ncıvov elvaı Tourovi Tv dyav Eucl zul Krysidavri, zu cüdev EAarrovag aiov FroudNs Euol" Fayrwv Mey yap AMOTTEgeIT Tu Aumngov ETTI za Yalemov —, Marıora de Fns mag’ Unwv eiveras zul biravSgwmics, OTUmED zul TO TUYEIV ToUTWVv MEYITTOV essw). Es bedurfte allerdings, um diesen Gedanken zu fassen und aus- zusprechen, keiner Anregung von aussen; die Situation führte auch ohne eine solche wenn gleich nicht nothwendig auf ıhn hin. Wenn wir aber sehen, wie Aeschines in seiner Rede die Richter zu vermögen sucht, Demosthe- nes es nicht zu erlauben, als Beistand des Ktesiphon aufzutreten, ihn nicht zum Worte zu verstatten ($ 199. eAus d’ Eywys, @ avdoss "ASnvala, örıyou dew eireiv, Ws zul vouov der eINar Ei Tais Yoapais nova Tals Tav Fagavonwv, un EeEeivaı unre TO zarnyoow Suvmyogous TagaTY,ETIaL KANTE To TA Ygapyv deu- yorrı — $ 200. erav Ö’ Umegmndnras (Ktesiphon) nv dızasav dreroylav Tapanc- Ans narovgyov avSgwmrov zu TEeyviry Aoyuv, AAETTEIS TYV dxgoasw, Brarreıs ryv TorW, AaraAysıs TAv Onuorgariev — $ 202. Eav 0° UmegmndyTas (Ktesiphon) ra» dizwav EroAsylav Tagururn AnnosSeryv, URATTa Ev MN mgondey,enIe — und Ev dgern FoVI” Ünwv umdeis nararoyıdeoSw, 65 av Emavegopevou Kryridwvros el waren AynooGevav mowres avaßdency "nareı, are —), und die Ausdrücke be- achtet, mit denen er dıe Sache so darzustellen sucht, als ereifere sich Demosthenes unnöthigerweise über Dinge, die ihn wenig oder nichts an- gingen, und folge dabei nur den Eingebungen eines nicht gerechtfertigten Ehrseizes ($ 210. ws ri ra durgua; Fi #gaUyN; Tis 6 Tovos AS Pwvns; e \ \ \ r > \ 29 \ „ \ m ’ E77 oUy, 0 WE Tv Yoadav bevywv ETTL Krasıdwv, CU 0° oUre weg TEU TWMUTOS OUTE LEN 43 \ \ ‘ > > \ n E / > / \ N, \ m wedL TNG EWITIAGS dywvilei; AAA« megt TIWVES EITVW AQUTW N CTouoöN; MEQL AIUTWV t / Sredavuv zal unguyuaru iv Tu Dearow mag« TeUs voeus), so leuchtet ein, dass die Worte des Prooemiums nicht gut anders, denn als eine Replik auf diese Auslassungen des Gegners gefasst werden können. Und wenn es dann bei Demosthenes weiter heisst, da es sich für ihn um so wich- tige Dinge handele, so bitte er die Richter, seine Vertheidigung anzuhö- ren, wie die Gesetze es vorschreiben, deren Urheber Solon aus guten Gründen die Vereidigung der Richter angeordnet habe (es 6 rıSeis &£ dox,As YoAuv, zuvous MV UMIv zal Önmorizos, cÜ Movev 7% ygarbaı Auglous Were deiv ever, Era za Tu roÜs dinalovras öuwmozevai), so hat Westermann ohne Philos.-histor. Kl. 1875. 11 82 A. KIRCHHOFF: Zweifel Recht mit seiner Vermuthung, dass damit auf die Stelle der Aeschineischen Rede angespielt werde, wo der Redner die Schatten der grossen Männer der Vorzeit gegen Demosthenes heraufbeschwörend sage ($ 257) orav Ö Emil TeAeurns Am Ted Adyou Fuvmyogeus TeÜs KovwWvons TWV dwgo- dornuarwv aura Tagarann, Uroraußavere öpcv emı od Qyuares — dvrırerayne- vous 905 zıv ToUTWv ACEAyeıav ToUs TIS mEREWS EUEDYET«S, Zorwra ev Tev naA- Altes vonos KOoTUNTavra TnV Önorgariav Fwogevms deonevev Üumv under TOcmW Toüs Anmoo-Ievous Acyaus wegl mAcIovos FOMTaTIaL TaV ogxwv za Tav verwv U. S. W. Sind diese Bemerkungen richtig, so ist dieses Stück den Paragraphen 1—2 gleichzeitig zu achten und mit ihnen jünger als $ 8. Endlich der zweite Theil gibt zu einer besonderen Bemerkung keine Veranlassung. Da er seinem Inhalte nach weder zu dem ersten noch dem dritten in einem nothwendigen Verhältniss steht und Beziehungen auf Aeschines’ Rede in ihm nicht begesnen, so hindert nichts ihn zu $8 zu stellen. Freilich ist dann die Partikel oöv im Eingange als ein redactio- neller Zusatz zu betrachten, dessen Einfügung nothwendig wurde, als dem Stücke die Paragraphen 1—2 vorangestellt wurden. Fassen wir die gemachten Beobachtungen in eins zusammen, so kommen wir zu dem Ergebniss, dass die Rede vom Kranze, wie sie uns jetzt vorliegt, nicht als ein oratorisches Kunstwerk aus einem Gusse be- zeichnet werden kann und dass bei ihrem Zustandekommen noch eine andere Hand, als die des Demosthenes, im Spiele gewesen sein muss. Dies Ergebniss halte ich für sicher; alle weiteren Folgerungen führen in das Unsichere hinein. Ich beschränke mich deswegen darauf, im Weite- ren darzulegen, welche Vorstellung ich mir auf Grund der obigen Er- mittelungen von der Art und Weise und den Veranlassungen habe ge- glaubt bilden zu können, in der und durch welche sich die überlieferte Gestalt des Textes der Rede ergeben hat, ohne Anspruch darauf zu er- heben, dieser Vorstellung für andere irgend welche Evidenz zu verschaf- fen. Nur in Bezug auf einen Punct werde ich versuchen, einen Beweis zu erbringen, alles Übrige in Form rein dogmatischer Darstellung vorführen. Geraume Zeit vor der gerichtlichen Verhandlung des Jahres 01.112, 3, in einem Augenblicke, wo es den Anschein hatte, als werde die von Aeschi- nes gegen Ktesiphon’s Antrag anhängig gemachte Klage demnächst zur Entscheidung gelangen, schrieb Demosthenes den Entwurf zu einer Synegorie Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 83 nieder, welcher uns in den Paragraphen 3. 4. 8. 53 Ende — 121 (abzüglich der oben besprochenen späteren Einschaltungen) des überlieferten Textes noch jetzt vollständig vorliegt; denn obwohl dieser Entwurf des Epiloses entbehrt, so ist es doch wahrscheinlich, dass er einen solchen überhaupt nicht formulirte, da er sich für die im Wesentlichen zu extemporisirende Entgegnung auf die mit Bestimmtheit zu erwartenden Angriffe des Geg- ners freien Spielraum zu bewahren hatte, und es nöthigt nichts zu der Annahme, dass der Epilog etwa später zu redactionellen Zwecken unter- drückt worden sei. Damals waren Demosthenes nur der Inhalt der Klage- schrift des Aeschines und die in dieser angezogenen Gesetzesstellen bekannt, auf welche der Kläger seine juristischen Einwendungen zu gründen ge- dachte. Gegen diese Ausführungen des Gegners allein ist also der Ent- wurf gerichtet und betrachtet dieselben in ihrer Gesammtheit nach der politischen und juristischen Seite. Die Darstellung ist wohlgefügt, knapp und durchsichtig, der Ton der Erwiderung gehalten und ohne eine Spur leidenschaftlicher Erregung, Alles trägt den Stempel Demosthenischer Meisterschaft. Wann dieser Entwurf entstand, lässt sich meiner Ansicht nach noch mit genügender Sicherheit bestimmen. Geschrieben ist er einmal ohne Zweifel, nachdem Demosthenes als Vorsteher der Theorikenkasse Rechenschaft gelest, also jedenfalls nach dem Ende von Ol. 110, 4; das lehren die $$ 112 ff. durch Ausdrücke und Wendungen, wie vuzobavrav orı emi Tu Sewow Tor’ wv Emkduza Ta Yoruara, — av UmeuSuvos Yv, — "Au zal rayemomss 40 Ja‘. zai die ye Tor’ Epos Emnvouumv, orı ravmAunev” edwzc ra 00% Eroyıdouny, — Nov" za dedwza y EÜSUvVas Ereivw, — AA ddi- AWs of: eir« Tagwv, OTE m’ eloyyov oi Acyırral, Rarmyopeıs; Nach der anderen Seite nöthigt die eisenthümliche Weise und die Vorsicht, mit der in $ 110 der Redner es ablehnt, auf seine Thätigkeit unmittelbar vor der Schlacht bei Chaeronea näher einzugehen, obwohl darauf hingewiesen wird, dass in dieser gerade sein Hauptverdienst bestehe, anzunehmen, dass diese Partie, wenn auch in einigem, doch auf keinen Fall in allzu- srossem Abstande von jener Katastrophe geschrieben ist. Aus $ 89 ent- nehmen wir ferner, dass zur Zeit der Niederschrift der Bestand des nach der Niederlage von Chaeronea geschlossenen Friedens im Frage gestellt war, dass Demosthenes und seine Partei zum Bruche drängten, während 110> 84 A. KırcHHorrE: die Makedonenfreunde Alles aufboten einen solchen zu verhindern (— r7s vüv eiomvns, A eDrcı Kara TAs margides TmpoVmıw ol Wonarei, Emı Fals MeAAUCaIE EArıicıv, Wv dlauagrousv, zal merasygıev av Öueis ci a Qernmıcra BovAouevar zo)c Secüs aireite unde meradoiev Univ wv aüreı mocHenvraı). Solche Spannungen tra- ten zu Athen vor Ol. 112, 3 ein zuerst Ol. 111, 1 nach dem Tode Phi- lipps, dann Ol. 111,2 während der Abwesenheit Alexanders in Illyrien und des Thebanischen Aufstandes, und zum dritten Male zur Zeit der Schilderhebung der Spartaner Ol. 112, 2. Der letzte Zeitpunct liest zu weit von der Schlacht bei Chaeronea ab, der erste ihr vielleicht zu nahe; indessen kann man immerhin zwischen Ol. 111, 1 und 2 schwanken. In das eine von diesen beiden Jahren muss die Abfassung des Entwurfes auf jeden Fall gesetzt werden. Der Austrag des Handels wurde indessen verschleppt und der Ent- wurf fand keine Verwendung. Als es dann sehr viel später Ol. 112, 3 wirklich zur gerichtlichen Verhandlung kam, hatte sich die Lage geän- dert. Ktesiphon und Demosthenes theilten nach gemeinsamer Verabre- dung das Geschäft der Vertheidisung in der Weise untereinander, dass der erstere lediglich den juristischen, Demosthenes ausschliesslich den politischen Theil der Aufgabe zu behandeln und damit recht eigentlich seine eigene Vertheidisung zu führen übernahm. Im Sinne dieser Ver- abredung sprach Demosthenes vor Gericht nach sorgfältiger Vorbereitung, aber im Wesentlichen extemporisirend und den leidenschaftlichen Angriffen des Gegners eine nicht minder leidenschaftliche Erwiderung entgegen- setzend; der ältere Entwurf und seine Disposition kam dabei nicht in Betracht. Nachdem die Entscheidung zu seinen Gunsten gefallen war, berei- tete Demosthenes eine Publication vor. Er beabsichtigte anfänglich, der- selben den älteren Entwurf zu Grunde zu legen und begann eine Bear- beitung desselben, in der Absicht ihm eine Form zu geben, die ihn zu- gleich als Erwiderung auf Aeschines’ Anklagerede erscheinen lassen konnte. Es war zu diesem Zwecke nothwendig, überall da, wo im Texte That- sachen erwähnt waren, welche Aeschines ın seiner Rede berührt und in seiner Weise zu Demosthenes’ Ungunsten dargestellt hatte, der eigenen Dar- stellung die entsprechende Wendung zu geben und nöthigenfalls passende Einschaltungen vorzunehmen. Demgemäss entwarf Demosthenes die grösse- x Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 85 ren Episoden 73—79 und 95—101, welche ohne Zweifel von ihm her- rühren, und schrieb vielleicht die Notate in $ 82 und 85 an den Rand des Entwurfes, um die Motive zu weiteren Ausführungen vorläufig zu fixiren. Allein er überzeugte sich bald, dass bei der Haltung, die einmal dem älteren Entwurfe von seinem damaligen Standpuncte der Betrachtung aus gegeben worden war, eine organische und befriedigende Umgestaltung desselben in dem angestrebten Sinne unmöglich sei und gab das Unter- nehmen auf; die Arbeit blieb unvollendet. Dagegen entschloss er sich, unter Festhaltung des veränderten Standpunctes, den er in seiner vor Ge- richt gehaltenen Rede eingenommen hatte, und in möglichst genauem An- schluss an Gang und Ausdrucksform derselben, soweit diese in seinem Gedächtniss hafteten, eine freie Reproduction derselben niederzuschreiben. So entstand die Arbeit, welche uns in den Paragraphen 1. 2. 5—7. 10—52. 122—324 unseres Textes gleichfalls vollständig erhalten ist. Wie genau selbst nebensächliche Einzelnheiten des vor Gericht gehaltenen Vortrages bei dieser Gelegenheit festgehalten wurden, beweist der Umstand, dass die Stellen jenes Vortrages, welche Aeschines veranlasst haben, bei der Schlussredaction seiner Rede replicirende Bemerkungen einzuschalten, sich auch in unserer späteren Niederschrift finden, ohne dass Diserepanzen bemerklich würden‘). Im Eingange des Prooemiums wurde ein Motiv der Einleitung des älteren Entwurfes frei benutzt; sonst haben beide Aus- arbeitungen nichts miteinander gemem. Auch die spätere Arbeit ist aus einem Gusse und trägt den Stempel höchster Meisterschaft. Die Dar- stellung ist in hohem Grade leidenschaftlich errest und durchaus im Tone der Stimmung gehalten, welche die provocirenden und hämischen Angriffe des Gegners hatten hervorrufen müssen; wenn mitunter das edlere Maass nicht eingehalten erscheint, so entschädigt dafür die Ehrlichkeit des Ge- fühls und der Überzeugung, welehe überall entgegentritt. Sicher lag es in Demosthenes’ Absicht, diese letzte und zugleich reifste Ausarbeitung zu publieiren und jene ältere zurückzubehalten; allein Umstände, welche sich unserer Kenntniss entziehen, verhinderten ıhn an der Ausführung. Die Rede ist bei seinen Lebzeiten nicht erschienen, 1) Vel. die Zusammenstellung bei Schäfer Demosthenes 3, 2, 75f., der ich nichts hinzuzufügen wüsste. 86 A. KırcHaHorr: sondern, wie der Entwurf zur Rede gegen Meidias, erst nach seinem Tode aus seinem Nachlasse herausgegeben worden. Der Herausgeber fand im Nachlasse sowohl den älteren Entwurf sammt den Andeutungen einer später begonnenen, aber nicht durchgeführ- ten Überarbeitung, als die nach Ol. 112, 3 vollendete Niederschrift der vor Gericht gehaltenen Rede. Verführt durch die Spuren der von De- mosthenes beabsichtisten Neugestaltung des älteren Entwurfes, durch welche derselbe der Tendenz des späteren angenähert wurde, glaubte er, dass beide von dem Verfasser dazu bestimmt gewesen seien, miteinander in irgend einer Weise verbunden zu werden, und redigirte in dieser Vor- aussetzung den Text für die Herausgabe so, dass er die Bearbeitung, des älteren wohl oder übel durchführte und ihn dann dem späteren einver- leibte. Ersteres geschah in der Weise, dass nicht nur die von Demosthe- nes dem ursprünglichen Entwurfe vielleicht nur beigelesten oder beige- schriebenen Ausarbeitungen und andeutenden Notizen 73—79, 95 — 101, 82 und 85 ohne weitere Überlegung einfach in den Text eingeschaltet wurden, sondern auch ohne den äusseren Anhalt Demosthenischer Notizen einzelne Zusätze gewagt wurden, welche der Absicht des Autors zu ent- sprechen schienen, wie die aufgesetzten Flicken in 70, 75 und vielleicht auch 80. Die Arbeit war eine discerete, aber sehr mechanische, so dass selbst Andeutungen wie die des $ 110 übersehen wurden oder unbeach- tet blieben. Sodann wurden die Bestandtheile der beiden Prooemien in- einandergeschoben und durch die oben bezeichneten leichten, aber mecha- nischen Mittel in lose Beziehung zu einander gesetzt. Endlich wurde der ganze Rest des älteren Entwurfes in die jüngere Ausarbeitung zwischen $ 52 und 122 eingefügt. Die dadurch geschaffene Disposition der ver- einigten disparaten Bestandtheile bedurfte einer Motivirung, und zu die- sem Zweck wurde $ 9 zwischen das combinirte Prooemium und den Ein- gang der jüngeren Rede eingefügt; ebenso musste der Übergang von $ 52 zu dem folgenden Einschube vermittelt werden, was die Hinzufügung von $ 53 nothwendis machte. Ein ähnliches Verfahren würde sich nach $ 121 empfohlen haben; allein der Zusammenschluss schien auch ohnedem äusser- lich sicher gestellt und der Redacteur half sich in einfacherer Weise, in- dem er zu Anfang von $ 122 nur das rcoUros wv, was Demosthenes ge- schrieben hatte, in ro«vr« roıwv umsetzte und um den nothwendigen for- Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 87 malen Abschluss herbeizuführen am Anfang von $ 126 nur die Worte Emeidn rowuv N uw euren: za Araie ıbAbos arası dedeızraı hinzufüste, ohne jede Rücksicht darauf, dass dadurch die Construction aus den Fugen ge- trieben wurde. Dies ist meine Ansicht von dem Processe, welchem der uns über- lieferte Text der Kranzrede seinen Ursprung verdankt. Was man auch von ihr denken möge (und der Natur der Sache nach ist es nicht möglich, dass Viele sie sich ohne Weiteres anzueignen geneigt sein sollten), auf alle Fälle darf ich hoffen, dass es mir gelungen ist, den Glauben an die Rede als ein untadeliches Meisterwerk rednerischer Kunst aus einem Gusse einigermassen zu erschüttern und dem Satze Anerkennung zu verschaffen, dass auch ganz abgesehen von der Disposition im Ganzen wenigstens ein- zelne Theile der Rede in einem so unfertigen Zustande der Bearbeitung vorliegen, dass es unmöglich fällt zu glauben, Demosthenes habe das Ganze in dieser Verfassung zur Publication bestimmt gehabt oder gar selbst publieirt. Nur so, und nicht durch unmotivirtes Lob, das er selbst entschieden ablehnen würde, werden wir einem Manne gerecht, der, wie man auch von seinen Verdiensten als Staatsmann denken mag, ohne Zweifel ein Meister der Redekunst gewesen ist, wie die Welt nicht viele gesehen hat. 4 88 . A. KırcHuHortr: Anhang. > Demosthenes’ Entwurf einer Synegorie für Ktesiphon aus den Jahren vOl:111, 12. Um die Prüfung zu erleichtern und an meinem Theile dazu beizu- tragen, dass sie nicht bei Einzelnheiten stehen bleibe, sondern das Ganze einer versuchten Construction in das Auge fasse, gebe ich nachstehend als Probe meine Herstellung des Entwurfes von Ol. 111, 1—2 im Zusam- menhange. Die spätere umfangreichere Ausarbeitung eignete sich zu die- sem Zwecke wegen ihrer Ausdehnung weniger, und eine Übersicht über diese sich zu verschaffen ist überdem nicht schwierig. Die Auswahl der Lesarten rechtfertige ich nicht besonders; dagesen sind Verbesserungen des überlieferten Textes, welche sich nicht auf handschriftliche Autorität stützen, unter dem Texte vermerkt; ebenda findet man die nöthigen Nach- weisungen über die ausgeschiedenen Worte, Sätze und grösseren Partien der überlieferten Redaction, deren Stellung in der Überlieferung durch Sternchen im Texte gekennzeichnet ist, und in Bezug auf welche die obi- gen Ausführungen zu vergleichen sind. Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 89 % N Ne mn \ \ m + | IloAra nv * eyuy’ EAarroüuaı zar« rourovi rov ayav Aldyı- $ 3 7 Des), =) \ Y \ 1.0 SE vou, duo Ö, W avöges "AIyvaloı, zal ueyaAa, Ev mv Orı oÜ megi Tav ITwv [3 ’ > Y m > \ 27 e m Eywvigonan ob yap Ent Ivov vüv Euor Tas mag” ünmv eüvoias dapap- nm \ 1 \ € m \ / 3 ’ E ’ rev Aal TouTw um EAeiv nv Yaadyv, AAA Euoı ev od Bovaouaı dv \ > m >N\ > ’ m ’ [es > > ’ OWegEs EIMEIN obdev apxemevos TeV Aoyou, oUros Ö’ Ex megioumias eu 5 m “7 > A ’ m & ’ e / 67 \ narnyogei. Eregov Ö', 0 Dune mac AOgWmes Umagyeı, TWv Mev Aoı- m \ 57 m ’ ent 2% > n > \ y doguv nal FWv AaTmyogımv Grove Ndews, Tols Emawouoı 0° aureus ay- ' 2 «\ ’ > \ e 2 ! [ZN A \ Sega. | Tourwv Towuvy 0 ev Eorı moos Mdovyv, Tourw dsdora, 0 de 84 67 e El > m E) vv \ > /2 Di \ > I m masıy Ws Emos Eimelv EvoyAsı, Acımov Euci. av ev eüAalouuevos Toüro \ ’ \ N > nv &) Y > ' N un Aeyw Ta mEnDayuEV EuauTo, our exe dmoAuTasIaı Ta narnyopy- 10 , ’ DE) RT E m n ı \ Dis \ eva doEw, oUd” &b’ cis afım rıuasIaı deinvivar Lay’ Ep & nal me- A q 4 I G ’ ’ meimza nal mwemorreuua Dadlw, worAdeıs Aeysr dvayrarIYroua megi > En ’ \ (2 ec ’ ee n ed EN \ EMAUTOU. TEINATOU« EV 0Uy WS MErLIWTaTa ToUTo masiv: 0 Tı 0 dv ro m „y n ’ \ 47 Te , E77 e n To@yu’ aus’ dvayzafy, ToUTou Tyv airiav oVTos &orı Öinaos Exyeiv 6 Tolol- x 3 Y ToVv AyWv EVOTNTAWEVOG. e LER INS ns >N/ ’ ’ c Y ' ’ * | merAwv de Tou 7’ 1dıou Biov mavros, ws Eoıze, Aoyov drdovar 8 8 7 \ n Es ’ , Er \ \ D TyMEgeV Hal TÜV nom MEMOALTEUMEVW, Bovrouaı * roüs Seovs Tapanade- \uB> 7 m Y m 0] „ E72 > \ Ta, nal Evavriov UHEV EUNEHEL TMOWTOVv MEV, oayv EUvorav EXWv Eyw die- nm m 4 \ ” em Ü c U em > TEND TH TE MOAEL Aal mac Uni, Torauryv Ümagku Mo mag’ ünwv eis \ x > m £)] cd Ü , \ \ E + 67 Tourovi Tov dıyava, EMEIS 0 Tı MEAAEL Guvolmew zal mwgos eüdoflav zo 20 \ \ ’ c I 67 x \ \ 23 em waL Moos sureldeıav Erasrw, TovTo TapasınTaL Tous Teois macıy Uni N \ DJ m m wepl TaUTNTI TAS Yoabns YvWvat. x ’ ‚ n \ DN! / 0} za [ol EYE TYV ygabyv auınv Aaßwv. $ 58 | nPaeH. * $ NAT? n , Ay \ S n ’ | « nv diwası Tov Undiruaros, W audaes "ASyvalcı, raus’ Eorrw. $56 3 5 \ Sr) DEE) U m N 7 ce mw I 74 U eyw 6° ‚am' alrWv Tourwv mowrov cinaı OyAov Univ momsew, orı Tavra G 1 \ \ \ 7 ’ m ’ Öinalws EmoAoynoonu TyVv Yap Aura TOUTW TOMTaMEvos TWV YEYDRWUE- Ü \ / am Swich E) a \ >N\ c \ vw TaEw mel mayrwv Eow may” Enagrov EbeEns zur cüdev Erwv maga- , 2 \ & / 1? x [4 \ v 6 Aenbw. | Fed uev civ yaaıbaı mgarrovra nai Acyovra 7a Qerrıora* ro $ 57 1. * $1—2, erster Theil des jüngeren Prooemiums * oüv, redactioneller Zu- satz. 16. * $5—7, zweiter Theil des jüngeren Prooemiums. 17. * za&rw, redac- tioneller Zusatz. 23. * $9—53, erster Theil der späteren Ausarbeitung, einschliess- lich der redactionellen Zusätze zu Anfang und zu Ende 24. * $54—55, unächtes Actenstück. 29. * ne, wegen der schwankenden Stellung in den Handschriften ver- dächtig. Philos.-histor. Kl. 1875. 12 90 $ 58 10 $ 59 15 $ 60 20 $ 61 25 $ 62 30 $ 63 a A. KIRCHHOrFF: 7 m \ 7 8 m ao EN dv &) 7 \ num darereiv zul mpoYuncv eva mov 6 Tı @v duvwnaı aya9ov, zul e) m \ / > 5Y ‚ \ N? N 4 \ EMUWEIY EML TOLTOIS, Ev TOIS MEMOÄLTEUNEVOS TA AQITW eivar vonilw- LIE / > U 2 Y u \ 64 r yag rourwv eberagonsvwv zÜgeomnera, eir ANIN Tepl EMoO Yeypabe nm n \ / Y. \ m \ \ \ G Krysidwv raura za mooTNnoVTE EiTE Kal "Leudg- | 70 de un Moos ygc- e» do \ ne N N \ =) 67 > m Q r Navra'ereıdav Tas EiOUvas dw orebavoly zal dvemeiv &v Tb Searoy \ ’ 27 7 \ m \ F=, 07 ToV OTEDAVEV HENELTAL, Holvwveliv WE Yyovacı Aal ToUTo Tols mEmoÄLreU- ’ ©] Ve) 5 N ’ \ n > Y Ne D Mevais, EiT’ @Eıos ein Fol Orebavou nal Tys avappnTews TAs Eu TouTals £7] \ ’ 2) ı \ \ U & ’ 2 ’ Ö 57 EITE nal UN, ETI MEvToL Hal Tous voRous dEInTEoVv Eivaı Mol dere, HaI A m U gm 7 e \ ’ DEN m r ous TaUT« Yoabeıw EENy ToUrW. ouTWeL Mev, W @vdbes "AIyvaloı, diraws \ e n \ ’ El 6 m > \ \ zul EmADS yv Gmoroyiav eyvwaa moeieIa, Badıovuaı d° Em aüre & ’ , 4 N\ e U > nm \ 4 m m TERDARTAL WEL. | zar ne undeis Ümore/ay amagrav rov Aoyov zus Yoadas, N > c \ r \ ’ > I ce \ / m gay eis "EAAyvıras moafeıs vaı Acyovs Eumeow‘ © Yag diwzuv Tod \by- 7 \ AS \ 1 El 7 \ ’ v PiTuaros To Acyey za MoarTEw TaITTE ME AU Yeygauuevos TaUd e 3 mn Eh a \ NEpc r n 3 \ ’ ws 00x dAnOn, oUTos Eomıv 6 Tous weg dmavrwv TWv EMol TEMOÄLTEUNE- / SIE, 02 1 x n ' 8 \ vwv Acyous eizelous zu avaynalous N ypaby memomzws. eira nal moA- m ’ rn nv 2 \ \ \ ce \ U Auv mooapenewv cÜTWv As morıreias ryv mel Tas 'EAAyyızas mo@£eıs en, > U ı \ \ 9 N 7 E f? % 4 > _Q eiAouyv Eyw° WOTE zul Tas dwmodeıgeis En Tourwv Olralos Ela MoLEiaIcı. A \ na \ m ! \ SEN. EL | & mev cüv zoo zou morITEVEen dal zul Onlunyogelv &ue moourafde \ [A 1. SE >n\ \ e m 1 DJ \ n U AU AQTEOYE Birımmos, Eaow* ode yap Ayoluaı rourwv eivaı pas Ene- Ro en en 2 N De e) \ \ Öi 1 Cu. @ 0° db’ ne Anegas Emi Taur’ Emeoriv Eyw nal OlerwAuSN, Taur dvan- ’ \ ’ e ’ r nv e 1 D)] mw zu TourWv ÜbeEw Aoyov, Fonourev Ümermwv. | mAsovermua, m @v- 6 ’ e 2 2 \ \2 0 / > dges "A9yvalcı, Mey Urnoge Bidımzw. mage yao Tois EAAyow, cü mı- , > 7) ’ \ m NEN U N mw e) Tiv, AA EmaTıv öWoiws, bogav maodoruv za dwpoderwv za eos Ex- SUN > .© Ai 4er | RS w Bin J N D8 ’ ren DEREN E SoWv avSgumuv auven Yeveaur ToTaurmy, oTyv oÜdeis mW TooTEpoV ’ m A \ N \ - \ ’ Meavyrau Yeyovviav: oUs GUVaYWVITTES mal UVegyous raßuv zu TOOTE- m \ J E72 \ c \ N n 2 gov Karws Tous EAANVaS Eyyovras MOOS Eavrous Aal GTanIaTTınWs Er S Nr \ \ B m 5 \ N,2 N \ 2 7 elpov OEINnE, ToUs MeV EEamarıv, Teils de dldous, Tous dE mare TgomoV ’ \ ’ > ’ ’ EN m ’ cd dab-Iergws, zal ÖLEOTNTEV Eis heoN TON, Evos ToU TUubegovros amanıv „ EN SR ’ 7 \ r \ OVTOS, zWAUEIV ExElIvov MEyYav yıyverIaı. | Ev roalrn de zararransı za „7 > , m 77 \ r w m ' =, ’ ET’ dyvol@ TOV TUWVITTaWEVOU Aal cbvoMEvov zanc) TWv dmavruy "EAAMvuV E2 N v ev DJ 2 m 2 nv Ind N, ovFWv DE OHOMEIV UMGS, W auöbes "ASyvalcı, Fi mooamAov MV ERETIEL ’ \ nv \ Ü \ ! / TE nm 6 [= ToaTrev za molEw Tyv moAwv, Kal ToUTWv Aoyov mag EueU Aafeiv- 6 \ > a2 € \ / E ‚ ya 7 N} OBEN, > x Yag EvTAUI EAUTOV Tagas TNS WOAITEIaS EIN EYW. | TOTEIOV aUFNV EX,ENV 33. * Alsyyımm, von Dobree als interpolirt ausgeschieden. An Aeschines wendet sich die Rede erst $ 70. Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. \ ’ m \ \ / \ n mn N \ 70 baovn abeivay za ryv agiav myv aurns Ev rn Oerrarav za Ao- ı ! n ’ \ nm \ \ \ Aoruv rafeı Tuyrararrardaı BıAimmw rrv rav “EAAyvwv apymy nal Ta m / \ \ 3 > 67 \ m q \ m di \ TWv Tooyovwv HaAC zu Omar aVampeiv; N ToUro MeV um Tele (deivov \ e m \ el [4 > \ [4 \ yap ws arySac), ae Ewpet suußnrousva, El wndeis awAUTe, zul mgo- ’ e y > n n Ey ! \ m NEIAVES, ws Eoınev, Er moAAoU, TAUTE megudelv yıyvoneva; | aAra vüv E] \ ! m 69 ’ en? \ > , m EYWYE TOV HAEATT EMITIAWVTE TOLS TEROAYWEVOLS news dv Egon, NS , , 4 \ / & / E] ’ m ’ m TOLRS Hegidos yeverIaı rnv morw Eovurer” av, WOTEDOV TAS TUVALTIaS TWV r Sen n \ n \ \ \ ouußeßnzorwv 7015 EAAyTı zarwv za TKgwWv, Ns av Oerrarous nal \ \ / y \ nv N > ’ STN m TOoUS META ToUTWv Eimor Tis, 9 NS TEQLEOXURVIAS TAUTL yıyvouev’ Em m m NG ’ I N / \ 7 \ ’ ans is mAeovefias EAmidı, 15 @v "Apnadas zaı Mesonvious nal "Apyeious 4 \ x ! / en \ ’ 27 e m Teimnev. @AAa za TouTwv moAAcı, MaAAov de mavrss, Xeipov NuwWv dr- U \ \ 9 \ ec a ' A 67] > 3 \ > \ NAAaKacıv. | zal Yap E EV WS Engammse DAmmOS WXET EÜIUS amıWv \ \ N ec , ! 27 € nm ! Dr „ Hal METE TAOT” NYEV ATUYLaV, MNTE TÜV AÜTOU TUMMAYV MATE TWVv aAAWV 7 ’ \ ’ [ey El \ nm 2 / “EAAAvwv undeva mov Aumyras, A @v TISs Kara TÜV EvavrımJevruv ois 7 > 5% B \\ , Di) e , e I \ E EMQUTTEV Exeivos neunbıs zul Karnyogıa“ Ei d° öMolws dmavrwy To azinug, \ r G \ > 7 2 m \ \ \ , TV Nyeloviav, TAV EREUTEDIAV TEQIELNETO, aaAAov de zaL Tas morıreias, ce > U mn > c U e r nu E) 4 > \ orwv Aduvaro, müs cüy, dmavrwv EvdokoraS” üusis EBourevsans” zuol ’ WEITTEUTES; | @AR’ Ense” Emaveoyohaı. Ti any moAıy " moooNAE Toeiv doymv 5 v & 9% ’ m c [2 r m ec 27 ’ [2 za Fupavvıoa rwy EArAyvwv opwaav Eaurw zaracnsvalolusvov BiAımmov; A 7 \ ’ IN ’ EN U \ Ü \ \ m N FI Tov cuußouAov Edeı Acyaıy 7 Yoxbeiv Tov ASyuncıv (zaı yag Touro ni Y A 7 Pe \ z 2 2 m er TAEITTOV dabegei), 06 auvndei " Er mavTos ToU Xgovov MEXgL TNS NME- en SRN SEN \ NEED Q >_\ \ , \ n \ gas, ab 5 auros Emi To Bau’ aveßnv, dei wegl mowWreIWVv zaı TIuNs Rai ’ ’ \ ’ N Ser \ r \ f. ÖoEns dywvıdousyv Av margida, za AED nal onnara za GWnaT 5 nv e St S ’ \ m v 7 N m E)] avnAwaviav UrEI biAorınias zu TWv TaTı oubegovrwv 7 Twv aAAmv N ER en 7 0] CT. SEN \ r. "EAArvwv ümep aurwv dımAwzagıy eraorer, | Ewowv aurev Tov Birır- \ A D} BEN ec ’ CS a \ ’ \ > LEN mov, mgoSs ov nv mul ayuwv, UMmEQ daxns kai Öuvarrsıas Tov obSanov > ’ \ mu U \ nv \ ’ ’ ERHEROMMEVOV, TAV AMEIV AATERYOTa, TYV WERT, TO OHEAS MENRNWILEVOV, nm J QLL ‚ G 1 m ! REN: n 5} Tav c Tı BovanSen [48955 9 TUyN Fov OWureS Tagereor au, Fouro MoolE- 7 nm m \ m \ W in \ \ > Al Am MEVoV, WITE FW AcımW MET« TIUNS ZaL dogs v5; | zur mv ode FoUro >N \ 67 Ü e v \ £) ’ ’ ’ y' oüdeis av simeiv ToAugosıev, Ws rw ev Ev TleAAy Toabevrı, wow N? U >.» \ v + 7 n > adoEw TETE Y ovTi Kal MIRoW, Fonaurnv neyarnıbuyiev mgoONKEV EyyE- 91 564 ; 10 $ 65 15 $ 66 20 25 $ 67 568 19. * Aisyım, auch hier von Dobree, wie mir scheint, mit vollem Recht, aus- geschieden. 22. * xev, wegen der schwankenden Stellung mir verdächtig. 12: 93 A. KIRCHHOFF: ’ 7] m n c 17 £) m > Er x 05 > \ verSal, WorTE 715 rwv “EAryvwv AXNS erıSuuNca Hal TOUT EIS TOoV m ’ em S& \ tv ! 17 voiv EußarerSaı, üniv 6, ovaw "ASyvaloıs nal nara riv Auegav ERt- E) n \ U \ 1} m m 7 m oryv Ev madı nal Aoyoıs nal Tewognnao: Ts TOv mooYovwv Ggerns Umon- I ae ı ’ e 7 ec m E) P2 > vnuat ögwer, TeTaurmy nanıav Umapkaı, WITE TS EReuIegias aureray- ‘ \ m , \ . 1 5 YErToUS EIEAOVTES Tapaywenra Birımmy. üb” av eis raura Wyesıev. \ v [ey N 69 nn N „ SE 69 \ [3 m >> > m SEE Uns Evavrıoüa tar Önulws. TeÜr Emoleire Ev UnEls & Aoxıns, EinoTwWs 7 67] x \ 2 2 A nal moooMAoVTWs, Eypadcv ÖE nal ouveldeursvoy zayw, na$” oUs Emor- ’ , ce m >- \ Va m 67 N \ a5, I $ 70 Frevoumy Xoeveus. ouoAoyw. | ara ri Exonv WE moleiv; Non yap a“ EowrW, 2 E7] 2 , 2 D © ’ NEN 10 mayra Ta abeıs, "AubimoAw, IIvdvav, Torsıdavav, "AAovınrov- oVdevos U ’ /} \ \ 7 x \ v ’ Touzwv Menymuaı‘ Deppiov de zul Asgiozov zur zyv HerapnSou TogOyew 7) „ e ’ N n >N 5 ’ a 07 S 71 ar 00° ar A merıs Adnet oUd” Ei yeyovev oda *. | aaa” 5 ruv Ev- > 69 / \ ’ > 7 EIERN \ > Roıav Eusivos obersgilousves nal narankevaluv Emireigisu’ Emi vnv Ar- A \ u > I \ ’ > ‚ \ ’ rienv, nal Meyapcıs Eriygeigwv, na zararauldavwv Ngeov, za zaraczam- / \ \ E \ > m , ’ 15 Tuv IlooSuov, ra nadısras &v EV gen BiAucridnv Tugavvov, EU & / 7 \ \ ni ’ aISER a 1 \ "Egergie KAsızaoxov, zul Fov "EAANTTOVTOV Üb’ EaUTW TOoIloUlEVoS, AaL ‚ m \ U [3 ’ A \ > v > \ \ Budavrıov moAloorwv, Kal TOAEIG EAryvidas a5 MEV avamwv, Eis as de \ r y ’ & 7 » , \ Fols buyedas zareyuv, MOTEOV TRÜTE TAVTa Towv ydıraı zul muge- N \ 4. \ I, 1 ES El \ ’ nm 2 m e Omovdsı Aal EAUE TNV elonvyv 7 0V; nal moTegov bavnvar TIva Twv EA- 3 LER \ n 2 / ni m 3 N 2 DEN RB, > \ \ \ » $ 72 Ayvwv Tov raura nwAUCovra mov aurov Exomv 7 MM; | & ve yag um n \ \ m 7 7 \ ’ S > m EXEMV, ara rrv Muowv Asıav zarounevyv nv "EAAad ovaav cb-Syvaı 7 2.3 > ” ’ \ >) \ \ [4 £) 8 Cwvrwv na ovrwv "AIyvarwy, megleiyanpaı ev &yw megl Tourwv EimWv, v ’ 67 e) 2 Y U 7 Fegeigyarraı A For A martin” Euoı, EoTw 6° adızyuara wavS” A 7 \oe U EN EI NH \ ’ \ @ MErgEHTaL nal Anuprnnar' Eua: ei 0 Ede Tv Touzwv zwAUTNy bE- m ’ El a \ 2 m v ’ m 25 vavaı, TIV’ aAAov N Tov "Adyvalwv dAuov mgoonRE YeverTar; TaUTa Tel- 3 / ST. \cev ' 1 SS, RZ vuv EMoALTEUOHNy EyYw, mu: opuv KUATAOVACUREVOV TEVTAS AVSOWTEUS EREI- r \ D VAN? \ Y5 D vov Avavrıcuunv, Hal TooAEywv Kal didarzwv mM macles. Tau diereAouv. 1 \ m \ \ U Y [77 $ 79 | * za mowWrov nev zmv eis HeAomovunaov mgeoeiav eygarba, TE 2Y £) 697 > R N/ N \ > Re] ei 48 mawrov EHEIVOS EIS IeAorovvyaov mageOUEro, EITE TYV EIG Evußcıav, qvin > , 2 63 \ \ y \ , , \ 30 Eißoias Amrero, eira iv Em "Opeov EEodov, oUrerı mas Beiav, za mv DES, , E) \ F EI. > / mw I l} 7723 Egerguav, Erreidh FUpavyous EHEIVOS Ev TAUTRIS TAI TOoAEnL KAFEITTY- > 10. Horsdamv: Doridaerv. 12. * zero — rouzwv eow, Zusatz der Redaction. 28. * 8 73—79. rauros Yvavrıousm, Randbemerkung von Demosthenes’ Hand, vermehrt durch einen Zusatz des Herausgebers und zwei unächte Actenstücke. “eo. Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 93 x < nm \ \ ) E} ' 7 ’ ev. | * EE wv üniv new Ta naAdıora, emamwoı, dogau, ra, orebava, $ 80 ’ \ m In U ew m Ai ’ m \ Xagırss Tage Tuy EU memovIorwv ÜmNEX,ov, TV 0° adızoumevwv Tois Ev em ! m 7 ’ E9 > ’ \ Univ Tore menSeiw % Turngia MegleyEvero, Tols &° oAıywensanı To moA- 4 (e% e 6% ’ m N 2 ev \ ’ E)} Aadaıs WVv UMEIS TOOEITUTE KemvATIaL, zul vonilew Unas um Movov EUvous < m E \ \ , > U \ ' Sn Ü \ Eaurois, AAA@ zul boovimous AvSgWmous zul Mavreis Eva” TAVT« Yag Er- 5 ‚ A 2 \ \ 2) \ \ A ’ 5 Beßnzev & mooeimare. | zu unv orı mod nv av Konuar’ edwre dı- $ 81 , 07 „7 ’ \ \ R 27] 07] N Ausrıdys WIT Ex, "Npeov, ToAA« de KAsıragyos wor’ exe "Epergiav, \ SDR / er n ar, 2) alaRS, EBEN moANa Ö° autos 6 Birımmos were TAU Ümapyew Eh Ünas aurz na \ nm Y. \ > ’ SEEN m Nr ’ 3 ’ men TWwv aAAwv undev EEEAEYYErTaL und &« mov Adızcı ander EEETL- nm ENGEN > 6 U ’ \ \ Eu} EIER. A e \ ’ © or nareAvov, Aayyıvy, nal TU mgoUgeveis auTwv" oUs N MeV ToAls ws E \ \ Eh ’ > Eh ’ ’ > ’ u Nerie EX, IgeUs nal ourE diraı oVrE Tumbegovra Acyovras ARrAaTE, Tod Arav I piacı. * I! ‚ re nm Eau SEN v LU N N 6) | aredavusevrwv Fowuv üuwv zu’ Emi Touros vors, mar yyalav- $83 1 ’ \ SEN n \ 7 e \ no l Tos "Agısrovinov Tas aüras aurAaas acmeg couronı Krusibwv " yeygads, u SH > na, n ‚ ED n > ‚ nal avapenIevros Ev TW Dearew Treu arebayov, " our dyreimev Aldyns ’ „7 \ Ey) U > / 7} ’ m \ ’ magwv, oUTE Tov Eimovz’ eypanbaro. nal nor Asys rolro vo \indırna / Auaßwv. | YHSISMA. ® $84 M \ \ 7] DJ ’ \ ’ m \ / „4 „ | " zei unv orav n vea nal yvugna macı Ta mg@yMara, &av re $ 85 m y l} G U c a, ’ KaAWS EXM XALTOS TUYXAVEL, Eav SD Ws Eregws, Tınwpias. amwopa 7 £) \ 7 \\ Ü \ > U >N\ 7 Tolvuv Ey Yagıros TEruymnwWs Tore, nal oU meunbews oüde rinwpas. BL,T / \ n ’ ey > ER r S, 8 | eözoüv nexgı ner Wu Xoovwv Exewwv, Ev ois raur Empayon $ 86 7 ’ \ /} Y Y m 2 m m mavras AywmoAoynuaı ToUs TOOMOUS TALITT« MOATTEW N moheı, TW vırav, 25 7 > U 4 \ U m n \ ’ 67° EßovAsvsoIe, Acywv zul yoabwv, FW zaramgay var Ta ypabevra \ Ü £) SS m ’ \2 \ \ n PERS: DE 7 Kal oredavous E£ alrwv TA ToAeı zul Euoı nal macı YevErTaL, TW DVUTIas m m \ U e > Es ’ E2 em m Fels Yeois al mgoTodeus WS Ayaluv TOoUTWV Ovrwy UNds TERONTIaL. 2 \ > en e [2 > [4 Er \ e | Eweıdy Fowuv &x ns Eißoias 6 Birımwos EEnAdOn rols mev omduıs $ 87 e > e m 5 \ 7 \ 5 , N m 7 Up vuwv, 7y de TOANTEE Aal TOLs Undisnası, ray OLaOgaYWTL TIVES 30 1. * nere TeÜTE- UnuRyYor, späterer Zusatz, vielleicht des Herausgebers. 14. * oU rowuv-rnuegov, vielleicht Randbemerkung von Demosthenes’ Hand. 16. * vöv, ver- dächtig wegen der schwankenden Stellung. 17. * zu: Ösursgou zrgUyueros non Mor rou- FoU yıyvonivou, mir verdächtige Worte. 20. * unächtes Actenstück. 21. * Zr oiv- srebavapeı, vielleicht Demosthenische Randbemerkung. 25. rgomous Dobree: %govovs. 94 $ 88 10 $ 89 15 30 $ 94 A. KıRCHHorr: f EB ich, \ n In e) \ DON EN 3 Fouruv, UM EMOU, ErEgevy zara 175 merews EmiTeiyuouov Eiyrei. ogWv ö 97 N 7 > 1 ART I Bun) 7 r orı airw mavruy avOgumuv mAsioTy aut Emeisanrw, ovAouevos n 3 v 7 D SS ' , TNS OITOMOHMIAS KUploS Yeverlar, mageAIwy mi Oggnns Bugavrious, aun- n E] can x \ m 5/7 n \ \ n Mayovs OVras aurW, Fo Ev mowrov MElou GuMmoleneiv Tov mg05 Ünds r c nz > IQ Je DAN ’ El \ ,, moAsuov, WS 0° our NJeAov old‘ Em Tourols Ebavav TAV TUMUAaY av TE- Ev ’ m G L . \ m U ToMNO Ta, Acyovres AAN, KEgarcı Barouevos =p05 TA moAsı al uN- ı > t EL 1 \ } [7] x m Yarnuar’ Emioryras Emohloguei. | Fourwv dE yıyvonsvwv 0 Tu uev FOOTNKE Sc > > ’ x DANSE \ Zee moleIvy UMas, oUn EMEIWINTW (OnAov yag EOTV amarıy): aM Tıs Av 6 ’ m 22 \ ’ > 7 ’ r A \ ce BonSures ToLs Budavrioıs ra OWTRS AUTOUS; TIS 0 zwWAugas Tov EA- v > ar ERPEND \ r AS „y ANgmavrev aAAoTgIWoNval HUT EHEIOUS Tous Xgovous; UMEIS, avönes \ 69 \ N ce nm 2 ’ \ U ’ B a Ü "Agyvaloı. 76 0° ÜnEis orav Acyw, av wor Asyw. Tis d 6 Ta moAeı \ 7 x Ü \r c a ce \ > \ / Aeyuy zu yoabuv zu Toarruy nal dmAus Eaurov Eis Ta TOaYuar’ 5 NS Non Er \ \ Sa, n r E ’ apadws didous; &yw. | Are nv Ana Favr’ WbEryFEev amayras, oüner R RAN SS av > y , \ \ 2 > \ / &n Toü Aoyov dei madeiv, AAN’ EoyWw MEmEINaoDTe: ö ya Tor’ Evoras mo- y n \ / E] wv a m m \ \ Asuos aveu ToU zuAnu dokav Eveyaeiı ev macı Tols nara mov Qiov Eb- ’ \ ! Nr rn es m DB, A 4 \ Sovurepois zul EÜWvorepois Omyev Ups 776 vüv eipnvnc, A oDroı Hark un DIN n c EREEN 29 ’ 2 Y won TNS marpıdos TAgoUTIw ol Wonaroi, Em Tais WEeAAovaaıs EAmicw, wv die- [2 \ U & c 0 [3 \ U u \ \ MaproLev, MU METATYOLEV WV ÜNEIS ol Ta Berrırra BovAousvar ro)s Seods DRS NN DV en ca \ J ? aireite nde Meradorv Un wv ara zoonenyraı. 4 N> nm \ \ n I \ m Aeye 0° aürols nu Tous rwv Bulavrınv Oredavous xaı ToUs TWV 7 an Y 5 7 \ ’ IlegwIiwv, ois Eoredavouv Er Tourwv mnv moAW. \ STEP$ANOT. * ’ \ \ \ nn e) U L | Aeye za ToVs Tape Twy Ev Keggovysw oTebavous. STE®ANOI. * 3 n > U \ 7 / \ / n an! \ a | ozouv ou. movov 70 Xeppovnrov za Budavrıov aWcaı, oüde To zwAUTaL \ =, I ce x 4 2 Ü \ \ nn \ rov "EAMNSROVTeV ÜRO PIAITTW YEvEOYaı TOTE, oVde 70 rıuaaSau TyV Vz, > 1 ec , ea! \ Nee 7 U k) \ moi En FTourwv N mozWmgETIe neun na TOALTEIG dıero@£aro, Ara \ m EIN Y ’ n D , \ \ zul magıv edeıfev ErYgwzeis TyVv TE TNS moleus HaAotayadıav za TA r ’ aA ’ U EN vv > 7 m BIAITTOU narıav. © WE YE Guumayos wv reis Budavriors Tohuoprwv > \ ce IS» [4 \ U vea v Ü e) \ Y. N ’ aursVs EnpeI Umo mayrwv, oD TI Yo Ay MTXıov 7 MurgwWregon; ec nm > © \ ’ \ \ Y > N > ’ SArte x | Üneis 0° oi zaı meunlanevor ToAA« za, Öinaı @v Enewois eikorwWs megl nn > ’ em m Ei / > ’ Wv NYVWMOoVNKETEV EIG UMaS Ev Tols EugOO Dev Xpovaols ou Wovov eÜ 22. ZTEPANOI: YHSISMA BYZANTI@N und danach unächtes Actenstück. 24. STESANOI: YHSISMA XEPPONHSITQN und danach unächtes Actenstück. BEER Über die Redaction der Demosthenischen Kranzrede. 95 * ZMd nal oweovres EpawerIe, E£ ww m i ../ HuyGinanoüvres oüde molelevoL ’ 5] \ ’ Sugelaiag, Nas ER IA er AARse: We dogav, eivorıy Tage Tavrwv ERTEOTE. zu nv ori" modus Eoreba- 7 Seen S 7 07 „Y Er! er Fr vWaar” AM Tuv moAırevouevuv, amavrss iIvası" di ovrwa OÖ adv N ’ > r ’ ‚ et \ r CN morıs Erredavwraı, olußovAov Aeryw zul Önroga, many I zus, old” av m mw El eis eimeiv ex,;o. * 5 1 ‚ m A ’ m £) / \ I Bovronaı Fowuv dieferdelv a Touruv EENs EmoArevopny zur $ 102 69 > 4 1 [Hu ‚ \ m 1, 2 ID em ’ GHomeiT” &v Touroıs mar au, Ti 7o m mens Qerrıorev A. opwv Ya, )} 6) 67 \ \ ce u ’ \ (N \ uw dvönes "AQyvaloı, TO vaurınov ÜHWv maraAuouevov, Kal TVs EV mAOU- 4 > m > \ n E) hr ’ \ \ [4 N Glous dreisis dmo Hıro@v dvaAumaruy Yıyvolevous, TOUS ÖE nergia mn Pi- \ ’ m u \9 A ’ El SHE 4 KO@ HEHTNMEVOUS TWV FoAıTWV TR ovT” amoAAUvras, er Ö Unregigounev 10 £) / \ ’ m m E] / a» A \ \ \ En TOoUTWv Tyv moAıv TOV naigWv, EINKE veuov, AUDI 0v Tols MEV Ta , nv > / E33 \ \ ’ e)] > ’ m ’ dinaie moreiv Avayzaoa *, roUs de meumras Emaun” ddıroupevous, N MO- 72 a ’ > n G \ \ > 4 Acı 0° omg Av Komnınwrarov, &v raw Yıyvertar TuS TAgUTAEUGS Emoi- \ \ \ n o DR REN nva. | za ygapeis 7ov ayava rourov zis imas eioyASov nal amebuyov, $ 103 \ \ [4 m I e / > yY. 2 ' ! al To nepos mwv ydwv 0 dıwrwv oUs eAuev. zarrcı mor« KOMare 15 \ e Y SS NIEREN , f y D FoUs Ayeuovas Tuv Tummopiuv A Tous deuregous nal TolroUg OLETIE Mol dd / 4 U \ \ QS,r \ [4 m > \ U Ldovaı, WOTE UaACTa Ev jan Selvaı ToV veuov ToUrov, Ei de UN, KaTt- [4 > a» E) ec 7 3 SU > 27 ERS) ’ e) Barovr’ Eav Ev Urwuocie; Toraür, W avöpes ASyvaloı, 00° örymramı X \ em > m \ SER) DBe/l el e) 67 5 \ > m av mg05 Ünas eimeiv. 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AEYE. $H®ISMA * [4 \ \ \ \ U | $ege M zul 70V aaAov varaAoyov. $ 106 » KATAAOTOS * 1. *rols ddzovmevovs, Zusatz eines Lesers. 2. * nv, wegen der schwanken- den Stellung verdächtig. 5. * 8 95— 101, späterer Zusatz von Demosthenes’ Hand. 5 5 » SP 6. SeEerIelv &: EmaverSeiw Ed’ &, redactionelle Änderung. 12. * reis mAoUstous, Zu- satz eines Lesers. 29. * unächtes Actenstück. 31. * ebenso. 96 $ 107 10 $ 108 15 $ 109 20 $ 110 25 30 g11l A. KIRCHHOrFF: ’ \ \ m \ > m > m LG ' bege on mag@ ToUrov Tov Ex TOU EMOU voncu naraAoyov. KATAAOTOS * N \ ß [5 mv ’ CHEN $ m a\ ” 3 nv | @g@ Ye nızgae DoySyraı vos mevanw Ünwv donw, 9 pu2g" avamw- \ m \ \ d E >Q/ [3 r E 7 I m \ Taı dv TOO UN TE Olnaıa moleiv EIEAEw ol mAoUTIOL; oU Toivuv Movov Tu um zuSudeivaı TAUTa VeMVUvoMal, oUde TW Yoabeıs dmobuyew, aAAa zul 70 ’ m \ ! x m 69 Y J/ ’ \ Tumbegovra Teivaı Tov vonov zul TU) meipay E0yw dedwxevan. Tavra yap \ fl nu > U ’ \ \ U \ \ Tov TOoAeEu0Vv TWVv AMOTTOAUWy Yıyvouzvwv Hard Tov vomov Tov EMOV oUX, c I IQ, mn 1 > \ 7 > ec 7) U > em Inernpiay EONzE TWv TOImpaox,wv oDdels mWmceI ws döinoUlevos mag’ um, > = 7 > ’ ce \ m > SH > ’ In 00x Ev Mowvixuias EraIelero, cUX, UMo TWv AmoTroieuv EdeSy, oÜ Femens £7] 7] N ’ n 7 DE n 7 UT EEW zaraAsıdboeie” amwAero rn Tore, oVT auto) amereidon ov ’ > I ’ \ \ ’ 2 c/ mn duvaneın avayeoIaı. | zaırcı zara roüs TOSTEDOUS voncus ATavTa TaUT DER Z. \ > Y E n ’ Dj \ nm \ \ \ EYIYVETO. TO 0 almıov, Ev Tols mEmeILW u To Acıroupyeiv moANa ON Ta > ’ ’ > \ > > m > ! > \ E) 17 G aduvara ouveldawer. &yu d Eu av Amogwv Eis ToUs eumopous Mer- \ ’ Ü a \ U v \ \ \ vEyaa Tas TOINgapXLaS" TavT' oly Ta dEovT” Eyıyvero. zul uMv Aal na’ 3 \ 27 =) Y ! > > Ey ce’ / \ m [ auTo Tour a£ıos ein Erawov TUXEIN, OT FavTa Ta TolalTa meongoUumv v ed 2 \ \ \ 7 D n Foirreunara, db wv aua doku zaı rınal ral duvausıs Fuveßaıvov TA U U Ö& \ \ \ IS 8 > ’ ar mors, Qarzavov 68 zul Tırgovy AU AUKONTES oUOEV EOTL MOÄITEUM EIACV, >\\ ’ >N\ m Ü Sa; a. N ” oJ ©] El oüde rameıvov, olde 7as moAews avakıev. | rauro rawıv 1.Ios Exwv Ev TE \ \ r 2 Vo S n S , Tols Kara Tyv moAıw molıtsunaoı ra Ev Tois EAAyvırois bavnTonaı’ Y \ > m 1 \ \ mn ’ 7 Da EN \ OUTE Yag Ev N TOAEL Tas Tapa Twv TAoUTLWV Xapıras MaAAov N Ta S EN v A. „ eg 2» \ 2 a ray weAAav Axaı” eirounv, out Ev Tols "EAAyvixois ra BiAimmeu dwoa \ \ ’ \ n a n vw cd ! aa rnv Eeviav Ayarya’ avri rwv Kown macı rols EAAyaı Tumbepovrwv. e m 7 [ \ [od 4 \ u U m \ | Ayeüneı Fowuv Aoımov eivar mo megi ToU anguyuaros eimeiv zul m >Q, 07 N \ e Y U > 7 \ Ö \ \ E Tuv EÜDUvWV° To Yag WS TagITTa T' EMIRTTOVv nal dia Mayros eUvous AN \ / {nd w c mn [3 m e) m > L mn ” ein zul mpoDuMos EU mov Üngs, inavms Er Tuv sionuevwv dedyAwo-Iaı [2 ’ x ’ / m ’ \ ’ Ka vonilw. naToL TA MEYITTa YE TWV METOÄITEUREVUV AQL TERORYUE- > n ’ e U m \ Ss Gi \ \ > vv EUaUTW Tagareımu, Uroraulavwv mewrov ev Ebeens Tols mepi au- n x Ü ‚ > m ’ v & A \ y \ TOO ToV magavonou Aoyous dmodsüvar E dei, eira, av under erw megl m m ’ e , c m c 4 \ \ c ’ Tav Aoımav MoÄltsunarwv, ÖMoiws up Üuwv ErdoTw To Fuvedes Umap- Yeiv Mer. m \ [oJ ’ A Id Y \ U m y. | wu uev ovv Aoywv, cUs 0070 AvW xal zarw dianunwv EAEYE \ n ’ v 7 em \ \ ® med Tav magayeypaupevwv vonwv, oUI Üuzs Ma Tovs Teous oimaı Kav- I Y \ > I 67 \ - 1 \ \ \ Java oUT” aüros Aduvanyy wuvelivaı Tols moAAoUs: EmAwWs de Tyv soo nv 2. ‘ ebenso. 9. Movvixies: Movvuxie. r n Tau; % meralıe vg Bi Su is aan es meiSwves var ae av oe ’ een mag’ Univ. Iz wv evreı y En Ti Dias oünias Emayysırduevos dedwra rw Onuwm, $ 112 obdeuiav Mmegav ÜmeuIuvos eivar mm (dnoveis, Alam) cu” @AAov s r De I EN m Er Li EN / 4 ’ 3 N} OVOEVE, OU av TWV EVVE ROXY TWV TIS WV TUXY- TIg yaQ ETTL vouos r > 7 \ , r 2] \ 7 n van, _ TorwUrNg ddınias nal KuravSgwmias MEOTOS, WEITE Tov dovra Tmı TWV Te FW ö \ BL x u . $ S n ; 1ıwv za TomTavra mocyaa Hırav gwrcev za &ıÄo wgov TNS a@gıTos \ 54 \ \ / u ! \ \ jaev @mogrepeiv, £is de FoUS TUrobavras Aıyeiv, nal ToUrous Emi TuS EÜ- 7 EREON, f} NweRr= D © ı \ Iuvas Wv Edwrev Ebırravar; ode eis. ei de dycıv oUros, deigarw, ndyW 10 } D \ E Y 5 7 \ nv © 2 oTegEw za quamnrona. | @AA’ oün eorıv, @udbes "ASyvaloı, aAr coüres $ 113 hi “ - & 7 EN Rs I > pls N 5 aN \ N . Tunabavrwv, OT EMI TW VEWgIHW Tor WV EMEOWAL TE WOENMETE, > E EIN DERURS) 7 sc IQ 54 = > \ I E} > [4 ETNVETEV aurTov Den ÜMEUDUVOV ovTrd. 0 zu FouUrwv Y oüdevos, e De \ \ uv UmeuSuvos A, EAN &b” cis Eredura, W ern “arra al FE- 7 B worois N0Ia. nal did Ye Tour” 60 Iws Emnvouamv, oT TamAwnev’ 1, 2, 3 \ > J \ \ \ nm \ n Edwra zur oUn EAoyıdouy. © ev yap Acyızacss eiDuvay zul TWv EEE- R / 63 RN EN 1 E ’ REIS \ B Tagovruv mpoTdeiTen, 1 de Öwpez Aagıros na Emawvev dinaie om TUy- Y I „ ERFEN 2 7 S Kavew: Öomeg raur eypanbev üdL megl &ned. | orı 8° oirw zur oo $ 114 , 3 69 ! B) \ E a ec ’ Y 4 BET hovov Ev Tols vonois, EAAE navy rois Üneregois EIenw woisral, &yW de- ’ ’ ’ S \ \ & » n Ölws morAayoIev deigw. moBrov ev Yap NaumınAns orgarmyav Eh’ 90 er \ DENN) z N Y em Er eis mo TWv iöiwv mooeITo moAAdas eorebavuraı üb Üuwv' IT” \ Ü El ’ ’ m a Tas domidas Arorınos edwne nal marıy Xagıdyuos, Erredavovro: Ei c NEIN r n El E 0 A099 NT) 7 ourom: Neomrorenos moAADV Epyuv Eminrarns wv Eh ois EmeÖwre Teri- ’ \ N Y nm I n \ 7 N kamrau. oyerduov Yap av Eim Taüro yE, Ei TU Tw dgymv agxgevmı A NZ Sn Klur, NE x BE REN \-aeL a» ’ didovan TH mare Te Eavrod dia iv doxmv m &Eeoran, m. ruv dodevruv 25 x ’ E) ' CR / / m m dvri Fol nouimasIar yagıy euDuvas üpeke. ori vawuvy ralr MY . I \ U 7 \ / Aeyw, Acys Ta Undionare Hoı Ta TOoUTOIs YEyEvHAUEV QaUTE Aaßwr. L AEyE. YH®ISMATA * ; N 7] 7 x \ Pe ey} ! x | Fovrwv exanros, Aldyivm, Tis Ev ap ns NENEV ÜmevSwvos $ 117% > era 3, 7 = es I \ A, &b° ois Ö' Eoreduvouro, ouy, UmeuYuvos. cUxolv od Eyw‘ Taurd 29. * zwei unächte Actenstücke. Philos.-histor. Kl. 1875. 13 98 A. KIRCHHOrFE: \ 0 2 \ x n 9 1 INAR IN > . Yag diem Eorı Mol Meg TWv aurwv Tols aAAcıs Inmav. -Ereiwra' Emdi- sg 118 selig to ou $ 121 nm \ n \ = IN [4 (en \ IN U vovuaı dia TAaUT«, oUn Wv Wv Edwru UmEUSuvoc. noxov® rau dedwrad y’ ’ ’ & > ! \ Ü ’ [Cy IR EUIUVag Exeivwv, ouy, Wr Emedwza. vn Al aA. adıaws ngEa: Eira I 7) m Ü N Tapwv, oTE u Eismyov ci Aoyınra, oÜ KATNYogeis; 72 Ü IQ» = ON KANN! ae I > | wa zowuv eidyO’ omı aüres ouros Mal Kagrugei &b oic ou, e 7 5) > \ ’ \ en E \ ÜmeuSuvos A Eorebavaelar, AaOwv dvayvwsı vo Indısu” oAcv To ’ m \ > > AD n Ü U Aa Yoabev Mel. ois Yap our Eypanaro Tov mooßcvAsuuares, TouTols & 7 67 1/ U diwzei Tuzobavrwv bavyoeruı. AEyE. YHSISMA * > m A \ EEEN EB \ ® >\\ \ ’ | eUzo0v & ev Emeöwza, Talr' Eoriv ww oudev au yeygarbar A IN e \ 6 E) \ l u m 7 \ &@ de dnow 4 Rovay deiv dvmi rourwv yeverSaı Mo, raür Er « Kar \ vw S \ N n el c \ / diwreıs. To Aaeiv cüv ra Ordner” ömoAoyav Evvouov eva, To xaaw Y > N 7 Y NN ’ a \ FouTWwy Mmroosuva magavouuv Ygabeı. 6 de Taumovmgos auSgwWmeos Mai wo.» \ \ jew Y Sr NR \.Q_> > e JEols &,I005 za Mannavos ovrws malos Tis Qy Ein Moos Tewv; ou, © Tolouros; \ \ \ n > e] N [ef ' v Q \ \ | zai wnv megı ToU Y EV TW DERTEW ANOUTTETIaL, To Ev MU- 7 v m S 2 \ \ x ’ DB e2 1 gisxıs Mupiovs nennguyaı magudeizW na To moANanıs auros " moore- > \ \ S x c \ » 9 7 5 „ De pov. araa mes VEWV OUTW OAQlOS EI Kal Val NTes, Agy,ıvn, WOT > N ’ Q cl Be N Be ’ \ SEN Y > cÜ duvaraı Acyıaryar, oTL FW WEV TTEbavsunEvw Tov aurev Exy,eı CN- e ’ < a & Sr x A nv ’ u Aov 6 Grebavos, omoV dv avappnon, Tau de Tuv Grebavouvruv EVER I > nm ’ v \ 7 \ N Fumbepovros Ev TW Tearow Yıyveraı To RNUyMa; 0 Ya dnovnavres ec 5 \ 6 Ex \ ’ / \ \ > NN/ Gmavres Eis To molelv EU TUV moAıy mooTgEmovVTal, nal ToVs Gmooldevras \ I 7 GN} a 4 I \ ’ mn Tnv Xaugıv MaEAAoV ERAIVOLOL TOD TTEDUVOUWEVoU‘ dlomep ToVv valov TOUTOV >n ? 2 D Ne SER \ ’ 7 moAıs YEypadev. AcyE 0° aurov Mor Tov volmov Aaßwr. NOMOS * EI 7 > ’ n ’ Ü m c \ RW | @rovEIS, AITXıwN, ToU vouncv Acyovros aabwWs Ay Eav TIVdG Nas EN c \ ’ U > / ’ [od S 6 Öguos 9 Hi Bovam Undieyrer: Toutes Ö dvayopsverw’. Ti oliv, W / ET r [2 U \ > > - 92 raAaımwge, Turohavreas; Tı Aoyovs FÄUTTES; TI GAUTEV our Enneßogı- S_N 7 > >N E) ' Ü NZ ET BEN r Ceis Emı ToUTols; AAN cd wioyuveı BIovou -diryv eiTaye, oür ddıny- 9. Lesers. unächtes Actenstück. 17. * eorshavßsScı, unüberlester Zusatz eines 25. * unächtes Actenstück. . Über die Redaction der, Demosthenischen Kranzrede. 99 > N x D ‘ t E Karos Bun au voWous "rs meramaleiv, " Pag kegn, oUs orous di- zaov Av ävayıyvurner Sau kreis Y' ÖuwMoron Hark TeÜs voucus Yndı- EI0.IaL. * 1. * zoUs nen, sinnwidrige ulemelanlds eines Lesers. neraroeiv: neraromı. “ zav ö’, mit der Einschaltung von sous Ev gleichzeitig interpolirt. 3. * 8 122 —394, zweiter Theil der späteren Ausarbeitung, einschliesslich einer Anzahl gefälschter Acten- stücke. 13* AN _ die Homerische Ebene von Troja. Von “ H" HERCHER. [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 10, December 1375.] Ic habe in meinem Aufsatz über Ithaka im Hermes ı 265 als mein Bekenntnifs ausgesprochen, dafs Homer die Troische Küste nieht mit eigenen Augen gemessen habe. Der entgegengesetzte Glaube hat namentlich seit dem vorigen Jahr- hundert reichen Ausdruck gefunden, und die Präsenz Homers im Troi- ‚schen Gebiet hat fast ohne Ausnahme als selbstverständlich gegolten. Da indessen nicht Jedermann voraussetzen kann, dafs Homer ein geborener Trojaner gewesen sei, oder dafs er sich aus irgend welchem Zufall ins Troische verlaufen habe, so wäre es dankenswerth gewesen, wenn man zur Orientirung Kleingläubiger in plausibler Weise hätte darlegen mögen, dafs für Homer eine Nöthigung bestanden habe, von der Troischen Ebene an Ort und Stelle Notiz zu nehmen. i Freilich Heyne!) findet diese Nöthigung in einer besonderen Klasse der Zuhörerschaft Homers, in einer Art von Wissenden, welche die Troische Ebene bereits besucht hatten, als Homer mit seiner Ilias in _ die Oeffentlichkeit trat. Nach Heyne durfte der Dichter, wenn er seine Verse nicht um alle „Wirkung“ bringen wollte, jenen gereisten Leuten, die alle Details der Ebene an den Fingern herzählen konnten, nichts vor- singen, was sich nicht mit ihren Reminiscenzen aufs Aenglichste ge- deckt hätte. 2) In der Vorrede zu Lechevaliers Beschreibung der Ebene von Troja S. xxvır. 102 HEercHER: Aber die Wirkung der Homerischen Poesie liest glücklicherweise auf einem anderen Felde, und jene Touristen mit ihrer vorhomerischen Neugier und ihrer Controle Homers dürfen zu den Mährchen geworfen werden, an denen die Geschichte der Troischen Topographie so reich ist. Die Ionier waren genügsame Leute, denen nichts daran lag, eine locale Sage, die ihnen irgendwoher zugeführt worden war, an der Quelle zu stu- diren, oder gar locale Andeutungen, welche ihnen die Sage gegeben hatte, vermittelst einer Wanderung in berufener Gegend zu vervollständigen. Bäume und Landschaften, meinten sie, haben noch keinen klüger gemacht, aber Reden und Thaten der Menschen und Götter. Und so forderten sie im Grunde auch von ıhrem Sänger keine andere topographische Weisheit, als jene localen Stichwörter, durch welche schon die Sage ihre Einbildungs- kraft in mälsige Bewegung gesetzt hatte. Sie fanden es in der Ordnung, wenn Homer die Troische Landschaft als eine ihm von seinen Helden, welche gehen und stehen wollten, aufgezwungene Basis ansah, mit welcher er sich auf Grund seiner sonstigen landschaftlichen Erfahrungen abfinden konnte, oder wenn ihn die äufsere Natur meist nur in ihren Kämpfen mit dem Menschen oder als Parallele gegenüber den Erscheinungen des Menschenlebens interessirte. Erst eine viel spätere, und besonders die neueste Zeit durfte voraussetzen, dals Homer, bevor er sich anschickte, seine Ilias auszuarbeiten, die Troische Ebene abgeschritten und von ıhr aus nach dem Ida visirt habe, um die von künftigen Topographen nach-. zurechnenden Malse einhalten zu können und den obersten @ott von der höchsten Spitze des Gebirges dıe heilise Veste nicht an einer Stelle er- blicken zu lassen, die man in Wirklichkeit von dort nicht sehen könne. Auch die nachbarliche Nähe von Troas und lonien, die man noch in diesen Tagen betont hat, gab dem Dichter schwerlich zu einem Be- suche der Troischen Ebene Veranlassune. Zu einem Spaziereance war. fo) {o} oO die Distance trotz aller „unmittelbaren“ Nachbarschaft der beiden Länder zu bedeutend, und eine eigentliche Orientirungsreise, auf die es doch am Ende hinausgekommen wäre, versprach nur geringe Ausbeute. Was durfte Homer bei einer Musterung jener Gegend zu finden hoffen? Etwa die Reste der alten Stadt, die niedergebrannt und dem Erdboden gleichge- macht war? oder die des Schiffslagers, von’ welchem er wulste, dafs Po- seidon, nachdem die Griechen abgesegelt waren, mit seinem Dreizack alle nn ni Ueber die Homerische Ebene von Troja. 103 und jede Spur der Menschenhände weggerührt und den alten Strand, wie er vor der Griechischen Invasion gewesen war, wiederhergestellt hatte? oder sollte er, um eine zahme Studie zu den wilden Wundern seines Flufs- kampfes zu machen, an Ort und Stelle sitzen und harren, bis der Ska- mander über seine Ufer treten und die nächsten Wiesen unter Wasser setzen werde? War Homer bei der Schilderung der Stadt und des Lagers und des ‚Flusses auf sein Genie angewiesen, so durfte er gern mit den- selben Mitteln auch das übrige Detail der Ebene zu bestreiten wagen, zumal da es sich fast um weiter nichts als um ein paar Bagatellen, um einige Namen von Bäumen und Gräbern ‚handelte. Um die Frage der Autopsie Homers endgültig zu entscheiden, wird es ausreichen, sich die beiden Flüsse der Troischen Ebene, den Skamander und Simois etwas näher anzusehen als bisher geschehen. ist. Ich schieke voraus, dafs nirgends in der Ilias, weder direet noch indireet, ausgesprochen ist, dafs der Simois kleiner als der Skamander gewesen sei; wohl aber erscheint er an mehr als einer Stelle als diesem sewachsen und ebenbürtig. Wenn uns der Dichter erzählt, dafs zwischen dem Skamander und Simois eine Schlacht geliefert worden sei, so milst man den letzteren, für dessen Grölse uns der Dichter keinen unmittel- baren Malsstab gegeben hat, nach dem Flusse, mit welchem er gepaart ist, nach dem Skamander, und Jedermann, dessen Einbildunsskraft nicht durch die Erinnerung an eine moderne Karte der Homerischen Ebene ver- fälscht ist, denkt an gleichartige Flüsse, zwischen denen die Kampfebene wie in einen Rahmen eingespannt ist. Oder wenn derjenige Punkt der Ebene, an welchem Hera und Athene anfulsen, um sich am Kampfe zu betheiligen, dadurch als ein absonderlicher bezeichnet wird, dals sich ebenda der Skamander und Simois vereinigen, um zusammen ins Meer zu fliefsen, so sollen beide Flüsse, einer wie der andere, jenen Punkt ver- herrlichen, und es ist undenkbar, dafs der Dichter den Skamander zu diesem Zwecke mit einem unbedeutenden Gewässer habe vergatten mögen. Oder wenn der Skamander, weil er berufen worden ist, am Götterkampfe Theil zu nehmen, für den Augenblick auf seine irdischen Functionen ver- zichtet, und der Simois, weil die Ebene nicht ohne Flufs bestehen soll, sewissermalsen als Stellvertreter des Skamander eintritt, ‘so erscheint er für die Zeit der Vertretung als eigentlich Troischer Flufs, und man wird mander bei a seines ae mit Aehilleuse die „lieben Bruders“ Simois anruft, so kann er nicht füglich mit einem Hungerbache fraternisiren, sondern man spürt hindurch, dafs es sich um den Beistand eines leistungsfähigen Flusses handelt, eine Empfindung, die zur Klarheit wird, wenn man aus dem Munde des Skamander selber ver- nimmt, welch verheerende Wirkungen er von den reifsenden Wassern des Bruderflusses erwartet. Auch die übrigen Dichter, die des Simois gedenken, kennen ihn, weil sie in diesem Falle insgesammt von Homer abhängen, lediglich als einen Flufs, der mit dem Skamander auf völlig gleicher Linie rangirt. "Skamander und Simois bilden entweder ein Zwillingspaar, oder der letz- tere tritt geradezu an die Stelle des ersteren als eigentlicher, als einziger Flufs der Ebene. Hesiod nennt in einer Stelle der Theogonie (342), n welcher ıhm Homer vorschwebt, den Simois unter den „wirbelnden“, also den namhafteren Gewässern dieser Erde, und wenn er bei der Aufzählung derselben dem Skamander und Simois, und nur ihnen, das Prädicat „gött- lich“ zuertheilt, so hat er für unsern Fall jedenfalls so viel beurkundet, dals er beide Flüsse mit einem und demselben Mafse gemessen ha- ben will. Der Simois war hiernach kein schlechterer Flufs als der Skaman- der, und beherrschte die Troische Ebene gleichmälsig mit diesem. Und doch sucht man für einen so gestalten Simois in der Wirklichkeit ver- gebens ein Unterkommen. Nach unseren Karten herrscht auf den west- lichen Abhängen des Idagebirges und in der Troischen Ebene lediglich der Skamander, der eine in sich so abgeschlossene Flulsregion darstellt, dals jedem Eindringling der Weg verwehrt ist. Raum ist nur für den einen Hauptflufs und seine dürftisen Neben- und Zuflüsse, nicht für ein zweites grölseres Wasser. Dafs der Simois ein Nebenfluls des Skamander gewesen sei, ist eine willkürliche Meinung der neueren Geographen, die weder im Homer noch in irgend einem anderen Schriftsteller des Alter-- thums ihren Grund hat. N Aber wir haben gar kein Recht, den Simois in der wirklichen Ebene zu suchen. Denn die Sprecher der alten Sage, die älteren Dichter Ueber die Homerische Ebene von Tri der Ilias, melden im Grunde nichts anderes, als was die Karte lehrt; we- nigstens reden auch sie nicht von zwei Flüssen der Troischen Ebene, son- dern von einem einzigen, dem Skamander. Nicht weniger als zehn Mal ist in der Ilias von „dem Flusse * schlechthin die Rede. An „dem Flusse“* lagert Hektor © 490, als er nach einer gewonnenen Schlacht mit Troern und Dardanern einen Kriegsrath abhält; zwischen „dem Fluls* und den Schiffen erschlägt Patroklos die flüchtigen Troer II 397, und in demselben Buch 669 680 säubert Apollon in „dem Flusse“ den durch Blut und Staub entstellten Leichnam des Sar- pedon. Im Schiffskatalog 861 und 875 lesen wir, dals Eunomos, der Vogeldeuter, und der reiche Nomios vom Achilleus am „Flusse“ erlegt worden sind, und hier weisen die Namen Eunomos und Nomios, welche in der Schilderung des Flufskampfes, wie sie uns heutzutage vorliegt, vergeblich gesucht werden, auf eine andere, wohl ursprünglichere Fassung jener Scene hin. Durch die Furth „des Flusses“ endlich fährt Priamos ins Griechische Lager © 351 und zurück nach Troja 692, und nur von „dem Flusse* war 2 434 und ® 2 die Rede, bevor ein Nachbesserer den Ergänzungsvers ZavSou dwievros ov dIavaros rensro Zeis hinzuschrieb. Es liest für jeden Unbefangenen auf der Hand, dafs der Dichter nur dann von „dem Flusse“ reden konnte, wenn in das landschaftliche Material, welches ihm die Sage überwiesen hatte, ein zweiter Fluls überhaupt nicht aufgenommen war, und dafs, wenn gleich von vorn herein Skamander und Simois als das Strompaar der Troischen Ebene bestanden hätten, er neben den beiden Sondernamen, wenn er nicht undeutlich reden wollte, die all- gemeine Bezeichnung „des Flusses“ vermeiden mufste. Von „dem Flusse“, in welchem Achilleus die Penthesilea ertränkt habe, das heifst, vom Ska- mander, redet auch Malalas (S. 161), natürlich, weil er neben dem Ska- mander einen zweiten Flufs der Troischen Ebene nicht kennt; und nur ein schlechter Seribent, wie Tryphiodor, durfte sichs herausnehmen, in nächster Nähe jener beiden Flufsnamen, die er als ebenbürtige kennt, von „dem Flufs“ der Troischen Ebene zu reden (316), und es dem Be- hagen des Lesers zu überlassen, ob er an den Skamander oder an den Simois denken wolle. ; Und wie wäre auch die Localsage, die auf Troischem Boden er- Phulos.-histor. Kl. 1875. 14 106 HErcHER: wuchs und von ihm zehrte, dazu gekommen, den realen Bestand des- selben zu leugnen und da von zwei Flüssen zu reden, wo sie nur von einem reden konnte? Wir haben keine Veranlassung zu glauben, dafs die Gröfsenverhält- nisse der Troischen Gewässer im Laufe der Jahrhunderte eine erhebliche Veränderung erfahren hätten, und dafs beispielsweise, was früher ein Flufs gewesen, jetzt zu einem Bache degradirt sein könne. Wenn zu Herodots Zeiten, wie dies nicht zu bezweifeln ist, jene Landschaft dasselbe Gesicht, dieselben Flulssänge zeigte wie heute, so dürfen wir mit leidlicher Sicher- heit voraussetzen, dafs auch aufwärts von Herodot, zur Zeit Homers, oder vielmehr schon damals, als sich die Troische Sage von der Scholle löste und durch die Lande ging, die Mafse jener Wasser ohngefähr die- selben gewesen sein werden, wie in unseren Tagen. Der Skamander war ohne Zweifel schon damals nicht weniger Herr der Ebene als heutzutage der Mendere, welcher nichts anderes ist, als der Skamander Homers, der der Historie und der alten Geographen; und unmöglich haben damals die drei oder vier Bäche, die neben dem Skamander ihre Spuren eingerissen haben, und zeitweilig versiegen, oder so wasserarm sind, dafs ein Hahn über sie wegschreiten kann, dem gröfseren Flusse das Terrain streitig ge- macht. Das gesammte Alterthum hat ihre Unbedeutendheit am deutlich- sten dadurch bezeugt, dals es, wenn man eine einzige, unten zu bespre- chende Stelle Strabos ausnimmt, in welcher einer jener Bäche erwähnt wird, zu keiner Zeit hat gestehen mögen, dafs sie überhaupt in der Welt sind; und auch die spätere Zeit gedenkt ihrer mit keiner Silbe. Erst die Topographen des achtzehnten Jahrhunderts haben sie entdeckt und be- schrieben und ihnen grolse, Homerische Namen beigelest. Unter den Wassern der Troischen Ebene ist der von dem gesammten Alterthum als „Flufs“ derselben präconisirte Skamander allein werth ein Flufs zu heifsen. Und er reichte für das Bedürfnifs der Sage, die kein complicirtes hydrographisches Netz brauchte, in jedem Falle aus. Mit ihm konnte sie den Flulskampf bestreiten und wozu sonst ein Fluls gut zu sein pflest. Es läfst sich also gar kein vernünftiger Grund denken, weshalb sie darauf verfallen sein sollte, neben dem Skamander einen zweiten gleichartigen Flufs in die Ebene hineinzulügen, oder weshalb sie sich durch einen von Ueber die Homerische Ebene von Troja. 107 jenen Bächen habe reizen lassen können, ihn zu einem namhaften Gewäs- ser, zu einem Parallelflusse des Skamander, zum Simois aufzuschwellen. Um es kurz zu sagen, der Simois ist in die Troische Ebene von einem Nachdichter eingeführt, der von den wirklichen Gewässern derselben nichts wulste und die in der Ilias sonst bestehende locale Anschauung, welche, wie die Wirklichkeit, nur einen einzigen Flufs der Ebene kennt, entweder nicht begriffen hatte oder ignorirte !). 1) Auch der Zwillingsname des Skamander, Xanthos, ist der älteren Troischen Sage fremd und gehört einem Nachdichter zu. Dals beide Namen gleichzeitig im Munde der Einheimischen cursirt oder dals gar Xanthos der ältere von beiden Namen sei, ist freilich Glaube der älteren und neueren Gelehrten; indessen spricht für das jüngere Alter des Xanthos erstlich die Fügsanıkeit, mit welcher er sich dem Hexameter einordnet, und zweitens gerade die Notiz, aus welcher sein höheres Alter abgeleitet zu werden pflegt, dals er dem höfischen Jargon der Götter angehöre, während derselbe Flufs bei den Men- schen Skamander heilse, Aa ro D 1 n „7 \ 7 o0v ZavSTov #RAcousı DTeot, audges de Zrajuavögov, was nichts anderes besagt, als dafs der Name Xanthos keinen realen Boden hatte, wäh- rend der landläufige Name des Flusses Skamander war. Hiermit stimmt überein, dals Aristoteles h. a. ım 12 sagt: d10 zei rev "Orngov das avrı Fzepevögou ZavSov maoseyo- gevsıv @urov (woraus hervorgeht, dals zu seiner Zeit der zweite Name des Skamander fac- tisch ungebräuchlich war), dafs weder die Geschichte noch die zuverlässige Geographie etwas von ihm weils, und dafs auch Strabo ihn ignorirt. Denn wenn dieser auch xnı S. 590 an einer aulserhalb seiner Beschreibung der Troischen Ebene liegenden Stelle die Xanthischen Thraker und rov &v Too ZavSov zusammenstellt, so hat er als Linguist, nicht als Geograph geredet und, um zu einer Reihe Homonymien ein weiteres Beispiel fügen zu können, den der Ilias entnommenen zweiten Namen des Skamander berange- zogen, damit aber keineswegs gesagt, dafs Xanthos in Wirklichkeit neben Skamander be- standen habe. Im Gegentheil, in seiner Schilderung der Troischen Ebene kennt er den Skamander, welchen er wiederholt nennt, nur unter diesem Namen, ja er erinnert nicht einmal daran, dafs derselbe Flufs bei Homer auch Xanthos heifse, was doch nahe genug gelegen hätte. Auch andere Zeichen verrathen den Eindringling. So der oben angeführte Ergänzungsvers ZavSou Öumevros, 0v dSuvaros rizero Zeus (2 434, $ 2, 0 693), der das dem älteren Dichter zugehörige zcr«uo) erläutert, und dessen zweite Hälfte auch B 743 wiederkehrt. Gerade diese zweite Hälfte steht mit der sonstigen Homerischen Ausdrucks- weise in Widerspruch. Mit einem Götternamen wird &S«veros, aulser an jenen vier Stellen, sonst nirgends in der Ilias verbunden; in der Odyssee findet es sich zweimal neben Gottheiten niederen Ranges, dem Proteus (ö 385) und der Kirke (# 302). Der Vers des zweiten Buches hat überdies noch ein weiteres Bedenken. Homer sagt 14* 108 HERCHER: Auch die prosodischen Eigenthümlichkeiten der beiden Flufsnamen weisen auf die zwischen ihnen bestehenden Altersdifferenzen hin. N »» „ \ ’ Sy PR) Asyızzav Ex,ov zat Typzwunv EvElLoVTO El © = 4 7 >» Ü 7 OaSyv "HAwunv Te moAıw 7 OAoosaove Asvzyv 5 N { 193 27 Fo» [3 ’ % ’ TaVv MUS Ayzlssvevs WeverroAssos ToAvzozns, er ll \ Je 4 vios Neraı co, FoVv aavaros Tezero Zeus, en [4 ce x a, ’ \ c 7 zov 6 Umo eo Sow Tezero #NUr0g Irmodansıc. . - ce Oo \ ‘ ’ In unbequemer Weise verlegen die Worte vios IerpeSco:o, rev aSevaros rerero Zevs der Ver- bindung von rov 6 Umo IsıgıSow 72270 2).Ur05 Irmodaneıe mit Moruzoirys den Weg. Frei- lich hat Homer doppelte Bezeichnung der Abstammung auch sonst, m & \ , ’ m 4 m B 713 zuv vo, ’Aödunroro biAocs mars zvdeza vnWv v ’ ’ rw m Eyundos, Fov Um Adunrw reze Öle yuvarzWv, E2 ’ = CH ’ AAznerıs, Ierıao Tuyarowv Eidos aatern. I B 728 «ra Medwv zoounoev, OıANos veQos vios, < : Lo 7 3» , c DS) H zov og erezev Prvm Um OrAyı mroAımooSw. 7 I aı\ m > ’ B 819 Aaodanıuv AUT noxev EUs mars Ayyıoao, J \ b) ’ u N? , Alveias, ov Um Ayyıon: zeze dr "Ampgodırn. o 2 >» ’ D z „7 H 463 vaes OÖ &% Aypvoro magesrascen orwov ayouacı 7 \ I > 7 u moAAGi, Tas maoENzEV Insoviöns Evvnos, er ’ De 4 e > >77 U m zov 9 ErEy, Yılızury um Iysovı, romev Acwv, aber, wie diese Stellen lehren, nur mit directer Beziehung des Relativs auf den Eigen- namen. Dagegen ist schlecht und unbehülflich a, x QS , ’ TOv EKIAEVRTOS TERETO Zeug, Tov 6 Uno Mer Scu Terero #Aurog Irmodausıc, und, so weit ich sehe, bei Homer ohne Beispiel, jedenfalls nicht zu entschuldigen durch z 489 | aA > DI, > - 0 6 ouresev Move, en ’ , I 2 vlov 2002 @vrogs MoAUMNAoL, Tov Dr MEALOETE, 7 U ). \ n ” “Eoneias Touov edireı za zrgaw omasgev‘ Fr 5 DRS IR \ KRE 5 ar IA n * u 2 Uro AnzTnd Movvov TEREU LOVYL. Nach meinem Dafürhalten unterliegt es keinem Zweifel, dafs der Vers des zwei- ten Buches vios IlsıgeScoro rov &Savaros rezero Zevs von demselben Dichter herrührt, der jene drei gleichlautenden Ergänzungsverse einfügte. Andere mögen ausmachen, ob, wie Eustathios sagt (S. 1179, 48), Homer der Göttersprache, wie anderes Wohlklingende, so auch den Xanthos, den Menschen hingegen den zungenbrecherischen Skamander zugewiesen habe, also mit andern Worten, ob der Nachdichter den Xanthos deshalb in die Ilias eingeführt, weil er an dem Skamander ein prosodisches Aergernifs nahm, oder ob es ihn trieb, zu dem der Homerischen Poesie Ueber die Homerische Ebene von Troja. 109 Es versteht sich, dafs auch hier wieder der Simois der jüngere von beiden ist, und zwar diesmal aus dem Grunde, weil der Name mit Rücksicht auf den epischen Vers erfunden ist, weil er der metrisch flüs- sigere Name ist, der sich ohne Umstände dem Hexameter anbequemt, während der Skamander in keinem Verhältnifs zum Dactylus steht. Die epische Poesie ist an der Geburt des Skamander unschuldig; sie hätte ihn versgerechter gebildet. Eingeboren auf Troischem Grunde, gehörte er zu dem Wortvorrath der Landschaft, lange Zeit bevor an den Hexa- meter gedacht wurde. Die Localsage hob ihn aus dem heimischen Boden aus und überantwortete ihn dem epischen Dichter, der ıhn als ein treuer Wardein der Sage weder umgehen noch durch Umformung für den Vers schmeidigen und somit verdunkeln durfte. Er nahm ihn also, ungefüge wie er war, freilich nicht ohne eine derbe prosodische Licenz, in seinen Vers herüber. Wenigen zur Nachahmung; denn nur ein paar Mal noch hat man gewagt, den Skamander auf Grund der Freiheit, welche sich geläufigen Motiv der Verschiedenheit der Götter- und Menschensprache ein ferneres Bei- spiel zu liefern. Dafs der Name Xanthos durch das gelbe Wasser des Skamander veranlafst sei, ist eine grundlose Vermuthung der Neueren. Denn wenn auch nach Anleitung von Reiseberichten für das Gelb des Skamander fast eine Scala aufgestellt werden könnte (Herr von Hahn freilich (Ausgrabungen auf der Homerischen Pergamos S. 26) spricht nur von zwei Streifen hellgelben Sandes), so haben dagegen die Alten an der Farbe des Flusses nichts Apartes gefunden und kein Wort darüber verloren. Bei Aristoteles h.a. ım 12 heifst es: ze: megt TaG Oyeloes Ö° Errıv Übere TOAARY O0 ToLaüTe, & mioVrE zur OyereVaevrc WET an Mor ra molar WEraVES YevıWaı ToUg agves, ciov zul Ev en Xarzıdızı zu) em =nS Opgzus ‘sv rn "Asavgiridt emolsı 0 zMÄoUMEVOG MOrRMIS Yyygos. zar Eu N "Auravöge de dyo Morajıol zisw, wv 0 MeV Aeuzc 0 de MeAave more 7 nooßare. dozer de zur 6 Izuuavdgos mo- TIOG Eau 7& mooßer« zes" do za row "Oungov basıv avrı Szanavögcu ZavSov WIOITASJO- gevew aurcv. Es ist klar, dafs die erzählten Wundererscheinungen mit der Farbe des Was- sers nicht zusammenhängen. Hätte das Wasser des Skamander auch den Alten als gelb gegolten, so würden sie nicht verfehlt haben, die Färbung der Schafe als ein Ergebnils des schon in der Farbe des Wassers zu Tage tretenden Färbestoffes darzustellen. Aber das Mährchen von den gelbgefärbten Schafen und Lämmern wurde erst aus dem Na- men Xanthos entwickelt. Vermuthlich sah sich der Nachdichter, als er damit umging, für den Skamander eine zweite Bezeichnung ausfindig zu machen, in der nächsten Nähe um und übertrug den Namen des Lykischen Xanthos auf den Troischen Flufs. Analogien solcher Namengebung liegen auch sonst vor. 110 HERCHER: Homer genommen hatte, in den Hexameter überzuführen, einmal Hesiod in der oben angeführten Stelle der Theogonie, und dann Quintus Smyr- näus, bei dem sich zweimal die Formel zegi rgoxeyr: Srauavöpev findet !). Die übrigen nachhomerischen Dichter, für die natürlich ein Pietätsver- hältnifs zur alten Sage nicht mehr bestand, verwarfen, wo es sich um dactylische Rhythmen handelte, den Namen als mit diesen unverträglich, und zogen vor an seine Stelle entweder den prosodisch bequemeren zwei- ten Namen des Skamander, Xanthos, treten zu lassen, oder den Simois zum Hauptfluls der Troischen Ebene zu erheben ?2). Der kitzliche Nonnus, welcher den Namen Skamander perhorreseirte, aber nicht missen wollte, warf das Sigma ab und verwandelte den Skamander in einen Kamander. Und was sagt die Geschichte, die Erbin der Sage, und die zuver- lässige alte Geographie vom Simois? Herodot berichtet (vım 42), dafs, als Xerxes auf seinem Zuge nach Griechenland durch Troas gekommen sei, sein durstiges Gefolge, Mensch und Thier, den Skamander leer getrunken habe, und derselbe Schrift- steller erwähnt v 67 Sıyeiov 70 Em Srauavdew. Vom Simois ist keine Rede. Nicephorus Gregoras erzählt in seiner Byzantinischen Geschichte (xxv 26), wie er in dem Hafen von Tenedos vier Tage habe liegen blei- ben und auf ein Schiff warten müssen, das ihn nach Byzanz überführen sollte, und wie ıhm eingefallen sei, diese Zeit zu benutzen, um die Troi- sche Ebene kennen zu lernen. "Erei de ressapas Auegas Exel memnelvarrı GearagSaı mgoTEyivero Tooras Exeivys THıWoN Mvyuara, Ms moAUs "Oungw To mavu Aoyos, ore Hupiavdaoı ororcı O1” "EAevyv Exelumvy ER aurYv KaTamielUoavrss MoAAoUS TE Amwiecav TÜV oixeiwv Nawas zul aüryv Merd dkua Ery TeAews EEnvdgamreöt- 9 U n \ Ü n \ U D\ Y Tavro. E&IeaTauyv 6 öuod zal Srauavdbou morauod Tas Euldorus, cs "Iöys amo- I). m 10, we 20), 2) Auch die Lateinischen Dichter haben sich dieselben Grenzen gezogen und den Ausfall des Skamander durch dieselben Namen gedeckt. Die gleiche prosodische Licenz, wie bei Homer, finde ich, wenn mir nichts entgangen ist, nur einmal bei Catull 64, 387 testis erit magnis virtutibus unda Scamandri. Bei Properz ıv 1, 27 wird nach G. Wolffs Conjectur Idaeum Simoenta Iovis CVM PROLE SCAMANDRO gelesen. Aber ır 9, 12 hat derselbe Dichter für den Skamander den Simois verwendet. Auch Lucan ıx 965 setzt den Simois für den Skamander aus prosodischen Rücksichten, was ich gegen Welcker (Kleine Schriften ıı, xvr) bemerke. Ueber die Homerische Ebene von Troja. 111 Bruleı Fo0 Cgous, cu, Ws "Oumgos &v "TAadı zasıevov yaabeı tes oy,Sas Ums "Hpaı- arou di "Ayırrea ev Oerıdos, 2uS' orov &xelvo aurovomouuevn MUSEUETL YAuTTy, ARE rgiva zu) Aoyuas zul YAoas megl wurev Wgpala mavra zal myv "Onngev yAur- ray &Aeyygıv izavd. Der Mann hat, wie man sieht, die Gegend mit nüch- ternem Auge angeschaut. Er hat, wie sichs gebührte, nicht doppelt ge- sehen, sondern nur einen einzigen Fluls der Ebene, den Skamander, ver- merkt. Auf denselben Besuch weist er m 2 zurück, za xugla rwa eg! Tooiav za Sxauavdov eirnpws (Mur&ie) mug« Barıreus eis Erereiov mooHcdev ErEITE voD Acımou diaveravev Eauriv kua Yuvalkı TE ul Tervouc. Natürlich können auch die Inschriften vom Simois nichts wissen. Vom Skamander redet ©. I. Gr. 3600, und an ihn erinnert die in seiner Nähe gelegene Stadt Srauavdoos 8804 oder Zxauavdacı 3597 ab, mit welcher die ciwitas Scamandria des Plinius (h. n. v 124) und der Bischofssitz Yxauavdgss bei Hierokles 662, 10 identisch ist; dann das Ethnikon Yx«- Mavdgeus ©. I. Gr. 5597a. Auch auf den Münzen liest man nur INIEQN CKAMANAPOC oder CKAMANAPOC INIERN?), nichts vom Simois. Fer- ner mahnen die wiederholt besesnenden Mannesnamen Zaamavdgcs, Ixa- mMavodıos, Zxanavdgorunds, Exanavdgodıdas, Saapavdawvunos daran, dafs das Ge- dächtnifs des Skamander als eines wirklichen Flusses sich lebendig erhielt. Dagegen hat Xınces als Mannesname nie existirt, und abgeleitet von ihm ist nur der Troer Zınosioios, der in der Ilias entsteht und vergeht. Auch die Geschichten- und Mährchenerzähler knüpfen nur an den Skamander an. Philostratus berichtet im Heroicus 63, dafs ein Ilisches Mädchen am Skamander dem Schatten des Antilochus begegnet sei, und in dem zehnten Briefe des Pseudoäschines fisurirt als Troischer Landesflulsgott der Skamander. Die Erzählung bei Pseudocallisthenes (1 42), dals Alexander der Grofse sich an den Skamander begeben und an derselben Stelle, wo Achill in den Flufs gesprungen sei, gleichfalls den Sprung gewagt habe, schlielst schon an und für sich den Simois aus. Auch die Mythologie erinnert sich gern des Skamander, des Simois fast nie. Nur zweimal finde ich ihn erwähnt, als Vater der Astyoche 1) Münzen Römischer Kaiser mit diesen Inschriften bei Mionnet Description de medailles antiques Bd. 2, n. 209. 210. 215. 230/1. 235. Bd. 5, n. 415. 452. 477. 48112. 112 HERCHER: (Apollodor ıı 12, 1. Tzetzes zu Lycophr. 29) und der Hieromneme (Apol- lodor m 12, 2), ohne Zweifel, weil ein Fabrikant Troischer Genealogien den Skamander als Vater bereits verbraucht hatte. Nur den Simois kennt der Lügner Dares (2), und zwar als Phrysi- schen Hafen, in welchem Jason die Argo vor Anker gehen liefs, Jason ubi ad Phrygiam venit, navım admovit ad portum Simoenta, und der Rhetor Glykon (Seneca Suas. ı 11), in einer bewunderten Phrase, mit welcher er Alexander den Grofsen von weiterem Vordringen gegen das Weltmeer ab- mahnt, rer’ cüx Eorı Zıncsis oude T’guvınos: euro Ei u Tı zanov Av, o02 @v vearov &xeıro. Den Simois und Granikus in einem Athem zu nennen war mehr als absurd. Es genügte rs0r’ ex Errı Touvinos N} Ferner weils auch die Geographie, soweit sie zuverlässig ist, nur vom Skamander, nicht vom Simois zu erzählen. Bei Scylax 95 heifst es Evreü.Gev de Towas doyeras nal moAeıs "EAAnvides eimiv Ev aüry auds, Adodavos "Paı- reıov IAuov (dmeysı dE amo 715 Sararıys Fradıa ze’), za &v abrn meraucs Ixa- mavögos, und auch die Peutinger’sche Tafel hat nur den Skamander ver- zeichnet. In der heutigen Troischen Ebene klingt lediglich der Name des Skamander wieder; denn in dem Mender&e hat man trotz der Verstümme- lung des Namens einen Rest des alten Skamander wiedergefunden, wäh- rend man im Dumbrek-Tschai, Kamar-Tschai, dem Bunarbaschi-Wasser und den Asmaks beı aller Feinhörigkeit den Simois nicht herausempfinden konnte. Dagegen hat in den metrischen Compendien des Dionysios, des Avienus und Priscian, welche Reales und Mythisches durcheinander werfen, 1) Baron Tott, einer der Quellenschriftsteller des Freiherrn von Münchhausen, kennt in seinen Memoiren gleichfalls nur den Simois, der nach seiner Erfahrung in der Nähe des „Asiatischen Dardanellenschlosses“ fliefst. Memoires sur les Tures et les Tartares ım 61: une autre pointe plus rapprochee des Chdteaux des Dardanelles en Europe, appellee la pointe des Moulins, pouvant croiser sur les Barbiers et le Chdteau d’Asie, indiquait en- N core la construction d’une batterie, et je me determinai & en etablir une quatrieme sur le bord du Simoys pour servir d’epaulement & la Forteresse qui y touche, und 84: le Symois, ce flewe si celebre, mais qui n’est en effet qu'um petit ravin ou les eaux des pluies forment un torrent, descend de la montagne et se jeite & la mer au dessus du Chateau d’Asie. Hierher gehört auch das liederliche Excerpt Alexanders ab Alexandro Dier. gen. vı S. 382: quae autem flumina a tot milibus Persarum epota Xerxi non sufjecerint, haec praecipue tradumtur: Scamander et Omochonus in Thessalia, Simois in Phrygia, qui ex Ida sub Ilio decurrens quandoque torrentior ad Sigeum mare ingreditur. Ueber die Homerische Ebene von Troja. 113 der Simois seine feste Stelle, und dafs Mela ihn neben dem Skamander aufführt, ist nicht zu verwundern, da er sich auch sonst von fabelhaften Nachrichten nicht frei hält. Auch dem Ampelius rır 6, 9 hat man den Xanthus und Simois zu gute zu halten. Noch bleiben ein paar geographische Zeugen zu besprechen, die für den Simois als realen Flufs einzutreten scheinen und deren Angaben bisher wenigstens nicht angefochten worden sind. Erstlich Ptolemäus, bei dem es v 2 heilst "AQudes ve y’ ua 8 Sı- oevros moranou Euloral ve y' mas Aapdavov ve d' na ıß' Sraudvdgou Eußeral ve ö' ua. Die Fiction liegt auf der Hand. Dafs mit dem Simois, welcher nach Ptolemäus rechts von Dardanos ins Meer fällt, der Flufs der Troi- schen Ebene gemeint sei, ist durch die Nachbarschaft des Skamander und durch die gleich des weiteren zu behandelnde Ptolemäische Karte bezeugt. Aber eben dieser Simois hat mit demjenigen Flusse, der in Wirklichkeit an der im Text bezeichneten Stelle, oder, was dasselbe ist, zwischen Dar- danos und Abydos mündet und auf unsern Karten mit dem Namen Rho- dios belegt ist, schlechterdings nichts zu schaffen. Letzterer entspringt auf den westlichen Abhängen des Kotylos und ist durch eine Wasser- scheide von der Troischen Ebene getrennt, während die Karte des Ptole- mäus den Simois auf dem Ida entspringen läfst. Der Widerspruch zwi- schen jenem Rhodios und dem Simois des Ptolemäus ist so vollkommen wie möglich, aber freilich nicht dadurch zu lösen, dals man für Yıuoevros mit Wilberg Zerryevros ändert, schon deshalb nicht, weil der vorgeschla- gene Flufs, welchen nur Homer kennt (Strabo weils von ihm nichts als was ihm die Ilias mittheilt), zu keiner Zeit existirt hat; und gleich ge- ringe: Wahrscheinlichkeit hat die Annahme eines Emblems, worauf man bei dem Irrgang der in den Handschriften bald vor bald hinter "A@udos zu lesenden Worte Zuuoevres morancd &uorai gerathen könnte. Vielmehr muls jener Widerspruch dem Ptolemäus oder, richtiger gesagt, dem alten Zeichner verbleiben, der die Normalkarte entwarf, von welcher die in unsern Handschriften des Ptolemäus befindlichen Karten Nachbildungen sind. Nach dieser Karte also entspringt der Simois auf dem Ida, durch- fliefst rechts vom Skamander die Troische Ebene und fällt rechts von Dardanos ins Meer; Ilion ist; auf dem rechten Ufer des Simois angesetzt Philos.-histor. Kl. 1875. ; 15 114 HERCHER: und Dardanos über den im Osten der Stadt Ophryneion mündenden Flufs und Rhoiteion weg bis im die Nähe von Sigeum hinabgerückt. Durch diese Willkührlichkeiten wurde die Mündung, des Simois innerhalb der Troischen Ebene ermöglicht und dem Skamander der Geselle gerettet. Man sieht, dafs der alte Zeichner, als er den Simois in die Ebene schickte, der allgemeinen Ansicht folgte, die sich nach und nach in Folge des Dichtergebrauches gebildet hatte, dafs er aus seiner Zeit Dardanos hinzu- nahm und, wie es nicht anders ging, dem Simois einen längeren Lauf gab als dem Skamander. Die auf der Tabelle des Ptolemäus zu dem Simois vermerkten Zahlen sind zugleich mit dem Namen des Flusses von der Ptolemäischen Karte abgelesen worden. Mit der Lüge dieser Karte stimmt Nicephorus Gregoras, der in seiner Byzantinischen Geschichte xxıx 7 von Palamas Folgendes erzählt. ’Ersi ye ulv nal ernddes Eruyev En av TÜs OsooaAovinns Amevwv MEAAOUTNE avayssSai, degwv zal aurts Eavrov &s auryv Eußeryze. zul MExugı uev rav “ER- Aysmwovriav TogSunv 32 oügias Myev alroUs TeAdyıoy zara movuvav 70 mVsuua begonevov" Evrauıa 0° aurso Aykavres na olov eimeiv vergwSeuTeS EEauduns vrvepia Marge KATETYE TO mEeAayos xul drivyrov EIyE NV OArada TeAews Ereivyv, EM dyrv- gas Muds Aegauv duaiv warsvougay. my de or mooseRaauvres &r dei moranow, Iraudavdgou TE zal Dınosvros, cl morews "Acıdridas Aagdavou naragpecunıv Eh’ Erd- Tega, mEINaTIROls rızl Aeußoıs oi Bagßapoı Fauryv aigoüaww avamıwri, zaı Dos alyıaAous naIeAKUTavres Enzwveus, vIa zul av Woraveo Tou Fargamov vieuv rov mosoBuregev FAWIRADTE TUVNVEX,SN magelval, Tev TIS OArades aravra dogrov Ereivou Brerovros EEerıSenav re nal &ebegew. Wie wir oben gesehen haben, fand Nicephorus bei seinem persönlichen Besuch nur den Skamander, nicht den Simois; er muls also, als er gegen besseres Wissen die Worte &# duolv mora- Hoiv, Inauavdgov ve nal BZınoevros, ci moNews ’Anıarıdos Aupdavev narapgeoumw &p” Exarega niederschrieb, ein Exemplar des Ptolemäus mit den dazugehö- rigen Karten zur Hand gehabt haben, die den noch heute erhaltenen auf ein Haar glichen. Der von ihm beschriebene Vorfall scheint ihm so zu Ohren gekommen zu sein, dafs die Barbaren aus den Mündungen zweier namenloser Flüsse hervorbrachen. Um seinen Bericht individueller zu färben, wird Nicephorus nach entsprechenden Namen gesucht und bei Ptolemäus angefragt haben, dessen Karte ihm den Skamander und Simois und das zwischen beiden liegende Dardanos aufzeigte. Die Uebersetzung Ueber die Homerische Ebene von Troja. 115 bei Bekker qui inde a Dardano urbe Asiatica fluunt ist falsch; FoAeus "Arıc- rıdos Aagdavev hängt von Eh’ Erarega ab. Zu den interpolirten Karten, auf denen Xanthos und Simois ver- zeichnet waren, gehörten auch diejenigen, welche Aethieus und Julius Honorius vor sich gehabt haben. Beide Schriftsteller sind bei dem Ab- lesen der Namen gleich gedankenlos verfahren; sie haben die beiden Flüsse in die Tabelle der Völker des nördlichen Oceans eingereiht, Aethicus S. 47 Xantibbos Symoes, Julius Honorius $. 17 Xanthimos Simoes. Ohne Zweifel sind beide Namen aus einem Dichtergeographen in jene Karten eingetragen worden. Ferner Plinius. Er schreibt h. n. v 124 Scamander amnıs nanga- bilis et in promuntorio quondam Sigeum oppidum. dein portus Achaeorum, in quem influit Xanthus Simoent iunctus stagnumque prius faciens Palae- scamander. Das ist der Hauptsache nach einfältiges Gerede. Denn wir erfahren aus Plinius’ Worten erstlich, dafs sich der Troische Xanthus, welcher bei Homer und sonst mit dem Skamander identisch ist, mit dem Simois vereinige und in den Hafen der Achäer ergielse, und zweitens, dals der Skamander ein vom Xanthus getrennter Flufs sei und eine Separat- mündung habe. Die Mündung des Xanthus neben der des Skamander gemahnt an jenes Gemälde, auf welchem Christus zwischen Pontius und Pilatus hinundherwandelt, und wenn wir verständigerweise den vom Ska- mander geschiedenen Xanthus ins Fabelbuch schreiben, so muls auch der mit ihm gekoppelte Simois denselben Weg geschickt werden. Die Notiz bei Plinius geht vermuthlich auf einen von jenen Gelehrten zurück, deren handwerksmälsige Uebungen in der Lüge ich in meinem Aufsatz über Ptolemäus Chennus näher geschildert habe. Zu ihren Berufsarbeiten ge- hörte auch das Auffinden oder Erklären von Dionymien. Aus dem Doppel- namen des Skamander sind hier zwei verschiedene Flüsse gebildet. Eine gleich abenteuerliche Nachricht liest man bei dem sogenannten Plutarch von den Flüssen, wo erzählt wird, dafs der ursprünglich Xanthos ge- heifsene Troische Flufs umgetauft worden sei und den Namen Skamander erhalten habe, weil sich in ihm ein Wahnsinniger dieses Namens er- tränkt habe). 1) Aehnlich Trogus beim Scholiasten zu Virgils Aeneis 3, 108. 1517 116 HERCHER: Stephanus von Byzanz Zınosis za Zınoüs ws "Orosıs ’Oreüs, mapd- ywyov Sıuoivrios nal SmAuroy Zınouvris. Die Formen Sıuoos Zıneuvrios Zı- povvris sind aus Dichtern geschöpft und es erhellt sofort, dafs wir in dem angeführten Artikel keine geographische Mittheilung sondern ein gramma- tisches Excerpt vor uns haben, kaum anders, als 5. 19, wo mit Ausschlufs von Zınovvris dieselben Worte in passendem Zusammenhange erscheinen. Bis wir eines besseren belehrt werden, setzen wir voraus, dafs Stephanus über den Simois als realen Flufs keinerlei Mittheilungen gemacht habe. Wie es scheint, vermifste irgend wer den Simois in der Reihe der geo- graphischen Namen der Ethnika und füllte die vermeintliche Lücke in Ermangelung eines besseren mit jenem Excerpte aus. Man wird schwer- lich glauben dürfen, dafs die ausgeschriebenen Worte den Rest eines geo- graphischen Artikels bilden, der zugleich grammatische Erörterungen ent- halten habe; der Epitomator würde nicht verfehlt haben, mit Sıuoas =o- raucs Toeias zu beginnen, wie dies der Artikel Zuuavdocs und unzählige andere Stellen der Ethnika lehren können. Das scheinbar gewichtigste Zeugnils für die reale Existenz des Si- mois ist das des Demetrius von Skepsis bei Strabo xır S. 602. Demetrius besuchte die Troische Ebene persönlich und ist von den Alten der Einzige, der den Simois mit Augen geschaut hat. Aus seiner Darstellung ergiebt sich, dafs er, wie Eckenbrecher nachgewiesen hat, mit seinem Simois den heutigen Dumbrek gemeint hat, einen von jenen namenlosen Bächen, die ich oben geschildert habe. Natürlich steht es um das Zeugnifs des Demetrius nicht besser als um die andern. Gegen die Identität des Dumbrek und des Homerischen Simois spricht schon des ersteren Dürftigkeit!), die zu dem ansehnlichen Homerischen Flusse nicht passen will. Die ganze Mittheilung enthält weiter nichts als einen Versuch, den Namen des Simois in der Troischen Ebene wohl oder übel unterzubringen. Dafs Demetrius selber die Taufe vollzogen haben könne, ist ihm, da er auch sonst in wissenschaftlicher Lüge das Mögliche leistet, wohl zuzu- 1) Der Scholiast zu M 22 bemerkt &orı de wxo0s 6 Zınoüs. Möglich dafs diese Worte auf einen Topographen der Troischen Ebene zurückweisen, welcher gleichfalls den Dumbrek oder auch einen andern der Nachbarbäche für den Simois ausgab. Ueber die Homerische Ebene von Troja. 117 trauen; indessen läfst sich auch noch eine andere Möglichkeit denken. Bekanntlich gefielen sich die Bewohner von Neuilion in der Behauptung, das Homerische Troja sei weder völlig zerstört noch von Grund aus ent- völkert worden, vielmehr sei ihr eigener Herd zwischen den Trümmern der alten Stadt erwachsen, und sie selber seien die unverfälschten Ab- kömmlinge der alten Troer. Es lag in der Natur der Sache, dafs sie nicht nur für die Tempelrequisiten sorgten, welche ihnen bei gläubigen oder geduldigen Passanten zur Unterstützung ihrer Ansprüche auf jenen Titel behülflich sein konnten, wie für das ächte Holzbild der Ilischen Athene, sondern dafs sie auch die Homerischen Marken der Troischen Ebene unverloren sein liefsen, und zum Beispiel den erratischen „Feigen- baum“, da das Original abhanden gekommen war, in der Gestalt eines mit Feigenbäumen bestandenen, steinigen Hügels wiederentdeckten. So mufste als eine Hauptmarke der Ebene auch der Simois zur Stelle ge- schafft werden und die Neuilischen Fremdenführer und Localantiquare wer- den hierbei ihre gefälligen Dienste nicht versagt haben. Da man nicht füglich über die Ebene hinausgreifen durfte, so kam es darauf an, einen Täufling in der nächsten Nähe zu finden, und da angesichts dieser Noth- wendigkeit die Qualifieirung des hierzu auszuersehenden Wassers von wenig Belang erschien, so mufste, weil man nichts besseres hatte, ein Bach der Ebene herhalten. Mafsgebend für die Wahl unter diesen Bächen war Ilias E 773, und man suchte sich einen Simois, den man, so gut es gehen wollte, vereint mit dem Skamander ins Meer laufen lassen könnte. Als einigermalsen geeignet erschien der heutige Dumbrek, welcher von Osten her am Vorgebirge Rhoiteion vorbeifliefst und in der Nähe des Skamander mündet, vorausgesetzt nämlich, dafs wir ihn nicht durch seine gegenwärtige Mündung bei Intepe ins Meer gehen lassen, sondern als sei- nen früheren Ausfluls den Kalifatli- Asmak annehmen, der in der Nähe des Mender& mündet. Dafs auch in früherer Zeit, etwa zu der des Strabo, von einer wirklichen Vereinigung beider Wasser, wie sie jene Stelle der Tlias fordert, nicht die Rede war, lehrt Strabo selber S. 598, wo es heilst, dafs der Skamander nahe bei Sigeum münde, was wörtlich und nur vom Skamander, nicht von dem vereinigten Skamander und Simois zu verste- hen ist. Der Dumbrek-Kalifatli ergiefst sich also nicht eigentlich in den Skamander, aber er kommt ihm doch kurz vor seinem Ausflusse ins Meer 118 HERCHER: ziemlich nahe und mündet schliefslich in so geringer Entfernung von ihm, dafs Demetrius oder die Neuilier Homer zu Liebe die Mündungen beider Gewässer als ein und dasselbe bezeichnen konnten. Uebrigens scheint die Taufe nicht eben populär geworden zu sein; man würde wohl sonst vom Dumbrek-Simois auch weitere Kunde erhalten haben. Vielleicht ist es mir gelungen, den Glauben an die Wirklichkeit des Simois einigermalsen zu erschüttern; weitere Gründe gegen dieselbe werden sich im Verlauf dieser Erörterung ergeben. Ich gehe jetzt zu der Darstellung der Homerischen Ebene und des Homerischen Skaman- der über. Man hätte längst wissen können, dafs Homer mit einer realen Ebene, die seine Phantasie in gewisser Weise gebunden haben würde, gar nichts anfangen konnte, und dafs er sich seine Ebene nach seinem Be- dürfnifs gestaltet hat, da er nicht die Kriegsart seiner Zeit, für die sich allenfalls die heutige Troische Ebene geschickt haben würde, sondern em ideales Kampfspiel geschildert hat, das eine gleich ideale Bühne forderte. Es senüst, einen Blick auf die Karte zu werfen, um zu begreifen, dafs die wirkliche Troische Ebene von einer Anzahl von Wasserläufen durch- zogen ist, zwischen denen sich die Troischen Helden schwerlich nach ihrer Manier herumtummeln konnten. Der Streitwagen war auf coupirtem Ter- rain nicht zu brauchen, und ihre Zweikämpfe und selbst die Massenkämpfe der Griechen und Troer heischten eher eine Arena als eine durch allerlei Detail gestörte Landschaft. Trotz Nestor, der eine Menge militärischer Weisheit auskramt, wird in der ganzen Ilias nicht der geringste Anlauf zu einem taktischen Kunststück genommen, und selbst Hinterhalte werden nur gefürchtet, aber nicht in Scene gesetzt. Nichts ist weniger am Platze, als wenn Homer (I 594) von seinen Erklärern darüber belehrt wird, dafs Patroklos den Troern den Rückzug nach der Stadt dann am leichtesten hätte abschneiden können, wenn er mit seinen Truppen die Furth des Skamander hätte besetzen wollen. Dafs bei solcher Basis auch der Flufs der Troischen Ebene nicht das Abbild eines realen Wassers sein konnte, erscheint natürlich. Um den Lauf des Skamander durch die Troische Ebene, wie er Homer vorgeschwebt haben mag, bis zu einem gewissen Grade bestimmen zu können, müssen wir uns entschliefsen, die bisherigen graphischen Dar- Ueber die Homerische Ebene von Troja. 119 stellungen der Ebene und die Berichte Strabos und der modernen Rei- senden auf einige Augenblicke gründlich zu vergessen, den Worten Homers dıe Ehre zu gönnen und unsere Belehrung lediglich aus ihnen zu schöpfen. Die Mehrzahl der Stellen, in welchen der Skamander erwähnt wird, weist darauf hin, dafs der Dichter den Lauf desselben zwischen Stadt und Schiffslager ansetzt, und dafs er ıhn die Ebene etwa quer durchschneiden läfst. Ebene und Schlachtfeld sind für Homer gleiche Begriffe, und da des Dichters Auge nie den ganzen Flufslauf überschaut, sondern nur den- jenigen Theil desselben, an welchem augenblicklich die von ihm geschil- derte Handlung vorgeht, so ist der Flufs des Schlachtfeldes ohne Anfang und Ende, und sein Bild zerflielst, wie das der Ebene selber, nach rechts und links. Da sich Homer hütet, seinem Flusse irgend welche Physiogno- mie zu leihen, so wird er mehr empfunden als gesehen, er wird etwa als Linie empfunden, und zwar als eine gerade, denn Homer kennt in seiner Ebene keine localen Hindernisse, und von Ufergrenzen, welche auf den Lauf des Flusses bestimmend, fördernd oder hemmend, einwirken, weils er nichts mitzutheilen. Hiernach ergeben sich für die Homerische Ebene zunächst folgende einfache Verhältnisse, die ich der Uebersichtlichkeit wegen in Linien aus- drücken will, obschon ich mich ausdrücklich dagegen verwahre, als habe der Dichter mit bestimmtem Bewulstsein in Linien gedacht, und ebenso versteht es sich, dafs er berechtigt war, seine Ebene und ihre Theile will- kührlich und nach dem Bedürfnifs der sich auf ihr entwickelnden Hand- lung auszudehnen oder zusammenzuziehen, oder ihre Oberfläche nach Um- ständen zu wandeln und umzubıilden. Als Grundlinie gilt der Hellespont und das Schiffslager. Von dem Centrum des letzteren aus trifft eine mitten durch die Ebene gezogene Senkrechte gerade auf das Skäische Thor. Diese Linie wird ohngefähr in der Mitte von einer andern, welche den Skamander darstellt, etwa rechtwinklig geschnitten. Wo der Schnitt stattfindet, liegt die Furth des Skamander, der Mittelpunkt der ganzen Ebene; in nächster Nähe der Furth, auf Troischer Seite!) (ob rechts oder links von der Furth, ist 1) Dies ergiebt sich aus @ 349 und daraus, dafs der Dichter auf die Griechische Seite der Ebene überhaupt keine Landmarken, das heilst Hügel oder Gräber oder Bäume 120 | HERCHER: nicht zu entscheiden), das von dem Skamander unzertrennliche Grabmal des Ilos, und rechts und links von der Furth, auf der dem Griechenlager zugewandten Seite des Flusses, dehnt sich der Uferstreifen, welchen Homer Sowas meöicıo nennt!). Dals dies die in der Ilias herrschende Grundanschauung ist, in der sich ältere und jüngere Dichter derselben begesnen, werden einige Beispiele erläutern, die ich aufs Geradewohl herausgreife. Im letzten Buch der Ilias lesen wir, wie Priamos bei nächtlicher Weile mit Geschenken zu Achilleus fährt, um den Leichnam des Hektor loszukaufen. Nachdem er an dem Grabmal des Ilos vorbeigekommen, macht er mitten ın der Furth des Skamander Halt, um seine Pferde zu tränken, und Hermes erscheint, welcher auf Befehl des Zeus den König unversehrt in das Griechische Lager und wieder zurückbringen soll. Die Ebene wird hier augenscheinlich in zwei Hälften, eine Troische und eine Griechische getheilt, von denen jene als für den Priamos sicher, die an- dere als gefahrvoll bezeichnet wird; denn Hermes stellt sich ein, sobald bei der Fahrt ins Griechenlager der Flufs passırt wird, und zieht sich zurück, nachdem Priamos mit der Morgenröthe auf seiner Rückfahrt den Flufs und somit Troisches Gebiet erreicht hat. Man wird sich in dieser Scene den Flufs als eine Linie denken dürfen, die mit dem Griechenlager parallel läuft. Ferner, im achten Buch sind die Troer durch den Eintritt der Nacht an weiterem Vordringen gegen die Schiffe gehindert. Der Kampf verlegt. Von den ephemeren Grabhügeln, welche von Griechen und Troern aufgeschüttet werden, ist natürlich hier nicht die Rede. Diese sind bald nach ihrem Entstehen ver- schwunden und vergessen. 1) Der Throsmos kommt bei Homer drei Mal vor, K 160, A 56 und 7 3. Er wird bei keiner andern Gelegenheit erwähnt, als wenn sich die Troer zur Schlacht auf- stellen oder sich lagern, um am nächsten Morgen von derselben Stelle aus den Kampf fortzusetzen. Von einem Höhenzug, den man aus dem Worte herauslesen wollte, kann schon deshalb nicht die Rede sein, weil Homer durch nichts andeutet, dafs die auf dem Throsmos aufgestellten Troer zum Kampf abwärts gelaufen seien, und weil die Home- rische Kampfebene überhaupt keine Höhen und Tiefen kennt. Was Apollonius Rhodius, bei welchem allein das Wort sonst vorkommt (m 823. ım 198) und welcher damit ohne Zweifel eine Anleihe bei Homer gemacht hat, aus Sgwe4os herausinterpretirt zu haben scheint, fördert das Verständnifs des Homerischen Wortes nicht. Ueber die Homerische Ebene von Troja. 121 ist zu Ende, Hektor macht mit seinen Truppen eine rückläufige Bewe- gung, um fern von den Schiffen (© 490) einen Kriegsrath abzuhalten. Da er Sieger geblieben ist, so läfst er sich auf der Griechischen Seite des Skamander, auf dem Throsmos (K 160), oder, wie es K 415 heifst, in der Nähe des Grabmals des Ilos nieder, und befiehlt seinen Truppen sich zu lagern. Es kann nicht zweifelhaft sein, dafs diese sich dem Schiffslager gegenüber befinden, die Furth im Rücken, die schweigend vorausgesetzt wird, weil nur diese Stellung ihnen die nöthige Sicherheit giebt, und sie während der Nacht Schlachtvieh, Brod und Wein aus Troja kommen lassen, um ihr Nachtmahl zu halten. Da sie sich an den Flufs gelehnt haben, so wird er wohl als dieselbe Linie gedacht, wie die gelagerten Truppen. Am nächsten Morgen ordnet Hektor sein Heer auf derselben Stelle, auf welcher er übernachtet hatte, auf dem Throsmos, zur Schlacht. Die Griechen stehen ihm gegenüber an ihrem Graben. Auch hier sind Parallellinien nicht zu verkennen. Dieselbe Grenze zwischen Griechischem und Troischem Gebiet mar- kirt der Flufs auch A 56. Aus ihrer Stellung diesseits des Flusses und nahe dem Grabmal des Ilos rücken die Troer den Griechen entgegen. Die Schlacht bleibt unentschieden bis Mittag. Da durchbrechen die Grie- chen die Reihen der Troer. Agamemnon verfolgt den Feind, der am Grab- mal des Ilos vorbeiflüchtet, und hiermit ist das Uebergewicht der Griechen über die Troer entschieden; in das Troische Gebiet ist eingebrochen und die Flucht geht unaufhaltsam fort bis zum Skäischen Thor. Auf Hektors Zuruf stehen die Troer. Agamemnon wird durch einen Pfeilschuls kampt- unfähig gemacht, Hektor tritt in den Kampf ein, die Griechen werden zurückgeworfen und A 336 macht Zeus die Schlacht wieder gleich, ein auffallender Vortheil ist auf keiner Seite. Die Troer haben ihr Gebiet, dessen Grenze der Skamander ist, wiedergewonnen, denn Hektor kämpft wieder am Flusse (A 499), und Paris schiefst von dem Grabmal des Ilos, das am Skamander gelegen ist, auf Diomedes einen Pfeil ab. An anderen Stellen hinwiederum bezeichnet der Fluls die Grenze, bis zu welcher sich der Kriegslärm noch nicht verloren hat, und an seine Ufer werden diejenigen relegirt, welche dem Kampfe entrückt werden sollen, wie Ares E 355 355, oder Aphrodite E 355, oder Achilleus, Philos.-histor. Kl. 1875. 16 122 HERCHER: welchen Apollon in der Gestalt des Agenor aus der Schlacht lockt (® 603), oder es werden an ihm, wie auf einer Freistatt, Todte niedergelegt, wie Sarpedon, den Apollon, wie es II 679 heilst, „weit weg“ trägt, oder Ver- wundete, wie Hektor Z 434. In allen diesen Stellen ıst von der elementaren Natur des Flusses so gut wie nichts übrig geblieben; er erscheint so wesenlos, dafs er zur Bezeichnung allgemeiner Grenzlinien oder Distanzen eben gut genug ist. Dafs unter solchen Umständen die Furth des Skamander eigentlich nur ein Name bleibt und wiederholt erwähnt, aber eingestandenermalsen nur ein einziges Mal, bei der Fahrt des Priamos ins Griechische Lager, passirt wird, kann nicht auffallen. Ja, Homer würde sie auch bei dieser Gelegenheit ignorirt haben, wenn er nicht für nöthig befunden hätte, den Wagen des Königs mitten im Flusse halten zu lassen, damit Hermes er- scheinen könne. Nach der Meinung Homers mufs der Skamander, als ein tiefströmender Flufs, welcher Griechen und Troer scheidet, seine Furth haben, damit er passirt werden könne, und nur mit ihrer Hülfe wird er passırt; aber die eine Furth ist auch ausreichend, wie er sich an der Ebene, der Stadt, dem Thor, dem Thurm genügen läfst. Obschon er die Benutzung der Furth jeder Zeit voraussetzt, so will er doch nicht Wort haben, dafs ein einzelner Mensch, geschweige ein ganzer Truppentheil seine Fülse je in ihr genetzt habe. Selbst vor dem Beginn des Flufskampfes, wo es ganz besonders angezeigt war, wenn auch nur mit einem Worte, anzu- deuten, dafs ein Theil der flüchtigen Troer vermittelst der Furth das jen- seitige Ufer gewonnen habe, genügt es ihm, zu erzählen, dafs die Troer an der Furth angekommen seien (® 1), und ein paar Verse weiterhin zu erklären, dafs jene Hälfte bereits auf dem jenseitigen Ufer stadtwärts flüchte. Ein paar Mal, in der Schilderung des Flufskampfes und der Ska- manderquelle, geht Homer auf die elementare Natur des Flusses ein, und zeigt, was man freilich schon aus seinen Gleichnissen wufste, mit wie schar- fen Sinnen er die umgebende Natur zu beobachten versteht. Von individueller Zeichnung des Flusses, die auf Autopsie gedeutet werden mülste, ist trotz der Gegenversicherung der Reisenden nichts zu spüren. Wie die Schilderung der Doppelquelle des Skamander über das Mafs dichterischer Fiction hinausgehen soll, ist nicht einzusehen. Die uk Ueber die Homerische Ebene von Troja. 123 Epitheta des Skamander!) sind im Gefolge auch anderer Flüsse, und ebensowenig beweisen für Localstudien die an dem Ufer des Homerischen Flusses wachsenden Tamarisken, Ulmen, Weiden, der Lotos, das Riedgras und der duftende Galgant, die heute noch von eifrigen Reisenden aufge- sucht und gefunden werden. Auch wage ich zu leugnen, dafs der Dichter, wenn er uns erzählt, wie Fische und Aale das Nierenfett des am Ska- mander sterbenden Asteropäos anfralsen, damit eine wissenschaftliche Mit- theilung über die Fischfauna des Flusses beabsichtigt habe. Ein anderes Mal scheint Homer geradezu zu vergessen, dafs die Sage es ist, die ihm den Fluls zur Pflege anempfohlen hat, und läfst ihn aus der Ebene verschwinden. Im dritten Buch rücken auf der Fläche zwischen den Schiffen und der Stadt beide Heere einander entgegen. Da sie aller Wahrscheinlichkeit nach ohngefähr in gleicher Bewegung vorgehen, so dürfen wir voraus- setzen, dals sie etwa in der Mitte der Ebene aufeinanderstofsen. An die- ser Stelle ist dieses Mal für den Skamander kein Platz gelassen, denn gerade der Raum zwischen beiden Heeren, welchen der Flufs beanspruchen könnte, ist für das Opfer des Priamos und den Zweikampf des Menelaos und Paris reservirt. Der Dichter behandelt die Ebene für diesen Fall als eine ununterbrochene und hat den Flufs eliminirt. Nicht weniger frei schaltet er mit der Ebene A 165, wo Agamemnon den Raum von den Schiffen bis zum Skäischen Thore in einem Rennen durchfliest, und ursprünglich hat die Bezeichnung des Flusses auch II 594 gefehlt, TlargoxAos $° Erei oUv mowWras Emenegge barayyas, al Emi vias gegye TAAIUTETES, cÜdE mOANCS ia isuevous Emilawenev, aAAG HErNyYUs mov zul moraucd za Teiy,eos UNyAoro m DA a. > 2 ’ ATEIVE UEralooWV, moAewv Ö amerivuro wow v. Der ganz unverständige Vers vnwv za morausd zar Teiyecs UnbyAoio ist ein Einschiebsel. Auch beschränktere Theile der Ebene sind, wo es sich um Kriess- arbeit handelt, in dieser oder ähnlicher Weise gebildet. So weit überhaupt 1) Ueber z:0<:s, das noch Niemand erklärt hat, enthalte ich mich des Urtheils. 16* 124 HERCHER: der Kampf reicht, ist alles glatt und eben, ein wahrer Tanzplatz des Ares, mit gleichen Chancen für Griechen und Troer. Nie wird ein Vortheil er- wähnt, der einem von beiden Theilen aus der Terrainformation erwachsen wäre. Die Streitwagen rollen nach allen Richtungen unbehindert und ebenmäfsig dahin, der Held fast seinen Gegner ins Auge und fährt wie auf einer Kunststrafse auf ihn los; überall ist fester Boden, der dem Rad Widerstand leistet, kein Stein liest im Wege, an welchem man an- prallen könnte. Natürlich hindert dies nıcht, dafs zu anderer Zeit derselbe Boden willig das Material gewährt, das die Streitenden bedürfen, wenn sie ihren Kampf mit Stemwürfen fortsetzen wollen. Sofort sind Blöcke bei der Hand, die zwei Männer aus späteren Geschlechtern nicht gehoben haben würden (E 302 7 286), und nur selten wird motivirt, woher es komme, dafs sich der Stein gerade an der Stelle befinde, wo der Held ihn greift. T 80 schleudern die Achäer Steine gegen Hektor, M 287 beide Heere Steine gegen einander. Oder jene Uniformität wird dadurch unterbrochen, dafs in der Ebene Sand fingirt wird. E 587 stürzt der Wagenlenker des Pylämenes, Mydon, von Antilochos getroffen, häuptlings in tiefen Sand und steht so lange auf Kopf und Schultern, „von lockerem Sande gehalten“, bis die Pferde ihn anstofsen und zu Boden werfen. zZ 39 soll Adrast lebendig gefangen werden. Daher erscheint auf der sonst nackten Ebene eine Tamariske, in deren Gezweig seine Pferde ihre Fülse verwickeln. Sie sprengen scheu durch das Gefilde, zerbrechen die Deichsel und eilen der Stadt zu, während ihr Herr vom Wagen gleitet und zu Boden stürzt. Oder © 507 sammeln die Troer auf der Ebene, auf welcher sonst kein Stecken zu finden ist, im Nu das nöthige Brennholz, um die tausend Wachtfeuer zu speisen und ihr Abendmahl zu rüsten. Dafs in dieser Ebene weder das Denkmal der Springerin Myrınna noch das Grab des Aesyetes noch die Kallıkolone einen ständigen Platz haben, sondern zu den Details gehören, die auf den Befehl des Dichters erscheinen, um gleich wieder zu verschwinden, brauche ich wohl nicht ausdrücklich zu bemerken. Eine zweite Theilung der Ebene, der Länge nach, ergiebt sich aus der Fluchtlinie der Troer, die immer dieselbe ist und weder nach rechts Ueber die Homerische Ebene von Troja. 125 noch links abweicht. A 167 flüchten sie, von Agamemnon verfolgt, von den Schiffen weg am Grabmal des Ilos vorbei „mitten durch die Ebene“, wie Homer hinzusetzt, nach der Stadt zu. Agamemnon folst ihnen schreiend. Die Vordersten erreichen das Skäische Thor, der Rest flüchtet immer noch „mitten durch die Ebene“ stadtwärts. Dieselbe Richtung verfolgen die Gefährten des verwundeten Hektor, als sie ihn auf seinen Wagen gelegt und „stadtwärts“ fahren. Sie kommen zu der Furth des Skamander, und legen ihn dort auf die Erde. Auf demselben Wege ge- langen die von Achilleus gejasten Troer an den Flufs; die Hälfte von ihnen gewinnt mit Hülfe der Furth das entgegengesetzte Ufer und setzt ihren Weg „stadtwärts“ fort. Derselbe Weg ferner führt E 693 die Ge- fährten des Sarpedon bis zur Buche am Skäischen Thore; dort setzen sie ihren todtwunden Herrn nieder und ziehen ihm das Geschols aus dem Schenkel. Man sieht aus dieser Zusammenstellung, dafs die Dichter der Dias von der wirklichen Troischen Ebene und dem wirklichen Lauf des Skamander keine Vorstellung hatten; aber sie hielten wenigstens, wie es sich schickte, an der von der Sage überlieferten einen Ebene und dem Einen Flusse fest. Dagegen schuf der Nachdichter seinen Simois der Sage zum Trotz oder ohne sich die in der Ilias bestehenden localen Verhältnisse klar semacht zu haben; denn nicht blofs die heutige Karte der Troischen Ebene, sondern auch die Zweitheiliskeit derselben, wie sie in der Ilias beliebt ist, schliefst einen zweiten Fluls von Rang neben dem Skamander aus. Uebrigens war es leichter, einen Namen in die Ilias einzuführen, als ihn mit Wahrscheinlichkeit zu placiren. Letzteres ist dem Nachdichter schlecht gelungen; er läfst sein Geschöpf in der Irre laufen und bald mit sich selbst in Widerspruch gerathen, bald den Skamander aus seinem Bette treiben und zu gleicher Irrfahrt nöthigen. Ich weils nicht, aus welchem Grunde der Nachdichter seinen Flufs geschaffen haben mag, denn jedenfalls genügt es nicht, zu vermuthen, dals ihm zwei Flüsse lieber gewesen seien als einer; dagegen scheint ver- sichert werden zu dürfen, dafs er den Simois erst dann in die Lieder der Dias einführte, als das lebendige Bewulstsein der Sage unter den Joniern bereits zu schwinden anfıng, als das Volk aufgehört hatte, die Sage als sein Eigenthum zu betrachten und zu überwachen, als individuelles Be- 126 HERCHER: lieben sich breit machen und an den alten Stamm der Sage die Hand lesen durfte. Dafs mit dem Simois keinem Bedürfnis abgeholfen wurde, dafs er ebensogut wegbleiben konnte, scheint der Nachdichter selbst em- pfunden zu haben. Er hat ihn stiefväterlich ausgestattet und nichts rechtes aus ihm machen mögen. Der Simois ist ein Name geblieben; alles fehlt ihm, was den Skamander respectabel macht, göttliche Natur, Opfer, Priester, er zieht nicht mit in den Götterkampf, nach ihm ist keine Ebene benannt, kein Epitheton hängt ıhm an, keine Furth ist ıhm an- gedichtet, und nur ein Trojaner niederen Ursprungs hat von ihm den Namen erhalten. Die Zusätze, welche den Sımois einschalten, sind in den meisten Fällen nicht durch einen einfachen Schnitt aus dem Verbande der um- stehenden Verse zu trennen, sondern sind im dieselben hineingearbeitet und fallen vor die definitive Redaction der Ilias, wie sie uns heute vor- liest!). Auch soviel darf behauptet werden, dafs der Simois seinen Ein- zus ın die Ilias früher gehalten haben mufs, ehe Hesiod die Geburt der Flüsse dichtete, weil dieser einen Theil der von ihm aufgeführten Flufs- namen aus jenem Gedicht entnommen hat. Es wird erlaubt sein, an den Stellen der Ilias, in welchen der Sı- mois erwähnt wird, die Manier der Interpolation im Einzelnen nachzu- weisen. Im Flulskampf (® 308) fordert der Skamander den Simois auf, sich gegen Achilleus zu erheben, seine Ufer aus Quellen und Giefsbächen zu füllen und Balken und Steine daher zu wälzen; aber weder antwortet der Angeredete mit einer Silbe, noch wird ein Erfolg jener Aufforderung gemeldet. Beides widerspricht der sonstigen epischen Sitte. Mit jener Anrede ist der Simois vergessen; er wird nicht weiter erwähnt. Hätte er sich wirklich an dem Kampfe betheilist, so würde er, nachdem He- phästos den Aufruhr des Skamander durch seine Brände beschwichtigt, ohne Frage gleichfalls seine Strafe erhalten haben. Jene Aufforderung stammt von demselben Nachdichter, der den Hülferuf ersonnen hat, welchen der Skamander ein paar Verse früher an Apollon richtet ?). 1) Dasselbe gilt von den Zusätzen, durch die der Xanthos eingeführt wird. 2) 8298. Ueber die Homerische Ebene von Troja. 127 Auch diese Anrede ist in den Wind gesprochen, und Apollon antwortet nicht und hilft auch nicht, und, um das Ungeschickte der Fälschung noch zu vermehren, wird die Bitte des Skamander dadurch motivirt, dals er sich auf einen von Zeus an Apollon ersangenen Befehl, den Troern zu helfen, bezieht, von welchem sonst nichts zu lesen ist. Noch wunderlicher erscheint der Simois in Y 53, einer auch im übri- sen seltsamen Stelle, an deren Schlufs es heifst, dafs Ares die Troer bald von der obersten Höhe der Stadt zum Kampfe gerufen habe, bald am Simois hinundwiedergelaufen sei. Man hat geglaubt, des Simois Erwäh- nung dadurch rechtfertigen zu können, dafs man Strabo heranzog, welcher eine Ebene des Simois nennt, und erklärte die Homerische Stelle dahin, dafs der Kampf von den Ufern des Skamander an die des Simois hinüber- gespielt worden sei oder in beiden Ebenen zugleich getobt habe. Allein die Ebene des Simois ist eine Erfindung der Neuilier oder des Demetrius; Homer kennt weder sie noch überhaupt eine Troische Ebene neben der einen Skamandrischen. Der Interpolator hat sich ohne Zweifel erinnert, dafs der Skamander zu dem Götterkampf abgegangen war. Da nun dieser Flufs, so vernünftelte er, nicht an zwei Stellen zugleich, unter den Göttern und in der Ebene sein konnte, so führte er den Simois als Stellvertreter des Skamander in die Ebene ein. Im fünften Buch der Ilias eilen Hera und Athene den Griechen zu Hülfe, und lassen sich in ihrem Wagen an derjenigen Stelle der Troi- schen Ebene nieder, wo der Skamander und Simois ihre Wasser vereini- sen (775), AN ore Tooıny iEov Tora TE Beovre, A Bode Zımosıs ouulanderov nde Zaapavdpos, EvS” Immous Enryge Sean AsuzwAevos "Bon ’ a ’ nam RN „Y Ausas’ EE Oewv, mel 0° Mega mouAuy E,Euev. Dies ist eine geographische Notiz, die mehr als bedenklich er- scheint, wenn man erwägt, dafs an andern Stellen der Ilias der Simois als ein Flufs mit selbständiger Mündung erscheint. Namentlich zeigt dies der Anfang des zwölften Buches, wo erzählt wird, Apollon habe, nachdem die Griechen heimgefahren, acht Flüsse von der Höhe des Ida in die Ebene hinabgeführt, ihre Gewässer vereinigt und durch die Gewalt des 128 HERCHER: so gebildeten Stromes das Lager und die Mauer der Griechen wegge- schwemmt, > \ e] \ \ \ ! [2 cd Y aurap EMEL nara new Towwv Savov orooL agıoraı, E a l el woAAcL d Apyeiwv [3 ev Öamev, ol de Almovro, 7 ’ £) nz megDero de Igıanoıo moAıs deHaTW EVIRUTW, m > 4 e) ıN> >» "Apyeioı Ö° ev vmucı bıAmv Es margıd eßurav, 2 Ü \f e) dN Tore Myriowvro TMorsıdauv za "AmoAAuv ug x m ’ 5 N TELY,OS duaAdivaı, Torauwv WEvoS EIDaYayovrEs, 72 SBR>u > ’ N 4 ’ occoı am’ "Idarwv ogewv arade mgopeoucıv, am. ec / Ü ’ ’ ce v Pyros 9 Erramogos TE Kapnzos re Podios re N Y mi r Toyvıros re na Alonmos Ölos TE Srapavdgos 7 d = / ral Zıuoeıs, I ToAr« Poaygın zal Toubareıcı U 3 c ! > n KEMMETOV Ev novinaı nal MunDEwv Yevos avoawWv- m Ü ec ff Ü [4 m > TWV TAvTWV oMOTE OTOHAT« TOUME ®crldos AroAAuv, > N, ee) m v et Evvmaup Ö° Es Teios IM Hoov. Aufgezählt werden neben Skamander und Simois als helfende Flüsse Rhesos, Heptaporos, Karesos, Rhodios, Grenikos und Aesepos. Alle acht werden neben einander genannt als gleich erheblich, als gleich tauglich zu dem Werk der Zerstörung, und nachdem sie ihren Auftrag vollzogen, wird jeder einzeln in sein altes Bett zurückgeschiekt. Diese Erzählung war unmöglich, wenn der Dichter überzeugt war, dafs die Müu- dung des Skamander und Simois von jeher eine gemeinschaftliche ge- wesen sei; und so sieht auch Hesiod die Sache an, wenn er in den schon wiederholt erwähnten Versen der Theogonie (357), in denen er sieben Flüsse von Homer entlehnt, TnSis 8° ’Qxeav® Tlorauovs rere dmevras, NeiAov 7’ ’AAdeuv TE nal "Hgudavov Basudirmv, Irpunove Maıavdoov Te nal Ioroov naAAıggeeIgov, dacıy re "PAoov 7, AysAwıov dpyupodıvnv, Neosov re "Podiov 9 "Adıanuova 9° 'Erramopov TE, Doyvizov Te xal Aloymov, Jelov re Zıuoüvra, Invaıov re nal "Egnov Eupgeiryv re Kaızov, Zayyagıcv TE Keyav, Addava Te HagSevıov 7, Eöyvov TE Aal "Agdnanov, Selov TE Zrauavdgov, Ueber die Homerische Ebene von Troja. 129 den Skamander und Simois durch eine Reihe von acht Flufsnamen trennt, so dals er an den Simois als Mündungsgenossen des Skamander nicht im Entferntesten gedacht haben kann. Dals der in dem fünften Buch thä- tige Nachdichter von dem Lauf des Skamander zwischen Stadt und Griechen- lager nichts wulste oder wissen wollte, ist zweifellos; freilich wie er sich den Lauf der beiden Flüsse und ihre Mündung gedacht hat, ist nicht aus- zumachen; er wird sich die Sache selber nicht klar vorgestellt haben. Etwas sicherer läfst sich ermitteln, wo er den Vereinigungspunkt der bei- den Flüsse angesetzt habe. Dafls nämlich Hera und Athene ihr Gespann an einem Orte einstellen müssen, bis zu welchem die Kriegsfurie noch nicht sedrungen ist, ist selbstverständlich und wird auch dadurch bestätigt, dals die beiden zu Fuls nach der Kampfebene wandern. Nun pflegt aber in der Ilias als die kampffreie Seite der Ebene die linke zu gelten. Ares zum Beispiel, der vom Kampfe entfernt ist, sitzt &=’ @grrege nayns E 855. Der Nachdichter wird also die Göttinnen auf der linken, das heifst, der nördlichen Seite der Ebene haben halten lassen. Uebrisens haben wir hier, im zwölften und fünften Buch, Interpolationen verschiedener Hände vor uns, denn derselbe Nachdichter kann den Simois nicht bald isolirt, bald mit dem Skamander verbunden ins Meer fliesen lassen. Ferner ist der schon oben angeführten Stelle des sechsten Buches (4) zu gedenken, in welcher erzählt wird, dafs sich die Schlacht zwischen dem Skamander und Simois hinundherbewegt habe. Der Nachdichter scheint sich hier die beiden Flüsse als Nord- und Südgrenze der Kampf- ebene gedacht zu haben. In einer im Uebrigen unschuldigen Stelle, A 414, wird erzählt, dals der Troer Simoisios am Simois geboren und nach dem Namen des Flusses benannt worden sei. Die Geschichte ist nichts als ein Abklatsch der bekannten älteren, nach welcher Hektors Sohn seinen Doppelnamen Skamandrios nach dem Nationalflusse Trojas erhielt. Die Stelle errest sonst kein Bedenken, als dafs eben der Simois in ihr erwähnt wird. Auch hier ist der Flufs ein blofser Name; wo er anzusetzen sei, ist natürlich nicht ausfindig zu machen. Doch genug vom Simois, der jetzt hoffentlich zu den Todten ge- lest werden darf. Noch ist vonnöthen, ein Wort über die Quellen des Skamander zu sagen. s Philos.- histor. Kl. 1875. il 130 HERCHER: Bekanntlich liest Homer mit sich selber im Widerspruch, wenn er in den oben ausgeschriebenen Versen des zwölften Buchs den Skamander auf dem Ida, im zweiundzwanzigsten dagegen in der Nähe von Troja ent- springen läfst. Demetrius sucht zu vermitteln und verfällt auf Albern- heiten. Er bemerkt zunächst richtig, die wirkliche Skamanderquelle ent- springe nicht in der Ebene, sondern auf dem Gebirge, und sei nicht eine Doppelquelle, wie die des zweiundzwanzigsten Buches, sondern eime ein- fache. Aber die warme und kalte Quelle vermag er nicht los zu werden, und hält demnach dafür, dafs jene, weil sie nicht aufzufinden war, ver- siegt sein möge, während die kalte sich auf dem Ida vom Skamander abgezweist habe, unter der Erde weitergeflossen sei und in der Nähe von Troja zu Tage trete, oder es könne auch wohl dies nämliche Wasser deshalb, weil es in der Nähe des Skamander fliefse, zu den Quellen des Skamander gerechnet werden. Nicht glücklicher ıst die Lösung, welche Eckenbrecher ersonnen hat. Natürlich läfst auch er als Originalquelle des Skamander die auf dem Ida bestehen. Aber nach seiner Ansicht ist im zweiund- zwanzigsten Buche nicht von den Quellbächen des Skamander die Rede, sondern, weil der Artikel vor ya: fehle, überhaupt von Quellen, und Homer könne sehr wohl, um zu bezeichnen, dafs jene Quellen „nach dem Skamander“ hinabgeflossen seien, von „Quellen“ des Skamander geredet haben. Allein abgesehen davon, dafs gesunde Menschen, wie Homer, überhaupt nicht so zu reden pflegen, so liegt auf der Hand, dafs, wenn der Skamander seine Quellen auf dem Ida hat, von dem Augenblicke ab, wo er als fertiger Flufs in die Tiefebene eintritt, von ferneren Quellen desselben nicht mehr die Rede sein kann. Ferner bedeuten nach Home- rischem Sprachgebrauch #yyai dor Zrauavdgou ohne allen Zweifel die beiden Quellen des Skamander, und dafs mit der Doppelquelle der eigent- liche Ursprung des Skamander bezeichnet ist, ergiebt sich aus dem Wort- laut der Schilderung. Zunächst heifsen die Quellen xzgeuvo., das heilst, Springquellen, die aus der Erde hervorbrechen, und dann wird dieser Ausdruck erläutert durch =yyar, mit welchem Worte ganz eigentlich die Anfänge eines Flusses gemeint werden. Dafs sich aus diesen Quellbächen ohne alle Umstände der Flufs der Troischen Ebene entwickelt, hat der Dichter zu verantworten, dem alles möglich ist, und der uns wohlweis- lich die Stärke jener Quellbäche und die Länge ihres Laufes durch die ; .d 4 Ueber die Homerische Ebene von Troja. 131 Ebene nicht in Mafsen mittheilt, damit wir sie uns so mächtig denken mögen, als unsere Phantasie es erlaubt. Der Fluls springt aus der Erde, fertig und vollkommen, und verdient, weil es der Dichter so will, gleich nach seiner Geburt das Prädicat „wirbelnd“. Dafs freilich ein und derselbe Dichter den Skamander in demselben Gedicht auf dem Ida und in der Ebene habe entstehen lassen, läfst sich kaum glauben; dafs die Diaskeuasten keinen Unrath gemerkt, ist nichts Verwunderliches, haben sie sich doch auch die doppelte Mündung des Simois gefallen lassen. Die Stelle im zweiundzwanzigsten Buche zu verdächtigen sehe ich keinen Grund; dagegen liefs sich schon oben der Anfang des zwölften Buches als Arbeit eines Nachdichters bezeich- nen. Die Verse 3 bis 35 machen den Eindruck einer Einleitung zu der das zwölfte Buch füllenden Teichomachie, und lassen sich, wenn auch nicht nach dem Wortlaut, so doch sachlich mit Leichtigkeit von dem son- stigen Inhalt jenes Buches abtrennen. Sie scheinen aus den Worten des achten Buches (459 — 463), in welchen Zeus die Bedenken Poseidons be- züglich des Mauerbaues im Griechischen Lager beschwichtist, entwickelt zu sein. Man könnte vermuthen, dafs, weil die Verbindung dıre@v mit Aawv nur M29 und & 314 und sonst nirgends bei Homer vorkömmt, die Schilderung der Zerstörung der Griechischen Mauer im zwölften Buche und die Apostrophe des Skamander an den Simois demselben Dichter zu- zuweisen seien. Indessen will ich auf diese Bemerkung kein Gewicht legen. Wie der ältere Dichter dazu gekommen sei, die Quellen des Ska- mander in die Ebene zu verlegen, ist unschwer zu sagen. Von der eigent- lichen Quelle des Skamander auf dem Ida war ihm nichts bewulst; die Sage hatte ihm nur den Namen des Troischen Flusses, ohne geogra- phische Directive überliefert, und es blieb seinem Befinden überlassen, sich seinen Flufs und dessen Quelle zu construiren. Jene Anschauung, nach welcher der Skamander die Ebene quer zwischen Stadt und Lager durchschneidet, war ihm geläufig. Bei soleher Richtung des Flusses that er nichts Absonderliches, wenn er seine Quellen an die Grenze der Ebene versetzte, rechts oder links von Troja, wo sich der Tod Hektors ereig- nen sollte. I 132 HERCHER: Ich würde die vermeintliche Auffindung des Wahrzeichens der alten Stadt, der beiden Skamanderquellen, durch den Franzosen Lechevalier gar nicht erwähnen, wenn man sich nicht neuerdings wieder auf sein Zeugnils berufen und daraus einen Hauptbeweis für die Autopsie Homers entnommen hätte. Lechevalier leitete die Reihe seiner topographischen Entdeckungen in der Troischen Ebene damit ein, dafs er in den Gärten des Aca von Bunarbaschi den Park des Priamos wiedererkannte, wo Lykaon, als er einen wilden Feigenbaum fällte, von Achilleus überrascht wurde). Lüge und Gedankenlosigkeit halfen weiter. In nächster Nähe von Bunarbaschi fand sich die gesuchte Doppelquelle, freilich nicht die beiden von Homer geschilderten, aus der Erde springenden gewaltigen Wasseradern, sondern zunächst die sogenannten Vierzig Quellen, ein Bündel kleiner Wasserfäden, die Lechevalier ohne viel Federlesens zu der kalten Homerischen Quelle zusammenzog. Als warme Quelle begrüfste er sodann ein mit jenen Vier- zis nicht zusammenhängendes Rinnsal, das bei seinem ersten Besuche nichts Bemerkenswerthes zeigte, aber nach einigen Monaten besser parirte und den erwarteten Dampf von sich blies. Im nächsten Jahre zog ein zweiter Reisender, Choiseul-Gouffier, desselben Weses, und weiterte die Lügen Lechevaliers mit dem Thermometer in der Hand. Die Temperaturfrage ist durch Eckenbrecher ein für alle Mal ent- schieden. Durch sorgfältige Messungen ermittelte er, dafs sämmtliche von Lechevalier bezeichnete Quellen, die vierzig und eine, an denjenigen Punk- ten, wo sie aus der Erde hervorbrechen, ohne Unterschied der Jahreszeit 13—15° R. zeigen, Zahlen, an welchen die saubersten Messungen der neuesten Zeit nichts Wesentliches geändert haben. Auch die Lage der Einundvierzig ist eine völlig andere, als die der von Homer geschilderten Quellen. Nicht auf einem Hügel bei Bunar- baschi entspringen die letzteren, sondern in der Nähe des Homerischen Troja, in der Ebene; denn nach Homers Vorstellung lag Troja so, und trotz der Epitheta, die auf Höhe deuten, nicht auf den Ausläufern des Gebirges. Dies ergiebt sich unter andern zur Genüge aus Y 265, wo 1) 8 35. Ueber die Homerische Ebene von Troja. 133 wir erfahren, dafs in alten Zeiten, als die Dardaner noch auf den Vor- bergen des Ida hausten, die Stadt „noch nicht“ in der Ebene lag, wie zur Zeit des Troischen Krieges; und zweitens aus dem Wettlauf Achills und Hektors, der ohne alle Frage um die Stadtmauer ausgeführt wurde. Um für diesen Fall den nöthigen Raum zu gewinnen, um den Begriff der Ebene gleich von vornherein festzustellen und den Hörer anzuweisen, dafs hier von einer gleichmälsigen Fläche die Rede sei, fingirt der Dichter einen Fahrweg, der in einer gewissen Entfernung die Stadt umschliefst. Hektor, welcher am Skäischen Thor gestanden hat, wendet sich, sobald er Achills ansichtis wird, zur Flucht, und dieser setzt ihm nach. Unter den Füfsen der beiden streckt sich jener Weg, der, wie eine Rennbahn, keinerlei Hindernisse bietet, und glatt und eben dahinträgt. Es wäre geradezu ungereimt gewesen, wenn der Hörer hätte voraussetzen dürfen, dafs möglichenfalls in Folge einer aus der Unregelmälsiskeit des Terrains entspringenden Schwierigkeit das gewaltige Tempo, in welchem man die beiden dahinjagen sieht, oder die gleiche Kopfhöhe der beiden, die wie Relieffisuren erscheinen, auch nur in ein augenbliekliches Schwanken hätte gerathen können. Um die Höhen von Bunarbaschi konnte dieser Lauf nicht ausgeführt werden. Die Homerische Doppelquelle ist also von Lechevalier nicht ge- funden worden, und auch die Anstrengungen der nachfolgenden Topo- graphen, irgend welches Wasser der Troischen Ebene mit Homers Schil- derung in Einstimmung zu bringen, sind als verlorene Mühe anzusehen. Aber jene Quelle wird auch nicht gefunden werden, so lange man nicht weils zu schwarz und schwarz zu weils verkehrt. Sie ist eine freie Schöpfung des Dichters, der die Nöthigung empfand, diejenige Stelle des Näheren zu schildern, wo der Hauptheld der Troer, an dessen Wohl und Wehe das Schicksal der Stadt hing, sein Ende finden sollte. Es war na- türlich, ihn an der Geburtsstätte des heimischen Stromgottes sterben zu lassen, wo sich in glücklicheren Zeiten der friedliche Werkeldienst Troi- scher Frauen geregt hatte. Dafs der Skamanderquelle in ihrer Doppel- temperatur vom Dichter etwas Phänomenales geliehen ist, mag durch die Bedeutendheit des an ihr sich ereisnenden Vorganges veranlalst sein, zu dessen feierlichem Ernst ein Wasser gewöhnlicher Art nicht aus- zureichen schien. 134 HERCHER: Ueber die Homerische Ebene von Troja. Ich bilde mir ein, an dem Beispiel des Skamander und Simois ge- zeigt zu haben, dafs die reale Troische Ebene mit der Homerischen blut- wenig gemein hat, und dafs der Gedanke einer Wanderung des Dichters längs der Troischen Küste endlich aufzugeben ist. Die localen Notizen, welche Homer der Sage verdankt, können nur allgemeinster Natur ge- wesen sein; sie wird ihm schwerlich mehr verrathen haben, als dafs sich die Troischen Kämpfe auf einer Ebene zugetragen, dafs diese vom Helle- spont bis zum Ida gereicht, und dafs der Flufs dieser Ebene Skamander geheilsen habe. Die Weiterentwickelung und Ausgestaltung des so Ge- währten haben wir als eigenste Erfindung des Dichters anzusehen, der vielleicht von mancher Insel des Aegäischen Meeres und vielen anderen geographischen Dingen deutlichere Vorstellungen hatte, als von jenem Erdenwinkel. Es wird an der Zeit sein, allen denen, welche noch heute in der Troischen Ebene den Homerischen Details nachspüren, das Wort des Aristoteles entgesenzuhalten, dafs der Dichter, was er geschaffen, auch wieder habe verschwinden lassen. Ueber zwei Pergamentblätter mit altarabischer Schrift. RR TER DTGER: [Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 30. März 1868.] I: der Königlichen Bibliothek zu Berlin befindet sich unter der Bezeichnung Ms. orient. in Folio Nr. 379 ein Band, worin man 24 mit kufischer Schrift beschriebene Pergamentblätter vereinigt hat, die aus dem Nachlafs Carsten Niebuhr’s stammen. In seinem Reisewerk erwähnt Nie- buhr dieser Blätter nicht, soviel ich mich erinnere. In seiner „Beschrei- bung von Arabien“ giebt er zwar unter den kufischen Schriftdenkmälern, aufser einigen Münzen, drei Grabschriften und einer Moscheen -Inschrift, auch die Abbildung eines Koranblattes auf Taf. V und IV (denn in dieser Folge läuft der Text der beiden abgebildeten Seiten), aber nicht nach einem Original, sondern nach einer Copie aus dem angeblich von dem Khalifen ‘Omar eigenhändig geschriebenen Koran, der in der Bibliothek der grolsen Moschee al-Azhar ın Kairo aufbewahrt wird. Ohne Zweifel sind jene Blätter von Carsten Niebuhr auf seinen Reisen im Orient ge- sammelt und von dessen Familie aufbewahrt worden; sein Enkel Marcus von Niebuhr hat sie an die Königliche Bibliothek geschenkt. Die ersten 22 Blätter enthalten acht aus verschiedenen Pergament- Exemplaren des Koran stammende Textstücke; Blatt 1—4, Bl. 5—7, Anmerkung: Analyse und Commentar des vorliegenden Textes sowie die beab- sichtigte ausführliche Abhandlung über die Kufische Schrift und ihre Denkmäler sind leider von dem Verstorbenen nicht soweit vollendet, dafs sie zum Druck gebracht werden können. 136 RÖDIGER: Bl. 8—10, Bl. 11—16, Bl. 17—18, Bl. 19, Bl. 20, Bl. 21, Bl. 22; Bl. 23 und 24 aber sind zwei vereinzelte Blätter aus einem alten genealogisch-historischen Werke und diese sind es, welche hier in Abbildung und Uebersetzung bekannt gemacht werden; bis jetzt das einzige Beispiel eines wirklich kufischen Schriftstückes, welches nicht Korantext enthält. — Die photolithographische Abbildung der beiden Blätter giebt die Schriftzüge des Originals bis auf die geringsten Kleinigkeiten genau wie- der, und auch alle kleine Schäden der Schrift, wo sie durch Alter und Gebrauch abgerieben, oder durch Abspringen der Tinte mangelhaft se- worden ist, stellen sich in der Lithographie als weilse Stellen dar. Nur sind die Schmutzflecken des Pergaments entfernt, ebenso die rothen und blauen Farbenkleckse in den ohnedies unförmlichen Interpunctionszeichen, und auch die Farbe der Schrift ist um einen Schatten heller wieder- gegeben, so dals die Copie, zumal auf dem lichten Papiergrunde, aller- dings einen minder dunkeln Eindruck macht als das Original, aber auch die Schrift, auf die es uns allein ankommt, desto deutlicher und in ihrer ganzen graphischen Eigenthümlichkeit m die Augen fällt. Ueber zwei Pergamentblätter mit altarabischer Schrift. 137 Umschrift des Textes in gewöhnliches Naskhi. > we ug) Bi> wi dw 1 se SS AN Alu & wu 2 Eabaj) o,li>b sus spe ai Rs wo I} af er nA st US A \ & wol, WÄR we, ol) an 7 8) [m Arwof vrs;öl > ‚8 3 8 3 0. nr si) (FR) [7-25 EIOTS OR 9 = zn Ion bye > w>3) A, 10 aa ef en ee -, Sul o ET) va>) ©? pe Nas 12 seln, sol A Aus, (lau, Abi> 183 ER) 5?» Fg>u om Il eo Gas: DPap) 14 a0, 8) wis) sl) Sum, (lau, Abi>, 15 are Me > (85 es An, Mo I N wu > nun ua Ay bein ulm 2 ss © ob, BOPE) 35 LOs>) 4 5) 1. Ban. — a) 1. gr. — 3) IL um. er Philos.-histor. Kl. 1875. 18 138 RÖDIGER: > Wim, se, alsö, SL>, 1815, U in zo) Su, Ns Sen | ae IN, nl ec seäle di, ut, Lu, äle ie WU, Aus; Lille Sl en La cn slal 10 PU nn a) el Aus, As du, Sl ERR WR Ur wu Aue a oh wi) Alm, 12 19% (6 siEı> nn 18 SI er) (Axe u za A oe SU als nk 5 6 wre Isle ar cm id (dasıyy an am 7 8 9 - > Ins, Iugb P> sur An olgü re a re ı se alas, 3; > vo) LS} md (2 I.% 8%] 2 2 nn Pen 3 LP, ?, säle BE on ade An 4 Pe en ed 5 6 @ Eyey 0 me a a 7 Sal, ar, AS 2 Ges Als 8 Ja 05, vum, ül>, (1Olälea=, bus, 9 ee le ee (las sl Ra re (1? 6 Su ss on ma, Ay le el yes 12 Dosen > 13 habs Sans, (lud, Us ds Als 14 (16lae, silö, as (15.0 Als sale, 15 =) ıl null. — ©) 1. slbi>. — 7) die Punkte von „ kaum zu erkennen. — ®) Versmals \..b. — °) 1. >. — 19) 1 iea>,. — 11)1 old. — u) a) les Wiese Lu 2 a) LLSm ao) - ms zur Ausfüllung der Zeile. Ebenso II, 6. — © Sue» a sl Sn KR, ep Se An 1 2 3 Laßt, Is, > se on al An 4 BR, » Ouzy all Due, san; ale> a Les, 5 er? i 6 7 8 9 BP \e, ahıl, ya $ „> a, . Ionen, (1ELS>, Luai, ea, Lil, Li,» uu> all, Ass BE 2 und ws Ma um el, Iso, i 03 Fe 10 Be & ae wu VS 1 EN ! ee ee % hi a yu> (Ian st urda) os 14 (OS, al 9, Und X cn an Als 15 aa, Kane KON SSen ED r — EOIE LE 185 140 La. OT 10. IE RÖDIGER: Uebersetzung. Und Ghani, Tochter des (eines?) Haräfi aus dem Stamme Ghani war Gattin des G’afar!). Da wurde ihr die Wahl gestellt im Traum(gesicht), indem es hiefs: Willst du drei (Söhne) gebären (die) gleich zehn (sind)? oder willst du zehn gebären (die) gleich drei (sind)? Da wählte sie die drei. Und es hiefs darauf: Du wirst nicht einen von ihnen gebären, ohne dafs er ein Merkzeichen an sich habe. Und so war al-Ahwas (ihr erster Sohn) ein ahwas (d. h. einer der enge Augenwinkel hat), und sein (eigentlicher) Name war “Amr. Und Khaälıd al-asbagh war ein asbagh (d. ı. weils) am Stirnhaar, sie gebar ihn und er war weils am Stirnhaar. Und sie gebar den Malik, und der hatte seinen Finger in seiner Nase, und er war ein akhram (d. ı. verstümmelt an der Nase), als sein Finger von seiner Nase abgerissen wurde. “Utba aber und “Auf (gleichfalls Söhne des G’afar) waren beide von einem Weibe aus (dem Stamme) Quraish. — al-Ahwas, der Sohn des G’afar, zeugte “Auf und “Amir und Shu- -rach, und deren Mutter war die Tochter des al-Wahid, des Kilabiten. 1) Vergl. überhaupt Ibn Coteiba p. 42 f. Ib. DD © 10. Ueber zwei Pergamentblätter mit altarabischer Schrift. 141 Und Amir, der Sohn des al-Ahwas, zeugte den Qatäda und den Salama und den Hantala und den Qabisa und den "Abdalläah; und zwar Qatäda und Salama von einem Weibe, von der sie glauben, dafs sie aus dem Stamme Madhhıg war und sie war eine Sclavin, Hant'ala aber und Qabisa und 'Abdalläh von einer Tochter des Abu - Rabi’a don Nahik ıbm Hılal. Und Shuraih, der Sohn des al-Ahwas, zeugte den Abd- Amr und den Ziyan!) und den Shihäb und den Yazid; und zwar “Abd-Amr von der Fäkhita, einer Tochter des Khahd ibn Gafar, und die andern von kriegsgefangenen Weibern. Und ‘Auf, der Sohn des al-Ahwas, zeugte "Ulatha und Suräga und Dab ibn "Auf und Qurdd und Hrbak?) und Quhäfa und "Abida?) und Gassäs und Bishr und Zur’a; und zwar "Ulätha und Suräga von einem Weibe des Stammes an-Nakha‘, einer Kriessgefangenen, und Bishr und Zur’a von einem Weibe aus den Banü Salıl, und Gassäs von einem Weibe aus den Band Sharban, und die andern (Söhne) von der "Ugazlıtın. Und 'Ulätha zeuste den Algama, den Qais und al-Harith, und “Algama’s Mutter war wieder ein Weib vom Stamme an-Nakhad. Und Suräga zeugte den “Altham*) und "Abd- )) a) und 35 n. pr. Käm. 2) Hubäk? 3) "Ubaida? lla. 12. 13. RÖDIGER: al-Hagar(?) und G’abala; “Altham und "Abd-al-Hagar(?) waren von einem Weibe des Stammes an-Nakha‘, und @’abala von einer Tochter des Shihab ibn "Abd-Qaıs von den Ban Yarbü- ıbn Hant'ala. Und G’abala zeugte den "Abdalläh, und dessen Mutter war eine Tochter des "Utaiba- ıbn - al- Härıth- ibn-Shihäb. Und Mälk, der Sohn des G’afar zeugte den Tufazl und den “Amir um er Und ihr Ritter in der heidnischen Zeit war (jener) Shaitan ıbn Mudlig, Der da sagte: „Ich bin nicht der Mann, wenn ich nicht in Waffen stehe gegen einen Mann von Khufäf oder einen Mann der Banu Rial.“ Und Gudda ibn Ghaziya zeugte den 'Alaga: und das ist die Familie des Durard ibn as-Simma, und die Banl as-Simma sind ein Haus der Banü G’usham. (®) Und Nasr, der Sohn des Muwawiya zeugte den Duhmdn und den “Auf. Und ‘Auf, der Sohn des Nasr, zeugte den Rabi’a und den Kulfa und den “"Ubäd und den G’ahäsh und den G’äshiba und den Said. Es wird auch gesagt, dals dieser Said zu den (Familien) al-Qurtä[t] von den Banü-Abi- Bakr gehöre, und “Auf-ibn-Humdäm-al-Bakri macht Anspruch auf Gahäsh, (als zu ihm gehörig); und so wird (von Manchen) behauptet, dafs sie zu ihnen zu rechnen seien. Und Aabia, der Sohn des ‘Auf, zeugte den G’adhima und den "Umair. 1) Fortsetzung bei /bn Cot. 43, 8. DB: 14. 15. DD Ueber zwei Pergamentblätter mit altarabischer Schrift. 143 Dann zeugte Gadhima den Dr’b und Dwaib und Zabina und Tayyar und den Wäbisa. Dann zeugte Did den Qaththa und Qathätha und "Übard. und den Dugair und “Abdalläh und den "Abd-Nuhm. Und 'Abd- Nuhm zeuste Murra und al-Awar und "Abada. Es zeugte ‘Umaira, der Sohn des Rabi‘a, den Husail und Näbigha und "Adiy. Und es zeugte Kulfa, der Sohn des ‘Auf, den Harthän und "Umair und al-Khalaf und den Kab. Es zeuste G’ahäsh den Zumaira und "Abdalläh und es zeuste Duhmän, der Sohn des Nasr, den Wa’lla und “Amr und Amir und den Shwarb und Gundub und Sa’id. Dann zeuste Wa’ila den Habib und Rıiyab und Rafı und Yarbi und den Subh (?). Und die Mutter des Habib war Buhlul (9), Tochter des Qaxs- ibn - al- Härith- ıbn- Fahm. Dann zeuste Habib den "Utar. Dann zeugte “‘Utar den Näbigha und Dabis und Ludhan. Und es gehörte (auch) Maähk-ıbn- Auf al-Hawäzini zu den Banü-Nasr-ibn-Muawiya, und er war der Häuptling der Götzendiener am Tage von Hunarn. Und es zeugte Munabbih, der Sohn des Bakr, den Qasiy, und der war der Vater des Thagif und des Kınäna(?) .. j 4 3 H bon Su a dar RAT n) e j NN DIN Bis eh “ I TRENNT. A ' Bi an a ha ‚bie. ee } E } MN Rn u " Rn f SR at u “u nn Ba ah, Er ai Ab! 3 hun N nl Ah au 1da2 »b ah So VRR TREO Ve ho» Fuelanpripe. aaa na Yankee Jain a RER ra on BE. a DR a Dan Eufaeahet . Fo ja ae nrasssh iger hiel Wa fa Me Eee ink Ri lg a, I hi tab ba) ® i vlt vi BRYST Bun All at ER zul kan or haidıs Cd Abee imh: ham en ah Buch re a | \ | sale) Rn | Rail, usb Abt, las krerulke | nm he) aÄRR a angecse Äunkl, a | @ 50V. 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