Dee ea ee ee ee ee “ Fe en au sel x a Ri “ ae era eg . “ h „ . nee i Muss r g e Pr s Apat S Rn tr Kar we are “'. 4 * Km Cie 1 7 2 eh a ee Fr N DONE Na I ur BE ET zer pe See fen 3 “iehehnedeidehh, Dr N Aue iR x w\ k er % ) Mu in % n ABHANDLUNGEN DER K. K. ZOOL-BOTAN. GESELLSCHAFT IN WIEN. (HERAUSGEGEBEN MIT UNTERSTÜTZUNG DES K.K. MINISTERIUMS FÜR KULTUS UND UNTERRICHT.) REDIGIERT VON D* V. PIETSCHMANN. BAND-VI: WIEN, 1914. VERLAG DER K.K. ZOOL.-BOTAN. GESELLSCHAFT. Ill, MECHELGASSE 2. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. Druck von Adolf Holzhausen, %«. und k. Hof- und Universitäts-Buchdrucker in Wien VIII. BAND. INHALT. Heft 1. Fr. Hendel: Die Arten der Platystominen. Heft 2. Rud. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranunculaceen. Eine organgeschichtliche Studie. rd END 0 Veh Fr TEN 9 AERTTT ‚sleraeH zus = Ri ü _ 7 p| Pr x er 5 ® ’ i MEN - wi + Y - ; f r ö e. ’ f zZ en 4 u% i ne ' v } IR ä Fi Be} m we AL ;* r or DEE Im& Mt i ’® „ein a . Pi \ 7% ' ie i SERER BER. 5 47} » De A yı \ = ” er In BE 5 BD el el ui 552 a re a Pr h; Ex Rz TEE e e: B ö T w h > r h e ee \ ir % j + . 21 % e in \ 3 ! in. 10: Be 5 EHE Vo En en “A vi iM . er A u r v Dee cn SA ABHANDLUNGEN DER K. K. Z00L.-BOTAN. GESELLSCHAFT IN WIEN. BAND VII, HEFT 1. (HERAUSGEGEBEN MIT UNTERSTÜTZUNG DES K. K. MINISTERIUMS FÜR KULTUS UND UNTERRICHT.) DIE ARTEN DER PLATYSTOMINEN. VON FRIEDRICH HENDEL. WIEN. MIT 4 TAFELN. EINGELANGT AM 1. JULI 1912. — AUSGEGEBEN AM 15. JUNI 1914. WIEN, 1914. VERLAG DER K.K. ZOOL.-BOTAN. GESELLSCHAFT. 22 a1 NETT ODER ER ARE g R ü = - rar „KT Han s % 1. NIE 7 ae = ame ; em. u u s - - . rs ER 5, 2 u wg . ei ‘ f > o 5 i v4 y B RR \ i h | [ (4 r . u | a De er Zr k Su D B i u Rn s way A yflıt ’ = au = 7 j P . > ’ ur # . . 5 « = 5 N | MER Br 1. Ki BEP IRR Un . . ur al Einleitung. Aıs Fortsetzung meiner bisherigen Studien über die Ortalidinen im weiteren Sinne, von denen ich die Subfamilien Pyrgotinae 1908, Pterocallinae 1909, Ulidünae 1910 und Richardünae 1911 bereits in den „„Genera Inseetorum“, sowie die Pterocallinen und Richardiinen auch nach allen bekannten Arten in den Jahrgängen 1909 und 1911 der „Deutschen Entomologischen Zeitschrift“ einer Revision unterzog und zum größten Teile abbildete, erscheint nun diese Untersuchung über die Arten: der Platystominae, welchen ich aus systematischen Gründen auch die Cephalinen Loews anschloß. Es bleiben also nur noch die Ortalidinae im engeren Sinne zur künftigen Sichtung übrig. Weitere Auseinandersetzungen allgemeiner Natur will ich hier nicht bringen, da ich dieselben ja später in den „Genera“ wiederholen müßte. Der Leser möge also darüber dort nachsehen und zum besseren Verständnis der folgenden Beschreibungen und Tabellen auch noch die Tafeln des Wytsmanschen Werkes zu Rate ziehen, auf denen ich unsere schönen und vielfach bizarren Fliegen, so gut es mir möglich war, zur Anschauung brachte.) Einige interessante Zusammenstellungen über die geographische Verbreitung der Tiere möchte ich mir aber doch nicht versagen. Während die Richardünae zum Beispiel durchwegs, die Pterocallinae mit Ausnahme von drei paläarktischen Arten auch nur amerikanische, und zwar wie die ersteren vorwiegend neotropische Formen enthalten, die Ulidiinae fast zu 70°/, Amerikaner sind und nur 3 orientalische Formen einschließen, sehen wir unter den 486 Arten der Platystominen 291 der indo-australischen, 107 der äthiopischen, 45 der amerikanischen (23 nearktische und 22 neotropische Arten) und 43 der paläarktischen Region, also einen großen Reichtum an indischen, papuanischen, austra- lischen und äthiopischen Formen. Mit Ausnahme der artenreichsten, über die ganze Welt verbreiteten Gattung der Subfamilie des Genus Ri- vellia R. D., hat Amerika keine einzige Gattung mit einem anderen Gebiete gemein; ebenso die paläarktische Region mit der nur auf sie beschränkten Gattung Platystoma Meigen. Die äthiopische Region be- 1) Die Bearbeitung der paläarktischen Gattung Platystoma siehe in den Zool. Jahrbüch., Vol. 35, p. 55—126, 3 Tafeln (1913). Abhandl. d. k.k. zool.-botan. Ges. Bd. VIH, Heft 1. 1 2 Friedrich Hendel. sitzt einige Formen der indisch-papuanischen Gattungen Plagiostenopte- rina, Elassogaster, Naupoda und Pseudepicausta. Die wichtigsten ende- mischen Genera sind für Amerika Stenopterina (9 Sp.), Delphinia und Tritoxa, für Afrika Peltacanthina (27 Sp.), Engistoneura (6 SP.), Paryphodes (7 Sp.), für das indische Gebiet Xenaspis (8 Sp.), Loxoneura (7 Sp.), Xiria (6 Sp.), für das papuanische Gebiet Cleitamia (12 Sp.) und Achias (12 Sp.), für das australische Gebiet Duomyia (12 Sp.) und Celetor (2 Sp.). Polynesisch ist Pseudorichardia, madagassisch Oede- machilus. Die großen Gattungen Lamprogaster, Pterogenia und Eupro- sopia sind indisch-papuanisch mit australischem Einschlag. Ich habe die Mühe und Zeit nicht gescheut, die alten Autoren gewissenhaft zu studieren, ihre Arten und Gattungen einer genauen Kritik zu unterziehen und dieselben neu zu definieren, und ich glaube zahlreiche, bisher davon unbekannt gebliebene von Macquart, Walker, Thomson wieder erkannt und richtig gedeutet zu haben. Gleichgiltig, ob mir dies auch immer gelungen sein mag, halte ich diesen Weg für den richtigen, weil er allein eine wissenschaftliche Grundlage für die weitere Forschung schafft. Leichter wäre es freilich gewesen, über die zahlreichen Walkerschen Arten zur Tagesordnung überzugehen und einfach neu zu beschreiben, nutzbringend allein jedoch schien mir die Arbeit der Interpretationen. In vielen anderen Fällen wurde die Identi- fizierung durch die Untersuchung typischer Exemplare selbst gesichert, die ich aus den öffentlichen Museen in Berlin, Budapest, Genua und Wien sowie von den Herren Kollegen Baurat Th. Becker, Professor de Meijere und Herrn Verrall erhielt. Daß ich meine Arbeit auf eine so breite Basis stellen und unsere Kenntnis außerdem noch fast um 200 neue Arten vermehren konnte, verdanke ich namentlich dem British Museum in London und dem Ungarischen Nationalmuseum in Budapest, die mir in der entgegen- kommendsten Weise auf lange Zeit hinaus ihre reichen Vorräte an Exoten zur Bearbeitung anvertrauten. Weitere, sehr wichtige Hilfe durch Material leisteten mir das Deutsche entomologische Museum in Berlin-Dahlem, das Zoologische Museum in Cambridge (Herr ©. G. Lamb), das United States National Museum in Washington, die Herren Prof. Bezzi, Abt Czerny, Prof. Herrmann und Kollege Liehtwardt. Allen sei für diese Förderung unserer Sache der herzlichste Dank ausgesprochen. P. S. In der langen Zeit, die seit der Vollendung meines Manu- skriptes verstrich, wurden viele Platystominen bekannt gemacht, von denen ich schon einen großen Teil beschrieben hatte. Die entsprechen- aen Korrekturen mußten nun so gut wie möglich während der Druck- legung vorgenommen werden. Analytische Übersicht der Gattungen. Myrmecomyina. Fliegen von ameisenartigem Habitus. Oberer Hinter- kopf nur bei einer Gattung konkav, sonst mehr weniger oder selbst stark konvex vorgewölbt. Wurzelzellen des Flügels auf- fallend klein. Hinterleib schlank, mehrfach länger als breit, und selbst gestielt. Schüppchen auffallend kurz und klein. Epistom nie konvex vorgewölbt. Bleibt in der Determination ein Zweifel, so zeigen die Gattungen zugleich eine lange und stark entwickelte Sternopleuralborste . . . . .. A. — Habitus nie ameisenartig. Oberer Hinterkopf nie konvex vOr- tretend. Wurzelzellen des Flügels immer groß, oft außerordent- lich groß. Ist der Hinterleib schlank, so kommt gleich- zeitig keine Sternopleuralborste vor . . .... 1 1. Trapherina. Epistom oberhalb des Mundrandes konvex vorge- WUIDLE ZAHL DE LIE ARE We — Epistom niemals anyer adrtreiend TER DR : 22 2. Stenopterinina. Fliegen von langem, schlankem Be Eanterlen schlank, mehrfach länger als breit, meist seitlich kompreß. Frontorbitalborsten höchstens eine und diese nur schwach ent- wickelt. Drittes Fühlerglied lang streifenförmig, vielfach länger als breit. Fühler ungefähr von Gesichtslänge oder darüber hinaus. Arista nie lang gefiedert, höchstens in der Wurzel- hälfte länger behaart, am Ende aber nackt. Fühlergruben lang und scharf abgesetzt. Sternopleuralborste fehlt stets. . . - ©: — Plumpere Arten. Hinterleib elliptisch bis kurz eiförmig. Ist er schlanker, so ist die Arista bis zur Spitze lang gefiedert oder sind die Fühler kürzer oder zwei Frontorbitalborsten vorhanden . 8 3. Rivelliina, Cleitamiina und ähnliche Formen. Hinterleib spindel- förmig, gegen die Wurzel hin ebenso verjüngt wie gegen das Ende hin, in der Mitte oder hinter derselben am brei- testen .. . ETF ES:: — Hinterleib Ber ae in Se he am breitesten, bis sehr kurz und dem Thorax eng angeschlossen. Lamprogastrina andsPlkiistomine. ir Mi. Su a E. 1* 4 Friedrich Hendel. A. Myrmecomyina. Sternopleuralborste fehlt. Der gestielte Hinterleib am Ende des ersten und zweiten Tergits knopfig erweitert. Schulterlappen und Alula fehlen. 2. Myrmecothea Hendel (typ. myrmecoides Loew). — Sternopleurale vorhanden. Hinterleib ohne Verdiekungen. Schulter- lappen und Alula vorhanden. . An... 2 2 0 ae 1. Erste Hinterrandzelle gegen die Mündung hin stark erweitert. Discal- zelle kurz, viel kürzer als der letzte Abschnitt der Discoidalis. Kleine Querader weit vor der Flügelmitte. 5. Schnusimyia n. g. (typ. parvula n. Sp). — Dritte und vierte Längsader gegen die Mündung hin nicht diver- gierend; Discalzelle nicht verkürzt. Kleine Querader hinter der Flügelmitte, wenigstens nie vor derselben . . . 2... 0.2 . Analzellenquerader stark ausgebaucht. Die beiden Queradern ein- ander genähert, höchstens die Länge der hinteren voneinander entfernt .. 2 + : 2.52 ie ae — Analzellenquerader a Enb) I Ei ‚al ee einen kurzen spitzen Zipfel bildend. Queradern entfernt voneinander. 1. Myrmecomyia Rob. Desv. (typ. rufipes Meig.). 3. Flügelvorderrand vor der kurzen Subkostalzelle konvex ausgebaucht. Radialis stark wellig gebogen. Flügel breit und stumpf. 3. Delphinia Rob. Desv. (typ. picta Fab.). — Flügelvorderrand und Radialis fast gerade. Subkostalzelle länger. Flügel schlank. 4. Tritoxa Loew (typ. flera Wiedem.). DD B. Trapherina.') Die Analis erreicht den Flügelhinterrand nicht. Die Querader der spitzenwärts erweiterten, großen, zweiten Basalzelle ist stark schief gestellt und sehr lang. Oberhalb der Zelle sind die Längsadern 1—3 eng gegen die Kosta hin zusammengedrängt. Praelabrum deutlich vorstehend . . . . 2 — Zweite Basalzelle von normaler Gestalt; Pı BEE SEN versteckt 4 1. Trapherina s. str. Subkostalzelle sehr klein, wie verkümmert; Mediastina und Subkosta münden eng nebeneinander. Kleine Quer- ader weit vor der Mitte der Discalzelle. 6. Piara Loew (typ. cyanea n. SP.). — Subkostalzelle wohl entwickelt; Mediastina und Subkosta entfernt voneinander mündend. Queradern einander genähert oder die kleine mindestens jenseits der Mitte der Discalzele . . . . 2 1) Vielleicht ist hieher auch die mir unbekannt gebliebene Phasiamyia metallica Walker, List Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 1062 (1849), die ohne Vaterlands- angabe ist, zu stellen. Siehe ihre Beschreibung in den „Genera Platystomin.“. - Die Arten der Platystominen. 2 2. Die Ozellen liegen an der Scheitelkante. Stirne manchmal rauh be- haart, ohne deutlich reihenweise geordnete untere Frontorbital- en Afrikanische Arten . . . dar Bi — Ozellen von der Scheitelkante entfernt, a Dreh vorne gerückt. Außer der rauhen Stirnbehaarung sind reihig geordnete, nach ein- wärts gebogene untere Frontorbitalborsten unterscheidbar. Indische Arten. 9. Poecilotraphera n. g. (typ. taeniata Macqu.). 3. Radialis in der Endhälfte sanft nach abwärts gebogen. Kleine Querader aber etwas jenseits der Discalzellenmitte. Die Querader der zweiten Basalzelle ist viel kürzer als der Basalabschnitt der Discoidalis. 7. Traphera Loew (typ. chalybea Wied.). — Radialis am Ende aufwärts gebogen. Kleine Querader der hinteren Querader genähert, weniger als die Länge der letzteren entfernt. Die Querader der zweiten Basalzelle ist so lang wie der Basal- abschnitt der Discoidalis. 8. Zule Speiser (typ. corioptera Speiser). 4. Erster Abschnitt der Posticalis lang beborstet. Thoraxrücken länger als breit. Flügel lang und am Ende verschmälert. Kopf normal. Analis bis zum Flügelrand (Xirüna) . . . RE RE — Erster Abschnitt der Posticalis nackt. Thorerilken breiter als lang. Flügel groß und breit und am Ende rund abgestumpft. Die Backen des Z' sind flügelartig erweitert. Analis abgekürzt. 10. Pterogenomyia n. g. (typ. paradoza n. Sp.). . Augen nackt. Stirne nicht auffällig verengt. Queradern genähert. Epistom stark vorspringend; Schild sechsborstig. 11. Xiria Walker (typ. antica Walker). — Augen dicht und lang behaart. Stirne oben auffällig verengt. Kleine Querader vor der Mitte der Discalzelle.. Epistom nur schwach konvex. Schild vierborstig. 12. Lasioxiria n. g. (typ. hirsuta n. Sp.). OT C. Stenopterinina. Die Stirne und das stark zurückweichende Gesicht bilden einen spitzig vor die Augen vortretenden Kegel. 13. Conicipithea n. g. (typ. addens Walker). — sStirne nicht konisch vortretend . . . . N ORT 1. Fühler und Arista außerordentlich lang; eilera Ian als das Unter- gesicht, letztere durch weißliche und dichte Behaarung wie verdickt erscheinend; Humerale fehlt . . . . a); Dr 2 — Fühler meist nur so lang wie das Gesicht; Aristal kürzer und nie dieht weiß behaart: Humerale vorhanden oder fehlt . . . . 3 2. Diseoidalis jenseits der hinteren Querader winkelig herabgebogen. 14. Philocompus Ost.-Sack. (typ. cupidus O.-2.). 10. Friedrich Hendel. Diseoidalis beiderseits der hinteren Querader eine Gerade bildend. 15. Antineura Ost.-Sack. (typ. stolata O.-S.). . Die vorne die zweite Basalzelle abschließende Querader ist außer- ordentlich schief gestellt und bildet eine Eee der Posticalis. Humerale fehlt . . . .- RE ES = Die Querader der zweiten Hasafzeiie Ei von En. Por winkelig abgebrochen; Humerale vorhanden . . . ER 5) . Arista mit Ausnahme der Spitze gefiedert. Fühler kürzer als die Medianlinie des Gesichtes. Hinterleib flaschenartig gestielt. Augen- randeck des Gesichtes unterhalb der Fühlerwurzeln. 16. Xenaspis Ost.-Sack. (typ. vespoides O.-S.). Arista nackt. Fühler länger als das Gesicht. Hinterleib an der Basis nur verengt, nieht gestielt. Augenrandeck des Gesichtes in der Höhe der Fühlerwurzeln. 17. Lamprophthalma Portsch. (typ. metallica Portsch.). . Erste Hinterrandzelle an der Mündung nicht verengt . . . . 13 Erste Hinterrandzelle an der Mündung verengt . ». ».....6 . Kopf sehr groß und breit, dem Thorax dicht ansitzend; 'Thorakal- schüppchen groß, die Flügelschüppchen weit überragend. 23. Duomyia Walker (typ. obscura Walker). Kopf von proportionaler Größe, dem Thorax nicht enge ange- schlossen. Thorakalschüppchen relativ klein . . 2... 0.7 . Thoraxrücken so lange wie breit. Jederseits zwei Frontorbitalborsten. Mundöffnung sehr groß. ' mit langem Borstenbackenbart. 39. Pogonortalis n. g. (typ. barbata n. SP.). Thoraxrücken Baer als breit. Keine oder nur eine Frontorbital- boistei. =n.n: en ee . Alle Schenkel stark ee U lichk "Thoraxrücken vorne erheb- lich verschmälert. 21. Scelostenopterina n. g. (typ. femorata n. Sp.). Sehenkel nicht verdiekt. Thoraxrücken vorne nicht verengt . 9 ‚ Der vorletzte Diseoidalisabschnitt ist zirka ein Fünftel des letzten lang und nur so lang wie die hintere Querader; diese so lang wie der letzte Postiealisabschnitt. Stirnstrieme runzelig. 20. Microepicausta n. g. (typ. graecilis n. SP.). Die hintere Querader ist dem Hinterrande und der Spitze des Flügels weitaus näher gerückt als oben angegeben. Stirne glatt . . 10 Stirne am Vorderrande wulstig, oben mit je einer Frontorbital- borste. Erste Hinterrandzelle an der Mündung wenig verengt, fast gleichbreit. Arten der neuen Welt. 24. Stenopterina Macquart (typ. brevipes Fabr.). Stirne vorne nicht wulstig, oben ohne Frontorbitalborste; erste Hinterrandzelle an der Mündung deutlich verengt . . . . 11 Die Arten der Platystominen. 7 11. Kleine Querader schief gestellt.") 18. Plagiostenopterina n. g. (typ. aenea Wiedem.). — Kleine ‚Querader senkrecht gestellt . „un nee 12 12. Alle Schenkel ventral in der Spitzenhälfte bedornt. Thorax rotgelb. 22, Icteracantha n. &. (typ. chalybeiventris Wiedem.). __ Schenkel ventral nicht bedornt; Thorax metallisch grün. 19. Elassogaster Bigot (typ. metallicus Big.). 13. Oberer Hinterkopf in Form einer nach oben gerichteten, tiefen Mulde auffällig ausgehöhlt. Stirne dadurch verkürzt, breiter als lang. Die beiden Queradern stehen in einer Geraden übereinander. 73. Lambia?) n. g. (typ. coelocephala n. Sp.)- — Alle diese Merkmale fehlen \ 14. Stirnstrieme grubig punktiert. 27. Rhytidortalis n. g. (typ. eribrata n. SP.)- — Stirne glatt, nicht runzelig und Erunig? DIE MUNE N 15 15. Fühler kürzer als das Gesicht. 26. Scotinosoma Loew (typ. bistrigatum n. SP.). — Fühler so lang wie das Gesicht. . - - - BON ON BRNEL TG 16. Flügel der Länge nach faltbar. Keine Mesopleuralborste. Kleine Querader sehr schief. 24. Stenopterina Maequart (typ. brevipes Fab.). — Flügel nicht faltbar. Eine Mesopleuralborste vorhanden. Kleine Querader nur etwas schief oder senkrecht gestellt. 25. Pseudepicausta n. g. (typ. chalybea Dolesch.). 14 D. Cleitamiina, Rivelliina und ähnliche Formen. Sternopleuralborste gut entwickelt, deutlich siehthöfasrzsien: ni = AStemoplenrälberste ‚tehltuinspem Ele up, Besen 2 1. Analzelle unten in einen langen, schlanken Zipfel ausgezogen; ihre Querader gebrochen. 29. Diacrita Gerstäcker (typ. costalis Gerst.). — Analzelle abgerundet, ohne Zipfel. 28. Idana Loew (typ. marginata Say). 2. Analzelle ähnlich wie bei Zoxoneura in eine lange Spitze ausge- zogen, deren Querader nicht gebrochen ist. Kopf balanzierend. 43. Clitodoca®) Loew (typ. fenestralis Macqu.). __ Analzelle anders gestaltet . . . .. 3 1) Hieher gehört auch Charaz planidorsum Walker, Trans. Ent. Soc. Lond.. p. 325 (1860), aus Burmah. ?) Gehört systematisch zu Sphenoprosopa Loew, Platystomina. ») Clitodoca und Achiosoma sind eigentlich Lamprogastrinen, erstere Loxo0- neura, letztere Achias nahestehend; sie haben aber ein schlankeres Abdomen und kurze Thoraxschüppchen. 0,0) Friedrieh Hendel. 3, Arista sehr lang gefiedert, die Fiederstrahlen wellig gebogen . 4 > | = x Ne) Arista Dicht gefiedert;Rivelänu un DE IR Beer il . Queradern einander stark genähert. Letztes Abdominaltergit am Hinterrande lang beborstet. Schüppchen klein. Cleitamina . 5 Queradern entfernt voneinander . . . re RE . Analzelle durch eine winkelig gebrochene AAneeader abgeschlossen, unten in einen kurzen spitzen Zipfel ausgezogen. 33. Loriomyia Kert6sz (typ. guttipennis Kertesz). Analzelle vorne durch eine De ohne Zipfel ab- geschlossen . . . 4 aha . Die Radialis und Suhkkosta ei an einer Stelle vor der Mündung fast oder ganz bis zur Berührung genähert. 9 oft mit verbreitertem Kopfe, nie aber mit gestielten Augen. 30. Cleitamia Maequart (typ. Astrolabei Boisd.). Radialis und Subkosta bleiben voneinander entfernt. J' mit lang- gestielten Augen wie bei Achias F. 31. Laglaisia Bigot (typ. caloptera Bigot). . Augen deutlich vorgequollen, kurz gestielt. Schüppchen kurz. Hinter- leib an der Basis deutlich gestielt, keulig. 46. Achiosoma n. g. (typ. dacoides Walk.). Augen und Hinterleib nicht, ,gestielt . ....1= - - - ze Analzelle unten in einen spitzen Zipfel ausgezogen . . » 2.9 Analzelle vorne nicht durch eine winkelig gebrochene, sondern durch eine bauchige Querader begrenzt. 71. Engistoneura‘) Loew (typ. maerens Fab.). .2) Erste Hinterrandzelle an der Mündung stark erweitert. 34. Icteroptera V. d. Wulp (typ. limbipennis V. d. Wulp). Erste Hinterrandzelle an der Mündung erheblich verengt. 32. Neosophira n. g. (typ. distorta Walk.). . Diseoidalis vor der kleinen Querader bauchig in die Discoidalis hineingebogen . . Tr ORION Discoidalis dort Herne RA: ET En EN . Wurzelzellen */, der Discalzelle en Kopf balanzierend. 36. Loxoneuroides n. g. (typ. varipennis n. SP.). Wurzelzellen klein. Der Hals ist nicht auffallend tief am Kopfe an- gesetzt. int. ItEZ. al . Der lotrechte En ollkehrnesker mern Tanee er ver agree Backen schmal, aber deutlich siehtbar. Augen oben stumpfer als unten gerundet. Epistom nur wenig vorstehend. Mundöffnung und Rüssel mittelgroß. Radialis lang. 40. Rivellia Rob. Desv. (typ. syngenesiae Fab.). 1) Systematisch zu Peltacanthina gehörig! ?) Neosophira ist eine aberrante Form der Tephritinen und keine Platysto- mine. Das gleiche scheint bei der mir nicht bekannten Icteroptera der Fall zu sein. 13. 14. 15. 16. 76 18. Die Arten der Platystominen. 9 Der wagreehte Kopfdurchmesser ist so lang oder länger als der lotrechte. Backen völlig fehlend; die unten stumpfer als oben ge- rundeten Augen bilden den Unterrand des Kopfes. Epistom rüssel- artig, weiter als die Fühlerwurzeln vorspringend. Mundöffnung, Praelabrum und Rüssel auffallend groß. 41. Neoepidesma!) n. g. (typ. thoracalis n. SP.). Queradern ‚einander; stark, genähert Jh. 3. at anee 1A Queradern voneinander weiter entfernt. . . . 2.2.2.2. 35 Fühler kürzer als das Gesicht; je zwei starke Frontorbitalborsten jederseits. Erzgrüne, Euresta-ähnliche Arten. 42. Euxestomoea n. g. (typ. prompta Walk.). Fühler länger als das Gesicht; nur eine Frontorbitalborste jederseits. Nichtmetallische, Zorocera-ähnliche Art. 35. Loxoceromyian. g. (typ. longicornis n. Sp.). Erste Hinterrandzelle an der Mündung durch Zusammenbiegen der dritten und vierten Längsader verengt. &' mit langem Borstenbart am Unterrande der Backen. 39. Pogonortalis n. g. (typ. barbifera n. SP.). Erste Hinterrandzelle parallelrandig. 5’ ohne Borstenbart . . 16 Quernaht in der Rückenmitte durchgehend. Marginalzelle sehr schmal, Radialis und Kosta einander stark genähert. Hintere Querader mit einer Verlängerung in der ersten Hinterrandzelle. 38. Himeroessa Loew (typ. pretiosa Loew). Quernahtäste in der Rückenmitte getrennt voneinander. Radialis und Kosta einander nicht mehr als normal genähert . . . . 17 Analzelle unten mit einer kurzen Spitze versehen. Stirnseiten und Hinterleib grob gekörnt. 37. Acrostictella n. g. (typ. parallela n. Sp.). Analzelle ohne Spitze. Stirne und Hinterleib glatt. . . . . 18 Schildehen am Rande mit sechs Borsten. Die Flügelzeichnung be- steht aus einem braunen Vorderrande und solcher Spitze. 27. Scotinosoma Loew (typ. bistrigatum n. SP.). Schild mit vier Borsten. Die Flügelzeichnung besteht aus dunklen Querbinden und Flecken. 42. Neoardelio n. g. (typ. lineato-collis Thoms.). E. Lamprogastrina und Piatystomina. Alle Schenkel von gleicher Stärke . . . . . 2 Bea Mittelschenkel außergewöhnlich verdickt Bd Folkarene ventral bedornt. 59. Brea Walker (typ. contraria Walk.). 1) Syn. Epidesma Macquart, präokkupiert durch ead. Hübner, 1816, Catal. Lepid., p. 336. 10 6. | Friedrich Hendel. Hinterschenkel außerordentlich verdickt, unten bedornt. 58. Pseudorichardia Hendel (typ. flavitarsis Maequ.). Vorderschenkel stärker als die anderen, ventral bedornt. Erste Hinterrandzelle gegen die Mündung erweitert. Kopf des Z er- weitert; zwei Frontorbitalborsten. Ozellenhöcker nach vorne ver- rückt. 57. Agrochira Enderlein (typ. achiodes Enderlein). . Eine Sternopleuralborste deutlich vorhanden . . . .....2 Sternopleuralborsten fehlen vollkommen . . . 2.2... . Erste Hinterrandzelle gegen die Mündung hin verengt; Radialis näher der Cubitalis als der Kosta gelegen. Kopf von vorne ge- sehen höher als breit oder so hoch wie breit. 51. Celetor Loew (typ. dentipes Macqu.). Erste Hinterrandzelle parallelrandig oder gegen die Mündung hin divergierend. Radialis näher der Kosta als der Cubitalis gelegen. Kopf von vorne gesehen breiter als hoch . . . . 2 .2...08 . Ozellen von der Scheitelkante entfernt, im oberen, stark verengten Stirndrittel gelegen. Jederseits zwei Frontorbitalborsten. 54. Parardelio n. g. (typ. pilosa n. Sp.). Ozellen nahe am Scheitelrande. Stirne nicht verengt. Nur eine Frontorbitalborste: jedersens" *. to ee... 00 0 ve . Arista lang gefiedert. Stirne vorne mit einer scharfen Querleiste. Die letzten Abschnitte der dritten und vierten Längsader deutlich nach abwärts gebogen. 52. Scholastes Loew (typ. cinctus Gu£r.). Arista nur pubesziert. Stirne ohne Querleiste. Die Endabschnitte der dritten und vierten Längsader gerade oder fast gerade. 53. Paryphodes Speiser (typ. omega Speis.). . Analzelle unten in eine Spitze ausgezogen .. . :.2...0.2.6 Analzelle unten ohne Spitze -- -.- . .: ser ur... 2.02 Ver Die Querader der Analzellenspitze ist gerade. Hals auffällig weit unterhalb der Kopfmitte angewachsen!) . . . 2.2.2... 7 Die Querader der Analzellenspitze ist winkelig gebrochen; Kopf nieht. halanzierend =. >... eye een ee . Discoidalis jenseits der hinteren Querader aufgebogen. 44. Loxoneura Macquart (typ. decora Fabr.). Discoidalis jenseits der hinteren Querader gerade, nicht aufgebogen. 45. Mezona Speiser (typ. proxenus Speis.). . Flügelvorderrand gerade. Schulterlappen mit einer scharfen Ecke vorspringend. 56. Goniaeola Hendel. t) Ist es eine kurze, sehr gedrungene Fliege mit der Quere nach gefalteten Flügeln, so liegt eine Asyntona-Art vor. 10. HT: [ERS —] 18. Die Arten der Platystominen. 11 Flügelvorderrand vor der Subkostalzelle ausgebaucht, konvex vor- tretend. Schenkel und Schienen etwas verdickt. 55. Ostracocoelia Giglio-Tos. (typ. mirabilis Gigl.-Tos.). . Augen dicht hell behaart. Jederseits ee starke Frontorbitalborsten. 62. Dasyortalis n. g. (typ. complens Walk.). Ausen Nackt.z 1: seta 10 Queradern stark einander en fast el stehand 3.1 Queradern voneinander entfernt . . . . res 1 Das Gesicht tritt im Profile um enlarge vor ai Augen vor. Die zweite Basalzelle ist länger als die vorne gerade abgeschnittene Analzelle. 74. Sphenoprosopa Loew (typ. fascipennis Macqu.). Gesicht nicht derart vortretend. Die zweite Basalzelle ist nur so lang wie die vorne konvex begrenzte Analzelle . ... ..... 12 2. Keine Frontorbitalborste. Fühlergruben tief und scharfrandig. 49. Montrouziera Bigot (typ. lifua Big.). Zwei Frontorbitalborsten. Fühlergruben seicht, mit abgerundeten Rändern. 50. Oedemachilus Bigot (typ. Coquereli Big.). . Zwei starke, seitwärts gebogene Ozellarborsten neben den bis zum obersten Stirndrittel vorgerückten Ozellen vorhanden. Oberer Hinterkopf auffällig stark ausgebildet. Gesicht ohne Längsrücken. 63. Oeciotypa n. g. (typ. parallelomma n. Sp.). Ozellare fehlen oder sind rudimentär. Ozellen in der Nähe der Scheitelkante gelegen . - ER TR TA . Fühler linear, länger als das Gesicht i im Profile N er Se Fr I Fühler weitaus kurzer als das Gesieht- 3er. zesrle . Fühler an den Wurzeln einander genähert. Wangen linear. Anal- zelle konvex abgeschlossen. Abdomen ohne Dorsalkiel. 64. Amphicnephes Loew (typ. pullus Wiedem.). Fühler an der Basis weit entfernt voneinander. Wangen und Stirne sehr breit. Analzelle gerade abgeschlossen. Abdomen mit hohem und scharfem Dorsalkiel. 65. Tropidogastrella n. g. (typ. tropida n. Sp.). . Augen nicht kugelig und auch nicht am Kopfe vorgequollen . 18 Augen vorgequollen bis gestielt . . - - ee 17 . Augen bei J und © mindestens immer wie Abe sehn: häufig aber mehr oder weniger deutlich bis lang gestielt. Backen und Wangen sehr breit. Thoraxschüppchen sehr groß. 47. Achias Fabrieius (typ. oculatus Fab.). Die kugeligen Augen sind nur über die eingesattelte Stirne vor- gequollen, nicht allseits abgeschnürt. Thoraxschüppchen klein. 60. Coelocephala Karsch (typ. strigilis Karsch). Schild am Hinterrande mit vier dornartigen, borstentragenden Warzen. Vorderschenkel ventral bedornt. Hinterleib metallisch 12 19. 180) DD Friedrich Hendel. glänzend. Der Thorax verbreitert sich auffällig gegen die Flügel- wurzeln hin. 72. Peltacanthina Enderl. (typ. magnifica Walk.). Schild und Vorderschenkel unbewaffnet; sind letztere bedornt, dann ist der Hinterleib mattgrau, gefleckt. Rücken nach hinten zu nicht Ferbreitertuir th SERIEN et Eee Sehr kurze, gedrungene Fliegen, deren drei Körperabschnitte eng aneinanderschließen. Thorax und Hinterleib außerordentlich kurz, breiter als lang. Erste Hinterrandzelle parallelrandig oder am Kinlleverweitert IBHR100% : er Al) .. 20 Die drei Körperabschnitte nicht so eng iusknmenenntet. home und Hinterleib länger als breit. Erste Hinterrandzelle an der Mün- dunethauns Verenstnihta uU, MIESIRTTID N IST . Hintere Basalzelle länger und größer als die Discalzelle. Flügel der Länge und Quere nach mehr oder weniger vollkommen faltbar.. 21 Hintere Basalzelle kürzer und überhaupt kleiner als die Discal- zelle. Flügel der Quere nach nicht faltbar . . . Da . Fühler an der Wurzel entfernt. Keine Frontorbiti Die Discoidalis mündet in die Flügelspitze. Analzelle unten spitz. 66. Asyntona Ost.-Sack. (typ. tetyroides Walk.). Fühler an der Basis einander genähert. Eine Frontorbitalborste. Die Discoidalis mündet unterhalb der Flügelspitze. Backen sehr niedrig. 68. Naupoda Ost.-Sack. (typ. platessa O.-S.). . Eine starke Frontorbitalborste. Stirne am Scheitel auf die Hälfte der vorderen Breite verjüngt. Fühler der Augenmitte gegenüber inseriert. Letzter Discoidalisabschnitt bis zur Mündung sanft nach abwärts gebogen. Thorax und Hinterleib glänzend, metallisch ge- färbt. 61. Chaetorivellia de Meijere (typ. trifasciata Dolesch.). Keine Frontorbitalborste. Stirne oben nicht derart verengt. Fühler unterhalb der Augenmitte inseriert. Letzter Discoidalisabschnitt gerade oder fast gerade, nie gegen die Mündung hin nach abwärts gebogen. Kolorit nie metallisch glänzend . . ». . .2...23 . Fühler an der Wurzel voneinander entfernt. Discalzelle wurzelwärts von einer Querader begrenzt, die so lange oder nur wenig kürzer als die hintere Querader ist. 67. Zygaenula Doleschall (typ. paradora Dolesch.). Fühler an den Wurzeln genähert. Discalzelle an der Basis weitaus schmäler als die hintere Querader lang ist. 69. Pterogenia Bigot (typ. singularis Big.). . Hinterleib glatt poliert, metallisch glänzend . -. . 2. 2... 35 Hinterleib nie glänzend metallisch und glatt . . . . ......26 . Kopf wie aufgeblasen, mit relativ kleinen Augen, breiter Stirne und hohen Backen. Die sehr kurzen Fühler sind in tiefe, durch einen 29. 30. Die Arten der Platystominen. 13 breiten Längsrücken weit voneinander getrennte Gruben voll- kommen zurückziehbar. 78. Bromophila Loew (typ. caffra Macqu.). Kopf nicht aufgeblasen. Fühler an der Basis einander genähert. Augen groß. 48. Lamprogaster‘) Macquart (typ. flavipennis Macqu.). . Kopf dem Thorax eng ansitzend, hinten flachmuldig ausgehöhlt, ohne Halsstufe. Fühler in tiefen Gruben, welche durch einen breiten, flachen und scharfrandigen Längsrücken getrennt werden. Kopf von vorne gesehen so hoch wie breit. Frontorbitalborsten fehlen stets. 70. Euprosopia Macquart (typ. tenuicornis Macqu.). Kopf durch die gepolsterten Backen vom Thorax abstehend, hinten mit deutlicher Halsstufe. Fühler in seichteren Gruben, die in der Regel nur durch einen abgerundeten Längsrücken getrennt werden. Kopf von vorne gesehen breiter als hoch . . . » 2... 27 SHATISTINOCMederk are Hd Ran uEt rien hend > NE Arista nackt oder höchstens pubeszent . . . . . ...80 . Radialis am Ende auffällig zur Kosta aufgebogen. Erste Hinter- randzelle an der Mündung nicht verengt oder sogar erweitert. Inde:malaisehe Artendeor. buy wurd ais-ıld ade dass Aue 029 Radialis bis zur Mündung sanft nach abwärts gebogen. Erste Hinter- randzelle an der Mündung stark verengt. Afrikanische Arten. 75. Lophoplatystoma n. g. (typ. acarigerum Speiser). Schildehen aufgeblasen, hinten abgerundet, mit vier DBorsten. Letzter Abschnitt der Cubitalis jenseits der kleinen Querader stark gebogen; zweite Basalzelle spitzenwärts nicht erweitert. Viertes Abdominaltergit bei Q und 9 verschmälert. 77. Valonia Walker (typ. complicata Walk.). Schild oben flach, hinten kantig, mit sechs Borsten. Letzter Ab- schnitt der Cubitalis gerade; zweite Basalzelle spitzenwärts er- weitert. 76. Euthyplatystoma n. g. (typ. rigidum Walk.). Schild vierborstig, wie aufgeblasen. Augen am Scheitel vor- gequollen. Keine Frontorbitalborste. Größtenteils glänzende, un- bestäubte Arten der äthiopischen Region. 79. Palpomyiella n. g. (typ. asphaltina Wiedem.). Schild sechsborstig, nicht auffällig gewölbt. Augen nicht vor- gequollen. Eine Frontorbitalborste vorhanden. Nicht glänzende, mattbestäubte, nur paläarktische Arten. 80. Platystoma Meigen (typ. seminationis Linn.). 1) Ich kann die mir unbekannte Gattung Cryphiocera Macquart (1843) nicht von Lamprogaster trennen. 14 Friedrich Hendel. 1. Genus Myrmecomyia Robin.-Desvoidy. Essai sur les Myodaires, p. 721 (1830). l. Myrmecomyia rufipes Meigen. Cephalia rufipes Meigen, System. Beschr. zweifl. Ins., Vol. 5, p. 294. 1. Taf. 47, Fig. 15 (1826). — Macquart, Suites ä Buffon, Vol. 2, p. 483. 1. (1835). — Schiner, Fauna Austr., Vol. 2, p. 177 (1864). — Williston, Trans. Americ. Ent. Soc., Vol. 13, p. 307 (1886). — Pandelle, Revue d’Entomol. Caen, Sep., p. 490 (1902). — Becker, Katal. paläarkt. Dipt., Vol. 4, p. 102 (1905). — Hendel, Gen. Plat., Taf. 2, Fig. 36 Flügel, Fig. 37 Kopf. Syn. Myrmecomyia formicaria Robineau-Desvoidy, Essai sur l. Myod., p. 722. 1. (1830). — Cephalia nigripes Meigen, 1. c., Vol. 5, p. 294. 2. Taf. 47, Fig. 16 (1826). — Macquart, 1. c., p. 483. 2. (1835). — Schiner, 1. c., p. 177 (1864). — Rondani, Tanypez., Bull. Soc. Ent. Ital., Vol. 6, p. 6 (1874). — Becker, Zeitschr. f. Hymenopt. u. Dipt., Vol. 2, p. 230. 2. (1902). Jg 9 aus Süd- und Mitteleuropa. Nach Williston auch in Nord- amerika, Virginia, was noch der Bestätigung bedarf. Kopf samt Anhängen, Thorax, Schild und Beine rostrot bis rot- braun. Kopf glänzend; Stirnstrieme in der Längsmitte matt. Drittes Fühlerglied verdunkelt bis schwarzbraun; ebenso die Taster und der Rüssel. Zwischen Fühlerwurzel und Auge ein silberiger Querfleck, an den sich nach oben hin ein kurzer und schmaler Augenrandsaum an- schließt. Thorax und Schild glänzend. Thoraxrücken mit zwei hinten etwas weiter entfernten und abgekürzten matt schwarzbraunen Längsstriemen in der Mitte, die in gewisser Richtung weißlichgrau schimmern. Pleuren oben schwach weißlich überhaucht; Sternopleuren und Vorderhüften silberig schimmernd. Hinterleib schwarz, nur wachsglänzend, in gewisser Beleuchtung äußerst zart weißlich angehaucht. Füße und die Hinterschienen schwarz. An den vier vorderen Füßen sind die Fersen an der Wurzel rötlich. Mittelschienen, Hinter- und Mittelschenkel in verschiedenem Grade verdunkelt oder geschwärzt. Der Flügel ist glasig und zeigt nur in der Mitte eine zart bräun- lichgelbe Tingierung. Die Kostalzelle ist in der Wurzelhälfte bis über die Schulterquerader hinaus hellbraun. Subkostalzelle schwarzbraun. Die zusammenhängende schwarzbraune Zeichnung der Flügelspitze be- steht aus einem Fleckchen in der Spitze der Marginalzelle, einem oben schmalen, unten sich erweiternden Kostalsaum der Submarginalzelle und einem größeren Flecke, der das Spitzenfünftel der ersten Hinter- randzelle einnimmt und an der Mündung der Cubitalis am intensivsten und breitesten ist. Schüppchen und Schwinger weißlichgelb. Körper S—9 mm, Flügel 7—8 mm lang. Die Arten der Platystominen. 15 2. Myrmecomyia flavoscutellata Becker. Acta Soc. Seient. Fennie., Vol. 26, Nr. 9, p. 60 (1900) (Cephalia). 1 © aus Dudinka, Nordsibirien (Sahlberg). „Thorax glänzend schwarz, in der Gegend der Schulterbeulen dunkel rostrot. Schildehen gelb mit zwei Borsten. Kopf rostrot; Stirn verdunkelt, auf der Mitte eine etwas flache Längsrinne, die von dunkler Bestäubung etwas matt ist. Die Fühler haben ein braun be- stäubtes drittes Glied, die beiden ersten Glieder sind gelb; Borste ziem- lich lang, nackt. Das gewölbte Untergesicht glänzend rotbraun mit schmalen, etwas weiß bereiften Wangen. Hinterrücken und Hinterleib glänzend schwarz, die zerstreute kurze schwarze Behaarung ist kaum zu erkennen; Legeröhre glänzend schwarz. Schwinger gelb. Beine schwarz mit roten Hüftgelenken, auch die äußerste Wurzel und Spitze der Schenkel und Knie sind rostgelb. Die Flügel haben an der Spitze einen großen schwarzbraunen Fleck; er beginnt an der Spitze der Randzelle, deren äußerste Ecke auch noch braun gefärbt ist, und ver- läuft allmählich verblassend hinter der Mündung der vierten Längsader; innere Begrenzung buchtig. 45 mm lang.“ Im Anhange zur Gattung Myrmecomyia wären folgende Cephalia- Arten zu erwähnen. 1. Cephalia fenestrata Coquillett. Journ. N.-York Ent. Soc., Vol. 8, p. 24 (1900). 1 2, Nordamerika, Kansas. „Reddish yellow, sides of front marked with brown, 3. antennal joint except its base brown, a brown vitta extends from each humerus nearly to base of wing, then erosses the pleura obliquely to hind coxa; abdomen, except the base and ovipositor, dark brown, apices of tarsi brown; wings gray, the base, costal and marginal cells brown, a whitish hyaline fascia extends from costa a shorte distance before apex of 2. vein transversely to slightly below the 4. vein. Length 7 mm.“ Ist mir unbekannt geblieben. 2. Cephalia? fulvicornis Bigot. Ann. Soc. Ent. France, Ser. 6, tom. 6, p. 386 (1886). 1 g aus Kalifornien. „D’un chätain fone6 et luisant. La tete et les antennes entiere- ment fauves; palpes chatains; abdomen ä base roussätre; balanciers blanes; pieds fauves, tibias un peu brunnätres, prineipalement les ant6rieurs, tarses plus fonc6s, les posterieurs largement fauves a la base; ailes hyalines, une assez grande macule a l’extremite, le bord externe, ä la base et jusqu’ä l’extrömite de la deuxieme nervure longit., large- ment, noirätres.“ Gehört sicher nicht in dieselbe Gattung mit Cephalia rufipes Meigen. Wahrscheinlich liegt eine Odontomera-Art vor (Richardünae). 16 Friedrich Hendel. 3. Cephalia? maculipennis Bigot. Ann, Soe. Ent. France, Ser. 6, tom. 6, p. 385 (1886). 1 g, Nordamerika (Rockey-Mount.). „Les 2 premiers segments des antennes fauves (troisieme mangque); töte et palpes noires, orbites finement bordes de grisätre; thorax d’un noir luisant ainsi que l’6cusson, tergum d’un nuance broncee obscure; balaneiers noirs; abdomen d’un noir luisant avee des refleets metalliques obseures; pieds fauves; ailes hyalines, nervure costale, les 2 trans- versales et deux petites lignes transverse situdes exterieurement vers la base, enfin, une macule de medioere dimension, s’anastomosant en arriöre avec la nuance que borde la nervure costale, noiratres.‘“ — Mir unbekannt. 4. Cephalia quadripunctata Gimmerthal. Bull. Soc. Imper. d. Natural. de Moscou, Vol. 15, p. 684 (1842). „Thorace griseo, abdomine testacea, punctis quatuor; pedibus testaceae.“ „Kopf, Fühler und Mundteile rotgelb; Augen mit einer feinen weißen Linie umzogen. Mittelleib aschgrau. Schildehen und Hinterleib rostgelb, auf dem dritten und vierten Leibringe je zwei kleine, erhabene schwarze Punkte oder Wärzchen. Beine rostgelb, Schenkel außen grau schillernd. Flügel etwas gelblich getrübt, besonders am Vorderrande. Starkı2 . Bin 9.77 Aus dem Verzeichnis der Zweiflügler von Lief- und Kurland ohne nähere Fundortsangabe. Diese Art ist meiner Ansicht nach eine Lauxania- (Sapromyza-) Art aus der Verwandtschaft der guadripunctata Linne. 5. Cephalia bicolor Bigot, Ann. Soc. Ent. France, p. 385, 2 (1886), ist identisch mit Euphranta connexa Fabricius. 2. Genus Myrmecothea Hendel. Wien. Ent. Zeit., p. 310 (1910). Myrmecothea myrmecoides Loew. Cephalia myrmecoides Loew, Wien. Ent. Monatsch., Vol. 4, p. 83 (1860). — Monogr. Dipt. N.-Amer., Vol. 3, p. 100 (Myrmecomyia) (1874). — Hendel, Gen. Plat., Taf. 2, Fig. 35, ganze Figur. g' 9 aus Nordamerika. Kopf glänzend schwarz; Gesicht, Vorderstirne, Halsstelle, Prä- labrum und Backen teilweise rotbraun. In der Längsmitte der Stirne von den Ozellen bis zum Vorderrande eine samtschwarze, schmale Strieme, vorne zugespitzt. Stirnseiten flach quergerunzelt. Augenrand der Stirne, Wangen und des Hinterkopfes schmal silberig gesäumt. Die ersten zwei Fühlerglieder und die Wurzel des sonst schwarzbraunen dritten rot- braun. Taster schwarzbraun. Die Arten der Platystominen. 17 Thorax, Schild und Hinterleib glänzend pechsehwarz, oben durch einen sehr zarten graulichen Duft im Glanze gemildert. Vorderhüften und Sternopleuren silberig schimmernd. Hüften rot, vordere rotgelb. Vorne sind die Schienen gelbrot, die Füße schwarzbraun und die Schenkel pechbraun, an beiden Enden heller. Die vier hinteren Beine pechschwarz; Knie und Fußwurzeln rotbraun. Flügel glashell, an der Wurzel in der Kostalzelle bis über die Schulterquerader hinaus und in der ersten Basalzelle braun. Der braune Fleck an der Flügelspitze hat die größte Breite an der Mündung der Cubitalis, reicht unten kaum etwas über die Discoidalis hinab und zicht sich oben, innen stark ausgebuchtet, als Kostalsaum fast bis zur Radialis- mündung hinauf. Schwingerkopf schwarzbraun. Körper 7 mm, Flügel 6 mm lang. 3. Genus Delphinia Robin.-Desvoidy. Essai sur les Myod., p. 719, 13 (1830). Delphinia pieta Fabricius. Fabrieius, Ent. Syst., Vol. 4, p. 355 (Musca) (1775). — Ei st. Antliat., p. 330 (Dictya) (1805). — Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 489 (Trypeta) (1830). — Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 301, Pl. 27, Fig. 4 (Camptoneura) (1845). — Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 109, Taf. 8, Fig. 13 (Campto- neura) (1873). — Hendel, Gen., Plat., Taf. 3, Fig. 43 Flügel. Tephritis conica Fabrieius, Syst. Antliat., p. 318 (1805). Delphinia thoracica Rob.-Desvoidy, Essai sur 1. Myod., p. 720 (1830). Urophora nigriventris Macquart, Dipt. exot., Suppl. 5, p. 124 (1855). Nordamerika. Gemein. Siehe Loews Beschreibung. 4. Genus Tritoxa Loew. Monogr. North-Americ. Dipt., Vol. 3, p. 102 (1873). Tabelle der Arten. Dritte hyaline Flügelquerbinde gebogen, unmittelbar jenseits der Sub- kostamündung beginnend. . . . anche a — Dritte hyaline Flügelquerbinde ade, w ei a der Subkosta- mündung beginnend. 3. Tr. cuneata Loew. 1. Thorax pechschwarz. Hintere Querader mit der Posticalis einen etwas spitzen Winkel bildend. 1. Tr. flexa Wiedemann. — Thorax rotbraun. Hintere Querader mit der Posticalis einen stumpfen Winkel bildend. 2. Tr. incurva Loew. 1. Tritoxa flexa Wiedemann. Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 384, 11 (Trypeta) (1830). — Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 1, p. 57, und Vol. 3, p. 102, Taf. 8, Fig. 10 (1873). — Shimer, Practieal Entomologist, Vol. 1, p. 4, und Amerie. Entomologist, Abhandl. d. k. k. zool.-botun. Ges. Bd. VIII, Heft 1. 2 18 Friedrich Hendel. Vol. 2, p. 110 (Biologie). — Johnson, Rep. New-Jersey Stat. Museum 1909, p. 79, Fig. 332. Trypeta arcuata Walker, Ins. Saunders., Part 4, p. 383, Taf. 8, Fig. 3 (1852). Nordamerika. Der ausführlichen Beschreibung Loews habe ich nichts hin- zuzufügen. Da ich Trit. incurva Loew nicht kenne, kann ich auch über ihr Artrecht kein Urteil fällen. Shimer hält sie für eine Varietät von Trit. lexa Wiedemann. 2. Tritowa incurva Loew. Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 104, Pl. 8, Fig. 12 (1873). Nordamerika. 3. Tritoxa cunmeata Loew. Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 107, Pl. 8, Fig. 11 (1873). Nach Loew aus Nordamerika, Nebraska. Ich besitze die Art aus Südkolorado. 5. Genus Schnusimyia n.g. Schnusimyia parvula n. Sp. 3 @ aus Peru (Ucayalifluß, 20./X.; Pichis, 10./XIL) und Bolivia (Mapiri; Sarampioni, 23./L), leg. Schnuse, im königlichen Museum in Dresden. Das ganze Tier ist rostgelb. Stirnstrieme matt, in gewisser Rich- tung wie die Gesichtsseiten weiß schimmernd. Augenrand fein weiß ein- gefaßt. Drittes Fühlerglied dunkler, bräunlich. Arista dunkel gefiedert. Thorax zart weißlich bereift, auf dem Rücken dichter. Dort läßt die Bereifung den Vorderteil und eine Medianlinie frei. Hinterleib von der Wurzel an in größerer Ausdehnung verdunkelt, pechbraun, glänzend. Die Behaarung des Leibes ist rot, die Beborstung schwarz. An den Schenkeln, besonders den vier hinteren, treten ventral zwei unvollständige, schmale, braune Querringe auf, die auch fehlen können. Ebenso Ringe vor den Schienenspitzen. Bei einem Stücke sind die hinteren Schienen braun. Flügel dunkelbraun, mit einer ganz Aciura-ähnlichen Zeichnung. Das Braun der Flügelwurzel ist durch eine schmale weiße Querbinde vom Fleck der Subkostalzelle herab von dem Braun der Flügelspitze getrennt. Unmittelbar jenseits der Subkostamündung eine kurze, weiße Bogenbinde in der Marginalzelle. Ein innen unregelmäßig begrenzter Spitzenrandsaum bleibt weiß. Gleich jenseits der hinteren Quer- ader ein weißer ovaler Fleck in der ersten Hinterrandzelle. Im übrigen siehe die Abbildung des Flügels in Genera Insectorum, Subfamilie Pterocallinae, Taf. 1, Fig. 14, und Genera Platyst., Taf. 2, Fig. 38, 39 Kopf, Fig. 40 Flügel. Schüppchen und Schwinger gelblich. Körper und Flügel 3 mm lang. Die Arten der Platystominen. 19 6. Genus Piara Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 50 (1875). Piara cyanea n. Sp. Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 55 Kopf, Fig. 56 Flügel. 1 @ aus Afrika, ohne nähere Angabe. Wiener Hofmuseum. Stirnstrieme samtartig, schwärzlich rotbraun, borstlich und lang schwarz behaart. Augenrand, Wangen und Scheitel glänzend hellgelb, mit Hohlpunkten versehen. Gesicht und Hinterkopf glänzend schwarz. Die ersten zwei Fühlerglieder schwarzbraun, das dritte hellrot. Arista lang, schwarz gefiedert. Der hintere Augenrand bildet eine scharf ab- gesetzte, unbehaarte, matt gelblichweiß schimmernde Strieme. Taster schwarzbraun, am Ende rot. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend grünblau, lebhaft me- tallisch schimmernd, teilweise mit violettem Schiller. Auf dem Thorax- rücken und Schilde zeigt sich in gewisser Beleuchtung ein rötlicher, zarter Reif. Grundbehaarung kurz, schwarz, am Hinterleibe rot schim- mernd. Alle Borsten sehr lang, stark und schwarz. Erstes Glied des Ovipositors glänzend schwarz. Füße gelb, die letzten 2—3 Glieder braun. Beine sonst pechbraun. Flügel wurzelwärts einer geraden und senkrechten Linie von der fast punktförmig reduzierten Subkostalzelle bis zur Analismündung schwarzbraun, mit Ausnahme eines eiförmigen milchweißen Fleckes, der den größten Teil der Analzelle und den hinteren Teil des Schulter- lappens einnimmt. Innerhalb der Grenze dieses Wurzelbraunen liegt auch die kleine Querader. Durch einen schmalen weißen Zwischenraum ge- trennt sind drei breite, am Vorderrande des Flügels sich vereinigende Querbinden von schwarzbrauner Farbe. Die erste ist senkrecht und läuft über die hintere Querader zum Hinterrande; die zweite durchkreuzt die Mitte der ersten Hinterrandzelle und mündet gerade unter der Dis- coidalis; die dritte säumt den Vorderrand des Flügels bis zur Mitte der ersten Hinterrandzelle. Die Zwischenräume milchweiß. Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 5 mm lang. . 7. Genus Traphera Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 51 (1875). Traphera chalybea Wiedemann. Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 464, 12 (Ortalis) (1830). Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 50, 51 Kopf, Fig. 52 Flügel. Kapland. „Chalybea; capite antennisque rubidis; alis nigris: fasciis 2, gutta- que albis. Stahlblau, mit rötlichem Kopfe und Fühlern, schwarzen Flügeln mit zwei weißen Binden und einem Tropfen. — 2'/, Linien. 2# 20 Friedrich Hendel. „Untergesicht gelbrot, mit breiter schwarzer Strieme. Stirn gelbrot. Mittel- und Hinterleib schön und stark glänzend stahlblau. Flügel bräunlichschwarz, mit zwei schräg vom Innenrande vorwärts laufenden, am äußeren Ende abgekürzten Binden, zwischen welche noch ein kleiner Ausschnitt vom Innenrande tritt, und einem Tropfen am vordersten Teile des Innenrandes, alles von wirklich weißer Farbe. Beine tiefblau; Füße mit weißer Wurzel. — Im Berliner Museum.“ Ich habe seinerzeit die Type Wiedemanns vor mir gehabt und nebst einer Zeichnung für die Genera Inseetorum eine ausführliche Gattungsbeschreibung angefertigt. 8. Genus Lule Speiser. Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exped., Part. 10, Diptera, p. 179 (1910). — Enderlein, Zool. Jahrb., 1912, p. 376. 1. Lule corioptera Speiser. Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exped., Part. 10, Diptera, p. 180 (1910). — Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 46 Flügel. i Zahlreiche S' Q vom Kilimandjaro, leg. Dr. Sjöstedt, von Chi- rinda-Forest, leg. Marshall, im Museum in Cambridge, und aus Ost- afrika, Arusha-Ju, im Ungarischen Nationalmuseum. Kopf samt Anhängen rotgelb, Stirne, Gesicht und Hinterkopf glänzend. Stirne am Augenrande seicht quergerunzelt; Strieme zerstreut schwarz behaart. Vom unteren Ende der Fühlergruben laufen zum Mundrande zwei etwas konvergierende rotbraune Linien, die sich auch auf das Prälabrum fortsetzen. Ozellenfleck schwarzbraun, punktförmig. Hinterkopf mit zwei breiten braunen Striemen, die gegen den Hals zu- sammenlaufen. Der ganze Körper ist glänzend metallisch blaugrün oder grünlich- blau, auf dem Rücken und Schilde nur kaum merklich nadelrissig, fast glatt, überall kurz schwarz behaart. — Beine metallisch schwarz. Füße rotgelb; vorne nur die Ferse, der Rest braun. Flügel in den zwei Wurzeldritteln schwarzbraun, am Hinterrande heller. Die schwarze distale Grenze des Braunen ist konvex, schief und läuft von der Mündung der Subkosta, die hintere Querader gerade noch mit einschließend, zur Mündung der Posticalis. Die Flügelspitze ist gelblichgrau tingiert, mit Ausnahme eines breiten weiß schimmernden Bandes, welches der Grenze des Braunen unmittelbär anliegt. In der Spitze der Marginalzelle liegt ein braungelber, runder Fleck, unter der schwarzen Subkostalzelle manchmal ein weißer Punkt und unter diesem noch einige heller braune Punkte in schiefer Reihe. — Schwingerkopf schwarz. Körper und Flügel 5—6 mm lang. Die Arten der Platystominen. 21 2. Tule eyanea Enderlein. Zool. Jahrb., 1912, p. 377, Fig. H Flügel. g 9 aus Madagaskar. Unterscheidet sich nach der Beschreibung durch mattes Schildchen und einen braunen Punkt an der Cubitalismündung von voriger Art. 3. Lule Braunsi n. Sp. Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 44 Kopf, Fig. 45 Flügel. g Q aus dem Kaplande, Algoabai, leg. Dr. H. Brauns.. Wiener Hofmuseum. Dureh Folgendes von L. corioptera verschieden. — Die Kopf- färbung ist orangerot. Die zwei Gesichtsstriemen fehlen. Die Stirnstrieme ist viel diehter, länger und rauher schwarz behaart und in der Mitte auch matt. Das Gesicht ist stärker konvex. Der ganze Körper ist lebhaft stahlblau, glatt und stark glänzend. Beine violettschwarz. Vorderferse und die ersten zwei Glieder der vier hinteren Füße rotgelb, der Rest dunkelbraun. Die zwei Wurzeldrittel des Flügels ebenfalls tief schwarzbraun, hinten viel weniger ausgehellt als bei corioptera. Einige verwaschene helle Punkte bilden dureh die Spitze der Discalzelle hindurch eine schiefe Querreihe. Außerdem sieht man im Braunen hie und da ein helleres Fleckehen. Jenseits der weißen Bogenquerbinde ist aber die Flügel- spitze nicht gelblich, sondern ebenfalls wieder schwarzbraun. An der Mündung der ersten Hinterrandzelle liegt ein breiterer weiber Rand- fleck, unter jener der Radialis zwei weiße Punkte untereinander, die manchmal zusammenfließen. Die Radialis ist bei corioptera stark auf- gebogen und mündet der Subkosta weitaus näher als der Cubitalis; bei Braunsi ist sie flacher und mündet näher der Flügelspitze. Alles übrige, auch die Größe, wie bei Z. coriopftera. 9. Genus Poecilotraphera n. 9. Poecilotraphera taeniata Macquart. Urophora taeniata Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p- 999,533, Pl. 43; Fig. 6 (1843). — Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 53 Kopf, Fig. 54 Flügel. 3 5 Q aus Vorderindien, Bengalen, Berhampur, Murshidabad in der Sammlung Prof. M. Bezzi, und aus Java, Semarang, leg. Jakobson, im Amsterdamer Museum. Stirne, Cerebrale, Wangen und der hintere Augenrand glänzend wachsgelb. Eine schmale Mittellängsstrieme der Stirne und die Fühler sind orangerot und matt, erstere borstlich schwarz behaart. Das kon- vexe Gesicht und das Prälabrum sind violettschwarz, stark glänzend, mit zwei wachsgelben Längsstreifen in der Verlängerung der Wangen 22 Friedrich Hendei. zum Mundrande. Hinterkopf glänzend schwarz, Taster rot. Arista sehr lang. braun gefiedert. Thorax und Schild glänzend metallisch blaugrün, von vorne be- sehen zart weiß überhaucht, auf den Sternopleuren dichter weißlich bereift. Hinterleib glänzend stahlblau, mit Ausnahme des letzten Tergites ebenfalls zart weißlich überreift. Ovipositor glänzend schwarz. Behaarung und Beborstung des ganzen Körpers schwarz. Vorderränder der Ter- gite 3—5 schwach weißlich gesäumt. Hüften und Beine pechschwarz, an den Gelenken schmal rot. Die vier hinteren Füße sind rotgelb, am Ende etwas verdunkelt, die vorderen rotbraun. Flügel schwarzbraun. Unter der Discoidalis ist die Basalhälfte des Flügels braun und weißfleckig marmoriert. Unmittelbar jenseits der Mündungen der ‘Mediastina, Subkosta und Radialis je ein schmales weißes Dreieck am Vorderrande, deren Spitzen nach unten bis zur zweiten, dritten oder vierten Längsader vordringen. Unterhalb der Cubi- talis ist auch der Spitzenrand des Flügels weiß, an dieser Ader selbst stufig abgegrenzt. Endlich noch ein weißer Keilfleck, vom Hinterrande der zweiten Hinterrandzelle nach aufwärts gerichtet, welcher bei zwei Exemplaren, die ich spezifisch für nicht verschieden halte, mit dem von der Subkostamündung nach abwärts ziehenden weißen Keilfleck eine einzige, den Flügel vollkommen durchquerende gleich- breite Bogenbinde bildet. — Schwinger gelblichweiß. Schwinger- kopf schwarz; Stiel rostrot. Körper 4 mm, Flügel 4 mm lang. Poecilotraphera Comperei Coquillett. Ortalis comperei Coquillett, Proc. Ent. Soc. Washingt., Vol. 6, p. 138 (1904). „Head narrow, much higher than wide, whitish-yellow, center of occiput, a large spot on each cheek and a broad stripe in middle of face extending its entire length and erossing the elypeus, black, frontal vitta very narrow, yellow; front much longer than wide, narrowing towards the vertex, three pairs of frontal bristles and two rows of hairs between the two rows; antennae one-half as long as the face, orange-yellow, the third joint slightly longer than the second, arista long-plumose; proboscis and palpi dark brown. Body short and broad, bluish green, rather thinly gray pruinose, mesonotum bearing one pair of acrostichal bristles, two dorsocentrals, one supra-alar and two humeral, scutellum bearing six bristles. Wings whitish hyaline, costa broadly bordered with a brown stripe from base to apex of the auxiliary vein where the stripe narrows and in the first basal cell terminates in a broad brown eross-band which passes over the small and posterior cross-veins; the posterior basal por- Die Arten der Platystominen. 25 tion of the wing is marked with several brown spots, of which one is in the second basal cell, two in the discal, two in the anal, one large and five small ones in the third posterior, four in the axillary and one on the alula; in the apical portion of the wing beyond the brown eross-band are two more brown cross-bands, the first of which begins on the costa just before apex of the second vein and reaches a point half way across the first posterior cell, the second fills the apex of the submarginal cell and extends to the hind margin of the wing at the middle of the hind edge of the second posterior cell; small eross-vein at three-fourths of the length of the discal cell, lower outer angle of the anal cell obtuse. Legs black, the front ones excepts apices of their tibiae, the middle tibiae and their tarsi, also the hind tarsi yellowish, the last two tarsal joints brown. Length 4 mm.“ Bangalore, India. Two male specimens bred from guavas by Mr. George Compere, for whom this fine species is named. 10. Genus Pterogenomyia n. g. Pterogenomyia paradoxa n. Sp. Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 47, 48 Kopf, Fig. 49 Flügel. 1 J aus West-Afrika, Fernando-Po, St. Isabel, leg. Conradt. — Meine S. Stirnaugenrand, Gesicht, Prälabrum und die geflügelten Backen bleichgelb. Die matte Stirnstrieme und der glänzende Scheitel und obere Hinterkopf gesättigter rotgelb. Ein Fleck um die Ozellen herum, sowie die Innenkante der Backenflügel sepiabraun. Fühler samt der lang- gefiederten Arista grell rotgelb; drittes Glied weißschimmernd. Thorax samt Schild, Beine und Hinterleib glänzend orangegelb, die Oberseite des ganzen Leibes intensiver gefärbt, mehr orangerot. Die Behaarung ist überall leuchtend goldgelb bis goldigrot, nur an den dunkelbraunen Schienen schwärzlich. Die Vorderfüße und die Enden der anderen Füße sind etwas dunkler rotgelb. Flügel an der Wurzel, längs der Basalhälfte der Postiealis und am Vorderrande zwischen Kosta und Cubitalis lebhaft rotgelb. Subkostal- zelle schwarzbraun. Die erste Basal- und erste Hinterrandzelle werden von einem sepiabraunen Längsschweif ausgefüllt, der sich gegen die Flügelspitze hin noch etwas über die Cubitalis hinauf verbreitert. Der ganze Flügelhinterrand ist breit heller sepiabraun gerandet. Hyalin bleiben die Discalzelle mit Ausnahme des äußeren Untereckes, die obere Hälfte der zweiten Hinterrandzelle und ein Längswisch in der Endhälfte der Submarginalzelle. — Schüppehen und Schwinger rostfarben. Erstere braun gerandet. Körper 9 mm, Flügel 10 mm lang. 24 Friedrich Hendel. 11. Genus Xiria Walker. Proc. Linn. Soc. London, Vol. 1, p. 36 (1857). Tabelle der Arten. Die dunkelbraune Querbinde von der Mündung der Subkosta bis an die kleine Querader endet an der Discoidalis und ist isoliert. . . 1 — Obige Querbinde hängt unten mit dem Braun des Flügelhinterrandes ZUSATHImEN Tr Ve: ah SR, RES IR AR RA ee N a 1. Die Flügelspitze ist nur jenseits der hinteren Querader und deren gerader Verlängerung bis zur Kosta schwarzbraun. 1. X. antica Walker. — Das Braun der Flügelspitze wird von dem großen, fleckenartigen braunen Saum der hinteren Querader durch eine glashelle Bogen- binde quer durch die zweite Hinterrandzelle getrennt. 4. X. violacea Wiedem. ID Zweite Hinterrandzelle mit einer glashellen Bogenbinde, welche jen- seits der hinteren Querader vom Hinterrande des Flügels bis zur Discoidalis aufbiegt, den Apikalfleck hier aber nicht abtrennt; Vorderfüße; an der, Wurzel: bleichgelb: .u nr. 2.24.23 Fremen — Zweite Hinterrandzelle ganz schwarzbraun; Vorderfüße ganz schwarz. 2. X. obligua Osten-Sacken. 3. Beine rotgelb, auch die Schienen. 3. X. Lavinia V. d. Wulp. SEIISCHHENERMSCHWATZ ALEL a IDSRRDE SHTRTERISSTTENER DEE DENE 4. Mittelschenkel schwarz. Die Behaarung des ganzen Körpers rauh und schwarz. 6. X. cholobaphes n. Sp. — Mittelschenkel gelb. Dicht blaßgelb behaarte Art. 5. X. canthotricha n. SP. Anmerkung: Als fragliche Xiria-Art füge ich hier an: Dacus latifascia Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 3, p. 114, 131 (1859). 1. Xiria antica Walker. Proc. Linn. :Soc. London, Vol: 1, p..36, 115, Taf. 2, Fig. 2. (1856)... ,— Van der Wulp, Tijdschr. v. Entomol., Vol. 41, p. 210, Taf. 10, Fig. 6 (1898). — Enderlein, Zool. Jahrb., 1912, p. 361. d. Berg Ophir bei Malacca, Hinterindien. — Sumatra. „Purple. Head and appendages black. Third joint of the antennae ferruginous. Legs testaceous; tibiae black; fore tarsi ferruginous; posterior tarsi white, with brown tips. Wings nearly limpid, with two white and two blackish spots on the costa; tips blackish; veins black, testaceous along the costa. Halteres whitish. Length of the body 4 lines; of the wings 8 lines.“ Die Arten der Platystominen. 25 2. Xiria obliqua Osten-Sacken. Osten-Sacken, Ann. Mus. Genov., Vol. 16, p. 463 (1881). — Enderlein, Zool. Jahrb., 1912, p. 362. — Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 60, 61 Kopf, Fig. 62 Flügel. 1 g aus Sumatra, Mont Singalang, Juli (leg. Beccari), die Type Osten-Sackens aus dem Museum in Genua. Stirne schwarz, wachsglänzend, fein schwarz behaart. Ozellen-, Scheitelplatten, Cerebrale glänzend schwarzblau, der übrige Kopf glän- zend schwarz. Fühler schwarz, nur das dritte Glied blaß rötlich- selb. Arista dunkel gefiedert. Taster schwarz, spatelförmig, dicht schwarz beborstet. Die Konvexität des Untergesichtes ist von vorne ge- sehen ein einziger Querwulst, mit einer deutlichen Stufe am Mundrande, im Profile oberhalb der Stufe stark gekrümmt und nicht stumpf gewölbt wie bei cholobaphes. Die Hinterhauptstufe ist kleiner und weniger vor- tretend als bei dieser Art. Fühlergruben silberweiß bereift. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend metallisch schwarzblau, chagriniert, erstere mit geringerem, letzterer mit lebhafterem rot- violetten Schimmer. Die Behaarung ist überall sehr fein und dicht, mittellang und schwarz. Die Pleuren des Thorax schimmern infolge einer sehr kurzen Pubeszenz weiß; ebenso die Unterseite des Schildehens. Hüften, Schenkel und Füße blaßgelb; die Schenkel sind an der Spitze braun. Schienen, die Vorderfüße und die letzten drei Glieder der vier hinteren Füße schwarz. Die Flügelspitze, eine schiefe Querbinde von der Mündung der Subkosta über die schiefe kleine Querader und mit beiden zusammen- hängend der breite Flügelhinterrand, und zwar die erste und zweite Hinterrandzelle, das Spitzenviertel der Discalzelle und der bis zur Analis auslaufende Hinterrand der dritten Hinterrandzelle sind dunkelbraun. Der glashelle Zwischenraum zwischen der Querbinde über die kleine Querader und der braunen Flügelspitze ist streifenförmig, ungefähr so breit wie erstere, schief und erreicht unten vor der Mitte der ersten Hinterrandzelle die Discoidalis nicht. Die Analis, die Queradern der Basalzellen und die Mitte der ersten Basalzelle sind rauchig umwölkt. Der Flügelvorderrand jenseits der Mediastina ist gelb tingiert. Die zweite Basalzelle ist kürzer als die Discalzelle. Erste Hinterrandzelle parallelrandig. Schüppchen schneeweiß. Schwinger gelbweiß. Körper 10 mm, Flügel 95 mm lang. 3. Xiria Lavinia Van der Wulp. Van der Wulp, Tijdschr. v. Entomol., Vol. 41, p. 210, 6 (1898), Taf. 10, Fig. 8 und 9. — Enderlein, Zool. Jahrb. 1912, p. 362. 1 Q aus Java (leg. Fruhstorfer) im Wiener Hofmuseum. — Su- matra. 26 Friedrich Hendel. Mit folgenden Unterschieden der X. zanthotricha gleichend. Die Stirne glänzt auch vorne an den Seiten und ist schwarz behaart. Auch die Behaarung der Endhälfte des Hinterleibes ist nicht gelb, son- dern dunkelrot bis schwärzlich. Übrigens ist die ganze Behaarung weit- aus kürzer, nirgends fast zottig und anliegend, nicht derart abstehend wie bei der genannten Art. Erstes Glied des Ovipositors groß und lang, 1!/,mal so lang wie vorne breit. Hüften und Beine blaßgelb. Die Schenkelspitzen und die vier hinteren Schienen an der Wurzel etwas intensiver gefärbt, mehr gelbrot. Die letzten zwei Fußglieder schwärzlich. Schienen gelb, nicht schwarz behaart. Auch das Van der Wulpsche © stammt aus Java, gesammelt von Frühstorfer. In dessen Flügelabbildung, 1. e., ist die helle Binde der dritten und namentlich jene der zweiten Hinterrandzelle jenseits der Querader etwas verdunkelt. 4. Xiria violacea Wiedemann. Trypeta violacea Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 476, 1 (1830). — Osten-Sacken, Ann. Mus. Nat. Genova, Vol. 16, p. 464 (1881). — Van der Wulp, Tijdschr. v. Entomol., Vol. 41, p. 208, Taf. 10, Fig. 4 und 5 (1908). — Enderlein, Zool. Jahrb., 1912, p. 361. Java. Sumatra. „Stahlbläulich, mit an der Wurzel weißen Füßen, schwärzlich- brauner Spitze, Binde und Wisch der Flügel. — Vier Linien ohne den umgeschlagenen Griffel. 2. — Kopf überall glänzend schwarz, am Unter- gesichte ins Veilchenbläuliche, oben an den Stirnseiten ins Stahlblaue fallend. Fühlerwurzel schwarz, Endglied kurz, unten gerundet, gelblich, in gewisser Richtung schneeweiß, mit gefiederter Borste. Untergesicht unten stark konvex; Taster schwarz, länger als der Rüssel, wagrecht vorragend. Mittel- und Hinterleib überall stahlblau, mehr weniger ins Veilchenblaue fallend. Flügel an der Rippe mit dicht stehenden kurzen gelblichen Borsten oder Dörnchen; Spitzenviertel satt schwarzbraun, eine Binde von der Rippe bis zur Hälfte der Breite, welche die mittlere Querader einschließt und ein mit dem Ende dieser Binde ein wenig zu- sammenhängender, die gewöhnliche Querader einschließender und hier satterer, von da etwas am Innenrande aufsteigender und hier lichterer Wisch, unter der Rippe an der vorderen Flügelhälfte schwärzlichbraun. Schenkel gelb; Schienen und Füße schwärzlichbraun, die beiden ersten Fußglieder aber fast schneeweiß, in gewisser Richtung bleich gelblich. Legegriffel des Hinterleibes breit umgeschlagen, schwarz, das stumpfe Endglied? gelblich.“ — Im Leydener Museum, wo auch Van der Wulp die Art später untersuchte und abbildete. Die Arten der Platystominen. 27 5. Xiria xanthotricha@ n. Sp: 1 Q aus Burma, Rangoon, März (leg. Bingham), im Britischen Mu- seum in London. Stirne schwarz, fast matt. Scheitelplatten glänzend erzfarbig. Ozellendreieck und Cerebrale rot; der übrige Kopf glänzend schwarz. Fühlergruben weißlich. Das erste Fühlerglied und die Wurzel des zweiten braun, der Rest blaß rotgelb. Arista dunkel gefiedert. Taster, Gesichts- und Hinterkopfbildung wie bei X. obliqua. Thorax schwarzgrün, Rücken und Schild heller, fast goldiggrün, chagriniert. Die Behaarung des ganzen Tieres auf Stirne, Kopf, Thorax, Hinterleib und Schenkel ist lang, fein und dicht blaßgelb, stellenweise fast zottig. Hinterleib violettschwarz, glänzend, deutlich fein punktiert. Erstes Glied des Ovipositors schwarz, kurz, deutlich breiter als lang. Die anderen Glieder rot. Schenkel und Füße rotgelb. Mittelschenkel vorne im Spitzendrittel mit einem braunen Fleck. Schienen und die letzten drei Fußglieder schwarzbraun. Hüften gebräunt. Der Flügel ist wie bei X. cholobaphes gezeichnet. Die braune Querbinde erscheint etwas schmäler, der glashelle Zwischenraum jen- seits derselben etwas breiter. In der Discalzelle ist kaum das Spitzen- viertel braun, der glashelle Teil derselben reicht spitzenwärts über die kleine Querader hinaus, so daß die braune Binde über die kleine Quer- ader mit dem Braun, das sich über die hintere Querader breit in die dritte Hinterrandzelle hineinzieht, nur schwach an der Discoidalis zusammen- hängt. Schwinger blaßgelb, Schüppchen weiß. Körper 9mm, Flügel 8 mm lang. Anmerkung: Da Wiedemann von seiner Trypeta violacea sagt: „Mittel- und Hinterleib überall stahlblau, mehr weniger ins Veilchenblaue fallend“, er auch die auffallende gelbe Behaarung obiger Fliege nicht erwähnt, so kann ich beide Arten nicht für identisch halten. 6. Xiria cholobaphes n. Sp. Hendel, Gen. Plat., Taf. 3, Fig. 63 Flügel. 1 Q aus Assam, Khasi Hills, im Britischen Museum in London. Stirne schwarz, mit langen, rauhen und schwarzen Haaren bedeckt. Ozellen- und Scheitelplatten sowie das Cerebrale glänzend schwarzblau. Von gleicher Farbe, aber geringerem Glanze ist das Gesicht. Backen, Rüssel und Hinterkopf glänzend schwarz. Fühler an der Basis braun; das zweite und dritte Glied sind rotgelb. Arista dunkelrot ge- fiedert. Taster schwarz, spatelförmig, dieht schwarz beborstet. Die Ge- sichtskonvexität ist von vorne gesehen dreiteilig; die Seitenhöcker sind etwas kleiner als der mittlere, dieser aber stumpfer; von der Seite ge- 28 Friedrich Hendel. sehen ist die unten vortretende Gesichtskonvexität ziemlich gleichmäßig gewölbt, am Mundrande in der Mitte ohne Stufe. Dagegen ist die Hinter- hauptstufe oberhalb des Halses außerordentlich scharf ausgeprägt, recht- winkelig. Rücken und Schild glänzend stahlgrün, chagriniert; die Pleuren sind dunkler gefärbt, fast schwarz. Die dichte und ziemlich lange Be- haarung des Rückens und Schildchens ist schwarz. Pleuren ohne weiße Pubeszenz. Hinterleib glänzend, glatt, schwärzlich violett, lang und dicht schwarz behaart. Ovipositor schwarz. Vorder- und Hinterschenkel sowie die Füße gelb. Die ersteren mit brauner dorsaler Längsstrieme und ebensolcher Spitze, die Hinter- schenkel nur mit brauner Spitze, die aber etwas breiter als vorne ist. Mittelschenkel, alle Schienen und die letzten drei Tarsenglieder schwarz- braun. Hüften rotbraun. Am Flügel ist schwarzbraun: die ganze Spitze — die innere, gerade Grenze des Braunen geht parallel zur schiefen kleinen Querader vom oberen Ende der hinteren bis zur Kosta und schneidet das erste Viertel der ersten Hinterrandzelle —, die zweite und dritte Hinterrandzelle, die Spitzenhälfte der Discalzelle, und damit zusammenhängend eine schiefe gerade Querbinde über die kleine Querader zur Mündung der Subkosta. Charakteristisch für die Art ist eine glashelle schmale Binde, die zu- nächst die zweite Hinterrandzelle am Flügelrande säumt und dann in der ersten jenseits der hinteren Querader, parallel mit dieser, aufbiegt und an der Discoidalis fast mit dem glashellen Zwischenraum des Vorder- randes zwischen Flügelspitze und der Querbinde der kleinen Querader zusammenfließt. Die Querader der Analzelle, die Analis und die Ra- dialisgabel sind dunkelbraun gesäumt oder umwölkt. Die zweite Basal- zelle ist so lang wie die Discalzelle. Die erste Hinterrandzelle ist parallel- randig. Analzelle unten etwas spitz. Schüppchen schneeweiß, Schwinger gelbweib. Körper und Flügel 10 mm lang. 12. Genus Lasioxiria n. @. Lasioxiria hirsuta n. Sp. Hendel, Gen. Plat., Taf. 4, Fig. 65, 66 Kopf, Fig. 67 Flügel. 1 Z aus Neuguinea, Sattelberg, Huongolf (leg. Birö), im Ungari- schen Nationalmuseum. Kopf, Hüften und Beine blaßgelb. Drittes Fühlerglied, Gesicht und Backengruben gelblichweiß. Die breitlanzettlichen Taster silberweiß. Arista samt Fiederstrahlen sowie alle Borsten und Haare des Tieres hellgelb. Scheitel- und Ozellenplatten sowie der Hinterkopf mit Ausnahme des Augen- und Unterrandes schwarz. Die Arten der Platystominen. 29 Thorax und Hinterleib glänzend pechschwarz, dicht goldschim- mernd behaart. Pleuren unter der Notopleuralnaht mit einer breiten gelbweißen Längsbinde vor den Flügelwurzeln. An den Vorderfüßen sind drei, an den vier hinteren zwei End- glieder dunkelbraun gefärbt. Flügel gelblich hyalin, vorne zwischen den zwei senkrechten schmalen braunen Querbinden und dem Apikalfleck weißlich schim- mernd. Die erste Querbinde beginnt an der Kosta gleich hinter der Me- diastina, läuft über die Radialisgabel und die Querader der zweiten Basalzelle und endet dort an der Posticalis. Die zweite Querbinde zieht von der Subkostamündung über die kleine Querader bis an die Dis- coidalis. Die ganze breite Flügelspitze jenseits einer fast geraden Linie, die etwas vor der hinteren Querader den ganzen Flügel durchschneidet, braun, vorne dunkler, hinten weniger intensiv gefärbt. Adern der Wurzel- hälfte des Flügels gelb, sonst braun. Schüppchen und Schwinger rotgelb. Körper 6 mm, Flügel 5 mm lang. 13. Genus Conicipithea n. g. Conieipithea addens Walker. Dacus addens Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 4, p. 149, 177 (1860). Hendel, Gen. Plat., Taf. 4, Fig. 71, 72 Kopf, Fig. 73 Flügel. 1 Exemplar von der Molukkeninsel Amboina im kaiserlichen Mu- seum in Wien (leg. Doleschall). — Nach Walker aus Üelebes. Kopf schwarzblau; Gesichtsrücken, Lunula und die Gelenke an den Fühlern dunkel rotbraun. Stirne wachsglänzend, zart und zerstreut weißlich pubesziert. Ein Querstreif am Scheitel, der Stirnaugenrand, die unteren Wangen, die Backengruben und der Hinterkopf mit Ausnahme des Cerebrales silberig schimmernd. Das ganze Gesicht samt den Fühler- rinnen dicht weißlich bestäubt. Fühler schwarzbraun. Arista rot, kurz dunkel pubeszent. Körper metallisch grünblau, glänzend. Thoraxrücken etwas grau- lich bereift, daher schwächer als die Pleuren glänzend, in der Noto- pleuralnaht, den Quernahtästen und über den Schulterbeulen weiß- schimmernd, in der Längsmitte mit einer graulichen Strieme. ‘Behaarung des Rückens und Schildes kurz geschoren, schwarz. Prothorakalgegend, Vorderhüften, ein Band vor der Mesopleuralnaht, die Sternopleuren und die hinteren Pleuren weißschimmernd. — Hinterleib unvollständig. Das basale Doppelsegment weiß behaart, die Tergite 3 und 4 rot durch- scheinend und rot behaart. Hüften und Beine schwarz; Schenkel blau- schimmernd, weißlich behaart. Flügel graulich hyalin, am Vorderrande von der Schulterquerader an gelbbraun gesäumt; der Saum erweitert sich an der Flügelspitze, schließt die zwei Endfünftel der ersten Hinterrandzelle ein und endet 30 Friedrich Hendel. unterhalb der Discoidalis. Hintere Querader fleckenartig breit braun gesäumt. Kleine Querader und die der Analzelle schmäler braun um- randet. — Schüppchen weißlich, Schwinger rotbraun. Körper 13 mm, Flügel 115 mm lang. 14. Genus Philocompus OÖsten-Sacken. Bull. Soc. Ent. France, p. 134 (1881). 1. Philocompus eupidus Osten-Sacken. Berlin. Ent. Zeitschr., Bd. XXVI, p. 217, Fig. 4 (1882). g' 9, Philippinen. „Reddish-yellow; frontal bump black, with violet refleetions; facial and frontal orbits serieeous-golden; 3. antennal joint brown, arista white, yellowish at base. Thorax with the middle of the dorsum black, with metallie violet reflections; this black dorsal color shows on each side a broad interruption at the thoracie suture; it gradually disappears in front of the sceutellum; a more or less large greenish-black spot on the pleura. I have a pale-colored specimen in which the black on the thorax is replaced by faint indication of 2 longitudinal brownish stripes. Ab- domen metallic greenish-black, reddish at the base, beset with a fine golden pubescence. Front tarsi and 4 last joints of the other tarsi, dark brown. Halteres reddish. Wings tinged with brownish-yellow; 2 dark brown crossbands cover the anterior and posterior crossveins; both become evanescent posteriorly and merged into a broad, gray, ill defined shadow along the posterior margin. The anterior margin has a border of more intense yellow, which encroaches a little beyond the 3. vein; about the middle of the wing it is abruptly ent off; between the apex and the tip of the second vein there is a brown margin, the proximal end of which comes in contact with the anterior end of the brown cross- band that passes over the posterior crossvein. In some specimens this apical brown margin, as well as the cerossband connected with it, are much paler than in others; the other crossband, or dark brown elongated spot, upon the anterior erossvein is usually much darker. — Length 11—17 mm. Six specimens. — The eyes, revived on wet sand, appeared purplish-grenn, without stripes.“ 2. Philocompus aeneus de Meijere. Ann. Mus. Nat. Hung., Vol. 4, p. 187, Taf. 2, Fig. 16 (1906). — Hendel, Gen. Plat., Taf. 5, Fig. 91 Kopf, Fig. 92 Flügel. 2 © von der Insel Bali bei Java, leg. Fruhstorffer, im Un- garischen Nationalmuseum, Typen. Kopf glänzend blau- oder violettschwarz. Stirnaugenrand schmal, Wangen breit silberig gesäumt. Auch die Backengruben und der rauh Die Arten der Platystominen. 31 schwarzhaarige Hinterrand mit Ausnahme des Cerebrales sind silberig bereift. Fühlergruben matt weißlich bestäubt. Gesichtskiel in der Mitte mit einem rötlichen Fleckehen. — Fühler schwarzbraun, die ersten zwei Glieder rot. Arista länger als die ganzen Fühler, durch die anliegende weiße Pubeszenz dick erscheinend. Taster schwarz, am Spitzenrande rot. Thorax und Schild metallisch schwarzblau, etwas violett schim- mernd. Thoraxrücken fein chagriniert und kurz geschoren, schwarz be- haart. Vorderhüften, Metanotum und eine sehr breite, nicht scharf ab- gegrenzte lotrechte Binde über die Mitte der Pleuren weiß tomentiert. Mesopleuren oben und Hinterleib an der Wurzel fast zottig, der übrige Hinterleib kurz gelblichweiß behaart. Erstes Glied des ÖOvipositors schwarz. Hüften und Beine rotbraun, Schenkel rotgelb. Schienenwurzeln, Tarsenenden und fast die ganzen Vorderfüße dunkler, fast schwarzbraun. Flügel gelbbräunlich hyalin. Vordere Basalzelle gelbbraun. Sub- kostalzelle, ein Saum der kleinen Querader, eine durchgehende Quer- binde über die hintere Querader und ein mit dieser zusammenhängender Spitzenrandsaum zwischen den Mündungen der zweiten bis vierten Längs- ader dunkelbraun. Auch die Spitze der Marginalzelle und die Posticalis sind bräunlichgelb tingiert. — Schüppcehen weiß. Schwinger rostfarbig. Körper 12mm, Flügel 11 mm lang. 3. Philocompus divergens Walker. Dacus divergens Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 4, p. 149, 176 (1860). Jo, Celebes, Makassar. „Bluish purple, long, slender; head whitish about the eyes; front tumid, convex; face keeled, with a large elongated tawny spot; palpi tawny; antennae piceous, reaching the epistoma, tawny at the base; 3. joint linear, eonical at the tip, six times the length of the 2.; arista white, minutely pubescent, very much longer than the 3. joint; thorax slightly compressed, with 3 einereous stripes; pectus cinereous; abdomen fusiform, eylindrical, and mostly blue towards the tip, very much longer than the thorax; legs piceous black; femora tawny; hind tarsi redish except at the tips; wings einereous, brown on the fore part towards the tips and about the transverse veins, the brown part ineluding a curved cinereous streak between the eubital and praebrachial veins; veins black; praebrachial vein very slightly undulating; discal transverse vein curved outward, parted by one-furth of its length from the border, and by much more than its length from the oblique praebrachial transverse; halteres whitish yellow. Length of the body 7 lines; of the wings 12.lines.“ 32 Friedrich Hendel. Genus Antineura Osten-Sacken. Bull. Soc. Ent. France, p. 134 (1881). Tabelle der Arten. Beide Queradern unmittelbar übereinander Sea eine Gerade bil- dena? aW.).. \ TOR 2a — Beide Queradern etwas Tonleihander een. die Ielaie wellig ge- schwungen und schief stehend. Subgen. Adantineura 0, ER 1. Gesicht schwarz; Bestäubung von Kopf, Thorax und Hinterleib weiß oder grau. Schenkel braun und rot. 1. Ant. stolata Ost.-Sacken. — Gesicht braun; Bestäubung goldgelb. Schenkel gelb. 2. Ant. sericata Ost.-Sacken. 2. Flügel mit einem braunen a , unter der Radialisgabel; Radialis fast gerade . . . . Habe — Flügel ohne einen solchen Tätigesehweifs Die TE: ist wellig ge- schwungen und berührt vor ihrer Mündung fast die Subkosta. 3. Ant. Biroi de Meijere. 3. Epistom glänzend metallischschwarz. 4. Ant. Kerteszi de Meijere. — Epistom gelb, dicht silberweiß bereift. 5. Ant. grandis Doleschall. Anmerkung: Die drei Walkerschen Arten gehören sicher in dieses Genus, konnten aber in der Analyse nicht mit berücksichtigt werden. 1. Antineura stolata Osten-Sacken. Berlin. Ent. Zeitschr., Bd. XXVI, p. 215, Fig. 3 (1882). c' 9, Philippinen. „Metallie greenish-blue, thorax with faint gray stripes; femora brown, mixed with red; length 13—16 mm. Metallie greenish-blue, moderately shining on the thorax, more so on the abdomen; face black, facial and frontal orbits white; oceiput whitish-pollinose below, black above. Antennae: second joint reddish, third brown; arista white, yellowish at base; bottom of the antennal foveae grayish-pollinose. Thorax with 3 faint grayish-pollinose stripes; the middle one often hardly perceptible; the lateral ones, placed imme- diately above the torso-pleural suture, have on the inner side, an irre- gular outlinie; pleurae grayish-pollinose and tomentose, scutellum and metathorax likewise, but slightly. Abdomen with a short, delicate, moderately dense, whitish pubescence. Halteres reddish. Front coxae with a dense silvery-gray sericeousness; front legs brown, femora more or less reddish above; similarly the other legs are brown, but the femora more or less mixed with reddish. Wings almost hyaline; a brown cross- band runs across the two erossveins and its continued along the costa to the apex; between the stigma and the fourth vein there ist a large brownish-yellow spot, which, gradually attenuating, runs towards the root of the wing.“ Die Arten der Platystominen. 33 2. Antineura (Adantineura) sericata Osten-Sacken. Berlin. Ent. Zeitschr., Bd. XXVI, p. 216 (1882). Q 9, Philippinen. „Metallic-green, thorax with three golden-yellow sericeous stripes; femora yellow; length 8&—15 mm. Front metallie-violet above the antennae, blue towards the vertex; facial and frontal orbits’golden-yellow; antennal grooves with a golden- yellow bottom; between them the facial triangle brown. Antennae reddish at base; third joint brown; arista white, yellowish as base. Oceci- put golden-yellowish sericeous below, with a golden-yellow down; black above. Thorax with 3 golden-yellow, sericeous stripes; the intermediate one is a little expanded before then scutellum; a similar stripe crosses the pleura and invades the mesosternum. Abdomen with a delicate, short, not very dense golden-yellow pubescence; the 4. segment is a little reddish at tip. Front coxae and all the femora yellow; tibiae brownish, tarsi brown. The pattern of the wings is like that of the pre- ceding species, only the brown erossband is less dark; the costal margin (between the erossband and the apex) is yellowish-brown. — One male, 2 females. The specimens of this, as well as of the precedings species vary very much in size.“ 3. Antineura (Adantineura) Biroi de Meijere. Ann. Mus. Nat. Hung., Vol. 4, p. 188, Taf. 2, Fig. 17 (1906). 1 g aus Neuguinea, Huongolf, Simbang, leg. Birö, im Ungarischen Nationalmuseum, Type. Stirnstrieme glänzend stahlblau, hinter der beuligen Vorderstirne durch einspringende Zipfel des roten, weißbestäubten Augenrandes er- heblich verengt. Scheitel und die Mitte des Cerebrales rot. Wangen, Fühlergruben, Backengruben und unterer Hinterkopf rotgelb, weiß be- reift. Oberer Hinterkopf jederseits breit glänzend schwarz. Lunula, die ersten zwei Fühlerglieder, die Taster und der oberste Teil des Gesichtes rot. Gesichtsrücken und drittes Fühlerglied schwarz, ersterer glänzend. Arista gelb, dicht weiß behaart; ebenso der untere Hinterkopf. Thorax und Schild von glänzend dunkel rotbrauner Grundfarbe, die aber nur in der durch eine lotrechte Gerade scharf abgegrenzten vor- deren Hälfte der Pleuren und dem vordersten, dem Kopfe zugekehrten Teil des Rückens sichtbar wird. Der übrige Körper ist sehr dicht grau- gelb, hell bestäubt. Auf dem Rücken sieht man zwei sehr breite, hinten etwas abgekürzte, mätt sepiabraune Längsstriemen, die nur einen schmalen Mittel- und ebensölche Seitenstriemen der oben erwähnten hell graugelben Bestäubung übrig lassen. Die kurze, dichte und anliegende Behaarung ist auf dem Rücken goldigrot, an den Pleuren hellgelb. Abhandl. d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft ı 3 34 Friedrich Hendel. Am Hinterleibe ist nur der letzte Ring rot; dessen Längsmitte und die übrigen Ringe dunkel rotbraun, mit schwachem Erzschimmer. Glanz gemildert. Behaarung dicht und weißlichgelb. Hüften und Vorderschenkel rotgelb. Hinterhüften schwärzlich. An den Schenkeln sieht man an den Spitzen einen braunen Längswisch, vorne dorsal, an den vier hinteren ventral. Schienen und Füße rotbraun letztere gegen die Spitze hin schwärzlich. Flügel glashell. Marginal-, Subkostal- und Wurzel der Kostalzelle gelb. Vom Flügelvorderrand läuft eine breite braune Querbinde über die „kleine“ Querader, die aber hier sehr lang ist, und zieht sich dann an der hinteren zu einem schmäleren Saum zusammen. Die innere Grenze derselben ist aber scharf und stark konvex, die äußere konkav und weniger scharf. An der Kosta ist diese Querbinde mit einem braunen Spitzenrandsaum verbunden, der bis zur Discoidalismündung reicht und unten von der Cubitalis begrenzt wird. Radialis stark wellig ge- schwungen und vor ihrer Mündung fast mit der Subkosta zusammen- stoßend. — Schwinger rostfarbig. Körper 12 mm, Flügel 10 mm lang. 4. Antineura (Adantineura) Kerteszi de Meijere. Ann. Mus. Nat. Hung., Vol. 4, p. 189, Taf. 2, Fig. 18 (1906). — Hendel, Gen. Platyst., Taf. 5, Fig. 89. g' Q aus Neuguinea, Huongolf, Sattelberg, Simbang, leg. Birö, im Ungarischen Nationalmuseum. Steht der Ant. Biroi sehr nahe und unterscheidet sich durch Fol- gendes. Scheitel und Hinterkopf oft ganz blauschwarz. Die Taster sind schwarz und nur an der Spitze breit rot. Der Gesichtsrücken ist in ge- ringerer Ausdehnung violettschwarz, oben und an den Seiten breiter gelb. Hinter der glänzenden Vorderhälfte der Pleuren liegt an der Grenze eine lotrechte Strieme aus silberigem Tomente, das nach hinten zu dünner wird. Der Thoraxrücken ist nicht ganz matt, sondern zeigt auf fein chagriniertem Grunde deutlichen Glanz und metallisch violetten Schimmer. Er ist mit drei zarten weißgrauen Längsstriemen versehen, die zwischen sich zwei etwas breitere unbestäubte schwarzviolette Längs- striemen freilassen. An diese schließt sich von außen vor der Quer- naht je ein noch dunklerer eiförmiger Fleck, der außen von einem silberig tomentierten Mondfleck umrandet wird. Der letztere hängt sowohl mit dem weißen Tomente der Schulterbeulen, wie auch durch die Quernahtäste mit jenem der Pleuralbinde zusammen. Schild oben matt. Hinterleib glänzend schwarzblau, metallisch, teilweise violett schimmernd, an der Wurzel rot, fein chagriniert, dieht weißlich behaart. Die Farbe des Thorax und Hinterleibes variiert, indem der erstere heller rotbraun, ja auch in der ganzen Lateralgegend des Rückens samt Die Arten der Platystominen. 38 Sehultern und Schildehen rot, der letztere mit Ausnahme einer dunkleren, violetten Dorsalstrieme ganz rotbraun sein kann. Vorderhüften, Schenkel und Füße rotgelb, letztere an den zwei oder drei Endgliedern gebräunt. Schienen rotbraun. Hinterhüften dunkel. An den Schenkeln ist entweder nur der braune Dorsalwisch der Vorderschenkelspitzen vorhanden oder es sind auch die Ventralwische der vier hinteren Schenkel sichtbar. Im Flügel ist nur die Subkostalzelle gelbbraun. Ein brauner Längs- schweif beginnt an der gemeinsamen Wurzel der zweiten und dritten Längsader, zieht sich längs derselben und durch die Gabelung hinab bis über die Mitte der Discalzelle, wo er verbreitert endet. Die Zeichnung an der Flügelspitze unterscheidet sich dadurch, daß der Saum der hinteren Querader breiter und verwaschener, die äußere Grenze des breiten oberen Teiles dieser Querbinde jenseits der kleinen Querader gerade ist und daß der Kostalsaum der Flügelspitze zunächst unten die Cubitalis nicht vollständig erreicht. Die Radialis ist im Endteile ziem- lich gerade und der Subkosta nicht bis zur Berührung genähert. Körper 11—12 mm, Flügel 9—10 mm lang. 5. Antineura (Adantineura) grandis Doleschall. Herina grandis Doleschall, Naturk. Tijdschr. v. Nederl.-Indie, Vol. 17, p. 126, 86 (1858). — Hendel, Gen. Platyst., Taf. 5, Fig. 90, Flügel. 1 g aus Amboina, Molukken, im Wiener Hofmuseum. Durch Folgendes von Ant. Biroi verschieden: der Gesichtsrücken ist gelb und schimmert wie die benachbarten dunkelbraunen Fühler- gruben und die Wangen lebhaft silberweiß. Taster schwärzlich, nur am Ende rot. Die Thoraxfärbung und -zeichnung gleicht der der dunklen Exem- plare von Ant. Kerteszi, ist aber wegen teilweiser Verletzung des Thorax durch die Nadel nicht mehr gut erkennbar. Hinterleib dunkel erzfarbig, glänzend, fein punktiert; das basale Doppelsegment und das fünfte Tergit violett schimmernd und weiß be- haart, während das dritte und vierte Tergit rot behaart sind. Beine und Vorderhüften hell rotgelb. An den Vorderbeinen sind ein dorsaler Wisch an den Schenkelspitzen und die Füße schwarzbraun. Die Mittelschenkel haben an der Spitze einen ventralen Wisch, die Hinter- schenkel die ganze Spitze von schwarzbrauner Farbe. Die Schienen und die vier hinteren Füße sind rot; die ersteren sind ventral an der Basis dunkelbraun, die letzteren gegen die Spitze hin verdunkelt. Flügel wie bei Ant. Kerteszi. Der große braune Fleck vor der Flügelspitze ist aber noch größer, fast kreisrund, breiter als der folgende hyaline Zwischenraum, reicht unten an die Posticalis und schließt bei scharfer und stark konvexer äußerer und innerer Begrenzung beide Quer- adern ein. Bei Ant. Biroi und Kerteszi kann man sagen, daß sich der 3*+ 36 Friedrich Hendel. oben rundliche Fleck an der hinteren Querader mehr oder weniger zu einem Saume verengt. Der bei letzterer Art erwähnte braune Längs- schweif an der Radialisgabel berührt aber hier die Discoidalis nicht und endet schon über dem ersten Drittel der Discalzelle. — Schwinger hellgelb. Körper 10 mm, Flügel S mm lang. 6. Antineura devia Walker. Dacus devius Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 5, p. 250, 67 (1861). Jg’ Q aus Neuguinea, Dorey. „Piceous black, with slight einereous tomentum; head blue, whitish about the eyes, ferruginous and with a short broad testaceous stripe in front; antennae reaching the epistoma; 3. joint slender, linear, full six times the length of the 2.; arista whitish pubescent, much longer than the 3. joint; thorax with 3 einereous stripes; pectus pale cinereous; fore tibiae ferruginous; posterior tibiae whitish, with black tips; posterior tarsi testaceous; wings ceinereous; exterior part of the costa and transverse veins irregulary celouded with brown; veins black; cubital vein hardly angular; praebrachial transverse vein long, very oblique; halteres whitish. — Male. Abdomen eylindrical, testaceous towards the tip, longer than of the female; praebrachial transverse vein curved, parted by one- fourth of its length from the border and by much less than its length from the discal transverse. Female. Abdomen slightly attenuated at each end; praebrachial transverse vein nearly straight, parted by hardly more than half its length from the discal transverse. Length of the body 5—51/, lines; of the wings 9—10 lines.“ 7. Antineura pubiseta Walker. Dacus pubiseta Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 5, p. 294, 86 (1861). cd von der Insel Batjan, Molukken. „Blue elongate. Head with silvery-white tomentum behind, in front and about the eyes; disk of the face tawny, its grooves for the antennae alongside of the eyes. Palpi black, with tawny tips. Antennae tawny, a long as the face; 3. joint slender, six times the length of the 2. slightly broader towards the tip which is rounted; arista white, much longer than the 3. joint, densely pubescent except towards the tip. Thorax with 3 cinereous stripes; pectus silvery whitish; scutellum with 2 long apieal bristles. Abdomen compressed, eupreous-purple, varied with blue, much longer and narower than the thorax. Legs purplish black, with silvery- whitish tomentum; femora white, except towards the tip. Wings slightly cinerous, with 2 black bands; 1. band incomplete; 2. broad, emitting a costal stripe to the tip of the wing; veins black; discal transverse vein upright, slightly eurved outward, parted by about one-furth of its length Die Arten der Platystominen. 37 from the border, and by rather less than its length from the praebrachial transverse vein, which is long and very oblique; halteres white. Length of the body 6 lines; of the wings 10 lines.“ 8. Antineura strigifer Walker. Dacus strigifer Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 6, p. 13, 45 (1862). — Djilolo, Molukken. „Bluish black; head silvery, hoary behind and about the eyes; face triangular, with a reddish streak which is abbreviated towards the pe- ristoma; palpi with reddish tips; antennae black, reddish towards the base; 3. joint slender, very long, extending to the peristoma; arista white, pubescent, bare towards the tip, much longer than the 3. joint; thorax with 3 einereous stripes, which are united hindward; peetus einereous; abdomen wanting; legs black; femora white, black towards the tips; fore coxae white; posterior tarsi white, with black tips; wings limpid, black along the eosta; a black discal streak extending from the base to one-third of the length: a black broad irregular oblique band beyond the middle; veins black; discal transverse vein straight, parted by less than half its length from the border, and by about its length from the very oblique prae- brachial transverse vein, which equals it in length; halteres white. Length of the body 6 lines; of the wings 10 lines.“ 16. Genus Xenaspis Osten-Sacken. Bull. Soe. Ent. France, p. 134 (1881). Syn. Polistomima Enderlein, Zoolog. Jahrb. 1912, p, 349. Tabelle der Arten. Am Scheitel zu beiden Seiten des Ozellendreieckes je ein dunkel- Drama ee a = 2sehewel ungelleekty. >. mal Ser reits, veree VERL 2j 1 1. Große, robuste Art (25 mm lang), mit dunklen Flügeln und schwarz- braunen Schenkeln. Wangen glänzend. Hinterleib 1'/,mal so lang wie der Thorax. 2. X. pietipennis Walker. — Kleinere, schlanke Art (14mm), mit rundem braunen Apikalfleck auf den gelblichen Flügeln, gelben Schenkeln und bereiften Wangen. Hinterleib zweimal so lang wie der Thorax. 9. X. longiventris n. SP. . Letzter Abschnitt der Diseoidalis weitaus kürzer als der vorletzte. 1. X. polistes Osten-Sacken. — Letzter Abschnitt der Discoidalis so lang oder länger als der vor- eat N RR RR EN REIFEN NN ID 38 Friedrich Hendel. 3, Die Endhälfte der Diseoidalis liegt deutlich oberhalb der Längs- mitte des Flügels. Erste Hinterrandzelle an der Mündung stark verengt. 8. X. stenoptera n. SP. —_ Die Endhälfte der Discoidalis liegt in oder unterhalb der Flügel- längsmitte. Erste Hinterrandzelle parallelrandig oder nur wenig verengt . 4 4. Vorderfüße am Ende heller als an der Wurzel. . . 22... 09 — Vorderfüße am Ende dunkler oder ganz dunkelbraun . . . . 6 5. Hintere Querader dunkelgrau gesäumt. 3. X. formosae n. Sp. — Hintere Querader nicht dunkler gesäumt. 7. X. synnephes n. Sp. 6. Stirne in der Längsmitte mit kräftigem Höcker. Gesicht oben unter den Fühlerwurzeln braun, sonst gelb. Hinterleib metallisch schwarz, am Ende rot. 7. X. stigma Enderl. — Stirne ohne Höcker . . . - % apa Da er 7. Hinterleib mit Ausnahme der Wurzel ganz eleichmäßig violett- schwarz. Gesicht ohne schwarze Längs- oder Querbinde. 5. X. coccymela n. SP. — Hinterleib rot, in der Mitte der Quere nach schwarzbraun. Mund- rand schwarzbraun. Schenkel in der Endhälfte ventral mit dunkel- braunem Längswisch. 4. X. homichlodes n. Sp. — Hinterleib ockergelb, in der Medianlinie in der hinteren Hälfte ein brauner Längsstreif. Gesicht mit schwarzbrauner Medianlinie. Schenkel ungefleckt. 6. X. Walkeri Enderlein. 1. Xenaspis polistes Östen-Sacken. Berlin. Ent. Zeitschr., Bd. XXVI, p. 220, Fig. 5 (1882). c' 9, Philippinen. „General eoloring brownish-yellow, with some brown markings on head and thorax and a longitudinal brown stripe on the abdomen; wings with a pale yellowish-brown tinge, more saturate on the anterior side. Length 12—14 mm. Head reddish-yellow; a more or less well-marked brown stripe in the middle of the face, does not reach the base of the antennae; bottom of antennal furrows brown; an illdefined subtriangular brown spot on the front, above the yellowish lunule; a brownish shade on each side of the ocelli; antennae reddish-yellow; palpi brown, reddish at tip. Thoraciec dorsum elothed with a short and dense golden pubescence; brown mar- kings in the shape stripes, are more or less distinet in different spe- cimens; seutellum yellow. Abdomen densely celothed with a golden- yellow pubescence, with an irregular black longitudinal stripe in the middle an more or less distinet lateral stripes of the same color. Coxae brownish, femora reddish-yellow, usually with a brown spot on the under- side of the distal half; tibiae and tarsi reddish-brown, the former with Die Arten der Platystominen. 39 some irregular dark-brown lines and marks. Halteres reddish. Wings with a pale brownish tinge, more saturate yellow between the costa and the 4. vein, darker brownish on the distal half, especially along the 3. vein. — Two males and 5 females.“ 2. Xenaspis pietipenmis Walker. Oxycephala? pietipennis Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 1162 (1849); Hendel, Wien. Ent. Zeitschr., Vol. 27, p. 150 (1908). — Xenaspis vespoides de Meijere, Bijdrag. tot Dierk., 17. en 18. Aflev., p. 107, Fig. 19, 20 (1904). — Polistomima gigantea Enderlein, Zoolog. Jahrb. 1912, p. 353, Fig. C. 3 g aus Darjeeling, aus Yunan (J. W. Oliver) und aus „Ost- indien“ (Felder). Wiener Hofmuseum, British Museum und Samm- lung B. Liehtwardt. Sikkim (Enderlein). Stirne doppelt so breit wie ein Auge. Der ganze Kopf ist hell bräunlichrot, glänzend; Backengruben matt. Linienartige Augenrand- säume an der Stirne, ein Querstrichlein unter der Wulst der Vorderstirne an den Wangen zwischen Fühler und Auge, die Fühlergruben und der Augenrand des Hinterkopfes weißlichgelb bereift. Stirne ohne dunkle Flecke, fast unbehaart. Das untere Ende der Fühlergruben elänzend schwarz. Klypeusrücken unter den Fühlern fein längsfaltig. Epistom fast winkelig vortretend, mehr als ?/, des ganzen Untergesichtes hoch. Fühler leuchtend rotgelb. Arista mit Ausnahme der nackten Spitze lang abstehend, fein und dicht behaart. Die Fiederfläche ist fast doppelt so breit wie das dritte Fühlerglied. Prälabrum, Taster und Kinn mit dem Kopfe gleich gefärbt. Thorax vorherrschend dunkel rotbraun, schwarzbraun und gelb ge- fleekt. Rotgelb ist der Metapleuralcallus und die dreieckige hintere Obereeke der Mesopleuren. Rot das Schildehen, die Seiten des Meta- notums, der Humeraleallus. Der Thoraxrücken ist undeutlich heller und dunkler rotbraun bis schwarzbraun der Länge nach gestreift. Vor der Quernaht kann man eine dunkle Mittelstrieme und seitlich davon zwei schmälere, nach vorne divergierende Striemchen sehen, welche sich mit den schmalen, um den Humeralcallus herumbiegenden Ausläufern der breiten Strieme der Notopleuraldepression vereinigen. — Manchmal ist der Rest der Pleuren ganz sehwarzbraun. Die feine Behaarung des Thorax ist gelb bis rot, oben nicht auffallend. Schild nackt, mit acht Randborsten. Thoraxrücken fein chagriniert. Hinterleib 1!/,mal so lang wie der Thorax, an der Basis teilweise rotbraun, sonst pechschwarz, mit einem eigentümlichen zarten bläulich- grauen Hauch, vorne leuchtend rot, hinten anliegend schwarz behaart. Hüften und Schenkel im allgemeinen pechschwarz, das Ende der letzteren und der Rest der Beine rotbraun. Am hellsten rot sind die Hinterfüße. Die Verteilung von Hell und Dunkel ist variabel. 40 Friedrich Hendel. _ Flügelvorderrand bis zur Cubitalis bräunlich gelbrot oder hell rotbraun; ein Längswisch am Ende der Cubitalis, der die Spitze der Sub- marginalzelle und den darunterliegenden Oberrand der ersten Hinter- randzelle ausfüllt, schwarzbraun. Die vordere Basalzelle, die Längs- räume an der vierten und fünften Längsader und die Subkostalzelle dunkel rotbraun. Die zwei Wurzelzellen hellgelb, der Rest des Flügels rauchbraun. Körper 25 mm, Flügel 22 mm lang. 3. Xenaspis formosae n. sp. Über 100 Z@ 9 aus Formosa, Kosempo (leg. Sauter, April), im Deutschen und Ungarischen Nationalmuseum. Die nackte Stirne doppelt so breit wie ein Auge. Kopf glänzend hell rotgelb. Wangengruben seitlich unter der Vorderstirnwulst und die obere Hälfte der Fühlergruben silberweiß schimmernd. Backengruben mattgelb. Zwei breit pfeilförmige Flecke am Scheitel neben dem Özellen- dreieck und die Oberseite der sonst rotbraunen Vorderstirnbeule schwarz- braun. Die untere Hälfte der Fühlergruben glänzend schwarz. Klypeus- rücken ohne Längsfalten, aber zart chagriniert; oben, seitlich unter den Fühlern (aber nicht in den Gruben), je ein mehr oder weniger deutlicher braunvioletter Fleck. Epistom manchmal etwas gebräunt, winkelig vor- tretend, !/, des ganzen Untergesichtes hoch. Fühler, Rüssel und Taster wie bei X. pictipennis Walker. Thorax glänzend rotgelb. Schulterbeulen, Schild und untere Pleuren heller, Rücken dunkler gefärbt. Metapleuralcallus und Seiten der Metasternums, dann der Ober- und Hinterrand der Mesopleuren bein- weiß. In dem so gebildeten weißlichen Winkel der letzteren, dann vor dem Metapleuralcallus auf den Pteropleuren und oben vor der Mitte der Sternopleuren liegt je ein schwarzer Fleck. Thoraxrücken fein chagri- niert. Thoraxrücken mit einer durchgehenden schmalen schwarzen Längsstrieme, welche sich vor dem Schilde keilförmig verbreitert. Vor der Quernaht an den Rückenseiten eine breite schwarze Strieme, die, sich verschmälernd, oben um die Schulterbeule herumzieht. Die Behaarung ist golbgelb und fällt auf dem Rücken durch leuchtenden Schimmer auf. Schild nackt, mit sechs Borsten. Hinterleib 1!/,mal so lang wie der Thorax, glänzend gelbrot. Jedes Tergit mit einer schwarzen Längsbinde, welche aber nicht zu einer ein- zigen zusammenfließen. Auch auf dem Metanotum eine Fortsetzung der- selben. Am Seitenrande der Tergite 2—4 liegt je ein schwarzer Fleck, welcher aber nur am dritten und vierten Tergit mit der Längsbinde zu einer Kreuzförmigen Zeichnung verbunden ist. Behaarung leuchtend rotgelb, namentlich am Ende der Keule dieht anliegend und auffallend. Beine und Hüften rotgelb. Vorderschienen und -ferse mit Aus- nahme der Oberseite schwarz. Die vier hinteren Schienen nur ventral Die Arten der Platystominen. 41 bis zur Mitte mit einem schwarzen Längsfleck, aber auch dorsal an der Wurzel deutlich verdunkelt. Vorderschenkel dorsal an der Spitze mit einem schwarzen Längsstrich. Spitze der vier hinteren Füße schwärz- lich, Vorderfüße hellgelb, Behaarung rotgelb. Flügel gelblich hyalin. Vorderrand bis zur Cubitalis und die erste Basalzelle intensiv rotgelb. Subkostalzelle braun. Flügelspitze schwärz- lichgrau, intensiv fleekenartig am Ende der Radialis; die innere Grenze dieses Apikalfleckes ist ungefähr eine Senkrechte durch die Mitte des letzten Discoidalisabschnittes. Dieses Grau der Flügelspitze setzt sich am ganzen Hinterrande des Flügels fort und erlischt erst im Axillar- lappen. Ein breiter Saum von gleicher Farbe umgibt die hintere Quer- ader. Adern rot. Dritte bis fünfte Längsader schwarz. Körper 17—18 mm, Flügel 14—15 mm lang. 4. Xenaspis homichlodes n. sp. 2 5 Q9 aus Nordwestborneo, Spitang, im British Museum in London. Stirnenuretwas breiterals ein Auge, kurz und sehr zerstreut behaart. Kopf bräunlichrot. Die Wulst der Vorderstirne und zwei Flecke neben dem Ozellendreieck dunkel rotbraun. Lineare Augenrandsäume und ein Querstrich zwischen Fühlerwurzeln und Augen, das oberste Drittel der Fühlergruben und der Hinterrand der Augen weiß bereift. Klypeus oben matt, ohne Längsfalten, in der Mitte mit einer Querfurche, unter der das Epistom ziemlich stark vortritt. Der Mundrand ist breit schwarzbraun. Wangen nur sehr schmal und auch die Backen nur !/, eines Auges hoch. Fühler, Prälabrum und Taster rot, drittes Fühler- glied teilweise rotbraun. Die Fiederbreite der Arista ist fast doppelt so groß wie die Breite des dritten Antennengliedes. Thorax hell rotbraun, matt chagriniert. Hinterrand der Meso- pleuren, die Metapleuren samt dem Callus und das Schildehen gelb. Die Zentralregion des Rückens undeutlich abgegrenzt dunkelbraun, der Länge nach gestriemt, goldgelb behaart. Sternopleuren weiß tomentiert. Schild nackt, vierborstig. Hinterleib mit einer vom Stiele scharf abgesetzten eiförmigen Keule. Der Stiel, die Endhälfte der Keule und der Hinterrand des dritten Ter- its rotbraun, der Rest schwarzbraun. Der Stiel ist weißlich, die roten Stellen der Keule sind leuchtend rotgoldig behaart. Hüften, Schenkelwurzeln, mehr oder weniger intensiv die Schienen, die Vorderfüße und ein scharf abgegrenzter Fleck ventral in der Endhälfte der Schenkel, der nur die Dorsalseite freiläßt, dunkel rotbraun bis schwarzbraun. Die vier hinteren Füße hellgelb, weißlich schimmernd be- haart. Flügel ziemlich gleichmäßig gelblichgrau tingiert; vorne herrscht das Gelb, hinten das Grau vor. Subkostalzelle dunkel rotbraun. Am 42 Friedrich Hendel. Ende der Cubitalis ein breiter rotbrauner Längswisch, der wurzelwärts schon vor der hinteren Querader beginnt, in der Submarginalzelle nur einen schmalen Saum bildet und in der ersten Hinterrandzelle unten verwaschen endet. Doch ist auch noch die zweite Hinterrandzelle um einen Hauch dunkler als die Diskalzelle. Die erste Hinterrandzelle ist am Ende deutlich verengt; die oben begrenzende Oubitalis ist nämlich gleichmäßig, aber ziemlich stark gebogen. Körper 14mm, Flügel 115 mm lang. 5. Xenaspis coccymela n. sp. 1 g aus Assam, Lower Ranges, N.-Khasi Hills (leg. Chennell), im British Museum in London. Kopf und seine Anhänge wie bei X. pictipennis beschrieben. Neben dem gelben Ozellendreieck befinden sich aber dunkel rotbraune Flecke. Der Thorax ist im allgemeinen wie bei X. formosae gefärbt und be- haart, jedoch ist die Zeichnung eigentlich nur angedeutet und wegen der Kontrastlosigkeit der Farben sehr undeutlich. Auf dem Rücken ist nur die Medianlinie noch gut erkennbar; die bei X. formosae vorhan- denen breiten Lateralstriemen vor der Quernaht des Rückens sowie die schwärzlichen Flecke der Pleuren sind hier durch intensivere Bräu- nung kaum angedeutet. Schild sechsborstig. Am Hinterleibe, der 1!/,mal so lang wie der Thorax ist, ist das erste Segment rot, die Dorsallinie desselben und das übrige Abdomen ist schwarz, mit einem pflaumenartig blauen Duft überhaucht. Die feine und diehte Behaarung ist bis zum vierten Ringe zuerst gelb, dann fast weib- lich, das vierte und fünfte Tergit sind schwärzlich rotbraun behaart. Vorderhüften, Schenkel und Füße rotgelb, die Spitzen der letzteren dunkelbraun. Vorderfüße überhaupt dunkler als die vier hinteren. Schienen rotbraun, an der Wurzel noch dunkler. Flügel wie bei X. synnephes gezeichnet. Der schwarzbraune Fleck am Ende der Radialis ist aber nicht bloß die Hälfte des letzten Dis- coidalisabschnittes gleich, wie bei der genannten Art, sondern drei Viertel desselben. Die erste Hinterrandzelle ist parallelrandig; selbst an der Mündung sind die begrenzenden Längsadern nicht gegeneinander gebogen. Körper 19 mm, Flügel 16 mm lang. 6. Xenaspis Walkeri (Enderlein). Zoolog. Jahrbüch. 1912, p. 350, Fig. A (Polistomima). d' 9. Sumatra. 7. Xenaspis stigma (Enderlein). Zoolog. Jahrbüch. 1912, p. 552, Fig. B (Polistomima). d'. Sumatra. Die Arten der Platystominen. 43 8. Xenaspis synnephes n. sp. 4 g 9 aus Karo Hill, Simla am Himalaja, im British Museum in London. Der X. formosae bis auf folgende Unterschiede gleich. Die schwarzen Flecke auf der Stirne sind größer. Wangen und Untergesicht bei einigen Stücken ganz verdunkelt, fast schwarzbraun, bei den anderen ist wenigstens der Klypeus gelb. Backengruben dunkel- braun. — Auch der Thorax und der Hinterleib zeigt die gleiche Anlage der Zeichnung und dieselbe Färbung, nur sind auch hier die dunklen Stellen weitaus ausgebreiteter und ihre Grenzen verschwommener, nicht so scharf wie bei X. formosae. Metanotum in der Mitte ganz dunkel- braun. Schildehenspitze gebräunt. Auf den Pleuren zwei dunkelbraune schiefe Querbinden: eine von dem Prothorakalstigma zur Mittelhüfte, die zweite von der Flügelwurzel zur Hinterhüfte. Auch das fünfte Tergit ist seitlich braun. — Alle sechs Schienen schwarzbraun. Die wesentlichsten Unterschiede liegen jedoch im Flügel. Der Apikalfleck ist nur an der Radialis intensiv und verliert sich schon in der unteren Hälfte der ersten Hinterrandzelle. Weder der Flügelhinter- rand noch die hintere Querader sind dunkelgrau gesäumt. Dagegen hebt sich die dunklere Färbung der ersten Basalzelle und in ihrer Fortsetzung der Saum der Discoidalis bis zur hinteren Querader recht deutlich ab. Körper 12—14 mm, Flügel 11—13 mm lang. 9. Xenaspis stenoptera n. sp. Ein defektes Exemplar aus Sikkim, Indien, im British Museum in London. Wenn ich diese Art dennoch beschreibe, so geschieht es des cha- rakteristischen Flügelgeäders halber, welches diese Spezies leicht von den anderen unterscheidet. Kopf wie bei X. /ormosae. Vorderstirne jedoch nieht gebräunt, wohl aber das Epistom in der Mitte. Klypeusprofil sehr flach konkav, fast gerade; bei formosae stark konkav, fast winkelig gebrochen. Die schwarze Rückenmittelstrieme verbreitert sich gleich von vorne an stark, so daß sie hinter der Quernaht so breit wie der halbe Rücken ist. Die schwarze Strieme der Lateralgegend fehlt. Schild vierborstig. Vorderhüften und Schienen braun, desgleichen die Spitze der Vorderfüße. Vorder- und Hinterschenkel sowie die Vorderfüße gelb. Die übrigen Beinteile fehlen der Type. — Auch der Hinterleib fehlt. Flügel lang und schmal, namentlich der Schulterlappen ver- schmälert. Die letzten zwei Abschnitte der in der Flügelspitze münden- den Discoidalis sind gerade und liegen erheblich weit über der Mitte der Flügelbreite. Die erste Hinterrandzelle ist nur durch den einfachen Bogen der Cubitalis an der Mündung fast bis auf die Hälfte 44 Friedrich Hendel. ihrer größten Breite verengt. Die Radialis mündet nur etwas jen- seits der hinteren Querader. Die kleine Querader steht viel weiter jen- seits der Mitte der Discalzelle als bei den anderen Arten, fast im letzten Drittel. Bei den anderen Arten liegt die Discoidalis in der Endhälfte in oder sogar deutlich unter der Flügelmitte, die erste Hinterrandzelle ist am Ende nur mäßig verengt, der letzte Discoidalabschnitt wellig gebogen und mündet die Radialis weiter spitzenwärts. Der Flügel von X. stenoptera ist im allgemeinen wie bei X. syn- nephes gefärbt. Der schwarzbraune Apikalfleck ist aber größer, dehnt sich an der Radialis und Cubitalis, wo er am intensivsten ist, wurzelwärts bis vor die hintere Querader aus, tritt dann in der ersten Hinterrandzelle nach außen zurück, so daß er nur die Endhälfte derselben mit schon hellerem Braun ausfüllt, das die Querader nicht mehr berührt, und erfüllt endlich verwaschen den größten Teil der zweiten Hinterrandzelle. Quer- adern nicht gesäumt. Adern rot. Flügel 11 mm lang. 10. Xenaspis longiventris n. sp. 3 J 9 aus Burma, Ataran Valley Jenasserim (leg. Col. Bing- ham), im British Museum in London. Stirne zirka 1'/,mal so breit wie ein Auge, dicht und fein kurz bräunlich behaart. Kopf glänzend gelbrot. Die ganzen Wangen und der untere Hinterkopf hinter den Augen breit goldgelb bereift. Antennen- gruben unten dunkelbraun; oben schimmern sie weiß. Untergesicht im Profile nur seicht konkav, Rücken des Klypeus ohne Längsfalten, oben nur zart chagriniert. In der Mitte der Vorderstirne ein brauner Fleck. Seheitel jedoch ungefleckt. Fühler rotgelb. Arista gefiedert. Die Fieder- fläche ist kaum breiter als das dritte Fühlerglied. Spitze nackt. — Prä- labrum, Taster und Kinn gelbrot. Am Thorax sind Schulterbeulen und Schild rotgelb, der Rücken hell rotbraun, die Lateralgegend von der Quernaht bis an die Schultern schwarzbraun. Die Mesopleuren hinter der Diagonale, der Metapleural- callus und die Seiten des Metanotums hellgelb, der Rest der Pleuren und der Metathorax schwarzbraun. Die Behaarung ist auf der Brust weißlich, auf dem Rücken goldgelb und glänzend. Auf letzterem sieht man außer diesen kurzen und anliegenden Härchen längere und mehr abstehende von gelber Farbe, besonders im hinteren Teile. Schild nackt, mit nur zwei Borsten. Rücken fein gekörnelt. Hinterleib besonders lang und schlank, zweimal so lang als der Thorax, wovon fast die Hälfte auf den dünnen Stiel und der Rest auf die Keule kommt. Das basale Doppelseement und die Wurzel des dritten sind glänzend rotgelb, die Keule glänzend violett. Die äußerste Basis des Abdomens ist braun. Die Behaarung ist überall leuchtend hellgelb, Die Arten der Platystominen. 45 auch hinten länger und abstehender als es gewöhnlich der Fall ist. Erstes Glied des Ovipositors konisch. Beine lang und dünn, rotgelb. Alle Schienen von der Basis her in verschiedener Ausdehnung dunkelbraun, oft bis auf die Spitze ganz braun. Füße hellgelb, die vordersten bräunlich. Vorderhälfte des Flügels bis zur Discoidalis gelb. Die Kostalzelle und das Ende der ersten Hinterrandzelle lichter gefärbt. Subkostalzelle intensiver gelb. Genau an der Flügelspitze liegt ein fast runder schwarz- brauner Fleck, der von der ersten Hinterrandzelle ein Stück von der Länge des halben letzten Diseoidalisabschnittes ausfüllt, in dieser Zelle einen weißen keilförmigen Fleck einschließt und an der Cubitalismün- dung am dunkelsten ist. In der Mitte des Kostalabschnittes der Sub- marginalzelle wird er oben durch ein weißes Fleekchen begrenzt. Der übrige Flügel graulich hyalin. Queradern nieht gesäumt. Die erste Hinterrandzelle ist parallelrandig, am Ende nicht verengt. Cubitalis nur sehr wenig gebogen. Körper 14 mm, Flügel 10 mm lang. . 17. Genus Lamprophthalma Portschinsky. Horae Soc. Entomol. Rossicae, Vol. 26, p. 225 (1892). Tabelle der Arten. Thoraxrücken rotgelb bis rotbraun; Schildchen gekömelt . . .. 1 — Thoraxrücken metallisch blau oder grün . 3 1. Vorderstirne scharf punktiert. Untergesicht mit einer deutlichen Qüerturthe, übertidier Mitie: ‚ine.a velnanı nat sur >. 2 Thorax und Schild rotgelb. Hinterleib ganz blauviolett. Randmal rutimentär. 1. Hinterrandzelle in der Mitte erweitert. L. Meijereana Enderl. D — Thorax rotbraun, Hinterleibsspitze rot. Randmal deutlich aus- gebildet. 1. Hinterrandzelle nicht erweitert. Z. anaulaca n. SP. co . Kleine Querader erheblich vor der Mitte der Discalzelle stehend. Vorderstirne punktiert. Thorax samt Schultern violettschwarz, rauhmatt chagriniert. Schild gelb. L. Doleschalli Enderl. — Kleine Querader auf oder jenseits der Mitte der Discalzele . . 4 — Vorderstirne ohne Hohlpunkte. Gesichtsprofil fast gerade. 5. L. Felderi n. sp. 4. Thorax samt Schild stahlblau oder grün. Queradern entfernt von- einander. Schildehen außer den Borsten nackt. . ». »... 09 — Thorax stahlblau; Schild und Schulterbeulen geb . . ...06 46 Friedrich Hendel. 5. Der schwarzbraune Spitzenrandfleck des Flügels zieht sich nach unten als breiter Saum der hinteren Querader herab . . . . 7 — Der Spitzenrandfleck überschreitet unten die Cubitalis nicht. Quer- adern ohne dunklen Saum. 1. L. metallica Portschinsky. 6. Dunkle Säume beider Queradern, des dazwischenliegenden Teiles der Discoidalis und der anliegenden Abschnitte der Cubitalis oben und der Porticalis unten bilden eine S-förmige Figur. Schild behaart. 3. L. sigma n. SP. — Nur die hintere Querader allein dunkel gesäumt. Schild nackt. 2. L. rufoscutellata n. Sp. . Über dem Mundrande ein schwarzes Querband. Erste Basalzelle rot- braun. 6. L. rhomalea n. Sp. — Mundrand ohne Querband. Erste Basalzelle gelblich hyalin. 7. L. striata n. Sp. 1. Lamprophthalma metallica Portschinsky. Horae Soc. Ent. Rossicae, Vol. 26, p. 226, Taf. 1, Fig. 7 et 7a (183). Jg, Persia (Schahrud). „Splendide viridis; capite fere toto cum antennis pedibusque flavo; artieulo tertio antennarum femoribusque postieis apice fuscioribus; proboscide, fronte verticeque fusco-nigris; oculis viridibus, fascia ellip- _ tiea maculisque duabis mediis fusco-purpureis. Alis flavicantibus; costa flava, maculis duadus (in medio et apice) fuseis. — Long. 5'/,"”.“ Rest der Beschreibung russisch. 2. Lamprophthalma rufoscutellata n. sp. 2 Q aus Ostafrika, Zomba (Kamerun), April, im zoologischen Mu- seum Cambridge. Vorderstirne konvex, mit Hohlpunkten dicht besetzt. In der Stirnmitte eine längliche Beule. Stirne und Scheitel glänzend rot, auch die obere Hälfte des Cerebrales. Augenränder schmal, Wangen breit gelblich schimmernd. Gesicht heller rot als die Stirne, matt. Die unten schwarzgefleckten Fühlergruben und der oben erzfarbige, unten rot- braune Hinterkopf weißlich bereift. Fühler, Prälabrum und Taster rot. Drittes Fühlerglied dunkler, mehr rotbraun. Arista nur an der äußersten Wurzel verdickt, sonst haardünn; nackt. Durch die konvexe Vorderstirne, die nackte Arista, die ?/, des wag- rechten Augendurchmessers vorstehende Stirne, das schief nach unten hin abfallende gerade Gesicht und durch Backen, die !/, eines Auges hoch sind, unterscheidet sich diese Art von den ähnlichen Formen der Gattung Plagiostenopterina. Thorax und Hinterleib mit Ausnahme der Sternopleuralnaht, der Sehultern und des Schildes, die rot sind, metallisch dunkel blaugrün, Die Arten der Platystominen. 47 durch eine sehr rauhe Chagrinierung und eine dichte, anliegende weiß- lichgelbe Pubenszenz, namentlich an den Pleuren, ziemlich matt erschei- nend. Quernaht in der Mitte ganz durchlaufend. Hüften, Schenkel und Schienen rotbraun, Füße schwarzbraun. Schienen in der Mitte breit gebräunt, Hinterschenkel mit Ausnahme der Spitze dunkelbraun. Schenkel unbeborstet. Flügel schwach bräunlich hyalin. Marginal- und Submarginalzelle gelb. Subkostalzelle und ein großer Apikalfleck, der sich längs und ober- halb der Cubitalis jenseits der Verlängerung der hinteren Querader bis zur Flügelspitze ausdehnt, schwarzbraun. Letzterer Fleck zieht sich an der Kosta dünn bis zur Kubkosta aus, reicht unten verwaschen bis zur Längsmitte der ersten Hinterrandzelle und an deren Mündung bis an die Discoidalis herab. Auch die Marginalzelle ist unter der glashellen Kostal- zelle braun. Die hintere Querader bildet mit der Posticalis einen stumpfen Winkel und ist breit braun gesäumt. — Schüppcehen weißlich, Schwinger braun. Körper ohne Ovipositor 10 mm, Flügel 75 mm lang. 3. Lamprophthalma sigma n. sp. 1 Q aus der indischen Region. Sammlung Prof. Herrmann. Stirne vorne nur so breit wie ein Auge, am Scheitel auffällig ver- schmälert. Augenränder der Wangen und Gesichtsprofil ganz gerad- linig. Auf einer flachen Konvexität der Stirnmitte ist eine zirka !/, der Stirne lange, scharfe Längsleiste sichtbar. Stirne und Scheitel, Zentral- region des Rückens und der Hinterleib metallisch glänzend schwarzblau. Feine Stirnaugenränder und die ganzen Wangen goldgelb schimmernd. Diese, das ganze Untergesicht und der Hinterkopf sowie Prälabrum und Taster gelbrot. Fühlergruben nur oben glänzend, ganz gelb. Fühler wie bei X. rhomalea. Schild gelb, oben etwas bläulich und deutlich behaart, nicht ge- körnelt; am Rande mit zwei starken und einigen (?) schwachen Borsten. Schulterbeulen, Supraalargegend, die Mesopleuren hinter der Diagonale und die Metapleuren hellgelb. Der Rest rotbraun. Sternopleuren hinten weiß bereift. Die kurze Behaarung des ganzen Thorax ist überall gelb- lich. Metanotum erzfarbig. Der Hinterleib ist schwächer als der Thorax gekörnelt und glänzt deshalb auch stärker als dieser. Vorderhüften rotbraun. Beine rotgelb. Die vier hinteren Schenkel ventral an der Spitze mit einem gut abgegrenzten rotbraunen Fleck. An den Hinterschienen ist die Fleckung bei dem einzigen Stücke nicht gut erkennbar. Füße schwarzbraun, Metatarsus mit Ausnahme der Spitze gelblichweiß. Flügel hyalin, am ganzen Vorderrande dunkel rotbraun, von der Kosta an bis unter die Cubitalis herab. In der Wurzelhälfte der ersten 48 Friedrich Hendel. Basalzelle und an der äußersten Spitze der ersten Hinterrandzelle berührt das Braun die Diseoidalis. Die Kostalzelle ist heller braun. Die Sub- marginalzelle enthält über der kleinen Querader einen schmalen gelb- lichen Längsschweif und unter der Radialismündung einen gelben Punkt. Die beiden Queradern, der Verbindungsteil der Diseoidalis und ein gleich- langer, an die hintere Querader anschließender Teil der Posticalis breit rotbraun gesäumt, wodurch eine S-förmige Zeiehnung entsteht. Die Queradern der Basalzellen und die Posticalis schwächer rotbraun ge- säumt. Über dem Ende der Analis liegt ein mit der Öffnung nach hinten gerichteter kleiner brauner Bogen. — Die Entfernung der beiden Quer- adern voneinander ist etwas kürzer als die hintere Querader. Erste Hinterrandzelle am Ende erheblich verengt. Die darüberliegende Cu- bitalis ist nämlich stark und gleichmäßig gebogen, die Discoidalis dar- unter aber fast gerade. Körper 9 mm, Flügel 10 mm lang. 4. Lamprophthalma anaulaca n. sp. 1 aus Indien, Himalayas (Coll. Cameron), im British Museum in London. Stirne doppelt so breit wie ein Auge. Augenränder der sehr breiten Wangen stark konkav. Stirne vor den Özellen mit einem stumpfkegeligen Höcker. Ozellen- und Scheitelplatten, der obere Rand des Hinterkopfes und die Kante des Stirnkegels rot, die übrige Stirne schwärzlieh rotbraun, etwas violett angehaucht. Behaarung kurz und zerstreut gelb. Die wulstige Vorderstirne ist dicht mit scharf einge- drückten Hohlpunkten versehen. Wangen glänzend hellgelb, quer- runzelig, oben mit dem weißbereiften Fleckchen zwischen Fühler und Auge. Backengruben matt rotbraun, gelblich bestäubt. Fühlergruben schwarz, durch die Bestäubung mattgrau erscheinend. Klypeus rotgelb, unten braunfleckig, nadelrissig, mit einer Querfurche im obersten Drittel der Höhe; darüber mit einem Längskiel, darunter flach und gerade im Profile. Prälabrum gelb, Taster braun, an der Spitze rot. Die Fühler fehlen dem Stücke, die Antennengruben reichen aber bis zum Mundrande, so daß ich diese Art mit Sicherheit zu Lanprophtalma stellen kann. — Der Hinterkopf ist rot, aber nicht glänzend wie bei allen Xenaspis-Arten s. str., sondern mit Ausnahme des Öberrandes dicht weißlich bereift. Thorax rotbraun, Supraalargegend und Schild rotgelb. Der Rücken und das nackte Schildehen dicht gekörnelt, matt. Die Zentral- region des Rückens ist ausgedehnt mit schwarzbraunen, zusammen- fließenden Längsstriemen bedeckt, die an den Quernahtästen rot unter- brochen sind. Auch die Pleuren sind stellenweise verdunkelt. Sterno- pleuren weiß tomentiert. Rücken kurz rot behaart. Schild sechsborstig, die vier basalen Borsten sehr schwach. Die Arten der Platystominen. 49 Das basale Doppelsegment des Hinterleibes metallisch erzgrün, am zweiten Tergit etwas rötlich durchscheinend, stark glänzend und ab- stehend hellgelb behaart. Das dritte und vierte Tergit ist violettschwarz, matt chagriniert und dunkel behaart. Das konische verlängerte fünfte Tergit wird gegen die Spitze hin rot, glänzender und ist mit leuchtend roten Haaren bedeckt. Hüften braun. Beine intensiv rot. Ein ventraler Fleck an der Spitze der Hinterschenkel, die Dorsalkante der Schienen, je ein Fleck posterior und anterior am Ende der Hinterschienen und die Fußspitzen schwarz- braun. Am Flügel sind die Subkostal-, der Oberrand der Kostal-, die Mar- ginal- und Submarginalzelle sowie die erste Basalzelle und in ihrer Fort- setzung ein Längswisch an der Discoidalis bräunlich gelbrot, am inten- sivsten in der Radialisgabel. Flügelspitze braun, und zwar: mehr als die Endhälfte der ersten Hinterrandzelle und der darüberliegende Teil der Submarginalzelle bilden einen großen Fleck, der an und über der Cu- bitalis am dunkelsten und innen scharf konvex begrenzt ist. Der Grenz- bogen verbindet die Radialismündung mit dem oberen Ende der hinteren Querader. Im Braunen der ersten Hinterrandzelle ein weißer Längsstrich. Daranschließend ist die ganze zweite Hinterrandzelle, das Spitzenviertel der Discalzelle und ein breiter, wurzelwärts sich verjüngender Längssaum der Postiealis braun. Der Rest des Flügels ist gelblichgrau hyalin. Die kleine Querader steht vor der Mitte der Discalzelle. Die Cubitalis ist am Ende gerade und hat an der Mündung sogar Neigung zum Aufwärts- biegen. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist stark wellig gebogen. Körper 17 mm, Flügel 14 mm lang. 5. Lamprophthalma Meijereana Ynderlein. Stenopterina meijereana Enderlein, Zoolog. Jahrb. 1912, p. 356. 1 g' Sumatra. Durch Folgendes von anaulaca verschieden: Stirne ganz schwarz- blau. Wangen glatt. Fühlergruben und Taster gelb. Thorax und Schild lebhaft rotgelb, Rücken mit einer deutlichen violetten Längsstrieme. Schild achtborstig. Hinterleib ganz lebhaft blauviolett. Im Flügel ist die 1. Hinterrandzelle in der Mitte erheblich erweitert, die 2 Längsadern der- selben jenseits der kleinen Querader stark ausgebraucht. Subkostalzelle äußerst schmal, kaum sichtbar. Humeralborste vorhanden! 6. Lamprophthalma Doleschalli Enderlein. Stenopterina doleschalli Enderlein, Zoolog. Jahrb. 1912, p. 357. O, Sumatra. + Abhandl. d.k k. zool.-botan. Ges. Bd. VIH, Heft 1. 4 50 Friedrich Hendel. 7. Lamprophthalma Felderi n. Sp. 1 Q aus Ceylon (leg. Felder) im Wiener Hofmuseum. Stirne vorne 1'/,mal so breit wie ein Auge. Augenränder der Wangen fast gerade. Stirnhöcker vor den Özellen sehr flach, aber mit einer deutlichen kurzen Längsleiste. Stirne glänzend rot; der Wulst der unpunktierten Vorderstirne und zwei Flecke beiderseits des Ozellen- dreieckes schwarzbraun. Schmale Stirnaugenränder, die ganzen Wangen und der Augenrand des rotgelben Hinterkopfes dicht goldgelb bereift. Behaarung der Stirne sehr zerstreut und kurz, gelb. Untergesicht und Lunula rotgelb, matt. Fühlergruben schwarz, nur ganz oben gelb. Kly- peusrücken in den Seitenmitten etwas gebräunt; sein Profil ist fast ge- rade. Fühler an der Wurzel rot. Drittes Glied fast ganz schwarzbraun, in der Endhälfte etwas verbreitert. Prälabrum, Rüssel und Taster rot. Am Hinterkopfe glänzt nur der obere Teil, der Rest ist zart gelblich bereift. Thorax im allgemeinen gelblich rotbraun; der Rücken und das nackte Schildehen stark gekörnelt, von geringem Glanze. Schulter- beulen, Supraalargegend, Schildseiten und Metanotum heller gefärbt; letzteres weiß bereift. Metapleuraleallus ausnahmsweise gerade dunkler als die Umgebung. Die kurze Behaarung des Thorax ist gelb, am Rücken rotgelb. Stellenweise Verdunkelungen der Färbung lassen sich nicht scharf abgrenzen. Schild sechsborstig. Hinterleib an der Wurzel rotbraun, in der Mitte schwarzbraun und am Ende orangerot. Die Mitte und die Seiten des dritten sowie das ganze vierte und fünfte Tergit sind anliegend goldgelb behaart. Ovi- positor rot. Hüften und Schenkelringe dunkelbraun, Schenkel hell rotgelb, Schienen dunkel rotbraun, Vorderfüße schwarz, die vier hinteren rot, mit dunklem Ende. Kostalzelle am Oberrande und an der Wurzel gelblich, Subkostal- zelle dunkler, fast braun, Marginal-, Submarginal- und vordere Basal- zelle rotgelb, in und über der Radialisgabel hell rötlichbraun. Die äußerste Spitze der Submarginalzelle und damit zusammenhängend ein Längssaum der Mündung der Cubitalis, ferner ein gleicher Längssaum der beiden letzten Abschnitte der Discoidalis, der jenseits der Querader breit wird, aber dennoch vom Braun der Cubitalis durch den hyalinen Längsschweif der Mitte der ersten Hinterrandzelle getrennt bleibt, braun. Die hintere Querader ist undeutlich und verwaschen bräunlich, die Posticalis gelb gesäumt. Kleine Querader ungefähr auf der Mitte der Disealzelle. Cubitalis im letzten Abschnitt gleichmäßig gebogen, die erste Hinterrandzelle daher ein wenig verengt. Mündung der Discoidalis etwas aufgebogen. Körper 13 mm, Flügel 125 mm lang. Die Arten der Platystominen. öl 8. Lamprophthalma rhomalea n. Sp. 2 5 Q9 aus China, Hong-Kong (Walker und Bowring), im Bri- tish Museum in London. Stirne vorne fast doppelt so breit wie ein Auge. Die Augenränder der Backen sind wie bei anaulaca konkav. Stirne in der Mitte mit einem stumpfen Höcker, glänzend rot, vorne und beiderseits des Ozellendrei- eckes rotbraun. Schmale Stirnaugenränder, die ganzen Wangen und die Augenränder des Hinterkopfes dicht silberschimmernd, letzterer selbst mit Ausnahme des glänzenden Oberrandes schütter weißlich bereift. Untergesicht und Hinterkopf gelbrot. Fühlergruben ganz ungefleckt, gelb, glänzend. Parallel über dem Mundrande hat das Epistom ein even- tuell in der Mitte unterbrochenes schwarzes Querbändchen. Das Ge- siehtsprofil zeigt unter der Mitte eine deutliche Querfurche, unter welcher das Epistom mäßig vortritt. Fühler dunkelrot, an der Basis heller. Drittes Glied ebenfalls in der Endhälfte breiter als an der Wurzel, manchmal schwarzbraun. Prälabrum, Kinn und Taster gelbrot. Der ganze Thorax und der Hinterleib glänzend metallisch grünlich- blau, der letztere in der Mitte tiefblau, hinten violett schimmernd. Thorax und Schild fein gekörnelt, ersterer fein hell gelblichgrau behaart, durch die Behaarung schimmernd, letzteres nackt, sechsborstig. Hinterleib feiner chagriniert, daher stärker glänzend, gleichfarbig wie der Thorax kurz und unauffällig behaart. Vorderhüften und Schenkel gelbrot, die Schienen gesättigter ge- färbt, namentlich die hintersten, desgleichen die am Ende dunkelbraunen Füße. Die vier hinteren Hüften erzfarbig. Kostal-, Marginal- und Submarginalzelle rötlichgelb. Die erste Basalzelle, die Subkostalzelle und der Raum dazwischen dunkel rot- braun. Ein Saum über die hintere Querader, fast so breit wie die Ader lang ist, unten über die Postiealis hinaus fast bis zum Hinterende des Flügels fortgesetzt, dunkelbraun. Die Querader selbst liegt hinter der Mitte des Saumes. Dieser hängt in der ersten Hinterrandzelle vollständig mit dem dunkelbraunen Flügelapikalfleck zusammen, dessen innere Grenze die zweite und dritte Längsader in der Verlängerung der hinteren Querader senkrecht schneidet und welcher den an die Discoidalis gren- zenden Teil der ersten Hinterrandzellenspitze nicht mit ausfüllt. Die kleine Querader steht ungefähr auf der Mitte der Discalzelle. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung nur etwas verengt. Die Cubitalis ist darüber gleichmäßig gebogen, die Discoidalis darunter wellig. Körper 10—12 mm, Flügel S—9 mm lang. 9. Lamprophthalma striata n. sp. Ein Exemplar aus Assam, Khasi Hills (leg. Cheunell), im British Museum in London. 4# 52 Friedrich Hendel. Durch Folgendes von X. rhomalea verschieden. Stirne nur 1!/,mal so breit wie ein Auge, mit violettem Scheine. Ozellen-, Scheitelplatten und die Seiten des oberen Hinterkopfes violettschwarz. Die unteren ?], des Innenrandes der Fühlergruben glänzend schwarz. Klypeus ohne schwarzes Querband über dem Mundrande. Thorax und Schild violett. — Am Flügel ist die erste Basalzelle nieht mit in den dunkel rotbraunen Fleck, der sich von der Subkostal- zelle nach unten hin ausdehnt, eingeschlossen, sondern hell, gelblich hyalin. Genus Plagiostenopterina n. g. Tabelle der Arten. Flügel mit einem dunklen Mittellängsstreifen in der ersten Basalzelle oder selbst darüber hinaus: Quernaht in der Thoraxmitte durch- laufend; Vorderschenkel unten unbeborstet . . 2... 41 — Die erste Basalzelle ohne dunklen Längswisch; die Quernaht des Thoraxrückens ist in der Mitte unterbrochen. Vorderschenkel unten„beborstetsy.ir.or:tn ie „aalklotr sEilIE 1) ai Mora Fr 1. Flügelvorderrand von der Mediastinamündung bis zur Flügelspitze dükkelösesäumt'=,. Dink arnh9l,, LNMDOINE Ta TR — Flügelrandsaum nicht zusammenhängend. Der Apikalfleck ist vom tandmale getrennt, isoliert . N a ee 2. Stirnfläche in der Mitte völlig eben; außerdem ohne Hohlpünktehen (asiatische Formen) . . u ee — Stirnfläche in der Mitte vor En ee A einer eier wenn auch flachen Konvexität und mit zarten Hohlpünktcehen (afrikani- SCHEFROLMIEN ER Er ee ee ae EN =. 3. Hintere Querader breit dunkel gesäumt. Stirne ganz und gar fettig glänzend. 4. Pl. fasciata n. Sp. — Hintere Querader nieht oder nur sehr schmal und zart dunkel ge- säumt. Stirne nie in ganzer Ausdehnung glänzend. . .... 4 Ha .') Stirne fettig glänzend, in der Mitte samtartig matt. ... 5 5. Arista an der Wurzel kurz und zerstreut behaart, beim Z am Ende mit einer Palette. Thoraxrücken oben gelbweiß pubeszent. G:5 Tergit 1'/,mal so lang wie das 4. 1. Pl. aenea Wiedem. — d' Arista ohne Endpalette. 5. Tergit so lange wie das 4. 2. Pl. Enderleini.n. sp. 1!) Pl. longivitta Walker (Dacus), Proc. Linn. Soc., Vol. 4, p. 150 (1860), aus Makassar, hat zum Unterschiede von den zwei sub Punkt 4 genannten Arten, deren Schenkel schwarz und nur vorne etwa rotbraun sind, alle Schenkel rostfarben. — Pl. imitans Walker (Dacus), Proc. Linn. Soc., Vol. 3, p. 114 (1859), Aruinseln, würde sich nach der Beschreibung nur durch die nackte Arista unterscheiden. Die Arten der Platystominen. 99 Stirne ganz und gar matt. Arista an der Wurzel kurz gefiedert, beim g’ am Ende ohne Palette. Thoraxrücken goldrot pubeszent. 3. Pl. formosae n. Sp. . Hintere Querader schmal linienartig dunkel gesäumt; Arista dicht und kurz behaart, beim Z' mit Palette. Cerebrale schwarz. >. Pl. submetallica Loew. Hintere Querader von einem großen eiförmigen braunen Fleck um- geben. Arista fast nackt, beim Z' ohne Palette. Cerebrale rot oder rotbraun 6. Pl. Westermanni n. Sp. 7. Schildehen und Schultern rotgelb. Rücken olivengrün, graulich be- reift. 1. Pl. ruficeps n. Sp. — Schild und Schultern wie der ganze Rücken glänzend metallisch blau. 8. Pl. cyanosoma n. Sp. 8. Thorax und Hinterleibsspitze grell rotgelb . . . . u, — Thorax und Hinterleib erzfarbig oder höchstens eı ar mies rotbraun 1A). AERO KONTO O0 9. Flügel ohne beatınen Riicälfigek‘ I.-PR TUlllarn: SD. — Flügel mit braunem Apikallfleck. 10. Pl. rufa n. Sp. 10. Flügelvorderrand von der Wurzel an oder von der Mediastina- mündung: bis zur Flügelspitze braun gesäumt... ...... ... 11 — Der Kostalsaum ist nicht kontinuierlich, sondern jenseits der Sub- kostalzelle unterbrochen; beide Queradern ungesäumt . . . 16 11. Beide Queradern breit, fleckenartig dunkel gesäumt. Leib glänzend stahlblau . . . ee ee ae: - Zee — Beide Queradern N Shan 8 PR DE RL: 12. Der Kostalsaum des Flügels geht von ei Wurzel) bis zur Spitze. Beine dunkelbraun, metallisch schimmernd. 11. Pl. calcarata Macquart. — Der Kostalsaum beginnt erst hinter der Wurzel; Beine rostfarbig. 12. Pl. basalis Walker. 13. Thoraxrücken mit drei deutlichen goldlockerigen Längsstriemen. Hüften und Schenkel rotgelb. 13. Pl. trivittata!) Walker. — „Rücken nicht so oder nur undeutlich gestriemt, . «1. 2 ..,.0824 14. :Hüften,. und . Schenkel (rotgelb (+4: -i- beit ang ol — Hüften und Schenkel schwarzbraun. Kost: elle ganz braun . . 15 15. Thoraxrücken mit Abdominaltergite goldlockerig bereift. Die vier hinteren Fersen rotbraun. 17. Pl. farinosa n. Sp. — Thorax und Hinterleib oben nicht so bereift. Die vier hinteren Fersen schwarz. 14. Pl. marginata V. d. Wulp. 16. Thorax rotbraun, Schultern und Schildehen rot. 18. Pl. teres n. sp. — Thorax dunkel erzfarben. 20. Pl. hebes n .sp. !) Durch ganz schwarze Beine und Fühler würde sich nach der Beschreibung Charaxz planidorsum Walker, Trans. Ent. Soc. Lond., n. s., Vol. 5, p. 325 (1860), aus Burmah unterscheiden, wenn es überhaupt generell hieher gehört. 54 Friedrich Hendel. 17.!) Kostalzelle mit Ausnahme der Wurzel glashell. Rücken nicht längsgestreift. 16. Pl. cinctaria n. Sp. — Kostalzelle ganz braun. Rücken mit zwei schwärzlichen Längs- linien. 15. Pl. olivacea n. Sp. l. Plagiostenopterina aenea Wiedem. Dacus aeneus Wiedemann, Zool. Magaz., Vol. 3, p. 29, 44 (1819) und Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 512, 2 (1830). — Maequart, Dipt. exot., Suppl. 3, p- 61%, Dl.7. Fig. 5 (1847) (Senopt.). — Walker, Proc. Linn. Soc., Vol. 1, p. 133, 153 (Dacus). — Van der Wulp, Dipt. Sumatr. Exped., p. 50 (1881). — Osten-Sacken, Berl. Ent. Zeitschr., Vol. XXVI, p. 213 (1882). — de Meijere, Tijdschr. v. Entomol., Vol. 54, p. 367 (1911). bambusarium Dol. (Michogaster), Nat. Tijdschr. Ned.-Ind., Vol. X, p. 413, 42, Pl. 8, Fig. 3 (1856). abrupta Thomson (Senopterina), Dipt. Freg. Eugen. Resa, p. 578, 250 (1868). eques Schiner, Novar., Dipteren, p. 288, 170 (1868) (Senopterina). — Van der Wulp, Tijdschr. v. Entom., Vol. XXIII, p. 179, 39 (1880). — Osten- Sacken. Ann. Mus. Gen., Vol. XVI, p. 465 (1881). — de Meijere, Tijdschr. v. Entom., Vol. 51, p. 123 (1908) und Vol. 53, p. 115 (1910). — Enderlein, Zoolog. Jahrb. 1912, p. 356. Zabialis Rondani. Ann. Mus. Gen., Vol. VII, p. 430 (1875). Zitiert aus Java, Krakatau, Sumatra, Borneo, Philippinen. — Mir liegen zahlreiche Stücke aus Java, Borneo, Singapore, Ceylon, Amboina, Neuguinea, Queensland (Townsville), Formosa und von den Stuarts- inseln vor. Darunter sah ich die Typen von Dacus aeneus Wied., Stenopt. egues Schin., labialis Rond. und Michog. bambusarium Dol. Die Art ist in Bezug auf Größe, Flügelzeichnung, Stirn- und Rückentomentierung gewissen Schwankungen unterworfen, die aber nach meinen Untersuchungen an zirka 50 Stücken eine Trennung in Arten absolut nieht begründen. So wollen Sehiner und Osten-Sacken jene Exemplare, bei welehen der die vordere Basalzelle einnehmende braune Mittellängs- streifen des Flügels die kleine Querader nur etwas überschreitet, als zu Sten. aenea Wied. gehörig betrachten, während sie andere Stücke, bei welehen sich dieser Schweif längs der Discoidalis distalwärts bis zur hinteren Querader erstreckt, als eine eigene Art, St. eqgues Schin., auf- fassen. Die Typen von St. bambusarium Dol. im Wiener Museum stellen dieselbe Varietät vor. Meine Serie bewies mir, daß die Länge der die Querader über- ragenden Schweifspitze sehr variiert. Sie kann kurz sein oder im Maxi- mum die hintere Querader erreichen. Im letzteren Falle ist auch manch- 1) Hieher gehört wahrscheinlich auch die Herina nigrocostata Doleschall, siehe Nr. 18. Die Arten der Platystominen. 55 mal diese Querader deutlich, wenn auch schmal braun gesäumt, ja es gibt Stücke, bei denen man sogar längs der Posticalis einen schwachen Schatten bemerken kann. Eine besondere Art kann ich auch darin nicht erblicken, weil vollständige Übergänge stattfinden. Die Flügelfläche ist normal gelblichgrau hyalin, die Kostalzelle und Flügelwurzel deutlich gelblich, die erstere an der Basis mehr oder weniger intensiv braun. Die ganze Subkostalzelle und ein mit ihr zu- sammenhängender schmaler und ziemlich gleichbreiter Kostalsaum, spitzenwärts bis zur Mündung der Discoidalis reichend, braun. Manchmal ist dieser Saum durch Verwaschung stellenweise schmäler. Die dunklen Zeichnungen können rötlichbraun bis fast schwarz sein. Hinterkopf, Thorax und Hinterleib, also weitaus der größte Teil des Körpers dunkel erzgrün oder bläulichgrün bis blau- oder grünlich- schwarz, selbst an den nieht tomentierten oder bereiften Stellen ohne starken Glanz, weil die Oberfläche zart, aber deutlich ehagriniert ist. Stellenweise schwarze oder violette Reflexe. Die Augen sind fast rund herum schmal weiß gerandet. Die Stirn- strieme glänzt fettig und ist nur in der Mitte matt. Der Glanz breitet sich am Vorderrande, dann auch seitlich am Augenrande und endlich auch vor dem Scheitel mehr und mehr aus, so daß nur in der Mitte der sonst aber ganz ebenen Stirne ein größerer und immer deutlich vor- handener samtschwarzer Fleck übrig bleibt. Die glänzenden Teile haben die Erzfarbe des übrigen Körpers, manchmal aber auch, namentlich nach vorne hin, einen roten, durchscheinenden Grund. Die Lunula, die Wangen, Backengruben, die ersten zwei Fühlerglieder sowie der seit- liche Mundrand sind gewöhnlich rot. In weiterer Ausdehnung können auch ein Teil der Vorderstirne, die Wurzel des dritten Antennengliedes,. das Epistom in verschiedenem Ausmaße, das Prälabrum und die Taster- wurzeln rot gefärbt erscheinen. Eine rötliche Färbung am übrigen Körper konnte ich nur an unausgereiften Stücken wahrnehmen. Seltener ist auch der Spitzenrand der Taster rötlich. Die schwarzen Fühlergruben sind weiblich bereift. Hinterkopf, wie auch Ozellen- und Scheitelplatten, mehr oder we- niger stark glänzend. Drittes Fühlerglied sonst schwarzbraun. Arista basal rot, sonst schwarz, etwas hinter der Wurzel im ersten Drittel spär- lich und nur sehr kurz behaart, dann weiter spitzenwärts nackt. Das Z trägt am Ende der Arista eine Palette. Auf dem Thoraxrücken sieht man, nicht immer ohne Mühe, vier hellere, von dunkleren Linien getrennte, hinten abgekürzte Längs- striemen, von denen die zwei mittleren stark genähert, die zwei äußeren oft wieder durch eine dunkle Linie gespalten erscheinen. Rückenmitte mit tiefer Querfurche. Vorderhüften, Unterseite des Thorax und Sterno- pleuren dicht weiß schimmernd. Die kurze Behaarung der Stirnstrieme des Rückens und des Schildes gelblichweiß, nicht auffallend: die der Pleuren 56 Friedrich Hendel, weiß. die der Pteropleuren schwarz und zottig. Am Hinterleibe ist die feine Behaarung nur am zweiten Tergit dichter und länger, also auffallend und wie die kurze und anliegende der folgenden Tergite von weißlicher bis gelblicher Farbe. Das erste Tergit glänzt relativ stark. Die erzgrüne Farbe der Tergite wird gegen den Hinterrand derselben zu gesättigter und mehr blau oder violett. Am deutlichsten sieht man dies am dritten Tergit, das lateral oft tief violett gefärbt ist. Manche Stücke haben einen ganz blau- oder violettschwarzen Hinterleib. Häufig ist auch nur die Abdominalspitze dunkler als der vordere Teil. Erstes Glied des Ovipositors violettschwarz. Sternite dunkel erzfarbig. g: Tergit 4 1'/,mal so lang als 5. 9: Tergit 4 zirka zweimal so lang wie 5. Beine schwarz. Vorderhüften und Schenkel entweder wirklich rot- braun (P. longivitta Walk.?) oder nur rötlich durchscheinend mit Erz- elanz bis dunkel erzfarbig. Im letzterem Falle aber die Spitzen der Schenkel immer deutlich rotbraun. Schienen und Füße schwarz. Nur die hintersten Tarsen unten hell behaart. Vorderschenkel unbeborstet. Osten-Sacken schreibt von seiner St. aenea Wied., Berl. Ent. Zeitschr., Vol. 26, p. 213 (1882): „On each side of the first abdominal segment three erect bristles.‘“ Ich habe dies bei keiner einzigen Art be- merken können! Desgleichen schreibt er St. eques eine Oceipitoorbital- borste zu, die ich nicht finden kann. Körper 7—11 mm, Flügel 5 7 mm lang. 2. Plagiostenopterina Enderleini n. sp. g 9. Stenopterina aenea Enderlein, Zool. Jahrbuch. 1912, p. 356. Diese Art unterscheidet sich im 7 leicht durch das Fehlen einer Aristapalette und durch die gleiche Länge des 4. und 5. Tergits von P. aenea. — Das Untergesicht ist mehr gerade, der Rücken dunkler und matter und weniger pubesziert als bei der 1. Art. 3. Plagiostenopterina formosae n. Sp. 7 @ 2 aus Formosa (Kosempo; April, Mai, leg. Sauter) im Un- garischen Nationalmuseum und Deutsch. Ent. Mus. Die Art ist mit St. aenea Wied. leicht zu verwechseln, durch fol- gende Merkmale jedoch konstant von dieser Art verschieden. Die Stirnstrieme ist ganz und gar matt blauschwarz, nur am äußersten Vorderrande etwas wachsglänzend, sonst geradeso eben wie bei der genannten Art. Die Scheitelgegend, wie auch Özellen- und Scheitelplatten sind nicht glänzend und unbestäubt, sondern mehr weniger dicht ockergelb bereift. Die Arista ist in der Wurzelhälfte dicht kurz gefiedert. Die Fiederchen werden allmählich kürzer und erst die Endhälfte der Borste ist dann nackt. Das Z hat am Spitzenende keine Palette. Die Arten der Platystominen. 57 Thoraxrücken und Sehild sind mit auffallender, goldroter Pube- szenz bedeckt. Am Hinterleibe sind das dritte und fünfte Tergit dunkel und nur die anderen mit weißlicher Behaarung bedeckt. Diese zwei Tergite heben sich auch durch die violettschwarze Färbung stärker hervor als es bei aenea der Fall ist. Hüften und Beine tiefschwarz, kaum die äußersten Kniespitzen etwas rot. Die Hintersehienen und Hinterfüße allseits auffällig rotgelb behaart, die vier vorderen schwarz, zum Unterschiede von St. aenea W. In der Flügelzeichnung gleicht die Art vollkommen der Wiede- mannschen. Auch hier reicht die Spitze des Braunen der ersten Basal- zelle in verschiedener Länge über die kleine Querader hinaus, die erste Hälfte bis die ganze Länge des Discoidalisabschnittes zwischen den beiden Queradern begleitend. Auch die hintere Querader kann schmal und fein dunkler gesäumt sein. Die Farbe des Kostalsaumes und des Mittelschweifes ist immer schwarzbraun und nie so hell rotbraun wie bei manchen Stücken der aenea Wied. Diese Art ist auch beträchtlich größer als die Wiedemannsche. Körper 10—14 mm, Flügel 65—10 mm lang. 4. Plagiostenopterina fasciata n. Sp 1 Q@ aus Ceylon, Colombo (leg. Yerbury), im British Museum in London. Das minder gut konservierte Stück läßt sich dennoch als einer distingierten Art angehörig erkennen. Von St. aenea Wied., der sie sonst gleicht, wie folgt verschieden. Die ganze Stirnstrieme wachsartig glänzend, ohne samtschwarzen Mittel- fleck, aber auch ohne die Unebenheiten wie bei St. submetallica Loew und ohne Hohlpunkte. Die zwei genäherten weißen Mittelstriemen des Thorax sind hier sehr scharf ausgeprägt. Rückenmitte mit Quereindruck. Q: viertes Tergit 1!/,mal so lang wie das fünfte. Alle Schenkel im Spitzendrittel scharf abgesetzt gelbrot, wurzel- wärts davon dunkel erzfarbig. Vorderschenkel unbeborstet. Am Flügel fällt die intensiv und in gleicher, beträchtlicher Breite gesäumte hintere Querader auf, deren oberes Ende von der Spitze des braunen Sehweifes der ersten Basalzelle voll erreicht wird. Dieser Schweif beginnt aber erst jenseits der zweiten Basalzelle. Bei aenea und formosae ist die hintere Querader höchstens zart und sehr schmal dunkler gerandet und die erste Basalzelle auch wurzel- wärts schwarzbraun. Körper 9 mm, Flügel 7 mm lang. 58 Friedrich Hendel. 5. Plagiostenopterina submetallica Loew. Stenopterina submetallica Loew, Sitzungsber. d. Akad. Berlin, 1852, p. 660, 29. und Peters Reise, Mosamb. Zool., Vol. 5, p. 29 (1862). — Speiser, Dipt. der Exped. Prof. Sjöstedt, 1910, p. 179. Zitiert aus Mosambique und dem Kilimandseharogebiete. Mir liegen zahlreiche Exemplare aus Ostafrika (Ukami, Ugando und Katona) des Ungarischen Nationalmuseums, aus Westafrika, Ashanti (Obuasi) und aus Port-Natal vom British Museum, sowie aus Durban, Südafrika, vom Zoologischen Museum Cambridge vor. Stirne und Scheitel ganz glänzend schwarzblau, besonders vorne mit einem die Gesamtfärbung aber keineswegs beeinflußenden rot- braunen Schimmer; die Strieme ist deutlich dicht mit seichten Hohl- punkten besetzt. Etwas über der Stirnmitte, vor den Ozellen, eine rund- liche, flache Konvexität. Augenrandsäume schmal weiß. Der ganze Hinterkopf blauschwarz, seitlich des Cerebrales dichter graulich bereift. Fühlerwurzeln. die seitlichen Mundrandlappen und die Tasterspitzen hellrot. Das bereifte Epistom, das sich gegen das Ende hin immer mehr verdunkelnde dritte Fühlerglied und das Prälabrum rotbraun, die Fühler- gruben und meist auch die Lunula ganz dunkel. Antennengruben aber dieht weiß bestäubt. Arista nicht ganz bis zur Mitte hin an der lichteren Wurzel dicht und kurz behaart, beim g' am Ende mit einer schwarzen, weißschimmernden Palette. Thorax und Hinterleib schwärzlich erzgrün, sehr dunkel, chagri- niert, fast matt und nur am Hinterleibe etwas glänzend. Durch die Be- stäubung sieht man auf dem Thoraxrücken die gleiche unvollkommene Längsstriemung wie bei St. aenea Wied. Die kurze helle Pubeszenz ist auch hier wenig sichtbar. Die Pleuren sind dichter hell behaart und be- stäubt. Pteropleuren schwarzzottig. Rückenmitte mit Querfurche. Am Hinterleibe sind die Tergite gegen den Hinterrand zu dunkler, mehr ins Violette neigend, gefärbt und mit Ausnahme des dritten, das ganz dunkel behaart ist, hell weißlichgelb behaart, am längsten am zweiten. g': Tergit 4 etwas > als 5. 9: Tergit 4 zirka zweimal so lang wie Tergit 5. Spitzen der dicht weißbereiften Vorderhüften, die Vorderschenkel, das Enddrittel der mittleren Schenkel und die hinteren Knie rotbraun, der Rest der Beine pechschwarz. Hinterfüße und -schienen rötlich be- haart. Flügel in Aderung und Zeichnung genau wie bei den Exemplaren der St. aenea Wied., die Schiner als eques beschrieb. Der linienartige dunkle Saum der hinteren Querader ist stets deutlich, aber sehr schmal und gleichbreit, nie fleckenartig. — Schüppchen weiß, Schwinger rostgelb. Körper 8S—10 mm, Flügel 6—7 mm. - Die Arten der Platystominen. 59 Anmerkung. Loews Art ist, weil er die Westermannschen Stücke aus Guinea, die zur folgenden Art gehören, hier mit einbezieht, eine Mischart. Da die Beschreibung von 1862 aber auf die hier beschriebene Spezies paßt, soll dieser der Loewsche Name bleiben. 6. Plagiostenopterina Westermanni n. Sp. 7 S 9 aus Guinea im Wiener Hofmuseum,') ferner aus Natal (Malvern; leg. Marshall) und Ashanti, Westafrika (leg. Dr. Graham) im British Museum in London sowie aus Durban, Südafrika, im Zoologi- schen Museum in Cambridge. Gleicht sonst mit folgenden Unterschieden ganz der St. sub- metallica Loew. Stirne vorherrschend rotbraun, nur mit schwarzblauem oder violettem Schimmer, Cerebrale rot, Scheitel gewöhnlich am dun- kelsten. Arista an der Wurzel fast nackt, Q am Ende derselben ohne Palette. Auf dem Thoraxrücken tritt das gelbe Toment in gewisser Be- leuehtung deutlich hervor. Rückenmitte mit Querfurche. Alle Schenkel rot: die vier hinteren Schienen vorherrschend rot- braun. Vorderschenkel unbeborstet. Am Flügel ist der schwarzbraune Kostalsaum unten deutlich rost- gelb gerandet und verbreitert sich in der Spitze der ersten Hinterrand- zelle beträchtlich. Er ist dort so breit wie der Kostalabschnitt dieser Zelle lang ist und reicht auch noch unter die Discoidalis hinab. Bei St. submetallica Loew faßt der Randsaum die Flügelspitze nur schief von oben ein. Die hintere Querader liegt in einem ungefähr eiförmigen, intensiv braunen Fleck, der zirka ?/, dieser Längsader breit ist. Der größere Teil desselben fällt in die Discalzelle hinein. Unten ist er breiter als oben, an seinen Grenzen etwas verwaschen. Auch die Discoidalis zwischen den Queradern ist braun gesäumt. Durchschnittlich etwas größer als St. submetallica Loew. 7. Plagiostenopterina ruficeps Hendel. Wien. Ent. Zeitschr., Vol. 31, p. 3 (1912). 5 5 Q9 aus Madagaskar (Tamatave) in der Sammlung Abt Özerny und von den Seychellen (Assumption und Cosmoledo) im British Museum in London. Der ganze Kopf rot, Stirne und Hinterkopf dunkler, mehr rot- braun, Untergesicht, Wangen, Backengruben, Fühlerbasis und Taster heller, mehr gelbrot. Stirnstrieme samtartig matt, nur der Vorderrand 1) Diese Stücke sind als Dacus costalis Westerm. bezeichnet. Die von Schiner für St. eques gehaltenen Exemplare Bigots gehören zu submetallica Loew und stammen sicher auch aus Afrika. Schiner las irrtümlich Westwood statt Westermann. Auch Loew erwähnt solche Exemplare aus Guinea. 60 Friedrieh Hendel. schwach glänzend; Augenrandsäume schmal weiß, Scheitel glänzend, unbestäubt. Fühlergruben dunkelbraun gerandet, wie der Mittellängs- kiel dazwischen matt gelblich bereift. Drittes Fühlerglied rotbraun, aber nicht ganz parallelrandig, sondern unten und noch deutlicher oben sehr flach konvex begrenzt. Arista an der Wurzel gelb und nackt, beim an der Spitze mit einer weißlichen Palette. Thorax erzfarbig olivengrün, fast matt, chagriniert; Schultern und Schildehen gelbrot. Rücken ziemlich dieht rötlich behaart, respektive tomentiert, aber auch schwach graulich bereift. Aus dieser Bereifung treten namentlich zwei dunklere Längsstriemen der Grundfarbe in der Mitte hervor. Pleuren, auch die Pteropleuren, hell behaart. Rückenmitte ohne Quereindruck. Hinterleib am basalen Doppelsegment und meist auch am Ende, auch das erste Glied des Ovipositors rot bis rotbraun, der übrige Teil dunkel erzgrün. Bei einem Stücke ist der ganze Hinterleib rot und nur die Hinterränder der Tergite allmählich erzgrün. Behaarung dieht und überall weißlichgelb. J: Tergit 4 —=5. 9: Tergit 4 deutlich > 5. Hüften, Schenkel und die vier hinteren Füße rotgelb bis rotbraun, Schienen, Vorderfüße und Fußenden der hinteren Beine braun bis schwarz. Die hintersten Schienen sind am hellsten und dafür die Hinter- schenkel gewöhnlich von der Wurzel her in größerer Ausdehnung ge- bräunt. Vorderschenkel postero-dorsal und -ventral beborstet. Die Basis der Kostalzelle, die ganze Subkostalzelle und die Flügel- spitze, etwas jenseits der Radialismündung beginnend und bis unter die Diseoidalis hinunter braun. Die innere Grenze dieses Apikalfleckes ist fast gerade und senkrecht, aber auch verwaschen und nicht scharf. Außerdem ist die erste Basalzelle, ausgenommen die äußerste Wurzel derselben, und damit zusammenfließend ein großer runder Fleck, der die kleine Querader einschließt und mit seiner unteren Hälfte in die Discal- zelle eindringt, gleichfalls braun. Die Marginal- und die Submarginal- zelle distal bis zur kleinen Querader gelb tingiert. Der größte Teil der Kostalzelle ist nur gelblich hyalin. Die Discoidalis ist am Ende stärker als normal, ungefähr so stark wie bei der Gattung Elassogaster Big. (= Epicausta Loew) aufgebogen. — Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Körper S—9 mm, Flügel 6—6°5 mm lang. 8. Plagiostenopterina eyanosoma Hendel. Wien. Ent. Zeitschr., Vol. 31, p. 4 (1912). - 5 g 9 von den Seychellen, Sans-Soueci (leg. P. R. Dupont) im British Museum in London. Von allen Arten sofort durch die glänzend blaue Farbe unterscheid- bar, während sonst der Thorax immer matt und dunkler gefärbt ist. Die ganze Stirne blauschwarz, wachsglänzend, mit flachen Hohl- punkten, die besonders auf der etwas rötlich schimmernden Vorderstirne Die Arten der Platystominen. 61 deutlich sind. Vor den Ozellen in der Stirnmitte eine sehr flache Kon- vexität, die vorne eine kurze Längslinie eingedrückt hat. Augen weiß gerandet. Ozellen- und Scheitelplatten unbestäubt, wie der Hinterkopf schwarzblau. Lunula, Wangen, Backengruben, Untergesicht und Prälabrum hell rotbraun. Fühlergruben schwarz, aber wie teilweise auch der trennende Längsrücken dicht weiß bereift. Die ersten zwei Fühlerglieder und die Taster rot. Drittes Antennenglied dunkel rotbraun. Arista an der Wurzel rot und dort, nicht ganz bis zur Mitte, kurz und zerstreut be- haart. ohne Palette an der Spitze. Thorax und Hinterleib metallisch grünblau, weit heller als bei den anderen Arten und trotz feiner nadelrissiger Skulptur der Oberfläche viel stärker als sonst glänzend. Auf dem Thoraxrücken, dem Schilde und den Hinterrändern der Tergite herrscht ausgesprochen blauer Schimmer vor. Eine Bereifung oder Bestäubung fehlt. Rückenmitte des Thorax mit Querfurche. Die kurze Behaarung des Thoraxrückens und Schildes ist schwarz, die des Hinterleibes hell, gelblich, am zweiten Tergit am längsten. Pleuren wie bei St. aenea Wied. behaart. 9: Tergit 5 = 4. 9: Tergit 4 = 1!/,mal 5. Hüften schwarzbraun, vordere dicht weiß bereift. Schenkel hell gelbrot. An den vordersten die äußerste Wurzel und je ein Längswisch dorsal und ventral vor der Spitze schwarz. Schienen und Tarsen schwarz. Vorderschenkel unbeborstet. Flügel graulich hyalin. Von der Wurzel an längs der ganzen Kosta und der Discoidalis, namentlich in der ersten Basalzelle, gelb tingiert. Subkostalzelle und ein innen konvex begrenzter Apikalfleck, der die Spitze der ersten Hinterrandzelle und noch das untere Eck der Sub- marginalzelle einnimmt, schwarzbraun. Radialisgabel und kleine Quer- ader diek und tiefschwarz. Unter ersterer in der vorderen Basalzelle ein dunkelbrauner Längswisch, der wurzel- und spitzenwärts heller wird und an den begrenzenden Längsadern am dunkelsten ist. Kleine Querader intensiv und auffallend, hintere schwächer und verwaschen, aber doch relativ breit braun gesäumt. Auch zwischen beiden Queradern an der Discoidalis ein verwaschener Saum. — Schüppchen weiß, Schwinger- kopf dunkelbraun. Körper S—8°5 mm, Flügel 7 mm und etwas mehr. 9. Plagiostenopterina rutila n. Sp: 2 52 von der Insel Lombok, Sundasee (Sapit, 2000 Fuß), Juni; leg. H. Fruhstorfer). Sammlung B. Liehtwardt in Berlin. Der ganze Kopf glänzend blauschwarz, nur Fühler, Backen und Kinn gelbrot. Stirne mit violettem Schimmer, vorne und seitlich am schmalen Augenrande nur fettig, am Scheitel stark glänzend, in der Mitte mit einem großen, mit der Spitze nach vorne gerichteten samt- 62 Friedrich Hendel. schwarzen Fleck von der Gestalt des bekannten Schwalbenschwanz- zwillings des Gipses. Augenränder der Stirne und Wangen nur sehr schmal und undeutlich, die des Hinterkopfes unten breit und stark silber- schimmernd. Klypeus und Prälabrum stark glänzend, Fühlergruben weißschimmernd. Fühler so lange wie das Untergesicht, bis zum Mund- rand reichend. Arista nur im Wurzeldrittel zerstreut und kurz gefiedert. Taster schwarz. Hinterkopf oben konkav. Thorax samt Schild, Beine und Hinterleib mit Ausnahme des zweiten Ringes und des Hinterrandes des ersten, die tiefschwarz sind, feurig rotgelb, fast matt oder nur wenig glänzend und gleichfarbig dicht und fein, lang behaart. Thoraxrücken ohne Querfurche, matt bestäubt, nur die Schultern glänzen, mit vier hinten abgekürzten Längsstriemen von dunkler, rostbrauner Farbe. Pleuren, Schild und Hinterleib zeigen nur mäßigen Glanz. Vorderschienen und -füße tiefschwarz. Die vier hinteren Schienen, namentlich aber die mittleren am Ende gebräunt. Fuß- spitzen braun. Vorderschenkel beborstet. Erstes Glied des Ovipositors schwarz. ZJ und 9: Tergit 4 =5. Flügel glasig hyalin, mit roten Adern, am Vorderrande intensiv rotgelb. Das Gelb reicht vor der kleinen Querader bis zur Discoidalis herab, verschwindet jenseits derselben in der ersten Hinterrandzelle und reicht nur an der Kosta bis zur Mündung der Discoidalis herab. Die ge- bogene Radialis konvergiert gegen die Mündung hin mit der Discoidalis. Der Winkel der hinteren Querader mit der Posticalis ist zirka ein rechter, eher kleiner. Die Flügel sind in der Ruhe immer nach der Falte der Discalzelle der Länge nach zusammengefaltet. — Schüppchen und Schwinger hell rotgelb. Körper 10 mm, Flügel S mm lang. 10. Plagiostenopterina rufa n. sp. 1 g aus Ceylon im Wiener Hofmuseum. Kopf und Thorax samt Schild glänzend rotgelb. Stirne rotbraun, vorne dunkelbraun, etwas glänzend, am Scheitel merklich verengt, aber auch schon vorne deutlich schmäler als ein Auge. Gesichtsrücken in der Mitte mit einem braunen Fleck. Fühler dunkelrot, etwas kürzer als das Gesicht; Arista nackt. Taster rotgelb, am Ende etwas gebräunt, wagrecht über den Mundrand hinaus vorstehend. Ein breiter Querstreifen unter- halb der Scheitelkante am Hinterkopf rotbraun. Fühlergruben und Augenränder weiß bereift. — Thoraxrücken dunkler, mehr rot, Pleuren gelb behaart; Schild nackt, vierborstig. Rückenmitte ohne Quer- furche. Hinterleib glänzend schwärzlich rotbraun, an der Basis und am Ende heller, mehr rot: ebenso gelb bis dunkelrot und relativ lang be- Die Arten der Platystominen. 65 haart. Fünftes Tergit des g' so lange wie das dritte und vierte zu- sammengenommen. Hüften und Beine rotgelb. Die nur vorhandenen Vorder- und Mittelschienen und Füße etwas dunkler, hell rotbraun. Flügel etwas gelblichgrau hyalin. Subkostalzelle, schmale, aber scharfbegrenzte Säume beider Queradern und ein großer Apikalfleck, dessen Innengrenze die erste Hinterrandzelle halbiert, unten von der Discoidalis begrenzt wird, die äußerste Spitze der genannten Zelle aber frei läßt. dunkelbraun. Subkosta und Cubitalis sehr lang und auffällig beborstet. Der Winkel zwischen Posticalis und hinterer Querader ist ein spitzer. Die fast gerade Radialis divergiert stark mit der Discoidalis. — Schüppehen und Schwinger hellgelb. Körper und Flügel S mm lang. 11. Plagiostenopterina calcarata Maequart. Herina calcarata Macquart, Dipt. exot., Vol. 2 (3), p. 207, Pl. 28, Fig. 3 (1843). — Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 47 (1873). — Osten-Sacken, Berlin. Ent. Zeitschr., Vol. 26, p. 212 (1882). Zitiert aus Ostindien und den Philippinen. Mir liegt nur 1 Q aus Mailum Negros, Philippinen (Juni; leg. ©. S. Banks), vom British Mu- seum Vor. Stirnstrieme ziemlich matt und gleichmäßig violettschwarz. Scheitel, Cerebrale und oberer Hinterkopf glänzend violettschwarz, seitlich mit blauem Schiller; unterer Hinterkopf weißlich bestäubt, am Augenrande dichter. Stirne und Wangen am Augenrande schmal silberweiß einge- säumt. Wangen, Backengruben und Untergesicht ganz dunkel rotbraun, fast schwarz und matt. Fühlergruben und Prälabrum schwarz, erstere weiß bereift. Taster dunkelbraun; desgleichen die Fühler. Die Arista ist fast bis zur Mitte kurz und ziemlich dicht gefiedert. Das dritte Fühler- glied ist relativ viel kürzer als bei den anderen Arten und endet mit der Spitze deutlich über dem Mundrande. Oeceipito-Orbitalborste entgegen OÖsten-Sackens Bemerkung vorhanden. Thorax, Schild und Hinterleib metallisch und stark glänzend hell- blau oder grünlichblau bis blaugrün. Chitin glatt und nur auf dem Thoraxrücken zart punktiert. Pleuren allein zart weißlich bereift und behaart, nach unten zu länger und dichter. Prothorax und die Gegend neben und unter dem Schildehen teilweise rot. Thoraxmitte ohne Querfurche. Hinterleib am zweiten Tergit länger weißlich behaart; eine ähnliche abstehende Behaarung zeigen die Schulterbeulen. Fünftes Tergit (9) länger als das dritte und vierte zusammen; sechstes kaum siehtbar. Erstes Glied des Ovipositors stumpf trapezförmig, glänzend 64 Friedrich Hendel. schwarz. Hüften und Beine dunkel rotbraun, Schenkel mit violettem Schiller. Vorderhüften vorne graulich bereift. Vorderschenkel unbe- horstet. Flügel zart bräunlich hyalin, am Vorderrande von der Wurzel bis zur Mündung der Discoidalis schmal schwarzbraun gesäumt. Der Saum reicht nicht unter die Subkosta herab und verbreitert sich erst allmählich etwas gegen die Flügelspitze hin. Beide Queradern sind fleckenartig breit, intensiv und abgegrenzt schwarzbraun umsäumt; desgleichen die Gabel der Radialis und nur schwach die Querader der zweiten Basal- zelle. Erste Hinterrandzelle durch ein Zusammenbiegen beider Längs- adern an der Mündung deutlich verengt. Schüppehen weiß, Flügel- schüppehen braun gerandet. Schwingerkopf braun. Körper 10 mm, Flügel 9 mm lang. Anmerkung: Das & ist mir nicht bekannt geworden. Macquart hat nach ihm die Art calcarata benannt. „Hanches ($) post6rieures munies d’une longue &pine en-dessous.“ Osten-Sacken, |. e., schreibt: „the large spine-like processes on the hind trochanters of the male are a peculiar feature; they are not found in the female.“ 12. Plagiostenopterina basalis Walk. Dacus basalis Walker, List Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 1072 (1849). Port Essington, Nordaustralien. „Body bluish-green: head tawny, black beneath and on the erown; a white stripe along each eye; face white, its sides without bristles; epistoma prominent: eyes pitchy; fore part flat, its facets much larger than those elsewhere: sucker black, elothed with tawny hairs; palpi tawny, rather large, beset with black bristles: feelers ferruginous, full as long as the face; third joint linear, slender, pitchy towards the tip, more than four times the length of the second; bristle slender, black, bare, tawny towards the base, much longer than the third joint: chest covered with whitish bloom: abdomen linear, tawny towards the base beneath, much longer and narrower than the chest: legs ferruginous, elothed with very short black hairs; feet pitchy towards the tips; elaws black; foot- eushions tawny: wings slightly gray, brown along the fore border from near one-third of the length to the tip; middle and lower cross-veins clouded with brown, which has the darkest hue on the former; wingribs ferruginous; veins pitehy, ferruginous towards the base; longitudinal veins nearly straight; middle eross-vein very oblique; lower eross-vein nearly upright, parted by little less than its length from the middle eross- vein, by much more than its length from the tip of the wing, and by little more than one-fourth of its length from the hind border; poisers pale tawny. Length of the body 2°/, lines; of the wings 5 lines.“ Die Arten der Platystominen. 65 13. Plagiostenopterina trivittata Walk. Dacus trivittatus Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol, 4, p. 1072 (1849). — Hendel, Gen. Plat., Tab. 4, Fig. 80. Syn. Senopterina zonalis Rond., Ann. Mus. Nat. Genov., Vol. 7, p. 430 (1875). 12 5 9 aus Singapore, Malacca und Hongkong (leg. Ridley) und von Manila, den Philippinen (Juli) im British Museum in London. Die Typen Rondanis, 9, aus dem Mus. Civ. Stor. Nat. Genova. Stirnstrieme ganz und gar matt rötlich schwarzbraun. Dieselbe Farbe hat der obere Hinterkopf, der, wie die schwarzen Ozellen- und Scheitelplatten, ockerig bestäubt ist. Cerebrale, Lunula, Wangen und der ganze übrige Kopf rotgelb. Fühlergruben schwarzbraun, wie der schmale Augenrandsaum weiß oder gelblich bereift. Fühler und Taster gelbrot, drittes Antennenglied dunkler braun. Arista basal gelb, im Wurzeldrittel kurz und zerstreut behaart. Thorax von rotbrauner Grundfarbe, die auf dem Schilde, in der Sehulter- und Flügelgegend der Pleuren vorherrscht, sonst aber durch metallisch blaue oder violette dunkle Färbung übertönt wird und nur stellenweise durehbrieht. Rückenmitte ohne Querfurche. Thoraxrücken und Oberseite des Schildehens dicht goldockerig tomentiert; frei sind die Schultern und die Lateralstreifen des Rückens sowie zwei mit den da- durch entstehenden drei ockerigen Längsstreifen gleichbreite dunkle und mäßig glänzende Längszwischenräume beiderseits der Medianlinie. Hinterleib am 1.. 2. und 5. Segment heller grün und teilweise rötlich durchscheinend, am 3. und 4. Segment aber dunkel metallisch blau- violettschwarz, chagriniert und wenig glänzend; am Vorderrande der Tergite 3—5 in Form einer Querbinde weißgrau bis ockergelb bestäubt. Der hintere Teil der Tergite 3 und 4 ist dunkelrot, der übrige Hinterleib gelblich behaart. Erstes Glied des Ovipositors glänzend violettschwarz. d: Fünftes Tergit fast zweimal so lang wie das vierte. 9: Fünftes Tergit ungefähr gleich dem vierten. Flügel gelblich tingiert mit rotbraunen Adern. Längs des Kostal- randes bis etwas unter die Radialis intensiv rotgelb, an der Wurzel der Kostalzelle, diese Zelle selbst in der Mitte kaum heller, dann die schmale Subkostalzelle und anschließend ein sich ziemlich verbreitender Saum bis zur Discoidalis dunkel rotbraun. Unten erreicht der Saum die Ra- dialis nie ganz. Queradern ungesäumt. Schüppchen weißlich, Schwinger rotbraun. Hüften und Schenkel rotgelb. Schenkelspitzen gebräunt. Schienen und Füße schwarzbraun. Mittelfüße an der Basis rotbraun, Hinterfüße zum größten Teile gelbrot. Manchmal auch die Hinterschenkel in der Mitte mit einem braunen Wisch. Vorderschenkel beborstet. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. Abhandl. d.k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 1. 5 66 Friedrich Hendel. Anmerkung: Ein $ aus Zentral-Tonkin (Chiem-Hoa), von H. Fruhstorfer gesammelt, gleicht bis auf die Rückenfärbung vollkommen der St. trivittata Walk. Bei dem & ist aber der Rücken des Thorax gleichmäßig bläulich erzgrün und nur in der Längsmitte, zirka ein Drittel des Rückens breit, zieht sich eine undeutlich sichtbare grauliche Längsstrieme hin. Jenseits der Radialismündung verbreitert sich der Kostalsaum stärker und rascher als bei den typischen Stücken. 14. Plagiostenopterina marginata \V.d. Wulp. Senopterina marginata Van der Wulp, Tijdschr. v. Entom., Vol. 23, p. 179 (1880), Pl. 10, Fig. 13. — de Meijere, ibidem, Vol. 51, p. 124 (1908). 4 5 9 aus Java (leg. Fruhstorfer) und aus China (Swatow) im British Museum. Stirne ganz matt, samtartig dunkel rotbraun, stellenweise, wie am Rande und vor dem Scheitel, schwarz. Augenrandsaum schmal weiß. Cerebrale rot. Hinterkopf dunkel erzgrün, wie der Scheitel ockerig be- stäubt. Lunula, Wangen, Backengruben, das ganze Untergesicht, das Prälabrum, die ersten zwei Fühlerglieder und die Tasterspitzen gelbrot oder rot. Fühlergruben meist etwas dunkelbraun, dichter als der Klypeus weiß bereift. Drittes Fühlerglied größtenteils schwarzbraun. Arista an der Wurzel gelb, in der Wurzelhälfte dicht und kurz, gegen die Mitte hin immer kürzer behaart, in der Spitzenhälfte nackt. Thoraxrücken und Schild dunkel erzgrün mit blauem Schimmer; die feine chagrinierte Skulptur der St. aenea Wied. hier weniger deut- lich, Rücken und Schild aber ziemlich auffällig goldockerig bestäubt (bei Pl. formosae ist das Toment rötlich, hier auch die Bestäubung). Das kurze Toment ist zerstreut, rotgelb. Pleuren weißlich bereift, Vorder- hüften und untere Sternopleuren dicht weiß. Rückenmitte ohne Quer- furche. Hinterleib von der Farbe des Thorax. Die Tergite sind gegen den Hinterrand zu dunkler, mehr blaugrün gefärbt. Die kurze Behaarung ist am 3.—5. Tergit nieht ausschließlich hell, sondern mit dunklen Haaren gemischt. Der Hinterleib zeigt daher auch den durch das helle Toment bei Pl. aenea und formosae hervorgerufenen, seidenartigen Schimmer in geringerem Grade. J: Fünftes Tergit fast zweimal so lang wie das vierte. 0: Fünftes Tergit größer als das vierte. Hüften und die ganzen Beine schwarz. Schenkel mit etwas Metall- elanz. Knie schmal rotbraun. Füße tiefschwarz. Vorderschenkel be- borstet. Flügel ziemlich glashell. Ein schmaler Kostalsaum des Flügels von der Wurzel bis um die Mündung der Discoidalis, beim J’ unten durch die Radialis begrenzt, in der ersten Hinterrandzelle nur mäßig verbreitert, gleichmäßig und tief schwarzbraun. Beim Ö erreicht dieser Kostalsaum, soweit meine drei Exemplare zeigen, unten nicht überall die Radialis und bleibt der größte Teil der Marginalzelle in der Mitte Die Arten der Platystominen. 67 glashell. Adern rotbraun, alle Queradern ungesäumt. Radialis schon weiter von der Wurzel an und in größerer Ausdehnung gebogen als bei St. aenea. Auch die Discoidalis ist vor der Mündung stärker als bei dieser Art aufgebogen. Schüppehen weiß. Schwinger schwarzbraun. Die zwei © aus Swatow in China, sie tragen den Namen Stenopt. Streichi v. Röder, weichen dadurch etwas ab, daß die Arista in der Wurzelhälfte länger behaart, fast kurz gefiedert ist, daß die Schultern, teilweise auch die Pleuren und die vier hinteren Schenkel fast ganz, die vorderen an der Spitze rotbraun sind. Die Füße sind aber auch hier ganz Schwarz. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. 15. Plagiostenopterina olivacea n. sp. 4 © aus Formosa (leg. H. Sauter) im Deutschen Entomologischen Nationalmuseum. Der Pl. marginata Van der Wulp ähnlich und durch folgendes ver- schieden. Stirne matt rotbraun, mit einer etwas helleren Medianlinie. Cerebrale etwas rötlich schimmernd; Hinterkopf mehr weißlich bereift. Fühlergruben nicht verdunkelt. Arista in der Wurzelhälfte etwas länger gefiedert; die Fiederbreite fast der Breite des dritten Fühlergliedes gleich. Thorax und Schild glänzend erzgrün, mehr ins Olivengrüne neigend, schwach chagriniert, überall mehr weißlich bereift und nament- lich auf dem Rücken mit einer dichten, hell weißlichgelb schimmernden Pubeszenz bedeckt. Schild aber wie bei Pl. marginata Van der Wulp mit Ausnahme der vier Randborsten nackt. Jederseits zwischen diesen langen Borsten noch ein kurzes, haarartiges Börstchen. Wie bei P!. mar- ginata, aber noch deutlicher sind auch hier manchmal die Schulter- beulen und teilweise auch das Schildchen rötlich gefärbt. Auf dem Rücken sieht man zwei sehr deutliche, hinten abgekürzte, an der Quernaht unterbrochene schwärzliche Längslinien in der Linie der Dorsozentralborsten. Der Hinterleib ist ziemlich gleichmäßig dunkel olivengrün gefärbt, zart bereift und hell schimmernd behaart. Ovipositor glänzend schwarz. Q: Fünftes Tergit 1'/,mal so lang wie das vierte. Hüften und Beine hell rotgelb, Schienen und Füße schwarz. Flügel fast glashell, mit einem schmalen dunkelbraunen Kostal- saum von der Wurzel bis um die Mündung der Discoidalis. Derselbe er- reicht unten die Radialis nicht ganz und ist jenseits deren Mündung, an jener der Cubitalis, etwas fleckartig erweitert. Schüppchen weiß, Schwinger dunkelbraun. Alles übrige, auch die Größe wie bei P. marginata Van der Wulp. 68 Friedrich Hendel. 16. Plagiostenopterina einctaria n. sp. 2 5 Q@ aus Ceylon (leg. Col. Yerbury) im British Museum in London. Der St. marginata Van der Wulp durch die Zeichnung der Flügel sehr ähnlich. Die Kostalzelle ist aber mit Ausnahme der Wurzel glashell und nieht schwarz und auch in der Marginalzelle reicht das Braun des Flügelvorderrandes nicht bis zur Radialis herab wie bei marginata, son- dern diese Zelle ist ganz glashell und nur am Kostalabschnitte braun gesäumt, im übrigen unter der Subkosta nur schwach bräunlichgelb tingiert. Ferner hat diese Art alle Hüften und Schenkel hell rotgelb. Stirne matt rot- bis kaffeebraun, nur die Medianlinie etwas glän- zend. Augenränder weiß schimmernd. Scheitel und Cerebrale rot, etwas glänzend. Hinterkopf dunkelbraun. Arista bis zur Mitte deutlich behaart, viel länger als bei marginata. Thorax und Schild von rotbrauner Grundfarbe, mit metallisch blauem Schiller und zarter weißlicher Bereifung; auch das kurze Toment ist von heller, weißlicher Färbung, aber nur an den Pleuren gut sichtbar. tüeken undeutlich der Länge nach gestriemt. Hinterleib von gleicher Färbung wie der Thorax, nur ist der Metall- schimmer dunkler und intensiver, namentlich an den Hinterrändern der Tergite. Das Hinterleibsende und das Hypopyg sind rot. Die zarte Grund- behaarung ist weißlich und gibt dem Abdomen einen hellen Schimmer. Das erste Glied des Ovipositors ist glänzend schwarzbraun. Der Glanz des Thorax und Hinterleibes wird wie bei Sf. mar- ginata Van der Wulp durch die Chagrinierung, Bereifung und die Haar- wurzelpünktchen bedeutend gemildert. Schienen und Füße dunkelbraun, etwas rötlich durchscheinend. Kostalzelle an der Wurzel bis über die Schulterquerader, dann die Subkostalzelle und ein sich linienartig schmal ansetzender und sich all- mählich bis in die erste Hinterrandzelle verbreitender Kostalsaum dunkel- braun. Der letztere endet an der Mündung der Discoidalis, wo er wieder etwas schmäler geworden ist. Die Flügeladerung, namentlich die stärkere Verengung der ersten Hinterrandzelle hat diese Art mit marginata Van der Wulp gemein; der letzte Abschnitt der Discoidalis ist aber länger, bei cinctaria gut 1'/,mal so lang als der vorletzte, bei marginata etwas kürzer. — Schüppchen weiß, Schwinger hell rotgelb. Alles übrige wie bei der Art Van der Wulps angegeben. Körper 6—6'5 mm, Flügel 5—6 mm lang. 17. Plagiostenopterina farinosa n. Sp. 1 g von der Molukkeninsel Amboina (leg. Dr. Doleschall), im Wiener Hofmuseum. Die Arten der Platystominen. 69 Der St. marginata Van der Wulp bis auf Folgendes gleich. Die Stirnstrieme ist ganz schwarz. Nicht nur der Thoraxrücken, sondern auch die Hinterleibstergite sind mit Ausnahme der dunkleren Hinter- ränder auffällig goldockerig bereift, was dem ganzen Tier einen schwach lehmfarbigen Schimmer verleiht. Bei St. marginata zeigt sich gegen die Vorderränder der Tergite hin nur ein wenig auffallender, graulicher Reif. An den Beinen sind die vier hinteren Fersen deutlich rotbraun und nicht schwarz. F Endlich ist die kleine Querader deutlich braun gesäumt. Körper 10 mm, Flügel Smm lang. 18. Plagiostenopterina teres Hendel. Hendel, Gen. Plat., Tab. 4, Fig. 83. 2 5 Q aus Assam, Indien (P. Cameron), im British Museum in London. Stirne ganz matt, dunkel rotbraun, Augenrand schmal gelblich be- stäubt. Scheitel und oberer Hinterkopf glänzend pechbraun. Cerebrale, unterer Hinterkopf, Wangen, Backen, Untergesicht und Fühler rot. Klypeus matt, Antennengruben weiß bereift. Drittes Fühlerglied gegen das Ende hin dunkler braun, so lang wie das Untergesicht. Arista in der Wurzelhälfte kurz gefiedert. Prälabrum, Taster und Kinn rot. Thorax von rotbrauner Grundfarbe. Ausgesprochen rot sind die Sehulterbeulen. die Prothorakalgegend, das Schildehen und teilweise die Pleuren unter den Flügelwurzeln. Ganz dunkel, mit etwas blau- metallischem Schimmer, aber geringem Glanze ist die Zentralregion des Rückens. Schwach nur ist der Metallsehimmer auf den sonst dunkel- braunen Pleuren. Rückenmitte ohne Querfurche. Hinterleib glänzend dunkel blauviolett, mit kurzer und dichter heller Behaarung. Das erste Glied des Ovipositors glänzend schwarz. <: Fünftes Tergit fast gleich dem vierten + dritten. O: Viertes Tergit am längsten, länger als das fünfte und auch als das dritte allein. Hüften und Schenkel rotgelb. Letztere dorsal und ventral mit undeutliehen braunen Wischen in der Mitte. Schienen und Füße rot- braun, die vier hinteren Füße an der Wurzel etwas heller. Vorder- schenkel beborstet. Flügel gelblichgrau hyalin. Kostalzelle hellbraun, an der Wurzel aber, wie auch die Subkostalzelle und ein schiefliegender Fleck an der Flügelspitze, der an der Mündung der ersten Hinterrandzelle liegt, an der Kosta aber beide begrenzenden Längsadern, namentlich aber die Cubitalis deutlich überschreitet. dunkelbraun. Die kleine Querader steht etwas schief und auf der Mitte der Discoidalzelle. Der untere, äußere Winkel dieser Zelle ist hier spitz. Die erste Hinterrandzelle ist weitaus länger als die Discoidalzelle. Durch diese Eigenheiten im Geäder hat 70 Friedrich Hendel. unsere Art eine etwas abgesonderte Stellung. — Schüppchen gelblich- weiß, Schwingerkopf braun. Körper 9mm, Flügel S mm lang. 19. Plagiostenopterina nigrocostata Doleschall. Herina nigrocostata Doleschall, Nat. Tijdschr. v. Ned.-Ind., Vol. XVII, p. 126, 87 (1858). Amboina (Molukkeninsel). „Rufescens, thoraeis dorso virescenti-cinerei, alis subeinereis, ad costam fuseis. Long. 3”. De zwartbruine oogen smal wit gezoomd; het voorhoofd donker, het aangezicht liehtbruin. De langwerpige thorax op de rugolakte vuil groenachtig, met eenige stijve haartjes op de zijvlakten. Het achterlijf kort gesteeld, op den rug zeer bol, langwerpig; met eenige smalle onduidelijke donkere dwarsbanden. — De pooten bruinrood met donkere tarsen. De vleugels aan den voorsten rand tot an de punt zwartbruin; de zelfde verdeeling der aderen als bij de 2 erstgenoemde soorten (lim- pidipennis und chalybea). — Niet zeldzaam op bamboe bladen. Nota: Michogaster bambusarium Dol. behoort tot deze groep.“ Die Beschreibung dieser Art paßt gleich gut auf eine Reihe von Arten, so daß sie wohl nie mehr gedeutet werden wird. Type ist in Wien keine vorhanden. 20. Plagiostenopterina hebes n. sp. 1 7 aus Singapore (leg. Birö) im Ungarischen Nationalmuseum. Aus der Verwandtschaft der Plagiost. trivittata Walk. Stirnstrieme ganz matt rötlich schwarzbraun, nur der äußerste Vorderrand mit einigem Fettglanz. Scheitel und der obere Rand des Hinterkopfes un- bestäubt, glänzend dunkelbraun. Der übrige Hinterkopf dieht ockerig bereift. Stirnaugenränder, Wangen, Backengruben und unterster Hinter- kopf hell rotbraun, dicht gelblich bereift. Die ersten zwei Fühlerglieder, der Klypeus, das Prälabrum und die Taster gelbrot. Antennengruben schwärzlich, zum Teile gelb bereift. Drittes Fühlerglied schwarzbraun, reicht bis zum Mundrande. Arista an der Wurzel rot, in der Basalhälfte mittellang zerstreut gefiedert. Stirne schmäler als bei Pl. trivittata Walk. Bei dieser nur zirka 1'/,mal, bei Pl. hebes aber zweimal so lang wie breit. Thorax und Hinterleib von gleichmäßig dunkel erzgrüner Farbe, die dort, wo sie nicht durch Bestäubung verdeckt wird, lebhaften Glanz zeigt. Am Thorax sind dies nur zwei durchgehende, parallele und gleich- breite Mittellängsstriemen, durch einen Zwischenraum von ungefähr gleicher Breite getrennt, der wie die mehr weniger dichte Bereifung des ganzen Thorax goldig ockerig ist. Schulterbeulen, Schild und Hinter- rücken sind etwas schütterer bereift und zeigen einigen Glanz, die Die Arten der Platystominen. 21 Pleuren und namentlich der Rücken sind aber dicht bestäubt. Rücken- mitte ohne Querfurche. Am Hinterleibe ist das basale Doppelsegment nur in der Mitte seines Hinterrandes wie der übrige Leib glänzend erzgrün, zum größten Teile aber rotgelb und auch ockerig bestäubt und lichtgelb behaart. Die kurze Behaarung der folgenden Segmente ist nur in der Mitte schwarz, seitlich auch hellgelb oder schimmert weißlich. g: Tergit5 =3 7 4. Die Vorderhüften, die vier vorderen Schenkel, fast die Wurzel- hälfte der hinteren und die Hinterfüße mit Ausnahme der Spitze rotgelb. Mittelferse rotbraun. Der Rest der Beine tiefschwarz. Vorderschenkel beborstet. Flügel deutlich bräunlichgelb hyalin, am Hinterrande lichter. Sub- kostalzelle rotbraun. Die Flügelspitze dunkelbraun. Die innere Grenze desselben geht von der Mündung der Radialis senkrecht herab zur Cu- bitalis, unter derselben ist sie jedoch verwaschen und zieht schräg nach außen und hinten. Kleine Querader nur etwas verdickt, aber nicht ge- säumt. Die Discoidalis ist am Ende noch stärker aufgebogen und die erste Hinterrandzelle an der Mündung noch mehr verengt als bei Stenopt. trivittata Walker. Schüppchen fast weiß, Schwinger rotgelb. Körper Smm, Flügel 6 mm lang. 19. Genus Elassogaster Bigot. Ann. Soc. Ent. France, p. 546 (1859). Tabelle der Arten.') Flügel nur mit einer verschieden großen Makel an oder etwas vor der Flügelspitze oder dieselbe fehlt ganz . . | — Flügel außer dem Apikalfleck noch anderw ärts Sendert u Peer Npikallleckstehle’sanz 2 0 ee ae a AN ea Heck vorhanden a N TEN ee Io 2. Schenkel schwarzbraun. 11. E. immaculatus Maecqu. — Schenkel rotgelb.?) 10. E. metallicus Bigot. 3. Der Apikalfleck erfüllt die Flügelspitze . . . I ET — Der Apikalfleck läßt eine glashelle Flügelspitze frei EN 8 4. Die Spitze der Marginalzelle ist mit im Apikaltlecke enger Quernaht des Rückens in der Mitte unterbrochen. 1. E. aereus n. sp. — Die Spitze der Marginalzelle bleibt glashell; Quernaht durch- Gehen Ne a ae ee BI Hufe wanz Schwarz rare 13 Aufn — Die vier hinteren Fersen rot. 12. E. sepsoides Walker. 1) Ist die Stirne mit Hohlpunkten versehen, so vergleiche man Micro- epicausta gracilis m. 2) Hier ist auch E. albolineatus de Meij. i. lit. aus Neu-Guinea zu erwähnen. 72 Friedrich Hendel. 6. Der Flügelapikalfleck füllt das Spitzendrittel der ersten Hinterrand- zelle aus. ? BEE”; — Der Elirdupikakleck Fünlt die Endhälfte ‘rn ersken ine zelle aus. 15. E. brachialis Rondani. 7. Stirne oben nicht verengt. Flügelapikalfleck innen gerade abge- schnitten. 13. E. Van der Wulpi n. Sp. — Stirne oben erheblich verengt. Flügelapikalfleck innen stark konkav begrenzt, an der Kosta mit einer Spitze fast die Radialis erreichend. 14. E. arcuatus n. Sp. 8. Kleine @Querader jenseits der Mitte der Discalzelle; der braune Apikalfleck berührt innen die hintere Querader nicht. 2. E. anteapicalis n. Sp. — Kleine Querader vor der Mitte der Discalzelle; der braune Apikal- fleek berührt mit dem Innenrande oben die hintere Querader. 3. E. pullus n. SP. 9. Vor dem dunklen Flügelapikalfleck liegt noch ein isolierter Fleck an der Radialismündung. 6. E. quadrimaculatus n. Sp. — Der isolierte dunkle Fleck an der Radialismündung fehlt. . . 10 10. Hintere" Queradernicht dunkler zessumt man. ea. — Hintere Querader dunkler gesäumt oder gefleckt . . . . . 12 11. Der dunkle Apikalfleck läßt die Spitze der ersten Hinterrandzelle glashell. 9. E. femoratus Maequart. — Der dunkle Apikalfleck schließt in der Mitte der Endhälfte der ersten Hinterrandzelle einen glashellen Fleck ein. 8. E. inflezus Fabricius. 12. Der Apikalfleck schließt die Spitze der Marginalzelle mit ein und ist dort sogar am intensivsten gefärbt.') 7. E. flavipes Schiner. — Der Apikalfleck berührt die Radialis nicht. . . . .. ls 13. Beide Queradern mit außerordentlich großen, rundlichen re Flecken umgeben; zweite Basalzelle nur ein Drittel der Discal- zelle lang. 4. E. didymus Osten-Sacken. — Beide Queradern nur breit braun gesäumt; zweite Basalzelle die Hälfte der Discalzelle lang. 5. E. didymoides n. SP. 1. Elassogaster aereus n. Sp. 5 © aus Formosa (Kagi, 10. August; leg. Sauter) im Ungarischen Nationalmuseum. Der Stenopt. hebes außerordentlich ähnlich und nur durch Folgen- des verschieden. Die Bestäubung der Augenränder, Wangen ete. weib. Stirne nicht ganz zweimal so lang wie breit. Das Schwärzliche der An- 1) E, lineata de Meijere i. lit. aus Neu-Guinea unterscheidet sich von fla- vipes durch ganz gelben Kopf und schmalen braunen Spitzensaum des Flügels. Die Arten der Platystominen. [6 tennengruben dehnt sich manchmal auch nach innen auf den trennen- den Längsrücken des Klypeus aus. Prälabrum an den Seiten und Taster in verschiedenem Grade gebräunt. Der Reif des Thorax ist mehr gelblichgrau als goldockerig und bei weitem schütterer. Am dichtesten ist er auf der Medianstrieme des Rückens, die schmäler als die zwei seitlichen, glänzend grünen Längs- striemen der Grundfarbe ist, und auf den unteren Pleuren. Die Lateral- region des Rückens über der Dorsopleuralnaht ist nur sehr spärlich be- stäubt, glänzt ziemlich stark und ist in gewisser Beleuchtung mit den zwei glänzenden Längsstriemen wie verschmolzen. In anderer Richtung dagegen kann man die äußere Grenze dieser zwei Striemen als gerade Linie ganz scharf erkennen. Auch die vorderen oberen Pleuren, das Schildehen und der Hinterrücken werden in ihrem Glanze durch die Be- stäubung nur weniger alteriert. Rückenmitte ohne Querfurche. Nur der seitliche Hinterrand des zweiten Tergits rotbraun bis rot- gelb. Die Wurzeltergite nicht bereift. An den folgenden Ringen ist die schwarze Behaarung in der Mitte ausgebreiteter. Erstes Glied des Ovi- positors glänzend schwarz. 9: Tergit 5 — 4. Hüften und die ganzen Beine glänzend pechbraun bis schwarz. Vorderhüften weißlich bereift. Schenkelringe und Knie schmal rotbraun. Hinterfüße größtenteils rotgelb. Mittelferse rotbraun. Vorderschenkel beborstet. Am Flügel ist der braune Apikalfleck größer und reicht weiter basalwärts: die gerade innere Grenze schneidet die zweite und dritte Längsader senkrecht in der Verlängerung der hinteren Querader und weicht erst unter dieser etwas nach außen. Unter der Discoidalis wird das Braun allmählich verwaschen. Schwingerkopf dunkelbraun. Körper 8—9 mm, Flügel 6—7 mm lang. 2. Elassogaster anteapicalis n. sp. 1 © aus Darjeeling, Indien, leg. Fruhstorfer, im Wiener Hof- museum. Stirnstrieme ganz schwarzbraun, etwas violett schimmernd, mit Wachsglanz. Ozellen- und Scheitelplatten, sowie der Hinterkopf glänzend schwarz. Cerebrale etwas rot. Augenränder rundherum silberweiß schimmernd,. am breitesten am unteren Hinterkopf. Wangen, Backen- gruben, der obere Klypeus, Fühler und Taster gelbrot. Fühlergruben weiß schimmernd. Fühler fast so lang wie das Untergesicht: drittes Glied etwas dunkler. Arista an der Wurzel dicker, nur sehr kurz und zerstreut pubeszent. Epistom, Prälabrum und Rüssel schwarzbraun. Thorax dunkel metallisch grünlichblau, von ziemlichem Glanze, der auf dem Rücken nur durch zarte Ziselierung und die feine gelbliche Pubeszenz, auf den unteren Pleuren durch graulichen Reif gemildert 714 Friedrich Hendel. wird. Eine gleiehbreite Längsmittelstrieme des Rückens wird durch weißlichen Reif gebildet. Rückenmitte ohne durchgehende Querfurche, doch sind die Äste einander stark genähert. Hinterleib metallisch olivengrün, glänzend, unauffällig hellbräun- lich behaart. Erstes Glied des Ovipositors schwarz. Die Tergite 3—5 von ziemlich gleicher Länge. Hüften braun, vordere weiß schimmernd. Alle Schenkel hell rot- gelb, Vorderschienen und Füße schwarz. Die vier hinteren Beine rot- braun. Schienen an der Wurzel und Spitze, Füße am Ende schwarzbraun. Vorderschenkel posteroventral mit einer Reihe längerer Haare besetzt. Flügel glashell, nur etwas gelblich. Subkostalzelle dunkelgelb. Ein eroßer schwarzbrauner Fleck vor der Flügelspitze. Seine innere Grenze ist gerade und senkrecht und schneidet von der Radialis ein gerade so langes Stück ab als sie von der hinteren Querader entfernt bleibt. Die Diseoidalis wird mit einem breiten Streifen überschritten, die Flügel- spitze bleibt aber glashell, wenn auch minder scharf abgegrenzt. Quer- adern nicht gesäumt. Erste Hinterrandzelle an der an der Flügelspitze liegenden Mündung durch ein sanftes Zusammenbiegen der dritten und vierten Längsader nur mäßig verengt. Die gerade Radialis mündet un- gefähr der Mitte des letzten Discoidalisabschnittes gegenüber. Kleine Querader deutlich jenseits der Mitte der Discalzelle. Zweite Basalzelle zirka !/, der Discalzelle lang. — Schüppchen gelblichweiß, Schwinger rotgelb. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. 3. Elassogaster pullus n. sp. Hendel, Gen. Plat., Tab. 5, Fig. 98. 1 © aus Assam, Khasi-Hills, im British Museum in London. Der Elass. anteapicalis im Flügel sehr ähnlich. Stirnstrieme aber in der oberen Hälfte samtartig matt, vorne glänzend. Das ganze Unter- gesicht und die Taster schwarz. Arista in der Wurzelhälfte sehr fein- haarig dicht gefiedert. Unterer Hinterkopf graulich bereift. Thorax grünlichschwarz, auf dem Rücken wie Plagiost. tri- vittata Walk. gezeichnet. Schildchen bereift. Ein Streifen vor der Mesopleuralnaht bis herab auf die Sternopleuren und diese im hinteren Teile, dann der Metapleuralcallus und die Prothorakalgegend weißlich schimmernd. Querfurche in der Rückenmitte fast vollständig. Hinterleib schwarz, grünlich und bläulich schimmernd, ziemlich glänzend, gelblich behaart. Die Tergite 3—5 von fast gleicher Länge. Hüften braun, vordere weiß schimmernd. Alle Schenkel und die vier hinteren Füße mit Ausnahme der Spitzen der letzteren gelbrot. Die Schenkel sind gegen die Spitze hin, und zwar ventral viel ausgedehnter als dorsal, verwaschen gebräunt. Vorderschienen und -füße schwarz- Die Arten der Platystominen. 15 braun; die vier hinteren Schienen dunkel rotbraun, in der Mitte heller. Mittelferse posteroventral, vor dem Ende mit einem abstehenden Sporn versehen. Vorderschenkel ventral zweireihig mit ganz kurzen und sehr zarten Dörnchen oder mehr Härchen besetzt. Flügel deutlich gelbliehgrau tingiert. Subkostalzelle hellbraun. Spitzenteil des Flügels jenseits einer Linie, die über der Discoidalis. gerade und senkrecht, etwas vor der Verlängerung der hinteren Quer- ader, unter der Discoidalis aber etwas jenseits dieser Querader liegt. dunkelbraun. Die Flügelspitze selbst aber wird wieder fast glashell. Unter der vierten Längsader wird das Braun gegen den Flügelhinterrand hin allmählich verwaschen. Dritte und vierte Längsader an der Mün- dung nur schwach gegeneinander gebogen, die Mündung der letzteren liegt nur wenig unter der Flügelspitze. Radialis sanft wellig gebogen, weit vor der Mitte des letzten Diseoidalisaderabschnittes mündend. Kleine Querader über der Mitte der Discalzelle, eher etwas vor derselben. Zweite Basalzelle nur !/, der Discalzelle lang. — Schüppchen gelb, Schwinger rotgelb. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. Anmerkung: Diese Art unterscheidet sich von den ihr in der Thoraxzeich- nung sehr ähnlichen Arten aus dem Verwandtschaftskreise der Plagiostenopterina trivittata Walk. einzig nur durch die senkrechte kleine Querader, während die- selbe bei Plagiostenopterina wenigstens etwas schief steht. Durch diese Arten wird ein deutlicher Übergang zwischen Plagiostenopterina und Elassogaster gebildet. 4. Elassogaster didymus Osten-Sacken. Stenopterina didyma Osten-Sacken, Ann. Mus. Civ. Nat. Gen., Vol. 16, p. 465 (1881). — Hendel, Gen. Plat., Tab. 5, Fig. 9. Q aus Neuguinea, Hatam, Type Osten-Sackens aus dem Ge- nueser Museum. Stirne, Scheitel und Hinterkopf glänzend blauschwarz; erstere in der Mitte mit einer Konvexität, vor derselben mit geringerem Glanze, hinter derselben seicht konkav. Die schmalen Augenränder an Stirne und Wangen, breiter am unteren Hinterkopf, und der obere Klypeus weißlich bereift. Klypeus und Prälabrum glänzend schwarz. Taster ganz dunkel, nur heller schimmernd. Fühler so lang wie das Unter- gesicht, drittes Glied dunkelbraun, die ersten zwei und die Lunula da- gegen heller, rot. Arista in der Wurzelhälfte kurz und dicht behaart. Thorax glänzend dunkel grünblau, Rücken fein chagriniert. Vordere Mesopleuren und Sternopleuren stark glänzend, ein Streifen längs der Mesopleuralnaht und die anderen Pleuren mehr oder weniger graulich bereift. Rücken mit einer gleichbreiten, weißlichen Mittellängsstrieme versehen. Rückenmitte mit deutlicher Querfurche. Hüften rot. Schenkel schwarzgrün, im Enddrittel allmählich rot. Sehienen rotbraun, an der Wurzel heller, gegen die Spitze hin dunkler, 76 Friedrich Hendel. am dunkelsten die vordersten. Füße rotbraun, die vordersten schwarz. Vorderschenkel posteroventral mit einer Reihe langer, steifer Haare. Hinterleib (Q) dunkel blauviolett, glänzend, überall dicht und kurz weißlich behaart. Die drei Endtergite von ziemlich gleicher Länge, das fünfte nur wenig länger als eines der zwei vorderen allein. Erstes Glied des Ovipositors glänzend schwarz. Flügel gelblich hyalin, mit drei großen braunen Flecken und brauner Subkostalzelle. Der Apikalfleck nimmt die Spitzenhälfte der ersten Hinterrandzelle ein und überschreitet unten die Discoidalis nur wenig. Seine innere Grenze liegt in der ersten Hinterrandzelle vor der Mündung der Radialis, weicht aber dann über der Cubitalis fast parallel der Radialis nach außen aus und endet etwas hinter derselben. Der Fleck um die kleine Querader ist ungefähr ein Kreis, der die zweite und fünfte Längsader ganz oder fast ganz berührt. Auch der Fleck an der hinteren Querader ist sehr groß, lang elliptisch und fast so breit als die Querader lang ist. Radialis gerade, an der Mündung plötzlich aufge- bogen; diese liegt etwas jenseits der Verlängerung der hinteren Quer- ader. Der letzte Abschnitt der Cubitalis ist sanft nach aufwärts ge- bogen, jener der Discoidalis hinter der Mitte stark zur Cubitalis aufge- bogen, fast doppelt so lang wie der vorletzte. Erste Hinterrandzelle am Ende stark verengt und an der Flügelspitze mündend. — Schüppchen gelblichweiß, Schwinger rotgelb. Körper 7 mm, Flügel 7 mm lang. 5. Elassogaster didymoides n. sp. Stenopterina didyma Kertesz, Term. Füz., Vol. 22, p. 184 (1899). 3 9 aus Neuguinea, Friedrich-Wilhelmshafen (leg. Birö), im Un- garischen Nationalmuseum. Diese Stücke gehören einer eigenen, durch folgende Merkmale von El. didymus Osten-Sacken unterscheidbaren Art an. Die Radialis ist in der Mitte deutlich aufwärts gebogen und mündet viel weiter jenseits der hinteren Querader. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung ganz auffallend stark verengt und dort heller im braunen Apikalfleck; auch mündet die vierte Längsader an der Flügelspitze. Alle drei braunen Fleeke sind weitaus kleiner. Der Apikalfleck erfüllt nur das Spitzen- drittel der ersten Hinterrandzelle: der Fleck an der kleinen Querader ist nur sehr klein, überschreitet nur etwas die vierte und die dritte Längs- ader gar nicht. Auch der Fleck an der hinteren Querader ist nur em etwas breiterer Saum. Die Schenkel sind nur an der Spitze schmal rot, die vier hinteren Tarsenwurzeln gelbrot. Beim 5 ist das fünfte Tergit 1!/,mal so lang wie das vierte und dieses zirka so lang wie das dritte. Beim © ist das vierte Tergit länger als eines der benachbarten. Ferner Die Arten der Platystominen. 77 ist ein merklicher Unterschied, daß die zweite Basalzelle gut die Hälfte der Discalzelle lang ist, während sie bei didymus Osten-Sacken nur zirka !/, derselben mibt. 6. Elassogaster quadrimaeulatus Hendel. Hendel, Gen. Plat., Tab. 5, Fig. %. 3 5 9 aus Formosa (Kosempo, Juni; Daitorinsho, Juli und August 1908, leg. Sauter), im Ungarischen Nationalmuseum. Nur die ersten zwei Fühlerglieder, teilweise die Lunula, dann die Wangen und Baekengruben rotgelb, der übrige Kopf, auch die Stirn- strieme, glänzend schwarz, mit starkem blauvioletten Schimmer. Die Augenränder in den vorderen zwei Dritteln der Stirne, die Wangen und die Augenränder des Hinterkopfes dicht silberweiß bereit. Ein gleicher Silberfleek von viereckiger Gestalt auf der Mitte des dort rötlichen Cerebrales. Auch das Untergesicht ist oberhalb der @Querfurche und namentlich in den Antennengruben weiß bestäubt. Das dritte Fühlerglied ist zuerst rot-, dann dunkelbraun; vorne ist es abgerundet. Die Arista ist basal zart pubeszent. Die Taster sind nur am Ende etwas rotbraun. Die Fühler überragen mit den Spitzen etwas den unteren Mundrand. Stirne in der Oberhälfte merklich konkav, davor wieder konvex, über der Lunula eine deutliche Wölbung zeigend. Thorax und Hinterleib metallisch grün; ersterer dunkler grün, blau sehimmernd und oben durch feine Punktskulptur von geringerem Glanze, letzterer heller, mehr goldiggrün und stark glänzend. Thorax, vorzüglich an den Pleuren weißlich bereift. Das kurze Toment verleiht dem Rücken in gewisser Richtung einen rötlichen, den Seiten einen weißen Schimmer. Auf dem Rücken sieht man, besonders von hinten betrachtet, eine hinten abgekürzte, ziemlich breite und vollkommen parallelrandige Mittellängsstrieme von weißem Reife. Humeralcallus violettschwarz. Schild oben abgeflacht. Querfurche die Rückenmitte fast durchschneidend. Am Hinterleibe sieht man nur sehr feine und zarte Querrunzeln, das Toment ist weißlich. Beim 9 ist die Färbung des Abdomens gleich derjenigen des Thorax und liegen seitlich an den Tergiten, schräg von vorne innen nach hinten und außen, dunkelviolette Flecke. Das erste Glied des Ovipositors ist glänzend schwarz. Beim 7 ist das fünfte Tergit 1'/,mal so lang, beim © kürzer als das dritte oder vierte allein. Hüften und Beine hell rotgelb. Fußenden, dann die Vorderschienen und Tarsen schwarz. Bei zwei Stücken sind übrigens auch die vier hinteren Schienen dunkler rot gefärbt. Flügel ziemlich glashell. Ein symmetrisch an der Flügelspitze ge- legener, innen konkav begrenzter Fleck, der nicht ganz die Hälfte des letzten Discoidaladerabschnittes bedeckt, ein breiter Saum der hinteren 18 Friedrich Hendel. und ein schmaler der kleinen Querader, sowie ein abgerundet vier- eckiger Fleck vor der Mündung der Radialis und beiderseits derselben in der Verlängerung des Saumes der hinteren Querader gelegen und end- lich die Subkostalzelle dunkelbraun. Die Mündung der ersten Hinter- randzelle enthält die Flügelspitze in der Nähe der Discoidalis, deren letzter Abschnitt in mehr als dem Enddrittel mittelstark aufgebogen ist. Zweite Basalzelle zirka '/, der Discalzelle lang. Schüppchen weiß, nur die Flügelschüppchen braun gerandet. Schwinger rostgelb. Körper 7—8 mm, Flügel 5°6—6 mm lang. 7. Elassogaster flavipes Schin. Senopterina flavipes Schiner, Novara Dipteren, p. 288, 172 (1868). Hendel, Gen. Plat., Tab. 5, Fig. 9%. 2 g 9 aus Singapore im Wiener Hofmuseum und im Ungarischen Nationalmuseum. Vorderstirne, Lunula, Fühler, Wangen und Backengruben gelb bis rot, der übrige Kopf schwarz. Stirnstrieme ziemlich, Scheitel stark glänzend. Stirne vorne konvex, oben konkav, Scheitelkante auffällig scharf hervortretend. Augenränder weißschimmernd. Bei dem einen Stücke ist das dritte Antennenglied dunkler als die Wurzelglieder. Arista wie nackt. Taster und Rüssel schwarz. Hinterkopf über dem Halse mit weiblichem Flecke. Fühler so lange wie das Untergesicht. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend blaugrün. Rücken fein punktiert, mit gelblichem Tomente bedeckt. Pleuren zart weißlich be- reift. In der Längsmitte des Rückens eine gleichbreite weißbestäubte Strieme; Querfurche in der Rückenmitte durchgehend. Hinterleib stärker glänzend als der Thorax, Tergite mit sehr zarten und feinen Querrunzeln, weißlich schimmernd tomentiert. Drittes bis fünftes Tergit von ziemlich gleicher Länge. Ovipositor schwarz. Hüften und Beine rotgelb. Vorderschienen und Vorderfüße schwarz- braun. Schenkelspitzen am Knie oben und unten schwarz gefleckt. Beim J sind Vorder- und Hinterschenkel oben und unten länger und dichter. behaart. | Flügel hyalin. Subkostalzelle und breite, wolkenartige Säume der beiden Queradern braun; der der hinteren Querader etwas verwaschen. Ein dunkelbrauner Fleck oben an der Flügelspitze, an der Mündung der Radialis jenseits der Verlängerung der hinteren Querader gelegen, unten von der Cubitalis begrenzt und nur verwaschen die Spitze der ersten Hinterrandzelle ausfüllend. Discoidalmündung an der Flügelspitze. Erste Hinterrandzelle durch Zusammenneigen beider Längsadern mäßig verengt. Kleine Querader ein wenig jenseits der Discalzellenmitte. Analzelle vorne durch eine Die Arten der Platystominen. 19 schiefe und gerade Ader abgeschlossen. Zweite Basalzelle gut die Hälfte der Discalzelle lang. — Schüppehen und Schwinger rotgelb. Körper 6 mm, Flügel 45 mm lang. 8. Elassogaster inflewus Fabrieius. Fabrieius, Syst. Antliat., p. 273, 3 (Dacus) (1805). — Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 522, 13 (1830). — Hendel, Gen. Plat., Tab. 5, Fig. 9. 8 Z 9 aus Westafrika (Ashanti, Torcados, Juli; Acera, Februar; leg. Dr. Graham). — Südnigeria (Opobo, April, Mai; leg. Dr. Colett und Simpson). Sierra Leone, August; leg. Austen. — Goldküste, Jano River, Januar; leg. Van Eeden, im British Museum in London. — Guinea (Fabrieius). Stirnstrieme eben, mit den Augen gleich gewölbt, matt schwarz- braun bis schwarz, am Vorderrande über der Lunula rot. Augenrand- “ säume schmal, gelb schimmernd. Scheitel, manchmal eine Medianlinie nach vorne hin und das Cerebrale glänzend schwarz. Wangen und Backengruben rot. Untergesicht und Prälabrum gelb oder rot bis rot- braun, ja selbst außer den braunen Fühlergruben auch oft in der Mitte dunkelbraun, immer matt und über dem Epistom hell gelblich bereift und immer wenigstens die seitlichen Lappen des Mundrandes rot. Fühler rot, merklich kürzer als das Untergesicht; drittes Glied allmählich immer stärker gebräunt, vorne abgerundet. Arista an der Wurzel nur zart pubeszent. Taster schwarz, weißlich schimmernd. Hinterkopf schwarz. Thorax dunkel metallisch olivengrün, Pleuren weißlich bereift. Rücken mit geringem Glanze — nur die Schultern glänzen — und einem ziemlich breiten, parallelen und hinten verkürzten Mittellängsstreifen von weißlich hellbraunem Reife, der seitlich von dunklen Linien einge- faßt wird. Auch in den Linien der Dorsozentralborsten je eine dunkle Linie. An den Wurzeln der feinen, dichten und kurzen schwarzen Grund- behaarung erscheint das Chitin fein punktiert. Schild oben gewölht. Rückenmitte ohne Querfurche. Hinterleib ebenfalls olivengrün, aber heller und stark metallisch glänzend, hie und da mit etwas blauem Schiller. Chitin fein und zart punktiert. An den Seiten des verbreiterten zweiten Tergits lang gelblich behaart. Die folgenden Ringe erhalten durch die anliegende, kurze weiße Behaarung in gewisser Beleuchtung an den Seiten einen seiden- ähnlichen Schimmer. Beim © ist das kurze, schwarze erste Glied des Ovipositors fast ganz unter dem fünften Tergit versteckt. J: Fünites Tergit fast so lang wie das dritte + vierte. Q: Fünftes Tergit nur 1'/;mal so lang wie das vierte oder dritte. Hüften und Beine schwarz, Schenkel glänzend. Spitzen der Hüften und Schenkel sowie die Wurzeln der letzteren oft in ziemlicher Aus- s0 Friedrich Hendel. dehnung hellrot. An den hinteren vier Beinen sind die Fersen und die Schienenmitte rotbraun. Flügel graulich hyalin. Subkostalzelle, ein breiter Saum der kleinen Querader und die Flügelspitze jenseits der Verlängerung der hinteren Querader nach oben und über der Discoidalis schwarzbraun. Dieser Apikalfleck wird durch einen von unten her in die erste Hinterrandzelle eindringenden glashellen Teil in dieser Zelle in einen breiteren, die Discoidalis wenig überschreitenden proximalen und einen schmäleren distalen Arm geteilt. Der letzte Abschnitt der Discoidalis nicht viel länger als der vorletzte und nur im letzten Drittel schwach aufgebogen. Die Radialis mündet immer deutlich jenseits der Verlängerung der hinteren Querader, die Diseoidalis in der Flügelspitze. Zweite Basalzelle zirka '/, der Disealzelle lang. Schüppchen gelblichweiß oder fast rein- weiß, Schwinger hell rotgelb. Körper 6—9 mm, Flügel 5—65 mm lang. 9%. Elassogaster femoratus Macquart. Senopterina femorata Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 206, Pl. 28, Fig. 1 (1843). — Bigot, Ann. Soe. Ent.. France, 1859, p. 551. — Hendel, Gen. Plat., Tab. 5, Fig: 97. Sen.? zonata Bigot, Ann. Soc. Ent. France, 1859, p. 551. 1 @ aus Madagaskar, Fort Dauphin (leg. Sikora), im Wiener Hof- museum. Der ganze Kopf ziemlich hellrot. Stirnstrieme matt, nur am Vorder- rande etwas glänzend. Scheitel und oberer Hinterkopf glänzend, der übrige Kopf matt, teilweise bereift. Stirnaugenränder, Wangen, Backen und unterer Hinterkopf am Auge gelblichweiß schimmernd. Epistom und drittes Antennenglied dunkler, mehr rotbraun. Fühler fast so lang wie das Untergesicht. Arista in der Wurzelhälfte etwas verdickt und dort kurz und fein behaart. Fühlergruben und oberer Klypeus weib- bereift. Mundrand stark hinaufgezogen, deutlich höher als der untere Augenrand, Prälabrum daher sehr hoch und auffällig. Taster rot, weib- schimmernd. Thorax und Hinterleib im allgemeinen metallisch grünblau, auf ersterem schwächer als auf letzterem glänzend. Rücken zart punktiert und fein hell tomentiert, in der Längsmitte mit einem parallelrandigen Streifen von weißgrauem Reif und weiter außerhalb mit je einer ähn- lichen, feinen und wenig deutlichen Längslinie. Humeralcallus- rot. Pleuren unten und längs der Mesopleuralnaht stärker weißlich bereift. Querfurche des Rückens in der Mitte durchlaufend. Hinterleib mit weißschimmernder, heller feiner Behaarung dicht be- deckt, am Hinterrande der Tergite dunkler, tief violett gefärbt. Die Tergite 3—5 wenig in der Länge verschieden. Die Arten der Platystominen. s1 Vorderhüften und alle Schenkel rotgelb, Schienen und Füße schwarz. Vorderschenkel mit haarartigen Borsten besetzt. Hinter- schenkel in der Spitzenhälfte ventral zweizeilig kurz und zart bedornt. Flügel etwas graulich hyalin. Wurzelhälfte der Kostalzelle hell- braun, Subkostalzelle dunkelbraun. Kleine Querader breit und intensiv fleckenartig, hintere Querader nur schmal und zart braun gesäumt. Vor der Flügelspitze ein dunkelbrauner Fleck, dessen innere Grenze fast gerade und senkrecht, von der Mitte des letzten Discoidalisabschnittes aufwärts die Kosta jenseits der Radialismündung trifft. Unten über- schreitet er die Diseoidalis nicht, außen läßt er die Spitze der ersten Hinterrandzelle glashell, bei verwaschener Begrenzung. Radialis fast gerade, nur etwas jenseits der hinteren Querader mündend. Cubitalis schwach nach oben ausgebaucht, fast gerade. Endabschnitt der Dis- coidalis jenseits der Mitte steil nach oben aufgebogen, erste Hinterrand- zelle an der Mündung dadurch stark verengt und ein beträchtliches Stück über der Flügelspitze gelegen. Kleine Querader auf der Mitte der Discal- zelle. Zweite Basalzelle '/, der Discalzelle lang. — Schüppehen weiß, Schwinger rostfarbig. Körper 7 mm, Flügel 6 mm lang. Anmerkung: Sten. zonata Bigot, 1. e., ist die Beschreibung eines Dipteren- fragmentes ohne Kopf und Beine und bezieht sich mit großer Wahrscheinlichkeit nur auf St. femoratus Macquart. Bigot sagt ja selbst schon „peut-Etre identique“. 10. Elassogaster metallicus Bigot. Elassogaster metallicus Bigot, Ann. Soc. Ent. France, 1859, p. 546, Pl. 13, Fig, 5. „Antennes; d’un brun rougeätre, avec les artieulations fauves. Trompe, brune. Vertex, front; rougeätre, ce dernier, noirätre au milieu avec les joues, les bords anterieurs et posterieurs des orbites, blancs. Face; d’un testac& obseur, deux petites lignes obliques, blanches, sous les antennes. Menton; A duvet rare, blanchätre. Thorax; verdätre, luisant, avec 3 bandes longitudinales bleuätres dont l’intermediaire n’atteint pas le bord anterieur. Angles posterieurs; testaces. Flancs et poitrine; verts, ä refleets gris. Ecusson; testace, avec la base et le centre d’un vert bleuätre. Cuillerons; blanchätre, ä bord testaces. Balanciers; testaces massue päle. Metathorax; vert. Abdomen; d’un vert bleuätre tres brillant. Organe 9: noir, Hanches; d’un brun rougeätre. Cuisses; testacdes. Tibias et tarses; bruns. Pelotes; testacees. Ailes hyalines, nervures brunes.“ Iles Rodrigues (Maskarenen). — Collection de M. Guerin-Mene- ville. — Long. 7 mm. 11. Elassogaster immaculatıs Macquart. Senopterina immaculata Macquart, Dipteres exot., Vol. 2/3, p. 206, Tab. 28, Fig. 2, 1843. „De l'ile Bourbon (Maskarenen). Aeneonigra. Alis immaculatis. Abhandl. d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 1. 6 82 Friedrich Hendel. Long. 5 4,25 1. Face et palpes testaees. Trompe et front bruns. Antennes: les deux premiers articles testac6s; troisieme brun, six fois plus long que le deuxieme et depassant l’epistome. Thorax d’un vert mötallique 9, bronz&e G, ä duvet jaunätre; suture tresmarquee. Abdomen d’un vert presque noir, ä duvet blanchätre. Pieds d’un brun noirätre. Ailes un peu jaunätres; base un peu roussätre; cellule mediastime brune.“ Ich vermute, daß diese Art eine Zlassogaster ist und dem El. me- tallicus Bigot nahe steht. 12. Elassogaster sepsoides Walker. Dacus sepsoides Walker, Proc. Linn. Soc., Vol. V, p. 163, 62 (1861). Cephalia? bicolor Bigot, Ann. Soc. Ent. France, p. 385, 2 (1886). Stenopterina immaculata Kertesz, Term. Füz., Vol. 22, p. 185 (1899). — Mik, Wien. Ent. Zeitschr., Vol. 19, p. 71 (Epicausta). — de Meijere, Nova-Guinea, V. Zoologie, p. 93 (Stenopterina). g Q9 aus Neuguinea, leg. Birö (Friedrich-Wilhelmshafen, Insel Thiar in der Astrolabebai und Huongolf), aus Formosa (Tainan und Takao, Februar und Oktober), leg. Sauter, im Ungarischen National- museum und aus Amboina und Ceylon (leg. Februar und Juni) im Bri- tish Museum in London. Stirnstrieme ganz dunkel rotbraun, teils etwas violett schimmernd, wachsgelänzend. Augenrand rundherum schmal weiß oder gelblich schim- mernd. Scheitel und oberer Hinterkopf glänzend blauschwarz. Unterer Hinterkopf etwas graulich bereift. Lunula, Wangen, Backen und seit- licher Mundrand rot, manchmal auch die Mitte des Prälabrums und der obere Teil des Gesichtskieles. Der obere Klypeus und die Fühlergruben weiß bestäubt. Drittes Fühlerglied am Ende oft etwas verdunkelt, unge- fähr so lang wie das Untergesicht. Arista nackt, an der Basis rot. Taster und Kinn schwarz. Thorax und Schild metallisch dunkel blaugrün, an den Pleuren oben zart, unten dichter weiß bereift, auf dem Rücken chagriniert und mit einem rötlichgelb schimmernden Tomente bedeckt, weshalb der Glanz ein gemilderter ist. Nur die blauen Schulterbeulen glänzen stärker. Eine durchgehende weißgrau bestäubte, nur in gewisser Beleuchtung deut- liche Mittellängsstrieme und daneben je eine dunklere Linie bilden die wenig ausgeprägte Zeichnung des Rückens. Rückenmitte mit deutlicher Querfurche. Hinterleib viel stärker als der Thorax glänzend, glatt, dunkel erz- farbig. Im allgemeinen ist die Basis der einzelnen Tergite heller grün oder bläulich und der hintere Teil allmählich dunkler, entsprechend blau oder violett. Beim & herrscht gegen die Spitze des Hinterleibes die dunkelviolette Färbung vor. Behaarung weißlich, besonders an den Seiten und an den Hinterrändern der Tergite auffallend. d: Ter- Die Arten der Platystominen. 83 git5=3 +4. 9: Tergit 3 und vier gleichlang, Tergit 5 kürzer. Erstes Glied des Ovipositors kurz, trapezförmig, glänzend schwarz. Vorderhüften und Schenkel gelbrot, glänzend, erstere vorne weiß schimmernd. Selten sind aber alle Schenkel gelbröt, meist sind die vier hinteren verdunkelt, rotbraun bis pechbraun. Auch die vorderen zeigen manchmal dorsal an der Spitze einen kurzen braunen Wisch. Vor- derschienen und -füße schwarz. Die vier hinteren Schienen dunkel rot- braun, am Ende schwärzlich. Die vier hinteren Füße an der Ferse rot, gegen die Spitze hin braun bis schwarz. Vorderschenkel posteroventral mit einer Reihe langer und starker Haare besetzt, aber auch postero- dorsal länger und stärker behaart, also keineswegs nackt zu nennen. Flügel glashell. Subkostalzelle gelblich. Ein schwarzbrauner, ziemlich großer Fleck fast an der Flügelspitze. Seine äußere Grenze sind: der ganze Kostalabschnitt der ersten Hinterrandzelle und darüber 3), jenes der Submarginalzelle. Die innere Grenze steht auf den Längs- adern fast senkrecht, ist aber nicht gerade. An der Radialis ist sie konvex ausgebaucht, in der ersten Hinterrandzelle aber stets deutlich konkav. Die untere Grenze überschreitet, wenigstens wurzel- wärts, die Discoidalis ein wenig, fällt aber dann mit dieser Ader zu- sammen. Die Radialis ist sanft nach aufwärts gebogen und mündet der hinteren Querader gegenüber. Der letzte Abschnitt der Cubitalis ist ganz gerade, jener der Discoidalis hinter der Mitte ziemlich steil aufgebogen, 1!/,mal so lang wie der vorletzte, und mündet schon etwas über der Flügelspitze. Zweite Basalzelle zirka !/, der Discalzelle lang. — Schüpp- chen weiß, Schwinger hellgelb. Körper 5—8 mm, Flügel 35—5 mm lang. 15. Hlassogaster Van der Wulpi n.sp. Epicausta metallica Van der Wulp, Compt. Rend. Soc. Ent. Belg., Vol. 28, p. 295 (1884). Stenopt. unimaculata Becker, Denkschr. d. Akad. d. Wiss., Wien, Vol. 71, p. 157 (1910). dg 9 aus Aden (Dezember, leg. Prof. Simony) im Wiener Hof- museum, aus Katona, Ostafrika, im Ungarischen Nationalmuseum, aus Obuasi, Ashanti, Westafrika (29. Mai, leg. Dr. Graham), und aus Sierra Leone, Südafrika (Van der Wulp), im British Museum in London. Diese afrikanische Art ist der Elass. sepsoides Walk. so auber- ordentlich ähnlich, daß sie leicht mit ihr verwechselt werden kann. Sie unterscheidet sich jedoch durch konstante Merkmale so sicher, dab sie als gute Spezies anerkannt werden muß. Vor allem sind alle sechs Füße einfärbig tiefschwarz, nicht einmal etwas rötlich durchscheinend. Die weißgraue Mittellängsstrieme des Thoraxrückens zeigt eine dunklere Mittellinie, ist also gespalten und 6* 84 Friedrich Hendel. nicht ganz. Die innere Grenze des braunen Flügelapikalfleckes ist gerade oder fast gerade. Außerdem ist die Stirne im Durchschnitte heller rotbraun, vorne sogar gewöhnlich rot. Die Schienen sind dagegen dunkler, fast immer wie schwarz gefärbt. Alles übrige wie bei Zlass. sepsoides Walk. 14. Elassogaster niger Van der Wulp. Epicausta nigra Van der Wulp, Compt. Rend. Soc. Ent. Belg., Vol. 28, p. 295 (1884). „Cette espöce ressemble ä la pr6e@dente (Epic. metallica Van der Wulp), mais elle est un peu plus grande et d’un noir luisant, sans reflets metalliques; seulement les tubercules hum6raux et le dernier segment de l’abdomen offrent plus ou moins une teinte de bleu d’acier. Ce front est d’un noir opaque; le vertex et un espace semi-lunaire et convex aux- dessus de linsertion des antennes sont d’un noir luissant; la face est noire, avec une tache ferrugineuse triangulaire; le labre d’un noir tres luisant. Antennes d’un rouge brunätre; le 3. artiele elliptique, a style nu, implant& pres de la base. Thorax deprime, a lignes longitudinales peu distinetes; dernier segment de l’abdomen tronque obliquement et muni en dessous d’une paire d’appendices filiformes. Pieds, balanciers et ailes comme dans l’espece preeödente; seulement les ailes sont plus courtes que l’abdomen et la tache apicale depasse un peu la nervure discoidale.“ Un d de Zanzibar. 15. Elassogaster arcuatus n. Sp. 1 Q aus Südafrika, Port Natal (leg. Plant), im British Museum in London. Durch folgendes von Elass. Van der Wulpi verschieden. Der Kopf ist breiter und größer, die Stirne mehr gewölbt, das Gesicht im Profile fast gerade und mehr vorstehend. Die Stirne ist vorne etwas breiter als ein Auge und verengt sich am Scheitel ganz merklich, während sie bei Van der Wulpi oben und unten gleich breit ist. Die innere Grenze des Flügelapikalfleckes ist nicht gerade oder sehr schwach konvex, sondern im Gegenteile stark konkav, indem sich das Braun mit einer Spitze längs der Kosta fast bis zur Radialismündung hin auszieht. Der Winkel der hinteren Querader mit der Posticalis ist deutlich stumpf. Körper 65 mm, Flügel 55 mm lang. 16. Elassogaster brachialis Rond. Myiodella brachialis Rondani, Ann. Mus. Civ. Nat. Gen., Vol. 4, p. 290 (1873). — Hendel, Gener. Ins., Fase. 106. Ulidiinae, p. 72, Taf. 4, Fig. 94 (1910). Syn. Herina rufocromata Bigot, Ann. Soc. Ent. France, p. 381, 33 (1891). Die Arten der Platystominen. 85 1 S, Type Rondanis aus Keren, Ostafrika, im Genuenser Museum. Ich habe jetzt die Type nicht mehr zum Vergleiche vor mir, doch kann ich meinen Aufzeichnungen entnehmen, daß sie dem Elass. Van der Wulpi bis auf die Flügelzeichnung vollkommen gleicht. Während bei Elass. Van der Wulpi der braune Flügelapikalfleck innen geradlinig begrenzt ist und nur ungefähr das Spitzendrittel der ersten Hinterrandzelle ausfüllt, bedeckt er bei E. brachialis Rond. die ganze Endhälfte und reicht mit seiner konvexen inneren Grenze wurzel- wärts bis zur Verlängerung der hinteren Querader heran. Bei der ver- glichenen Art dagegen ist diese Grenze von der Verlängerungslinie der @Querader zur Radialismündung beträchtlich entfernt. Die Bigotsche Art wird durch folgende Diagnose gekennzeichnet: „Q Tmm. Antennis et facie rufis; fronte fusca, utrinque albido mar- ginata; corpore aenescente: thorace einereo pruinosa univittato; pleuris et abdomine, utrinque, parum albido tomentosis; calyptris et halteribus fulvo flavido tinetis; pedibus nigris, femoribus rufis; alis hyalinis, apice nigro late notatis.‘“ — Die Art stammt aus Abessinien. Die weitere Be- merkung: „ailes hyalines, avee une grande macule noire, trigonale, sise a l’extremite, outre les nervures troisieme et cinquieme longit. (Ron- dani)“ läßt diese Beschreibung nur auf die Rondanische Art beziehen, da bei Elass. Van der Wulpi der Apikalfleck erheblich vor der Radialis, das ist der dritten Längsader Rondanis, endet. 5 d 9 aus Nordkamerun, Albrechtshöhe (leg. Conradt), in der Sammlung B. Liehtwardt und aus Südafrika, Durban (leg. Muir), im zoologischen Museum Cambridge, stimmen vollkommen mit der Ron- danischen Art überein. Die zarte Rückenbehaarung ist gelb. Körper 55 mm, Flügel 4 mm lang. Sonst gleich der Elass. Van der Wulpi. Weitere, wahrscheinliche Zlassogaster-Arten, aber mir unbekannt. sind noch: | Dacus signatipes Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 5, p. 163, 63 (1861), aus Amboina. Dacus varialis Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 8, p. 123, 56 (1865), aus Neuguinea. Herina viridis Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p- 208, Pl. 28, Fig. 4 (1843), von den Maskarenen, Afrika. 20. Genus Microepicausta n. g. Microepicausta gracilis n. sp. 3 Q aus Australien, Sydney, Botany B., leg. Birö, im Ungarischen Nationalmuseum. Stirne glänzend dunkel rotbraun bis schwärzlich rotbraun, mit leichtem violetten Schimmer, schwach und fein dicht punktiert und außerdem flachnarbig uneben, fein gelb behaart. Ein schmaler Augen- 836 Friedrich Hendel. rand an Stirne und Wangen sowie der untere Hinterkopf weiß schim- mernd. Hinterkopf glänzend schwarz; oberhalb des Halses mit dicht silberweiß schimmernder Makel. Fühler, Wangen und Backengruben gelbrot. Drittes Fühlerglied gegen das Ende hin dunkler, mehr rot- braun. Klypeus und Fühlergruben dunkelbraun, matt weißlich bereift; Epistom und Prälabrum glänzend schwarz. Rüssel und Taster schwärzlich. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend metallisch grün, ersterer oben zart chagriniert und mehr blaugrau, Schulterbeulen violett, letzterer mehr fein quer gerunzelt und goldgrün, beide dicht und fein gelblich be- haart. Thoraxrücken mit einer weiß bestäubten Mittellängsstrieme. Auf den Pleuren ist ein Fleck über den Vorderhüften, eine Querstrieme neben der Mesopleuralnaht nach abwärts und der Metapleuraleallus weiß bereift. Ovipositor schwarzgrün. Hüften, Schenkelwurzeln und Knie gelbrot bis rotbraun. Die übrigen Schenkel und die Schienen in allmählicher Verdunkelung rot- braun bis schwarzbraun. Füße schwarz; an den vier hinteren ist die Wurzel rötlich. Behaarung der Beine gelb. Flügel graulich hyalin. Die Adern sind an der Flügelwurzel gelb- rot, sonst schwarzbraun. Verwaschen bräunlich gesäumt sind der Kostal- rand zwischen der Subkosta und der Discoidalis und die kleine Querader, verdickt ist die Radialisgabel. — Schüppehen weiß, Schwinger gelblich. Körper ohne Ovipositor 45 mm, Flügel 4 mm lang. 21. Genus Scelostenopterina n. g. Scelostenopterina femorata n. Sp. Syn. Dacus imitator Walker in litt. Ein Stück von der Sulainsel (leg. Wallace) im British Museum in London. Stirnstrieme mattrot, gelb behaart. Augenrand fein weißgelb schimmernd. Ozellen-, Scheitelplatten und Hinterkopf dunkel erzgrün; letzterer oben etwas bräunlich, unten mehr weißlichgrau bereift. Der übrige Kopf und seine Anhänge sind matt rotgelb. Fühlergruben weib- lich bereift. Arista mit Ausnahme der Spitze deutlich gefiedert. Thorax und Schild schwärzlich erzgrün, teilweise mit blauem Sehimmer. Der Rücken und das Schild ohne Glanz, größtenteils mit einem bräunlichen Tomente bedeckt, überdies kurz gelblich behaart. Die Pleuren zeigen deutlichen Glanz und sind erst weiter unten merklich weißlich bereift, überdies hinten länger und dunkler behaart als der tücken. Die Brusthaare schimmern weiß. Gegen das Licht betrachtet sieht man auf dem Thoraxrücken zwei dunkelbraune, stark genäherte Längslinien in der Mitte, von drei helleren eingeschlossen. Die Arten der Platystominen. 87 Flügel etwas bräunlichgrau hyalin. Der Flügelvorderrand ist von der Mediastina- bis zur Discoidalismündung gleichbreit schmal dunkel- braun gesäumt. Ein brauner Längsschweif erfüllt die erste Basalzelle mit Ausnahme deren Wurzel und zieht sich mit einer Spitze etwas über die kleine Querader hinaus. Die hintere Querader ist nicht dunkler ge- säumt. — Schüppchen und Schwinger rotgelb. Der Hinterleib fehlt der Type. Flügel 75 mm lang. Der ganze Körper dürfte 9 mm lang ge- wesen sein. 22. Genus Icteracantha n. g. Hendel, Supplem. Entomol., 1912, p. 14. Syn.: Scelocanthina Enderlein, Zool. Jahrb., Vol. 33, p. 348 (1912). Tabelle der Arten. Flügel ohne jeden Fleck. 2. I. spinulosa n. Sp. —- Elügel mit einem braunen Fleck an der Spitze « » . = „....:4 1. Der braune Apikalfleck ist sehr groß, reicht wurzelwärts bis an die Mündung der Subkosta und bis an die hintere Querader, ist aber unten an der Spitze der ersten Hinterrandzelle ausgewaschen. 1. I. chalybeiventris Wiedem. — Der braune Apikalfleck ist klein, liegt an der Mündung der Radialis und berührt an der Kosta gerade die benachbarten zwei Längs- adern. 3. I. cyaneiventris Van der Wulp. 1. Ieteracantha chalybeiventris Wiedem. Trypeta chalybeiventris Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 479, 5 (1830). Syn. Dacus bicolor Walker, List. Dipt. Brit. Mus., P. IV, p. 1071 (1849). 1 © unbekannten Vaterlandes, Type Wiedemanns im Wiener Hofmuseum. Der ganze Kopf mit seinen Anhängen rotgelb, Stirne, Untergesicht und Prälabrum gesättigter. Stirnstrieme fettglänzend. Augenränder der Stirne, Wangen und am breitesten die des unteren Hinterkopfes weiß schimmernd. Fühler etwas kürzer als das Untergesicht: Arista in der Wurzelhälfte deutlich kurz behaart. Taster rot; Rüssel dunkelbraun, Kinn rot. Thorax samt Schild und die ganzen Beine glänzend rotgelb. Rücken hell tomentiert, ohne eine die Mitte durchlaufende @Querfurche. Pleuren unten weiblich bereift. Hinterleib glänzend metallisch blauviolett, an den Seiten des basalen Doppelsegmentes rot. Behaarung hell bis rot, wenig auffallend. Fünftes Tergit etwas länger als eines der zwei vorhergehenden. Schienen an der Basis etwas dunkler rot. Alle Schenkel ventral jenseits der Mitte mit kurzen, schwarzen und ziemlich starken Dornen besetzt. 88 Friedrich Hendel. Flügel gelblich hyalin, besonders am Vorderrande, mit roten Adern. Vor der Spitze ein großer, dunkel rotbrauner Fleck, der von vorne nach hinten liehter wird und nur die proximale Hälfte des letzten Discoidalisabschnittes überschreitet, während er vor der distalen Hälfte schon in der ersten Hinterrandzelle endet. Seine innere konvexe Grenze läuft schief von der Mündung der Subkosta zur hinteren Querader hinab. Die sanft wellige Radialis mündet fast der Mitte des letzten Abschnittes der Discoidalis gegenüber. Erste Hinterrandzelle durch sanftes Zu- sammenneigen der beiden Längsadern nur schwach verengt. Kleine Querader auf der Mitte der Discalzelle. Zweite Basalzelle kaum /, der Discalzelle lang. — Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. 2. Ieteracantha spinulosa n. Sp. 2 g aus Burma, Ataran Valley, Jenasserim, Juli, leg. Col. Bingham, im British Museum in London. Kopf, Thorax und Beine glänzend gelbrot. Stirne ziemlich stark glänzend, in der Vorderhälfte, wie auch das ganze Untergesicht und das Prälabrum glänzend schwarz. Fühler deutlich kürzer als das Untergesicht, das dritte Glied dunkelbraun, Arista in der Wurzelhälfte kurz gefiedert. Augenränder schmal weiß schimmernd. Taster rot, am Ende dunkler. Kinn gelbrot. Thoraxrücken unbestäubt. ohne eine durchlaufende Querfurche; die kurze Grundbehaarung ist schwärzlich, ohne hellen Schimmer. Pleuren unten nur zart weißlich bereift. Hinterleib glänzend metallisch blauviolett, an den Seiten des basalen Doppelsegmentes gelbrot. Behaarung rötlich, mit hellgelblichem Schimmer. Fünftes Tergit 1'/,mal so lang wie das dritte und vierte zu- sammengenommen. An den Beinen sind die ganzen Vorderschienen und Füße, die Spitzen der vier hinteren Sehienen und Füße gesättigter und dunkler rot. Alle Schenkel sind ventral jenseits der Mitte mit kurzen, schwarzen Dörnchen zweizeilig besetzt. Flügel gelblich und grau tingiert, mit roten Adern, ohne Fleck. Wurzel der Kostal- und Subkostalzelle dunkler gelb. Aderung wie bei chalybeiventris, nur steht die kleine Querader etwas jenseits der Mitte der Discalzelle und mündet die Radialis etwas weiter wurzelwärts. — Schüppehen gelblich, Schwinger rot. Körper 9 mm, Flügel 8 mm lang. 3. Ieteracantha ceyaneiventris V.d. Wulp. | P Herina cyaneiventris Van der Wulp, Dipt. Sumatra Exped., p. 51, Pl. Il, Fig. 6. Leiden 1881.— Enderlein, Zool. Jahrb., Vol. 33, p. 349 (1912) (Scelocanthina). Q von Sumatra, Soeroelangoen. Die Arten der Platystominen. 89 „Ferruginea; abdominis dorso nigro-eyaneo; oviducto nigro nitido, lato, truncato; tibiis tarsisque antieis nigris; alis flavescentibus, macula costali fusca. — @ Long. 7 mm. Voorloopig onder het geslacht Herina gebracht, waarmede de meeste overeenkomst bestaat; de kop is echter meer rondachtig en de eierbuis loopt niet spits toe. Voorhoofd meer dan een derde der Kopbreedte innemende, plat, dof roodbruin, naar achteren roestkleurig, aan de kanten en onmiddellijk vöör de sprieten glanzig; beharing kort en fijn, op den schedel vier zwarte borstels; aangezieht roodgeel, onder de sprieten ingedrukt; bovenlip duidelijk afgescheiden, glanzig donkerbruin met staalblauwen gloed; achterhoofd roodgeel, eenigs zins gezwollen; kinnebakken matig breed, met een zwarten borstel. Sprieten roodgeel; de beide wortelleden zwartbruin; het derde lid elliptisch, van voren recht, den mondrand niet bereikende:; sprietborstel aan de iets verdikte basis fijnharig, verder nakt. Zuiger en palpen roodgeel, de erste met breede, dikke, donker gekleurde eindlippen. Thorax glanzig roestkleurig; de borstzijden iets lichter, het schildje een weinig donkerder; aan de kanten van den thorax en aan den achterrand van het schildje eenige zwarte borstels. Achteriäjl langwerpig, aan den wortel een den buik roestkleurig, van af den tweeden ring van boven glanzig donker stahlblauw; eierbuis breed, afgeknot, glanzig zwart. Pooten roodgeel; aan de voorpooten de dijen van onderen gebruind, de schenen en tarsen zwart; laatste leden der achterste tarsen donkerbruin: voorhenpen verlengd, voordijen aan de spitshelft van onderen met kleine doormige borsteltjes. Kolfjes rood- geel. Vleugels met geelachtige tint, die aan den voorrand krachtiger iS; aan het eind van den voorrand eene donkerbruine vlek, die het niterste einde der radialader raakt en van onderen zich over de eubitalader nitbreicht, doch aldaar niet scherp begrensd is; aderen bruingeel; sub- eostalader voorbij de uitmonding der hulpader nog een eind weegs dicht langs den voorrand voortgezet; middelwarsader in 't midden boven de schijfeel; discoidalader aan haar miteinde een weinig opgebogen, haar laatste gedeelte anderhalfmaal z00 lang als het voorlaatste; onderste wortelcel recht afgeknot.“ 23. Genus Duomyia Walker. List Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 800 (1849). Tabelle der Arten.') Stirne vorne nur so breit wie ein Auge; Fühlerwurzeln eng neben- einander; Wangen linear. Schild behaart (Amerika). 10. D. grandis Schiner. 1) Die Arten D. nigripes Macquart und scutellaris Macquart konnten nicht in die Tabelle aufgenommen werden. Siehe Nr. 11 und 12. 90 Friedrich Hendel. — Stirne breiter als ein Auge; Fühlerwurzeln mehr oder weniger von- einander entfernt; Wangen immer breiter (Australien) . . . 1 1. Schildehen oben behaart " 2 "2 MIT Zn EHRE == Behrldlioben nackt? „au. : h 2. Hinterleibstergite am Ser earide ve Dreikdken aus ee weißem Tomente. Schienen gelb geringelt. 8. D. sericea n. Sp. — Hinterleib ohne weiße Tomentflecke. Beine ganz gelb. 9. D. tomentosa n. SP. 3. Stirne grob runzelig, uneben . . . nal, rsiaisge. GERSEREIE — Stirne flach, eben, höchstens fein tie ini lakrorl) Ale 4. Schienen hell und dunkel geringelt. Schild gelb, mit einem dunklen Mittelfleck. 7. D. annulipes n. Sp. — Schienen einfärbig. Schild mit dem Rücken gleichfärbig . . . 5 5. Ozellar- und Frontorbitalborsten deutlich vorhanden. Alle Quer- adern dunkel gesäumt. Schenkel verdickt. 5. D. decora') Macquart. — ÖObige Borsten fehlen. Nur die kleine Querader schwach umsäumt. > DD Schenkel nicht verdickt. 6. D. azurea n. SP. 6. Flügel mit einem schwarzbraunen Apikalfleck . . ......7 — Flügel ohne abgesetzt dunkleren Spitzenfleck . . . . 2.0.8 A Arista nackt. Hintere Querader nicht gesäumt. Schenkel verdickt. 4. D. maculipennis n. SP. — Arista in der Wurzelhälfte kurz gefiedert. Hintere Querader ge- säumt. Schenkel nicht verdickt. 3. D. mithrax n. Sp. 8. Zwischen Fühlerwurzel und Auge liegt ein glänzend schwarzer Fleck. Vorderfüße ganz schwarz. Wangen doppelt so breit wie das dritte Fühlerglied. 1. D. obscura Walker. — Wangen oben ohne den glänzend schwarzen Fleck, ganz gelb und schmäler. Vorderfüße an der Wurzel rot. 2. D. thalassina Walker. 1. Duomyia obscura Walker. List Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 800 (1849). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 105—107. Syn. Stenopterina gigas Maecquart, Dipt. exot., Suppl. 4, p. 282, Pl. 26, Fig. 4 (1850). 7 5 9 aus Neusüdwales und Südqueensland, Australien. Letztere von Dr. T. L. Baneroft im British Museum in London, erstere im Un- garischen Nationalmuseum und von Dr. Kertesz mit den Typen in London verglichen. Zitiert aus Australien und Tasmanien. t) Durch schwarze Taster würde sich von dieser Art :D. laeta Walker, als Lamprogaster beschrieben, unterscheiden. Siehe die Beschreibung dieser Art nach Nr. 5. Die Arten der Platystominen. gı Stirne vorne an ihrer größten Breite doppelt so breit wie ein Auge, auf der Fläche grob buckelig und dazwischen fein gerunzelt oder punktiert, mit mehr als Fettglanz versehen, weiß behaart. Die Farbe derselben wechselt. Vorne ist sie immer erheblich dunkler als oben, meist schwarzbraun, mit violettem Scheine, stellenweise rotbraun. Der Scheitel und das Cerebrale sind glänzend rotbraun bis hellrot, was sich selten fast auf die ganze Stirne ausdehnt. Oben an den Wangen, zwi- schen den Fühlerwurzeln und dem Auge ein breiter, glänzend schwarzer Querfleck. Oberhalb desselben ist der silberige Augenrand der Stirne und Wangen in eine Spitze nach vorne ausgezogen. Keine Ozellar- und Frontorbitalborsten. Lunula und der obere Rand des Klypeus zwischen den Fühlern schwarz, nur bei den hellsten Stücken rot. Das ganze Untergesicht, die Backen und der untere Hinterkopf wachsgelb bis rotgelb, nur die Wangen und Backengruben schwach glänzend, die übrigen Teile matt, die Fühlergruben weiß bestäubt. Klypeusrücken mit vielen Längsfalten. Wangen ungefähr doppelt so breit wie das dritte Fühlerglied. Backengruben grobrunzelig. Der obere Hinterkopf ist seitlich vom Cerebrale glänzend schwarz, am Augen- rande aber und in einer durchlaufenden Querbinde über dem Halse dicht weiß bereift. Der Oberrand dieser Silberbinde am Cerebrale nicht ge- gabelt, sondern gerade. Fühler, äußerster Mundrand, Prälabrum, Taster und Rüssel schwarzbraun. Die ersten zwei Fühlerglieder manch- mal rotbraun. Arista nackt, schwarz. Die Fühler erreichen mit den Spitzen den Mundrand nicht. Thorax im allgemeinen von roter Grundfärbung, die an den oberen und mittleren Pleuren stets hervortritt, sich aber auch auf die ganze Lateralgegend des Rückens und auf das Sehildehen ausdehnen kann; immer zeigt sie mehr oder weniger deutlichen grünen Metallglanz. Immer ist die Zentralregion des Rückens und die Brustseite dunkel metallisch blaugrün, bei den meisten Stücken auch die Lateralregion und das Schildehen. Letzteres ist glatt, nackt und stark glänzend, der Rücken aber dicht und fein punktiert und leuchtend gelblichweiß behaart. Die Dorsopleuraldepression und die Quernahtäste sind weiß bereift. Die ziemlich lange Behaarung der Pleuren ist weiß, oben an den Mesopleuren und an den Pteropleuren schwarz, und an letzteren ziemlich borstlich. Hinterleib glänzend goldiggrün, dicht zart und fein punktiert, an der Wurzel manchmal rot durchscheinend, dort abstehend gelblich oder weißlich, hinten aber anliegend leuchtend gelbrot behaart, was beim 9 weniger als beim J auffällig ist. Fünftes Tergit ungefähr so lange wie das dritte und vierte zusammengenommen. Erstes Glied des Ovipositors schwärzlich erzgrün, das dicke Hypopyg rotbraun. Beine relativ kurz, aber sehr kräftig; alle Schenkel dick, ventral an der Spitze mit einem ziemlich tiefen Längseindruck zur Aufnahme der Schienen versehen. Die Farbe der Hüften und Beine ist rot bis 92 Friedrich Hendel. dunkel rotbraun, stellenweise noch dunkler, schwarzbraun und me- tallisch blaugrün schimmernd. Am dunkelsten sind in der Regel die Vorderbeine: die Vorderfüße sind stets schwarzbraun, die vier hinteren an der Basis breit rot. Die Behaarung ist gelblichweiß; die Borsten posterodorsal an den Vorderschenkeln, ebendort an der Spitze der mitt- leren und dorsal auf den hinteren sind schwarz. Flügel ziemlich intensiv braungrau tingiert. Subkostalzelle schwarz- braun. Der Vorderrand jenseits derselben und die Flügelmitte rötlich- braun getrübt. Adern dunkel rotbraun bis schwarz. Die erste Hinter- randzelle mündet mit sehr starker Verengung erheblich vor der Flügel- spitze, die Randader geht noch ein Stückchen über die Discoidalis hinaus bis zur Spitze des Flügels. Der letzte Abschnitt der Discoidalis liegt mit dem vorhergehenden nicht fast in einer Geraden, sondern weicht davon bedeutend nach aufwärts ab und ist wellig gebogen. Da die hintere Querader schief steht, so ist der Winkel zwischen ihr und dem letzten Abschnitt der Discoidalisader auch schon so groß wie der zwischen diesem und dem vorletzten Abschnitte. Schüppchen weiß, nur schwach bräunlich; Flügelschüppcehen schwarzbraun gerandet. Schwinger mit schwarzbraunem Kopfe. Körper 14—15 mm, Flügel 12 mm lang. 2. Duomyia thalassina Walker. List Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 801 (1849). 1 © aus Australien, Kap York (leg. Thorey), im Wiener Hof- museum. Gleicht in allem bis auf folgende Unterschiede ganz der Duomyie obscura Walker. Die Stirne ist bei dem einen Stücke vorherrschend rot. Die glänzend schwarzen Querflecke zwischen Fühler und Augen fehlen, die Wangen sind gleichartig wachsgelb. Die Vorderfüße sind nur an der Spitze dunkelbraun, an der Wurzel breit rot; die vier hinteren sind ganz rot. Die Wangen sind schmäler, nicht ganz doppelt so breit wie das dritte Fühlerglied. : Die Flügel haben dieselbe Aderung wie die vorige Art, sind aber fast glashell, nur schwach bräunlichgelb tingiert. Subkostalzelle gelbrot; die Längsadern 2 und 3 gelbrot gesäumt, namentlich die Mündungen der- selben. Flügeladern hellrot. Körper 11 mm, Flügel 9 mm lang. 3. Duomyia mithrax n. sp. 1 & aus N. E.-Queensland (leg. Kelsall) im British Museum in London. Diese Art bildet den Übergang zur Gattung Stenopterina. . . > Die Arten der Platystominen. 95 Stirne nur 1'/,mal so breit wie ein Auge, ganz parallelrandig, undeutlich punktiert, aber sehr grob runzelig, uneben, schwärzlich rot- braun mit violettem Scheine, fettglänzend, sehr schütter und kurz gelb behaart. Augenränder der Stirne und Wangen schmal gelbweiß ein- gefaßt, unter der Spitze zwischen Fühler und Auge unterbrochen. Front- orbital- und Ozellenborsten fehlen. Lunula, Klypeus und Prälabrum rot- gelb, Wangen rot, Backengruben und unterer Hinterkopf rotbraun. Fühlergruben weiß bereift. Klypeusrücken mit feinen Längsfalten, scharfkantig, oben zwischen den Fühlern so breit wie das dritte An- tennenglied. Backengruben ohne feine Querrunzeln. Wangen so breit wie das dritte Fühlerglied. Oberer Rand des Hinterkopfes glänzend röt- lich schwarzbraun. Darunter liegt die oben in der Mitte gerade be- egrenzte silberige Bereifung quer über den ganzen Hinterkopf. Fühler rotbraun, drittes Glied fast schwarz, so lang wie das Unter- gesicht. Arista in der Wurzelhälfte fein und dicht kurz ge- fiedert. Mundrand und Prälabrum wie bei D. azurea beschrieben. Taster rot, Rüssel schwärzlich. Körper wie bei D. azurea glänzend metallisch blau; nur die Pro- thoraxstigmengegend ist rot. Auch die Pleuren sind schwarz behaart und auf den Pteropleuren stehen einige lange und starke schwarze Borsten. Schild nackt, sechsborstig. Am Hinterleib ist das fünfte Tergit nur so lange wie das vierte allein. Hüften und Beine schwarzviolett, metallisch glänzend. Die vier hinteren Füße in der Wurzelhälfte rot, alle sechs kurz rötlich pubeszent. Die übrige Behaarung ist schwarz. Die Schenkel sind nur von normaler Dicke. Flügel graulich hyalin, die Adern in der Wurzelhälfte rot, dann schwarzbraun. Gegenüber der kleinen Querader beginnt ein die Radialis zur Flügelspitze hin begleitender, intensiv dunkel rotbrauner Längs- schweif, der jedoch jenseits der Querader mit dem helleren Braun der Flügelspitze verschmilzt. Dieses erfüllt etwas mehr als die Endhälfte der ersten Hinterrandzelle, tritt als Saum auch verwaschen unter die Diseoidalis herab und umgibt endlich schmal die ganze hintere Querader. Subkostalzelle rot. Die ungesäumte kleine Querader steht nur wenig jenseits der Discalzellenmitte, die hintere etwas schief und ist in der unteren Hälfte wellig in die Discalzelle hineingebogen. Die Discoidalis verläuft wie bei D. azurea angegeben. — Schüppchen weiß, hellbraun gerandet. Schwingerkopf dunkelbraun. Körper 11 mm, Flügel 9 mm lang. 4. Duomyia maculipennis n. sp. ZS 9 aus Australien, Sidney (leg. Birö), und Nordaustralien im Wiener Hof- und Ungarischen Nationalmuseum. 94 Friedrich Hendel. Stirne in der Breite, Beborstung und der Plastik wie bei Duom. obscura Walk. angegeben; dunkel rotbraun, fettglänzend und etwas violett schimmernd, spärlich und kurz hell behaart. Augenränder der Stirne und Wangen schmal silberig eingefaßt, zwischen Fühler und Auge über dem dunkelbraunen dreieckigen Fleck in eine Spitze ausgezogen und unterbrochen. Ozellen- und Scheitelplatten sowie der Oberrand des Hinterkopfes mit Ausnahme des roten Cerebrales glänzend schwarz- braun. Am Hinterkopfe zieht sich, am Cerebrale oben gerade begrenzt, die silberige Bestäubung von einem Auge zum anderen und ist also der Mittelfleek über dem Halse nicht isoliert: außerdem sind auch noch die Augenränder bis weiter hinauf silberig bereift. Wangen und Backen- gruben dunkel rotbraun, ziemlich glänzend, Klypeus und unterer Hinter- kopf rot, durch Bereifung matt, stellenweise durch Verdunkelung wie fleckig erscheinend. Fühlergruben weißlich. Klypeusrücken ohne die feinen Längsfalten der Duom. obscura. Wangen so breit wie das dritte Fühlerglied. Backengruben ohne Querrunzeln. Das dritte Fühlerglied, ausgenommen die rote Wurzel, dann das im etwas hinaufgezogenen Mundrande hervortretende, immer gut sicht- bare Prälabrum, die Taster und der Rüssel schwarzbraun. Fühlerwurzeln rot, Arista nackt. Thorax glänzend rot, die Zentralregion des Rückens, die Brust, die Sehulterbeulen und die Oberseite des nackten Schildchens glänzend stahlblau; die roten Stellen schimmern immer mehr oder weniger me- tallisch blau. Beiderseits der Dorsopleuralnaht liegt eine breite Längs- strieme aus weißem Reife, die von den Schultern bis nach hinten ver- läuft und dort am breitesten ist. Auch die Quernahtäste sind weiß be- stäubt. Der Rücken ist sehr fein punktiert und kurz und anliegend gelb behaart. Metathorax stahlblau. Pleuren wie bei Duom. obscura behaart. Hinterleib glänzend stahlblau mit violettem Schimmer, an der Basis, namentlich seitlich mehr weniger deutlich rot. Die Behaarung ist vorne länger, abstehend und weißlich, hinten kürzer, anliegend und dunkel bräunlich, am Ende fast schwarz. Das fünfte Tergit ist nur wenig kürzer als das dritte und vierte zusammengenommen. Beine und Hüften rotbraun. Vorderhüften schwarzblau. Schenkel oben streifenartig verdunkelt und dann meist stahlblau glänzend. Schienen in der Endhälfte dunkler braun. Vorderfüße schwarzbraun, die vier hinteren rot und wie die Schienen hellschimmernd behaart. Schwarze Schenkelborsten wie bei obscura angegeben. Flügel graulich hyalin mit braunen, gegen die Wurzel hin roten Adern. Subkostalzelle schwarzbraun. Flügelmitte und Vorderrand, mit Ausnahme der Kostalzelle, gelb tingiert, was in größerer oder kleinerer Ausdehnung stattfindet. Ein Längswisch an der Mündung der Radialis, der hinteren Quer- ader gegenüber beginnend, intensiv schwarzbraun. Damit im Zusammen- Die Arten der Platystominen. 95 hange sind auch die Spitzen der Submarginal- und ersten Hinterrand- zelle, wenn auch heller, braun, nach innen schief und verwaschen begrenzt. Beide Queradern chne braunen Saum. Aderung ähnlich wie bei Duom. obscura Walk., nur ist die hintere Querader weniger schiei und kaum wellig gebogen und ist die erste Hinterrandzelle an der Mün- dung viel weniger verengt. — Schüppchen weiß; Flügelschüppchen hell- braun gerandet. Schwingerkopf schwarzbraun. Körper 11—12 mm, Flügel 9—10 mm lang. 5. Duomyia decora Macquart. Senopterina decora Macquart, Dipt. exot,, Suppl. 1, p. 208, Pl. 18, Fig. 10 (1846). Ortalis punctifrons Macquart, Dipt. exot., Suppl. 3, p. 61, Pl. 7, Fig. 4 (1847). Euchalcota decora Loew, Mon. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 40 (1878). Zitiert aus Tasmanien und Australien. 3 g 9 aus Tasmanien und Australien im Wiener Hofmuseum. Stirne ungefähr zweimal so breit wie ein Auge, nach vorne hin nur sehr wenig verbreitert, fast parallelrandig, rotbraun am Scheitel und Augenrande heller, mehr rot, ersterer wie der obere Hinterkopf stark glänzend, die übrige Stirne nur von Wachsglanz. Die Stirnfläche selbst ist eben und mit ziemlich groben Hohlpunkten besetzt, die an der Vorder- stirne dichter als oben stehen. Jederseits 1—2 schwache Frontorbital- borsten und ein deutliches, wenn auch kurzes Ozellarborstenpaar. Die Stirnstrieme ist dicht mit relativ langen bräunlichen, aber hell schim- mernden Härchen bedeckt. Der Augenrand ist mit Ausnahme einer Un- terbrechung am Scheitel rundherum schmal silberig eingefaßt. Der obere Hinterkopf ist glänzend schwarz, nur der Oberrand des Cerebrales rot. Über dem Halse liegt ein isolierter rechteckiger Silberfleck. Der übrige Kopf ist hell rotgelb, der Klypeus samt den Fühlergruben weiß schim- mernd, die Wangen und Backen wachsglänzend. Am Innenrande der Fühlergruben ist ein schwarzbrauner Längsfleck mehr oder weniger deut- lich sichtbar. Klypeuskiel ohne Längsfalten. Backengruben ohne Quer- runzeln. Fühler fast so lang wie das Untergesicht, rot. Das dritte Glied ist oben und an der Spitze braun. Die Arista ist in der verdiekten Wurzelhälfte deutlich behaart. Wangen fast zweimal so breit wie das dritte Fühlerglied. Mundrand etwas emporgezogen, Prälabrum vortretend, gut sicht- bar, gelb. Taster rotgelb, Rüssel schwärzlich. Thorax, Schild und Hinterleib stark glänzend, blaugrün, unbe- stäubt; Rücken stark, Hinterleib nur schwach und fein punktiert. Die kurze, anliegende Behaarung des Thoraxrückens, die abstehende längere der Pleuren und des Hinterleibes an der Wurzel und an den Spitzen bräunlichgelb bis hellgelb. Die Oberseite des Hinterleibes ist zum größten xG PA ART oS nn Ä I er oa. 96 Friedrich Hendel. Teile rotbraun behaart. Auf dem Thoraxrücken sieht man aber außer- dem noch längere, abstehende schwarze Haare. Schildchen nackt. Hüften und Beine rot: die vier hinteren Füße am Ende braun. Vorderschenkel mit Ausnahme der Kniespitze und manchmal auch der Wurzelhälfte an der Vorderseite, die rot bleiben, metallisch schwarz- erün, gewöhnlich auch die Vorderhüften von dieser Farbe. Vorder- und Hinterschienen mit braunem Fleck am Ende. Vorderfüße ganz dunkel- braun. Behaarung der Beine hellgelb. Flügel bräunlichgelb tingiert; die Adern sind rot oder rotbraun, alle Queradern aber dunkelbraun und auch deutlich braun gesäumt, be- sonders die kleine und die hintere Querader. Auch die Flügelspitze ist im Ende der Marginal-, Submarginal- und ersten Hinterrandzelle merk- lich, wenn auch wurzelwärts verwaschen braun getrübt, zum Teile Form von Längssehweifen. Die letzten zwei Abschnitte der Discoidalis liegen fast ganz in einer Geraden, nur das an der Flügelspitze selbst mündende Ende dieser Längsader biegt ein wenig auf, wodurch eine geringe Verengung der Mündung der ersten Hinterrandzelle entsteht. Die Radialis mündet weiter vor der Cubitalis als bei anderen Arten. Die zweite Basalzelle ist sehr lang, ?/, der Discalzelle messend. Subkostal- zelle intensiv gelb. Die kleine Querader ist der Mitte der Discalzelle genähert. — Schüppehen gelblichweiß, hell gerandet. Schwingerkopf rotbraun. Körper 6—8 mm, Flügel 45—5'’5 mm lang. 6. Duomyia laeta Walker. Lamprogaster laeta‘) Walker, List Dipt. Brit. Mus., Vol. IV, p. 805 (1849). Australien. „Head ferruginous, pitehy and roughly punetured on the cerown, tawny in front, thinly elothed with tawny hairs; a few black bristles on the erown: eyes pitehy: sucker black, elothed with tawny hairs; palpi black, beset with tawny hairs: feelers ferruginous, nearly as long as the face; third joint black, about thriece the length of the second: chest and breast bluish green ‚elothed with short tawny hairs: chest sha- sreened; sides of the hinder part an the scutcheon beset with a few black bristles: abdomen obeonical, green, shagreened, not longer than the chest, elothed with short tawny hairs; legs ferruginous; feet darker; claws black; foot-eushions pale tawny; fore thighs green; fore shanks dark ferruginous; fore feet black: wings slightly gray, with a tawny tinge at the base and along the fore borders; wing-ribs tawny; veins black, tawny towards the base; eross-veins clouded with brown; fourth longit. vein nearly straight, but slightly bent at its junction with the !) Nom. bis lect. wegen Lamprogaster laeta Macquart. Die Arten der Platystominen. 97 cross-vein, joining the border at the tip of the wing; lower eross-vein straight for half the length, very slightly eurved outward from thence to the tip; scales somewhat tawny. Length of the body 2'/, lines; of the wings 5 lines.“ i. Duomyia azurea n.sp. 2 5 2 aus Westaustralien (Swan River) im Wiener Hofmuseum. Stirne vorne nur sehr wenig verbreitert, zirka 1'/,mal so breit wie ein Auge. Strieme rotbraun, wachsglänzend, dicht mit kräftigen kleinen Hohlpunkten besetzt. Ozellenfleck schwarz. Ozellendreieck, Scheitel- platten und Cerebrale glänzend rotgelb. Frontorbital- und Ozellar- borsten fehlen. Augenränder der Stirne und Wangen schmal, dicht silberschimmernd, an der Spitze zwischen Fühler und Auge nicht unter- brochen. Die kurze Behaarung der Stirne schimmert goldgelb. Das ganze Untergesicht und der untere Hinterkopf rotgelb, dieses und die Fühlergruben weiß bereift, der übrige Teil fettglänzend, stärker noch die Wangen. Klypeusrücken ohne Längsfalten. Wangen kaum breiter als das dritte Fühlerglied. Backengruben ohne Querrunzeln. Oberer Hinterkopf seitlich glänzend schwarz. Die silberige Bestäubung über dem Halse ist oben ausgeschnitten und hängt seitlich mit der des Augen- randes zusammen. Mundrand stark hinaufgezogen, halbkreisförmig ausgeschnitten. Bis zu seinem obersten Rande reichen fast die Fühlerspitzen. Fühler gelbrot. Arista nackt. Prälabrum breit, groß, stark vortretend, wie die außerordentlich breiten Taster rotgelb. Rüssel schwarz. Der ganze Körper metallisch grünblau, unbestäubt, daher stark glänzend. Thoraxrücken fein punktiert, kurz schwarz behaart. Schild- chen nackt, achtborstig, Pleuren gelb behaart. Hinterleib an der Basis hell, sonst ganz dunkel behaart, zart punk- tiert. Fünftes Tergit so lang wie das dritte und vierte zusammen- genommen. Hüften und Beine metallisch schwarzviolett, an allen Gelenks- stellen schmal rotbraun, auch zwischen den Fußgliedern. Behaarung und Beborstung der Schenkel vorherrschend schwarz; die kurze Pubeszenz der Schienen und Füße rötlich. Die Schenkel sind hier nicht verdickt. Flügel glasig, an der Wurzel, in der Mitte des Vorderrandes und besonders intensiv in der Subkostalzelle gelb. Adern gelbrot, nur das Ende der Kosta schwärzlich. Die kleine Querader steht auf der Mitte der Discalzelle und zeigt die Spur einer hellbraunen Säumung. Die Dis- eoidalis bildet mit ihren letzten zwei Abschnitten fast eine Gerade und mündet, am Ende etwas zur Cubitalis aufgebogen, ein wenig über der Flügelspitze. Die erste Hinterrandzelle ist relativ wenig verengt. Die - Abhandl. d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 1. ‘ 98 Friedrich Hendel. hintere Querader ist gerade und steht fast senkrecht. — Schüppchen gelblichweiß, ockerig gerandet. Schwingerkopf dunkelbraun. Körper 85 mm, Flügel 75 mm lang. 8. Duomyia annulipes n. sp. 1 5 aus Westaustralien (Swan River) im Wiener Hofmuseum. Der ganze Kopf mit Ausnahme des rotbraunen oberen Hinterkopfes seitlich vom Cerebrale matt hell rötlichgelb, die Stirne intensiver, das Untergesicht lichter. Scheitel, Cerebrale und Wangen glänzen mehr oder weniger. Die Augenränder sind nur an den Wangen und am Hinter- kopfe deutlich weiß gesäumt, an der Stirne glänzen sie. Die Stirne ist doppelt so breit wie ein Auge und fast vollkommen eben, das heißt ohne grobe Falten und Furchen, nur am Augenrande und seitlich gegen die Fühler hin zart punktiert. Ozellenfleck schwärzlich. Jederseits eine schwache, aber deutliche Frontorbitalborste auf den gelben Scheitelplatten, deren geradlinige Fortsetzungen nach vorne konver- gieren und durch dunkle Färbung sich abheben. Fühler und Arista orangegelb, so lange wie das Untergesicht. Stirne schwarz behaart. Ozellarborsten nur rudimentär. Die Silberbinde des oberen Hinterkopfes wie bei Duom. obscura Walk. Prälabrum sehr klein, gelb. Taster dunkel rotbraun, an der Spitze wie der Rüssel schwarzbraun. Klypeuskiel ohne Längsfalten. Wangen breit, 1!/,mal so breit wie das ebenfalls sehr breite dritte Fühlerglied. Backen runzelig. Thorax rot, nur die Zentralregion des Rückens, die Brust und der Metathorax metallisch glänzend schwarzgrün. Pleuren zart weißlich bestäubt. Am Prothorax, dann vorne die Sternopleuralnaht und die Lateralgegend des Rückens über der Dorsopleuralnaht dicht weiß bereift. Sehild nackt, glänzend rotgelb, auf der Mitte der Oberseite mit einem runden dunkel rotbraunen Fleck. Der Rücken ist dieht mit Hohlpunkten besetzt; außer der kurzen anliegenden goldig schimmernden Behaarung sieht man auch eine schwarze, längere und abstehende. Pleuren hell behaart. Pteropleuren mit einer starken schwarzen Borste. Hinterleib glänzend rot, am Ende rotgelb. Die Tergite der Vorder- hälfte, namentlich in der Mitte, metallischgrün. Die Behaarung ist vorne weißlichgelb und abstehend, nach hinten kürzer, anliegend und mehr rötlichgelb. Das fünfte Tergit ist so lange wie das dritte und vierte zu- sammen. Hüften rot, Beine heller, gelbrot. Schenkel dick, ventral an der Spitze mit einer Längsfurche zum Einklappen der Schienen. Hinter- schenkel ventral in der Wurzelhälfte der Länge nach konkav einge- drückt. Alle Schenkel in der Mitte breit schwärzlich rotbraun, am ausge- dehntesten die vordersten. Die äußersten Kniespitzen der vier hinteren Die Arten der Platystominen. 39 Beine, alle Schienenspitzen und zwei dorsal nicht geschlossene Ringe der Schienen ebenfalls dunkel rotbraun. Beine hell behaart, nur die posterodorsale Borstenreihe der Vorderschenkel schwarz. Flügel fast glashell, nur schwach bräunlichgelb tingiert; am deut- lichsten ist dies im Endteile der Marginal- und Submarginalzelle zu sehen. Subkostalzelle rotgelb. Alle Adern gelb, die Queradern jedoch dunkler, rotbraun. Die kleine Querader ist sehr deutlich, die hintere nur undeutlich bräunlich gesäumt. Die erste Hinterrandzelle ist nur mäßig verengt und mündet derart, daß die Discoidalis die Flügelspitze trifft. Der letzte Abschnitt der Diseoidalis liegt mit dem vorletzten fast in einer Geraden und ist schwach wellig geschwungen. Hintere Quer- ader mäßig schief gestellt. — Schüppchen weib; Flügelschüppchen braun gerandet. Schwingerkopf hellgelb. Körper 9 mm, Flügel 85 mm lang. 9. Duomyia sericea n.Sp. 2 © aus Südqueensland, Burpengary (leg. Dr. Baneroft), im British Museum in London. Stirne vorne nur wenig verbreitert und dort nur 1?/,mal so breit wie ein Auge, matt rotbraun, vornehin allmählich fast schwarzbraun werdend: die Fläche derselben ist eben und mit zahlreichen seichten Hohlpunkten bedeckt, die kurze Behaarung schimmert abstechend hell, weißlich. Ozellar- und Frontorbitalborsten fehlen. Schmale Augenränder an Stirne und Wangen, zwischen Fühlerwurzeln und Auge durch ein glänzendes rot- oder schwarzbraunes Dreieck unterbrochen, schimmern silberig. Cerebrale rot, Scheitel und oberer Hinterkopf glänzend schwarz. Die hinteren Augenränder und ein davon isolierter, oben gegabelter Fleck über dem Halse am Hinterkopf dicht silberweiß. Untergesicht und unterer Hinterkopf ockergelb, weißlich bereift, die Ränder der nicht querrunzeligen Backengruben rotbraun. Klypeus in der Mitte mit zwei bräunlichen, nicht sehr deutlichen Querstriemehen in einer Linie. Die ersten zwei Fühlerglieder, die Arista und auch noch die Wurzel des dritten Gliedes rot, der Rest fast schwarzbraun. Klypeuskiel mit vielen Längsfalten. Wangen nur etwas breiter als das dritte Fühlerglied. Rüssel und Taster schwarz, Prälabrum versteckt. Mundrand ein sehr flacher Bogen, nicht hinaufgezogen. Thorax und Schild metallisch schwarzgrün, mit Hohlpunkten dicht übersät, daher mit gemildertem Glanze, beide mit anliegenden gelben Härchen von seidenartigem Glanze dicht bedeckt. Pteropleuren länger behaart. Hinterleib dunkel goldgrün mit Purpurschimmer, glänzend, fein punktiert. Am äußersten Seitenrande der Tergite liegen Dreiecke von silberweißem Tomente, deren Spitzen am Vorderrande der einzelnen T*F+ 100 Friedrich Hendel. Tergite liegen und Sägezähne bilden. Auch die sonstige Behaarung des Hinterleibes schimmert hell. Das fünfte Tergit ist deutlich kürzer als das dritte und vierte zusammengenommen. Hüften und Schenkel dunkel metallischgrün, die hinteren etwas rötlich durchscheinend, Knie schmal rot. Schienen an der Wurzel und in der Mitte rot, sonst vorherrschend metallisch grün. Füße rot, die vor- dersten dunkel rotbraun, am Ende schwärzlich. Behaarung gelblichweiß. Schenkel dick, ventral an der Spitze abgeflacht, nur schwach furchig vertieft. Flügel gleichmäßig und nur schwach bräunlich hyalin, fast wie glashell. Adern rot. Subkostalzelle gelb. Aderung wie bei Duom. obscura Walk., nur ist die kleine Querader der Mitte der Discalzelle sehr genähert. — Schüppchen weiß, gelb gerandet. Schwingerkopf hellgelb. Körper 6 mm, Flügel 5 mm lang. 10. Duomyia tomentosa n. Sp. 1 @ aus Nordqueensland, Townsville (leg. F. P. Dodd), im British Museum in London. j Stirne vorne an ihrer größten Breite doppelt so breit wie ein Auge, auf ihrer Fläche eben und undeutlich punktiert; nur am Augenrande und vorne an den Seiten mit deutlich sichtbaren feinen Hohlpunkten besetzt. Der Farbe nach ist sie matt rotgelb, seitlich am Rande hellgelb. Augen- ränder bloß mit einem linienartigen weißen Saume. Die Behaarung der Stirne ist gelb und außerordentlich kurz. Özellenfleck schwarz. Keine Ozellar- und Frontorbitalborsten. Das obere Cerebrale und die hinteren Augenränder gelb, der mittlere Hinterkopf schwärzlich. Der ganze Hinterkopf ist mit Ausnahme des obersten Randes weiß bereift. Unter- gesicht und unterer Hinterkopf hell wachsgelb, an den Wangen und den feingerunzelten Backengruben von geringem Glanze, sonst weiß schim- mernd. Klypeuskiel mit vielen Längsfalten. Wangen mehr als doppelt so breit wie das dritte Fühlerglied. Fühler erheblich kürzer als das lange Untergesicht, wie die nackte Arista gelbrot. Fühlerwurzeln außerordentlich weit vonein- ander entfernt. Thorax und Hinterleib olivengrün, durch dichte ockerige Bestäu- bung und gelbe, anliegende Pubeszenz wie matt erscheinend. Die Chitin- haut ist fein und zart punktiert, auch das Schildehen. Dieses ist hell rotbraun und ebenfalls mit gelber Pubeszenz bedeckt. Am Hinterleibe ist das fünfte Tergit vorherrschend rötlich ocker- gelb und so lange wie das dritte und vierte Tergit zusammen. Der Hinterleib ist noch matter als der Thorax. Hüften und die hell behaarten Beine einfärbig rotgelb. Die Arten der Platystominen. 101 Flügel gelblich tingiert, mit rotgelben Adern, wie bei Duom. obscura Walk. verlaufend. Subkostalzelle intensiv gelb. Submarginal- zelle verwaschen gelb. Die hintere Querader und der letzte Abschnitt der Diseoidalis sind wellig gebogen und haben fast dieselbe Richtung. — Schüppchen weiß, hell gerandet. Schwinger rostfarbig. Körper fast 11 mm, Flügel S mm lang. 11. Duomyia grandis Schiner. Stenopterina grandis Schiner, Novara-Dipt., p. 289, 172 (1868). {1 5 angeblich aus Chile, gesammelt auf der Novarareise, im Wiener Hofmuseum. Die Stirne ist relativ schmal, vorne nur so breit wie ein Auge, von allen Arten am schmälsten; eben und glatt, unpunktiert, matt rot- braun, vor den Ozellen rotgelb, am Augenrande schmal weiß eingefabt. Ozellen- und Scheitelplatten sowie der obere Rand des Hinterkopfes rot, deutlich glänzend. Die kurze Behaarung der Strieme der Stirne schimmert weißlich. Die Frontorbitalborsten (jederseits 1—2) und die Ozellenborste sind durch Haare angedeutet. Zwischen Fühlerwurzeln und Augen liegt je ein dunklerer Fleek. Wangen schmal, nur Ikades dritten Fühlergliedes breit. Backengruben fein gerunzelt. Untergesicht und unterer Hinterkopf matt wachsgelb; Klypeus in der Mitte mit einem kleinen braunen Fleck von Hufeisengestalt, oben mit vielen feinen Längsfalten und zwischen den Fühlerwurzeln so schmal, daß sich diese beinahe berühren. Fühlergruben weiß, sehr groß und tief, ganz bis zum Mundrande herabreichend. Oberer Hinterkopf seitlich schwarz- braun, wie bei D. maculipennis weiß bereift. Fühler rot, so lang wie das Untergesicht, das dritte Glied nicht nur so lang, sondern auch ziemlich breit. Arista nackt. Prälabrum sehr niedrig, kaum sichtbar. Taster und Rüssel schwarzbraun. Thorax und Schild rot, Zentralregion des Rückens fein punktiert, metallisch blaugrün. Überall ist der Glanz dureh einen zarten weißlichen Reif stark gemildert, auf dem Rücken überdies noch durch eine dichte gelbe Pubeszenz verringert. Auch das Schildehen ist hell behaart. Die feinen Haare der oberen Mesopleuren und ein paar Borsten auf den Pteropleuren schwarz; sonst ist die Behaarung der Pleuren weißlich. Metathorax schwarzbraun. Hinterleib glänzend gelbrot, an den Hinterrändern der Tergite 2—4 undeutlich begrenzt, blaugrün. Behaarung vorne weißlich, an den Seiten zelb, oben und hinten schwärzlich. Fünftes Tergit etwas kürzer als das dritte und vierte zusammengenommen. Beine rotgelb, mit den bei D. obscura angegebenen schwarzen Borsten, sonst hell behaart. Vorderhüften dunkelbraun. 102 Friedrich Hendel. Flügel schwach gelblichgrau hyalin, mit hellgelben Adern. Sub- kostalzelle gelb. Die Discoidalis mündet ein wenig über der Flügelspitze; ihr letzter Abschnitt weicht nicht stark von der Richtung des vorher- gehenden ab, ist nur schwach wellig gebogen und verengt mit der Cu- bitalis die Mündung der ersten Hinterrandzelle deutlich aber nur mäßig. Die kleine Querader steht fast auf der Mitte der Discalzelle, die hintere nicht sehr schief. — Schüppchen weißlich, ockerig gerandet. Schwinger rostgelb. Körper 9 mm, Flügel S mm lang. 12. Duomyia nigripes Macquart. Dipteres exot., Suppl. 4, p. 283, Pl. 26, Fig. 6 (1850) (Senopterina). cd, Tasmanien. „Viridis nitida. Pedibus nigris. Alis flavidis macula eostali apice- que fuseis. Long. 2?/, lin. Palpes, face, front et antennes testac6s. Thorax & leger duvet blanchätre; cötes testaces. Abdomen ovale; armure copula- trice munie de deux longs filaments testaces. Pieds noirs, a metatarse d’un testac& obscur. Cuillerons jaunes. Ailes jaunätre; base et bord ext6rieur d’un jaune fauve; une petite tache brune au bord ext£erier, & la hauteur de la premiere nervure transversale qui est bord6e de brun; extr&mite bordede de brun; nervure externo-mediaire arquede au-dela de la 2. transversale: celle-ci oblique, situee en-deca du milieu entre la pre- miere et l’extremite.“ 13. Duomyia scutellaris Macquart. ” Dipteres exot., Suppl. 4, p. 282, Pl. 26, Fig. 5 (1850) (Senopterina). O, Tasmanien. „Viridis nitita. Scutello testaceo. Abdomine apice testaceo. Pe- dibus rufis. Alis immaeculatis. Long. 3 lin. Trompe noire; palpes fauves. Face fauve, a leger duvet blanchätre. Front d’un brun noirätre; un peu de duvet blan- chätre sur les bords; vertex testace. Antennes fauves; un peu de brunätre aA lVextremite du troisieme article. Thorax A leger duvet blanchätre et bandes d’un vert obseur; cötes et poitrine d’un testace fonee; &cusson testac6. Abdomen d’un vert obsceur; dernier segment testac6; avant- dernier A cÖtes testaces. Cuillerons blanchätres. Ailes un peu jaunätre a la base et au bord exterieur: nervure externo-mediaire droite au-delä de la 2. transversale; celle-ci situ6ee au tiers entre la premiere et l’extremite.“ Die Arten der Platystominen. 103 24. Genus Stenopterina Macquart. (Senopterina) Suites ä Buffon, Vol. 2, p. 543 (1835). Tabelle der Arten. Flügel mit einem isolierten dunkelbraunen Längsschweif nur in der ersten Basalzelle. der weder an der Wurzel, noch an der Spitze an der kleinen Querader mit dem Braun des Flügelvorderrandes zu- sammenhängt. Thoraxrücken zwischen den Flügelwurzeln beson- ders stark zusammengedrückt. . . . Re | — Flügel ohne den isolierten, cburalsterntiächen en Längswisch in der ersten Basalzelle. Ist diese braun, so ist es auch die Marginal- und Submarginalzelle darüber oder der braune Saum der kleinen Querader hängt mit dem Vorderrande zusammen . . 2 1. Flügelvorderrand von der braunen Subkostalzelle bis zur Discoidalis zusammenhängend dunkelbraun. Klypeus und Prälabrum rotgelb. Hintere Querader schmal gesäumt. 1. S. brevipes Fabrieius. — Der braune Flügelapikalsaum ist von der dunklen Subkostalzelie deutlich getrennt. Klypeus und Prälabrum braunschwarz geileckt. Hintere Querader breit fleckenartig gesäumt. 2. 8. infuscata n. SP. 2. Der Flügel ist vor der kleinen Querader zwischen Kosta und Dis- coidalis, hinter derselben nur im oberen Teile und an der Spitze der ersten Hinterrandzelle ziemlich gleichmäßig braun tingiertt . 93 — Flügel ohne einen zusammenhängenden braunen Kostalsaum, der von der Mediastina- bis zur Discoidalismündung reicht. . . ... 4 3. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist wenig kürzer als der vor- letzte. Viertes Tergit des @ ohne Warzen. 4. S. fuscicosta n. SD. — Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist beinahe doppelt so lang wie der vorletzte. Viertes Tergit des Q@ mit zwei Warzen. 3. 5. verrucosan. Sp. 4. Stirne mit zwei samtbraunen Flecken. Flügel mit drei schwarz- braunen Flecken: einer an und oberhalb der kleinen Querader, der zweite an der hinteren Querader und der dritte an der Flügelspitze. 5. S. macularis Fabrieius. — Stirne ohne samtartige Flecke. Flügel ohne solche Fleeke . . 5 5. Thorax blaugrün, die Seiten- und Hinterränder sowie das Schildehen gelb. 7. S. varia Coquillett. — Thorax blau oder schwarz . . . ee a LE 6. Flügel längs der Kosta und an der Sitze Hiöie haare "Die schwarz- braune Längsstrieme des Flügels verläuft längs der Discoidalis bis zur hinteren Querader und biegt dann an dieser winkelig herab. 8. S. flexivitta Walker. — Flügel mit einem isolierten braunen Apikalfleck — 104 Friedrich Hendel. 7. Thoraxrücken glänzend blau; Subkostalzelle wie der Kostalrand bleichgelb. 6.8. cyanea Giglio-Tos. — Thoraxrücken schwarz, nicht metallisch. Subkostalzelle dunkel- braun, mit dem braunen Längsschweif des Flügels zusammen- hängend. 9. S. alligata Van der Wulp. 1. Stenopterina brevipes Fabricis. Dacus brevipes Fabrieius, Syst. Antl., p. 272, 2 (1805). — Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 513, 1 (1830). — Macquart, Suit. & Buff., Vol. 2, p. 454, 1, Pl. 19, Fig. 14 (Senopterina) (1835). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 108. Herina mexicana Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 208, Pl. 19, Fig. 2 (1843). — Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt., Vol. 2, p. 380, Pl. 10, Fig. 6 (Steno- pterina) (1897). — Cresson, Trans. Amer. Ent. Soc., Vol. 32, p. 279 (1906). Herina splendens Macquart, Dipt. exot., Suppl. 1, p. 209, Pl. 18, Fig. 8 (1346). Ortalis angusta Walker, Dipt. Saunders., Vol. 4, p. 374 (1852). Stenopterina caerulescens Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 97, 1 (1873). Zitiert aus Nordamerika. Mexiko, Kolumbien, Südamerika. — Ich habe die Typen Wiedemanns vor mir, dann Stücke aus Bolivia (Suapi, Songo, Mapiri), Mexiko, Peru (Callanga, Urubambafluß), Brasilien (Rio Grande, Ypanema) und Paraguay. Die Art ist in bezug auf Größe und Färbung des Körpers und der Flügel ziemlichen Schwankungen unterworfen. Im allgemeinen sind jedoch die dunkleren Formen häufiger als die hellen. Kopf glänzend rotgelb. Stirne selten ganz rotgelb oder rot, wachs- glänzend, meist die konvexe Vorderstirne, die immer stärker glänzt, rot- braun bis schwarzbraun. Scheitelplatten und Ozellenfleck gewöhnlich glänzend dunkelbraun. Augenränder schmal silberschimmernd. Der obere Hinterkopf glänzt, der untere ist weiß bereift. Untergesicht am hellsten gefärbt. Fühlergruben braun, aber weiß schimmernd. Prä- labrum, Taster und Kinn rot; Rüssel schwarzbraun. Fühler rot, drittes Glied in der Regel dunkel rotbraun. Arista nackt. Der Klypeus ist ober- halb der Mitte im Profile winkelig gebrochen. Stirne länger als breit. Thorax und Schild von roter, rotbrauner bis endlich ganz tief dunkler Grundfarbe, aber mit lebhaftem und vorherrschend blau- violettem Metallschimmer. Die hellsten Stücke sind direkt rot zu nennen. Auch Beine und Hinterleib sind dann rot. Bei anderen sind nur mehr die unteren Pleuren, das Schildehen usw. rot. Bei den dunkelsten endlich ist das Rot oder Rotbraun ganz verschwunden. Die zarte und feine Behaarung des Rückens und des Hinterleibes ist gelblich bis goldgelb und schimmert auffallend hell. Seitlich am Rücken zieht von den Schultern bis in die Suturaldepression eine breite, weiß bereifte Binde, biegt dann schief auf die Pleuren herab und überzieht die obere Ecke der Meso- Die Arten der Platystominen. 105 pleuren und die ganzen Ptero- und Metapleuren. Die vorderen Pleuren dagegen glänzen stark; nur die Sternopleuralnaht schimmert vorne silber- weiß. Rücken fein punktiert, ohne merkliche Längsstriemung, deutlich länger als breit, in der Mitte mit einer durchgehenden Querfurche. Schildehen mit vier Borsten. Hinterleib selten vorherrschend rotbraun, häufiger ist dies noch beim g als beim © der Fall, meist metallisch dunkelblau, stark violett schimmernd. Ovipositor gleichfärb’g. Beim Q sind die Tergite 3—3 un- gefähr gleich lang, beim J ist das fünfte weitaus länger als das dritte und vierte zusammen. Hüften und Schenkel rot bis rotbraun, letztere meist vor der Spitze in verschiedener Ausdehnung und Intensität verdunkelt, manchmal sogar mit metallischem Schimmer. Schienen und Füße rotbraun bis schwarz- braun, die vordersten immer am dunkelsten. Die Borsten der Vorder- schenkel nur schwach; diese und die anterodorsale Reihe an der Spitze der Hinterschenkel schwarz. Alle übrige Behaarung hellgelb. Flügel glashell. Die Subkostalzelle und daranschließend ein Randsaum, der gegen die Flügelspitze etwas breiter wird und an der Mündung der Discoidalis endet, schwarzbraun. Seine untere Grenze überschreitet der kleinen Querader gegenüber die Radialis und läuft dann unter ihr weiter, der Kosta fast parallel, um etwas vor der Mün- dung der Discoidalis diese Ader zu schneiden. Das Schwarzbraun, das die ganze erste Basalzelle erfüllt, umsäumt auch noch die kleine Quer- ader und setzt sich an der Discoidalis als kurze Spitze fort. Auch der ganze Raum in und bei der Radialisgabel ist bis gegenüber der Media- stinamündung in das Schwarze der Basalzelle eingeschlossen. Endlich ist noch die hintere Querader mit einem gleichbreiten, dunkelbraunen Saum umgeben, der zirka '/, dieser Querader breit ist. Die zweite Basal- zelle und die Basis der Discalzelle sind nur schwach angehaucht; ebenso die Wurzel der Kostalzelle. Schüppehen weiß. Schwingerkopf rost- braun bis dunkelbraun. Die intensivst gefärbten Stücke (aus Paraguay und Brasilien) haben folgendes Aussehen: Stirne vorne ausgedehnt dunkel; Thorax ohne Rot: Schenkel dunkel und metallischblau oder violett schimmernd. Saum des Flügelrandes und der hinteren Querader dunkler und breiter; der schwarze Längsschweif der ersten Basalzelle verlängert sich jenseits der kleinen Querader längs der Discoidalis bis zur hinteren Querader. Die ganze zweite Basalzelle und die Wurzelhälfte der Discalzelle sind in- tensiv geschwärzt und endlich auf der Oberstirne zeigen sich ähnlich wie bei Stenopt. macularis Fab. zwei matte Flecke. Diese extreme Varietät wird aber dureh Übergänge vollkommen mit den normalen und den hellen Stücken verbunden. Die Größe des Körpers und Flügels variiert zwischen 45—10 mm. 106 Friedrich Hendel. 2. Stenopterina infuscata n. sp. 4 © aus Bolivia (Songo) von der Firma Banghaas & Staudinger. Bis auf folgende Unterschiede gleichen diese Stücke der Stenopt. breripes Fab. ganz. Der Mundrand und die Mitte des Klypeus in Form eines Dreieckes glänzend braunschwarz. Hinterleib goldiggrün, nur wenig blau schim- mernd; bei St. Drevipes Fab. immer blau mit violettem Schimmer, der hier stets fehlt. Flügel nicht glashell, sondern in der Kostal-, der Marginal- und Submarginalzelle jenseits der kleinen Querader sowie längs der vierten und fünften Längsader intensiv bräunlichgelb tingiert. Subkostalzelle schwarzbraun. Der gleichfärbige Apikalfleck des Flügels ist viel breiter; seine innere Grenze liegt bei weitem nicht so schief in der ersten Hinter- randzelle, so daß er unten fast mit der Mündung der Discoidalis zu- sammenfällt, sondern steht fast auf den Längsadern 3 und 4 senkrecht. Der Fleck schließt mehr als das Enddrittel des letzten Discoidalader- abschnittes in sich ein, überschreitet die Ader aber nur als schmaler, ver- waschener Saum. In der ersten Hinterrandzelle dringt der hyaline Teil der Zelle etwas in den braunen Fleck hinein, so daß er hier heller er- scheint. Oben hängt derselbe mit dem Braun der Subkostal- zelle jedoch nicht zusammen, sondern bleibt die ganze Breite der Marginalzelle frei. Die hintere Querader ist viel breiter als bei St. brevipes Fab. braun gesäumt; der Saum ist ungefähr ?/, der Länge dieser Querader breit. Unter der kleinen Querader tritt das Braun der Basalzelle ein wenig und nur verwischt unter die Discoidalis herab. Körper und Flügel 9—10 mm lang. © 3. Stenopterina verrucosa n. sp. 3 © aus Bolivia (Songo) im Ungarischen Nationalmuseum und aus Yungas de la Paz im British Museum. In der Form des Kopfprofiles und des Thorax sowie der Schildehen- beborstung der St. macularis Fab. gleichend. Kopf mit Ausnahme der unteren Wangen, der Backengruben, des seitlichen Mundrandes und der Tasterspitzen und des zweiten Fühler- gliedes, die rot sind, schwärzlich rotbraun, mit schwachem dunkel- violetten Schimmer. Stirne oberhalb der Querfurche mit zwei großen schwarzen samtartigen Flecken, wie bei St. macularis Fab. angegeben. Fühlergruben, ein Längsmittelstrich in der Oberhälfte des Klypeus und die Augenränder weiß schimmernd. Arista nackt. Profil des Gesichtes gerade. Thorax entweder der Gänze nach mit dem Kopfe gleichfarbig oder schon auf dem Rücken, an den Schultern und dem Schildrande, dann Die Arten der Platystominen. 107 aber besonders an den Pleuren, namentlich nach unten hin, deutlich bis vorherrschend rot gefärbt. Der Rücken ist durch Punktierung matter und schimmert schwarzviolett, Schultern und Schildehen jedoch sowie die Pleuren glänzen blaugrün. Die kurze Behaarung des Rückens ist fuchsrot, die Zeiehnung desselben besteht aus drei grauen Längsstriemen, von denen aber nur die mittlere gut sichtbar ist. Der Hinterleib ist am basalen Doppelsegment von der Wurzel her mehr weniger ausgedehnt rotgelb, sonst an diesem Ringe dunkler gefärbt, mit grünem Metallschimmer. Die Tergite der Ringe 3—5 sind violett- schwarz; alle Ringe leuchtend hellrot behaart. Das dritte Tergit ist so lange wie das vierte und fünfte zusammen. Das vierte Tergit hat jeder- seits am Vorderrande einen großen, stumpfen, warzenartigen Höcker, der mit der dieht goldgelb behaarten Spitze nach hinten gerichtet ist. Bei zwei Stücken sind Hüften und Beine hell rotgelb und nur die Fußenden bräunlich gefärbt. Das dritte Stück mit dem ganz dunklen Thorax stellt anscheinend das andere Extrem vor, da seine Beine mit Ausnahme der roten Fersen der vier hinteren Beine und der rotbraunen Wurzeln der hinteren Schenkel ganz schwarzbraun sind. Die Behaarung der Beine bleibt aber immer hellgelb. Am Flügel ist der ganze Vorderrand intensiv bräunlichgelb tingiert und zwar vor der kleinen Querader von der Kosta bis zur Discalis, jenseits derselben zunächst nur von der Kosta bis etwas über die Cu- bitalis hinaus und dann gegen die Spitze der ersten Hinterrandzelle hin allmählich wieder bis zur Discoidalis herabreichend. Schwächer gelb sind die zwei Wurzelzellen und die Basis der Discalzelle gefärbt. Gelb gesäumt ist auch die Posticalis. Gesättigter braun ist die Subkostalzelle. Graubraun mit verwaschenen Grenzen ein Fleck um die kleine Querader herum, der sich längs der Diseoidalis bis zur hinteren hinzieht und mit dem schmäleren, aber deutlicher abgegrenzten Saum dieser Querader zu- sammenstößt. Auch der Endabschnitt der Cubitalis ist intensiver ver- waschen graubraun und die Radialisgabel schwärzlich umsäumt. Der übrige Flügel ist graulich hyalin. — Schüppehen rostgelb, Schwinger- kopf braun. Körper fast 12 mm, Flügel 11 mm lang. 4. Stenopterina fuscicosta n. sp. 1 © aus Yungas de la Paz, Bolivia, von Herrn B. Lichtwardt. Bis auf die folgenden Angaben ganz mit der Beschreibung des dunklen Stückes der St. verrucosa übereinstimmend. Längsmitte des Klypeus rotgelb, nicht schwarz. Thorax ganz tief schwarzbraun, auch an den Pleuren. Hinterleib im ganzen dunkler, von geringem Glanze, stark punktiert, vorherrschend einen einfach schwarzen Eindruck machend. Behaarung von der Mitte an dunkelrot bis schwärz- 1085 Friedrich Hendel. lieh. nur an der Basis heller. Das dritte Tergit ist nur etwas länger als das vierte und fünfte allein genommen. Das vierte Tergit ist normal, ohne Warzen. Die Basis der Vorderschenkel und die Wurzelhälfte der hinteren Schenkel sind rot. Die Anlage der Flügelzeichnung ist die gleiche wie bei St. verru- cosa, nur ist die Farbe derselben nicht bräunlichgelb, sondern rotbraun und in der Flügelmitte stark verdunkelt, um die Radialisgabel herum sogar schwarzbraun. Die Adern sind hier schwarz, dort rot. Hierist der Abstand der beiden Queradern an der Discoidalis wenig kürzer als der erste oder der letzte Abschnitt der Discoidalis, bei St. verrucosa jedoch ist er nur etwas länger als die Hälfte eines dieser zwei Abschnitte. 5. Stenopterina macularis Fab. Dacus macularis Fabricius, Syst. Ant., p. 275, 11 (1805). — Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 465, 14 (Ortalis) (1830). — Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt.. Vol. 3, p. 47 (Stenopterina) (1873). — Hendel, Gen. Plat. Fig. 109—110. Herina violacea Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 207, Pl. 29, Fig. 1 (1843). Ortalis violacea Macquart, Dipt. exot., Suppl. 3, p. 62, Pl. 7, Fig. 3 (1847). Chromatomyia bicolor Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 805 (1849), aus Para. Zitiert aus Brasilien und Rio Negro. — Ich habe Stücke vor mir aus Rio Grande do Sul und Itaituba in Brasilien, aus Vilcanota und vom Urubambafluß in Peru und aus Songo, St. Antonio und Mapiri in Bolivien. Die beiden Scheitelplatten, ein schlankdreieckiger Medianstreifen der Oberstirne, auf dem oben in einem dunklen Flecke die Ozellen liegen, die schmalen Stirnaugenränder und der obere Hinterkopf elänzend rotgelb bis rotbraun. Die konvexe Vorderstirne vor der (uer- furche glänzend schwarzbraun, oft mit violettem Schimmer. Über der Querfurche jederseits eine samtartig matte, dunkel rotbraune Makel, oben dureh die eindringende Scheitelplatte zweizackig. Stirne so lang wie breit. Der übrige Kopf, eingeschlossen Fühler, Lunula, Prälabrum und Taster rotgelb. Am hellsten gelb ist der Klypeus, wenig glänzend. Die Fühlergruben sind häufig gebräunt, aber silberig bereift. Augenränder weiß bis goldgelb schimmernd; desgleichen der ganze untere Hinterkopf. Rüssel mit Ausnahme der vorderen Spitze und Tasterwurzeln schwarz- braun. Drittes Fühlerglied dunkler als die Basis, mehr rotbraun. Arista nackt. Klypeus im Profile gerade oder nur schwach konkav. Thorax, Schild und Hinterleib metallisch glänzend, schwarz, mit lebhaften violetten und blauen Reflexen. Thoraxrücken nur wenig länger als breit, fein punktiert, kurz schwarz behaart, mit einer aus grauen Striemen zusammengesetzten Zeichnung: eine gleiehbreite durch- eehende Mittellängsstrieme, seitlich je zwei schmälere Striemen, die in der Naht breit verbunden sind. Die äußere derselben bildet hinter der Die Arten der Platystominen. 109 Sehulterbeule einen feinen Haken. Pleuren stark glänzend, unbestäubt, Sternopleuralnaht vorne silberschimmernd. Rückenmitte ohne durch- laufende Querfurche. Schildehen mit sechs Borsten. Hinterleib stark glänzend, die feine Behaarung desselben hell gelb- lieh schimmernd. Beim 7 ist das basale Doppelsegment und das fünfte sehr lang, letzteres weitaus, fast doppelt so lang als das dritte und vierte zusammengenommen. Beim 9 ist das dritte bis fünfte Tergit in der Länge nur wenig verschieden; das fünfte erscheint oft durch Einziehen kürzer. Erstes Glied des Ovipositors schwarz. Hüften und Beine glänzend dunkel rotbraun bis schwarzbraun; Schenkel an der Wurzel und Schienenspitze rotbraun, Füße rot. Mittel- schenkel posterior der ganzen Länge nach, Hinterschenkel anterodorsal an der Spitze mit langen Borstenhaaren gewimpert. Vorderschenkel posterodorsal und posteroventral mit einer Borstenreihe. Borsten und Behaarung der Schenkel schwarz. In der Körperfärbung beobachtet man einige Schwankungen. Die Schultern und die Pleuren, besonders nach unten hin, sind häufig mehr oder weniger deutlich rotbraun bis rot. Ebenso kann das Rot an den Beinen sich soweit ausdehnen, daß dieselben ganz oder fast ganz rot sind. Auch in der Intensität und Ausdehnung der Zeichnung des Flügels zeigt sich eine ziemliche Variabilität, welche in Verbindung mit jener der Leibesfärbung als Endglieder zwei Varietäten erzeugt, die ich mit Stenopt. macularis Fab. und Stenopt. violacea Macqu. bezeichnen möchte. Die Stücke mit dunklerer Leibesfärbung haben auch dunklere Flecke am Flügel. Diese typische Form hat folgende Zeichnung. Ein großer schwarzbrauner und scharf umgrenzter Fleck in der Flügelmitte umgibt zunächst noch unter der Oubitalis fast halbkreisartig die kleine Querader; über der Cubitalis ist er innen geradlinig und etwas schief bis zur Subkosta hinauf begrenzt, außen jedoch erweitert er sich in der Submarginal- und Marginalzelle bis gegenüber der Verlängerung der hinteren Querader, wo er eine Stufe bildet und nur noch dureh die Marginalzelle mit dem Braun des schief oben an der Flügelspitze liegen- den Fleckes zusammenhängt. Der Apikalfleck geht unten nur sehr ver- waschen über die Discoidalis hinaus. Die hintere Querader wird von einem sehr großen und breiten schwarzbraunen Fleck umgeben, dessen Breite zirka ?/, der Länge dieser Querader mißt. Die Basishälfte der Kostal-, die ganze Subkostalzelle, der ganze Raum zwischen der dritten und fünften Längsader von der Flügelwurzel bis zur kleinen Querader, gegen diese hin schon verwaschen rotbraun gefärbt. Radialisgabel und die Querader der zweiten Basalzelle geschwärzt. Der hintere Flügel- saum graubräunlich tingiert. Der Raum vor und hinter dem schwarzen Fleck der Flügelmitte glashell. 110 Friedrich Hendel. Bei der Varietät St. violacea Macqu., mit fast ganz roten Beinen, ist die Grenze des schwarzbraunen Zentralfleckes gegen die Kosta hinauf verwaschen und wird derselbe dort rot bis rotgelb. Auch hängt er mit dem Apikalfleck nicht mehr zusammen. Der Fleck an der hinteren Querader hat sich auf einen bloßen Saum reduziert. Chromatomyia bicolor Walker halte ich für eine Varietät dieser Art mit dunklen Beinen. 6. Stenopterina eyanea Giglio-Tos. Boll. Mus. Zool. Univ. Torino, Vol. 8, Nr. 158, p. 163, 3 (Bricinniella), (1893) und Ditteri del Mess. P.4, p.45, 22 (1895). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 111. g' © aus Mexiko, Orizaba, 5. Mai, leg. Bilimek, im Wiener Hof- museum. „g'?. — Corpo di color azzuro metallico con riflessi violacei. — Capo di color giallo-miele; esclusi la proboseide, la parte apicale delle antenne e la parte bassa del fronte che sono neri. — Piedi picei; il primo artieolo di tutti i tarsi giallo-bianchiecio e gli altri gradatamento piüı bruni; uneini neri, pulvilli giallicei. — Ali gialle: piü intensamente lungo la eosta; nere all’ apice e in uno spazio compreso tra la la e la 5a vena longitudinale, e Ja base e la vena trasversa posteriore; nel resto quasi limpide. — Bilancieri gialliei a capocchia bruna. — Lungh. 10 mm. — Hab.: Cuernavaca, Messico.“ Kopf samt Anhängen rotgelb, die konvexe Vorderstirne oberhalb der Lunula und die unteren Enden der Fühlergruben schwarzbraun. Drittes Fühlerglied dunkler braun. Arista rot, nackt, an der Basis zart pubeszent. Klypeus in der Mitte winkelig gebrochen. Stirne länger als breit. Die Behaarung der Stirne, des Hinterkopfes und des Leibes ist hell goldgelb, namentlich auf dem Thoraxrücken auffällig sich ab- hebend. Körper lebhaft metallisch glänzend, blau, mit violettem Schimmer. Thorax zwischen den Flügeln nicht zusammengedrückt. Schild von normaler Größe, nackt, sechsborstig. Hüften und Beine dunkel rotbraun, Schienenenden heller, Füße rot- gelb, an der Spitze etwas gesättigter gefärbt. Beborstung und Behaarung der Beine lang und zart. Flügel graulich hyalin, am Vorderrande rotgelb, gegen dunklen Hintergrund goldig schimmernd. Ein breiter Längsstreifen und ein Apikalfleck dunkelbraun. Ersterer zieht von der Wurzel bis zur hinteren Querader, wird unten durch die Posticalis, oben durch die Subkosta bis zur Mediastinamündung und dann von hier durch eine Gerade bis zum oberen Ende der hinteren Querader begrenzt. Der Apikaltleck erfüllt die Spitzen der ersten Hinterrand- und der Submarginalzelle. Die Adern des Vorderrandes sind gelb, die übrigen dunkelbraun. — Schwinger braun. Körper 10—11 mm, Flügel S—9 mm. Die Arten der Platystominen. 111 7. Stenopterina varia Coquillett. Journ. N.-York Entom. Soe., Vol. 8, p. 25 (Stenopterina) (1900). 1 g, Florida. Nr. 4521. „Head yellow, middle of front brownish, a polished black vitta each side of middle of face, outside of each, and the orbits white pruinose, antennale yellow, toward the apex brown, palpi yellow, proboseis black; thorax bluish green, the lateral and hind margins, both ends of pleura and the seutellum yellow, the latter bearing six bristles; abdomen green, base of 2. segment yellow, last segment dark brown; halteres and legs yellow; wings brown, the hind margin, 2. posterior, and middle of first posterior cell subhyaline, base tinged with yellow, costal cell and a elongated spot on third vein beyond the small cross vein, yellow. Length 12 mm.“ 8. Stenopterina flexivitta Walker. Bricinnia flerxivitta Walker, Trans. Ent. Soc. Lond., N. S., Vol. 5, p. 324 (1860). — Giglio-Tos, Ditteri del Messico, P.4, p.45 (1895). — Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt.. Vol. 3, p. 203 (1873). Mexiko. Q©. Nigra, capide apud oculos albo, vitta antiea albida, antennis ferrugineis basi fulvis, thorace vittis tribus albidis, pectore purpureo- cyaneo, abdomine cupreo, femoribus postieis basi flavis, tarsis fulvis, alis sub-einereis, costa apiceque luridis, vitta discali angulata nigra, vena discali transversa vix arcuata. ©. Black, head white about the eyes and with a whitish facial stripe, which is dilated towards the epistoma; antennae ferruginous, tawny towards the base; thorax with three whitish stripes; pectus blue, varied with purple; abdomen cupreous:; vagina of the oviduet attenu- ated; hind femora yellow towards the base: tarsi sawny; wings greyish, lurid along the costa and at the sips, and with a blackish stripe which extends from the base to and along the discal transverse vein; the latter is upright and hardly curved, and is parted by four times its length from the border, and by a little less than its length from the praebrachial transverse vein, which is oblique. Length of the body 5 lines; of the wings 10 lines. 9. Stenopterina alligata Van d. Wulp. Biolog. Centr.-Amer., Dipt., Vol. 2, p. 381, 2, Tab. X, Fig. 7 (1899). ©, Mexico, Paso del Macho. Steel-blue; thoracie dorsum black, with indistinet grey stripes: legs brownisch-red; halteres black; wings subhyaline, an apieal border and a large space, connected with the border of the posterior cross-vein, brown. — Length 9 mm. 112 Friedrich Hendel. Closely allied to St. mexicana Macqu., and agreeing with it in most of its charakters. The thoracie dorsum, however, is not metallic, but black, with indieation of greyish stripes. Wings with a large brown patch extending from the base to beyond the small cross-vein, including the mediastinal cell, the first and second basal cells, and the greater part of the discal cell, and eonnected with the brown border of the posterior eross-vein: there is no continuous costal border, but a separate- brown apical spot; the mediastinal cell is longer than in Sf. mexicana.“ 25. Gemus Pseudepicausta n. g. Tabelle der Arten.') Flügel ohne braune Zeichnung („alis limpidis‘“). 7. P. limpidipennis Doleschall. — Flügel mit braunen Binden oder Zeichnungen. . .» .... 74 1. Die ganze Flügelspitze jenseits der hinteren Querader schwarz- braun, nur mit einer schiefen weißen Bogenbinde vor dem braunen Spitzenrandsaum versehen. Vorderschenkel des 5 ventral mit lanzettförmigen Borsten besetzt. 9. P. lagarosia n. SP. -— Flügelspitze nicht derart gezeichnet. Vorderschenkel des g ohne lanzettliche sAnhänge 7. nuin .anisah 0% aut Were 2. Nur die divergierenden äußeren V er kaitborkten vorhanden! Rücken dunkel, rotschimmernd behaart. Beide Queradern dunkler gesäumt. 1. P. chalybea Doleschall. — Auch die inneren gekreuzten oder doch konvergierenden Scheitel- borsten vorhanden . . . „ErRuR, HE: 3 3. Zwei Schildehenborsten. ahrskarisclie Aron Aeıpa 7 RES — Vier bis sechs Schildehenborsten. Indo-malaiische Artan 4 4. Erzfarbige, blaue oder grüne Arten 5 — Braune, grau bestäubte Art 5. P. mutilloides Walker. 5. Die dunklen Säume der beiden Flügelqueradern sind fleckenartig breit und hängen längs der Discoidalis zusammen . . ..8 — Der dunkle Saum der kleinen Querader ist isoliert oder fehlt ganz, jener der hinteren Querader ist schmal und nie fleckenartig BEEIU N Ar 1% ; HT, BETTER 6. Grundbehaarung des Rüekens scher arz. Kleine Ondıader dunkel ge- Saum. male : a — Grundbehaarung der Fickens Seine, Klee Ouerader ganz UN- gesäumt. 2. P. geniculata v. d. Wulp. (. Sechs fast gleichstarke Schildehenborsten. 3. P. bataviensis Schiner. — Vier Schildehenborsten. 4. P. quadrisetosa de Meijere. '‘) Fraglich hiehergehörig ist: Ortalis Bigotii Macquart, Dipt. exot., Suppl. 4, p. 283, Taf. 26, Fig. 7 (1850), Insel Bourbon. Die Arten der Platystominen. 113 8. Die braune breite Ziekzackquerbinde des Flügels hängt mit dem Braun des Vorderrandes zusammen. 8. P. angulata n. Sp. — Obige Ziekzackbinde ist oberhalb der kleinen Querader abgebrochen. 6. P. Wallacei n. Sp. . Vorderschenkel und Gesichtsrücken gelb. 10. P. reetan. Sp! — Beine und Gesichtsrücken schwarz. 11. P. Andreinii Bezzi. Ne) Anmerkung: Folgende Dacus-Arten Walkers gehören nach der Beschreibung mit großer Wahrscheinlichkeit in diese Gattung. Dacus exigens Walk. und Dacus contrahens Walk., Proc. Sinn. Soc. Lond,, Vol. 4, p. 151, 180 (1860), beide aus Makassar, haben nur die hintere Querader dunkel gesäumt. Bei ersterer heißt es „legs tawny“, bei letzterer „legs piceous“. Dacus erpertus Walk., 1. e., Vol. 6, p. 12, 47 (1862), aus Djilolo hat beide Queradern dunkel gesäumt, Taster, Fühler und Beine schwarz, Vielleicht gleich chalybea Dolesch. Dacus detrudens Walk., 1. e., Vol. 8, p. 135, 11 (1865), aus Salawatty hat wie die ersten zwei Arten nur die hintere Querader dunkel gesäumnt, die Beine pech- braun. Als besonderer Unterschied käme vielleicht in Betracht: „face tawny, with a black band near the epistoma“. 1. Pseudepicausta chalybea Dolesch. Herina chalybea Doleschall, Naturk. Tijdschr. voor Nederl.-Indie, Vol. XVII, p- 125, 84 (1858). — Osten-Sacken, Ann. Mus. Gen., Vol. XVI, p. 466 (Stenopterina) (1881). — Berl. Ent. Zeitschr., Vol. XXVI, p. 213 (1882). — De Meijere, Nova- Guinea, Vol. 9, p. 375 (1913). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 119—120, Dacus obtrudens Walker, Proc. Linn. Soc., Vol. III, p. 116, 135 (1859). — Östen-Sacken, Berl. Ent. Zeitschr., Vol. XXVI, p. 213 (1882). Zitiert aus Amboina; Ternate; Kandari, Celebes; Dorei Hum, Neu- Guinea; Philippinen; Aru. 10 SZ 9% aus Amboina, Ternate, von den Inseln Deslacs und Nusa (leg. Birö) im Wiener Hofmuseum (Type Doleschalls), Ungar. Nat.-Mus. und Mus. Stor. Nat. Genova (Type Osten-Sackens). Der Kopf erscheint schwarz, hat aber auf der Stirne, den Wangen, Backengruben und am Mundrande einen dunkel rotbraunen Stich und überall einen zarten violetten Schimmer. Die Stirne glänzt wachsartig, in der Mitte stärker als an dem nach innen undeutlich begrenzt, breit weißschimmernden Augenrande. In gewisser Beleuchtung ist bei einigen, vielleicht besser konservierten Exemplaren die ganze Stirne zart weißlich überhaucht. Auch die kurzen, feinen Härchen der Stirne schimmern weiß. Oben am Scheitel ist die Stirne bis auf °/, einer Augenbreite verengt. Innere Ver- tikalborsten fehlen stets. Die schwache Konkavität der Ober- und die geringe Konvexität der Unterstirne sind nieht immer gleichmäßig ent- wickelt. Regelmäßig kann aber eine deutliche Längsmittelkante der Stirne gesehen werden. Klypeus glänzend, nur in den Fühlergruben, ebenso wie auf den Wangen und dem ganzen unteren Hinterkopfe weiß bereift. Abhandl. d.k. k. zool,-botun. Ges. Bd. VIII, Heft ı. S 114 Friedrich Hendel. Taster und Fühlerwurzeln hellrot. 3. Antennenglied gegen die Spitze hin gesättigter rot, am Ende fast braun. Arista rot, in der Wurzel- hälfte kurz und zart behaart. Thorax und Hinterleib metallisch schwarzblau, auf ersterem heller blau als auf letzterem. Die kurze Behaarung des Thoraxrückens schimmert rötlich. Die Längsmitte desselben durchzieht eine deutliche Strieme aus weißem Reif. Ebenso ist ein Streifen längs der Notopleural- naht weiß bereift. Die Sehildspitze, stärker jedoch die Pleuren neben der Mesopleuralnaht herab auf die Sternopleuren und die Seiten des Metanotum sind weiß bereift. Dort sind auch an den Pleuren die Här- chen weiß. Der Hinterleib ist glänzend glatt und dieht mit kurzer, lebhaft rotschimmernder Behaarung bedeckt; an der Basalhälfte scheint er bei manchen Stücken rötlich dureh. Die Tergite 3 bis 5 sind untereinander in der Länge wenig verschieden. Ovipositor metallisch schwarz. Die Hinter- änder der Tergite 3 und 4 schimmern weißlich, namentlich an den Seiten. Hüften und Beine schwarzbraun. Knie und die vier hinteren Füße mit Ausnahme der Spitzen rot. Die Vorderknie sind in geringer Aus- dehnung gerötet, die Vorderfersen selten etwas rötlich. Flügel schwach bräunlich hyalin. Seine Zeichnung tritt in wech- selnder Intensität und Ausdehnung auf. Bei hellerer Färbung ist die Zeichnung rotbraun, an den lichteren Stellen rotgelb; bei dunklerer Färbung schwarzbraun, respektive hellbraun. Dunkel ist die Subkostalzelle, ein breiter Spitzenfleck, der schmal gleich hinter der Subkosta beginnt und sich längs der Kosta weiter- ziehend stark verbreitert, so daß er beim Kreuzen der Diseoidalis die Hälfte und noch mehr des letzten Abschnittes derselben breit ist. Unter dieser Ader verläuft er. Seine innere Grenze ist nicht scharf. In seiner größten Breite nimmt er fast die ganze Endhälfte der ersten Hinterrandzelle ein, beginnt jedoch auch schon in der Marginalzelle selbst unter dem Randmale, freilich mit geringer Intensität. Die kleine Querader ist schmal und deut- lich, die hintere breit und fleckenartig dunkelbraun umsäumt. Dieser Fleckensaum kann in der Mitte zirka °/, der Queraderlänge breit sein. Bei dunkleren Stücken ist auch die Kostalzelle hellbraun gefärbt. Kleine (Juerader weit jenseits der Mitte der Discalzelle. Scehüppehen weiß, Schwinger hellgelb. Körper 8—9 mm, Flügel 6—7 mm lang. 2. Pseudepicausta geniculata Van d. Wulp. Stenopterina geniculata Van der Wulp, Tijdschr. v. Ent., Vol. 41, p. 206 (1899). — de Meijere, ibid., Vol. 54, p. 369 (1911). g Q aus. Java, G. Salak Tjomas by Buitenzorg (leg. E. Ja- eobson, November). Die Arten der Platystominen. 115 Die Art ist der Ps. chalybea Dol. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber dadurch, daß sie stets gekreuzte innere Vertikalborsten besitzt. daß die Arista fast nackt ist, die bei chalybea dunkle Rückenbehaarung hier hell weißlichgelb schimmert, die kleine Querader ganz und gar ungesäumt ist und der braune Apikalsaum des Flügels erst in der Spitze der sonst gelblichen Marginalzelle beginnt. Eine Eigentümlichkeit dieser Art sind dielangen und ab- stehenden gelben Haare auf der Unterseite der Schenkel: Ps. batawiensis Schin., die auch innere Vertikalborsten aufweist, hat eine längere und oben stärker verschmälerte Stirne, schwarze Grundbehaarung des Thoraxrückens, eine braun gesäumte kleine Quer- ader und roten Klypeus. 3. Pseudepicausta bataviensis Schin. Novara-Dipt., p. 288, 171 (Stenopterina) (1868). — de Meijere, Tijdschr. v. Ent., Vol. 54, p. 368 (1911). Stenopterina rufifemorata V. d. Wulp, Tijdschr. v. Ent., Vol. 41, p. 207 (1898). Java. Diese Art gleicht im übrigen der Ps. chalybea Dolesch. ganz. Die Stirne ist am Scheitelstärker verengt und dort nur die Hälfte eines Auges breit. Innere, gekreuzte Vertikal- borsten sınd neben den äußeren, vorhanden. .Der Klypeus ist rotgelb, nicht schwarz. Die Seiten der Abdominaltergite 1 bis 3 sind gelb. Die Beine haben wohl die gleiche Verteilung von hell und dunkel, sind aber lichter gefärbt, hellbraun, die Knie und die Fußwurzeln der vier hinteren Beine gelblich. Vorderhüften mehr gelb als braun. Pleuren an der Flügelwurzel rot. Körper 6 mm, Flügel 5 mm lang. Anmerkung. Die oben zitierte Art Van der Wulps aus Java (Malang) ist meiner Ansicht nach von bataviensis nicht verschieden. Die Diagnose lautet: „Zwart; sprieten, dijen, voorheupen en eerste lid der achtertarsen geelrood; sen zoom aan de vleugelspits en aan de dwarsadern, alsmede de mediastinaal-cel, bruin. Lengte 55-6 mm.“ 4. Pseudepicausta quadrisetosa de Meijere. Tijdschr. v. Ent., Vol. 54, p. 368 (1911). J' aus Java, Januar, April, leg. Jacobson, Type de Meijeres. Diese Art unterscheidet sich von P. chalybea Doleschall durch das Vorhandensein auch der inneren gekreuzten Scheitelborsten, durch weiß bereiften, nicht glänzenden Gesichtsrücken, durch die schwarze, nicht rotschimmernde, sehr kurze Grundbehaarung des Thoraxrückens und des Hinterleibes, welche beide von glänzend dunkelgrüner, nicht schwarzblauer Farbe sind. g+ 116 Friedrich Hendel. P. bataviensis Schiner hat roten Klypeus und rote Lateralflecke an der Wurzel des Hinterleibes und stärker genäherte Queradern. P. batavwiensis Schiner und chalybea Dolesch. haben 6 Schildehen- borsten, von denen das mittlere Paar nur etwas schwächer ist, und breite braune Säume der Kosta und der beiden Queradern. Der Kostalsaum beginnt schon in der Marginalzelle. P. quadrisetosa de Meijere hat das mittlere Borstenpaar des Schildehens nur durch sehr kurze und feine Haare angedeutet, also nur 4 Schildehenborsten und schmale Säume der Kosta und der beiden Queradern. Der Kostalsaum beginnt erst mit der Mündung der Radialis, die kleine Querader ist nur sehr schwach dunkler gesäumt und steht nur etwas und nicht so weit hinter der Flügelmitte wie bei P. bataviensis Schin. Körper 55 mm, Flügel 5 mm lang. 5. Pseudepicausta mutilloides Walker. Dacus (?) mutilloides Walk., Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. III, p. 115, 132 (1859). Osten-Saeken, Ann. Mus. Genov., Vol. 16, p. 461 (1881). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 112—113. 2 9 aus Neu-Guinea; das von OÖsten-Sacken zitierte und eines aus Moroka von Loria gesammelt. Mus. Civ. in Genua. Stirnstrieme dunkelbraun, wachsglänzend, gegen den Scheitel zu und auf dem Cerebrale rotbraun. Oberer Hinterkopf und Epistom eben- falls dunkelbraun; oberer Gesichtskiel und Fühler an der Wurzel rot. Dieht gemsledergelb bestäubt sind: die Stirnaugenränder, die breiten Wangen, die Backen und der untere Hinterkopf; dann aber auch die Fühlerrinnen. 3. Fühlerglied und Taster dunkel rotbraun. Thorax kaffeebraun, ziemlich glänzend. Aschgrau bestäubt hebt sich folgende Zeichnung hervor: die Schulterbeulen und die Lateral- gegend des Rückens dahinter bis zurück zur Quernaht und an den Ästen derselben; damit zusammenhängend eine breite Binde auf den Meso- pleuren neben der Naht und noch breiter auf die Mitte der Sternopleuren übertretend. Dann eine Mittellängsstrieme des Rückens, die mit einer Querbinde unmittelbar vor dem Schilde zu einem großen T verschmilzt. Endlich der Hinterrücken und die Hypopleuren. Schild mit 6 Borsten. Abdomen gleichfalls Kaffeebraun, aber weniger glänzend. Der Hinterrand des 2. Tergits, schief liegende Seitenflecke am dritten und die Sternite dicht weißgrau bestäubt. Das basale Doppelsegment und die grauen Stellen weißlich, der übrige Hinterleib schwarz behaart. Das erste Glied des Ovipositors ist glänzend schwarz, stumpf dreieckig, flach, aber oben nicht hohl. Hüften grau bereift. Schienen und Füße schwarzbraun. Schenkel rotbraun, an der Wurzel dunkler. Knie rot. Flügel bräunlichgrau hyalin. Subkostalzelle schwarzbraun. Ein innen verwaschen begrenzter Kostalsaum jenseits derselben bis etwas Die Arten der Platystominen. 117 über die Diseoidalismündung hinaus und gegen die Flügelspizte hin verbreitert, dunkelbraun. Beide Queradern ziemlich breit schwarzbraun gesäumt; besonders intensiv die kleine. Auch die Queradern der Basal- zellen rauchig umsäumt. Schüppcehen gelblichweiß. Schwinger braun. Körper 10—13 mm, Flügel 9—11 mm lang. 6. Pseudepicausta Wallacei n. sp. 1 © aus Neu-Guinea (leg. Wallace) im Brit. Mus. in London. Kopf dunkel erzfarbig, stellenweise aber rotbraun, so am Scheitel, in der Mitte des Hinterkopfes, am Klypeus und Praelabrum. Stirne etwas glänzend, am Augenrande schmal weißschimmernd, sehr lang, vorne so breit wie ein Auge, oben auf ?/, der Breite verengt. Innere gekreuzte Vertikalborsten vorhanden. Fühler rotbraun, Arista mit Ausnahme der Spitze kurz und zart behaart. Taster stark verbreitert, groß, rotbraun. Thorax und Schild vorherrschend rotbraun. Erzgrün sind der Rücken zwischen den Schultern und in der Längsmitte, die mittleren Pleuren und ein Schimmer auf den hinteren. Das Schildehen ist oben deutlich behaart. Die Pleuren sind nach unten hin weißlich bereift und hellschimmernd behaart. Hinterleib und erstes Glied des Ovipositors glänzend erzgrün, glatt, an den Seiten etwas weißlich bereift. Hüften und Beine hell rotbraun, Schienen und Vorderfüße etwas dunkler. Die vier hinteren Füße hellgelb, am Ende gebräunt. Flügel bräunlichgrau hyalin, am Vorderrande gelb tingiert, be- sonders in der Marginal- und der Spitze der Submarginalzelle. Die darunter liegende Endhälfte der ersten Hinterrandzelle braun, was sich auch noch über die zwei Grenzlängsadern hinaus allmählich verwäscht. Ein großer brauner Fleck an der bauchig hineingedrückten hinteren Querader, der mit einer scharfen Spitze längs der Falte in die Discal- zelle vordringt, ist an der Discoidalis nicht allein breit mit dem braunen Saum der kleinen Querader, sondern spitzenwärts auch mit dem großen Apikalfleck des Flügels verbunden. Am Flügelvorderrande ist nur die Subkostalzelle braun. Die Queradern der beiden Wurzelzellen sind auch braun gesäumt. Die Querader der Analzelle steht auf der Analis senk- vecht. Schüppehen und Schwinger hellgelb. Körper ohne Ovipositor Smm, Flügel 75 mm lang. 7. Pseudepicausta limpidipennis Doleschall. Herina limpidipennis Dol., Naturk. Tijdschr. voor Nederl.-Indie, Vol. XVH, p. 126, 85 (1858). Amboina. 118 Friedrich Hendel. „Nigro-eoerulea, metallice nitens, pedibus, fronte facieque nigris, antennis rufo-fuseis, abdomine eylindrico, alis limpidis. Long. DR Kleiner dan de voorgaande sort (Ps. chalybea Dol.), en de vleugels geheel ongevlekt; overigens geheel met haar overeenkomende.“ 8. Pseudepicausta angulata n. Sp. Das Q, das Osten-Sacken, Ann. Mus. Gen. 1881, p. 467, von Kandari auf Celebes erwähnt, welches ihm dem Dacus obtrudens Walk. sehr ähnlich zu sein schien, sowie ein @ aus derselben Region in der Sammlung von Prof. Herrmann in Erlangen haben eine gleiche, von Ps. chalybea Dol. abweichende Flügelzeichnung, welche darin besteht, daß der ganze Flügelvorderrand, ausgenommen die Flügelwurzel, bis oder fast bis herab zur Cubitalis, ferner in der Fortsetzung desselben der Spitzensaum bis unter die Discoidalis, die Endhälfte der ersten Hinterrandzelle ausfüllend, endlich, auch mit dem Kostalsaum zu- sammenhängend, eine breite, beide Queradern und den Verbindungsteil der Diseoidalis einschließende Ziekzackbinde gleichmäßig dunkelbraun sind. Flügeladerung und Schildbeborstung die gleiche wie bei Ps. chaly- bea Dol., innere Scheitelborsten jedoch vorhanden. Stirne glänzend. Thorax schwarz behaart. — Alles übrige wie bei Ps. chalybea Dol. 9, Pseudepicausta lagarosia n. Sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 121. 1 5 aus Neu-Guinea, Astrolabe-Bai, leg. Birö, im Ungar. National- Museum. Kopf samt Taster und Rüssel pechschwarz. Vorderstirne, Wangen und Backengruben rot. Scheitelkante und je ein viereckiger Fleck vor den glänzend schwarzen Scheitelplatten silberweib. Stirnstrieme wachs- glänzend. Von Scheitelborsten sehe ich nur 1 Paar, dagegen 2—3 Frontorbitalborsten. Gesicht, mit Ausnahme des Mundrandes, weiß- schimmernd. Fühler gelbrot, 3. Glied gegen das Ende hin ausgedehnt gebräunt. Die feine Pubeszens der Stirne und der Wangen schimmert gelb. Arista sehr lang und dünn, mit Ausnahme der Spitze fein und kurz, wenig auffällig behaart. Scheitel ®/, eines Auges breit. Vorderstirne flach konvex, ohne deutlich ausgeprägte Längsleiste. Thorax und Schild schwarzblau, metallisch, auf dem Rücken nicht gut konserviert, dort kurz schwarz behaart. Schild weiß bereift. Pleuren mit gelblichen Haaren. Hinterleib glänzend metallisch dunkelblau, mit Ausnahme des 5. Tergites zart weißlich überreift; überall schwarz behaart. Hüften und Beine pechbraun. Vorder- und Mittelschenkel in den 2 Enddritteln, Hinterschenkel nur an der Spitze rotbraun. Vorder- schenkel des posteroventral mit einer Reihe von Borsten, von denen zirka 6 lanzettlich verbreitert sind. Vorderfüße verlängert. Die Arten der Platystominen. 119 Kostal- und Subkostalzelle gelbbraun. Auf der Radialisgabel liegt schief ein dreieckiger dunkelbrauner Fleck. Von der Kosta zieht eine streifenförmige braune Querbinde über die kleine Querader bis zur Längsfalte der Discalzelle herab. Die Flügelspitze ist ganz dunkelbraun und schließt die hintere Querader ein. Die scharfe innere Grenze dieses Braunen läuft mit der oben erwähnten Querbinde parallel. Der helle Zwischenraum sowie eine subapikale, schiefe Bogenbinde schimmern milchweiß. Schüppehen rotbraun. Schwinger wachsgelb. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. Anmerkung: Dacus pompiloides Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 3, p. 116, 136 (1859), von den Aru-Inseln scheint eine sehr ähnliche, wenn nicht die- selbe Art zu sein. 10. Pseudepicausta recta n. sp. 2 5 aus Ost-Afrika, Katona; im Ungar. Nationalmuseum. Die Stirne ist am Scheitel schon so breit wie ein Auge, vorne jedoch deutlich breiter. Im Profile steht die Stirne an den Fühlerwurzeln etwas vor und weicht dann nach hinten geradlinig schwach zurück. Die anderen Arten haben ein gebrochenes Profil. Gekreuzte innere Scheitelborsten vorhanden; desgleichen jederseits eine, wenn auch schwächere Frontorbi- talborste. Scheitel- und Ozellenplatten sowie der Hinterkopf schwarzbraun, etwas bereift. Stirne rotbraun, mäßig glänzend, mit der Plastik von chalybea Dol. Stirnvorderrand, Lunula, Wangen und Backen gelbrot, Untergesicht nur in der Nähe des Mundrandes dunkler rot; Praelabrum dunkelbraun, ebenso die Taster. Die Spitzen derselben und die Wurzel- glieder der Fühler hellrot, das dritte Glied derselben allmählich rotbraun. Arista wie nackt. Schmale Augenränder und die Fühlergruben weiß schimmernd. Thorax und Hinterleib metallisch blauschwarz. Schultern und Pleuren der Flügelgegend bräunlich. Der Thoraxrücken ist zart, die Pleuren unten dicht weiß bereift. Auf dem Rücken sind im lichteren teife 4 dunklere Längsstriemen undeutlich erkennbar. Seine kurze Be- haarung ist schwarz. Nur 2 lange Schildehenborsten. Am Hinterleib (7) sind die Tergite 3—5 gleich lang. Das dritte ist seitlich jederseits am Vorderrande, das 4. und 5. mit Ausnahme einer Medianlinie fast ganz weißlich bereift. Auf dem 3. bleibt nur ein Dreieck von der glänzend metallischschwarzen Grundfarbe übrig, dessen Basis der ganze Hinterrand des Tergits ist und dessen Scheitel in der Vorder- randmitte desselben liegt. Am 4. glänzen die Seitenränder. Behaarung schwarz. Hüften braun, vordere heller, aber dicht weiß bereift. Beine schwarzbraun, die Spitzen der vier hinteren Schenkel rot. Vorderschenkel gelbrot, beborstet. 120 Friedrich Hendel. Flügel bräunlichgrau hyalin. Wurzelhälfte der Kostal-, die ganze Subkostalzelle und ein in gleicher Breite sich daranschließender, all- mählich aber breiter werdender Kostalsaum, der das letzte Drittel der ersten Hinterrandzelle senkrecht durchschneidet, dunkelbraun. Beide Queradern in mittlerer Breite braun gesäumt. Die kleine, etwas schief stehend, auf der Mitte der Discalzelle; die hintere ist gerade. Schüppcehen weiß, Schwingerkopf schwarzbraun. Körper 6 mm, Flügel 5 mm lang. 11. Pseudepicausta Andreinii Bezzi. Epicausta Andreinii Bezzi, Bull. Soc. Ent. Ital., Vol. 39, p. 136 (1908). g 9 aus der Erythraea, Adi Ugri, Ost-Afrika. Type Bezzis. Ich gebe hier nur die Unterschiede von der sehr ähnlichen ?. recia an. Das Gesicht ist schwarz und wie die Fühlergruben weißlich bereift, nicht gelbrot wie bei P. recta. Praelabrum und Taster schwarz. Vorder- hüften und Vorderschenkel wie die übrigen schwarz, letztere mit röt- licher Spitze und unten sehr schwach beborstet. Der braune Flügelapikalsaum ist zwischen der 1. und 2. Längsader unterbrochen und beginnt erst an der Mündung der Radialis schmal, während er bei P. recta eine unmittelbare Fortsetzung des braunen Rand- males bildet. Die hintere Querader ist bogig in die Discalzelle hinein- gedrückt, nicht gerade. 26. Genus Scotinosoma') Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 45 (1873). Scotinosoma bistrigata n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 103—104. 2 g 9 aus Australien, Cap York, leg. Thorey, im Wiener Hof- museum. Stirnstrieme matt rötlich schwarzbraun, weißlich behaart, mit einer schwachen weißlichen Medianlinie, am Augenrande ziemlich breit weiß gerandet, was auch auf die Wangen hinabzieht. Scheitel und Hinterkopf glänzend dunkel erzfarbig, Ozellenhöcker und Cerebrale schwach dunkel rotbraun durchscheinend. Hinterer Augenrand ebenfalls breit weiß ge- säumt. Wangen, Backengruben, Gesicht, Praelabrum und Taster rotgelb, Fühler gesättigter gefärbt, ihr drittes Glied am Oberrande gebräunt. Arista rot, mittellang behaart, beim 5 am Ende mit Palette. Fühler- gruben weiß bereift. Taster an der Wurzel dunkler, unterster Hinter- kopf auch noch gelbrot. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend stahlgrün. Pleuren und Sehild ziemlich gleichmäßig schwach weißlich bereift, in der Mitte des 1) Vjelleicht gehört hieher auch Dacus basalis Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 1072 (1849), aus Port Essington, Australien. Die Arten der Platystominen. 121 Metanotums und die vordersten Mesopleuren glänzend. Der ganze Rücken des Thorax ist dicht weiß bestäubt, nur 2 breite durchgehende Mittel-Längsstriemen, die durch einen gleichbreiten weißen Zwischen- raum getrennt sind, bleiben glänzend. Beim 7 ist das 2. Tergit an den Seiten breit orangerot, das 3. nur seitlieh am Vorderrande. Die Tergite 3 bis 5 sind vor der Mitte weißlich, dahinter fuchsrot behaart. Die übrige Behaarung des Thorax ist weißlich. — Beim @ ist der ganze Hinterleib gleichmäßig stahlgrün und weiß be- haart. Hüften und Beine pechschwarz, Schenkelringe rot, Schenkel mit blauem Metallschimmer. | Flügel hyalin, mit einem verwaschenen schmalen, bräunlichgrauen Kostalsaum, der die Kostalzelle, höchstens die Marginalzelle und eine breitere Spitze der Submarginalzelle ausfüllt und an der Flügelspitze hauptsächlich durch gesättigtere Säumung der Mündungen der Radialis und Cubitalis auffällt. Subkostalzelle schwarzbraun. Kleine Querader verdickt und daher dunkler erscheinend. Schüppchen weiß, Schwinger hellgelb. Körper 7 mm, Flügel 55 mm lang. 27. Genus Rhytidortalis n. gen. Tabelle der Arten.) Flügel mit braunem Apikalfleck. Thoraxrücken netzartig weiß be- stäubt. Beine teilweise hellrot. 1. Rh. cribrata n. sp. — Flügel ohne Apikalfleck. Thoraxrücken unbestäubt. Beine ganz schwarzgrün. 2. Rh. rugifrons Thomson. 1. Rhytidortalis eribrata n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 99—100. 4 g 9 aus Formosa, Takao, Juni und August, leg. Sauter, im Ungar. Nationalmuseum. Stine viellängeralsvornebreit,oben verschmä- lert, glänzend rot, gekörnt, am Augenrande wie auch an den Wangen breit silberig gesäumt, ziemlich lang und rauh schwarz behaart. Hinter- kopf dunkelgrün, matt, unten am Augenrande und oben in der Quer- mulde weiß bereift, auf dem Cerebrale davon in Form eines großen Vier- eckes. Gesicht, Wangen und Backengruben, Fühler, Praelabrum und Taster gelbrot; 3. Fühlerglied dunkler, allmählich ins Rotbraun über- gehend. Rüssel dunkelbraun. Stirnwinkel ein rechter. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend glatt, bläulich goldgrün. Thoraxrücken weiß bereift. Der Reif wird von dicht in Längsreihen ge- 1) Fraglich hieher gehörig: Ortalis conformis Walker, Dipt. Saunders., P. 4. p. 373 (1852), aus Van Diemensland. 122 Friedrich Hendel. . Kl MATERIE DUDEN IR: 6 . Flügelwurzel glashell; die zwei Querbinden über die Queradern linienartig schmal (Fig. 12 und 15). 2. R. viridis n. SP. Flügel an der Wurzel längs der Kosta breit braun, mit der sehr breiten Querbinde über die kleine Querader verbunden (Fig. 5). 23. R. angulata n. Sp. Die über die Queradern laufenden Querbinden sind am Hinterrande des Flügels miteinander verbunden. . u U ET. Obige Querbinden hinten nicht nenne a Pe Die in Punkt 7 genannten Querbinden sind unten bis zur Discoidalis hinauf miteinander verbunden . . - BR Y020 Obige Querbinden'!) sind nur an und Hier on Postiealie ver- Bde atmen en ne 9 . Hintere Basalzelle braun. Thorax, Schild RN Schenkel rotgelb (Fig. 4). I... conneza D. Sp. Hintere Basalzelle glashel . . . . - N |: . Die über die kleine Querader gehende Binde ist von Ba Dee an abwärts mit dem Braun der Flügelwurzel verbunden. 22. R. dimidiata de Meijer. Obige Querbinde ist vom Braun der Flügelwurzel fast ganz getrennt und nur am Flügelhinterrande verwaschen verbunden (Fig. 6). 24. R. lavata n. SP. Die Querbinde über die kleine Querader ist in der vorderen Basalzelle ınit dem Braun der Flügelwurzel verschmolzen. . ». . . - 12 Obige Querbinde isoliert . » -» - - e ae 18 2.2) uno ale ganz braun, ohne Se Dreieok (Fig. 9). 26. R. impunctata n. SP. Subkostalzelle von einem glashellen Dreieck durchbrochen . . 13 . Diseoidal- und dritte Hinterrandzelle an der Wurzel, sowie die ganze zweite Basalzelle glashell. Hinterleib ganz oder teilweise gelbrot 24 Die gleichen Flügelstellen braun. Hinterleib blauschwarz . . 14 . Die Querbinde der kleinen Querader erreicht den Flügelhinterrand (Fig. 2). 16: R. radiata n. SP. Obige Querbinde erreicht nur die Posticalis (Fig. 1). 15. R. pulchra n. Sp. . Kostalzelle ganz braun, mit der unter der Mediastinamündung liegenden kurzen Binde zusammenhängend . » 2... 16 Kostalzelle nur an der Wurzel braun; obige Querbinde an der Kosta nicht verbunden aaa Bahasa) and; ab Ab 1!) Man vergleiche hier auch R. radiata (Fig. 2). ?) Hier wäre auch noch Riv. Isara Walker (1849) zu vergleichen. 10* 19: Friedrich Hendel. ;. Thorax und Schild rotgelb (Fig. 7). 12. R. ferruginea n. Sp. Thorax und Schild pechschwarz (Fig. 19). 27. R. macilenta Wiedem. 7. Die iiber die kleine Querader gehende Binde errreicht den Flügel- Hinterrand rg Nena Obige Querbinde erreicht den Einfemsanl a Flügels niehte. sy A . Hinterleibstergite auffällig gelbweiß behaart (Fig. 23). 14. R. albopilosa n. Sp. Abdominalrücken schwarz behaart. 11. R. furcata n. Sp. Die kleine Querbinde unter der Mediastinamündung ist von der Kosta bis zur Diseoidalis mit dem Braun der Flügelwurzel verschmolzen. Hinterleib schwarzblau. 9. R. similis n. Sp. Obige Querbinde ist nur in der ersten Basalzelle mit dem Braun der Flügelwurzel verbunden. Hinterleib schwarz. 10. R. Sauteri n. Sp. Obige Querbinde ist ganz isoliert . . neun gef? 20 AllerSchenkel und der, Lhorax'schwarz =, 2 0,41 een) esse 22 Schenkel und Thorax rotgelb . - - - . 2 0 2 eu. u. al . Hinterleib einfärbig gelb. 7. R. basilaris var. flaviventris m. Hinterleib glänzend schwarz, nur seitlich an der Basis rotgelb « (Fig. 10). 7. R. basilaris Wiedemann. . Thorax &rünlich, Hinterleib bläulich metallisch schimmernd. 13. R. frugalis Coquillett. Thorax und Hinterleib pechschwarz, letzterer seitlich an der Basis rotgelb (Fig. 8). 8. R. fusca Thomson. . In dem braunen Ende der Discalzelle kein glasheller Fleck. Hinter- leib violett schimmernd (Fig. 3). 19. R. sinuosa Coquillett. In das Braun des Discalzellenendes dringt von der Postiealis her ein glasheller Fleck ein. Hinterleib grün schimmernd. 20. R. gamma n. Sp. . Flügelquerbinden schmal. Der glashelle Zwischenraum zwischen den zwei Queradern höchstens so breit wie eine Binde: jene über die kleine Querader überschreitet die Posticalis nicht. Hinterleib ganz rotgelb. 17. R. affinis n. sp. Flügelquerbinden breit, viel breiter als obiger hyaliner Zwischenraum. Die Querbinde über die kleine Querader erreicht fast den Flügel- hinterrand. Hinterleib pechbraun, nur in der Rückenmitte rot (Fig. 32). 18. R. tomentosa n. Sp. II. Die Arten der äthiopischen Region. Ein ockergelber und brauner Kostalsaum geht ununterbrochen von der Flügelwurzel bis zur vierten Längsader. Die verwaschene Quer- binde der kleinen Querader überschreitet unten die Discoidalis nicht (Fig. 17). 28. R. major Adams. — Flügel ohne zusammenhängenden Kostalsaum. Die Querbinde der kleinen Querader geht unter die Discoidalis hinab . . . . 1 DD 11. Die Arten der Platystominen. 149 . Flügel ohne getrennte Querbinden, sondern mit einem großen un- regelmäßig braunen Zentralfleck, der beide Queradern einschließt (Fig. 29). 41. R. anomala n. Sp. Biüselönit “deutlichen :Querbinden UN, er „un. An der Posticalismündung stoßen drei durchgehende ockergelbe Querbinden zusammen. Je eine über die beiden Queradern und die dritte über die Posticalis laufend. Ganz rotgelbe Art (Fig. 18). 40. R. succinata Wiedemann. Obige Querbinden nicht vorhanden . . . 3 Die Querbinde über die kleine Querader ist unten yet Be Aral der Flügelwurzel verbunden. 29. R. albitarsis Macquart. Obige Querbinde ist an der Kosta breit mit der schiefen Querbinde unter der Mediastina zu einem einzigen hakenförmigen Fleck ver- bunden (Fig. 22). 80. R. rectangula n. Sp. Obige Querbinde ist oben und unten völlig isoliert . . ..... 4 Die Querbinde der kleinen Querader ist streifenförmig, paraliel- ramdıe 19 „nu. ar : sinken eher 1 Obige Querbinde Be uam sen urrlile Briht S Korpersaanzi schwarzer se a aähe ante Mm Körper teilweise rotgelb . Die Querbinde der kleinen Querader a as ralen 3 einer der sie begrenzenden AED OR Zwischenräume oder höchstens so breit har 9) Obige Querbinde doppelt so es il einer er bedrenzenden Fahnen Zwischenräume (Fig. 30). 36. R. latifascia n. Sp. = Ehorax Danz rosteelb; .... ., ..% DSB Thorax rotgelb, die aha nr Backen: Schar, abgesetzt metallisch blaugrün. Hinterleib mit Ausnahme der Wurzel eben- falls blaugrün (Fig. 21). 33. R. discalis n. SP. . Die Querbinde der kleinen Querader ist fast breiter als der folgende glashelle Zwischenraum. Hinterleib an der Wurzel gelb. 31. R. parallela n. Sp. Obige Querbinde ist nur die Hälfte des folgenden glashellen Zwischen- raumes breit. Hinterleib ganz schwarz. 33. R. gracilis n. Sp. Kopf braunschwarz. Drittes Fühlerglied vorne spitz. 34. R. quadrivittata Macquart. Kopf rot. Drittes »Kühlerzlied' yorne nicht spitäg ': 2 272.20 . Thorax und Hinterleib pechbraun. Flügelzeichnung und Beine rot- braun. 35. R. mediocris n. SP. Leib metallisch schwarzgrün. Flügelzeichnung und Beine schwarz- braun (Fig. 31). 37. R. euxestoides n. Sp. Flügelwurzel, inklusive Kostalzelle und ein Fleck herab bis in die Discalzelle schwarzbraun. Schenkel pechbraun (Fig. 14). 38. R. trigona n. Sp. 150 Friedrich Hendel. — Flügelwurzel glashell, nur die äußerste Basis der Kostalzelle und ein Fleck über der hinteren Basalzelle gelbbraun. Schenkel rotbraun. 89, R. brunifascia n. Sp. III. Die amerikanischen Arten. Mindestens die zweite und dritte der dunklen Flügelquerbinden ver- einigen sich nach hinten zu . . E ae AT — Diese Flügelquerbinden bleiben Hinten oRenander getrennt -=r56 1. Thorax und Schild rotgelb; die zweite und dritte Flügelquerbinde laufen an oder etwas unter der Discoidalis zusammen. 42. R. floridana Johnson. — Thorax und Schild schwarz oder grün; obige zwei Querbinden ver- einigen sich erst am Hinterrande des Flügels . . . 2... 2 2. Die Querbinde über die kleine Querader ist in der Discalzelle vom Braun der Flügelwurzel getrennt. 43. R. flexuosa V. d. Wulp. — Obige Querbinde hängt in der Discalzelle mit dem Braun der Flügel- wurzel zusammen EEE ee 3. Beine gelbrot. 44. R. submetallica V.d. Wulp. = ‚Beine schwarz oder dunkelbraun : 2 „me mn Zw 4. Die Querbinden über die zwei Queradern linienartig schmal. In der Radialisgabel ein glasiger Fleck. 45. R. pilosula V.d. Wulp. — Obige Querbinden breit. Das Braun der Flügelwurzel ohne glasigen Fleck 5 neun a a Et ee ee ot ° Discalzelle an der Wurzel glashell. Das hyaline Subkostaldreieck reicht mit der Spitze nur bis zur Cubitalis. 46. R. Wulpianan. sp. — Discalzelle auch an der Wurzel braun. Das hyaline Subkostaldreieck reicht mit der Spitze fast bis zur Discoidalis. 47. R. conjuncta Loew. 6. Die Querbinde über die kleine Querader hängt in der ersten Basal- zelle mit dem Braun der Flügelwurzel zusammen . ... 7 — ÖObige Querbinde bleibt in der angegebenen Zelle getrennt . . 8 7. Hinterleib ganz schwarz. Beine schwarz, nur die Füße an der Wurzel gelb. 48. R. connecta V. d. Wulp. — Hinterleib erzgrün, an der Basis rötlich. Schenkel mit Ausnahme der braunen Spitze gelb (Fig. 26). 55. R. Coquilletti n. Sp. 8.. Thorax und ‚Schildsgelbrot .... „5. nme rl Lea ee EEE —. ‚Thorax und Schild schwarz .odererzerün "in... 2 Bene 9. Hinterleib ganz oder teilweise gelb oder gelbrot . . . .... 10 — Hinterleib,wie der. Thoraxz,schwarz oder.-grünt). „u. „ı za 10. Hinterleib ganz gelb bis rot, hinten verdunkelt braun. Thorax grün- schwarz. Subkostalzelle auch in der Mitte braun. Der Zwischen- !) Man vergleiche hier auch in zweifelhaften Fällen den Punkt 10. 14: 12. 13. 14. 15. Die Arten der Platystominen. 151 raum zwischen der ersten und zweiten Querbinde ist in der ersten Basalzelle kaum breiter als eine der zwei Binden. 56. R. quadrifasciata Macquart. Hinterleib zum größten Teile, wie auch der Thorax, lebhaft gold- grün. Subkostalzelle in der Mitte hyalin. Der Zwischenraum der ersten und zweiten Querbinde ist ungefähr doppelt so breit wie eine Binde. 57. R. micans Loew. Die Kostal- oder die erste Basalzelle oder beide sind an der Wurzel ganz oder fast ganz glashell . . . . Bear 12 Beide, die Kostalzelle und der Wurzelteil der seen Basalzelle sind Braun... 4%: ; . 14 Die Rligelgrörbinden meonger die eräte ist auf einen kauen Punkt oberhalb der Radialisgabel reduziert; die zweite und dritte über- schreiten unten die Disceoidalis nicht. 49. R.brerifasciata Johnson. Erste Querbinde gut entwickelt; zweite und dritte weiter nach unten reichend; die dritte säumt die hintere Querader . . ... DB Kostalzelle braun, erste Basalzelle hyalin. Die drei Querbinden der Flügelmitte sind gerade und konvergieren stark nach hinten zu. Querader der zweiten Basalzelle nicht braun gesäumt. Körper dunkel metallischgrün, glänzend. 50. R. flavimana Loew. Kostalzelle hyalin, erste Basalzelle oberhalb der zweiten braun. Die ersten zwei Querbinden des Flügels sind an der Posticalis wurzel- wärts eingebogen. Querader der zweiten Basalzelle braun gesäumt. Körper schwarz, Hinterleib wenig glänzend (Fig. 33). 52. R. occulta V.d. Wulp. Kostal- und erste Basalzelle hyalin. Sonst wie flavimana, nur daß die dritte und vierte Querbinde vorne nicht miteinander verbunden sind (Fig. 34). 51. R. metallica V.d. Wulp. Ein oben und unten glashell begrenztes braunes Längsband beginnt in der Wurzel der ersten Basalzelle und krümmt sich dann in einen hakenförmigen Bogen durch das Wurzeldrittel der Discal- zelle bis an die Analis hinab. Die Querader der zweiten Basalzelle ist schwarz gefleckt (Fig. 27). 53. R. curvata n. Sp. OÖbige Bogenbinde fehlt . . . an 35 Die erste Flügelquerbinde ist w nel ärts to ma ganze erste Ba- salzelle und durch die Kostalzelle mit dem Braun der Flügelwurzel verbunden; dadurch wird ein glasheller Fleck in der Mitte einge- schlossen. 54. R. longicornis V. d. Wulp. Die erste Flügelbinde hängt wohl vorne, aber nicht durch die erste Basalzelle mit dem Braun des Flügelgrundes zusammen . . 16 16.1) Körper erzfarbig bis stahlblau. Schenkel braun bis schwarz. 58. R. riridulans Rob.-Desv. 1) Man vergleiche hier auch die kleine, lebhaft erzgrüne R, micans Loew, deren Beine ganz gelb sind. 152 Friedrich Hendel. — Körper peehbraun, Schenkel gelb. 59. R. variabilis Loew. 17. Hinterleib rotgelb; 3°5 mm lang. 60. R. pallida Loew. — Hinterleib blauschwarz; 5 mm lang. 61. R. atriventris n. Sp. IV. Die Arten der paläarktischen Region. Der ganze Leib metallisch schwarzgrün; Schenkel schwarz. Flügel mit sroßem, isoliertem Apikaltleck. 62. R. syngenesiae Fahr. — Thorax, Schild, Hinterleibswurzel und Schenkel gelb bis gelbrot. Flügel mit einer schmalen Apikalquerbinde. 7. R. basilaris Wiedemann. 1. Rivellia connata Thomson (Fig. 13). Herina connata Thomson, Dipt. Eug. Resa, p. 575, 244 (1868). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 13. 2 5 Q@ aus Paramatta, N.-S.-Wales, Australien (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. , Stirnstrieme, Fühler, Wangen und Backengrube hell rotbraun. Die Spitze des dritten Fühlergliedes und die Oberstirne verdunkelt. Augenrand der Stirne, der Wangen und des unteren Hinterkopfes silber- weiß. Ozellen- und Scheitelplatten, der Hinterkopf, der Klypeus und das Praelabrum glänzend schwarz, grünlich oder bläulich schimmernd. Klypeus unter den Fühlern weißlich bereift. Rüssel und Taster braun- schwarz. Der ganze Thorax und Hinterleib glänzend goldgrün, teilweise bläulich schimmernd. Rücken nur zart tomentiert, im Glanze wenig be- einträchtigt. Die Oberseite des Abdomens dicht mit feinen Hohlpunkten versehen. Beine und Hüften schwarz mit Erzschimmer. Vorderhüften rötlich durchscheinend. Alle Kniespitzen und die vier hinteren Tarsen mit Aus- nahme der Spitze rotbraun. Flügel (Fig. 13, Taf.1) glashell. Ein dreieckiger Fleck an der Mündung der Cubitalis und die Subkostalzelle schwarzbraun. Kostal- zelle nur an der Wurzel verwaschen gebräunt. Kleine Querader kaum merkbar dunkel gesäumt. Schwinger hellgelb, Schüppchen schneeweiß. Drittes Fühlerglied am Oberrande fast gerade, nur sehr schwach konkav, vorne aber mit scharfer Oberecke. Arista wie nackt. Körper 35 mm, Flügel 3°5 mm lang. 2. Rivellia viridis n. sp. (Fig. 12 und 15). ? Ortalis Mentissa Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 991 (1849). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 12 und 15. 6 g 9 aus Sydney, S.-Wales, Australia (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. — Die Art Walkers aus West-Australien. Die Arten der Platystominen. 153 Die Färbung genau wie bei R. connata Thoms. beschrieben. Auch die Klypeusseiten, der Mundrand und das Praelabrum sind hier mehr oder weniger rotbraun. Die Stirne ist im allgemeinen heller rot. Die Spitzen der Vorderhüften sind deutlich rot. Die Knie sind aus- gedehnter und wie die Tarsen lebhafter rot als bei der Art connata Th. Auch die Vordertarsen sind merklich gerötet. Flügel mit derselben Zeichnung wie bei connata, außerdem aber noch mit zwei linienförmigen Querbinden über den beiden Queradern, senkrecht auf den Längsadern. Die eine hängt oben mit dem Braun der Subkostalzelle zusammen und reicht unten bis an die Discoidalis, selten etwas darunter als leichter Schatten fortgesetzt. Die andere ist unten ein schmaler, wenig auffallender Saum der hinteren Querader und setzt sich, etwas stärker und intensiver werdend, nach oben nur bis an die Radialis fort. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung deutlich verbreitert, bei R. connata parallelrandig. Alles übrige wie bei R. connata 'Thoms. Körper und Flügel 3°5—4 mm lang. 3. Rivellia cladis n. sp. 1 @ aus Tsu-shima, Straße von Korea, im Brit. Mus,, London. Stirne fast ganz matt schwärzlich rotbraun; der übrige Kopf me- tallisch schwarzgrün. Augenränder der Stirne schmal gelbweiß. Fühler hellrot; drittes Glied nach vorne hin verjüngt, schlank, am Ende ohne scharfe Ecke, am Oberrande etwas konkav. Arista sehr deutlich kurz behaart. Taster dunkelbraun. Thorax und Schild dunkel blaugrün, glänzend. Hinterleib dunkler goldgrün; Tergite mit Querrunzeln bedeckt. Behaarung dunkel, etwas rot schimmernd. Hüften und Beine orangerot. Flügel glashell, nur mit einem braunen Apikalsaum, dessen innere Grenze fast geradlinig von einem Punkte etwas jenseits der Radialis- mündung bis zu der der Discoidalis verläuft. Alle Adern rotgelb. Die zwei Queradern sind kaum merklich dunkler gesäumt. Die Subkostal- zelle ist etwas gesättigter gelb gefärbt. Schüppcehen gelblichweiß, Schwinger rotbraun. Körper 5mm, Flügel 4mm lang. 4. Rivellia exwimia \an d. Wulp (Fig. 11). Rivellia eximia Van der Wulp, Termesz. Füzetek, Vol. XX, p. 140 (1897). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 11. 1 Q@ (nee J), Type V. d. Wulps, aus Ceylon (leg. Madaräsz), im Ungar. Nationalmuseum; ein zweites @ von Fruhstorfer in meiner Sammlung. 154 Friedrich Hendel. Stirne matt, nur oben etwas glänzend, am Augenrande dicht silber- weiß schimmernd. Der ganze Kopf hell rotbraun, die Fühler an der Basis heller. Der Hinterkopf mit Ausnahme des Cerebrales sowie Thorax und Hinterleib glänzend pechschwarz. Drittes Fühlerglied oben gerad- randig, vorne mit scharfer Oberecke; Arista pubeszent. Thoraxrücken ziemlich dieht bräunlichgrau tomentiert. Hinterleib glatt. Die Behaarung schimmert rot. Hüften und Beine rot, Füße rotgelb. Schenkel mit Ausnahme des Spitzenviertels pechschwarz. Flügel wie die Fig. 11, Taf. 1 zeigt. Schüppcehen gelblichweiß, Schwinger rostgelb. Körper fast 4mm, Flügel 3°5 mm lang. Das zweite © hat Schenkel und Schienen pechschwarz, nur die Knie schmal rot. Im Flügel ist der helle Fleck der Subkostalzelle kaum etwas angedeutet und liegt die Spitze des glashellen Zwischenraumes zwischen den beiden Querbinden der äußeren Flügelhälfte nicht dem weißen Fleckchen der Subkostamündung gegenüber, sondern weiter spitzenwärts an der Radialis. “ Durch eine Falte am Flügel der Type ist die Marginalzelle in meiner Figur 11 etwas zu schmal ausgefallen. 5. Rivellia costalis n. sp. (Fig. 24). Hendel, Gen. Plat., Fig. 24. 1 Q aus Ceylon, Pundaluoya (leg. E. E. Green), im Brit. Mus. in London. Stirne rotbraun, auf der ganzen Strieme von feinen, schräg nach vorne konvergierenden Querrunzeln durchzogen, am Augenrande schmal weißlich. Fühlerwurzeln, Wangen und Backengruben rot, das dritte Fühlerglied und das oben graulich bereifte Untergesicht pechbraun. Drittes Fühlerglied besonders lang, vor der Spitze konkav, sonst oben geradrandig, am Ende mit einer deutlichen Spitze versehen. Arista kurz- haarig. Praelabrum, Rüssel und Taster pechbraun. Thorax und Hinterleib metallisch dunkelgrün, ersterer am Rücken etwas weißlich bereift, letzterer nur mit angedeuteter Chagrinierung versehen. Erstes Glied des Ovipositors rot. Hüften und Beine pechschwarz, auch die Füße. Schenkel mit schwachem grünlichen Schimmer. Gelenke etwas rot. Flügel nur mit einem schwarzbraunen Kostalsaume von der Wurzel bis etwas über die Mündung der Cubitalis hinaus, unten von der Radialis begrenzt und hinter derselben bis zum Ende allmählich ver- breitert. Gegenüber der hinteren Querader überschreitet das Braun der Marginalzelle ein wenig die Radialis, welche denselben, von den anderen Arten abweiehenden Verlauf und das Genähertsein an die Kosta zeigt Die Arten der Platystominen. 155 wie R. eximia V. d. Wulp, der sie ja auch am nächsten steht. Flügel wie Fig. 24, Taf. 1. Schüppchen weiß, Schwinger weißlichgelb. Körper und Flügel 45 mm lang. 6. Rivellia herinella n. sp. (Fig. 28). Hendel, Gen. Plat., Fig. 28. 1 Sg aus Ceylon, Colombo, Juni (leg. Dr. Uzel), im Wiener Hof- museum. Stirne glänzend rotbraun, vor dem Scheitel mit seichter Querfurche, vorne etwas punktiert. Scheitelplatten, der Hinterkopf sowie der ganze Körper glänzend schwärzlich erzfarben. Wangen und Fühler rotbraun. Drittes Fühlerglied am Ende verdunkelt, wie bei R. costalis geformt. Klypeus schwärzlichbraun. Taster dunkel rotbraun. Fühler so lange wie das Gesicht. Arista deutlich pubeszent. Gesichtsprofil schwach konkav. Thoraxrücken und Schild mehr blaugrün. Beine schwarz, alle Füße und die vier vordersten Kniespitzen rot- braun. Flügel (Fig. 28) glashell. Die Radialis verläuft eng neben der Subkosta und mündet der hinteren Querader gegenüber. Bis dorthin — also die Kostal-, Subkostal- und Marginalzelle einschließend — ist der Flügelvorderrand schmal schwarzbraun. An der Mündung der Cubitalis liegt ein dunkelbrauner, dreieckiger Fleck, der nach unten bis zur Mitte der parallelrandigen ersten Hinterrandzelle, oben bis zur Mitte desKostal- abschnittes der Submarginalzelle reicht und am Innenrande merklich konkav ist. Die kleine Querader steht etwas schief, auf der Mitte der Disealzelle. Die Spitze und die Wurzel der Marginalzelle ist hyalin. Schüppehen weiß, Schwinger rotgelb. Körper 35 mm, Flügel 25 mm lang. 7. Rivellia basilaris!) Wiedem. (Fig. 10). Trypeta basilaris Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. II, p. 510 (1850). — Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. III, p. 44 (Rivellia) (1873). — de Meijere, Tijdschr. v. Ent., Vol. 51, p. 123 (1908). — Coquillett, Proc. Unit. St. Nat. Mus., Vol. XXI, p. 338 (1899). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 10. Bekannt aus Sumatra, Japan, Java. 22 5 @ aus Formosa (leg. Sauter), im Ungar. Nationalmuseum. — 3 9 aus Singapore (leg. Birö) der var. flaviventris. Bei den typischen Stücken ist der ganze Kopf mit seinen Anhängen, der Thorax samt Schild und die Beine hell rotgelb, der Hinterleib mit Ausnahme zweier großer gelber Flecke an der Wurzel glänzend schwarzbraun bis schwarz. 1) Für Rivellia basilaris Coquill., Journ. N.Y. Ent. Soc., Vol. VIH, p. 21 (1900) schlage ich den Namen Riv. Coquilletti vor. 156 Friedrich Hendel. Bei anderen Exemplaren sind entweder nur die hintersten Schie- nen oder auch die mittleren oder selbst alle sechs gebräunt bis selbst schwarzbraun. Dann ist gewöhnlich auch der Thorax und Kopf ge- sättigter und dunkler rot. Die Größe der lateralen gelben Basalflecke des Abdomens schwankt. Im Maximum können dieselben sich fast in der Mittellinie berühren und nach hinten auch das dritte Tergit ganz ein- nehmen. Selten fehlen sie ganz. Bei var. flaviventris ist der ganze Hinterleib rotgelb. Allen Ab- änderungen ist aber folgendes gemeinsam: Die Stirne ist auf der Strieme nicht matt, sondern fett- oder wachsglänzend; noch stärker glänzen die nur ganz undeutlich oder gar nicht bestäubten Augenränder, die sonst silberweiß schimmern. Auch auf den Wangen und am Hinterkopfe ist dieser sonst auffallende weiße Schimmer nur sehr schwach. Klypeus unter den Fühlern etwas weißlich. Das dritte Fühlerglied ist gegen das Ende hin etwas schmäler, dort meist mehr oder weniger gebräunt, oben schwach konkav gerandet und hat oben eine scharfe Vorderecke. Die Arista ist der ganzen Länge nach deutlich kurz behaart. Hinterleib oben glatt, ohne Hohlpunkte und Runzeln. Der Thoraxrücken und das Schildchen sind zart weißlich bis ockerfarbig bereift, aber dennoch glänzend. Flügel wie die Fig. 10, Taf. 1 zeigt, mit schmalen, scharf be- grenzten dunkelbraunen Querbinden. Die apikale Binde berührt die vor- hergehende nur an der Kosta. Die zwei Binden über die Queradern konvergieren schwach nach hinten zu und enden an der Posticalis. Die kurze Binde unter der Mediastinamündung ist vollständig isoliert und grenzt unten höchstens an die Discoidalis. Schwinger und Schüppchen rostgelb. Körper und Flügel 2°5—4 mm lang. 8. Rivellia fusca Thomson (Fig. 3). Herina fusca Thomson, Dipt. Eug. Resa, p. 575, 245 (1868). Rivellia fusca Osten-Sacken, Berl. ent. Zeitschr., 1882, p. 211 und de Meijere, Tijdschr. v. Ent;, 1908, p. 123, Taf. 4, Fig. 3. — Hendel, Gen. Plat., Fig. ;8. 4 5 ® aus Formosa (leg. Sauter), im Ungar. Nationalmuseum. Zitiert aus Java (Manilla und Semarang). Thomsons Beschreibung stimmt auf die mir vorliegenden Stücke vollständig, nur sind bei letzteren die Vorderhüften und Vorderschenkel dunkler als Thomson angibt. Daß diesem Umstande wenig Bedeutung zukommt, beweist die Variabilität der mit R. fusca 'Thoms. äußerst nahe verwandten R. basilaris Wiedem. Stirnstrieme und Scheitelplatten, oft auch das Üerebrale, dunkel rotbraun. Die Medianlinie der Stirne heller, diese selbst mit Wachsglanz und an den Augenrändern nur sehr fein und nur in gewisser Richtung silberweiß schimmernd. Fühler, mit Ausnahme der gebräunten Spitze des Die Arten der Platystominen. 157 dritten Gliedes, Wangen, Backengruben und Mundrand heller rotbraun. Die übrigen Teile des Kopfes, dann der Thorax und Hinterleib sind elänzend braunschwarz. Die Taster scheinen etwas rötlich durch. Der Klypeus ist unter den Fühlern weißlich bereift. Die Ecke des dritten Fühlergliedes ist nicht so scharf wie bei R. basilaris Wiedem., die Arista deutlich kurz behaart. Die Hüften und teilweise der Prothorax heller und dunkler rot- braun. Thoraxrücken und Schildehen auffallend, Pleuren oben dagegen nur schwach bräunlichgrau tomentiert. Am Hinterleibe ist der Bauch und je ein mehr oder weniger deut- licher Seitenfleck der Rückenbasis wie bei R. basilaris Wied. rotgelb ge- färbt. Die Tergite haben aber eine deutliche, aus zahlreichen kleinen Hohlpunkten und feinen Querrunzeln bestehende Skulptur und sind nicht glatt wie bei der genannten Art. Flügel, wie Fig. 8, Taf. 1 zeigt, dem der R. basilaris Wied. auber- ordentlich ähnlich, nur sind die Querbinden etwas breiter, auch dunkler gefärbt und reicht die Querbinde unter der Mediastinamündung an oder fast an die Posticalis heran. Schüppchen schneeweiß, Schwinger rotgelb. Schenkel und Schienen schwarzbraun, Knie etwas rötlich, Füße hell rotgelb, an den Enden gebräunt. Körper 3°5—45 mm, Flügel 3—4 mm lang. Anmerkung: de Meijere bildet l. c. auch den Flügel von R. fusca Thoms. ab; doch ist die Querbinde unter der Mediastina bei meinen Stücken, wie gesagt, länger. Diese Zeichnung paßt auf Riv. basilaris Wiedem. 3. Rivellia similis n. sp. 7 5 9 aus der Ins. Gerrit Denys (leg. Bir ö), im Ungar. National- inuseum und aus Neu-Pommern, Gazellen-Halbins. (leg. Rechinger), im Wiener Hofmuseum. Kopf bis auf den pechschwarzen Rüssel und Hinterkopf ziemlich hell gelbrot, am hellsten Fühler und Taster, intensiver rot die Stirne. Diese wachsglänzend, am Augenrand wie gewöhnlich silberschimmernd. Klypeus unter den Fühlern weißlich. Drittes Fühlerglied nicht ver- dunkelt, am Ende ohne Ecke, abgerundet; Arista wie nackt. Thorax glänzend pechschwarz, auf dem Rücken und Schildchen wie bei R. fusca Thoms. bräunliehgrau bereift. Hinterleib ganz schwarz- blau, stark glänzend, mit kaum bemerkbaren feinen Querrunzeln auf den Tergiten und je einem seitlichen Basalfleck von roter Farbe und wechselnder Größe, der auch wohl ganz fehlen kann. Hüften und Beine wie bei R. fusca Thoms., nur sind hier auch die Vorderfüße dunkelbraun. Flügel sonst genau wie bei R. fusca Thoms., Fig. 8, Taf.1, nur mit dem Unterschiede, daß die Querbinde an der Mediastina von der Kosta bis zur Discoidalis vollständig mit dem hier ausgedehnteren Braun 158 Friedrich Hendel. der Flügelwurzel verschmolzen ist. Es ist. also auch die ganze Kostal- zelle dunkelbraun. Schüppchen gelblichweiß, Schwinger rostbraun. Körper und Flügel 4—5 mm lang. 10. Rivellia Sauteri n. sp. 1 @ aus Formosa (leg. Sauter), im Ungar. Nationalmuseum. Der R. similis sehr nahestehend und durch Folgendes verschieden: Die Flügelquerbinde an der Mediastinamündung ist mit dem Braun der Flügelwurzel nur durch die vordere Basalzelle verbunden. Die Kostal- zelle ist gelblich glashell und nur an der Wurzel gebräunt. Die über die kleine Querader laufende Querbinde ist nicht ebenso breit wie die über die hintere Querader, wie es bei R. similis der Fall ist, sondern deutlich breiter und ebenso breit wie der unmittelbar folgende glas- helle Zwischenraum in seiner unteren Hälfte. Die Stirne glänzt nur sehr wenig und ist fast ganz matt. Das dritte Fühlerglied ist oben gerade, vorne aber schief abgeschnitten und oben mit einer spitzwinkeligen Ecke versehen. Arista der ganzen Länge nach deutlich, aber sehr kurz und fein behaart. Hinterleib glänzend tiefschwarz, mit deutlicher Hohlpunktskulptur und roten Lateralflecken an der Rückenwurzel. Bei dem Stücke sind alle Hüften hell rotgelb, die Knie breit gelb- rot und die Tarsen lichtgelb. Vorderbeine fehlen. Schüppcehen schneeweiß, Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 45 mm lang. 11. Rivellia furcata n. sp. 3 Q aus Ceylon, Pundaluoya (leg. E. E. Green), im British Mu- seum in London. Stirne matt rotbraun, manchmal ziemlich dunkel, am Augenrande schmal weiß schimmernd. Ozellen- und Scheitelplatten, wie auch das Zerebrale glänzend rot, Hinterkopf pechschwarz, zum größten Teile matt bereift. Fühler dunkelbraun, an der Basis rot. Drittes Glied oben seradrandig, vorne mit mäßig scharfer Ecke. Arista dieht und kurz be- haart. Taster an der Spitze rot. Thorax und Hinterleib glänzend pechschwarz. Schultern, Schild und Pleuren unter der Flügelwurzel mehr oder weniger deutlich rot. Thoraxrücken ziemlich dieht olivengrau bereift. Hinterleib deutlich cha- griniert, durch die weißlichgelbe kurze Behaarung auffallend. Hüften, die äußersten Schenkelwurzeln, die Knie und Füße rot- gelb, der Rest der Beine pechschwarz. Die schwarzbraune Flügelzeichnung ähnelt sehr jener von R. fusca Thoms., siehe Fig. 8, Taf. 1. Die Querbinde über die kleine Querader erreicht jedoch vollständig den Flügelhinterrand und die Binde an der Mediastinamündung hängt unten an und unter der Discoidalis mit dem Die Arten der Platystominen. 159 Braun der ersten Basalzelle deutlich zusammen, eine zweizinkige Gabel bildend. Die erste Basalzelle ist an der ganzen Wurzel dunkelbraun. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Körper und Flügel 45mm und etwas darüber lang. 12. Rivellia ferruginea n. sp. 9 5 9 aus Seleo, Berlinerhafen, Neu-Guinea (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. Kopf und seine Teile, Thorax, Hinterleib und Beine rotgelb. Stirne matt rotgelb, am Augenrande, den Wangen und Hinterkopf wie gewöhn- lich silberweiß eingefaßt. Klypeus unter den Augen weiß bereift. Thoraxrücken mit zwei oder vier undeutlichen, dunkleren Längsstriemen und einer licht ockerigen Bestäubung, die aber den Glanz nur wenig schwächt und auch auf die Pleuren etwas herabgreift. Hinterleib glänzend, unbestäubt, mit feinen Hohlpunkten dicht be- setzt. Ovipositor dunkler braun, oft schwarzbraun. Sehienen und Tarsenenden etwas dunkler braun. Flügel, Fig. 7, Taf. 1, mit gelbbrauner Wurzel und vier ebensolchen Querbinden, die unten die Posticalis nicht überschreiten. Die Querbinde von der Mediastina abwärts hängt basal vollständig mit dem Braun der Flügelwurzel zusammen. Die beiden Binden über die Queradern sind von mittlerer gleichmäßiger Breite und konvergieren nach unten hin etwas. Die Apikalbinde hängt mit der vorhergehenden an der Kosta zu- sammen und reicht bis an die Discoidalis. Der glashelle Zwischenraum vor der Mittelquerbinde ist so breit wie dieser, derjenige hinter ihr nur wenig breiter. Schüppchen hellgelb, Schwinger rostfarbig. Drittes Fühlerglied am Ende nicht verdunkelt, oben geradrandig und vorne oben nur mit einer undeutlich scharfen Ecke, mehr abge- rundet als eckig. Körper und Flügel 3°5—5 mm lang. 13. Rivellia frugalis Coqu. Rivellia frugalis Coquillett, Proc. Ent. Soc. Washingt.. Vol. 6, p. 139 (1904). „Black, the front and middle of upper part of the oceiput reddish- brown, first two joints of antennae and the tarsi yellow, apices of the tarsi brown, thorax tinged with greenish, the abdomen with bluish. Anten- nae nearly as long as the face, the third joint nearly four times as long as the second, the lower anterior corner rather acute, arista bare. Thorax and scutellum thinly grayish pruinose, scutellum bearing four bristles. Abdomen not pruinose, somewhat rugose. Wings hyaline, marked with four brown, rather narrow eross-bands: the first begins at apex of auxiliary vein and extends to the fourth vein; the second extends {rom apex of first vein to the fifth vein, passing over the middle of the 160 | Friedrich Hendel. distance between apices of the first and second veins and passes over the hind eross veins, stopping at the fifth vein; the last band begins at the eostal end of the third and borders the wing to apex of the fourth vein; small cross vein near middle of the discal cell; Length 3 mm.“ — „Colombo, Ceylon. A female speeimen.“ 14. Rivellia albopilosa n. sp. (Fig. 23). Hendel, Gen. Plat., Fig 23. 19 aus S.-Indien, Nilgiris (leg. G. J. Hampson), im British Museum in London. Das Stück ist nur schlecht konserviert, aber durch die charakte- ristische Flügelzeichnung leicht kenntlich. Kopf vorherrschend dunkelbraun, hinten schwarz. Fühler an der Wurzel rotbraun. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend pechschwarz; letzterer cha- griniert und gelbweiß behaart. Hüften und Beine dunkel pechbraun, an den Gelenken etwas rötlich. Die vier hinteren Füße an der Wurzelhälfte rot. Flügel wie Fig. 23, Taf. 1. Die Querbinde unter der Mediastina geht bis an die Posticalis hinab und ist unter dieser durch einen an derselben verlaufenden braunen Längsschweif mit der Binde über die kleine Querader, ferner an der Discoidalis auch mit dem Braun der ersten Basalzelle verbunden. Schüppcehen weiß, Schwinger braun. Körper und Flügel zirka 4 mm lang. 15. Rivellia pulchra n. sp. 1 2 aus Matheran, Indien (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. Stirne dunkelbraun, vorne etwas heller, nicht ganz matt, sondern etwas glänzend, am Augenrande schmal weiß schimmernd. Fühler und Wangen gelbrot, die übrigen Kopfteile schwarzbraun. Klypeus unter den Fühlern weißlich bereift. Spitzenrand der breiten Taster hell gefärbt. Thorax, Schildehen und Hinterleib glänzend metallisch schwarz- hlau, ohne Bestäubung. Hinterleib dieht mit Hohlpunkten und feinen Runzeln bedeckt. Schildehen hier besonders groß und breit, fast die Hälfte des Rückens lang und oben ziemlich eben. Hüften und Beine dunkel pechbraun, teilweise rötlich durchschei- nend, Schenkel mit blauem Schimmer, die vier hinteren Füße mit Aus- nahme der dunkleren Spitze hell rotgelb. Flügel mit schwarzbrauner Zeichnung nach Fig. 1, Taf. 1. Die Apikalbinde ist mit der vorhergehenden in der Breite der Randzelle ver- bunden, letztere Binde aber von der über der kleinen Querader, welche nur bis zur Posticalis reicht, getrennt. Das Braun der Flügelwurzel grenzt Die Arten der Platystominen. 161 unten an die Discoidalis und ist an der Kosta durch ein glashelles Dreieck, dessen Spitze unten die Radjialis berührt, von der folgenden Querbinde, mit der es sonst zwischen der zweiten bis vierten Längsader zusammen- hängt, getrennt. In den sogenannten zwei Wurzelzellen und hinter den- selben, im Basisteile der Discal- und dritten Hinterrandzelle sieht man eine unregelmäßige und verwaschene braune Fleckung. Schüppehen braun, Schwinger schwarzbraun. Drittes Fühlerglied oben fast gerade, vorne mit einer ziemlich deut- lichen Oberecke. Arista sehr kurz pubeszent. Körper und Flügel 3°5 mm lang. 1b. Rivellia radiata n. sp 4 5 9 aus Stephansort, Astrolabebay und Berlinerhafen in Neu- Guinea (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. Der ganze Kopf glänzend schwarzbraun mit bläulichem Schimmer, selnst die nur weniger glänzende Stirnstrieme. Fühler dunkel rotbraun. Drittes Fühlerglied noch dunkler, mit mäßig scharfer, vorderer Oberecke. Arista deutlich kurz behaart. Die silberigen Augenränder nur am unieren Hinterkopf auffallend, an der Stirne und den Wangen nur von hinten be- trachtet bemerkbar. Thorax, Schild und Hinterleib stark glänzend blauschwarz. Rücken ohne jene Bestäubung, Hinterleib oben ganz glatt, ohne Hohl- punkte und Runzeln. Hüften und Beine pechbraun, etwas rötlich. Die vier hinteren Füße mit Ausnahme der dunkleren Spitzen rotgelb. Flügel wie Fig. 2, Taf. 1 zeigt. Beide Querbinden über die Quer- adern reichen bis zum Flügelhinterrand und berühren sich dort, ohne zu verschmelzen. Das Braun der Flügelwurzel zwischen Kosta und Analis schließt vier glashelle Flecke ein: in der Kostalzelle; in der Subkostal- zelle, in der Analzelle und ein Fleck über der Mündung der Analis. Schwinger schwarz, Schüppchen dunkelbraun. Körper und Flügel 3 mm lang. 17. Rivellia affinis n. sp. 1 5 von Friedrich Wilhelmshafen in Neu-Guinea (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. Nur der obere und mittlere Hinterkopf schwarzbraun, das Cerebrale und der ganze übrige Kopf mit seinen Anhängen hell gelbrot. Strieme matt, Augenränder dicht silberweiß, Klypeus unter den Fühlern etwas weiß bereift. Drittes Fühlerglied nieht verdunkelt, vorne stumpf abge- rundet, Arista wie.nackt. Thorax dunkel erzfarbig, grünblau schimmernd, auf dem Rücken etwas ockerig bestäubt. Hinterleib glänzend rotgelb, mit wenig auffälli- gen Querrunzeln auf den Tergiten. Abhandl.d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft ı, 11 162 Friedrich Hendel. Beine dunkelbraun, Hüften teilweise heller rot, Kniespitzen röt- lich, Füße, namentlich die vier hinteren von der Wurzel an breit gelhrot. Die dunkelbraune Flügelzeichnung ähnelt am meisten der Fig. 1, Taf. 1. Der glashelle Fleck in der Subkostalzelle aber ist kleiner, reicht unten nicht in die Marginalzelle hinein und ist auch verwaschener. Die Flügelwurzel unter der Discoidalis ist ganz glashell und entbehrt der braunen Wolken in und neben den Wurzelzellen. Die über die kleine (uerader laufende Binde ist distal gerade begrenzt und in der vorderen Basalzelle von dem Braun der Flügelwurzel dureh einen schmalen glas- hellen Fleck getrennt. Der glashelle Zwischenraum zwischen den Quer- adern ist geradrandig und unten nur wenig verschmälert. Die Verbin- dungsstelle des Apikalsaumes mit der Querbinde über die hintere Quer- ader ist schmäler als die Randzelle. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Körper und Flügel 3°5 mm lang. 13. Rivellia tomentosa n. sp. (Fig. 32). Hendel, Gen. Plat., Fig. 32. 1 2 aus Indien, Caleutta, Oktober, in der Sammlung Prof. Bezzi. Kopf und seine Anhänge ganz rotgelb; Gesicht heller. Die untersten Enden der Fühlergruben gebräunt. Stirne matt. Drittes Fühlerglied am Ende stumpf abgerundet. Arista deutlich kurz behaart. Thorax vorne rotbraun, nach hinten zu und das Schildchen pech- schwarz. Schultergegend rot. Der Rücken, die Oberseite des Schildehens und die Pleuren sind mit einer nach hinten zu an Dichte abnehmenden ockergelben Bestäubung bedeckt. Schildrand und Metanotum glänzend schwarz. | Hinterleib und Ovipositor glänzend pechbraun, fast schwarz, auf der Mitte des Rückens etwas rotbraun, fein chagriniert, an der Wurzel hell gelblich pubesziert, sonst mit rotschimmernden Haaren bedeckt. Hüften und Beine rotgelb. Die vier hinteren Schenkel sind mit Aus- nahme von Wurzel und Spitze dunkelbraun. Die Schienen sind etwas, namentlich an der Spitze merklich gebräunt. Füße heller gelb, am Ende verdunkelt. Flügel nach Fig. 32, Taf. 2, also der R. affinis sehr ähnlich. Die @Querbinden sind aber viel breiter. Die Verbindungsstelle des Apikal- saumes mit der Querbinde über die hintere Querader nimmt fast die ganze Breite der Marginal- und Submarginalzelle ein. Die mittlere Quer- binde überschreitet breit die Posticalis und erreicht verwaschen den Flügelhinterrand. Der ganze Basalraum zwischen Kosta und Discoidalis ist dunkelbraun, das glashelle Fleckchen in der ersten Basalzelle bei R. affinis fehlt hier. Dagegen zeigt aber die Subkostalzelle das hyaline Dreieck. Schüppchen weißlich, Schwinger rotgelb. Körper ohne Ovipositor und Flügel 45 mm lang. Die Arten der Platystominen. 163 19. Rivellia sinuosa Üoquillett (Fig. 3). Rivellia sinuosa Coquillett, Proc. Ent. Soc. Washingt., Vo1.6, p.139 (1904). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 3. Bangalore, Indien. Mir liegen 5 S 9 aus Bombay (leg. Birö) des Ungar. Nationalmuseums vor. Stirne, Wangen und Backengruben rotbraun. Fühler heller, mehr gelbrot. Stirnstrieme matt, am Augenrande, wie auch an den Wangen und am Hinterkopfrande dicht silberweiß schimmernd. Die übrigen Kopf- teile, wie auch Ozellen- und Scheitelplatten, glänzend schwarz. Taster am Spitzenrande rötlich. Drittes Fühlerglied oben geradrandig, vorne mit sehr scharfer Ecke und hier manchmal auch verdunkelt. Arista der ganzenLänge nach kurz behaart. Klypeus unter den Fühlern weiß bestäubt. Thorax samt Schildchen und Hinterleib glänzend schwarzblau. Rücken etwas grünlich, Schild und Abdomen deutlich violett schimmernd. Der Rücken hat auch ein deutlich fuchsrotes, zartes Toment. Wie bei R. pulchra ist auch hier das Schildehen größer als gewöhnlich. Die Hinter- leibstergite sind ziemlich stark von feinen Querrunzeln durchfurcht, also von merklich rauher Skulptur. Auch die zarten Härchen des Hinterleibes haben einen fuchsroten Schimmer. Hüften und Beine pechschwarz. Kniespitzen rot, Füße hell rotgelb, nur an der Spitze etwas dunkler. Flügel mit tief schwarzbrauner Zeichnung nach Fig. 3, Taf. 1. Die Ziekzackbinde kommt sonst bei keiner anderen Art vor. Die hintere Basalzelle enthält in der Spitze zwei braune Flecke. Schüppchen schneeweiß, Schwinger schwarz. Körper und Flügel 3—3°5 mm lang. 20. Rivellia gamma n. sp. 2 5 Q aus Bombay, Indien (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. Diese Art gleicht bis auf folgende Unterschiede ganz der R. sinuosa Coquill. Der Hinterleib hat ausgesprochen grünen, nicht blauvioletten Schimmer. Im Flügel ist die Apikalbinde schmäler, reicht nur etwas über die Cubitalis hinunter und ist oben nur in der Breite der Marginalzelle mit der vorhergehenden Binde verbunden. Die Vereinigungsstelle der beiden über die Queradern laufenden Binden enthält in der Spitze der Discalzelle einen der Posticalis anliegenden glashellen Fleck. Größe wie bei R. sinuosa Coqu. 21. Rivellia connexa n. sp. (Fig. 4). Hendel, Gen. Plat., Fig. 4. “) 3 © aus Stephansort, Astrolabe-Bai, Neu-Guinea (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. 11* 164 Friedrich Hendel. Kopf und seine Teile, Thorax und Beine rostgelb. Hinterleib braun bis schwarz, stark glänzend, glatt, unpunktiert, nur seitlich an der Basis immer mehr oder weniger deutlich rotbraun. Stirne matt rotgelb oder gelbrot, an den Augenrändern wie gewöhnlich schmal weiß schimmernd. Ebenso ist der Klypeus unter den Fühlern weiß bereift. Thoraxrücken unbestäubt, vor dem Schildchen, dem Hinterrande des letzteren, der Metathorax, sowie teilweise die Pleuren ins Rotbraune verdunkelt. Bei einem Stücke herrscht diese rotbraune Färbung in Strie- men und Flecken sogar auf dem ganzen Thorax vor. Hinterschienen an der Spitze mehr oder weniger deutlich braun. Fußwurzeln heller gelb. Flügel mit dunkelbrauner Zeiehnung nach Fig. 4, Tafı 1:sDie Spitzenquerbinde hängt bis zur Mitte der Submarginalzelle mit der breiten Binde über die hintere Querader, diese wieder unter der Postiealis mit der zum größten Teile mit dem Braun der Flügelwurzel, das unten von der Postiealis erst begrenzt wird, verschmolzenen Binde über die kleine Querader zusammen. In der Submarginalzelle ein glashelles Dreieck, das mit der Spitze die Cubitalis berührt. Schüppchen schneeweiß, Schwinger hell rostbraun. Drittes Fühlerglied oben geradrandig, vorne oben mit einer nur un- deutlichen Ecke. Arista der ganzen Länge nach deutlich behaart, Fieder- breite gleich der Hälfte des dritten Antennengliedes. Körper 45—5 mm, Flügel 4—45 mm lang. Anmerkung: Die Art ist der R. dimidiata de Meij. sehr ähnlich. Siehe dort die Angaben! 22. Rivellia dimidiata de Mei). Rivellia dimidiata de Meijere, Tijdschr. v. Entom., Vol. 51, p. 122, Pl. 4, Fig. 2 (1908). Genaue Vaterlandsangabe fehlt; wahrscheinlich aus Java. „Stirne matt rostrot, Fühler an der Wurzel glänzend rotbraun, das dritte Glied dunkler braun, matt mit einigem weißlichen Schimmer, Borste schwarzbraun. Untergesicht und Oberlippe glänzend braun. Taster braungelb, Hinterkopf desgleichen, der hintere Augenrand mit Ausnahme des oberen Teiles weiß gesäumt. Thorax vorne rotgelb, was nach hinten in schwarz übergeht, gelblich bestäubt: Schildehen, Hinterrücken und Hinterleib glänzend schwarz, ersterer oben mit geringer Bestäubung. 3rustseiten glänzend schwarz, nur unmittelbar vorne gelb. Beine braungelb, an den beiden hinteren Beinpaaren die Hüften und die Schen- kel bis auf die Spitze schwarz. Flügel an der Wurzel mit großem drei- eckigen Fleck, welcher sieh bis jenseits der kleinen Querader erstreckt und unten die fünfte Längsader nur am Ende etwas überschreitet, am Vorderrande liegt in demselben, über der kleinen Querader, ein dreieckiges Die Arten der Platystominen. 165 glashelles Fleekchen, überdies eine Binde über die hintere Querader vom Vorder- bis zum Hinterrande; dieselbe trifft vorne mit einem dunklen Vorderrandsaume zusammen, welcher sich bis zur Spitze der vierten Längsader erstreckt.“ Flügellänge 4 mm. 23. Rivellia angulata n. sp. (Fig. >). Hendel, Gen. Plat., Fig. 5. Sg 9 aus Bombay (leg. Bir 6), im Ungar. Nationalmuseum. Stirne, Wangen, Backengruben und Fühler rotbraun; Stirne vorne sowie Fühlerwurzeln meist heller rot. Kiypeus schwarzbraun, unter den Fühlern weißlich bestäubt. Praelabrum und Hinterkopf glänzend sch warz- braun. Drittes Fühlerglied oben nur flach konkav, vorne mit scharfer, fast wie aufgebogener Spitze. Arista deutlich kurz behaart. Augenränder deut- lich silberschimmernd. Thorax und Hinterleib lebhaft metallisch blaugrün glänzend, der erstere vorherrschend grünlich, letzterer mehr blau schimmernd. Thorax- rücken zart weißlich bereift. Hinterleib oben durch feine Querrunzeln und Hohlpunkte rauh. Ovipositor glänzend schwarz. Schild fast so groß wie bei R. sinuosa Coqu. Hüften und Beine pechschwarz, die äußersten Kniespitzen rot, die vier hinteren Füße mit Ausnahme der dunkleren Enden rotgelb. Flügel wie Fig. 5, Taf. 1, mit schwarzbrauner Zeichnung. Der Apikalfleck und die vorhergehende Querbinde sind völlig isoliert. Die über die kleine Querader gehende Binde doppelt so breit wie die über die hintere Querader, erreicht den Flügelhinterrand nicht und ist von der Kosta bis zur Discoidalis herab mit dem Braun der Flügelwurzel verbunden. Nur in der Subkostalzelle liegt ein spitzes glashelles Drei- eck. Charakteristisch ist auch ein verwaschener brauner Fleck in der dritten Hinterrandzelle, gleich jenseits der Analzelle. Schüppchen weiß, Schwinger schwarz. Körper und Flügel 3—3°5 mm lang. 24. Rivellia lavata n.sp. (Fig. 6). Hendel, Gen. Plat., Fig. 6. 1 © von den Samoa-Inseln im Wiener Hofmuseum. Stirne matt rotbraun, Augenränder dicht silberweiß schimmernd. Hinterkopf mit Ausnahme des roten Cerebrales schwarz. Die übrigen Teile des Kopfes gelbrot. Drittes Fühlerglied vorne dunkler und stumpf abgerundet, Arista fein und dicht, länger als bei den anderen Arten behaart, Klypeus weiß bestäubt. Rüssel und Praelabrum teilweise ver- dunkelt. 166 Friedrich Hendel. Thorax und Hinterleib metallisch dunkelblau, glänzend, grünlich und violett schimmernd. Rücken kaum merklich bestäubt. Hinterleib oben durch Runzeln und Punkte rauh. Hüften und Beine dunkel rotbraun, Kniespitzen etwas heller, die vier hinteren Füße gelbrot, am Ende dunkler. Vorderfüße fehlen dem Stücke. Die Flügelzeichnung nach Fig. 6, Taf. 1 ist braun. Die drei mittleren, breiten Querbinden sind am Hinterrande des Flügels ver- waschen verbunden. Wesentlich für diese Art ist die (bei dem einen Stücke in der Mitte unterbrochene, also aus zwei Flecken gebildete) schiefe Binde, welche parallel mit der Spitzenquerbinde die erste und zweite Hinterrandzelle durchquert und an der Cubitalis die Querbinde über die hintere Querader erreicht. Kostalzelle gelblich. Die an der Me- diastina liegende Querbinde ist nur durch die vordere Basalzelle mit dem Braun der Flügelwurzel verbunden. Schüppchen gelblichweiß, Schwinger rotgelb. Körper 45 mm, Flügel 4 mm lang. 25. Rivellia impunctata n. sp. (Fig. ?). Hendel, Gen. Plat., Fig. 9. 8 g 9 aus Bombay, Indien (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. Stirne, Wangen, Backengruben und Fühler; mit Ausnahme der heller roten Wurzelglieder, dunkel rotbraun. Strieme matt, am Augen- rande dicht weiß schimmernd. Drittes Fühlerglied oben gerade oder fast gerade, vorne mit einer nur etwas scharfen Ecke. Arista deutlich kurz behaart. Klypeus unter den Fühlern merklich weiß bereift. Die übrigen Teile des Kopfes glänzend schwarz, am Scheitel und Hinterkopfe mit grünlichem Metallschimmer. Taster ganz schwarz. Der Thorax samt Schildehen und der Hinterleib sind glänzend metallisch schwarzblau. Der Thoraxrücken schimmert meist grünlich und ist deutlich graulich oder weißlich tomentiert. Das Abdomen ist oben mit feinen Hohlpunkten dicht besetzt und im allgemeinen etwas dunkler als der Brustkorb gefärbt, bald jedoch mehr bläulich, bald mehr grünlich schimmernd. Die zarte Behaarung der Tergite hat roten Schein. Hüften und Beine schwarzbraun, oft auch nur dunkel rotbraun, Kniespitzen kaum lichter. Die vier hinteren Füße sind gelbrot, am Ende gebräunt. Die schwarzbraune Flügelzeichnung zeigt die Fig.9, Taf.1. Bei einigen Stücken zeigt sich aber auch in der Mitte der Subkostalzelle und unmittelbar darunter in der Marginalzelle ein verwaschenes, helleres Fleekehen,. bei anderen wieder überschreitet die über die kleine Quer- ader ziehende Binde unten die Postiealis nieht. Sehr charakteristisch ist, daß die kleine Querader deutlich vor der Mitte der Discalzelle steht und Die Arten der Platystominen. 167 die Diseoidalis vor derselben gerade ist. Es fehlt hier die sonst für die Rivellien so charakteristische Einbauchung in die Discalzelle ganz oder fast ganz. Schüppchen schneeweiß, Schwinger rotgelb. Körper und Flügel 2°5—3 mm lang. 26. Rivellia virgo n. sp. (Fig. 25). Hendel, Gen. Plat., Fig. 25. 2 Q aus Queensland (leg. Dr. Bancroft), im Brit. Mus. in London. Stirnstrieme, Wangen, Backengruben, Untergesicht, Praelabrum und Taster gelbrot. Fühler rotgelb. Drittes Glied derselben oben fast gerade, vorne abgerundet. Arista wie nackt. Die weißliche Säumung und Bestäubung am Kopfe wie gewöhnlich vorhanden. Ozellen- und Scheitelplatten und der ganze Hinterkopf glänzend schwarz. Thorax und Schild metallisch schwarzgrün, am Rücken zart weiß- lichgrau bereift. Hinterleib glänzend erzgrün, stark, aber fein querge- vunzelt, wie der Hinterrand des Schildehens teilweise mit violettem Schimmer. Hüften und Beine gelbrot. Schenkel in der Mitte gebräunt; die ‘vorderen wenig, die hinteren am ausgedehntesten. Flügel (Fig. 25, Taf. 1), glashell, mit vier braunen, voneinander isolierten Striemen. Die erste ist eine Längsstrieme, erfüllt die erste Basalzelle an der Wurzel und biegt dann jenseits der zweiten in die Discalzelle hinab. Auch die Basalhälfte der Kostalzelle ist braun. — Die zweite bis vierte Strieme sind Querstriemen. Die zweite ist die breiteste und geht aus der Subkostalzelle heraus über die kleine Quer- ader bis zur Postiealis. Die dritte, senkrecht, ist durchgehend, vorne und hinten abgerundet und bedeckt die hintere Querader. Die vierte zieht als Spitzensaum von der Mündung der Radialis zu der der Dis- coidalis. Die äußerste Spitze der Marginalzelle ist braun. Schüppchen weiß, Schwinger zitronengelb. Körper und Flügel 35 mm lang. 27. Rivellia macilenta Wied. Dacus macilentus Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 525, 18 (1830). 1 Q aus Indien (Zettel mit ?), Type im Wiener Hofmuseum. Zur Ergänzung der Wiedemannschen Beschreibung habe ich fol- gendes zu sagen: Stirne matt, Untergesicht unter den Fühlern weißlich bestäubt. Drittes Fühlerglied oben gerade, vorne nur etwas eckig, ziemlich abgerundet. Arista nicht „nackt“, sondern der ganzen Länge nach deutlich kurz behaart. Taster rotgelb. Thorax und Schild glänzend pechschwarz, Rücken bräunlichgrau bereift. Hinterleib gelbrot, glänzend, oben etwas von feinen Querrunzeln rauh. Hüften und Beine rotgelb, Fußenden braun. 168 Friedrich Hendel. Flügel nach Fig. 19, Taf. 1 mit brauner Zeichnung, die in der Radialisgabel am intensivsten ist. Schüppehen rotgelb, Schwinger rot- braun. Körper ohne Ovipositor 5mm, Flügel 45 mm lang. 28. Rivellia major Adams (Fig. 17). Rivellia major Adams, Kans. Univ. Sei. Bull., Vol. 3, p. 168 (1905). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 17. A JS 9 aus Katona (Skirati), Ostafrika, im Ungar. National- museum. Zur oben zitierten Beschreibung füge ich hinzu, daß das dritte Antennenglied oben seicht konkav, gegen die Spitze hin verschmälert ist und dort selbst oben eine fast spitze Ecke hat. Die Arista ist zart pubeszent. Die sonst hellgelbe Stirne hat vorne in der Mitte einen rot- braunen Fleck. Am Flügel ist der ganze Vorderrand rotgelb gefärbt. Ein breiter Apikalfleck, ein breiter Saum der hinteren und ein schmälerer der kleinen Querader schwarzbraun. Die beiden letztgenannten Säume hängen nur durch eine schmale und sehr verwaschene Verbindung mit braunen ' Wolkenflecken, in ihrer Verlängerung an der Kosta gelegen, zusammen. Auch Kostal- und Subkostalzelle können braun sein und sind wie die distal folgenden braunen Flecke mit dem Rotgelb des Kostalsaumes verwaschen. Schüppchen weißlich, Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 5—55 mm lang. 29. Rivellia albitarsis Macqu. Ceroxrys albitarsis Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 209, Pl. 29, Fig. 3 (1843). „Caerulea nitens.“ „Long. 1 lin. J. Face, front et les 2 premiers articles des antennes testaces: 3. noirätre, A base testacce. Thorax et abdomen d’un bleu me&- tallique fonee, ä reflets verts. Pieds bruns; tarses d’un blanc jaunätre. Ailes hyalines; 2 bandes transversales brunes, ainsi que le bord exterieur. — Du Senegal.‘ 30. Rivellia rectangula n. sp. (Fig. 22). Hendel, Gen. Plat., Fig. 22. 1 © aus Forcados, S. Nigeria (leg. J. J. Simpson), Entomol. research Committee, London. Stirne matt kaffeebraun, am Augenrande ziemlich breit weiß schimmernd. Ozellen, Scheitelplatten und der ganze Hinterkopf glän- zend rot. Untergesicht wie die Stirne gefärbt, ganz und gar matt, grau- lich bereift. Fühler, Praelabrum und Taster rotbraun; drittes Fühlerglied Die Arten der Platystominen. 169 fast schwarz, oben geradrandig, vorne mit stumpfer Ecke. Arista deut- lich kurz behaart. Thorax glänzend kaffeebraun, Pleuren unten dunkler; Rücken vorne hinter dem Kopfe glänzend rot, sonst graubräunlich tomentiert, fast ganz matt. Schild, Hinterrücken und der Hinterleib mit Ausnahme der rotgelben Basis pechschwarz, glänzend. Tergite deutlich chagriniert. Alle Schienen und die Vorderschenkel pechbraun, die vier hinteren Schenkel gegen die Wurzel hin heller, mehr rotbraun. Noch heller die Hüften. Füße rotgelb, am Ende dunkler. Flügel wie Fig. 22, Taf.1. Die Zeichnung ist schwarzbraun. Die Kostalzelle jenseits der Schulterquerader und der proximale Teil der ersten Basalzelle sind gelb tingiert. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Körper und Flügel 4mm lang. sl. Rivellia parallela n. sp. 1 5 aus Kamerun, Viktoria, in der Sammlung des Herrn B. Licht- wardt in Berlin. Kopf samt Anhängern, Thorax, Schild und Beine sowie das Basal- drittel des Hinterleibes rotgelb; der Rest des letzteren glänzend pech- braun, fast vollkommen glatt, nur kaum merklich mit feinen Querrunzeln bedeckt. Stirnstrieme matt, feine Augenränder glänzend gelb, nur von hinten betrachtet undeutlich weiß schimmernd. Untergesicht oben weiß- lich bereift. Drittes Fühlerglied gegen das Ende zu gebräunt, oben gerad- randig, vorne mit scharfer Oberecke. Arista deutlich kurz behaart. Thoraxrücken in der Mitte nur schmal ockerig bestäubt, ziemlich glänzend. Schienen und Vorderfüße etwas dunkler gelb als die Schenkel. Flügel wie bei R. discalis, Fig. 21, die Binden auch von rotbrauner Farbe. Die Querbinde über die kleine Querader endet aber an der Posticalis und ist fast breiter als der folgende glashelle Zwischenraum. Der vorhergehende farblose Raum verbreitert sich nach unten, weil die wurzelwärts begrenzte Querbinde schief liegt. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Körper über 4mm, Flügel 4 mm lang. 52. Rivellia graeilis n. sp. 1 @ aus Südafrika, Durban (leg Muir), im Zoolog. Museum von Cambridge. Sehr ähnlich der R. parallela und durch. folgendes verschieden: Hinterleib ganz glänzend schwarz, nur sehr fein quergerunzelt. Stirnstrieme glänzend. Auf dem zart graulich bereiften Thorax- rücken sieht man eine durchgehende dunkelbraune Medianlinie und 170 Friedrich Hendel. jederseits eine breitere, in zwei mehr fleckenartige Teile durch die Quer- naht zerlegte Seitenstrieme. Drittes Fühlerglied rot, vorne abgerundet. Arista so kurz pubeszent, daß sie wie nackt erscheint. Der Flügel gleicht dem von R. basilaris Wiedem., siehe Fig. 10, fast vollkommen. Die Querbinden sind sehr schmal und von hellbrauner Farbe. — Alles übrige wie bei R. parallela. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Körper und Flügel 35 mm lang. 33. Rivellia discalis n. sp. (Fig. 21). Hendel, Gen. Plat., Fig. 21. 1 5 aus Madagaskar (Fort Dauphin) im Wiener Hofmuseum. Kopf samt Anhängern, Thorax mit Ausnahme des Zentralschildes des Rückens, Schildehen, Wurzeldrittel des Abdomens, Hüften und Beine hell rotgelb. Thoraxrücken, ausgenommen den Vorderrand und die Lateralgegend über der Notopleuralnaht, sowie der übrige Hinterleib hell glänzend metallisch blaugrün, ohne Bestäubung und ohne Skulptur. Stirnstrieme matt, am Auge nur sehr schmal weiß gesäumt. Drittes Fühlerglied hell gefärbt, an der Spitze breit abgerundet. Arista nur kurz pubeszent. Spitzenhälfte der Füße braun. Die rotbraune Flügelzeiehnung nach der Fig. 21, Taf.1 ist durch die geraden und parallelen Streifen und Zwischenräume charakterisiert. Schüppchen und Schwinger gelb. Körper und Flügel zirka 3 mm lang. 34. Rivellia quadrivittata Macqu. Ceroxys 4-vittata Maecquart, Dipt., exot., Vol. 2/3, p. 209, Pl. 28, Fig. 6 (1843). „Nigra, nitida. Pedibus rufus. Alis quadrivittatis.“ „Long. 1?/, lin. ©. Face et front d’un brun noirätre. Antennes testac6es; 3. article A& l’extremit6 brune, pointue en-dessus; style brieve- ment velu. Thorax noir, & epaules testacees. Abdomen noir, & legers re- flets vert; base jaunätre, transparente. Pieds: hanches anterieures et postörieures jaunes; intermediaires brunes; cuisses anterieures Jaunes; intermediaires et posterieures brunes; un peu de brun ä la base des poste- rieures; jambes brunes; tarses jaune. Ailes hyalines, & quatre bandes transversales brunes, ainsi que le bord exterieur. — Du Senegal. 85. Rivellia mediocris n. sp. 1 g aus Port Natal, Süd-Afrika (leg. G. W. Plant), im British Museum in London. Diese Art scheint der mir unbekannten Macquartschen sehr nahe zu stehen. Es ist aber der ganze Kopf gelbrot, das Untergesicht heller, der obere Hinterkopf dunkler. Die Stirne ist nur in der Mitte matt, die Die Arten der Platystominen. 27] Seiten und der Scheitel glänzen; erstere zeigen einen sehr schmalen weißen Saum an den Augenrändern. Das dritte Fühlerglied ist oben gerade, vorne abgerundet und dort nicht verdunkelt. Die Arista ist deutlich kurz behaart. Thorax und Hinterleib glänzend pechbraun; Rücken des ersteren wenig tomentiert, von beträchtlichem Glanze; der des letzteren durch Querrunzeln stark rauh. Hüften und Beine rotbraun, Schienen dunkler; Füße rot, am Ende braun. Flügel so ziemlich der Fig. 21, Taf. 1 gleichend, mit rotbrauner Zeichnung. Die Querbinde über die kleine Querader überschreitet auch hier die Postiealis unten, ist aber nicht vollkommen parallelrandig und gerade wie dort; sie ist deutlich breiter als die Binde über die hintere Querader. Der glashelle Zwischenraum zwischen diesen beiden Quer- binden ist oben an der Kosta breiter als unten in der Discalzelle. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Körper und Flügel ungefähr 4 mm lang. 36. Rivellia latifaseia n. sp. (Fig. 30). Hendel, Gen. Plat., Fig. 30. 1 © aus Südafrika, Chirinda Forest (leg. Marshall), im 7001. Museum von Cambridge. Große Art. Stirne samt Scheitelplatten, Gesicht, Fühler, Taster und Cerebrale hell rotbraun. Stirne seitlich wachsglänzend. Augenrand der Stirne, Wangen und des unteren Hinterkopfes silberweiß. Hinter- kopf sowie der ganze Leib metallisch blau- oder grünschwarz. Fühler- gruben weißlich bereift. Drittes Fühlerglied fehlt leider. Rücken zart graulich bereift. Hinterleib dicht fein punktiert, elänzend. Behaarung in gewisser Beleuchtung rot schimmernd. Schenkel und Schienen schwarz. Vorderhüften, die äußersten Knie- spitzen und die Füße mit Ausnahme der Enden rotbraun. Vorderfübe etwas dunkler. Flügel (Fig. 30, Taf. 2). Die Wurzelhälfte der Kostal- und die erste Basalzelle oberhalb der zweiten schwarzbraun. Damit hängt unter- halb der Diseoidalis in der Spitze der zweiten Basalzelle die von der Mediastinamündung bis zur Analis ziehende erste schwarzbraune Querbinde zusammen. Über die kleine Querader zieht vom Vorder- bis zum Hinterrande des Flügels eine breite und fast parallelrandige Querbinde, die durchschnittlich doppelt so breit als die begrenzenden glashellen Zwischenräume ist. Die Apikalbinde hängt an der Kosta mit der dritten Querbinde zusammen, ist an der Cubitalis so breit wie der hyaline Zwischenraum vorher und reicht etwas unter die Discoidalis hinab. Schüppchen weiß. Schwinger schwarzbraun. Körper und Flügel 45 mm lang. 172 Friedrich Hendel. 37. Rirvellia euxestoides n. sp. (Fig. 51). Hendel, Gen. Plat., Fig. 31. S Q aus Südafrika, Mashonaland, Salisbury (leg. Marshall), im zoolog. Museum Cambridge. Sehr ähnlich der R. latifascia, aber kleiher. Scheitelplatten dunkler. Stirnstrieme von geringerem Glanze. Das dritte Fühlerglied ist dunkler rotbraun als die Wurzel, oben geradrandig, vorne abgerundet. Arista deutlich pubeszent. Leib lebhaft metallisch glänzend, schwarzgrün. Der Rücken ist aber ziemlich auffällig graulich bereift, wodureh der Glanz einigermaßen semildert wird. Flügel nach Fig. 31, Taf. 2. Das Schwarzbraun der ersten Basal- zelle ist mit der ersten Querbinde nicht verbunden, da die Spitze der zweiten Basalzelle glashell bleibt. Die zweite Querbinde erreicht den Flügelhinterrand nicht und ist im Durchschnitte etwas schmäler als die begrenzenden glasigen Zwischenräume. Die apikale Binde endet an der Discoidalis und ist an der Cubitalis deutlich schmäler als der hyaline Raum vorher. Alles übrige wie bei R. latifascia. Körper und Flügel 3—4 mm lang. Anmerkung: Bei der sonst auch ähnlichen R. mediocris ist die Querbinde der hinteren Querader weitaus schmäler als die der kleinen; hier ist dagegen der Unter- schied nur gering. Ebenso ist bei mediocris die apikale Flügelbinde nur 1/3 des glasigen Raumes vorher (an der Cubitalis gemessen) breit. 38. Rivellia trigona n. sp. (Fig. 1#). Hendel, Gen. Plat., Fig. 14. < 3 5 9 aus Katona (Shirati), Ostafrika, im Ungar. Nationalmuseum. Der ganze Kopf rot, nur der Hinterkopf mit Ausnahme des Cere- brales schwarzbraun. Stirnstrieme matt, der Augenrand silberweiß; Ozellen-, Scheitelplatten und Untergesicht glänzend, letzteres nur in der Öberhälfte weißlich bestäubt. Drittes Fühlerglied oben gerade, vorne mit ziemlich scharfer Obereeke. Arista wie nackt. Thorax metallisch braunschwarz, auf dem Rücken und der Mitte des Schildehens ziemlich dieht bräunlich tomentiert, durch die schwarzen Härchen wie punktiert erscheinend. Hinterleib glänzend metallisch schwarz, oben stark chagriniert, an der Basis manchmal etwas rötlich durchscheinend. Hüften und Beine pechbraun, an den Gelenksstellen rot, am breitesten die Schienenwurzeln. Füße mit Ausnahme der dunklen Spitzen gelbrot, die vordersten dunkler als die vier hinteren. Die Arten der Platystominen. 175 Flügel mit schwarzbrauner Zeichnung nach Fig. 14, Taf. 1. Die Apikalbinde ist an der Kosta immer deutlich von der vorhergehenden Binde getrennt. Schüppchen gelblichweiß, Schwinger dunkelbraun. Körper und Flügel 3’5 mm lang. 39. Rivellia brunijfascia n. sp. 2 Q aus Kamerun, Viktoria, in der Sammlung des Herrn B. Licht- wardt in Berlin. Der ganze Kopf gelbrot, der Hinterkopf gesättigter, mehr rotbraun. Stirne wachsglänzend, an den Augenrändern schmal glänzend, ohne weißen Schimmer. Drittes Fühlerglied vorne stumpf abgerundet. Arista deutlich kurz behaart. Thorax dunkel rotbraun, Rücken und Schild am dunkelsten und mit etwas gedämpftem Glanze. Hinterleib glänzend pechschwarz oder pechbraun, mit ausgeprägter, aus Hohlpunkten und Querrunzeln ge- bildeter Skulptur der Oberfläche. Beine hell rotbraun, teilweise heller und dunkler gefärbt. Füße an der Basis lichter als gegen das Ende hin. Die braune Flügelzeichnung hat die Anlage wie Fig. 16 zeigt. Die dreieckige Binde über die kleine Querader ist aber nicht wie bei Epid. rostrata an der Kosta am breitesten, sondern an der Radialis und ver- engt sich wieder etwas an der Kosta. Ferner steht die kleine Querader deutlich jenseits der Mitte der Discalzelle. Schwinger dunkelbraun, Schüppchen weiß. Körper und Flügel 3—4 mm lang. 40. Rivellia succinata Wied. (Fig. 15). Hendel, Gen. Plat., Fig. 18. Dacus succinatus Wiedemann, Außereur. Zweifl. Ins., Vol. 2, p. 526, 20 (1830). 2 ' unbestimmter Provenienz, die Typen Wiedemanns im Wiener Hofmuseum. Ferner 1 unbestimmtes @ vom Kap. Der „Griffel“ des 9, von dem Wiedemann spricht, ist der Penis des 5. Das ganze Tier ist glänzend rotgelb, die matte Stirne, der Thorax und Hinterleib gesättigter, mehr gelbrot. Die Fußenden sind braun. Klypeus unter den Fühlern weiß bestäubt. Augenränder schmal silberig schimmernd. Drittes Fühlerglied oben geradrandig, vorne mit scharfer Öberecke, Arista der ganzen Länge nach kurz behaart. Die hell ockergelbe Flügelzeichnung zeigt die Fig. 18, Taf. 1. Ihre Grenzen sind nicht scharf. Schüppchen gelblich, Schwinger rotgelb. Körper 45, Flügel 4 mm lang. 4 174 Friedrich Hendel. 41. Rivellia anomala n. sp. (Fig. 29). Hendel, Gen. Plat., Fig. 29. 1 5 aus Süd-Afrika, Chirinda-Forest (leg. Marshall). 1 @ aus Uganda Prot., Tal des Kafu Fl., Unyoro, 25. Dezember, Ent. Res. Comm. Kopf samt Anhängen, Thorax, Beine und Wurzel des Hinterleibes rotgelb. Stirnstrieme fast matt. Drittes Fühlerglied etwas verdunkelt, oben gerade, vorne abgerundet; Arista sehr zart pubeszent. Brust, Me- tanotum und der Hinterleib giänzend pechschwarz. Flügel glashell, mit sepiabrauner Zeichnung nach Fig. 29, Taf. 2, wodurch sich diese Art sehr leicht von allen anderen unterscheiden läßt. Beim © bilden die drei getrennten braunen Querstriche vor der braunen Flügelspitze eine zusammenhängende Linie. Schüppchen weib, Schwinger rot. Körper und Flügel 2°/, mm lang. 42. Rivellia floridana Johnson. Johnson, Canad. Ent., Vol. 32, p. 247 (1900). „Head reddish, orbits narrowly margined with silvery-white; anten- nae yellow. Thorax and scutellum red. Abdomen, first and second seg- ments reddish, the others black; halteres reddish; legs, yellow. Wings hyaline, veins yellow; erossbands brown or brownish-yellow, and wider than R. variabilis and allied species; the first and 2. bands are very narrowly connected at the junction of the auxiliary and first long, vein, second and third coalesce at or just below the fourth long. vein (in the latter case there is a very small hyaline triangle, formed by the 2 bands and fourth long. vein), and end in a point at the posterior margin near the junction of the 5. long, and transverse vein; here also the first band obscurely coalesces with the 1. and 2.; the 4. or apical band narrowly separated or more narrowly connected with the 3. at the tip of the 2. long. vein. Length 5 mm. 4 specimens were collect. by the writer on Dayton Island, Lake George, Florida.“ 43. Rivellia flecuosa V.d. Wulp. Biol. Centr. Americ. Dipt., Vol. 2, p. 383, 6, Tab. X, Fig. 13 (1899). 1 g, Mexico, Omilteme in Guerrero, 8000 feet. „black; front and antennae brownish; tarsi rufous; 1. eross-band broad, contiguous with the blackish base of the wing; 3. eross-band con- nected at the hind margin with the 2. and at the tips with the 4. band. — Length 3°5 mm. — Head black; front in the middle brownish, immediately before the antennae with 2 small, rufous protuberances; face slightly con- cave; oceiput shining black. Antennae rufous, on the outer side brownish. Die Arten der Platystominen. 175 Thorax, seutellum and abdomen shining black; seutellum with 2 long bristles; abdomen elleptical. Legs black, the tarsi, save the last 2 0r3 joints, yellowish rufous; the femora somewhat elongate; the hind tibiae slightly eurved. Halteres brown. Wings hyaline, with a blackish pattern; the 1. eross-band broad, completely united with the blackish base, on the outer side convex, inferiorly reaching to beyond the 5. vein; the other eross-bands narrower:; the 2. issuing from the eosta at the termination of the 1. vein, and in an oblique direetion reaching the small cross-vein, where it is angulary eurved and goes more perpendiculary to the hind margin of the wing; the 3. eross-band straight, at the hind mar- ein connected with the 2. and at the eosta with the fourth, which borders the tip of the wing.“ 44. Rivellia submetallica \.d. Wulp. Biol. Centr. Americ. Dipt., Vol. 2, p. 382, 3, Tab. X, Fig. 10 (1899). 1 5, Mexico, Omilteme in Guerrero, 8000 feet. „Black, slightly metallie; front and legs rufous; tibiae brown; the first eross-band angular. — Length 4 mm. — Front dark rufous, a little broader than the eyes, with parallel sides; face distinetly excavated. greyish; the elypeus and the cheeks pale rufous; inferior portion of the cheeks larger than in the other species of the genus; oceipud black. Basal joints of the antennae rufous (the 3. joint is wanting). Thorax and seu- tellum black: thoraeie dorsum with a short, dense, yellowish pilosity: pleurae with some bluish metallic refleetions; seutellum with 2 bristles. Abdomen eurved downward, rather broad at the base, attenuated towards the tip, somewhat metallie greenish-black, densely covered by a greyish pilosity; genitalia on the ventral side with 2 appendages. Fore coxae yellowish-rufous, middle and hind coxae black; legs yellowish-rufous, the tibiae and the terminal 2 or 3 tarsal joints brown. Halter blaekish. Wings greyish-hyaline; the brown pattern generally agreeing with that of R. micans Loew, but the first eross-band is angular in shape, distinetly separated from the blackish base and, though less intense, prolonged to beyond the 5. vein.“ 45. Rivellia pilosula V.d. Wulp. Biol. Centr. Americ. Dipt., Vol. 2, p. 384, 7, Tab. X, Fig. 14 (1899). 1 2, Mexico, Teapa in Tabasco. „Blackish, with grey pilosity; 1. eross-band broad, eonneeted with the blackish base of the wing and inferiorly with the much narrower 2. eross-band, the 3. and 4. bands united at the eosta.— Length 25 mm. — Front brownish-rufous, as broad as the eyes, with parallel sides; face greyish, very slightly excavated; inner orbits of the eyes white. Antennae rufous; the 3. joint more obseur, somewhat pointed towards the tip, 176 Friedrich Hendel. reaching to near the oral margin. Proboseis black, thick. Thorax, seutellum and abdomen black, covered with short greyish hairs; the abdomen ovate, posteriorly pointed; 2. joint of the ovipositor pale rufous. Legs piceous, somewhat dark rufous, the tarsi elearer. Wings hyaline; the 1. eross-band much broader than the others, connected with the blackish base, the separation being only indieated by one or 2 small, elongate, hyaline spots; the 2. eross-band united with the 1. just before the small eross-vein, the 2 prolonged together in a less intense infuscation in the middle of the discal cell; the 3. eross-band united with the 4. and with it forming & narrow border round the tip of the wing.“ 46. Rivellia Wulpiana n. sp. Rivellia conjuncta Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt., Vol.2, p. 283, Taf. 10, Fig. 11 (1898). — Cresson, Trans. Amer. Ent. Soe., Vol. 32, p. 279 (1906). 1 Q aus Mexiko, Orizaba (leg. Crawford), Samnl. Prof. Bezzi. Von Rivellia conjuncta Loew durch folgendes gut unterscheidbar: Die dunkelrote Stirnstrieme ist zwischen den schmalen weißen Augen- randsäumen fast quadratisch, wenig länger als breit, bei conjuncta doppelt so lang wie breit, weil die Augenrandsäume viel breiter sind. — Der Hinterleib ist gelblich, an der Wurzel sogar weißlich behaart; bei conjuncta sind die Härchen schwarz und schimmern dunkelrot. — Die Unterschiede in der Flügelzeichnung habe ich schon in der Tabelle er- wähnt. 47. Rivellia conjuneta Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 88, 1, Pl. 8, Fig. 3 (1873). Ich kenne diese Art vorläufig nur aus den Vereinigten Staaten und glaube, daß die aus Mexiko und Zentralamerika erwähnten Stücke alle der R. Wulpiana angehören. Man vergleiche das dort Gesagte. 48. Rivellia connecta \.d. Wulp. Biolog. Centr. Amer. Dipt., Vol. 2, p. 383, 5, Tab. X, Fig. 12 (1899). 1 J, Mexico, Chipaneingo in Guerrero, 4600 feet. „Shining black; front and antennae brownish; legs black, the base of the tarsi yellowish; the second ceross-band in the middle largely united with the first, which is connected with the blackish base. — Length 25 mm. — Front brownish, as broad as the eyes, with parallel sides; face cinereous, perpendieular, not excavated; elypeus large; oceiput black; Antennae rufous; the 3. joint on the forside and towards the tip infus- cated; arista pale rufous. Thorax, seutellum and abdomen shining black; the abdomen ovate. Legs black; the tarsi yellowish, but infuscated to- wards the tip. Halteres blackish. Wings hyaline; the first eross-band is broad and at the costa largely connected with the blackish base — in Die Arten der Platystominen. IM feriorly it reaches, though less intense, to beyond the 5. vein, and in the middle it is largely united with the 2. eross-band, which is much narrower, rather perpendieular, slightly eoncave at its outer side, and terminates at the 5. vein: between the 1. and 2. eross-bands there remain only 2 trian- gular hyaline spots — one at the costa, the other in the discal cell; the 3, eross-band is parallel with the 2., of the same breadth, but longer. bordering the posterior eross-vein and terminating near the hind margin of the wing; at its costal end the third band is united with the fourth. which forms a rather narrow border along the terminal portion of the eosta and the tip of the wing to as far as the termination of the 4. vein.“ 49, Rivellia brevifasciata Johnson. Ent. News Philad., Vol. 11, p. 326 (1900). elliee Biest SAAL MT e 6 1. Schildehen oben am eingesattelten Hinterrande mit zwei stumpf- kegeligen Zähnen, auf der Oberseite unbehaart. 1. L. patula Walker. — Schild nicht eingesattelt, oben behaart, hinten ohne zahnartige lockere En Rn LeEr ee 2. Bemereanz zelb!) . .- u 3 — Schenkel und Schienen ar ER Rotzelbe ea an Art, deren Rückenscheibe und Hinterleib mit Ausnahme der Spitze metallischgrün ist. 6. L. apicalis Walker. 3. Rücken und Hinterleib mit Ausnahme der Basis glatt und nackt. Oberer Hinterkopf konvex, deutlich hinter den Augen vorgequollen. 4. L. gracilis n. Sp. — Rücken und Hinterleib dieht und lang, meist sogar rauh behaart. Oberer Hinterkopf konkav, nieht vorgequollen . „2... 4 4. Thorax und Hinterleib glänzend rotgelb, auch gelb behaart. 5. L. zelotypa n. SP. — Thorax und Hinterleib metallisch grünlichblau, schwarz behaart 5 5. Epistom mit zwei dunkelbraunen Längsstriemen in der Verlängerung der Fühlergruben. Beide Schüppchen rot gerandet. 3. L. zanthoptera n. Sp. — Epistom ohne die oben erwähnten Längsstriemen, seitlich am Mund- rande aber gebräunt. Flügelschüppchen schwärzlich gerandet. 2. L. elongata?) V..d. Wulp. 6. Flügel am ganzen Vorderrande breit dunkelbraun gesäumt . . 7 — Flügel vorne nicht zusammenhängend dunkel gesäumt . . . 8 7. Hintere Querader breit braun gesäumt. 7. L. stenoparia n. SP. — Hintere Querader nicht gesäumt. 8. L. limbata V.d. Wulp. Bömfurel/ohne "Apıkalleekue . . Nu u. Se r pihgel mit emem Spibzenlleck . . =... ern ae... ') Hieher wäre zur Bestimmung auch die mir unbekannte Cryphiocera violacea Macquart, siehe Nr. 31, zu stellen. ?) L. Austeni Sharp würde sich von L. elongata Van der Wulp nur durch die bleiche Bauehhaut unterscheiden, die bei letzterer schwarz ist. Siehe die Anmerkung bei dieser Art. 10. RT, 12. 13. 14. Die Arten der Platystominen. 221 . Flügel nur mit einem großen, dunkel rotbraunen Flecke an der Wurzel zwischen Kosta und Cubitalis bis um die kleine Quer- ader, sonst gelblich. 9. L. basalis Walker. Flügel nie mit einem derart ausgedehnten Basalfleck, sondern mit zwei bis drei kleineren dunklen Querflecken an den Queradern Enamer Racalngter1odinet in alas ana RI Queradern braun gesäumt. Thorax und Hinterleib metallisch grün, chagriniert, fein gelb behaart. Vorderschenkel grün, Vorderfüße schwarz. 10. Z. laeta Walker. Hintere Querader nicht dunkel gesäumt . . . 2 2.2... 11 Flügel mit einem dunkelbraunen Fleck an der Radialis in der Ver- längerung der hinteren Querader, also im ganzen mit drei Flecken. Schüppcehen dunkelbraun . . . er pie Flügel ohne Vorderrandfleck in der V ne de hinteren Quer- ader, nur mit zwei Flecken. Schüppchen hell . . . . . . 12 Nur die kleine Querader braun gesäumt. Beine und Fübe ganz rot- gelb. 11. L. macrocephala n. Sp. Eine dunkle Querstrieme geht von der Kosta bis zur Discoidalis und schließt die kleine Querader ein. Wurzel der Vorderschenkel und die Füße schwarz. 12. L. maculipennis Macqu. Thoraxrücken, Schild und Hinterleib stark glänzend, glatt, nackt, rotbraun. Pleuren gelb. 13. L. costalis Walker. Thorax und Schild schwarz, mit einigem Glanz. Hinterleib grün- schwarz. 14. L. trisignata V. d. Wulp. Von den Flügelflecken ist nur der Apikalfleck deutlich vorhanden und intensiv dunkelbraun . . . Zar afaarer a en Flügel mit vier dunkelbraunen een Füße am Ende mehr oder weniger schwarz . . . - mac era Flügel mit drei dunkelbraunen Aeneon jener an der Basis fehlt: “KuBe meist, ganz und gar selb „ » -.: 2 u. bo . Thorax und Schild ganz rotgelb. 15. L. vella Walker. Die a ERRBEER des Thoraxrückens und das Schildehen blau- SFÜnYsE naeh, 2 0 a ae ne EEN K-I0Eı Anoke,t sa Hintere Querader et braun gesäumt. 16. L. rufipes n. Sp. HintereQuerader. nicht braun gesäumstv.) 1.4 „Na. I ar „ae, 7 7. Stirne rot. 17. L. flavipennis Maequ. Kopf oben schwarz. 24. L. superna Walker. „Hintere Queraderdunkeligesaumt 217. vu isv.. mn ua 2.%. 19 HinteresQuerader nieht gesamt 2) „ums. DET EIERN BB . Stirne, Pleuren und Beine rotgelb bis gelbrot . . . 2.2... 20 Stirne schwarzbraun bis schwarz. Thorax entweder ganz grünblau oder die Pleuren pechbraun; in letzterem Falle sind es auch die BeinehlalsaraHib Ray. Hin yon, pa sun 21 222 Friedrich Hendel. 20. Apikal- und Basalfleck des Flügels groß; letzterer reicht von der Subkosta bis zur Analis hinab. 25. L. severa n. Sp. — Wurzelfleck des Flügels klein; er umgibt nur die Queradern der zweiten Basalzelle. Apikalfleck schmal, saumartig. 26. L. taeniata V. d. Wulp. 21. Taster schwarz. Beine peehbraun. Beiderseits der Notopleuralnaht je eine weißliche Längsbinde. Leib violettschwarz. 27. L. quadrilinea Walker. — Taster und Beine rotgelb. Thorax ungestriemt. Leib leuchtend blau- grün. 18. L. lepida Walker. 29 „Taster sch WALZU" ga rn ee a a ee a = — Taster gelb oder rot . . . . 24 23. Brustkorb rostrot, oben schwarz De ee Fühlerglied er, 28. L. placida Walker. — Rücken schwarz, gelblich behaart; Pleuren, Schild und drittes Fühlerglied rostrot. 29. L. hilaris Walker. 24. Der basale Flügelfleck erreicht oben die Kosta. Die drei übrigen Flecke sind vorne so breit, daß sie an der Kosta mehr oder weniger deutlich zusammenhängen. 23. L. poecila n. Sp. — Der basale Flügelfleck erreicht die Kosta nicht. Die drei anderen Flecke sind isoliert und weit voneinander getrennt . . . . 25 5.1) Thorax und Schild rotgelb. Ein breites Längsband des Rückens ist blaugrün mit vier mattbestäubten Längslinien. Alle Schienen an der Spitze dunkelbraun. 19. L. bicolor Maequ. — Thorax und Schild ganz blauschwarz. Beine rotgelb. 20. L. pumicata V. d. Wulp. 26. Thorax und Schild ganz rotgelb; Behaarung schwarz. 21. L. jucunda Walker. — Längsmitte des Thoraxrückens und das Schild stahlblau; Behaarung rotgelb. 22. L. unimacula n. SP. I) oO 1. Lamprogaster patula Walker. Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. V, p. 247, 61 2 (1861). — Van der Wulp, Tijdschr. v. Ent., Vol. XXVIIL, p. 927 (1885). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 198 —1%6. Syn. Lamprog. bispinosa Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. VIII, p. 118, 45 & (1865), Neu-Guinea. Ceratopelta tricolor Bigot, Bull. Soc. Ent. France, Ser. 5, Tom. VII, p. XXXV (1878), aus Neu-Guinea. 2 © aus Neu-Guinea, Stephansort in der Astrolabebai (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum; die Type Bigots aus der Collect. Verrall. Stirne vorne doppelt so breit wie ein Auge, am Scheitel nur etwas schmäler, deutlich breiter als lang, am Scheitelrande und mit Ausnahme ) Durch ganz rote Beine würde sich L. laeta Gu6rin unterscheiden. S. Nr. 30. Die Arten der Platystominen. 275 der wie die Wangen glänzend gelben und etwas narbigen Seitenränder und des matten rötlichen Vorderrandes in der Mitte fleckenartig und nicht regelmäßig abgegrenzt matt dunkelbraun. Behaarung gelb, Borsten schwarz. Augenrand schmal weißlichgelb schimmernd. Der ganze übrige Kopf und seine Anhänge rotgelb. Fühler nur etwas länger als das halbe Untergesicht. Arista am spindeligen Wurzelteile mittellang behaart. Bei einem Stücke ist die Behaarung kürzer, wahrscheinlich abgerieben. Die Facialien, das sind die Gesichtsleisten neben den Spaltenästen sind dunkelbraun; die vorne bogig begrenzten Backengruben dunkler als die Wangen, mehr braun. Wangen weitaus breiter als das dritte Fühler- glied, fast doppelt so breit. Backen zirka ein Drittel eines Auges hoch. Praelabrum hoch und breit, vorstehend. Gesichtsaugen- ränder fast parallel. Thorax samt Schild glänzend rotgelb. Das Schildchen, der Rücken- teil vor demselben und teilweise auch die Pleuren sind unter der Lupe schwärzlich punktiert und erscheinen dadurch dunkler. Der Rücken und der Rand des Schildehens ist dicht und relativ lang schwarz, die Pleuren gelb behaart. Die Borsten sind schwarz. Die Oberseite des Schild- chens ist nackt. Das Schildehen ist in der Mitte des Hinterrandes et- was eingesattelt und erscheint daher wie zweiteilig. Jeder Teil desselben trägt oben am wulstigen Hinterrande einen nach hinten und außen ge- richteten stumpf-kegeligen Zahn. Unten am Hinterrande steht auf kleineren Wärzchen eine Reihe verschieden starker schwarzer Borsten. Am Hinterleibe ist das basale Doppelsegment mit Ausnahme des seitlichen Hinterrandes rotgelb und in der Mitte fürs Schildehen konkav, die Hinterleibsspitze rot, die übrigen Tergite metallisch blaugrün oder violettschwarz, oft rot durchscheinend. Behaarung rotgelb, in der Mitte dunkler rot. Hüften und Beine einfärbig rotgelh. Flügel gelblich hyalin, an der Basis und am Vorderrande etwas intensiver; Adern rötlich. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist mäßig gebogen, die erste Hinterrandzelle jenseits der hinteren Querader daher nur etwas verengt. Die kleine Querader steht jenseits der Mitte der Discalzelle; die hintere ist gewöhnlich etwas gebogen und bildet mit der Posticalis einen spitzen Winkel. — Beide Schüppchen rotgelb gerandet und gewimpert. Schwinger rotgelb. Körper 12—14 mm, Flügel 11 mm lang. 2. Lamprogaster elongata Van der Wulp. Tijdschr. v. Ent., Vol. 28, p. 228. — Hendel, Gen. Plat., Fig. 185 u. 189. 34 5 9 aus Neu-Guinea, Simbang im Huon-Golf (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum, vom Paumomuflusse ebendorther (leg. Loria), im Genuenser Museum und von den Key-Inseln in der Samml. Prof. Herrmann. — Molukken-Insel Morotai (Van der Wulp). 224 Friedrich Hendel. Stirne oben am Scheitel weniger als doppelt so breit wie ein Auge, vorne mehr als doppelt so breit, überhaupt breiter als lang, wie der ganze Kopf glänzend orangerot, nur gesättigter, oft rotbraun, nament- lich in der Längsmitte dunkler. Ein schmaler Augenrandsaum, der sich nur bei der Wangenmitte erweitert, besteht aus gelblichweißem Reife. Die Konkavität der Oberstirne ist ziemlich tief. Runzeln und Falten nicht sichtbar, wenigstens nie deutlich. Fühler hell rotgelb, deutlich länger als das halbe Untergesicht. Arista an der verdickten Wurzel sehr deutlich behaart. Wangengruben ziemlich gleichmäßig rot. Mund- rand mit Ausnahme der Mitte meist stark verdunkelt, ge- bräunt. Taster und Praelabrum einfärbig rotgelb; dieses stark vor- tretend, sehr hoch und breit. Rüssel rot. Wangen so breit wie das dritte Fühlerglied. Die niedrigen Backen sind nicht viel höher als die Wangen breit sind. Im Profile biegen die Spaltenäste, welche die Wangen vorne begrenzen, unten allmählich nach hinten; vorderer Winkel der Backen- gruben daher abgerundet. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend metallisch grünblau. Der Thorax scheint immer rot durch, namentlich an den Pleuren und dem Hinterrücken. Manchmal ist das Rot sogar sehr auffällig und herrscht am Thorax, besonders seitlich, fast vor. Auch das fünfte Abdominal- tergit ist gewöhnlich am Ende wie das Hypopyg rötlich. Das erste Glied des Ovipositors ist schwarzbraun und nur an der Spitze sowie auch die folgenden zwei Glieder rot. Die Behaarung der Oberseite des Thorax, Schildes und Hinter- leibes ist dieht und rauh, schwarz, die der Pleuren rot. Beim I ist das fünfte Abdominaltergit wohl länger als das dritte oder vierte, weit- aus kürzer aber als beide zusammen. Bei einigen Jg’ und 9 ist trotz des Getrocknetseins die schwarze Bauchhaut seitlich zwischen dem ersten und fünften Tergit stark blasig vorgequollen. Vorderbrust, Hüften und die ganzen Beine hell rotgelb. Bei dunkleren Exemplaren sind die hinteren Hüften mehr oder weniger dunkler gebräunt. Flügel gelblich hyalin mit roten Adern. Die Wurzel und der Vorderrand bis zur Discoidalis intensiv rotgelb tingiert. Auch alle Adern sind gelb gesäumt. Kostalzelle neben der Schulterquerader etwas rotbraun gefleckt. Die Subkosta läuft der Kosta lange parallel und mün- det etwas vor der Radialis. Der Endabschnitt der Discoidalis ist hinter der hinteren Querader so stark aufwärts gebogen, daß die Endhälfte der ersten Hinterrandzelle nur die Hälfte so breit ist wie die Wurzel- hälfte derselben. Kleine Querader etwas jenseits der Mitte der Diseal- zelle. Hintere gebogen, ihr Winkel mit der Posticalis spitz. Flügelschüppchen schwärzlich, Thoraxschüppchen rötlich ge- randet und gewimpert. Schwinger rotgelb. Körper und Flügel 8—12 mm lang. Die Arten der Platystominen. 225 3. Lamprogaster xanthoptera n. sp. 4 S 9 aus Neu-Pommern, Kinigunang (leg. C. Ribbe), in der Sammlung B. Lichtwardt. Der Lamprog. elongata V. d. Wulp außerordentlich ähnlich und durch folgendes unterscheidbar: Die Stirne ist breiter und auch am Scheitel doppelt so breit wie ein Auge. Die Fühler sind kürzer, nur die Hälfte des Untergesichtes lang. Das Epistom zeigt zwei Längsstreifen von dunkelbrauner Farbe, die in der Verlängerung der Fühlergruben bis zum Mundrande ziehen und auch eine Fortsetzung auf den Seiten des wirklich kleineren Praelabrum finden. Im Profile laufen die Spaltenäste geradlinig nach abwärts, ohne unten nach hinten umzubiegen. Der vordere Winkel der Backengruben ist daher im Scheitel scharf. Bei dem mir vorliegenden Material sind die Notopleuralnaht, die untere Supraalargegend des Rückens und die Pleuren unter der Flügel- wurzel rot; wechselnd die Schultern, die übrigen Pleuren und die Hinter- leibswurzel. Der Metallglanz neigt zum Violetten oder ist ausgesprochen violett. - Im Flügel ist der letzte Abschnitt der Discoidalis merklich weniger und allmählich aufgebogen. Beide Schüppehen sind rot gerandet und behaart. 4. Lamprogaster gracilis n. sp. 2 g 9 aus Neu-Guinea, Astrolabe-Bai (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. Die Stirne ist vorne etwas schmäler als die doppelte Augenbreite, am Scheitel aber merklich verschmälert, so lang wie vorne breit, oben stark konkav, wie der ganze Kopf glänzend rotgelb, nackt. Die Gesichts- augenränder divergieren nur schwach nach unten. Die rotgelben Fühler sind deutlich länger als die Hälfte des im Profile senkrechten und ge- raden Gesichtes. Die Arista ist an der Wurzel fast nackt. Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied, Backen niedriger als '/, der Augen- höhe. Sehr charakteristisch für diese Art ist die Bildung des Hinter- kopfes, der oben am Scheitel nicht unerheblich hinter dem Augenrand vortritt, dort nicht konkav, sondern konvex und bloß in der Mitte eben ist und überhaupt mehr als die Hälfte des wag- rechten Augendurchmessers vorquillt, was sonst bei keiner Art vorkommt. Praelabrum, Rüssel und Taster rotgelb. Ersteres von ganz außer- gewöhnlicher Größe, sehr hoch und breit, stark vorgewölbt. Thorax und Schild glänzend rotgelb; die Zentralregion des Rückens und die Mitte des Schildehens mit allmählichem Übergange nach seit- wärts stahlblau gefärbt. Sehr scharf heben sich nur die hellgelben Schulterbeulen ab. Pleuren und Schild mit dunkelbrauner, nur unter der Lupe erkennbarer Punktierung. Abhandl. d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VILL, Heft 1. 15 226 Friedrich Hendel. Hinterleib violettschwarz, teilweise rot durchscheinend; das fünfte Tergit, das beim J' nur so lange wie das dritte oder vierte ist, ist in beiden &eschlechtern rotgelb gefärbt; ebenso das Hypopyg. Ovipositor rot- braun. Bauchhaut dunkel, graulich. Die Oberseite des ganzen Tieres ist mit Ausnahme einiger Härchen hinten am Rücken und am Schildehen und an der Basis des Abdomens völlig glatt und unbe- haart. Vorderhüften und Beine hellgelb; hintere Hüften etwas verdunkelt. Die letzten zwei Glieder der Vorderfüße braun. Flügel wie bei L. elongata V. d. Wulp beschrieben. Die (Querader der Analzelle ist auffällig gerade, ihr Winkel mit der Analis ein rechter. Das Thoraxsehüppchen ist etwas kürzer und kleiner als bei den anderen Arten und wie das obere gelb gerandet. Der Schwingerkopf ist weißlich- gelb. Die Art ist von allen die kleinste und auffallend schlank gebaut. Körper und Flügel 6—75 mm lang. 5. Lamprogaster zelotypa n. Sp. L. ventralis Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. V, p. 248, 64 (1861). 4 g' aus Neu-Guinea, Simbang und Sattelberg im Huongolf (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum, und aus Queensland, Mackey, im British Museum, London. — Dorey, Neu-Guinea (Walker). Stirne am Scheitel deutlich, vorne etwas schmäler als die doppelte Augenbreite, so lang wie breit, wie der ganze Kopf samt seinen Anhängen und Borsten glänzend rotgelb, heller oder dunkler. Die konkave Ober- stirne matt. Runzeln und Falten fehlen. Fühler länger als das halbe Untergesicht. Arista an den Wurzeln behaart. Backengruben dunkler, rot, ihr vorderer Winkel abgerundet, da die Spaltenäste unten nach hinten biegen. Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied, Backen sehr niedrig, nur etwas breiter als letzteres. Praelabrum stark vortretend, sehr hoch und breit. Ein weißlicher Augenrandsaum an Stirne und Wangen, der sich in der Mitte der letzteren etwas erweitert. Thorax und Hinterleib glänzend rotgelb, unter der Lupe besehen dieht schwärzlich punktiert. Je nach der Dichtigkeit der Punktierung erscheint die Farbe heller oder dunkler gelb. Der ganze Körper zeigt einen leichten, aber merklichen bläulichen Metallschimmer, der aber nie vorherrscht. Fünftes Abdominaltergit des 5 kürzer als das dritte und vierte zusammengenommen. Die ganze Behaarung und auch die Borsten sind gelb. Schild behaart. Hüften und Beine einfärbig hell- gelb. Flügel gelblich hyalin, am Vorderrande und der Wurzel etwas intensiver gelb: Adern rotgelb. Die Subkosta mündet ungefähr der hinteren Querader gegenüber oder etwas jenseits. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist nur wenig und ganz allmählich gebogen, so daß die Die Arten der Platystominen. 227 erste Hinterrandzelle hinter der hinteren Querader, welche wie bei elon- gata gelagert ist, nur wenig verschmälert wird. Die kleine Querader steht über dem zweiten Drittel der Discalzelle und ist von der hinteren um deren Länge entfernt. Schwinger gelb. Schüppchen gelb gerandet und gelb gewimpert. Körper und Flügel 9 mm lang. 6. Lamprogaster apicalis Walker. Chromatomyia apicalis Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 804 (1849). West-Australien. „Head ferruginous, with black marks on the erown, tawny about the peristoma; face large, yellow: eyes pitchy: sneker black; palpi tawny,. beset with long black bristles; feelers tawny, a little shorter than the face; third joint full four tines the length of the second, nearly linear, sliehtly tapering from the base to the tip which is roundet; bristle black, tawny at the base, nearly twice the length of the third joint: cheest green, elothed with short tawny hairs; sides and breast ferruginous; seutcheon tawny, armed with black bristles, adorned with a green spot in the middle of the fore border: abdomen obeonical, green, smooth, shining, elothed with tawny hairs, not longer than the cheest, tawny at the tip: legs tawny, clothed with tawny hairs; a black mark on each thigh; knees pitchy: two black marks on each shank whose tips are also black; tips of feet ferruginous: foot-ceushions pitchy: elaws tawny with black tips: wings long, eolourless, with a slight tawny tinge at the base, and along the fore border; wing-ribs tawny; veins pitchy, tawny towards the base; middle eross-veins stout: fourth long. vein nearly. straight, forming Aa slightly obtus angle with the lower cross-vein, joining the border hardly below the tip of the wing; lower cross-vein straight for half the length, and having thence to the tip a hardly perceptible outward curve; scales whitish, with yellow borders. Length of the body 3—4 lines; of the wings 7—9 lines.“ 7. Lamprogaster stenoparia n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 187. 3 @ aus N. Queensland, Townsville (leg. Dodd), und N. O. Queens- land (leg. Kelsall), im British Museum in London. Stirne relativ schmal, nur */,mal so breit wie ein Auge, fast parallel- randig und deutlich länger als breit; matt rot, nur die Ozellen- und Scheitelplatten glänzen; deutlich, wenn auch zerstreut gelb behaart. Augenrand schmal weiß schimmernd. Die Stirne ist eben und flach, oben nicht konkav, die Scheitelkante nur wenig scharf. Oberer Hinterkopf als Querstreifen glänzend rot, der übrige darunter rotgelb, dicht silberig bereift. Gesicht, Fühler, Taster, Praelabrum und Rüssel rotgelb. Fühlergruben weißlich. Fühler etwas länger als das halbe Ge- 15* 228 Friedrich Hendel. sicht; drittes Glied derselben teilweise rot. Arista an der Wurzel mittel- lang behaart. Praelabrum breit, aber wenig hoch. Wangen linien- artig schmal. Backen zirka '/, eines Auges hoch. Backengruben rot. Gesichtsprofil konkav. Halsstufe des Hinterkopfes klein, wenig VOr- tretend. Thoraxrücken und Schildehen stahlblau, namentlich lateral, etwas rötlich durchscheinend oder deutlich rot. Schulterbeulen glänzend, Vorderbrust, die Pleuren unter den Flügelwurzeln und die Seiten des Metanotums matt rotgelb. Die übrigen Pleuren stahlblau. Der Thorax- rücken und das Schildchen sind kurz, aber dicht schwarz be- haart. Hinterleib an der Basis rotgelb, sonst lebhaft amethystblau, dunkel behaart. Hüften und Beine rotgelb, die letzten drei bis vier Fußglieder dunkelbraun. Äußerste Flügelwurzel und Kostalzelle bräunlichgelb, verwaschen dunkler gefleckt. Von der Flügelwurzel zieht zwischen der ersten Längs- ader und der Längsfalte oberhalb der fünften ein dunkelbrauner Längs- schweif sich verbreiternd bis etwas jenseits der kleinen Querader, wo er bis zur Cubitalis abbricht und mit dem gleichfarbigen Kostalsaume zusammenfließt, der die Subkostalzelle, die Marginal- und Submarginal- zelle und jenseits der hinteren Querader den oberen Rand der ersten Hinterrandzelle sowie deren Mündung erfüllt. Die hintere Querader ist fleckenartig breit dunkelbraun gesäumt. Die zwei letzten Abschnitte der Discoidalis bilden fast eine Gerade. Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle. Der Winkel der hinteren Querader mit der Posticalis ist spitzig. Schüppcehenrand und Schwinger hellgelb. Flügel und Körper 8S—10 mm lang. 8. Lamprogaster limbata Van der Wulp. Tijdschr. v. Ent., Vol. 28, p. 228, Taf. 7, Fig. 8 (1885). 1 © von Waigeu, Papua-Insel. „Purpureo-chalybea; capite, ano pedibusque testaceis; antennis et palpis rufis; alis hyalinis, costa flava, basi nervoque transverso medio infuscatis. — Long. © 85 mm lang. Kop bruingeel; aangezicht lichter en glanzig; voorhoofd in’t midden bruin; achterhoofd vrij sterk gezwollen. Sprieten roodgeel; het derde lid van boven een weinig nitgesneden; sprietborstel bruin, aan de wortel- helft verdikt en kort behaard. Thorax en schildje purpurachtig staal- blauw; de rug van de thorax met korte zwarte beharing. Achterlijf korter en breeder dan the thorax, staalblauw; de laatste ring bruingeel; de vrij lange en smalle eierbnis lichtgeel; de eerste lijfsring met zwarte beharing. Pooten bruingeel, kort en fijn behaard; achterste heupen bruin Die Arten der Platystominen. 229 met metaalachtigen gloed; de achterdijen een weinig gebruind. Vleugel- schubben bruin; kolfjes geel. Vleugels glasachtig, aan den wortel en het begin van den voorrand roodbruin, de voorrand vorder levendig geel tot aan de radial-ader; middelwarsader bruin gezoomd, voorbij het midden der schijfeel geplaatst; laatste gedeelte der discoidaal-ader opwarts ge- richt en boogvormig, naar het einde weder evenwijdig met de radiaal- ader; schijfdwarsader een weinig schuin achterover geplaatst.“ 9. Lamprogaster basalis Walker. Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. V, p. 248, 63 (1861). — Kertesz, Term. Füzet., Vol. XXII, p. 183 (1899). — de Meijere, Nova-Guinea, V. Zoolog., p. 9. Leiden 1906. 3 Q' 9 aus Neu-Guinea, Stephansort, in der Astrolabe-Bai und Friedrich Wilhelmshafen (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. Stirne vorne und noch deutlicher am Scheitel schmäler als die doppelte Augenbreite, länger als breit, oben stark konkav. Stirnstrieme dunkelbraun bis schwarzbraun, glänzend. Von gleicher Farbe sind auch die Epistomseiten unter den Fühlergruben und die Backengruben. Der übrige Kopf ist heller oder dunkler rotgelb. Augenrand gelblich bereift. Fühler rotgelb, deutlich länger als das halbe Gesicht. Arista an der Wurzelhälfte mittellang behaart. Wangen so breit wie das drittes Fühler- glied. Backen '/, eines Auges hoch. Hinterkopf mit deutlicher Halsstufe. Mundrand stark hinaufgezogen. Praelabrum auffälig hoch, stark vor- tretend. Taster und Kinn rotgelb. Thorax und Hinterleib grünlich stahlblau glänzend und mit mehr oder weniger starkem Hervortreten eines roten Tones, der aber nie ganz vorherrscht. Bei allen drei Stücken sind aber das letzte Tergit des Hinterleibes und die Genitalien rot. Besonders charakteristisch für diese Art ist die lange und diehte schwarze Behaarung von Rücken, Schild und Hinterleib. Hüften und Beine rotgelb. Schenkel dunkler, mehr rot, ventral in der Spitzenhälfte mit einem dunkel rotbraunen Längswisch. Hinter- schienen gebogen. Flügel bräunlichgrau hyalin, am Vorderrande und den Längsadern intensiv rotgelb tingiert. Die ganze Flügelwurzel bis etwas über die kleine Querader hinaus sowie von der Kosta bis zur Längsfalte der Analzelle und der Posticalis herab rötlich schwarzbraun mit schmal ver- waschenen Grenzen. Der letzte Abschnitt der Diseoidalis ist gleich jen- seits der hinteren Querader, die mit der Posticalis einen spitzen Winkel bildet, stark aufwärts gebogen und erst dann mit der Cubitalis parallel. Die erste Hinterrandzelle ist daher in der Spitzenhälfte fast auf die Hälfte der Wurzelbreite verengt. Kleine Querader ungefähr über der Mitte der Disealzelle. 230 Friedrich Hendel. Flügelschüppchen dunkelbraun gerandet. Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 11—12 mm lang. 10. Lamprogaster laeta Walker. List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 805 (1849). Ich habe diese Art hier nur deshalb angeführt, weil sie mir noch nicht untergekommen ist. Ich halte sie aber für eine Duomyia-Art und habe ihre Beschreibung bei dieser Gattung gebracht. ll. Lamprogaster macrocephala n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 186. c 9 aus Neu-Guinea, Milne-Bay und Huon-Golf, Simbang (leg. Birö), im Ungar. Nationalmuseum. Die robusteste der mir bekannten Arten; mit besonders großem Kopfe. Stirne breit, oben am Scheitel doppelt so breit wie ein Auge, vorne deutlicher breiter, so lang wie breit, fast eben, oben nur ganz seicht konkav, ganz glanzlos, samtartig matt. Der ganze Kopf, wie auch Fühler, Praelabrum und Taster heller oder dunkler rotgelb oder rost- farbig. Augenrand goldig bereift; auf dem verbreiterten Teile an den Wangen ein schillernder Querfleck. Die zerstreute und kurze Stirnbe- haarung ist gelb. Untergesicht und Backen teilweise durch schwarze Punktierung etwas dunkler erscheinend. Der untere Hinterkopf und der lotrechte breite Backenrand hinter den Augen seidenartig gelblich bereift. Die leuchtend rotgelben Fühler sind so lang wie das halbe Gesicht; Arista in der Wurzelhälfte kurz behaart. Wangen breit, zirka doppelt so breit wie das dritte Fühlerglied. Backen mehr als !/, eines Auges hoch. Praelabrum auffällig niedrig und nur wenig sichtbar. Gesichtsprofil unten sehr schwach konkav. Kinn gelb; Rüssel sonst braun. Der Kopf sitzt dem Thorax nahe an; die Halsstufe fehlt fast ganz. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend rostgelb bis rostbraun, mit mehr oder weniger deutlich hervortretenden blaugrünen Metall- schimmer. Der Grad der Helligkeit der Grundfarbe wird durch die Dichtigkeit der schwarzen Punktierung beeinflußt. Ein Bogen oberhalb der Schulterbeulen und die Quernahtäste gelb bestäubt. Rücken des Thorax sehr undeutlich dunkler längsgestriemt. Die Behaarung ist mit dem Grunde gleichfarbig, an den dunkleren Stellen auch dunkler. Schild oben nackt. Hüften und Beine ganz rotgelb. Flügel zart bräunlichgrau hyalin, am Vorderrande und der Wurzel gelb tingiert. Ein Fleck an der kleinen Querader und ein größerer an der Flügelwurzel intensiv schwarzbraun. Letzterer umfaßt die Um- gebung der Radialisgabel, den größten Teil der ersten Basalzelle ober- Die Arten der Platystominen. 231 halb der zweiten und die Säume der Queradern der Wurzelzellen. Die übrigen Adern sind rotbraun. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist nur am Grunde sanft gebogen, sonst fast gerade; die erste Hinterrand- zelle ist daher nur unbedeutend verschmälert. Kleine Querader wenig jenseits der Mitte der Discalzelle. Die hintere bildet mit der Posticalis einen spitzen Winkel. Schüppchen rostfarbig gerandet. Schwinger rostgelb. Körper und Flügel 12—14 mm lang. 12. Lamprogaster maculipenmis Macquart. Macquart, Dipt. exot., Suppl. 2, p. 89, Tab. 6, Fig. 5 (1847). Australien. „Long. 4 lin. 9. Palpes, face, front et antennes fauves; front quelquefois brunätre, bord& d’un peu de blanc. Thorax & duvet jaunätre; cötes fauves; poitrine verte ou bleue. Pieds fauves; cuisses anterieures ä base noires; tarses noirs; premier artiele des intermediaires fauve. Ailes hyalines, & base jaunätre; la premiere tache noire pres de la base; la deuxicme formant une demi-bande passant sur la premiere nervure transversale.“ 13. Lamprogaster costalis Walker. Walker, Proe. Linn. Soc. Lond., Vol. V, p. 247, 62 (1861). — Osten-Sacken, Ann. Mus. Genov., Vol. XVI, p. 472 (1881). 2 Q aus Neu-Guinea, Dorei (leg. Beecari) und Simbang, Huon- Golf (leg. Birö), im Mus. Genov. und im Ungar. Nationalmuseum. Stirne vorne deutlich schmäler als die doppelte Augenbreite, nur 5/,.mal so breit wie eines, am Scheitel nur ganz wenig schmäler, fast parallelrandig, erheblich länger als breit, nur in der Mitte matt, sonst wie der ganze Kopf glänzend hell rötlich gelbbraun. Augenrand weib- schimmernd, auf den Wangen breiter und mit einem Schillerfleck. Fühlergruben weiß, unterer Hinterkopf und die breiten lotrechten Backenränder hinter den Augen gelblich bestäubt. Fühler, Taster, Prae- labrum und Rüssel hell rotbraun, die beiden ersteren etwas lebhafter gefärbt. Fühler deutlich länger als das halbe Gesicht. Arista an der Wurzel kurz behaart. Epistom im Profile vortretend. Praelabrum breit und hoch, den Raum innerhalb des hinaufgezogenen Mundrandes aus- füllend. Wangen so breit wie das dritte Fühlerglied. Backen etwas höher als ein Viertel eines Auges. Der Klypeus zeigt zwischen den Fühlerwurzeln eine vertiefte Mittellinie und neben derselben nach unten divergierende Querfältchen. Thorax und Schild rötlich pechbraun; ersterer oben dunkler, an den Pleuren heller und hier mit zwei dicht grau bereiften Längsstrie- men versehen, von denen die breitere obere vom Prothorakalstigma unterhalb der Notopleuralnaht bis unter die Flügelwurzel zieht, während 232 Friedrich Hendel. die untere die Sternopleuralnaht unten säumt. Außer den Borsten und einem Haarbüschel auf den Pteropleuren zeigt der ganze Körper nirgends eine Grundbehaarung und ist deshalb außerordentlich stark glänzend. Auf dem Rücken sieht man einige Längsreihen eingestochener Punkte. Hinterleib glänzend gelbrot. Hüften und Beine ganz hell rotgelb. Letztes Fußglied der Vorder- beine braun. Flügel ziemlich gleichmäßig und deutlich gelblich tingiert, vorne und namentlich an der Wurzel intensiver gefärbt. Adern gelbrot. Drei kurze rotbraune Querlinien fallen wenig auf. Die erste zieht von der Radialisgabel über die Querader der zweiten Basalzelle und tritt ein wenig auf die schiefe Falte der Wurzel der dritten Hinterrandzelle über. Die zweite beginnt unten mit einem dunkleren Saum der kleinen Quer- ader und endet oben verschmälert an der Subkosta, unter der gelbroten Subkostalzelle. Die dritte Querlinie ist die kürzeste und bildet die Ver- bindung zweier dunkler Punkte, die beiderseits der Radialis in der Ver- längerung der hinteren Querader liegen. Der letzte Abschnitt der Dis- coidalis ist fast gleichmäßig schwach gebogen, aber doch so, dab die erste Hinterrandzelle jenseits der Querader auf ?/, verengt wird. Kleine Querader etwas vor der Mitte der Discalzelle. Schüppehen rötlich ge- randet. Schwingerkopf verdunkelt, braun. Körper und Flügel 11 mm. Var. nuda. Das zweite Z von Simbang im Huon-Golf unterscheidet sich in einigen Punkten. Der ganze Kopf und auch die Pleuren sind lebhaft und feurig orangegelb. Der matte Mittelteil der Stirne ist schmäler. Die Pleuren zeigen keine Spur von bestäubten Längs- striemen. Der Thoraxrücken hat weniger eingestochene Punkte. Das Schildehen ist hinten fast geradlinig abgeschnitten. Die hintere Querader zeigt eine Spur einer dunkleren Säumung. Schüpp- chen dunkler gefärbt. — Flügel und Körper 10 mm lang. Beide Stücke fallen durch die völlige Nacktheit des ganzen Körpers und durch dessen lebhafte Politur auf. 14. Lamprogaster trisignata V.d. Wulp. Tijdschr. v. Ent., Vol. 28, p. 231, Taf. 7, Fig. 13 (1895). — de Meijere, Nova- Guinea, Vol. 9, Liv. 3, p. 370. 1 Z von Andai, N. W. Neu-Guinea; Heuvel-Biwak. „Nigra; abdomine submetallico; capite, antennis, palpis pedibusque testaceis; alis flavescentibus, lineolis tribus fuseis. — Long. J' 7 mm. Van kort ineengedrongen gestalte. Kop met sprieten en mond- deelen bruingeel; sprieten vrij lang; de sprietborstel naakt. Thorax en schildje zwart, met eenigen glans; thorax met twee bestippelde longs groeven, aan den achterkant, ter wederzijde vöör het schildje in een paar riggeltjes eindigende; achterrand van het schildje met enkele vrij Die Arten der Platystominen. 233 lange borstels. Achterlijf korter dan de thorax, glanzig metaalachtig groenzwart; de buik bruin. Pooten eenkleurig bruingeel, ook de heupen; alleen de beide laatste leden der voortarsen verdonkerd. Vleugel- schubben donkerbruin. Vleugels met grauwgele tint en bruingele aderen; een donkerbruin streepje ter plaatse waar de eubitaal-ader nit de radiaal- ader ontspruit; een tweede dergelijk streepje, loopende van de medi- astinaleel over de middeldwarsader; en een derde dicht bij het eind der radiaal-ader: middeldwarsader op het midden der schijfeel.“ 15. Lamprogaster vella Walker. Chromatomyia vella Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 803 (1849). Australien, Musquito River. „Body ferruginous: head thickly elothed with short tawny hairs: face and mouth ferruginous; palpi tawny, beset with black bristles: eyes pitchy: feelers ferruginous, about half the length of the face; third joint linear, rounted at the tip, full twice the length of the second; bristles black, tawny towards the base, nearly thrice the length of the third joint; rather stout for about one-sixth of its length, very slender from thence to the tipe: seuteheons tawny: abdomen obeonieal, purplish blue, smooth, shining, a little shorter than the cheest, bluish green towards the tip: legs ferruginous, celothed with short tawny hairs; elaws black: hind thighs pitchy; wings colourless, yellow at the base, on the fore borders, and along the veins; fore borders adorned with three brown spots; the first large, descending from the middle of the fore border into the disk; the second small, half way between the first and the tip, which is clouded with the third; middle eross-vein slightly elouded with brown: wing-ribs and veins tawny; veins pitchy towards the tips; fourth longitu- dinal vein almost straight, joining the border a little below the tip of the wing; lower eross-vein brown, slightly eurved outwards; scales yellowish. Length of the body 4 lines; of the wings 10 lines.“ 16. Lamprogaster rufipes n. sp. 4 3 ®2 von den Kei-Inseln bei Neu-Guinea, in der Sammlung Professors Herrmann. Stirne parallelrandig, etwas länger als breit und deutlich schmäler als die doppelte Augenbreite, dunkel rotbraun, etwas längsfaltig, wachs- glänzend, sehr zerstreut behaart. Augenrandsaum an Stirne und Wangen gelbschimmernd; letztere sowie die Backengruben rot; der übrige Kopf samt allen Anhängen rotgelb. Der Hinterkopf unter der wagrechten Halsstufe sowie die breiten Backenränder hinter den Augen goldig be- reift. Die leuchtend rotgelben Fühler sind kaum länger als das. halbe Untergesicht. Arista an der Basis pubeszent. Praelabrum breit und hoch. stark vortretend. Wangen kaum so breit wie das dritte Fühlerglied. Backen ein Drittel eines Auges hoch. 234 Friedrich Hendel. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend violettschwarz, mit Aus- nahme des nackten Schildehens schwarz behaart. Schulterbeulen, Pleuren, Metathorax, erstes Glied des Ovipositors und die ganzen Beine samt den Hüften rotgelb. Wie im Gesichte, so ist auch auf den Pleuren stellen- weise feine braune Punktierung, die nur als schwache Verdunkelung bemerkt wird, unter der Lupe zu konstatieren. Der Flügel ist im Vergleiche mit den anderen Arten auffällig bräunlich tingiert. Die Wurzel und der Vorderrand sowie breite Säume der Längsadern an der Discalzelle intensiv gelb. Adern rotbraun; Quer- adern schwärzlich. Die Fleckung des Flügels ist nur rotbraun und nicht schwarzbraun und außerdem an den Grenzen verwischt. Der basale Fleck kann als fehlend bezeichnet werden, da nur die Radialisgabel einen kleinen braunen Schatten aufweist, die Queradern der Wurzel- zellen aber bloß selbst schwarz sind. Sonst liegen im Vorderrande drei Flecke: einer von der Subkostalzelle bis um die kleine Querader herum, an der Radialis mehr oder weniger verwischt; ein kleinerer an der Radialis in der Verlängerung der hinteren Querader, die ziemlich breit und deutlich braun gesäumt ist; endlich ein breiterer Spitzenrandsaum, der von der Mündung der Radialis bis zur Discoidalis reicht, in der Submarginalzelle aber stumpf beginnt und nicht an der Kosta spitz aus- gezogen ist. Der letzte Discoidalisabschnitt ist 2!/,mal so lang wie der vorletzte und fast ganz gerade. Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle, hintere schwach gebogen, mit der Posticalis einen spitzen Winkel bildend. Schüppchenränder und Schwinger rotgelb. Flügel und Körper 9—10 mm lang. 17. Lamprogaster flavipennis Macquart. Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 211, Taf. 28, Fig. 7 (1843). 6 & ® aus Australien, Sidney, N.-S.-Wales, wie auch West- Australien, im Wiener Hofmuseum, im Ungar. Nationalmuseum und im British Museum, London. Stirne vorne deutlich schmäler als die doppelte Augenbreite, am Scheitel merklich verschmälert, so lang wie vorne breit, oben fast flach und eben, mit Ausnahme der glänzenden Ozellen- und Scheitelplatten, matt gelbrot. Auch eine Medianlinie glänzt etwas. Behaarung zerstreut und kurz, gelb. Augenränder weißschimmernd, an den Wangen mit einem Schillerflecke. Der obere Hinterkopf ist schwarz, das Cerebrale und der untere Kopf rot. Mit Ausnahme des obersten glänzenden Querstreifens ist der ganze flache Hinterkopf weißlich bereift; desgleichen die Fühler- gruben. Der ganze übrige Kopf samt seinen Anhängen ist lebhaft orangerot gefärbt, die Backengruben am intensivsten. Fühler deutlich länger als das halbe Gesicht; drittes Glied oft ein wenig verdunkelt. Arista nackt. Gesichtsrücken glatt, im Profile konkav. Wangen so Die Arten der Platystominen. 235 breit wie das dritte Fühlerglied. Backen etwas breiter als ein Drittel eines Auges. Praelabrum breit und hoch, innerhalb des emporgezogenen Mundrandes vorstehend. Thorax glänzend orangerot, ein breiter Mittellängsstreifen des Rückens innerhalb der Quernahtäste, das nackte Schildehen und das Metanotum dunkel stahlblau, glänzend. Auf dem Zentralstreifen des Rückens sieht man vier mattbestäubte, gelbliche Linien, von denen die zwei mittleren stark genähert und hinten mehr als die zwei seitlichen abgekürzt sind. Die goldig schimmernde Behaarung ist auf dem Rücken sehr auffallend und dieht. Gegend des Prothorakalstigmas weiß schim- mernd. Hinterleib stark glänzend grünblau, sehr zerstreut mit gelben Härchen bedeckt. Erstes Glied des Ovipositors dunkelbraun. Hypopyg rot. Hüften und Schenkel pechschwarz, letztere an der Spitze manchmal etwas rötlich: Schienen rotbraun, die vordersten am dunkelsten. Füße ganz rotgelb; bei einem Pärchen sind jedoch die letzten zwei bis drei Fußglieder geschwärzt: var. nigripes. Flügel in der Wurzelhälfte und am Vorderrande lebhaft gelb tin- giert, sonst graulich hyalin. Der basale Flügelfleck fehlt; nur gelbgraue Schatten an der Radialisgabel und der Querader der Basalzelle deuten ihn an. Subkostalzelle und eine Querstrieme von ihr bis um die kleine Querader herum schwarzbraun; letztere verbreitert sich nach oben hin nur mäßig. Ein kleiner kreisrunder schwarzbrauner Fleck an der Radialis in der Verlängerung der hinteren Querader. Ein gleichfarbiger Spitzen- randfleck ist an der Cubitalismündung am breitesten, läuft oben schmal bis zur Radialismündung aus und erfüllt auch die ganze Mündung der ersten Hinterrandzelle, welche im Teile jenseits der ungesäumten hin- teren Querader bis auf drei Viertel der größten Breite über der Querader verengt ist. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist gleichmäßig, aber sehr deutlich aufgebogen. Die Kleine Querader steht ungefähr über der Mitte der Discalzelle. Die hintere Querader bildet mit der Posticalis einen rechten Winkel. Bei der oben erwähnten var. nigripes ist der runde Radialis rudimentär und fehlt ganz. Schüppchen hellgelb gerandet. Schwingerkopf braun. Körper und Flügel 10—11 mm lang. 18. Lamprogaster lepida Walker. Walker, Trans. Ent. Soc. Lond., Ser. 2, Vol. IV, p. 226 (1857). — Osten- Sacken, Ann. Mus. Genov., Vol. XV], p. 472 (1881). Syn. Lamprogaster luteipennis Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. V, p- 261, 14 (1861). Jg Q aus S. Queensland, Burpengary (Dr. Bancroft), im British Museum, London, und aus Cap York, Australien (leg. Thorey), im Wiener Hofmuseum. — Celebes (Walker, Osten-Sacken). 236 Friedrich Hendel. Stirne vorne etwas weniger als doppelt so breit wie ein Auge, oben am Scheitel etwas verschmälert; im ganzen so lang wie vorne breit. Der obere Hinterkopf stark glänzend, der Scheitel und der größte Teil in der Längsmitte der Stirne wachsglänzend schwarz. Nach den Seiten hin wird die Stirne allmählich heller, rotbraun und zeigt einige schwache Längsfalten. Ein scharf abgesetzter Randsaum an den Augen, der sich oben an den Wangen verbreitert, silberweiß schimmernd. Die äußerst zerstreut stehenden und kurzen Härchen der Stirne sind gelb. Unter- gesicht, Fühler, Praelabrum und Taster leuchtend orangerot. Wangen und Baekengruben rot, die Ränder des Gesichtes neben den Spalten- ästen rotbraun. Fühlergruben weiß bestäubt. Fühler höchstens so lang wie das halbe Untergesicht. Arista an der Basis kurz behaart. Der Kly- peus ist zwischen den Fühlern zart der Quere nach gerunzelt, im Profile fast gerade und lotrecht. Praelabrum stark vortretend, breit und ziemlich hoch. Rüssel glänzend schwarz. Wangen ein wenig breiter als das dritte Antennenglied, Backen hoch, gut die Hälfte eines Auges hoch. Unterer Hinterkopf rot, von der wagrechten Halsstufe an nach abwärts und an den breiten Backenrändern dicht weiß bestäubt. Thorax, Schildehen und Hinterleib lebhaft blaugrün, mit tiefblauen und violetten Reflexen und starkem Glanze. Thoraxrücken dichter, Hinter- leib zerstreut mit gelben Härchen bedeckt. Schild nackt. Die Pleuren sind vorne und hinten teilweise, nie aber vorherrschend gelbrot. Beim g ist das fünfte Tergit nicht viel länger als das dritte oder vierte allein betrachtet. Hüften und Beine orangegelb. An den Vorderbeinen sind die Schenkel an der äußersten Spitze schwarz gefleckt, die Schienen dunkel- braun bis schwarz, die ganzen Füße schwarz; nur die kurzen Härchen schimmern goldig. An den hinteren vier Füßen sind ungefähr die letzten zwei Glieder dunkelbraun bis schwarz. Flügel am Vorderrande und der Wurzel gelb; Adern gelbrot, nur die Queradern braun. Dunkelbraun sind vier Flecke und ein ausge- sprochener Saum der hinteren Querader. Dunkelbraun sind ein Saum der Wurzelqueradern, der sich fleckenartig bis zur Radialisgabel hinauf erstreckt: eine halbe Flügelquerstrieme, die sich aus der Subkostalzelle bis auf die kleine Querader erstreckt; ein rundlicher Fleck an der Radialis in der Verlängerung der hinteren Querader und ein Spitzen- randsaum zwischen den Mündungen der Radialis und Discoidalis, der sich an der Cubitalis etwas erweitert. Kleine Querader auf oder etwas vor der Mitte der Discalzelle. Hintere Querader etwas bogig und mit der Postiealis einen noch spitzen Winkel bildend. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist nur wenig und gleichmäßig gebogen, die erste Hinter- randzelle darüber nur unbedeutend verschmälert. Schüppchen gelb ge- randet. Schwinger gelb. Körper und Flügel S—10 mm lang. 237 Die Arten der Platystominen. 19. Lamprogaster bicolor Maequart. Macquart, Diptöres exot., Suppl. 2, p. 89 (1847). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 188. Syn. Chromatomyia formosa Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. IV, p. 801 (1849). 3 Q9 aus 8.-Australien, Adelaide (leg. Wilson), N.-S.-Wales, Goulbourn R. (leg. Capt. Parry), im British Museum in London. — Australien (Walker), Tasmanien (Maequart). Stirne parallelrandig, zirka 1'/,mal so breit wie ein Auge, deutlich länger als breit, eben, oben nieht konkav, Scheitelkante wenig scharf. Stirne matt gelbrot. Die Ränder, die Ozellen- und Scheitelplatte sowie eine Medianlinie glänzen. Augenränder silberweiß. Stirnhärchen Kurz, gelb und zerstreut. Am Hinterkopf fehlt die Halsstufe fast ganz; der Teil oberhalb des Halses ist mit Ausnahme des Cerebrales schwarz, der ganze übrige Kopf samt allen Anhängen lebhaft orangerot, nur das Kinn stahlblau. Fühler deutlich länger als das halbe Gesicht. Arista nackt. Gesicht glatt, im Profile konkav. Wangen ein wenig schmäler als das dritte Fühlerglied. Backen !/, eines Auges hoch. Fühlergruben weißlich. Praelabrum breit und hoch vorstehend. Thorax und Schild lebhaft glänzend orangerot; nur ersterer rot- gelb behaart. Ein breites Mittellängsband des Rückens innerhalb der Quernahtäste und ungefähr von Schildchenbreite, voll durchgehend, scharf abgegrenzt grünlich stahlblau, mit vier mattbraunen Längslinien, wovon die zwei mittleren stark genähert und hinten stärker abgekürzt sind als die zwei äußeren. Metanotum ebenfalls stahlblau. Hinterleib glänzend blaugrün, nur spärlich gelblich behaart. Erstes Glied des Ovipositors schwarz. Letztes Tergit des & besonders stark verlängert. Die Außenseite der Hüften, die Vorderschenkel mit Ausnahme des Spitzendrittels und die Spitzen aller Schienen dunkler rotbraun bis pech- braun. An den Füßen sind die drei Endglieder schwarzbraun. An den mittleren, noch mehr an den vorderen sind auch die Spitzen der ersten zwei Fußglieder gebräunt. Flügel schwach bräunlichgrau hyalin; nur an der Wurzel und in der Kostalzelle gelblich tingiert, aber auch nicht auffallend, wie bei den meisten Arten. Adern gegen die Wurzel hin lebhaft gelbrot, sonst braun. Am Flügelvorderrande liegen vier dunkelbraune Flecke. Der basale umgibt die Radialisgabel und die Queradern der Wurzelzellen und er- füllt auch mit Ausnahme eines runden Fensters die erste Basalzelle oberhalb der zweiten. Der zweite Fleck zieht aus dem braunen Randmale breit über die Radialis und verschmälert sich als Saum der kleinen Quer- ader, wo er endet. Der kreisrunde dritte Fleck liegt an der Radialis in der Verlängerung der hinteren Querader. Der vierte ist ein schmaler Spitzen- randsaum, der das Ende der Cubitalis einschließt und bis zur Discoidalis- 238 Friedrich Hendel. mündung dünn ausläuft. Die erste Hinterrandzelle ist jenseits der hinteren Querader, die mit der Postiealis einen stumpfen Winkel bildet, unwesentlich verschmälert. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist sanft gebogen und nicht viel länger als der vorletzte. Kleine Quer- ader vor der Mitte der Discalzelle. Schüppchenränder und Schwinger rotgelb. Körper und Flügel 8—9 mm lang. 20. Lamprogaster pwmicata \V.d. Wulp. Tijdschr. v. Ent., Vol. 28, p. 230, Taf. 7, Fig. 12 (1885). 1 g von Neu-Oaledonien. „Chalybea; capite, antennis, palpis pedibusque rufis; alis einerascen- tibus, basi costaque fuseis, maculis quatuor nigris. — J' Long. 11 mm. Kop vuil rostkleurig; het voorhoofd en eene driehoekige vlek op de wangen zwart; de zoom langs de oogen grijsachtig rood. Sprieten en palpen bruinrood: de sprieten slank, nauwelijks tot halverwege het aan- gezicht reikende; het derde lid smal; sprietborstel aan de wortelhelft iets verdikt, naar het einde haarfijn; onder eene krachtige vergrooting vertoont zich eenige beharing. Thorax blauwzwart, met aschgrauwe bestuiving en an boven eenig spoor van zwarte langsbanden. Schildje en achterlijf staalblauw; het schildje met 6 borstels; achterlijf korter dan de thorax; eerste ring met vaalgele beharing; anus met zwarde borsteljes; hypopygium zwart, met geelachtige beharing, aan het eind met een paar kleine uitsteeksels. Pooten roodgeel; de laatste tarsenleden gebruind. Vleugels veel langer dan het achterlijf, vrij spits toeloopend, grauw, aan den wortel en het begin van den voorrand bruinachtig.“ 21. Lamprogaster jucunda Walker. Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. IV, p. 802 (1849). 1 Q aus Sidney (leg. Thorey), im Wiener Hofmuseum. — Au- stralien (Walker). Auch diese Art gleicht der Zampr. bicolor Macquart außerordent- lich. Die Unterschiede sind folgende. Kinn rotbraun. Thorax und Schild ganz und gar rotgelb, glänzend; Rücken mit den vier matten Reiflinien wie bei bicolor, aber schwarz behaart. Hinterleib glänzend schwarz, ohne jeden blauen oder grünen Schimmer, zart und zerstreut weißlich behaart. Hüften dunkelbraun, Beine rotgelb; die letzten drei Fußglieder schwarzbraun. Flügel wie bei Lampr. unimacula beschrieben, der Apikalfleck viel- leicht noch etwas größer. Körper und Flügel 9mm lang. Die Arten der Platystominen. 22. Lamprogaster unimacula n. sp. 1 g aus S. Queensland (leg. Dr. Bancroft), im British Museum in London. Bis auf folgende Angaben der Lamprog. bicolor Macquart glei- chend: Kinn rot. — Nebst dem Mittellängsbande des Thoraxrückens ist auch das glänzend nackte Schildchen dunkel stahlblau. Die matten Längslinien des Rückens verschwimmen an den Grenzen und breiten sich derart aus, daß fast der ganze Rücken mit einem ockerigen Reife überhaucht ist. Die kurze Behaarung schimmert lebhaft rot. Das fünfte Tergit des 7 ist ungefähr doppelt so lang wie das dritte und vierte zusammengenommen. An den gelben Beinen sind nur die Hüften braun, die Schienen- enden wenig merklich verdunkelt, die letzten drei Fußglieder schwarz- braun. Der Flügel ist mit Ausnahme des Hinterrandes zum größten Teile gelb tingiert, vorne und an der Basis noch lebhafter. Von den bei bicolor angegebenen, scharf ausgeprägten dunkelbraunen Flecken ist nur der Apikalfleck vorhanden, der größer und breiter als dort ist und oben auch die Radialismündung erreicht. Die anderen drei Flecke sind nur zu erraten und sind nur als schwacher gelbbrauner Schatten teilweise an- gedeutet. Deutlicher sichtbar ist eine grauliche Umsäumung der kleinen Querader, die über der Mitte der Discalzelle steht. Körper und Flügel 10 mm lang. 23. Lamprogaster poeeila n. sp. 1 Z aus Nord-Australien (leg. Thorey) im Wiener Hofmuseum. Stirne gerade- und parallelrandig, °/,mal so breit wie ein Auge, etwas länger als breit, oben ziemlich stark konkav, matt lebhaft gelbrot, am Augenrand breiter und daher auffälliger als gewöhnlich silberig- schimmernd. Ozellen- und Scheitelplatten, sowie der seitliche obere Hinterkopf dunkelbraun. Der ganze Hinterkopf, der unten wie der ganze übrige Kopf samt Anhängen rotgelb ist, ist mit Ausnahme des glänzend rotgelben Cerebrales weiß bereift. Fühler deutlich länger als das halbe Untergesicht. Arista nackt. Gesicht glänzend, im Profile fast gerade, nur sehr schwach konkav. Wangen ungefähr so breit wie das dritte Fühlerglied; Backen zirka !/, eines Auges hoch. Die Halsstufe des Hinter- kopfes ist deutlich ausgeprägt, der untere Kopf also merklich konvex. Kinn dunkelbraun. Thorax wie bei ZL. flavipennis beschrieben. Die Pleuren und die Brust sind aber fast bis zur Sternopleuralnaht herauf pechschwarz; des- gleichen sind auch die Hüften, dann die Schenkel und Schienen pechhraun mit rötlichem Scheine. An den dunkelbraunen Füßen sind nur die Fersen heller rot gefärbt. 240 Friedrich Hendel. Hinterleib glänzend goldiggrün, mit lebhaftem blauen Schiller, zart und zerstreut, aber deutlich gelb behaart. Flügel glasig, ohne gelbe Tingierung, mit vier braunen Flecken am Vorderrande. (Ber basale Fleck erfüllt Mn: erste Basalzelle oberhalb der zweiten bis hinauf an die Subkosta, also einschließlich der Radialis- wurzel, und auch noch die Kostalzelle in Form von zwei Flecken hinter der Schulterquerader, während deren Wurzel gelbbraun ist. Nach unten schließt sich daran der fleekenartig breite Saum der Queradern der Wurzelzellen. Der zweite Fleck ist der größte und ungefähr von trapez- förmiger Gestalt. Oben ist er so breit wie die lange braune Subkostal- zelle, die er mit einschließt, unten zieht er sich zu einem sehr breiten Saum der kleinen Querader zusammen und reicht bis in die Mitte der Discalzelle. Seine Innengrenze ist gerade und senkrecht, seine äubere schief und gebogen. Der elliptische Fleck an der Radialis in der Ver- längerung der hinteren Querader liegt oben auch der Costa an und ist an derselben mit dem vorhergehenden Flecke fast, mit dem Spitzenrand- saume aber deutlich zusammenhängend. Letzterer säumt unten die Mündung der ersten Hinterrandzelle und ist an der Cubitalis am brei- testen. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist gleichmäßig schwach ge- bogen, die Hinterrandzelle darüber aber nur unbedeutend verengt. Die ungesäumte hintere Querader bildet mit der Posticalis einen rechten Winkel, die kleine steht vor der Mitte der Discalzelle. Schüppehen weiß, Schwinger rostfarbig. Körper und Flügel Smm lang. 24. Lamprogaster superna Walker. Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 6, p. 12 (1862). © von der Molukkeninsel Dijlolo. „Taestaceous, shining; head black above, white about the eyes; mouth large; antennae short, 3. joint not more than half the length of the face; arista bare, pubescent at the base; scutellum and disk of the seu- la blue; abdomen oval, purple above, a little shorter and broader than the thorax; wings einereous, tawny at the base and along the costa, a black streak extending from the costa along the praebrachial transverse to the praebrachial vein; a black exterior dot on the radial vein, and a blackish streak at the tip of the costa; veins black, testaceous towards the base: discal transverse vein straight, oblique, parted by hardly one- third of its length from the border, and by about its length from the praebrachial transverse. Length of the body 5 lines; of the wings 10 lines.“ 25. Lamprogaster severa n. Sp- 1 5 von den Kei-Inseln bei Neu-Guinea (leg. Kühn). Stirne parallelrandig, 5/,mal so breit wie ein Auge, so lang wie hreit, oben nur seicht konkav, Strieme matt gelbrot, kurz gelb behaart. Die Arten der Platystominen. 241 Ozellen- und Scheitelplatten sowie ein breiter Querstreifen oben am Hinterkopf glänzend rot. Der ganze übrige Kopf samt seinen Anhängen ist rotgelb, nur die Backengruben sind etwas dunkler gefärbt. Augen- rand und der ganze restliche Hinterkopf sind dicht gelbschimmernd bereift. Die Fühler sind ein wenig länger als das halbe, im Profile schwach konkave Gesicht; die Arista ist an der Basis deutlich, wenn auch kurz behaart. Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied, Backen ungefähr ein Viertel eines Auges hoch. Unterer Hinterkopf nur mäßig konvex. Praelabrum breit und hoch. Thorax orangerot; auf dem Rücken mit Ausnahme der Schulter- beulen und eines schmalen Seitenrandes oberhalb der Notopleuralnaht dunkel stahlgrün, glänzend und fein punktiert, nicht glatt, dicht rotgelb behaart. Schild nackt, violettblau. Hinterleib glänzend blaugrün; das basale Doppelsegment mit Ausnahme seines Hinterrandes gelbrot. Fünftes Tergit verlängert. Beine wie die Pleuren orangefarbig. Die Füße sind am Ende (ein bis zwei Glieder) gebräunt. Der Flügel ist am Vorderrande und der Wurzel lebhaft gelb tin- siert und zeigt fünf braune Striemen oder Flecke. 1. Eine schmale Quer- binde von der Subkosta über die Radialisgabel und die Queradern der Wurzelzellen. 2. Eine kurze Querbinde unterhalb der rotbraunen Sub- kostalzelle, die unten die kleine Querader umgibt, parallelrandig und unter der Subkosta schmal unterbrochen ist. 3. Ein abgerundet drei- eckiger Fleck an der Radialis etwas jenseits der Verlängerung der hinteren Querader, der oben aber der Kosta breit ansitzt. 4. Ein größerer Spitzenrandsaum, der die Mündungen der Radialis und Discoidalis gerade noch mit einschließt und an der Cubitalis am breitesten ist. 5. Ein breiter und auffälliger Saum der hinteren Querader. Die erste Hinterrandzelle ist jenseits der hinteren Querader nur wenig verengt, obwohl der letzte Abschnitt der Discoidalis deutlich, aber gleichmäßig gebogen ist. Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle; hintere mit der Postiealis einen ziemlich spitzen Winkel bildend. Schwinger und Schüppcehenrand gelbrot. Körper und Flügel 9 mm lang. 26. Lamprogaster taeniata \.d. Wulp. Tijdschr. v. Ent., Vol. 28, p. 229, Taf. 7, Fig. 10 (1885). cd © von der Molukkeninsel Morotai. „Testacea; thorace vitta lata seutelloque eaeruleo-nigris; abdomine, praeter basin, chalybeo; alis flavescentibus, maculis subquatuor fuseis. — Long. S 2 95 mm.“ „Kop met sprieten en monddeelen steenrood; voorhooft donkerder; een smalle zoom om de oogen witachtig; sprieten kort; de sprietborstel namvelijks iets behaard. Thorax steenrood, op den rug met een breeden Abhandl. d.k.k zool.-botan, Ges. Bd. VIII, Heft 1. 16 242 Friedrich Hendel. zwartblauwen langsband; schildje zwartblauw, aan den achterrand met korte en zwakke borsteltjes. Achterlijf korter dan de thorax, zeer glanzig staalblauw, met purpuren gloed; eierbnis kort, roodgeel. Pooten roodgeel; te beide laatste tarsenleden donkergrauw, de klauwen zwart; achter- schenen iets gebogen. Vleugelschubben roodgeel. Vleugel geelachtig, aan den wortel en voorrand levendiger gekleurd; voorts met vier donker- bruine vlekjes; het eerste is niet veel mer dan eene verdonkering van de basis der schijfeel; het tweede omzoomt de middeldwarsader en loopt streepvormig opwaarts, zonder echter den voorrand te bereiken; het derde bevindt zich op korten afstand van het einde der radiaal-ader; het laatste vlekje eindelijk vormt een smallen zoom om de vleugelspits, van de nitmonding der radiaal-ader tot taan die der discoidaal-ader; middel- dwarsader ongeveer op het midden der schijfeel; schijfdwarsader eenigs zins scheef achterover liggend en iets of wat bruin gezoomd.“ 27. Lamprogaster quadrilinea Walker. Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. III, p. 111, 121 (1859). — Van der Wulp, Tijdschr. v. Ent., Vol. XXVIH, p. 229, Taf. 7, Fig. 9 (1885). — Kertesz, Terme&sz. Füzetek, Vol. XXI, p. 183, 23 (1889). — de Meijere, Nova-Guinea, Vol. 9, p.370 (1915). Syn. Lamprogaster sepsoides Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. VI, p. 220, 87 (1863). SQ aus Neu-Guinea; Aru-Inseln, Mysol (Walker), Waigeu, Papua- Insel (V. d. Wulp). Stirne parallelrandig, merklich schmäler als die doppelte Augen- breite und °/,mal so lang wie breit; Strieme mit Ausnahme einer etwas glänzenden Medianlinie samtschwarz. Scheitelkante, Scheitel- und Ozellenplatte glänzend dunkel rotbraun. Augenrand der Stirne und Wangen schmal goldfilzig, an der verbreiterten Stelle neben den Fühlern mit zwei dunklen Schatten. Lunula und Gesichtsrücken glänzend rot- braun, Epistom noch dunkler. Die schwärzlichen Fühlergruben schimmern weiß. Backengruben, oberer Hinterkopf, Praelabrum und Taster schwarz- braun. Die dunkelroten Fühler sind deutlich länger als das halbe Gesicht. Arista in der spindeligen Wurzelhälfte mittellang behaart. Praelabrum vorstehend, sehr breit, von mittlerer Höhe. Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied. Backen zirka ein Drittel eines Auges hoch. Rüssel größtenteils gelbrot. Der Hinterkopf ist mit Ausnahme des schwarzen breiten Oberrandes dicht goldfilzig bedeckt und von dunkel rotbrauner Grundfarbe. Thoraxrücken und Schild glänzend stahlblau, ersterer schwarz be- haart. Je eine goldfilzige Längsstrieme oberhalb der Schulterbeulen bis zur Quernaht und unterhalb derselben vom Prothorakalstigma zur Flügel- wurzel. Pleuren dunkel rotbraun, oben dunkler und bläulich schimmernd. Hinterleib stark glänzend dunkelblau mit violettem und rotem Schimmer, wie nackt. Die Arten der Platystominen. 243 Beine wie die Pleuren dunkel rotbraun, stellenweise noch mehr verdunkelt. Füße schwarz; der Metatarsus der vier vorderen Füße und die ersten zwei Glieder der hintersten Füße heller rot gefärbt und gelb- schimmernd behaart. Flügel zart bräunlichgelb hyalin. Adern vorne rot, hinten dunkel- braun. Kostalzelle gelb. Die Umgebung der Radialisgabel und der Quer- adern der Wurzelzellen samt einem Faltenschweif der dritten Hinterrand- zelle sind mit der ersten Basalzelle dunkelbraun; nur unter der Gabel liegt ein schiefes, ovales Fenster. Eine streifenartige schwarzbraune Quer- binde kommt aus der gleichfarbigen Subkostalzelle, geht über die kleine Querader und endet verwischt in der Discalzelle. Ein bandförmiger Saum der hinteren Querader und in dessen Verlängerung eine kurze Strieme zwischen Kosta und Cubitalis dunkelbraun. Endlich ein brauner schmaler Spitzenrandsaum, der im Endwinkel der Submarginalzelle abgestutzt be- ginnt und an der Diseoidalismündung spitz endet. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist mittelstark und gleichmäßig aufgebogen, die erste Hinterrandzelle daher um zirka !j, der größten Breite verengt. Kleine Querader um die Mitte der Discalzelle herum. Hintere Querader gerade. ihr Winkel mit der Posticalis etwas spitz. Beide Schüppchen rotgelb ge- randet und gewimpert. Schwingerkopf dunkelbraun. Körper 8—10 mm, Flügel 7—9 mm lang. 23. Lamprogaster placida Walker. Chromatomyia placida Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 802 (1849). Q; Philippinen. „Head ferruginous, thinly elothed with short tawny hairs; eyes gold-colour, not hairy: sucker ferruginous; palpi black, beset with black bristles; feelers ferruginous, not more than half the length of the face; third joint black, slightly convex above and beneath, roundet at the tip, nearly twice the length of the second joint; bristle black, tawny at the base, nearly twice the length of the third joint, its third joint stout for less than one-fourth of the length, very slender from thence to the tip: cheest ferruginous, clothed with short black hairs; abdomen ob- conieal, green, smooth, shining, ferruginous at the base, a little shorter than the cheest; legs tawny; feet nearly black; footeushions pale tawny; wings slightly tawny, darker at the base and on the fore borders, the latter adorned with four brown marks; first mark near the base, small and indi- stinet; seeond and third bordering the middle and lower eross-veins; fourth blackish brown, extending along the fore border from three-fourths of the length to the tip; wing-ribs and veins tawny; veins darker on the spots of the wings; fourth longitudinal vein nearly straight, joining the border at the tip of the wing; lower eross-vein with an extremely slight outward eurve, forming a very obtus angle with the fourth longitudinal vein; scales tawny. Length of the body 5 lines; of the veins 12 lines.” 16* 244 Friedrich Hendel. 29. Lamprogaster hilaris Walker. Chromatomyia hilaris Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 804 (1849). Australien? „Head ferruginous, thinly elothed with short tawny hairs, tawny in front: face yellow: eyes pitchy; mouth and palpi black; feelers tawny, shorter than the face; third joint ferruginous, more than twice the length of the second, pitchy towards the tip; bristle black, tawny towards the base, full twice the length of the third joint, rather stout for about one- sixth of its length, very slender from thence to the tip; cheest black, clothed with short tawny hairs; sides, breast and scuteheon ferruginous; sides of the seutcheon purplishblue; abdomen obconical, greenishblue, smooth, shining, a little shorter than the cheest; legs ferruginous, elothed with short tawny hairs; feet black towards the tips; foot-cushions pale tawny: wings colourless, tawny at the base; fore borders adorned with four brown spots; the first irregular, near the base; second descending towards the disk; third like a dot; fourth at the tip; wing-ribs tawny; veins black, tawny at the base: fourth longitudinal vein almost straight, joining the border just below the tip of the wing, forming a slightly obtuse angle with the lower eross-vein, which is nearly straight; scales white. Length of the body 4 lines; of the wings 8 lines.“ 50. Lamprogaster laeta Guerin. Platystoma laeta Gu6rin, Voyage de la Coquille, Zool., p. 299 (1830?). — Macquart, Suit. & Buffon, Vol. 2, p. 445, 5 (1835). „Long. 5 lin. D’un bleu metallique, ä& reflets verts. Tete d’un rouge testac6. Troisiöme artiele des antennes brun. Thorax ä deux bandes longitudinales, larges, rouges. Pieds rouges. Ailes a base et large bord exterieur jaunes; le reste lögerement brunätre; une tache en zigzag vers la base; une autre tache triangulaire au bord exterieur, vers le milieu et deux autres plus petites, vers l’extr&emite.“‘ — Du Port Jackson, Australia. 3l. Lamprogaster violacea Macquart. Cryphiocera violacea Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 212, Pl. 29, Fig. 4 (1843). „Violacea. Abdomine basi flava. Pedibus rufis. Alis flavis. Long. 4lin. J. Trompe brun. Palpes, chaperon et face fauves, proeminence de cette derniere noirätre. Front noir. Antennes fauves. Thorax et ab- domen d’un violet brillant; base de ce dernier jaunätre. Pieds fauves. Ailes jaunätres; base et bord exterieur jaunes; nervures fauves; premiere transversale un peu bordee de brunätre. — D’Offak, terre des Papoux.“ IX) Hin na Die Arten der Platystominen. 49. Genus Montrouziera Bigot. Ann. Soc. Ent. France, p. 224 (1860). Montrouziera lifua Bigot. Ann. Soc. Ent. France, Ser. 3, Tom. 8, p. 225 (1860). — Hendel, Gen. Pat., Fig. 190—19. „Entierement d’un beau bleu violet, tres Juisant, except@: antennes, large bande frontale carree, fossettes transversales sur les joues, au- dessous des yeux, en forme de croissant, d’un fauve rougeätre, style plus obseur; le reste de la tete testac&, trompe brunätre, palpes testaces, semes de quelques poils courts, bruns. Un point rond, calleux, brun luisant, aux epaules. Pieds, d’un testac6 fauve, avec les 3 derniers articles des tarses noirs. Cuillerons testaces, balanciers noirs, avec la base de la tige fauve. Ailes, d’un blanc jaunätre tres päle, presque hyalin, base, bord exterieur largement, nervures, d’un testace fauve, une demibande exterieure, transversale, assez troite, pres de la base, une bande ensuite, oblique, plus large, un peu convexe en avant et joignant les 2 bords de l’aile, une troisicme bande plus etroite que celle-ei, partant de son extr6- mit& au bord externe et atteignant obliquement, en sens oppos£, le bord posterieur, convexe en arriere, passant sur les nervures transversales, enfin, une bande apicale, confondue avec le bord externe et contournant un peu l’extr&mite de l’aile largement et carr&ment tronquee en avant, graduellement attenuce en arriere, avec une tache d’un fauve päle, presque carree, situ6e vers la base, le tout d’un brun noirätre plus fonce exterieurement. Les deux nervures transversales posterieures notable- ment obliques et situees presque sur la m&me ligne, l’externe seulement un peu moins eloignee de la base que l'interne; nullement sinueuses. Long. 9 mm. Patrie: lile Lifu, Nouvelle-Caledonie.“ Anmerkung: Ich habe die Typen Bigots gesehen und mir seinerzeit notiert: Kopf samt Fühlern und Tastern rotgelb, Strieme matt, dunkler, mehr rotbraun. Backengruben braun, hinten weiß gesäumt. Stirnaugenränder und Wangen weib- lich bestäubt. Alle Hüften wie der Körper schwärzlich-blau, metallisch violett schimmernd. Beine rotgelb, Füße am Ende dunkler. Schüppchen gelblichweiß, gelb gerandet und bewimpeiıt. Schwinger mit schwärzlichem Kopfe. 50. Genus Oedemachilus Bigot. Ann. Soc. Ent. France, p. 549 (1859). Oedemachilus Coquereli Bigot. Ann. Soc. Ent. France, Ser. 3, Tom. 7, p. 549, Pl. 13, Fig. 4 (1859). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 204—206. g 9 aus Madagaskar. „Antennes; testac6des, style testac&, a pointe brune. Face, joues; testacdes, a lögers reflets blanchätres. Front vertex; fauves, bordes de brun 246 Friedrich Hendel. rougeätre. Tour des orbites, et lignes transversales au-dessus de la base des antennes; blanes. Oceiput; testace. Palpes testaces. Trompe; levres brunes, base testacde. Thorax; testace en avant, jusqu’ä la suture, brunätre au delä, cötes plus fonees avec des reflets violaces et deux larges bandes transversales de reflets gris, l’anterieure, interrompue, flanes, brunätres. Beusson; d’un bleu-violet metallique, quelques longues soies noires A l’ex- tr&mit6. Metathorax; d’un brun luisant, sous l’eeusson. Abdomen, J'; pre- mier segment grand, d’un noir bleuätre, ä base blanchätre, Targementborde de blanchätre en arriere, les autres, petits, d’un bleu-violet, & bords postörieurs blanchätres. Organe 7, fauve, luisant; Q deuxieme segment srand, troisiöme et quatrieme petits, caches, d’un bleu-violet luisant, & reflets fauves. Balanciers; blanchätres. Hanches; brunes. Pieds; testa- ces, reflets sur les cuisses et extr&mite des tibias, brunätres, tarses, d’un blane jaunätre & l’extr&mite brune. Ailes; noirätres, bord interne presque hyalin. Deux taches triangulaires, au bord externe, la posterieure plus petite, 2 larges bandes transversales, obliques, convergentes & leur sommet, qui n’atteint pas le bord externe, et partant des 2 bords oppos&s, une large tache, intermediaire & celles-ci, triangulaire, ayant sa base au bord post£erieur; blanches.“ 51. Genus Celetor Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 41 (1873). Tabelle der Arten. Thorax und Schild glänzend schwarz. Flügelwurzel schwarzbraun, netz- artig gefleckt. Gesicht an den Seiten glänzend rotbraun. 1. ©. dentipes Macquart. — Thorax und Schild lebhaft stahlblau. Flügelwurzel nicht genetzt, mit breiter, undurchbrochener schwarzbrauner Querbinde. Gesicht an den Seiten schneeweiß. 2. C. caerulea Macquart. 1. Celetor dentipes Macquart. Ortalis dentipes Macquart, Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 210, Tab. 28, Fig. 5 (1843). Tephritis strigipennis Macquart, ibid., Suppl. 4, p. 290, 16, Tab. 27, Fig. 2 (1850). — Schiner, Novara-Dipt., p. 285, 163 (Lamprogaster) (1868). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 117—118. gS 9 aus Australien, Sydney, und aus Neu-Seeland, im Wiener Hof- museum. Die samtartige, fein schwarz pubeszierte Stirnstrieme und die Fühler orangerot. Stirnaugenrand und Wangen schmal silberweiß. Scheitelplatten, der Ozellenfleck und der obere Hinterkopf in der Mitte glänzend schwarz. Cerebrale und der übrige Hinterkopf glänzend rot- gelb. Hinter den Ozellen und jenseits hinter dem oberen Augeneck am Scheitel ein beinweißer Fleck. Der hinter den Augen vorgequollene Teil Die Arten der Platystominen. 247 des unteren Hinterkopfes breit seidenartig weißschimmernd, fein weiß behaart. Fühlergruben weiß bereift; Gesicht hell rotbraun; Epistom schwarzbraun, Backengruben und Praelabrum teilweise verdunkelt. Taster rot, an der Spitze heller. Thorax und Schild glänzend metallisch schwarz und glatt; Rücken und Schild schwärzlich behaart. Metanotum dicht weiß bestäubt. Hinterleib stark glänzend grünblau, hinten violett schimmernd, gelblich behaart. Die Hinterränder der Tergite zwei, drei (beim 5 auch des vierten) sind weißlich bereift. Beim g’ ist der Saum des vierten, beim © der des dritten schmäler als der vordere. Ovipositor glänzend schwarz. Bauchhaut hinten rot. Hüften und Schenkel pechschwarz bis -braun, Knie heller, mehr rot. Schienen rotbraun. Füße leuchtend rotgelb, die letzten drei Glieder braun bis schwarzbraun. Beim J ist die Hinterschiene in der Spitzen- hälfte unregelmäßig knorrig verdickt und dorsal an der Spitze mit einem kurzen schaufelartigen Fortsatz versehen. Auf dem Knorren sieht man dorsal einen kleinen kurzborstlichen Zipfel abstehen. Flügel glashell, an der Wurzel (Kostal- bis inklusive Analzelle) mit einem schwarzbraunen Netzwerke, in der Mitte mit einer schwarz- braunen, fast hufeisenförmigen Binde, deren Scheitel die Subkostalzelle und den darunterliegenden Teil bis zur Cubitalis ausfüllt und deren Bogenschenkel wurzelwärts an den Wurzelzellen außen vorbei, die Analis durehquerend an der Axillarfalte enden, spitzenwärts jedoch über beide Queradern zum Flügelhinterrand ziehen, und endlich mit einer breiten gleichfärbigen Spitzenrandbinde, welche schon etwas vor der Mitte des Kostalabschnittes der Randzelle beginnt und unter der Discoidalismün- dung endet. Schüppchen weiß, Schwinger dunkelbraun. Körper und Flügel 65 mm lang. 2. Celetor caerulea Macquart. Tephritis caerulea Macquart, Dipt. exot., Suppl. 1, p. 212, 10, Taf. 18, Fig. 15 (1846). — Trypeta cluana Walker, List. Dipt.. Brit. Mus., Vol. 4, p. 1019 (1849). — Schiner, Novara-Dipt.. p. 285, 162 (Lamprogaster) (1868). S 2 aus Australien und Neu-Seeland, im Wiener Hofmuseum. Stirnstrieme und Fühler wie bei ©. dentipes samtartig orangerot. Die Stirne ist aber am Augenrand breit seidenweiß gerandet, die Wangen und das Gesicht mit Ausnahme des schwarzbraunen Mittellängsrückens, der viel schmäler als die Seitenteile ist, ebenfalls seidenartig schneeweib. Praelabrum weißlich bereift, in der Mitte dunkelbraun. Backengruben rotbraun, das Peristom darunter schwarz. Taster hell rotgelb. Ozellen- und Scheitelplatten sowie der Hinterkopf glänzend schwarz; hinter den ersteren drei liegt an der Scheitelkante je ein silberiges Fleckchen. Der untere Hinterkopf ist am Augenrande breit weiß gefärbt. 248 Friedrich Hendel. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend stahlblau, lebhaft grün und violett schimmernd. Rücken und Schild schwarz behaart. Metanotum und der obere Rand der Mesopleuren weiß bestäubt. Hinterleibstergite wie bei C. dentipes weißlich gerandet. Hüften und Beine pechschwarz, Schenkel etwas metallisch glänzend. Füße rotgelb, am Ende gebräunt. Die Hinterschienen des 7 sind dorsal im Enddrittel sanft ausgebuchtet, in der Bucht abstehend steifer be- haart. Am distalen Ende derselben steht vor der Schienenspitze ein kleiner warzenartiger Höcker. Flügel wie bei C. dentipes mit der Hufeisenbinde und dem Spitzen- randsaum versehen, an der Wurzel jedoch ohne das schwarzbraune Netz- werk, sondern mit einer breiten, undurehbrochenen und durchgehenden schwarzbraunen Querbinde, die nur die äußerste Flügelwurzel freiläßt, dagegen die Basalhälfte der zwei Wurzelzellen bedeckt. Schüppchen weiß, Schwinger weißgelb. Körper und Flügel 5 mm lang. 52. Genus Scholastes Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 38 (1873). Tabelle der Arten. Stirne, von der Scheitelkante bis zu den Fühlerwurzlen gemessen, genau so lang wie breit. Lunula oben bogig begrenzt. Die scharfe Stirnquerkante liegt vorne im ersten Stirndrittel. Der Kopf ist zweimal so hoch wie lang, die Backen sind gut !/, eines Auges hoch. Die Fühler sind nur wenig unterhalb der Augenmitte in- seriert. Das 5’ hat am Aristaende eine Palette. Auf den zwei ver- tieften Längslinien des Thoraxrückens stehen immer deutlich vier oder mehr kurze Börstchen in je einer Reihe hintereinander. Vorder- rücken und Beine immer orangerot. Zwei Supraalare. 1. Sch. einctus Gu£rin. — Stirne */,mal so lang wie breit. Lunula oben geradlinig be- grenzt. Die scharfe Stirnquerkante liegt ganz vorne an der Stirne. Der Kopf und die Backen sind weitaus niedriger, die Augen rund- licher als bei einetus Guer. Die Fühler stehen beträchtlich unter- halb der Augenmitte. Arista des 5 meist ohne Palette. Auf den zwei vertieften Längslinien des Rückens stehen keine oder nur vereinzelt: Börstchen; Drei; Supraalare,.. 2 0 u ner. eo 1. Aus der durch braune Querstriemen gebildeten gleichmäßigen Flügel- zeichnung heben sich zwei braune Kostalfleeke — an der Basis der Subkostalzelle und an der Mündung der Radialis gelegen — durch Größe und Dunkelheit besonders stark und kräftig hervor. Das Querstriemchen unter der Subkostamündung ist von allen am unscheinbarsten. Arista ohne Palette (G). 5. Sch. bimaculatus n.sp. Die Arten der Platystominen. 249 — Flügel am Vorderrande nicht zweifleckig, sondern mit gleichmäßigem Ansatze aller Querbinden; namentlich ist die unter der Subkosta- mündung gelegene Querbinde so breit und intensiv wie die anderen list si le RT: AbrieerF e 2. Gesicht mit breiter schwarzer Querstrieme oberhalb des weißgelben Mundrandes. Arista mit Palette. Brust pechschwarz. 6. Sch. lonchifera n. Sp. —s Gesicht ohne: schwarze: Querstriemeis dar nin dat anni Brust, Hüften und Schenkel schwarzbraun. Supraalargegend unten dunkelbraun. Schildehen schmal gelb gerandet oder nur gelb gelleckt .auh ale JerisaT ups Beate — Brust (Pleuren unterhalb der Sternopleuralnaht), Hüften und Schenkel rotgelb. Supraalargegend ganz blaßgelb. Schild sehr breit blaßgelb gerandet. 2. Sch. vicarius n. SP. 4. Gesicht einfärbig gelb, ohne dunkle Flecke. An der Radialismündung liegt nur ein großer brauner Fleck. 3. Sch. Frauenfeldi Schiner. — Gesicht mit zwei braunen Punkten, am unteren Ende der Fühler- gruben gelegen. An dem Radialisende liegen zwei braune Quer- striemchen. 4. Sch. distigma n. Sp. = 1. Seholastes einetus Guerin. Platystoma cinctum Gu6rin, Voyage de la Coquille, Zool., p. 299, Taf. 21, Fig. 9. — Osten-Sacken, Ann. Mus. Genov., Vol. 16, p. 479 (1881) und Berlin. Ent. Zeitschr., Vol. 26, p. 208 (1882). — Van der Wulp, Tijdschr. v. Ent., Vol. 28, p. 232. Taf. 7, Fig. 14, 15 (1885). — Kertesz, Termesz. Füzet., Vol. 22, p. 183 (1899). — De Meijere, Tijdschr. v. Ent., Vol. 51, p. 120 (1908) und Nova-Guinea, Vol. 5, Zool., Dipt., p. 92, Taf. 1, Fig. 15 (1906) und Vol. 9, p. 370 (1913). — Enderlein, Zool.- Jahrb., Vol. 33, p. 358 (1912). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 275. Acinia faciestriata Doleschall, Nat. Tijdschr. v. Nederl. Ind., Vol. 14, p. 416, 40, Taf. 10, Fig. 7 (1857). — Lamprogaster fasciestriata Schiner, Novara-Dipt., p. 284, 160 (1868). Lamprogaster marginifera Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 3, p. 111, 122 (1859). Lamprogaster transversa Walker, Proc. Linn. Soe. Lond., Vol. 1, p. 30, 103 (1857). Bekannt von Westen nach Osten aus: Malacca, Sumatra, Celebes, Molukken, Ambon- und Aru-Inseln, Philippinen, den Stuart-Inseln und Australien (Neu-Süd-Wales). Durch die in der Tabelle angegebenen plastischen Merkmale habe ich vorderhand Formen vereinigt, die namentlich in der Thoraxfärbung und Flügelzeichnung vielfachen Variationen unterworfen sind und noch eingehenderer Studien bedürfen. Orangegelb bis -rot sind der Kopf mit Ausnahme der Stirne, die Vorderbrust, die Pleuren und die Beine. Von diesen sind am tiefsten gefärbt, sogar bis rotbraun: die Gesichtsmitte und die Pleuren oben unter dem weißgelben Längsstreifen an der Notopleuralnaht. Die Stirne ist 250 Friedrich Hendel. rotbraun bis schwarzbraun, mit violettem Metallschimmer und Glanz auf den breiten Scheitelplatten und der gekielten Querstrieme der Vorder- stirne; quer durch die Stirnmitte zieht eine schmale, gerade, gelbe und matte Querbinde. Parallel mit ihr bilden die Scheitelkante und die Lunula samt den daneben auf den Wangen liegenden Höckerchen zwei glänzend hellgelbe Querlinien. Am vorstehenden Mundrande, unter den Fühlergruben, sieht man eine sich beiderseits auf die Backengruben und den Augenhinterrand zu- rückziehende Bogenbinde, die sich durch die hellgelbe Farbe von der Umgebung abhebt. Fühler, Rüssel und Taster grell orangerot. Arista lang gefiedert; die Fiederfläche ist weitaus breiter als das dritte Fühler- glied. Beim J' ist die Spitze in größerer Ausdehnung als beim Q nackt und trägt am Ende eine kleine weiße Palette. An der Thoraxfärbung bleibt Folgendes konstant: zwei beinweiße Längsstriemen, die eine unmittelbar unter der Notopleuralnaht von der Schulter bis zur Flügelwurzel, die andere als Grenze zwischen der Zentral- und Lateralregion des Rückens. Letztere wird nach hinten etwas breiter und setzt sich als Randsaum auf das Schildehen fort. Die zwischen beiden Striemen gelegene Lateralregion des Rückens ist stets glänzend schwarz- braun. Veränderlich ist die Färbung der Zentralregion des Rückens, die samt dem Schilde ganz rotgelb oder von hinten her in verschiedenem Grade und wechselnder Ausdehnung rotbraun bis schwarzbraun ver- dunkelt sein kann. Diese Bräunung nimmt gewöhnlich die Form von Längsstriemen an und zeigt häufig Metallschimmer. Stets ist aber der vorderste, dem Kopfe zugewendete Teil des Thoraxrückens rot. Hinterleib vorherrschend glänzend violettschwarz, metallisch schim- mernd. Das basale Doppelsegment ist größtenteils rotgelb bis rotbraun. Recht häufig ist bei 7, seltener bei 9, die Mitte des dritten Tergits rot. Der ganze Hinterrandsaum des vierten Tergits und die Mitte jenes des fünften ist beim 7 meist hellgelb. Beim 3 sieht man ferner am dritten bis fünften Tergit deutliche Randborsten. Die Behaarung des Hinter- leibes ist vorne rotgelb, hinten dunkelrot; die des Thoraxrückens schwärz- lich und schimmert rot. Ovipositor schwarz. Bauchbindehaut orangerot. An den Beinen sind die Füße heller, mehr weißgelb, deren letzte drei Glieder schwarzbraun. Die Flügelzeicehnung variiert namentlich darin, daß die Breite der Querstriemen und -striemehen wechselt. Bei dem einen Extrem über- treffen die braunen Querbinden die hellen Zwischenräume an Breite und Ausdehnung, beim anderen ist das Gegenteil der Fall. Eine weitere Ver- änderlichkeit der Zeichnung wird durch das Zusammenfließen verschie- dener Querstriemehen veranlaßt. Charakteristisch für die Querbandierung ist die Gleichmäßigkeit derselben; am ehesten tritt noch die von der Subkostamündung über die hintere Querader laufende Querbinde hervor. Die Arten der Platystominen. 251 Schwinger rotgelb, Schüppchen weißlichgelb. Körper und Flügel 75—10 mm lang. 2. Scholastes vicarius n. Sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 276. 4 Q 9 von den Seychellen, G’Ause, Praslin (leg. 30. Mai P. R. Dupont), im British Museum in London. Die Stirne ist violettschwarz, der konkave Teil des Untergesichtes rotbraun. Von letzterer Farbe ist auch das dritte Fühlerglied. Arista beim 5 ohne Palette. Oberer Hinterkopf schwarzbraun. Zentralregion des Thoraxrückens bis zum Halse und Schildehen mit Ausnahme des breiten blaßgelben Randes violettschwarz, ziemlich glänzend. Die Mesopleuren sind in der Mitte schwarzbraun, oben und unten durch blaßgelbe Längsstreifen begrenzt. Sternopleuren, Brust und Beine orangerot. Schienen im Enddrittel allmählich dunkler, braun. Hinterleib glänzend dunkelviolett. Beim JS sind die Hinterränder der Tergite zwei bis vier ziemlich breit und deutlich abgesetzt gelb ge- färbt: nur der des vierten Tergits ist in der Mitte etwas verbreitert. Die Verteilung der dunklen Flügelquerstriemen ist eine ziemlich gleichmäßige. In der Flügelspitze halten sich das Braun der Binden und die glashellen Zwischenräume in der Ausdehnung so ziemlich das Gleich- gewicht. Die kleine Querader ist nur die Länge der hinteren von dieser entfernt. Sonst wie bei eincetus Guer. beschrieben. Körper und Flügel 6—6°5 mm lang. 3. Scholastes Frauwenfeldi Schiner. Lamprogaster Frauenfeldi Schiner, Novara-Dipt., p. 285, 161 (1868). ? Lamprogaster sexvittata Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 5, p. 261, 15 (1861). O aus Java (Batavia), Schiners Typen, im Wiener Hofmuseum. Die Art unterscheidet sich durch Folgendes von S. bimaculatus H. Dem Gesichte fehlt die schwarze Querlinie. Die Stirnquerbinde ist in der Mitte unterbrochen. Die Zentralregion des Thoraxrückens ist schwarz- blau, die roten Seitenstriemen hinter der Quernaht sind sehr schmal, am Schildehenrande stellenweise sogar unterbrochen, so daß dieses dann am Rande nur drei rote Flecke zeigt. Die Pleuren unter der gelben Noto- pleuralbinde und die Brust sind schwarzbraun. Mesopleuren unten mit einer kurzen roten Längslinie. Ovipositor schwarz. Hüften, Schenkel und Fußenden schwarzbraun. Schienen und Füße weißgelb. Die äußersten Schienenspitzen, namentlich an den etwas dunkle- ren Hinterschienen gebräunt. An den Vorderfüßen nur die Ferse weißgelh. Flügel mit wenig Flecken und Binden. Die aus der Wurzelhälfte der Subkostalzelle herabziehende breite Querbinde reicht in der ersten 252 Friedrich Hendel. Basalzelle bis an die Querader der zweiten heran und ist mit dem Saum der kleinen Querader verbunden; sie ist in der Wurzel der Submarginal- zelle am breitesten. Die breite Querbinde über die hintere Querader ist an derselben wie überhaupt nirgends von weißen Flecken durchbrochen und ist am Vorderrande nur durch einen kleinen weißen Zwischenraum von dem großen viereckigen Fleck an der Radialismündung getrennt. Körper und Flügel 7” mm lang. 4. Scholastes distigma n. sp. 1 Q@ aus Batavia, Java, im Wiener Hofmuseum. Lamprogaster Frauenfeldi Schiner pro parte. Die Unterschiede von der typischen Form sind folgende: Die unteren Enden der Fühlergruben sind schwärzlich, das Gesicht daher mit zwei dunklen Punkten versehen. Die Stirnquerbinde ist ununter- brochen. Die Seitenstriemen des Rückens hinter der Quernaht sind breiter und umranden das ganze Schildehen; auch sind sie gelb. Während bei Frauenfeldi der Rücken glänzt und ganz unbestäubt ist, zeigt er hier schräg von vorne betrachtet einen zarten ockerigen Reif, der den Glanz stark mildert. Hüften und Schenkel dunkel rotbraun. Schienen heller rotbraun, mit breiten dunkelbraunen Spitzen. An den Vorderfüßen sind nur die zwei Endglieder schwärzlich. Die zwei Querbinden des Flügels sind schmal. Die erste ist inner- halb der Radialisgabel am schmälsten und in der ersten Basalzelle schon in isolierte Flecke aufgelöst; sie ist mit dem Saume der kleinen Quer- ader nicht verbunden. Die zweite Querbinde ist um die hintere Quer- ader herum von weißen Fleeken durchbrochen und an der Kosta breit von den zwei, das Radialisende durchquerenden braunen Striemchen getrennt. Jenseits dieser Querbinde zählt man sieben bis acht Querfleck- chen, bei Frauenfeldi nur vier größere Flecke. 5. Scholastes bimaculatus n. Sp. O von den Fidschi-Inseln (Viti-Leon) und den Samoa-Inseln (leg. Thorey), im Wiener Hofmuseum. Kopf rotgelb. Stirne braun bis schwarzbraun; eine gerade. Quer- linie vor der Mitte und die Scheitelkante gelb. Gesieht mit einer schwärz- lichen Querlinie von einem unteren Augeneck zum anderen. Oberer Hinterkopf unter der Kante heller oder dunkler braun. Fühler, Taster, Praelabrum und der ganze Unterrand des Kopfes bräunlichgelb. Arista beim JS ohne Palette. Am Thorax sind hellgelb gefärbt: die Vorderbrust, die Schulter- beulen und von diesen ausgehend eine wagrechte Linie oberhalb der Notopleuralnaht bis zur Quernaht und eine breite Längsstrieme gleich unterhalb derselben bis zu den Flügelwurzeln hin; eine breite Seiten- Die Arten der Platystominen. 253 strieme am Rücken, die hinter der Quernaht beginnt, über die Supraalar- gegend zieht und das Schildchen breit umrandet. Beim 3 ist die Zentralscheibe des Rückens und Schildes gelbrot, dunkelbraun umrandet und von zwei braunen Mittellängsstriemen durch- zogen, beim © dunkelrotbraun bis schwarzbraun, da die genannten vier braunen Striemen so breit sind, daß sie bloß zwischen sich drei schmälere rotbraune freilassen. Die Pleuren sind unter der gelben Strieme fast schwarzbraun, nach unten hin heller, auf der Brust gelbrot. Hinterleib metallisch glänzend schwarzblau, viertes Tergit beim g' gelb gerandet. Bauch und Ovipositor rotgelb. Hüften und Beine rotgelb (Z) bis rotbraun (9), vorne die drei, hinten die zwei letzten Fußglieder geschwärzt. Ferse hellgelb. Schenkel manchmal gebräunt. Flügel wie in der Tabelle angegeben. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Körper und Flügel 6—7 mm lang. 6. Scholastes lonchifera n. sp. 1 Z von Cook Islands, Quarantine (Prof. Aldrich). Stirne pechschwarz, Scheitelkante, Backen und unterer Hinterkopf weißgelb; eine gerade Querbinde vor der Mitte rotgelb, schmal unter- brochen. Gesicht oben dunkelbraun, oberhalb des gelben Mundrandes mit einer breiten, geraden und durchlaufenden schwarzen Querbinde. Fühler, Praelabrum und Taster rotbraun. Arista JS mit Palette. Thorax und Schild überall glänzend pechschwarz, nur mit den bei S. bimaculatus angegebenen weißgelben Zeichnungen. — Am etwas ver- schrumpften schwarzblauen Hinterleibe sehe ich nur den Hinterrand des vorletzten Tergites gelb gesäumt. Hüften, Schenkel und Schienen rötlich gelbbraun. Die Schenkel, namentlich die vordersten gegen die Spitze hin gebräunt. Die Schienen haben eine Dorsallinie und die Spitzen von dunkelbrauner Farbe. Fersen hellgelb, Füße sonst schwarzbraun. Flügel dem von S. bimaculatus ähnlich, wenn auch am Vorder- rande nicht so deutlich zweifleckig. Der Farbton der dunklen Zeichnung ist schwärzlich und nicht rotbraun wie bei dieser. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Flügel Smm lang, Körper kürzer. 53. Genus Paryphodes Speiser. Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk., Wiesbaden, Vol. 64, p. 251 (1911). Tabelle der Arten. Thoraxrücken in der Mitte auf lehmfarbigem matten Grunde mit vier schwarzbraunen Längsstriemen; Schild lehmgelb gerandet . 1 254 1. = | [Br | Friedrich Hendel. Mitte des Thoraxrückens und das ganze Schildchen glänzend schwarzbraun” Ya RI Bar ME Te Letzter Abschnitt der Discoidalis nur um ein Geringes länger als der vorletzte. Cubitalis über der hinteren Querader wellig einge- bogen. Vorherrschend schwarzbraune Art (Fig. 56). 4. P. conspurcatus n. Sp. Letzter Abschnitt der Discoidalis viel länger als der vorletzte. Cubitalis oberhalb der hinteren Querader gerade. Vorherrschend lehmgelbe Arten . ..... a en Me N Sen ee ee Die Arten der Platystominen. 273 1. Thoraxrücken weißgrau bestäubt, dicht schwarz punktiert. 2. Coel. stigma n. Sp. — Thoraxrücken schwarz, dicht fleischfarben längsgestriemt. 1. Coel. strigilis Karsch. 2. Kleine Querader vor der Mitte der Discalzelle. Posticalis ohne braunen Wisch. Nur die Fußenden schwarz. Arista gefiedert 3 — Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle. Posticalis vor der Mitte mit braunem Wisch. Füße und Schild schwarz. Arista kurz behaart. 3. Coel. arcifera n. Sp. 3. Schild rot. Thorax sehr dicht und ganz matt rehbraun bestäubt. 4. Coel. cervina n. sp. — Schild schwarz. Thorax sehr schwach bereift, vorherrschend glänzend und schwarz. 5. Coel. micans n. Sp. 1. Coelocephala strigilis Karsch. Berlin. Ent. Zeitschr., Vol. 31, p. 380 (1887). g Q aus Öst-Afrika, Bondei und Usambara. „Kopf und Fühler gelblich, Stirn schwarzbraun glänzend, Ozellen deutlich, Hinterkopf schwarz glänzend, Brust schwarz glänzend, Rücken gewölbt, dicht fleischfarben längsgestriemt, mit etwa sechzehn solchen Striemen, die hinten bisweilen zusammentreten, Seiten netzartig fleisch- farben geadert; Schildchen gewölbt, schwarz; Beine hellgelb, nur die Schienen und Tarsen der Vorderbeine tiefschwarz und ein Mittelring der Vorderschenkel braun; Vorderhüften verlängert; Flügel glashell, am Vorderrande und an der Spitze bräunlich getrübt, diese Trübung als dunkle Querbinde über die hintere Querader ausgezogen; vierte Längs- ader von der hinteren Querader etwas nach unten herabgezogen; Fühler- borste etwas pubeszent; drittes Fühlerglied scheibenförmig, kurz, ziem- lich kreisrund. Hinterleib des Q schwarzglänzend, Legeröhre flach; Hinterleib des d braun glänzend, am ersten Segmente mit je einem gelben durch- scheinenden Seitenflecke, letztes Segment verlängert. Körperlänge des Q 4mm, des Z 6 mm.“ 2. Coelocephala stigma n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 216-218. 7 SQ aus Ost-Afrika, Uganda (Entebbe) (leg. Capt. E. D. W. Greig June „in laboratory“) im British Museum in London; N.-Nyasa, Mudu- muka V., 25./8. und W.-Nyasa, Charo, 30./12. (Dr. Davey, Ent. Res. Comm.) und N.-Nigeria, Ilorin, 21. April. Die obere Stirnhälfte, der Hinterkopf, der Klypeus und das Praela- brum glänzend pechschwarz. Der Scheitel beiderseits des Ozellendrei- eckes, die seitlichen Grenzen des Cerebrales und der untere Hinterkopf gegen die Backen zu rötlich. Weißschimmernd sind die schmalen Augen- Abhandl. d. k. k. zool.-botan Ges. Bd. VIII, Heft ı. 18 274 Friedrich Hendel. ränder und der untere Hinterkopf neben den Backengruben. Der obere Hinterkopf am Augenrande zart graulich überreift. Dicht weißgrau be- reift sind auch die Fühlergruben. Die Vorderstirne, die Wangen und die hinten in eine rotbraune Spitze auslaufenden Backengruben sind glänzend rotgelb. Fühler gelbrot, Taster dunkelbraun mit rotem, weißlich be- reiftem Spitzensaume. Thorax und Schild schwarz. Rücken und Pleuren von weißgrauer Pubeszenz dicht bedeckt, welche nur die hinteren Pleuren, den Meta- thorax, sowie den dem Hinterkopfe zugewendeten Teil des Vorderrückens mit fast den ganzen Schultern frei läßt. Die Mesopleuren und der Rücken sind dieht mit runden schwarzen Punkten besetzt; nur einige sieht man oben auf den Sternopleuren. Gelblich ist die erwähnte Pubeszenz auf den Mesopleuren, in einer breiten Querbinde auf dem Rücken hinter der Quernaht und in einer schmäleren, in der Mitte unterbrochenen vor der- selben. An den Quernahtästen ist die weißliche Bereifung unpunktiert. Schild unbestäubt, fein der Länge nach gerillt. Hinterleib an den Seiten des basalen Doppelsegmentes gelb, in der Mitte und die folgenden Tergite glänzend violettschwarz. Die feine Be- haarung schimmert hell gelblich. Bauch hell orangerot. Hüften und Beine gelbrot. Vorderschenkel in der Mitte, die mittle- ren ausgedehnter, die hinteren fast ganz dunkel rotbraun. Vorderschienen und Vorderfüße schwarzbraun, Hinterschienen rotbraun. Mittelschienen und die vier hinteren Füße gelbrot. Flügel zart bräunlich glasig. Subkostalzelle ockerfarbig. Eine über die hintere Querader laufende braune Linienbinde biegt oben wurzelwärts bis zur Mündung der Subkosta hin, wo sie dünn endigt. Ein brauner Kostalfleck liegt an der Spitze der Submarginalzelle und endet, etwas breiter geworden an der Cubitalis. Ein ovaler brauner Wisch liegt in der Wurzel der dritten Hinterrandzelle der Posticealis an. Kleine Querader noch vor der Mitte der Discalzelle. Erste Hinterrandzelle gegen das Ende hin ein wenig erweitert. Schwinger gelb. Schüppchen schneeweiß. Körper und Flügel 5 mm lang. 3. Coelocephala arecifera n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 219. 1 9 aus Ost-Afrika, Uganda (Entebbe) (leg. Capt. E. D. W. Greig, March „in laboratory‘“‘), im British Museum in London. Das einzige Stück ist teilweise verschimmelt. Der obere Hinterkopf ist glänzend schwarz, das Cerebrale und die obere Stirne rot, die Vorder- stirne und der übrige Kopf hell rotgelb. Fühler und Taster gelbrot. Thorax und Schild schwarz. Pleuren und Rücken sind ähnlich wie bei ©. stigma auf heller Pubeszenz schwarz punktiert. Auf dem Rücken Die Arten der Platystominen. 275 scheint mir die Zentralregion der Länge nach von gelber Pubeszenz be- deckt zu sein, während die Seiten weißgrau sind. Hinterleib wie bei C. stigma. Hüften und Beine gelbrot. Vorderschienen und Vorderfüße schwarz. Flügel deutlich bräunlichgelb glasig. Subkostalzelle und ein großer Apikalfleck schwarzbraun. Dieser dringt in der Submarginalzelle fast bis zur kleinen Querader wurzelwärts vor, erfüllt oberhalb der schwach braun gesäumten hinteren Querader nur die obere Hälfte der ersten Hinterrand- zelle und erst jenseits der Mitte derselben diese Zelle in ihrer ganzen Breite. Vor dieser braunen Spitze liegt in der Mitte der genannten Zelle ein unvollständig begrenzter runder glasheller Fleck. Vor der Mitte der Discalzelle liegt an der Posticalis ein brauner Längswisch. Kleine Quer- ader hinter der Mitte der Discalzelle. Erste Hinterrandzelle parallelrandig. Schwinger gelb, Schüppchen grau, braun gerandet. Körper und Flügel 65 mm lang. 4. Coelocephala cervina n. sp. 2 g' aus S.-Nigeria, Oshogbo, November (Dr. Mayer). Ent. Res. Comm. Die Art hat eine etwas weniger konkave Oberstirne und lang und abstehend gefiederte Arista. Die Fiederbreite dieser ist nicht unerheblich größer als die des dritten Fühlergliedes. Bei den anderen Arten ist die Borste nur kurz behaart. Kopf und Anhänge, Hüften und Beine und Schild rotgelb bis gelb- rot. Kopf glänzend. Vorderschienen mit Ausnahme der Spitze, eine Linie dorsal auf den Vorderschenkeln, die letzten vier Glieder der vordersten und die letzten drei der vier hinteren Füße schwarz. Fußwurzeln gelb- weiß schimmernd. Thorax von glänzend pechschwarzer Grundfarbe, die nur am Meta- thorax und seiner Umgebung sichtbar wird, sonst ist derselbe sehr dicht rehbraun bestäubt, schwächer das Schildehen, und sehr fein und dicht schwarz punktiert. Der Hinterleib ist glänzend metallischschwarz, das basale Doppelsegment rotgelb. Borsten und Behaarung des ganzen Tieres schwarz. Flügel gelb tingiert. Subkostalzelle schwarz. Flügelspitze jenseits der Linie: Subkostamündung — Hintere Querader schwarzbraun. Dieses Braun läßt aber die Querader noch frei und verliert sich allmählich unten in der zweiten Hinterrandzelle. Queradern ungesäumt; die kleine steht weit vor der Mitte der Discalzelle. Schwinger gelb. Körper und Flügel 65 mm lang. 9. Coelocephala micans n. sp. 3 9 aus S.-Nigeria, Oshogbo, November (Dr. Mayer). Ent. Res. Comm. 18% 276 Friedrich Hendel. Der Coel. cervina sehr ähnlich und wie folgt verschieden: Der Kopf ist dunkler, mehr rot- bis kaffeebraun, der Hinterleib ist auch an der Basis glänzend schwarz. Der Thorax und das Schild sind nur sehr spärlich und schütter bereift, so daß die grünschwarze, etwas metallische Grundfarbe, nur durch die Chagrinierung im Glanze gemildert, weitaus vorherrscht. Im Flügel erstreckt sich der schwarzbraune Apikalfleck weit nach einwärts gegen die Wurzel hin, so daß die ganze Marginal- und Sub- marginalzelle, die ganze erste Hinterrandzelle mit Ausnahme der kleinen @Querader und die Spitze der Discalzelle davon eingeschlossen werden. 61. Genus Chaetorivellia de Meijere. Nova-Guinea, Vol. 9, Liv. 3, p. 376 (1913). Chaetorivellia trifasciata Doleschall. Ortalis trifasciata Doleschall, Naturk. Tijdschr. voor Nederl. Indie, Vol. 17, p. 121, 77 (1859). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 115. Ortalis punctifascia Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 6, p. 15 (1862). 1 © aus Neu-Guinea (Oktober, leg. Lorentz), aus dem Museum in Amsterdam, 1 © aus Neu-Guinea, Ighibirei (leg. Loria), im Mus. Civ. Genova. — Djilolo, Molukken (Walker). — Amboina (Doleschall). Stirnstrieme matt rötlich schwarz und ebenso kurz behaart, am Augenrande nach vorne hin breiter werdend silberig eingefaßt. Auch die Wangen, die Fühlergruben und der Augenrand des schwarzen Hinter- kopfes schimmern weiß. Scheitelkante rötlich. Die Scheitelplatten glän- zen. Lunula, Wangen, Backengruben und Epistom bräunlichgelb; die aufsteigenden Backenleisten neben dem letzteren, sowie der flache Längs- rücken zwischen den Fühlergruben schwarzbraun. Die kurzen Fühler bräunlichrot. Arista beiderseits sehr lang und locker gefiedert. Praelabrum niedrig, braun. Taster und Rüssel schwarzbraun. Thoraxrücken und Hinterleib metallisch dunkelblau, letzterer stär- ker als der erste glänzend, beide, wie auch das noch mattere und mehr violett schimmernde Schildehen schwarz behaart. Pleuren mehr pech- schwarz, mit einer breiten silberigen Längsbinde oberhalb der Sterno- pleuralnaht vom Stigma bis zum Schüppchen. Ovipositor schwarz. Hüften, Beine und die letzten drei Fußglieder pechschwarz. Füße sonst weiblichgelb. Schwinger dunkelbraun, Schüppchen schneeweiß. Flügel mit einer braunen Querbinde, welche über die Schulterquer- ader und die Basalhälfte der Wurzelzellen führt. Eine sehr breite braune Mittelquerbinde beginnt vorne mit der Breite der Subkostalzelle, die nur in der Mitte ein kleines, mit der Spitze in die Marginalzelle hinabreichen- des glashelles Dreieck einschließt, grenzt innen an die Queradern der Wurzelzellen, schließt außen gerade noch die kleine Querader ein und Die Arten der Platystominen. 277 endet unterhalb der Analis, in der Nähe des Flügelhinterrandes. Die Mündung der Analis bleibt frei. Der Außenrand dieser Querbinde ist konvex. Eine dritte streifenförmige Querbinde geht über die hintere Quer- ader, liegt etwas schief, ist unter der Posticalis verwischt und am Vorder- rande mit dem fast gleichbreiten, an der Discoidalismündung spitz endenden braunen Spitzenrandsaum des Flügels verbunden. Körper und Flügel 4 mm lang. 62. Genus Dasyortalis n. gen. Tabelle der Arten.') 1. Der braune Spitzenrandfleck des Flügels ist an der Kosta von der über die hintere Querader laufenden Querbinde getrennt. 1. D. complens Walker. — Der Spitzenrandsaum hängt mit der über die hintere Querader ziehen- den Querbinde völlig zusammen . . . A 2. Stirne schmäler als ein Auge, am Scheitel ne ärker erinnern Der unter der Subkostamündung liegende braune Querstrich hängt unten mit der breiten Mittelquerbinde des Flügels zusammen. 2. D. angustifrons n. SP. — Stirne breiter als ein Auge, parallelrandig. nd brauner Querstrich in der Marginalzelle isoliert . . . EB 3. Die zwei Wurzelzellen des Flügels braun, mit je einem runden glas- hellen Fleck vor dem Ende. & mit borstigem Backenbart. 3. D. barbata n. Sp. — Die zwei Wurzelzellen ganz braun. 5 ohne Backenbart, aber mit spitzwinkelig nach außen vorgezogenen Backen- und Augenrand. 4. D. goniceps n. SP. 1. Dasyortalis complens Walker. Ortalis complens Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. II, p. 118, 141, & 2 1859). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 214. Ortalis contigua Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 8, p. 123, 57 ? (1865). — de Meijere, Nova-Guinea, Vol. 9, p. 378 (1913). Sg Q aus Neu-Guinea, Sattelberg, Huon-Golf, Friedrich Wilhelms- hafen, Erima, Astrolabe-Bai (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. — Aru-Inseln (Walker). d: Stirne vorne so breit, am Scheitel ?/, so breit wie ein Auge, samtartig rotgelb, am Augenrande und den Wangen silberweiß. Özellen-, Scheitelplatten und der Hinterkopf glänzend metallisch schwarzblau. Untergesicht, Fühler und ein breiter, scharf abgesetzter Streifen am 1) Nicht mit in die ie aufgenommen wurden: Ortalis leucomera Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 7, p. 219, 83 (1863) aus Misool, Molukken, und Ortalis tarsalis Walker, ibid., Vol. 5, p. 296, 95 (1861), aus Batjan, Molukken. 278 Friedrich Hendel. hinteren Augenrande weißlichgelb. Die Kuppe des zweiten Antennen- gliedes ist rotgelb. Die langgefiederte Arista, die dichte und feine Be- haarung der Stirne sowie auch die Kopfborsten sind gelb. Die großen weißen Taster sind eiförmig zugespitzt; der Rüssel ist gelb. — Von vorne gesehen ist der Kopf rechteckig abgerundet, etwas breiter als hoch. Die Augenränder verengen das Untergesicht ein wenig unterhalb der Fühlerwurzeln. Peristomalien nicht beborstet. Thorax glänzend metallisch schwarz, auf dem Rücken und dem Schilde metallisch grünblau schimmernd; leuchtend goldgelb behaart und beborstet. Nur zwei Borsten an der Schildspitze sind schwarz. Ein Streifen oben an den Mesopleuren, zwischen Schulterbeulen und Flügel- wurzel beinweib. Hinterleib glänzend pechschwarz; an der Wurzel rotbraun, auf dem Rücken etwas metallisch schimmernd. Die Behaarung ist rot, an dem großen kugeligen Hypopyg gelb. Hüften schwarz, Beine hellgelb, auch gelb behaart. An den Vorder- schenkeln ist nur die Wurzel auf der Oberseite braun; die mittleren sind von der Basis bis über die Hälfte hinaus pechschwarz, die hinteren bis auf die gelbe Spitze schwarz. Die Hinterschienen zeigen beiderseits am Ende einen braunen Wisch. Die letzten zwei Fußglieder sind am Rande ge- bräunt. Der Flügel gleicht in der Zeichnung bis auf folgende Unterschiede dem bei P. barbata beschriebenen. In der Analzelle ist der dort runde glashelle Fleck bis zur Wurzel erweitert. Der Axillarlappen ist braun mit zwei hyalinen Flecken. Ebenso zeigt sich im Braun der Wurzel der dritten Hinterrandzelle ein hyaliner Fleck. Die braune Mittelquerbinde des Flügels ist noch breiter, erfüllt mehr als die Wurzelhälfte der Discalzelle und ist durch einen dünnen braunen Arm mit der Mündung der Subkosta verbunden, so daß sie am Flügelvorderrand ein glashelles Dreieck ein- schließt, dessen Basis in der Spitze der Subkostalzelle und dessen Spitze oberhalb der kleinen Querader liegt. Die Querbinde über die hintere Querader ist weniger schief und jenseits der Radialismündung vom braunen Apikalfleck getrennt. Der durch die zwei Hinterrandzellen laufende braune Querwisch ist mit seinem Innenrande zur vorhergehen- den Querbinde parallel und hängt an der Radialis mehr oder weniger mit dem Apikalfleck zusammen. Die kleine Querader steht nur sehr wenig vor der Mitte der Discalzelle. Q: Stirne etwas breiter, wie das Untergesicht dunkelbraun. Stirn- augenränder und Wangen gelb. Hinterer Augenrand wie beim Jg’. Kopf- borsten schwarz. Fühler am Oberrande etwas gebräunt. Taster eben- falls silberweiß, aber von normaler, schmaler Gestalt. Rüssel pechbraun. Die Behaarung und Beborstung des Thorax, Schildes und Hinter- leibes ist schwarz und schimmert rot. Hinterleib an der Wurzel nicht braun, deutlicher metallisch als beim Jg. Die Arten der Platystominen. 279 Schenkel und Schienen pechschwarz, dunkel behaart; nur die Hinterschienen sind in der Wurzelhälfte gelb. Füße zelblichweiß, die letzten zwei Glieder fast ganz braun. g 9: Schüppehen bräunlich, Schwinger gelb. Körper 3—5 mm, Flügel 3—4 mm lang. 2. Dasyortalis angustifrons n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 215. 1 g aus Neu-Guinea, Simbang im Huon-Golf (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. cd: Stirne etwas schmäler als ein Auge, am Scheitel bis auf halbe Augenbreite verengt; rotgelb, am Augenrande weißschimmernd. Die schmalen kleinen Scheitelplatten und der Hinterkopf metallisch schwarz- blau. Das Untergesicht und ein breiter, scharf begrenzter Augenrand am Hinterkopf gelblichweiß. Fühler rötlichgelb. Arista lang gelb gefiedert. Behaarung des Kopfes gelb, Borsten schwarz. Taster und Rüssel wie bei D. barbata. Von vorne gesehen ist der Kopf ungefähr so hoch wie breit, von rundem Umriß. Die Augenränder des Gesichtes sind nicht wagrecht, sondern nur nach unten hin divergierend. Peristomalien un- behaart. Thorax und Hinterleib wie bei D. barbata gefärbt. Die Behaarung des Rückens ist vorne rotgelb, hinten und auf dem Schilde rot, auf dem Hinterleibe schwarz, rotschimmernd. Das schwarze Hypopyg ist gelb be- haart. Beine hellgelb. Hüften braun. Vorderschenkel dorsal am Ende und ventral gelb, sonst pechschwarz. Die Mittelschenkel sind dorsal in der Wurzelhälfte gebräunt. Die Hinterschenkel sind dorsal im Enddrittel rotgelb, sonst pechschwarz. Die Fußenden sind nicht gebräunt. Flügel mit folgenden Unterschieden wie bei D. barbata gezeichnet. Die beiden Wurzelzellen sind nicht ganz braun und ermangeln des hellen runden Fleekes. Auch der Schulterlappen ist mit Ausnahme des mittleren Hinterrandes ganz braun. Der braune Querstrich unter der Subkosta- mündung ist mit der Mittelquerbinde des Flügels verbunden und an der Kosta dureh ein kleines weißes Dreieck, dessen Spitze an der Radialis liegt, getrennt. Der hinten verschmälerte glashelle Zwischenraum zwi- schen den beiden Queradern erreicht den Hinterrand des Flügels nicht. Im Enddrittel des letzten Discoidalisabschnittes liegt nur ein kleiner, hell- brauner Fleck. Körper und Flügel etwas über 4 mm lang. 3. Dasyortalis barbata. n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 210—211. 2 5 9 aus Neu-Guinea, Sattelberg und Simbang im Huon-Golf (leg. Bir 6), im Ungarischen Nationalmuseum. 280 Friedrich. Hendel. g: Stimme 1'/,;mal so breit wie ein Auge, parallelrandig, wie das Untergesicht hell rotbraun oder bräunlichgelb. Die breiten Scheitelplatten und der Hinterkopf metallisch blauschwarz. Backen und der scharf begrenzte Hinterrand der Augen rotgelb. Fühler rötlichgelb. Hinter der Basis der lang gelb gefiederten Arista ist der Oberrand des dritten Gliedes eine Strecke lang schwarz. Die Stirnbehaarung ist gelb, die Borsten daselbst aber schwarz. Taster streifenförmig, am runden Ende etwas verbreitert: silberweiß. Von vorne gesehen ist der Kopf quer elliptisch, doppelt so breit wie hoch, mit breitem, geradem Mundrande. Die Peristomalien sind bis hinauf zu den Fazialien dicht und lang be- borstet. Dieser Backenbart ist rot, nur die Haare neben dem Epistom sind schwärzlich. Thorax glänzend metallisch schwarz, Rücken und Schild metallisch grünblau schimmernd, schwarz behaart und beborstet. Zwischen Humeral- eallus und Flügelwurzel ist der Oberrand der Mesopleuren linienartig gelb. Hinterleib metallisch violettschwarz, mit Ausnahme des kugeligen rotgelb beharten Hypopygs schwarz behaart. Hüften und Schenkel schwarz. Vorderschenkel an der Wurzel gelb, gegen die Spitze allmählich zu einem Dreieck, dessen etwas konkave Basis oberhalb des Schienengelenkes liegt, verbreitert, seitlich kompreß. Die dorsale und posteroventrale Kante derselben ist dicht mit steifen schwarzen Börstchen gewimpert. Vorderschienen gelb; in der Mitte mit braunem Ringe, der sich basal bis zur Wurzel hinzieht. Mittelschienen im Enddrittel gelb, sonst hellbraun. Hinterschienen in der Wurzelhälfte gelbbraun, am Ende schwarz. Füße weißlichgelb, die zwei Endglieder bräunlich. Flügelwurzel braun; die Kostalzelle jedoch nur beiderseits der Schulterquerader braun, sonst glashell. Vor dem Ende der zwei Wurzel- zellen je ein runder glasheller Fleck. Über die Flügelmitte eine vorne und hinten etwas schmälere, in der Mitte sehr breite braune Querbinde. Dieselbe läßt die Spitze der Subkostalzelle glashell und schließt die kleine Querader, die Radialisgabel, die Spitzen der zwei Wurzelzellen und des Schulterlappens sowie die ganze Analis ein. Unterhalb der Mündung der Subkosta ein isolierter brauner Querfleck in der Randzelle. Der braune Spitzensaum des Flügels, der die Mündung der Discoidalis nicht erreicht, steht vorne mit der breiteren und schiefen Querbinde über die hintere Querader in Verbindung, die das Enddrittel der Radialis mit in sich einschließt. Der glashelle Zwischenraum zwischen dieser Quer- binde und der vorhergehenden ist hinten schmal, vorne jedoch erweitert. In der Mitte des außerhalb des braunen Bogens liegenden glashellen Spitzenteil des Flügels liegt ein brauner Fleck in der ersten Hinterrand- zelle, der sich auch in die zweite wischartig verlängert. Kleine Querader erheblich vor der Mitte der kurzen Discalzelle. Schüppchen bräunlich, Schwinger gelb. Die Arten der Platystominen. 281 ©: Stirne nur wenig breiter als ein Auge, dunkel rotbraun. Unter- gesicht schwarzbraun, ebenso die Backen. Nur an den Wangen ist neben den Fühlerwurzeln ein kleiner silberweißer Fleck von dreieckiger Gestalt sichtbar. Der Kopf ist von vorne gesehen nur ungefähr !/,mal so breit wie hoch. Peristomalien normal behaart, ohne Bart. Hüften, Schenkel und Schienen pechschwarz, letztere rot behaart. Körper und Flügel 5 mm lang. 4. Dasyortalis goniceps n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 213. 3 d' aus Neu-Guinea, Paumomuriver (leg. Loria), im Mus. Civ. Nat. Hist. Genova. cd: Die parallelrandige Stirne ist nur wenig breiter als ein Auge in der Mitte, rotgelb, am Augenrande und den Wangen silberweiß schim- mernd. Die breiten Scheitelplatten und der Hinterkopf erzfarbig, glän- zend. Untergesicht, Backen und ein. unten sich stark verbreiternder Augenrand am Hinterkopfe weißgelb. Fühler blaß rötlichgelb; drittes Glied am Oberrande geschwärzt. Arista lang gelb gefiedert. Behaarung des Kopfes hellgelb, Borsten schwarz. Taster breit, eiförmig zugespitzt, zitronengelb, weiß behaart. Rüssel gelb. Von vorne gesehen ist der Kopf doppelt so breit wie hoch; das Untergesicht ist nur wenig unter den wagrechten unteren Augenrändern herabgesenkt und auch schmäler als bei barbata. Die Augenränder und Backen sind unten spitzwinkelig ausgezogen, so daß der Kopf die Gestalt eines „Zweispitzes“ erhält. Peristomalien ohne Borstenbart. Thorax und Hinterleib wie bei D. barbata gefärbt. Die Behaarung ist rot. Das kugelige Endglied des Hypopygs ist orangerot, gelb behaart. Beine hellgelb. Hüften und die Schenkel mit Ausnahme des End- drittels pechbraun. Das Braun der Schenkel dringt ventral auch noch weiter spitzenwärts vor. Hinterschenkel am Ende lateral braun gestriemt. Letztes Fußglied bräunlich. Flügel wie bei D. barbata geadert und gezeichnet. Der runde glas- helle Fleck der zweiten Basalzelle und der Analzelle fehlt jedoch; der darüberliegende der ersten Basalzelle ist weitaus kleiner. Der Spitzen- randsaum ist weniger intensiv und etwas verwaschen. Schüppchen bräunlich. Schwingerkopf gelblichweiß. Körper und Flügel 4 mm lang. 63. Genus Oeciotypa n. g. Oeeiotypa parallelomma n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 220—222, 1 9 aus West-Afrika, Ashanti, Obuasi (leg. Dr. Graham, 29./5.), im British Museum in London. 232 Friedrich Hendel. Stirne und Untergesicht ohne Augenrandwinkel ineinander über- sehend. Die Stirne ist matt dunkelrotbraun, vorne und an den Wangen heller. Die Gegend vor den Ozellen etwas glänzend und schwärzlich, wie blauschimmernd. Ein nach vorne breiter werdender Augenrand, die Lunula, die Wangen und der hintere Augenrand weiß schimmernd. Ge- sicht, Praelabrum und Hinterkopf glänzend schwarz. Unter den Fühler- wurzeln je eine weißschimmernde Stelle. Fühler gelblichbraun, an der Wurzel schwarzbraun. Arista sehr lang dunkel gefiedert. Taster dunkel- braun, am Ende breit rot. Thorax und Schild blauschwarz, glänzend, was aber durch die aus feinen eingestochenen Punkten bestehende Chagrinierung gemildert wird. Pleuren und Hinterrand des Schildes entweder durch Reif oder eine äußerst zarte Pubeszenz weiß schimmernd. Die Pleuren und der Rücken sind mit feinen und kurzen weißen Haaren ziemlich dicht bedeckt, wo- durch ein graulicher Hauch hervorgerufen wird. Schild oben unbehaart, am Rande sechsborstig. Hinterleib ebenfalls blaosehwker; dieht granuliert und weißlich be- haart. Beine pechbraun, Füße hellgelb, das letzte Glied derselben oder auch die letzten zwei Glieder an den hinteren vier Füßen rotbraun. Flügel mit Rivellia-artigen Querbinden versehen. Die Flügelwurzel ist von der Kosta bis zur zweiten Basalzelle herab braun. Jenseits dieser Zelle und der Mediastinamündung biegt das Braun herab, erfüllt die drei Wurzelviertel der Discalzelle und bildet einen breiten Saum unter- halb der Postiealis bis zu deren Mündung. Mit dieser schiefen Querbinde stehen zwei steile im Zusammenhange, von denen die erste über die kleine Querader läuft, während die zweite gleich jenseits der hinteren Querader liegt und in der Marginalzelle auch mit dem fast gleichbreiten Spitzenrandsaum zusammenhängt, der etwas unterhalb der Discoidalis- mündung endet. Der glashelle Zwischenraum vor der ersten Querbinde ist ein Dreieck, dessen Basis in der Subkostalzelle liegt und deren Spitze etwas in die erste Basalzelle, gleich vor der kleinen Querader, hinein- reicht. Der glashelle Zwischenraum zwischen beiden braunen Querbinden ist vorne breiter als hinten und endet an der Posticalis. Die äußerste Wurzel der Kostalzelle und ein kleiner Fleck in der Mitte der ersten Basalzelle sind weiß. Schüppchen schneeweiß. Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 35 mm lang. 64. Genus Amphicnephes Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 83 (1873). Tabelle der Arten. Flügel hyalin, an der Wurzel braun und hyalin gefleckt, im Spitzenteil mit drei braunen Querbinden. 3. A. fasciola Coquillett. Die Arten der Platystominen. 283 — Flügel schwarzbraun mit weißen Punkten; an der Spitze mit einem glashellen Fleck oder einer solchen Querbinder».\r aaa rl 1. Flügel vor der Spitze mit einer durchgehenden glashellen Querbinde. 1. A. pullus Wiedemann. — Flügel an der Spitze glashell, oben mit einem schmalen braunen Kostalsaume. 2. A. stellatus V. d. Wulp. 1. Amphienephes pullus Wiedemann. Trypeta pulla Wiedem., Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 506 ( 1830). — Osten- Sacken, Berlin. Ent. Zeitschr., p. 298 (1883). — Johnson, Proc. Acad. Philadelph., p. 336 (1895) et Ann. Rep. New Yersey Stat. Mus., p. 799 (1909). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 223224. Syn. Amphicnephes pertusus Loew, Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 84, 1, Taf. 8, Fig. 1 (1873). g' @ aus Nord-Amerika, Vereinigte Staaten. Ich besitze sie aus Georgia. Stirne dunkel rotbraun, wachsglänzend, Augenrand und Wangen schmal silberig gesäumt. Ozellen- und Scheitelplatten glänzend stahlblau. Gesicht glänzend schwarz. Wangen und Backengruben rot. Fühler gelb- rot, drittes Glied dunkler, an der Spitze geschwärzt. Arista kurz behaart. Taster an der Spitze rot, weiß schimmernd, sonst schwarz. Körper dunkel metallisch blaugrün, glänzend; Thoraxrücken und Schild fein punktiert, Hinterleib deutlich ehagriniert. Letzterer rot schimmernd behaart. Beine schwarz, Knie und die vier hinteren Füße mit Ausnahme deren brauner Spitzen sowie die Vorderferse rot. Flügel dunkelbraun, Schulterlappen und Flügelhinterrand nur bräunlichgrau. Unmittelbar jenseits der Radialismündung liegt vor der Flügelspitze ein durchlaufendes weißes Querband, das unten etwas breiter als oben ist. Mit ihm parallel läuft von der Subkostamündung abwärts eine Querreihe von sechs weißen Punkten. Innerhalb dieser Reihe und unterhalb der Cubitalis zeigen alle Zellen Längsreihen weißer Punkte. Außerdem sieht man noch in der Radialisgabel einen solehen Punkt. Im Geäder unterscheidet sich diese Art von A. stellatus V.d. Wulp dadurch, daß sich die erste Hinterrandzelle allmählich gegen die Mündung verbreitert, während sie bei jener jenseits der hinteren Querader etwas schmäler ist. Schwinger schwarz. Körper 2!/, bis über 3 mm lang, Flügel etwas kürzer. 2. Amphienephes stellatus Van d. Wulp. Biolog. Centr.-Amer., Dipt., Vol. 2, p. 390, 1, Tab. X, Fig. 23 (1899). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 224. ) Durch die Mitte der Discalzelle geht keine dunkle Flügelquerbinde. 16. Eu. bilineata de Meij. — Durch die Mitte der Discalzelle geht über die kleine Querader eine vollständige dunkle Querbinde . . . . raw te gi 17. Die zwei Endquerspitzen der Flügelspitze hängen‘ am Hinterrande an der Posticalismündung zusammen. Stirnmitte mit einem isolier- ten, rotbraunen Flick von rundlicher Gestalt. Innere Vertikal- borsten fehlen (Fig. 38). 14. Eu. impingens Walk. — Obige Flügelquerbinden bleiben hinten voneinander getrennt. Stirne ohne abgesetzten rotbraunen Fleck. Innere Vertikalborsten vor- handen (Fig. 39). 15!) Eu. fusifacies Walk. 18. Füße ganz schwarz . . ee — An den Füßen sind en tehe die Fersen hei gefärbt Han. srl 19. Querbinde über die hintere Querader in Flecke aufgelöst. Beine rotgelb. 11. Eu. penicillata n. Sp. — Obige Querbinde ganz, nicht in Flecke aufgelöst. Schenkel pech- schwarz (Fig: 36). --s. . ! . 20 20. Rücken grau mit zwei breiten dunklen Ban hänens, 13. Eu. albolineata de Meij. — Rücken grau mit drei schmalen dunklen Längsstriemen. 12. Eu. protensa Walk. 21. Hinterleibstergite hinten verwaschen braun gesäumt. Hinterschenkel unten ausgebuchtet. 9. Eu. potens Walk. — Hinterleibstergite mit vier braunen Flecken. Hinterschenkel unten nicht ausgebuchtet. 10. Eu. ventralis Walk. 1. Euprosopia tigrina Östen-Sacken. Ann, Mus. Genov., Vol. XVI, p. 473, Fig. (1881). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 258. 1 g' aus Neu-Guinea, Dorei (leg. Beccari), im Mus. Civ. Genova, Type Osten-Sackens. Der Kopf ist, von vorne gesehen, nach oben etwas eiförmig ver- jüngt, die Stirne 1!/,mal so lang wie vorne breit, vorne breiter, am Scheitel schmäler als ein Auge, rot behaart. Arista (S') am Ende schwach lanzettlich erweitert. Die Mitte des Schildes und der Rücken vor dem- selben gelb, der Rest des Rückens schwarz behaart. Am Hinterleib ist nur das basale Doppelsegment und die gelbe Medianstrieme gelb be- haart. Schwinger hellgelb, Schüppchen gelbweiß; Thoraxschüppcehen gelb, Flügelschüppchen dunkelbraun gerandet. Innere Scheitelborsten fehlen. 1) Eu. squamifera de Meijere, unterscheidet sich nur dadurch von fusifacies Walk., daß die beiden braunen Flügelquerbinden über die Queradern von der vierten Längsader abwärts fast oder teilweise zur Berührung genähert sind, während sie bei fusifacies durch einen hyalinen Zwischenraum getrennt bleiben. 332 Friedrich Hendel. „Black, thorax, with longitudinal bright yellow stripes, abdomen with one such stripe; wings with 3 brown cross-bands on their distal half; apex brown, calescent with the third cross-band. Long. corp. 8mm. — (Flügel 7 mm.) Face and front brownish-red: cheeks and orbits of the eyes silvery; palpi dark brown, reddish at the base; antennae brownish-red; arista black, reddish at the base, short-plumose on its proximal third only. Thorax (matt) black, with five fulvous stripes; one in the middle of the dorsum, running from the collare to the end of seutellum; one each side between the humerus and the lateral corner of the scutellum (without encroaching upon the latter): one each side across the pleurae (oberhalb der Sternopleuralnaht); these stripes, especially the three middle ones, have perfectly parallel sides (und sind nur wenig schmäler als die schwarzbraunen Zwischenräume). Pectus grayish hoary in the middle, which color also invades the coxae. Abdomen black (braun) above, with a longitudinal pale yellow dorsal stripe of equal breath; male genitals black; venter grayish. Legs black; first tarsal joints white, their tip black. Wings subhyaline; the distal half with 3 blackish- brown ceross-bands, attenuated behind, separated by very narrow inter- vals along the costa; apex black, coalescent on the costa with the third band.“ 2. Euprosopia curta Osten-Sacken. Notopsila curta Osten-Sacken, Berl. Ent. Zeitschr., 1882, p. 210. 2 S' 9 aus Formosa, Koshun (Sept. leg. Sauter), im Ungarischen Nationalmuseum. — Philippinen (O.-S.). Kopf von vorne gesehen so hoch wie breit, nach oben hin eiförmig verjüngt. Stirne schmal, 1!/,mal so lang wie vorne breit, am stark ein- sesattelten Scheitel so breit wie ein Auge, vorne nur etwas breiter; Stirnaugenränder fast gerade. Stirne einfärbig samtartig goldgelb. Scheitelplatten dunkel rotbraun, jedoch fast völlig weiß bereift. Augen- ränder silberig schimmernd. Stirnhärchen gelb. Untergesicht und unterer Hinterkopf matt ockergelb, Backengruben nach hinten zu bräunlich. Gesichtsrücken glatt, nur oben mit schwachen Längsfalten, weißlichgelb, im Profile sehr schwach geschwungen, fast gerade. Epistom und Praela- brum beiderseits wie bei longifacies H. braun gestriemt. Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied. Lunula ungefleckt weißgelb. Fühler kurz, kaum merklich länger als die Hälfte des Untergesichtes, eingezogen, gelbrot, das dritte Glied wenig intensiver, dreimal so lang wie breit. Arista lang, nur an der gelben Wurzel schwach behaart. Augenränder des Untergesichtes mäßig divergierend. Praelabrum breit. Taster rötlichgelb. Oberer Hinterkopf mit Ausnahme des gelben Cere- brales dunkelgrau, hell gelblichgrau bereift, am Augenrande nur sehr Die Arten der Platystominen. 333 fein schwarz punktiert. Backen im Profile etwas höher als !/, des Auges. Dieses zweimal so hoch wie lang. Innere Scheitelborsten fehlen; äußere klein. Thorax und Schild von schwarzbrauner Grundfarbe, dicht grau bestäubt und überall dicht schwarz punktiert. Diese Punkte sind auf den Mesopleuren am größten. Auf dem Rücken zeigen sich zwei aus je drei hintereinanderliegenden Strichen gebildete schwärzliche Längs- striemen, eine wenig deutliche Medianlinie und verschiedene, von den Punkten gebildete Flecke und Striemen. Auf der Mitte des Schildes zwei schwarze Punkte nebeneinander (J') oder drei schwache Längs- striemen (9).!) Das Schildchen ist am Hinterrande ausgerandet, konkav. Die Behaarung ist überall hell goldgelb. Sechs Schildehenborsten, die zwei äußersten etwas nach oben gerückt. Hinterleib von dunkler Grundfarbe, gelbgrau bereift und auf allen Tergiten mit gelben, etwas lanzettlich erweiterten Borsten zerstreut be- setzt. Während sich beim J’ dunklere sepiafarbige Flecke auf den Ter- giten kaum unterscheiden lassen, treten solche beim 9 in eiförmiger Ge- stalt in einem nach hinten konvergierenden, also schief liegenden Paare auf dem dritten und vierten Ringe deutlich hervor. Außerdem erscheint der Hinterrand des zweiten und der Vorderrand des fünften Tergites braun. Vorderhüften und Beine rotgelb, graulich bereift. Schenkel in der Wurzelhälfte, Schienen am Ende dunkelbraun. Füße schwarzbraun, Ferse weißgelb. An den vier hinteren Füßen ist auch noch das zweite Fußglied rötlich. Vorderschenkel nur kurz beborstet. Flügel mit Ausnahme der Wurzelzellen und eines durchgehenden Querzwischenraumes zwischen den beiden Queradern, die sparsamer gefleckt sind, ziemlich gleichmäßig und so dicht mit braunen Punkten und teilweise der Quere nach zusammengeflossenen Flecken bedeckt, daß die hyaline Grundfarbe des Flügels kaum überwiegt. Über die hintere Querader geht eine teilweise unterbrochene braune Querbinde zum Hinterrande des Flügels, welche vorne breiter ist und in der Rand- und Unterrandzelle mit je drei Flecken in einer Querreihe auf gelblichem Grunde beginnt. Eine gleiche Querbinde, nur noch mehr in Flecke aui- gelöst, geht über die kleine Querader bis an die Posticalis herab und beginnt in der Subkostal- und dem darunterliegenden Teil der Marginal- zelle ebenfalls mit je drei braunen, intensiveren Flecken auf gelblichem Grunde. Die erste Hinterrandzelle ist in der Endhälfte ganz parallelrandig. Schwinger gelb. Schüppchen weißlich. Flügelschüppchen außen bräunlich gerandet. Körper 7 mm, Flügel 6 mm lang. 1) Da ich nur je 1 $ und 2 besitze, kann ich nicht angeben, ob diese Schild- chenzeichnung konstant ist. 334 Friedrich Hendel. 3. Euprosopia rufiventris n. sp. (Fig. 44). 6 5 9, Key-Inseln bei Neu-Guinea, in der Sammlung des Herrn Prof. Herrmann in Erlangen. Kopf von vorne gesehen etwas höher als breit, nach oben hin etwas eiförmig verjüngt. Stirne deutlich länger als vorne breit, vorne */,mal so breit wie ein Auge, am stark eingesattelten Scheitel nicht viel schmäler. Stirnaugenränder fast gerade. Stirne wie bei curta O.-S. ge- färbt und behaart. Untergesicht samt Praelabrum nach hinten zu bräun- lich. Untere Enden der Fühlergruben dunkelbraun; von dort ziehen zwei nach unten hin kaum konvergierende braune Linien bis zum Mundrande. Gesichtsrücken unten glatt, oben mit einigen schwachen Längsfalten, im Profile fast gerade. Wangen breiter als das dritte Fühlerglied. Fühler kurz, nur so lang wie das halbe Untergesicht oder selbst kürzer erscheinend, eingezogen, gelbrot, das dritte Glied dreimal so lang wie breit. Arista an der gelben Wurzel deutlich, abstehend behaart. Praela- brum breit. Taster gelbrot. Hinterkopf wie bei curta O.-S. bestäubt und punktiert, außerdem noch mit zwei schwärzlichen Striemen, die vom Augenrande konvergierend zum Halse verlaufen. Dieselben erscheinen jedoch auch bei curta O.-S. angedeutet. Backen ?/, eines Auges hoch, dieses zweimal so hoch wie lang. Innere Vertikalborsten fehlen; äußere sehr klein. Thorax und Schild wie bei curta O.-S. gezeichnet, doch deutlich gelblich bestäubt. Die von den schwarzen Punkten gebildeten Flecke und Striemen des Rückens treten hier deutlicher hervor als bei den zwei Stücken von curta O.-S. So sieht man in den zwei Zwischenräumen beiderseits der Medianlinie je eine hinten abgekürzte und dort fast fleck- artig verdichtete breite Punktstrieme, zwei solcher Striemen übereinan- der in der Supraalargegend und einen derartigen Fleck hinter dem Schultercallus. Das Schild zeigt bei manchmal rötlicher Grundfarbe die drei Längsstriemen wie beim 9 der curta. Beborstung wie bei curta. Bei den drei J' ist der Hinterleib von gelbroter Grundfarbe, ocker- gelb bestäubt. Beiderseits der Medianlinie liegen dem Vorderrande der Tergite drei und vier rostbraune, halbkreisförmige Flecke an. Das fünfte Tergit ist wie bei curta O.-S. doppelt so lang wie das dritte und vierte zusammen und hat zwei sehr große, eiförmige rostbraune Flecke, die sich in der Mitte berühren, den Vorder- und Hinterrand aber nicht erreichen. Das @ wie bei curta O.-S. Beine wie bei curta O.-S. gefärbt. Die Schenkel sind aber in ver- schiedener Weise gebräunt. Flügel wie bei Eupr. curta O.-S. beschrieben; ebenso Schwinger und Schüppchen. Körper 9 mm, Flügel 8 mm lang. Die Arten der Platystominen. 335 4, Euprosopia brevicornis n. Sp. 2 Q aus Borneo im Wiener Hofmuseum. Kopf etwas breiter als hoch, nach oben hin nicht verjüngt, oben breit. Stirne beträchtlich kürzer als vorne breit, am Scheitel wenig verengt, in der Mitte gut doppelt so breit wie ein Auge, oben am Scheitel nicht eingesattelt, in einer Ebene mit den Augen. Stirnaugen- ränder konvex, schwach weiß schimmernd. Strieme matt dunkel rotgelb, fein gelb behaart; Ozellen- und Scheitelplatten schwärzlich. Wangen, Backen und unterer Hinterkopf heller, mehr ockerig gefärbt. Der fein der Länge nach gerunzelte Gesichtsrücken ist matt beinfarbig, im Profile gerade. Die Außenränder der Fühlergruben, sowie die Peristomalien in deren Fortsetzung bis zum Mundrande und dieser selbst schwarz. Von gleicher Farbe ist der graubestäubte obere Hinterkopf mit Ausnahme des Cerebrales. Fühler merklich kürzer als das halbe Gesicht, dunkel rotbraun, am Oberrande verdunkelt. Arista rot, nackt, lang. Praelabrum klein, dunkelbraun; Taster schwärzlich, grau bereift. Wangen etwas schmäler als das dritte Fühlerglied. Backen höher als !/, eines Auges. Nur kleine äußere Scheitelborsten vorhanden. Thorax, Schild und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe, durch zarte Bestäubung schwarzgrau erscheinend, mit kurzem und anliegendem dichten, gelben Tomente überall bedeckt, das in gewisser Beleuchtung schimmert. Thoraxrücken mit drei weniger deutlichen braunen Längs- striemen, aber ohne schwarze Punkte. Vier Schildehenborsten. Am Hinterleibe sieht man die gelben feinen Härchen in der Mittel- linie, an den Hinterrändern der Tergite und am fünften Tergit dichter stehen. Die Seiten der Tergite sind matt rötlich braun bereift und tragen am Hinterrande einen dunkelbraunen Fleck. Schenkel und Füße mit Ausnahme der weißen Fersen schwarz, Schienen rotbraun. Die posterodorsale Borstenreihe der Vorderschenkel ist sehr Kurz. Der Flügel gleieht mit folgenden Unterschieden dem von E. curta 0.-8. Die äußerste Flügelwurzel ist gelb. Die zwei Wurzelzellen sind ungefleckt hyalin, die Subkostalzelle ganz schwarzbraun. Die braunen Flecke zwischen den beiden Querbinden sind spärlicher und heller und reichen nicht bis zum Hinterrande des Flügels. Die Querbinde der hinteren Querader ist ein fast parallelrandiger schmaler Streifen, der nur vorne in den zwei Zellen in Flecke aufgelöst und breiter ist. Die erste Hinterrandzelle verengt sich gegen die Mündung hin ganz deutlich. Schwinger gelb. Schüppehen gelblichweiß; Flügelschüppchen gelb gerandet. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. 336 Friedrich Hendel. 5. Euprosopia tenuicornis Maequart (Fig. 40). Maequart, Dipt. exot., Suppl. 2, p. 90, 1, Tab. 6, Fig. 4 (1847). — Schiner, Novara-Dipt., p. 284, 159 (1868). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 252—253. 3 Sg @ aus Australien im Wiener Hofmuseum. — Tasmanien (Macquart). Kopf von vorne gesehen so hoch wie breit. Stirne vorne breit, deutlich länger als dort breit, 1'/,mal so breit wie ein Auge, oben am Scheitel so breit wie ein Auge und deutlich eingesattelt. Augenränder der Stirne ziemlich stark gebogen. Stirne in der Längsmitte von Scheitel- breite dunkel rotbraun, an den nach vorne sich verbreiternden Seiten und den Wangen rötlich wachsgelb, an den Augenrändern silberweiß. Auch die Gegend vor den Ozellen ist heller rot. Die Scheitelplatten und der ganze Hinterkopf, samt den nach vorne umgebogenen Backenteilen dicht silbergrau bereift. Die feine Stirnbehaarung ist gelblichweiß. Der Rücken des Untergesichtes, die Backengruben und das Praelabrum matt wachsgelb. Der Klypeusrücken ist am hellsten gefärbt, zart rauh cha- griniert, ohne Runzeln. Die Fläche des Klypeus ist unter den Fühler- gruben kaum schmäler als die Stirne und im Profile schwach wellig ge- schwungen. Die Wangen sind so breit wie das dritte Fühlerglied. Auf dem Epistom ziehen vom unteren Ende der Fühlergruben bis zum Mund- rande zwei rotbraune Längsstriemen, die sich auch auf die Praelabrum- seiten fortsetzen. Auch die hintere Grenze der Backengruben und zwei Flecke auf der Lunula sind rotbraun. Fühler kurz, nur wenig länger als die Hälfte des Untergesichtes, rot, das dritte Glied dunkler braun, zirka dreimal so lang wie breit. Arista lang, nackt, an der spindeli- gen Wurzel gelb, beim S' am Ende mit einer kleinen, weißschimmernden Palette. Augenränder des Untergesichtes schwach divergierend. Prae- labrum groß und breit, vortretend. Taster rotbraun, am breiten Ende rotgelb. Die dunklen Seiten des oberen Hinterkopfes sind nur sehr fein und spärlich punktiert. Backen die Hälfte eines Auges hoch. Augen im Profile doppelt so hoch wie lang. Innere Scheitelborsten fehlen. Thorax und Schild von rotbrauner Grundfarbe, überall matt gelb- lichgrau bereift. DieZentralregion desRückens ist wegen der hier schwärz- lichen Grundfarbe aschgrau und zeigt drei schwarze Längsstriemen, die hinten noch vor dem Schilde enden, vorne spitzig auslaufen und von welchen die zwei äußeren an der Quernaht unterbrochen sind. In den zwei Zwischenräumen zwischen diesen drei Striemen liegen hinter der Naht je ein schwarzer und vor der Dorsozentralborste ein größerer roter Fleck. Ein längerer roter Fleck liegt den zwei äußeren Striemen hinter der Quernaht an. Das Schildehen hat zwei eiförmige rote Randflecke Die Arten der Platystominen. 331 und eine die Spitze nicht erreichende rote Mittellinie. Mesopleuren mit zwei roten Längsflecken übereinander. Brust und Hinterrücken schwarz- braun. Die kurze Behaarung des Rückens und Schildes ist schwarz. Die längeren Haare am Hinterrande beider, sowie an den Pleuren sind gelb. Schild am Rande mit sechs Borsten in einer Höhe. Hinterleib des J sepiabraun, fettglänzend, an der Basis rötlich, am Vorderrande des dritten und am Hinterrande des dritten und vierten Tergites schmal weißgrau. Die Hinterränder der Tergite zwei bis vier sowie die Oberfläche der Tergite vier und fünf mit weißgelben, lanzett- förmigen Haaren bedeckt. Sonst ist die kurze Behaarung schwarz, am basalen Doppelsegment gelb. Beim @ ist der Hinterleib ebenfalls sepia- braun, aber überall mit normalen gelben Härchen bedeckt. Das mittere Drittel des dritten Tergites und die hintere Hälfte des vierten sind gelb- grau, die Seiten des basalen Doppelsegmentes grau bereift. Beine gelbrot, matt. Die Schenkel sind in verschiedener Aus- dehnung gebräunt, am meisten die vordersten, die Schienen immer am Ende. Füße schwarzbraun, alle Fersen dorsal mit Ausnahme der äußersten Spitze weißlich. An der Spitze der Vorderfersen des J’ stehen außen zwei plattgedrückte, zugespitze und nach außen gebogene Borsten. Vorderschenkel nur kurz beborstet. Flügel glashell; in der Wurzelhälfte mit wenigen dunkelbraunen Punkten und Flecken. Vier solche Punkte in der Kostalzelle, zwei in der Basis der dritten Hinterrandzelle; ein Fleck an der Schulter- querader, zwei oberhalb der zweiten Basalzelle in der ersten, zwei am Ende der Analis, zwei im Schulterlappen. Eine ganze schwarz- braune Querbinde kommt breit aus der Subkostalzelle, geht über die kleine Querader und endet verschmälert etwas jenseits der Posticalis. Dieselbe zeigt oben nur ein bis zwei gelbe oder glashelle Punkte in der Subkostal- und der Marginalzelle. Eine zweite braune Querbinde, über die hintere Querader, durchzieht den ganzen Flügel, ist am Hinterrande desselben verschmälert, vorne vom Apikalfleck völlig isoliert und ebenso wie die vorhergehende Querbinde nicht gelb gegittert. Zwischen beiden Querbinden ein brauner Querstrich in der Marginalzelle. Der braune Apikalfleck beginnt schmal an der Mündung der Radialis und endet verbreitert unterhalb der Discoidalis. An der Radialismündung hängt mit ihm eine linienartige, hin- und hergebogene Querbinde zusammen, die in der Mitte der zweiten Hinterrandzelle den Flügelhinterrand nicht erreicht. Erste Hinterrandzelle am Ende nur ganz allmählich und nur wenig verengt. Schwinger gelb. Schüppchen weiß, Flügelschüppchen bräunlich gerandet, Thoraxschüppchen in der Mitte braun. Körper 11 mm, Flügel 10°5 mm lang. 1) D&D Abhandl.d.k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIUI, Heft 1. 333 Friedrich Hendel. 6. Euprosopia separata n. sp. (Fig. 37). Hendel, Gen. Plat., Fig. 259. 3 Q aus N.-Queensland, Townsville (leg. F. P. Dodd), im British Museum und 1 9 aus Queensland in der Sammlung des Herrn Prof. Herrmann. Kopf von vorne gesehen so hoch wie breit, obwohl er höher aus- sieht. Stirne vorne breit, die Länge derselben ist wenig größer als die Breite, 1!/,mal so breit wie ein Auge, oben auf Augenbreite verengt. Augenränder der Stirne stark bogig. Scheitel deutlich eingesattelt. Stirn- fläche flach gewölbt, matt rotgelb, mit zwei dunkler roten, unscharf be- grenzten Längsbinden, die oben von den Scheitelplatten ausgehen, vorne sich aber berühren. Scheitelplatten, Stirnaugenränder und Wangen scharf abgesetzt weiß. Die feine Behaarung der Stirnstrieme ist weib- lichgelb. Untergesicht samt Lunula und Praelabrum rotgelb, matt, am hell- sten ist die Mitte des ersteren. Fühler- und Backengruben rotbraun. In der Verlängerung der Fühlergruben auf den Seiten des Epistoms und des Praelabrums ein schwarzbrauner Fleck. Klypeus ohne Längsfalten, glatt. Backengruben nur uneben. Die Fläche des Klypeus und Epistoms ist unter den Fühlergruben etwas schmäler als die Stirne und hat im Profile eine sanft wellige, unten etwas zurückweichende Linie. Wangen so breit wie das dritte Fühlerglied. Fühler nur etwas länger als die Hälfte des Untergesichtes, rotbraun, drittes Glied etwas über dreimal so lang als breit. Arista nackt, an der spindeligen Wurzel rot. Die Augen- ränder des Untergesichtes divergieren unterhalb eines flachen Bogens mäßig nach unten. Praelabrum breit. Taster schwarz, weißlich schim- mernd, an der Wurzel rot. Hinterkopf überall dicht graulichweiß bereift, hinter den dunklen Backengruben scharf abgesetzt, am Oberrande des Cerebrales hell bräunlich. Backen '/, eines Auges hoch. Die Augen sind im Profile etwas breiter als die Hälfte der Höhe. Innere Scheitelborsten fehlen. Thorax dunkel rotbraun, dicht gelblichgrau bereift, überall matt. Auf dem Rücken sieben in Flecke aufgelöste Längsstriemen von violett- brauner Farbe. Von der Medianstrieme ist ein Keilfleck ganz vorne und ein Fleck vor dem Schilde sehr deutlich sichtbar. Das erste Striemen- paar daneben ist vorne heller, dann allmählich dunkler und vor dem quadratischen Fleck, auf dem das Dorsozentralborstenpaar steht, abge- brochen. Das zweitnächste geht gleichmäßig von vorne bis hinten durch und ist an der Quernaht unterbrochen. Das drittnächste Paar ist hinten abgekürzt und nur hinter der Quernaht sichtbar. Pleuren nicht punktiert. Schildehen dunkelbraun, oben gelbgrau bereift, an der Basismitte mit einem rotbraunen Fleck, am Hinterrande in der Mitte herzförmig ausgekerbt, mit zwei glänzend schwarzen Beulen. Die kurze Grund- Die Arten der Platystominen. ag behaarung ist schwarz. Längere gelbe Haare sieht man hinten am Rücken und am Schildehen, an der Mesopleuralnaht und auf den Ptero- pleuren. Schild am Rande mit vier Borsten in einer Reihe. Der Hinterleib ist rotbraun, hinten schwarzbraun, matt. Weißgrau bereift ist das zweite Tergit mit Ausnahme des Hinterrandes, die Vorder- randmitte des dritten, das vierte Tergit mit Ausnahme des in eine Median- strieme nach vorne ausgezogenen Hinterrandes und zweier schwarz- brauner Flecke in der Nähe des Vorderrandes. Schwach bereift erscheint nur das fünfte, schwarzbraune Tergit. Ovipositor schwarzbraun. Die längere Behaarung am zweiten Tergit ist hellgelb. Am Hinterrande dieses Tergits stehen lanzettförmige gelbe Haare. Beine rotbraun, Schenkel und Schienen an der Spitze breit schwarzbraun, erstere dort namentlich ventral intensiv verdunkelt. Hüften dunkler braun. Am ausgedehntesten sind die Vorderbeine ver- dunkelt. Füße schwarz, Ferse mit Ausnahme der äußersten Spitze weiß. Vorderschenkel mittellang beborstet. Flügel sehr ähnlich dem der Eu. tenuicornis Macqu. und an der Wurzel gleich gefleckt, nur sind die Flecke am Analisende größer und liegen in der ersten Basalzelle, oberhalb der zweiten, nicht zwei Flecke, sondern ein von mehreren glashellen Punkten durchbrochener, längerer Fleck. Die zwei Querbinden über die Queradern wie bei der genannten Art, nur sind sie oben gelb gegittert, erreicht die erste fast den Flügel- hinterrand und ist die zweite unterhalb der hinteren Querader breiter als oberhalb derselben. Zwischen den ersten zwei Querbinden liegt in der Marginalzelle an der Kosta ein braunes Querstrichlein. Völlig isoliert und durch einen parallelrandigen, gleichbreiten glas- hellen Zwischenraum getrennt, durchläuft eine dritte, oben etwas breitere braune Querbinde den Flügel, von der Radialismündung bis durch die Mitte der zweiten Hinterrandzelle zum Hinterrand. Gleichfalls isoliert ist auch der braune Apikalfleck, der symmetrisch gestaltet und nicht schief gelegt ist wie bei tenwicornis und conjuncta. Schwinger gelb. Schüppchen bräunlich, die des Flügels dunkler gerandet. Körper 10 mm, Flügel 9—95 mm lang. 7. Euprosopia conjuncta n. sp. (Fig. 55). 3 J' 9 aus N.-Queensland, Townsville (leg. F. P. Dodd) und aus N.-Australien, Port Darwin (leg. S. Buckland), im British Museum in London. Diese Art ist der vorhergehenden sehr ähnlich und nur durch folgendes verschieden: Der braune Fleck an der Flügelspitze ist nicht isoliert, sondern in der Breite der Submarginalzelle mit der vorher- gehenden Flügelquerbinde verbunden und ist in der ersten Hinterrand- 22# 340 Friedrich Hendel. zelle innen nicht senkrecht, sondern schief begrenzt. Zwischen den beiden mittleren Querbinden liegt an der Kosta kein braunes Quer- strichlein in der Marginalzelle. Die Querbinden sind oben noch stärker gelb gegittert und auch die zweite Querbinde in der Spitze der Marginal- zelle mit der dritten und dem Apikalfleck durch ein gleiches gelbes Gitter verbunden. Beim J' ist das dritte bis fünfte Tergit matt kaffeebraun. Der Hinterrand des zweiten und dritten, die Mitte des dritten und die ganzen Tergite vier und fünf sind mit lanzettlichen gelben Haaren besetzt. Der Vorderrand des dritten Tergits ist weißlichgelb bereift. Die Arista des d' hat am Ende eine Palette. Schwinger und Schüppchen wie bei Euprosopia separata. Körper und Flügel 10—11 mm lang. 3. Euprosopia dorsata n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 256. 2 © aus Ceylon (leg. Col. Yerbury), im British Museum in London. Kopf von vorne gesehen fast kreisrund, etwas breiter als hoch. Stirne sehr breit, vorne nur wenig schmäler als die doppelte Augen- breite und so breit wie lang, am Scheitel etwas, aber nicht auffällig ver- engt und nicht eingesattelt. Stirne, Fühler, Wangen und Cerebrale matt rötlich ockergelb, Klypeus und unterer Hinterkopf bleichgelb, ersterer etwas glänzend. Die Stirnfläche ist flach gewölbt und fein punktiert, namentlich am Augenrande; ihre Behaarung ist mikroskopisch kurz und zart, von gelber Farbe. Die Scheitelplatten sind vertieft, wie die Um- gsebung der Ozellen violettschwarz und mit den scharfen Spitzen vorne vom Augenrande abgerückt. Die zwei Wurzelglieder der Fühler und die Lunula samt zwei rund- lichen Umgebungsflecken der ersteren auf dem dazwischen liegenden Klypeusrücken violettschwarz, desgleichen die unteren Ecken der weib- bereiften Fühlergruben. Epistom und Klypeus bilden zusammen eine nach hinten etwas zurückweichende Fläche, die am unteren Ende der Fühlergruben so breit wie die Stirne ist. Genau neben den Fühler- wurzeln weichen die Augenränder des Untergesichtes geradlinig im scharfen Winkel von 120° nach außen. Die Fühler sind die Hälfte des Untergesichtes lang; das dritte Glied zirka viermal so lang wie breit. Die Arista ist nackt, an der spindeligen Wurzel rot. Praelabrum sehr klein, schmal und niedrig, nicht vorstehend, von vorne nur wenig sichtbar. Taster ockerfarbig. Oberer Hinterkopf schwarz, grauweiß schimmernd. Backen nur etwas niedriger als die halbe Augenhöhe. Augenbreite im Profile erheblich breiter als die halbe Höhe derselben. Die Wangen sind nur etwas schmäler als das dritte Fühlerglied. Innere Scheitelborsten fehlen; außen nur rudimentär. Die Arten der Platystominen. 341 Die Oberseite des Thorax, des Schildehens und Hinterleibes ist schwarz und nur von geringem Glanze. Rücken und Schild sind zart chagriniert, der Hinterleib oben fein punktiert. Die ganzen Pleuren sind dicht hell gelbgrau bestäubt, schwarz punktiert und weißgelb behaart. Am Hinterleibe sieht man außer am Hinterrande der Tergite zerstreute gelbe Härchen am fünften Tergit, diehter stehende an der Wurzel und am grauen Seitenrande des Hinter- leibes. An den Seiten des fünften Tergits fällt ein eiförmiger, matt rot- brauner Fleck besonders auf. Vier kurze Schildehenborsten am Hinter- rande. Beine rötlich ockergelb, Hüften und Schenkelwurzeln gesättigter, die Fußwurzeln heller. Die Wurzelhälfte der Schenkel ist weiß bereift und punktiert, die Spitzenhälfte ist oben und unten schwarz gestriemt. Die Schienen sind hinter der Wurzel und am Ende rotbraun gefleckt. Die Vorderschenkel tragen in der Endhälfte oben auf der posterodorsalen Kante zirka zehn kurze und dichte Börstehen. Die Schenkel sind etwas verdickt. Flügel glashell, der Quere nach spärlich braun punktiert und ge- fleckt. In der Flügelwurzel sieht man nur zwei bis drei helle Punkte in der Kostalzelle jenseits der Querader, drei intensive Punkte in der ersten Basalzelle, deren letzter die Radialisgabel umgibt und eine fleckenartige Bräunung an den Queradern der Wurzelzellen, wo die Posticalis austritt. Die schmale Subkostalzelle ist rot. Die Flecke bilden auch zwei deut- liche, linienartige Querbinden. Die erste beginnt unter dem Randmale mit drei, darunter mit zwei Punkten und setzt sich dann einfach über die kleine Querader mit einem Fleck bis unter die Posticalis fort. Sie ist stufig begrenzt und innen konkav. Die zweite Binde besteht in der Marginal- und Submarginalzelle aus zwei Querstrichen und läuft dann als einfache Strieme über die hintere Querader. Die übrige Flügelfläche in der Mitte und an der Spitze ist nur spärlich gefleckt. Erste Hinter- randzelle parallelrandig, die Discoidalis mündet etwas oberhalb der Flügelspitze. Radialis ganz gerade. Schwinger gelb, Schüppchen bräunlichweiß, das des Flügels dunkler gerandet. Körper 5—75 mm, Flügel 45—6 mm lang. 9. Euprosopia potens Walker. Hendel, Gen. Plat., Fig. 255. Platyst. potens Walker, Proc. Linn. Soe. Lond., Vol. VI, p. 12, 43 u. p. 20, 13 (1862). — Euprosopia potens Osten-Sacken, Ann. Mus. Genov., Vol. XVI, p. 472 (1881); de Meijere, Nova-Guinea, Vol. 9, livr. 3, p. 369 (1913). JS 2 aus Neu-Guinea (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. — Key-Insel, Ternate, Gilolo auf den Molukken (Walker). 342 Friedrich Hendel. Kopf von vorne gesehen etwas breiter als hoch, rundlich. Stirne breit, so lang wie breit, vorne 1'/,mal so breit wie ein Auge, am Scheitel nieht eingesattelt, eben, so breit wie ein Auge. Stirnaugenränder wenig gebogen. Stirnstrieme einfärbig seidenartig rotgelb bis gelbrot, fein weiß- gelb behaart. Die meist rot eingefaßten Scheitelplatten und die Augen- ränder sind hell gelbgrau bereift. Auch der ganze übrige Kopf ist mit Ausnahme des dunkler grauen, unpunktierten oberen Hinterkopfes seit- lich vom Cerebrale wie die Stirne rotgelb; die Lunula, die Wangen und der Gesichtsrücken lichter als die übrigen Teile. Der glatte, matte Rücken des Gesiehtes weicht im Profile unten nur schwach gebogen zurück. Die Wangen sind so breit wie das dritte Fühlerglied. Die Fühler sind etwas länger als das halbe Untergesicht, gelbrot; das dritte Glied ist zirka viermal so lang wie breit, die Arista lang, an der Basis rot und fast bis zur Mitte abstehend gefiedert. Die Fiederbreite erreicht fast die doppelte des dritten Fühlergliedes. Das J' hat am Ende der Arista keine Palette. Die Augenränder des Untergesichtes divergieren nur mäßig. Praelabrum breit und ziemlich hoch, wie die Taster rotgelb. Die Backen sind !/, eines Auges hoch, dieses nicht ganz doppelt so hoch wie lang. Zwei Paare gut entwickelter Vertikalborsten vorhanden. Thorax und Sehild von rotbrauner Farbe, bald heller, bald dunkler. Gewöhnlich sind der Hinterrand des Schildehens und die Schulterbeule gerötet. Alle Teile bedeckt dicht eine graugelbe Bestäubung, die auf dem Rücken eine nur verschwommene dunkelgraue Längsstriemung her- vortreten läßt. Man sieht eine durchgehende Medianlinie, daneben, noch in der Zentralregion, zwei breitere, hinten abgebrochene Striemen, in deren Fortsetzung noch je ein Fleck an der Dorsozentralborste liegt, und endlich in der Lateralregion je zwei Längsstriemen hinter der Naht, deren Reste vor derselben sich vereinigen. Die Mesopleuren haben unter der Mitte ein schiefes schwärzliches Querstrichlein. Die kurze Behaarung ist schwarz; die längeren Haare hinten am Rücken, auf dem Schilde und den Pleuren sind gelb. Schild mit sechs Borsten, die äußeren höherstehend. Hinterleib in der Regel von hellerer Grundfarbe als der Thorax, gelbgrau bis lehmfarbig bereift und an den Hinterrändern der Tergite mit Ausnahme der Mitte meist breit verwaschen braun gesäumt. Die feine kurze Behaarung ist schwarz, die längere an der Wurzel gelblich. Beim J' ist das fünfte Tergit nur wenig länger als das vierte oder das dritte allein. Beine und Hüften von der Farbe des Kopfes, rotgelb oder gelbrot, Vorderschienen, weniger deutlich die vier hinteren am Ende gebräunt. Füße rotgelb, das äußerste Ende der Ferse und die folgenden Glieder dunkelbraun. Auch das zweite Glied ist an der Wurzel noch heller ge- färbt. Hinterschenkel ventral konkav ausgebuchtet. Die gebogenen Hinterschienen können gegen dieselben eingeschlagen werden und schließen eine Lücke ein. Die Arten der Platystominen. 343 Flügel graulich glasig, vorne mehr bräunlichgelb durchsichtig, mit hellbrauner, sehr wenig intensiver Fleckung vor der Mitte und Flecken- bandierung in der Spitzenhälfte. Letztere besteht aus einem symmetri- schen, nieht durchbrochenen und innen senkrecht begrenzten Apikal- fleck, einer über die hintere Querader verlaufenden, oberhalb derselben aber immer mehr oder weniger stark in Flecke und Punkte aufgelösten Querbinde, die gleichfalls aus Flecken zusammengesetzt ist und von der Radialismündung durch die Mitte der zweiten Hinterrandzelle führt. Von da an nimmt die Fleckung allmählich zur Wurzel hin ab. Randmal gelbrot, mit dunklem Fleck an der Mediastinamündung; darunter liegen vier bis fünf braune Punkte in der Marginalzelle. Die erste Hinterrand- zelle ist an der Mündung durch ein schwaches Einbiegen der betreffenden Längsaderenden deutlich verengt. Schwinger rostfarbig, Flügelschüppchen braun gerandet, Thorax- schüppchen bräunlich. Körper 9—12 mm, Flügel S—11 mm lang. 10. Euprosopia ventralis Walker. Lamprogaster ventralis Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. III, p. 131, 14 (1859). 2 g' Q aus Neu-Guinea, Seleo-Berlinhafen (leg. Birö), im Ungari- schen Nationalmuseum. — Key-Inseln (Walker). Die Unterschiede dieser Art von potens Walk. sind folgende. Die Stirne ist etwas schmäler, die Augen sind ein wenig höher, die Fühler nur die Hälfte des Untergesichtes lang. Die Grundfarbe von Thorax und Schild ist schwarzbraun, des- gleichen die des Hinterleibes viel dunkler. Beim 0’ sind der dritte und vierte Abdominaltergit zusammen nur etwas länger als die Hälfte des fünften. Alle Tergite haben in der Mitte vier braune Flecke, zwei beider- seits der Medianlinie, je einen an den Seiten. Alle Schenkel sind pechschwarz oder dunkelbraun, die Schienen- enden deutlich gebräunt. Schienen und Füße rot, letztere wie bei potens Walk. am Ende geschwärzt. Schenkel etwas verdickt, hintere unten nicht ausgeschweift. Flügel wie bei Eupr. potens Walk., die Zeichnung ist aber weitaus intensiver und die zwei Querbinden vor dem Apikalfleck gegen die Kosta hin wenig oder kaum in Flecke aufgelöst. Auch über die kleine Quer- ader läuft eine meist deutliche, aus Querflecken gebildete, schmale Quer- binde. Der schwarzbraune Fleck an der Mediastinamündung ist auf- fälliger und größer. Schwinger, Schüppchen und Größe wie bei Eu. potens Walk. 11. Euprosopia penicillata n. sp. 1 5 aus Neu-Guinea, Huon-Golf (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. 344 Friedrich Hendel. Auch diese Art steht der Eup. potens Walk. außerordentlich nahe und unterscheidet sich durch Folgendes. Das Schild und die Pleuren sind deutlicher rötlich. Die Schenkel sind ventral beiderseits der Spitze bräunlich gestriemt. Die Vorder- schienen des J' tragen posteroventral an der Spitze eine kleine Bürste aus kurzen und dieken schwarzen Borsten. Die Füße sind ganz schwarz, nur die Mittelferse an der Wurzel etwas rotbraun. Hinterschenkel und -Schienen normal. Das fünfte Tergit des J’ ist nur wenig länger als das vierte oder dritte allein. Flügel, Schüppchen, Schwinger und Größe wie bei Eupr. potens Walk. 12. Euprosopia protensa Walker (Fig. 36). Platystoma protensa Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. VII, p. 228, 30 (1864). 4 Sg 9 aus Neu-Guinea, Seleo, Berlinerhafen (leg. Birö), im Un- garischen Nationalmuseum. — Waigeu, Papua-Insel (Walker). Kopf von vorne gesehen deutlich breiter als hoch, aber noch rund- lich. Stirne breit, etwas länger wie breit, vorne 1'/,mal so breit wie ein Auge, oben am Scheitel so breit wie eines, dort nicht eingesattelt und nur etwas konkav. Stirnaugenränder mäßig gebogen. Stirnstrieme seidenartig goldgelb, am Augenrande und an den Wangen breit silber- weiß schimmernd. Desgleichen sind die Scheitelplatten weiß bereift. Stirnhärchen hellgelb. Gesichtsrücken und Praelabrum rotgelb, glatt, ziemlich glänzend. Lunula und Backengruben mattgelb. Im Profile zeigt der Gesichtsrücken eine fast gerade Linie. Fühler °?/, des Untergesichtes lang, gelbrot, das dritte Glied etwas dunkler, zirka viermal so lang wie breit. Arista lang, an der roten Wurzel abstehend fein behaart, an der Spitze beim J' mit lanzettlicher Palette. Wangen so breit wie das dritte Fühlerglied, unten nieht verschmälert. Die Augenränder des Unterge- sichtes divergieren nur sehr wenig. Praelabrum breit und hoch. Taster rotgelb. Unterer Hinterkopf und Cerebrale gelb, oberer Hinterkopf olivengrau, alles weißlich bereift. Backen nur wenig höher als !/, eines Auges. Dieses im Profile nicht ganz zweimal so hoch wie lang. Beide Paare Vertikalborsten gut entwickelt. Thorax und Schild von dunkelbrauner Grundfarbe, manchmal das letztere etwas rötlich, beide dicht hell olivengrau bereift. Rücken in der Zentralregion mit drei dunkelgrauen durchgehenden Längsstriemen, die sich weniger deutlich auf das Schildchen fortsetzen. Die zwei äußeren sind breiter. Außerdem sieht man in der Supraalargegend einen Längs- striemenrest. Vorne auf den Mesopleuren ein schief nach unten ge- richteter schwärzlicher Strich. Die längeren Haare an den Pleuren und einige wenige hinten am Rücken gelb, die übrige kürzere Behaarung ist durchaus schwarz. Schild mit sechs Borsten, die zwei äußeren höher. Die Arten der Platystominen. 345 Hinterleib dunkel, wie der Thorax heller olivengrau bereift, aber doch etwas glänzend. Gegen den Hinterrand zu werden die Tergite zwei bis fünf allmählich dunkler, sepiafarbig. Die Hinterleibswurzel und die Hinterränder der Tergite sind deutlich gelb behaart. Die übrige, kürzere Behaarung erscheint schwärzlich. Das allein rotbraune fünfte Segment des © ist gelbrot behaart. Hüften und Beine wie bei Eupr. impingens Walk. gefärbt. Die Vorderschenkel sind ziemlich lang beborstet. Flügel in der Wurzelhälfte glashell, vorne etwas gelblich, nur mit wenigen verwaschenen Flecken bedeckt. Subkostalzelle gelb, mit braunem Punkt an der Mediastinamündung; darunter liegen in der Marginalzelle vier bis fünf intensiver braune Punkte und in der Submarginalzelle be- ginnt dann eine über die kleine Querader und durch die Discalzellenmitte laufende schmale Querbinde, die an der Querader etwas fleckig erweitert und am intensivsten ist, unterhalb der Posticalis aber verwaschen wird und oberhalb der Analismündung endet. Eine zweite Querbinde läuft über die hintere Querader, ist scharf begrenzt, hinten verengt und an der Kosta in der Marginalzelle, eventuell auch in der Submarginalzelle gelb gegittert. Zwischen ihr und der vorhergehenden Querbinde liegt eine vorne abgekürzte Querstrieme, die vom Flügelhinterrand bis in die Discalzelle hineinreicht. Die dritte Querbinde ist isoliert, parallelrandig, vorne nicht gegittert und zieht von der Radialismündung durch die Mitte der zweiten Hinterrandzelle. Ebenso isoliert ist der symmetrische, innen senkrecht begrenzte Apikalfleck. Die zwei hyalinen Zwischen- räume der Flügelspitze sind schmäler als die braunen Querbinden. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung durch sanftes Zusammen- neigen der zwei Längsadern etwas verengt. Schwinger rostgelb mit braunem Kopfe. Schüppchen weiß. Flügel- schüppehen bräunlich gerandet. Körper 8—10 mm, Flügel 75—10 mm lang. 13. Euprosopia albolineata de Meijere. Nova-Guinea, Vol. 9, Livr. 3, p. 367, tab. 10, Fig. 39 (1913). 1 © aus Neu-Guinea, Heuvel-Biwak. Während bei voriger Art der Rücken hell olivengrau ist und drei schmale dunkelbraune Längsstriemen zeigt, sieht man auf ihm hier nur zwei, aber sehr breite dunkelbraune Striemen. Die Medianlinie fällt hier in eine hellgraue Strieme, dort in eine dunkelbraune Linie. Sonst gleichen sich die zwei Arten. 14. Euprosopia impingens Walker (Fig. 35). Platystoma impingens Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. VIII, p. 134, 9 (1865). — Euprosopia fusifacies de Meijere, Nova-Guinea, Vol. V, Zool. Dipt., p. 92. Taf. 1, Fig. 12—13 u. Vol. IX, p. 367 (1913). 346 Friedrich Hendel. 3 9 aus Neu-Guinea, Simbang im Huon-Golf, Insel Nusa und Insel Thiar, in der Astrolabe-Bai (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. — Papua-Insel Salawati (Walker). Kopf von vorne gesehen etwas breiter als hoch, fast kreisrund. Stirne breit, so lang wie breit, vorne fast zweimal so breit wie ein Auge, am Scheitel nur etwas konkav, nicht eingesattelt und */,mal so breit wie ein Auge. Stirnaugenränder stark gebogen. Stirne seidenartig gold- gelb, in der Mitte mehr rötlich. Scheitelplatten rotbraun, weiß bereift; häufig innen in einen kurzen roten Strich nach vorne ausgezogen. Auf der Stirnmitte liegt ein auffälliger, satt rotbrauner Fleck von rundlicher Gestalt. Vorderrand der Stirne schmal rot. Stirn- härchen gelblich. Gesichtsrücken schwach glänzend, ziseliert, gelb. Die untere Hälfte der Wangen und die vordere der Backengruben kaffee- braun; die sieh unmittelbar nach innen anschließenden Seiten des Epistoms bis zu den Fühlergruben und das untere Ende dieser schwarz- braun. Die hintere Hälfte der Backengruben und der untere Hinterkopf gelb. Im Profile tritt der Mundrand deutlich etwas vor. Die Wangen sind so breit wie das dritte Fühlerglied, nach unten hin etwas schmäler. Lunula rotgelb. Fühler kurz, die Hälfte des Unter- gesichtes lang, ziemlich gleichmäßig gelbrot, das dritte Glied zirka drei- mal so lang wie breit. Arista an der Basis rot, bis auf die Spitze sehr lang und abstehend gefiedert. Die Fiederbreite ist zweimal so breit wie das dritte Fühlerglied. Das 3 scheint am Ende keine Palette zu tragen. Die Augenränder des Untergesichtes divergieren erst unterhalb der Fühlerwurzeln. Praelabrum groß, breit und hoch, wulstig, schwarzbraun, nur in der Mitte gelb. Taster schwarz, an der Wurzel rot. Hinterkopf am Scheitelrande bräunlich, sonst hell gelbgrau bestäubt. Backen niedri- ger als !/, der Augenhöhe. Das Auge ist im Profile kürzer als die Hälfte der Höhe. Innere Scheitelborsten fehlen. Thorax und Schild von schwarzbrauner Grundfarbe, dicht bräun- lichgrau bestäubt; die längeren Haare hinten auf dem Rücken, oben auf dem Schilde und an den Pleuren gelb, die kurzen Härchen jedoch schwarz. Auf dem Rücken sieht man vier gleichbreite dunkelbraune Längsstriemen, die vor dem Schilde undeutlich werden; die zwei inneren sind kürzer als die äußeren, aber etwas intensiver. Auf der Supraalar- gegend des Rückens liegt ein runder schwarzer Fleck und vor dem- selben, meist weniger deutlich der Rest einer weiteren Längsstrieme. Oberseite des Schildes mit drei dunkelbraunen Längsstriemen. Die Meso- pleuren sind etwas braunfleckig, was zumeist wohl durch Abschaben hervorgerufen wurde. Immer aber sieht man unterhalb der Mitte ein kleines braunes Mondehen. Schild hinten mit vier Borsten, von welchen die äußeren etwas nach oben gestellt sind. Hinterleib von dunkler Grundfarbe, an der Basis heller oliven- grau, nach hinten zu allmählich dunkler, ins Sepiabraune, bereift, doch Die Arten der Platystominen. 347 noch etwas glänzend. An den Hinterrändern der Tergite, sowie auf der Fläche derselben stehen in ziemlich gleicher Verteilung gelbe, lanzett- förmige Schüppehen. Auf der Längsmitte dieser Tergite ist die Grund- behaarung dicht und hell gelb, sonst schwarz. Die längeren Haare der Abdominalwurzel sind gelblich. Hüften und Beine pechschwarz, mäßig glänzend. Die vier hinteren Schienen von der Wurzel her mehr oder weniger ausgedehnt rotbraun. Die Schenkel ventral in der Mitte vielfach etwas dunkelrot schimmernd. Alle Füße schwarz, die hintersten an den zwei Gliedern posterior rot- gelb schimmernd behaart. Vorderschenkel nur sehr kurz beborstet. Flügel glashell, in der Wurzelhälfte ziemlich stark schwarz gefleckt, so auch der Schulterlappen und die dritte Hinterrandzelle, nur die zwei Wurzelzellen und die Basis der Discalzelle fast glashell, nur mit ein bis zwei Punkten bedeckt. Eine spitzdreieckige Flügelquerbinde beginnt vorne mit der Breite des Randmales, ist bis an die kleine Querader herab gelb gegittert, verjüngt sich darunter stark und löst sich unterhalb der Posticalis in Flecke auf. Gleichfalls keilförmig ist die über die hintere Querader ziehende Querbinde, die am breiten vorderen Ende bis zur Cubi- talis herab lebhaft gelb gefleckt ist und am hinteren schmalen Ende voll- kommen und breit mit der schief von der Radialismündung herabziehen- den dritten Querbinde zusammenhängt. Diese selbst wieder ist von dem braunen, nur das Ende der ersten Hinterrandzelle ausfüllenden Apikal- fleck nur durch ein oder zwei kleine glashelle Punkte ganz unvollständig getrennt. Von dieser Verbindungsstelle aus zieht ein schiefes braunes Striemehen quer durch die Spitze der zweiten Hinterrandzelle. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung deutlich verengt. Schwinger gelb. Schüppchen weiß, das des Flügels schwärzlich gerandet. Körper und Flügel 7—10 mm lang. 15. Euprosopia fusifacies Walker (Fig. 39). Platystoma fusifacies Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. IH, p. 113, 127 (1859). — Euprosopia fusifacies Osten-Sacken, Ann. Mus. Genov., Vol. XVI, p. 473 (1881). ; Syn. Euprosopia squamifera de Meijere, Nova-Guinea, Vol. 9, Livr. 3, p. 368, Tab. 10, Fig. 40 (1913). 7 S Q9 aus Neu-Guinea: Simbang und Sattelberg. — Huon-Golf, Friedrich Wilhelmshafen, Stephans-Ort. — Astrolabe-Bai (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum; aus Neu-Guinea, Moroka, Dilo, Pau- momu-Fluß (leg. Loria), im Mus. Civ. Genova. — Aru-Inseln (Walker). Kopf von vorne gesehen etwas breiter als hoch, fast kreisrund. Stirne breit, so lang wie breit, vorne 1!/,mal so breit wie ein Auge, am Scheitel nicht eingesattelt, nur etwas konkav und ein wenig schmäler als ein Auge. Stirnaugenränder stark gebogen. Stirnstriemenmitte gelbrot. 348 Friedrich Hendel. nach vorne hin allmählieh dunkler bis rotbraun werdend, an den Seiten gelb. Augenränder und Scheitelplatten weißschimmernd. Stirnhärchen gelb. Gesichtsrücken gelb, schwach glänzend, ziseliert. Die unteren Wangen und die Backengruben rotbraun, letztere nach hinten etwas heller. Die nach innen sich anschließenden Seiten des Epistoms bis zu den Fühlergruben und das untere Ende dieser schwarzbraun. Diese dunklen Seiten des Epistoms sind ausgedehnter als bei Eupr. impingens Walk. und berühren sich fast am Mundrande, während die Mundrand- mitte bei der genannten Art breiter gelb ist. Der Hinterkopf ist mit Ausnahme des rötlichen Cerebrales schwarzbraun, grau bereift, manch- mal unten etwas rötlich oder gelblich. Oben am Augenrande liegt parallel mit ihm jederseits ein kurzer schwarzer Strich. Im Profile tritt der Mundrand deutlich vor. Die Wangen sind nur oben so breit wie das dritte Fühlerglied, in der Mitte aber schon schmäler. Lunula rot. Fühler nur etwas länger als die Hälfte des Untergesichtes, rot, das dritte Glied rotbraun und zirka dreimal so lang wie breit. Arista an der Wurzel rot, bis auf die Spitze lang und abstehend gefiedert. Die Fiederbreite zwei- mal so breit wie das dritte Fühlerglied. Das 5 hat am Ende eine lanzett- förmige Palette. Die Augenränder des Untergesichtes divergieren erst unterhalb der Fühlerwurzeln. Praelabrum groß, breit und hoch, wulstig, schwarzbraun, nur in der Mitte gelb. Taster schwarz, an der Wurzel rot; die äußerste Spitze weiß bereift. Backen ?/, eines Auges hoch. Auge ungefähr zweimal so hoch wie lang. Beide Scheitelborstenpaare deutlich entwickelt. Thorax und Schild von schwärzlicher Grundfarbe, dicht, meist asch- grau oder weniger bräunlichgrau bestäubt, wie bei Eupr. impingens Walk. behaart. Rücken der Länge nach dunkler, grau oder schwärzlich eestriemt, die Zeichnung aber nicht scharf abgesetzt. Innerhalb der zwei Dorsozentralborsten und den Quernahtästen drei solche Striemen. Die mittlere ist linienartig, in der Mitte unterbrochen, die zwei seit- lichen sind breiter und hinten abgekürzt, manchmal nach vorne heller grauschimmernd und dann dort undeutlicher. Alle drei bilden vor dem Schilde keilförmige Flecke, deren Spitzen nach vorne zeigen. Außer- halb dieser Striemen liegen in der Lateralregion jederseits noch zwei solche, an der Quernaht unterbrochen und vor derselben vereinigt. Pleuren schwärzlich und aschgrau schillernd, seltener rötlich durch- scheinend und heller. Schild an den Seiten dunkler als in der Mitte, am Hinterrande mit vier Borsten in einer Reihe. Hinterleib an der Wurzel heller, sonst dunkel sepiafarbig, schwach elänzend, schwach olivengrau bereift. Die Tergite drei bis fünf sind zerstreut und ziemlich gleichmäßig mit hellgelblichen, lanzettlichen Schüppchen besetzt. An diesen Tergiten ist die kurze Behaarung dunkel, am basalen Doppelsegmente und am Bauche länger und gelblichweiß. Die Arten der Platystominen. 349 Beine wie bei Eupr. impingens Walk. beschrieben, nur in der Regel dunkler, namentlich das Braun an den Schienen. Die Vorderschienen des ' haben eine eigene Verzierung; sie sind nämlich posteroventral mit Ausnahme der Wurzel mehrreihig mit längeren und kürzeren schwarzen Borsten besetzt, welche sich am Ende spatelartig verbreitern und dort weiß gerandet sind. Die Flügelzeichnung gleicht bis auf folgende Unterschiede ganz der von Eupr. impingens Walk. Die erste Querbinde ist an der Kosta nur ganz wenig, die zweite gar nicht gelb gegittert, so daß die gelbe Farbe, die vorne an den Querbinden bei impigens so stark auffällt, hier nicht in Betracht kommt. Die erste Querbinde erreicht fast den Flügel- hinterrand und löst sich dort nicht in Flecke auf. Die zweite und dritte Flügelbinde bleiben hinten vollkommen getrennt voneinander. Schwinger, Schüppchen und Größe wie bei Eupr. impingens Walk. Eupr. squamifera de Meijere halte ich für eine hiehergehörige Form, bei der die zwei braunen Flügelbinden, die über die Queradern laufen, sich hinten teilweise berühren. 16. Euprosopia bilineata de Meijere. Nova-Guinea, Vol. 5, Zool., Dipt., p. 92, Taf. 1, Fig. 14 (Flügel) (1906) und Vol. 9, p. 367 (1913). 1 @ aus Neu-Guinea, oberes Jamur-Gebiet, 5. August. „Kopf gelblichweiß, Stirn matt gelbbraun, gleich oberhalb der Fühler etwas dunkler rotbraun. Augenränder weiß. Untergesicht gelb, mit einigem Glanze, an den Seiten schwarz, indem sich eine Strieme von den Augen bis zum Mundrande erstreckt und dabei zum Teil auch über das Untergesicht verläuft. Die Oberlippe dadurch ebenfalls an den Seiten schwarz, nur in der Mitte schmal gelb. Fühler rotbraun, Fühler- borste lang, an der Wurzelhälfte jederseits schwarz gefiedert. Taster schwarz, desgleichen der breite Rüssel. — Thorax hell gelblichgrau, mit zwei Längsstriemen, die lichtgraue Mittelstrieme fast gleichbreit. Gleich hinter den Schulterbeulen findet sich eine dunklere Stelle, welche sich bis zur Flügelwurzel erstreckt. Brustseiten mehr weißlichgrau. Schildchen mit vier Borsten; vor demselben die zwei einzigen Dorsozentralborsten. Hinterleib hell gelblichgrau, an den vorderen Ringen zu beiden Seiten der Mittellinie etwas verdunkelt. Legeröhre glänzend schwarz. Der Hinterleib ist kurz, aber dicht gelblich behaart. Von Schuppen findet sich keine Spur. Beine schwarz, nur die Wurzel der Hinterschienen, namentlich an der Innenseite, rötlichgelb. Flügel mit zwei vollständigen Querbinden, von welchen die innere am Vorderrande breit anfängt und über die hintere Querader läuft; die äußere, schmälere erreicht den Hinterrand nicht ganz. Sie ist an der Außenseite eingebuchtet; vor derselben liegt an der Flügelspitze ein 350 Friedrich Hendel. rundlicher Fleck. Die Wurzelhälfte des Flügels zeigt mehrere kleine, dunkle Fleckchen. Flügellänge 9 mm; der Körper ist infolge Zusammenschrumpfung schwer meßbar.“ 17. Euprosopia calypterata Enderlein. Zool. Jahrb., Vol. 33, p. 359, Fig. D (1912). Jg Q aus Sumatra, Soekaranda, Januar. Kopf von vorne so hoch wie breit. Stirne ungefähr so lange wie vorne breit, hier deutlich breiter, am Scheitel kaum breiter als ein Auge und eingesattelt. Ozellen- und Scheitelplatten dunkelbraun. Backen !/, eines Auges hoch. Fühler rot, kürzer als !/, des Gesichtes. Arista in der Basalhälfte fein gefiedert, die Fiederbreite kommt ungefähr der des dritten Antennengliedes gleich. Klypeus mit Längsfurchen, im Profile fast gerade. Augen doppelt so hoch wie lang. — Thoraxrücken kaum länger als breit. Schild hinten konvex. Im übrigen siehe Enderleins Beschreibung. Körper 10—11 mm, Flügel 9 mm lang. 15. Euprosopia longifacies n. sp. (Fig. 45). Hendel, Gen. Plat., Fig. 254. 2 Q aus Formosa, Fuhosho (leg. Sauter), im Ungarischen National- museum. Kopf von vorne gesehen deutlich höher als breit, eiförmig, nach oben hin verjüngt. Stirne schmal, gut 1'/,mal so lang wie vorne breit, */,mal so breit wie ein Auge, am stark eingesattelten Scheitel weitaus schmäler als ein solches. Stirnaugenränder gebogen. Stirne samtartig rotgelb. Zwei braune, von den Scheitelplatten ausgehende Linien ver- einigen sich vorne in der Stirnmitte. Scheitelplatten und Augenränder scharf abgesetzt weiß bereift. Stirnhärchen gelb. Das ganze Unterge- sicht matt wachsgelb, der glatte Gesichtsrücken am hellsten, im Profile eine fast gerade Linie zeigend. Vom unteren Ende der Fühlergruben zieht eine braune Strieme zum Mundrande, die sich selbst auf das Prae- labrum hin fortsetzt. Die Backengruben sind am Hinterrande etwas ge- sättigter gefärbt. Die Wangen sind so breit wie das dritte Fühlerglied. Lunula beiderseits bräunlich gefleckt. Fühler kurz, etwas kürzer als die Hälfte des Untergesichtes, eingezogen, rot, das dritte Glied mehr braun, fast viermal so lang wie breit. Arista lang, an der Wurzel rot, im Basal- viertel dieht und fein abstehend behaart, sonst nackt. Augenränder des Untergesichtes schwach divergierend. Praelabrum breit und groß. Taster breit, rotgelb, an der Wurzel braun gefleckt. Hinterkopf über dem Halse weiß schimmernd, beiderseits des Cerebrales dunkler grau bestäubt, nach unten hin dann gelblichweiß bereift. Backen nur !/, eines Auges Die Arten der Platystominen. sdl hoch, dieses doppelt so hoch wie lang. Innere Scheitelborsten fehlen, _ äußere lang und kräftig. Thorax und Schild von dunkelbrauner Grundfarbe, aber dicht mäusegrau bestäubt und überall hell goldgelb behaart. Rücken mit drei dunkelbraunen Längsstriemen, die auch auf das Schildehen übertreten. Die zwei seitlichen derselben sind breiter und intensiver und an der Quernaht unterbrochen. Außer diesen deutlichen Längsstriemen sieht man auch die Spur einer solchen jederseits in der Lateralregion des Rückens. Mesopleuren etwas unter der Mitte mit einem kleinen schwarz- braunen Flecke. Schulterbeulen etwas rötlich schimmernd. Schild mit sechs Borsten, wovon die äußeren nach oben gerückt sind. Das basale Doppeltergit des Hinterleibes wie der Rücken mäuse- grau, seitlich am Hinterrande jedoch, sowie auch die ganzen Seiten der Tergite drei bis fünf sepiabraun. Ein breiter Längsstreifen von hell graugelber Farbe läuft über die Tergite drei bis fünf und verbreitert sich nur ganz hinten etwas. Die Behaarung desselben ist leuchtend hell- gelb, die des übrigen Hinterleibes matter oder mehr rötlich. Erstes Glied des Ovipositors schwarz, gelb behaart. Hüften und Beine rötlich ockergelb, graulich bereift. Vorder- schenkel größtenteils gebräunt, die vier hinteren nur fleckenartig in geringer Ausdehnung. Alle Schienen am Ende braun. Füße schwarz- braun, Ferse in den zwei Wurzeldritteln rotgelb. An den hintersten Füßen ist auch noch das zweite Glied etwas rötlich. Vorderschenkel posterodorsal der ganzen Länge nach, posteroventral in der Spitzenhälfte mit langen schwarzen Borsten besetzt. Die Flügelzeichnung ist in der Anlage und Farbe fast die gleiche wie bei Eupr. potens Walk. angegeben. Die Subkostalzelle ist aber bis auf die äußerste rote Spitze ganz schwarz, der darunterliegende Teil der Marginalzelle intensiv gelblichrot und schwarzbraun punktiert, ebenso das obere Ende der oberhalb der hinteren Querader in Flecke aufgelösten dortigen Querbinde in dieser Zelle. Bei potens heben sich diese zwei Stellen am Flügelvorderrande nicht dunkler ab. Die Querbinde zwischen dem Apikalflecke und derjenigen über die hintere Querader ist undeut- lich, weil vollständig in Flecke aufgelöst. Die erste Hinterrandzelle ist am Ende parallelrandig. Schwinger gelb. Flügelschüppchen weiß, schmal dunkelbraun ge- randet, Thoraxschüppchen weiß, breit hellbraun gesäumt. Körper 12 mm, Flügel 11 mm lang. 19. Euprosopia latifrons n. sp. 1 9 aus Ceylon (leg. T. Bainbrigge-Fletcher), im British Museum in London. Kopf von vorne gesehen ungefähr kreisrund. Stirne vorne sehr breit, */, der Länge breit, ungefähr doppelt so breit wie ein Auge, oben 352 Friedrich Hendel. stark verengt, so breit wie ein Auge. Augenränder der Stirne stark bogig. Scheitel nicht eingesattelt. Stirnfläche flach gewölbt, nicht punk- tiert, matt rotbraun, fein gelb behaart; Scheitelplatten nicht dunkler. Vorderrand der Stirne, Lunula, Fühlergruben, Wangen und Backen- gruben schwärzlich rotbraun; untere Ecken der Fühlergruben mit einem schwarzen Fleck, der sich nach unten und innen als schiefe Querstrieme bis zum Mundrand fortsetzt. Klypeus rotgelb, matt chagriniert, ohne Längsfalten. Backengruben nur uneben. Epistom und Klypeus bilden zusammen eine etwas zurückweichende Fläche, die am unteren Ende der Fühlergruben schmäler als die Stirne ist; der äußerste Mundrand jedoch wird durch eine scharfe Querrinne abgegrenzt.!) Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied, oben silberig. Fühler rotbraun, an der Wurzel noch dunkler. Drittes Glied dreimal so lang wie breit. Arista nackt, in der spindeligen Wurzel rot, am Ende mit weißer lanzettförmiger Palette. Die Fühler sind °/, des Untergesichtes lang. Praelabrum von mittlerer Breite, schwarzbraun. Taster schwarz, an der Wurzel rot; das Ende schimmernd silberweiß. Backen nur t/, einer Augenhöhe hoch. Augen im Profile deutlich breiter als die Hälfte der Höhe. Innere Scheitelborsten fehlen. Thorax schwarzbraun, matt. Rücken mit fünf ockerigen Längs- binden; die äußersten am breitesten und weniger gut abgegrenzt, die Medianstrieme breiter als das danebenliegende Paar. Pleuren weißgrau bereift und wie der Rücken dicht schwarz punktiert. Schildchen rot- braun, oben etwas dunkler. Der ganze Thorax und das Schild sind dicht mit goldgelben Haaren bedeckt. Schild mit sechs Borsten, die äußeren zwei nach oben gerückt. Hinterleib in der Wurzelhälfte und am Bauche gelbrot, sonst dunkel kaffeebraun, matt, mit einer breiten dorsalen Längsbinde aus ocker- gelbem Reife und gelben Haaren. Außerdem sieht man gleichmäßig zer- streut auf den Tergiten lanzettliche gelbe Haare. Die vier hinteren Beine samt Hüften ockergelb; deren Schenkel ventral in der Spitzenhälfte schwarz, deren Schienen am Ende breit schwarz und ventral an der Wurzel schwarz gestreift. An den Vorder- beinen sind Schenkel und Schienen an der Vorderseite gegen die Wurzel hin rötlich, sonst samt den Hüften schwarzbraun. Alle Füße schwarz, die Ferse mit Ausnahme der äußersten Spitze schneeweiß. Die Flügel des einzigen Stückes sind verrunzelt. Doch ist zu sehen, daß dieselben jenen von Eupr. platystomoides fast gleichen. Schwinger, Schüppchen und Größe wie bei dieser Art. Die Thorax- schüppchen sind aber ganz bräunlichgrau, ‘) Unreifes Exemplar? Die Arten der Platystominen. 398 20. Euprosopia miliaria n. sp. (Fig. 41). Platystoma pectorale Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 6, p. 13, 44 (1862). Syn. Euprosopia diminutiva Walker, in de Meijere, Nova-Guinea, Vol. 9, Livr. 3, p. 368, Tab. 10, Fig. 41 (1913). 2 Q aus dem papuanischen Gebiete, Insel Deslacs (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. — Djilolo, Molukken (Walker). Kopf von vorne gesehen so hoch wie breit, fast kreisrund. Stirne 1!/,mal so lang wie breit, ungefähr so breit wie ein Auge und oben und unten fast von gleicher Breite, mit schwach konvexen Augenrändern. Strieme matt gelb; Scheitelplatten und ein schmaler Augenrandsaum gelbweiß, je ein Punkt vor den ersteren und der Ozellenhöcker schwarz; eine vorne sich gabelnde Medianlinie der Strieme rotbraun. Gesicht, Wangen, Backen, Fühler, Praelabrum und Taster ebenfalls matt gelb. Die unteren Eeken der Fühlergruben und die gerade Fortsetzung der- selben zum Mundrande als Linie dunkelbraun. Auch der Mundrand und das Praelabrum zeigen eine feine braune Mittellinie. Fühler zirka ?/, des Gesichtes lang; drittes Glied oben ein wenig gebräunt, Arista lang, nackt. Wangen sehr schmal, Backen nur !/, eines Auges hoch. Beide Scheitelborstenpaare gut entwickelt. Oberer Hinterkopf dunkelgrau be- reift. Cerebrale gelbgrau. Leib von dunkler, schwärzlicher Grundfarbe. Thoraxrücken und Schild dieht gelbgrau bereift, ersterer mit sieben dunkler braunen, wenig deutlichen Längslinien in gleichen Abständen versehen, kurz schwarz, ganz hinten aber und auf dem Schilde glänzend goldgelb behaart. Hinter- rand des Schildes etwas rötlich. Pleuren dunkel aschgrau mit drei leb- haften, goldfilzigen Längsbinden; je eine schmale auf der Notopleural- naht und durch die Mitte der Sternopleuren und eine breite durch die Mitte der Mesopleuren. Schildehen mit vier Borsten. Der Hinterleib ist leider bei den zwei Stücken verschimmelt und kann ich nur so viel wahrnehmen, daß er dunkelbraun oder graubraun ist, seitlich sogar einigen Wachsglanz und in der gekielten Längsmitte eine gelb bestäubte breite Medianstrieme zeigt. Ovipositor dunkel, breit herzförmig. Vorderhüften und Schenkel dunkel aschgrau; an den vier hinteren Scehenkeln sind die Spitzen und eine posterodorsale Längsstrieme rot- gelb. Schienen rotgelb, an den vorderen die Endhälfte, an den vier hinteren das Endviertel schwarz. Füße schwarz, Ferse weiblich. Der ganze Flügel ist überall fast gleichmäßig braun punktiert und nimmt die Größe und Intensität der Punkte nur allmählich gegen den Flügelhinterrand zu ab. Diese Flecke liegen zwischen der Kosta und der dritten Längsader einreihig, darunter zweireihig und unter der Posticalis mehrreihig in den Zellen ünd herrschen gegenüber den hellen Zwischen- räumen vor. Die kleine Querader liegt beträchtlich vor der Mitte der Abhandl. d.k.k zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 1. 23 354 Friedrich Hendel. Discalzelle; die beiden letzten Abschnitte der Discoidalis sind von un- gefähr gleicher Länge und der letzte ist an seiner Mündung etwas auf- gebogen. — Schwinger rostgelb. Körper und Flügel 45—5 mm lang. Anmerkung: In der Beschreibung von Platyst. diminutiva Walk., Proe. Linn. Soc. Lond., Vol. 8, p. 121 (1865) widerspricht mir die Angabe „face short“ einer Identifikation, obwohl die Kennzeichnung sonst passen würde. 21. Euprosopia planiceps n. sp. 2 5 @ aus Ceylon (leg. Col. Yerbury), im British Museum in London. Kopf von vorne gesehen etwas breiter als hoch. Stirne vorne breit, deutlich länger als dort breit, 1!/,;mal so breit wie ein Auge, oben am Schild so breit wie eines und gar nicht eingesattelt. Augenränder der Stirne nur sehr wenig gebogen, fast gerade. Stirnstrieme matt bräunlichrot, in der Mitte dunkler, fein gelb behaart. Die kurzen Scheitel- platten und die Augenränder der Stirne und die Wangen gelblichweiß bereift. Lunula, der Rücken des Untergesichtes, das Praelabrum und der untere Hinterkopf matt rotgelb. Fühler- und Backengruben rot- braun, erstere unten schwarz gefleckt, letztere glatt, nicht gerunzelt. Gesichtskiel rauh chagriniert, aber ohne Runzeln und Falten. Die Fläche des Klypeus und Epistoms ist unter den Fühlergruben so breit wie die Stirne und im Profile flach konvex. Wangen nur etwas schmäler als das dritte Fühlerglied. Fühler kurz, kaum die Hälfte des Unter- gesichtes lang, rotbraun, an der Basis mehr gelb; drittes Glied zirka dreimal so lang wie breit. Arista lang, nackt, an der spindeligen Wurzel rot, ohne Palette. Augenränder des Untergesichtes schwach divergierend. Praelabrum relativ klein, schmal und niedrig. Taster rotbraun. Oberer Hinterkopf rotbraun, graulich bereift, dunkel punktiert, nicht gefleckt. Backen !/, eines Auges hoch. Augen im Profile doppelt so hoch als lang. Innere Scheitelborsten vorhanden, aber klein. Thorax und Schild von dunkel rotbrauner Grundfarbe, gelblich- grau bereift, auf dem Rücken und den Pleuren dieht dunkelbraun punk- tiert. Über den Rücken laufen, im Abstande der Schildbreite voneinander, zwei schwarzbraune Längsstriemen. Beim 9 ist die kurze Behaarung des Rückens vorherrschend gelb, beim © schwarz. Die längere Be- haarung ist bei beiden Geschlechtern gelb. Schild vierborstig (?). Hinterleib matt dunkel kaffeebraun, dieRückenlängsmitte heller rot- braun. Nicht nur die Hinterränder der Tergite, sondern auch die Flächen der Tergite drei bis fünf sind mit stärkeren gelben Haaren besetzt. Beine matt rotgelb. Schienenenden und ein Fleck ventral in der Spitzenhälfte der Schenkel, sowie das letzte Fußglied dunkelbraun. Vorderschenkel auch oben an der Wurzel etwas gebräunt, nur kurz be- borstet. Die Arten der Platystominen. 355 Die Flügelzeichnung ist der von Eupr. nigropunctata sehr ähnlich, nur dunkler und auch in der Wurzelhälfte weitaus intensiver. Der schwarze Fleck der Subkostalzelle fehlt, diese ist ganz braun, mit ein bis zwei gelben Punkten. Der Flügelapikalfleck ist stärker von hyalinen Stellen durehsetzt. Die erste Hinterrandzelle ist völlig gerade- und parallelrandig. Schwinger, Schüppchen und Größe wie bei Eu. nigropunctata. 22. Euprosopia platystomoides n. sp. (Fig. 43). 2 59 aus Ceylon, Udagama (leg. E. Green), im British Museum in London. Kopf von vorne gesehen etwas breiter als hoch, fast kreisrund. Stirne breit, fast parallelrandig, am Scheitel kaum merkbar verengt, 3/, der Länge breit, nicht viel breiter als ein Auge und oben nicht ein- gesattelt. Kopf matt hell rotbraun, Untergesicht lichter, Wangen und Backengruben gesättigter gefärbt. Oberer Hinterkopf mit Ausnahme des roten Cerebrales schwarzbraun, dicht grau bereift. Die lotrechten Hinterränder der Backengruben am unteren Hinterkopf breit silber- schimmernd. Stirnfläche flach, unpunktiert, zart gelbschimmernd be- haart, Scheitelplatten eingedrückt, aber nicht dunkler. Lunula und Fühlerwurzeln rot, drittes Glied rotbraun, zirka viermal so lang wie breit. Die Arista scheint mir auch an der roten spindeligen Wurzel nackt zu sein. Die Fühler sind ?/, des Untergesichtes lang. Backengruben uneben, Klypeus nur matt chagriniert, ohne Fältchen. Fühlergruben unten nicht dunkler gefleckt. Epistom und Klypeus bilden zusammen eine lotrechte Fläche, welehe am unteren Ende der Fühlergruben so breit wie die Stirne ist. Wangen nur die Hälfte des dritten Fühlergliedes breit, oben silbrig schimmernd. Genau neben den Fühlerwurzeln weichen die Augenränder des Untergesichtes in einem nur wenig abgerundeten Winkel von über 120° nach auben. Praelabrum rotbraun, von mittlerer Breite, deutlich vortretend. Taster schwarzbraun, nur an der Wurzel rot. Backen !/, einer Augen- höhe hoch. Augen im Profile '/, der Höhe breit. Beide Paare Scheitel- borsten vorhanden, aber klein. Thorax und Hinterleib schwarz; Pleuren völlig matt und dicht schwarz behaart. Die Oberseite des Thorax ist matt ockerig bereift und vorherrschend goldgelb bereift. Dieser Reif ist hinten am Rücken und auf der Oberseite des Schildehens abgewetzt, so dab die gekörnte schwarze und etwas glänzende Grundfläche zum Vorschein kommt. Auf dem Schilde sind die Härchen meist schwarz. Über der Flügelwurzel liegt ein rotbrauner Strich. Der Hinterleib zeigt nur geringen Glanz und feine Punktierung an den Wurzeln der schwarzen Härchen; außer diesen sieht man aber auch zerstreut auf den Tergiten, namentlich aber an den 23% 356 Friedrich Hendel. Hinterrändern derselben lanzettliche gelbe Haare. Schild mit sechs Borsten, die äußeren höher. Hüften und Beine pechschwarz, nur alle Fersen mit Ausnahme der Spitze weißlichgelb. Vorderschenkel posterodorsal mehrreihig kurz be- borstet. Schenkel etwas verdickt. Der Flügel ist im ganzen dunkelbraun zu nennen, vorne dunkler als hinten. Durch schmale, glashelle, gewundene und vielfach verzweigte Gänge und Flecke ist dann dieses Braun zu einer meist unter sich zu- sammenhängenden Zeichnung verbunden. Ganz braun ist die äußerste Flügelwurzel. Ein größerer brauner Fleck liegt unter dem Randmale um die kleine Querader herum. Eine an den Rändern zerrissene, aber innen ungefleckte braune Querbinde zieht von der Kosta über die hintere Querader. Randmal schwarz mit zwei gelben Flecken. Erste Hinterrand- zelle am Ende nur mäßig verengt, die begrenzenden Längsadern aber gerade. Schwinger rostfarbig. Schüppchen weiß, das des Flügels dunkel gerandet, jenes des Thorax an der Wurzel gebräunt. Körper 11 mm, Flügel 10 mm lang. 23. Euprosopia nigropunctata n. sp. (Fig. 46). 3 g @ aus Ceylon (leg. Col. Yerbury), im British Museum in London. Kopf von vorne gesehen so hoch wie breit. Stirne vorne breit, nur etwas länger als breit, 1'/,mal so breit wie ein Auge, oben am Scheitel verengt und stark eingesattelt. Augenränder der Stirne stark bogig. Stirnstrieme matt rötlich ockergelb, fein weißlichgelb behaart. Die kurzen Scheitelplatten und die Augenränder der Stirne und Wangen weiß bereift. Von den Spitzen der ersteren ziehen auf der Stirne zwei aus braunen Punkten gebildete Linien konvergierend nach vorne; auch innerhalb derselben ist die Stirne etwas braun genetzt. Untergesicht samt Lunula und Praelabrum, Wangen, Backen, sowie der untere Hinter- kopf matt hell ockergelb. Gesichtskiel rauh chagriniert, weißlich bereift und der Länge nach von zirka sechs feinen Falten durchzogen. Fühler- und Backengruben unmerklich gesättigter gefärbt als die Umgebung; letztere glatt. Die Fläche des Klypeus und Epistoms ist unter den Fühlergruben so breit wie die Stirne und ist im Profile eine fast gerade, unten etwas nach hinten zurückweichende Linie. Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied. Fühler fast °/, des Untergesichtes lang, rötlich ockergelb, drittes Glied viermal so lang wie breit. Arista nackt, sehr lang, an der Wurzel spindelig, rotgelb, ohne Palette. Die Augenränder des Untergesichtes divergieren unterhalb eines flachen Bogens mäßig nach unten. Praelabrum breit, niedrig. Taster rotgelb. Hinterkopf oben mit Ausnahme des ockerigen Cerebrales schwarzbraun, dicht gelbgrau or. Die Arten der Platystominen. 397 bereift, außen am Rande dunkel punktiert und jederseits mit zwei schwarzbraunen Flecken versehen. Backen etwas niedriger als '/, eines Auges. Augen im Profile doppelt so hoch als lang. Innere Scheitel- borsten fehlen. Thorax und Schild von schwarzbrauner Grundfarbe, überall aber dicht graugelb bereift. Auf dem Thoraxrücken sieht man eine rotbraune durchgehende Medianlinie, außerhalb derselben jederseits zwei dunkel- graue, wenig auffallende breite Längsbinden, von denen das innere Paar hinten abgekürzt ist. Noch weiter außen liegt auch noch eine schmale, nur wenig sich abhebende, ebenfalls dunkler graue Längsstrieme. Sehild undeutlich gestriemt. Nur die Pleuren sind dicht schwarz punk- tiert. Die kurze Behaarung ist auf dem Thorax und Schilde überall hell goldgelb. Rücken und Schild am Hinterrande etwas länger behaart, des- gleichen die Pteropleuren und die Mesopleuralnaht. Schild mit sechs Borsten, die äußeren nach oben gerückt. Hinterleib dunkler matt ockergelb, was namentlich in der Basal- hälfte auffällt, überall dicht gelb bereift. In der Längsmitte der Tergite drei bis fünf je zwei unscharf abgegrenzte große Flecke von hellbrauner, wenig lebhafter Farbe, die am fünften Tergit am größten sind. Gleiche Fiecke liegen auch an den Seitenrändern der Tergite. Die kurze Be- haarung aller Tergite ist schwarz. Die längeren Haare an der Basis des Hinterleibes, an den Seiten und den Hinterrändern der Tergite sind goldgelb. Die gelben Haare, die auf der Mitte der Tergite vier und fünf stehen, sind stärker als die anderen, aber doch nicht lanzettförmig. Beine matt rotgelb, die Schienenenden braun. Füße dunkelbraun, Metatarsus mit Ausnahme der Spitze weißlichgelb. Die Vorderschenkel tragen posterodorsal eine Reihe mittellanger, ziemlich kräftiger und nach außen gebogener Borsten. Flügel zart graulich glashell, vorne oberhalb der roten Radialis gelblich. Randmal gelb, mit einem runden, tiefschwarzen und auffallen- den Fleck neben der Mediastinamündung. Auch die Radialisgabel ist schwarz. Sonst sind die zahlreichen, meist rundlichen Flecke der Wurzel- hälfte sehr verwaschen, hellbraun und isoliert. An der kleinen Querader zeigt sich nur die Spur einer kurzen, aus einigen Flecken gebildeten Querbinde. Sehr deutlich jedoch hebt sich eine über die hintere Quer- ader laufende Querbinde ab, die oberhalb derselben aus Flecken ge- bildet wird. Der Apikalfleck ist nur klein und etwas hell punktiert. Das äußerste Ende der ersten Hinterrandzelle, die an der Mündung durch das Aufbiegen der Discoidalis stärker ver- engt ist, ist glashell. Die übrige Spitzenhälfte des Flügels ist ziem- lich gleichmäßig mit braunen Flecken bedeckt, die, wie schon angedeutet, gegen die Wurzel hin heller und sparsamer werden. Sehwinger und Schüppcehen wie bei Eupr. potens Walk. Körper Smm, Flügel 7 mm lang. 358 Friedrich Hendel. 24. Euprosopia maculipennis Guerin (Fig. 42). Platystoma maculipenne Gu6rin, Voyage de la Coquille. — Macquart, Suit. ä Buff., Vol. II, p. 444, 2 (1835). — Platystoma australe Macquart, Dipt. exot., Suppl. 1, p. 205, Pl. 18, Fig. 5 (1846). 1 5 aus Australien im Wiener Hofmuseum. — Port Jackson, Tas- manien (Macquart). Kopf von vorne gesehen kaum breiter als hoch. Stirne vorne breit, 1!/,mal so breit wie ein Auge und °/,mal so lang wie dort breit, aber auch oben am Scheitel, wo die Stirne eingesattelt ist, erheblich breiter als ein Auge. Stirnaugenränder gebogen. Stirne in der Längsmitte matt selbrot, mit zwei dunkelbraunen verwaschenen Striemen von den Spitzen der grau bereiften Scheitelplatten nach vorne hin. Stirnseiten und Wan- gen hell wachsgelb. Augenränder silberweiß. Die feinen Stirnhaare gelblich. Das ganze Untergesicht und der untere Hinterkopf rötlich wachsgelb; die unteren Enden der Fühlergruben und in deren Fort- setzung Striemen an den Seiten des Epistoms und Praelabrums dunkel- braun. Der obere Hinterkopf ist mit Ausnahme des Cerebrales schwarz- braun, aber graulich bereift; nur an den Seiten in je einem größeren, verwaschen begrenzten Flecke am Augenrande tritt die dunkle Grund- farbe hervor. Gesichtsrücken ohne Runzeln. Wangen so breit wie das breite dritte Fühlerglied, das etwas über zweimal so lang wie breit ist. Die Fühler sind deutlich länger als die Hälfte des Untergesichtes, rot, das dritte Glied dunkler. Arista nackt, an der diekeren Wurzel rot, am Ende (7) mit einer Palette. Die Augenränder des Untergesichtes diver- gieren stärker als gewöhnlich. Praelabrum breit, vorstehend. Im Pro- file ist die Hälfte der Augenhöhe etwas größer als die Backenhöhe und etwas kleiner als die Länge eines Auges. Innere Vertikalborsten fehlen. Thorax und Schild rotbraun, gelbgrau bereift. Die Zentralregion des Rückens ist bis auf zwei kleinere rote Flecke hinten vor den Dorso- zentralborsten dunkel aschgrau und ähnlich wie bei Eupr. tenuicornis Macqu. angegeben, schwarzbraun der Länge nach gestriemt, an der Quer- naht unterbrochen. Schild oben mit drei braunen Längsstriemen. Meso- pleuren oben mit einem großen Fleck und darunter mit einem Punkte von roter Farbe. Brust und Hinterrücken schwarzbraun. Behaarung wie bei fenuicornis Maequ. Schild mit sechs Borsten, die äußeren nach oben gerückt. Hinterleib olivengrau, die in der Mitte nach vorne verbreiterten Hinterränder der Tergite sepiabraun, der zweite Ring in geringster, der fünfte in größter Ausdehnung. An den Hinterrändern der Tergite stehen lanzettliche gelbe Borsten, ‚einige zerstreut auch auf der Fläche des vierten und fünften. Die längeren feinen Haare in der Medianlinie aller Tergite und an der Hinterleibswurzel sind gelb, die kurzen sonst schwarz. Die Arten der Platystominen. 399 Hüften und Schenkel pechbraun, etwas graulich bereift. Schienen und Füße wie bei tenwicornis Macqu. angegeben, dem @' fehlen aber die bandartigen Borsten der Vorderferse. Vorderschenkel mittellang beborstet. Flügel hyalin, vorne etwas gelbliehgrau, mit verwaschenen hell- braunen, meist rundlichen isolierten Flecken von mittlerer Größe, die in Längsreihen in den Zellen liegen und nirgends zu deutlichen Quer- binden geordnet sind. Die größten Flecke liegen am Ende der zweiten und dritten Längsader. Charakteristisch für die Art ist ein größerer schwarzer Fleck, der die Wurzelhälfte der Subkostalzelle und den darunterliegenden Teil der Marginalzelle ausfüllt. Die Spitze der ersteren Zelle ist gelb. Das Ende der ersten Hinterrandzelle ist kaum merklich verengt, fast parallelrandig. Schwinger gelb. Flügelschüppchen weiß, dunkel gerandet. Thorax- schüppehen bräunlichweiß. Körper und Flügel zirka 10 mm lang. 25. Euprosopia seepunctata Osten-Sacken. Notopsila sexpunctata Osten-Sacken, Berl. Ent. Zeitschr., Bd. XXVI, p. 210 (1882). — Platystoma atomarium'‘) Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 9, p. 29, 84 (1861). 1 2 von den Philippinen. — Batchian, Molukken-Insel (Walker). „Head yellowish-red, the middle of the face paler and longitudinally wrinkled; on each side of the vertex, near the eye, a comma-shaped, black depression; antennae scapus deep black; another black spot at the bottom of the antennae furrow below the tip of the antenna; a third on the facial orbit, at the same hight as the root of the antenna; the 3. joint of the latter is yellowish-red, about four times as long as it is broad; arista glabrous, brown, reddish at base. Thorax and abdomen grayish-black, microscopieally punctate and chagreened, elothed with sparse, short, appressed golden-yellow pile. Femora grayish-black, grayish-pillinose, the tips of the four posterior ones, as well as the tibiae yellowish-red; first tarsal joint yellowish-white; the others brown. Wings subhyaline, sparsely mottled with pale brown spots, arranged longitudinaly in the cells; some of them assume the appearence of irre- gular erossbands. Length 8—9 mm. — NB. The eyes, in life, are pur- plish green, with a single narrow longitud. stripe near the fronto-facial orbit.“ 26. Euprosopia Mohnikei Dolesch. Pachycyphala Mohnikei Doleschall, Nat. Tijdschr. Nederl. Ind., Vol. 17, p. 116, 72 (1858). — Notopsila Mohnikei Osten-Sacken, Berl. Ent. Zeitschr., 1882, pP. 209. €) Nomen bis leet., — nee Platyst. atomarium Walker, 1. c., Vol. IV, p. 148 (1860), ein Synonym zu Platyst. rigidum Walker. 360 Friedrich Hendel. „Nigro-einerea, tota subtiliter aureo pilosa, fronte rufa; alis magnis nigro reticulatis, pedibus nigris, tarsis albicantibus. Long. 3”. Kort en dik: geheel met zeer korte bijna schubvormige gond- kleurige metaalachtig glinsterende haartjees bedekt. De kop in het 00g- vallend groot; het voorhoofd breed, bruinrood, gondhaarig. — De oogen groen en rood gevlekt. De sprieten klein, zwart; aan den buitenkant van elken spriet, op de hoogte van het eerste lid, een zwart gekleurd punt- vormig groefje; eene tweede streepvormige groef dient om het 3de lid der sprieten op te nemen. — Het epistomium dik en een weinig om gekruld. — De thorax zoo breed als long, hoog, met eene zeer duidelijke scheiding tusschen het seutellum. — Het achterlijf zoo lang als de thorax; naar voren zeer breed, puntig eindigende. — De pooten zwart, het eerste lid der tarsen wit; alle kort en sterk, met groote tarsen. — De alulae grot, geelachtig; de halteres klein, roodbruin. — De vleugels zoo lang als het achterlijf, bread, grijs, met talrijke zwartbruine gelijkmatig ver- deelde punten.“ Molukkeninsel Amboina. 27. Euprosopia albifacies Dolesch. Pachycephala albifacies Doleschall, Nat. Tijdsch. Nederl. Ind., Vol. 17, p. 117, 12 (1858). „Olivaceo-einerea, vix pilosa, fronte rufa, oculis viridibus, antennis rufis, facie alba, thorace albieante vittulato; alis sublimpidis fusco reti- eulatis; pedibus concoloribus fuseis. Long. 4”. Iets slanker van gedaante dan de voorgaande soort (Mohnikei). Groenachtig-grijs zonder den minteen glans. De oogen groen; de vertex bruinrood, evenzoo de sprieten; de plaats tusschen de sprieten en het epistomium geelachtig wit. — Aan de zijvlakten van den thorax eenige stijve lange zwarte borstelharen; overigens is de thorax bijna kaal; op de rugvlakte eenige on duidelijke liehtere fijne langs strepen. — Het achterlijf klein, spits eindigend, het eerste segment digt roodhaarig, de achterrand hoekig nitgesneden. — De pooten zwartbruin, de tibiae bruinrood. De halteres geelachtig. — De vleugels veel langer dan het achterlijf, breed; grijsachtig-donker- bruin gevlekt, vooral in de bruitenhelft waar de vlekken eenige dwars- banden vormen.“ Molukkeninsel Amboina. 28. Euprosopia tarsalis Walker. Platystoma tarsale Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. VII, p. 237, 37 (1864). Q, Serang-Insel, Molukken. „Black dull. Head white; frontalia red, black in front; peristoma piceous on each side. Proboseis and palpi black. Antennae piceous, not reaching the epistoma. Thorax with four sligth einerous stripes; sides and peetus einereous; seutellum shining. Abdomen whitish, abruptly Die Arten der Platystominen. 561 styliform at the tip, not longer than the thorax, with two black bands, of which the second is apieal. Tarsi white towards the base. Wings cinereous, with four black bands; 1st band incomplete hindward, bent inward an dilated in front, where it is accompanied by some little trans- verse black streaks; 2nd and 3rd bands transversely streaked with yel- lowish in front: 4th band angular in front, and extending along the costa to the tip of the wing; veinsblack; discal transverse vein nearly straight, parted by one-fourth of its length from the border, and by much more than its length from the praebrachial transverse vein; halteres pale yellowish. Length of the body 6 lines; of the wings 12 lines.“ 29. Euprosopia basalis Walker. Platystoma basale Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. IV, p. 148, 175 (1860). Q, Celebes, Makessar. „Cinereous; head white about the eyes and beneath, and with 3 whitish lines on the front; epistoma not prominent; proboseis large; antennae black towards the base, not near reaching the epistoma; 3nd joint elongate-conieal, about twice the length of the 2nd; arista plumose; thorax with indistinet brown stripes, and on each side with black shining testaceous-bordered spots; seutellum black, shining, with a ceinereous stripe; abdomen einereous-hlack, oval, tawny on each side at the base, a little shorter and narrower than the thorax: hind borders of the seg- ments whitish; legs black; tibiae an fore femora with a whitish band on each; wings slightly greyish, with several irregular transverse blackish marks near the base, with a broad exterior blackish band, which is dilated and contains a whitish streak towards the costa and with an irregular subapical blackish band; veins black; discale transverse vein nearly straight and upright, parted by more than half its length from the border, and by nearly twice its length from the praebrachial trans- verse; halteres white. Length of the body 2!/,lines; of the wings 4!/, lines.“ 30. Euprosopia producta Walker. Platystoma productum Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. V, p. 293 (1861). ©, Batchian, Molukken-Insel. „Cinereous black, stout, elongate. Head luteous, brighter above than in front, white behind and about the eyes; a ferruginous point on each side of the vertex; face with a black stripe between the white groo- ves for the antennae. Antennae tawny, a little more than half the length of the face; 3rd joint linear, slender, full six times the length of the 2nd; arista simple, full twice the length of the 3rd joint. Thorax with four slender einereous stripes; sides and pectus also einereous; humeral calli tawny. Abdomen a little shorter and narrower than the thorax, reddish on each side and beneath; oviduet black short. Posterior femora 362 Friedrich Hendel. red towards the tips; posterior tibiae red, with black tips; fare femora and fore tibiae slightly streaked with red. Wings einereous, with nume- rous blackish points and transverse dots; apical part with three blackish bands, the 1st interrupted; veins black; discal transverse vein straight, upright, parted by full one-third of its length from the border, and by more than its length from the praebrachial transverse vein; halteres piceous. Length of the body 4 lines; of the wings 8 lines.“ 31. Euprosopia multivitta Walker. Platystoma multivitta Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. III, p. 113, 128 (1859). Aru-Islands. d; einereous. Head white behind and about the eyes, vertex luteous; face and antennae tawny, 3. joint of the latter long, slender, linear; arista very slightly plumose; thorax with eight hoary stripes; peetus hoary; abdomen with a hoary band on the fore border of each seement; legs black; wings limpid, with four blackish bands, and with some blackish marks nearer the base; two blackish streaks between the first and second bands; veins black; discal transverse vein straight, parted by one-fourth of its length from the border, and by very much more than its length from the praebrachial transverse; halteres black. Length of the body 4lines; of the wings 8 lines.“ 32. Euprosopia frontalis Walker. Platystoma frontale Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. V, p.268, 20 (1861). J', Tond, Celebes. „Cinereous. Head testaceous; front black, slightly oblique; face flat, very long, slightly retracted, forming an obtuse angle with the front, with a black spot on each side of the epistoma. Antennae about half the length of the face; 3rd joint linear, very long; arista hare, hardly longer than the 3rd joint. Disk of the thorax blackish, with four slender einereous stripes, the inner pair almost contiguous. Abdomen black, elongate-oval, much shorter and rather narrower than the thorax, eine- reous towards the base, with two einereous spots on each side of the middle part, and with a broad subapical einereous band. Legs darkred; femora black towards the tips; tibiae streaked with black; tarsi black except towards the base. Winge pale cinereous, with a luteous tinge about the slightly dilated basal part of the costa, with numerous black spots and dots, most of which form four irregular bands; veins black, luteous towards the base; discal transverse vein almost straight, parted by one-fourth of its length from the border, and by nearl twice its length from the praebrachial transverse vein. Length of the body Slines; of the wings 16 lines.“ Die Arten der Platystominen. 363 33. Euprosopia australis Walker. Platystoma australe Walker (nom. bis lect.), List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 1061 (1849). Geschlecht ? Australien. „Head pale yellow, adorned with broad deep brown stripes between the eyelets and the base of the feelers, and having a short brown stripe on each side towards the epistoma: eyes darkred; fore part rather flat, its facets a little larger than those elsewhere: sucker black, elothed with tawny hairs: palpi black, beset with black bristles: feelers ferruginous, about half the length of the face, their grooves pitchy; 3. joint nearly linear, conical at the tip, about four times the length of the second; bristle black, bare, tawny towards the base, near thrice the length of the 3. joint: chest pale reddish brown, adorned with 2 regular black stripes, and with 4 irregular hoary stripes: abdomen obeonical, dark brown or black, dull, elothed with white hairs, not longer than the chest, hind borders of the segments hoary; legs pitchy; shanks dark tawny with pitchy tips; feet black, white at the base: wings colourless, adorned with many small brown spots, which are chiefly along the fore border and the hind border; a blackish-brown band extends across the middle of the wing and be- comes narrower and paler as it approaches the hind border; near the tip there is another brown band of equal breadth, and a little beyond the latter a brown irregular stripe runs along the fore border to the tip of the wing; wing-ribs and veins black; lower eross-vein nearly straight: scales dingy white; poisers tawny. Length of the body 4lines; of the wings 9 lines.“ 71. Genus Engistoneura Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 43 (1875). Tabelle der Arten. Die hellen Striemen des Rückens werden durch die Na Grundfarbe des Thorax hervorgebracht . . . 2 ee — Die hellen Striemen des Rückens w oe nur a: weibliche Be- reifung der sonst schwarzbraunen Grundfarbe erzeugt . . . 1 1. Die braune Querbinde von der Kosta bis um die kleine Querader herum ist wurzelwärts durch einen glashellen Zwischenraum iseherttt HPISUR ee — Obige Querbinde hängt w rzap ärts Et sh dem Br aun dr Flügel- vorderrandes zusammen. 3. E. obscura n. Sp. 2. Taster gelb, Stirne länger als breit. Die äußere der zwei glashellen Querbinden des Flügels gerade, senkrecht und schmäler als die vorhergehende. 1. E. maerens Fabrieius. — Taster an der Spitze schwarz. Stirne kaum so lang wie breit. Die 364 Friedrich Hendel. äußere der zwei glashellen Querbinden der Flügelspitze ist an den Enden nach außen gebogen und so breit wie die vorhergehende. 2. E. catogastera Bigot. 3, Schildehen in der Mitte gelb, an den Seiten dunkelbraun; jenseits der hinteren Querader zwei gelbe Querbinden. 4. E. flavipennis n. SP. — Schildehen am Rande gelb, oben in der Mitte dunkelbraun . . 4 4. Jenseits der hinteren Querader zwei helle Querbinden. Über die kleine Querader geht eine schmale braune Querbinde von der Kosta bis zum ununterbrochen braunen Längsschweif des Flügelhinter- randes. 5. E. parallela Wiedemann. — ‚Jenseits der hinteren Querader nur eine helle Querbinde. Die braune Querbinde über die kleine Querader endet an der Discoidalis. Unter derselben durchbriceht eine glashelle Querbinde das Braun des Flügelhinterrandes. 6. E. lugens Fabrieius. 1. Engistoneura maerens Fabricius. Fabrieius, Ent. Syst., Vol. IV, p. 349, 151 (Musca) (1775). — Syst. Antl., p. 327, 8 (Dictya) (1805). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 263. Wiedemann, Analecta ent., p. 16, Fig. 11 (Ortalis) (1824) und Aubereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 457, 1 (Ortalis) (1830); Enderlein, Zool. Jahrb., Vol. 83, P. 375. (312). Syn. Trypeta albovaria Walker, Dipt. Saund., Vol. 4, p. 383, Tat. 8, Fig. 4 (1852). — Loew, Berl. Ent. Zeitschr., 1861, p. 256. 1 @ aus Guinea, die Type Wiedemanns im Wiener Hofmuseum. — Kamerun (Enderlein). Kopf glänzend rötlicehgelb. Auf der Stirne sind die Ozellen- und Scheitelplatten pechschwarz, die Augenränder und ein spitzes Dreieck vor den Ozellen hellgelb; der Rest ist bräunlich, am gesättigtsten die konvexe Vorderstirne. Neben den Fühlerwurzeln am Augenrande zwei silberscehimmernde Flecke. Die untersten Enden der Fühlergruben glän- zend schwarz. Darunter ist der Mundrand jederseits breit rotbraun ge- fleekt. Auch das Praelabrum ist beiderseits pechbraun. Taster, Fühler und Rüssel rotgelb. Pleuren ockergelb. Ein vorne und hinten gerade begrenzter Fleck auf der Mitte der Mesopleuren, die Brustseite der Sternopleuren und die hinteren Pleuren, sowie die Seiten des Metanotums dunkelbraun. Auf der Oberseite des Thorax tritt die Grundfarbe in vier, durch eleichbreite, weißgrau bestäubte Längsstreifen getrennte sepiabraune Longitudinalstriemen, die sich nach vorne hin etwas einander nähern und verjüngen, hervor. Die äußeren ziehen vom Humeralcallus beider- seits der Notopleuralnaht bis zur Flügelwurzel; die zwei inneren setzen sich nach hinten auf die Schildehenseiten fort. Die Oberfläche des Rückens ist fein chagriniert, glänzt etwas und hat schwach metallisch Die Arten der Platystominen. 369 violetten Schimmer. Die kurze Behaarung auf Rücken und Schild ist schwarz. Hinterleib lebhaft violett gefärbt, an der Wurzelhälfte gelb, hinten rot behaart. Vorderhüften und die vier hinteren Beine hellgelb. Die Schenkel- spitzen und die beiden Schienenenden der letzteren schwarzbraun. Die vier hinteren Hüften braun. Vorderbeine schwarzbraun, nur der Fuß am Ende rötlich. Vorderschenkel ventral an der Spitze mit zwei Dornen. Die vier hinteren Füße rotbraun, deren Fersen mit Ausnahme der Spitze rotgelb. Die zwei glashellen Querbinden der Flügelspitze sind gerade, senk- recht und parallel; die äußere ist schmäler. Die von der Kosta über die kleine Querader laufende braune Querbinde endet an der Discoidalis und wird beiderseits von glashellen Zwischenräumen begrenzt, die sich unten in der Discalzelle vereinigen. Letztere ist in den zwei Wurzel- dritteln glashell. Das Braun des Flügelvorderrandes in der Wurzelhälfte ist ungefleckt. Die kleine Querader steht etwas jenseits der Mitte der Discalzelle. Erste Hinterrandzelle an der Mündung stark verengt. Schüppehen und Schwinger hellgelb. Körper 9 mm, Flügel 10 mm lang. 2. Engistoneura catogastera Bigot. Megaglossa catogastera Bigot, Ann. Soc. Ent. France, p. 384, 35 (1891). 2 Q aus West-Afrika, Togo (Amedzowe), in der Sammlung Pron Herrmann. Bigots Stücke stammen aus Assinia. — 1 Q aus West- Afrika, Ashanti, Obuasi (leg. Graham), im Zool. Mus. Cambridge. Der Eng. maerens F. bis auf folgende Unterschiede gleich. Die Färbung des Kopfes, Leibes und der Beine ist überall dunkler. Die Stirne ist größtenteils schwarzbraun, weniger konkav in der Mitte und auch breiter. Während dieselbe bei E. maerens F. deutlich länger als breit ist, ist sie hier kaum so lang wie breit. Taster an der Spitze breit schwarzbraun. Pleuren dicht graulich tomentiert. Am Flügel ist die äußere der zwei glashellen Spitzenquerbinden nicht gerade, sondern derart gebogen, daß das obere Ende mit der vor- hergehenden hyalinen Querbinde beträchtlich divergiert. Der glashelle Zwischenraum vor der braunen Querbinde über die kleine Querader er- reicht breit die Subkosta und nicht verschmälert wie bei E. maerens F. Körper und Flügel 13 mm lang. 3. Engistoneura obscura n. Sp. Jg 9 aus W.-Afrika, Kribi und Buea, in der Sammlung des Herrn B. Liehtwardt. 366 Friedrich Hendel. In der Flügelzeichnung der E. maerens Fab. sehr ähnlich. Die zwei parallelen, ‘geraden und senkrechten glashellen Querbinden der Flügelspitze haben aber gleiche Breite und die braune Querbinde der kleinen Querader ist nicht isoliert, sondern hängt breit mit dem Braun des basalen Flügelvorderrandes zusammen. Der glashelle Zwischenraum vor der kleinen Querader reicht oben nur bis zur Cubitalis hinauf. Die Färbung des ganzen Leibes ist wie bei E. catogastera viel dunkler als bei der Fabrieiusschen Art, der Rücken und das Schild schwarzbraun. Die rote Längsmitte der Stirne hebt sich besonders deut- lich ab. Die Stirne ist etwas länger als breit. Körper 95—10 mm, Flügel 10—10°5 mm lang. 4. Engistoneura flavipennis n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 260—262. 3 d 9 aus West-Afrika, Kumasi, Ashanti (leg. Dr. Graham, 18. Oktober), im British Museum. Kopf glänzend rotgelb. Scheitelplatten, Özellendreieck und Scheitelkante- sowie die Vorderstirne vor der Mulde pechschwarz. Die unteren Enden der weißbereiften Fühlergruben mit glänzend schwarzem Fleck. Epistom und Praelabrum seitlich rotbraun gefleckt. Fühler gelb- rot, drittes Glied derselben etwas intensiver. Taster und Rüssel rotgelb. Stirne länger als breit. Epistom im Profile deutlich vortretend, Fühler- gruben etwas länger als das halbe Gesicht. Thorax und Schild von glänzend rotgelber Grundfarbe. Auf dem fein chagrinierten Rücken dieselben vier sepiabraunen Längsstriemen wie bei E. maerens F. Die zwei seitlichen sind aber nach vorne hin fast linienartig verschmälert. Die mittleren treten auch hier auf die Schild- seiten über und setzen sich sogar auf das Metanotum fort. Die Zwischen- räume sind nicht weiß bereift, sondern zeigen die rotgelbe Grundfarbe. Die kurze und feine Behaarung des Thorax und des Schildes ist schwarz. Hinterleib glänzend metallisch blaugrün, glatt, vorne gelb, hinten mehr rot behaart. Eine Längsstrieme durch die Rückenmitte und die Seiten in der Wurzelhälfte sowie der Bauch rotgelb. Erstere ist in der Wurzelhälfte des Hinterleibes breit und wird nach hinten zu linienartig schmal. Hüften und Beine rotgelb. Füße mit Ausnahme der Ferse der vier hinteren Beine schwarz. Vorderschenkel unten nur mit einem Dorn ver- sehen. Flügel intensiv und lebhaft gelb tingiert. Die zwei hellen, schiefen und etwas gebogenen Querbinden der Flügelspitze sind so breit oder breiter als die begrenzenden braunen, was besonders an der braunen 3inde über die hintere Querader auffällt, die bei den anderen Arten sehr breit ist. Diese Binde ist meist auch an der Kosta durch einen Die Arten der Platystominen. 367 gelben Keilfleck gespalten. Der braune Längswisch parallel dem Flügel- hinterrande gelagert berührt gerade an der Posticalis die genannte Quer- binde. Der Flügelvorderrand ist nur bis zur Radialis herab braun. Von der Spitze der Subkostalzelle zieht eine braune Linie bis zur kleinen Querader herab und säumt diese auch oft. Die kleine Querader ist die Länge der hinteren von dieser entfernt. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung weniger als bei der Verwandtschaft der E. maerens F. verengt. Schüppchen und Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 10—11 mm lang. 5. Engistoneura parallela Wiedemann. Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 458, 2 (Ortalis) (1830). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 265. 1 Q aus Sierra Leone, West-Afrika, die Type Wiedemanns im Wiener Hofmuseum. Kopf glänzend rotgelb. Stirne und Fühlergruben wie bei E. flawi- pennis gefärbt. Stirne so breit wie lang. Der Mundrand ist in der Mitte gebräunt; seine Seiten und das Praelabrum sind ganz gelb. Fühler, Rüssel und Taster gelbrot, letztere an der Spitze breit schwarz. Thorax wie bei E. flavipennis gefärbt. Die zwei mittleren braunen Längsstriemen des Rückens treten aber nicht auf die Schildseiten über, das Schildehen ist vielmehr in der Mitte der Oberseite mit einem großen Basalfleck geziert. Metanotum aber mit zwei lotrechten braunen Seiten- striemen. Hinterleib glänzend metallisch violett, wie bei E. flavipenmis be- haart. Hüften und Beine rotgelb. Schienenenden verwaschen gebräunt. Die Sehenkelspitzen kind schwarzbraun, was an den mittleren und hinteren Beinen stark abgeschwächt erscheint. Vorderschenkel auch hinten gebräunt und ventral mit drei Dornen besetzt. An den Füßen sind die drei Endglieder schwarz. Die zwei glashellen Querbinden der Flügelspitze sind gerade, parallel und gleich breit, auch breiter als bei E. maerens F. Die braune Binde über die hintere Querader ist aber parallelrandig und nicht unten verbreitert. Charakteristisch für die Art ist, daß die braune Querbinde über die kleine Querader sich nach unten fortsetzt, dort mit dem braunen Längswisch des Hinterrandes zusammenhängt und auch oben beiderseits durch glashelle Zwischenräume isoliert wird. Im Braun des Flügelvorder- randes sieht man einige hellere, aber verwaschene Flecke. Die kleine Querader steht etwas jenseits der Mitte der Discalzelle. Erste Hinter- randzelle weniger als bei E. maerens F. verengt. Schüppehen und Schwin- ger hellgelb. Körper 11 mm, Flügel 115 mm lang. 368 Friedrich Hendel. 6. Engistoneura lugens Fabricius. Fabrieius, Ent. Syst., Vol. IV, p. 348, 150 (Musca) (1775). — Wiedemann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 459, 3 (Ortalis) (1830). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 264. 1 g' aus West-Afrika, Sierra Leone, die Type Wiedemanns im Wiener Hofmuseum. Kopf rotgelb. Stirne ungefähr so lang wie breit, vorne etwas verschmälert. Ozellen- und Scheitelplatten schwarz. Stirnlängsmitte heller als die Seiten gefärbt. Die roten Fühler und deren Gruben nur so lang wie das halbe Gesicht, letztere unten nicht schwarz gefleckt; Gesicht im Profile fast gerade und lotrecht, wie das Praelabrum und die Taster einfärbig rotgelb. Thorax und Schild wie bei E. parallela Wied. gefärbt und ge- striemt; nur das Metanotum ist einfach gelb und entbehrt der zwei braunen Längsstriemen. Hinterleib metallisch violett schimmernd, teilweise rotbraun durch- scheinend. Das basale Doppelsegment ist an den Seiten und oben in Form eines spitzen gleichschenkeligen Dreieckes hellgelb. Die Behaarung ist an der Hinterleibswurzel gelb, sonst dunkler, mehr rot. Hüften und Beine rotgelb; die letzten drei Fußglieder schwarz. Vorderschenkel ventral an der Spitze mit drei schwarzen Dornen besetzt. Flügel dunkelbraun mit zwei durchgehenden hyalinen Querbinden. Die erste geht über die kleine Querader, ist aber oberhalb der Discoidalis durch zwei schmale braune Striemen in drei Teile gespalten. Die zweite liegt jenseits der hinteren Querader. Der breite braune Zwischenraum zwischen beiden ist hinten stark verbreitert und enthält vorne und hinten ein weißes Striemchen. Auch die braune Flügelspitze ist hinten in der zweiten Hinterrandzelle weiß gefleckt. Hyalin sind ferner auch noch die zwei Wurzelzellen, ein Fleck um die Discalzellenwurzel herum und das Spitzenende der Kostalzelle, wenn auch etwas getrübt. Die Mündungen der Subkosta und Radialis fallen fast zusammen, so lang ist die erstere ausgezogen. Schüppchen hellgelb. Schwinger fehlen der Type. Nach Wiede- mann ist deren Kopf braun. Körper 11 mm, Flügel 12 mm lang. 6 © aus Sierra Leone, Moyamba, 26. September (J. J. Simpson, Ent. Res. Comm.), sind im Vergleiche mit der unreifen Type ausgefärbte Stücke. Die Vorderstirne ist mit Ausnahme der Mitte dunkel violett- braun an den Seiten, welche Verdunkelung sich nach oben hin verjüngt. — Der Hinterleib ist tief metallischblau, an den Seiten und in der Mitte rotgelb. Die Arten der Platystominen. 369 Die helleren Stellen des Flügels sind an der Wurzel und in der vorderen Hälfte des Flügels gelb, ganz vorne sogar gelbrot und nur am Hinterrande weiß. Schwinger gelb, der Kopf dunkelbraun. Körper und Flügel 11—12 mm lang. 72. Genus Peltacanthina Enderlein. Zool. Jahrb., Vol. 33, p. 363 (1912). Tabelle der Arten. Flügel nur mit einigen weißen Querlinien in der Spitzenhälfte, nie aber gitterartig weiß punktiert oder gefleekt. Thorax und Schild un- bestäubt, glänzend. Subgen. Engistoneuroides. — Flügel von weißen Punkten und Flecken gitterartig durchbrochen oder es sind wenigstens einige solche Punkte a Subgen. Peltacanthina s. str.) . - -UOUIE MRBEER | 1. Wangen so breit wie das dritte Fühler on We nur wenig schmäler, ünten ‚nicht linear. >. 1... 7» ER UTTRR LER DERN N OB — Wangen sehr schmal, unten neben den Be Ken a: 2. Hinterleib mit eelbschimmernder Behaarung bedeckt. Tasterspitzen breit schwarz . . ee ern a De an Ze — Hinterleib schwarz Bella. Taster ganz rot. An der Mündung der ersten Hinterrandzelle kein weißer Fleck . . » 2... 4 3. An der Mündung der ersten Hinterrandzelle ein weißer Fleck. Vorder- füße ganz schwarz (Fig. 61). 3. P. mythodes n. Sp. — Dort kein weißer Fleck. Vorderferse rot. Rücken und Schild ganz matt. 4. P. paramythodes n. Sp. 4. Flügel von großen weißen Flecken, die in der ersten Hinterrand- und Discalzelle normal einreihig liegen, durchbrochen. Füße ganz rotbraun. 5. P. asthenes n. SP. — Flügel von kleinen weißen Flecken, die in obengenannten Zellen normal zweireihig liegen, durchbrochen Haie 148 5. Füße am Ende schwarz. Schienen schwarz. 1. P. stictica Fab. — Füße ganz rot. Schienen teilweise rotbraun. 2. P. simillima n. Sp. 6. Flügel einfärbig rauchbraun, vorne und an der Wurzel rot, in der Mitte des Vorderrandes mit einigen kaum merklichen helleren Punkten. 10. P. fumipennis n. Sp. — Flügel überall deutlich von zahlreichen weißen Punkten durch- broebeng -#%.:5.,.: nt Pr A 1 . Eine über die Enlere One er de Brando, eg: einfärbig braune Querbinde hebt sich von der daneben dicht weiß gegitterten Kivseltläche dunkel ab. Sen nt nee s) Eier gehört auch u wegen‘zu kurzer Beschreibung nicht einreihbare Art P. guttatum Bezzi, siehe Nr. 32. Abhandl. d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 1. 24 a 10. dr 14. 16. Friedrich Hendel. Flügel ohne diese ungefleckte Querbinde . . . . a) Erste Hinterrandzelle parallelrandig. Die weißen Flecke des Flügels laufen größtenteils ineinander und bilden ein zusammenhängendes Maschenwerk mit braunen Kernen. Hinterleib glänzend. 6 mm lang (Fig. 66). 20. P. monotaenia n. SP. Erste Hinterrandzelle stark verengt. Flügel von zahlreichen isolierten weißen Punkten durchbrochen. Hinterleib matt bereift . . 9 7-—-Smm. Rücken und Beine rotbraun. Die weißen Punkte größer und weniger zahlreich: zweite Hinterrandzelle mit 20—25 Punkten, erste Hinterrandzelle mit drei Längsreihen von Punkten. 15: P.. minor, nz sp: 10—12 mm. Rücken und Beine dunkler, mehr pechbraun. Flügel- punkte kleiner und zahlreicher: zweite Hinterrandzelle mit un- gefähr 50 Punkten, erste Hinterrandzelle mit vier Reihen von Punkten (Fig. 64). 14. P. pectoralis Loew. An der Mündung der ersten Hinterrandzelle liegt ein weißer Fleck 11 Dieser:Fleck fehlt - 27: ; 2 20. Mai An Flügel in der Spitzenhälfte mit ein bis zwei, aus aneinandergereihten weißen Linien gebildeten Querbinden, wovon die jenseits der hinteren Querader sehr auffällig ist, versehen . . . ..... 12 Flügel ohne weiße Linienquerbinden . . . 2 2 2 2... 18 „ Arista lang gefiedert . .,. i e ; ee Arista behaart. aka in 1 Endhälfte ventral nur mit drei bis vier Dornen besetzt. 21. P. punctipennis n. SP. Taster an der Spitze oder auch die unteren Enden der Fühler- gruben am unteren Ende schwarzbraun. Vorderschenkel mit sechs bis. /sieben Dornen 4jh Ysternir I2 use. Ste nenn Ma Taster und Fühlergruben einfärbig rot. Vorderschenkel ventral mit zehn Dornen. 18. P. surniipennis Speiser. Die erste Hinterrandzelle wird außer dem weißen Flecke jederseits an den Enden nur noch von zwei weißen Linien oder Punktreihen durchquert. 19. P. cohaesa Speiser. Die erste Hinterrandzelle außerdem noch von fünf bis sechs weißen Punktreihen in der Mitte durchquert (Fig. 62). 17. P. nervosa Becker. . Größte Art, 18mm lang, mit feurig gelbrotem Thorax, Schild und Flügelwurzeln und glänzend schwarzen Beinen. Flügel sparsam weiß punktiert. 11. P. magnifica Walker. Kleinere Arten, 6—8 mm lang, mit schwarzem oder unauffällig rot- braunem Thorax. Flügel dicht weiß punktiertt . . .» .» . . 16 Thorax, Beine und Epistom schwarz. Subkostalzelle erweitert. Hinterleib schwarz pubesziert . . 4 al ul veuheäie 18. ne % 20. Die Arten der Platystominen. >71 Thorax und Schienen rotbraun. Epistom nur an den Seiten braun. Subkostalzelle schmal. Hinterleib gelb behaart. 6. P. epixantha n. Sp. Subkostalzelle ganz schwarz. Flügel kurz und stumpf, vorne stark konvex gerandet. 8. P. eribrosa Enderlein. Subkostalzelle mit ein bis zwei hellen Punkten. Flügel schlanker, vorne mehr gerade. 7. P. synapta n. sp. Arista nur kurz gefiedert, beim 5 mit Endpalette: Fiederbreite ge- ringer als die des dritten Fühlergliedes. Die vier Hinterbeine mit Ausnahme der Fußenden ganz rotgelb. 7 mm lang. 9. P. verberiger Speiser. Arista lang gefiedert, beim 5 ohne Palette, Fiederbreite größer als die des dritten Fühlergliedes. Schenkel und Schienen nie ganz ein- färbig rotgelb. Größere Arten, 14—16mm lang . . . ..19 Thoraxrücken und Schild einfärbig rot oder braun. Schenkel und SCHHENeWScHwarn.. 0 0 nen : 222 Rücken und Schild deutlich schwarz gefleckt. Schenkel ind Senne gelbrot, erstere mit schwarzer Spitze (Fig. 65). 16. P. splendida n. Sp. Thoraxrücken gelbrot. In der dritten Hinterrandzelle liegen außer den weißen Flecken unten an der Posticalis auch solche am Flügel- hinterrande. Axillarlappen mit weißem Mittelfleck. 12. P. Falkensteini Karsch. Thoraxrücken schwarzbraun, ockerig bereift. In der dritten Hinter- randzelle nur weiße Flecke unter der Posticalis;: jene des Flügel- hinterrandes fehlen ebenso wie der Mittelfleck des Schulterlappens. 13. P. cervina n. Sp. Thorax ockerfarbig i Thorax schwarz oder schwarzblau!') DD 8 DD I Kopf mit allen seinen Anhängen schwarzbraun. 28. P. trilineata Maequart. Rohr urangeronte NNONERNORMRE TE U A DE, EA Sclasıer sanz roiselb. 2... De Een et Taster an der Spitze breit a en Se u . Die weiße Querbinde zwischen den beiden Queradern ist an der Diseoidalis nieht unterbrochen, jene jenseits der hinteren Quer- ader oben gegabelt (Fig. 68). 22. P. gamma n. Sp. Die weiße Querbinde zwischen den beiden Queradern ist an der Discoidalis unterbrochen, jene jenseits der hinteren Querader oben nicht gegabelt. 25. P. albolineata Macquart. 1) Hieher gehört auch Nr. 26 P. concolor Bezzi, eine wegen zu kurzer Diagnose nieht einreihbare Art. 24* 312 Friedrich Hendel. - 25. Endhälfte des Flügels mit drei weißen durchgehenden und fast parallelen Linien, eine vor, zwei jenseits der hinteren Querader. 29. P. parallela n. Sp. — Jederseits der hinteren Querader nur eine weiße und durch- laufende Querlinie . . 2 >26 26. In der Verlängerung der een ee eh: eine ie Quer- linie von der Mitte der ersten Hinterrandzelle bis zur Kosta hinauf. 24. P. octodecim Speiser. — ÖObige Querbinde fehlt (Fig. 67). 23. P. geminata n. Sp. 27. Schildehen mit dem Thorax gleichfarbig . . . aa RER — Schildehen schwarzblau. Das basale Dee He Abdomens hinten schmal weiß gerandet. 3l. P. Be2zü nn. 28. Vorderfüße ganz schwarz. 27. P. bicolor Bezzi. — Vorderfüße an der Basis rotgelb. 80. P. thoracica n. Sp. Subgenus Peltacanthina s. str. 1. Peltacanthina stietiea Fabricius (Fig. 63). Platystoma sticticum Fabrieius, Syst. Antliat., p. 327, 9 (1805). — Wiede- mann, Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 569, 3 (1830). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 270. 8 J 9 aus Nyasaland, Zombadistrikt (leg. Dr. Norris) und nächst der Nkata-Bai (Ent. Res. Comm.), Brit. Central-Afrika (leg. Major Barce), Congo-Staat, Lualaba R. (leg. Dr. Massey), im British Museum in London. 8. Rhodesia, 14. Dezember. — Guinea (Wiedemann). Kopf im allgemeinen hell rotbraun; Stirne so lang wie breit, in der Mitte mit einer Quermulde, vorne etwas wulstig, überall mehr oder weniger grob gerunzelt. In der Färbung ist die Stirne dunkler als der Klypeus, namentlich vorne an den Seiten. Ozellenfleck und die Spitzen der kurzen Scheitelplatten sind in der Regel schwarz. Neben den Fühler- wurzeln eine kleine Beule auf den Wangen; ober- und unterhalb derselben liegt je ein silberweißer Fleck und noch weiter unten an den Wangen ein dritter. Der Längsrücken zwischen den Fühlergruben matt rotgelb, sehr fein und dicht punktiert. Die Backengruben sind wie die Wangen etwas beulig. Fühlergruben weiß bereift. Fühler, Praelabrum und Taster rot. Arista lang dunkel gefiedert; die Fiederfläche ist fast so breit wie das dritte Fühlerglied. Rüssel rotbraun. In der Verlängerung des hinteren Augenrandes läuft ein Silberband am Hinterrande der Backengruben bis nach unten. Wangen so breit wie das dritte Fühlerglied. Backen ungefähr !/, eines Auges hoch. Die Fühler sind nur die Hälfte des Untergesichtes lang. Thorax samt Schildehen metallisch blauschwarz, dicht rauh cha- griniert. Der Thoraxrücken ist dicht ockerfarbig bereift, matt. Die Grundfarbe zeigt sich nur in der dichten feinen Punktierung und meist am Hinterrande des Schildehens. Bei gut konservierten Stücken sieht Die Arten der Platystominen. 373 man in der Längsmitte des Rückens zwei sehr breite, nach hinten noch breiter werdende und auf die Schildbasis übertretende matt sepia- braune Striemen und außerhalb derselben noch je eine vorne und hinten abgekürzte und an der Quernaht unterbrochene gleichfarbige Längs- strieme. Die Zwischenräume zwischen denselben sind nur schmale Linien der ockerfarbigen Bereifung. An den Pleuren ist die Längsmitte der Mesopleuren von der Stigmatikalgegend bis nach hinten ockerfarbig bereift. Darüber, darunter und dahinter glänzen die Pleuren in der Grundfarbe. Beborstung und Behaarung schwarz. Schild mit sechs Borsten; vier Randwarzen deutlich. Hinterleib glänzend schwarzblau, nur sehr zart punktiert. Das basale Doppelsegment ist mit Ausnahme der Mitte weißgrau bereift. Diese Bereifung ist auch in geringer Intensität auf den Seitenrändern der Tergite drei und vier erkennbar. Die Behaarung des Hinter- leibes ist schwarz. Beine glänzend pechschwarz. Die äußersten Kniespitzen und die ersten zwei Fußglieder rot; letztere auch glänzend rot behaart. Vorder- schenkel in der Endhälfte ventral nur einreihig mit zirka vier kurzen Dornen besetzt. Flügel schwarzbraun, vorne dunkler als hinten, von milchweißen elliptischen Querfleckchen in allen Zellen, mit Ausnahme der an der Spitze rotbraunen Subkostalzelle, unterbrochen, aber derart, daß die Fläche des Braunen weitaus überwiegt. Zwischen Kosta und Cubi- talis liegen die Flecke einreihig, darunter zweireihig in den Zellen. Der Zahl nach in der Kostalzelle zwei; in der Marginalzelle fünf; in der Sub- marginalzelle sieben bis acht; in der ersten Hinterrandzelle fünf bis sechs Paare, teilweise miteinander verschmolzen oder auch nur ein Fleck entwickelt — ein weißer Fleck an der Zellenmündung fehlt stets; in der zweiten Hinterrandzelle am Rande des Flügels drei bis vier, innen auch drei bis vier: in der dritten Hinterrandzelle ebenfalls am Rande drei bis vier, innen drei bis sechs Flecke: in der Discalzelle fünf bis sieben Flecke. Flügelwurzeln und Adern dort schwarz. Die kleine Querader steht meist etwas vor der Mitte der Discal- zelle. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung durch die starke Biegung der Cubitalis beträchtlich verengt. Schüppchen weiß, Schwingerkopf schwarzbraun. Körper 85—10 mm, Flügel 9—11 mm lang. 2. Peltacanthina simillima n. sp. 11 5 9 aus Nyasaland, Mt. Mlanje, Oktober-November, und Zomba; aus $.-Rhodesia, Inyamakuga, Dezember. Ent. Res. Comm. Die Art steht der Pelt. stietica Fab. äußerst nahe und ist durch folgendes kenntlich. 314 Friedrich Hendel. Ihre Füße sind ganz und gar hellrot, am Ende nicht schwarz. Die Schienen und manchmal auch die Schenkel sind teilweise rotbraun. Der letzte Abschnitt der Cubitalis ist ganz deutlich weniger gebogen als bei stietica Fab. Die Gröbe beträgt nur 8—9 mm. ” 5. Peltacanthina mythodes n. sp. (Fig. 61). 4 5 9 aus Nyasaland (near Upper Songwe River, Ent. Res. Öomm.), dann vom Fube des Nehisi-Berges. Marimba-Distr. (leg. Dr. Pask),. und von den Abhängen des Nyika-Plateaus (leg. Dr. Norris), im British Museum in London. Der Kopf ist dunkelrot. Die Stirne dunkelrotbraun; vorne an den Seiten, dann die Wangen und Backengruben, das dritte Fühlerglied, das Epistom in verschiedener Ausdehnung, das Ende der Fühlergruben, das Praelabrum und die Tasterspitzen schwarzbraun. Auch der Hinter- kopf ist in der Halsgegend dunkelbraun. Fühler etwas länger als die Hälfte des Untergesichtes. Thorax und Schild metallisch stahlblau, dieht rauh chagriniert, überall aber glänzend und nur auf dem Rücken in einigen wenigen Linien braun tomentiert. Es sind dies eine Querlinie in der Vertiefung vor dem Schildehen, dann zwei Längslinien an den Rückenseiten, die an der Quernaht unterbrochen sind, sich vor derselben vereinen und ober- halb des glänzenden Humeraleallus enden. Pleuren ganz unbestäubt. Schild mit sechs Borsten, vier Randwarzen deutlich. Hinterleib glänzend erzgrün, seitlich am basalen Doppelsegment nur schwach weißlich bereift. Die Behaarung sechimmert deutlich gelblichweiß. Beine glänzend pechsehwarz, Schenkel etwas metallisch schim- mernd. Vorderfüße ganz schwarz; an den vier hinteren sind die zwei Wurzelglieder rotbraun. Vorderschenkel in den zwei Enddritteln ventral außen mit ungefähr sieben starken und ziemlich langen Dornen besetzt: die innere Reihe ist viel schwächer und kürzer. Flügel im allgemeinen wie bei sfictica gezeichnet, jedoch sind die milchweißen Flecke weitaus größer, so daß sie vielfach dem Braunen an Ausdehnung das Gleichgewicht halten. Die Subkostalzelle ist rot und hat drei braune Flecke. In der Marginal-, Submarginal- und ersten Hinterrandzelle sind durchschnittlich mehr weiße Flecke als bei stietica zu sehen. An der Mündung der ersten Hinterrandzelle, die deutlich weiter als bei stictica ist, ist stets ein größerer weißer Fleck zu sehen. Die kleine Querader steht meist etwas jenseits der Mitte der Diskal- zelle. Die Cubitalis ist weniger stark gebogen als bei stictica, die Sub- marginalzelle daher lange nicht so stark verengt und auch die Mündung der ersten Hinterrandzelle weniger zusammengezogen. Alles übrige wie bei stictica angegeben. Die Arten der Platystominen. 375 4. Peltacanthina paramythodes n. sp. 1 g aus Nyasaland, Zomba (Dr. Stannus). Ent. Res. Comm. Auf das Stück paßt die Beschreibung von P. mythodes mit folgen- den Unterschieden. Vorderstirne,. Gesicht und Praelabrum rot. Thoraxrücken. Sehild und eine Längsstrieme dureh die Meso- pleuren dieht matt ockerig bestäuht: ersterer mit vier mattschwarzen breiten Punktlängsstriemen. Vorderfersen hell rotbraun. — Im Flügel fehlt der weiße Fleck an der Mündung der ersten Hinterrandzelle und ist die Subkostalzelle bis auf die rote Spitze ungefleckt schwarz. Körper und Flügel 10 mm lang. 5. Peltacanthina asthenes n. Sp. 5 SQ aus Brit.-Zentralafrika (leg. Major Barce) und aus Nyasa- land, Zombadistrikt (leg. Dr. Norris). Auch der stietica Fabr. sehr ähnlich, aber viel kleiner und schlanker und noch durch folgendes verschieden. Hinterkopf meist schwarzbraun: Kopf dunkler rot. Arista länger gefiedert. Füße ganz und gar rot- braun. Schild auch wie bei stictica Fabr. Die weißen Flecke des Flügels sind in geringer Zahl vorhanden, aber weitaus größer als bei stictica und in der ersten Hinterrandzelle und der Discalzelle normal nur einreihig. In letzterer liegt ein Fleck an der Wurzel und zwei, die sich manchmal berühren, in der Mitte. Die Rand- flecke der zweiten und dritten Hinterrandzelle fließen mit den inneren zusammen. Die Wurzelzellen sind weiß, mit einem braunen Mittelfleck. Körper und Flügel 65—75 mm lang. 6b. Peltacanthina epixantha n. sp. cS' © aus Guinea im Wiener Hofmuseum; aus Ashanti, Kumasi (leg. Dr. Graham) und aus dem Kongo-Staate, Leopoldville („im tiefen Busch“), im British Museum in London. N. Nigeria, Mai—August (Dr. Scott). Ent. Res. Comm. Kopf rostbraun. Stirne so lang wie breit, runzelig punktiert, in der Mitte mit seichter Quermulde. Die kleine Beule neben den Fühler- wurzeln dunkelbraun, beiderseits von einem silberschimmernden Fleck begrenzt. Wangen linear, Backengruben schmal, Backen !/, der Augen- höhe hoch. Fühlergruben weiß bereift, am Unterrande mit einem glän- zend schwarzen Fleck. Seiten des Mundrandes und des Praelabrum manchmal dunkler braun. Auch die Ozellen- und Scheitelplatten können dunkler braun sein. Fühler rot; drittes Glied größtenteils schwarzbraun. Arista Jang dunkel gefiedert; die Fiederbreite übertrifft deutlich die Breite 316 Friedrich Hendel. des dritten Antennengliedes. Taster rot, mit breiter schwarzer Spitze. Hinterrand der Augen bis unten silberschimmernd. Thorax und Schild hell rotbraun bis dunkel kaffeebraun, dicht rauh chagriniert. Rücken und Oberseite des Schildehens matt ockerfarbig be- reift; ersterer mit undeutlichen dunkler braunen Längsstriemen ver- sehen. Die Pleuren glänzen etwas; nur die Mesopleuren sind in der Längsmitte mit Einschluß der Stigmatikalgegend dichter hell ockerig bereift. Die kurze Grundbehaarung des Rückens und Schildchens ist gold- gelb. Schild mit sechs Borsten und vier deutlichen Randwarzen. Hinter- leib schwarzblau oder violett, chagriniert oder unreif dunkel rotbraun, aber stark violett schimmernd, metallisch glänzend. Alle Tergite, am stärksten das basale Doppelsegment und das letzte, sind seitlich und am Hinterrande weißlichgrau bereift. Behaarung vorne gelblich bis hellbraun, hinten dunkler. Hüften und Schenkel hellbraun bis pechbraun. Schienen hell rot- braun, am Ende breit schwärzlich. Füße hellrot, die letzten drei Glieder schwarz. Vorderfüße an der Wurzel nur dunkel rotbraun. Vorderschenkel in der Spitzenhälfte ventral einreihig mit drei mittelstarken Dornen besetzt. Flügel nicht schwarzbraun wie bei stictica und Verwandten, sondern heller rötlichbraun, namentlich an der Wurzel und am Hinterrande. Die Verteilung der weißen Flecke und die Größe derselben ist die gleiche wie bei mythodes, die Nervatur mehr wie bei stictica F. Schüppehen weiß. Schwingerkopf dunkelbraun. Körper und Flügel 6—8 mm lang. 7. Peltacanthina synapta n. sp. 1% aus Mashonaland, Salisbury (leg. Marshall), im British Museum in London und 1 derselben Provenienz im Zool. Mus. Cambridge. Stirne, Wangen, Backengruben, oberes Untergesicht, der ganze Hinterkopf, Fühler und Tasterwurzeln gelbrot. Drittes Fühlerglied am Oberrande gebräunt; Arista lang dunkel gefiedert; die Fiederbreite über- trifft fast die Breite des dritten Fühlergliedes. Das untere Ende der Fühlergruben, fast das ganze Epistom, das Praelabrum und die breiten Tasterspitzen schwarz. Wangen mit drei Silberpunkten. Thorax und Schild glänzend schwarz, dicht rauh ehagriniert. Der Thoraxrücken ist wie bei mythodes nur mit einigen Tomentlinien ge- zeichnet und scheint sonst normal die Grundfarbe zu zeigen und zu glänzen. Die Pleuren glänzen bis auf einen grauen Bestäubungswisch, der sich von den Vorderhüften bis in die Mitte der Mesopleuren hinauf- zieht. Schild mit sechs Borsten und vier deutlichen Randwarzen. Hinterleib wie bei stictica. A A om Die Arten der Platystominen. 377 Hüften und Beine schwarz, nur die zwei Wurzelglieder der vier hinteren Füße rot. Vorderschenkel in der Spitzenhälfte ventral ein- reihig mit drei bis vier starken und relativ langen Dornen besetzt. Flügel wie bei stictica. Die Subkostalzelle ist aber auch an der Spitze schwarz und hat in der Mitte ein bis zwei hellere Punkte. An der beträchtlieh verengten Mündung der ersten Hinterrandzelle ein größerer weißer Fleck. Die kleine Querader steht jenseits der Mitte der Discalzelle. Schüppchen, Schwinger und Größe wie bei stictica. Besonders charakteristisch für diese Art ist die er- weiterte Subkostalzelle, die durch ein Abwärtsbiegen der der hinteren Querader gegenüber mündenden Subkosta jenseits der Mediastina bedingt wird. 8. Peltacanthina eribrosa Enderlein. Zool. Jahrb., Vol. 33, p. 365, Fig. B (1912). g' Q aus Transvaal, Zontpansber. Ich habe vorige Art nicht mehr zum Vergleiche vor mir. P. cribrosa scheint mir durch folgendes verschieden zu sein. Der Flügel ist kürzer und breiter, mehr abgestumpft, am Kostalrande auffallend konvex. Die Subkostalzelle ist noch stärker erweitert und ganz schwarz, ohne helle Fleeke. Thoraxrücken mit noch weniger Spuren von Striemen; er kann auch rostbraun sein. Pleuren ganz glänzend schwarz. Körper und Flügel S—8°5 mm lang. 9. Peltacanthina verberiger Speiser. Scholastes verberiger Speiser, Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk. Wiesbaden, Vol. 64, p. 253 (1911). 2 5 @ aus Deutsch-Ost-Afrika, Usambara, Neguelo, im British Museum in London. Kopf samt Anhängen gelbrot, nur die Tasterspitzen breit schwarz und die Fühlergruben unten schwarz gefleckt. Die Form des Kopfes genau wie bei epirantha. Arista dunkel gefiedert; beim 5 trägt die nackte Spitze eine kleine Palette. Thorax und Schild glänzend orangerot bis rotbraun, dieht rauh chagriniert, auf der Oberseite matt ockerig bereift. Die Reifstrieme der Mesopleuren ist nur kurz und geht von der Stigmatikalgegend, wo sie am breitesten ist. nur bis zur Mitte der Mesopleuren nach hinten, wo sie spitz endet. Grundbehaarung des Rückens und Schildes goldgelb. Schild mit sechs Borsten und vier deutlichen Randwarzen. Das basale Doppelsegment und die Bauchseite des Abdomens sind mit dem Thorax gleich gefärbt; etwas dunkler der Vorderrand des dritten Tergites in der Mitte. Die Seiten und der Hinterrand des zweiten Ter- 318 Friedrich Hendel. gites sowie der ganze übrige Hinterleib metallisch glänzend dunkel- violett. Ovipositor rot. Behaarung rotgelb. Beine ganz rotgelb, nur die letzten drei Fußglieder schwarz (das ©). oder die Vorderhüften und Vordersehenkel schwarzbraun, die Vorderschienen dunkler rotbraun (das 5). Vorderschenkel in der End- hälfte ventral einreihig mit drei schwachen Dörnchen besetzt. Die Größe und Verteilung der weißen Flügelflecke ist so ziemlich die gleiche wie bei asthenes. Die Kostalzelle und die Flügelwurzel ist aber rotgelb, nicht schwarzbraun. Die Spitze der Subkostalzelle ist auch rot wie bei asthenes, enthält aber noch einen schwarzen Punkt. Die Analzelle ist dunkelbraun mit einem weißen Fleck vor der Spitze. Der Schulterlappen ist braun und hat in der Mitte eine weiße Querstrieme. Bei asthenes ist er mehrfach weiß gefleckt und an der Basis fast ganz weiß; ferner ist bei dieser Art die dritte Hinterrandzelle an der äußersten Wurzel weiß, bei verberiger aber braun. Die weißen Randflecke der zweiten Hinterrandzelle sind mit den inneren nicht zusammengeflossen. Wie bei asthenes fehlt in der Mündung der ersten Hinterrandzelle der weiße Fleck. (reäder wie bei stictica F. Schüppchen gelblich, Schwingerkopf hellgelb. Körper und Flügel S mm lang. 10. Peltacanthina fumipennis n. sp. Sc 9 aus Nyasaland, R. Charo, Deep-Bay (Dr. Sanderson). Ent. Res. Comm. Stirne breiter als lang. Wangen unten linear. Mundrand stark vorspringend. Backen niedrig. Auge doppelt so hoch wie lang. Fieder- breite der Arista gleich der des dritten Fühlergliedes. Der ganze Kopf, der Thorax und das Schildchen lebhaft orange- selb oder nur die letzteren sind ins Lederbraune verdunkelt. Taster- spitzen breit schwarz, weiß gerandet. Schild sechsborstig, mit vier starken Randwarzen. — Hinterleib an der Basis rotgelb, auch gelb be- haart, sonst metallischblau oder violettschimmernd, erzfarbig und schwarz pubesziert. Beine glänzend schwarz, vorne die letzten vier, hinten die letzten drei Glieder der sonst roten Füße schwarz. Vorderschenkel ventral mit drei bis vier Dornen. Flügel gleichmäßig gelblichbraun tingiert, an der Wurzel und am Vorderrande gelbrot, ohne weiße Tropfen und Flecke. Nur unter und jenseits der Subkosta stehen am Vorderrande einige wenige lichtere, nur mit der Lupe auffallende Punkte. Erste Hinterrandzelle an der Mündung stark zusammengezogen. Schwinger rotgelb, nur am Halse braun. Körper und Flügel 10°5—16 mm lang. Die Arten der Platystominen. 379 ll. Peltacanthina magnifica Walker. Notacanthina magnifica Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Part. IV, p. 1062 (1849). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 266—268. Peltacanthina excellens Enderlein, Zool. Jahrh., Vol. 33, p. 363 (1912). 1 © aus Nord-Kamerun, Johann Albreehtshöhe. L. Conradt. Nach Walker g und © vom Kongo. Die größte unter diesen großen Arten. Der ganze Kopf samt Anhängen gelbrot. Der OÖberrand des dritten Fühlergliedes ist rotbraun und die Fühlergruben sind unten nur gebräunt. Die glänzende Stirne ist erheblich breiter als lang, hat vor der Mitte eine Querfurche und gleich oberhalb derselben vier rundliche Erhebungen in einer Querreihe — je zwei am Augenrande. Die schwach wulstige Vorder- stirne ist punktiert. Untergesieht matt ziseliert. Fühlergruben weiß be- reift. Wangen unten linear, Backen kaum !/, eines Auges hoch. Fühler etwas länger als die Hälfte des Untergesichtes: dieses gleich unter der Mitte winkelig gebrochen, so daß das Epistom stark vortritt. Arista lang dunkel gefiedert; die Fiederfläche ist weitaus breiter als das dritte Fühler- slied. Die breiten Tasterspitzen sind schwarz. Thorax samt Schild lebhaft gelbrot, rauh punktiert, nur unter der Sternopleuralnaht glatt, glänzend. Die Rückenseite sowie die Längs- mitte der Mesopleuren von den Vorderhüften her sind goldockerig be- stäubt, daher nur von geringem Glanze. Außer den schwarzen Borsten ist die kurze Behaarung goldigrot. Schildehen mit sechs Borsten und vier kräftigen Randwarzen. Hinterleib glänzend violettschwarz, metallisch schimmernd; dunkel, an der Basis rotschimmernd behaart. Hüften und Beine glänzend schwarz. Füße schwarzbraun. Vorder- ferse dunkelrot. Das erste Glied der Mittelfüße und die ersten zwei Glieder der Hinterfüße hellrot. Vorderschenkel unten mit drei bis vier mittelstarken Dornen in der Endhälfte. Flügel an der Wurzel mit den Wurzelzellen und dem Vorderrande bis zur Subkostamündung lebhaft gelbrot, nur stellenweise dunkler rot- braun wie z.B. an der Basis der Subkostalzelle und in den Basalzellen. Sonst ist der Flügel dunkelbraun, am Vorderrande intensiver als hinten und in ganz ähnlicher Weise wie bei stictica von weißen Flecken durch- brochen, die aber den roten Stellen fehlen. In der Marginalzelle fünf weiße Fleeke: in der Submarginalzelle acht bis neun; in der ersten Hinterrandzelle drei Paare, davon das basale meist zusammengeflossen, und noch ein Mondfleck an der Mündung; in der zweiten Hinter- randzelle zwei am Rande und einer in der Mitte; in der dritten Hinterrand- zelle drei am Rande und drei innen; Schulterlappen mit einem weißen Mittelfleck. Letzter Abschnitt der Cubitalis stark gebogen, Unterrand- zelle daher verschmälert und Mündung der ersten Hinterrandzelle stark 3830 Friedrich Hendel. verengt. Kleine Querader wenig schief stehend, etwas jenseits der Mitte der Discalzelle. Schüppchen am Rande rot; Schwinger rot. Körper und Flügel 15 mm lang. 12. Peltacanthina Falkensteini Karsch. Platystoma Falkensteini Karsch, Zeitschr. f. ges. Naturw. (3), IV, p. 382, Pl. 4, Fig. 7 (1879). 2 © aus Uganda, Ost-Afrika, im Ungarischen Nationalmuseum. Karsch beschreibt die Art aus Chinchoxo. Stirne dunkel rotbraun, Untergesicht etwas heller. Fühlergruben unten schwarz gefleckt. Drittes Fühlerglied schwarzbraun. Auf dem Rücken des Thorax zeigen sich unter der gelbroten Bestäubung und Pubeszenz Spuren von in Längsreihen geordneten dunkleren Flecken. Flügel an der Wurzel und am Vorderrande tief schwarzbraun, nach hinten zu in dunkelbraun übergehend. Die Flügelwurzel hat schwarze Adern und in der Kostal-, der Basal- und der Analzelle gelbrote Flecke. Die Anordnung der weißen Flügelflecke ist dieselbe wie bei der vorher- gehenden Art, nur sind dieselben in der Marginal- und Submarginalzelle in geringerer Anzahl vorhanden (vier, respektive fünf) und fehlt auch der weiße Mondfleck an der Mündung der ersten Hinterrandzelle. Im übrigen gleicht diese Art ganz der vorhergehenden und ist es möglich, daß beide zusammenfallen. Da mir zu wenig Material darüber vorliegt, kann ich diese Frage nicht entscheiden. Körper und Flügel 14—16 mm lang. 13. Peltacanthina cervina n. sp. 7 g aus Kamerun und Natal, Durban, in der Sammlung des Herrn B. Lichtwardt. Auch diese Art ist den magnifica Walk. sehr ähnlich. Der ganze Kopf ist rot; das untere Ende der Fühlergruben glänzend schwarz. Meist ist auch der an die Fühlergruben unten anstoßende Teil des Epistoms mehr oder weniger ausgedehnt schwarzbraun. Fühler ganz rot. Taster- spitzen breit schwarz. Die Fiederfläche der Arista ist so breit wie das dritte Fühlerglied. Thorax und Schild gelbrot, auf der Oberseite aber ganz schwarz- braun und durch die ockerige Bestäubung von dunkel rehbrauner Farbe. Die kurze Behaarung der Oberseite ist schwarz und nur hinten auf dem Rücken und dann auf dem Schildehen teilweise rötlich. Bei einigen Stücken sind auch die Mesopleuren von oben her gebräunt. Das basale Doppelsegment des Hinterleibes ist mit Ausnahme des Hinterrandes und der Mitte gelbrot. Von gleicher Farbe sind die Sternite und die Genitalien. Die übrigen Tergite sind glänzend violettschwarz. Die Behaarung ist auf den roten Stellen gelbrot, sonst schwarz. Die Arten der Platystominen. 581 Flügelwurzel rötlichbraun mit roten bis schwarzen Adern. Sonst gleicht die Färbung und die Verteilung der weißen Flecke mit folgen- den Unterschieden jener des Falkensteini. In der dritten Hinterrandzelle liegen nur drei Fleeke unter der Posticalis. Der weiße Fleck des Schulter- lappens und der gelbe der zweiten Basalzelle fehlt ganz. Ferner heben sich die weißen Flecke überhaupt viel weniger scharf vom dunklen Grunde ab. Bei einigen Stücken sind die Wurzeln der Mittel-, noch ausge- dehnter die der Hinterschenkel rotbraun. Alles übrige wie bei Falkensteini. Als Varietät betrachte ich vorläufig vier Stücke, ebenfalls J, aus Natal, bei denen der Thorax samt Schild fast ganz und gar schwarz- braun gefärbt ist und nur die Pleuren unten und hinten dunkelrot sind. Dem Hinterleibe fehlt die rotgelbe Wurzel; er ist stark glänzend stahl- blau. Das Schildchen ist länger, steht daher weiter nach hinten vor und zeigt am Rande weitaus längere Dornen an den Borstenwurzeln. Die Farbe der Flügel hat leider durch Liegen im Spiritus viel gelitten; die sichtbare Fleckung gleicht aber der normalen Form, nur scheint sie ver- waschener zu sein. Anmerkung: Da mir von Falkensteini nur 9, von cervina nur & zu Gesicht kamen, so liegt die Vermutung nahe, ob dies nicht die beiden Geschlechter einer Art seien. Ob dies wirklich der Fall ist und ob überhaupt nur eine Art, nämlich magnifica Walker vorliegt, bleibt künftigen Untersuchungen vorbehalten. 14. Peitacanthina pectoralis Loew (Fig. 64). Platystoma pectorale Loew, Sitz.-Ber. Akad. Wiss. Berlin, p. 660, 30 (1852), Peters’ Reise nach Mozambique, p. 30, Taf. 1, Fig. 10 (1862). 3 g 9 aus Nyasaland, Zomba-Distrikt (leg. Dr. Norris), im British Museum in London. — Mozambique (Peters). Stirne deutlich breiter als lang, bräunlichgelb, oben mit seiden- artigem Glanze und längsrunzelig, vorne glänzend, grob und dicht punk- tiert. Die glatte Beule zwischen Fühlerwurzeln und Auge dunkelbraun, oben und unten von einem silbrigen Flecke begrenzt. Untergesicht rot- braun, matt ziseliert. Aus dem unteren Ende der Fühlergruben zieht sich je ein schwarzbrauner Fleck nach innen und unten auf das Epistom hinüber. Dieses hat weiter außerhalb davon noch einen zweiten, größeren solchen Fleck. Hinterkopf rot; der gewölbte Teil am Halse pechschwarz, mit einer breiten silberigen Querbinde bedeckt. Auch der untere Hinter- kopf zeigt am hinteren Augenrande und in der Verlängerung desselben die gewöhnliche silberweiße Bestäubung. Wangen unten linear, Backen zirka !/, eines Auges hoch. Fühler ein wenig länger als die Hälfte des im Profile etwas konkaven Untergesichtes. Arista sehr lang und dicht gefiedert. Die Fiederfläche ist doppelt so breit wie das schwarzbraune dritte Fühlerglied. Fühler sonst rotbraun; desgleichen das Praelabrum 382 Friedrich Hendel. mit Ausnahme der schwärzlichen Seiten und die an der Spitze schwarzen Taster. Thorax von schwarzer Grundfarbe, dicht und rauh punktiert, über- all aber, namentlich auf dem Rücken dicht graulich ockerfarben be- reift. Der gleiche Reif bedeckt auch das auf seiner Oberseite rotbraune Schildehen, dessen Hinterrand aber mit Ausnahme einer Unterbrechung in der Mitte glänzend schwarz ist. Die kurze Behaarung des Thorax- rückens und Schildes ist vorherrschend goldgelb, die der Pleuren dunkel- braun bis schwarz. Der Rücken erscheint durch die in Gruppen zu- sammenstehenden dunklen Punkte gefleckt, und zwar kann man vor und hinter der Quernaht neben kleineren vier größere Längsflecke, frei- lich nur undeutlich abgegrenzt, erkennen. Schild mit sechs Borsten und vier kräftigen Randwarzen. Hinterleib stahlblau, violett schimmernd, dicht punktiert, rauh, durch kurze weißgelbe Behaarung, die dicht anliegt, und durch eine zarte weibliche Bereifung, die die ganze Oberseite bedeckt, fast allen Glanzes beraubt. Hüften und Beine pechschwarz. Die zwei Wurzelglieder der Füße vorne rot, an den vier hinteren Beinen gelbrot; alle am Ende gebräunt. an den vier vorderen Füßen so stark, daß fast nur die Mitte des zweiten Gliedes mehr rot ist. Vorderschenkel ventral an der Spitze mit drei ziemlich langen und starken Dornen besetzt. Flügel schwarzbraun, fast überall von kleinen, sehr dicht stehenden runden weißen Punkten durchbrochen. Einfärbig braun, unpunktiert ist eine breite braune Querbinde, die von der Mündung der Subkosta über die hintere Querader läuft und den ganzen Flügel durchquert, sowie die äußerste Flügelwurzel. Weniger punktiert und daher dunkler erscheint ein breiter Querstreifen, der sich von der Subkostalzelle in die Basal- hälfte der Discalzelle herabzieht. Die weißen Flecke des Flügelvorder- randes sind viereckig, jene des Hinterrandes länglich und sehr regel- mäbig verteilt. Die vier hellen Flecke der Subkostalzelle sind meist rot- gelb. Unmittelbar unter der Mündung der Cubitalis liegt ein größerer weißer Fleck. — Die erste Hinterrandzelle ist durch die Biegung des letzten Cubitalisabschnittes an der Mündung stark verengt. Die kleine Querader steht jenseits der Mitte der Discalzelle. Schwinger braun, Schüppchen weiß. Körper und Flügel 10—12 mm lang. 15. Peltacanthina minor n. sp. 3 d % aus Mozambique, Jänner (leg. Muir), im Zool. Mus. Cam- bridge. | Diese Art ist der P. pectoralis Loew sehr ähnlich und nur durch folgendes zu unterscheiden. Sie ist weitaus kleiner und nur 7—8 mm Die Arten der Platystominen. 3833 lang. Der Rücken ist heller gefärbt, rotbraun, desgleichen die Schenkel und Schienen. Die Punktierung des Flügels ist größer und daher weniger zahlreich; so liegen z. B. die weißen Punkte in der ersten Hinterrand- zelle nur in drei, bei pectoralis Loew in vier Längsreihen und zählt man in der zweiten Hinterrandzelle nur 20—25, bei pectoralis Loew aber zirka 50 weiße Punkte. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung weniger stark verengt und der Kostalabschnitt dort gleich der halben hinteren Querader, während er bei pectoralis Loew nur den dritten Teil derselben lang ist. 16. Peltacanthina splendida n. sp. (Fig. 65). 2 Q aus Brit.-Nyasaland, Zomba (April), im British Museum in London. ä Kopf rotgelb. Stirne fast breiter als lang, in der Mitte mit einer Quermulde, oben längsrunzelig, vorne punktiert. Zwischen Fühler und Auge mit dunkler Beule; beiderseits derselben am Augenrande ein silbriger Punkt. Untergesicht matt, feinkörnig. Die weißbestäubten Fühlergruben haben am unteren Rande einen schwarzen Fleck. Fühler rot; drittes Glied dunkelbraun. Arista langgefiedert; die Fiederbreite gleich der des dritten Antennengliedes. Fühler nur die Hälfte des Unter- gesichtes lang. Wangen linear; Backengruben schmal. Backen kaum ein Sechstel eines Auges hoch. In der Verlängerung des Augenhinter- randes nach unten eine Silberbinde. Tasterspitzen breit schwarz. Thorax und Schild hell rotbraun, rauh chagriniert, auf der Ober- seite und den Mesopleuren mit einer schütteren gelbgrauen Bestäubung bedeckt, welche von zahllosen kleinen dunklen Punkten durchbrochen ist. Auf dem Thoraxrücken liegen zehn größere schwarze Flecke. Zwei ganz vorne am Rücken und zwei vor dem Schilde; je vier vor und hinter der Quernaht in je einer Querreihe. Die vier mittleren sind die größten. Auch auf der Oberseite des Schildehens liegen zwei längliche, gegen hinten zusammenneigende schwarze Flecke. Außerdem sind die vier Höcker am Hinterrande glänzend schwarz. Die Farbe der Pleuren geht nach vorne und hinten zu in dunkelbraun bis pechschwarz über. Die kurze Behaarung des Thorax ist vorwiegend gelb. Schild mit sechs Borsten und vier kräftigen Randwarzen. Hinterleib glänzend stahlblau, violett schimmernd, weißlich be- haart, am basalen Doppelsegment mit Ausnahme der Mitte zart weib bereift. Beine gelbrot. Vorderhüften, breite Schenkelspitzen — namentlich ventral — die äußersten Spitzen der vier vorderen und breitere der hinteren Schienen schwarz. Vorne drei, an den vier hinteren Füßen zwei Endglieder schwarzbraun. Vorderschenkel in der Endhälfte ventral mit drei kurzen Dornen. 354 Friedrich Hendel. Flügel schwarzbraun, mit zwei Quergruppen dicht zusammenge- drängter weiber und viereckiger Flecke, über die Wurzelqueradern und über die kleine Querader gelagert. Außerdem mit viereckigen weißen Flecken längs der Kosta bis zur Flügelspitze und mit größeren, rundlichen längs des ganzen Flügelhinterrandes. Ferner liegen auch in der Mitte der an der Mündung sehr stark verengten ersten Hinterrand- zelle drei bis vier weiße Flecke. Die Kostalzellenbasis und die äußerste Flügelwurzel ist hellgelb. Die Subkostalzelle schwarzbraun, vor der Mitte mit einem, an der Spitze mit zwei gelben Flecken. Die drei ersten Längs- adern und die Adern an der Flügelwurzel rot. Das Ende der Radialis bleibt bis zur Mündung der stark gebogenen Cubitalis genähert, ohne aufzubiegen. Die Discoidalis mündet deutlich oberhalb der Flügelspitze. Erste Hinterrandzelle an der Mündung auffällig verengt. Der innere Winkel zwischen Posticalis und hinterer Querader ist hier stumpf, sonst meist spitz. Schüppchen weiß, Schwingerkopf dunkelbraun. Körper und Flügel 14 mm lang. 17. Peltacanthina nervosa Becker (Fig. 62). Megaglossa nervosa Becker, Bull. Mus. Hist. nat. Paris, p. 118 (1909) und Ann. Soc. Ent. France, p. 28 (1910). 4 © aus Brit.-Ostafrika, Samburu (leg. ©. S. Betton), im British Museum in London. — Shimba Hills, Mombrasa, 4. Juni, Ent. Res. Comm. Kopf samt Anhängen rot. Dunkler sind der Unterrand der Fühler- gruben und die Backengruben. Stirne so lang wie breit, grob gerunzelt, mit Querfurche vor der Mitte; vorne punktiert. Untergesicht matt. Fühlergruben weiß bereift. Wangen, Backen und Fühler in den Dimensio- nen wie bei magnifica. Das Epistom tritt nur schwach vor. Arista breiter gefiedert als die Breite des dritten Fühlergliedes. Tasterspitzen schwarz. Thorax metallisch schwarz, oft erzschimmernd, rauh chagriniert. Oberseite desselben und des Schildehens bräunlichgrau bereift. Auf dem vüicken sieht man undeutlich einige nach hinten divergierende Längs- linien von dieser Bestäubung gebildet; desgleichen solche Querlinien in den Nahtästen und vor dem Schilde. Die ganzen Pleuren glänzen bis auf die Gegend des Prothorakalstigmas. Schild mit sechs Borsten und vier kräftigen Randwarzen. Hinterleib glänzend stahlblau, vorne an den Seiten zart weißlich bereift und auch gelblich behaart. Hinten ist die kurze Behaarung dunkelrot. Hüften und Schenkel glänzend pechschwarz. Die äußersten Knie und die Schienen sind rotbraun, das Enddrittel der letzteren schwarz- braun. Füße rot, die vordersten dunkler, gegen das Ende hin braun. An den vier vorderen Füßen sind die drei, an den hintersten die zwei End- glieder dunkler braun. Vorderschenkel ventral mit sechs bis sieben Die Arten der Platystominen. 385 starken und ziemlich langen Dornen besetzt, die nur die Wurzel frei lassen. Flügel schwarzbraun, gegen den Hinterrand zu heller, von kleinen weißen Flecken durchbrochen, welche an zwei Stellen zu zusammen- hängenden Querreihen verbunden sind. Die erste Querreihe liegt gleich hinter der kleinen Querader, ist gebogen und vorne, noch stärker aber hinten abgekürzt. Die zweite Querreihe liegt etwas jenseits der hinteren Querader, ist flach gebogen und durchgehend. In der ersten, noch deutlicher aber in der zweiten Hinterrandzelle bilden die Flecke eine weiße Querlinie. Die Flecke in der Kostal- und in der Wurzel der Marginalzelle sind rot. Die Subkostalzelle ist ganz schwarz. Besonders erwähnen möchte ich sechs Paar weiße Fleckchen am Posti- ealisabschnitt der Discalzelle, je einen runden Mittelfleck in der dritten Hinterrand- und in der Schulterzelle; in ersterer außerdem noch einige längliche Flecke am Hinterrande des Flügels. Ein weißer Fleck liegt an der Mündung der ersten Hinterrandzelle und ein schief nach außen gestellter weißer Strich darunter in der zweiten Hinterrandzelle. In der Submarginalzelle zählt man neun bis zehn weiße Punkte. Der letzte Ab- schnitt der Cubitalis ist stark gebogen, so daß einerseits oben die Unter- randzelle schmal und anderseits die Mündung der ersten Hinterrandzelle stark verengt wird. Kleine Querader um die Mitte der Discalzelle herum. Schüppchen weiß, Schwingerkopf braun. Körper und Flügel S5—11 mm lang. 15. Peltacanthina surniipennis Speiser. Engistoneura surniüpennis Speiser, Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk. Wiesbaden, Vol. 64, p. 255 (1911). Q aus Deutsch-Ostafrika. „Länge 11mm. Die Art steht der Megagl. nervosa Beck. äußerst nahe tınd unterscheidet sich wesentlich nur dadurch, daß die Spitze der Taster nicht schwarz ist, sondern die ganzen Taster nicht die ge- ringste Verdunkelung der Spitze aufweisen. Kopf mitsamt den Fühlern und Tastern rötlich braungelb, nur unter den Augen etwas dunkler. Das zweite und dritte Fühlerglied sind gleich lang, die Borste mittellang gefiedert. Thorax schwach glänzend blauschwarz, dicht punktiert und dieht mit kurzen schwarzen Härchen besetzt. Borsten wie gewöhn- lich, das Seutellum mit sechs Borsten, die auf nur ganz niedrigen warzi- gen Erhabenheiten stehen. Hüften und Beine schwarz, an den Vorder- beinen der Metatarsus hell braungelb, an den Hinterbeinen die beiden ersten Tarsenglieder bräunlich rahmgelb, alle übrigen Tarsenglieder schwarz. Die Flügel sind schwarzbraun, mit zahlreichen kurz querstrich- artigen weißen Sprenkeln, die sich namentlich um den Cubitus, sowie um die Endstücke der Media und der beiden Radiusäste gruppieren, eine Abbandl.d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft ı. 25 386 Friedrich Hendel. Zone von der Mündung von R, bis zur Mündung des Cubitus aber ganz bindenartig frei lassen, anderseits sich sowohl wurzelwärts als spitzen- wärts von dieser Binde einigermaßen so gruppieren, daß eine unregel- mäßige weiße Querlinie entsteht. Schüppchen mäßig groß, weiß, Schwin- ger graugelb. Hinterleib obenauf schwarzblau mit feiner Punktierung und schwarzen Härchen, vielfach metallisch und stellenweise auch golden schimmernd. Bauch grau.“ 19. Peltacanthina cohaesa Speiser. Engistoneura cohaesa Speiser, Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk., Wiesbaden, Vol. 64, p. 256. Q aus Deutsch-Ostafrika. „lO mm lang. Die Art steht dem surniipennis sehr nahe und weicht fast nur durch die Flügelzeichnung ab. Der Kopf hat einen mehr lackroten Ton, wobei allerdings wieder die Stirn und die Gegend unter den Augen mehr braun ist. Der Thorax ist ausgesprochener schwarz, der Hinterleib obenauf mehr dunkelgrün und dieser weist auf den Seiten des zweiten Segmentes jederseits die grauen Bestäubungen auf, die Th. Becker bei seiner Art beschreibt. Die Zeichnung der Flügel ist spärlicher, so daß sie im ganzen dunkler aussehen; insbesondere ist das ganze vordere Wurzelgebiet bis zur Media und der Mündung von R, heran fast schwarz und hat in der Wurzelzelle einige gelbe Punkte. Etwas wurzelwärts von der Mündung von Ryz3z entspringt am Vorderrande eine ganz schmale, aber vollkommen durch- laufende weiße Querbinde, die ungefähr parallel zur hinteren Querader etwas spitzenwärts von der Mündung des Cubitus in den Hinterrand ausläuft. Spitzenwärts von dieser Querbinde stehen nur noch drei Fleekenpaare, eines zu beiden Seiten von R,;,, zwei um die Mesta, wovon das eine fast an der Spitze des Flügels, und außerdem ein einzelner Fleck am Hinterrande etwas spitzenwärts von dem hinteren Ende der Querbinde.“ 20. Peltacanthina monotaenia n. sp. (Fig. 66). 3 Sg 9 aus Fort Hill, Karonga Road, Lufira-Fluß (Februar), im British Museum in London. — S.-Rhodesia, Mt. Chirinda, 30. März. Ent. Res. Comm, Stirne so lang wie breit. Die vor der Quermulde konvexe Vorder- stirne ist bis auf die Wangen herab seitlich breit glänzend schwarz, die schmale Längsmitte dazwischen sowie die Oberstirne, die unteren Wan- gen, Backengruben und das Untergesicht rotbraun. Am Augenrande der Wangen drei silberige Punkte. Ozellenfleck und Scheitelplatten, der ganze Hinterkopf, das untere Ende der weißschimmernden Fühlergruben, teilweise das Praelabrum und die Tasterspitzen schwarz. Backen in der Die Arten der Platystominen. 387 Verlängerung des hinteren Augenrandes weiß gerandet. Fühler gelbrot; drittes Glied oben braun, an der Wurzel goldig bereift. Arista gelb, dieht weißlich gefiedert; die Fiederfläche ist so breit wie das dritte Fühlerglied. Fühler */, des Untergesichtes lang; die Gruben enden in geringer Höhe über dem Mundrande. Wangen unten linear. Backen !/, der Augenhöhe hoch. Thorax und Schild erzfarbig schwarz, rauh chagriniert, überall schütter gelblichgrau bereift und überdies hellgelblich behaart. Auf dem Rücken treten in der Längsmitte drei Tomentlinien stärker hervor; diese trennen die vor und hinter der Quernaht zu je vieren in zwei Quer- reihen gelegenen länglichrunden Flecke von der Grundfarbe. Zwei gleiche Flecke liegen auch ganz vorne am Rücken; weniger deutlich sind solche vor dem Schilde zu sehen. Auf den Pleuren ist die Bereifung durch dieht gestellte Punkte der Grundfarbe netzartig durchbrochen. Schild mit vier Borsten auf kräftigen Randwarzen. Hinterleib glänzend stahlblau, überall ganz zart weißlich überreift, nur vorne dichter als hinten. Behaarung weißlichgelb. Hüften und Beine pechbraun, vordere ganz schwarz; die vier hinteren Schenkel mehr rotbraun. An den vier hinteren Füßen sind die zwei Wurzelglieder rotgelb, nur an den Spitzen schwarz geringelt. Vorder- und Mittelschenkel in der Spitzenhälfte ventral mit meist drei kurzen Dornen einreihig besetzt. Flügel weiß, mit einem braunen Maschenwerk überzogen. Über die hintere Querader durchzieht eine breite ununterbrochene braune Quer- binde den Flügel von vorne bis hinten, welche beiderseits weiß flankiert ist. Die Subkostalzelle ist an der Wurzel braun, an der Spitze rotgelb. Die Flügelwurzel ist braun, die Adern dort sind schwarz. Die Discoidalis mündet an der Flügelspitze. Die erste Hinterrandzelle ist in der End- hälfte vollkommen parallelrandig. Die kurze Radialis mündet schon der hinteren Querader gegenüber. Die kleine Querader steht ungefähr auf der Mitte der Discalzelle. Schüppehen weiß. Schwingerkopf dunkelbraun. Körper und Flügel 6 mm lang. 21. Peltacanthina punctipennis n. Sp. 1 aus Ostafrika, Katona (Shirati, Mai), im Ungarischen National- museum. Kopf samt Anhängen rotgelb; Stirnmitte und die Seiten zu den Wangen dunkler. Untergesicht matt, die unteren Ränder der Fühler- eruben rotbraun. Stirne so lang wie breit, glänzend, in der Mitte mit Querfurche, vorne punktiert, oben längsrunzelig. Die Wangen sind unten nur wenig schmäler als das dritte Fühlerglied, die Backen '/, eines 25* 388 Friedrich Hendel. Auges hoch. Das Gesichtsprofil ist fast gerade. Fühler merklich länger als das halbe Untergesicht. Drittes Glied derselben am Oberrande ge- bräunt. Die Arista ist nur behaart; die Fiederbreite ist schmäler als die Hälfte der Breite des dritten Antennengliedes. Taster an der Spitze breit schwarz. Thorax und Schild glänzend grünschwarz, rauh chagriniert, auch oben durch Bestäubung im Glanze nicht alteriert. Auf dem Rücken sieht man vier aus weißgrauem Reife gebildete, nach hinten divergierende und allmählich verschwindende Längslinien. Die zwei mittleren sind ganz vorne vereint: die zwei seitlichen beginnen fleckenartig über der blauschwarzen Schulterbeule. Von gleicher Farbe wie diese Längslinien sind zwei runde Flecke an den oberen Enden der Quernahtäste und Querstriemen in der Vertiefung vor dem Schilde. Die kurze Behaarung des Rückens und Schildehens ist gelbrot. Schild mit vier Borsten an deutlichen Randwarzen. Hinterleib glänzend stahlblau, vorne hellschimmernd behaart. Die Tergite drei und vier sind sehr schmal und zusammen nur zirka !/, des langen fünften lang. Hüften und Beine pechschwarz, die vier hinteren Schienen braun und nur im Enddrittel schwarz. Die vier hinteren Füße rotgelb, an den zwei Endgliedern dunkelbraun. Vorderfüße schwarzbraun, Ferse dunkelrot. Vorderschenkel ventral mit sieben bis acht Dornen be- setzt. Flügel schwarzbraun, nach hinten zu heller, von mittelgroßen, wenig zahlreichen weißen Flecken durchbrochen, die in der Spitzenhälfte des Flügels zu Querreihen angeordnet sind. Die auffälligste dieser Quer- reihen liegt gleich hinter der hinteren Querader und bildet eine nur an den Längsadern unterbrochene vollständige weiße Querbinde. Vor ihr, weiter wurzelwärts, eine kurze, aus vier Punkten gebildete Querreihe von der Mündung der Subkosta zum oberen Ende der hinteren Querader. Noch weiter wurzelwärts eine schiefe Querreihe, vier bis fünf Punkte, über die kleine Querader zur Posticalismündung. Aber auch noch außer- halb der oberwähnten vollständigen Querstrieme liegen noch drei Reihen weißer Flecke, von denen auch einer an der Mündung der ersten Hinter- randzelle liegt. Weniger dicht liegen die weißen Flecke in der Wurzel- hälfte des Flügels. So erwähne ich nur zwei in der Kostalzelle jenseits der Querader; vier Paare am Posticalisabschnitt der Discalzelle; einen weißen Querstrich in der Spitze der dritten Hinterrandzelle, nebst anderen dortigen Flecken. Subkostalzelle ungefleckt, schwarz. Analzelle hyalin, nur oberhalb der Längsfalte braun. Schulterlappen mit einem weißen Mittelfleck. Die erste Hinterrandzelle ist fast gerade- und auch parallelrandig, am Ende nicht verengt. Die senkrechte kleine (Juerader jenseits der Mitte der Discalzelle. Die Arten der Platystominen. 389 Schüppehen weiß. Schwingerkopf braun. Körper und Flügel 6 mm lang. Subgenus Engistoneuroides n. subg. 22. Peltacanthina gamma n. sp. (Fig. 68). 1 g' aus W.-Afrika, Sierra Leone (leg. Major A. Pearse, 12. März), im British Museum in London. | Kopf samt Anhängen rotgelb. Stirne breiter als lang, vor den ÖOzellen mit einer Quermulde. Fühler nur wenig länger als die Hälfte des Untergesichtes. Arista kurz gefiedert; die Fiederbreite ist nur die Hälfte des dritten Fühlergliedes breit. Wangen sehr schmal, Backen zirka !/, eines Auges hoch. Fühlergruben unten nicht dunkel gefleckt. Taster an der Spitze breit schwarz. Thorax und Schild blauschwarz, rauh chagriniert, aber trotzdem stark glänzend, unbestäubt. Schild mit vier Borsten auf kräftigen Rand- warzen. Hinterleib dunkelviolett, metallisch stark glänzend, schwach punk- tiert, unbestäubt, wie der Thorax mit schwarzen, teilweise dunkelrot schimmernden Härchen bedeckt. Hüften und Beine pechbraun. Füße rotgelb, an den vordersten die drei, an den vier hinteren die zwei Endglieder dunkelbraun. Vorder- schenkel ventral in der Spitzenhälfte mit zwei bis drei kurzen Dornen besetzt. Flügel dunkelbraun, am Vorderrande dunkler als hinten, in der Spitzenhälfte mit zwei durchgehenden schmalen weißen Querstriemen, von denen die äußere oben gegabelt ist, und mit zwei kurzen weißen Querbändehen. Die erste Querstrieme läuft im Bogen von der Subkosta- mündung zwischen den beiden Queradern durch. Dann folgt weiter spitzenwärts das erste weiße Querbändchen, das oben in der Ver- längerung der hinteren Querader von der Kosta bis an die Cubitalis herabreicht und nur sehr schmal ist. Etwas vor dem letzten Drittel der ersten Hinterrandzelle gabelt sich von der Discoidalis nach aufwärts die zweite durchgehende Querstrieme, die parallel mit der hinteren Quer- ader die zweite Hinterrandzelle kreuzt. Beide Gabelarme erreichen die Kosta beiderseits der Radialismündung. Das zweite kurze Querbändchen endlich liegt etwas vor der braunen Flügelspitze, vor den Mündungen der ersten und zweiten Hinterrandzelle. Ein hellerer Fleck liegt an der Wurzel der Discal-, zwei bis drei solche an jener der dritten Hinterrand- zelle. Die erste Hinterrandzelle ist fast parallelrandig und selbst an der Mündung nur kaum merklich verengt. Schüppchen weiß, Schwingerkopf dunkelbraun. Körper und Flügel 5 mm lang. 390 Friedrich Hendel. 23. Peltacanthina geminata') n. sp. (Fig. 67). 2 5 aus W.-Afrika, Goldküste (leg. Miß Kingsley), und aus dem Kongo-Staate, Lualaba Riv. (leg. Dr. Massey), im British Museum in London. Kopf samt allen Anhängen ziemlich gleichmäßig rotgelb bis rot. Stirne etwas breiter als lang, in der Mitte mit flacher Quermulde. Wangen sehr schmal, Backen zirka !/, eines Auges hoch. Gesichtsprofil wenig konkav. Fühler etwas länger als die Hälfte des Untergesichtes. Arista mittellang gefiedert; die Fiederbreite ist merklich schmäler als das dritte Fühlerglied. Fühlergruben unten nicht dunkel gefleckt. Taster ein- färbig rotgelb. Thorax samt Schild glänzend violettschwarz, rauh chagriniert, un- bestäubt, auf den Pleuren bei einem Stücke stellenweise rotbraun. Schild- chen mit vier Borsten auf deutlichen Randwarzen. Hinterleib dunkelviolett, metallisch glänzend, zart punktiert, un- bestäubt, wie der Thorax schwarz behaart. Die kurzen Haare haben höchstens dunkelroten Schimmer. Hüften und Beine glänzend schwarz. Vorderschenkel in der Spitzen- hälfte ventral mit drei kurzen Dornen. Vorderfüße ganz schwarzbraun. An den Mittelfüßen ist das erste, an den hinteren sind die ersten zwei Glieder rotgelb. Bei einem Stücke sind auch die Schienen von der Wurzel her in größerer Ausdehnung rotbraun. Flügel dunkelbraun, am intensivsten in der Basalhälfte des Vorder- randes, mit zwei schmalen weißen, durchgehenden Querbinden in der Spitzenhälfte, die gegen den Flügelhinterrand hin konvergieren. Die erste geht in einem Bogen von der Mündung der Subkosta zwischen den beiden Queradern hindurch. Die zweite ist ziemlich gerade und schneidet die erste Hinterrandzelle im Spitzendrittel. Vor der Spitze der zweiten Hinterrandzelle liegt ein weißer Querfleck. Die kleine Querader liegt ein erhebliches Stück jenseits der Mitte der Discalzelle. Die erste Hinter- randzelle ist an der Mündung deutlich verengt. Schüppchen weiß, Schwingerkopf dunkelbraun. Körper und Flügel 7—8 mm lang. 24. Peltacanthina octodeeim Speiser. Engistoneura octodecim Speiser, Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk., Wiesbaden, Vol. 64, p. 254 (1911). Gleicht bis auf folgende Unterschiede der P. geminata. Die zwi- schen den beiden Queradern durchgehende weiße Bogenquerbinde ist vor der Kosta in der Marginalzelle in zwei ungleich starke Äste gegabelt. Vor der Mündung der Radialis liegt auch noch eine kurze weiße Quer- 1) Vielleicht dieselbe Art wie Engistoneura concolor Bezzi, siehe p. 371, deren Diagnose aber zu kurz ist, um die Art erkennen zu Können. Die Arten der Platystominen. 391 binde, welche in der Verlängerung der hinteren Querader von der Kosta bis zur Mitte der ersten Hinterrandzelle herabreicht. >25. Peltacanthina albolineata Macquart. Platystoma albolineatum Macquart, Dipt. exot., Suppl. 4, p. 281, Taf. 26, Fig. 2 (1850). Q, Senegal. „Viridi nigra. Capite rubro. Alis fuseis lineis albis. Long. 4 lin. Palpes noires, ä base fauve. Face, front et antennes rouges. Thorax et abdomen noirs, & reflets verts. Pieds noirs. Ailes brunes, ä lignes blanches, irr6gulieres, formant des bands transversales interrompues.“ 26. Peltacanthina concolor Bezzi. Ann. Soc. Ent. Belg., Vol. 52, p. 385, 40 (Engistoneura) (1908). Q. — Caerulea, nitida, thorace concolore non vittato, capite anten- nisque luteis, pedibus nigris tarsorum posteriorum artieulis tribus basali- bus luteis, alis fuseis, faciis duabus integris aliaque apieali parva ab- breviata albohyalinis pone medium exornatis. — Long. corp. 8 mm, alar. Zmm. — Une © de Boma Sundi, Afrique (P. Rolin). 27. Peltacanthina bicolor Bezzi. Ann. Soc. Ent. Belg.. Vol. 52, p. 385, 41 (Engistoneura) (1908). g' 9. — Ochracea, thorace conceolore non vittato, abdomine chaly- beseente, pedibus nigris, intermediorum metatarsis posteriorumque ar- tieulis duobus basalibus luteis, alis fuseis faseiis duabus integris duabus- que abbreviatis alternis albohyalinis pone medium exornatis. — Long. corp. 9—10 mm, alar. 9—10 mm, expansio alarum 24—26 mm. — Deux J © de Banana, Afrique (F. Busschodts). — Entebbe, Uganda, 22. November. Ent. Res. Comm. 28. Peltacanthina trilineata Macquart. Macquart, Dipt. exot., S. 5, p. 120, Pl. 7, Fig. 1 und 2 (Platystoma) (1855). „Thorace nigro. Abdomine viridi nitido. Tarsis testaceis, apice nigris. Alis nigris, tribus lineis transversis, hyalinis. Long. 4lin. ©. T&te, trompe, palpes et antennes d’un noir brunätre. Thorax (denude) d’un noir mat. Abdomen d’un vert noirätre, brillant; un petit oviducte. Pieds noir; tarses intermediaires: les deux premiers articles testaces; pieds posterieures manquant. Ailes d’un noir un peu brunätre; trois bandes hyalines lineaires obliquement transversales; la premiöre aux deux tiers de la longueur, longeant la premiere nervure transversale; la deuxieme au-delä de la deuxieme nervure transversale: 392 Friedrich Hendel. la troisieme pres de l’extr@emite; une petite tache au bord exterieur, entre la premiere et la deuxieme; un point hyalin & l’extr@mite. De la Guinee. M. Bigot.“ 29. Peltacanthina parallela n. sp. 1 © aus Uganda, Toro-Distr. März. Ent. Res. Comm. Stirne etwas länger als breit. Kopf und Anhänge gelbrot. Stirne mit Ausnahme des Scheitels, der Seiten und einer Mittellinie gebräunt. Auch die unteren Ecken der Fühlergruben und die Backengruben braun. Fiederbreite der Arista fast gleich der des dritten Fühlergliedes. Thorax und Schild glänzend blauschwarz, chagriniert, mit kurz- geschorener schwarzer Grundbehaarung. Schild sechsborstig, mit vier Warzen. Hinterleib metallisch violettblau, kurz gelbschimmernd behaart. — Beine glänzend schwarz, Vorderfüße ganz schwarz, mittlere mit zwei, hintere mit einem gelben Wurzelgliede, sonst schwarz. Vorderschenkel ventral mit sechs Dornen. Flügel] braun, in der Spitzenhälfte mit drei parallelen weißen Quer- linien, eine vor, zwei jenseits der hinteren Querader. Ein weißer Fleck an der Mündung der ersten Hinterrandzelle. Zwischen der ersten und zweiten weißen Querlinie am Kostalrande ein stufiger weißer Einschnitt. Die Analzelle und ein winkelig aufwärts gebogener Hakenfleck außer- halb derselben von der Analis bis zur Cubitalis weiß. Dritte Hinterrand- zelle hinten mit weißem Einschnitt. — Schwingerkopf dunkelbraun. Körper und Flügel 11 mm lang. 30. Peltacanthina thoracica n. sp. 1 Z aus W.-Afrika, Gabun, im Ungarischen Nationalmuseum. Stirne so lang wie breit, quadratisch, in der Mitte mit -Quermulde, vorne etwas konvex, grob runzelig, wie die Wangen rotbraun. Kopf sonst samt Anhängen, sowie der Thorax und das Schildchen lebhaft rotgelb. Fühlergruben unten schwarzbraun gefleckt. Drittes Fühlerglied oben etwas gebräunt. Arista lang gefiedert, die Fiederbreite ist größer als die des dritten Fühlergliedes, beim 5 ohne Palette. Wangen linear. Backen schmal, nur einen geringen Bruchteil des Auges hoch. Thorax und Schild goldgelb behaart; die Borsten sind dünn und schwarz. Schild mit vier Randwarzen und sechs Borsten. Hüften und Beine braun, die ersten zwei Fußglieder rotgelb. Vorderschenkel ventral mit zwei bis drei schwächeren Dornen. Da das Exemplar ein frisch ausgeschlüpftes ist, kann die Hinter- leibsfarbe nicht mit Sicherheit angegeben werden. Sie ist an dem ein- geschrumpften Abdomen dunkel rotbraun. Flügel braun mit 8 weißen Flecken, respektive Binden: ein Fleck in und beiderseits der Wurzel der Discalzelle; eine vollständig durch- laufende Bogenlinie, die von der Spitze der Submarginalzelle beginnt, Die Arten der Platystominen. 393 jenseits der kleinen Querader vorüberzieht und sich etwas wurzelwärts zum Hinterrande hinbiegt. Die übrigen Flecke sind aus der Figur zu entnehmen. Schüppchen gelb, Schwingerkopf dunkelbraun. Körper und Flügel 10 mm lang. 3l. Peltacanthina Bezzii nom. nov. Engistoneura albolineata Bezzi, Ann. Soc. Ent. Belg., Vol. 52, p. 385, 42 (1908). a. — Affinis bicolori, differt statura minori, scutello nigrocaeruleo, abdominis segmento primo apice linea alba angusta marginato, alarum denique vitta prima alba minus arcuata. — Long. corp. 75 mm, alar. 7 mm, expansio alar. 18mm. — Un J' du Congo (Mayumbe ?), dans le Musee du Congo. 32. Peltacanthina guttatum Bezzi. Ann. Soe. Ent. Belg., Vol. 52, p. 385, 39 (Engistoneura) (1908). d. — Nigra, opaca, capite ochraceo, thoracis dorso non vittato, abdomine chalybeo nitido, seutello tubereulis 4 setigeris valde productis insigeni, pedibus nigris tarsorum basi lutea, alis fuseis, dimidio basali maculis luteis apieali guttis plurimis albohyalinis ornato, nervo tertio apicem versus infra valde inelinato. — Long. corp. 15 mm; alar. 15 mm; expansio alar. 35 mm. — Un g' du Congo belge dans le Musee du Congo. Diese Art gehört zur ersten Gruppe mit gefleckten Flügeln, kann aber nach der vorliegenden zu kurzen Diagnose nicht erkannt werden. 73. Genus Lambia n. gen. Lambia coelocephala n. sp. Hendel, Gen. Plat.,. Fig. 181—184. S' Q aus Mozambique (leg. Muir), im Zool. Museum in Cambridge. Stirne glänzend rotgelb, am Augenrande schmal silbrig schimmernd. Ozellenfleck schwarz. Oberer Hinterkopf in der Mulde grünschwarz, ober dem Halse ein silbriger Fleck; unterer, gepolsterter Hinterkopf, dann die Wangen, Backen und Fühlergruben rötlichgelb, die beiden letzteren weiß schimmernd. Gesichtskiel glänzend schwarz. Praelabrum glänzend rot- braun. Taster und Fühler rotgelb, drittes Glied gegen die Spitze hin etwas rotbraun. Arista nackt. Hinterleib, Thorax und Schild grünlichblau, dunkel erzfarben, glän- zend. Der Thorax ist auf den Pleuren und der Lateralregion des Rückens sowie auf dem Teil desselben vor dem Schildehen dicht weiß bereift und von zahlreichen Punkten der Grundfarbe durchbrochen. Die vorderen zwei Drittel der Zentralregion des Rückens sind unbestäubt und zeigen 394 Friedrich Hendel. eine breitere, mit zwei Punktreihen versehene weiße Mittelstrieme, die von zwei weißen Seitenlinien flankiert wird. Das Schildehen ist oben nur schwach bereift. Hinterrücken und die benachbarten Pleuren unbe- stäubt, glänzend. Behaarung und Beborstung schwarz, am Hinterleibe sehr kurz. Bauchhaut rotgelb. Ovipositor glänzend schwarz. Hüften und Beine rotgelb. Die vier hinteren Schenkel mit Aus- .nahme der breiten Spitze braun; auch die Hinterschienen in der Mitte dorsal gebräunt. Die Fußenden sind dunkler, mehr rot. Flügel hyalin, mit Ausnahme der Spitze weißlich schimmernd; Adern hellgelb. Die braune Zeichnung besteht aus folgenden Teilen: der Subkostalzelle und einem schmalen Wisch unterhalb derselben, einer senkrechten und geraden Querbinde, die unmittelbar jenseits der Sub- kosta breiter an der Kosta beginnt und über die eine einzige Gerade bildenden zwei Queradern bis an die Posticalis herab zieht, und einem Apikalfleck, der die Spitzen der Marginal- und Submarginalzelle ausfüllt, an der Cubitalis aber eine rechtwinkelige Stufe bildet, so daß nur der Kostalrand der ersten Hinterrandzelle braun ist. — Schüppchen weiß, Schwinger weißgelb. Körper 4—45 mm, Flügel 4mm lang. 74. Genus Sphenoprosopa Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 34 (1873). Sphenoprosopa fascipenmis Macquart. Heterogaster fascipennis Macquart, Dipt. exot., Suppl. 1, p. 206 (1846). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 271. 1 g aus Süd-Ost-Afrika, Delagoa-Bai. Süd-Afrika, Macquart. Stirne am Scheitel schwarzbraun, nach vorne hin rotbraun, ganz vorne rot; wachsglänzend, mit einem Netzwerk aus grauweißer Be- stäubung versehen, das die Grundfarbe in groben Hohlpunkten sichtbar werden läßt. In gleicher Weise ist die obere Hälfte der Wangen punk- tiert; in der Mitte derselben ein weißer Querstrich, der die darunter liegenden fettglänzend rotbraunen Backengruben oben begrenzt. Gesicht glänzend rotbraun, in den Fühlergruben dicht weiß bereift. Fühler, Prae- labrum und Taster rotbraun. Hinterkopf dicht weißgrau bestäubt, auf dem Cerebrale mit drei schwarzen Längslinien, unten mit schwarzen Punkten an den Haarwurzeln. Gesichtskiel mit einem schwärzlichen Querstrich in der Mitte. Thorax und Hinterleib glänzend schwarz, dicht weißgrau bestäubt, mit Ausnahme des Metanotums von zahlreichen Punkten der Grund- farbe durchbrochen, welche auf dem Rücken in Längsreihen geordnet sind und in diesen zum Teile zusammenfließen. Schild glänzend schwarz. Auf dem Hinterleibe ist nur das fünfte Tergit deutlich punktiert. Die Die Arten der Platystominen. 399 Hinterränder der vorderen Tergite sind unbestäubt. Behaarung der Stirne, des Rückens und des Hinterleibes schwarz, dieht, ziemlich rauh und abstehend. Hüften und Beine schwarz. Vorderschenkel hinten graulich bereift und schwarz punktiert. Die äußersten Knie rot. Die vier hinteren Füße rot, die zwei Endglieder schwarzbraun. Flügel graulich hyalin. Der Flügelvorderrand von der Wurzel bis jenseits der Subkostamündung und herab bis zur Radialis dunkelbraun. Mit diesem Randsaume hängt eine vorne sehr breite, hinten verschmälerte braune Querbinde zusammen, die beide einander genäherten Queradern einschließt und unten stumpf an der Posticalis endet. Ihr Außenrand ist gerade und senkrecht. Unmittelbar darauf folgt eine milchweiß schim- mernde Querbinde, die schmäler als die braune vorher ist. Die Flügel- spitze ist bis etwas unter die Discoidalis herab schwarzbraun, innen gerade begrenzt, mit einer kleinen Stufe an der Radialis und einem milchweißen runden Fleck inmitten des Braunen der ersten Hinterrand- zelle. Gegen dunklen Hintergrund betrachtet schimmern die Flügel- wurzel und die oben genannten zwei Stellen milchweib, der Hinterrand dagegen erscheint breit bräunlich. Schüppcehen weiß. Schwinger weißgelb. Körper 65 mm, Flügel 45 mm lang. 75. Genus Lophoplatystoma n. g. Tabelle der Arten. Vordersehenkel ventral mit drei Dornen. Schild nackt mit einem roten Zentralfleck. Thoraxrücken dicht anliegend schwarz behaart . 1 — Vorderschenkel unbedornt. 1. L. acarigerum Speiser. 1. Stirnaugenrand mit zwei samtschwarzen Flecken. Schild nackt. 3. L. molle n. Sp. — Stirne ohne Samtflecke. Schild behaart. 2. L. hirsutum n. Sp. 1. Lophoplatystoma acarigerum Speiser. Platystoma acarigerum Speiser, Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk., Wiesbaden, Vol. 64, p. 249 (1911). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 279, 285. g © aus Deutsch-Ostafrika, Mkulumusi, November (leg. Dr. Sehröder) und Süd-Afrika, Durban (leg. F. Muir), im Museum in Cam- bridge. Stirne, Gesicht und Praelabrum rötlichbraun oder ockergelb, zart hell gelbgrau überreift. Erstere gegen den Augenrand zu weiß bestäubt, überall fein dunkel punktiert. Der weiße Stirnaugenrand ist in der Mitte durch einen mattbraunen Fleck unterbrochen. Ozellenhöcker, je ein Fleck unten in den Fühlergruben und den Seiten des Praelabrums glänzend schwarz. Ein samtschwarzer Fleck an den Wangen zwischen Fühler und 396 Friedrich Hendel. Auge. Fühler dunkelbraun, hell bestäubt, Spitze des zweiten und Wurzel des dritten Gliedes rötlich. Arista lang und dicht gefiedert; die Fieder- fläche übertrifft an Breite das dritte Antennenglied weitaus. Taster samt- schwarz, weiß gerandet. Hinterkopf dicht weißlich bereift, seitlich dunkel punktiert, in der Mitte des Cerebrales mit einem rhombischen matt- schwarzen Fleck. Thorax von rotbrauner, hinten und am Schildehen von dunkel aschgrauer Grundfarbe. Thoraxrücken hellgrau, mit schwach gelblichem Stiche bestäubt, fein und dieht dunkelrot und schwärzlich, aber nicht scharf punktiert, in der Längsmitte mit einer rötlichgrauen Strieme, die auch noch durch gelbe Härchen hervorgehoben wird, sonst schwarz be- haart. Brust und Pleuren hell und sehr dicht graugelb bestäubt, letztere allein dieht und scharf dunkel punktiert. Schild aschgrau, heller be- reift, in der Mitte oben mit großem, orangerotem Fleck, der ein Stielchen zur Spitze sendet und schwärzlich umrandet ist. In dem dunkleren Rande fallen noch sechs schwarze Wurzelflecke an den Schildehenborsten auf. Hinterleib von schwärzlicher Grundfarbe, etwas glänzend, dicht und gleichmäßig mit feinen Punkten und kurzen welligen Strichen von weißgrauer Bestäubung bedeckt, dieht und kurz geschoren weißlich be- haart. Ovipositor schwarz. Bauchbindehaut hinten orangegelb. Hüften und Beine rotbraun, mit Ausnahme der Füße grau bestäubt und dunkel punktiert. Schienenenden breit schwarz. Füße schwarz, die vier hinteren an der Basis rot. Vorderschenkel anterior in der Spitzen- hälfte schwarz, posteroventral mit drei stacheligen Borsten besetzt. Flügel ganz und gar dunkel graubraun, außerordentlich dicht und fein weiß punktiert. Von der Mündung der Subkosta zieht über die hintere Querader eine hellere Bogenquerbinde aus dichter zusammen- gedrängten weißen Punkten. Jenseits derselben ist die Flügelspitze über- haupt spärlicher punktiert, also dunkler und unmittelbar darauf in einer Querbinde ganz unpunktiert. In der Flügelmitte sieht man auch einige unpunktierte rundliche braune Flecke. Schüppchen schneeweiß. Schwin- ger gelb. Körper 65—7 mm, Flügel 6mm lang. 2. Lophoplatystoma hirsutum n. sp. ©, Kamerun, leg. Conradt. Deutsches Entomolog. Museum. Die Unterschiede von L. acarigerum Speis. sind folgende. Die Stirne zeigt keine dunkleren Punkte, dafür an Stelle des kleinen Front- orbitalbörstchens des acarigerum eine starke Borste. Praelabrum schwärz- lich, ganz matt tomentiert. Die zwei Backenborsten sind hier besonders lang und stark. Die Bestäubung des schwarzen Thorax, Schildes und Hinterleibes ist aschgrau. Die Punktierung des Thoraxrückens ist nur schwärzlich Die Arten der Platystominen. 397 und unscharf. Mesopleuren scharf schwarz punktiert. Die übrigen Pleuren und das Schild sind unpunktiert. Hinterleib auf matt schwarz- grauem Grunde fein weißgrau gefleckt. Thoraxrücken länger und mehr abstehend schwarz behaart; hinten und auf dem Schildehen sieht man selbe Haare. Hinterränder der Tergite schmal gelbbraun. Hüften und Beine schwarzbraun, mit Ausnahme der Füße weißlich- grau bereift, unpunktiert, lang weißlich behaart. Vorderschenkel unten an der Spitze mit zirka drei längeren Borstenhaaren. — Flügel dem des L. acarigerum Speis. sehr ähnlich. Alles übrige wie bei L. acarigerum Speis. 5. Lophoplatystoma molle n. sp. 2 Q aus Uganda Prot., Mpanga Forest, 4800 Fuß. Ende November (S. A. Neave, Ent. Res. Comm.). Stirne viel länger als breit, schmäler als ein Auge, matt graubraun, am Augenrande eine weiße Linie, die in der Mitte und zwischen Fühler- wurzel und Auge durch einen samtschwarzen Fleck unterbrochen wird. Eine starke Frontorbitale, zwei lange Backenborsten. Gesicht und Backen rot, Klypeus weißgrau bereift, Fühlergruben unten mit glänzend schwarzem Fleck. Praelabrum und Fühler schwarz. Zweites Fühlerglied oben weißschimmernd. Taster breit oval, samtschwarz, am Rande silberig. Arista dicht und abstehend gefiedert, die Fiederbreite übertrifft die des dritten Fühlergliedes. Hinterkopf oben schwärzlich, unten weiß bereift. Thorax und Schild schwarz, beide oben matt schwarzgrau, ersterer nur spärlich hellgrau punktiert. Pleuren und Metanotum weißgrau be- stäubt. Mesopleuren grob, Sterno- und Pteropleuren fein schwarz punk- tiert, Brust und der Rest unpunktiert. Rücken nur kurz schwarz be- haart, Schild außer den sechs Borsten nackt. Hinterleib blauschwarz, matt, fein weiß punktiert, am Hinterrande des dritten und vierten Tergits mit schwarzen Borstenhaaren, sonst fein gelb behaart. Hüften und Beine schwarz, Füße samtschwarz. Hüften- und Vorder- schienen auf der Vorderseite silberig schimmernd. Vorderschenkel ventral ohne Dornen, nur fein behaart und mit einer Reihe längerer Borsten- haare. Der Flügel gleicht mit folgenden Unterschieden dem von L. acari- gerum Speis. (Gen. Plat., Taf. 15, Fig. 287): das helle schiefe Band über die hintere Querader ist fast ganz weiß und zeigt nur Spuren von braunen Pünktchen; das Braun des Wurzelteiles des Flügels ist ganz gleichmäßig mit viel kleineren weißen Pünktchen ohne dunkleren Kern bedeckt. Körper und Flügel 85 mm lang. 398 Friedrich Hendel. 76. Genus Euthyplatystoma n. g. Tabelle der Arten. Thorax und Schild rostfarbig; Arista nackt. 4. Eu. superbum \. d. Wulp. — Thorax und Schild von schwarzer Grundfarbe; Arista gefiedertt . 1 1. Stirne dunkel punktiert (Fig. 70). 1. Eu. rigidum Walker. -— Stirne ohne dunklere Punkte . . . 2 2. Die Fiederbreite der Arista übertrifft a ae Fühlerglied. Rt kopf schwarz. 2. Eu. plumatum n. Sp. — Die Arista ist schmäler gefiedert als die Breite des dritten Fühler- gliedes. Hinterkopf matt ockergelb. 3. Eu. Sauteri n. Sp. 1. Euthyplatystoma rigidum Walker (Fig. 70). Platystoma rigidum Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 1, p. 32, 108 (1857). Platystoma stellatum Walker, Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 1, p. 32, 109 (1857). — V. d. Wulp, Tijdschr. v. Entom., Vol. 41, p. 205, 1, Pl. 10, 1 (1898). — de Meijere, Tijdschr. v. Entom., Vol. 54, p. 367 (1911); Enderlein, Zool. Jahrb., Vol. 33, p. 358 (1912). Platystoma punctiplenum Walker, ibid., Vol. 5, p. 268, 21 ? (1861). — Osten- Sacken, Ann. Mus. Genov., Vol. 16, p. 471 (1881). ? Platystoma atomarium Walker, ibid., Vol. 4, p. 148, 174 & (1860). Platystoma parvulum Schiner, Novara-Dipt., p. 286, 164 (1868). Jg @ aus Singapore (leg. Birö), Sikkim, Kangra Valley im Himalaya (leg. Dudgeon), Perak, Jaiping (leg. Dr. Durham) und Celebes (leg. Beccari). — Celebes, Malacca, Java, Tond (Walker, Van der Wulp, Schiner); Sumatra (Enderlein). Stirne eben, fast parallel- und geradrandig, so lange wie oben breit und breiter als ein Auge, von rotbrauner Grundfarbe, vorne noch dunkler, zart weißlich überreift und dunkel punktiert, am Augenrande und eine Medianlinie weiß. Die kurze Behaarung derselben gelblich. Die vor- handenen Kopfborsten, ein Frontorbitale und die zwei Paare Scheitel- borsten lang. Wangen, Untergesicht und Backen bräunlichgelb bis rost- farbig. Fühlergruben weiß bestäubt, am unteren Ende, knapp oberhalb des Mundrandes je mit einem glänzend schwarzen Fleck versehen. Fühler rotbraun. Arista abstehend gefiedert. Die Fiederbreite erreicht ungefähr die des dritten Fühlergliedes. Hinterkopf schwarz. Eine breite Quer- binde auf der Halsstufe und der Augenrand weißschimmernd. Der untere Hinterkopf tritt nur ungefähr die Hälfte des wagrechten Augendurch- messers hinter den Augen vor. Backen sehr niedrig. Praelabrum schwarz, vorne etwas rot. Taster schwarz, äußerste Wurzel und Spitzenrand rot, letzterer silbrig schimmernd. Rüssel schwärzlich. Thorax und Hinterleib von glänzend schwarzer Grundfarbe, bräun- lichgrau tomentiert. Thorax und Schild dichter tomentiert, matt, Hinter- Die Arten der Platystominen. 399 leib nur etwas spärlicher bedeckt. Der Thoraxrücken, das Schildehen und die Pleuren sind dieht und gleichmäßig schwarz punktiert. Auf dem Rücken bilden zusammengeflossene Punkte sechs schwarze Längs- . linien, wovon die zwei mittleren stärker genähert sind. Sechulterbeulen und der vorderste Rücken sind glänzend schwarz. Behaarung des Thorax und Schildehens rötlichgelb bis rot. Auf dem Hinterleibe bildet die graue Bereifung ein meist zusam- menhängendes ‘Netzwerk von feinen, mehr oder weniger voneinander entfernter Linien und Fleckchen, das die schwarze Grundfarbe in Punk- ten und Punktgruppen hervortreten läßt. Beim ist das fünfte Tergit noch beträchtlich länger als das dritte und vierte zusammengenommen und am Hinterrande glänzend schwarz. Die Ringe des 2 sind nicht viel an Länge verschieden. Die Behaarung des Hinterleibes ist gelblich. Hüften und Beine glänzend pechbraun. Schenkel länger behaart. Vorderschienen etwas verbreitert. Flügel dunkelbraun, unterhalb der Posticalis heller; hier und in der Discalzelle dicht von mittelgroßen weißen und isolierten runden Flecken durchbrochen, die dem braunen Netzwerk das Gleichgewicht halten. Die dunklere vordere Flügelhälfte wird von kleineren weißen Flecken be- deckt. Subkostalzelle mit zwei bis drei weniger hellen Flecken. Von der Spitze der Subkostalzelle zieht sich ein ungefleckter brauner Fleck nach abwärts bis um die kleine Querader herum und hängt dann längs der Diseoidalis mit der ebenfalls braunen Querbinde zusammen, die von der Radialismündung über die hintere Querader verläuft und nur ober- halb der letzteren etwas weiß punktiert ist. Jenseits dieser braunen Querbinde liegt eine Querreihe weißer Punkte, die nicht ineinander- fließen. Die erste Hinterrandzelle mündet an der Flügelspitze und er- weitert sich allmählich gegen die Mündung hin. Die kleine Querader ist von der hinteren nur wenig mehr als der letzteren Länge entfernt. Schüppchen kurz, bräunlich weiß; das untere überragt das obere nur ganz wenig. Schwinger gelb mit dunkelbraunem Kopie. Körper und Flügel 4—5 mm lang. 2. Euthyplatystoma plumatum n. Sp. 1 g aus Singapore (leg. Birö), im Ungarischen Nationalmuseum. Diese Art ist dem Pl. rigidum Walker außerordentlich ähnlich und in der Flügelzeichnung ganz gleich. Die Stirne ist aber unpunktiert und fast einfärbig rotbraun. Fühler rot. Arista sehr lang und abstehend ge- fiedert. Die Fiederbreite der wenigen, locker stehenden 13—14 Strahlen übertrifft weitaus die Breite des dritten Fühlergliedes. Thoraxrücken und Schild sind dichter graubräunlich tomentiert, feiner und spärlicher punktiert. Die Punkte zeigen keine Spur von Reihenanordnung. 400 Friedrich Hendel. Der Hinterleib ist an der Wurzel rotbraun und das fünfte Tergit am Seiten- und Hinterrande breit glänzend schwarz. 3. Euthyplatystoma Sauteri n. sp. Hendel, Gen. Plat., Fig. 280. Zahlreiche J' © aus Formosa, Taihorinsho (August) und Fuhosho (März), leg. Sauter, im Ungarischen Nationalmuseum. 1 Q aus Tonking (leg. Fruhstorfer), im Wiener Hofmuseum. Dem P!. rigidum Walk. mit folgenden Unterschieden gleich. Stirne länger als oben breit und so breit wie ein Auge, wie der ganze Hinter- kopf ockergelb, matt, unpunktiert, aber mit weißgelbem Augenrande und ebensolcher Medianlinie. Untergesicht hellgelb. Der Hinterrand der Backengruben braun. Fühler rotgelb. Die Fiederbreite der Arista er- reicht nicht jene des dritten Fühlergliedes. Praelabrum in der Mitte breit gelb. Fast die ganze Endhälfte der Taster ist gelbrot. Rüssel meist rotbraun. Beim J tritt am Rumpfe gelbe Grundfarbe in verschiedener Aus- dehnung auf. Der Hinterleib ist entweder nur an der Basis gelb oder fast ganz gelb, mit Ausnahme der schwarz glänzenden Spitze und des schmalen, schwarz glänzenden Seitenrandes des fünften Tergites. Am Thorax beginnt die Gelbfärbung an den Schildehenseiten und den hinter- sten Pleuren und erstreckt sich im Maximum auf den ganzen Thorax mit Ausnahme des Rückens. Auf diesem bilden die dunklen Punkte nur vier, aber breitere Längsstriemen in ungefähr gleichen Abständen. Beim 0 ist die Grundfarbe des Leibes überall schwarz. Am Hinterrande des Schildehens sind die schwarzen Punkte mehr oder weniger zu einem kandsaume zusammengedrängt. Das Toment des J' ist mehr ockergelb, jenes des © gelblichgrau. Beim 7 ist der Hinterleib dicht tomentiert und gleichmäßig dicht punktiert, glanzlos. Beim Q dagegen ist das Toment weniger dicht und ausgebreitet und bildet nur ein zerrissenes Netzwerk, das die glänzend schwarze Grundfarbe vorherrschen läßt. Die breiten Seitenränder aller Tergite und das auf die Hälfte des vierten reduzierte fünfte Tergit sind wie der Ovipositor ganz glänzend schwarz. Behaarung in beiden Geschlechtern relativ lang und gelblich. Hüften und Beine pechschwarz. Vorderschenkel mit Ausnahme der ventral schwarzen Wurzel gelbrot. Auch die vier hinteren Schenkel können gegen die Spitze hin mehr oder weniger deutlich rot er- scheinen. Im Flügel fällt eine durchgehende schmale und gerade weiße Quer- binde jenseits der hinteren Querader auf, die nur durch die braunen Säume der dritten und vierten Längsader durchbrochen wird und nicht aus einer Querreihe weiber Punkte besteht. Die Arten der Platystominen. 401 Schwinger ganz und gar gelb. Körper und Flügel 35—5 mm lang. 4. Euthyplatystoma (2?) superbum \V.d. Wulp. Platyst. superbum Van der Wulp, Dipt. Sumatra Exped., p. 50, Taf. 3, Fig. 5, Leid. 1881. O, Sumatra, Kloempang, August. „Ferruginea; abdomine, tibiis tarsisque nigris; alis fuscescentibus albo-punetulatis; ultra medium fascia fusca impunetulata. — Long. 55 mm (cum oviducto). Deze fraaie sort, die ongetwijfeld tot de groep der Platystominen behoort, breng ik voorloopig onder het geslacht Platystoma, ofschoon zii door de roodgele kleur van kop en thorax van alle andere soorten van dit genus afwijkt; de overige geslachten, tot deze groep behoorende, zijn mij te weinig bekend, om haar met einige zekerheid in &en van deze te rangschikken. Kop met sprieten en monddeelen, thorax en schildje helder roest- kleurig. Aangezicht naakt, onder de sprieten nitgehold, aan den mond- rand voornitstekend; bovenlip duidelijk afgescheiden, groot en breed; zuiger en palpen dik; voor hoofd gelijk breed, ongeveer een derde der kopbreedte innemende; op den schedel vier zwarte stijve borstels; achter- hoofd van boven nitgehold, van onderen opgezwollen. Sprieten vri) kort; het derde lid elliptisch, met zwarten, naakten, gebogen rugborstel, die langer is dan de sprieten. In de zijden en van achteren op den thorax, alsmede aan den achterrand van het schildje, eenige zwarte borstels. Achterlijf blauwzwart met eenigen glans, naakt, gewelfd, aan den wortel ten minste zoo breed als de thorax, naar achteren in eene spitse ejerbnis nitloopende. Pooten stevig, eenigszins glanzig, met korte, nitstaande be- haring; heupen en dijen roodgeel; schenen en tarsen zwart; de voor- heupen verlengd; de voordijen van boven bij het einde met een bruin streepje; aan de voorschenen, die iets verdikt zijn, is de beharing buiten- warts borstelig en daardoor meer in 't oog vallend. Kolfjes roodgeel. Vleugels bruin (aan den wortel bruingeel), met een groot aantal witte stippen bezaaid; het midden van den voorrand, alsmede een band, aan de nitmonding der subcostaal-ader beginnende en over de beide dwars- aderen loopende, is donkerder en zonder stippen; de randader geelbruin, de overige aderen zwart, nitmonding der hulpader en die der subcostaal- ader ver van elkander verwijderd; nitmonding der radiaal-ader boven-, die der discoidal-ader onder de vleugelspits; de beide dwarsaderen nagenveg rechtstandig; middeldwarsader op twee derden der schijfeel; schijfdwarsader van onderen dicht bij den achterrand genadert.“ Anmerkung: Ich habe die Art nur wegen der Flügeladerung und Zeichnung hieher gestellt. Da die Arista nackt sein soll und der Körper nicht grau bestäubt ist, so bleibt ihre Stellung hier nur eine recht zweifelhafte. Abhandl. d,.k.k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 1. 26 402 Friedrich Hendel. 77. Genus Valonia Walker. Proc. Linn. Soc. Lond., Vol. 1, p. 34 (1857). Valonia complicata Walker (Fig. 71). Proc. Linn. Soc. London, Vol. 1, p. 34, Taf. 1, Fig. 6 (1857). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 277—278. Syn. Platystoma irrorata Thompson, Dipt. Eug. Res., p. 577, 248 (1868). 7 9 aus Penang und Singapore, leg. Birö und Ridley, im Un- garischen Nationalmuseum und im British Museum in London. — Malacca (Walker, Thompson). Stirne matt rot, am Augenrande, namentlich vorne neben den Fühlern schmal silberig gesäumt, vorne verdunkelt, braun bis schwärz- lich und mit einer helleren oder heller schimmernden Medianlinie. Ge- sicht, Praelabrum und Hinterkopf glänzend rotgelb, letzterer am Augen- rande ebenfalls silberig schimmernd. Fühlergruben oben weiß bereift, am unteren Ende braun gefleckt. Fühler und Taster rotgelb bis rot, matt. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend schwarz, letzterer mehr blauschwarz. Nur der Thoraxrücken mit Ausnahme der Schultern und die Pleuren sind von einem dichten und kurzen Tomente bedeckt, das von zahlreichen, dicht stehenden Punkten durchbrochen wird. Oben ist dasselbe ockerig, an den Seiten aber weißgrau. Behaarung und Be- borstung schwarz. Erstes Glied des Ovipositors herzförmig, glänzend schwarz. Ecken des zweiten Tergits und Bauchhaut gelbrot. Vorderhüften und -Beine rotgelb, nur deren Schenkelringe und Schienenwurzeln braun. An den vier hinteren pechbraunen Beinen sind die Schenkelspitzen und Schienenwurzeln rot, die Füße rotgelb. Das einzige J, das mir vorliegt, weicht durch folgendes ab: Humeral- und Notopleuralcallus, sowie die Seiten und der Hinterrand des Schildes und der größte Teil des Hinterleibes sind gelbrot. Von gleicher Farbe sind auch die vier hinteren Beine, an denen bloß die Sehienenenden braun sind. Das vierte und fünfte Tergit sind mit Aus- nahme des dunkleren glänzenden Hinterrandes samtartig matt. Auch der Flügel des Z’ weicht ab, indem die dritte Hinterrandzelle und der Schulterlappen ganz unpunktiert sind. Sonst ist die Kostalzelle bräunlichgelb, schwach bräunlich punk- tiert, dunkel rotbraun eine Bogenbinde, die sich von der Flügelwurzel durch die erste Basalzelle, die Subkostalzelle und die unter dieser liegen- den Zellenwurzeln bis über die Flügelmitte hinauszieht und nun von der Kosta über beide Queradern gegen den Flügelhinterrand hinabbiegt, um dort immer heller geworden, als Saum der hinteren Querader zu enden. Diese braune Bogenbinde ist nur in der ersten Basalzelle unten etwas ausgezackt und in der Marginal- und Submarginalzelle etwas gelb- Die Arten der Platystominen. 403 rot punktiert, sonst undurchbrochen. Mit Ausnahme der hyalinen Basal- hälfte der Discalzelle und der zwei Wurzelzellen ist der übrige Flügel von hellbrauner Grundfärbung, die durch dicht nebeneinanderliegende kleine weiße Punkte durchbrochen wird. Die zweite Basalzelle ist von der Wurzel her etwas gebräunt. Schüppehen gelblichweiß. Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 5—6 mm lang. 78. Genus Bromophila Loew. Monogr. N.-Amer. Dipt., Vol. 3, p. 35 (1873). Bromophila cafjra Macquart. Macquart, Dipt. exot., Suppl. 1, p. 217, Taf. 19, Fig. 2 (Dichromyia) (1846). — Rondani. Archiv. Zool. Anat. Canestr. Mod.. Vol. 3, p. 39 (1864). — Hendel, Gen. Pyrgotinae, p. 28, Taf., Fig. 26, 27 (1908). — Speiser in Sjöstedts Kilimandj.-Meru- Exp., Dipt., p. 175 (1910). Syn. Scatophaga zamiel Walker, List. Dipt. Brit. Mus., Vol. 4, p. 983 (1849). Ich sah Stücke aus verschiedenen Gegenden Süd-Afrikas, auch aus Matabele, Zomba: aus Süd-West-Afrika, Grotfontein und aus Deutsch- und British-Ost-Afrika. Kopf samt Anhängen orangerot, siegellackrot bis karminrot, Stirne in der Mitte matt, Klypeus wenig glänzend; der übrige Kopf mit deut- lichem Glanze. Stirne an den Seiten und die Wangen tief und dicht, Vorderstirne weniger tief und spärlicher punktiert. Backengruben dicht und sehr fein von oben nach unten gerunzelt; Klypeus etwas gröber und unregelmäßig von Querfalten durchzogen, manchmal rotgelb gefärbt. Bei manchen Stücken ist die Vorderstirne, Lunula und der obere Klypeus wie schwärzlich angeraucht. Stirne mit Ausnahme des großen dreiecki- gen nackten Fleckes oben in der Mitte vor dem Scheitel, wo auch zwei bis drei Ozellen stehen können, in den Hohlpunkten mit kurzen schwarzen Härchen besetzt. Auch die aufsteigenden Peristomalien sind kurz schwarz behaart. Drittes Fühlerglied mit Ausnahme der äußersten Wurzel schwarz- braun. Tasterspitzen dunkelbraun. Der ganze Körper ist glänzend metallisch schwarzblau, teilweise mit violettem, seltener mit grünem Schimmer. Unausgefärbte Stücke sind lederfarben. Beine mit dem Körper gleichfarbig, nur dunkler; Füße schwarz. Pulvillen braungelb. Die Behaarung des ganzen Körpers und der Beine ist dieht und schwarz, aber von wechselnder Länge. Bei drei Stücken aus Zomba und aus Salisbury, Mashonaland, ist dieselbe auf dem Rücken, dem Schilde und dem Hinterleibe sehr lang und abstehend, zottig, wodurch der Glanz des Körpers nicht unerheblich vermindert wird, 26* 404 Friedrich Hendel. Flügel und Schüppcehen ganz und gar schwarzbraun, letztere schwarz gerandet. Schwingerkopf dunkelbraun. Körper 12—23 mm, Flügel 13—18 mm lang. Dr. Speiser erwähnt ein Stück von 10 mm Länge. 79. Genus Palpomyiella n. n. Syn. Palpomyia Rob.-Desvoidy, Essai s. l. Myod., p. 708 (1830), praeoce. Tabelle der Arten. Flügel lang und schmal, fast viermal so lang wie breit. Die vier hinteren Beine, Thorax und Schild gelbrot. Schlanke, kleinere Art (Fig. 75). 4. P. luxuriosa Speiser. -— Flügel breit. Beine und Leib glänzend schwarz; größere, plumpe Arten ms Na S0lR Ah he u EI EN, BE) SS 1. Flügel einfärbig schwarzbraun, ohne weiße Punkte. 3. P. melanoptera n. Sp. —. Flügel dicht:und fein weiß punktiert.. . . » - „2... .. 02 Stirne matt, ohne weiße Flecke. Fersen rotbraun. 2. P. ruficeps Enderlein. — Stirne glänzend, weiß gefleckt. Fersen schwarz. 1. P. asphaltina Wiedemann. ID 1. Palpomyjiella asphaltina Wiedemann. Platystoma asphaltinum Wiedemann, Anal. Entom., p. 56, 126 (1824) und Außereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 569, 2 (1830). — Macquart, Suit. & Buff., Vol. 2. p. 445, 6 (1835) und Dipt. exot., Vol. 2/3, p. 199, Taf. 27, Fig. 2 (1843). Palpomyia Lalandii Robin.-Desvoidy, Essai sur les Myod., p. 708 (1830). Dichromyia punctipennis Walker, Trans. Ent. Soc. Lond., Vol. 4, 2. Ser., p. 225 (1857). Jg 9 aus Süd-Afrika, Capland, Type Wiedemanns, im Wiener Hofmuseum (Algoabai, Willowmore, November, leg. Dr. Brauns) und Ost-Afrika, Katona, Mto-ja-Kifaru. Stirne, Scheitel und oberer Hinterkopf rot- bis dunkelbraun, etwas glänzend. Gesicht und Praelabrum rot, letzteres und das Epistom häufig verdunkelt. Unterer Hinterkopf leuchtend gelbrot. Am Augenrande jederseits vier silbrige Punkte, zwei an der Stirne, zwei an den Wangen; außerdem vier in ein Kreuz gestellte gleiche Punkte in der Stirnmitte. Fühlergruben, der untere Augenrand sowie eine breite leuchtende Quer- binde auf der Hinterkopfstufe silberweiß. Fühler an der Wurzel rot- braun, sonst schwärzlich. Arista nackt, an der Basis rot. Taster schwarz, am Ende weißschimmernd, an der Basis rot. Körper und Beine glänzend pechschwarz. Weiße Tomentpunkte liegen: drei Paare hinter der Naht auf dem Thoraxrücken, je einer seit- lich neben dem Schildehen und einer an den Pleuren hinter den Vorder- Die Arten der Platystominen. 405 hüften. Vorderrücken mit einer ebensolehen Mittelstrieme. Hinterleib mit zerstreuten kleinen weißen Tomentpünktehen versehen, die wenig auffallen. Flügel gesättigt schwarzbraun, mit milchweißen, durchsichtigen Punkten am Vorder- und Hinterrande von kurz dreieckiger Form und zahlreichen kleineren, nur aus weißem Tomente bestehenden Pünktchen, die gegen das Licht besehen undurchsichtig bleiben, versehen. Diese Tomentpünktchen bilden über die hintere Querader und vor der Flügel- spitze eine Art Querbinde. Schüppchen schneeweiß, Schwinger dunkelbraun. Die Stücke aus Ost-Afrika haben einen teilweise rotbraunen Thorax, dessen Mittellängsstrieme aus weißlichem Tomente länger und breiter als bei den Süd-Afrikanern ist. Das Schild hat an der Spitze einen runden weißen Tomentfleck. Die Bauchbindehaut ist hier meist rot, bei den anderen Stücken samtschwarz. Auch beginnen die Fersen an der Basis rot und die weißen Flügelpunkte wie bei der folgenden Art durch- scheinend zu werden. Var. rufescens. Körper und Flügel 11—12 mm lang. 2. Palpomyiella ruficeps Enderlein. Zool. Jahrb., Vol. 33, p. 370, Fig. E (1912). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 285. 3 Q aus Abessinien, Dalada und Hurso (leg. Drake-Brock- man), und aus dem Somalilande (Miß Gillett), im British Museum in London. — Dire Daoüa (Enderlein). Dem Platyst. asphaltinum Wiedem. außerordentlich ähnlich und durch folgendes verschieden. Der ganze Kopf ist einfärbig orangerot. Die Stirne ist samtartig matt und nicht fettglänzend, auch nicht weiß gefleekt, höchstens am Augenrande. Die Fühlergruben sind nicht schwarz gefleckt, die Fühler hell orangerot, desgleichen auch die ganzen Taster. An den Füßen sind die Fersen mit Ausnahme der Spitze und die Wurzeln des folgenden Gliedes rotbraun. Die weißen Punkte des ganz schwarzbraunen Flügels sind kleiner und zahlreicher und deutlich zu Querreihen angeordnet, die am Hinter- rande des Flügels mit den dort verteilten größeren weißen Punkten enden. Auch die weißen Punkte am Flügelvorderrande sind anders ver- teilt. Es liegen am Ende der Marginal- und Submarginalzelle je zwei solcher Punkte, in der ersten Hinterrandzelle aber kein Fleck. Der wesentlichste Unterschied liegt aber darin, daß die weißen. Punkte alle auch im durchfallenden Lichte erscheinen, während sie bei P. asphaltina mit Ausnahme der Randflecke nur im auffallenden Lichte erscheinen, also schuppiger Natur sind. Alles übrige wie bei der Wiedemannschen Art. Körper und Flügel 9—10 mm lang. 406 Friedrich Hendel. 3. Palpomyiella melanoptera n. Sp. 1 g' aus Ost-Afrika, Zomba, 25. April, leg. Cameron, im Zool. Museum in Cambridge. Kopf samt Anhängen orangerot, Strieme vorne etwas dunkler, samtartie matt, alles wie bei P. ruficeps. Die Stirne ist bei beiden Arten ein wenig breiter als bei P. asphaltina Wiedem. und oben viel weniger konkav zwischen den Augen, fast eben. Der ganze Körper ist einfärbig glänzend schwarz; auch die ganzen Beine sind schwarz. Der Flügel ist durchaus gleichförmig schwarzbraun gefärbt. Die Sub- kostalzelle und der darunterliegende Teil der Marginalzelle sind noch dunkler. Die Discoidalis mündet an der Flügelspitze. Thoraxschüpp- chen schneeweiß, Flügelschüppchen graulich hyalin, schwarzbraun ge- randet. Körper und Flügel 10 mm lang. 4. Palpomyiella luxuriosa Speiser (Fig. 73). Platystoma luxuriosum Speiser, Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk.., Wiesbaden, Vol. 64, p. 248 (1911). — Hendel, Gen. Plat., Fig. 286. 1 g aus Brit.-Ost-Afrika, Samburu (C. S. Betton), im British Museum in London, 1 @ aus Deutsch-Ost-Afrika (Dr. Schröder) in der Sammlung Dr. Speiser. Kopf, Thorax samt Schild und die vier hinteren Beine gelbrot. Stirne matt mit einer schwachen weißen Mittellängslinie. Am Augen- rande der Stirne und der Wangen je zwei silberweiße Flecke. Außer- dem ist auch der Hinterkopf am Augenrande und eine Querbinde über dem Halse weiß bereift. Das Untergesicht glänzt, der Längsrücken zwi- sehen den Fühlergruben ist aber weißlich bestäubt, matt. Fühler hell gelbrot, drittes Glied am Oberrande schmal gebräunt. Arista nackt. Praelabrum glänzend schwarz. Taster mattschwarz, an der äußersten Wurzel rot, an der Spitze weißschimmernd. Der untere Hinterkopf steht fast um den wagrechten Augendurchmesser hinter den Augen vor. Zwei Paare Scheitelborsten und je eine Frontorbitalborste klein, aber deutlich. Schulterbeulen glänzend schwarz. Thorax und Schild sonst glän- zend gelbrot. Rücken mit zwei breiten, punktierten Längsstriemen von weißen Reif. Außerdem ist der Rücken quer vor dem Schilde und eine von hier bis zur Quernaht nach vorne reichende Medianlinie weiß und punktiert. Desgleichen ein schmaler Saum oben an den Meso- und ein breiter oben an den Sternopleuren. Die hinteren Pleuren sind wohl weiß bestäubt, aber nicht punktiert. Die spärliche Rückenbehaarung schwarz. Pleuren nackt. Auch das Schildehen ist oben sehr spärlich behaart, am Rande vierborstig. Die Brust ist hinter den Vorderhüften stärker ausgehöhlt. Die Arten der Platystominen. 407 Die Tergite des Hinterleibes glänzend schwarz, nur das zweite ist mit Ausnahme des in der Mitte etwas bogig erweiterten Hinterrandes gelbrot. Die Tergite eins, drei bis fünf sind mit Ausnahme des konvexen Hinter- und Seitenrandes weißgrau bestäubt und fein punktiert. Be- sonders auffällig ist die Konvexität der Seiten des fünften Tergites, der so lang wie die zwei vorhergehenden Ringe zusammen ist. Die Mitte der Hinterränder ist schwach kielig zusammengezogen. Bauchhaut breit ockergelb. Hypopyg klein, glänzend schwarz. Beine relativ lang und stark, besonders die sehr beweglich einge- lenkten vordersten, deren Schienen hinter der Mitte verdickt erscheinen. Vorderhüften und -beine pechschwarz, nur die Füße an der Wurzel dunkel rotbraun. An den vier gelben hinteren Beinen sind die Schenkel ventral rotbraun, die Füße gegen das Ende hin allmählich dunkelbraun. Flügel schmal und lang, fast viermal so lang wie breit, dunkel- braun und mit Ausnahme der Alula dieht und gleichmäßig mit kreis- runden weißen Punkten bedeckt, die in allen Zellen mindestens zwei- reihig übereinander und überall in völlig geordneten Längsreihen liegen. Die braunen Zwischenräume sind am Vorderrande des Flügels schmäler, hinten so breit oder wenig breiter als ein weißer Punkt. Je ein größerer schwarzbrauner Fleck liegt an der Mündung der Radialis und unter jener der Subkosta und Mediastina. Letzterer ist der größte und ist über die Radialisgabel wischartig mit der dunkelbraunen, nicht punktierten äußersten Flügelwurzel verbunden. Die erste Hinterrandzelle ist in der Endhältte stark zusammengezogen und mündet samt der Discoidalis ober- halb der Flügelspitze. Die hintere Querader ist schwach S-förmig ge- schwungen und von der kleinen mehr als 1'/,mal ihrer eigenen Länge ent- fernt. | Schüppchen weiß und weiß gerandet. Das Thoraxschüppchen ist groß und überragt das Flügelschüppchen weitaus. Es ragt so weit wie das Metanotum nach hinten. Schwinger gelb mit schwarzbrauner Keule. Körper und Flügel 7 mm lang. j Nachtrag. Traphera azurea n. sp. 2 Q aus Uganda-Prot., S.-W.-Bundu, Koki-Gegend. Oktober (Ent. res. Comm.). Sieht im Kopfe etwas Piara ähnlich, die Augen sind nicht so schmal, das Epistom ist weniger herabgesenkt, das Schild ist außer den vier Borsten nackt. Doch da die Postiealis beborstet, das Randmal wohl- entwickelt ist, die Subkosta jenseits der Flügelmitte mündet und die 408 Friedrich Hendel. kleine Querader über der Mitte der Discalzelle steht, so bringe ich diese Art zu Traphera. Auch fehlt die Praesuturale und die vierte Supraalare. — Kopf samt Anhängen und Beine violettschwarz, Stirnstrieme nur in der Mitte mattschwarz, am Augenrande glänzend und punktiert. Be- haarung rauh. Drittes Fühlerglied und Vorderfüße dunkelbraun, die anderen Füße und die vier hinteren Schienenspitzen rotbraun. Die Fiederbreite der Arista doppelt so groß als die des dritten Fühlergliedes. Der ganze Körper lebhaft glänzend stahlblau, schwarz behaart und be- borstet. Flügel dunkelbraun mit sechs weißen Randeinschnitten. Die zwei vorderen liegen in der Mitte und berühren mit den Spitzen die Cubitalis in gleichen Entfernungen beiderseits der kleinen Querader. Von den vier hinteren liegen die zwei äußeren ähnlich wie bei Piara (Taf. 3, Fig. 56 in Gener. Plat., nur daß der innere derselben schmäler ist und oben bis in die erste Hinterrandzelle reicht; der dritte liegt dem ersten kostalen gegenüber in der dritten Hinterrandzelle und der vierte ist ein runder Fleck an der Wurzel des Schulterlappens und der Analzelle. Schwingerkopf weißlich. Körper und Flügel zirka 5 mm lang. Pterogenomyia tibialis n. sp. 2 & 9 aus Uganda-Prot., West-Ankole, Oktober. Ent. Res. Comm. Stirne ganz (2) oder nur in der oberen Hälfte sepiabraun, dann vorne wie der Hinterkopf und die Taster gelb; Gesicht, Praelabrum und Backen gelbweiß. Fühler rotgelb, Arista wie beim Gattungstypus lang gefiedert. Epistom konvex, neben ihm die Peristomalien fein schwarz behaart. Backenflügel bei J und 9 ausgebildet, wenn auch kleiner als bei P. paradoxza. Backengruben mit dunkelbraunem Fleck. Oberer Hinterkopf beiderseits des Cerebrales schwarzbraun. Thoraxrücken, Schild und Metanotum schwarz, lebhaft glänzend. Beim J’ ist auch noch ein Teil der Pleuren unter den Flügeln schwarz. Gleichfärbig ist auch der Hinterleib, nur sein basales Doppelsegment gelb. Borsten und Haare am Thorax und Abdomen schwarz. Hüften und Beine hellgelb, Schienen und die vier hinteren Knie schwarz. Flügel dunkelbraun, mit folgenden weißen Stellen: zwei Flecke in der Endhälfte der Kostalzelle, einer an der Mündung der Subkosta, einer jenseits der kleinen Querader und einer in der Analzelle; ferner ein großer weißer Einschnitt in der dritten Hinterrandzelle, der mit der Spitze oben die dritte oder vierte Längsader erreicht, und der größte Teil des Schulterlappens. Alle diese Stellen sind bei dem 43’ ausgedehnter als beim ©. — Dritte und vierte Längsader deutlich divergierend. Die Analis erreicht als Falte den Rand. Körper 5’5 mm, Flügel 6mm lang. Die Arten der Platystominen. 409 Plagiostenopterina vicaria n. sp. 1 g aus Uganda, Entebbe, 8. November (G owdey). Ent Res. Comm. Man glaubt auf den ersten Blick ein dunkles Stück der asiatischen Pl. aenea Wiedem. vor sich zu haben, so groß sind die Ähnlichkeiten. Als sichere Unterschiede kann ich nur hervorheben, daß die Vorderstirne oberhalb der Lunula deutlich konvex und punktiert ist und daß dem Ö die Palette an der Arista fehlt. Fühler und Beine ganz schwarz. Rücken matt dunkel olivengrün bereift. Die kurze Pubeszenz des Hinterleibes ist hellrot. Die hintere Querader ist schmal braun gesäumt. Alles übrige wie bei Pl. aenea Wiedem. Anmerkung. Folgende von mir schon beschrieben gewesene Arten und Gattungen er- hielten während meiner Arbeit und seit Einreichung derselben zum Drucke neue Namen. Da ich derart benannte Exemplare eventuell an die Besitzer retourniert haben könnte, teile ich diese in litt. Namen mit. Lule corioptera Speiser = Pseudotraphera hemiptera Hend. Achias Rothschildi Austen = A. longividens Walk., Hend. Paryphodes Speiser — Neoscholastes Hend. Agrochira tephritinum End. — A. poeciloptera Hend. Chaetorivellia de Meij. = Chalcortalis Hend. Naupoda punctifascia Speiser — N. apicalis Hend. Naupoda inscripta Speiser = N. aenea Hend. Peltacanthina End. — Notacanthinium Hend. Pelt. (Scholastes) verberiger Speiser — Notacanth. poecilum Hend. Pelt. (Engistoneura) octodecim Sp. = Notac. albostrigatum Hend. Palpomiella ruficeps Enderl. = Palp. millepunctatum Hend. Palpomiella luxuriosa Speiser — Palp. angustipennis Hend. nm -] Abhandl.d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft ı. Verzeichnis der abgebildeten Flügel. 1. Riellia pulchra n. sp. 2. = radiata n. sp. 3 n sinuosa Coquill. 4. „ connexa N. Sp. 9. 5 angulata n. Sp. 6. * lavata n. Sp. 78 - ferruginea n. Sp. 8. 3 fusea Thomson. d. = impunctata n. Sp. 10. e basilaris Wiedem. Il: > eximia V.d. Wulp. 12. n viridis n. Sp. 13. 2 connata "Thomson. 14. = trigona n. Sp. 15. ee viridis n. Sp. 16. Neoepidesma rostrata n. Sp. 17. Rivellia major Adams. 18. Fi succinata Wiedem. 19. n macilenta Wiedem. 20. Neoepidesma thoracalis n. sp. 21. Rivellia discalis n. sp. 22. a rectangula n. Sp. 23. ® albopilosa n. Sp. 24. e costalis n. Sp. 25. . virgo n. Sp. 26. n Coquilletti n. Sp. Dilee . curvata n. Sp. 28. ” herinella n. Sp. 29. . anomala n. Sp. 30. 5 latifascia n. Sp. 31. 5 euxestoides n. Sp. 32. a tomentosa n. Sp. 33. s occulta V.d. Wulp. 34. n metallica V.d. Wulp. 35. Euprosopia conjuncta n. Sp. 3 protensa Walker. n separata n. Sp. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. bPR 54. 58. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 7. 72. wi} [257 Euprosopia impingens Walk. 5 fusifacies Walk. z tenuicornis Macqu. 6 miliarıa n. Sp. £ maculipennis Guer. E platystomoides n. sp. a rufiventris n. Sp. = longifacies n. Sp. : nigropunctata n. Sp. Pterogenia singularis Bigot. a hologaster n. Sp. „ lateritia n. sp. Paryphodes similis @ n. sp. Pterogenia eurysterna n. Sp. Paryphodes similis 5 n. Sp. 5 pantherinus Bigot. Pterogenia pectoralis n. sp. Paryphodes compar n. sp. n conspurcatus n. Sp. e ieterodes n. Sp. Naupoda inscripta Speis. H puella n. Sp. = punctifascia Speis. Peltacanthina mythodes n. sp. B nervosa Becker. n stietica Fab. e pectoralis Loew. " splendida n. sp. > monotaemia n. Sp. 5 geminata n. Sp. s gamma n. Sp. Asyntona tetyroides Walk. Euthyplatystoma rigidum Walk. ’alonia complicata Walk. Naupoda regina n. Sp. Palpomiella luxuriosa Speis. Fr. Hendel: Die Arten der Platystominen. Takt Hendel phot. Abhandlungen der k.k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 1, 1914. be } - SE 2 a EN Po Di Taf. II. [7 Die Arten der Platystominen. Fr. Hendel: Hendel phot. Abhandlungen der k.k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 1, 1914. Fr. Hendel: Die Arten der Platystominen. Taf. IIT. Hendel phot. Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 1, 1914. REN RE Fr. Hendel: Die Arten der Platystominen. Taf. IV. Hendel phot Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 1, 1914. “ Te ee ge lo A gi = > nn 2 a 6. ö u“ ' > + i Ei Bn 3 f “ % ABHANDLUNGEN K. K. ZOOL.-BOTAN. GESELLSCHAFT IN WIEN. BAND VII, HEFT 2. (HERAUSGEGEBEN MIT UNTERSTÜTZUNG DES K. K. MINISTERIUMS FÜR KULTUS UND UNTERRICHT.) DAS LAUBBLATT DER RANUNCULACEEN. EINE ORGANGESCHICHTLICHE STUDIE VON RUDOLF SCHRÖDINGER. MIT 10 TAFELN UND 24 TEXTABBILDUNGEN. EINGELANGT AM 1. JUNI 1914. — AUSGEGEBEN AM 30. AUGUST 1914. WIEN, 1914. VERLAG DER K.K. ZOOL.-BOTAN. GESELLSCHAFT. Aa At Tannoanlun. Bad Kntod. ‚208: ea Ally; auan 2 Fe Tartänayatl aa Or Ad wit ash KR PR errrsrani m Bunte win r s 1% 4 RE ET, ERBE TAINAELDNO EG 1 HN | : AE DrIaE AHDB 2 TIOAGE TUKUM il rt NUR Je au AraT TR | Mel TAUDUA 0 Ma MSaHosoaıa \ Metımur MA „bet MELW TAMIYA LIKANTD HATOR. TOO HM e; aut BAD: av Die vorliegende Studie versucht es, im Rahmen einer einzelnen, aber an Laubblattformen reichen Familie Einblick zu gewinnen in die gene- tischen Beziehungen, die zwischen den verschiedenen Blattformen bestehen. -Ich habe es strenge vermieden, Vorkommnisse aus anderen Familien zur Beweisführung mit heranzuziehen. Nur im einführenden Abschnitt habe ich Beispiele aus fremden Formenkreisen benützt, um die Probleme zu exponieren, die zur Sprache kommen sollen. Durch die strenge Begrenzung auf eine einzige Familie wollte ich der Gefahr entgehen, durch Konver- genzen getäuscht zu werden. Selbstverständlich können unter diesen Um- ständen die erzielten Ergebnisse zunächst nur Geltung beanspruchen für die Laubblattformen der untersuchten Familie. Inwieweit ihnen prinzipielle Bedeutung zukommt, ist eine spätere Sorge. Wenn ich des weitern die Untersuchung strenge eingeschränkt habe auf das typische Laubblatt der Arten, dürfte das die Zustimmung aller derer finden, die Goebels!) grundlegende Darstellung der Hoch- und Niederblattmetamorphose in ihrem vollen Werte würdigen. Die in manchen neueren Schriften einreißende Sitte, im morpho- logischen Vergleich die Blätter der vegetativen und die der floralen Region der Sprosse promiseue zu behandeln, dürfte nur geeignet sein, die Tat- sachenbestände zu verschleiern und unsere morphologischen Vorstellungen zu verwirren. Ich werde — sehr gegen meinen Willen — des öfteren ge- zwungen sein, auf Fälle hinzuweisen, die das bestätigen. Das Hauptaugenmerk der Darstellung ist nur auf die Entwicklung jener Laubblattmerkmale gerichtet, die ich auf Grund meiner Unter- suchungen für Organisationsmerkmale halten muß. Der Entstehung von Anpassungsmerkmalen nachzugehen, liegt nicht im Plane der Arbeit. Darum bleiben auch die Wasserblätter vieler Ranunkeln ganz auber Spiel. Eines kurzen Wortes der Erläuterung bedürfen die vielfach beigege- benen Zeichnungen von Querschnittserien. Um reiches Vergleichsmaterial zu bringen, das zeigen kann, wie gleitend die Formübergänge sind, mußte ich meist zu einem kleinen Maßstab greifen und darum schematisieren. Es 1) Goebel, Beiträge zur Morphologie und Physiologie des Blattes. Botan. Zeitschr., 1880. 1* 4 Rudolf Schrödinger. galt vor allem, das darzustellen, worauf es ankam: Anordnung und Orien- tierung der Strangspuren. Darum ist bei der einzelnen Strangspur meist nur der Gegensatz von Xylem und Phlo&m zum Ausdruck gebracht. FE i * ” Ehevor ich meine eigene Darstellung beginne, möchte ich auf die Verdienste einiger älterer Arbeiten hinweisen, die für die organgeschichtliche Erforschung der Ranunculaceenblätter ein breites und wertvolles Fundament geschaffen haben. Das gilt in erster Linie von Goffarts vorzüglichen und grundlegenden Untersuchungen über die anatomischen Merkmale der Ranunculaceenblätter, denen ich selbst viel Anregung und Belehrung verdanke. In dieser Arbeit findet man auch Auskunft über die intimere Struktur der meisten bei mir nur in schema- tisiertem Gewande auftretenden Strangspuren. Sterekx verdanken wir eine Reihe von Untersuchungen über die Keim- pflanzen der Ranunculaceen, welche den Bau der Primärblätter eingehend berück- - sichtigt. 3ei G. Bitter finden wir eine umfassende vergleichende Studie über die bei Ranunculaceen vorkommenden Spreitenformen und über ihre Verteilung auf die einzelnen Sippen. Dort wird man auf viele Vorkommnisse aufmerksam werden, auf die ich nicht zu sprechen komme, teils weil sie sporadische Vorkommnisse darstellen, die mit dem großen Hauptgang der Entwicklung nichts zu tun haben, teils weil sie unter Umständen auftreten, die es außer Zweifel setzen, daß die Formausbildung ökologisch beeinflußt war. Wenn ich zum Schlusse auch meine eigene ältere Ranunculaceenstudie er- wähne, so geschieht es deshalb, weil es im Verlauf der Beweisrührung wieder- holt eine Rolle spielt, daß Delphinium und Consolida als streng getrennte Gat- tungen, die Nigellinen aber und die Delphinäinen als nah verwandte Gattungs- sippen behandelt werden. In jener älteren Arbeit findet man die induktive Begründung für diese Auffassung. * > * . J. Goffart, Recherehes sur l’Anatomie des Feuilles dans les Renoneulacdes. (Arch. de l’Inst. de Bot. de l’Univ. de Liege, III, 1902.) R. Sterekx, Recherches anatomiques sur l’Embryon et les plantules des R&noneu- lacees. (M&m. de la Soc. royale des Se. de Liege. 3me serie, t. II, 1899.) G. Bitter, Vergleichende morphologische Untersuchungen über die Blattformen der Ranuneulaceen und Umbelliferen. (Flora, LXXXIII, 1897.) R. Schrödinger, Der Blütenbau der zygomorphen Ranuneulaeceen und seine Bedeu- tung für die Stammesgeschichte der Helleboreen. (Abh. der k. k. zool.-bot. Gesellsch. Wien, IV, Heft 3.) Jena 1909. Inhaltsübersicht. I. Ochreen und zyklische Spreiten. a) Einführung. b) Caltha ec) Trollius - . » - d) Andere nen : .. II. Die Blattstiele und ihr Einfluß auf die Formentwieklung von Scheiden und Spreiten. a) Struktur der Blattstiele. ...... - b) Entstehung unifazialer Blattstiele c) Zyklische Spreiten und Scheiden d) Weiterentwicklung der unifazialen Biadstiele, e) Sekundäre Abflachungen und ihre Folgen . III. Flächengliederung der Spreiten. a) Einführung. b) Polakrone ren c) Triakrone Spreitenanlagen d) Heterakrone Spreitenanlagen e) Monakrone Spreitenanlagen und die aetenmne onokotrscher Blattypen IV. DasLaubblatt der Calthen der südlichen Hemisphäre. a) Australische Arten . b) Andin-antarktische Arten . ; 1. Caltha sagittala und andicola . 2. Caltha 3. Caltha V. Ergebnisse dionaeifola . appendieulata . . Due „0, 0, In) ae je Tafel 1081 . . IV-V . IV—V VI Val VI Pag. uns u eh rue har. innere REN Tiemat MR BT % Ba “aSDERT u Br u e Bun ahr: rat en: Kia ta Au Sn Kar are Er DEIN we KT Er Ar f ‘ AzEı N, Ba Kr ve Dar. (m, ) , EM Pen az Mr KoRee ie er » a “, us Mu) | a ' EN wir, et n Ah " Ja en { Zaren ur: Hikas unit I Sriangf ädseilige unge N D . 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Sie nimmt es noch immer als eine gewährleistete Tatsache hin, daß an allen Blattstielen der Diko- tylen der Gegensatz zwischen morphologischer Ober- und Unterseite noch immer in seiner primären Form erhalten ist, daß also Spreiten und Scheiden — primär — sich nur in der Transversalebene des Blattes entwickeln könnten. Schon Eichler war es aufgefallen, daß es zwei Bildungen gibt, die mit dieser Auffassung nicht ohneweiters in Einklang zu bringen sind: die Ochreen und die zyklischen Spreiten. Als Ochreen bezeichnen wir Scheiden dann, wenn sie röhrig wachsen und mit dem obern Teil ihrer Röhre (d. h. mit der eigentlichen Ochrea- tute) die Blattstielbasis auf ihrer adaxialen Seite frei überragen. Daß diese Ochreatuten sich nicht rein in der Transversalebene des Blattes entwickeln, ist klar. Schon seit den Tagen De Candolles homologisieren wir sie mit zwei Stipeln, die zu einer Röhre miteinander verwachsen sind. Das können aber nur Stipeln ganz bestimmter Form. [Abb. 1 und 2, Fig. A—H.]) Wenn wir uns auf jene Stipeln be- schränken, deren Blattständigkeit über jeden Zweifel erhaben ist,!) dann können wir zwei Haupttypen von Stipularbildungen unterscheiden, die ich als laterale und ventrale Stipularbildungen bezeichnen will. Bei lateraler Stipelbildung laufen die blattseitigen Ränder der beiden Stipeln eines Blattes seitlich und durch die ganze Breite der Blattstiel- 1) Obwohl kaum ein Zweifel darüber bestehen kann, daß alle Stipularbildungen ausnahmslos als Anhangsgebilde der Blätter entstanden sind, gibt es doch eine ganz stattliche Zahl von Stipeln, deren Blattständigkeit heute nicht mehr deutlich nach- weisbar ist. Wir brauchen aber auf solehe Stipeln hier keine Rücksicht zu nehmen. Sie kommen bei Ranımeulaeeen nicht vor, und bei allen Ochreatuten, die bei Diko- tylen auftreten, läßt sich die Blattständigkeit ontogenetisch mit voller Sicherheit nach- weisen. I) Rudolf Schrödinger. basis voneinander getrennt an den Blattstiel an (Fig. A). Solche Stipeln können miteinander überhaupt nicht zu einer Röhre verwachsen und dürfen zu Ochreatuten direkt nicht in Beziehung gesetzt werden. Von diesen lateralen Stipeln unterscheiden sich die ventralen da- durch, daß die blattseitigen Ränder der beiden Stipeln eines Blattes mitten A B c cu C Abb. 1. Laterale und ventrale Stipularbildungen bei Dikotylen. 1. A—F junge Laubblätter von A Mahonia aguifolium (laterale Stipeln), 2 Epimedium pinnatum (paarige Ventral- stipeln), © Ficus elastica (antiligular kongenitale Ventralstipeln), D Melianthus maior (ligular kongenitale Ventralstipeln), E Polygonum virginianum (röhrig kongenitale Ventralstipeln — Ochreatuten), # Platanus ocei- dentalis (gleichfalls Ochreatuten). — ec, ce’ Querschuitte durch die Antiligularstipeln von Ficus elastica (erwach- senes Blatt!), e durch die untere, c’ durch die obere Region. (Vgl. auch Abb. 2.) auf der ventralen (adaxialen) Seite der Blattstielbasis in einem und dem- selben Punkte zusammenlaufen (Fig. B, @). Sie sind bei Artocarpeen, Berberideen, Magnoliaceen, Geraniaceen, Violaceen, Begoniaceen, Umbelli- feren ete. eine häufige Erscheinung. Solehen ventralen Stipeln steht natür- lieh nicht das geringste Hindernis im Wege, auf der dem Blatt zugewandten Seite miteinander kongenital zu werden (ligulare Vereintwüchsigkeit). Die beiden Stipeln erscheinen dann zu einer Ligula miteinander ver- Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 9 schmolzen. Solehe „Ligularstipeln“!) finden wir bei Melianthus major (Fig. D), Bergenia ornata (Fig. H) u. v.a. Eine andere Form der Vereintwüchsigkeit, die lateralen und ven- tralen Stipeln zugänglich ist, wenn sie an achsenumfassenden Scheiden sitzen, ist die „antiligulare“ Vereintwüchsigkeit, bei der die Stipeln auf der dem Blatt gegenüberliegenden Seite der Achse miteinander kongenital werden. Ein Beispiel für ventrale und dabei antiligular kongenitale Stipeln bietet Ficus elastica (Fig. C). Wachsen die beiden Ventralstipeln eines Blattes ligular und anti- ligular kongenital, dann entsteht das, was wir Ochreatute zu nennen ge- wohnt sind. Solche Ochreatuten finden wir an den Blättern der Polygo- naceen (Fig. E) und Platanaceen (Fig. F) und, wie wir bald sehen werden, auch an den Blättern von Caltha und Trollius. Was sonst noch — bei Dikotylen — als Ochreatute bezeichnet worden ist, verdient diesen Namen nicht.?) Ochreen sind also zunächst nichts anderes als eine Sonderform der ventralen Stipelbildung, die dann zustande kommt, wenn die beiden ventralen Stipeln eines Blattes röhrig kongenital wachsen. Abb. 2. Laterale und ventrale Stipular- Eine andere Frage ist die, wie bildungen bei Dikotylen. I. wir die ventralen Stipeln selbst € Isopyrum thalictroides, Laubblattscheide mit paarigen en sollen, "Im allgemeinen * rn een Gusnlaakipeln), Ze läßt sich sagen, daß Stipeln onto- genetisch dadurch entstehen, daß an einer Scheide (oder wenn man will, an einem Blattgrund) die seitlichen Säume rascher wachsen als der mitt- lere Teil, der sich oberwärts in den Blattstiel fortsetzt. Dadurch erhalten die Scheidensäume frei aufragende Flächenzuwächse, die wir eben „Stipeln“ nennen. Fürs erste ist nicht gut einzusehen, wie auf diesem Wege ven- trale Stipeln entstehen sollen. Eichler nahm in der Tat an, daß auf diesem Wege nur laterale Stipeln entstehen könnten und daß diese die Stamm- form aller Stipularbildungen darstellten. Die Ausbildung von ventralen Stipeln führte Eichler darauf zurück, daß zwischen den Anlaufstellen der beiden Ränder lateraler Stipeln (vgl. Fig. A) auf der Blattoberseite zwei lokale Auswiüchse entstünden, von denen der eine sich der rechten, der andere der linken Stipel im Wachstum anschließe. In diesem Sinne deuten 1) Der landläufige Ausdruck ist „Axillar“stipeln. Ich halte ihn für unver- wendbar, weil ja viele dieser Ligularstipeln ähnlich wie die von Bergenia an hohen Scheiden sitzen. ®) Über die angeblichen Ochreen von Liriodendron, Magnolia und Ficus elastica vergleiche die beiden Anmerkungen am Schlusse dieses Abschnittes. 10 Rudolf Schrödinger. wir heute noch in alle ventralen Stipelbildungen (paarige, ligulare und ochreale) zwei heterogene Formelemente hinein: 1. Stipeln, die aus den seitlichen Säumen der Scheide hervorgehen und 2. lokale Wucherungen, die auf der Blattoberseite entstehen.!) * ® * Die Eigenart der zyklischen Spreiten liegt darın, daß sie sich nicht rein in der Transversalebene des Blattes entwickeln, sondern mit dem Grunde ihrer Fläche den Gesamtumfang des Blattstielkopfes vollständig umspannen. Ihre beiden seitlichen Ränder entspringen hart nebeneinander auf der adaxialen Seite des Blattes. Dadurch zeigen sie eine auffällige Analogie zu den ventralen Stipelbildungen, deren Ränder an der Blattstielbasis einen gemeinsamen Anlaufpunkt besitzen. Demgemäß hat Eichler, dem die zyklische Ausbildung der Spreiten bei Lupinus und Geranium aufgefallen war, die zyklischen Spreiten auch nach dem Vorbild der ventralen Stipelbildungen interpretiert.2) So sollen — nach Eichler — bei der fünflappigen Spreite von Geranium molle nur die drei mittleren Segmente aus dem Rande der Spreite selbst ent- stehen, die beiden Randsegmente aber aus einem Transversalwulst, der sich ontogenetisch sekundär auf der morphologischen Oberseite des Spreitengrundes ausbilde.?) Die heutige Morphologie behält Eichlers Interpretationsweise bei, bezeichnet aber alle zyklischen Spreiten als schildförmig (peltat).’) Sie geht dabei von der Ansicht aus, daß die Mitbeteiligung des blattoberseitigen Transversalwulstes an dem Aufbau der Spreite notwendig die schildförmige Ausbildung der Spreite herbeiführe, bei der der Blattstiel mitten an die Dorsalseite der Spreitenfläche anläuft. Diese typische Sehildform bleibe nur dann aus, wenn die Spreite sich segmentiert und die integren Basal- teile der Spreite sich nur ganz schwach entwickeln (Lupinus). Das wäre in Kürze die heutige Auffassung der zyklischen Spreiten und der ventralen Stipelbildungen. Hinzuzufügen wäre nur, daß die heutige Auffassung derartige Spreiten und Stipeln zueinander in keinerlei nähere Beziehung setzt. Das steht in innigem Zusammenhang damit, daß sie beide Bildungen zurückführt auf das Auftreten ganz lokaler blattoberseitiger Aus- wüchse. ') Eichler, Zur Entwicklungsgeschichte des Blattes. Marburg 1861, p. 39—45, Auf diese Schrift beziehen sich auch alle anderen Berufungen auf Eichler. Kürzere Darstellungen der Eichlerschen Auffassung findet man bei Goebel, Vergleichende Entwicklungsgesch. der Pflanzenorgane (Schenk, Handb. II, 1), p. 232, und bei Pax, Allg. Morphologie der Pflanzen, 1890, p. 102. 2) Vgl. Eichler, l. c., Taf. I, Fig. 10—13 und Text p. 17 und 55. °) Vgl. Goebel, Entwicklungsgesch. der Pflanzenorgane, p. 233; Pax, Allg. Morphologie, p. 81. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 11 Ich zweifle nicht, daß diese Auffassung, die unter dem Einfluß hervor- ragender Morphologen zustande gekommen ist, in vielen Fällen zutrifit, muß aber schon jetzt betonen, daß man bei Ranunculaceen mit dieser An- schauungsweise nicht durchkommt. Hier geht es auch nicht an, zyklische Spreiten und ventrale Stipelbildungen ganz getrennt zu behandeln. Die Fälle sind zu häufig, in welchen beide Bildungen an einem und demselben Blatte auftreten. Wohl die auffälligsten Beispiele bieten die beiden Gat- tungen Caltha und Trollius: ihre Spreiten sind zyklisch gebildet und ihre röhrigen Scheiden laufen nach oben in Ochreatuten aus. Anmerkung 1. [Abb. 3.] Die Blätter von Zöriodendron und Magnolia sind zwar beliebte Sehulbeispiele für Ochreen, besitzen aber keine. Liriodendron be- sitzt — ähnlich wie Epimedium (Fig. B) — paarige Ventralstipeln, die unab- hängig voneinander wachsen. Die Ränder der beiden Stipeln passen aber genau aufeinander und pressen sich so innig aneinander, daß eine mechanische Naht Abb. 3. Pseudoochrea von Liriodendron tulipifera. 1 4 Querschnitt duch die Winterknospe. p Blattstiele; Z die konduplikaten Spreiten; St die durch mecha- nische Suturen miteinander verbundenen Ventralstipeln; St, die zu zwei Knospenschuppen metamor- phosierten Stipeln (die zugehörige Spreite ist samt Stil im Herbste abgefallen). 7 Querschnitt durch eine Stipelsutur. entsteht. In Querschnitten durch die Winterknospe (Abb. 3 A) findet man leicht die Nähte N. Stärkere Vergrößerungen (Fig. B) zeigen die Art der mechanischen Verbindung. Die Epidermen der beiden Stipeln sind miteinander dicht verzahnt und über die ganze Breite des Querschnittes schlängelt sich das Doppelband der beiden Cutieularschichten. Im Frühjahr löst sich die Sutur und die beiden Stipeln klappen auseinander. Den gleichen Effekt erreicht man auch mitten im Winter durch einen mäßigen Druck auf die Kuppe der Knospe. Anatomisch liegen die Verhältnisse auch bei den Magnolia-Arten ganz ähnlich. Anmerkung 2. [Abb. 1, Fig. C.] CGelakovsky, Über die Homologien des Grasembryos, Bot. Zeitschr. LV, 1897, p. 163, hat die Blätter von Fieus elastica in den Ruf gebracht, Ochreen zu besitzen. Mit Unrecht. Typisch für die Gattung Ficus sind paarige Ventralstipeln. Fieus elastica zeichnet sich wohl vor allen andern Arten dadurch aus, daß seine Ventralstipeln kongenital sind, aber, wie Fig. C zeigt, sind sie nur antiligular kongenital. Die zum Blatt absteigenden Ränder der beiden Stipeln sind voneinander vollkommen frei. Auch zu einer mechanischen Verwachsung, wie wir sie bei Liriodendron gesehen haben, kommt es nicht. Die eine Stipel entwickelt sich stets viel kräftiger und überrollt all- mählich die kleiner bleibende. Die Querschnitte Fig. e und ce’ sind dureh den 12 Rudolf Schrödinger. untern und obern Teil der Stipeln eines erwachsenen Blattes geführt. Wir sehen (Fig. ec), wie die überrollende Stipel ihren Rand in die Außenfläche der über- rollten Stipel fest einpreßt. Die so entstehende Fuge ist außerdem durch Sekret dicht verklebt. Für die rein äußerliche Betrachtung entsteht der Anschein, als bestünde hier eine Sutur. Um die Täuschung vollkommen zu machen, wird diese Scheinochrea zur Zeit des Blattaustriebes abgesprengt wie eine Kalyptra. Velenowsky, Vergleichende Morphologie, p. 429, berichtet von diesen anti- ligular kongenitalen Stipeln, daß die „mit dem Rücken dem Blattstiel gegenüber- stehen“. Das ist natürlich ein Irrtum. Sie kehren ihre Dorsalseite nach außen und wenden dem Blatte ihre Ventralseite zu. b) Caltha. [Taf. I, Fig. A—@.] Ich betrachte zunächst die Ontogenie des Laub- blattes von O. palustris.‘) So lange die junge Blattanlage noch primordial aus der Achse herausgewölbt wird, stellt sie einen im Grundriß halbmond- förmigen Wulst vor, der um den Sproßgipfel immer mehr und mehr herum- greift. Vollständig herausgewölbt, bildet sie einen ringförmig geschlossenen Wulst, welcher dort seine höchste Erhebung hat, wo später das Oberblatt differenziert wird. Damit endet die Primordialphase; das Vorwölben von Zellkomplexen aus der Achse hört auf und die für uns so wichtige morpho- genetische Phase beginnt. Die erste Veränderung der Gestalt, die wahrnehmbar wird, ist die, daß die basale Ringzone, mit welcher die Innenseite des Ringwulstes dem Sproßscheitel anliegt, zu einer Zone gesteigerten Wachstums wird und an- fängt, rings um die Kuppe des Sproßscheitels röhrig emporzuwachsen (Fig. A). Damit ist die Entwicklung der Ochrea in Gang gekommen, noch ehevor die Grenze zwischen Ober- und Unterblatt sichtbar geworden ist, und nicht das geringste Anzeichen spricht dafür, daß an dem Aufbau dieser Jungen Ochrea zwei heterogene Formelemente teilnähmen. Etwas später wird die Differenzierung des Oberblattes dadurch ein- geleitet, daß der Apikalteil der Ringschuppe sich allmählich hebt und zu- gleich sich adaxial abflacht. Es entsteht an ihm ein flacher, schief nach oben schauender Boden (b in Fig. B), dessen Ränder sehr bald anfangen, sich wulstig zu erheben und gegeneinander zu schmiegen (Fig. 0, D). Davon, daß außer diesen beiden marginalen Wülsten noch ein besonderer „Transversalwulst“ entstünde, läßt sich absolut nichts beobachten. Wenn einige Zeit später zwischen Oberblatt und Ochrea der Blattstiel sich diffe- renziert hat (Fig. E), ist an der etwa 600 u hohen Anlage die Grund- gestalt des Blattes in allen ihren wesentlichen Teilen angelegt und die morphogenetische Phase geht über in die ausbauende. !) Als typisches Laubblatt darf bei Caltha nur das Rosettenblatt gelten (vgl. > Anm. 3 auf der nächsten Seite). Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 13 Die Ochrea betätigt, so lange der Knospenzustand herrscht, in allen ihren Teilen andauerndes Höhenwachstum; das Querschnittswachstum aber flaut gegen die Spitze zu bald ab. Die apikale Öffnung erweitert sich nicht mehr (Fig. F) und läßt sich in den späteren Entwieklungsstadien iber- haupt nicht mehr nachweisen. Am Ausgang der Knospenzeit ist eine hoch- scheidige Ochrea entstanden, deren spitz konische und apikal geschlossene Tute die Blattstielbasis hoch überragt (Fig. @). Im Hinblick auf meine späteren Ausführungen ist es mir wichtig, an dieser Stelle schon zu konstatieren, daß alle Caltha-Arten hochtutige und apikal geschlossene Ochreen besitzen. Alle widersprechenden Angaben, die in der Literatur vorkommen, beruhen auf Irrtum. Insbesondere ist es mir wichtig, festzustellen, daß auch C. dionaeifolia und C. appendieulata solche Ochreen besitzen. [Taf. I, Fig. K—H.] Für die antarktische C. dionaeifolia könnte dies zweitelhaft erscheinen. Hooker!) zeichnet das Blatt dieser Art mit einer offenen Scheide, die oben in eine zweilappige Ligula ausläuft. Wildeman gibt ihm zwar eine röhrige Scheide, zeichnet sie aber als apikal sich weit öffnende Triehter- röhre.?) Es handelt sich hier wie dort um irrtümliche Rekonstruktionen schon gesprengter Ochreen. Bei sorgfältiger Behandlung lassen sich aus dem Herbar- material auch ganz frühe Jugendzustände frei präparieren. Man gelangt zu Sta- dien, die sich von dem C. palustris-Stadium Fig. 5 nur dadurch unterscheiden, daß der Apikalteil der jungen Anlage, aus dem sich die Spreite differenziert, steiler aufgerichtet ist (F, in Fig. K). Die Ochrea ist schon röhrig. Im weiteren Verlauf entsteht dadurch ein Unterschied, daß die Ochrea einerseits viel rascher wächst als bei C. palustris, andererseits viel länger offen bleibt (#3 in Fig. J). Schließlich aber wächst sie apikal doch zu und unterscheidet sich am Ausgang der Knospenzeit von der C. palustris-Ochrea nur dadurch, daß sie nicht spitz- konisch ist. Das kann sie nicht sein, weil hier die Spreite nicht eingerollte, sondern konduplikative Knospenlage hat. Auch 0. appendiculata besitzt eine hoch- tutige und apikal geschlossene Ochrea (vgl. Taf. X, Fig. D). So gestaltete Ochreen müssen bei Caltha als generisches Merkmal betrachtet werden.?) 1) Hooker, Flora antarctica, vol. II, t. 84. 2) E. de Wildeman, Les Phanerogames des Terres Magellaniques. Tab. XX, Fig. 16—18. Expedition antaretique belge. Resultats du voyage du S.M.Y. „Belgica“. Botanique. Anvers 1895. 3) Nochmals erinnere ich daran, daß ich nur von den in der Rosette wachsenden typischen Laub- blättern spreche. Die Blätter der floralen Stengel von C. palustris und den ihr nahestehenden Arten stehen stets schon unter dem Einfluß der Hochblatt- metamorphose. Der Scheidenteil der Ochrea bleibt gestaucht und die Ochreatuten bleiben apikal weit offen. Sie werden dureh die allmählich anschwellen- den Achselprodukte meist schon lange vor dem Aus- treiben gesprengt und reißen dabei oft rein median auf. Am ausgetriebenen Blatt entsteht leicht der Eindruck, als stünden am Grunde des Blattes zwei freie Nebenblätter. Derartige schon hochblattartig modifizierte Blätter dürfte Velenowsky vor Augen 14 Rudolf Schrödinger. [Abb. 4, Fig. A—F.)] Am Rande der Spreite differenzieren sich am Beginn der ausbauenden Phase beiderseits je drei Stellen gesteigerten Wachstums (Fig. A). Die Spreite wird leicht siebenlappig. Die Lappen ent- wickeln sich aber nicht weiter, und wenn in der Folge am Rande die zahl- reichen Kerbzähne differenziert werden, wird die seichte Lappung des Randes vollkommen verwischt (Fig. 5). Mittlerweile hat längst die Ein- Abb. 4. Caltha palustris. A—C Spreiten während der ausbauenden Phase des Wachstums. D—F Querschnitte durch junge Blätter: D Blattstielende, Z Spreitengrund, 7 Spreite. rollung der Spreite begonnen. In jeder Hälfte der Spreite rollen sich der äußere und der innere Rand gegeneinander ein (Fig. C) und die eine Hälfte der Spreite überrollt als Ganzes die andere (Fig. D—F)). Durch gehabt haben, als er, gegen Goebel polemisierend, sich darauf berief, daß bei C. pa- lustris die Ochreatute oft in zwei „freistehende“ Nebenblätter aufgelöst sei (vgl. Morphologie, p. 437). Er behandelt auch bei anderen Gelegenheiten Blätter der floralen Stengel stillschweigend als typische Laubblätter (vgl. meine Schlußnote zu Abschn. II b) und es ist kaum anzunehmen, daß er sich davon überzeugt hätte, ob die Auflösung der Ochrea wirklich ontogenetisch primär war. Er ist ja der Ansicht, „daß die vergleichende Ontogenie alle Angaben über die Entwicklung der Organe in der Jugend ignorieren muß, wenn sie Irrungen und Ungenauigkeiten vermeiden will“ (vgl. Morphologie, p. 14). Ich kann mir nieht gut vorstellen, wie man Irrungen dadurch vermeidet, daß man Tat- sachen ignoriert. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 15 die frühe Einrollung wird die Art des morphologischen Zusammenhanges zwischen Spreite und Stiel dem Blicke entzogen. An aufgerollten Spreiten aber (Fig. B) erkennen wir deutlich, daß die Spreiten zyklisch ausgebildet sind: die beiden Seitenränder entspringen nahe nebeneinander auf der ab- geflachten Ventralseite des Blattstieles. Die Spreite sitzt mit dem Grund ihrer Fläche dem Gesamtumfang des Blattstielkopfes ringsum auf und die auf der ventralen Seite desselben entspringenden Teile der Spreitenfläche gelangen nur durch Nutation zu absteigendem Wachstum. Die ganze Wuchs- weise der Spreite deutet darauf hin, daß wir ein ziemlich sekundäres Ge- bilde vor uns haben. Nutierendes Wachstum dürfte wohl immer ein sekun- däres Phänomen darstellen, und die seichte Lappung, welche in der Onto- genese der Spreiten spät und nur transitorisch auftritt, legt die Ver- mutung nahe, daß die Spreiten einst tiefer gegliedert waren. Jedenfalls liegt uns hier ein Fall vor, in welchem eine Spreite zyklisch ausgebildet ist, vollflächig wächst, aber nicht typisch schildförmig ausgebildet ist. Die heute herrschende Auffassung, daß an Spreiten, welche mit ihrem Grunde den Blattstielkopf zyklisch umfassen, die Schildform nur dann aus- bleibe, wenn diese Spreiten sich bis zum Grunde in Segmente auflösen, trifft also — für Banunculaceen — nicht zu.‘) ec) Trollius.?) [Taf. I, Fig. A—E.] Die Ochrea von Trollius bietet uns nicht viel Neues; sie unterscheidet sich von der Caltha-Ochrea nur dadurch, daß ihre Tute in der ausbauenden Phase sehr flau wächst; sie bleibt niedrig und apikal weit offen (Fig. D—-E). In der Spreite von Trollius aber lernen wir eine zyklische Spreite kennen, die noch in allen ihren Teilen primitiv aufrecht wächst und eine reguläre Segmentation durchführt. Während bei Caltha die Ränder des schief nach oben schauenden Spreitenbodens sich als einheitliche Wülste erheben und sich nur sekundär und transitorisch lappen, erheben sich hier schon sehr frühe aus dem Rande des Spreitenbodens eine ganze Anzahl !) Ich möchte nur flüchtig darauf hinweisen, daß auch die bei Hydrocotyle so zahlreich auftretenden rundlich-nierenförmigen Spreiten ziemlich häufig ebenso zyklisch gebildet erscheinen wie die von C©. palustris. Auch bei den Umbelliferen genügt zy- klische Ausbildung und vollflächiges Wachstum nicht, um schildförmige Gestalt der Spreite herbeizuführen. 2) Auch bei Trollius dürfen nur die Rosettenblätter als typische Laubblätter be- trachtet werden. Die stengelständigen Blätter des floralen Triebes — auch die untersten — zeigen schon deutliche Spuren der Hochblattmetamorphose. Ochreatuten treten an ihnen nie auf. Karel Domins irrtümliche Angabe, daß nur die Caltha-Blätter Ochreen besitzen, die von Trollius nicht, ist nur darauf zurückzuführen, daß er bei Trollius nur Stengelblätter untersucht hat (vgl. Domin, Bull. int. de l’Acad. des se. de Boheme, 1911, Taf. I, Fig. 11). 16 Rudolf Schrödinger. von Spitzen, die sich alle zu Segmenten auswachsen. Sie entstehen in basipetaler Folge und wachsen alle aufrecht. Wenn in dieser basipetalen Folge zwei seitliche Segmentpaare (I, II in Fig. B) angelegt sind, erscheint der Gesamtumfang des Spreitenbodens in der Regel vollkommen erschöpft (Fig. B). Die fünf bis dahin differenzierten Segmente formieren bereits einen vollen Umkreis. Trotzdem steht die basipetale Segmentation nicht stille, sondern nimmt am Rande der Segmente //, I/' ihren Fortgang. Die jetzt noch entstehenden Segmente (/// und IV in Abb. 5) nehmen dadurch den Charakter von Segmenten zweiter Ordnung an, dürfen aber morpho- logisch nicht vermengt werden mit den Sekundärlappen (7, 2, 3, 4in Abb. 5), die ihre Entstehung einer sekundären Segmentation verdanken, die an den Primärsegmenten akropetal abläuft. Die primäre Segmentation verläuft vollkommen stetig. Es tritt wohl, wie wir eben sahen, ein Moment ein, in welchem die Seg- mentation übergreift auf den Rand der Seg- mente II, II‘, die den Umfang des Spreiten- bodens erschöpft haben; es kommt aber zu keinem Stadium, in welchem man mit Eichler sagen könnte: Jetzt greift die Segmentation über auf die morphologische Oberseite des Spreitengrundes. [Taf. II, Fig. F—J.] Ein Versuch, den Moment des Übergreifens «a posteriori darnach festzustellen, welche Segmente der Blattunter- seite und welehe der Blattoberseite ansitzen, wäre vergeblich: Am Blattstiel von Trollius Abb. 5. Trollius europaeus. fehlt jeder Gegensatz zwischen Blattober- und Junge Spreite. Unterseite. Er ist radiär gebaut wie eine Achse. I-1V primäre basipetale Segmenta- An der Peripherie seines Querschnittes (Fig. F') tion, 1—4 sekundäre akropetale Seg- . . . . . anitatten, sind die Strangspuren in einem vollen Kreise angeordnet, alle wenden ihre Xyleme zentri- petal; dem Medianus steht ein Ventralmedianus gegenüber. Sehr instruktiv ist der Formübergang von Stiel zu Spreite. Knapp unter dem Spreiten- grund bifurkiert sich der Ventralmedianus V und am Querschnitt des Stieles tritt eine ventralseitige Emargination auf (Fig. @). Aus dem innersten Winkel dieser Emargination entspringen im Spreitengrund die Ränder der Spreite (Fig. H). Im Übergang zur Spreite bilden die Stränge einen Anasto- mosegürtel aus, den ich in der Figur nur schematisch angedeutet habe. Der nächste Schnitt J ist parallel zur Fläche des Spreitenbodens (vgl. Fig. C) und ziemlich derb geführt. Er zeigt in seiner oberen Fläche den Schnitt durch die Segmentbasen und läßt in der Tiefe die Fläche des Spreitenbodens sehen, aus dessen Rand die Segmente sich erheben. Deutlicher noch als in den Ansichtsfiguren erkennen wir in diesem Querschnitt Fig. J, wie die Segmente einen geschlossenen Kreis formieren ’ Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 17 und wie alle ihre morphologischen Oberseiten dem Innern des Kreises zu- wenden. Die Segmentmediani M, 7, II, v stimmen in Orientierung und Anordnung vollkommen überein mit den gleichbezeichneten Strängen des Blattstieles in den Schnitten # und G@. Hätten wir den Anastomosenring in Fig. H nicht beachtet, könnten wir leicht vermuten, die Stielstränge Abb. 6. - A Delphinium elatum. Ansatz der Spreite an den Stiel. B—E Ranunculus platanifolius. Querschnitt durch B Blattstiel (B‘ Schema eines einzelnen Bündels). C Blattstielkopf. D Spreitengrund. E Spreite. F—H Aco- nitum vulparia. Querschnitt durch # Blattstiel. @—H Spreitenbasis. liefen direkt als Segmentmediani weiter. Der volle Einklang, der hier zwischen den Strukturen von Stiel und Spreite besteht, ist schwer vereinbar mit Eichlers Vorstellung, daß die Spreite ihre zyklische Ausbildung blatt- oberseitigen Auswüchsen verdanke, die ganz lokal im Spreitengrund entstünden. Weit näher liegt der Gedanke, daß die zyklische Struktur der Spreite direkt in Relation stehe zur radiären Struktur des Stieles. Der Gedanke befestigt sich, wenn wir andere zyklische Spreiten betrachten. Abhandl. d, k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 2. 2 18 Rudolf Schrödinger. d) Andere Gattungen. [Abb. 6, Fig. A—H.] Zyklische Spreiten sind bei Ranunculaceen durchaus keine Seltenheit: Nur bei den exklusiv annuell lebenden Arten, dann bei Clematis und Adonis scheinen sie gänzlich zu fehlen; dagegen finden wir sie sehr häufig, zum Teil sogar regelmäßig, bei Trollius, Caltha, Delphinium, Eranthis, Aquilegia, Isopyrum, Thalictrum, minder häufig bei Aconitum,') Actaea,?) relativ selten bei Ranunculus?) und Anemone.t) Wir können zwei Haupttypen der zyklischen Spreiten unter- ao Ta’ scheiden. Bei Delphinium, Aconitum, Ranunculus und p Never» Eranthis gleichen sie im wesentlichen ganz den Trol- er lius-Spreiten: die beiden Ränder der Spreite ent- o a © springen deutlich mitten auf der adaxialen Seite des Blattstielkopfes (Fig. A); die Blattstiele sind zwar nicht immer vollrund (Fig. B), sondern oft ventralseits ab- & geflacht (Fig. F), aber die Strangspuren sind alle zentri- petal orientiert und formieren geschlossene Kreise. Im Übergang zur Spreite bildet sich auch hier am Stiel- querschnitt eine Emargination aus (Fig. C'), aus deren TER 7ER Abb. 7. (A—D) Isopyrum thalictroides. Querschnitte. A oberes Ende des Blattstieles, der Ventralmedianus » hat sich schon gegabelt. RB Astknoten des Blattstieles, die Verteilung der Stränge auf die drei Segmentstiele wird ein- geleitet. € etwas höheres Nivean, die drei Segmentstiele lösen sich voneinander. D Die drei Segmentstiele (vel. Taf. V, Fig. K). — E—F Aquilegia hispanica, junge Spreiten: E median gespalten, F' von der Achse her gesehen. einspringendem Winkel sich im Spreitengrund (Fig. D und G—H) die Spreitenränder loslösen. [Abb. 7, Fig. A—F.) Bei den übrigen Gattungen zeigen die zyklischen Spreiten eine andere Tracht. Nur in den frühesten Jugendstadien ist die Analogie mit der Trollius-Spreite vollkommen anschaulich. So finden wir z. B. an der median durchschnittenen jungen Aguilegia-Spreite Fig. X (wie bei Trollius) einen dorsalwärts leicht ansteigenden Spreitenboden, aus dessen !) Sektion Lyeoctonum. 2) inkl.: Cimieifuga. ?) R. platanifolius. *) Anemone japonica, vitifolia. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 19 Rande die Segmente sich erheben, und können an der in Frontansicht gezeichneten jungen Spreite Fig. F’ konstatieren, daß die drei Hauptseg- mente einen vollen Kreis formieren. Die beiden Ränder der Spreite be- sitzen, wie bei Trollius, auf der adaxialen Seite des Blattes einen gemein- samen Ursprungspunkt. Während der ausbauenden Phase des Wachstums gehen die Segmentbasen über zu stielartigem Wuchs; der Spreitengrund verwandelt sich in einen Astknoten des Stieles, die Segmentbasen werden zu Blattstielästen. Der zyklische Bau der Spreite aber kommt darin zum Ausdruck, daß die drei Blattstieläste (d. h. Segmentbasen) den Umfang des Astknotens (d. h. des Spreitengrundes) ringsum vollständig besetzt halten (vgl. Fig. A--D samt Figurentext). Die beiden seitlichen Blattstiel- äste grenzen auf der Adaxialseite des Blattes dicht aneinander. [Abb. 8.] Überall, wo wir bei Ranuneulaceen zyklische Spreiten finden, finden wir auch radiäre Blattstiele. Nieht so umgekehrt. Sowohl bei Aco- nitum als bei Anemome sind die Blattstiele stets radiär gebaut; zyklische Spreiten finden wir aber regelmäßig nur bei Aconitum S Lycoctonum. Bei Aconitum $ Napellus findet sieh höchstens Annähe- rung an zyklischen Spreitenbau. Bei Anemone sind zykli- lg schen Spreiten ganz vereinzelt (A. japonica, vitifolia). Bei weitaus den meisten Anemonearten sind die Spreiten sogar noch weit entfernt von zyklischer Form. Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch den Astknoten des Blattstieles von Abb.g. Anemone A. nemorosa. Die drei Segmentstiele okkupieren nicht ent- nemorosa. fernt den Gesamtumfang des Astknotens und die beiden Querschnittäurch den seitlichen sind auf der Adaxialseite des Blattes durch einen Astknoten des Blatt- ) ; : £ stieles (d. h. durch breiten Streifen Blattoberseite von einander getrennt (Vgl. den Spreitengrund). Abb. 8 mit Abb. 7, Fig. C). Gegenbeispiele, d. h. Blätter mit ausgesprochen zyklischen Spreiten, aber nicht radiären Blattstielen, fehlen. — Wenn zwischen zyklischen Spreiten und radiären Stielen überhaupt eine genetische Relation besteht, dann kann es nur die sein, daß die radiären Stiele das bedingende, die zyklischen Spreiten das bedingte Phänomen vorstellen. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß das Problem gar nicht in den zyklischen Spreiten selber liegt, sondern in den radiären Dlattstielen. II. Die Blattstiele und ihr Einfluß auf die Formentwicklung von Scheiden und Spreiten. a) Struktur der Blattstiele. Über die Vorgeschichte des Blattes der Angiospermen mag man sehr verschieden denken. Der heutige Stand der Kenntnisse läßt der Kombina- tionsgabe des Einzelnen noch ziemlich weiten Spielraum. Daran aber glaube 9% 20 Rudolf Schrödinger. ich müssen wir festhalten: Heute ist das Blatt der Angiospermen „ein Organ sui generis“ und als solches seinem Grundtypus nach ein dorsi- ventrales Organ. Da der Blattstiel einen Teil des Blattes darstellt, müssen wir auch ihn seiner Herkunft nach als ein dorsiventrales Formelement be- trachten. Blattstiele mit radiärer Struktur, in deren Querschnitt die Strang- spuren zu vollen Kreisen angeordnet und mit ihren Xylemen zentripetal orientiert sind, müssen als sekundäre Phänomene angesehen werden. Wir orientieren uns zunächst über die Häufigkeit der radiären Blattstiele und über ihre Verbreitung über die verschiedenen Sippen. Da es sich um die Untersuchung eines rein vegetativen Merkmals handelt, sondere ieh die Sippen nach ihrer vegetativen Lebensform. Das fällt bei Ranuneulaceen nicht schwer; bei ihnen gehört ja die Wuchsform fast regelmäßig mit zu den typischen Merkmalen der Gattungen. Weitaus den Hauptstoek der Familie und gewiß auch ihren alten Grundstock bilden Gattungen mit typisch perenner Wuchsform, bei denen entweder alle Arten noch perennieren oder doch nur ein kleiner Bruchteil derselben über- gegangen ist zu bienner!) oder gar annueller?) Lebensführung. Ihnen steht eine kleine Gruppe von Gattungen gegenüber, bei denen sämtliche Arten zu streng annueller Lebensweise übergegangen sind: Üonsolida, Nigella, Garidella, Myosurus.?) Bei dem großen Hauptstock der Perennen dominieren weithin radvär gebaute Blattstiele. Dorsiventral gebaute finden sich nur mehr bei Helle- borus und Ranunculus (inkl. Oxygraphis Bge.). [Abb. 9, Fig. 1—16] gibt in schematischer Darstellung einen Über- blick über die Querschnitte dieser radiären Blattstiele.*) Der äußern Gestalt nach sind die radiären Stiele der Perennen teils voll- rund (1--6), teils ventralseits abgeflacht bis ausgemuldet (”—16). Einzelne von ihnen sind polygonal abgekantet (10, 16). Ein prinzipieller Gegensatz darf hierin nicht gesehen werden, da oft in einer und derselben Gattung die verschieden- artiesten Stielformen nebeneinander auftreten.?) !) Etwa 5°/, der Delphinium-Arten ($ Delphinellum und D. Staphisagria). 2) Zunächst eine Anzahl Arten von Ranunculus, die sich aber über die verschie- densten Untersippen verteilen (R. sceleratus, falcatus, arvensis, Sardous ete.); dann ganz isoliert Isopyrum fumaroides. 5) Eine Ausnahmsstellung nimmt Adonis ein. Die Hälfte seiner Arten lebt perenn ($ Consiligo), die Hälfte annuell ($ Adonia). Adonis kommt hier nicht in Betracht, weil an seinen Blättern der Blattstiel der Reduktion verfallen ist. *) Bei der‘ Schematisierung habe ich um der leichteren Vergleichbarkeit willen die Darstellung von sklerenchymatischen Gesamtschutzscheiden gänzlich unterdrückt. Sie wären zu ergänzen als einheitlicher Ring bei 2, 5, 6, 8, 15, 16, als Ring, der sich aus Bastkappen und intrafaszikulärem Sklerenchym zusammensetzt bei 13 und 14. Genauere Darstellungen dieser Querschnitte findet man bei Goffart. Nur die Quer- schnitte von Isopyrum thalictroides, Delphinium bicolor und Aconitum Stoerckianum findet man bei ihm nicht. 5) Vgl. für Anemone 1, 2, 7, 8, für Delphinium 4, 10, für Thalietrum 15, 16. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 21 Die Strangspuren erscheinen in den Quersehnitten mit ihren Xylemen zentri- petal orientiert und zu geschlossenen Kreisen angeordnet, die in den abgeplatteten und den polygonal abgekanteten Stielen in den Querschnittumriß sich einpassen. In der Regel formieren alle Strangspuren nur einen einzigen Kreis, nur bei Caltha unterscheiden wir einen inneren Kreis von großen und einen äußeren Kreis von kleinen Spuren. Die gelegentliche Hypertrophie der ventralmedianen Stränge und ihr ge- legentliches Einspringen ins Innere des Querschnittes (Fig. 14, 16) darf im vor- liegenden Zusammenhang als aceidentielle Erscheinung gelten. Beide Phänomene treten nur in Sippen auf, bei denen auch in der Achse ähnliche anatomische Anomalien vorkommen (Arten von Thalictrum, Actaea, Anemone japonica). Mehr Bedeutung muß dem Umstande beigemessen werden, daß in vielen Querschnitten dem Medianus ein distinkter Ventralmedianus gegenübersteht. Darin Abb. 9. Schematische Übersicht über den Quersehnittbau der Blattstiele in jenen Gat- tungen, in welchen radiäre Blattstiele schon dominieren (zum Teil nach Goffartschen Zeichnungen schematisiert). 1. Anemone hortensis. 2. A. triloba (ähnlich auch Zranthis hiemalis). 3. Trollius europaeus. 4. Delphinium nudicaule. 5. Isopyrum thalictroides. 6. Aquilegia vulgaris. 7. Anemone nemorosa. 3. A. Pulsatella. 9. Caltha palustris. 10. Delphinium bicolor. 11. Aconitum variegatum. 12. A. Stoerckianum. 13. Clematis vitalba. 14. Actaea spicata. 15. Thalictrum aquilegifolium. 16. Th. glaucum. liegt eine höhere Vervollkommnung der radiären Struktur. In manchen Sippen zeigt der Ventralmedianus wenig Konstanz und wird varietätsweise durch zwei nalıe nebeneinander verlaufende Stränge vertreten. In anderen Sippen bildet er eine ständige Einrichtung (Trollius, Caltha).!) 2) Über Konstanz und Variabilität des Ventralmedianus findet man bei Goffart vielfache Auskunft. In seinen kritischen Noten (l. e.. p. 119) betont Goffart etwas ein- seitig die Fälle der Inkonstanz. Anemone nemorosa, an dem er die Variabilität des Ventralmedianus demonstriert, stellt so ziemlich den extremsten Fall vor, der vorkommt. Louis Petits Behauptung, daß Ventralmediani nur in den Stielen von Delphinium Staphisagria und Clematis vitalba vorkämen, ist belanglos. Louis Petit hat bei den meisten von ihm untersuchten Stielen nur die „caraeteristique* untersucht, d. h. den Schnitt durch das oberste Ende des Blattstieles. Was Louis Petit vorwiegend unter- sucht hat, ist nicht die Struktur des Blattstieles, sondern die Struktur der Übergangs- 22 Rudolf Schrödinger. Bei den annuellen Sippen fehlen radiäre Blattstiele gänz- lich. Bei Myosurus und bei den annuellen Ranumeulus-Arten ist dies nicht weiter auffällig, weil ja bei Rammmeulus auch viele perenne Arten noch dorsiventrale Blattstiele besitzen. /sopyrum fumarioides stellt in seiner Gat- tung einen isolierten Einzelfall vor, der nicht schwer ins Gewicht fällt. Dagegen muß es auffallen, daß es bei jenen Gattungen, die durch die Episepalie ihrer Nektarkronen eine Sonderstellung einnehmen, zu einem durchgreifenden Gegensatz gekommen ist. In den Gattungen Aconitum und Delphinium ist keine einzige annuelle Art entstanden und alle Blattstiele sind radiär gebaut. Consolida, Nigella und Gartidella leben bereits exklusiv streng annuell und ihre Blattstiele sind ausnahmslos prägnant dorsiventral. Wieso es zur Ausbildung dieses Gegensatzes gekommen ist, darüber läßt sich schwer urteilen.t) [Abb. 10.] Keinesfalls darf man sich verleiten lassen, die Blattstiele der Consoliden und Nigellen, weil sie „noch“ dorsiventral sind, einfach für Primitivtypen zu halten. Das sind sie ge- wiß nicht. Ihre Gestalt ist typisch rinnen- förmig: der ganze Stiel ist zu einer großen Rinne ausgetieft. Solehe Rinnenstiele sind bei Ranuncu- laceen äußerst selten. Wir finden sie: 1. In prägnanter Form nur bei den Blattstielquerschnitte von A Consolidadjacis, drei eben in Rede stehenden Gattungen, B Nigella hispanica, € Garidella Nigella- ? t j arm Boch Garten), die schon dureh ihre exklusiv annuelle Lebensweise eine Sonderstellung einnehmen. 2. In minder ausgeprägter Form bei Rt. Lingua, gramineus, Myosurus, deren Blätter durch ihr auffallend monokotylisches Gepräge unter den übrigen Ranunculaceenblättern ganz fremd dastehen und sich im Laufe der weiteren Untersuchung als spät sekundäre Formen erweisen werden. 3. Bei Caltha dionaeifolia, deren Blattstiele sich bald -als die ab- geleitetsten herausstellen werden, die bei Ranuneulaceen überhaupt vor- kommen. A B C Abb. 10. region vom Blattstiel zur Spreite. Dort bekommt man natürlich Ventralmediani nur äußerst selten zu sehen (vgl. Louis Petit, Theses, le petiole des Dicotyledones. Bor- deaux, Impr. Gounowilhou 1887). !) Es gibt zwei Möglichkeiten der Erklärung. Auf die eine möchte ich hier kurz hinweisen. Die Keimpflanzen der Perennen entwickeln sich vegetativ sehr langsam. Sie entwickeln durchwegs sehr stark gehemmte Primärblätter und brauchen, bis sie defini- tive Blattformen ausbilden, oft länger als Annuelle bis sie zur Blüte schreiten. Nach Sterekx’ Zeichnungen und Beschreibungen in der p. 2 zitierten Arbeit zu schließen, haben die gehemmten Primärblätter stets noch dorsiventrale Blattstiele. Vielleicht kommen die Blätter der rasch zur Blüte schreitenden Annuellen im Hinblick auf die Ausbildung der Stiele nie über das Stadium hinaus, auf welchem die Primärblätter der Perennen stehen bleiben. — Auf die zweite Erklärungsmöglichkeit, die mich die wahr- scheinlichere dünkt, komme ich am Schlusse des Abschnittes IIIe zurück. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 23 Eine Stielform mit dieser Verbreitung ist gewiß nicht primitw. Wenn wir jetzt daran gehen, die Herkunft der radiären blattstiele zu erforschen, brauchen wir auf die Existenz dieser Rinnenstiele gewiß keine Rücksicht zu nehmen. b) Entstehung unifazialer Blattstiele. Aufschlüsse über die Vorgeschichte der radiären Stiele können wir nur bei den Perennen selbst finden; in erster Linie bei jenen zwei Gat- tungen, bei denen sich neben den vorkommenden radiären Stielen auch dorsiventrale noch erhalten haben: bei Helleborus und Ranumeulus. Bei Helleborus finden wir alle möglichen Zwischenstufen von typisch dorsi- ventralen bis zu weit vorgeschritten radiären Stielen. [Abb. 11, Fig. A—D] zeigt uns die wichtigsten Blattstieltypen der Gattung Helleborus. Ausgesprochen dorsiventrale Stiele finden sich nur mehr H. foetidus H. lividus H. odorus H. niger — — — caulescentes acaules Abb. 11. Blattstielquerschnitte in der Gattung Helleborus. (Fig. B nach Goffart.) bei den auch sonst primitiven eaulescenten Arten (4, BD); den ausgespro- chenst dorsiventralen zeigt H. foetidus.‘) Wenn wir die ganze Reihe über- blieken, beachten wir ein stetes dorsales Anschwellen der Stiele, die zu- nächst halbzylindrisch (B), dann nahezu vollrund (C) und schließlich wirk- lich vollrund werden (D). In Korrelation damit zieht sich der bei H. foe- tidus noch weit offene Dorsalbogen der Strangspuren (A) bei H. lividus zu einem Halbkreis (B), bei H. odorus zu einem Hufeisenbogen zu- sammen (C) und schließt sich bei H. niger zu einem vollen Kreise CD) Diese Abfolge der Formen deutet darauf hin, daß die allmähliche Umformung des Querschnittes dieser Stiele durch eine beharrliche Exotro- phie des Querschnittswachstums herbeigeführt wurde, unter deren Einfluß die morphologische Unterseite im Ablauf der Generationen immer mehr anschwoll und immer weitgehender den Umfang des Stieles umspannte. In dem Maße, als dies geschah, mußte die morphologische Oberseite immer 1) Auf Grund von Schiffners sorgfältiger Monographie müssen die caulescenten Arten für primitiver gelten als die acaulen. Unter den caulescenten repräsentiert F. foe- tidus den allerursprünglichsten Typus (N. A. A. €. L. €. LVI, 1891, p. 43). 24 indolf Schrödinger. mehr eingeengt werden. Schon bei H. odorus (Fig. ©) stellt sie nur mehr eine schmale, seichte Rinne dar, bei H. niger verschwindet sie völlig oder ist höchstens als eine zarte, sanft eingedrückte Linie erhalten, die median über die Adaxialseite des Blattstieles verläuft. Wenn sich diese Auffassung bewährt, dann sind die radiären Dlattstiele der Ranuneulaceen unifazial und vollständig von der morphologischen Unterseite des blattes umspannt. Die beiden Ttänder des Blattes laufen innig miteinander vereint über die adazwiale Seite dieser unifazialen Blattstiele. Vorläufig hat aber diese Auffassung noch wenig Tatsachenboden unter sich. Wir kennen vorläufig nur die Stiele einer einzigen Gattung und von diesen Stielen nur ihre Querschnitte in mittlerer Höhe. Diese beweisen nicht allzu- viel. Der ganzen Auf- fassung liegt ja still- schweigend die Voraus- setzung zugrunde, daß beim Stiel von H. odo- rus (€) die Ränder der Rinne identisch seien mit den Rändern des Blattes. Ob dies zu- trifft, können wir nur in den Übergangsregionen Abb. 12. Ranunculus tuberosus (A—() von Stiel zu Spreite und mer Scheide beurteilen. — Querschnitte durch: _4 Scheide, B Blattstielgrund, C, D Blattstiel, E, F oberster Teil des Blattsticles, @ Spreitengrund mit (schematisiertem) Zunächst betrachten Anastomosegürtel, (Bastkappen und Sklerenchymbelege der Xylemteile wir die Blattstiele in weggelassen ) der zweiten Gattung, bei der sich dorsiventrale Blattstiele noch erhalten haben: in der Gattung Ranunenlus. [Abb. 12, Fig. A—@.] Bei Ranunculus kommen aus früher schon an- gedeuteten Gründen nur die Blätter von ausgesprochen dikotylischem Bau in Betracht.!) Bei ihnen dominiert eine Stielform, die man als subunifazial bezeichnen kann. R. acer, lanuginosus, tuberosus, bulbosus, repens ete. bieten ') Über die Stiele der Blätter von monokotylischem Bau vgl. p. 22 und die Aus- führungen in Kap. Ille. ne Das Laubblatt der Ranunculaceen. >25 uns Beispiele dieser fast vollrunden Stiele, die ähnlich wie die Stiele von H. odorus an ihrer adaxialen Seite mit einer kleinen Rinne versehen sind (Fig. © und D). Die Rinne ist aber hier schon viel schmäler und seichter ausgebildet und nur mehr verschwommen berandet. Hier wäre also die Blattoberseite schon aufs äußerste eingeengt. Um uns zu überzeugen, ob dies wirklich der Fall ist, untersuchen wir den morphologischen Zusammenhang des Stieles mit Scheide und Spreite. Im Blattstielgrund sehen wir die Ränder der Scheide noch ziemlich weit voneinander getrennt an den Blattstiel anlaufen (Fig. B). Zwischen ihnen stellt die Blattoberseite noch eine ganz stattliche Rinne dar, deren Ränder deutlich die Ränder der Seheide fortsetzen. Verfolgen wir den Stiel aufwärts, so sehen wir die Rinne allmählich schmäler und seichter werden und ihre Ränder sich ab- runden. In einiger Höhe über der Blattstielbasis hat sich die morpho- logische Oberseite schon auf die win- zige Rinne zusammengezogen, als welche sie über den Blattstiel weiter- läuft (Fig. © und D). Im letzten Viertel oder Fünftel des Stieles fängt die Rinne an, sich wieder auszutiefen und auszuweiten. Auch werden ihre Ränder wieder schärfer (Fig. E). Mit der Annäherung an den Spreitengrund nimmt die Ausweitung Ta BE } Querschnittserie durch Scheide (4, B) und Blatt- der Rinne rasch zu. Ihre Ränder ste (c-M) A Scheide unterer Teil, B oberer Teil, weichen immer weiter auseinander C Blattstielbasis, 2 unteres Drittel des Stieles, 1 R & E wittleres Drittel, F#—M oberstes Drittel (rechts (Fig. F) und gehen im Spreitengrund unten Gefäßbündelschema). (Bastkappen der Bündel (Fig. @) über in die Ränder der en a achumE weRgelasen) Spreite. Die allmähliche Einengung und Wiederausweitung der Rinne aber wird begleitet von einem allmählichen Sichzusammenziehen und Wiedersichöffnen des Dorsalbogens der Strangspuren. Diese Querschnittsfolge lehrt uns deutlich, daß die Ränder der Rinne identisch sind mit den Rändern des Blattes, daß also die morphologische Oberseite des Blattes hier wirklich schon aufs äußerste eingeengt ist; sie lehrt uns aber zugleich, daß diese weitgehende Einengung erst im mitt- leren Hauptteil des Blattstieles eingetreten ist. Sie reicht noch nicht in die Übergangsregionen zu Spreite und Scheide. [Abb. 13, Fig. A—@.] Ganz ähnlich verhalten sich auch manche schon unifazial gewordene Stiele. Bei Helleborus caucasieus (Subsp. zu H. Kochit) Abb. 13. Helleborus caucasieus. 26 Rudolf Schrödinger. laufen die Ränder der Scheide (Fig. A und B) wie bei subunifazialen Stielen voneinander getrennt an die Blattstielbasis an (Fig. U). Sie lassen sich auch nach oben noch eine gute Strecke weiter verfolgen (Fig. D). Erst in etwa einem Drittel der Höhe des Stieles werden sie miteinander verschmolzen (Fig. #). Erst in diesem Niveau wird der Stiel vollrund und schließt sich der Bogen der Strangspuren zu einem Kreis. In etwa zwei Drittel der Höhe des Stieles öffnet sich dieser Bogen wieder (Fig. F') und in wenig höherem Niveau (Fig. @) treten auch die Blattränder wieder zu Tage. Mit der Annäherung an den Spreitengrund weichen sie immer weiter auseinander. Dieses Verhalten aller subunifazialen und auch mancher unifazialer Stiele bezeugt, daß der Impuls zum Unifaziahverden keinesfalls von Scheide oder Spreite her induziert worden sein kann, sondern gewiß in den blatt- stielen selbst entstanden ıst.*) c) Zyklische Scheiden und Spreiten. (Tafel III.) So lange die Stiele nur in ihrem mittleren Teil unifazial geworden sind, bleibt die Entwicklung der Scheiden und Spreiten von der Form- umbildung des Stieles ganz unberührt. In dem Maße aber, als die Um- spannung durch die Blattunterseite weitergreift auf die Übergangsregionen zu Spreite und Scheide, geraten beide unter den Einfluß des Blattstieles. !) Die Frage des unifazialen Baues von Blättern oder Blatteilen wurde bisher fast nur an Monokotylen erörtert. Goebel, Organographie, 1913, p. 278, kommt bei den stielrunden Blättern vieler Monokotylen zu demselben Ergebnis wie ich bei den Blattstielen der Ranuneulaceen. Er führt den radiären Bau auf Quer- schnittexotrophie zurück. Velenovsky, Vergleichende Morphologie 1907, p. 459, greift zu Verwachsungshypothesen und wendet dieselben auch auf die radiären Blattstiele der Umbelliferen an. Ihre organgeschichtliche Vorstufe sollen tief rinnenförmige Blattstiele vorstellen, deren beide laterale Hälften sich zusammen- seschmiegt hätten und heute längs ihrer morphologischen Oberseiten miteinander verwachsen seien. Auf Ranunculaceen dürfte sich diese Auffassung wohl kaum übertragen lassen. Tief rinnenförmige Blattstiele kommen bei ihnen ja nur unter Umständen vor, die dafür sprechen, daß sie spätsekundäre Bildungen seien (vgl. p. 22). In den Formenkreisen aber, wo es zur Ausbildung von Rinnenstielen gekommen ist, treten radiäre Blattstiele überhaupt gar nie auf. Bei Ranuneu- laceen sind also die Rinnenstiele gewiß keine Vorläufer der radiären. In die Frage der radiären Umbelliferen-Blattstiele möchte ich nicht direkt eingreifen. Im übrigen möchte ich aber doch darauf aufmerksam machen, daß Velenowskys an sich sehr spärliche Belegbeispiele (l. e., Fig. 298) von Blättern entnommen sind, die am floralen Stengel der betreffenden Arten wachsen und darum wohl kaum geeignet sind, uns aufzuklären über die organgeschichtliche Vergangenheit der in den Rosetten wachsenden typischen Laubblätter. Wer sich für die Struktur der Blattstiele bei Umbelliferen näher interessiert, findet viele beachtenswerte Angaben in Reichardts Studien „Über das zentrale Gefäßbündel- system einiger Umbilliferen (Sitzungsber. der k. k. Akademie der Wissensch. Wien, math.-nat. Kl., XXI, 1856). ’_r Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 27 Reicht die Umspannung einmal bis an den Spreitengrund heran, so dab erst dort die am Blattstiele miteinander vereinigten Ränder des Blattes sich voneinander lösen, dann müssen die uns schon wohlbekannten zyklischen Spreiten entstehen, die mit dem Grund ihrer Fläche den Gesamtumfang des Blattstielkopfes umspannen. Diese- zyklischen Spreiten verdanken also bei Ranuneulaceen ihre Entstehung nicht lokalen Auswüchsen der Dlatt- oberseite, sondern der Umspannung der unifazialen Stiele durch die blatt- unterseite. In analoger Weise entstehen überall, wo diese Umspannung auch an das unterste Ende des Stieles reicht, zyklische Scheiden, deren seit- liche Ränder mitten auf der Adazwialseite der Dlattstielbasis in einem Punkte zusammenlaufen. Man darf sich nicht etwa vorstellen, daß die Fortschritte gegen Scheide und Spreite hin stets gleiches Tempo eingehalten haben. Bei Aquwilegia vulgaris sind die Spreiten schon vollendet zyklisch, die Scheiden aber noch weit entfernt von zyklischem Bau. Bei Helleborus niger sind wieder die Scheiden vollendet zyklisch, die Spreiten aber noch nicht. Bei Isopyrum thalietroides und Trollius europaeus sind Spreiten und Scheiden vollendet zyklisch gebaut. Wir wollen diese vier Fälle etwas näher betrachten. Wir haben an jedem von ihnen Neues zu lernen. [Tafel II, Fig. A—M.] Bei Helleborus niger lernen wir zunächst eine zyklische Scheide näher kennen. Fig. A stellt eine solche Scheide dar, aus der eben ein junger Blütentrieb ausbricht. Da dieser ihre Ränder aus- einandertreibt, sehen wir sehr deutlich, wie diese Ränder in einem und demselben Punkte zusammenlaufen. Zunächst wollen wir uns an den Quer- schnitten Fig. #?—H überzeugen, daß die zyklische Ausbildung der Scheide wirklich eine Folge des unifazialen Baues des Stieles darstellt. Wir sehen, wie die morphologische Unterseite des Blattes, die im mittleren Teile der Scheide noch eine weite konkave Fläche darstellt (Fig. F), im obersten Teil der Scheide sich auf eine ganz kleine und enge Rinne zusammen- gezogen hat (G), die im Blattstielgrund gänzlich verschwindet (I). Zu- gleich schließt sich der Bogen der Strangspuren zu einem Kreis (Fig. H, J). Von da ab bleibt die Rinne verschwunden und der Bogen der Strangspuren geschlossen, bis wir, den Stiel nach oben verfolgend, in etwa zwei Drittel der Höhe des Stieles angelangt sind (Fig. X). In dieser Höhe etwa sehen wir den Querschnitt des Stieles sich emarginieren und den Bogen der Strangspuren sich wieder öffnen. Im weiteren Verlauf vertieft sich die Emargination zu einer Rinne (Z), der Bogen der Strangspuren öffnet sich immer weiter und der Blattstiel löst sich allmählich auf in die Segment- stiele der wohlbekannten fußförmig zusammengesetzten Spreite. Hier tritt also die Umspannung durch die Blattunterseite wirklich schon in der Blattstielbasis ein, löst sich aber im oberen Teil des Blatt- stieles wieder auf, allerdings nur in geringem Maße. Am erwachsenen Stiel bemerken wir im oberen Teil nur eine leichte mediane Furche. Viel deutlicher sprechen die Jugendzustände; wenn wir ein jüngeres Blatt ° N [i >) Rudolf Schrödinger. median spalten (Fig. D), sehen wir sehr hübsch, wie im oberen Teil des Stieles die morphologische Oberseite zutage tritt (Ü in Fig. D) und über- geht in die morphologische Oberseite der Spreite. Das Wichtigste aber, was uns die Querschnittfolge lehrt, ist, daß die Scheide ihren zyklischen Bau wirklich dem unifazialen Bau des Stieles ver- dankt. Dadurch fällt auf die ventralen Stipelbildungen ein anderes Licht als dasjenige, in dem wir gewohnt sind, sie zu betrachten. Wenn an solchen zyklischen Scheiden, deren Ränder mitten auf der Adaxialseite des Blattstielgrundes zusammenlaufen, die seitlichen Säume sich zu Stipeln er- heben, müssen notwendig ventrale Stipeln entstehen, deren blattseitige Ränder auf der Blattstielbasis einen gemeinsamen Fußpunkt besitzen. Hier haben wir kein Recht, die ventralen Stipeln als sekundäre Bildungen anzu- schauen. Ebensowenig haben wir ein Recht, in sie Wucherungen der Blatt- oberseite hineinzudeuten. Dort, wo sie an den Blattstiel anlaufen, ist ja der Dlattstiel ganz von der Blattunterseite umspannt. [Tafel HI A, BD, E.] Bei Helleborus niger läßt sich das Entstehen ventraler Stipeln an zyklischen Scheiden in der Niederblattmetamorphose sehr hübsch beobachten. Die Niederblätter entwiekeln sich so lang konform den Laubblättern, bis sie, wie diese, in Scheide, Stiel und Spreite geglie- dert sind; dann werden Stiel- und Spreitenanlagen gehemmt und die zy- klische Scheide allein wächst weiter. Sehr bald fangen die seitlichen Säume der Scheide an, sich stipular zu erheben, und am Ende der Entwicklung resultieren oft sehr ansehnliche Stipeln (Fig. E). Sie sind stets deutlich ventral ausgebildet; gar nicht so selten wachsen sogar die beiden ventralen Stipeln ligular kongenital (N, in Fig. B). — Die Laubblattscheiden von Helleborus niger bleiben stets exstipulat. [Abb. 14, Fig. A—E.) Bei Isopyrum thalictroides bilden auch die Laubblätter regelmäßig Stipeln aus und, wie Fig. A zeigt, sind sie voll- kommen ventral ausgebildet. Daß die ventrale Form der Stipeln auch hier auf den unifazialen Bau des Stieles zurückzuführen ist, bezeugt der Strang- verlauf. Der Dorsalbogen, welchen die Strangspuren in der Scheide for- mieren (Fig. B, 0), schließt sich schon im Blattstielgrund (Fig. D) zu einem vollen Kreis. — Zugleich beachten wir einen neuen Fortschritt: die beiden marginalsten Blattstränge mm’, die beim Schließen des Bogens auf den ventral-medianen Pol des Querschnittes geraten (Fig. D), vereinigen sich dort fast immer zu einem Ventralmedianus (Fig. FE). Ein weiterer Fort- schritt über H. niger hinaus liegt darin, daß die Umspannung des Stieles durch die Blattunterseite bis an das äußerste obere Ende des Stieles reicht und sich erst im Spreitengrund löst (vgl. Abb. 7, Fig. A—D). Die voli- endet zyklischen Spreiten, die infolge dessen entstehen, haben wir an der Hand der eben zitierten Abbildung bereits kennen gelernt. [Tafel II, Fig. F.] Die letzten Fortschritte, die auf diesem Entwick- lungswege noch ausständig sind, finden wir bei Trollius europaeus realisiert, dessen Laubblatt wir ja schon genau kennen. Der Blattstiel ist vollendet Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 29 unifazial; die Strangspuren sind an der Querschnittperipherie gleichmäßig verteilt; der Ventralmedianus ist zu einer ständigen Einrichtung geworden; Spreiten und Scheiden zeigen vollendet zyklischen Bau und die an den Scheiden auftretenden ventralen Stipeln sind zu einer ÖOchreatute ver- schmolzen. Damit wären wir — auf weiten Umwegen — wieder bei dem Blatt von Trollius angelangt, das uns angetrieben hat, eine Relation zu suchen zwischen zyklischen Spreiten und radiären Blattstielen. Die fast lückenlos fortschreitende heihe von Blattformen, die wir auf diesem weiten Wege kennen gelernt haben, bekräftigt die schon bei Helle- borus gewonnene Auffassung, daß die radiären Blattstiele der Ranunculaceen unifazial seien. Die Ausbildung aber von zyklischen Spreiten und Scheiden R \ = Mm+m Abb. 14. Isopyrum thalictroides. A Scheide eines Laubblattes mit den paarigen Ventralstipeln.. B—E Querschnitte durch: B Scheide, unterer Teil, € oberer Teil, D Blattstielgrund, E Blattstiel. — (Die Querschnitte durch den Astknoten des Stieles vgl. Abb. 7.) und die ventrale Form der an den zyklischen Scheiden auftretenden Stipular- bildungen erweist sich — bei Ramunculaceen — als Folge des unifazialen Baues der Stiele, die immer dann eintritt, wenn die Umspannung des Stieles durch die Blattunterseite vom Stiele selbst weitergreift auf die Übergangs- regionen zu Scheide und Spreite. In keine dieser Bildungen dürfen blatt- oberseitige Auswüchse hineingedeutet werden. Ebensowenig dürfen solche blattoberseitige Auswüchse in die bei Ranunculaceen zuweilen auftretenden schildförmigen Spreiten hineingedeutet werden (Isopyrum peltatum). Hier kommt die Schildform dadurch zustande, daß die auf der Adaxialseite des Blattes gemeinsam entspringenden Ränder der zyklischen Spreite miteinander eine Streeke hoch kongenital werden.) 1) Bei Thalictrum peltatum ist die Spreite nach ternatem Prinzip in zahlreiche Teilblättehen aufgelöst und die Teilblättehen sind schildförmig. Die Segmentstiele aller Ordnungen, in die sich der Blattstiel auflöst, erweisen sich als ebenso unifazial gebaut wie der Blattstiel selbst. 30 Rudolf Schrödinger. d) Weiterentwicklung der unifazialen Blattstiele. (Tafel TIV—V.) Wir dürfen uns bei der eben entwickelten Auffassung noch nicht be- ruhigen. Es gibt Fälle, die mit ihr nieht ohneweiters in Einklang zu bringen sind: 1. Wir haben früher (p. 13) bei ©. appendiculata und dionaeifolia tadellose Ochreen gefunden; ihre Blattstiele sollten radiär gebaut sein — sie sind es nicht. 2. Die bei Aqwilegia, Aconitum, Delphinium gelegentlich auftretenden Stipeln haben nie ventrale Stellung. Wir müßten erwarten, im Blattstiel- srund den Dorsalbogen der Strangspuren offen zu finden: er ist stets zu einem Kreise geschlossen. Diese kritischen Fälle wären aber nur dann wirkliche Einwände gegen die früher vorgetragene Auffassung, wenn unifazialer Bau und radiäre Struktur streng korrelative Phänomene wären. Das sind sie nicht. — Im Hinblick auf die anatomische Struktur der Blattstiele haben wir bisher beobachtet: 1. daß in Korrelation mit dem Unifazialwerden der Stiel vollrund wird und daß der Dorsalbogen der Strangspuren sich zu einem Kreise schließt (Helleborus); 2. daß in vorgeschritteneren Fällen die marginalsten Stränge des Dorsalbogens auf dem ventralmedianen Pol des Querschnittes zu einem Ventralmedianus sich verbinden (Isopyrum); 3. daß in noch vorgeschritteneren Fällen die Strangspuren sich vollkommen gleichmäßig an der Peripherie des Querschnittes verteilen (Trollius). Von all diesen Fortschritten zu immer vollendeterer radiärer Struktur ist nur der erste, die Schließung des Dorsalbogens, eine notwendige Folge des Unifazialwerdens. Alle weiteren Fortschritte müssen als eine neue Ent- wicklungsrichtung betrachtet werden, die zwar im Anschluß an das Unifazial- werden entstanden ist, in den unifazial gewordenen Stielen aber selbständig weitere Fortschritte macht. Wohl der interessanteste Fortschritt ist der, daß diese Entwicklungs- richtung vom unifazialen Stiel übergegriffen hat auf die bifaziale Scheide. Auch diese Entwicklung können wir Stufe für Stufe verfolgen. [Abb. 15, Fig. A—D.] Die früheste Stufe lernen wir bei Aqwilegia kennen. Daß bei Agwilegia die Umspannung des Stieles durch die Blatt- unterseite schon bis an den Spreitengrund heranreicht, wissen wir bereits; wir haben ja die vollendet zyklischen Spreiten von Aguilegia hispanica schon kennen gelernt (vgl. Abb. 7, p. 18). Wenn wir die Übergangsregion vom Stiel zur Scheide näher ins Auge fassen und fürs erste von der Exi- stenz der beiden kleinen Bündel v v’ abstrahieren, dann haben wir dasselbe FR EEE N Das Laubblatt der Ranunculaceen. 3l Bild vor uns wie bei Helleborus caucasicus (Abb. 13). Die Ränder der Scheide laufen getrennt voneinander an die Blattstielbasis an (Fig. D). Zwischen ihnen ist noch ein flacher Streifen der morphologischen Ober- seite des Blattes sichtbar, der erst in einer gewissen Höhe über der Blatt- stielbasis verschwindet (Fig. ©). In diesem Niveau schließt sich der Dorsal- bogen der Strangspuren zu einem Kreis und seine beiden marginalsten Stränge m m’ treten an den ventralmedianen Pol des Querschnittes. Der Blattstiel wird also erst in einer bestimmten Höhe über seinem Grunde unifazial; darum darf es nicht befremden, daß die gelegentlich auftretenden Stipularbildungen nie ventrale Stellung einnehmen. Diese Auffassung wird dadurch nicht entkräftet, dab der Bogen der Strangspuren durch die beiden kleinen » v' schon in der Blattstielbasis geschlossen erscheint (Fig. b). € In dieser Form geschlossen, erscheint er schon in der Scheide (Fig. 4). Dieser Umstand allein schon be- weist zur Genüge, daß diese Form der Schließung des Dorsalbogens mit unifazialem Bau nichts zu tun hat. An der Scheide ist ja der Gegensatz von Blattober- und Unter- seite gewiß noch in seiner primären Form erhalten. Wenn in einem primär dorsiventralen Organ ventralseitige Stränge mit invers orien- tiertem Xylem auftreten, dann liegt gewiß eine adventive Bereicherung D des Stranggerüstes vor. Daß die v v bei Aquilegia vulgaris ein relativ junges Formelement der Nervatur darstellen, Abb. 15. Aquilegia vulgaris. erhellt aus ihrem Verlaufe. Nach oben Querschnitt durch A Scheide, B Blattstielgrund, zu streichen sie bis in das Niveau, in (Blattstiel (m m’ marginalste Stränge der Scheide, , 5 R £ v v’ ventrale Adventivstränge, die nach unten zu welchem der Blattstiel unifazial wird blind verlaufen). und der Bogen der Strangspuren sich schließt. Dort verschwinden sie dadurch, daß sie an die m m’ anlaufen. Nach unten zu reichen sie tief in die Scheide hinab, enden aber schließ- lich blind. Sie haben noch keinen Anschluß an das Strangsystem der Achse.!) Ventrale Adventivstränge dieser Art finden wir in vielen Blättern mit unifazialen Stielen (Trollius, Caltha, Aconitum Delphinium ete.). Diese Fälle erweisen sich aber dadurch als vorgeschrittener, daß die Adventiv- 1) Ganz analog lautet schon Goffarts Befund. Er fand eine größere Zahl soleher » v‘. aber auch er konstatiert, daß sie gegen die Achse zu blind enden: „quelques faisceaux tr&s petits apparaissent... pres de la face interne, sans etre aucune- ment rattachees aux autres faiseeaux par des &l&ments queleonques“. Da Goffart und ich zu ganz verschiedener Zeit und an ganz verschiedenem Material gearbeitet haben, entfällt jedes Bedenken, daß es sich um ein nur zufälliges V orkommnis handeln könnte (vgl. Goffart, 1. e., p. 47). 32 tudolf Schrödinger. stränge nach unten zu nicht mehr blind auslaufen. Zumeist laufen sie in der Tiefe der Scheide an ihnen gegenüberstehende Primärstränge an. Sel- tener reichen sie schon bis an den Grund der Scheide und gehen von dort in die Achse über.!) Nach oben zu laufen sie stets an die ventralmedianen Stielstränge an, Die Gesamtheit der Fälle läßt vermuten, dap diese Adventivstränge um Anschluß an die ventralmedianen Blattstielstränge entstanden sind, daß also der Impuls zur Ausbildung radiärer Struktur vom blattstiele her der Scheide induziert worden ist. [Tafel IV, Fig. A,_,.] Bei Agquilegia, wo diese Adventivstränge in der Scheide noch blind auslaufen, repräsentieren sie noch ein ziemlich belangloses Nervaturelement; bei Trollius sind sie bereits ein wichtiger Teil des Stranggerüstes geworden. Sie haben stets Anschluß gefunden an Primärstränge des Dorsalbogens und werden auffallend frühe differenziert; schon zu einer Zeit, wo das Hauptstranggerüst sich noch im prokambialen Zustande befindet und die erste Anlage der Sekundärnervatur noch lange aussteht. Untersuchen wir junge Blätter in diesem frühen Zustande, so finden wir, daß in die Scheide sieben Hauptstränge eintreten, von denen die mittleren drei (/ M I in Fig. A,) direkt in den dieken Petiolarteil der Scheide eintreten, der oberwärts in den Blattstiel übergeht. Die // // treten an der Grenze des häutigen Teiles ein, die //I III in den häutigen Teil selbst. In mittlerer Höhe der Scheide (Fig. A,) tauchen dann den MI gegenüber die Adventivstränge v v’ auf.?) In den oberen Regionen der Scheide streichen dann die II II’ in den Petiolarteil herein (Fig. A,). Ähnlich wie bei Agqwilegia erscheint in diesem Niveau der Bogen der Strangspuren schon in der Scheide geschlossen. Hier tritt aber, weil die //I III’ noch in dem häutigen Teile der Scheide streichen, ganz offen zutage, daß der Bogen der Strangspuren nur scheinbar geschlossen ist. Wirklich geschlossen wird er erst im Übergang zum Blatt- stiel (Eig. Az una „), wenn auch die /// III hereinrücken und einschwenken auf den ventralmedianen Pol des Querschnittes, wo sie sich zu einem Ventralmedianus vereinigen. Während sie einschwenken, laufen an sie die Adventivstränge v v’ an. Der Effekt ist, daß die sieben Hauptstränge unter Zusammenfluß der beiden /// III’ einen Kreis von sechs Strängen for- mieren, in welchem dem Medianus ein Ventralmedianus gegenübersteht. Dieser hat mit der Achse doppelte Kommunikation: einerseits durch die beiden Hauptstränge /1/ III’, die in ihm verschmolzen sind, andererseits durch die Adventivstränge v v’, die an ihn anlaufen. [Tafel IV, Fig. 7 H’ J.) In dieser Ordnung laufen die Stränge bis an den Spreitengrund weiter, wo sie den uns schon flüchtig bekannten ') So nach Goffart bei Actaea spicata. ?) Nach unten haben sie meist an die beiden I I’ Anschluß: seltener einer von ihnen an einen Strang II. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. ö 33 Anastomosegürtel ausbilden. An einem gut diaphanisierten und transversal gespaltenen Blatt können wir ihn jetzt näher kennen lernen. (4 H’,die Spalthälften sind auseinander geklappt!) An der Hand der schema- tischen Fig. J können wir den Strangverlauf leicht verfolgen: Der Haupt- medianus trifurkiert sich, alle übrigen Stränge bifurkieren sich und je zwei aufeinander zustrebende Gabeläste vereinigen sich zu einem Segment- medianus.!) Der physiologische Wert dieses Anastomosegürtels liegt zutage. Jeder Segmentmedianus erhält doppelte Kommunikation mit der Achse und die mechanische Festigkeit des Spreitengrundes wird wesentlich erhöht. Da die Spreite tief in Segmente geteilt ist, sind beide Leistungen von hohem Werte. Dem Ventralmedianus fällt dabei die Aufgabe zu, den Anastomose- gürtel zu einem vollen Ringe zu schließen. [Tafel V, Fig. K.] In anderen Fällen gehen die Leistungen des Ventral- medianus oft viel weiter. Bei /sopyrum thalictroides liefert er für jeden der Blatt- stieläste einen ventralmedianen und zwei kleine dorsale Stränge, so daß jeder Ast das gleiche Nervaturgerüst erhält wie der Blattstiel selbst (vel. Bi. 19 Den Zusammenhang dieser neun von ihm abgegebenen Teilstränge sichert er durch eine gitterartige Anastomosenplatte. [Tafel V, Fig. R.] Bei Aconitum Stoerckianum lösen sich die (hier getrennt verlaufenden) zwei ventralmedianen Stränge in nicht weniger als zehn Teilstränge auf, die nach allen Richtungen hin Verbindungen spannen. Die Ausbildung ventraler Adventivstränge bedeutet einen doppelten Fortsehritt: 1. Der Blattstiel versieht als Träger der Assimilationsfläche und Durch- laßbahn für ihre Leitstränge achsenähnliche Funktionen. Dadurch, daß er unifazial geworden ist, hat er auch achsenähnliche, d. h. radiäre Struktur angenommen. Durch die Ausbildung der Adventiwsiränge gelangt auch das Untergeschoß des Spreitenträgers, der Petiolarteil der Scheide, zu mehr oder weniger achsenähnlicher Struktur. 2. Durch die Ausbildung der Adventivstränge gewinnen außerdem die ventralmedianen Blattstielstränge eine sekundäre Kommunikation mit der Achse. Der nächste Abschnitt wird uns zeigen, daß die Adventivstränge ge- rade durch diese Leistung zu höherer Bedeutung gelangt sind. e) Die sekundären Abflachungen und ihre Folgen. (Tafel [V—V.) Für einen Augenblick müssen wir zurückkehren zu den p. 50 er- wähnten kritischen Fällen. Jene kritischen Fälle, in denen die Stipeln lateral stehen, die Blattstielbasis aber ein radiäres Nervaturbild zeigt, sind erledigt. Überall, wo dies der Fall ist, beruht dies radiäre Nervaturbild 1) Dieses Verteilungsschema wird nicht immer peinlich genau durchgeführt. Es kommt oft vor, daß ein oder der andere Strang die Gabelung unterläßt. Stets handelt es sich nur um einen einzelnen Strang und nie um den Medianus. Abhandl.d.k.k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 2, = 34 Rudolf Schrödinger. auf dem Vorhandensein ventraler Adventivstränge. Es bleiben noch die beiden kritischen Calthen, die zwar Ochreen besitzen, aber (nach dem Neryaturbild zu schließen) dorsiventrale Blattstiele: ©. appendiculata mit ihrem gänzlich ausgeflachten, (©. dionaeifolia mit ihrem tiefrinnigen Blattstiel. Im letzten Hauptkapitel (IV) wird sich zeigen, daß diese beiden Calthen extrem abgeleitete Spreiten besitzen, die ganz unverständlich wären, wenn nicht von ihnen gleitende Formübergänge zurückführten zur Spreite von C. palustris. Zugleich werden wir sehen, daß die extrem ab- geleitete Form dieser Spreiten in innigster Korrelation steht bei ©. appen- dieulata mit der Ausgeflachtheit, bei ©. dionaeifolia mit der Rinnenförmig- keit des Blattstieles. Diese beiden dorsiventralen Stiele sind gewiß spät sekundäre Bil- dungen, die vom (. palustris-Stiel abgeleitet werden müssen. Nun zeigt aber dieser selbst schon auffallend sekundäre Züge. Er gehört zu den stärkst abgeflachten, die vorkommen; die großen und die kleinen Strang- spuren haben sich in einen inneren und äußeren Kreis geschieden; im Kreis der großen Stränge prävaliert die inverse Orientierung über die pri- mitive. Die / 7’ sind ja schon zu drei Viertel invers orientiert (vgl. Tafel V, Fig. @). [Tafel IV, Fig. B.] Der stark abgeflachte Stiel von Caltha wird erst verständlich, wenn wir ihn mit dem noch vollrunden von Trollius ver- gleichen. In der Scheide von Caltha wiederholt sich der Strangverlauf, den wir in der Scheide von Trollius kennen gelernt haben (sieben Hauptstränge, von denen drei /Z M I] im Petiolarteil einen dorsalen Bogen formieren, und zwei Adventivstränge, die in der Scheide an die beiden / I Anschluß haben, vgl. Fig. B 1 und 2). Erst im Übergang zum Blattstiel ändert sich das Bild. Die I/II IIT', die bei Trollius auf den ventralmedianen Pol des Stielquerschnittes ein- schwenken, rücken bei Caltha überhaupt nicht in den Blattstiel ein, son- dern bleiben in der Scheide (Fig. 4). Möglicherweise sind sie bei Caltha scheideneigene Stränge, die erst in Korrelation mit der starken Entwick- lung der Ochrea ausgebildet wurden. Dann wären bei Caltha die II IT die marginalsten Stränge des Dorsalbogens und wir müßten erwarten, daß sie auf den ventralmedianen Pol des Querschnittes einschwenken. Sie tun es ebensowenig und treten in die Ecken des Querschnittes. Ob nun die eine oder die andere Auffassung richtig ist, jedenfalls steht fest: 1. daß hier die marginalsten Stränge des Dorsalbogens den ventral- medianen Pol des Querschnittes nicht erreichen; 2. daß im Blattstiel — rein anatomisch betrachtet — der Dorsal- bogen /I IM I II offen bleibt; 3. dab der Ventralmedianus v mit dem Strangsystem der Achse nur durch die Adventivstränge der Scheide kommuniziert. (db Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 3 [Tafel V, Fig. @.] Daß das Offenbleiben des Dorsalbogens hier nicht primär ist, lehrt ein Blick auf Orientierung und Anordnung der Stränge. Die 7 I’ richten ihre Xyleme gegen den Medianus, ihre Leptome gegen die II II‘. Diese Anordnung ist gewiß nicht primitiv. Die IM I sind mit dem v zu einem engeren Kreis von Hauptsträngen zusammengetreten und die /7 IT’ sind hinausgedrängt in einen äußern Kranz von Nebensträngen, die wie Trabanten die Hauptstränge umgeben. [Tafel V, Fig. M.] Wie vollständig die // II’ aus dem Stranghaupt- gerüst ausgeschaltet sind, zeigt ihr Verhalten im Spreitengrund. Weder an der Ausbildung des Anastomosegürtels, noch an der Ausbildung der Hauptäste der Spreitennervatur nehmen sie irgendwie erheblichen Anteil. Stark abgeleitet ist diese Art des Strangverlaufes gewiß. Wir gehen wohl kaum fehl, wenn wir sie als eine Folge der starken Abflachung des Stieles betrachten. [Taf. V, Fig. G,_,.] Das Verhalten der Blattstiele bei den auf die südliche Hemisphäre ausgewanderten Caltha-Arten ist geeignet, diese Auf- fassung zu unterstützen. Bei ihnen haben die bei Ü. palustris eingeleiteten Querschnittsumformungen große Fortschritte gemacht. In den Stielen @,-, steigert sich die ventrale Abflachung zu vollständiger Ausflachung. In den Stielen G,_, vertieft sich die Abplattungsfläche und der vorgeschrittenste Stiel @, erscheint scharf rinnenförmig. Hand in Hand mit der fortschreitenden Umformung des Querschnittes nimmt auch die Umformung des Strangverlaufes ihren Fortgang. Bei Caltha palustris sahen wir das Stranghauptgerüst auf die vier Stränge IM IV reduziert und die // II hinausgedrängt in einen äußeren Kranz von Neben- strängen. Bei O. andicola und introloba (Gg una ,) Ist der äußere Kranz der Nebenstränge bereits verschwunden.!) Bisweilen bei ©. Novae Zeelandiae (G,), stets in dem ganz verflachten Stiel von C. appendieulata (G,, ,), Ist auch der Ventralmedianus verschwunden und die bis dahin radiäre Ner- vatur dorsiventral geworden. In dem tiefrinnig gewordenen Stiel von CO. dionaeifolia sind auch die / I’ dem Ablast verfallen (G,). Damit sind wir bei jenen beiden Calthen angelangt, die uns früher befremdet haben, weil ihre Stiele dorsiventral erscheinen, während ihre Ochreen beweisen, daß die Blattstiele unifazial sind. Diese Blattstiele entpuppen sich jetzt als unifaziale Stiele, die durch starke Querschnittsumbildungen und durch mit diesen koinzidierende Nervaturreduktionen sekundär wieder anatomisch-dorsi- ventral geworden sind, ohne daß sie aufgehört hätten, unifazial zu sein. Wie ich sehon früher gesagt, besitzen ©. appendieulata und Ü. dio- naeifolia die abgeleitetsten Spreiten, die bei Caltha vorkommen, und die Form ihrer Spreiten steht in inniger Korrelation mit der Form ihrer Stiele. Wenn in der vorgeführten Reihe von Blattstielen die Stiele gerade dieser 1) Diesen Fortschritt der Reduktion zeigen auch einzelne nördliche Arten, so C. natans. 3* 56 Rudolf Sehrödinger. beiden Arten als Endglieder auftreten, so leistet das Gewähr, daß die Reihe in ihrer richtigen genetischen Abfolge vorgeführt worden ist. Damit erhält auch die Auffassung, daß die Umordnung des Strangverlaufes bei ©. pa- lustris durch die sekundäre Abflachung ausgelöst worden ist, nachträglich ihre Bestätigung. In dieser Umordnung des Strangverlaufes müssen wir aber zwei Vor- gänge auseinanderhalten: 1. die Abdrängung der marginalsten Stränge des Blattes vom ventral- medianen Pol des Stielquerschnittes; sie ist die unmittelbare Folge der ventral- seiligen Abflachung und tritt bei allen stark abgeflachten Stielen ein; 2. die Reduktion des Stranghauptgerüstes; sie ist eine sekundäre Er- scheinung, die nur bei Caltha nachweisbar ist. [Tafel V, Fig. D—F.) Bei den abgeflachten Stielen von Anemone (D), Delphinium (E), Aconitum (F) werden wohl die marginalsten Hauptstränge des Blattes in die Eeken des unifazialen Blattstieles abgedrängt; bei ein- zelnen Aconiten kommt es sogar zu einer Abschwächung der verdrängten Stränge, nie aber zu einer völligen Ausschaltung derselben aus dem Strang- hauptgerüst.!) Man darf sich nicht vorstellen, daß diese sekundären Abflachungen und die durch sie bewirkten Umordnungen des Strangverlaufes nur an Stielen eingetreten sind, die alle früher beschriebenen Entwicklungsstufen schon durchlaufen hatten. Unter den sekundär abgeflachten Stielen finden wir alle möglichen Entwicklungsstufen vertreten, angefangen von solchen, die erst im mittleren Hauptteil unifazial geworden sind und ventrale Ad- ventivstränge noch nicht differenziert haben (Anemone nemorosa), bis zu solehen, bei denen die Umspannung des Stieles durch die Blattunterseite schon bis an die Grenze von Scheide und Spreite heranreicht und Adventiv- stränge schon zum regelmäßigen Bestande des Stranghauptgerüstes gehören (Caltha). Einerseits daraus, andererseits aus dem verschiedenen Grade der sekundären Abflachung ergibt sich eine Mannigfaltigkeit, auf die ins ein- zelne einzugehen den Zweck dieser Darstellung wohl kaum fördern könnte. Es wird genügen, die Haupttypen zu charakterisieren und dabei vornehm- lich jene zu berücksichtigen, bei denen die morphologischen Zusammen- hänge mehr oder weniger onen sind. In jenen Fällen, in welchen ventrale Adventivstränge noch fehlen (Anemone nemorosa), gabeln sich die in die Ecken abgedrängten Haupt- stränge und senden den einen Gabelast an den ventralmedianen Pol des 3lattstielquerschnittes, während der andere in den Ecken des Blattstieles weiterläuft. Schon in diesen Fällen gabelt sich am häufigsten nur der eine !) Ähnliche Verhältnisse herrschen auch in den Stielen von Actaea, Cimieifuga, Thalietrum, aber die starke Vermehrung der Stränge, namentlich die häufige Hyper- trophie der ventralseitigen, erschwert es oft, den Strangverlauf klarzulegen. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 37 der beiden abgedrängten Stränge, während der andere diese Gabelung unter- läßt. Überall, wo ventrale Adventivstränge schon ausgebildet sind, unter- lassen beide abgedrängte Stränge die Gabelung. Die ventralmedianen Stränge des Stieles verlieren vollständig ihre Verbindung mit den abge- drängten Strängen und kommunizieren mit dem Strangsystem der Achse nur mehr durch die Adventivstränge der Scheide. Diese Form des Strang- verlaufes ist typisch für die Aconiten und Delphinien, kommt aber auch bei vielen Anemonen, Thalictren ete. vor. Rein deskriptiv-anatomisch betrachtet, sind in solchen Fällen die ventralmedianen Stielstränge (v v’ in Fig. D—F'), die im Blattstiel den Dorsalbogen der Strangspuren zu einem Kreise schließen, nichts anderes als die oberen Fortsetzungen der ventralen Adventivstränge der Scheide; wer nur diese Stiele kennte, wäre berechtigt, dieselben für ebenso bifazial zu halten wie die Scheide und auch die ventralmedianen Stränge des Stieles als adventives Formelement anzusprechen. Genetisch betrachtet sind die ventralmedianen Stränge auch in diesen Stielen die oberen Fortsetzungen der marginalsten Hauptstränge der Scheide. Sie haben nur, weil diese in die Ecken abgedrängt wurden, ihre Verbin- dung mit ihnen verloren. — Das brauchte den Blattstiel nicht abzuhalten, seine ven- tralmedianen Stränge in der gewohnten Weise weiter auszubilden. Die Funktions- fähigkeit dieser Stränge war ja durch die Abb. 16. Thalictrum foetidum. an sie anlaufenden ventralen Adventiv- Scheide mit den panrigen Ventralstipeln. x A Sebnitt durch den Blattstiel, 7 durch die stränge vollkommen gesichert. Wo solche Buattstielbasis mit den anlaufenden Stipeln. fehlten, wurde die Verbindung mit den abgedrängten Adventivsträngen nie vollständig unterbrochen (vgl. oben Anemone nemorosa). Der Homologie nach ist der Dorsalbogen der Hauptstränge in all diesen Blattstielen genau so zu einem Kreise zusammengezogen wie in den noch vollrunden, in denen die marginalsten Hauptstränge noch auf den ventralmedianen Pol des Querschnittes einschwenken. Daß alle diese stark abgeflachten Stiele mit ihrem sekundär entstellten Strangverlauftatsächlich unifazial sind, geht aus den zahlreichen Fällen hervor, in denen die Scheiden oder Spreiten oder beide zyklisch ausgebildet sind. Zyklische Spreiten dominieren bei Caltha,‘) Delphinium, Eranthis, Aconitum & Lycoctonum,?) sind häufig bei Thalietrum, Actaea, Cimicifuga, selten bei Anemone (A. vitifolia). 1) Bei C. Novae Zeelandiae zeigen die Spreiten nur sehr starke Annäherung an zyklische Form. 2) Bei den Spreiten der Sektion Napellus nur mehr oder weniger vorgeschrittene Intermediärformen, aber wohl kaum je typisch zyklische Spreiten. 38 Rudolf Schrödinger. Zyklische Scheiden dominieren bei Caltha (Form ochreal) und sind häufig bei Thalietrum, Actaea, Cimiecifuga (exstipulat oder stipulat wie Abb. 16). Zyklische Scheiden und zyklische Spreiten scheinen nur bei Olematis gänz- lich zu fehlen. Wie sich die Verhältnisse gestalten, wenn Spreiten und Scheiden schon zyklisch sind, hat uns Caltha palustris gezeigt. [Abb. 17, Fig. A—@.] Bei Delphinium formosum können wir einen Stiel studieren, an dem die Umspannung durch die Blattunterseite zwar bis an den Spreitengrund reicht, nicht aber bis an die Blattstielbasis. Nur die Spreiten sind zyklisch, die Scheiden noch nicht. In der Scheide streichen fünf Hauptstränge // I M I II (Fig. A). Schon in der untersten Region der Scheide lösen sich von den / I’ kleine Adventivstränge los, die sich den / M I invers orientiert gegenüberstellen. In mittlerer Höhe der Scheide Abb. 17. Delphinium formosum. Querschnitt durch A—D Scheide, Z Blattstielbasis, 7 Blattstiel, @—.J Übergangsregion von Blattstiel (F) zu Spreitengrund (J). (Geschnitten ist ein noch ziemlich junges, etwa 259mm hohes Blatt.) !) ist schon ein ganzer Bogen solcher kleiner Adventivstränge entstanden (v vo in Fig. ©), welche den schon halbkreisförmig zusammengezogenen Dorsalbogen zu einem Kreise schließen. Dem Prinzip nach ist jetzt schon die Ordnung eingetreten, die auch im Blattstiel herrscht (Fig. F). Beim Über- gang von Scheide zu Stiel (Fig. EZ) fällt nur eines auf. Zwei der ventralen Stränge v v schwellen, ohne daß ihnen Verstärkungen zuflössen, kräftiger an und werden dadurch zu großen ventralmedianen Blattstielsträngen. Dieses Verhalten scheint mir in gutem Einklang zu stehen mit der Auf- fassung, daß diese ventralmedianen Stränge im Blattstiel zu einer Zeit entstanden sind, als die marginalsten Hauptstränge des Blattes noch einschwenkten auf den ventralmedianen Pol des Stielquerschnittes. Damals nahm der Blattstiel die Ge- wohnheit an, große ventralmediane Stränge auszubilden. Damals entstanden auch die Adventivstränge, welche den ventralmedianen Strängen eine zweite Kommu- nikation mit der Achse verschaflten. Wie überall, wo dies eintrat, waren die ') Fig. F—J doppelt so stark vergrößert als Fig. A—D. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 39 Adventivstränge viel schwächer ausgebildet als die ventralmedianen Stielstränge. Durch die sekundär eintretende Abflachung verloren dann die ventralmedianen Stielstränge ihre Kommunikation mit den abgedrängten Marginalsträngen. Im übrigen blieb alles beim alten. Die Ränder der Scheide (r in Fig. A—E) gehen direkt über in die Ränder des Stieles (k in Fig. /’—J). Diese laufen bis an das oberste Ende des Stieles rein seitlich weiter, um schließlich blind zu enden. Auf der Abplattungsfläche des Stieles aber bildet sich im Übergang zum Spreiten- grund (Fig. G—H) allmählich eine seichte Rinne aus. Dadurch emarginiert sich der Stielquerschnitt ganz ähn- lich wie bei 7rollius und ähnlich wie dort lösen sich aus dem einspringenden Winkel dieser Emargination im Spreitengrund die Spreitenränder los (Fig. J). Sie entspringen hier mitten auf der Abplattungsfläche des Stieles ohne jeden Zusammenhang mit den Blattstiel- rändern. Damit erweisen sich: 1. die Spreite als zyklisch; 2. der Blattstiel als unifazial und > 3. seine Ränder (K) als Abplattungskanten. Daß sie nach unten zu in die Scheidenränder über- gehen, widerspricht dieser Auffassung nicht. Hier ist der Blattstiel unifazial, die Scheide aber nicht zyklisch. Ehevor die Abflachung an diesen Stielen eintrat, müssen sie sich in einem ähnlichen Zustande befunden haben wie heute noch die von Aguilegia (Abb. 15). Die Scheiden- ränder liefen noch getrennt an den Blattstiel an; zwi- schen ihnen war noch ein Streifen Blattoberseite sichtbar, der sich nach oben zu allmählich in die zylindrische Abb. 18. Aconitum Fläche des Stieles verlief. Als dann die Abflachung Stoerckianum. eintrat, verschwand dieser Streifen Blattoberseite in der Querschnitt durch” : En. A Scheide, B Blattstiel- Abplattungsfläche und die Abplattungskanten des Stieles mitte, € Blattstiel ober- gewannen Anschluß an die Ränder der Scheide. Uni- halb der Mitte, D Blatt- 2 : - SE e . stiel in zirka drei Viertel faziale Stiele dieser Form dominieren namentlich bei seiner Höhe, E Spreiten- Delphinium und bei Aconitum $ Lycoctonum. grund, (Basfkappene zu y den Zeichnungen weg- [Abb. 18, Fig. A—E.] Als Beispiel eines stark gelassen.) abgeflachten Stieles, der nur in seinem mittleren Haupt- teil unifazial ist, wähle ich den Blattstiel eines Aconitum Stoerckianum. Solche Blattstiele müssen sich zur Zeit, als die Abflachung an ihnen ein- trat, in einem Zustande befunden haben, der sich von dem, in welchem der Stiel von Helleborus caucasicus sich heute noch befindet (Abb. 13, p. 25), nur dadurch unterschied, daß bereits ventrale Adventivstränge ausgebildet waren. Die Verschmelzung der beiden Blattränder trat erst in einer ge- wissen Höhe über der Blattstielbasis ein und im oberen Teile des Blatt- stieles trennten sich die Blattränder wieder voneinander und gingen im 40 Rudolf Schrödinger. Spreitengrund über in die Spreitenränder. Als dann dureh die sekundäre Abflachung am Stiele Abplattungskanten entstanden, gewannen diese sowohl im unteren als im oberen Teile des Stieles Anschluß an die primären Ränder des Blattes. Dadurch entsteht heute der Eindruck, als verliefen die beiden Blattränder von der Scheide (A) über den Blattstiel (B—D) bis zum Spreitengrund vollkommen getrennt, ohne irgendwo sich einander auffällig zu nähern. Äußerlieh unterscheiden sich diese Stiele in nichts von noch primitiv dorsiventralen Stielen. Bei Caltha haben wir einzelne unifaziale Blattstiele gefunden, bei denen im Gefolge starker Querschnittsumformungen die ventralmedianen Stränge ablastiert waren. Einer dieser Stiele, der von Ü. dionaeifolia, war tiefrinnig. Bei Aconiten und Delphinien zeigen die abgeflachten Stiele des öfteren Neigung, die Abplattungsfläche leicht rinnig zu vertiefen. Wenn bei einer oder der anderen Sippe sich diese leichten Austiefungen zu tie- ferer Rinnenförmigkeit gesteigert hätten, dann wären wohl auch hier die ventralmedianen Stränge des Stieles dem Ablast verfallen. Dann aber wäre jene Form des typischen Rinnenstieles zustande gekommen, die wir bei Consolida (Abb. 10) kennen gelernt haben. Consolida aber ist die nächste Schwestergattung zu Delphinium und Aconitum. Früher (p. 22) haben wir uns überzeugt, daß diese Rinnenstiele an Blättern von dikotylischer Tracht nur vorkommen: l. bei der eben in Rede stehenden — streng annuellen — Con- solida ; 2. bei den gleich Consolida streng annuell gewordenen, den Aconiten und Delphinien systematisch gleichfalls ganz nahe stehenden Nigellen und Garidellen; 3. bei Ü. dionaeifolia, dessen Blattstiele nachweislich unifazial sind und nur sekundär dorsiventrale Struktur angenommen haben. Ich möchte es für das Wahrscheinlichste halten, daß die Rinnenstiele von Consolida, Nigella und Garidella auf dem eben angedeuteten Wege zu ihrer heutigen Dorsiventralität gelangt sind. Ihre unmittelbare organgeschicht- liche Vorstufe würden die Blattstiele von Aconitum S Napellus zeigen: Blatt- stiele, die nur in ihrem mittleren Teil von der Dlattunterseite umspannt sind und durch die sekundäre Abflachung und die Verschmelzung der Abflachungs- hanten mit den primären ‚blatträndern äußerlich bereits zur Tracht primär dorsiventraler Stiele zurückgekehrt sind. Starke Austiefung der Abplattungs- fläche und dadurch bewirkte Unterdrückung der ventralmedianen Stielstränge hätte dann die heutige Gestalt dieser Rinnenstiele herbeigeführt. ’k r * Während wir in den vorigen Abschnitten verfolgen konnten, wie die durch das Unifazialwerden angebahnte radiäre Struktur in den unifazial gewordenen Stielen immer konsequenter durchgebildet, ja sogar auf die Scheide fortgepflanzt wird, haben wir jetzt erfahren, wie die sekundären Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 41 Abflachungen der radiären Struktur dadurch entgegenarbeiten, daß durch sie die marginalen Scheidenstränge, die in den vollrunden Stielen auf den ventralmedianen Pol der Querschnitte treten, abgedrängt werden an die Ecken des Stielquerschnittes. So lange die Abplattungen noch Abplattungen bleiben, läßt sich der Blattstiel in der Ausbildung seiner ventralmedianen Stränge nicht stören. Je nach Umständen wird ihre Funktionsfähigkeit erhalten, bald durch Seitenäste der abgedrängten Stränge, bald durch die Adventivstränge. Nur vollständig ausgeflachte und tief rinnenförmig ge- wordene Blattstiele stellen die Ausbildung der ventralmedianen Stränge ein und werden dadurch sekundär wieder dorsiventral. III. Die Flächengliederung der Spreiten. a) Einführung. Wir haben uns bisher nur mit jenen Formverhältnissen der Spreiten beschäftigt, die durch die Wuchsart des Stieles bedingt sind. Nun wollen wir uns jenen Formverhältnissen zuwenden, welche auf der Wuchsart der Spreiten selbst beruhen. Es handelt sich wesentlich um die Art der Flächen- sliederung. Die Erscheinung der erwachsenen Spreite ist das Produkt zweier Faktoren. Sie wird bestimmt: 1. durch die primäre ontogenetische Anlage der Form; 2. durch das ausbauende Wachstum, durch welches die Form erst fertiggestellt wird. Auf die Erscheinungsform der Spreite hat das ausbauende Wachstum allergrößten Einfluß. Ob sich die Spreite in Segmente nur mehr oder weniger tief Jappt oder teilt oder in gestielte Segmentflächen sich auflöst, hängt nur vom ausbauenden Wachstum ab; bisweilen (nicht immer) bestimmt sogar das ausbauende Wachstum, ob die Spreite pinnat oder palmat sich entwickelt (Rosaceen). Für die organgeschichtliche Betrachtung aber steht die primäre onto- genetische Anlage im Vordergrund des Interesses. Die fertig ausgebauten Formen der Organe sind ja nicht mehr umbildungsfähig. Jeder Form- wandel, der im Ablauf der Generationen eingetreten ist, kann sich als realer Vorgang — nur abgespielt haben in der Form einer Abänderung der Ontogenese der Organe. Der Erste, der den Weg betrat, die Ranuneulaceen-Spreiten nicht nach ihrer Tracht, sondern nach ihrer ersten ontogenetischen Anlage zu charak- terisieren, war Goffart. Er unterschied:!) 1. monakrone Typen, die er durch den Besitz nur einer Spitze und durch den gegen die Spitze zu konvergenten Strangverlauf charakterisierte. Nach Gof- fart bestünden sie entweder nur aus einem Segment (Kanunculus Lingua) oder trügen eine Anzahl gestielter Seitensegmente (Nigella); 2) Goffart, 1. c., p. 126. 42 Rudolf Schrödinger. 2. triakrone und 3. polakrone, die beide durch basipetale Segmentation und divergenten Strangverlauf charakterisiert seien und sich nur durch die Zahl der seitlichen Segmentpaare unterscheiden. Ich glaube nicht, daß Goffart gut daran getan hat, die Merkmale der primären ontogenetischen Anlage zu kombinieren mit Merkmalen des Strangverlaufes. Seinen monakronen Typus halte ich — offen gestanden — für verunglückt. Da Goffart von monakronen Spreiten verlangt, daß ihre Hauptstränge gegen die Blattspitze zu konvergieren, werden die nieren- förmigen Spreiten mit strahliger Nervatur, die bei Caltha und Ranumculus eine wichtige Rolle spielen, vollkommen obdachlos. Andererseits heißt es doch den Begriff der Monakronie etwas weit fassen, wenn man — dem Nervaturmerkmal zuliebe — die reich gefiederten Spreiten der Nigellen bei den monakronen Spreiten unterbringt. Zu den polakronen darf man sie freilich ebensowenig stellen, weil sie sich nicht basipetal, sondern akro- petal segmentieren. Im Sinne dieser Erwägung komme ich zur Aufstellung nachfolgender Typen: 1. polakrone Spreiten, die sich im Anschluß an die primäre Haupt- spitze — also in basipetaler Folge — segmentieren. Alle Segmente sind unter sich gleichen Ranges und stellen vom Mittelsegment gegen die Rand- segmente hin eine einheitliche Reihe dar, auf welcher es nur graduell ab- gestufte Merkmalsunterschiede gibt; 2. triakrone Spreiten, die überhaupt nur ein Paar seitlicher Haupt- segmente ausgliedern; 3. heterakrone Spreiten,t) bei denen die Segmentation nicht im An- schluß an die primäre Hauptspitze, sondern akropetal abläuft; 4, monakrone, die sich überhaupt nicht segmentieren. b) Polakrone Anlagen. (Tafel VI.) Zwischen heterakronen und monakronen, ebenso zwischen monakronen und triakronen Typen fehlt jede direkte Formbrücke.?) Von den polakronen Typen aber führen gleitende Formenreihen sowohl zu den monakronen als zu den triakronen und über die triakronen weg auch zu den heterakronen. Um diese Formenreihen aber riehtig zu würdigen, muß man sich mit einigen Eigentümlichkeiten näher befreunden, die der polakrone Typus bei Kanun- eulaceen zeigt, die aber bisher zum Teil gar keine, zum Teil sehr geringe ?) Da und dort erweist sich wohl eine vereinzelte monakrone Spreite als ver- armte heterakrone (Clematis integrifolia); vereinzelt tauchen auch unter triakronen Spreiten monakrone auf (Thalietrum rotundifolium). Derartige sporadische Vorkomm- nisse spiegeln gewiß nicht den großen Entwicklungsgang. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 45 [Tafel VI, Fig. €.) Vor allem darf nicht übersehen werden, daß an den polakronen Spreiten der Banumneulaceen nur die primäre Segmen- tation basipetal verläuft. Wenn es zur Ausgliederung von Sekundärlappen kommt, die an den Primärsegmenten paarig auftreten, verläuft diese sekun- däre Segmentation stets akropelal‘) (vgl. Abb. 5, p. 16). [Tafel VI, Fig. A.] Nicht minder wichtig ist es, zu beachten, daß die Segmente der primären Folge in ihren Merkmalen eine deutliche Stufen- folge erkennen lassen, die mit dem zeitlichen Ablauf der Segmentation in innigster Korrelation steht. Je später, d. h. je ferner der Mediane die Segmente entstehen, desto weniger hoch erheben sie ihre Spitzen und desto höher hinauf sind sie miteinander kongenital. Das median gespaltene junge Blatt von Delleborus niger (Fig. A) zeigt uns diese Abstufung sehr deutlich. Bei H.niger löst sich die Spreite während des ausbauenden Wachs- tums in gestielte Segmente auf und es entstehen die bekannten fußförmig zusammengesetzten Spreiten, bei denen die Segmentstiele nicht aus einem Punkte ausstrahlen, sondern sich allmählich voneinander loslösen. Ganz ohne Grund hat man diesen Spreiten zymöse Verzweigung zugeschrieben und die Segmente I—IV der Reihe nach als Segmente erster bis vierter Ordnung betrachtet. Da die Segmente desto höher hinauf miteinander kongenital sind, je später, d. h. je ferner der Mediane sie entstehen, er- gibt sich die fußförmige Aneinanderreihung der Segmentstiele von selbst, wenn der integre Basalteil der Spreite und die Basen der Segmente zu kräftig stielartigem Wuchse übergehen. Die Zunahme aber des basalen Zusammenhanges zwischen den Seg- menten vom Mittelsegment gegen die Randsegmente ist nur eine Folge des zeitlichen Ablaufes der basipetalen Segmentation und zeigt sich bei allen polakronen Ranumeulaceen-Spreiten, auch bei solchen, welche alle Botaniker unbedenklich als palmat bezeichnen (vgl. in Abb. 19 die Linie 1—7). [Tafel VI, Fig. A A'.) Gerade bei H. niger kann kein Zweifel sein, daß alle Segmente den Wert von Hauptsegmenten haben. Bei H. niger ist zwischen der basipetalen Segmentation und dem auf dem Spreitenrande verfügbaren Raume vollständiges Gleichgewicht eingetreten. Sobald der . Spreitenrand durch Anlage einer Zahl von Segmentpaaren erschöpft ist, bricht die basipetale Segmentation unvermittelt ab (Fig. A). Nur äußerst selten entsteht noch ein „überzähliges* Segment, das dann am äußeren Rand des jüngsten Hauptsegmentes ausgegliedert wird (/V an I/I ın Fig. 4’). Mit dieser Art der Begrenztheit der basipetalen Segmentation steht die H. niger-Spreite ziemlich isoliert da unter den polakronen Spreiten. [Abb. 19.] Der Regel nach sind die polakronen Anlagen bei den Ranunculaceen unbestimmt begrenzte Typen. Bei Aconitum vulparia läßt 1) Bloße Zahnungen des Randes verlaufen bisweilen basipetal (Helleborus). 44 Rudolf Sehrödinger. sich die basipetale Segmentation verfolgen bis zu sechs, ja oft bis zu sieben Paaren von Segmenten, die an Größe und Selbständigkeit immer mehr abnehmen, bis sie — der Tracht nach — nur mehr größeren Zahn- lappen gleichen. Zwischen dem Ablauf der basipetalen Segmentation und dem auf dem tande der Spreite verfügbaren Raume ist noch kein Gleichgewicht aus- gebildet. Wenn nach Anlage einer Zahl von Segmentpaaren der Rand der Spreite erschöpft ist, steht die Segmentation keineswegs still, sondern setzt sich am äußeren Rande der zwei Segmente, welche den Spreitenrand er- schöpft haben, noch weiter fort und flaut dort nur allmählich ab. Abb. 19. Spreite von Aconitum Vulparia (ts). T— VI die in unbestimmt begrenzter basipetaler Folge ausgegliederten Primärsegmente. [Tafel VI, Fig. B und ©.] Bei Trollius z. B. wird, wie uns schon be- kannt ist, der Spreitenrand schon durch. die Anlage des zweiten Segment- paares erschöpft (I/ II’ in Fig. DB). Es entstehen aber mindestens noch zwei weitere Segmentpaare /// und IV. Diese „überzähligen Segmente“ werden am Rande der // II ausgegliedert (Fig. ©). Nur die ersten fünf Segmente (M I II) werden zu Hauptsegmenten; die überzähligen dagegen werden zu Segmenten zweiter Ordnung, die an den Rand der beiden jüngsten Hauptsegmente angegliedert erscheinen. Im Hinblick auf Größe und Selbständigkeit unterscheiden sich diese Jüngsten Primärsegmente (/11 IV in Fig. C) so wenig von den ältesten GE GC Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 45 Sekundärlappen, daß man sie an der erwachsenen Spreite mit ihnen leicht vermengen könnte, wenn nicht auffiele, daß die großen Sekundärlappen (1, 1’ in Fig. C) paarig am einzelnen Segment stehen, die überzähligen Primärsegmente aber (//I IV in Fig. €) paarig an der ganzen Spreite. Ähnlich wie bei Trollius verläuft die basipetale Segmentation bei den meisten Helleborus-Arten. Nur ist sie dort noch unbestimmter begrenzt. Bald erschöpft erst das vierte Segmentpaar den Spreitenrand, bald schon das dritte, bald, wie bei Trollius, schon das zweite. Abb. 20. Polakrone Spreitentypen: A eupolakron, B—D komplextriakron. 4 Trollius europaeus, B Ranunculus acer, C Anemone nemorosa, D Ranunculus monlanum. Die Spreiten von Trollius und den meisten Helleborus-Arten sind noch polakron im besten Sinne des Wortes (eu-polakron), weil bei ihnen stets noch mindestens fünf Hauptsegmente entstehen. [Tafel VI, Fig. D—G@G.] Bei Aconitum (E), Delphinium (F), Ranun- culus (D, @), Anemone finden wir die Polakronie der Anlagen stets enger und zugleich bestimmter da- durch begrenzt, daß regelmäßig schon das erste Segmentpaar der basipetalen Folge den Spreitenrand erschöpft. Es ent- stehen nur drei Hauptsegmente, von denen aber die beiden seit- lichen auffallend reich geglie- Abb.21. Ranunculus abortivus. Spreitenvariation. dert erscheinen, weil alle „über- A komplex-dreilappig, B komplex-ternat, € nierenförmig. zähligen“ Segmente, die nach Erschöpfung des Spreitenrandes noch entstehen, an sie angegliedert werden. Darum nenne ich diese weit verbreitete Form der Polakronie: Komplex- triakron. [Abb. 20.] Wenn sich das ausbauende Wachstum vorwiegend in die ausgegliederten Segmente konzentriert, so entstehen aus allen polakronen Anlagen strahlig reich und tief geteilte Spreiten von rundlich-nierenförmigem Gesamtumriß. Der Unterschied zwischen Haupt- und überzähligen Segmenten macht sich wenig bemerkbar. Die Spreiten eupolakroner und komplex-tria- kroner Anlage zeigen ganz ähnliche Tracht (Fig. A und BD). Wenn aber 46 Rudolf Schrödinger. das ausbauende Wachstum die Spreite in gestielte Segmente auflöst, tritt der Unterschied zutage. Alle Hauptsegmente erhalten ihre eigenen Stiele, die überzähligen werden mit dem Hauptsegment, an das sie angegliedert sind, an einem Stiel zusammengefaßt. Die eupolakronen Anlagen lösen sich stets in mindestens fünf gestielte Segmente auf, die je nach der Wuchsart palmat (Coptis quinquefolia) oder pedat (Helleborus) zusammen- geordnet sind.!) Die komplex-triakronen Spreiten lösen sich ternat auf. Es entsteht der von Anemone nemorosa her wohlbekannte Typus, den ich als komplex-ternat bezeichnen möchte (Fig. C). [Abb. 20 und 21.] Wenn es bei komplex-triakroner Anlage zu innigerer Verschmelzung der Segmente kommt, dann werden auf jeder Seite der Spreite sämtliche Seitensegmente miteinander viel inniger verschmolzen als das Mittelsegment mit ihnen. Es entstehen komplex-dreilappige Formen (Fig. D in Abb. 20). Die komplex-ternaten und komplex-dreilappigen Spreiten sind unge- mein charakteristische Formen. Wo immer sie auftreten, können wir mit Sicherheit annehmen, daß sie aus komplex-triakronen Anlagen hervor- gegangen sind. Dem scheint nun freilich die Tatsache zu widersprechen, daß sie variationsweise bei R. abortivus auftreten, das normal monakrone Spreiten hat (Abb. 21). Dieser Widerspruch wird bald seine Lösung finden. ec) Triakrone Anlagen. (Tafel VI.) [Tafel VI, Fig. H.] Der komplex-triakrone Typus ist nicht nur der verbreitetste aller polakronen Typen, er ist auch das Zentrum, von dem alle nicht polakronen Typen ausstrahlen. Das Eigentümliche des komplex- triakronen Typus liegt darin, daß nur drei Hauptsegmente differenziert werden, von denen aber infolge des Auftretens überzähliger Segmente die beiden seitlichen viel reicher entwickelt sind als das mittlere. Weniger bei Aconötum und Delphinium, häufiger bei Ranunculus, noch häufiger bei Anemone können wir verfolgen, wie das Mittelsegment relativ gefördert, die Seitensegmente relativ gehemmt werden, so daß die drei Segmente einander immer gleichwertiger werden. Die relative Hemmung der Seiten- segmente kommt namentlich dadurch zum Ausdruck, daß die überzähligen Segmente allmählich schwinden. Die Anlagen werden immer reiner triakron. Schon bei Ranunculus treten rein oder doch fast rein triakrone Anlagen nicht ganz selten auf (R. glacialis, biternatus, Sardous, bulbosus): viel häu- figer bei Anemone, wo sie in $ Pulsatilla die Oberhand über die komplex- triakronen gewinnen. Bei /sopyrum, Aqwilegia, Actaea, Cimicifuga, Coptis, Xanthorrhiza, Olematis, Thalictrum, Anemonopsis sind die komplex-tria- kronen Formen schon verschwunden. Es werden stets nur mehr drei Haupt- ') Ob palmate oder pedate Spreiten entstehen, hängt nur davon ab, ob der integre Teil der Spreite flau oder lebhaft wächst. w Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 47 segmente angelegt, die Anlage von überzähligen unterbleibt und nach An- lage der drei Hauptsegmente setzt sofort die Ausgliederung der Sekundär- lappen ein (Fig. H). Während der ausbauenden Phase des Wachstums zeigen diese tria- kronen Anlagen sehr starke Tendenz, sich in gestielte Teilflächen ternat aufzulösen. Zumeist wiederholt sich dieser Vorgang an den Teilflächen in der Weise, daß die Sekundärlappen sich zu gestielten Fiederblättehen aus- wachsen: die Spreite löst sich in drei gefiederte Segmente auf.!) Wenn in solchen Fällen die sekundäre Segmentation sich nach dem Vorbild der primären begrenzt, dann entsteht an jedem Hauptsegment nur ein Paar von Sekundärlappen und es resultieren typisch biternate Spreiten (Aguilegia vulgaris, Isopyrum thalictroides, Ranunculus glacialis). Diese biternaten Spreiten mit ihrer streng zahlenmäßigen Gesetzlichkeit der Segmentation stellen ein Endglied der Entwicklung polakroner Spreiten vor, aber nur ein Endglied auf jener Linie der Entwicklung, auf welcher das Grundmerkmal der Polakronie — die basipetale Segmentation — nie vollständig verwischt wird. Ehevor ich die Besprechung der polakronen Anlagen schließe, möchte ich auf zwei Unterschiede hinweisen, die zwischen Ranunculaceen und Rosaceen bestehen: 1. die polakronen Anlagen der Ranunculaceen werden stets strahlig aus- gebaut, die der Rosaceen bald strahlig (Alchemilla), bald pinnat (Rosa); 2. die polakronen Anlagen der Ranuneculaceen haben sich sehr oft triakron begrenzt, bei den Rosaceen spielt diese Art der Formweiterbildung nur eine geringe Lolle. Dadurch bieten Ranunculaceen und Rosaceen die beiden Hauptpara- digmen der Entwicklungsart polakroner Anlagen. d) Heterakrone Anlagen. (Tafel VI.) Während bei den meisten Rosaceen strahlig und fiedrig segmen- tierte Spreiten gleichmäßig aus polakronen Anlagen hervorgehen, fällt bei Ranunenlaceen die Entscheidung darüber, ob die Spreite strahlig oder fiedrig wird, schon bei der ersten Anlage der Spreite. Alle pinnaten Spreiten der Ranumnculaceen besitzen ausnahmslos heterakrone Anlage und entwickeln ihre Fiedern in akropetaler Folge. — Trotz dieses scheinbar schroffen Gegensatzes kann kein Zweifel darüber sein, daß die pinnaten Spreiten der Ranunculaceen mit ihrer akropetalen Segmentation nur ein phylogenetisches Derivat der basipetal sich segmentierenden polakronen Spreiten sind. Der Weg aber von den polakronen Spreiten zu den hetera- !) Seltenere Erscheinungsformen der triakronen Spreite sind: die dreilappige (Hepatica) und die einfach ternate (Coptis trifolia, Anemone trifolia, Helleborus corsicus, liwidus .. .). 48 Rudolf Schrödinger. kronen führt über die triakronen hinweg. Das bezeugt schon die syste- matische Verbreitung der Formen. Bei Ranunculus dominieren noch komplex-triakrone Formen, triakrone Be- orenzung tritt aber schon häufig ein und vereinzelt tauchen auch Spreiten auf, die man, wo nicht als typisch pinnat, so doch als pinnatoid bezeichnen muß (R. repens), weil das Mittelsegment auffallend reicher entwiekelt ist als die beiden Seitensegmente. — Bei Anemone) sehen wir im Formenschwarm von A. patens die komplex-triakrone Spreite (A. patens) durch mehr oder weniger triakrone und pinnatoide allmählich übergehen in pinnate... Im Formenschwarm von Anemone pratensis dominieren dann die pinnaten Formen... Bei T’halictrum und Clematis sind die komplex-triakronen Typen verschwunden und ternate Formen (Th. aqwi- legifolium, Ol. alpina) gehen dureh pinnatoide (T’h. angustifolium, Cl. Flammula) über in pinnate (Th. alpinum, Ol. vitalba) ... Bei Callianthemum dominieren sehon pinnate Formen, bei CO. rutaefolium Rehle kommen aber pinnatoide, ja selbst noch fast rein ternate Formen gelegentlieh noch vor... Bei Nigella und Garidella herrschen die pinnaten Spreiten vollkommen exklusiv. Bei den den Nigellen dureh die Episepalie der Kronen und die mediansymmetrischen Blüten- pläne so nahestehenden Delphiniinen finden wir aber noch bei den gleich den Nigellen annuell gewordenen Consoliden die triakronen Formen, bei den noch perennen Aconiten und Delphinien auch die komplex-triakronen.... Bei Adonis fehlt jeder Anschluß an triakrone Formen und die pinnaten Spreiten geraten schon auf den Weg der Entartung. Sie schlagen Wege ein, die sonst nur von Hochblättern betreten werden. Sie reduzieren den Blattstiel und das unterste Fiederpaar kommt pseudostipular an die Scheide zu sitzen. Dabei bleibt es in seiner Entwicklung so stark zurück, daß es manche Morphologen als echtes Stipel- paar ansprechen?) (A. autumnalis). Bisweilen bleibt auch das erste Internodium der Fiederrachis gestaucht und ein zweites Fiederpaar wird scheidenständig (A. volgensis).?) Wenn auch dieses seine Entwicklung hemmt und noch ein drittes Fiederpaar scheidenständig wird, entsteht Konvergenz in der Tracht mit strahlig segmentierten polakronen Spreiten (A. vernalis). N Die heterakronen Typen sind bei den Ranuneculaceen gewiß aus den polakronen entstanden. Wie es dazu kommen konnte, daß die basipetale Segmentation sich umwandelte in eine akropetale, ist leicht zu durch- schauen, wenn man sich drei Dinge vor Augen hält: 1. wie die systematische Verbreitung der Formen zeigt, sind die hetera- kronen Spreiten nicht direkt aus den polakronen entstanden, sondern aus den schon triakron begrenzten, bei denen in basipetaler Folge nur ein Segmentpaar entwickelt wird; 2. an diesen triakronen Spreiten entstehen die Sekundärlappen der drei Hauptsegmente (wie bei den eupolakronen, von denen sie abstammen) stets in akropetaler Folge; 3. die pinnatoiden Intermediärformen, die den Übergang von den triakronen zu den pinnaten, d. h. heterakronen, vermitteln (Zt. repens, Th. angustifolium), entstehen dadurch, daß an triakronen Anlagen das Mittel- ') Vgl. v. Hayek in Ascherson-Festschrift. 2) Goffart l. c., p. 13. 9) Ibid:, Tafel I, Fig. 11. *) Ibid., Tafel I, Fig. 19. Das Laubblatt der Ranunculaceen. 49 segment in seiner Entwicklung stark gefördert wird. Dadurch muß die basipetale Segmentation übergleiten in die akropetale. [Tafel VI, Fig. J.] Bei Ranumeulus repens wird, wie bei allen schon triakron begrenzten Anlagen, nur ein Paar seitlicher Primärsegmente an- gelegt (I in Fig. J). Sofort, nachdem dies geschehen, beginnt am Mittel- segment die akropetale Ausgliederung von Sekundärlappen (7, Z in Fig. J). Wohl folgen die Seitensegmente mit der Ausgliederung von Sekundärlappen bald nach; aber das Mittelsegment arbeitet so viel lebhafter, daß es in rascher akropetaler Folge schon drei Sekundärlappenpaare ausgegliedert hat, ehe die Seitensegmente über die Anlage ihres ersten Paares hinaus- gelangt sind (Fig. J'). - Der Homologie nach besteht auch hier eine primäre basipetale Seg- mentation (I I‘) und eine sekundäre akropetale (7, 2, 3). Dem Effekt nach ist aber schon hier bei diesen in der Endtracht meist erst pinnatoiden Spreiten eine akropetale Segmentfolge zustande gekommen (13 PR Die Gesamtheit der segmentierten Ranunculaceenspreiten bietet ein sehr klares Entwicklungsbild. Den Ausgangspunkt stellen polakrone Spreiten mit noch unbestimmt begrenzter basipetaler Segmentation vor. Diese primitiv reiche basipetale Segmentation begrenzt sich immer enger, bis sie auf die Entwicklung nur eines Segmentpaares eingeschränkt ist (Triakronie). Von da ab trennen sich die Wege: Bei einem Teil der Spreiten begrenzt sich die sekundäre akropetale Segmentation nach dem Vorbild der primären und es entstehen biternate Typen (Aquilegia, Isopyrum), bei einem andern Teil wird die akropetale Sekundärsegmentation am Mittelsegment intensiv gefördert und die basipetale Segmentation gleitet über in die akropetale; der polakrone Typus hat sich umgewandelt in den heterakronen. — Die pinnaten Spreiten aber, die aus diesen heterakronen Anlagen hervorgehen, sind nicht homolog mit den pinnaten Spreiten der Rosäceen,!) die aus polakronen Anlagen sich ausbilden. Bei diesen sind alle Fiederpaare homolog mit Primärseg- menten polakroner Spreiten, bei den pinnaten Ranuncnlaceenspreiten nur das unterste Paar. Alle nach oben folgenden sind homolog mit Sekundärlappen- Paaren. e) Monakrone Anlagen. Abgesehen von sporadischen Einzelfällen treten monakrone Spreiten nur bei Caliha und im Sippenkreis von Ranunculus auf. Eine ganze Reihe von Tatsachen spricht dafür, daß auch sie phylogenetische Derivate von polakronen Spreiten seien. Ich möchte keine einzelne dieser Tatsachen an sich für beweisend halten; aber es ist gewiß kein Zufall, daß alle Symptome in dieselbe Richtung deuten: 1. die monakronen Spreiten treten am häufigsten als rundlieh-nieren- förmige Spreiten mit strahliger Nervatur auf und erinnern durch diese ‘) Vereinzelt kommen bei Rosaceen auch akropetal-pinnate Formen vor (Coluria, Sorbaria). Abhandl.d. k. k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 2. 4 50 Rudolf Schrödinger. Gestalt an die polakronen Spreiten, die sich strahlig segmentieren und mehr oder weniger rundlich-nierenförmigen Gesamtumriß zeigen. Eben diese Form der polakronen Spreite dominiert bei Ranunculus und bei der Schwestergattung von Caltha, bei Trollius; 2. bei den polakronen Spreiten von Trollius und Ranunculus wachsen alle Segmente primitiv aufrecht. Bei den nierenförmigen Spreiten sind die den Randsegmenten entsprechenden Teile der Spreite zu nutierendem Wachs- tum übergegangen.!) Das ist gewiß ein Symptom größerer Abgeleitetheit; Jal JH Fig. 22. Rosettenblätter. A, B Ranunculus auricomus, €, DR. cassubicus, E—@ R. brevifolius, H—J R. crenatus. 3. an den Keimpflanzen der Ranuneulaceen zeigen die Spreiten der Primärblätter stets einen viel einfacher umschriebenen Umriß als die der Folgeblätter. Caltha palustris macht eine Ausnahme. Die Spreiten der Primärblätter sind nicht rundlich-nierenförmig, sondern mehr oder weniger efeuartig, leicht siebenlappig;*) 1) Vgl. Tafel I und p. 15. Die nierenförmigen Spreiten von Ranunculus zeigen die gleiche Knospenlage. 2) Vgl. Sterckx l.c. XVII, Fig. 212, 215. Das Laubblatt der Ranunculaceen. 51 4. die gleiche Gestalt zeigen die Spreiten der Folgeblätter wenigstens transitorisch. Die Lappung tritt aber erst spät in Erscheinung, entwickelt sich nicht weiter und wird durch die später eintretende Zahnung des Randes vollständig verwischt. Sowohl das späte Auftreten als die geringe Wachstumsenergie der Lappen deuten darauf hin, daß in dieser transito- rischen Lappung ein Erinnerungsmal erhalten ist an einst viel tiefere Glie- derung der Spreitenfläche ;!) 5. in nicht weniger als fünf Ranuneulus-Sippen (Auricomi, Scelerati, kanuneculastrum, Thora, Alpestres) treten nierenförmige Spreiten noch heute neben komplex-triakronen vom R. acer-Typus auf und sind mit ihm gleitend durch Übergangsformen verbunden. [Abb. 22.]?) Von diesen Intermediärtypen kann man oft eine ganze Stufenfolge in ein und derselben Rosette finden. Ihre typisch komplex- dreilappige Gestalt verrät uns, daß sie aus komplex-triakronen Anlagen hervorgegangen sind. Das deutet darauf hin, daß die Spreite vom R. acer- Typus (Fig. A) die Stammform darstellt und die nierenförmige Spreite das Derivat. Da in der komplex-triakronen Spreite die Seitensegmente unter- einander schon der ersten Anlage nach inniger miteinander zusammen- hängen als das Mittelsegment, erscheint es ganz begreiflich, daß hier, wo die Variation auf Verschmelzung der Segmente gerichtet ist, das Mittel- segment seine Selbständigkeit viel länger bewahrt als die einzelnen Seiten- segmente (Fig. ©). Erst in den vorgeschrittensten Intermediärformen schwindet es allmählich zu einem kleinen Lappen (F, G, H) oder gar zu einem nur etwas derberen Zahne /(J, D). 6. Nieht nur die Formen der Blätter, auch die Sippen, in denen sie auftreten, bilden eine sehr bezeichnende Reihenfolge. Bei den Auricomi und Ranunculastren finden wir noch die volle Serie der Übergangsformen (A—D), bei Thora werden die noch deutlich komplex-dreilappigen schon selten (E), bei den Alpestres fehlen sie ganz; dort treten nur die vor- geschrittensten Übergangstypen auf, die letzten Vorstufen der vollflächigen Spreite (H, J). Die vollflächigen Spreiten selbst aber, die in diesen Sippen auftreten, bekunden ihre Herkunft von polakronen noch deutlich durch ihre strahlige Nervatur und ihren rundlich-nierenförmigen Umriß. Nur bei $ Thora zeigen die Nierenlappen eine Neigung, zu schwinden. — Von da führt der Weg weiter zu den Sippen: 1. Ficaria, 2. Oxygraphis, 3. Casalea (St. Hilaire als Gatt.), 4. Flammula, 5. Sippe des R. parnassifolius. Die Intermediär- formen sind verschwunden und die vollflächigen Spreiten fangen allmählich an, ihre Herkunft zu verleugnen. [Abb. 23, Fig. A—H.]) Schon bei Ficaria hört die Spreite auf, so rein rundlich-nierenförmig zu sein wie bei R. crenatus oder auricomus; sie t) Vgl.p. 14 und Abb.4, Fig. A und B. ®) Fig. A—D (Auricomi), Fig. E—G@G (Thora), Fig. H—J (Alpestres); für Scelerati vgl. Abb, 21, die Intermediärtypen der Ranunculastren gleichen denen der Auricomi. 4* 52 Rudolf Schrödinger. streekt sich leicht und bildet eine mehr oder weniger deutliche Blattspitze aus. Zu noch auffallenderen Streekungen der Form kommt es bei Oxy- graphis (D,—E,). Zugleich schwinden die Nierenlappen zusehends, die Spreiten fangen an, in den Blattstiel sich zu verschmälern. In der Spreite E, ist der Übergang von Stiel zu Spreite schon ganz allmählich und alle Erin- nerung an die in D, noch deutliche Nierengestalt ist verwischt. Die Ner- vatur kann kaum mehr als strahlig bezeiehnet werden. In der Flammula- Sippe stellen die Spreiten von A. reniformis (A), R. ophioglossifolius (B) Abb. 23. A—H: Laubblattspreiten von A Ranuneulus reniformis, B R. ophioglossifolius, © R. Flammula, D Oxygraphis tridentata, E O. plantagini- folia, FO. glacialis, @ Ranunculus parnassifolius, H R. amplewicaulis. a—e Blattstielquerschnitte von «a Ramunculus nemorosus, b R. Thora, e R. amplexicaulis, d R. Lingua, e R. gramineus. und R. Flammula (C) eine geradezu gleitende Formenreihe vor und das Endglied R. Lingua zeigt uns eine schmale, langgestreckte Spreite, deren Hauptnerven akrodrom konvergieren. In der Sippe des A. parnassıfolius (G) beobachten wir innerhalb der Variationsweite schon dieser einen Art alle Übergänge vom noch typisch nierenförmigen Blatt (G,) bis zur letzten Vor- stufe des !lammula-Typus (G,). Bei R. amplexicaulis finden wir den Flam- mula-Typus selbst wiederholt (4). Bei R. gramineus, pyrenaeus sehen wir dann die schmal lanzeolate Spreite übergehen in die fast rein lineare. a Ze ee u Da a a re a a a ee ee a Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 53 [Abb. 23, Fig. a—e.] Hand in Hand mit dieser steten Umformung der Spreite formt sich auch der Blattstiel allmählich um. Wir erinnern uns, daß an den typischen, komplex-triakronen Itanuneulus-Blättern der Blattstiel fast immer nur subunifazial ist. Die Blattoberseite ist nicht gänz- lich unterdrückt, sondern als kleine Rinne erhalten (Fig. a). Schon bei Blättern mit nierenförmigen Spreiten erweitert sich diese Rinne recht merk- lich (b) und bei denen mit langgestreckter Spreite und paralleler Nervatur (c—e) wird der Stiel immer weiter und tiefer rinnig. Gegen Scheide und Spreite zu flachen sich diese rinnenförmigen Stiele stark aus. Es entstehen, als späte Abkömmlinge der polakronen Typen, Blätter von ausgesprochen monokotylischem Gepräge. Sie sind rein parallelnervig und ihre Scheiden ziehen sich allmählich in eine tiefe, aber kurze Rinne zusammen, die sich rasch wieder breit ‘ausflacht und unmerklich übergeht in eine fast lineale Spreite. Anmerkungen. 1. Bei so prononzierten Blattgestalten, die außerdem ganz fremd dastehen unter den übrigen Blättern der Familie, könnte die Vermutung auftauchen, daß sie ökologisch beeinflußt seien. Das dürfte hier wohl nieht zutreffen. Die Arten mit Blättern monokotylischer Tracht führen bei Ranunculus recht verschiedene Lebensweisen. In der Flammula-Sippe leben sie ausgesprochen hydrophil; in der Parnassifolius-Sippe bewohnen sie sonnige Abhänge (R. gramineus) oder hoch- alpine Regionen (R. pyrenaeus). 2. Vielfach tritt die Neigung zutage, die monakronen Spreiten um ihrer Einfachheit willen für primitiver zu halten als segmentierte. Unter dem Einfluß dieser Neigung lassen sich heute manche Morphologen verleiten, die Blätter der Monokotylen für primitiver zu halten als die der Dikotylen. Ja es fehlt nicht an Versuchen, bei den Monokotylen eine Anleihe zu machen, um für die Blätter der Dikotylen hypothetische Ahnenformen zu gewinnen. Die prinzipielle Neigung, die einfacheren Blattformen für die primitiveren zu halten, sollte schon durch die beiden Tatsachen gedämpft werden, daß die ältesten rezenten Gymnospermen- typen, die Oycadeen, durchwegs stark aufgelöste Blattflächen besitzen und daß die Blätter der Ginkgo Arten desto tiefer und reicher zerteilt sind, in je älteren geologischen Schichten wir sie finden. Ehevor wir uns aber entschließen, die Blattypen der Monokotylen für pri- mitiver zu halten als die der Dikotylen, sollten wir uns doch einen Augenblick darauf besinnen, daß die Monokotylen mit ihren ungezählten Geo-, Hydro-, Epi- phyten im großen Ganzen doch eine viel abgeleitetere Lebensweise führen als die Dikotylen, bei denen der Hauptstock der Sippen noch aörophil und bodenständig lebt. Wer gibt uns Gewähr, daß dieser scharenweise Übergang zu abgeleiteter Lebensführung bei den Monokotylen ohne jeden Einfluß geblieben ist auf den Bau der Blätter? Bei soleher Lage der Dinge sollte es geraten sein, für die Diko- tylenblätter hypothetische Ahnenformen bei den Monokotylen zu entlehnen? Trotz- dem finden wir in Domins ausführlichen Studien über Stipularbildungen die ganze Darstellung von der Auffassung beherrscht, daß „bei den Monokotylen das phylo- genetisch ältere Stadium der Blätter vorwiegt“. Die bei den Monokotylen so häufigen Blätter, bei denen Scheide und Spreite allmählich ineinander übergingen, kämen zwar „bei den Dikotylen nicht mehr vor“, müßten aber auch dort als die Stammform aller schärfer gegliederten Blätter betrachtet werden. Nun, bei den Ranunculaceen kommen solche Blätter vor und sie tragen dort auch ausgesprochen monokotylisches Gepräge. Alle Umstände aber legen 54 Rudolf Schrödinger. Zeugnis dafür ab, daß sie spätsekundäre Typen darstellen und von schärfer ge- gliederten Blättern abstammen. Ich möchte das Verdienst Domins, die Blätter der Monokotylen ausführ- licher und eingehender miteinander morphologisch verglichen zu haben als irgend ein anderer vor ihm, nicht schmälern, möchte auch den Anschauungen, die er sich über die Organgeschichte der Monokotylenblätter gebildet hat, mit keinem Worte nahetreten. Für die Dikotylen aber fällt das Zeugnis der Ranunculaceen schwerer ins Gewicht als das Zeugnis all der monokotylen Sippen, an denen sich Domin seine Anschauungen ausgebildet hat. Ich halte es überhaupt nieht für geraten, bei der organgeschichtlichen For- schung allzuweit auszugreifen. Das organgeschichtliche Studium hat nur dann Aussicht, unser Verständnis für die pflanzliche Formenwelt zu erweitern und zu vertiefen, wenn wir möglichst streng abgegrenzte Formenkreise möglichst ein- eehend durchforschen und Generalisationen möglichst lange hinausschieben (vgl. Karel Domin, Ann. du Jard. Bot. Buitenzorg, Ser. 2, vol. IX). IV. Das Laubblatt der Calthen der südlichen Hemisphäre.') (Tafel VII-—X.) Bei Ranuneulus sahen wir die monakrone Spreite als Grenzfall der Variation der polakronen Spreite entstehen, und zwar in einer Gestalt, die noch deutlich erinnert an ihre Herkunft von polakronen Typen (KR. auri- comus). Sekundär ändert sie ihre Gestalt und entfremdet sich immer mehr der Formenwelt der Ranunenlaceen-Blätter (R. gramineus). In der zweiten und außer Ranunculus einzigen Sippe, in der mona- krone Spreiten in stattlicherer Zahl überhaupt aufgetreten sind, wiederholt sich dies Entwieklungsbild. Die Spreiten von Caltha zeigen den gleichen nierenförmigen Umriß und die gleiche strahlige Nervatur wie die von Ranunculus anricomus, erenatus und Thora, und auch sie werden zum Aus- gangspunkt von Formenreihen, an deren Ende Blätter auftauchen, die gänz- lich fremd dastehen im Kreise der Ptanuneulaceen. Allerdings sehen die Formenreihen ganz anders aus. Die Vorbedin- gungen waren eben andere. Bei Ranuneulus dominieren subunifaziale Stiele und die Spreiten sind noch nicht zyklisch, sondern rein transversal ent- wickelt. Hier konnte es durch Streekung der Spreite und Ausflachung des Stieles ohneweiters zur Ausbildung monokotylischer Typen kommen. Die Blattstiele von Caltha sind unifazial und ihre Spreiten umspannen mit ihrem Grunde zyklisch den Blattstielkopf. Hier liegen die Bedingungen für die Ausbildung monokotylischer Typen nicht günstig. !) Der nachfolgenden Darstellung liegt das reiche Herbarmaterial des Wiener Hof- museums zugrunde, das namentlich von südamerikanischen Arten Material von so gut wie allen bekannten Standorten enthält. Nur der außerordentlichen Liberalität, mit der mir dies Material zum Studium überlassen worden ist, verdanke ich die Möglichkeit, die bei den südlichen Calthen auftretenden Formenreihen des Laubblattes so vollständig vorführen zu können. U EEE EEE I Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 55 Die eigenttimlichen Blattformen, auf die ich eben hingewiesen habe, sind nur bei jenen Caltha-Arten entstanden, die auf die südliche Hemi- sphäre ausgewandert sind. Von den borealen Arten sind sie längst isoliert. Diese bewohnen ein rein extratropisches Gebiet, das sich zwar weithin über alle nördlichen Kontinente bis in die Arktis hinein erstreckt, aber gegen Süden nirgends in die Tropen eingreift. In der alten Welt findet dies Wohngebiet eine festere geographische Grenze an dem Südrand des Mittelmeeres und den Südhängen der hohen Kettengebirge, die in weiten Bogen von Kleinasien nach Osten streichen. Wo sie nach Süden umbiegen in die hinterindischen Ketten, erreicht das Verbreitungsgebiet — in den Hochgebirgen von Yün-nan — seinen südlichsten Punkt. Die australen Calthen sind ausgesprochene Hochgebirgspflanzen, die nur in der Antarktis in die Tiefe herabsteigen und zwei vollkommen getrennte Gebiete bewohnen. Das eine dehnt sich von Eeuador über die Züge der Anden bis Kap Horn, von wo es übergreift auf die Falklands- inseln. Das andere ist auf die Hochgebirge der australischen Großinseln eingeschränkt (Neuseeland, Neuholland, Tasmanien).') Obwohl die australischen und andinen Arten sichtlich nicht direkt, sondern nur durch die gemeinsame Abstammung aus dem borealen Formen- kreis miteinander verwandt sind, haben doch die Laubblätter beider Sippen ganz ähnliche Entwicklungswege eingeschlagen, allerdings nicht mit dem gleichen Erfolg. Nur die südamerikanischen Arten sind auf dem neuen Entwieklungswege zur Ausbildung von ganz fremdartigen Blattypen gelangt. [Tafel VII Abb. A—F.] Die australischen Arten entfernen sich im Blattbau nie wirklich weit von den borealen. Ihre Spreiten erinnern insoferne an die nierenförmigen Ranunculus-Spreiten, als sie große Neigung zeigen, ihre Fläche zu strecken. Die Höhe beträgt 1'/, bis 21/, der Breite. 1) Je nach Fassung des Artbegriffes lassen sich 7—8 Arten unterscheiden: A. in Australien: 1. C. Novaezelandiae Hooker (Flora of New Zealand I, 1853) [Neuseeland]. 2. C. obtusa Cheeseman (Transact. N. Z. Inst. XXXIII, 1901), p- 312 [Neuseeland]. 3. C. introloba F. v. Muell. (Trans. Phil. Soc. Victoria, 1855, i p. 98) [Neuholland und Tasmanien]. B. in Südamerika: 1. C. sagittata Cavanilles (Icones et deseript. plantarum, V, 1799) [Antarktis]. 2. ©. andicola (Gay) (Historia de Chile Botanica I, 1845) [Anden und Antarktis]. Syn.: Psychrophila andicola Gay. . €. dionaeifolia Hooker (Flora antaretica II, 1845) [Antarktis]. . C. appendieulata Persoon (Synopsis pl. seu. Enchiridium bot. II, 1808) [Antarktis]. . C. appendiculata F. chilensis [südchilenische Anden] = €. liömbata Schlechtd. Lin- naea XXVIl, p. 556. NB. In Huths Monographie der Gattung Caltha, Berlin 1891, wird ebenso wider- rechtlich als störend C. andicola als C. sagittata Cav. behandelt und die Cavanillesche Art selbst als F. latifolia bezeichnet. Ebenso ungerechtfertigt ist die Einziehung von ©. introloba. or 09 56 Rudolf Schrödinger. Auch darin erinnern sie an die Vorkommnisse bei Ranunculus, daß die Zahnung des Randes gänzlich verschwunden ist. Weiter geht die Ähnlich- keit nicht. Die Nervatur bleibt stets strahlig und soweit die Hauptäste in Betracht kommen, auch randläufig. An den Anlaufstellen bilden sich Rand- emarginationen aus, die besonders an der Spitze oft sehr deutlich aus- geprägt sind. Das alles sind Erscheinungen, die gelegentlich auch ander- wärts vorkommen (Schwimmblätter von Ranunculus Lingua). Eine ganz eigentümliche Erscheinung aber sind die beiden Lappen der Spreite, die auf der ventralen Seite des Blattes oft sehr ansehnlich emporragen, namentlich bei (©. introloba (Fig. A—Ü). Wie aus den beiden Figuren A und C ersichtlich ist, besitzt C. introloba genau wie unsere borealen Arten zyklische Spreiten, deren Ränder hart nebeneinander auf der ventralen Seite des Blattes entspringen. Wir wissen von früher her, daß bei unseren borealen Arten die auf der Ventralseite des Blattstieles entspringenden Teile der Spreitenfläche zu nutierendem Wachstum über- gegangen sind und die nach unten ausladenden „Nierenlappen“ ausbilden. Es könnte leicht der Eindruck entstehen, als sei bei ©. introloba dieser Ent- wieklungsschritt wieder rückgängig geworden. — Den deskriptiven Bota- nikern darf keinesfalls ein Vorwurf gemacht werden, wenn sie die hohen Ventrallappen der südlichen Arten als nach oben umgebogene Nierenlappen beschrieben (appendices vel auriculae sursum inflexae). Der Phytograph darf sich auch bildlicher Ausdrücke bedienen, wenn diese eine gute Vor- stellung von der Plastik der Formen geben. Huth!) und Velenowsky°) fassen die ventralen Lappen der australen Calthen auch morphologisch und genetisch als nach oben umgebogene Nieren- lappen auf und versichern übereinstimmend, daß auch bei bestimmten nördlichen Caltha-Arten die Nierenlappen sich ähnlich verhielten. Sie stützen sich dabei auf bestimmte, aus dem nordamerikanischen Westen stammende Herbarexemplare, bei denen in der Tat die Nierenlappen meist nach oben umgeschlagen erscheinen und der übrigen Spreite dicht anliegen.) Ich möchte aus diesem Herbarvorkommnis keine weitgehenden Schlüsse ziehen. Ähnliche Beobachtungen kann man auch an Herbarexemplaren unserer einheimischen Calthen machen, namentlich an den jün- geren Blättern. Wir haben gesehen, daß in der Vernation dieser Blätter der innere Saum der Nierenlappen selbständig eingerollt ist (Abb. 4 C, p. 14). Unter dem Einfluß der diehten Fügung der Knospe biegt sich der so eingerollte Teil der Nierenlappen ziemlich scharf gegen die übrige Spreite ab und nach der Auf- rollung der Spreite glättet sich dieser Bug nur sehr allmählich. An den frisch !) Huth, Monographie der Gattung Caltha. Berlin 1891, p. 6. ?) Velenowsky, vgl. Morphologie, p. 481 und Abb. 304. °) Huths Beobachtungen beziehen sich auf ©. Howelliü Greene. Velenowsky nennt seine Exemplare ©. biflora D.C. Seine Zeichnung 304 stimmt aber nicht entfernt zu De Candolles Diagnose. Um (. biflora D. C. (emend. Greene) kann es sich aber auch nieht handeln und ebensowenig um C©. Howellü. Alle diese Arten haben abgerun- dete Nierenlappen; Velenowskys Zeichnung gibt den Nierenlappen eine scharfe Spitze. Man muß mit der Möglichkeit rechnen, daß Velenowskys Zeichnung unrichtig ist; denn das daneben gezeichnete Blatt von C. sagittata ist nachweislich ganz falsch ge- zeichnet (vgl. Anm. 4 auf p. 58). Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 57 austreibenden Blättern erscheinen die Nierenlappen mehr oder weniger steil auf- gerichtet und sie legen sich nur ganz allmählich herab. An den in Europa nur spärlichen Herbarexemplaren der in Betracht kommenden amerikanischen Arten befinden sich die Laubrosetten durchwegs in einem noch ziemlich frühen Ent- wieklungsstadium. Aus diesen Herbarexemplaren zu schließen, daß die Nieren- lappen dauernd der Spreite dicht anliegen, halte ich für gewagt. In Wahrheit handelt es sich gewiß nicht darum, daß die bei den borealen Arten schon vorhandenen und nutierend wachsenden Nierenlappen bei €. introloba wieder zu aufrechtem Wachstum zurückgekehrt seien. Schneidet man bei einem Blatt von (C. introloba die aufre&ht wachsenden Lappen weg (Fig. 0), so behält die Spreite noch immer sehr schön ent- wiekelte Nierenlappen, die auch noch immer wie bei den borealen Arten nutierend wachsen. Die hoch aufragenden Lappen sind Formneubildungen, die bei den borealen Arten überhaupt nicht vorkommen. Sie stellen sekun- däre Flächenzuwächse vor, die man ganz wohl mit an Scheiden entstehen- den Stipeln vergleichen kann. Diese sind ja nichts anderes als sekundäre Flächenzuwächse, die an der Scheide dadurch entstehen, daß die seitlichen Siume der Scheide dort, wo sie an den Blattstiel anlaufen, in ihrem Wachs- tum stark gefördert werden. Ganz analog verhalten sich hier die seitlichen Säume der Spreite. Fraglich könnte nur sein, wie diese sekundären Flächen- zuwächse der nutierenden Nierenlappen zu aufrechtem Wachstum ge- langen. [Tafel VII, Fig. H, J, K.] Darüber gibt uns ©. Novae zeelandiae Aus- kunft. Bei dieser Art sind die sekundären Flächenzuwächse der Nieren- lappen schon im normalen Fall viel schwächer entwichelt als bei C. intro- loba. Ihre Höhe erreicht nie mehr als ein Viertel der Gesamthöhe der Spreite (Fig. 7). An schwächlichen Blattexemplaren fehlen sie oft ganz (Fig. K) und selbst an Blättern normaler Größe kommen sie oft nicht über die ersten Entwicklungszustände hinaus (Fig. J). Wo dies der Fall ist (Fig. J links), treten sie als kleine Öhrehen auf, die sich aus den Säumen der Spreite dort erheben, wo diese aus dem Blattstiel entspringen. Daraus dürfen wir schließen, daß die Neubildung von dieser Stelle ihren Ausgangs- punkt genommen hat; damit wird auch das aufrechte Wachsen der Lappen begreiflich, weil ja an dieser Stelle die Ränder der Spreite aufrecht aus dem Blattstiel herauswachsen, um erst durch Nutation überzugehen zu ab- steigendem Wachstum. Die aufrechten ventralseitigen Lappen, die bei diesen Calthen Front gegen Front der Spreite gegenüberstehen, erweisen sich also als sekun- däre Flächenzuwächse (Augmente), deren Entwicklung von der Ursprungs- stelle der Spreitenränder ihren Ausgang genommen hat. In diesem Sinne werde ich sie von jetzt ab als ventrale Augmentlappen bezeichnen. Am Blattstiel hat sich die ventrale Abflachung zur Ausmuldung ge- steigert, und wie bei allen Calthen der südlichen Hemisphäre wird der äußere Kranz von Nebensträngen, der bei (. palustris die vier Hauptstränge D8 Rudolf Schrödinger. umgibt, nie mehr ausgebildet (Fig. D).!) In seinem obersten Teil flacht sich der Blattstiel sehr stark aus (Fig. E—@) und in Korrelation damit löst sich der Ventralmedianus in zahlreiche kleine Stränge auf. Die starke Aus- flachung des Stieles hat zur Folge, daß die ventralen Augmentlappen sich ziemlich dicht an die Spreite anlegen.?) [Tafel VIII, Fig. A—H.] Die Blätter der südamerikanischen Arten ©. sagittata und C. andicola bieten uns zunächst nicht viel Neues. Sie zeigen so ziemlich die gleiche Entwicklungsstufe wie die australischen Arten.?) Das gilt insbesondere auch für die Entwicklungsstufe der Augment- lappen. Da Velenowsky eine — leider schon in andere Werke über- gegangene — Zeichnung publiziert hat, auf welcher die Augmentlappen bei ©. sagittata von der übrigen Spreite bis zum Grunde abgespalten sind, muß ich zur Steuer der Wahrheit feststellen, daß die Breite des Zusammen- hanges zwischen Spreite und Augmentlappen bei Ü. sagittata reichlich drei Viertel der größten Breite der Spreite beträgt.*) Die Augmentlappen hängen also bei Ü. sagittata mit der übrigen Spreite noch ebenso vollbreit zusammen wie bei den australischen Arten. Bei ©. andicola kommt es wohl zu einer Schwächung des Zusammenhanges. Seine Breite sinkt auf zwei Drittel bis ein Viertel der größten Breite des Blattes. Zu einer vollständigen Abtrennung aber kommt es auch hier nicht. Die Schwächung des Zusammen- hanges beruht auch nicht auf der Entstehung von Buchten oder Einschnitten, wie Velenowsky versichert, sondern auf einer Wachstumshemmung der ganzen transversalen Regionen der Spreite. Wenn wir die Segmentlappen herunterschlagen, finden wir zwar hie und da an der Stelle, an welcher der Rand der Spreite umbiegt in den RKand des Augmentlappens, eine etwas tiefere Zahnbucht auftreten (Fig. ©). Durchmustert man aber eine größere Zahl von Blättern, so erweist sich dies als ein ganz gelegentliches Vorkommnis, und gerade an jenen Blättern, bei denen der Zusammenhang zwischen Spreite und Segmentlappen am !) Bei C. Novae zeelandiae abortiert bisweilen auch der Ventralmedianus (vgl. Tafel V, Fig. @ 6). ®) (. obtusa, die dritte australische Art, scheint nach Cheesemans Beschreibung ganz Ähnliche Blätter zu besitzen wie O©. Novae zeelandiae. ®), Von den australischen Arten unterscheiden sich allerdings alle südamerika- nischen Arten dadurch, daß sich die Spreitenformen nie länglich streeken, und weiter dadurch, daß viel häufiger Relikte der Zahnung des Randes vorhanden sind. Das alles hat mit dem Hauptgang der Entwicklung direkt nichts zu tun. #) Velenowsky, Vergleichende Morphologie, Fig. 304 auf p. 479, gibt den Aug- mentlappen dreieckige Gestalt und läßt sie mit einer Spitze ihrer Dreiecksfläche dem Blattstiel aufsitzen. Wie Velenowsky auf die Idee geriet, daß O. sagittata so wunder- liche Blätter besitzen könnte, kann ich nicht ahnen. Ich kann nur versichern, daß mir Blätter solcher Gestalt oder ihnen auch nur entfernt Ähnliche nie zu Gesicht gekommen sind; weder bei Ü. sagittata noch bei irgend einer anderen Caltha-Art. Auf die „phylo- genetische Erklärung“, welche Velenowsky auf diese sSagittata-Blätter stützt, brauche ich wohl nieht einzugehen. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 59 stärksten geschwächt ist, geht der Rand der Spreite ohne jede Cäsur über in den Rand der Augmentlappen (Fig. D). Daraus, daß die Schwächung des Zusammenhanges nur auf einer allgemeinen Wachstumshemmung der Transversalregionen der Spreite beruht, wird auch begreiflich, warum die Augmentlappen dort, wo es zu einem völligen Schwinden des Zusammen- hanges kommt, nicht, wie Velenowsky konstruiert, dreieckige, sondern mehr oder weniger ovale Gestalt annehmen. Zu diesem völligen Schwinden des Zusammenhanges ist es bei Ü. dionaeifolia gekommen. [Tafel IX, Fig. 1-6.] Von den Blättern von O. dionaeifolia wissen wir bereits: 1. daß sie ebenso tadellose Ochreen besitzen, wie alle anderen Caltha- Arten (vgl. Tafel I, Fig. @); 2. daß ihre unifazialen Blattstiele sekundär tiefrinnig geworden sind; 3. daß die bei Calthen so häufige Tendenz zu Nervaturreduktion bei ihnen zur Reduktion des Stranggerüstes auf einen einzigen Strang geführt hat, der sich erst im Spreitengrund in einige Stränge auflöst (Fig. 4 C und D). Nunmehr erfahren wir, daß bei dieser Art die Spreite in drei Teil- flächen aufgelöst ist: in eine große dorsale, die an der Spitze tief herz- lappig ist (Fig. 4 A), und zwei kleine schief obovate, die der Ventralseite des Blattes aufsitzen (Fig. 4 BB’). Querschnitte durch die Spreite (Fig. 4 E) zeigen, daß in den beiden ventralen Teilflächen die Stränge invers orien- tiert sind, und damit dürfte die Homologie der beiden ventralen Teilflächen mit den Augmentlappen von (. sagittata und andicola erwiesen sein. Die Loslösung der Augmentlappen von der Spreite ist vollkommen realisiert. Die Kontinuität zwischen den morphologischen Unterseiten von Augment- lappen und Hauptspreite ist vollständig aufgehoben. Die Hauptspreite sitzt dem konvexen Umfang des tiefrinnigen Stieles an, die beiden Augment- lappen den beiden Wandflächen der Rinne. Dadurch kommt eine sehr interessante Tracht der Spreite zustande (Fig. 1). Die beiden lateralen Hälften der Spreite sind gegeneinander geneigt wie die beiden Deckel eines halbgeöffneten Buches und die beiden Augmentlappen bedecken die apikal tief emarginierte Hauptspreite in weitgehendem Maße. Dadurch sind die morphologischen Oberseiten aller Spreitenteile dem Kontakte mit der Außenwelt ziemlich entzogen. Goebel!) hat daraus sehr treffend geschlossen, daß diese Spreitentracht einen sehr ausgiebigen Schutz gegen die aus- trocknende Wirkung der Winde biete, an denen in der antarktischen Heimat der Pflanze allerdings kein Mangel ist. Mit dieser ökologischen Deutung steht es in vollem Einklang, daß nur an den wechselweise sich bedecken- den Oberseiten der Spreitenteile Stomata auftreten.?) 1) Vgl. Goebel, Pflanzenbiologische Schilderungen 1893, II, p. 27. 2), Auch sonst zeigen diese Spreiten manche auffällige Merkmale, auf die ieh aber nicht weiter eingehen darf, da sie mit dem großen Hauptgang der Entwicklung, den 60 Rudolf Schrödinger. G. Bitter hat gegen diese Deutung Goebels einen Einwand erhoben, der mich hier nahe angeht.!) Er meint, Goebel hätte die Funktion der Augmentlappen „nicht genügend zu ermitteln vermocht“, da seine Deutung keine Aufklärung gebe über das „Auftreten von kleineren, die übrige Spreite kaum halb bedeckenden Lappen“ bei Ü. sagittata. Warum soll Goebels Aufklärung über die Funktion der Augmentlappen bei Ü. dionaei- folia dadurch unzulänglich werden, daß bei einer anderen Caltha-Art die Augmentlappen die gleiche Funktion zu versehen nieht in der Lage sind? Siehtlieh stand der Autor unter dem Einfluß des freilich leider sehr weit verbreiteten Vorurteils, daß alle Merkmale, die nachweislich im Dienste einer ökologischen Funktion stehen, notwendig in Anpassung an diese Funktion auch entstanden sein müßten. Darum empfindet er es störend, daß die Augmentlappen von (. sagittata sich nicht im gleichen Sinne öko- logisch interpretieren lassen wie die von Ü. dionaeifolia. Es kann keinen schwereren Fehler geben, als die Augmentlappen der australen Caltha- Arten wegen ihrer Leistungen bei (©. dionaeifolia für Anpassungsmerkmale zu halten. Sie treten ja bei allen australen Caltha-Arten auf und dienen nur bei der einen (. dionaeifolia dem Transpirationsschutze. Daß aber bei 0. dionaeifolia ein Transpirationsschutz zustande kommen konnte, ist nicht nur dem Dasein und der Größe der Augmentlappen zu danken, sondern ebensosehr der tiefen Rinnigkeit des Blattstieles, durch welche die Spreiten- teile dicht aneinander gelegt werden, und auch der tiefen Herzlappigkeit der Hauptspreite, welche die weitgehende wechselweise Bedeckung ermög- lichte. Einzelne dieser Bedingungen werden auch bei anderen Caltha-Arten realisiert;?) aber nur bei ©. dionaeifolia kombinieren sich alle Merkmale so, daß alle Spreitenteile sich mit ihren Oberseiten weitgehend bedecken. Auch damit war nur die Vorbedingung zur Ausbildung des Transpirations- schutzes gegeben, nicht der Transpirationsschutz selbst. Dieser wurde erst realisiert, als auf der Blattunterseite die Stomata schwanden. In diesem Schwund der blattunterseitigen Stomata, der bei der gegebenen Spreiten- tracht selektiv sehr leicht gefördert werden konnte, liegt das Anpassungs- merkmal, nicht in der Ausbildung der Augmentlappen. Unerläßliche Lebens- bedingung war der Transpirationsschutz nicht. ©. appendiculata und sagit- ich hier verfolge, nichts zu tun haben. Ich verweise nur kurz auf den skarios ausgebil- deten Spreitensaum, der sich zackig verfranst und nach oben einkrümmt, und auf die stark reduzierte und akrodrom gewordene Spreitennervatur (vgl. Fig. 1, 6 und 4a). !) Bitter, Flora LXXXIL, 1897, p. 234. 2) Bei C. introloba (Tafel VIII) werden die Augmentlappen durch die Ausflachung, bei ©. Novaezeelandiae durch die Ausmuldung des Blattstielkopfes ziemlich dieht an die Spreite angedrückt, aber sie bleiben das eine Mal zu schmal, das andere Mal zu niedrig, um die Spreite voll zu bedecken. Die oft sehr großen Augmentlappen von €. andieola legen sich nie dieht an die Spreite an. Bei C. appendieula kombiniert sich sehr starke Ausflachung des Stieles mit Förderung der apikalen Emargination, aber mit relativ kleinen Augmentlappen. re“ Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 61 tata besitzen ihn nieht und leben, wie Caltha dionaeifolia, in der Antarktis auf sumpfigen Waldböden. Das Entstehen der Augmentlappen aber bedeutet keinen Ampassungs- vorgang, sondern die Ausbildung eines neuen Orgamisationsmerkmals. Als solches bekunden sie sich auch durch die in der ganzen Sippe stetige Formweiterbildung. Das Wesentliche der Formweiterbildung aber dürfen wir nicht darin sehen, daß sie immer größer wurden und die Spreite immer voll- kommener bedeckten, sondern darin, daß sie zu immer höherer morphologischer Selbständigkeit gelangten. Die Breite des Zusammenhanges der Augment- lappen mit der Spreite beträgt, in Bruchteilen der größten Breite der Spreite ausgedrückt: bei (. introloba '/,, ©. sagittata ®/,, CO. audieola ?),—/s—]ı- C. dionaeifolia zeigt uns dann jene Entwieklungsstufe, auf welcher der Zusammenhang gänzlich geschwunden ist: und die Augmentlappen voll- kommen selbständig geworden sind. In wie hohem Maße selbständig, zeigen uns am deutlichsten ganz frühe Jugendzustände, die deutlich er- kennen lassen, daß zwischen Hauptspreite und Augmentlappen jeder basale Zusammenhang fehlt (Tafel IX, Fig. 5). Auf dieser vollständigen Isolierung beruht auch die Möglichkeit des letzten weiteren Formschrittes, der freilich nicht mehr der Selbständigkeit der Augmentlappen zugute kam. [Tafel X, Fig. A—-@.] Auch die Spreite von ©. appendiculata zeigt, ähnlich wie die von C. dionaeifolia, akzidentielle Merkmale, die mit dem Hauptgang der Entwieklung nichts zu tun haben. Dahin gehört vor allem die Dreilappigkeit der Hauptspreite. Wir können über sie um so eher hinweg- gehen, als sie, nach Delesserts Zeiehnungen zu schließen, kein konstantes Merkmal bildet und bei der chilenischen Form (Fig. €) überhaupt gänzlich fehlt. Das Merkwürdige dieser Blätter liegt darin, daß die beiden ventralen Augmentlappen mitten aus der oberen Fläche der Spreite herauszuwachsen scheinen. Die Orientierung der Gefäßbündel hat sich dabei nicht geändert (Fig. F). Hier entsteht der Eindruck — namentlich in den vorgeschritte- neren Fällen (Fig. B und ©) —, daß die morphologische Unterseite der Augmentlappen direkt überginge in die morphologische Oberseite der Haupt- spreite. Um diese merkwürdige Anordnung zu verstehen, müssen wir uns erinnern (vgl. p. 15), daß der Blattstiel von ©. appendieulata sich sekundär stark ausgeflacht hat; so stark ausgeflacht, daß er trotz seiner Unifazialität wieder dorsiventrale Struktur angenommen hat (Fig. F'). Andererseits haben wir bei den Ranunculus-Blättern von monokotylischem Typus beobachtet, wie ähnliche Ausflachungen zur Folge haben, daß der obere Teil des Blatt- stieles mit dem basalen Teil der Spreite so verschmilzt, daß der Übergang vom Stiel zur Spreite unmerklich wird. Gleiches ist auch hier geschehen. Von Fig. A zu B und (© wird der Übergang immer unkenntlicher. Wir können nicht mehr bestimmen, wo die Grenze zwischen Stiel und Spreite liegt, wohl aber, wo sie einstens lag. Die Ausbildung der Spreitennervatur wird bei allen Calthen dadurch eingeleitet, daß der Medianus des Blattes beim Übertritt vom Stiel in den Spreitengrund sich trifurkiert (vgl. Tafel V, 62 Rudolf Schrödinger. Fig. M, Tafel VII, Fig. H, Tafel IX, Fig. 4 A). An gut diaphanisierten Blättern von CO. appendiculata (Tafel X, Fig. A— CO) können wir feststellen, daß diese Trifurkation des Medianus stets in dem Niveau erfolgt, in welchem die Augmentlappen der Spreite aufsitzen. In dieses Niveau müssen wir — der Homologie nach — die Grenze zwischen Stiel und Spreite verlegen. Was unter diesem Niveau liegt, gehört — der Homologie nach — zum ausgeflachten Blattstiel, dessen oberster, am stärksten ausgeflachter Teil sich mit dem Basalteil der Spreite verschmolzen hat. Die Verschmelzung aber hat sich nur vollzogen zwischen der eigentlichen Hauptspreite und der Dorsalregion des Blattstieles. Augmentlappen und Ventralregion des Blattstieles haben nicht mit teilgenommen. Dadurch sind die Augment- lappen in ihre heutige Stellung geraten. Daß Hauptspreite und Augment- lappen sich so unabhängig voneinander verhalten haben, kann nicht weiter befremden, wenn wir uns als organgeschichtliche Vorstufe ein Blatt vor- stellen, an dem die einzelnen Spreitenteile so unabhängig voneinander an- gelegt werden wie bei O. dionaeifolia. Dazu sind wir um so mehr berech- tigt, als O. dionaeifolia und O. appendieulata beide gemeinsam die Ant- arktis bewohnen. Natürlich dürfen wir dabei nicht an das fertig ausgebaute Blatt von ©. dionaeifolia denken, sondern an seinen frühen Jugendzustand (Tafel IX, Fig. 5). Wie Blätter, die zu solcher Anlage gelangt waren, sich weiter entwickelten, kam auf das Verhalten der Blattstiele an. Gingen diese zu rinnenförmigem Wachstum über, dann kam es zur Zusammen- faltung der Spreitenteile und es konnten die Anpassungen sich entwickeln, die wir bei ©. dionaeifolia kennen gelernt haben. Bei ©. appendieulata ging der Stiel statt zu rinnenförmigem Wachstum zu flächigem über und statt der Anpassungsform entstand — allem Anschein nach — nur eine bizarre Blattgestalt. Die Blätter dieser Art zeigen wohl eine der abgeleitetsten Gestalten, die an Laubblättern — ohne Intervention von Funktionswechsel — je sich ausgebildet haben. Im Bau von Spreite und Stiel besitzen sie mit typischen Ranunculaceen-Blättern kaum irgendwelche Ähnlichkeit. Um so interessanter ist es, daß wir sie heute noch durch fast lückenlose Formübergänge von den Blättern der borealen Calthen ableiten können. Im vorliegenden Zu- sammenhang verdient besonders Beachtung, daß die zwei fremdartigen Blattypen, die bei Rammmeulaceen entstanden sind, der Appendiculata-Typus und der Lingua-Typus, beide aus Blättern mit nierenförmigen Spreiten hervorgegangen sind. Das steht in Einklang mit der früher abgeleiteten Auffassung, welche schon in den nierenförmigen Spreiten selber abgeleitete Typen erkennt. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 63 V, Ergebnisse. In der voraufgehenden Darstellung mußte die Ableitung der Formen in der Reihenfolge vorgenommen werden, die durch den induktiven Beweisgang geboten war. Dem nun folgenden Schlußkapitel fällt die Aufgabe zu, die Hauptergebnisse systematisch zusammenzustellen. Die in Kleindruck beigegebenen Zusätze er- örtern in möglichster Kürze, ob und inwieweit den erzielten Ergebnissen über die Ranunculaceen hinaus Bedeutung zukommen dürfte. A. Die unifazialen Blattstiele. 1. Während wir gewöhnlich dem Vorkommen radiärer Blattstiele bei Dikotylen nur geringe Bedeutung beimessen, sehen wir bei den Ra- nunculaceen weithin Blattstiele dominieren, in deren Querschnitten sich der Dorsalbogen der Strangspuren vollständig oder doch (wie bei Ranumeulus) fast vollständig zu einem Kreise geschlossen hat, wobei alle Strangspuren ihre Xyleme zentripetal wenden (Abb. 9, p. 21). 2. Soweit der heutige Bestand der Formen einen Schluß gestattet auf ihr Werden, müssen wir diese radiären bDlattstiele für unifazial halten und ihre Unifazialität zurückführen auf eine im Ablauf der Generationen nachhaltende Exotrophie des Querschnitiswachstums, dank welcher die primäre Blattunterseite an den blattstielen immer mehr anschwoll, bis sie ihren Um- fang vollständig umspannte (Abb. 11, p. 23). Noch sind uns Stiele erhalten, an welchen die Umspannung erst im mittleren Hauptteile eingetreten ist: Die beiden seitlichen Ränder des Blattes werden erst in bestimmter Höhe über der Blattstielbasis zusammengezogen und miteinander verschmolzen und laufen im oberen Teile des Stieles wieder auseinander (Abb. 12, 13). Scheide und Spreite erscheinen vom unifazialen Bau des Stieles noch nicht merklich beeinflußt. 3. In dem Maße aber, als die Umspannung durch die Blattunterseite auch die Übergangsregionen zu Scheide und Spreite ergriff, mußten diese zyklische Ausbildung annehmen. Die Spreite mußte den Kopfteil des Blattstieles mit ihrem Grunde immer vollständiger umfassen und die Ränder der Scheide mußten auf der Adawialseite der Blattstielbasis immer genauer im selben Punkte zusammenlaufen. 4. In den frühesten Jugendzuständen stimmen alle zyklischen Spreiten darin überein, daß ihre beiden seitlichen Ränder auf der Adaxialseite des Blattes. knapp nebeneinander entspringen (Tafel VI, Fig. B und H), aber nur die rein flächenhaft wachsenden zeigen dies Merkmal auch im er- wachsenen Zustande (Fig. A, p. 17).!) Wenn zyklische Spreiten durch das ausbauende Wachstum in gestielte Segmente aufgelöst werden,”) kommt später der zyklische Zustand der Spreite darin zum Ausdruck, daß der 1) Trollius, Caltha, Eranthis, Delphinium, viele Aconiten. ?) Aquwilegia, viele Isopyren, Cimicifugen, Actaeen, Thalietren, einzelne Ane- monen etc. 64 Rudolf Schrödinger. Astknoten des Blattstieles von den Basen der (meist drei) Segmentstiele seinem ganzen Umfang nach vollständig okkupiert wird (Fig. C, p. 18). Typisch sehildförmige Formen entstehen, wenn die zyklischen Anlagen sich rein flächenhaft ausbauen und die adaxialseits gemeinsam entsprin- senden Spreitenränder eine Strecke hoch miteinander kongenital wachsen (Isopyrum peltatum). 5. An den zyklischen Scheiden, die nur selten rein exstipulat bleiben,!) verdienen die Stipularbildungen besondere Beachtung. Da die Scheidenränder mitten auf der Blattstielbasis zusammenlaufen, können nie laterale, sondern stets nur ventrale Stipelbildungen entstehen: die zum Blatt absteigenden Ränder der beiden Stipeln besitzen mitten auf der Blattstielbasis einen gemeinsamen Fußpunkt (viele /sopyren, Cimicifugen, Actaeen, Thalictren ete.).?) Kongenitales Wachstum solcher Ventralstipeln führt bei manchen 7halictren zur Ausbildung von Ligulen, bei allen Calthen und Trollien zur Ausbildung von Ochreatuten.?) Alle diese ven- tralen Stipelbildungen gehen rein aus den seitlichen Säumen der zyklischen Scheiden hervor, ohme daß irgendein anderes Formelement an ihrer Aus- bildung teilmähme. Zusatz A. Die sub A 3—5 vertretenen Anschauungen weichen erheblich ab von der von Eichler begründeten Auffassung, nach welcher zyklische Spreiten und ventrale Stipelbildungen unter dem Einfluß lokaler Wucherungen entstehen, die im engen Anschluß an die an den Blattstiel anlaufenden Spreiten- oder Stipelränder auf der morphologischen Oberseite des Blattes sich ausbilden (vgl. p. 9—11). Meine Studie ging nicht darauf aus, die Eichlersche Auffassung allgemeinhin zu widerlegen, sie wollte zunächst nur zeigen, daß und warum diese Auffassung bei den Ranunculaceen unzulässig ist. In anderen Sippen mag ja Eichlers Meinung das Richtige treffen. Andererseits möchte ich aber nicht verhehlen, daß mir Eichlers Inter- pretation auf ein sehr lückenhaftes Beobachtungsmaterial gegründet erscheint, das zum Teile nur ganz gelegentlich zusammengekommen sein dürfte. Jedenfalls muß auffallen, daß die (nieht bloß bei Ranunculaceen auftretenden) rein exstipulaten zyklischen Scheiden Eichlers Aufmerksamkeit vollständig entgangen sind und daß ihm von den ungezählten zyklischen Spreiten, die bei Dikotylen vor- kommen — abgesehen von den typisch schildförmigen Formen aus eigener Anschauung nur zwei Einzelfälle bekannt geworden sind: Geranium, Lupinus. Mit einiger Konsequenz hat Eichler nur den ventralen Stipelbildungen nachgeforscht. Nur von ihnen weiß er, daß sie in manchen größeren Sippen als direkt häufige Erscheinungen auftreten. Bringt man noch in Anschlag, daß Eichler bei seinen Untersuchungen nur den äußeren Ablauf der Ontogenesen beobachtet hat, die innere Struktur der Blatt- teile aber nicht, dann wird man es ganz begreiflich finden, daß er zyklische Spreiten und ventrale Stipeln für zwei Bildungen hielt, die weder zueinander, noch zur Struktur der Blattstiele irgendwelche genetische Beziehungen zeigten und sich ganz wohl aus dem gelegentlichen Auftreten lokaler blattoberseitiger Wuche- 1) Helleborus niger, Anemone japonica, Ranunculus platanifolius (vgl. Tafel II). 2) vgl. Abb. 14, p. 29, und Abb. 16, p. 37. 3) vol. Tafel I und I. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 65 rungen erklären ließen; zugleich aber wird man zugestehen müssen, daß seine Auffassung auf sehr schmaler Tatsachenbasis steht. Trotzdem muß jeder objektiv Denkende die Möglichkeit zugeben, daf zyklische Spreiten oder ventrale Stipeln in ein oder der anderen dikotylen Fa- milie wirklich auf dem von Eichler vermuteten Wege entstanden sein könnten. Bisher ist aber kein einziger solcher Fall hinreichend belegt. Alle bisher geführten Beweise stützen sich nur auf den äußeren Ablauf der Ontogenie und ignorieren die innere Struktur der Organe. Nach meinen Erfahrungen an Ranunculaceen muß ich es für schlechthin unzulässig halten, über irgendwelche derartige Bil- dungen ein Urteil zu fällen, ohne vorher die innere Struktur der Blattstiele in der betreffenden Sippe eingehend vergleichend studiert zu haben.) — Die An- zahl der dikotylen Familien, bei denen, ähnlich wie bei Rawunculaceen, sowohl zyklische Spreiten und Scheiden als auch radiäre Blattstiele in stattlicher Zahl auftreten, darf durchaus nicht gering veranschlagt werden. Zu diesen Familien gehören in erster Linie die Umbelliferen, bei denen namentlich auch die sonst nicht allzu häufigen exstipulaten zyklischen Scheiden sehr häufig zu finden sind, weiterhin die G@eraniaceen, Magnoliaceen, Berberida- ceen, Saxifragaceen, Begoniaceen und manche andere. Sehr beachtenswert sind auch Familien wie Rosaceen und Gentianaceen, bei denen zyklische Spreiten und Scheiden zwar relativ selten auftreten, aber, soweit sie auftreten, auch mitein- ander und mit radiären Blattstielen koinzidieren (Alchimilla, Menianthes). Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß auch in allen diesen Familien zwischen der radiären Struktur der Blattstiele und der zyklischen Ausbildung von Spreiten und Scheiden eine direkte genetische Relation besteht. Mehr kann man im Augenblicke nicht sagen. Kurzer Hand zu schließen, daß diese genetische Relation genau dieselbe sein müsse wie bei Ranunculaceen, wäre eine voreilige Generalisation, die mir ganz ferne liegt. B. Gestalt und Struktur der unifazialen Blattstiele. 6. Die vollrunde Gestalt, die wir besonders bei den unifazialen Blattstielen von Trollius, Isopyrum, Aqwilegia regelmäßig beobachten, muß als direkte Folgeerscheinung des Unifazialwerdens betrachtet werden. Bei den übrigen Sippen haben sich die unifazialen Blattstiele zumeist nach- träglich auf ihrer Ventralseite wieder abgeflacht und zeigen nicht selten recht scharfkantig berandete Abplattungsflächen. Wo solche an Blatt- stielen ausgebildet worden sind, die erst in ihrem mittleren Hauptteil uni- fazial waren (vgl. oben sub A 2), dort haben die Abplattungskanten An- schluß gewonnen an die im unteren und oberen Teil des Stieles noch zu- tage tretenden primären Blattstielränder und durch diese auch Anschluß an die Ränder von Scheide und Spreite: es werden uns bifaziale Stiele vor- t) Leider stellen heute noch immer L. Petits Arbeiten bei den meisten Dikotylen die wichtigste, bei vielen sogar die einzige Literaturquelle vor, welche über Blattstiel- strukturen Auskunft gibt. Ich erinnere noch einmal daran, daß die Auskünfte, die man dort erhält, sehr problematisch sind, weil die meisten bei L. Petit abgebildeten Quer- schnitte gar nicht durch die Blattstiele selbst geführt sind, sondern durch die Übergangs- region von Stiel zu Spreite, in welcher bereits die Ausbildung der Spreitennervatur vor- bereitet wird. Die Fälle sind zahlreich, in welehen ein Schnitt durch diese Region nicht entfernt eine Vorstellung gibt von der Struktur des Blattstieles selbst (vgl. Anm. 1 auf p. 22). Abhandl.d.k.k. zool.-botan. Ges. Bd. VIII, Heft 2. 5 66 Rudolf Schrödinger, getäuscht, an denen es zu einer Umspannung durch die Blattunterseite überhaupt noch nicht gekommen ist (Aconitum $ Napellus, viele Anemonen, Clematiden ete.) (vgl. Abb. 18, p. 39).t) %. Ein gewisses Maß von radiärer Struktur ergibt sich zunächst als notwendige Begleiterscheinung des Unifazialwerdens. Dieselbe Exo- trophie, welehe die Umspannung durch die Blattunterseite herbeiführt, be- wirkt auch, daß der Dorsalbogen, den die Strangspuren in der Scheide formieren, im Stiel sich zusammenkrümmt zu einem Kreise. Dabei treten die beiden Marginalstränge der Scheide im Stiel dem Medianus als zwei ventralmediane Stränge gegenüber. Vollendet radiär ist diese Struktur zunächst noch nicht: Der Blattstiel zeigt noch immer eine mediane Sym- metrieebene und die allmähliche Größenabstufung der Strangspuren vom Medianus gegen die zwei ventralmedianen Stränge hin erinnert noch an den einstigen Gegensatz zwischen Ober- und Unterseite (vgl. Tafel III, Fig. J). In manchen Sippen aber hat immer gleichmäßigere Ausbildung der Hauptstränge und Verschmelzung der beiden ventralmedianen Stränge zu einem großen Ventralmedianus zu vollendet radiärer Struktur der Blattstiele geführt (vgl. Tafel II, Fig. F'). 8. Eine gewisse Annäherung an radiäre Struktur mußte dort, wo die Blattstiele unifazial sind, auch in den Scheiden eintreten. Der Bogen der Strangspuren, der sich in den Blattstielen zu einem Kreise schließt, erscheint in den oberen Teilen der Scheide schon zu einem Hufeisenbogen zusammengekrümmt, der oben nur eine enge Lücke klaffen läßt (vgl. Abb. 13 C, p. 25). In sehr vielen Scheiden erscheint sogar diese Lücke durch kleine Gefäßbündel geschlossen: Das Stranggerüst hat sich durch Adventivstränge bereichert, welche die ventralmedianen Blattstielstränge in die Scheide hinab fortsetzen und nach unten zu durch Anlaufen an mittlere Primärstränge der Scheide Anschluß gewonnen haben an das Strang- system der Achse. Diese Adventivstränge sind es, welche im oberen Teile der Scheiden den Hufeisenbogen der Strangspuren zu einem Kreise er- gänzen (Abb. 13 A, p. 51) und das Querschnittsbild oft fast typisch radiär ausgestalten?) (Abb. 17 D, p. 35). 9. Die sekundären Abflachungen, die an vielen unifazialen Blattstielen eingetreten sind, haben auch zu erheblichen Abänderungen des Strang- verlaufes geführt. Die Marginalstränge der Scheide, die in noch voll- = !) Weniger vollkommen ist die Täuschung an den Blattstielen von Aconitum $ Lycoctonum und Delphinium, weil dort die Umspannung durch die Blattunterseite bis an den Spreitengrund heranreicht; der zyklische Zustand der Spreiten verrät sofort den wahren Stand der Dinge (vgl. Abb. 17, p. 38). 2) Wo dies geschieht, zeigt die Blattstielbasis stets ein radiäres Nervaturbild, gleichgültig, in welchem Niveau der Stiel unifazial wird. Dadurch erklären sich die auf den ersten Blick widerspruchsvollen Fälle, in denen die Blattstielbasis durch ihr Quersehnittsbild unifazialen Bau vortäuscht, während die lateral stehenden Stipeln ver- raten, daß sie gar nicht unifazial ist (Aquwilegia, Aconitum, Delphinium). Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 67 runden Stielen dem Medianus gegenübertreten, erscheinen in den abge- flachten abgedrängt in die Eeken, die dureh die Abflachung am Stielquer- schnitt entstanden sind (vgl. Tafel IV Fig. A mit B). Trotzdem bleibt die radiäre Struktur dieser unifazialen Blattstiele in der Regel erhalten. Der Blattstiel fährt trotz der Abdrängung der Marginalstränge fort, dem Medianus gegenüber seine ventralmedianen Stränge auszubilden. In manchen Fällen erscheinen sie noch als Seitenäste der abgedrängten Marginalstränge, zu- meist aber haben sie ihre Verbindung mit diesen schon vollständig verloren; der Dorsalbogen der aus der Scheide kommenden Stränge bleibt auch im unifazialen Blattstiel offen und die ventralmedianen Stränge des Stieles kommunizieren mit dem Strangsystem der Achse nur mehr durch die sub 8 besprochenen Adventivstränge (vgl. p. 33—39). Ihrer Herkunft nach sind sie auch in diesem Falle als die oberen Fortsetzungen der abgedrängten Marginalstränge zu betrachten. Für die genetische Betrachtung erscheint der Dorsalbogen der Strangspuren hier ebenso geschlossen wie in den noch vollrunden Stielen. 10. Nur wenn die sekundären Querschnittsumformungen extrem werden, kommt es dazu, daß in den unifazialen Stielen nicht nur die Mar- sinalstränge abgedrängt erscheinen, sondern auch die Ausbildung der ventralmedianen Stränge eingestellt wird. Auf diesem Wege sind die stark ausgeflachten Blattstiele von Caltha appendiculata und die scharf rinnen- förmig ausgefurchten von (©. dionaeifolia — ohne aufzuhören unifazial zu sein — sekundär wieder zu anatomisch dorsiventraler Struktur zurück- gekehrt (vgl. Tafel V, Fig. G,_,, und Text p. 33—39). 11. Ernste Gründe sprechen dafür, daß auf analogem Wege auch die Blattstiele der exklusiv annuell gewordenen Gattungen Consolida, Nigella und Garidella zu ihrer tief rinnenförmigen Gestalt und dorsiventralen Struktur gelangt seien (vgl. Abb. 10 und Text p. 22 und 38—40). 12. Wäre dies richtig, dann wären, soweit Blätter dikotylischer Tracht in Erwägung kommen, die Blattstiele der wenigen kauleszenten Helleborus-Arten die einzigen in der Familie, an denen der Gegensatz zwischen Blattober- und Unterseite sich noch in primärer Form erhalten hat (vgl. Abb. 11 A, B).!) Zusatz B. Die sub B resumierten Beobachtungen mahmen zur Vorsicht in der Beurteilung der Struktur von Blatteilen und warnen davor, radiäre und dorsiventrale Struktur als direkte Kennzeichen uni- und bifazialen Baues zu betrachten. Unter bestimmten Umständen können wunifaziale Stiele dorsiventrale Struktur annehmen und bifaziale Scheiden radiäre. !) Sie wären als Reliktformen zu betrachten; die subunifazialen Stiele aber (RKanun- culus, Hellebori acaules) als Vorstufen der typischen unifazialen Erscheinungsform. An den Blättern von monokotylischer Tracht (Kanuneulus Lingua-Typus) muß zwar die Dorsiventralität an sich noch für primitiv gelten, nicht aber die rinnenförmige Ge- stalt, die überall, wo sie an Blattstielen in dieser Familie auftritt, als spätsekundär betrachtet werden muß. 5* er) Rudolf Schrödinger. Die Frage drängt sich auf, ob nicht auch bifaziale Stiele zu radiärer Struktur gelangen könnten. Die Frage hat schon Goebel!) bejahend beantwortet und sich dabei auf Deneigas?) Studien berufen, der in einer Anzalhıl von Blatt- stielen ein Dickenwachstum beobachtet hat, das dem Medianus gegenüber eng umgrenzt auf der Adaxialseite der Stiele lokalisiert ist. Wenn in einem solchen Fall in dem adaxialseits lokalisierten Teilungsgewebe Gefäßbündel sich differen- zierten, dann könnten diese den Dorsalbogen der Strangspuren zu einem Kreise ergänzen und dadurch dem Blattstiel radiäre Struktur verleihen. Ich stimme Goebel vollkommen bei, nur möchte ich glauben, daß es zu diesem Effekt nur in Blattstielen kommen kann, in denen der Dorsalbogen der Strangspuren schon weitgehend zusammengekrümmt ist, d. h. in mehr oder weniger subunifazialen Stielen, in denen die Strangspuren schon einen Hufeisenbogen formieren. In diesen Fällen wäre dann das radiäre Querschnittsbild durch Exotrophie schon weitgehend vorbereitet und erhielte durch die Ausbildung der Gefäßbündel im adaxialen Teilungsgewebe nur die letzte Vollendung.”) Der ganze Vorgang aber würde große Analogien zeigen zur Ausbildung der Adventivstränge in den oberen Teilen von Ranunculaceen-Scheiden. Leider ist das adaxiale Diekenwachstum der Blatt- stiele bisher noch sehr wenig studiert.*) C. Die Flächengliederung der Spreiten. 13. Die Ranunculaceen gehören zu jenen Dikotylen, bei denen der Gegensatz zwischen strahligen und pinnaten Spreiten dadurch verschärft ist, daß er schon in der ersten ontogenetischen Anlage zum Ausdruck kommt: alle strahligen Formen segmentieren sich basipetal, alle pinnaten akropetal. Das vergleichende Studium der Ontogenesen klärt darüber auf, daß dieser scharfe Gegensatz sekundär entstanden ist und daß die basi- petal-strahligen Formen den ursprünglicheren Typus darstellen. Für ihre Entwicklungsart ist charakteristisch: a) daß sie polakron angelegt werden, d. h. daß die Primär segmen- tation im Anschluß an die primäre Hauptspitze also basipetal abläuft; b) daß im Gegensatz dazu die häufig auftretenden Sekundärsegmen- tationen, durch welche an den Primärsegmenten Sekundärlappenpaare ent- stehen, stets einen akropetalen Verlauf einhalten; !) Goebel, Organographie 1913, p. 287. ?) Deneiga, Beitr. z. Kenntn. d. Entwicklungsgesch. des Blattes ete. (Flora, LXXV, 1808, vgl. insbesondere p. 454, 458 und 463 —466). >) Deneiga selbst meint freilich, das adaxiale Diekenwachstum könne auch schon mitwirken, den Bogen der Strangspuren stärker zusammenzukrümmen. Ich kann mir aber nicht anschaulich vorstellen, wie ein adaxial lokalisiertes, also zwischen den beiden seitlichen Armen des Bogens tätiges Teilungsgewebe diese Wirkung hervor- bringen könnte. Auch hat Deneiga selber ein solches Teilungsgewebe auch in Blatt- stielen nachgewiesen, in denen der Dorsalbogen der Stränge stets weit offen bleibt (Eryngium plamum). *#) Deneigas Beobachtungen erstrecken sich nur auf ziemlich zerstreute Einzel- fälle (Arten von Eryngium, Acer, Fraxinus und einigen Aroideen). Bouyguls Arbeit (Soe. Limeeome de Bordeaux, LVII), auf die Goebel flüchtig hinweist, ist mir nicht zugänglich gewesen. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 69 c) daß die polakronen Anlagen unbestimmt begrenzte Typen dar- stellen, bei denen sich noch kein Gleichgewichtszustand ausgebildet hat zwischen dem auf dem Spreitenrand verfügbaren Raume und dem Ablauf der bası- petalen Primärsegmentation. Es werden zuerst eine Reihe seitlicher Segmentpaare angelegt, die allmählich den Spreitenrand erschöpfen (Hauptsegmente); nachdem dies geschehen ist, setzt sich die basipetale Segmentation an dem äußern Rande der beiden jüngsten Hauptsegmente fort und flaut dort nur allmählich ab (überzählige Segmente) (vgl. p. 41—46). 14. Je einseitiger sich das ausbauende Wachstum in die ausgeglie- derten Segmente konzentriert, desto weniger fällt an den erwachsenen Spreiten der Unterschied zwischen Haupt- und überzähligen Segmenten auf; die frühesten Entwiceklungsstadien jedoch zeigen ihn stets sehr deutlich und erlauben es, die in den verschiedenen Sippen auftretenden polakronen Anlagen zu einer Reihe zu ordnen, auf welcher der Spreitenrand immer früher er- schöpft, die Zahl der Hauptsegmente also immer enger begrenzt wird. — Ohne daß die Gesamtzahl der Segmente je unter neun sänke, erscheint die Zahl der Hauptsegmente, die bei manchen Helleborus-Arten noch neun bis sieben beträgt, bei anderen Arten dieser Gattung und bei Trollius auf fünf eingeschränkt (eupolakrone Typen). Bei Aconitum, Delphinium, Eran- this, Anemone, Ranunculus werden stets nur drei Hauptsegmente ange- legt, von denen aber die beiden seitlichen sich auffallend reich entwickeln, weil an sie sämtliche überzähligen Segmente angegliedert werden (kom- plex-triakrone Typen) (Tafel VI, Fig. A—@). 15. Bei Anemone und Ranunculus läßt sich verfolgen, wie aus solchen komplex-triakronen Typen durch allmähliche Unterdrückung der überzäh- ligen Segmentanlagen rein triakrone Typen hervorgehen, die bei Aqwi- legia, Isopyrum, Cimicifuga, Actaea, Thalictrum, Clematis ete. die komplex- triakronen Typen vollständig verdrängt haben. 16. Bei diesen triakronen Typen erscheint die basipetale Primär- segmentation endgültig begrenzt, die akropetale Sekundärsegmentation aber noch variabel. Wir können zwei Hauptarten der Entwicklung erkennen: a) die drei Hauptsegmente entwickeln sich möglichst gleichförmig, wobei am häufigsten die sekundäre Segmentation an allen drei Segmenten — nach dem Vorbild der primären — auf die Anlage nur eines Segment- paares eingeschränkt erscheint (biternate Typen, die namentlich bei Agw- legia und Isopyrum sehr rein ausgebildet werden) (Tafel VI, Fig. MH); b) die Sekundärsegmentation wird am Mittelsegment stark geför- dert, an den Seitensegmenten stark gehemmt. Es kommt schließlich dazu, daß das Mittelsegment in rascher akro- petaler Folge zwei, drei, vier und mehr Paare von Sekundärlappen aus- gliedert, ehevor die zwei Seitensegmente über die Anlage ihres ersten Paares hinausgelangt sind. Die auf die Anlage eines seitlichen Segment- paares eingeschränkte basipetale Primärsegmentation verschmilzt mit der akro- 70 Rudolf Schrödinger. petalen Sekundärsegmentation des Mittelsegments zu einer einzigen akrope- talen Folge (heterakrone Anlagen). Aus solchen heterakronen Anlagen gehen alle pinnaten Spreiten der Ranuneulaceen hervor (vgl. p. 46—49) (Tafel VL, Fig. J, J'). 17. Auch die monakronen, d.h. gänzlich unsegmentierten, Spreiten der Familie erweisen sich dort, wo sie in stattlicher Zahl auftreten, d. h. bei Caltha und Ranunculus, als Abkömmlinge von polakronen Typen. Alle Tatsachen sprechen übereinstimmend dafür, daß sie als Grenzfall einer Variation entstanden sind, die dem Effekt nach auf Verschmelzung der Segmente gerichtet war. Der Hergang dürfte der gewesen sein, daß, im Ab- lauf der Generationen, die Segmentation sich immer mehr verspätete, bis sie schließlich wirkungslos wurde oder ganz ausblieb. Nur in diesem Sinne läßt sich die in der Ontogenese der Caltha-Spreiten spät und nur transi- torisch auftretende seichte Siebenlappung organgeschichtlich auffassen. Die monakronen Spreiten fast aller Calthen und vieler Ranunkeln erinnern noch heute durch strahlige Nervatur und nierenförmige Gestalt an die Gliede- rung und an den Gesamtumriß der Spreiten von Trollius und Ranuneulus acer (vgl. p. 49—51). 15. Aus Blättern mit solchen nierenförmigen Spreiten sind im Kreise von Jtanunculus mehrfach Blätter von monokotylischer Tracht entstanden (R. Lingua-Typus). Ihre Entstehung beruht nicht bloß auf dem Schwinden der „Nierenlappen“ und der Langstreckung der Spreite, sondern ebenso- sehr darauf, daß die an den Blattstielen von Ranuneulıs meist noch er- haltene blattoberseitige Rinne sich sekundär wieder ausgeweitet und gegen Scheide und Spreite hin auch stark ausgeflacht hat (vgl. p. 51—54). 19. Sonderwege der Entwicklung stellen dar: a) die eigenartige (im Abschnitt IV eingehend geschilderte) Form- weiterbildung zyklisch-nierenförmiger Spreiten bei den Calthen der südlichen Hemisphäre (vgl. p. D»4—60); b) der Übergang von Laubblättern zu hochblattartiger Entwicklung (Adonis) (vgl. p. 48); c) die Entstehung monakroner Typen durch die Verarmung pinnater (Clematis integrifolia). 20. Hält man den Blick auf den Hauptgang der Entwicklung ge- richtet, dann zeigen uns die Ranunculaceen das Bild einer dikotylen Familie, in welcher polakron, d. h. basipetal veranlagte und stets strahlig sich ausbauende Spreiten den relativ ursprümglichsten Typus zeigen und sich se- kundär umgebildet haben, einerseits in: a) heterakrone, die akropetal veranlagt sind und sich stets pinnat ausbauen; und andererseits in: b) monakron veranlagte und nierenförmig sich ausbauende, aus denen als spätsekundäre Derivate auch die monokotylenähnlichen Typen hervor- gegangen sind. Das Laubblatt der Ranunculaceen. zu Zusatz ©. Die hier vertretene Auffassung stützt sich einerseits auf die Verteilung der Spreitenformen über die Sippen, andererseits auf das verglei- chende Studium der Ontogenesen. Obwohl Studien der zweiten Art für andere Dikotylen nur in beschränktem Maße vorliegen, läßt sich doch heute schon sagen, daß die Ranunculaceen mit ihrer Art der Spreitenentwicklung gewiß nicht iso- tiert dastehen. Auch bei Araliaceen und Umbelliferen sind die strahligen Spreiten basipetal veranlagt und die pinnaten akropetal. Bei Araliaceen dominieren noch strahlige Typen, bei Umbilliferen haben die pinnaten schon die Oberhand gewonnen. Wo bei ihnen noch strahliger Spreitenbau herrscht, finden wir: a) viele komplex-triakrone Formen, die verraten, daß auch hier die basi- petale Segmentation ursprünglich unbestimmt begrenzt war; !) b) vereinzelte akropetal-pinnate Formen, die uns schließen lassen, daß der Gegensatz zwischen akropetaler und basipetaler Segmentationsweise auch hier erst sekundär eingetreten ist.?) Daß bei Hydrocotyle (und Centella) allmähliche Formübergänge von strahlig- gelappten Typen zu nierenförmigen und von diesen zu monokotylenähnlichen führen, ist allgemein bekannt; ebenso, daß bei Eryngium alle hier erwähnten Typen nebeneinander auftreten. Gerade in dieser Gattung zeigen die strahligen Typen oft sehr schön die für die Ableitung der Heterakronie so wichtige akropetale Sekundärsegmentation. An Araliaceen und Umbelliferen haben wir das Beispiel eines großen, den Ranunculaceen gar nicht besonders mahestehenden Verwandtschaftskreises, wn welchem polakrone Spreiten gleichfalls den relativ ursprünglichsten Typus dar- stellen und sichtlich auch die gleichen Entwicklungswege eingeschlagen haben wie bei Ranunculaceen. Andererseits fehlt es auch nicht an Beispielen von Familien, in denen sich die polakronen Spreiten von diesen Entwicklungswegen ganz oder doch fast ganz ferngehalten haben. Bei Rosaceen z. B. ist es zur Ausbildung eines typischen Gegensatzes zwischen basipetal-strahligen und akropetal-pinnaten Spreiten nicht gekommen. Der großen Regel nach gehen sowohl strahlige als pinnate aus basipetalen Anlagen hervor und nur bei einzelnen Gattungen tauchen akropetal-pinnate Formen auf (Coluria, Sorbaria). Auch die monakronen Spreiten der Familie zeigen ein an- deres Verhalten als bei Ranunculaceen; sie erinnern kaum je durch nierenför- mige Gestalt an den Gesamtumriß der strahlig tief geteilten Formen, sondern wiederholen in Umriß und Nervatur die Erscheinung der Einzelblättchen der in gestielte Segmente aufgelösten Formen. — Die namentlich bei Geum häufigen basipetal-pinnaten Spreiten mit großer Endfieder und stark gehemmten Seiten- fiedern verraten vielleicht, auf welchem Wege hier monakrone Typen ent- standen sind. Organgeschichtlich muß wohl das Verhalten der Rosaceen, bei denen der Unterschied zwischen strahligen und fiedrigen Formen vorwiegend nur auf dem ausbauenden Wachstum beruht, für ursprünglicher gelten als das der Ranun- culaceen etc., bei denen durch die sekundäre Umbildung der basipetalen Pola- kronie in akropetale Heterakronie für die pinnaten Typen allgemeinhin ein eigener Anlagetypus ausgeprägt worden ist. — Auf das Zeugnis der Ranuneu- laceen hin die akropetale Segmentationsweise überall, wo sie bei Dikotylen auf- tritt, als Sekundärtypus zu betrachten, wäre voreilig. Basipetale und akropetale Segmentation kommen ja schon bei Cycadeen nebeneinander vor; bei den so viel !) Sanicula, Hacquetia, Hydrocotyle ranunculoides, Eryngium amethystinum. 2) Sanicula bipinnata, bipinnatifida. 12 Rudolf Schrödinger. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. jüngeren Dikotylen können ganz wohl beide Typen primär aufgetreten sein. Dann wären natürlich nicht alle akropetalpinnaten Formen miteinander vollkommen homolog. Den Terminus heterakron möchte ich nur auf solche Typen ange- wendet wissen, bei denen die akropetale Segmentation nachweislich sekundär ist, nur bei ihnen ist das unterste Fiederpaar mit den nach oben folgenden nicht gleicher Herkunft. Noch voreiliger wäre es, auf das Zeugnis der Ranunculaceen hin alle monakronen Typen der Dikotylen von polakronen ableiten zu wollen. Was wir bei Dikotylen aus den polakronen Spreiten entstehen sehen, sind ja nur zwei Sonderformen der Monakronie: die nierenförmige Spreite und der R. Lingua- Typus. Diese beiden Typen freilich dürften wohl überall, wo sie bei Dikotylen auftreten, sekundäre Erscheinungen darstellen; daraus folgt natürlich nicht, daß sie überall, wo sie auftreten, auch genau die gleiche Vorgeschichte hinter sich haben. Immerhin hat es allgemeineres Interesse, daß bei den Ranunculaceen im R. Lingua-Typus ein Fall gegeben ist, in welchem der Mangel an scharfer Ab- grenzung zwischen Scheiden- und Spreitenteil, den man leicht allgemeinhin für ein Zeichen primitiver Rückständigkeit halten könnte, sich ziemlich unzweideutig als sekundäres Merkmal erweist. Wien, Mai 1914. Erratum. pag. 48, Zeile 14 von oben: „Rehle“ soll heißen „Rehb.“. R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranuneulaceen. Mall. @ 2 [e) — H Tafel I. AG Caltha palustris. H—K Caltha dionaeifolia. (Vgl. Text Abschnitt I. b und Tafel IX.) Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. ne rue r Fu wo R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranunculaceen. Tat. H. Tafel II. Trollius europaeus, Blattontogenie. 4’, ©’ Spreitenquerschnitte zu A und €. F—.J Querschnitte durch ein ca. 5 mm hohes Blatt: F Blattstiel, G Übergang zum Spreitengrund, H Spreitengrund, J Basen der Segmente, (Vgl. Text Abschnitt I. ce und Fig. 5.) Abhandlungen der k.k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranuneulaceen. PaARHEhE Tafel III. Helleborus niger. A, B Laubblattscheiden, aus denen eben junge Blütentriebe ausbrechen (N. N; Niederblätter, «, ß Hochblätter). € Junges Laubblatt. D Idem, etwas vorgeschrittener, median gespalten. F-N Querschnittserie durch ein erwachsenes Blatt. Fu. @ Scheide, unterer und oberer Teil. H Knapp unter der Blattstielbasis. .J Blattstiel. A Blattstiel in etwa */, seiner Höhe. L Oberste Region des Blattstieles. M, N Auflösung des Blattstieles in Segmentstiele. (Vgl Text Abschnitt II. b.) Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. Taf. IV u.V. R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranuneulaceen. 1, ve D E F y=2(U:v) vv A _ c “ z te Trolliuseeuro- * N > paeus. a I [e) M M Blattstiel-Querschnitt von € Trollius europaeus, D Anemone vilifolia, E Delphinium bicolor, F Aconitum Stoerckianum. Y 1. 2 3. 4 B Caltha pa- | lustris. TI G @ Blattstiel-Querschnitt von 1. Caltha palustris, 2. C. andicola, 3. C. appendiculata, 6. ©. Novae Zeelandiae, 7 Querschnitte durch ganz junge Blätter: 1. Scheide, unterer Teil; 2. idem, mittlerer Teil; 3. idem, oberster Teil; 4. Blattstiel und Ochreatute. 7. C, dionaeifolia. 4. idem f. chilensis, 5. C. introloba, IIYIL K-M Strangverlauf im Übergang von HJ Strangverlauf im Übergang von Stiel Stiel zu Spreite zu Spreite bei Trollius europaeus. bei K Isopyrum thalictroides, das Blatt median € en ] in Abb. 7) ER alten (vgl. die Querschnitte in Abb. 7); ): att transversa spalten und die Spalt- sesp: 8 4 ’ 2 Da Br en ER rgeklappt L Aconitum Stoerckianum; M Caltha palustris. \älften auseinandergeklappt. 7 : = if; Sel (Alle Präparate stark diaphanisiert und direkt mit dem Ap- H dorsale, H' ventrale Spalthälfte; J' Schema parat gezeichnet, nur die perspektivische Ansicht A des Strangverlaufs. kombiniert.) Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. N R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranunculaceen. Tat, VI. B) Trollius eur. N 8 z A’) Helleborus niger. Lore. var E) Aconitum vulparia. Tafel VI. Primäre Anlagen der Spreiten- formen. A—C eupolakron; D—@G komplex-triakron; H triakron; .J heterakron. J) Ranunculus repens. Abhandlungen der k. k. zool.-botan, Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. j nn * A y e . ß ’ = = “ SR) S Ir > ei - a Br; i s \ ö RN - Br 2 E b Pe ar 5 a E L ’ \ “ L ö uf > 5 - > B D i Say b) ö u i . fi u ‘ i u ” ® m “23 Ds R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranuneulaceen. Ta NL. Tafel VII. Australische Caltha-Arten. A-@ C. introloba: A—C Spreiten, der linke Augmentlappen abgetragen, n B der rechte herabgeschlagen; D Blattstiel, Querschnitt; E—-@ Übergangsregion von Stiel zu Spreite, Querschnitte. H-—K C. Novae Zeelandiae: Spreiten. (Vgl. Text Abschnitt IV. a.) Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranuneculaceen. Tar-W El. Tafel VIII. Caltha sagittata (A) und €. andicola (B-H). A—D Spreiten; von den beiden ventralen Augmentlappen der eine v’ künstlich herabgeschlagen (A gar nicht, C, D schwach, B stark vergrößert). E—@ Querschnitte durch E Blattstiel, F idem, oberste Region, @ Spreitengrund, H Strangverlauf im Spreitengrund. (Vgl. Text Abschnitt IV. b, 1.) Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranunculaceen. Tal: IX. 1. Spreite (nach aufgekochtem Herbarexemplar); 2. median gespalten; 3. Augmentlappen herabgeschlagen. 4. 4 Spreite aufgeklappt und Augmentlappen B, B’ abgetragen; Querschnitte durch € Blattstiel; D Spreitengrund; E Spreite. or 1129 5. Junges Blatt (ca. 400 « hoch); 6. skariöser Spreitensaum. Tafel IX. Caltha dionaeifolia. (Vgl. Text Abschnitt IV. b, 2.) Abhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII, Heft 2, 1914. R. Schrödinger: Das Laubblatt der Ranunculaceen Taf: X. . . nes neun au a an EL 0 f DS er 1 D as l REN \ = ı \ ß f } {} E ı 1 | ' \ ı x I 1 " j) H ' l \ I} yet) 1 ı Tafel X. Caltha appendiculata. (A, B antarktische Form, C—G chilenische Form.) A-—C Spreiten, diaphanisiert, ein Augmentlappen abgetragen; D Ochrea vor dem Austreiben des nächst jüngeren Blattes; E Querschnitt dureh Blattstiel in dem Niveau, in welchem Fig F u. @ Querschnitt durch die Spreite, u. zw der Trifurkation des Medianus, unten abgeschnitten ist; . F etwas unterhalb G nahe dem Niveau, in welchem die oberen Ränder der Augmentlappen an die Spreite anlaufen. (Vgl. Text Abschnitt IV. b, 3.) Abhandlungen der k.k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien, Band VIII Heft 2, 1914. rn RE TS Zar BD N TAB | 5 NT IE En TRAG - , 2 14 2 \ PN a‘ y FAETRIN ee ae a Kae Eu " Pa, f BR hr > AN EN. # t Kata aa Be ee EN A vn De et h, BE - L} ABHANDLUNGEN 7 zul, . K. Z00L.-BOTAN. GESELLSCHAFT IN WIEN. BAND VII, HEFT 2. (HERAUSGEGEBEN MIT UNTERSTÜTZUNG DES K. K. MINISTERIUMS FÜR KULTUS UND UNTERRICHT.) DAS \UBBLATT DER RANUNCULACEEN. EINE ORGANGESCHICHTLICHE STUDIE VON RUDOLF SCHRÖDINGER. MIT 10 TAFELN UND 24 TEXTABBILDUNGEN. INGELANGT AM 1. JUNI 1914. — AUSGEGEBEN AM 30. AUGUST 1914 WIEN, 1914. VERLAG DER K.K. Z0OOL.-BOTAN. GESELLSCHAFT. Isa i AR y . # Tab nun N i f j { 1 N N} \ { nt RN iR ERBEN jer N F rn le N dena. cher ur en 4 a - in ii PRRSRSSIERSERROERFINCRTE euere ee TE nen a ann