000328274 17 0CT1906 Abhandlungen der Königlich Preufsischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie. Neue Folge. Heft 45. Die Fanna der Schanm bnrg -Lippe’schen Kreidemolde. Von Dr. phil. E. Harbort in Berlin. -rO Mit 11 Tafeln, einer Übersichtskarte und einem Profil. Herausgegeben von der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt n. Bergakademie. BERLIN. Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie, Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1905. Preis 10 Mark. Abhandlungen Königlich Preufsischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie. Neue Folge. Heft 45. BERLIN. Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie, Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1905. Die Fauna der Schaumburg - Lippe’schen Kreidemulde. Von Dr. phil. E. Harbort in Berlin. y ' Mit 11 Taieln. einer Übersichtskarte und einem Profil. Herausgegeben von der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt u. Bergakademie. BERLIN. Tm Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie, Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1905. Einleitung. Die vorliegende Abhandlung bildet die Ergänzung meiner Dissertationsschrift1) und soll die dort nur kurz erwähnten Arten der Fauna des Valanginien und Hauterivien unter Berücksichtigung der stratigraphischen und bionomischen Verhältnisse näher be¬ schreiben. Infolge günstiger Aufschlüsse in der unteren Kreide der wei¬ teren Umgebung von Bückeburg war es möglich, in den letzten Jahren eine große Anzahl von Fossilien nach Ammonitenhorizonten getrennt zu sammeln. Von diesen wurden die Ammonitiden durch Herrn v. Koenen2) beschrieben, während ich die Bearbeitung der übrigen Fauna übernahm. Es sollte besonders auf die Feststellung der vertikalen Verbreitung der einzelnen, meist bekannten Arten, größeres Gewicht gelegt werden, als dies geschehen konnte, bevor eine Gliederung der unteren Kreide nach Ammonitenhorizonten im nordwestlichen Deutschland von Herrn v. Koenen durchgeführt © war. Herrn Geh. Rat v. Koenen bin ich zu Dank verpflichtet für mannigfache Unterstützung bei Ausführung dieser Arbeit und für die Bereitwilligkeit, mit der er mir stets das reiche Vergleichs¬ material der Göttinger Universitätssannnlung zur Verfügung stellte. Ferner habe ich den Herren Weigel und Salchow in Bückeburg, Insinger in Stadthagen, Bergeat in Clausthal für Überlassung 1) E. Harbort, Die Scbaumburg-Lippescke Kreidemulde. (Neues Jahrb. f. Mineral, u. Geol. 1908, I., S. 59 ff. 2) A. v. Koenen, Die Ammonitiden des norddeutschen Neokom. Abli. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt, N. F., Heft 24. Neue Folge. Heft 45. 1 2 Einleitung. verschiedener Fossilien zu danken. Die meisten zur Untersuchung gelangten Stücke sammelte ich selbst und übergab sie dem geolo¬ gischen Museum zu Göttingen. Kurz vor Abschluß der Arbeit stellte mir Herr Dr. G. Müller das von ihm gesammelte Material an Crustaceen und Mollusken aus dem Valanginien von Gronau freund- lichst zur Verfügung. Darunter befanden sich manche Arten, die infolge ihres günstigen Erhaltungszustandes mehrere Stücke aus Schaumburg-Lippe in trefflicher Weise ergänzen. Es schien daher angebracht zu sein, die besser erhaltenen Exemplare einiger neuer Arten nochmals auf der Ergänzungstafel XI mit abbilden zu lassen. Die vorliegenden Fossilien sind in der Regel in Form von mehr oder weniger scharfen Steinkernen und Abdrücken, oft aber auch mit der Schale erhalten. Sie finden sich teils platt gedrückt im geschichteten Ton, teils mehr oder weniger verdrückt in den das Gebirge in Abständen von 1 — 2 m durchsetzenden Toneisen- © steingeoden. Bei der Anfertigung der Tafeln, die ich persönlich übernahm, wurde ich von den Herren OlzhaüSEN und Borrmann in Claus¬ thal unterstützt, denen ich auch an dieser Stelle bestens danken möchte. Da die angewendete Methode allgemeineres Interesse be- sitzt, mag sie kurz erwähnt werden. Als Unterlage zu den Zeich¬ nungen dienten photographische Bilder auf mattem Toulacopier- papier. Das verhältnismäßig billige und schnell mit jedem Ent¬ wickler gute Bilder erzielende Papier besitzt eine rauhe, körnige, dem Zeichenpapier ähnliche Oberfläche. Die lichtempfindliche Schicht ist im Wasser unlöslich. Diese Vorzüge ermöglichen es, sowohl mit Bleistift und Kreide, als auch mit Wasserfarben die Abzüge zu retouchieren ; und jeder Autor wird selbst ohne Schwie¬ rigkeiten die charakteristischen Merkmale, welche er hervorzuheben wünscht, einzeichnen können. Zur Erzielung kontrastreicher Licht- und Schattenwirkungen empfiehlt es sich in vielen Fällen, die Schatten der photographischen Bilder durch Aufträgen eines leichten rotbraunen Farbentones zu vertiefen, weil durch dieses Verfahren die auf der Photographie etwa vorhandenen feineren Strukturzeichnungen bei der Reproduktion durch Lichtdruck nicht verloren gehen. Einige Bemerkungen über die stratigraphischen etc. Verhältnisse. 3 Die Bivalven und Gastropoden des deutschen Neokoms wurden erst kürzlich von Wollemann1) monographisch beschrieben. ln den Fällen, wo ich an dem mir vorliegenden Materiale keine be¬ sonderen Beobachtungen machen konnte, habe ich mich daher darauf beschränkt, den Literaturnachweis und die Fundorte der betref¬ fenden Arten anzugeben. Das Gleiche gilt von den in das Va- langinien hinaufgehenden Wealdenfossilien. Sodann liegt noch eine größere Anzahl von Spezies vor, die wegen ihres ungünstigen Erhaltungszustandes eine genaue Bestimmung nicht zuließen. D ie Litteratur über die Fauna der unteren Kreide ist stark zerstreut und findet sich meist in kurzen Aufsätzen und Notizen verschiedener Zeitschriften. Zur leichteren Orientierung ist am Schluß ein Verzeichnis der wichtigsten von mir benutzten Abhand¬ lungen angefügt. Einige Bemerkungen über die stratigraphischen und tektonischen Verhältnisse. Eine ausführlichere Darstellung der Stratigraphie und Tektonik habe ich in meiner Dissertation2) gegeben, es mögen hier nur einige neue Beobachtungen nachgetragen werden. Die beigefügte Übersichtskarte und ein Querprofil (Taf. XII) durch die Mulde haben den Zweck, die Lagerungsverhältnisse zu veranschaulichen und ein Bild über die Verteilung der einzelnen Horizonte und der wich¬ tigsten Versteinerungsfundpunkte zu geben. In meiner früheren Arbeit hatte ich nachgewiesen, daß der Wealden in der dem Wesergebirge nördlich vorgelagerten Mulde sich überall konkordant auf die obersten Jurabildungen legt und \ vom untersten Valanginien überlagert wird. Daraus hatte ich in Übereinstimmung mit A. v. Koenen3) den Schluß gezogen, daß b A. Woi.lemann, Die Bivalven und Gastropoden des deutschen und hollän¬ dischen Neokoms. Abh. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt, N. F., Heft 31. 2) 1. c. S. 60-90. 0 v. Koenen, Über das Alter des norddeutschen Wäldertons. Nachr. d. Kgl. Ges. d. Wiss. Göttingen 1899. S. 313. 1 * 4 Einige Bemerkungen über die stratigraphischen etc. Verhältnisse. er als Äquivalent der Berriasstufe auzusehen ist. Die neueren Beobachtungen G. Müllers1) westlich der Eins haben jedoch ergeben, daß der Wealden auch in Deutschland ähnlich wie in England2) höhere Stufen des marinen Neokoms (z. B. das Ob. Hauterivien) vertreten kann, sodaß meine verallgemeinerte Schlu߬ folgerung verfrüht war und zunächst nur für das Wealdenbecken nördlich vom Wesergebirge zutrifft. Es ist von vornherein wahr¬ scheinlich, daß eine brackische Faziesbildung wie der Wealden, die obendrein nach G. Müller (1. c. S. 197) westlich der Ems und im südlicheren Hannover ganz allgemein weithin transgredierende Lagerung zeigt, zu verschiedenen Zeiten sich wiederholen konnte. Von neueren Aufschlüssen lieferte die Tongrube am Bahnhof Lindhorst nach freundlicher Mitteilung des Herrn Salchow in Bückeburg im wesentlichen die Fauna der Keyserlingischicliten von Jetenburg, der Kanal nördlich von Nordholz einige Formen des oberen Hauterivien: Crioceras semicinctum A. Roem., Belemnites pistilliformis Blv. , Belemn. jaculuni Phill. Crioceras semicinctum A. Roem. wurde von Herrn Salchow ferner bei einer Brunnen¬ anlage in Berenbusch nordwestlich von Bückeburg, einer Keller¬ ausschachtung in Queetzen und beim Brückenbau über die Gehle bei Volksdorf gefunden und Unteres Hauterivien beim Fasanen¬ hofe zwischen Bückeburg und Meinsen durch Hoplites longinodus Neum. et Uhl., aus einem Brunnen stammend, nachgewiesen. Von besonderem Interesse ist ein neuer Aufschluß im untersten Valanginien auf dem nördlichen Muldenflügel bei Sachsenhagen, wo in den hängendsten Schichten Polyptychites diplotomus v. Koex., in den tieferen 'Lagen Oxynoticeras heteropleurum Neitm. et Uhl., 0. Georili dOrb., 0. Marcoui d Orb. und 0. inflatum v. Koen. gesammelt wurden. Die Lagerung der obersenonen Kreideschichten über den Schiefertonen des Hauterivien am Stemmerberge läßt sich nach 1) G. Müller, Lagerungs Verhältnisse der unteren Kreide westlich der Ems und Transgression des Wealden. Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt 1093, 24, S. 191. 2) Bis zum Aptien hinaufreichend. Vergl. Pavlow, Quart. Journ. geol. soc. 1896, 52, S. 548. Bionomisches und Biologisches. 5 neueren Untersuchungen wohl nur durch die Annahme erklären, daß wir es mit einer von der Denudation verschont gebliebenen Scholle einer ehemaligen, weit verbreiteten und transgredierenden Senondecke zu tun haben. Die weitere Verbreitung des transgre- dierenden Senon über Neokomtonen im nördlichen Hannover ist letzthin durch mehrere Tiefbohrungen nachgewiesen1). Bionomisches und Biologisches. Am Ende der Jurazeit erfolgte im Gebiete des Wesergebirges ein Rückzug des Meeres, durch den isolierte Seebecken abge¬ schnitten wurden, in denen das Wasser starker Verdunstung aus¬ gesetzt war. Die Fauna verkümmerte allmählich2) und mit zu¬ nehmender Konzentration der Minerallösungen erfolgte ein Nieder¬ schlag von Gips3) und Steinsalzablagerungen, sowie die Bildung der weit verbreiteten Pseudomorphosen nach Steinsalz in den fossil¬ armen Münder Mergeln. Über letzteren stellen sich im Gebiete von Bückeburg mächtige, oft stark bituminöse, auch wohl merge¬ lige Tone und Blättertone des unteren Wealden ein mit zwischen¬ gelagerten Toneisensteingeoden und einer brackischen, aus Cyrenen und Melanien bestehenden Fauna. Der Charakter dieser Fauna, sowie das Vorhandensein von großen Mengen von Bitumen und Eisenoxydulkarbonat lassen da¬ rauf schließen, daß sich stagnierende Astuarien mit ausgesüßtem, wenig bewegten und darum sauerstoffarmen Wasser gebildet haben müssen. Es erfolgte darauf eine Ablagerung von Sauden (Sand¬ stein des mittleren Wealden) und eine stellenweise Verlandung des Gebietes, sodaß sich eine Vegetation ansiedeln konnte, die zur Bildung der jetzigen Steinkohlenflötze Veranlassung gab. Auf l) E. Harbort, Über die stratigraphischen Ergebnisse von zwei Tiefbohrungen durch die Untere Kreide bei Stederdorf und Horst im Kreise Peine. Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt 1905, S. 27. 3) v. Koenen, Über das Alter des norddeutschen Wäldertones, 1. c. S. 312. 3) J. Schlunck, Jurabildungen der Weserkette bei Lübbecke und Pr. Olden¬ dorf, Jahrb. d. Kgl. preuß. geol. Landesanstalt 1904, 25, S. 90. 6 Bionomisches und Biologisches. die autochthone Entstehung derselben weisen die von mir unter den Kohlenflötzen im Sandstein wiederholt beobachteten, senk¬ rechten Röhrichtwurzeln hin1,). Vom Astuarium her fand dann gelegentlich eine zeitweilige Überflutung der Vegetationsflächen (Moore) statt und brachte Conchylien, Saurier und Fische mit sich, deren Reste häufig in der »Dachplatte« der Flötze zu finden sind. Aus der Wiederholung dieser Vorgänge läßt sich die Entstehung der verschiedenen Flötze erklären. Über den Kohlen¬ flötzen folgen wiederum 200 m bituminöse Tone mit eingelagerten Bänken von Toneisensteingeoden. Das Astuarium hat das Terrain dauernd überflutet und bringt die mächtigen, faulschlammartigeu Tone zur Ablagerung. Nach oben hin nimmt der Bitumengehalt ab, die Humussubstanzen werden durch sauerstoffreicheres Wasser oxydiert. Gleichzeitig stellen sich nach und nach immer mehr Meeresbewohner, Cephalopoden, Bivalven und Gastropoden ein, vermischen sich zunächst mit der brackischen Fauna und ver¬ drängen diese schließlich ganz. Eine Zeitlang vermögen die Cyrenen und Melanien sich den veränderten Lebensbedingungen (in erster Linie steigender Salzgehalt) anzupassen, verschwinden jedoch bereits in der Zone des Polyptychites Keyserlingi vollständig. Die Ostracoden Q Cyprideen) dagegen fanden noch eine Zeit lang in dem seichten Wasser auf dem Schlickboden reichliche Nahrung. Betrachten wir nunmehr die Fauna der höheren Valanginien- und Hauterivienschichten, so fällt zunächst die Seltenheit von Co eienteraten, Echinodermen und Brachiopodenresten auf. Abge¬ sehen von Lingula2), welche stellenweise häufiger ist, wurde nur an einer Stelle Terebratula Moutoni d’ORB. im Hauterivien ge¬ funden. Es beweist diese Tatsache, daß auch zur Zeit des Valau- ginien und Hauterivien die norddeutsche Kreidebucht noch keine normale Meeresfauna enthielt. Andere ausgesprochene Byssusträger, die Aucellen, welche 0 H. Potonik, Zur Frage Dach den Ur-Materialien der Petrolea. Jahrb. d. König], preuß. geol. Landesanstalt 1904, 25, S. o65. 2) Nach A. v. Zittel (Handbuch der Paläontologie, I. Abt., 1. Bd., S. 656) seichtes Wasser und schlammigen Boden bevorzugend. Bionomisclies und Biologisches. 7 nach Pompecky1) in litoraler Flachsee lebten, machen es anderer¬ seits wahrscheinlich, daß die norddeutsche Neokombncht auch mit den russischen, westdeutschen etc. Neokommeeren eine Ver¬ bindung gehabt haben muß, da die Gattung bekanntlich einen Formentypus von Arten repräsentiert, deren ausgedehnte horizontale Verbreitung nur durch weite Wanderungen erklärt werden kann. Sie dürften als echte Byssusträger etwa an Treibholz oder Ammo¬ niten geheftet gleich den Cirripeden als Plankton in die nord¬ deutsche Kreidebucht verschleppt sein. Die Bivalven und Gastropoden kommen zum großen Teil im Valangiuien und Hauterivien gleichzeitig vor und können daher schwerlich als Leitformen verwendet wTerden, doch scheinen die einzelnen Horizonte unter gleichen Faziesbedingungen immer eine bestimmte charakteristische Zusammensetzung, einen gewissen Habitus in der Gesamtheit ihrer Fauna zu besitzen. Sehr auffällig ist das plötzliche Verschwinden der Gruppe des Oxynoticeras heteropleurum Neum. et. Uhl. Verschwindet die Gruppe ganz unvermittelt, um einer neuen Platz zu machen, oder entwickelt sie sich duch das Oxynoticeras M a rko wz- Stadium hin¬ durch zu einer Formenreihe mit Nabelknoten und weiterhin mit Rippenverzierungen? Entwicklungsgeschichtliche Studien über diese Frage könnten von Wert sein, dürften jedoch erst möglich werden, wenn ein größeres Material vorliegt. Ö ö Von den Crustaceen scheinen die Macruren einigermaßen horizontbeständig aufzutreten. Im oberen Wealden fanden sich Ver¬ treter der Astaciden, die auch heute noch der Wealdenformation ähnliche Faziesbedingungen zu ihrem Gedeihen beanspruchen. Es sind diese Funde in den brackischeu Wealdenbildungen für die Beurteilung der Stammesgeschichte der Makruren insofern von Interesse, als sie vermuten lassen, daß sich die Übersiedelung der Makruren in die süßen Gewässer vielleicht schon während der Kreidezeit vollzogen hat. In der Zone des Oxynoticeras heteropleurum erlangt die Meyeria rapax n. sp. nicht nur in unserm Gebiete, sondern auch b Pompecky, Uber Aucellen und Aucellen-ähnliche Formen. N. Jahrb. f. Min. Beil. Bd. XIV, S. 349. 8 Bionomisches und Biologisches. in gleichem Horizonte von Gronau, vom Deister etc. eine außer¬ ordentlich große Verbreitung und Fülle der Individuen. Vielleicht hat sie bei der Faziesveränderung der brackischen in marine Gewässer besonders reichliche Nahrung an den absterbenden Organismen gefunden. Meyeria ornata M’Coy. scheint für das Hauterivien charakteristisch zu sein. Die Dekapodenfauna besteht insgesamt in unserem Gebiete aus breiten, gut bedornten und sonst wohl bewehrten Formen, die ihrer ganzen Organisation nach dem litoralen Benthos zuzurechnen sind. Vertebrat a. 9 Palaeontologischer Teil. A. Vertebrata. Reptilia. Plesiosanrus Conyb. Plesiosaiirus sp. (n. sp.?). Im untersten Valanginien fand sich bei Müsingen in einer Toneisensteingeode der Sch wanzwirbel eines Plesiosaurus mit wohl¬ erhaltener Knochenstruktur. Nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn Dr. v. Huene in Tübingen , dem ich eine Skizze dieses Wirbels schickte, gehört er wahrscheinlich einer anderen Art an, als der von Koken (Palaeont. Abhandl. von Dames u. Kayser, 1896, S. 122 ff.) Plesiosaurus Degenhardti genannten, welche aus dem oberen Wealden von Obernkirchen in der Schaumburg-Lippe- schen Kreidemulde stammt. Pisces. Von Fischresten fanden sich zwar gut erhaltene, aber nicht zusammenhängende Skelettteile eines nicht näher bestimmbaren Knochenfisches im unteren Valanginien von Müsingen : Zähne, Flossenstachel, Wirbel mit Gräten und Schädelfragmente. 10 Malacostraca. B. Arthropoda. Malacostraca. Ord. Dekapoda. Abt. Reptantia (Macrura). I. Loricata. Fam. Glyphaeidae. Meyeria M’Coy. Meyeria omata Phill. Taf. I, Fig. 2 a — b. 1835. 1840. 1849. 1 850. 1862. 186'). 1881. 1890. 1896. 1904. Astacus ornatus Phile., Geol. Yorks., tab. III, fig. 2. Glyphaea omata Roem., Kreidegeb., S. 105, Taf. XVI, Fig. 23 a — c. Meyeria omata Phiel., M’ Coy, Annals Nat. Hist., vol. IV, p. 333. » » » Bronn u. Roe.mer, Lethaea geogo., tab. 33, fig. 14. » » » Bell, Fossil Malacostr. Crust. Palaeontogr. Soc., 1862, p. 33, tab. IX, fig. 9 — 11. » » » Schlüter, Neue Fische u. Krebse a. d. Kreide von Westfalen, Palaeontogr. XV, S. 296. » » » Z ittel, Handb. d. Palaeont., III, S. 692. » » » Wermbter, Gebirgsbau des Leinethaies etc., S. 43. » » » G. Müller, Untere Kreide im Emsbett, Jahrb. d. kgl. prciß. geol. Landesanst., 1895, S. 65. » » » Andree, Teutoburger Wald bei Iburg, S. 34. Im allgemeinen kann ich auf die Beschreibungen bei Römer, Bell und Zittel verweisen, welche diese leicht kenntliche kleine Art eingehend behandeln. Neue Beobachtungen konnte ich nur an dem Telson eines gut erhaltenen Stückes aus dem Eiseubahn- einschnitt der Mindener Kreisbahn im Heisterholze machen. Die Lappen der Schwanzflossen sind nicht, wie die Abbildungen bei Römer und Phillips angeben, auf ihrer ganzen Oberfläche mit gekörnelter Skulptur versehen, sondern etwa das hintere Drittel derselben ist durch eine Naht abgetrennt und mit zarten, am Rande zum Teil dichotomierenden Radialrippchen verziert. Leider gelang es auch mir nicht , die Extremitäten dieser Art zu Gesicht zu bekommen. Malacostraca. 1 1 Es hat den Anschein, als ob Meyeria ornata Piiill. in Nord¬ deutschland charakteristisch ist für die Ablagerungen des Haute- rivien. In der S chamnburg- Lippesehen Kreidernulde wenigstens scheint sie ausschließlich darauf beschränkt zu sein und kommt hier ziemlich häufig vor. Auch sonst wurde sie immer nur mit Formen des Hauterivien von Bredenbeck, vom Osterwald, Teuto¬ burgerwald etc. angeführt. Fundstellen in dem behandelten Ge- biete sind: Stadthagen, Schönfeld s Zgl. Tongrube Todtenhausen, Zgl. Tongrube ( Unteres Zgl. Tongrube im Heisterholz südw. Petershagen ( Hauterivien. Bahneinschnitt südl. Petershagen ) Meyeria rapax n. sp. Taf. I, Fig. 12; II, Fig. 1 — 4; III, Fig. 1—2; XI, Fig. I — 2. Glijphaea n. sp. Harbort, Schaumburg-Lippe’sche Kreidernulde, S. 79. Es lagen mir zur Untersuchung etwa 120 Exemplare dieser 20 — 25 cm Länge erreichenden Art vor, darunter etwa 50 Exem¬ plare aus dem unteren Valanginien von Müsingen, eine große Anzahl aus dem gleichen Horizonte von Gronau in Westfalen, sowie mehrere Stücke vom Nordabhange des Deisters. Der Hinterleib ist länger, als der Cephalothorax. Letzterer ist annähernd doppelt so lang als hoch, das Verhältnis ist jedoch bedeutenden Schwankungen unterworfen. Der Querschnitt des Cephalothorax ist elliptisch, doch sind die meisten mir vorliegen¬ den Kopfschilder mehr oder weniger platt gedrückt und dann in der Medianlinie oft in gerader Linie aufgebrochen, so daß der Anschein einer medianen Rückennaht erweckt wird. Hier¬ durch irre geführt hatte ich in meiner früheren Arbeit die vor¬ liegende Art zur Gattung Glyphaea gestellt. Einzelne später er¬ haltene Exemplare zeigten jedoch unzweifelhaft, daß eine mediane Rückennaht nicht vorhanden ist. Das Rostrum ist schmal und ziemlich lang; es erreicht 1/q der Gesamtlänge des Cephalothorax. Etwra von der Mitte des Rückens zieht sich schwach S-förmig gebogen nach dem vorderen 12 Malacostraca. Unterrande zu eine tiefe Nackenfurche, erreicht diesen jedoch nicht, sondern biegt plötzlich etwa auf dem ersten Drittel der Wangenhöhe in scharfem Bogen zum Vorderrand hin um. Die durch die Nackenfurche abgetrennte vordere Partie des Cepha- lothorax wird von 7 scharfen, stark hervorragenden, horizontalen Längskielen durchzogen. Der mittlere, schwächere läuft allmählich in das Rostrum aus, die beiden folgenden konvergieren schwach nach vorn und tragen am Außenrande des Cephalotorax kurze Spitzen. Darunter folgen in zunehmenden Abständen zwei weitere Kiele, welche dem oberen parallel verlaufen. Zwischen den vor¬ deren Endigungen der mittleren Kiele liegt die Ausbuchtung für die Augenhöhle. Die Kanten der Längskiele sind mit einer O O Reihe sägenartig angeordneter, scharfer, schmaler Zähnchen besetzt. Sonst ist die Oberfläche des von der Nackenfurche abgegrenzten Feldes glatt und nur selten tritt noch eine Körnchenreihe zwischen den Längskielen auf. Von der Stelle, wo die Nackenfurche nach vorn umbiegt, _ verläuft in schwach S-förmig geschwungener Linie über die Kiemenregion ein Kiel schräg aufwärts nach der Ecke, die Ober¬ und Hinterrand bilden. Der Hinterrand des Cephalothorax ist zur Aufnahme des Abdomens mit einem Ausschnitt versehen und von einem Randwulst umsäumt, welcher von einer glatten Saum¬ furche begleitet wird, die auf dem Rücken nur schmal ist, nach den Flanken zu an Breite und Tiefe zunimmt. Der Unterrand des Rumpfschildes bildet einen gegen die Rückenlinie schwach konvexen Bogen. Die ganze Oberfläche des hinteren Teiles vom Cephalothorax ist mit einer ziemlich dichten und regelmäßigen gekörnelten Skulptur bedeckt; auf dem S-förmigen Kiele sind die Höckerchen etwas stärker ausgebildet, in der Nähe der Ränder schwächer, aber zahlreicher. Von den präoralen Gliedmaßen sind die Augenstiele an keinem mir voliegenden Exemplare vorhanden, an einem im Ton von Gronau abgedrückten Individuum ist ein Fühler des ersten Paares (Antennula) und der Außenfühler des zweiten Paares (Antenne) erhalten (vergl. Taf. XI, Fig. 1). Letzterer setzt sich zusammen aus einem verhältnismäßig dicken Schafte und der eigentlichen Ö o Malacostraca. 13 Geißel. Die drei Glieder des Schaftes sind normal gebildet und frei beweglich, das letzte zeigt eckige, mit Dornen besetzte Kanten. Auch von Müsingen liegt ein wohl erhaltenes Bruchstück einer Geißel vor. Von den Maxillen konnten gelegentlich nur Bruchstückchen beobachtet werden, die bei weiterer Präparation leider zerstört worden sind. Die lokomotorischen Pereiopoden sind normal in der bekann¬ ten Fünfzahl der Beinpaare ausgebildet. Das erste Gliedpaar ist außerordentlich lang und kräftig gebaut im Vergleich zu allen übrigen. Es erreicht etwa die Länge des Gesamtkörpers und endigt mit einem Klauengliede. Die hinteren Glieder sind zu- sammengedrückt und mit scharfen Kanten versehen, die mit einer Reihe spitzer Dornen besetzt sind. Skulptur von Meyeria rapacc n. sp. Mikroskopisch vergrößert. Das zweite Paar der Gehfüße ist plump gebaut. Das Coxal- glied, der Trochanter primus und Tr. secundus, sind verkürzt, klein und gedrungen. Das Femur ist stärker und länger aus¬ gebildet, als alle übrigen Glieder, seitlich komprimiert und auf dem dadurch entstandenen oberen und unteren Kiele mit Dornen bewaffnet. Das folgende, kurze, fünfte Glied (Carpus) verbindet das Femur mit einer stark verbreiterten Endklaue, deren schmale bewegliche Kralle von dem umgebildeten siebenten Gliede gebil¬ det wird. Die Oberfläche des festen Fingers ist unregelmäßig gekörnelt und randlich mit vereinzelten Dornen besetzt Das Taf. II, Fig. 2 a abgebildete Exemplar läßt außerdem noch bis 3 mm lange, büschelförmige Borsten wahrnehmen. Die drei letzten Pereiopodenpaare sind zierlicher gebaut, der Querschnitt ihrer Glieder ist kreisrund. Coxalglied und Trochan- 14 Malacostraea. teren sind wieder verkürzt, Femur ist verlängert und durch gedrun¬ genen Carpus mit dem lang keulenförmigen 6. Gliede verbunden. Das Endglied ist nicht erhalten. Die Oberfläche dieser Fußpaare ist unregelmäßig gekörnelt. Die Pleopoden des Postabdomens liegen selten frei, meist ragen nur Stümpfe von ihnen aus dem Gestein hervor. Auf einem im Göttinger Museum befindlichen Gesteins-Abdruck von Jetenburg sind die Schwimmfüße jedoch derart erhalten, daß man Basipodit, Exopodit und Endopodit wohl unterscheiden kann. Der Hinterleib (meist bauchwärts eingekrümmt erhalten), ist länger als das Kopfbrustschild, halbzylindrisch und bald mehr, bald weniger breit gebaut, was vermutlich auf sekundäre Geschlechts¬ charaktere zurückzuführen ist. Von den sieben Segmenten ist das erste sehr klein und selten erhalten. Der zweite Abschnitt ist im Verhältnis zu den vier folgenden recht breit und besitzt stumpfer abgerundete Epimeren. Die Seitenlappen der Segmente 2—6 sind scharf zitzenförmig zugespitzt, ihre Ränder geschwungen und mit feinen Zälmchen besetzt. Die sechs ersten Segmente sind in der Dorsalgegend fein gekörnelt, ihre Epimeren zeigen gröbere, unregelmäßig verteilte Höckerchen und sind mit 1 — 2 kräftigen Mitteldornen bewehrt. Die Seitenräuder der Epimeren werden von einem glatten Saume begleitet, an welchen sich die glatten, spangenförmigen Dorsalringe anschließen. Das sechste Segment ist länger, als die drei vorhergehenden. Ihm sind die zu Schwimmflossen umgebildeten Glieder des letzten Pleopoditenpaares durch ein kurzes Zwischenglied angeheftet. Die äußeren Schwimmflossen werden durch eine Quernaht in zwei Teile getrennt. Das obere, größere Stück wird durch ein paar kräftige Längsrippen gefestigt und ist randlich mit mehreren scharfen Spitzen besetzt (Taf. II, Fig. lc). Der distale, kleinere Teil ist halbkreisförmig gestaltet und wird von zahlreichen, radial- strahligen, feinen Rippchen durchzogen, welche sich gegen den Außenrand hin meist gabeln. Das siebente Segment, die Schwanzplatte, hat länglich spaten- förmige Gestalt und besitzt eine unregelmäßige, grobgranulierte Oberfläche. Malacostraca. 15 Die vorliegende Art steht der Meyeria vectensis Bell aus dem Greensaud von Atherfield sehr nahe, unterscheidet sich von ihr jedoch einmal durch die spitzen Epimeren, welche bei der englischen Art sanft gerundet erscheinen, durch eine feinere und viel dichtere Skulptur und etwas abweichenden Verlauf der Nuchalfurche. Mit Rücksicht auf die beiden ersten Punkte bildet M. vectensis Bell einen Zwischentypus zwischen unserer Art und der Meyeria ornata A. Poem. Meyeria rapax n. sp. ist im untersten Valanginien von Müsingen und Gronau in Westf. recht häufig. Bei Müsingen sind besonders einige Toneisensteiubänke im unmittelbaren Han¬ genden des Wealden durch häufigeres Auftreten dieser Art aus- gezeichnet. Auch sind hier einige Exemplare im obersten Wealden beobachtet worden. Einige Fragmente eines Krusters aus dem oberen Wealden der Wieggrefe’schen Tongrube bei Deinsen gehören mit großer Wahrscheinlichkeit auch hierher. Vereinzelte Exemplare stammen aus der Zone des Polypty- chites Keyserlingi von Jetenburg und Lindhorst, in einem höheren Horizonte wurde die Art bislang nicht beobachtet; auch mehrere Exemplare vom Osterwald und Deister dürften aus dem unteren Valanginien stammen. II. Nephropsidea. Eryma v. Meyer. Eryma sulcata n. sp. Taf. I, Fig. 11a — b; Taf. XI, Fig. 4a— c. Es liegt ein kleiner 28 mm langer Cephalothorax mit daran sitzenden Femura des vorderen Pereiopoditenpaares aus dem Hauterivien der KüHLMANXschen Tongrube bei Stadthagen vor. Das Rostrum ist beschädigt und wird ergänzt durch den vorderen Teil eines größeren, gut erhaltenen Kopfbrustschildes aus dem Hauterivien der Schönfeld sehen Ziegeleitongrube nördlich Stadt¬ hagen. Ferner sind dazu gehörig noch ein Scheerenballen mit dem beweglichen Finger und ein Paar Schwimmfüße vorhanden. O O 16 Malacostraca. Der Cephalothorax ist zylindrisch geformt, von elliptischem Querschnitt. Die wenig gebogenen seitlichen Ränder werden von einem schwach aufgewulsteten Saume eingefaßt, welcher von einer seichten Furche begleitet ist. Dieser Saum wird von vorn nach hinten zu etwas kräftiger. Der Hinterrand, welcher wohl nur schwach verdickt war, besitzt eine seichte Einbuchtung zur Aufnahme des Abdomens und geht in scharfem Bogen in die Seitenränder über, während letztere in den Vorderrand allmäh¬ licher einlenken. Etwa von der Mitte des Panzers fällt eine tiefe, S-förmig geschwungene Nackenfurche zu den Seitenrändern ab und mündet O O auf dem unteren Viertel der Höhe, in halbkreisförmigem Bogen nach vorn umbiegend, unterhalb der Augenbucht. Das Rostrum setzt sich rückwärts in ein schlank spindelförmiges sogenanntes »Schaltstückchen« fort, welches links und rechts von einer flachen Furche begrenzt wird und eine Reihe stärkerer Dornen trägt. Es reicht etwa bis zur Mitte des Abstandes von Rostrum und Nackenfurche. Von diesem Punkte ab teilt eine mediane Rücken¬ naht den Panzer in zwei Hälften. Vom letzten Viertel der Mediannaht ziehen zwei ein wenig flachere Furchen schräg abwärts nach vorn und vereinigen sich etwa auf der Mitte der Seiten zu einer tieferen, schwach S-förmig gewundenen Furche, welche sich bis zum Unterrande hinabzieht. Unterhalb der Vereinigungsstelle der beiden Rückenfurchen ver¬ laufen in horizontaler Richtung zwei parallele Furchen zur Nacken¬ furche hinüber. Hierdurch wird ein erhabenes Feldchen heraus¬ modelliert, von dem nochmals durch eine kurze vertikale Furche ein vorderes, kleineres Feld abgetrennt ist. Die Augenränder bilden einen schwach gebogenen Ausschnitt und tragen an ihrem unteren Ende je einen stark entwickelten Orbitaldorn. Vom Rostrum ziehen sich nach hinten zwei kleine kamm- artige, von Dornen gebildete, divergierende Erhebungen hinab. Ihre vorwärts gerichteten Dornen nehmen von vorn nach hinten an Größe ab. Die Skulptur ist auf dem ganzen Cephalothorax ziemlich gleichmäßig ausgebildet und besteht aus spitz konischen bis dorn- Malacostraca. 17 artigen, nach vorn gerichteten Warzen, vor denen kleine Vertiefungen liegen. Es erinnert die Skulptur an die Oberfläche einer Ilolzraspel. Die Skulptur der ersten vier Glieder des vorderen Pereio- poditenpaares besteht aus kleinen Vertiefungen. Das Femur er¬ scheint seitlich zusammen^edrückt und trä^t auf der Unterseite zwei scharfe Kanten, die mit einer dichten Reihe doruartiger Warzen besetzt sind. Der kurze, gedrungene Scheerenballen (digitus fixus ) ist plump zylindrisch gestaltet, von elliptischem Querschnitt. Die Skulptur stimmt mit der des Cephalothorax überein. Auffallend klein und zierlich im Vergleich zum Scheeren¬ ballen ist das Dactylopodit (Taf. XI, Fig. 4 c). Ein Paar Schwimmfüße besitzt einen rundlichen Querschnitt und läßt deutlich Endo- und Exopodit erkennen. Skulptur von Eryma sulcata n. sp. Mikroskopisch vergrößert. Am nächsten vergleichbar mit der vorliegenden Art ist Eryma elegans Opp. var. gracilis Krause aus der Zone der Ostrea Knorri von Weenzen. Doöh sind in der Anordnung der Furchen und in der Gestalt des »Schaltstückchens«, sowie des Propoditen des ersten Pereiopoditenpaares wesentliche Unterschiede vorhanden. Fam. Astacidae. f Hoploparia M’ Coy. Hoploparia (Homarus) aspera n. sp. Taf. II, Fig. 5-6. Ein eingekrümmtes Exemplar dieser Art stammt aus dem ß P. G. Krause, Decapoden des norddeutschen Jura, Zeitschr. d. deutsch, geol. Gesellscb. 1891, S. 199. Taf. XIII, Fig. 2a — e. Neue Folge. Heft 45. 2 18 Malacostraca. oberen Valangiuien von Ottensen, nordwestlich Stadthagen, welches in ausgestrecktem Zustande eine Länge von etwa 10 cm erreicht haben dürfte. Das Rostrum und der vor der Nuchalfurche ge- legene Teil des Cephalothorax ist fortgebrochen. Außerdem liegt ein kleineres 2^2 cm langes Kopfbrustschild von Bredenbeck a./D. vor, welches in der Gestalt und im Verlauf der Furchen mit dem Stück von Ottensen übereinstimmt und sehr wahrscheinlich der¬ selben Art angehört. Beide Exemplare ergänzen sich gegenseitig sehr gut insofern, als das letztere die Gestalt vollkommener, das erstere die Skulptur erkennen läßt. Der Cephalothorax zeigt die charakteristischen Merkmale der Astaciden. Die zylindrische Gestalt besitzt einen elliptischen Querschnitt. Das Rostrum ist breit, die Spitze desselben ist fort- gebrochen, sie scheint ziemlich lang gewesen zu sein. Vom Rostrum laufen zwei kurze, divergierende Kiele rückwärts aus. Etwa auf der halben Wangenhöhe ist jederseits ein anderer kurzer Kiel an¬ gedeutet, welcher am Vorderrande in eine Spitze ausläuft. Zwischen dieser und dem Rostrum liegt der Ausschnitt der Augenhöhle, hinter dem ein deutlicher Postorbitaldorn aus dem Panzer hervor¬ springt. Vom hinteren Teile des Rückens (2/s der Gesamtlänge der Medianlinie) läuft eine tiefe, breite Nackenfurche in nach vorn gewendetem Bogen dem Unterrande zu, verschwindet aber bereits etwas unterhalb der halben Höhe der Wangen. Dicht vor dem Ende dieser Furche fällt von der Mitte der Wangen auf dem vorderen Teile des Cephalothorax eine zweite, tiefe und breite Furche steil zum Unterrand, die sich an ihrem unteren Ende in der W eise gabelt, daß die Gestalt eines A nachgeahmt wird. Vom unteren Teile der Nackenfurche zweigt sich eine seichte, dem Hauptaste der A-Furche parallel verlaufende Rinne ab, erreicht den Unterrand jedoch nicht, sondern biegt vorher nach vorn hin um und vereinigt sich mit dem hinteren, tiefen Gabelungsaste der A-Furche, Der Hinterrand des Cephalothorax ist oben mit einem Ausschnitt zur Aufnahme des Abdomens versehen und wird von einem glatten, verdickten, 1 mm breiten Randsaume eingefaßt, den eine vom Rücken nach den Flanken an Breite zunehmende Furche begleitet. In der Nähe des Unterrandes verschwindet letztere Malacostraca 19 wieder. Die ganze Oberfläche des Cephalothorax ist granuliert und wird von dicht gedrängt stehenden Wärzchen bedeckt, vor denen sich kleine Vertiefungen befinden. Unter der Lupe er¬ scheint der Panzer rauh, raspelartig. Die Abdominalsegmente sind bis auf das sechste und siebente ziemlich vollständig erhalten. Das erste Glied ist kürzer und schmaler als die übrigen und wird auf dem hinteren Drittel von einer tiefen, breiten Querfurche eingeschnitten. Das zweite, dritte, vierte und fünfte Segment besitzen etwa gleiche Länge. Die Epimeren des zweiten Gliedes sind breit und stumpf abgerundet, die der letzten Segmente sind zugespitzt, mit geschwungenen Seitenrändern versehen und laufen nach hinten in eine Spitze aus. Von der Schwanzplatte sind nur Fragmente vorhanden; nach dem Abdruck, den sie auf dem Gestein hinterlassen, zu urteilen, ist sie spatelförmig gestaltet und verhältnismäßig lang gewesen. Das erste Drittel der Segmente 2 — 6, welches im ausgestreckten Zu¬ stande des Tieres von der vorhergehenden Platte bedeckt wurde, wird durch eine breite, tiefe Furche abgegrenzt. Diese verläuft vom Rücken bis etwa zur Mitte des Vorderrandes der Seiten¬ lappen, wird nun bedeutend seichter und schmaler, durchzieht im halbkreisförmigen Bogen den unteren Teil der Epimeren und steigt dann, sich allmählich verlaufend, nahe am Hinterrande der Segmente noch eine Weile an. Die Ränder der Segmente werden von einem schmalen, glatten Saum eingefaßt. Ihre Oberfläche zeigt überall die Skulptur des Cephalothorax. Auf den Epimeren ist die Granulation etwas stärker ausgebildet als in der Dorsal¬ gegend. Von den Scheeren der ersten Pereiopoden ist nur ein ver¬ drücktes Glied (Taf. II, Fig. 5 c) erhalten, es läßt erkennen, daß die Kanten mit spitzen Dornen besetzt waren. Die Oberfläche ist granuliert. Die hintereu Pereiopoden sind zierlicher gebaut und ebenfalls nur in Fragmenten oder aus dem Gestein hervor¬ tretenden Stümpfen vorhanden. Ihre Oberfläche ist anschei¬ nend glatt. Am nächsten vergleichbar mit der vorliegenden Art ist Hoploparia Beyrichii Schlüt. aus dein Senon. Diese unter- 20 Malacostraca. scheidet sich jedoch erheblich von ihr durch abweichenden Verlauf der Nuchalfurchen, Skulptur und Gestalt der Epimeren. Die von M. de Tribolet *) auf schlecht erhaltene Fragmente von Beingliedern gegründeten Arten aus dem Neokom können unmöglich zum Vergleich herangezogen werden. Astacus Fabr. ( Astacus (Potamobius) antiquus n. sp. Taf. I, Fig. la — b; Taf. XI, Fig. 3 a— g. C. Schlüter beschrieb 1868* 2) aus einer Toneisensteingeode der unteren Kreide von Ochtrup in Westfalen den ersten kleinen fossilen Kruster aus der Gattung Astacus ohne genauere Horizont- angabe. Vermutlich stammt das Stück aus dem oberen Wealden oder unteren Valanginien; beide Formationsglieder gehen bei Ochtrup zu Tage3). Einige nicht sehr günstig erhaltene Macruren, von denen das- größere etwa 10 cm Länge besitzt, fanden sich in Toneisenstein¬ geoden des obersten Wealden der Wieggrefe’schen Tongrube bei Deinsen nördlich Bückeburg, welche ebenfalls die typischen Merkmale der Gattung Astacus erkennen lassen. Mehrere besser erhaltene Exemplare der gleichen Art wurden von Herrn Dr. G. Müller im oberen Wealden von Gronau in Westfalen gesammelt und mir freundlichst zur Bearbeitung über¬ geben. Der Cephalothorax besitzt zylindrische Gestalt mit elliptischem Querschnitt. Der Hinterrand bildet einen seichten Ausschnitt zur Aufnahme des ersten Abdominalsegmentes, die Unterränder ver¬ laufen im flachen Bogen zu den Ausschnitten der Augenhöhlen. o o Hinter* und Unterränder werden von einer schmalen Saumfurche umrandet. Etwa von der Mitte des Rückens zieht sich eine tiefe Nackenfurche zum Unterrande. Sie verläuft anfangs in einem 0 Tribolet, Crust. du terrain neocomian du Jura Neucbätelois et Yaudois. Bull. soc. geol. France, 3. ser. II, p. 350; III, p. 72 ff. 2) Palaeontographica XV, S. 302. . 3) Vergl. Kosmann, Zeitschr. d. deutsch, geol. Gesellscb. 1898, Bd. 50, S. 127 ff. Malacostraca. 21 Bogen nach vorn, biegt sieb etwa auf der Mitte der Wangenhöhe S-förmig zurück und wendet sich schließlich wieder in scharfem Bogen nach vorn. Vor der Nuchalfurche erhebt sich in der me- dianen Rückenlinie ein Kiel, welcher anfangs von zwei weiteren parallelen Kielen begleitet wird, die jedoch bald wieder ver¬ schwinden. Der mediane Kiel setzt sich in das dreieckig ge¬ staltete Rostrum fort. Von den Basisecken des Rostrums ziehen sich oberhalb der Augenhöhlen zwei deutliche Kiele nach hinten, erreichen die Nuchalfurche jedoch nicht, sondern verschwinden plötzlich schon auf halbem Wege. Die Skulptur des Cephalo- thorax und auch des gesamten Postabdomens besteht in einer dichten, feinen und sehr gleichmäßigen Punktierung, welche durch kleine Vertiefungen in der Oberfläche des Panzers gebildet wird. Diese, sowie die feinere mikroskopische Struktur gibt die Abbildung auf Taf. XI, Fig. 3 g wieder. Obschon die Antennen fortgebrochen sind, kann man an mehreren Exemplaren im Querbruche wahrnehmen, daß kräftige äußere Fühler mit einem dicken Schaft und kleinere innere Geißeln vorhanden waren. Von den fünf Pereiopodenpaaren ist das erste durch Größe und plumperen Bau vor den übrigen ausgezeichnet und trägt am Ende eine Scheere, deren Propodit Taf. XI, Fig. 3e abgebildet ist. Die Oberfläche der Glieder ist stark granuliert. Die Endglieder der vier hinteren, zierlicheren Fußpaare sind nicht bekannt. Auch von den Pleopoden ragen nur Stümpfe aus dem Gestein heraus. Die Segmente des Postabdomens greifen dachziegelförmig übereinander. Das erste ist klein, das zweite bis sechste etwa von gleicher Größe, das siebente (Telson) spatenförmig, stark verlängert. Die Epimeren sind abgerundet von halbkreisförmiger Gestalt, die Skulptur stimmt mit der des übrigen Panzers überein. Von den vier beweglichen, kräftigen Schwanzflossen wird durch eine Quernaht ein unteres halbkreisförmiges Stück abge¬ trennt, welches feine Radialstreifen trägt. Durch die Mitte der Schwanzflosse zieht eine kräftige, breite Rippe, welche noch über die Quernaht hinübergreift. Das letzte Abdominalsegment scheint zwar keine eigentliche 22 Entomostraca. Quernaht zu haben, doch dürfte das Tier die Fähigkeit besessen haben, das äußere Ende desselben willkürlich zu bewegen, da die meist eingekrümmte Lage bei den vorliegenden Stücken auf leichte Biegsamkeit schließen läßt. Die vorliegende Art unterscheidet sich von Astacu-s politus Schlüt. durch die gedrungenere Form des Cephalothorax, durch abweichende Gestalt der Epimeren und Schwanzplatten. Außer¬ dem besitzt sie eine ausgezeichnete Skulptur, während die ScHLÜTHER sche Art vollkommen glatt sein soll. Es sind keine Merkmale vorhanden, die mich zwingen, diese Form von den echten Astaciden abzutrennen. Zudem ist es auf¬ fällig und interessant, daß sämtliche Exemplare (insgesamt etwa fünfzehn) in den brackischen Wealdenbildungen gefunden wurden. Macruren-Spezies. Ein kleiner Hinterleib von 2 cm Länge aus der Zone des Olcostephamis Keyserlingi bei Jetenburg unweit Bückeburg hat eine schlanke, längliche Gestalt, ähnlich unseru gewöhnlichen rezenten Sandgarneelen. Die Schwanzplatte ist sehr spitz und lang. Die Schale ist dick, an der Oberfläche glatt; beim Präparieren zersprang sie zum größten Teil. Über die generische Stellung des kleinen Krusters läßt sich nichts aussagen, nur soviel kann erkannt werden, daß er zu keiner der vorhin beschriebenen Arten gehört. Mög¬ licherweise bildet er aber nur das Nauplius- Stadium irgend einer größeren Art. O Entomostraca. Ord. Cirripedia. Archaeolepas Zitt. (Pollicipes Leach.) Archaeolepas decora n. sp. Taf. I. Fig. 3—10. Pollicipes n. sp. Harbort, Schaumburg-Lippe’sclie Kreidemulde S. 79. Im untersten Valanginien bei Müsingen fand ich unmittelbar über der Cucullaeabank in einer Toneisensteingeode einen 20 cm Entomostraca. 23 Durchmesser erreichenden Oxynoticeras inflatum v. Koenen, auf den eine ganze Kolonie von groben und kleinen Individuen gut erhaltener Cirripedier aus der Familie der Lepadiden aufgewachsen war. Sie gehören der Gattung Archaeolepas an, welche durch A. y. Zittel von Pollicipes abgetrenut wurde und sich von letzterer durch das Fehlen der Lateralia unterscheidet. Sämtliche Tafeln des Capitulums sind bei mehreren Exemplaren mit dem Stiel ver¬ bunden noch in der ursprünglichen Lage erhalten geblieben. Das Capitulum besteht aus 6 Hauptplatten, je zwei Scuta und Terga, einer Carina und dem Rostrum. Das Scutum (Fig. 6 a — b) ist hoch deltoidisch gestaltet, seine Spitze zum Tergalrand hin gekrümmt. Der Tergalrand ist schwach konkav, der Schließrand konvex gebogen. Die Basalränder bilden einen Winkel von 150°, welcher aber noch gestreckter erscheint, da die Ränder etwas gebogen sind. Von der Spitze verläuft zum Schuittpunkt der Basalränder eine stumpfe Kante, von der aus die Schale nach den Seiten hin abfällt. Das Scutum ist im ganzen nur sehr schwach gewölbt und mit feinen, von der Spitze aus¬ gehenden Radiallinien verziert. Dazu kommt eine feine Anwachs- Streifung, welche sich in verschieden gefärbten Bändern , die den Basalrändern parallel verlaufen, zu erkennen gibt. Das Tergum (Fig. 7 — 8) ist fünfseitig, die Höhe des größten Exemplares beträgt 18 mm. Bei einem anderen erreicht die Höhe 14 mm, die größte Breite 13 mm. Der Basalrand, die Basis des Fünfseites, bildet mit dem Carinalrande einen Winkel von nahezu 90°, mit dem Tergalrande einen Winkel von 110 — 120°. Letzterer ist länger als der Carinalrand. Die Scheitelränder sind schwach konvex gebogen und bilden mit einander einen Winkel von circa 120°. Das Tergum ist ebenfalls nur flach gewölbt. Von der Scheitelspitze zieht sich zum oberen Ende des Tergalrandes eine seichte Depression, wodurc'h die obere, randliche Partie der Schale ein wenig faltenförmig aufgebauscht erscheint. Ferner verlaufen von der Scheitelspitze zu den Endpunkten des Basalrandes zwei deutliche Kanten, die bei älteren Exemplaren kielartig hervortreten können. Die Skulptur besteht auch hier aus feinen, vom Scheitel ausstrahlenden Radiallinien, die selbst auf Steinkernen deutlich zu 24 Entomostraca. sehen sind. Diese werden von zarten konzentrischen Anwachs¬ ringen geschnitten, welche hier ebenfalls durch schön weiß und blau gefärbte Bänder noch augenfälliger hervortreten. Sie gehen von den Scheitelrändern aus und verlaufen den übrigen Rändern derart parallel, daß sie allemal auf den Längskanten scharf in die andere Richtung umbiegen. Das Tergum hat eine entfernte Ähn¬ lichkeit mit dem von Ch. Darwin1) aus dem Oxford als Pollicipes planulatus abgebildeten. Die Carina (Fig. 4 — 5) hat die Gestalt eines halben Kegel¬ mantels; Basisdurchmesser zur Höhe verhält sich wie 1:2. Die Spitze ist schwach hornförmig nach innen gebogen. Die Ober¬ fläche wird von feinen Radiallinien geziert. Hierzu kommen schwache konzentrische Anwachsringe, welche auf der Mitte der Carina auf¬ wärts zur Spitze hin gebogen sind; in gewissen gleichmäßigen Ab¬ ständen tritt ein kräftigerer Anwachsstreifen auf. Das Rostrum (Fig. 9a — b, 10a — b) ist sehr klein im Verhältnis zu den übrigen Platten. Es hat die Gestalt eines nahezu gleich¬ schenklig rechtwinkligen Dreiecks, das in seiner Höhenlinie dach¬ artig unter einem rechten Winkel geknickt ist. Die Skulptur ist dieselbe, wie die der Carina. Der Stiel kann die dreifache Länge des Tergums erreichen; er ist dick, nach oben hin erweitert und mit serialen Schuppen¬ reihen bedeckt. Die Schuppen haben regelmäßige, flach sechsseitige Gestalt und legen sich dachziegelförmig über einander. Die ein¬ zelnen Täfelchen sind kräftig längsgestreift, weniger starke und dicht stehende Linien verlaufen senkrecht dazu, also parallel der Längsaxe des Stieles. Von den aus anderen Formationen beschriebenen Arten unterscheidet sich die vorliegende sowohl durch die Gestalt, wie auch durch die abweichende Skulptur der Platten des Ca- pitulums. l) Ch. Darwin, A Monograph of the fossil Lepadidae or pedunculated Cirripedes of Great Britain. Palaeontograph. Soc. 1851, p. 78, tab. 1\, fig. 11. Ostracoda. 2f> Ostracoda. Cypridea Bosquet. Die Ostracoden des Wealden bähen sich den veränderten Lebensbedingungen beim Beginn der Neokomzeit anzupassen ge¬ wußt und lebten noch lange Zeit zusammen mit den rein marinen Formen des unteren Valanginien. In dem Profil von Müsingen sind sie noch in den obersten Schichten, wenn auch nicht ganz so häufig, wie im oberen Wealden vorhanden. Ich beschränke mich darauf, im folgenden nur die wichtigste Litteratur für die einzelnen Arten anzugeben und kifrz ihr Vorkommen zu behandeln. Cypridea graimlosa Sow. 1836. Cypris granulosa Sow, Fittony Observat. pl. XXI, fig. 4. 1839. » » » Roemer, Ool.-Geb. Nachtr. S. 52, Taf. 20, Fig. 24. 1846. » » » Denker, Wealdenbild. S. 60, Taf. 13, Fig. 31a — b. 1880. » » » Struckmann, Wealdenbild. S. 56. 1883. » » » Grabbe, Schaumb. Lipp. Wealdenmukle S. 31. Verbreitung: Im Serpulit und ganzen Wealden; seltener im unteren Valanginien bei Müsingen. Cypridea valdeusis Sow. 1836. Cypris valdensis Sow., Fitton, Observat. pl. XXI, fig. 1. 1839. » » » Roemer, Ool.-Geb., Nachtrag, Taf. XX, Fig. 20, a, b. 1846. » » » Dunker, Monogr. d. nordd. Wealdenb., S. 60, Taf. 13, Fig. 31a — b. 1862. » » » R. Jones, Fossil Estlieriae. Palaeontogr. Soc., 1862, p. 127, tab. "V, fig. 26 — 30. 1880. » » » Struckmann, Wealdenbild., S. 56. 1883. » » » Grabbe, Schaumb. -Lipp. Wealdenmulde, S. 31. 1904. » » » Andree, Teutoburger Wald bei Iburg, S. 18. Im nördlichen Deutschland verbreitet im Serpulit und Wealden. Häufig im obersten Wealden und unteren Valanginien bei O O Müsingen. Cypridea laevigata Dkr. 1846. Cypris laeviycita Dkr., Dunker, Monogr. d. nordd. Wealdenb., S. 59, Taf. XIII, Fig. 25. 1880. v » » Struckmann, Wealdenbild., S. 56. 26 Cephalopoda. 5- © g Hauterivien Valanginien M 2 ob. | unt. ob. unt. 1 Name Fundort £ © •- S ® 'S 5 0 ©> i r-*4 c3 ~ ^ 6 © §-2 o > S, O 2 s © .t: .© § — o S3 ö © © o © 2o -B r*H r** - — — o s=: ä, §. — S © © a, es: $ t a. Dibrancliiata : 1. Belemnites subquadratus A. Roemer .... X x X — Pollliagen, Stadthagen, Jetenburg, Nordsehl, Ottensen, Haßlage, Niedermehnen, Ha- rienstedt. 2. — ef. lateralis Phill. . _ — X — Jetenburg, Lindhorst. 3. — iaculum Phill. X — — — — ( Kanal n. Nordholz, 4. — pistilliformis Blv. . X — — — — C Nordsehl. b. Tetrabranchiata : 1. Nautilus pseudoelegans d’Orb . — X X — — 2. Phylloceras aff. Winkler i - } Stadthagen. Kilian . — X — — — 3. Oxgnoticeras heteropleu- Müsingen, Schacht Georg, Neuer Kanal rum Meum. et Uhl. . X? X bei Deinsen, Sachsen¬ hagen. 4. — Gevrili d’Orb . — — — — X Müsingen , Deinsen, Sachsenhagen. 5. — Marcoui d’Orb . . • — — — — X Müsingen , Sachsen- hagen. 6. — inßatum v. Koen. — — — X Müsingen . Schacht Georg, Sachsenhagen. 7. Polyptychites Keyserlingi Neum. et Um . — — — X _ Jetenburg, Lindhorst. 8. — BrancoiNEüM.et Uhl. — — — X 9. — laticosta v. Koen. — bullatus v. Koen. . — — — X — ) Jetenburg, Lindhorst. 10. — — — X 11. — latissimus Neu m . etU h l . — — — X — ) 12. — diplotomus v. Koen. . — — — — X Müsingen, Sachsen¬ hagen. 13. — marginatusN® u m. etÜH l — — — X Jetenburg. 14. — bidichotomus Leym. . — — X — — Stadthagen, Haßlage. 15. — biscissus v. Koen. — — X — — Stadthagen, Pollhagen, Haßlage. 16. — terscissus v. Koen. . — — X — — \ 17. — obsoleteco status N eu m. et Uhl . X __ \ Stadthagen. 18. — n. sp.? v. Koen. . — — X — — ) Cephalopoda. 27 o Hauterivien Valanginien £ ob. unt. ob. unt. o 'S .2 O ^ > ; gfi 'S.! § 0 O a, PS? 19. — sp. juy. an gradatus \ • Koen# • • • • • — — — X — Jetenburg. 20. — perovalis v. Koen. . — X — — 21. — polytomus v. Koen. . — — X — — J 22. — ramulosus v. Koen. . — — X — — f • 23. — Hauchecornei Neum. ) Stadthagen. et Uhl.? . — — X — — l 24. — n. sp . — — X — — 1 25. — Grotfnöw/NEUM.etUHL. — — X — — 26. — tardescissus v. Koen. — — X — — Stadthagen, Haßlage. 27. — euomphalus v. Koen. — — — X — \ 28. 29- — polyp tyclms Keyseel.? — aff. Beani Pavlow . _ X X — ( Jetenburg. 30. — Pavlowi y. Koen.. . — — X — J 31. A stier ia Astieri d'Orb . — X — — — \ 32. — aff. psilostoma Neum. et Uhl . _ X _ ___ \ Stadthagen. 33. — convoluta v. Koen. . — X — — ) 34. Hoplites noricus Köm. . X Stadthagen , Harien- stedt, Kleiriehe, Nie¬ dermehnen. 35. — radiatus Brug. . . — X — _ Stadthagen. 36. — longinodusNBvyuetV hl. — X X — — Stadthagen, Fasanen¬ hof, Haßlage. 37. — spiniger v. Koen. — X — — — I 38. — neocomiensis d’Orb. . — X — — — j Stadthagen. 39. — hystrix Bean? . . . — X — — — 40. — cf. hystricoides Uhl. — X — — Stadthagen, Haßlage. 41. — Ottmeri Neum. et Uhl. X — — Ottensen. 42. Hoplitides cf. gibbosus y. Koen . — - X — — — Stadthagen. 43. Crioceras curvicosta y. Koen. ..... — X — Stadthagen, Haßlage. 44. — cf. hildesiense v. Koen. — — X — — Stadthagen. 45. — semicinctum . . . 0 X — — — — Nordsehl, Kanal n. Nordholz, Berenbusch Queetzen, Yolksdorf. l) Eine Anzahl in letzterer Zeit gefundener Arten wird Herr Geheimrat v. Koenen in einem Nachtrag zu seiner Arbeit beschreiben. 28 Cephalopoda. Lamellibranchiata. 1883. Cypris laevigata Dkr., Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde, S. 31. 1893. Cypridea » » Gagel, Beitr. z. Kenntn. d. Wealden etc., Jahrb. d. kgl. preuß. geol. Landesanst., 1893, S. 158. Sehr häufig* im obersten Wealden hei Müsingen; zusammen mit Cypridea valdensis Sow., ebendort im unteren Valanginien. C. Cephalopoda. Von den Cephalopoden wurden die Ammonitiden aus unserem Gebiete durch A. v. Koenen1) in seiner umfassenden Monographie eingehend beschrieben. Die Belemniten beabsichtigt Herr Dr. Müller in Berlin in einer ausführlichen Abhandlung mit zu bearbeiten. Ich gebe daher der Vollständigkeit halber nur ein Verzeichnis der in unserem Neokomgebiet gesammelten Cephalopodenarten mit Fundortsangabe (S. 26 u. 27). D. Mollusca. Lamellibranchiata. Ostrea Linne. Ostrea Oermaini Coquand. 18G9. 1871. ?1883. 1891. 1900. 1903. Ostrea Germaini Coquand, Genre Ostrea, p. 191, tab. 66, fig. 14—16. » » » Pictet et Camp, Terr. cret. Ste. Croix, IV, p. 295, tab. 189. » Walkeri Keeping, Upware, and Brickhill, p. 103, tab. IV, fig. 4a — c. » distorta (non Sow.) Struckmann, Wealdenb. von Sehnde, S. 122. » Germaini Coq., Wollemann, Die Bivalv. d. nordd. Neoc , S. 18, Taf. I, Fig. 4 u. 5. » Germaini , Coq., G. Müller, Untere Kreide westl. d. Ems, S. 193. Im untersten Valanginien und im obersten Wealden von Müsingen finden sich einige Schichten erfüllt mit Austernschalen, welche mit den von C. Struckmann aus dem unteren und oberen 0 v. Koenen, Die Ammonitiden des norddeutschen Neokom. Abh. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanst., N. F., Heft 24. Berlin 1902. Laniellibrancliiaia. 29 Wealden von Sehnde als Ostrea distorta Sow. angeführten sehr gut übereinstimmen. Eine Anzahl Exemplare von Sehnde konnte ich untersuchen, und es stellte sich heraus, daß sie zu Ostrea Germaini Coq. aus dem unteren Valanginien gehören dürften und kaum zu der schlecht charakterisirten und nur flüchtig beschrie¬ benen Ostrea distorta Sow. aus dem englischen Purbeck zu stellen sind. In der Gestalt sehr variabel, kommen bald Formen vor, die mehr in die Länge gestreckt sind, bald solche, bei denen die Höhenausdehnung vorwiegt. Überhaupt kann diese Auster durch unregelmäßige Fortsätze die wunderlichsten Gestalten annehmen. Die Schale ist wenig dick, auf der Oberfläche gegen den Wirbel hin ziemlich glatt, sonst mit zahlreichen runzligen Anwachslamellen bedeckt, die hauptsächlich an den Schalenräudern deutlich her¬ vortreten. Die in der Literatur angegebenen »radialen, rippen¬ ähnlichen Falten«, welche bisweilen auftreten sollen, waren an dem untersuchten Material nicht vorhanden. Beide Klappen sind nur wenig gewölbt, eine von ihnen ist gewöhnlich aufgewachsen gewesen. Das Schloß wird von einer mehr oder weniger ausgedehnten, dreieckigen Fläche gebildet. Vom Wirbel verläuft zur Basis des Dreiecks eine Ligamentgrube. Der verhältnismäßig große Muskeleindruck kann verschieden ge¬ staltet sein, halbkreis- bis kreisförmig, und liegt in den meisten Fällen dem Schalenrande genähert. Letzthin fanden sich Exemplare dieser Art auch in der Zone der Polyptychites Keyserlingi bei Jetenburg. Ostrea n.? sp. Eine Austernschale von Müsingen unterscheidet sich erheb¬ lich von den beschriebenen Arten. Die Gestalt ist unregelmäßig vierseitig, der Wirbel sehr spitz. Unter ihm liegt eine dreieckige Platte, welche mit einer vom Wirbel ausgehenden Furche zur Aufnahme des Ligamentes versehen ist. LTnterhalb des Wirbels wird das Innere der Schale von einer leistenförmigen Anschwel¬ lung durchquert. Der Muskeleindruck liegt subcentral. Ob die Auster einer neuen Spezies angehört, oder nur eine 30 Lamellibranchiata. abnorme Form einer bekannten Art repräsentiert, wird sich erst feststellen lassen, wenn mehrere Exemplare davon gefunden werden sollten. Exogyra Sayn. Exogyra Couloni Defr. 1821. 1822. 1834. 1836. 1841. 1842. 1842. 1845. 1846. 1853. 1854. 1861. 1868. 1868. 1869. 1869. 1883. 1884. 1895. 1896. 1900. 1900. » » Gryphaea Couloni Defrance, Dict. des sc. nat., Bel. XIX, p. 534. » sinuata Sowf.rby, Min. Conch. pl. 336. Exogyra aquila Goldfuss., Petref. Germ. tab. 87, Fig. 3. Ostrea falciformis Poem er, Ool.-Geb. S. 59. Exogyra undata und sinuata Roemer, Kreidegeb., S. 47. subsinuata Leymerie, Mem. soc.geol.deFranceY,p. 17, pl. 12, fig. 4-7. sinuata Sow., Leymerie ibd., pl. 12, fig. 1 — 2. Gryphaea » » Forbes, Quart. Journ. geol. Soc. yoI. I, p. 250. Ostrea aquila d’Orbigny, Pal. franp. Terr. cret. III, p. 698, tab. 466 u. 467, fig. 1—3. Exogyra Couloni Sxeder, Geologie der Schweiz. Taf. II, S. 286. » »v. Str ombeck, Zeitschr. d. d. geol. Ges. VI, S. 264 de Loriol, Mont. Saleve, p. 110. id. ; Monogr. des couches de l’etage val. d’Arzier, p. 54. Pictet et Campiche, Ste. Croix IV. pag. 287 und 313, pl. 187, 188 u. 192, fig. 1. » » Coquand, Monogr. Ostrea p. 180, pl. 65, 71, 74 u. 75. Ostrea aquila d’ÜRB. id. ibd. p. 158, pl. 61, fig. 4 — 9. Exogyra Couloni Defr. Keeping, Upware and Brickhill, p. 75 u. 100. » Weerth, Neocomsandstein, S. 55. » Maass, Subherc. Quaders., S. 270. » Wollemann, Hilsconglomerat, S. 831. » ders. Die Bivalven etc. d. norddeutsch. Neok., S. 8, Taf. I, Fig. 1. » Dim. J. Anthula, Kreidefossilien des Kaukasus, S.76. » » » » » » » » » » » Diese im ganzen Neokom weit verbreitete und variable Art kommt auch in unserem Gebiete in allen Horizonten vor. Be¬ sonders häufig ist sie in der Zone des Olcosteplianus Keyserlingi bei Jetenburg, wo sie in den Schiefertonen förmliche Austern¬ bänke bildet, die in gewissen Abständen von einander in größerer Anzahl aufgeschlossen sind. . Es kommen hier Exemplare vor, die 150 mm hoch sind. Im übrigen kann ich auf die Beschreibung bei Wollemann verweisen. Bemerken möchte ich nur, daß bei sehr guter Erhal¬ tung die kleine Klappe außer den konzentrischen Anwachslamellen Lamellibranchiata. 31 noch feine Radialrippen zeigt, die besonders deutlich in der Nähe des Wirbels hervortreten. An einigen Stücken aus den obersten Schichten von Müsingen und dem oberen Valanginien von Ottensen waren sie besonders gut zu beobachten. Die von Wollemann unterschiedenen Variationen, var. alta , var. longa sind bei Jeten- burg mit allen Übergängen vorhanden, var. alta nodosa fand sich nur im Hauterivien von Stadthagen, auch ist dort häufiger var. longa. Fundorte: Müsingen, j Rusbend, > Unteres Valanginien. Forsthaus Rusbend, ) Jetenburg, \ Neuer Kanal bei Deinsen, Zone des Olcostephanus Lindhorst, Ottensen, Stadthagen, Kanal n. Nordholz, Stadthagen, Ob. Valanginien. Unt. Hauterivien. Exogyra spiralis Goldf. 1834. 1835. 1841. 1846. 1869. 1895. 1896. 1900. Exogyra spiralis Goldfuss, Petr. Germ., II, p. 33, tab. 86, fig. 4a— b. » » » A. Roemer, Ool. Geb., S, 65, z. T. » undata Sow., A. Roemer, Kreidegeb., S. 47. » Tombecki d’OßßiGNY, Pal. fr. terr. cret., III, p. 701, tab. 467, fig. 4-6. *> » » Coquand, Genre Ostrea, p. 182, tab. 66, fig. 8-10. » spiralis Goldf., Maas, Subherc. Quaders, S. 270. » Tombecki, d’ORB., Wollemann, HilscoDglomerat, S. 832. » » » ibid., Die Bivalven etc. d. norddeutsch. Neok. S. 11. Diese kleine, zierliche Auster, fand sich häufig in den obersten Schichten mit Oxgnoticeras heteropleurum gelegentlich der Aus¬ schachtung des neuen Kanals bei Deinsen, ferner im ganzen unteren Valanginien von Müsingen. Hinsichtlich der Beschreibung und ö O O Unterscheidung von verwandten Arten verweise ich auf die Arbeiten von Wollemann. 32 Lamellibranehiata. Ich habe nur zu erwähnen, daß dem GoldfüSS sehen Namen die Priorität gebühren dürfte. Er sowohl, wie später A.Roemer führen Exogyra spiralis aus dem Elligserbrink-Ton, also aus dem Hauteri- vien an. Inwieweit die zu dieser Art gestellten Vorkommnisse aus dem oberen Jura ident sind, vermag ich nicht zu entscheiden, da mir kein ausreichendes Material zum Vergleich vorliegt. Exogyra cf. Etalloni Pict. et Camp. 1868. Ostrea Etalloni Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix, IV, p. 286, tab. 186, fig. 12 — 15. Aus den unteren Valanginien-Schichten von Müsingen stammt eine etwa 8 cm lange Exogyra , die am nächsten der Exogyra Etalloni Pict. et Camp, aus dem Valamnnien von St. Croix vergleichbar ist. Die Schale ist länglich oval, ziemlich stark gewölbt. Vor dem hinteren Rande verläuft eine deutliche Kante, hinter welcher die Schale fast senkrecht abfällt. Der zierliche Wirbel ragt wenig hervor und ist stark eingekrümmt. Die Schale ist ziemlich dick, ihre Ober¬ fläche fast glatt. Die Skulptur besteht nur aus sehr feinen vom Wirbel auslaufenden Spirallinien und schwachen konzentrischen Anwachs¬ streifen. Erstere treten auf unserem Exemplar viel deutlicher hervor, als in der Abbildung bei Pictet et Campiche angegeben ist. Auch sonstige kleine Unterschiede sind wohl vorhanden. Ob diese jedoch konstant sind, läßt sich an dem einzigen mir vor¬ liegenden Exemplare nicht feststellen. Anomia Linne. 1836. 1847. 1851. 1854. 1867. 1899. Anomia laevigata Sow. Anomia laevigata Sow., Fitton, Transact. geol. soc. ser. 2, vol. IV., p. 338. tab. XIY, fig. 6 a — b. » » » (TOkbigny, Pal. fr. Terr. cret., III, p. 755, tab. 489. fig. 4 — 6. Abich, Zeitschr. d. D. geol. Gesellscb., III, S. 30. Morris, Cat. Brit. Fossils, ed., 2, S. 161. Eichwald, Lethaea rossica , S. 412. H. Woods, Monogr. of the cret. Lamellibr. of Eng¬ land, Pal. Soc. vol. LIII, part. I, p. 29, tab. 5, fig. 6 — 9. » » » » » » » » » » » » Lamellibranchiata. 33 1900. Anomia laevigata Sow., Dim. J. Anthula, Kreidefossilien d. Kaukasus, S. 75. 1900. » » » G. Müller, Versteinerungen d. Jura u. d. Kreide aus Deutsch-Ost- Afrika, S. 561, tab. XXV, fig. 3, 4. Müsingen: Durchmesser des größten Exemplares 17 mm. Die Schale ist dünn, die Gestalt kreisförmig. Der kleine Wirbel liefet nahe dem oberen Rande. Die Schalen sind sehr flach, glatt und nur mit schwachen, welligen Anwachsstreifen bedeckt. Diese aus dem Lower Greensand von Punfield und dem Neoc. inf. von Frankreich angeführte Art findet sich auch bei uns selten im unteren Valanginien. Mehrere Exemplare stammen von Müsingen und Jetenburg. Anomia pseudoradiata d’ORB. Taf. III, fig. 6 u. 7 a — b, Taf. V, fig. 3a — b. 1836. Anomia radiata Sow., Fitton, Transact. geoi. soc. ser., 2, vol. IV, p. 338, tab. XIV, fig. 5. 1S50. » pseudoradiata , d’OüBiGNi-, Prodrome de Pal, vol., II, p. 84. 1854. » radiata Sow., Morris, Cat. Brit. Foss. ed., 2, p. 161. 1899. » pseudoradiata Woods., Monogr. of the cret. Lamellibr. of England. Pal. Soc. vol., LIII, part. I, p. 27, tab. V, fig. 1-3. 1903. » » Sow., G. Müller, Untere Kreide westl. d. Ems, S. 193. Müsingen: Höhe 25 mm; Länge 25 mm. Jetenburg: » 1 3 » » 12 » » 24 » » 24 » » 22 » » 21 Die Gestalt ist oval bis kreisförmig, der Wirbel liegt nahe dem oberen, ziemlich geraden Rande. Die linke Klappe ist mäßig gewölbt, mit zahlreichen vom Wirbel ausiaufeuden , abwechselnd kräftigeren und schwächeren Radialstreifen bedeckt, welche auf dem jüngeren Teile der Schale weniger deutlich hervortreteu, nach den Rändern hin sich unregelmäßig hin und herwendend stärker werden. Die linke Schale ist flach. Die Radialrippen beider Klappen werden von schwachen welligen Anwachsstreifen gekreuzt. Mehrere Exemplare dieser aus dem Lower Greensand von Eng- Neue Folge. Heft 45. 3 34 LamellibraDctiiata. laucl beschriebenen Art stammen aus dem Yalanginien von Jeten- bürg und Müsingen. Auch wurde die Art letzthin von G. Müller o o im gleichen Horizont bei Gronau i. Westf. gefunden. Ö O Anomia? (Ostrea?) sp. In den Schiefertonen des oberen Wealden und des untersten Valanginien bei Müsingen finden sich kleine, kreisförmige, durch- o o j o z sichtig dünne Austernschalen mit kurzem, geraden Schloßrand. Die Oberfläche zeigt scharfe, oft lamellenartige konzentrische An- wachsringe. Ob die Stücke zur Gattung Anomia gehören oder o o o nur embryonale Stadien von Ostrea sp. vorstellen, ließ sich nicht mit Bestimmtheit feststellen. Der gerade Schloßrand spricht für Anomia. Auch glaube ich an einem Exemplare mehrere Muskel¬ eindrücke erkannt zu haben. Avicula Klein. Avicula vulgaris n. sp. Taf. IX, Fig. 1 u. 3. Müsingen: Höhe 34 mm, Länge des Schloßrandes 17 mm. Die Art ist in ihrer Gestalt sehr variabel. Die Schale ist ungleichklappig und ungleichseitig, von schief ovalem Umriß; der Schloßrand lang und gerade. Beide Klappen sind ziemlich stark gewölbt, die linke etwas mehr, als die rechte. Der Wirbel steht weit nach vorn gerückt und ragt ein wenig über den o o o Schloßrand hervor, und zwar jener der linken Klappe am stärksten. Das vordere Ohr ist klein, das hintere sehr groß und flügelartig verlängert. Unter letzterem befindet sich ein tiefer Ausschnitt. Der Schloßrand zeigt unter den Wirbeln einen zahn¬ artigen Höcker in der einen, eine entsprechende Vertiefung in der anderen Klappe. Das äußere Ligament liegt in einer langen, schmalen Grube, welche dem Schloßrande parallel verläuft. Die Skulptur der Schalenoberfläche besteht aus undeutlichen Anwachsstreifen. Auf Steinkernen deuten bisweilen schwache Radiallinien die Beschaffenheit der inneren Schalenskulptur an. Unsere Art stimmt in Gestalt und Skulptur mit Geroillia Lameliibranchiata. 35 avenaria A. Roem. aus dem oberen Jura und Wealden überein. Dünker beschreibt Steinkerne aus dem Wealden als Avicula arenaria Roem. (Monographie der norddeutschen Wealdenbildungen, S. 24, Taf. XIII, Fig. 20a). Doch gibt C. Struckmann mit aller Be¬ stimmtheit au, das Schloß dieser Spezies als zur Gattung Gervillia gehörig deutlich gesehen zu haben, sodaß ich die vorliegenden Exemplare nicht mit ihr vereinigen kann. [C. Struckmann, die Wealden-Bildungen der Umgegend von Hannover S. 02]. Die Struckman Nischen Originale im Provinzialmuseum zu Plannover waren mir nicht zugänglich. Auch Avicula cenomaniensis dO’rb. erinnert im äußeren Umriß an die oben beschriebene Form. Avicula vulgaris n. sp. kommt in ungeheurer Fülle der In¬ dividuen im oberen Wealden und unteren Valanginien der Schaum- burg~Lippe*schen Kreidemulde vor, z. B. bei Müsingen, Jetenburg, Lindhorst und Sachsenhagen. Besonders häufig, aber plattgedrückt ist sie in den Schiefertonen der Zone des Oxynoticeras heteropleurum. Avicula sp. Taf. IX, Fig. 2 a— b. Mehrere Exemplare aus den Keyserlingischichten von Jeten¬ burg weichen in ihrer Gestalt beträchtlich von der vorhergehenden Art ab. Die Schale ist weniger ungleichseitig, der Wirbel liegt mehr nach der Mitte des Schloßrandes gerückt, hinteres und vorderes Ohr sind nahezu gleich groß. Die Skulptur besteht aus deutlicheren, gröberen konzentrischen An wachsringen. Ich vermag die Formen vorläufig mit keiner bekannten Art aus dem Neokom zu identifizieren. Avicula Cornueli d Orb. 1835. 1836. 1841. 1845. 1845. 1869. 1883. Avicula » » » » » /> macroptera A. Roemer, Ool. Gebirge, S. 86, Taf. 4, Fig. 5. pectinata Sow, Fitton, Observat. p. 359, tab. 14, fig. 5. macroptera A. Roemer, Kreidegebirge, S. 64. Cornueliana d’Okbign v, Pal. fr. Terr. cret. III. p. 47 1 , tab. 389, fig. 3 — 4. pectinata Sow, d’Orbignv, ibd. p. 473, tab. 391, fig. 1 — 3. Cornueliana d’Orbigny, Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. CroixIV, p. 66, tab. 152, Fig, 1—4. » » Keeping, Upware and Brickhili. p. 109, tab. 5, Fig. 2. 3* 36 Lamellibrancliiata. 1884. 1895. 1896. 1900. 1903. Avicula Cornuelicma d’Orbigny, » » Weerth, Neokomsandst., S. 50. Maas, Subhercyn. Quader, S. 267. Wollemann, Hilsconglomerat, S. 842. Ders. Die Bivalven und Gastropoden des deutschen und holländ. Neokoms, S., 52. G. Müller, UntereKreide westl. der Ems, S. 193. Einige Formen von Jetenburg, Lindhorst und Müsingen, die in der Gestalt etwa mit der Avicula vulgaris n. sp. übereinstimmen, unterscheiden sich von dieser durch abweichende Skulptur. Die Schale trägt abwechselnd etwas stärkere und schwächere Rippen. Dazu kommt eine jedesmal auf 2 — 3 Radialstreifen senkrecht stehende, zarte und regelmäßige Querschraffierung. Ich stelle die vorliegen¬ den Exemplare hauptsächlich aus dem Grunde zu Avicula Cornueli d Orb, weil die flache Klappe, welche ganz abweichende Skulptur trägt, in besserer Erhaltung bei Müsingen und Lindhorst gefunden wurde und ganz gut mit der Abbildung bei d’Orbigny überein- stimmt. Gut erhaltene Exemplare dieser weit verbreiteten zierlichen Art fanden sich kürzlich im oberen Valanginien bei Stadthagen in der W. MÖLLER’schen Tongrube. Pecten Klein. Pecten cinctus Sow. 1822. Pecten cinctus Sowerby, Min. Conck. IV., p. 96. tab- 371. 1839. » c rassitesta A. Roemer, Oolithengebirge, Nachtrag, S. 27. 1841. » cinctus Roemer, Kreidegebirge, S. 50. 1846. » crassitesta , Roemer, d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. III, p. 584, tab. 430, fig. 1--3. 1870. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix; Mat. Pal. Suisse Y, p. 212. 1884. » » » Weerth, Neokomsandstein, S. 53. 1884. » Roemeri , Weerth, ibid., S. 54. 1S95. » crassitesta Roem., Maas, Subhercyn. Quader, S. 299. 1895. » » » F. Yogel, Holländ. Kreide, S. 54. 1896. » » » Wollemann, Hilsconglomerat, S. 818. 1900. » » » Wollemann, Die Bivalven und Gastropoden des deutschen und holländ. Neokoms, S. 39. » cinctus Sow, Woods, Monogr. cret. Lamellibr. Palaeontographical Soc. LVI, p. 152, tab. 23. 1902. Lamellibranckiata. 37 Jetenburg: Höhe zu Länge = 13,0 cm: 15,2 cm, » » » = 15,0 cm : 16,0 » » » » = 3,6 cm : 3,1 » Neben Formen, bei denen die Länge größer ist, als die Höbe, kommen Individuen vor, bei denen sieb das Verhältnis umkehrt. Die Wölbung der Schalen ist sehr variabel und kann bisweilen so stark werden, daß die Entfernung von den Punkten der größten Wölbung die halbe Höhe der Muschel erreicht. Bei jungen Exemplaren ist die eine Klappe nur schwach gewölbt oder völlig eben. Die Schale der mir vorliegenden Stücke ist meist gut mit allen Einzelheiten erhalten. Neben breiten konzentrischen An¬ wachsringen besteht die Skulptur aus feinen Linien, die dicht nebeneinander senkrecht zu den Anwachsringen stehen und in die Schalen eingeschnitten erscheinen, aber niemals über die Anwachs- ringe hinausgehen. Diese Verzierung ist über die ganze Ober¬ fläche verbreitet und findet sich auch auf den Ohren. Besonders an Jugendexemplaren tritt sie sehr scharf hervor. Es kann indessen die Skulptur der rechten Klappe von jugendlichen Individuen der Skulptur von Pecten striato-punctatus A. Roem. recht ähnlich werden. Im Übrigen verweise ich auf die Beschreibung bei Woods. o o Diese gewöhnlich unter dem Namen P. crassitcsta Roem in der Literatur angeführte Art ist nach Woods Untersuchungen zu O O P. cinctus Sow. zu stellen, übrigens auch schon von Roemer selbst (Kreidegeb., S. 50) damit vereinigt. Pecten cinctus Sow. findet sich in allen Horizonten des Neokoms in der Schaumburg-Lippe'schen Kreidemulde. Fundorte : Jetenburg (Häufig) Lindhorst Sachsenhagen Müsingen ? Valanginien. o Heisterholz b. Petershagen j Todtenhausen b. Petershagen ^ Hauterivien. Stadthagen 38 Lamellibranchiata. Pecten (Camptonectes) cf. Cottaldimis d’Orb. 1846- Pecten Cottaldinus d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. 1 II , p. 590, tab. 431, fig. 7—11. 1861. » » » DELoHioL,Mont. Saleve,p. 103, tab. 13,fig.3?. 1868. » » » Pictet, Mel. pal. III, p. 261, tab. 40, fig. 6— 7. 1868. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix. 1Y, p. 197, tab. 67, fig. 3. 1900. » » » G. Müller, Yerstein. d. Jura u. d. Kreide von Deutsch-Ost- Afrika, S. 551, Taf. XXIA , Fig. 5, 6. 1902. Camptonectes Cottaldinus d’Orbigny, Woods, Monograph cret. Lamellibr, Palaeontogr. Soc. LATI, p. 156, tab. XXIX, fig. 1 — 3. Müsingen: Höhe 39 mm; Breite 30 mm, Probsthagen: » 17 » ; » 14 » . Zu dieser von Pictet et Campiche aus dem Hauterivien und Valanginien angeführten Art gehören mit großer Wahrschein¬ lichkeit einige weniger gut erhaltene Stücke von Probsthagen bei Stadthagen, die vermutlich aus dem Hauterivien stammen. Soweit die Skulptur der Schale erhalten ist, stimmt sie mit der von Pecten Cattaldinus überein. Die Ohren sind leider nicht vollstän¬ dig. Von Pecten Germanicus W OLLEM. = P. orbicularis Sow. unter¬ scheiden sich die Exemplare durch die schief nach vorn geneigten Wirbel und die ungleichen Ohren. Auch aus den Schichten mit Oxynotic. heteropleurum von Müsingen dürften einige Pektenschalen hierher gehören. An einem von ihnen sind die Ohren erhalten, das vordere der rechten Klappe ist bedeutend größer als das hintere und mit einem Byssusausschnitt versehen. Eine ausführliche Beschreibung dieser Art gibt Woods (1. c.). Pecten orbicularis Sow. 1817. Pecten orbicularis Sow., Min. Conch. II, p. 193, tab. 186. 1841. » » Römer, Kreidegebirge, S. 49. 1846 » » Rf.uss, Versteinerungen d. Böhm. Kreideformat., II. S. 27, Taf, 41, Fig. 18-19. 1847. » » d’Orb, Pal. franp. terr. cret., III, p. 597, tab. 433, fig. 14-16. Pictet et Campiche, Terrain cret. St. Croix. (Mat. Pal. Suisse Y), p. 206. 1870. » » Lamellib ranch iata. 39 1872. Pecten laminosus Geinitz, Elbthalgeb. in Sachsen. Palaeontographica XX, S. 192, Taf. 43, fig. 14. 1878. » orbicularis Sow, G. Böiim, Zeitschr. d. deutsch. Geol. Gesellsch., Bd. XXIX, S. 233. 1882. » » » R. Windmüller, Jahrb. d. Kgl. preuß. Geol. Bundesanstalt, 1S81, S. 20. 1883. » » var. magnus , Keeping, Neoc. Upware and Brickhill, p. 106, tab. Y, fig. 1. 1896. » » d’Ord, Wollem., Zeitschr. d. d. geolog. Gesellsch. 1896, S. 839, Taf. 21, fig. 1. 1900. » Gcrmanicus A. Wollem. Biy. u. Gastrop. d. deutsch, u. holländ. Neokoms. Abh. d. k. preuß. geolog. Lan- desanst. N. F. 31, S. 41, Taf. 8, fig. 13 — 19. 1901. » orbicularis Sow., Woods, Monograph cret. Lamellibr. Palaeonto- graphic., Soc. LYI, p. 145, tab. 27. 1902. » » Sow, Wollemann, Fauna der Lüneburger Kreide, Abh. d. kgl. preuß. geol. Landesanstalt N. F. Heft 37, S. 61, Taf. 3, fig. 4 — 5. Müsingen: Höbe 27 mm, Breite [23] mm, Jetenburg: Höhe 17 mm, Breite 14 mm, Kuhlmann's Zgl., Stadthagen: Höhe 38 mm, Breite 37 mm, Dicke 11 mm. Eine Anzahl Exemplare zeigen die von Wollemann ange¬ gebenen Merkmale: Gleiche Größe der Ohren; mittelständiger Wirbel; breite konzentrische Anwachsringe und äußerst feine Radialstreifung auf der einen, feine An wachsstreifen und Radial¬ linien auf der anderen Klappe. Diese von Wollemann aus dem uuteren Neokom beschriebene Art findet sich bereits im untersten Valanginien, in den Schichten mit Oxynoticeras lietcroplcurum Neum. et Uhl. und wurde ferner in dem Horizonte des Olcostephanus Keyserlingi bei Jetenburg gesammelt. Zweiklappige, mit der Schale erhaltene Exemplare finden sich im unteren Hauterivien in der KüHLMANN’schen Tongrube nördlich von Stadthagen. Woods vereinigt die von Wollemann abgetrennte Art wohl mit o o Recht wieder mit Pecten orbicularis Sow., da das Vorhandensein der von Wollemann angegebenen Unterscheidungsmerkmale ledig¬ lich vom Erhaltungszustände abhängig sein dürfte. O O O 40 L am ellibran chiata. Eine ausführliche Beschreibung dieser Art, sowie Besprechung aller Synonyma und der aus der Literatur bekannten Fundorts¬ angaben findet sich bei Woods (1. c.) Pecten (Camptonectes) striato-punctatus A Roem. 1839. Pecten striato-punctatus Roemer, Ool.-Geb., Nachtrag, S. 27. 1841. » » » » Kreidegebirge, S. 50. 1846. » » » » d’Orbignv, Pal. fr. Terr. cret. III, p. 592, tab. 432, hg. 4—7. 1868. » arzieriensis , de Loriol, A alanginien d Arzier, p. 47, tab. 4, fig. 3 — 5. 1870. » '> » Pictet et Campiche, Terr. cret. Stc. CroixIV, p. 195 und 211, tab. 171, fig. 3. 1870. » striato-punctatus Roem., Pictet et Campiche, ibd. p. 196 und 211, tab. 171, fig. 4 — 5. 1877. » » » » Böhm, Hilsmulde, S. 233. 1884. » » » » Weerth, Neokomsandst., S. 53. 1888. » arzieriensis , S. Ni kitin, Les Yest. de la Per. cret. dans la Russic centrale, p. 73, tab. II, fig. 12. 1889. » lens var. Morini , G. W. Lamplugh, Quart. Journ. geol. Soc. yol. XLY, p. 615. 1896. » striato-punctatus Roem., Wollemannn, HilscoDglomerat, S. 840. 1900. » » » » Wollemann, Die Bivalven u. Gastropod^n des deutschen u. holländ. Neokoms, S. 49. 1900. » » » » G. Müller, Yerstein. d. Jura u. d. Kreide von Deutsch - Ost - Afrika, S. 550, Taf. XXIV, fig. 7. 1902. Camptonectes striato- punctatus Roem., Woods, MoDOgr. cretac. Lamellibr. Palaeontogr. society LVI, p. 157, tab. 29, fig. 4 — 6. Jetenburg: Länge 29 mm, Höhe 33 mm, » 36 » » 45 » . Einige gut erhaltene Stücke dieser Art fanden sich in der Zone des Olcosteplianus Keyserlingi bei Jetenburg. Ferner ist Pecten striato-punctatus Roem. in manchen Schiefer¬ tonen von Müsingen sehr häufig, zum Teil in Form von recht scharfen Abdrücken, auch wurde er im Valanginien von Lindhorst und im Hauterivien bei Stadthagen einige Male beobachtet. Im Übrigen kann ich auf die Beschreibung bei Woods und Wollemann, sowie auf die Abbildungen bei d’Orbigny und bei Pictet et Campiche verweisen. Lamel I i brauch iala. 41 Spondylus Limie- Spondylus (Hinnites?) n. sp. Taf. III, Fig. 5. Das einzige, etwa 40 mm hohe Exemplar stammt aus dem unteren Hauterivien der ScHÖNFELDschen Tongrube bei Stadt- hagen und ist auf einen Hopliten aufgewachsen. Die Gestalt ist unregelmäßig. Die Skulptur der Schale besteht aus 20—25 Ra- dialreiheu von dachziegelartig über einander greifenden Röhren¬ stacheln, zwischen denen allemal feinere, stachellose Radialstreifen liegen. In der Regel sind es drei, doch kommen auch ein, zwei oder fünf Reihen vor. Die mittlere, sekundäre Radiallinie ist meist etwas kräftiger ausgebildet. Diese Radialskulptur wird von unregelmäßigen, konzentrischen Anwachsstreifen geschnitten. Da das Schloß nicht erhalten ist, bleibt die Gattungsbestimmung zweifelhaft. Spondylus hellulus de Loriol, dessen Gattungsbestimmung ebenfalls nicht feststeht, hat eine ähnliche Skulptur. Er unter¬ scheidet sich von unserer Art hauptsächlich dadurch, daß bei ihm nur 5 — 7 Stachelreihen auftreten. Spondylus cf. Roemeri Deshayes. Taf. Y, Fig. 1. 1841. Spondylus radiatus A. Roemer, Kreidegebirge, S. 60. 1842. » latus Leymerie, Mem. soc. geol.deFrance,V, p.10, 27, tab.6, fig. 7. 1843. » Roemeri Desh., ibid., p. 10, 27, tab. 6, fig. 8 — 10. 1847. » » » d’Orbigny, Pal. fr. terr. cret. III, p. 655, tab. 451, fig. 1-6. 1861. » » » de Loriol, Mont Saleve, p. 107, tab. XIY, fig. 4-5. 1870. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix (Mat. Pal. Suisse, ser. Y), p. 256, 260. 1896. » » » Wollemann, Hilskonglomerat, S. 834. 1900. » » » Derselbe, Bivalv. u. Gastrop. d. deutsch, u. holläDd. Neokoms, S. 20. 1901. » » » Woods, Monogr. cretac. Lamellibr. Palaeontogr. soc., 1901, part. III, p. 116, tab. 20, fig. 4a — d. Aus dem oberen Valangdnien der W. MöLLER’schen Tongrube o O bei Stadthagen liegt der Ausguß eines Steinkernes vor, welcher 42 Lamellibraockiata. am nächsten vergleichbar ist dem bei Woods, 1. c. abgebildeten Sponclylus Roemeri Debh. Da das Stück unvollständig und die Skulptur nicht scharf ist, mag es nur mit Vorbehalt hierher gestellt sein, zu neuen Beob¬ achtungen gab es keine Gelegenheit. Lima Bruguieres. Lima Cottaldi d'Orb. Lima elegans Leymerie, Terr. cret. de l’Aube, p. 27, tab. 6, fig. 6. » Cottaldina d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret., III, p. 537, tab. 416, fig. 1 —5. » parallela Morris, Pictet et Renevter, Terr. aptien, p.126, tab. 19, fig. 1 . » Cottaldina d Orb., Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix IV. Mat.Pal.Suisse V.ser., p. 151 u. 166, tab. 166, fig. 1. » » » Weerth, Neokomsandstein, S. 52. » » » Maas, Subkercjner Quader, S. 267. » » » Wollemann, Die Bivalven und Gastropoden des deutsch, u. holländ.Neokoms, S. 35, Taf.2, Fig. 2 — 3. Eine größere Anzahl von Exemplaren dieser Art stammt aus den Schichten mit Ol co Stephanus Keyserlingi von Jetenburg. Sie ist leicht kenntlich au den 20 — 30 dachförmigen Radialrippen. Zwischen je zwei Hauptrippen legt sich eine feinere Nebenrippe. Diese Zwischenrippen treten auf mehreren Abdrücken von Jeten¬ burg äußerst scharf hervor. Bezüglich der Beschreibung und Abbildung kann ich auf die O O O WoLLEMANN’sche Arbeit verweisen. Lima (Plagiostoma) plauicosta n. sp. Taf. IV, Fig. 1 a— b, 2 a — c. 1904. Lima subrigida F. A. Roemer, Woods, Cretaceous lamellibranchia of Eng¬ land, vol. II, Part. I, p. 10. Taf. III, Fig. 5—9 (pars). Jetenburg: Höhe 100 mm, Länge 110 mm, Dicke 59 mm, Hinter¬ seite 67 mm, Schloßrand 35 mm. » Höhe 94 mm, Länge 104 mm, Dicke 45 mm, Hinter¬ seite 68 mm, Schloßrand 33 mm. Der Umriß ist halbkreisförmig, beide Klappen sind bauchig gewölbt, in der Jugend weniger stark. Die kräftigen Wirbel O } o o o sind schwach eingekrümmt, aber berühren einander nicht. Sie 1842. 1845. 1858. 1870. 18S4. 1895. 1900. Lamellibrancliiata. 43 stehen etwa auf dein vorderen Drittel der Schale. Der Schlo߬ rand ist kurz, gerade. Hinter den Wirbeln befindet sich eine lange, vertiefte Lunula von lanzettlicher Gestalt. Das vordere Ohr ist größer, als das hintere. Die Schale ist dick. Jede Klappe trägt 45 — 60 breite, flache Radialrippen, welche vom Wirbel in gerader Richtung zum Schalenrand hin verlaufen. Sie werden durch tiefe, etwa ebenso breite Furchen voneinander getrennt. Die Rippen und Furchen werden von feinen konzentrischen Anwachs¬ streifen gekreuzt. Dieselbe Skulptur zeigt die Schalenoberfläche der Ohren. Bei Jugendformen oder in der Nähe des Wirbels von gut erhaltenen Exemplaren erhalten die Furchen zwischen den Rippen ein punktiertes Aussehen, (cf. Taf. IV, Fig. 2 a — c.) Diese Formen stehen der RoEMER’schen Art Lima stricta nahe. Die letztere hat eine längere Gestalt ; Vorder- und Hinter¬ rand bilden einen größereu Winkel miteinander. Die Klappen sind schwächer gewölbt und tragen viel zahlreichere Radialrippen. Die Wirbel sind noch schwächer eingekrümmt. Ein Exemplar der RoEMER'schen Art, welches sich in der Göttinger Sammlung vom Elligser-Brink befiudet, läßt diese Unterschiede deutlich er- kennen. Lima subrigida Roemer besitzt ebenfalls eine größere Anzahl (80 — 100) Radialrippen. Mit Lima aubersonensis Pictet et Campiche aus dem Valan- ginien von Ste. Croix stimmen die vorliegenden Stücke hinsichtlich der Gestalt ziemlich gut überein, unterscheiden sich aber von ihr durch abweichende Berippung. Pictet et Campiche beschreiben die Skulptur ihrer Spezies (Mat. Pal. Suisse V, p. 140) mit folgen¬ den Worten: Cette coquille est ornee de cötes rayonnantes in¬ egales, faiblement arrondies, separees par des sillons tres etroits et peu profonds. Lima planicosta wurde häufig in gut erhaltenen Exemplaren inder Zone des Olcostephanus Keyserlingi bei Jetenburg und Lindhorst gefunden. Schlechter erhaltene Stücke fanden sich im neuen Kanal bei Deinsen und in den obersten Schichten der Müsinger Tongrube. Auch aus einem Tiefbauschacht am Osterwalde besitzt das Göttinger Museum ein Exemplar von dieser Art, welches etwa aus gleichem Horizonte stammen dürfte. 44 Lamellibranchiata. Aus dem Kohlenschacht von Bredenbeck a/Deister liegt ein unvollständiges Exemplar dieser Spezies in der Sammlung der Bergakademie zu Klausthal, das von A. Roemer als Lima n. sp. bestimmt ist und etwa aus gleichem Horizonte stammt. Auch aus dem Valanginien von Gronau i/Westf. wurde diese Art in mehreren Exemplaren durch G. Müller gesammelt. Die von Woods (1. c. p. 10) beschriebenen und abgebildeten Exemplare aus der Zone des Beleninites lateralis von Claxby Iron- stone, also aus dem gleichen Horizonte Englands, dürften wahr¬ scheinlich zum Teil derselben Art angehören. Mit Lima subrigida A. Roem. können sie nicht vereinigt werden, da die Zahl der cD / Rippen nach Woods zwischen 43 und 50 schwankt. Auch bei den zahlreichen mir vorliegenden deutschen Exemplaren bleibt die Anzahl der Rippen innerhalb der Grenzen von 45 — 60, während Lima subrigida , wie oben erwähnt, 80 — 100 Radialrippen besitzt. Inoceramus Sowerby. Inoceramus neocomiensis d'Orb. Taf. IX, Fig. 4 — 6. 1845. Inoceramus neocomiensis d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. III, p.503, tab. 403, fig. 1 u. 2. 1S47. » » » Fitton, Quarterl. Journ. geol. Soc. tome III, p. 289. 18G2. » » » Bristow, Geology of the Isle of Wight, Mem. of the geol. surv. of Great Bri- tain. 1900. » » » Wollemann, Die Bi valven und Gastro- poden des deutsch, u holländ. Neo- koms, S. 60. Jetenburg: Höhe der linken Klappe eines unvollst. Exempl. 23 mm. Müsingen: » » » » » » » 15 » Müsingen: Linke Klappe, Höhe 9 mm; größte Breite 6 mm. Müsingen: Rechte 10 » 9 » Diese von d’Orbigny aus dem Neoc. inf. nur kurz und un¬ vollständig beschriebene, von Fitton und Bristow aus dem Lower Greensand angeführte Art findet sich in kleinen, zum Teil ver- Lamellibranchiata. 45 drückten Exemplaren im unteren Valanginien von Müsingen und Jeten bu rg. Die Schalen besitzen eine schief ovale Gestalt. Die linke, große Klappe ist stark gewölbt, die rechte flach. Der Wirbel der linken Klappe steht weit nach vorn gerückt; er ragt nur wenig über den Schloßrand hervor und ist ziemlich stark eingekrümmt. Jener der linken Klappe liegt etwa auf der Mitte des Schlo߬ randes, er ist weniger kräftig, kaum eingekrümmt und ebenfalls ein wenig nach vorn gedreht. Schloß- und Vorderrand der rechten Klappe stehen senkrecht auf einander. Hinter- und Unterrand bilden einen zusammenhängenden Bogen, Schloß- und Vorderrand verlaufen in gerader Linie. Vom Wirbel der linken, größeren Klappe verläuft nach dem unteren Teile des Hinterrandes eine Depression, welche bewirkt, daß der hintere Teil der Muschel flügelartig verlängert erscheint. Die Schale wird von welligen, O O O 0 7 unregelmäßigen, konzentrischen Falten bedeckt, welche ihrerseits noch feine konzentrische An wachsstreifen erkennen lassen. Diese Skulptur zeigt jedoch nur der äußere Teil der Schale, welcher faserig prismatische Struktur besitzt. Die innere, dünnblättrige Schale läßt eine feine, vom Wirbel ausgehende Radialskulptur besonders deutlich am Rande erkennen. Diese tritt auch auf einem Steinkern von Jetenburg (Fig. 4 a — b) sehr scharf hervor und dürfte demnach wohl der Skulptur des Schaleninnern ent¬ sprechen. Pinna Linke. Pinna raricosta n. sp. Taf. VIII, Fig. 1 a — d. Mehrere Exemplare einer Pinna aus den tiefsten Schichten des unteren Valanginien bei Müsingen stehen der Pinna Robinalcli d'Orb. nahe. Sie besitzen die Gestalt einer hohen, vierseitigen Pyramide. Der Wirbel ist dolchartig zugespitzt. Die Schale ist dünn, die Skulptur der von Pinna Pobinalcli insofern ähnlich, als die obere Hälfte jeder Klappe bei beiden Arten schmale Radial¬ rippen trägt, welche durch breite, glatte Furchen voneinander 46 Lamellibraucbiata. getrennt sind, während die untere Hälfte von runzligen Anwachs- streifen geziert wird. Sie unterscheidet sich von der d Orbigny sehen Art durch die schlanke Gestalt und ferner dadurch, daß die Radialrippen unter¬ halb des medianen Kieles nicht mehr vorhanden sind und deren Zahl nicht 14 — 18, sondern nur 6 — 7 beträgt. Außerdem fehlen ihr die konzentrischen Rippen auf dem oberen Teile der Schale, durch deren Vorhandensein die Oberfläche von P. Robinaldina ein gegittertes Aussehen erhält. Das größte und am besten erhaltene Exemplar besitzt eine Länge von 1 2 cm. Höhe und Dicke betragen am unteren, klaffenden Ende der Schalen ca. 3 cm; genaue Angaben sind nicht möglich, da der untere Teil der Klappen etwas verdrückt ist. Pinna Iburgensis Weerth. Taf. VI, Fig. 1-2; Taf. VII, Fig. la-b, 1884. Pinna Iburgensis Weerth, Neokomsandstein, S. 48, Taf. IX, Fig. 1 — 2. 1895. » » » Vogel, Holländische Kreide, S. 55. 1900. » » » Wollemann, Die Bivalven und Gastropoden des deutsch, u. holländ. Neokoms, S. 71, Taf. III. Müsingen: Länge ungefähr 16 cm, Höhe ungefähr 13 cm, Dicke 6 cm. Die Gestalt ist breit, dreieckig, der Schloßrand gerade, der Unterrand schwach konkav ausgebuchtet, der Hinterrand konvex gebogen. Die Wirbel sind spitz. Durch einen stumpfen gerun¬ deten Kiel, der von den Wirbeln nach hinten in schwachem Bogen zum hinteren Ende des Unterrandes verläuft, werden die Schalen in zwei Hälften geteilt, von denen die untere kleinere Hälfte steil zum Unterrand abfällt, während sich die obere allmählich zum Schloßrand hin abflacht. Die untere Hälfte der Schale wird von starken konzentrischen Anwachsrunzeln bedeckt. Die obere Hälfte trägt 15 — 20 feine Radialrippen, welche auf dem Steinkern nur in der Nähe des Wirbels deutlich hervortreten und von feinen Anwachsstreifen geschnitten werden. Die Schale ist dünn und au den j erliegenden Exemplaren nur stellenweise erhalten. An dem Taf? fl, Fig. 2 abgebildeten Exemplare ist sie in der Nähe der Wirbel papierdünn, au den Hinterrändern 2 mm dick. Uber Lamellibranchiata. 47 die Unterscheidung von verwandten Arten vergleiche man, was Weerth darüber sagt. Mehrere Exemplare wurden in den oberen Schichten der Miisinger Tongrube und in der Zone des Polyptychites Keyserlingi von Jetenburg gefunden. Die Formen variieren beträchtlich hin¬ sichtlich der Breite und Länge, schlankere Exemplare leiten zu der Gestalt von Pinna Robinalcli d'Orb. hinüber. Das Taf. VII, Fig. 1 a — b abgebildete Exemplar von Jetenburg ist besonders breit, allerdings ist der Wirbel durch den Gebirgsdruck nach unten hinabgedrückt. Figur. 1 auf Taf. VI stellt den Steinkern einer schlankeren Form von Müsingen dar. Verschiedene Exem- plare lassen den in der Nähe des hinteren Schloßrandes gelegenen großen, ovalen Muskeleindruck deutlich erkennen. Pinna cf. Bobinaldi d’Orb. Taf. Y, Fig. 5a — b; Taf. Yli, Fig. 2 — 3. ? 1839. Pinna rugosa A.Roemee, Ool. Gebirge, Nachtrag. S.32, Taf. XVIH, Fig. 37. 1841. » » » Kreidegebirge, S. 65. 1844. » Robinaldina d'Orbigny, Pal. fr. Terr. cret., lll.p. 251, tab.330,fig.l — 3. 1858 » » » Pictet et Renevier, Terr. aptien, p. 117, tab. 16, fig. 5. 18G7. » » » Pictet et Campichk, Terr. cret. Ste. Croix 111. Mat. Pal Suisse, IY, p. 532 u. 537, tab. 139, fig. 3—6. 1868. » » » de Loriol, Gault du Causne, p. 82, tab. X, fig. 3—5. 1883. » » » Keeping, Upware aud Brickhill, p. 110. 1884. » » » Weerth, Neokomsandsteiu, S. 48. 1896. » » » Wollemann, Bilsconglomerat, S. 845. 1900. » » » Wollemanv, Die Bivalven und Gastropoden des deutsch, u. holländ. Neokoras, S. 70. 1900. » » » Dim. J. Anthula, Kreidefoss. d. Kaukasus, S. 74. 1903- - 1904. Pinna Robinaldina d’Orrignv, Burckhardt, Jura und Kreide der Cordillere, Taf.XY, Fig. 6- 17, S.79. Mü singen : Länge 13 cm, Dicke 5 cm. Es lieg en mir von Müsi ingen, Jetenburg, Lindhorst und Deinsen etwa 20 Exemplare vor, welche hinsichtlich ihrer Gestalt eine Zwischen - form zwischen den beiden vorhin beschriebenen xArten bilden und am nächsten vergleichbar sind mit Pinna Robinalcli D Orb. Auch 48 Lamellibranchiata. zahlreiche Schalenstücke, welche manche Schichtflächen der Schiefer¬ tone von Müsingen bedecken, zeigen die Skulptur der oft beschrie¬ benen D’ORBiGNY’schen Art, Diese Stechmuschel hat spitz keulenförmige Gestalt von vier¬ eckigem bis spindelförmigem Querschnitt (Taf. VII, Fig. 3 b). Der Schloßrand ist gerade, der Unterrand schwach konkav aus¬ gebuchtet, Beide Klappen werden von einem abgerundeten Kiele, welcher von den Wirbeln zum hinteren Teil des Unterrandes ver¬ läuft, in zwei ungleiche Teile geteilt. Die obere Schalenfläche trägt etwa 14 — 20 schwache Radialrippen, welche auch auf dem Steinkern noch deutlich hervortreten. Sie werden von feinen konzentrischen Anwachslinien gekreuzt. Im Alter verschwinden die Radialrippen, sodaß sie größere Exemplare nur auf der vor¬ deren Hälfte der oberen Schale zeigen. Der untere Teil der Schalenoberfläche ist mit faltenwurfähnlichen, kräftigen Auwachs- runzeln bedeckt. Der hintere, große, flache Muskeleindruck liegt in der Nähe des hinteren Schloßrandes. Auch diese Art ist sehr variabel in ihrer Gestalt. Alle Ab¬ bildungen älterer Autoren zeigen die Radialrippen bis zum Hinter¬ rande reichend. Ob dieses Unterscheidungsmerkmal von den mir vorliegenden Formen nur auf Altersverschiedenheiten beruht, ließ sich nicht ermitteln, da ich die D’ORBiGNY’schen und PiCTETschen Originale nicht untersuchen konnte. Ich stelle daher die beschrie¬ benen Formen nur mit Vorbehalt zu der d’Orbigny sehen Art. Aucella Keyserling. Aucella Keyserlingi La husen. 1837. Inoceramus concentricus Fischer, Oryctographie du gouvernement de Moscou, p. 177, tab. 30, fig. 1—3. 1874. Aucella concentrica var. rugosa. , F. Tocla, Beschr. mesoz. Verstein. v. d. Kuhn-Insel, d. zweite deutsch. Nordpolfahrt 1874, S. 503, Taf. If, Fig. 2u.3. ? 1884. Avicula (?) Teutoburgensis Weerth , Neokomsandstein, S. 50, Taf. 9, Fig. 9. 1888. Aucella Keyserlingi Lahusen, Russische Aucellen, Mem. du Comite geoi. de Petersbourg VIII, p. 21 u. 40, tab. 4, fig. 18—23. Pavlow, English and German Species of Aucella. Quart. Journ. geol. soc., LI I, p. 550, tab. 27, fig. 3. 1896. » » » Lamellibranchiata. 49 1900. Aucella Keyserlingi Lamusen, Wollemann, Die Bivalven u. GastropodeD d. deutsch, u. holläod. Neok., S. 56, Taf. II, Fig. 6 — 9. 1901. » » » Pompeckj, Über Aucellen etc., N. Jabrb. f. Min., B. Bd. XIY, S. 345. 1903. » » » Wollemann, A. Keyserlingi Lah., Aus dem Hilskonglomerat, Zeitschr. d. d. geol. Ges., 1903, Bd. 55, S. 134. 1904. » » » Andree, Teutoburg. Wald b./Iburg, S. 30. Die große Klappe eines kleinen Exemplares von Aucella Keyserlingi Lah., fand sich im unteren Hauterivien bei Harienstädt. Eine ausführliche Beschreibung gibt Wollemann und Lahusen. O o Über die Unterscheidung von der nächst folgenden Art vergleiche man das dort Gesagte. Aucella cf. volgensis Lah. 188S. Aucella volgensis Lahusen, Über die russischen Aucellen, Mem. du Comite geol. de St. Petersbourg vol. YIII, No. 1, S. 38, Taf. 3, Fig. 17. 1897. » » » Pavlow, English and German Species of Au¬ cella. Quart. Journ. geol. soc , vol. LI1, p. 549, tab. 27, fig. 1 a — c. 1901. » » » Pompeckj, Über Aucellen etc., Neues Jahrb. f. Min. B., Bd. XIY, S. 345. Diese Art wird von Pavlow aus dem unteren Valanginien (Schichten mit Oxynoticeras Markoui d'Orb.) von Rußland und aus dem Lower Greensand von Eugland angeführt. Pavlow vermutet ihr Vorkommen auch in Deutschland. Die große Klappe eines kleinen, unvollständigen Exemplares aus dem unteren Valanginien von Jetenburg dürfte vielleicht hierher gehören. Die Höhe derselben beträgt 31 mm, ihre Breite ‘24 mm, die größte Wölbung ? 8 mm. Die Schale ist dünn, mit konzentrischen Anwachsringen bedeckt, die nicht so scharf und regelmäßig sind, als bei Aucella Keyserlingi Lah. Vom Schloß war nichts zu erkennen; eine genauere Bestimmung wird daher erst die Auffindung einer größeren Anzahl von Exemplaren ermöglichen. Aucella Keyserlingi Lah. ist bauchiger und weniger schief¬ dreiseitig; sie besitzt einen gerundeten Rücken. Die vorliegende Klappe ist nur flach gewölbt und mit einem langen, schnabel- Neue Folge. Heft 45. 4 50 Lamellibranchiata. förmigen Wirbel versehen, wodurch sie bedeutend schlanker er¬ scheint als Aucella Keyserlingi Lah. Die interessante einen borealischen Charakter tragende Gattun or Aucella ist nach Pompeckj (1. c., S. 344) aus der jurassischen, bezw. kretazeischen Arktis in unsere Gebiete eingewandert und von besonderer Wichtigkeit für die Stratigraphie, da die einzelnen Arten eine ganz außerordentlich weite horizontale Verbreitung besitzen. Auch in den Neokomablagerungen Nordwestdeutschlands dürfte diese Gattung, nach neueren Funden zu urteilen, viel mehr verbreitet sein, als man bislang anzunehmen geneigt war. Modiola Lam. Modiola rugosa A. Roemer. 1835. Modiola rugosa A. Roemer, Oolithengeb., S. 93, Tat. V, Fig. 10. 1841. » » » Kreidegebirge, S. 97. 1850. Mytilus subrugosus d’Orbignv, Prodrome de Pal. vol. II, p. 81. 1867. » rugosus F. Pictet et Campiche, Foss. Terr. cret. , Ste. Croix. (Mater. Pal. Suisse, ser. IY), p. 508. 1896. Modiola rugosa A. Roem., A. Wollemann, Hilskonglomerat, Zeitsclir. d. deutsch, geol. Gesellsch., Bd. XLYIII, S. 845. 1900. » » » A. Wollemann, Die Bivalven etc. d. deutsch. Neokoms, S. 64. 1900. » » » H. Woods, Monogr. of the Cretaceous Lameliibr. of England. Pal. soc. vol. LIV, pt. II, p. 97. Neuer Kanal bei Deinsen: Länge 51 mm; Höhe 27 mm; Dicke der Wölbung 17 mm. Der Schloßrand ist gerade und sehr lang, er erreicht über die Hälfte der Gesamtlänge. Der Hinterrand steigt in flachem Bogen zum Unterrande hinab. Letzterer ist gerade, etwas nach dem Schloßrande hin eingekrümmt. Der kurze Vorderrand steht senkrecht auf dem Schloßrande. Schräg über die Klappen verläuft von den kräftigen, nur wenig gekrümmten Wirbeln aus ein schwach S-förmig geschwungener stumpfer Kiel; unter diesem erscheinen die Schalen zusammengedrückt. Vom Schloßrand gehen scharfe konzentrische Anwachsstreifen aus, welche den übrigen Rändern Lamellibranchiata. 51 parallel laufen. Bei sehr guter Erhaltung sieht man, daß zwischen den einzelnen Anwachsstreifen noch eine sehr feine konzentrische Liniierung vorhanden ist, die durch ebenso feine vom Wirbel auslaufende Radiallinien gekreuzt wird. Diese schöne Modiola fand sich im unteren Yralanginien des neuen Kanals bei Deinsen und bei Bückeburg, ferner im Haute- rivien der KüHLMANN’schen Tongrube von Stadthagen. Eiuige Steinkerne aus dem Schacht Georg können entsprechend ihrer Größe und Gestalt auch hierher gehören. Modiola aequalis Sow. 1818. Modiola aequalis Sowerby, Min. Conch., vol. III, p. 18, tab. 22, fig. 2. 1844. Mytilus aequalis d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret., vol. III, p. 265, tab. 337, fig. 3 — 4. 1858. » » » Pictet et Rene vier, Foss. Terr. Aptien. (Mater. Pal. Suisse, ser. I), p. 116, tab. 16, fig. 2. 1867. » » » Pictet et Campiche, Foss. Terr. cret. Ste. Croix. (Mater. Pal. Suisse, ser. IY), p. 496 u. 507. 1883. Modiola obesa Keeping, Neoc. dep. of Upware and Brickhill, p. 117, tab. 6, fig. 3. 1900. » aequalis Sow., Woods, Monogr. Cretac. Lamellibr., part II, Pal. soc. L1V, p. 93, tab. XY, fig. 8 — 14. In Schiefertonen plattgedrückte Exemplare dieser Art finden sich im unteren Valanginien bei Müsingen und sind leicht an der vom Wirbel zur Mitte des Lmterrandes laufenden furchenähnlichen Depression zu erkennen. Der Umriß ist oval, die Oberfläche der Schale nur mit konzentrischen Anwachsringen bedeckt. Einige Exemplare fand ich auch in den obersten Wealden- schichten bei Müsingen. Modiola striato-costata d'Orb. 1844. Mytilus striato-costatus d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret vol. III, p. 281, tab. 342, fig. 4 — 6. 1867. Modiola striato-costata Pictet et Campiche, Foss. Terr. Cret., Ste. Croix, (Mater. Pal. Suisse ser. IV), p. 510. 1900. » » Pictet et Campiche, Woods, Monogr. Cretac. La¬ mellibr., part. II, Pal. soc. vol. LIY, p. 103, tab. XYII, fig. 9 — 10. 4* 52 Lamellibranchiata. Einige Exemplare dieser kleinen, zierlichen Art fanden sich im unteren Valanginien, in den obersten Schichten der Miisinger Tongrube. Es sind jedoch nur scharfe Steinkerne. Ich konnte an dem Material keine neuen Beobachtungen machen und verweise daher auf die ausführliche Beschreibung; bei Woods. O Ilodiola pulcherrima A. Koemer. Modiolci pulcherrima A. Roemer, Oolitbengebirge, S. 94, Taf. 4, Fig. 14. » » » Koch und Dunkkr, Oolitheugeb., S. 53, Taf. 6, Fig. 7. » » » A. Roemer, Kreidegebirge, S. 6G. » » » G. Böhm, Hilsmulde, S. 239. Mylilus pulcherrimus d’Orbigny, Weerth, Neokomsandstein, S. 47. Modiola pulcherrima A. Roemer, Wollemann, Hilskonglomerat, S. 843. » » » Ders., Bivalv. u. Gastrop. d. deutsch. u. holläud. Neokoms, S. 66, Taf. IV, Fig. 1. Einige mit der Schale erhaltene Exemplare dieser schönen Art erhielt ich aus dem unteren Hauterivien der Kuhlmann scheu und der Schön FELD* sehen Ziegeleitongrube bei Stadthagen. Die leicht kenntliche Art ist bereits hinlänglich beschrieben und wieder¬ holt gut abgebildet. O O 1835. 1837. 1841. J877. 1884. 1896. 1900. Nucula Lam. Nucula planata Desh. Taf. IX, Fig. 11a b. 1829. Nucula ovata J. Phillips, Geol. of Yorks. I, p. 122, tab. IT, fig. 10. 1842. » planata Dehayes, Leymerie, Terr. cret. de FAube, Mem. Soc. Geol. de France, vol. V, p. 7, tab. IX, fig. 3 u. 4. 1843. » Cornueliana (im Text N. impressa ) d’Orbigny', Pal. fr. Terr. cret III, p. 165, tab. 300, fig. 6—10. 1844. » planata d’Orbigny, ibid., p. 163, tab. 300, fig. 1 — 5. 1858. » impressa Pictet et Renevier, Aptien de la Perte du Rhone etc , p. 108, tab. XV, fig. 5—6. 1861. » Cornueliana d’Orb., de Loriol, Mont Saleve, p. 84, tab. X, fig. 6. 1866. » planata Pictet et Camp., Moll. Foss. du Terr. Cret. de Ste. Croix. Mat. Pal. Suisse pt. III, p. 404 u. 417, tab. 119, fig. 7. 1867. » » id. ibid., p. 406, tab. 129, fig. 8. 1884. » » d'Orb., Gardner, Quart. Journ. geol. Soc. XL, p. 126, tab. V, fig. 1 — 4. Lamellibranchiata. 53 1899. Nucula planata d’Orb., Woods, Cretac.Lamellibr.I, p. 1 2, tab. IT, fig.l 1- 15. 1900. » » » Wollemann, Die Bivalven u. Gastropoden d. deutsch, u. holländ. Neokoms, S. 82. Müsingen : Höhe 9 mm, Länge 12 mm, Hinterseite 10 mm (7 mm). » 9 » »1 3 » » 10 » Harienstädt: Höhe 19 mm, Länge 27 mm, Hinterseite 22 mm, Dicke 13 mm. Eine ausführliche Beschreibung dieser in der Gestalt sehr variabelen Art findet sich bei Pictet et Campicije und bei Wollemann, auf die ich nach Angabe der obigen Daten verweise. Gut erhaltene Exemplare finden sich in unserem Gebiete ziemlich häufig im untersten Valanginien von Müsingen. Sonstiges Vor- kommen: Harienstädt (Hauterivien), Jetenburg (Zone des Olcoste- phanus Keyserlingi). Nucula cf. simplex Desh.? Taf. IX, Fig. 10 a— c. 1842. Nucula simplex Desh., Leym. , Terr. cret. de l’Aube. Mem. soc. geol. de France tome V, p. 3 u. 4, tab. 9, fig. 5. 1843. » » » d’Orbigny, Terr. cret. Pal. fr. III, p. 166, tab. 300, fig. 11-15. 1847. » » » Fitton, Quart. Journ. geol. Soc. III, p. 289. 1865. » » » Pictet et Gampiche, Terr. cret , Ste. Croix III, p. 407. Einzelne Exemplare von Jetenburg scheiuen zu dieser Art zu gehören. Sie unterscheidet sich von der vorhergehenden und folgen¬ den durch ihre im Verhältnis zur Länge bedeutendere Höhe. Ihre Gestalt nähert sich noch mehr der eines Dreiecks. Der hinter den Wirbeln gelegene Teil der Schale ist im Verhältnis kürzer, als bei der vorhergehenden Art, der hintere Schloßrand stärker gebogen. Die Schale trägt unregelmäßige konzentrische Anwachsringe, die von feinen Radiallinien gekreuzt werden. Oh diese feine Gitterstruktur, welche bei N. simplex noch nicht beobachtet wurde, ein konstantes Merkmal darbietet, läßt sich nach den wenigen vorliegenden Stücken nicht entscheiden; ich stelle daher die Formen vorläufig mit Vorbehalt zu dieser bekannten Art, mit der sie nach ihrer Gestalt am nächsten zu vergleichen sind. 54 Lamellibranchiata. Nucula subcancellata n. sp. Taf. IX., Fig. 7a— d, 8, 9a — b. Jetenburg: Länge 20 mm, Höhe 14 mm, Dicke 10 mm, Hinterseite 13 mm. » 18 » » 12 » » 9 » » 12 » » 14 » » 10 » » 6 » » 10 » » 21 » » 13 » » 10 » » 16 » Der äußere Umriß ist dem von Nucula planata Desh. ähnlich. D ie Gestalt ist stumpfwinklig dreieckig. Der Schloßkantenwinkel beträgt circa 120°. Der Vorder- und Oberrand ist gerade, der Unterrand gleichmäßig gebogen. Letzterer bildet mit dem Vorder¬ rande einen spitzen Winkel. Die Wölbung der Schalen ist größeren Schwankungen unterworfen. Die spitzen Wirbel stehen nach vorn gerückt, sind schräg nach vorn eingekrümmt und berühren fast ein¬ ander. Unter den Wirbeln befindet sich vorn ein deutlich abge- grenztes, herzförmiges Feld, das bald mehr, bald weniger vertieft erscheinen kann. Innerhalb dieser Fläche tritt bisweilen eine durch einen schwachen Kiel begrenzte, kleine Lunula auf. Die Schale ist dick, auf der Oberfläche mit feinen konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt, die von regelmäßigen, zahlreichen und ebenso zarten Radiallinien gekreuzt werden. Hierdurch erhält die Oberfläche bei guter Erhaltung ein gegittertes Aussehen. Die Radialstreifung tritt besonders auf der Mitte der Schalen deutlich hervor, kann jedoch durch Abnutzung sehr bald verwischt werden. Der hintere Schloßrand trägt eine kammförmige Reihe von Zähnen, vor dem Wirbel ist ihre Anzahl geringer. Der Steinkern ist glatt. Die Muskeleindrücke liegen seitlich, nahe dem Rande. Sie sind sehr tief, von elliptischer oder lang ovaler Gestalt. Auf Steinkernen treten sie als erhöhte Platten hervor. Beide werden durch eine einfache Mantelbucht mit einander verbunden. Unsere Art unterscheidet sich von Nucula planata Desh. durch ihre verschiedene Skulptur, hauptsächlich durch das Auf¬ treten deutlicher Radialverzierung. Bei Nucula pectinata Sow. sind, abgesehen von der abweichenden Gestalt, die Radiallinien viel kräftiger entwickelt, sodaß die Radialverzierung hier bei weitem vor der konzentrischen uberwiegt. Lamellibranchiata. 55 Nucula subcancellata findet sich ziemlich häufig in der Zone des Olcosteplianus Keyserlingi bei Jetenburg und Lindhorst. Auch scheinen einige Exemplare von Sachsenhagen dieser Art anzu¬ gehören. CD Leda Schuhmacher. Leda scaplia d’Orb. 1844. 1845. 1850. 1865. 1866. 1881. 1884. 1S99. 1900. 1904. 3. » Leda Nucula Leda Yoldia » » » » »■ Nucula scapha d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. III, p. 167, tab. 301, fig. 1 Forbes, Quart. Journ. geol. Soc., tome I., p. 245. Prodrome II., p. 75. H. Credner, Erläut. d. geogn. Karte der Umg. Ton HanEOver, S. 42. Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix III, p. 395 u. 400, tab. 129, fig. 2. Zittel, Handbuch d. Palaeont. II., S. 54. Leda spathulata Gardner, Quart. Journ. geol. Soc. vol. XL, p. 138, tab. 5, fig. 31—34. Nuculana scaplia d’Orb., Woods, Monogr. of Cretac. Lamellibr. of England, Part. I., p. 3, tab. I.. fig. 8 — 14. Leda scapha d’Orb., Wollemann, Die Bivalven und Gastropoden des deutsch. und holländ. Neokoms, S. 83. » » » Ders. Fauna d. Gault von Algermissen, S. 26. Müsingen: (Größtes Exemplar) 14 mm lang, 7 mm hoch. Jetenburg: » » 10 » » 5 » » Da ich neue Beobachtungen an dem mir vorliegenden Material nicht machen konnte, verweise ich auf die ausführliche Beschrei¬ bung bei Wollemann und Woods. Die von mir untersuchten Stücke stimmen am besten mit den von Woods abgebildeten eng¬ lischen Exemplaren überein. Leda scapha d'Orb. wurde häufig im ganzen unteren Valanginien von mir gefunden, auch kommt sie gelegentlich im Hauterivien vor. Fundorte sind: Müsingen und Jetenburg im Valanginien, Stadthagen und Neue Col. Ziegelei süd- westlich Petershagen im Hauterivien, Tongrube bei Cammer in un- o i o bekanntem Horizonte. Leda liavicula n. sp. Taf. IX, Fig. 12a — d. Jetenburg : Länge 13 mm, Höhe 8 mm, Dicke 6 mm, Vorderseite 5 mm. » 17» »11» » 7 » » 7 » (Steinkern) Länge 13 » » 8 » » 7 » » 5 » 56 Lamellibranchiata. Die Gestalt ist kahnförmig. Der Schloßrand bildet nahezu eine gerade Linie. Vorder- Unter- und Hinterrand gehen in einem zusammenhängenden Kreisbogen in einander über. Beide Klappen sind gleichmäßig und stark gewölbt, vorn ein wenig klaffend. Die Wirbel sind mäßig stark und ragen ziemlich weit über den Schlo߬ rand hervor. Sie stehen etwas nach vorn gerichtet und sind stark eingekrümmt; ihre Spitzen berühren einander. Vor und hinter den Wirbeln befindet sich eine undeutlich umgrenzte Lunula. Die Schale ist ziemlich dick, mit mehreren konzentrischen, welligen Anwachswülsten versehen. Die ganze Oberfläche ist außerdem mit feinen, sehr scharfen, in der Nähe des seitlichen Abfalles der Schale zum Vorder- und Hinterrand dichotomierenden, kon¬ zentrischen Anwachsstreifen bedeckt (Fig. 12d). An den Seiten sind letztere weniger scharf ausgebildet, als auf der Mitte der Schalen. Der Schloßrand trägt vorn etwa 20, hinten noch zahlreichere, kammförmige Zähnchen. Auf dem Steinkern sieht man dicht unter den Enden des Schloßrandes je einen, rundlich bis elliptisch ge¬ stalteten , kleinen Muskeleindruck. Beide werden durch eine ganz- raudige Mantelbucht miteinander verbunden. Diese Art ist Leda Mariae d’Orb. am nächsten vergleichbar, unterscheidet sich aber wesentlich von ihr durch sehr viel stärkere Wölbung der Klappen, größere Breite der Hinterseite, bedeutend stärker vorragende Wirbel und größere Höhe im Verhältnis zur Länge. Leda scapha d’Orb. läuft hinten in einen spitzen Schnabel aus und trägt abweichende Skulptur. Unsere Art findet sich häufig und bisweilen in schön erhaltenen Exemplaren in der Zone des Olcostephanus Keyserlingi bei Jetenburg. Area Linne. Area carinata Sow. 1813. Area carinata Sovverby, Min. Conch. vol. L, p. 96, tab. 44, fig. 2 u. 3. 1824. Cucullaea costellata » ibid. vol. V., p. 67, tab. 447, fig. 2. 183S. » strialel/a , H. Michelin, Mem. Soc. Geol. de France vol. III., p. 102, tab. XII. fig. 1 1. 1842. » securis, var. minor, Leymerie, Albe p. 6 u. 25, tab. 7, fig. 7. Lamellibranchiata. 57 1844. Area cartnata Sow., d’Orbigny, Pal. fr. Terr. Cret. vol. JI1., p. 214, tab. 313, fig. 1 —3. 1852. » » » Pictet et Roux, Moll. Foss. Gres verts de Geneve p. 462, tab. 37, fig. 1. 1866. » » » Pictet et Campiche. Terr. Cret. Ste. Croix (Materiaux Pal. Suisse, ser. IV.), p. 462 u. 472. 1899. » » » Woods, Monogr. Cretac. Lamellibr. of England, Pa- laeontogr. Soc. LIII., pt. I., p. 45, tab. VIII., fig. 3—7. 1900. » » » Wollemann, Die Bivaiv. etc. des norddeutsch. Neok., S. 77, Taf. II., Fig. 10 u. 11. Kuhlmann’s Tongrube, Stadthagen: Länge 27 mm, Höhe 17 mm, Hinterseite 18 mm, Schloßrand 20 mm. Von dieser kürzlich durch Woods und Wollemann von neuem ausführlich beschriebenen Art wurden von mir einige Exemplare im unteren Hauterivien bei Stadthagen gesammelt. Ein zwreifel- haftes Stück stammt aus dem unteren Valanginien von Müsingen. Area sp. ind. (cf. marullensis d'Orb.). Ein unvollständiger, scharfer Abdruck aus dem unteren Va¬ langinien von Müsingen gehört nach Skulptur und Gestalt an¬ scheinend zu Area marullensis d Orb. [cf. Woods, Monogr. Cretac. Lamellibr. of England. Palaeontogr. Soc. LIII, pt. I, tab. VII, fig. 4 — 7]. Cucullaea Lam. Cucullaea texta A. Roem. 1836. Cucullaea texta A. Roemer, Ool. Gebirge, p. 104, tab. VI, fig. 19. 1872. » » » P. de Loriol, Royer et Tombeck, Monogr. du. jur. sup. de la Haute-Marne p.323, tab. 18, fig. 6 — 10. 1874. » » » Brauns, der obere Jura im nordw. Deutschi. S. 325. 1875. Area » » P. de Loriol et Pellat, Monogr. des etag. jur. sup. de Boulogne sur Mer p. 143, tab. 17, fig. 18. 1877. » » » G. Böhm, Hilsmulde S. 227. 1878. Cucullaea » » C. Struckmann, D. ob. Jura v. Hannover, S. 40. 1888. » » » de Loriol et Bourgeat, Etudes sur les mollusques des couches corallig. de Valfin p. 295, tab. 33. fig. 18. 1888. » » P. Choffat, Descr. de la faune jur. du Portugal. Mollusques lamellibr. p. 55, tab. XI, fig. 35 — 36. 58 Lamellibranchiata. 1890. Cucullaea texta A. Roemer, C. Struckmann, GreDZSch. zw. Hilston und Wealden b. Barsinghausen a. D. S. 76, Taf. XIII, Fig. 1 — 10. 1890? Area Gabrielis Leym., C. Struckmann, Ebendort S. 74, Taf. XII, Fig. 3—7. 1900. » » » Wollemann, Bivalven etc. d. nordd. Neok. S. 79, z.T. 1900. Cucullaea texta A. Roemer?, G. Müller, Yerstein. d. Jura u. d. Kreide von Deutsch-Ost- Afrika S. 533, Taf. XVII, Fig. 4. Müsingen: Größtes Exemplar; Länge 68 mm, Höhe 51 mm, Dicke 45 mm, Länge des Schloßrandes 38 mm. C. Struckmann gebührt das Verdienst, die im oberen Jura weit verbreitete Cucullaea texta A, Roem. auch im oberen Wealden von Norddeutschland zuerst erkannt und richtig identifiziert zu haben. Er gründete auf den Befund dieses Fossiles zum großen Teil seine Ansicht, daß die Wealdenbildungen zum Jura gezogen werden müßten. Dieses Argument wird jedoch dadurch hinfällig, daß sich in dem Aufschlüsse bei Müsingen nachweisen ließ, wie diese Art durch den Wealden hindurch ziemlich hoch in die ty¬ pischen Neokomablagerungen hinaufgeht und zusammen mit Ammo¬ niten und anderen Fossilien des unteren Valanginien vorkommt. Ferner dürften die von Struckmann aus dem Hilston bei Barsinghausen als Cucullaea Gabrielis Leym. beschriebenen Exem¬ plare mit Cucullaea texta A. Roem. aus folgenden Gründen zu ver¬ einigen sein : Einmal gibt C. Struckmann selbst zu, daß jüngere Gehäuse von C. Gabrielis mit solchen von C. texta verwechselt werden können, und daß die von ihm bestimmten Exemplare sämt¬ lich etwas verdrückt waren , wodurch immerhin eine etwas ab¬ weichende Gestalt resultiert. Es liegen mir von Müsingen mehrere hundert Exemplare vor, bei deren Untersuchung sich zeigte, daß die von Struckmann angegebenen Unterscheidungsmerkmale keines- wegs sehr ausgesprochene sind, sondern damit nur extreme Formen einer Mutationsreihe auseinander gehalten werden können, zwischen denen alle Übergänge vorhanden sind .Cucullaea Gabrielis soll sich von Cucullaea texta durch mehr trapezförmige Gestalt, durch spitzere, nahe einander gegenüber stehende Buckel und ein schmaleres Schild, sowie durch eine schärfer zusammengedrückte Hinterseite unterscheiden. Es sind dies jedoch Verhältnisse, welche an dem mir zu Ge- Lamellibranchiata. 59 bote stehenden Material innerhalb erheblicher Grenzen schwanken. Einige Exemplare aber stimmen geradezu mit den von Struck¬ mann als Cucullaea Gabrielis abgebildeten in allen Verhältnissen sehr gut überein. Zur leichteren Orientierung gebe ich unter Berücksichtigung des vorher Gesagten nochmals eine ausführliche Beschreibung von Cucullaea texta. Das Gehäuse ist nahezu gleichklappig, beide Klappen sind stark gewölbt, am stärksten unter den AVirbeln. Die Gestalt ist in der Jugend ausgeprägt schief trapezförmig, kann jedoch im Alter fast rhombisch werden. Die kräftigen, bald mehr, bald weniger spitz zulaufenden Wirbel ragen über den Schloßrand hervor und sind stark eingekrümmt. Sie liegen bisweilen in der Mitte, in den meisten Fällen sind sie jedoch nach vorn gerückt und stehen bald einander genähert, bald ziemlich weit von ein¬ ander entfernt. Vor dem Wirbel verläuft eine deutliche Kante zum Grenzpunkt von Unter- und Hinterrand. Hinter ihr sind die Schalen stark zusammengedrückt, wodurch eine große, ver¬ tiefte, herzförmige Area entsteht. Bisweilen trennt ein zweiter Kiel in dieser Fläche noch eine innere, kleinere und etwas erhöht liegende Area ab. Der Hinter- und Unterrand bilden miteinander einen spitzen Winkel, während der Unterrand mit dem Vorder¬ rande in unregelmäßig gekrümmtem Bogen zusammenhängt. Der Schloßrand ist lang und gerade. Über ihm befindet sich eine große, ein gleichschenklig-stumpfwinkliges Dreieck bildende Baud¬ area, welche von einer Anzahl geknickter Furchen, die den Schen¬ keln des Dreiecks parallel verlaufen, geziert wird. Die Schale ist dick Ihre Skulptur besteht aus unregelmäßig gröberen und feinen konzentrischen Anwachsstreifen, welche von zahlreichen, vom Wirbel auslaufenden Radiallinien gekreuzt werden. Letztere sind besonders in der Jugend sehr deutlich und über die ganze Schalenfläche verbreitet, sodaß die Oberfläche oresnttert erscheint. Im Alter wird die Radialskulptur meist nur auf dem vorderen Teile der Schalen sichtbar. An den Kreuzungspunkten von den radialen und konzentrischen Linien treten bei sehr guter Erhaltung knoten¬ förmige Erhebungen auf. Die innere Schalenskulptur besteht aus 60 Lamellibranchiata. feinen Radialstreifen, die besonders am Rande hervortreten und auch auf Steinkernen meist deutlich zu sehen sind. Das Schloß ist das der typischen Cucullaeen. Neben 4 — 6 starken und langen, leistenförmigen Seitenzähnen, welche dem Schloßrande parallel ver¬ laufen, sind zahlreiche kleinere, von der Mitte aus divergierende vorhanden. Die Muskeleindrücke liegen seitlich, dicht unter dem Schloßrande. Der hintere, größere ist langgestreckt. Beide werden durch eine einfache Mantelbucht verbunden. Cucullaea Gabrielis Leym. steht, wie schon erwähnt, unserer Art sehr nahe; es fehlt mir an Vergleichsmaterial, um spezifische Unterschiede zwischen den norddeutschen und den französischen resp. schweizerischen Formen angeben zu können. Überaus häufig findet sich Cucullaea texta Roem. im oberen Wealden und unteren Valanginien bei Müsingen. In den Über- O O gangsschichten zwischen beiden Bildungen liegt eine Toneisenstein¬ bank, welche dieses Fossil besonders häufig und fast ausschließlich beherbergt und in dem Aufschluß daran stets leicht wiederzuerkennen ist. Aus manchen Schieferton-Schichten kann man die Schalen ohne Mühe mit dem Schloß frei herauspräparieren. Auch aus dem Georg-Schacht bei Stadthagen sind mir einige Stücke bekannt geworden. G. Müller und C. Gagel erwähnen diese Art wiederholt aus dem Valanginien des Emsgebietes. Astarte Sowerby. Astarte subcostata d’Orb. (laticosta Desh.). Taf. IV, Fig. 6 a — b. 1842. Astarte laticosta Desh., Leymerie, Terr. cret. de l’Aube, p. 4, tab. 4, fig. 4— 5. ? 1843. » striato-costata d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret., III, p. 64, tab. 262, fig. 7 — 9. ? 1845. Venus » » Forbes, Quart. Journ. geol. Soc., I, p. 241. 1847. » » » Fitton, ibid., III, p. 289. 1856. Astarte laticosta Desh., Pictet et Renevier, Terr. aptien Ste. Croix, p. 88, tab. X, fig. 2 a— d. 1864. '> subcostata d’Orbigny, Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix, III. Mat. Pal. Suisse, IVe ser., p. 307. Jetenburg: Höhe 3 mm, Länge 2,5 mm. » 5 » »4 » Lamellibranchiata. 61 Die Gestalt ist gerundet dreiseitig, etwas höher als lang. Der Vorderrand ist mit einer seichten Ausbuchtung versehen. Beide Klappen sind flach gewölbt; die Wirbel springen wenig hervor. Die Oberfläche ist mit 4 — 7 konzentrischen, faltigen Wülsten bedeckt. Diese sind wiederum mit feinen scharfen, kon¬ zentrischen Anwachslinien verziert. Durch diese Skulptur soll sich diese Art von der ihr nahestehenden Astarte numismalis d’Orb. unterscheiden. Von Astarte subcostata d'Orb. wurden mehrere Exemplare bei Jetenburg in der Zone des Olcostephanus Keyserlingi gefunden. Cardium Linne. Cardinm (Hemicardium) peregrinum d'Orb. Taf. V, Fig. 2 a— c. Cardium Hillanum , Leymerie, Aube, Mem. soc. geol. de France, tab. Y, p. 25. » peregrinorsum d’Orbigny, Coqu. et Echin. foss. de Colombien, p. 4G, tab. 3, fig. 6—8. » peregrinum d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret., t. III, p. 16, tab. 239, fig. 1-3. » » » E.Forbes, Quart. Journ. geol. Soc., I, p. 243. t » » » Desor et Gressly, Etudes geol. sur le Jura Neuchätelois, p. 37 u. 41. (Aus d. Valang.) Exemplare von Jetenburg : Höhe 13 mm, Länge 13 mm, Dicke ca. 10 mm. »10» » 10» » 8 » Die Schale ist kreisförmig bis gerundet viereckig, so hoch wie breit und gleichmäßig stark gewölbt. Die spitz zulaufenden Wirbel ragen über den Schloßrand hervor. Sie sind fast mittelständig, nur wenig nach vorn gerückt und schräg nach vorn eingekrümmt; doch nicht so stark, daß sie sich berührten. Die Schale ist mit feinen regelmäßigen und dicht stehenden konzentrischen Anwachsringen verziert. Diese werden auf dem hinteren Teile der Klappen von etwa 15 kräftigen Radialrippen gekreuzt, welche vom Wirbel bis zum Schalenrande verlaufen. Der Steinkern ist glatt und läßt die Muskeleindrücke als platten¬ förmige Erhebungen deutlich erkennen. Die Muskeleindrücke 1842. 1843. 1843. 1845. 1859. 62 Lamellibranchiata. liegen seitlich, nahe dem Rande, der hintere ist größer als der vordere. Cardium peregrinum unterscheidet sich von den übrigen Arten des Neokoni durch seine charakteristische Skulptur und durch das Fehlen der beiden seitlichen Depressionen auf den Steinkernen. Cardium subhillanum Leym. steht ihm nahe. Bei ihm sind jedoch feine Radialrippen über die ganze Oberfläche der Schale verbreitet. Desor et Gressly führen Cardium peregrinum bereits aus dem Valanginien an. In unserem Gebiete fand es sich einige Ö o Male in der Zone des Olcostephänus Keyserlingi bei Jetenburg. Thetis Sowerby. Thetis schaumburgeiisis n. sp. Tat. IV, Fig. 4 — 5. Müsingen : (Größtes Exemplar) Länge 28 mm i, Höhe 28 mm , Dicke 22 mm. » 26 » » 27 » » 18 » » 15 » » 16 » » — » » 16 » » 18 » » 12 » Georg-Schacht b. Osterholz: » 26 » » 26 » » 22 » Diese in der Gestalt ziemlich variable Art besitzt im allge- meinen einen kreisrunden bis ovalen Umriß. Höhe und Länge sind annähernd gleich. Beide Klappen sind gleich stark und bauchig gewölbt. Die Wirbel laufen spitz zu und ragen weit über den Schloßrand hervor. Sie sind schief nach vorn gebogen und sehr stark eingekrümmt, so daß sie einander berühren. Unter ihnen befindet sich nahe dem Rande jederseits eine deutliche De¬ pression in der Schale, wodurch wenig scharf begrenzte, herz¬ förmige Lunulen entstehen. Die Schale ist dünn und selten er¬ halten. Nur an einzelnen Exemplaren von Müsingen ist ein Teil derselben vorhanden und läßt die Skulptur erkennen. Diese be¬ steht aus feinen, scharfen und regelmäßigen, konzentrischen An¬ wachsringen, welche von zarten Radialstreifen gekreuzt werden. Die Skulptur geht auf gut erhaltenen Steinkernen nicht verloren und ist unter der Lupe über die ganze Schale verbreitet wahr- Lamellibranchiata. 63 zunehmen. Bei einem gewissen Stadium der Anwitterung er¬ scheinen die Radialstreifen in radiale Punktreihen aufgelöst. Die letzteren beobachteten auch d’Orbigny und Weerth an Exem¬ plaren von Thetis minor Sow., so daß die Vermutuug nahe liegt, daß ihnen die eigentliche Skulptur der Schale nicht bekannt war. Vom Schloß ist an dem Material, welches mir zur Verfügung steht, wenig zu erkennen, nur an einigen Exemplaren konnte ich einen kleinen, schmalen Zahn unter den Wirbeln wahrnehmen. Die tiefe, als grabenartige Furche auf dem Steinkern hervortretende Mantelbucht steigt vom vorderen Muskeleindruck in schwachem Bogen bis fast in die Spitze des Wirbels, biegt dann auf der hinteren Seite scharf um und verläuft in annähernd gerader Rich¬ tung zum hinteren Muskeleindruck. Unsere Art gleicht in der Gestalt Isocar clia neocomiensis d'Orb., vor Verwechslungen bewahrt jedoch die charakteristische Mantel¬ bucht. Thetis minor Sow. hat weniger ungleichseitige Gestalt und vor allem eine vollkommen verschiedene Mantelbucht. Letzteres gilt auch von Thetis Benevieri de Lor., welche noch ungleich¬ seitiger gebaut ist. Eine annähernd vergleichbare Gestalt besitzt Th. caucasica Eichw. (cf. Dim. J. Anthula, Kreidefoss d. Kaukasus. Beitr. z. Pal. u. Geol. Östr.-Ung. u. d. Or., Bd. XII, S. 90, Taf. IV, Fig. 6 a — c). Der Verlauf der Mantelbucht ist bei allen mir vor¬ liegenden Exemplaren der gleiche und scheint mir überhaupt ein konstantes und hauptsächliches Merkmal zur Unterscheidung der einzelnen Arten dieser Gattung abzugeben. Th. schaumhur gensis ist ein häufiges Fossil im unteren Valanginien bei Müsingen, Jetenburg und im Georg-Schacht bei Osterholz. Auch wurde sie o o bei Gronau i. Westf. und Sachsenhagen beobachtet. Thetis Renevieri de Loriol. Taf. IV, Fig. 3. 1861. Thetis Renevieri de Loriol, Mont Saleve, p. 65, tab. 9, fig. 11. 1865. » » » Pictet et Rene vier, Ste. Croix. Mat. pal. Suisse, IV, p. 201 u. 209, tab. 112, fig. 1. 1884. '> » » Weerth, Neokomsandstein, S. 42. 1900. » » » Wollemann, Die Bivalven u. Gastropoden d. deutsch, u. holländ. Neokoms, S 120. 64 LamelHbranchiata. Zweiklappiges Individuum von Jetenburg: Höhe 40 mm, Länge 49 mm, Wölbung 36 mm. Einige zum Teil verdrückte Exemplare von Jetenburg stelle ich zu dieser Art, von denen das am besten erhaltene 45 mm Länge und ca. 40 mm Höhe erreicht. Von Thetis minor Sow. und von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese Form dadurch, daß die Wirbel weit nach vorn gerückt stehen, ferner durch den abweichenden Verlauf der Mantellinie. Diese steigt vom hinteren Muskeleindruck bis in die Wirbelspitze, verläuft von hier wiederum rückwärts bis zur größten Wölbung der Schale hinab und zieht sich in einer weiten Bucht zum vorderen Muskeleindruck. Thetis minor Sow. 1826. Thetis minor Sowkrby, Mineral Conch. VI, p. 21, tab. 513, iig. 6. 1841. » Sowerbyi A. Roemer, Kreidegebirge, S. 72. 1843. » laevigata d'Orbigny, Pal. fr. Terr. cret., III., p. 452, tab. 387, iig. 1 — 3. 1884. » minor Sowerby, Weerth, Neokomsandstein, S. 41, Taf. 9, Fig. 5 u. 6. 1895. » » » Vogel, Holländische Kreide, S. 58. 1900. » » » Wollemann, Bivalven u. Gastropoden des deutsch. u. holländ. Neokoms., S. 119. Einzelne Exemplare aus den Keyserlingi-Schichten von Lind¬ horst mit teilweise erhaltener Schale, welche sehr dünn und mit zarten konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt ist, gehören dieser bekannten und weitverbreiteten Art an, von der Wollemann eine ausführliche Beschreibung gab (cf. 1. c.). Tellina. Tellina (Lavigiion) ovalis u. sp. Taf. VIII, Fig. 7a — c u. 8. Jetenburg: Höhe 8 mm, Länge 12 mm, Dicke 3 mm. Die Schalen sind gleichklappig, ungleichseitig und sehr flach; hinten stärker gewölbt als vorn. Der Umriß ist oval, die Hinter¬ seite höher als die Vorderseite. Die Wirbel sind nur schwach, ein wenig nach vorn gekrümmt und ragen nicht über den Schloßrand heraus. (Der Wirbel des Fig. 7 a — c abgebildeten Exemplares ist beschädigt und der Umriß Lamellibranchiata. 65 zu Fig. 7 b etwas verzeichnet. Nach Fertigstellung der Tafeln wurden indessen noch besser erhaltene Stücke gefunden.) Wäh¬ rend der hintere Schloßrand in konvexem Bogen in den Hinter¬ rand übergeht, bildet der vordere Schloßrand vor den Wirbeln eine flache Ausbuchtung. Die Schalen klaffen vorn und hinten ein wenig. Die Schale ist ziemlich dick und wird von regelmäßigen o o konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt. Diese Art ist verhältnismäßig häufig im unteren Valanginien bei Jetenburg. Am meisten mit ihr vergleichbar ist Lavignon Clementina d’Orb.1) aus dem Gault von Gerodot, welche einen kräftigeren und weiter vorspringenden Wirbel besitzt. Tellina? (Arcopagia) n. sp. Taf. IX, Fig. 13a — b. Das einzige vorliegende Exemplar stammt aus dem unteren Valanginien von Müsingen. O O Die Schale ist nahezu gleichseitig und sehr flach. Sie hat o o einen schief ovalen bis breit elliptischen Umriß. Der Schloßrand ist gerade, der Wirbel liegt fast in der Mitte desselben und ragt ein wenig über ihn hervor. Konzentrische Amvachsstreifen und schwach angedeutete Radiallinien verzieren die Oberfläche der Schale. Die Form ließ sich mit keiner mir aus der unteren Kreide bekannten identifizieren, doch ist die Gattungsbestimmung sehr unsicher, da weder das Schloß noch die Mantelbucht beobachtet werden konnten. Cyrena Lam. Die im oberen Wealden der Schaumburg-Lippeschen Kreide¬ mulde vorkommenden zahlreichen Cyrenen-Arten gehören an den einzelnen Fundpunkten immer nur einer beschränkten Anzahl von Spezies an und sind dann allerdings in großer Anzahl der Indi¬ viduen vorhanden. Dies trifft auch für den obersten Wealden bei x) d’Orbigny, Pal. franc. Terr. cret., III., p. 406, lab. 377, Fig. 5 — 7. “Neue Folge. Heft 45. 0 66 Lamellibranchiata. Müsingen zu. Dieselben dort auftretenden Arten geben hier jedoch hoch in das Neokom hinauf und sind zum Teil noch in der Zone des Olcostephanus Keyserlingi bei Jetenburg vorhanden. Ihr massenhaftes Zusammenvorkommen mit ausgesprochenen ma¬ rinen Formen, wie Oxynoticeras , Olcostephanus , Belemnites , Pano- paea , Thracia , Pecten , Lima etc., beweist, daß sich diese sonst brackischen Formen den veränderten Lebensbedingungen eine o o Weile anzupassen vermochten und erst allmählich verschwanden, als sich der Meeresboden immer tiefer senkte, sodaß wir sie in den höheren Neokomstufen nicht mehr antreffen. Die Cyrenen sind im unteren Yalanginien in den Toneisensteinen meist als scharfe Steinkerne erhalten ; nur vereinzelte Schalenexemplare oder ganz prägnante Steinkernformen ermöglichen es, die Arten mit denen der Wealdenbildungen zu identifizieren. Die in den Schiefer¬ tonen erhaltenen Cyrenen sind meist mehr oder weniger verdrückt. Ich beschränke mich darauf, die einzelnen Arten, welche ich im Yalanginien fand, mit dem wichtigsten Literaturnachweise aufzu¬ führen. 1. Cyrena parvirostris Eoem. 1836. Cyrena 'parvirostris A. Roemer, Ool. Geb., S. 115, Taf. IX, Fig. 9. 1846. » » » DuNKER,Wealdenbild.,S.38,Taf AII,Fig.l9. 1878. » » » Struckmann, Ob. Jura, S. 46. 1880. » » » Struckmann, Wealdenbild., S. 50. 1883. » » » Grabbe, Scbaumb.-Lipp. Wealdennmlde, S. 29. 1889. » » » Struckmann, Grenzsch. zw. Hilston uud Wealden bei Barsinghausen, S. 64. Ziemlich selten im unteren Yalanginien bei Müsingen. 2. Cyrena yenulina Der. 1846. Cyrena venulina Dunker, Wealdenbild, S. 36, Taf. 12, Fig. 11a — d. 1880. » » » Struckmann, Wealdenbildungen etc., S. 50. 1883. , » » » Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde, S. 29. 1889. » » » Struckmann, Grenzsch. zw. Hilston und Wealden bei Barsinghausen a. D., S. 64. 1894. » » » Gagel, Beiträge z. Kenntn d. Wealden bei Borgloh-Ösede, S. 165. Nicht sehr häufig im oberen Wealden und in der Zone des Lamellibranchiata. 67 Oxynoticeras heteropleurum bei Müsingen ; auch noch in der Zone des Olco Stephanus Keyserlingi bei Jetenburg vorhanden. 3. Cyrena ovalis Dkr. 1846. 1863. 1880. 1883. 1889. 1894. Cyrena ovalis Dunker, » » » » » » » » » » » » » » » Wealdenbildungen, S. 34, Taf. 12, Fig. 1. Credner, Ob. Jura, S. 53 u. 63. Struckmann, Wealdenbild., S. 50. Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde, S. 29. Struckmann, Grenzsch. zw. Hilston u. Wealden bei BarsiDghausen a. D., S. 64. C. Gagel, Beitäge z. Kenntnis d. Wealden in der Gegend von Borglob-Ösede etc., S. 165. Überaus häufig im oberen Wealden und unteren Yalanginien bei Müsingen. 4. Cyrena elliptica Dkr. 1846. Cyrena elliptica Dunker, Wealdenbildungen, S. 33, Taf. 10, Fig. 32. 1880. » » » Struckmann, Wealdenbild., S. 50. 1883. » » » Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde, S. 29. 1889. » » » Strückmann, Grenzsch. zw. Hilston und Wealden bei Barsinghausen a. D., S. 64. 1S94. » » » C. Gagel, Beitr. z. Kenntn. d. Wealden in der Gegend v. Borgloh-Ösede, S. 165. Selten im unteren Yalanginien bei Müsingen. 1846. 1880. 1883. 1889. 1894. 5. Cyrena cf. dorsata Dkr. Cyrena dorsata Dunker, » » » » » » » » » » » » Wealdenbildungen, S. 37, Taf. 12, Fig. 15. Struckmann, Wealdenbild. etc., S. 50. Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde, S. 29. Struckmann, Grenzsch. zw. Hilston und Wealden bei Barsinghausen a. D., S. 64. C. Gagel, Beitr. z. Kenntn. d. Wealden in der Gegend von Borgloh-Ösede etc., S. 165. Ziemlich häufig im unteren Yalanginien bei Müsingen. O O O 1836. 1846. 1880. 1883. 1889. 1894. 6. Cyrena lato-ovata Roem. Cyrena lato-ovata Roemeu, » » » » » >> » » » » » » » » » Oolith-Gebirge, S. 116, Taf. 9, Fig. 4. Dunker, Wealdenbildung., S. 32, Taf. 10, Fig. 33. Strückmann, Wealdenbild. etc., S. 50. Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde, S. 29. Strückmann, Grenzsch. zw. Hilston u. Wealden b. Barsinghausen a. D., S. 64. C. Gagel, Beitr. z. Kenntn. d. Wealden in der Gegend von Borgloh-Ösede etc, S. 165. 68 Lamellibranchiata. Häufig im obersten Wealden und unteren Valanginien bei o o Müsingen. 7. Cyrena cf. proua Dkr. 1846. Cyrena prona Denker, Wealdenbildungen, S. 48, Taf. 13, Fig. 14. 1880. » » » Struckmann, Wcaldenbild. etc., S. 52. 1883. » » » Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde, S. 30. Ein Exemplar aus dem unteren Valanginien bei Müsingen. 8. Cyrena cf. valdensis Dkr. •/ 1846. Gnathodon valdensis Dunker, Wealdenbildungen, S. 57, Taf. 13, Fig. 5. Ein Exemplar aus dem untersten Valanginien bei Müsingen. Cyprina Lmk. Cyprina [aff.] Brongniarti A. Roem. Taf. III. Fig. 3a — c; Taf. XI, Fig. 5—6. 1826 — 44. Cyprina Saussurei Goldfuss, Petref. Germaniae, p. 233, tab. 150, fig. 12. 1836. Venus Brongniarti A. Roemer, Ool.-Gebirge, S. 110, Taf. VIII, Fig. 2a— b. 1864. Cyprina Brongniarti Roem., K. v. Seebach, Hanno v. Jura, S. 125, Taf. III, Fig. 4. 1864. » Saussurei Goldf., H. Credner, Zeitschr. d. d. geolog. Ges. Bd. 16. S. 237. 1866. » Brongniarti Roem., P. de Loriol et E. Pellat, Monogr. de l’etag. Porti., p. 53, tab. V., fig. 10. 1878. » » » C. Struckmann, Der obere Jura der Umge¬ gend von Hannover, S. 98, Taf. V, Fig. 9 a — b. 1891. » » » C. Struckmann, Wealdenbild. von Sehnde b. Lehrte. Neues Jahrbuch für Min. 1891 I. S. 122 u. 127. Müsingen: Höhe 60 mm, Dicke 44 mm, Länge circa 75 mm. Höhe des größten Exemplares 67 mm. Aus den Übero;ano’sschiehten vom Wealden zum Valanginien, besonders aus der »Cucullaeabank« von Müsingen und aus der Zone des Oxynoticeras heteropleurum von Sachsenhagen liegen ver¬ schiedene Exemplare vor, welche der oberjurassischen Cyprina Brongniarti A. Roemer sehr nahe stehen oder mit ihr identisch sind. Sie unterscheiden sich von ihr vielleicht nur dadurch, daß die Wirbel ein wenig weiter nach vorn gerückt sind. Wahrschein¬ lich ist dies jedoch nur Erhaltungszustand. Lamellibranchiata. G9 Die Gestalt ist länglich dreiseitig, die Klappen sind bauchig gewölbt. Die Vorderseite ist kurz abgerundet, die Hinterseite verlängert. Die spitzen, stark vorragenden Wirbel berühren sich fast und sind ein wenig nach vorn eingekrümmt. Der Hinter¬ rand ist nahezu gerade und verläuft vom Wirbel schräg abwärts zum Unterrande. Unter ihm zieht sich vom Wirbel eine deut¬ liche Kante abwärts, welche auch auf Steinkernen noch hervortritt. Die Schale ist dünn, mit regelmäßigen feinen Anwachsstreifeu bedeckt, von denen einzelne stärker hervortreten. Das Ligament liegt äußerlich, der Schloßrand ist gerade. Das Schloß ließ sich an den Exemplaren von Müsingen nicht freilegen, dagegen gelang es, an einer linken Klappe eines Exem- plares von mehreren durch Dr. G. Müller aus der Zone des Oxynoticeras Markoui von Ochtrup in Westf. gesammelten Stücken das Schloß herauszupräparieren. Es läßt die wesentlichen Merk¬ male der für die Familie der Cypriniden charakteristischen Mor¬ phologie des Schlosses deutlich erkennen. Von den drei Schlo߬ zähnen ist der mittlere am stärksten ausgebildet, der vordere schräg abwärts nach vorn gerichtet. Der hintere leistenförmig gestaltete Schloßzahn verläuft dem Rande parallel (Fig. 5). Cypr. Brongniarti Roem. unterscheidet sich von C ypr. nuculae- formis Roem. durch ihren weniger verlängerten Hinterrand. Cypr. Deshayesiana de Lor. aus dem Neokom vom Mont Saleve ist bedeutend größer. Die Schale ist dick und mit schar¬ fen konzentrischen An wachsstreifen versehen. Der Schloßrand ist unregelmäßig gebogen. Große Muskeleindrücke treten auf dem Steinkern als erhöhte Platten stark hervor. Die Hinterseite ist nur wenig verlängert. Die Wirbel sind sehr kräftig entwickelt. Durch die meisten dieser Merkmale ist Cypr. Deshayesi de Lor. leicht von der beschriebenen Art zu unterscheiden. Cypr. Brongniarti Roem. wurde von C. Struckmann wieder¬ holt aus dem Wealden angeführt (z. B. dem oberen Wealden- schiefer von Sehnde b. Lehrte, N. Jahrb. f. Min. etc., 1891 Bd. I. S. 122 ff.) und zum Beweis für das jurassische Alter des Wealden herangezogen. Da die Art anscheinend aber in das Neokom hin- 70 Lamellibranchiata. aufreicht, so bleibt auch dieses Fossil nicht beweiskräftig für die STRUCKMANN sche Theorie. Ptychomya. Ptychomya elegans u. sp. Taf. III, Fig. 4 und 4a. Gronau i. Westf. Höhe 17 mm, Länge 25 mm, Dicke der Wöl¬ bung beider Schalen 5 mm. Die Gattung Ptychomya , welche, soweit bisher bekannt, auf die Kreideablagerungeu beschränkt und nirgends sehr häufig ist, beansprucht darum allgemeineres Interesse, weil sie eine so außer¬ ordentlich weite horizontale Verbreitung besitzt. Sie wurde in mehreren Arten aus den Neokomablagerungen von Frankreich, England und der Schweiz1) durch d Orbigny und Pictet et Campiche beschrieben und von Karsten1) in Kreideablagerungeu Südamerikas, von Tate1) und neuerdings auch von G. Müller2) aus der Kreide Südafrikas bekannt gemacht. Es gelang Herrn Dr. G. Müller, einige gut erhaltene Exem¬ plare einer neuen Art dieser interessanten Gattung im Valanginieu bei Gronau aufzufinden, zu der vielleicht auch einige Steinkerne von Jetenburg gehören. Herr Dr. Müller überließ es mir freund- lichst, die für das deutsche Neokom neue Form bei dieser Gele¬ genheit mit zu beschreiben. Es liegen mir drei mit der Schale erhaltene Exemplare vor, von denen das vollkommenste Stück die oben angeführten Maße be¬ sitzt. Die Schale hat einen querovalen Umriß und ist nahezu gleichklappig. Die Wölbung der Schalen ist sehr flach, die rechte Schale erscheint etwas stärker gewölbt zu sein als die linke. Die Wirbel, welche ein wenig über den Schoßrand hervorragen, sind weit nach vorn gerückt. Eine sehr schmale und tiefe Lunula scheint 1) Literatur vergl. W. Dames, Uber Ptychomya , Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1873, Bd. 25, S. 378 ff. 2) G. Müller, Versteinerungen des Jura u. der Kreide von Deutsch-Ost- Afrika. Aus. W. Bornhardt, Zur Oberflächengestaltung u. Geologie von Deutsch- Ost-Afrika. Berlin 1900, S. 556, Taf. XXII, Fig. 6 — 7. Lamellibranchiata. 71 vorhanden zu sein. Das Schloß seihst ließ sich nicht freilegen. Der hintere Schloßrand ist gerade und mit einer Anzahl dornartiger Fortsätze besetzt. Die Oberfläche der verhältnismäßig; dicken Schalen ist mit 50 — 60 Radialrippen bedeckt, welche um so stärker werden, je mehr sie sich dem Schloßrande nähern; dazu kommen starke konzentrische Anwachs wülste. Auf dem vorderen Teile der Schale biegen sich die vom Wirbel strahlen¬ förmig auslaufenden Rippen aufwärts; sie stehen dicht auf dem mittleren Teile und sind weniger zahlreich auf dem hinteren Schalenteile. Einzelne vom Wirbel zur Ecke des Hinter- und Unterrandes verlaufende Rippen vereinigen sich in der Weise, daß je zwei sich nach hinten zu einer schießwinklig verbinden und die zwischen diesen so entstandenen Dreiecke sich nach dem Wirbel hin allmählich verjüngen. Da, wo die Radialrippen von den gröberen Anwachswülsten geschnitten werden, entstehen stel¬ lenweise knotenartige Verdickungen. Ö Ö Unter den bekannten Ptychomyen-Arten steht unserer Form noch die Pt. Germaini Pictet et Campiche1) aus dem Valan- ginien von Metabief am nächsten. Sie unterscheidet sich von dieser nicht sehr wesentlich in der Skulptur; dagegen besitzt die PiCTET sche Art einen elliptischen Umriß, ihr Wirbel ist stumpfer, plumper und nicht so weit nach vorn gerückt, wie bei den vor¬ liegenden Formen. Pt. Robinaldi D Orb ist durch eine langelliptische Gestalt gekennzeichnet und Pt. neocomiensis DE Lor. weicht noch erheb¬ licher ab durch eine viel gröbere Berippung und stärkere W ölbung der Schalen. Solecurtus Blainv. (Psammosolen Risso), Solecurtus longovatus n. sp. Taf. VIII, Fig. 6a— b. Müsingen: Länge 34 mm; Größte Höhe 14 mm; Vorderseite 16 mm, » 30 » » » 13 » » 14 » » 15 » » 6 » » 7 » . b Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix, 4. ser., 3. part, tab. 127, fig. 7 ii. 8, p. 354. 72 Lamellibranchiata. Die Schale hat eine länglich elliptisch bis lang ovale Gestalt. Der Schloßraud ist lang und gerade. Die Wirbel liegen, wie die an¬ gegebenen Maße zeigen, subzentral und ragen nicht über die Schalenfläche hervor. Ihre Lage ist nur durch die Anordnung der Anwachsringe in ihrem embryonalen Stadium zu erkennen. Die größte Höhe und ihre stärkste Wölbung erreicht die Muschel in der Nähe des Hinterrandes. Die mäßig gewölbten Schalen klaffen vorn stark, hinten wenig. Der Ilinterrand ist stärker ge¬ rundet als der Vorderrand. Der Unterrand steigt in sanftem Bogen zum Vorderrande an. Das Ligament liegt äußerlich auf vorragenden Nymphen. Das Schloß war nicht freizulegen. Diese Art findet sich in den untersten Schichten mit Oxyno- ticeras heteropleurum Neum. et Uhl. bei Müsingen, wurde aber auch kürzlich von Herrn Dr. G. Müller in demselben Horizonte bei Gronau i. W. gefunden und von mir im Valauginien der Tief- bohrungen von Stederdorf und Horst nachgewiesen. Forbes beschrieb 1845 Solecurtus Warburtoni aus dem Lower Greensand von Atberfield (Isle of Wight), welcher unserer Art in der Gestalt ähnlich ist (Quarterly Journal of the geol. Society vol. I, p. 237, tab. II, fig. 1 und Bristow, The Geology of the Isle of Wight, Memoirs of the geol. Survey of Great Britain, London 1862). Letztere Art unterscheidet sich jedoch von der soeben be¬ schriebenen durch ein viel größeres Verhältnis von Höhe zur Länge: Solecurtus Warburtoni Forb . : Höhe 18 mm, Länge 70 mm = ca. 1//4, ( » 14 » » 34 » | Solecurtus n. sp.: : » 13 » » 30 » = ca. 1/2. \ » 6 » » 15 » ^ Ferner fehlt unseren Exemplaren die bei der FoRBES schen Art auftretende feine Radialstreifung. Bei Solen aequalis d’Orb. aus dem Senon treten die Wirbel mehr hervor und stehen weiter nach vorn gerückt. Die Schalen sind nicht so stark gewölbt, der vordere Teil klafft weniger. Ferner besitzen bei dieser Art die hintere und vordere Seite der Schalen annähernd gleiche Höhe. Lamellibranchiata. 73 Siliqua Megeele. Siliqua aequilatera n. sp. Taf. VIII, fig. 2-5. Müsingen: Länge 39 nun; Höhe 17 mm; Vorderseite 19 mm. » 35 » »15» » 17 » » 36» » 15» » 18» Schale quer verlängert, länglich elliptisch bis rechteckig, vorn und hinten klaffend. Wirbel sehr wenig hervorragend und sub- zentral gelegen. Hinterer und vorderer Schloßrand bilden einen Winkel von 165 — 170°. Der Unterrand läuft dem Schloßrande parallel und ist daher in der Mitte nach dem Wirbel zu eingebuchtet. Vorder- und Hinterseite besitzen annähernd gleiche Höhe. Der c— ' Vorderrand verläuft in gleichmäßigem Bogen zum Hinterrande, während der Hinterrand mit dem Unterrande einen schärferen Winkel bildet. Auf dem Steinkerne zieht vom Wirbel schräg nach vorn zum Unterrande eine breite, gerade Furche, welche sich bis zur Mitte der Schale deutlich verfolgen läßt und einer leistenförmigen Anschwellung im Innern der Schale entspricht. Die Schloßzähne sind klein und unter dem Wirbel gelegen, ihre Formel ist 2:1. Der Schloßrand ist verdickt, mit wenig hervor¬ tretenden, schmalen, langen Leistenzähnen versehen. Das Liga- ment liegt äußerlich auf vorragenden Bandträgern. o D O Die Schale ist dünn, mit unregelmäßig starken, konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt, welche nach dem Vorderrande zu, diesem parallel verlaufend, die Einbuchtung zum Wirbel hin mitmachen. Bei sehr guter Erhaltung der Schale ist außerdem eine feine Radialskulptur vorhanden, die in gleichmäßigen, äußerst feinen Linien besteht und erst unter der Lupe sichtbar wird. Ob das Bruchstück, welches d Orbigny aus dem Gault von d Ervy unter dem Namen Solen Dupianus abbildet, hierher ge¬ hört, ist nicht zu entscheiden. Von Solecurtus longovatus n. sp. unterscheidet sich diese Art durch den geknickten Schloßrand und die mehr rechteckige Gestalt, sowie durch das Vorhandensein der leistenförmigen Erhebung im Innern der Schale. 74 Lamellibranchiata. Sie ist nicht gerade selten in den Toneisensteinen der Schichten mit Oxynoticeras heteropleurum Neum. et Uhl., bei Müsingen und hier in den Schiefertonen stellenweise in großer Fülle der Individuen vorhanden. Auch wurde sie im Georg-Schacht bei Stadthagen ge¬ funden und kürzlich von mir im Valanginien der Tiefbohrung Stederdorf beobachtet. Panopaea Menard. Panopaea neocomiensis Leym. 1841. Panopaea plicata Sow., A. Roemer, Kreidegebirge S. 75, taf. 9, fig. 25. 1842. Pholadomya neocomiensis Leymehie, Terr. cret. de l’Aube, p. 3 u. 24, tab. 3, fig. 4. 1813. Panopaea » d’OßBiGNY, Pal.fr. Terr. cret. III, p. 329, tab. 353, fig. 3 —8. 1845. Myopsis » Agassiz, Myes, p. 254 u. 257, tab. 31, fig. 5 — 10. 1845. » unioides Agassiz, Myes, p. 254 u. 258, tab. 31, fig. 11 — 12. 1851. Panopaea neocomiensis Leym, Pictet et Renevier, Terr. aptien, p. 56, tab. 6, fig. 2 u. 3. 1865. » » >i Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix, IIT, p. 49 u. 67, tab. 100, fig. 10 — 12. 1884. » » » Weerth, Neokomsandst., S. 37, Taf. 8, Fig. 7. 1895. » » » Maas, Subherc. Quadersandst., S. 256. 1896. » » » Wollemann, Hilskonglomerat, S. 849. 1900. » » » ders., Die Bivalven und Gastropoden des • deutsch, und holländ. Neokoms, S. 124. Müsingen • • Län ge 63 mm; Höhe 30 mm; Länge der Hinterseite 43mm. » 55 » » 28 » » » » 37 » » 42 » » 23 » » » » 27 » » 19 » » 10 » » » » 12 » Bezüglich der Beschreibung kann ich auf die W OLLEMANN sehe Arbeit verweisen. An dem aus der Schaumburg-Lippeschen Kreidemulde mir vorliegenden Materiale konnte auch ich konsta¬ tieren, daß die Art hinsichtlich der Lage des Wirbels, der Höhe und der Stärke der vom Wirbel nach vorn und hinten verlaufenden Kanten den größten Schwankungen unterworfen ist, sodaß man die Extreme, wenn mau will, als besondere Varietäten abtrennen kann. Lamellibrancliiata. 75 Die aus sehr feinen Punktreihen bestehenden Radiallinien sind, wie eine Anzahl Autoren annimmt, nicht nur für Panopaea neocomiensis charakteristisch, sondern können auch andere Spezies auszeichnen. — Zittel stellt diese Art zur Gattung Homomya (Zittel, Handbuch d. Paläont. Bd. II, S. 125). Einige Präparate zeigten jedoch das für Panopaea typische Schloß: In jeder Klappe befindet sich direkt unter dem Wirbel ein Zahn und daneben eine Zahngrube Das Ligament liegt äußerlich. Panopaea plicata Forbes steht der d ORBiGNY’schen Art sehr nahe und unterscheidet sich nur dadurch, daß der Rand der Vorder¬ seite mehr abgerundet sein soll. Panopaea neocomiensis d Orb. findet sich überaus häufig im unteren Valanginien bei Müsingen. Auch aus dem Schacht »Georg« bei Stadthagen liegen aus denselben Schichten einige Exemplare vor. Sie ist ferner häufig in der Zone des Olcosteplianus Keyserlingi bei Jetenburg und Lindhorst, wurde auch im neuen Kanal bei Deinsen gesammelt. Hier ist sie meist nur in Form von Steinkernen erhalten, auf denen jedoch die aus feiner Punktreihen bestehenden Radiallinien noch deutlich zu erkennen sind. Panopaea neocomiensis Leym. , var. D e nckmanni Wolle* m ann. Diese Varietät, bei welcher der Wirbel fast in der Mitte der Schalen liegt, findet sich im untersten Valanginien bei Müsingen. Panopaea neocomiensis Leym., var. breviformis n. v. Hierher stelle ich kurze, gedrungene Formen von Müsingen und Jetenburg. Die Schalen sind stärker, als gewöhnlich gewölbt. Die Höhe ist im Verhältnis zur Länge bedeutend größer, als bei den normalen Exemplaren, die Skulptur der Schale die gleiche wie bei Panopaea neocomiensis Leym. typ. Panopaea cylindrica Pictet et Campiche. Taf. V, fig, 4 a — c. 1845. Myopsis curta Agassiz, Myks, S. 254 u. 260, Tab. 32, Fig. 1. 1864. Panopaea cylindrica Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix, III, p. 61 u. 68, tab. 103, fig. 1 u. 2. » » WEERTH,Neokomsandstein,S. 38., Taf. 8, Fig. 8. 1884. » » 76 Lame] libranchiata. 1900. Panopaea cylindrica Pictet et Campiche, Wollemann , Die Bivalven und Gastropoden des deutsch, und holländ. Neokoms. S. 127. 1900. » » » » Dim. J. Akthula, Kreidefossilien d. Kaukasus, S. 90. Die Gestalt ist lang zylindrisch, walzenförmig. Die kleinen Wirbel sind spitz und stehen weit nach vorn gerückt, ragen nur wenig* über den Schloßrand hervor und sind stark einwärts striata Weerth, Neokomsandstein, S. 40, Taf. 8, Fig. 10. » Phillipsi Roem., G. Müller, Untere Kreide im Emsbett, S. 100 u. 102. » » striata Weerth Phillipsi Roem. Wollemann, Die Bivalv. u. Gastrop. d. deutsch, u. holländ. Neokoms. S. 139, Taf. YI, Fig. 6; S. 140, Taf. VII, Fig. 1. Jetenburg: Größtes Exemplar: Höhe 74 mm, Länge 93 mm. Hinsichtlich der Gestalt ist diese Art, wie bereits Wolle¬ mann hervorhebt, den größten Schwankungen unterworfen. Unter dem mir vorliegenden Material von circa 200 Exemplaren aus der Schaumburg -Lippe’schen Kreidemulde lassen sich Formen von dreiseitiger und solche von mehr vierseitiger Gestalt unterscheiden. Ferner gibt es Formen, bei denen der Wirbel auf dem vorderen und solche, bei dem er auf dem hinteren Teile der Schale liegt. Zwischen diesen beiden Extremen sind alle Übergänge vorhanden. Bei der dreiseitigen Varietät ist der vordere Schloßrand ge- rade, die Varietät, bei welcher der Wirbel nach hinten gerückt ist (var. elong ata), erscheint dadurch ziemlich lang gestreckt und kommt der Thracia Robinaldi d’Orb. sehr nahe. Die Formen mit vorgezogenem Wirbel haben rundliche Gestalt (var. o rbicularis). Im allgemeinen kann ich auf die Beschreibungen von Roemer und Wollemann verweisen. Erwähnen möchte ich nur noch fol¬ gende Punkte: Der Kiel wird bald sehr lang und reicht dann oft bis zum unteren Schalenrande, bald bleibt er nur kurz. Bei manchen Exemplaren ist der hintere Teil der Schale stark zu- 78 Lame] libran chiata. sammengedrückt; dann ist der Kiel besonders stark ausgeprägt. In anderen Fällen kann er ziemlich undeutlich sein. Die beiden Klappen sind ungleich gewölbt, bisweilen noch stärker, als Roemer in seiner Abbildung angibt. Die Schale ist dünn, ihre Oberfläche mit zahlreichen, konzentrischen Anwachs¬ streifen versehen. Thracia striata Weerth dürfte mit Thracia Phil Up si A. Roemer zu vereinigen sein. Mollemann führt als Grund zur Trennung an, daß sie sich »durch den stärkeren Kiel, durch größere Höhe der Hinterseite, geringere Dicke und die Radialstreifen« unter¬ scheidet. Auf das Schwanken dieser Größenverhältnisse innerhalb weiter Grenzen habe ich bereits hingewiesen. Bezüglich der Ra- dialstreifen ist zu bemerken, daß sie nur bei einem gewissen Er¬ haltungszustände auftreten. Thracia Phillipsi A. Roem. zeigt au den mit der Schale erhaltenen und nicht abgeriebenen Exemplaren von Ottensen nur konzentrische Anwachsstreifen. Sobald die Schalen angewittert oder angeätzt sind, treten die Radialstreifen hervor und sind besonders auf Steinkernen deutlich zu sehen. Sie gehören demnach scheinbar zur inneren Schalenstruktur oder zur Skulptur des Schaleninnern. Diese Beobachtungen konnte ich nicht nur an den Exemplaren aus der Schaumburg-Lippe’schen Kreide¬ mulde machen, sondern auch an zahlreichen anderen, die sich von den verschiedensten Fundorten im Museum zu Göttingen und der o geologischen Landesanstalt in Berlin befinden. Wollemann fiel es auf, daß die Exemplare aus den Bruns- vicensis-Tonen nur klein bleiben, in den Schichten bei Ahlum größer werden und bei Barsinghausen und im Osterwalde ihre o o bedeutendste Größe erreichen. Es scheint die Regel zu gelten, daß diese Art in den tieferen Neokomschichten ihre größten Di- mensionen besitzt und nach oben hin immer kleiner wird. Die großen Thracien von Barsinghausen, vom Osterwald und Süntel stammen aus dem Yalanginien. Auch in unserem Gebiete haben wir im unteren Valanginien bei Jetenburg und Müsingen die größten Exemplare, während in den höheren Schichten des Va¬ langinien von Stadthagen, Ottensen und im Hauterivien nur kleine O 0 7 Individuen gefunden wurden. Lamellibranchiata. 79 Fundorte : Jetenburg Müsingen, Neuer Kanal b. /Deinsen / Unteres Valauginien, Sachsenhausen Lind hört Stadthagen Ottensen Spiekerberg Heisterholz Stadthasren Oberes Valanginien, Hauterivien, Kanal nördlich Nordholz ) ' Unt. u. Ob. llauterivien. b. /Bückeburg \ Thracia neocomiensis d’Orb. 1844. Periploma neocomiensis d’Oebigny, Pal. fr. Terr. cret. III, p. 381, tab. 372, fig. 3 ul 4. » Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix III, p. 115 u. 119, tab. 108, fig. 3 u. 4. » Weerth, Neokomsandstein S. 40, Taf. 8, Fig. 12. » Wollemann, Die Bivalven u. Gastropoclen d. deutsch, u. holländ. Neokoms S. 142. Müsingen: Länge 15 mm, Höhe 8 mm, Hinterseite 9 mm. Steinkerne dieser von Pictet et Campiche aus dem Valan¬ ginien von Sainte Croix beschriebenen Art finden sich in den Schichten mit Oxynoticeras heteropleurum Neum. et Uhe. bei Mü¬ singen. Ich verweise auf die ausführliche Beschreibung von Wolle¬ mann. Corbula Bruguieres. Corbula alata Sow. 1836. Corbula alata Sow., Fitton, Observat. on the strata betweeu the Chalk etc. p. 345 u. 354, tab. 21, fig. 5. 1837. Nucula gregaria Dunkee u. Koch, Beiträge, S. 44, Taf. 5, Fig. 6 c. 1846. Corbula alata Sow., Dunkee, Wealdenbild. S. 46. 1863. » » » Credner, Ob. Jura S. 67, 68 u. 69. 1865. » » » Credner, Geol. Karte d. Umg. v. Hannover S. 13. 1865. Thracia » ?1884. » cf. » 1900. » » 80 Lamellibranchiata. 1874? 1878. 1879. 1880. 1889. 1893. Corbula alata So\\\, » » » » » » » » » » » » » » » D. Brauns, Ob. Jura S. 245, Taf. 2, Fig. 10 — 13. C. Struckmann, Ob. Jura etc. S. 48. C. Struckmann, Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. 31, S. 235. C. Struckmann, Wealdenbild. S. 79, Taf. 2, Fig. 8, c, d, 9, lOa-b, 11, 12. C. Struckmann, Grenzsch. zw. Hilston uudWealden bei Barsinghausen a./D. S. 64. Gagel, Beiträge zur Kenntnis des Wealden in der Gegend von Borgloh-Ösede etc. S. 165. Jetenburg: Länge 9 mm, Höhe 6,5 mm. Müsingen : » 9 » »6 » Dicke 6,5 mm. Diese im oberen Jura und Wealden von Norddeutschland verbreitete Art kommt auch bei Müsingen im oberen Wealden so häufig vor, daß sie oft gesteinsbildend wird. Doch ist sie keines¬ wegs auf diesen Horizont beschränkt. Bei Bückeburg geht sie hoch in das Neokom hinauf und findet sich z. B. bei Jetenburg noch ziemlich häufig in der Zone des Olcostephanus Keyserlingi. In der Zone des Oxynoticeras heteropleurum bei Müsingen sind, wie im oberen Wealden, ganze Schichten von ihr erfüllt. Da diese Art bereits hinlänglich bekannt ist, kann ich auf eine nähere Beschreibung verzichten. Corbula alata Sow. unter¬ scheidet sich von den übrigen Arten des Wealden besonders durch ihre bedeutendere Höhe im Verhältnis zur Länge und die stark aufwärts gebogene Hinterseite; ferner durch die kräftigen, deutlich hervortretenden Buckel. Fundorte: Müsingen, Wealden und unterstes Valanginien, Schacht »Georg«, Wealden, Jetenburg, I * dl t ) ^one ^es Olcostephanus Keyserlingi Deinsen, Wealden, unterstes Valanginien. Corbula snblaevis A. Roemer 1839. Nucula sublaevis A. Roemer, Ool. Geb. Nachtr. S. 37, Taf. 19, Fig. 8. 1846. Corbula sublaevis Denker, Wealdenbild., S. 47, Taf. 13, Fig. 18. 1879. Nucula inflexa (pars.) C. Struckmann, Zeitschr. d. d. geol. Ges., Bd. 31. S. 233. 1888. Corbuki sublaevis C. Struckmann, Wealdenbild., S. 78, Taf. II, Fig. 4a— b. 1889. » » A. Roem., C. Struckmann, Grenzsch. zw. Hilston imd Wealden b. Barsiughausen etc. S. 64. Lamellibranchiata. 81 1893. Corbula sublaevis A. Roem., Gagel, Beitrag zur Kenntn. d. Wealden in der Gegend v. Borgloh-Osede, S. 165. Diese Art kommt mit Corbula alata Sow. zusammen im oberen Wealden und unteren Valanginien bei Müsingen und Deinsen vor. Sie unterscheidet sich von Corbula inflexa Roem. durch das Fehlen der Falte, die vom Wirbel über die Hinterseite der Schale ver¬ läuft. Corbula alata ist verhältnismäßig höher, der Unterrand stärker gebogen und der Schloßkantenwinkel kleiner. Auch Corbula sublaevis A. Roem. ist nicht, wie Struckmann angibt, auf den oberen Wealden beschränkt, sondern ebenfalls eine in das Neokom durchgehende Form. Corbula (Isocardia) angulata Phill. 1829. Isocardia angulata Phillips, Yorkskire J, p. 94, tab. II, fig. 20 u. 21. 1841. » » » A. Roemer, Kreidegebirge, S. 70. 1866. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix III, p. 240. 1877. » » G. Böhm, Hilsmulde, S. 241. 1893. » » Gagel, Beitr. z. Kenntn. d. Wealden in der Gegend von Borglok-Ösede etc., S. 163. 1896. » » » G. Müller, Untere Kreide im Emsbett, S. 100 u. 101. 1900. » » » Wollemann, Bivalven und Gastropoden d. deutsch, u. holländ. Neok.; S. 114. Seite Jetenburg : 5 mm. Höhe 7 mm, Länge 8 mm, Dicke 6,5 mm, Hinter- Wollemann gibt in seiner Monographie der »Bivalven und Gastropoden des deutschen und holländischen Neokoms« eine ausführliche Beschreibung dieser Art, sodaß ich darauf verweisen kann. Hinzuzufügen habe ich nur, daß es mir glückte, das Schloß zu Gesicht zu bekommen. In jeder Klappe befindet sich unter dem Wirbel ein deutlicher Zahn und eine vertiefte Grube daneben. Darnach dürfte die Art, wie übrigens schon Wollemann ver- mutete, zur Gattung Corbula zu stellen sein. Außerdem verlaufen zu beiden Seiten des Wirbels zwei leistenförmige Verdickungen unter dem Schloßrande, welche bei rezenten Corbula- Arten auch bisweilen auftreten. Die beiden Muskeleindrücke, von denen der 6 Neue Folge. Heft 45. 82 Lamellibranchiata. hintere kreisförmig, der vordere in die Länge gezogen ist, werden durch eine einfache Mantelbucht mit einander verbunden. Überall häufig, bisweilen zusammen mit Corbula alata Sow. gesteinsbildend. unteres Yalangdnien. O Fundorte : Müsingen, Jetenburg, Lindhorst, Neuer Kanal b. Deinsen, Schacht »Georg« b. Osterholz, Ottensen, oberes Yalanginien. Stadthagen, Oberes Yalanginien, unteres Hauterivien. Heisterholz nördi. Minden, Kleiriehe b. Friedewalde, Harienstädt b. Petershagen Neue Col. Zgl. südw. Petershagen, Hauterivien. Corbula inflexa A. Roem. 1836. Nucula inflexa A. Roem., Ool.-Geb. S. 100, Taf. 6, Fig. 15. 1837. » » » Dunker und Koch, Beiträge etc., S. 44, Taf 5, Fig. 6 c. 1846. Corbula » » Dunker, Wealdenbild, S.46, Taf. 13, Fig. 16 u. 17. 1863. » » » Credner, Ob. Jura, S. 59 u. 67. 1865. » » » Loriol et Jaccard, Villers-le-Lac., p. 99, tab. 3, fig. 8-9. 1874- 79. » » » C. Struckmann, Zeitschr. d. d. geol. Gesellsch., Bd. XXVI, S. 22; Bd. XXVIII, S. 446; Bd. XXXI, S. 233. 1880.' » » » C. Strückmann, Wealdenbild, S. 76, Taf. II, Fig. 5a— b, 7 u. 8a — b. 1893. » » » C. Gagel, Beitr. z. Kenntnis d. Wealden in der Gegend von Borgloh-Oesede, S. 165. Deinsen: Länge 11 mm; Höhe 6 mm. Corbula inflexa Roem. unterscheidet sich von den vorher er¬ wähnten Arten durch ihre länglich ovale Gestalt und die auf der H interseite vom Wirbel schräg zum Unterrande verlaufende Falte. Sie ist bereits im oberen Jura weit verbreitet und geht durch den ganzen Wealden hindurch. Sehr häufig findet sie sich in gut Gastropoda. 83 erhaltenen Exemplaren im obersten W ealden von Deinsen in der WiEGGREFE’schen Ziegeleitongrube. Manche Schiefertonplatten sind hier vollständig von ihr bedeckt. Stellenweise war sie nicht selten in den Übergangsschichten vom Wealden zum Valanginien im neuen Kanal bei Deinsen und in der Tongrube bei Müsingen. Gastropoda, Emarginula Lam. Emarginula lieocomiensis d’ORB. Taf. X, fig. 14 a— e. 1842. Emarginula reticulata Leymerie, Terr. cret. de PAube; Mem. soc. geol. de France, Tome V, p. 30. 1843. » neocomiensis cTOrbigny, Pal. fr. Terr. cret. II, p. 392, tab 234 fig. 4 — 8. 1845. » » » E. Forbes, Quart. Journ. geol. Soc. tome I, p. 346. 1861 — 64. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret. St. Croix II, Mat. Pal. Suisse, III. ser., p. 698 u. 708, tab. 97, fig. 9 — 11. Von dieser schönen Art, welche von Pictet et Campiche unter anderem aus dem Neoc. inf. von Ste. Croix und dem Valan¬ ginien von Villers-le-Lac. angeführt wird, fanden sich im Horizonte des Olcostephanus Keyserlingi bei Jetenburg mehrere Steinkerne und einige mit der Schale erhaltene Exemplare. Das Gehäuse ist länglich oval und hat die Gestalt einer phrygischen Mütze. Der Wirbel ist nach vorn geneigt und ein wenig gekrümmt. Der Schlitz ist verhältnismäßig kurz und liegt auf dem hinteren Teile der Schale in der Medianebene. Die Schale ist dünn, ihre Oberfläche mit 25 — 30 Radialrippen geziert, zwischen die sich hin und wieder schwächere Sekundärrippen ein- schieben. Diese Rippen werden von konzentrischen Auwachs- streifen in regelmäßigen Abständen geschnitten, wodurch eine gitterähnliche Skulptur zustande kommt. Auf dem Steinkern ist davon nichts mehr zu erkenneu, nur 6* 84 Gastropoda. an dem Schalenrande haben die stärkeren Radialrippen deutlichere Spuren hinterlassen. Der Muskeleindruck hat hufeisenförmige Gestalt. Auf der Vorderseite des Steinkernes zieht sich vom Wirbel bis zum Schalenrande eine tiefe Furche mit einer medianen, leistenförmigen Erhöhung, welche dem Schlitzbande der Schale entspricht. d'ORBIGNY bildet ein Exemplar ab, welches die Fissur nicht in der Medianebene zeigt, sondern vorn rechts. Er selbst scheint diese Lage als abnorm zu betrachten, wie aus seiner diesbezüg¬ lichen Bemerkung hervorgeht: »L'echantillon que je viens de decrire, n est pas symetrique. Je ne sais, si c est l’effet d une difformite, ou si ce caractere tient ä l’espece«. Pictet et Campiche glauben diese abnorme Lage der Fissur als Speziescharakter ansprechen zu müssen, nachdem sie eine größere Anzahl von Exemplaren nach dieser Richtung hin untersucht haben. Bei den mir zur Verfügung stehenden Stücken konnte ich nur eine mediane Lage Ö o Ö des Schlitzes konstatieren. Helcion Montf. Helcion cf. conicum d’Orb. Taf. X, Fig. 11a — b. ? 1 840. Patella orbis Roemer. Kreidegebirge S. 76, Taf. XI, Fig. 1. ? 1 850. » » » Geinitz, Sachs. Kreidegebirge Taf. XYT, Fig. 4. 1850. Helcion conicum d’Orbigny, Prodrome II, p. 134. 186.1 — 64. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret; Ste. Croix II, Mat. Pal. Suisse, III. serie, p. 715 u. 717, tab. 98, fig. 11 — 13. Jetenburg: Durchmesser des größten Exemplares 7 mm, Höhe 3 mm. Die Gestalt ist kreisrund, niedrig kegelförmig. Der Wirbel liegt subzentral, die Schale ist dünn. Da nur ein kleiner Teil derselben erhalten, ist von der Oberflächenverzierung wenig zu er¬ kennen, doch sind Anzeichen für Radialskulptur am Rande vor¬ handen. Auch von einem Muskeleindruck ist auf den Steiukernen nichts wahrzunehmen. Gastropoda. 85 Die vorliegenden Stücke sind am nächsten vergleichbar Ilelcion conicum d Orb. aus dem unteren Gault. Radialstreitüng wurde von Pictet et Campiche nicht beobachtet, vielleicht waren ihre Exemplare noch schlechter erhalten, als unsere von Jetenburg. Auch mit der von Römer aus dem Pläner von Strehlen beschrie¬ benen Patella orbis stimmen die Steinkerne von Jetenburg in der Gestalt ganz gut überein. Helciou sp. (n. sp. ?). Tat. X, Fig. 12 a— b. Länge 7 mm, Breite mm. Ein Steinkern von Jetenburg besitzt den Umriß eines Recht¬ eckes mit abgerundeten Ecken und weicht dadurch erheblich von der vorhergehenden Art ab. Die Gestalt ist flach trichterförmig, der Wirbel liegt subzentral. Die Schale dürfte verhältnismäßig dick gewesen sein. Der Winkel des Kegelmantels ist bedeutend stumpfer als der von Helcion conicum. Gleichwohl scheint mir das vereinzelte Exemplar nicht ausreichend zu sein, um darauf eine neue Art zu gründen. Pleurotomaria. Pleurotomaria ueocomieiisis d Orb. 1843. Pleurotomaria neocomiensis d’Orbifny, Pal. fr. Terr. cret. II, p. 240, tab. 188, fig. 8—12. 1853. » » » Studer, Geol. d. Schweiz, t. II, p.280. 1861. » » » de Loriol, Mont Saleve, p. 35, tab. 3, fig. 1—3. 1863. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix II, p. 429. 1896. » » » W ollemann, Hilskonglomerat, S.85 1 . 1900. » » » Ders. Bivalven u. Gastropoden d. deutsch, u. holländ. Neokoms, S. 151. Lindhorst: Gehäusewinkel 98°, Höhe ca. 18 mm, Breite 23 mm. Einige mit der Schale und Skulptur erhaltene, aber etwas verdrückte Exemplare stammen aus dem unteren Valanginien von 86 Gastropoda. Lindhorst, mehrere Steinkerne aus dem oberen Valanginien der alten W. MöLLER’schen Ziegeleitongrube bei Stadthagen. Obwohl die Stücke zu den Abbildungen bei d'Orbigny und DE Loriol gut passen, ist eine genaue Identifizierung wegen des ungünstigen Erhaltungszustandes schwierig. Pleurotomaria Lindhorstiensis n. sp. Taf. XI, Fig. 7. Lindhorst: Höhe 70 mm, Breite 62 mm, Höhe des letzten Umganges 28 mm. Von dieser schönen großen Art liegen einige Exemplare mit zum Teil erhaltener Schale und eine Anzahl von Steiukernen aus den Schichten mit Polyptychites Keyserlingi der Tongrube am Bahnhof von Lindhorst vor. Die Schale ist kegelförmig und besteht aus sieben Umgängen; der Gehäusewinkel beträgt 70°. die letzte Windung ist stark gewölbt, wodurch ein tiefer Nabel entsteht. Der Steiukern ist glatt und trägt auf der Mitte der Windungen einen stumpfen Kiel. Die Schale ist dick und mit reichlicher Skulptur verziert. Auf dem oberen Teile der Windungen liegt das Schlitzband, welches auf dem letzten Umgänge etwa 1/g der Gesamthöhe des¬ selben erreicht. Über dem Schlitzbande liegen 12 — 15 Spiral¬ linien, welche durch von vorn oben nach hinten rückwärts laufende An wachsstreifen gekreuzt werden. Unter dem Schlitzbande liegt ein Kranz von Querwülsten, welche auf den älteren Windungen deutlicher hervortreten. Die Mündung ist schief oval bis ellip¬ tisch. In der Gestalt am nächsten vergleichbar mit dieser Art ist Pleurotomaria Blancheti Pictet et Campiche (Terr. er et. Ste. Croix II, p. 421, tab. 128, fig. la — c) aus dem Valanginien, doch zeigt diese eine völlig abweichende Skulptur. Von der vorhergehenden Art unterscheiden sich unsere Formen sowohl in der Skulptur, als auch in der Lage des Schlitzbandes und insbesondere in der Größe des Gehäusewinkels. Gastropoda. 87 Trochus Linne. Trochus quadricoronatus n. sp. Taf. X, Fig. 2 a — e. Jetenburg: Höhe 19 mm, Durchmesser des letzten Umganges 8 mm. Das Gehäuse ist regelmäßig kegelförmig gestaltet; der Ge¬ häusewinkel beträgt ca. HO0. Die Umgänge sind eben. Die Mündung istniedrio;. Die wenio; gewölbte Basis schneidet den Kegelmantel in einer scharfen Kante. Ein Nabel ist nicht vorhanden. Das Ge¬ häuse besteht aus 4 durch eine undeutliche Naht von einander ge- o trennten Umgängen, von denen der untere allemal einen Teil des vorhergehenden verhüllt. Die Schale ist dick. Die Skulptur be¬ steht aus vier Knotenreihen auf jedem Umgänge. Am Unterrande der Windungen befindet sich eine scharfe, kielartige Knotenreihe. Senkrecht über dieser, etwa auf dem ersten Drittel der Höhe des Umganges verläuft eine zweite, etwas stärkere, spirale Knotenreihe. Die beiden anderen ziehen sich dicht neben einander am oberen Räude der Umgänge entlang, und zwar ist die obere wiederum kräftiger entwickelt, als die untere. Die unterste der vier Knoten¬ reihen ist nur auf dem letzten Umgänge sichtbar, auf den übrigen wird sie von der folgenden Windung verdeckt. Außerdem sind die Umgänge mit feinen, aber scharfen, dicht stehenden Anwachs¬ streifen bedeckt, welche schräg über die Windungen verlaufen. Die Richtung dieser Querlinien bedingt auch die Lage der Knoten auf den Spiralstreifen, welche so angeordnet sind, daß je vier Knoten der einzelnen Reihen auf einer schräg verlaufenden, geraden Linie liegen. Die Basis ist mit zwei, in regelmäßigen Abständen verlaufenden, kräftigen Spirallinien verziert, die auch etwas ge- körnelt erscheinen und besitzt dieselbe feine Anwachsstreifung. Die jüngeren Windungen sind bei allen Exemplaren abgenutzt. Der Steinkern ist völlig glatt. Diese schöne Art findet sich in manchen Geoden aus der Zone des Olcostephawus Keyserlingi bei Jetenburg und Lindhorst. 88 Gastropoda. Natica Adanson. Natica laevigata Desh (d’Orb.) Taf. X, Fig. 7 u. 8 a — c. 1835. Littorina rotundata Sow., Fitton, Transact. of the geol. Soc. t. IV, p. 364. 1842. Ampullaria laevigata Desh., Leymerie, Terr. cret. du depart. de TAube. Mem. Soc. geol. de France, tome V, p. 13, tab. 16, fig. 10. 1842. Natica laevigata d’Okbigny, Pal. fr. Terr. cret. II, p. 148, tab. 170, fig. 6 u. 7. 1845. Natica rotundata Forbes, Quart. Journ. geol. Soc. tome I, p. 346. 1851. » laevigata Cornuel, Bull, de la soc. geol. de France VIII, p. 435. 1853. » sublaevigata Stider, Geol. d. Schweiz, Bd. II, S. 279. 1854. » rotundata , Pictet et Renevier, Paleont. Suisse, Terr. aptien p. 34, tab. 3, fig. 7, ? 1884. » laevis , Weerth, Neokomsandstein S. 28, Taf. 7, Fig. 6. Müsingen: Ausguß eines Abdruckes: Höhe 16 mm, Höhe des letzten Umganges 10 mm, » 8 » » » » » 5 » Steiukern: Flöhe 13 mm, Höhe des letzten Umganges 8 nun. Das Gehäuse besteht aus 4 — 5 bauchig gewölbten Umgängeu, von denen der letzte mehr als die Hälfte der Gesamthöhe erreicht. Die Gestalt ist gedrungen oval. Der Gehäusewinkel beträgt etwa 70°. Die einzelnen Umgänge sind von einander durch tiefe Nähte getrennt, so daß der obere, umgebogene Rand der Windungen stark hervortritt. Der Nabel ist tief; die Mündung hoch und schief oval. Die Skulptur der Schale besteht aus scharfen, la¬ mellenartigen Anwachsstreifen. Der Steinkern ist glatt und trägt in unregelmäßigen Abständen wulstartige Verdickungen, welche periodischen Stillstandslagen im Wachstum des Tieres entsprechen dürften. Diese von englischen und französischen Autoren ursprünglich aus der unteren Kreide beschriebene Art findet sich ziemlich selten in Form von Steinkernen und recht scharfen Abdrücken im un¬ tersten Valauginien bei Müsingen und im Schacht »Georg« bei O O o Osterholz. Natica laevis Weerth scheint nur der Steinkern von Natica laevigata Desh. zu sein und muß wohl mit ihr vereinigt werden- Gastropoda. 89 Natica Cornueli d Orb. Taf. X, Fig. 10 a — c. 1842. Natica Cornueliana d’orbigny , Pal. fr. Terr. cret. II, p. 150, tab. 170? fig. 4 — 5. 1845. » » » Forbes, Quart. Journ. geol. Soc. tome I, p. 347. 1847. » » » Fitton, Quart. Journ. geol. Soc tome III, p. 289. 1854. » » » Pictet et Boux, Pal. Suisse, Terr. aptien p. 36, tab. 3, fig. Sa— b. 1862. » » » Bristow, Isle of VOght, Memoirs of the geol. surv. of Great Britain p. 22. 1900. » » » Dim. J. Anthula, Kreidefossilien d. Kau¬ kasus S. 92. Jetenburg: Höhe 10 mm, Durchmesser des letzten Umganges 9 mm, Höhe desselben 8 mm. Das Gehäuse ist annähernd so hoch wie breit. Es besteht aus 4—5 stark gewölbten Umgängen. Der Gehäusewinkel beträgt annähernd 110°. Der letzte Umgang ist kugelig gewölbt und er¬ reicht 3/ 4 der Gesamthöhe. Die Mündung ist schief oval ; der Nabel nicht sehr tief. An unserem Exemplare ist ein Teil der Schale erhalten. Sie ist ziemlich dick und mit geschwungenen, deutlichen Anwachsstreifen verziert, während der Steinkern glatt ist. Nur einige Exemplare fanden sich in einer Toneisenstein¬ geode aus der Zone des Olcostephanus Keyserlingi bei Jetenburg. Sonstiges Vorkommen: England und Schweiz, im Lower Green- sand und Aptien. Paludina Lam. Paludina Roemeri Dkr. 1846. Paludina Roemeri Dunker, Wealdenbild. S. 55, Taf. 10, Fig. 7. 1863. » » » H. Credner, Ob. Juraform. S. 61 u. 64. 1880. » » » Struckmann, Wealdenbildungen S. 54. 1883. » » » Grabbe, Schaumb.-Lipp. Wealdenmulde S. 31. 1890. » » » Struckmann, Grenzsch. zw. Hilston u. Wealden bei BarsiDgbausen a./D. S. 64. 1894. » » » Gagel, Beitr. z.Kenntn. d. Wealden in d. Gegend von Borgloh-Oesede etc. S. 165. 90 Gastropoda. Dieses auch im oberen Wealden bei Müsingen häufige Wealden- Fossil ragt ebenfalls noch in die Ablagerungen des untersten Va- langinien hinauf und ist in den Ubergangsschichten nicht selten. Scalaria Lam. Scalaria cf. canaliculata d Orb. 1842. Scalaria canaliculata d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. II, p. 50, tab. 154, fig. 1—3. Nordsehl: Höhe 6 mm, Gehäusewinkel 15 — 20°. Es liegt ein Steinkern aus dem oberen Hanterivien von Nord¬ sehl bei Stadthagen vor, der vielleicht zu der von d'Orbigny aus dem Neocomien inferieur beschriebenen Art gehört, wenigstens zu dem von ihm abgebildeten Steinkern ganz gut paßt. Das Gehäuse besteht aus sechs stark und gleichmäßig gewölbten Umgängen, welche sehr steil ansteigen. Hierdurch unterscheidet sich diese Art von den übrigen aus dem Neokom beschriebenen. Ein Bruchstück von zwei Umgängen, welches Herr Salchow O O 1 aus dem Kanal am Nordholz in dem gleichen Horizonte fand, zeigt auch die charakteristische aus Querwülsten bestehende Skulptur. Melania Lam. Melania rugosa Dkr. 1846. Melania ruyosa , Dunker, Wealdenbild. S. 52, Taf. X, Fig. 22 u. 23. 1874. » » » D. Brauns, Ob. Jura S. 194. 1880. » » » Struckmann, Wealden bildungen etc. S. 54. 1890. » » » Ders., Grenzsch. zw. Bilston und Wealden bei Barsinghausen a./D. S. 165. 1894. » » » Gagel, Beitr. z. Kenntn. d. Wealden i. d. Gegend von Borgloh-Oesede etc. S. 165. Wie bei allen Wealdenfossilien , beschränke ich mich auch hier auf die Wiedergabe des wichtigsten Literaturnachweises. Melania rugosa Dkr. findet sich im obersten Wealden bei Müsingen und geht noch eine Weile in das Neokom hinauf. Besonders in deu Übergangsschichten ist sie häufiger. Gastropoda. 91 Cerithium Adanson. Ceritliiuin cf. Forbesi d‘Orb. 1845. Cerithium Pliillipsii Forbes, Quart. Journ. geol. Soc. I, p. 352, tab. 4, fig. 12. 1847. » » » Fitton, ibid. III, p. 289. 1850. » Forbesianum d’Orrigny, Prodrome II, p. 116. 1858. » » » Piotet et Renevier, Foss. du Terr. Apt. de la Perte du Rhone et des environs de Ste. Croix. Mater. Pal. Suisse. I, p. 52, tab. V, fig. 6. Ein Fragment von Müsingen, bestehend aus zwei Umgängen zeigt die Skulptur dieser Art; doch bleibt die Bestimmung vor¬ läufig noch unsicher. Cerithium? n. sp. Tat. X, Fig. 9 a — b. Müsingen: Letzter vorhandener Umgang: Durchmesser 2 mm, Höhe 1 mm, Höhe der 14 erhaltenen oberen Windungen 7 mm, Ge- häusewinkel 17°. Das Gehäuse ist spitz turmförmig, aus zahlreichen niedrigen Umgängen bestehend. Die Windungen sind nur wenig gewölbt, durch eine deutliche Naht von einander getrennt und steigen lang¬ sam au. Die Umgänge tragen fünf erhabene Spiralstreifen, von denen die beiden untersten bedeutend stärker entwickelt sind, als die drei oberen und aus einer Reihe von Knötchen zusammenge¬ setzt werden. Auf den jüngeren Windungen beträgt die Zahl der schwächeren Spiralstreifen nur 1—2. Die Mündung ist nicht er¬ halten, die Gattungsbestimmung steht daher nicht genau fest. Diese zierliche Art fand sich in der Zone des Oxynoticeras heteroyleurum bei Müsingen. Aporrhais da Costa. Aporrhais? n. sp. Taf. X, Fig. 13a— b. Es liegt der scharfe Ausguß eines Abdruckes vor, welcher in der Gestalt sowohl Cerithium neocomiense d Orb., als auch Rostei- 92 Gastropoda. laria pyramidalis D Orb. und Aporrhais carinella D Orb ähnlich wird. Da die Mündung nicht erhalten ist, bleibt es bis zur Auf¬ findung besserer Exemplare in suspenso, zu welcher Gattung diese Gastropode zu stellen ist Das vorliegende Stück von Müsingen besitzt folgende Maße: Zwölf obere Umgänge haben eine Höhe von 12 mm, der letzte hat einen Durchmesser von 4 mm. Der Gehäusewinkel beträgt circa 20°. Das Gehäuse ist spitz, schrauben¬ förmig. Die zahlreichen Umgänge sind auf dem unteren Teile mit einem scharfen, hervorspringenden Kiele besetzt, von dem aus die Windungen zu den Nähten flach abfallen. Sie werden durch eine deutliche Naht von einander getrennt und steigen ziemlich steil an. Die Skulptur besteht aus feinen Spirallinien, von denen eine in der Nähe der Naht etwas kräftiger ausgebildet ist. Diese Spiralstreifen werden von dicht stehenden, aber noch etwas schwä¬ cheren Querlinien gekreuzt, wodurch eine feingegitterte Skulptur entsteht. Bei Aporrhais carinella d’Orb. aus dem Gault und Rostellaria pyramidalis d’Orb aus dem Neokom steigen die Windungen nicht so steil an, wie bei unserer Art. Auch besitzen sie eine abwei¬ chende Skulptur. Cerithium neocomiense d'Orb. hat zwei Kiele auf jedem Umgänge. Das einzige Exemplar stammt aus den unteren Schichten mit Oxynoticeras heteropleurum von Müsingen. Actaeon Montfort. Actaeon (Toriiatella) Astieri d’Orb. Taf. X, Fig. 3 a — b. 1842. Actaeon Astierianav»'1 Orbigxy, Pal. fr. Terr. cret. II, p. 118, tab. 167, fig. 7. 1861. » » » Pictet et Campiche, Terr. cret. Ste. Croix II p. 193. Einige kleine, nur 5 mm hohe Exemplare dieser von d Orbigny aus dem Neocomien infer . beschriebenen Art stammen aus dem untersten Valanginien von Müsingen. Das Gehäuse ist lang oval, läuft nach oben spitz zu und be¬ steht aus fünf Umgäugen, von denen der letzte die Hälfte der Gastropoda. 93 Gesamthöhe erreicht. Die Mündung ist nicht erhalten. Die O Skulptur besteht aus eiugeritzten Spirallinien, von denen der letzte Umsano’ etwa 12 trägt. Actaeon Astieri d’Orb. unterscheidet sich von Actaeon offinis d’Orb. hauptsächlich durch die geringe Anzahl der Spirallinien. Actaeon multilineatus n. sp. hat eine schlankere Gestalt und fast die dreifache Anzahl von Spirallinien auf der letzten Windung. Actaeon (Tornatella) multilineatus n. sp. Taf. X, fig. 1 a — b. Müsingen: Höhe des Gehäuses 8 mm; Dicke des letzten Um¬ ganges 3 mm. Das schlanke Gehäuse besteht aus sechs, nur schwach ge¬ wölbten Umgängen, von denen der letzte die Hälfte der Gesamt¬ höhe erreicht und einen großen Teil der vorhergehenden Windung umhüllt. Die Naht liegt vertieft; die Umgänge sind deutlich ab- gesetzt, wodurch das Gewinde ein treppenförmiges Aussehen er¬ hält. Die Skulptur besteht aus scharf eiugeritzten Spirallinien, von denen der letzte Umgang 35 — 40 zeigt. Diese werden von feinen, quer verlaufenden, regelmäßigen Anwachsstreifen geschnitten. Hier¬ durch erhalten die Spiralfurchen ein punktiertes Aussehen. Die Mündung war nicht frei zu legen, und die Gattungsbestimmung ist daher etwas unsicher. Actaeon marullensis d’Orb. steht unserer Art am nächsten. Letztere besitzt jedoch eine schlankere Gestalt und abweichende Skulptur. Fundort: Ziegelei-Tongrube im unteren Valanginien bei Mü- O O Ö singen. Cinulia Gray. Cinulia (Avellana) incisa n. sp. Taf. X, fig. 4 a— b. Jetenburg: Höhe 10 mm, Durchmesser der letzten Windung 6 mm. 94 Gastropoda. Das Gehäuse ist gedrungen oval. Der letzte Umgang ist bauchig gewölbt, fast so dick, wie hoch und nimmt % der Ge¬ samthöhe ein Er umhüllt die vorhergehenden, an dem abgebildeten Exemplare stark korrodierten, Jugend Windungen fast vollständig. Die Mündung ist lang und schmal. Die Außenlippe ist bei dem vorliegenden Exemplare fortgebrochen, die Innenlippe erscheint schwielig verdickt. Am unteren Ende der Spindel befinden sich zwei scharfe Falten. Die Schale ist dick und mit 20 — 25 scharf eiugeschnittenen Spiralfurchen auf dem letzten Umgänge verziert, die am unteren und oberen Räude der Windung dichter stehen als in der Mitte. Sie werden von feiuen, quer verlaufenden Au- wachsstreifen geschnitten. Avellana Archiaciana d'Orb. x) aus dem Gault steht unserer Art anscheinend sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von ihr durch abweichende Skulptur. Avellana infl.ata Fitton, welche ebenfalls aus dem Gault stammt1 2), hat einen sehr viel spitzeren Gehäuse¬ winkel. Cinulia incisa n. sp. ist selten in der Zone d. Olc. Keyserlingi bei Jetenburg. Fam. Limnaeidae. Ptycliogyra n. g. Das sehr dünne, asymmetrische Gehäuse besitzt eine nahezu kreisrunde, napfförmige Gestalt mit ausgebreitetem letzten Umgänge. Die Oberfläche ist runzelig, mit unregelmäßig welligen, konzen¬ trischen Anwachsfalten bedeckt. Der Wirbel ist spiral nach rechts eingerollt und läßt bisweilen 2 — 3 winzige Windungen erkennen. Er liegt exzentrisch, dem glatten Mundsaume genähert. Nach vorn, dem Wirbel schräg gegenüber, springt in der Nähe des Mund¬ saumes eine deutliche Siphonalfalte aus dem Relief heraus. Hinsichtlich der Skulptur erinnert die vorliegende Gattung 1) d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. II, p. 137, tab. 169, fig. 7 — 9. 2) Fitton, Transact. of the geol. Soc. tome IY, tab. XI, fig. 11, p. 362 und d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. II, p. 128, tab. 168, fig. 1 — 4. Gastropoda. 95 an Brunonia G. Müller1) aus dem Senon. Doch lassen sich die vorliegenden Formen in keine bekannte Gastropodengattung der Kreide zwanglos einreihen. Die senone Gattung Brunonia MÜLLER O O ist annähernd monosymmetrisch gebaut, die Siphonalfalte verläuft nach hinten, die welligen Anwachsringe sind dementsprechend regelmäßig konzentrisch. Am nächsten steht den im folgenden von mir beschriebenen Formen noch die miocäne Gattung Valenciennesia Rousseau 2) aus den pontischen Ablagerungen, welche ausschließlich Brackwasser¬ formen umfaßt. Bei den hierher gehörigen Arten liegt die Siphonal- rinne jedoch auf dem hinteren Teile der Schale, das ganze Ge¬ häuse ist weniger asymmetrisch und nähert sich darin der Gestalt von Brunonia G. Müller. Auch fehlt der tertiären Gattung der glatte Mundsaum unserer Formen. K. G. Kramberger machte durch seine entwicklungsgeschicht- liehen Studien in der zitierten Monographie die nahe genetische Verwandschaft der Gattung Valenciennesia mit den Limnaeiclen wahrscheinlich. Es soll sich Valenciennesia nach und nach aus den Limnaeiden entwickelt haben »u. zw durch die allmäliche Re¬ duktion der Embryonalwindungen (resp. d. Wirbels), Vergröße¬ rung und Verflachung des letzten Umganges und die Herausbil¬ dung der Siphonalrinne, welch letztere erst eine nachträglich errungene, mit der Änderung der Respirationsfunktion im Zusammen¬ hänge stehende Einrichtung darstellt«. Valenciennesia- Formen ohne die Siphonalfurche bilden den Übergang zu den Limnaeiden. Die im Folgenden beschriebenen Formen stammen auch aus brackischen Schichten des obersten Wealden, resp. den untersten Valanginienschichten, in denen brackische Arten noch in großer Menge lebten, und erfüllen hier oft ganze Schichtflächen der bitu¬ minösen Tone, d. h. schlickartiger Absätze aus brackischen Ästu- 9 G. Müller, Molluskenfauna d. Untersenon von Braunschweig und Ilsede. Abh. d. K. pr. geol. Landesanst. N. F., Heft 25, S. 131. 2) K. G. Kramberger, Valenciennesia und einige unterpontische Limnaeen. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Gattung Valenciennesia und ihr Ver¬ hältnis zur Gattung Limnaea. Beitr. z. Pal. u. Geol. Oesterreich-Ungarns u. d. Orients, 1901, Bd. XIII, S. 121 — 140, Taf. IX u. X. 96 Gastropoda. arien. Die äußerst dünne Schale weist darauf hin, daß die Tiere an Ort und Stelle gelebt haben müssen. Diese biologischen Verhältnisse, sowie manche Analogien im Bau des Gehäuses mit Limnaeen veranlassen mich, die neue Gat¬ tung in verwandtschaftliche Beziehung zur Familie der Limnaeiden zu bringen, jedenfalls sie in die Ordnung der Pulmonaten einzu¬ reihen. Mithin dürfte sich möglicherweise die Aussicht eröffnen, gelegentlich diese Formen der unteren Kreide einmal mit Pulmo- naten der terrestreu und brackischen Purbeckbildungen in phylo¬ genetischen Zusammenhang zu bringen. Ö O Ö Ptycliogyra canalifera n. sp. Taf. X, fig. 5—6. Müsingen: Durchmesser des größten Exemplares 17 mm. » » » kleinsten » 4 » Das Gehäuse besitzt eine kreisrunde, napfförmige Gestalt. Größte Höhe der Wölbung etwa zentral gelegen. Gehäuse asym¬ metrisch, rechts gewunden, wodurch der spitze, kurze »Wirbel« in die Nähe des liuken Mundsaumes zu stehen kommt. Das ein¬ wärts gekrümmte Embryonalgewinde läßt 2 — 2x/2 Umgänge er¬ kennen, während die zweite Hälfte des letzten Umganges den größten Teil der Schale einnimmt. Etwa vom Zentrum der Schale aus zieht sich nach rechts vorn über den Mundsaum hinaus ein kräftiger, unregelmäßig faltenförmiger Ausguß, welcher dem Si¬ phonalkanal entspricht. Rings um die Mündung herum verläuft ein bei den größeren Exemplaren ca. 1 mm breiter, glatter Mund- saum. Der übrige Teil der äußerst dünnen Schale wird von kräftigen, welligen An wachswülsten bedeckt, die ihrerseits mit feinen regelmäßigen Anwachslinien versehen sind. Ziemlich häufig im obersten W^ealden und im ganzen uuteren Valanginien von Müsingen. Auf den Schichtflächen der Schiefer- toue meist plattgedrückt, gelegentlich mit erhaltener Schale; in besserem Erhaltungszustände in den Toneisensteinen ebendort. Ferner beobachtet bei Deinsen und im Schacht Georg bei Obern- kirchen. Bryozoa. Brachiopoda. 97 E. Molluscoidea. Bryozoa. Berenicea Lamx. Berenicea polystoma A. Roem. 1839. Cellepora polystoma Roemer, Ool. Geb. Nachtr. S. 14, Taf. 17, Fig. 6. 1840. Rosacilla polystoma Roemer, Kreidegebirge S. 19. 1850. Diastopora polystoma d’Orbigny, Prodrome t. II, p. 86. 1852. » gracilis d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. t. V, tab. 635, fig. 6—9, p. 863. 1861. Berenicea polystoma Roem., de Loriol, Mont Saleve p. 113, tab. XVII, fig. 3. Der Fremdkörper inkrustierende Stock hat kreisförmigen Um¬ riß. Die einzelnen Individuen, deren Zahl sehr groß ist, bestehen aus zylindrischen Röhren, die strahlenförmig radial angeordnet erscheinen. Die Mündung der Röhren, welche anfangs flach am Boden liegen, ist kreisförmig und nach oben gewandt aufgerichtet. Fundort: Aufgewachsen auf Hopliten des unteren Hauterivien von Harienstädt b. /Petershagen. Brachiopoda. Lingula Brugüiere. Lingula truiicata Sow. 1836. Lingula truncata Sowerby (in Fitton, Observat. on some of the Strata between the Chalk) Transact. geol. soc. vol. IV, tab. XIV, fig. 15. 1847. Lingula Rauliana d’Orbigny, Pal. fr. Terr. cret. vol. 1Y, p. 80, lab. 490. 1854. » truncata Sow, Th. Davidson, Monograph, of British Cretaceous Brachiopoda Part II, tab. I, fig. 27 u. 2S, p. 6. Müsingen: Flöhe 18 mm, Breite 9^ mm (größtes Exemplar), » 16» » 8 » » 8 » »4 » (mittlere Größe), » 3 » » 1 V 2 Schale gleichklappig, länglich rechteckig, aber nach dem Wirbel hin zugespitzt, sodaß die Schalenränder hier einen Winkel von 80° bilden. Wie die angegebenen Maße zeigen, beträgt die Höhe das Neue Folge. Heft 45. 7 98 Brachiopoda. Doppelte der Breite. Die Schalen sind dünn, kalkig-hornig und zusammengedrückt. Die Oberfläche ist mit zierlichen, konzen¬ trischen An wachsringen bedeckt, welche auf den Seiten der Klappen gedrängter stehen, als auf der Mitte. Diese Anwachsringe werden von äußerst feinen , aber deutlich hervortretenden Radialstreifen gekreuzt, welche vom Wirbel aus zum Schälenrande verlaufen und auf Davidsons Abbildung sehr gut wiedergegeben sind. Diese von Fitton aus dem Lower Greensand von Atherfield (Isle of Wight) angeführte Art, findet sich als eines der häufigsten Fossilien in dem untersten Valanginien von Müsingen, insbeson¬ dere in der Toneisensteinbank mit Cucullaea texta Roem. Bei Jetenburg und Lindhorst kommt sie ebenfalls vor, wenn auch ziemlich selten. Lingula subovalis Davidson. ? 1812. Lingula ova/is Sowerby, Min. Conch. p. 56, tab. XIX, fig. 4. 1852. Lingula subovalis Davidson, Monogr. of British cretaceous Brachiopoda, London 1854. Part. II, piate I, hg. 29 — 30, p. 7. Deinsen: Höhe 5 mm, Breite 3 mm. » Diese ebenfalls aus der unteren Kreide von England beschrie- bene Art unterscheidet sich von der vorhergehenden durch ihre länglich -ovale Gestalt und geringere Größe. Ferner bilden die Wirbelränder einen viel stumpferen Winkel ; der Stirnrand ist gerundet. Sie findet sich selten in etwas höherem Horizonte des Valan¬ ginien bei Müsingen und im neuen Kanal bei Deinsen. Terebratula Brug Terebratula Moutoni d’Orb. 1839 (?) Terebratula perovalis Ro emer, Ool. Geb. Taf. II, Fig. 3. 1840. » » » Kreidegebirge S. 42. 1847. » Moutoniana d’Orbigny', Pal. fr. Terr. cret. 1Y, p. 89, tab. 510, fig. 1 — 5. 1850. » » » Prodrome 11, p. 108. 1850. » » » Geinitz, Quadersandstein S. 214. 1867. » » Pictet, Melang. paleont. Faune de Berrias p. 103, tab. 25, fig. 1 -4. Yermes. 99 ? 1868. Terebratula Moutoniana d’Orbigny, Walker, Greensand Brachiop, Geol. Magaz. vol. Y, p. 403, tab. 18, fig. 6. 1870. » » » Pictet et C ampiche, Terr. cret. Ste. Croix V., p. 86, tab. CCIII, fig. 1-3. 1874. » » Davids, Brit. Cret. Brachiop. Suppl. Monogr. Pal. Soc. p. 42, tab. IV, fig. 11 — 13. 18S4. » » var. brickhillensis , Davids, Brit. Cret. Brachiopodes, App. to Suppl. (vol.V.) Monogr. Pal. Soc. p. 251, tab. XVIII, fig. 8. 1903. » » Lamplugh, Lower Greensand near LeigLton Buzzard, p. 251, tab. XVII, fig. 4 a — b. Heisterholz : Höhe 26 mm, Breite 18 mm, Dicke 10 mm. Schale länglich oval. Die Ventralschale ist gleichmäßig und stark gewölbt, die Dorsalschale ziemlich flach. Die Schalenober¬ fläche ist mit regelmäßigen, konzentrischen Anwachsringen bedeckt. Ist die oberste Schalenschicht auf irgend eine Weise, z. B. durch Anwitterung, verloren gegangen, so treten feine, vom Wirbel aus- strahlende Radiallinien hervor. Der Wirbel der großen Klappe ist kräftig, stark übergebogen. Der Stirnrand ist gerade oder doch nur (und zwar im Alter) schwach aufwärts gebogen. Diese im ganzen unteren Neokom von Frankreich, Deutschland und der Schweiz bekannte Art unterscheidet sich von den übrigen Arten des Neokoms hauptsächlich durch den geraden Stirnrand. T. Moutoni fand sich in unserem Gebiete nur im unteren Hauterivien bei Harienstedt nördlich von Minden. F. Vennes. Serpula Linne. Serpula qnmquaugulata Roem. 1841. Serpula quinquaugulata A. Roemer, Kreidegeb. S. 101, Taf. XII, Fig. 6. Zu d ieser aus der unteren Kreide beschriebenen Art dürften mehrere auf Pecten crcissitesta A. Roem. = P. cinctus Sow. von Jetenburg aufgewachsene Serpulen gehören. Gut erhaltene Exem- 1 1 * 100 Crinoidea. plare fanden sich aufgeheftet auf einem großen Oxynoticeras inflatum v. Koenen. Die verhältnismäßig wenig gekrümmten Röhren sind mit drei scharfen Kanten auf dem Rücken versehen. Die Skulptur besteht aus scharfen, konzentrischen Anwachsringen. Serpula antiquata Sow. 1820. Serpula antiquata , Sowerby, Min. Conch. tab. 598, fig. 4. 1835. » » ». Fitton, Transact. geol. soc. p. 353. 1840. » » » E, oem er, Kreidegebirge, S. 100. 1854. » » » Pictet et Renevier, Mat. Pal. Suisse, Aptien de la Perte du-Rhone p. 16, tab. I, fig. 9. 1861. » » » de Loriol, Mont Saleve, p. 153, tab. XXH, fig. 12. 1862. » » » Beistow, Isle of Wight p. 20. Exemplare von Müsingen erreichen einen Durchmesser von 7 mm. Die runde walzenförmige Röhre nimmt nur allmählich an Dicke zu. Die vorliegenden Exemplare sind wenig eingerollt und meist nur unregelmäßig hin und hergebogen. Die Oberfläche trägt in gewissen Abständen ringförmige Wülste und ist außerdem mit feinen Anwachsringeln bedeckt. Kommt bei Jetenburgin faustdicken, knäuelförmigen Massen vor. F undorte : Jetenburg, Müsingen, Lindhorst j Neuer Kanal b. /Deinsen Schacht »Georg« b. /Osterholz Stadthagen Harienstädt b. /Petershagen ' Unteres Yalanginien, \ LTnteres Hauterivien. GL Echinodermata. Crinoidea. Pentacrinus Miller. Peutacriuus neocomiensis Desok. 1845. Pentacrinus neocomiensis Desor., Notice sur les Crinoides suisses, p. 14. 1857. » » » Pictet, Traite de PaleoDt., 2. ed., tab. IV, p. 344. Crinoidea. 101 1861. Pentacntius neocomiensis Dksor., de Loriol, Valang. des Carr. d’Arzier p. 82, tab. IX, fig. 16 — 17. Das Gestein mancher Geoden im unteren Yalanginien von Jetenburg besteht aus einem förmlichen Konglomerat von Stiel- O O gliedern dieser im ganzen Neokom verbreiteten Art. Auch in den oberen Schichten der Müsinger Tongrube, sowie im unteren Valan- ginien von Sachsenhagen und Lindhorst waren gut erhaltene Stielglieder stellenweise zu finden. Ich verweise auf die Beschrei- bung bei de Lopjol. Benutzte Literatur. 1812 — 29. Sowerby, The Mineral Conchylogie of Great Britain. 1829. Phillips, Illustrations of the Geology of Yorkshire. 3. Anfl., 1875. 1826 — 44. Goldfuss, Petrefacta Germaniae. 1836. Fitton, Observations on some of the strata between the Chalk and the Oxford Oolithe in the South-eath of England. Transact. of the geol. Soc. Ser. 2, vol. IV, p. 103 — 388. 1837. Koch u. Dunkkr, Beiträge zur Kenntnis des norddeutschen Oolithenge- bildes und dessen Versteinerungen. 1836—39. F. A. Roemer, Die Versteinerungen des norddeutschen Oolithengebirges. (Nachtrag 1839). 1840. 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Koen • 27 Archaeolepas decora n. sp. . . . 22 » semicincturn A. Roem. • 27 ( Arcopagia ) Tellina ? n. sp. . . 65 Cypridea granulosa Sow. . . . • 25 Astacus ( Potamobius ) antiquus n. sp. 20 » laevigata Dkr. . . • 25 Astarte subcostata d’Orb. ( laticosta » valdensis Sow. . . . • 25 Desh.) . 60 Cyprina (aff.) Brongniarti Roem. . 68 Astieria Astieri d’Orb . 27 Cyrena elliptica Dkr . • 67 » convoluta v. Koen. . 27 » cf. dorsata Dkr. . . . 67 » a.&.psilostoma'^EVM. et Uhl. 27 » lato-ovata Roem. . . 67 Aucella Keyserlingi Lah . 48 » ovalis Dkr . • 67 » cf. volgensis Lah. . . 49 » parvirostris Roem. . . . 66 ( Avellana ) Cinulia incisa n. sp. 93 » cf. prona Dkr. . . . . 68 Avicula Cornueli d’Orb . 35 » cf. valdensis Dkr. • 68 » vulgaris n. sp . 34 » venulina Dkr . • 66 » sp . 35 Cucullaea texta A. Roem. . • 57 Jielemnites jaculum Phill. . . 26 JBmarginula neocomiensis d’Orb. • 83 » cf. lateralis Phill. . 26 Eryma sidcata n. sp . . 15 '> pistilliformis Blv. 26 Exogyra Couloni Defr . • 30 » subquadratus A. Roem. . 26 » » » var. alta . . 31 Berenicea polgstoma A. Roem. . 97 » » » » longa . 31 0 Camptonectes ) Beeten Cottaldinus » » » » alta nodosa 31 d’Orb. 38 -> cf. Etalloni Pict. et Camp. 32 » » striato-punc- » spiralis Goldf. . • 31 tat us A. Roem . 40 JHelcion cf. conicum d’Orb. . • 84 Cardium ( Hemicardiuin ) pe/ cgriuuin » sp. (d. sp.?) . . . . • 85 d’Orb . 61 ( Hemicardiuin ) Cardium peregrinum Verzeichnis der Arten. 111 Seite d’Orb . 61 ( Hinnites %) Spondylus n. sp. . . 41 ( Homarus ) Hoploparia aspera n. sp. 17 Hoplites hystrix Bean . 27 » cf. hystricoides Neum. etUiiL. 27 » longinodus Neum. et Uhl. 27 » neocomiensis d’Orb. . . 27 » noricus Poem . 27 » Ottmeri Neum. et Uhl. . 27 » radiatus Brug . 27 » spiniger v. Koen. ... 27 Hoplitides cf. gibbosus v. Koen. . 27 Hoploparia ( Homarus ) aspera n. sp. 17 Inoceramus neocomiensis d'Okb. . 44 ( Isocar dia ) Corbula angulata Phill. S1 (havignori) Tellina ovalis n. sp. . G4 Leda navicula n. sp . 55 » scapha d’Orb . 55 Lima Cottaldi d’Orb . 42 » ( Plagiostoma ) planicosta n. sp. 42 Lingula subovalis Davids ... 98 » truncata Sow . 97 JJKacrura sp . 22 Melania rugosa Dkr . 90 Meyeria ornata Phill . 10 » rapax n. sp . 11 Modiola aequalis Sow . 51 » pulclierrima A. Poem. . . 52 » rugosa A. Poem. ... 50 » striato-costata d’Orb. . . 51 JVatica Cornueli d’Orb . 89 » laevigata Desh . 8S Nautilus pseudoelegans d’Orb. . . 26 Nucula planata Desh . 52 » cf. simplex Desh.? ... 53 » subcancellata n. sp. . . . 54 Ostrea Germaini Coqu . 28 » n? sp . 29 ( Ostrea ?) Anomia ? sp . 34 Oxynoüceras Gevrili d’Orb. ... 26 » inflatum v. Koen. . . 26 » Markoui d’Orb. . . 26 » heterop leurum Neum. et Uhl . 26 JPaludina Roemeri Dkr . 89 Panopaea cylindrica Pict. et Camp. 75 Seite Panopaea neocomiensis Lelm. . . 74 Pecten cinctus Sow. = crassitesta A. Poem . 36 » ( Camptonectes) Cottaldinus d’Orb . 38 » orbicularis Sow . 38 » ( Camptonectes ) striato - punc- tatus A. Roem . 40 Pentacrinus neocomiensis Des. . .100 Pholadomya alternans A. Poem. . 76 Phylloceras aff. Winkleri Kilian . 26 Pinna Iburgensis Weerth. ... 46 » raricosta d. sp . 45 » cf. Robinaldi d’Orb. ... 47 Pisces . 9 (. Plagiostoma ) Lima planicosta n. sp. 42 Plesiosaurus sp. (n. sp.?) . . . . 9 Pleurotomaria Lindhorstiensis n. sp. 86 » neocomiensis d’Orb. . 85 Polyptychites aff. Beani Pavlow . 27 » bidichotomus Leym. . 26 » biscissus v. Koen. . . 26 » Brancoi Neom. et Uhl. 26 » bullatus v. Koen. . . 26 » diplotomus v. Koen. . 26 » euomphalus v. Koen. 27 » sp. jav. an gradatus v. Koen . 27 » Grotriani Neum.ciUhl. 27 » Hauc/iecornei Neum. et Uhl . 27 » Keuserlinui Neum. et Uhl . 26 » laticosta v. Koen. . . 26 » latissimusNwM. etÜHL. 26 » marginatus Neum. et Uhl . 26 » n. sp . 27 '> n. sp.? v. Koen. . . 26 » obsoletecoslatus Neum. et Uhl . 26 » Pavlowi v. Koen. . . 27 » perovalis v. Koen. . 27 » polyptyclius Keyserl ? 27 » polytomus v. Koen. . 27 » ramulosus v. Koen. . 27 112 A erzeichnis der Arten. Seite Polyptychites tardescissus v. Koen. 27 » terscissus v. Koen. . 26 ( Potamobius ) Astacus antiquus n. sp. 20 Ptycliogyra canalifera n. g. ; n. sp. 94 Ptychomya elegans n. sp . 70 Hcalaria cf. canaliculata d'Orb. . 90 Serpula antiquata Sow . 100 » quinquangulata Roem. . . 99 Siliqua aequilatera n. sp. . . . 73 Solecurtus longovatus n. sp. . . . 71 Spondylus ( Hinnites ?) n. sp. . . 41 » cf. Roemeri Desh. . . 41 Vellina ? ( Arcopagia ) n. sp. . . 65 Tellina ( Lavignon ) ovalis n. sp. . 64 Seite Terebratula Moutoni d’Orb. . • • 98 Thetis minor Sow. . 64 » Renevieri de Lok. . . 63 '> schavmburgens is n. sp. 62 Thracia Phillipsi A. Roem. • 77 » » » var. elon- gata n. v. 77 » » » var. orbi- cularis n.Y. 77 » neocomiensis d’Orb. . • • 79 ( Tornatella ) Actaeon Astieri d Orb. 92 » » multilineatus n. sp. . . . 93 Trochus quadricoronatus n. sp. . 87 B7OCT4906 Tafel 1. Fig. la — b. Astacus (Potamobius) antiquus n. sp. Oberster Wealden, Deinsen. Fig. lb. Telson .... S. 20 Fig. 2a — b. Meyeria ornata M Coy. Unteres Haute- rivien, Heisterholz . S. 10 Fig. 3 — 10. Archaeolepas decora n. sp. Unteres Valan- ginieu, Müsingen .... . S. 22 Fig. 3 Kolonie von 7 Exemplaren; Fig. 4a — b, 5a — b Carina; Fig. 6 a — b Scutum; Fig. 7a — b, 8 a — b Tergum; Fig. 9a — b, 10a — b Rostrinn. Fig. 11a — b. Eryma sulcata n. sp. Unteres Hauterivieu, Stadthagen . S. 15 Fig. 12. Meyeria rapax n. sp. Unteres Valanginien, Mü¬ singen . . . S. 1 1 Sämtliche Originale befinden sich im geologischen Museum zu Göttingen. Von C. Olzhausen u. E Harbort n. Phot, srez Lichtdruck von A. Frisch, Berlin E. Harbort, Die Fauna der Schaurnburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. Preuß.geol. Landesanstalt. N.F. Heft 45. Tafel I. ' Tafel 2. Fig. ] a — c. Meyeria rapax n. sp. Unteres Valanginien, Müsingen. Original zu Fig. 1 a — b im geolo¬ gischen Museum zu Göttingen, zu Fig. 1c Samm¬ lung des Herrn O. Weigel, Bückeburg ... S. 1 1 Fig. 2a — b. Desgl. Ebendaher. Krallen des zweiten Fußpaares. Original zu Fig. 2a im geologischen Museum zu Göttingen, zu Fig. 2 b Sammlung der Bergakademie zu Clausthal . S. 11 Fig. 3 — 4. Desgl. Ebendaher. Jugendexemplare. Ori¬ ginale im geologischen Museum zu Göttingen . S. 1 1 Fig. 5 a — c. Hoploparia aspera u. sp. Oberes Valangi¬ nien, Ottensen. Fig. 5 c zugehöriger Dactylo- podit. Original im geologischen Museum zu Göttingen . S. 1 7 Fig. 6. Desgl. Cephalothorax, von oben gesehen. Va¬ langinien? Bredenbeck a. Deister. Original in der Sammlung der Bergakademie zu Clausthal . ö O S. 18 E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. Preuß.geol. Landesanstalt. N.F. Lieft 45. Tafel II. Von E. Harbort n. Phot gez. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. L- . T afel 3. Fig. 1 — 2. Meyeria rapax n. sp. Unteres Valanginien, Müsingen. Original im geologischen Museum zu Göttingen . S.ll Fig. 3 a — c. Cyprina aff. Brongniarti A. Roem. Unteres Valanginien, Müsingen. Original im geologischen O J O O O ö Museum zu Göttingen . . S. 68 Fig. 4 u. 4 a. Ftychomya elegans n. sp. Unteres Valangi¬ nien, Gronau i. W. Original in der Sammlung der geologischen Landesanstalt, Berlin . . . . S. 70 Fig. 5. Syondylus (Hinnitesf) n. sp. Unteres Hauterivien, Stadthagen. Original im geologischen Museum r> o n o zu Göttingen . S. 41 Fig. 6. Anomia pseucloradiata d’Orb. Unteres Valangi¬ nien, Jetenburg. Original im geologischen Mu¬ seum zu Göttingen . S. 33 Fig. 7a — b. Desgl. Ebendaher. Sammlung des Herrn o o o O. Weigel, Bückeburg . S. 33 E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. Preuß.geol. Landesanstalt. N. F. Heft 45. Tafel III. Von E. Harbort n. Phot, gez Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. Tafel 4. Fig. la — b, 2 a — c. Lima 'planicosta n. sp. Unteres Va- langinien; Fig. 1 von Jetenburg, Fig. 2 «Tugend¬ exemplar von Müsingen . S. 42 Fig. 3. Thetis Renevieri de Lor. Unteres Valanginien, «Jetenburg . S. 63 Fig. 4, 5 a — b. Thetis schaumhur gensis n. sp. Unteres Valanginien; Fig. 4 von Müsingen, Fig. 5 aus dem Schachte Go (= Georgschacht) von Stadthagen . S. 62 Fig. 6 a — b. Astarte suhcostata d'Orb. Unteres Valangi¬ nien, Jetenburg . S. 60 Sämtliche Originale befinden sich im geologischen Museum zu Göttingen. E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl. d. Kgl. Preuß. geol. Landesanstalt. N. F. Heft 45. Tafel IV. Von C. Olzhausen u. E. Harbort n. Phot. gez. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. X / Tafel 5. Fig. 1. Spondylus cf. Römeri Desh. Oberes Yalanginien, Stadthagen. Original in der Sammlung der Königl. Bergakademie zu Clausthal . S. 41 Fig. 2 a — b, 2 c. Cardium ( Hemicardium ) per eg rinum d'Orb. Unteres Yalanginien, Jetenburg. Original im geo¬ logischen Museum zu Göttingen . S. Gl Fig. 3 a — b. Anomia pseudoradiata d’Orb. Unteres Ya¬ langinien, Bückeburg. Original im geologischen Museum zu Göttingen . S. 33 Fig. 4 a — c. Panopaea cylindrica Pictet et Campiche. Unteres Yalanginien, Jetenburg. Original im geo¬ logischen Museum zu Göttingen . S. 75 o O Fig. 5 a — b. Pinna cf. Robinaldi d'Orb. Unteres Ya- O langinien, Müsingen. Sammlung des Herrn 0. Weigel in Bückeburg S. 47 E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. Preuß.geol. Landesanstalt. N.F. Heft 45. Tafel V. Von E. Harbort n. Phot ge z. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. T afel 6. Fig. l a — b. Pinna Iburgensis Weerth (j/2 der natürlichen Größe). Unteres Valanginien, Müsingen. Ori¬ ginal im geologischen Museum zu Göttingen Fig. 2 a — b. Desgl. Ebendaher. der natürlichen Größe.) Sammlung der Königl. Bergakademie zu Clausthal . \ 4 S. 46 S. 46 E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. Preuß.geol. Landesanstalt. N.F. Heft 45. Tafel VI. Von E. Harbort n. Phot. «jez. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. Tafel 7. Fig. la — b. Pinna Iburg ensis Weerth O/2 der natürlichen Größe). Unteres Valanginien, Jetenburg ... S. 46 Fig. 2. Pinna cf. Robinaldi dOrb. Unteres Valanginien, Müsingen . . S. 47 Fig. 3 a — b. Pinna cf. Robinaldi d’Orb. Ebendaher . S. 47 Sämtliche Originale befinden sich im geologischen Museum ö o ö zu Göttingen. E. Harbort, Die Fauna der Schau mb urg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d.Kgl.Preuß.geol. Landesanstalt. N. F. Heft 45. Tafel VII Von C. Olzhausen u. E Harbort n. Phot. gez. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. ' . T afel 8. Fig. la — d. Pinna raricosta n. sp. Unteres Valanginien, Müsingen . S. 45 Fig. 2a — b, 3 — 5. Siliqua aequilatera n. sp. Ebendaher S. 73 Fig. 6 a -b. Solecurtus longovatus n. sp. Ebendaher . . S. 71 Fig. 7 a — c. Teliina (Lavignon) ovalis n. sp. Unteres Va¬ langinien, Jetenburg . S. 64 Fig. 8. Teliina (Lavignon) ovalis n. sp. Ebendaher . . S. 64 Sämtliche Originale befinden sich im geologischen Museum zu Göttingen. E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. Preuß.geol. Landesanstalt. N.F. Heft 45. Tafel VIII Von E. Harbort n. Phot. gez. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin Tafel 9. Fig. la — b. Aoicula vulgaris n. sp. Unteres Valangi¬ nien, Müsingen . S. 34 Fig. 2a — b. Avicula sp. Unteres Valanginien, Jeteu- burg . S. 35 Fig. 3. Aoicula vulgaris n. sp. Unteres Valanginien, Mü¬ singen . S. 34 Fig. 4 a — b, 5 a — b, 6 a — b, (3 c. Inoceramus neocomiensis D Orb. Unteres Valanginien; Fig. 4 u. 6c von Jetenburg, 5 u. 6a — b von Müsingen .... S. 44 Fig. 7 a — d, 8, 9 a — b. Nucula subcancellata n. sp. Un¬ teres Valanginien, Müsingen, Fig. 9 ? Jetenburg. S. 54 Fig. 10a — e. Nucula, cf. simglex Desh.P Unteres Va¬ langinien, Jetenburg . S.53 Fig. 11a — b. Nucula planata Desh. Unteres Valanginien, Müsingen . S. 52 Fig. 12a d. heda navicula n. sp. Unteres Valanginien, Jetenburg . S.55 Fig. 13 a — b. Tellina ? (Arcopagia) n. sp. Ebendaher . S. 65 Sämtliche Originale befinden sich im geologischen Museum zu Göttingen. E. Harbort, Die P'auna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl. d. Kgl. Preuß. geol. Landesanstalt. N. F. Heft 45. Tafel IX. Tafel 10. Fig. 1. Actaeon ( Tornatella ) multilineatus n. sp. Unteres Valanginien, Müsingen . S. 93 a. Natürliche Größe, b. vergrößert 1 : 6 lj*. Fig. *2a — e. Trochus quadricoronatus n. sp. Unteres Va¬ langinien, Jetenburg . S. 87 Fig. 3. Actaeon (Tornatella) Astieri d Orb. Unteres Va¬ langinien, Müsingen . S. 92 3a. Natürliche Größe, 3 b. vergrößert 1 :(A/%. Fig. 4 a — b. Cinulia (Avellana) incisa n. sp. Unteres Valanginien, Jetenburg . S. 93 Fig. 5 a — b, 6. Ptychogyra canalifera n. g; n. sp. Unteres Valanginien, Müsingen . S. 94 Fig. 7, 8a — c. Natica laevigata Desh. (i/Orb.). Unteres Valanginien, Müsingen . S. 88 Fig. 9. Cerithiumf n. sp. Unteres Valanginien, Müsingen S. 91 9 a. Natürliche Größe, 9 b. vergrößert 1:5. Fig. 10a — c. Natica Cornueli d Orb. Unteres Valangi¬ nien, Jetenburg . S. 89 Fig. 11a — b. Helcion cf. conicum d’Orb., Unteres Valangi¬ nien, Jetenburg . S. 84 Fig. 12a — b. Helcion sp. (n. sp.?). Unteres Valanginien, Müsingen . S. 85 Fig. 13a — b. Aporrhaisf n. sp. Unteres Valanginien, Müsingen . S. 91 Fig. 14a — e. Emarginula neocomiensis d’Örb. Unteres Valanginien, Jetenburg . S. 83 Sämtliche Originale befinden sich im geologischen Museum zu Göttingen. E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. preuß.geol. Landesanstalt N.F. Heft 45. Tafel X. Von E. Harbort n. Phot. gez. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. Tatei 11. Fig. 1. Meyericv ra'pax n.sp. Unteres Valanginien, Gronau i. Westf. Im Ton plattgedrücktes Exemplar, zeigt den Antennenschaft . S. 11 Fig. 2. Desgl. Ebendaher, Bückenansicht . S. 11 Fig. 3. Astacus (Potamobius) antiquus n. sp. Oberer Wealden, Gronau i. Westf. . S. 20 a) Cephalothorax, Seitenansicht. Verhältnis¬ mäßig langgestrecktes Exemplar; b) Epimeren ; c) Telson; d) Cephalothorax, von oben gesehen; e) Scherenfragment; f) Beinfragment, Skulptur zeigend; g) Skulptur des Cephalothorax und der Epi¬ meren, mikroskopisch ca. 20 — 25 mal ver¬ größert. j Fig. 4. Erymct sulcata n. sp. Unteres Hauterivien, Stadt¬ hagen, Schönfeld’sche Tongrube . S. 15 o o a) Vorderer Teil des Cephalothorax, von der Seite gesehen; b) desgl., von oben gesehen; c) Schere. Fig. 5. Cyprina aff. Brongniarti A. Roem. Unteres Va- langinien, Gronau i. Westf. (Schloß) .... S. 68 Fig. 6. Desgl. Unteres Valanginien, Müsingen bei Bücke¬ burg . S. 68 Fig. 7. Pleurotomarici Linclhorstiensis n. sp. Unteres Va¬ langinien, Lindhorst . S. 86 Die Originale zu den Abbildungen 1 — 2, 3 a — d und 5 be¬ finden sich in der Sammlung der geologischen Landesanstalt zu Berlin, zu Fig. 7 in der Göttinger geologischen Universitätssamm- lung, zu Fig. 3e — f, 4a — c und b in der Sammlung des Herrn Salchow in Bückeburg. E. Harbort, Die Fauna der Schaumburg-Lippe’schen Kreidemulde. Abhandl.d. Kgl. Preuß.geol. Landesanstalt. N.F. Heft 45. Tafel XI. (Nachtrag.) Von C. Többicke gez. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin. jRahde/i Sc/im fz lingre //crß/age W«S2T. OebmelcL Alsrvede Oehlenbeafo OlderidoT’f L übbecke ’yorst Tongern SchematirjF1 über die Verteilung der verschiedenen Kreidehorizonte in der Scham über Nienstedt, Stadthagen, Bergkirche.. Abhandl. d. Königl. Preuß. Geolog. Landesanstalt u. Bergakademie. X. F. Heft 45. Obersenon jiiü j ! HÜÜ. ■ ifil lli Hciuterivien Oberes b/bOeres Zone des Crioceras capricornu. Zone des Hoplites noricus n. H. radiatus. r Oberes Zone des Crioceras curvicosta u. Polyptycliites terscissus. Välanginien l rite re«. Zone des Polyptycliites Keyserlingi. one Cynot helropl* u Übersicht 1 rg-Lippe’schen Kreidemulde mit einem Profil von Steinbergen a. W. nedenbrügge bis zum Steinbilder Meer. Tafel XH. •' ’O ===§ 9 *0 tt 13 1 3 /y ,s — jo P & cD 3 aa— i *§, o cp 5 > ~ — o - o m , Sir* ‘i f: ^rrta/Zsta# /.* 40000. i il 1 Wealden X' ras • • um. Unbekannter Horizont des unteren marinen Xeokoms. Oberer AVealdenschiefer. Wealden-Sand- stein. Unterer AVealdenschiefer. Münder Aleruel. w m 4 •\ *5