Mi / 3 3 6' 2 3 OCT T909 AbhaDdluogeo der Königticb Preußiscben Geologischen Landesanstait Heue Folge, Heft 54 Die Tertiärflora des Basalttuffes vom Eichelskopf bei Homberg (Bez. Kassel) Von G. Schindehütte. Mit 13 Tafeln Herausgegeben Ton der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt ■ I ■ . i i I ' „ : , ■ - - • . , • 4 BERLIN Im Vertrieb bei der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt i , Berlin N 4, Invalidenstraße 44 1907 Preis 8 Mark ' ■ ■ • .• -• • ■ "r. >’ > - - - . - . _ ;^.:v -\ ” 5 / , ::■;••>. .. • / ■ ^ •-. ■; * v •'■• . ? • - V -IV: :■ .V < ■:> ... r: . "■ - ■■ ■ >•■ ■ --A • :.ss ■Ä, •: ;-v ääi4&* f.'-y. ... . . - - yi" " :§■ ■ ■; . : ' - iS? , . .p‘ :r. ; ' ■ (Sy iyy'y ■■■■., . y :-Z •'•" ,;- . ' Abhandlungen der Königlich Preufsischen Geologischen Landesanstalt Neue Folg-e. Heft 54. BERLIN. Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1907. Die Tertiärflora des Basalttuffes vom Eichelskopf bei Homberg (Bez. Kassel) Von G. Schindehütte. & M i t 13 Tafel n Herausgegeben von der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt BERLIN Im Vertrieb bei der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt Berlin N 4, Invalidenstraße 44 1907 Einleitung. Die vorliegende Arbeit ist auf Anregung des Herrn Prof. Kayser entstanden, der mir riet, die Tertiärflora aus dem Basalt¬ tuff des Eichelskopfes bei Homberg (Bz. Kassel) zum Gegenstände einer Dissertation zu machen. Ich ging um so lieber auf diesen Vorschlag ein, als diese Örtlichkeit die einzige in Hessen ist, an der sich, abgesehen von den Braunkohlenlagern, Pflanzenreste in größerer Menge und ausgezeichneter Erhaltung gefunden haben. Die anderen hessischen Fundstätten für Tertiärpflanzen, wie bei¬ spielsweise der Polierschiefer des Habichtswaldes und eisenschüssige Sandsteine nordwestlich von Homberg a. d. E., haben zu geringes und zu schlecht erhaltenes Material geliefert. Es liegt zwar bereits eine ältere Arbeit von R. Ludwig über die Flora des Eichelskopfes vor1); indessen ergab ein Vergleich der Abbildungen dieses Forschers mit dem reichen Material des Marburger Geologischen Instituts, daß die größte Anzahl der Mar- burger Blätter ihm unbekannt geblieben war. Noch Volckmar2) be¬ tonte, auf Ludwig’ s Arbeit fußend, daß die Pflanzen, die zur Zeit der Ablagerung des Tuffes grünten, nur wenig von den jetzt noch in unseren Breiten wachsenden verschieden gewesen wären. Die Kenntnis der fossilen Floren hat jedoch seit jenen Zeiten erheb¬ liche Fortschritte gemacht, und es ließ sich daher vorausseheu, wie dies der letzte Abschnitt in der Tat bestätigt, daß eine Neu¬ bearbeitung uns ein anderes Bild von der Vegetation zur Zeit der Eruption der hessischen Basalte geben würde. ß R. Ludwig, Fossile Pflanzen aus dem Basalttuffe von Holzhausen bei Homberg in Kurhessen. Palaeontographica, Bd. Y. 2) E. Volckmar, Geol. Schilderung der Gegend von Homberg. Diss. Mar¬ burg 1876. Neue Folge. Heft 54. 1 2 Einleitung. Man kann in Hessen drei getrennte größere Basaltgebiete unterscheiden. Zwei schließen sich in ihrem Verlauf an die hessische Senke an, und zwar lassen sich diese in ein nördliches (Habichtswald bis zum Knüll, einschl. Meißner) und ein südliches (Vogelsberg) scheiden. Das dritte endlich liegt außerhalb der hessischen Senke im Osten (Rhön). Der Fundpunkt, der das Material zur vorliegenden Arbeit geliefert hat, gehört dem erstgenannten Gebiete an. Von den geo¬ logischen Verhältnissen dieser Gegend hat Rinne eine zusammen¬ hängende Darstellung gegeben1). Der Eichelskopf selbst liegt in südöstlicher Richtung von Homberg a. d. E. zwischen Holzhausen und Relbehausen. In dem alten Steinbruch am Westabhange des genannten Berges ist folgende Schichtenfolge aufgeschlossen: Auf tertiären Sanden aufruhend, folgen zunächst mächtige Tuffschichten, in denen man zwei scharf getrennte Horizonte unterscheiden kann. Die unteren Schichten nämlich sind dunkelgrau gefärbt und fest, die darüber liegenden aber gelb gefärbt und locker. Der Tuff wird überlagert von einem ungefähr 6 m mächtigen Doleritstrom mit ausgezeichneter prismatischer Absonderung2). Pflanzenreste haben sich nur in den untersten Tuffschichten gefunden. Sie treten hier vor allem in einer feinkörnigen Lage auf, die ziemlich nahe an der Grenze des unteren gegen den oberen Tuff liegt. Doch finden sie sich auch in den gröberen Schichten, und zwar haben diese vor allem größere Blätter ge¬ liefert. Ludwig erwähnt noch eine »rote, bolusartige Schicht«, die besonders reich an gut erhaltenen Pflanzen sein soll, doch ist mir nichts Ähnliches zu Gesicht gekommen. Volckmar (S. 40) gibt an, daß Bol schmitzenartig hier und dort im grauen Tuffe eingelagert ist. Neben Blättern, die bei weitem die große Mehrheit meines 1) Rinne, Über norddeutsche Basalte (Jakrb. der Kgl. Preuß. Geolog. Lati- desanstalt, Jahrg. 1897). 2) Schultz, Beiträge zur Kenntnis der Basalte aus der Gegend von Hom¬ berg (N. Jahrb. f. Min. usw. Beilageb. XXI). Einleitung. Materials ausmachen, haben sich sehr viel seltener auch Früchte und Samen gefunden, während die von Ludwig noch erwähnten Holzreste von mir selbst nicht beobachtet worden sind. Von tierischen Resten ist, abgesehen von der Wirbelsäule und den Extremitäten einer Eidechse, die das Marburger Museum der Liebenswürdigkeit des Herrn Lehrer Schwalm zu Obergrenze¬ bach bei Ziegenhain verdankt, nichts am Eichelskopf gefunden worden. Es handelt sich bei dem Tuff des Eichelskopfes, zum wenig¬ sten was die unteren Schichten betrifft, zweifellos um eine aqua- tische Bildung. Hierfür spricht das Vorkommen von abwechselnd gröberen und feineren Lagen und das wesentliche Gebundensein der horizontal liegenden Pflanzenreste an eine bestimmte Schicht. Besonders auffällig ist unter solchen Umständen, daß unser Flora Wasser- und Sumpfpflanzen vollkommen fehlen. Durch diese Eigentümlichkeit unterscheidet sie sich beträchtlich von den Floren der Wetterau. Denn sowohl bei Münzenberg wie bei Salzhausen haben sich Sumpfpflanzen (Phrag mites o ening en- sis, Typha latissima) und Wasserpflanz en (Nymp haea D o li- olum ) gefunden. Es handelt sich daher hei diesen um Absätze in Seen (Münzenberg) uud Sümpfen (Salzhausen). Man könnte diesen Unterschied aus der Annahme erklären, daß durch die mit vulkanischen Eruptionen erfahrungsgemäß ver¬ bundenen gewaltigen Regengüsse ein sonst trocken liegendes Gebiet überschwemmt uud ein See gebildet wurde, in den die Tuffe mit den Pflanzenresten eingeschwemmt wurden. Diese Auffassung würde auch erklären, warum die feinkörnige Schicht mit den Blättern an der oberen Grenze des Sedimenttuffes liegt. Denn naturgemäß setzten sich zuerst die groben, konglomeratischen Schichten ab, während die feinsten Tuffteilchen und die Blätter erst zuletzt zu Boden sanken. Das Material, das dieser Arbeit zugrunde liegt, stammt vor allem aus alten Beständen der Marburger Sammlung. Hierzu kommen zahlreiche Stücke, die Herr Lehrer Schwalm gesammelt hat, der mir auch in liebenswürdigster Weise alle Exemplare 1* 4 Einleitung. seiner Sammlung, die von Wert für die Bearbeitung waren, zur Verfügung gestellt hat. Ich sage ihm hierfür meinen verbind¬ lichsten Dank. Zu danken habe ich ferner der Direktion der Königl. Preußischen Geol. Landesanstalt und Herrn Geheimrat von Koenen, die mir in entgegenkommenster Weise einen Teil der in Berlin bezw. Göttingen verwahrten Reste vom Eichelskopf zur Verfügung stellten und so zur Vervollständigung meines Materials beitrugen. Schließlich möchte ich nicht verfehlen, Herrn Prof. Kayser, dem ich die Anregung zu dieser Arbeit verdanke, und der während der Ausführung derselben mir stets bereitwilligst mit Rat und Tat zur Seite stand, meinen verbindlichsten Dank aus¬ zusprechen. Verpflichtet fühle ich mich vor allem auch Herrn Prof. Meyer, der mich verschiedentlich in liebenswürdiger Weise unterstützte, und Herrn Geheimrat Prof. Urban, durch dessen Entgegenkommen es mir möglich gewesen ist, während eines vierwöchigen Aufenthaltes in Berlin die reichen Sammlungen des Berliner botanischen Museums zu meinen Studien zu be¬ nutzen. Ehe ich zum Hauptteil meiner Arbeit, der genauen Beschrei¬ bung und Bestimmung der gefundenen Pflanzenreste, übergehe, möchte ich noch einige Bemerkungen über die Gesichtspunkte machen, die für mich bei der Bearbeitung maßgebend waren. Einsichtsvolle Phytopaläontologen haben oft betont, daß die große Mehrzahl der beschriebenen tertiären Pflanzenarten auf un¬ bestimmbare Reste gegründet ist und andererseits neue Arten auf Grund von geringen xVbweichungen, wie man sie leicht bei den Blättern desselben Individuums beobachten kann, gemacht worden sind. (Vergl. z.B. Schenk, Handb. d. Phytopaläontologie.) Wie unwissenschaftlich und willkürlich das auch jetzt noch an¬ gewandte Verfahren ist, Reste, deren Nervatur nicht vollkommen erhalten, mit bereits beschriebenen Arten zu identifizieren bezw. als neue zu beschreiben, ergibt sich deutlich, wenn man bedenkt, daß Blätter ganz verschiedener Arten, die gar nicht mit einander verwandt sind, einander oft außerordentlich ähnlich sehen, wie Einleitung. 5 schon die häufigen Artbezeichnungen salicifolium , myrtifolium , sorbifolium usw. zeigen1). Abgesehen von denjenigen Arten, von denen wir alle zur Be¬ stimmung wesentlichen Teile kennen, und über deren Stellung im System daher kein Zweifel bestehen kann, ist die Mehrzahl der paläontologischen Arten nur auf Blätter gegründet. Daß es sich hei diesen »Arten« um rein künstliche Abgrenzungen, nicht um wirkliche Arten vom Werte der rezenten handelt und handeln kann, möchte ich hier an zwei Familien, die vor allem einen wesentlichen Bestandteil unserer Flora ausmachen, nämlich den Lauraceen und den Fagaceen , näher ausführen. Bei den Lauraceen zeigt es sich nämlich, daß sich vollkommen entsprechende Blattformen bei den verschiedensten Gattungen finden, und daß man ebenso bei unseren fossilen Resten zwar deren Zugehörigkeit zu tropischen Lauraceen erkennen kann, ohne jedoch aus dem eben erwähnten Grunde entscheiden zu können, welcher Gattung sie angehören. Es würde also in diesem Falle leicht möglich sein, daß eine paläontologische Art Reste ganz ver¬ schiedener Gattungen umfaßt. Anders liegen die Verhältnisse bei der Gattung Quercus. Hier herrscht ein außerordentlicher Polymorphismus der Blätter, so daß dieselbe Art oft ganz verschieden gestaltete Blätter trägt. Da eine Vereinigung derartiger Blätter, wie sie Ettingshausen verschiedentlich durchfuhrt, namentlich bei Resten verschiedenen Alters und verschiedener Lokalitäten willkürlich ist, sieht man sich gezwungen, verschiedene »Arten«, die nur einen Teil der Blätter der wirklichen Art umfassen, zu unterscheiden; andererseits ist es bei den Fagaceen in gleicher Weise wie bei den Lauraceen in einzelnen Fällen nicht möglich, nach den Blättern auch nur die Gattung mit Sicherheit zu erkennen (vergl. S. 31 dieser Abh.). Hieraus geht zur Genüge hervor, daß eine Artbegrenzung, wie sie bei rezenten Formen gebräuchlich ist, bei fossilen, nur auf Blätter gegründeten Arten unmöglich ist, und daß die palä- l) Yergl. hierüber Hansgirg, Phyllobiologie, S. 16. 6 Einleitung. ontologische Art gegenüber der wirklichen teils von zu weitem, teils von zu engem Umfange sein wird. Aus allen diesen Gründen verdienen Bezeichnungen für fossile Blätter wie » Juglancliphyllum « und » Juylandites « usw. gegenüber den rezenten Gattungsnamen entschieden den Vorzug (vergl. hier¬ über Schenk, Handb. S. 404). Fragen wir uns nun, welche Gesichtspunkte bei einer auf pflanzliche Reste gegründeten Altersbestimmung maßgebend sein können, so ist hervorzuheben, daß die sonst iu der Geologie so bewährte Methode, aus dem Vorhandensein oder Fehlen einzelner charakteristischer Formen Schlüsse über das Alter einer Ablage¬ rung zu folgern, hier vollkommen versagt. Es zeigt sich nämlich einerseits, daß fast sämtliche Pflanzen, die in größerer Häufigkeit bekannt geworden sind, sich an Lokali¬ täten des verschiedensten Alters und zwar vom Eocän bis ins Pliocän gefunden haben. So enthält auch mein Material einige »typisch eocäne« Arten, wie Podocarpus Campbelli Gardner, Dciphnoyene eley ansW at. und Persea belenensis Wat., alles Formen, die bis jetzt nur aus dem Eocän und dem untersten Oligocän be¬ kannt waren. Dieser Umstand kann ja auch, da man im Verlaufe der Tertiärzeit einen allmählichen Übergang vom tropischen zum gemäßigten Klima annehmen muß und die Pflanzen eine sehr große Anpassungsfähigkeit zeigen, nicht weiter auffallen. Andererseits tritt die Unzulässigkeit der Ansicht, aus dem Vorhandensein oder dem Fehlen einzelner Formen eine Entschei¬ dung über das Alter einer Ablagerung fällen zu können, deutlich hervor, wenn man bedenkt, daß die Tertiärflora den Charakter des gemischten Urwaldes der Tropen und Subtropen zeigt, und daß sämtliche Kenner des heutigen Tropenwaldes dessen außer¬ ordentlichen Artenreichtum hervorheben. Infolgedessen können zwei Ablagerungen, die sich gleichzeitig gar nicht weit von ein¬ ander bilden, ganz verschiedene Reste enthalten. Aus diesen Gründen ist auch die Zahl der Arten, die mit anderen Floren gemeinsam sind, für die Altersbestimmung nicht ausschlaggebend. Schließlich kann die relative Häufigkeit Einleitung. 7 einer Form nicht von maßgebender Bedeutung sein, wenn man sich vergegenwärtigt, wieviel Blätter und Früchte ein einziger Baum, der zufällig in der Nähe der Bildungsstelle einer Schicht steht, liefern kann. Aus alledem geht zur Genüge hervor, daß Tertiärpflanzen keine Leitfossilien nach Art gewisser tierischer Reste sein können, und daß bei der Frage nach dem Alter einer gegebenen Schicht, abgesehen von stratigraphischen Erwägungen, einzig und allein der allgemeine Charakter ihrer Flora entscheiden kann. Da es sich jedoch in den meisten Fälleu im wesentlichen um Blätter handelt und diese sich in zweckentsprechender Weise an die verschiedensten klimatischen Einflüsse anpassen, so ist zu erwarten, daß vor allem die Berücksichtigung biologischer Ge¬ sichtspunkte wertvolle Anhaltspunkte zur Beantwortung der Frage nach, dem Klima, das zur Zeit der Ablagerung einer bestimmten Schicht geherrscht hat, liefern und damit zugleich manchen Fingerzeig für die Altersbestimmung geben wird. So möchte ich an dieser Stelle erwähnen, daß anscheinend die Blätter mancher Eichen, soweit sie von miocänen Fundpunkten stammen, auf ein feuchteres Klima hinweisen als die entsprechenden Blätter aus dem Oligocän (vergl. die Ausführungen S. 28 dieser Abb.). Im Interesse möglichster Kürze habe ich im speziellen Teil bei den einzelnen Arten davon abgesehen, die gesamte Literatur, die bei den verbreitetsten Formen einen erheblichen Umfang an¬ genommen hat, zusammenzustellen. Zudem dürfte nur der ge¬ ringste Teil der betreffenden Angaben einer kritischen Prüfung standhalten können. Ich gebe jedoch im folgenden eine Liste der zur Bestimmung benutzten, sehr zerstreuten und ziemlich um¬ fangreichen Literatur. Benutzte Literatur. 1855. 1886. 1877. 1870. 1873. 1876. 1879. 1880. 1881. 1884. 1884. 1891. 1894. 1896. 1902. 1903. Andreae, Beitr. zur Kenntnis der fossilen Flora Siebenbürgens und des Banats. Abh. der k. k. Geol. Reichsanstalt, Bd. 2. Cavara, F., Sulla flora fossile di Mongardino. Mem. della R. Acad. dell’ Instituto di Bologna. Ser. IV, Bd. 7 und 8. Crie, Recherches sur la Vegetation de l’ouest de la France a l’epoque tertiaire. Ann. des sc. geol., Bd. 9. Engelhardt, Flora der Braunkohlenformation von Sachsen. — Die Tertiärflora von Göhren. N. Acta der Ksl. Leop. Carol. Acad., Bd. 36. — Tertiärpflanzen aus dem Leitmeritzer Mittelgebirge. Ebenda, Bd. 38. — Uber die Cyprisschiefer Nordböhmens und ihre pflanzlichen Ein¬ schlüsse. Sitzungsber. Isis, Dresden, Jahrg. 1879. — Über Pflanzenreste aus den Tertiärablagerungen von Liebotiz und Putschirn. Ebenda, Jahrg. 1880. — Über die fossilen Pflanzen des Süßwassersandsteins von Grasseth. N. Acta der Ksl. Leop. Carol. Acad., Bd. 43. — Uber Braunkohlenpflanzen von Meuselwitz. Mitt. aus dem Oster¬ lande, Bd. 2. — Die Tertiärflora des Jesuitengrabens von Kundraditz. N. Acta der Ksl. Leop. Carol. Acad., Bd. 48. — Über die Flora der unter den Braunkohlen befindlichen Tertiär¬ schichten von Dux. Ebenda, Bd. 57. — Uber fossile Pflanzen aus tertiären Tuffen Nordböhmens. Sitzungsber. Isis 1891. — Die Flora aus den unteren Paludinenschichten des Caplagrabens. Abh. der Senckenberg. naturf. Gesellsch., Bd. 18. — Beiträge zur Paläontologie der böhmischen Mittelgebirge. Fossile Pflanzen aus den Tephrit-Tuffen von Birkigt. Sitzungsber. des deutschen naturw. Vereins für Böhmen »Lotos« 1896. — Beiträge zur Kenntnis der Tertiärpflanzen von Sulloditz. Ebenda 1896. — Tertiärpflanzen von Stranitzen, Schega usw. Beitr. zur Paläontologie und Geologie Österreich-Ungarns und des Orients, Bd. 14. — Uber Tertiärpflanzen vom Himmelberg bei Fulda. Abh. Senckenb, naturf. Gesellsch., Bd. 20. Benutzte Literatur. 9 1850. 1851. 1851. 1851. 1852. 1853. 1853. 1855. Ettingshausen, Die fossile Flora von Sotzka. Denkschrift der k. k. Akad. der Wissensch., Bd. 2. — Die Proteaceen der Vorwelt. Sitzungsber. der k, k. Akademie, Jahrg. 1851. — Fossile Pflanzen aus dem trachytischen Sandstein von Heiligenkreuz. Abh. der k. k. Geol. Reichsanstalt, Bd. 1. — Fossile Flora von Wien. Ebenda, Bd. 2. — Beitrag zur fossilen Flora von Wildshut. Sitzungsber. der k. k. Akad., Bd. 9. — Die tertiäre Flora von Häring. Abh. der k. k. Geol. Reichsanstalt, Bd. 2. — Beitrag zur Kenntnis der fossilen Flora von Tockay. Sitzungsber. der k. k. Akad., Bd. 11. — Die eocäne Flora des Monte Promina Denkschr. der k. k. Akad., Bd. 8. 1858. — Die Blattskelette der Apetalen. 1861. — Die Blattskelette der Dikotyledonen. 1867/69. — Die fossile Flora des Tertiärbeckens von Bilin. Denkschr. der k. k. Akad., Teil I, Bd. 26; Teil II, Bd. 28; Teil III, Bd. 29. 1868. — Die fossile Flora der älteren Braunkohlenformation der Wetterau. Sitzungsber. der k. k. Akad., Bd. 57. 1869. — Beitrag zur Kenntnis der Tertiärflora Steiermarks. Ebenda, Bd. 60, Abt. I. — Die fossile Flora von Köflach in Steiermark. Jahrb. der k. k. Geol. Reichsanstalt, Jahrg. 8. 1870. — Beiträge zur Kenntnis der fossilen Flora von Radoboj. Sitzungsber. der k. k. Akad., Bd. 61. 1872 — 86. — Die fossile Flora von Sagor in Krain. Denkschr. der k. k. Akad., Teil I, Bd. 32; Teil II, Bd. 37; Teil III, Bd. 50. 1878 u. 82. — Beiträge zur Erforschung der Phylogenie der Pflanzenarten. I — VII. Denkschriften der k. k. Akad., Bd. 37 u. 43. 1883. — Beiträge zur Kenntnis der Tertiärflora der Insel Java. Sitzungsber. der k. k. Akad., Bd. 87. 1883 u. 87. 1888. — 1890. - 1893. — 1896. — Beitr. zur Kenntnis der Tertiärflora von Sumatra. Ebenda. Zur Tertiärflora von Borneo. Ebenda, Bd. 88. — Beiträge zur Tertiärflora Australiens. Ebenda, Bd. 53. und Standfest, Uber Myrica lignitum Ung. und ihre Beziehung zu den lebenden Myrica- Arten. Ebenda, Bd. 54. Die fossile Flora von Leoben. Ebenda, Bd. 54. Die fossile Flora von Schoenegg bei Wien. Ebenda, Bd. 57. Uber neue Pflanzenfossilien aus den Tertiärschichten Steiermarks. Ebenda, Bd. 60. Neue Pflanzenfossilien in der Radoboj-Sammlung der Universität Lüttich. Sitzungsber. der k. k. Akad., 105, I. Uber die Nervation der Blätter bei der Gattung Quercus . Denkschr. der k. k. Akad., Bd. 63. 10 Benutzte Literatur. 1883. Friedrich, Beiträge zur Kenntnis der Tertiärflora der Provinz Sachsen. Abh. zur geol. Spezialkarte von Preußen, Bd. IV, Heft 3. 1886. Gardner, British eocene flora. Palaeontogr. Society, Bd. II. 1858. Gaudin et Strozzi, Mem. sur quelques gisements de feuilles fossiles de la Toscane. Neue Denkschr. der Schweiz, naturf. Gesellsch., Bd. 16. 1859/62. — — Contributions ä la flore fossile italienne 2 — 6. Ebenda, Bd. 17-20. 1875. Geyler, Über fossile Pflanzen von Borneo. Palaeontographica XXII. 1876. — Über fossile Pflanzen aus den oberen tertiären Ablagerungen Siziliens. Palaeontographica XXIII. 1852. Göppert, Beiträge zur Tertiärflora Schlesiens. Palaeontographica II. 1855. — Die tertiäre Flora von Schoßnitz in Schlesien. 1855/59. Heer, 0., Flora tertiaria Helvetiae Bd. 1 — 3. 1861. — Zur näheren Kenntnis der sächsisch-thüringischen Braunkohlenflora. Abh. des naturw. Vereins für Sachsen und Thüringen, Jahrg. 1861. 1861. — On the fossil flora of Bovey Tracey. Proceed. Roy. Soc., Bd.XI. 1868. — Flora foss. arctica, Bd. 1 — 7. 1869. — Die Braunkohlenptianzen von Bornstädt. Abh. der naturf. Gesellsch. Halle 1869. 1872. — Über die Braunkohlen des Zsiltales. Mitt. aus dem Jahrb. der Kgl. Ungar. Geol. Anstalt, Bd. 2. 1892/96. Kellrr, Beitr. zur Tertiärflora des Kantons St Gallen, I — III. Ber. über die Tätigkeit der St. Gallener naturf. Gesellsch. 1890 91, 1893/94, 1894/95. 1898. Knowlton, A catalogue of the cretaceous and tertiary plants of North America. Bull, of the U. St. A. Geol. Survey N. 152. 1856. Kovats, Die fossile Flora von Erdöbenye. — Die fossile Flora von Talya. Arbeiten der geol. Gesellsch. für Ungarn, Bd. I. 1895. Lakowitz, Beiträge zur Kenntnis der Tertiärflora des Ober-Elsaß. Die Oligocänflora von Mülhausen. Abh. zur geol. Spezialk. von Elsaß- Lothringen, Bd. 5, H. 3. 1878. Lesquereux, Contributions to the fossil flora of the Western territories. Part. II, The tertiary flora. Rep. of the U. St. A. Geol. Survey, Vol. 7. 1857. Ludwig, R., Fossile Pflanzen aus der jüngsten Wetterauer Braunkohle. Palaeontographica V. 1858. — Fossile Pflanzen aus der mittleren Etage der Rhein- Wetterauer Ter¬ tiärformation. Palaeontographica VII. 1860. — Fossile Pflanzen aus der ältesten Abteilung der Rhein- Wetterauer Tertiärformation. Palaeontographica VIII. 1859. Massalongo, A., und Scarabelli, Studii sulla flora fossile del Senigalliese. Imola. 1896/97. Menzel, Die Flora des tertiären Polierschiefers von Sulloditz. Sitzungs¬ berichte der naturw. Gesellsch. Isis, Bautzen, Jahrg. 1896 — 97. 1900. — Die Gymnospermen der nordböhm. Braunkohlenformation. Isis, Dresden 1900, Benutzte Literatur. 11 1S63. 1866. 1867. 1873. 1868. 1873. 1876. 1907. Menzel, Flora des Senftenberger Braunkohlenreviers. Abh. der Preuß. Geol. Landesanstalt. 1893. Meschinelli und Squinabol, Flora tertiaria italica. 1888. Nathorst, Zur fossilen Flora Japans. Pal. Abh. von Dames und Kayser, Bd. 4. 1883. Pilar, Flora fossilis Susedana. Djela Ingoslavenske Akademiji, Bd. 4. t 1884. Rerolle, Etudes sur les vegetaux foss. de Cerdagne. Rev. de sc. nat. 111, Bd. 4. 1886. Ristori, Contributo alla Flora foss. del Yaldarno superiore, Atti d. Soc. Toscana di sc. nat. Mem., Bd. 7. 1840. Rossmassler, E. A., Die Versteinerungen des Braunkohlensandsteins von Altsattel. Saporta, Etudes sur la Vegetation du sud-est de la France. Ann. d. sc. nat, ser. 4, vol. XVII. — Dasselbe. II. Ebenda, ser. 5, vol. III. — Dasselbe. III. Ebenda, ser. 5, vol. VIII. — Dasselbe. Suppl. I Ebenda, ser. 5, vol. XV. — Prodrome d’une flore foss. des travertins anciens de Sezanne. Mem. de la Soc. geol. de France, 2e ser., t. 8. — et Marion, Essai sur la Vegetation a l’epoque des marnes heersiennes de Gelinden. Mem. couronn. et mem. des sav. etrang. publ. par l’acad. roy. de la Belgicjue, Bd. 37. — — Recherches sur les vegetaux foss. de Meximieux. Arch. du Mu- see d’Hist. nat. de Lyon 1876. — Revision de la fl. heersienne de Gelinden. Ebenda, Bd. 41. 1888/89. — Dern. adjonctions ä la flore foss. d’Aix en Prov. Ann. de sc. nat. 7e ser., 7 u. 8. 1892/93. — Recherches sur la Vegetation du niveau aquitanien de Manosque. Mem. de la soc. geol. Pal., Bd. 3. 1870/72. Schimper, Traite de paleontologie vegetale. Bd. 1 — 3. 1890. — und Schenk, Palaeophytologie in Zittel’s Handbuch der Palaeontologie. 1883. Schmalhausen, Beiträge zur Tertiärflora Südwest-Rußlands. E. Kayser und W. Dames, Abh. von Pal. Bd. 1. 1881. Sieber, Zur Kenntnis der nordböhmischen Braunkohlenflora. Sitzungsber, der k. k. Akad., Bd. 82. 1859. Sismonda, Prod. d’une fl. tert. du Piemont. Mem. dell. Acad. di Torino, ser. 2, vol. 18. — Materiaux p. serv. ä la pal. du terr. tert. du Piemont. Ebenda vol. 22 Staub, Die mediterr. Pflanzen des Baranyaer Comitates. Mitt. aus dem Jahrb. der Kgl. Ungar, geol. Anstalt, Bd. 6. — Die aquitanische Flora des Zsiltals im Com. Hunyad. Ebenda, Bd. 7. — Die Geschichte des Genus Cinnamomum. 1867. Stur, Beitr. zur Kenntnis der Flora der Süßwasserquarze usw. Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt, Bd. 17. 1847. Unger, F., Chloris protogaea. 1849. — Blätterabdruck aus dem Schwefelflötze von Swoscowice. W. Hai- dinger’s naturw. Mitteilungen, Bd. 3. 1878. - 1865. 1882. 1887. 1905. 12 Benutzte Literatur. 1849. — Fossile Pflanzen von Wieliczka. Denkschr. der k. k. Akad., Bd. 1. 1850. — Fossile Flora von Sotzka. Ebenda, Bd. 2. 1852. — Iconographica plantarum fossilium. Ebenda, Bd. 4. 1860/66. — Sylloge plantarum fossilium. Ebenda, Bd. 19, 22, 25. 1867. — Die fossile Flora von Kumi. Ebenda, Bd. 27. 1869. — Geologie der europäischen Waldbäume. 1870. — Die fossile Flora von Szanto. Denkschr. der k. k. Akad., Bd. 30. — Die fossile Flora von Radoboj in ihrer Gesamtheit. Ebenda,, Bd. 29. 1882. Velenovsky, Die Flora aus den ausgebrannten Letten von Vrsovic bei Laun. Abh. der böhm. Gesellch. der Wissensch., Bd. 11. 1866. Watelet, Description des plantes fossiles du bassin de Paris. 1852. Weber, Über die Tertiärflora der niederrheinischen Braunkohlenformation. Palaeontographica II. 1857. — und Wessel, Neuer Beitrag zur Tertiärflora der niederrheinischen Braunkohlenformation. Palaeontographica V. 1881. Wentzel, Die Flora des tertiären Diatomeensch. von Sulloditz. Sitzungs¬ berichte der k. k. Akad., Bd. 83. Für den botanischen Teil der Arbeit wurden vor allem benutzt: Drude, Handbuch der Pflanzengeographie. Engler, Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, I und II. — und Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien. Grisebach, Die Vegetation der Erde. Hansgirg, Phyllobiologie. Schimper, A. F. W., Pflanzengeographie auf physiologischer Grundlage. Schneider, Handbuch der Laubholzkunde. Schumann, Lehrbuch der systematischen Botanik und Pflanzengeographie. Warming, Lehrbuch der ökologischen Pflanzengeographie. Paläontologischer Teil. Eumycetes. An zahlreichen Blättern sind die Spuren von Blattpilzen zu erkennen. Auch Ludwig (S. 153, Taf. 34, Fig. 1) beschreibt vom Eichelskopf »einen dunkelfarbigen, warzigen und rissigen Schorf auf den Blättern von Populus « als Rhytisma Populi Heer. »Da aber bei diesen winzigen fossilen Parasiten weder die innere Organisation noch die Natur der Fortpflanzungsorgane nach¬ gewiesen werden kann, so herrscht sowohl in bezug auf die Gattungs- als auf die Artbestimmung große Unsicherheit« (Schenk, Handbuch, S. 71), und wir unterlassen es deshalb, hier näher auf dieselben einzugehen. Pteridophyta. Filicaceae, Filieites sp. Pteris pennaeformis Ludw., Palaeontographica V, S. 153, Taf. 33, Fig. 7 a, b, c. Pteris Kochana Ludw., Palaeontographica V, S. 153, Taf. 33, Fig. 8a, b. Ludwig beschreibt drei Pteris- Arten von Holzhausen, näm¬ lich Pteris pennaeformis Heer, Pteris Kochana Ludw. und Pteris gladifolia Ludw. Was die letztgenannten Reste betrifft , so handelt es sich hier, wie später gezeigt wird, überhaupt nicht um einen Farn, die fraglichen Reste gehören vielmehr zu Poclocarpus eocenica. Pteris pennaeformis Heer hat mit der HEER’schen Art kaum etwas ge¬ meinsam, dürfte außerdem für eine genaue Bestimmung, ebenso 14 Gymnospermae. wie das als Pteris Koehana Ludwig bezeichnete Fragment zu schlecht erhalten sein. Fig. 8, Taf. 33, stellt übrigens bereits eine zweimalige Vergrößerung, nicht die wirkliche Größe des fraglichen Restes dar, so daß Fig. 8b eine viermalige (nicht zwei¬ fache) Vergrößerung zeigt. Das Fiederchen scheint außerdem nicht, wie Ludwig betont, ungleichseitig gewesen zu sein. Die Be¬ trachtung des Originals zeigt nämlich, daß die Zähne der linken Seite desselben zerstört sind, und daß diese nur scheinbare Gauz- randigkeit Ludwig veranlaßte, ein ungleichseitiges Blatt anzu¬ nehmen. Die Fiederfetzen zeigen uns, daß auch Farne unserer Flora nicht gefehlt haben. Zu weiteren Schlüssen sind die betreffenden Reste allerdings zu schlecht erhalten und zu fragmentär. Gymnospermae. Taxaceae. Podocarpus eocenica Ung. Taf. 1, Fig. 2, 2a. Lit. siehe Meschinelli und Squinabol, Fl. tert , S. 107. Pteris gladifolia Ludw., Palaeontographica V, S. 154, Taf. 33, Fig. 11a. Pin us Chattoruni Ludw., Palaeontographica V, S. 155, Taf. 33, Fig. 9 a — d. Diese Art ist durch zahlreiche, gut erhaltene Zweigstücke und Blätter vertreten. Manche Gesteinstücke sind von den Zweigen vollkommen durchsetzt. Ludwig hatte nur Blätter in Händen, die er, wie bereits erwähnt, als Pteris gladifolia Ludw. beschrieb und abbildete. Die Blätter sind im Durchschnitt 6 mm breit und erreichen eine Länge bis zu 8 cm. Der Rand ist etwas umgebogen (Fruk- tifikationssaum Ludwig s). Ludwig erwähnt senkrecht zum Pri¬ märnerv stehende Nerven ; wahrscheinlich handelt es sich hier um Risse, die den ziemlich dicken Rückstand der Pflanzenmasse durch¬ setzen. Neben Pteris gladifolia dürfte auch Pinus Chattorum Ludw.. die anscheinend kleinere Blättchen darstellt, mit der in Rede Gymnosqermae. 15 stehenden Art, die in bezug auf Größe der Blätter ziemlich ver¬ änderlich ist, zu vereinigen sein. Von dem Stachel an der Spitze des Blattes habe ich bei dem mir zur Verfügung stehenden Ma¬ teriale nichts bemerken können. In seiner Beschreibung sa*n Ludwig noch, daß parallel mit dem Mittelnerv vier feinere Streifen verlaufen. Unger (Syll. I, S. 10) bemerkte als erster bei Blättern von P eocenica auf der Unterseite zu beiden Seiten des Mittelnerven zwei lichte Streifen und stellte fest, daß diese dadurch hervorge¬ rufen waren, daß an jenen Stellen eine Konzentration der Spalt¬ öffnungen stattgefunden hatte. Ein ähnliches Verhalten beobach¬ tete Unger bei dem rezenten P. nibigenus Lindl. aus Chile, mit dem er die in Rede stehende Art vergleicht. Eine derartige Anordnung der Spaltöffnungen kommt nach Pilger :) auch bei anderen P.-Arten vor, besonders schön vor allem allerdings bei P nubigenus. Bei unseren Blättern machen sich diese Streifen als a^anz schwache Einsenkungen parallel dem Mittelnerv bemerkbar. Die schwachen Streifen, die Ludwig bei Pinus Chattorum beschreibt, können eine ähnliche Ursache haben. Auch die Blätter, die Lakowitz abbildet (Mülhausen i. E., S. 136, Taf. 11, Fig. 22), zeigen eine den unseren analoge Einsenkung zu beiden Seiten des Mittelnerven. Von rezenten Arten, die der fossilen ähnlich sind, lassen sich verschiedene anführen. Wie bereits erwähnt, vergleicht sie Unger mit P. nubigenus (Chile). Gewöhnlich findet man als analoge re¬ zente Art den ebenfalls in Chile heimischen P. chilinus (P. salignus) angegeben. Die zahlreichen Arten von Podocarpus sind in der Jetztwelt im wesentlichen in den Tropen der alten und neuen Welt verbreitet. Podocarpus Campbelli Gardner. Taf. 1, Fig. 3. Gardner, British eocene flora, S. 97, Taf. 26. Neben P. eocenica liegt mir auch ein schönes Zweigstück J) Pilger, Taxaceae in Engler’s Pflanzenreich (Heft 18), 1903. 16 Gymnospermae. eines Podocarpus vor, dessen Blätter sich wesentlich von denen der vorhergehenden Art unterscheiden. Sie sind in einer Ebene angeordnet, ihre größte Breite liegt unterhalb der Mitte und vor allem ist die Mittelrippe, die bei P. eocenica kräftig entwickelt ist, nur schwach ausgeprägt. Da nun gerade bei Podocarpus die Schärfe des Hervortretens des Mittelnerven für die einzelnen Arten und Gruppen durchaus konstant ist (vergl. Pilger, Taxaceae, S. 6), so muß man das Vorhandensein einer zweiten Art neben P. eocenica in der Tertiärflora des Eichelskopfes an¬ nehmen. Die Blätter des Zweiges haben eine Länge von ungefähr 7 cm bei einer Breite von 7 mm und stimmen in bezug auf Größe und Form wie in der Beschaffenheit des Hauptnerven vollkommen mit P. Campbelli Gardner aus dem englischen Eocän (Ardtun Head, Isle of Mull) überein. Auch diese Art zeigt wie P. eocenica zwei schmale Streifen, die der Mittelrippe parallel laufen. Uber die Verwandtschaft sagt Gardner: »There are in fact more than a dozen living Podocarpus with very similar foliage, distributed in a great beit extending from Venezuela to Chili, the Cape and Tropical Africa, through Hindostan to Japan and down to the Fiji Isles, New Caledonia and Queensland.« Die größte Ähnlichkeit mit P. Campbelli besitzt nach Gardner P. falcata R. Brown (Cap und tropisches Afrika), dessen Blätter gleichfalls in zwei Reihen angeordnet sind und ihre größte Breite nahe der Basis haben, und P. Tkunbergii Hook. (Cap). Gardner betont das plötzliche Verschwinden von Podocarpus , abgesehen von Italien, mit Beginn der Miocänzeit und macht auf die eigentümliche Tatsache aufmerksam, daß Podocarpus dem Tertiär und der Kreide Amerikas wie auch dem der Polarländer vollkommen fehlt. Hierzu muß allerdings bemerkt werden, daß Heer von der von ihm aus dem grönländischen Tertiär beschrie¬ benen Pinus hyperborea später selbst die Überzeugung gewann, daß deren Stellung bei Pinus zweifelhaft und sie eher zu Podo¬ carpus zu stellen sei (vergl. hierüber Fl. foss. arct. II, S. 455). Gymnospermae. 17 Pinaceae. Pinus (Abies) oceanines (Ung.) Schimper. Lit. siehe Meschinelli und Squinabol, Fl. tert., S. 132. Palaeontographica Y, S. 134, Taf. 33, Fig. 10. Ist in dein mir zur Verfügung stehenden Material nicht vor¬ handen. Callitris Brongniarti Endl. sp. Taf. 1, Fig. 4. Lit. siehe Meschinelli und Squinabol, Fl. tert, S. 116. Libocedrites salicornioides Ludw., Palaeontographica Y, S. 134, Taf. 33, Fig. 13. Die von Ludwig als Libocedrites salicornioides beschriebenen kleinen Blättchen scheinen mir eher zu Callitris Brogniarti zu ge¬ hören, da sie mit spitzen Zähnen versehen und außerdem kleiner sind, als die von L. salicornioides. Fig. 13 links erweckt allerdings den Eindruck von letztgenannter Art, jedoch ist die schlechte Zeichnung, was nirgends vermerkt ist, ungefähr dreimal vergrößert; außerdem sind die Zälinchen an dem betreffenden Reste nicht er¬ halten. Ein Blättchen, das sich in unserem Material befand, und das besser erhalten ist, zeigt Taf. 1, Fig. 4. Den unseren ähnliche Blätter tragen die schönen Zweige, die Gardner' (British eoc. fl., S. 25, Taf. 2, Fig. 17 — 20) aus den Woolwicli beds von Bromley als Libocedrus adpressa Gardner beschrieben hat. Er bemerkt darüber: »It differs from the more shortly imbricated species known as L. salicornoides , but bears a considerable resemblance on tlie other hand to some of the larger foliages ascribed to Callitris Brongniarti« . Schenk (Handb., S. 331) stellt die Reste wohl mit Recht zu der letztgenannten Art. Daß die Stellung unserer Blätter zu der in Rede stehenden Art richtig ist, geht auch daraus hervor, daß die Sammlung der geologischen Landesanstalt einen als Callitris europaea Ludw. sp. bestimmten Holildruck eines Zapfens enthält, der zu C. Brongniarti zu stellen ist. Derselbe besteht aus vier ungleichseitigen, mit einer Furche versehenen Klappen. Die Gattung Callitris war zur Tertiärzeit in Zentral* Europa 2 Neue Folge. Hel't 54. 18 Gymnüspermae. weit verbreitet, während die der fossilen analoge rezente Art, Callitris quadrivalvis , heutigen Tags auf die Höhenzüge des west¬ lichen Nordafrikas beschränkt ist. Actiuostrobites Kayseri nov. sp. Taf. 1, Fig. 1 u. la. Zwei eigentümliche, recht gut erhaltene, aus holzigen Klappen bestehende Zapfen liegen mir vor. Der eine derselben ist sechs-, der andere siebenklappig. Sie haben eine Höhe von 23 mm und eine Breite von ungefähr 18 mm. Sucht man in der Flora der Jetztwelt nach analogen Ge¬ bilden, so ergibt sich, daß sie mit Coniferenzapfen und zwar mit denen von Actinostrobus pyramidalis verglichen werden können. Neben der Sechsteiligkeit stimmen sie auch in der Zeichnung der Klappen mit dieser Art überein. Auch hier zeigt nämlich, wenn auch vielleicht nicht so scharf, jede einzelne Klappe eine glatte Randpartie und eine deutlich abgesetzte rauhe Mittelpartie. Der Hauptunterschied unserer Form gegen A. pyramidalis besteht in der bedeutenderen Größe, denn der Zapfen letzterer Art hat eine Durchschnittshöhe von nur ungefähr 12 mm. Man muß daher das Vorhandensein einer mit Actinostrobus verwandten ausgestorbeneu Coniferen- Gattung in der Tertiärflora an¬ nehmen, für die ich wegen ihrer Ähnlichkeit mit Actinostrobus den Namen Actiuostrobites vorschlage, einen Namen, mit dem End¬ licher zwar bereits einen Teil der von Bowerbank1) als Petro- philoides beschriebenen Reste bezeichnete. Nach der übereinstim¬ menden Ansicht von Gardner und Schenk (Handb. , S. 353) handelt es sich jedoch hier um unbestimmbare Reste. Ettingshausen hat einen Actinostrobus- Zapfen, der kleiner als der der rezenten Art ist, von Sagor (I, S. 164, Taf. 2, Fig. 9 bis 12) als A. miocenicus beschrieben, so daß das Vorhandensein dieser interessanten Coniferen- Gattung, die heutigen Tags in ihrer Verbreitung auf Südwest- Australien beschränkt ist, auch in der Tertiärflora Europas nachgewiesen ist. x) Bowerbank. Fruits and seeds of tho London clay. London 1840. Ängiospermae. 19 Ängiospermae. Monocotyledoneae. Reste irgend welcher Monocotyledonen haben sich bis jetzt am Eichelskopf’ nicht gefunden. Insbesondere sind Palmenreste, die z B. in den oligocänen Floren der Wetterau so liäufig sind, bis jetzt am Eichelskopf nicht zum Vorschein gekommen. Dicotyledoneae. Salicaceae. Ludwig beschreibt vom Eichelskopf fünf Weidenarten. Salix media Heer (S. 156, Taf. 35, Fig. 3, 3 a u. 3 b), Salix Holzhausensis Ludw. (S. 156, Taf. 35, Fig. 2 und 2a), Salix abbreviata Göpp. (S. 157, Taf. 35, Fig. 8a, b, c), S. lancifolia Ludw. (S. 157, Taf. 35, Fig. 9) und Salix sp. Was S. media betrifft, so handelt es sich hier um zwei ganz verschiedene Blattarten. Fig. 3 kann ein Salix- Blatt sein, ob es tat¬ sächlich mit dem HEER’schen Fossile gleichen Namens überein¬ stimmt, kann ich, da mir das Original nicht zugänglich ist, nicht entscheiden. Fig. 3 a und b sind von Fig. 3 vollkommen ver¬ schieden. Diese Blätter zeigen nämlich bogenläufige Nervatur (Fig. 3 netzläufige) und haben keine Ähnlichkeit mit Weiden¬ blättern. Ludwig bemerkt von Fig. 3a übrigens selbst, daß es vielleicht kein Weidenblatt ist. Sie sind am besten bei Lauri- phyllum miocenicum unterzubringen. Auch S. Holzhausensis ist kein Weidenblatt und gehört, zum wenigsten was Fig. 2 betrifft, ebenfalls zu den Lauraceen. Der betreffende Rest ist allem Anscheine nach der obere Teil eines Blattes von Oreodaphne Heeri Gaudin, während Fig. 2a, ein unbe¬ stimmbarer Blattfetzen ist. Uber die in Fig. 3 abgebildete Frucht und die drei anderen o o Salix- Arten ist es mir unmöglich, eine Meinung zu äußern, da die LüDWlG’schen Zeichnungen im höchsten Grade unzuverlässig O O sind und mir die Originale nicht zur Verfügung stehen. Immer- O o o hin scheint es sich auch hier um unbestimmbare Reste zu handeln. 20 Angiospermae. Salix integra Göpp. Taf. 2, Fig. 1. Göppert, Schoßnitz, S. 25, Taf. 19, Fig. 1, 5 — 7, 10—16. Ein als ? Salix media Heer bestimmtes Blatt in der Samm¬ lung der geologischen Landesanstalt (Alte LüDWiGsche Samm¬ lung) gehört hierher. Es hat eine Länge von ungefähr 3 cm bei einer Breite von ungefähr 9 mm. Es stimmt mit den Abbildungen Göppert’s, besonders mit Fig. 7, vollkommen überein. Heer (Fl. Helv. III, S. 39) trennt einen Teil der von Göppert abjiebildeten Blätter und zwar sämtliche mit weitstehenden Se- luindärnerven von Salix integra und stellt sie zu Benzoin pauci¬ nerve. Das Blatt jedoch, das Lakowitz von Mülhausen als B. paucinerve (Mülhausen, S. 145, Taf. 12, Fig. 12) beschreibt, hat gedrängt stehende Sekundärnerven und stimmt mit Fig. 7 ebenso wie mit unserem Blatte überein. Es gehört daher zu S. integra und nicht zu B. paucinerve. Durch Lesquereux (Tert. fl. S. 167, Taf. 22, Fig. 1, 2) ist S. integra auch als Bestandteil der amerikanischen Tertiärflora nachgewiesen, während Gaüdin und Strozzi sie aus dem Miocän und Pliocän Italiens beschrieben haben. Bereits Göppert er¬ kannte die große Ähnlichkeit seiner Art mit Salix repens. Noch näher steht vielleicht S. myrtilloides unseren Blättern, vor allem die durch schmälere Blätter ausgezeichnete var. pedicellaris. Beide rezenten Weiden wachsen in sumpfigen Niederungen und Waldsümpfen, und zwar ist S. myrtilloides in Nordeuropa, Sibirien, im Amurgebiet und in Nordamerika verbreitet, während S. repens sich in ihrer Verbreitung weiter nach Süden bis nach Nord-Spanien, Nord-Italien, Serbien, dem Orient, der Türkei und Zentral-Asien ausdehut. (Schneider.) Populus mutabilis Heer. Taf. 1, Fig. 5 u. 5 a. Lit. siehe Engelhardt, Sulloditz, S. 157. Mein Material enthält zwei Blätter dieser interessanten Art. Sie sind langgestielt, von ovalem bis elliptischem Umriß und schließen sich eng an die von Heer in seiner klassischen Schweizer Angiospermae. 21 Tertiärflora als P. mutabilis ovalis (Taf. 61, Fig. 3) und P. mu- tabilis lancifolia (Taf. 61, Fig. 8) beschriebenen und abgebildeten Blätter an. Auch Ludwig beschreibt P. mutabilis vom Eichelskopf, doch gehören sämtliche von Ludwig hierher gerechneten Blätter nicht hierher. Populus mutabilis vepanda-crenata (S. 15b, Taf. 34, Fig. 1) und P. mutabilis oblonga (S. 156, Taf. 35, Fig. 3) sind ebenso wie P. rhombifolia Ludw. (vergl. hierüber Schimper, Tr. de pal. veg. Bd. 2, S. 702) unbestimmbare Reste. P. mutabilis lancifolia (Taf. 35, Fig. 5 a) ist ein typisches Cinnamomum- Blatt. Die in Rede stehende Art, die in Öningen zu den häufigsten Resten gehört, ist sowohl von Grönland als von verschiedenen Punkten Amerikas bekannt geworden. Sie gehört zu der heute aus Europa vollkommen verschwundenen Gruppe der Lederpappeln (Heer) und schließt sich eng an P. euphratica an, einen Baum, dessen Blätter gleichfalls alle Übergänge von weidenförmigen zu rundlichen Blättern zeigen, und dessen Verbreitung sich von Algier durch Ägypten, Syrien, Persien, Turkestan, Nordwest- Indien bis zur Mongolei und China erstreckt. Myricaceae. Myrica(?) saliciua Ung. Taf. 1, Fig. 7. Lit. siehe Pilar, Fl. foss. Sused. S. 34. Es liegt mir ein ganzrandiges, elliptisches Blatt vor, das am Grund verschmälert ist und in den Blattstiel hinabläuft. Die größte Breite liegt ungefähr in der Mitte. Von der Nervatur ist, abge¬ sehen von dem starken Primärnerv, nichts zu erkennen. Derartige Blätter, wie das vorliegende, findet man in der Literatur fast durchweg als Myrica salicina Unger bestimmt. Daß die Bestimmung derartiger Blätter, die keine Nervatur er¬ kennen lassen, im höchsten Grade willkürlich ist, bedarf keiner Frage, und schon Heer betont, daß ähnliche ganzrandige Blätter ganz verschiedenen Arten und Gattungen zugeteilt wurden und werden. 22 Angiospermae. Hier ein Beispiel. Geyler beschreibt und bildet aus den Tertiärschichten Siziliens drei den unsern ähnliche, ganzrandige, ovale Blätter ab, die außer dem Primärnerv keine Nervatur er¬ kennen lassen. Bei zwei derselben verschmälert sich die Basis allmählich in den Blattstiel, sie stimmen sonst vollkommen mit einander überein. Er beschreibt sie als Myrica salicina (S. 324, Taf. 1, Fig. 1) und Quercus chlorophylla (S. 325, Taf. 2, Fig. 1). Das dritte schließlich, dessen Basis abgerundet ist, und das sonst den beiden anderen außerordentlich ähnlich sieht, wird als ? Dios- pyros brachysepala (S. 326, Taf. I, Fig. 12 und 13) beschrieben. Und auf Grund derartiger Reste werden dann noch Vergleiche mit anderen Tertiärfloren angestellt! % Myrica lignitum Ung. Taf. 1, Fig. 6, 6 a— c. Lit. siehe Pilar, Fl. foss. Sused., S. 32. Dri/androides banksiaefolia Ludw., Palaeontographica Y, S. 158, Taf. 35, Fig. 16. Hakea exulata » » » » 158, » 35, » 17 a, b. Mehrere Blätter meines Materials stimmen mit den von Ludwig als Dryandroides banksiaefolia und Hakea exulata vom Eichelskopf beschriebenen und abgebildeten Blättern überein. Die Blätter sind von lineal-lanzettlicher Gestalt und vorn in eine lange Spitze ausgezogen. Die Basis verschmälert sich all¬ mählich in den Blattstiel. Die Bezahnung des Randes ist sehr veränderlich, auch ganzrandige Blätter kommen vor. Die Ner¬ vatur ist teilweise sehr gut erhalten und stimmt mit der von M. aethiopica (Ettingshausen, Dicotyledonen, Taf. 2, Fig. 2 und 3) vollkommen überein. Fig. 6, 6 a gleicht M. lignitum acuminata (Ettingshausen, Über M. lignitum , Taf. 2, Fig. 36) und paßt auch ausgezeichnet zu Dryandroides lignitum (Ettingshausen, Proteaceen, Taf. 34). Ähnliche Blätter wie die vorliegenden haben im Laufe der Ent¬ wicklung unserer Wissenschaft eine sehr verschiedene Beurteilung erfahren. Unger beschrieb sie ursprünglich als Quercus lignitum . Ettingshausen stellte sie dann als Dryandroides lignitum zu den Angiospermae. 23 Proteaceen und verglich sie mit Banksia integrifolia. Saporta vertrat bald darauf die Ansicht, daß es sich um A7)/m*a-Blätter handelte. Dieser Auffassung schloß sich dann auch Ettings¬ hausen an, um jedoch später zu seiner ursprünglichen Ansicht zurückzukehren. In einer Arbeit über fossile Banksienarten (Sit- zungsber. der k. k. Akad. 1890) trennt er die große Masse der ur¬ sprünglich mit M. lignitum vereinigten Blätter als Banksia prae- integrifolia von dieser Art. Er läßt bei Myrica nur diejenigen Blätter, die durch eine feine Punktatur ausgezeichnet sind, und bemerkt hierzu allerdings, daß in den übrigen Eigenschaften eine Über- einstimmung mit den genannten Banksienblättern herrscht, welche leicht zur Verwechslung führen kann. Ich kann hier nicht auf die Frage, ob Proteaceen in der Tertiärflora vertreten sind oder nicht, eingehen; für mich ist ma߬ gebend, daß die Banksienblätter an der Spitze abgestumpft sind und die Nervatur und Form unserer Blätter, wie schon erwähnt, der M. aethiopica nahe steht. Ich belasse daher vorläufig unsere Blätter bei Myrica. Bei der großen Variabilität der M.- Blätter unterliegt es keinem Zweilei, daß der größte Teil der von den verschie¬ denen Forschern als Myrica und Dryandroides bezeichneten Reste sich als zu einer Art gehörig ergeben wird, ebenso wie die am Eichelskopf zum Vorschein gekommenen Blätter vereinigt werden müssen. Als mit unseren Resten übereinstimmend erwähne ich hier nur noch M. Marceauxi Wat. (Paris, S. 128) und Banksia Orsbergensis Weber (Palaeontographica IV, Taf. 25, Fig. 9a, d). Saporta vergleicht M. lignitum mit M. spathulata Mirb. von Madagaskar. Wie schon erwähnt, scheint vor allem auch M. aethio- pica (Kapland und Zambesi) als analoge Art in Betracht zu kommen. Juglandaceae. Carya bilinica Ung. Taf. 2, Fig. 4, 4 a, b; Taf. 3, Fig. 1. Lit. siehe Engelhardt, Caplagraben, S. 199. Gehört zu den häufigsten Blättern, die sich am Eichelskopf • 24 Angiospermae. gefunden haben. Die Blätter variieren sehr in bezug auf ihre Größe. Die größeren schließen sich an Heer, Fl. tert. III, Taf. 130, Fig. 5 — 6 an, die kleineren stimmen mit Fig. 11 — 13 überein. Es fand sich auch ein sehr schönes Fiederblatt dieser Art (Taf. 2, Fig. 4), bei dem das unpaare Endblättchen erhalten ist, und das außerdem ein Seitenblättchen und die Ausatzstelle eines dritten zeigt. Große Ähnlichkeit haben unsere Blätter auch mit den Resten, die Menzel (Senftenberg, S 23, Taf. 1, Fig. 17, 20; Taf. 2, Fig. 3a; Taf. 8, Fig. 1, 2, 3) als Juglans Sieboldiana Max. fossiUs Nath.1) beschrieben hat. Doch bemerkt Menzel selbst: »Diese Blattreste weisen manche Übereinstimmung mit mehreren bereits beschrie¬ benen fossilen Arten auf, so mit einigen zu C bilinica ÜNG. ge¬ stellten Blättchen, wie . . . .« C. bilinica , die in der Tertiärflora in weltweiter Verbreitung von den Polarländern bis zum Mittelmeer und auch aus Amerika bekannt geworden ist, und die sich vom Oligocän bis in die jüngsten Tertiärbild uugen erhalten hat, hat nach Angabe der meisten Forscher ihr lebendes Analogon in C. amara Nutt., eine Art, die sich in ihrer Verbreitung von Kanada und Maine bis Minnesota und Nebraska und bis Texas und Florida erstreckt. Erwähnen möchte ich hier noch, daß Meschinelli und Sqüinabol (Fl. tert. ital., S. 234) C. bilinica mit Jugla?is nigra und cinerea (beide Nord-Amerika) vergleichen. Die Gattung Carya , deren Früchte sich zahlreich in den euro¬ päischen Tertiärschichten finden, ist in ihrer heutigen Verbreitung auf Amerika beschränkt. Carya corrugata Ludw. Palaeontographica VIII, S. 178, Taf. 70, Fig. 1 — 12. In gleicher Häufigkeit wie die eben beschriebene Art finden sich auch die Blätter von C. corrugata Ludw. Manche Gesteins¬ stücke sind vollkommen davon erfüllt. Von den Blättern der C. bilinica sind sie leicht zu unterscheiden, da diese bogenläufige 1) Nathorst, Flore fossile du Japon, S. 37, Taf. I, Fig. 1.3 — 18. Angiospermae. 25 Nervatur zeigen, während bei der in Rede stehenden Art die Sekundärnerven kaum Schlingen bilden. Sie teilen sich vielmehr vor dem Blattrande und entsenden einzelne Nerven in die Zähne. In der Größe sind unsere Blätter sehr variabel, wie auch ein Blick auf die LüDWiGschen Abbildungen lehrt. Sie schließen sich durch diese Eigenschaft eng an C. porcina an, mit welcher sie auch in allen anderen Eigenschaften vollkommen überein¬ stimmen. Juglans palaeo-porcina Engelhardt (Jesuitengraben, S. 32, Taf. 17, Fig. 5), deren große Ähnlichkeit Engelhardt mit C. por¬ cina betont, stimmt mit Lüdw., Taf. 70, Fig. 8, vollkommen über¬ ein. In bezug auf die Bezahnung schließt sich das Blatt an Fig. 12 der LüDWiGschen Abbildungen an. Überhaupt scheint genau wie bei der rezenten Art die Schärfe der Bezahnung, sowie die Größe der einzelnen Blätter sehr gewechselt zu haben (vergl. Schneider, Laubholzkunde, S. 79). Auch Juglans Lamarmorae Mass. (Senig. Taf. 30, Fig. 3), eine Art, die Massalongo gleich¬ falls mit C. porcina vergleicht, muß mit der in Rede stehenden Art vereinigt werden. O Juglans acuminata Al. Br. Taf. 2, Fig. 3; Taf. 3, Fig. 2, 2a, 2b, 3 (?) ; Taf. 4, Fig. 1,1a. v Lit. siehe Engelhardt, Caplagraben, S. 198. Fraxinus grandifolia Ludw. Palaeontographica "V, S. 159, Taf. 34, Fig. 4, 4a. Neben den gezähnten Blättern der beiden bereits beschrie- benen Juglandaceen sind auch die ganzrandigen Blätter von J. acuminata in größerer Anzahl am Eichelskopf zum Vorschein gekommen. Hierher gehört auch das von Ludwig als Fraxinus grandi¬ folia Ludw. bestimmte Blatt. Bei Betrachtung des Originals er¬ gibt sich nämlich, daß die abgebildete Zähnelung des Randes nicht vorhanden ist (das Blatt hat einen etwas welligen Rand). Außerdem ist die Basis ungleichseitig, was ebenfalls aus der Zeichnung nicht zu ersehen ist. Das Blatt entspricht vollkommen der Normalform der J, acuminata und stimmt mit unserem Fig. la abgebildeten Blatte überein. 26 Aügiospermae. Die breiteren Blätter meines Materials (Fig. 2 b) schließen sich an die von Heer als J. acuminata latifolia bezeiclmeten an, sie ent¬ sprechen den Fl. tert. Taf. 139, Fig. 5 und 6 abgebildeten. Zwischen beiden stehen Fig. 2 u. 2a. Unser größtes Blatt, Fig. 1, stimmt einer¬ seits überein mit Malpighiastrum heteropteris (Syll. III, Taf. 15, Fig. 20) — wie bereits Schimper (Traite III, S. 156) betont, gehören die als M. heteropteris bezeiclmeten Blätter wahrscheinlich zu J. acuminata — andererseits mit J. rugosa Lesqü. (Tert. fl. Taf. 55). Lesquereux sagt über diese Art (S. 286): »The degree of relation of this species to J. acuminata is so clearly marked that I have been for years and am still uncertain, if the numerous leaves which represent it should not be referable as mere varieties to J. acuminata .« Wie C. bilinica war J. acuminata zur Tertiärzeit in vertikaler wie horizontaler Richtung weit verbreitet. Sie reicht vom Oligo- cän bis ins Pliocän. Abgesehen von Europa ist sie in der Tertiär¬ flora der Polarländer und von Nathorst in den gleichalterigen Schichten Japans nachgewiesen. In der Flora der Jetztwelt hat J. acuminata ihr Analogon in J. regia , einem Baume, der wild in Griechenland und Kleinasien, am Himalaja und in Birma vorkommt, der im übrigen in ganz Europa seit Jahrhunderten allenthalben angepflanzt und hier zum Teil wie auch in Ostasien verwildert ist (Schneider). Juglandiphyllum sp. Taf.2 , Fig. 2. Ein Rest, der anscheinend ein Juglandaceen-Teilblättchen darstellt, läßt sich nicht bei den beschriebenen Arten unter¬ ordnen. Von C. bilinica , dem das Blatt, da es gleichfalls bogenläufige Nervatur und gesägten Rand besitzt, am nächsten steht, unter¬ scheidet es sich leicht durch die bedeutend näher stehenden und stärker entwickelten Sekundärnerven. Es schließt sich in dieser Hinsicht an J.laevigata Brongn. (Palaeontographica. VIII, Taf. 54), vor allem an Fig. 4 an. Die von Ludw. mit den betreffenden Angiospermue. 27 Blättern vereinigten Früchte sind von Schenk zu Carya ventri- cosa gestellt worden. Betulaceae. Ainus Kefersteinii Göpp. Taf. 3, Fig. 5. Li t. siehe Engelhardt, CaplagrabeD, S. 96. Mehrere Blattbruchstücke, die sich von Carya corrugata leicht durch die bedeutend entfernter stehenden Sekundärnerven unter¬ scheiden, passen am besten hierher. Die Basis unseres abgebildeten Blattes scheint herzförmig aus- gerandet gewesen zu sein. Ainus Kef erstehn , von dem man auch die gut erhaltenen Fruchtstände kennt, und in dessen Formenkreis (Staub, Zsiltal, S. 260) auch A. nostratum gehört, muß zur Tertiärzeit über die ganze nördliche Halbkugel verbreitet gewesen sein. Abgesehen von den Polarländern ist diese Form von Nathorst in Japan und von Lesquereux in Nordamerika beobachtet worden. Ettingshausen vergleicht die in Rede stehende Art mit A. cordifolia (A. cordata ), die auf Korsika und in Süditalien vor¬ kommt, Heer mit A. glutinosa , die sich in zahlreichen Varietäten in Europa und Asien findet. Fagaceae. Quer cus grandidentata Ung. Taf. 5, Fig. 2. Weber, Palaeontographica II, S. 168, Taf. 18, Fig. 12. Engelhardt, Grasseth, S. 226, Taf. 5, Fig. 13. Ein Gesteinstück von Eichelskopf enthält drei sich teilweise verdeckende Blätter, die mit den Abbildungen Weber s vom Queg- stein in jeder Weise übereinstimmen. Sie sind buchtig gezahnt, am Grunde keilförmig verschmälert und vorn in eine lange Träufel¬ spitze ausgezogen. Nahe verwandt mit der in Rede stehenden Art scheint Qu. timensis Palib.1) zu sein. 0 Palibin, Quelques donnees relatives aux debris vegetaux contenus dans les sables blaues .... de la Russie meridioDale. Bull, du comite geol, St. Petersbourg XX, Nr. 8, S. 473, Taf. 3. 28 Angiospermae. Ettingshausen (Die Gattung Quercus , Denkschr. der k. k. Akad., Bd. 57) will Qu. grandidentata mit Qu. mongolica Fischer aus Mittelasien vergleichen. Doch scheinen mir die Blätter sich mehr an die nordamerikanischen Eichen vom Typus der Qu. rubra anzuschließen. Allerdings unterscheidet vor allem das Fehlen der langen Träufelspitze unsere Art von den eben genannten. Nach Brenner finden sich Träufelspitzen nur bei den Eichen des heißen feuchten Klimas. Quercus cruciata Al. Br. Taf. 4, Fig. 2, 2 a. Lit. siehe Ettingshausen, Leoben, S. 291. Den Ausführungen Ettingshausen’s, der Quercus ilicoides, Qu. Buchi und Qu. cruciata Heer, die sich nur durch die Tiefe der Ausbuchtungen der Blätter unterscheiden, zu einer Art ver¬ einigt, kann ich mich bei der großen Variabilität der Qu. -Blätter in jeder Weise anschließen. Auch Qu. angustiloba Heer stelle ich ohne Bedenken hierher und halte das Vorgehen Friedrich’ s (Sachsen, S. 97), der Qu. angustiloba Heer (Bornstädt, S. 14, Taf. 1, Fig. 8) und Qu. an¬ gustiloba Lesquereux (Tert. fl., S. 161, Taf. 21, Fig. 4 — 5) ver¬ einigt und als Qu. subfalcata Fr. beschreibt, für ungerechtfertigt. Die Blätter entsprechen durchaus der Qu. a?igustiloba und so finden sich bei Münzenberg Blätter dieser Art, die in nichts von den von Friedrich abgetrennten und Taf. 9, Fig. 4 und 5 abgebildeten verschieden sind. Es liegen mir zwei ausgezeichnet erhaltene Blätter vor, von denen das eine zwei, das andere drei Lappen auf jeder Seite hat. Sie entsprechen den weniger tief gelappten Blättern der Art, wie sie Ettingshausen a. a. O. abbildet. Ich möchte an dieser Stelle auf eine eigentümliche Erschei¬ nung aufmerksam machen, die dariu besteht, daß die Blätter von Qu. cruciata , die sich bei Radoboj und Leoben, d. h. an miocänen Fundpunkten gefunden haben, ebenso wie die unserigen nur schwach gelappt sind, während die Blätter, die im Unter-Oligocän Angiospermae. 29 von Sachsen und im Ober-Oligocän der Wetterau Vorkommen, bedeutend tiefer gelappte Blattformen zeigen. Den richtigen Weg zum Verständnis dieser eigentümlichen Erscheinung können uns vielleicht Versuche und Beobachtungen, die Brenner gemacht hat, weisen 1). Brenner hat nämlich gezeigt, daß bei Qu. pedunculata die Exemplare, die in feuchter Luft aufwachsen, seicht gebuchtete, die in trockener Luft aufwachsenden tiefgelappte Blätter tragen, ein Verhalten, das sich bei sämtlichen Eichen mit gelappten Blättern wiederholt. Zu erwähnen ist noch, daß auch die anderen Eichenblätter, die am Eichelskopf gefunden wurden, wie Qu. lonchitis (nur schwach gezähnt) und Qu. tephrodes (fast ganzrandig) nach den Ergeb¬ nissen der BRENNER schen Arbeit auf ein feuchtes Klima hinweisen. In der Flora der Jetztwelt stimmen unsere Blätter mit denen der nordamerikanischen Eichen der Gruppe der Qu. falcata und rubra , die sich im Süden bis nach Texas und Florida ausdehnen, überein, und es ist leicht, bei Qu. coccinea , rubra , palustris , tinc- toria usw. ihnen entsprechende Blattformen zu finden. In der amerikanischen Tertiärflora entspricht diesem Typus neben Qu. angustiloba , Qu. pseudo-lyrata^ in der Tertiärflora Frank¬ reichs Qu. arniata und Qu. cuneifolia Sap. Dryopliyllum lonchitis Ung. sp. Taf. 4, Fig. 3, 3 a, 3 b. Lit. siehe Ettingshausen, Sagor I, S. *23, und Pilar, Fl. foss. Sused., S. 4G. Es liegen drei Bruchstücke eines schmalen , langgestreckten Blattes vor. Eins stellt die Basis, ein anderes ein ziemlich voll¬ ständiges Blatt dar, und ein drittes schließlich ist ein Stück der Mitte mit ausgezeichnet erhaltener Nervatur. Blätter wie die vorliegenden haben in der Literatur eine gauz verschiedene Beurteilung gefunden. Es ist leicht, unter den als Quercus bestimmten Resten solche zu finden, die den unseren ähn¬ lich sind. So schließen sie sich eug an Qu. drymeja Unger (Chloris 0 Brenner, Klima und Blatt bei der Gattung Quercus , Flora 190*2. 30 Angiüspermae. protogaea, Ta£. 32) von Parschlug an, auch mit Qu. lonchitis von Kumi (Unger, Kumi, S. 50, Taf. 5, Fig. 1 — 17) herrscht Über¬ einstimmung. Ich möchte hier nur noch Qu. cuspidata Ettings¬ hausen (Sagor I, S. 199, Taf. 5) erwähnen, welch letzte Art von Friedrich zu Qu. furcinervis gestellt wird mit der Begrün¬ dung, daß sich bei Qu. cuspidata Ettingshausen die Sekundär¬ nerven teilen und einen Nerv in den höher gelegenen Zahn senden (die Zeichnung Ettingshausen zeigt nichts hiervon). Hierzu muß allerdings bemerkt werden, daß bei Qu. lancifolia , der Art, mit der Qu. lonchitis und drymeja gewöhnlich verglichen werden, auch dieselbe Erscheinung auftreten kann. Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß die oben erwähnten Arten zu vereinigen sind. Ettingshausen geht noch weiter, in¬ dem er auch die ganzrandigen Eichenblätter der Flora von Par¬ schlug mit Qu. drymeja und lonchitis — im ganzen neun Unger- sche Arten — als Blätter einer einzigen Art der Quercus palaeo- ilex auffaßt. Wenn auch zugegeben sein mag, daß in Anbetracht der Polymorphie der Eichenblätter derartige Blätter bei derselben Art Vorkommen können, so ist deren Vereinigung, namentlich wenn sie von verschiedenen Lokalitäten stammen, im höchsten Grade willkürlich und hat kaum einen praktischen Zweck; sie trägt höchstens dazu bei, die schon gerade genügende Verwirrung noch zu vergrößern. Auch unter den zu Castanea gestellten Blättern kann man leicht den unseren analoge Reste finden. Ich verweise hier auf C. Sapoi'tae Wat. (Paris, S. 142, Taf. 30, Fig. 4 u. 5) und C. Qm- bonii Mass. (Senigall., S. 200), welch letzte Art von Ettings¬ hausen zu C. atavia gestellt wird, alles Blätter, mit denen die unseren mehr oder minder übereiustimmen. Wie heillos die bestehende Verwirrung ist, dafür hier nur noch ein Beispiel. In seiner Flora arctica (I, S. 104, Taf. 11, Fig. 1—3) bildet Heer den unsern gleiche Blätter als Qu. drymeja ab. Ettingshausen nimmt diese für C. atavia in Anspruch, während Heer andererseits die Castanea- Natur von C. atavia (z. T. wenigstens) nicht anerkennt. Angiospermae. 31 Der ganze Streit, ob Quercus , ob Castanea , scheint mir ein Streit um des Kaisers Bart; denn man braucht nur ein größeres Herbarium durchzusehen und wird bald zu der Überzeugung kommen, daß die Entscheidung, ob es sich um Quercus -, um Castanea - oder um Castaneopsis-PAätiQv handelt, in den meisten Fällen nicht möglich ist. Wenn dies schon bei rezenten Arten ein Ding der Unmöglichkeit ist, wieviel mehr wird dies bei fossilen der Fall sein. Unter den Vertretern der rezenten Flora, deren Blätter ähn¬ lich gestaltet sind, führe ich an: Qu. castanea (Nord- Amerika), Qu. lancifolia (Mexiko), Qu. castaneaefolia (Nordpersien, Südl. Kaukasus) und Qu. libani (Libanon und Syrien). Von Castanea- Arten seien erwähnt: C. pumila (Nord- Amerika bis Florida und Texas) und C. mollissima (Central-China). Schmalhausen (Tertiärflora SW.-Rußl., S. 22) vertritt in bezug auf Qu. für ein er vis , die Friedrich mit den Eichen der Sektion Pasania , Chlamydobalanus um Cyclobalanus des Monsuin- gebietes vergleicht, ähnliche Anschauungen; auch hier wies er ent¬ sprechende Blätter bei Quercus , bei Castanea und Castaneopsis nach. Er vereinigte daher Qu. furcinervis mit der provisorischen Gattung Dryophyllum , zu der ähnliche Formen der Kreide und des Alttertiärs gestellt werden. Ich möchte jedoch hier bemerken, daß ich durchaus nicht die Anschauung Schmalhausens teile, daß es sich bei diesen Formen um »Bindeglieder mehrerer jetzt lebender Gattungen« handelt. Uice derartige weitgehende Schlußfolgerung dürfte sich meines Erachtens nur auf Früchte nie auf Blätter gründen. Ich wähle den Namen Dryophyllum lediglich, weil unsere Blätter mit dem¬ selben Recht auf Castanea, wie auf Quercus bezogen werden können. Abgesehen von jenen als Dryophyllum bezeiclmeten Resten sind Blätter vom Typus der Qu. drymeja bereits im ältesten Tertiär verbreitet; so beschreibt Ettingshausen Qu. drymeja und lowhitis aus dem Londonton und aus den Schichten von Alumbay. Sie haben sich nach Cavara bis ins italienische Pliocän ( Qu . drymeja und lonchitis ) von Mongardino erhalten. 32 Angiospermae. Daß sich ähnliche Blätter im Tertiär der Polarländer fanden, wurde bereits erwähnt. Sie sind außerdem in weltweiter Ver¬ breitung nachgewiesen. Nathorst beschreibt sie aus Japan ( Querciphyllum lonchitis ), Lesquereux (Qu. lonchitis und drymeja) von Amerika und Ettingshausen schließlich von Australien (Qu. drymejoides ), von Neu- Seeland (Qu. lonchitoides ) und von Sumatra (Qu. bidens Heer sp.). ? Quercus furcinervis Rossmässl. sp. Taf. 5, Fig. 4. Das Fragment eines Blattes scheint auf den ersten Blick zu dieser Art zu gehören. Der Nervationstypus ist derselbe. Es teilen sich nämlich die Sekundärnerven und entsenden einen Ast in den höher gelegenen Zahn. Einesteils ist der Rest jedoch zu fragmentär und dann scheiuen mir die Sekundärnerven, obwohl bei Qu. furcinervis ähnliches ab¬ gebildet ist, für Quercus zu sehr gebogen, so daß auch andere Pflanzen, vor allem Paullinia clavigera und neglecta Schlecht. (Mexiko) zum Vergleiche in Betracht kommen können. Spätere Funde müssen daher entscheiden, ob Qu. furcinervis ein Glied unserer Flora ist. Quercus Seyfriedi Al. Br. Taf. 3, Fig 4. Heek, Fl. tert. Helv. II, S. 48, Taf. 75, Fig. 17. Ein ziemlich vollständiges und die uutere Hälfte eines ganz- randigen Blattes von lederartiger Beschaffenheit stelle ich zu Quercus Seyfriedi , trotzdem unsere Blätter größer sind als die Abbildungen, die Heer a. a. O. gibt. Sie haben eine Länge von 5 — 6 cm bei einer Breite von ungefähr 1,8 cm. Der Mittelnerv tritt deutlich hervor und von ihm entspringen unter ziemlich rechten Winkeln die bogenläufigen Sekundärnerven. Heer vergleicht seine Art mit den kleinen Blättern der Quercus phellos und in der Tat finden sich den unsern ähnliche Blätter bei dieser nordamerikanischen Eiche. Neben Qu. phellos Angiospermae. 33 erwähne ich hier vor allem noch Qu. brevifolia ( Qu . cinerea), mit der unsere Reste verglichen werden können. Beide Eichen schließen sich in ihrer Verbreitung an die irn vorhergehenden als die Analoga von Qu. cruciata und Qu. grandidentata erwähnten Qu. rubra und falcata vollkommen an. Quercus tepkrodes Ung. Lit. siehe Cavara, Mongardino, S. 733. Fraxinus Scheuchzeri Heer, Ludwig, Palaeontographica Y, S. 150, Taf. 35, Fig. 1. Folium indefinitum Ludwig, Palaeontographica Y, S. 159, Taf. 35, Fig. 13. Das von Ludwig als Fraxinus Scheuchzeri Heer bestimmte und abgebildete Blatt, das anscheinend mit dem als Folium inde¬ finitum beschriebenen übereinstimmt, hat mit der HEER'schen Art dieses Namens auch nicht im entferntesten Ähnlichkeit. Auch der Rand, den Ludwig als ganzrandig bezeichnet, zeigt rechts oben ein deutliches Zähnchen. Dies Blatt stimmt mit denen der Qu. tepkrodes Unger, wie sie z. B. Ludwig (Palaeontographica VIII, S. 102, Taf. 34, Fig. 9 u. 10) von Salzhausen abbildet, gut überein. Am besten passen sie zu den Blättern, die Ettingshausen von Radoboj (Java, S. 178, Taf. 1, Fig. 1) beschrieben hat. Ettingshausen betont, daß die Bezahnung des Blattrandes wechselt. Ob allerdings Qu. subsinuata Göpp. und Qu. Ellisiana Lesquereux aus dem amerikanischen Tertiär mit der in Rede stehenden Art zu vereinigen sind, scheint mir fraglich. Doch ziehe ich ein ganzraudiges Blatt meines Materials, das denselben o c> Typus vertritt, auch hierher, ebenso halte ich Qu. chlorophylla Ung. (Ludwig Palaeontographica VIII, S. 104, Taf. 34, Fig. 11) ebenfalls von Salzhausen für hierher gehörig. Diese Blätter sind, wie Ettingshausen mit Recht bemerkt, nicht identisch mit jener UNGER'schen Art. Ettingshausen1) faßt letztere Blätter als Niederblätter von Qu. furcinervis und Qu. Steinheimensis analog 9 Ettingshausen u. Krasan, Beitr. zur Erforsch, der atavistischen Formen an lebenden Pflanzen. 1 — III. Denkschr. d. k. k. Akad. Bd. 54 — 56. 1888 — 90. Neue Folge. Heft 54. 3 34 Augiospermae. den bei Qu. sessiliflora in »öfters von Nachtfrösten heimgesuchten Gebenden« auftretenden auf. Auch diese Art schließt sich wie die sämtlichen Eichen unserer Flora, ausgenommen vielleicht Dryophyllum lonchitis , an amerikanische Formen an. Ettingshausen bildet (Java, Taf. IV, Fig. 1) Blätter von Qu. cinerea ab, zu denen die unseren ziemlich gut passen. Nach Cayara (Mongardino, S. 733) hat sich auch diese Art bis ins italienische Pliocän erhalten. Quercus — Frucht. Der von Ludwig beschriebene und Taf. 32, Fig. 6 abge¬ bildete Rest stammt, sofern er überhaupt bestimmbar ist, nicht von Quercus. »Spitzkonische« Eicheln sind in der Natur nicht vorhanden. Dagegen enthält das mir zu Gebote stehende Material den Ab¬ druck eines Bechers (Sammlung der Preuß. Geol. Laudesanstalt) und zwei Eicheln. Die Eichel hatte, soweit sie frei war, eine Höhe von ungefähr 15 mm und einen Durchmesser von 17 mm. Der Hohldruck des Bechers hat eine Tiefe von ungefähr 15 mm. Leider ist dieser derartig schlecht, daß ein Vergleich mit rezenten Arten nicht möglich ist. Ulmaceae. Planera Ungeri Kov. sp. Lit siehe Engelhardt, Oaplagraben, S. 181 und Sulloditz, S. 155. Auch mir liegt ein gut erhaltenes Blatt dieser bereits von Ludwig (S. 158) beschriebenen und (Taf. 35, Fig. 2 und 6) ab¬ gebildeten Art vor. Velenovsky bildet (\rsovic, Taf. 3, Fig. 16) ein typisches PL Ungeri- Blatt als Ainus Kefersteini ab. — Da Fig. 23 der betr. Tafel überhaupt nicht vorhanden ist, scheint hier eine Verwechs¬ lung der Figuren vorzuliegen. Zur Tertiärzeit war Planera Ungeri von den ältesten bis in die jüngsten Schichten weltweit verbreitet. Sie ist aus Amerika Angiosperniae. 35 (nach Friedrich P. longifolia Lesqu. = P. Ungeri ), den Polarlän¬ dern und von Japan beschrieben worden. Sehr nahe steht ihr Planera australis Ettingshausen, und Ettingshausen bemerkt, daß er nicht zögern würde, die frag¬ lichen Reste mit PI. Ungeri zu vereinigen, wenn sie in Europa gefunden wären. Auch Zelkova Keaki Sieb. foss. Nath. aus post- mioeänen Schichten Japans, die Schmalhausen1) auch aus dem Buchtormatale am Fuße des Altaigebirges beschreibt, hat ebenso wie Zelkova protokeaki Sap. von Manoscpie von den unsern nur wenig verschiedene Blätter. Planera Richardi (= Abilecea ulmoides [Schneider, Laubholz- kunde, S. 225]), die als Analogon der in Rede stehenden Art auf¬ gefaßt wird, tritt wälderbildend im nördlichen Persien und am Süd - ufer des kaspischen Sees auf. Nach Rerolle (Cerdagne, S. 280) finden sich die Blätter dieser Art ( Zelkova crenata Spach.) fossil in den Schichten von Cerdagne in den Pyrenäen. Ulmus Brauni Heer. Lit. siehe Engelhardt, Sulloditz, S. 153. U. plurinervia » » » » 154. • U. Bronni » » » » 154. Carpinus grandis Ludw., Palaeontographica V, S. 157, Taf. 35, Fig. 7. Das von Ludwig als Carpinus grandis abgebildete und be¬ schriebene Blatt gehört nicht zu dieser Art. Es ist vor allem weofen der charakteristischen schiefen Basis zu Ulmus zu stellen. Auch mir liegen verschiedene Blätter vor, die sich mehr oder minder an dieses Blatt anschließen. Als die drei verbreitetsten Ulmus- Arten des Tertiärlandes sind U. Brauni Heer, U. Bronni Unger und U. plurinervia Unger beschrieben worden, und zwar sollte sich Ulmus Brauni durch doppelte Zähnelung — unsere Blätter würden also hierher ge¬ hören — , die beiden anderen Arten durch einfache Randzähnung auszeichnen. Standfest2) betont nun, daß es unmöglich ist, eine 0 Schmalhausen, Uber tertiäre Pflanzen aus dem Tale des Flusses Buch- torma. Palaeontographica, Bd. 33. 2) Standfest, Les ormes ä l’etat foss. Bull, de la soc. beige de geol. 1891, 3* 36 Augiospermae. Trennung zwischen U. plurinervia und U. Brauni aufrecht zu er¬ halten, eine Ansicht, die bereits Schimper (Traite II, S. 719) aus¬ gesprochen hatte. Da außerdem U. Bronni Übergänge von ein¬ facher zur doppelten Bezahnung zeigt, so ergibt sich die Vereini¬ gung der drei Arten mit Notwendigkeit, um so mehr, da alle drei Blattformen sowohl in Öningen wie in Parschlug und Bilin gemeinsam Vorkommen und auch die Früchte von U. Bronni und U. plurinervia nach Standfest nicht verschieden sind1). Wie Planer a TJngeri , so war auch Ulmus Brauni zur Tertiär¬ zeit auf der ganzen nördlichen Halbkugel verbreitet und ist aus dem Tertiär der Polarländer, den gleichalterigen Schichten Ameri¬ kas, wo die Gattung heute fehlt, und Japans bekannt geworden. Celtis Japeti Ung. Taf. 6, Fig. 1. Unglr, Waldbäume, S. 16, Taf. 1, Fig. 28. Ein Blatt der Sammlung der Geol. Landesanstalt, dessen Druck und Gegendruck vorhanden ist, stimmt, abgesehen davon, daß es etwas breiter ist, mit der Beschreibung und Abbildung Unger's von dieser Art vollkommen überein. Ähnliche Blätter hat unter den fossilen 6\-Arten auch C. pri- migenia Sap. (S. 119, Taf. V, Fig. 4) eine Art, die Saporta mit Celtis corclata (N. -Amerika) vergleicht, und deren große Ähnlichkeit mit der in Rede stehenden Art von dem französischen Forscher betont wird. Unger vergleicht seine Art mit C. australis (Südeuropa, Nordafrika, Kleinasien), während Schenk (Handbuch, S. 834) be¬ merkt, daß C. Japeti in den Formenkreis von C. occidentalis (Nord¬ amerika) gehöre. Schneider (Laubholzkunde, S. 233) betont, daß die Blätter von C. occidentalis im Gegensatz zu C. australis eine ganzrandige !) Immerhin dürfte die Entscheidung, ob es sich um Carpinus- oder um Ulmus- Blätter handelt, in manchen Fällen schwierig sein. Vergl. außerdem die eingehenden Ausführungen von v. Schlechtendal (Beitrag zur Kenntnis der Braunkohlenflora von Zschipkau. Zeitschr. für Naturw., Bd. 6*9. Halle 1896). Angiospermae. 37 Spitze besitzen. Die fossile Art würde sich daher an die erst¬ genannte Art anschließen. Moraceae. Ficus tiliaefolia Heer. Taf. 6, Fig. 2, 2a. v Lit. siehe Engelhardt, Caplagraben, S. 183. Es liegen mir zwei Bruchstücke vor, die ein Blatt dieser Art ergänzen, das sich an die von Heer in seiner Tertiärflora der Schweiz Taf. 84 abgebildeten ungleichseitigen Blätter anschließt. Auch diese Art hat Ettingshausen zu erweitern versucht, indem er alle bisher als Ficus Dombeyopsis, , Dombeyopsis Declieni und D. tridens beschriebenen Blätter mit ihr zusammenzog. Diese Vereinigung ist jedoch willkürlich (vergl. hierüber Friedrich, Sachsen, S. 105). Ficus tiliaefolia ist eine der Arten, die die europäische Tertiärflora mit der amerikanischen gemein hat, und ist vom unter¬ sten Oligocän an durch sämtliche Stufen des Tertiärs nachge- wiesen. Lebende Analoga sind nach Friedrich asiatische Arten, nämlich Ficus apiculata , dasiphylla, javanicci und obtusa MlQU. Doch finden sich bei King1) die beiden ersten Arten nicht er¬ wähnt. Von Ficus apiculata bemerkt King (S. 179), daß sie zu den »Doubtful and imperfectly known species« gehört, und daß eine zweite von Miquel unter demselben Namen beschriebene Art nur eine Varietät von F. fulva Beinw. ist. Da mit F. fulva keine Ähnlichkeit besteht, bleibt daher von diesen Arten nur F. obtusa (King, Taf. 163) von Java als Analogon übrig. Heer, Ettingshausen und diesen folgend auch Engelhardt vergleichen F. tiliaefolia mit F. mymphaefolia , eine Art, welche im tropischen Amerika heimisch ist. b The species of Ficus of the Indo-Malayan and Chinese countries. Ann. of the Roy. Bot. Garden of Calcutta, Bd. I und II, 1897 — 99. 38 Angiospermae. Ficus arcinervis Rossmässler sp. Taf. 6, Fig. 3. Lit. siebe Meschinelli, Fl. tert. ital., S. 282. Ein gut erhaltenes Blatt und ein Bruchstück gehört an¬ scheinend zu derselben Art wie der von Weber von Rott bei Bonn (Palaeontographica II, Taf. 20, Fig. 2) als Apocynophyllum acumina- tum beschriebene Rest. Heer (Fl. tert. II, S. 64) war der erste, der die außerordentliche Ähnlichkeit dieses Blattes mit Ficus cuspidata Blumr erkannte und diese Blätter mit Phyllites arcihervis Ross- mässler vereinigte und als Ficus arcinervis Rossmässler sp. be¬ schrieb. Er beging nun allerdings einen großen Fehler, indem er neben dem Taf. 70, Fig. 23 abgebildeten Fragment, das zu Ficus gehört, auch ein Blatt hier einbezog (Taf. 82, Fig. 4), das mit den Blättern von Altsattel und von Bonn nichts gemeinsam hat, und das dem durch Ficus cuspidata vertretenen Typus nicht entspricht. Während nämlich bei F. cuspidata und auch bei den vorhin erwähnten fossilen Arten die Sekundärnerven gerade sind und durch Teilung Bogen bilden, sind sie bei diesem Blatte ge¬ bogen und verbinden sich in Schlingen mit dem höher liegenden Nerven. Aus demselben Grunde, da sie dem Blatttypus von Ficus cus¬ pidata und der Originalabbildung Rossmässler's nicht entsprechen, sind verschiedene später als F. arcinervis beschriebene Blätter von dieser Art auszuscheiden, so vor allem F. arcinervis von Bilin (I, S. 146, Taf. 21, Fig. 6). F. arcinervis Engelhardt von Göhren (S. 22, Taf. 3, Fig. 11) ist ein unbestimmbarer Rest, und ebenso ist das von Grasseth (S. 297, Taf. 5, Fig. 11) unter diesem Namen be¬ schriebene und abgebildete Blatt auszuschalten. Erst die Blätter von Sagor (I, S. 185, Taf. 6, Fig. 5 — 7) entsprechen wieder dem Typus. Mit ihnen stimmen unsere Blätter, abgesehen davon, daß die Spitze mehr vorgezogen ist, am besten überein. Neben F. cuspidata Bl. von Java und. Sumatra (King, S. 88, Taf. 112) kann die fossile Art vor allem auch mit F. Descaisneana Miqu. (King, S. 6, Taf. 3) von Neu-Guinea, Timor, Celebes und Amboina verglichen werden. K Angiospermae. 39 Ficus wetteravica Ettingsh. Taf. 5, Fig. 3. Ettingshausen, Flora d. alt. Braunkohlen d. Wetterau, S. 36, Taf. 2, Fig. 1, 2; Taf. 3, Fig. 10. Ficus Daphnes , 1. c. S. 39, Taf. 2, Fig. 2, 3, 11. Sagor I, S. 186, Taf. 7, Fig. 6, 7. Ein schönes Blatt aus der Sammlung der Königl. Bergaka¬ demie gehört hierher. Es hat eine Breite von ungefähr 3^2 cm bei einer Länge von 8^2 cm. Der Blattstiel ist in einer Länge von 1 1/2 cm erhalten. Die Nervation ist gut erkennbar und sehr charakteristisch. Es entspringen nämlich direkt aus der abge¬ rundeten Basis zwei Nerven (Basilärnerven), die sich in Bogen mit den höher stehenden, die sämtlich unter stumpferen Winkeln entspringen, verbinden. Das Blatt stimmt, abgesehen davon, daß es etwas größer erscheint, mit den Blättern der Wetterau gut überein. Der Ansicht Schimper's (Traite II, S. 745), daß sich F. iv et¬ ter avica und F. Daphnes Ettingsh., die beide bei Münzenberg und Saizhausen zusammen Vorkommen, kaum von einander unter¬ scheiden, kann ich mich durchaus anschließen. Beide Arten müssen vereinigt werden, um so mehr, da auch Ettingshausen später (Sagor I, S. 186) zu derselben Ansicht neigt. Ob auch F. Klipp st eini Ettingsh. zu derselben Art gehört, wage ich vor¬ läufig nicht zu entscheiden. Es ist mir jedoch unmöglich, zwischen Ficus Reussi Ettings¬ hausen (Bilin I, Taf. 12) und den Wetterauer Resten nach den Abbildungen einen Unterschied zu finden, doch kann eine end¬ gültige Entscheidung nur durch ein Vergleichen der betr. Origi¬ nale gefällt werden. Demselben Nervationstypus entspricht unter den fossilen Arten Ficus formosa Wat. (Paris, S. 156, Taf. 45, Fig. 1), außer¬ dem noch F. Martii Ettingsh. (Sagor, S. 187, Taf. 7, Fig. 8). Letztere Art unterscheidet sich von F. toetteravica nach Ettings¬ hausen durch den kurzen Blattstiel. Ficus icctteravica hat sich, abgesehen von den Schichten der 40 Angiospermae. Wetterau (Münzenberg und Salzhausen), nur bei Sagor in Krain gefunden (Bilin?). Von rezenten Arten, die als Vergleich dienen können, kommen zwei im Hofgarten von Scliönbrunn kultivierte und von Ettings¬ hausen in seinen Blattskeletten der Dicotyledonen S. 28 beschrie¬ bene und abgebildete Ficus- Arten in Betracht, nämlich F. lauri - folia und F. americana. Über die Heimat dieser Formen war es mir unmöglich, näheres festzustellen. Neben diesen beiden Arten kann man F. ivetteravica vor allem mit F. consociata von Java und Sumatra (King, S. 34, Taf. 37) und F. gibbosa Bl. (King, S. 4, Taf. 2) von Ceylon und Indien vergleichen. Magnoliaceae. Magnolia Hoffmaiini R. Ludw. Palaecmtographica VIII, S. 122, Taf. 47, Fig. 1, 2, 6 — 8. Es liegt mir ein Rest vor, der mit den Samen von Magnolien übereinstimmt, bei denen der Arillus entfernt ist. Er hat eine Breite von 11 mm bei ebensolcher Höhe, die Dicke beträgt etwa 5 mm. Die Spitze am oberen Ende entspricht der Stelle, an der der lange Faden, an dem die Samen aus der Kapsel heraushängen, befestigt war. Unsere Samen stimmen mit den von Ludwig aus der Wetterau als Magnolia Hoffmanni beschriebenen Resten über¬ ein. Schenk (Handb., S. 504) erkennt die Blätter dieser Art an, erklärt jedoch, daß die Samen mit solchen von Magnolia nichts gemeinsam haben. Hierzu muß jedoch bemerkt werden, daß die betreffenden Samen eine vollkommene Übereinstimmung mit denen der Magnolien, vor allem mit Magnolia Julan (China) und Mag¬ nolia umbrella ( Magnolia tripetala') aus dem südlichen Nordamerika zeigen. Übrigens haben sich an derselben Lokalität auch ganze jy^?m/fa-Fruchtzapfen, die von Schenk auch als solche anerkannt werden, gefunden. v Angiospermae. 41 Lauraceae. Ginnamomnm polymorphum Al. Br. Taf. 6, Fig. 4, 4 a — c. Li t. siehe Staub, Cinnamomum , S. 32. Es liegen mir mehrere Blätter vor, die zu dieser in ihrer Blattform sehr variabelen Art zu stellen sind. Fig. 4a stelle ich hierher und nicht zu C. ScheuchzeH , da die Seitennerven dem Rande nicht parallel und weiter von ihm entfernt sind als bei der letzten Art. In bezug auf die Lage der größten Breite sind unsere Blätter sehr variabel. Fig. 4b hat die größte Breite unter¬ halb der Mitte, während Fig. 4 c die größte Breite über der Mitte hat. Es stimmt darin vollkommen mit den Blättern von C. Buchii (Lit. siehe Staub, S. 44) überein. Staub faßt diese Blätter, dem Beispiele Saportas und Friedrichs folgend, als bloße Varietäten der in Rede stehenden Art auf, da sie sich stets mit dieser zusammen, jedoch immer in bedeutend geringerer Zahl, gefunden haben. (Weiteres bei Staub.) Neben diesen Resten liegt mir ein Blatt (Fig. 4) vor, das sol¬ chen des rezenten C. brecifolium aus Japan sehr ähnlich sieht. Es ist ein kleines, ziemlich rundes Blatt und stimmt mit dem von Heer als C. subrotundum Al. Br. (Lit. siehe Staub, S. 93) be¬ stimmten Rest überein. Staub faßt diese Art als abnorme Form von C. 'polymorphum auf. Ein letztes Blatt (Fig. 4b) ist dadurch interessant, daß es in den Achseln der Sekundärnerven die von Heer zuerst als »Drüsen« beschriebenen, später als Domatien (Milbenwohnungen) erkannten Gebilde trägt (vergl. hierüber Nathorst, Bot. Zentr.-Blatt Bd. 61), wie sie in gleicher Weise bei rezenten Lauraceen und auch bei C. Camphora Vorkommen. C. polymorphum , von welcher Art auch die Blüten und Früchte bekannt sind, schließt sich eng an C. Camphora an. Diese Art ist nach Staub an der ostasiatischen Küste von Cochinchina « zur Mündung des Jangtsekiang und im südlichen Japan verbreitet. 42 Angiospermae. Zur Tertiärzeit waren Lauraceen vom Typus C. Camphora bedeutend weiter verbreitet, wie das Vorkommen in Europa lehrt. Aus Australien hat Ettingshausen C. polymorphoides Mc. Coy. (Staub, Cinnamomum , S. 134; Ettingshausen, Australien II, S. 92, Taf. 8, Fig. 25 — 27) und aus der Tertiärflora Neu-Seelands C. intermedium (Ettingsh., Neil-Seeland, S. 166) beschrieben, wäh¬ rend Nathorst aus dem japanischen Tertiär C. cf. polymorphum be¬ kannt gemacht hat. (Vergl. außerdem Staub, Cinnamomum , S. 133.) Cimiamomum spectabile Heer. Taf. 7, Fig. 1, 1 a, 1 b. Lit. siehe Staüb, Cinnamomum , S. 50 u. 51. Diese Art ist durch zahlreiche, ausgezeichnet erhaltene Blätter vertreten. Auch ein als Quercvs sp. bestimmtes Blatt aus der Sammlung der Geol. Landesanstalt gehört hierher. Die große Anzahl ist vor allem auffallend, da Staub in seiner Geschichte des Genus Cinnamomum bemerkt, daß sie sich selten, sogar sehr selten finden und daß sie nur in den Tonen des Mar- seiller Beckens (U. Miocän) häufiger Vorkommen. Da die Blätter außerdem sämtlich denselben Charakter zeigen, so scheint mir hieraus hervorzugehen, daß es sich hier um eine selbständige Art handelt, im Gegensatz zu Friedrich, der betont, daß sich C. poly¬ morphum und C. spectabile als Formen derselben Art ergeben würden. Die Blätter besitzen eine lange Träufelspitze und gleichen hierin vor allem den vorhin erwähnten, von Saporta beschriebenen (Etudes III, S. 47, Taf. 5, Fig. 8; Taf. 6, Fig. 1, 2). Die größte Breite liegt in der Mitte und die Basis ist langsam in den Blattstiel verschmälert, durch welche Eigenschaft die Art sich von Actinodaphne Germari Heer sp. (Friedrich, Sachsen, S. 120), die denselben Nervationstypus vertritt, ebenso wie durch das Fehlen der Träufelspitze unterscheidet. Dieselben Eigen¬ schaften trennen unsere Blätter auch von einigen Formen des Eocäns, wie Actinodaphne Micheloti Wat. und A. cuspidata Wat. (von Watelet als Ficus bestimmt, von Friedrich zu den Laura- Angiospermae. 43 ceen gestellt). Die Nervatur unserer Blätter ist ausgezeichnet er¬ halten. Besonders schön zeigen sie die beiden aus dem Blattstiel entspringenden feinen Nerven, die in gleicher Weise wie bei C. Camphora in der Nähe des Randes verlaufen, um sich ungefähr in der Mitte des Blattes mit den Seitennerven zu verbinden Ich stimme vollkommen mit Staub (S. 52) darin überein, daß die Blätter von C. transcersum Heer (Fl. tert. II, S. 91, Taf. 95, Fig. 9 — 12), welche Art seit Heer nicht wieder be¬ schrieben ist, zu C. spectahile gehört. Allerdings scheinen mir auch die von Staub aus dem Zsiltal als C. polymorphum be¬ schriebenen und abgebildeten (Taf. 32/33, Fig. 1, 2) großen Blätter vielleicht eher zu der in Rede stehenden Art zu gehören. Die Blätter von C. spectahile gehören wie die der vorher¬ gehenden Art in den Formenkreis von C. Camphora und schließen sich besonders an größere Blätter dieser Art an. Cinnamomum lanceolatum Ung. Taf. 8, Fig. 1, 1 a— f. Lit. siehe Staub, Cinnamomum , S. 64 In seiner Geschichte des Genus Cinnamomum trennt Staub einen Teil der als Cinnamomum lanceolatum beschriebenen Blätter als C. salicifolium Staub von dieser Art. Er vergleicht sie mit den Blättern von C. Henrici Sap. aus China. Es muß jedoch hier bemerkt werden, daß mir ein Grund für diese Trennung nicht recht ersichtlich ist und es mir unmöglich ist, einen Unterschied dieser abgetrennten Blätter von C. lan- ceolatum zu erkennen. Man vergleiche z. B. auf Taf. 12 des STAUB’schen Werkes Fig. 8 und 14 (C. salicifolium) mit Fig. 16 und 15 (C. lanceolatum ), die vollkommen übereinstimmen. Außer¬ dem kann man, und das ist besonders zu betonen, diesen Blättern entsprechende auch bei C. pedunculatum Nees, dem rezenten Ana¬ logon von C. Scheuchzeri finden. Der einzige Unterschied zwischen C. lanceolatum und C. Scheuchzeri besteht in der größeren Breite der letzteren Art, so entsprechen unsere Fig. 1 e dem C. lanceolatum , unsere Fig. 1 dem 44 Angiospermae. C. Scheuchzeri. Zwischen beiden existieren Übergänge wfie unsere Blätter Fig. lau. lb. Letzterer Umstand wurde auch bereits von Ettingshausen verschiedentlich betont (Wetterau, S. 850; Beitr. Steiermark, S. 62). Eine Begrenzung der beiden Arten ist daher vollkommen willkürlich. Es geht dies auch daraus hervor, daß Friedrich (Sachsen, S. 109) einen großen Teil der von Ettings¬ hausen zu C. lanceolatum gestellten Blätter, die vollkommene Übergänge (z. B. Wetterau, Tat. 3, Fig. 5) zwischen beiden »Arten« darstellen, für C. Scheuchzeri in Anspruch nimmt. Eine Vereinigung beider Arten ist um so mehr geboten, da bei¬ spielsweise bei dem rezenten C. Burmanni am Ende der Zweige sich schmale Blätter, die denen des C. lanceolatum entsprechen, während an der Spitze breite, dem C. Scheuchzeri entsprechende Blätter sitzen. Außerdem finden sich auch, wie vorhin erwähnt, bei C. peduncu- latum , dem Analogon von C. Scheuchzeri , derartige schmale Blätter. Eine derartige Zusammenfassung würde auch eine andere Er¬ scheinung unauffällig erklären. In den Tertiärfloren haben sich fast überall die drei »Arten« C. lanceolatum , C. Scheuchzeri und C. polymorphum gefunden, während von Früchten und Blüten nur zwei Arten zum Vorschein gekommen sind, die einesteils mit C. polymorphum , andererseits mit C. Scheuchzeri vereinigt wurden. Es ist nun besonders interessant, daß die beiden, den tertiären Arten analogen rezenten Arten C. camphora und C. pedunculatum auch heute gemeinsam wachsen, »so daß dies schöne Beisammen¬ leben auch für die geologische Vorzeit nachweisbar ist« (Staub). Neben den normalen Blättern der in Rede stehenden Art liefen mir zwei Blätter vor, die sich durch auffallende Ungleich- seitigkeit auszeichnen (Fig. lb u. lf). Sie stimmen mit Daphnogcne melastomacea Ung. (Heer, Fl. tert. II, S. 92, Taf. 95, Fig. 13 u. 14) überein. Heer stellt sie, »da die Cinnamoma immer am Grunde gleichseitige Blätter haben«, zu der provisorischen Gattung Baphno- gene 1). Diese Bemerkung Heers trifft nicht zu. Wie bei den rezen¬ ten Formen, so kommt ein derartiges Verhalten auch bei den fossilen x) Uber Daphnoqene metastomacea Ungei: von Sotzka veröl. Schimper, Traite 111, S. 220. V Angiospermae. 45 Cinnamomum- Blättern ziemlich häufig vor. Ich erwähne unter den fossilen Blättern vor allem C. spectabile und C. gracile Geyl. sp. von Borneo (Ettingshausen, Tertiärflora von Borneo, S. 382), so daß ich ohne Bedenken jene Blätter zu der in Rede stehenden Art, mit der sie sonst gut übereinstimmen, stelle. Zwei andere kleine Blätter (Fig. 1 c u. 1 d) sind nicht zuge¬ spitzt, sondern zeigen an der Spitze eine Einkerbung. Sie stimmen in bezug auf diese Eigenschaft mit C. retusum Heer (Lit. siehe Staub, Cinnamomum , S. 96) überein, jedoch sind die Blätter dieser Form bedeutend breiter. Daß C. retusum Heer als selbständige Art zu streichen ist, und daß es sich um abnorme Formen handelt, wie sie bei Lauraceen-Blättern nicht selten sind, betont Staub mit Recht. Diese Anschauung erhält auch dadurch eine Stütze, daß es sich bei unseren Blättern um langgestreckte, dem C. lanceolatum ent¬ sprechende Blätter handelt, während die Schweizer Blätter be¬ deutend breiter sind und anscheinend zu C. Buchi gehören. Cinnamomum ist heutigentags ein Bewohner des östlichen Monsumgebietes, während das Genus zur Tertiärzeit weit ver¬ breitet war. Eine nach Ettingshausen dem C. lanceolaium nahe¬ stehende Art, nämlich C. Nuytsii (Ettingshausen, Australien, S. 107), hat sich in der australischen Tertiärflora gefunden. Ohne mich auf weitere Angaben einzulassen, verweise ich hier auf die interessanten Ausführungen Staub’s in seiner Ge¬ schichte des Genus Cinnamomum und mache hier nur noch auf die bemerkenswerte Tatsache aufmerksam, daß diese in Europa durch die ganze Tertiärzeit weit verbreitete Gattung in den gleichalte- rigen Bildungen Amerikas und Grönlands vollkommen fehlt, während sie zur Kreidezeit in jenen Gegenden in zahlreichen Resten nach¬ gewiesen ist, unter denen sich in Amerika auch C. Scheuchzeri (vergl. Staub, Cinnamomum , S. 121) befinden soll. Cmnainomum Rossmaessleri Heer. Taf. 8, Fig. 3. Lit. siehe Staub, Cinnamomum , S. 78. Populus imtabilis lancifolia Ludw., Pal. V, S. 15G, Taf. 35, Fig. 5 und 5a. Außer den im vorhergehenden beschriebenen Cinnamomum- 46 Angiospermae. Blättern liegt der untere Teil eines Blattes vor, das sich leicht von den anderen unterscheiden läßt. Daß auch das von Ludwig als Populus mutabilis lancifolia beschriebene Blatt ein typisches Cinna- momuin- Blatt darstellt, wurde bereits betont. Es ist am besten hier unterzubringen. Die drei unser Blatt durchlaufenden Nerven sind sehr kräftig, die Seitennerven sind vom Rande ziemlich weit entfernt und ver¬ laufen demselben parallel. Anscheinend sind sie vollkommen spitzläufig. Alle diese Eigenschaften lassen dies Blatt ali zu C. Bossmaessleri Heer gehörig erkennen, eine Art, die sich nach Heer an C. zeylanicum von Ceylon anschließt, während nach Staub eine noch größere Ähnlichkeit mit C. iners Keinw. von Ostindien und den ostindischen Inseln besteht. Oreodapline Heeri Gaudin. Taf. 8, Fig. 2, 2a. Lit. siehe Pilar, Fl. foss. Suse!., S. 65, und Meschinelli, Fl. tert., S. 315. Salix hohhausensis Ludw., Palaeontographica V, S, 156, Taf. 34, Fig. 2, 2 a. Von dieser vor allem aus dem Jungtertiär Süd-Europas be¬ schriebenen Form finden sich auch bei Holzhausen zahlreiche voll¬ ständige Blätter und einige Bruchstücke. Auch das von Ludwig als Salix hohhausensis beschriebene Blatt gehört, wie bereits er¬ wähnt wurde, hierher. Die vorliegenden Blätter sind typische Blätter der Art und schließen sich vor allem an Gaudin, Contrib. II, Taf. 8, Fig. 6, an. Die ganz schmalen stimmen mit Fig. 2 überein. Unser Blatt Fig. 2 stimmt mit Laurus Tenorii Mass. (Senegal., Taf. 25, Fig. 1) vollkommen überein, eine Art, die Gaudin mit der seinigen ver¬ einigt hat. Sämtliche Blätter zeigen in den Achseln der Sekundärnerven o die nach Gaudin für diese Art charakteristischen Gebilde, die er folgendermaßen beschreibt: »La face inferieure portc ä l’aisselle de la premiere paire des nervures secondaires un enfoncement tres marque et une verrue ä la face superieure; ce signe caracteristique reparait ä la seconde, et dans les grandes feuilles h la troisieme Angiospermae. 47 paire des nervures secondaires«. Auch in diesem Falle handelt es sich wie bei Cinnamomum um Domatien (vergl. S. 41 dieser Abh.). Das Fehlen dieser »Warzen« läßt nach Friedrich Laurus saxonica Fr. (Friedrich, Sachsen, S. 28), mit welchem Reste unsere Blätter sonst gut übereinstimmen, von der in Rede stehen¬ den Art unterscheiden. Es muß jedoch hier bemerkt werden, daß das Vorhandensein oder Fehlen dieser Gebilde durchaus keinen diagnostischen Wert hat, da das Vorkommen auch bei den re¬ zenten Formen nicht konstant ist (. Laurus nobilis und canariensis ) und bei demselben Individuum Blätter mit und Blätter ohne diese Vorkommen. Die von Staub (Zsiltal, S. 336, Taf. 34/35, Fig. *2, 2 b) und von Engelhardt aus dem C-aplagraben (S. 191, Taf. 4. Fig. 3) als 0. Heeri beschriebenen Reste scheinen mir zu fragmentär, um eine Gesicherte Bestimmung zu ermöglichen. Ebenso dürfte 0. Heeri var. eglcmdulosa Schmalhausen (S. 35, Taf. 11, Fig. 2) aus dem Sandstein von Mogilno in Wolhynien kaum hierher gehören. C. Heeri findet sich im Tertiär von Senigaglia und VLongardino und ist von Saporta im südfranzösischen Pliocän (Meximieux und Tuffe des Cantal) nachgewiesen, erstreckt sich jedoch in ihrer Verbreitung während der Miocänzeit, wie unser Vorkommen lehrt, bedeutend weiter nach Norden. Die nächstverwandte rezente Art, Oreodaphne ( Ocotea ) foetens ist heutigentags auf die Kanarischen Inseln beschränkt, wo sie in großen Beständen auftritt. Dapknogeiie elegans Wat. Taf. 10, Fig. 4, 4a. Lit. s. Friedrich, SackseD, S. 27. Litscieci Mülleri Friedrich, Sachsen, S. 115, Taf. 16, Fig. G— 9. » Deichnülleri Engelhardt, Jesuitengraben, S. 33, Taf. 8, Fig. 5. Laurus styracifolia Ettingshausen, Schönegg, S. 49, Taf. 4, Fig. 10. Ein vollkommen erhaltenes Blatt aus der Göttinger Sammlung und der obere Teil eines solchen lassen keinen Zweifel darüber entstehen, daß diese interessante Art ein Glied unserer Flora ge¬ wesen ist. Das vollständige Blatt schließt sich an die Watelet- schen Abbildungen an, während das andere Litsaea Mülleri Fr. 48 Angiospermae. von Bornstedt nabesteht. Diese Art scheint mir kaum verschieden von der in Bede stehenden, ja sie scheint den Abbildungen Watelet s noch näher zu stehen, als das von Friedrich aus der Knollensteinflora als Daphnogene elegans beschriebene Blatt. Diese Ansicht erhält eine weitere Stütze dadurch, daß Friedrich beide mit derselben rezenten Art, nämlich mit Litsaea foliosa Nees vergleicht. Auch Engelhardt vergleicht ein Blatt des Jesuiten¬ grabens, das er Litsaea Deichmülleri Engelhardt nennt, mit der¬ selben rezenten Form. Auch diese Art ist kaum von der in Rede stehenden verschieden. Ebenso dürfte das von Ettingshausen aus der Flora von Schönegg (Taf. 4, Fig. 10) abgebildete als Laurus styracifolia beschriebene Blatt hierher gehören. Es ist von den anderen (Fig. 11 — 13) vollkommen verschieden, hat außerdem mit den Blättern, die Heer (Fl. tert., Taf. 89, Fig. 13, und Taf. 152, Fig. 19) abbildet und welchen es nach Ettingshausen nahe stehen soll, keine Ähnlichkeit. Daphnogene elegans wurde ursprünglich von Watelet aus dem Eocän des Pariser Beckens, später von Friedrich, auch aus dem sächsischen Unteroligocän beschrieben. Während Watelet und Saporta die fossile Art mit Oreo- daphne , Crytocarya und Nectandra vergleichen, kommt Friedrich zu der Überzeugung, daß D. elegans eher Beziehungen zu Litsaea namentlich Litsaea foliosa (Queensland-Ostindien) habe. Ähnliche Blätter fand ich auch bei amerikanischen Lauraceen, wie Ocotea Beyrichi (Brasilien) und Ocotea splendens Mez. (Franz. Guyanna), so daß die Bezeichnung Daphnogene für die fraglichen Blätter sehr passend scheint. Persea beleneiisis Wat. Taf. 7, Fig. 2. Lit. s. Friedrich, Sachsen, S. 126. Es liegt mir nur ein einziges Blatt dieser Art vor. Es hat eine Breite von 32 mm. Die Spitze ist nicht erhalten, doch mag die Länge ungefähr 7 cm betragen haben. Das Blatt zeigt gut die Angiospermac. 49 bogenläutige Nervatur und stimmt mit den Abbildungen Friedrich s von Bornstedt (Taf. 15, Fig. 1, 2 und 8) überein. Friedrich bemerkt, daß sich Persea Brauni Heer durch größere Breite von der in Bede stehenden Art unterscheidet. Dies trifft jedoch zum wenigsten für Taf. 89, Fig. 9 in Heers Flora tertiaria kaum zu. Dies Blatt schließt sich nämlich direkt an die Abbildungen, die Watelet (Paris, Taf. 51, Fig. 2 — 3) gibt, an, so daß eine Vereinigung beider Arten geboten ist, um so mehr, da Persea gratis sima , die Art, mit der Friedrich P. belenensis vergleicht, durch eine außerordentlich große Veränderlichkeit der Blätter ausgezeichnet ist. Persea gratissima war ursprünglich im tropischen Amerika heimisch und wird jetzt als wichtige Nutzpflanze in den Tropen viel kultiviert. Bereits Friedrich erwähnt, daß man ähnliche Blätter auch bei Tetranihera und Oreodaphne- Arien finden kann. Ich erwähne außerdem hierzu noch Acrodiclidium faveolatum (Westindien und Brasilien) als eine Art, die den unseren entsprechende Blätter trägt. Lauriphylliim radobojense Ung. sp. Taf. 9, Fig. 2, 2a. Terminalia radobojensis Unger, Chi. prot., S. 142, Taf. 48, Fig. 12. Lit. s. Meschinelli u. Sqeinabol, Fl. tert., S. 418. Neben einem etwas länger gestreckten Blatte aus der Samm¬ lung der Geolog. Landesanstalt hat sich am Eichelskopf ein aus¬ gezeichnetes Blatt dieser Art gefunden. Es hat eine Länge von 15 cm bei einer Breite von ö1^ cm. Die größte Breite liegt oberhalb der Mitte. Vorn ist das Blatt mit einer kleinen vorge- zogenen Spitze versehen. Von dem starken Mittelnerv entspringen unter spitzen Winkeln ungefähr zwölf Sekundärnerven, die sich in nächster Nähe des Randes in Bogen verbinden. Unser Blatt stimmt mit der Originalabbildnng der Terminalia radobojensis Langer in der Chloris protogaea vollständig überein. Unger vergleicht sein Blatt mit denen von Terminalia Ca- tappa . Hierzu muß jedoch bemerkt werden, daß die Blätter dieser Art bedeutend breiter sind (fast so breit wie lang). Anßer- 4 Neue Folge. Hel't 5-1. 50 Angiospermae. dem sind die Sehlingen der Sekundärnerven bedeutend weiter vom Rande entfernt, und die Tertiärnerven entspringen unter sehr spitzen Winkeln, so daß sie liegend sind. Während das UNGER’sche Batt keine feinere Nervatur er¬ kennen läßt, ist unser Blatt von vorzüglicher Erhaltung und zeigt die Nervatur in allen Einzelheiten. Das feinste Netz setzt sich aus kleinen polyedrischen Maschen zusammen, wie sie sich in derselben Weise bei Lauraceen , nie bei Terminalia finden. Dieses feine Maschennetz läßt unsere Blätter von Qu. pasa- noides Friedrich (Sachsen, S. 98, Taf. 9, Fig. 6) von Bornstedt unterscheiden, ein Blatt, das sich, wie Friedrich hervorhebt, der äußeren Gestalt nach nicht von T. radobojensis Unger trennen läßt, das sich jedoch seiner Nervatur wegen (zwischen den Ter¬ tiärnerven liegen langgestreckte Zellen, die den Sekundärnerven parallel laufen) als etwas ganz anderes erweist. Wie wenig zuverlässig und willkürlich Bestimmungen von O o o Blättern sind, die die Nervatur nicht vollkommen erhalten haben, geht hieraus zur Genüge hervor, ganz zu schweigen von solchen Blättern, wie sie Engelhardt aus dem Jesuitengraben (anschei¬ nend ungleichseitiges Blatt), aus dem Leitmeritzer Mittelgebirge (S. 383) und von Schega (S. 179, Taf. 4, Fig. 12) beschrieben hat. Noch zu erwähnen ist, daß Ettingshausen (Sagor II, S. 202, Taf. 19, Fig. 22) die feine, aus sehr weiten Maschen bestehende Nervatur eines als T. radobojensis bestimmten Blattes abbildet, doch bin ich nicht überzeugt, daß es sich hier um die ÜNGER sche Art handelt. Velenoysky (Vrsovic, S. 46) bemerkt, daß das Nervennetz fein ist, in schiefer Richtung auf den Sekundärnerven steht, und daß die kleinsten Felderchen desselben mit einem poly¬ gonalen, nur mittels einer Lupe sichtbaren Netzwerke erfüllt sind, eine Angabe, die sich mit unseren Ausführungen deckt. Sucht man in der Flora der Jetztwelt nach ähnlichen Blättern, so kommt man zu demselben Ergebnis wie bei der vorhergehenden Art. Man kann zwar die Zugehörigkeit zu den Lauraceen er¬ kennen, eine Entscheidung, bei welcher Gattung sie unterzubringen sind, ist jedoch unmöglich. Als den unseren Blättern ähnliche, Angiospermae. 51 erwähne ich solche von Persea ( Alseodaphne ) granclis Wall., Macltüus Khasiana (Bengalen), Phoebe cuneata Bl. lind Ph. macro- phylla (beide Java), Cyanodaphne tuberculata (Sunda-lnseln), Lit- saea vestita Nees (Java), verschiedene brasilische Ocotea- Arten (0. insignis , Blanchetii u. a.) und schließlich Nectanclra reticidatci und Actinodaphne glomerata Nees., alles Formen, deren Verbreitung in die tropischen und subtropischen Gebiete beider Hemisphären fällt. Nach Cavara (Mongardino, S. 154) findet sich T. radobo- jensis noch im italienischen Pliocän, doch sind die dort gezeich¬ neten Blätter schmäler als die Blätter unseres Materials. Laiiriphyllum inaequale Wat. sp. Taf. 10, Fig. 1. Cinnamomum inaequale Watelet, Paris, S. 174, Taf. 50, Fig. 1. Ein Blatt, bei dem die Spitze fehlt, stimmt mit Watelet s Cinnamomum inaequale aus dem Pariser Becken überein. In seiner Geschichte des Genus Cinnamomum (S. 98) vertritt Staub die Ansicht, daß dieser Best kaum von C. sezannense ver¬ schieden sei. Er bemerkt jedoch selbst, daß es aulfallend sei, daß das unterste Paar der Sekundäruerven schon unterhalb der Blatt¬ mitte entspringt. Dieser Umstand und die Tatsache, daß die Sekundärnerven sich in ihrer Stärke von den basalen nicht unter¬ scheiden, lassen erkennen, daß diese Blätter nicht bei Cinnamomum verbleiben können. Unter den beschriebenen fossilen Lauraceen-Blättern lassen sich leicht solche finden, die mit den fraglichen Resten überein¬ stimmen. Ich erwähne hier vor allem Litsaea elatinervis Sap. (Rev. Gelinden, Taf. 11, Fig. 4) und Goeppertia Castelli Engel¬ hardt (Über fossile Pflanzen aus tertiären Tuffen Nordböhmens S. 40, Taf. 1, Fig. 4). Diese Blätter repräsentieren sämtlich den¬ selben Typus und sind mit der in Rede stehenden Art zu ver¬ einigen. Auch Grewia suessonionensis Wat. (Paris, Taf. 54, Fig. 4, S. 220), eiu Blatt, das schief ist, sonst vollkommen Cinnamomum inaequale Wat. entspricht, ist hierher zu stellen. Diese Vereini- 4* 52 Angiospermae. gung ist um so mehr geboten, als die brasilianische Goeppertia hirsuta Nees, die Form, mit der Engelhardt seine Art vergleicht, »gewaltig in Größe, Gestalt und Nervation variiert«. Lauriphyllum gracile Gaudin. Taf. 9, Fig. 3. Gaudin, Contrib . IV, S. 15, Taf. 8, Fig. 9. Am Eichelskopf fand sich ein ausgezeichnet erhaltenes Blatt dieser Art, dessen Basis leider fehlt. Allerdings fehlen die »Drü¬ sen« in den Achseln der Sekundärnerven, doch ist hierüber das bei Oreodaphne Heeri Gesagte zu vergleichen. Die Nervatur ist bis in die feinsten Einzelheiten erhalten. Bemerkenswert ist das Teilen und das Zusammenfließen der Sekundärnerven auf der linken Seite des Blattes, eine Erschei¬ nung:, wie sie sich bei Lauraceen-Blättern mehr beobachten läßt. Gaudin führt keine lebenden analogen Arten zum Vergleich an. Ähnliche Blätter fand ich bei Machilus odoratissimus , Phoebe attenuata und glaucescens und schließlich bei Nectandra rigida und Warmingi. Dies Ergebnis bestätigt die Ausführungen über die Bestimmung fossiler Lauraceen-Blätter vollkommen. Unter den beschriebenen fossilen Blättern kommt zum Ver¬ gleich nur Tetranthera sessiliflora Lesqu. (Tert. flora, S. 217, Taf. 35, Fig. 8a und 9) in Betracht, doch stehen hier die Sekun¬ därnerven bedeutend weiter von einander entfernt als bei der in Rede stehenden Art. Lauriphyllum priuceps Heer. Taf. 10, Fig. 3. Lit. s. Meschinelli u. Squinabol, Fl. tert., S. 309. Es liegt mir ein großes Blatt vor, dem der obere Teil fehlt und das von anscheinend lederartiger Beschaffenheit war. Es stimmt mit Laurus primigenia (Weber, Palaeontographica II, Taf. 20, Fig. 6 a) überein, ein Blatt, das Schimper (Traite II, S. 831) für L. princeps in Anspruch nimmt. Angiospermae. 53 Lauriphyllum primigenium Ung. sp. Lit. s. Staub, Zsiltal, S. 159. Zwei Blätter meines Materials, die ziemlich langgestreckt sind und bogenförmige Nervatur besitzen, stimmen am besten mit den Blättern überein, die Heer (Fl. arct. VI, S. 12, Taf. 7, Fig. 8 — 13, und Fl. arct. VII, S. 104, Taf. 78) unter diesem Namen beschrieben hat. Die Blätter haben eine Breite von 18 mm. Die Nervatur ist gut erhalten und läßt die unter spitzen Winkeln entspringenden und sich in stark nach vorn gerichteten Bogen verbindenden Se- kundärnerven sowie das feinere Netz erkennen. Staub (Zsiltal, S. 305) schließt, dem Vorgänge Friedrich’s folgend, sämtliche Blätter, die der Originalabbildung Unger’s von Sotzka nicht entsprechen, d. h. deren Sekundärnerven nach dem Grunde zu nicht unter immer spitzeren Winkeln entspringen, von der in Rede stehenden Art aus. Auch diesen Anforderungen entsprechen unsere Blätter. Blätter, die zu Laurus primigenia gestellt worden sind, finden sich vom Eocän an und sind, wie vorhin erwähnt, auch aus der arktischen Zone bekannt. Doch ist ohne Zweifel, wie von ver¬ schiedenen Seiten betont wird, ein großer Teil von Formen hiermit vereinigt, die nicht hierhergehören. IIeer vergleicht L. primigenia mit den schmalen Blättern von Laurus canariensis , Unger mit Phoebe lanceolata Nees, Ettingshausen (Beitrag zur Tertiärfl. v. Steiermark, S. 58) mit Daphnidum bifarium Nees und Friedrich schließlich mit Nec- tandra cuspidata. Lauriphyllum protodaphne Web. sp. Taf. 9, Fig. 1. Lit. s. Engelhardt, Grasseth, S. 299. Das vorliegende Blatt, das eine Länge von 8 cm bei einer Breite von 2^2 cm hat, ist in seiner Nervatur dadurch charakte¬ risiert, daß die beiden untersten Sekundärnerven unter spitzeren Winkeln entspringen, als die unter sich parallel verlaufenden oberen. 54 Angiospermae. Am besten stimmt unser Rest mit den Blättern überein, die Engelhardt von Grasseth (Taf. 15, Fig. 4 — 7) bekannt gemacht hat, und die er als zu Laurus protodaphne Web. aus der nieder- rheinischen Tertiärformation gehörig erkannte. Mit den schönen Blättern von Mongardino (Cavara, Mon- gardino, Taf. 5, Fig. 2 und 3) stimmt unser Rest darin überein, daß er gleichfalls Domatien in den Winkeln der Sekuudärnerven o zeigt. Ein Blatt, das denselben Nervationstypus repräsentiert, be¬ schreibt Friedrich als Laurus mucaefolia Fr. (Sachsen, S. 121, Taf. 15, Fig. 5). Als lebendes Analogon bezeichnet er Aydendron muca Nees (Trop. Amerika), dieselbe Art, mit der auch Weber seine Art vergleicht. Friedrich bemerkt noch, daß sich Laurus attenuata Watelet (Paris, S. 187, Taf. 52, Fig. 3 und 4) nur wenig von seiner Art unterscheidet. Auch Lau us dermatophyllum Ettings¬ hausen (Biliu II, Taf. 31, Fig. 8) scheint von L. protodaphne nicht verschieden zu sein. Ob allerdings die von Pilar (Fl. Sused., S. 69, Taf. 10, Fig. 2) beschriebenen Blätter wirklich zu L. protodaphne gehören, scheint mir fraglich. Vereinigt man die im vorhergehenden erwähnten Arten, was bei der großen Veränderlichkeit der Lauraceenblätter ein Ding der Notwendigkeit ist, so würde sich dieser Typus vom Eocän bis ins italienische Pliocän erhalten haben. w ie schon erwähnt vergleichen Friedrich und Weber die fraglichen Reste mit Aydendron muca , während Cavara die große Ähnlichkeit mit Oreodaphne inclecora Nees und 0. californica Nees (Südamerika) betont. Lauripliyllum miocenicum Ettingsh. sp. Taf. 7, Fig. 3. Litsaea miocenica Ettingsh., Steiermark, S. 61, Taf. 3, Fig. 5 — 7, » » » Schönegg, S. 100, Taf. 4, Fig. I — 4. Oreodaphne stiriaca » Steiermark, S. Gl, Taf. 3, Fig. 12 u. 13. » » » Schönegg, S. 99. Salix media Huer, Ludwig, Palaeontographica V, Taf 34, Fig. 3 au. 3b. Angiospermae. 55 Der Bemerkung Schimper’s (Traite II, S. 838), daß Oreo- daphne stiriaca und Litsaea miocenica Ettingshausen, beide vom Moskenberg bei Leoben, sehr gut Blätter desselben Baumes sein könnten, kann ich mich durchaus anschließen. Für diese An¬ schauung spricht außerdem, daß die Blätter beider »Arten« auch bei Schönegg zusammen Vorkommen. Neben den Blättern, die Ludwig als Salix meclia Heer ab- gebildet hat, und die mit Ausnahme von Fm. 3 sicher hierher gehören, enthält auch mein Material mehrere Blätter dieser Art. Ein sehr gut erhaltenes Blatt (Taf. 7, Fig. 3), das in den Win¬ keln der untersten Tertiärnerven Domation zeigt, hat eine Länge von 51/ 2 cm bei einer Breite von cm. Die Nervatur ist gut zu erkennen und zeigt das charakteristische zarte Blattnetz dieser Art. Lauriphyllum miocenicum hat sich bis jetzt nur in miocänen Floren gefunden, doch halte ich es für nicht ausgeschlossen, daß auch der von Friedrich als cf. Ficus lanceolata (Sachsen, Taf. 9, Fig. 4) beschriebene Rest aus dem sächsischen LTiteroligocän hier¬ her gehört. Ettingshausen vergleicht Oreodaphne stiriaca mit Oreodaphne pulchella Nees aus Brasilien, Litsaea miocenica mit Litsaea sp. (Apetalen, Taf. 9, Fig. 9) aus Ostindien. Da sich unsere Blätter außerdem eng an Phoebe porosa an¬ schließen, so wähle ich für sie die Bezeichnung » Lauriphyllum« . Lauripliyllum sp. Taf. 10, Fig. 2, 2 a. Fünf Blätter meines Materials stimmen in ihren Charakteren überein. Sie sind klein, haben eine Länge von 5 cm bei einer Breite von ungefähr 16 mm. Die Spitze ist etwas vorgezogen, und die Blattbasis geht langsam in den kurzen Blattstiel über. Bei zweien der Blätter ist die Blattbasis etwas ungleichseitig. Von dem kräftigen Mittelnerven entspringen unter wenig spitzen Winkelu jederseits ungefähr 6 Sekundärnerven, die sich in Bogen verbinden. Das feinste Netz besteht aus polyedrischen Maschen. 56 Angiospermae. Da, wie schon im vorhergehenden erwähnt, wenig Klarheit über die Abgrenzung der einzelnen Laurus-» Arten« herrscht, kann ich nicht entscheiden, ob sich unsere Blätter an einen bereits be¬ schriebenen Typus anschließen, um so weniger, da sich bei den meisten »Arten« überhaupt keine Angaben über die feinste Ner¬ vatur finden. Hamamelidaceae. Liquidambar eiiropaeum Al. Br. Lit. siehe Meschinelli u. Squinabol, Fl. tert., S. 409. Die prächtig erhaltenen Blätter dieser Art gehören zu den häufigsten meines Materials. Sie sind in ihrer Form sehr variabel, teils sind sie drei-, teils vier-, teils fünf lappig. Auch die Breite der einzelnen Lappen ist großen Schwankungen unterworfen. Was die geologische Verbreitung unserer Form anbetrifft, so galt sie früher als typische miocäne Art (vereinzelt auch im Aquitanien). Sie hat sich jedoch auch im Unteroligocän *) gefun¬ den. Standfest* 2) kommt nach dem reichen Material von Parschlug zu dem Ergebnis, daß Liquidambar Vimanum Mass. ebenso wie Liquidambar protensum Heer mit der in Rede stehenden Art zu vereinigen sind, so daß, wenn man, wie Schenk in seinem Hand¬ buch will, auch Liquidambar pliocenicum Geyler und Kinkelin3) (Baugruben des Klärbeckens bei Niederrad) hierher rechnet, nur eine einzige Liquidambar- Art zur Tertiärzeit in Europa vorhanden gewesen ist, die sich in unserer Gegend bis ins oberste Pliocän erhalten hat. Außer aus Europa ist Liquidambar europaeum aus den Tertiär¬ schichten Amerikas und Grönlands bekannt geworden. Die fossile Liquidambar- Art, von der wir auch die Früchte 0 Credner, Das Oligocän des Leipziger Kreises, Z. d. D. g. G. 1878. 2) Standfest, Ein Beitrag zur Phylogenie der Gattung Liquidambar. Denk¬ schrift k. k. Akad., Bd. 55. 3) Geyler und Kinkelin, Oberpliocänflora aus den Baugruben des Klär¬ beckens bei Niederrad und der Schleuse bei Höchst a. M. (Abh. der Senken- berg. naturf. Gesellsch. Bd. 14.) Angiospermae. k r* 5 t und Blüten kennen, schließt sich eng an L. styracifolium an, eine Art, die als Charakterbaum von Zentralamerika durch das ganze atlantische Nordamerika verbreitet ist. Standfest betont auch die nahe Verwandtschaft zu Liqu. orientale , eine Form, die im süd¬ lichen Kleinasien wälderbildend auftritt. Standfest leitet L. europaeum von L. integrifolium (Les- quereux, Cretac. fl., S. 56), einer ganzrandigen Form der ameri¬ kanischen Kreide, ab. Platanaceae. Plataiius aceroides Göpp. Tal 11, Fig. 2. Lit. siehe Exgelhardt, Himmelberg, S. 274. Unter meinen Resten findet sich ein großes Blatt, das über seine Zugehörigkeit zu dieser Art trotz der nur fragmentären Er- lialtung keinen Zweifel läßt. Der Rand des Blattes ist auf der linken Seite umgeschlagen und zeigt schön die charakteristische O O O bucht ige Zahnung. Die Platanen treten in Mitteleuropa erst mit Beginn des Oligocäns auf, während sie in Amerika und auf Grönland bereits O J zur Kreidezeit vorhanden waren 1). Platanus aceroides ist vom Unteroligocän bis ins Pliocän uach- gewiesen. ' Seine Verbreitung erstreckte sich zur Tertiärzeit von Grönland und Spitzbergen über ganz Europa und Nordamerika. Als Nachkommen dieser so weit verbreiteten, auch durch ihre Blüten und Früchte bekannten Art muß man PL occidentalis (Mexiko-Kanada) und PL orientalis (Griechenland, Kreta, Libanon und Persien) auffassen. Leguminosae. Inga holz haus eil sis nov. sp. Taf. 12, Fig. 1, 1 a, 1 b. Vier ausgezeichnet erhaltene Blätter der Sammlung der geo- O o O b Eine ausführliche Zusammenstellung unserer Kenntnis über die fossilen Platanen gibt Janko, Die Abstammung der Platanen (Bot. Jahrb. für Systematik Bd. 11, 1890). 58 Angiospermae. logischen Landesanstalt stimmen in allen wesentlichen Eigen¬ es Ö schäften überein. Sie haben eine durchschnittliche Länge von 7 cm bei einer Breite von ungefähr 2 cm. Fig. 1 ist ziemlich auffallend ungleichseitig ausgebildet, während Fig. 1 a ein ziem¬ lich gleichseitiges Blatt darstellt. Sämtliche Blätter sind in eine lauge Träufelspitze ausgezogen. Die bogenläufige Nervatur ist ausgezeichnet erhalten und stimmt mit der gewisser Inga- Arten ebenso wie die ganze Blattform vollkommen überein. Daß diese Deutung den wahren Verhältnissen entspricht, läßt Blatt 1 b er¬ kennen, das den charakteristischen geflügelten Blattstiel zeigt, der zahlreiche rezente Arten auszeichnet, z. B. Inga dysantha (Flora Bras. XV, 2, Taf. 134) und I. vulpina (1. c. Taf. 133). Da Inga Icari Unger von Kumi nach Schenk ein unbestimm¬ barer Rest ist und Inga gavillana Gaudin (Contrib. VI, S. 25, Taf. 3, Fig. 2), ein Blatt, das bedeutend breiter als die unsrigen ist, auch nicht vollkommen gesichert scheint, dürften unsere Reste die ersten sein, die das Vorkommen von Inga in der europ¬ äischen Tertiärflora sicher stellen. Inga ist in 140 Arten im tropischen Amerika verbreitet. Unsere Art schließt sich vor allem an Inga bracteata Poepp. an. Sapotaceae. Sapotacites Putterliki Ung sp. Taf. 13, Fig. 1. Ettingshausen, Radoboj, S. 854. Piltosporum Putterliki Unger, Syll. II, S. 5, Taf. 1, Fig. 1 u. 2. Sideroxylon » » » III, S. 24. » » » Kumi, S. 41, Taf. 11, Fig. 1 u. 2. Mit dieser Art stimmt ein in seiner Nervatur vorzüglich er¬ haltenes Blatt überein. Es paßt am besten zu Syll. II, Taf. 1, Fig. 1. Das Blatt hat eine Länge von 7^2 cm bei einer Breite von 4V2 cm. Der Mittelnerv ist stark entwickelt, während die übrige Nervatur sehr fein ist; das feinste Netz besteht aus ovalen Maschen. Unger stellte diese Blätter zuerst zu Pittosponum, später als Angiospermae. 59 Sideroxylon Putterliki zu den Sapotaceen, und in der Tat kommen bei Sideroxylon Mastichodendron ähnliche Blätter vor (Dicotylen, Taf. 41, Fig. 1 — 10). Der von Ettingshausen in Anwendung gebrachte Namen Sapotacites scheint mir jedoch vor der Unger - schen Bezeichnung den Vorzug zu verdienen, um so mehr, da auch bei der Gattung Mimusops und bei anderen Sapotaceen den unseren entsprechende Blätter Vorkommen. Vor allem erwähne ich hier noch Oxytliece Pseudo- Sideroxylon Miqu. (Flora Brasil. VII, S. 105, Taf. 47, Fig. 4) als eine Art, die außerordentlich ähnliche Blätter trägt. Daß Chrysophyllum reticulosum Rossm. sp. (Engelhardt, Grasseth, S.35, Taf. 9, Fig. 13 — 17; Taf. 10, Fig. 6; Taf. 11, Fig. 1) mit der in Rede stehenden Art zu vereinigen ist, scheint wahr- scheinlich, um so mehr, da Friedrich (Sachsen, S. 37) betont, daß er bei Chrysophyllum keine Art linden konnte, die sich mit den fossilen Blättern nur annähernd vergleichen ließe. Schließlich möge uoch erwähnt werden, daß auch bei rezenten Ficus- Arten ähnliche Blätter Vorkommen, z. B. bei F. insignis Kurz (King, Taf. 71) und F. retusa Bl. (King, Taf. 61). Euphorbiaceae. Omalantlms trenmla Ettingsh. Ettingshausen, Bilin III, S. 44, Taf. I, Fig. 27. Unter unseren Resten befindet sich ein Blatt, das mit der ETTiNGSHAUSENschen Abbildung und Beschreibung vollkommen O o übereinstimmt. Ettingshausen vergleicht seine Art mit Omalanthus populi- folia und einer nicht beschriebenen Omalanthus- Axt von Guate¬ mala. Sapindaceae. Dodonaea pteleaefolia Weber sp. Lit. siehe Engelhardt, Grasseth, S. 311. Rhus pteleaefolia Weber, Palaeontographica II, S. 213, Taf. 23, Fig. 13. Pyrus ovatifolia Ludw. , Palaeontographica Y, S. IGO, Taf. 35, Fig. 14. # 60 Angiospermae. Das von Ludwig aus der Flora des Eichelskopfes als Pyrus ovatifolia bezeichnete Blatt zeigt die nach Schenk (Handbuch, S. 551) für Doclonaea charakteristische Nervatur. »Der Mittelnerv ist ziemlich stark, die wenig hervortretenden Sekundärnerven durch Gabelverzweiguug kamptodrom, die Äste der Schlingen bilden bis zum Rande des Blattes ein feines Netz.« Der Rest schließt sich eng an die von Weber als Rhus 'pteleaefolia be¬ stimmten Blätter der Niederrheinischen Braunkohlenformation au, insbesondere stimmt er mit Taf. 23, Fig. 13a vollkommen überein. Dodonaea , deren Vorhandensein in der Tertiärflora durch das Vorkommen von Früchten vollkommen sicher gestellt ist, ist in der Flora der Jetztwelt im wesentlichen in Australien verbreitet. Meschinelli und Squinabol (Flora tert. ital., S. 368) vergleichen D. 'pteleaefolia mit D. viscosa aus Indien. Rhamnaeeae. Bercliliemia nmltinervis Heer. V Lit. siehe Engelhardt, Oaplagraben, S. 18G. Vier Blätter aus der Sammlung der Geol. Landesaustalt stimmen mit den Abbild ungen und Beschreibumgen dieser inter- essanten Art überein. Sie zeigen die charakteristischen gedrängten Tertiärnerven und schließen sich eng an die von Ettingshausen aus der Biliner Flora (Bilin III, Taf. 49) abgebildeten Formen an. B. multinervis läßt sich vom Unteroligocäu bis ins Pliocän verfolgen. Ihr lebendes Analogon ist B. volubilis , ein in Virgiuien und Florida einheimischer Schlingstrauch. Rhamnus Declieni Weber. Taf. 11, Fig. 1, la— d. Lit. siehe Engelhardt, Grassetb, S. 312. Ein Blick auf unsere Abbildungen zeigt die außerordentliche Variabilität dieser Art, die sich am Eichelskopf in zahlreichen Resten gefunden hat. Die Blätter sind in ihrer äußeren Form großen Schwankungen unterworfen. Auch die Entfernungen der O O O Sekundärnerven von einander variieren sehr. Angiospermae. 61 Unsere Blätter passen gut zu den Blättern, die Weber als Rh. Decheni aus der niederrheinischen Braunkohlenflora beschrieben hat. Doch stimme ich vollkommen mit Schemper (Traite II, S. 230) überein, daß die Stellung dieser Blätter bei Rhamnus zweifelhaft ist. Ebenso dürften sich unter den zahlreichen, vom Oligocän bis ins Pliocän zu dieser Art gestellten Blättern viele unbestimmbare Reste befinden. Weber führt keine rezenten Arten zum Vergleiche au, Catara (Mongardino, S. 133) vergleicht sie mit R. integrifolius von den Canaren. Rhamnus aizoon Ung. Lit. siehe Pilar, Fl. foss. Sused., S. 10S. ? Quercus myrtilloides Ludnv , Palaeontographica V, S. 158, Taf. 35, Fig. 12. Ein einziges Blatt meines Materials muß hierher gestellt werden. Ob auch Qu. myrtilloides Ludw. mit der in Rede ste¬ henden Art zu vereinigen ist, kann ich nicht mit Sicherheit ent¬ scheiden, da mir das Original nicht vorliegt. Das kleine Blatt meines Materials hat eine Länge von 3 cm und eine Breite von 18 mm. Von dem starken Mittelnerven ent¬ springen jederseits ungefähr sechs Sekuudärnerven. UnGer be¬ merkt allerdings, daß die Sekundärnerven zahlreich sind (1 1 — 12). Hierzu muß jedoch bemerkt werden, daß die ÜNGEpfschen Blätter von Sotzka auch nicht mehr Sekundärnerven zeigen, ebenso das Blatt Syll. II, Taf. 3, Fig. 46, so daß ich keine Bedenken trage, den fraglichen Rest hierher zu stellen. Die Zugehörigkeit dieser Blätter zu Rhamnus scheint mir wie bei der vorhergehenden Art sehr fraglich und ebenso dürfte die Behauptung Ettingshausen’ s , daß Rh. myricoides Göpp. sp. (Ettingshausen, Java, S. 191) aus der javanischen Tertiärfor¬ mation nächstverwandt der fossilen europäischen Art ist, noch des Beweises bedürfen. Bei Pilar, Fl. Sused., findet sich in der Schlußtabelle die An¬ gabe, daß Rh. carolinianus (Nord-Amerika) der fossilen Art ent¬ spricht. 62 Angiospermae. Theophrastaceae. Clavijopsis Staubi, nov. sp. Taf. 12, Fig. 2, 2a — c. Unter unseren Resten finden sich mehrere sehr gut erhaltene Bruchstücke eines langgestreckten linealen Blattes, das eine Breite von 3 cm hatte. Die Länge mag ungefähr 20 cm betragen haben. Fig. 2c zeigt die keilförmig zugeschnittene Basis, Fig. 2 ein Mittelstück, während schließlich Fig. 2b den oberen Teil des Blattes darstellt. Die Nervatur (Fig. 2 a) ist ausgezeichnet erhalten. Von dem geraden sehr kräftigen Hauptnerv entspringen unter Winkeln, die rechten sehr nahe stehen, deutlich hervortretende Sekundärnerven, die sich in ziemlich weit vom Rande entfernten Schlingen verbinden. Die Tertiärnerven sind sehr zahlreich und von der Stärke der Sekundärnerven. Sie sind netzläufig und bilden ein kräftig ent- wickeltes, aus meist ovalen Maschen zusammengesetztes Netz, das scharf hervortritt. Ich wähle für unsere Reste den Namen Clavi- jopsis wegen der großen Ähnlichkeit, die sie mit gewissen Theo¬ phrastaceen vor allem mit den Blättern ganzrandiger Clavija- Arten haben. Sie schließen sich in bezug auf Gestalt und Nervation z. B. eng an C. boliviensis Mez an. In ihrer Verbreitung sind die Theophrastaceen auf Mittel- und Süd-Amerika beschränkt. Durch ihren eigentümlichen palmen¬ ähnlichen Habitus bildet besonders Clavija eine^ bezeichnende Er¬ scheinung des tropischen Amerikas x). Fossile Theophrastaceen waren bis jetzt nicht beschrieben worden. Apocynaceae. Apocynophyllum Amsouia Ung. Taf. 12, Fig. 3. Lit. s. Ettingshausen, Leoben, II, S. 324. Es liegt mir ein größeres und ein kleineres Blatt vor, die 0 Mez, Theophrastaceen in Englep., Pflanzenreich, Heft 15, 1903. Angiospermae. 63 sich von den ähnlichen Blättern von Rhamnus Decheni leicht durch die bedeutend weiter stehenden Sekundärnerven und die längere kJ Träufelspitze unterscheiden lassen. Das größere Blatt hat eine Länge von 9^2 cm hei einer Breite von 21/2 cm, das kleinere ist 6 cm lang. Die Blätter sind derb gewesen und lassen, abgesehen von den Sekundärnerven und den Hauptnerveu, nichts von der Nervatur erkennen. Den unseren entsprechende Blätter hat ÜNGER als Apocyno- phyllum Amsonia beschrieben. Insbesondere stimmen sie mit Syll. III, Taf. 4, Fig. 5 vollkommen überein. Unger vergleicht seine Art mit den Blättern von Amsonia latifolia und Rhazyga stricta aus Arabien und bemerkt, daß sie in bezug auf Gestalt, Nervatur und Substanz zwischen den Blättern dieser beiden Arten schwanke. Ettingshausen identifiziert später (Radoboj -Sammlung, S. 486) ein Blatt mit der ÜNGER schen Art, dessen feinere Ner¬ vatur erhalten ist und nach seiner Angabe die Ansicht Unger s, daß es sich hier um Blätter von Apocynaceen handle, bestätigt. Hierzu muß jedoch bemerkt werden, daß es mir fraglich erscheint, ob dieses Blatt mit bedeutend kürzerer Spitze überhaupt hierher gehört, und daß ich die Bemerkung Schimper s (Traite II, S. 904) »Feuille d'aualogie douteuse, oflraut peut-etre plus de ressem- blance avec uue feuille de Laurinee qu’avec celle d'une Apocynee« vollkommen unterschreibe. Ternstroemiaceae. Phyllites (Saurau ja) sp. Taf. 13, Fig. 4. Mein Material enthält ein großes schönes Blatt, das ich nicht mit bereits beschriebenen identifizieren konnte. Es hat eine Länge von 17^2 cm und e‘üe Breite von unge¬ fähr 6 cm. Der Iiand ist mit ziemlich großen Zähnen versehen. Von dem starken Mittelnerven entspringen jederseits ungefähr 17 Sekundärnerven, die sich, bevor sie den Rand erreichen, ver¬ schiedentlich teilen, um in den Zähnen zu endigen. 64 Angiospermae. Ich vergleiche unseren liest mit Saurauja sp. aus Mexiko (Ettingshausen, Blattsk. der Dicotyledonen, S. 134, Taf. 55, Fig. 5). Monimiaceae. Hedycarya basaltica Ludw. sp. Taf. 13, Fig. 2. Rosa basaltica Ludwig, Palaeontographica V, S. 159, Taf. 34, Fig. 5 a. Prunus fragilis s> » V, S. 160, » 35, » 5. Die von Ludwig gegebene Zeichnung des als Rosa basaltica bezeichneten Restes ist wie sämtliche LüDWiG’schen Zeichnungen im höchsten Grade ungenau. Auch hier stimmen die Größenver- hältnisse durchaus nicht, ebenso ist die Bezahnung viel größer dargestellt, als es in Wirklichkeit der Fall ist, schließlich ver¬ schmälert sich die Basis des Blattes viel schneller als die Abbil¬ dung angibt. Aus diesen Gründen gebe ich hier eine neue Zeich¬ nung des Restes. Ich bemerke noch, daß mir ein Fragment eines Blattes vor¬ liegt, das beweist, daß die Blätter der in Rede stehenden Form auch größer geworden sind. Der Rest entspricht einem Blatte von 4 cm Breite, während das oben erwähnte Blatt eine Breite von nur 2,5 cm hat. Sucht man nach ähnlichen Blättern in der Flora der Jetzt¬ welt, so fällt die große Ähnlichkeit mit Blättern von Hedicarya in die Augen. Vor allem stimmen unsere Reste in bezug auf die charakteristische Bezahnung wie die stark hervortretende, aus groben Maschen zusammengesetzte Nervatur ausgezeichnet mit einer neuholländischen Hedycarya überein, die Ettingshausen in seinen Blattskeletten der Apetalen (S. 230, Taf. 27, Fig. 4) be¬ schreibt und abbildet. Das vorliegende Blatt hat zwar etwas weiter vom Rande entfernte Sekundärschiingenböden, doch stimmt hierin das Fragment mit der rezenten Art mehr überein. Ettingshausen (Bilin 11, S. 191, Taf. 30, Fig. 3 u.4) beschreibt Hedycarya europaea als Glied der Biliner Flora, eine Art, die er später auch von Sagor (I, S. 189) anführt. Er vergleicht sie mit Angiospermae. 65 Hedycarya dentata Forst, von Neuseeland. Von dieser fossilen Art läßt sich das von Ludwig beschriebene Blatt leicht durch die bedeutend kräftigere Nervatur unterscheiden, dagegen stimmt es gut überein mit einem Blatte, das Menzel (Senftenberg, S. 126, Taf. 7, Fig. 47) beschrieben und abgebildet hat. Eine Deutung des Restes gibt Menzel nicht. Hedicarya besitzt acht bis zehn Arten, die in Australien, Neu-Seeland, Neu-Caledonien und auf den Fidschi-Inseln ver¬ breitet sind. Mollinedia denticulata Ung. Taf. 13, Fig. 3. Unger, Sy 11. IY, S. 72, Taf. 34, Fig. 14. Ein Blatt der Göttinger Sammlung stimmt mit der Beschrei¬ bung und Abbildung Unger's von dieser Art überein. Unger vergleicht seine Art mit einer unbeschriebenen Molli¬ nedia aus Brasilien, von der er das Blatt abbildet, und mit der in der Tat Übereinstimmung zu herrschen scheint. Ettings¬ hausen (Radoboj, S. 84) dagegen stellt das in Rede stehende Blatt als Araliophyllum zu den Araliaceen und vergleicht es mit der südafrikanischen Coussonia tyrsiflora (Blattsk. der Dicotylen, S. 111, Fig. 60). Dieser Anschauung kann ich mich nicht an¬ schließen, da die größte Breite, wenn es sich wirklich um Teil¬ blättchen von Coussonia handeln würde, über der Mitte und nicht unter der Mitte liegen würde, so daß ich vorläufig die ÜNGER sche Bezeichnung beibehalte. Aus der Flora von Senftenberg (S. 108, Taf. 9, Fig. 18) hat Menzel ein Blatt als Ampelopsis denticulata Menzel beschrieben und abgebildet, das kaum von der in Rede stehenden Art ver¬ schieden sein dürfte. Von brasilianischen Mollmedia- Äxten, die mir zu Gesicht ge¬ kommen sind, steht dem in Rede stehenden Blatte M. nitida (Flora Bras. Taf. 84) noch am nächsten. Doch sind die Blätter dieser Art schmäler. Neue Folge. Heft 54. 5 66 Angiospermae. Blattrest zweifelhafter Stellung. Phyllites cf. Diospyros vetusta Heer. Taf. 5, Fig. 1. Die Sammlung der Königl. Geolog. Landesanstalt enthält den Abdruck eines Blattes, dessen Form und Nervation zu uncharakte¬ ristisch sind, um eine genaue Bestimmung zu ermöglichen. Der Rest erinnert am meisten an Diospyros vetusta Heer aus der Knol¬ lensteinflora der Provinz Sachsen (Friedrich, Sachsen, S. 33, Tat. 4, Fig. 3), paßt jedoch auch gut zu Ardisia daphnoides Mass. (Senigall., S. 293). Es wäre jedoch leicht, noch andere den ver¬ schiedensten Familien zugeschriebene Blattreste zum Vergleiche heranzuziehen. Zusammenfassung und Folgerungen. Vergleichen wir die Ergebnisse des paläontologischen Teiles dieser Abhandlung mit der LüDWiG’schen Bearbeitung; unserer Flora, so zeigt es sich, daß Planer a Ungeri die einzige Bestim¬ mung Ludwig’s ist, die von uns ohne weiteres übernommen werden konnte. Pinus oceanines und Salix media Heer, die von Ludwig vom Eichelskopf beschrieben werden, sind mir nicht zu Gesicht ge¬ kommen. Der großen Mehrzahl der von Ludwig beschriebenen Reste mußte eine andere Stellung angewiesen werden. So ergab sich: Pteris gladifolia zu Podocarpus eocenica, Libocedrites salicornoides » Callitris Brongniarti , Pinus Chattorum » Podocarpus eocenica , Populus mutabilis lancifolia Salix media (z. T.) » holzhausensis Carpinus grandis Hakea exulata und Dryan- droides banksiaefolia Fraxinus Scheuchzeri » grandifolia und Pyrus ovatifolia » » » » » Cinnamomum Rossmaessleri , Lau7'iphyllum miocenicum , Oreodaphne Heeri , Ulmus Brauni , Myrica lignitum , Quercus tephrodes , Juglans acuminata , Dodonaea pteleaefolia gehörig. Außerdem ergab sich, daß Prunus fragilis wahrscheinlich zu Hedycarya basaltica Ludw. sp. und Quercus myrtilloides anschei- 5* 68 Zusammenfassung und Folgerungen. uend zu Rhamnus aizoon zu stellen sind 1). Endlich zeigte sich, daß Rosa hasaltica unmöglich bei der Gattung Rosa verbleiben O O konnte, vielmehr zu Hedycarya gezogen werden mußte. Die übrigen von Ludwig beschriebenen Formen sind lauter unbestimmbare Reste. Außer den im vorhergehenden angeführten Arten, wurden von bereits beschriebenen Formen noch die folgenden gefunden: Podocarpus Camphelli , Salix Integra , Populus mutabilis , Myrica (?) salicina, Carya bilinica, » corrugata , Ainus Kef er steinig Quer eus grandidentata , » cruciata , Dry ophyllum lonchitis, Quer eus Seyfriedi , Celtis Japeti , Ficus tiliaefolia , » ar einer vis, » wetter avica, Magnolia lioffmani, Cinnamomum polymorphum , » spectabile , » lanceolatum , Oreodaphne Heeri, Daplinogene elegans , Persea belenensis , Lauriphyllum radobojense , » inaequale , » gracile , » princeps , » primigenium , » protodaphne , » miocenicum , Liquidambar europaeum , Platanus aceroides , Sapotacites Putterliki , Omalanthus tremula , Berchh emia multinerv is , Rhamnus Decheni , » aizoon , Apocynophyllum Amsonia, Mollmedia denticulata , Hi erzu kommen noch von Formen, deren genauere Bestimmung nicht möglich war: Juglandiphyllum sp., Qwm?ws-F r ucht, Lauriphyllum sp., Phyllites (Saurauja) sp., » cf. Diospyros vetusta. !) Die Originale dieser Formen waren mir leider nicht zugänglich. Zusammenfassung und Folgerungen. 69 Von neuen Arten endlich wurden drei beschrieben, nämlich: Actinostrobites Kayseri, Inga holzhausensis , Clavijopsis Staubi. Die folgende Tabelle (S. 70) gibt eine Zusammenstellung aller am Eichelskopf gefundenen Pflanzen, ihre Stellung im System und ihre geologische Verbreitung. Da die Ansichten über das Alter der einzelnen Tertiärfloren durchaus noch nicht geklärt sind, und da außerdem aus den in der Einleitung gegebenen Gründen derartige Tabellen keine große Bedeutung haben, so wurde von jeder genaueren stratigraphischen Horizontierung der verschiedenen Tertiärfloren Abstand genommen, und es wurden nur die nächst¬ gelegenen Fundpunkte der Wetterau (Münzenberg und Salzhausen) und die Niederrheinische Braunkohlenformation berücksichtigt. Schließlich gibt die Tabelle die den fossilen analogen rezenten Arten und deren geographische Verbreitung an. Was zunächst die allgemeine Beschaffenheit unserer Flora angeht, so wurde bereits in der Einleitung auf die bemerkens¬ werte Tatsache hingewiesen, daß ihr Wasserpflanzen vollkommen fehlen. In bezug auf die systematische Stellung der gefundenen Reste ergibt sich aus der umstehenden Tabelle, daß die Thallophyten für die Zusammensetzung kaum in Betracht kommen. Denn von unbestimmbaren Blattpilzen zeigen sich nur Spuren auf zahlreichen Blättern. Pteridophyten sind nur durch einzelne Farnfetzen ver¬ treten. Auch die Gymnospermen treten sehr zurück und haben nur fünf Arten geliefert. Unsere Flora setzt sich daher fast aus¬ schließlich aus Angiospermen zusammen. Doch fehlen unter diesen die Monocotyledonen , vor allem die Palmen vollkommen. Unter den Dicotyledonen zeichnen sich besonders die Lauraceen durch zahlreiche Reste aus. Was die Verwandtschaft unserer Flora mit der Vegetation der Jetztwelt betrifft, so zeigt ein Blick auf die umstehende 70 Zusammenfassung und Folgerungen uai[BJ^sny Bqujy saqosirlojx uedoaj, qBtSB^so-qasipui Bqt.i9uiy saqosidoax uatSB^so sapioiiadinejj B^uaniBpjo^ saqosiqreßy XU9I.I0 ^aiqeSjaauqe^ijy Bdojiiexa^TH sa^aiqaSjaauqa^ qipj sap UBoond UBdep Bqijourepjo^ .xapuBpreioj •juapjoqunB.Tg 9qo srar9q.U0p aijq; ^aaquazuniy u9sueqz[Bg s-i X X X XX X § ■ •’& SS « « Jg v 2 >S -2 Ö- SS ~ s* •»"'S! § SS “'S •-<> co s £• 53 ä * "§ 53 .5» 'S» 53 s Cu •2 •b *s* 3 .co Ls* ^s> :§ 53 S» s« SS -Ci o ■b OC c ■1 «J X X X X X X X X X X X X X X «o ^5 • 53 o . -C 53 | 2 H s 53 - a_ r?3 -s 53 CQ § s, £ X X X X X X « 4) a * Ci 2 M o> e .o ■§ -c ?S • 'S» S. <4» eo g3 «u cö a 'Si 53 o CÖ ss 5J O t- a c3 0 0 o$ co 2S •s s 53s SS 53 co Sh Ci O, Si O ® ü c3 « • • ,co L-sa * C W * p • 0 •Co 0 SC • f—l **«o s K von u o +a sp. 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X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X ' X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X ® CJ ». 8 .8 8 «o •S 8 *85 8 .ös 90 *8 fl 8 -3 O 3 8 *1 fl- ÖM © c$ V o c3 a 5 k> r e 8 fl 8 8 8 8 CQ «o 8 8 . ® ei © ‘ ü eä jO 8 fl © g- s $ 0 "8 .«O • «%i> Ho 3 J fl 8 50 8 .fl $ 8 8 fl .8 8 8 •8 8 8 8 fl iO ^ iO eß 00 05 © ^ '»H T“l Ol Ol so © ja SS Ä Ä O © •£> cß • — * ä Ä a- cn • f-H SS p- a» Ph 2* © o O •s o sh © Sh O H H X ss ss Q = %> o 00 cä .0 S 1 SS I“ & © cö © fl cö S-. fl cS -ci fr © SS © a. s Ä O s e SS SS <3 fl • *c> fr S5 so -s © fl fl SS J3 •«ö 5s "s 5° CO • • • ao SS « "s • • co •S cs SS -CS g s o S5 co co rs * Sh co ss cs • <5 O "e e s On 'W fi *Hi O SS •S •3» •I Ö ~e S5 HO O • -o SS fl o w CC *> .co • co s» e Sh 'w *ö • p © © .d . • CS 8 d .2 O cs 50 o 'S ^ S K CU c$ O a, . co O Sh cs ^ V. cs cs « o cs eu cä CO ds od s o ,co s> 'S SS f?' o c co © d3 s Q CU cs Ä a © cs ■d Ä • «o 1 * e m Pu >S Ä cs 8 o ds Sm Ha ^3 Ing o H S o o Q ,co Hi • cs s> © © © • • • • co 55 co 53 • • § 8 d *>3 8 * * O o d 8 * 8 d © •v* d 8 o m Cß Pu CA d d co 53 © % r ds d£- «d» 8 Ä d *•£> 8' d Ö O • ->w .53 d § a 8 ^0 tS 3 X X X X X X X X X X X X X X X • • © g • CS © s © © • © © d c3 © co CA -d 0 pH o 8 8 o cö ds • ^ o p © a © 8 d p O Cu 03 m "Sr >2 ■Sa i co >«o o .2 o S- CQ © o3 © © ci £ Sh o -d C- s W 'S 8 © v. 50 8 8 CS © cä © © s3 d3 p • * c- oä m •§ ©• d .© © d © d 8 s 'S s Q © cö © © o3 a s eö uP .50 «O Ä 8 © d • ca SS © © o SS © "© © CO 03 ß$ SS s s .N •sa d © c3 © © cS H-H cg c<3 Sh ad Q. 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Daß auch in der Jetztwelt eine derartige Mischung vorkommt und die Vegetationsformen des gemäßigten und tropischen Klimas sich nur in ihren Extremen scharf unterscheiden lassen und im Gebiet der Subtropen ineinander übergehen, wird von allen Pflanzengeographen hervorgehoben 2). Die folgende, dem klassischen Werke Grisebachs entnom¬ mene Schilderung der Vegetation Nordamerikas kann uns das Bild von der Zusammensetzung unserer Flora verständlich machen. In Nordamerika haben wir nämlich, wTenn wir von Süden nach Norden gehen, Florengemeinschaften, wie sie in entsprechender Weise im Verlaufe der Tertiärzeit in unseren Breiten aufeinander- folgten. GrisebaCh sagt (Vegetation der Erde II, S. 255) fol¬ gendes : »In Indiana fand Prinz Wied die Laubwälder aus 60 ver¬ schiedenen Baumarten zusammengesetzt. Diese Mischung der Be¬ stände beruht teils darauf, daß die Eichen und Juglandeen eine 1) Tropische und gemäßigte Formen schließen sich nicht unbedingt aus. So erwähnt Kantor in seiner Schilderung der Insel Chusan, »daß in den Eichen- und Nadelwäldern der Pisang nebst Zwergpalmen Vorkommen, daß die Tee¬ pflanzungen von Himbeergesträuch umgeben und von Hopfen umrankt werden, und bei Kanton Veilchen im Schatten von Melastomeen blühen, die Kiefer mit Bambusen auf denselben Anhöhen wachsen und auf demselben Felde Zuckerrohr und Kartoffeln gebaut werden«. (Grisebach, Vegetation der Erde.) 2) Vergl, Engleb, Versuch einer Entwicklungsgeschichte II, S. 332, Zusammenfassung und Folgerungen. 75 größere Reihe von Arten enthalten, teils wird dieselbe auch da¬ durch erhöht, daß einzelne Vertreter tropischer Familien daselbst einheimisch sind und bis in die Laubholzzone Vordringen. In einigen Fällen geschieht dies in der Weise, daß die südlicheren Arten immergrün sind, die der nördlichen Gegenden dagegen periodisches Laub tragen. Von Bäumen vorzugsweise tropischer Familien gehen bis Kanada der Tulpenbaum und eine Laurinee (, Sassafras ), bis New-York eine Magnolia und der Persimombaum (Diospyros virginiana). Dann folgen in den südlichen Staaten noch einzelne Laurineen, Ternstroemiaceen, die Palmen, die Baum¬ lilien (Yucca), und ähnlich verhalten sich auch andere Pflanzen¬ formen von tropischem Gepräge.« Betrachten wir nun die beschriebenen fossilen Reste etwas genauer auf ihre Verwandtschaft mit der Vegetation der Jetztwelt hin. Fassen wir zunächst die Formen ins Auge, deren Nach¬ kommen heutigentags die nördlichen, extratropischen Floren¬ reiche bewohnen, so ergibt sich, daß sich nur wenige derselben im mitteleuropäischen Gebiete erhalten haben. Nur Salix Integra , Ainus Kefersteini und Ulmus Brauni sind mit Formen dieses Ge¬ bietes nahe verwandt. Ein großer Teil dieser Arten schließt sich dagegen an solche der atlantischen Staaten Nordamerikas an So bildet die Gattung Carya , die in unserer Flora durch zwei Arten vertreten ist, eine ausschließlich amerikanische Form. Auch Magnolia Hojfmanni und die fünf beschriebenen Eichenarten lassen sich mit solchen der atlantischen Staaten vergleichen. Endlich sollen auch Berchhemia multinervis und Bhamnus aizoon mit Arten dieses Gebietes nächst¬ verwandt sein. Besonders interessant sind diejenigen Formen, die sich teils mit nordamerikanischeu, teils mit solchen des mediterran-orienta¬ lischen Florenreichs (im Sinne Drude’s) vergleichen lassen. So hat Liquidambar europaeum Beziehungen einerseits zu L. styraci- fluum (Nordamerika) andererseits zu L. orientale (Kleinasien), Platanus aceroides zu P. occidentalis und orientalis und Celtis Japeti zu C. australis und orientalis . Die eben erwähnten, isoliert vor- 76 Zusammenfassung und Folgerungen. kommenden Mittelmeerpflanzen stellen Relikte der Tertiärflora dar, und ihre auffallende Verwandtschaft mit nordamerikanischen Arten findet auf diese Weise ihre befriedigende Erklärung. An Formen des Mittelmeergebietes und des Orients schließen sich neben den bereits erwähnten Arten vor allem Planera Ungen und vielleicht auch Rhamnus Decheni an. Einen bedeutend aus¬ gedehnteren Verbreitungsbezirk haben die rezenten analogen Arten von Juglans acuminata und Populus mutabilis , die sich vom Mittel¬ meergebiet und dem Orient bis nach Ostasieu ausdehneu. Die den Formen des tropischen Elements analogen rezenten Arten sind heutigentags in den Tropen sämtlicher Weltteile ver¬ breitet, und nur ganz wenige Relikte haben sich im Mittelmeer¬ gebiet erhalten. Es sind vor allem Oreodaphne Heeri Callitris Brongniarti und Lauriphyllum primigenium (?), deren Nachkommen noch heutigentags im Mittelmeergebiet leben. An tropisch-amerikanische Arten schließt sich vor allem neben Podocarpus eocenica , Inga holzhausensis , Clavijopsis Staubi und Phyllites ( [Saurauja ) sp. an. Außerdem sollen Mollinedia denticidata und Omalanthus tremula Formen dieses Gebietes nächstverwandt sein. Die zahlreichen beschriebenen Lauraceen lassen sich teils mit amerikanischen, teils mit asiatischen Formen vergleichen, und man kann bei den meisten Arten Formen beider Vegetationsreicke zum Vergleiche anführen. An Formen der indisch-ostasiatischen Tropen schließen sich von den Lauraceen vor allem die drei Cinnamomum- Arten unserer Flora an. Auch die beschriebenen Ficus- Arten lassen sich, mit Ausnahme vielleicht von F. tiliaefolia , am besten mit Formen dieses Gebietes vergleichen. Endlich soll auch Dodonaea pteleae- folia einer Art des indischen Florenreiches nächstverwandt sein. Auch zu den Floren des tropischen Afrikas und des Kaps zeigen einige Arten Beziehungen. So vor allem Podocarpus Campbelli und Myrica lignitum. Mit Vertretern der neuholländischen Vegetation lassen sich endlich Actinostrobites Kayseri und Hedycarya basaltica vergleichen. Zusammenfassung und Folgerungen. 77 Die wichtige Frage nach dem Alter unserer Flora kann, da die stratigraphische Stellung der den Tuff unterlagernden Tertiärschichten ungewiß ist, nicht in einwandfreier Weise ent¬ schieden werden. Da jedoch die denjenigen unseres Gebietes petrographisch ähnlichen Basalte des Habichtswaldes sich durch ihre Lage im Hangenden des oberoligocänen Kas s eler Me eres- sandes als miocän erweisen, so liegt es nahe, auch dem Tuff des Eichelskopfes die gleiche Stellung zuzuerkennen. Betrachten wir nun, inwieweit die gefundenen Pflanzenreste einer solchen Annahme entsprechen. Ein Vergleich mit den uns zunächst liegenden Floren der Wetterau und der niederrheinischen Braunkohlenformation liefert keine Anhaltspunkte für die Altersbestimmung. Es ergibt sich nämlich, daß unsere Flora mit Münzenberg 20, mit Salzhausen ebenfalls 20 und endlich mit der niederrheinischen Braunkohlen¬ formation 21 Arten gemeinsam hat. Die Zahl der mit diesen Floren gemeinsamen Arten ist also nahezu dieselbe. In der Einleitung wurde ausgeführt, daß nur der allgemeine Charakter einer Flora über ihr Alter entscheiden kann. Bestim¬ mend sind dafür folgende Tatsachen: Zur Eocänzeit finden wir in unseren Breiten fast ausschlie߬ lich Pflanzen, deren Verwandte heutigentags Bewohner der Tropen sind, während sich nur ganz vereinzelt Vertreter der ge¬ mäßigten Zone finden. Mit der Abkühlung, die im Laufe der Tertiärzeit allmählich eintrat, wurden die arkto-tertiären Formen immer mehr nach S. gedrängt. In der Oligocän- und Miocänzeit bildeten sie einen allmählich immer größer werdenden Bestandteil sämtlicher extratropischer Floren der nördlichen Halbkugel, bis schließlich in der Pliocänzeit das tropische Element aus unseren Gegenden vollkommen verschwand und die Formen gemäßigter Breiten allein übrig blieben. Untersucht man nun. wie sich in unserer Flora das Verhält- j nis der tropischen zu den arkto-tertiären Formen stellt, so ergibt sich, daß die ersteren über die letzteren überwiegen; denn sieht man von den unsicheren Formen ab, so zeigt es sich, daß man 1 8 Zusammenfassung und Folgerungen. 33 der beschriebenen Formen mit tropischen und nur 20 mit ge¬ mäßigten vergleichen kann. Da nun aber nach unserer bisherigen Kenntnis eine entsprechende Zusammensetzung der Vegetation in unseren Breiten höchstens bis ins älteste Miocän andauerte, so darf man daraus auf ein verhältnismäßig hohes Alter unserer Flora schließen. Für ein solches spricht auch das Vorkommen von »eocänen« Arten ( Podocarpus eocenica, Daphnogene elegans , Persea belenensis ) und das Vorhandensein von Podocarpus über¬ haupt1). (Nach Gardner verschwindet Podocarpus mit Beginn des Miocäns aus Mitteleuropa.) Berücksichtigt man, daß, wie oben ausgeführt, geologische Erwägungen für ein miocänes Alter des Basalttuffes des Eicheis- kopfes sprechen, so werden wir daher kaum fehlgehen, wenn wir unserer Flora eine verhältnismäßig tiefe Stellung im Miocän an¬ weisen. Was die horizontale geologische Verbreitung der gefundenen Pflanzenreste betrifft, so hat sich ein Teil davon in weltweiter Verbreitung in den Tertiärfloren der nördlichen Halbkugel ge¬ funden. Daß das arkto-tertiäre Element zur Tertiärzeit die Vege¬ tation der Polarländer zusammensetzt, wurde von uns verschie¬ dentlich betont. Von den beschriebenen Formen haben sich die folgenden in der arktischen Tertiärflora gefunden: Myrica lignitum , Carya bilinica , Juglans acuminata , Ainus Kefersteini, Dryophylluni lonchitis , Planer a Ungeri , Ulmus Brauni , Lauriphyllum primigenium , Liquidambar europaeum , Platanus aceroides. Die mit den anderen Tertiärfloren der nördlichen Halbkugel gemeinsamen Arten sind mit verschwindenden Ausnahmen Formen des arkto-tertiären Elements, welcher Umstand sich ja auch leicht durch den polaren Ursprung dieser Formen erklären läßt. ’) Daß Palmen unserer Flora fehlen, würde nicht unbedingt für ein miocänes Alter sprechen, denn die Bemerkung Schenk’s, daß Palmen im Miocän diesseits der Alpen nicht mehr vorhanden waren, trifft nicht zu (Obermiocän von Öningen). Zusammenfassung und Folgerungen. 79 So haben sich in der amerikanischen Tertiärflora die folgenden gefunden : Populus mutabilis , Salix Integra , Carya bilinica , Juglans acuminata , Ainus Kefersteini , Quercus cruciata. Dryophyllum loncliitis , Planera Ungeri , Ulmus Brauni , Ficus tiliaefolia , Liquidambar europaeum , Platanus aceroides. Aus der Tertiärflora von Japan endlich sind folgende Formen bekannt : Juglans acuminata, Planera Ungeri , Ainus Kefersteini , Ulmus Brauni, Dryophyllum lonchitis , Cinnamomum cf. polymorphum. Besonders auffällig ist die große Anzahl (23) der mit dem Pliocän des Mittelmeergebietes gemeinsamen Arten. Und zwar zeigt ein Blick auf unsere Tabelle, daß neben den arkto- tertiären Formen (. Liquidambar , Carya, Platanus ), die sich auch in Mitteldeutschland bis ins oberste Pliocän (Niederrad) erhalten haben, auch die tropischen Pflanzen, vor allem fast sämtliche tro¬ pischen Lauraceen unserer Flora zur Pliocänzeit im Mittelmeerge¬ biet noch vorhanden waren. Nachdem wir im vorhergehenden die geographische Ver¬ breitung der den beschriebenen Formen analogen rezenten be¬ trachtet haben, ist die Beantwortung der Frage nach dem Klima, das zur Zeit der Bildung des Tufies des Eichelskopfes herrschte, nicht schwer zu beantworten. Wir finden unserer Flora entsprechende Verhältnisse, d. h. eine Mischung von immergrünen und sommergrünen Gewächsen, vor allem im südlichen atlantischen Nordamerika und im südlichen Japan. Auch im pazifischen Nordamerika kommen nach Schimper (Pflanzengeographie, S. 660) Wälder von immergrünen Lauraceen und Eichen mit Platanus und Juglans gemischt vor. Ein Blick auf die Floreukarte der Erde in Drude's Handbuch zeigt nun, 80 Zusammenfassung und Folgerungen. daß diese Gebiete sämtlich in den subtropischen Gürtel Köppen's fallen. Daß auch fast sämtliche beschriebenen gemäßigten Formen unserer Flora, wie z. B. Carya , die beschriebenen Eichen, Platanus , Liquidambar , Planei'a usw., sich in ihrer Verbreitung nach Süden bis in die Subtropen erstrecken, ist im paläontologischen Teil bei den einzelnen Arten näher ausgeführt worden. Wir werden daher nicht fehlgehen, wenn wir annehmen, daß zur Zeit der Eruption der Basalte in unserer Gegend ein subtropisches Klima herrschte. Auch einige biologische Tatsachen erlauben uns Schlüsse auf die klimatischen Verhältnisse, unter denen die beschriebene Flora lebte. J ungner hat in Kamerun (Bot. Centr.-Blatt 1891) und Stahl in Buitenzorg (Ann. d. jard. bot. Buitenzorg 1898) beobachtet, daß zahlreiche Arten der tropischen Regenwälder ganzrandige Blätter mit langer Träufelspitze tragen, durch die das Wasser schnell entfernt wird. Von Pflanzengeographen (Schimper) und Biologen (Hansgirg) wird dies als eine spezifische Eigentümlichkeit der Tropenformen bezeichnet. Es ist daher interessant, daß mein Material zahlreiche typische »Regenblätter« mit langer Träufel¬ spitze enthält. Besonders schön ist diese bei Cinnamomum spec- tabile , Inga holzhausensis und Apocynophyllum Amsonia ausgebildet. Auch die Blätter einer Eiche (Qu. grandidentata ), die sich an For¬ men des atlantischen Nordamerikas anschließt, zeigen eine lauge Träufelspitze. Daß auch die beschriebenen Eichenblätter auf ein feuchtes Klima hin weisen, wurde, gestützt auf die interessanten Versuche und Beobachtungen Brenner ’s, bereits im paläontologischen Teil der Arbeit näher ausgeführt. Aus alledem geht liervor, daß wir für die ältere Miocänzeit unserer Gegend ein subtropisches, sehr uiederschlagreiches Klima annehmen müssen. Zum Schlüsse möge noch erwähnt werden, daß auch die tierischen Reste, die sich in den unseren gleichalterigeu Schichten Mitteldeutschlands gefunden haben, für ein subtropisches Klima / Zusammenfassung und Folgerungen. 81 sprechen. So schließen sich die Schildkröten1), die im Unter- Miocän des Mainzer Beckens gefunden wurden, teils an Formen der Subtropen — Testudo promarginata v. Rein, nächstverwandt Testudo marginata , Mittelmeergebiet — teils, wie z. B. die Triony x- Arten, an solche der Tropen an. Auch die von Ludwig aus den Litorinellen - Schichten von Weisenau beschriebenen Crocodilier- Reste2) (Alligator ( Diplocyonodon ) Darwinii Ludwig), die sich nach Zittel (Handbuch III, S. 696) vor allem mit tropisch- amerika¬ nischen Formen ( Kaiman und Jacare) vergleichen lassen, sprechen für ein subtropisches Klima des älteren Miocäns. l) A. Lu dwig, Fossile Crocodiliden aus der Tertiärformation des Mainzer Beckens. Palaeontographica, Suppl. III, Lief. 4. “) v. Reinach, Schildkrötenreste im Mainzer Tertiärbecken, Abhandl. Senckenb. naturf. Gesellschaft 1900. 23 0CT1909 JJeue Folge. Heft 54, 6 Tafel 1.*) Fig. 1, 1 a. Actinostrobites Kayseri nov. sp . S. 18 Fig. 2, 2 a. Podocarpus eocenica Ung . S. 14 Fig. 3. Podocarpus Campbelli Gardner . S. 15 Fig. 4. Callitris Brongniarti Endl. (2mal vergr.) . . . S. 17 Fig. 5, 5 a. Populus mutabilis Heer . S. 20 Fig. 6, Ga— c. Myrica lignituni Ung . S. 22 Fig. 7. Myrica (?) salicina Ung . S. 21 *) Alle Stücke, bei denen weiter nichts angegeben ist, sind im Besitze des Marburger geologischen Institutes. Abhand], d. Kgl. Preuß. Gcol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54 Tafel I gez. von G. Schindehütte, Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35. Hrj hrj Tafel 2. Fig. 1. Salix integra Göpp . (Sammlung der König!. Preuß. Geol. Landesanstalt) . S. ‘20 Fig. 2. Juglandiphyllum sp . . . . . S. 26 . 3. Juglans acuminata Al Braun . S. 25 . 4, 4 a, 4b. Carya bilinica Ung . S. 23 * / Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54, Tafel II gez. von G. Schindehütte. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35. . . ■ * s • . . ■ Tafel 3. Fig. 1. Carya bilinica Ung . S. 23 Fig. 2, 2a, 2b. Juglans acuminata Al. Braun ... S. 25 Fig. 3. ? Juglans acuminata . S. 25 Fig. 4. Quercus Segfriedi Heer . S. 32 Fig. 5. Ainus Kefersteini Göpp. . . S. 27 Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54 Tafel III gez. von G. Schindehütte, Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W. 35, \ Tafel 4. Fig. 1, 1 a. Juglans acuminata Al, Br. (Fig. la. Sammlung der Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt) . . . . S. 25 Fig. 2, 2 a. Quercus cruciata Al. Br . S. 28 Fig. 3, 3 a, 3 b. Dryophyllum lonchitis ÜNG. sp. (Fig. 3, 3 b. Sammlung der Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt) S. 29 Tafel IV Abhand], d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54. gez. von G. Schindehütte, Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35 T afel 5. Fig. 1. Phyllites cf. Diospyros vetusta Heer. (Sammlung der Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt) .... S. 66 Fig. 2. Quercus grandidentata Ung . S. 27 Fig. 3. Ficus wette ravica Ettingsh. (Sammlung der Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt) . S. 39 Fig. 4. ? Quercus furcinervis Rossm. sp . S. 32 * Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54, Tafel V gez. von G. Schindehütte. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35. •w» * . Tafel 6. Fig. 1. Celtis Japeti Ung. (Sammlung der König! . Preuß. Geol. Laudesanstalt) . S. 3ö Fig. 2, 2 a. Ficus liliaefolia Heer . S. 37 Fig. 3. Ficus arcinercis Rossm. sp. (Sammlung des geol. Institutes der Universität Göttingen) . S. 38 Fig. 4, 4a— c. Cinnamomum polymorphum Al. Braun . . S. 41 & Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54 Tafel VI gez. von G. Schindehütte Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35 * Tafel n i . Fig. 1, la, lb. Cinnamomum s'pectabile Heer. (Fig. 1. Samm¬ lung des geol. Institutes der Universität Göttingen) S. 42 Fig. 2. Persea belenensis Wat . . S. 48 Fig. 3. Lauriphyllum miocenicum Ettingsh. sp . S. 54 Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54 Tafel VII gez. von G. Schindehütte, Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35, \ ■ ■ - * - ' . - * ho bfj • r** Tafel 8. . 1, la — f. Cinnamomum lanceolatum Ung . S. 43 . 2, 2 a. Oreodaphne Ileevi Gaudin . S. 46 Fig. 3. Cinnamomum Rosamaessleri Heer . S. 45 Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 54 Tafel VIII gez. von G. Schindehütte Lichtdruck von A Frisch, Berlin W 35 Tafel 9. Fig. 1. Lauriphyllum protodaphne Web. (Sammlung des geol. Institutes der Universität Göttiugen) S. 53 Fig. 2, 2 a. Lauriphyllum radobojense Ung. sp . S. 49 Fig. 3. Lauriphyllum gracile Gaudin . S. 52 t« Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54. Tafel IX. gez. von G. Schindehütte, Lichtdruck von A. Frisch. Berlin W 35 T afel 10. Fig. 1. Lauriphyilum inaequale Wat . S. 51 Fig. 2, 2 a. Lauriphyilum sp. (Fig. 2. Sammlung des geol. Institutes der Universität Göttingeu) . S. 55 Fig. 3. Lauriphyilum princeps Heer . . . S. 52 Fig. 4, 4 a. Daphnogene elegans Wat. (Fig. 4. Sammlung des geol. Institutes der Universität Göttingen) . S. 47 Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54. Tafel X. gez. von G. Schindehütte, Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35, Tafel 11. Fig. 1, la— d. JRhamnt/s Decheni Web . S. 60 Fig. 2. Platanus aceroides Göpp . S. 57 Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54. Tafel XI. gez. von G. Schindehütte. Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35. iJ* Ai. Tafel 12. Fi g. 1, 1 a, 1 b. Inga holzhausensis nov. sp. (Sammlung der Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt) . S. 57 Fig. 2, 2 a — c. Clavijopsis Staubi nov. sp. (Fig. 2 a 2 mal vergrößert) . S. 62 Fig. 3. Apocynophyllum Amsonia Ung . S. 62 Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54 Tafel XII ge z. von G. Schindehütte Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35 % Tafel 13. Fig. 1. Sapotacites Putterliki Ung. sp . S. 58 Fig. 2. Hedycarya basaltica Ludw. sp. (Sammlung der Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt) . S. 64 Fig. 3. Mollinedia denticulata Ung. (Sammlung des geol. Institutes der Universität Göttingen) . S. 65 Fig. 4. Phyllites ( Saurauja :) sp . S.63 Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 54 Tafel XIII ge z. von G. Schindehütte Lichtdruck von A. Frisch, Berlin W 35 Buchdruckerei Ä. W. Schade, Berlin N., Schulzendorfer Straße 26, M'. v • . ' : -m. >'■ '• • - , - \ v , : ' • jOf.r - ' .. ■ 1 A A ■ -■>/ . - - “ • - • • . • . ; ’ V ? • . - .5 /. ■ . v- • •* V • • '• ’ r.i .i -i } r, l.