I y -4« 7 • 1 * ft ; ♦ '.y '*f / )■; "1 ib<. I * ' ■-> ^,1; ■ I ■ . '•Sr ■’' ' ' .. 4f:." -w; 'k ■• *z •4 >44 I 31 fr- - ““ Abhandlnngen der Kdniglich | Prenfsischen Geologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 4. Robert Oaspary: Die Flora des Bernsteins und anderer fossiler Harze des ostpreufsischen Tertiars. Nach dem Nachlasse des Verstorbenen bearbeitet von Richard Klebs in Konigsberg. | Band I. I. Thallophyta. II. Bryopliyta. in. Pteridophyta. IV. Oynmospermae. Heraiisgegeben von der KSniglich Preuiiisclien Geologischen Landesanstalt. BEELIN. Im Vertrieb bei der Koniglichen Geologischen Landesanstalt Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1906. Preis einschliehlich des Atlas 25 Mark. A b h a 11 d 1 u n g e 11 der Koniglich Preufsisclieii Oeolo^schen Landesanstalt. IVeue I:<^olg-e. Heft 4 BERLIN. ill! Voiirieb bei der Koniglichen Geologiscberi Landesaii&talt Berlin N. 4, Invalidenstr. 41. 1907 i* Robert Caspary: • - — - - — V 1 Die Flora des Bernsteins und anderer fossiler Harze des ostpreufsischen Tertiars. Nach tleai Nadilasse des Verstorl)enen bearbeitet you Richard Klebs iu Kuiiigsliorg. Band I. I. Thallophyta. II. Bryophyta. III. Pteridophyta. IV. Gymnospermae. Merausgegcben von der Kouiglicli Preubisclien Oeologisciien Landesaustalt. BERLIN. lin Vertrieb bei der Koniglicheii Geologischen Laiidesaustalt Berlin N. 4, In validenstr. 44. 1907. Vorwort. Am 18. September 1887 wurde Professor Dr. Robert Casp.4RY im 70. Lebensjalire ims plotzlich diirch deii Tod eutrisseu. Tief beklageu A lie, die mit ilmi in nabere Beriibrung ge- kommen sind, deu scbweren Verlust. Seiii scblicbtes mid biederes Weseu, sciue Herzeiisgiite, seiii Mitgefubl, seine Ililfsbereitbeit dnrch Rat mid Tat iialimeii jeden eiu, der iliu niilier kemieii lenite; sie liabeii ibm in deni Herzen Vieler ein danerndes An- denken bereitet. Sein streiig wissenscbaftlicbes Forscbeu mid Leliren, sein unermudliclier Fleib imd sein rastloses Wirken fiir die gesanite Botanik, mid namentlicb fiir die Hebmig der natiirwissenscbaft- licbcn Scbatze seines engeren Vaterlandes aber baben ibm aucb in der Wissenscbaft ein nnverr. Abromeit in KoniuBberij selir weseutlich o o uuterstiitzt. Rezentes Vergleichsmaterial dauke ich den Herrcu Prof. Dr. JjUerssen, a. HE-ssE-VVeener, W. WEissE-Kaiueuz, Peter Smitii- Ilainburg, SuCKER-Griinbof, der Herzogl. Garten verwaltung von Villa Carlotta bei Cadenabbia, Ilerru Pella in Pallauza und den vielfaclien l^emuhungeu der Firma Stantien & Becker zn Konigs- berc. Fine Fiille von lebendem Ver2:leichsniaterial verdauke ich deiu liebenswiirdigen Entgegenkomuien Sr. Excellenz des Oberprii- sidentcii der Proviuz Ost-Prenben, Herrn Grafen Udo zu Stol- berg-Wernigerode, der mir die Benutzung seiner Gewachshauser in Donhofsstadt in Ost-PreuBen jriitigst gestattet hatte. Das lute- resse nud die Sachkenutnis seines Obergartuers, Herrn Sommer- MEYER, inachteu es mir moglich, eine Anzahl lebender Pflauzen, namentlicli Palmeu, die mir besouders fiir den IL Band dieser Arbeit von grober Bedeutung waren , untersuchen zu konnen. Gelegentlich meines Besuches des » B otaui c-G ar den s « zu Kew bei London wurde mir die Eutuahme von lebenden Pflauzen, die mich fiir vorliegende Arbeit iuteressierteu, in der freundlicbsten Weise gestattet. Ich verfehle uicht, alien den ITerren, die mich imterstiitzt haben, meinen verbiudlichsten Dank fiir ihr freundliches Entgcgen- kommen anszusprechen. Besouders aber dauke ich Herrn Prof Dr. Georg Klebs, Direktor des Kgl. Botanischen Gartens in Halle a. S. der mir in seiuem Jnstitut die Uutersuchung lebenden Vergleichmateriales ermoglichte und mich in jeder Beziehung durch Rat und Tat reichlich unterstiitzte. Dicse PTiterstiitzung war mir um so wert- voller, da Herr Prof Dr. G. Klebs, auch ein Schiiler Casrary''s, mit desscn Eigeuart vertraut ist. Betrefts der Arbeit will ich uoch bemerken, dab ich mich in der Nomenklatur dem von Natiiorst eingeschlagenen Weg anges(‘hlossen habe, eine Bezeichnuugsweise, die iibrigens Casrary z. T. schon in dem altesten Teile seines Mamiskriptes augewendet hatte. Soweit nichts anderes bemerkt ist, liegen fiir die Begreuziing Vorwort. 5 iind Anoidnung der Faniilien zn Grunde; BENTriAM and Hooker, Genera plantarnin 1879; Eichler, Syllabus 188G und Schenk, Palaeopliytologie in »Zittel, Handbncli der Palaeoutologic«. I)ie Diagnosen siud init wenigen Ansnabmeu von mir, streng nach den CASPARY’seheu Aufzeichniingen, neu ansgearbeitet. A neb bereits ans den Letten und der Braunkohle von andereu Autoren beschriebenen Pflauzen babe icb die Diagnosen nacb den Bernsteineinscblussen uen gegeben, weil bei dem sebouen Erbal- tnngszustande dieser Einscbliisse Eiuzelbeiten siebtbar waren, die die Pflanzenabdriicke uiebt oder uur sebr uudentlicb zeigeu. Die der Arbeit beigefiigten Zeichnnu"eu sind bis anf jjauz vereinzelte, im Text uaber angegebeue, Handzeicbniingen von Caspary, inikroskopiscbe Bilder, mit dem NACiiET’schen Prisma bergestellt. Bei den Berusteineiuscbliissen ist die Oberflache nie so erbalten, wie bei lebeuden Pflauzen, fast stets sind mindestens eiuzelne Partien gescbrninpft oder dnreb Bliischcn und Triibungen verdunkelt. Daber kouueu genane Abbildnngen dieser Priiparate nie so gut ausfallen, wie von lebenden Pflauzen. Caspary bat nnr gezeiebnet, was er geseheu und wie er es gesebeu bat, obne jede Verbesserung, Scbeinatisiernng oder Idealisiernug. Wenu sicb soniit seine Zeiebnungen dem Aiige niebt so sebon darstellcu, als mebr scbeinatisch aufgefaflte und ausgefubrte, so baben sie dafiir den Vorteil der Naturwabrbeit. Fiir die Wiedergabe derselben erwies sicb der Licbtdrnck als das beste Verflxbren. Weun bei den grobeu teebuiseben Scbwierigkeiteu dieser Keprodnktion eiu leicbtes Verscbwiniineu der Stricbe niebt immer gauz zu vermeiden war, und der dunkler gebaltene Uutergrund kleiue Flocken in der Flacbenscbattiernug anffalliger erscheinen labt, so sind die Tafeln dnreb die Anstalt von H. Frisch in Berlin docb so bergestellt, dab sie das, was Caspary zeigen wollte, aucb tren wiedergegeben. Konigsberg i. Pr. Dr. Richard Klebs. J 1. Thallophyta. Die Thallophyten umfasseri die Algen, Pilze iiud Flecliten. Algae, Algen. Von Algen siud bis jetzt keine Keste im Bernstein init Sicherheit gefunden worden. Fine Notiz iiber das Vorkommen von Algen findet sich auf einem Beilagezettel von Goppeut’s Hand zu einem Einschlul.l aus der Sainmlnug des inineralojjriscben Kabinets zu Berlin: y>Jungermania mit einem facbrigen Gewebe hie und da mit Maschen, wie sie Hydrodyction 'utricidatum^ eine Alge der Jetztw'elt besitzt, darum Hydrodyction succineum Goppert«. Diese Faden sind nach der Untersuchung Caspary’s nur Schimmelfaden oline Fruktifikation, die bald lang gestreckt, bald vereinzelt liegen, bald gerade oder gewellt, bald scbeinbar gegabelt oder astig sind, von deren Innereni nichts zu sehen ist und die weiter unbestimmbar sind. Sie gehen von sparlichen, kriimlicli- humosen Holzresten aus, die hie und da allerdings noch Zellen gut erkenuen lassen. Goppert^) erwahnt ein Stuck, das nach ihm zu den Algen oder Flechten gehoren konnte. Es ist jedoch sehr schlecht erbalten und fiir jede Untersuchung unbrauchbar. In der Bernstein -Literatur finden sich aucb vereinzelt An- gaben uber das Vorkommen von Diatomeen im Bernstein, und ich ') Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt, 1S45, S. 11.5, Taf. VI, 60—71. 8 Pilze. liabe fVCilier eiiie solche in ihiii gesehen. Fiir alle aber feblt der sicliere Nacbvveici, dab sie als wirklicher Einschlub vorkommcn, und nicht gegeuwartig in feine Spriiuge des Bernsteins gelaugt siud. Caspary bat keine Diatonieeu iin Bernstein getnuden. Fungi, Pilze. Fossile Pilze, aufier deucn des Bernsteins, sind zwar zahlreich l)ekannt, scbon ans der Steinkoble sind parasitische Pilze be- schrieben worden, dock liegt es in der Beschaffenheit dieser ineist zarten Pflanzen, dab ihr Erlialtnngsznstand eiu sehr schlecbter ist und eine sichere Gattungs- und Artbestimnuing nicht znlabt. Audi ans dein Bernstein sind bis jetzt nnr weuige Pilze bcschrieben worden, so von Goppert Sporotrichites lieterospernmts G. u. B., der auf dem Leib einer Brachycera wucbert, und Bezizitos candidus auf dem Leib einer Lepi smid e i). Auber dieseu Pilzen ini Bernstein bildet Conwentz inehrere Holzer der Bernsteinbauine ab, welche so zersetzt sind, dab er glaubt, ans der Art der Zersetzung auf das Vorkomnien bestiminter Pilze scblieben zu iniissen. Er uuterscheidet danach Trametes Fhii Fr. f. succinea^ Bolypoi'us vaporarius Fr. f mccinea^ Polyporus mollis Fr. f. succiuea'^). Eine 2[robe Anzabl von Pilzformen bat CaspaPvY beobacbtet. Leider siud sie unvollstandia: uutersucbt, dab es mir nicht luodicb war, alle fiir die vorliegende Arbeit zu verwerten. Das untersncbte Material verteilt sicb auf folgende Gattuugen: Fungites, .dcremonhim, Sporotrichium, Gonatohotrys, Torula, Bamidaria und Stilbum. Fungites C'aspahy. Pilze, deren Vennebrungsorgaue nicht bekaunt siud, und dereu vegetatives Gewebe so beschaffen ist, dab sie bis jetzt zu lebeuden Gattuugen nicht niit Sicherheit gezogeu werden kouueu. *) Die ini Bernstein befindlichen organischen Reste, S. IIG, Taf. VI, 42 — 4tk 47—61. '^) Monographie der baltischen Bernsteinbauine, 1890, S. 116—121, Taf. XT, XII, XV. Pilze. 9 Fmigites capillaris Caspaky u. R. Klkbs. Auf den Blat.teru verschiedeiior TImites succiiieiis Casp. u. R. Kl. beflndeu sich (ineist auf der uuteren Astseite) in unregel- inal.iigen, lappigen Polstern, inilchige verscliwimmeude Massen (s. Bild 1 auf Taf. 1). Eine solclie Masse besteht aus den Fiiden eines Pilzes, der sich als sehr dicliter, dtiuner Filz zablreicher, verworreuer Faden fiber die Blattseite verbreitet. Der Pilz ist iiberaus diiuu; er mag uur 0,001 bis 0,0014 mm dick seiu. Von Sporen ist nichts zu sehen. Erklarung der Abbildung. Bild 1. Fuiigitcs capillaris Casi'. und R. Kl. ISGfacli vergrotiert. Bernstein- Museum von Stastien & Becker Nr. 15702. (C. P. S. Nr. 7)')- Fmigites piillus C aspary u. R. Klebs. Auf cinem TImites-Tjwelge wuchert eiu brauner Pilz, der in- folge von Anastomosen netzformio; fiber die Oberflacbe des Blattes kriecht, und hie und da walzige Faden senkrecht emporsendet. Die kriechenden Fiiden sind 0,00207 — 0,0030.3 mm dick, die aufrecbten durchsclmittlich etwas dicker, etwa 0,00303 — 0,004 mm dick und 0,0331 — 0,0455 mm hoch. Dieser Pilz scheint in der Bernsteinflora recht haufig vorzu- kommen. So sind einzelne Blatter der Sequoia Coutlsiae (Bild 59, Taf. XI) auf der Oberflacbe mit dem Netzwerk dieses kriechenden schwarzbraunen Pilzes bedeckt. Bei ihm sind die Faden noch zarter und nur 0,002 — 0,0031 mm dick. Der gleiche Pilz kriecht auf der Oberflacbe einiger Bliifter der uuteren Seite des Cliamae- cyparin massiliensis H. (Sammluug der Physikal.-okou. Ges. Nr. 4335, V, Nr. 72), ist hier 0,0041 mm dick und auch schwarzbrauu. Auf Libocedrites subdecurrens Gasp. (Bild 58 auf Taf. XI) der Sammlung des Berliner Museums ist der Pilz etwas dicker und mif't 0,006G bis 0,0099 mm. 9 C. P. S. Hier und im Folgenden = Ehemalige CASPARv’sche Privat- Sammlung. 10 Pilze. E r k 1 a r u 11 d e r A b b i 1 cl u n Bild 2. Fungites pullus Gasp, und R. Kl. In 186facher VergroCerung. Bern- stein-Museutn von Stastien und Becker Nr. 15703 (C. P. S. Buchstabe G). Fuiiptes hirtus Caspary u. R. Klebs. Auf dem Blatt (Sanindung Kunow, Nr. 29) finden sich an zwei Stelleu, dereu Oberflache weiblich ist, statt brauu, wie sonst, zwel Pilzrestchen. Sie besteheu aus sohr zarteu, borstenformigcn, schwarzbraunen Pilzfadeu, die einzelu oder zu mehrereu aus den Oberhautzellen hervorbrechen. Die Faden sind sehr spitz, steif und gerade, 0,0866 mm lang und kaum 0,0033 mm dick. E r k 1 a r u n g d e r A b b i 1 d u n g. Bild 3. Fungites hirtus Gasp, and R. Kl. In ISOfacber VergroBerung. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KuNOw’sche Sammlung No. 29.) Piiiigites iiiaci'ocliaetiis Caspary u. R. Klebs. Auf der Oberfliicbe einer kleinen Frucht sitzt ein Pilz, der aus borstenartigen, senkrecht oder schief sich erhebenden Faden besteht, die bis zu 10 Stuck beisammen stehen. Diese Faden sind nach oben etwas verjiingt, schwarz, unregelmabig bin und her gekrummt, meist knotig-hockerig. Sie haben Bi’eite zur Lange gleich: 1. 0,0082 : 0,3404 mm 2. 0,0066 : 0,5866 » 3. 0,0124 : 0,3314 » 4. 0,0066 : 0,4399 » Sporen sind nicht vorhanden. Erkl a r u n Of der A b i 1 d u n rr. O O Bild 1. Fungites macrochaPtus Gasp, und R. Kl. auf einem Stuck der Frucht- oberflache. In ISO facher VergroBerung. Bernstein - Museum von Stantien & Becker No. 15703. (G. P. S. No. 67). Acremoniulii Lk. Aci’emoiihim siiccineinn Casp. Gaspaky. In Schriften der physikal.-okonom. Gesellschaft zu Konigsberg 1886. Pilze. 11 Auf den Bliittern und der Achse des in Bild 54 und 55 auf Taf. IX und X wiedergegebeueu Widdringtonites ohlongifolitts G. var. longifoUus Casp. siud einige Stellen mit dem Mycelium 'eiues scliwarzbraunen Fadeiipilzes iiberzogen, dessen 0,0042 mm oder etwas weuiofer dicke Faden der Oberflache dicht auliegeu. Von ihnen erheben sich senkreclit kurze schwarzbraune Faden, die mit einem umgekebrt eiformigeu oder fast kugligen Kopf endeu. An vielen Stellen brechen diese Faden aiich unmittelbar aus dem Blatt, ohne dab ein auf der Oberflache des befalleneu Organes kriechendes Mycelium zu sehen war. Das Mycelium miibte in diesen P"allen also im Blatt oder im Stamm sein. Die aufrecbten Faden, die sporentragenden , sind offers obeu etwas durcbscheineud, etwa 0,0042 mm dick und 0,0852 — 0,0966 m king. Der Kopf ist 0,0227 mm laug und 0,017 mm dick und haufig unten auch durch- scheinend. Querwande sind in den undurchsichtigen, tief schwarz- braunen Faden nicht zu sehen. Dieser Pilz ^ehort in die Gattunof Acremonium Link. Ihrn steht wohl Acrevionium fuscum ^GYiMim^) am uachsten, der oliven- braun ist. Erklar ungen der Abbildung. Bild 5. Acremonium succineum Gasp. In ISSfacher VergroBerung. Bernstein- Museum von Stantien & Beckek No. 10. Eigentum des Herausgobers. Sporotrichinin Lk. Zu dieser Gattung gehort der von Goppert beschriebene Sporotrichites heterospermus. Caspary hat keine hierhergehorige Art nur gefunden. Gonatobotrys Crd. Goiiatohotrys primigeiiia Gasp. Caspauy. In Schriften der physikal.-okonom. Gesellschaft zu Konigsberg 1886. Auf den Kelchblattern einer nicht niilier bestimmten Bliite sitzen sehr eigentiimliche Pilze, Bild 6. Sie bestehen aus Faden, die 0,0738 — 0,0852 — 0,1988 mm lang und dabei 0,0042 — 0,0071 mm 9 Gkewille, Scott, crypt. Ill, t. 124. 12 Pilze. dick sind. Entweder stelien sie senkrecht oder schief ziir Ober- flache der Kelcbbljitter , in deren lunerein sicb das Mycelium be- fiuden mull. Einzelne Faden, wold diejuugen, sind walzeulormig, liebtbraun und so durclischeiaend , dad man sehen kanu, sie be- sitzen keine Scheidewande. Die meisten Fadeu sind brauii und iufolge YOU Auschwellungeu fast roseukrauzartig und im untereu duukelbrauucu Teil bisweileu wellif; bin und her "ekriunint. Die fast farblosen obersten 2 bis 3 Yerdickunofcu sind riugsmn mit zahlreichen zarten elliptischen Sporeu nmgebeu, die bisweileu sebr diinn gestielt erscheinen und wahrscheiulicli an den Verdickuugeu entstanden sind. — Der Faden endet fiber diesen sporentragen- deu Anschwellungen mit einer eiformigen, durchscheiueuden, fast farblosen, nach oben lang ausgezogeuen Spitze, Bild 6a. Diese Spitze triigt bisweileu strahlfbrinig augeorduete Reiheu von Sporeu — a in Bild 6. Die elliptischen Sporeu — Bild 6 b — sind etwa 0,0019 mm lang und halb so breit, die jungeren viel kleiner. Querwiinde sind auch an den altesteu, uudurchsichtigen schwarzbraunen Faden nicht erkeunbar. Von lebenden Arten der Gattung Gonatobotrys Crd.^) steht der fossilen wohl am uachsteu Gonatobotrys fusca SaCG. ‘^), der auf faulem Fichenholz vorkommt. Bei dieser Art sind die Finschuu- rungen fast doppelt so lang als die Anschwellungen, wiilirend beide im fossilen Pilz einauder fast gleich sind. Gonatobotrys fusca S.aCC. besitzt fibrigens auch nur ganz vereinzelte Septa. F r k 1 a r u n g der A b b i 1 d u n g e n . Bild 6. 6onatobotri/s primujenia Gasp. In dTSfacher VergroCerung. Museum fiir Naturkundo zu Berlin. (Ehemals Kuxow’sehe Sammlung No. 13S.) Bild Ga. Fadcnsjiitze, 400fach vergroBert. Bild 6b. Elliptische Sporen, oOOfach vergroBert. Tonila Pees.'”’). Toriila globulifera Gasp. Fine groBe Menge von Pilzfadeu befiudet sich mit einer *) Gouda, Icon. V, 13. ’) Saccaudo, Fungi italici 47 u. 48. CoRDA, Icon. I, 8. Pilze. i3 Frullania frei in deniselben Stuck Bernstein. Ein Teil dieser Faden besteht aus fast lauglichen, rosenkranzartig aneinauder gereibteu, hellbraunen Zellen, die selten langer als dick sind. Diese Faden sind uuregelmaBig gekriiinmt, haben zablreiche Aste, die sich ineist unter rechtem Wiukel abzweigen, Bild 7. Die Zellen haben 0,0057 — 0,0085 min iin Dnrclunesser der Liinge nnd Breite nach; selten sind sie dixuner. Zwischen diesen rosenkranzartigen Faden liegeu, aber ohne Zusammenhaug init diesen, oft noch sehr diinne lineare Faden, die auch veritstelt sind und bisweilen, wie in Bild 8b, deutlicli Querwande zeigen. Bei dein EinscliluC, den Bild 7 wiedergiebt, haben diese Fiiden einen Dnrchmesser von 0,0019 inm, sind aber schlecht erhalten und daher zu weiteren Untersuchuno:eu nicht brauchbar. Dagegen enthiilt das Stuck Nr. 153 der KuNOw’schen Sammlung die rosen- kranzformigen und liuearen Fiiden in sehr reichlicher Meuge und in sehr gutem Erhaltuugszustand. Die ersten sind dunkelbraun und 0,0026 — 0,0066 mm dick, die letzteu hellbrauulich , vollig walzig, deutlich gegliedert und 0,0013 mm breit. Da die Fiiden in den Haufen meist sehr verworren liegen, ist ein Zusammenhang zwischen den diiunen, walzenformigen und den dickereu roseu- krauzartigen nicht wahrzunehmen. Es ist aber wohl nicht daran zu zweifeln, dab die diinnen Faden die uufruchtbarcn vegetativen Teile des Pilzes sind, wiihrend die dickeren Sporenketten ent- sprechon. Hier und da waren die sporentragenden Fiiden in kleine Bruchstiicke zertriimmert, aber die Sporen nie einzeln. Zu Torula diirfte auch ein Pilz gehoren, den Menge Spliacrophorus momliformis genannt hat^). Caspary hat das MENGE’sche Original nicht uutersucht, je- doch hat er selbst einen Einschlub — Bild 9 — gefunden, der mit der MENGE’schen Diagnose ubereinstimmt. Wenn auch Menge in seiner Zeichnung die Glieder der wagerechten Fiiden gegen die ') Neueste Schriften der i, aturforscb. Gesellschaft zu Danzig VI, 1 (1858), Tafel ohne Zahl, Fig. 1 und 2. 14 Pilze. Spitze zu allmalilich kleiner werdeu laBt, so stimmt docli seine Diagnose; »Die Glieder sind perlartig in den Stammchen und Ilauptzweigen zienilich von gleicher GroBe, an den kegel- formifien Endzinkcn allrnahlich an GroBe abnebinend,« vollstandicr zn deni von Caspary, Taf. 1, Bild y, wiedergegebenen Pilz. Dieser zierliche Pilz bedeckt einen Zweia;: von Thuites stellen- weise selir dick, besouders laiigs den Rlindern der Blatter. Die veriisteten Faden liegen der Oberflaclie der Blatter dicht an nnd bestchen aus diinkelbraunen Zellen, die ku^lisr oder etvvas abge- plattet sind nnd einen Durchmesser von 0,0085 — 0,0114 min haben. Von vielen dieser Zellen erheben sicli aufrecbte Faden, die ans 3 — 9 nach der Spitze kleiner werdenden Zellen bestelien. Diese aufrechten Faden sind 0,0 J 14 mm lang (dreizellig), bis 0,0511 (neunzellig). Fs kann dariiber keiu Zweifel herrschen, daB dieser FinscliluB weder zu den Flechten uoch zn Sphaerophorus geliort, wozu Menge den Pilz mit Zweifolu stellt. Mir scheint es, daB wir in diesen perlsclmnrfbrmigen Gebilden die sporentragenden Faden einer Torula oder eines ilir selir ahnlichen Pilzes vor luis haben, den ich in Frinnerung an den hochverdienten Kenner des Bernsteins Dr. Menge-1 )anzig Torula Mengeanus nennen will. Frklaruncf der Abbildungen. O O Bild 7. Torula globulifera Gasp. Sporentragende Faden in 120facber A er- grol.lerung. Sammlung der physikalisch ■ okonomischen Gesellscbaft zu Konigsberg No. 31)7. Bild 8 u. 8a. Torula globulifera Gasv. Sporentragende Faden in 4G0facber Ver- groBerung. Aluseuni fiir Natiu'kunde zu Berlin. (Ebemals Kiisow'scbe Sammlung Nr. 153.) Bild 8b. Vegetative!' Faden von 8, in derselben VergroBerung. Bild 1). Torula Mengeanus Caspap.y und R. Ki.ebs. In 170facber YergrbBerung. Privatsammlung des Dr. Sommekfeld zu Konigsberg. Torula lieteromor|»lia Gasp. Sebriften der pbysikaliscb-okonomiscben Gesellscbaft zu Konigsberg 1886. Dieser Pilz liegt frei in zahlreiclien losen, zerstreuten Fetzen im Bernstein, stellenvveise in dicken Ballen iibereinander, die sicli bei der Untersuclumg in ein Gewirr von Faden anflosen. Selten, Pilze. 15 wie in Bild 10, besteheu diese verastelteii Faden nur aus fast kngeligeu, braimen, dicht aneiuaudei’ scbliebendeu Sporeu, die 0,0057 — 0,0071 mm im Diirclimesser haben. Meist, Bild 10a — f, gehen die sporenfiihrenden dunkelbrauuen Faden an einem oder auch an beiden Euden in ganz diinne Faden iiber, die lichtbraun sind und luir seltcu Facheriino; wabrnehmeu lassen. Sie haben eine Lange von 0,1704 — 0,3068 mm, eine Breite von 0,0011 bis 0,0014 mm. Erklarun" der A b b ild un fjen. Bild 10. Torula heteromorpha Caspary. In 276facher Vergrollerung. Museum fiir Naturkunde. (Eliemals KuNow’sche Sammlung No. G8.) Bild 10a— lOf. Audere Faden desselben Pilzes ISOfach vergroGert. Ramularia Sac. Die Gattung Ratmdana ist so aufgefalit, wie sie Saccardo^) darstellt: Gegliederte, solten einfaclie Faden, die aufreeht sind und laugliche, ungeteilte oder geteilte Sporen abgliedern. Die Ramularia didyma Ung., welche Unger^) abbildet, ist von Corda^) zu einer eigenen Gattung Didyniaria erhobeu worden. Raiuiilaria ohloiigispora Gasp. Auf der diinnen Griftelspitze einer kleinen Frucbt sitzt dieser Pilz, der aus dem Innern des befallenen Organs hervorbricht. Er besteht aus fast walzigen Faden — Bild 1 1 — die gegliedert, oben 1 — 4astig sind — Bild lib — , und ist fast farblos mit einem Stick ins Braunliche. Die Glieder sind ofter etwas gewolbt, fast walzig oder tonnenartig. Im oberen Teil verzweigt sicli der Faden und gliedert eiformige oder elliptische Sporen ab, die abgefallen umherliegen, bei b in Bild 11. Der Pilz ist 0,0454 — 0,0511 mm lang und 0,0028 — 0,0042 mm dick, die abgefalleneu Sporen sind 0,0028 mm dick und doppelt bis dreimal so lang. Zu Ramularia geboren auch die Pilzfaden, die sicb auf dem Staubfadeu einer Bliite fiuden, die Goppert zu Castanea stellt. ') Fungi ital. 995 etc. E.xantb. IT, Fig. 12. Icon. V, p. 7 — 9. 16 Pilze. Er bildet^) auf clem Filament uud den Antheren einer Bliite ab- stehende Haare ab imd zeigt die Bliite dieser Behaaruug wegen mit Castanea. Bei uaberer Untersucbuug ergab sich, dab diese II aare nnr Pilzfaden sind. Sie sitzeu hie und da auf den Staub- fildeu in Gruppen von 3 — 6 — Bild 12 und 12a — , siud steif anfrecbt, vereinzelt am Ende gegabelt, unteu uud oben meist glcich dick, selten oben etwas zugespitzt, 0,0738 — 0,2840 nun laug, uud 0,0076 — 0,0085 mm dick. Die Gliederung ist nnr bei einzelueu — Bild 12 a und 12 b — deutlich erkeuubar. Die Glieder siud walzig, 0,0085 — 0,0114 mm lang und scbeinen sich in einem Falle — a in Bild 12 a — als Sporen abzuloseu. Der Pilz ist ganz uudurcbsichtig duukelbraun oder aucb schwarz, wahrend die Fila- mente und die Antliere brauu siud. Erkla'rung der Abbildungeu. Bild II. Rnmiilaria oblomiispora Gasp. In 304facher VergvdBcrung. Bernstein- Museum von Stantien und Biocker No. 15705. Bild 1 1 a u. b. Andere Faden 400fach vergroGert; a in ! 1 a in naturlicher Farbung. Bild I ‘2, 12a u. 12b. Ramularia sp. Caspap.v und R. Klebs. In 120facher VergroGerung. Stilbnin Todf. Stilluiin siicciiii C’a.sp. Schiiften der pbysikal.-okon. Gcsellschaft, 1S8G. Auf einer lockeren, porosen, uuregelmaBig gebrocheuen Masse — Bild 13b — die sicher nicht fiiules Plolz ist, sonderu am wabrscheinlichsten eiu Stiickcbeu Vogelkot, sitzt das ansclieineud reicbe, sporeutragende Exemplar des Pilzes a. Bei der Stclle b dicbt bei eiuauder stehen noch zwei, viel kleinere, wold jungere Pilze, deren Kopf verloreu ist und die uuregelmaBig abgebrochen siud. Diese beiden Pilze stelltBild 13 c in freier Haudzeicbnuug dar. Der Pilz — a in 13b und 13 — ist (>,51 mm lang, der Kopf 0,2167 mm im Diircbmesser, der Stiel in der Mitte 0,102 mm dick. Der Stiel des Pilzes — Bild 13 — ist walzig, baar- los, glatt, nacb oben und unten etwas vcrdickt; er mid.) etwas b Die in Bernstein belindl. organ. Reste; Berlin, 1845, S. 108, Taf. IV, Fig. 5G. Pilze. 17 klebrig gewesen sein, denn er ist nameiitlich unter dem Kopf links init vielen Sporen bestreut, oder die Sporen selbst sind klebrig gewesen. Der Kopf ist mehr als noch eininal so brcit als die Mitte des Stieles, llach gewolbt uud zieiiilicli dick init den rotlich - branuen Sporen bestreut, die ilin bei schvvacher Vcr- groBerung gegen den hellen, im Bernstein goldglauzenden Stiel sehr dunkel erscbeinen lassen. Die Reste der Stiele der beiden abgebroclienen Pilze — b in Rild 13b nnd Bild 13c — sind nicht halb so dick als Pilz a. Die Sporen — Bild 13d — sind zalilreich auf dem Kopf, anf dem Stiel auch um den Pilz a heriim und auf der groBen Unterlage. Sie sind dunkel, rotlich -brauu, elliptiscb, glatt; ihre Breite zur Lange ist gleich: 1. 0,0046 : 0,0066 mm 2. 0,0046:0,0079 » 3. 0,0066:0,0079 » Die Gestalt dieses unzweifelhaften Stilhuvi ist dem des jetzt lebenden 8 tilbum vulgar e Tode am ahnlichsteiD). Die Sporen des Stilbuvi vulgare sind denen des fossilen an Gestalt gleich, aber wie CoRDA sagt, farblos und durclischeinend, die des fossilen sind dagegen rotlich-braun. Der Pilz des Bernsteins ist also eine andere Art. Stilbum vulgare Tode lebt auf faulem Holz; der fossile wohl auf Vogelkot. Erklarung der A b bild ungen. Bild 13. Stilbum vuhfnre Gasp. In ISOfaclier VergroBening. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KiiNow’sche Sammiung.) Bild 13 a. Naturliche GroBe. Bild 13b. Ansicht des ganzen Stiickes in 'iOfacher Vergrol.ierung. Bild 13c. Pilzreste von b in Bild 13b, ISOfach vergroBert. (Aus freier Hand gezeichnet.) Bild I3d. Sporen, 296fach vergrofiert. ') CoRDA, Icon. fung. I, Taf. V, Fig. 272. Neue Folge. Heft 44. 2 18 Flechten. Lichenes, Fiechten. AuBer sehr schleclit erhaltenen Krustenflechteu an den Stainmen von Ligniten und einer Farmelia ans der Braunkohle der Wetterau sind fossile Fiechten nnr ans deni Bei’nstein bekannt^); auch diese sind bis jetzt nur in einem so schlechten Erhaltnngs- zustand bekannt, dab kaiun die Gattung, entschieden al)er niclit die Art sicber festgestellt werden kann. Die von GoPi’EUT 1. c. Taf. VI, Fig. 69 — -71 abgebildeten Stucke, sovvie eiu EinscbluB, den Gopfert handscbriftlich mit y>Cornicidaria spezies® bezeicbnet bat, aus dem Berliner mineralo- giscben Museum, sind aucb von Caspary untersucht worden. Naeh ihm sind die Stiicke niebt zur Gattunorsbestlnimuim braucbbar. o Ebenso sind aucb fast alle tibrigen Stiicke, die Caspary ge- seben bat, und es vvaren deren eine groBe Anzabl, von so schlecbter Olierflacbenbesebaffenheit, daB sie eine sicbere Bestimniung niebt zulassen. Der einzige, etwas besser erbaltene EinschluB, welcher eine Feststelluug der Gattung gestattete, wurde von Caspary zu (Jetraria gestellt. Die von mir gesammelteu Flecbteneinscbliisse hat Caspary niebt mebr untersueben konnen; unter diesen befindet sicb aucb eiu groBes Bolster einer Cladonia. Cetraria sp. Casp. Das Stuck der Flecbte ist 13 mm laug, der unterste, dickste Teil liber 1 mm dick, die auBersten Aste nocb niebt einen balben. Die Obertlacbe ist fast iiberall ijoldo'lanzeud mit bervortretendem rleich: Lebermoose. 27 1. 0,3669:0,3115 mm 2. 0,3758 : 0,223 » Die beiden iiDtei’sten migedeckten a imd b in Bild 20 liahen Breite zur Lange gleich : 1. 0,400 :0,3115 mm 2. 0,3204 : 0,3204 » Die Zelleu der Lobi stehen unregelmaCig strahlig, siud iso- diametrisc4i , 0,0133— 0,0178 mm im Dnrchmesser. Die Lobuli sind einfach ant'gesclilagen, nicbt gerollt. Die Buchten und Zabne der Unterblatter sind bei alien 7 Bliitteru auf der einen Seite starker als auf der andern entwickelt und fehleu auf der andern bei einio;eu o-anz — Bild 20 b. Die 5 uutersten Unterblatter zeio;eu im Durcbschuittsmaf) Breite zur Lange 0,2118 :0,2438 mm. Hire Zelleu siud aucli isodiametriscdi und baben 0,0089 mm im Durch- messer. Das zweite Exemplar, Bild 21, ist schleclit erlialten und jedeu- falls recht faulig ius Harz gekommeu. Es ist fast iiberall durch- scbeiueud, olme dalJ Zelleu gut keuutlicli sind. lu den MaOen stimmt es mit den ersten iiberein. Lejeunia Schunianni Gasp, bat xihnlicbkeit mit Lejeunia lati- lobu Gasp., Bild 22, 23; bei der letzten aber ist der Rand des Lobns teilweise liescliwungen, der Lobnlus kleiner uud anders ee- staltet. Eine Glbereinstimmung lebender Lejeunien mit L. ScJmmanni konnte nicbt uacbgewiescn werdeu. Lejeunia wantophyUa Linbbg. ’), sowie die Subgeuera Crossoto- Lejeunia uud Eidejeunia von Spkuck'^) zeigeu uur zum Teil Aimlicbkeit. Beuanut ist diese Pllanze nacb dem um die Naturwissenscbaft Ostpreulleus verdienten, verstorbeneu Oberlebrer Prof. Dr. Schu¬ mann. Erklaruug der Abbildungeu. Bild 20. Lejeunia Schamanni Gasp. Ein Teil der oberen Seite, 73facb ver- ') Gottsche, Lindenbep.g iind Nees von Esknbeck. Synopsis hepaticarum, Neuenburg 1844 -47, S. 370. Hepat. amaz. in Trans, et proc. bot. Soc. Edinb. XV, I, 161, 162. 28 Lebermoose. groBert. Von v. Duisburg 1868 gefunden. Sammlung des Altstadti- schen Gymnasiums zu Konigsberg. Bild 20a. Natiirliche GroBe. Bild 20b. Die ganze untere Seite, 73fach vergroCert; bei a Zersetzung. Bild 21. Lejeunia Schumanni Gasp. Ein Teil der unteren Seite in 62facber VergroBerung. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Kunow- sche Sammlung, Nr. 149.) Lejeimia latiloba Gasp. Diagnose : Oberblatter zweizeilig, zweilappig, oberscblacbtig. Lobiis etwa dojipclt so laug als der Lobiilus, schief, umge- kelirt-eiformig, gaiizrandig, dicbt oberhalb des Lobulus stark gescbwimtren. Lobulus uugefahr recliteckig oder eifbrmig-rechteckig, etwa ^3 so breit als der Lobus, obere Aubeiispitze breit ge- ruudet, iiiclit iiber die Bucht zwischeu Lobus uud Lobulus vorfrezoiren. O O Uuterblatter fast kreisrund, etwas elliptisch, obeu mit sclunaleni, spitzwiukligeiu Ausschuitt, der — Vs Liiiige des Lliiterblattes betragt, Lappeu spitzwiuklig und spitz. Vou Lejeunia latiloha lageu 2 Exeiuplare in zwei Bernstein- stiicken vor, Bild 22 uud 23. Die bei a stelieudeu sind gegen die Mitte 0,653 — 0,619 mm breit. Die Breite der Lappeu, auf der uutereu Seite gemesseu, be¬ tragt : Lobus 1. Blatt 0,323 mm 2. » 0,318 » 3. » 0,374 » Lobulus 0,142 mm 0,153 » 0,153 » Die Mabe der Uuterblatter siu Bild 22 b. Lange Breite 1. 0,142 0,125 2. 0,170 0,142 Tiefe des Ausschnittes 0,062 mm 0,085 » Lebermoose. 29 Bild 23 b. Lange 1. 0,1022 2. 0,0966 Breite 0,0852 mm 0,0909 » Die Zellen der Blatter siud isodiametrisch uud stelieii nicht in Laugsreiheo, souderii unregelmaBig. Sie messeii: Bei deu Ober- blatteru 0,015 — 0,0255 mm, bei den Uiiterblattern 0,0085 0,01 1 mm im Durchmesser. Lejeunia latihba Casp. ist verwandt mit der lebeuden Lejeiinia serpyllifolia Lib. = Jungermannia serpyUifolia UiCKS. Die Ver- schiedenheit im Laub ist zwar nicht groB, aber doch vorhanden, so daB eine Identitat beider nicht angeuommen werden kann. Lejeunia latiloha C asp. 1. Lobnhis eitormig, recht- eckig, Spitze gerundet. 2. Lobulus fast halb so lang als der Lobus und etwa ^3 so hoch. 3. Die gerundete Spitze des Lobulus bleibt etwas hiuter der Bucht des Blattes zuriick, die mit starker Schwingung uach dein Lobulus verlauft. Lejeunia serpyllifolia Lib. 1 . Lobulus viel kleiuer, drei- eckig-eiformig. 2. Lobulus etwa Yg so lang uud Yt *=0 hoch als der Lo¬ bus. 3. Die Bucht des Blattes fehlt, der Lobulus verlauft all- mahlich in den Unterraud des Lobus, der wenig oder garnicht ffeschwiingen ist. Erklarung der Abbildungeu. Bild 22. Lejeunia latiloba Gasp. Pflanze von oben in TSfacher VergroBerung. Sammlung des Berliner Mineral. - Museums , mit dem Original der Jungermannia sphaerocarpoides Casp. in einem Stuck. Bild 22 a. Naturliche GroBe. Bild 22 b. Der erhaltene Teil der unteren Seite 75fach vergroBert. Bild 23. Lejeunia latiloba Casp. Naturliche GroBe. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Kutiow’sche Sammlung Nr. (19.) Bild 23 a. Bin Teil der Pflanze von oben, 92 fach. vergroBert. Bild 23b. Ein Teil der Pflanze von unten, 92 fach vergroBert. Lejeunia alifera Casp. 1. c. noch nicbt angefuhrt. ‘) Hooker, Brit. Jung. tab. XLII. 30 Lebermoose. Diagnose: O her blatter zweizeilig, zweilappig, oberschlachtig. Lobus fast dreieckig, schief; der Hinterrand etwas ge- schwimgen. Lobulus fast dreieckig, etwas mehr wie halb so lang als der Hinterrand, der nacli der Achsenspitze gerichtete Teil der Sackwand bat 5 stunipfliche Zahne. Unterblatter uicbt erhalten. Dieses anberst charakteristische Pflanzchen ist nur in einein stark gekriimmten Stammbruchstiick von 3 inm Lange, Bild ’24 und 24 a, erhalten. Es ist auf der oberen Seit(' sclilecht, anf der un- teren besser kenntlicb, doch felileu bier die Unterblatter, die teils wold schou vor der Einbettung in das Harz verloren gegangen wareu. Es sclieint so, als ob stellenweise noch einzelue vorhauden sind, doch ist der Bernstein zu undeutlich , um sie genau zu untersuchen. Die Diao-nose bezicht sich auf das ausgewachsene Blatt a in Bild 24a und b. Der Qiiermesser des Astes ist an den grobten Blattern 0,8238 nun. Das ausgewachseue Blatt hat Breite : Liiuge gleich : 1. 0,4261 ; 0,3295 nun 2. 0,3806 : 0,2897 » 3. 0,3977:0,3181 » Die Zellen des Oberblattes — Bild 24 b — stehen nach zwei Richtuugen in nicht ganz regelmabigen Keihen, sie haben iin Durclunesser 0,0198 — 0,0255 nun; selten sind sie kleiner als 0,01 14 nun; sie sind isodianietrisch und bilden Collenchyin — Bild 24c — , d. h. die Wand ist in den 6 Ecken gewolbt nnd viel starker verdickt, als an den Seiten der Zellenwand. Die Wand ist nicht verkoldt, sondern dnrchscheinend braiin. Der friihere Zell- inhalt ist als Schicht eines ziemlich gleich dicken, lichtbraunen Stoffes, der der Wand anliegt und wenig dicker ist, wie sie sichtbar. Das Blatt sieht einein knrzeu Vogeltliigel nicht uniihnlich, daher der Name. Erklarung der Abbildungen. Bild 24. Lejeunia alifera Gasp. Ein Stiick der unteren Seite in odfacher Yer- Lebermoose. 31 groBenmg. Sammiung der physikaliscli-okonomischen Gesellschaft zu Konigsberg V, Nr. 134. Bild 24 a. Natiarliche GroL5e. Bild 24b. Das Blatt a aus 24 in 92facher VergrbBerung. Bild 24c. Einige Zellen daraus in 272faclier VergroBerung. Frullania Raddi. Friillaiiisi trimcata Gasp. Diagnose: Oberhliitter zweizeilig, zwe.ilappig, oberschlachtig, bisweilen kaiim sicb deckend. Lobiis der Acbsc anliegend, kurz-laiiglicb-eiforiiiig, breit ab- gerimdet auf der Spitze. Lobulus uuigekebrt-eiformig, zu gestiitzteii Sackcheii (Ohr- chen, Auricula) aufgerollt, au dickster Stelle etwa 0,06 bis 0,1 mm breit und bis aunahernd doppelt so laug. Uuterblatter spatelformig, oben mit tiefem uud spitzwiiik- ligem Eiuscbnitt, Lappeu am Ende gestutzt, oben unge- I’abr so breit als der Gruud des Unterblattes, der gestutzte 'Kaud zum Teil gezalmelt. Kapselaulage bei einzeluen Stammchen gipfelstandig. Eiu reicbes Material dieser am baufigsteii iin Bernstein vor- kommenden Jungermcuinia hat zur Untersuchung vorgelegeu. Es sind 22 Pflanzcben in 22 Berusteiustucken von Caspary eiugehend bearbeitet wordeu. Allerdiugs ist eine Anzabl nicbt besouders erhalteu, iiameutlich fehlen oft die Uuterblatter, und die Zugehorig- keit zu truncata ist bei solchen llesteu nur nach der GroBe und den sonstigen Verhaltnissen ermittelt. Es kommen Pflauzeu vor mit dichtstehenden, sicb deckenden Blattern und solche, bei denen die Blattchen weitlaufig uud vereiuzelt stehen. Das besterbalteue Stuck der ersteu stellt Bild 25 dar, eiu uuverasteltes Bruchstuck vou etwa 7 mm Lauge liud 0,589 — 0,6503 min Breite. In diesem Exemplar betragt die Breite des Ivobus (senkrecht zur Achse) zur Lange (parallel zur Achse), soweit die Deckung die Messuug zulaBt (Bild 25 a) 32 Lebermoose. ]. 0,2937:0,1958 mm 2. 0,3026 : 0,2225 » 3. 0,2848:0,1958 » Die Zelleii stehen in nicht retrelmaCiwen strahlig'en Lan^s- reihen, sind fast isodiametrisch , mit einem Durchmesseer von 0,0133 — 0,0178 mm. Die Lobuli sind stets nach innen anfgerollt und bilden die bekannteu Sackcheu oder Ohrchen, sind bei dera Stiick auf Bild 25b iiirgeuds firanz frei, da sie sicli teils fireffenseitiof etwas decken, teils von den Unterblattern gedeckt werden. Dentlicher sind die Ohrchen bei den Stiicken mit weitlanfigeren Blattern, wie ein solches Bild 26 darstellt. — Bei dem Pflauzchen Bild 26 ist die Acbse diinn, nnr 0,0267 — 0,0356 mm dick nnd im Zick- zack von einem Blatt znm anderii gebogen. Die abweichende Gestalt, wie sie Bild 26b und 26c wiedergeben, ist nnr durch Schrumpfung hervorgebracht. In der Zweigspitze Bild 26a sind die Blatter rundlich-nierenformig, was allerdings der Durchschuitts- gestak der Blattcheu uicbt entspricht. Bei den Ohrchen ist die Breite zur Lange gleich: 1. 0,845 : 0,1246 mm 2. 0,0801:0,1157 » 3. 0,089 : 0,1157 » 4. 0,0623:0,1068 » An den Unterblattern ist Breite zur Liinge gleich: 1. 0,1246 : 0,169 mm 2. 0,1157:0,1424 » Im Mittel 0,1246 : 0,1557 » Ls ist wahrscheinlich, dab die Uuterblatter stelleuweise ganz fehlen resp. an eiuzelnen Stellen des Stammes hautig, an anderu selten oder gar nicht vorhauden sind. So zeigt der Stamm zu Bild 27 in seiuem ganzen Verlauf keiu Beiblatt oder eine Ansatz- stelle fur dasselbe, obwohl er so gnt erhalten ist, dab selbst seine Zellen im ganzen Verlanfe ziemlich deutlich sichtbar sind. Zwischen den reichblattricjeu — Bild 25 — und weuigblatt- O O Lebermoose. 33 rigen — Bilcl 26 — Fonnen kommeu zahli’eiche Uhergaiigsf’ormen vor, wie eiiie solche Bild 27a, b darstellt. Wurzeln sind uiir in eineni Falle iu w bei dem Stuck iu Bild 28 a erhalten. Audi Bliiten von Fridlania truncata Casp. sind inebrfach be- obaclitet worden, allerdings nur die weiblidien Bliiten deut- lielier. Was man als inannlidic Zweige ansehn konnte, bestelit nur iu einem hochst undeutlicben Stiick, bei dem die Blatter rosettenformig stehen. Diese Rosette, an eiiier Stelle init weuigeu linealen Fildeii (Wurzeln) versehen, birgt wabrscheinlicli die An- tlieridien. Derselbe Ast tragt an einem auderu Zweige eine weib- liche BUite. Leider aber ist alles so uudeutlicb, dab auf eine Ab- bilduug des Studies verziditet werden mubte, es gebort dem Mu¬ seum fiir Naturkuude zu Berlin (ehemals KuNOw’sdie Sammlung Nr. 150). Deutlidier ist eine uneutwickelte weibliche Bliite, die auf Bild 29 a dai’gestellt ist. In einem stark veriistelten Stammstucke fiudeu sich vier kleine Aste mit fast balbkimeliiren O O Bliiten. Die grdbte war abgeplattet, fast halhkugelig, nur von einer Seite siditbar. Diclit unter der Fruktifikatiou sind die Olir- dien, sowie zwei Uuterblatter siditbar (« und b in Bild 29 a). Die Bliite bat 0,4715 mm Durdimesser und 0,369 mm Hobe, liibt stdienweise isodiametriscbe Zellen erkennen und stelit beziiglicb der Gestalt der von Fridlania yrimigenia CaSP. bei F^, Bild 30a, sebr nabe. Die reicbblattrigen Stamme von FruUania truncata Casp. zei2:en AbnliddJungerm. crenulata — Breslau, 2. Fcbr. 1868 — Goppert« bezeicbuet. Er identifiziert 1) diese jetzt lebende Art mii Jungermannites Neesianus G. u. B.2), den er aucb abbildet. Es ist aber unmoglicb, dab dieser Jungerni. Neesianus identisch mit Jungermannia cremdata Sm. ist. Da Goppert bei Jung. Neesianus Lobi und Ijobuli nicbt unterscbeidet, kaun er nicbt identisch mit dem Original sein, das Caspary Frullania magniloha benannt bat, das Lobi und Lobuli besitzt, und Frullania magniloha Casp. kann vriederum keine Jung, cremdata Sm. sein, weil dioso lebende Art nur rundlicbe ungeteilte Blatter bat-'^). Es ist wabrscheinlicb, dab Goppert zwei ver- schiedene Pflanzeu als Jungermannia crenulata bestimmt bat. ') IJber die Bernsteinflora, S. 9. Goi’pkrt u. Ber., 1. c. S. 113, Taf. VI, Fig. 34 — 37. •^) Gottsche, Lindenbkrg, N. v. E., Synopsis Hep., S. 90. Hooker, Brit. Jung., Taf. 73. 42 Lebermoose. Erklaruug der Abbildu D 2^6 U. Bild 33. Frul/ania tnagniloba Gasp. Naturliche GroCe. Museum fur Naturk. zu Berlin. Mit Jungerm. crenulata bezeichnet. Bild 33 a Das Stuck von oben, 64fach vergroBert. Bild 33 b. Dasselbe von unten. Friillaiiia teiiella Gasp. Diagnose; 0 be rb latter zweizeilig, zweilappig, oberschlachtig. Lob us schief, kurz laiiglich, luiigekehrt-eiforniig. Lob ulus aufgerollt, umgekehrt- eiformig, luiteu gestutzt, 0,08 — 0,09 inm im breitesten Tell breit uud — L/2 so lang. Unterblatt fast elliptisch oder kurz eiformig, obeii tlef spitz- wiuklig gespalten; Lappen spitz, au den Seiten gewolbt oder selteu mit einem Zabn. Vou dieser Art siud vier Pflanzchen in vier Berusteinstuckeu beobachtet wordeu. Alle sind schleclit erhalteu, so dab nur ein- zelne Teile fiir elne Uutersuchuug geeinruet wareu. 00 D Die Lobl — Bild 34 a — haben Breite : Lauge gleich 1. 0,1999:0,295, 2. 0,17:0,27, 3. 0,15:0,19; sie ubertreffen au Lauge und Breite bedeuteud die Lobuli. Hire Zelleu sind fast isodiametrisch 0,009 — 0,0114 mm im Durchmesser. Die Zellen der Lobuli haben etwa 0,0085 mm im Durchmesser. Uuterblatter sind nur au den Stellen a und b im Bild 34b beobachtet worden, sie ahuelu deneu vou Lejeunia latiloba und L. pinnata. Erklaruug der Abbilduugen. Bild 34. Friillania tenel/a Gasp. Natiirliche GroBe. Bernsteinmuseum von Stantien und Becker, Nr. 15707. Bild 34a. Ein Stuck von oben, 6‘2fach vergroBort. Bild 34b. Ein Stuck von unten, 62fach vergroBert. M ad 0 1 h e ca I ) u 5 1 0 k ti e 1 ; . Madotheca liiiguifera Ca.sp. Diagnose: Ob erb latter zweizeilig, zweilappig, oberschlachtig. Lebermoose. 43 Lol)iis breit, umgekehrt- eiformig, (lacli oder schwach am aubereu Kaude lungeschlagen. Lobulus grol.5, — ^/4 so laug als der Lobus uud wohl mehr als halb so breit, lauglich eiformig, stets mit den Seitenrandern etwas nach aubeu gerollt, ziir Achse schief gerichtet. Uuterblatt lanzettlich bis zungenformig, allmalilicli zuge- spitzt, fast 4 mal so lang als breit und ganzrandig, selten doppelt so breit als lang und gespalten. 1 )er ziir Begriinduug dieser Art vorliegende, ziemlich schlecht erhalteiie Zweig ( Bild 35) ist 6 mm lang mit 10 Seitenzweigen, die zweizeilig stehen. Das Astchen ist queriiber 0,568 — 0,633 mm breit. Die Lobi messen in dem nicht gedeckten Teil Breite zur Lange gleich; 1. 0,284 : 0,244 mm 2. 0,312 : 0,244 » 3. 0,374 : 0,227 » Hire Zellen haben 0,0114 mm im Durcbmesser, sind isodia- metrisch und stehen in strahligen Langsreihen. Die eingerollten Lobuli haben Lange zur Breite: 1. 0,318:0,119 mm 2. 0,255:0,1 19 » Das Unterblatt ist 0,028 mm bi’eit, eins war 0,051 mm breit und 0,085 mm lang. Bild 35 c stellt den gauzen kleinen Zweig mit der Spitze dar, den Bild 35 d nur zum Teil zeigt. Hier sind die zungenformigen Unterblatter etwas zuruckgekriimmt und wohl durch irgeud welche Beschadigung aus der uaturlichen Lage ge- bracht. Die fossile Pflanze ist von der lebenden Madotheca lylafyphylJa Dum. und laeoigata Dum. durch die grol.leren Lobuli sehr verschie- den, dereu Richtung schief abwarts, bei den genannteu lebenden Pflauzeu schief aufrecht ist, und das schmale lanzettliche Uuter¬ blatt, das bei den beideu lebenden Arteu sehr breit und stumpf ist. 44 Lebermoose. E r k 1 a r 11 u g d e r A b 1 1 i 1 d u n g e n . Bild 35. Madolheca linguifera Casi-. Sfach vergrofieri. Bernsteinmuseam von Stantien und Becker. Bild 35 a. Natiirliche GrdGe. Bild 35 b. Oberseite, 62fach vergroCert. Bild 35 c u. d. Verschiedene Stellen der Unterstufe, c 62- und d 94fach ver- groBert. Bild 35 e. Der Ast 35 d mit seiner Spitze, 40fach vergroBert. Ivacliila Dumortiek. Radiila oldoiigifolia Casp. Diagnose: Oberblatter zweizeilig, zweilappig, oberschlachtig. Lobus eiu Drittel bis fast doppelt so lang als breit, schief- eifonnig, breit geruudet, die liingeren an den Zweigspitzen fast lineal-liinglich. Lobnlns scbief rantenformig, ^/g bis fast ^/g so lang als der Lobus und ^2 — so breit als dieser, Spitze abgeruudet. Unterblatter nicht vorhanden. In einem grolieren Stiicke Bernstein lietren eine jgroBe Mentre o o o o von Asten dieser Pflauze iind zwar unvennengt, nnr an einer Stelle ist ein kleines Stuck einer Frullania vorhanden. Die Aste sind verzweigt, bisweilen gablig, die kleiueu Seiten- zvvcige entspringen vom Grunde des Lobulus. Diese Seitenzweige deiiten oft durch die Verauderuug der Blatter der Spitze an, daB sie znr Frnktifikation bestiniint sind. In diesem Falle werden die Blatter lang und sebr scbmal, 2 — 3 und inehr nial so lang als breit und spitzlicb, sie schlieBen einauder etwas eiu, indem sich eines inn das audere heruinrollt. Die Frnktifikation ist jedocli mir stets anf die Anfange, d. b. anf die scbmaleu Spitzeu soldier Zweige beschraukt und nirgends weiter vorgescbritteu. Die Breite des Laubes fruktifizierender Aste und vegetativer Teile ist sebr verschieden. Die vegetativen inessen 0,441; 0,642; 0,722; 0,807; 1,033 mm; die fruktifizierenden Teile sind uur 0,227; 0,261; 0,341 mm im Durchmesser breit Lebefmoose. 45 Die Lobi messen Liinge : Breite gleicli 1. 0,33 : 0,455 mm 5. 0,227 : 0,264 mm 2. 0,341:0,483 » fi. 0,227:0,426 » 3. 0,341:0,597 » 7. 0,227:0,432 » 4. 0,312:0,489 » Selten, wie in Blld 37f, sind sie schief aufgerichtet uud deckeu sich nicht. Hire Zelleii liaben 0,0114 — 0,017 mm im Durcbmesser iind sind isodiametrisch — Bild 37 h, in dem die Spitze eines Lobus dargestellt ist. Die Gestalt der Lobi gebt aus Bild 37a, 37b, 37c, 37 d, 37 e, 37 g bervor. Bild 37 f zeigt sie scheinbar spitz, es koinmt daber, dab man die Blatter von der Kante siebt. Der Ast Bild 37 f, an dein der kleine Frncbtast f dargestellt ist, ist undentlicb nnd scblecht erbalten. Der Lobnlns Bild 37 c — g bildet, indein er vom tiefsten An- satzpnnkt des Lobus zn ^/2 — von dessen Hobe an der Acbse in die Hobe lant't, mit dem Lobnlns einen groben Sack. Die Lobi baben Breite : Lange gleich:t) 3. 0,21 : 0,25 mm 4. 0,227:0,341 » 5. 0,171:0,227 » 6. 0,159:0,284 » 7. 0,142:0,257 » Aus dem nntersten Winkel des Lobnlns, da wo er der Acbse angefiigt 1st, erbeben sich eine oder seltener zwel knrze Wnrzcln, die an der Spitze 2 — 3 ganz knrze, warzenformige Aste in gleicber Hobe baben — Bild 37c, 37 d, 37 e. Die Acbse des Astes ist 0,056 — 0,063 mm dick nnd oft etwas zickzackig. Von lebenden Pflanzen ist die Radula complanata Dum. der fossilen abnlicb, jedocb sind bei dieser die Vorderlappen betracbt- lich langer. ’) Zusammengehorige Lobi (S. 53) iind Loboli baben die gleiche Nummer. Von Blatt 1 nnd 2 sind die Lobuli zu seblecht erbalten. 4G Lebermoose. Erklarung der Abbildungen. Bild 37. Radula oblonga Gasp. Naturliche Grbfie. Bernsteinmuseum von Stantien und Beckep., Konigsberg i. Pr. Bild 37 a. Ansicht von oben. 50fach vergroBert. Bild 37 b. Ebenso, die Zweigspitze mit unentwickelter Fruktifikation. oOfach vergroBert. Bild 37c, 37 d u. 37 e. Zweigstiick von unten, c in 75-, d u. e in 50facber VergroBerung. Bild 37 f. Ebenso, die Blatter in schiefer, abstehender Lage. 50fach vergroBert. Bild 37 g. Ein Stiick mit selir kurzen Blkttern 37a— 37 g, oOfacli vergroBert. Bild 37 h. Zellen der Spitze eines Lobus, ISSfach vergroBert. Lophocolea Nees. Lo]diocolea polyodiis Gasp. Diagnose: Oberbllltter zweizeilig, die alteren sicli nicht oder scliwach beriilireud, die jiingern sich dockeud, eiformig, an der l^pitze 2zahuig, Zabue spitz, x4usschnitt spitzwiuklig, in den jiiugeren Blattern die Zahne zuruckgekruinmt. Uuter blatter uierenfonnig, 5 — 7 zahuig oder spaltig, Zahne 1 — 3 iiial so lang als breit, otters init 1 — 2 Seitenzahnen. Das uutersucbte Pflanzchen ist ein Zweia: mit 2 Seitenzweiiren z. T. ziemlich schlecht erlialten, etwa 5 nun laug. Die jiiugeren Teile, besonders ancli die gezahnteu Uuterblatter — Bild 36b u. c — schimmeru rotlicli-braiiu, und batten diese Farbe vielleicht anch eiust iin trischen Zustaude. Leider siud die Zahne der Unterbliitter weuig deutlich, and nicht so dentlich wie sie cezeichnet siud. Ant den iiltereu Blattern sind die Eudeu und die Ausschnitte zwischeu ihneu nicht so spitz, als ant den jungereu Blattern. Voin Gruude der Uuterblatter geheu einzelne Wurzel- tasern aus — Bild 35 c. Das Pflanzchen hat ini Querinesser 0,418 — 0,023 nun. Die Lobi habeu Breite znr Liinge gleicli : o ir5 1. 0,249 : 0,303 nun 2. 0,225 : 0,285 » 3. 0,213:0,249 » 4. 0,24 : 0,267 » Lebermoose. 47 Die U nterbliltter zeigeii Breite : Lange gleich: 1. 0,151 : 0,1 16 mm 2. 0,133:0,133 » 3. 0,142:0,222 » Die Zellen der Blatter, 0,0089 —0,013 mm im Durclunesser, siud ziemlich isodiametrisch. Die fossile Pflauze zeigt entschieden Almlichkeit mit der lebenden Lophocolea heteropliyUa N. v. ED), jedoch sind bei dieser lebeudeu Art die Ausraudungeii der Blatter geruudet uud die Uuterblatter nur 2 — 3spaltig. Ferner zeigt sie Ahnlicbkeit mit Lophocolea Hookeriana N. v. EA), jedoch ist die Ausraudung auch bei dieser nicht so spitzwiuklicb imd scharf, sondern meist geruudet und die Uuterblatter 2 — 3spaltig, die Lappeu laug lauzettlich uud zum Teil seitlicli gezahut. Erklarung der Abbilduugeu Bild 3G. Lophocolea polyodus Gasp. Natiirliche GrolJe. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KuNovv’scbe Sammlung Nr. 147.) Bild 36 a. Obere Seite, etwas schief gesehen, 62facb vergrobert. Bild 36b. Untere Seite eines jungen Zweigcs, 94fach vergn'doert. Bild 36 c. Untere Seite eines alten Zvveiges, 94facli vergroLiert. Jiiiigei maimia L. Juiigei’inaiinia diiiiorpha Gasp. Diagnose: Das fadeuformige Staiumcheu hat im uuteru Teil kleiue, kurz- oder lauglich-eiformige, auf der Spitze zweiziihuige, selteu dreiziihuige, weitlaufige Blatter, die schmaler als der Stamm siud uud zweizeilig steheu, im obereu Teil gegen die Eud- kuospe zu aber umgekehrt-eifdrmige, breitere, dicht ste- heude, sich deckeude, ganzraudige Blatter. Uuterblatter siud nicht sichtbar. Zur Feststellung dieser Art sind von Caspary vier Berusteiu- stiickcheu mit 5 Resten der Pflauze, die 6, 5 (Bild 38), 5^/2, 4 ') Jungermannia IteteropJiylla Hook., 1. c. Taf. 31. -) Jungermannia bklentala Hook., 1. c. Taf. 30. Gottschk, 1. c. S. 161 £f. 48 Lebermoose. uud 3^2 sine], nntersuclit worden. In dein gezeichneten, am besten erbaltenen Exemplar hat die Achse eine Dicke von (Bild 38) 0,102 — 0,131 mm, in den vier andern 0,063 —0,091, 0,057—0,079, 0,057—0,063, 0,091— 0,176 mm. Die Blatter stehen auBer auf der Stanimspitze weitlaufig; zwischen dem Grande eines und des uachsten ist ein Zwischen- raum von 1/2 — IV2 Blattlangen. Die Siigezahne sind fast ^/4, ’/■j — ^/2 so lang als das Blatt. Bei einem Blatt, das 0,1704 mm iniBt, ist ein Zahn 0,0454 mm, bei einem andern 0,1931 mm lang, ein Zahn 0,0738 mm; bei einem dritten von 0,125 mm Liinge war der Zahn anch 0,0738 mm lang. Bei Bliittern, die nach oben parallel der Schlifftlache des Bernsteins lageu, ist die Lange znr Breite in einem Stamm gleich: 1. 0,119 : 0,114 mm 2. 0,108:0,142 » in einem andern Stamm gleich : 1. 0,074 : 0,102 mm 2. 0,091 : 0,142 » 3. 0,114:0,176 » Die Spitze des Zweiges war leider von imten her, wegen der Risse im Bernstein, nie deutlich sichtbar; anch von der oberen Seite war kein ganz brauchbares Bild zu erhalten, weil in alien Stricken die Pllanzchen etwas sebief liegen. Die Blatter der SproB- spitze zeigen eine vollig abweichende Gestalt von den vorher- gehenden kleineren der Achse; sie werden umgekehrt eiformig- lilnglich, stehen dicht, sind sehr breit, decken sich weit and sind ganzrandig. Die Blatter a, b, c, d in Bild 38 d batten folgende Verhaltnisse der Breite zur Liinge, die letztere gemessen, so weit die Deckling es ziilieB: Blatt a) 0,176:0,21 » b) 0,182 : 0,267 » c) 0,227 : 0,289 » d) 0,153:0,284 Lebermonse. 49 Die Zelleii dieser Blatter, wie aucli der audern, siiul Isodia- metrisch, haben 0,017 rntn im Dnrclimesser und stelien in nicbt regelmaljigen Langsreihen. Bei d in Bild 38 d ist anf der Kiickseite eine Audeutung von zwei Zahnen zn seben, jedoch ist Blatt d anch schmal nnd nm- irekebrt-eifonnirr, so dab es docb keinen sichereu Beweis fiir einen Uberaanof der beiden Blattformeu ineinander liefert. Unterblatter siud jedenfalls, so wcit der Stamm die kleinen Blatter traat, nicbt vorhanden. O z Die kleinen, zweizabnigen, weitlautigen Blatter der Sprosse und d as Fehlen der Unterblatter erinnern an lebende Arten wie .hingermannia divarkata Sow. Eine Verschiedenbeit zwischen den kleineren, weitlaufig stehenden nnteren und oberen dichteren nnd sich deckenden Blattern, findet sich bei der lebenden dungerm. injiata Had. ^), jedoch sind bier alle Blatter zweizahnig. Erklarung der Abbildungeu. Bild 38. Jungermamiia climorpha Gasp. In 14facher VergroBerung. Museum fur Naturluinde zu Berlin. Eheraals KuNOw’sche Sammlung Nr. 144. (14.5, 14G, 95 sind auch Jung, dimorpha Gasp., aber nicbt abgebildet.) Bild 38a. Naturlicbe GroBe. Bild 38b, 38c. XJnterer SproBteil von oben, lOOfach vergroBert. Bild 38 d. Spitze des Sprosses von oben, 62 fach vergroBert. • Jiiiigeriiianiiia sphaei'ocarpoidcs Ca.sp. Jungermannia sphaerocarpa Gopp., 1. c. Diagnose: Ober blatter zweizeilia ond sich deckend oder weitlaufiaer und unter spitzen Winkeln schief zur zickzackigen Achse gerichtet, ganzrandig, nmgekehrt-eiformig, rundlicb, unterer Rand an der Achse umgeschlageu, so dab der aufgerichtete Teil ^4 — Vs oberen Blatteiles betritgt; das Blatt ist also auf der nnteren Seite am Hinterraude sackartig. Unterblatter nicbt vorhanden. Zwei kleine Bruchstiicke von 1,62 mm (Bild 39) und 6 mm Liinge (Bild 40) haben bei der Untersuchnng vorgelegen. Die b Rabenhop.st, Hepat. europ. 450b. Neue Folge. Heft 44. 4 50 Lebermoose. Pflanze auf‘ Bild 40 ist bedeutend kraftiger, mit dickerer Achse und groBeren Blattern als die auf Bild 39. Der Quermesser des Astes betragt bei Bild 39 0,653 mni, bei Bild 40 0,568 — 0,5 mm, die Dicke der Achse bei Bild 39 0,054 — 0,063 mm imd bei Bild 40 0,063 — 0,08 mm. Die Blatt- lange verhalt sicli zur Blattbreite im Durchschnitt gleich 0,401 : 0,438 mm. Die Zellen der Blatter siud isodiamotrisch etvva 0,0085 bis 0,0114 mm im Diirchmesser und auf der Oberseite strahlig iu Dangsreiheu georduet. Vou Beiblattern ist keine Spur vorhaudeu, wie die w'ohl- erhalteueu Unterseiteu Bild 39b und 40b zeigeu. Das kleiuere Bruchstiick des Pflauzchoiis ist Goppert's Ori¬ ginal und von ilim als Jmigcrmannia spliaerocarpa bezeichnet. Er identihziert die fossile Art mit der lebenden, die jetzt in England, Erankreich und in Tteutscbland , bier jedoch bochst selten, vor- komrnti). Caspary untersuchte die lebende Ptlanze aus der Um- gegend vou Dresden konnte aber den Beweis der Ideutitat mit der fossilen Pflanze nicbt fur erbraclit balten, um so weniger, als von der fossilen nur kurze Stiickchen obue Fruktifikatiou gefuuden sind; die fossile Pflanze ist der jetzt lebenden nur ahulich, bei der ersten ist der aufgescblageue Hinterrand des Blattes breiter und langer als bei der letzten. Audi Jvngennminia anomala IlooK'^) = Spliagnoccetis communis N. v. E (Dickson) ist sehr ahulich. Unter diesen Umstilnden ist die Aniiahme Goppert’s uuerwiesen. und es erscheiut besser, durcli eine Abanderuug des Xameus in Jung, .spliaerocarpoides nur die Ahnlichkeit mit der lebenden Jung, spliaerocarpa auszudrucken. Erklarung der Abbilduugen. Bild 39. .Jungermannia splinerocnr/iou/es C.\si'. Yon oben. Tofacli vergrbBert. Goppert’s Original. Samtiilung des iMuseums fiir Naturk. zu Berlin. Bild 39 a. Natixrliche GroBe. Bild 39b. Von unten. 75fach vcrgioBert. ') Hooker, 1. c., Taf. 74. 0 R.\iiE.NHOKST, Nr. 495. '^) Hooker, 1. c., Taf. 34. Lebermoose. 51 Bild 40. Jungermannia sphaero carp aides Gasp. Von oben. TOfach vergroCert. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KuNOw’sche Sammlung Nr. 68.) Bild 40a. Natiirliclie GroBe. Bild 40b. Von unten. 70fach vergroBert. Als Auhang zu den Lebermooseu will icli einen Eiusclilub erwahueu, deu Caspary schon im Januar 1869 uutersucht hat. Anfangs hielt Caspary ihn fiir einen Hyphomycet und nannte ilm in seinem Mannskript Fungites germinam Casp., er lielo jedoch die Wahrscheinlichkeit durchblicken, dab es ein Lebermoosvorkeini sei, als den ich ihn an dieser Stelle anfuhren will. Bild 41 und 41a stelleu das ganze kleine Pflanzchen dar. Es ist von d — e, d. h. zwischen seinen beiden am weitesten von einander entfernten Zellen, nur 0,0318’” duod. par. groio, die groCte Zelle e inibt nur 0,0057'”. Von eiuer eiformigen, fast elliptischen Zelle k gelit ein 5zelliger Ast / aus, von dessen un- terster Zelle m entspringt ein vierzelliger Ast nach links g^ von der Grundzelle des Astes g erhebt sicb ein dreizelliger Ast h und aus dessen Grundzelle o ein 2zelliger Asti, dessen untere Zelle w die Zelle k beriihrt; von den beiden auf m folgenden Zellen des Astes f entspringen nach links ein vierzelliger Ast d und ein zwei- zelliger /. Die Zellen der Aste sind elliptiseh, abgestutzt und D/4 — 2 mal so lang als breit; die Spitzenzelle ist mehr eiformig- langlicb, und langer, 2 — 3inal so lang als breit und etwas zuge- spitzt. Die Farbe aller ist schwarzbraunlich, die Wand jedoch durchsclieinend; als Inhalt zeigt sich in den meisten Zellen ein dunklerer achsiler Strang, der von der Aubenwand weit abgeriickt ist, jedoch den Querwanden anliegt und wohl nichts anderes ist, als der zusamniengezogene Inhalt. D ieses Pflanzchen zeigt sehr grobe Ahnlichkeit mit dem Vorkeiiu (Protonema) eines Lebermooses, wie ihn Gronland von Jungermannia bicuspidata L. abbildeti). Es ist aber nicht moglich eine sichere Entscheidung zu treffen. ') Ann. sc, nat. IV Ser. 1854, I, Taf. 2, Fig. 11. 4* 52 Laubmoose. Erklaruiia: •> Dicranum subfiagellare G(’)PP. u. Menge«. Goppert erwahnt 1. c. dieses Moos ohue Beschreibuug »Dicr. subfiagellare G. u. M. ahnlich Dicranum fiagellare riDWG.« Nach der genaueu Untersucbuug des Einschlusses durch Caspary palot der Vergleich Goppert’s nicht. Schimper fiihrt bei Dicranum fiagellare an »foliis secundis, subfalcatis«, eine Eigen- schaft, die der EinschluB nicht besitzt. Wenu daher auch die Bezeichnung »subfiagellareild 50 b ist vollig gerade, auf einer seiner Seiteu sitzen 6, auf den andern 8 Lappchen. Der Mittelnerv des Lapp- ehens ist iin Zickzack bin und ber gebogen und tragt jederseits cinige oben gabelteilige Nerven 2 ten Grades a, b, c in Bild 50b und 50c, welcbe das Lappcben a starker vergroBert darstellen. I )ie Zabl dieser Nerven ist auf keinein Lappcben deutlicb. Goppert gibt 6 — 7 jederseits an; Lappcben b scbeint in der Tat 7 Seiteunerven 3 ten Grades auf der recbteu Seite zu baben, wenu die beiden untersten nicbt zu einem geboren. Die Zabl der Seiteu¬ nerven scbeint auf der uacb unten gericbteten Seite des Lappcbens uiu eiuen groBer als auf der nacb oben gericbteten zu sein, auf dem am besteu erbaltenen Lappcben a bat die uacb unten ge- ricbtete Seite 6 Seiteunerven, woven der uuterste und oberste keiue Gabelung zeigeu. Sie war uirgeuds sichtbar. Der Baud des Lappcbens a, der wie unigescblagen erscbeint, kauii auf raud- staudigeu linearen Sorus nicbt gedeutet werden. Auf den nicbt skelettierten Blatteilen sind Zellen nicbt keiiut- licb. Die Oberbaut des Lappcbens a, dessen andere Gewebsteile febleu, zeigt 6 — Sbucbtige Zellen deutlicb, Bild 50 d. Hire Breife zur Lange gleicb : 1. 0,0397 ; 0,0852 mm 2. 0,0568 : 0,0852 » 3. 0,0511:0,0738 » You den Flecken, die Goppert, 1. c. Fig. 22a, als Spaltoft’- nuugcu deutet, kounte Caspary bei scbarfster Beleucbtuug nicbts wabrnebmeu. Ob die beiden Blatteile, Bild 50 und 50b, eiust parallelc Lappeu eines 2- oder 3f;icb fiederteiligeu Blattes waren, wie Goppert zu vermuteu geneigt ist, der die beiden Blatteile als parallel angibt, was sie nicbt sind, muB dabiugestellt bleibeu. Ob die beiden vorliegeudeu Lappen gleicben Alters sind, da die Spitze von 50 b feblt, ist aucb nicbt zu eutscbeiden. Sind sie verscbie- deueu Alters, so ist die Vermutung nicbt ausgescblossen, daB die beiden Blatteile zweibicb fiederteiligeu Blattern augeboreu. Das Ptftridophyten. fil Bliittchen a ist in Bild 50c moglichst geuau von Ca.^pary init dein NACHEx’schen Prisma gezeichnet. I )ie Abbildnng bei GoP- PEPT (1. c. Fig. 21) ist in inebreren Pnnkten ungenau; sie zeigt anf der rechten Seite (in bezng anf Goppert’s Abbildnng, die CASPARY’sche, mit dem Prisma gezeicbnete, zeigt die umgekebrte Lage) 5 statt 6 Seitennerveu ; anf der linken Seite des Lappcbens steht der nnterste Nerv 2 ter Ordnnng nicbt am Grnnde des Lappcbens, sondern in desseu Mitte. Fine nahere Bestimmnng der Gattnng ist znrzeit nicbt mog- licb, so daf) der Sammelname Pecofteris als vorlanfige Bezeicbnnng beibebalten vverden mnb, Erklarung der Abb i 1 d n na:en. Bild 'jO u. 50b. Pecopteris Inimboltiana G. and B. In (jfacher Vergn'iberuiig. G6ppi:rt’s Original aus dem Konigl. mineralog. Kabinet zu Berlin. Bild 50a. Natiirlicbe GroBe von 50. Bild 50c. Lappen a aus 50b, ISfach vergroBert. Bild 50d. Oberhautzellen der unteren Seite dieses Blattes, ISOfacli vergroBert. Aletlioptei’is serrata Gasp. Schriften d. phjsik.-okonom. Gesellsch. zu Konigsberg 1881, Sitzungsber. S. 26. Abdrnck eiues einzelnen Lappens, wahrscheinlich 1 . Ordnnng, eiuem fiederteiligen odor fiederschnittigen Blatte eines Farn ange- horio;, der von a — c unserer Fi^. 1 12 mm lant; nud 3 mm breit ist. Tier Lappen ist fast lineal, zngespitzt, am Rande sagezahnig. Die Alittelrippe ist stark vertieft, bat Nebenrip])en, die voneinander etwa 1 mm entfernt sind, nnter eiuem Winkel von mehr als 60*^ abgehen nnd sich fast in der Mitte zwischen Rand nnd Mittel- rippe gabeln. Frnktifikation ist nicbt sichtbar. Der Abdrnck dieses Farnblattes tvnrde von CaSPary 1881 im Beckerit ( Brannharz) eutdeckt. Er ist znm Teil nocli recht gnt erbalten. Die Siigezahne sind nnr stellenweise dentlich, nnd es liibt sich nicbt sicher sagen, wie viele ihrer jederseits gewesen sein mogen. Ancli ist die Gabelnng der Nerven nicbt nberall sichtbar. Anf dem nuteren Drittel des Blattlappens ist weder Rand uocli Nerv zu erkenueu. Die oberen zwei Drittel des Lappens liegen fast in eiuer Ebeue, das nutere Drittel ist stark 62 Pteridoptyten. lierabgekrummt; der Griiud lalit sich nicht deutlich erkeunen. Der Lappeu scheint jedoch eiuer starkeren Rippe aufgesessen zu haben, die durcb eine Langsvertiefung; in der Ricbtung des 7 o O O Pfeiles c moglicberweise augedeutet ist. Es konnte also das Blatt ein fiederteiliges oder eiii fiederscbnittiges gewesen sein uud der Abdruck einen Lappen 1. Grades darstellen. Figur 1. Aletliopteris serrata. Abdruck der UDteren Seite eines Lappens, (ifach vergroCert. In der Richtung c scheint eine Rippe, der der Lappen aufsaB, gelegen zu haben. 1 )ie gabelige Teiluug der Seiteuuerven weist auf Aletliopteris Sternberg^). Die Benervung nud Sagezabuuug eriuuert an ein Aspleniuni^ beispielsweise an das von Mettenius auf Taf. XI, Fig. 1 u. 2 2) abgebildete Aspleniuni glabariosum Mett. ') cf. ScniMPEii, Palaeont. veget. I, 368 u. 554. Atlas t. XXVTT, fig. 12. Mettenius, Filic. hurt. bot. lips. 1856, t. XT, fig. 1 u. 2. lY. Gymnospermae I. Cycadaceae. Von den Cycadeen ist nur ein sclilecht erhaltenes Blattchen in inelireren Exeinplaren als Abdruck in dem mit dem Bernstein znsammen vorkoinrnenden Beckerit (Braunbarz) gefunden worden. Caspary erwahnt diese Blattchen als Zamites sambiensis Gasp. Aus Griinden, welche ich weiter unten klarlegen werde, glanbe ich diese Art besser Zamiphyllum sambiense benennen zii miissen. Zamipliylliiiii sambiense Gasp. u. R. Klebs. Zamites sambiensis Gasp. Mehrere Exemplare von nnvollstandigen Blattlappen im Braun- harz. Selbst dem grolJten — Bild 51 — fehlt der Grund des Lappens; der Lappen ist schief-eiformig, die Spitze stnmpf ge- rnndet, Rand vollig ganz. Der Abdruck ist 18^/2 mm lang und 7 mm breit. Die Oberflache erscheint ijewolbt und mit zahl- reichen, fast parallelen, erhabenen, gleich starken Nerven versehen. Es sind ihrer etwa 25 in der Mitte des Blattes, unten etwa 35; sie konvergieren ein wenig am Grunde des Lappens, nach der Spitze nicht. Rurz vor dem Rande machen sie mit ihrem Ende eine kleine Kriinummg nach der Mediane des Blattes zu. Zwischen den Nerven liegen seichte Furchen. In alien Blatteilen schieben sich zwischen die langen Nerven, die den Blattlappen der Lange nach dnrchlaufen, sekundare kiitzere ein, die isoliert erscheinen, ') Schriften der physikal.-dkonom. Gesellscbaft zu Konigsberg 1882, Anfang S. 26. Gymno'spermen. (‘A vveuigstens lal.k sich Hire Entstehung aus Gabelung der grol.ieii Nerven deutlich nachweisen i). Der Abdruck orinnert an Podo:amites Fr. Braun^), dock laufen die Nerven bier nach der Spitze der Lappen bin zusamraen, was bei Zamii^hyllum der Fall ist. Ancb Anomozaniites Schimper scheint dem Abdruck im Braunbarz nabe zu steben, da die Nerven bier nacb der Spitze nicbt konvergieren Der scblechte Er- baltungszustand jedoch verbietet, sich fur eine dieser beiden Arten zu entscbeiden, nainentlich weil die Basis des Lappens fehlt. aus der der Ban des ganzen fiederteiligen oder fiederscbnittigen Blattes hervorgehn wiirde. CaSPAry wollte einen Namen anwenden, der eine Ahnlicbkeit der fossilen Pflanze mit der lebendeu^am/o ausdruckt und wablte di-Ar.n Zaviites. Es scbeint ihm dabei entgangen zn sein, dab Zamites Brongn. emend. Scitenk eine wobl begrenzte Gattung mit etwa 30 Arten ist, die vom Jura bis zum Miociin reicben. Schenk'*) sagt iiber die Zamitcsarten, dab sie »eine leicbt zu erkennende Gruppe bilden, so dab angenommen werden kann, dab dieselben zu einem und demselben Genus gehorten , aber auf keinen Fall mit den beutigen Zamien zu vereinigen sind«. Dieses widerspricht aber dem, was Caspary in seine Gattuntrsbezeichnunsr -d Zamites legen wollte. Icb glaube daber die Bezeichnnng ZamiphyJktm wahlen zu miissen, die die Vereinigung mit der lebenden Gattung Zaviia nabelegt, wabrend Zamites sie ausschlieben soil. Erklarung der Abbildungen. O o Bild 51. Zamiphyllum sambiense R. Ki.ebs. In 5 facber VergroUenmg. Die Yer- groBerung ist mit einfachem Mikroskop gezeichnet. das Licht von reehts aufgefallen. Ehemalige Ku.sow’sche Sammlnng. Bild 51b. Naturliche GroBe 2. Coniferae. Koniferen, uuter denen man ja auch die Stammpflanze des Bernsteins tindet, kommen als kleine Reste im Bernstein so zabl- *) Vergl. A. Br.AiN, Die Frage nach der Gymnospermie der Cycadeen 1875, S. .■p22 ff. Monatl. Bericht der Kgl. Akad. der Wissensch. zu Berlin. Heeu, f lora art. TV, 34. 3) Beer, 1. c. IV, 100. ■*) SciiicNK und ZiTTEc, Ilandbnch der Palaeont. Bd. II, S. 21G u. 218. Gymnospermen. 65 reich vor, dal?) sie zii den bei weiten haufigsten Pflanzenein- schliissen gehoren und beziiglich der Haufigkeit nur diirch die meist unbestimmbaren Scbuppen von Dicotyledonen iibertrofFen werden. Am meisten sind die Cupressineen vertreten, wahrend die Abietineen, als Stammpflanze des Bernsteins, auff’allender- vveise seltener vorkomraen. CaSpary hat etwa 150 Konifereneinschliisse untersucht und eingeheud bcschrieben und mehrere Hundert Zeichnungen ange- f'crtifft. Seibstredeud sind hierin einzelne Arten in vielfachen Exemplaren vorhanden, so daB nur ein Teil seiner Zeichnungen zur VerotFentlichuna; geeiffnet ist. a) Cuppessiiieae. Die altesten Cupressineen sind aus der Lettenkohle des Keupers bekannt. Allerdings ist die Stellung dieser Reste noch sehr fraglich. Sicher wird das Auftreteu der Cupressineen erst im Jura. Von da aus nimmt ihre Verbreitung namentlich im Tertiar sehr zu. Gegenwartig finden sie sich iiber die gauze Erde zerstreut, besonders haufig aber aut' der nordlichen Halb- kngel. Im Bernstein wurden bis jetzt nur die Gattungen beobachtet, deren lebende Reprasentanten in den Vereinigten Staaten und im Westeu Norda-merikas, sovvie in China und Japan vorkommen. Die nordafrikanische CaUitris^ die Frenela Australiens, die siid- afrikanische Widdringtonia^ die Neuhollaudische Actinostrohiis^ die Fitz-Roga aus Chile sind gar nicht oder uur ganz vereinzelt, nnd dann ziemlich unsicher, im Bernstein gefunden wordeu. Widdidiigtoiiia Endlicher. Die Gattung Widdringto7iia , deren erstes sicheres Auftreten von Saporta in den Malm verle^rt wiidD und die seofenwarti'T in 4 — 5 Arten in Siidafrika vorkommt, ist im Bernstein nicht rnit Sicherheit nachgewiesen. Die hierher gehbrigen Zweige zeigen nach GOppert und na- *) Saporta, Paleontol. fratu;. Band III. Neue Folge. lleft 44. 5 66 Gymnospermen. inentlich nach den eingehenden Untersucliuugen von Casfaky zwar grol^e Alinlichkeit mit Widdringtonia Endl., aher doch aueh wieder solche Abweichnngen , daij beide es vorzogcn, diirc-b die Benenuung » Widdringtonites «. nur die Nabe von Widdringtonia anzuzeigen: diese alla:eineine Benennunn: ist um so not\vendi'->-er, als Bliitenstande und Zapfen von Widdringtonia im Bernstein nocli nicht gefunden sind. Widdringtonites EndlA). AViddriiigtoiiites oldoiigifoliiis Gopp. u. Menge char. ref. Monatsschrift der Berliner Akademie 1853, S. 4 GO. Flora des Bernsteins 1883, S. 40, Taf. XV, Fig. 162 — 172. Diagnose^): Zweige allseitig dicht in ^/g Stellung beblattert. Blatter dick, eiformiff bis schwach mnsfckcbrt eiformi", lineal dreieckiiz bis lantrlich, etwas den Stengel herablaiifend. Band ganz. Querschnitt fast dreieckig. Innenflache etwas gehohlt. Riickenflache iin oberen Teile schwach gekielt, ihre Seiten etwas gewolbt, nicht gefurcht. Seitenkanten sebarf. Spitze gerundet, etwas ge- kriimmt. Sp alto ffnnn gen weitlaiifig sowohl auf der Ruckenlliiche, nieist nur im unteren Blatteile beiderseits des Riickenkieles, als auch auf der Innenflache des Blattes. Die Spaltotfmmgen halten keine feste Richtung ein. Spaltofi’nungs-Flachen nicht eingesenkt. Blattrand nicht mit Saumzellen, sondern voia’inzelt ge- zahnelt. Das von Caspaky seinen Untersuchiingen ziigrunde gelegte Stuck ist das GorPEirr’sche Original aus dem Koniglichen minera- logischen Museum zu Berlin. Der Zweig von der Spitze des ’) Heek, Flora foss. arctica VI. — Saport.v, Paleont. franp. 111. Die dem Stamm anliegende Blattseite wird als Innenflache (innere Blattseitej, die entgegengesetzte als Autienflache, Kficken- flache (iluLiero Blattseite) bezeichnet. Gymnospermen. 67 Seitenastes bis zuni Grunde des Haupta&tes ist 21 min lang und zwischen den Blattspitzen 2'/2 — 3 mm breit. Die Blatter stehen nach 'Yg, Bild 52. Blatt 8 ist an der mit den Zahlen der auf- einander folsenden Blatter versehenen Stelle verdeckt. Die Blatter sind etwa 3 mm lang, 1 mm nnten breit und bis- weilen durch Schrumpfung gefurclit. Zellen sind wenig zu er- kennen, wobl aber auf einzelnen Blattern Spaltoffnungen. Diese besetzen rec-hts und links von der Riickenkante des Blattes im unteren Teil desselben bis etwas fiber die Mitte hinauf eine un- regelmiiBig lanzettliche Fliiche (Bild 52 b), stehen weitlaufig un- regelmaBig und sind nicbt zablreich (20 — 22 in einer solcben Flache), sie sind , elliptisch, ihr Locb aiudi; daB sie aus zwei Zellen zu- sammengesetzt sind, ist nicbt erkennbar; sie haben Breite : Liinge: 1. 0,0266 : 0,0333 mm 2. 0,0333 : 0,0399 » 3. 0,0266 : 0,0333 » 4. 0,0266 : 0,0033 » Die Flache, auf der die Spaltoffnungen liegen, ist nicbt eingesenkt, sondern nur jede Spaltoffnung fur sich. Abnlicb wie Sequoia gigantea Endl. hat Widdr. ohlongifolius Casp. auf dor Inuenseite des Blattes einen Streifen Spaltoffnungen. Caspaky konnte nur bei einzelnen Blattern von der Innentlacbe eine Ansicbt schief von oben gewinnen (Bild 52 d, a, b, d, e, die eine Seitenflache des Ruckens des Blattes; b, c, f, e seinel Innentliiche, schief von oben gesehen, gegen die Spitze des Blattes). Auf der Ruckenseite dieses bier abgebildeten Blattes sind koine Spaltbffnungen auf der sehr rissigen Oberfliiche erkennbar, die Innenflache aber, obgleich zum Teil mit allerlei fremden Korperchen bedeckt, zeigt deutlicb diclitliegende Spaltdffnungen , die breiter erscheinen als lang. Sie sind 0,0266 — 0,0333 mm quer breit, etwas weniger lang und liegen zu 4 etwa in der Breite des Streifens. Sequoia gigantea unterscheidet sich aber wesentlich von Widdr. oblongif. durch die vertieften Spaltoffnimgstluchen, was namentlich bei den kurzen Blattern sehr deutlicb sichtbar ist. Auch die Zahl 68 Gymnospermen. der Spaltofinungen bei Sequoia giganteu ist geringer als bei Widdr. oblongif. . Sequoia Sterribergi Heer steht auch in mancber Be/ieliuug der Bernsteinpflaiize sehr nahe, unterscheidet sich aber docb von ihr. Zwar ist bei den langeren Blattern die Vertiefung scbwach, aber doch immer deutlic-h. Die Zahl der SpaltofFnungen ist viel geringer als bei Widdr. oblongif. Bei den kurzen iiiid breiteu Blattern von Sequoia gigantea ist die Einsenkimg sehr dentlicli und breit-dreieckig. In beiden Fallen licoren die Oliuuncren weit- lauflger als bei Widdr. oblongif. Es schien Caspary anfangs, dab wohl Widdringtonites ob- longifolius Gopp. init Sequoia Sternbergi Heer identisch ,sein konnte, doch ist dieses nicht der Fall. Widdriiig’toiiitesoblougif.G. u. M. Se(iiioia Steviibergi II. 1. Die lineal - dreieckigen 1. Die langeren, lineal-lan- Bliitter ohne seitliche Riicken- zettlicheu Blatter mit zwei seit- furchen. lichen Riickenfurchen , welche mit Spaltoffnungeu gefiillt sind. 2. Die Spaltofinungen liegen 2. Die Spaltofinungen liegen vveitlaufiw iu crering-er Meiure in sehr dicht in groloerer Meuge. einer schmalen Flache, die nicht in den lanzettlichen Furcheu eingesenkt ist, auf den Seiten- der Riickenseite des Blattes. flachen des Rtickens. Ein kleines, ganz junges Astcheu — Bild 53, 53a, 53 b, 53c — aus der ehemals KuNOw’sehen Sammlung (Nr. 136) stellt Caspary auch zu Widdrmgtonites oblongifohm, weun es auch iin einzelnen etvvas abweicht. Dasselbe ist 7 inin lang, 1 min dick, mit lang langlichen, umgekehrt ei- bis rautenformigen Blattern be- deckt, die aut dem Riicken oben scharf gekielt sind, unten nur gewolbt mit dem unteren Teil an der Achse hinablauf’end. Die Riickenkanten und Seitenrander der Blatter sind geschwungen, die Spitze ist etwas eingekriimmt und von der Mittelachse dort ab- stehend, wo ein Ast aus der Blattachsel sich entwickelt. Rechts und links von der Riickenkante sind oben auben auf dem Blatt Spaltofinungen siehtbar, die einc Anordnung iu 2 — 3 unregel- Gymnospermen. GO iiiaGigen Lilngsreihen meist erkennen lassen. Ein weiBer clllp- tisc'her Fleck, die walirscheinlich mit Harz ausgefdllte Vorhohle, ist von 5 — 6 Zellen umgeben, die eine Ellipse bilden. Die weiBcn Flecke baben 0,0340 — 0,0397 niin Lange, zeigen kleine inittlero, dunklere Linien and baben keine bestirnmte Richtnno^. Die von den O urngebenden Zellen gebildete Ellipse miBt Breite ziir Lange gleicb : 1. 0,0795 ; 0,0852 mm 2. 0,0482 : 0,0766 » 3. 0,0568 : 0,0682 » Die kleinen parenchymatischen Zellen, die die Vorhoblen umgeben, messen in ihren zwei verschiedenen Kichtungen Breite zur Lange gleicb: O c? 1. 0,0173:0,0284 mm 2. 0,0198:0,0368 » 3. 0,0170:0,0340 » Zwiscben den SpaltolFnungen liegt, ohne eine bestirnmte Rich- tung zu baben, ein kleinzelliges, fast isodiametriscbes Parenebym. Gegen den Rand zu und in der Mediaire, dem Kiel des Blattes, stellt sich ein in Langsreihen geordnetes Parenebym ein. Das der Mediane hat Breite zui’ Lange gleicb: 1. 0,0138 : 0,0368 mm 2. 0,0198:0,0682 » 3. 0,0284 : 0,0795 » 4. 0,0170:0,0909 » Das lange Parenebym, welcbes an dem Rande liegt, bat Breite zur Liinge gleicb: 1. 0,0170:0,0625 mm 2. 0,0170:0,0079 » 3. 0,0227 : 0,0454 » 4. 0,0198:0,1136 » Am Rande sind niebt, wie bei Tlmites succineus und Glypto- strobus europaeus^ sebiefe, sebmale Saumzellen vorbanden, sondern einzelne Zellen erbeben sicb zu winzigen spitzen Zabneben, be- sonders an der Spitze des Blattes. Bild 53 c. 70 Gymnospennen. E r Iv 1 a r u n g d e r A b b i 1 d u ii g e n . Bild 52. Bild 52 a. Bild 52 b. Bild 52 c. Bild 52 d. Bild 53. Bild 53 a. Bild 53 b. Bild 53c. Widdringtomles oblongifolius Gopp. uod Mengk char. ref. in 7 facher Vergrotlerung. Goppert’s Original im Konigl. mineralog. Museum zu Berlin. Naturliche GroBe. Ein Blatt von der Seite mit Spaltoffnungen in 27 facher YergroBerung. Spaltbffnungen eines Blattes llOfach vergroBert. Blattstiick 73fach vergrbBert ; a, b, c, d eine Seite des Ruckens; b, c f, e Inncnseite des Blattes, schief von oben gesehen. Widdringtonites oblongifolius Gopp. und Me.sg. char. ref. 1 1 fach ver- groBert. (Eheinals Ku>'o\v’sche Sammlung Nr. 13G.) Dasselbe um 2 Rechte gedreht. Naturliche GroBe. Das Blatt a aus Bild 53a in 98 facher VergroBerunng. Widdringtonites oblongifolius Gopp. u. Mexge var. longifolins Gasp. Diagnose'): Zweige allsoitig in ^/g-Stellung bebliittert. Blatter zieiidicb gerade unter spitzein Winkel absteliend. Blatter dick, lineal-lanzettlicb ; 5 bis 9inal so laiig als breit, in der Mitte ineist scbwacb verbreiteit, breit sitzend, zii- gespitzt, am Stamm binablaufend. B Ci ck en f lii c b e schwacli gewolbt, oline bervorragende Mittelrippe. lunenfliiche mit scliwach vorspringender Mittelrippe und schwacher erbobenen Randern. Spaltoffnungen auf der Innendacbe der Blatter in zwei Langsbinden zwischen Rand und Mittelrippe. Spaltoffnungen auf der Riickenseite des Blattes nur am Grunde und auf dem Blattkissen. Blattkissen am Stamm jederseits durcb eine Furcbe begrenzt. Zwei Aste, einer (Bild 55 und 55 a) 23 mm king, der andre (Bild 54 und 54a) 32 mm lang, mit einem Seiteuast von 20 mm Lange, lagen in einem Stuck Bernstein nebeneinander, muOten aber zur Untersuchung voneinander geschnitten werden. Der Durcbmesser zwischen den Blattspitzen ist 2 — 4 mm. Die Blatter sind 2^/2 bis fiber 4 mm lang und 0,4 — 0,42G mm breit. ') Siehe FuBuote 3 auf Seite 76. Gymnosperinen. 71 Bild 55 d stellt den langsgef'ureliten Stamm c mit zwci ihm ziigekehrten Bliittern a iind b im Querschnitt dar, wie er sich auf eiuor der angeschliffenen Seiten hefindet. Das Blatt ist demnach zwar abgeplattet, aber eiu Drittel so dick als breit. Der Riicken ist gevvolbt, oline heivortretcnde Mittelrippe ; wobl aber tritt die Mittelrippe auf der Innenseite (Bild 55 d, a und b und Bild 55 b bei Blatt A) liervor. Audi an den Randern scheinen rippenartige Erhohungen vorzukommen (Bild 55b, Blatt A). Die Blatter stehen nacb geordnet (Bild 55a). Wie die Blattstellung des Astes sich an die des Mutterzweiges anreiht, konnte nicht ermittelt werden, da gerade diese Stelle auf einer Seite durch ein dariiber liegendes Jnsekt verdeckt ist. Die Zellen des Stammes, d. h. der Blattkissen, die ilin be- decken, sind in Langsreihen geordnet, 0,0284 — 0,0397 mm lang und etwa 0,017 mm breit. Sie sind nur stellenweise erkennbar. Audi auf dem Riicken des Blattes stehen diese Zellen in Langs¬ reihen. Durch die langen, sdimalen, in Langsreihen stehenden Oberhautzellen sind die drei Rip|)en der Innenflache gekennzeichnet. Diese Rippenzellen sind nur 0,0057 — 0,007 1 mm breit; ihre Liinge ist nicht erkennbar. In dem kleinzelligen, runzlichen Parondiyni zwischen Mittelrippe und jeder Randrippe liegen zahlreiche Spalt- offnungen (Bild 55 b, Blatt A). Die Spaltoffnungen zeigen ein elliptisdies, dunkles Loch, uni- ffeben mit hellerer Einfassung — Bild 56 d. Diese Einfassung hat Breite zur Lange gleich: L 0,034 : 0,0625 mm 2. 0,034 : 0,0511 » 3. 0,0284 : 0,0525 » Die Riickflache des Blatte.s hat keiue Spaltoffnungen, auller ganz unten am Grunde (Bild 55b, Blatt C und Bild 55c, Blatt A und B). Von da /debt sich rechts und links von der Mediane auf dem Blattkissen, also auf der scheinbaren Stammoberfliiche, einc Binde von weitlaufig liegenden Spaltoffnungen hinab. Diese Spaltoffnungen sind gebaut wie die der Blattinnenseite. Ihre Breite zur Lange gleich: 72 Gymnospermen. 1. 0,0511 : 0,0682 inm 2. 0,0454 : 0,0568 » 3. 0,0344 : 0,0568 » Eine gewisse Alinlichkeit in der Form zeigt die Pflanze init Sequoia Coutsiae HeeiA). Ein genaiier Vergleieli ist jedocli des unvollkommenen Erhaltungszustaiides der HEER'sclieu Pflanzen wegen nlcht moglicli. o O Erklarung der Abbildungen. O O Bild .j4. Widdringtonites oblongifoUus Gorp. u. Menge var. lonyifu/ius Gasp, in 3 facher VergroUerung. Iin Privatbesitz des Bearbeiters. Bild 54a. Naturliche Grdbe voa 1. J3iid 55. Ein anderer Zweig, Sfach vergroliert, der mit 54 in einem Stuck Bernstein war. Ocponiert im Museum von Stan’iikx und Bixkei: in Konigsberg, Ivatalog Nr. 10. Bild 55a. Zweigstiick, IGfach vergrijl.’iert. Blatt 9 dem Blatte 1 gegenuber. Bild 55b. Ein Toil desselben in 30facher VergroBerung. Bild 55 c. Stammstiicken, 54 fach vergroBert. Bild 55d. Spaltoffnuugen des Blattkissens, ISSfacli vergroBert. II, h Querschnitt zweicr Blatter; c Stainmquerschnitt, 22fach vergroBert. W'idtlriiigtoiiites laiiceolatiis C.\sr. Diagnose-): Zweige allseitig in ®/s (0 Stellung bebliittert. Blatter dick, lineal-lanzettlicli, 7 bi.s 8 mal so lang als breit, spitzlicb, ganzrandig, sitzend, am Stamm hinablaufend. Innere Blattseite mit 3 vorspringenden Kanten, Kiicken- flache mit 4 vorspringenden Kanten. S p al tof fn n ng e n in zwei Bandern beiderseits der Mittelrippe anf beiden Blattseiten. Blattkissen am Stamm (lurch zwei Furchen begreuzt. Ztir Begriindnug dieser Art lag eine kleine Astspitze vor, 7 mm hoch mit 9 Bliittern, 8 mm zwischen den Blattspitzen breit. r>ie Blatter, unten ’/2 — "/:i Kechte abstehend (Bild 56, 56a, 56b), sind 3^/2 — 4 mm lang und 0,59 mm unter der Mitte breit. Die Blattstellung ist bei der geringen Blattzahl nicht zu ermitteln, viel- ') Pungellv and UicEii, the lignite formation of Bovey- Tracey, S. 33. — Beer, Miociine baltische Flora, S. 55. — Beer, Fossile Flora d. Polarlander, S. 94. '0 FuBoote 2 auf S. GG. Gymnospermen. 73 leicht ^/g. Die Bliitter stehen niclit ganz gleicliinal^ig uach alien Seiten ab. Zwei beim Anschleifen durcbschnittene Blatter geben fiber die Beschaffenheit des Qiierschnittes Auskunft (B in Bild 56c nnd Bild 56 d). Der Querschnitt bei B ist 0,89 mrn breit nnd 0,445 min dick, Querschnitt Bild 56 d, 0,801 nun breit nnd 0,489 mm dick. Da beide Schnitte schief sind, stellen sie das Blatt etwas zu breit dar. Die Snbstanz beider Blatter wie des Stammes (56 i) ist in schwarze dichte Kolile verwandelt. Die innere Blattseite, die ebener ist als die aul.lere, zeigt bei beiden Qnerschuitten 3 Hocker, die Langserbabenheiten, d. b. Rippen, entsprechen. Die Rucken- seite bat 4 soldier Erliabenlieiten, wovon 2, die mittleren, der lireiten Mittelrippe entsprechen nnd die 2 seitlichen den Rand- grenzeu. Anf der Aulienflache (Bild 56e, 56g und 56b) sind Rand nnd Mittelrippe durcb Langsstreifen von Zellen gebildet, deren Breite zur Lange gleicb : 0,0114 — 0,0142 : 0,034 — 0568 mm ist. Da- zvviscbeu liegt kurzzelliges Parencbym mit den Spaltofliuingen. Diese zeigen meist ein elliptiscbes scbwarzes Loch (Bild 56 g). Die Spaltoflnungen baben Breite znr Lange gleicb : 1. 0,0227 : 0,0284 mm 2. 0,0284 : 0,034 » 3. 0,0284 : 0,0397 » Ofters ist in der Mitte der Spaltoflnungen statt des scbvvarzen Locbes ein weiber, elliptiscber Fleck obne bellere Einfassung und diinklere Mitte. Vom Blattrucken ziehen die Spaltofinungsstreifen auf‘ das Blattkissen (scheinbar also aid' die Acbse) hinunter, Bild 56 b bei den Blattern a und b. Auf der oberen Blattseite (Bild 56 f) liegt auch recbts und links von der Mittelrippe je ein Spaltoff'nungsstreif. Die Spaltoft’- nunojen sind wie die dcr unteren Seite und messen Breite zur Liinrre gleicb 0,0284 : 0,034 — 0,039 mm. Die dazwiscben liegenden Zellen sind in Langsreihen geordnet, 0,0114 — 0,0128 mm breit und 0,284 — 0,039 mm lang. Die der Mittelrippe siiicl etwas scbmaler, 0,0114 mm lang und 0,051 — 0,0568 mm breit. 74 Gymnospermen. Ol)orflaclilich betraehtet, sclu'int die Pftanze deni Widdring- tonites ohlongif olius var. longifoUus ahnlich, nnterscheidot sich aher docli so wesentlicli davon, dal?) Caspary eine neiie Art darauf be- griindete. Un te rschi ed e. W. oblongifol. var. loilgif. ]. Kiicken des Blattes tlach gewolbt, ohne vorspringende Kippen. "2. Riicken des Blattes nur am Griinde init wenigen Spalt- offniiiigen. W. laiiceolatiis. 1. Ri'uken des Blattes mit 4 vorspringeiiden Kippen. 2. Kiicken des Blattes durcli- weg bis zur Spitze mit 2 Spalt- olFnungsreihen zwischen Mittel- rippe und Rand beiderseits. Erklarung der Abbildungen. Bild 5G und 56 a. Wkldringtoniles lanceolatus C.asp. ITmal vergroBert, vonein- ander um 2 Rechte in dor Lage verscbieden. C.vspary's Privatsammlnng. Bild 56 b. Natiirliche GroBe. Bild 56c. Blalt von unten, o2 mal vergroBert, B (^uerschnilt. Bild 56 d. Querschnitt eines andern Blattes, 32 irial vergroBert. Bild 56 e. llalbe Blattseite von unten, 90 mal vergroBert. Bild 56 f. Obere Blattseite, 100 mal vergroBert. Bild 56 g. Spaltoffnungen der unteren Seite, 184 mal vergroBert Bild 56 h. Grund ciniger Blatter mit ihren Blattkissen, 75 mal vergroBert. Widdriiigtonites cyliiidraceiis Gopp. i). Unter dieser Bezeiclinung beschreibt Goppert ein Zweig- stiick, das sich diircli sehr kleine, lanzettlich-spitze, der Achse an- gedriickte Blattchen auszeiclinet, dereu Stellnng sein soli. Caspary hat diese Stiicke nicht gesehen. Soviel aus der kurzen GoppERTschon Beschreibung iind der unzureichenden Ab- bildnng zn ersehen ist, scheint dieses kein Widdringtonites zn sein. Schenk-) ist geneigt, diesen EinschlnU zn Glyptostrobus euvopaeus zn ziehen; hierfur vviirde anch die Anordnnng dor Blattchen sprechen. *) Flora des Bernsteins, 1883, S. 40. ZiTTEL und SoHENiv, Handbucli d. Palaontologie, II. Band, S. 311. Gymnospermen. 75 Widdriiigtoiiites legitiiims Gopp. u. M. Dieser von Goppert 1. c. bescliriebene Zapf'en ist koin Wid- dnngtonia. Nacli Schenk, aiis der Bescbreibnng und Abbildung beurteilt, hochst wahrscdieinlich eine IHcotyledone. Libocedrns Kndl. Libocedrus Enul. findet sich lebend in wenig Arten in kalten Tiilein der sndliclien Anden nnd des Nordens von Neuseeland, in den Gebirgen Kaliforniens und des nordlicben Chile’s, bei Junan und Hotba in China ^). Fossil tritt Libocedrus ganz vereinzelt erst in der Kreide-J ant, erlangt aber im Tertiiir eine groBe Verbreitnng. Ini Bernstein ist nur eine Art beobachtet w'orden, da der von G(')PPERT^) bescliriebene Libocedrites ovalis ziun inindesten aiil.lerst fraglicb ist. Das Stiick ist so schlecht erhalten, da(?> seine pflanz- liche Ilerkunft iiberhaupt angezweif’elt wurde. Schenk halt ihn t'Cir keinon Pflanzenrest^), ebenso Conwentz liir nichts Organiscbes °). leli babe niir viel Miibe niit dem Ein- sclibib gegeben und bin zu deni Scblub gekommen, dab vvolil ein pflanzlieber Kern der Bildung zugrnnde liegt, dab derselbe aber durcli Vervvitteriuiof und verwitterte Bliisclien entstellt ist. Goppert hat in seiner Abbildun^ Fiof. 178 die Verzweigiuig falscli darije- O O o o c* stellt, indeni er verschiedene Zweige, die durclieinander lagen, zu- samnien/.og. Jedenfalls ist es iniblicb, ant ein so scblccbt er- haltenes Stiick eine Gattung zu begriiiiden. Libocedrus subdecurrens Casp. Li/wcedrites salicornoides Endl. und Gori’ERi , Moiiatsbericht der Berliner Akad., 1853, S. 460. Goppert, Monographie der fossilen Koniferen, 1850, S. 180. ') Henkel und Hochstetteh, Synopsis der Nadelholzcr, 1865. Carp.iepvE, Traite general des Coniferes, 1867. Beissner, Handbuch der Konlferen-Benonnung, 1887. Heer, Flora foss. artica, I, S. 49. Goppert, Flora des Bernsteins, 1883. ■') Schenk, 1. c., Bd. 11, S. 317. Brief vom 18. Oktober 1890. 76 Gyranospermen. Goppert, Tertiare Flora ron ScLloGnitz, 1855, S. 6. Goppert und Mknge, Flora des Bernsteins, 1883, S. 41. Libocedrus saliornoides Heer. Diagnose; Zweige zusaininengedruckt, mit angedriickten, schuppenfor- inigen Blattern dicht besetzt. Blatter vierreihig in zweizaldige abvvechselnde Qiiirle gestellt. K anten blatter stark zusainmengedruckt, kurz lanzettllcli bis fast lineal; Riicken vor der Spitze fast gestutzt; Riicken- kante einen Kiel bildend, etwas s^eschwiingen . seltener gleichmabitr gewolbt. Flacb enblatter dein Stamm dieht anfliegend, liinglieb bis verkehrt-eiformig, flacb-gekielt, besonders unter der Spitze; Kiel gerundet. T )er ober e Ran d stnmpfwinklicb gebrochen, naeh beiden Seiten etwas geschwnngen. Spitze wenig liervortretend. Sp al to ffn 11 n gsflacb en nnr ant der unteren Zweigseite. Bei den Kantenblattern lineal, bei den Flaebenblattern beiderseits der Mediane liinwlieh oder vcrkehrt-eiformiti:. ( )1 bell alter unterbalb der Spitze. Sanmzellen gezabnt. Caspary bat znr Untersuebung zwei Einscblusse gebabt, das GOpPERx’sebe Original aus dem Koniglieben raineralogiscben Mu¬ seum zu Berlin und einen Zweig aus der Sammlung der pbysi- kaliscb okonomiseben Gesellscbaft zu Konigsberg. Das Goppert- sebe Original ist eine Zweigspitze mit 4 mebrblaitrigen Asteben, Bild 57; das andere entbiilt zwei losgerissene Asteben, Bild 58. Die Blatter sind in zweizablige abwecbselnde Quirle vierzeilig gestellt. Auf einen zweiziibligen Quit! von 2 Kantenblattern folgt ein zweizabliger Quirl von 2 Flaebenblattern, der mit dem vorigen fast auf orleicber Hobe stebt. Dann foDt abwecbselnd ein zweiter O O Quit! von Kantenblattern, dessen Grund dureb ein Internodium, das fast so lang ist, wie die flaebeu Blatter, von dem der vorber- gebenden flaebeu Blatter getreunt ist. Die Dieke ist wegen un- zweekmal.iigen Sebliffes niebt anzugeben; die Quersebnitte der abgeseblift'enen *Vste zeigeu, dab die Dieke in versehiedener Ilobe untrefabr 2 — 3 mal so irerine: als der Quermesser ist. Gymnospermen. 77 Die Kautenbliitter von Libocedrus mhdccurrens Gasp, sind stark zusamraengedriickt, auf der flachen Seite etvva 2— 2Y2 so lang als breit. Sie beriihren sich auf der oberen und unteren Astseite arn Grunde nicht oder wenig. Die Fiacbenblattcr sind, wenn sie sichtbar, wie b in Bild 57 und 57d, beim Hauptzweige langlich, fast lineal oder verkehrt- eiforinig- lineal. Bei den Nebenasten (Bild 57 und 58) sind sie trapezoidisch, rechts und links ini unteren Teile gedeckt von den Randern des vorhergelienden Quit Is der Kantenblatter und init ihrein oberen Rand das nachste Paar der Kantenblatter deckend. Der Riicken hat einc flache gerundete Langskante in der Mediane, die oben unter der Spitze am ineisten bervortritt. Die obere Zweigseite hat keine Spaltoffnungen, Bild 57c, 58 a, die untere zeigt auf jedeni Kantenblatt in der Mitte eine weiligraue lineale Platte, die ctwa P‘reite des Blattes und ‘^/s seiner Lange einniinmt, Bild 57 d, 58. Ein Stuck dieser Flache ist auf Bild 58 c nocli starker vergroflert. Die Spaltoffnungen zeigen sich auf dem weiblich griin-grauen Grunde als zvvei weibliche Linsen, getrennt durch einen schwarzen Kreis und in der Mitte init dunklerem Fleck. Einige sind statt kreisforniig elliptisch oder etwas kantig. Die auberen weiben Kreise haben 0,0227 — 0,084 mm iin Durchmesser. Die grau-weibe Binde zahlt 7 — 10 Spaltoffnungen in der Breite. Zwischen den Spaltoffnungen ist nur bier und da undeutlich ein kurzzelliges, nicht in Reihen gestelltes Parenchym zu erkennen. Auf den Flachenblattern lieo-en auch rechts und links von der Riickenkante klcine, kurze, langliche oder umgekehrt eiformige bis dreieckige grim-weibe Stellen, welche die Spaltoffnungen tragen. Letzte gleichen in ihrem Bau denen der Seitenblatter. Die nicht mit Spaltoftiiungen besetzten Teile der Blatter lassen die Oberhauptzellen nur andeutungsvveise erkennen, jedenfalls be- steht das Parenchym aus Langsreihen von Zellen. Der Saum von Einfassungswimpern ist nur selten erhalten und am Rande der Kantenlilatter, da wo er die Flachenblatter dcckt, sichtbar, Bild 58 d, obenso selten ist er bei den Flacheu- blattern. 78 Gymnosperiuen. Die Kiickeiikaiiten dor Kautenblatter von Bild 58:i zeijjon biswcilen eine starke Einbiegung, in den Bildern init o bezeicbnot. Off'enljar ist sie durcb Einsenkiing des Olbehalters entstanden. Aueli aid’ Flaehenblattern lassen sich diese Einsenkiingen , wenn auch sehr nndeutlich, erkennen. Die Einscbliissc von LiboccJrus mb de cur re ns CaSP. siud da- dureli sehr intercssant, dai.) sich die uatiirliclie Farbe an einzelnen Teilen nocb erbaltcn hat. Natnentlich auf der Unterseite von Bild 58 sind Blatter beider Zweige braunlich-griin init braunlicheiii Rande, die Spaltoft’iuingsflacdien grunlich-weiB. Die griinlich-weilae Farbe dii'ser Stellen ist jedenfalls auf Ilarzausscheidungen in der Spaltoffnungsgegend zuriickznfidireiD), wie sie boi Koniferen hau- figer vorkoininen. Goppert hatte Libocedrus salicornoides Heer in alteren Ar- beiton init Libocedrus chilensis Endl. identifiziert, in seiner letzteu-) diese Annahnie zwar zuriickgezogen, aber docb beinerkt, dah sich beide Arten sehr nahe stehen. Caspary hat in Bild 59 einen Zweig der lebenden Libocedrus chilensis Endl. nach der Natur gezeichnet. Ein Vergleicb dieser und der UNGER'schen Abbildung®) init dem BernsteineinschluB, ergibt so bedeutende Unterschiede, dab diese beiden Arten woder znsainmengehoren, noch einander sehr nahe stehen konnen. BeriisteiiieiiiscliluB. 1 . Die Kanteublattcr stehen an ibreni Griiude auf dor oberon und unteren Astseite vonein- ander ah oder beriihren sich nur sehr wenig. 2. D ie Kantenblatter sind den Flachenbliittern wanz annre- Libocedrus chilensis Endl. ]. Die Kantenblatter laiifen auf der oberen und unteren Ast¬ seite in Beriihrung niiteinander, nur durcb eine Fiirche getrennt, am Stanun hinab, so dab der angewachseue Teil und inehr des freien Toils betriigt. 2. Die Kantenblatter siud iin oberen Teil mit eiuem lauglichen, ') Vergleiche Thomas, Uber Harzaasscheidung in der SpaltoB'nungsgegend bci Koniferen. Pkingshi.im, Jabvbiiclier IV, Bd. S. 28 n. f. -) Flora des Bernsteins 1883. Chloris protogaea 1847. Gymuospei'men. 79 driickt, niir selten aiif der iUiBer- sten Spitze etwas frei. 3. Die Flachenldattcr der Nebeniiste sind umgekehrt-drei- eckig, trapezoidisch, fast gostutzt mit geschwungenen Seiteuran- dern und sehr kurz zugespitzt. etwas "eschwuDiienen Stiick, welches 3 — 5 mm lang ist, frei und steheu imter spitzem Win- kel von der Achse ah. 3. Alle Flacheublatter, auch die der Nebeuilste, siud lanzett- lich, mit dreieckigeu, uiebt ge- stiitzeu Spitzen. Goppert fiihrt ill seiuer neiiesten Arbeit a. a O. den Liho- cedrus salicornoides als identiscb mit Tliuites salicornoides Unger, Libocedntes salicornoides Endl. an. Ein Vergleicb der von Unger a. O. gegebenen Abbildungen 3b, 4b und 7, besonders 3b und 4 b mit Libocednis subdecurrens Gasp, wird diese Annahme wider- legen. Die Kautenblatter des Thuifes salicornoides Ung. sind viel schmaler; sie haben am Grundc kaum den vierteii Teil der Astbreite und stelieu um melir als das Doppelte ihrer Breite an der Basis voneiuauder eutfernt. Von dem Flachenblatt des Haupt- astes und des Nebenastes kann man sicb allerdiugs nach den UKGER’sclien und andereu Zeiclmungen l) keine ganz deutliche Vorstellung maclieu, jedenfalls aber sind die Flacheublatter des Thuides salicornoides Ung., besonders das uuterste der Nebenaste, bedeutend liinger. Von lebenden Pflanzeu steht dem Bernsteineiu- scbluB eutschieden Libocedrus decurrens Torrey^), der im Gebirge Kaliforuiens und im Oregon vorkommt, am naclisteu. Aus diesem Grunde nennt Caspary in seineu Aufzeichnuugen bereits 1879 diesen BernsteineinschluB Libocedrus subdecurrens. Icli glaube diesen Namen aufrecht erhalten zu miissen, weil er die von Gop- PERT aufgestellte Synonymitiit ausschlieBt, sodann aber auch die Beziehuugeu zur lebenden Flora besser auzei^t. ') Goppert, Fossile Koniferen Taf. 18, Fig. 2. Engelhaudt, Tertiarpflanzen aus dem Mittelgeb. 187G, Taf. 19, Bild 4 — 8. Weber, Palaeontograph. 11, Taf. 18, Bild 10. Ludwig, Palaeontograph. V, Taf. 33, Bild 13. ‘0 Plantae Fremont 1853, S. 17, Taf. 3. 80 Bild .')7. Bild 57 a. Bild 57 b. Bild 57 c. Bild 57 d. Bild 58. Bild 58a. Bild 58 b. Bild 58c. Bild 5Sd. Bild 59. Gymnospermen. Erklaruns: der A bbildiino;eii. O O Libocedrus suhdecurrens Gasp. Obere Seite, in 2' 2facher VergroBerung. Goppert's Original des Berliner mineralog. Museums. Dasselbe untero Seite. Natiirliche GroBe. Das Stiick bei a von 57 a siebenmal vergroBert. Das Stiick um 5, aus Bild 57, siebenmal vergroBert. c, c' u. d, rf', Spaltoffuungsflachen. Libocedrus subdecurrens Gasp. Untero Seite. lOfach vergroBert. A u. B zwei Zweige, die ubereinander liegen. Saramlung dor physikalisch- okonomischen Gesellschaft zu Konigsberg. Ein Toil von oben. Naturliche GroBe. Spaltoffnungsflache eines Seitenblattes in 206faclier VergroBerung. Saumzellen eines Kantenblattes, 78fach vergroBert. Libocedrus cldiensis Endl. Zweigspitze 5facli vergroBert. Aus Herrn SucKEp.’s Garten in Grunhof 26. 2. 79. Thuja Tourii. Tlmjopsi.s 8ieb. u. Zucc. liiota Endl. Von den sich nabe stebenden Gattungeu Thuja, Thujopsis, Biota nnd Chavioecyparis hatte Caspary eine sehr groBe Anzabl von Stiicken, iibor 70, iin Lanfe der Jabre 1876 — 1879 imtev- sncbt und jedes ganz eingebend bescbrieben. Leider aber war er nicbt mebr dazn gekoininen, diese Fiille von Material, das er iiber- dies nocb auf iiber 200 Zeiclinuusen niedergelecrt batte, zn sicb- ten nnd lebenden Gattungen beiznordnen. Ans praktiscben Iviick- sicbten batte er fiir das Orduen dieser gesainmelten Beobacbtnngeu die alien GorPEUT’scbon Bezeirbnun2:en ans den -Tabren 1845 und 1858 gevvablt nnd so beispielsweise alleiu nuter Thuites Kleinianus G. n. E. iiber 30 Einscbliisse vereinigt, die znm Teil init der da- inaligen GoppERT’scbeu Diagnose nbereinstinimten . znin Teil ibr ancb nnr nabe standen. lin ersteu Falle batte Casp.4RY die Ee- stiininnng Thuites Kleinianus G. angemerkt, im letztereu seine Eescbreibnno- obne Eestiininnnsr deni Thuites Kleinianus angereibt. Knrz vor seinein Tode batte inir Caspary gesagt, daB dieser Teil der Koniferen nocb einer griindlicben Dnrcbsicbt vor der Pnbli- kation verlano-e. Zn diesem Zwecke batte er sicb eine Suite O lebeuder Koniferen Iiesonders ainerikaniscber nnd asiatiscber Arten besorgt, die er leider aber nicbt inebr benntzeu konnte. GymnD^pei'iiiri). 81 Hr. Prof. Dr. Lueussen liatte die Giite, mir eine Durelis>iclit diesor Kouiferen zii gestatteii Der liiesige l)otaiiiisc:he CTarten hatte soiist iiiiBcrst wcnig lebeudes Vergleicbsuiaterial. Die geiiiigeude Lite- ratur der lebeuden Konifereii war bier aucb uicht zu beschaffen. Von Arbeiten ubcr fossile Pflanzen konimen l)ei dem vorziiglichen Erlialtimafszustande der fossilen Keste iin Bernstein allein die o GoFPERT’scheu in betracbt. Jedocb erwiesen sicli dieselben nacb verscliiedenen Richtnugen bin nnzureicliend, lun einen Vergleicli iin Sinne CaSFARy’s vorz.unehmeu. Icb war daher gez.wuugen, inir cine groBere Sammlnuor lebender Koniforen z.nsanimeu zu briugen. Beider ergab die Durcbsicbt dieses Alaterials, daB alle ange- gel)enen Untersctieidungsinerkinale zwischen den jnugen Zweigeu von TImja nnd Biota nur gauz relativen Wert baben und nns in beziig auf die Bernsteineinschlusse fast iininer im Stichc lassen. Namentlich ist dieses I'ei der Spitze der Seitenblatter und der OldrCise der Fall. Eine sichere liegrundung dieser drei Gattnn- gen iin Bernstein ist daber bis jetzt uninoglieh, well weder Za[)fen noch Bliiten von Thuja und Biota, iin Bernstein niit Sicberheit nacligewiesen sind. Thuja, Tkujopsis und Biota zeigen aiicli iin anatoiniscben Ban, sowcit er fur die Einscldiisse in betracbt zu zieben ist, so geringe Abweicbungeu, daB sie sicb kaiiin zur Sicberstelliing der Arten verwerten lassen durfteu. Job ziebe es daber vor, die Gattnng Thuiteti beizubebalten und bin berecbtigt, anziinebinen, daB icb bierbei wold im Sinne CaSPARy’s bandle. Uuter Thuites verstebe icb glatte junge Zweige, fiber deren Stellung man bis jetzt nur angeben kann, daB sie zu Thuja ToRR oder Biota Endl. (viellcicbt aucli ThujopsB S. u. Z.) geboren. Fur die Anweudung des Gattungsnamens Thuites auf diese Einscblusse aus dem Formenkreis des Thuites Kleinianus, der Gattungen Thuja und Biota, deren Bliiten und Zapfen nicbt be- kaunt sind, spricbt sicb aucli Prof. SCHENK aus, dem icb eine Anzabl dieser fraglicbeu Stiicke fibersandte. Er batte die Fremid- licbkeit, mir daruber mitzuteilen : »der Name Thuites ist iiuzweifel- baft fur sie alle (ergiinze die obigmi Gattungen) der geeignetste«. 6 Neue Folge. Heft 41. 82 Gymnospermen. Tliiiites succineiis Casp. u. R. Kl. Zum Teil » » » » » » » » Thuites Kleinian us G. u. B. ) . . TT ■ r, ( rilaEzenreste im Bernstein 1845. » Ungerianus G. u. B. ) » Kleinsmannianus G. u. B. Monatsbericht der Berliner Aka- demie 1850. Thuja oceidentalis Jj. succinea Gorp. Flora des Bernsteins 1883. Taf. XV, 199—204. Thujopsis europaea G. 1. c. pag. 44, Taf. 14, Fig. 215—217. Chamaecyparis niassiliensis H. Flora fossil, arctica Bd. II, Taf. II. 28 u. 29. Diagnose: Zweige mit angedriickten Schiippenblattern dicht bedeckt, ziisammeugedriickt. Blatter vierreihig, in zweizahlige abwechselnde Quirle gestellt. Kautenblatter sichelig, mit gleichmaBig gewolbter oder ge- scbwungeuer Riickenkante. Spitze eingekriiimnt. FI iichenb latter flach, uuter der Spitze wenig, sonst gar nicht gekielt, rhombisch bis trapezoidisch, stumpflich oder spitzlicli. S pa 1 to f'f 1) un gsf 1 acli e auf der uuteren Seite der Aste ge- legeu. Bei den Kauteublatteru langlicb -dreieckig, etwa 1/4 — "ji der Blattlange einnehmend, bei den Flaclienblattern kurz-dreieckig. O San inze lien gezahnt. Die in Bild 60, 61, 62 wiedergegebenen Zweige von Thuites succineus sind Goppert’s Originale aus dem Berliner mineralo- gisclien Kabinet, die Stiicke Bild 63, 64, 65, 66 entstamineu an- deren Sainmlnngen. Die meisten Exemplare waren so gut erlialten. dalo sie eine eingebeude mikroskopiscbe Uutersuchung gestatteteu. j)ie Kautenblatter habeu eine Oberhaut, die iiberall, ab- gesehen von den Spaltofliinngsflacheu, aus Laugsreilien von pareu- cbymatischen Zelleu bestelit. Das vergroBerte Stiick der oberen Astseite a,b aus Bild 62 zeigt Bild 62 d. Diese Zelleu inessen Breite zur Lange: 1 . 0,0284 : 0,0966 mm 2. 0,0227 : 0,0625 » 3. 0,0227 : 0,0738 » 4. 0,0166:0,1466 » Gymnospermen 83 5. 0,0199 : 0,1000 luin 6. 0,0133:0,0666 » 7. 0,0266 : 0,0666 » Diese Zellen der Mitte der Mediane messeii Breite ziir Tjaiige: 1. 0,0397 : 0,0397 inin 2. 0,0340 : 0,0568 » 3. 0,0340 : 0,0625 » Dicht arn Rande iiiesseu sie Breite zur Lange: 1. 0,0144:0,0397 mill 2. 0,0144:0,0454 » 3. 0,0170:0,0340 » Zwischeu Mediane uud Rand inessen sie Breite zur Lange: 1. 0,0227 : 0,0795 mm 2. 0,0170:0,0852 » 3. 0,0284 : 0,0568 » I 111 wesentlichcn sind diese GroJ.lenverlialtnisse ancli bei an- deren Stiicken dieselben. Die Rander der Kanteu- und Flaclieublatter werdeu durcli eiuen Saum begrenzt, desseu Zellen schief zu den Zellen der Blatt- flache stehen. Caspary nennt diese Zellen Rand- oderSanm- zellen. Jede bildet fur sich eineu kleiuen Kerb- oder Sagezalin, wie dieses die Bilder 62 c und 62 d zeigen. Bei dem Kanteublatt auf Bild 62 messen diese Saurnzellen Breite zur Lange gleich: 1. 0,0114:0,0625 mm 2. 0,0099 : 0,0399 » 3. 0,0099 : 0,0466 » Die Saurnzellen der FlachenblMter messen Breite zur Lange gleicli : 0,0057-0,0114:0,0511 mm. Die SpaltoflPnungsflachen liegeu meist auf der unteren Seite des Astes. Bei den Kantenblattern liegeu sie in der Mitte der halben Spannweite uud habeu cine lauglich dreieckige oder lineale, oben verschmalerte Gestalt. Hire GroCe betragt ^2 ''^/4 der ganzeu Blattlange. So messen die Spaltoft’uungsflaclien bei dem 6* 84 GymDOspermen. Stiick in Bild 641) kauin die Halfte, bei Bild 60, 60b, 62 b. 63, 63b, 65b ■^/;j imd dariiber. Spalt6ft'iiungsfl;ichen voii der Form, wie sie Blatt b im Bild (>3 mid 63b zeigt, sind mir auf eine schlechte Erhaltmig des Eiuscbliisses zuriickzufuhreu. Die Spaltotfnungsflacbe des Flacheublattes ist kurz dreieckig, Bild 60, 00b, 62b, 63, 63b, 65, 65b. Die Spaltoft'mingen balten keine bestimmte Ricbtiing eiu, wenu sie auch der Laugsaclise des Blattes entsprechen. Bei Bild 62 e zeigen sie sicb als elliptische duukle Flecke, mit hellereiii Saum umgeben, zvvischeu deuen die Zelleu des Pareuchyms nicht keuntlich sind. Sie messeu bier im belleren Raum Brcite zur Lange gleich: 1 . 0,0198 : 0,0397 mm 2. 0,0189:0,0340 » 3. 0,0170:0,0312 » Bei dem FinscbluB, den Bild 64 wiedergibt, zeigen sicb die Spaltoft’nungen als bellere elliptiscbe, oft in der Mitte veiv'iigte Flecken an! dunklerein Grnnde, Bild 64 c, die langs des Randes eine dnnkle Linie, den \\ all, baben. Dio belle Mitte triigt ofters nocb einen kleinen dnnkleren Liingsfleck. Hire Breite znr Lange ist gleicb : 1. 0,0284:0,0397 mm 2. 0,0227 : 0,0397 » 3. 0,0227 : 0,0368 » Bei diesem Stiick tinden sicb iibrigens zwiscben den Spalt- offnnngen eine groloe Aiizabl kleiner riuidlicber oder langlicber Flecken, die nicbt znr Pflanze geboreii. Die Zabl der Spaltolinnngen betrug auf je eiiiein Kantenblatt 63, 36, 58, 87, 120, also im Diircbscbnitt etiva 66. Auf den Flacbenblattern scbvvankt sie von 29 — 64 fiir jede Fliicbe. Vereinzelt linden sicb bei Thuites succineus aucb Spaltolfnungen auf der Oberseite des Astes, so bei dem Flacbenblatt Bild 65c jederseits ein eiformig-dreieckiges Feld, das eine mit etwa 20, das andere mit 23 — 24 Spaltoffnnngcn. Die anderen Blatter baben auf der oberen Seite keine Spaltoft'nungen. Aucb bei eiueni Gymnospprmen. 85 Kauteiiblatt, liild 62 c], wurde auf der Oberseite eine kleine drei- eckige Fliiciie mit 12 Spaltotfaungen beobacbtet. Wie Caspary es bei TImja. occiclentalis L. iiud ]Iildebrand fur Thuja jylicata DOM. aiigibt, bat auch Tlmites succineus auf der luueuseite der Blatter Spaltoffuuugeu. Beobacbtet wurden diese bei dem Kantenblatt auf der oberen Astseite, Bild 66, bier sind 24 Spaltoffuuugeu vorbanden (l)ei Thuja occiclentalis kommeii auf der luueuseite der Kauteublatter der obereii Astseite 28 — 52 Spalt- offnuugeu vor). Tdockerformiger Olbelialter uach Art der Thuja occidentalis L. uud Thuja pl'icata DOM. kouute Caspary bei Thuites succineus uicht luit Sicberbeit uacliwoiseu. BlattA, Bild 64, zeigt eiuen flacbeu cjuereu Wulst, der au die Warze eiues (Jlbebalters ei'iimeru kouute. Uuter diesein Wulst aber ist das .Blatt tief eiugesuukeu, so dab die Erscdieiuuug aucb auf Scbrumpfuug zuriickgefubrt werdeu kauu. Au eiuzelueu andereu Stelleu fiudeu sicb balbruude Ein- seukuugeu, die als eiugetrockuete flacbe Olbebalter gedeutet wer¬ deu kouuteu (o. der verscbiedeueu Bilder). Die bockerformigeu (dlbebalter babeu weder Caspary uocb icb trotz der grobeu Fiille des uutersucbteu Materials beobacbtet, selbst uicht bei Stiicken mit vier Verz weiguiigsgradeu. Weuu GoPPERT I. c. Taf. XV, Fig. 264 eiueu Zweig mit vieleu Olwarzeu abbildet, so liegt bier entweder eiu Irrtum vor, oder der Eiuscblub gebort zu eiuer anderu Art. Zweige vou Thuites succineus wurdeu von Goppert zuerst Thuites Kiel nianus geuauut; spater erkliirte er diese Pflauze fiir so iibereiustiiumeud mit der lebeudeu Thuja occiclentalis L. , dab er sie zu dieser als Thuja occiclentalis succinea zog. Caspary bat diese Ideutitiit iu Zweifel gezoiieu uud zwar auf Gruud sehr eingebeuder Uutersucbuugeu der lebeudeu TImja occi¬ dentalis L. Bei Thuja occidentalis L. , Bild 67 — 67d, siud die Flilcben- bliltter fast rhombiscb, scbwacb zugespitzt, uugekielt oder sebr scbwacb uud stumpf gekielt, sie babeu fiber der Mitte eiuen weib- licb-griiueu, rundlicbeu Hocker, der eiueu Olbebiilter auf jeder ') Botariische Zeitung 1861, S. 151. 86 Gymnospermen. Seite des Astes birgt. Niir die Blatter iinter den schinalen inannlichen Bliiteuasten, die halb so breit (n/4 — n/2 niin) als die der kriifiigeren Laubiiste (2^/2 — 3 inni) siud, zeigen den Hooker des Olbehalter bisweilen wenig sichtbar. Auf den kraftigen Asten des viertletzten Grades Iiaben die Mittelblatter aufier deni einen nocli 2 — 4 kleinere, tiefer liegende Olbehalter (Bild 67 b). Die Kantenblatter sind ziisamineugedriickt, gestielt, die Obehalter fiber der Mitte (Bild 67b) sind an den langer hinablaufenden lanzett- lichen Blattern der kraftig wacbsenden Aste des viertletzten nnd der alteren Grade auCerlich stets als rundliche Hocker deutlicb sichtbar, ja es kominen sogar oft zwei aiif demselben Kantenblatte vor; an den Blattern der Aste letzten, vorletzten, drittletzten Gra¬ des sind die Olbehalter meist nicht wahrnehinbar. Audi ini anatomischen Ban zeigt Thuja occidental^ weseut- liche Unterschiede. Die steifen Kandzellen bilden bei alien Thuja- Arten einen ganzrandigen, selten etwas buchtigen, nicht zahnigen Sauni, bei Thuja occidentalis (Bild 67a) ist er hochstens auf der Blattspitze etwas kerbig, bei Thuites succineus liiuft j e d e e i n z e I n e S a u ni z e 1 1 e in einen s p i t z e n S a g e z a h n a u s (Bild 62 c). Die Oberhantzellen in der Mediaue der Mittelliliitter sind bei Thuja occidentalis L. 3 — 6inal so lang als breit, bei Thuites succineus hochstens 2 nial so lang als breit. Diese Unterschiede lassen ein Zusaninienziehen von Thuites succineus nnd Thuja occidentalis nicht zn und stellen die Zugehorig- keit des crsten znr Gattung Thuja iiberhaiipt in Zweifel. Zu Thuites succineus gehoren auch zwei Astchen in eiiiein Einschlub (Bild 68, .68a, 68b, 68c), nach \\¥.^Vi-»Chamaecyparis mas- siliensis SaportA'*. ^). Es ist kauni nioglich, sich nnter den in der Literatur vorhandenen Diagnosen nnd Abbildungen von Chaniac- ci/pai’is niassiliensis zurecht zu finden. SCHIMPER-) zitiert fur (7ia- uiaecyparis massiliemis Saporta als Autor, obwohl Heer die Pflanze zuerst zu ('hamaecyparis gestellt hat. Saporta^ nennt sie I'hujopsis massilic7isis und sagt, dab sie deni Thuites Kleiniunus ') in lit. ScHiMPKH, Truite de paleontologie vegetale 11, 346. Sapohta, Atiu. sc. nat. v. sor. vol. 3, S. ~1, Tab. 1, Fig. 6. Gymnospermen. 87 GOPP. sehr nahe stelie. Seine Diagnose jedocli: »fascialiljus (sc. foliis) dorso carinatis, infra apicem gland nliferis, obtnsissime pi'odnctis« enthalt manclie Irrtiuner: Die Mittelbliltter sind weder ganz gekielt, sondern nach Art der Thuites succineus unr im obereu Teil, namentlich unter der Spitze, noch sind sie »obtusissinie pro- dncta«; auch haben sie anf den Mittelblattern entscliieden keine Oldriise, was Schimer I. c. bestatigt. AuBer den etwas starker ausgepragten Einsenkungen einzelner Seitenblatter stimnit der Cham, massil. vollstandig init Thuites succineus iiberein. Anch die gezahnten Saninzellen sind sehr got erhalten — Bild 68 e, sie sind 0,0266 und 0,08 rnin lang, 0,0091* nun breit, und erscheinen braunlich, wahrend das iibrige Gewebe grau- lich ersclieint. Die Stomata liegen in lauglicli dreieekigen Flacben, Bild 68d und 68e; ihre Zahl schwankt auf den Kantenbbitterii zwischen 40, 41 und 47, auf den Flachenbliittern jederseits zwisclu'u 42 und 44. Zwischen den Spaltofthungen sind kleine rnndlicbc, kreisrunde oder elliptische Gebilde sichtl)ar, wohl ein diinner Uber- zug von Luftljlascheu. Goppert hat in seiner Flora des Bernsteins, Seite 44, anch die mannliclien Zapfchen von Thuja occidentalis L. succinea Gopp. und Menge kurz Ijeschrieben und auch in Fig. 209 und 210 ab- gebildet. Leider ist von Caspary hierauf nirgend bezug ge- O O vD noinnien. Unter den zahlreichen Bliiten von Cn])ressineu, die Caspary untersucht liat, findet sich keine, die init Sicherheit zu Thuja gehort. Finzelne, die durch die Zahl der Schuppen zn Thuja gehoren konnten, unterscheiden sich abcr von ilir dnrch die Form der Schuppe und dnrch die Anzahl der Staubsilcke. So weit die Abbildung von Goppert ein Verstiindnis der Bliite gestattct, diirfte sie aus 8 Staul)l)lattern mit Spreiten be- stehen. Diese Anzahl aber kommt l)ei Thuja occidentalis nicht vor. Meist finden sich bei ihr 6 Staubl)latter , von denen die Spreiten des letzten Quids haufig noch fehlschlagen i). Richard'-^) bildet ') Caspary’s handschriftliclie Bemerkungen und Zeichnungen fiber die miinn- licbe Blfite von Thuja occidentalis vom 22. April 1879. Parlatore Decand. Pro¬ diem Vol. XVI, pars 2, 458. Richap.d, Koniferen, Taf. 7, Fig 6 und B. 88 Gy innospermen. allcrdings 3 Paare ah, uiul da iiher dem vorletzten uocdi Staid)- beutel liegen, erhellt daraus, daU iiocdi ein viertcs Paar vorkomnieu kann’), aher oliiie deutliche Spreite. Es ist danach kaum angauglicli, diese GtOPpert’scIip Bliite init der leheudeu Tlnija occidentaJis zu ideiitifizioron , clietisowenig al)er auch sie als zuge- horig zu Thuites duccineus auf'znfasseii. Es ist iiberliaiipt niiBlich, Eiiizelfiinde von Eaubzweigen init Einzelfundeu von Bliiten in eine Art znsannnenznzielien. Wir nitissen dalier die Bliiten von T/tuites mccineiid bis zu gliicklichen Funden als unbekannt hiustelleu. Das Wenigp, was wir liber diese Bltite kennen, basiert anf einein ver- stiirunielten Stiick, das Caspary uutersncht bat. Es ist ein Ast- ende, Bild 69, 69a und 61) b, niit einem kleinen Seitenast, deren mannlicbe Bliiten abirefallen sind. j\Ian siebt wenigstens die Hiill- schn[)pen, die deni Bliitenstande vorbergegangen sind. Die Bliite bat in B anf einein knrzen, walzigen Stiel gesessen und ist mit wagerecbtem Scbnitt abgelost. In A ist nur ein spitzes Hocker- cben als Pest des Bliitenstieles da. Der abgefallenen Bliite zu- uiicbst stebt ein zweiziibliger (^uirl nierentormiger, leicbt briiun- lieber Scbnppeidiliitter ; der Band dieser Scbuppenblatter ist diinn. die Alitte sebr dicdc, wie bei dem in B dargestellten, dieses zeigt aucb in der dicken Mitte eine seicbte Langsf'urcbe. Der zweite Blattquirl in A ist liereits grau-griinlicb mit biiutigem, braunlicbem Rande und dicker Alitte^ der 3. und 9. Blattquirl in A bat Blatter, die sicb den Laubbbittern nocb mebr niiliern und starker gekielt, als das oberste Blattpaar sind. Die Bliite B bat neben diesen drei Blatt- paaren unter dem oliersten Quirl nocb ein fiinftes, das ans scbmalen. stark gekielten Fl;ichenbl;ittern bestebt, von dencn das der unteren Seite Spaltoffnungen triigt, die ant den boberen Scbuppenbb'ittern nicbt zu bemerken sind. Die weiteren Blattqnirle des Astes glei- cben in Form und mikroskopiscbem Ban vollstiindig dem Thnito-'< diicc! neus. Fr kl urn ng der Abbildnngen. Hilil (lO. Thuiles succineus C.isi'. u. R. Ki.. Untere Seite sielienmal vergrohert, Gdri'Kitr’s Original aus dem Berliner mineralog. Museum. Itild tOa. Naturliclie GroLSe. ') C,\si',\u\’s liandjchri ftliclie Bemcikiing vom II. Febiuar ISSl. Gymnospermeu. 8'J l?il(i GOb. Gild 61. Bild 61 a. Bild 62. Bild 62 a, Bild 62 b. Bild 62 c. Bild 62 d. Bild 62 0. Bild 63. Bild 63 a. Bild 6:ib Bild 64. Bild 64a. Bild 64b. Bild 64 c. Ein Sliick der unteren Seite 15mal vergroCert. Tliuiles succineus Gasp. u. R. Kl. Obere Seite siebetimal vergrol.iert. Goppekt’s Original aus dera Berliner mineralog. Museum. Naturliche GroRe. Thuites succineus Gasp. u. R. Kl. Obere Seite siebenmal vergrol.iert. Gopper'i’s Original aus dem Berliner mineralog. Museum. Naturliche Grolle. Untere Seite 15mal vergrollert, die punktierten Flachen die der Spalt- offnungen. Gezahntes Rand.stiick dor Mitte eines Seitenblattes der oberen Seite hundertmal vergrollert. a — b Saumzellen. Blatter von Bild 62 a und b der oberen Seite fiinfzignial vergrollert. Spaltoffnungcn eines Seitenblattes der unteren Seite ISOmal vergniilert. Thuites siiccijieus Gasp. u. R. Kr,. Untere Seite siebenmal vergrollert; mit zahlreivhen wolkigen Triibungon. Gaspary’s Piivatsammlung. Naturliche Grolle. Die Blatter a, b, c, d l.omal vergrollert mit den Spaltbffnungstlachen. Thuites succineus Gasp. u. R. Kl. Obere Astseite siebenmal vergrbllert. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehennds Kijjiow’sche Sammlung No. 127.) Naturliche Grolle. Seiteublatt vou unten. S Spaltoffniingsllacho, 0 eingesiinkenor <41bo- hlilter. lofach vergrollert. Spaltoffnunuen IbOfaoh vergrollert. Bild 65. Thuites succineus Gasp. u. R. Kl. Obere Astseite I2mal vergrollert, Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Eliemals Ku.Now’sche Sammlung No. 12S.) Blatt A mit Spaltolfniingen auf der Oberseite. Bild 65 a. Naturliche Grolle. Bild 65b. Untere Seite soweit sichtbar 12mal vergrollert. Bild 65c. Das Blatt A vierzigmal vergrollert. Bild 66. Thuites succineus Casp. u. R. Kr.. Untere Astseite siebenmal vergrollert. Gaspaby’s Privatsaramlung. Bild 66a. Naturliche Grolle. Bild 66b. Blatt A 45mal vergrollert. Bei S mit Spalti'ilTnungen auf der inneren Blattseite. Blatt 67. Thuja occidentatis L. Ast von der unteren Seite in siebenfacher Ver- grbllerung. Bild 67a. Rand der oberen Seite eines Seitenblattes mit den Oberhautzellen und den Saumzellen, 300 mal vergrollert. Bild 67 b. Unterer Teil eines kraftig gewachsenen Zweiges. Mehrere Olbehalter auf Mittel- und Seitenbliittern. Dreifache Vergrbllerung. Bild 67c u. d. Zwei Seitenblatter von der unteren Astseite 15fach vergroLlert. Bild 68. Thuites succineus Gasp. u. R. Kl., naturliche Grolle. Sammlung der physikalisch-okonomischen Gesellschaft zu Konigsberg No. 4315. (^'e getabil. No. 72.) Bild 68a, 68b. Hie beiden Zweige llfach vergrollert. 90 Gymnospermen. Bild 68 c, 68 a um 1 Kechten gedreLt. Bild 68d. Ein Teil von 68a der unteren Seite: lofach vergrdCert. Blatt A u. B sind Blatt A u. B aus 68a. Bild 68 e. Die Blatter A, B, C aus 68d in 73facher YergroBerung. Bild 69. T/iuites succinet/s Gasp. u. R. Kl. Untere Seite ISfach vergroBert. Caspakv’s Privatsammlung. Bild 69 a. Naturlicho GroBe. Bild 69b. Dasselbe von der Seite; Tfach vergriiBert und (U) untere und (0) obere Astseite. Tlinites cariiiatiis Casp. und K. Kl. z. Teil wold Tlinites Ungerianus G. und B. 1. c. Diagnose : Zweige mit angedriickteu Scliuppeublatteru diclit bedeckt, zusammengedriickt. Blatter vierreibig in zweizahligeu , abwechseliideu Quirleu. Kautenbliitter lauglich mit flach gewolbter, selten wenig geschwungeuer Riickeiikante ; lunenraud gekriimmt, oder nur sehr wenig gescliwungen, bei jiingeren Bliitteru gerade; Spitze stumpf, eingekrinnint. Fliichenblatter gewolbt, lang gekielt, fast rautenformig, seltener trapezoidisch-eifonnig, spitzlich oder stumpflicli. S pal toffn u n gsf 1 iich e n auf der unteren Seite der Aste ge- legen, bei den Ifliichenblatteru scbief dreieckig, etwa bis der Lange der Blatter. Saumzellen gezahnt. Unter dem von Caspary untersuchten Material findeu sieb eine Anzabl von Zweigen, die dem Thuites succineus zwar sebr nabe steben, sicb aber von diesem leicbt durcb die gekielten Flacbenbliltter, die gekrummten Kantenbliitter, durcb Form und Grobe der Spaltotfnuugsfelder unterscbeiden lassen. Iliese Zweige sind unter der Bezeicbnium Thuites carinatus als selbstiindioje Art aufgestellt. Bild 70, 71, 73, 74. Die Kantenbliitter von Thuites carinatus baben ein Parencbym (Bild 70c), das nicbt in Liingsreiben stebt, dessen Zellen Breite zur Liinge gleicli : 1. 0,0266 : 0,0933 mm 2. 0,0266:0,1000 » 3. 0,0333 : 0,0599 » Gytnnospermeri. 91 Bei clem Stuck auf Bilcl 71 inesson die Zelien 0,0227 bis 0,0284 mm Breite und 0,0454 — 0,0682 mm Liluge. Die Fliiclienblatter sind auf der oberen Astseite gewolbt und ibrer gauzen Liinge uach gekielt, haubg scliarf gekielt, docli tritt der Kiel unter der Spitze niclit besouders bervor. In der Mediane zeigen sie sebr haubg eiue Einsenkuntr, die uuter der Spitze be- ginnt und vor dem unteren Winkel des Trapezoides aufbort, ofter sicb nur in der Mitte der sicbtbaren Blattflaebe bedndet. Bei den Bliittern, bei welcheu diese Einsenkung vorlianden, ist der Kiel nicbt so deutlich. Ein Mocker nacb Art der Thuja occidentalis L. ist nirgeud vorlianden. Dagegen ist es hocbst wahrscbeinlicb, dab die Mittel- bliitter unter der Oherbaut auberlicli nicbt erkennbare Olbebiilter besaben, durch dereu Eintrockneu bei einzelnen Bliittern die Ver- tiefungeu cntstanden sind. — O in Bild 71. Die parencbymatiscben Zelien der Fliichenblatter sind etwa lialb so lang als die der Kantenblatter. Sovvohl die Kanteu- als auch die Fliicbenbliltter sind von Saumzellen eingefabt, Bild 70 d, die kaum abweichend sind von denen des Thuites mccineus. Auf der uutereu Astseite sind die Mittel blatter ebener, Bild 70b, 71b, 73b, nicbt so stark gekielt und zeigen die Einsen¬ kung nicbt. Die S[)alt6ffuungsfelder sind meist deutlicb erbalten. Zu Thuites carinutus gebort aucb ein kleiner Ast, welcber moglicberweise eine weiblicbe Bliite getragen bat, Bild 74a, b, c. Derselbe ist 10 mni lang, gedrebt und dadurcb entstellt. Die Kauten- und Flacbeublatter dieses Astes stimmen mit denen von Thuites carinatus iiberein und tragen auf der Unterseite die Spalt- oftuungen, Bild 74c. Zelien sind nicbt deutlicb erkennbar, da ein Teil des Astes mit einem Scbimmelpilz iiberzogen ist. An der Spitze, Bild 74 und 74b, sind Kauten- und Flacbeublatter nicbt zu unterscbeideu; die Blatter, 7 an der Zabl, sind alle niereu- scbuppenformig und frei ; die letzten vier Paare, Bild 74 b, scbeinen zu seiu: f — g; d — c; e — a; b und x, welcbes vielleicbt verborgen unter d ist. In der fast quadratiscben Vertiefung unter der Ast- 1J2 Gymnospennen. spitze zwischen a, b, e, d ist eine groOere Zahl stiunpf’er Spitz- cheu zu sdien; ob dies Scliuppeublatter dc'r weiblichen Bliite sind, ist schwer zti entscheideii. E r k 1 a r u n g d e r A b b i 1 d u n g e u . Bild 70. Thuilcs carinatus Gasp. ii. E. Ki,. 7 facli vergroGert. Sammlung der physikalisch-okonomisehen Gesellschaft zii Konigsberg. u. Lufiblasen. Bild 70 a. Natiirliclie GroGe. Bild 70b. Die Blatter a, b, c, d aus 70 vod der Dnterseite, 1.5fach vergroGert. Bild 70c. Zellen der Oberhaut aus der Mitte eines Seitenblatte.s 73facli ver- groGert. Bild 70d. Saumzellen einrs Seitenblattes 73fach vergroGert. Bild 71. T/iuites carinnlus Gasp. u. R. Kl. lOfach vergroGert. llernstein-Museuni von Stantikn u. Beckkr. Bild 7 1 a. Naturliclie GroGe. Bdd71b. Ein Stiickclien der unteren Astseite. Bild 72. Tliuites carinalns Gasp. u. R. Ki.. Sfach vergroGert. Sammlung der Konigl. geol. Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin. Bild 72 a. Naturliche GrbGe. Bild 73. Tliuites carinatus Gasp. u. R. Kl. 7 fach vergroGert. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KuNow’scbe Sammlung Nr. 4.5.) Bild 73a. Natiiriiclie GroGe. Bild 73b. Die Bliitter a u. b aus 71 von der unteren Astseite, lofach ver¬ groGert. S. Spaltoffnungsflachen. Bild 74. 'Thuites carinatus Gasp. u. R. Ki.. 7 fach vergroGert. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KuNow’sche Sammlung Nr. 44.1 Bild 74a. Naturliche GroGe. Bild 74b. Weiblicbe Knospe? Etwas entstellt wie der ganze Ast darch Drehung. 1 .') fach vergroGert. Bild 74c. Blatt a mit Nachbar aus 74 von der Untei-Neite, 15fach vergrol.lert. b Spaltilffoungstlache. Tliuites laiiiellitoriiiis C.vsp. Zuni leil Cupressus seiupervirens L. succinea G. u. Mungp zum Teil 1. c. S. 45, Taf. XVI, Fig. 220— 221. Diagnose : Asto iiiit selir flacb anlicgendeii ScluippeDblatteni besetzt. selir flacb gedruckt. Blatter iu zweizabligeii abweebseduden (^uirlcii. iiiitliin vier- reibig. K ante u b latter selir ziisaininengedriickt, scharf gekielt, spitz: init diiiiuem Rttiule. Riickenkante sanlt gebogen. Gymnospernieii. !)8 Fl;i chenblatter iiiei'ent'oruiig, fast ((iier-rauteiiforinig, ktirz ziigespitzt, breitof als lang, init dunuerem Kaiide, init ab- geplatteteni, langsruiizlichein, iiii Uinfang elliptiselieii Kiel. Spalto f'fnungsflachen nur auf der untcren Astseite, sobr grot), dreieckig. Sauiiizellen gekerbt. Das vou Caspaky untersuclite Stuck ist eiii platter, fast liuealer Ast, 17 mm laiig, uiiteu uud obeu verscbmalert, die Spitze fehlt, in der Mitte 41/2 mm breit, uiiten P/4 mm und obeu 2 mm breit, etwa •^/4 mm dick. Die obere Seite, Bild 75, schwach gewolbt, die uutere, Bild 75b, tlach gehohlt, beide Seiten licht grimlicb-grau. Bild 75g zeigt den Ast von der Seite in derselbeu Vergr6l?)eruug wie Bild 75 uud 75 b. Die Kantenblatter siud selir zusammengedriickt, scliarf gekielt, eine Flalfte gehort der oberen, eine der untereu Astseite an. Riickenkante scliarf gebogen, antler bei den 2 untersteu der einen Seite, die auf der Kante eine scharfe Ausranduug zeigeu — Bild 75a uud b — , gauzrandig. Dicht an den Innenrandern und parallel mit ilinen zieht sicli auf beiden Astseiten, jedoeb starker auf dem oberen, eine schwaclie, als Linie erscbeineude Bbschung bin, jenseits welclier der dunuere Baud beginnt. (tlbebalter sind nicht wabrzunelimeu ; ob die Ausranduugeu bei a und b, Bild 75 und 75b, auf eiugesunkene (Jlbehalter zu- ruckzutulireu sind, ist nicht zu entscheiden. Von den Kantenblattern sind die untersteu am kleinsten, uach obeu zu werden sie allmahlich grol.ier und nehmen gegen die Spitze des Astes an Gr5tle vvieder ab. Audi die Flachenblatter liabeii dieselbe Zu- und Abnabme der Grbtle, jedes wird vou drei vorhergelienden Blattem (einem Flaclien- und zwei Kanten¬ blattern) gedeckt und deckt seinerseits auch drei Blatter obeu (ein Flaclien- und zwei Kantenblatter). Das Flaclienblatt ist im sicbt- baren, nicht gedeckten Teil, etwas breiter als lang, die mittelsten sind fast D/2 so breit als lang, der obere Teil ist breit uud gerundet. Die Mitte des Riickens zeigt auf der oberen Astseite 94 Gymnospermen. eiuoii abgeplatteten, laiigsrimzlichen, iin Uinfauge fast elliptisclien Kiel, der auf der uutoren Astseite nur sehr schwach liervortritt. Niir auf der unteren Astseite sind Spaltbifnnngen hemerkbar. ])ie Spaltoft'uuugeu, Bild75d, erscheiueu auf deiii dunkleii Grund als griinlich-weibe elliptiscbe Hinge, die duukle, uugleicdi breite Walle (wie es bei vielen lebenden Cupressiueen beobachtet ist) umgebeu. Vou deii Ringen werdeu griinlich-weilje, elliptisclie Felder eiugeschlosseu, die je eiue duukle Laiigsliuie besitzen. Zelleu sind uicht erkenubar. Die uutersten Blatter babeu sehr wenifje Spaltoffiuiugeu, die Kautenblatter der Mitte des Astes inehr als 150, die entsprechendeu Flachenblatter jederseits auch Tiber 150. Die Spaltoffuuugen babeu Breite :Lauge, d. h. die Achseu der aul'iereii grunlic-h-weiClichen Ellipsen sind gleich: 1. 0,0312 : 0,0454 mni 2. 0,0284 : 0,0454 » 3. 0,0284 : 0,0397 » Die Saumzellen bilden eiuen scdiwaeh geke rbten Baud, Bild 75c uud e, und luesseii in deni Kautcnblatt auf der unteren Seite des Astes : Breite zur Lange gleich : 1. 0,0198 : 0,0625 mm 2. 0,0170:0,0625 » 3. 0,0227 : 0,0738 » 4. 0,0227 : 0,0795 » Auf der oberen Astseite: 5. 0,0227 : 0,0625 mm 6. 0,0198:0,0682 » Dieselben Zelleu auf dem Flachenblatt Breite zur Liinge: Auf der oberen Astseite: 1. 0,0227 : 0,0625 mm 2. 0,0284 : 0,0625 » 3. 0,0170 , 0,0568 » Auf der unteren Astseite: 4. 0,0170 : 0,0625 mm 5. 0,0227 : 0,0625 » 6. 0,0170:0,0795 » Gymnospermen. 95 J)iesen schief steheuden Randzelleu (Sauiiizelleu) liegen so- vvohl beini Flacheublatt als auch beiin Kantenblatt lauge pareu- chyinatiscbc Zelleii an, dereu auberste nocli etwas scbief zur Kand- linie, deren innere jedoch parallel zu ihr stehen, Bild 75 c iiiid e. In den Kauteublattern der nnteren Astseite inessen diese Zellen Breite : Lange: 1. 0,0170 : 0,1591 mm 2. 0,0284:0,1647 » 3. 0,0170 : 0,1647 » neben solchen, die nicht halb so lang sind als die gemessenen. In den Kantenblattern der oberen Astseite haben die langen parencbymatiscben, in ziemlich regelmabigen Langsreihen stehen- den Zellen Breite : Lange : 1. 0,0227:0,0909 mm 2. 0,0255:0,1647 » 3. 0,0284 : 0,0738 » Bei den Kantenblattern der unteren Astseite messen die langen Zellen langs der Riickenkante der Einfassung des SpaltolFnungs- f’eldes Breite znr Lange: 1. 0,0340:0,0966 mm 2. 0,0227 : 0,1477 » 3. 0,0170:0,1307 » 4. 0,0368 : 0,0738 » Die Flacheublatter der unteren Astseite haben auch lange Zellen, die auf die schief stehenden Randzelleii folgen, parallel der Randlinie des Blattes stehen und die Spaltoffnuugsfelder nach auBeu eiufassen; sie haben Breite zur Lange: 1. 0,0170 : 0,0795 mm 2. 0,0170 : 0,1477 » 3. 0,0227:0,1193 > Die beiden Spaltoftnungsfelder sind durch eine Mittelrippe getrenut, welche das Pareuchym auch in Langsreihen z.eigt, Bild 75 f und c, dessen Zellen Bi’eite zur Lange messen: 1. 0,0284 : 0,0966 mm 2. 0,0277 : 0,0852 » 96 Gymnof-permeii. 9). 0,0277 ; 0,0511 mm 4. 0,0170:0,0511 » 5. 0,0284 : 0,0997 » has FlaclieiiOlatt der ol)eren Astseite hat eiii Parenchym, das ill Laiigsstreifeii steht iind iiacdi der Spitze koiivergiert, am Kandc ihm in der Alediane dom tlacheu Kamm parallel verlauft In drr Mediauo liahen diose Zellen Breite zur Liiuge: 1 . 0,0340 : 0,0852 mm 2. 0,0227:0,1369 » limited IdmeUifonnis Cast, ist sc-liarf c-liarakterisiert (lurch die hedeiitende Breite des Astes imd die hreit ahgeriiudeteii ziige- s|)itzt('ii AIitt(‘ll)l;itter. Am 1. .Fuiii 1881 sah Caspary im Proviuzial- Museum zu Danzig das von ClOi’pEK'l' auf Tat. XVI, Fig. 22 1 , abgebildete uud ('upressus linldanus G. u. M henannte Stuck. Pinter dieser Be- zeichuuug alier hefand sich dort noch miudestens cine aiidere Art uud auch ein Blutenstand. Das 1. c. al)gel)ild(‘te Stuck von < 'iqyyeatsu.i' linldanus G. u. M. Avurde spiiter als identisch mil Lki- presdus senrpervirens L. , tniccinea G. u. Mengr hiugestellt; es ist ahcr nicht, vvie Gc'ippert in seiner Diagnose angiht, ein zylinder- t'oriniger Ast, sondern sehr plattgedriickt vvie Thuifes lamelUfonnid^ Bild 75 g, mit deni I'r auch sonst i'lhereinstimmt. G(")PPERT hatte diesen Zvveig mit eiuer Bliite der alten BERENDr’scheu Sammlung, ohvvohl die Bliite in einein auderen Stiick Bernstein lag, ohne die Zusammengehorigkeit heider direkt nachgewiesen zu haben, zur Art Cupresdus seniperrirend [j , ducciaea G. u. Menge vereinigt. Die Bliite (siehe w'eiter unteu) zeigt liei genauer Untersuchung, dal.) sie nicht zu L'uprcssns sempendrcns gehoren kann. Ebeuso- vvenig aber auch der Zvveig. Ahnlich get'ormte Zvveigc, vvie der vorliegende, kommen bei Thuja hiiutig vor, beispielsvveise bei Thuja occidenialid nach Schenk’), vvenn nach Abt'allen der nn'innlichen Bliite die Zvveige inittels eiues Seitentriebes vveiter vvachsen. ■) 1. c. S. 3-27. Gymnospermen. 97 ErkliiruDa; der Abkildiiugeu. Bild 75. Thuites lameUiformis Gasp. Von der oberen Seite in sechsfacher Ver- groloerung. Sammlnng des Konigl. botaniscben Gartens zu Konigsberg. Bild 75a. Natiirliche GroCe. Bild 75 b. 75 von unten. Bild 75c. Die Blatter a' u. b' 34 mal vergrol.lert von unten. Bild 75 d. Spaltoffnungen eines Mittelblattes der unteren Astseite. Bild 75 e. Randzellen eines Seitenblattes der unteren Astseite. 104 mal vergroBert. Bild 75 f. Zellen der Mediane eines Mittelblattes der unteren Astseite. 104 mal vergroBert. Bild 75 g. Ast von der Seite geseben; Gmal vergroBert. Thuites borealis Caspar v u. K. Klebs. Diagnose: xVste iiiit augedriickten Scliuppeublatteni dicht liedeckt, sehr zusammengedriickt. Blatter in zwei/.ahligen abwechselnden Quirleu, inithin vier- reibior. O Kantenbl litter etwas sichelig gel)Ogeu, platt zusainmenge- druckt, allmalilicb zugespitzt. luuenrand etwas ge- scliwungen. Riickeukante eiut'ach gewolljt, oft initOI- l)eh;ilter. Spitz e kaum eiugekrummt. F 111 c hen bl li tter platt, fast dreieekig trapezoidisch, init einge- sunkenem lilnglichem ( ilbehalter ; stark gekielt, mit aufge- setzter scharfer Spitze. Rand von der Spitze beiderseits bogig geschwungen. S p alt of fn n n gs fill chen auf der Unterseite des Astes bei den Kantenblattern lang dreieekig, kaum ball) so laug als das Blatt, bei den Flachenbliittern kurz scbief-dreieckig. Von dieser Pflanze ist nur ein Zweigstiick vorhauden, Bild 76 nnd 76a; es ist 19 mm lang, 4 mm im unteren Teile breit, etwa ®/4 mm dick. Die sebuppeufonnigeu Blatter liegen dem sebr zusainmeugedriickteu Ast, dessen Quersebnitt Bild 76c wieder- gibt, dicht an. Die Pdllcheublatter iiberrageu die Kanteubllitter mit ibrer Spitze uiir sehr wenig. Von der aufgesetzten Spitze der Fllicbenblatter verlliuft ein Kiel nach unten, der obeu sebr stark bervortritt, unten schwlicber iind nnter der Spitze durcb eine flache, lliuglicb-eiformige Grnbe, obne Zweifel einen einge- Neiio Folge. licit 44. 7 98 Gymhospermen. suukeneu Olbehalter, uuterhrocheu ist. Die untere Astseite. Bild 761), zeigt den Kiel uud die flache Grube fast gar nicht. Von Zellen ist aiif den meisten Blatteru uichts zu erkenueu. Das zweite Fl;ichcnl)latt von oben, auf der oberen Astseite, zeigt im unteren Teil fast in seiner Mitte deutlich Parenchym, Bild 76 g das oft unregehnabige Langsreilien bildet. Diese Zellen messen, Breite zur Lange gleicb: 1. 0,0227 : 0,0682 mm 2. 0,0227 : 0,0625 » 3. 0,0198 : 0,122 » Das Pareuebym der Ivantenblatter war uur deutlich am Grunde des einen Blattes im zweiten Seitenblattqnirl von oben zu er- keunen, Bild 76 f, uud zwar aucli nur am Kaude: seine Zellen messen Preite zur Lange gleicb: 1. 0,0227 ; 0,0966 mm 2. 0,0170:0,1136 » 3. 0,0227:0,0795 » l>ie Bliitter von Tlmites horealu babeu Saumzelleu, die in Lage und Form denen von Thuiten mccineus sehr ahulicli siud. Bild 76 f von a — b. Die Saumzelleu messen Breite zur Liinge gleicb: Seiteublatt 1. 0,0144 : 0,0511 mm 2. 0,0114:0,0625 » Mittelblatt 3. 0,0114:0,0568 » Spaltott'nungen sind allein deutlich aut dem vorletzteu Quirk von uuten gerecbnet, der Kautenblatter a c und auf dem Mittel- blatt b, das sie decken, sicbtl>ar, Bild 76 d uud 76 e. Auf deu Kantenblattern (s, s in Bild 75 d) lagen etwa 120 auf dem Fliicbeu- blatt (s' s'), etwa 60 Zellen waren in ibrer Umgebuug nicht nacb- zuweisen. Bild 75 e zeigt eine elliptiscbe Liuie, wobl deu Wall, und einen dunkleren mittlereu, elliptiscben oder linealeii Fleck, die Spalte selbst. Die Spaltoffuungen babeu Breite zur Liinge (d. b. der grobe elliptiscbe, bellere Fleck im iiubersteu Umfange): 1. 0,0227 : 0,0340 mm 2. 0,0227 : 0,0397 » 3. 0,0198 : 0,0284 > Gymnosperlnen. 99 Die Spaltoft’mmgen liegeu beim Seiteublatt in einer Kiclitung parallel zuni Ivande, beiin Mittelblatt parallel zu deasen Mediane. Erklarung der Abbilduugen. Bild 7G. Bild 76a. Bild 76b. Bild 76 c. Bild 76 d. Bild 76 e. Bild 76 f. Bild 76g. Thviles borealis Gasp. u. R. Klebs. Obere Seite dfach vergroRert. Casbary’s Privatsammlnng. Natiirllche GroBe. 76 Yon unten. Querscbnitt durch den Ast; bei A, 6facb vergroRert. Die Blatter a, b, c der unteren Seite 76b in 20facher VergroRerung s, s, s', s' SpaltoffoungsAacben. Spaltoffnungen, IbOfach vergroRert. Randzellen des zweiten Seitenblattes von oben der oberen Seite; ISOfacb vergroRert Zellen vom Grunde des zweiten Mittelblattes von oben ; obere Ast- seite ; 1 70 facli vergroRert. Chamaecyparis Spach. Die Gattung Chamaeci/j^aris Spach. komiiit gegeuwartig im ostlichen und westlicheu Nordamerika uud in Japan vor. Die bekannten fossilen Arten stainmen ans dem Oligocan. Nacb Schenk^) siud die jungeren Zweige der Arten ans dem westlichen Nordamerika stumpf-vierkantig, bei denen ans dem Siiden Kanadas und dem Norden Karolinas beiuahe zylindriscli, bei den Arten ans den Berggegeuden Japans tlach. Danach gliedern sich die im Bernstein gel’undeuen Zweige in zwei Reiben, in solcbe vom Typus der Westamerikanisehen und in solcbe der Japaniscben Arten von Cha7naccyi}aris. A. Typus des westliclieii Nordamerika (Nutka-BucM, Cascade-Mountains, Insel Sitolia). (lliainaecyparis meiigeaims Gasp. n. K. Kl. Thuites mengeanus Bernstein-Flora S. 163, Taf. IV, Fig. 22 — 26. Taf. V, Fig. 2, 3. Thuja mengeana Schi.mper S. 304. Thu/a meiigeana Gopv. Die Flora des Bernsteins 1883, S. 44, Taf. XVI, Fig. 211 bis 214. ') Schenk und Zii'teb, Handbucli der Paliiontologie II. Bd., S. 324. 7* 100 Gym nosperm en. Diagnose: Aste init angedriickten Blatteru becleckt, viereckig, im Quer- schnltt fast quadratisch. Blattei' in zweizahligeu abwechselnden Quirlen, inithin vier- reihig steliend. Blatter langlicli rauteuforinig, ganz gekielt, spitz. Saumzellen gezabnt. Caspauy hatte iiur eiu 8tiiek seiner Privatsaininluug znr Untersucbung, wabrend das GOpPERT’sche Original in der Samin- Inng des Berliner inineralogischen Museums fehlte. Das unter- suchte Stuck ist fast 10 mm laug, zwischeu zwei Kanten in der 1 )iagonale D/2 breit. Der Durchmesser des Astes in der einen Diagonale ganz uubedeutend, grol.ler als in der anderen, Bild 77, 77b, 77 c. Die Kanten- uud Flachenblatter sind niebt zu unterscheiden. Spaltotlnungeu sind wobl auf der Innenseite der Blatter, da aul.ien keine zu sehen wareu, obgleich die Zellen. weun aucli uicht iiberall, dock auf vielen Blattern recht gut er- halten uud zu erkenuen waren. Bild 77a stellt das Parenchym eiues Blattes in der Mediane aus der Blattmitte dar. Die Zellen bilden fast regelmaflige Liings- reihen uud werden gegen den Blattrand kiirzer. Breite zur Lange gleich : 1 . 0,0333 : 0,0599 mm 2. 0,0266 : 0,0666 » 3. 0,0266:0,0599 » Die Oberflache der Zellen ist fast iiberall mit kleiuen blasen- artigen Zeichnuugeu liedeckt, die Caspary fiir Luftblasen hielt: sie brecheu das Licht oft stark. Der Rand des Blattes ist mit franzenartigen Saumzellen eiu- gefal.lt, die gezabnt uud farblos sind. Der Einschlul.l steht der lebeudeu Chamaecyparis /lufkar/isi^ Spach. sebr uahe, deren Raudzelleu iibrigeus aucb gezabnt sind, wie icb micb an mebrcren Exrmplaren liberzengt babe. Gyirmospermen, 101 Erklarung der Abbildungeu. Bild 77. Bild 77a. Bild 77 b. Bild 77c. Bild 77 d. Chamaecyparis menyeanm Gasp. u. R. Ki.ebs. In 7maliger Vcrgrotle- rung. Ca.spary’s Privatsammlung. Naturliche Grol.le. Bild 77 um einen Rechten gedreht. Der Zweig von oben. ISfach vergrol.iert. Zellen aus der Mitte eines Blattes, llOfach vergrol.iert'. B. Typus der in Japan vorkommenden Arten. Cliaiiiaecyparis Casparyi R. Klebs. Thuites breynianus G. u. B. Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt 1845, S. 101, Taf. V, Fig. 4 u. 5. » » Goppert. Monographie der fossilen Coniferen S. 181. » heteropJiyllus G. u. M. Monatsbericlit der Berl. Akademie 1853, S. 460 Thuja breyniana Schimp. Palaeontol. vegeta II, 342. » » Gopp. Auf den Beilagezetteln zu den zwei Originalen in dem Konigl. mineralog. Museum zu Berlin von Goppi iti’s Hand. 1873. Ziirn Teil Biota orientalis Endi,. succinea Goppert. Flora des Bernsteins. Danzig 1883. CaspaPiY liatte sclioh 1879 eiue Anzahl liierber gehoriger Stiicke imtersucht, sie vorlaufig Thuites hreffnianus, Thuites hetero- phjjUus^ Thuites Kleinianus zugeordnet iind sie gemeiosam n>it der Hliite, S. 109, zu Chamaecyparis vereinigt. Unter dieseu Stiicken bebudeu sich auch vier Origiiiale Goppert’s. Icb glaiibe, dein Andeuken Caspary's am besten gereclit zu vverdeu, weun ich bei Aufstelluno; dieser im Bernstein verhaltnismaBior haufioreu uud wold cbarakterisierten Art vou der sonst in dieser Bearbeitung augewandteu Bezeiclinungsweise abgelie uud sie nacli ihm •>('hamae- cyparis Caspar yi<' nenne. Diagnose: Zweige mit augedriickten Schuppeublattern dicht bedeckt, zusammengedruckt. Blatter in zweizabligeu, abwecbselnden Quirlen, mitlnn vier- reihig stebend. Kauteublatter lialbeif'ormig bis dreieckig, ziemlich scharf gekielt; Kiel eiufacli bogig, bisweilen im unteren Teil fast geradlinig, selir selteu mit schwacber Eiubucbtiuig 102 Gymnospermen. miter der Spitze. Innenrand fast geradliiiig oder schwacli gesclnvmigen. Spitze flach eiiigekriimmt, meist iiiiicro- iiat, aucli abgeruiidet. F] ilclie 11 b la tte r flach, ihrer gauzeu Lange uach gekielt. statt des Kieles miter der Spitze bisweileu eiue kleiiie Langsvertiefuug (auf der unteren Astseite stets ebeiier als auf der oberen), rauteuformig oder eiforinig-trapezoi- disch, spitz oder spitzlicli. Spitze nicht eiugekriinimt. Spaltoffnuiigsfl adieu auf der unteren Seite des Astes gelegen. Bei den Kaiiteublattern reclitwinklig-dreieckig, bei den Flaclienblatteru kurz dreieckig, orar nicht oder nur wenig iiber den mibedeckten Teil des Blattes hervorrageud. Sail Ill zellen nicht gezahut. Besonders auffalleiid bei dieser Art ist die verschiedeue Grol.ie der Kanteublatter. Sie wurde an alien Zweioren beobachtet. Am O auffalleudsten bei den durch Bild 83, weuiger deutlich bei den diirch Bild 87 dargestellteii Stiicken. Sie war auch der Grand fur die Goi’PEKTsche Bezeichnmig y>heterophyllus« (Bild 81). DieKielung der Kanteublatter (besonders gut sichtbar in der Seitenansicht Bild 84b) ist iiber das gauze Blatt zu verfolgeu. dicht uuter der Spitze bis zu etwa des Blattes aber am stiirksteu. Sehr selteii ist die Buckenkaute unter der Spitze ausgeraudet wie bei o in Bild 84, 84c, 86. r>ie Flachenblatter wechselu in ihrer Grol.ie weuiger als die Kanteublatter, auch sie siud auf der Oberseite des Astes der Lange uach gekielt. Bisweileu findet sich auf der Kielung eine Einseukuug als Langsfurche oder lauglich ovale Grube, Bild 78, 84, 86. Tritt der Kiel auf den Mittelbliitteru besonders hoch mid breit auf, so hat er iieben sich rechts mid links eiue Langsfurche. wiihrend dann die Langsfurche auf dem Kiel selbst fehlt. Bild 79. 87c. Es ist hochst wahrscheiulich, dail die Vertiefmig auf dem Kiel durch Einsinkeu eines tiefer gelegeneu Olbehiilters eutstan- den ist, uud dail iiberall da, wo das Blatt resp. der Kiel die ge- niigende Festigkeit besal.l, das Zusainnienfallen entweder ganz ver- hiudert wurde, oder eine Schrumpfmig des Blattes heiderseits des Kiels stattfand. Gymnospermen. 103 Anf der imtereu Astseite sind die Flacheiibliitter iiicht gekielt, wie bei Bild 83, 84 c, oder der Kiel ist sebr scliwach und bei den groRten Blattern nur gegen die Spitze zu deutlich, Bild 83, 87 b. Audi die Liingsfurche feblt, dagegen ist die Mediane oft eingesuiiken, Bild 80. Die Spitzen der Flachenblatter siiid niclit eingekriimtnt, Bild 84b. Das Pareiicbyui der Oberhaiit wird aiis Zelleu gebildet, welche von fast recbtwinklig aneinaiider stol.lendeu Wiinden begreiizt sind und in regelinal.ligeu Laugsreihen liegeu. Bei den Kantenblatteru messeii diese Zelleu anf der obereu Astseite Breite zur Liiiige gleich: Bei dein ZweiiTliiija lieteropliylla aus dem Berliner mineralogi¬ schen Museum. Bild 81 a. Natfirliche Grobe. Bild 82. Cliamaecyparis Casparyi R. Ki,. Obere Seite, 7 mal vergrobert. Privat- sammlung dos Herrn B. BEussTi iN-Berlin. Bild 82a. Naturliche Grobe. Bild 83. Cliamaecyparis Casparyi \\. l\i,. Untere Seite, 7mal vergrobert. Casparv- schi' Privatsammlung. Bild 83a. Natiirliche Grobe. Bild 83 b. Die Bliltler a, b, c m mal vergrobert. Innenseite i und Grand der Riickenseite bei S mit Spaltoffnungen besetzt. Bild 84. Cliamaecyparis Casparyi R. Kn. Obere Seite, acbtmal vergr'ibert- Bernsteinmuseum von SrANxiKN u. Becker in Kdnigsberg. Bild 84a. Naturliche Gtobe. Bild 84 b. Ein Zweigstiick von der Seite geseheu. 8 fach vergrobert. Bild 84 c. Ein Stiick von der Unterseite, 8fach vergrobert, Gyranospermen. 107 Bild 84 d. Ein Mittelblatt, (iGfach vergrobert. Bild 85. Chamaecyparis Casparyi R. Ki,. Untero Seite, 7 I'acli vergroJ.icrt. Samm- lung des Herra Dr. SoM-MEHria.i) in Konigsberg. Bild 85 a. Natiirliche Grdl.le. Bild 85 b. Der Blattquirl um A 15inal Yeigrubert, bei a und b Spaltoffnungs- flachen. Bild 86. Chamaecyparis Casparyi R. Kr., 7 facli vergrdl.lert. (Ehemals Ku.now- sche Sammlung. Bild 87. Chamaecyparis Casparyi R. Ki,. Umrisse des Zweiges, Sfacli vergrd- l.'iert. Bei b u. c sind Aste verloren gegangen. Bernsteinmuseum von und Beckeu in Kdaigsberg. Bild 87 a. Natiirliche Grofie. Bild 87 b. Ein Stuckchen der unteren Seite bei a 20fach vergroilert. Bild 87c. Ein Stiickchen der oberen Seite 20fach vergroBert. Chamaecyparis massilieiisis Sap. char. ref. Casp. Diagnose: Zweige mit augedriickteu Schuj)penbl;ittern dicht bedeckt, zusainmengedriickt. Bliitter vierzeilig in zweizahligeu abweehseiideii (^uirleii. Kanteublii tter gekielt; Riickeii nnter der Spitze stark ge- riiudet; Inueurand inelir oder weniger geschwuDgen oder I'ogig, Spitze mucronat, otters eingekriimmt, ineist tiet'er liegend als der hochste Piinkt des Utickeus. Flacheu blatter trapezoidisch, rauteuforinig; Kand bogeii- formig, selteu etwas gescbwungei), stiimpf gekielt, ohne Eiusenkuug auf der Riickeutlaclie. Spaltot'fnu ngst'liicheu auf der unteren Astseite, bei den Seitenblattern lineal bis lineal - dreieckig, langer als die Halfte des Blattes, bei den Mittelblattern kurz, auf jeder Seite eiue lialbeifonuige oder knrz - dreieckige Fliiche bildend. S a u m z e 1 1 e n geker bt. Dieser .W’t licgen drei Stiicke zugrunde, die auf Bild 8cS, 89, 00 abgebildet sind. Das eiue davou, Bild 90, ist als Chm/me- cyparis massi/iensis Saporta, ein zweites, Bild 88, als Chamaecyparis massiliensis Heer von Heer beuannt worden, das dritte liatte Caspary selbst zu Chamaec. mas'sil. S.\port.\ ojezosen. Die Kantenblatter zeigen kauin Abweichuiigen von dei Dia’ 108 Gymnospermen. "nose. Die abweichende Form des Blattes bei b in Blatt 88 ist O das diirch die scliiefe Lage des rnehr als lialb auf der auderen Zweigseite beginoendeu Blattes bedingt. Die Spitze ist meist inn- cronat, vereiuzelt uur gerimdet, vvie in einzelneu Blattern von Bild 90. Anffallend grobe Seiteublatter, ahnlicli wie bei Chamae- Cjiparis Casparyi R. K1 , zeigt Bild 89. Die Flacheublatter siud gekielt, oft ist der Blatteil beider- seits des Kieles etwas eingesuuken. Bei Bild 89 ist die Kieluu" sebr flach. 8ie bilden eiu in unregelmabige Langsreiheu gestelltes Pa- O ra O O renchym, Bild 88 b und Bild 89c, nud messen Breite zur Liinge gleich : 1. 0,0199 : 0,0800 mm 2. 0,0199 : 0,0866 » 3. 0,0199 : 0,0733 » 4. 0,0199 : 0,0632 » Die SpaltolFnungsflachen beginnen dicht iiber dem Grunde der Seitenbliitter. Bei Bild 89a und 90 bilden sie eine liueale, etwas geschwungeue Binde, welche bis nahe zur Spitze, etwa bis ‘■^/g — der Blattlange geht; bei Bild 88 ist die Spaltoftuuugs- llache lineal dreieckig. Die SpaltolFnuugen liegen uicht in bestimmter Richtuug. Sie ersclieineu als elliptische Locber; Schliebzelleu nud umgebende Zellen sind niclit deutlicli. Die Atmuugsspalteu und 2 sie um- gebeude leichte Wiille sind schon sicbtbar Bild 89b. Die Kanten- bliitter von Bild 88 zeigen 60 — 120, die Flachenbliitter 40 bis 50 Spaltoiinungeu auf jeder Seite. Die Lange der Schliebzellen ist 0,0284 0,0290 mm liei Bild 89a, bei Bild 88 messen sie Breite : Liinge = 0,0166 : 0,0266 mm. E r k 1 it r n n g der A b b i 1 d n n g e u . Bild 88. Chainaecyparis massiliensis Sap. char. ref. Gasp. 15fach vergrotlert, Sammlung der pliysikalisch-okonomischen Gesellschaft zu Kdnigsberg. Bild 88a. Naturliche Grol.le. Bild 88b. Blatt a u. c aus 88 iu 73facher Vergrol.'ierung. Bild 89. Chamaecyparis massiliensis Sap. char. ref. Gasp. 9facli vergrotlert, Herrn Max HiaMANx-Borlin gehdrig, Bild 89a. Unterseite. Gyirinospermeti. 109 Bild 89b. Spaltoffnungeii eines Mittelblattes, 120fach vergroBert. Bild89c. Saumzellen, 120fach vergrol.iert. Bild 90. Chamaecyparis massiliensis Sap. char. ref. Gasp. 15fach vergrdBert. Sammlung der physikalisch-okonomischen Gesellschaft zu Kdnigsberg Nr. 8022 (V. Nr. 122). Bild 90a. Natiirliche GroRe. Bliite von Chamaecyparis. Cliauiaecyparis Casparyi R. Kl. Diagnose: Miiunliche Bliite 4 mm lang, 1^/^ mm breit. St aub blatter in 5 zweizahligen Quirlen abwechselnd ge- stellt. Schuppe (Spreite, Apendix) fast uierenformig-iliomlnsch, oberer Rand mit scbwacb bogiger Ausschweifuug, Spitze stumpf. Stan bs;i eke fast kngelig, zu 2 uuter jeder Schuppe. Sie springen in 2 balbkugeligen Klappen auf. II (ill blatter scluippenartig in zweiziihligen, al)wechse]nden Quirlen. Kantenblatter einfach bogig gekielt. Flii- cheublatter eiformig-rhombisch, flach, der ganzen Range nacb gekielt, spitzlicb. Dieser Bliitenzweig bestebt aus 8 Paar scliuppenartigeu, liebt grau-griinlichen Blatteru, die in 4 Zeilen an einer Achse ange- orduet sind. Die untersten 3 Paare haben keine Antheren und sind ohne Vertiefuug oder Olbebalter iiber der Mitte. Der pollentrageude Teil ist 3 mm lang und 1^/4 mm breit. Wie die Bilder 91 und 91b zeigen, ist der Durchmesser in der Breite etwas grober als in der Dicke. Danach lassen sicb bei den Hiillblattern Kanten- und Plachenbltitter unterscheiden. Die Spreiten sind zwar etwas goldiggliiuzend, zeigen aber zum groJkeu Teil die Oberhautzellen deutlich wie bei a aus 91b. Die Oberhautzellen sind etwas gewolbt auf ihren aul.leren Flacheu und steben in fast radialen Reihen vom Grunde ausgeheud; in der Mitte des oberen Teiles sind sie Breite znr Lange = 1:2 — 5 gegen den Grund Breite : Lilnge = 1 : 1 — D/s- Spaltolfnungen sind niebt vorbauden. In dem unteren Teil der Scliuppen erheben no Gymnospermen. sich die Zellen der auBersten Reibe als warzeuartige , spitzliche Papilleu Dacli auBen und schief nach obeu, Bild 91c. Jede Schiippe bat oben zwei ausgestaubte Staubsacke. die fast kuglig und mit 2 balbkugligen Klappeu aufgesprungen siud. Der RiB ist wagerecbt oder weuig davon abweicbend. Die Aubeftungsweise der Staubsacke ist nicbt zu seben. Sie sind ent- leert und braun, ibre Obertlacbe zeigt, wenn aucb nicbt sebr deut- licb, Parencbyiu aus Zellen von 1:1 — D.2 Lange zur Breite. Die Saumzellen, die stellenweise sebr scbon sicbtbar sind, inessen Breite zur Lange 1. 0,007(5 : 0,054 inin, 2. 0,0083 : 0,089 mni. Sie laufen nicbt in einen Zabn aus, sondern bilden einen geradlinigen, stellenvreise scbwacb gekerbten Saum. Dieser scbon erlialtene EinscbluB wurde von Caspary scbon 1879 zu Chumaecyparis gestellt. Die Kanten- und Mittelblatter des Zweiges zeigen eine groBe Ubereinstiminung mit deneu des ( hamae- cyparis Casparyi R. Kl. in dem einfacb bogigen Kiel, dem fast geradlinigen Innenrand der Kantenbliitter, der Kieluug der Flii- cbenblatter, dem Feblen gezabnter Saumzellen und den annahernd recbtwinkligen Parencbymzelleu. Icb nebme daber keinen Anstand, diese Bliite von (Jhaoiae- cyparis zu Chumaecyparis Casparyi R. Kl zu stellen. Erklarunff der A bb i Id u n o;e n. O O Bild 91. Cliainaectiparis Caspariji R. Kl. Mannliche Blute, 15fach vergroUert. Museum fiir Natuikunde zu Berlin. (Ehemals Kuxow'sche Sammluiig.' Bild 91a. Naturliche Grol.le. Bild 91b. Bild 39 um 1 Rechten gedrelit. Bild 91c. Staubblattschuppe a aus 91b TOfacli vergrid.lert. In Bernstein tindet sicb eine Anzabl von Cupressineenbliiteu, deren Zugeborigkeit zu bekannten Gattuugen bis jetzt nicbt sicber nacbgewiesen werden kann. Den meisten dieser Bliitenstande feblen die Laubblatter ganz, oder sie kommen als Hiillblatter vor und uuterscbeiden sicb dann so stark von den Laubblattern nabe- stebender, aus dem Bernstein bekannter Arten, daB sie nicbt zu diesen o'ezoo'en werden konnen. Mit der triitigen Hilfe des Ilrn. Prof. ].)r. Georg KLEBS-Halle untersucbte icb zablreicbe lebemlo Cupressiueen an friscben Pflanzen. Hr. Prof. Dr. Carl MEZ-Hallc Gymnosperraen. 11] stellte itiir eiu reiches Material aus dem Universitatsherbarium zur Verfugung, aucli bot niir der botanische Garten in Set. Louis, Mo. (Shaw's garden) eine Fiille bliihender Cupressineen. Trotz des reichen Materials ist es inir nieht gelungen, die lebende Gat- tung I'estzustellen. Es drilngt sich niir sogar die Frage auf, ob denu iiberbaupt die Ga ttn n gs u utersch iede der tertiaren Cupressineen d e n e n d e r G e g e n w a r t v o 1 1 s t a n d i g e n t s p r e - cheu. Von den Lanbzweigeu der Hernsteincupressineen weist die Mebrzahl auf Tlniites {JThuja^ liioUi) bin, von den Bliiten auf Cha- maecyporis. Anf’fallenderweise sind Bliiten, die niit Sieberbeit zu Thuja gezogen werden konnen, fast gar niebt iin Bernstein ge- funden wordeu. Die Bliiten von Thuja und Biota baben drei, bisweilen vier Staubbeutel, gaiiz vereiuzelt ist in dei- Spitze des Bliitenstandes eiu Staubbeutel feblgescblagen , so dall dann unter der letzten Sebuppe mir zwei vorkominen (vergl. Coin, botau. de Conit. Richard). Die in Frage koinineuden Bliiten irn Bernstein aber baben nur zwei, selten drei, und ganz vereiuzelt einen Staub¬ beutel. Icb ziebe es daber vor, eine Anzabl Cupressineenbliiten zu einer neueu Gattung zu vereineu und die verrnutlicb am uaebsten stebende lebende, eutspreebend dem Manuskript Caspary’s zuzu- fiigen. Cypressites R. Kl. Unter Cupresdtes fasse icb Bliiten zusammen, die 8—14 in zweizabligen Quirleu stebenden Staubblatter baben. Jedes dieser tragt zwei, ganz vereiuzelt drei, aiicb nur einen Staubbeutel. Ciipressites ((lianiaecyparis) Schenkii. Casp. u. R. Ivl. Jnniperites Hartinanniensis G. u. B. 1. c. 1883, S. 31), Taf. XIV, Fig. 156, l.aT, 1. c. 1845, S. 102, Taf. IV, Fig. 17 u. 18: Taf. V, Fig. 11. Diagnose : Mannlicbe Bliite 7 min lang und 2 mm breit, vierkantig. Staubblatter in 7 zweizabligen Quirlen abwecbselnd gestellt. Sebuppe nierenformig, etwas zugespitzt. Stall bsacke kugelig, zu zwei an jedem Staubblatt. Hill lb latter in abwecbselnd zweizabligen Quirlen, ranten- 112 Gymnospermen. formig, weuig oder kauin ziigespitzt, gekielt imd gewolbt, Kauteii- imd Fliicheublatter uicht zu imterscheideu. lias von Caspary uutersuchte Stuck ist das GopPERT'sche Original. I)er pollentragende Teil der Bliite ist 4 mni lang mid 2 mm breit, vierkantig-vvalzig. Zu uuterst 4 Paar zweizahlige, ab- wechselnde, leere Hiillblatter. Sie siud, wie fast das gauze Stiick. so schlecht erhalteu, durcli fremde der Obertlaclie auliaftende Stoffe so uudeutlich, dab sich weiter iiber diese Hiillblatter weuiff sa. und R. Ki.. in 15 facher Ver groIJeruDg, Goppuni’s Original aus der Sammlung des Konigl. mine- ralogischen Museums zu Berlin. Bild 92 a. Naturliche Grolle. Bild 92b. Scliuppe a aus Bild 90 in 45 facher Vergroilerung. Cupressites (Chaniaeeyparis) liiikiamis Gopp. emend. Cupressites linkianus G. und B. 1. c. 1845, S. 99, Taf. IV, Fig. 13 u. 14. Cu- pressus sempervirens L. succiiiea G. u. M. S. 45, Taf. XVI, Fig. 219. Diagnose: Mannliche Bliite 3'/2~4 mm lang, 1 ^2 — 2 mm breit, ellip- tisch-walzig. Staubblatter in 7 zweiziihligen Quirlen abwechselnd gestellt. Schuppe breit nieren-eiformig, auBen gewolbt und etwas ge- hohlt, am Kande schwach buchtig, sehr zart gezahnt. Staubsacke kugelig, zu 2 — 3 unter jedem Schuppenblatt. Die auf Bild 93 von Caspary irezeichnete Bliite ist das Ori- O giual Goppert s. Ncue Folge. Heft 44. 8 114 Gymnospermen. 7 zweizalilige Staiibblattqnirle bildeii, abwechselud gcstellt, die vierzeilige Bliite. Die Stiele der Staubblatter siud uicht sicht- bai’, uur ibre iiieren-eifoniiigeu, scliuppeiiartigeu Spreiteu. Diese Spreiten siad alle metallisch sili)erig, also weib glauzeud, auben gewolbt, iinten etwas gehoblt, am llande sebr zart gezahut. Die Zellen sind meist uudeutlich, niir bei deu imteren Scluip- penpaareu siud sie stelleuweise gat sichtbar, Bild 93c uud d. Sie stehen bier strablig von der Stelle aus, die man als Aubal’tiings- pimkt des Stieles balteu kanu. Fast alle einzelnen Randzelleu anfeu in einen zarten, spitzeu Zabn aus. Der Rand ist etwas buchtig. Fine der untersten l)eiden Scbuppeu bat am gezabnten Raude etwa 180 Zellen im Umfange: Die Zabuzelleu haben Breite zur Lange gleicb. 1. 0,0133 : 0,0866 mm 2. 0,0133:0,0933 » 3. 0,0166:0,0666 » Die andereu Zellen baben Breite zur Lange gleicb: 1. 0,0199 : 0,0533 mm 2. 0,0199:0,0666 » Es sind 7 Scbuppeupaare da; a, a in Bild 93 zeigen das siel)ente kleinste Paar. Goppert, der uur 6 Scbuppeupaare an- gibt, bat eins iibersehen. Sebr abstecbend von den silbrig-weibeu Scbuppeu sind die licbtbraunen , uicbt metalliscb glauzeuden kugeligeu Stanbsiicke. Dio Zellen der Wand der Staubbeutel sind auf mebreren deut- licb erkennlnir; sie sind lineal-liinglicb, bisweilen etwas gekrummt und ibre Wiinde bucbtig, Bild 93 e. Ibre Grobe betragt Breite zur Lange gleicb: 1. 0,0266 : 0,1333 mm 2. 0,0266 : 0,1000 » 3. 0,0333:0,0733 » 4. 0,0399 : 0,0533 » 5. 0,0399 : 0,0599 » 6. 0,0399 : 0,0733 » Die obersten drei Staubblattpaare baben je 2 Staubsacke, das siel)ente aucb, die mittlcren je 3 unter sicb. Goppert gibt ibre ZabI auf -1 uicbt ricbtig an. Gymnospermen. 115 Von Cupressites Schenkii iiuterscheidet sich linkianus Casp. u. R. Kl. duicli geringere Grolle aller Teile der Schuppeu uud Staubsacke (siehe Made); diirch die breit nierenforuiigen Sclinppeu, dnrch weuiger ausgepragte und ungleichnialjige Zahnung der Saumzellen. Goppert bat auf dieseu Cupressites linkianus seinen Cupressus sempervirens L. succinea G. u. M. gegriindet. C. sempervirens hat aber stets 4 Staul)sacke. Cupressites (Chamae cyp aris) H artmannius G. und B. In der Saminluno: dcs Konifjl. mineraloffischen Museums fiudet sich noch eine hierher geliorige Bliite, die Goppert als Juniperites Hartmarmius G. u. B. bezeichnct hat. Sie soil auch 1. c. Taf. V, Fig. 11, abgcl)ildet sein. Hier liogi eiu Irrtiuu vor, deun das Bild Taf. V, Fig. 11, ist nach demselbeu Stiick gemacht, wie das auf’ Taf IV, 17 u. 18, also nach dem G<")PPERT'schen Cupressites linkianus. Caspary hat den J. llartmunnius untersucht, danach ist die Bliite 4 mm lang und fast 2 breit, 9 Schuppenpaare stehen abwechselud uud l)ilden 4 Blattreiheu. Die uutersten 3 Schuppeii- paare habeu keine Staubbeutel unter sich. Die Blatter des uutersten Paares siud umgekehrt eiformig- langlich, das 2. uud 3. rauteu-eiformig, alle spitz und gekielt. Die fruchtbareu Schuppeu siud breit- uierenformig, die des uutersten Paares etwas zugespitzt, die iibrigeu obeu geruudet; sie siud etwas buchtig am Rande uud uicht gekielt. Unter jedem Staubblatt stehen 2 bereits aufgespruugeue kug- lige Staubsacke. Der Durchmesser der Sacke ist 0,333 — 0,400 mm. — Es liegeu auberdem noch 4 Staubsacke, wovou 2 in Bild 94s" sichtbar sind, fiber dem obersten Schuppenpaare B 94s, sie gehoreu Staubblattern an, dereu Spreite (Schuppe) uicht eutwickelt ist. Es siud also 7 Staubhliitterquirle da. Das Fehlschlageu dieser Schup- pen ist nicht von wesentlicher Bedeutung, da auch bei lebeuden Cupressineen sich an deu obersten Staubblattpaaren die Schuppeu eutwickelu oder uicht i). Caspary’ hatte dieseu Eiusclilub bereits 1879 zu Chaniaecyparis gezogeu uud dieses 1881 (unter eiuem ') Vorj>leicli0 Liorfibcr Sieuold und Zurc. Taf. 1-2. Fig. 2. 8" 116 GymnospermeD. »scripsi 20. 4. 81 nach nocli genaiierer Uiitersuclunig tier Saclie«!) iioclimals bestatigt. Die Bliite stelit iu iiianclier Bezieluiug dein Cuprcs'iitea (('ha- m(tecypan^) Schenkii^ iu inauclier deiu linkiunm iiahe, icli lasse du¬ ller die Eutscheidmio: iiber ihre Zu:keit nocli often uud schlage miter Beibehaltimg tier Artbezeicbnuug (tOPPERT s den Naincn Cupre--isites (^Cliarnaecyparis) U a rtmanaiiis vor. Erkliirung tier Abbildungeu. Biid 93. Capreasites (Cliamaecypariii) Unkianus Gasp, und Klebs. lofacii vcr- groGert. Gorriiur’s Original aus deni Konigl. mineralogischen Miiacum zu Berlin. Bild 93 a. Natiirliche GroBe. Bild 93 b. 93 uni 1 Rechten gedrelit. Bild 93c. Schuppe b aus 41b zur Halfte aligebildet, 65fach vergrdBert. Bild 93 d. Diesolbe Schuppe von der Seite. Bild 93 e. Oberhautzelle einer Antbcre. Bild 94. Chaitiaetyparis spez. Gasp, und Ki.ebs. lofach vergrdBert. Kdnigl. mineral. Museum zu Berlin. Bild 94a. Naturliche GroBe. Cnpressites (Chaiiiaecyparis) Sommerfeldii Gasp. u. R. Kl. Diagnose: Mannliche Bliite 2I/.3 mm laug, walzig. Staubbliitter in 7 zweizabligen Quirlen abwechselud gestellt- Scluippen mit dreieckig-nierenformiger schildformiger Spreite. Staubsacke ziemlich kuglig zu 2 unter jeder Schuppe; sie springen in senkrecbtem oder wagerechtein RiB auf. H ii 1 lb 1 ilt te r in zweizabligen, abwechselnden Quirlen. Kan- tenbliitter gekielt, eiformig-stumpflich ; Flachenblatte r rhombisch, dick gewolbt. Der pollentragende Teil der Bliite ist 2^2 hoch und selir stark gekriimmt. Bild 95 — 05 c. 14 Schuppenpaare, wie sie die Nummern in 95, 95b und 95c angeben, bilden einen Bliitenast. Die ersten 5 Paare haben noch ziemlich Eaubblattgestalt, sind dicht der Achse angedriickt und werden nach oben kleiner. Die folgenden Paare 6 und 7 haben schon mehr Iliillblattgestalt, steheu unter spitzem Wiukel von der Achse ab, und uainentlich 7 ist eine Gymnospermen. 117 dreieckige, diinue, scliarfrandige und etwas gekielte SeluipiH’; es folgpii daiin 7 zweizahlige, abwechseliido Quirle vou Stauljhliittenj, von deuen die G iinteren niit dreieekig nieronfonnigen scliildtor- migen Sproiteii, unter denen je 2 zieinlich kiiglige Stauhbeiitel sitzen, versebeu siud. Ob das ol)erste Paar in 14, Spreiteu hat und wie viel Stauliljentcl es triigt, kanii nicht sielier gesagt wer- den; 2 Staubbeutcl siud zii oberst sicher da, wie die Abbildung, besonders Bild 95 b, zeigt. Die Laubblatter tragende Achse ist dentlich zusanimengedriickt, wie es aus Bild 951) und 95 eiuerseits und Bild 95c audererseits iin Vcracleicli ersicbtlich ist. Der Querdurcluuesser zwischen dein Ivtiekeu des Blattpaares 1 (Bild 95c) ist 1,0695 imn, des Blatt- paares 3 (Bild 95c) ist 1,0240 min; der Breiteudurchmesser der Achse in Bild 95b und 95 betragt zwischen dein 2. Blattpaare, d. h. dessen Riicken, 1,7820 mm und zwischen dem 4. Blattpaare 1,6920 mm. Auf den Laubblatteru sind zw'ar pareuchymatische Zelleu, die in unreffclmabio-en Liingsreihen stehen und etwa 3 — 4 mal so lano- o o o o als breit siud uud nach der Spitze konvergieren, sichtbar, aber zu undeutlich, uin gemessen zu werden. Als Caspary die Bliite zuerst uutersuchte, war alles goldig und die Zellen ini Blutenstaude auf den Schuppen nicht wahr- nchmbar; das Astchen war durch Anschleifen etwas verletzt; Caspary brachte Ol unter das Deckglas, lun die uuebeue Ober- flache zur Zeichuuug vou Bild 95 c deutlicher zu macheu. Es mull sich nun Ol durch die Verletzungstellen in das Ast¬ chen gezogen haben. Nach zwei Tageu war es dunkler gewordeu uud einzelne Teiie, namentlich die Staubsilcke, uudeutlicher, aber auf den Schuppen einer Seite waren Zellen sichtbar; diese zeigt Bild 95 d, die 9. Schuppe in Bild 95. Die Zellen siud paren- chymatisch, liegen in nicht ganz regelmalligen Langsreiheu, kon¬ vergieren nach der Spitze und sind in der Mitte im obereu Teil der Schuppe langer als unten in der Mitte, wo sie zugleich breiter sind als an den Seiten der Schuppe. Die Zellen der Alitte messen Breite zur Lange gleich O O 118 Gymnospermen. 1. 0,0223 : 0,1068 ram 2. 0,0267:0,0712 » 3. 0,0356:0,0534 » I)er Raud der Schuppe ist etwas uoregelinaloig buchtL^. Nach del' Form der Laubblatter kbnute mau die Bli'ite fiir Thuites carinatus^ vielleicbt auch fiir TImites succmeus balteu, je- doch sind zu wenig Laubblatter da, urn dieses eutscbleden auszii- sprecbeu, auberdera liaben die der Bliite dicht vorliergeheudeu Blatter auch wohl eiue vou der gevvolinlicheii Blattform ab'wei- cbeiide Gestalt. Nach der Zahl der Staubbeutel uud der Form der Schuppe steht die Bliite (Jhaviaecypa.ris am nachsteu, jedeufalls uicht Biota oder Thuja. Von deu im Berustein bis jetzt beobachteteu Blfiteu hat die vorliegeiide zwar Ahnlichkeit mit Chamaecyparis Casparii K. Kl , imterscheidet sich davon aber weseutlich dadurch, dab die Zelleu auf der Schuppe vou Cham. Casparii nach der Spitze zu diver- giereu, wahrend sie hier kouvergiereu. Auch hei Cupressites linkiamus divergieren die Zellenreiben vou uuten auf uud sind in Liinge uud Breite viel zahlreicher. Ich fasse die Bliite daher als eiue andere Art auf uud nenue sie iiach dem Besitzer dieses Eiu- schlusses Urn. Dr. med. Sommerfeld in Konigsberg: Cupressites Sovivierfeldii. Erklaruug der Abbildungeu. Bild 95. Cupressites (Chamaecyparis) Sommerfeldii Gasp. u. R. Kl. In lOfaclier VergroGerung. Privatsammlung des Urn. Dr. Sommerfuld in Konigsberg. Bild 95 a. Naturlicbe GroL’e. Bild 95b. 95 um 2 Rechte gedreht. Bild 95 c. 95 b um 1 Rechten gedreht. Bild 95 d. Schuppe y in 43 50fach vergroBert. Cii])ressite.s Saiiihieiisis Gasp. u. R. Klebs. Diagnose: Mannliche Bliite 3 mm lang, vierseitig pyramideuformig. Stan b blatter in 6 zvveizahligen Quirleu abwecbselnd gestellt. Schuppen schildformig, kurz eifbrmig-niereuformig, scbwach uud gerundet gekielt, Raud uud Spitze etwas eingekriimmt. Gymnospermeii. 119 Staubbeiitel kiiglig’ oder ellipsnidiscb, zn 2 — 8 nnter jeder Schuppe. Diese inannlichen Bli'iteu, Bild 96 inid 97, sind von oben gesehen — Bild 96 b — quadratiscb, bildeu also eine vierseitige Pyramide. Der Stiel der Achse ist bei der in Bild 97 dargostellten Bliite etvvas langer als bei der anderen (Bild 96). Die Schnppen sind scbildforinig nnd knrz eiforinig, schwach gekielt, der Kiel ge- rnndet, was inebr in der Ansicbt von oben als in der Seitenau- sicht bervortritt. Die obersten zwei Sclnippenpaare sind nieren- forinig. Das unterste Scbuppenpaar bat je zwei Stanbsacke, ebenso die obersten Scluippen, nnr das zweite Scbuppenpaar von unteu bat jedocb bei beiden Bliiten drei Stanbsacke unter sicb (Bild 46 bei a). Die Stanbsacke sind knglig oder anch ellipsoidiscb (Bild 93 nnd 96c), ellipsoidiscb wabrscbeinlicb durcb entstelleudes Scbrnmpfen; sie sind brann, die Scbnppen sclunntzigbranu, ineist jedocb silbergliinzend. Die Zellen der Scbnppen, welcbe am Rande dnrcbscbeineud sind, geben strablig von der Mitte des Grnndes nacb oben, recbts nnd links, vielleicbt ancb nacb dem Rande der nnteren Seite bin, da der Rand der nnteren Seite eingekruinmt ist, kanu da- riiber nichts Sicberes beobacbtet werden. Die Zellen sind 8 bis 5 mal so king als breit. Der Rand ist zart sagezahnig, indein jede Zelle einen Zabn bildet. Die in Bild 97 c gezeicbnete Scbnppe bat iiber 80 Zabne. Die Zellen der Stanbsacke (Bild 96 c) sind laug, ofters spitzlicb endigend nnd niit gewellten Wanden. Caspary batte diese Bliite anfangs zn Cupressus gezogen, spiiter fiir sie eine besoudere Gattnng Cupressinites gemacbt, kurz vor seiuem Tode aber sie mit einem ? zn Chamaecijparis gezogen. Da mir die Bliite irn ganzen koine Aubaltspnnkte gab, welcber lebenden Gattnng icb sie znznteilen batte, boft'te icb dnrcb die Mikrostrnktnr der Stanbbentel solcbe zn erreicbeu. Icb babe da- ber die Stanbbentel einer grofien Artenzabl der Gattnngen Thiija^ Biota^ Cliamaecyparis^ Cuprensus, Podocarpus, Widdringtonia unter- sucbt und die ringformigeu Verdicknngen der Zellwande vergli- cben, die nacb den Gattnngen nnd Arten in bezng anf die Dicbte 120 Gymnospermen. und Starke der Leisteu etwas wecbseln. Vollstaudi" niit deni O durcli CaspARY auf Bild 96 c abgebildeteu Staubbeutel stinimt der von Cupressus sempervirens ribereiu, nabe stebt ibm Clxamaecypuris excelsa von Alaska und Chamaecyparis sphaeroidae Spach, welter von ibm stebon Thuja und Biota sowie die andei’en von inir unter- sucbten Pflanzeu, mit Ausnabme der Thuja andina Poep u. End. von Cblle. Icb glaubte daber am besteu zu tun, diese Bliite der Gattung Cuprcssites als Cupressites Sainbiensis zuzufiigen. Erklarun" der A b bild u n g en. Bild 9G. Cupressites Sambiensis Gasp, und lb Klkbs. Iq ISfaclier Vergroberung. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Kusow’sche Sammlupg No. 140.) Bild 96 a. Naturliche Grol.le. Bild 9Gb. Obere Ansicht von 96. Bild 96 c. Staubsack a aus 96 in 90facher VergroCerung. Bild 97. Cupressites Sambiensis Gasp, und R. Ki.ebs. Mit 96 in einem Stuck Bernstein ISfach vergrollert. (Ehemals Ki5.N-ow’sche Sammlung No. 141.) Bild 97 a. Naturliche GroGe. Bild 97b. 97 um 2 Rechte gedreht. Bild 97 c. Schuppe a aus 97 b in SOfacher VergroBerung. Cupressites Coiiweiitzii R. Klebs. Mit diesem Artuameu bezeicbne icb eine pracbtvoll erbaltene Bliite, die Caspary keiner Gattung zugeteilt batte. Sie gebort obne Zweifel zu den Cupressineen, stimmt aber mit keiner der bekaunten lebenden Gattungen so iibcrein, dab sie dazu gezogen werden konnte. Auch Prof. Schenk bestatigte diese Ansicbt und teilte mir giitigst miti): »aucb meine Ansicbt gebt dabin, dab der mannlicbe Cupressineen- Bliitenstaud ein soldier ist, welcbon Sie jedocb naber nicht, sonderu nur im allgemeinen als solcben bezeicbnen k6nnen«. Diagnose: Man 111 idler Bliitenstand fast kuglig, 2 mm bocb, 1,93 mm breit. Staubblatter, acbt in vier zweizabligen Quirleii abwecb- seliid gestellt. ') Brief vom 27. April 1890. GymnospermeD. 121 Scliuppeu ungefiihr uiereuformig iin Uinkreise etwas huch- tig, hie und da fast geziihnelt, iintou ndt vorspringenden Ijappeii. Staubsacke eiforinig, zu 1 — 2 imter jeder Schuppe. I)er schoo erhaltene kleiiie Bliitciistaad, Bild 100, liegt iu klarem, allscitig gnt durchsichtigem Berusteiii. Vier Paar Schuppen, iu zweizahligon abwechseludeii stchcnd, bildeu die Bliite. Bild 100b zeigt alle 4 Paare. Das obcrste Paar ist nur sehr kleiii, o uiid o', o hat 2 Staubsacke b und b', o' hat nur 1 Staubsack b”, Bild 100 und 1001). Die fol- geuden Paare haben alle 2 Staubsacke iiuter sich. Die Schuppen siud brauiilich-weilo und im Uinkreise ungefahr nierenfonnig, etwas buchtig und hie und da fast gezahnelt, unten mit groBen vorspringenden Lappen, Bild lOOc. Bire Zellen siud fast in Uaugsreihen gestellt, deren Breite zur Liinge in der Mitto dor Schuppe gleich: 1. 0,0199 : 0,1399 mm 2. 0,0260 : 0,0066 » 3. 0,0266 : 0,0866 » Im oberen Teil des oingekriimmten unteren Lappens messen die Zellen Breite zur Diinge gleich: 1. 0,0333 : 0,0533 mm 2. 0,0399 : 0,0266 » sie sind also offers broiter als laug. Die urspriingliche Gestalt der geoflFueten Sacke liilot sich nicht mit ganzer Sicherheit angeben, die geoffueten sind so stark eiforinig, daB man auch auf die eiformige Gestalt der nicht ge- sprungenen schlieBen kann. Die Haut der Staubsacke ist derb und dick. Sie sind auf der unteren Seite geoffuet und klaifen weit; der RiB ist wohl ursprunglich seukrecht gewesen. Die Durchmesser der leeren Staubsacke sind: 0.7266, 0,333. 0,300, 0,359, 0,480 mm. Ich beneune dicse Art nach dem Direktor des WestpreuBischeu Provinzial-Museums Hrn. Prof. Dr. Conwentz, Erklarung der Abbildungen. Bild 100. Cupressites Conwentzii R. Ki.ebs. Id 7facher VergroGeriing. Samra- lung des Konigl. mineralog. Museums zu Berlin. 122 Gymnospermen. Bild 100a. Naturllche GrdBe. Bild 100b. Bild 100 von oben. Bild 100 c. Schuppe a aus 100 and lOOb in 45facher YergroBerung. Cupressiliaiitlius Casp. Gaspary begreift iiutor diesem Gattuugsnameu manuliche lUiiten von Cupressineen, welclie sicb dadurch aus'/eicbnen. dab die Staubsacke zu 8 — 9 dem Blattkisseu aufsitzeu. Da die Kenut- nis der Bliiten der auslandischen und seltencreu Kouifereii noch sehr inaugelhaft ist, war er auberstande anzugebeu, welcher Gat- tung der Cupressineen unter den heute lebenden die fossile Bliite entspricbt. Ciipressiiiaiitlms polysucciis Gasp. Diagnose: Miinnliche Bliite 15 mm lang, zwischen den Spitzen der abstehenden Schuppen 5 — 6 mm dick. Stellung der Staubgefabe vielleieht ^/2i- Schuppen langlicb, eiformig. Spitze gerundet, wie der Rand eingekriimmt, Rand zart saofezahnia;. Staubsacke eiformig. Zu G — 9 um den Grund der Schup- peu auf dem Blattkisseu, scheiubar auf der Achse: Rib unregelmabig. Ilullbl atter der Achse anliegeud, dick, schuppenartig, mit lang siigezahnigem Franzenrand ; Spaltoffuungen im unteren Teile auf der Ruckenflache. Dieser mannliche Cupressineen- Bliiteustand ist der grobte bis jetzt im Bernstein gefuudene. Leider ist der Bernstein etwas rissig, die Untersuchung dalier zum Teil beeintrachtigt. Der Bliitenstaud, Bild 101 und 101a, bat zu unterst einige dreieckig- eiformige, der Achse augedriickte, sich dachziegelig deckende Hiillldatter, dereu Riicken stark und ohne Mittelrippe, aber breit stumpfkantig, dercn Seiteukanten geschwuugen sind und dereu Spitze stumpf is,t. Bild 101c stellt ein solches Blatt von der Seite dar, es ist b aus Bild 101. Ein solches scluippenartiges Hullblatt hatte Breite : Liinge = 0,9795 nun : 2,1875 mm, ein anderes 1,836 mm : 2,182 mm. Diese Gymnospermen. 123 Schuppenblatter haben in der unteren Halfte rechts uud links von der Mittelkante auf dem Riicken 25 — 31 Spaltolfuiiugeu. Bild 101c und 101 d. Die Spaltoffuuugen zeigeu eiu elliptiscbes, sel- tener kreisrundes schwarzes grobes Loch in der Mitte und eine braunliche Einfassung, die eine Teilung in zwei Schliebzellen nicht beinerken labt; diese Einfassung, mitliin die gauze Spaltotfnung, bat Breite : Liinge gleicb: 1. 0,0445 : 0,0801 mm 2. 0,0445:0,0712 » 3. 0,0712:0,089 » 4. 0,0356:0,0801 » 5. 0,0534:0,0534 » 6. 0,0356 : 0,0623 » 7. 0,0311:0,0623 » Das die Spaltoft’nungen umgebende Parencbym ist polyedriscb und fast isodiametriscb, Bild 101c und 101 d; seine Zellen bal)en Breite zur Lange gleicb: 1. 0,0534:0,0356 mm 2. 0,0445 : 0,04 » 3. 0,04 :0,94 » 4. 0,044 5:0,0356 » Die lauge Achse der elliptischen Spaltoffuuugen zeigt keiue bestimmte Lage; aucb die die Spaltoft’nungeu umgebenden Zellen lassen keiue bestimmte Auordnuug erkenuen. Die Zellen gegen die Riickenkante uud die Seiten sind langer als breit und stelien in Ivano-sreiben. Diese Langsreiheu sind den Blattraudern parallel. Fast senkrecht auf diesen Langsreiheu steheu rings urn den Rand, aucb iiber die Spitze bin, eine Reilie von scbmaleu, langen Saum- (Franseu-) Zellen, die alle mit eiuem Zabu endigen. Bild 101 e zeigt sie vom unteren Teil eiues Blattes; sic haben Breite zur Lange gleicb: 1. 0,0089 : 0,089 mm 2. 0,0089:0,1157 » 3. 0,0089 : 0,169 » 124 Gymnospermen. Auf die dicken, der Achse anliejjeiulen ITi'dlblatter folo;en dim- nere, absteheude Scliuppeublatter, die allinahlich liiuger, bis zu 3 mm laug werdeii, uuten 1,0693 — 1,247 mm breit sind imd imteu etwa 60® nach alien Seiten von der Achse abstehen. Ihre Stellimg ist vielleicht «/21 ( vergl. Bild 101b); die Risse des Stiickes erlauben keine sichere Bostimmung der Anordnuug. Bir Riicken ist sanft gewolbt, ihre Spitze stumpf geruudet und mehr oder weniger ein- gekriimmt (Bild 101b, 101 f, 101 g, 101 h). Hire Substanz kaun inir diinn sein, denn sie sind tief nachenformig (Bild 101b, 101 h), SpaltolFnnngen sind nur bei einigen ganz vereinzelt am Grnnde zu hnden (s in Bild 101 f). Auf der Innenselte wareu weder Spaltoffnungen noch Zellen zu erkennen. Die Anordnuug der Oberhantzellen der absteheuden nachen- lormigen Schnppenblatter weicht von der der angedriickten Hiill- bliitter sehr ab. Nur die Riickenzellen (Bild lOlf) steheu in Langsreihen (Bild 101c) und sind 0,0178 — 0,0223 mm breit und 5 — 12mal so laufj. Von diesen Lansrsreihen der Rin kenzelleu weiiden sich die ubritjeu ijeffen die Rauder lieffendeu Zellen fiicher- artig vom Grnnde des Blattes znr Spitze bin im Bogen deni Rande zu (Bild 101 g und 101b) und eudigen am Rande mit laugen, sehmalen Zellen, deren jede mit einein Sagezahnchen abschlielk (Bild 101k), aber ohne dab diese als Fransen erscheineu, wie bei den Hiillblattern. Die an diesen lauscen Raudzellen liegendeu Seitenzellen habeu Breite znr Lanse o-leich: 1. 0,0178:0,1068 mm 2. 0,0178:0,089 » 3. 0,0133:0,106 » 4. 0,0133:0,081 » Die langen sehmalen Zahnzellen des Randes geben demselbeu ein hautiges, zartes Aussehen. Gegen die Spitze des Bliiteuastes werden die Schnppenblatter kleiner nnd kleiner, bis die obersten kaum ('3 der Liinge der liingsten betracfen. Wie der Grnnd der Schnppenblatter beschallen ist, ob sie Gymnospermen. 125 sitzend oder gestielt siud, ist bei keiuein mit Siclierheit zu er- inittelu. Sie scliciiien breit sitzend zu seiu. Von der Achse des Bliitenastes ist niclits zu seben, denn ihre Oberfliicbe ist ganz dicht niit Staubsackeu bedockt (Bild 101 c). DIese Staubsacke sind ei-kegelforniig stiunpf, ofters etwas gekriimmt, undeutlicb und unregelinaUig der Lange nach gefurclit, oftenbar den Langszellen entsprecbend, welcbe ilire Obeiflache bilden, aber nicbt erkennbar sind: Ihr Rill ist unregelmaBig, seitlich oben oder aucb unten, so daB eiu rundliclies oder unregelmaBiges langliches Loch entsteht (Bild 100 1, 101m). Das Merkwiirdigste ist jedenfalls, daB die Staubsacke nicbt den Scbuppenblattern wie bei Juiiiperus, Cvpressm etc. unten an- sitzen, sondern vielmebr der Bliitenacbse uin die Scbuppenblatter berum, und daB jederseits 1 — 2 aucb auf der oberen Seite zu liegeu kominen ; nur die Mitte ist frei. Es sitzen auf solche Weise 8 — 9, bei den obersten nur 6 Staubsacke um den Grund eines Scbuppen- blaltes. Da obne Zweifel, wie bei alien Kouiferen, das Blatt an der Acbse hinablaufend ist, so liegt bier ein Fall vor, daB die Staub¬ sacke nicbt an dein freien Blatteil, wie sonst bei den Cupressineen, sich entwickelten, sondern auf dem der Acbse aufsitzendeu von ihr untrennbareu Blattkisseu. DaB die Scbuppenblatter die Bedeutung von Staubblattern baben, ist zweifellos, aber die ungewohnliche Stelle der Entwickluug der Staubsacke verhiillt etwas ihre Be¬ deutung. Die Staubsacke baben offenbar vor ibrer Eiubettung im Bern¬ stein durcb Verwittcrung gelitten, denn sie siud gran und glanz- los und lassen, wie gesagt, Zellen nicbt erkennen. Die Staubsacke zeigen Breite zur Kobe gleicb: 1. 0,3115 : 0,3758 mm 2. 0,3293 : 0,357 » 3. 0,2225 : 0,4445 » In den Staubsackcn ist Bliiteustaub nicbt zu finden, derselbe war bereits vor dem EiuscblieBen im Bernstein verscbuttet. Es bafteten aber an Stellen einiger abstebender Scbuppenblatter ellip- 126 Gymnospermen. tische, glatte Zelleu, die sicher Bliitenstaub siud (Bild 101 u bei a und b); sie inalJen 0,0227 inm iu der Liinge. Erklarung der Abbild ungen. Bild 101. Cupressinanthus polysuccus Gasp. In Sfacher VergroCerung. Bem- steinmuseam von Stanties und Becker. Bild 101a. Naturliche GroBe. Bild 101 b. Bild 101 von oben. Bild 101c. Hochblatt b von 101, 45mal vergroCert. Bild 101 d. Stuck Oberhaut rait Spaltoffnungen vom Grunde eines Hochblattes, ll’lfach vergroBert. Bild 101 e. Fransenzellen des Schuppenblattes von Stelle a aus 101 c, 112fach vergroBert. Bild 101 f. Eine Schuppe, vom Rucken gesehen, mit Spaltbffnnngen am Grunde, 40fach vergroBert. Bild 101 g. Eine Schuppe von der Seite, 40fach vergroBert. Bild 101 h. Eine jiingere Schuppe vom Scheitel gesehen, 40fach vergroBert. Bild 101 i. Zelle von der Mitte des Ruckens einer Schuppe, ll2fach vergrbBert. Bild 101k. Randzellen von a in Bild 101 g, 126fach vergroBert. Bild 101 1 u. 101m. Staubsacke unregelmaBig aufgerissen, 47 fach vergroBert. Bild 101 n. Teil einer Schuppe mit 2 Blutenstaubkornern a u. b. Bild 101 0. Eine der obersten Schuppen mit Staubsacken umgeben. (B- Schuppe). CiipressiliaDthus magmis Gasp. Diagnose: Maniilicber llliitenstand 12inm laug, zwischen den Spitzen der abstebeudeu Schuppen 4^/2 miii dick. Stellung in drei- zahligen Quirleu. Schuppen kurz dreieckig-eiforinig, uaclieuformig, Rand zart sagezahuig. Staubsacke kuglig zu 8 — 9 lun den Grand der Schuppen, auf dein Blattkisseu, scheinbar auf der Acbse. 5 — 6 unter- balb, 3 — 4 oberbulb dor Schuppe, kauni iu der Mediane. Rib unregelmaBig. lliillblatter dick schuppeuartig mit sagezahnartigem Rand, der Acbse angedriickt, mit SpaltotFuungen uuten auf den Seiten des Riickeus. Eine mannlicbe Bliite von 12 mm Lange and 4'/2 mm Durch- messer zwischen den fast wagerechten al)stehenden Schuppen; der Bliiteustand ist leider nur von zwei Seiten (Bild 102, 102g) gut sichtbar, die andern durch Blascn and Triibung fast unbenutzbar. Gyninospermen. 127 Die H u]ll)latter, welelie zu uuterst sitzen imd dreieckige, der Axe augedriickte dicke Schuppeii bilden (Bild 102, 102b), sowie auch die holier gestellteu dreieckig-eiformigeu, fast wagerecht ab- stelieriden Staubblatter (siehe Cupvessinantlms polysuccus) sind in dreizahlige abwechselnde Qnirle geordnet. Es sind zwei dreizah- lige Hhllblattqnirle und etwa 10 dreizahlige Stanb- oder Schnppen- blattquirle da. Die Hiillblatter sind dicke, dreieckige, stnmpfge- kielte, auf der Riickenkante bogig gekriimmte, an den Seitenran- dern etwas koukave Schnppen. Hire nnr wenig kenntlichen Ober- hautzellen (Bild 102 c) verlaufen in der Mediane und in der Nilhe derselben in parallelen Laugsreihen; nach den Kandern jedoch gehen sie bogig und facherig auoeinander und endigen am Raude fransenartig init sehr schmalen, zarten, langen Zellen, deren jede einen spitzen Zahn bildet. Rechts und links von der Riickenkaute auf der Riickenseite des Hochblattes unten belindet sich eiue Gruppe von einigeu Spaltoffuuugen (Bild 102 b und 102 c). Von ihnen ist nichts mehr zu erkennen, als dab es rundliche oder ellip- tische dunkle Locher sind, init elliptischem Zellenwulst unigebeu, der wieder seinerseits mit dunkler Furche begrenzt ist. Von deni umgebenden Parenchym ist nichts deutlich zu erkennen. Die Spaltoffnungen , d. h. der elliptische helle Hof uin die dunklen Locher, sind 0,034 inm breit und 0,0568 mni lang. Die abstehenden, kurz eiformig-dreieckigen Schuppeu lassen zum Teil einen kurzen Stiel (Bild 102a, b, c) erkennen, sind nacheuforinig, haben eine stuinpfe Riickenkante (Bild 102 d) und sind der Richtnng der Zellen und der Beschaffenheit des Randes nach, der sehr zart und diinn ist, fast so gebildet, wie die Hidl- blatter. Ihre Spitze ist stuinpf, der gauze Rand unregehnaLiig mehr oder weniger buchtig und zart sagezahnig, indem jede lange Randzelle in einem Sagezahn (Bild 102e) auslauft. Die Lange der Zellen ist nirgend zu erkennen, die zarten aufiersten Rand- zellen sind 0,0085 — 0,0114 mm breit. Spaltoffnungen konnten nicht nachgewiesen werdeu. Von der Bliitenachse, die starke Langsrunzeln zeigt, sind ein- zelne Teile keuutlich. Der grobte Teil ist jedoch durch die kug- ligen Staubsiicke verdeckt (Bild 102). 128 Gymnospermen. Die (lunkel-braiiuiotoii Staubsiicke steheu zu 8 — 9 um den Grund des freieu, abstehenden Teiles der Scbuppe herum, auf dein Blattkissen dersolben, wie bei Cupr. polysuccus. Die der Achse au- liegendeii scdmppenartigen Hiillblatter (Bild 162, Blatt e und e') am (jruiule der Bliite zeigen keine Staubsacke. Die Zahl der Staubsacke ist niclit immer deutlich erkonnbar. Es liegen 5 — 6 iinterbalb des Stanbblattes und aueli einige 3 — 4 ober'nalb seines Grundes, je zwei rechts und links von der Mediane oder an einer Seite derselben nur eiues, an der anderen zwei (Bild 102, Blatt d). In der Mediane scheint aber kein Stanbsack zu stehen. Die Siicke sind fast kuglig und haben 0,267 mm, 0,3115 mm, 0,329 mm im Durchmcsser. Sie sind zum Toil aufgerissen und zwar, wie es scheint, uuregelmaCig, z. B. zwischen Schujjpe c und b, und b und a. Die Lappen sind durchscheineud und lassen Zellen von 0,0094 mm Breite erkennen , deren gewellte Seitenwande parallel sind (Bild 102f), jedocli sind die Querwande dieser Zellen nicht sichtbar. Erklarung der Abbildungen. Bild 102. Cupressinani/nis magnus Gasp. In 15 facher VergroGerung. Bernstein- museum von Stastien’ und Bkckek. Katalog Nr. 3. Bild 102 a. Naturliche GroCe. Bild 202 b. Hochblatt am Grunde des Blutenstandes, A aus Bild 102 42fach ver- groGert. Bild 102c. Spaltoffnungen am Grunde von 102b, 176fach vergroGert. Bild 102 d. Schuppe (Staubblatt) von auGen, 42fach vergroGert. Bild 102e. Fransenzellen des Randes von 102 d, lOIfach vergroGert. Bild 102f. Zellen der Staubsacke. 92fach vergroGert. Bild 102g. Blute von unten, lOfach vergroGert. .Jiiiliperus L. Ebenso wie Cupressiis L. ist auch Junipenis L. nocli nicht mit Sicherheit im Bernstein nachgewiesen. Es kominen zwar zahl- reiche kleine Blattchen als Einschliisse vor, deren Ban hiuifig an Junipenis erinnert. Doch ist bei der inaugelhaften Kenntuis der anatomiscdien Beschaftenheit der lebenden, hierher gehorigen Arten eiue sichere Bestimmung der Bernsteiugattungen bis jetzt noch nicht moglich. Casiwry hat diese Blattchen z. Toil nicht weiter als »zu den Kouifercn i>'ehori2:« bezeiclinet. Ich ziehe es daher o o Gymnospernien. 129 VOI-, aiif diesellion nicht iiaher einzugelieii. Audi die gefinidenen Hliiten lasseu noch inancheu Zweifel iiber ilire sichere Stelliing, weshalb sie niclit anders als Juniferitea beiiaiiut werden konneii. ])er GoPPERT’scbe Juniperites Hartmannim Gopp. und Bernedt kanii, wie bereits oben gesagt, uiebt zu Junipenis als Gattung ge- zogen werden. Caspary faBt in die Gattnng J unip erites dreizablige Cupressineen-Bliitenstande des Bernsteins zusaininen. Bei diesen Blfiteii sind von lelienden Cupressineen iiberhaupt nur nodi Actinosti'oh^LS MiG. und Frenela Mirab. in Frage. Da die, erstere in Neu-Holland, die let/.tere in Neu-Holland, Neuseeland und Neu-Kaledonien vorkommt, sind sie nacb Caspary im Bern¬ stein weniger zu erwarten, eher aber Juniperus^ dem die Ein- sdiliisse aucli ilirem ganzen Ban uadi am uadisteu zu stehen sdieinen. Juiliperites major Casp. Diagnose: Manniiche Bliite, 7 mm laiig, mm breit. Staubbliitter , in 7 dreizaliligeu Quiilen, in C> Laiigszeilen gestellt. Schuppen sdiildformig, dreieckig eiforniig, Rand zart budi- tig, gezahnelt. Staulisacke, ellipsoidisdi oder fast kuglig zu 2? unterjeder Sdiuppe. RiB von oben nach unten. Die eiugesdilossene Bliite, Bild 98, ist etwas besdiiidigt — eine Sdiuppe a ist abgerisseu, walirsdieinlidi dem 2. Quirl von oben angehorig — durch Sdirumpfuug in den meisten Teilen ver- kiimmert und verzerrt; eine Seite durch eine groBe Blase zum Teil verdeckt. Die Staubblatter stehen zu 3 im Quid, dieses zeigt der Um- riB von oben und unten (Bild 98 b und 98 c), denn es lassen sidi trotz der Verzerrung dock 6 Laiigszeilen erkeuneu. Die Schuppen (Bild 98 d und e) sind sdiildformig, dreieckig-eiforrnig. Rand stark liuchtig gezahnelt. Die losgerissene Sdiuppe a zeigt deutlich zwei Staubsacke c und d; es sdieinen aucli die andern Schuppen nur 2 Staubsacke zu haben. Die Staubsacke sind elliptiscli oder fast 9 Neue Folge. Heft 44. 130 Gymnospermen. kuglig imcl spriugeu, wie c und d, bei Schuppe a mit von oben nach unten geheudem RiB auf. Die Scliuppen zeigeu nur selten stelleuweise die Zelleu deut- lich, so Schuppe b in Bild 98 und 98e. Da bilden die paren- chyinatischeu Zellen unregeltnaBige Langsreihen und sind 3 — 5inal so lang als breit; sie gehen — was freilich der sehr geneigten Lage der Schuppe in Bild 98 e wegen nicht hervortritt — voin Anheftungspunkt strahlig, wenigstens in deni groBeren olieren Teil. Gegcn den Anheftungspunkt zu werden die Zellen bedeutend kiirzer. Die Staubsacke sind braun und bestehen aus langen paren- chymatischen oder spitzlich endigenden Zellen, deren Seitenwande gewellt sind. Erklarung der Alibildungen. Bild 08. Janiperites major Gasp. In ISfacher VergroBerung. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KcNow’sche Sammlung Nr. 117.) Bild 98a. Natfirlicbe GroBe. Bild 98b. UmriB der Blute von oben gesehen mit 6 etwas verzerrten Zeilen. 9fach vergroBert. Bild 98c. UmriB der Bliite von unten, 9fach vergroBert. Bild 98 d. Einige Schuppen der Blute, wenn Bild 78 urn 1 Rechteu gedreht wird, 18fach vergroBert. Bild 98e. Schuppe b aus Bild 98 in GOfacher VergroBerung. Jniiiperites minor Gasp. Diagnose: Maunliche Bliite, 2-^/6 inm hoch und 2 mm dick, eiforinig. Staubblatter lang gestielt, in 4 dreizahligen Quirlen, d. h. in 6 Zeilen gestellt. Schuppen schildformig, nierenformig-rundlich. Staubsacke fast kuglig, zu 2 — 3 unter jeder Schuppe. Das vorliegende Stiick ist eine kurze, eiformige, kurz gestielte, mannliche Bliite. Der Bernstein ist leider etwas blasig und rissig. Die Bliite — Bild 99 — ist mit einer weiBen Schimmel- masse an einer Stelle bedeckt und etwas schief liegend, daher teilweise undeutlich und die Zeichnuugen, Bild 99 und 99b, bei derselben VerffroBerunrr unffleich oroB. O O c5 O Die Staubsacke sind entleert, durch Schrumpfung und Ver- Gymnospermen. 131 trocknung eutstellt und es ist iiicht siclier zu sageu^ wie viel iintcr jeder Schiippe stehen. Eine der untersten Schuppen hat wahrscheinlich 3, die oberste Schuppe a, Bild99b, hat 2 Staub- sacke. DaB die schildformigen 8tanbblatter lang gestielt siud, beweist Bild 99 b. Die Zellen der Schuppen siud nicht deutlich ; sie gehen strahlig, wie es scheint, vom Auheftungspunkte aus. Der Rand ist kaum gezahnelt. Erklarung der Ab bild ungen. Bild 9^). Juniperites minor Gasp. In ISfacher VergroBerung. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KuNow’sche Sanimlung Nr. 118.) Bild 99 a. Natiirliche GroBe. Bild 99 b. 99 uni 1 Rechte gedreht. Bild 99 p. 99 von unten; a, b, c unterster Szaliliger Quirl von Antberen. b) Taxodiiieae. Die altesten Taxodineeu wurden im Perm beobachtet, in dern sie in einer Gattung mit nur wenig Arten auftreten. In Jungeren Perioden aber nahmen sie an Mannigfaltigkeit der For- men von Periode zu Periode zu Die dem Bernstein eigentiim- lichen Arten treten entweder zuerst im Tertiiir auf oder in der Kreide. Beschriebeu sind bis jetzt Taxodium und Glytostrobus von Goppert, zu welchen auch die von Caspary mehrfach aufgefundene Sequoia hinzukommt. Auch Glytostrobus ist von Caspary in recht zahlreichen Zweigeu aufgefunden und unter- sucht worden, so daB das Vorkommen von Sequoia und Glytostrobus im Bernstein gesichert ist. Anders verhalt es sich mit Taxodium. Dasselhe ist trotz der Fiille von Material von Caspary nicht im Bernstein nachgewiesen. Auch G'5ppert1) sagt, es seien im Bernstein bis jetzt ein Paar Zweige nnd einzelne Blattchen von Taxodium gefunden wor¬ den nnd er glaubt auch ein kleines manuliches Katzchen erkannt zu haben. Er bildet aber nur ein Blattchen und 1 Fragment eines solchen ab. Das letzte ist, soweit die Abbilduug eine Bestirnmuug zulaBt, entschieden nicht ein Taxodium^ das erste wohl auch nicht. Caspary hat eiuige Blattchen, dereu Formen vollstandig mit den b loc. cit. S. 45, 46. 9* 132 Gymnospermen. voii Goppert, Taf. XVI, F'ig. 231, 332, gegebonen Abbildungen iibereiiistitnmeii, mikroskopiscb uutersucht. Trotz der scbeinbareii iiuberen Ubereinstiinmuiig zeGten diese Blattchen uutcr sich iin tnikroskopischen Ban eiue schr groBe Verschiedeoheit und miissen danach vcrschiedenen Gattiingen bezw. Arten angehoreu, iinter denen Taxodium bezw. T. diatichum Reich, nicht vertreteu war. Alls diesen Untersucbuugen C.\Spary's ergibt es sich iibrigens, daB es in den meisten Fallen wobl iininoglich ist, allein uach der auBereu Form des .131attes eine Koniferengattung zii b'egriinden. Weder das von Goppert abgebildete Rlattcheu, das Taxodium distichum sein soil, nocb der von ibin abgebildete inangelliaft er- halteue Bliitenstand von Taxodites Boillianus reicheu aus, uin das Vorkommen von Taxodium im Bernstein sicher zn stelleii. Glytostrolms Endl. Die Gattung Glytostrobus wiirde zuersl von Heer in der Kreide Gronlands nachgewiesen. Hire Hauptverbreitung aber fiillt ins Tertiiir, in dem sie in Europa von Gronland bis Portugal nnd in Nordatnerika zwar in auBersst geringer Artenzabl aber in groBer Hantigkeit gefnnden wnrde. Gegenwartig ist sie in Nord- ainerika und China heimisch. Glytostrobus eiiropaeiis Brong. Char. ref. Casp. Glytostrobus racemosus Goppekt. Monographie der fossilen Koniferen 1850. Glytostrobus Unqeri Heeh i i • 1 rlora tertiaria Helvetiae. » europaeus ■> ^ » » Bp.ong. Mioeane baltisclie Flora. » » » nnd Goppep.t. Flora des Bernsteins 1883. Diagnose^): Zweige drebrund, dicbt und dachziegelig beblattert. Blatt- stellung in und 2/15. Blatter schuppenforinig, init der Spitze anliegeud, rhoni- bisch oder nierenformig-rautenformig oder traepzoidisch- rautenforinig. Spitze stumpflich. ') Vergl. hierzu die FuBuote bei Widdringtonites oblongifolius. Gymnospermon. 133 Kiel stiimpflich, iinter der Spitze deutlieher als iiii initeren Blatleil. Olbehalter niclit vorhandeu. S p al toff n u u gst'l a c hen rechts und links von der Mediane, iin nnteren Teil des Blattes. Oberhaut ans parenchyinatischon Laugsreihen bestehend. Saninzellen gckerbt oder sagezahnig gefranst. Caspary hat von dieser Pflanze 9 Einseldiisse (iSiS — 81 acht und 1886 eincn) nntersucht und bearbeitet. Der letzte ist ein Ast von 18 mm Lange und 1^/3 imn Dicke, Bild 103, 103a, 103b. Seine Blatter sind D/2 — 2 mm lang nnd fast D/2 mm breit. Auf ihrer breiten liiickenkante haben sie Langsreihen von parenchy- matischen Zellen — Bild 103c und 108d (bei m) — dereu Breite zur Lange gleich ist: 1. 0,0284 ; 0,0397 mm 2. 0,0340 : 0,0227 » 3. 0,0284 : 0,0227 » 4. 0,0340:0,0284 » In der Mitte jeder Blatthalfte — Bild 103e und 108d (bei 1) — werden die Laimsreihen undeutlicher und <>:pheu in ein unreo;el- luaBig gestelltes Parenchym fiber, dessen Zellen Breite zur Lange 1. 0,0284 : 0,0454 mm 2. 0,0340 : 0,0340 » 3. 0,0568 : 0,0340 » messen. Zwischen diesen parenchymatischen Zellen liegen die elliptischen Spaltoffnungen 23 — 29 an jeder Blattseite. Hire Rich- tuno- ist 2;anz nnbestimint, Bild 103d. In der Mitte liegt meist ein schwarzer elliptischer Fleck, selten ein wmiBer, a in Bild 103d. Vielleicht ist in diesem Fade Harz in der Ocffnung. Den schwarzen oder weiBeu Fleck umgeben SchlieBzellen, Bild 108 d, die jedoch meist nicht erkennbar sind. Die SchlieBzellen sind, wie die Schattenverhaltnisse es in Bild 103d zeigen, so beschaften, daB sie rings nin die schwarze Mitte einen erhabenen Wall bilden. Um die Spaltoff'nnng liegen meist 7—8 Zellen des Parenchyms. Die Spaltoffnungen haben Breite zur Lange gleich: 134 Gymnospermen. 1. 0,0454 : 0,0625 mm 2. 0,0454 : 0,0682 » 3. 0,0625 : 0,0682 » Gegen den Rand des Blattes hiu fiuden sich wieder die Langsreilien von pareuchymatischen Zellen, Bild 108 d bei r. Das Blatt ist am Rande auch iiljer die Spitze — Bild 103 c, 105 e, 108 d — mit langen, zarten Zellen eingefaCt. Jede dieser Sanmzellen endet mit einem Zahu, und der Ansschnitt zwischen zwei Zalinen ist meist aucli spitz, dadurch ist der Blattrand meist fein gekerbt oder gezabnt. Die Kerbung, wie sie Bild 108 d (bei S u. a) vviedergibt, ist die vorberrschende, eine Zabnelung wie bei einzelnen Sanmzellen des Bildes 105 e findet sich ganz vereinzelt. Bei dem Stuck zu Bild 105e messen die Saumzellen Liinge zur Breite gleich 1. 0,0165 — 0,0744 mm 2. 0,0082- 0,044 » Bei dem Stiick zu 103c Breite zur Liinge gleich 0,0085 — 0,0114 ; 0,0568 — 0,0682 mm. Die Ermittlung der Blattstellung macht bei alien unter- suchten Stiicken grol.le Schwierigkeiten. Bei dem Zweige Bild 104 und 104a ist sie sicher ^j^-, bei der .\nnahme, dalJ bier °/j3 die Stelluiig sei, tindet man, dall das 14. Blatt doch etwas von der Richtung des crsten Blattes abweicht. Bild I04h und 104 c stellen denselben Ast von verscliiedenen Seiten um 2 Reehte ge- d relit dar. Ebeuso ist auch in dem schonen Exemplar Bild 105 die Blattstellung ^/g, wie es Bild 105b und 105c verdeutlichen. Dagegen ist an einem Stiicke, welches Bild 106 wiedergibt, die Stellung eutschieden rechtsliiuBg nach dem kiirzeren Wege, die zweier und achter Zeilen laufeu links, die dreier und mumer rechts, vergl. die Prismazeichuung, Bild 106b und 106c. In den beiden Knospen Bild 107 a, b, 108 a, b ist die Stellung auch 'Ys- Die Form' der Blatter zeigt im wesentlicheu bei alien untor- suchten Stiicken sich ziemlich gleichmiiBig. Auffallend ist es, dab bei dem Aste Bild 105 an zwei Stellen a und b die Blatter viel kiirzer gewoHit und schwaeh gekielt sind. Dieselben messen etwa Gy m n ospermen . i;^5 2/3 — 3/^ mm in der Breite und 2/3— l mm in der Liinge, wahrend die anderen Blatter fast 1 mm breit und 2 mm lang sind. Es ist hochst wabrsclieinlich, daC die kiirzeren Blatter den Abschlul?) des Jahrestriebes darstellen, so dab der Zweig eine dreijahrige Wachs- tumszeit durchgemacht hat (b— c— a). Nur auf Schrumpfung sind wohl die Furchen zuriickzufuhren, welclie Caspary an einzelnen Blilttern des Bildes 105f sah. Bei diesen Blattern ist der Riicken unter der Spitze von ungefahr der Mitte an mehr oder weniger tief eingesenkt und zeigt zwei pa- rallele Furchen nebeneinander. Teile desselben Zweiges, wie Bild I03g in derselben Vergrofierung, zeigen diese Einsenkung niclit. Bliiten oder Bliitenzweige , die zu Glytostrobus euroyaeus mit Siclierheit geboren, sind nicht bekannt. Die Ausicht der Knospe von oben, Bild 108c, zeigt zwar eiue sehr vergroberte Zahl von Blattern auf dem Scheitel, woraus man schlieben konnte, dab eine Bliitenentwicklung bevorstehe, jedocb ist die Mogliclikeit bier aucb nicbt ausgescblossen, dab nur eiue Astbildung vorbcreitet ist. Erklilrung der Abbildungen. Bild 103. Glytostrobus europaeus Br. In IDfacher Vergrofierung. Bernsteiu- museum von Stantiun und Becker in Kdnigsberg. Bild 103 a. Natiirliche GroCe. Bild 1 03b. Ansicht des Astes von unten, ‘20fach vergrofiert. Bild 103c. Einzelnes Blatt mit den Spaltoffnungen, GSfacli vergrofiert. Bild 103d Spaltoffnungen, 19Gfach vergrofiert. Bild 103e. Saumzellen, 224fach vergrofiert. Bild 104. Glytostrobus europaeus Rr. u. Gr. Caspary’s Privatsammlung. Sfach vergrofiert. Bild 104 a. Naturliclio Grofie. Bild 104 b u. c. Blattstellung in Prismazeichnung, ISfacb vergrofiert, beide zu- einander uni 2 Rechte gedrebt. Bild lO.'i. Glytostrobus europaeus Br. in lOfacher Vergrofierung. Museum fiir Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Kuxow’sche Sammlung Nr. 88.) Bild I05a. Natiirliche Grofie. Bild 105b. Oberhalb c liegendes Zweigstuck von zwei urn 2 Rechte enlfernt lie- genden Seiten zur Blattstellung gezeichnet, 7fach vergrofiert. Bild 105d. Ein Blatt mit den Spaltoffnungen 4ofach vergrofiert. Bild 105 e. Blattstiick, llGfaoh vergrofiert. Bild 105f. Zvvoigstiick mit Einsenkungen der Blatter, lafach vergrofiert. Bild lOag. Verzweignngsstellen bei a. 136 Gyninospermen. Bild 106. GlytOHlrobus europaeus Bk. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ehemals KuNow’sche Sammlung Nr. 104.) Nach Gk. 7 fach ver- grofiert. Bild 106a. Natiirliclie Grofie. Bild 106b u. c. Zweigstuck von a in Bild 106. Prismazeichiiung, 14 fach ver grofiert zur Bestimmung der Blattstellung. Bild 107. Knospe von Ghjtostrobus europaeus Bu. In lOfacher Vergrofiorung. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ebemals Kusow’sche Samm¬ lung Nr. 93.) Bild 107 a. Dasselbe um 2 Rerhte gedrebt. Bild 107b. Naturliche Grofie. Bild 108. Knospe von Ghjtostrobus europaeus Bn. In 14facher Vergrofierung. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Ehemals Kusow’sche Samm¬ lung Nr. 135. Bild 108a. Um 2 Recbte gedreht. Bild lOSb. Naturliche Grofie. Bild 108c. 108 von oben. Bild 108d. Teil des Blattes a in loOfacher Vergrofierung. s Saumzellen, r Randparencliym, i kurzes Parenchym, m Parenchym der Mediane. Sequoia Torrey. Die Gattuug Sequoia ist iiiit Sicherheit ziterst iu der altereii Kreide naeliaevviesen mid zwar auf eiuein vveit aiissredehnteii Ge- liiet YOU Gronlaiid bis iiacli Siid-Frankreich. Iu der jiiugeren Kreide iind iiu Tertiar wird die Artenzahl iiud die Verbreituuo: noch groRer. Selbst weun mail annimmt, dab eiuzelne Spezies iiiclit fest begriiiidet sein mbgeii, so bleibeu doeh immer so viele siclier- gestellte iibrig, daio eiii geradezti masseiihaftes Vorkoiiimen der Sequoia in der jiiiigereu Kreide mid besoiiders iiii Tertiar feststelit. Lebend siiid von Sequoia ntir 2 Arteu bekanut, welclie iiii vvestli- flien Nordamerika vorkoninien. Die drei von Caspary im Bernstein gefiindeiien Arten ge- libren zu den liauiigsteu, die der Bernstein iiiit deni Terinir von Gronlaud, Spitzbergeu, Island, Sachsen, Bosnien, Schweiz, Ober- italien, Nordamerika etc. gemeiusam hat. Se(|iioia Steriibergii Heer, char. ref. Gasp. Diagnose ; Zweig allseitig schranbig in •^/g Stellmig bebliittert. Bla tter absteliend, halbiert-walzig, fast dreikantig, zngesjntzt. Gymnospermen. 137 inueu flach, auf dern Riickeu stunipf gekielt, zwischeo Kiel und Seiteukante jederseits mit liaealer, schmaler, ganz flacher Laiigsfiirclie. Oberer Blatteil etwas gekriimmt, Blattgruud am Stempel binablaufend. Spaltoffnungeu iu den Laugsfiirchen auf der Riickenseite. Schoii vor 1873 hatte Caspary dieses Stuck untersucht und gezeiclinet. Es ist eiii Zweig von 25 min Lange, Bild 109, 109a, 109 b, war in Heer’s Handen gewesen, der den Namen »Sequoia Sternbergii« vorgeschrieben hatte. Diese Bcstimmuug bestatigte Heer in eiuein Brief vom 28. Mai 1881. Das Stiick Bernstein ist zwar an sich klar, wird aber stellen- weise dnrch Spriinge verdunkelt und der Einscbluij ist wahr- scheinlich schon sehr schadbaft bineingekominen. Mehrere Blatter sind beschadigt, einige scbwarz oder teilweise schwarz, die an- deren mit goldigeni Uberzuge, so dab von Zellen nichts zu er- kennen ist. Nur an einer Stelle eines Blattes sieht man, dab die Oberbaut aus kurzeu, kleinen, in Lilngsreiben gestellten, parencby- matischen Zellen bestebt. Die Bliitter sind in ihrem freien Teil 31/2 — 4 mm lang und 1 mm breit. In den Langsfurcben, Bild 109c, siebt man bei di- rektem Sonnenlicbt an verschiedenen Stellen deutlicb dicht stebende Spaltoftnungen. Sie sind knrz elliptisch, 0,0266 — 0,0333 mm lang und etwas schmaler; sie liegeu mit dem kurzen Spalt in der Laugsricbtung des Blattes, etwa 8 quer durch die Furcbe neben- einander, Bild 109 d. Es miissen bunderte in einer Furcbe sein. Zu Sequoia Sternher gii Heer konnte vielleicbt aucb der Ab- druck eines Zweiges p’ehoren, den Herr Kunow im Beckerit fand. Dieser Zweig ist etwa 15 mm lang, die Breite zwiscben den Spitzen der Blatter i^t etwa 8 mm, Bild 110, in natilrlicber Grobe. Bild 110a Tonabdruck, daueben dreimal vergrobert. Die Blatter sind oben, 110 b, etw'as gewolbt, unten starker gekielt, unter lO — 80® vom Stamm abstebend, sicbelig, Spitze allmahlicb aufgekrummt; das'pBlatt ist etwa 4 mm lang, unten fiber 1 mm breit. Die Blatter steben sebr dicbt, laufen etwas die Acbse biuab, sind aber nicbt dacbziegelig. Von Resten der Oberbaut ist nichts zu seben, aucb kein Zellabdruck. 138 Gjinnospermen. Erklaruug der Abbildungen. Bild 109. Bild 109 a. Bild 109 c. Bild 109d. Bild 110. Bild 110a. Bild 110b. Sequoia Sternbergii H. u. Gr. Sammlung des Herrn Dr. med. Sommer- FELD-Konigsberg. u. 109 b. Dasselbe 4 mal vergroCert. Beide in 2 Rechte in ihrer Lage abweichend. Ein Blatt, I5fach vergroBert. Blattstuck, 73fach vergroCert, mit Spaltoffnungen. Sequoia Sternbergii H. im Beckerit n. Gr. Sammlung des Herrn KCNow-Konigsberg. Tonabdruck davon, 3 mal vergroCert. Querschnitt des Blattes im untersten Teil, 1 1 fach vergroCert. Sequoia Coiittsiae Heer, char. ref. Gasp. Miocane baltische Flora 1869, S. 55 und auderen Arbeiten Heer's. Diagnose: Zweige allseitig in Stellimg bebliittert. Blatter schuppenartig, fast dem Stamm auliegeud, etwas binablaufeud, lang dreieckig niid dreikautig, spitz, im obereu Teil etwas eingekrummt. Inueuseite flacb, RiVcken gekielt, scbarf oder abgerundet. S p al to f fu u u ge n beiderseits der Riickeukaute in etwas ver- tiefter Flaclie, deren Gestalt der Form der Blatthalfte ent- spricht. Es liegen znr Untersnchung zwei Zweigstiicke in einem Stuck Bernstein, Bild 111, vor; dnrcli die Lage am Rande des Stiickes, Spriinge im Bernstein und urspriingliche Bescliadiguug der Zweig- reste waren beide fiir die Untersnchung nicht sehr geeignet. Beiden Stricken fehlt die Endkuospe. Das eine dargestellt, Bild 111a, ist etwa 1 1 mm lang, 3 mm breit, 4 dick, aber geknickt, und hier aller auBeren Teile bis auf einen diiunen Mittelrest beraubt. Die Blatter sind etwa 4 mm lang und iiber 2 mm breit. Der Blattriicken wird von zwei spitzwinkligen Fliichen gebildet. deren Rand nach der AuBenkante und Riickenkante hin eben, deren Mitte zu eiuer spitzwinkligen Fliiche etwas vertieft ist. Die ebenen Kanten der spitzwinkligen Riickentlachen des Blattes besteheu aus Parenchym^ dessen Zellen in Langsreihen parallel zu den Karten gestellt sind. Gymnospermen. 139 Diese Zellen habeu Breite zur Lange 0,0331 — 0,0372 :0,0497 bis 0,0662 mm, gegen die Spitze des Blattes werden sie breiter und die Lano-sreihen uureg'elmabig'er. In der scliwach eingesenkteu Vertlefung, Bild 111c, siud die Zellen kleiner nnd kvirzer, Breite zur Lange 0,0165—0,0207 : 0,0414 niin, auch sie siud in Langsreihen gestellt. Zwischeu die- sen kleineren Zellen siud zahlreiche elliptiscbe, fast kreisrunde Ein- senkungen, deren Breite zur Liluge = 0,0331 — 0,0373 : 0,0414 mm ist. Es siud dieses die Spaltoft’unugen, deren Spalt jedoch uicht mohr zu findeu war, weil die gauze Oberflache der Blatter mit dem sehr dicliteu Gellecht uugcmein zarter Faden eiues weiBen Scbimmelpilzes bedeckt ist. Wegen Zartheit der obeuein nicht voneinander gut gesonderten Faden laBt sich iiber den Pilz Naheres nicht sagen. Erklarnng der Ab bild ungen. Bild 111. Sequoia Couttsiae Hekk u. Gk. Caspaky’s Piivatsammlung. Bild 111a. Ein Zweig, 7 facli vergroBert. Bild 111b. Der andere Zweig 7 fach vergroBert. Bild 111c. Em Teil der Oberflache eines Blattes von auBen, (iOfach vergroBert. pp. SpahuDgs6£fnungsflache, a Ruckenkante. Sequoia brevifolia Herr, char. ref. Gasp. Miocane bah. Flora S. 21. Diagnose: Laubbliitter in 2/5 Stellung zweizeilig, dick lederig, spatel- eiformig, ganzraudig, mit etwas abgesetzter, schwach ab- gestumpfter Si)itze; uach unteu verschmalert, den Stengel herablaufend. Die schwache- langsgcrippte OI)erseite ohne Spaltoffnungen ; Unterseite mit 2 Spaltoftnungsflachen bei- derseits einer mediauen Einseuknng. Schn ppeublatter an der Basis des Zweiges dachziegelig, dickledrig, eiformig. Riickenseite mit einzelnen SpaltoflP- uungen, gewolbt, obeu gekielt, Spitze auf dem Kiicken stark gewolbt. In Bernstein ist uur ein kleiner Ast — Bild !i2 — gefundeu worden. Er ist 11 mm laug. Der untere iin Qnerschnitt an- nahernd runde Teil hat kanin 2 mm im Durchmesser und ist dicht 140 Gymnospermen. init sclnippeuformigen Blattern besetzt. l)er obere Teil hat zwei- zeilig gerichtete, aber uach -/s stehende, spatel-uingekehrt-eiformige Laubblatter. iJie Stellung der scbuppenformigen Blatter laBt sich uicht geuau nachweiseii, das uuterste Paar schieu uach ^'-2, die spatereu jedenfulls uach etvvas kleinerein Bruch schraubig gestellt zu seiu, etwa auch uach 2/5. Die Schuppeublatter sind mit der stumpfeu Spitze deu Nach- baru eiugedriickt. Rechts uud links vou der Mediaue liegeu uicht ill Furcheu eiuige (6 — 10) Spaltoff'uuugen, Bild 112d, die selbst etwas vertieft erscheineu. aber ihie Umsfebuiuj lieort gleich hoch iiiit deu iibrigeu Zelleu der Blattoberflache. Die Spaltoft'uuugs- zelleu habeu Breite zur Lange gleich: 1. 0,0333 : 0,0399 nim 2. 0,0466:0,0533 » 3. 0,0399 : 0,0333 » Ihr Spalt ist uie zu seheu. Wie Bild ll2d zeigt, halteu sie wohl uicht geuaue Richtuug eiu. Sie ofscheiuen als weiCe Flecken. Die Zelleu der Schuppeublatter siud meist uudeutlich: auf einer Mittelrippe, Bild 112f, zcigeu sie in uudeutlicheu Laugs- reiheu liegeiid Breite : Lange gleich: 1. 0,0166 : 0,0533 111111 2. 0,0166:0,0666 » 3. 0,0166:0,0666 » 4. 0,0268 : 0,0533 » Die deu auliegeiideu Scluipjienblatterii folgeudoii 3 Blatter siud lauglicli uud absteheiid; auf ihrein Riickeu treteu die Spalt- oft'uiiugeu sehoii zahlreicher beiderseits der IMediaue auf. Endlich folgeu die zweizeilig gerichteteu, viel groBereu Laub- blatter, Bild 1 1 2 e. Auf der obereii Astseite ist der Bernstein mit dein Abdruck dieser Blatter leider vveit abgespruiigeu, doch siud eiuige erhalteu^ welclie zeigeu, daB die beideu Blattliiilfteu iu der ^lediaue uuter stuiiipfem Wiiikel ziisainiiieustoBeu uud daB eiiie Rippe auf der obereu Seite uielit besouders wahriiehiiibar ist. Auf der uiiteren Seite dagegeu fiudet sieh eiiie liueale iiiediaue Eiuseukuiig. Ife 00 ~ Gymnospermen. 141 Blatter sind nach unteu verschnialert und bis zuid Nachbaru biuablaufeiid. Auf der oberen Blattseite sind keine Spaltoft’n ungen (darin abweichend von der lebenden Sequoia gigantea)\ auf der unteren Blattseite aber stehen sie beiderseits der Mittelfurche in groBer Anzahl. Man sieht, dal?) beide Blattseiten der Achse parallel gerichtetes Parencbym liaben, deutlich aber ist die GroBe der Zelleii nicbt zu erkenuen. Die Pflanze steht der Sequoia sevipervirens sehr nahe. E r k 1 a r u u g der A b b i 1 d n n gen. Bild 112a. Sequoia b7'evifolia}]EEP.. Museum fur Naturkunde. (Ehemals KuNOw’sche SammliiDg, Katalog Kusbs No. 86.) Bild 112b. Oberseite von 112. Bild 112c. 112 von der Seite. Bild ll2d. Schuppenblatt mit den Spaltoffnungen auf dem Riicken, 15fach ver- groBert. Bild 112e. Laubblatt mit den 2 Spaltoffnungsreihen auf dem Riicken, lofach vergroBert. Bild 112f. Rucken cines Schuppenblattes. m Mittelrippe, rechts 3 Spaltoffnungs- fliichen. llOfacb vergroBert. Podocarpeae. Obwobl inebrere Arten des Podocarpus L'Berit von UngepA) Saporta^) aus der jiingeren Kreide und dem Tertiar angefiihrt werden, scheint mir das Vorkommen dieser Gattung kauni lest begriindet. Audi das von Caspary untersndite Blattclien kann keines- wegs mit Sidierheit zu Podocaipus gezogen werden. Caspary sagt in seinem Manuskript nnr, daB dieses Blattdieu dem Podo- carpus Totara Dow. jedenfalls sehr abnlidi ist, und bezieht sich dabei auf seine spezielle Uutersudiuug dieser Pflanze. Leider ist mir dicse Untersuchung in seinem Manuskript nicbt zuganglidi ge- wesen, so daB ich auBerstande war, Vergleidie anzustellen. Die Ahnlichkeit mit Podocarqms Totara soil sicb nicbt allein auf die Form, sondern aucb auf den mikroskopiscben Ban bezieben, so daB icb diesen Verhaltuissen durcb die Gattuna;sbezeicbnuna: Podo- O O carpites Recbnung tragen zu mfisseu glaube. ') Unger, Gen. et spec, plant, foss. 1850. Saporta, Paleontol. frangaise III. 142 Gymnosperraen. Podofarpites Kowalewskii Casp. u. R. Klebs Ein liiieal-lanzettliches Blatt von fast 10 imn Lau"e und 2^/2 intn Breite, dasselbe ist recht dick — Bild 118 und 113 b — obeu etwas bogig ziigespitzt und ziemlich plotzlicb in einen knr- zen Stiel ausgczogeu, der an der Ablosungsstelle fast elliptisch ist, Bild 113 c. Am Rande sind im unteren Teil des Blattes jederseits eiuige, 3 — 5, kleine, senkreclit zum Blattrande stehende Zahne vorhauden — Bild 113 und 113c Oben ist der Rand und die Mittelrippe schwach erhaben — Bild 113 — uuten die Mittelrippe ebenso. Anf der oberen Blattseite sind keine Spaltoft'nungen, die iintere dagegen bat 2 Liingsstreifen von Spaltoffnuugen, die von der Spitze nacb dein Grunde gehen, je einer links und rechts der Mittelrippe. Die Spaltbtifnungen liegen in fast regelmabigen Langsreibeu, deren in der Mitte des Blattes 9- — 11 sind, unten und oben we- niger. 1 )ie Spaltofinungen zeigen sicli als weiBe Flecken auf dunk- lerem Grunde, sind elliptisch und haben Breite zur Liinge gleich: 1. 0,0284:0,397 mm 2. 0,0284:0,0454 » 3. 0,0284 : 0,034 » Die meisten sind ein gleichfarbiger elliptischer Fleck, einige haben einen dunkleren Punkt oder linealen Liingsfleck in der Langsachse. Zellen sind weder oben uoch unten auf dem Blatt deutlich erkonnbar; sie sind auf der Mittelrippe und am Rande etwa 0,0284 mm breit und jedenfalls vielmal liinger, aber die Querwande nicht deutlich. Einige Zellen des Spaltotfnungsstreifens nach deni Rande zu waren 2^2 — 31/2 inal so lang als breit, Bild 113 d nach r zu. Die Substanz des Blattes ist sehr dick und schwarz verkohlt, vvie die ausgcbrochene Mitte — Bild 113 — beweist. Aut dieser ausgebrochenen Stelle zeigt der Bernstein den Abdruck der unteren Blattseite nicht deutlicher, obgleich sie vollig durchscheinend ist, Gymnospermen. 143 als dort, wo der Korper des Blattes iioch erhalten ist. Voii obeu gesehen, bietet der Abdruck erhabene, weibe, elliptische Flecke dar, oft'eiibar die Fulluug der Spaltoffnuugshoblungeu. Ob die weibe Fiilluug unigeauderter Bernstein oder Harz ist, labt sicdi nicht sagen. Ich babe das Stiick nach seinem Finder Herrn Medizinal- Assessor Kowalewski in Koniffsbero; benannt. Erklarnng der Abbildnngen. Bild 1 13. Podocarpites Kowalewskii Gasp, und R. Klebs in 9 facher VergroCerung. Sammlung der Konigl. geolog. Landesanstalt zu Berlin. (Ehemals KowALEwsKi’sche.) Bild 113a. Naturliche GroBe. Bild 113 b. Blatt 113 von der Seite. Bild 11.3 c. Blatt 113 von unten. Bild 113d. Streifen, die balbe Blattbreite bis zur Mitte der Rippe umfassend, von der unteren Seite des Blattes; r Rand, m Mittelrippe. In 62- facher VergroBerung. c) Arimcaideae. Keste von Arancarien aus dem Bernstein sind nicht mit Sicherheit bekannt. Fin Blattcheu, das Caspary als »in6glicber- weise zu Araucaria geh6rig« hingestellt bat, bezeiebnet er spater als y>abies«:. Audi mir erscheint es nach der Form des Blattchens und nacb der Auorduuug der Spaltoffnungen keiue Araucaria zu sein. Wenigstens zeigt cs zu den von mir untersucliten Arlen Araucaria imbricata Pay., A. Cunningliamii Ceil., A. exceha Rob. Br. keine Beziebungen. Ich halte es daher fiir riebtiger, die spe- zielle Untersuebung dieses Blattchens nicht zu veroffeutlicben. Goppert fiihrt in seiner Flora des Bernsteins, Seite 3(1, Blattcben an, die Sciadopitys^) abnlicb sind mid untersebeidet Sciadopitytes linearis und glaucescens. Herr Prof. CONWENTZ-Danzig hatte die Freundliclikeit, mir das GopPERT’sebe Original vou Sciadopitytes linearis G. u. M. zu- ziisenden. Das Original von Sciad. glaucescens G. u. M. ist mit *) Teh babe die Gattung Scindopitijs S. u. Z. nach Eichlep. ; Si/llnlnis 1836 nur aus ZweckmaBigkeitsgriinden bei den Arancarien behandelt. 144 Gymnospermen. Sicherlieit iiiclit atifzufindeu ^). Zwischen dicsem Original mid seiner Al>bildun;^ hesteheii ganz erhebliche DilFereuzen naiiientlicb in der Form nnd den GrSbenverhaltnisseu des Blattausatzes. Ich babe eine Anzahl von Sciaclopitys verticillafa S. n. Z., gctrockncte nnd lebonde Fxemplare, die ich der Giite des Herrn Prof. LuERSSEN- Kouigsberg, Herrn A. Hesse- Werner, Flerrn Peter SMITH-Hain- burg nnd Herrn Prof G. KLEBS-Halle verdanke, sowie mehrere Sciadopptis spec, des botanischen Gartens in St. Lonis untersncht; sie zeigen alle recht schwerwiegende Unterscbiede von dein Bern- steineinschluf). Zunacbst ist der Blattgrund zwar auch verschma- Icrt, aber ganz kurz, der Blattansatz verbreitert sicb fast kopfartig, so dab das Blatt doeh verlialtnismiibig breit aufsitzt. Hie Spalt- offiningen liegen in nicdit ganz regelinabigen Keihen auf der Blatt- nnterseite in der von den beiden deni Kande parallel laufenden Erliabeiilieiten gebildeten Vertiefnng. Bei deni Einscblnb ist der Blattgrnnd lang verscliinalert, der Blattstiel lang, ziiruckgeschlagen, iinten gewolbt, oben geholilt Die Spaltotfnnngen stelien in zwei Reilien beiderseits der Mediane. Es wiirde aus dem Raliinen dieser Bearbeitung liinansgelien, ancli auf die Unterscbiede des anatomiscben Banes beider naber einzugeben. Icb balte es dalier fiir ricbtiger, micb einer weiteren Entscheiduiig fiber die Zuge- borigkeit von Sciadopitytes linearis nnd glaucescens G. u. M. zn Sciadopitys zn entbalten. (1) Abietiiiefie. Mit grober Wabrscbeinlicbkeit treten die Abietineeu znerst im Oolitb anf2), wiilirend ibr Vorkomnien in iilterer Formation fad.lerst nnsicber ist. Zahlreicb aber werden sie im Tertiiir. Wenn aneb die Gattungsabgrenznngen nieist nnsicber sind. so ist docb der Beweis geliefert, dab die Entwicklniig der Abietineeu be- znglicb der Anzalil von Gattnngen nnd Arten im Tertiar reebt grob war. Ancb im Bernstein kommt eine stattlicbe Zabl von Arten vor. ') Brief vom IS. Oktober ISDO. ScHCNK and Zirria,, Handbuch der Paleontologie 11. Abt , Lief. 4. Gymnospermen. 145 Piiiiis L. Bei Durcharbeitung der Gattung Pinus L. babe ich die von L. Beissner gegebene systematische Eiuteilung der Konifereu iinter Beuutzuug von Carriere^;, Willkomm Schenk'^j zu- grimde gelegt uiid das CASPARy’sche reiclie Material danach ge- ordnet. Leider ist bis jetzt kein Fund gemacbt worden, der die Zu- sainmengeborigkeit von Bliite uud Blatt siclierstellt. Aiis diesem Grunde sind Blatter und Bliiten getrennt behandelt worden. Bei den Blattern ist die Link’scIic Sektionseiuteilung durchge- fiihrt, die Bliiten jedoch unter die Gattung Pinus zusaminenge- t’abt, so dab fiir sie die Entscheidung zwiscben Binae^ Teniae und Quinae otfen bleibt. A. Blatter. Piiius Link 5). 1. Pinaster Endl. Aus der Sektiou Pinaster sind von Caspary keine Keste im Itei'nstein gefundeu worden. Goppert bescbreibt, 1. c. 34, zwei Arten, eiue Pinus silvativa G. u. M. , welclie nach Conwentz in Arten der Sekt. Parrya Mayr. wie Pinus Parryana P]ngrl.m., im siidlichen Californien und Pinus edulis EnGelm. in Colorado ibre nacbsten lebenden Verwaudten baben konnte. Die zweite neuut Goppert Pinus hanksianoides G. u. M., welcbe nacb ihin der Pinus hanksianu Lamb, abnlich seiu soil. Conwentz 1. c. fiilirt noch eine direkte bierher gehorige Art an, die Pinus baltica CoNW., welcbe uacli ihm, so weit das uuvollstandige Stiick einen Vergleich zulabt, der lebenden Pinus densifora Sieb. u. Zucc. beziiglich der Nadeln, vielleicht aucli der Pinus Thunhergi Pare, beziiglich der Nadelscbeide nahestehen diirfte. ‘) Beissner, Handbuch der Koniferen-Beneonung 1887. Traite general des Coniferes. Flora von Deutschland und Osterreicb. 1. c. S. 330—350 und Encyclopad. der Naturwissenschaften. Bei den Nadeln sind die in der Blattscheide nach aufien gelegenen Flachen Ruckenseite oder Ruckenflache genannt, die entgegengesetzten Bauch- oder Innenseite, dahcr rechte uud linke Seitt.ntlachen in der RichUing der Nadel. Neue Folge. Heft 44. 10 146 Gymnospermen. 2. Taeda Endl. GoppERT beschreibt 1. c. zwei Arteii von Taeda, die Pinm mhrigida G. u. M. und Pinus triquetrifolia G. u. iM. Von diesen ist die erstere in so schlecbten Einscbliissen vorhanden, dab cs uach CONWENTZ I. c. ’) fraglicb ist, zn welclier Gruppe sie gehort, da auch die Strnktur niclit geniigend erlialten ist. Pinus (Taeda) Kiinowii Gasp. Dieser Ptlanzenrest liegt nicbt iin Bernstein, soudern als Abdruck in einein andereii fossileu Harz der blaueu Erde von Palmnickeu in deni von Pieszczek^) Stautinit genannten scbwarzen Harze. Diagnose: Nadeln zu drei in einein Biischel, allniablicli zugespitzt. Kilckenflache stark gewolbt. Panchseite kautig, die beiden Seiteuflachen steben outer stuinjit’em Wiukel zusainineu. Spaltoffnungsreibeu auf der Baochseite zii 5 auf jeder Seiteuflacbe , auf der Riickentlache zwei Gruppen zu je 3 Spaltoffiiungsreihen. Der Abdruck der Nadeln — Bild 114 — ist 23 niin laug und 2 mill breit, etwas breiter an einer Stelle. Gegen die Mitte zu ist fiir eine Strecke von 10 min die Kolile dieser Nadel noch erlialten und blobgelegt, an beiden Enden ist niir der Abdruck der beiden inuereu Seiten vorhanden. Der Abdruck der eiueu Seite ist an einer Stelle breiter als an der audereii, wobl durch Druck. Der Abdruck der Inuenseite, Bild 114a, bat bei a eine deut- licbe Furcbe in der Mitte, nacb welclier die zwei Seiteuflachen, einen stumpfen Winkel. iiiiter sicb bildend, abfallen. Die Nadel gehort danacb einer Finns an, deren Blatter zu drei in einem Bii- scbel standeii. Der Abdruck zeigt auf den Fliicbeu dieser zwei Seiten je fiiuf Langsreibeii von elliptischen Erhabeubeiten , da- durcb entstandeu, dab das Ilarz in die elliptiscbeii Hoblen der ') CoNWKNTz, Monographie der baltischen Bernsteinbaume ]S90, S. fiS. Iveil'iiardt’s /Vrcbiv fur Pbarmacie, Bd. XIV, S. 433 ff. etc. Gymnospernien. 147 Spaltoffn ungen drang and diese anfiillte, so daB dann nach Ent- fernnng der Substanz des Blattes diese Fiillungen als elliptische Erhabenlieiten stehen blieben. Diese elliptischen Erhabenheiten haben Breite zur Lange: 1. 0,0284 : 0,0738 mm 2. 0,0340 : 0,0653 » 3. 0,0397 : 0,0596 » Diese Erhabenheiten sind wie die Flachen des Blattes asch- grau, aber oft von einem glanzenden, schwarzen, etwas erhabenen Rande begrenzt; die Mitte ist eben und aschgrau, Bild 114b, oder zeigt noch eine lineale, glanzende Langserhebnng. Die Reihen sind nicht alle gleich gut erhalten, eiuige erscheinen uamentlich an der Innenkante der Nadel fast als zusammenhangender und zusammengedriickter Grat (bei b in Bild 114 a), andere zeigen stellenweise Liickeu oder sind durch Querrisse so gestort, daB die Fortsetzung der Reihen verschoben ist. Audi sind an kurzen Stredien die Erhabenheiten nicht erhalten , so daB scheinbar weniger Reihen vorhanden sind. Der als Kohle vorhandene Rest des Blattes zeigt sich auf der Riickenseite stark gewolbt und hat G Reihen von elliptischen Vertiefungen , die in 2 Langsreihen so liegen, daB je 3 von der Mitte weiter entfei-nt sind, als unter sich, Bild 114c. Diese Ver- tiefuugen sind ungefahr so groB, als die elliptischen Erhaben¬ heiten der zvvei Innenseiten der Nadel. Zellen sind nirgend er- kennbar. Es ware denkbar, daB dieses Nadelbruchstuck zu Pi/ius (Tueda) triquetrifolia G. et M. des Bernsteins gehort. Leider sind bei dieser die Spaltoffnuugen nicht deutlich sichtbar, so daB ein Vergleich nicht gezogen werden kann. Caspary hat daher dieses Nadelbruchstuck des Stantinits besonders benannt. Audi noch eine zweite Nadel aus dem Stantinit^) hat Caspary untersucht, Bild 115. Diese ist fast 15 mm lang und fast 2 mm breit. Der Abdruck ist eine schwach konkave Langs- vertiefung, die keine Laiigsfurche niit Sicherheit erkennen lilBt, ) Rkichakot, 1. c. 10* 148 Gymnospermen. obgleich au eiuer Stelle die Spaltoft’nungsreilien eine groCere Liicke a— b in Bildll5a zwiscben sich haben. Man sieht Langs- reiben von Erhabenheiten , die jedocli nicht (iberall gut erhalten sind und stellenweise ganz f'ehlen. An den gut erhalteuen Stellcn sind 9 solcher Langsreihen von Erhabenheiten vorhanden, die in Beschaft'enbeit und MaBen init Pinus Kiinowii iibereinstiininen. Weun man die 5 Reihen von SpaltbfFnungserhebungen , die ober- halb der Liicke a— b liegen, Bild 115a, fiir die eine der 2 Seiteu der Nadel nimmt, so wiirde eine solche innere Blattseite dieselbe Zahl Spaltoffnungsreihen zeigen, vvie Pinus (Taclea) Kilnou-ii^ iiain- lich 5. Daraufhin ist auch dieser Abdruck von CaSPAuy zu Taeda Kunowii gezogen worden. Es ist der Abdruck eiuer klei- nereu, scbwacberen Nadel, deren Kauteu sehr uudeutlich, vielleicbt iufolge von Druck wiedergegebeu wurden. Benaunt ist diese Kouifere nacb Herru Konservator KC'KOw in Kouigsberg, der zuerst Pflauzeureste im Stautinit auffaud. Erklaruntj der Abbilduuajeu. o o Bild 114. Finns (Taeda) Kiinowii Gasp. Abdruck im Stantenit. Naturliche Grofie. PrivatsammluDg des Herrn KO.now in Konigsberg. Bild 114a. Abdruck der Inneoseite dcs Blattes, 25fach vergrofiert. Bild 114b. Einige Spaltoffnungen, 150fach vergrofiert. Bild 114c. Ruckenseite des Blattes. Bild 11.5. Pinus {Taeda) Kiinowii Gasp. Abdruck im Stautinit. Naturliche Grofie. In demselben Besitz wie 1. Bild 115a. Innenseite, 70fach vergrofiert. M. emend. Gaspary. Pinus (Taeda) dolicliophylla Gasp. Pinites longifoiius KI.Is^•sMA^•N, Botan. Zeitung 1838, S. 370. Finns triquetri folia Gopp. u. Menge v. , Flora d. Bernsteins 1883, S. 33. Gos- VESTV, Monographie der Bernsteinbaume 1890, S. 66. Diese Art ist auf ein Stuck begriindet, das Klinnsmann ge- horte und seinerzeit von ihin bearbeitet wurde, es giug spater in den Besitz Caspary’s iiber. Diagnose: Blatter zu drei in einein Biiscbel, linear, sebr lang, allmab- licb zugespitzt. Kiickenflacbe gewolbt. Gyinnospeimen. 149 Inneuseite kantig, die beiden Seiteiiflaclien stobeii unter einem Wiukel von 120® zusamineu. Blattraud sehr kleiu gekerbt. Spaltoffnungen uiclit deutlich siclitbar. Das Blattbrucbstiick, Bild 116 iind 116a, dessen Gruud feblt, ist fast 80 mill bang; eiii Stuck von 1 Zoll = 25 mm, soil nacb KlinnSMAnn noch durcli Unvorsichtigkeit abgebrochen sein; es ist also das Gauze 105 mm laug gewesen ; ob damit seine voll- standige Lange angegebeu ist, lalit sich nicht sagen. Es gehorte einem Baum an, der 3 flatter im Biischel hatte, wie der Quer- sclinitt an der Bruchstelle zeigt. Die Breite der Riickeuseite ist 2^/2 mm, jede Seitenflacbe mibt etwa l-'^/4 mm, Bild 116d. Der Rand bat Kerbzalme, die jedoch sehr kleiu sind. Die Zahncben sind 0,1466, 0,1933, 0,2066, 0,2666 mm lang und ragcn sehr wenig iiber die Blattflacben hervor. Zelleu sind bloB in der Nahe der 3 Kauteu zu erkenuen — Bild 116c — in der Mitte aller Flachen nicht. An den Kauteu sind etwa 10 Reiheu sehr langer Zellen von 0,0133 mm Breite sichtbar; ihre Laugswaude erscheiuen wie wellig, sie endigeu mit langeu schiefen Querwaudeu, die selteu sichtbar sind. KlinnSMANN hatte diesen EiuschluO 1838 mit dem Namen Pinites longifolia beh'gt; da die Gattuugsbezeichnuug Pinites in Pmus geandert ist, kanu der Namen Pinua longifoUa K. nicht besteheu bleiben , da er an die Emadi-Kiefer des Himalaya vergeben 1st. Caspary hatte in seiiiem Manuskript bereits am 5. Marz 1879 diese Nadel als Piniis dolichophglla bezeichnet, und den Namen 1880^) veroffeutlicht. Ich bin daher der Ansicht, dab die 1883 von Goppert pu- blizierte Benennung Pinus triquetrifolia aligesehen von eiuigen Uugenauigkeiten in seiner Diagnose (z. B. nennt er den Blatt¬ raud »serrat« mit stark hervortretenden Sagezahuen) der Pri- oritat Caspar y’s wegen einzuziehen ist, Schrift. der Pbysik. okonom. Gesellsch. zu Konigsberg 21. Jahrg. 1880 Sitzungsberichte Seite 28. 150 Gymnospormen. E r k 1 il r u u 2: d e r A b b i Id u n jr e n . O O Bild 116 u. 116a. Pinm doUchophijUa Gasp., von zwei Seiten, in naturlicher Grofie. (Ehemals IvLiNNSMASN’sche Original- jetzt CASPARv’sche Pri- vatsammlnng.) Bild 116b. Qnerschnitt durch die Nadel, 4fach vergrofiert. Bild 116 c. Ein Teil des Blattrandes, 45facli vergrofiert. Films (Taeda) Schiefferdeckeri Gasp. u. R. Kl, Diagnose des vorliegenden Bestes. Blatter zu drei in einem Biischel. Rii eke n flach e stark gewolbt. Inneuseiten kautig, uuter 120*^ zusarameustobend. Blattraud ganz. Spaltoffnuugen ineist abwechselnd liegend. Spaltoffnungsreih eu uahe aneiuander, zu 4 anf jeder Seitenflache. Drei Nadelu liegen in einem Stiick zusammeu, Bild 117; je- doeb fehleu Gruud und Spitze. DaB die drei Nadelu eiust ver- einigt wareu, geht aus ibrem Quersebnitt, Bild 117b, hervor; jede ist mit Kreisbogen und 2 ebonen Seiten iinter einem Winkel von 120 0 begreuzt. Die ruude Riickenseite bat 0,5 mm in der Breite, zwei Seitenflachen 0,.353 mm, die Brnebstiieke siud 9 mm, 14 und 14 mm lang. Die Ruckenseite zeigt sehr lange diinne Zellen, die mit sebiefen langen Querwauden eudigen; die Zellen sind 0,0166 mm breit; es lagen ibrer gegen 30 nebeneinander. Die Inneuseiten baben am Rande aueb 4 — 5 Reibeu lan' O O erkenueu. Die Seitenwande sind im untereu Teil 30 oder wenig inebr, im oberen 22 — 30 Zellen stark Die SpaltolFuungsreiheu siud teils getrennt durcb 2 — 8 Liings- reiben der Oberbautzellen, teils 2 neben einauder, Bild 118d, 119c, 119d. Sie liegen zu 3 — 4 auf’ jeder Seitentlacbe. 2 Seiteuflacbeu aus dem Stuck, Bild 118, baben 3, die iibrigen, soweit sicbtbar, 4. Gegeu die Spitze der Nadeln nebmen sie an Zabl ah, zuletzt ist nur nocb eine Reibe vorbanden, Bild 119b, die danu aucb unter- balb der Spitze aufbort. Die Spaltoffuungen zeigen in der Mitte, Bild 119e, eutweder einen elliptiscben dunklen Fleck, der mit heller erbabeuer Ein- senkuug umgeben ist uud seinerseits wieder durcb einen dunklen UinriB begrcnzt wird. Oder sie zeigen einen elliptiscben bellen Fleck, um dieseu eine duuklere, ziemlicb breite EiuCassuug, nud uin diese eine sebmale, weiBlicbe elliptiscbe — Bild 118e. Es sind weder die ScblieBzelleu, der Mittelspalt, nocb das sie umgebeude Pareu- ebym zu erkenueu. Die Seiten der die Spaltoffnnugsrciben be- grenzendeu Eangszelleu springeu zwiseben die Spaltollnungen Gymnospermen. 153 immer etvvas ein und bildeu so jederseits eine gewellte Linie, Bild'llSe, 119e. Die Spaltolfiiungcii messen iu ihren lielleren beziiglicli dunkleren Begreuzungslinic Breite ziir Lange: 0,02'27 — 0,0340 mm : 0,051 1 mm : 0,568 mm. Die Inneukanten der Nadelii sind mit weitlaubgeu Zahncbeii ill ihrem gauzen Verlauf versehen, die aiich nur mit, einer Zelle sich liber die Nachbarn erbeben. Ein solches Zabncben zeigt z in Bild 118e. Diese Nadelu stehen den lebendcn Pinus strohus nnd cemhra selir nahe. Es zeigte jedocdi ein direkter Vergleicb mit frischen Pfl.inzen, daB dor Durcbmessor der Blatter von Pinus strobus etwas geringer war, wabrend die Mal.le mit Pinus cemhra sebr gut stimmteu. Ans diesem Grnnde wnrde die Pflauze von Caspary Pinus (^Cembrci) cevibrifoHa genanut. CONWENTZ, 1. c. S. 69 u. s. w., bescbreibt nnter Pinus cemhri- folia Gasp. char. ref. zwei Nadelbiischel. Icb babe die mir giitigst ubergebeneu Origiuale mit denen Caspary’s verglicben, und wiirde den anf Taf. XVII, Fig. 6, abgel)ildeten zu Pinus cembrifolia Casp. stellen, bis besser erbalteue Exomplare iiber die Zabnelnng der Inneukante mehr Auf'scbluB o;eben. Dagecreu erscheint mir das Stuck, Fig. 8, das in dem mittleren Drittel des Blattes scharf und ausgepragt nach der Spitze nnd dem Blattgrund zu .Scbwacher ge- zahnt ist, abweicheud von Pinus cembrifolia Gasp. AnBerdem sind die Blatter dieses GoNWENTz’schen Stiickes spitzer und die Spalt- offnuugsreiheu zahlreicher und anders gestellt als bei dem Gas- PARY’schen. Erklarungr der A bl) i 1 d u n wen. Bild 118. Pinus {Cembra) cembrifolia Gasp. Unterer Teil der Nadeln. Natur- liche Grofie. Sammlung R. Klebs, ausgestelit im BerDsteinmuseum von Stantie.v und Becker in Konigsberg. Bild 118a. Der Grand der 5 Nadeln mit den Scheideresten 1 1 fach vergrofiert. Bild 118h. Querschnitt von 4 Nadeln 3 fach vergroBert. Bild 118c. Zellen der Riickseite einer Nade' an deren Grande 90 fach vergroBert. Bild 118d. Seite einer Nadel in deren Mitte etwa; z Zahnchen, 90 fach ver¬ groBert. Bild 118e. Einige Spaltoffnangen 226 fach vergroBert. Bild 119. Pinus (Cembra) cembrifuUa Gasp. Oberer Teil der Nadeln. Natiir- liche GroBe. Museum fur Naturkunde zu Berlin. (Eheraals Kunow- sche Sammlung, Katalog Klebs, Nr. 176.) 154 Gymnospermen. Bild 119a. Querschnitt tod 5 Nadelo 3fach vergroCert. Bild 119b. Spitze einer Nadel, Seitenflache. 90fach vergroCert. Bild 119c Seitenflacbe einer Nadel mit 3-4 Spaltoffnungsreilien ; 90fach ver- groBert. Bild 119d. Seitenflache einer Nadel mit 3 Spaltoffnungsreihen; 90 fach vergroCert. Bild 119e. Einige Spaltoffnungen : 170fach vergroCert. Bild 119f. Riickenseite einer Nadel in der Mitte des Stuckcs, 90fach vergroCert. B. B 1 u t e n. Piiiiis Link. Pi rtMs-Bliitclien iin Bernstein sind bereits in groberer Anzalil bekannt und iinter Gattungen , wie Pinites^ Piceites, Ahietitcs und Abies bescbrieben worden. Inwieweit sicb diese mit den CaSPary- schon Untersnclmngen in Einklang bringen lassen, vverde ich iin weiteren anfiihren. Die von Conwentz angefiihrte Bliite von^) Pinus Sc/ienkii CONW. gebort, wie ich inicb an dein inir giitigst iiberscliickten Original iiberzengen konnte, zn keiner der Arten, die Caspar!' zur Untersnchung vorlagen. Phiiis Wredeaua Ca.sp. Abktites Wredeanus G. Organische Reste des Bernsteins S. 97, Taf III, Fig. 1, ?, 3. Monatsbericht der Berliner Akademie. Piceites Wredeanus Endl. 1. c. S. 284. » » Goppert. Monogr. d. Konif. Taf. 300, Fjg. 7 u. 8. Abies (Picea) Wredeana Gopp Schimper Traite de paleont. veget. : z. T. Pinus Reichiana Conw. Monograph, des baltisch. Bernsteinbaues 1890, S. 74. Abies Wredeana Gopp. Die Flora des Bernsteins S 38. Diagnose: Mannlicher Bliitenstand, walzig-kegelig, Stauliblaiter in undentlicher Stellnng (wohl 5/26 oc^er 9/26)- Scbnppen knrz gestielt, schildfonnig, last kreisriind bis riind- lich-nierenformig, an der Basis mit .<5pitzwinkligem Aus- schnitt. Rand mehr oder weuiger Iniclitig, nnregelmaBig zabnig, Zahne sebr iingleich. Zellen der Schnppeno bert'lacbe strahlig vom Anbeftnngs- pnnkt der Scbuppe naeh dem Kande. 11 ii lib latter eiformig-lans'lich. O O ') Monographic S. 77. Gymnospermcn. 155 Caspary hat in den Jahreu 1870 — 1881 vier Einschlusse imtersucht, darnnter die beiden GoppERT’sclien Originale. Die inannlifhen Katzcheu sind walziw-kuo:lif):, 13 — 20 nmi lau" und 5 — 8 mm breit. Es verhalten sich Lange zur Dicke bei Bild 120 = 13: 5 mm, Bild 121 = 13:5^2 mm, Bild 122 = 20:8 mm, Bild 123= 17:5 mm. Alle Bliitenstande sind etwas gekriimmt. Bei Bild 121 steheu zu imterst der Bliite einige — 2 sind deutlich — langliche, stumpfliclie, wie es scheint eiformig ge- kriimmte Hiillschuppen, welche Goppert, wie sein Zeicimei’ iiber- selien hat, S, in Bild 120 und 120a. Noch deutlicher sind diese Hidlblatter in Bild 121 nnd 121a, auch zeigt sie Bild 122, wilh- rend l)ei Bild 123 der untere Teil eutweder beschadigt oder dureh triiben Bernstein verdeckt ist. D iese Hiillschiippen sind hanfig mit einer weiben Masse be- deckt, wie anch einige der nntersten Stanbblatter. Goppert hat sie ohue Zweifel richtioc als Harz ijedeutet, bei t ist in Bild 120 ein langer Tropfen davou sichtbar. Die Stellnng der Stanbblatter labt sich leider nicht mit Sicher- heit crmitteln. Die Zeichnnng bei Goppert ist zu schematisch; weuu er sagt, daB die Schuppen in 8 seukrechteu Zeilen iiber- einander liegeu, so ist dies ein Irrtum, wie aus der Abbildung Caspary’s, Bild 120 und 120a, hervorgeht. Stellenweise scheint die 27. Schuppe fiber der ersten seukrccht zu stehen, und man kouute an ^j-2Q oder ^/26 Stellnng deuken. Senkrechte ubereinauder- liegende Zeilen sind nirgends erkennbar. Die Schuppen decken sich dachzieglig. Man sieht daher von ihnen iiberwiegend nur den obereu , vielleicht etwas mehr als die Ilalfte der Flache betrageuden Toil. Einige der Schuppen sind blobgelegt und zeigen sich als fast kreisrnnd, schildforrnig wie in Bild 121c, 12 Id, 1221) oder rundlich uierenformig wie in Bild 123 b, 123c; ihr Durchniesser betragt bei Bild 121 1,033 — 1,2 mm. Der Rand ist buchtig und unregelmabig ziihuig , die Zahne sind sehr nngleich, Bild 120c, 121c — h, 122b, 123 b nnd c, nicht so stark buchtig wie in Pinus ReicMana. Die Basis hat einen spitzwink- ligen Ausschuitt, Bild 121c, d, 122 b, c, 123 b. 156 Gymnospermen. Die Zelleu sind nicht iiberall deutlich zu erkenneu, am besten am Raude wie iu Bild 120 c, das you Caspary (wie er aus- driicklich bemerkt) auCerst genau gezeichuet und mehrmals kon- trolliert ist. Die Zelleu gebeu strablig vou dem Aubeftuugspunkt der Schuppe uacb dem Raude zu, Bild 120 c, 122 b. (Die Abbil- duug bei Goppert, Taf. Ill, Bild 3, zeigt iu der Breite zu weuig Zelleu.) Die Zelleu siud 4 — lOmal so laug als breit uud ihre Eudiguug mehr oder weuiger proseuchymatiscb. Xur am Raude siud die Zelleu kiirzer, 4 — 5mal so laug als breit, bildeu bier eiu Pareuchym, Bild 120c, uud laufeu jede iu eineu klciueu Zabu aus. Die Uutersuchuug des Banes der Staubgefalle bietet grobe Scbwiei’iiTkeiteu uud ist meist nur dauii moiilicb, weuu iuuere Teile des Katzcbeus blobgelegt siud, wie iu Bild 122 uud 123. Das iu 122 ab^ebildete ist auf‘ eiuer Seite zum Teil auge- scblift’cu. Bild 122d zeigt eiiie etwas scbief zur Laugsacbse durch- scbuitteue Scbuppe, d. li. dereu iunereu Teil, ihren Stiel; man siebt auf ihrer obereu Seite O eiueu Kiel, uuten ist sie gew'olbt. Zwei Starke Hobluugeu im luuern sind wobl die beideu Polleusacke. Bild ]22e zeigt eine Schuppe, die ziemlicb parallel zur Liiugs- achse durchschuitteu ist, s ist der Raud, g das uacb dem Gruude liegeude Stuck. Mau sieht eiue grolle llobluug, wold eiues der Bliitenstaubfacher. Bei 1 scheint die Autbere dicht uuter dem uu- tereu Stielraud geofluet zu seiu. Bild 122f stellt eiue durcb- scbuitteue Schuppe dar, welche etwas uuregelmabige, wobl durcb Eiutrockueu eutstellte grobe Hobluugeu, ohue Zweifel die Staub- behalter, zeigt (o obeu, u unteu). Dieser Schuitt ist wobl mebr uacb voru als bei Bild 122d gefalleu. Audi der Eiuscblub auf Bild 123 ist mitten durcbgebrocben und liegt frei obue Berusteiubulle auber dem uutereu Teil, etwa Ys der gauzeu Lau ge, Bild 123 d. Mau zablt links etwa 19, recbts etwa 17 — 1 8 Staubblatter, die der recbten Seite siud jedocb sebr uudeutlicb. Die Staub¬ blatter, Bild 123 d, siud S-formig gebogeu, jedocb uur eius ist auf der liukeu Seite so weit erbalten, dab man es vou der Spitze his zum Gruude, an dem etwas feblt, verfolgeu kauu, Bild 123 e. Gymnospermen. 157 Die audereu alle siud durch den Bruch so zerstiickelt, dali uur Teile von ilmen gesehcu werden. Das am besten erhaltene Staubblatt zeigt sich im untersteu Teile, etwa ^4 ganzeu Lange der Bruchflache, ganz diinn, in seinen naclisten sehr verbreitert uud niit einer Hohlung versehen, offenbar eine der Bliitenstaub- facher, und dariiber liegt etwa ^4 Dug ein diinner, spitzer Teil Bild ]23e. Sehr beinerkenswert ist noch, dab bei dem Blutenstaud, Bild 121, in grober Menge Bliitenstaub von Pinus (wohl mit Sicherheit ihr eigner) verstreut liegt. Er ist von der bekannten Gestalt, Bild 121 i. Seine Dimensionen verhalten sich in den Richtnngen: c:d=l. 0,0414:0,0475 mm 2. 0,0497 : 0,0538 » Zu Pimis Wredeaaa gehort auch die wenig entwickelte mann- liche Bliite, welche Bild 124 darstellt. Diesellie hat 872 ^uin Lange, zwischen den Schuppen im dicksten Teil 6 mm im Durchmesser und in den Antheren 3^2 mm auf verschiedeneu Seiten. Der freie nicht zugedeckte eiformige Teil mibt 5 — G mm iu der Lange an verschiedenen Stelien, und die Schuppenhiille, welche ihn um- gibt, 3 — 7 mm, ebenfalls an verschiedenen Stelien. Es konnen im unteren Teile 6 grobe hautige Hiillblatter ge- ziihlt werden, die blab braunlich-grau siud und unregelmabig zahnig oder ausgebisseu am Raude, als ob dieser 1)eschadigt ware. Es sind auch einige zarte parallele Streifen zu verfolgen, welche Zellen andeuten, aber nicht klar erkenuen lasseu. Die eigentliche eiformige Bliite zeigt uirgend Antheren, soudern nur dachziegelig sich deckende Schuppen. Diese sind im ungedeckteu Teil uiereuformig, ihre Breite ist 0,727, 0,795, 0,9658, 0,9544 mm. Die Hohe ist, soweit sichtbar, — ''ou der Breite. Der obere Rand der Schuppen ist riiudlich bis bogig, sehr unregelmabig, vielzahnig-buchtig, und auberdem an vielen Stelien zart sage- zahnig, indem viele Zellen mit spitzem Winkel auslaufeu, viele audere freilich nicht, diese endigen geradlinig, Bild 124, 124 b uud 124 c. Die Schn[)peu, dereu Stellung nicht zn ermitteln ist, zeigeu 3 — 4 Giirtel filcherig geordnete Zellen auf ihrer Ober- 158 Gymnospermen. fljiche, Bild I24c. Die Liings- uud Qiierwaude sind wallartig er- hoben, ersclieineu daher liell, weil das Licbt sie trifFt, \vahrend die Zellhobluuor ein2:esuiiken und daher duukel ist. Im Uinkreise der Schuppen zahlte Caspary 56, 66, 58 nnd 71 Zellen, also etwa ebensoviel wie bei Schuppe auf Bild l'20c. Der erste auBere Giirtel der Zelleii der Schuppen, in pareucbymatischer Form, um- f’aBt die breitesten uud kiirzesten, sie sind 0,014 — 0,0227 mm breit und 0,091 — 0,119 mm lang, vereinzelt fiuden sicb unter ibnen aucb solcbe, die 0,284 mm breit und 0,227 mm lang sind. Der 4. Giirtel bat wie bei Bild 120c mebr einen prosencbymatiscben Charakter, die Zellen sind bier etwas breiter und liinger, sie messeu 0,017 bis 0,227 mm in der Breite, 0,148 — 0,171 mm in der Liiuge, wobei sicb vereinzelt uocb kiirzere uud langfere fiuden. Die nicht jroldiw gbinzendeu Schuppen sind braunlicb-grau Icb mocbte uocb l)emerken , dab Caspary die Gattuug als Pinus bereits am 22. Milrz 1870 bestimmt batte. Auf Pinus Reichiana CONW. 1. c. komme icb weiterbin zu sprecbeu. Erklaruug der A bT)il d u ugen. Bild I 20. Pinus Wredeana Gasp, in 6 facher Vcrgrofierung. Gopi'iau’s Original aiis der Sammlung der Kgl. Universitat zu Konigsberg. Bild 120a. Dasselbe urn 2 Rechte gedreht. Bild 120b. Naturliclie Grofie. Bild 120c. Eine Schuppe, GOmal vergrofiert. Bild 121. Pinus M'redcana Gasp, in 3 facher Vergrofierung. Goppekt’s Original aus dem Berliner Kiinigl. mineralog. Museum. Bild 121 a. Um 2 Rechte gedreht. Bild 121 b. Natiirliche Grufie. Bild 121 c, 121 d. Schildformige Schuppen, 45 fach vergrofiert. Bild ]21e — h. Oberer Rand der Schuppen, 45fach vergrbfieit. Bild 121 i. Zwei Blutenstaubkurnchen a u. b auf der Blute liegcnd, 186 fach ver¬ grofiert. Bild 122. Pinus Wredeanus Gasp. 3 fach vergrofiert. Herrn Ma.x HEiMANs-Bcrlin gehorig. Bild 122b. Schuppe, a = oben, u = unten, iSfach vergrofiert. Bild 122c. Andere Schuppe, ISfach vergrofiert. Bild 122d, 122e, I22f. Staubgefafie. 122d. Etwas schief auf die Achse quer durchschnitten, ISfach vergrofiert. 122e. Etwas schief, der Langen- achse parallel durchschnitten, ISfach vergrofiert. 122 f. Mehr nach vorne durchschnitten, 20 fach vergrofiert; o — obon , u = unten, S = Spitze, g == Richtung nach deni Grunde. Gyraaospermen. 159 Bild 123. Bild 123 a. Bild 123b. Bild i23c. Bild 123 d. Bild 123e. Bild 124. Bild 124a. Bild 124b. Bild 124 c. Pinus Wredeana Gasp. 7 fach vergrofiert. Saminlung der physikalisch- bkonomischen Gesellscliaft. Natiirliche Grufie. Schuppe, 45 fach 'vergrofiert. Teil eines Schuppenumrisses. Unterer Teil, 3 fach vergrofiert. Eiozelnes Staubblatt, 6 fach vergrofiert. Pinus Wredeana Gasp in G V2 facher Vergrofierung. Bernsteinniuscum von Stantiicn u. Beckisr. Natiirliche Grofie. Bliitenstand, 72 um 2 Rechte gedreht. Eine Schuppe, 66 fach vergrofiert. Pilius iimltifellularis Casi>. u. R. Klebs. Diagnose: Milnulicher Bliitenstand vvalzig gegen die Spit/.c ver- schmalert, Stellung der Staubbliitter in 8/21 oder in eiueni liohereu Briu-li. Schuppen uingekehrt eifonnig am Griinde gestutzt, eiu nicbt gedeckter Teil balbkreis-niereuformig; an der Basis herzfonnig. Zellen der Schuppe no be rfliic he facherartig vom Stiel ansgehend uach dein Unikreis gerichtet zu dessen Tan¬ ge nte fast senkrecht. Staubbeutel schlecht sichtbar. Hiillblatter schlecht erhalten. Ein etwa 20 mrn langes und irn unteren Teile 7 mm dickes Kiitzchen — Bild 125 — ist ini starken Bogen gekriimnit und leider ini uutersten Teil verletzt und uudeutlich, so dab von den grundstandigen, groben Hullschuppen uur undeutliche Reste vor- handen sind. Oben ist eine Seite durch Risse im Bernstein und die andere durch Aiiswitterung zum Teil uukenntlich gemacht. Die Antheren sind nirffend deutlich. Durch Kriiminiiug; sind » Actinostrobus . 65 Bild 88 a— b, 89 a— c, 90 a ^Ueoptheris serrata Casp. . . . 61 » mengeanni Casp. u. Alethopteris » » Bild, I Rke . . . 99 Akja,e . 7 Chamaecyparis mangeanus Ca.sp. u. Anoectangium Hornscbucldanum . 54 R. Kl. Bild 77 a - d. Anomozamites . 64 Chamaecyparis nutkacnsis Spach. . lOO Aspleniuni glabariosum Mett . 62 » sphaer aides » 120 ^Iraucaria Cunningliamii Ceil, 143 Cladonia sp.. 18 » excelsa Rob. . ' . 143 Coni ferae . 64 » imhricata Pav. . 143 Cupressitts Conventzii R. Kl. . . 120 B. Biota orien talk Endl succ-incaGbve. Bryophyla . 101 19 » » « Bild 100 a— c. Qipressiles Ilartmannius G, » Gopp. emend. 115 113 Neue Folge. Heft 4. 12 178 Inhalt. Seite Cupressites Linkianu-sGxsv. u.R. Kl. Bild 93 a — e, 94 a. Cupressites Sambiensis Gasp. u. R. 118 Kn. Bild 96 a— c, 97 a — c. Cupressites Sommerfeldii Gasp. u. R. Kl . 116 Cupressites Sommerfeldii Gasp. u. R. Ki.. Bild 95 a — d. Cupressites Schenkii Gasp. u. R. Kl. Ill » » » » Bild 92 a— b. Cupressinanthus magnus Gasp. . . 126 » » » Bild 162 a— g. Cupressinanthus polysuccus Gasp. . 122 « » » Bild a— 0. Cupressineae . 65 Cupressus . 119, 125 » Linkianus G. u. M. . . 96 » sempervirens L. . . . 120 » » L. succinea G. u. M . 92, 113 D. Derinatophy Hites porosus G. u. M. 174 Dicranites Cnsparyi R. Kl. ... 52 » » » Bild 42 a, 43 a, 45 a — b. Dicranites obtusifolius Gasp. u. R. Kl. 54 » y> » » Bild 46 a— c Dicranites subflagellare G. u. M. char, ref . 55 Dicranites subjiugetlave G. u. M. char. ref. Bild 47 a — c. Dicranuin Jlagellare Hdwg. ... 55 » polycarpum Ehr. . . 54 » scottianuin . 53 » subflagellare G. u. M. . 55 F. Fitz-Roya . 65 Frenela . 65 Frullania aculata Gasp . 39 » '> ■> Bild 32 a— e Seite Frullania magniloba Gasp. ... 40 » magnilobi » Bild 33 a — b » primigenia » ... 35 » » » Bild 30a — e » truncata Gasp. » » » Bild 25 a— b, 26 a — c, 27 a— b, 28 a, 29 a — b. Frullania tenella Gasp. . . . » » » Bild 34 a — b. 31 42 33 » varians » ... » » » Bild 31 a — c Fungi . 8 Fungites capillaris Gasp. u. R. Kl. 9 » » » » Bild 1. Fungites germinans Gasp. ... 51 » macroc7iae7usGASP.u.R. Kl. 10 » » » » Bild 4. Fungites hirtus Gasp. u. R. Kl. . 10 » » » » Bild 3 » pullus » » . . 9 » » » » Bild 2 G. Glyptostrobus racemosus Gopp. » europaeus Heer . 132 132 Brong. i char, ref . 132 ' Glyptostrobuseuropaeus^-R. u. Gasp. 103 a — c, 104 a-c, 105 a— g, i 106 a-c, 107 a— b, 108 a -d. . 1 Glyptostrobus Ungeri Heer. . . 132 ; Gonatobotrys fusca Sacc. ... 12 i » primigenia Gasp. . . 11 } » » » Bild 1 6 a — b Gymnospermae . 63 H. llepaticae . 19 Hydrodyction succineum Gopp. . 7 J. Jungermannia anomala Hook . . 50 » bidentate Ho. . . 47 Inhalt. 179 Seite Jungerniannia bivuspidatn 1,. . 51 » complanata . 23 » crenulata G.. . . 40 » dimorpha Gasp. . . 47 » » » Bild 38 a — d. Jungerniannia divaricata Sow. 49 » heterophylla Ho. 47 » inflata Had. . . . 49 » serphyllifolia Dicks. 21, 29 » sphaerocarpoides Gasp. . 39, 49 Jangemnannia sphaerocarpoides Gasp. 39 a- — b, 40 a — b. Jungermannites contortas G. u. B. 20 » Neesianus G. u. B. 40 Juniperus L . 128 Juniperites Ilartmanniensis G. n.B. 111 » Gopp. . 129 000 major Gasp. . . . » » Bild 98 a — e. minor Gasp . OqO » Bild 99 a — c. L. Larix . 167 » dahurica Tukcz .... 169 Lejeunia alifera Gasp . 29 » » » Bild 24 a— c. » latiloha » . 28 » » » Bild 22 a — b, 23 a — b. Lejeunia pinnata Gasp . 25 » » » Bild 1 9a — b. » Schvrnanni Gasp. ... 26 » « » Bild 20, a— b21. Lejeunio serpyllifoUa Gopp. . . 20 » » Lib. ... 29 » auiophylla Lindbg. . . 27 Libocedrus chilenm Endl. ... 78 » salicornoides Heer . . 78 Lehocedrites » Endl. u. Gopp . 75 Libocedrites subdecurrens Gasp. . 9 Suite Libocedrus subdecurrens Gasp. . 77 » » 0 Bild 57 a — d, 58 a — d, 59. Lichenes . 18 Lopliocolea polyodus Gasp. ... 46 » » » Bild 36a— c. M. Madotheca laevigata Dem. ... 43 » Unguij’era Gasp. ... 42 » » » Bild 35 a— e. Madotheca platyphylla Dum. . . 43 Musci . 42 Muscites apiculatus G. u B. . . 52 » confertus G. u. B. . . 58 » dubius . 52 » //aiic/iecorneiCASP. u.R.Kl. 56 » » » » Bild 48 a — b. Muscites hirstissimus G. u. B. . . 52 » scoratus G. u. B. . . . 58 » tortifolivs Gasp. u. R. Kl. 57 » « » » Bild 49 a — c. P. Pecopteris humboldtiana G. u. B. 59 » » » » Bild 50 a — d. Pezizites Candidas G. u. B. . . 8 Phragmicoma contorta Gasp. . . 20 » » » Bild 16 a — c. Phragmicoma magnisiipulata Gasp. 1 9 Bild 15 a— c. Phragmicoma Makaii Dum. ... 22 » suborbiculata Gasp. 22 » » » Bild 17 a— c. Phragmicoma suborbiculata var. sinnata Gasp . 23 Phragmicoma suborbiculata var. sinnata. Gasp. Bild 18 a — c. Picea Engleri Gonw . 165 12* 180 Inhalt. Piceites Reichianus Gopp. . . . » Schenkii Gasp. u. R. Kl. . » » » » Bild 128 a — c. Piceites Wredeanus Endl. . . . Pinaster Endl . Pinites longi/olius Klin . » Reichianus Endl . » Thomasianus Gopp. • . . Piuus baltica Co.nw . » banksianoides G. u. M. . . » cembrifolia Gasp . » » » Bild 118 a — e, 119 a— f. Pinus densiflora Sieb. u. Z. . . » dolychophylla Gasp. . . . » » » Bild 1 1 6 a — e. » edulis Eng . » Hageni Hp. . » Kleinii Gonw . » Kunowii Gasp . » » » Bild 114 a — c, 115 a. Pinus Laricio-Thomasiana Heer. . » » » » Bild 130. Pinus multicellular is Gasp, u R.Kl. » » » » Bild 125 a — e. Pinus Parryana Eng . » Reichiana Gonw . » B Gasp . » » » Bild 127 a — i. » Schenkii Gonw . » Schieffer decker i Gasp. u. R. Kl. » » » » Bild 117 a— c. Piaus Schumanni Gasp . » » » Bild a — f . » serrata Gasp . » » » Bild a — f . . » silvatica G. u. M . » subrigida G. u. M. ... » Thunberge Paul . » tiquetrifolia G. u. M. . . . Seite I Pinus Wredeana Gasp . 151 » » » Bild 120 a — c, 121 a-i, 122 b— d, 123 a-e, 124 a — c. Podocarpites Kowalewskii Gasp. u. R. Kl . 143 Podocarpites Kowalewskii Gasp u. Rke. Bild 113 a— e. Podocarpus L’Herit. . . . 119, 141 » Totara Dow. . . . 141 Podozamites . 64 Polyporus mollis Fr. f. succinea . 8 » vaporarius Fr. » . 8 Protonema Jungermanniae Bild 41a 51 Pteridophyta . 59 R. Radula complanata Dum. ... 45 » » Gopp. ... 22 » oblongifolia Gasp. ... 44 » » » Bild 37 a — h. Ramularia didyma Ung . 15 » oblongispora Gasp. . . 15 » » » Bild 11a— b, 12 a— b. S. Sciadopitytes glaucescens G. u. M. 143 » linearis G. u. M. .143 Sequoia . 131 » brevi folia Heer. char. ref. 139 » » B Bild 112 a — f. B Cautsiae Heer char. ref. 72, 138 » B » » ref. I Bild 111 a — c. i Sequoia gigantea Endl . 67 »