"ARE IH ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1911. PHYSIKALISCH-MATHEMATISCHE CLASSE. en ed 2; ERLEBT Yo TTERREE 3739 E 7 ä \ j/ A 2 g z . x ' win “= > . Pr: .\ “n ” 4 4 aM 5 ’ . > r = & Eu En rn # rei . 3 au es we aan 4 2 - Ws Be N er 2 Bi“ ver . Di un FR w. a) wi. F h A DZ I ww — nr nenne = Be pe 2 E7 sr a \ we: —— Ka \ ee ß y x a Aalr k ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. JAHRGANG 1911. PHYSIKALISCH-MATHEMATISCHE CLASSE. MIT 21 TAFELN. XL ZA BERLIN 1911. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. eu. 3 Is En j HE Ma { B — ictenask Bine ge Ani iaderı Inhalt. Öffentliche Sitzungen . . . : Be ESävir var. Verzeichnifs der im Jahre 1911 gelegenen Abhandlungen SE VI KT Bericht über den Erfolg der Preisausschreibungen für 1911 und neue Preisausschreibung . . . S. xvim—xvim. Verzeichnils der im Jahre 1911 Eefölgten besdadeten Beldbewilligungen aus akademischen Mitteln zur Ausführung wissenschaftlicher Un- ternehmungen . . . . 2 = 2 8. XVII{xXI. Verzeichnifs der im Jahre 1911 esehnenenen im ; Anfrage oder mit Unterstützung der Akademie bearbeiteten oder herausgegebenen Werken rs : S. xxI—xXIV. Veränderungen im Personditände der Kindenien im Tante des Jahres OT a PR S. xXIv—-XXVI. Verzeichnifs der Mitglieder ae MEndeanie. am n Schinese er Tahre: 1911 nebst den Verzeichnissen der Inhaber der Helmholtz- und der Leibniz-Medaille und der Beamten der Akademie. . . . . . 8. xxvu— xxxiv. Fıscuer: Gedächtnilsrede auf Jacobus Henrieus van’t Hoff. . . . Ged.Red.I.S.1—-16. Abhandlungen. En@ter und K. Krause: Über den anatomischen Bau der baum- artigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun. (Min 22 Tafeln) BET y ee sing St ae ents ZAbhETaS>1=14: Anhang. Abhandlungen nicht zur Akademie gehöriger Gelehrter. J. Perers: Einundzwanzigstellige Werthe der Functionen Sinus und Cosinus . . . : 5 Abb 12257154: M. Neıvıne: Über die Karde de Dieudephalon bei einigen Säuge- thieren. (Mit 7 Tafeln) . . . Dr AbhAllzSı 1672 R. Isenscauıp: Zur Kenntnifs der Erofkhirarinde der Malz (Mit DAST"sufe nV ER en ee an = ea: STREBEN EEE DNSTLTE Sl&b: vI P. Rörnıs: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertinas(ıMitE bERatelo) u K. Acanscuanıanz: Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns. (Mit ABl). en ne ee De Eee L. Licnrensrein: Beweis des Satzes, dals jedes hinreichend kleine, im wesentlichen stetig gekrümmte, singularitätenfreie Flächen- stück auf einen Theil einer Ebene zusammenhängend und in den kleinsten Theilen ähnlich abgebildet werden kann . . . .. Abh. VI. S.1-4 Jahr 1911. Öffentliche Sitzungen. Sitzung am 26. Januar zur Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des Kaisers und Königs und des Jahrestages König Friedrich’s N. Der an diesem Tage vorsitzende Secretar Hr. Vahlen eröffnete die Sitzung mit einer kurzen auf die Doppelfeier des Tages bezüg- lichen Ansprache. Darauf hielt Hr. Nernst den wissenschaftlichen Festvortrag: Über neuere Probleme der Wärmetheorie. Weiter wurde verkündet, dals die Akademie ihrem ordentlichen Mitglied Hın. Jakob Heinrich van’t Hoff die Helmholtz-Medaille verliehen habe. Nach der Mittheilung, dafs im laufenden Jahre die Dr. Carl Güttler-Stiftung im Wirksamkeit trete, wurden im Auszuge die Jahresberichte über die wissenschaftlichen Unternehmungen der Akademie und über die ihr angegliederten Stiftungen und Institute erstattet, welche im Sitzungsbericht ım Wortlaut abgedruckt sind. Zum Schlufs folgte der Bericht über die seit dem letzten Friedrichs- Tage (27. Januar 1910) in dem Personalstande der Akademie ein- getretenen Veränderungen. Sitzung am 29. Juni zur Feier des Leibnizischen Jahrestages. Hr. Waldeyer, als vorsitzender Secretar, eröffnete die Sitzung mit einer kurzen Ansprache. Darauf hielten die seit dem letzten Leibniz-Tage (30. Juni 1910) neu eingetretenen Mitglieder der philosophisch-historischen Classe vi HH. Morf und Wölfflin ıhre Antrittsreden, die von dem beständi- gen Secretar Hrn. Diels beantwortet wurden. Es folgten Gedächt- nifsreden auf Richard Lepsius von Hrn. Erman, auf Adolf Tobler von Hın. Morf, auf Heinrich Zimmer von Hın. Wil- helm Schulze und auf Jakob Heinrich van’t Hoff von Hın. Fischer. Alsdann wurde verkündigt, dals die Akademie eine Anzahl von Leibniz-Medaillen verliehen habe, und zwar in Gold dem Geheimen Hofrath Professor Dr. Hans Meyer in Leipzig, in Silber dem Custos am Geologisch-Palaeontologischen Institut und Museum der Universität Berlin Dr. Werner Janensch, dem Kaufmann Hans Osten, z. Zt. in Montevideo, und dem Öberbibliothekar an der Universitäts-Bibliothek in Marburg Prof. Dr. Georg Wenker. Schlieislich erfolgten Mittheilungen betreffend das Preisaus- schreiben aus dem Cothenius’schen Legat für 1911, welches unver- ändert für 1914 erneuert wurde, den Preis der Graf Loubat-Stif- tung und das Stipendium der Eduard Gerhard-Stiftung. Verzeichnils der im Jahre 1911 gelesenen Abhandlungen. Physik und Chemie. Nernst, Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. II. (G.S. 23. Febr.; S. B. 9. März.) Lindemann, F. A., Untersuchungen über die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. IV. Vorgelegt von Nernst. (G.S. 23. Febr.; S. B. 9. März.) Rubens und Prof. O. von Baeyer, über eine äulserst langwellige Strahlung des Quecksilberdampfs. (Cl. 16. März; S. B.) IX Nernst und F. A. Lindemann, Untersuchungen über die speci- fische Wärme bei tiefen Temperaturen. V. (G.S. 6. April: S. B. 27. April.) Kurlbaum, Prof. F., Messung der Sonnentemperatur. Vorgelegt von Rubens. (G.S. 11. Mai; S. B.) Fischer und Dr. H. Scheibler, zur Kenntnils der Walden’schen Umkehrung. VI. (Cl. 18. Mai; S. B.) Rubens und Prof. OÖ. von Baeyer, über die Energievertheilung der von der Quarzquecksilberlampe ausgesandten langwelli- gen Strahlung. (Cl. 15. Juni; S. B.) Planck, zur Hypothese der Quantenemission. (G.S. 13. Juli; S. B.) Warburg, über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. (Cl. 20. Juli; S. B.) Wien, Bestimmung der mittleren freien Weglänge der Kanal- strahlen. (G.S. 27. Juli; S. 5.) Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Meyer, Prof. R. J., über einen scandiumreichen Orthit aus Finn- land und den Vorgang seiner Verwitterung. Vorgelegt von Liebisch. (G.S. 23. März; S. B.) Liebisch, über den Schichtenbau und die elektrischen Eigen- schaften des Zinnerzes. (Cl. 30. März; S. B.) Schwietring, Dr. F., über den Polarisationswinkel der durchsichti- gen inactiven Krystalle. Vorgelegt von Liebisch. (Cl. 30. März; S. B.) Tornquist, Prof. A., die Tektonik des tieferen Untergrundes Nord- deutschlands. Vorgelegt von Branca. (Cl. 6. Juli; S. B. 27. Juli.) Frech, Prof. F., und Dr. ©. Renz, Kreide und Trias im Kiona- und Oetagebiet (Mittelgriechenland). Vorgelegt von Branca. (Cl. 2. Novw:; SB. 7. Dec.) x Branca, über die bisherigen Ergebnisse der Tendaguru-Expedition in Deutsch-Ostafrica. (G. S. 23. Nov.) Botanik und Zoologie. Engler und Dr. K. Krause, über den anatomischen Bau der baum- artigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun. (Cl. 4. Mai; Abh.) Anatomie und Physiologie, Pathologie. Morgenroth, Prof. J., und Dr. L. Halberstaedter, über die Be- einflussung der experimentellen Trypanosomeninfection durch Chinin und Chininderivate. Vorgelegt von Orth. (Cl. 12. Jan.; S. B.) Neiding, Dr. M., über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugethieren. Vorgelegt von Waldeyer. (G.S. 23. Febr.; Abk.) Rubner, Verluste und Wiedererneuerung im Lebensprocels. (Cl. 2. März; S. B. 20. April.) Orth, über Atrophie der Harnkanälchen. (Cl. 16. März; S. B.) Isenschmid, Dr. R., zur Kenntnifs der Grofshirnrinde der Maus. Vorgelegt von Waldeyer. (Cl. 16. März; Abh.) Röthig, Dr. P., Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Vorgelegt von Waldeyer. (G.S. 23. März; Abh.) Munk, Weiteres zur Anatomie und Physiologie der Grofshirnrinde. (Cl. 20. April.) Waldeyer, Gehirn und Skelet einer 16 jährigen Mikrocephalın. (G. S. 27. April.) Agadschanianz, Dr. K., über die Kerne des menschlichen Klein- hirns. Vorgelegt von Waldeyer. (Cl. 18. Mai; Abk.) 0. Hertwig, Mesothoriumversuche an thierischen Keimzellen, ein experimenteller Beweis für die Idioplasmanatur der Kern- substanzen. Dritte Mittheilung. (Cl. 6. Juli; S. B. 19. Oct.) Astronomie, Geographie und Geophysik. Helmert, über die Genauigkeit der Dimensionen des Hayford’schen Erdellipsoids. (Cl. 12. Jan.; S. B.) Struve, über die Vortheile der Anwendung eines Reversionsprismas bei Doppelsternmessungen. (G.S. 19. Jan.; S. B.) Penck, über eimige verwickelte Hebungserscheinungen. (G. 8. 1. Juni.) Helmert, die Erfahrungsgrundlagen der Lehre vom allgemeinen Gleichgewichtszustande der Massen in der Erdkruste. (Cl. 2. Nov.) Struve, über die Lage der Marsachse und die Constanten im Marssystem. (Cl. 30. Nov.; S. B.) Mathematik. Frobenius, über den Rang einer Matrix. (Cl. 12. Jan.; S. B.) Peters, Prof. J., Tafel einundzwanzigstelliger Werthe der Functionen Sinus und Cosinus. Vorgelegt von Auwers. (G.S. 19. Jan.; Abh.) Frobenius, über den Rang einer Matrix. II. (Cl. 2. Febr.; S. B.) Bieberbach, Dr. L.. über einen Satz des Hrn. Ü. Jordan ın der Theorie der endlichen Gruppen linearer Substitutionen. Vor- gelegt von Frobenius. (Cl. 16. Febr.; S. B. 23. Febr.) Frobenius, über den von L. Bieberbach gefundenen Beweis eines Satzes von C. Jordan. (G.S. 23. Febr.; S. B.) Frobenius, über unitäre Matrizen. (G.S. 23. März; S. B.) Garatheodory, Prof. C., und Prof. E. Landau, Beiträge zur Con- vergenz von Functionenfolgen. Vorgelegt von Schottky. (Cl. 20. April; S. B. 18. Mai.) Schur, Prof. I., über Gruppen periodischer linearer Substitutionen. Vorgelegt von Frobenius. (G.S. 1. Juni; S. B.) XII Schwarz, Bestimmung aller reellen und nicht reellen Minimal- flächen, welche eine (oder mehr als eine) Schaar von Curven zweiten Grades enthalten. (Cl. 15. Juni.) Frobenius, über die unzerlegbaren discreten Bewegungsgruppen. (C1-1:5. Jun; 78.2.) Lichtenstein, Dr. L., Beweis des Satzes, dals jedes hinreichend kleine, im wesentlichen stetig gekrümmte, singularitätenfreie Flächenstück auf einen Theil einer Ebene zusammenhängend und in den kleinsten Theilen ähnlich abgebildet werden kann. Vorgelegt von Schwarz. (Cl. 15. Juni; Abdh.) Frobenius, gruppentheoretische Ableitung der 32 Krystallelassen. (G.S. 22. Juni; S. B.) Schottky, über das Euler’sche Drehungsproblem. (G. S. 26. Oct.; S. B.) Schottky, über die vier Jacobi’schen Theta. (G.S. 26. Oct.; S. B.) Mechanik und Technik. Zimmermann, über die Bedeutung von Untersuchungen über die Knickfestigkeit elastischer Stäbe für die Praxis. (Cl. 2. Febr.) Martens, über die technische Prüfung des Kautschuks und der Ballonstoffe im Königlichen Materialprüfungsamt zu Grofs- Lichterfelde. (Cl. 16. Febr.; S. B. 16. März.) Müller-Breslau, über excentrisch gedrückte Rahmenstäbe. (Cl. 16. Nov.) Kötter, Prof. E., über den Grenzfall, in welchem ein ebenes Fach- werk von n Knotenpunkten und 2n—3 Stäben oder ein räumliches Fachwerk von » Knotenpunkten und 3”—6 Stäben nicht mehr statisch bestimmt ist. Vorgelegt von Müller-Bres- lau. (G.S. 23. Nov.; Abh. 1912.) Zimmermann, über den Luftwiderstand sich drehender Körper. (Cl. 14. Dec.) xl Martens, über die Messung grofser Kräfte im Materialprüfungs- wesen. (G.S. 21.Dec.; S. B.) Philosophie. Stumpf, über die Bedeutung des Ähnlichkeitsverhältnisses bei der mechanischen Reproduction der Vorstellungen. (Cl. 2. März.) Geschichte des Alterthums. Meister, Prof. R., kyprische Syllabarinschriften in nichtgriechischer Sprache. Vorgelegt von E. Meyer. (G.S. 19. Jan.; S. B. 9. Febr.) Dressel, über die Medaillonprägung in der römischen Kaiserzeit und über die Entwicklung und Bedeutung der Medaillon- sammlung des Berliner Münzcabinets. (G.S. 11. Mai.) Meister, Prof. R., Inschriften aus Rantidi in Kypros. Vorgelegt von v. Wilamowitz-Moellendorff. (G.S. 11. Mai; S. BD. 1. Juni.) Frhr. Hiller von Gaertringen, Prof. F., und Dr. H. Lattermann, arkadische Forschungen. Vorgelegt von v. Wilamowitz- Moellendorff. (G.S. 22. Juni; Abh.) E. Meyer, über einige Probleme der ältesten Geschichte des Aegaeischen Meeres. (Cl. 6. Juli.) von Wiılamowitz-Moellendorff und Dr. F. Zucker, zwei Edicte des Germanicus auf einem Papyrus des Berliner Museums. (G.S. 13. Juli; S. B. 27. Juli.) Mittlere und neuere Geschichte. Mordtmann, Dr. J., über das türkische Fürstengeschlecht der Ka- rasi in Mysien. Vorgelegt von Sachau. (Cl. 12. Jan.; S. B.) Dilthey, über die Entstehung der historischen Weltanschauung Niebuhr’s in seiner Jugendzeit. (Cl. 16. Febr.) XIV Koser, über die politische Haltung des Grafen Adam Schwarzen- berg im ersten Regierungsjahrzehnt des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. (Cl. 30. Mäız.) Lenz, über die Anfänge des Ministeriums Eichhorn und die Ber- liner Universität. (G.S. 6. April.) Schäfer, über die materiellen Kräfte des schwedischen Staats- wesens zur Zeit von Gustav Adolf’s Regierungsantritt. (G.S. 22. Juni.) Koser, Friedrich der Grofse im Urtheil der Reformzeit (1807 — 18138). 214. 14,Dee,) Kirchengeschichte. Harnack, das hohe Lied des Apostels Paulus von der Liebe (I. Kor. 13) und seine religionsgeschichtliche Bedeutung. (G.S. 9. Febr.; S. B.) von Wilamowitz-Moellendorff, ein Stück aus dem Ancoratus des Epiphanios. (G.S. 27. Juli; S. B.) Staatswissenschaft. von Schmoller, die Bevölkerungsbewegung der deutschen Städte von ihrem Ursprung bis ins 19. Jahrhundert. (Cl. 2. Febr.) Allgemeine, deutsche und andere neuere Philologie. Schmidt, dramatische Entwürfe Ludwig Uhland’s. (G.S. 9. März.) Burdach, die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. Zweite Untersuchung. (Cl. 18. Mai.) Roethe, über die mhd. »Farbendeutung«. (Cl. 15. Juni.) W.Schulze, über den Zusammenhang der indogermanischen Prae- sensbildung mit der nominalen Stammbildung. (Cl. 20. Juli.) xV Brandl, über die älteste Shakespearebiographie, von Rowe 1709. (G. S. 27. Juli.) Heusler, zum isländischen Fehdewesen in den Geschichten des 12. und 13. Jahrhunderts. (Cl. 2. Nov.) Morf, zur sprachlichen Gliederung Frankreichs. (Cl. 30. Nov.; Abh.) Classische Philologie. Thulin, Dr. ©., die Handschriften des Corpus agrimensorum Roma- norum. Vorgelegt von Diels. (Cl. 16. März; Abh.) von Wilamowitz-Moellendorff, über die Wespen des Aristo- phanes. I. (Cl. 20. April; S. B.) von Wilamowitz-Moellendorff, über die Wespen des Aristo- phanes. II. (Cl. 4. Mai; S. B.) Wellmann, Prof. M., über eine spätorphische Schrift medicinischen Inhalts. Vorgelegt von Diels. (Cl. 19. Oct.; S. B.) Heeg, Dr. J., über ein angebliches Dioklescitat. Vorgelegt von Diels. (G.S. 23. Nov.; S. B.) Archaeologie, Kunstwissenschaft. Wiegand, Dr. Th., siebenter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen in Milet und Didyma unternommenen Ausgrabungen. Vorgelegt von Conze. (Cl. 2. Febr.; Abh.) Wiegand, Dr. Th., erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos. Vorgelegt von Conze. (G.S. 13. Juli; Abh.) Wölfflin, über das Problem des Stils in der bildenden Kunst. (6.8: 12 Dec.) Orientalische Philologie. Sachau, über den Papyrus 6 der Elephantine-Sammlung. (Cl. 12. Jan.) xVI Erman, Denksteine aus der thebanischen Gräberstadt. (Cl. 16. März; S. B. 30. Nov.) Lüders, das Säriputraprakarana, ein Drama des Asvaghosa. (Cl. 16. März; S. B. 30. März.) Kluge, Dr. Th., Bericht über photographische Aufnahmen alt- georgischer Handschriften. Vorgelegt von W. Schulze. (Cl. 16. März; S. B.) Jacobi, zur Frühgeschichte der indischen Philosophie. - (G. S. 22. Juni; S. B. 13. Juli.) Müller, soghdische Studien. (Cl. 19. Oct.) von Le Coq, Dr. A., türkische Manichaica aus Chotscho. I. Vor- gelegt von Müller. (Cl. 19. Oct.; Abk.) E. Meyer, zu den aramäischen Papyri von Elephantine.. (G.S. 26. Oct.; S. B. 23. Nov.) Jacobi, Uultur-, Sprach- und Litterarhistorisches aus dem Kautiliya. (Cl. 2. Nov.; S. B. 9. Nov.) Lüders, Dichtung und Cult im alten Indien. (Cl. 16. Nov.) Littmann, Prof. E., die Inschriften des Königs Kalumu. Vor- gelegt von E. Meyer. (Cl. 16. Nov.; S. B.) van Berchem, Dr. M., die muslimischen Inschriften von Pergamon. Vorgelegt von Sachau. (G.S. 23. Nov.; Abh.) Brockelmann, Prof. C., zu den Inschriften des Königs Kalumu. Vorgelegt von Sachau. (G.S. 21. Dee.; S. B.) Americanistik. Seler, die Stuckfacade von Acanceh in Yucatan. (G.S. 9. Nov.; S. B. 23. Nov.) XV Bericht über den Erfolg der Preisausschreibungen für 1911 und neue Preisausschreibung. Preisausschreiben aus dem Cothenius’schen Legat. Die Akademie hat in der Leibniz-Sitzung des Jahres 1908 folgende Preisaufgabe aus dem Cothenius’schen Legat ausge- schrieben: »Der Entwickelungsgang einer oder einiger Ustilagineen soll möglichst lückenlos verfolgt und dargestellt werden, wo- bei besonders auf’ die Überwinterung der Sporen und Mycelien Rücksicht zu nehmen ist. Wenn irgend möglich, sind der Ab- handlung Praeparate, welche die Frage entscheiden, beizu- legen. « Bewerbungsschriften, welche bis zum 31. December 1910 er- wartet wurden, sind nicht eingelaufen; die Akademie hat darauf- hin beschlossen, die Aufgabe unverändert zu erneuern. Der ausgesetzte Preis beträgt zweitausend Mark. Die Bewerbungsschriften können in deutscher, lateinischer, französischer, englischer oder italienischer Sprache abgefalst sein. Schriften, die in störender Weise unleserlich geschrieben sind, können durch Beschlufs der zuständigen Classe von der Bewer- bung ausgeschlossen werden. Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Spruchwort zu bezeich- nen, und dieses auf einem beizufügenden versiegelten, innerlich den Namen und die Adresse des Verfassers angebenden Zettel äufserlich zu wiederholen. Schriften, welche den Namen des Ver- fassers nennen oder deutlich ergeben, werden von der Bewerbung ausgeschlossen. Zurückziehung einer eingelieferten Preisschrift ist nicht gestattet. XVII Die Bewerbungsschriften sind bis zum 31. December 1913 im Bureau der Akademie, Berlin W 35, Potsdamer Strafse 120, einzuliefern. Die Verkündigung des Urtheils erfolgt in der Leibniz- Sitzung des Jahres 1914. Sämmtliche bei der Akademie zum Behuf der Preisbewerbung eingegangene Arbeiten nebst den dazu gehörigen Zetteln werden ein Jahr lang von dem Tage der Urtheilsverkündigung ab von der Akademie für die Verfasser aufbewahrt. Nach Ablauf der be- zeichneten Frist steht es der Akademie frei, die nicht abgeforderten Schriften und Zettel zu vernichten. Preis der Graf Loubat-Stiftung. Die Akademie hat auf Vorschlag ihrer Commission für die Graf Loubat-Stiftung beschlossen, den für dieses Jahr ausgeschriebenen Preis derselben von 3000 Mark Hın. Albert Bernhard Faust, Assistant Professor an der Cornell University zu Ithaca, N. Y. für sein zweibändiges Werk »The German Element in the United States«, Boston und New York 1909, zuzuerkennen. Verzeichnils der im Jahre 1911 erfolgten besonderen Geldbe- willigungen aus akademischen Mitteln zur Ausführung wissen- schaftlicher Unternehmungen. Es wurden im Laufe des Jahres 1911 bewilligt: 2300 Mark dem Mitglied der Akademie Hrn. Engler zur Fort- führung der Herausgabe des »Pflanzenreich«. 7650 » dem Mitglied der Akademie Hrn. F. E. Schulze zur Fortführung des Unternehmens »Das Tierreich«. XIX 7000 Mark Demselben als Zuschuls zu den Kosten des Drucks 6000 5000 4000 1000 1500 >00 1760 500 7500 5000 » eines »Nomenclator animalıum generum et subgene- rum«. dem Mitglied der Akademie Hrn. Koser zur Fort- führung der Herausgabe der Politischen Correspondenz Friedrich’s des Grolsen. dem Mitglied der Akademie Hrn. von Wilamowitz- Moellendorff zur Fortführung der Sammlung der griechischen Inschriften. der Deutschen Commission der Akademie zur Fort- führung ihrer Unternehmungen. zur Förderung des Unternehmens des Thesaurus linguae Latinae über den etatsmälsigen Beitrag von 5000 Mark hinaus. zur Bearbeitung der hieroglyphischen Inschriften der griechisch-römischen Epoche für das Wörterbuch der aegyptischen Sprache. zu der von den cartellirten deutschen Akademien unter- nommenen Herausgabe der mittelalterlichen Bibliotheks- kataloge. dem Mitglied der Akademie Hrn. Rubens zur Fort- führung seiner Untersuchungen auf dem Gebiete der langwelligen Strahlung. dem Mitglied der Akademie Hrn. von Wilamowitz- Moellendorff zur Anfertigung von Photographien Plu- tarchischer Handschriften. zur Herausgabe des von dem verstorbenen Mitglied der Akademie Adolf Tobler hinterlassenen altfranzösischen Wörterbuchs. dem correspondirenden Mitglied der Akademie Hrn. Voigt in Göttingen zur Beschaffung von Apparaten c xx 1500 Fres. 1000 Mark 1000 500 300 600 300 750 800 400 behufs Untersuchung der Gesetze der complieirten Typen des Zeeman-Effectes. der Biologischen Station in Roscoff gegen Einräumung eines von der Akademie zu vergebenden Arbeitsplatzes für die Dauer eines Jahres. dem von dem zweiten Deutschen Kalıtage eingesetzten Comite zur wissenschaftlichen Erforschung der nord- deutschen Kalisalzlager. als Beihülfe zu den Kosten der Herausgabe einer Samm- lung aller in der Literatur vorkommenden physikalisch- chemischen Constanten. Hrn. Prof. Dr. Richard Börnstein in Berlin zur Be- arbeitung der 4. Auflage des Werkes Landolt-Börnstein, Physikalisch-chemische Tabellen. Hrn. Prof. Dr. Erich von Drygalski in München zu Arbeiten für die Vollendung des Chinawerkes von Fer- dınand von Richthofen. Hrn. Prof. Dr. Julius Franz in Breslau zur Fortsetzung seiner Arbeit an der Bestimmung der Coordinaten lu- narer Objecte. Hrn. Dr. Vietor Franz in Frankfurt a. M. zu Unter- suchungen über Fischwanderungen. Hrn. Prof. Dr. Friedrich Frhrn. von Huene in Tübin- gen zu einer Reise nach Nordamerica behufs Studien über fossile Reptilien. Hrn. Prof. Dr. Johann Koenigsberger in Freiburg i.Pr. zur Fortsetzung seiner Untersuchungen über Emission und Absorption des Lichts. Hrn. Dr. Paul Vietor Neugebauer in Berlin zur Be- rechnung von Sterntafeln zur astronomischen Chrono- logie. XXI 700 Mark Hın. Prof. Dr. Heinrich Poll in Berlin zur Fortsetzung 500 900 700 1800 300 750 seiner Studien über Kreuzung und Vererbung. Hrn. Prof. Dr. Otto Ruff in Danzig zu Untersuchungen über das Osmium. Hın. Prof. Dr. Gustav Tornier in Berlin zu Unter- suchungen über den Bau der palaeontologischen Dino- saurier. Hın. Dr. Hermann Beckh in Berlin zur Drucklegung seiner kritischen Ausgabe der buddhistischen Spruch- sammlung Udänavarga. Hın. Pfarrer a.D. Dr. Heinrich Hagenmeyer in Bödig- heim (Baden) als Beitrag zu den Kosten der Druck- legung einer Ausgabe der Historia Hierosolymitana Ful- cher’s von Chartres. Hrn. Dr. Richard Hamann in Steglitz zu Forschungen über den Backsteinbau der Mark Brandenburg. Hın. Privatdocenten Dr. Hugo Prinz in Breslau zur Drucklegung seiner Arbeit »Astralsymbole im alten Orient«. Hrn. Prof. Dr. Heinrich Schäfer in Berlin zur Fort- setzung seiner nubischen Studien. Hrn. Prof. Dr. Georg Thiele in Marburg zur Bearbei- tung von Ausgaben des Martialis und des Phaedrus. Verzeichnils der im Jahre 1911 erschienenen im Auftrage oder mit Unterstützung der Akademie bearbeiteten oder herausgegebenen Werke. Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Im Auftrage der Königl. preuls. Akademie der Wissenschaften hrsg. von A. Engler. Heft 47—51. Leipzig 1911. XXU Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. Begründet von der Deutschen Zoolo- gischen Gesellschaft. Im Auftrage der Königl. Preuß. Aka- demie der Wissenschaften zu Berlin hrsg. von Franz Eilhard Schulze. Lief. 26—29. Berlin 1911. Acta Borussica. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Hrsg. von der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Die einzelnen Gebiete der Verwaltung: Handels-, Zoll- und Akzisepolitik. Bd. 1. — Münzwesen. Beschreibender Teil. Heft 3. Berlin 1911. Kant’s gesammelte Schriften. Hrsg. von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 3 (Neudruck). Bd. 4 (Neudruck). Bd. 14. Berlin 1911. Deutsche Texte des Mittelalters hrsg. von der Königlich Preußi- schen Akademie der Wissenschaften. Bd. 19. Die poetische Bearbeitung des Buches Daniel. Berlin 1911. Wielands Gesammelte Schriften. Hrsg. von der Deutschen Kom- mission der Königlich Preußischen Akademie der Wissen- schaften. Abt. 1, Bd.7. Abt. 2, Bd. 3. Berlin 1911. Thesaurus linguae Latinae editus auctoritate et consilio Academia- rum quinque Germanicarum Berolinensis Gottingensis Lip- siensis Monacensis Vindobonensis. Vol. 3, Fasc. 8. Vol. 5, Fasc. 3. Lipsiae 1911. Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. Bd. 2. Fe: Schiemenz, Paulus. Die Heteropoden. He: von Ritter- Zähony, Rudolf. Die Chätognathen. Bd. 3. Le: Rhumbler, Ludwig. Die Foraminiferen (Thalamophoren). Tl. 1. Lh: Die Tripyleen Radiolarien. 11. Borgert, A. Challengeridae. Bd.5. O: Hensen, V. Das Leben im Ozean nach Zählungen seiner Bewohner. Kiel und Leipzig 1911. XXIII M. Tulli Ciceronis Paradoxa Stoicorum, Academicorum reliquiae cum Lucullo, Timaeus, de natura deorum, de divinatione, de fato ed. Otto Plasberg. Fasc. 2. Lipsiae 1911. Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahr- hunderte. Hrsg. von der Kirchenväter-Commission der Königl. Preulsischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 19: Theo- doret, Kirchengeschichte. Bd. 20: Eusebius. Bd. 5. Leip- zıe 1911. Philippson, Alfred. Reisen und Forschungen im westlichen Kleinasien. Heft 2. Gotha 1911. (Ergänzungsheft N. 172 zu »Petermanns Mitteilungen «.) Selenka, M. Lenore, und Blanckenhorn, Max. Die Pithecan- thropus-Schichten auf Java. Geologische und paläonto- logische Ergebnisse der Trinil-Expedition (1907 und 1908). Adickes, Erich. Untersuchungen zu Kants physischer Geographie. Tübingen 1911. Anding, E. Sechsstellige Tafeln der Bessel’schen Funktionen imaginären Argumentes. Leipzig 1911. Ascherson, Paul, und Graebner, Paul. Synopsis der mittel- europäischen Flora. Lief. 71—74. Leipzig 1911. Bauschinger, J., und Peters, J. Logarithmisch-trigonometrische Tafeln mit acht Dezimalstellen. Bd. 2. Leipzig 1911. Beckh, Hermann. Udänavarga. Eine Sammlung buddhistischer Sprüche in tibetischer Sprache. Berlin 1911. Leonhardi Euleri opera omnia. Sub auspiciis Societatis Scientiarum naturallum Helveticae edenda cur. Ferdinand Rudio, Adolf Krazer, Paul Stäckel. Ser. I: Vol. 1. Ser. II: Vol. 3. Lip- siae et Berolini 1911. Fischer, Albert. Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts. Vollendet und hrsg. von W. Tümpel. Bd. 5. Gütersloh 1911. XXIV Glück, Hugo. Biologische und morphologische Untersuchungen über Wasser- und Sumpfgewächse. Tl. 3. Jena 1911. Libanii opera rec. Richardus Foerster. Vol.6. Lipsiae 1911. (Biblio- theca script. Graee. et Roman. Teubneriana.) Schulthef[s, Friedrich. Kalıla und Dimna, syrisch und deutsch. EB LITT: Unger, Rudolf. Hamann und die Aufklärung. Bd. 1. 2. Jena T9TT: Die Vegetation der Erde. Sammlung pflanzengeographischer Mono- graphien hrsg. von A. Engler und O.Drude. XI. Adamovic, Lujo. Die Vegetationsverhältnisse der Balkanländer. XIH. Weberbauer, A. Die Pflanzenwelt der peruanischen Anden. XIH. Harshberger, John W. Phytogeographie Survey of North America. Leipzig 1909—11. Veränderungen im Personalstande der Akademie im Laufe des Jahres 1911. Es wurden gewählt: zu ordentlichen Mitgliedern der physikalisch-mathematischen Classe: Hr. Gottlieb Haberlandt, bisher correspondirendes Mitglied, be- stätigt durch K. Cabinetsordre vom 3. Juli 1911, » Gustav Hellmann, bestätigt durch K. Cabinetsordre vom 2. De- cember 1911; Hr. ', Heinrich Morf XXV zu ordentlichen Mitgliedern der philosophisch-historischen (lasse: bestätigt durch K. Cabinetsordre vom 14.De- cember 1910 [in der Liste für 1910 ver- sehentlich fehlend], Kuno Meyer, bestätigt durch K.Cabinetsordre vom 3.Juli 1911, Benno Erdmann, bisher correspondirendes Mitglied, bestätigt durch K. Cabinetsordre vom 25. Juli 1911; Heinrich wolfttin| zum correspondirenden Mitglied der physikalisch-mathematischen Classe: Camillo Golgi in Pavia am 21. December 1911; zu correspondirenden Mitgliedern der philosophisch-historischen Classe: " Jacob Wackernagel in Göttingen am 19. Januar 1911, Hermann Jacobi in Bonn am 9. Februar 1911, Franz Cumont in Brüssel James George Frazer in Cambridge, England Adolf Wilhelm in Wien Axel Olrik in Kopenhagen Paul Vinogradoff in Oxford am 22. Juni 1911. | An 27. April 1911, Der beständige Secretar Hr. Vahlen legte dieses Amt mit dem 30. September 1911 nieder; zu seinem Nachfolger wählte die phi- losophisch-historische Classe Hrn. Roethe, dessen Wahl durch K. Cabinetsordre vom 29. August 1911 bestätigt wurde. Hr. Gestorben sınd: das ordentliche Mitglied der physikalisch-mathematischen Olasse: Jakob Heinrich van’t Hoff am 1. März 1911; XXVI u die ordentlichen Mitglieder der philosophisch-historischen Qlasse: Reinhard Kekule von Stradonitz am 22. März 1911, Wilhelm Dilthey am 1. October 1911, Johannes Vahlen am 30. November 1911; das auswärtige Mitglied der physikalisch-mathematischen Ülasse: Joseph Dalton Hooker in Sunningdale am 10. December 1911; die correspondirenden Mitglieder der physikalisch-mathemati- schen Classe: . Albert Ladenburg in Breslau am 15. August 1911, Michel Levy in Paris am 25. September 1911; die correspondirenden Mitglieder der philosophisch-historischer Classe: . Wilhelm Wilmanns ın Bonn am 29. Januar 1911, Emile Levasseur in Paris am 10. Juli 19m8 Anton E. Schönbach in Graz am 25. August 1911, Gustav Gröber in Strafsburg am 5. November 1911. XXVIl Verzeichnifs der Mitglieder der Akademie am Schlusse des Jahres 1911 nebst den Verzeichnissen der Inhaber der Helmholtz- und der Leibniz-Medaille und der Beamten der Akademie. Hr. Hr. I. Beständige Secretare. Auwers Diels . . Waldeyer . Roethe Gewählt von der phys.-matlh. Classe phil.-hist. - phys.-math. - phil.-hist. - U. Ordentliche Mitglieder. Physikalisch-mathematische Ulasse Arthur Auwers . Simon Schwendener Hermann Munk Wilhehn Waldeyer Franz Eilhard Schulze Adolf Engler Hermann Amandus Schwarz Georg Frobenius Emil Fischer Oskar Hertwig . Max Planck . Hr. Philosophisch-historische Ulasse Alexander Conze Hermann Diels . Heinrich Brunner . Otto Hirschfeld . Eduard Sachau . Gustav von Schmoller . Adolf Harnack . Karl Stumpf . Erich Schmidt Adolf Erman Datum der Königlichen Bestätigung 1878 1895 1896 April 10. Nov. 27. Jan. 20. 1911 Aug. 29, Datum der Königlichen Bestätigung 1866 1877 1879 1830 1881 1884 1884 1884 1885 1887 1887 1890 1890 1892 1893 1893 1893 1894 1895 1895 1895 d* Aug. 18. April 23. Juli 13. März 10. Aug. 15. Febr. 18. April 9. Juni 21. März 9. Jan. 24. Jan. 24, Jan. 29. Febr. 10. Dec. 19. Jan. 14. Febr. 6. April 17. Juni 11. Febr. 18. Febr. 18. Febr. 18. XXVIl Physikalisch-mathematische Classe Hr. Emil Warburg . - Wilhelm Branca - Robert Helmert . - Heinrich Müller-Breslau . - Friedrich Schottky . - Hermann Siruve - Hermann Zimmermann - Adolf Martens . - Walther Nernst . - Max Rubner - Johannes Orth . - Albrecht Penck . - Heinrich Rubens - Theodor Liebisch - Gottlieb Haberlandt - (Gustav Hellmann . Philosophisch-historische Glasse Hr. Reinhold Koser . Max Lenz s Ulrich von Wilamowitz- Moellendorf . Heinrich Dressel Konrad Burdach Gustav Roethe Dietrich Schäfer . Eduard Meyer . Wilhelm Schulze Alois Brandl Friedrich Müller Andreas Heusler Eduard Seler Heinrich Läders Heinrich Morf . Heinrich Wölfflin Kuno Meyer Benno Erdmann Datum der Königlichen Bestätigung 1895 Aug. 13. 1896 Juli 12. 1896 Dee. 14. 1899 Aug. 2. 1899 Dee. 18. 1900 Jan. 31. 1901 Jan. 14. 1902 Mai 9. 1902 Mai 9. 1903 Jan. 5. 1903 Jan. 5. 1903 Aug. 4. 1903 Aug. 4. 1903 Nov. 16. 1904 April 3. 1904 Aug. 29. 1904 Aug. 29. 1904 Aug. 29. 1905 Nov. 24. 1906 Dec. 2. 1906 Dec. 2. 1906 Dec. 2. 1906 Dee. 24. 1907 Aug. 8. 1907 Aug. 8. 1908 Aug. 3. 1908 Aug. 24. 1909 Aug. 5. 1910 Dec. 14. 1910 Dee. 14. OA KR 1911 Juli 25. ST III. Auswärtige Mitglieder. Physikalisch-mathematische Classe Philosophisch-historische Classe - Friedrich Imhoof-Blumer in Winterthur . - Pasquale Villari in Florenz . Hr. Wilhelm Hittorf in Münster i. W. - Eduard Suess in Wien . - Adolf von Baeyer in München ie tea er - Vatroslav von JagiE in Wien - Panagiotis Kabbadiasin Athen Lord Rayleigh in Witham, Essex en ee IV. Ehrenmitglieder. Earl of Crawford and Balcarres in Haigh Hall, Ko Hr. Max Lehmann in Göttingen . - : Hugo Graf von und zu Lerchenfeld in Ban i Hr. Richard Schöne in Grunewald bei Berlin Frau Elise Wentzel geb. Heckmann in Berlin . Hr. Konrad von Studt in Hannover . - Andrew Dickson White in Ithaca, N.Y. Rochus Frhr. von Lilieneron ın Coblenz Bernhard Fürst von Bülow in Rom . Hr. Theodor Nöldekein Strafsburg AXIX Datum der Königlichen Bestätigung 1900 März 5. 1900 März 5. 1900 März 5. 1900 März 5. 1900 März 5. 1905 Aug. 12. 1908 Sept. 25. 1908 Sept. 25. IE) nl Datum der Königlichen Bestätigung ——— [u 1883 1887 1900 1900 1900 1900 1900 1901 1910 Juli Jan. März März März März Dee. Jan. Jan. 30. 24. 5. 5. XXX V. Correspondirende Mitglieder. Physikalisch-mathematische Classe. Hr. Ernst Wilhelm Benecke in Strafsburg - Lewis Boss in Albany, N. Y. - Oskar Brefeld in Charlottenburg - Heimrich Bruns in Leipzig . - Otto Bütschli in Heidelberg - Karl Chun in Leipzig - Giacomo Ciamician in Bologna - Gaston Darboux ın Paris : - Sir George Howard Darwin in ass z Hr. William Morris Davis in Cambridge, Mass. - Richard Dedekind in Braunschweig . - Nils Christofer Duner in Upsala . Ernst Ehlers in Göttingen . Roland Baron Eötwös in Ofen-Pest Hr. Max Fürbringer in Heidelberg Sir Archibald Geikie in Haslemere, Surrey . - David Gill in London BArr Hr. Camillo Golgi in Pavia . - Paul Gordan in Erlangen . : - Karl Graebe in Frankfurt a.M.. - Ludwig von Graf in Graz. - Julius von Hann in Wien . - Victor Hensen in Kiel : - Richard von Hertwig in München Sir Victor Horsley in London . Hr. Adolf von Koenen in Göttingen . - Leo Koenigsberger in Heidelberg . - Wilhelm Körner in Mailand - Friedrich Küstner in Bonn . - Henri Le Chatelier in Paris - Philipp Lenard in Heidelberg . - Gabriel Lippmann in Paris. - Hendrik Antoon Lorentz in Leiden . - Hubert Ludwig in Bonn - Felix Marchand in Leipzig - Friedrich Merkel in Göttingen Datum der Wahl en 1900 1910 1899 1906 1897 1900 1909 1897 1908 1910 1880 1900 1897 1910 1900 1889 1890 1941 1900 1907 1900 1889 1898 1898 1910 1904 1893 1909 1910 1905 1909 1900 1905 1898 1910 1910 Oct. Jan. Jan. März Jan. Oct. Febr. Juni Juli März Febr. Jan. Jan. Febr. Febr. Juni Dee. Febr. Juni Febr. Febr. Febr. —— Febr. 8. 27. 19. Il. Hl 18. 28. ‚le 25. 28. 11. 22. 21. 6. 22. 21. 5. 21. 22. 13. 8. 21. 24. April 28. Juli Mai Mai Jan. Oct. Dee. Jan. Febr. Mai Juli Juli Juli 28. 5. 4. ( 27. 14. 21. 22. 4. 14. 28. 28. Hr. Kranz Mertens in Wien. - Henrik Mohn in Christiania > - Alfred Gabriel Nathorst in Stockhöln ö - Karl Neumann in Leipzig . - Max Noether in Erlangen . - Wilhelm Ostwald in Eroß Bothen, Kor, Sachsen £ - Wilhelm Pfeffer in Leipzig . - Emile Picard in Paris . : - Edward Charles Pickering in Ginbedse Mass! \ - Henri Poincare in Paris. ; : - Georg Quincke in Heidelberg . - Ludwig Radikofer in München Sir William Ramsay in London Hr. Gustaf Retzius in Stockholm . : - Theodore William Richards in ms Mast - Wiühelm Konrad Röntgen in München . - Heinrich Rosenbusch in Heidelberg . - Georg Ossian Sars in Christiania - Oswald Schmiedeberg in Strafsburg . - Gustav Schwalbe in Strafsburg - Hugo von Seeliger in München 5 Hermann Graf zu Solms-Laubach in See Hr. Johann Wilhelm Spengel in Gielsen . - Eduard Strasburger in Bonn - „Johannes Strüver in Rom Sir Joseph John Thomson in Be Hr. August Toepler in Dresden . - Gustav von Tschermak in Wien Sir William Turner in Edinburg Hr. Woldemar Voigt in Göttingen . : 3 - Johannes Diderik van der Waals ın at damı £ - Otto Wallach in Göttingen . nr - Eugenius Warming in Kopenhagen . - Heinrich Weber in Strafsburg . - August Weismann in Freiburg i. Br. - Wilhelm Wien in Würzburg - ‚Julius von Wiesner in Wien - Ferdinand Zirkel in Bonn . AXXI Datum der Wahl ZZ —— | lm 1900 1900 1900 1893 1896 1905 1889 1898 1906 1896 1879 1900 1896 1893 1909 1896 1887 1898 1910 1910 1906 1899 1900 1889 1900 1910 1879 1881 1898 1900 1900 1907 1899 1896 1897 1910 1899 1887 Febr. Febr. Febr. Mai Jan. Jan. Dee. Febr. 2 Jan. Jan. März Febr. Oct. Juni Oct. März Oct. Febr. 2 Juli Juli Jan. Juni Jan. Dee. Febr. Juli März März März März Febr. Juni Jan. Jan. März Juli Juni Oct. 22. 22. 8. 4. 30. 14. 20. XXXIl Philosophisch-historische Classe. Hr. Karl von Amira in München . Ernst Immanuel Bekker in Heidelberg . Friedrich von Bezold in Bonn. e Eugen Bormann in Wien Emile Boutroux in Paris James Henry Breasted in Ühiaeo Ingram Bywater in London Rene Cagnat in Paris e Arthur Chuquet in vellanombis (Beine) Franz Cumont in Brüssel . SEN Samuel Rolle Driver in Oxford . Louis Duchesne in Rom. Julius Euting in Stralsburg Paul Foucart in Paris : ‚James George Frazer in (ame Wilhelm Fröhner in Paris Percy Gardner in Oxford . Ignaz Goldziher in Ofen-Pest . Theodor Gomperz in Wien . : Franeis Llewellyn Griffith in Orr) Ignazio Guidi in Rom x - Georgios N. Hatzidakis in Athen‘ Albert Hauck in Leipzig Bernard Haussoullier in Paris . Barclay Vincent Head in London Johan Ladvig Heiberg in Kopenhagen . Karl Theodor von Heigel in München . Antoine Heron de Villefosse in Paris . Leon Heuzey in Paris Harald Hjärne in Upsala Maurice Holleauz in Athen Edvard Holm in Kopenhagen Theoplule Homolle in Paris . Christian Hülsen in Florenz Hermann Jacobi in Bonn Adolf Jülicher in Marburg . Karl Justi in Bonn R > Frederic George Kenyon in Toraon 2 Georg Friedrich Knapp in Stralsburg Basil Latyschew in St. Petersburg Datum der Wahl —— 1900 1897 1907 1902 1908 1907 1887 1904 1907 1911 1910 1893 1907 1884 1911 1910 1908 1910 1893 1900 1904 1900 1900 1907 1908 1896 1904 1893 1900 1909 1909 1904 1887 1907 1911 1906 1893 1900 1893 1891 Jan. Juli Febr. Juli Febr. Juni Nov. Nov. Febr. April Dec. Juli Juni Juli April Juni Oct. Dee. Oct. Jan. Dee. Jan. Jan. Mai Oct. März Nov. Febr. Jan. Febr. Febr. Nov. Nov. Mai Febr. Nov. Nov. Jan. Dee. Juni . Friedrich Leo in Göttingen August Leskien in Leipzig . Friedrich Loofs in Halle a. S. Giacomo Lumbroso in Rom. Arnold Luschin von Ebengreuth in Se John Pentland Mahaffy in Dublin Gaston Maspero in Paris - Wilhelm Meyer-Lübke in Wien Ludwig Mitteis in Leipzig . Gabriel oniod in Versailles Heinrich Nissen in Bonn Axel Olrik in Kopenhagen Georges Perrot in Paris . Edmond Pottier in Paris Franz Praetorius ın Breslau Wilhelm Radlof in St. a: Pio Rajna in Florenz Moriz Ritter in Bonn Karl Robert in Halle a.S.. Richard Schroeder in Heidelberg . Eduard Schwartz in Freiburg i. Br... Emile Senart in Paris Eduard Sievers in Leipzig . Henry Sweet in Oxford . Edward Maunde Thompson in den : . Vilhelm Thomsen in Kopenhagen Paul Vinogradof in Oxford Girolamo Vitelli in Florenz . Jakob Wackernagel in Göttingen . Julius Wellhausen in Göttingen Adolf Wilhelm in Wien : Ludvig Wimmer in Kopenhagen . Wilhelm Windelband in Heidelberg Wilhelm Wundt in Leipzig . XXxın Datum der Wahl 1906 1900 1904 1874 1904 1900 1897 1905 1905 1907 1900 1911 1884 1908 1910 1895 1909 1907 1907 1900 1907 1900 1900 1901 1895 1900 1911 1897 1911 1900 1911 1891 1903 1900 Nor. Jan. Nov. Nov. Juli Jan. Juli Juli Febr. Febr. Jan. April Juli Oct. Dee. Jan. März Febr. Mai Jan. Mai Jan. Jan. Juni Mai Jan. Juni Juli Jan. Jan. April Juni Febr. Jan. l. 18. 3: 12. 21. 18. 15. 6. 16. 14. 18. 27. 17. 29. 8. 10. 11. 14. 2. 18. 2. 18. 18. 6. 2. 18. 22. 15. 19% 18. 27. 4. 5. 18. XXXIV Inhaber der Helmholtz-Medaille. Hr. Santiago Ramon y Cajal in Madrid (1904). - Emil Fischer in Berlin (1908). Verstorbene Inhaber: Emil du Bois-Reymond (Berlin, 1892). Karl Weierstra/s (Berlin, 1892). Robert Bunsen (Heidelberg, 1892). Lord Kelvin (Netherhall, Largs, 1892). Rudolf Virchow (Berlin, 1898). Sir George Gabriel Stokes (Cambridge, 1900). Henri Becquerel (Paris, 1906). Jakob Heinrich van’t Hof (Berlin, 1910). Inhaber der Leibniz-Medaille. a. Der Medaille in Gold. Hr. James Simon in Berlin (1907). - Ernest Solvay in Brüssel (1909). - Henry T. von Böttinger in Elberfeld (1909). Joseph Florimond Duc de Loubat in Paris (1910). Hr. Hans Meyer in Leipzig (1911). 0b. Der Medaille in Silber. Hr. Karl Alexander von Martius in Berlin (1907). - A. F. Lindemann in Sidmouth, England (1907). - Johannes Bolte in Berlin (1910). - Karl Zeumer in Berlin (1910). - Albert von Le Cog in Berlin (1910). - Johannes Ilberg in Wurzen (1910). - Max Wellmann in Potsdam (1910). - Robert Koldewey in Babylon (1910). - Gerhard Hessenberg in Breslau (1910). - Werner Janensch in Berlin (1911). - Hans Osten in Leipzig (1911). Verstorbener Inhaber der Medaille in Silber: Georg Wenker (Marburg, 1911). Beamte der Akademie. Bibliothekar und Archivar der Akademie: Dr. Köhnke. Archivar und Bibliothekar der Deutschen Commission: Dr. Behrend. Wissenschaftliche Beamte: Dr. Dessau, Prof. — Dr. Harms, Prof. — Dr. von Fritze. — Dr. Karl Schmidt, Prof. — Dr. Frhr. Hiller von Gaertringen, Prof. — Dr. Ritter. — Dr. Apstein, Prof. (Gedächtnisrede auf Jacobus Henricus van’t Hoff. Von H'"" EMIL FISCHER. Phys.-math. Klasse. 1911. Gedächtnisr. I. l Gehalten in der öffentlichen Sitzung am 29. Juni 1911. Zum Druck eingereicht am gleichen Tage, ausgegeben am 17. Juli 1911. ko 15 Jahre gehörte Jacobus Henricus van’t Hoff unserem Kreise an, als er am 1. März d. J. seine an wissenschaftliehen Großtaten so reiche Laufbahn beschloß. Seine Berufung von Amsterdam nach Berlin im Winter 1895/96 war ein ungewöhnliches Ereignis; denn seit länger als 100 Jahren hatte die Akademie keinen ausländischen Gelehrten mehr zu ihrem ordentlichen Mit- gliede gewählt. Freunde und Angehörige des Berufenen sind deshalb nicht ganz ohne Sorge gewesen, wie ihm der Wechsel von Wohnsitz, Vaterland und Berufs- tätigkeit auf die Dauer behagen werde. Aber das feine Gefühl für die Wirklichkeit und ihre Möglichkeiten, das ihn auf seinen wissenschaftlichen Entdeckungsfahrten stets den rechten Weg finden ließ, hat ihn auch bei diesem persönlichen Entschlusse nicht getäuscht. Mitsamt seiner Familie konnte er sich rasch in deutsche Verhältnisse einleben und fand hier einen Wirkungskreis, der seinen Neigungen und Gewohnheiten in jeder Beziehung zusagte. Nicht minder schnell gelang es ihm, durch unermüdliche leiden- schaftliche Hingabe an die Wissenschaft, durch aufmerksame Mitarbeit bei den besonderen Aufgaben unserer Akademie, durch einfaches, bescheidenes Wesen und eine tüchtige Dosis gesunden Humors zu der Hochachtung vor seinen Leistungen auch das persönliche Vertrauen und die aufrichtige Zu- neigung der Kollegen zu erwerben. Die Worte warmer Anerkennung, die ich im Auftrage der Akademie seinem Gedächtnis widme, gelten deshalb nicht allein dem großen Natur- forscher, sondern ebenso sehr dem lieben Fachgenossen als Dank für jahre- lange nie getrübte Freundschaft. van't Hoff, geboren am 30. August 1852 zu Rotterdam als Sohn eines Arztes, verriet schon in früher Jugend den werdenden Naturforscher i* 4 FıscHer: durch Sammeln von Pflanzen und Insekten. Dazu gesellte sich bald die Vorliebe für chemische Experimente, die sogar zu Schaustellungen für Eltern und Kameraden ausgestaltet und durch Erhebung von Eintritts- geldern auch zu einer Einnahmequelle gemacht wurden. Der in der letzten Maßregel hervortretende Erwerbssinn scheint sich aber nicht entwickelt zu haben, denn alle späteren Berichte bekunden die Neigung, materielle Vorteile der unbedingten Hingabe an Wissenschaft und freie Forschung zu opfern. Zufolge eines Kompromisses mit dem Vater, der den Sohn am liebsten für die juristische Laufbahn bestimmt hätte, entschloß er sich zwar, Tech- nologe zu werden, und absolvierte zu diesem Zweck erst die höhere Bürger- schule und dann die Polytechnische Schule zu Delft. Aber ein kurzer Aufenthalt in einer Zuckerfabrik genügte zu der Er- kenntnis, daß die manchmal monotone Tätigkeit des Praktikers auf die Dauer seinem spekulativ veranlagten Geiste keine Befriedigung gewähren werde. In der Antrittsrede, die er vor 15 Jahren am Leibniztage hier hielt, skizzierte er seinen Studiengang mit folgenden Worten: »Für die chemi- sche Technik bestimmt, führte mich mein mathematisches Bedürfnis als- bald nach der Universität Leiden, und ich widmete mich der Mathematik, bis die alte Liebe zur Chemie wieder in den Vordergrund trat und mich ein paar großen Zentren der Strukturchemie zuführte, bei Kekule in Bonn und bei Wurtz in Paris. Dieser doppelte Drang zur Mathematik einer- seits und zur Chemie anderseits hat sich dann meinen sämtlichen wissen- schaftlichen Bestrebungen aufgeprägt. « Bei der Wahl von Bonn als Studienort war für den jungen Kandi- daten der Wunsch ausschlaggebend, von Kekule, dem berühmten Begründer der Strukturchemie, der seit 1867 eine überaus fruchtbare Lehrtätigkeit an der rheinischen Hochschule ausübte, Aufklärung über gewisse Schwierig- keiten seiner Lehre zu erhalten. Unter Kekules Anleitung ist dann eine kleine Experimentalarbeit entstanden, die den Inhalt von van't Hoffs erster Publikation »Über eine neue Synthese der Propionsäure« bildete, aber keineswegs aus dem üblichen Rahmen solcher Erstlingsversuche hervortrat. Ungleich größere Wirkung haben sicherlich Kekules Vorlesungen und der Ideenkreis, der im Bonner Institut gepflegt wurde, auf die Entwicklung des jungen Theo- retikers gehabt. Er lernte hier die von dem Meister ersonnenen und noch Gedächtnisrede auf Jacobus Henricus van’t Hoff. 5) heute viel gebrauchten Atommodelle, speziell das Modell des Kohlenstoff- atoms kennen, und der geometrische Gedanke, der darin liegt, aber von Kekule als verfrüht beiseite geschoben wurde, hat zweifelsohne als Keim bei van’t Hoffs stereochemischen Vorstellungen mitgewirkt. Zur Reife sind diese aber erst gelangt nach einem Aufenthalt in Paris, wo er mit dem von Louis Pasteur klar entwickelten Begriff der molekularen Asym- metrie bekannt wurde. Die Übertragung der Pasteurschen Idee auf die Strukturchemie und das Kekulesche Modell des Kohlenstoffatoms war dann der glückliche Gedanke, durch den der Begriff des asymmetrischen Kohlenstoffatoms und die moderne Stereochemie entstand. Die erste Veröffentlichung seiner Entdeckung gab van't Hoff im September 1874 durch eine in holländischer Sprache geschriebene Broschüre von nur ı1 Seiten, der er im folgenden Jahre eine größere mit dem Titel »La Chimie dans l’Espace« folgen ließ. Hier sind die Folgerungen der neuen Betrachtung auch für komplizierte Fälle mit großer Konsequenz ge- zogen. Über die Aufnahme dieser Ideen durch die zeitgenössischen Chemiker begegnet man vielfach der Meinung, daß die meisten sich ablehnend oder doch gleichgültig verhalten haben, selbst nachdem J. Wislicenus einer deutschen Übersetzung des Werkes von Hermann im Jahre 1577 eine warme Empfehlung mit auf den Weg gegeben hatte. Ich muß dieser Meinung widersprechen, denn ich erinnere mieh sehr wohl, wie mein Lehrer Adolf v. Baeyer im Sommer 1875 eines Tages, als ihm van’t Hoff die französische Broschüre mit einigen Modellen zu- geschickt hatte, im Laboratorium erschien und uns erklärte: »Da ist wirklich mal wieder ein neuer guter Gedanke in unsere Wissenschaft gekommen, der reiche Früchte tragen wird«. Beim Anbliek der Modelle und dem Vergleich mit den Strukturformeln der Weinsäure, Fumar- und Maleinsäure waren auch wir Jüngeren sofort in der Lage, uns von der Brauchbarkeit der neuen Theorie zu überzeugen, und sie ist dann vielfach Gegenstand unserer Gespräche gewesen. Ernsten Widerspruch hat sie auch niemals erfahren, denn ein Angriff von H. Kolbe aus dem Jahre 1878, der gleich- zeitig gegen Struktur- und Stereochemie gerichtet war und mehr mit groben Witzen als mit sachlichen Gründen operierte, hat in der ehemischen Welt sicherlich das Gegenteil von der beabsichtigten Wirkung ausgeübt. 6 FiscHeEr: Allerdings dauerte es längere Zeit, bis die Folgerungen der neuen Theorie einer ausgedehnten experimentellen Prüfung unterworfen wurden, bis sie in Mode kam, wie man zu sagen pflegt. Aber die organische Chemie bot zu jener Zeit ohnedies schon eine so große Fülle von Aufgaben, daß alle Hände auf Jahre hinaus beschäftigt waren. Zudem wird die Expe- rimentalforschung nicht, wie mancher denkt, ausschließlich oder vorzugs- weise durch die Theorien gelenkt. Ich bin im Gegenteil der Meinung, daß sie mehr von den Methoden und den ihr zur Verfügung stehenden mate- riellen Hilfsmitteln abhängig ist. Man kann Versuche anstellen ohne jede vor- gefaßte Meinung, sobald man Instrumente und Materialien zur Hand hat, und mancher ausgezeichnete Naturforscher ist allen Theorien zum Trotz ausgezogen auf freie Entdeekungsfahrt, ähnlich einem Jagdhund, nur seiner Nase folgend, wie es der Chemiker Priestley im 18. Jahrhundert seinen Fachgenossen dringend empfohlen hat. Aber sobald es sich um systematische Bearbeitung großer Gebiete und um die bequeme Ordnung zahlreicher Beobachtungen handelt, sind die Theorien ebenfalls unentbehrlich. Das hat sich auch bei der Stereochemie gezeigt. Ihr Nutzen trat immer deutlicher zutage, als die organischen Chemiker sich entschlossen, die schwierigen Kapitel der Terpene, der hydroaromatischen Substanzen, der Kohlenhydrate, der Proteine, wo es sich um zahlreiche feine Isomerien und meistens um optisch aktive Substanzen handelt, systematisch zu studieren. Was van 't Hoff an der Hand seines Modells auch für solche kom- plizierten Fälle inbezug auf Konfiguration, optisches Drehungsvermögen, Anzahl der Formen usw. vorausgeschaut, ist dann in geradezu staunen- erregender Weise bestätigt worden. Von dem ursprünglichen Gedanken, die Strukturchemie ins Sterische überzuleiten, kann man wohl sagen, daß er in der Luft gelegen habe; denn J. Wislicenus ist energisch dafür eingetreten, und A. v. Baeyer hat mir öfters erzählt, daß er 4 Jahre vor van’t Hoffs Publikation mit dem Kekuleschen Modell die Moleküle der von ihm entdeckten isomeren Hydromellithsäuren ganz im Sinne der heutigen Stereochemie aufgebaut, aber nicht den Mut gehabt habe, die Zeichnungen seiner Abhandlung über diese Körper einzureihen. Selbst die Idee des asymmetrischen Kohlenstoffatoms ist gleichzeitig in einem anderen Kopf, bei dem französischen Chemiker J. A. Le Bel, ent- Gedächtnisrede auf Jacobus Henricus van’t Hoff. e standen und ebenfalls so geschickt verwertet worden, daß er mit vollem Recht als Mitbegründer der Stereochemie gilt. Niemand hat das mehr anerkannt als van't Hoff selbst, der sogar eine spätere Auflage seiner Schrift Hrn. Le Bel widmete. Von Le Bel sind auch wertvolle Versuche zur experimentellen Prüfung (des Gedankens angestellt worden, und ihm verdanken wir ferner die kühne Ausdehnung der Spekulation auf (die asymmetrischen Stiekstoffverbindungen. Aber worin van’t Hoff unbestritten voransteht, das ist die außer- ordentlich sorgfältige und ausdauernde Durchmusterung aller Beobachtungen auf dem weiten Gebiete der optisch aktiven, der ungesättigten und der zyklischen Verbindungen, im Lichte seiner Theorie, deren Ausbau ihn bis in die letzten Lebensjahre beschäftigte. Am meisten hat mich dabei immer die seltene Vereinigung von kühner Spekulation mit vorsichtiger Kritik überrascht, denn van't Hoff ist stets dort stehengeblieben, wo der tatsächliche Untergrund schwankend wurde und überließ es anderen, die Grenzen zu überschreiten. wo die Hypothese mit den Tatsachen in Widerspruch kommen konnte. Nur so ist es möglich gewesen, daß kaum eine seiner Voraussagungen zurückgenommen werden mußte, und erst in allerletzter Zeit haben sich Erscheinungen gezeigt, die eine kleine Abänderung seiner Vorstellungen nötig machen. Wenige Monate nach dem Erscheinen der ersten Schrift über die Stereochemie erwarb van't Hoff im Alter von 22 Jahren zu Utrecht den Doktortitel, aber merkwürdigerweise nicht für Chemie, obschon eine kleine Experimentaluntersuchung über Gyanessigsäure und Malonsäure den Inhalt seiner Dissertation bildete, sondern für Mathematik und Physik. Vielleicht hat die Fakultät zu Utrecht damit der wohlberechtigten Hoffnung Aus- druck geben wollen, daß der junge Doktor diese Wissenschaften noch mit größerem Erfolge in den Dienst der Chemie stellen werde, als es bereits durch die stereochemischen Betrachtungen geschehen war. Nach der Promotion begann die Sorge um den Erwerb einer passen- den Lebensstellung, die aber erst zwei Jahre später durch die Anstellung als Dozent an der Tierarzneischule zu Utrecht ihre Lösung fand. In der Zwischenzeit befriedigte er seine bescheidenen materiellen Lebensansprüche durch Erteilung von Privatunterricht. Trotz dieser lästigen Nebenbeschäftigung war es für ihn eine Periode intensivster geistiger Arbeit, deren Früchte zum Teil in dem zweibändigen 8 FıscHeEr: Werk »Ansichten über organische Chemie« niedergelegt sind. Obschon dieses Buch nieht entfernt den Einfluß auf unsere Wissenschaft ausübte wie die »Lagerung der Atome im Raum«, so bildet es doch ein unent- behrliches Glied in der Kette von Gedanken, die van’t Hoff aus dem engeren Bereiche der Kohlenstoffverbindungen in die allgemeine Chemie hinausführten. Ausgehend von dem Wunsche, den Verlauf organisch chemischer Vor- gänge nicht allein von der qualitativen Seite, sondern auch nach der Quan- tität und dem zeitlichen Verlauf kennen zu lernen, sah er sich gezwungen, das Problem der chemischen Dynamik anzugreifen Wilhelm Ostwald hat uns in der trefflichen Gedächtnisrede bei der von der Chemischen Gesellschaft veranstalteten Feier vor sechs Wochen erzählt, wie van’t Hoff selbst diesen Teil seiner Gedankenentwicklung im heiteren Kreise schilderte. Angeregt durch einen Besuch des Kaisers von Brasilien, Dom Pedro, hatte er den Plan gefaßt, seine Theorie durch eine umfassende Unter- suchung der Dibrombernsteinsäure zu prüfen. Aber die Reaktionen verliefen anders, als er sich gedacht, und die Arbeit blieb liegen, wie man jetzt sagen darf, zum Glück für van 't Hoff, der hier vielleieht in dieselben Trugschlüsse gekommen wäre, deren Opfer später andere geworden sind. Indessen fiel ihm bei den mißlungenen Ver- suchen auf, daß «die Abspaltung des Bromwasserstoffs beim Kochen der wäßrigen Lösung ein langsam verlaufender und deshalb zeitlich meßbarer Prozeß ist. So kam er darauf, sich mit der Reaktionsgeschwindigkeit und bald nachher auch mit den chemischen Gleichgewichten zu beschäftigen. Inzwischen war er 1877 an die neu gegründete Universität Amster- dam als Lektor berufen und ein Jahr später zum Professor der Chemie, Mineralogie und Geologie befördert worden. Der größere Kreis von Schülern und die reichlicher fließenden materiellen Hilfsmittel haben ihm hier die Möglichkeit gegeben, eine fruchtbare Lehrtätig- keit zu entfalten und gleichzeitig seine theoretischen Betrachtungen durch eine Reihe von Experimentalarbeiten zu prüfen. Das Ergebnis dieser um- fassenden Untersuchungen ist niedergelegt in den 1884 erschienenen »Etudes de Dynamique chimique«, die ı2 Jahre später von Ernst Cohen unter dem Titel »Studien zur chemischen Dynamik« von neuem herausgegeben wurden. Gedächtnisrede auf Jacobus Henricus van’t Hof. J Aus dem reichen Inhalt des Buches seien hier nur erwähnt die scharfe Definition der Reaktionsgeschwindigkeit und deren Abhängigkeit von der Temperatur, der Begriff des beweglichen Gleiehgewichts und der Umwand- lungstemperatur, die thermodynamische Berechnung der chemischen Affinität und die Kritik des Berthelotschen Satzes von der maximalen Arbeit. Obsehon manche seiner Betrachtungen nicht ganz neu waren, so kann doch die Wirkung, welche das Werk auf die chemische Dynamik ausübte, dem Einfluß der Stereochemie auf das Studium der Kohlenstoffverbindungen gleichgesetzt werden; denn van't Hoff hat die neuen Begfiffe im Gegen- satz zu Gibbs, dem wir ganz ähnliche Studien vom mathematischen Stand- punkt aus verdanken, im unmittelbaren Anschluß an die Wirklichkeit ge- funden, und ihre Fruchtbarkeit an einem großen experimentellen Material dargelegt. Allerdings sollen seine mathematischen Ableitungen nach dem Urteil der Sachverständigen nicht immer streng den Regeln der Kunst genügen. Um so bewundernswerter ist seine Intuition, die ihn trotzdem stets zum richtigen und meist durch Einfachheit ausgezeichneten Endresultat führte. Die Bearbeitung des Affinitätsproblems, das mit der Gleichgewichts- lehre im engen Zusammenhang steht und deshalb den Gegenstand der letzten Kapitel der »Etudes de Dynamique chimique« bildet, hat van’t Hoffs dritte und größte Entdeckung, die Theorie des osmotischen Drucks und der Lösungen, zur Folge gehabt. In dem für die Kenntnis seiner Ideen- entwicklung so wichtigen Vortrag vor der hiesigen chemischen Gesellschaft im Dezember 1893 erzählte er selbst mit charakteristischen Wendungen, wie jene Lehre entstanden ist. Durch seinen botanischen Kollegen an der Universität Amsterdam, de Vries, war er mit den Messungen des osmotischen Drucks durch den Pilanzenphysiologen Pfeffer bekannt geworden und hatte sie alsbald be- nutzt, um die Anziehung des Wassers durch Salze, z. B. Natriumsulfat, zahlenmäßig festzustellen. Als er dann ferner versuchte, eine für gasförmige Systeme von ihm abgeleitete thermodynamische Gleichung auch für verdünnte Lösungen an- zuwenden, kam ihm der glückliche Einfall, daß mit dem dort benutzten Begriff der halbdurchlässigen Wand bei Lösungen die reversiblen Umwand- lungen ebenfalls durehführbar sind. Aus diesem Gedanken ergab sich zu- nächst die Übertragung der Gasgesetze von Boyle und Gay-Lussae auf Phys.-math. Klasse. 1911. Gedächtnisr. 1. 2 10 Fıscuer: die verdünnten Lösungen. Noch viel überraschender war das Resultat, als der Wert R& in der bekannten Gasgleichung mit dem osmotischen Druck für verdünnte Zuckerlösungen berechnet und gleich groß gefunden wurde. Die physikalische Deutung des Resultates hieß aber: »Nichts anderes, als daß der Zucker einen osmotischen Druck ausübt, demjenigen Druck gleich, welchen er bei derselben Konzentration und Temperatur im gas- förmigen Zustande ausüben würde«. Die daraus folgende Anwendbarkeit von Avogadros Satz auf Zuckerlösungen erschien dem Entdecker zuerst als Zufall. AIS er aber seine Betrachtungen auf die von Raoult gefun- denen Gesetzmäßigkeiten für die Erniedrigung von Dampfdruck und Ge- frierpunkt bei Lösungen ausdehnte, ergab sich eine überraschende Über- einstimmung zwischen Rechnung und Beobachtung. Trotzdem übergab der vorsichtige Forscher seine Resultate erst im Oktober 1886 durch eine der schwedischen Akademie vorgelegte Abhand- lung der Öffentlichkeit, nachdem die von ihm aus Raoults Zahlen berech- nete Schmelzwärme des Bromäthylens auf seine Bitte durch Petterson experimentell geprüft und bestätigt worden war. Welch verblüffenden Eindruck van’t Hoffs geniale Theorie auf die zeitgenössischen Chemiker machte, kann ich aus eigener Erfahrung bezeu- gen. Ich wurde zufällig bald nach dem Erscheinen der schwedischen Ab- handlung im Frühjahr 18357 damit bekannt gemacht durch den Mann, der am meisten zu ihrer Förderung beigetragen hat, durch Svante Arrhenius. Er arbeitete damals unter Leitung von Friedrich Kohlrausch im physi- kalischen Laboratorium der Universität Würzburg und war häufiger, gern gesehener Gast im chemischen Institut. Eines Tages erschien er dort, um mir über die van't Hoffsche Untersuchung zu berichten. Mit berech- tigter Freude konnte er zufügen, daß es ihm gelungen sei, die Abwei- chung mancher Stoffe von jenen Gesetzen zu erklären. Es handle sich dabei stets um Elektrolyte, von denen er annehme, daß sie durch den Lösungsvorgang in die Ionen dissoziiert würden und nach dem Grade der Dissoziation, der durch das elektrische Leitvermögen zu messen sei, größeren osmotischen Druck zeigen müßten. Obsehon die Betrachtungen meinem eigenen Arbeitsfelde ferne lagen, so konnte ich mich doch nicht der Überzeugung verschließen, daß man es hier mit einem neuen, großartigen Einblick in das weite Gebiet der lösungen zu tun habe. Ich bin dann mit der Mehrzahl der Fachgenossen Gedächtnisrede auf Jacobus Henricus van’t Hoff. 11 der weiteren Entwicklung dieser Theorie, wenn auch aus der Ferne, so doch mit aufrichtiger Freude, gefolgt, obschon gelegentlicher Mißbrauch derselben von seiten allzu eifriger Anhänger zum Widerspruch reizen konnte. Die Verbreitung der neuen Lehre ist außerordentlich gefördert worden durch die 1887 gegründete Zeitschrift für physikalische Chemie, die unter der Leitung von Wilhelm Ostwald und der dauernden Mitwirkung van’t Hoffs bald der Sammelpunkt für alle Arbeiten auf diesem Gebiete wurde. Enthielt doch schon ihr erster Band die ausführliche Darlegung der Lösungstheorie durch van’t Hoff und die erste zusammenfassende Darstellung der elektrolytischen Dissoziationstheorie von Arrhenius. Die zunächst nur für Flüssigkeiten geltende Betrachtung konnte von van't Hoff schließlich auch auf die Mischungen fester Körper und auf die in festen Substanzen absorbierten Gase übertragen werden. So entstand der wichtige Begriff der festen Lösungen. Trotz vereinzelten Widerspruchs hat die Theorie des osmotischen Drucks schneller als die Stereochemie befruchtend auf die Experimentalforschung eingewirkt. Der Grund dafür liegt wohl in ihrer viel allgemeineren Be- deutung und der Möglichkeit, sie auf den verschiedensten Gebieten der Chemie und Physik durch die Beobachtung zu prüfen. Welch unermeß- licher Strom von Anregung daraus hervorgegangen ist, zeigt das plötzliche Anschwellen der physikalisch-chemischen Literatur. Daß den ungewöhnlichen Leistungen van’t Hoffs nicht allein die Anerkennung der engeren Fachgenossen, sondern auch der verschiedensten gelehrten Korporationen in reichem Maße zuteil wurde, versteht sich von selbst. Am bekanntesten davon ist die Verleihung des Nobelpreises im Jahre 1901, wo van’t Hoff als erster Chemiker diese Ehrung erhielt. Ebensowenig braucht man sich zu wundern, daß auch außerhalb seines Vaterlandes der Wunsch rege wurde, ihn als Lehrer und wissenschaftliehe Zierde für Hochschulen zu gewinnen. Bereits im Jahre 1887 hatte Leipzig einen solchen Versuch gemacht, was man in Amsterdam mit der Bewilli- gung eines neuen Institutes beantwortete. Dasselbe wurde ganz nach den Angaben van’t Hoffs gebaut und 1891 in Betrieb genommen. Damit waren wohl alle Wünsche, die er in bezug auf äußere Hilfsmittel für seine Arbeiten hegte, erfüllt, und der große internationale Schülerkreis, der sich um ihn versammelte, sorgte auch dafür, daß die neuen Einrichtungen im Dienste der Wissenschaft gründlich ausgenutzt wurden. Aber mit dem 2* 84 FıscHeEr: vergrößerten Institut waren für den Leiter auch die Sorgen der Verwaltung und des Unterrichts gewachsen. Der Kontlikt zwischen den Neigungen des Forschers und den Pilichten des Lehrers, den auch mancher andere Gelehrte zu bestehen hat, trat bei ihm besonders scharf hervor und erweckte den Wunsch nach weitgehen- der Befreiung von den Amtsgeschäften, der ihm allerdings im Rahmen der Amsterdamer Universitätseinrichtungen nicht erfüllt werden konnte. Die Kunde davon verbreitete sich in Deutschland und hat schließlich die Übersiedelung van't Hoffs nach Berlin zur Folge gehabt. Allerdings miß- lang der Versuch, ihn für unsere Universität zu gewinnen. Durch den Tod von Kundt und Helmholtz, deren Verlust wir kurz nacheinander zu beklagen hatten, war 1894 die Experimentalphysik verwaist und nach- dem der anfänglich für die Universität in Aussicht genommene Friedrich Kohlrausch als Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt aus- ersehen war, tauchte der Gedanke auf, für den Lehrstuhl der Physik an der Universität van't Hoff zu berufen. So ungewöhnlich dieser Vor- schlag auch in mancher Beziehung sein mochte, so wurde er doch von der Unterrichtsverwaltung ohne Zögern angenommen und Hr. Planck als erster Unterhändler nach Amsterdam geschickt. Die Folge war ein Gegen- besuch von van't Hoff in Berlin, wo es zu eingehenden Verhandlungen mit der Behörde kam. Bei diesen zeigte der Gelehrte so viel kluge Über- legung, zähe Ausdauer und unerschütterliche Ruhe, daß der vielgewandte Vertreter des Kultusministeriums Friedrich Althoff in den bewundernden Ruf ausbrach »Dieser Holländer ist mir über«. Obschon van't Hoff uns gegenüber seine besondere Freude über die ehrende Anerkennung seiner physikalischen Vollwertigkeit und über das weite Entgegenkommen der Unterrichtsverwaltung ausgesprochen hatte, so lehnte er doch sofort nach der Heimkehr das Anerbieten ab. Offenbar hatte er das Gefühl, sich mit den Anforderungen der Experimentalphysik und den vielfältigen Geschäften einer Berliner Professur noch weniger be- freunden zu können, als ihm dies in Amsterdam auf die Dauer mit der chemischen Professur gelungen war. Aber die Fäden zwischen ihm und Berlin waren nun einmal geknüpft, und schon während seines hiesigen Aufenthaltes hatte man die Möglichkeit einer späteren Berufung durch die Akademie im engeren privaten Kreise erwogen. Er ließ keinen Zweifel darüber, daß eine von allen Nebenpilichten befreite Tätigkeit am meisten Gedächtnisrede auf Jacobus Henrieus van’t Hof. 13 seinen Neigungen entspräche, und einige Monate später im April 1895 nahm er als Vorsitzender der Versammlung holländischer Naturforscher und Ärzte zu Amsterdam Gelegenheit, auch öffentlich für die Schaffung derartiger Stellen einzutreten. Noch drastischer brachte er kurz nachher seine Über- zeugung zum Ausdruck, indem er die Amsterdamer Professur plötzlich auf- gab, um zunächst der Ruhe zu pflegen. Mit der Familie zog er erst in den badischen Schwarzwald und dann, als die Tage kürzer wurden, langsam der Sonne nach bis Lugano, alles mit Ausnahme des Gotthardtunnels zu Fuß abmachend, Omnia sua secum portans, wobei der jüngste, erst sechs- jährige Sohn meist auf den Schultern des Vaters reiten durfte. Was Seume vor 100 Jahren mit dem Spaziergang nach Syrakus vollbracht, das hat van't Hoff im Zeitalter der Eisenbahnen nochmals geleistet, auch nach Kilometern, wenn man den Weg mit der Zahl der sechsköpfigen Familie multipliziert. Von der Schweiz knüpfte er die Verhandlungen mit Berlin wieder an, und nun erfolgte nach dem einmütigen Vorschlag der Fachgenossen im Winter 1895/96 seine Berufung als Mitglied der Akademie. Gleichzeitig wurde er zum Honorarprofessor an der Universität ernannt, und im Früh- jahr 1896 fand die Übersiedlung nach Berlin statt. Glücklicherweise brauchte van't Hoff kein großes Institut, das man so rasch nicht hätte herrichten können. Für die von ihm geplanten Unter- suchungen genügte ein kleines Laboratorium, für dessen Einriehtung in einem Mietshause sein Freund und Mitarbeiter Meyerhoffer Sorge trug. Und nun beginnt die lange Reihe von Experimentalarbeiten über die ozeanischen Salzablagerungen, speziell die Staßfurter Salze, welche an die bereits in Amsterdam angestellten Versuche über Umwandlungserscheinungen und Doppelsalzbildung anknüpfen. In 52 Abhandlungen, die sämtlieh in unseren Sitzungsberiehten erschienen, sind die Resultate niedergelegt, durch die das verwickelte Problem in den Grundzügen und für eine konstante Temperatur gelöst wurde. Drei Jahre vor seinem Tode hat er sie abgeschlossen, aber gleich- zeitig für ihre Weiterführung von anderer Hand Sorge getragen. Unter Mitwirkung von Mineralogen, Geologen und Chemikern der Staß- furter Industrie und mit materieller Unterstützung durch unsere Akademie, den Verein deutscher Ingenieure und das Kalisyndikat ist ein wissenschaft- licher Verband für die Erforschung der «deutschen Kalisalzlagerstätten ins 14 Fısc#er: Leben getreten, der auch die weitere physikaliseh-chemische Bearbeitung des Gebietes auf dem von van't Hoff gebahnten Wege betreiben wird. Das Studium der Kalisalze ist an Umfang zweifellos die größte Ex- perimentalarbeit van’t Hoffs. und der theoretischen Durchdringung des Problems steht hier ebenbürtig die unermüdliche, über ı2 Jahre sich er- streckende Sammlung der Beobachtungen zur Seite. Manche interessante geologische Frage wird dabei berührt und zugleich die Synthese von Mine- ralien durch die erste künstliche Bereitung von mehreren Staßfurter Salzen bereichert. Zu dem Ruhm des schöpferischen Theoretikers gesellt sich nun auch der Lorbeer des geschiekten, sorgfältigen und ausdauernden Experimen- tators. Manche seiner Freunde haben die Berliner Periode als eine Zeit der Ruhe oder wohl gar der Erschöpfung angesehen, die nach den voraus- gegangenen theoretischen Leistungen begreiflich gewesen wäre. Aber könnte es nicht auch umgekehrt so sein, daß das von van't Hoff früher be- arbeitete Gebiet gerade durch seine Entdeckungen erschöpft war? Wo die naturwissenschaftliche Spekulation ernten will, muß der Acker zuvor durch die Beobachtung vorbereitet sein, und je gründlicher der theore- tische Schnitter sein Werk besorgt hat, um so länger dauert es, bis wie- der neue Früchte heranreifen. Tatsächlich ist seit zwei Dezennien, wenn man von der Radioaktivität absieht, keine Theorie in der Chemie aufge- taucht, die den zuvor erwähnten van’'t Hoffschen Ideen an Einfachheit und allgemeiner Gültigkeit gleichgestellt werden könnte. Wahrscheinlich hat er diesen Zustand der Wissenschaft richtig empfunden und sich zum Experiment, dem Jungbrunnen des Naturforschers, geflüchtet, ähnlich dem alternden Faust, der von der Spekulation übersättigt, sich nach den Brü- sten der ewig jungen Natur zurücksehnt. Wie wenig durch die scheinbare Ruhe seine Unternehmungslust ver- mindert war, lehrt der letzte Abschnitt seiner wissenschaftlichen Arbeit. Trotz vorgeschrittenen Alters und den Plagen einer tückischen Krankheit faßte er vor einigen Jahren den kühnen Entschluß, sich den Grundproblemen der Biologie, insbesondere der Bildung organischer Materie in den Pflanzen, zuzuwenden. Zwei Veröffentlichungen in unseren Sitzungsberichten »Über synthetische Fermentwirkung« zeigen den Weg an, den er zu beschreiten gedachte. Gedächtnisrede auf Jacobus Henrieus van’t Hof. 15 Um für die Versuche frisches Pflanzenmaterial zur Hand zu haben und gleichzeitig die für seinen körperlichen Zustand unzuträgliche Groß- stadtatmosphäre zu vermeiden, hatte er Wohnsitz und Arbeitsstätte nach dem Vorort Steglitz verlegt. Das Laboratorium war noch bescheidener als das mit Meyerhoffer benutzte. Es bestand aus einem kleinen Holzhaus mit sehr einfacher Einrichtung, das er auf dem Gelände der Domäne Dahlem aus eigenen Mitteln erbaut hatte. Die Erwerbung des Bauplatzes, wofür eine kleine Miete gezahlt werden mußte, war nicht mühelos gewesen, und die Form, wie sie zum Abschluß kam, ist so charakteristisch, daß sie verdient, erzählt zu werden. Nach vorbereitenden mündlichen Verhandlungen hatte van’t Hoff ein schriftliches Gesuch an die maßgebende Behörde um miet- weise Überlassung des Platzes gerichtet, aber mehrere Monate vergeblich auf Antwort gewartet. Da wiederholte er die Eingabe, schickte sie aber diesmal als eingeschriebenen Brief mit Eilbestellung nach dem nahen Be- stimmungsort. Diese ungewöhnliche dringliche Form verfehlte ihre Wir- kung nicht, und nach einigen Tagen war sein Wunsch erfüllt. Leider sollte ihm keine ungestörte Benutzung der neuen Arbeitsstätte mehr beschieden sein. Das vor 44 Jahren erworbene Lungenleiden zwang ihn wiederholt zu längerer Unterbrechung der Versuche, und bald nach dem Jubiläum unserer Universität, wo er nur noch am Festmahl im König- lichen Schlosse teilnahm, trat die zum Ende führende Verschlimmerung der Krankheit ein. In der letzten Festsitzung am Friedrichstage hat unsere Akademie ihm nur wenige Wochen vor seinem Tode die letzte öffentliche Ehrung durch die Verleihung der Helmholtzmedaille erwiesen, die er nach dem Zeugnis der treuen Gattin auf dem Krankenlager, aber mit dankbarer Freude empfing. Wenn ich schließlich van’t Hoffs Leistungen als Ganzes kennzeichnen soll, so trage ich kein Bedenken, ihn den größten Theoretiker der Chemie in der zweiten Hälfte des ı9g. Jahrhunderts zu nennen. Durch die Stereo- chemie hat er seinen Namen neben den von Pasteur und Kekule ge- setzt. Mit den Studien zur chemischen Dynamik war er an die Seite der großen Thermodynamiker, insbesondere von Helmholtz und Gibbs ge- treten, und mit der Lehre vom osmotischen Druck hat er dem Gedanken Avogadros die allgemeine Bedeutung verschafft. Die Originalität, die seinem Denken eigen war, trat auch in seinen Gewohnheiten, Neigungen und Anschauungen zutage und gab dem Verkehr e x Er ke EREE a 2 2 a r j = i 3 bee Er y ß N: 22, ee E IR 7 zn »% Y F AL; SR ON \ ER we ZaaN r D »5 EZ ah = | 5 1 ER 16 Fıscner: Gedächtnisrede auf Jacobus Henricus van’t Hoff. % mit ihm einen besonderen Reiz. Bescheidenheit inbezug auf die eigene ©‘ Leistung, freudige Anerkennung fremden Verdienstes, Abneigung gegen = Polemik und Phrase, drolliger Humor und Einfachheit der Lebensführung bildeten die Grundzüge seines Wesens. So wird er fortleben nicht allein in der Geschichte der Wissenschaft als der schöpferische Denker, den wir stolz waren, so lange den unsrigen e 3 nennen zu dürfen, sondern auch in der Erinnerung der Freunde als der liebenswerte Mensch, dessen Verlust wir lebhaft beklagen. Uber den anatomischen Bau der baumartigen Uype- :acee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun. Von EIERSSSENGEERZund” Dr. K. KRAUSE: Phys.-math. Klasse. 1911. Abh. 1. 1 Vorgelegt in der Sitzung der phys.-math. Klasse am 4. Mai 1911. Zum Druck eingereicht am gleichen Tage, ausgegeben am 19. Juni 1911. Diss: kannte man keine Gyperacee mit hohem oberirdischem, baumartig verzweigtem Stamm, wie er bei den Pandanaceen, einigen Liliaceen, Ama- ryllidaceen und auch den Velloziaceen vorkommt. Zwar gibt es eine Gattung Seirpodendron, bei welcher man auf Grund des Namens eine baumartige Verzweigung vermuten könnte; aber deren einzige Art Sc. costatum Kurz, welche von Geylon durch die südwest- malaiische Provinz (Malakka, Java) bis zum tropischen Ostaustralien und Samoa verbreitet ist, besitzt nach C. B. Clarke’s Angaben in Hookers Flora von Britisch-Indien (Bd. VI, S. 684) einen einfachen bis 6 cm langen, von einem holzigen Rhizom aufsteigenden weichen, oben dreikantigen Stamm von 5 mm Durchmesser, welcher 2—3 m lange Blätter trägt, und ähnelt einem niedrigen Pandanıus. Anders verhält sich die im Gebiet des Rio Negro in der Hylaea vor- kommende Uyperacee Cephalocarpus dracaenula Nees. Hier ist ein einfacher oder einmal gegabelter, nur 2—2.5 dem langer oberirdischer Stamm vor- handen, welcher einen Schopf von schmalen Blättern trägt und von oben bis unten mit zerfaserten Blattresten bedeckt ist. zwischen welchen zahl- reiche dünne Wurzeln hervorbrechen. Bei der ebenfalls brasilianischen Fintelmannia restioides Nees haben wir 1.5 dem hohe dichte Polster, welche von einem über die Erde tretenden, verzweigten, dicht beblätterten Stamm gebildet sind. Viel auffallender ist eine in Kamerun vorkommende Üyperacee, von welcher schon im Jahre 1905 einzelne kleine Stämmehen nach Berlin ge- langten, im vergangenen Jahr aber recht kräftige und vollkommener ent- wickelte Exemplare eingesendet wurden. Die ersten Exemplare stammten Hr. Dr. K. Krause, Assistent am Kgl. Botanischen Museum in Dahlem, hat die für diese Untersuchung nötigen anatomischen Präparate angefertigt. 1* 4 A. Enter und K. Krause: vom Cross-Fluß im nordwestlichen Kamerun und waren von Regierungsrat Dr. Meyer gesammelt, die im Jahre 1910 eingesendeten vollständigeren Exemplare stammten von Jaunde aus einer Höhe von Soo m, woselbst sie Dr. Bücher auffand. Die Pflanze bewohnt wie die im sterilen Zustande habituell ähnlichen Vellozia und Barbacenia trockene Felsen und kommt auf solchen gesellig vor. Am Grunde des Stammes finden wir zahlreiche ringsum sich aus- breitende Bodenwurzeln. Der Stamm ist unten etwa 5 em dick, bis zu etwa 12 cm Höhe nicht verzweigt, dann aber wiederholt, zumeist dicho- tomisch, mit etwa S— 10 cm langen Gliedern, von denen die obersten noch ı cm dick erscheinen und einen Schopf von aufrechten starren lineal- lanzettlichen bis 5 em langen, am Grunde 3 mm breiten Blättern tragen. Mit Ausnahme des alleruntersten Teiles, an dem die Blattreste abgestoßen sind, finden wir den Stamm und alle Äste von dieht stehenden, spiralig angeordneten Blattbasen bedeckt (Fig. 1). An den Exemplaren vom Üross- Fluß finde ich die Spiralstellung 8/13. Mehrfach sieht man an den Gabelungen Reste der Blütenstengel, mit- unter auch scheinbar seitlich an den Ästen. Jedenfalls entwickeln sich wie bei Dracaena Äste immer nur unterhalb eines Blütenstandes (Fig. 2 A). Der Blütenstand ist eine bis 3 dem lange, mehrfach verzweigte Rispe, deren Zweige dritter oder vierter Ordnung an sehr dünnen Stielen eymöse Scheinähren von 7— 12 einblütigen Ährchen tragen. Die primären Brakteen der Scheinähren sind pfriemlich und nur 1—ı.5 mm lang. Von den ein- blütigen Ährchen ist jedes zunächst mit drei sehr ungleichen 2, 3 und 3.5 mm langen äußeren Brakteen versehen, auf welche 3--5 winzige nur o.3 mm lange, langbehaarte Schüppchen folgen, welche das etwa 4 mm lange Pistill einschließen, dessen länglicher Fruchtknoten in einen langen fadenförmigen Griffel mit 2, seltener mit 3 fadenförmigen Narben übergeht. Die Früchte erreichen schließlich eine Länge von 7—5 mm. Pflanzen mit männlichen Blüten habe ich bisher nicht erhalten können, und es ist daher die folgende Gattungsdiagnose wie auch diejenige der Art noch etwas unvollständig. Schoenodendron Engl. in Englers Bot. Jahrb. XLIV (1910) Beiblatt Nrrom Flores dioeci. Flores masculi adhuc ignoti. Flores feminei in spieula solitarii, an nudi? braeteis 2 majoribus lanceolatis et 3—5 minimis, pilis Über den anatom. Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri. 5 duplo longioribus ceiliatis inelusi, an perigoniati? tepalis 3—5 minimis pilis duplo longioribus instructi. Pistillum valde elongatum eonoideum superne curvatum, stigmatibus 2—3 filiformibus instructum. Fruetus elongato- conoideus superne curvatus, semen elongatum eylindrieum ineludens. — Arbusceula, ramis plerumque pseudodichotomis, interdum trifidis, fere a basi ad apicem usque foliorum partibus basalibus obtectis. Folia dense spiraliter ordinata angusta lineari-lanceolata, e basi ad apicem usque an- gustata. Intlorescentiae paniculatae folia superantes; bracteae I et II basi longe tubulose vaginantes atque in subulam acutissimam exeuntes, ramulos 2—4 tetrangulos includentes, ramulis extimis pseudospicas e pseudospi- culis unifloris compositas gerentibus; bracteae pseudospicae subulatae vel anguste lanceolatae acutae quam spieulae bracteae primariae lanceolatae breviores. Sc. Bücheri Engl. n. sp.; arbuscula eirc. 6 dem alta, radieibus tenuibus numerosissimis trunco parallelis foliorum vaginas perforantibus usque ad basin trunei progredientibus et hie radices secundarias horizontaliter radi- antes emittentibus. Truneus usque ı2 em longus, inferne foliorum vestigiis destitutus eirec. 5 em crassus, ramis adscendentibus, gradatim minoribus, extimis cum foliorum vestigiis 1.5 em, sine foliis I cm crassis, fere omnibus supra bifurcationes peduneuli vestigio 3—6 em longo, 2—3 mm crasso persistente instructis. Folia erecta, rigida, lineari-lanceolata usque 5 em longa, vestigia vetusta eire. T—1.5 em longa, ramis adpressa, apice patente vel recurvo. Paniculae usque 2 dem longae, ramis I 2 mm crassis; bracteae I vagina tubulosa 1.5 cm longa instructae in acumen aequilongum subuli- forme exeuntes; ramuli II 3—5 em longi, bracteas superantes, pseudospicae eirc. Smm longae; bracteae earum eire. 1—ı1.5 mm longae; braeteae 3 inferiores spicularum 2 usque 6 mm longae; braeteae minimae pistillo antecedentes (an perigonii tepala?) vix 0.5 mm longae. Pistillum cum stilo usque 4 mm longum; stigmata filiformia ı mm longa. Fructus 6 mm longus, inferne 0.5 mm crassus. Kamerun: auf einer Gneiskuppe in der Nähe von Jaunde am Rande des Regenwaldes, um 780—820 m ü. M. (Dr. Bücher — 2 blühend und fruehtend im Juni 1909); am Cross-Fluß auf Felsen (Regierungsrat Dr.Meyer — August 1904). Die Schüppchen unterhalb des Pistills könnte man als eine hochblatt- artige Blütenhülle auffassen: es ist aber auch die Deutung zulässig, daß A. Eneser und K. Krause: rg. 1. Schoenodendron Bücher; Engl., von Jaunde (800 m ü. M.), etwas über $ der nat. Größe. Über den anatom. Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri. 7 Fig. 2. Schoenodendron Bücheri Engl., von Cross River in Kamerun, etwa $ nat. Größe. A ein Ast, welcher sich unterhalb eines terminalen Blütenstandes verzweigt; auf dem Längsschnitt treten die unter den Blättern verlaufenden Adventivwurzeln hervor. B ein Ast mit dem Rest eines Blütenstandes und zwei entwickelten Blütenständen. 5 A. Eneser und K. Krause: diese Schüppcehen Hochblätter sind und daß das nackte Pistill allein die weibliche Blüte repräsentierend in der Achsel eines der Schüppchen steht. Jedenfalls tun wir gut, die definitive Entscheidung über die Auffassung dieser Blattgebilde bis zum Bekanntwerden der männlichen Blüten offen zu lassen. Es gehört diese interessante Pflanze zu den Zthynchosporoideae, welche durch wenigblütige Blütenstände, die selbst wieder in ährigen oder kopfigen Gesamtblütenständen stehen, ausgezeichnet sind, und zwar in die engere Gemeinschaft der Sclerieae, bei denen eingeschlechtliche Schein- ährehen vorhanden sind und die weiblichen nur eine Blüte enthalten. Die Pflanze kann zu keiner der bisher bekannten Gattungen gebracht werden. Von Cephalocarpus, welcher sie habituell am nächsten kommt, ist sie schon dadurch unterschieden, daß der Griffel am Grunde nicht zwiebelartig verdickt ist. Daß sie habituell durch die weitgehende bäum- chenartige Entwicklung alle anderen Cyperaceen übertrifft, ist schon aus dem Habitusbild ersichtlich. Das Auffallendste ergibt sich aber beim Durchschneiden der Äste; dann sieht man, daß an denselben, auch an den obersten, 5—6 dem über dem Boden befindlichen, um den 5 mm dieken Stengel herum und von den Blattbasen bedeckt 2—3, manchmal auch 4 Schichten von parallel der Stengeloberfläche senkrecht nach unten verlaufenden Wurzeln vorhanden sind. Diese Wurzeln entspringen an den Stengelgliedern in verschiedener Entfernung von deren Basis und wachsen durch die Scheidenteile der Blätter hindurch, welche hierbei zer- fasert werden; einige Lagen dieser Wurzeln bilden um den Stengel einen Mantel, dessen Dicke derjenigen des ersteren beinahe gleichkommt (Taf. I, Fig. A). Die Wurzeln, welche an den oberen Ästen nur wenig Neben- wurzeln entwickeln, sind an den unteren Stammteilen reich verzweigt und bilden einen dichten Filz, der aber immer von oben an bis zur ersten Gabelung des Stammes von den stehengebliebenen Blattresten bedeckt ist. Erst an dem untersten 10—15 em langen Teil des Stammes ist das Wurzelgeflecht so mächtig geworden, daß es die Blattbasen ganz zerstört und abgesprengt hat. Die Blätter zeigen frühzeitig an der Grenze zwischen dem etwa 8 mm langen, dünnen Scheidenteil und der starren hellgrünen Spreite einen an- fangs schmalen (kaum 4 mm breiten) sehwarzbraunen Streifen, der sich allmählich auf ı—2 mm verbreitert; dann sehen wir das Blatt noch 2—3 mm über dem Querstreifen ganz vertrocknen und grau werden, und Uber den anatom. Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri. 9 die übrige Blattspreite fällt ab, eine ziemlich geradlinige horizontale Ab- bruchstelle an dem stehenbleibenden Blattteil hinterlassend. Über den anatomischen Bau der Vegetationsorgane ist folgendes zu bemerken: Im Querschnitt des Stammes finden wir den ganzen mittleren Teil, mindestens das mittlere Drittel des Durchmessers von wenigen, zum Teil breiten, einen nach außen konkaven Bogen darstellenden Bastpartien ein- Fig. 3. Schoenodendron Bücheri Engl. A eine Scheinähre mit mehreren © Ährehen. B Ährehen mit den drei unteren Brakteen a, £, y. € Pistill mit den am Grunde stehenden winzigen Brakteen, welche auch als Perigonblätter aufgefaßt werden könnten. D dieselben Brakteen 3, «, & stärker vergrößert. E ein älteres Ährchen mit reifer Frucht, «, £, » wie in B. F Frucht mit den am Grunde stehenden winzigen Brakteen. @ Frucht im Längsschnitt, den Samen zeigend. genommen, deren einzelne Zellen nur ein minimales Lumen besitzen (Taf. 1, Fig. A, B. Nur schmale Streifen vom Grundgewebe trennen diese Bast- partien voneinander und von einem Kreis von Bündeln, welche mit mäch- tigen Bastlagen auf der zentripetalen Seite versehen sind. Dann folgt eine Zone etwa von der Breite eines Drittels des Radius, welche fast nur von den dünnwandigen Partien (Hadrom und Leptom) der stark nach außen gebogenen Bündel eingenommen ist (Taf. I, Fig. B). Die Bündel grenzen vielfach dicht aneinander oder sind nur durch schmale Partien von Grund- gewebe getrennt, dessen Wände schwach bräunlich gefärbt sind. Scharf abgesetzt von diesem bräunlichen Gewebe ist das sehr dünnwandige Rinden- Phys.-math. Klasse. 1911. Abh. 1. 2 10 A. Eneter und K. Kravse: gewebe, etwa ein Sechstel des Durchmessers breit und in die Blätter über- gehend, auch von einzelnen Blattspursträngen durchsetzt. Während die Blätter am Grunde eine sehr zarte Epidermis und kein mechanisches Gewebe besitzen, sind oberhalb der Basis die Epidermiszellen an beiden Seiten diekwandiger. Ferner ist das ältere Blatt mit einer Reihe von großen, in der Längsrichtung verlaufenden lysigenen Luftkanälen ver- sehen, welche den jungen Blättern fehlen und sich allmählich zwischen den sowohl der konkaven Oberseite wie der konvexen Unterseite der Epi- dermis anliegenden Baststrängen ausgebildet haben. Den an der Unter- seite verlaufenden liegen die Hadromstränge an; die an der Oberseite be- findlichen sind hier und da noch durch Partien dazwischenliegenden, sehr diekwandigen Bastgewebes verbunden. Gegen die Blattspitze zu verschwin- den die Luftkanäle gänzlich. Interessant ist der anatomische Bau der Wurzeln. Diese besitzen, so- lange sie unter dem Schutz der Blattbasen und durch dieselben hindurch verlaufen, ein sehr zartwandiges äußeres Rindengewebe, großenteils be- stehend aus radial gestreckten Zellen, deren radiäre Längsausdehnung dem Durchmesser einer darunterliegenden, aus etwa ı2 Zellagen bestehenden stereomatischen Schicht entspricht (Taf. I, Fig. C). Zwischen letzterer und der Endodermis liegt ein aus sehr dünnwandigen ungleich großen, sich bräunenden Zellen bestehendes Grundgewebe. Der Zentralzylinder besitzt etwa 7 radiäre Hadromgruppen und ein großes Ringgefäß in der Mitte. Auf den ersten Blick fallen nur die langgestreckten Zellen der äußeren Rinde auf, bei eingehenderer Betrachtung bemerkt man aber auch hier und da 2—3 Querwände, so daß diese physiologisch als Absorptions- gewebe aufzufassende Schicht nicht vollkommen einschichtig ist. Hier und da sind einzelne engere Zellen derselben über die Oberfläche der an- deren hinaus als Haare verlängert. Wahrscheinlich ist diese Gewebeschicht sowie das Velamen der Orchideenluftwurzeln nur aus dem Dermatogen her- vorgegangen. Doch konnte dies an dem trocknen Material nicht entschie- den werden. Es handelt sich nun darum, festzustellen, ob das eigentümliche Ver- halten der Wurzeln, welches wir bei Schoenodendron beobachteten, auch anderen Cyperaceen zukommt. Ich untersuchte zunächst Cephalocarpus dra- caenula Nees und fand davon im Berliner Herbar ein Exemplar, bei welchem der ı2 cm lange, 4 mm dicke und bastreiche Stamm von 4—6 Schichten Über den anatom. Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri. 11 dicht gestellter Wurzeln umgeben ist (Taf. I, Fig. D) und diese von stehen- gebliebenen Blattscheiden so bedeckt sind, daß von den Wurzeln nichts wahrzunehmen ist. An zwei anderen 20—30 cm hohen Exemplaren je- doch treten mehrfach zwischen den stark zerfaserten Blattscheiden einfache und verzweigte Nebenwurzeln heraus, welche zum Teil sogar frei herunter- hängen und nicht dem Stengel anliegen. Cephalocarpus wächst eben in nebelreichen Bergwäldern der Provinz Rio Negro am Japura, in denen nach der Angabe von Martius sich eine drei Fuß mächtige Humusschicht an- gesammelt hat. Bei der größeren Luftfeuchtigkeit erfolgt eine raschere Zersetzung der Blattscheiden, und ebenso begünstigt diese eine reichere Entwicklung von Nebenwurzeln, während bei Schoenodendron, welches auf trockenen sonnigen Felsen wächst, die Blattscheiden lange Zeit erhalten bleiben und zusammenschließend eine festere Hülle um die unter ihnen liegenden Wurzeln bilden. Daß bei Fintelmannia restioides Kunth, welche an feuchten Felswänden der Tijuca in der Provinz Rio de Janeiro Polster bildend vorkommt, zahlreiche Faserwurzeln am Stamm heraustreten, ist nieht zu verwundern, da eben auch hier die zarten Blattscheiden stark zerstört werden. Der anatomische Bau der Wurzeln von Üephalocarpus weicht von demjenigen der Wurzeln von Schoenodendron etwas ab. Wäh- rend wir bei Schoenodendron ein zentrales Bündel mit 9— 10 Hadromplatten und mit ı— 2 großen Gefäßen antreffen, sind bei Cephalocarpus in der Mitte 3—4 große Gefäße und keine kleineren sichtbar; ferner finden wir bei dieser Gattung eine auffallend großzellige und diekwandige Endoder- mis (Taf. II, Fig. A). Das Rindengewebe ist an den Wurzeln der mir vor- liegenden trocknen Exemplare zerstört. Von anderen Cyperaceen, bei denen sich ein kräftiger, bis ı dem über den Boden tretender Stamm entwickelt, ist Mapania zu nennen. M.doli- chostachya K. Sehum. ähnelt nach den Angaben der Sammler einem kleinen Pandanus. Zenker sammelte diese Art auf steinigem Boden bei Bipindi, Dinklage und Ledermann sammelten sie auf sumpfigem Alluvialwald- boden, ersterer bei Batanga, letzterer bei Ilende. Wir sehen hier am Stamm an dem von Blättern entblößten Teil glatte schwarze, an der Oberfläche glänzende Wurzeln hervorbrechen, an denen erst, wenn sie unter spitzem Winkel absteigend den Boden erreicht haben, horizontal abstehende ab- sorbierende Nebenwurzeln sich entwickeln. An den primären Adventiv- wurzeln ist ein Drittel der Rinde von sehr englumigen und ziemlich dick- 12 A. En6eLer und K. Krıavse: wandigen Zellen mit dunkelbraun gefärbten Membranen gebildet; die weit- lumigere zartwandige und auch mit einigen Haaren versehene Oberhaut ist meistens zerstört und so die primäre Adventivwurzel zu einem Wurzel- träger geworden. Ähnlich ist es bei der am Kamerunberg oberhalb Buea vorkommen- den M. Deistelii K. Schum., desgleichen bei der auf Java vorkommenden M. humilis (Haßk.) Benth. et Hook., jedoch hat diese nicht schwarzglänzende Adventivwurzeln wie die erstgenannte. Von Scirpodendron costatum Kurz sah ich nur Exemplare mit kleinem Stammstück, das aber genügt, um zu zeigen, daß hier die Wurzeln sich so wie bei Mapania verhalten. So sind also außer Cephalocarpus keine Cyperaceen bekannt, welche einen solehen von Blattresten bedeckten Wurzelmantel entwickeln wie Schoeno- dendron. Die größte Übereinstimmung in den Wachstumsverhältnissen mit Schoenodendron zeigen die stammbildenden Velloziaceen, welche bekannt- lich als echte Liliifloren von den Üyperaceen systematisch weit abstehen. Sie bilden bisweilen verzweigte Stämme von ı—2 m Höhe und wachsen besonders gern an trockenen, sonnigen Bergabhängen zwischen Stei- nen, nicht selten nur in schmalen Felsritzen abgerundeter Granitklippen wurzelnd. Da derartige Standortsbedingungen nur wenigen xerophytischen Pflanzen zusagen, so kommen die Velloziaceen oft gesellig vor, z. B. sah ich selbst solche Gemeinschaften an den trockenen, felsigen Nordabhängen des west- lichen Usambaragebirges, an steinigen Hängen bei Mombo in Westusam- bara, ferner in der Nähe des Frankenwaldes bei Johannesburg und in den Matoppos von Rhodesia. Welwitsch beobachtete auch eine Art, B. squar- rosa (Welw.), bei Pungo Andongo in Angola an felsigen Abhängen »in thiek masses«; ferner eine andere, B. velutina (Welw.), auf Sandsteinfelsen am Ufer des Cuansa »plentiful«; von B. stenophylia (Baker), welche bei Cusimba zwischen Majombo und Pomangala auf Sandsteinfelsen vorkommt, sagt Welwitsch: »plentiful and in dense clusters«, ferner »the stems are thickly erowded over wide areas«. Von afrikanischen stammbildenden Arten konnte ich folgende unter- suchen: Barbacenia aequatorialis (Rendle) Harms — Westusambara, an steini- gen Hängen bei Mombo, 550 m ü.M. (Engler n. 3212), auch von da lebend im Botanischen Garten zu Dahlem; Mittel-Pare (Uhlig n. 600); D. Goetzei Über den anatom. Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri. 13 Harms — Uhehe, am Ruaha-Fluß an trockenen, sonnigen Bergabhängen zwischen Steinen, um 600 m; B. capillaris (Welw.) Pax — Huilla in Benguela (Antunes n. 76); D. splendens (Rendle) Harms — Mount Malosa im südlichen Nyassaland, um 1300— 1600 m (A. Whyte); B. Wentzeliana Harms — Unyika, bei Dorf Sante am Samba-Fluß an trockenen Abhängen, um 1200 m (W. Goetze n. 1409). Bei allen diesen Arten ist der Stamm dicht von Blattbasen bedeckt, welche nicht wie bei Schoenodendron eine horizontale Abbruchslinie auf- weisen, sondern vielmehr in ein stumpfes, etwas zerrissenes Dreieck endigen. Auf dem Querschnitt der Stämme sieht man wie bei Schoenodendron zwi- schen Stamm und Blättern einen Mantel von 3—4 Lagen dicht aneinander gepreßter, unverzweigter, gerade herunterlaufender Wurzeln. Alle unter- suchten Stücke stammen von Ästen aus der oberen Region der Stämme, 4—6 dem über dem Boden. An einem alten Barbacenia-Stamm unbekannter (aber wahrscheinlich afrikanischer) Provenienz, der 6 dem lang ist und 5, unten sogar 6 cm Durchmesser hat, konstatiere ich (5 dem über der Basis) um eine kaum ı em dieke Achse einen Wurzelmantel von 1.3 em Dicke und eine 2—3 mm starke Blätterschicht (Taf. I, Fig. D, E). An diesem Stamm ist die Wurzel- schicht mehrfach von 2 mm dicken, unter einem Winkel von 30° aufstei- genden Ästen unterbrochen, von denen nur einzelne mit ihren Blattresten ein wenig über die Blattreste des Hauptstammes hinwegragen. Auf dem Querschnitt durch diesen Stamm (Taf. II, Fig. f) sieht man denselben um- geben von drei Gruppen dicht stehender Adventivwurzeln (rad.), welche den Stamm an Breite übertreffen und ebenso mächtig sind, sodann die Seiten- äste (ram), welche auch von Adventivwurzeln umgeben sind. Die Wurzeln von Barbacenia aequatorialis, welehe wir lebend unter- suchen konnten, besitzen außerhalb des Stereomzylinders eine aus mehreren Schichten dünnwandiger Zellen bestehende äußere Wurzelrinde (Taf. II, Fig. B, ©); die einzelnen Zellen sind mehr oder weniger isodiametrisch und nicht radial gestreckt, wie es bei Schoenodendron der Fall ist. Als Beispiele von brasilianischen Vellosia-Arten, bei denen ganz dieselben ana- tomischen Verhältnisse wie bei Barbacenia beobachtet werden, will ich anführen die schon am ÖOrinoco vorkommende und in Brasilien auf den Gipfeln der Tijuca bei Rio de Janeiro wachsende Vellozia candida Mikan, die zierliche brasilianische V. abietina Mart. und die in Minas Geraes vor- Phys.-math. Klasse. 1911. Abh. 1. 3 14 A. Eneter und K. Krause: Über Schoenodendron Bücheri. kommende, 2 m hoch werdende V. compacta Mart. Auf dem Längsschnitt durch die obersten Äste dieser Art haben wir auch sehr schön die oben beginnenden und nach unten wachsenden Adventivwurzeln gesehen. Schließlich ist zu bemerken, daß die größeren Friocaulaceen, wie z.B. der ım hohe Paepalanthus speciosus Koernicke, nur grundständige Wurzeln entwickeln. Es sind also nur die Öyperaceen Schoenodendron und Crphalocarpus sowie die Velloziaceen durch einen oberirdischen, unter den Blattbasen verborgenen Wurzelmantel ausgezeichnet. Erklärung der Figuren auf Tafel I und IL Taf. I, A—C: Schoenodendron Bücheri Engl. A. Querschnitt durch einen oberen Ast (40 em über der Erde) und die ihn umgebenden Wurzeln sowie deren Seiten- wurzeln, '°/,. B. Querschnitt durch den Stamm und die Blätter, 40 cm über der Erde, 35/,. C. Querschnitt wie bei A, etwa '®/,, zeigt sehr schön die Absorptions- schieht der Wurzeln. D. Cephalocarpus dracaenula Nees. (Juerschnitt durch den Stamm und den Wurzelmantel, etwa 15 cm über der Erde, "°/,; die Blattreste sind beim Präparieren größtenteils herausgefallen. Taf. Il, A: Cephalocarpus dracaenula Nees. (Querschnitt durch das Leitbündel der Wurzel, 5°/,. B, C. Barbacenia aequatorialis (Rendle) Harms. B. (Querschnitt durch den Stamm und einige Adventivwurzeln, '°/,. €. @Querschnitt dureh zwei Adventivwurzeln, 5*/,. D, E. Längsschnitte durch den Stamm einer unbekannten Barbacenia. F. (Juerschnitt durch den Stamm; rad die Wurzelschichten, ram die nach oben abgehenden Seitenzweige, nat. Gr. K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Phys.-math. Abh. 1911. A. Engler und K. Krause: Über den anatomischen Bau der baumartigen (yperacee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun. Taf. 1. Err % Hier ad ur AN je ü Ar u er a Yg Pu { ® ' u j ’ fi ‘ k ws ni K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Phys.-math. Abh. 1911. eis As (JE ER A. Engler und K. Krause: Über den anatomischen Bau der baumartigen Cyperacee Schoenodendron Bücheri Engl. aus Kamerun. Taf. Il. en le Pe \ “ hd ee Br - r hr; . re AN w\ | N a ra N De Niue sah. UP. han A \ “ j Ken u \ „ h r ‘ Ki - 5 # % i \ er 4 ” 8 b ’ ’ E) R r % * ur, > ‘ 1 % ’ en % b_ r Pa % ‚ k h ne k In 4 \ 2 a ‘ 4 ( 1 $) ®* i i ’ . r x k » rS in # r AHA) ie bs rt) ; j RE e “r Aa) a \ ur w ri . i 23 N F l f j £ D : s “ vi ü f > ’ » 1 ur » vr h ‚ » h s F wo u 7 i Inne s FB a FO Br y Ft, - Al: et MER “ 2 e y‘ u un "77 Du » ‘ fi n « i Ki »,. ’ vr ) Eu) 777 P, l PWE kr 7 fi ’ © h x . ' ' \ b rs ji j & . h N f u Y . N { 7 L \ Mr we [3 - %o L 4 - \ Ur ANHANG. ABHANDLUNGEN NICHT ZUR AKADEMIE GEHÖRIGER GELEHRTER. Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus zur genauen Berechnung von zwanzigstelligen Werten sämtlicher trigonometrischen Funktionen eines beliebigen Arguments sowie ihrer Logarithmen. Berechnet und zusammengestellt von Prof. J. PETERS. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. 1. 1 Vorgelegt von Hrn. Auwers in der Gesamtsitzung am 19. Januar 1911. Zum Druck eingereicht am gleichen Tage, ausgegeben am 20. April 1911. Einleitung. As ich bei Bearbeitung der achtstelligen Logarithmentafel die trotz zwölf- stelliger Rechnung für die Abkürzung auf acht Dezimalen zweifelhaft ge- bliebenen Werte einer Neurechnung mit mindestens sechzehn Dezimalen unterziehen wollte', hielt ich vergeblich Ausschau nach einem Werk, mit dessen Hilfe man bequem und schnell die Logarithmen oder auch die nu- merischen Werte der trigonometrischen Funktionen auf sechzehn oder mehr Dezimalstellen ermitteln könnte. Um diese Lücke in der Tafelliteratur aus- zufüllen, habe ich mit Beihilfe von Hrn. Eckert, dem hierfür mein bester Dank ausgesprochen sein soll, die einundzwanzigstelligen numerischen Werte für Sinus und Cosinus von zehn zu zehn Bogenminuten alter Teilung durch den ganzen Quadranten, ferner die gleichen Werte für jede Bogen- sekunde des ersten Zehnminutenintervalls, also von 0° o' bis 0° ı0', be- rechnet und in den beiden folgenden Tabellen zusammengestellt. Über den Gebrauch der Tafel ist kurz folgendes zu erwähnen. Sinus und Cosinus eines Winkels, der sich als Vielfaches einer ganzen Bogen- sekunde darstellt, werden durch einfache Multiplikation erhalten aus den Formeln: sin (a+ Aa) = sin a cos Aa + cos a sin Aa und cos (a-+ Aa) = cos a cos Aa * sin a sin Aa. Enthält der Winkel, dessen Funktionen bestimmt werden sollen, noch Bruchteile einer Bogensekunde, so muß zuerst Tafel II mit diesem Bruch- t Näheres hierüber siehe in der Einleitung des kürzlich erschienenen Werkes: J. Bauschinger und J. Peters, Logarithmisch-Trigonometrische Tafeln mit acht Dezimal- stellen. Erster Band, Tafel der achtstelligen Logarithmen aller Zahlen von ı bis 200000. Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1910. 1% 4 J PIRITERS: teil interpoliert werden: erst dann wird die Zusammensetzung der aus Tafel I und Tafel II entnommenen Werte nach dem Fundamentaltheorem der goniometrischen Funktionen durchgeführt. Würde man bei dieser Zusammensetzung stets von dem nächstgelegenen vollen Zehnminutenwert ausgehen, so hätte die zweite Tafel nur bis auf fünf Bogenminuten ausgedehnt zu werden brauchen. Ich habe die Tabu- lierung bis 10' durchgeführt, um, außer einem bei Auseinandersetzung der Berechnung der Tangenten angeführten Grunde, durch Ermöglichung einer doppelten Berechnung von Sinus oder Cosinus, nämlich von den beiden einschließenden vollen Zehnminutenwerten aus, eine scharfe Kontrolle für die Richtigkeit der Rechnung darzubieten. Die Tangente eines- beliebigen Winkels läßt sich leicht durch eine Division aus einer der beiden Formeln: _ eos2Aß—cos2ß _ sin2ß-+sin2Aß ee sin2ß—sin2Aß cos2ß+cos2Aß oder _ eos2Aß—ceos2ß sin2ß—sin2Aß ap le SER) sin2ß+sin2Aß cos2ß+cos2Aß ableiten. Durch die Tatsache, daß in den rechten Seiten dieser Gleichungen die Funktionen Sinus und Cosinus des doppelten Inkrements 2Aß vor- kommen, wurde die Ausdehnung der Tafel II auf zehn Bogenminuten bedingt. Liegt die Aufgabe vor, den Logarithmus einer trigonometrischen Funk- tion mit sechzehn oder mehr Dezimalstellen zu bestimmen, so ist hierfür der zweckmäßigste Weg, zunächst den numerischen Wert der trigonometrischen Funktion nach dem vorstehend auseinandergesetzten Verfahren zu berechnen und dann hierzu vermittels des aus Steinhauser' oder CGallet” oder wegen der Verifizierung am besten aus beiden zu entnehmenden einund- zwanzigstelligen Logarithmus einer dem Logarithmanden möglichst nahe gelegenen, mindestens sechsziffrigen Zahl den Logarithmus zu bestimmen nach der in diesem Falle äußerst stark konvergierenden Reihe: An al An )+ iR log (n+ An) = loon +2 M ——— + == | Herren: 5( ) = \zn+An 3\2n+An ' Steinhauser, Anton: Hilistafeln zur präcisen Berechnung zwanzigstelliger Lo- garithmen zu gegebenen Zahlen und der Zahlen zu zwanzigstelligen Logarithmen. Wien, Carl Gerold’s Sohn, 1880. D} ® Callet, Frangois: Tables portatives de logarithmes. Paris, Firmin Didot, 1795. Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 5 hierin bezeichnet M den Modul der Briggsschen Logarithmen, dessen erste hundert Vielfache man auf S. 52 dieser Arbeit findet. Auch für den umgekehrten Fall, den Winkel aus den trigonometri- sehen Funktionen zu bestimmen, möchte ich hier Rechenvorschriften an- führen, obschon zu ihrer Anwendung in der Praxis bedeutend weniger häufig Gelegenheit sein wird. Allen Fällen ist gemeinsam, zunächst zu der gegebenen Funktion mit Hilfe einer sieben- oder besser noch achtstelligen Logarithmentafel einen möglichst guten Näherungswert für den gesuchten Winkel zu ermitteln. Nenne ich diesen Näherungswert y und den gesuchten Winkel y+4Ay, so gelten zur Bestimmung von Ay die Gleichungen: sin (+ Ay)— sin y Ay are ı" (cos y—44Ay are 1" sin y) cos y— cos (y-+ Ay) Ay = N for r arc ı" (siny++4Ay are ı" cos y) tang (y-+ Ay) — tang y Ay are 1" (I+tan A gytang(y-+4Ay)) RE eotg y— cotg (y+ Ay) : arc ı" (I+ cotgy cotg (y + Ay)) je nachdem sin (y+Ay), eos(y+ Ay), tang (y+4Ay) oder ceotg (y-+ Ay) zur Bestimmung von y+ÄAYy gegeben war. Da in den beiden ersten Glei- chungen rechts im Nenner die gesuchte Unbekannte Ay vorkommt, so kann aus ihnen Ay nur durch sukzessive Näherung gewonnen werden, indem man zunächst auf der rechten Seite der Gleichungen im Nenner das Glied mit Ay gleich Null annimmt und unter dieser Annahme einen ersten Nähe- rungswert Ay, berechnet. Mit diesem Näherungswert löst man nun die Glei- chung nochmals auf und fährt damit so lange fort, bis die Rechnung steht. Ist der zwanzigstellige Logarithmus einer trigonometrischen Funktion zur Bestimmung des Winkels gegeben, so suche man hierzu zunächst den Numerus auf. Zu diesem Zwecke berechne man mit Hilfe von Callets und Steinhausers Tafeln den einundzwanzigstelligen Logarithmus einer dem gesuchten Numerus n+ An möglichst nahe gelegenen, mindestens sechs- ziffrigen Zahl n. Dann ergibt sich das gesuchte n + An aus der Berechnung der folgenden Gleichungen: 8= 77] log (m-+An) - log | n+An=R:.n. 6 Jı PETERS: Die ersten hundert Vielfache von - findet man auf S.54; sie dienen gleich den Vielfachen von M und are ı" zur Erleichterung der notwendig werdenden Multiplikationen. Wenige Zahlenbeispiele sollen das Gesagte erläutern. 1. Beispiel. Die numerischen Werte der trigonometrischen Funktionen des Winkels 30°21'57" seien zu bestimmen. Man entnehme aus Tafel I die Werte: sin 30°20' = 0.50502 98415 74690 018874 cos 30 20 = 0.386310 18822 35836 339482 ; ebenso aus Tafel II: sin 1" 57" = 0.00056 72319 76480 133007 cos I 57 = 0.99999 98391 23929 488663 ; durch Multiplikation’ der entsprechenden Faktoren erhält man: 1% P sin 30° 20' cos I’ 57" = 0.50502 97603 27473 615375 cos 30 20 sin I 57 = 0.00048 95789 86564 360762 cos 30° 20' cos ı' 57" = 0.86310 17433 83397 074442 sin 30 20 sinI 57 = 0.00028 64690 75217 862393 ; hieraus ergeben sich sin 30°21' 57" = 0.50551 93393 14037 97614 cos 30 21 57 = 0.86281ı 52743 08179 21205. Zur Kontrolle rechne man aus: sin 30° 30' = 0.50753 83629 60704 168939 cos 30 30 = 0.86162 91604 41525 745451 sin 8' 3" = 0.00234 16479 39754 870820 cos 8 3 = 0.99999 72583 38704 767556 die Produkte: sin 30° 30' cos 8' 3" = 0.50753 69714 62418 593940 cos 30 30 sin® 3 = 0.00201 76321 48380 617803 cos 30° 30' cos 8' 3" —= 0.86162 67981 46205 719294 sin 30 30 sin8 3 = 0.00118 84761 61973 492756 ; hieraus findet man durch Addition oder Subtraktion, vollständig überein- stimmend mit den früheren Werten: sin 30°21' 57" = 0.50551 93393 14037 97614 cos 30 21 57 = 0.86281 52743 08179 21205. ! Derartige Multiplikationen werden entweder durch Benutzung von Neperschen Rechenstäbchen ausgeführt, oder besser noch, indem man sich die ersten neun Vielfache des Multiplikanden zuvor niederschreibt. Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 7 Ferner ist: ER are; cos 3' 54" — cos 60° 40' tang 30° 21' 57" = tang (30° 20'+1' 57") = a ie Sn _ 0.99999 93564 95769 716872 — 0.48988 97182 38087 001915 — 0.87178 44136 96762 376046 — 0.00113 44637 70452 173125 0.51010 96382 57682 714957 = = 0.58589 5 3 0.87064 99499 26310 202921 0.58589 52134 56173 99317 Die Division der vorher erhaltenen Werte von Sinus und Cosinus erzielt die Prüfung dieses Wertes: oart..m_ Singo°21'57" _ 0.50551 93393 14037 97614 BER en 30 21 57 0.86281 52743 08179 21205 = 0.58589 52134 56173 99317. 2. Beispiel. logsin 25°46'11.3333 --:-- zu bestimmen. Aus Tafel II bestimme man durch Interpolation die Werte: sin 6' 1113333 ----- = 0.00180 02738 30074 986523 cos 6 11.3333 ----- = 0.99999 83795 05755 372771 sin 3' 48"6666 ----- = 0.00110 86070 57055 559474 cos 3 48.6666 ----- = 0.99999 93854 95007 715113; aus ihnen und den der Tafel I entnommenen Werten für die Argumente 25°40' und 25°50' ergibt sich, zwiefach gerechnet, in der eben durch- geführten Weise: sin 25°46' 11"3333 ----- = 0.43475 67232 76169 07221. Da die Beziehung: 434757 = 463 : 939 besteht, so setze man n + An = 0.43475 70000 00000 00000 n = 0.43475 67232 76169 07221; dann findet man der Reihe nach: An = 0.00000 02767 23830 92779 2n + An = 0 86951 37232 76169 07221 An ERS zZ oaso 03182 51251 843558 ( An ) ee ve | II 3 \2n+An a 03182 51251 84356 Bea + = 0.00000 03182 51251 843569 An I An 3 \ R M Es z ee. 4er ‘- 0.00000 01382 14762 534464 An I An \3 M | Terence = O« 2 5 21 [ une" = == + } 0.00000 02764 29525 068928 (aus Callet u. log (n+ An) = 9.63824 65832 84064 057777 — 10 Steinhauser) log sin 25°46' 1173333 ----- = logn = 9.63824 63068 54538 98885 — Io. 8 ISPETERS! 3. Beispiel. Aus logsin(y-+ Ay) = 9.633824 63068 54538 98885 —ı0 sei der Winkel y+Ay zu bestimmen. Man setze log (n-+ An) = 9.63824 63068 54538 98885 — Io und nehme als Näherungswert, dessen einundzwanzigstelligen Logarithmus man, da 434755 = 646-673, mit Callet und Steinhauser bestimmen kann. n= 0.43475 30000 00000 00000; dann findet sich: logn= 9.63824 75822 19060 931766 —ıo log (n + An) — logn = — 0.00000 12753 64521 942916 o= % log (n + An) — log nl = — 0.00000 29366 35336 359236 02 03 R=ırda re = .0.99999 70633 68975 550093 sn(y+Ay)=n+An=R.n= 0.43475 67232 76169 07221. Als Näherungswert für den gesuchten Winkel nehme ich an: y= 25°46' 11'332 und berechne (nach Beispiel 2) siny= 0.43475 67174 54862 908107 c08S y = 0.90054 79424 37198 898942: dann ist sin (y-+ Ay) — sin Y = 0.00000 00058 21306 164103 sin (y+ Ay) — sin y — m 7 - aeg" = 0.!00120 07305 88043 7 _. sin ya Ay) ein yet P Ayı = are 1" cos y = 0.00133 33333 31254 sin (y+ Ay) — sin y are I" (cosy—+4Ay, are ı" sin Y) Ay= — 0.001733 33333 33334 - Dieser Wert ist keiner weiteren Näherung fähig, so daß sich y+Ay= 25°46' 11'33333 33333 33334 ergibt. Eine Garantie für die Richtigkeit der in Tafel I und Tafel II aufgeführten Werte liegt zunächst in deren Berechnungsart. Für beide Tafeln wurde vorab ein Gerippe hergestellt und dann wurden zwischen diese Hauptwerte alle übrigen Werte nach dem einen oder anderen Verfahren eingeschaltet. Da diese Interpolation stets von den beiden Enden eines Intervalls aus bis zur Mitte des Intervalls gegeneinander geführt wurde, so bewies die Übereinstimmung der beiden auf diese Art erhaltenen Resultate für den mittleren Wert jedes Intervalls die Richtigkeit aller Werte innerhalb dieses Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 9 Intervalls einschließlich der beiden Ausgangspunkte. Für Tafel I wurden ferner sämtliche 540 Werte außer nach den Kontrollformeln': sin @« = cos (30° — a) — cos (30° + a) cos a —= sin (30° — a) + sin (30°-+ a) bis auf 24 Dezimalstellen durch Differenzen bis zur 9. Ordnung einschließ- lich geprüft. Desgleichen nahm ich eine Differenzenkontrolle der vierund- zwanzigstelligen Werte der zweiten Tafel vor. Hier genügte die Berück- sichtigung der Differenzen bis zur 4. Ordnung einschließlich. In beiden Fällen ergab sich, daß die Unsicherheit der Werte noch keine zwei Ein- heiten der 24. Dezimale betrug. Bei der Abkürzung auf 21 Dezimalstellen habe ich dann noch die in der 24. Dezimale auf 499, 500 und 501 aus- gehenden Werte einer vollständig unabhängigen Neurechnung unterworfen, so daß alle Werte der beiden Tafeln bis auf eine halbe Einheit der an- gesetzten 21. Dezimale gesichert sind. Daß beim Korrekturlesen die allergrößte Sorgfalt verwendet worden, um Übereinstimmung zwischen dem Druck und den Originalreehnungen zu erzielen, ist wohl selbstverständlich. ! Diese Formeln können auch, falls man bei doppelter Rechnung (s. Beispiel ı) keine Übereinstimmung erzielt, zweckmäßig verwendet werden, um sich zunächst von der Richtig- keit der aus Tafel I gebrauchten Werte zu überzeugen. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. 1. 2 2 * au Bee Tafel 1. Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosimus von Io zu Io Bogenminuten. 11% J. PETERS: sin a 0.00000 00000 00000 000000 1.00000 00000 00000 000000 0.00290 88779 84361 934424 0.99999 57692 05486 236116 0.00581 77313 54993 833955 0.99998 30768 57744 188899 0.00872 65354 98373 934965 0.99996 19230 64171 288737 0.01163 52658 01397 0.99993 23080 03762 243218 0.01454 38976 51582 0.99989 42319 27107 522546 DE OEOZOEOTO 0.01745 24064 37283 0.99984 76951 56391 239157 0.02036 07675 47893 95 0.99979 26980 85388 421519 0.02326 89563 74056 0.99972 92411 79461 682175 0.02617 69483 07873 0.99965 73249 75557 280037 0.02908 47187 43111 C 0.99957 69500 82200 576963 0.03199 22430 75412 675 0.99948 81171 79490 888669 H!"FHHHHnn 0.03489 94967 02500 971646 | 0.99939 08270 19095 730006 0.03780 64550 24390 903444 0.99928 50804 24244 454662 0.04071 30934 43595 831135 0.99917 08782 89721 289327 0.04361 93873 65335 999782 0.99904 82215 81857 762404 0.04652 53121 97746 650418 0.99891 71113 38524 527302 0.04943 08433 52086 106298 0.99877 75486 69122 580408 DD DD N 0.05233 59562 42943 832722 0.99862 95347 54573 873784 0.05524 06262 88448 468679 | 0.99847 30708 473I1 322699 0.05814 48289 10475 828539 0.99830 81582 71268 208048 0.06104 85395 34856 8720377 | 0.99813 47984 21866 973779 0.06395 17335 91585 640795 0.99795 29927 66007 419400 0.06685 43865 15027 159612 0.99776 27428 42054 287675 w& ww 0.06975 64737 44125 300776 0.99756 40502 59824 247613 0.07265 79707 22610 609620 0.99735 69167 00572 272863 0.07555 83528 99208 089588 0.99714 13439 16977 415625 0.07845 90957 27844 945033 0.99691 73337 33127 976198 0.08135 86746 67858 279994 0.99668 48880 44506 068297 0.08425 75651 84202 751204 0.99644 40088 17971 580261 3 3 5 4 4 4 4 4 de: 0.08715 57427 47658 173558 0.99619 46980 91745 532295 0.09005 31828 35037 076295 | 0.99593 69579 75392 829877 0.09294 98609 29392 208130 0.99567 07906 49804 413491 0.09584 57525 20223 989589 0.99539 61983 67178 304823 0.09874 08331 03687 910778 0.9951I 31834 51003 049580 0.10163 50781 82801 872850 0.99482 17482 96033 057104 un .10452 84632 67653 471400 0.99452 18953 68273 336923 .10742 09638 75607 2 33 0.99421 36272 04956 132441 ‚I1O3I 25555 2 0.993389 69464 14519 951919 .11320 32137 5 0.99357 18556 76587 496942 .11609 5 0.99323 83577 41942 988548 .11898 167 5 5 0.99289 64554 32508 891229 .12186 0.99254 61516 41322 034980 cos (9o— a) sin (90 — a) DD m mm Mm I III [IT vvovvvu10o%0 "Hrn 000000 "HH - m. nn Heu Hn DUB DD N DD - rn nn n ww wm ww - RX ° oo 0.12186 0.12475 0.12764 .13052 .13340 .13629 13917 .14205 14493 .14780 .15068 .15356 .15643 .15930 .16217 .16504 .16791 .17078 .17364 .17651 17937 .18223 .18509 .18795 .19080 .19366 19651 0.19936 0.20221 0.20506 0.20791 0.21075 0.21359 0.21643 0.21927 0.22211 0.22495 0.22778 0.23061 0.23344 0.23627 0.23909 0.24192 93434 60234 16478 61922 96321 19431 31009 30811 18593 94111 57122 07383 44650 68680 79231 76058 58920 27574 81776 21285 45859 55254 49230 27544 89953 36218 66095 79344 75723 54991 16908 61232 87722 96139 86241 57789 10543 44262 58707 53638 28816 84002 18955 05147 49970 60594 20051 20512 63494 60065 31052 07246 29610 49483 28786 40230 67522 05567 60677 50777 05606 66930 88739 37457 92147 44714 OOIII 76544 05676 32830 17197 32037 64887 17759 07349 65240 38102 87903 92103 43864 52253 42440 55905 50641 01354 99667 481113 610360 597340 591548 691588 474182 444112 403339 737541 618345 119496 245213 869010 581213 443454 643383 082874 192972 348852 108041 375185 456603 607909 872961 812405 120081 125561 181086 931180 463199 337102 492706 032712 879760 305810 332113 998051 497139 178450 411768 314729 340256 0.99254 0.99218 0.991832 0.99144 0.99106 0.99066 0.99026 0.98985 0.98944 0.98901 0.98858 0.98813 0.98768 0.98722 0.98676 0.986283 0.98580 0.98530 0.984380 0.98429 0.98378 0.98325 0.98272 0.98217 0.98162 0.98106 0.98050 0.97992 0.97934 0.97874 0.97814 0.97753 0.97692 0.97629 0.97566 0.97502 0.97437 0.97371 0.97304 0.97236 0.97168 0.97099 0.97029 61516 74493 03515 48613 09820 87166 80687 90415 16385 58633 17194 92106 33405 91131 15321 56015 13254 87078 17530 84651 08485 49075 06467 80704 71834 79902 04957 47046 06217 82521 76007 86726 14730 60071 22801 02975 00647 15872 48705 99203 67424 53424 57262 41322 32509 41261 73810 07398 90256 41570 51459 80944 61916 97111 60075 95137 17374 12579 37231 18459 54009 12208 31929 22558 63954 06413 70630 47663 98892 55979 20829 65551 32414 33805 52191 40070 19933 84214 95250 85235 56170 719823 97676 20880 30205 034980 135608 713513 411145 709353 042861 315084 812522 518974 829810 666549 991994 726190 063460 190787 407825 648801 406609 059367 599749 767372 584555 295749 710965 953497 612287 299250 611881 501510 047528 637929 556548 977324 365971 289418 633395 228540 885418 838833 601834 229805 995055 472306 cos (90 — a) 722560 75996 sin (90 — a) 14 JM PRITIDRSE a sin a cos a 14° 0’ 0.24192 18955 99667 722560 0.97029 57262 75996 472306 176° o 14 10 0.24474 33439 54323 779998 0.96958 78998 78116 035499 75 50 14 20 0.24756 27213 91386 073075 0.96887 18692 25900 766333 75 40 14 30 0.25038 00040 54441 415886 0.96814 76403 78107 774967 75 30 14 40 0.25319 51681 04801 739278 0.96741 52194 62863 933304 75 20 14 50 0.25600 81897 21705 804030 0.96667 46126 77614 021304 75 10 15 %0 0.25881 90451 02520 762349 0.96592 58262 89068 286750 5 0 15 10 0.26162 77104 62943 565964 0.96516 88666 33149 418923 74 50 15 20 0.26443 41620 37202 219124 0.96440 37401 14938 936626 74 40 15 30 0.26723 83760 73256 874793 0.96363 04532 08622 991022 74 30 15 40 0.27004 03288 58000 772346 0.96284 90124 57437 583722 74 20 15 50 0.27283 99966 67461 015048 0.962053 94244 73613 200622 74 Io 16 0 0.27563 73558 16999 185650 0.96126 16959 38318 861916 74 0 16 10 0.27843 23826 36511 798364 0.96045 58336 01605 588798 73 50 16 20 0.28122 50534 75630 585557 0.95964 18442 82349 287299 73 40 16 30 0.2840I 53447 03922 617444 0.95881 97348 68193 049761 30 16 40 0.28680 32327 IIO9O 253103 | 0.95798 95123 15488 874437 3 20 16 50 0.28958 86939 07170 921108 | 0.95715 11836 49238 803695 73 10 17 0 0.29237 17047 22736 728097 0.95630 47559 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30 19 40 0.33654 74760 46126 370090 0.94166 64995 45875 31622 70 20 19 50 0.33928 52451 32051 257284 0.94068 35400 04652 089810 70 10 20 0 0.34202 01433 25668 733044 0.93969 26207 85908 384054 70 0 20 10 0.34475 21474 85394 250851 0.93869 37502 74395 387444 69 50 20 20 0.34748 12344 94131 389611 0.937638 69369 22144 860118 69 40 20 30 0.35020 73812 59467 461026 0.93667 21892 48397 616250 69 30 20 40 0.35293 05647 13868 908097 0.93564 95158 39531 437727 69 20 20 50 0.35565 07618 14876 493116 0.93461 89253 48988 419756 69 10 21 0 0.35836 79495 45300 273484 0.93358 04264 97201 7483990 69 0 cos (Jo — a) sin (90 — a) 9o—a Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 15 sin a 0.35836 79495 45300 273484 0.93358 04264 97201 748990 0.36108 21049 13414 363715 0.93253 40280 71521 914808 0.36379 32049 53151 481968 0.93147 97389 26142 354365 0.36650 12267 24297 279474 0.93041 75679 82024 532045 0.36920 61473 12684 451200 0.92934 75242 26822 453955 0.37190 79438 30386 626114 0.92826 96167 14806 618088 vw 0.37460 65934 15912 035413 0.92718 38545 66737 400806 0.37730 20732 34396 0.92609 02469 70037 880295 0.37999 43604 77798 93508 0.92498 88031 78216 097629 0.38268 34323 65089 0.92387 95325 11286 756128 0.38536 92661 42448 0.92276 24443 55442 359639 0.38805 18390 83452 87; | 0.92163 75481 63023 790437 D DD N U D 197 0.39073 11284 89273 755062 | 0.92050 48534 52440 327397 0.39340 71116 88865 098325 0.91936 43698 08089 105132 0.39607 97660 39156 823696 | 0.91821 61068 80274 014759 0.399874 90689 25246 206372 | 0.91706 00743 85124 046995 0.40141 49977 60589 0.91589 62821 04511 078267 0.40407 75299 87191 | | 0.91472 47398 85967 100530 0.40673 66430 75800 E 0.91354 54576 42600 895502 0.40939 23145 26092 0.91235 84453 53014 154009 0.41204 45218 66868 0.91116 37130 61217 041159 0.41469 32426 56239 x | 0.90996 12708 76543 208055 0.41733 84544 81817 0.90875 11289 73564 250770 0.41998 01349 60909 55 | 0.90753 32975 92003 617301 0.42261 82617 40699 0.906530 77870 36649 963243 0.42525 28124 98442 942873 | 0.90507 46076 77269 956893 0.42788 37649 41654 287411 0.90383 37699 48520 534557 0.43051 10968 08295 144376 | 0.90258 52843 49860 606763 0.43313 47858 66963 019326 | 0.90132 91614 45462 216157 0.43575 48099 17079 361793 | 0.90006 54118 64121 147824 0.43837 11467 89077 417453 0.89879 40462 99166 992782 0.44098 37743 44589 817890 0.89751 50755 08372 665424 0.44359 26704 76635 906365 | 0.89622 85103 13863 375664 0.44619 78131 09808 797997 0.389493 43616 02025 056560 0.44879 91802 00462 172785 0.389363 26403 23412 248193 0.45139 67497 36896 799885 0.89232 33574 92655 438572 0.45399 04997 39546 791560 | 0.89100 65241 88367 862360 0.45658 04082 61165 585239 0.88968 21515 53051 758199 0.45916 64533 87011 0.883835 02507 93004 085439 0.46174 86132 35033 5 0.88701 08; 78221 701055 0.46432 68659 56056 3 0.88566 42305 997566 0.46690 11897 33965 875928 0.88430 82367 002760 0.46947 15627 85890 0.838294 75928 58926 942032 cos (90 — a) | sin (9o — a) 16 IN PETERS: a sin a cos a 28,0! 0.46947 15627 85890 775959 | 0.838294 75928 58926 942032 28 10 0.47203 79633 62391 270584 0.88157 82217 95823 264153 28 20 0.47460 03697 47640 401444 | 0.88020 13911 801II 131294 28 30 0.47715 87602 59608 415049 | 0.87881 71126 61965 374130 28 40 0.47971 31132 50246 227198 0.87742 53979 54581 912845 28 50 0.48226 34071 05668 599878 0.837602 62588 34078 644885 29 0 0.48480 96202 46337 029075 | 0.87461 97071 39395 800285 29 Io 0.48735 17311 27242 341963 0.87320 57547 72195 765423 29 20 0.48988 97182 38087 001915 0.837178 44136 96762 376046 29 30 0.49242 35601 03467 119799 0.837035 56959 39899 680416 29 40 0.49495 32352 83054 170025 0.86891 96135 90830 173437 29 50 0.49747 87223 71776 409791 0.86747 61788 01092 502620 30 0 0.50000 00000 00000 000000 0.386602 54037 84438 646764 30 Io 0.50251 70468 33709 826325 | 0.86456 73008 16730 568196 30 20 0.50502 98415 74690 018874 | 0.86310 18822 35836 339482 30 30 0.50753 83629 60704 168939 | 0.86162 91604 41525 745451 30 40 0.51004 25897 65675 241303 | 0.86014 91478 95365 361443 30 50 0.51254 25007 99865 180583 | 0.385866 18571 20613 108652 Eh Re) 0.51503 80749 10054 210082 0.85716 73007 02112 287465 3I Io 0.51752 92909 79719 821641 0.385566 54912 86185 089690 31 20 0.5200I 61279 29215 454977 | 0.385415 64415 80525 590574 31 30 0.52249 85647 15948 864988 | 0.85264 01643 54092 221519 31 40 0.52497 65803 34560 175518 0.85111 66724 36999 724405 31 50 0.52745 01538 17099 618084 | 0.384958 59787 20410 588429 32 #8 0.52991 92642 33204 954047 | 0.834804 80961 56425 970386 32 10 0.53238 38906 90278 578734 | .0.84650 30377 57976 099316 32 20 0.53484 40123 33664 306018 | 0.84495 08165 98710 166431 32 30 0.53729 96083 46823 831841 | 0.84339 14458 12885 701273 32 40 0.53975 06579 51512 875212 | 0.84182 49385 95257 435021 32 50 0.54219 71404 07956 995169 0.834025 13082 00965 651901 33 0 0.54463 90350 15027 082224 | 0.83867 05679 45424 029638 33 Io 0.54707 63211 IO4I4 522814 0.833708 27312 04206 969893 33 20 0.54950 89780 70806 035263 0.833548 78114 12936 419654 33 30 0.55193 69853 12058 175782 0.383388 58220 67168 184523 33 40 0.55436 03222 89371 513035 0.853227 67767 22277 734869 33 50 0.55677 89684 97464 469785 0.833066 06889 93345 505812 34 0 0.55919 29034 70746 830160 0.832903 75725 55041 692006 34 10 0.56160 21067 83492 911070 0.82740 744II 41510 538204 34 20 0.56400 65580 50014 396298 0.832577 03085 46254 126569 34 30 0.56640 62369 24832 831822 0.82412 61886 22015 661730 34 40 0.56880 11231 02851 780886 0.82247 50952 80662 254563 34 50 0.57119 11963 19528 637388 0.382081 70424 93067 205690 35720 0.57357 64363 51046 096108 0.81915 20442 88991 789684 cos (90 — a) | sin (90 — «) KEinundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 27 64363 51046 0.81915 2 88991 789684 68230 14483 0.81748 56966 541006 0.579833 23361 67986 0.81580 44172 042639 0.58070 29557 10939 0.814115 g 218466 0.58306 86615 84134 714 0.831242 130381 0.598542 94337 69940 5113 0.81072 3: 7 281159 a vı nn an In ın Fr ++ + u 0.58778 52522 92473 129 0.830901 7 424102 0.59013 60972 17764 4 0.830730 59 880496 0.59248 19486 53930 0.80558 37265 365894 0.59482 27867 51341 5 0.80385 ) 326271 0.59715 85917 02786 164852 0.80212 785083 0.59948 93437 43643 792904 0.80038 277 5 702276 an oı 8» an (in cn ww ww 0.60181 50231 52048 279918 0.79863 846284 0.60413 56102 49056 262190 0.79688 53 180076 0.60645 10853 98813 422256 | 0.79512 © c 762300 0.60876 14290 08720 639416 0.79335 3; 35 164580 0.61106 66215 29599 774262 0.79157 9 57703 406041 0.61336 66434 55359 035782 0.78979 8: 543 406113 Sn (in (in DD N N wa cn 197 [97 0.61566 14753 25658 279669 0.78801 956694 0.61795 10977 21073 186408 0.78621 214749 0.62023 54912 68260 067774 0.78441 8 5 716415 0.62251 46366 37619 550336 0.738260 38 5 913700 0.624738 85145 43960 184581 0.78079 5 559 234869 0.62705 71057 46661 628279 0.77897 an un in in in in HeHumn 0.62932 03910 49837 452706 | 0.77714 5 0.63157 83513 02497 570344 | 0.77531 0.633383 09673 98710 282690 0.77347 0.63607 82202 77763 946799 0.77162 0.63832 00909 24328 259190 0.76977 71367 0.64055 65603 68615 155757 0.76791 09928 68788 nn on a ın [o) oo an en [o] 0.64278 76096 86539 326323 0.76604 44431 18978 0.64501 32199 99878 5 0.76417 14114 15912 981769 0.64723 33724 76432 3 0.76229 19136 08417 941039 0.64944 80483 30183 6: ) 0.76040 59656 00030 938175 0.65165 72288 21455 55 0.75851 35833 48868 947431 0.65386 08952 37069 0.75661 47828 67492 861128 ++ + oo 0.0 © a I 2 0.65605 90289 90507 234782 95802 22771 997943 0.65825 16114 22063 785 .75279 79915 : 151663 0.66043 86239 99007 93 75 00329 9 181554 0.66262 00482 15737 50; } 95 57207 145503 0.66479 58656 13937 c 7: 50712 40995 977081 0.66696 60577 32736 13 7 h 81006 3 06063 58858 5 .74314. 48254 7 cos (90 — «) sin (90 — «) Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh.T. 3 18 J.Prrers: KinundzwanzigstelligeWerte der Funktionen Sinus und Cosinus. a sin a cos a 42° o 0.66913 06063 58858 213826 0.74314 48254 77394 235015 48° o 2 10 0.67128 94930 26783 523342 0.74119 52620 94843 638774 47 50 42 20 0.67344 26995 18900 342749 0.73923 94270 22596 045235 47 40 42 30 0.67559 02076 15660 244348 0.73727 73368 10124 041384 47 30 42 40 0.67773 19991 45732 280070 0.73530 90080 59828 640093 47 20 42 50 0.67986 80559 86156 739805 0.73333 44574 26898 797428 47 10 43 0 0.68199 83600 62498 500442 0.73135 37016 19170 483288 47 0 43 Io 0.068412 28933 48999 964310 0.72936 67573 96985 306557 46 50 43 20 0.68624 16378 68733 585730 0.72737 36415 73048 695987 46 40 43 30 0.68835 45756 93753 984389 0.72537 43710 12287 637993 46 30 43 40 0.69046 16889 45249 644248 0.72336 89626 31707 972570 46 20 43 50 0.69256 29597 93694 196691 0.72135 74334 00251 248542 46 10 44 0 0.609465 83704 58997 286656 0.71933 98003 38651 139356 46 0 44 Io 0.69674 79032 10655 020451 0.71731 60805 19289 420624 45 50 44 20 0.69883 15403 67899 993988 0.71528 62910 66051 510647 45 40 44 30 0.70090 92642 99850 900173 0.71325 04491 54181 575136 45 30 44 40 0.70298 10574 25661 714180 0.71120 85720 10137 197349 45 20 44 50 0.70504 69022 14670 455340 0.70916 06769 11443 614893 45 10 45 0 0.70710 67811 86547 524401 0.70710 67811 86547 524401 45 0 cos (90 — a) sin (90 — a) 90 —a Tafel 1. Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus nebst ihren Differenzen für jede Bogensekunde von o°o' bis 0° 10". 3% sin Aa I SPTTERS: I. Diff. | II. Diet. 0.00000 0.00000 0.00000 0.00001 0.00001 0.00002 0.00002 0.00003 0.00003 0.00004 0.00004 0.00005 0.00005 00000 48481 96962 45444 93925 42406 90888 39369 87850 36332 84813 33295 0.00006 3 0.00006 7 0.00007 0.00007 0.00008 2 0.00008 0.00009 0.00009 0.00010 0.00010 0.00011 0.00011 0.00012 0.00012 0.00013 0.000153 0.00014 0.00014 0.00015 0.00015 0.000135 0.00016 0.00016 0.00017 0.00017 0.00018 0.00018 18108 66590 15071 63552 12034 00000 36811 73622 10432 47243 34053 20862 57671 94479 31286 68091 04896 41700 78502 15303 60515 5 08996 57478 05959 54441 02922 51403 99885 000000 076368 038783 773293 165944 102785 469863 153224 038916 012987 961484 770453 325943 514001 220673 332008 734053 312854 954459 073671 162036 717868 3 627213 48366 5 96847 45329 93810 42291 somi3 2 0.00019 / 776119 050633 336803 520677 488300 125721 318987 36811 36810 36810 36810 36809 36809 36808 36807 36806 36805 36804 36803 36802 36800 36799 36797 36795 36793 36791 36789 36787 36784 36732 36779 36776 36774 36771 36768 36764 36761 36758 36754 36750 36747 36743 36739 36735 36730 36726 36722 076368 962415 734510 392651 936841 367078 683361 885692 974071 948497 808969 555490 188058 706672 111335 402045 578801 641605 590457 425356 146302 753295 246336 625425 390559 041742 078972 002249 811574 506945 088365 555832 909345 148906 274514 286170 183874 967623 637421 193266 DD DD 113953 227905 341859 455810 569763 709290 823244 937196 051148 165101 279054 393007 506959 620911 734866 2 848817 962770 076723 190675 304629 418580 532533 646487 760439 874392 983344 102296 216251 330202 444155 558107 113953 113952 113954 113951 113953 113954 113952 113952 113953 113954 113951 113953 113954 113951 113953 113954 113952 113952 113953 113953 113953 113952 113952 113955 113951 113953 113953 113952 113954 113951 113953 113954 1 13952 113953 113952 113952 113955 113951 113953 113952 1.00000 00000 000000 => Snzans 430540 0.9999 99999 784730 I uce 430538 => 0.99999 99999 5 38922 a See 430538 A 62576 = 7 0.99999 99998 < 06257 Bez ensı 430537 0.99999 99998 5693 | ä | < 430534 05769 937417 $ wN 0.99999 99997 Fe 430533 0.99999 99995 50326 | Pas 3504 430529 0.99999 99994 S. 5 rn 430525 o 99992 47858 Zen 0521 99999 99992 4795 659525 73052 vd @-1 0.99999 99990 48070 | 430518 0.99999 99988 24778 ; 2 3504 430510 0.99999 99985 77981 en, 3504 430507 0.99999 99983 07681 o3808 430498 BR 0.99999 99980 13875 ö 430493 3 17309 0.99999 99976 96565 De 430485 [> Bu SS Te Su 87 0.99999 99973 55751 0.99999 99969 91432 0.99999 99966 03609 0.99999 99961 92282 0.99999 99957 57450 430477 430468 430459 430450 430440 64318 87823 11327 5 34831 58336 2%) +++ m 0.99999 99952 99113 0.99999 99948 17273 0.99999 99943 11927 0.99999 99937 83078 128850 0.99999 99932 30724 012377 430427 430418 430406 430392 430380 81840 05345 8849 5 8 no in os 0.99999 99926 465524 y | 3504 430367 0.99999 99920 488304 | 430352 ? 6 80732 | 8 0.99999 99914 08073 Bee 3 43033 0.99999 99907 242822 430322 0.99 9901 590 268232 0307 -99999 999 97459 698539 430307 N ON ON cn 0.99999 99894 276051 Maas 430290 0.99999 99887 147222 er: 3504 430274 0.99999 99879 588119 Des 430256 0.99999 99872 598760 Re 430238 : 6 6 | 43022 0.99999 99864 14439 179163 Ban 430220 0.99999 99856 03536 329346 A: 430201 0.99999 99847 049328 N 430181 0.99999 99839 339129 a | 430161 0.99999 99830 29801 198769 Br 4 430140 0.99999 99821 24880 628269 i 319900 430118 000618 0.99999 99811 96455 627651 430098 a 1 in (mn (0 on Ste u 1 wi \D „0 J. PETERS: sin Aa I. Dift. = ———— nn a z 0.0001 25 1228 318987 r 1 Ba! 48481 36717 635159 0.00019 87736 07945 954146 n r 2 5 48481 36712 963097 0.00020 36217 44658 917243 ” ; : 3 48481 36708 177085 0.00020 84698 81367 094328 ; S 0.00021 33180 18070 371447 48481 36703 277119 ae I : 48481 36698 263200 0.00021 81661 54768 634647 I: ; : 48481 36693 135329 0.00022 30142 91461 769976 48481 36687 893505 0.00022 78624 28149 663481 2 SS 48481 36682 537729 0.00023 27105 64832 201210 5 3 0.000273 75587 015309 269209 48481 36677 067999 a ee 48481 36671 484317 0.00024 24068 38180 75352€ : So 3 a, 48481 36665 736683 0.00024 72549 74846 540209 x ” 5 3 er 48481 36659 975095 0.000253 2103I I1506 515304 e e RES IR. 48481 36654 049555 0.00025 69512 48160 564859 Drew: I 0.00026 17993 84808 574921 BEaBLES DES nt 5 Bear 48481 36641 856617 A 26 66475 21450 1538 0.0002 56 5 20757 Me ut 48481 36629 207868 0.00027 63437 94715 228625 se | 48481 36622 712564 0.00028 II9IY 31337 941189 | - BnEor0o, Orr ‘48481 36616 103308 0.0002 5 | I ; \ 48481 36609 380099 .00029 08882 04563 424596 0 9 4563 424596 48481 eos aa 0.00029 57363 41165 967534 ET x : 48481 36595 591823 0.00030 05844 77761 559357 R De a \ 48481 36588 516757 0.00030 54326 14350 086114 DR ee RE 7. 0.000531 02807 50931 433850 | BrSaBı 305315337736 a N a2 0.00031 51288 87505 488615 Ss Be : air: 48481 36566 647839 0.00031 770 24072 3 : 0031 9977 407 30454 8481 36559 126961 0.00032 48251 60631 263415 # ern ReE N, | 48481 36551 492132 0.00032 96732 97182 755547 | EEE N ara BE 43481 36543 743348 BT ER nr 48481 36535 880612 0.000 695 70262 37950 33 93 25 7 379507 48481 36527 903923 0.00034 42177 06790 283430 Ä = 658 BERCIE 48481 36519 813283 0.000 0658 43 349025=, 133 99713 48481 36511 608689 0.00035 39139 79821 705402 [0 0.00035 87621 16324 995544 aan SESS3 zo NE RZ TREE 48481 36494 857643 0.00036 36102 52819 853187 5 = 2R > Sasaıe 48481 36486 311190 0.00036 84583 89306 164377 N b ä 48481 36477 650787 0.00037 33065 25783 815164 eo Ber h y 48481 36468 876429 0.00037 81546 62252 691593 08 ; Be x ’ 48481 36459 988119 0.00038 30027 98712 679712 L Re 1 48481 36450 985856 0.00038 73509 35163 665568 116215 II. Diff. | Ill. Diff. 4 558107 s 4 672062 ERSE 4 786012 | os a | 5 127871 | a 5 241824 | . 5 355776 ons 3 469730 113952 5 583682 | 113952 5 697634 | az 5 811588 | se 5925540 | 113953 6 039493 | 113952 en ee 6 267398 113953 Basel 113053 r 9580 | 113952 BER | 113953 6 723209 | Dr oe2 6 837161 | EN 6 951115 sog 7 075066 ee 7 169021 ee De 7 406926 rate 7 520878 REN 7 634829 113955 7 748784 | en maßzaseT| 113953 7 976689 acer 8 090640 113954 8 204594 ee 8.328547. || Kaas 8 432499 |" Aagea 8 546453 | an 3 660403 178955 ae a 8 888310 ae 9 002263 ee Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 23 cos Aa I. Dift. 11. Diff. | IM. 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Diff. 36441 869641 2 en 113953 36432 639473 nee 113953 3642 N se, 113952 Be 837279 3 458073 113953 a |7794572026 £ 36404 265253 | | 113954 36394 579273 ee 113950 36384 779343 2299° ||| Urrayss RE 266 837621 | FOR OBT SH 113952 && = | 10 141789 5 36354 695832 113953 36344 440090 | 113953 36334 070395 10369695 113953 36323 586747 en 113953 36312 De EUEONERN 113951 > 10 711552 36302 277594 | 113953 10 825505 36291 452089 Er 113954 36280 sche A 113952 16869 N | II 053411 113953 36258 291855 ea ee ” ORRSE 11 281316 36247 010539 | 113953 16235 615270 | 1 395269 113953 306235 6152 | $) 36224 106048 ae 113953 36212 482873 > RE 113951 5 11 73712 i 6 45 36200 745747 ı1 851080 113954 36188 894667 113953 36176 929634 wo 113951 a 36152 657711 | 705039 113951 36140 350821 12.306890 113953 6 eh: 12 420843 E 36127 929978 113953 2 796 36115 395182 ee 113953 36102 746433 an 113951 | ) 36089 983733 | 72,0182788 113955 en Bu 194 876655 113 N Sa f 1 | 12 990606 395 36064 116472 | 113954 | 6 36051 011912 | a3 N 113951 60 3401 5 35 II ee | aan or s 446417 113953 EL L3N5 80‘ 35997 454149 113953 13 674323 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 25 cos Aa I. 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Er 426822 0.99999 98391 23929 488663 £ E 426758 0.99999 98363 62159 oagsgı | 7 170 437977 3504 426692 85274 86566 0.99999 98335 76884 184027 Fe er 426629 19 2922 D NND DK 0.99999 98307 68104 891734 3 426560 Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. 1. 4 26 I.NPETERS* Aa ein An | 1. Dif. | I.Die | Die, | — 2 0" 0.00058 17763 84513 067611 | 13 674323 83 779826 I 0.00058 66245 20496 847437 a Ku Re 55 13 788275 a 2 0.00059 14726 56466 838988 Re Sarar 2 > 13 902228 Bes 3 0.00059 63207 92422 928311 Er 9323 | 14 016181 3953 4 0.00060 11689 28365 001453 ASASı 33942 Va 14 130133 113952 NER 3 43 | 48481 35927 943009 lee 25 0.00060 60170 64292 944462 14 244086 8 69892 6 0.00061 08652 00206 643385 | ns BE Er 14 358039 = 7 0.0061 57133 36105 984269 | Tgrg, Ka Bag: | 74 471901 Ss 8 0.00062 05614 71990 853162 u 2. f * 93 14 585994 Ei 9 0.00062 54096 07861 136111 re FEN) 14 699896 395 48481 35855 583053 113954 2 10 0.00063 02577 43716 719164 14 813850 % 11 0.00063 51058 79557 488367 Sr De | 14 927802 De 12 0.00063 99540 15383 329768 es R a “_ 13 0.00064 48021 51194 129414 ee a: VA | 15 155707 en H 6502 86989 77335 3 6966 14 0.00064 9650 939 773353 a es 15 269661 113951 227 6 > 0.00065 44984 22770 147631 PER ea aa 15 383612 BO 16 0.00065 93465 58535 138297 a 17 0.00066 41946 94284 631398 Ei 357 BER | 15 611518 = 53 18 0.00066 90428 30018 512981 | a a ie | 15 725471 ne { 65736 66 | 3 5 19 0.00067 38909 6573 9093 | 448481 35702 3recas | 15 839424 er | 2 20 0.00067 87391 01438 985781 15 953375 R | 8 5686 36 Ser 21 0.00068 35872 37125 349094 | va er Be | 16 067330 en 22 0.00068 84353 72795 645077 a ee Be 16 181280 er 23 0.00069 32835 08449 759780 ei: a Ei | 16 295235 I rap Ä IIae | oe =: 0.00069 81316 44087 579248 48481 35621 a1028ı | 16 409187 113952 2 25 0.00070 29797 79708 989529 | 16 523139 35604 88 | in 26 0.00070 78279 15313 876671 EBOHN EI 16 637091 11395 48481 35588 250051 . | 113955 27 0.00071 26760 50902 126722 16 751046 48481 35571 499005 113951 28 0.00071 75241 86473 625727 16 864997 29 0.00072 23723 22028 259735 48481 35554 634008 16 978950 113953 EEE RRRC Auen ABAEL 35537 "0,5058 5° | 113953 2 30 0.00072 72204 57565 914793 | 17 092903 x | 5 62 - 31 0.00073 20685 93086 476918 | 151 35520 562155 17 206856 | 3953 : x | 48481 35503 355299 113951 32 0.00073 69167 28589 832247 | Bu8, En 1 17 320807 a 2 ee es 4 .0007 66 | = IL 2UR 8 3 Te u, | 48481 35451 051017 le 113951 75 95 5 66266 u a een: 7 N ytage 2 SUSE THAN I Ya 8481 35415 6117 ck 11395 37 0.00076 11574 05844 517572 Hot = “ Ra 17 890572 Be 38 0.00076 60055 41242 238733 ne De ee 18 004524 RR 39 ET a rer 18 118476 a 2 40 0.00077 57018 11983 553531 18 232430 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 27 Aa cos Aa | I. Diff. I. Diff. II. Diff. | = PuEre 2’ 0" 0.99999 98307 68104 891734 BE aaa Be 23504 426560 2> I 0.99999 98279 35821 172881 | = 55788 ER: | 23504 426495 67 2 0.99999 98250 80033 027533 28 Fade ne | 23504 426428 68 3 0.99999 98222 00740 455757 | ee ooBr3E | 23504 426360 & ? 57621 | | 5 6 4 0.99999 98192 97943 457621 | re | 23504 426291 67 25 0.99999 98163 71642 033194 | 20. he ee | 23504 42622 es 6 0.99999 98134 21836 182543 Bene ee 23504 426153 69 7 0.99999 98104 48525 905739 (ee Ba 702888 23504 426084 = 8 0.99999 98074 517II 202851 een | 23504 426013 10 0. 8044 31392 073950 BR: | 23504 425943 9 99999 98044 31392 07395 | 30 43823 55844 | 3504 425943 rn 2 10 0.99999 98013 87568 519106 enge | 23504 425870 : Lı 0.99999 97983 20240 538392 | = ale Br 23504 425799 E J DR | J I 0.99999 97952 29408 131879 31 14336 832239 | 23504 425726 B, 13 0.99999 97921 15071 299640 | 2: 37841 Berge 23504 425653 Fi I °. 88 230 041748 | 2 SIUTIT nl) 12350414255 4 99999 97389 77230 041748 | ee 3504 425579 E 2 15 0.99999 97858 15384 358277 Re al, 5 16 0.99999 97826 31034 249301 = Ess s34a06 | 23504 425430 e I | 17 0.99999 97794 22679 714895 ee: eh 23504 425354 bs 18 0.99999 97761 90820 755135 32 2, 385039 | 23504 425279 n8 19 0.99999 97729 35457 370096 | 32 78867 Sro200 | 23504 425201 5 2 : 7696 56589 559856 | | 23504 425126 2 2 0.939999 97696 56589 559856 33 02372 235366 | a se B 21 0.99999 97663 54217 324490 Faser en | 23504 425047 78 22 0.99999 97630 28340 664077 33 49387 085382 | 23504 424969 8 23 0.99999 97596 73959 578695 33 72885 et | 23504 424891 So 3 hu SinB] ; 24 0.99999 97563 06074 068422 nah 23504 424811 80 2 25 0:99999 97529 09684 133338 | 34. 19894 359815 | 3504 424731 80 26 0.99999 97494 89789 773523 | El 424651 81 27 0.99999 97460 46390 989057 | ER 66003 200036 23504 424570 81 28 0.99999 97425 79487 780021 ans r- ae 23504 424489 83 2 0. o 8908 6496 ö, | 23504 424406 9 99999 97390 89080 14649 |.4:35 13912 057931. | 3504 4244 ei \ 55 7516 En 23504 42 2 30 0.99999 97355 75168 088565 | 2 enisres 3504 424324 83 31 0.99999 97320 37751 606310 | a eonel 23504 424241 84 32 0.99999 97284 76830 699814 | Be 23504 424157 34 | 2 5 33 0.99999 97248 92405 369161 |. at a 86 5472 34 0.99999 97212 84475 614435 = er es | 23504 423987 83 iD) > [ J 2 35 0.99999 97176 53041 435722 36, 54938. 602617 23504 423904 88 36 0.99999 97139 98102 833105 | 36 ne | WE 423816 86 37 0.99999 97103 19659 806672 | er or | a egeman 86 38 0.99999 97066 17712 356509 | Er Ep: 873807 23504 423644 89 39 0.99999 97028 92260 482702 | He kBosR Bon62 | 73504 423555 2 J N 2 40 0.99999 96991 43304 185340, | | 23504 423468 4* J. PETERS: Aa sin Aa ; I. Diff. II. Diff. II. Diff. 2' 40" 0.00077 57018 11983 553531 41 0.00078 05499 47326 919262 | 48481 35343 365731 EEnaan3o 113951 42 0.00078 53980 82651 938612 48481 35325 019350 18 346381 no 43 0.00079 02462 17958 497626 48481 35306 559014 18 460336 ne 44 oissargusung3 33246 ABeasa 48481 35287 984728 18 574286 nn. 9 On Area > 18 688241 3955 245 0.00 c 2 ie; ST 113952 079 99424 88515 778841 | 46 0.00080 47906 23766 273135 \ 48481 35250 494294 BEIDE ne 47 0.00080 96387 58997 851285 48481 35231 578150 18 916144 Kö 48 0.00081 44868 94210 Be 48481 35212 548051 19 030099 wo 49 0.00081 93350 29403 803337 48481 35193 404001 19 144050 es | % a BT nen 19 258004 3954 5 0.00082 41831 64577 949334 FR 5I 0.00082 90312 99732 723376 | 48481 35154 774042 rl 113 52 0.000983 38794 34868 011509 | 48481 35135 288133 19 485909 nn 53 0.00083 87275 69983 699780 48481 35115 688271 19 599862 wo 54 0.00084 35757 05079 674238 | 48481 35095 974458 19 713813 ee 2 3° | 48481 35076 146691 | > 1161 55 0.00084 84238 40155 820929 er 56 0.00085 32719 75212 025901 48481 35056 204972 SI hrz 57 0.00085 81201 10248 175201 | 48481 35036 149300 rel n 58 0.00086 29682 45264 154876 \ 48481 35015 979675 zomaeu025 nn 59 0.00086 78163 80259 850975 48481 34995 696099 | 3570 Kr 2 PR > 3 0 0.00087 26645 15235 149543 ne I 0.00087 75126 50189 936629 BBABL sea ee A 1139 2 0.00088 23607 85124 098280 | 48481 34934 161651 2385 en 3 0.00088 72089 20037 520543 | 48481 34913 422263 ISSN Es 4 0.00089 20570 54930 089466 48481 34892 568923 SE > 48481 34871 601630 20 967293 3953 Se5 0.00089 69051 8980I 691096 | ee 6 0.00090 17533 24652 211479 \ 48481 34850 520383 N 113950 7 0.00090 66014 59481 536665 | 48481 34829 325186 N TE R 8 0.00091 14495 94289 SE \ 48481 34808 016034 21 309152 > 2 9 0.00091 62977 29076 145630 \ 48481 34786 592931 2I 423103 es 3 10 48481 34765 055875 | 33703 “. 0.00092 11458 6384I 201505 fe 11 0.00092 59939 98584 606370 48481 34743 404865 ED 113951 12 0.00093 08421 33306 246274 | 48481 34721 639904 EMERIEN Iı - 13 0.00093 56902 68006 007263 | 48481 34699 760989 21 878915 14 0.00094 05384 02683 775386 | 48481 34677 768123 runs 1 : 48481 34655 661303 22 106820 3954 3 15 0.00094 53865 37339 436689 a 16 0.00095 02346 71972 877220 48481 34633 440531 ll waz 17 0.00095 50828 06583 983026 48481 34611 105806 ee — 18 0.00095 99309 41172 640155 48481 34588 657129 SRH EETT BR 19 0.00096 47790 75738 134653 48481 34566 094498 22 562631 | „, nn : 48481 34543 417916 | 10502 = 3 20 0.00096 96272 10282 152569 er - 22 790536 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 29 Da cos Aa I. Diff. I. Diff. II. Diff. | 2" 40" 0.99999 96991 43304 185340 | Eneleeranee 23504 423468 89 41 0.99999 96953 70843 464510 | en sees 23504 423379 & 42 0.99999 96915 74878 320301 EB noaes BorlgR 23504 423289 89 43 0.99999 96877 55408 752803 a Os 23504 423200 ES 0. 68 124 6210 23504 423111 44 99999 96839 12434 7 5 38 66478 413809 3504 423 nz i 6 6 348296 245 0.99999 96800 45956 34829 38 89982 836826 23504 423017 89 46 0.99999 96761 55973 511470 23504 422928 39 13487 259754 92 47 0.99999 96722 42486 251716 ee 23504 422836 Er 48 0.99999 96683 05494 569126 Es 23504 422742 N ‚ 66 8 46 2: 6 < 49 0.99999 96643 44998 463794 Me rerel 23504 422649 rn 2 50 0. 6603 60 581 | 2350. 22 5 99999 96603 60997 935 3 | 40 07504 950538 35 4 422557 05 51 0.99999 96563 53492 985275 ee 23504 422462 65 2 0.99999 96523 22483 612275 | en une 23504 422367 Es 53 0.99999 96482 67969 816908 4a 78018 rs 23504 422271 ae $ 8 & 232 u} 54 0.99999 96441 89951 599270 Peek 23504 422176 6 i 96 8428 235 255 0.99999 96400 88428 959456 ar 23504 422080 5 56 0.99999 96359 63401 897562 An hansı ABaaTT 23504 421983 98 57 0.99999 96318 14870 413685 ante 23504 421885 © 58 0.99999 96276 42834 507923 Be SE an: 23504 421786 % 5 0. 6234 47294 180375 23504 421689 59 99999 96234 4729 75 | 42 19044 149237 5 en F 6 82 8 5 3120 0.99999 96192 28249 43113 I) 42 42549, 170827 23504 421590 LER I 0.99999 96149 85700 260311 en 23504 421488 98 2 0.99999 96107 19646 667996 “= en I 23504 421390 ne 3 0.99999 96064 30088 654291 5 Be en 23504 421289 er nr S = x I 4 0.99999 96021 17026 219297 43 36566 856180 23504 421186 n 35 0.99999 95977 80459 363117 eh 23504 421086 es 6 0.99999 95934 20388 085851 43 83575 698248 23504 420982 Hi 7 0.99999 95890 36812 387603 er 23504 420880 DR 8 0.99999 95846 29732 268475 aa Boss ea 23504 420776 To5 E 5 5 235 6 9 0.99999 95801 99147 728571 a4 54088 960575 3504 420671 en 0. 5058 76 6 2350 20568 3 10 99999 95757 45058 7 199 Ar sehen 3504 4205 a 11 0.99999 95712 67465 386853 BE 51097 Boı6os 23504 420462 B 12 0.99999 95667 66367 585248 ee 23504 420356 166 13 0.99999 95622 41765 363287 he 16 en 23504 420250 Rs { 6 6 5 14 0.99999 95576 93658 72107 45 11611 062353 23504 420142 706 3415 0.99999 95531 22047 658723 } 23504 420036 11 8238 108 16 0.99999 95485 26932 176334 n >. n 23504 419928 RS 17 0.99999 95439 08312 274017 an aearat 23504 419818 108 18 0.99999 95392 66187 951882 Ko baGeR Tansı= 23504 419710 = 19 0.99999 95346 00559 210037 46 89133 161446 23504 419601 12 3 20 0.99999 95299 11426 048591 23504 419489 30 J. Perers: Aa sin Aa I. Diff. II. Diff. III. Diff. 3' 20 0.00096 96272 10282 152569 Aaaar Aa e 22 790536 ehe 21 0.00097 44753 44802 779949 as ae ee 22 904488 ke 22 0.00097 93234 79300 502841 8481 SEREr 23 018440 E 23 0.00098 41716 13775 207293 A Be 23 132394 no R 8 8 24 0.00098 90197 48226 779351 8481 Ada aasııa 23 246346 u 3 25 0.00099 38678 82655 105063 23 360298 848 6 26 0.00099 87160 17060 070477 ER en z Se: 23 474252 a 27 0.00100 35641 5144I 561639 ET ne 23 588203 395 48481 34357 902959 113954 28 0.00100 84122 85799 464598 23 702157 2 0.00I0I 32604 20133 665400 aaa 32330 200802 23 816109 a 2 i & RR 48481 34310 384693 r 113953 3 30 0.0010I 81085 54444 050093 23 930062 6 6 5 31 0.00102 29566 88730 504724 a 24 044015 713955 48481 34262 410616 113951 32 0.00102 78048 22992 915340 24 157966 48481 34238 252650 113955 33 0.00103 26529 57231 167990 24 271921 0.00103 750I0 91445 148719 aBaSL aaa 900729 24 385871 a a en ” 48481 34189 594858 en 113955 3 35 0.00104 23492 25634 743577 24 499826 8481 165 095032 113951 36 0.00104 71973 59799 838609 a SR N 24 613777 en 37 0.00105 20454 93940 319864 24 727730 e 48481 34115 753525 113954 38 0.00105 68936 28056 073389 A 24 841684 eo 0.00106 17417 62146 985230 24 9556 > 39 7417 46 98523 48481 34065 956207 4 955634 113955 3 40 0.00106 65898 96212 941437 48481 34040 886618 25 069589 173952 41 0.00107 14380 30253 828055 25 183541 he 48481 34015 703077 113952 42 0.00107 62861 64269 531132 25 297493 t 48481 33990 405584 113953 43 0.00108 I1342 98259 936716 Aa Eee 25 411446 a 0.00108 5982 2224 930854 25 525 “ N Te 48481 33939 468739 29 173952 345 0.00109 08305 66164 399593 25 639351 848 829388 46 0.00109 56787 00078 228981 Ne RR ae 25 753303 in 47 0.00110 05268 33966 305066 So Tr 25 867258 an 48 0.00110 53749 67828 513893 En ir: 1 25 981208 49 0.00IIL 0223I 01664 741512 AS48r 3asıal 135456 26 095163 ee 3 50 0.00III 50712 35474 873968 26 209113 8 z 5ı 0.00111 99193 69258 797311 ns 33783 26 323068 ns 52 0.00112 47675 03016 397586 ne Sa 1€ En 26 437020 A 53 0.00112 96156 36747 560841 a a 26 550971 a 0.0011 6 0452 173125 5. 26 664926 54 3 44637 70452 173125 48481 33677 947358 9 113951 355 0.00I13 93119 04130 120483 26 778877 56 0.00114 41600 37781 288964 nn Sr Der 26 892830 I 57 0.00I14 90081 71405 564615 in N 2 27 006783 Bi 58 0.00115 38563 05002 833483 ne ehe - 27 120735 Bu 0.00115 870 8572 981616 27 23468 2 59 5 87044 38572 9 j 48481 33542 913444 7 234689 113950 4.0 0.00116 35525 72115 895060 27 348639 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 31 Aa cos Aa | 1. Diff. IL. Diff. II. Diff. | } 3' 20" 0.99999 95299 11426 048591 5 2 23504 419489 i. 47 12637 580935 110 21 0.99999 95251 A Dr ee: we eh a 22 0.99999 95204 62646 4 IR | 47 59646 419582 > = E nn 23 0.99999 95157 03000 047760 | 47 83150 838738 3504 41915 113 24 0.99999 95109 19849 209022 | ae, 23504 419043 ER Be, 3 25 0.99999 95061 a Br | 48 30159 676712 ee Be en 26 0.99999 ae 303 210009 ullyysa Szeaı aasa2ur | a en ni 2) 0.99999 94964 Tele ID | 48 17168 sı4232 | E a Tre 2 III IE | lukisg 60672. 952 | 23504 4 589 er 29 0.99999 94866 51528 731947 Eee 23504 418472 Se 3 30 0:99999 94817 27351 380654 | Balhrdar Hasese 23504 418357 2: 31 0.99999 94767 1 SE las 11186 187892 23504 2 Ks 32 0.99999 94718 08483 423112 oben baue | 23504 418124 a 33 0.99999 94668 13792 817096 ee | 23504 418007 Fo 34 | 9:99999 94617 95597 793073 | ee rn oo näes Le 3 35 0.99999 an 32 Eur | so. 65203 859682 23504 Er an | fr 651 36 0.99999 nn 8 > AILEEO Lun1E0 88708 227233 ei = = Di 37 EEISJSIN RICH DO9EO ZART in yer 1azı2 894865 23504 41753 ns 38 0.99999 94414 87773 519282 | st 35727 112277 23504 417412 2 39 0.99999 94363 52056 407005 lasst 59221 529567 23504 417290 ng 3 40 0.99999 2 Ben 877438 51 82725 946737 en Be BAR 4I 0.99999 942 e ei ER | 52 06230 363785 | a nn i 123 42 000202 SB Sn llaansn. 29794 18okro 3504 4 2 5 es 43 0.99999 94155 74143 786206 | 52 53239 197512 .| 23504 6802 = 44 0.99999 94103 20904 588694 = ne | 23504 416679 = 745 235 6556 345 0.99999 94050 44160 aeg: |: 53 00248 030747 eh ne 46 0.99999 93997 ee we | 53 23752 4417 | ee a 125 47 0.99999 93944 201 2 319 ulakıza Arast 863483 I = BE Ir 48 0.99999 93890 72903 633097 53 70762 279661 3504 416179 ee 49 0.99999 93837 02142 353436 | ., 94265 695715 23504 416054 8 3 50 0.99999 93783 Ne ar en | a 16 5I 0.99999 a EN ER o | 54 41274 527441 es > : 129 52 0.99999 e : 32 01 639 Has 64778 94gııa Ey a 5 128 53 0.99999 93619 84053 075527 | ,, 88283 358655 3504 415543 6 54 0.99999 93564 95769 716872 58 11787 774068 23504 415413 128 N 51-545 | 5 528 Ei} 0.99999 93509 er 94 a 10155 35292 189353 | == es 131 56 0.99999 Sp : ö 9 Bi 12155: 58796 604507 | = ne 130 57 0.99999 93398 89893 148944 55 82301 01953 2 = Ss 13a 58 IS I unse 05805 432423 | 35 : 132 59 0.99999 93287 01736 694990 | 56 29309 849183 23504 414760 Er 4 0 0.99999 93230 72476 845807 | 23504 414629 32 J. Peters: n Aa I. Diff. II. Die | II. Di. Au ro 0.00116 35525 72115 895060 I 0.00116 84007 05631 459865 48481 33515 564805 un 113956 2 0.00117 32488 39119 562075 BB4BL ZS3raE aDaaıs be 113950 3 0.00117 80969 72580 087740 48481 33460 525665 | >, 570545 | yra953 4 0.00118 29451 06012 922907 48481 33432 835167 a 113954 48481 33405 03075 | M2 |, 45 0.00118 77932 39417 953622 -. 6 0.00119 26413 72795 065934 48481 33377 112312 27 918403 113953 7 0.00119 74895 06144 145890 48481 33349 079956 28 032356 lass 8 0.00120 23376 39465 079536 48481 33320 933646 28 146310 Me 9 0.00120 71857 72757 752921 48481 33292 673385 | N 11395 48481 33264 299171 BIST II : 4 Io 0.0012I 20339 06022 052092 | 5 ET 0.001721 68820 39257 863096 48481 33235 811004 28 488167 113952 “2 aporea,. 301 72465 orıgeı 48481 33207 208885 28 602119 os 13 0.00122 65783 05643 564794 48481 33178 492813 28 716072 ER: 14 0.00123 14264 38793 227582 48481 33149 662738 28 830025 113952 48481 33120 718811 rt - 4 15 0.00123 62745 71913 946393 eo 16 0.00124 11227 05005 607274 WSASL SBoau Brose es 113952 17 0.00124 59708 38068 096273 48481 33062 488999 a ee 18 0.00125 08189 71101 299437 48481 33033 203164 nn Leios 19 0.00125 56671 04105 102813 48481 33003 803376 29 399788 K > u 48481 32974 289636 EEE Er : 0.00126 05152 37079 392449 K 21 0.00126 53633 70024 054392 48481 32944 661943 29 627693 113952 22 0.00127 02115 02938 974690 48481 32914 920298 29 741645 11395 23 0.00127 50596 35824 039389 48481 32885 064699 BR w 24 0.00127 99077 68679 134538 48481 32855 095149 29 969550 „€ f S 48481 32825 011646 30 083503 e> 4 25 0.00128 47559 01504 146184 ns 26 0.00128 96040 34298 960374 48481 32794 814190 30 197456 Br 27 0.00129 44521 67063 463155 48481 32764 502781 en lass 28 0.00129 93002 99797 540576 48481 32734 077421 Bee. . 29 0.00130 41484 32501 078682 48481 32703 538106 30 539315 ES But Gab aaa | ae en 4 30 0.00130 89965 65173 963523 os 31 0.00131 38446 97816 081145 48481 32642 117622 a 113953 2 0.00131 86928 30427 317595 48481 32611 236450 30 881172 Kr 33 0.00132 35409 63007 558921 48481 32580 241326 30 995124 34 0.00132 83890 95556 691170 48481 32549 132249 N 3 z 48481 32517 909221 au RB ee 4 35 0.00133 32372 28074 600391 ne 36 0.00133 80853 60561 172629 48481 32486 572238 ns 113951 37 0.00134 29334 93016 293933 48481 32455 121304 31 450934 11395 38 0.00134 77816 25439 850350 48481 32423 556417 31 564887 Ks 39 0.00135 26297 57831 727928 48481 32391 877578 31 673839 ne ’ 48481 32360 084785 | ai I = 40 0.00135 74778 90191 812713 5 ER 31 906744 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 33 Aa . Diff. . Diff. III. Diff. 0.99999 93230 72476 845807 0.99999 93174 19662 581995 0.99999 93117 43343 903688 0.99999 93060 43520 811018 0.99999 93003 20193 304121 wı oa 414495 414363 414227 414093 in (mn ao DU U DD N wı (in -I1-1 920990 0.99999 92945 73361 383131 | 34049 5 413959 0.99999 92888 03025 048182 413823 0.99999 92830 09184 299410 unit 413686 0.99999 92771 91839 136952 Be 413551 576009 RR 0.99999 50989 560943 a 413412 wı in I an wı cn oa nn mn =ı 0.99999 86635 571522 0.99999 95 98777 168827 H 87 52 2 a N = 228829 a -99999 52547 124166 641688 41255 5 2 75 482478 | > 12717 0.99999 94175 40247 76 054405 5 412717 504 413274 413137 [271 oa 402695 815832 wı on ca NoiENo) wi \o 0.99999 12299 428073 | 466982 412577 0.99999 06918 961091 BSR 3504 412436 0.99999 081673 504 412295 29171 0.99999 5 789960 Be 412152 0.99999 92 51 086095 ee, 412009 et 0.99999 9205 970221 | | 411867 - Q 2 527741 = 0.99999 442480 411721 939462 | Er 0.99999 E 411578 51040 0.99999 es 411432 E > 5 4 288 0.99999 5 a 173760 4II Dub u bb Ob - + D 0.99999 9 0. 410994 © as 995894 er i 406742 0.99999 5 | en 504 410698 ! 17440 Eee 0.99999 N 5 410552 | 227992 | 0.99999 5 | een 410401 0.99999 2 | re 37393 410253 3 3 | 51 048646 5 0.99999 5 231 495739 | 22: 410103 0.99999 - 036990 | : 409951 0.99999 168290 | _ B | 409801 411140 584900 [en Bro 97 DD UND Ne} DD wm WW (a ww ob" 0 0.99999 839739 : 409650 0.99999 63383 201638 409496 0.99999 64410 103991 uw. 409345 : 506992 0.99999 41932 596999 ea 409191 0.99999 95950 680816 5 2 409037 325220 ws in wo a 3 097647 www D @=1 0.99999 26464 408882 £ ° Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. TI. 5 34 J. PETERS: Aa sin Aa 1. Diff, # | b - II. Diff. II. Diff. 4' 40" 0.00135 74778 90191 812713 | 7, 41 0.00136 23260 22519 990754 48481 32328 178041 Kr 1139 42 0.00136 71741 54816 148097 | 48481 32296 157343 a Il 2 43 0.00137 20222 87080 170790 | 48481 32264 022693 32 134650 ER 44 0.00137 68704 19311 944881 | 48481 32231 774091 32 248602 1 48481 32199 411535 32 362556 3954 4 45 0.00138 17185 51511 356416 ; 2 en 46 0.001383 65666 83678 291444 48481 32166 935028 Se 47 0.00139 14148 15812 636012 48481 32134 344568 32 590460 48 0.00139 62629 47914 276166 48481 32101 640154 32 704414 a 49 0.00140 IIIIO 79983 097955 | eSrerTszere ren en. ne 55 | 48481 32035 889471 32 932318 53 4 50 0.00140 59592 12018 987426 "TOOR 51 0.00141 08073 44021 830627 | 48481 32002 843201 33 046270 ER 52 0.00141 56554 75991 513604 \ 48481 31969 682977 33 160224 ne 53 0.00142 05036 07927 922406 | 48481 31936 408802 33 274175 11395 54 0.00142 53517 39830 943079 | 48481 31903 020673 33 388129 2: n | 48481 31869 518592 3arscanEı nn 4 55 0.00143 01998 71700 461671 > =. 56 0.00143 50480 03536 364229 48481 31835 902558 33 616034 En 57 0.00143 98961 35338 536802 48481 31802 172573 33 729985 Sn 58 0.00144 47442 67106 865435 | 48481 31768 328633 33 843940 Ba 59 0.00144 95923 98841 236178 | 48481 31734 370743 SR 11 ; Be 34 071845 __ 50 0.00145 44405 30541 535076 | m I 0.00145 92886 62207 648178 48481 31666 113102 SR RDE 113952 2 0.00146 41367 93839 461532 \ 48481 31631 813354 34 299748 Re 3 0.00146 89849 25436 861183 48481 31597 399651 > 113950 4 0.00147 38330 56999 733181 48481 31562 871998 34 527653 ne 48481 31528 230390 a S 56% 0.00147 86811 88527 963571 ar 6 0.00148 35293 20021 438403 48481 31493 474832 34 755558 nass 7 0.00148 83774 51480 043722 48481 31458 605319 34 869513 en 8 0.00149 32255 82903 665578 48481 31423 621856 34 983463 Be 9 0.00149 80737 14292 as 48481 31388 524438 35 097418 = 55 48481 31353 313068 Saale 14 5 10 0.00150 29218 45645 503084 | i war I1 0.00150 77699 76963 490831 | 48481 31317 987747 SE 113954 12 0.00151 26181 08246 039303 | a a Te 113953 13 0.00151 74662 39493 034547 | 48481 31246 995244 35 553228 er 14 0.00152 23143 70704 362612 48481 31211 328065 35 667179 1139 48481 31175 546932 35 781133 I R 5 15 0.00152 71625 01879 909544 a 16 0.001535 20106 33019 561392 48481 31139 651848 35 895084 11395 17 0.00153 68587 64123 Zu4202 48481 31103 642810 36 009038 ns 18 0.00154 17068 95190 724021 48481 31067 519819 36 122991 a 19 0.00154 65550 26222 006899 48481 31031 282878 36 236941 g. 48481 30994 931982 | 3° 350896 : 5 20 0.00155 1403I 57216 938881 36 464848 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 35 cos Aa I. Diff. 0.99999 90786 26464 355596 0.99999 90720 33473 621494 0.99999 90654 16978 478663 0.99999 90587 76978 927261 0.99999 90521 13474 967442 92990 734102 > 16495 142831 39999 551402 63503 959819 87008 368078 ; s4 26466 59936 8 0.99999 90454 204 599304 10aT2 Yr6rdo | 408102 0.99999 90387 15953 823184 | 407945 34017 184125 0.99999 90319 81936 639059 407797 0.99999 90252 24415 047147 407627 0.99999 90184 43389 047608 407468 408417 408259 57521 591912 81025 999539 | 04530 407007 h 6 38858 6406 8 0.99999 90116 38858 640601 el 40730 0.99999 90048 10823 826286 407148 51539 221463 0.99999 89979 59284 604823 os eeEise 406987 0.99999 89910 84240 976373 Bacher 406824 i 89841 85692 2 ar 666 0.99999 859541 85092 941099 22052 441938 406664 °. 89772 63640 499161 k 406500 99999 89772 03 9 45556 848438 5 0.99999 89703 18083 650723 Ko 406337 0.99999 89633 49022 395948 Be ed 406173 0.99999 89563 56456 735000 406008 16070 066956 °. 99 89493 40386 668044 40584 m i 39574 472801 ; 0.99999 89423 00812 195243 0.99999 89352 37733 316764 0.99999 89281 51150 032772 0.99999 89210 41062 343435 0.99999 89139 07470 248919 405678 405513 405345 405179 405011 63078 878479 86583 283992 10087 689337 33592 094516 57096 499527 0.99999 89067 50373 749392 0.99999 88995 69772 845022 0.99999 88923 65667 535978 0.99999 88851 38057 822429 0.99999 88778 836943 704545 404843 404674 404505 404335 404164 80600 904370 04105 309044 27609 713549 51114 117884 74618 522048 0.99999 88706 12325 182497 504 403993 8122 926041 0.99999 88633 14202 256456 EBOB6e 403823 0.99999 88559 92574 926592 1 403649 I31I SI 0.99999 38486 47443 193079 ee er 403477 0. 88412 78807 056089 = 403305 99999 88412 78807 05 | a enoäne 3305 0.99999 88338 86666 515794 0.99999 88264 71021 0.99999 88190 31872 0.99999 88115 69218 0.99999 88040 83060 403129 402957 402780 402607 402428 15644 943424 39149 346381 62653 749161 4 86158 151768 5 09662 554196 0.99999 87965 73397 36 sin Aa I. PETERS: I. Dit. II. Diff. 0.00155 0.00155 0.00156 0.00156 0.00157 0.00157 0.00158 0.00158 0.00159 0.00159 0.00159 0.00160 0.00160 0.00I61 0.00161 0.00162 0.00162 0.00163 0.00163 0.00164 0.00164 0.00165 0.00165 0.00166 0.00166 0.00167 0.00167 0.00168 0.00168 0.00169 0.00169 0.00170 0.00170 0.00171 0.00171 0.00172 0.00172 0.00173 0.00173 0.00174 0.00174 14031 62512 10994 59475 07956 56438 04919 53400 01882 50363 98844 47325 95807 44288 92769 41251 89732 38213 86695 35176 83657 32138 80620 29101 17582 26064 74545 23026 71508 19989 68470 16951 65433 57216 88175 19097 49982 80830 11642 42416 73154 03854 34516 65141 95729 26279 56791 87265 93888 1 406015 294349 489930 878806 3479023 780630 065675 088203 734263 889903 441169 274110 274112 329203 17701 3 48099 78458 08779 39062 69306 99511 29678 59805 89893 19942 49952 79923 09853 39745 69596 52 99408 13914 5 62395 10877 59358 07839 56321 04802 - 53283 026033 436522 761254 597577 022638 222417 082962 490320 330539 489667 853750 308836 30958 30921 30885 30848 30811 30774 30737 30700 30662 30625 30587 30549 30512 30474 30435 30397 30359 30321 30282 30243 30205 30166 30127 30088 30049 30009 29970 29930 29891 29851 29811 29771 29731 29691 29650 29610 29569 29529 29488 29447 467134 388334 195581 338876 468217 433607 285045 022528 646060 155640 551266 832941 000662 054431 994247 820112 532023 129982 613989 984042 240143 382292 410489 324732 125023 811361 383748 842182 186662 417190 533767 536390 425061 199779 360545 407358 840219 159128 364083 455086 36 36 464848 578800 692753 806705 920659 034610 148562 262517 376468 490420 604374 718325 832279 946231 060184 174135 288089 402041 515993 629947 743899 857851 971803 085757 199709 313662 427613 541566 655520 769472 883423 997377 111329 225282 339234 453187 567139 681091 795045 908997 022949 113952 113953 113952 113954 113951 113952 113955 113951 113952 113954 113951 113954 113952 113953 113951 113954 113952 113952 113954 113952 113952 113952 113954 113952 113953 113951 113953 113954 113952 113951 113954 113952 113953 113952 113953 113952 113952 113954 113952 113952 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 37 aa | cos Aa I. Diff. U. Diff. II. Diff. r " R 6 5' 20 0.99999 87965 73397 770864 15 33166. g5645ı 23504 402255 8d 21 0.99999 87890 40230 814413 15 56671 358526 23504 402075 176 22 0.99999 87814 83559 455887 or eo 23504 401899 sn. 23 0.99999 87739 03383 695462 76 03680 ae 23504 401720 178 24 0.99999 87662 99703 533317 16 27184 563687 23504 401542 85 5025 0.99999 87586 72518 969630 76 50688 965049 23504 401362 180 26 0.99999 87510 21830 004581 lee 23504 401182 un 27 0.99999 87433 47636 638350 16 97694 767234 23504 401003 93 28 0.99999 87356 49938 871116 rose 23504 400821 nes 29 0.99999 87279 28736 703061 47 44706 568695 23504 400640 183 5 30 0.99999 87201 84030 134366 | 23504 4004 i 31 0.99999 87124 15819 165214 u EEE “es we Bar 32 0.99999 87046 24103 795786 A 23504 400092 AR 33 0.99999 86968 08884 026266 z ER Dr Br 399907 R < an 18 38724 169427 == a 182 34 0.99999 86889 70159 856839 Tao 233cH 399725 | Arge | | i 568 4 28768 5635 0.99999 ı1 07931 287687 EB Bs7a2 genege aa 399539 784 36 0.99999 86732 22198 318996 | 23504 399355 | 37 0.99999 86653 12960 950950 EEBSIREREN 23504 399167 2 38 0.99999 86573 80219 183737 19 a a: 23504 398981 Re B 79 56246 166194 | 186 i 86 2 2 8 39 0.99999 86494 23973 017543 | 23504 398795 ig 5 40 0.99999 86414 44222 452554 23504 398607 41 0.99999 86334 40967 488958 80 03254 963596 „| 23504398419 ni 2 0.99999 86254 14208 126943 Sr IE SE 23504 398230 > 43 0.9999 86173 63944 366698 TE area 2. 44 0.99999 86092 90176 208412 SELF? 23504 397852 :5 80 97272 556138 j; 192 4 0.99999 S601I 92903 652274 23504 397660 : = 0.99999 85930 Be 698476 a BREI SE is en 47 0.99999 85849 27845 347208 as 23504 397279 rn 9993 5) z = | 39 2 48 0.99999 85767 60059 598661 TE 23504 397086 en 49 0.99999 85685 68769 453028 Bun Da | 23504 396895 ve ? i Ss iR 82 14794 542528 | ring 195 [6) 0.99999 8560 974 910500 23504 396700 ’ I 0.99999 er er 971272 ee 23504 396508 52 52 0.99999 85438 53872 635536 , 23504 396313 Es 1 : 2 82 85307 732049 194 5 F 6856 348 1. 2 6 53 N IR KEN 83 08812 128168 a ee: 197 54 99999 85272 59752 7753 83 32316 524090 3 fe 0.99999 85189 27436 251229 | 23504 395728 ? ss 0.99999 85105 oe 331411 2 en us 23504 395531 Ion 0. 85021 92290 016062 297 23504 395334 N ee | x Be Eee 84 26334 105819 EREoR as 198 59 -99999 84853 6312 95 84 49838 500757 | 198 6 0 0.99999 84769 13287 698803 | 23504 394740 38 J. PETERS: | a sin Aa I. Diff. UI. Diff. III. Diff. 6.90" } 2 | u Dee 2 a. 50246 036207 a # En ; Be 3 0.0175 98727 53994 080588 a ae 41 a Ba 4 ot 6 208 83276 760162 ABS ag 22 5 I : 8760 112938 SOETDEIE Salt E 48481 29241 200814 FRIST 113952 | ee re u 7 eo 92652 70875 470516 ABEL EINST, Pe2a3$ 41 820617 m ! 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N 113951 33 0.00190 53166 13968 560256 aa48ı 28033 /530Ba2 44 783381 "oder ; 2 £ 48481 27988 747451 113955 { 647 4 8 6 34 0.00191 01647 41957 307707 Maas ara a 44 89733 Seen 6 35 0.00I9I 50128 69901 157822 45 011286 36 0.00191 98609 97799 996651 aaa ASP 830279 r 125240 113954 37 0.00192 47091 25653 710240 48481 27853 713589 45 239192 11335? 38 0.00192 95572 53462 184637 aaa an ac MTABBT 45 353144 en ; Pr 48481 27763 121253 113953 H 8122 8 39 0.00193 44053 81225 305890 an 45 467097 113953 6 40 0.00193 92535 08942 960046 45 581050 6' Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 39 cos Aa | I. Diff. I. Dift. II. 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Diff. II. Diff. II. 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Klasse. 1911. Anhang. Abh. TI. 6 42 sin Aa J. 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Diff. II. Diff. 0.99999 71986 592934 0.99999 18292 810673 0.99999 41094 651594 0.99999 765 40392 115942 0.99999 16185 203960 23504 377062 23504 376818 23504 376573 23504 376330 23504 376085 53693 782261 77198 159079 00702 535652 24206 911982 47711 288067 DUB» [2° a ; 6847 58 375838 0.9999 473 915893 ungen 37583 0.99999 97258 251988 nen 375592 0.99999 02538 212491 | TB Aradk 375347 0.99999 84313 797647 a8 Bas | 375099 0. 2585 00770 x 374850 99999 42585 007704 65233 164793 | 37485 0.99999 77351 842911 374603 88 6 2 en 88614 137 53939 303515 | 374354 0.99999 75989 76372 389765 [eo ES re u 81 DD NND \o 12241 913750 a: 0.99999 75883 40626 101910 Ba ER 4 373853 E 6 202 SR 6 0.99999 75776 81375 440202 373605 5 6 62 3 nr 2 0.99999 75669 98620 404889 06259 408665 373352 0.99999 75562 92360 996224 29763 781767 373102 0.99999 75455 62597 214457 3 TEABER 372848 0.99999 75348 09329 059842 a ER: 372596 u = [ TE 0.99999 75240 32556 532631 00276 899555 372344 0.99999 75132 32279 633076 en 372088 0.99999 75024 08498 361433 Bi 643478 371835 0.99999 74915 61212 717955 | ee 371579 0.99999 74806 90422 702898 371325 94294 386382 °. 697 96128 316516 1068 99999 74697 9 3105 17798 757450 37 370811 370554 370297 370038 369780 0.99999 74538 73329 559066 0.99999 74479 37026 430805 0.99999 74369 72218 931990 0.99999 74259 83907 062878 0.99999 74149 72090 823728 41303 128261 64807 498815 88311 869112 11816 239150 35320 608930 369519 369261 369000 368738 368477 0.99999 74039 36770 214798 0.99999 73928 77945 236349 0.99999 73817 95615 888639 0.99999 73706 89782 171929 0.99999 73595 60444 086481 58824 973449 82329 347710 05833 716710 29338 085448 52842 453925 368215 367952 367689 367425 367161 0.99999 73484 07601 0.99999 73372 31254 0.99999 73260 31403 0.99999 73148 08048 0.99999 73035 61188 76346 822140 99851 190092 23355 557781 46859 925206 70364 292367 0.99999 72922 90823 | 366896 44 InPETERsS: Aa sin Aa I. Diff. 1. Diff. II. Diff. | | 8 o 0.00232 Se 3 BR | 48481 23656 383215 | 54 697245 113952 2 | 3 es Ber E & 51932 | 48481 23601 572018 | 54 . 113951 2 | 2 0.00233 n 1620 en | 48481 23546 646870 | 54 92514 113054 = 3 0.00234 i nn in in e: 48481 23491 607768 | 55 039102 113951 .00234 4 0.00234 64960 63246 4785 | 48481 23436 454715 55 153053 | 113954 8 5 0.00235 Ba 933303 | Ba 23381 187708 55 nn 113951 B Sn 1 use | 48481 23325 806750 | 55 39095 | 113953 1 a 404 33399 9277 | 48481 23270 zıı839 | >> 49T | 113952 8 0.00236 58885 56660 239600 | \ 55 608863 TR E | 48481 23214 702976 2 En6 113953 2 2 2 9 0.00237 07366 79874 942570 | 48481 23158 980160 55 72281 113952 | 2 | | - 8 10 a 55848 es ER | 48481 23103 143392 \ 55 836768 113952 11 0.00238 04329 26137 06612 |» 48481 23047 192672 55 950720 113953 12 0.00238 52810 49184 258800 | 56 064673 Enge 86 | 48481 22991 127999 es 113952 I 0.00 291 7217 17862 3 = “ 1 3 2 | 48481 22934 949374 2 ir 5 | 113952 14 0.00239 49772 95110 336173 | yg481 22878 656797 56292577 |. 173054 85 Seosgun 38254 W9BELSB2D10 | 48481 22822 250266 SEBBSSL 113950 16 0.00240 46735 408II 243236 | “ 56 520481 \ 48481 22765 729785 113955 17 0.00240 95216 63576 973021 56 634436 48481 22709 095349 113950 18 0.00241 43697 86286 068370 | 2 56 748386 I 0.0024I 92179 08938 41 | a ee 6 8623 1953 9 un 9217° 935 415333 | 48481 22595 484624 | 5 > 339 113953 | GER nn IR ke 48481 22538 508332 56976292 113952 242 24 x er nn Sl ee 9 48481 22481 418088 | 57 113952 22 0.00243 7 22 1 2 au rag Zee ara ge Aa Bi 112054 2 z 23 SE * 9597 Er 9% | 48481 22366 895742 | 57 a 113950 24 0.00244 34585 21344 936011 48481 22309 463642 | 57432100 | 17054 8 25 0.00244 83066 43654 399653 48481 22251 gı7588 | >7 546054 | 113957 26 0.00245 31547 65906 317241 \ 57 660005 | 48481 22194 257583 | | 113954 27 0.00245 80028 88100 574824 48481 22136 483624 57 713959 113951 28 0.00246 28510 10237 058448 Bar ER nn | 57 887910 | a ; | | 29 0.00246 76991 32315 654162 48481 22020 593851 \ 58 001863 113952 } 5 6 8 30 Sana 51336 ae 48481 21962 478036 z nn 113953 ® a ns De 48481 21904 248268 = an 113951 . 202 9743 848 8 I 33 0.00248 70916 20048 878866 BOT A, De | 58 457673 13994 Sr ee 48481 21787 446876 Me 2 113952 34 ‚00249 19397 41830 32574 | 48481 21728 875251 55 571025 113951 { 6 63565 2 8 685576 8 35 6.0024967878 63565, 200993, | „48481 21670, 180675 58 68557 113953 36 0.00250 16359 85235 390668 | LerBas 58 799529 | TER 37 0.00250 64841 06846 780814 | 58 913483 | g 5 a | 48481 21552 476663 SgHOaNA33 113950 .002 2202 2 2 5 es a Bi en 48481 21493 449230 en, 113953 Di 4 48481 21434 307844 z 113953 8 40 0.00252 10284 71327 014551 | \ 59 255339 \ Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 45 [maayı | cos Aa I. Diff. I. Diff. II. Diff. 8' 0" | 0.9999 72922 90823 844970 | , o.ge8 6 ugs | 23504 366896 ” I 0.99999 72809 96955 185707 | ar = 2 Bg2 \ 23504 366631 en Äi 193993772696 „19582 759813 . ee a | 23504 366363 | 264 3 0.99999 72583 38704 767556 ee 64387 Tu8386 | 23504 366099 | des F 246 2 2 5 4 0.99999 72469 74323 009200 113 87886 124187 | 23504 365831 269 SEHS 0.99999 72355 86436 835013 114 11300 23504 365562 3 6 0.99999 72241 75046 395264 Er. ve geroag | 23504 365295 268 7 0.99999 72127 40I5I 540220 en ae SR { | 23504 365027 | Z j 8 0.99999 72012 81752 320149 ni a | 23504 364756 | hen 0. 18 848 22 2 = \ 23504 36448 | 9 99999 71897 99848 7353 | 215 05407 949314 | a ae RTL 122 94440 786008 | 115 28912 313531 | 23504 364217 | 272 sı BeBaBa11667 65528 472477 |, 1e casa enge | Maassaests | u, 12 0.99999 71552 13111 795001 ; 2 masse abe || &, 13 | 0.99999 71436 37190 753851 >: ae one | 23508 363002 | 5 : 2 PIE 3m) 5 6 TE 14 0.99999 71320 37765 349299 116 22929 767681 | 3504 363129 | ,,, 8 15 0.99999 71204 14835 581618 | 23504 362856 | un 16 0.99999 71087 68401 451081 il6ggäg De |. 23504 362583 Ye 17 0.99999 70970 98462 957961 N: u | 23504 362307 >: 18 0.99999 70854 05020 102534 Ser 16044 Beh | 23504 362034 u - -n I I 6 - 19 0.99999 70736 88072 885073 | a Ho ea ana er = | | 6148 8 20 0.99999 70619 47621 305855 re 23504 361482 = 21 0.99999 70501 83665 365155 87200 Forbes 23504 361206 em 22 0.99999 70383 96205 063249 718. 10964 662834 23504 360928 278 23 0.99999 70265 85240 400415 En esnorerh 23504 360650 277 ‘ 7 507 6 E : | 6 24 0.99999 70147 50771 376931 118 57973 383857 23504 360373 2 8 25 0.99999 70028 92797 993074 are 23504 360094 u 26 0.99999 69910 11320 249123 x 23504 359814 119 04982 103765 280 27 0.99999 69791 06338 145358 119 28486 463299 23504 359534 28 0.99999 69671 77851 682059 119 51990 822554 | 23504 359255 281 2 235 8 | 5 29 0.99999 69552 25860 859505 119 75495 181528 | 3504 358974 583 8 30 0.99999 69432 50365 677977 er Oz en 1" Ob 31 0.99999 69312 51366 137758 120 22503 898629 | 3504 358410 | „g, 32 0.99999 69192 28862 239129 23504 358128 828 Be 120 46008 256757 BE 34 1 7285 33 0.99999 69071 82853 Rh | > 120 69512 614600 nn 357 = | 2% 34 0.99999 68951 13341 367772 | ‚120 93016 gyaı6ı | 3504 3575 en 8 35 0.99999 68830 20324 395611 m Mar derciet | 23504 SEN 287 36 0.99999 68709 En 066173 u 23504 a 283 37 SEIIMES5E EITL 319145 | 155 63530 O4aı35 | 23504 356707 287 38 0.99999 68466 00247 336610 | 121 87034 399555 \ 23504 356420 286 2 r x | 2 61 | 39 0.99999 68344 13212 937055 122 10538 155689 Bsoaaärg | Me 8 40 0.99999 68222 02674 181366 23504 355846 46 J. PETERS: Aa sin Aa I. Diff. | U.Dif. III. Diff. u: 8' 40" 0.00252 10284 71327 OI455I 59 255339 8481 21 05250 4I 0.00252 58765 92702 067056 | ee Se a 59 369291 Sr 2 0.00253 07247 14017 750270 48481 21256 199971 | 59 483243 no 43 0.00253 55728 35273 950241 48481 21196 602776 59 591195 | 173954 44 0.00254 04209 56470 553017 48481 21136 891627 59 711149 113951 845 0.00254 52690 77607 444644 48481 21077 066527 59 825100 113952 46 0.00255 OII7I 98684 5I117I | 48481 21017 Ey 59 939052 113054 47 0.00255 49653 19701 638646 | 48481 20957 E 60 053006 u: 48 0.00255 98134 40658 713115 48481 20896 907513 60 166956 on 49 0.00256 46615 61555 620628 48481 20836 626603 | 60 280910 113952 8 50 0.00256 95096 82392 247231 | | 60 394862 8481 20776 231 5I 0.00257 43578 03168 478972 | En EL | 60 508814 nn 52 0.00257 92059 23884 201899 Bas 206 3 er | 60 622766 Bi * 53 0.00258 40540 44539 302060 48481 En 363441 \ 60 736720 ar 54 0.00258 89021 65133 665501 ‚ 60 850670 3 48481 20533 512771 113954 8 55 0.00259 37502 85667 173272 60 964624 848 8 56 0.00259 85984 06139 726419 er Re PH 61 078576 I 57 0.00260 34465 26551 195990 | 1448481 20350 277044 61 192527 HEN 58 0.00260 82946 4690I 473034 | Be 61 306481 395 N | 48481 20288 970563 Graz 113952 59 ee 3 \ 48481 20227 550130 3 113952 9.0 0.00261 79908 87417 993727 | 61 534385 8481 20166 oI | I 0.00262 28390 07584 009472 oe BAUR 61 648336 1305, 5 4848I 20104 367409 113955 2 0.00262 76871 27688 376881 | 61 762291 6 g 48481 20042 605118 EN 113950 3 ee en Bi 9 ER 48481 19080 728877 a 76241 one 4 0.00263 73833 67711 71087 A8481 19918 738682 1 990195 113951 OS 0.00264 22314 87630 449558 48481 19856 634536 | 62 104146 113952 6 0.00264 70796 07487 084094 62 218098 | 48481 19794 416438 113954 7 0.00265 19277 27281 500532 62 332052 | 48481 19732 084386 113951 8 0.00265 67758 47013 584918 | © 48481 19669 638383 62 446003 113053 h 5 6 22 | 9 0.00266 16239 66683 223301 48481 19607 078427 62 559956 113952 9 10 0.00266 64720 86290 301728 28481 19544 404519 62 673908 reore IT 0.00267 13202 05834 706247 62 787860 48481 19481 616659 113952 12 0.00267 61683 25316 322906 62 901812 48491 19418 714847 113954 13 0.00268 10164 44735 037753 48481 19355 699081 | 63 015766 .. I 0.002683 58645 64090 7368 63 129716 4 58645 64090 736834 48481 19292 569365 3 1297 113954 915 0.00269 07126 83383 306199 63 243670 6 16 0.00269 55608 02612 631894 ns en BER | 63 357621 B: 17 0.00270 04089 21778 599968 ie en 63 471574 3953 48481 19102 496500 113953 18 0.00270 52570 40881 096468 Als rnaaB oe 63 585527 rast ; 5 63 6 8 19 0.0027I O0IO5SI 59920 007441 | 48481 18975 211495 3 69947 ae 9 20 0.00271 49532 78895 218936 63 813430 Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 47 Aa cos Aa I. Diff. I. Diff. IH. Diff. 8" 40" 0.99999 68222 02674 181366 ac | 23504 355846 286 41 0.99999 68099 68631 069831 en har 2 BERak A5556o g 2 [6) 67977 11083 602736 ER 23504 355271 239 : en. ne oh ae ı22 81051 822366 23504 oe | 289 I 0.99999 67731 25475 603022 a 23504 354693 | 2 > a, Bee 123 28060 532041 289 845 0.99999 67607 97415 070981 k 4 23504 354404 4 46 0.99999 67484 45850 184536 = en en 23504 354113 I | z 47 0.99999 67360 70780 943978 | 23504 353822 € 48 | 099999 67236 12207 349598... ne a | 23504 353531 Te 49 0.99999 67112 50129 401687 124 45583 Sorres 23504 353239 | 53: | 0. 66988 o. 100 23504 352946 | ö er a 66863 sa Bat le | a m in N 12 2591 00674 Bi y 293 52 0.99999 66738 42869 439692 ä 5 2 23504 352360 | 53 0.99999 66613 26774 080583 RER 23504 352066 Ee 54 0.99999 66487 87174 369408 Be 23504 351770 re \ 125 63104 062945 7 2 294 1} 0. 66362 24070 306463 | | 23504 351476 ; r N n: 6 t 66 a 5 INBE 22180603 Aura end ee 297 5 a Er 2 1 AL. \ 126 ıo112 765600 | Be ERRs 296 2 o 2 2 3 2 # Er 65983 N ges ae Se 23504 350587 va i sa aan RAR sTrar 457070 23504 350288 Tr 9 i RT: | 126 80625 817358 > z 297 Le) 0. 65730 55984 72 | 23504 349991 4 I er. 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PETERS: Aa sin Aa I. Diff. I. Diff. II. Dif. 63 813430 ne 9' 20" 0.0027I 49532 78895 218936 48481 18911 398065 el 3954 21 0.0027I 98013 97806 617001 48481 18847 470681 = A 113951 22 0.00272 46495 16654 087682 48481 18783 429346 Ri 113953 23 0.00272 94976 35437 517028 EBaBETRT In ron ee ee = B:00273%43457 54156791086 48481 18655 004818 337 113951 9 25 0.00273 91938 72811 795904 48481 18590 621627 5 N 113954 “ OS E29 HT 102 2, 01537 48481 18526 124482 EN 113952 27 0.00274 8890I 09928 542013 48481 18461 513385 en 113951 28 0.00275 37382 28390 055398 48481 18396 788337 Be 113954 29 0.00275 85863 46786 843735 48481 18331 949335 4 113951 9 30 0.00276 34344 65118 793070 48481 18266 996382 © ne 113953 31 0.00276 82825 83385 789452 48481 18201 929476 . 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Aa cos Aa I. Diff. II. Diff. "20" } 6 555 28 9' 20 0.99999 63145 07555 280770 | Ey on Tee 23504 343914 | 21 0.99999 63013 33338 177049 | 23504 343605 | 131 97721 447326 3 22 0.99999 62881 35616 729723 ee ar 23504 343293 | 23 0.99999 62749 14390 939104 | =: ae ar 23504 342983 24 0.99999 62616 69660 805502 32 SS 23504 342672 132 68234 476274 £ 6248 6 3292 | 235 2 | 25 0.99999 62484 01426 329228 ee Dal ndees 3504 342359 26 0.99999 62351 09687 510595 ae 23504 342048 | 27 0.99999 62217 94444 349914 | a3 Sn BR | 23504 341735 | 28 0.99999 62084 55696 847498 | = Fr 2 836 23504 341420 | 29 0.99999 61950 93445 003662 | en 23504 341108 | 133 85756 184944 30 0.99999 61817 07688 818718 x 3 23504 340791 31 0.99999 61682 98428 292983 = Be: 23504 340478 £ 4 4 2 32 0.99999 61548 65663 426770 | : oh 23504 340161 | 33 0.99999 61414 09394 220396 | = a e > 23504 339846 4 79773 54622 i 61279 29620 67 5 3 34 0.99999 61279 29620 674176 een 23504 339527 35 0.99999 61144 26342 783429 ae A Se 23504 339211 36 0.99999 61008 99560 563471 | | | 23504 338894 37 0.99999 60873 49273 gggeıg | 7.5 50286 563652 | „5504 338573 | 38 | 0:99999 60737 75483 097194 | a De 23504 338256 | i 6 AS 6 39 0.99999 60601 78187 856513 136 20799 578617 23504 33793 40 0.99999 60465 57388 277896 | „.5 44302 91623 23504 337616 | 41 0.99999 60329 13084 361663 = a 2 33 | 23504 337294 | 42 0.99999 60192 45276 108136 | &: er oo. 23504 336974 | | 25 | 43 0.99999 60055 53963 517635 | = ae a 23504 336652 | 44 0.99999 59918 39146 590482 | | 23504 336329 | 0.99999 59781 00825 327000 2 ei 23504 336007 s es se een en We) u 335684 | 5 IE TS 85229 og 0. 59505 5366 2338 | SE | 23504 335358 | me aan | zn | ee - 1 SrSn . 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Pe | vr gie a - F ’ ia od IF - \ Eer & ri za zus he aut rs U N K 2 ‘ {: + i ‚Cry U A E77 LEN ei ent, x N hi Werke er DEE Bi uni Ar 1 Be h } r Dr hi N Tas GE det ve ‚dr h Pe ? nu, . nr 4.8 ee Br du FAUL, ET vn MER 2 j | EPFIRERT w KAUM - Wr Ing PURE A: ra } ze. wieweru A I re” nt er gi O Pl LER AR A „ ur Wi vd ”y BR, rs Kauf R ws % Ben LAB A are ok » PRO. u «HM N ” BER er Yard ur ME eg AP K rn rn + i k l dırand Kin or VER = N ze f ET Te! ir y ei ah ze 44; f Per & Bm „„ a al, N ana #. ya 4 wor - 2 re a vn ur Aufl Re A WE A ea RER BR ran WU a: f s i k A °L ’ KLETTERN erg eur" Pr m 2 2 Er j , | dir ae HR Inh ’ so u WW, u “4 i , 4 I > RE Re 0 u k “ u es e 2 IM >} ers : ı# v een PRO Be er j h fe ne ”” ee AAzll Re er 7 N PTR, I Be ER 9 vu eh, Y Auer EZ ET \ ’ eh N r "er is Ars ir j au) & ER BRUT Eon BE» alla PR a Re iy PP w> Ksdh WALZeE tree Zn kon.gn UM 4) ER RN SFR ET \ Er a N Da a) re g' v 2 da SLPEREgRT. 7 er: BN Ba y Wr NR BL ee ara \ N ee IE nn { w ah nah: ” PEN er, e 5 a; = | EN TREE IE a TR Lore, a N " f ie PIrT ® f - E * Ko Y IT aA TERE N ar Va MR & N Sarik ß | fi en Bere: fi ka Y ME 092 r } % bi A Ta win, sr Rah RS Be Ba “) ie ee He, dere am I N oo as 9 wg , ” | Eee a PR ’ Kann 46 : : a ee I En TEN IE NEUEN RR REN Tu R u 3b I aan eiy rY [X] 18 Mr f ‚arg N ER ALaKEn TE 3 % & i WAR, Fa ehe Vihe, Wr N r WE Ak ieh | ER on Ira ir ni r rk aAnD, ef ü ir ver url { woÄhr ten. Sul N BE .. E E22 Te 1 ‘ ’ r Ki h | a I AR San ie ne 4 vs 4 NZ: ig de,: WiD 2, Arraz Mo Kari: - a — Are Hilfstafeln. Vielfache des Moduls M. 52 0.43429 0.86858 1.30288 1.73717 2.17147 2.60576 3.04006 3-47435 3.90865 4.34294 4-71123 5-.21153 5.64582 6.08012 6.51441 6.9487 1 7.38300 7-81730 8.25159 8.68588 9.12018 9.55447 9.98877 10.42306 10.85736 11.29165 11.72595 12.16024 12.59453 13.02883 13.46312 13.89742 14.353171 14.76601 15.20030 15.63460 16.06889 16.50319 16.93748 17-37177 17.80607 18.24036 18.67466 19.10895 19.54325 19.97754 20.41184 20.834613 21.28042 21.71472 44819 89638 34457 19276 24095 68914 13733 58552 03371 48190 93009 37828 82647 27466 72285 17104 61923 5 06742 5 51561 96380 41199 86018 30837 75656 20475 65294 10113 54932 99751 44579 39390 34209 79028 23847 68666 13485 58304 03123 47942 92761 - 37580 82399 27218 172037 16856 61675 06494 5 51313 5 96132 40951 J. PETERS: Vielfache des Moduls M. 03251 06503 09755 13007 16259 19510 22762 26014 29266 32518 35770 827651 655302 482953 310605 138256 965907 193558 621209 448860 276511 104162 931814 759465 587116 414767 242418 070069 897720 725371 553023 380674 208325 035976 863627 5 691278 518929 346580 174232 001883 329534 657185 58 484836 59339 62591 312487 140138 3 967790 5 795441 623092 450743 278394 106045 933696 761347 588999 416650 244301 071952 899603 727254 554905 382556 22.14901 22.58331 23.01760 23.45190 23.388619 24.32049 24.715478 25.18907 25.062337 26.05766 26.49196 26.92625 27.36055 27.79484 28.22914 28.66343 29.09773 29.53202 29.9663 1 30.4006 1 30.83490 31.26920 31.70349 32.13779 32.57208 33.00638 33-44067 33-87496 34.30926 34.74355 35.17785 35.61214 36.04644 36.48073 36.91503 37.34932 37.78361 38.21791 38.65220 39.08650 39-52079 39.95509 40.38938 40.382368 41.25797 41.69227 42.12656 42.56085 42.99515 43-42944 85770 30589 75408 20227 65046 09865 54684 99503 44322 89141 33960 78780 23599 68418 13237 58056 02875 47694 92513 37332 82151 26970 71739 16608 61427 06246 51065 95384 40703 85522 30341 75160 19979 64798 09617 54436 99255 44074 88893 33712 78531 23350 68170 12989 57808 02627 47446 92265 37034 81903 65843 69095 72346 75598 73850 82102 85354 88606 91857 95109 98361 01613 04865 08116 11368 14620 17872 21124 24376 27627 30879 34131 37383 40635 43887 47138 50390 53642 56894 60146 63398 66649 69901 73153 76405 79657 82909 86160 89412 92664 95916 99168 02419 05671 08923 12175 15427 18679 21930 25182 210208 037359 865510 693161 520812 348463 176114 003765 831417 659068 486719 314370 142021 969672 797323 624975 452626 280277 107928 935579 763230 590881 418532 246184 073835 901486 729137 556788 384439 212090 039741 867393 695044 522695 350346 177997 005648 833299 660950 488602 316253 143904 971555 799206 626857 454508 282160 109811 937462 765113 Br Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. 93 „ Vielfache von are 1”, 0.00000 48481 36811 095360 0.00000 96962 73622 190720 0.0000I 45444 10433 286080 0.0000I 93925 47244 : 0.00002 42406 84055 0.00024 72549 77365 863357 0.00025 2IOZI 14176 958717 0.00025 69512 50988 054077 0.00026 17993 87799 149437 0.00026 66475 24610 244796 0.00002 90888 20866 ; 0.00003 39369 57677 0.00003 87850 94488 0.00004 36332 31299 0.00004 84813 68110 0.00027 14956 61421 340156 0.00027 63437 98232 435516 0.00028 11919 35043 530876 0.00028 60400 71854 626236 0.00029 08882 08665 721596 0.00029 57363 45476 816956 0.00030 05844 82287 912316 0.00030 54326 19099 007676 0.00031 02807 55910 103036 0.0003I 51288 92721 198396 - ovo-ın nn BPwN - - - 0.00005 33295 04922 0.00005 81776 41733 0.00006 30257 78544 0.00006 78739 15355 0.00007 27220 52166 - D 0.00007 75701 88977 0.00008 24183 25788 621119 0.00008 72664 62599 716479 0.00009 21145 99410 811839 0.00009 69627 36221 907199 0.00031 99770 29532 293756 0.00032 48251 66343 389116 0.00032 96733 03154 484476 0.00033 45214 39965 579836 0.00033 93695 76776 675196 0.00034 42177 13587 770555 0.00034 90658 50398 865915 0.00035 39139 87209 961275 0.00035 87621 24021 056635 0.00036 36102 60832 151995 Dun Hnn OO aa nn pw 0.00010 18108 73033 002559 0.00010 66590 09844 097919 0.000II 15071 46655 193279 0.0001I1 63552 83466 288638 0.00012 12034 20277 383998 0.00012 60515 57088 479358 0.00013 08996 93899 574718 0.00013 57478 30710 670078 0.00014 05959 67521 765438 0.00014 54441 04332 860798 0.000I5 02922 41143 956158 0.00015 51403 77955 051518 0.00015 99885 14766 146878 0.00016 48366 51577 242238 0.00016 96847 88388 337598 0.00036 84583 97643 247355 0.00037 33065 34454 342715 0.00037 81546 71265 438075 0.00038 30028 08076 533435 0.00038 78509 44887 628795 0.00039 26990 81698 724155 0.00039 75472 18509 819515 0.00040 23953 55320 914875 0.00040 72434 92132 010235 0.00041 20916 28943 105595 0.00041 69397 65754 200954 0.00042 17879 02565 296314 0.00042 66360 39376 391674 0.00043 14841 76187 487034 0.00043 63323 12998 582394 0.00044 11804 49809 677754 0.00044 60285 86620 773114 0.00045 08767 23431 868474 0.00045 57248 60242 963834 0.00046 05729 97054 059194 0.00046 54211 33865 154554 0.00047 02692 70676 249914 0.00047 51174 07487 345274 0.00047 99655 44298 440634 0:.00048 48136 81109 535994 0.00017 45329 25199 432958 0.00017 93810 62010 528318 0.00018 42291 98821 623678 0.00018 90773 35632 719038 0.00019 39254 72443 814397 0.00019 87736 09254 909757 0.00020 36217 46066 005117 0.00020 84698 82877 100477 0.0002I 33180 19688 195837 0.00021 81661 56499 291197 0.00022 30142 93310 386557 0.00022 78624 30121 481917 0.00023 27105 66932 577277 0.00023 75587 03743 672637 0.00024 24068 40554 767997 Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh.T. 54 J. Peters: Einundzwanzigstellige Werte der Funktionen Sinus und Cosinus. Vielfache des reziproken Moduls 1: M. I 2.302538 50929 94045 684018 5 117-43183 97426 96329 884918 2 4.60517 01859 88091 368036 52 119.73442 48356 90375 568936 3 6.90775 52789 82137 052054 53 122.03700 99286 84421 252954 4 9.21034 03719 76182 736072 54 124.33959 50216 78466 936972 5 11.51292 54649 70228 420090 55 126.64218 01146 72512 620990 6 13.81551 05579 64274 104108 56 128.94476 52076 66558 303008 7 16.11809 56509 58319 788126 57 131.24735 03006 60603 989026 8 18.420638 07439 52365 472144 58 133.54993 53936 54649 673044 9 20.72326 58369 46411 156162 59 135.85252 04866 48695 357061 Io 23.02585 09299 40456 840180 60 138.15510 55796 42741 041079 11 25.32843 60229 34502 524198 61 140.45769 06726 36786 725097 12 27.63102 11159 28548 208216 62 142.76027 57656 30832 409115 13 29.93360 62089 22593 892234 63 145.06286 08586 24878 093133 14 32.23619 13019 16639 576252 64 147-36544 59516 18923 777151 15 34.53877 63949 10685 260270 65 149.66803 10446 12969 461169 16 36.84136 14879 04730 944288 66 151.97061 61376 07015 145187 17 39.14394 65808 98776 628306 67 154.27320 12306 01060 829205 18 41.44653 16738 92822 312324 68 156.57578 63235 95106 513223 19 43.74911 67668 836867 996342 69 158.87837 14165 89152 197241 20 46.05170 18598 80913 680360 ! 70 161.18095 65095 83197 881259 21 48.35428 69528 74959 364378 71 163.48354 16025 77243 565277 22 50.65687 20458 69005 048396 2 165.78612 66955 71289 249295 23 52.95945 71388 63050 732414 73 168.08871 17885 65334 933313 - 24 55.26204 22318 57096 416432 74 170.39129 68815 59380 617331 25 57.56462 73248 51142 100450 75 172.69388 19745 53426 301349 26 59.86721 24178 45187 784468 76 174-99646 70675 47471 985367 2 62.16979 75108 39233 468486 77 177-29905 21605 41517 669385 28 64.472338 26038 33279 152504 78 179.60163 72535 35563 353403 29 66.77496 76968 27324 836522 79 181.90422 23465 29609 037421 30 69.07755 27898 21370 520540 80 184.20680 74395 23654 721439 31 71.38013 78828 15416 204558 81 186.50939 25325 17700 405457 32 73.68272 29758 09461 888576 82 188.81197 76255 11746 089475 33 75-98530 80688 03507 572594 83 191.11456 27185 05791 773493 34 78.28789 31617 97553 256612 34 193.41714 78114 99837 457511 35 80.59047 82547 91598 940630 85 195.71973 29044 93883 141529 36 32.89306 33477 85644 624648 86 198.02231 79974 87928 825547 37 85.19564 84407 79690 308666 87 200.32490 30904 81974 509565 38 87-49823 35337 73735 992684 88 202.62748 81834 76020 193583 39 89.830081 86267 67781 676702 89 204.93007 32764 70065 877601 40 92.10340 37197 61827 360720 90 207.23265 83694 64111 561619 41 94.405983 88127 55873 044738 91 209.53524 34624 58157 245637 2 96.70857 39057 49918 728756 92 211.83782 85554 52202 929655 43 99.01115 89987 43964 412774 93 214.14041 36484 46248 613673 44 101.31374 40917 38010 096792 94 216.44299 87414 40294 297691 45 103.61632 91847 32055 780810 95 218.74558 38344 34339 981709 46 105.91891 42777 26101 464828 96 221.04816 89274 28385 665727 47 108.22149 93707 20147 148846 97 223.35075 40204 22431 349745 48 110.52408 44637 14192 832864 98 225.65333 91134 16477 033763 49 112.82666 95567 08238 516882 99 227.95592 42064 10522 717781 50 115.12925 46497 02284 200900 100 230.25850 92994 04568 401799 lie Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. Yon hr: Mi NEIDING. RS : Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. II. 1 Vorgelegt von Hrn. Waldeyer in der Gesamtsitzung am 23. Februar 1911. Zum Druck verordnet am gleichen Tage, ausgegeben am 13. Juli 1911. Be ich beginne, die Ergebnisse meiner Untersuchungen darzustellen, die ich auf Anregung des Hrn. Professors Dr. L. Jaeobsohn unternommen und in seinem Laboratorium ausgeführt habe, möchte ich auf den Zweck und die Grundlage meiner Arbeit hinweisen. Wie bekannt, war Forel der erste, der das Diencephalon des Menschen und der Säugetiere einem gründlichen vergleichend-anatomischen Studium unterworfen hat. Sein wichtigstes Verdienst besteht in der Feststellung des Baues der Regio Subthalamica, des Meta- und Epithalamus. Dem Tha- lamus im engeren Sinne des Wortes hat er jedoch wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Ohne die Bedeutung der Arbeiten Forels verkleinern zu wollen, die ja als Basis aller späteren Untersuchungen über den Bau des Zwischen- hirns angesehen werden müssen, muß man doch sagen, daß seine Angaben über die Kerne zum Teil unvollständig, zum Teil auch nicht ganz richtig sind. Die Lücke in bezug auf den 'Thalamus wurde zum Teil durch Nißl (46), der die betreffenden Kerne beim Kaninchen, teils durch von Monakow (43) ausgefüllt, der sie beim Menschen und bei den Karnivoren beschrieben hat. Was aber die Homologisierung der Thalamuskerne bei den Säugetieren und beim Menschen anbetrifft, so wurde die Möglichkeit einer solchen von einigen Autoren (Forel) verneint, von anderen (Ganser, von Monakow) in Zweifel gezogen. Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch, die graue Substanz des Dien- cephalon des Igels, des Kaninchens, des Hundes und des Affen (Macacus rhesus) in einzelne Kerne zu zerlegen. In dieser Riehtung ist am besten das Kaninchen und der Hund, weniger der Affe und fast gar nieht der Igel untersucht worden; die Autoren haben dabei nur einzelne Teile des Diencephalon untersueht. Soviel mir wenigstens bekannt ist, ist jedoch seit Forel keine Arbeit über die sämt- lichen Kerne des Diencephalon aller dieser Tiere erschienen. 1 4 M. Neıvıne: Nach einem von jedem voreingenommenen Standpunkt freien Studium dieser Kerne bei jedem der erwähnten Tiere wandte ich mich zur ver- gleichend-anatomischen Betrachtung des Gegenstandes. Somit hat die ganze Arbeit einen histologischen und vergleichend-anatomischen Charakter. Ich glaube jedoch hoffen zu dürfen, daß die Ergebnisse meiner Arbeit auch einen gewissen physiologischen Wert besitzen werden. Mit Rücksicht auf die Unmöglichkeit ein reines Experiment an den einzelnen Kernen des Thalamus zu veranstalten, ist ja der Physiologe gezwungen, die Funktion des Thalamus aus den vergleichend- bzw. experimentell-anatomischen Er- gebnissen zu erschließen. (S. Hermanns Lehrbuch der Physiologie 1910, S. 296.) Die Lehre von den Kernen des Thalamus begann damit, daß Burdach (9), Luys (35), Meynert (39), Forel (21), Schnopfhagen (53) seine graue Substanz in Abteilungen — von ihnen sogenannte »Kerne« — zer- legten, die durch Markblätter voneinander geschieden sind. Ganser (23), der zum Teil auch diese äußere Abgrenzung beibehalten hatte, brachte für die Differenzierung der grauen Substanz des Thalamus noch ein anderes Prinzip zur Geltung, nämlich »die elementare Zusammensetzung der ein- zelnen Partien«, ein Prinzip, das bereits früher durch Stieda (52) bei seinen Untersuchungen über die Kerne des Rückenmarks und des Hirn- stammes eingeführt worden war. Dies Prinzip konnte jedoch erst nach der Nißlschen Erfindung seines Verfahrens der elektiven Zellenfärbung aus- giebig benutzt werden. Schon Nißl (46) selbst wandte seine Methode auf die Differenzierung der grauen Massen des Thalamus des Kaninchens in einzelne Kerne an, indem er für die Zuzählung der Zellen zu diesem oder jenem Kern als leitenden Gesichtspunkt die Form, die Größe, die Struktur, die Menge und die Gruppierung benutzte. Eine bestimmte physiologische Bedeutung schrieb jedoch Nißl den auf diese Weise ausgeschiedenen Kernen damals noch nicht zu. Als Hilfsprinzip wurde das Prinzip Nißls auch von von Monakow (43) bei seinen Untersuchungen über den Bau des Thalamus des Menschen und der Karnivoren verwertet. Andere Autoren, selbst die, die nach dem Nißlschen Verfahren die Kerne des Thalamus untersuchten, versäumen es leider die Grundsätze, nach denen sie die Kerne differenzieren, anzugeben. Jacobsohn (28) kam, nachdem er auf den nach Nißlschem Ver- fahren gefärbten Schnitten die Kerne des Zentralnervensystems des Menschen Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 5) einer Untersuchung unterworfen hatte, zu der Überzeugung, daß für die Abgrenzung der Zellen in einzelne Kerne die Struktur, wie sie die Nißl- sche Methode enthüllt, als wichtigstes Leitmerkmal angesehen werden muß, weil wenigstens die beiden Haupttypen der Nervenzellen, die motorischen und sensiblen, ihrer Struktur nach so verschieden sind. daß sie niemals miteinander verwechselt werden können. Aber auch die anderen Merkmale, wie die Form, die Größe, der Gruppierungscharakter, behalten bei Jacob- sohn eine gewisse Bedeutung, wenngleich sie bei ihm erst in zweiter Linie in Betracht kommen. Seine Grundanschauung über das Verhältnis zwischen Struktur und Funktion der Zelle formuliert Jacobsohn folgendermaßen: »Je mehr sich der Nervenstrom von der sensiblen Anfangsstation des Zen- tralnervensystems der motorischen Endstation desselben nähert, um so mehr verwandelt sich die Struktur des Protoplasmas der zu passierenden Nerven- zellen aus einer feinkörnigen in eine grobschollige.« Auf diese Weise ergab sich die Möglichkeit, von der Struktur der Zelle wenigstens vermutungsweise auf ihre primäre Funktion zurückzu- schließen. Das Verfahren Nißls, das von seinem Erfinder zur Differen- zierung des Graues zunächst als rein anatomisches verwendet wurde, be- kommt später bei ihm und bei Jacobsohn einen anatomo-physiologischen Charakter. Mit Benutzung dieses Nißl-Jacobsohnschen Prinzips hat Hrn. Jacobsohns Schüler, Hr. Dr. Malone (37), den Versuch unternommen. die Kerne des menschlichen Diencephalon zu differenzieren; die vorliegende Arbeit stellt sich als unmittelbare Fortsetzung und Ergänzung jener Unter- suchung dar. Unter einem primären Kern wird somit eine in einem begrenzten Gebiete gelegene und gleichartige Elemente aufweisende Zellengruppe zu verstehen sein. Die Gleichartigkeit der Zellen eines Kernes wird haupt- sächlich durch die Gleichartigkeit ihrer Struktur bestimmt, selbst wenn geringe Abweichungen in Form und Größe vorliegen. Sehen wir in dem verschiedenen Zellencharakter nicht etwas Zufälliges, sondern nehmen wir einen Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion an. so ist es klar, daß jeder nach diesem Prinzip ausgeschiedene Kern eine einheitliche Funktion besitzen muß. Je niedriger das Tier steht, desto schwerer ist es, die Kerne des Tha- lamus voneinander zu unterscheiden. Dies liegt daran, daß die Zellen bei den niedrigen Tieren in bezug auf ihre Struktur, Form und Größe ein- 6 M. Neıvıne: ander äußerst ähnlich sind. Beim Igel und in geringem Maße beim Ka- ninchen sind einige Nervenzellen so klein, daß der Unterschied zwischen diesen und Gliazellen fast unmöglich ist. Auch die Pigmentqualität, die zum Teil für die Zellen der verschiedenen Kerne des Thalamus des Men- schen charakteristisch ist (Malone), kann beim Studium der Tiere aus dem Grunde nicht verwendet werden, weil in den Zellen ihres Diencephalon das Pigment nicht vorhanden ist. Ein Moment, mit dem bei allen von mir untersuchten Tieren ge- rechnet werden muß, ist die Tatsache, daß die Struktur und die Form der Zellen wegen der auf sie drückenden Fasern eine Modifikation erleiden kann. Malone hat besonders diese Tatsache betont. Da, wo die Fasern sich in großen Massen häufen und sich in verschiedenen Riehtungen kreuzen, verändern sie die Zellenstruktur bis zur Unkenntlichkeit, so daß ihre Diffe- renzierung dadurch äußerst erschwert wird. Eine zweite Schwierigkeit ann durch die Fasern dadurch bedingt werden, daß sie zuweilen einzelne Zellengruppen von den Kernen absondern. Gelegentlich wachsen diese ab- getrennten Gruppen sehr schnell und übersteigen im Umfang die ursprüng- lichen Kerne, so daß, falls einige verbindende Zellen verschwinden, diese Gruppen das Ansehen selbständiger Kerne erwecken können. Das Studium lückenloser Serien und der nach Weigert-Pal hergestellten Präparate erklärt in einem solchen Falle das neue topographische Bild. Der Unterschied in der Struktur der Zellen tritt besonders bei mitt- lerer Vergrößerung (50—180) hervor; diese Vergrößerung benutzte ich bei meiner Arbeit vorzugsweise. Benutzt man das myeloarchitektonische Prinzip der Differenzierung, so kann man nur, wie es aus der Arbeit von C. Vogt (55) ersichtlich ist und wie die Verfasserin im Anfang sich selbst ausdrückt, auf nach Weigert- Pal gefärbten Schnitten einzelne »Felder« abgrenzen, die durch Fasermenge und -Verlauf charakterisiert sind. Am Schluß der Arbeit werden jedoch diese Felder, wie ich glaube, ohne genügenden Grund, für Kerne oder ihre Äquivalente (? Verf.) ausgegeben. Das parallele Studium der Kerne des Diencephalon auf zahlreichen nach Weigert-Pal-Kulschitzky gefärbten Schnittserien von Tieren, die den Gegenstand meiner Arbeit bilden und die mir in der entgegenkommendsten Weise von Prof. Dr. L. Jacobsohn überlassen wurden, hat mich überzeugt, daß sie für ein Detailstudium der Kerne des Thalamus ganz unbrauchbar sind. Einige Kerne lassen sich auf so Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 1 gefärbten Präparaten gar nicht finden, dagegen können einige Zellengruppen, die von den Kernen getrennt sind, als selbständige Kerne imponieren. Ebensowenig sind solche Präparate für das vergleiehend-anatomische Studium der Kerne des Diencephalon brauchbar. Wird das vergleichend-anatomische Studium des Thalamus auf den nach Weigert-Pal gefärbten Präparaten betrieben, so sind — und dafür bieten die Untersuchungen von Sachs (50) ein gutes Beispiel — unrichtige Ergebnisse unvermeidlich. Solche Präparate gestatten nämlich nur größere, durch Fasern abgegrenzte Felder zu vergleichen, die nicht immer den Kernen entsprechen. Außerdem werden Kerne, die bei den verschiedenen Tieren dieselbe topographische Lage ein- nehmen, als homolog angesehen, obgleich sie, wie das Nißlsche Verfahren ergibt, von ganz verschiedenen Zellen gebildet werden. Der Anwendung der Imprägnationsmethoden (Golgi, Cajal, Biel- schowsky und andere) zur Differenzierung des Graues stellen sich zunächst schon die Schwierigkeiten entgegen, die sich bei diesen Methoden an das Anfertigen von Schnitten durch das ganze Diencephalon bei großen Tieren knüpfen. Will man aus der anatomischen Gliederung auch gewisse physio- logische Beziehungen ableiten, so können diese Methoden nur von geringem Werte sein, da bei ihnen die Verbindung zwischen der Funktion und dem Strukturbilde noch nicht festgestellt ist. Auch von Monakow glaubte diese Methoden bei seinen experimentell-anatomischen Untersuchungen nicht verwerten zu können. Meine Untersuchungen habe ich an Frontalserien gemacht. Vom Ma- cacus fertigte ich 5 Serien an (4 lückenlose und eine Ergänzungsserie), 3 vom Hund, 4 vom Kaninchen und 3 vom Igel, die sämtlich. lücken los waren. Die Tiere wurden mit Chloroform getötet. Das sofort herausgenom- mene Gehirn wurde in g6prozentigem, dann in absolutem Alkohol fixiert und gehärtet und schließlich mittels Chloroform in Paraffin eingebettet. Die 20 u dieken Schnitte wurden mit Toluidinblau Dr. Grüblers gefärbt und in Alkohol differenziert. Bei der Beschreibung einzelner Kerne ist es notwendig, auf ihre topo- graphischen Verhältnisse hinzuweisen. Bei der Kleinheit des Objektes bei niederen Tieren hängen diese Verhältnisse natürlich sehr eng mit der Sehnittriehtung zusammen, und schon die geringste Änderung derselben kann auch andere topographische Verhältnisse ergeben. 8 M. Neıvıne: Die Darstellung geht vom Igel in aufsteigender Richtung zum Affen und hält sich an die gewöhnliche Abgrenzung des Diencephalon (Thalamus, Epi-, Meta-, Hypothalamus). Die Beschreibung erfolgt von kaudal nach oral zu. Diese Richtung ist als die führende im Auge zu behalten. Bei der Nomenklatur habe ich nach dem Beispiel Gansers (23) die Bezeichnungen Corpus genieulatum laterale und mediale bei allen Tieren beibehalten, obgleich, wie schon Forel (20) nachgewiesen hat, das erste bei den kleinen Säugetieren oral und dorsal und das zweite kaudal und ventral gelegen ist. In der Bezeichnung einzelner Kerne bin ich im allge- meinen Malone (37) gefolgt, dessen Nomenklatur ich für die zweck- mäßigste halte. Die gröberen äußeren Verhältnisse des Thalamus und Metathalamus setze ich als bekannt voraus. Zur Orientierung in diesen habe ich die erste Arbeit von Forel (20) und das Lehrbuch Flatau und Jacobsohn (19) benutzt. Igel (Erinacaeus europaeus. Ordnung: Insectivora). Metathalamus. Die ersten Zellen des Nueleus corporis genieulati medialis (n. e. g. med.) beginnen in Gestalt eines Höckers ungefähr in der Mitte der lateralen Seite des vorderen Zweihügels aufzutreten. Dieser Kern vergrößert sich schnell, breitet sich schon nach 6—-7 Präparaten kontinuierlich in die Substanz des Zweihügels und erstreckt sich wie ein mächtiger Polyp zur Peripherie. Die Zellen dieses Kerns sind rund oder polygonal, arm an chromatophiler Substanz und lassen sich darum schwach färben. Die größte öntwicklung erreicht der Kern nach dem Verschwinden der Oculomotorius- zellen; er verbreitert sich dann dorsal, nimmt die ganze laterale und teil- weise auch die dorsale Partie des Präparats ein (Fig. ı und 5). Bald nach Erscheinen des Ganglion habenulae beginnen die Grenzen des N.c.g. med. sich zu verwischen, und der Kern, medialwärts gedrängt durch den her- vortretenden Kern des äußeren Kniehöckers (n. e. g. lat.), verschwindet rasch. Einzelne Zellen von ihm kann man noch oral zwischen dem N. e. g. lat. und dem Nucleus communis thalami (n. cs. th.) verfolgen (Fig. 9). Der Nucleus eorporis genieulati lateralis (n. ce. g. lat.) beginnt oral und dorso-lateral von dem eben beschriebenen Kerne (Fig. 5 links). Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 9 Seine runden Zellen färben sich stark und haben einen großen Kern, der in der Mitte liegt. Der N.c.g.lat. erscheint im Vergleich zum N. e. g. med. schwach entwickelt und hat die Form einer kleinen, aber gut ab- gegrenzten Mandel (Fig. 9). Auf mehr oral gelegenen Schnitten verschwin- den die medial gelagerten Zellen, und jetzt stellt sich der N. c.g.lat. als ein schmaler Streifen von Zellen dar, der in der dorso-lateralen Ecke des Präparats gelagert ist (Fig. 13). Auf der Stufe der größten Entwicklung dieses Kerns tritt ventral von ihm ein kleiner Zellenhaufen in der Form eines Dreiecks hervor. Die Basis dieses Dreiecks ist nach dem N. e. g. lat., seine Spitze ventral gerichtet (g.v.c.g. lat. Fig. 9 rechts und Fig. ı 3 rechts). Diese Gruppe scheint ein Anhängsel des N. ce. g. lat. zu sein. Zwischen den gliösen Elementen finden sich in dieser Gruppe dreieckige Nervenzellen, die bedeutend kleiner sind als die des N.c.g.lat. Ich bezeichne diese Gruppe als Griseum ventrale ce. gen. lateralis. Auf die Frage nach ihrer Bedeutung werde ich im vergleichend-anatomischen Teile der Arbeit zurückkommen. Literatur. Forel (20) hat als erster auf die Größe des €. gen. med. bei niederen Tieren, insbesondere beim Maulwurfe, hingewiesen. Dies wurde von Ganser (23) bestätigt. Der N. c. g. med. ist bei der Blindmaus enorm groß (von Frankl-Hochwart [22]). Nach Ziehen (57) ist das €. g. med. bei Echydna nicht an der Peripherie gelegen, sondern medial vom €. g. lat. Bei dem Maulwurf hat Ganser (23) gefunden, daß »die beiden Kniehöcker weder vom Sehhügel noch voneinander getrennt sind«, nur in seinem kaudalen Abschnitte ist der Kern des medialen Kniehöckers gut abgegrenzt. Edinger (14) bemerkt, daß das €. g. lat. bei der Blindmaus fehlt, und beruft sich auf von Frankl-Hochwart. von Frankl- Hochwart (22)! spricht nur vom Fehlen im makroskopischen Sinne, mikroskopisch wurde von ihm das Vorhandensein eines allerdings rudimentären Ü. g. lat. bei der Blindmaus fest- gestellt. Ziehen (57) unterscheidet bei Marsupialien und Monotremen ein €. gen. lat. dor- sale und ein ventrale. Beide Kniehöcker des Igels sind gut auf Fig. ro abgebildet, die der Arbeit Bischoffs (7) beigelegt ist. Epithalamus. In der Zirbeldrüse habe ich bei keinem der von mir untersuchten Tiere Nervenzellen gefunden. Im Ganglion habenulae des Igels wie auch bei den anderen unter- suchten Tieren sind zwei Kerne leicht zu unterscheiden: der Nuel. medialis ! Bekanntlich gehört die Blindmaus zu der Ordnung Rodentia. Ich zitiere jedoch die Angaben über die Kerne dieses Tieres bei der Beschreibung des Igels aus dem Grunde, weil der Vergleich dieser Tiere mit rudimentären bzw. fehlenden Augen mir zweckmäßig zu sein scheint. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. Il. 2 10 M. Neıvıne: und der Nucl. lateralis. Während die Zellen des lateralen einen ausge- sprochen nervösen Charakter haben, sind die Zellen des ersten nur schwer von den Glia- bzw. Ependymzellen des 3. Ventrikels zu unterscheiden. Es ist bekannt, daß Forel (21) und Nißl (48) sich für den nervösen Charakter dieser Zellen ausgesprochen haben. Auf Grund sorgfältigen Studiums dieser Zellen auf Schnitten, die nach Nißl und nach Golgi gefärbt waren, kam auch Ramonj Gajal zu derselben Meinung. In der französischen Über- setzung des Öajalschen Lehrbuchs (11) sind die Zellen der beiden Kerne des Ganglion habenulae sehr gut abgebildet (Fig. 27ı und 273). Der Nuel. medialis (nm g h) übersteigt an Größe und Ausdeh- nung bedeutend den N. lateralis (nlgh). Er beginnt in Gestalt eines kugelförmigen Häufchens, das sieh unmittelbar an die Wand des 3. Ven- trikels anlegt (Fig. 9). Er vergrößert sich sodann rapid in dorsaler und besonders in latero-ventraler Richtung. Auf seiner höchsten Entwicklungs- stufe umfaßt er den lateralen Kern des Ganglion habenulae von der me- dialen, ventralen und dorsalen Seite (Fig. 9 rechts und Fig. ı3 links). Seine Verkleinerung geschieht auf Kosten der latero-ventralen Zunge. Der Rest wird von dem Nucl. medianus (s. unten) nach dem dorsalen Rand gedrängt (Fig. 17). Von diesem Rest trennt sich eine kleine Zellengruppe ab, die sich lateral von ihm ablagert (Fig. ı7 links und Fig. 21). Die charakteristischen Eigenschaften der Zellen des N. medialis sind: ihre geringe Größe, runde Form, dichte Häufung und eine derart starke Färbung, dal3 der ganze Kern mit unbewaffnetem Auge zu erkennen und zu verfolgen ist. Um zu ersehen, wie große Ausdehnung der N. med. beim Igel hat, genügt es darauf hinzuweisen, daß von 196 Präparaten, in die eine meiner Serien zerlegt ist, 138 diesen Kern aufweisen. Die Zellen des Nucl. lateralis sind zum größten Teil dreieckig, locker gelagert, mit gut hervortretenden Fortsätzen; sie lassen sich schwach färben. Literatur. Stieda (52) hat als erster das Ganglion habenulae bei der Maus ab- geschieden. Der Name stammt jedoch erst von Meynert (39). Was alle Verfasser bis Nißl (46), der das Gangl. hab. in zwei Kerne geteilt hat, für das Gangl. hab. ausgeben, ist nur sein medialer Kern. Meynert (39) und Forel(zı) haben auf die große Entwicklung des Gangl. hab. bei niederen Tieren hingewiesen. Edinger (14) zeigte, daß es bei keinem Tiere fehlt, bei Myxine sogar enorm groß ist. Meynert (39) und Ganser (23) glaubten, dal das Ganglion aus bindegewebigen Zellen besteht und daß die Zirbel die unmittelbare Fortsetzung bilde. — Schon Ganser (23) hat betont, daß die lateral vom Gangl. hab. ge- lagerten Zellen ihrer Struktur wegen abgesondert werden müssen. Bei der Blindmaus ist Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 11 das Gangl. hab. sehr groß (von Frankl-Hochwart [22]. Edinger (14) unterscheidet schon bei Myxine, wie auch bei den Vögeln, in dem Gangl. hab. ein laterales und mediales Ganglion. In der Zirbeldrüse sind nach Cajal (10) außer Drüsenzellen auch eigenartige Nerven- zellen vorhanden, deren Natur noch nicht klar ist und die er seinen Interstitialdrüsenzellen analogisiert (Cellulae sympathicae interstitiales Cajal). Thalamus. Der Beschreibung der Kerne des Thalamus will ich eine Bemerkung vorausschicken, die sich auf alle von mir untersuchten Tiere bezieht. £in Teil des Thalamusgraues besteht aus Zellen, die man ihrer ver- schiedenen Struktur wegen in besondere Kerne gruppieren kann. Den anderen Teil bilden nach Struktur, Form und Gruppierungscharakter gleich- artige Zellen. Was die Größe anbetrifft, so ist sie bei niederen Tieren konstant, bei den höheren in engen Grenzen schwankend. In diesem Falle bestehen aber in bezug auf die Größe fließende Übergänge. Im allgemeinen ist der Unterschied in den Zellen dieses Teiles nicht so bedeutend, daß man ihn zur Differenzierung verwenden könnte. Diesen zweiten Teil des Thalamusgraues werden wir daher als einen Kern zu betrachten haben, der bald diese, bald jene rein topographische Einteilung zuläßt, Da die von Malone (37) für den entsprechenden Kern des Menschen vorgeschlagene Bezeichnung — Nucleus communis — schon durch den Namen auf die ziemliche Gleichartigkeit der ihn zusammensetzenden Zellen hindeutet, so werden auch wir sie verwenden. An der Grenze zwischen vorderem Zweihügel und Thalamus inmitten im Grau des ersten bemerkt man einen Kern (n pr bgm Fig. ı), der mehr oral unmittelbar in den Thalamus übergeht (Fig. 5), den Nuecl. praebigeminalis (Cajal. Anfangs grenzt dieser Kern lateral an den N. c. g. med., dorsal und medial an die graue Substanz des vorderen Zwei- hügels, seine ventrale Grenze ist nicht scharf. Daß der Nucl. praebige- minalis ein selbständiger Kern ist, erhellt daraus, daß ı. seine Zellen be- deutend kleiner als die des Zweihügelgraues sind, daß 2. die großen im Grau des vorderen Zweihügels vorhandenen und den von Tartuferi und Jacobsohn (28) beschriebenen motorischen Zellen des Nuel. motorius cor- poris bigemini anterioris entsprechenden Zellen in diesem Kern nicht vor- handen sind und 3. seine topographische Begrenzung nicht durch Faser- 9* 12 M. Neıvıne: massen bedingt ist, wie dies aus den nach Weigert-Pal gefärbten Schnitten ersichtlich ist. Der Kern hat bei dem Igel eine mehr oder wenig runde Form; er wird mit der stärksten Entwicklung des Nucl. communis (s. unten) dorsalwärts zurückgedrängt (Fig. 9 links) und verschwindet im Niveau der besten Entwicklung des Corp. gen. lat. (Fig. 9 rechts). Mit dem allmählichen Verschwinden des Nuel. ec. g. med. erscheinen medial von ihm die ersten Zellen des Nuel. communis (ncesth). Auf jeden Fall ist dieser Kern anfangs vom Nuel. e. gen. med. nicht scharf ab- gegrenzt (Fig. 5). Der Nucl. communis nimmt rapide an Umfang zu. In seinem kaudalen Abschnitt grenzt er ventral an den Nucl. peripeduneularis lateralis (np pe]), dorsal an den Nuel. praebigem., lateral an den Nucl. c. gen. medial. und medial an das Zweihügelgrau (Fig. 9). Diesen Teil kann man als ventralen bezeichnen (n esth ventr.). Von ihm trennen sich Zellen ab, die linear dorsalwärts verlaufen und hier den dorso-lateralen Teil des Nuel. communis bilden (n esth drlt Fig. 9 und Fig. 13). In seiner voll- kommensten Entwicklung bildet der Kern ein Dreieck, dessen mediale Spitze sich der Mittellinie nähert, ohne jedoch die Spitze des Kerns der anderen Seite zu berühren (Fig. 13). Wenn der Nucl. e. gen. lat. schwindet, wird sein Areal durch die Pars dorso-lateralis des Nucl. communis eingenommen (Fig. 17 rechts). Wenn im oralen Drittel des Thalamus die Zellen der Pars ventralis sich schon mit denjenigen des Griseum subthalamieum (grsbth s. unten) vermischen, ist der dorsale Teil noch gut abgegrenzt (Fig. 21). Er ist mithin der oralste Teil des Nuel. communis. — Die Zellen des eben beschriebenen Kerns sind rund oder birnenförmig, sie enthalten wenig chro- matophile Substanz und lassen sich darum nur schwach färben. — Die graue Substanz der äußeren Gitterschicht bildet sich sowohl auf Kosten der lateral gelagerten Zellen des Nucl. communis, wie auch derjenigen des Griseum subthalamieum, die von der basalen Seite hier eindringen. Außer diesen finden sich aber in oralen Schnitten auch größere Elemente (Fig. 2ı zg 25). Weil sie keine klare topographisch abgegrenzte Gruppe bilden, kann ich sie nicht als einen besonderen Kern auffassen. Fast gleichzeitig mit dem Ganglion habenulae erscheinen ventral von ihm auf beiden Seiten der Mittellinie kleine dreieckige und längliche blasse Zellen. Sie nehmen an Zahl rasch zu, schmiegen sich eng aneinander und bilden zwei symmetrisch gelagerte Säulen, die sich ventralwärts ziehen (nmdn Fig. 9). Sehr schnell verschmelzen beide Nucl. mediani, wie ich Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 13 diese Säule benenne', und bilden einen breiten Streifen, der in der Mitte der Commissura media liegt (Fig. 13, 17 und 21). Die Beziehungen, die zwischen dem ventralen Teile des Nucl. medianus und anderen Kernen des Thalamus existieren, werde ich noch später berühren. Lateral von dem Nuel. medianus lagert sich der Nuel. paramedianus (n prmdn Fig. 9, 13, 17, 21). Er besteht aus einer kleinen Anzahl großer, viereckiger, locker gelagerter Zelle» Auf der Stufe seiner größten Ent- wieklung erscheint er als ein großer, rundlicher Kern, der in medialer Riehtung an den Nuel. medianus, in dorsaler an das Ganglion haben., ventral und lateral an den Nuel. reuniens (s. unten) grenzt. Auf oralen Schnitten nimmt der Nuel. paramed. die dorsale Partie des Thalamus ein (Fig. 21); er beginnt hier auf Kosten seiner medialen Zellen, deren Stelle der Nuel. medianus einnimmt, an Größe abzunehmen. Durch den Nuel. medianus lateralwärts gedrängt, läßt er sich bis zum Schluß der Serie verfolgen (Fig. 25). Dieser Kern ist dadurch charakterisiert, daß er arm an Zellen ist, während die anderen Kerne des Igel-Thalamus aus einer großen Menge von Zellen bestehen. Zwischen dem Nuel. communis und dem Nucl. paramediamus lagern sich blasse, kleine und eng aneinanderliegende Zellen des Nuel. reuniens (nn th). Anfänglich ist ihre Zahl schwankend, und der Kern stellt sich bald als ein kompakter Zellenzug, bald in Gestalt einzelner Inseln dar (Fig. 13). Auf mehr oralen Schnitten wächst der Nuel. reuniens sowohl in dorsaler wie auch in medialer Richtung. Er zieht sich durch die Com- missura media und verschmilzt mit dem entsprechenden Kern der entgegen- gesetzten Seite, bildet also einen Kreisbogen, der den 'Thalamus in zwei Teile trennt (Fig. ı7 und 21). Vergleicht man die nach Nißlschem Ver- fahren gefärbten Präparate mit den nach Weigert-Pal gefärbten, so er- sieht man, daß der Bogen des Nuel. reuniens der inneren Gitterschicht entspricht. Es wäre jedoch ein Irrtum, wollte man annehmen, daß der Nucl. reuniens einen zwischen den Fasern der Gitterschicht gelegenen Teil des Nuel. communis bildet. In bezug auf die Struktur unterscheiden sich nämlich die Zellen des Nucl. reuniens so stark von denjenigen des Nuel. communis, daß es unumgänglich erscheint, den Nuel. reuniens als einen ı Es ist freilich nichts gegen die Benennung »Kern der Mittellinie« einzuwenden, die Nißl diesem Kern gibt. Wenn ich sie dennoch durch den Namen »Nucleus medianus« er- setze, so geschieht es nur deshalb, weil es zweekmäßiger ist, alle Namen lateinisch wieder- zugeben. 14 M. Neiviıne: ganz selbständigen Kern zu betrachten. Beim Affen (s. unten) und beim Menschen (Malone) lagert sich ein großer Teil des Nuel. reuniens außerhalb der Gittersehicht. Einzelne Zellenreihen des Nucl. reuniens ziehen sich dorsalwärts zur Peripherie, ohne sie jedoch zu erreichen. In den oralsten Schnitten zerfällt der Kern allmählich in eine Mehrzahl einzelner Inseln, die man fast bis zum Schluß der Serie verfolgen kann. In der Commissura media kreuzt sich der Nucl. reuniens mit dem Nucl. medianus. Die Zellen beider Kerne mischen sich sowohl untereinander wie auch mit den Zellen des Graues des 3. Ventrikels und bilden gerade im Zentrum der Commissura einen Knäuel dicht aneinander gelagerter Zellen (Fig. 21). Literatur. Ganser (23) unterscheidet im Thalamus des Maulwurfs 4 Kerne: den lateralen, vorderen, medialen und hinteren. Die Gitterschicht besteht beim Maulwurf nach diesem Verfasser aus Zellen der Thalamuskerne. Nach Auerbach (2) zeichnet sich der Thalamus bei Monotremen durch Einfachheit des Baues aus und soll nur aus 3 Kernen be- stehen. Die Untersuchungen Ziehens (57) über den Thalamus der Monotremen und Marsu- pialier führten ihn zu ganz entgegengesetzten Ergebnissen. Auch bei diesen Tieren ist der Thalamus sehr kompliziert gebaut. Ziehen (58) schildert in der Commissura media des Ornithorhynchus eine graue Masse, die knopfartig hervortritt. Ich habe darauf verzichtet, ıneine Ergebnisse über die Kerne des Igels mit denen bei Monotremen und Marsupialien zu vergleichen, denn bei dem Fehlen nach Nißlschem Verfahren angestellten Untersuchungen iiber die Thalamuskerne bei Monotremen und Marsupialien scheint mir die Möglichkeit einer solchen Homologisierung sehr zweifelhaft. Sachs (50) unterscheidet beim Igel einen Tänia- kern, außerdem schildert er noch Nuel. dorsales disseminati Obersteiners. Der erste entspricht meiner Ansicht nach dem abgetrennten Teil des Nucel. medialis des Gangl. hab. In dem frontalen Ende der Commissura media hat Sachs einen besonderen Kern gesehen. Bei den Insektivoren soll nach Sachs auch der Nuel. dorsalis magnus gut ausgebildet sein. Unter diesem Namen beschreibt Sachs einen Kern, der bei sämtlichen 34 von ihm unter- suchten Tieren, angefangen von den Marsupialien bis zum Menschen, vorhanden sein soll. Obgleich es sich bei mir nur um 4 Tiere handelt, habe ich den in dorsalem Gebiete ge- legenen und angeblich ja bei allen Tieren vorhandenen Kern nicht auffinden können. Ich glaube, daß Sachs unter diesem Namen wenigstens 3 gänzlich verschiedene Kerne be- schrieben hat. — Der Name »Nucleus reuniens« stammt von Edinger (14); ausführlicher darüber s. den vergleichend-anatomischen Teil. Substantia grisea des dritten Ventrikels. Das Ventrale Grau des 3. Ventrikels (sgv) ist in dem oralen Teil des vorderen Zweihügels gut abgegrenzt (Fig. 9) und besteht aus einer Anzahl kleiner dreieckiger und birnenförmiger Zellen, die sich nur schwach färben lassen. Die Unterscheidung zwischen den Zellen des Griseum centr. und den Gliazellen ist nieht immer möglich. In dem ventralen Teil des Griseum Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 15 centr. liegen verhältnismäßig große viereckige Zellen, die zum Nuel. com- missurae posterioris (Darkschewitscher Kern) gehören. Er ist beim Igel gut entwickelt. Lateralwärts von dem Ventralen Grau lagert sich ein kleines Säulchen, das aus einer großen Anzahl kleiner, wahrscheinlich durch die Fasern gedrängten Zellen des Höhlengraues besteht (Fig. 5). Diese Gruppe ist durch intensive Färbung leicht zu erkennen. Aus den Figuren 13, 17, 21 und 25 ist es zu ersehen, daß das zentrale Grau des unteren Teils des 3. Ventrikels die untere Etage der Öommissura media bildet. Literatur. Meynert (39) und Forel (20) haben darauf aufmerksam gemacht, daß das Zentrale Grau, obgleich es unmittelbar in die graue Masse des '[halamus übergeht, den- noch mit ihr nichts gemein hat. Forel (20 und 2r) hat die große Anzahl der Zellen im Griseum ventrieulare hervorgehoben und auf die Schwierigkeit der Unterscheidung von »binde- sewebigen« Elementen hingewiesen. Die verschiedene Form der Zellen des Zentralen Graues beim Maulwurf ist vortrefflich von Ganser (23) beschrieben worden. Hypothalamus. Die zwei sogleich zu beschreibenden Kerne gehören eigentlich zum Mesencephalon. Ich werde sie jedoch aus dem Grunde zu berühren haben, weil sie oralwärts sich in das Diencephalongebiet erstrecken. Die Substantia nigra Soemmeringii (Nuel. pigmentosus sub- thalamo-peduneularis Jacobsohn) setzt sich aus kleinen dreieckigen Zellen zusammen, die in der medialen Seite in größerer Zahl gehäuft sind (sn Fig. ı). Einzelne Zellen lagern sich ventral von der Substantia nigra zwischen den Fasern des Fußes (sn, Fig. ı und Fig. 5). Gelegentlich sam- meln sie sich in kleinere oder größere Gruppen. Ob sie einen selbstän- digen Kern bilden oder ob sie zur Substantia nigra gehören, läßt sich auf Grund rein morphologischer Untersuchungen nicht feststellen. Die Frage könnte nur auf experimentellem Wege gelöst werden. Zwischen der Substantia nigra und dem Nuel. e. gen. med. tritt eine schmale, topographisch gut abgegrenzte Gruppe hervor, die sich aus läng- lichen, blassen, diehten Zellen zusammensetzt (np pel Fig. ı und 5). Dieser Kern entsprieht wohl dem Nucl. peripeduneularis lateralis des Menschen, wie er von Jacobsohn (28) beschrieben worden ist. Im Niveau, in dem der Nuel. ecorp. gen. med. zu verschwinden beginnt, biegt sich der Nucl. peripeduneularis lateralis dorsalwärts um (Fig. 9 links). Seine Spitze berührt das Ventrale Grau des Corp. gen. lat. (Fig. 9 rechts und Fig. 13). 16 M. Neıvıne: Der Nuel. perip. lat. setzt sich in oraler Richtung weiter fort und läßt sich bis zur äußeren Gitterschicht verfolgen. Nach dem vollständigen Verschwinden der Substantia nigra erscheint der Nuel. hypothalamieus (Corpus Luysii). Seine Zellen sind klein, drei- eckig und lassen sich schwach färben. Der Kern stellt einen ziemlich flachen Zellenhaufen dar, der an seiner dorsalen Seite ohne scharfe Grenze in das Griseum subthalamieum (s. unten) übergeht. Auf der Fig. ı3 habe ich ihn (n hpth) absichtlich etwas schärfer, als er in Wirklichkeit abgegrenzt ist, abgebildet. Unter dem Namen Griseum subthalamieum (gr sbth) fasse ich die- jenigen Zellen zusammen, die sich zerstreut in folgendem Dreieck vorfinden (grsbth Fig. 9, 13, 17). Die Basis dieses Dreiecks wird durch das zentrale Höhlengrau gebildet, seine Seiten durch die Substantia nigra bzw. den Nucl. hypothalamieus und die Pars ventralis Nuel. communis. Die verschiedene Größe der Zellen des Griseum subthalamieum und die durch die hier in allen Richtungen sich kreuzenden Fasern bedingte Variabilität ihrer Form macht es unmöglich, diese Zellen in besondere Kerne einzuteilen. Ich möchte nur betonen, daß im kaudalen Teile des Griseum subthalamieum, und zwar medial, einige große Zellen vorhanden sind. Sie sind größer als die großen Zellen des Nucl. ruber (Nucleus rotundus subthalamo-peduneularis Jacob- sohn), lassen sich intensiv färben und haben drei bis vier Fortsätze. Wie Jacobsohn (29) gezeigt hat und wie meine Untersuchungen bestätigen, müssen wir solche Zellen den motorischen Zellen des Menschen und höherer Tiere für entsprechend halten. Das Gorpus mamillare besteht beim Igel aus zwei Kugeln, die in ihrem kaudalen Teile durch eine Furche getrennt sind; oralwärts fließen sie zusammen. Jedes dieser Kügelchen besteht aus zwei deutlichen Kernen — dem medialen und dem lateralen (Fig. 9). Die Zellen des lateralen Kerns (nlemam) sind nicht zahlreich, dreieckig und lassen sich intensiv färben. Sie sind größer als die Zellen des Nuel. medialis (nme mam). Letztere sind rund, klein, zahlreich und arm an chromatophilen Substanzen. Im Nucl. medialis sind viele gliöse Elemente vorhanden, deren Unterscheidung von den Nervenzellen nicht immer leicht ist. An der dorsalen und dorso-lateralen Seite sind die Nucl. mediales von der grauen Masse umhüllt. Diese besteht aus zahlreichen runden Zellen, die ihrer Größe nach zwischen den Zellen des Nuel. medialis und denen Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 17 des Nuel. lateralis e. mam. stehen. Für diesen gut abgegrenzten Zellen- haufen schlage ich den Namen Nuel. supramamillaris (nsp mam) vor (Fig. 9). Dieser Kern verschmilzt mit dem gleichnamigen Kern der ent- gegengesetzten Seite. Im oralen Teil der Corp. mamill. drängt sich der eben beschriebene Kern zwischen die beiden medialen Kerne hinein. Die Nucl. mediales gehen ohne scharfe Grenze in das Grau des Tuber über. Am oralsten erstreckt sich der Nuel. lateralis. Auf den kaudalen Schnitten lateral vom Nucl. medialis gelegen, umfaßt der Nuel. lateralis auf den oralen Schnitten den medialen Kern teilweise auch von der ventralen Seite. Literatur. Die ventral von der Substantia nigra gelegenen Zellen hat Ganser (23) als Nuel. infrapeduneularis bezeichnet. Diese Zellen bei den Monotremen schildert Ziehen (57) als Substantia retieularis medialis pedis. Die lateral von der Substantia nigra gelagerten Zellen bezeichnet Ziehen (57) als Pedamentum laterale. — Forel (2r) glaubte, daß der Nuel. hypothalamieus nur beim Menschen und Affen gut abgegrenzt, bei den anderen Tieren aber durch einen ziemlich undeutlichen Zellenhaufen markiert sein sollte. Inı Gegensatz zu Forel (21) haben aber Ganser (23), Kölliker (31) und Cajal (ır) gezeigt, daß dieser Kern bei ganz kleinen Tieren — dem Maulwurf, der Maus, dem Meerschweinchen — gute Umrisse hat. Sano (51) schildert den Nucl. hypothal. des Igels in derselben Weise wie ich. Ziehen (57) hat ihn auch bei Echydna und Marsupialien gesehen. Daß die in der Substantia innominata bzw. Zona incerta Forels gelegene graue Masse keine scharfe Grenze besitzt, hat schon Forel (21) selbst und Ganser (23) ausgesprochen. Cajal(ır) faßt die hier gelegenen Zellen als Nucleus zonae incertae zusammen. von Bech- terew (3) grenzt die Zellen, die zwischen der Sub. nigra und dem Nucl. ruber liegen, als einen besonderen Kern — Nucl. peduneuli transversi — ab, ohne allerdings anzugeben, bei welchem Tiere. Wie Sano (5r) war es auch mir unmöglich, Merkmale zu finden auf Grund deren diese Zellen ausgeschieden werden könnten. Sano (51) beschreibt beim Igel eine dorsal vom lateralen Pol des Fußes und ventral von C. g. med. gelegene graue Masse, die in das ventrale Grau des €. gen. med. übergeht. Er rechnet sie zur Sub. nigra, während es sich meiner Ansicht nach um den Nuel. peripeduneul. later. handelt. Nach unseren obigen Ausführungen läßt sich die graue Substanz des Diencephalon des Igels in folgende Kerne zerlegen: Metathalamus. Nuel. eorporis gen. medialis. Nuel. corporis gen. lateralis. Griseum ventrale corp. gen. lateralis. Epithalamus. Nucl. medialis des Ganglion habenulae. Nucl. lateralis des Ganglion habenulae. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abd. II. 3 18 M. Neıvine: Thalamus. Nuel. praebigeminalis. 3 . „pars dorso-lateralis. Nuel. ecommunis“ j “pars ventralis. Nuel. medianus. Nuel. paramedianus. Nuel. reuniens. Substantia grisea des 3. Ventrikels. Hypothalamus. Nucel. hypothalamiecus. Griseum subthalamicum. Nucl. medialis corp. mamillaris. Nuel. lateralis corp. mamillaris. Nuel. supramamillaris. Kaninchen (Zepus cuniculus. Ordnung: Rodentia). Metathalamus. Sehr kaudal im Niveau des Hervortretens des Nucel. ruber neben der lateralen Furche, die den vorderen Teil des vorderen Zweihügels von dem mittleren trennt, erscheinen einige sich intensiv färbende polygonale Zellen (Fig. 2 rechts). Sie haben ein feinkörniges Protoplasma, einen großen Kern und deutliche Fortsätze. Diese Zellen wachsen rasch an Zahl und bilden den Nuel. suprageniculatus (nsprgn), der wie ein Deckel über dem hervortretenden Ü. gen. med. liegt. Von diesem Kern trennen sich in zwei meiner Serien einige Zellen ab, die sich etwas mehr dorsal vom Nucl. supra- genieulatus lagern. Der ganze Kern weist nur eine geringe Ausdehnung auf: er läßt sich auf 30—35 Präparaten verfolgen. Das Corp. gen. med. ist beim Kaninchen gut entwickelt und besteht aus zwei deutlich voneinander abgrenzbaren Kernen. Der Nucl. dorsalis (ndegm) setzt sich aus einer kleinen Anzahl großer drei- und viereckiger, schwach sich färbender und locker gelagerter Zellen zusammen (Fig. 2 links). Der etwas mehr oral liegende Nuel. ventralis (nvcgm) besteht aus einer großen Zahl kleiner, runder, sich dicht aneinander anschmiegender Zellen. Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 19 Anfangs (Fig. 2) nimmt der ventrale Kern einen größeren Raum als der dorsale Kern ein. Während die Zellen des letzteren ihrer Form und ihrer Lagerung nach konstant bleiben, ist die Form der Zellen des ventralen Kerns variabel. So erscheinen sie an der Peripherie als kleine, an der medialen Seite dagegen als verhältnismäßig große Zellen und lagern sich hier gürtel- förmig. Auf der Grenze gegen den dorsalen Kern bilden sie einen besonders deutlichen Zug. Da wo die ersten Zellen des Nuel. corp. gen. lat. auftreten, beginnt der dorsale Kern, der zunächst beinahe wagerecht gelagert ist, sich schnell dorsalwärts zu verbreiten, und die beiden Kerne des Corp. gen. med. bilden jetzt zusammen eine konusartige Figur, deren Basis der Nuel. ven- tralis ist (Fig. 6 links). Sobald das Corp. gen. lat. deutliche Umrisse zeigt. fängt der dorsale Kern an, sich zu verlieren, und der Rest seiner Zellen, die sich jetzt mit denen des Nuel. ventralis mischen, läßt sich zwischen dem Nuel. ecorp. gen. lat. und dem ventralen Teil des Nuel. communis verfolgen (Fig. 10 links). Der Nueleus corp. gen. lateralis (nc«g lat) beginnt mehr oral als die Kerne des medialen Kniehöckers und ist wie von den letzteren so auch von dem Nuel. communis gut abgegrenzt. Seine ersten Zellen liegen im dorso-lateralen Winkel des Präparats (Fig. 6). von hier aus verbreiten sie sich ventralwärts und bilden einen mächtigen Kern, der die ganze laterale Peripherie einnimmt (Fig. 10). Von seiner medialen Seite zweigen die Fasern einen langen Zellenzug ab, der sich basalwärts zieht (Fig. 10). Im Niveau der größten Entwicklung des Nuel. e. g. lat. verschwindet der mediale Zug, und ventro-medial von dem Hauptkern lagern sich die Zellen, die ich unter dem Namen »Ventrales Grau des Üorp. gen. lat.« (vgeg lat. (Fig. 10 und 14) zusammenfasse. Topographisch ist das letztere gut abgegrenzt. Es liegt etwas schief und hat die Form einer kleinen Mandel. Der untere Pol des Ventralen Graues liegt dem Pedunculus sehr nahe, «dorsalwärts geht es in den Nucl. ce. g. lat. über. Die runden Zellen des Ventralen Graues sind kleiner als die des Nucl. ce. gen. lat. und lassen sich schwach färben. Auch beim Kaninchen sind in diesem Grau die gliösen Elemente in großer Zahl vorhanden. In den oralen Schnitten zeigt der Rest des Nucl. e. gen. lat. die Form einer Linse, die in der dorso-lateralen Ecke liegt. Er nimmt daher hier dasselbe Areal ein, das er auch in seinem Anfang einnimmt (Fig. 14). Dieses kleine Areal entspricht dem des ganzen Nuel. «. g. lat, des Igels (Fig. 9 und 13). 3" 20 M. Neiviıne: Literatur. Der Nucl. suprageniculatus ist schon bei von Gudden (24) (Fig. 7 Taf. XX) und bei Kölliker (Fig. 665) gut abgebildet. Beschrieben wurde er jedoch erst von Münzer und Wiener (45), von denen auch sein Name stammt. von Gudden (24) hat schon die beiden Kerne des medialen Kniehöckers des Kaninchens auf Fig. 7 Taf. 20 abgebildet. Auclı die übrigen Autoren unterscheiden im Ü. gen. med. des Kaninchens zwei Kerne (Kölliker, Cajal, von Monakow, Münzer und Wiener). Nur Nißl (46) wollte im C. gen. med. des Kaninchens eine größere Detaillierung finden; er unterscheidet nämlich in ihm 6 Kerne: einen vorderen und einen hinteren großzelligen, einen ventralen, einen dorsalen, einen medialen und einen hinteren Kern. Cajal (11) verwirft eine derartige Detaillierung; seiner Meinung zufolge können nur zwei Kerne, nämlich die schon von von Gudden hervorgehobenen, nach ihrer Zellenstruktur bestimmt unterschieden werden. In den Zellen der übrigen Nißlschen Kerne hat Cajal (11), wie auch ich, keinen Strukturunterschied gesehen und daher auch keine Möglichkeit gefunden, sie auszuscheiden. Nach Münzer und Wiener (45) soll das C. gen. med. beim Kaninchen wesentlich mächtiger als das (. gen. lat. sein. Dieser Meinung kann ich auf keinen Fall beistimmen. Nach Haller (25) liegen bei der Maus beide Knie- höcker — die er Nuclei optiei laterales benennt — so dicht nebeneinander, daß sie wenigstens auf den Horizontalschnitten nicht zu trennen sind. Die erhebliche Größe des C. gen. lat. beim Kaninchen hat zuerst von Monakow (40) betont. Er unterscheidet in ihm den dorsalen und den ventralen Teil. Aus seiner genaueren Beschreibung ist zu ersehen, daß sein ventraler 'Teil meinem »Ventralen Grau« entspricht. Die von Monakowsche Einteilung wurde fast von allen Autoren: Kölliker (zr), Cajal (11), Berl (5) akzeptiert. Nur Nißl (46) und nach ihm Münzer und Wiener sprechen von 2 ventralen Kernen des (. gen. lat. Epithalamus. Die beiden Kerne des Ganglion habenulae erscheinen fast gleichzeitig (Fig. 6). Der Nucl. med. (nmgh) zieht sich anfangs an dem Rand des 3. Ventrikels entlang, er bildet sodann ein Züngelchen, das sich ventro- lateral streckt. Der mediale Kern ist enorm entwickelt und größer als der laterale (nlgh). Die beiden erstrecken sich weit oralwärts (Fig. ıo und 14) und verschwinden fast gleichzeitig. Genau so wie beim Igel besteht der mediale Kern aus einer großen Zahl kleiner runder, dicht aneinandergele- gener und intensiv sich färbender Zellen. Der laterale Kern besteht aus wenigen verhältnismäßig großen, locker gelagerten und schwach sich fär- benden Elementen. Im ventralen Teil des Nucl. lateralis sind die Zellen größer als im dorsalen. Literatur. Nißl (46), Cajal (ır), Kölliker (3ı) fanden, daß beim Kaninchen bzw. bei der Maus das Ganglion habenulae in 2 Kerne zerfällt. Haller (25) beschreibt jedoch bei der Maus nur den medialen Kern. Bei diesem Tiere dehnt sich das Gang]. hab. bis zum vorderen Pol des Thalamus aus (Lotheisen [34]. Bianchi (6) hat die Zellen der beiden Kerne beim Kaninchen abgebildet (Fig. 6a und 6b). Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 21 Thalamus. Wie auch beim Igel differenziert sich inmitten der grauen Substanz des vorderen Zweihügels der Nucl. praebigeminalis (nprbgm). Beim Kaninchen ist dieser Kern topographisch noch deutlicher abgegrenzt. Anfangs hat er die Form eines Dreiecks, dessen Basis dorsal gelegen ist (Fig. 2). Mit dem Hervortreten des Ganglion habenulae verdrängt der Nucl. prae- bigeminalis die dorsal von ihm gelegenen Zellen des vorderen Zweihügels und nimmt erst im Thalamusgebiet die dorsale Partie des Präparats ein (Fig. 6). Hier zeigt er eine birnenförmige Figur. Mit der Entwicklung der ventralen Partie des Nucl. communis verschwinden die ventral gelagerten Zellen des Nuel. praebigeminalis, und bald verliert der Kern überhaupt seine Begrenzung. Die Gründe, die uns veranlaßten, diesen Zellenkomplex beim Igel als selbständigen Kern zu betrachten, behalten auch beim Kaninchen ihre Kraft, ja die Unabhängigkeit seiner Abgrenzung vom Faserlauf ist beim Kaninchen noch auffallender. Wenn der oben beschriebene Kern gut ab- gegrenzt ist, was in dem Gebiete des vorderen Zweihügels auch schon im Thalamus der Fall ist, so vermischt sich das ventral und medial von ihm gelegene Grau des Zweihügels mit den jetzt auftretenden Kernen des Tha- lamus so stark, daß in dieser Übergangszone (übz) nicht mehr bestimmt werden kann, welche Zelle zu den Kernen des Thalamus und welche zum Grau des Zweihügels gehört (Fig. 6). Nur wenn das Corp. gen. lat. gute Umrisse bekommt, enthält der Nuel. communis (n es th), und zwar sein ven- traler Teil, ziemlich scharfe Umrisse. Dieser ventrale Teil verbreitet sich sowohl dorsal- wie auch medialwärts und bildet die nicht scharf vonein- ander abgegrenzte Pars dorso-lateralis und Pars medialis des Nucl. com- munis (Fig. 10). Von der letzteren schneidet der Faseiculus retroflexus (Fase. Meynerti) eine Zellsäule ab, die dem Rand des 3. Ventrikels parallel verläuft (Fig. 10). Auf der Höhe der Commissura media verschmilzt der abgetrennte Teil mit dem Hauptteil der Pars medialis. Die Zellen der Pars medialis liegen jetzt etwas locker (Fig. 14). Die größte Entwicklung erreicht die Pars medialis des Nucl. communis in dem vorderen Drittel des Tha- lamus und geht wie ein mächtiger Streifen durch die Commissura media auf die andere Seite über (Fig. ı8). In den oralsten Schnitten wird der mediale Teil durch die Fasern in drei Gruppen zerlegt (Fig. 22). Der Haupt- teil liegt jetzt mehr lateral, seine Abschnitte lagern sich dorsal und medial 22 M. Neivine: von ihm. Der mediale Abschnitt ist der oralste Teil des Nuel. communis: er erstreckt sich bis zum vorderen Pol des Thalamus (Fig. 26). Auf Kosten des Corp. gen. lat. verbreitet sich der dorso-laterale Teil des Nucl. communis. Nach vollständigem Verschwinden des äußeren Knie- höckers nimmt er dessen Areal ein (Fig. 18). Von hier erstrecken sich seine Zellen ventral und bilden zusammen mit denen der Pars ventralis des Nuel. communis die graue Substanz der Gitterschicht. In der oralen Partie der Gitterschicht müssen wir zwei Zellarten unterscheiden (Fig. 22). Die ventral gelagerten gehören zu denen des Nuel. communis; in dem dorsalen Teil lagern sich dagegen große, intensiv sich färbende, feinere Schollen und einen großen Kern aufweisende Zellen. Mit Rücksicht auf ihre lockere Lagerung möchte ich sie nicht als einen besonderen Kern ausscheiden. — Die Lage des ventralen Teils bleibt in allen Ebenen des Thalamus gleich, d.h. zentral. Im oralen Drittel des Thalamus, wenn der größte Teil ihrer Zellen bereits verschwunden ist, sind die noch vorhandenen Zellen der Pars ventralis etwas größer und lockerer gelagert. Einzelne Züge von ihnen ver- laufen durch die Commissura media (Fig. 22), in der sie sich mit den Zellen des Nuel. medianus (s. unten) und des zentralen Höhlengraues mischen. Die Zellen des Nuel. communis sind rund und birnenförmig und in allen seinen Teilen gleich. Sie lassen sich schwach färben. Der Kern liegt in der Mitte der Zelle und ist ziemlich groß. Ungefähr in der Ebene, wo der mediale Kniehöcker bereits verschwin- det, tritt unweit vom Rand des 3. Ventrikels eine schmale, gut abgegrenzte Zellensäule hervor (nmdn Fig. 10). Diese Säule bildet den Anfang des Nucl. medianus. Zwischen diesem Kern und dem durch den Fase. retoflexus abgeschnittenen Teil der Pars medialis des Nucl. communis liegen die Zellen des zentralen Höhlengraues. Der Nucl. medianus geht unmittelbar in die Commissura media über (Fig. 14). Er verschmilzt mit dem entsprechenden Kern der Gegenseite und liegt somit wie eine Raphe in der Mittellinie (Fig. 14). Ohne seine Form und Lage zu ändern, zieht er sich bis zum vorderen Drittel des Thalamus, wo er durch den breiten Zellenzug der Pars medialis des Nucl. communis in einen dorsalen und einen ventralen Teil zerlegt wird (Fig. 18). Die Zellen des ventralen Abschnitts vermischen sich mit denen des Nuel. communis und des zentralen Graues (s. oben); die dor- sale Partie breitet sich lateralwärts aus und verliert ihre scharfe Abgren- zung. Es ist bemerkenswert, daß beim Kaninchen der Nuel. medianus, der Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 23 den eigentlichen Kern der Commissura media bildet, seinen Anfang bzw. sein Ende inmitten des zentralen Höhlengraues nimmt. Auf der Höhe der äußeren Gitterschieht setzt im dorsalen Gebiete des Thalamus der Nuel. anterior (n ant th) ein (Fig. 14). Dieser Kern besteht aus intensiv sich färbenden, dreieckigen und länglichen, dicht aneinander gelagerten Zellen. In seinem Anfang nimmt dieser Kern in Gestalt einer breiten Schicht, die aus 5—6 parallel gelegenen Zellreihen besteht, das mittlere Drittel der dorsalen Partie des Thalamus ein (Fig. 14). Wenn der Nucel. euneiformis (s. unten) hervortritt, liegt der Nuel. anterior deckelförmig unmittelbar über ihm (Fig. 18 und 22). Auf mehr oralen Schnitten dehnt sieh der Nuel. anterior in der Längsrichtung aus und nimmt fast die ganze dorsale Seite des Präparats ein (Fig. 22). Wenn der Nucl. euneiformis (n enfm th) die dorso-laterale Ecke einnimmt, drängt er den Nuel. anterior medialwärts (Fig. 22 rechts). Dieser biegt sich in der Form einer Sichel um und erstreckt sich weit oralwärts (Fig. 26). Die intensive Färbung der Zellen läßt schon mit bloßem Auge den Nuel. anterior in seiner ganzen Ausdehnung erkennen. Unmittelbar unter dem eben beschriebenen Kern lagert sich der Nuel. ceuneiformis (nenfm th). Die Hauptmasse dieses Kerns besteht aus sehr kleinen runden blassen Zellen. Zwischen diesen sind im dorsalen Teil des Kerns auch einzelne grössere Elemente vorhanden. Ich konnte nicht fest- stellen, ol diese letztere dem eigentlichen Nuel. euneiformis zugerechnet werden müssen, oder ob es sich um die Zellen handelt, die vom Nucl. communis aus hierher vordringen. In seiner kaudalen Ebene hat der Kern die Form eines Keils, dessen Basis dorsal, dessen Spitze ventral gerichtet ist (Fig. ı8 rechts). Die weitere Entwicklung dieses Kerns geht folgender- maßen vor sich. Auf 5—6 Präparaten sehen wir ihn etwas verschwommen, er gewinnt aber dann sofort wieder seine gute topographische Abgrenzung. Jetzt aber lagert er sich schief und hat eine ovale Form (Fig. 22). Er be- wahrt diese Form, lagert sich im dorso-lateralen Winkel und läßt sich bis zum Schluß der Serie verfolgen (Fig. 26). Von allen Kernen des Kaninchen- thalamus zieht sich der Nuel. cuneiformis am meisten oral. Lateral vom Nuel. euneiformis liegt der Nucl. bieruralis (n berl th). Er besteht aus zwei Schenkeln, die einen nach außen geöffneten Winkel bilden (Fig. 18). Der ganze Kern hat eine geringe Ausdehnung, man kann ihn nur auf 1ı5—ı8 Präparaten verfolgen. Seine Zellen sind die größten 24 M. Neıvıne: im 'Thalamus des Kaninchens. Sie sind rund und polygonal und lassen sich intensiv färben. Literatur. Nucleus anterior war wahrscheinlich schon Luys (36) bekannt, der ihn mit dem Namen Corpus album subrotundum bezeichnet. Diesen Kern finden wir auch bei von Gudden (24) (Taf. 20) abgebildet. — Ganser (23) hat zuerst darauf aufmerksam ge- macht, daß der Thalamus des Kaninchens an Kernen reicher ist als der noch niederer Tiere, z. B. des Maulwurfs. Nißl (46) bemerkt, daß der Nuel. ventralis (p. ventralis Nuel. communis) ohne scharfe Grenze in die anderen Kerne übergeht. Cajal (r0) konnte bei der neu- geborenen Maus keinen Unterschied in der Struktur der Zellen des lateralen, medialen und ventralen Kerns finden. Haller (25) spricht von einem Kern der Maus, in dem andere eingebettet sind. Alle Kerne des Thalamus sollen nach Haller (25) eine Folge der Differen- zierung zweier ursprünglicher, schon bei Emys vorhandener Kerne sein: des Nucl. magnus und des Rindenkerns. — Forel (2r), Kölliker (31), Cajal(ır) leugnen einen dem Centre median des Menschen entsprechenden Kern beim Maulwurf, bei der Maus und beim Kaninchen. Mit Rücksicht darauf, daß das Kaninchen ein Versuchstier par excellence ist, haben die Autoren die Kerne des Thalamus vorwiegend bei diesem Geschöpfe studiert. Es würde zuviel Raum beanspruchen und der Klarheit durchaus nicht dienlich sein, wenn ich die Er- gebnisse der Untersuchungen aller Verfasser im einzelnen erwähnen und sie mit den meinigen vergleichen wollte. Ich halte es daher für zweckmäßig, sie in einer Tabelle darzustellen. Die Beschreibungen von Ganser (23), Nißl (46), Kölliker (31), Münzer und Wiener (45) beziehen sich auf das Kaninchen, diejenigen von Cajal (rr) teilweise ebenfalls auf dieses Tier, im übrigen aber auf die Maus und das Meerschweinchen. Cajals Benennungen habe ich jedoch in die Tabelle aus folgenden Gründen aufgenommen: a) alle 3 Tiere gehören zu derselben Ordnung (Rodentia), b) im Bau ihres Thalamus sollen sie nach Cajal ähnlich sein und e) Cajal selbt homologisiert seine Kerne mit denjenigen von Nißl. Ich habe mir auch erlaubt, die französischen Benennungen Cajals lateinisch wiederzugeben (s. neben- stehende Tabelle). Substantia grisea des 3. Ventrikels. Auf der Höhe der Übergangszone ist das zentrale Grau gut abgegrenzt (Fig. 6). Es besteht aus einer großen Zahl kleiner runder Zellen, die nahe am Rand des Ventrikels liegen. In den Ebenen des Thalamus verliert die Substantia grisea des 3. Ventrikels (sgv) ihre scharfen Umrisse, aber die Kleinheit ihrer Zellen erlaubt es, sie auch hier von den Zellen des Nucl. communis zu unterscheiden. Je mehr die mediale Partie des Nucl. com- munis sich vergrößert, desto mehr verdünnt sich das Zentrale Grau. Der durch die Commissura media abgeteilte Divertikel des 3. Ventrikels ist mit diehterer Schicht des Höhlengraues umkleidet. Der Charakter der Zellen bleibt derselbe. Das Zentrale Grau des 3. Ventrikels erstreckt sich dorsal- wärts und bildet die untere Etage der Commissura media (Fig. 14, 18 u. 22). Literatur. Das eben erwähnte Grau des unteren Teils des 3. Ventr. hat Cajal (rr) als besonderen Kern ausgeschieden und als Nuel. commissuralis inferior bezeichnet. RS: Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 25 Nißl, Münzer Ganser Kölliker Caial | R und Wiener | a aja Verfasser \ I Vorderer Kern | Vorderer Nucl. inter- | Nucl. angularis Nuel. anterior Nuel. medialis Nuel. lateralis Großzelliger | Kern Hinterer mittlerer Kern | Die Graue Substanz der || äußeren Gitterschicht dorsaler Kern Vorderer ventraler Vordeı ınedialer Medial mittlerer Kern, | Nuel. areuatus Lateraler vorderer Großzelliger | Kern Ventraler Kern der Mittellinie Hinterer Hinterer mittlerer Ventraler Kern Dorsaler Kern Lateraler Kern Kern or Kern er Kern Kern Kern Kern der | Gitter- | sehicht ımedius Nucl. Nuel. dorsalis centralis griseus Nuel. Nuel. dorsalis lateralis Nuel. anterior internus Nuel. commissurae | superior Nuel. dorsalis Nuc]. sensitivus Nuel. superior Raphe Nuel. prae- bigeminalis Nuel. retieularis Nuel.acces- sorius an- ; ucl. terior g sensi- Nucl.acces- I“ tivi sorius PO- sterior Hypothalamus. Nuel. euneiformis Nuel. communis (pars medialis) Nuel. communis (pars medialis) Nuel. communis (pars lateralis) Nuel. bieruralis Nuel. communis (pars ventralis) Nuel. medianus Nucl. prae- bigeminalis Nuel. ecommunis Nucl. communis + große Zellen der äußeren Gitterschicht Nuel. communis | Gruppen des Ebenso wie beim Igel lagern sich ventral von der Substantia nigra zwischen die Fasern des Fußes dreieckige Zellen, die kleiner sind und sich schwächer färben lassen als die der Substantia nigra (sn und sn, Fig. 2 Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. II. 4 26 M. Neıvıne: und 6). Die Frage nach ihrer Selbständigkeit habe ich schon bei der Be- schreibung «der entsprechenden Zellen beim Igel berührt. Besonders scharf treten einige dreieckige Zellen hervor, die gleichsam die laterale Fortsetzung der Substantia nigra bilden und sieh durch feine deutliche Schollen aus- zeichnen. Zwischen diese Zellen und das Corp. gen. med. lagern sich läng- liche, sich schwach färbende Zellen des Nuel. peripeduneularis lateralis (n ppel Fig. 6). Dieser Kern teilt sich in zwei Äste. Der eine verläuft der Substantia nigra fast parallel, der andere zweigt sich vom Nucl. peri- peduneularis unter einem Winkel dorsalwärts ab (Fig. 6). Während auf mehr oralen Schnitten der dorsale Zweig seine Begrenzung verliert, ist der ventrale noch gut wahrzunehmen. Er erstreckt sich zur Mittellinie und dorsalwärts, wobei er sich dem Ventralen Grau des Corp. gen. lat. nähert (Fig. 10 und 14). — Der Nucl. hypothalamicus (n hpth) ist scharf abge- grenzt, größer und mehr nach oben gewölbt als beim Igel (Fig. 14). Er nimmt das Areal ein, das dem mittleren Drittel der jetzt verschwundenen Substantia nigra entspricht. Ventral von ihm liegen die Zellen, die eine Fortsetzung derjenigen bilden, die wir bereits bei der Beschreibung der Substantia nigra erwähnten. Der Nuel. hypothalamieus besteht aus drei- eckigen und länglichen sich schwach färbenden Zellen, die 3—4 parallel verlaufende Reihen bilden. Das Protoplasma der Zellen ist ganz homogen. Das Griseum subthalamieum läßt sich beim Kaninchen in zwei topographische Gebiete einteilen: Area centralis und Area medialis. Die erste liegt zwischen der Substantia nigra bzw. dem Nucl. hypothalamieus und der ventralen Partie des Nucl. communis (gr sb th), die zweite lagert sich hauptsächlich parallel dem Rand des dritten Ventrikels (gr sb tIı, Fig. 10 und 14). Die Struktur der meisten Zellen ist in beiden Areae so unklar und so durch den Faserverlauf bedingt, daß sie kein Merkmal abgeben kann, um sie in besondere Kerne abgrenzen zu können. In den kaudalsten Schnitten sind im Griseum subthalamicum einige große, viereckige, deut- liche Schollen aufweisende Zellen, die wohl noch zum Nuel. ruber (n rbr) gehören. Auch im mittleren Teile des Griseum subthalamieum, und zwar in der Nähe des Ventralen Graues des Corp. gen. lat., sind einige drei- und viereckige Zellen vorhanden, die feine, aber deutliche Schollen aufweisen. Die blassen, kleinen, länglichen Zellen des Griseum subthalamicum liegen in der Area centralis nicht so zerstreut wie in dem entsprechenden Gebiete der anderen von mir untersuchten Tiere und zwar bilden sie eine breite Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 27 Sehicht, die sich parallel dem Nuel. periped. lat. lagert (Fig. 10 und 14). Auch ventral vom Nuel. periped. lat. lagern sich einzelne Zellen des Gri- seum subthalamieum. Die Area centralis erstreckt sieh mehr oral als der Nuel. hypothalamicus (Fig. 18). Das Corpus mamillare ist beim Kaninchen paarig, und im kaudalsten Teil wird seine graue Masse von Zellen des Nuel. medialis des Corpus mamillare (n m ec mam) gebildet. Sie sind zahlreich, rund, klein und färben sich schwach. Etwas mehr oral erscheinen die größeren, dreieckigen, intensiv sich färbenden Zellen des Nucl. lateralis (nle mam). Dieser letztere Kern ist bedeutend kleiner als der Nucl. medialis und liegt hauptsächlich an der Peripherie (Fig. 10). Auf seiner größten Entwicklungsstufe verschmilzt der Nuel. medialis mit dem gleichnamigen Kern der entgegengesetzten Seite. Die verschmolzenen Zellen beider Kerne bilden eine unpaare Zellensäule, die wie eine Raphe zwischen den beiden medialen Kernen aussieht (Fig. 10). Durch Fasern werden vom Nuel. medialis einige Inseln abgetrennt. Der Nuel. supramamillaris (n sp mam) ist beim Kaninchen paarig und topographisch besser als beim Igel abgegrenzt (Fig. 10). Der Größe nach nehmen auch beim Kaninchen die Zellen dieses Kerns eine Mittelstelle zwischen den Zellen der beiden übrigen Kerne des Corpus mamillare ein. Der Nuel. medialis geht ohne scharfe Grenze in das Grau des Tuber cine- reum über und das Areal der unpaaren Säulen wird jetzt durch den Nucl. supramamillaris ersetzt (Fig. 14). Auf der Höhe des Fornix können die Nuel. medialis und supramamillaris schon nicht mehr wahrgenommen werden, der laterale Kern dagegen läßt sich noch weiter oral verfolgen. Literatur. Auch hier war von Gudden (24) der erste, der darauf hingewiesen hat, daß das Grau der C. mamill. bei Kaninchen, Hund, Katze, Affen und Menschen in mehrere Kerne zerfällt. In seiner ersten Arbeit über die Corpora mamillaria (24, S.173) unterscheidet von Gudden den kleinzelligen medialen und den großzelligen lateralen Kern. In der zweiten (24, S.190) beschreibt er den lateralen, einen hinteren ventralen und einen vorderen dorsalen Kern. Die Zellen dieses letzteren sind nach von Gudden kleiner als die des lateralen und größer als die des ınedialen Kerns. Darum nehme ich an, daß sein vorderer dorsaler Kern dem Nucl. supramamill. entspricht. Kölliker (31) unterscheidet im C. mamill. des Kaninchens und der Maus nur den lateralen und den medialen Kern. Hallers (25) Ansieht nach ist das €. ınamill. bei der Maus unpaar und besteht aus einem medialen und einem lateralen Kern. Letzterer zerfällt in einen unpaaren und in zwei symmetrische laterale Abschnitte. Im oralen Teile soll der mediale Kern aus 2 ventralen und 2 dorsalen Zellen- gruppen bestehen. Cajal (ır) erwähnt den Nuel. limitans, der oral und dorsal von dem medialen Kern liegt. ö 4* 28 M. Neıviıne: Haller (25) beschreibt bei der Maus ein Gangl. hypothal. med., das er auf seiner Fig. 20 abbildet. Meiner Ansicht nach entspricht es dem Nucl. periped. later. Außer diesem beschreibt Haller noch ein Gangl. hypothal. later. und homologisiert es mit dem Nuel. hypothal. Da es festgestellt ist, daß die Maus einen gut abgegrenzten Nuel. hypothal. hat (s. u.), scheint mir Hallers Meinung nicht richtig zu sein. Es ist wohl anzunehmen, daß Haller unter diesem Namen mehrere Kerne (den Nuel. hypothal., die Substantia nigra und die von ihr ventral gelegenen kleinen Zellen) zusammengefaßt hat. Auch Brauer (8) ist derselben Meinung über das Gangl. hypothal. later. Haller. Aus der Beschreibung von Monakows (40) ist es nicht zu ersehen, ob er das Vor- handensein des Nuel. hypothal. beim Kaninchen anzunehmen geneigt ist. Kölliker (31) und Cajal (Ir) behaupten dagegen, daß der Kern bei dem Kaninchen bzw. bei der Maus gut abgegrenzt ist. Unter dem Namen Noyau suspedunculaire schied Cajal (ır) bei der Maus einen Kern aus, der zwischen der Subst. nigra und dem (. gen. ıned. gelegen ist. Er ent- sprieht somit dem Nucl. periped. later. Jacobsohn. In der folgenden Aufzählung sind die Kerne des Diencephalon des Kaninchens zusammengestellt: Metathalamus. Nuel. supragenieulatus. Nuel. ventralis corp. gen. medialis. Nuel. dorsalis corp. gen. medialis. Nuel. corp. gen. lateralis. Griseum ventrale corp. gen. lateralis. Epithalamus. Nuel. medialis des Ganglion habenulae. Nuel. lateralis des Ganglion habenulae. Thalamus. Nuel. praebigeminalis. pars medialis. pars latero-dorsalis. Nuel. communis< "pars ventralis. Nuel. medianus. Nuel. anterior. Nuel. euneiformis. Nuel. bieruralis. Substantia grisea des dritten Ventrikels. a Te UT Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 29 Hypothalamus. Nucl. hypothalamicus. Griseum subthalamieum. Nuel. supramamillaris. Nuel. medialis corp. mamill. Nucl. lateralis eorp. mamill. Hund (Canis familiaris. Ordnung: Carnivora). Metathalamus. Im Gegensatz zum Kaninchen besteht das Corp. gen. med. des Hundes nur aus einem Kern. Die Zellen des Nuel. corp. gen. med. (ne g med., Fig. 3, 7 und ıı) entsprechen ihrem Charakter nach denen des ventralen Kerns des Kaninchens. Sie sind zahlreich, rund, klein und lassen sich schwach färben. In dem lateroventralen Teile des Corp. gen. med. sind sie in größerer Zahl vorhanden (Fig. 7). In dem medioventralen Teil des inneren Kniehöckers zwischen den Zellen des Nuel. corp. gen. med. lagern vereinzelte große Zellen (Fig. 7), die den kaudalsten Teil des unten beschriebenen Nucl. magnocellularis thalami (n mg th) darstellen. Das Corp. gen. lat. beginnt mehr oral als das Üorp. gen. med. und dorso- lateral von ihm (Fig. 3). Seine graue Substanz besteht aus 2 Kernen: dem Nuel. prineipalis (npreg]1) und dem Nuel. magnocellularis des Corp. gen. lat. (nmnceg]). Sie erscheinen gleichzeitig, und zwar so, daß die Zellen des großzelligen Kernes in der Mitte des Nuel. prineipalis liegen. Auf der größten Entwieklungsstufe des äußeren Kniehöckers gestalten sich die Ver- hältnisse zwischen beiden Kernen in der Weise, daß der Nucel. magno- cellularis in der medialen Partie des Nucl. prineipalis liegt und eine nach dem Thalamus hin gerichtete Wölbung bildet (Fig. 7). Die einzelnen Zellen des Nuel. magnocellularis kommen in größerer und geringerer Zahl zwischen denen des Nuel. prineipalis vor. Gelegentlich sammeln sich diese Zellen in einer zweiten Reihe, die parallel der Wölbung des Nuel. magnocellularis verläuft, an Umfang aber hinter ihm zurückbleibt (Fig. 7). Wenn die Seh- strahlung in das Corp. gen. lat. eindringt, teilt sie es in 2 Teile, den kleineren dorsalen und den größeren ventralen (Fig. ı1). Die graue Substanz des dor- salen Teiles setzt sich aus den Zellen des Nuel. prineipalis zusammen, während in dem ventralen beide Zellenarten verbleiben. Zellen, die sich von beiden 30 M. Neivine: Kernen abtrennen, lagern sich auch zwischen die Fasern der Selıstrallung. Sobald der ventrale Teil in seinem Umfang zurückgeht, erscheint latero- ventral von ihm das Ventrale Grau des Corp. gen. lat. (gv eg lat., Fig. ı ı). Dies ist aus kleineren, runden, sieh schwach färbenden Zellen zusammen- gesetzt. Topographisch ist das Ventrale Grau gut abgegrenzt, jedoch kleiner als beim Igel und beim Kaninchen. — Am kaudalsten verschwindet der dorsale Teil, der ventrale und das Ventrale Grau ziehen sich mehr oral und verschwinden fast gleichzeitig. Literatur. In dem Corp.gen. med. bein Hunde und bei der Katze schied vonMonakow (43) von den Zellen, die die Hauptmasse bilden, einen aus größeren Zellen sich zusanımen- setzenden Haufen aus, den er Corp. gen. med. internum benennt. Kölliker (31) erwähnt, dab die beiden Kniehöcker bei der Katze groß sind. Der Meinung von Lewandowsky (32), daß sein Nuel. paragenieulatus die kaudale Fortsetzung des ventralen Kerns des 'Thalamus (nach meiner Schilderung des Nuel. magnocellul. thalami) bildet, kann ich mich nur anschließen. von Monakow (43) bemerkt, daß das Corp. gen. med. der Katze seiner Architektonik nach demjenigen des Menschen ähnlich ist. Nach Cajal (11) dagegen ist es bei der Katze wie beim Kaninchen gebaut; er unterscheidet in ihm einen dorsalen und einen ventralen Kern und einen großzelligen Nuel. profundus. Die Fig.177 in Cajals Lehrbuch (11) stellt vor- trefflich die sämtlichen Kerne des Corp. gen. med. der Katze dar; sie ist nach einem mit dem Nißlschen Verfahren gewonnenen Präparat hergestellt. Die beiden Teile des Corp. gen. lat. sind schon bei Wernicke (56, Fig.45) vortrefflich abgebildet. von Monakow (43) unterscheidet die beiden Teile und ein Corp. gen. lat. »o«. Das letzte entspricht dem Ventralen Grau (mihi)., da Fano (18) sprielit nur von einer dorsalen und einer ventralen Partie. — Auf die großzelligen Elemente des Corp. gen. lat. machte zuerst von Monakow (43) aufmerksam. Sie werden auch von da Fano (18) erwähnt. Schon Forel (20) beinerkt, daß der schichtenartige Bau, der für den äußeren Knie- höcker des Menschen und des Affen so charakteristisch ist, bei der Katze nur schwach an- gedeutet ist. Ellenberger und Baum (17) dagegen betonen die vielfache Schiehtung des Corp. gen. lat. bei dem Hunde. Auf einer meiner Serien habe ich die Schichtung des Corp. sen. lat. schwach angedeutet gesehen; in andern fehlte sie vollständig. Epithalamus. Beide Kerne des Gangl. habenulae erscheinen gleichzeitig (Fig. ıı). Der Nuel. medialis (nm gh) ist beim Hunde schon kleiner als bei den vorher beschriebenen Tieren, indem er flacher geworden ist. Ebenso wie beim Kaninchen liegen die Zellen des Nucl. medialis sehr dicht, diejenigen des Nucl. lateralis (nlgh) locker. Ihrer Struktur nach unterscheiden sich die Zellen «der beiden Kerne nicht von denjenigen des Kaninchens. Auf der Höhe der Commissura media verschwindet der mediale Kern, während der laterale sich noch auf 25—30 Präparate weiter oral erstreckt (Fig. 15). Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 31 Literatur. Die beiden Kerne sind von da Fano (18) abgebildet und beschrieben. Ich kann diesem Verfasser nieht beipflichten, daß das Gangl. hab. bei dem Hunde sich so weit oralwärts hinzieht, wie er es auf seiner Fig. ı abbildet. Sein Bild ist wahrscheinlich dureh schiefe Schnittrichtung bedingt. Thalamus. Der kaudalste Teil des Nuel. communis (nesth) ist beim Hunde seine laterale Partie, die in Gestalt eines Keils zwischen die beiden Knie- höcker eindringt (Fig. 7). Auf den kaudalsten Schnitten ist sie sowohl von diesen als auch von der grauen Substanz (des vorderen Zweihügels gut ab- grenzbar. Etwas mehr oral geht sie ohne scharfe Grenze in die dorsale Partie des Nuel. corp. gen. med. über. Wenn die Fasern der Sehstrahlung in die Pars lateralis des Nuel. communis eindringen, nachdem sie das Corp. gen. lat. in 2 Teile getrennt haben, lagern sich einzelne Zellen des Nucl. communis zwischen sie und vermischen sieh mit den Zellen beider Kerne des äußeren Kniehöckers (Fig. ı1). Mit dem Erscheinen der Corp. mamillaria verbreitet sich der Nuel. communis so medialwärts, daß er an das Zentrale Grau des 3. Ventrikels grenzt (Fig. ıı1). Der Fascieulus retroflexus trennt von dieser medialen Partie des Nuel. communis einen inneren Abschnitt ab (Fig. ı 1); dieser Abschnitt verschmilzt beim Hunde schneller als beim Ka- ninchen mit dem Hauptteil. Die größte Entwieklung erreicht der Nuel. communis im Niveau der Commissura media, er nimmt das ganze Areal des Thalamus (im engeren Sinne des Wortes) ein (Fig. ı5 und 19). Im oralen Drittel (Fig. 23) sondert sich in dem lateralen Teil des Nuel. communis ein Abschnitt ab. Seiner Form und seinem Verhältnis zum Nuel. anterior (s. u.) nach erinnert dieser Absehnitt sehr an den Nuel. cuneiformis des Kaninchens in seiner oralen Partie. Es ist mir jedoch wie auch da Fano (der diesen Abschnitt als Nucl. lateralis a bezeichnet) nicht gelungen Zellen aufzufinden, die ihrer Struktur nach von den übrigen Zellen der Pars lateralis unter- schieden wären. Dieser Abschnitt verschmilzt bald mit dem Hauptteil, bald trennt er sich, wahrscheinlich infolge des Faserverlaufs, von ihm. Am wei- testen oral erstrecken sich die ventralen Zellengruppen des Nucl. communis (Fig. 27). — Die graue Masse der Gitterschicht besteht aus einzelnen Insel- chen von Zellen, die sich von der lateralen Partie des Nuel. communis ab- sondern. — Die Zellen des Nucl. communis schwanken etwas in ihrer Größe: die größten befinden sieh zwischen den Fasern der Sehstrahlung und in (ler medialen Partie. Vereinzelte größere Zellen sind jeiloch im ganzen Nuel. 32 M. Neıvıne: communis zerstreut. Die Zellen des Nuel. communis sind rund und poly- gonal und haben einen ziemlich großen Kern. Sie färben sich schwach; das Protoplasma ist so homogen, daß es sogar bei einer Vergrößerung 200— 250 keine Schollen erkennen läßt. Der ganze Nucl. communis kann zum Zwecke der Darstellung in 3 topographische Teile zerlegt werden: Pars lateralis, medialis und ventralis. Die letztere tritt deutlich nur im oralen Teil des Thalamus hervor (Fig. 23 und 27). Auf den kaudalen und mittleren Schnitten dagegen lagert sich zwischen ihre Zellen ein Kern, der bei den vorher beschriebenen Tieren nicht vorhanden ist — der Nuel. magno- eellularis thalami (nmgth). Dieser Kern beginnt mit einigen dicht an das Gorp. gen. med. liegenden Zellen (Fig. 7), die wir bei der Beschreibung des inneren Kniehöckers berührt haben. Von hier breiten sich die Zellen dorsalwärts aus und erstrecken sich dann medialwärts, nachdem sie die obere Grenze «des inneren Kniehöckers erreicht haben (Fig. ıı). Das Wachstum des Kernes geschieht durch Auftreten einzelner Zelleninseln. Diese Inseln liegen hauptsächlich in dem ventralen und nur teilweise in dem lateralen Teile des Nuel. communis (Fig. ı5 und 19). Zwischen den Zellen des Nuel. magno- cellularis liegen bald in größerer, bald in geringerer Anzahl die Zellen des Nuel. eommunis; es kommen jedoch vereinzelte Inseln des Nuel. magno- eellularis vor, die ganz frei von Zellen des Nucl. communis sind. Einzelne Reihen und Inselchen erstrecken sich auch dorsalwärts. Es tritt besonders eine Zellengruppe hervor, die am dorsalen Ende des Nuel. reuniens (s. u.) ge- lagert ist (Fig. 19). — Die Zellen des Nuel. magnocellularis sind die größten des ganzen Thalamus, rund und polygonal, und haben 2—3 deutliche Fort- sätze. Ihr Protoplasma ist ganz homogen, und obgleich die Zellen des Nucl. magnocellularis sich ihrer Größe nach den motorischen Zellen (z. B. des Nuel. ruber) nähern, lassen sie bei mittlerer Vergrößerung keine Schollen erkennen, und der Kern lagert sich exzentrisch, was in gewissem Grade typisch für die Zellen des Nucl. magnocellularis ist. Im Niveau der Commissura media erscheint die Zellensäule des Nuel. medianus (nmdn, Fig. 15). Der Unterschied dieses Kernes beim Kaninchen und beim Hunde besteht darin, daß der Nuel. medianus des ersteren in- mitten des Zentralen Graues des 3. Ventrikels beginnt (Fig. 10), während er beim Hunde erst nach dem Auftreten der Commissura media erscheint. Von hier aus schnell wachsend, verschmilzt der Nuel. medianus mit dem gleichnamigen Kern der anderen Seite und liegt in der Mitte der Commissur: Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 33 media als eine mehr oder weniger breite Kolonne. Er erstreckt sich ventral- wärts vom Nuel. reuniens. Die Zellen des Nucel. medianus sind klein, fusiform und lassen sich schwach färben. Seiner Lage, Architektonik und Zellenstruktur nach ist der Nucl. an- terior (nant th) des Hundes (Fig. 23) ein genaues Wiederspiel des gleich- namigen Kerns des Kaninchens (Fig. 14, ı8 und 22). Er besteht jedoch bei dem Hunde aus einer geringeren Zahl von Zellenreihen (3— 4). Einzelne Zellen des Nuel. anterior lagern sich medial vom Hauptteile (Fig. 23). In weiter oral gelegenen Schnitten wechselt der Nuel. anterior ebenso wie beim Ka- ninchen seine Stelle. Aus dem dorsalen Gebiete durch den lateralen Teil (les Nuel. communis herausgedrängt, biegt er sich medioventral und lagert sich schließlich fast parallel der Mittellinie (Fig. 27). Die ersten Inseln des Nuel. reuniens (nınth) lagern sich vorwiegend zwischen die mediale Partie des Nuel. communis und den Nucl. magnocellu- laris thalami (Fig. ı9). Je oraler die Schnitte liegen, desto größer ist die Zahl der Reihen und Inseln des Nuel. reuniens, und nicht selten wird die Verbindung zwischen ihnen durch die Zellen des Nucl. communis unter- brochen. Im Niveau des Fornix verschmelzen die früher locker gelagerten Reihen zu einem schmalen Streifen, der sich durch die Commissura media zieht und auf die entgegengesetzte Seite übergeht (Fig. 23). Dieses schmale Band verdichtet sich in der Mitte der Commissura und bildet zusammen mit den Zellen des Nucl. medianus ein mächtiges Zellenkonglomerat in Form eines Kreuzes (Fig. 23). Die Zellen des Nucl. reuniens verschwinden im Niveau des Chiasma. Sie sind klein, länglich und färben sich schwach. Literatur. Die Kerne des Thalamus bei der Katze und beim Hunde hat zuerst von Monakow (43) genau beschrieben. Bei ihrer Differenzierung auf mit Carmin gefärbten Präparaten war für ilın, neben ihrer Abgrenzung durch Marklamellen, auch Verschiedenheit ihres Zellencharakters maßgebend. Außerdem benutzte von Monakow (43) (zur bequemen Feststellung der Beziehungen zwischen bestimmten Rindenfeldern und Teilen der Thalamus- kerne) auch willkürlich — wie er selbst sagt — gezogene Linien. Dadurch wird jeder einzelne Kern bei von Monakow in einige Unterkerne zerlegt. Er unterscheidet im Tha- lamus des Hundes und der Katze folgende Kerne: den Nuel. anterior a, e und b, den Nuel. lateralis a und b, den Nuel. medialis a, b und e, den Nuel. ventralis a, b und e und den hinteren Kern. Der hintere Kern entspricht wohl dem Teile des Nucl. cominunis (pars lateralis), der sich zwischen beiden Kniehöckern lagert. von Monakow (43) betont, daß die graue Masse der äußeren Gitterschicht ohne scharfe Grenze in die Kerne des Thalamus übergeht. von Monakow machte auf die erliebliche Größe der Zellen aufmerksam, die in seinen ventralen Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. II. 5 34 M. Neıvıne: Gruppen gelagert sind. — da Fano (18), der die Kerne des Thalamus des Hundes auf nach Nißlschem Verfahren hergestellten Präparaten studiert hat, teilte seine graue Substanz nach von Monakow ein. Das Studium der Zellenstruktur überzeugte ihn jedoch, daß die Zellen der von Monakowschen »Unterkerne« keinen Strukturunterschied aufweisen. — Unter deın Namen Nuel. Zonales faßt da Fano (18) den Nuel. anterior und seine etwas medial liegenden Zellen zusammen. Er hebt die Zellenstraße hervor, die durch die Commissura ınedia verläuft und die zweifellos dem Nuel. reuniens entspricht. Der Nuel. medianus ist von da Fano unter dem Namen Nucleus commissurae mediae beschrieben worden. Die am dorsalen Ende des Nuel. reuniens gelegene großzellige Gruppe (Nuel. magnocell.) scheidet da Fano (18) als Nuel. triqueter aus. — von Monakow (43) glaubte annehmen zu dürfen, daß sein Nuel. medialis b dem Centre median von Luys des Menschen entspricht. da Fano (18) ist es eben- sowenig wie wir gelungen, im Thalamus des Hundes einen dem Luysschen entsprechenden Kern zu finden. Nach Forel (21) und Sachs (50) soll das Centre median beim Hunde nur schwach angedeutet sein. — Edinger (14B]) bildet auf Fig. 194 den Nuel. centralis beim Hunde ab; er liegt rapheartig in der Commissura und entspricht also dem Nuel. medianus. Unter dem Namen Nuel. intermedius. beschreibt Kölliker (31) den Nucl. anterior. — Bei allen von mir untersuchten Hunden habe ich die Commissura media stark entwickelt gesehen; nach Ellenberger und Baum (17) kann sie auch bei diesem Tiere fehlen. Substantia grisea des 3. Ventrikels. Die Substantia grisea des 3. Ventrikels (sgv, Fig. ı1, 15) besteht aus runden und birnenförmigen, schwach sich färbenden Zellen von schwan- kender Größe. Mit dem Erscheinen des Ganglion habenulae verliert all- mählich das Zentrale Grau seine topographische Abgrenzung. Das Zentrale Grau, das den unteren Teil des 3. Ventrikels umhüllt, besteht aus Zellen desselben Charakters wie dasjenige des oberen Teiles. Es dehnt sich weit dorsalwärts aus und bildet die untere Etage der Commissura media (Fig. ı9 und 23). Hypothalamus. Die Substantia nigra ist beim Hund besser entwickelt und nimmt einen größeren Raum ein als bei den zwei vorher beschriebenen Tieren (sn, Fig. 3, 7 und ıı). Die vereinzelten Zellen, die ventral von ihr gelegen sind, kommen nicht in so großer Anzahl (sn, Fig. 3, 7 und ıı). Der Nuel. peri- peduncularis lateralis (nppel) ist weniger entwickelt (Fig. 7 und ı1r). Sein medialer Schenkel hat keine scharfe Abgrenzung, der dorso-laterale da- gegen ist deutlich topographisch abgegrenzt (Fig. 15). Der Nuel. hypothalamicus (n hpth) ist als eine breite Zellenschicht, wie ein Segment, dessen Bogen nach dem Griseum subthalam., dessen Selıne zum Fuß gerichtet ist, gut abgegrenzt (Fig. 15). Das laterale Ende ist zellen- Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 35 reicher als das mediale. Nieht nur nach der Größe, sondern auch nach der Ausdehnung (Fig. 19) übersteigt der Nuel. hypothalamicus des Hundes den gleiehnamigen Kern des Kaninchens. Die Zellen des Nucl. hypothal. färben sich stark, sind dreieckig und birnenförmig und haben ein homogenes Protoplasma. Das Griseum subthalamicum (gr sbth) ist nicht so reich an Zellen wie beim Igel und beim Kaninchen. Im Gegensatz zum Kaninchen kann es in keine deutlichen topographischen Abschnitte zerlegt werden (Fig. ıı und 15). Seine Zellen sind in bezug auf Größe und Form äußerst wechselnd. Des Faserdrucks wegen ist die wahre Struktur der meisten Zellen nicht zu erkennen. Es finden sich auch Zellen, die eine viereckige Form, einen in der Mitte gelegenen Kern und deutliche Schollen besitzen. Diese Zellen liegen bald zerstreut, bald sammeln sie sich in kleinen Gruppen von 4 bis 5 Zellen. Besonders häufig kommen diese Zellen im kaudalsten Teil des Griseum subthal. vor, wo sie allerdings vielleicht zum Nuel. ruber gehören, (Fig. 1ı und ı5) und in den oralen Abschnitten. In diesen letzteren erschei- nen sie vorwiegend lateral von der oberen Spitze der Infundibulargegend des 3. Ventrikels und in ihrer Nähe (Fig. 19 und 23). Auf derselben Höhe inmitten des Zentralen Graues liegen vereinzelte Gruppen von 5 bis 6 großen, runden, sieh intensiv färbenden Zellen, die aus dem Griseum subthal. hier- her eindringen. Der Nuel. medialis (nmcmam) des paarigen Corp. mamillare liegt mehr kaudal als der laterale Kern (nlemam). Anfangs umfaßt der laterale den medialen Kern von der ventro-lateralen Seite (Fig. 15). Dorsal und dorso-lateral ist der Nuel. medialis von einem Zellenhaufen umgeben, von denen einige Zellen dem Nuel. lateralis angehören, andere nähern sich ihrer Struktur nach dem Nuel. intercalatus (s. u.). Zwischen diesen zwei Typen gibt es auch Übergangszellen. Darum kann das eben geschil- derte Grau (Fig. ı5) beim Hund nicht als ein besonderer Kern angesehen werden. Zwischen den beiden eben erwähnten Kernen des Corp. mamillare lagert sich der dritte Kern — der Nucel. intercalatus (niemam) (der Name stammt von Malone). Dieser liegt in der ventro-lateralen Ecke des Corp. mamillare und ist gut abgegrenzt. Er besteht aus einer kleinen Zahl viereckiger, schwach sich färbender Zellen; auf ihrem ungefärbten Unter- grund treten feine Schollen hervor. Der Nuel. interealatus läßt sich auf 35—40 Präparaten verfolgen. Er tritt noch deutlich hervor, wenn der 5* 36 M. Neıvıne: mediale Kern schon verschwunden ist (Fig. 19). Der Nucl. lateralis erstreckt sich am weitesten oral (Fig. 19 und 23) und wird jetzt durch einige Zellen repräsentiert, die sich linear an der Peripherie lagern. Der Nuel. medialis besteht aus einer großen Zahl kleiner, runder, blaß sich färbender Zellen, der Nucl. lateralis aus wenigen größeren, dreieckigen, intensiv sich färben- den Zellen. Sie haben ein homogenes Protoplasma und 2—-3 Fortsätze, die, sich untereinander verschlingend, ein Netz bilden. Literatur. Nach von Monakow (43) ist der Nucl. hypothalamieus bei der Katze und beim Hunde prägnant ausgeprägt. Auch für Kölliker (31) ist es zweifellos, daß die Katze einen gut entwickelten Nuel. hypothal. besitzt. Der Nucl. hypothal. des Hundes bzw. der Katze ist als ein gut abgegrenztes Gebilde bei Edinger (14B I, Fig. 145), Probst (48, Fig. 7) und Sano (52) abgebildet. — von Monakow (43) weist darauf hin, daß die Zona incerta des Hundes eine große Anzahl Ganglienzellen von verschiedenem Bau und Charakter enthält. — Die kleineren Zellengruppen, die aus dem Griseum subthalam. in das zentrale Höhlengrau eindringen, sind schon bei Luys (35, Pl. X, Fig. ı) abgebildet. Sie werden auch von Forel (20) erwähnt. Iın Corp. mamill. der Katze unterscheidet Kölliker (31) nur 2 Kerne, den medialen und den lateralen. Edinger und Wallenberg (16) beschreiben beim Hunde außer dem Nuel. ıned. und lat. noch einen Kern, der im frontalen Abschnitte des Corp. mamill. gelegen ist. Nach Martin (38) soll die Katze ein vierfaches Corpus mamillare besitzen. In der folgenden Tabelle sind die Kerne des Diencephalon des Hundes aufgezählt. Metathalamus. Nuel. corp. gen. medialis. Nuel. prineipalis corp. gen. lateralis. Nuel. magnocellularis corp. gen. lat. Griseum Ventrale corp. gen. lat. Epithalamus. Nuel. medialis des Gangl. habenulae. Nuel. lateralis des Gangl. habenulae. Thalamus. pars medialis Nuel. communis thalami—-pars lateralis “pars ventralis (deutlich nur im oralen Drittel). Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 31 Nucel. magnocellularis thalami. Nuel. medianus thalami. Nuel. anterior thalami. Nuel. reuniens thalami. Substantia grisea des dritten Ventrikels. Hypothalamus. Nucl. hypothalamieus. Griseum subthalamieum. Nuel. medialis corp. mamillaris. Nucl. lateralis corp. mamillaris. Nuel. intercalatus corp. mamillaris. Affe (Macacus rhesus. Ordnung: Pitheci). Metathalamus. Die graue Substanz des Corp. gen. med. besteht beim Affen, wie auch beim Hunde, aus Zellen nur eines einzigen Kerns — des Nuel. corp. gen. med. (ne g med., Fig. 4 und 8). Sie sind klein, rund und birnenförmig und färben sich schwach. Die Zellen des Nuel. corp. gen. med. liegen bald mehr, bald weniger dicht, was wahrscheinlich durch den Faserverlauf bedingt ist. Der Nuel. eorp. gen. med. ist deutlich sowohl vom Grau des vorderen Zwei- hügels als auch im oralen Schnitte von den Kernen des Corp. gen. lat. abgrenzbar. Das Corp. gen. med. ähnelt auch dadurch dem des Hundes, daß in seiner medialen Partie große Zellen lagern (Fig. 4). Nur treten sie in ge- ringerer Zahl und nicht linear angeordnet, wie beim Hunde, sondern in Ge- stalt einzelner Inselehen von 2 bis 3 Zellen auf. Wie beim Hunde, stellen sie eine kaudale Fortsetzung des Nucl. magnocellularis thalami (n mg th) dar. Das Corp. gen. lat. ist lateral und etwas oral von dem Corp. gen. med. gelegen (Fig. 4). Es lassen sich in ihm deutlich 2 Kerne unterscheiden: der Nuel. prineipalis (npregl) und der Nuel. magnocellularis (nmn e gl). Der Nuel. prineipalis beginnt mehr kaudal (Fig. 4) mit 2 bis 3 parallel verlaufenden Zellenschichten; auf mehr oralen Schnitten (Fig. 8), medial von dem Nucl. prineipalis, lagern sich die Zellen des Nuel. magnocellularis. Im Niveau des Ganglion habenulae, lateral vom Nucl. corp. gen. med., erscheint 38 M. Neıvine: die andere Partie des Nuel. prineipalis, etwas mehr oral auch der zweite Schenkel des Nuel. magnocellularis. Diese beiden nachträglich erscheinenden Teile der beiden Kerne breiten sich dorsalwärts aus und begegnen sich mit den ersteren. Auf seiner höchsten Entwicklungsstufe (Fig. 12) besteht der Nuel. prineipalis aus 6 bis 7 konzentrischen Schichten. Jede dieser Schichten besteht aus einigen parallelen Zellenreihen. Die äußerste Schicht besteht aus 7 bis 8 Zellenreihen, in den übrigen schwankt die Zahl zwischen 3 bis 5. Die Schichten des Nuel. prineipalis sind nicht in ihrer ganzen Ausdehnung voneinander abgetrennt, sie berühren sich bald mit größerem, bald mit ge- ringerem Teile. Der Nuel. prineipalis umschließt den Nuel. magnocellularis von der dorsalen, medialen und lateralen Seite (Fig. ı2). Der Nucl. magno- cellularis besteht ebenfalls aus 3 bis 4 Schichten und jede einzelne Schicht aus 3 bis 4 Zellenreihen. Einzelne Zellen des Nuel. magnocellularis dringen in die Nachbarschichten des Nucl. prineipalis. In seinem oralen Teile wird der Nuel. magnocellularis in einzelne Inselchen zerlegt. Der Nucl. prineipalis zieht sich mehr oral hin als der Nuel. magnocellularis. In dem oralen Teil des Corp. gen. med. lat. (Fig. 16) weist der Nuel. prineipalis keine Schichten mehr auf und stellt ein rhombusförmiges, aus dicht aneinanderliegenden Zellen be- stehendes Konglomerat dar. — Die Zellen des Nuel. prineipalis sind oval oder rund, die des Nuel. magnocellularis größer, birnenförmig, mit ı bis 2 deutlichen Fortsätzen. Die Zellen der beiden Kerne lassen sich intensiv färben und er- halten eine leichte violette Nuance. Die starke Färbung und der charakte- ristische schichtenartige Bau macht es möglich, das ganze Corp. gen. lat. mit unbewaffnetem Auge zu verfolgen. Literatur. Außer den spärlich vorhandenen Ergebnissen über die Kerne des Dien- cephalon des Affen werde ich auch diejenigen über die Kerne des menschlichen Dien- cephalon kurz angeben. Am ausführlichsten beschreibt Malone (37) diese Kerne beim Menschen. Seine Angaben werde ich vorwiegend benutzen. Bei Malone findet sich auch die Literatur über die Kerne des menschlichen Diencephalon. Das Corp. gen. med. besteht beim Menschen nach Malone (37) aus 2 Kernen, dem ven- tralen und dem dorsalen. Nach von Monakow (43) dagegen sind die beiden Kniehöcker des Menschen ebenso wie die der Katze gebaut, ihr Unterschied soll nur in der Lage des Corp. gen. lat. bestehen. Auf den schichtenartigen Bau des Corp. gen. lat. beim Menschen und beim Affen haben Meynert (39) und Forel (20) hingewiesen. Stilling (53) erwähnt beim Affen eine graue Masse, die zwischen den beiden Kniehöckern gelegen ist, er wußte aber nicht, ob sie zum Corp. gen. lat. zu rechnen oder als ein überzähliges Ganglion des Corp. gen. med. zu be- trachten sei (wahrscheinlich handelt es sich um den medialen Schenkel des Nuel. prineip. corp. gen. lat.). Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 39 Das Corp. gen. lat. besteht auch beim Menschen (Malone) aus denselben Kernen wie beim Affen. Nach der ı1.Figur Malones (37) zu urteilen, erreicht der Nuel. magnocell. beim Menschen eine größere Entwicklung als beim Affen. Epithalamus. Der Nuel. lateralis des Ganglion habenulae (n Igh) lagert sich nicht nur lateral, sondern auch dorsal vom Nuel. medialis (Fig. ı2) und erstreckt sich mehr oral (Fig. 16). Die im Vergleich zu den vorher beschriebenen Tieren erhebliche Größe der Zellen des Nucl. medialis und ihre gelegentliche dreieckige Form erlauben, sie beim Affen von den Gliazellen besser zu unter- scheiden. Die Zellen des Nucl. lateralis sind groß, dreieckig und färben sich schwach. Literatur. Die mediale Partie des Gang]. hab. rechnet Malone (37) beim Menschen dem Zentralen Grau des 3. Ventrikels zu. Somit entspricht sein Gangl. hab. nur dem lateralen Kerne dieses Gebildes. Thalamus. Beim Affen ist der kaudalste Kern des Diencephalon der Nuel. com- munis (nesth), und zwar seine Pars lateralis. Dieser Teil erreicht beim Affen eine enorme Entwicklung, und das ganze Pulvinar der makroskopischen Anatomie ist aus seinen Zellen zusammengesetzt (Fig. 4 und 8). Die Ent- wieklung des Nuel. communis geht in der Weise vor sich, daß die laterale Partie sich ventral zu den Kniehöckern und medial auf Kosten der grauen Massen des vorderen Zweihügels ausbreitet. Im Niveau des Gangl. habenulae (Fig. 12) nimmt der Nuel. communis das ganze Areal des Thalamus ein und grenzt an das Zentrale Grau des 3. Ventrikels.. Von dem medialen Teile des Nuel. communis trennt der Faseieulus retroflexus, wie auch beim Hunde und Kaninchen, einen inneren Abschnitt ab. Im Anfang der Commissura media (Fig. 16) gelangt die Pars medialis, die sich durch ziemlich große Zellen auszeichnet, nahe an die Mittellinie. Zwischen dem medialen Teil des Nuel. communis und dem entsprechenden Teil der entgegengesetzten Seite (Fig. 20) bleibt jedoch ein zellenfreier Raum, der später durch den Nuel. medianus (Fig. 24) ausgefüllt wird. — Im oralen Drittel des Thalamus (Fig. 24) erscheint die dorsale Partie des Nuel. communis (n es th pars dors.), eine Partie, die bei den vorher beschriebenen Tieren nicht vorhanden ist. Die Pars dorsalis ändert ihre Lage in dem Sinne, daß sie mehr und mehr medial- wärts rückt und sich ventralwärts umbiegt. Auf den oralsten Sehnitten 40 M. Neıvıne: grenzt sie fast ganz an die Mittellinie (Fig. 28). Auf der llöhe der Pars dorsalis (Fig. 24) trennt sich inmitten des lateralen Teils ein ovaler Ab- schnitt ab. In diesem Abschnitt liegen die Zellen des Nuel. communis und einige des Nucl. reuniens (s. u.). Die topographische Abgrenzung dieses Abschnittes tritt nicht so deutlich wie beim Hunde hervor; der ganze Ab- schnitt verschmilzt bald mit dem Hauptteil der Pars lateralis. — Die graue Substanz der äußeren Gitterschicht wird von Zellen des lateralen Teils des Nucl. communis gebildet. Hierher dringen auch einzelne Zellen des Nucl. magnocellularis thalami (s. u.). In der Gitterschicht lagern sich die Zellen meistens in einzelne Gruppen. — Im Nucl. communis des Affen kann man 4 topographische Teile unterscheiden, die Pars lateralis, medialis, dorsalis und ventralis. Der ventrale Teil ist nur auf den kaudalen Schnitten deut- lich abgegrenzt. — Die Zellen des Nuel. communis sind rund und polygonal, sie färben sich im kaudalen Teile des Thalamus etwas dunkler als im oralen. Die größten Zellen sind in der Pars medialis vorhanden, die kleinsten in der Pars dorsalis. Zwischen den verschiedenen Zellengrößen bestehen fließende Übergänge. Die kaudalsten Zellen des Nuel. magnocellularis thalami (n mg th) liegen dieht neben dem Corp. gen. med. (Fig. 4 und 8). Von hieraus breiten sie sich hauptsächlich in dorso-lateraler Richtung und nur zum Teil medial- wärts aus (Fig. 16). Wenn der Nucl. magnocellularis seine größte Entwick- lung erreicht hat (Fig. 20), nimmt er fast die ganze laterale Partie und die laterale Hälfte der ventralen Partie des Nuecl. communis ein. Dann hat er die Form einer mächtigen Schale, in welche der Nucl. eommunis gleichsam hineingelegt ist und deren konvexe Seite gegen die äußere Gitterschicht gerichtet ist. Der Kern liegt in toto ventro-lateral vom Nucel. reuniens (s. u.), einzelne seiner Inseln lagern sich jedoch auch medial von ihm. Mit dem Erscheinen der Pars dorsalis (Fig. 24) fängt der Nuel. magnocellu- laris sich zu verkleinern an, und zwar in der Reihenfolge, daß zunächst die dorsal gelagerten Zellen verschwinden. Am weitesten oral ziehen sich die latero-ventralen Gruppen. Die Zellen des Nucl. magnocellularis sind die größten Zellen des Diencephalon. Sie sind polygonal, färben sich stark und haben einen großen exzentrisch liegenden Kern. Sie enthalten eine große Menge chromatophiler Substanz, die diffus in der Zelle gelegen ist. Erst im mittleren Drittel der Commissura media (Fig. 24) erscheint der Nucl. medianus thalami (n mdn). Er ist paarig nur in seiner dorsalen Par- Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 41 tie und auch nur anfänglich. Ventral verschmelzen die beiden symmetrisch gelagerten Kerne zu einer Zellensäule. Der Nuel. medianus füllt denjenigen Raum aus, der zwischen den medialen Partien der beiden Nuel. communes liegt, und den wir bei der Beschreibung des Nuel. communis erwähnt haben. Wenn der Nucl. medianus den Nucl. reuniens berührt, vergrößert er sich bedeutend und bildet hier ein großes rundliches Zellenkonglomerat (Fig. 24). Die Verkleinerung des Nucl. medianus geht in der Weise vor sich, daß sein mittlerer dünner Teil (Fig. 24) in kleine Gruppen von je 5—6 Zellen zerfällt und verschwindet. Daher besteht jetzt der ganze Kern aus einer dorsalen und einer ventralen Partie. In den oralsten Schnitten (Fig. 28) ist der Nuel. medianus nur durch die dorsale Zellengruppe vertreten; er ver- schmilzt jetzt mit dem Rest des hier medial gelegenen Nuel. reuniens. Der Nuel. medianus ist besser auf etwas überfärbten Präparaten zu sehen. Der Zellencharakter ist derselbe wie beim Hunde. Die einzelnen Züge und Inseln des Nuel. reuniens erscheinen mehr kaudal und lagern sich vorwiegend zwischen den einzelnen Teilen des Nuel. ecommunis (Fig. 12). Der kaudale Teil des Nuel. reuniens liegt in- mitten der Zellen des Nuel. communis und ist enorm entwickelt. Im Niveau der beginnenden Commissura media (Fig. 16) gruppieren sich die Zellen des Nuel. reuniens in einer besonders breiten Schicht. Diese Schicht liegt schief und hat eine Form, die man vielleieht am besten mit einer Granate vergleichen könnte. Die Spitze dieser Granate ist gegen die Mittellinie gerichtet. Infolge der starken Färbung ist diese Schicht schon mit bloßem Auge wahrzunehmen. Weiter oral zerfällt diese Schicht in einzelne Reihen. Die ventro-lateralen bilden zusammen einen Zug, der fast bis zur Mittellinie reicht (Fig. 20) und sich durch einzelne Zellenreihen mit dem Nuel. reuniens der entgegengesetzten Seite verbindet. Die Zellen der kaudalen Partie des Nuel. reuniens sind größer und reicher an chromatophiler Substanz als diejenigen der oralen. Schon Malone (37) spricht sich auf Grund dieses auch beim Menschen ausgeprägten Unter- schiedes folgendermaßen aus: »Daß der Nuel. reuniens einen absolut ein- heitlichen Kern darstellt, ist unwahrscheinlich, weil der Zellencharakter sich an Stellen nieht unerheblich ändern kann« (s. 16). Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen und komme noch auf diese Frage zurück. Literatur. €. Vogt (55) teilt den Thalamus (zusammen mit dem Metathalamus) des Affen nach nmiyeloarchitektonischem Prinzip in 41 verschiedene Zentren. Schon daraus ist Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. II. 6 42 M. Neıvıne: es zu ersehen, daß die Homologisierung der Vogtschen Zentren mit den Kernen meiner Schilderung unmöglich ist. — Die große Entwicklung der Commiss. med. beim Macacus hat Jacobsohn (30) betont. Er hat auch erwähnt, daß das Grau der Commiss. med. aus mehreren Kernen besteht. Einer von diesen Kernen liegt in der Mitte und bildet eine Raphe der Commiss. med., womit Jacobsolın offenbar den Nuel. medianus (mihi) gemeint hat. Die Bezeichnung »Pulvinar« kann nur in der makroskopischen Anatomie gebraucht werden. Auf den mikroskopischen Präparaten läßt sich ein solches Gebiet als besonderer Kern nicht abgrenzen. Wie ältere Autoren (Luys, Forel), so betrachten auch die neueren (von Monakow, da Fano, Malone) das Pulvinar als eine Fortsetzung des äußeren bzw. lateralen Kernes. — von Monakow (44) spricht sich über das Grau der äußeren Gitterschicht beim Menschen folgendermaßen aus: ».... diese Partie des lateralen Kernes wird als Gitter- schicht bezeichnet« (S. 87). Auch Malone (37) rechnet die äußere Gitterschicht zum Nuel. communis. Der Nuel. communis besteht beim Menschen (Malone) aus denselben Teilen wie beim Affen. — Es. ist bemerkenswert, daß der Nucl. magnocell. des Menschen seiner Lage nach dem homonymen Kern des Hundes und nicht des Affen entspricht. — Der wichtigste Unter- schied zwischen den Thalamuskernen des Menschen in der Maloneschen Beschreibung und denjenigen des Macacus besteht, soviel ich sehe, darin, daß beim Macacus der Nuel. parvo- cellularis thalami Malone (der dem Centre ınedian von Luys entspricht) nicht vorhanden ist. Nach Sachs (50) läßt sich das Centre median bei den niedrigen Affen nur schwer abscheiden. Substantia grisea des 3. Ventrikels. Diese graue Masse (sg, Fig. ı2 und 16) besteht aus kleinen, blassen, birnenförmigen und dreieckigen Zellen. Wie bei allen vorher beschriebenen Tieren, bildet auch beim Affen das zentrale Höhlengrau des unteren Teiles des 3. Ventrikels die untere Etage der Commissura media (Fig. 20 und 24). Hypothalamus. Im Vergleich mit «len vorherbeschriebenen Tieren ist der Nuel. peri- peduneularis lateralis (np pel) beim Affen schwach ausgebildet (Fig. 4, 8 und 12). Die Substantia nigra (sn) dagegen ist enorm entwickelt (Fig. 4, 8 und ı2), weist dieke und knospenartige Fortsätze (Fig. 5) auf und läßt sich auf weit mehr Schnitten als bei den übrigen Tieren verfolgen. Im Gegensatz zu den Zellen des Hundes weisen die der Substantia nigra des Affen die Eigentümlichkeit auf, daß einige von ihnen, die durch die Fasern nicht beengt sind, deutliche Schollen enthalten. Der Nuel. hypothalamieus (n hpth) ist topographisch sehr klar ab- gegrenzt und erreicht beim Macaecus einen großen Umfang (Fig. 16 und 20). Sr übersteigt diesen Kern beim Hunde an Länge, Breite und hauptsächlich Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 43 an Höhe. Er besteht aus einer großen Anzahl drei- und viereckiger intensiv sich färbender Zellen. Das Protoplasma ist ganz homogen. —— In seinem kaudalen Abschnitte liegt der Nuel. hypothalamicus lateral und etwas dorsal von der Substantia nigra (Fig. 16). Seine dorsale Seite ist weniger als beim Hunde gewölbt. Sein mediales Ende, das sich basalwärts umbiegt, ist dünner als das laterale (Fig. 20). Im Niveau der Pars dorsalis des Nucl. communis fängt der Nuel. hypothalamieus rasch an sich zu verkleinern. Im kaudalen Teile des Diencephalon grenzt das Griseum subthala- micum (grsbth) ventral an die Substantia nigra, dorsal an den Nuel. com- munis und medial an die Mittellinie bzw. an das zentrale Höhlengrau (Fig. ı 2 und 16). Einige Zellen des Griseum subthalamieum sammeln sich in einen Zug. der basalwärts zieht. Im Mittelpunkte des Griseum subthalamieum liegt auf den kaudalen Schnitten die kleinzellige, beim Affen stark ent- wickelte Partie des Nuel. ruber (Fig. ı2). Die Zellen des Griseum subthala- mieum sind in ihrer Form und Größe ziemlich schwankend. Wie beim Hunde, kommen inmitten der Zellen mit homogenem Protoplasma auch drei- und viereckige, deutliche Schollen zeigende Zellen vor, die sich ihrer Struktur nach den motorischen Zellen nähern. Die Zahl solcher Zellen ist bald kleiner, bald größer. Besonders zahlreich kommen sie auf mehr oralen Schnitten der ventro- medialen Partie (Fig. 20) vor. Hier bilden sie zuweilen Gruppen von 5 bis 7 Zellen. Auf oralen Schnitten dringen aus dem Griseum subthalamieum große runde Zellen in das Zentrale Grau, die ganz homogenes Protoplasma haben und sich dem Rand des 3. Ventrikels entlang gruppieren. Der Nuel. medialis des paarigen Corp. mamillare (nm ce mam) ist beim Macacus mehr kaudal als der Nuel. lateralis (nlemam) gelagert (Fig. 12), er ist ausgezeichnet abgegrenzt und größer als beim Hund. Die Zellen des Nuel. medialis liegen dieht an der Peripherie des Kernes und bil- den hier eine Kapsel. Zunächst liegt der Nuel. medialis in einem scharfen Winkel zum gleichnamigen Kern der entgegengesetzten Seite (Fig. 12), lagert sich ihm dann parallel (Fig. 16), ohne ihn aber zu berühren. Der Nuecl. lateralis liegt zunächst latero-ventral vom medialen Kern. Die graue Masse, die lateral und dorsal vom Nuel. medialis gelegen ist, besteht beim Macacus aus denselben Zellen wie der Nuel. lateralis. Ich zähle daher dieses Grau zum Nuel. lateralis. So gestalten sich die Verhältnisse auch beim Menschen (Malone). Malone hat daher für den lateralen Kern den Namen Nucl. 6* 44 M. Neivıne: mamillo-infundibularis vorgeschlagen. Latero-ventral vom Nucl. medialis lagert sich der Nuel. intercalatus (niecmam, Fig. ı6). Dieser Kern ist beim Affen zellenreicher als beim Hunde. Er hat dreieckige Gestalt, ist gut abgegrenzt und läßt sich auf 35 bis 40 Präparaten verfolgen. Der mediale Kern geht ohne scharfe Grenze in das Grau des Tuber über. Der laterale Kern erstreckt sich mehr oral als dieser und der Nuel. intercealatus; seine an der Peripherie liegenden Zellen sind ventral vom Nucl. hypothalamieus zu sehen. Die Zellen des Nuel. medialis sind rund und färben sich sehr schwach, diejenigen des lateralen Kernes sind größer, dreieckig und färben sich stärker. Die Zellen des Nuel. intercalatus sind polygonal und färben sieh intensiv, aber ich habe in ihnen die Schollen nieht so deutlich wie beim Hunde gesehen. Literatur. Nach Forel (21) ist beim Affen (Hapale) der Nucl. hypothal. ebenso deutlich wie beim Menschen abgegrenzt; ein unwesentlicher Unterschied besteht nur in der Form. Nach Sano (5r) soll der Nuel. hypothal. beim Macacus nur ziemlich deutlich ab- gegrenzt sein. Henle (26) erwähnt 3 Kerne im menschlichen C. mamill., er beschreibt sie jedoch nicht. Malone (37) hat meines Wissens nach zuerst den dritten Kern des ©. mamill. beim Menschen beschrieben. Wie bei den vorher beschriebenen Tieren halte ich es auch hier für zweckmäßig, meine Ergebnisse in der folgenden Tabelle zusammenzustellen: Metathalamus. Nuel. corp. gen. med. Nuel. principalis corp. gen. lat. Nuel. magnocellularis corp. gen. lat. Epithalamus. Nuel. medialis des Gangl. habenulae Nuel. lateralis des Gangl. habenulae Thalamus. Pars dorsalis, . /-Pars lateralis, Nuel. communisI__ Er Pars medialis, \Pars ventralis. Nucl. magnocellularis thalami. Nuel. medianus thalami. Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 45 Substantia grisea des 3. Ventrikels. Hypothalamus. Nuel. hypothalamieus. Griseum subthalamicum. Nuel. medialis corp. mamillaris. Nuel. lateralis corp. mamillaris. Nuel. intercalatus corp. mamillaris. Vergleichend-anatomische Ergebnisse. Es scheint mir zweckmäßig zu sein, die vergleichend-anatomischen Folgerungen in derselben Reihenfolge zu schildern, in der ich die Kerne jedes Tieres beschrieben habe. Metathalamus. Je höher das Tier steht, desto geringer ist im Vergleich zur Größe seines Thalamus die Größe des Nuel. corp. gen. med. Den im Vergleich zum ganzen Thalamus größten Umfang erreicht er beim Igel, bei dem er sich nahezu als der größte Kern des ganzen Diencephalon darstellt. Bekannt- lich gehört der Igel zu den Tieren mit schwach entwickeltem Sehapparat. Da wir anzunehmen haben, «daß der Nuel. corp. gen. med. zu den Ge- hörzentren gehört (von Monakow (42), von Bechterew (4), Cajal (11 und ı2), Forel (20) u.a.), und es anderseits festgestellt ist, daß auch andere Tiere mit rudimentärem Auge, bzw. ganz blinde Tiere, wie der Maulwurf (Forel (20), Ganser (23)) und die Blindmaus (von Frankl-Hochwart (20)), ein sehr großes Corp. gen. med. besitzen, so muß anerkannt werden, daß die große Entwicklung des Nuel. corp. gen. med. beim Igel mit der stärkeren Entwicklung seines Gehörsinnes im Zusammenhang steht. — Dem Nuel.corp. gen. med. des Igels entsprechen dem Zellencharakter nach die gleich- namigen Kerne des Hundes und des Affen und der Nuel. ventralis corp. gen. med. des Kaninchens. Beim letzteren finden wir jedoch noch 2 andere Kerne: den Nuel. dorsalis corp. gen. med. und den Nucl. supragenieulatus, während sich bei andern Tieren von diesen 2 Kernen nieht die geringste Spur findet. Der Zellencharakter (dieser Kerne unterscheidet sieh von dem- 46 M. Neıvıne: jenigen des Nucl. ventralis so stark, daß seine Elemente wahrscheinlich auch andere spezielle Funktion haben, als die des ventralen Kerns, über die wir aber keinerlei Vermutung aufstellen können. Nach Gajal(ı1) soll der Nuel. dorsalis durch die Guddensche Commissura mit dem gleichnamigen Kern der entgegengesetzten Seite verbunden sein. Nach Münzer und Wiener (45) und wohl auch nach Nißl (47) bleibt der Nuel. suprageniculatus bei totaler Exstirpation der Hirnrinde ganz intakt. Die graue Substanz des Corp. gen. lat. setzt sich beim Igel und beim Kaninchen aus 2 Teilen zusammen: aus dem Nucleus und dem Ventralen Grau des Corp. gen. lat. Der Unterschied des Zellencharakters dieser grauen Massen ist derart bedeutend (besonders beim Igel), daß wahrscheinlich eine physiologische Verschiedenheit sich hinter ihm verbirgt. Schon beim Hunde ist das Ventrale Grau weniger entwickelt, beim Affen fehlt es ganz. Im Gegensatz dazu ist der Nucl. corp. gen. lat. beim Igel nur schwach ent- wickelt und beim Kaninchen groß. Beim Hunde und beim Affen weist der ihm entsprechende Nuel. principalis corp. gen. lat. in seiner Entwicklung keinerlei Eigentümlichkeiten auf (natürlich abgesehen von Lage, Schiehtung usw.), es tritt jedoch bei diesen 2 Tieren im äußeren Kniehöcker noch ein neuer Kern auf — der Nucl. magnocellularis des Corp. gen. lat. Beim Hunde sind die Zellen dieses Kernes teilweise noch zwischen denjenigen des Nucl. prineipalis gelagert, und der ganze Kern besitzt noch keine scharfe topographische Ab- grenzung. Beim Affen erreicht der Nucl. magnocellularis eine größere Ent- wicklung als beim Hunde und enthält eine ganz bestimmte topographische Absonderung. In der aufsteigenden Reihe vergrößert sich somit der beim Igel noch geringfügige Nuel. corp. gen. lat., und gewisse Komplexe seiner Zellen dif- ferenzieren sich bei den höheren Tieren zu einem besonderen Kern. Dieser stärkeren und komplizierteren Entwicklung des Nuel. eorp. gen. lat., die wahrscheinlich mit dem stärkeren Sehvermögen höherer Tiere zusammen- hängt (nach Edinger (15) soll die Sehrinde des Affen sogar größer als die des Menschen sein), geht ein Verkleinerungsprozeß des Ventralen Graus bis zum gänzlichen Verschwinden (Affe) parallel. Diese Tatsachen können wir besser verstehen, wenn wir noch die ürgebnisse der experimentell-anatomischen Untersuchungen heranziehen. Da ich diese Ergebnisse auch in weiterem zu Hilfe nehmen werde, so scheint es mir zweckmäßig, hier in aller Kürze die Beziehungen anzudeuten, Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 47 in der die erwähnten Resultate, soweit sie uns heute gegeben sind, ver- wertet werden können. Die mehr auf spekulativem Wege gewonnene Meinung von Luys (36) über die Beziehungen des 'Thalamus zur Hirnrinde im allgemeinen und jedes einzelnen Thalamusteils zu gewissen Rindenteilen im besonderen, hat ihre Bestätigung in den Versuchen von v. Gudden und hauptsächlich von v. Monakow (40—44) gefunden. Letzterer bestätigte die Richtig- keit des von Guddenschen Satzes, daß »die Kerne des 'T'halamus zum Teil unabhängig von der Großhirnrinde sind«, und teilte alle Diencephalon- kerne in drei Hauptgruppen ein: ı. die Kerne bzw. das Grau, das bei Totalexstirpation des Großhirns intakt bleibt, 2. partiell von der Hirnrinde abhängige Kerne, die teilweise und schwach bei der Entfernung der Rinde in Mitleidenschaft gezogen werden (indirekte Großhirnteile von Monakows) und 3. ganz abhängige und bei der Entfernung der Hemisphäre ganz zu- grunde gehende (direkte Großhirnteile nach von Monakow). Dieser ge- wonnene Grundsatz scheint mir das wichtigste und fruchtbarste Ergebnis der experimentellen Arbeiten zu sein. Wollte man aber an der Hand dieses von v. Monakow festgestellten und von anderen Autoren bestätigten Hauptsatzes eine Beantwortung der Frage nach dem Verhältnis jedes ein- zelnen Kernes zur Hirnrinde finden, so würde ein solcher Versuch in bezug auf eine ganze Reihe von Kernen erfolglos bleiben. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Experimente von v. Monakow an Kaninchen (40) in die achtziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts fallen, also in eine Zeit, in der der Bau des Kaninchenthalamus in seinen Details noch unbekannt war. Versuche anderer Autoren, die ebenfalls an Kaninchen angestellt und auf den nach Nißlschem Verfahren hergestellten Präparaten kontrolliert wurden, sind ihrer Zahl nach sehr gering; es existiert meines Wissens nur je ein Versuch mit fast totaler Exstirpation der Hirnrinde von Nißl (46) und von Münzer und Wiener (45), außerdem stimmen die Ergebnisse dieser Experimente nieht durchweg überein. Größere Zuverlässigkeit kommt den von Monakowschen Experimenten am Hunde zu, da die grundlegende Einteilung der Thalamuskerne dieses Tieres von ihm stammt!. ! Die Kerne des Affenthalamus sind auf ihre Beziehung zur Rinde nur teilweise unter- sucht worden (von Monakow); der Igel hat meines Wissens noch nie den Gegenstand einer derartigen Untersuchung gebildet. 48 M. Neivıne: Außerdem muß man bedenken, daß selbst eine ganz unzweideutige Beziehung eines Kernes zu einem bestimmten Rindenteil nur in äußerst wenigen Fällen die physiologische Funktion dieses Kernes andeutet, die Unabhängigkeit eines Kernes von der Rinde aber zu gar keinem Schluß auf seine spezielle physiologische Funktion berechtigt. Wenn wir jetzt von dieser Darlegung, die in unserer Darstellung einen größeren Raum einnehmen mußte, zu der oben begonnenen Frage nach den Kernen des Oorp. gen. lat. zurückkehren, so sind die Ergebnisse der experi- mentellen Arbeiten in bezug auf diese Kerne durchaus feststehend. So hat schon Forel, hauptsächlich aber von Monakow (40 u. 43), auch Nißl (46), Münzer und Wiener (45), Bell (5) gezeigt, daß bei der Entfernung der Okzipitalrinde, ja selbst der ganzen Hemisphäre des Kaninchens bzw. des Hundes, das Corp. gen. laterale ventrale, das zweifellos dem Ventralen (Grau (mihi) entspricht, intakt bleibt, der Nuel. corp. gen. lat. (bzw. der Nuel. prineipalis und der Nuel. magnocellularis corp. gen. lat.) dagegen ganz zu- grunde geht. Vergleichen wir diese experimentellen Ergebnisse mit meinen vergleichend-anatomischen, so gelangen wir zu dem Schlusse, daß, je höher das Tier steht, desto größer und komplizierter die graue Substanz des Corp. gen. lat. erscheint, die mit der Rinde ver- bunden ist, und desto kleiner bis zum völligen Verschwinden die graue Masse ist, die von der Rinde unabhängig ist. Das » Ventrale Grau« des Üorp. gen. lat. ist wahrscheinlich ein selbständiges, endgültiges Sehzentrum (»Endkern« im Sinne von Monakow). Die Tat- sache, daß es wie auch die Zellen des vorderen Zweihügels bei der Ent- fernung des Großhirns intakt bleiben, erklärt vielleicht dasjenige Sehver- mögen, daß einige Autoren den großhirnlosen kleinen Tieren (z. B. den Kaninchen) zuschreiben möchten (s. Christiani (12)). Epithalamus. Die graue Substanz des Ganglion habenulae besteht bei allen von mir untersuchten Tieren aus zwei Kernen: dem Nuel. medialis und dem Nucel. lateralis. Der Unterschied zwischen den einzelnen Tieren besteht nur in der Entwicklung des Nucl. medialis. Je niedriger das Tier steht, desto stärker ist «der Nuel. medialis sowohl an Größe wie an Ausdehnung entwickelt. Was die absolute Größe des Nuel. lateralis anbelangt, so wächst BR Uber die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 4) er in der aufsteigenden Tierreihe. Sein Größenverhältnis zum ganzen Thalamus bleibt stets dasselbe. Die physiologische Bedeutung beider Kerne des Ganglion habenulae, das zu den phylogenetisch ältesten Teilen des Zentralnervensystems gehört, ist noch wenig aufgeklärt. Das physiologenetische hohe Alter des Ganglion habenulae zeigt sich bei den Säugetieren daran, daß bei totaler Exstirpation der Hirnrinde beide Kerne des Ganglion habenulae intakt bleiben (von Monakow, Münzer und Wiener). Nach den interessanten Untersuchungen von Bianchi (6) sind die Zellen des Ganglion habenulae beim Kaninchen- embryo sehon differenziert, wenn die übrige graue Masse des Thalamus noch undifferenziert erscheint. Bekanntlich war Edinger (14) früher geneigt. den Nuel. medialis als ein Geruchszentrum anzusehen; nach den Untersuchungen von Lotheisen (34) modifizierte er jedoch seine Meinung dahin, dal der Nuel. medialis als ein Zentrum derjenigen Sinne zu betrachten sei, die er unter dem Namen »Oralsinn« zusammenfaßt (14) und unter denen vielleicht auch der Geruch eine Rolle spielt. Auch meine Ergebnisse sprechen vielleieht zu- gunsten dieser letzteren Auffassung. Der Oralsinn ist vermutlich bei den Insektivoren sehr stark entwickelt!'. Ein so scharfer Beobachter wie von Gudden (24) spricht sich über diese Tiere folgendermaßen aus: » Hierzu kommt, daß der Geruchssinn bei vielen Tieren noch andere wichtige Leistun- gen zu vollziehen hat, ja daß bei einzelnen derselben, wie z. B. dem Igel, dem Maulwurf, der Blindmaus. sich in ihm und dem Nervus. quintus der größte Teil des sogenannten »psychischen« Lebens konzentriert‘”.« Der Nuel. lateralis des Ganglion habenulae steht nach Edinger (14) in Beziehung zum Parietalorgan; er muß aber noch andere Funktion haben, da er bei den Säugetieren gut entwickelt ist, trotzdem bei ihnen das Vor- handensein des Nerv. parietalis noch nicht erwiesen ist. Dieser Meinung ist auch Edinger (14). Während fast alle Autoren dem Ganglion habenulae auf jeden Fall die Rolle eines Sinneszentrums zuschreiben, steht die Meinung Cajals (11), der diesem Ganglion eine motorische Funktion zuschreiben möchte, ziemlich vereinzelt da (dieser Meinung scheint sich von Bechterew (4) anzu- ! Auch der Lobus parolfactorius ist beim Igel enorm entwickelt (Edinger). ® Es ist interessant, wie schon von Gudden mit dieser scharfsinnigen Bemerkung den Sinn der Edingerschen Theorie angedeutet hat. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. II. 7 50 M. Neıvıne: schließen). Da ich keine motorischen Zellen im Ganglion habenulae ge- sehen habe, möchte ich mich gegen die Meinung des berühmten spanischen Forschers aussprechen. Thalamus. Ein Kern, der bei allen von mir untersuchten Tieren vorhanden ist, ist der Nuel. medianus. Dieser Kern bewahrt seine typische Lage bei allen Tieren, nur seine Größe und Ausdehnung nehmen mit dem Aufsteigen in der Tierreihe ab. Dieser Kern gehört wahrscheinlich zu den phylo- genetisch ältesten: er bleibt bei gänzlicher Exstirpation der Hirnrinde intakt (Nißl, Münzer und Wiener). Cajal (11) ist geneigt, ihm sensible Funktionen zuzuschreiben. Beim Igel liegt zu beiden Seiten des Nucl. medianus der Nuel. para- medianus mit der für ihn charakteristischen lockeren Lagerung der großen Zellen. Bei keinem der übrigen Tiere fand ich einen homologen Kern. Auch in der mir zugänglichen Literatur finde ich weder anatomische noch physiologische Hinweise auf diesen Kern. Ebenso findet sich für den Nuel. euneiformis kein Homologon. Wie ich im beschreibenden Teile ausgeführt habe, tritt beim Hunde und nicht so deutlich beim Affen im oralen Drittel des Thalamus inmitten der lateralen Partie des Nuel. communis ein bald mehr, bald weniger scharf topographisch abgegrenzter Abschnitt hervor, der in seiner Form an den Nucl. euneiformis in seinem vorderen Drittel erinnert. Während aber der Nuel. euneiformis sich aus äußerst kleinen Zellen zusammensetzt, die kleiner sind als die des Nuel. ecommunis, unterscheiden sich die in dem eben er- wähnten Kernabschnitte gelegenen Zellen beim Hunde und beim Affen nicht von den gewöhnlichen Zellen des Nuel. communis. (Beim Affen liegen in diesem Abschnitte auch einige Zellen des Nuel. reuniens.) — Nicht die ähnliche topographische Lage der Kerne, sondern nur ihr Zellencharakter ist für die Frage der Homologisierung der Kerne in letzter Linie entscheidend. Mit anderen Worten: die Kerne verschiedener Tiere können nur dann als homolog angesehen werden, wenn sie in entsprechenden Partien des Tha- lamus gelagert, ungefähr den gleichen Zellencharakter aufweisen. Und um- gekehrt können die Kerne, die im Diencephalon verschiedener Tiere zwar dieselbe Lage einnehmen, aber aus verschiedenen Zellen bestehen, nicht als homolog angesehen werden, wenn man die Aufgabe der Homologisierung s 8 D 5 3 fe) Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 51 nieht in einem Vergleich nur äußerlich ähnlicher Partien des Thalamus erblickt, sondern im Vergleich von Zellenkomplexen mit gleichem Zellen- charakter, in dem eine und dieselbe Funktion zu anatomischem Ausdruck gelangt. Der Nuel. praebigeminalis ist nur beim Kaninchen und beim Igel vorhanden. Dieser Kern bleibt bei fast totaler Exstirpation der Hirnrinde ganz intakt (Nißl (46), Münzer und Wiener (45)). Nach Oajal (11) steht dieser Kern im »Kontakt« mit den Fasern der Nervi optiei und der medialen Schleife. Der Nuel. anterior ist nur beim Kaninchen und beim Hunde vor- handen, bei letzterem ist er schwächer entwickelt als beim ersteren. Mög- licherweise steht dieser Kern, wie es schon Luys (36) vermutet hat, in Beziehung zu dem stark entwickelten Geruchssinn dieser Tiere. Dieser Kern erleidet bei Exstirpation der Hirnrinde beim Hund fast keine Ver- änderung (von Monakow (43)). Die Hauptpartie des Nuel. reuniens erscheint beim Igel und beim Hund in Gestalt eines schmalen, sich durch die Commissura media ziehenden Bandes. Beim Affen besteht der Nuel. reuniens aus diesem Band und einer stark ent- wiekelten, im kaudalen Teile des Thalamus gelegenen Partie. Es ist dem Zellen- charakter nach noch fraglich, ob diese kaudale Partie dieselben Funktionen wie die orale erfüllt. Künftige Versuche nach dem von Guddenschen Ver- fahren werden vielleicht Licht in diese Frage bringen. Das Verhältnis des Nucl. reuniens zur Hirnrinde wurde bis jetzt noch nicht untersucht, da der Kern selbst in letzter Zeit bekannt geworden ist (Haller (25), Cajal (11). da Fano (18), Malone (37)). Außerdem ist dieser Kern bei dem häufigsten Objekt der experimentellen Untersuchung — dem Kaninchen — nicht vor- handen. — Unter dem Namen Nuel. reuniens beschreibt Edinger (14) einen mächtigen Kern, der bei Reptilien in der Massa intermedia (Commis- sura media der Säuger) gelegen ist. Ob dieser Kern bei Vögeln vorhanden ist, erwähnt Edinger nicht. Nach Abbildungen Edingers zu urteilen, ist dieser Kern bei den Fischen nieht vorhanden. — Bei den von mir unter- suchten Tieren konnte ich einen selbständigen, dem Nucl. reuniens der Reptilien entsprechenden Kern nicht finden. Wenn wir im Zentrum der Com- missura media ein Gebild antreffen, das nach seiner Lage dem Edingerschen Nuel. reuniens entspricht, so handelt es sich nieht um einen selbständigen Kern, sondern um ein Konglomerat sich mischender Zellen des Nuel. media- nus, des Nucl. reuniens der Säuger und des Griseum ventrieulare. - fi * a IND M. Neıvıne: Der Nuel. communis ist der zweite Kern (der erste ist der Nucl. medianus), der bei allen von mir untersuchten Tieren vorhanden ist, wenn auch die Entwicklung und die Zahl seiner Teile bei verschiedenen Tieren verschieden ist. — Beim Igel besteht dieser Kern aus einem großen ven- tralen und einem kleinen latero-dorsalen Teil. Die Entwicklung des Kernes in der aufsteigenden Tierreihe geht folgendermaßen vor sich. Die bei dem Igel noch fehlende mediale Partie erscheint schon beim Kaninchen und ist beim Hunde und beim Affen verhältnismäßig größer. Während bei diesen beiden Tieren die mediale Partie des Nuecl. communis der Mittellinie zwar nahekommt, sie aber niemals übersteigt, geht sie beim Kaninchen im oralen Drittel des Thalamus in Gestalt eines breiten Gürtels auf die entgegen- gesetzte Seite über. Ebenso gehen beim Kaninchen auch einzelne Züge der ventralen Partie des Nuel. communis auf die entgegengesetzte Seite über. Somit liegt beim Kaninchen ein Teil des Nuel. communis in der Mitte der Commissura media, und die beiden Nuel. communes verschmelzen teilweise, während bei den übrigen Tieren dieser Kern sich nicht mit dem gleich- namigen Kerne der entgegengesetzten Seite berührt. — Die beim Igel noch geringfügige latero-dorsale Partie ist beim Kaninchen größer und besitzt beim Hunde im Vergleich mit den anderen Teilen eine erhebliche Ausdehnung. Eine besonders starke Entwicklung erreicht sie beim Affen, bei dem sie, okzipitalwärts sich verbreitend, das ganze Pulvinar der makroskopischen Anatomie bildet. Diese große Entwicklung beim Affen ist wahrscheinlich teilweise durch die intensivere Inanspruchnahme des Gesichtssinnes bedingt. Wenigstens hat von Monakow (43) bei einem Affen, dem Munk beide Sehsphären entfernt hat, partielle Atrophie des lateralen Teils des Nuel. lateralis gefunden. Beim Affen erscheint auch eine bei den übrigen Tieren noch gänzlich fehlende neue Partie des Nuel. communis, die Pars dorsalis. Ihr Fehlen bei den niederen Tieren war schon Forel bekannt. Die beim Igel und beim Kaninchen topographisch gut abgegrenzte Pars ventralis des Nuel. communis verliert ihre scharfe Begrenzung bei den höheren Tieren, bei denen sich in der Pars ventralis bzw. ihrem lateralen Teil ein neuer Kern, der Nuel. magnocellularis thalami, lagert. Diese ventrale Partie scheint mir die phylogenetisch älteste zu sein, und aus ihr und dem kleinen lateral-dorsalen Teile des Igels bildet sich in der aufsteigenden Tierreihe der große Nucl. communis, den Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 53 wir beim Affen antreffen. Für diese Vermutung spricht, wie ich glaube, folgendes. Der Nucl. ventralis ist nicht nur bei den Marsupialiern (Ziehen (57)), sondern schon bei den Reptilien und Vögeln (Edinger (14)) vor- handen. In diesem Nuel. ventralis der Reptilien will von Monakow (43) einen seinen ventralen Gruppen der Säuger (bzw. Pars ventralis Nuel. com- munis) entsprechenden Kern sehen; ich möchte mich dieser Meinung von Monakows anschließen. Außer der ähnlichen Lage spricht für diese Vermutung noch das, daß in dem Nuel. ventralis der Vögel der Traetus spino- und bulbothalamieus endet (Edinger), in dem entsprechenden ven- tralen Kern der Säuger die mediale Schleife, wie dies von v. Monakow (42) nachgewiesen und von Probst (49). von Münzer und Wiener und besonders von Gajal (11) bestätigt wurde. Bei den niedrigen Tieren spielt der Nuel. ventralis wahrscheinlich die Rolle einer Endstation, und seine »Endgültigkeit«, d. h. seine Selbständigkeit findet bei den Säugern ihren Ausdruck darin, daß dieser Kern bei totaler Exstirpation der Hirnrinde fast ganz intakt bleibt (von Monakow). Aus diesem phylogenetisch alten und selbständigen Teil haben sich die übrigen Teile des Nucl. communis ent- wickelt, die, wie es alle Autoren gezeigt haben, bei Entfernung der Hirn- rinde ganz zugrunde gehen (direkte Großhirnteile, von Monakow). Der Nuel. communis ist somit ein Kern, dessen Entwicklung dem Auf- steigen in der Tierreihe bzw. der Entwicklung der Hirnrinde parallel geht. Die graue Substanz der äußeren Gitterschicht besteht beim Hunde und beim Affen hauptsächlich aus Zellen, die sich vom lateralen Teil des Nucl. communis absondern, und aus einzelnen Zellen des Griseum subthalamieum, die von der basalen Seite her eindringen. Beim Igel und beim Kaninchen ist das Grau der Gitterschicht ebenso zusammengesetzt, nur in dem oralen Teile treten vereinzelt größere, intensiv sich färbende Elemente hervor. Ein Teil der Zellen des Nucl. communis erreicht bei den höheren Tieren eine so erhebliche Größe, daß sie als selbständiger Kern — der Nucl. mag- nocellularis thalami — ausgeschieden werden müssen. Die Größe und der Reichtum an chromatophiler Substanz deuten wohl auf eine etwas andere spezi- elle Funktion dieser Zellen (Schaltzellen im Sinne von Monakows?). Aufdas phylogenetisch junge Alter des Nuel. magnocellularis thalami weist vielleicht auch die Tatsache hin, daß er noch keine bestimmte topographische Lage einnimmt: beim Hund lagert er sich hauptsächlich im ventralen, beim Affen 54 M. Neiviıne: im lateralen Teile des Nuel. communis. Beachtet man die Zellengruppe des Nuel. magnocellularis, die sich in dem latero-dorsalen Winkel der Pars late- ralis des Nuel. communis beim Hund und beim Affen lagert (Fig. 19 und 20), und die Lage des Nuel. bieruralis (Nuel. magnocellularis Aut.) des Kaninchens (Fig. ı8), so könnte man bei der Ähnlichkeit der Zellen beider Kerne ver- muten, daß der Nuel. bieruralis möglicherweise die Ursprungsgruppe des Nuel. magnocellularis ist. Gleich dem Nuel. bieruralis gehen auch die eben erwähnten Gruppen des Nuel. magnocellularis bei Entfernung der Rinde ganz zugrunde (von Monakow (43), Nißl (46), Münzer und Wiener (45)). Ich will es nicht wagen, diese Frage endgültig zu entscheiden. Gegen diese Vermutung sprieht der verschiedene Gruppierungscharakter der Zellen des Nuel. bieruralis und des Nucl. magnocellularis. In dem Nucl. bieruralis lagern sich nämlich die Zellen ziemlich dicht, in dem Nuel. magnocellularis dagegen zerstreut. Die untere Etage der Commissura media wird bei allen von mir unter- suchten Tieren von dem dorsalwärts sich erstreckenden Grau des 3. Ven- trikels gebildet. In der oberen Etage lagert sich hauptsächlich der Nuel. medianus wie eine Raphe der Commissura media. Die Verbindung dieser beiden Etagen bildet bei allen Tieren, außer beim Kaninchen, der Nucl. reuniens; bei diesem liegt in der oberen Etage, wie schon erwähnt wurde, der Zellengürtel der Pars medialis des Nucl. communis. Bei anderen Tieren grenzt der innere Teil der Pars medialis an den Nucl. medianus und bildet so die Seitenteile des gesamten Graues, das in der Commissura media liegt. Wenn auch das vergleichend-anatomische Studium auf die spezielle Funktion jedes einzelnen Kerns des Thalamus nur wenig Licht wirft, so kann man sich, wie ich glaube, mit größerem Recht über die primäre Funktion des ganzen Thalamus aussprechen. Wie Jacobsohn (28) gezeigt hat, haben die motorischen Zellen auf den nach Nißl gefärbten Präparaten so typische Struktur, daß sie fast immer erkannt werden können. Beim Durchsehen von Tausenden von Präparaten habe ich in der grauen Substanz des Thalamus nie eine motorische Zelle gesehen. Darum möchte ich mich gegen die motorische Funktion aussprechen, die ihm bekanntlich von v. Bechterew (4) zugeschrieben wird. Es ist hier nicht am Platze, die physiologischen Experimente von v. Bechterew und den Widerspruch, die sie gefunden haben, zu berühren. Ich will nur auf folgendes hinweisen. Forscher, die das Studium des Thalamus von den verschiedenen Stand- Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 95 punkten aus betrieben hatten — ich nenne nur die vergleichend-anatomischen Untersuchungen (Edinger), die morphologischen (Cajal, Malone, Lewan- dowsky), die physiologischen (Luziani (32), Abundo (1)), endlich die weit- aus bedeutendsten Arbeiten von v. Monakow —, sprechen sich gegen die motorischen undzugunsten der sensorischen bzw. sensibeln Funk- tion des Thalamus aus. Dieser Meinung möchte ich mich anschließen. Wie ich schon im Anfang dieser Arbeit bemerkt habe, haben frühere Forscher die Homologisierung der Thalamuskerne bei verschiedenen Tieren für fast unmöglich gehalten. Im Gegensatz dazu gelangt Sachs (50) in seiner 1909 veröffentlichten Arbeit, in der er die Ergebnisse seiner Unter- suchungen auf nach Weigert-Pal gefärbten Schnitten über die Thalamus- kerne von 34 Tieren (von den Marsupialiern bis zum Menschen) darstellt, zu folgenden Schlüssen: »... Kaum ein Hirnteil ist so uniform gebaut wie der Thalamus.. Wenn man vom (entre median absieht, finden sich die übrigen Kerne in vollkommener Deutlichkeit bei allen Tieren wieder.« Daß ich diese Schlüsse von Sachs für ganz unrichtig halten muß, ergibt sich aus meiner Darstellung. Substantia grisea des dritten Ventrikels. Dieses Grau ist beim Igel und beim Kaninchen zellenreicher als beim Hunde und Affen. Die Zellenverminderung geschieht hauptsächlich auf Kosten der Zellen, die bei den niederen Tieren dem Rande des Ventrikels sehr nahe liegen. Darum bleibt beim Hunde und noch mehr beim Affen zwischen dem Ventrikel und der Substantia grisea des 3. Ventrikels ein fast zellenfreier Raum. Die Funktion dieses uralten Graues ist unbekannt. Es bleibt bei totaler Exstirpation des Großhirns ganz intakt (von Monakow, Münzer und Wiener). Auf Grund seiner erheblichen Entwicklung bei niederen Tieren darf man vermuten, daß es bei ihnen eine bedeutendere Funktion besitzt als bei den Tieren mit entwickelterem Großhirn. Über das Griseum ventrale der unteren Partie des 3. Ventrikels siehe oben. Hypothalamus. Der Nuel. hypothalamicus findet sich als selbständiges Gebilde bei allen von mir untersuchten Tieren. Je höher das Tier steht, desto bedeu- tender ist sein Nuel. hypothalamieus, und um so größer ist der Raum, den 56 M. Neıvıne: er einnimmt. von Monakow (43 u. 44) weist die Meinung, daß dieser Kern mit dem Nuel. opticus verbunden sei (Stilling, Bernheimer, Köl- liker u. a.) mit Entschiedenheit zurück und zeigt, daß der Nuel. hypo- thalamieus bei Entfernung der Hirnrinde intakt bleibt, bei Exstirpation der subkortikalen Ganglien des Vorderhirns dagegen zugrunde geht. Die Funktion (dieses Kernes ist noch ganz unklar. Gajal (11) ist geneigt, ihm eine motorische Funktion zuzuschreiben. Auf Grund der Zellenstruktur möchte ich auch hier Cajal nicht beistimmen. Im Griseum subthalamiecum lassen sich einzelne Kerne bei keinem Tiere unterscheiden. Der Grund hierfür liegt darin, daß wegen der hier in allen Richtungen verlaufenden Fasern der Zellencharakter der meisten Zellen unklar wird. Der Meinung von v. Monakow, dal unsere Kenntnisse über diesen Teil des Diencephalon seit Forel fast keine Fortschritte ge- macht haben, muß man jedenfalls beipflichten. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß das Griseum subthalamieum um so zellenreicher ist, je niedriger das Tier steht. Beim Kaninchen läßt es sich in zwei rein topographische Gebiete einteilen, bei den übrigen Tieren ist selbst eine solche äußerliche Einteilung nicht möglich. Bei den höheren und weniger bei den niedri- geren Tieren trifft man unter den Zellen des Griseum subthalamieum bald vereinzelte, bald Gruppen von Zellen, die in ihrer Struktur sich den moto- rischen Zellen nähern. Nach Cajal (11) und Malone (27) soll ein Teil des Griseum subthalamieum als subordiniertes motorisches Zentrum ange- sehen werden können. Auch meine Ergebnisse sprechen vielleicht zugunsten einer solchen Auffassung. Auch das Verhältnis des Griseum subthalamieum zur Hirnrinde ist nicht klar, da auch in dieser Beziehung dieses Gebiet dem Studium schwer zugänglich ist. Kerne, die im Corpus mamillare jedes von mir untersuchten Tieres stets angetroffen wurden, sind der Nuel. medialis und der Nucl. lateralis. Der Nuel. medialis wächst in der aufsteigenden Tierreihe, ohne in seinem Bau wesentliche Verschiedenheiten aufzuweisen. Kompliziertere Verhältnisse weist der Nucl. lateralis auf. Während beim Kaninchen und beim Igel die graue Masse, «die sich dorsal und dorso-lateral vom Nuel. medialis lagert, aus gleichartigen, selbständigen Zellen besteht und eben darum von mir als besonderer Kern — Nuel. supramamillaris — ausgeschieden wurde, gehört beim Hunde ein Teil der Zellen dieser Masse dem Nuel. lateralis an, und sie setzt sich beim Affen ausschließlich aus Zellen des Nuel. late- Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 57 ralis zusammen. Beim Hund und beim Affen lagert sich in das Corpus mamillare ein bei den niedrigen Tieren nicht vorhandener Kern — der Nuel. intercalatus. Die physiologische Bedeutung dieses Kernes wie auch der übrigen Kerne des Corpus mamillare ist noch nicht festgestellt (s. von Bechterew (4)). Cajal (11) vertritt die Meinung, daß das Öorpus mamillare ein Geschmackszentrum ist, und vergleicht es mit den Kniehöckern. Die Untersuchungsergebnisse über das Verhältnis des Corpus mamillare zur Hirnrinde stimmen bei den verschiedenen Autoren (von Gudden, von Mo- nakow, Münzer und Wiener) nicht überein. Soweit ich auf Grund der mir zugänglichen Literatur schließen kann, gehören die Corpora mamillaria zu den indirekten Großhirnteilen im Sinne von Monakows. Vergleichen wir die Tabellen der Kerne, die ich nach der Beschreibung jedes einzelnen Tieres aufgestellt habe, so ist unschwer zu erkennen, daß ein Teil der Kerne bei allen, ein anderer dagegen nur bei einigen Tieren vorhanden ist. Die bei allen Tieren vorhandenen Kerne möchte ich als Grundkerne des Diencephalon der Säugetiere, die übrigen als akzesso- rische Kerne bezeichnen. Natürlich spreche ich nur über die von mir untersuchten Tiere. Die Grundkerne werden durch den Nuel. corp. gen. med. (Nuel. ventralis corp. gen. med. beim Kaninchen), den Nuel. corp. gen. lat. (Nuel. prineipalis_corp. gen. lat. der höheren Tiere), beide Kerne des Ganglion habenulae, den Nucl. medianus, den Nucl. communis (pars ventralis und latero-dorsalis), die Substantia grisea des 3. Ventrikels, den Nuel. hypo- thalamieus, das Griseum subthalamieum und die Nuel. medialis und late- ralis des Corpus mamillare gebildet. Den Thalamus jedes einzelnen Tieres bilden die sämtlichen Grundkerne mit dem einen oder anderen akzesso- rischen. Diesen speziellen Bau des Diencephalon jedes einzelnen Tieres habe ich in folgender Tabelle zu veranschaulichen versucht. Ein Teil der Grundkerne ist vom Großhirn unabhängig (beide Kerne des Ganglion habenulae, der Nuel. medianus, die Pars ventralis des Nucl. communis, das Griseum ventrieulare?), ein anderer halb abhängig (beide Kerne des Corp. mamillare) und der dritte ganz abhängig (der Nuel. corp. gen. med., der Nuel. eorp. gen. lateralis, der Nucl. hypothalamicus). In der auf- steigenden Tierreihe verkleinern und vermindern sich die Kerne des ersten Teiles (abgesehen vom Nuel. lateralis des Ganglion habenulae), einige Kerne des zweiten und dritten Teiles erscheinen bloß bedeutend vergrößert (z. B. der Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. I]. 8 sriepjiun -Bur *d snye[ed -193}u1 "N staejpun -BUL D snyefed -.19JUT SLIR] M. Neıvıne: -[ureun -eidns STuRf \ -Budns "N snwegey! -odAy 0,0) Te) [ten "Tey} su9ruma.t "N -teul sugtung.«L "N re suarundu "N "eug sLien]]20 -ouFRul "N "[euy} stag[n[[30 -oudeu "N c [eur sıpean.aoıg "N suunuı -UI09 "N *sı[es.1op Sieg STUTILLL -WOI "N “sıperpaur SIR sıuantn -1109 "N ‘sıperpoun sur] stuntu -WOI N ‘sıpeıpaul sır,] OLD} -ur "N OL19} -IIe "N snwejeq]L STULIOF -19und "N suu -BIpawu -wred N sıpeu Deritt -9Bıd N sıpeu -1uoS1 -9eıd "N ‘yej "u98 2 syp stae[n][2d -ougeu "N ef "u9o > sap sriejn][2D -oudeu "N ye[ 'uas 9 |sope.uo A sap ne.ir) sope.up A | 'ye] u9S 0] sap neun) Ye ua sap near) sseyuaA "LS"S ayaıS } "pauı er} sap sıjes.top "N snwejeuyIje}o MM sugg] -NI1UDD -wıdus "N Grundkerne !) -F UV pun ua -uu BU Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 59 Nuel. hypothalamieus, der Nuel. lateralis des Corp. mamillare), andere da- gegen sind nicht nur größer, sondern ein Teil ihrer Zellen differenziert sich bereits zu neuen akzessorischen Kernen (der Nuel. corp. gen. lateralis, der Nuel. medialis corp. mamillare). Die akzessorischen Kerne, die von der Hirnrinde unabhängig sind, verkleinern sich oder verschwinden ganz (das Ventrale Grau des Corp. gen. lateralis, der Nuel. supragenieulatus, der Nuel. praebigeminalis), die halb abhängigen sind nur bei einigen Tieren vorhanden (z. B. der Nuel. anterior) und die ganz abhängigen vergrößern sich enorm bzw. es treten neue Teile und Kerne auf (der Nucl. magnocellularis corp. gen. lateralis, die Pars medialis, lateralis und dorsalis des Nucl. communis, der Nucl. magnocellularis thalamus und der Nuel. bieruralis). Über die übrigen akzessorischen Kerne besitzen wir keine experimentellen Er- fahrungen. Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der Thalamus (im engeren Sinne) eine komplizierte und variable Zusammensetzung aufweist. Es drängt sich die Frage auf, wie die morphologische Verschiedenheit des Thalamus bei den verschiedenen Tieren zu begreifen ist. Ein Versuch, diese Frage zu beantworten, müßte davon ausgehen, daß einige Sinne, wie der »Oralsinn«, der Geruch, der eine so enorme Rolle im Geschlechtsleben einiger Tiere spielt, vielleicht auch noch andere (das Gehör), bei den niedrigen Tieren stärker als bei den höheren entwickelt ist. Zu dieser Meinung neigen von Gudden, von Monakow, Edinger und andere. Vielleicht bildet ein Teil der Kerne etwa eines Kaninchens von der Hirnrinde wenig ab- hängige Zentra der bei diesem Tiere stärker entwickelten Sinne. Es ist auch möglich, daß einige im Thalamus niedriger Tiere anzutreffende und bei höheren spurlos verschwindende Kerne selbständige »Endkerne« für die Impulse aus dem Rückenmark darstellen. Bei den höheren Tieren ver- schwinden die Kerne beider Kategorien, einerseits deshalb, weil die Sinnes- empfindungen selbst schwächer werden, hauptsächlich aber darum, weil sich die übergeordneten sensorischen und sensiblen Zentren in die Groß- hirnrinde translozieren. Jetzt ist somit das Thalamusgrau nicht mehr ein mehr oder weniger selbständiges Zentrum, sondern ein mächtiger Apparat, in dem die von der Peripherie kommenden Impulse zur Weiterleitung an die Hirnrinde umgeschaltet werden. Der Grund des bunten Baues des Thalamus liegt meiner Ansicht nach einerseits in seiner Fähigkeit zur verhältnismäßig raschen Akkomodation an die g* 60 M. Neıvıne: Anforderung des peripherischen Nervensystems, anderseits in seinem enormen Unterworfensein unter die Hirnrinde!'. Bei kleinen Tieren, bei denen der Thalamus selbständigere Funktionen übernimmt, zeigt sich dies anatomisch in einer großen Anzahl von der Hirnrinde unabhängiger bzw. wenig abhängiger Kerne; bei den höheren Tieren gelangt die vermit- telnde Funktion des Thalamus in der Tatsache der enormen Entwieklung des Nuel. communis mit späterer Differenzierung neuer Kerne zum Ausdruck. Vergleicht man den Prozeß, der im Thalamus vorgeht, mit dem, der sich in dem experimentell am meisten erforschten Corp. gen. laterale ab- spielt, so kommt man zu dem Ergebnis, daß es sich in beiden Fällen um einen und denselben Hauptprozeß handelt, nämlich um die Ersetzung des selbständigen Graues durch ein von der Hirnrinde abhän- giges; ein prinzipieller Unterschied also in der Evolution des Thalamus und seines früh abgesonderten Teiles — des Corp. sen. laterale — ist nicht zu konstatieren. Das eben Ausgeführte erhebt nicht den Anspruch darauf, als eine Theorie zu gelten. Dazu sind meine Untersuchungen, ebenso die experi- mentellen Ergebnisse, die ich herangezogen habe, nicht zahlreich genug. Die Aufgaben späterer vergleichend-anatomischer, experimenteller und embryo- logischer Untersuchungen würden darin bestehen, den Bau und die Funktion des Thalamus genauer zu ermitteln. Es versteht sich von selbst, daß eine genauere Differenzierung des T'halamusgraues in einzelne Kerne eine not- wendige Voraussetzung dieser Untersuchungen ist. Einen solehen Versuch, die graue Substanz des Thalamus einiger Säugetiere zu differenzieren, habe ich in der vorliegenden Arbeit unternommen. Die dargestellten physio- logischen Bemerkungen wollen nur als ein Versuch, die von mir beobachtete Verschiedenheit im Bau des Thalamus zu erklären, angesehen sein. ' Das erklärt vielleicht den Unterschied des T'halamusbaues bei Tieren derselben zoo- logischen Ordnung. Soweit ich aus Beschreibungen und Zeichnungen von Cajal (rı) schließen kann, ist das Thalamusgrau des Meerschweinchens nicht ganz so wie das des mit ihm zur gleichen Ordnung gehörenden Kaninchens gebaut, sondern nimmt eine Mittelstufe zwischen ihm und dem Igel ein. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines vergleichenden anatomischen Studiums verschiedener Tiere gleicher Ordnung. So würde man mehr Übergangstypen gewinnen. Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 61 Ich kann meine Arbeit nicht abschließen, ohne meinem verehrten Lehrer, Hrn. Professor Dr. L. Jacobsohn, meinen tief empfundenen Dank für die Unterstützung bei der Arbeit durch bereitwilligste Überlassung seiner zahlreichen nach Weigert-Kulschitzky gefärbten Schnitte und für seine wertvollen Ratschläge, die mir die Aufgabe wesentlich erleichtert haben, auszusprechen. Literatur. ı. d’Abundo, La physiopathologie de la couche optique. Archives italiennes de Biologie, Teil LIII, Fasz. III. 2. Auerbach, Diskussion zum Vortrag Nißls, S. 46. 3. von Bechterew. Die Leitungsbahnen im Gehirn und Rückenmark. 1899. 4. Derselbe, Die Funktionen der Nervencentra. 1908. 5. Berl, Einiges über die Beziehungen der Sehbahnen zu dem vorderen Zweihügel beim Kaninchen. Arbeiten aus dem Neurologischen Institute an der Wiener Universität. 1902. 6. Bianchi, Anatomische Untersuchungen über die Entwicklungsge- schichte der Kerne des Thalamus des Kaninchens. Monatsschrift für Psy- ehiatrie und Neurologie. 1909. 7. Bischoff, Beiträge zur Anatomie des Igelgehirns.. Anatomischer Anzeiger. 1900. 8. Brauer, Die Substantia nigra Soemmeringii. Arbeiten aus dem Neurologischen Institut an der Wiener. Universität, Bd. XVII, 1909. 9. Burdach, Vom Bau und Leben des Gehirns, Bd.Il, 1822. ı0. Ramon y Cajal, Beitrag zum Studium der Medulla oblongata. 1896. ı1. Derselbe, Histologie du Systeme Nerveux Tome Il. Paris ıgı1. ı2. Derselbe, Die Endigung des äußeren Lemnisceus oder die sekun- däre akustische Nervenbahn. Deutsche Medizinische Wochenschrift. 1902. 13. Christiani, Zur Physiologie des Gehirns. 1835. 14. Edinger, Bau der nervösen Zentralorgane, I. und II. Bd. 1908. 15. Derselbe, Die Beziehungen der vergleichenden Anatomie zur ver- gleichenden Psychologie. 1909. 16. 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Arbeiten aus dem Neurologischen Institut an der Wiener Universität. 1902. 23. Ganser, Vergleichend anatomische Studien über das Gehirn des Maulwurfs. Morphologisches Jahrbuch, Bd. 7. 24. von Guddens gesammelte und hinterlassene Abhandlungen. 1889. 25. Haller, Vom Bau des Wirbeltiergehirns, Teil III. Morphologisches Jahrbuch, Bd. 28. 26. Henle, Grundriß der Anatomie des Menschen, bearbeitet von Merkel, 1908. 27. Hermann, Lehrbuch der Physiologie. 1910. 28. Jacobsohn, Über die Kerne des menschliehen Hirnstammes. Aus dem Anhang zu den Abhandlungen der Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1909. 29. Derselbe, Struktur und Funktion der Nervenzellen. Neurolo- gisches Zentralblatt. 1910. Nr. 20. 30. Derselbe, Diskussion zum Vortrag Ziehens, Neurologisches Zen- tralblatt. 1908. S. 652. 31. Kölliker, Handbuch der Gewebelehre, II. Band. 1896. 32. Lewandowsky, Untersuchungen über die Leitungsbahnen des Truneus eerebri usw. Jena 1904. 33. Luciani, Physiologie des Menschen. 1907. Bd. IU. 34. Lotheisen, Über die Stria medullaris thalami optiei usw. Ana- tomische Hefte. 1894. IV.Bd., Heft I. Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 63 35. Luys, lconographie photographique des Centres nerveux. Paris 183. 36. Derselbe, Das Gehirn. Autorisierte Ausgabe. 1877. 37. Malone, Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. Aus dem Anhang zu den Abhandlungen der Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1910. 38. Martin, Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. 1900. 39. Meynert, Vom Gehirn der Säugetiere. Strickers Handbuch, Bde 1.278722 40. von Monakow, Über einige durch Exstirpation zirkumskripter Hirnrindenregionen bedingte Entwicklungshemmungen des Kaninchenhirns. Archiv für Psychiatrie, Bd. XII. 1831. 41. Derselbe, Experimentelle und pathologisch-anatomische Unter- suchungen über die Beziehungen der sogenannten Sehsphäre zu den infra- kortikalen Optikuszentren. Archiv für Psychiatrie, Bd. XIV. 1833. 42. Derselbe, Neue experimentelle Beiträge zur Anatomie der Schleife. Neurologisches Zentralblatt. 1835. 43. Derselbe, Experimentelle und pathologisch-anatomische Unter- suchungen über die Haubenregion, den Sehhügel und die Regio subthala- mica usw. Archiv für Psychiatrie, Bd. XXVI. 1895. 44. Derselbe, Gehirnpathologie. 1905. 45. Münzer und Wiener, Das Zwischen- und Mittelhirn des Kanin- chens usw. Monatschrift für Psychiatrie und Neurologie. 1902. 46. Nißl, Die Kerne des Thalamus beim Kaninchen. Tageblatt der 62. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Heidelberg. 1889. Zitiert auch in Köllikers Handbuch Bd. II, S. 540. 47. Derselbe, Über eine neue Untersuchungsmethode des Zentral- organs usw. Zentralblatt für Nervenheilkunde und Psychiatrie. 1894. Juli. 48. Probst, Über den Verlauf der zentralen Sehfasern und deren Endigung im Zwischen- und Mittelhirn usw. Archiv für Psychiatrie. 1902. 49. Derselbe, Die Untersuchungen über die Schleifeendigung usw. Archiv für Psychiatrie. 1900. 50. Sachs, Eine vergleichend-anatomische Studie des Thalamus op- tieus der Säugetiere. Arbeiten aus dem Neurologischen Institut an der Wiener Universität. Bd. XVII. 1909, 64 M. Neıvıne: 51. Sano, Beitrag zur vergleichenden Anatomie der Substantia nigra, des GC. Luysii und der Zona incerta. Monatschrift für Psychiatrie und Neu- rologie. 1910. 52. Stieda, Studien über das Zentralnervensystem der Wirbeltiere. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Bd. XX. 1870. 53. Schnopfhagen, Beiträge zur Anatomie des Sehhügels usw. Sitzungsbericht der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der k. Aka- demie der Wissenschaften in Wien. Bd. XXV. 1877. 54. Stilling, Untersuchungen über den Bau der optischen Zentral- organe. 1882. 55. 6. Vogt, La myeloarchitecture du thalamus du eircopith@que. Journal für Psychologie und Neurologie. 1909. 56. Wernicke, Lehrbuch der Gehirnkrankheiten. Bd. I. 1881. 57. Ziehen, Das Zentralnervensystem der Monotremen und Marsu- pialier. Jenaische Denkschrift Bd. VI, 2. Teil. 58. Derselbe, Die Commissura media. Vortrag, gehalten in der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenkrankheiten 15. Juni 1908. Ref. im Neurologischen Zentralblatt. 1908. 13. Nachtrag zur Literatur. Nachdem die vorliegende Arbeit von mir durchgesehen und dem Druck übergeben war, wurde mir Friedemanns Arbeit: »Cytoarchitektonik des Zwischenhirns der Cercopitheken mit besonderer Berücksichtigung des Thalamus optieus« (Journal für Psyehologie und Neuro- logie Bd. 18) bekannt. Diese Arbeit stellt das Ergebnis des Studiums von 3 Frontal- und 2 Horizontalserien dar, die nach dem Nißlschen Verfahren (Modifikation Toluidinblau und Kresylviolett) bearbeitet wurden. Sie erstrebt die Einteilung des Diencephalon in eine mög- lichst große Zahl von topographischen Regionen, die sich nach dem Reichtum der Zellen, ihrem Gruppierungscharakter, ihrer Größe, Forın, Färbbarkeit, Struktur und nach der Grund- substanz zwischen den Zellen voneinander unterscheiden. Im Gegensatz zu Malone und mir, die, wie Jacobsohn, die Struktur der Zelle für das wichtigste Merkmal zur Differen- zierung des Graues halten, hebt Friedemann den Reichtum an Zellen und den Charakter ihrer Gruppierung besonders hervor und betrachtet dies als primäre Erscheinungen. Bei einem parallelen Studium von Faser- und Zellenpräparaten drängt sich aber der Gedanke auf, daß der Reichtum an Zellen und der Gruppierungscharakter derselben öfter als sekun- däre Erscheinung zu betrachten sind, die durch die Masse und den Faserverlauf in dem betreffen- den Abschnitte des Zentralnervensystems bedingt sind. Friedemann’ hat im Diencephalon 38 topographische Regionen unterschieden; für mich aber ist es sehr zweifelhaft, ob mit Recht diese rein topographischen Abschnitte Kernen gleichgestellt werden können, wenn wir unter den letzteren eine Gruppe von Zellen von gleichartiger Funktion verstehen sollen. Soweit es wenigstens mir bekannt, ist es in bezug auf den Thalamus nicht erwiesen, daß Zellen Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 65 reichere Regionen eine irgendwelche andere physiologische Bedeutung besäßen als Zellen ärmere. Friedemanns Arbeit, sofern sie die rein topographische Zergliederung des Thala- mus anstrebt, ist als Rückschritt zu betrachten; versucht er ferner diese Regionen mit Kernen zu identifizieren, dann gerät er in einen Zwiespalt mit sich selbst. So meint Friedemann das Pulvinar als einen selbständigen Kern betrachten zu dürfen, obwohl er selbst zugibt, daß der Zelltypus im Pulvinar sich sehr wenig von demjenigen im lateralen Kern unterschei- det. Es ist Friedemann, wie auch mir, nicht gelungen einen Unterschied in der Zellstruktur des medialen und des vorderen Kerns (pars medialis et dovsalis Nuel. communis) festzustellen; dennoch beschreibt er sie wie selbständige Kerne. Zahlreiche gesonderte Inseln und Reihen des Nucel. reuniens werden im Text als besondere Kerne bezeichnet, und am Schlusse der Arbeit wird darauf hingewiesen, daß nach dem Zelltypus sie sich voneinander fast gar nicht unterscheiden. Wenn ich auch mit den Ansichten und Schlüssen Friedemanns nicht einverstanden bin, so muß ich doch betonen, daß die Beschreibung einzelner Kerne besonders des Hypo- und Metathalamus sehr exakt und ausführlich ist, und daß die Arbeit besonders wertvoll durch die ihr beigegebenen naturgetreuen Abbildungen ist. Bei der Durchmusterung dieser Abbildungen werden sich wohl viele Leser verwundert fragen, warum der Autor diese oder jene Stelle, die sich von anderen nicht im geringsten unterscheidet, als ein besonderes Feld oder womöglich als einen besonderen Kern bezeichneth at. Auf Einzelheiten der Arbeit kann ich nach Abschluß der Korrektur zu meinem Bedauern nicht eingehen. Erklärung der Zeichnungen. Die Figuren 1—28 auf Taf. I--VII stellen Frontalschnitte des Dience- phalon dar. Auf jeder Tafel sind die Schnitte der entsprechenden Ge- biete von allen vier Tieren abgebildet. Im oberen Teile stehen die Bilder vom Igel und vom Kaninchen, im unteren die des Hundes und des Affen. Neben jedem Bild habe ich die Anfangsbuchstaben des betreffenden "Tieres angegeben (Igel = I, Kaninchen = K, Hund = H, Affe = A). Die Umrisse der Figuren und der einzelnen Kerne sind durch einen Projektionsapparat aufgenommen'. Die Vergrößerung der Zeichnungen war bei allen eine acht- fache. In diese Umrisse wurden sodann die Zellen eingetragen, und zwar so, daß in eine Figur die Zellen einiger fortlaufender Schnitte aufgenommen wurden. Bei kleinen Tieren, bei denen beide Thalami abgebildet sind, habe ich absichtlich an beiden Seiten nicht ganz gleiche Bilder gesetzt. In schwarzer Farbe sind die Grundkerne, in roter die akzessorischen abgebildet. Die neuen Teile des Nucl. communis habe ich jedoch in schwarzer Farbe abgebildet, um auf diese Weise die enorme Entwicklung dieses Kernes deutlicher hervortreten zu lassen. ! Für die mir dabei geleistete Unterstützung spreche ich Hrn. Kollegen E. Christeller meinen besten Dank aus. Phys.-math. Klasse, 1911. Anhang. Abh. II, 9 66 M. Neıvdıne: Die Bezeichnungen auf den Figuren ı—28 bedeuten folgendes: ebia Com ant [e) oO r sbth veglat mr 09 09 0% ant th berl thı C eujsligyelnei eg lat negmed n enfm th Zellen des vorderen Zweihügels Commissura anterior Ganglion opticum basale Griseum subthalamieum Griseum ventrale corporis genieulati lateralis Fornixsäule Nucleus anterior thalami Nucleus bieruralis thalami Nucleus caudatus Nucleus corporis genieulati lateralis Nucleus eorporis genieulati medialis Nucleus euneiformis thalami ncsth(med) Nucleus communis thalami (pars medialis) n esth(drlt) Nucleus ecommunis thalami (pars dorso-lateralis) n cs (dors) n es (ventr) ndcegm n hpth nic mam n.ipe nlemam nlgh nmebia nm cmam n mdn n mes trg n mgh n mg th n mn egl n 0€ np pel n pr bgm n pr egl n pr mdn Nucleus communis thalami (pars dorsalis) Nucleus communis thalami (pars ventralis) Nucleus dorsalis corporis genieulati medialis Nucleus hypothalamieus Nucleus interealatus corporis mamillaris Nucleus interpeduneularis Nucleus lateralis corporis mamillaris Nucleus lateralis des Ganglion habenulae Nucleus motoris corporis bigemini anterioris Jacobsohn Nudleus medialis corporis mamillaris Nucleus medianus thalami Nucleus radieis mesencephaliei N. trigemini Nucleus medialis des Ganglion habenulae Nucleus magnocellularis thalami Nucleus magnocellularis corporis genieulati lateralis Nucleus oculomotorius Nucleus peripeduncularis lateralis Jacobsohn Nucleus praebigeminalis thalami Nucleus prineipalis corporis genieulati lateralis Nucleus paramedianus thalami Über die Kerne des Diencephalon bei einigen Säugetieren. 67 n rbr Nucleus ruber (Nucleus rotundus subthalamo-peduneularis Jacobsohn) nrnth Nucleus reuniens thalami nspmam Nucleus supramamillaris n sprgn Nucleus suprageniculatus n sy o€ Nucleus sympathieus oculomotorius Jacobsohn n vegm Nucleus ventralis corporis genieulati medialis sgv Substantia grisea des III. Ventrikels sn Substantia nigra (Nucleus pigmentosus subthalamo-pedun- cularis Jacobsohn) sn, Kleine Zellen ventral von der Substantia nigra t Zellen des Telencephalon 7G Größere Zellen der äußeren Gitterschicht. ’ PN EDER wi Baader ‚ REN ı lite RUN r u OA (nei Ai Yoga er Alk lan) Ars urhleae using | ans 12 ar Areitauild: u al kunlant" abi. PN aksatllinsgn te banlan aa 2 or RAD DRREZT U E t Psplale NIS TTT IN 1 je on ann ir “ RT RW srlann IE, ale AR Ta ’ Pb fi BR . “anti suueien) tarlupicdurk Yo unilaN art F Pu er llon \ ECHT IN pen. DT) d. Phys.-math. Abh. 1911. > Anhang £L K. Preuß. Akad. d. Wissensch. "I ’F&L UI Fngg uaFtuTs 1aq uoeydaousıg sep PuIay ap dog] Zupton N In harte ywi; rs 4 Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1911. Preuß. Akad. d. Wissensch. r K -ou "II 'J@L WIN FNKg uEFTUT Toq uopeydeouerg sap ouroy orp aeg :FurproN 'W A Fe are K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. ieren. äuget S i einigen Über die Kerne des Diencephalon bei M. Neiding Taf. III. "AI FOL NEIONEFNFg LOFT 1oq uoreydaouarg sop oulay emp doqq :Fu1pIoN 'W wewoıu wewsjy Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. yıgs 16 ng 5 | | g abs wıb>anä6 5 (aan) 152 U S ıı b> u 223 Be] z in =] 1e3 {n] 3 3 ge 2 E (a14p) us? U & = El u ‘er Di ; 2 rd M er ) voleuıp: erh): aa er: a, E = y eu, unuları 1 DL . q Pr EI = ci h > Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1911. K. Preuß. Akad. d. Wissensch. abs "A'FaL u9IoNFFngg uoFLus oq uopeydooustg sop outoy op aaqn :FurpreN 'M Abe " uB (paw) ujs> u el) yısa u rg ci ne Fu Y N : Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. Preuß. Akad. d. Wissensch. K "IA F@L usaooFnRg uaFTum Toq uopeydaoustg sop audoy op sog :FurpioN W (pew) ys? u yj que U H Ec Dig yjs? u Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1911. K. Preuß. Akad. d. Wissensch. "IIA 'F@L WO FnRg nature 109 uopeydoousıg sap ouzay arp aeg :FuIpIoN 'W en ’»@ ernhngehä ur sjrik Jah auhudgeraäll ac aan ah | e = j Er N FE u Kr y IE o m) I lklr ” Vi zu > . u ö zu) Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. Von Dr. ROBERT ISENSCHMID, vormals Assistenten am Neurologischen Institut in Frankfurt a. M. Phys.-math. Klasse. I911. Anhang. Abh. III. 1 j 3 ' TE en Ä . ie A De Fe i ai i j DR m % # ® ü u “a, n [4 Mi Bir. [6 „ni i WL Sa) a t f \ en n we Ne * » j #a biy ser i Tr IN. 32 "ATI A LEN Vorgelegt von Hrn. Waldeyer in der Sitzung der phys.-math. Klasse am 16. März 1911. R 2% 2 # £ y ? Zum Druck verordnet am 23. März 1911, ausgegeben am 17. Juni 1911. » er [' IN 5 £ s FREE N Ir “= vr » Zu: BE - nG Mur \“ı vr E: ) (EX vr! pi k i t WE A dimuas, “= | ® Er A % Fr?“ 5 . % u a F 5 5 ® Die Kgl. Akademie der Wissenschaften in Berlin hat dem Neurologischen Institut in Frankfurt a. M. im Mai 1909 eine größere Summe bewilligt, um dessen Studien über den Zusammenhang der einzelnen Teile der Hirn- rinde zu unterstützen. Schon im Beginn dieser Arbeiten stellte sich als Mangel heraus, daß wir von keinem der gewöhnlichen Laboratoriumstiere den normalen Bau der Rinde zur Genüge kennen. Auf Veranlassung des Hrn. Professor Edinger habe ich deshalb festzustellen gesucht, was wir bei Anwendung der uns zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmittel über die Hirnrinde der Maus heute ermitteln können. Mit der Golgischen Methode, welche nur einzelne Elemente, diese aber mit allen ihren Ausläufern darstellt, ist schon vieles von Cajal und Stefanowska über die Rinde der Maus ermittelt worden. Der Wert jener Untersuchungen ist außerordentlich hoch, wird aber dadurch etwas beeinträchtigt, daß sie ohne genügende Rücksichtnahme auf die regionären Unterschiede im Rindenbau unternommen worden sind. Auch die Fibrillenfärbungsmethoden nach Cajalundnach Bielschowsky können in ihrem vollen Wert erst dann zur Geltung kommen, wenn die regionären Unterschiede im Bau der Rinde ermittelt sind. Die Fibrillen- methoden selbst eignen sich zu der Feststellung dieser Unterschiede zu- nächst nur wenig, weil sie nicht ganz konstante Ergebnisse liefern. Für die Markscheidenfärbung nach Weigert lagen mir, teils aus den Beständen des Instituts, teils nach Neuherstellung, mehrere Serien vor. Es dringen aber markhaltige Fasern nur so spurweise in die äußeren Schichten der Rinde ein, und es finden sich markhaltige Plexus nur eben angedeutet, so daß diese Methodik, die z.B. in der menschlichen Rinde so gute Resultate gab, sich bei der Maus von keinem Nutzen erwiesen hat. Ich habe auch ver- sucht, mit der Marchimethode Degenerationsbilder zu bekommen, aber da 17 4 R. Isenscenumip: diese nur markhaltige Fasern angibt, kam wenig bei den an der Rinde ope- rierten Tieren heraus. Selbst längere degenerierte Faserzüge in den Hemi- sphären habe ich nach oberflächlicher Rindenzerstörung vermißt. Sehr viel Zeit, Mühe und Arbeit habe ich darauf verwendet, diejenigen Zellen der Hirnrinde am Degenerationsbild festzustellen, welche nach Durchschneidung oder Anätzung anderer Rindenstellen entarten. Ebenso sind an Mäusen, vatten und Kaninchen auch Versuche mit Balkendurchschneidung unter- nommen worden, die feststellen sollten, welche Zellen nach dieser Operation das bekannte Bild der Tigrolyse aufwiesen. Für diese wie für alle anderen Untersuchungen war aber doch Vor- aussetzung, daß man alle einzelnen Stellen der Rinde selbst nach Bau, Lage und Anordnung einmal erst genau bestimmte, und ich habe die meiste Zeit auf die Lösung gerade dieser Aufgabe verwendet. Unstreitig haben bisher die Färbungen nach Nissl, welche alle Zellen, wenn auch nur in ihrem Rumpfe, zur Darstellung bringen, in der Aufdeckung der örtlichen Unterschiede im Bau am meisten geleistet, wie unter anderem die verdienstvollen Untersuchungen von Brodmann (2—3) dartun. Ich werde deshalb in erster Linie die Ergebnisse der Färbungen mit basischen Anilinfarben, die sogenannte »Cytoarchitektonik«, be- schreiben und die Resultate, welche andere Untersuchungsmethoden liefern, nur gelegentlich herbeiziehen, soweit sie mir geeignet scheinen, das Zell- bild verständlicher zu machen oder zu ergänzen. Ich weiß, daß meine Kompetenz zu einer solchen Untersuchung bestritten werden kann. Brodmann hat wiederholt betont, daß nur der über die Gliederung der Hirnrinde mit- sprechen darf, der über große Erfahrung, die alle Ordnungen der Säugetiere betrifft, verfügt, eine Erfahrung also, die nur durch mehrere Jahre lang dauernde, fast ausschließliche Be- schäftigung mit diesem Thema erworben werden kann. Eine solehe Erfahrung besitze ich nicht, und ich habe das während meiner Arbeit als Mangel empfunden, obschon ich meine Untersuchungen nicht allein auf die Maus beschränkt, sondern auch andere Nager, speziell Ratte und Kaninchen, und außerdem die Rinde des Menschen zum Vergleich herange- zogen habe. Leider fehlt uns zur Zeit eine ganz ausführliche Beschreibung der Rinde eines Nage- tieres. Wohl hat B. Haller (18) eine Darstellung der Hirnrinde der Maus gegeben. Er geht aber in der Unterscheidung der Felder viel weniger weit, als man es ungezwungen kann und als es als Grundlage für physiologische Versuche wünschenswert ist. Noch weniger eingehend ist die Untersuchung von Hermanides und Köppen (20). Brodmann hat uns von den Nagern bisher außer Obertlächendiagrammen, die eine Identifikation der Struk- turen nicht ohne weiteres erlauben, nur eine Beschreibung einzelner Felder gegeben. Ich sehe mich also vor Inangriffnahme experimenteller Untersuchungen über die Rinde der Maus Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 5 wohl oder übel gezwungen, die regionären Unterschiede selbst und neu festzustellen, soweit sie auch der nicht auf Cytoarchitektonik spezialisierte Histologe an guten Präparaten wahr- zunehmen vermag. Ich werde meine Beobachtungen mit zahlreichen Photogrammen belegen und hoffe, nicht allzu viele Irrtümer zu begehen, wenn ich den Fehler mancher anderer Autoren, welche sich mit Cytoarchitektonik befaßt haben, zu vermeiden suche und über die physiologische Bedeutung der Felder nicht mehr als Vermutungen ausspreche, denn ganz kompetent ist hier nur das physiologische Experiment, dem wir vorarbeiten. Sollte ich trotzdem Irrtümer begehen, würde ich sie nicht bereuen, wenn sie einen Erfahreneren dazu veranlassen sollten, eine ausführliche Beschreibung der Rindenfelder — wie sie uns Brodmann bisher nur bis zu den Halbaffen herunter gegeben hat — von einem niedrigen Säugetier!, besonders von einem uns allen zugänglichen Laboratoriumstiere, zu geben. Bis dahin müssen wir uns selber helfen. Es steht uns von erwachsenen Tieren folgendes Material zur Verfügung: 12? voll- ständige Serien in frontaler Richtung durch das Großhirn der weißen Maus, eine dreizehnte Frontalserie durch das Gehirn der grauen Hausmaus, je zwei vollständige Serien in sagit- taler und horizontaler Richtung durch das Großhirn der normalen weißen Maus. Diese 17 Gehirne waren fixiert und gehärtet in Alkohol, eingebettet in Paraffin, auf 10% Dicke geschnitten und mit Kresylviolett gefärbt. Dieser Farbstoff gab uns von den ausprobierten basischen Anilinfarben die konstantesten Resultate und die haltbarsten Präparate. Ich be- nutzte außerdem 3 nach Bielschowskys Fibrillenmethode mit gutem Erfolg imprägnierte vollständige Serien durch das Großhirn der erwachsenen Maus, je eine in sagittaler, hori- zontaler und frontaler Richtung, eine weitere gute Frontalserie nach Cajal (Fibrillen). Ferner je eine Serie (30 «) in den drei Hauptrichtungen nach Weigerts Markscheidenmethode ge- färbt und zahlreiche, genau lokalisierte, nach Golgi imprägnierte Einzelschnitte. Als weitere Vergleichsobjekte dienten uns verschiedene vollständige Serien durch das Großhirn der Ratte und des Kaninchens, teils mit Kresylviolett oder Toluidinblau, teils nach Weigerts Mark- scheidenmethode gefärbt. Weiteres Material lieferten uns in Entwicklung begriffene Mäuse- gehirne. Wir führen die Einzelheiten weiter unten an. G. A. Watson (42) macht geltend, daß vollständige Serien durch das Gehirn eines kleinen Tieres so viele Schrägschnitte enthalten, daß man daran die Dicke der Rinde nicht genau bestimmen kann. Er hat deshalb selbst die kleinsten Gehirne (z. B. Spitzmaus) in ! Seit der Niederschrift dieser Zeilen ist eine die »Myeloarchitektonik« des Igels dar- stellende Arbeit von Flores erschienen (Journal f. Neurologie u. Psychologie Bd. 17). Die Markscheidenmethode erlaubte bei diesem Tiere die Unterscheidung zahlreicher, gut charakte- risierter Felder. ?2 Bei ıo von diesen Gehirnen war zum Zwecke des Studiums von Degenerations- erscheinungen die Rinde nach einem älteren Vorschlage von Edinger ıo Tage vor der Tötung an umschriebener Stelle mit Formalin geätzt worden. Da diese Operation, abgesehen von der Ätzstelle, die Schichtung nicht beeinflußt hat, durften wir diese Präparate neben den von nicht operierten Mäusen stammenden zur Feststellung der normalen Verhältnisse benutzen. — Forimalin bringt das Gewebe sofort zur Koagulation, »fixiert« es augenblicklich. Die so veränderte Gewebspartie wird unter äußerst geringen Reaktionserscheinungen in wenigen Tagen restlos resorbiert. Das Verfahren eignet sich sehr gut für viele Exstir- pationsversuche. 6 R. Isenscumip: Blöcke zerlegt, die eine genau senkrechte Schnittrichtung erlaubten. Durch eine solehe Zer- stückelung wird die Orientierung aber so sehr erschwert, daß wir es vorgezogen haben, nur an vollständigen Serien, dafür aber mehreren, in verschiedener Schnittrichtung geführten, zu arbeiten. Bei jeder Schnittrichtung wird ein anderer Teil der Rinde genau senkrecht getroffen. Die Maße, die wir von der Breite der Rinde geben, betreffen immer solche senkrecht getroffenen Stellen. 1. Makroskopische Anatomie. Wie alle Säugergehirne, läßt sich auch das Gehirn der Maus in ein Paläencephalon und Neencephalon, (Edinger, ı2), einteilen. Die Rinde des ersteren nenne ich mit Kappers (22) Paläocortex. Sie ent- spricht dem, was man gewöhnlich als Rinde des Riechlappens bezeichnet. In der Rinde des Neencephalon, dem Neocortex, unterscheidet Edinger bekanntlich noch die Rinde des Archipallium (Ammonshorn) von der des Neopallium. Ich werde mich in meiner Beschreibung auf die Dar- stellung der Rinde des Neopallium allein beschränken. Sie ist bei niederen Säugern viel weniger genau bekannt als die einfacher gebauten, phylogenetisch älteren Teile der Rinde und entspricht dem, was wir bei höheren Säugern und speziell beim Menschen allein als typische Hirnrinde aufzufassen gewohnt sind. Riechlappen und Ammonshorn werden wir nur insoweit berücksichtigen, als es die nachbarlichen Beziehungen zu der Rinde des Neopalliums mit sich bringen werden. Die Konvexität der Hemisphären der Maus erscheint in frischem Zu- stande im wesentlichen glatt und furchenlos. Ein fixiertes und gehärtetes Mäusegehirn dagegen zeigt in der Regel mehrere ganz seichte Furchen. Die meisten von ihnen treten nur nach der Entwässerung deutlich hervor und sind durch Gefäße bedingte Eindrücke, welche wir wegen ihrer In- konstanz nicht beschreiben. Zwei Gruben jedoch sind schon in frischem Zustande regelmäßig vorhanden: ı. Die Fovea limbieca. Sie verläuft in einem flachen, nach aufwärts konkaven Bogen auf der Höhe der lateralen Konvexität des Pallium. Sie beginnt nahe dem okzipitalen Ende, verläuft leicht absteigend nach vorn, um ungefähr in der Mitte der Länge der Hemisphäre flach auszulaufen. Sie scheidet den Neocortex von dem Paläocortex. 2. Eine Fovea olfaetoria, die den Frontalpol von unten her seicht einkerbt. Diese Furche ist bedingt durch den anliegenden Traetus und Bulbus olfactorius. Sie trennt Feld r von Feld n. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. @ Außer diesen beiden konstanten und manifesten Gruben sind drei sogenannte innere Furchen, welche im fixierten und gehärteten Gehirn nicht selten stellenweise auch äußerlich manifest werden, deshalb erwähnens- wert, weil sie konstant sind und in ihrer Lage genau äußeren Furchen anderer Nager entsprechen, welche stärker gefurchte Gehirne besitzen. Diese inneren Furchen sind Einkerbungen, welche nur die Zellschiehten der Rinde betreffen, während die Molekularschicht, um so viel verbreitert, als die Zellschicht verschmälert ist, darüber wegzieht und so die Furche für den äußeren Anblick ausgleicht. Die eine dieser inneren Furchen setzt die Fovea olfaetoriea nach vorn fort. Eine zweite verläuft an der medianen Hemisphärenfläche über dem Balken zwischen der Faseiola einerea und unseren Feldern g und m nach vorn, bildet weiter etwas absteigend die Grenze zwischen den Feldern m und p und läuft schließlich in die Spalte aus, welche den Frontalpol vom Traetus olfactorius trennt, die Fissura rhinalis medialis. Eine dritte verläuft auf der dorsalen Fläche sagittal, parallel der Mantelkante, etwa ı mm lateral von derselben in fast der ganzen Länge der Hemisphäre. Sie bildet die laterale Grenze der Felder / und q. Beim Kaninchen und bei der Ratte ist diese Furche in einigen Teilen ihres Verlaufs regelmäßig als äußere Furche zu sehen. Bei Doli- chotis patagonica ist sie nach Flatau und Jacobsohn (14) in der ganzen Länge der Hemisphäre deutlich ausgeprägt. Solche »inneren Furchen « sind also, wie auch B. Haller (18) betont hat, ohne Zweifel als Vorläufer wirk- licher Furchen anzusehen. Von der Existenz zweier weiterer Furchen, welche Hermanides und Köppen (20) auch bei der Hausmaus gesehen haben, konnte ich mich nicht überzeugen. Dagegen fand ich in einigen Fällen die von Haller (17) beschriebene »Fissura limbica«, eine seichte Furche, welche dicht unterhalb der Mantelkante in der hinteren Hälfte der Hemisphäre die mediane Wand in sagittaler Richtung einkerbt. Vgl. auch Fig. ı8, Taf. IV. 2. Einteilung der Rinde. Entwicklungsgeschichte. Die Unterscheidung und Zählung der Schichten in der Hirnrinde läßt der Willkür Spielraum. Sie ist deshalb durch verschiedene Autoren in so verschiedener Weise erfolgt, daß wir uns zunächst über diese Fragen der Nomenklatur einigen müssen. Die Frage nach der Zahl der Schichten 8 R. Isenscnniıp: scheint mir zur Zeit, solange wir über die Bedeutung, besonders den funk- tionellen Zusammenhang der Strata noch so gut wie gar nichts wissen, nicht von tieferer Bedeutung zu sein. Es handelt sich vor allem um das prak- tische Erfordernis, sich zwecks Verständigung auf eine bestimmte Art der Zählung zu einigen, die möglichst für die ganze Klasse der Säugetiere durch- führbar ist. Sollen wir mit den englischen Autoren (Mott (26), Watson (42), Bolton (1), Tredgold (38) u. a.) fünf Schichten unterscheiden oder mit Brodmann (2—8), OÖ. Vogt (41), Mauß (25) Marinesco und Gold- stein (24) u. a. deren sechs? Sechs Schichten sind im Neocortex der Maus nirgends sehr deutlich und ganz ohne Willkür zu unterscheiden. Nun ist Brod- mann der Ansicht, daß da, wo die Sechsschichtung fehlt, es sich nur um sekundäre Umgestaltung einer sechsschiehtigen Ausgangsform handelt, und wir müssen, wenn er recht hat, erwarten, daß auch die Rinde der Maus, mindestens in ihrer Entwicklung, ein mehr oder weniger deutlich sechs- schiehtiges Durchgangsstadium durchläuft. Es sei mir deshalb gestattet, hier kurz auf die Entwicklungsge- schichte dieses Organs einzugehen. Ich stütze mich dabei auf 2 Serien durch fötale Mäusegehirne aus der 2. Hälfte der Schwangerschaft; die eine stammt von einem Fötus von 10.5 mm, die andere von einer bei- nahe ausgetragenen Frucht von zo mm Länge. Für das Studium der Schichtenbildung wich- tiger ist aber das etwas ältere Material, denn die Schichten differenzieren sich im Cortex dieses in sehr unreifem Zustande geborenen Tieres im wesentlichen erst zur Zeit der Geburt und in den ersten Lebenswochen. Ich habe deshalb Serien durch das Groß- hirn der neugeborenen Maus, ferner von neun jungen Mäusen untersucht. Ihr Alter betrug 25—30 Stunden, 3 Tage und wenige Stunden, 6 Tage, 7 Tage und wenige Stunden, 9 Tage und wenige Stunden, etwa ıı Tage, ı2 Tage, 17 Tage und etwa 4 Wochen. Alle diese Serien waren in frontaler Richtung geschnitten in einer Dicke von 5, 7 oder ro % und mit Kresyl- violett gefärbt. Über die frühen fötalen Stadien, in denen sich die Rinde von der übrigen Hemisphärenwand noch nicht abgegrenzt hat und eine Schichtung innerhalb des Cortex noch nicht besteht, werden wir kurz hinweggehen. Wir können das um so eher, als wir darüber die schönen Untersuchungen von His (21), Ziehen (44), Paton (27) u.a.' besitzen. ' Frühe Entwieklungsstufen der Hemisphärenwand betrifft auch eine vor kurzem er- schienene Arbeit von B. Haller (19, der älteste untersuchte Mäusefötus war ıo mm lang). Die Arbeit gibt uns deshalb wohl Aufschluß über die Genese der Schichten im Gesamt- pallium, nicht aber in der Rinde, die sich erst viel später differenziert. Die wichtigen späteren Stadien werden hier nur gestreift. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. ) Bei unserm jüngsten Fötus von 10.5 mm (vgl. Fig. ı, Taf. I) sehen wir innen, dem Ventrikel benachbart, eine breite, an dunkelgefärbten Zellen reiche Schicht M, welche sich durch zahlreiche Kernteilungsfiguren als die Keimschicht oder Matrix zu erkennen gibt. Sie ist gegen den Ventrikel durch eine fast überall deutliche Membrana limitans interna abgegrenzt, an der sich, gewöhnlich mit einem kleinen, dreieckigen Fuße, die Fort- sätze mancher in der Matrix gelegener Zellen, der Spongioblasten von His (21), inserieren. Die Zellen der Keimschicht stehen mit ihren Achsen vorwiegend radiär. Nach außen folgt eine schmale Schicht mit vor- wiegend tangentialer Stellung der etwas weniger intensiv gefärbten Zellen. Diese Schicht entspricht möglicherweise der viel zellärmeren Schicht, welche His (21) beim menschlichen Embryo als »Zwischenschicht« beschrieben hat. In der nach außen folgenden Schicht £ mit den weniger dicht stehenden, radiär gestellten Elementen dürfen wir wohl die Rindenschicht sehen, auf die nach außen der zellarme Randschleier von His folgt. Diese gleiche Anordnung der Elemente finden wir überall, im ganzen Neopallium einschließlich der medialen Hemisphärenwand, doch ist die Differenzierung der Schichten in den ventral und lateral gelegenen, an die Anlage der Streifenhügel angrenzenden Teilen ausgesprochener, das ganze Pallium hier um das Doppelte dicker (etwa 240 u) als in den dorsomedialen Partien. Die weitere Entwicklung besteht nun im wesentlichen darin, daß sich zwischen der Matrix und der Anlage der Rinde eine breite, zellarme Zwischen- schicht ausbildet, während sich die Rinde verbreitert, und zwar, wie wir mit His (21), Paton (27) und andern wohl mit Recht annehmen dürfen, zum großen Teil durch Zuwanderung von Elementen aus der Matrix, die sich ihrerseits mehr und mehr verschmälert. Die Grenzen zwischen Matrix und Zwischenschicht und zwischen dieser und der Rindenschicht sind selbst in unserem nächsten Stadium, einem fast ausgetragenen Fötus von 20mm Länge, noch keine scharfen. Das Gesamtpallium ist hier schon reichlich doppelt so dick wie beim jüngeren Fötus, mißt beispielsweise an der Stelle, an der sich später die Formation a der erwachsenen Rinde ausbildet (vgl. das Schema Fig.9 auf S. 21), etwa 470 4. Davon entfällt nicht ganz die Hälfte auf die Rinde, ?/; auf die helle, zellarme Zwischenschieht und nur noch '/s bis '/, auf die Matrix. Zu äußerst sehen wir, wie in allen Entwicklungsstadien, eine zellarme Schicht, den Randschleier oder das Stratum zonale, gegen die sich der zellreiche Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. III. 2 10 R. Isenscuamip: Teil der Rinde scharf abgrenzt. Dieser ist zu äußerst, unmittelbar unter dem Stratum zonale, am dichtesten, das heißt am zellreichsten; seine Kerne sind hier besonders stark färbbar. Nach innen wird die Lagerung der Zellen weniger dicht, und sie lockert sich zu innerst noch weiter, so daß der Übergang in die noch zellärmere, helle Zwischenschicht sich ohne scharfe Grenze vollzieht. Die Zwischenschicht enthält ähnliche Elemente wie die Rinde. Wir müssen es uns versagen, auf die Beschreibung der Zellen selbst einzugehen. Sie stimmen in ihrer Struktur bis ins einzelne mit den Beschreibungen und Abbildungen überein, die His von den Elementen der Hemisphärenwand des 3—4 Monate alten menschlichen Fötus gegeben hat. Besonders besteht auch der Unterschied in Form und Größe zwischen den Neuroblasten der Zwischenschicht und denen der Rindenschicht, wie sie His (21) durch Fig. 74, S.ı08 veranschaulicht hat. Hier interessiert nur, daß in der Rinde folgende Schichten unterscheidbar sind: ı. Das zellarme Stratum zonale. 2. Darunter eine besonders zellreiche Schicht mit dicht stehenden Elementen, die in die dritte Schicht mit etwas weniger dicht stehenden Zellen allmählich übergeht. Weitere Schichten sind nicht zu unterscheiden. Etwas den Retziusschen (35) Wärzchen oder dem Status verrucosus cortieis simplex von Ranke (34) Entsprechendes habe ich auf der Konvexität der Hemisphären weder in diesem noch in anderen Entwicklungsstadien be- obachtet. Bei der Besprechung von Formatio {, die wohl kaum dem Neopallium zugerechnet werden darf, werden wir diese Frage noch berühren. Bei der neugeborenen Maus ist das Pallium nur wenig dicker als in dem eben beschriebenen Stadium; es mißt an der auf Fig.2 Taf. ı abgebildeten Stelle wenig über 1b, mm, die Rindenschicht aber hat sich er- heblich, von wenig über 200 auf 300 bis 350 u verbreitert. Diese Ver- breiterung muß auf Kosten der beiden anderen Schichten erfolgt sein, denn die Zwischenschieht hat an Breite nieht nur relativ, sondern auch ab- solut etwas abgenommen und ist gleichzeitig erheblich ärmer an Zellen geworden, während die Matrix auf ein einschichtiges Epithel und eine nach außen von diesem liegende, schmale Schicht von unregelmäßig angeordneten, dunkelgefärbten Elementen reduziert ist. Die Abgrenzung der Rinde gegen die Zwischenschicht, aus der nun das Marklager entsteht, ist scharf; vgl. Fig. 2 auf Taf. ı, welche eine Stelle darstellt, aus der sich später die For- mation @« der erwachsenen Maus entwickelt. Wir werden der Beschreibung Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 11 der Rinde auch in den folgenden Stadien immer in erster Linie die Be- funde an dieser selben Stelle zugrunde legen. Wir glauben diese gleiche Stelle immer zu finden, wenn wir aus den Frontalserien den Schnitt herausgreifen, der die Hemisphäre genau in der Mitte ihrer Längsausdehnung trifft und hier — den Durchschnitt durch eine Hemisphäre als Halbkreis mit lateraler Konvexität gedacht — die dorsale Rinde etwa 30° von der Mittellinie entfernt betrachten. Diese Stelle ist schon von frühen Stadien an durch besonders große Zellen in der zweit- untersten Rindenschicht vor ihrer Umgebung ausgezeichnet, wie das Feld a der erwachsenen Rinde. — Diese Art der Bestimmung ergab uns viel zuverlässiger die gleiche Stelle als der Versuch, uns nach topographischen Beziehungen zu benachbarten Bestandteilen des Großhirns, z.B. dem Balken oder dem Ammonshorn, zu richten, Gebilden, welche sich in frühen Stadien beständig verschieben bzw. einseitig wachsen. Da die Formation a zu den bestentwickelten Teilen der Rinde gehört und sich ihre Architektur auch im erwachsenen Zustande nur sehr wenig vom allgemeinen Grundplan des Neocortex entfernt, eignet sie sich besonders gut zur Darlegung der Grundzüge der Entwicklung. Auf unserer Figur 2 sehen wir, daß die äußerste Schicht der Rinde sich wie früher durch ihre Armut an Zellen scharf absetzt. Darunter finden wir eine breite, dunkle Schicht, welche von dicht stehenden Elementen mit vorwiegend dunkel gefärbten, kleinen, runden Kernen gebildet wird. Wir nennen sie äußere Hauptzellschicht. Ohne scharfe Grenze geht diese Schicht nach unten über in eine etwas hellere, welche sehr große und relativ protoplasmareiche Elemente mit großen bläschenförmigen Kernen enthält. Diese Zellen sind, wie auch die weitere Entwicklung uns zeigen wird, die großen Zellen der Schicht V nach der Brodmannschen Zählung, der wir uns anschließen werden, der Lamina ganglionaris. Nach innen folgt nun eine sehr breite Schieht mit locker stehenden, dunkeln, kleinen Elementen. Diese Schicht enthält besonders an ihrem Übergang in die großzellige auch vereinzelte größere, hellere Zellen. Die beiden inneren Schichten der Rinde, die wir als innere Hauptzellschicht zusammenfassen könnten und aus denen, wie wir noch zeigen werden, Schicht V und VI hervorgehen, nehmen beinahe 2/; der ganzen Rindenbreite ein, während die äußere Hauptzellschicht nur wenig mehr als !/, der Gesamtbreite ausmacht. Von einer Sechsschichtung nach Brodmann ist in diesem Stadium ebensowenig an der hier ab- gebildeten Stelle als an irgend einer anderen Stelle der Rinde etwas zu sehen. Die äußere Hauptzellschicht, die die Anlage von Brodmanns Sehieht I bis IV darstellt, ist noch durchaus einheitlich. Die innerste Sehieht der Rinde zeigt an einigen Stellen (auf unserer Figur nicht zu sehen) die DL] 12 R. Isensenumip: Tendenz einer Teilung in Unterschichten, indem sich zu innerst, an der Grenze gegen die weiße Substanz, ein schmaler zellenreicher Streifen bildet, der durch eine etwas zellärmere Lage von den wieder etwas zellreicheren äußeren Teilen dieser Schicht getrennt ist. An solchen Stellen kann man also im ganzen 6 Schichten zählen. Diese 6 Schichten entsprechen aber keineswegs den 6 Schichten nach Brodmanns Zählung, denn die drei untersten von ihnen sind nur Unterschichten der späteren Schicht VI. Auf die Beschreibung der Fortsätze der Zellen gehen wir nicht ein, weil die von uns angewandte Färbungsmethode darüber nicht immer genügenden Aufschluß gibt. Ich möchte hier nur im Gegensatz zu Stefanowska (37) betonen, daß in der zweituntersten Schicht die Zellen unmittelbar nach der Geburt nicht nur radiär gerichtete Fortsätze (Schaftfortsatz und Achsenzylinder) er- kennen lassen, sondern auch die Basaldendriten der hier liegenden »großen Pyramiden« schon zu dieser Zeit angelegt sind. Im übrigen gibt die Arbeit von Stefanowska, welebe die Hirnrinde der Maus unmittelbar nach der Geburt und in den ersten Lebenswochen betrifft, dank der Golgischen Silbermethode über die Entwicklung der Fortsätze der Zellen viel besseren Aufschluß, als wir es können. Jene Untersuchung, die nicht, wie die unsrige auf Schichtenbildung, sondern auf die einzelnen Zellen gerichtet war, führte in einem wichtigen Punkte zu einem mit unseren Befunden übereinstimmenden Resultate, indem sie zeigte, daß auch die Zell- individuen in den untersten Schichten am frühesten, in den ersten Tagen nach der Geburt, ihre volle Entwicklung erreichen, während die Elemente der oberen Schichten erst später reif werden, so daß hier die letzten Zellen erst am ı2. bis ı5. Lebenstage wie die Zellen der erwachsenen Rinde aussehen. In der weiteren Entwicklung verbreitert sich die Rinde ziemlich rasch. Die Beteiligung der einzelnen Schichten an dieser Verbreiterung ist eine sehr verschiedene. Unser Schema Fig. 7 veranschaulicht diese Verhältnisse. Es ist gewonnen worden durch mikrometrische Messungen der ein- zelnen Schichten an möglichst genau entsprechender Stelle der Rinde in den verschiedenen Entwicklungsstadien. Die Vergrößerung ist eine hundertfache. Selbstverständlich sind die Grenzen zwischen den einzelnen Schichten nicht so scharf, wie sie unser Schema darstellt. Auch schwankt die Breite der Rinde und der einzelnen Schichten innerhalb ein und derselben Formation. Ich Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 13 Fig. 7. Neugeboren 319.6Std. 679 Wachstum der Rinde (Formatio a) in den ersten Lebenswochen. habe deshalb für jedes Schema mehrere Messungen ausgeführt, die übrigens nur sehr wenig von einander abweichende Zahlen ergaben, und habe die Durchschnittswerte eingetragen. Es sind mehr Stadien gemessen worden, als in unser Schema eingetragen sind. Die nicht eingezeichneten Zwischen- stadien fügen sich genau in den Rahmen unseres Schemas ein und be- stätigen die Zuverlässigkeit unserer Maße. Wir sehen also im großen und ganzen, daß die innersten Schichten schon sehr früh, in den ersten Tagen nach der Geburt ihre volle Breite erreichen, während die äußeren Schichten erst sehr viel später die Maße erlangen, welche ihnen in der Rinde des erwachsenen Tieres zukommen. Unsere Befunde stimmen hierin vollkommen überein mit den Angaben, welche Rondoni (36) über das Wachstum der Schichten in der mensch- lichen Hirnrinde gemacht hat. Englische Autoren (Watson (42), Bolton (1) u. a.) haben schon seit längerer Zeit die frühere Entwicklung der unteren Rindenschichten betont. Die Verbreiterung der Schichten erfolgt im allgemeinen weniger durch Zunahme der Zahl der Elemente als durch Vergrößerung der Zellen und ganz besonders durch Zunahme ihrer Abstände, also durch Wachstum der Zwischensubstanz. Am augenfälligsten ist in den ersten Stunden des extrauterinen Lebens die Veränderung in der untersten Schicht. Während sie beim neugeborenen 14 R. Isenscenmip: Tiere vorwiegend kleine, dunkle Kerne enthält, findet sich in ihr schon nach 25 bis 30 Stunden eine beträchtliche Zahl von größeren, bläschen- förmigen Kernen mit deutlicher Membran. Die ı bis 3 größeren Kern- körperchen und zahlreiche feine Körnchen heben sich deutlich von dem hellen Grunde ab. In einzelnen Kernen ist ein feines Chromatinnetz zu erkennen. Besonders große Elemente von ovaler, zum Teil spindeliger Form finden sich zu unterst an der Grenze der Marksubstanz. Ihre Längs- achse steht tangential. Das wenige Protoplasma, das unsere Färbung dar- stellt, findet sich hier an den Enden der ovalen Kerne. Nach außen liegen etwas kleinere Elemente, deren Hauptachse (soweit sie nicht rundlich er- scheinen) öfter radiär als tangential gerichtet ist. Die großen Elemente der zweituntersten Schicht sind auch etwas größer, aber nur wenig zahl- reicher geworden. Die Vergrößerung betrifft besonders den Kern, dessen Membran und Kernkörperchen sich deutlicher von dem helleren Grunde abheben. Die äußeren Schichten haben sich gegenüber dem Zustande beim neugeborenen Tiere kaum merklich verändert. Im folgenden Stadium von 3 Tagen und wenigen Stunden ist die Ganglienzellenschicht viel breiter geworden, ihre Elemente zahlreicher und größer (s. Fig. 3 auf Taf. ]). Auch in der innersten Schicht haben sich die Elemente noch weiter vergrößert. Die äußere Hauptzellschicht hat sich gegenüber dem neu- geborenen Tier nur wenig verändert. Ihre Zellen sind etwas größer ge- worden, doch stehen sie noch ebenso dicht wie in den früheren Stadien. Wie dicht ihre Lagerung ist, wird einem am besten klar durch Verglei- chung von Fig. 3 auf Taf. I, welche einen nur 5 @ dieken Schnitt darstellt, mit Fig. ı2, Taf. III, welche die gleiche Stelle bei einem erwachsenen Tier in einem ıo u dieken Schnitte zeigt. Trotz der doppelten Dicke des Schnittes erscheinen hier die Zellen in der äußeren Hauptzellschieht viel weniger dicht gelagert als bei der jungen Maus. Ein ıo u dicker Schnitt läßt bei einem sehr jungen Tiere in der äußeren Hauptzellschicht die einzelnen Elemente kaum erkennen; so dicht ist ihre Lagerung. — Schon im Alter von drei Tagen sind am äußersten Saum der Hauptzellschicht die Elemente stellenweise noch ganz besonders dicht gelagert. Bei der Maus von 6 Tagen ist die äußere Hauptzellschieht merklich breiter geworden, ihre Elemente stehen im ganzen etwas weniger dicht, besonders in den inneren Lagen dieser Schicht, die sich von den äußeren Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 15 auch durch geringere Färbbarkeit ihrer etwas größeren Zellen unterscheiden. Zu äußerst, unmittelbar unter der Molekularschicht, stehen die Zellen dichter und nehmen sie besonders dunkle Färbung an. In dieser peripheren, diehten Lage, die wir auch schon im früheren Stadium angedeutet fanden, dürfen wir vielleicht die Anlage der Brodmannschen Schicht II sehen, die bei erwachsenen Tieren kaum so deutlich ist wie hier. Noch deut- licher finden wir diese Verdichtung in den lateral anschließenden Teilen der Rinde, aus denen wir Formation Ö entstehen sehen. Die inneren Schich- ten der Rinde (V und VI) haben durch Zunahme der Abstände zwischen den Zellen weiter etwas an Breite zugenommen. Bei der Maus von 7 Tagen und 6 Stunden finden wir die äußere Hauptzellschicht wieder erheblich verbreitert. Die Verdichtung unter der Molekularschicht ist noch deutlicher geworden. Die anderen Schichten haben auch ein wenig an Breite zugenommen, und zwar wieder durch Zunahme der Zwischensubstanz. Überhaupt erscheint die ganze Rinde in jedem weiteren Stadium lockerer. Einen wesentlichen Bestandteil der zunehmenden Zwischensubstanz bilden ohne Zweifel die Fasern; und wenn wir auch bei der hier angewandten Färbung diese Fasern nicht direkt zu sehen vermögen, so weist doch die Stellung der Zellen, besonders in der untersten Schicht, auf ilıre Existenz hin. Die Zellen stehen hier sowohl in tangentialen wie in radiären Reihen geordnet, als lägen sie in den Maschen eines regelmäßigen Netzes von sich rechtwinklig schneidenden Fasern. Dies Verhalten ist bei der Maus von 9 Tagen und 6 Stunden (vgl. Fig. 4, Taf. I) besonders deutlich, aber auch beim erwachsenen Tier aus- gesprochen. Wir werden noch darauf zurückkommen und zeigen, daß diese Stellung der Zellen dort wirklich durch den Faserverlauf bedingt ist. Die äußere Hauptschicht ist bis zum 9. Tage wieder deutlich breiter geworden. Wir finden jetzt zum erstenmal die Andeutung einer inneren Körnerschicht, einer Schieht IV, indem zahlreiche kleine Elemente sich am inneren Rande der äußeren Hauptzellschicht unmittelbar über der Ganglienzellschicht anhäufen. Wir finden also in diesem Alter 6 Schichten. Noch deutlicher sind diese 6 Schichten in den lateral anschließenden Teilen der Rinde, aus denen sich Formation b entwickelt. Bei der Maus von ı2 Tagen ist die Teilung der äußeren Hauptzell- schicht in 3 Schichten noch deutlicher ausgesprochen (vgl. Fig. 5 auf Taf. I). 16 R. Isensenmip: Wir haben hier unzweifelhaft, was wir suchten, das von Brodmann postu- lierte sechsschichtige Durchgangsstadium in der Rinde auch dieses Tieres. Auch mit 17 Tagen finden wir die 6 Schichten noch deutlich ausgesprochen. Später lockert sich die dichte Zellenlage, die unmittelbar unter der Mo- lekularschieht liegt, wieder auf, so daß diese Schicht I im erwachsenen Mäusegehirn weniger deutlich ist als in den beschriebenen Stadien. Im übrigen unterscheidet sich die Rinde der Maus von 17 Tagen nur wenig von der des erwachsenen Tieres. Die äußere Hauptzellschicht verbreitert sich allerdings noch um ein wenig; besonders wird die 4. Schicht noch etwas deutlicher und breiter. Wir sehen also, daß im Entwieklungsgang des Neopallium der Maus tatsächlich an einigen Stellen 6 Schichten auftreten. Dies gilt aber nicht für alle Teile des dorsalen Hirnmantels, sondern nur für die auch im erwachsenen Zustande am höchsten differenzierten Teile desselben, beson- ders für die Areae a und db, während in den Feldern c, d, k und / die äußere Hauptzellschieht in keinem Entwicklungsstadium so weit differenziert ist, nie deutlicher in Schichten geteilt, als wir sie beim erwachsenen Tiere finden werden'. Da nun Feld % und ein Teil des Feldes /, wie wir später zeigen werden, dem entsprechen, was Brodmann beim Kaninchen als Area gigantopyra- midalis auffaßt, können wir die Gültigkeit der Ansicht dieses Forschers, nach der die agranuläre Area gigantopyramidalis durch Umwandlung einer in der Entwicklung deutlich sechsschichtigen, auch eine innere Körner- schicht aufweisenden Formation zustande kommt, für die Maus nicht be- stätigen. Noch weniger als in den eben angeführten Feldern ist in anderen Teilen der Rinde von einem deutlich sechsschichtigen Durchgangsstadium irgend- wann etwas zu sehen. Ich fasse deshalb die einfacher gebauten Teile des Neocortex der Maus nicht als Produkt einer Rückbildung auf, sondern halte sie einfach für weniger weit differenziert. Es erscheint mir aber trotzdem praktisch richtig, auch für die Beschreibung der weniger hoch differenzierten Teile der Rinde des Neopallium von der Sechsschichtung auszugehen und sie soweit wie möglich immer mit der sechsschichtigen Rinde zu ver- \ Die Lage der Felder auf der Obertläche der Hemisphäre der erwachsenen Maus ist aus den Figuren 9, ro und ıı auf S.2ı zu ersehen. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 17 gleichen. Auf diese Weise erreichen wir leichter den Anschluß an höhere Formen, dessen wir für die Erforschung der Funktion besonders bedürfen. Es scheint mir dies um so gerechtfertigter, als ich beim erwachsenen Kaninchen und der erwachsenen Ratte in einem größeren Teile des Neo- pallium deutlich 6 Schichten sehe, wie sie Brodmann beim Kaninchen und beim Ziesel gefunden hat. Daß die Rinde der höheren Säuger, besonders des Menschen, 6 Schichten aufweist, oder ein sechsschichtiges Durchgangsstadium durchläuft, ist von vielen Seiten nachgewiesen (0. Vogt (ar), I. Vogt (40), Rondoni (36), Marinesco und Goldstein (24) und andere). Ja, selbst die Abbildungen von Autoren, die nur 5 Schichten zählen, scheinen mir deutlich 6 Schichten zu zeigen, so z. B. melırere Abbildungen in Motts (26) Abhandlungen, in Wilsons Arbeit (23) Fig. za u.a. Auch für niedrigere Ordnungen ist der Nachweis von 6 Schichten mehrfach erbracht; hat doch Brodmann (9) bei einem Marsupialier (Makropus dorsalis) im fötalen und erwachsenen Zustande die Sechsschichtigkeit nachgewiesen und durch überzeugende Abbildungen belegt. Auch Didelphys besitzt nach dem gleichen Autor Sechsschichtung, allerdings in einem kleinen Ausbreitungsbezirk. Ja, sogar bei Monotremen hat Brodmann, wenn auch in modifizierter Form, Sechsschichtung konstatiert. Kappers (22) bestätigt das Vorkommen von 6 Schichten in gewissen Entwicklungsstadien von Dasypus novem-cinctus. Bei den Insektivoren zählt Watson (42) nur 5 Schichten; doch haben mich gerade einige Abbildungen, welche dieser Autor von der Rinde des Maulwurfes und der Spitzmaus bringt, z. B. seine Abbildungen 2, 9 und ıo, davon überzeugt, daß sich auch bei dieser Ordnung stellenweise ungezwungen 6 Schichten unterscheiden lassen. Nach B. Haller (18) stehen die Nager in der phylogenetischen Reihe auf der Grenze zwischen den Tieren mit Sechsschiehtung und denen, welche einen einfacheren Grundtypus aufweisen. Bei der Maus unterscheidet dieser Forscher je nach der Stelle drei bis sechs Schichten. Wo er aber 6 Schiehten unterscheidet (an einigen Stellen seines dorso-oceipitalen Gebiets), entspricht seine Zählung nicht derjenigen von Brodmann, denn die Sechszahl kommt bei ihm dadurch zustande, daß er in seiner 5. Schicht (Brodmanns Schicht VI) zwei Unterschichten unterscheidet. In der Abbildung Nr. 23 der Hallerschen Arbeit (18), die unsere Formation d wiedergibt, sind aber mit schematischer Deutlichkeit die 6 Schichten nach Brodmannscher Zählung zu erkennen; die zweite wird aber nicht mitgezählt. 3. Rinde und Rindenfelder des erwachsenen Tieres. Bei oberflächlicher Betrachtung der linken Seite von Fig. 8 (Taf. II) sehen wir zunächst 4 Schichten, 2 zellarme und 2 zellreiche, die mitein- ander abwechseln. Die äußerste, zellarme, ist das Stratum zonale, mole- eulare oder plexiforme der Autoren, Schicht I. Sie fehlt in keiner For- mation, in keinem Entwicklungsstadium, ist im Paläo- und Archipallium in gleicher Weise vorhanden und ist phylogenetisch sehr alt. Die darunter- liegende, breite, zellreiche Schicht ist die Schicht der kleinen und mittel- Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. II]. 3 18 R. Isenscnmip: großen (nach einigen auch der großen) Pyramiden einschließlich der Körner- schiehten der Autoren. Wir unterscheiden in ihr mit Brodmann SchichtIl, III und IV, denn sowohl an ihrem äußeren wie an ihrem inneren Rande zeigt sie in einigen Feldern Verdichtungen, die wir als besondere Schichten auffassen, entsprechend der äußeren (Il.) und inneren (IV.) Körnerschicht Brodmanns. Schicht II ist in unserer Figur kaum angedeutet, während die dichte, kleinzellige Schicht IV deutlich ausgesprochen ist. Der darunter- liegende, breite, zellarme Streifen entspricht der Schicht der großen Pyra- miden einiger Autoren, während andere, so auch Brodmann, sie als Ganglienschicht bezeichnen. Wir nennen sie ebenfalls Lamina ganglio- naris, Schicht V. Sie ist an der Größe und lockeren Stellung ihrer Ele- mente überall leicht zu erkennen. Auch die innerste zellreiche Schicht, die Spindelzellenschicht oder Lamina multiformis mancher Autoren, Schicht VI, zeichnet sich durch große Konstanz aus. Zu unterst, unmittel- bar über der weißen Substanz, liegen ihre spindeligen Elemente häufig in tangentialen Reihen angeordnet, während in den äußeren Teilen dieser Schicht nicht selten eine Anordnung der Zellen in radiär gerichteten Reihen zu sehen ist. Diese Anordnung der Elemente ist durch die Verlaufsrichtung der Fasern bedingt, wie auch aus unserer Figur ersichtlich ist. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen Felder der Rinde liegt in der sehr verschiedenen Ausbildung und Breite der einzelnen Schichten. Besonders ist das Verhältnis der Breite der äußeren Hauptzell- schicht, also der Schichten II bis IV, zu der Breite der ontogenetisch älteren, inneren Schichten V und VI, ein so wechselndes, daß wir es zur Unter- scheidung der verschiedenen Strukturen mit benutzen. In unserer Figur 8 beträgt dieses Verhältnis ungefähr 42:58. Die äußere Hauptzellschicht ist nirgends wesentlich breiter als hier, übertrifft jedenfalls nie die beiden inneren Schichten an Breite, dagegen kann sie sehr viel schmäler sein als in der hier abgebildeten Formation, so daß sie von den inneren Schichten an Breite um das vier- und mehrfache übertroffen werden kann. Wenn wir für die Unterscheidung der Strukturen im allgemeinen dieses Verhältnis mit berücksichtigen, wird vielleicht eingewandt werden, daß es lediglich die äußere Kon- figuration der Hemisphäre ist, welche das Verhältnis bestimmt, indem bei stark konvex gewölbter Oberfläche die äußeren Schichten einen viel stärkeren Flächenzuwachs erfahren als die inneren, sie deshalb ceteris paribus dort schmäler sein können; und in der Tat sind die stark gewölbten Stellen, z. B. die Mantelkante und der Frontalpol, durch Schmalheit der äußeren Hauptzellschicht ausgezeichnet. Doch ist das Verhältnis der äußeren zu den Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 19 inneren Schichten nicht proportional der Wölbung. Die äußeren Schichten können trotz schwacher Wölbung sehr schmal sein. Wir dürfen also in dem Verhältnis der Schichten mehr sehen als nur eine Folge der Oberflächengestalt. Wir haben in die rechte Hälfte unserer Figur 8 Zellen und Fasern eingezeichnet, wie sie sich mit den Silbermethoden in diesem Rindenfelde (d) darstellen lassen. Die schwarzen Zellen sind Golgipräparaten entnommen, die übrigen Fasern nach Silberpräpa- raten nach Cajal und Bielschowsky gezeichnet. Wenn auch die geschwärzten Zellen, um Elemente aus jeder Schicht darstellen zu können, aus mehreren Golgischnitten zu- sammengetragen sind, so stammen sie doch selbstverständlich alle aus einem und demselben strukturellen Felde Wir wollen durch diese Zeichnung dem Leser vergegenwärtigen, was er sich bei Betrachtung der Zelltorsi, wie sie unsere mit Anilinfarben gewonnenen Bilder zeigen, als Ergänzung zu denken hat. Eine genaue Beschreibung dieses Faserbildes gehört nicht in den Rahmen dieser Arbeit. Sie ist in ausgezeichneter Weise wiederholt von S. Ramon y Cajal gegeben worden. Ich mache nur darauf aufmerksam, daß in den Schichten IV und VI das Netz der Fibrillen besonders dicht erscheint. Dies Verhalten ist sowohl bei Behand- lung nach Cajal als nach Bielschowsky in allen Feldern des Neopallium (soweit die genannten Schichten im Zellbild ausgeprägt sind) konstant. Auch für die Beschreibung der Zellen, wie sie sich in der Rinde der Maus mit der Golgischen Silberreduktionsmethode dar- stellen lassen, verweise ich im übrigen auf die schönen Untersuchungen von Cajal (32, 33). An markhaltigen Fasern ist die Rinde der Maus sehr arın. Die aus der weißen Substanz radiär in die Rinde einstrahlenden Fasern sind allerdings zum Teil markhaltig, doch verlieren sie ihr Mark schon bei ihrem Durchtritt durch die VI. und V. Schicht, so daß wir in der Regel die äußeren Schichten der Rinde völlig marklos finden. In der Vl. Schicht, besonders in ihren untersten, an Jie weiße Substanz angrenzenden Teilen, finden wir an manchen Stellen parallel der Oberfläche ziehende markhaltige Fasern. Sie laufen zum Teil in frontaler, zum Teil in sagittaler, seltener in schräger Richtung. Der Bau der einzelnen Rindenfelder. Die Felder des Neopallium der Maus lassen sich nach ihrem Bau ungezwungen in drei große Gruppen einteilen. Wir grenzen diese großen Bezirke auf unseren Zeichnungen 9—ı1ı durch doppelte Linien voneinander ab, während die einzelnen Felder mit einfachen Linien eingezeichnet sind. Das erste Gebiet umfaßt den größten Teil der Konvexität mit Ausnahme des vordersten und mediansten Teiles derselben. Wir nennen es das dorso- laterale Gebiet. Das zweite Gebiet umfaßt den Frontalpol und den größten Teil der medialen Hemisphärenfläche und zieht sich über dem Balken und längs der Mantelkante nach hinten. Wir bezeichnen es als frontomediales Gebiet. Von diesen beiden Gebieten weicht das dritte und kleinste, das suboccipitale, im Bau stark ab. Es liegt an der Unter- fläche des Hinterhauptlappens kaudal und lateral vom hinteren Balken- ende, entsprechend Brodmanns Regio retrosplenialis. 38 20 R. Isenscnmip: Wir messen dieser unserer Einteilung keine weitergehende Bedeutung bei‘. Sie soll uns nur die Beschreibung der einzelnen Felder erleichtern, indem sie uns ermöglicht, die Grundzüge mehrerer einander ähnlicher Struk- turen gemeinsam zu betrachten. Haller (18) hat für die Einteilung der Oberfläche des Mäusegehirus, ebenso Brod- mann (9) für die Topographie der Hemisphären anderer Nager den Begriff der Insel be- nutzt, welche beide Autoren durch das Claustrum charakterisiert sein lassen, das sie als abgesprengtes Stück der untersten Rindenschicht betrachten. Das Gebilde, welches Haller (18) in Fig. 26 auf Taf. XXXIII als Claustrum der Maus abgebildet hat, reicht viel weniger weit nach vorn als das viel ausgedehntere und besser abgegrenzte Claustrum des Kaninchens und könnte nur dem hinteren Teile dieses Gebildes entsprechen. Mir erscheint es noch zweifel- haft, ob jene zum Teil großzellige Portion grauer Substanz hier nicht eher dem Linsenkern zuzurechnen ist. (Wir haben die Lage dieses Gebildes in der Projektion auf unserem Schema Fig. ro durch eine punktierte Linie angedeutet.) Wie dem auch sei, als Merkmal für die Einteilung ist es für uns ganz ungeeignet, denn es liegt größtenteils unter dem Paläopallium, und soweit es unter der Rinde des Neopallium liegt, entspricht es keinem bestimmten Feld derselben. Es vereinigt heterogene und trennt zusammengehörige Formationen. Die einzelnen Felder bezeichnen wir mit Buchstaben. Die Figuren 9, ro und ıı zeigen ihre Lage auf der Gehirnoberfläche. Die einzelnen Struk- turen sind nur ausnahmsweise scharf gegeneinander abgegrenzt. Im all- gemeinen bestehen allmähliche Übergänge zwischen zwei benachbarten Feldern, und oft ist es willkürlich, wo man in diesem Übergangsgebiete die Grenze hinsetzen will. Wenn wir trotzdem auf unseren Oberflächen- schemata die Grenzen als scharfe Linien zeichnen, lassen wir uns eine kleine Ungenauigkeit zuschulden kommen, wie man sie fast jedem Schema zugute halten muß. A. Das dorso-laterale Gebiet. Wir haben eine Formation dieses Gebiets der Besprechung des all- gemeinen Bauplanes der Rinde zugrunde gelegt, können also dafür auf das dort Gesagte verweisen. Wir sehen, daß in diesem Gebiet ein sechs- schiehtiger Grundplan sich erkennen läßt. Dadurch ist die Rinde hier den meisten Teilen des Neopallium der höheren Säuger viel ähnlicher als die- ! Besonders soll dadurch nicht Stellung zu oder gar gegen die Hallersche Einteilung der Hirnrinde (vgl. auch Arch. f. mikroskop. Anat. Bd. 76 Heft 2) genommen werden. Hierzu würden nur viel ausgedehntere vergleichend-anatomische Untersuchungen berechtigen, als ich sie anstellen konnte. Ich kann nur sagen, daß ich jene Einteilung für meine Zwecke praktisch nicht geeignet fand. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 21 Fig. 9. Rechte Hemisphäre, Dorsalansicht. Fig. 10. Fig. 11. Cornu ammonis Rechte Hemisphäre, Lateralansicht. Rechte Hemisphäre, Medianansicht. Die Felder t, s, A und g liegen nicht in derselben (Median-) Ebene wie die übrigen Gebilde. 22 R. IsenscnHmip: jenige der anderen Gebiete, in denen die äußere Hauptzellschieht meistens so schmal ist, daß es zu einer deutlichen Differenzierung der aus ihr hervor- gehenden Schichten nicht kommt. Die gute Entwicklung der äußeren Hauptzellschicht bildet das Hauptcharakteristikum unseres dorso-lateralen Gebiets. Die Breite der Rinde ist in diesem Gebiete eine mittlere, indem weder sehr breite noch sehr schmale Rindenfelder dazu gehören. Die Breite nimmt im allgemeinen von hinten nach vorn und von median nach lateral zu. Sie schwankt zwischen 0.56 mm (median und hinten) und 0.9 mm (lateral und vorn). Davon entfällt durchschnittlich "/ro bis /ı2 auf die I. Schicht, ?/, auf die äußere Hauptzellschieht und die Hälfte auf die beiden innersten Schichten. Die Struktur des Feldes a stellt Fig. ı2, Taf. II, dar. Sie ist be- sonders ausgezeichnet durch große Elemente in Schicht V (die größeren unter ihnen messen bis 18 und 20 # sowohl in radiärer wie in querer Richtung) und durch ziemlich großen Zellreichtum in allen Schichten. Man kann in dieser Formation stellenweise sämtliche sechs Schichten erkennen, denn die Zellen stehen unmittelbar unter der I. Schicht besonders dicht und deuten so die Existenz einer Schicht II an. Schicht IV mit ihren zahlreichen kleinen Elementen ist deutlich ausgeprägt. Der an diese Schicht angrenzende Streifen von Schicht V ist gewöhnlich frei von sehr großen Elementen. Diese finden sich besonders über die mittleren und tieferen Teile der Lamina Ganglionaris verteilt. Diese Verteilung ist keine ganz gleichmäßige, indem die Zellen öfter zu mehreren eine kleine Gruppe bilden. Doch tritt diese Tendenz zur Gruppenbildung nur an wenigen Stellen deutlich hervor. Die innerste VI. Schicht hebt sich durch ihre dichterstehenden kleineren Elemente deutlich ab. Die Zellen stehen mit ihren Längsachsen meist quer. In den innersten Lagen der Schicht ist eine Anordnung der Elemente in tangen- tialen Reihen an den meisten Stellen deutlich. Diese Anordnung ist be- dingt durch den Verlauf der Fasern, ähnlich wie es Fig. 8, Taf. II, darstellt. Jene Figur stellt allerdings eine andere Formation dar, weist aber in diesem Punkte die gleichen Verhältnisse auf wie Feld a. Ein Teil dieser Fasern ist markhaltig. In den äußeren Teilen der Schicht VI herrscht dagegen an den meisten Stellen eine radiäre Anordnung der Elemente vor, ent- sprechend dem Vorwiegen der radiär verlaufenden, nur zum kleineren Teil markhaltigen Fasern. Man könnte nach dieser Anordnung der Elemente also in der VI. Schicht, zwei Unterschichten unterscheiden. Dies gilt nur Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 23 für den vorderen Teil des Feldes, im hinteren Teil verwischt sich dieser Unterschied. Das Verhältnis der äußeren Hauptzellschicht zu den beiden inneren Schichten beträgt hier etwa 48:52. Frontal und lateral von Feld a ist eine Gegend, deren Struktur sich von a nur ganz unbedeutend unterscheidet, indem Schicht IV hier etwas weniger akzentuiert und die Zellen in Schicht V nicht ganz so groß sind wie in a (die größeren messen etwa 14:15 u), wenn auch größer als z. B. in d. Wir bezeichnen diesen Teil des Feldes als «, und grenzen ihn durch eine unterbrochene Linie vom Hauptfeld a ab. Feld 5 ist dargestellt in Fig. 6, Taf. I und Fig. 8, Taf. II. Erstere stammt aus dem vorderen, letztere aus dem hinteren Teil des Feldes. Wir er- kennen diese Struktur an der sehr breiten und wohlausgebildeten Schicht IV und, im Gegensatz zu Feld a, an der geringeren Größe der Elemente in Schicht V. Schicht II ist beim erwachsenen Tier nur ganz schwach an- gedeutet, während wir sie vom 9. bis 17. Lebenstage hier sehr deutlich ausgesprochen fanden. In Schicht VI lassen sich, besonders im vorderen Teil des Feldes, ähnlich wie in Feld a, 2 Unterschichten unterscheiden, die untere durch tangentiale, die obere durch radiäre Anordnungen der Zellen ausgezeichnet. Wir haben schon bei Besprechung des allgemeinen Bau- planes gesehen, daß diese Anordnung durch den Faserverlauf bedingt ist. Das Verhältnis der äußeren Hauptzellschieht zu den inneren Schichten be- trägt hier etwa 45:55, ist also fast gleich wie für Feld a. Lateral und hinten geht Feld db allmählich über in Felder von nahe verwandter Struktur. Nach hinten wird die breite und wohlausgebildete Schicht IV rasch schmaler und etwas ärmer an kleinen dunkeln Elementen, die ganze Rinde verschmälert sich — vgl. Fig. ı3 auf Taf. II. Wir be- finden uns in Felde. Trotzdem die Rinde im ganzen schmäler ist, ist Schicht I ebenso breit wie in den vorher beschriebenen Feldern. Eine Schicht II ist nicht abzugrenzen, wohl aber sehen wir am inneren Rande der äußeren Hauptzellschicht auch hier zahlreiche kleine Elemente, welche eine Schicht IV andeuten. Gegen diese grenzt sich die helle Schicht V scharf ab. Sie enthält nur mäßig große Elemente, welche in großen Ab- ständen stehen. Schicht VI besteht aus dichtliegenden, parallel der Ober- fläche gerichteten spindelförmigen Elementen. In diesem Felde sowie in dem folgenden Felde d sind die Zellen aller Schichten im Durchschnitt auffallend klein. Nicht nur überwiegen in der äußeren Hauptzellschicht 24 R. Isenscamip: die kleinsten Elemente, nicht nur sind die Zellen in Schicht V etwas kleiner als in den umgebenden Rindenfeldern, sondern sogar die Spindeln von Schicht VI, der Schicht, die am seltensten Modifikationen erleidet, sind durehschnittlich hier etwas kleiner als in den meisten anderen Rinden- feldern. Das Verhältnis der äußeren Hauptzellschicht zu den beiden inneren Schichten beträgt etwa 45:55. Medial geht Feld e in Feld d über (Fig. 14, Taf. III), welche das gleiche Vorwiegen kleiner Elemente zeigt und eine so ähnliche Struktur aufweist, daß die Grenze etwas willkürlich ist. Der Unterschied zwischen den beiden Feldern besteht darin, daß in Feld d Schicht IV noch weniger ausgesprochen ist, Schicht V zellreicher und deshalb undeutlicher abgesetzt, so daß die äußere Hauptzellschicht nicht scharf gegen Schicht V abgegrenzt ist. Das Verhältnis der äußeren Hauptzellschicht zu den inneren Schichten ist un- gefähr dasselbe wie in Feld c. Am medialen Rande verschmälert sich die äußere Hauptzellschicht rasch und vermittelt so den Übergang zu Struktur q. Wo die Felder ce und d über die hintere Mantelkante wegbiegen, um in die Formationen der Unterfläche des Hinterhauptslappens überzugehen, erleidet ihr Bau eine Modifikation. Wir haben dieses Stückchen Rinde auf unserem Schema, Fig. ıı, als Feld g eingetragen. Die Abgrenzung der Zellsehiehten gegeneinander ist hier ganz undeutlich geworden, nur Schicht V ist als heller Streifen knapp wahrnehmbar. In den inneren Schichten herrscht infolge der Einstrahlung von Fasern radiäre Anordnung der Zellen vor. Die Rinde ist etwas schmäler als in den dorsalen Feldern, aber immerhin noch fast doppelt so breit wie in den Feldern des suboceipitalen Gebiets. Der Übergang in jene Felder erfolgt mit einer scharfen Grenze, die sich infolge der plötzlichen Verschmälerung der Rinde auch äußer- lich markiert. Ventral von g liegt ein Feld, dessen Bau nicht mehr mit dem Grund- plan des dorso-lateralen Gebiets übereinstimmt und das durch seine Lage und Struktur den Übergang zum Paläopallium vermittelt. Wir nennen es Feld A. Die Rinde erscheint hier vierschichtig. Unter dem Stratum zonale liegt eine ziemlich mächtige zweite Schicht, welche aus 6 bis ıo Reihen von dichtliegenden, mittelgroßen und mittelstark gefärbten, länglichen Elementen besteht, welche mit ihrer Längsachse parallel der Oberfläche stehen. Darunter eine helle, scharf abgegrenzte Schicht mit nur spärlichen größeren Elementen und schließlich eine unterste Schicht mit kleineren, Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 25 spindelförmigen Elementen in tangentialen Reihen. Der vierschichtige Bau dieses Feldes deutet auf eine Verwandtschaft mit dem Paläopallium hin. Ventral von d, da wo die Hemisphäre sich zum Übergang ihrer dorso-lateralen in die ventro-laterale Fläche stärker wölbt, finden wir Felde. Von Feld d, dem es in der Struktur nahesteht, ist es besonders durch die viel schwächere Ausbildung der Schicht IV zu unterscheiden, von Struktur ce durch die größere Breite der Rinde und besonders auch die beträchtlichere, durchschnittliche Größe der Elemente in sämtlichen Schichten, besonders den beiden innersten. Das Verhältnis der äußeren Hauptzellschicht zu den beiden inneren Schichten beträgt etwa 42:58, ist für die äußeren Schichten also etwas ungünstiger als in Formation b, ce und d. Das Feld ist im ganzen in seinen vorderen Teilen zellreicher als in den hinteren. Doch ist der gesamte Bau im übrigen im ganzen Felde so gleichartig, daß ich es nicht für angebracht hielt, einen vorderen zellreicheren von einem hinteren zellärmeren Bezirk als besonderes Feld abzugrenzen. Hinten geht Struktur e ohne scharfe Grenze über in Feld f (Fig. 15, Taf. III), welches charakterisiert ist durch unscharfe Abgrenzung der Zell- schiehten. Eine Schicht II ist allerdings angedeutet indem unmittelbar unter Schicht I die Elemente etwas dichter stehen, als weiter innen. In der Höhe von Schicht IV findet sich keine deutliche Verdichtung; Schicht V ist zellreicher als in anderen Strukturen, so daß sie sich gegen die äußeren Schichten nieht abgrenzt. Immerhin ist sie dank der größeren Elemente, die sie enthält, zu erkennen. Schicht VI ist von Schicht V nur undeut- lich abgegrenzt. Sie besteht aus ungewöhnlich großen, gut gefärbten, meist rundlichen, zum Teil etwas länglichen Zellen, nicht aus den schmalen Spindeln, welche wir sonst in dieser Schicht antreffen. Ventral schneidet diese Struktur mit der schon beschriebenen Fovea limbica (Fig. ı5, links) scharf ab. Jenseits der Furche finden wir Struk- turen des Paläopallium, die wir nicht beschreiben. Die Furche trennt also, wie schon früher erwähnt, das Neopallium vom Paläopallium. Hinten, wo die Furche tief‘ einschneidet, geht dieser Übergang scharf und un- vermittelt vor sich; weiter vorn aber, an der ventralen Seite von Feld e, wo die Furche seichter ist, ist auch im Zellenbau der Übergang mehr ver- wischt. Er vollzieht sich allmählich im schmalen Feld‘, das auch in seiner Struktur in der Mitte zwischen Neo- und Paläopallium steht. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. III. 4 26 R. Isenscumip: Fig. ı6, Taf. III zeigt uns die Struktur des Feldes i. Die Rinde ist schmal. Unter der ziemlich breiten Schicht I findet sich eine Lage von dichtstehenden, stark gefärbten Zellen von zum Teil dreieckiger Form. Darunter folgt eine breite zellenarme Schicht, in deren unteren Teilen etwas größere, dichter stehende Elemente auftreten, so daß die Grenze nach der untersten Schicht, welche hier, wie gewöhnlich, von tangential gerichteten Spindeln gebildet wird, keine scharfe ist. Ventral geht das Feld über in die deutlich vierschiehtigen Formationen des Paläopallium. Im vordersten Teile des Feldes, das wir als i, auf unserem Schema Fig. 10 abgegrenzt haben, ist die Struktur etwas modifiziert, indem die beiden untersten Schichten der hier im ganzen breiteren Rinde auch relativ breiter sind und eine radiäre Anordnung ihrer Elemente aufweisen, welche, wie auch hier leicht nachweisbar ist, durch Einstrahlung von Fasern be- dingt ist. Feld a geht an seiner medialen Seite allmählich in Feld % über (Fig. 19, Taf. V). Dieses Feld bildet den Übergang zwischen den Formationen des dorso-lateralen und des fronto-medialen Gebiets und steht nicht nur topo- graphisch, sondern auch in seiner Struktur auf der Grenze zwischen beiden. Die Zellen stehen in allen Schichten um ein geringes weniger dicht als in Felda. Die äußerste Hauptzellschicht ist bedeutend schmäler als in den Feldern des dorso-lateralen Gebiets. Ihr Verhältnis zu den inneren Schichten beträgt ungetähr 34 : 66. Schicht I ist erheblich breiter als in Feld a und d. Schicht II, II und IV sind nicht deutlich voneinander zu unter- scheiden. Wohl steht unmittelbar unter Schicht I eine an manchen Stellen besonders dichte Reihe von Zellen, die als Schicht II angesprochen werden kann; auch finden sich am inneren Rande der Hauptzellschicht die gleichen kleinen Elemente, wie sie in Feld @« die Schicht IV bilden, doch sind sie in zu kleiner Zahl vorhanden, als daß sie den Eindruck einer eigenen Schicht hervorrufen könnten. Schicht V und VI sind erheblich breiter als in den bisher beschriebenen Feldern. Die großen Elemente von Schicht V sind allerdings nicht ganz so groß (etwa 13 X 15 u) und zahlreich, wie in der Formation a, doch sind sie immerhin größer als in den meisten anderen Areae. Sie sind über die ganze Breite der breiten Schicht V verteilt. Die äußersten liegen infolge der großen Breite der unteren Schichten viel weiter nach außen als die entsprechenden Elemente, die wir in andern Formationen kennen gelernt haben. Die Orientierung der spindeligen Ele- Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 27 mente der Schicht VI ist im hinteren Teile des Feldes die gleiche wie im Feld a; nur sind die horizontalen Reihen nicht ganz so deutlich wie dort. Im vorderen Teil der Area k herrscht eine Anordnung in radiären Reihen in der ganzen Schicht vor. Wie die Faserpräparate zeigen, ist diese Anordnung auch hier durch den Durchtritt zahlreicher, nur zum ge- ringsten Teil markhaltiger Fasern bedingt. Das frontomediale Gebiet. Die Formationen dieses Gebietes sind charakterisiert durch die Schmal- heit der äußeren Hauptzellschicht, die Breite der beiden innersten Zell- schiehten und die durch überall zahlreich einstrahlende Fasern bedingte gesetzmäßige Anordnung und Orientierung der Elemente der untersten Strata. Die Begrenzung der einzelnen Schichten ist viel weniger deutlich als im dorso-lateralen Gebiet; besonders sind die Schichten, welche sich aus der hier schmalen äußeren Hauptzellschicht differenzieren, oft kaum zu erkennen und nur dadurch zu identifizieren, daß man die einzelne Schicht aus dem dorso-lateralen Gebiet in das fronto-mediale herüber verfolgt. In diesem Gebiete erreicht die Rinde ihre größte Gesamtbreite von etwas über ımm (am Frontalpol). Nach hinten wird die Rinde viel schmäler und sinkt in dem hinteren Teil der Formation g auf '/;mm herab; noch stärker verschmälert sie sich an der medialen Hemisphärenfläche, wo sie nach unten in das Paläopallium übergeht. Die Molekularschicht ist im ganzen breiter als im dorso-lateralen Ge- biet nnd macht durchschnittlich etwa '/; der ganzen Breite aus, während auf die äußere Hauptzellschicht an den meisten Stellen kaum !/,, auf die beiden inneren Schichten weit über die Hälfte der ganzen Breite entfällt. Auf Fig. 17, Taf.IV sehen wir den Übergang des Feldes k (links) in Feld /, welches seinerseits (rechts unten) in Feld m übergeht. In Feld / scheint uns zunächst auf diesem Frontalschnitt die Abgrenzung der ein- zelnen Schichten fast unmöglich zu sein, abgesehen allerdings von Schicht I und II, von denen die letztere besonders nahe dem Übergang in Feld m viel deutlicher ist als in den bisher beschriebenen Formationen. Die anderen Schichten sind aber — auf dem Frontalschnitt — zunächst nicht ohne weiteres zu identifizieren, sondern nur zu erkennen, wenn man die einzelnen Strata von Formation a und %k in Formation / verfolgt. Dabei wird man gewahr, daß die gleichen Elemente, welche in Formation a Schicht IV 4* 28 R. Isenseonmip: ausmachen, sieh in geringerer Zahl auch hier finden, aber erheblich weiter nach außen, so daß die äußere Hauptzellschicht, deren innere Grenze ja diese Elemente bilden, hier sehr schmal ist. Ihr Verhältnis zu den inneren Schichten beträgt, an der Mantelkante gemessen, etwa 23:77. Die Elemente von Schicht V sind dementsprechend noch weiter nach außen gerückt als in Formation Ak. Sie messen im vorderen Teile des Feldes nicht mehr als 12 x 144, während sie im hinteren Teile noch etwas kleiner sind, also den entsprechenden Zellen der Formation k etwas an Größe nachstehen. Daß diese Elemente wirklich den großen Elementen in Feld a usw. ent- sprechen, beweist nicht nur der kontinuierliche Zusammenhang der be- treffenden Schichten, sondern dafür sprechen auch besonders die Golgi- präparate, welche hier ziemlich große pyramidenförmige Ganglienzellen zeigen, die einen Achsenzylinder in die weiße Substanz aussenden, genau wie wir sie in Fig. 8, Taf. II für die V. Schicht von Feld 5 dargestellt haben und wie sie sich in der Lamina ganglionaris aller Formationen des dorso-lateralen Gebietes nachweisen lassen. In Schicht V zeigt sich deutlich eine Anordnung der Zellen in radiär gerichteten Reihen. Diese Anordnung beherrscht (bei der Betrachtung im Frontalschnitt) die ganze, hier sehr breite Schicht VI, die wir hier nicht auf den ersten Blick erkennen. Sa- gittalschnitte tun uns aber unzweifelhaft dar, daß wir hier wirklich eine breite und wohl ausgebildete Schicht VI vor uns haben, charakterisiert durch die genau gleichen spindelförmigen Elementen, wie wir sie in den bisher beschriebenen Feldern getroffen haben. Diese Spindeln sind hier streng sagittal gerichtet, so daß sie auf dem Frontalschnitt quer ge- troffen sind und als kleine rundliche Elemente erscheinen, während sie sich im Sagittalschnitt als schöne große Spindeln zeigen, die eine besonders breite, deutlich ausgesprochene Spindelzellenschicht bilden. Diese eigen- tümliche Anordnung der Elemente ist wiederum durch den Faserverlauf bedingt, denn es strahlen in der Gegend der Mantelkante einerseits — in der Nähe des Frontalpols, auch seitlich davon — zahlreiche, zum größeren Teil marklose Fasern in frontaler Ebene fächerförmig aus der weißen Sub- stanz in die Rinde ein. Anderseits verlaufen zwischen den Strahlen dieses Fächers in streng sagittaler Richtung zahlreiche, nur zum geringsten Teil markhaltige Fasern in der Schicht VI. In diese sagittalen Faserzüge ein- gelagert liegen die spindelförmigen Zellen in entsprechender Orientierung. Diese gleiche Anordnung der Fasern besteht auch in der innersten Schicht der For- mation q, und wir werden bei der Beschreibung jenes Feldes auf das hier Gesagte verweisen. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 2) Am Frontalpol ist die Anordnung der sagittalen Fasern eine mannig- fachere. Manche laufen um das vordere Balkenende nach unten, viele wenden sich nach lateral, so daß sie schließlich beinahe in frontaler Ebene verlaufen, andere strahlen am vorderen Balkenende nach verschiedenen Richtungen radiär in die Rinde ein. Deshalb sind dort die Spindeln der Schicht VI nicht streng in einer Richtung orientiert, wie im hinteren Teile des Feldes, so daß sich hier bei verschiedenen Schnittrichtungen Spindeln zeigen. B. Haller (18) nimmt an, daß die unterste Zellschicht der eben beschriebenen Area / (des Stirngebietes und des Fornikalgebietes seiner Nomenklatur) der »Sternzellenschicht«, also der drittuntersten Schicht seines dorso-oecipitalen Gebiets, entspricht, mit anderen Worten, daß die unterste Schicht der eben beschriebenen Formation der Schicht IV unserer Area a, 5 usw. entspreche. Ich sehe niclit ein, wie diese Schichten miteinander in Zu- sammenhang gebracht werden können. Die unterste Schicht des »Fornikalgebiets und Stirngebiets« entspricht der untersten Schicht auch des übrigen Neopalliums. Diese nächst- liegende Annahme wird nicht nur durch den in der ganzen Rinde des Neopalliun konti- nuierlichen Zusammenhang dieser untersten Schicht, sondern auch durch die überall gleiche Form der meisten in ihr liegenden Elemente bewiesen. Im Fibrillenpräparat nach Cajal zeigt diese Formation auch außer den schon be- schriebenen Fasersystemen in den untersten Schichten besondere Verhältnisse, indem sich in der Höhe, die der äußeren Grenze der Schicht IV entspricht, ein deutliches Fibrillennetz imprägniert und die Schicht I entlang der Mantelkante und nahe derselben an der Wand des Suleus sagittalis besonders reich an tangentialen Fasern erscheint. Es ist möglich, daß dieses Verhalten hier weniger durch besondere Beschaffenheit des Gewebes bedingt ist als dadurch, daß für das Eindringen der Reagenzien infolge des Aneinanderliegens der beiden Hemisphären hier andere mechanische Verhältnisse bestehen, die auf zunächst unerklärliche Weise die Imprägnation begünstigen könnten. Wir haben auch an Golgipräparaten häufig längs des Suleus sagittalis und der Mantelkante besonders reiche Imprägnation bekommen, was wohl eher aus der äußeren Konfiguration dieser Teile als durch besondere Beschaffen- heit des Gewebes zu erklären ist. Der Übergang des Feldes / in Feld m (Fig. ı7 u. 20, Taf. II u. IV) ist ein so allmählicher, daß die Abgrenzung nicht leicht ist. In n ist die Rinde im ganzen schmäler. Die Schicht I ist aber breiter als in der Formation /. Die Zellenschichten zeichnen sich durch gleichmäßige, ziemlich beträchtliche Größe der Elemente und durch ziemlich dichte Stellung derselben aus, und ferner dadurch, daß sämtliche Zellen sich leicht und gleichmäßig färben. Während in anderen Feldern die einen Elemente heller, die anderen dunkler, andere vielleicht ganz unvollständig gefärbt erscheinen, so daß nur der Kern zu erkennen ist, er- scheint in Formation m von jedem einzelnen Element sowohl Kern wie Protoplasma schön gleichmäßig in einem mittleren Ton gefärbt. Dies Verhalten kehrt in allen unseren zahl- reichen Serien wieder, kann also nicht auf einer technischen Zufälligkeit beruhen. Diese gleichmäßige, leichte Färbbarkeit werden wir auch in den angrenzenden Formationen wieder- finden. Sie ist ferner charakteristisch für alle Felder des Paläopallium. Es ist möglich, 30 R. Isensceumip: daß die leichte Färbbarkeit von Formation m, n, 0, p usw. auf die Verwandtschaft mit jenen phylogenetisch älteren Teilen der Rinde hindeuten, denen sie schon topographisch und dem Bau nach näherstehen. Schicht U und VI sind allein deutlich ausgesprochen. II besteht aus 2 bis 3 Reihen von ziemlich großen ovalen, mit der Längsachse radiär stehenden Zellen, die breite Schicht VI aus zahlreichen (10—ı2) Reihen von großen, kurz spindelförmigen oder ovalen Elementen, die mit ihren Längsachsen tangential stehen. Dazwischen lassen sich Schichten nicht deut- lich unterscheiden, denn die Zellen sind über die übrige Breite der Rinde ziemlich gleichmäßig verteilt. An der Grenze zwischen dem mittleren und äußeren Drittel der ganzen Breite sind die Zellen besonders groß, und vielleicht dürfen wir darin ein Analogon der Schicht V erkennen, denn diese Zellage läßt sich durch Feld % und / kontinuierlich in Schicht V des Feldes a verfolgen. Hinten unten, vgl. Fig. ıı auf S. 2ı, grenzt an Feld m das Feld p, das kaum mehr neopallialen Charakter hat. Die Grenze zwischen m und p ist durch eine »innere Furche« markiert, welche wir schon auf 8.7 erwähnt haben. In Formation p ist die Rinde sehr schmal. Sie besteht aus einer sehr breiten Schicht I und aus einer darunterliegenden sehr breiten, aus 6 bis 7 Reihen dunkelgefärbter, ziemlich großer Zellen bestehenden Schicht, die in der Lage also Schicht II des Neopallium entspricht. Darunter folgt eine lockere Schicht von etwas kleineren Elementen und zu unterst eine zellreiche Schicht von gleicher Beschaffenheit wie Schicht VI in For- mation »n. Wir haben also nur 4 Schichten, von denen die beiden äußersten besonders stark sind. Diese Struktur ist charakteristisch für die Formationen des Paläopallium, denen wir Feld p wohl schon zureehnen müssen. An seiner ventralen Seite geht das Feld kontinuierlich in Formation w über, die un- zweifelhaft dem Paläopallium angehört. Nach hinten, über dem Balken, setzt sich die Schieht II der Formation p kontinuierlich in die Fasciola cinerea (o) fort. Diese ist ein paariges, aus großen, gutgefärbten, zum Teil pyramidenförmigen Zellen bestehendes schmales Band, das sich über deın Balken, zwischen ihm und Formation /, weiterhin zwischen Balken und Formation g beiderseits hinzieht. Nach hinten geht sie, wie besonders Sagittalschnitte, die die Fasciola in ihrer ganzen Länge getroffen haben, schön dartun, um das Splenium corporis callosi in die Pyramidenschicht des Ammonshornes kontinuierlich über und ver- mittelt so einen ununterbrochenen Zusammenhang zwischen der Zellenschicht des Ammons- hornes und der Schicht II unserer Formation p. Nach unten grenzt das Feld m an das Feld » (vgl. Fig. ıı auf S. 21). Wie das vorher beschriebene, vermittelt auch dieses Feld den Übergang zum Paläopallium. Sein Bau ist dementsprechend ein relativ einfacher. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 31 Schieht I ist breit. Schicht II ist besonders mächtig und besteht aus 6 bis 10 Lagen stark gefärbter, mäßig dicht liegender, mittelgroßer Elemente. Darunter finden wir eine zellärmere Zone und zu unterst wieder eine zell- reiche Schicht. Wir können also auch hier, ähnlich wie im Paläopallium, nur 4 Schichten unterscheiden. Die Anordnung der Elemente in den beiden untersten Schichten ist eine radiäre, entsprechend der hier sehr reichlichen Ausstrahlung von größtenteils marklosen Fasern. In gleicher Höhe mit Feld n liegt lateral Feld r (Fig. ı0, S.2ı und Fig. 21, Taf. V) von n durch die früher erwähnte Fovea olfactoria getrennt. Formation r vermittelt den Übergang des angrenzenden Feldes / in das Palläopallium. Es ist von einfachem Bau, schmäler' und zellärmer als Feld /, wenn auch nicht so einfach in seiner Struktur wie Feld n. Auf eine schmale Schicht I folgt eine deutlich ausgesprochene II. Schicht, welche aus 2 bis 4 Reihen dichtliegender, stark gefärbter Elemente besteht. Dar- unter folgen mehrere Reihen lockerer stehender, kleinerer Elemente. Diese beiden Schichten entsprechen zusammen, wie man durch Verfolgen des Zusammenhangs mit den Schichten der höher differenzierten Areae er- mitteln kann, der Schicht II bis IV, also der äußeren Hauptzellschicht. Darunter folgt eine ziemlich breite Schicht mit locker stehenden großen Elementen, entsprechend Schicht V, und schließlich eine breite Schicht, größtenteils spindelförmiger Elemente, entsprechend Schicht VI. Die An- ordnung der Zellen in diesen beiden innersten Schichten ist eine radiäre, wiederum entsprechend der Einstrahlung zahlreicher markloser und spär- licher markhaltiger Fasern aus der weißen Substanz. Das Verhältnis der äußeren Hauptzellschicht zu den beiden inneren Schichten beträgt etwa 22:78. Diese Formation hat also große Ähnlich- keit mit der angrenzenden Formation / und könnte auch als ein zellärmerer Teil derselben aufgefaßt werden. Die hinteren Teile der Mantelkante nimmt Feld g ein (Fig. ı8, Taf. IV). Der Übergang zu Feld / erfolgt so unmerklich, daß eine Grenze schwer zu ziehen ist. Weiter entfernt von dieser Grenze unterscheiden sich aber die beiden Felder beträchtlich. Die Struktur von q unterscheidet sich von der des Feldes / durch die geringere Breite der Rinde, durch besonderen Charakter der Schicht II und der übrigen Bestandteile der äußeren Haupt- \ Fig. 2ı stellt einen Schrägschnitt Jar, so daß die Rinde zu breit erscheint. 32 R. Isenseumip: zellschicht und schließlich durch die beträchtlichere Größe der Zellen in Schieht V. Schicht II hebt sich viel deutlicher ab als in Formation /. Sie besteht aus 2 bis 4 Reihen von rundlichen, stark sich färbenden, sehr kleinen Elementen (5 bis höchstens 6 «), deren Hauptfortsätze, soweit solche zu sehen sind, keine regelmäßige Orientierung erkennen lassen, während sich die entsprechende Schicht in Feld /! viel weniger deutlich abhebt und aus sehr viel größeren (durchschnittlich etwa 8:13 4), viel schwächer sich färbenden, länglichen, oft pyramidenförmigen Elementen besteht, deren Längsachse immer radiär gerichtet ist. Unter den dichten Reihen der II. Schicht liegen in Feld y viel lockerer angeordnet etwa 3 bis 4 Reihen ebenso kleiner, rundlicher Elemente, auf die noch einige mittelgroße, helle, zum Teil pyramidenförmige Zellen folgen. Es ist mir nicht möglich, zu sagen, welchen Schichten der anderen Formationen die einzelnen der drei eben beschriebenen Schichten entsprechen. Sicher ist nur, daß sie zusammen der äußeren Hauptzellschicht, der Schicht II bis IV, gleichzusetzen sind, denn nach innen folgt eine deutliche Lamina ganglio- naris mit hier sehr großen, locker stehenden Zellen. Nächst den großen Zellen der Formation « sind es die größten Elemente im Neopallium der Maus. Manche von ihnen messen 15 X ı8 u. Diese Schicht setzt sich ununterbrochen in die V. Lage der übrigen Rinde fort. Sie enthält, wie auch die folgende Schicht, weniger zahlreiche Elemente als die entsprechende Schicht in Feld /. Schicht VI ist wiederum sehr breit. Ihre spindelförmigen Elemente sind genau wie in Formation / streng sagittal gerichtet und in radiären Reihen angeordnet, so daß die Lage nur in Sagittalsehnitten als solche imponiert, während, wie unsere Fig. 18 zeigt, auf Frontalschnitten ihre Elemente kleiner erscheinen, die Abstände zwischen ihnen infolge- dessen erheblich größer, so daß der Eindruck einer Schicht kaum zustande kommt. Für die Beschreibung der Fasern in diesen Schichten können wir auf das bei der Beschreibung von Feld ! Gesagte verweisen. In den oberen Schichten zeigt diese Formation im Fibrillenbild 2 dichte Fasernetze. Das eine liegt in Schicht I und besteht hauptsächlich aus tangential verlaufenden Fasern, das andere liegt im unteren Teile von Schicht II und unmittelbar darunter und besteht aus sehr dicht liegenden, in allen Richtungen sich kreu- zenden Fasern, welche die hier gelegenen Zellen umspinnen. Das Markscheidenpräparat zeigt in diesem Felde unmittelbar über dem Balken und am Übergang in Formation s in der ersten Schicht zahlreiche tangential verlaufende Fasern. Das Verhältnis der äußeren Hauptzellschicht zu den inneren Schichten beträgt etwa 28:72. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 33 Das suboceipitale Gebiet. (Brodmanns Regio retrosplenialis.) Die Ausdehnung dieses Gebiets kommt in der Medianansicht infolge der konvexen Wölbung dieser Region nur unvollständig zum Ausdruck, indem der obere Teil mehr nach unten als medialwärts orientiert ist, so daß er in unserem Schema Fig. ıı auf S. 2ı stark verkürzt erscheint. Die konkave Wölbung dieses Bezirkes ist von Hermanides und Köppen als eine Andeutung eines Sulceus calcarinus aufgefaßt worden. Mir scheint sich die gewölbte Form durch das Anliegen des Mittelhirns genügend zu erklären, und jene Annahme unnötig zu sein. Das Gebiet umfaßt die Felder mit der schmalsten Rinde (o.2 bis 0.3 mm). Der Zellenbau weicht erheblich von dem der übrigen Rindengebiete ab. Brodmann hat auch die Struktur dieser seiner Regio retrosplenialis (zum Beispiel beim Kaninchen) auf den sechsschichtigen Typus zurückge- führt. Mir will das bei der Maus nicht ganz gelingen. Zwar sind die stark ausgeprägten Schichten I und II ohne weiteres mit den entsprechenden Schichten der übrigen Rinde zu identifizieren, gehen sie doch nicht nur ununterbrochen in die entsprechenden Schichten von Formation q über, sondern besitzt doch Schicht II auch größte Ähnlichkeit mit der zweiten Lage von Feld g. Auch die beiden untersten Schichten sind leicht mit Schicht V und VI der übrigen Rinde, in die sie kontinuierlich übergehen, zu identifizieren. Was aber dazwischen liegt, was Schicht II und IV ent- sprechen müßte, kann ich nicht im sechsschichtigen Schema unterbringen. Der Kortex dieser Region ist also charakterisiert durch Schmalheit des Gesamtquerschnitts, relative Breite der ersten Schicht, Schmalheit und geringe Differenzierung der äußeren Hauptzellschicht mit starker Ausprägung ihres äußeren Saumes (Schicht II) und schließlich durch die durchschnittliche Kleinheit der Zellen, besonders der äußeren Schichten. Fig. 22, Taf. V zeigt uns die Formation s, wie sie sich auf einem Sagittalschnitte darstellt. Auf ein ziemlich breites Stratum zonale, das, wie in den benachbarten Teilen der Formation g. zahlreiche markhaltige, tangential verlaufende Fasern enthält, folgt eine Lage sehr dicht stehender, kleiner, dunkelgefärbter, rundlicher Elemente, eine Schicht also, die genau der Schicht II von Formation g gleicht, in die sie sich auch ununterbrochen fortsetzt. Darunter wieder, wie in Formation g, einige Reihen lockerer Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. III. b) 34 R. Isenscenumip: liegender, kleiner, etwas heller gefärbter Elemente, weiter eine helle Schicht mit locker liegenden, größeren Zellen, die allerdings lange nicht die Di- mensionen der großen Elemente in Schicht V der Formation g erreichen und schließlich eine Schieht mit kleinen, dunkeln, zum Teil spindelförmigen Zellen, welche der untersten Schicht des übrigen Neopallium entsprechen mag. Eine Ähnlichkeit mit Feld g besteht auch darin, daß die Molekular- schicht im Fibrillenpräparat hier besonders reich an tangentialen Fasern erscheint, und daß der untere Teil der Schieht II und die anschließende Schicht ein Fasernetz enthält, das allerdings lange nicht die gleiche Dichtig- keit aufweist wie in den entsprechenden Lagen von Formation g. Den Be- funden im Fibrillenbilde könnte man jede Bedeutung absprechen, indem man sie als bloßes Spiel der Laune dieser etwas unzuverlässigen Färbungs- methoden hinstellt. Es ist aber doch auffallend, daß sich sowohl beim Bielschowskyschen als beim Öajalschen Verfahren immer an den gleichen Stellen besonders dichte Netze imprägnieren. Wer den Befund nicht auf eine Besonderheit der Struktur des Gewebes an dieser Stelle zurück- führen will, muß doch mindestens eine konstante chemische oder physi- kalische Eigentümlichkeit dieser Gewebspartien annehmen, um eine Er- klärung dafür zu finden, eine Eigentümlichkeit, welehe mit der Funktion dieser Teile zusammenhängen könnte. In seinen vorderen Partien geht dieses Feld lateral und unten in das Ammonshorn über und bildet so den Übergang zwischen Neo- und Archikortex. Hinten, lateral und unten schließt sich ohne scharfe Grenze an Feld s Feld? an (Fig. 23, Taf. V). Schicht I ist hier ungefähr gleich breit wie in Feld s. Schicht I ist dadurch ausgezeichnet, daß sie nicht eine zu- sammenhängende Lage bildet, sondern sich ihre Elemente in dichten Gruppen zusammenhäufen, die sich in die Molekularschieht vorwölben. Der äußere, vorspringende Teil dieser Gruppen ist also durch einspringende Fortsätze der zonalen Schicht von den Nachbarn getrennt, während der innere Teil durch Partien von geringem Zellgehalt mit den benachbarten Gruppen im Zusammenhang steht. Diese Zellgruppen bestehen aus ovalen Elementen von mittlerer Größe und Färbbarkeit, und man könnte diese Gebilde mit den Retziusschen Wärzchen bzw. dem Status verrucosus cortieis simplex von Ranke (34) vergleichen. Besonders in den ersten Lebenstagen, wo wir die Wärzchen besonders stark vortretend und besonders zellreich finden, ohne daß sie, wie beim erwachsenen Tiere, an ihrer Basis an zellärmere Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 35 Teile angrenzten, besteht eine gewisse Ähnlichkeit mit den Wärzchen in der Rinde des menschlichen Fötus von vier bis fünf Monaten. Nach innen folgt auf diese Zellhäufchen zunächst eine weitere zell- reiche Lage, in der die Zellen aber etwas lockerer liegen, auf diese ein zellarmer Streifen und zu unterst schließlich wieder eine zellreichere Lage. In diesen drei unteren Schichten liegen durcheinander Elemente von ver- schiedener Größe und Form. Die meisten sind mittelgroß, rundlich oder oval, einige aber größer und ausgesprochen pyramidenförmig. Die leichte Färbbarkeit des streng radiär orientierten Schaftfortsatzes dieser Zellen er- innert an die Verhältnisse bei den großen Pyramiden des benachbarten Ammonshornes. Wir haben also auch in Feld ? eine Formation von weniger weit differenzierttem Bau vor uns, die sowohl topographisch als durch ihre Struktur den Übergang zu den archipallialen Formationen vermittelt, denen es wahrscheinlich schon zugerechnet werden muß. Das Feld ist ventral- wärts sehr weit ausgedehnt und ist in den ventralen Teilen vollständig von Feldern umgeben, die unzweifelhaft dem Archipallium angehören. 4. Die Lokalisation von Funktionen. Über die Funktion einzelner Bezirke des Neopalliums der Maus wissen wir zur Zeit noch gar nichts Bestimmtes, obschon die Literatur schon eine stattliche Reihe von Vermutungen und Behauptungen über die physiolo- gische Bedeutung dieses und jenes Feldes bei Mus und bei anderen Nagern enthält. Das motorische Zentrum. Ramon y Cajal (30) hält ein großes Feld, welches ungefähr ?/; der Konvexität der Mäusehirnrinde einnehmen soll, für die sensibel-motorische Zone. Als Hauptcharakteristikum dieser Bewegungsrinde betrachtet er das Vorhandensein eines sensiblen Endplexus, eines Plexus, welcher, nach seinen Abbildungen zu schließen (Fig. 30, S. 91), demjenigen entspricht, welchen wir in unseren Feldern a, a, und 5b in der Höhe unserer IV. Schicht und unmittelbar darüber regelmäßig mit der Cajalschen und der Bielschows- kyschen Silbermethode imprägniert gefunden haben. Was Cajal als moto- rische Zone betrachtet, entspricht also ungefähr unseren Feldern a, a, und b und reicht über diese Felder hinaus bis zur Mantelkante. 5* 36 R. Isenscnumip: Eine noch weitere Ausdehnung nimmt die motorische Region der Maus nach Döllken (11) ein. Sie umfaßt, wenn ich die Schemata dieses Autors mit meinen Diagrammen vergleiche, den größten Teil unserer Felder /, k, a, a, und Ö und erstreckt sich noch über den vorderen Teil von g, d und ec. Den motorischen Charakter dieses Bezirkes erschließt Döllken dar- aus, daß die Fasern, welche aus dem Hirnstamm hier einstrahlen, sich am frühesten nach der Cajalschen Silberreduktionsmethode imprägnieren, und daß hier auch am frühesten Markscheiden auftreten. Gestützt also auf das Flechsigsche Gesetz, dessen Gültigkeit hier auch auf‘ das Auf- treten der marklosen Fibrillen ausgedehnt wird, grenzt Döllken die moto- rische Zone in der angegebenen Weise ab. Auch einem Fasernetz, das er allerdings nur in einem Teil seiner motorischen Rinde findet und welches allem Anschein nach dem erwähnten »sensiblen Endplexus« von Gajal entspricht, mißt er die Bedeutung eines Kriteriums für den motorischen Charakter jenes großen Rindenfeldes bei. Mir scheinen die Voraussetzungen, von denen Döllken ausgeht, viel zu unsicher zu sein, als daß sie be- rechtigen könnten, mit so großer Bestimmtheit weitgehende Schlüsse dar- auf zu bauen, wie es dieser Autor tut. Döllken sagt auch, daß seine Befunde sich mit denen der Physiologie decken. Wir haben in der Literatur keine Mitteilungen über physiologische Versuche an der moto- rischen Sphäre der Maus finden können, die uns diese Aussage hätten er- klären können. Eine viel geringere Ausdehnung schreibt Brodmann der motorischen Rinde bzw. der Area gigantopyramidalis der Nager zu. Dieser Forscher hat die Rinde des Kaninchens und des Ziesels auf ihren Zellenbau unter- sucht. Nach seinem Oberflächendiagramm, Fig. 107—109 (9), zu schließen, entspricht die Area gigantopyramidalis dieser beiden Tiere in der Lage ungefähr meinem Feld % und dem hinteren und dorsalen Teile meines Feldes / bei der Maus. In Fig. 30 der gleichen Abhandlung bildet er einen Schnitt durch diese Region beim Kaninchen ab. Der Bau dieser Stelle entspricht, wie ich mich an entsprechenden Schnitten durch die Rinde des Kaninchens überzeugt habe, genau meiner Formation k bei der Maus, und ich zweifle nicht daran, daß Brodmann diese der motorischen Region zureehnen würde. Er würde allerdings wahrscheinlich die mediane Grenze weiter medianwärts verschieben, d. h. ein Stück meines Feldes / mit dazurechnen. Die Abgrenzung der motorischen Zone bei den Nagern Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 37 ist auch einem erfahrenen Untersucher wie Brodmann nicht leicht ge- fallen. Er hat ihre Grenzen in seiner V. Mitteilung im Jahre 1906 (6) beim Ziesel etwas anders gesteckt als 4 Jahre später in seiner zusammen- fassenden Darstellung. Man vergleiche Fig. ı auf S. 352 der V. Mitteilung mit Fig. 108 auf S. ı9ı der Monographie. Das Zurücktreten der Körnerschicht, die ziemliche Größe der Elemente in Schicht V, die Zellarmut des ganzen Querschnitts, die beträchtliche Breite der Rinde, vielleicht auch die auf dem Frontalschnitt unscharfe Abgrenzung zwischen Rinde und weißer Sub- stanz und zwischen den Schichten V und VI mögen die Gründe gewesen sein, die diesen Forscher bestimmten, diese Gegend als der Area gigan- topyramidalis entsprechend aufzufassen. Weniger genau grenzen Hermanjdes und Köppen (20) die moto- rische Zone der Nagetiere ab. Sie nehmen an, daß sie sich in den mitt- leren und vorderen Partien der Konvexität findet und bis zum Stirnpol reicht, weil sie hier ebenso große Zellen finden wie weiter hinten. Wenn es nur auf die Größe der Zellen in Schicht V ankäme, würde mein Feld «a am ehesten als motorisches Feld in Frage kommen, weil es ja die größten Zellen enthält. Allerdings entsprechen diese großen Zellen ebensowenig wie irgendeine Zelle in der Rinde der Maus den Anforderungen, welche Kolmer in einer Arbeit aus dem Nißlschen Laboratorium (23) an eine motorische Zelle stellt. Die gut entwickelte Schicht IV in unserem Felde a wäre nach Brodmanns Darlegungen ein Grund gegen die Auffassung als Area gigantopyramidalis, obschon Brodmann bei den Karnivoren einen körnerhaltigen Übergangstypus an den Grenzgebieten der Area gigantopy- ramidalis angenommen hat. Watson (42) hat die motorische Zone bei einer anderen Ordnung, den Insektivoren, lokalisiert. Das Feld, welches dieser Autor bei der Spitz- maus für das motorische hält, hat sowohl in seiner Lage als in der Struktur seines Querschnittes (man vergleiche Fig. ı von Watsons Arbeit mit meiner Fig.12) eine so große Ähnlichkeit mit meinem Felde a, daß ich vermute, Watson würde diesem Feld bei der Hausmaus motorische Funktionen zu- sprechen. Schließlich ist noch die Ansicht von Haller (18) zu beachten, der annimmt, daß eine motorische Zone im Sinne der höheren Mamalier bei der Maus noch nicht entwickelt ist, sondern daß sie sich in der Phylo- genese erst später aus Hallers dorso-oceipitalen Gebiet entwickelt. 38 R. Isenscnmip: Meines Erachtens ist gegenwärtig die Histologie allein nicht imstande, die Frage nach der Lage des motorischen Zentrums des Maus zu lösen. Das Experiment muß weiter helfen. Die Exstirpation' weder der mo- torischen Zone, wie sie Brodmann aus Analogie mit seiner Auf- fassung beim Kaninchen, bei der Maus lokalisieren müßte, noch des Feldes a, noch der ganzen ausgedehnten Region, welche Döllken für die motorische Funktion in Anspruch nimmt, hat mir irgendwelche wahrnehmbare Ausfallserseheinungen in der Motilität der Maus ergeben. Ob Reizversuche oder andere Experimente zum Ziele führen, muß die Zukunft lehren. Die optische Region. Auch die Stelle des zentralen Sehens ist bei der Maus und anderen Nagern schon mit aller Bestimmtheit lokalisiert worden. Cajal hat 1892 für das Kaninchen, das Meerschweinchen und die Ratte die Rinde der Unterfläche des Hinterhauptslappens, welche meiner Formation s bei der Maus entspricht, als der Area striata des Menschen entsprechend beschrieben. Nicht nur die Lage, sondern auch die Anwesenheit eines nervösen, dem Baillager oder Gennarıschen Streifen entsprechenden Nervenplexus ver- anlaßten ihn zu dieser Lokalisation. Später (29) ist dieser ausgezeichnete Forscher allerdings über die Lage dieses Zentrums bei den Lissencephalen wieder unsicher geworden. Die gleiche Stelle (unsere Formation s) haben Hermanides und Köppen (20) bei den Nagern als Sehrinde bezeichnet. Für diese Autoren ist das Auftreten einer Körnerschicht -— sie bezeichnen damit die unmittelbar unter Schicht II befindliche Lage von locker stehenden, kleinen Elementen — neben der Topographie das ausschlaggebende Moment. Daß sie die durch das Anliegen des Mittelhirns bedingte konvexe Krümmung dieser Stelle als ein wahrscheinliches Analogon der Fissura calcarina bezeichnen, habe ich schon erwähnt. An die gleiche Stelle verlegt auch Mott (26) die Sehrinde des Kaninchens. Auch Watson (42) vermutet (allerdings bei Insektivoren) in einer unserer Area s an Lage und Struktur entsprechenden Formation, die Stelle des zentralen Sehens. ' Die Wegnahme von Rindenstücken geschah nach Edingers Vorschlag mit For- malin. Vgl. hierzu die Anmerkung auf S. 5. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 39 Aus den schönen vergleichenden Untersuchungen von Brodmann geht unter anderem hervor, daß die Lage an der Unterfläche des Hinter- hauptslappens kein Kriterium für die Lage des optischen Zentrums ist. Beim Kaninchen und Ziesel liegt nach diesem Forscher die Area striata auf der Konvexität am oceipitalen Teile der Hemisphären, ungefähr in der Gegend, wo bei der Maus die Felder ce und d liegen. Die Abgrenzung auch dieses Feldes muß selbst bei höheren Nagern schwierig sein, denn die Umrisse der Area striata des Ziesels werden von Brodmann 1909 (9) wesentlich anders angegeben als 1906 (6). Damals ließ er sie auf die Mediantfläche übergreifen, während sie in der neueren Darstellung die Mantelkante nicht erreicht. Ist nach Brodmanns Kriterien mein Feld ec oder d der Area striata homolog? Die Hauptmerkmale der Area striata sind der Gennarische Streifen und die Verbreiterung oder gar Verdoppelung der Schicht IV. Ein Streifen markhaltiger Fasern, der in der Lage dem Gennarischen entsprechen könnte, besteht nicht in meinen Feldern © und d noch sonstwo in der Rinde der Maus. Wir finden aber in Feld c einen marklosen Plexus in der Höhe der IV. und im unteren Teil der III. Zellschicht. Dieser Plexus ist jedoch weiter vorn, besonders in Feld d, noch viel stärker ausgesprochen als hier. Schicht IV ist in unserer Formation c leidlich! entwickelt, besser als in den anderen Formationen des Hinterhaupts, aber wieder viel weniger stark als in Feld d. Auf diese Hauptkriterien können wir also die An- nahme einer optischen Funktion für Feld e nicht gründen. Es gibt aber nach Brodmann (6) noch andere Merkmale. Das sind: eine ungewöhn- lich breite und zellreiche Schicht VI, die scharf von Schicht V abgegrenzt ist: Schmalheit der Rinde im allgemeinen; die durchschnittlich größere Zelldichtigkeit und die Kleinheit der Zellen in diesem Typus. Schicht VI ist sowohl in Formation € wie d gut entwickelt, aber nicht besonders breit, weniger breit als in den benachbarten Formationen a und 2. ! Bei der einzigen grauen Hausmaus, die ich untersuchen konnte, war die Schicht IV etwas breiter, zellreicher und schärfer begrenzt als bei den meisten weißen Mäusen. Wahr- scheinlich ist das eine Zutälligkeit. Wenn sich aber ein solcher Unterschied konstant finden sollte, könnte die schlechtere Ausbildung dieser Schicht mit der Schwachsichtigkeit der albinotischen Mäuse in Zusammenhang gebracht und ein starkes anatomisches Argument für die optische Funktion dieses Feldes gefunden werden. 40 R. Isensenmip: Gegen Schicht V ist sie scharf abgegrenzt, aber das ist sie auch in anderen Formationen. In Formation e sowohl wie in d besteht durehschnittlich besonders große Zelldichtigkeit und Kleinheit der Zellen. Vielleicht würde Brodmann des- halb auch bei der Maus die optische Rinde in jene Gegend verlegen. Mir fehlt dazu die nötige Erfahrung und das Vertrauen in die Beweiskraft jener Kriterien. Sollte bei der Hausmaus eine Sehrinde überhaupt nicht differenziert sein? Es ist auffallend, wie wenig die Mäuse — und zwar nicht nur die infolge ihres Albinismus schwachsichtigen Laboratoriums- mäuse, sondern auch die grauen Hausmäuse — optische Eindrücke ver- werten. Sie unterschneiden sich dadurch sehr deutlich schon von der Ratte. Jedenfalls scheint uns zur Zeit die Histologie die Frage nach der Lokalisation der optischen Funktion in der Rinde der Maus nicht allein lösen zu können. Diesen Darlegungen möchte ich zufügen, daß Cajal sehr wohl daran tat, die Lokalisation in der Regio suboceipitalis wieder aufzugeben. Er hat aber — allerdings ohne es zu wissen — die Sehrinde der Maus doch als erster beschrieben. Aus Untersuchungen, die ich in letzter Zeit vorge- nommen, geht hervor, daß die so eigenartig aufgebaute, ungemein fibrillen- reiche Rindenstelle, die er am kaudalen Ende des Lobus pyriformis ent- deckte, und von der er angiebt, daß es ihm trotz aller Bemühungen nicht gelungen sei, Beziehungen zu den Riechzentren festzustellen, direkt bei anderen Säugern in die Formation zu verfolgen ist, die an der Basis des ! Im Gegensatz zur Ratte fixiert die Hausmaus nicht, und sie läßt sich nur schwer durch rein optische Reize schrecken. Sie findet ihren Weg hauptsächlich mit Hilfe des Tastsinnes (speziell des Oralsinnes) und des Geruches, während optische Eindrücke bei der Wahl ihres Weges nur eine ganz untergeordnete Rolle spielen; auch dieses im Gegensatz zur Ratte. Ich muß es mir versagen, die vielfachen, zum Teil recht komplizierten Versuche, die ich zur Feststellung dieser Verhältnisse anstellte, hier zu beschreiben. Seit dem Ab- schluß meiner Untersuchungen hat K. T. Waugh (Journal of Neurology and Psychology, Vol. 20, Nr.6, 1910) zum Teil ähnliche Versuche ausführlich beschrieben. Durch derartige Versuche in Verbindung mit Exstirpationen von Rindenstücken dürfte sich die Lage des optischen Zentrums bei der Maus (allerdings nur mit sehr erheblichem Zeitaufwand und bei nicht albinotischen Tieren) feststellen lassen. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 41 Oceipitallappens und dessen Medialseite gelegen, anatomisch typische Seh- rinde ist. Diese Stelle am kaudalen Pole des Pyriformis ist bei Hyrax ca- pensis bereits sehr vergrößert und von einem schönen Gennarischen Streifen durchzogen, sie liegt aber noch ganz in diesem Übergangsfelde von Paläen- cephalon zu Neencephalon. Dadurch, daß die Hyraxpräparate zur Zeit, als Dr. Isenschmid hier arbeitete, noch nicht richtig erkannt waren, ist es unterblieben, die, wie es schien, dem Paläencephalon, das nicht durchforscht wurde, angehörige Rindenstelle näher zu untersuchen. Edinger. Die Lokalisation weiterer Funktionen. Da hier nur das Neencephalon behandelt wurde, sehe ich von einer Diskussion der Lokalisation der Riechfunktion und des mit dem Trigemimus zusammenhängenden »Oralsinnes« von Edinger, die in dem phylogenetisch älteren basalen Teilen, also dem Paläencephalon zu suchen ist, ab. Über die Lokalisation weiterer Funktionen ist nur wenig zu sagen. Üajal sprach einmal (30, S.100) die Vermutung aus, die Hörrinde möchte sich bei der Maus auf der Konvexität lateral von der motorischen Rinde finden, also vielleicht in der Gegend unseres Feldes - oder i. \Vir haben keine Anhalts- punkte für eine solche Vermutung. Watson (42) bildet als Fig. 2 seiner Arbeit über die Insektivoren eine Struktur bei der Spitzmaus ab, welche auffallend mit unserer Area 5b über- einstimmt. Das betreffende Feld hat auch im wesentlichen dieselbe Lage wie unser Feld 5, ist nur noch hinten etwas weiter ausgedehnt. Watson be- trachtet dieses Feld wegen seiner gut ausgebildeten Körnerschicht, in der er ein Kriterium für sensible Funktion sieht, als »General Sensory Area«, und wir denken uns, daß jener Autor unserem Feld 5 auch bei den Roden- tiern sensible Funktion zusprechen müßte. Schließlich erwähne ich, daß Döllken (11) vom Geschmackszentrum der Maus wie von etwas Bekanntem spricht, ohne zu sagen, wo es sich befindet, noch auf welche Kriterien sich seine Annahme gründet. Alles in allem scheint mir, daß wir für die Hirnrinde von der Histo- logie allein nicht zu viele Aufschlüsse über physiologische Fragen verlan- gen dürfen. Ihre Hauptaufgabe ist, dem Physiologen präzise Fragen vorzulegen. Auch kann sie mehr oder weniger sichere Vermutungen auf- stellen, deren Bestätigung aber in letzter Instanz immer der Physiologie Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. III. 6 42 R. Isenscawip: obliegt. Den Anspruch, Fragen nach der Lokalisation von Funktionen in der Hirnrinde vollständig zu lösen, darf die Histologie nur erheben, wenn die Physiologie bei einem verwandten Tiere den Sitz einer Funktion end- gültig festgestellt hat. (Grenau übereinstimmender Bau spricht dann mit Sicherheit für gleiche Funktion. Schlüsse aber, die sich bloß auf mehr oder weniger große Ähnlich- keit von Strukturen bei in der phylogenetischen Reihe weit voneinander entfernten Tieren stützen, bedürfen selbstverständlich dringend der Bestäti- gung durch das Experiment. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 43 Angeführte Schriften. ı. Bolton, J. S. The Histological Basis of Amentia and Dementia. Archives of Neurology Bd. 2, 1903. Brodmann, RK. Beiträge zur histologiselien Lokalisation der Großhirnrinde. 2. 1. Mitteilung. Die Regio Rolandica. Journal für Psychologie und Neurol. Bd.2, 1903. 3. 11. Mitteilung. Der Calcarinatypus, ebenda Bd. 2, 1903. 4. ll. Mitteilung. Die Rindenfelder der niederen Affen, ebenda Bd. 4, 1905. 5. IV. Mitteilung. Der Riesenpyramidentypus und sein Verhalten zu den Furchen bei den Karnivoren, ebenda Bd. 6, 1905. 6. V.Mitteilung. Über den allgemeinen Bauplan des Cortex Pallii usw., ebenda Bd. 6, 1906. 7. VI. Mitteilung. Die Cortexgliederung des Menschen, ebenda Bd. 10, 1907. 8. VII. Mitteilung. Die eytoarchitektonische Cortexgliederung der Halbaffen, ebenda Bd. 12, 1908. 9. Derselbe. Vergleichende Lokalisationslehre der Großhirnrinde. Leipzig 1909. 10. Derselbe. Zur histologischen Lokalisation der Hirnrinde (die Insel). Neurolog. Zentralbl. 1903. ı1. Döllken. Beiträge zur Entwicklung des Säugergehirns. Lage und Ausdehnung des Bewegungszentrums der Maus. Neurolog. Zentralbl. 1907. ı2. Edinger, L. Vorlesungen über den Bau der nervösen Zentralorgane. Bd.I und Il. 7. Aufl. Leipzig 1904 und 1908. 13. Ernst, P. Mißbildungen des Nervensystems. Morphologie der Mißbildungen des Menschen und der Tiere. Herausgeg. von E. Schwalbe, Jena 1909. 14. Flatau und Jacobsohn. Handbuch der Anatomie und vergleichenden Anatomie des Zentralnervensystems der Säugetiere. Bd. I. Berlin 1899. 15. Goldstein, K. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des etwa 3% monatlichen menschlichen Gehirns. Archiv für Anatomie und Physiologie, 1903. 16. Grönberg, G. Die Ontogenese eines niederen Säugergehirns nach Untersuchungen an Erinaceus europeus. Zoolog. Jahrbücher Bd. 15, 1gor. ı7. Haller, B. Vom Bau des Wirbeltiergehirns. III. Teil: Mus. Morpholog. Jahr- buch Bd. 28, 1900. 18. Derselbe. Die phyletische Entfaltung der Großhirnrinde. Archiv für mikro- skopische Anatomie Bd. 7I, 1908. 19. Derselbe. Zur Ontogenie der Großhirnrinde der Säugetiere. Anatomischer An- zeiger Bd. 37, 1910. 20. Hermanides, S.R., und Köppen, M. Über die Furchen und den Bau der Großhirnrinde bei den Lissencephalen usw. Archiv für Psychiatrie Bd. 37, 1903. 21. His, W. Die Entwicklung des menschlichen Gehirns während der ersten Monate. Leipzig 1904. 22. Kappers, A. C. U. Folia Neurobiologica. ıgro, V, S. 154. 44 R. Isenscumip: 23. Kolmer, W. Beitrag zur Kenntnis der motorischen Hirnrindenregion. Archiv für mikroskop. Anatomie und Entwicklungsgeschichte. Bd. 57, 1900. 24. Marinesco, G., und Goldstein, M. Sur P’architeeture de l’ecorce temporale et son rapport avec l’audition. L’Encephale, Mai 1910. 25. Mauß, Th. Die faserarchitektonische Gliederung der Großhirnrinde bei niederen Affen. Journal für Psychologie und Neurologie Bd. 13, 1908. 26. Mott, F.W. The progressive evolution of the Structure und Functions of the Visual Cortex in Mammalia. Archives of Neurology Bd. 3, 1907. 27. Paton, St. The Histogenesis of the cellular Elements of the cerebral Cortex. Johns Hopkins Hospital Reports, Vol. IX. 283. Raimön y Cajal. Sur la structure de l’&corce eerebrale de quelques mammi- feres. La Cellule, Bd. 7. Derselbe. Studien über die Hirnrinde des Menschen: 29. ı. Heft. Die Sehrinde. Leipzig 1900. 30. 2. Heft. Die Bewegungsrinde. Leipzig 1900. 31. 3. Heft. Die Hörrinde. Leipzig 1902. 32. 5. Heft. Vergleichende Strukturbeschreibung und Histogenesis der Hirnrinde. Leipzig 1906. 33- Derselbe. Beiträge zur feineren Anatomie des großen Hirns. Über den Bau der Rinde des unteren Hinterhauptslappens der kleinen Säugetiere. Leipzig 1903. 34. Ranke, OÖ. Beiträge zur Kenntnis der normalen und pathologischen Hirnrinden- bildung. Zieglers Beiträge Bd. 47, 1909. 35. Retzius. Das Menschenhirn. Stockholm 1906. 36. Rondoni, P. Beiträge zum Studium der Entwicklungskrankheiten des Gehirns. Archiv für Psychiatrie Bd. 45, 1909. 37. Stefanowska, M. Evolution des Cellules nerveuses corticales chex la souris apres la naissance. Annales de la Societe Royale des Sciences med. et naturelles de Bruxelles Bd. 7, 1898. 38. Tredgold, A. F. Amentia (Idiocy and Imbeeillity) Archives of Neurology Bd. 2, 1903. 39. Vogt, H., und Rondoni, P. Zum Aufbau der Hirnrinde. Deutsche med. Wochen- schrift 1908, S. 1886. 40. Vogt, H. Über die Anatomie, das Wesen und die Entstehung mikrocephaler Mißbildungen usw. Arbeiten aus dem hirnanatomischen Institut in Zürich. Herausgeg. von Monakow. Wiesbaden 1905. 41. Vogt, O. Zur anatomischen Gliederung des Cortex cerebri. Journal für Psy- chologie und Neurologie Bd. 2, 1903. 42. Watson, G.A. The Mammalian Cerebral Cortex with special reference to its Comparative Histology. I. Order Inseetivora. Archives of Neurology Bd. III. London 1907. 43. Wilson. A critical Description of the Brain of a Degenerate (conviet and murder). Proceedings of the Royal Society of Medicine, July 1909. 44. Ziehen, Th. Handbuch der Entwicklungslelire der Wirbeltiere. Herausgeg. von O. Hertwig. 2. Band, II. Teil. Jena 1906. Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. 45 Verzeichnis der Abbildungen. Tafeln. Alle Rindenbilder, mit Ausnahme von Fig. 1, welche eine Prismenzeichnung darstellt, sind mittels des Edingerschen Zeichen- und Projektionsapparates ge- wonnene Photographien. Wenn kein Alter angegeben ist, betreffen die Bilder die Rinde der erwachsenen Maus. Die Schnittdicke betrug bei ausgewachsenen Ge- hirnen immer IO u. Wo nicht anders angegeben, ist die Vergrößerung I zu etwa 90. Tafel 1. Fig.ı. Pallium eines Mäusefötus von IO,5 mm, 1:500. R=Rinde, Z= Zwi- schenschicht, M = Matrix, /{ = Membrana limitans interna. (Zu S. 9.) Fig. 2. Pallium der neugeborenen Maus, 1:125, 5u. (Zu S. 10.) Formatio a. Fig. 3. Großhirnrinde, 3 Tage 6 Stunden, 1:125, 51. (Zu 8.14.) Formatio a. Fig. 4. Rinde, 9 Tage 6 Stunden, 1:125, 5p. (Zu S. 15.) Formatio a. Fig. 5. Rinde, 12 Tage 6 Stunden, 1:125, 7 u. Formatio a. Fig. 6. Formatio db. (Zu S. 23.) Tafel I. Fig. 8. Formatio d, etwa 1:200. In das Photogramm eines mit Cresylviolett gefärbten Präparates sind links Zellen und Fasern nach Präparaten nach Golgi, Cajal und Bielschowsky eingezeichnet. (Zu S. 17—19 u. 23.) Tafel II. Fig. ı2. Formatioa. (Zu 8. 22.) Fig. 13. Formatio c. (Zu 8. 23.) Fig. 14. Formatio d. (Zu 8. 24.) Fig. 15. Formatio f. (Zu S. 25.) Fig. 16. Formatioi. (Zu S. 26.) Fig. 20. Formatio m. (Zu 8. 29.) Tafel IV. Fig. 17. Formatio / (in der Mitte der Figur), links Formatio k, rechts entlang der Fissura sagittalis Formatio m. Frontalschnitt. (Zu S. 27.) Fig. 18. Formatio g. Frontalschnitt. (Zu S. 31.) Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. II. -1 46 R. Isensconumın: Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. Tafel V. Fig. 19. Formatio k. (Zu S. 26.) Fig. 21. Formatior. (Zu S. 31.) Der Schnitt hat die Rinde nicht genau senkrecht getroffen, so daß sie etwas zu breit erscheint. Fig. 22. Formatios. (Zu S. 33.) Fig. 23. Formatio t. (Zu S. 34.) Textfiguren. Fig. 7. Das Wachstum der Rinde schematisch dargestellt. Formatio a, 1:100.0(92735) Fig. 9. Rechte Hemisphäre, Dorsalansicht, Felderung der Hirnrinde, Schema. (S. 21.) Fig. 10. Rechte Hemisphäre, Lateralansicht, Schema. (S. 21. Fig. ıı. Rechte Hemisphäre, Medialansicht, Schema. (S. 21 K. Preup. Akad. d. Wissensch. Fig. 1. Hemisphärenwand der Hemisphärenwände des Mäusefötus von 10.5 mm neugeborenen Maus (in der Gegend von Formatio «). a a T ‚p .c Länge. Vergr. 1: 500. w » s= wor. w 7 Rn r N m 3 N, 2 .. N “ KacH vw te x * FR * .. . * . Are » . . [2 » 9 Tage 6 Std. Formatio a. ı2 Tage 6 Std. Formatio a. 5u. Vergr. 1:125. 7u. Vergr. 1:125. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. Ay } ” Wr. Rinde, 3 Tage 6 Std. Formatio a. 5». Vergr. 1:125. Formatio 5b, erwachsen. ıou. Vergr. 1:90. R.Isensehmid: Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. Taf. I. e Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Fig. 8. ' EICH vs Formatio b. R.Isenschmid: Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. Tat. 1 K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. Fig. 13. ee .. ex) e rierE ” BERATEN Formatio a. Vergr. 1:90. Formatio e. Formatio d. Fig. 20. Fig. 16. Dryiac, FT 3 5 « we - ex R & k - “ Formatio f. Formatio i. Formatio m. R.Isenschmid: Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. Taf. III. ß Ft en Ne K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. Formatio 1. Fig. 18. y TRAG Se “ & 1 ’ “ w PR: “ Erg yır Formatio g. R.Isensehmid: Zur Kenntnis der Großhirnrinde der Maus. Taf. IV. Anhang z. d. Phys-math. Abh. 1911. K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Fig.221. Fig. 19. Formatio r. Formatio k. 22. Fig. Formatio t. Formatio s. inde der Maus. Irnr Zur Kenntnis der Großh R. Isensechmid Taf. V. Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Von Dr. med. PAUL RÖTHIG. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. IV. 1 AR ir » 4 F n s 5 E 5 1 j 0 P . . As a zu .. J = ı! H w 5] a Vorgelegt von Hrn. Waldeyer in der Gesamtsitzung am 23. März 1911. Zum Druck eingereicht am gleichen Tage, ausgegeben am 22. Juni 1911. j Be Y - E [2 u # u . } . Ei PrLD?, nn % ug G ” En nd N ih, ab. A ar ku gl » e u 4 Material und Methode. Von den Phanerobranchiata erhielt ich fünf lebende Exemplare der Gattung Siren, und zwar Siren lacertina. Dieses Material wurde zur Untersuchung des Zentralnervensystems in folgender Weise behandelt. Zwei Köpfe wur- den in toto in Pikrinessigsäuresublimat fixiert und nach Entkalkung mit Trichloressigsäure in Frontalschnitte und Sagittalschnitte zerlegt und mit Hämatoxylin und Erythrosin gefärbt. Bei den drei anderen Exemplaren präparierte man das Gehirn heraus, fixierte es in Formalin und behandelte es nach der Weigertschen Markscheidenmethode. Es wurden hierbei Fron- tal-, Sagittal- und Horizontalschnittserien angefertigt. Die vorliegende Arbeit gibt von diesem lebensfrisch eingelegten Ma- terial eine Darstellung der Zellanordnungen und Faserzüge im Telencepha- lon, und im frontalen Abschnitt des Diencephalon. Es zeigte sich, daß Siren lacertina besonders deshalb ein überaus günstiges Untersuchungs- objekt ist, weil sich. bei diesem Tiere der Verlauf der Faserzüge mit fast schematischer Klarheit ergibt. Von diesen letzteren werden entsprechend der angewandten Methodik ausschließlich die markhaltigen Faserzüge be- rücksichtigt. Zellanordnungen. Formatio bulbaris. Wie die Figuren 1—4 auf Taf. I zeigen, nimmt die Formatio bulba- ris vorn den ganzen lateralen, mehr kaudal den lateroventralen Abschnitt des Bulbus olfaetorius ein. Derselben lagert sich in den Querschnittsebenen hin- ter dem ersten Auftreten des Ventrieulus bulbaris dorsal eine zweite For- matio-bulbaris-Bildung an, die einen Bulbulus aecessorius dorsalis dar- stellt (Fig. 4 und 5 auf Taf. Iund II und Textfig. 1); umschlossen wird dieser Bulbulus, wie besonders die erwähnte Textfigur zeigt, von charakteristi- schen Zellanordnungen, nämlich der Prominentia cell. dorsalis und 1* 4 P. Rörnıe: lateralis, sowie dem zwischen beiden liegenden halbkreisförmigen Stra- tum cell. semieirculare. Einzelheiten im zellularen Aufbau der For- matio bulbaris und des Bulbulus accessorius dorsalis ließen sich bei der angewandten Methodik nicht nachweisen. Fig. 1. Prominentia dorsalis —— Stratum semi- circulare Bulbul. access. dorsal. Prominentia lat. Szecellul: ‘ lateral. Ventrie Cell. ! med.' Ventr: Ventric. lat. Prominentia ventro- lat. Bulbus olfaetorius. Wie die Frontalserie durch den ganzen Kopf des Tieres zeigt, sind die Bulb. olf. in ihrem hinteren Bezirk für eine kurze Strecke an der Me- dianfläche durch eine Brücke verbunden, es gibt hier also eine Coneres- eentia bulbaris. (Anm. 1.)' Was die Zellanordnungen betrifft, so bemerkt man ganz frontal (Fig. ı und 2 Taf. I), daß die mediale Fläche des Bulbus von den Üellulae me- ! Siehe S. ı5. Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. h) diales, die dorsale von den Cell. dorsales, die ventrale von den Cell. ven- trales, ausgekleidet wird. Von diesen drei Zellgruppen, die das ganze Ge- biet des Bulbusquerschnittes hufeisenförmig von median her umfassen, reichen die Cell. dorsales und ventrales bis an die Formatio bulbaris heran und schieben sich zum Teil in ihr Gebiet hinein vor (Fig. 2 Taf. I). Die Cell. mediales bilden am Rande der medialen Bulbusfläche eine dichte Lage, während sie sich nach lateralwärts in lockere Zellgruppen auflösen, so daß man danach noch zwei Unterabteilungen dieser Zellgruppen unterscheiden könnte; von einer Benennung derselben wird aber abgesehen. Im Innern des Gebietes der Cell. bulbares mediales tritt weiter kaudal (Fig. 3 Taf. I) die Spitze des Ventrieulus lateralis (bulbaris) auf. Danach lassen sich zwei neue Zellgruppen unterscheiden: Die Cell. mediales, die den Ventrikel an seiner medialen Fläche, und die Cell. laterales, die ihn an seiner lateralen Fläche begrenzen. Letztere stoßen lateralwärts an die vorher erwähnten lockeren Zellgruppen an. In der Querschnitts- ebene der Fig. 3 sieht man ventral noch die Cell. bulb. ventr., dorsal die Cell. bulb. dorsal.; letztere sind zu einer starken Anhäufung angeordnet, die ein Tuberculum bulbi dorso-laterale bildet. Unmittelbar hinter letzte- rem beginnt das Gebiet des vorher erwähnten Bulbulus accessorius dorsalis. Die ihn einscheidenden Zellansammlungen gehören, wie Text- fig. ı zeigt, den Cell. laterales ventrie. an. Es sind die oben erwähnte Pro- minentia dorsal. und lat. sowie das Stratum semieire. Die erwähnten Cell. bulb. medial. und lat. gehen kaudalwärts über in die medialen und lateralen Ventrikelzellen (Fig.4 Taf. I. Die Cell. lat. ventrieuli bilden ventral einen Vorsprung nach lateralwärts, die Pro- minentia ventro-lateralis, ähnlich der dorsal am Bulbulus accessorius ge- legenen Prominentia dorsalis (Fig. 6 Taf. II und Textfig.ı). Einen gleichen Zellvorsprung bemerkt man an der medio-ventralen Ventrikelecke, die Pro- minentia medialis (Fig. 6 und 7 Taf. Hund III). Die Prominentia ventro-lateralis (Fig. —6 Taf. Tund II) reicht bis in die Nähe des Hemisphärenrandes und hängt dort mit oberflächlich gelegenen Zellen, den Üell. superf. ventro-lat., zu- sammen. Wenige Schnitte weiter kaudal bildet sich aus diesen oberfläch- lich gelegenen Zellen in Zusammenhang mit den lateralen Ausläufern der lateralen Ventrikelzellen eine diffuse, den ganzen lateralen Hemisphärenteil einnehmende Zellmasse, wie Fig.6 Taf. II) zeigt. 6 P. Rörnıe: Lobus hemisphaericus. Aus dieser eben beschriebenen, auf Fig. 6 (Taf. II), den lateralen Hemi- sphärenabsehnitt seitwärts von den lateralen Ventrikelzellen einnehmenden Zellmasse sondert sich weiter kaudal (Fig.7 Taf. III) eine neue Zellmasse ab, die den ventro-lateralen Teil des Ventrikels umgibt, die Massa ventro- lateralis. Sie ist durch einen zellenfreien Raum von den lateralen Ven- trikelzellen (dorsalwärts) und einem Zellenvorsprung medialwärts geschieden. Infolgedessen kann man auf der Querschnittsebene der Fig.7 an der lateralen Umgrenzung des Ventrikels nach einander folgende Zellgruppen unterscheiden: Die Cell. lat. ventrie., die seitwärts einen Vorsprung, die Prominentia lat., bilden, die Massa ventro-lat. und schließlich die Prominentia medialis. Die Massa. ventro-lat. geht kaudalwärts über in das Gebiet des Nuel. basalis (Fig.8 Taf. II), so daß das Ursprungsgebiet des lateralen Vorderhirnbündels dorsal von der Prominentia lateralis, medial von der Prominentia medial. be- grenzt wird. Die letztere, die Prominentia medialis, verbindet sich median- wärts mit dem gleichen Vorsprung der anderen Seite (Fig.S und 9 Taf. III und IV); sie weist dabei einen nach ventral gerichteten Sporn auf, die Pro- minentia ventralis (Fig. 7—9 Taf. II und IV), die das Areal des media- len und lateralen Vorderhirnbündels voneinander scheidet. Die Prominentia cell. lat. reicht, wie die Abbildungen auf den bei- gegebenen Tafeln zeigen, in langer Linie weit kaudalwärts bis zur ventro- lateralen Begrenzung des Ventrikels im hinteren Hemisphärenpol (Anm. 2). Im Gebiet der Cell. mediales ventrieuli tritt in der Höhe des Quer- schnittes der Fig.6 die erste Spur des Primordium hippocampi auf. Dasselbe erreicht seine höchste Ausbildung weiter kaudalwärts (Fig. 7—ı0 Taf. II und IV), um von da an wieder schwächer zu werden. (Anm. 3.) Bei seinem ersten Auftreten (Fig.6 Taf. II) grenzt es nach ventral hin an die Prominentia medialis. Neben derselben sieht man im Septum- gebiet eine isolierte aus einigen Zellen bestehende Zellgruppe, die weiter rückwärts stärker wird und mehr in die Nähe der Ineisura pallii rückt (Fig.7 Taf. II); sie wird Nucleus medianus septi genannt. Zwischen ihr und der Prominentia medialis bemerkt man auf Fig.7 eine zweite, aus ebensolchen Zellen bestehende Zellgruppe, die Nucleus lateralis septi heißen möge. Nach dorsalwärts hin grenzt an beide Gebilde das stark entwickelte Primordium hippocampi, lateralwärts von ihnen liegt, anfangs Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. { eng verbunden mit der Prominentia medialis, der Anfang der Eminentia postolfactoria (Fig.7 Taf. III). Letztere erreicht weiter kaudal eine grö- Bere Ausbildung, wie Fig.S und die Textfig. 2 zeigen. Sie liegt unmittelbar hinter dem Areal des Nucleus medianus und lateralis septi. Auf dem Stadium ihrer höchsten Ausbildung (Fig. 8 Taf. II und Textfig. 2) setzen sich ihre Zellen nach oben hin scharf vom Primor- Fig. 2. Prominentia lat. Pars fimbrialis an Primordium septi. “ hippocampi Eminentia postolfact. A a Foramen interventr. dium hippocampi ab, wobei sich ein Teil derselben an der Ineisura pallii in die Höhe schiebt und hierdurch das erste Auftreten der Pars fim- brialis septi (Kappers) darstellt. Die Eminentia postolfaetoria begrenzt, wie die Textfig. 2 zeigt, das Foramen Monroi von dorsalwärts. Wenn man unter Septum das Zellareal versteht, das in der Mittellinie vor dem Foramen Monroi zwischen den beiden Ventrikeln und zwischen den beiden dorsalen und ventralen medialen Hemisphärenteilen ausgebreitet ist, so wird bei unserem Materiale das Septum dargestellt durch die Emi- nentia postolfactoria. An sie schließen sich nach vorn hin an die beiden be- schriebenen Septumkerne, der Nucleus medianus und lateralis septi (Fig. 6—7 Taf. II und II); einen dorsal gerichteten Fortsatz des Septumgebietes stellt die erwähnte Pars fimbrialis septi dar (Textfig. 2). (Anm. 4.) s P. Rörtuıe: Dorsalwärts grenzen an die Zellen des Primordium hippocampi die Cell. mediales ventriculi, die um den dorsalen Winkel des Seitenventrikels herum mit den Cell. lateralis ventrieuli in Verbindung stehen. Je weiter kaudalwärts, einen desto geringeren Raum nehmen die Cell. mediales ven- trieuli ein. Die Grenze zwischen dem Primordium hippocampi und der Eminentia postolfactorıa wird an der medialen Ventrikelfläche durch eine scharfe Furche, die Fissura limitans hippocampi (C. J. Herrick) dargestellt. Sie bildet zugleich die Grenze zwischen der Pars medio-dorsalis und der Pars medio-ventralis der Hemisphäre.. Danach muß man, falls man es nicht vorzieht, die Eminentia postolfactoria als eigentliches Septum als ein Gebiet für sich zu betrachten, die Eminentia postolfactoria zur Pars medio- ventralis der Hemisphäre rechnen (Fig.8 Taf. II). Auf der lateralen Ventrikelfläche liegt stellenweise eine schwach an- gedeutete Furche, die in das Gebiet der Prominentia lateralis einschneidet. Sie kann als Suleus (Fissura) endorhinalis (Kappers, Turner) be- trachtet werden und, bei Siren nur in schwacher Weise, die Grenze an- deuten zwischen der Pars latero-dorsalis und der Pars latero-ventralis der Hemisphäre (Fig. 7 Taf. ID). (Anm. 5.) Diencephalon. In der Querschittsebene in Höhe der Commissura anterior tritt ganz ventral der Nucleus und Recessus praeopticus auf (Fig.9 und ıo Taf. IV). Weiter kaudal verbindet sich der Nucleus praeoptieus mit dem übrigen Zell- belag des Hypothalamus, und der Recessus praeoptieus geht über in den Ventrieulus diencephali (Fig. ı1—ı4 Taf. V und V]). Am Diencephalon unterscheiden wir, wie üblich, den Thalamus, den Epi- und Hypothalamus. Die Grenze zwischen Hypothalamus und Thalamus ist deutlich im Suleus ventralis thalami (Fig. ıı und ı2 Taf. V), eine Grenz- furche zwischen Epithalamus und Thalamus wurde dagegen nicht beob- achtet. Im Thalamusgebiete liegt zwischen dem Suleus ventralis und me- dialis das Gebiet der Herrick’schen Eminentia thalami (Fig. 11—ı3 Taf. V und VD). Im Epithalamus bemerkt man wie gewöhnlich die Ganglia habe- nulae (Fig.ıı bis ı3 Taf. V und VI). Die Zellauskleidung am Ventrieulus diencephali zeigt keine Abscheidung in verschiedene Gruppen. Stellenweise, Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. 9 so Fig. 11— 13, tritt eine Zellverbindung ein zwischen den Zellen der Pro- minentia lateralis des Lobus hemisphaerieus und den Zellen des Dience- phalon, eine Verbindung, die sich weiter.kaudalwärts wieder lockert (Fig. 14 ara): Markhaltige Faserzüge. Formatio bulbaris. Aus dem Gebiete der Formatio bulbaris zieht, wie die Figuren ı und 2 (Taf. I) zeigen, der Tractus olf. ventralis nach ventro-medianwärts, um an der medio-ventralen Ecke des Bulbus olf. in kaudale Richtung umzubiegen und nach kurzem Verlauf zu enden. Er reicht, wie die Sagittalschnittserie ergibt, bis in die Nähe des vorderen Ursprungsgebietes des lateralen Vorder- hirnbündels. Bulbulus accessorius dorsalis. Der Bulbulus aecessorius dorsalis, dessen Areal im ersten Teil der Ar- beit beschrieben worden ist und aus den Figuren 4 und 5 der Tafel I und II hervorgeht, sendet, wie die Figuren 5 und 6 der Tafel II zeigen, Fasern aus, die sich an die Faserzüge der Radix olfactoria lateralis anlegen, mit ihr die Cell. laterales ventrieuli durchziehen und zu den Cell. superfieiales ventro- laterales gelangen. Sie hängen nach kaudalwärts zusammen mit dem Faser- gewirr, das, wie Fig.6 Taf. II zeigt, die laterale Hemisphärenfläche ein- nimmt und seinerseits in Verbindung steht mit den Faserzügen aus der Radix olfactoria lat. und aus der Prominentia cell. ventro-lateralis. Da aus diesem Fasergewirr kaudalwärts sich die Faserzüge des vordersten Teiles des lateralen Vorderhirnbündels entwickeln, so steht unter Vermittlung dieses Fasergeflechtes der Bulbulus accessorius dorsalis mit dem lateralen Vorder- hirnbündel in Verbindung, wenigstens läßt die anatomische Untersuchung der lückenlosen Sehnittserie diese Annahme zu (vgl. hierzu die Figuren 5, 6 und 7 der Tafel II und II). Bulbus olfaetorius. Im vordersten Teil des Bulbus olfactorius ziehen zur dorso-medialen Eeke blau gefärbte feine Faserzüge, die eine Radix olfactoria dorsalis darstellen. Ganz das gleiche ist der Fall im medio-ventralen Gebiete des Bulbus olfaetorius.. Auch dorthin ziehen markhaltige Faserzüge, die an Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. IV. 2 10 P. Rörnıe: der medio-ventralen Ecke kaudalwärts umbiegen. Sie bilden eine Radix olfaetoria ventralis, die an der medio-ventralen Ecke des Bulbus auf den von seitwärts her aus der Formatio bulbaris kommenden Traetus olfac- torius ventralis stößt und mit ihm kaudalwärts verläuft. Diese Verhält- nisse ergeben sich klar aus den Figuren ı—4 der Tafel 1. Im Innern der Cell. bulbares mediales treten ganz vorm im Bulbus punktförmige Faserdurchschnitte auf (Fig. 2 Taf. I). Sie gehören, wie der weitere Verlauf der Serie ergibt, einer neuen Ölfactoriuswurzel an, die, aus den medialen Bulbuszellen entspringend, dorsalwärts zieht und sich an der dorso-medialen Bulbusecke den Fasern der Radix olfactoria dorsalis an- legt und mit ihr nach hinten verläuft. Es ist dies die Radix olfaetoria medialis. Sie ist dargestellt auf Fig. 2—5 der Taf. I und II. Wenn nach Auf- treten des Ventrieulus lateralis s. bulbaris sich die vorn einheitliche Masse der Cell. bulbares mediales in Cell. mediales und laterales ventrieuli ge- schieden hat, entstehen aus den Cell. mediales ventrieuli neue markhaltige Wurzelbündel der Radix olfaetoria medialis, die in kaudalwärts hinterein- andergelegenen Abständen aus ihrem zellulären Ursprungsgebiet nach medio- dorsalwärts ziehen. Hierbei reichen Fasern — nach Befunden an der Horizontalschnitt- serie — aus der Radix olf. medial hinein in das vorderste Gebiet des dor- salen Abschnittes der medialen Hemisphärenfläche, so daß sie also eine Verbindung darstellen zwischen dem Bulb. olf. und dem dorso-frontalen Gebiet des Primordium hippocampi. Die Radix olfactoria lateralis entsteht aus dem Gebiete der Cell. laterales ventrieuli und zieht medio-dorsalwärts. Auch sie weist eine An- zahl kaudalwärts hintereinandergelegene Wurzelbündel auf, die ungleich kräf- tiger sind als die der Radix olfaetoria medialis. Anordnung und Verlauf der Radix olfaetoria lateralis wird deutlich auf den Zeichnungen Fig. 3—6 Taf. I und I. Es strömen also in das Gebiet an der medio-dorsalen Ecke des Bul- bus aus den verschiedenen Zellen desselben drei Faserzüge zusammen, nämlich die Radix olfactoria dorsalis ganz vorn, und mehr kaudal die Radix olfactoria medialis und lateralis. Von ihnen ist die letz- tere die mächtigste. Alle drei Wurzeln bilden an der medio-dorsalen Ecke des Bulbus den kaudalwärts ziehenden Traetus olfactorius dorsalis. Über letzteren vgl. die Figuren 4—7 der Tafel I -1II. Entsprechend seines Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. 11 nach hinten gerichteten Längsverlaufes erscheint dort das Areal des Traetus olfaetorius doralis erfüllt mit punktförmigen Faserdurehschnitten. Der Traetus olfaetorius dorsalis splittert, wie die Figur 7 auf Tafel II zeigt, in den dorso- lateralen Hemisphärenteilen auf, aus denen dann, wie die gleiche Figur darlegt, neue Faserzüge sich bilden, die nach ventral zum Areal des late- ralen Vorderhirnbündels ziehen. Das System des Tractus olfaetorius dor- salis mit seinen drei, vorn im Bulbus olfactorius gelegenen Wurzelbündeln und seiner Aufsplitterung hinten in der Pars dorso-lateralis des Lobus hemisphaeriecus kann angesehen werden als die Edingersche Radiatio bulbo-eorticalis. Ein vom Traetus olfaetorius dorsalis sich abzweigen- der, nach dem hinteren Pol der Hemisphäre ziehender Zug wurde nicht beobachtet. Wir haben also zusammenfassend aus dem Bulbus olfactorius bzw. aus der Formatio bulbaris und dem Bulbulus accessorius dorsalis zum Lobus hemisphaerieus folgende markhaltige Züge: Ventral den Traetus olfaec- torius ventralis und die Radix olfaetoria ventralis, dorsal die Fasern aus dem Bulbulus accessorius unter Berührung mit der Ra- dix olfactoria lateralis zum Ursprungsgebiet des lateralen Vorderhirnbündels und den Traetus olfaetorius dorsalis mit seinen drei Ursprungswur- zeln der Radix olfactoria dorsalis, medialis und lateralis. (Anm. 6.) Lobus hemisphaerieus. Wenn der vordere Teil des Ventrieulus lateralis s. bulbaris sichtbar geworden ist (Fig. 3 Taf. I), bemerkt man medial von den Zügen der Ra- dix olfactoria medialis hart an der Ineisura pallii längsverlaufende Züge, die auf den weiter kaudal gelegenen (uerschnittsebenen erheblich an Mäch- tigkeit zunehmen und ventro-medianwärts ziehen (Fig. 3—6 Taf. und ID). Sie biegen an der ventro-medianen Ecke in die kaudale Richtung um. Es ist das das System des Traetus olfactorius medialis. Wie erwähnt, ge- winnt dasselbe in den fronto-kaudalen Querschnittsebenen an Ausdehnung, so daß nach seinem Umbiegen in die kaudale Richtung an der ventro- medianen Eeke der Hemisphäre ein kräftiger längsverlaufender Zug zu- stande kommt, der das mediale Vorderhirnbündel darstellt (Fig. 7 Taf. II). Ganz vorn reicht der Traetus olfaetorius medialis bis in die Nähe des dorsalen Randes des Gehirnes (Fig. 4 Taf. I); während die Hauptmasse 9# 12 P. Rörnıc: seiner Fasern den eben beschriebenen ventro-medianen Verlauf nehmen, bleibt ein kleiner Teil dorsal liegen und verläuft in der Nähe des Traetus olfactorius dorsalis nach kaudal. Infolgedessen kann man das System des Traetus olfactorius medialis scheiden in eine Pars dorsalis und eine Pars ventralis, wie es auf den Figuren 4, 5 und 6 der Tafel I und II geschehen ist. Von diesen beiden Teilen ist die zum medialen Vorderhirnbündel ziehende Pars ventralis die bedeutendere. Den Zügen des Traetus olfaetorius medialis schließen sich nun aus den übrigen Teilen der medialen Hemisphärenfläche noch andere Faserzüge an und verlaufen mit ihm zum medialen Vorderhirnbündel. Es sind dies Faserzüge aus dem Primordium hippocampi und aus dem Nucleus medianus und lateralis septi (Fig.7 Taf. III). Von letzteren Zügen bleibt es unsicher, ob sie in den Septumkernen entspringen oder Fasern des me- dialen Traetus olfactorius angehören, die diese Kerne nur durchziehen. Die aus dem Primordium hippocampi zum Tractus olfactorius medialis und mit ihm zum medialen Vorderhirnbündel ziehenden Fasern entsprin- gen in weiter Ausdehnung aus dem Primordium hippocampi, so daß die kaudaleren Teile desselben mit dem Traetus olfaetorius medialis und dem medialen Vorderhirnbündel in Verbindung stehen (Fig. 7—9 Taf. Il und IV). Das mediale Vorderhirnbündel zieht im ventro-medianen Hemisphären- gebiet, wie bekannt, kaudalwärts zum Hypothalamus und liegt dabei an der medialen Seite des lateralen Vorderhirnbündels, mit letzterem zusammen das basale Vorderhirnbündel darstellend. Vor und über dem Nucleus praeopticus (Fig. 9 und 10 Taf. IV) ziehen aus dem Gebiete des media- len Vorderhirnbündels Querzüge hinüber zur anderen Seite der Hemisphäre und bilden so eine Pars commissuralis des medialen Vorderhirnbün- dels. Vor der Commissura anterior und dorsalwärts von der eben erwähnten Pars commissuralis des medialen Vorderhirnbündels ziehen unter gegen- seitiger Kreuzung aus dem Areal des medialen Vorderhirnbündels Faser- züge hinüber in den kaudalen Teil des Primordium hippocampi der gegen- überliegenden Seite (Fig. ıo Taf. IV). Sie durchsetzen bei diesem Verlaufe die Fasern der Commissura hippocampi und können angesehen werden als ein Traetus cortico-olfactorius medialis (Fig. ıo Taf. IV). Das Faserareal des medialen Vorderhirnbündels umfaßt also folgende Faserzüge: Von vorn her aus der medialen Hemisphärenfläche den Traetus olfaetorius medialis, Züge aus dem frontalen Teile des Primor- Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. 13 dium hippocampi und aus den Nuclii septales, aus mehr kaudalen Ebenen des Primordiums hippocampi den Traetus cortieo-olfaetorius medialis; der letztere ist gekreuzt. Das laterale Vorderhirnbündel und sein Ursprungsgebiet liegt bei Siren stark lateral (Fig.7 und 5 Taf. II). Es erhält Fasern aus dem dorso- lateralen Teil der Hemisphäre (Fig.7 und S Taf. III) und vermutlich auch unter Vermittlung des Fasergewirrs der Figur 6 Tafel II aus dem Bulbulus accessorius dorsalis. Es gewinnt bei seinem kaudalwärts gerichteten Ver- laufe das bekannte Aussehen des starken runden Bündels, an dem man hinter der Commissura anterior im frontalen Gebiete des Diencephalon zeit- weilig eine Zerklüftung in zwei bis drei, mehr oder weniger deutlich voneinander geschiedene Bündel bemerken kann (Fig. 11—ı3 Taf.V und V]). Im Gebiete der Commissura anterior (Fig. ıo Taf. IV) bemerkt man die starke Pars commissuralis des lateralen Vorderhirnbündels. Die Commissura hippocampi stellt eine aus marklosen und weni- gen markhaltigen Fasern bestehende Verbindung der beiden Abschnitte des Primordium hippocampi dar (Fig. ıo Taf. IV); sie liegt hinter und wohl auch unter dem Foramen Monroi. Ihre markhaltigen, blau gefärbten Faser- züge haben verschiedene Bedeutung. Die einen stellen eine wirkliche markhaltige kommissurale Verbindung der hinteren Abschnitte des Primordium hippocampi dar (Fig. 10 und ı ı Taf.IVund V), andere gehören den vorher erwähnten, die Commissura hippocampi durchziehenden Fasern des Tractus ceortico-olfactorius medialis an; ferner sind in ihnen ent- halten Züge, die vielleicht in ähnlicher Weise, wie der letztere Tractus, aus dem Gebiete des medialen Vorderhirnbündels stammen, unter Durch- flechtung mit den Fasern der Commissura hippocampi zur medialen Ecke des Primordium hippocampi dicht oberhalb der Ansatzstelle der Commis- sura hippocampi, und von da nach hinten oben in die Habenularregion ziehen und so einen Traetus olfacto-habenularis medialis darstellen (Fig. 1o und ıı Taf. IV und V). Die eben erwähnte, unmittelbar an der Ansatzstelle der Commissura hippocampi gelegene mediale Ecke des Primordium hippocampi (Fig. 10 Taf. IV) enthält eine Anzahl punktförmiger Faserquerschnitte, die, wie die Durchmusterung der Frontalschnittserie ergibt, nach vorn hin in der media- len Fläche des Primordium hippocampi aufsplittern (Fig. 9 Taf. IV) und nach hinten oben zum Gebiet der Eminentia thalami und von dort in die Habe- 14 P. Rörnıe: nularregion ziehen (Fig. ıı Taf. V). Sie stellen demnach einen Tractus cortico-habenularis medialis dar. Aus der latero-ventralen Zellmasse des hinteren Poles der Hemisphäre kommen, wie die Figuren ı3 und ı4 auf Tafel VI lehren, Faserzüge, die im Bogen um die ventro-mediale Ecke des hinteren Teiles des Ventriculus lateralis ziehen und nach vorn und dorsalwärts in die Habenularregion ver- laufen. Es ist dies der Traetus cortico-habenularis lateralis. In der Habenularregion hat einen ganz ähnlichen Verlauf, wie der letztere Zug, ein Tractus, der aus der Umgebung des lateralen Vorderhirn- bündels herkommt und nach vorn und oben zieht. Es ist dies der Traetus olfacto-habenularis lateralis (Fig. ı12—ı4 Taf. V und V). Wir haben also als eine Verbindung der Habenularregion mit den medialen Teilen der Hemisphäre, d.h. mit dem Primordium hippocampi, den Traetus cortieco-habenularis medialis, mit den lateralen Teilen der Hemisphäre den Traetus cortico-habenularis lateralis, als eine Verbindung der Habenularregion mit dem Gebiet des basalen Vorderhirn- bündels vorn den Traetus olfaeto-habenularis medialis (eine Ver- bindung speziell mit dem Gebiet des medialen Vorderhirnbündels), weiter kaudal den starken Tractus olfaeto-habenularis lateralis (eine mäch- tige Verbindung speziell mit dem Gebiete des lateralen Vorderhirnbündels). (Anm. 7, 8, 9, 10.) Diencephalon. Meine Arbeit umfaßt, wie eingangs erwähnt, nur den frontalen, un- mittelbar an den Lobus hemisphaerieus angrenzenden Abschnitt des Dience- phalon. In diesem Gebiete gehören die letzthin erwähnten Faserzüge: der Traetus eortico-habenularis medialis, der Tractus olfaeto-habenularis medialis und der Traetus olfacto-habenularis lateralis und cortico -habenularis lateralis sowohl dem Telencephalon wie dem Diencephalon an. Durch den Verlauf des Traetus cortico-habenularis medialis und des olfaeto-habenularis media- lis kommt im Gebiet der Eminentia thalami ein Fasergewirr zustande, das beiden Faserzügen angehört und mit dem noch untermischt sind Fasern aus der Commissura hippocampi posterior (Fig.ıı und ı2 Taf. V). Hier sind also auf engem Raum Faserzüge verschiedener Bedeutung dicht bei- einander gelagert. An dieser Stelle kreuzt ferner, wie die Figur ı2 Tafel V zeigt, dieses Fasergewirr der Tractus olfacto-habenularis lateralis. Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina.. 15 Auf Fig. ı3 Taf. VI sieht man kräftige Faserzüge, die das laterale Vor- derhirnbündel medio-dorsal bogenförmig umziehen. Sie entstehen, wie die gleiche Figur erweist, aus den Zellen am latero-ventralen Winkel des hin- teren Teiles des Ventrieulus lateralis und ziehen in dem erwähnten bogen- förmigen Verlauf durch die Zellen des Diencephalon, um, wie Fig. 14 Taf. VI zeigt, lateral vom Recessus praeopticus nach hinten umzubiegen und zum Hypothalamus zu verlaufen. Sie stellen also vielleicht einen Traetus cor- tieco-hypothalamicus dar. Im Epithalamus sieht man auf Fig. ı4 Taf. VI die Commissura habe- nularis, mit der wahrscheinlich der Traetus cortico-habenularis lateralis in Zusammenhang steht. Anmerkungen. l. Conereseentia bulbaris. Mit Recht macht Kappers (1908, S. 202) darauf aufmerksam, daß die Concrescentia bulbaris im Gegensatz zur Kommissur der Schlußplatte, die in der primären Anlage begründet ist, eine sekundäre Verwachsungskommissur darstellt. Bei Siren lacertina fand ich nur einmal und nur auf eine kleine Strecke hin eine Concres- centia bulbaris. 2. Die Gesamtheit meiner Cellulae bulbares mediales nennt ©. J. Herrick (1910, S. 421, Fig. 9/10) Nucleus olfactorius anterior; dieser stellt nach ihm die mediale Zellschicht am rostralen Ende des Ventrieulus lateralis dar, die sich kaudal verliert in die dorsale und mediale Wand des Ventrieulus lateralis. Die Prominentia cellularis lateralis von Siren lacertina entspricht z. T. dem Snessarew- schen »äußeren Zellenzug« beim Frosch. Dieser beginnt nach ihm am lateralen Teil seiner körnigen Umlagerung des Ventr. Lobi olf. und verläuft in den unteren Teilen der lateralen Wand des Lob. hemisph. neben dem Suleus long. lat.; er endet in einer Protube- rantia cell. lat., d. h. einem seitlichen Zellenvorsprung am Anfang des Hinterhornes (P. Snes- sarew 1908, S. 103). Die Prominentia lateralis von Siren lacertina ist ferner gleich der Regio arcuata s.curva von Gaupp und P. Ramon (Gaupp 1899, S. 105 und Fig. 28). Meine Cellulae medial. ventr. von Siren lacertina kann man gleichsetzen der For- matio pall. dors. von Gaupp, die Cellulae lat. ventr. der Formatio pall.lat. desselben Forschers (Gaupp 1899, S. 103, Fig. 28). Die Prominentia medialis von Siren lacertina entspricht wahrscheinlich z. T. dem medialen Vorsprung der körnigen Umlagerung beim Frosch (P. Snessarew 1908, S. 103). 3. Primordium hippocampi (Siren lacertina) gleich Formatio pall. medial (Gaupp 1899. S. T04) und gleich Septum ou lame du fornix des Reptiles (P. Ramon S. 203). 16 PARöTHTeE: 4. C.J. Herrick (1910, S. 483) will den Ausdruck »Corpus praecommissuralis« reser- vieren für die ventrale Komponente des Corpus paraterminalis von Elliot Smith. Er rechnet dazu die in der Pars ventro-medialis liegenden Zellgebilde, so seinen Nucl. median. septi und die Pars fimbrialis septi (Kappers). Folgt man ihm, so würde bei Siren lacertina das Corpus praecommissuralis zerfallen in den Nucleus medianus und Nucleus lateralis septi, die Pars fimbrialis septi und das Zellenareal der Eminentia postolfactoria. Dabei ist folgendes zu beachten: Nach der Fig. ır von (. J. Herrick von Amblystoma ist das, was Herrick »Eminentia postolfactoria« nennt, meine »Prominentia medialis« und (nach der Fig. 13) sein Nucleus medianus septi gleich der Eminentia postolfaetoria von mir. Die dorsale Componente des Elliot Smithschen Corpus paraterminalis wird nach C.J. Herrick (1910, S. 483) dargestellt durch das Primordium hippocampi. Beide Teile des Corpus paraterminalis sind scharf voneinander geschieden, was auch für Siren lacertina zutrifft. Vgl. die scharfe dorsale Begrenzung der Eminentia postolfactoria und die Fissura limitans hippocampi der Fig. 8 auf Tafel II. C.J. Herrick erwähnt Verbindungen des Primordium hippocampi mit dem Corpus praecommissuralis oder seinem Nuel. median. septi; auch für Siren ist eine solche Verbin- dung mit dem Nucl. median. und lat. septi in dem beide Kerne von oben her durchziehenden Fasergewirr wahrscheinlich (Fig. 7, Taf. II). Er sieht im Corpus praeeommissuralis eine Zwischenschaltung zwischen dem Hippocampus und Hypothalamus (S. 485), eine Annahme, die für den Nucl. median. und lat. septi von Siren ebenfalls Geltung hat, da aus dem Prim- ordium hippocampi und beiden Kernen sich Faserzüge dem Tractus olf. medial. anlegen (Fig. 7, Taf. II). Meine Eminentia postolfactoria ist ein Teil von dem, was Kappers (1908, S. 205) Area praecommissuralis genannt hat. Die Eminentia postolfactoria (Gaupp) entspricht dem Petit lobule postolfactif von P. Ramon (1896, Fig. 1I, II, S. 233, 235). In der subpallialen Hälfte der medialen Hemisphärenwand (des Septum s. str.) (der Pars ventro-medialis der neueren Nomenklatur) unterscheidet Gaupp (1899, S. 108/109) zwei Territorien grauer Substanz: das zentrale Grau des Septum, das lateral dem Ventrikelependym benachbart ist, und das medial bis an die mediale Oberfläche der Hemi- sphäre heranreichende Ganglion mediale septi. Will man einen Vergleich mit Siren lacertina führen, so könnte man das zentrale Septumgrau in der Prominentia medialis wiederfinden und in dem Nuel. median. und lat. septi Teile des Ganglion septi sehen. 5. Die Fissura limitans hippocampi (C. J. Herrick 1910, S. 416) ist gleich dem Suleus intermedius (Gaupp) und gleich der Fissura septo-corticalis (Kappers). Eine Fissura areuata (Gaupp) kam bei Sören nicht zur Beobachtung. Die Fissura limitans hippocampi entspricht ferner dem Suleus long. medial. ventrie. lat. von P. Snessarew (1908, Fig. ı srhm). Der Suleus (die Fissura) endorhinalis (Kappers, Turner) ist gleich dem Suleus limitans lat. (Gaupp) und ein Analogon des Suleus long. lat. ventrie. lat. von P. Snessarew (1908, Fig. ı srh]). 6. Traect. olf. ventro-lat., Tract. olf. dorso-lat., Tract. olf. medial, Tract. olf. lat., Radix olf. lat., Radix olf. medial.. Tract. bulbocorticalis, Faseieulus cortieo-medialis der Autoren. C. J. Herrick (1910, S. 422) beschreibt bei Amblystoma einen Tractus olf. ventro- lat., er entspringt am kaudalen Ende des Bulb. olf., zieht kaudalwärts und endet in einer Zellverdiekung »am kaudalen Ende der Pars ventro-lat. gegenüber der Comm. ant., welche Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. 17 dem sogenannten Corpus striatum beim Frosch entspricht«e. Ähnlich verläuft bei Siren lacertina mein Tractus olf. ventralis. Beim Frosch beschreibt C.J. Herrick in seiner schema- tischen Fig. 41 einen Tractus olf. ventro-Jat. aus dem Bulbulus accessorius zum Striatumgebiet. Auch bei Siren lacertina gibt es einen Bulbulus accessorius, der aber dorsal gelegen ist und deshalb »dorsalis« genannt wurde. Von ihm ziehen Fasern unter Anlegung an die Radix olf. lat. zum Anfangsteil des lateralen Vorderhirnbündels. Also auch hier eine Verbindung des Bulbulus access. mit dem Striatumgebiet. Tractus olf. dorso-lat. von CE. J. Herrick bei Amblystoma (1910, S. 422, Fig. 9 und 10) gleich einem Teil meiner Radices olf. dors. und lat. und meines Tractus olf. dors. von Siren lacertina. Traetus olf. medial. von Amblystoma von €. J. Herrick (1910, S. 421 und 422), vielleicht gleich Teilen meiner Radices olf. ventral. und medial. bei Siren lacertina. Ferner gleich meinem Traetus olf. medial. und Teilen des medialen Vorderhirnbündels von Siren lacertina (Fig. ı, 10 und ır bei (. J. Herrick). P. Snessarew (1908) unterscheidet u. a. eine Radix olf. lat. und eine Radix olf. medial. Die erstere zerfällt nach ihm in drei Teile: eine Radix olf. lat. im Gebiete des Lobus olf., eine solche auf den Seitenflächen des Lobus hemisph. und in eine Radix olf. lat. in den ventralen Teilen des Lobus hemisph. Von letzterem zieht sie mit Teilen der Radix olf. medial. in die Snessarewsche Comm. suprem.; letztere entspricht meiner Comm. hab., und es ist der zu ihr verlaufende Abschnitt der Radix olf. lat. und medial. oder der Traetus communis von Snessarew gleich meinem Traetus cortico-hab. lat. Die er- wähnten verschiedenen Teile der Radix olf. lat. beim Frosch (Snessarew) finden sich bei Siren lacertina wieder in den kaudalwärts aufeinander folgenden Wurzelbündeln derselben, aus denen wie beim Frosch ein Tractus olf. (dors.) hervorgeht. An der Bildung des Traetus olf. nimmt nach Snessarew auch die Radix olf. medial. teil; etwas Ähnliches ist auch bei Siren lacertina der Fall. Kappers (1908, S. 203 ff.) unterscheidet unter den Tract. olf. einen Tractus olf. lat. und medial. Der Traetus olf. lat. entspricht bei Siren z. T. dem Tractus olf. dors., vielleicht auch einem Teil der Radix olf. lat. und dors. Aber eine Fortsetzung des Traetus olf. dors. zum Okzipitalpol der Hemisphäre, wie es bei Rana der Fall ist, wurde bei Siren lacertina nicht beobachtet. Der Tractus olf. medial. (von Kappers) entspricht vielleicht meiner Radix olf. ventr. und einem Teil meiner Radix olf. medial. Er endet nach Kappers (1908, S. 204) größtenteils in der basi-medialen Fortsetzung des Lobus olf. ant. und namentlich in der Area praecomm. des Septum. Das könnte zutreffen für die Radix olf. ventr. von Siren lacertina. Nach Kappers ist aber beim Frosch auch eine Endigung eines Teiles von ihm im unteren Teil des Primordium hipp. als sicher zu betrachten. Der Tractus bulbo-cortie. von Ramon und von Gaupp (1899, S. 13) ist wahr- scheinlich beim Frosch gleich einem Teil der Radix olf. lat. und des Traetus olf. dors. von Siren lacertina. Der P. Ramonsche Faseiculus cortico-medial. (P. Ramon 1896, S. 246 und Fig. X) entspricht bei Siren lacertina meinem Tractus olf. medial. und vielleicht auch Teilen der Radix olf. medial. - 7. Mediales Vorderhirnbündel, laterales Vorderhirnbündel, Pars fron- talis und Pars inferior comm. ant., Faseiculus arceuatusinf., Praecommissura der Autoren. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. IV. 3 18 P. Rörnıe: Mediales und laterales Vorderhirnbündel. €C.J. Herrick (1910, S. 418) gibt an, daß beide teilweise in der Comm. ant. kreuzen. So auch bei Siren lacertina: Pars commissuralis des lateralen und medialen Vorderhirnbündels (Fig. 9 und ro auf Taf. IV). Der Teil des lateralen Vorderhirnbündels, der im ventralen Abschnitt des Thalamus endigt, ist nach C. J. Herrick (S. 433) der Traetus strio-thalam.; an ihn schließen sich kaudal an der Tractus thalamo-bulb. et spinal. und vom Hypothalamus her der Tractus mamillo- bulb. Aufsteigende Teile sind im lateralen Vorderhirnbündel nach dem gleichen Forscher: Züge aus dem Colliculus inf.,, aus der Pars dors. thalam., aus dem Corpus genic. lat. (S. 444). Der beschriebene Gehirnabschnitt von Siren lacertina gibt auf diese Fragen keine präzise Antwort; er zeigt nur in der Zerklüftung des lateralen Vorderhirnbündels an, daß in diesem Bündel wohl sicher verschiedenwertige Züge vorhanden sind. Das mediale Vorderhirnbündel stellt hauptsächlich eine Verbindung mit dem Hypothalamus dar, ist gleich dem Tractus olf. hypothal. der Fische (S. 418, 430). Auch Kappers (1908, S. 206/207) sieht im basalen Vorderhirnbündel ab- und aufsteigende Bahnen: den Tractus olf. hypothal. und Tractus striothal., ferner den Tractus hypothalamo-olf. Die Pars commiss. des medialen Vorderhirnbündels von Siren lacertina ist das, was Kappers (1908, S. 205) bei Rana Pars frontalis comm. genannt hat. Sie enthält dort nach ihm Fasern, »welche gekreuzt aus der Area praecomım. des Septum kommen und sich nach der Kreuzung an der medialen Seite des basalen Vorderhirnbündels anlegen«. Da auch bei Siren lacertina der Tract. olf. medial. und das mediale Vorderhirnbündel die Area prae- commiss. durchzieht, steht nichts im Wege, sich auch hier den ‚Verlauf solcher Fasern zu kon- struieren. Die Pars. commiss. des lateralen Vorderhirnbündels bei Siren lacertina entspricht der hinteren Abteilung der Comm. ant. oder dem Fasciculus arcuatus inf. von Kappers und von Ramon. Das mediale Vorderhirnbündel von Gaupp, das gleich ist dem bei Siren lacertina, enthält den Fasciculus cortico-medial. und Fascieulus olf. commiss. (P. Ramon); ein Teil seiner Fasern kreuzt in der Lamina terminalis dicht über dem Re- cessus praeopticus in der Pars. inf. comm. ant. (Gaupp 1899, S. 91/92). Letztere ent- spricht meiner Pars. commiss. des medialen Vorderhirnbündels bei Siren lacertina. Die Pars commiss. des lateralen Vorderhirnbündels von Siren lacertina ist gleich der Pars superior comm. ant. von Gaupp beim Frosch (1899, S. 116). Die »Praecommissura« von Snessarew, die der Commissura anterior entspricht, wird von ihm zerlegt in eine Pars frontalis, medialis und caudalis. Die Pars medialis steht in naher Beziehung zum äußeren basalen Bündel des Vorderhirns, ist also wohl gleich der Pars commissuralis des lateralen Vorderhirnbündels bei Siren lacertina. C.J. Herrick (1910), S.430) gibt an, daß Fasern des lateralen Vorderhirnbündels »also reach the posterior pole« (d.h. der Hemisphäre). Dies trifft für Siren lacertina nicht zu. Auf Fig. 14, Taf. VI wird das basale Vorderhirnbündel von Siren begleitet von ein- zelnen Zellen. Solche Zellen in der Umgebung des basalen Vorderhirnbündels hat auch Gaupp (1899, S. 85) beim Frosch gesehen. Es sind nach ihm vordere Ausläufer seines Nuel. ventral. thalami. 8. C.J.Herrick (1910, S. 480/481) zerlegt bei den Amphibien die Commissura hippo- campi in zwei Teile: a) Comm. pallii ant. und b) Comm. palli post. Auch für Siren lacertina trifit dies zu. Dort ist die Comm. hipp. (palli) ant. marklos, die Comm. hipp. (pallii) post. markhaltig (Fig. 10—ı2, Taf. IV und V). Der vordere Teil verläuft von vorn nach Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. 19 hinten und unter dem Foramen interventr. zur Kreuzung in der Lamina terminalis. Die Comm. pallii post. soll nach C. J. Herrick (S. 480) nach rückwärts verlaufen und unter Vermittlung seiner Stria medullaris in der Commissura superior kreuzen. Nach den Ver- hältnissen bei Siren lacertina bin ich geneigt, in der Comm. hipp. post. lediglich eine kommissurale Verbindung der kaudalen Primordium-hippocampi-Abschnitte zu erblicken. Vgl. z. B. Fig. ı2, Taf. V. Dort sieht man lateral am Tractus olf. hab. lat. die kaudalen Ausläufer der Commissura hipp. post. Nicht auszuschließen ist allerdings die Möglichkeit, daß sich von ihr Fasern dem Traetus cortico-hab. lat. anschließen; nur wenn man dies annimmt, kommt man mit €. J. Herrick zu seinem System der Comm. pallii post. Denn die Beschreibung, die er auf S. 427 und 447 von seiner Comm. palli post. gibt, trifft durch- aus auf den Tractus cortico-hab. lat. zu. 9. Traetus olf. hab. medial. Tractus olf. hab. lat., Tractus cortico-olf. medial., Tractus area-hab., Tractus habenulo-striatieus der Autoren. Nach C. J. Herrick (1910, S. 432) entspringt bei Amblystoma und beim Frosch der Traetus olf. hab. medial. von der Pars magnocellularis, der Traetus olf. hab. lat. von der Pars ant. des Nucleus praeoptieus. Bei Siren lacertina kommt aus der Nähe des vorderen Teiles des Nucleus praeoptieus allerdings ein dorsalwärts verlaufender Zug, der Traetus cortico-olf. medial. Es läßt sich für ihn aber der Nachweis eines Ursprungs in den Zellen des Nucleus praeoptieus nicht führen. Auch scheint er mir bei Siren eine Ver- bindung mit dem hinteren Teile des Primordium hipp. darzustellen (Fig. 9 und ıo, Taf. IV). Es ist aber, wie im Text erwähnt, wahrscheinlich, daß mit ihm zusammen ein Zug verläuft, der Tractus olf. hab. medial, der zur Habenularregion zieht und somit zum Teil dem Herrickschen Tractus olf. hab. medial. vergleichbar ist. Mein Tractus olf. hab. lat. steht bei Siren in keiner Beziehung zum Nucleus praeopticus; er nimmt seinen Ursprung aus dem Gebiet des lateralen Vorderhirnbündels (Fig. ız und ı3, Taf. V und VI). Der Tractus cortico-hab. lat. ist gleich einem Teil der Taenia; ihr anderer Anteil wird dargestellt durch den Tractus olf. hab. (Edinger, Vorlesungen 1908 S. 213, Fig. 189). Der Tractus olf. hab. von Kappers bei Rana (1908, S. 207 und 208) entspricht meinem Tractus olf. hab. lat. von Siren lacertina. Wie im Text erwähnt, kommt er her aus dem Gebiet des lateralen Vorderhirnbündels. Da dieses als ein Ursprungsgebiet auch die laterale Hemisphärenwand hat, so läßt sich auch für Siren lacertina ein ähnlicher Verlauf des Traetus olf. hab. (lat.) konstruieren, wie ihn Kappers angegeben hat: von der Außen- wand der Hemisphäre (durch das laterale Vorderhirnbündel) nach dorsal aufwärts zur Habenularregion. In dem von mir bei Siren lacertina erwähnten Tractus olf. hab. medial. kann man bei folgender Überlegung ein Analogon für den von Kappers (1908, $. 207 und 208) be- schriebenen Tractus area-habenularis sehen. Dieser Zug, den Kappers auch bei Proteus, also einem meinem Untersuchungsobjekt nahestehenden Tier, sah, verläuft zunächst mit den Fasern des medialen Vorderhirnbündels, um dann fast senkrecht in die Ganglia hab. aufzusteigen. Auch bei Siren lacertina durchzieht der Tractus olf. medial. und das mediale Vorderhirnbündel die Area praecomm., auch hier kommt vom medialen Vorderhirn- bündel der Traetus olf hab. medial. her, um (vielleicht gekreuzt) hinauf zum Habenular- gebiet zu verlaufen. Traetus cortico-hab. lat. Einen gleichen Zug, aber markloser Fasern beschreibt Gaupp (1899, S. 92) beim Frosch und vergleicht ihn mit dem Faisceau cortico-hab. 3* 20 P. Rörnıe: von P. Ramon. Er nimmt an, daß er bis in den Lobus olf. gelangt. Ebenso auch P.Snessarew. Das gleiche ist nach meinen noch nicht publizierten Untersuchungen bei Bufo der Fall. Bei Siren lacertina ließ sich das vordere Ende des Tractus cortieo-hab. lat. nicht bestimmen. Das von €. J. Herrick (1910, S.444, Fig.41; 16, 17) beschriebene System eines Tracetus habenulo-striatieus, eine Verbindung zwischen Striatumgebiet und Habenular- region kann auf dem Wege laterales Vorderhirnbündel + Tractus olf. hab. lat. bei Siren erfolgen. 10. Columna fornicis, Fornix, Fornix longus, Traetus cortico-hab. medial. der Autoren. Columna fornieis (C. J. Herrick). Darunter versteht er (1910, S.423 und 480) Markfasern, welche aus dem Primordium hipp. ventral zum medialen Vorderhirnbündel ver- laufen und mit ihm in den Hypothalamus ziehen. Sie sind bei Amblystoma begleitet von marklosen Fasern; doch läßt es Herrick offen, ob diese Fasern, die sich zwischen Prim- ordium hipp. und Pars ventro-medial. ausbreiten, bis in den Hypothalamus gelangen. Bei Siren lacerlina ist die Columna fornieis enthalten im Traetus olf. medialis. Hier gesellen sich zu dem Tractus olf. medial. noch markhaltige Züge aus dem Primordium hipp. in ähnlicher Weise, wie beim Herrickschen Objekt die marklosen Fasern (Fig. 7, Taf. III). Der von Kappers (1908, S. 208) angegebene Verlauf des Fornix läßt sich bei Siren lacertina im Traetus eortico-olf. medial. auffinden, da nach ihm bei Rana ein Faser- system aus der medialen Hippocampusrinde oberhalb der Pars frontalis comm. ant., das sich nach hinten dem medialen Basalbündel anschließt, die erste Anlage des Fornix bildet. Einen Tractus cortico-hab. medial. beschreibt beim Frosch auch Gaupp (1899, S. 115), wie vor ihm schon P. Ramon. Nach ihm zieht ein Teil seiner Fasern dorsal vom basalen Vorderhirnbündel kaudalwärts, während ein anderer zur Habenular- region aufsteigt. P. Ramon sah in ihm den Fornix longus (Gaupp 1899, S. 115). Vielleicht stellen die bei Sören lacertina auf Fig. 13, Taf. VI medial vom Traetus olf. hab. lat. liegenden Faserdurchschnitte Teile des kaudalwärts ziehenden Abschnittes des Tractus cortico-hab. medial. dar. Der Tractus cortico-hab. medial. entspricht dem Traetus ganglii hab. ad. Pros- encephalon von Edinger (1892). Verzeichnis der im Text erwähnten Arbeiten. 1910. Herrick, C. Judson. The Morphology of the Forebrain in Amphibia and Reptilia. Journal of comparative Neurology and Psychology. Vol. 20, Nr. 5. 1908. Snessarew, Paul. Über die Nervenfasern im Rhineneephalon beim Frosche. Journal für Psychologie und Neurologie. Bd.ı3 (Festschrift für Fore!]). Edinger, Ludwig. Vorlesungen über den Bau der nervösen Zentralorgane des Menschen und der Tiere. Bd. 2. Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacerlina. 21 Ariöns Kappers, €. U. Die Phylogenese des Rhinencephalons, des Corpus striatum und der Vorderhirnkommissuren. Folia Neuro-Biologica. Bd. ı, Nr. 2. 1899. Gaupp, Ernst. A. Eckers und R. Wiedersheims Anatomie des Frosches. II. Abteilung. Lehre vom Nerven- und Gefäßsystem. 1896. Ramon, Pedro. L’eneephale des Amphibiens. Bibliographie anatomique, 4° annee Nr. 6. 1892. Edinger, Ludwig. Untersuchungen über die vergleichende Anatomie des Gehirns. 2. Das Zwischenhirn. Abhandlungen der Senckenb. naturf. Gesellschaft. Bd. 18. 1887/88. Edinger, Ludwig. Untersuchungen über die vergleichende Anatomie des Gehirns. 1. Das Vorderhirn. Abhandlungen der Senckenb. naturf. Gesellschaft. Bd. 15. Figurenbezeichnungen. Fig. 1. Cellulae bulbares dorsales. Cellulae bulbares mediales. Cellulae bul- bares ventrales. Radix olfactoria dorsalis. Radix olfactoria ventralis. Traetus olfactorius ventralis. Formatio bulbaris.. Nervus olfactorius. Fig. 2. Cellulae bulbares dorsales. Cellulae bulbares mediales. Cellulae bul- bares ventrales. Radix olfactoria dorsalis. Radix olfactoria medialis. Radix ol- factoria ventralis. Traetus olfactorius ventralis. Areal der Formatio bulbaris. Nervus olfactorius. Fig. 3. Cellulae bulbares dorsales. Tubereulum bulbi dorso-laterale. Cellulae bulbares laterales. Cellulae bulbares mediales. Cellulae bulbares ventrales. Radix olfaetoria dorsalis. Radix olfactoria medialis. Radix olfactoria lateralis. Ventri- eulus lateralis (bulbaris). Radix olfactoria ventralis. Traetus olfaetorius ventralis. Traetus olfactorius medialis. Areal der Formatio bulbaris. Fig. 4. Ventrieulus lateralis. Cellulae mediales ventriculi. Cellulae laterales ventriculi. Bulbulus accessorius dorsalis. Areal der Formatio bulbaris. Radıx olfaetoria medialis. Radix olfactoria lateralis. Traetus olfaetorius dorsalis. Kau- daler Längszug des Tractus olfactorius medialis. Tractus olfactorius medialis. Trac- tus olfactorius ventralis und Radix olfactoria ventralis. Prominentia ventro-lateralis. Fig. 5. Dorsaler Teil des Tractus olfactorius medialis. Radix olfactoria me- dialis. Radix olfactoria lateralis. Cellulae mediales ventrieuli. Ventrieulus lateralis. Cellulae laterales ventrieuli. Ventraler Teil des Traetus olfactorius medialis. Pro- minentia ventro-lateralis. Kaudal verlaufender Teil der Fasern zu den Cellulae superficiales ventro-laterales. Cellulae superficiales ventro-laterales. Fasern zu den Cellulae superficiales ventro-laterales. Prominentia dorso-lateralis. Areal des Bul- bulus accessorius dorsalis. Prominentia dorsalis. Radix olfactoria lateralis. Areal 22 P. Rörnıe: des Traetus olfaetorius dorsalis und des kaudalen Längszuges des Tractus ol- factorius dorsalis. Fig.6. Traectus olfactorius dorsalis. Radix olfactoria medialis. Dorsaler Teil des Tractus olfactorius medialis. Cellulae laterales Ventrieuli. Ventriculus lateralis. Beginn des Primordium hippocampi. Nucleus medianus septi. Prominentia medialıs. Ventraler Teil des Tractus olfactorius medialis. Prominentia ventro-lateralis. Fasern aus der Prominentia ventro-lateralis. Cellulae superfieiales ventro-laterales. Faser- geflecht aus der Radix olfactoria lateralis und den Fasern aus der Prominentia ventro-lateralis. Radıx olfactoria lateralis. Fig. 7. Cellulae mediales ventrieuli. Cellulae laterales ventrieuli. Fasern des Primordium hippocampi zum medialen Vorderhirnbündel.Ventrieulus lateralis. Primor- dium hippocampi. Plexus lateralis. Nucleus medianus septi. Nucleus lateralis septi. Traetus olfaetorius medialis. Prominentia medialis. Mediales Vorderhirn- bündel. Massa ventro-lateralis. Laterales Vorderhirnbündel. Prominentia lateralis. Suleus endorhinalis. Fasern zum lateralen Vorderhirnbündel. Radiatio bulbo-corticalis. Traetus olfactorius dorsalis. Fig. 8. Cellulae mediales ventriculi. Fasern des Primordium hippocampi. Fasern des Primordium hippocampi zum medialen Vorderhirnbündel. Primordium hippocampi. Fissura limitans hippocampi. Eminentia postolfactoria. Mediales Vor- derhirnbündel. Prominentia ventralis. Nucleus basalis. Laterales Vorderhirnbündel. Plexus lateralis. Prominentia lateralis. Ventriculus lateralis. Cellulae laterales ventricul. Fig.9. Paraphysis. Primordium hippocampi. Ventrieulus lateralis. Tractus cortico-habenularis medialis. Tractus eortieo-olfactorius medialis. Pars commissuralis des lateralen Vorderhirnbündels. Nucleus praeopticus. Pars commissuralis des medialen Vorderhirnbündels. Mediales Vorderhirnbündel. Prominentia ventralis. Laterales Vorderhirnbündel. Prominentia lateralis. Fasern des Primordium hippocampi. Fig. 10. Paraphysis. Pars anterior des Tractus cortico-olfaetorius medialis. Traetus cortieo-olfactorius medialis (— — — — eingezeichnet nach dem Verhalten des Zuges drei Schnitte weiter kaudal). Ventriculus medius. Traetus cortico- habenularis medialis. Prominentia lateralis. Pars hypothalamica des basalen Vor- derhirnbündels. Nucleus praeoptieus. Recessus praeoptieus. Tractus cortico-olfaec- torius medialis (und Tractus olfactorius habenularis medialis). Pars commissuralis des lateralen Vorderhirnbündels. Commissura hippocampi. Ventriculus lateralis. Laterales Vorderhirnbündel. Fig. ı1. Ganglion habenulae. Ventriculus Diencephali. Primordium hippo- campi. Suleus medialis thalami. Eminentia thalami. Suleus ventralis thalamı. Recessus praeopticus. Mediales Vorderhirnbündel. Laterales Vorderhirnbündel. Prominentia lateralis. Traetus cortico-habenularis und Commissura hippocampi und Traetus olfactorius habenularis medialis. Pars medullaris (s. post.) Commissurae hippocampi. Traectus cortico-habenularis (und Tractus olfaeto-habenularis medialis). Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. 23 Fig. ı2. Ventrieulus Diencephali. Sulcus medialis thalami. Tractus olfacto- habenularis lateralis. Eminentia thalami. Suleus ventralis thalami. Recessus praeoptieus. Mediales Vorderhirnbündel. Laterales Vorderhirnbündel. Prominentia lateralis. Tractus cortico-habenularis und Commissura hippocampi und Tractus olfaeto-habenularis medialis. Tractus olfacto-habenularis lateralis. Fig. 13. Tractus cortico-habenularis lateralis. Traetus olfacto-habenularis lateralis. Kaudaler Teil des Traetus cortico-habenularis medialis. Tractus cortico- hypothalamieus. Fig. 14. Commissura habenularis. Tractus olfacto-habenularis lateralis. Trae- tus cortico-habenularis lateralis. Recessus praeoptieus. Traetus cortico-hypotha- lamieus. P rel REN K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Formatio bulbaris Cell. bulb.ventr.--—- -- - Fig. 3. Cell.bulb. Radix oif. | Jors- Redix d olf. > Tub.bulbi dorso-Iat. Radix olf. lat. Cell. bulb. N \ lat. / = / 2 Tr. olf.med. En VE =... Oo Ventr. lat. ! 25 L (bulb.) > E 5 Ban cell. _ bulb. medial. Radix olf. ventr. Tr. olf. ventr. Cell. bulb.ventr. ‚ Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. Fig. 2. Radix alf dors Co.bub.dars. Radix olf. medial. Nerv. olf. Cell. bulb. medial. Radix olf. ventr. Tract. olf.ventr. Cell. bulb. ventr. Fig. 4. Areal des Tr. olf. dorsal | Radix olf.lat. Bulbulus accessor. Caudal. Längszug dorsalis d. Tr.olf. med. Radix olf.med. Tr.olf.med. Cell.med._ ventric. Ventric. lat. Cell. lat. venfric. Tr.olf.ventr. +Radix olf. ventr. Prominentia ventro-at. P. Röthig: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Taf. 1. RE a Dar: Fi . ez } Y ss; > z “= j ‚sasnhrrnuszalkt 8 side | K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1911. Areal d. Butbul. access. dorsz]. Prominentia dorso-Jat. Fasern zu d. Cell.superf. ventro-lat. Cell. superf. ventro-lat. Caudal verlaufender Teil d.Fasern zu d.Cell.superf. ventro-lat. Fosergeflechz ern a ee 4-Prominenfj. ae Cell, s Ja entro.j,, Prominentia i ventro-lat. P. Röthig: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Taf. I. a PRLIT FT Eu ni 2 ET Zee 2 Velten) AT re u ir K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1911. Fig. 7. Tr. olf. dors. oo RE ec? En PS Ay >. a a, A re ric. \® go Cell. lat. NS Ventric. PRSAO x RS N a ya Fasern d. Prim. hipp. zum med. Vord.Hirn- Bündel. Ventric.lat. Primordium hippocampi Plexus lat: yord Laien, Nucl.median sün septi z Nucl.lat. x septi & Er KR Tr. olf.med. Prominentia medial. Cell. med. Ventric. Fasern d. Cell. lat. Primordium Ventric. Fasern d.Primordium hippoc.z.med. .Hi ü l. Vord. Hirnbünde Ventr.lat. Prominentia lat. Primordium hippoc. Plexus lat. Fissurs Lat. V.H.B limitans hippoc! Nucl Eminentia basal Re) postolfact. Prominentia ventr. Med .Vord.Hirn. Bündel. P. Röthig: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Taf. II. k Pe BET RER SE Nr, u 7 Sa rl RN U R.d PR „ nbV Re u nen De #77 wm u“ ha K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang 2. d. Phys.-math. Abh Fig. 9. Paraphysis Primord. hipp. Ventr. lat. Tr. cortico hab. med: Tr. cort. oif. med. Pars comm. d.Lat.V.H.B. Pars ant.d.Tr. Earaplıysis cortico- olf Ventr. med. Tr. cortico- hab.med. Prominentia lat. Comm. hippocampi Pars hypothal. d.basal.V.H.B. i -geu 'o’aLt N 1a-0s14109 4L P. Röthig: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Taf. IV. . 1911. L ar! x ni ge va u », E ar fe N BY r 1 Ya } E All? \ ar Pr; Fa ante; / ke ar wur a FAIEHERE DIR sanken A Piz ’ . fi R . ‚Y f h f} 54 « Zu BEPZEE De Pr m K. Preuß. Akad. d. Wissensch. . Anhang 2. d. Phys.-math. Abh Fig. 11. Primord.hippoc. Ggl.hab. Ventr. Dienceph Tr. cortico-hab. (+ Tr. olf.hab.med.) Pars medull.(spost) Comm hipp. Sukus med. Tr. Eöchicohan: thalam. + Comm. hipp. x v +Tr. olf. hab.med. Eminentia Prominentia thalam lat. thalami Lat. V.H.B. Med.V.H.B. Fig. 12. Ventr. Dienceph Sulcus med. thalami Tr. olf. hab. lat Tr. olf. hab.lat. EINENEIS Tr. cortico-hab. alam. + Comm hipp. +Tr. olf. hab.med. Sulcus i 5 ventr. Prominentia thalam. lat. Lat.V.H.B. Med.\V.H.B. Recessus praeopticus P. Röthig: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Tat. V. uRrER 3 x 5 T Kerr a e ew je " 7 er - ü E a 5 hi E ’ r 2 u | 29: us BER Kick yo na ER ergeben. Tre E K. Preuß. Akad. d. Wissensch. 5 Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1911. Tr. cortico- hab.lat. Tr. olf. hab.lat. Tr. cortico- hypothal. caud.Teil d. Tr. cortico- ab. med. Tr. cortico-hab. Tr. olf. lat. hab. lat. Tr. olf. hab.lat. Tr, cortico hab.lat. Tr. cortico- hypothal. P. Röthig: Zellanordnungen und Faserzüge im Vorderhirn von Siren lacertina. Tat. VI. Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns. Von Dr. K. AGADSCHANIANZ in St. Petersburg. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. V. Vorgelegt von Hrn. Waldeyer in der Sitzung der phys.-math. Classe am 18. Mai 1911. Zum Druck verordnet am 1. Juni 1911, ausgegeben am 13. Juli 1911. in E „e ö f ke Th une ET RR Asa In Jahre 1908/09 unternahm ich eine Untersuchung der Kleinhirnkerne auf Anregung des Hrn. Prof. L. Jaeobsohn in dessen Laboratorium zu Berlin. Meine Untersuchung sollte diesen Teil der großen Arbeit über die Kerne des menschlichen Hirnes darstellen, womit L. Jacobsohn und seine Schüler beschäftigt waren. Als Ziel setzte ich mir das Studium aller Zellengebilde, die in der weißen Substanz des Kleinhirns anzutreffen sind, die gegenseitige Lagerung derselben zu verfolgen und die Morphologie der Zellen, die als Bestandteile der einen oder anderen Zellengruppe figurieren, zu studieren. Der Kern, der im morphologischen Sinne einheitliche Zellengebilde besitzt, kann durch Bündel der weißen Substanz in zwei und mehr Gruppen geteilt werden, die bei näherer Kenntnis ihrer Embryologie, Morphologie und, soviel wie möglich, ihrer Funktion in der einen oder anderen Be- ziehung der Einheit unterworfen erscheinen, und umgekehrt können ver- schiedene Elemente durch mechanische Momente in die nächste Nachbar- schaft gebracht werden, ohne daß eine Einheit ihrer Genese und Funktion besteht. Eine Vereinigung der Zellengruppen in den Begriff eines Kernes nicht nach ihrer Nachbarschaft, sondern nach ihrer genetischen und funk- tionellen Einheit. auch womöglich auf Grund von physiologischen Angaben, ist vor allem erstrebenswert. Im allgemeinen berührte ich auch die Em- bryologie der Kleinhirnkerne. Das Gehirn wurde aus der Leiche 2—7 Stunden nach dem Tode ent- nommen. Das Kleinhirn wurde mit einem Teil des Hirnstammes durch einen Frontalsehnitt abgetrennt und durch Frontalsehnitte in 2—3 Stücke geteilt, die sofort in 96prozentigen Alkohol gebracht wurden. Im Laufe von 2—3 Tagen wurde der g6prozentige Alkohol täglich gewechselt; so- dann wurden die genügend entwässerten Stücke in absoluten Alkohol über- 1* 4 K. AGADSCHANIANZ: geführt, der den nachfolgenden Tag gewechselt wurde. Nachdem die Stücke somit 2 Tage in absolutem Alkohol gelegen hatten, wurden sie auf 24 Stun- den in eine Mischung von absolutem Alkohol und Chloroform gebracht, so- dann auf 24 Stunden in reines Chloroform, sodann in eine Lösung gleicher Teile von Chloroform und Paraffın (Schmelzpunkt 53—54°) auf 24 Stunden bei der Temperatur von 35-—36°. Endlich, nachdem die Stücke 4—5 Stun- den in reinem Paraffın (Schmelzpunkt 53—54°) bei 56— 57° gestanden hatten, wurden sie in der letzten Portion des Paraffins abgekühlt. Die Fär- bung wurde nach Nißl mit Toluidinblau vollzogen. Einem Studium wurden unterworfen: ı. Das Kleinhirn von einem 5monatigen Embryo. In Anbetracht des kleinen Umfanges des Kleinhirnes wurde das Stück in toto gehärtet, und Schnitte von 15—25 mm wurden ohne Verluste gemacht. 2. Das Kleinhirn eines 8$—gmonatigen Embryos. Vor der Härtung wurde das Kleinhirn in ein vorderes und hinteres Stück durch einen Frontal- schnitt geteilt. In den letzten Schnitten des ersten Stückes und in den ersten Schnitten des zweiten erhielt ich einige unvollständige Präparate, die ein vollkommen bestimmtes Bild lieferten. Zwecks bequemerer Ein- gießung, um nicht mit zu großen Stücken zu manipulieren, in die das Paraffin schlecht eindringt, wurden beide Stücke (das vordere und hintere) dureh einen Sagittalschnitt in eine größere linke und in eine kleinere rechte Hälfte geteilt, wobei die linke größere Hälfte nur der Bearbeitung unterzogen wurde. Somit wurde die Untersuchung nur auf Frontalschnitten geführt, wo eine Hemisphäre des Kleinhirnes mit dem Wurm und stellen- weise einem kleinen Stück aus der anderen Hemisphäre vorhanden war. 3. Das Kleinhirn von erwachsenen Personen, und zwar von zwei Män- nern (von 35 und 27 Jahren) und einer Frau (von 30 Jahren). Jedesmal wurde das Kleinhirn frontal in 3 Stücke geteilt und durch einen Sagittal- sehnitt der kleinere rechte Teil, als überflüssig, abgeschnitten. Am An- fang und am Ende der Stücke mußte man bei den Schnitten im allge- meinen I—2 mm an jedem Kleinhirn verlieren. Dieser unbequeme Umstand wurde jedoch dadurch umgangen, daß jedes Kleinhirn frontal nieht an denselben Stellen zerschnitten wurde, so daß dadurch die folgende Serie die voraufgegangene ergänzen konnte. Von den Erwachsenen starb einer an Nephritis, die zwei anderen an Lungentuberkulose. In allen Fällen wiesen sowohl das Gehirn als auch j - Uber die Kerne des menschlichen Kleinhirns. 5 seine Gefäße und die Hirnhäute weder makro- noch mikroskopisch (bei Untersuchung des Kleinhirns) pathologische Veränderungen auf. In der weißen Substanz des Kleinhirns werden folgende Kerngebilde beschrieben, die auf der Präparatabbildung ı zu schen sind. Diese Abbildung stellt einen Kleinhirnschnitt eines S—gmonatigen Embryo vor (Paraffin- präparat), der auf der Abbildung dreimal vergrößert ist. 1. Der Kern, der auf Fig. ı mit @ bezeichnet ist, hat den Namen der Kleinhirnolive oder Nucleus dentatus. Die Beschreibung dieses Kernes finden wir bei Vieussens unter dem Namen »substantia rhomboidea«, s. Corpus rhomboideum, bei Vieq d’Azyr unter dem Namen »corps festonne ou dentel@«, bei Rolando unter dem Namen »corpus dentieulatum«. Die Literatur dieser Kerne ist in dem aus- gezeichneten Buche von Ziehen und Zander angeführt, wo auch eine aus- führliche Beschreibung dieses Kernes gegeben wird. Der ganze Kern, der eine ziekzackförmige Linie vorstellt, erscheint von der medialen Seite geöffnet, weil der untere und obere Rand dieser Linie an der medialen Seite nicht zusammentließen: von oben, unten und lateral beschreibt diese Linie einen ziekzackförmigen unregelmäßigen Kontur des Buchstabens €. Der geöffnete Teil heißt Hilus nuclei dentati. Die ziekzack- förmige Linie der grauen Substanz erreicht eine unbedeutende Breite, die nur 2—-3 Zellen umfaßt. Die Zellen liegen stellenweise sehr dicht anein- ander. Somit bilden 2—3 Zellen, die sich in einer Reihe lagern, ein Band der grauen Substanz, das auf Paraffinpräparaten die Breite von etwa ı mm hat. Der ganze Kern ist schräg gelagert, wobei sein Hauptdurchmesser von oben und medial nach unten und lateral sich hinzieht. Dieser größte Durch- messer des unregelmäßig umgrenzten Buchstabens € erreicht auf den Paraffin- schnitten des Kleinhirns eines Erwachsenen eine Ausdehnung von 14 bis ı5 mm, am Kleinhirn eines 8&—g Monate alten Embryo eine solche von S mm, bei einem Embryo von 5 Monaten eine solche von 5 bis 6 mm. Die größte Breite dieses Buchstabens € erstreckt sich auf denselben Schnitten bei Erwachsenen auf 6—7 mm. Der maximale Saeittaldurehmesser des Kernes (von vorn nach hinten) erreicht auf denselben Sehnitten bei Er- wachsenen 11 —13 mm. Der ganze Kern liegt der Ventrikelhöhle näher; er läßt anderseits den ganzen lateralen Teil der weißen Substanz auf 5 bis ! Ziehen und Zander, Anatomie des Nervensystems. Jena 1903. 6 K. AGADSCHANIANZ: 6 mm frei und vermischt sich nirgends mit der grauen Substanz des Wurms. Von der Substanz der Kleinhimmrinde steht der obere Rand des Nucleus dentatus 5—6 mm, der untere Rand ı2— ı4 mm ab. Medial nähert sich der Nucleus dentatus dem Ventrikelrand beinahe vollständig. Hinsichtlich der anderen Grenzen des Kernes kann man die von Ziehen und Zander! gegebene Beschreibung anführen, mit der die Angaben meines makro- und mikroskopischen Studiums des Nucleus dentatus vollkommen übereinstim- men: »Dem Grunde («des Sulcus superior anterior nähert sich der Kern bis auf 4 mm, im Bereich des Hinter- und Unterwurmes reicht der Nucleus dentatus mit seinem hinteren Abschnitt bis an das Marklager, welches die Uvula, die Pyramis und die der letzteren zugekehrten Windungen des Tuber vermis mit dem Hemisphärenmark verknüpft. « Die sich lateral an den Nidus avis anschmiegende Zacke des Nucleus dentatus, das Spieulum nuclei dentati, wurde oben bereits erwähnt. Die Substanz, die den Nucleus dentatus umringt, heißt seine (Stillin gs) » Vließregion «. Der Nucleus dentatus nimmt allmählich okzipitalwärts den Charakter eines Ringes an, indem er seine Zackenform verliert, und dieser Ring geht, im Umfang abnehmend, in eine Gruppe von Zellen über, die allmählich verschwindet. Auf Fig. 2 sehen wir die Abbildung der charakteristischen Zellen des Nucleus dentatus. Zwischen den ihrer Form nach verschiedensten Zellen sowie im embryonalen Nucleus dentatus bemerken wir viele polygonale Zellen mit gewöhnlich einer ausgedehnten Eeke, von welcher ein kurzer Protoplasmafortsatz abgeht. Abgesehen davon werden Zellen angetroffen, (die das Aussehen eines unregelmäßig ausgedehnten Viereckes haben. Die Zellenkerne haben gewöhnlich keine deutlichen Konturen und fallen nicht durch ihre Größe auf. Pyramidale Zellen sowie auch solche, die eine (lreieckige Form haben, gelingt es auf den Präparaten nicht zu erblicken. Die Zellen liegen im allgemeinen in solcher Entfernung voneinander und haben eine solche Größe, wie dies auf Fig. 2 abgebildet ist, die eine Ver- größerung von 225mal vorstellt. Nach dem Charakter der Zellen zeichnet sich der Nucleus dentatus durch seine Speecifität aus: seine Zellen gehen nieht in die benachbarten Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns. 7 Kerne über, deren Zellen, wie wir dieses weiterhin sehen werden, den Zellen des Nucleus dentatus ähnlich sind. Die Morphologie der Zellen und die topographische Isoliertheit des Nucleus dentatus erlauben dieses Gebilde für einen selbständigen Kern zu halten. 2. Der nächste Kern (Fig. ıb) ist unter dem Namen Embholus oder Nucleus emboliformis bekannt. Er hat diesen Namen erhalten, weil er scheinbar der offenen Stelle, dem Hilus nuclei dentati, entsprieht und diese Stelle ausfüllt. Seinen Namen Propf hat dieser Kern von Stilling erhalten. Auf unseren Präparaten lagert sich der Embolus selten direkt medial vom Hilus nuclei dentati; am häufigsten liegt der Nucleus emboliformis am Rande des medialen oberen Endes des ziekzackförmigen Bandes, das die Konturen des Nucleus dentatus vorstellt. Hier hat die Hauptachse des Nucleus emboliformis eine Richtung von oben und medial nach unten und lateral. Der Kern selbst hat die Form einer Pyramide, deren Basis nach oben und medial gerichtet ist. Das vordere Ende des Kernes (zerebralwärts) liegt 1—ı% mm hinter dem vorderen Rande des Nucleus dentatus und er- reicht nicht die Basis des Sulcus praecentralis; der hintere Absehnitt (okzipitalwärts) gelangt nicht bis zum Suleus inferior posterior. Im allgemeinen ist der vordere-hintere Durchmesser des Kernes 2—3 mm kleiner als der des Nucleus dentatus. Auf Paraffinschnitten hat der Kern in sagittaler Richtung an der Stelle seiner größten Entwickelung in den vorderen Abschnitten des Kleinhirns eine vertikale Größe von 24—3 mm; nach hinten verkleinert er sich; der Querdurchmesser beträgt an der Pyra- midenbase etwa 2 mm, nach aufwärts verschmälert sich die Pyramide. Man muß bemerken, daß der Embolus beim 5monatigen Embryo im Ver- gleich zum Embolus eines S—gmonatigen und zum Embolus eines Er- wachsenen gegenüber den anderen Kernen des Kleinhirnes unverhältnis- mäßig groß ist. Es ist möglich, daß dieser Kern im embryonalen Leben eine wesentlichere Rolle spielt und in dieser Lebensperiode eine bedeutendere Entwickelung erlangt, wonach er allmählich regressiert und in seiner Ent- wickelung zurückbleibt. Auf Fig. 3 sehen wir die Abbildung der Emboluszellen. Beim Embryo zeigen die Zellen des Embolus eine sehr schwache Entwickelung, indem sie sich ihrer Größe nach den Zellen der Molekularschicht des Kleinhirns 8 K. AGADSCHANIANZ: nähern. Beim Erwachsenen, wie wir dieses auf der Abbildung sehen, finden wir vollkommen formierte Zellen, die in morphologischer Beziehung sehr mannigfaltig sind. Es ist weiterhin wichtig, daß hier, ebenso wie im Kern Stillings, dem Dachkern (siehe unten), Zellen vorkommen, die teil- weise an die pyramidalen erinnern, mit großen schollenartigen Körnern von Nißl, was scheinbar auf ihre motorische Funktion hindeutet. Diese Zellen sind im Embolus nicht häufig und werden zuweilen zwischen einigen Zellen eines anderen Typus angetroffen. Fig. 3 zeigt bei Vergrößerung 255 den Charakter der Emboluszellen, ihre Größe, ihre gegenseitige Lagerung und ihre Entfernung voneinander. Zwischen den Zellen des Embolus sind, abgesehen von den pyramiden- förmigen, andere Zellen von unregelmäßiger Form mit meniskenartigen Ein- buchtungen an den Seiten charakteristisch. Diese Zellen vermischen sich allmählich mit spindelförmigen Zellen kleineren Umfanges, die im Dachkern Stillings prävalieren bzw. zuweilen auf der Strecke zwischen Nucleus emboliformis und dem Dachkerne anzutreffen sind, und dieser Weg, der aus Zellen vermischten Typus, die in unbedeutender Anzahl anzutreffen sind, besteht, verbindet beide Kerne miteinander und erscheint als Über- gang zwischen den Substanzen beider Kerne. Auf diesen Umstand muß man seine Aufmerksamkeit lenken. Es ist walhır, daß weder die spindel- förmigen Zellen des Dachkernes in der Substanz der Emboli noch die für den Nucleus emboliformis charakteristischen Zellen (unregelmäßiger Form mit meniskenartigen Einbuchtungen an den Seiten) im Dachkern vorkommen, jedoch die Anwesenheit von pyramidenförmigen Zellen in beiden Kernen und der gemischte Zwischenweg, der beide Kerne verbindet, spricht für einen genetischen, vielleicht auch funktionellen Zusammenhang beider Kerne. 3. Nucleus tecti, Dachkern (Fig. 1—c). Dieser Kern ist zuerst von Stilling' beschrieben worden. Er befindet sich direkt neben der Mittel- linie und lagert sich an ihren beiden Seiten, so daß die mediale Seite beider Bildungen beinahe direkt einander anliegt. Die ganze Masse der Kerne befindet sich zwischen dem medialen Teil des Embolus und der Medianlinie der weißen Substanz des Wurmes, die sich direkt über dem vierten Ventrikel befindet. Dieser Kern ist von ovaler Form, ist mit ' Stilling, Neue Untersuehungen über den Bau des kleinen Gehirns des Menschen. Kassel 1878. Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns. 9 seiner Querachse, die die maximalste ist, über dem Ventrikel selbst gelagert, wobei die Achse von oben und medial nach unten und lateral verläuft. Auf Paraffinschnitten beträgt die maximale Querachse des Kernes 3 mm, die Breite 2 mm. Die Länge von vorn nach hinten beträgt 7—8 mm. Zuweilen sind seltene, zerstreute spindelförmige Zellen anzutreffen, die «durch die Mediallinie durchgehen und die Substanz beider Nuelei tecti untereinander verbinden. Hinsichtlich der weiteren Topographie des Kernes kann man hinzu- fügen, daß die Resultate meiner Untersuchungen mit den Beschreibungen übereinstimmen, daß der Kern »sich von der Basis der Lingula bis nahe zum Ursprung des Markastes der Pyramis erstreckt«. Es gelang mir nicht, wie Stilling, die innere, mittlere und äußere Fortsetzung des Kernes zu verfolgen. Auf meinen Schnitten sammeln sich einzelne Zellen allmählich in eine kompakte Kernmasse an, und diese Masse verkleinert sich okzipitalwärts, so wie sie anwächst, ohne in irgendwelche einzelne Gruppen zu zerfallen. Zwischen der Substanz der Nuclei tecti und dem Ependym des Ven- trikels ist nirgends eine erhebliche kompakte Masse von weißer Substanz zu beobachten. Stellenweise liegt der Kern direkt dem Ependym an. Fig. 4 zeigt bei Vergrößerung 255 den Charakter der Zellen, ihre gegen- seitige Lagerung und die Entfernung zwischen ihnen im Nucleus teecti. Besondere Aufmerksamkeit lenken auf sich pyramidenförmige Zellen mit großen Körnern und deutlich umgrenzten Kernen. Auf diese Zellen hat besonders L. Jakobsohn in seiner Arbeit, Über die Kerne des mensch- lichen Hirnstammes, Abhandl. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1909, die Auf- merksamkeit gelenkt. Die Zellen werden, wie schon erwähnt, zuweilen auch im Nucleus emboliformis angetroffen, obgleich diese Zellen im Nucleus tecti sich bis zu breiterem Umfang ausbilden. Außerdem zeichnet sich der Kern durch eine große Anzahl kleiner, bald mehr, bald weniger aus- gedehnter spindelförmiger Zellen aus. Im Vergleich mit den anderen Kleinhirnkernen erscheinen diese spindelförmigen Zellen des Nucleus teeti wohl als die kleinsten zwischen allen anderen Zellentypen der Kleinhirnkerne. Nach den Untersuchungen von Weidenreich' hat der Nucleus medialis bei einfacheren Säugetieren in bezug auf die Morphologie seiner Zellen viel ! Weidenreich. Zur Anatomie der zentralen Kleinhirnkerne der Säuger. Zeitschr. f. Morphologie und Anthropologie. Bd. 1, 1899. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. V. 2 10 K. AGADSCHANIANZ: (emeinschaftliches mit den Strangzellen: den Deiterschen und den Bechterew schen. Beim Menschen sind sogar schon im embryonalen Entwicklungsstadium (bei einem 5monatigen Fötus) die Zellen der Nuelei teeti deutlich differen- ziert, wie dieses auf unserm Präparat (Fig. 4) abgebildet ist, und man kann dieselben nicht mit den Zellen der Kerne des Hirnstammes verwechseln. Es ist jedoch möglich, daß beim Menschen in den früheren Entwick- lungsstadien und bei einigen Tieren der Nucleus tecti ein undifferenziertes Ganzes mit den Deiterschen und Beehterewschen Kernen bildet. 4. Globulus, Nucleus globosus, Kugelkern, erscheint am häufigsten paarweise in jeder Hemisphäre. Dieses Gebilde (Fig. ıd und d') ist ebenfalls zuerst von Stilling' beschrieben worden. Soviel ich mich auf Grund meiner Präparate überzeugt habe, sind diese Kerne ihrer Größe und Lokalisation nach äußerst unbeständig. Sehr oft gibt es in einer Hälfte des Kleinhirns nur einen Nucleus globosus, der andere (gewöhnlich der untere) fehlt vollständig. Der eine von diesen Kernen (Fig. 1—d') wird am häufigsten medial vom Nucleus emboliformis zwischen denselben und dem Nucleus tecti beschrieben. Auf meinen Präparaten liegt dieser Kern unter dem Nucleus emboliformis am Rande des Ventrikels in der Gegend des Hilus des Nucleus dentatus. Der Kugelkern erstreckt sich zerebralwärts gewöhnlich bis zur Höhe des Anfanges des Nucleus teeti, okzipitalwärts jedoch endet er auf Paraffin- präparaten 2—3 mm vor dem hinteren Ende des Nucleus teecti. Die stärkste Entwickelung hat der Kugelkern in den Abschnitten des Gehirns, wo der Dachkern an Umfang schon abzunehmen anfängt. Der ganze Kern hat die Form einer Kugel und weist unter dem Mi- kroskop 10— 20 Zellen auf, die ziemlich nahe voneinander gelagert sind. Auf Paraffinpräparaten erreicht der ganze Durchmesser des Kernes bei einem S—gmonatigem Embryo selten mehr als 15—2 mm, im Kleinhirn eines Erwachsenen hat er eine größere Entwickelung. Die Größe des Kernes, wie gesagt, ist großen Schwankungen unterworfen. Ungefähr auf denselben Schnitten trifft man einen analogen Kern an von ebensolcher schwankenden Größe und ebensoleher Form. Dieser letztere lagert sich bald unter dem ersten am Ventrikelrand, am unteren Ende des N. dentatus (auch am Hilus NE HGAOR Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns. 11 N. dentati), bald in den oberen Abschnitten der weißen Substanz des Klein- hirns gerade über dem N. emboliformis unter der Wurmrinde. Irgendwelche wesentliche Veränderungen der Kugelform in den beiden Kernen gelingt es auf den Schnitten nicht zu beobachten. Beide Kerne wachsen am Anfang der Schnitte ziemlich schnell zu einer Kugelform an und hören ebenso schnell am Ende der Schnitte auf, wobei sie die allgemeine Form des Kernes nicht verändern. Beide Kerne sind deutlich abgegrenzt, und Übergänge der Zellen in die benachbarten Kerne sind nicht zu beobachten. Hinsichtlich des Charakters der Zellen muß man bemerken, daß beide Nuclei globosi sich hinsichtlich ihrer Bestandteile durch ihre spezifische Identität auszeichnen, was auf ihre genetische und vielleicht auch funk- tionelle Einheit hinweist. Die Elemente beider Kugelkerne sind identisch und sind spezifisch von den Elementen anderer Kerngebilde des Kleinhirns unterschieden. ; Fig. 5 zeigt bei Vergrößerung 255 den Charakter der Zellen, ihre gegen- seitige Lagerung und Größe in beiden Kugelkernen. Die Zellen sind im allgemeinen nicht groß, von polygonaler Form mit deutlich ausgesprochenem linsenförmigen Kern und einem kleinen Nucleolus. Im Protoplasma der Zellen sind kleine Schollen von gefärbten Körnehen anzutreffen. Im allge- meinen haben die Zellen zarte Konturen und liegen stellenweise dicht ein- ander an. 5. Beim weiteren Studium der weißen Substanz, nachdem okzipital- wärts die letzten Spuren aller Kerne überhaupt, speziell der Nuclei dentati verschwunden sind, wurden in den hintersten Abschnitten des Kleinhirns auf meinen Präparaten ein bzw. mehrere Kerngebilde angetroffen, die, soviel ich weiß, noch von keinem Autor beschrieben worden sind. Die Kerne lagern in der weißen Substanz ungefähr 3 mm okzipitalwärts vom hinteren Ende des Nueleus dentatus. Auf einem Frontalscehnitt durch diese Gegend hat die weiße Substanz der Kleinhirnhemisphäre eine dreieckige Form (Fig. 6); von den Seiten dieses Dreiecks ist die eine nach medial, die andere der basalen und die dritte der konvexen Hemisphärentläche zugekehrt. Von den erwähnten Kerngebilden lagert der größere parallel der unteren kurzen Seite des Dreiecks und liegt dem unteren lateralen spitzen Winkel des Dreiecks näher. Dieses Kerngebilde selbst besteht an der Stelle seiner größten Entwickelung (s. Fig. 6) aus einem größeren unteren und einem 2* 12 K. AGADSCHANIANZ: kleinen oberen Abschnitte, die durch Zellenübergangselemente miteinander verbunden sind. Das andere Kerngebilde lagert parallel der medialen Seite des Dreiecks und stellt ein schmales, zungenartiges Gebilde dar. Beide Kerne liegen nur wenig von der Rinde entfernt. Während der größere an der unteren Seite des Dreiecks stets etwas von der Rinde getrennt blieb, war der kleinere an der medialen Seite des Dreiecks bis dicht an die Körner- schicht der Rinde zu verfolgen. Diese Lage der Kerngebilde in der nächsten Nachbarschaft der Kleinhirnrinde erinnert lebhaft an eine ähnliche Bildung des Großhirns, das sog. Glaustrum. Die Kerngebilde zeigten auf allen Sehnitten den gleichen Zellbau. Auf einer Schnittserie durch die Klein- hirnhemisphäre eines Erwachsenen waren die Kerne nicht ausgeprägt. Am Kleinhirn eines S—gmonatigen Embryo (s. Fig.7) war nur das größere Kerngebilde vorhanden; an der Stelle der maximalsten Entwicke- lung des Kernes war eine Teilung der Kernmasse in zwei Gruppen nicht zu beobachten. Bei Erwachsenen beträgt auf Paraffinschnitten der sagittale Durchmesser des größten Kernes 2—23 mm, bei einem 8—gmonatigen Embryo ist er jedoch nicht länger als 143 mm. An der Stelle der größten Breite des Kernes ist die Länge seiner Basis auf Paraffinschnitten bei Er- wachsenen 6 mm und erreicht 34 mm auf denselben Schnitten im Klein- hirn eines S—gmonatigen Embryo. Die Höhe des größeren Kernes (beider Abschnitte, die beim Erwachsenen übereinander liegen) erreicht bei Erwach- senen 4 mm, bei einem S—gmonatigen Embryo ı$ mm. Bei einem Embryo von 5 Monaten gelang es nicht, einen dem beschriebenen im strengen Sinne analogen Kern zu beobachten; nur zuweilen werden in der beschriebenen Stelle einzelne Zellen angetroffen, die morphologisch den Zellen des be- schriebenen Kernes beim 8—ogmonatigen Embryo und beim Erwachsenen ähnlich sind. Fig. 8 zeigt den Charakter, die Größe und die gegenseitige Lagerung der Zellen der beschriebenen Kerne bei Vergrößerung 255. Der Zellkörper erinnert teilweise an den Kopf eines Froschembryo, besitzt eine deutlich umgrenzte Kernsubstanz (nebst einem Nucleolus), die eine dem Zellkörper analoge Form hat. Die Zellen sammeln sich stellenweise in diehteren Gruppen an, stellenweise sind sie mehr zerstreut. Vom Zellkörper geht ein langer Protoplasmafortsatz ab. Äußerst selten gehen vom Zellkörper 2 kürzere Fortsätze (siehe Fig. 8) ab, oder ein Fortsatz teilt sich beim Austritt aus dem Zellkörper in zwei Teile. Diese Fortsätze sind in den Kleinhirnzellen Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns. 15} eines S—gmonatigen Embryo bedeutend kürzer, zuweilen fehlen sie voll- ständig; indessen trifft man beim Embryo neben Zellen, die einen kurzen Fortsatz haben, auch solehe, wie sie die Zellen des Kernes beim Erwachsenen zeigen. Im Protoplasma dieser Zellen sind größere Körner nicht zu be- obachten. Wir wollen uns jetzt mit der differenziellen Diagnostik der soeben be- schriebenen Kerngebilde gegenüber den übrigen Kernen des Kleinhirns be- schäftigen, mit denen sie eventuell verwechselt werden könnten. Der Pro- cessus tegmentosus lateralis nuclei pontis kann, wie L.Jacobsohn! gezeigt hat, und wie es auch in meinen Präparaten zu sehen ist, sich mit einzelnen Zellinseln in die weiße Substanz des Kleinhirns hinaufziehen. Die Aus- breitung dieser Zellinseln gelangt jedoch niemals so weit okzipitalwärts in die weiße Substanz des Kleinhirns, und der Charakter der Zellen dieser zu den Brückenkernen gehörenden Inseln unterscheidet sich deutlich von den Zellen der beschriebenen Kerne, besonders durch die ovale Form und den Charakter des Fortsatzes seiner Zellen. Die Purkinjeschen Zellen unterscheiden sich von den Zellen der be- schriebenen Kerne durch die baumartigen, sich verzweigenden Fortsätze, die sie besitzen; außerdem werden die Purkinjeschen Zellen weiter ent- fernt von der Kleinhirnrinde in der weißen Substanz nirgends angetroffen in Form von mehr oder weniger großen Zellenanhäufungen. Die Zellen der beschriebenen Kerne unterscheiden sich von den Zellen des Nucleus dentatus dadurch, daß die Zellen des Nucleus dentatus am häufigsten polygonal und an irgendeiner Ecke durch den von demselben abgehenden Fortsatz gedehnt erscheinen. Außerdem werden im Nucleus dentatus Zellen angetroffen, die die Form eines unregelmäßig ausgedehnten Vierecks haben. Die Zellsubstanz der von uns beschriebenen Kerne erinnert, wie gesagt, an den Kopf eines Froschembryo, und von der Zelle geht zuweilen ein diehotomisch sich teilen- der Fortsatz ab. Außerdem haben die beschriebenen Kerne auch ihrer Lokalisation nach nichts Gemeinsames mit der Lokalisation des Nucleus dentatus, und öfters werden zwischen beiden Kernen Übergangszellen vermißt, wie dieses in meinen Präparaten des gmonatigen Embryo der Fall war. ! Über die Kerne des menschlichen Hirnstammes. Abh.d.Berl. Akad.d. Wiss. Berlin 1909. 14 K. AgADSCHANIANZ: Der charakteristischen Morphologie der Zellen und ihrer anatomischen Abgesondertheit nach haben diese Kerne in der Anatomie des Kleinhirns Recht auf eine selbständige Stellung. Ich bezeichne sie demgemäß als Nuclei cerebelli posteriores. Außer den beschriebenen Zellen in der weißen Substanz des Klein- hirns erhebt sieh von beiden Seiten «es Ventrikels an seinem Rande, bei- nahe bis zur Höhe des N. tecti, aus dem Hirnstamm eine Reihe von pig- mentierten Zellen, die eine Fortsetzung des Locus caeruleus darstellen. Auf diese Zellen lenkte zuerst Meynert und in neuerer Zeit L. Jacobsohn die Aufmerksamkeit. Man muß noch bemerken, daß diese Zellen in der weißen Substanz des Kleinhirns, die nicht dem Locus caeruleus anliegt, keine weitere Verbreitung erhalten. Es ist mir eine angenehme Pflicht, Hrn. Prof. L. Jacobsohn für seine wertvollen Ratschläge bei Ausführung dieser Arbeit ergebensten Dank aus- zusprechen. Figurenerklärung. Fig. ı. Allgemeine Übersicht eines Frontalschnittes durch das Kleinhirn. Färbung nach Nißl (Modifikation mit Toluidinblau). Vergrößert 3 mal. Embryo von 9 Monaten; a) N. dentatus, b) N. emboliformis, c) N. tecti, d und d’) N. globosus. Fig. 2. Charakteristische Zellen des Nucleus dentatus; dieselbe Färbung. Ver- größerung 225, aus dem Gehirn eines 9 monatigen Embryo entnommen. Am Gehirn eines Erwachsenen ist die Morphologie dieselbe, die Zellen sind nur etwas größer. Fig. 3. Charakteristische Zellen aus dem Nucleus emboliformis. Dieselbe Fär- bung und Vergrößerung. Auch aus dem Gehirn eines 9 monatigen Embryo ent- nommen; beim Erwachsenen dieselben Beziehungen wie auch im vorhergehenden Kerne. Fig. 4. Charakteristische Zellen des Dachkerns. Färbung, Vergrößerung, das Alter des Gehirus sind dieselben wie auch auf den vorhergehenden Präparaten, ebenso wie auch die Beziehung zu den Zellen des Nucleus tecti eines Erwachsenen. Fig. 5. Charakteristische Zellen aus dem Kugelkern. Färbung, Vergrößerung und Alter des Gehirns dieselben wie auch in den vorhergehenden Präparaten, ebenfalls die Beziehung zu den Zellen des Kugelkerns Erwachsener. .. i Uber die Kerne des menschlichen Kleinhirns. 15 Fig. 6 zeigt die von mir beschriebenen unbeständigen Kerne im Gehirn eines Erwachsenen in I%$facher Vergrößerung. Färbung nach Nißl (Modifikation Toluidinblau). n Fig. 7 zeigt denselben Kern in derselben Vergrößerung und bei derselben Färbung aus dem Gehirn eines 9 monatigen Embryo. Fig. 8. Charakteristische Zellen des von mir beschriebenen Kernes aus dem Gehirn eines Erwachsenen bei Vergrößerung 225 (Nißl Toluidinblau). Bei einem S—9 monatigen Embryo sind dieselben Zellen zu beobachten, jedoch kleiner, und der Fortsatz ist schwächer ausgebildet. Pu Mi, Pe Tree ae K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1911. K. Agadschanianz: Über die Kerne des menschlichen Kleinhirns. Beweis des Satzes, daß jedes hinreichend kleine, im wesent- lichen stetig gekrümmte, singularitätenfreie Flächenstück auf einen Teil einer Ebene zusammenhängend und in den kleinsten Teilen ähnlich abgebildet werden kann. Von Dr. LEON LICHTENSTEIN. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. VI. 1 ee Ei ” re - R APR ® . . ml busrnskrunid »aher Ach asstse ah PREUDTAR sus ira HIT ta9% uelade nöd si bau bisunädasınngans sand amis Hat near a tslrsur abbidaele Arndt Kal Bu, Vorgelegt von Hrn. Schwarz in der Sitzung der phys.-math. Klasse am 15. Juni 1911. ’ © | Zum Druck verordnet am 22. Juni 1911, ausgegeben am 25. März 192. | — - In seiner Abhandlung »Allgemeine Auflösung der Aufgabe, die Teile einer gegebenen Fläche auf einer anderen gegebenen Fläche so abzubilden, daß die Abbildung dem abgebildeten in den kleinsten Teilen ähnlich wird «' hat Gauß zuerst bewiesen, daß jedes analytische Flächenstück auf einen Teil einer Ebene zusammenhängend und in den kleinsten Teilen ähnlich abgebildet werden kann. Das Problem der konformen Abbildung wurde von Gauß auf die Integration einer gewöhnlichen Differentialgleichung erster Ordnung im Gebiete komplexer veränderlicher Größen zurückgeführt. Dieses Hilfsmittel versagt, sobald die in Frage kommenden Funktionen nur für reelle Werte, nicht aber zugleich für komplexe Werte ihrer Ar- gumente erklärt sind, also stets dann, wenn das vorgelegte Flächenstück ein nichtanalytisches Flächenstück ist. Es erhebt sich daher die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen auch nichtanalytische Flächen- stücke auf einen Teil einer Ebene konform abgebildet werden können. Diese Frage ist, soweit dem Verfasser bekannt ist, zuerst von Lipschitz aufgeworfen worden. Lipschitz hat darauf hingewiesen, daß das Problem auf die Bestimmung irgendeines Systems von Lösungen von zwei simul- tanen linearen partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung mit nicht- analytischen Koeffizienten zurückgeführt werden kann. Die Existenz eines solchen Systems von Lösungen wirklich nachzuweisen, war indessen Lip- schitz nicht gelungen. Am Schluß einer dem Verfahren der sukzessiven Approximationen gewidmeten Abhandlung teilt Hr. Picard einige, die konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke betreffende Betrachtungen mit’. Die Dar- legungen von Hrn. Picard geben zu einigen Bedenken Anlaß. Hr. Pieard ! Gauß, Werke, vierter Band, S. 193—216. ®2 Vel. E. Picard, Sur les methodes d’approximations successives dans la theorie des &quations differentielles, als Note I im vierten Bande des Werkes von Hrn. Darboux. Theorie generale des surfaces, Paris, 1896, veröffentlicht. I 4 L. LicHtTEnsSTEiın: bedient sich des Verfahrens der sukzessiven Approximationen. Gewisse hierbei auftretende Funktionen sind nur für reelle Werte ihrer Argumente erklärt und können, weil sie nach der Voraussetzung nichtanalytische Funktionen ihrer Argumente sind, für komplexe Werte dieser Argumente nicht erklärt werden, während den Argumenten schon bei der Durch- führung der zweiten Approximation komplexe Werte beigelegt werden. Die vorliegende Arbeit ist der Beantwortung der von Lipschitz aufgeworfenen Frage gewidmet. Ihr Umfang erklärt sich durch das Be- streben, die Voraussetzungen, von denen bei der Behandlung des Problems ausgegangen wird, nach Möglichkeit zu reduzieren. Es mögen x und y die rechtwinkligen Koordinaten eines Punktes in der Ebene, X,Y,Z ebensolehe Koordinaten eines Punktes im Raume, c ein zusammenhängendes, ganz im Endlichen liegendes Gebiet in der Ebene (x,y) bezeichnen. Es seien die Gleichungen Xı— X (w,Y), (1.) Y=Y(2,y), Z=Z(x,y) vorgelegt. Die Funktionen X(z,y), Y(x,y), Z(x,y) seien als reelle, ein- deutige und stetige Funktionen der beiden reellen Argumente x und y im Gebiete c erklärt. Es wird vorausgesetzt, daß diese Funktionen stetige partielle Ableitungen erster Ordnung besitzen. Es sei w(w,y) irgendeine dieser partiellen Ableitungen; es mögen ferner (x,y) und (e+A,y+4) die Koordinaten zweier beliebigen Punkte des Gebietes c bedeuten. Es wird angenommen, daß die Funktion w(x,y) der Ungleichheitsbedingung Io(@+h,y+M)-u(z,y)| = - 7 ew VEG-#?: ey\VEG-F® Ist insbesondere die Größe F gleich 0, d.h. stellen die Kurvenscharen auf der Fläche, welche entsprechend dureh die Beziehung x = konst. und die Beziehung y — konst. charakterisiert sind, zwei orthogonale Kurven- scharen dar, so gehen die Differentialgleichungen (6.) und (7.) über in a N 8 G’ 8 9% x a B G 3u 9 E Bu (9.) „(Vz = a 9Y (V: ”) m Um die stellenweise etwas umständlichen Rechnungen übersichtlicher zu gestalten, wird den folgenden Betrachtungen der soeben betrachtete besondere Fall zugrunde gelegt. Der allgemeine Fall erledigt sich in ganz Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. T ähnlicher Weise; auf die etwa erforderlichen Modifikationen wird am Schluß des dritten Kapitels kurz hingewiesen. Im zweiten Kapitel dieser Arbeit wird eine Grundlösung der Differential- gleichung (9.) aufgefunden und damit die Möglichkeit der konformen Ab- bildung eines stetig gekrümmten Flächenstückes auf einen Teil einer Ebene in dem vorher erwähnten besonderen Falle bewiesen. In dem dritten Kapitel werden alsdann die beschränkenden Voraussetzungen fallen ge- lassen, und es wird ein System von Lösungen der simultanen Differential- gleichungen (8.) angegeben. Hiermit ist die eingangs aufgestellte Be- hauptung vollständig bewiesen. In dem ersten Kapitel werden einige Hilfssätze, welche den wohl- bekannten Sätzen über die partiellen Differentialquotienten des logarith- mischen Potentials analog sind, vorausgeschickt. Die Betrachtungen des ersten und des zweiten Kapitels sind gewissen Untersuchungen von Hrn. E. E. Levi und der Methode der Parametrix von Hrn. Hilbert nahe verwandt. (Man vergleiche hierzu die näheren Ausführungen in $ 3 des dritten Kapitels.) In einer im Jahre 1907 ver- öffentlichten Abhandlung' gibt Hr. E. E. Levi den Beweis der Existenz der Grundlösung der allgemeinen linearen partiellen Differentialgleichung der 2pten Ordnung des total elliptischen Typus. Insbesondere beweist Hr. E. E. Levi die Existenz einer Grundlösung der partiellen Differential- gleichung (10.) 2 Er Ce te +fu—0, ae Bu, Die Koeffizienten a,b, c,d,e, f stellen reelle und stetige Funktionen dar, die folgende Eigenschaften haben. Die Funktionen a, b und c haben stetige partielle Ableitungen der ersten und der zweiten Ordnung, die ihrerseits der Hölderschen Bedingung oder einer verwandten Bedingung des Hrn. Dini genügen. Die Funktionen d, e und f haben stetige par- tielle Ableitungen erster Ordnung. Auf das in der vorliegenden Arbeit behandelte Problem angewandt, ergeben die Resultate des Hrn. F. E. Levi nach einigen weiteren Über- legungen den Beweis der Möglichkeit der konformen Abbildung, wenn die ! Vgl. E.E. Levi, Sulle equazioni lineari totalmente ellittiche alle derivate parziali, Rendiconti del Cireolo Matematico di Palermo, 1907, S. 275—317. 8 L. LicHtTeEnsSTEein: Funktionen E, F und @ stetige partielle Ableitungen der beiden ersten Ordnungen haben und diese Ableitungen ihrerseits der Hölderschen Be- dingung oder einer verwandten Bedingung von Hrn. Dini genügen. Das Krümmungsmaß der vorgelegten Fläche ist alsdann eine stetige Funktion der Parameter x und y, die stetige, der Hölderschen oder der Dinischen Bedingung genügende partielle Ableitungen erster Ordnung besitzt. Dem- gegenüber sei hervorgehoben, daß bei der durch die Gleichungen (1.) dar- gestellten Fläche Hauptkrümmungsradien im allgemeinen nicht überall vorhanden zu sein brauchen. In einer späteren Abhandlung' gibt Hr. E. E. Levi, gestützt auf die vorerwähnten Ergebnisse, die Auflösung gewisser Randwertaufgaben in der Theorie der linearen partiellen Differentialgleichungen der 2pten Ordnung von total elliptischem Typus. In seiner sechsten Mitteilung zur Theorie der linearen Integralgleichun- gen beschäftigt sich Hr. Hilbert mit der Bestimmung der auf der ganzen Kugel stetigen Lösung gewisser partieller Differentialgleichungen von der Form (10.). Der Einfachheit halber nimmt Hr. Hilbert die Koeffizienten a,b usw. als analytische Funktionen der beiden Veränderlichen x und y an. Es würde indessen genügen, die Existenz und die Stetigkeit der par- tiellen Ableitungen bis zu einer gewissen endlichen Ordnung vorauszu- setzen. Ein einfaches Verfahren, welches gestattet, verschiedene Randwert- probleme der Theorie der partiellen Differentialgleichung (10.) auf die Auf- lösung linearer Integralgleichungen zurückzuführen, soll im Anschluß an die vorliegende Arbeit an einer anderen Stelle mitgeteilt werden. Kapitel 1. dr Es mögen bezeichnen: T irgendein von einer geschlossenen, sich selbst weder durchschnei- denden noch berührenden stetig gekrümmten Kurve $ begrenztes Gebiet in der Ebene, deren Punkte das Wertsystem (x, y) geometrisch darstellen, Vel.E.E. Levi, I problemi dei valori al contorno per le equazioni lineari total- mente ellittiche alle derivate parziali, Memorie della Societä Italiana delle Scienze, Serie 3%, Tomo XVI, Roma 1909. % Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 9 a(x,y) und b(x,y) zwei wesentlich positive, eindeutige und stetige Funk- tionen, welche stetige partielle Ableitungen erster Ordnung haben, V(x,y) eine eindeutige und stetige, der Hölderschen Bedingung genügende Funktion, (2,y) einen Punkt im Innern des Gebietes T. Es sei (11) S2,9) = [ [log [d&,n) (8-2)? +a(&, 7) (n-y)l- VlE,n)dedn. 49 Es wird behauptet: Das Integral J(x,y) hat stetige partielle Ableitungen erster und zweiter Ordnung. Es ist 92) (x. 92J)(x, He) = = 4m Yala,y)be,)Vlesy)+ || Key: mV (E,n)dsan, K(2,y;8,n)= = [at 5 + ba) 4 |108 (58, &-2r Hate). (12.) Die Funktion X(x,y; &,n) verhält sich stetig, außer wenn @ =, 2, Das Produkt [(&E-2)?+(n-y)?]’K(x,y;&,n) übersteigt dem absoluten Betrage nach eine angebbare Größe nicht und hat, als Funktion von £ und „ betrachtet, im Punkte (x,y) eine Unbestimmtheitsstelle. Beweis. Es sei T* das von dem Kreise vom Halbmesser 0’ um den Punkt (x, y) als Mittelpunkt begrenzte endliche Gebiet, (x, , y,) irgendein Punkt im Innern des Gebietes T*. Es sei zur Vereinfachung a=alr,y), b=bla,y), Ü=alm,y), dhz=bla,gy), a=al&,n), ß=d(E,n) gesetzt. Es ist identisch Phys.-malh. Klasse. 1911. Anhang. Abh. VI. 2 10 L. LicHTeEnsSTein: J (21 ,Yı) — J(a,Yı) + J(&ı »Yı)» Aa) = [[log{b@-m) +aln-WP}-VE,n)dedn, (13.) B(E-m” +a(n-yı)? I, (21,91) = [os FE aa und J(a+ Aa, Y)-J (zı,Yı) _ I (a + Amı,yı)-Ilayı) , J, (201 + Ası ,yı) — Ja (21 ,Yı) Az Az, Az j Sind nun die beiden partiellen Ableitungen - la, Yı En ee m) T B(&- a) a(n- 1)? yv = 9.J(&,Yı) ei 5 E-atalg m U und 9I(z, A - vorhanden, so existiert die partielle Ableitung en und es ist identisch 1 9, (21.%ı) a 9J (2 ,Yı) Ja (a1,% Y) (14.) da ”» 92 j da, Ist insbesondere x, = x, y, = y, so findet man 9.J(x.y) % 9J (21. Yı) En 9.J, (1 .%ı) = da 92 yı=y 9a n=y (15.) Für die auf der rechten Seite dieser Gleichung befindlichen Ausdrücke ahlz.Y) und BAczN) X 92 dung der zuletzt genannten Differentialquotienten die Größen a und 5 ebenfalls würden verändert werden müssen. darf man nicht einfacher setzen, weil bei der Bil- Wie in dem Folgenden gezeigt werden wird, ist (16) Han - log {bls=)' +atn-w"} | Vs. n)dsdn und (a. KEARSEDE BlE-m®”+aln Yı) ee N le TUN: | Pie m)acan somit , 9, (aı.Yı (18) = E log {&(e- mt + ala-w| V(&,n)d&dn. 7 Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 11 Jetzt wird, wie folgt, weiter geschlossen. Es ist der Beziehung (14.) gemäß 9J(2+Ax,y) = 9, (21. Yı) NORMAL 9J, (21.91) A IW CE y=y 9 y=y Es ist ferner nach der Formel (15.) 9/(2.Y) _ a laı.Yyı) Ju, 9, (21. Yı) DIN dx eu dw, a g0 a, h daher 1 aJ(z+Az,y) 9Jl(z,y) 1 9, (21, Yı) 9), (21, Yı) —— _ —— = E y1=ır+AÄAr 1X + Ar dx dx Ax| da men da en Az dr, y=Y gr, y=Y Sind nun die partiellen Ableitungen 2), (2.%) ei la yı)| _ 19.) en ne re 92. (x.y) vorhanden, so existiert die Ableitung TED; und hat den Wert I (21.91) 2J,(21.Yı) * E a el re Analoge Beziehungen gelten für die partiellen Ableitungen des Inte- grals J in bezug auf die Variable y. 8 2. Es werden jetzt die beiden Integrale J,(x,,y,) und J,(x,,%,) einzeln betrachtet. Das Integral J,(x,,y,) kann man durch die Substitution (21.) VBE=E, Van =, Yay=ır, Veyı=yı, V(E,n) = VE,H) auf die Form ap Tall: E-5P + (am) VE A) aEan Gn bringen. Das Gebiet T, über welches die zweifache Integration zu er- strecken ist, ist hierbei das Gebiet, welches durch die Substitution (21.) dem Gebiete T zugeordnet wird. Da die Funktion V(£,7) der Hölder- >* 2 L. LicHtTEnsTeiıs: schen Bedingung genügt, so besitzt das Integral J, (2, ,y,) stetige partielle Ableitungen erster und zweiter Ordnung. Es ist NE! vl) = log {6-24 6-9] V(E,n)dEdn. d2, mithin (22) Saum) Sin log {d(8- ı)? + a(n-yı)? | V(E,n)dedn und ee er ec} Für ,=x, y =y folgt hieraus 2 y 2 ——: (23.) «| en .-- DE el n-. — 4nVabV (x,y). Es ist nunmehr zu zeigen, daß auch das Integral J,(x,, y,) stetige partielle Ableitungen erster und zweiter Ordnung besitzt. Es sei = 2,+0d,y, = y, und es sei X das von dem Kreise vom Halbmesser 9” > 2|ö] um den Punkt (x, ,y,) als Mittelpunkt begrenzte end- liche Gebiet, das ganz im Innern des Gebietes T gelegen sein mag. Der Einfachheit halber sei in dem Folgenden d > 0 vorausgesetzt. Es ist J,(21,%ı) = = Is( (21%) + I (a ,Yı) , BE-m®+aln-N)® vr ng: a J; (2 ,%ı) = log ® TERN: V(E,n)dedn, (BE te Yı)? suis Hige U Vie, m)dädn, I, la, Yı) (8-2) +a(n-yı) es), sl era p| VE mdsen = 2(&- 2) In-y)? (ad-ap) ae ie 0) Ben Yı)?] [BL E-z)? +a(n- Yı)°] (&,n)dE n. Es sei e eine beliebig kleine positive Größe. Das Integral Sea — 1)? 1)? g $ 7 b(E- m)’ +aln-yı)*. 2(&-2) (n-Yı)? (ab-aß) =] [d(&- 2)? + an -Yı)?] [B(E-&)? + a(n-yı)°] V(s,n)dädn Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 13 hat eine bestimmte Bedeutung. Es genügt, durch die Gleichungen &-% = rcosp,n-y, = rsing Polarkoordinaten einzuführen, um sich hier- von zu überzeugen. Es sei M = Max(a,ß), m — Min (a, ß) im Gebiete T. Der Ausdruck E- 2) (n-yı)? (adb-aß) BT re =yTIBE- at atmey] F Ddbah 2(ad— GE DETEn = | if [dco®p+asin’p][ßcos®p+ asin?p] V(&,n)drdgy ei. 2 Max | V(E, n) )| wird mit dem Radius go” zugleich unendlich klein. Man kann daher eine > Größe g so klein annehmen, daß für alle Werte 0” (x, +.,). Der Ausdruck (27.) hat den Wert [BlE- a)? + any [bl E-m’ tan] pre dd (28.) je 5 Tb(eE- 2) + aln-yı)?] [B(E- a)? + ln -yı)] (&, n)dEdn 1 = + [++ JJ- Xı+ X. Kı RB, 14 L. LicHTEnSTEIN: Das Integral X, kann man in der Form darstellen gr za. + )- ViE,n)dedy, 2(aß-ab) (n-Yyı (m - 2) (5-3(21ı + 22)) Ze ==. n>—l. [618 -)? + a(n- yı)'] LELE- m)? + a(n-yı)*] Es ist nun |log(1+r)|20, Er und ‚„ wenn -1 ie [Ld(&- 2)? + aln-yı)?] [B(E- mn)? le: (&,n)dädn = || 2tab-ap) (nu AUrbe er er re ET N EHE Ye n)dsan ZI L&(8-=)?+aln-yP [B(&E- 2)’ +aln-y)’? mit verschwindendem Radius o’ gegen Null konvergiert. Die Funktionen <= a(£,n) undß=b(£,n) haben nach Voraussetzung stetige partielle Ableitungen erster Ordnung. Es sei zur is g der größte Wert des absoluten Betrages der partiellen Ableitungen — = e en L) ß) SE a im Gebiete T mit A bezeichnet. Man überzeugt sich leicht, daß (35.) lad-ap| = 2AM[]5-2|+|n-y|]- Führt man jetzt durch die Gleichungen E-2=rcosp, 9-y=rsinp Polarkoordinaten ein, so findet man nach einer einfachen Rechnung die Ungleichheitsbedingung A| < Max |V(&,n)l. 96rp'AM: m# Das Integral J, konvergiert also in der Tat mit der Größe go’ zugleich gegen Null. Man kann somit eine Größe 0’ so klein wählen, daß für alle Werte 0’}(s+ 2). Es ist nun (8-2) (n-y)| = 3l&-2) + mW], |(&-=)(n-y)| = 3lE-=) +n-9°], h h |&-=’| in T/, |&-(2’-0°°)] Se, in T}, |ab-aß| < 2AM(|&-@]|+In-3]), somit E-z|+|n7- -y 3l&-z|]&-='}P|n-y] = au | Er | ea + asrr 2]&-2’| |n-yP |&-e] In=y! V(E,n)|d&d ep Terenenrnenle e m In-»|T]&-=]|+1n-%]|] m ME-2)® + n-yPP + V(&,n)|däödn. m! Tr Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. VI. 3 BR [> 12-21+18-21+1n-vl } 18 L. Lic#teEensTeiıs: Setzt man jetzt E-2—=rcosp, n-y=rsinp ein, so findet man | A| < nn ef sing] eosgl+lsingi] E Iosgl+Isingl| | (E,n)|rdrdgp < er EEE yar |7E,n|. Der Ausdruck |X,| wird mit dem Halbmesser go’ zugleich unendlich klein. In ähnlicher Weise überzeugt man sich, daß auch der Ausdruck |X,| zugleich mit der Größe go’ verschwindet. Man nehme den Radius og & x EIE ; c — ga setzen, weil bei der Bildung des zuletzt genannten Differential- quotienten die Größen a und db ebenfalls würden verändert werden müssen, während sie tatsächlich in der ganzen bisherigen Untersuchung als Kon- stante anzusehen waren. $4. Das Integral \ g erler —&ı) 7(: P u Oo 1 a — Yı)° 2 V [4 ’ d dn Ill dar log{P(&E- mi)? + a(n-Y | (&,n)d&Edn = se Be, V(&,n)ds hat eine bestimmte Bedeutung. Man kann a setzen alla, yı) km lo da, gr B(E- m)? +a(n-yı)?) - SE [Ei Hieraus und aus den Formeln (14.), (22.) und (32.) folgt 9, (21 .Yı 9 (21, Yı 9J, (21 .Yı) 9X er gX7, = (| [32 108 tete-ayt + atn-wrr| Ve, masar N. 99 Eee vende 1)? + anna} VIE.masdn- re V(E,m)dedn. + und analog (43.) un) — Ne log {B(&- 2) "+20 V(E,n)dSdn. Man bilde jetzt den Ausdruck 92.7 92.) (44-) Pa,y)=aa + — DAR | BE Es = = y=ıt b = > z=ı a 3 y=1 Ep IR} n=ı1, «| dw, I: ” | 9% In=y Y 90 In=s 9% In=y 20 L. LicHTtTeEnsTeiın: Aus den Formeln (23.) und (41.) folgt die weitere Beziehung P&E-aP’raln-y |, _, (45.) P(z,} y) = 4rVabVix,; n+ 1: |; Dee s® taln-yı) |» SF A1—y 92 B(E-m)”+aln-yı)? li Er S b(E-m)+a(n-yı)® | es (&,; m)dEdn — 4rYab vent| (a4’+bB’-aA"-bB")V(&,n)ddy, A = | 4 los {Ele m) Hamm} =>. 1 N B'— E log { £( E— x)” +aln- w}|a=:. Yı =y 9? 4-75 log {5( (E- 1)” +a(n- wr]as:, dx 9? B= | log {eat tata-m}]a-:- Yı N, Diese Formel läßt sich wesentlich vereinfachen. Man bemerkt zu- nächst, daß das Integral Ifer+ bB')V(E,n)d&dy T aln-yP-BlE-m) 7 = ab V(E,n)d&d EG TPle-mpranypyp mein eine bestimmte Bedeutung hat. Man überzeugt sich ferner durch direkte Ausrechnung, daß (46.) [ (aA”+bB") V(E,n)dEedn—0. T Aus den Formeln (45:) und (46.) ergibt sich nunmehr die Beziehung (47) Pia,y) = 4m Vab Vz, y) + | [a4 8) V(&,n)dädn, z oder, da eine Verwechslung nicht mehr zu befürchten ist, Er 2 92) Ba: ae a? +aln- „| V(&,n)ddn. ET. u Konforme Abbildung nichtanalylischer Flächenstücke. 21 Die in der Formel (12.) auftretende Funktion X(2,y;&,n) hat so- mit den Wert a(n-y)?-P(&-r) [B(&-2) +a(n-y)PP Diese Funktion verhält sich stetig, außer wenn @=£&, y=nist. Das Produkt 2(aß-ab) [&-2)? +(n-y)?]? K(z,y;8;n) ist der Ungleichheitsbedingung (35.) zufolge dem absoluten Betrage nach kleiner als M aVa 4AM[]&-2|+|a-y]] ed m?[(&- 2)? +(n-y)?]® m und hat, als Funktion von &,n betrachtet, in dem Punkte (x,y) eine Un- bestimmtheitsstelle. Es bleibt nun noch nachzuweisen, daß die partiellen Ableitungen 9/(z,Yy) 9Ilz,y) 2J(z,y) %2J(z,y) Ba ayı ® da ay? tige Funktionen ihrer beiden Argumente sind. Dies soll der Gegenstand des folgenden Paragraphen sein. ‚ deren Existenz jetzt feststeht, ste- $ 5. Was zunächst die partiellen Ableitungen = wird in dem sechsten Paragraphen dieses Kapitels bewiesen werden, daß diese Funktionen für alle Werte der Variablen & und y im Innern und auf dem Rande des Gebietes T der Hölderschen Bedingung genügen, d.h. daß die Ungleichheitsbedingungen bestehen | 9J(x+Ar,y+Ay) 2J(z,y) d En und S anbetrifft, so 9% dw A h A,[(Ar)? Ay] 0 SS (49.) 2J(x+Ax,y+Ay) 2J(2,y) < >[( x) +( y)] < gY 9% Hierin bezeichnet A, eine gewisse positive Größe. Aus den Ungleich- heitsbedingungen (49.) ergibt sich sofort, daß die partiellen Ableitungen = und eu sich stetig verhalten. 8 9% Es sei (x,y) ein Punkt im Innern des Gebietes 7 und V(E,n) eine der Hölderschen Bedingung genügende Funktion. 22 L. LicHTEensTteın: Es sei jetzt das logarithmische Potential (50.) J9(z,y) = [1s (E-2)? + (n-y)}-V(E,n)dedn r vorgelegt. Nach einer bekannten Formel! ist 92J9(z,y) dx0?2 = [[ mem Ve gr 10 {lE-a° Ha) dednt i d + ven] log {(o-2)? + (r-y)?Ydr. Ss Hierin bezeichnet (s,r) einen Punkt auf dem Rande des Gebietes 7. Das einfache Integral ist über die Gesamtbegrenzung S des Gebietes 7 zu er- strecken. Es möge jetzt diese Formel auf das Integral (a1 ,Yı) = 7, | KE-2) + (mm) -V(E,n)dedy T angewandt werden. Für 8, T, x, y, & n, 6, 7, V(Z,) treten im vorliegenden Falle S, 7, &,, Yı, £, N,0T, VE, n) ein. S bezeichnet die Gesamtbegrenzung des Gebietes 7. Man erhält 92.7, 1,71 2 ren n-Yı"Y — E-5) ne ) Ft | |ive,n Ve ara, |. [&E-2)+(n-P Beachtet man die Beziehungen (21.), so findet man die Formel Le "lhlayı) _ ; E-n)® o—iı (gr - 2)’ +a(r-—yı)? Dr +25V (a,,Yı) = 7 Ss ' Vgl. U. Dini, Sur la methode des approximations successives pour les &quations aux derivees partielles du deuxieme ordre (Acta Mathematica, Bd. XXV [1902], S. 185—230, insbesondere S. 209). Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 23 Für die besonderen Werte 28 —=x, y, =y erhält man 02J, (aw) dr, (52.) a a5 v ja n=y’-b(lE-r) en =2 | En) Ne, y)] Ice 2" +a(n- MaE dedn a—%t b(s—-z)?+a(r- ja +25V(z,y) | R Aus den Gleichungen (20.), (41.) und (52.) folgt die endgültige Formel »lla,y) _ J N ne ee (53.) Dan en. NE) ara BlE-H)’+aln- Yı)? | - =: 1% 3 d d b(&E-a) +aln-yı)? |u=y al u 7 +25V (x, y) Er „dr. 5 ”+alr-y) Das einfache Integral auf der rechten Seite dieser Formel ist im Innern des Gebietes 7 augenscheinlich eine stetige Funktion der beiden Veränderlichen x und y. In dem zweiten Doppelintegral ist die zu inte- grierende Funktion, als Funktion der Veränderlichen &,y; E,n betrachtet, überall, außer wenn = £, y=, stetig. Das Produkt PlE-a)’+aln-yı)? ble-a)+aln-yı) I; übersteigt dem absoluten Betrage nach eine angebbare Größe nieht und hat, als Funktion von £,n betrachtet, im Punkte (x,y) eine Unbestimmt- heitsstelle.. Nach der Voraussetzung ist —z YZY (54) ME-a+a- Tr | 4 18 A IV En) Pla,y)| < Allee) +n-y)], O<ı<1, worin A, eine gewisse positive Zahlgröße bezeichnet. Daher ist auch das Produkt T b(E- x)? (55) ME-2° + mW IE MD-Vle, ne m dem absoluten Betrage nach kleiner als eine gewisse positive Zahl und ist, als Funktion von £,n betrachtet, höchstens im Punkte (x,y) un- stetig. Nunmehr läßt sich nach der in der Theorie der uneigentlichen Integrale üblichen Schlußweise zeigen, daß die beiden in der Formel (53.) auftretenden Doppelintegrale stetige Funktionen von x und y darstellen, 24 L. LiIcHTENSTEIN: 9? Hiermit ist nunmehr bewiesen, daß die partielle Ableitung — sich im Innern des Gebietes 7 stetig verhält. In ähnlicher Weise kann gezeigt : D2./eR: ; © ß werden, daß auch die partielle Ableitung gr eine stetige Funktion ist. $ 6. Für die weiteren Betrachtungen dieser Abhandlung erweist sich der folgende Hilfssatz als nützlich: Es mögen (x,y) und (2,,y,) zwei verschiedene Punkte des Gebietes T bezeichnen. Die Integrale BAG ysa yı) = ih! log {(&- a HR ed, LE- 2)’ + (n-y)’]? (56.) Ala,ysau,yı) = j | LE-2)°+(n-y)] 7 [E- 2° + my)? dedr 7. genügen den Ungleichheitsbedingungen (57.) IAla,ysau,yı)l < Mb, (58.) |J.(@,y;21,9ı)| < M’ | log (mx)? + (yı-y)%}| Ne M,, M’ und N’ bezeichnen gewisse positive Größen. Dieser Hilfssatz wird als bekannt vorausgesetzt'. Es wird nunmehr der folgende Satz bewiesen: Es sei W(E£,n) eine beliebige reelle, eindeutige und stetige Funktion ihrer beiden Argumente. Die Integrale (59) Kirn) = [| 45 los {Ela + at} Wie n)dsdn und (60) Lian = || (a3: +0 402) (os {BlE- 27 + an- mr) WE. mdedn = 4 u ee alle: 0) Blezaralny)T Smash der Hölderschen ae Nie Wald Pie; Über lineare re der Potentialtheorie, Monatshefte für. Mathematik und Physik, 1904, S. 337—411, insbesondere S. 364—365. Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 25 Beweis. Es ist Kl(a,y)-K(a,y) el, Y-BlE-8) (5-1)] WiE,n) 32 a—a W(a,8B;21,y) W(a,ß;x,y) Saul en ne L(&E-21)? + (n-Y)’]? [&E- =)? + (n-9)°] Der Ausdruck W(x,y:;x,,y;&,n) ist, als Funktion der Variablen £, betrachtet, für alle Werte der Variablenpaare (x,y) und (x, ,y) im Gebiete 7 beschränkt. Die Funktion W(x,y;®,,y;&,n) ist überall, mit Ausnahme der Punkte (x, y) und (x, ,y), stetig. In den ausgeschlossenen Punkten hat sie Unbestimmtheitsstellen. Dem soeben betrachteten Hilfssatze zufolge ist K (21,9) K(#,Yy) 2 —% < M, a# N, ’ log | —&| worin M, und N, gewisse positive Größen bezeichnen. Hieraus folgt weiter |K(a1,y)-K(z,y)|0 für 01, daher (84.) IY®%(z,y)-V®9(z,y)] = r [ dödn, al K&-2#)?’+ (n-3y)]? Sa = (( 2MQ dedy. ” I TE-2)+(m-y)1? u a he Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 35 Hieraus folgt aU| 2MM'N Fr DE an 2MM'’N < —— [2 m =\2 19 2M IA log (2-2)? + (y-y)® + {NN’+ PM +4zQe} < - & 2M en log (a2)? + WW + {NN + PM + N) ; Der Einfachheit halber möge 2MMN_ „ 2M m m OB a ae Inn + PM +) =" gesetzt werden. Man erhält alsdann die Ungleichheitsbedingung U a (91.) = 0 wird. Im Innern und auf dem Rande des Kreises vom Halbmesser » um den Punkt (x,,y) können somit die partiellen Ableitungen d Katy d us 3, 8@,9;2,3), en nicht gleichzeitig verschwinden. Die Halbmesser g und w hängen nur von den Größen M, A, m und 0, ab. Der Punkt (#,7) kann daher beliebig im Innern und auf dem Rande des Gebietes c, angenommen werden. Es sei (2,,,) irgendein Punkt des Gebietes c, und X, der Kreis um den Punkt (x,,y,) vom Halbmesser +w. Es sei (x,%) irgendein Punkt im Innern des Gebietes c,, dessen Entfernung von dem Punkte (x,,y,) den Wert 0 genügen. Es sei V(x,y) wie im $ 1 des I. Kapitels eine stetige, der Hölderschen Bedingung genügende Funktion, (x,y) ein Punkt im Innern des Gebietes 7. Der Einfachheit halber sei a(£, a) =, d(&,9)— B,d(E,n) 2, a(2,9) a, b(a,y)=b, d(&,y) = d gesetzt. Das Integral "a,y) = | los{@@e-@)°- 288-2) (m-y)+ aln-y)°}-Vlen)dedn T. Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 47 hat stetige partielle Ableitungen erster und zweiter Ordnung. Es ist ferner Ehok 9 92.7 Er N rein, ee ER VE 0 Ba ENGE £- % da? Seen 92 aryab d Very)+[[ A (2,4;58,n)V(&,n)dEdn, T A 92 7”(r .E = 0° os DEN NN TEE 1 Blzayaesn) (- er +2d day +b er) log B(E 2) — 28 (E-2) (n y)+aln-y)}- Dieser Hilfssatz stellt eine Verallgemeinerung des zu Anfang des I. Kapitels bewiesenen Hilfssatzes dar. Für den im $ 6 des I. Kapitels bewiesenen Satz tritt jetzt der fol- gende allgemeinere Satz ein. Es sei W(£,»n) eine beliebige reelle eindeutige und stetige Funktion ihrer beiden Argumente. Die Integrale A = [| giosteie 2) —28(&-2)(n-y)+aln-y)}-WlE,n)dedn T und L(a,y) = |[Ke.y:&,n)W(E,n)dädn genügen der Hölderschen Bedingung. Die partielle Differentialgleichung (73) ist jetzt durch die allgemeinere partielle Differentialgleichung a EI (73*.) 0 9% dr a da Sur) h u 9z\yEG-r | Y\yBG-r zu ersetzen. Setzt man zur Vereinfachung G E F ———m—— nn Ad, m En b, Sm Ei VEG-F: VEG-F: VEG-R so erhält man die partielle Differentialgleichung a N ER OBEN. g?u du dufda dd au (ab Wr Oi g0° Ye 920 Y 9 gr \dx N) 9y\dy dr Hierbei ist Mbrrd ==) Wie im II. Kapitel wird jetzt zunächst die zusätzliche Annahme gemacht, daß die partiellen Ableitungen da da dd dd 9b 95 dx ' 9y° dx’ 9y' IE’ 9% 48 L. Lientensteiın: der Hölderschen Bedingung genügen. Es wird alsdann (a, )=8(&,3;2,Y) =logtb(lä,d) (8)? 248,7) (a8) (y-g)+ala,d) (y-M°}+ (76°) + (Tloggbte, m (e-2):-2d(E,m)(E-2) (mg) +al&, m) (n-yr}-V(E,m)dedh un gesetzt. Zur Bestimmung der Funktion V’(x,y) ergibt sich die lineare Integralgleichung 47 V'(a,y) + [| 7 [log {B (&- 2): -28(&- 2) (n-y) + aln- Wh] V’(E,n) dadn (79°) 2 —= -L[log{b(x-%)?—-2d(x-2) (y-y)+a(y-y)}| = 4rf'(z,y). In seiner auf der Seite 7 zitierten Abhandlung beschäftigt sich Hr. E. E. Levi mit der Bestimmung einer Grundlösung der linearen partiellen Differentialgleichung ?2pter Ordnung des total elliptischen Typus. Sein Verfahren ist dem im obigen auseinandergesetzten sehr ähnlich. In dem speziellen Falle der Differentialgleichung (74*.) läßt sich der Ansatz des Hrn. E.E. Levi durch die Gleichung a Br j d &" (ee Y; T U Me Kurze 7 zZ) — 7 (x &) (y D+ wa. d leer b_-d?] log 1.6 &) z (2-8) (y + Won PrlEsm)dedı wiedergeben. Bei der Durchführung der Rechnung ergibt sich hierbei die Notwendigkeit, die Existenz der partiellen Ableitungen zweiter Ordnung der Größen a, b und d anzunehmen. Von diesen partiellen Ableitungen muß überdies vorausgesetzt werden, daß sie der Hölderschen Bedingung oder einer allgemeineren Bedingung des Hrn. Dini genügen. Hr. Hilbert geht bei der Bildung der »Parametrix« von einem Aus- drucke aus, der im wesentlichen die Form log {P (#-8)°— 28 («-&) (y-m)+a(y-m)?} + log {d(e- 8)? - 2d(@-8) (y-n)+aly-n)} hat (vgl. D. Hilbert, Grundzüge einer allgemeinen Theorie der linearen Integralgleichungen, sechste Mitteilung, S. 15, sowie den Bericht über einen von Hrn. Hilbert in der Mathematischen Gesellschaft zu Göttingen ge- haltenen Vortrag, Jahresberichte d. D. Math. Ver., Bd. ı6 [1907], S.77— 78). Der soeben betrachtete logarithmische Ausdruck stellt, wenn die Größen a, b und d Konstanten sind, eine Lösung der partiellen Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten Pr nr r po . A ws 5 m hi ut = jar- , 2 we ; Konforme Abbildung nichtanalytischer Flächenstücke. 49 au 9? u 92u Fa ge > dar (vgl. Somigliana, Sui sistemi simmetriei di equazioni a derivate parziali, Annali di Matematica pura ed applicata, serie II, t. XXI [1394], S. 143— 156). Für die Funktion (93.) tritt im allgemeineren Falle die Funktion } 96 EI0% 96 96 (93°) Wla.y) - |-(ae.n 95 4a.) da + a ay (2) ein. Die Differentialgleichungen (94.) sind durch die Differentialgleichungen CE dw au’ Denen: en av u au 9% ur? = 9Y zu ersetzen. Phys.-math. Klasse. 1911. Anhang. Abh. VI. 7 - PR NR Ir Tao ‚“ x / De 4 Felsind de SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES ui