000328279 t -- \^7>S 12AUG.I922 fC - - Tf AbhandiuDoefl der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt. j Heue Folge, Heft 80. Neue oder wenig bekannte Versteine¬ rungen aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. Von Jul. Spriestersbach in Remscheid. Mit 23 Tafeln. Herausgegeben von der Königlich Preußischen Geologischen Landesaiistalt. BERLIN. Iin Vertrieb bei der" Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt Berlin N. 4, Invalidenstraße 44. 1915. Preis 15 Mark. Abhandlungen der Königlich Preufsischen Geologischen Landesanstalt. * BERLIN. Im Vertrieb bei der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 1915. Neue oder wenig bekannte Versteine¬ rungen aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. Von Jul. Spriestersbach in Remscheid. Mit 23 Tafeln. Herausgegeben von der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt. BERLIN. Im Vertrieb bei der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt Berlin N. 4, Invalidenstraße 44. 1915. Spiropliyton eifliense var. Kayseh. Taf. 1, Fig. 1. Das hier abgebildete, ungewöhnlich große Exemplar ver¬ danke ich der Freundlichkeit des Herrn Prof. FOLLMANN- Coblenz, in dessen Begleitung ich dasselbe in dem großen Stein¬ bruch unterhalb des Rittersturzes an der Straße Coblenz-Capellen sammeln konnte. Nach seiner Angabe kommen dort Stücke von gleicher Größe, durch die sich die Varietät hauptsächlich aus¬ zeichnet, öfter vor. Die gekrümmt-radiale Furchung der Ober¬ fläche ist, der Größe entsprechend, noch schärfer ausgeprägt als bei dem kleineren Typus, und die Umgänge sind sehr flach. Das nur in den zwei obersten Windungen erhaltene, etwas seit¬ lich zusammengedrückte Exemplar hat eine Querausdehnung von 18,5:9 cm; der Abstand der Umgänge beträgt 1 und 1,5 cm. er ist also im Verhältnis wesentlich geringer als bei der Haupt¬ form. Ich lasse das Stück hier abbilden, um erstens einen Ver¬ gleich mit der folgenden Art zu ermöglichen, um zweitens aber auch zu zeigen, daß trotz der ungewöhnlichen Größenverhält¬ nisse auch bei ihm alle typischen Merkmale der früher beschrie¬ benen, viel kleineren Stücke dieser Art vorhanden sind, was kaum der Fall sein könnte, wenn eine andere als die von einigen Seiten bezweifelte organische Herkunft des Fossils in Frage käme. Der erwähnte Steinbruch liegt in den Oberkoblenzschichten. . Spirophyton helix Spriestersbach. Taf. 2, Fig. 1, 2. Spirophyton helix Spriestersb., Die Fauna der Remscheider Schichten. Abh. der Kgl. Preuß. Geol. Landesanst., N. F., H. 58, S. 11, Taf. I, Fig. 1, 2. Das a. a. 0. Fig. 2 abgebildete Original war seinerzeit bei dem Präparieren quer durchgebrochen. Der untere Teil konnte daher 1 Neue Folge. Heft SO. 2 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen unbeschadet zu weiteren Untersuchungen gebraucht werden und wurde zu diesem Zwecke längs (in der Richtung der Spindel) angeschliffen. Dabei ergab sich das hier Taf. 2, Fig. 1 wieder¬ gegebene Bild. Die tellerartig übereinander geschichteten dunklen Ringsegmente sind die Schnitte der einzelnen Windungen, die durchschnittlich eine Dicke von 2 mm besitzen. Die Spindel selbst ist bei dem etwas schräg geführten Schliff nur in dem unteren Viertel angeschliffen; es muß hierbei jedoch hervor¬ gehoben werden, daß unter der Spindel in Wirklichkeit nur die Ausfüllung eines inneren Hohlraumes zu verstehen ist, der entweder als Kanal das ganze Fossil durchzog oder wie bei einem Korkzieher durch die nach innen nicht dicht aneinander schließenden Windungen gebildet wurde. Das umgebende Gestein besteht aus Ton- und Sandschlieren, die auch die Zwischenräume der Windungen ausgefüllt haben. Das Füllmaterial des inneren Hohlraums ist stets deutlich gegen die Schlieren abgesetzt, es scheint also nicht mit diesen von der Seite, sondern von oben eingedrungen zu sein, was für die erste der beiden eben an¬ geführten Möglichkeiten, d. h. für das Vorhandensein eines Kanals spricht. Unter der Lupe bemerkt man sowohl bei diesem als auch dem Fig. 2 abgebildeten Stück auf der Schnittfläche der Win¬ dungen zahlreiche unregelmäßige, etwa halbkreisförmige Linien, die wie Glieder einer Kette aneinandergereiht bezw. ineinander¬ geschachtelt sind (cf. Fig. 1 a). Die offene Seite der Halb¬ kreise ist nur am linken Rande nach links, im ganzen übrigen Teil nach rechts (vorwärts) gerichtet. Ihre Zahl beträgt ca. 27 — 30 auf 1 cm Peripherielänge. Auf einem senkrecht zur Spindel geführten Querschliff be¬ merkt man unter der Lupe zahlreiche, etwas unregelmäßige, gekrümmt-radiale Linien, die der Oberflächenskulptur ähneln und nach außen wahrscheinlich mit dieser, nach innen jedoch mit den eben beschriebenen Halbkreisen in Verbindung stehen. Das Ganze macht den Eindruck einer sehr feinen, etwas unregel¬ mäßigen inneren Kammerung ; ich muß es jedoch den Unter- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 3 suchungen eines Spezialisten überlassen, festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine solche handelt. Jedenfalls dürfte es aber mit Hilfe dieser inneren Struktur gelingen, die Zweifel an der organischen Natur von Spiro¬ phyton endgültig zu beseitigen. Spirophyton iniiiusculum Spriestersb. Spirophyton minusculum Spriestersb., Fauna der Remscheider Schichten, S. 12, Taf. I, Fig. 4, 5. Diese kleinste unserer Spirophytonarten ist in dem ganzen Gebiet des Lenneschiefers von den Oberkoblenzschichten bis ins höhere Mitteldevon verbreitet und kommt, besonders in den Rem- scheider Schichten, oft in erstaunlicher Häufigkeit vor. Manche Bänke und zwar immer von Schiefern oder Grauwackeschiefern, niemals von Grauwacken, sind, soweit man dieselben im Stein¬ bruch oder im Gelände verfolgen kann, geradezu von ihnen erfüllt. Dabei steht immer in großer Regelmäßigkeit ein Exem¬ plar neben dem anderen, so daß eine handgroße Platte oft ein Dutzend und mehr Exemplare birgt. Ich habe solche Bänke im Laufe der letzten Jahre in der Gegend von Remscheid, Elber¬ feld, Wipperfürth, Meinerzhagen und Bensberg immer in der gleichen Ausbildung beobachten können. Wenn das Gestein etwas angewittert ist, kann man die dünnen, leicht ausbrechenden Windungen eine nach der anderen wie kleine flache Schalen herausheben. Der Gedanke an einen Spirophytonrasen drängt sich dabei geradezu tauf (ohne daß mit diesem Ausdruck die pflanzliche Natur des Fossils betont werden soll). Es ist zwar von mehreren Seiten die organische Natur von Spirophyton über¬ haupt bestritten und seine Entstehung durch Druck- oder Stru- delungs Vorgänge zu erklären versucht worden. Wenn man je¬ doch diese, selbst bis auf die Größe überraschend gleichmäßige Ausbildung der zahllosen Exemplare dieses Fossils an so weit auseinanderliegenden Fundpunkten beobachtet, muß man eine solche Erklärung auch ohne Kenntnis der bei der vorhergehenden Art beschriebenen inneren Struktur ablehnen. 1* 4 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Murchisonia acutecarinata n. sj>. Taf. 1, Fig. 2 — 2 c. Gehäuse turmartig verlängert, mittelgroß bis groß, mit ca. 12 — 15 Umgängen. Der Seitenwinkel beträgt ca. 22°, die Höhe jedes Umganges verhält sich zur Breite wie 1:2,3. Die einzelnen Umgänge sind durch einen hohen und scharfen Kiel in zwei ungleiche Teile geteilt, von denen der untere etwas mehr als doppelt so hoch ist als der andere. Beide sind schwach konkav und biegen in schmaler Wölbung zu der scharf ein¬ geschnittenen Naht um. Das breite Schlitzband ist durch zwei lineare Spiralrippen begrenzt, zwischen denen der Kiel mit schwach konkaven Seitenflächen scharf heraustritt. Die Skulptur besteht aus vielen zarten, hier und da schwach gebündelten Anwachslinien * sie streben von beiden Seiten in sanfter Biegung nach rückwärts auf das Schlitzband zu, das sie in derselben Richtung überqueren, um auf dem Kiel in scharfem Winkel zusammenzustoßen. Auf dem glatten Steinkern ist der Kiel durch eine schmal gerundete Kante markiert, in welcher die abgeflachten Seiten¬ teile in einem Winkel von ca. 100° Zusammenstößen. Unsere Art ist am nächsten mit M. Losseni KaySEB (Fauna des Hauptquarzits usw., S. 15, Taf. 8, Fig. 9) verwandt. Auch sie besitzt einen scharf markierten Kiel, der jedoch in der Mitte des Umganges liegt und infolge der schwächeren Wölbung der Seitenflächen weniger scharf heraustritt. Das Schlitzband ist bei ihr schmaler, und es fehlen ihr die dasselbe bei unserer Art begrenzenden Spiralrippen. Dasselbe gilt von der mit jener nahe verwandten M. angulata Phil. (AbCHIAC and VEBNEUIL in SEDGWICK and MüBCH., Older or palaeoz. deposits etc., S. 356, Taf. 32, Fig. 7) aus dem Stringocephalenkalk von Bergiscli- Gladbach. Yorko m m e n : Steinbruch an der Neyetalsperre : Rem- scheider Schichten. Nicht selten. In einem ungefähr handgroßen Gesteinsstück von dort liegen die Abdrücke von zehn Exem¬ plaren der Art. Sammlung des Yrerfassers. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 5 ? Cyrtoceras sp. Taf. 2, Fig. 3. Das allein vorliegende, hier abgebildete Original ist als Skulptursteinkern erhalten, doch läßt ein seitlicher Anschliff Spuren einer Kammer ung erkennen, so daß das Stück, das man mit manchen weitmundigen Capuliden vergleichen könnte, wohl zu Cyrtoceras gestellt werden muß. Die Mündung des gekrümmten Gehäuses ist elliptisch mit einem Längs- und Querdurchmesser von 67 : 50 mm, die Seiten¬ höhe beträgt am äußeren Rand 40, am inneren 20 mm und die beiden Durchmesser an der Abbruchstelle der Kammern 25 und 20 mm. Es verbreitert sich also ungewöhnlich rasch, und die Länge ist im Verhältnis zur Dicke geringer, als das im all¬ gemeinen bei Cyrtoceras zu sein pflegt. Die Kammern scheinen sehr niedrig zu sein, die Lage und Gestalt des Siphos ließ sich nicht feststellen. Der Mündungsrand ist an der äußeren Seite schwächer, an der inneren stärker rück¬ wärts geschwungen. Die Skulptur besteht aus zerstreuten, hier und da fetwas kräftiger heraustretenden Anwachslinien. Das Stück, das ich wegen der mangelhaften Erhaltung der Einzelheiten nicht benenne, hat ziemlich große Ähnlichkeit mit einem Cyrtoceras ? sp., den KAYSER in seinen »Ältesten Devon- Ablagerungen des Harzes«, Taf. 13, Eig. 2, abgebildet hat!. Auch bei ihm wird die »rasche Breitenzunahme« besonders her¬ vorgehoben. Der Querschnitt ist bei ihm quer-, bei unserem Stück längselliptisch. Vorkommen: Bruchertalsperre bei Wipperfließ im oberen Wuppertal; Remscheider Schichten. Außer dem vorliegenden * Stück haben sich in den Remscheider Schichten bis jetzt nur noch bei Olpe zwei Reste von Cephalopoden, und zwar eines Cyrtoceras und eines Orthoceras, gefunden. 6 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Discina circumcincta n. sp. Taf. 2, Fig. 4, 4a. Von dieser anscheinend äußerst seltenen Art besitze ich nur das abgebildete doppelklappige Original. Es ließ sich leider nicht aus dem Gestein herauspräparieren; doch lassen die am linken Unterrand sichtbaren Reste des Abdrucks der Gegen¬ klappe erkennen, daß diese ebenfalls flach gewölbt war und Radialstreifung besaß. Schale groß, elliptisch, die beiden Durchmesser 65 und 50 mm, flach, nur der zentrale Wirbel stärker, flachkonisch mit konkaven Seitenflächen heraustretend. Vom Wirbel aus zieht eine schmale, stark vertiefte Furche in der Richtung der Längsachse bis zur Hälfte der Schale hinab, wo sie unter der Kalkschicht verschwindet. Sie macht mehr den Eindruck einer durch Verdrückung hervorgebrachten Falte als einer Stiel¬ öffnung. Die Schale besteht, soweit sie noch erhalten ist, in der Hauptsache aus schwarzglänzender, etwas faseriger Hornsubstanz. Darüber lag eine zweite Schicht aus porzellanglänzendem blau¬ weißem phosphorsaurem (?) Kalk, von der jedoch nur noch zerstreute Reste erhalten sind. Die Skulptur besteht aus sehr zahlreichen und feinen Radialrippchen (ca. 20 auf 1 cm), die jedoch nur bei der Kalk¬ schicht ausgebildet sind und nicht auf die Hornschicht hin- untergreifen. Außerdem ist die ganze Schalenoberfläche in un¬ regelmäßige konzentrische Wülste gefaltet, die nach dem Wirbel zu allmählich schwächer werden. Die ebenfalls aus den Remscheider Schichten stammende D. simplicistria Fuchs ist viel kleiner und hat eine andere Skulptur. Dagegen hat KAYSER aus den Siegener Schichten zwei Arten beschrieben, D. siegenensis und anomala , die fast ebenso groß werden und auch radial gestreift sind. Die! Streifung ist jedoch viel feiner, »erst unter der Lupe sichtbar«, und beiden fehlen die konzentrischen Wülste. ’) E. Kayser, Beiträge zur Fauna der Siegenschen Grauwacke. Jahrb. der Kgl. Preuß. Geol. Landesanst, 1890, S. 96 ff, aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 7 Vorkommen: Kleiner Steinbruch ca. 200 m unterhalb der Neyetalsperre 5 Remscheider Schichten. * Spirifer crassifulcitus n. sp. Taf. 2, Fig. 5 — 8, Taf. 3, Fig. 1 — 9. Schale im Umriß gerundet dreieckig, mehr oder weniger in die Breite gezogen; größte Breite im Schloßrande. Die mäßig gewölbte, nur an der Spitze zuweilen schwach hakenartig gekrümmte Area der Ventralschale erreicht mittlere Flöhe. Sie ist sehr stark, oft bis in die Rand ebene übergebogen und scharfkantig begrenzt. Der allmählich breiter werdende Sinus ist im Grunde scharf gewinkelt. Später ver¬ flacht er etwas mehr und erreicht am Rande die Breite der nächsten 7 — 8 Rippen. Nach vorn läuft er in eine lange, wenig verschmälerte Zunge aus. Sehr charakteristisch ist die Ausbildung des Steinkernes dieser Klappe, die vor allen Dingen durch die außergewöhnliche Verdickung der Zahnstützen auffällt. Diese bilden anfangs breite, ganz allmählich schmaler werdende I^eile, die sich bis über das O 1 erste Schalendrittel hinaus erstrecken. Mit zunehmendem Alter verflachen dann die seitlichen Wirbelpartien des Steinkernes in¬ folge der fortschreitenden Schalenverdickung mehr und mehr, der Schnabel tritt immer stärker heraus und nimmt die Gestalt eines fast regelrechten Muskelzapfens an. Selbst die bekannte Querstreifung fehlt bei manchen Stücken nicht. Auf seinem Grunde trägt er eine deutlich ausgeprägte flache Leiste, die einer medianen inneren Falte entspricht; äußerlich ist diese nicht zu bemerken. Soviel mir bekannt ist, war DREVERMANN1) der erste, der diese, von ihm besonders bei Spirifer primaevus Stein, be¬ obachtete verschiedenartige Ausbildung der Zahnstützen als * Wachstums- bezw. Alterserscheinungen angesprochen und der versucht hat, eine derartige Altersreihe durch Nebeneinander- 0 Drevermann, Die Fauna der Siegener Schichten von Seifen. Paläonto- graphica 1904, Bd, 50, S. 246, Taf. 29, Fig. 1 — 5, 8 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen stellen mehrerer, gradweise voneinander abweichender Stücke praktisch zu demonstrieren. Zu einem ähnlichen Ergebnisse kam später ASSMANN1) bei der Bearbeitung von Sp. fallcix Giebel, und auch bei der hier vorliegenden Art war es nicht schwer, eine solche Reihe zusammenzustellen (Taf. 3, Eig. 1 — 6). Man wird jedoch bei dem Betrachten derselben leicht die Beobachtung machen können, und das ist auch bei den Reihen der beiden vorgenannten Autoren der Fall, daß die Exemplare mit relativ schwachen Zahnstützen durchaus nicht immer kleiner sind als solche mit Muskelzapfen, ja daß nicht selten sogar das Gegenteil der Fall ist. Bei manchen Stücken scheint es also auch im höheren Alter nicht zur Ausbildung eines Muskelzapfens zu kommen, so daß sie gleichsam im Jugendstadium stehen bleiben, während bei anderen die Verdickung der Schale schon recht früh eintritt. Diese auffällige Verschiedenheit ist deshalb von so großem Interesse, weil sie anscheinend nicht allein durch ontogenetische, sondern auch durch phylogenetische Momente hervorgerufen wird, insofern wir es hier sehr wahrscheinlich mit den ersten Stadien der Abspaltung einer neuen Art zu tun haben, als deren End¬ produkte sich zwei Formen ergeben werden, von denen die eine normale, ß mn auch sehr kräftige Zahnstützen und die andere einen Muskelzapfen aufweist. Ganz außer Betracht kann hierbei bleiben, ob in unserem Falle 'eine derartige Weiterentwicklung später tatsächlich erfolgt ist. Solange sie sich jedoch, wie das hier der Fall ist, nicht auch auf andere Schalenteile erstreckt und vor allen Dingen die äußere Form der Schale ganz unberührt läßt, scheint es mir nicht angebracht, die beiden Formen von¬ einander zu trennen. Der schmalgerundete Sattel der Dorsalschale tritt kräftig über die Seitenteile heraus und fällt mehr oder weniger ]) Assmann, Die Fauna der Erbsloch-Grauwacke bei Densberg im Keller¬ wald. Jahrb. d. Kgl. Preuß. Geol. Landesanst. 1910, Bd. 31, H. 1, S. 138, Taf. 6, Fig. 5 — 9. ans dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 9 steil gegen sie ab. Es kommen indessen auch Exemplare mit niedrigerem, mehr gerundetem Sattel und solche mit gewinkelter , First vor, was jedoch zum Teil auf Verdrückung zurückzuführen sein dürfte. Am Vorderende ist er durch die herumgreifende Zunge des Sinus mehr oder weniger verkürzt. Die Zahl der Rippen schwankt zwischen 12 und 16. Sie sind stumpfkantig und durch schmale Zwischenräume getrennt. Die zarten Anwachslinien werden im unteren Schalenteil kräf¬ tiger. Außerdem ist die Oberfläche mit vielen zarten, etwas unregelmäßigen Papillen besetzt. In der Form der Zahnstützen besitzen manche Exemplare unserer Art eine recht große Ähnlichkeit mit Sp. subcuspidatus var. lateincisa SCUPIN. Bei der letzteren ist jedoch die Area viel weniger übergebogen, und Sinus und Sattel sind wie bei Sp. subcuspidatus flach. Die schmalere, mehr in die Länge gezogene Varietät, die durch Übergänge mit der Hauptform verbunden ist, erinnert im Umriß und der durchweg etwas geringeren Rippenzahl an Sp. ostiolatus SCHLOTH. Dieser unterscheidet sich vor allen Dingen durch die niedrigere Area, den flacheren Sinus und Sattel und die andersgestalteten Zahnstützen. Sie sind blattartig dünn, und der langelliptische Schnabel tritt nicht übe ’.ie Seiten¬ teile heraus. Da die Angaben SCUPIN s damit nicht ganz über¬ einstimmen, habe ich einen künstlichen Steinkern, den ich der Freundlichkeit des Herrn DOHM-Gerolstein verdanke, mit ab¬ bilden lassen (Taf. 4, Fig. 1). Vorkommen; Wipperfließ; Niedergenkel; Remscheider Schichten. Häufig. Sammlung des Verfassers. Spirifer sp. aff. crassifiilcitus n. sp. Taf. 3, Fig. 10. Eine ungewöhnlich hoch gewölbte, im Umriß stark gerundete Form mit einer mittelhohen, stark gekrümmten und bis in die Randebene übergebogenen Area. 10 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Der kräftig heraustretende Muskelzapfen bildet ein fast gleichseitiges Dreieck mit scharf zulaufender Spitze und durch eine schwache, winklig gebrochene Furche begrenzter Basis. Auf dem sehr flachen Grunde liegt eine kurze mediane Leiste ; die untere Bandpartie ist durch zahlreiche Furchen zerschlitzt. Die seitlich des Muskelzapfens gelegene Wirbelgegend ist bei dem allein vorliegenden Steinkern ganz abgeflacht. Trotzdem ist auch hier, wie bei Sp. crassifulcitus , der innere Band der Zahn¬ stützen noch durch eine scharfe Furche auf jeder Seite des Muskelzapfens markiert ; dieser geht also nicht, wie z. B. bei Sp. Hercyniae und seinen Verwandten, dachartig abfallend ohne scharfe Grenze in die Seitenteile über. Gerade dieses Merkmal hat mich veranlaßt, das Stück in die Nähe von Sp. crassifulcitus zu stellen, auf den auch der ganze Schalenbau hinweist. Es ist nicht ausgeschlossen, daß er hierbei als das letzte Glied des einen Zweiges der vorher besprochenen Entwicklungsreihe auf¬ zufassen ist, zu dem die Bindeglieder vorläufig noch fehlen. Der Sattel ist sehr flach und breit, die sehr lange Zunge am Bande breit gerundet. Auf jedem Seitenteil liegen zirka zehn Bippen. V ork o m m e n : Wipperfließ ; Bemscheider Schichten. Sammlung des Verfassers. Gruppe des Spirifer excavatus Kayser. Zu dieser Gruppe gehören Formen, deren Sattel durch eine breite, sinusartig vertiefte Medianfurche ausgehöhlt ist. Die einfachste hierhergehörige unterdevonische Art ist bis jetzt nur durch das bei KAYSER (Älteste Devonablagerungen des Harzes, Taf. 23, Fig. 6) abgebildete doppelklappige Exemplar vom .Klosterholz vertreten, das KAYSER selbst zu seinem Sp. excavatus stellt, von diesem aber getrennt werden muß. Es unter¬ scheidet sich von ihm, wie schon SCUPIN zum Teil hervor¬ gehoben hat, durch die stärkere Wölbung, den sehr viel rascher an Breite zunehmenden Sattel und die geringere Bippenzahl, die jederseits nur fünf beträgt. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 11 Daran an schließt sich der breitere Sp. excavatus KAYSER mit sehr niedrigem, allmählich an Breite zunehmendem Sattel ' und größerer Rippenzahl, von denen jederseits 8 — 9 vorhanden sind. Beide Arten stammen aus dem tiefen Unterdevon des Harzes, die letztere ist nach SCUPIN auch aus den Siegener Schichten von Seifen und Belgiens bekannt. Als jüngste und extremste Form kommt die nachstehend beschriebene neue Art, Sp. dorsocavus, aus der Cultrijugatus- zone des Lenneschiefers hinzu, die eine noch stärkere, oft flügel- artige Querausdehnung, einen steil und kräftig heraustretenden Sattel und größere Rippenzahl, 12 — 20 jederseits, auf weist. Spirifer dorsocavus n. sp. Taf. 4, Fig. 2 — 6. Schale flach oder mäßig gewölbt, mehr oder weniger, teilweise flügelartig, verbreitert, zwei- bis viermal so breit als lang. Größte Breite im Schloßrand gelegen, dessen Enden stets in eine scharfe Spitze ausgezogen sind. Der anfangs sehr schmale Sattel nimmt gleichmäßig und ganz allmählich an Breite zu, die am Unterrande ungefähr der¬ jenigen der nächsten fünf Rippen entspricht. Er ragt nicht sehr hoch, aber immer deutlich und mit steilgestellten Begrenzungs¬ flächen über die Seitenteile heraus. Die Aushöhlung der Sattel¬ first beginnt schon am Schloßrand und nimmt ebenfalls ganz allmählich an Breite und Tiefe zu. Die dabei entstehenden, beiden Sattelrippen sind kaum schmaler als die Rippen der Seitenteile. Die Area der Stielklappe ist mittelhoch und fast senk¬ recht gestellt, der Wirbel etwas stärker übergebogen. Der flach¬ gerundete Sinus ist schon am Wirbel ziemlich breit und endigt * nach unten in eine lange und etwas verschmälerte, zum Sattel der Dorsalschale hinübergreifende Zunge. Die bei älteren Exem¬ plaren am Wirbel schwach keilförmig verdickten Zahnstützen verlaufen geradlinig in der Richtung des zweiten Rippenzwischen¬ raumes und biegen am Ende zuweilen in einer kurzen Eurche 12 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen nach innen um. Der Schnabel ragt nur ganz schwach oder gar nicht über die Seitenteile heraus. Die Zahl der Rippen beträgt jederseits 12 — 16, geht je¬ doch bei den extremsten Formen bis auf 20 hinauf. Sie sind dachförmig, schmal gerundet und durch schmale Zwischenräume getrennt. Außerdem liegen auf der Schalenoberfläche außerordent¬ lich zarte, etwas unregelmäßige Radiallinien, die jedoch nicht über die schwachen Absätze der Anwachslinien hinübergehen und besonders auf Sinus und Sattel mit sehr vielen feinen, unregel¬ mäßig zerstreuten Dornen besetzt sind. Sp. dorsocavus kommt mit zahlreichen anderen Ober- koblenzfossilien, von denen er das häufigste ist, in einem stark kalkigen Schiefer vor, der bei Wildenkuhlen an der Straße von Bahnhof Kierspe im Vollmetal nach Rönsahl in mehreren Brüchen aufgeschlossen ist und in engem Verband mit einer mehrere Meter dicken Bank eines unreinen Kalkes steht, der in den betreffenden Brüchen gewonnen wurde. Beide Schichten¬ folgen gehören der Cultrijugatuszone an. Sammlung der Geol. Landesanstalt (leg. A. FUCHS) und des Verfassers. Gruppe des Spirifer Bischof! A. Roemer. Trotzdem von fast allen unterdevonischen Arten dieser Gruppe typische Vertreter schon seit langem bekannt sind, bietet ihre genaue Abgrenzung gegeneinander auch heute noch recht große Schwierigkeiten, ja es scheint fast, als ob die Unsicherheit größer würde, je mehr Material im Laufe der Zeit von ihnen bekannt wird. Das hat erstens seinen Grund darin, daß fast alle Arten an und für sich eine ungewöhnliche Variabilität zu besitzen scheinen, die eine so erstaunliche Fülle von verschie¬ denen Formen hervorgebracht hat, daß in der darauf bezüg¬ lichen umfangreichen Literatur kaum zwei Stücke derselben Art zu finden sind, die einander wirklich gleichen, und die Aus¬ nahmen oft fast zur Regel werden. Hinzu kommt, daß ihre Berippung erst mit zunehmendem aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 13 Alter typische Form annimmt, während jüngere Exemplare ver¬ schiedener Arten sich oft vollständig gleichen. Bei älteren Stücken dagegen verdickt sich die Schale zuweilen im Inneren so stark, daß ein Teil der Rippen und dabei natürlich in erster Linie der schwächeren Spaltrippen obsolet wird. Manche Steinkerne nehmen dadurch ein derart greisenhaft verändertes Aussehen hat, daß sie ohne den zugehörigen Abdruck ein ganz verändertes Bild ergeben. Alle diese Umstände haben ein sehr störendes Ineinander¬ fließen der verschiedenen Arten zur Folge und erschweren ihre Identifizierung ungemein. Ja, es erscheint oft geradezu müßig, derartige zweifelhafte Stücke überhaupt zu besprechen. Sieht man jedoch von ihnen ganz ab und zieht neben der äußeren Form vor allen Dingen ihre geologische Verbreitung in Betracht, so bleibt eine Anzahl deutlich heraustretender und durchaus selbständiger Arten übrig, die sich auf die einzelnen geologischen Stufen in folgender Weise verteilen : Spirifer solitarius Krantz Bischofi A. Roemer Siegener Schichten Unterkoblenzschichten Ob erkoblenzschichten und Cultrijugatuszone » » » » » » Aßmanni n. sp. Trigeri de Verneuil parcefurcatus n. sp. daleidensis Steininger var. Jouberti Oehlert. » Spirifer solitarius Krantz. Taf. 5, Fig. 4, 5. Typus: Drevekmann, Fauna der Siegener Schichten von Seifen usw., Taf. 29, Fig. 8—14. Die Art ist leicht kenntlich an dem sehr breiten, kaum heraustretenden Sattel und Sinus und den groben, wenig zahl¬ reichen Rippen. Diese sind nach DREV ERMANN je einmal nach beiden Seiten gespalten, so daß also Dreibündelung vorherrscht, doch zeigen die hier zum Vergleich abgebildeten Dorsalklappen, daß auch bei dieser Art Zweibündelung auf treten kann. Sinus und Sattel sind mit wenigen groben Spaltrippen bedeckt. Die Art ist auf die Siegener Schichten beschränkt. 14 Nene oder wenig bekannte Versteinerungen Spirifer sp. aff. solitarius Krantz. Von Seifen besitze ich die Dorsalklappe eines durch seine Berippung und den sehr breiten und flachen Sattel an Sp. solitarius erinnernden Spirifers. Er ist jedoch viel stärker quer¬ verlängert, und die Elügelspitzen sind löffelartig verbreitert. Spirifer Bischofi A. Roemer. Typus: Scupin, Spiriferen Deutschlands usw. Ta!. 7, Fig. 1 und 2, non Fig. 3. Drevermann, 1. c. Taf. 29, Fig. 15 — 17. Dienst, Fauna der Unterkoblenzschichten des oberen Bernbachtales usw., Taf. 17, Fig. 11, 12. Sämtliche Seitenrippen, von denen nach den meisten Autoren ca. 10, nach DIENST bis 15 vorhanden sein können, sind un¬ gespalten. Sattel und Sinus sind viel schmaler und höher als bei der vorhergehenden Art. Ungefähr von der Schalenmitte ab, zuweilen noch früher, spaltet sich auf jeder Seite des Sattels eine schmalere Rippe ab, die später noch einmal dichotomiereu kann: stets bleibt dabei aber eine breite, ungeteilte mittlere Rippe bestehen, die keine mediane Einsenkung aufweist, wie sie bei den anderen Arten vorkommt. Auf den Seitenflächen des Sinus liegen dementsprechend je eine, im Alter zuweilen zwei Rippen. Die Art hat ihre Hauptverbreitung in den Siegener Schichten, geht aber nach ASSMANN (Eauna der Erbslochgrauwacke usw., S. 144) und DIENST auch in das tiefste Unterkoblenz hinauf. In bezug auf Sp. Bischofi var. paucicosta SCUPIN stimme ich WALTHER (Unterdevon zwischen Marburg und Herborn usw., S. 54) und DREVERMANN 1. c. S. 252 bei, wenn sie die Stücke von Sp. Bischofi abtrennen, bezw. zu Sp. daleidensis stellen. Die Zahl der sehr groben Rippen (jederseits 7 — 8, nicht etwa 5, wie SCUPIN angibt) und der breitgewölbte Sattel mit langer Medianeinsenkung deuten auf den letztgenannten hin, ebenso das jüngere geologische Alter. Nach der Schalengröße und der ver¬ waschenen Sattelberippung handelt es sich bei beiden Stücken um sehr alte Tiere, bei denen das Schaleninnere in der oben geschilderten Weise verändert ist. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 15 Spirifer Trigeri de Yerneuil. Typus: Tchihatcheff, Devonien inferieur de l’Asie Mineure, Taf. 21, Fig. 1. Barrois, Terrains anciens des Asturies etc., Taf. 10, Fig. 6. Beclard, Spiriferes du coblenzien beige, Taf. 15, Fig. 3. Dienst, 1. c. Taf. 18, Fig. 1 — 5. Sämtliche Seitenrippen wie bei Sp. Bischof i ungespalten, aber feiner und wesentlich zahlreicher, 14 — 17 nach MaillilüX (Spiriferes du devonien de Belgique, S. 369), 16 — 18 resp. 22 bei DIENST, 20 — 25 bei Barrois. Sattel und Sinus sind breiter und flacher und reicher berippt, 6 — 7 Hippen bei MaillaüX, 8 — 10 bei BARROIS. Sie gehen zum größten Teil schon vom Wirbel aus und dichotomieren nur ausnahmsweise ; in der Regel nur die äußerste Rippe auf jeder Seite von der Mitte ab. Sp. Trigeri ist aus dem rheinischen Devon bis jetzt nicht bekannt. Im Kellerwald und der Gegend von Marburg kommt er im tiefsten Untercoblenz, in Belgien in dem gleichaltrigen Hunsrückien vor. In der Kalkfacies Spaniens geht er bis in das untere Eifelien hinauf. Spirifer daleideusis Steininger. Taf. 5, Fig. 6. Typus: Kayser, FauDa des Hauptquarzits usw., Taf. 16, Fig. 10. Maillieux, 1. c. S. 364, Fig. 26, 26 a, 27. Auf jedem Elügel liegen 6 — 10 sehr kräftige, an Sp. solitarius erinnernde Rippen, von denen die Mehrzahl schon in der Nähe des Wirbels zu dichotomieren beginnt. Dabei kommt Drei- und Zweibündelung vor, die regellos nebeneinander auf- treten. Die Sattel- und Sinusberippung scheint sich in ähnlicher Weise wie bei Sp. parcefurcatus zu vollziehen, doch sind auch hier die Rippchen grober. Spirifer Jouberti OEHLERT ist als V arietät von Sp. dalei- densis aufzufassen, die ihn im westeuropäischen Devon zu er¬ setzen scheint und sich von der Hauptart nur durch die feinere und zahlreichere Berippung unterscheidet. Sp. daleidensis ist in fast allen Oberkoblenzgebieten in mehr oder weniger typischen Exemplaren vertreten und geht, auch in die Cultrijugatuszone hinauf. 16 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Spirifer Aßmanni n. sp. Der durch steile, fast senkrechte Seitenflächen begrenzte Sattel ist unberippt und hebt sich stark über die flachen Seiten¬ teile heraus. Auf ihnen liegen ca. sechs kräftige, teils einfache, teils zwei- und dreigebündelte Rippen. Die Art kommt mit Sp. Bischofi zusammen in der Erbs- lochgrauwacke (tiefstes Unterkoblenz) des Kellerwaldes vor. (Siehe auch S. 19.) Spirifer parcefurcatus n. sp. Taf. 4, Fig. 7 — 14, Taf. 5, Fig. 1 — 3. Spirifer Biscliofi A. Roem. exparte, Scupin, Die Spiriferen Deutschlands, S. 73, Taf. VII, Fig. 3. » aff. Bischofi A. Roem., ebenda S. 74, Taf. VII, Fig. 12a, b. » sp. ebenda S. 77, Taf. VII, Fig. 13, 14a, b. Schale flachgewölbt, in der Jugend halbkreisförmig, im Alter etwas mehr in die Breite ausgedehnt. Die Area der Ventral schale ist niedrig bis mittelhoch, schwach gekrümmt und etwas über den Schloßrand geneigt. Der flachgerundete Sinus beginnt in der Schnabelspitze und nimmt ziemlich rasch an Breite zu, die am Ventralrande derjenigen der ersten 5 — 6 Seitenrippen gleichkommt. Die Zahnstützen sind schwach konvex und divergieren in der Richtung der dritten Seitenrippe. Bei ganz alten Exemplaren laufen sie in eine plötz¬ lich bis zum Sinusrand umbiegende schmale Eurche aus und erstrecken sich ungefähr bis zu einem Drittel der Schalenlänge. Der mittelhohe Sattel ist anfangs verhältnismäßig schmal, nimmt jedoch nach unten rasch an Breite zu. Das wichtigste Merkmal unserer Art besteht in der eigenartig regelmäßigen Berippung, besonders des Sinus und Sattels. SCUPIN hat die unterdevonischen Spiriferen mit Sinus- und Sattelrippen spezifisch derart getrennt, daß er die Stücke mit ungeteilten Seitenrippen zu Sp. Bischofi A. ROEMER, stellt, während er Sp. daleidensis STEININGER diejenigen zuweist, bei denen der größte Teil der Seitenrippen gespalten ist. Beiden gemeinsam ist eine bündelförmige, auf Dreiteilung zurückzuführende Sinus- aus dem rheinischen Devon, besonders aas dem Lenneschieier. 17 und Sattelberippung. Sie entsteht nach KAYSER (Fauna der ältesten Devonablagerungen des Harzes, S. 173) bei Sp. Bischof i in der Weise, daß sich auf der Oberfläche des Sattels zuweilen schon in der Nähe des Wirbels, gewöhnlich aber erst später, in ganz unregelmäßiger Weise bald stärkere, bald schwächere Furchen bilden, wodurch der Sattel gegen den Rand hin mehr oder weniger faltig wird. Nach SCUPIN (1. c. S. 73) löst sich der Sattel bündelförmig, oft ziemlich unregelmäßig in eine Reihe von Rippen auf, und zAvar derartig, daß sich in der Regel zuerst drei Rippen bilden, die sich durch Spaltung weiter vermehren können; die Spaltung selbst ist meist ungleichwertig und betrifft gewöhnlich nur die äußeren Rippen. DREVERMANN beschreibt die Art (1. c. 252) ziemlich eingehend von Seifen. Nach ihm zeigen sich im Sinus zwei einfache Rippen, die sich in geringer Entfernung vom Wirbel einstellen; außer diesen sind nur ganz schwache Spuren weiterer Rippen zu erkennen. Den beiden Rippen im Sinus entspricht am Sattel jederseits eine kräftige Längseinsenkung, die das kielartige Heraustreten des mittleren Teiles zur Folge haben. Von Sp. daleidensis STEIN, sagt SCUPIN S. 75 : Die Sattel¬ rippen zeigen auch hier bündelförmige, auf Dreiteilung zurück¬ zuführende Anordnung, doch scheint die weitere Spaltung ab¬ weichend von Sp. Bischof i mitunter mehr eine gleichwertige, alle drei Hauptrippen gleichmäßig betreffende zu sein. Der Sinus trägt meist drei oder fünf nach den Seiten zu schwächer werdende Rippen. Bei der vorliegenden neuen Art vollzieht sich die allmäh¬ liche Ausbildung der Sattelrippen auf folgende Weise: Auf der First des Sattels liegt eine anfangs schmale, später mehr breit als tief werdende Medianfurche, die ihn von vornherein in 'zwei symmetrische Hälften zerlegt. ' Sie ist immer deutlich entwickelt und erstreckt sich von dem Schloß bis zum Stirn¬ rande. Von jeder der beiden durch sie gebildeten Sattelrippen zweigt sich schon bald am äußeren Steilrand des Sattels eine Rippe zweiter Ordnung ab (I. Teilungsstadium). Von einer Neue Folge. Heft 80. 2 18 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Dichotomie im gebräuchlichen Sinne kann man hierbei — und anscheinend bei der ganzen Gruppe — nicht reden, da die Teilung nicht von der First der Rippen, sondern, je nachdem sie sich auf dem Sattel oder Sinus vollzieht, von der Mitte der äußeren oder inneren Seitenfläche der Hauptrippe ausgeht. Die weitere Entwicklung der Berippung schreitet dann so fort, daß sich nun zuerst von der zuletzt entstandenen Teilrippe (II) und dann von der Hauptrippe (III) je eine schwächere Rippe nach außen abspaltet. Zuweilen läßt sich bei alten Exemplaren noch ein IY. Stadium beobachten, in dem die äußerste Teilrippe noch einmal gespalten ist. Ungefähr von der Schalenmitte ab schiebt sich gleichzeitig in die breite Medianfurche eine schwache unpaare Mittelrippe ein. Auf dem Grunde des Sinus liegt eine unpaare Mittelrippe, die nicht selten schon in der Nähe des Wirbels beginnt. Sie entspricht der Medianfurche des Sattels und spaltet sich in zwei gleichstarke Teilrippen, sobald in jenen die vorerwähnte unpaare Mittelrippe erscheint. Mit der Sinusberippung selbst, die sich immer paarig, d. h. auf beiden Seitenflächen gleichzeitig und gleichwertig vollzieht, hat sie nichts zu tun. Diese beginnt schon sehr früh mit dem Auftreten von jeder- seits einer Rippe, die sich nach innen von der Grenzrippe des Sinus abspaltet. In diesem Stadium, in dem auch die Seiten¬ rippen noch ungeteilt sind, ist unsere Art von Sp. Bischofi nicht zu unterscheiden. Später spaltet sich von der Grenzrippe noch eine zweite und dritte Rippe ab, während gleichzeitig auch die zuerst abgezweigte Rippe noch einmal dichotomiert. Als Endresultat der Spaltung liegen — von der Medianrippe ab¬ gesehen — zehn am Rande fast gleichstarke Rippen auf Sinus und Sattel. Die Seitenteile tragen 12 — -15 Rippen, die seitlich fast ohne Zwischenräume aneinanderstoßen. Sie sind bei dem Ab¬ druck schmal gerundet, auf den Steinkernen scharf dachförmig. In der Regel ist nur die erste von ihnen von der Mitte ab ein¬ mal gespalten, doch finden sich hin und wieder auch Exern- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 19 plare, bei denen die beiden ersten Rippen gespalten sind. Rur selten sind auch bei alten Stücken sämtliche Rippen ungeteilt. Die Skulptur besteht aus vielen sehr schmalen, von den Anwachslinien gleichmäßig abgeschnürten konzentrischen Bändern, deren unterer Rand von ungemein zahlreichen, dorn¬ ähnlich heraustretenden Papillen verziert ist. Zu der vorliegenden neuen Art gehört die bei SCUPIN, Taf. VII, Fig. 3, abgebildete Dorsalklappe aus den Ober¬ koblenzschichten von Waxweiler. Die Zeichnung läßt außer der typisch entwickelten, reichgegliederten Sattelberippung deutlich die Teilung der beiden ersten Seitenrippen erkennen. Damit fällt auch die von SCUP1N angegebene unwahrscheinlich große Verbreitung des Sp. Bischof i vom tiefsten Unterdevon bis zu den Oberkoblenzschichten weg. Ferner gehört die bei SCUPIN, Taf. VII, Fig. 12, abgebildete Ventralschale aus den Oberkoblenzschichten — nicht Stufe des Spirif. primaevus — von Bilstein i. W. hierher und wahrschein¬ lich auch die ebenda, Fig. 13 und 14, als Spirif er sp. abge¬ bildeten beiden Klappen aus den Calceolaschichten von Schmidt¬ heim. Vorkommen: Linke Straßenböschung unter Vorm Busch an der Straße von Kierspe nach Meinerzhagen; Steinbruch bei Weinbach, südwestlich Wipperfürth; Cultrijugatuszone. Stellen¬ weise häufig. Sammlung der Geol. Landesanstalt (Samml. A. FUCHS) und des Verfassers. Spirifer Aßmaiini n. sp. Taf. 5, Fig. 7, 8. Spirifer n. sp. aff. daleidensis Assmann, Die Fauna der Erbsloch-Grauwacke bei Densberg im Kellerwald, Jahrb. der Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt, 1910, Bd. 31, Teil 1, H. 1, S. 114, Taf. 8, Fig. 5. Der Freundlichkeit des Herrn Pastors HEINEESDOEFF-Flber- feld verdanke ich ein Handstück aus der Erbslochgrauwacke, auf dem neben der Stielklappe eines Sp. f ullax Giebel der Abdruck 20 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen einer halben Ventralschale eines anderen Spirifers liegt. Sie gehört zu einer Art aus der Bischofi-Grrappe, die ASSMANN 1. c. als neu beschrieben, aber nicht benannt hat, trotzdem er alle* für eine Abtrennung wichtigen Merkmale hervorgehoben hat. Das Abdruckfragment ergänzt die Angaben ASSMANN s, dem nur ein Steinkern einer Dorsalschale zur Verfügung stand, so glücklich, daß ich mir trotz der Dürftigkeit des Materials er¬ lauben darf, seine Angaben zu ergänzen und die Art nach ihm zu benennen. Ich stelle die Angaben AsSMANN's über die Dorsal¬ klappe voran, da sie durch die Beschreibung der Ventral¬ klappe treffend ergänzt werden: »Stark gewölbt, von quer- elliptischem Umriß. Der gerundete Sattel außerordentlich hoch, von zwei sehr tiefen Furchen begrenzt. Zu beiden Seiten von ihm liegen vier schwach zugeschärfte Kippen, wovon sich die eine oder andere in der Wirbelnähe in zwei oder drei Teile gabelt. Mitten auf dem Sattel zieht sich ein enger Schlitz ent¬ lang, der von einem kräftigen Medianseptum herrührt. Die relativ starke Ausbildung des Septums läßt darauf schließen, daß wir es mit einer senilen Form zu tun haben.« Der Abdruck der Stielklappe ist sehr flach, es ist demnach anzunehmen, daß die Area mindestens mittelhoch war. Von dem Sinus ist leider nur noch ein geringer .Rest in der Wirbelgegend erhalten, doch läßt sich daran erkennen, daß die Seitenwände steil zu dem flachen Grunde abstiegen. Seit¬ lich ist er von einer kräftigen, ungeteilten Rippe begrenzt, die der »sehr tiefen Furche« neben dem Sattel entspricht. Auf sie folgt zuerst eine Doppelrippe, darauf noch eine zweite ungeteilte und dann zwei oder drei dreiteilige Bündelrippen. Die Spaltung beginnt bei allen in gleicher Höhe schon etwas vor der Mitte. Sowohl die Rippen als auch die etwas schmaleren Zwischenräume sind gerundet. Von der Skulptur sind hier und da, besonders am U nterrand, einige kräftige Anwachsbänder zu erkennen, die aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 2 1 sich dachziegelartig übereinanderlegen. Papillen waren anschei¬ nend nicht vorhanden, doch sind hin und wieder — das Ge¬ stein ist stark sandig — Spuren einer undeutlichen Radial¬ streifung zu bemerken. Während nach dem Gesagten die Seitenteile eine sehr charakteristische, an Sp. daleidensis erinnernde Berippung auf¬ weisen, scheint der eigenartig steil und hoch aufsteigende Sattel (und Sinus) unberippt zu sein; wenigstens ist anzunehmen, da die Spaltrippen auf den Seitenflächen des Steinkerns er¬ halten sind, daß auch auf ihm wenigstens Spuren von Rippen zu sehen sein würden, wenn solche überhaupt vorhanden ge¬ wesen wären. Aber selbst in diesem Palle würde er sich von Sp. daleidensis, mit dem er dann am nächsten verwandt wäre, durch den schmalen und hohen Sattel und die wenig zahlreichen Seitenrippen unterscheiden. Spirifer Hercyniae Giebel var. Taf. 5, Fig. 9, Tat. 6, Fig. 1 — 3. S CUTIN 1) hat die schmale, gedrungene Porm des Sp. Her- cyniae als var. primaeviformis abgetrennt, während Dkevee- MANN 2) diese Abweichung nur als Wachstumserscheinungen ansprechen möchte. Die hier beschriebene Yarietät scheint mir die Richtigkeit der Ansicht SCUPIN s zu bestätigen. Ungewöhn¬ lich lang geflügelt, mit dolchartig zulaufenden, ungerippten Spitzen weicht sie so sehr von dem gewöhnlichen Typus und erst recht von primaevifonrtis ab, daß man diese Verschieden¬ heiten unmöglich noch als Wachs tuniserscheinungen deuten kann. Die Stücke bilden vielmehr wohlausgeprägte und an¬ scheinend recht konstante Variationsformen einer stark vari¬ ierenden Art, von welcher die hier abgebildeten Stücke die äußerste Grenze des Breitenwachstums erreicht haben. Bei den untersuchten Stücken verhält sich die Breite zur Länge der ganzen Schale bezw. des Muskeleindrucks wie b Scupin, 1. c. S. 88, Taf. 8, Fig. 3, 10a — e. 2) Drevermann, Fauna von Oberstadtfeld, S. 95. 22 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen 110:18:10 mm 130:23:13 » 140 : 30 : 15 » 160:24:14 » 180 : 40 : 20 » Die Breite beträgt demnach mindestens das Adereinhalbfache der Länge, und der Muskeleindruck ragt durchweg über die Schalenmitte hinaus. Der Sinus ist mäßig tief und entspricht in der Breite mindestens den nächsten vier Kippen. Auf seinem Grunde liegt bei dem Abdruck eine Falte. Die Zahl der Rippen beträgt auf dem Steinkern höchstens 12 jederseits. Sie sind breit gerundet und durch etwas schmälere, gerundete Zwischenräume getrennt. Auf dem Ab¬ druck sind die Rippen noch kräftiger und breiter gerundet und durch im Grunde gewinkelte Furchen voneinander getrennt. Nach den Flügelspitzen hin folgen bei ihm noch 4 — 6 schwächere Rippen, doch ist auch hier das äußerste Flügel¬ drittel unbe rippt. Die d e m S i n. u s b enac h b a r t e R i p p e ist etwas schwächer als die f o 1 £ e n d e n. Neuerdings hat E. ASSELBERGS1) aus den tiefen Siegener Schichten (Hunsruckien inferieur) der Ardennen einen Spirifer paradoxus var. obliqua beschrieben, mit dem der hier abge¬ bildete wahrscheinlich identisch ist. Ich habe mich jedoch nicht entschließen können, die Stücke zu Sp. paradoxus 1 zu stellen, da die vorher genannten Merkmale mehr auf Sp. Hercyniae als auf paradoxus' hinweisen, und es mir im übrigen nach meiner Erfahrung und nach den bezüglichen Literaturangaben sehr fraglich erscheint, ob der letztgenannte überhaupt schon in den Unterkoblenzschichten vorkommt. Aus diesem Grunde halte ich es auch nicht für richtig, daß von manchen Geo¬ logen Sp. Hercyniae als- Sp. paradoxus var. Hercyniae be- !) E. Asselbergs, Bull. Soc. beige de Geol. t. 26, p. 198, Fig. 1 — 3, 1912. — Mem. de l’institut geol. de l’universite de Louvain, t. 1, mein. 1, p. 103, t, III, Fig. 8, 1913. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 23 zeichnet wird; denn es ist ein Unding, wenn eine in älteren Schichten auftretende Form als Varietät (oder besser Mutation) einer jüngeren Art aufgefaßt wird, während nach Lage der Sache doch das Umgekehrte der Fall sein sollte. Y orko m m e n : Reichenberg bei St. Goarshausen, Stein¬ bruch am Uhuhäuschen; Auel, Steinbruch unterhalb des Dorfes; Dillenberger s Mühle im Jammertal bei Nassau, Unterkoblenz¬ schichten. Sammlung der Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt (Samm¬ lung A. Fuchs) und des Verfassers. Aviculopecten tenuistriatus n. sp. Taf. 6, Fig 4, 5, Taf. 7, Fig. 1, 2. Schale gleichmäßig gerundet oder etwas schief nach hinten ausgedehnt, etwas breiter als lang ; die größte Breite ungefähr in der Mitte gelegen. Schloßrand nur wenig kürzer als die größte Schalenbreite. Linke Klappe gleichmäßig flach gewölbt, rechte flach. Wirbel meist vor der Mitte gelegen. Ohren in eine kurze Spitze auslaufend, nicht deutlich gegen die Wirbelpartie abgesetzt ; Vorderohr der rechten Klappe durch einen tiefen und breiten Byssusausschnitt vom Hauptschalen- teil abgeschnürt. Ligament schmal, sehr zart und etwas un¬ regelmäßig gestreift. Die Skulptur ist verhältnismäßig schwach. Sie besteht in der linken Klappe aus 20 und mehr Rippen I. Ordnung, zwischen die sich auf dem mittleren Schalenteil oft schon in der Nähe des Wirbels je eine schwächere, zuweilen haar¬ feine Rippe II. Ordnung einschiebt. Überall übertrifft aber die Breite der Zwischenräume die Rippen- stärke um das Drei- bis Vierfache. Auf den Ohren c ist die Radialstruktur schwächer ; desto deutlicher treten auf ihnen die dichtgedrängten Anwachslinien hervor, mit denen auch die übrige Schale bedeckt ist. In der rechten Klappe sind die Rippen etwas zahlreicher und feiner. Die Art unterscheidet sich durch ihre zarten, Verhältnis- 24 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen mäßig weit auseinanderliegenden Rippen von den übrigen be¬ kannten Aviculopectenarten. Vorkommen: Bahneinschnitt bei Wipperfließ im oberen Wuppertal, Niedergenkel bei Holzwipper: Remscheider Schich¬ ten. An beiden Rundorten nicht allzu selten. Sammlung des Verfassers. Ayiculopecten radiatus Goldf. Taf. 7, Fig. 3, 4. ? Aviculopecten radiatus Goldf., Frech, Die devon. Aviculiden Deutschlands. Abh. z. geol. Spezialkarte v. Preußen, 1891, Bd. IX, Heft 3, S. 19, Taf. I, Fig. 2. Die Beschreibung Brech s ist so kurz, daß sich dadurch kaum ein richtiges Bild der Art ergibt. Ich stelle darum die Hauptmerkmale derselben auf Grund meines ziemlich reich¬ haltigen Materials von Elberfeld hier noch einmal kurz zu¬ sammen. Schale im Umriß gleichmäßig; gerundet oder im unteren O O o Teil schwach nach hinten verbreitert: ungefähr so lang als 7 0 O breit. Linke Klappe in der Wirbelgegend flach gewölbt, nach unten allmählich verflachend, rechte Klappe eben. Die nicht deutlich abgesetzten Ohren zuweilen in eine kurze Spitze aus¬ gezogen. D ie Skulptur besteht in der linken Klappe aus unge¬ fähr 12 mäßig starken Rippen I. Ordnung, auf denen zuweilen eine schwache Knötchenbildung angedeutet ist. In die breiten Zwischenräume schieben sich je eine Rippe II. Ordnung und neben diese auf jeder Seite 1 — 2 Rippen III. Ordnung ein. Auf den Ohren sind die Rippen nur angedeutet oder fehlen ganz. Die ganze Schale ist außerdem mit dichtgedrängten, deutlichen Anwachslinien bedeckt. Die Skulptur der rechten Klappe besteht aus zahlreichen dichtgedrängten, fast gleich starken Radialrippen. Diese geben ihr ein so sehr von der linken Klappe abweichendes Aussehen, daß man eine einzelne rechte Klappe kaum zu unserer Art stellen würde. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 25 Ob Av. eifeliensis Frech (1. c. S. 23 und 162, Taf. I, Fig. 6, und Taf. XYIII, Fig. 2) zu der vorliegenden Art gehört, scheint mir zweifelhaft. Das von ihm hervorgehobene ab¬ weichende Auftreten eines spitzen Hinterflügels dürfte kaum zur Abtrennung einer neuen Art ausreichen, indessen scheint auch die Skulptur durchweg gröber zu sein, und vor allen Dingen fehlen die Nebenrippen II. Ordnung. Die mir vorliegenden zahlreichen, allerdings zum großen Teil nicht gut erhaltenen Exemplare unserer Art stammen von dem Abhang hinter dem Bahnhof Elberfeld-Döppersberg. Leider ist dieser ausgezeichnete Fundort bei dem Umbau des Bahnhofs vollständig zugebaut worden. Das Gestein besteht aus einem milden, ursprünglich stark kalkhaltigen Grauwacken¬ schiefer, der zu den ITonseler Schichten (Oberes Mitteldevon ) gehört. Aus den gleichaltrigen Schichten der Umgegend von Iser¬ lohn erwähnt W. E. SCHMIDT1) nicht weniger als fünf Avi- culopecten-Arten, von denen er zwei, Av. pusillus und Av. teuer, als neu beschreibt. Die erster« unterscheidet sich von den übrigen Arten durch ihre geringe Größe und eine auch in der linken Klappe ungewöhnlich feine Badialskulptur. Dagegen scheint mir Av. teuer zweifelhaft zu sein. Die sehr feine Ba¬ dialskulptur der allein bekannten rechten Klappe und der tiefe Byssusausschnitt sind nach dem vorher Gesagten durchaus nicht ungewöhnlich und gestatten keinen Schluß auf das allein ent¬ scheidende Aussehen der linken Klappe. So lange daher die letztere nicht vorliegt, muß die Art als zweifelhaft gelten. Aviculopecten radiatus Goldf. n. var. liodocostata. Taf. 7, Fig. 5—7. * Aviculopecten radiatus , W. E. Schmidt, a. a. 0. S. 554, Taf. NXI, Fig. 17. Die von W. E. SCHMIDT abgebildete linke Klappe weicht in der Berippung so stark von der eben besprochenen Haupt- b W. E. Schmidt, Der oberste Lenneschiefer zwischen Letmathe und Iser¬ lohn. Inaug.-Diss. Berlin 1906, S. 554. 26 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen form ab, daß ihre Abtrennung geboten erscheint. Die linke Klappe trägt auf dem mittleren Schalenteil 6 — 8 grobe, flach- gerundete Kippen I. Ordnung, deren jede durch mehrere mäßig tiefe Einschnürungen in eine Anzahl perlschnurartig anein¬ andergereihter Knoten aufgelöst ist. Die Zwischenrippen treten gegen sie an Stärke sehr zurück, und die Knotenbildung: ist nur angedeutet oder fehlt ganz. O o In den übrigen Merkmalen stimmt die Varietät mit der Hauptart überein. V orko m m e n : Linke Böschung kurz unterhalb Loh an der Straße von Lüdenscheid nach Herscheid, Lägertal bei Iser¬ lohn; Ilonseler Schichten. Sammlung der Geol. Landesanstalt (leg. W. L. SCHMIDT) und des Verfassers. Limoptera bifida Sandb. n. mut. obscura. Taf. 8, Fig. 1, 2. Diese Varietät kann wegen ihrer kräftigen Berippung keinesfalls zu der am Mittelrhein ebenfalls bis in die Ober- koblenzschichten hinaufgehenden Limoptera semiradiata, Lrecii gestellt werden, mit der sie im übrigen viel Ähnlichkeit hat, sie schließt sich vielmehr in der Skulptur durchaus an die ältere, starkrippige Form aus dem Unterkoblenzporphyroid von Singhofen an. Die Skulptur besteht wie bei der Hauptart aus einfachen und Doppelrippen. Sie variiert nur insofern, als die letzteren durchweg nur auf dem mittleren Teile des Kückens auftreten, während die übrige Schale, einschließlich des Hinter¬ flügels, mit kräftigen, einfachen Kippen bedeckt ist. Die Skulptur der etwas flacheren rechten Klappe stimmt mit der linken überein und ist kaum weniger kräftig. Bei Limoptera bifida springt der Vorderrand dicht unter dem Wirbel energisch und weit vor, so daß er den Eindruck eines etwas nach unten verschobenen Vorderflügels erweckt (cf. FRECH, 1. c. Taf. VI, Fig. 2a. Fig. 2b entspricht in dieser Hinsicht nicht dem bei Singhofen vorherrschenden Typus). Bei « unserer Varietät greift er, wie bei Limoptera semiradiata, erst aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 27 allmählich nach vorn aus. Der Hinterflügel ist bei der Haupt- art stark gewölbt (in der rechten Klappe dementsprechend ein¬ gedrückt), bei der Mutation, wie bei L. semiradiata, flach. V o r k o m m e n : Niedergenkel bei Holzwipper, nicht selten ; Wipperfließ und Neyetalsperre, selten. Remscheider Schichten. Sammlung des Verfassers. * Limoptera semiradiata Frech n. var. obsoleta. Taf. 7, Fig. 8, 9. Limoptera semiradiata , die Frech als jüngere Mutation von L. bifida SüBG. auffaßt, besitzt im Gegensatz zu dieser eine sehr viel schwächere, verwaschene Radialskulptur, die sich in den meisten Fällen nur bis zur Schalenmitte erstreckt, im. Alter also obsolet wird. Es ist nicht zu verkennen, daß sich auf diese Weise die allmähliche Ausbildung einer neuen, ungerippten Form vorbereitet, als deren Endprodukt viel¬ leicht die vorliegende, mit der Hauptart zusammen Vorkom¬ men de neue Varietät angesprochen werden kann. Die Skulptur besteht bei ihr nur aus schwachen Anwachslinien, Radialrippen fehlen. Der Vorderrand springt dicht unter dem Wirbel plötz¬ lich so weit vor, daß der Wirbel wie bei L. bifida fast in die Mitte gerückt ist. Nach unten weicht er dann allmählich wieder zurück, wobei ihm der Hinterrand in derselben Rich¬ tung folgt. Die Gestalt wird dadurch schiefer als bei der mehr gerundeten Hauptart. Die bei FRECH, Taf. V, Fig. 3 und 8, abgebildeten Übergangsformen besitzen einen ähnlichen Umriß, weisen jedoch in der Wirbelgegend noch schwache Rad ia lsku lp t u r auf. V o r k o m m e n : St. Johann ; untere Koblenzschichten. Sammlung des Verfassers. Pterinaea lineata Goldf. n. mut. irregularis. Taf. 8, Fig. 10, Taf. 9, Fig. 1 — 4. Der Umriß von Pterinaea lineata Gdf. schwankt bei den verschiedenen Exemplaren recht, stark. In der Regel sind sie ungefähr so lang als breit, doch kommen auch in der O O Gegend von Coblenz, woher die Art vorzugsweise bekannt 28 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen ist, nicht selten Exemplare vor, die länger sind als breit. Bei der sauerländischen Varietät ist das letztere die Regel,, und zwar verhält sich bei den mir vorliegenden, vollständig erhaltenen Klappen die Länge zur Breite (des Schloßrandes) wie 55:75 mm 65 : 95 ». 52 : 85 » 45 : 80 » 50 : 95 » Die letzterwähnten Stücke sind also fast doppelt so lang als breit. Dabei hatte die Schale, wie aus dem Verlauf der Anwachslinien hervorgeht, bis zur Mitte normalen Umriß, und erst von da an wuchs sie nur noch in die Länge, während sich am "Vorder- und Hinterrand die Anwachslinien dicht blätterig auf einanderlegen. Das Vorderohr ist nur angedeutet, und auch das kaum ab- gesetzte Hinterohr ragt nicht so weit vor als der im unteren Teil rückwärts ausladende Hinterrand. Bemerkenswert ist ferner bei allen Stücken die Breite des Ligamentbandes und der Schloßplatte. Letztere ist in beiden Klappen durch eine un¬ regelmäßig gekrümmte, im Alter etwas wulstige Leiste abge¬ grenzt, die in der Schalenmitte den sehr großen, ovalen hinteren Muskeleindruck umfaßt. Parallel mit ihr verlaufen ein oder zwei nicht immer deutlich entwickelte Seitenzähne. Schlo߬ zähne sind in der Regel zwei, seltener drei vorhanden. Die Anwachslinien sind sehr kräftig. Die Radialrippen sind auch in der rechten Klappe deutlich, wenn auch schwächer als in der Gegenklappe entwickelt. Nach Frech fehlt Lei Pteri- naea linecita die Radialskulptur in der rechten Klappe, wo¬ durch sie sich von den älteren Pt. expansa MAURER unter¬ scheiden soll. Unsere sauerländische Varietät bildet also in der Berippung ein Mittelglied zwischen den an und für sich äußerst nahe verwandten rheinischen Arten. A or kommen: Wipperfließ; Niedergenkel. Remscheider aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 29 Schichten. An beiden Orten in ungewöhnlich großen Exem¬ plaren nicht selten. Sammlung des Verfassers. Pterinaea dickotoma Krantz. Taf. 8, Fi ff. 3. Pterinaea dickotoma Krantz, Frech, Aviculiden usw., S. 88, Taf. IX, Fig. 16. » » » , Drevermann, Die Fauna der Siegener Schichten von Seifen bei Dierdorf, Palaeontographica 1904, Bd. 30, S. 239. Die hier abgebildete, in meinem Besitz befindliche linke Klappe stammt aus den Siegener Schichten von Seifen bei Dierdorf im Westerwald, das Original von IvRANTZ aus der gleichen Stufe des Menzenberges bei Bonn. Bei dem letzteren ist nach der Abbildung und Beschreibung ERECHs ein für Pterinaea ganz ungewöhnliches, an Actino- clesma erinnerndes spitzes Vorderohr vorhanden, das bei meinem Exemplar fehlt. Bei ihm ist vielmehr die ganze Wirbelpartie wie bei Pt. lineata, nur in noch stärkerem Maße, nach vorn gebogen, wodurch allerdings leicht der Eindruck eines in Wirk¬ lichkeit nicht vorhandenen Vorderohrs hervorgerufen wird. Eine ähnliche Beobachtung scheint auch Drevermann an dem in der Marburger Universitätssammlung befindlichen Exemplar ge¬ macht zu haben; denn er hebt unter anderem »die starke Krümmung des Wirbels nach vorn« als charakteristisches Merk¬ mal hervor. Auf der nach vorn verlängerten Schloßplatte liegen bei dem Steinkern zwei schräg nach vorn gerichtete lange Schlo߬ zähne und vor ihnen je eine ähnlich gestaltete Grube. Das Schloß besteht also in der linken Klappe aus zwei langen und schmalen, nach vorn gerichteten Schloßzähnen, hinter denen je eine Grube für die entsprechenden Zähne der rechten Klappe liegt. Hinzu kommt, der von den beiden genannten Autoren erwähnte Seitenzahn, der bei meinem Stück nicht erhalten ist. Das Ligament ist breit und etwas unregelmäßig gestreift. Muskel eindrücke und Mantellinie sind nicht erhalten. Die Skulptur ist, wie der wohlerhaltene Abdruck zeigt, 30 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen etwas gröber als bei dem Original von KßANTZ. Außerdem liegt auf dem Hauptschalenteil neben jeder Nebenrippe I. Ord¬ nung je eine solche II. Ordnung. Pterinaea gracilis Spriestersb. Taf. 8, Fig. 4 — 6. Pterinaea gracilis Spriestersb., a. a. 0. S. 12, Taf. I, Fig. 6 — 12. Die Art gehört mit in die Reihe der Miniaturformen, an denen die Remscheider Schichten aus der Umgegend von Rem¬ scheid verhältnismäßig reich sind. Daß es sich dabei nicht immer um Artmerkmale, sondern zuweilen um rein lokale ab¬ norme Wachstumserscheinungen handelt, zeigen die hier ab¬ gebildeten, sehr viel größeren Exemplare von Wipperfließ. Da bei den Pterinaeen mit reichgegliederter Skulptur die Rippen ziemlich spät anfangen, stärker zu differieren, ließ sich bei den Remscheider Stücken die Berippung nicht mit der wünschenswerten Sicherheit feststellen, so daß einzelne An¬ gaben der Ergänzung bezw. Berichtigung bedürfen. Die Zahl der Hauptrippen ist geringer, als früher angegeben wurde, sie beträgt auf dem Hauptschalenteil höchstens acht. Die Art zeigt also auch in dieser Hinsicht eine gewisse Übereinstim¬ mung mit Pt. costata, der sie im Schloßbau gleicht. Das Yorderohr ist bei den Originalen sehr groß und die Schale dadurch sehr schief. Später scheint jedoch, wie die hier abge¬ bildeten Stücke zeigen, das Ohr nicht gleichen Schritt mit dem Wachstum der übrigen Schale zu halten, und die anfäng¬ liche Unsymmetrie wird dadurch zum Teil wieder ausgeglichen. Die Art hat sich im Verlauf der letzten Jahre an fast allen untersuchten Fundorten der Remscheider Schichten des Sauerlandes gefunden, so an der Neyetalsperre, bei Wipperfließ, Niedergenkel, Meinerzhagen, Kierspe, Olpe und Kirchhundem. Neuerdings erwähnt W. E, SCHMIDT 1) Pt. costulata A. 0 W. E. Schmidt, Cultrijugatus- Zone und Unteres Mitteldevon südlich der Attendorn-Elsper Doppelmulde. Jahrb. der Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt 1912, Bd. 33, Teil II, H. 2. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 31 R OE MER aus der Cultrijugatuszone von Altenhundem, wobei es sich wahrscheinlich um die vorliegende Art handelt. Wie ich bei der Beschreibung von PI. gracilis hervorgehoben habe, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß sie mit der im Harz vorkommenden Pt. costulata identisch ist. Sowohl von Frech als auch BeüSHAUSEN wurde indessen schon auf die mangelhafte Erhaltung der Harzer Stücke hingewiesen, die eine Vergleichung, besonders des Schlosses, schwierig macht. Solange daher von letzterer nicht besseres Material vorliegt, dürfte es sich, um Irrtümer zu vermeiden, empfehlen, den hier vorgeschlagenen Namen beizubehalten. Pterinaea subtilicosta n. sp. Taf. 8, Fig. 7, 8 u. Taf. 23, Fig. 1, la. Die Art ähnelt in Form und Berippung der vorher¬ gehenden. Der Hauptschalenteil der linken Klappe trägt ebenfalls 6 — 8 Kippen I. Ordnung, die jedoch viel feiner sind als bei jener. Zwischen ihnen liegen 8 — 12 sehr zarte Neben¬ rippen I. bis III. Ordnung, die an Stärke wenig voneinander abweichen. Die ganze Skulptur ist dadurch wesentlich reicher, gleichmäßiger und zarter als bei Pt. gracilis bezw. f asciculata. Das große, durch eine breite Depression abgesetzte Forderohr trägt vier kräftige Radialrippen und das Hinterohr zahlreiche Nebenrippen. Die Anwachslinien treten nur auf den Flügeln stärker heraus. Bei der flachen r e c h t e n K 1 a p p e liegen nur auf dem hinteren Flügel in der Nähe des Schloßrandes einige Radial¬ rippen. Im übrigen ist sie nur mit außergewöhnlich zarten, mit unbewaffnetem Auge kaum wahrnehmbaren. Anwachslinien bedeckt. * Das Schloß besteht in der linken Klappe aus zwei schräg nach vorn gerichteten, dachförmig gestellten Schlo߬ zähnen, welche die Grube für den schwachen Vorderzahn der rechten Klappe einschließen. Hinter ihnen liegt eine zweite, tiefere Grube für den kräftigen zweiten Zahn der rechten 32 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Klappe. Dahinter folgen dann noch einige kürzere oder längere, etwas undeutliche Zahnleisten, die zu den beiden fast wage¬ recht gestellten Seitenzähnen überleiten. Das Ligamentband ist breit und kräftig gefurcht. Unsere Art gehört wie die vorhergehende in die costata- Gruppe, bei der sie durch die geringe Zahl der Hauptrippen und die desto zahlreicheren Nebenrippen eine Mittelstellung zwischen den beiden Hauptvertretern der Gruppe, Pt. costata und jasciculata einnimmt. Von beiden unterscheidet sie sich außerdem durch den Zahnbau. Eine fast ganz mit der unsrigen übereinstimmende Skulptur besitzt Pt. flabella CONRAD (Hall, Palaeont. of New York, 1884, voh V, part. I, Taf. 14, 15, non Taf. 83), bei der nur die starken Radialrippen auf dem Vorderohr fehlen. Etwas stärker weicht dagegen der Zahnbau ab. Während bei unserer Art nur die beiden ersten Schloßzähne selbständiger und kräf¬ tiger heraustreten, besitzt jene, wie Pt. fasciculata, mindestens vier Schloßzähne, die bei manchen Stücken (Taf. 14, Eig. 19 und Taf. 15, Eig. 5) ebenfalls durch verwaschene Zahnleisten mit den Seitenzähnen verbunden sind. Derartige Zwischenzähne, die man eher mit den Reihen¬ zähnen von Actinodesma als mit denen von Pt. ventricosa Golde, in Beziehung setzen kann, treten auch bei anderen Avi- culiden zuweilen auf. Was dort jedoch Ausnahme ist, scheint bei der vorliegenden Art die Regel zu sein; wenigstens sind sie bei allen drei mir zur V erfügung stehenden linken Klappen und einem doppelklapp igen E.xemplar zu beobachten. V orko m m e n : Steinbruch bei Wildenkuhlen an der Straße von Kierspe nach Rönsahl, Cultrijugatuszone. Die Eig. 7 abgebildete linke Klappe liegt mit je zwei Ventral- und Dorsal- schalen des vorher beschriebenen Spirifer dorsocavus auf einem Handstück. Sammlung der Preuß. Geol. Landesanstalt (leg. A. EUCHS) und des Verfassers. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 33 Leiopteria Drevermanui n. sp. Taf. 9, Fig. 5, 6, Taf. 10, Fig. 1. Pterinaea ? n. sp. Drevermann, Die Fauna der Siegener Schichten von Seifen, Palaeontographica, Bd. 50, 1904, S. 239, Taf. 28, Fig. 12, J3. Schale stark gewölbt, im Mittelteil steil nach vorn und hinten abfallend. Umriß in der Jugend fast so breit als lang, im Alter stärker verlängert. Größte Schalenbreite im Schlo߬ rand gelegen. Vorderohr klein, schief-kegelförmig, durch eine kräftige Depression von der übrigen Schale abgeschnürt. Am oberen Ende der Depression liegt die kurze, für Leiopteria charakteristische innere Leiste. Hinterohr flach und verhält¬ nismäßig groß, in eine kurze Spitze ausgezogen. Die Skulptur besteht aus sehr vielen, ungewöhnlich feinen, crenulierten Anwachslinien, ca. 40 auf 1 cm Schalenlänge ! Bei dem Taf. 9, Eig. 5. abgebildeten Exemplar von Unkel werden diese auf dem Hauptschalenteil von verwaschenen Ra¬ dialrippen gekreuzt, die Oberfläche erscheint dadurch sehr zart gegittert. Das Stück erinnert in der Skulptur an die zahl¬ reichen radialgestreiften amerikanischen Leiopterien, die Hall unter dem Namen Äctinopteria zusammengefaßt hat. Bei den rheinischen Leiopterien sind die zackigen Ausbiegungen der An¬ wachslinien fast immer in geraden, radialen Reihen angeordnet, was ebenfalls auf eine Anlage zur Radialskulptur hindeutet. Die Eig. 1 abgebildete Klappe erreicht eine für Leiopteria ganz ungewöhnliche Größe, und auch das typische Vorderohr ist leider nicht erhalten. Die Skulptur stimmt jedoch so sehr mit den übrigen Stücken überein, daß ich keine Bedenken trage, sie ebenfalls zu unserer Art zu stellen. L. Drevermanni ist ohne Zweifel identisch mit einer Pte¬ rinaea? n. sp., die DREVERMANN in seiner Monographie der» Seifener Eauna kurz beschrieben hat. Sie ist nach ihm »äußerlich nicht unähnlich Avicula pseudolaevis OEHLERT, von der sie sich durch ihre Skulptur und ihren schmäleren und stärker gewölbten Mittelteil unterscheidet«. Er stellte die Stücke unter Vorbehalt zu Pterinaea, weil er an einem von ihnen einen Neue Folge. Heft SO. 3 34 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Scliloßzakn und an einem anderen drei schwache, leistenförmige Seitenzähne feststellen konnte. Nach diesen Angaben unterliegt es keinem Zweifel, daß die Stücke zu Leiopteria gestellt werden müssen. Leider sind die in meinem Besitz befindlichen Exemplare sämtlich als Skulpturkerne erhalten, so daß ich den Angaben DREVERMANN s, nach dem ich mir die Art zu benennen erlaube, über den Schloßbau nichts hinzufügen kann. Unsere neue Art unterscheidet sich durch ihre ungewöhn¬ lich feine konzentrische Skulptur leicht von allen übrigen Lei¬ opteria- Arten. Vorkommen: Seifen bei Dierdorf, Unkeler Kaskaden; Siegener Grauwacke. Leiopteria Drevermaniii n. var. longialata. Taf. 10, Fig. 2. Schale mäßig gewölbt, länger als breit, im unteren Teil stärker nach hinten ausgedehnt. Schloßrand sehr lang. Liga¬ mentband schmal. Vorderrand unter dem flachgewölbten Vorder¬ ohr senkrecht hinabsteigend, Unterrand schräg halbkreisförmig, Hinterrand schräg nach vorn zu dem ungewöhnlich langen und schmalen Hinterflügel hinaufziehend. Dicht unter dem schmalen Ligamentband liegt ein langer Seitenzahn. Sonstige innere Merkmale sind bei dem vorlie¬ genden Skulpturkern nicht zu beobachten. Die Skulptur schließt sich durchaus an die der Hauptart an. Sie besteht aus ungewöhnlich zahlreichen und feinen kon¬ zentrischen Anwachslinien, die auf dem Hinterflügel weiter auseinanderrücken und rippenartig verstärkt sind. Auf dem Hauptschalenteil liegen außerdem zahlreiche schwache Kadial- rippen. Da die beiden Klappen von Leiopteria kaum voneinander verschieden sind, ist anzunehmen, daß auch die linke Klappe den angegebenen Merkmalen entsprechend gebaut ist. Die vorliegende Varietät unterscheidet sich von der Stamm- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 35 form hauptsächlich durch die flachere Wölbung, den lang¬ gezogenen Hinterflügel und die stärker heraustretende Radial- skulptur. Von Leiopteria er enato -lamellosa Sandberger, bei der ebenfalls zuweilen ein verlängertes Hinterohr zu beobachten ist, unterscheidet sie sich leicht durch die viel feinere konzen¬ zentrische Skulptur. Vorkommen: Kaskaden bei Unkel; Siegener Grau¬ wacke. Sehr selten. Nur das abgebildete Original in der Sammlung des Ver¬ fassers. Myaliua bilsteineusis F. Roemer n. var. sulcata. Taf. 10, Fig. 3 — 5. Bei dem von Frech (1. c. Taf. XV, Fig. 3, 3a) abgebil¬ deten Exemplar von Myalina blilsieinensis\ F. Roemer aus den Remscheider Schichten von Bilstein i. W. verläuft dicht hinter dem Kiel eine breite, kräftige Depression, durch welche dieser stark überhöht gegen die übrige Schale heraustritt. Im allgemeinen ist diese Furche jedoch auch bei den Exemplaren von Bilstein weniger stark entwickelt, bei vielen fehlt sie über¬ haupt, und die Schale fällt dann von dem Kiele ab in sanfter Wölbung allmählich nach hinten ab. Der bei dem Original Frech’s nach hinten ziemlich steil absteigende Schloßrand ver¬ läuft bei sehr vielen Stücken wagerecht, d. h. im rechten Winkel zu dem Kiel. Das Äußere der Stücke, die ohne Zweifel alle zu derselben Art gehören, ist demzufolge recht variabel. Bei der hier beschriebenen Varietät verläuft der Schloßrand durchweg rechtwinklig zum Kiel, und die Schale selbst ist am hinteren Ende des Schloßrandes stärker, fast flügelartig verflacht. In einiger Entfernung vom Wirbel beginnt in beiden Klappen eine flache Furche, die den Schalenrand ungefähr da" erreicht, wo Unter- und Hinterrand in flachem Bogen Zu¬ sammenstößen. Die Furchen der beiden Klappen liegen nicht, wie bei GrartDmysia, hintereinander, sondern gegenüber, und der Unterrand ist infolgedessen an ihrem Treffpunkt stark ein¬ gebuchtet. i o 3* 36 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Im [übrigen entsprechen die Merkmale denen der Hauptart. Vorkommen: Obergenkel bei Holzwipper ; Remscheider Schichten. Zusammen mit Myalina b'ilsteinensis, nicht selten. Sammlung des Verfassers. Myalina auriculata n. sp. Taf. 11, Fig. 1—3. Schale groß, beide Klappen flach gewölbt, nicht viel länger als breit. Wirbel spitz, nach vorn gedreht, ziemlich weit über den Schloßrand vorragend. Schloßrand verhältnis¬ mäßig lang; Ligamentband bei den großen Exemplaren vorn bis 6 mm breit, nach hinten verschmälert. Vor dem Wirbel liegt in der linken Klappe dicht unter dem vorspringenden Schloßrand ein kleines, auf gewölbtes Öhre he n von ca. 3 mm Länge und Breite. In der rechten Klappe ist ein solches nicht entwickelt. Der V orderrand steigt unter dem Öhrchen anfangs sehr steil abwärts und springt dann im unteren Schalenteil in breitem Bogen erheblich nach vorn vor. Der Unterrand bildet einen etwas schräg nach vorn gedrehten Halb¬ kreis, an den sich der Hinterrand in breitem Bogen steil nach oben ansetzt. Hinter dem Wirbel ist die Schale flügelartig verflacht und endet nach hinten in einer stumpfgerundeten Ecke. Muskeleindrücke und Mantellinie sind nicht erhalten. Die Skulptur besteht aus zahlreichen, teilweise in Bün¬ deln angeordneten Anwachslinien. Frech hat die myalinaähnlichen Formen, die ein öhrchen besitzen, zu der Gattung Myalinoptera zusammengefaßt.' Ich habe mich jedoch nicht entschließen können, die vorliegende Art zu dieser Gattung zu stellen; denn erstens ist bei Myalinoptera crinita A. Roemer, von der allein ausreichendes Material vor¬ liegt, das Öhrchen in der rechten Klappe entwickelt, und zweitens weicht die ganze Schale durch ihre starke Wöl¬ bung und die kräftige Radialberippung so sehr von den übrigen Myalinen ab, daß von einer ■ Verwandtschaft kaum noch die Rede sein kann. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 37 Demgegenüber besitzt M. auriculata — von den Ohrchen abgesehen — durchaus den Typus der echten Myalinen, unter denen sie am nächsten mit der jüngeren M. circularis FRECH verwandt ist. Letztere ist jedoch — bis auf die Wirbelpartie — von kreisrundem Umriß und ein Öhrchen ist bei ihr nicht entwickelt. Aus dem Quarzit von Neuweilnau hat MäüRER eine rechte Klappe als M. obrotundata beschrieben, die einen den vorher besprochenen Arten verwandten Typus besitzt. Die Stücke von Neuweilnau sind indessen nach meinen Beobach¬ tungen durchweg so stark verdrückt, daß die Begründung einer neuen Art auf nur eine rechte Klappe sehr gewagt und wissen¬ schaftlich kaum zu verwerten ist. Vorkommen: Hammersteiner Lei, Rheinbrohl ; Siegener Schichten; nicht selten. Sammlung der Preuß. Geol. Landesanstalt (Sammlung A. FUCHS) und des Verfassers. Modiomorpha anulifera n. sp. Taf. 12, Fig. 1 — 5. Schale schwach gewölbt, quer verlängert, in der Jugend trapezförmig, im Alter hinten stark nach unten verbreitert. Wirbel weit nach vorn gerückt, klein und kaum vorragend. Schloßrand unter dem Wirbel stumpf geknickt, vorn und hinten schwach konvex oder fast gerade. Vorderende schmal gerundet. Unterrand in der Jugend fast gerade, dem Schloßrand parallel. Mit zunehmendem Alter verbreitert sich, wie die Anwachswülste deutlich zeigen, die Schale in der hinteren Hälfte mehr nach unten, und der Lmterrand ladet dann von der Mitte ab mehr und mehr nach unten aus. Der schwach konvexe Hinterrand bildet mit ihm eine schmalgerundete Ecke, steigt dann steil nach vorn in die Höhe und bildet mit dem Schloßrand eine stumpfwinklige, gerundete Ecke. Vom Wirbel verläuft ein breitgerundeter, wenig heraustretender Rücken zum Hinterende ; vor ihm liegt eine sehr flache Depression. Die Skulptur besteht aus kräftigen, konzentrischen An- 38 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen wachsrippen, die sich im Älter auf dem Schalenrücken mehr und mehr voneinander entfernen und dabei mehr oder weniger wulstig anschwellen. Einige derselben dichotomieren vor dem Kiel und fließen hinter ihm wieder zusammen. Das Schloß besteht, soviel sich an einem Exemplar fest¬ stellen ließ, aus einem langen, schmalen Schloßzahn in der rechten Klappe. Das Ligament liegt in einer langen, schmalen Grube hinter dem Wirbel. Der vordere Muskeleindruck ist groß, flach und weit nach vorn in die Yorderecke gerückt, der hintere ist nicht erhalten. Modiomorpha anulifera bildet mit M. Follmanni Bsh. und M. tuest falica Bsh. *) eine natürliche Gruppe, deren Yertreter sich durch einen stumpf geknickten Schloßrand und eine nach hinten stark verbreiterte Schale auszeichnen. Unsere Art hebt sich durch ihre stark querverlängerte Gestalt und die grobe Skulptur deutlich von den beiden anderen ab. Auch die aus den Lenneschiefern stammende M. Waldschmidti H. SCHMIDT, die ich Taf. 12, Eig. 6 zum Vergleich mit abbilden lasse, ist nach hinten stark verbreitert. Bei ihr ist jedoch der Schloßrand gerade oder höchstens vor dem Wirbel schwach ab¬ wärts gebogen, und der nach vorn scharf abfallende Kiel zieht vom Wirbel aus steil zum Unterrande hinab; infolgedessen überwiegt der hintere Schalenteil an Ausdehnung. Eerner wer- *) Unter diesem Namen hat Beushausen in seinen Lamellibranchiaten des rheinischen Devon, Tal. III, Fig. 5 und Textfig. S. 27, zwei linke Klappen abgc- bildet, die zwei verschiedenen Arten angehören. Das S. 27 abgebildete Exemplar stammt von der Neuen Hardt bei Elberfeld und gehört dem Oberen Mitteldevon an, in dem sie auch sonst verbreitet und nicht allzuselten ist. Sie zeichnet sich immer durch ihre scharfe, etwas unregelmäßige Berippung und eine schief¬ dreieckige Gestalt aus. Das Taf. 3, Fig. 5 abgebildete Stück dagegen stammt aus dem bekannten Steinbruche links am Wege von Olpe nq,ch Drolshagen, also aus den Remscheider (Oberkoblenz-) Schichten. Macht schon dieser bedeutende Altersunterschied die Zusammengehörigkeit beider Stücke unwahrscheinlich, so sprechen anderseits auch die aus zarten Anwachslinien bestehende Skulptur und der gerundete Umriß des zuletzt genannten Exemplars gegen eine solche. Es dürfte mit größerem Rechte zu der 1. c. Taf. III, Fig. 1 und 2 ab gebildeten M, Follmanni Bsh. gestellt werden, aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 39 den bei ihr die Anwachsstreifen im Alter blättrig, anstatt wulstig wie bei der vorliegenden Art. Vorkommen: Bahneinschnitt bei Wipperfließ: Nieder¬ genkel bei Holzwipper; Remscheider Schichten. Nicht selten. Sammlung des Verfassers. Nyassa dorsata Goldf. Taf. 11, Fig. 4, 4 a. Nyassa dorsata Beush., Lamellibranchiaten usw., S. 31, Taf. 3, Fig. 7 — 9. Non Nyassa arguta Hall, Palaeontol. of New York, Vol. Y, pt. 2, S. 354, Taf. 53, Fig. 7—20. Die Art, die bis jetzt nur aus dem kalkigen Mitteldevon der Eifel bekannt war, kommt auch im Lenneschiefer vor und zwar besitze ich sie aus dem Mühlenbergsandstein des Hohen Molmert bei Plettenberg und den Hobräcker Schichten von Hammersteinsöge im oberen Wuppertal. Sie geht also auch hier nicht bis ins Unterdevon hinunter. Bei beiden Stücken ist die Schloßplatte erhalten, die den Originalen BeüSHAUSEN s fehlte. Sie ist auf den Steinkernen der allein vorliegenden rechten Klappe mit zahlreichen, dicht aneinandergerückten, unregelmäßigen Wülstchen bedeckt, die sich unter und vor dem Wirbel in der Richtung der Längsachse erstrecken. Sie greifen anscheinend ohne Unterbrechung auch noch weiter nach hinten auf die Schloßplatte über, da hier ebenfalls mehrere längere, dem Schalenrand fast parallel lau¬ fende Wülste zu sehen sind. Leider ist der dazwischenliegende Teil der Schloßplatte beschädigt, so daß sich der Zusammen¬ hang nicht mit Sicherheit nachweisen läßt. Den Wülsten des Steinkerns entsprechen auf der Schale unregelmäßige Gruben bezw. Lurchen, die jedoch in ihrer ganzen Ausbildung nur wenig Übereinstimmung mit den Zahn- * gruben zeigen, wie sie sonst bei den Lamellibranchiern Vor¬ kommen. Ich bin weit eher geneigt, der Vermutung Beus- HAUSEN s zuzustimmen, daß es sich dabei um Ligamentfurchen handelt, wie sie in ähnlicher Ausbildung bei manchen Modio- lopsiden auftreten. Auf keinen Lall stimmen sie mit den »nu- 40 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen merous small teeth or callosities beneath the beak« überein, die Hall bei N. arguta beschreibt und abbildet, wobei aller¬ dings zu berücksichtigen ist, daß seine Schloßzeichnungen durch¬ weg sehr stark schematisiert sind. Unserer Art fehlt außer¬ dem die ziemlich starke Einziehung des hinteren Unterrandes, N. arguta Hall ist also doch von ihr verschieden, was BeüS- IIAUSEN bezweifelt. Alle übrigen Merkmale stimmen mit den Angaben Beus- HAUSEN s überein. Nucnla Lieseri Spriestersb. Tai. 13, Fig. 1, 2. Nucula Lieseri Spriestersb,, 1. c. S. 25, Tai. 4, Fig. 3, 4. Bei der Beschreibung der Art habe ich schon auf das Vorkommen bei Gr lüde r im unteren Wuppertal hingewiesen. Der Fundort wurde inzwischen weiter ausgebeutet, und es fand sich dabei eine dünne Bank, in der sie ungewöhnlich häufig auftritt. Die Stücke sind jedoch ohne Ausnahme viel kleiner als am Kellershammer, während im übrigen kaum Unterschiede vorhanden sind. Besonders auffällig ist auch hier der schwache, kaum vorragende Wirbel. Wie ich schon oben bei Pterinaea gracilis erwähnte, sind die Remscheider Schichten in der Umgegend von Remscheid verhältnismäßig reich an Miniaturformen, und das Merkwür¬ digste ist dabei, daß Vertreter ein und derselben Art an ver¬ schiedenen Fundpunkten in ganz verschiedener, aber dabei durchaus konstanter Größe auf treten. Es handelt sich hierbei wohl weniger um Degenerationsmerkmale als um Wachstums¬ erscheinungen, die die Folge verschiedener Lebens- resp. Er¬ nährungsbedingungen sind. Nucula Lieseri Spriestersb. n. var. similis. Taf. 13, Fig. 3, 4. Sie unterscheidet sich von der Stammform hauptsächlich durch die sehr schmale und hohe, fast gleichseitige Gestalt, den schmaler zugespitzten Wirbel und den stark, fast halb- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 41 kreisförmig gebogenen Unterrand. Die inneren Merkmale sind kaum verschieden. Man könnte versucht sein, die Verschiedenheit des Um¬ risses auf V erdrückung zurückzuführen, doch liegen auf meh¬ reren Handstücken des mir zur Verfügung stehenden Materials beide Formen gut erhalten mehrfach nebeneinander. Vork o m m e n usw. : Wie bei der Hauptart. Nuculana robustella n. sp. Taf. 13, Fig. 5 — 8. Schale flach gewölbt, vorn und hinten gleichmäßig ab¬ fallend, niedrig-dreieckig. Wirbel vor der Mitte gelegen, scharf nach hinten umgebogen. Schloßrand unter dem Wirbel sehr stumpf geknickt, vorn schwach konvex, ohne Unterbrechung in den halbkreisförmig gebogenen Vorderrand übergehend; hinten schwach konkav, mit dem schräg hinabziehenden, sanft auswärts geschwungenen Hinterrand eine nicht immer deutliche Ecke bildend. Unterrand flach gebogen, Hinterende ziemlich breit, fast halbkreisförmig abgerundet.. Das Schloß besteht vorn aus 10, hinten aus 8 kräf¬ tigen, geknickten Zähnen. Zwischen beiden Zahnreihen liegt die schräg nach hinten gerichtete Ligamentgrube. Die Muske leindrücke sind kräftig eingesenkt. Der vordere liegt dicht unter dem Vorderende des Schloßrandes, der hintere ebenso unter dem hinteren Ende. Beide sind innen durch eine kräftige Schwiele gestützt. Die kräftige Mantellinie läuft anfangs dem Unterrand parallel; im hinteren Teile biegt sie jedoch plötzlich in einem Winkel von ungefähr 120° nach oben um und steigt schwach gekrümmt zu dem hinteren Muskel¬ eindruck hinauf. Das Ganze macht durchaus den Eindruck einer * Mantelbucht, wie sie der Gattung Nuculana eigentümlich ist. Die Skulptur ist in dem ziemlich o’robsandio'en Material 1 o o nicht erhalten. Die Art erinnert mit ihrem breit abgerundeten Hinterende und vor allen Dingen in der Gestalt des Steinkerns weit mehr an manche Nucula-Nvtei\ mit rückwärts gerichteten Wirbeln als 42 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen an Nuculana ; doch verbietet die breite Mantelbucht die Zu¬ rechnung zu dieser Gattung. Durch das breite Hinterende unterscheidet sie sich auch von allen anderen Nuculana- Arten. Vorkommen: Gogarten im oberen Wuppertal, Lingese- Talsperre, Steinbruch oberhalb Baus Mühle im Eifgental ; Mühlenbergschichten, Unteres Mitteldevon. Überall selten. Sammlung des Verfassers. Nuculana carinata n. sp. Taf. 13, Fig. 9, 10, Tab 23, Fig. 2 — 5. Schale querverlängert, nach hinten verschmälert, im Um¬ riß ein niedriges Dreieck bildend. Wirbel spitz, etwas abgeflacht, fast in der [Mitte gelegen, scharf nach hinten umgebogen. Schlo߬ rand stumpf geknickt, vorn schwach konvex, ohne Unterbrechung in den breit und gleichmäßig gerundeten Vorderrand über¬ gehend ; hinterer Teil des Schloßrandes in gerader Linie in den ebenfalls geraden, schräg abfallenden Hinterrand fortsetzend. Lmterrand sehr flach geschwungen, Hinterende schmal gerundet. Die im ganzen sehr flachgewölbte Schale fällt in ihrem hinteren Teile plötzlich steil zum Hinterrande ab; infolgedessen ver¬ läuft vom Wirbel zum Hinterende eine scharf ausgeprägte, stumpfe, gerundete Kante. V or derselben liegt a u f dem Steinkern eine anfangs flache, später etwas stärker ver¬ tiefte breite Depression, durch die der Kiel noch schärfer her¬ ausgehoben wird. Das Schloß besitzt vorn 8 — 9, hinten 5 — 6 sehr schwache Zähne. Die Ligamentgrube ist energisch nach hinten gebogen. Muskeleindrücke nur angedeutet, meistens ganz feh¬ lend. Mantellinie nicht erhalten. Skulptur infolge des bei der vorigen Art erwähnten Umstandes nicht erhalten. Die Zugehörigkeit der Art zu Nuculana ist wegen des Fehlens der Mantellinie nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Doch deutet die ganze Gestalt und vor allen Dingen die hintere Kante, die auch bei anderen Nuculana- Arten wenigstens in der Anlage vorhanden ist, auf diese Gattung hin. Am nächsten ver¬ wandt ist sie mit der vorherbeschriebenen N , robustella, von der aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 43 sie sich jedoch leicht durch die stärkere, mehr einseitige Wöl¬ bung, den jener fehlenden Kiel und die schwachen [Muskelein¬ drücke und Schloßzähne unterscheidet. Vorkommen: Gogarten im oberen Wuppertal : Stein¬ bruch oberhalb Raus Mühle; Mühlenbergsandstein, Unteres Mitteldevon; an dem letztgenannten Kundorte häufig. Sammlung des Verfassers. Ctenodonta Denckmanni n. sp. Taf. 12, Fig. 7. Schale flach gewölbt, ungefähr so lang als breit. Wirbel etwas vor der Mitte gelegen, schwach nach vorn gedreht.; Schloßrand unter dem Wirbel fast rechtwinklig geknickt, der fast gerade hintere Teil desselben ca. dreimal so lang als der konkave vordere. Dicht unter seinem Vorderende springt der Vorderrand rasch, jedoch nicht sehr weit vor, um dann ohne Unterbrechung in breiter Rundung in den halbkreisförmig ge¬ bogenen Unterrand überzugehen. Dieser stößt nach hinten in stumpfer Rundung mit dem Hinterrand zusammen, der dann in fast gerader Linie ungefähr in einem Winkel von 45° nach hinten zum Schloßrand hinaufsteigt, mit dem er in rechtem Winkel zusammenstößt. Auf dem etwas verflachten hinteren Schalenteil liegt eine breite, sehr seichte Depression, die erst von der Mitte ab deutlicher wird, ohne indessen eine Ein¬ ziehung des Unterrandes hervorzubringen. Das Schloß besteht vorn aus ca. 8, hinten aus mehr als 20 senkrecht zum Schloßrand gestellten, geknickten Reihen¬ zähnen. Der vordere, schmalelliptische Muskeleindruck liegt dicht unter dem Vorderende der Zahnreihe. Er ist vorn durch eine schwache und hinten durch eine kräftigere Schwiele ge¬ stützt. Die der letzteren entsprechende Furche zieht auf dem Steinkern bis unter die Wirbelspitze hinauf. Der hintere Muskeleindruck ist sehr hoch nach dem Wirbel hinauf gerückt, ebenfalls elliptisch und durch je eine kräftige vordere und 44 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen hintere Schwiele gestützt. Die Fußmuskeleindrücke sind sehr schwach. Die Skulptur besteht aus zahlreichen feinen Anwachs- linien. Von den bis jetzt aus dem deutschen Devon bekannten Ctenodonta- Arten besitzt nur Ct. Roemeri Beush. einen ähnlich stark geknickten Schloßrand. Aber auch von ihr unterscheidet sich die vorliegende Art durch ihre für Ctenodonta ungewöhn¬ liche Länge im Verhältnis zur Breite. Vorkommen: Niederdreisbach bei Siegen, zusammen mit Spirifer primaevus >; Siegener Schichten. Sehr selten. Nur das abgebildete Original in der Sammlung des Ver¬ fassers. Ctenodonta Morn ata n. sp. Taf. 13, Fig. 11 — 13. Ctenodonta sp. H. Schmidt, Beitr. zur Kenntnis des Elberfelder Devons. Ber. des Naturw. Vereins in Elberfeld, Heft 12, S. 55, Taf. 3, Fig. 10. Schale flach gewölbt, oval, nach hinten verschmälert. Wirbel weit vor der Mitte gelegen, schwach nach vorn einge¬ krümmt. Schloßrand lang, schwach gebogen, nach hinten mehr gestreckt. Vorderrand vorspringend, gleichmäßig gerundet, nach unten in breitem Bogen in den flach konvexen Unterrand über¬ gehend. Der Hinterrand strebt über der stumpfgerundeten Hinterecke steil rückwärts zum Schloßrande hinauf. Vom Wirbel aus zieht eine sehr breite und flache Depression zum Hinterrande hinab, welche den letzteren kaum merklich einzieht und nach vorn durch eine mehr oder minder stumpfgerundete Kante abgegrenzt wird. Dicht unter dem hinteren Schloßrand liegt außerdem ein niedriger, schmaler, nur durch die Umbie¬ gung der Kippen deutlicher heraustretender Kiel. Die Skulptur besteht auf der vorderen Schalenhälfte aus vielen feinen, oft mit dem bloßen Auge kaum wahrnehm¬ baren Anwachslinien. Ungefähr in der Mitte, zuweilen auch erst von der Transversalkante ab, verstärken sich einzelne derselben unvermittelt zu scharfen, gleich weit auseinander- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 45 liegenden konzentrischen Rippen, die in unverminderter Stärke bis zum hinteren Schloßrand hinaufziehen. Das Schloß besteht, soweit dasselbe bei den zur Ver¬ fügung stehenden Skulpturkernen zu beobachten ist, aus vielen feinen Reihenzähnen. Muskeleindrücke und Mantellinie sind nicht zu be¬ obachten. Auch bei einer Anzahl Steinkerne, die ich bei Herrn Herm. SCHMIDT-Elberfeld untersuchen konnte, sind dieselben nicht erhalten, waren also jedenfalls sehr schwach. Die vorliegende Art ist identisch mit einer Ctenodonta sp., die H. SCHMIDT aus dem jüngeren Mitteldevon von Elberfeld erwähnt und abbildet. Bei der betr. Zeichnung ist jedoch die Ergänzung des Vorderteiles ungenau. Ctenodonta- Arten mit der beschriebenen Doppelskulptur waren bis jetzt aus dem rheinischen Devon noch nicht bekannt, dagegen hat Hall deren mehrere aus dem amerikanischen Devon beschrieben. Nahe verwandt ist z. B. Ct. fecunda HALL aus den Hamiltonschichten. V orkommen: Straßenböschung dicht unter Neuloh an der Straße von Lüdenscheid nach Herscheid, Elberfeld-Klef¬ kothen, rechtes Seitentälchen des Genkelbaches, ca. D/2 km unterhalb Listringhausen; Mitteldevon. Geologische Landesanstalt (Samml. A. EüCHS), Sammlung des Herrn Ii. SCHMIDT und des Verfassers. Ctenodonta tenuidens n. sp. Taf. 14, Fig. 1 — 6. In dem kleinen Steinbruch, ca. 200 m unterhalb der Neye¬ talsperre, kommt in den dort anstehenden Remscheider Schich¬ ten eine Ctenodonta nicht selten vor, die sehr weitgehende ver¬ wandtschaftliche Beziehungen einerseits zu der aus den gleichen Schichten stammenden Ct. obsolet a Gdf. und anderseits zu Ct. Lasii A. Roemer aus dem Oberharzer Spiriferensandstein aufweist. Ich mache diese Zwischenform um so lieber bekannt, als ihre Beschreibung wesentlich zur Klärung der Verwandt¬ schaftsverhältnisse der beiden genannten Arten beiträgt. 46 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Schale stark gewölbt, im Umriß fast trapezförmig. Schloß- und Unterrand parallel. Wirbel vor der Mitte ge¬ legen, abgeflacht und so stark über den Schloßrand einge¬ krümmt, daß bei den Steinkernen die Zahnreihe fast ganz unter ihm verschwindet. Schloßrand schwach konvex oder ge¬ rade, nur an beiden Emden etwas stärker absteigend, nach vorn ohne deutliche Unterbrechung in den halbkreisförmig vorspringenden Vorderrand übergehend. Unterrand fast gerade; Hinter rand im unteren Teil flach und breit eingezogen, darüber in breitem Bogen nach hinten vorspringend. Vom Wirbel zur Hinterecke verläuft eine stumpfgerundete Kante, hinter welcher die Schale steil zu der mäßig starken De¬ pression abfällt. Hinter letzterer steigt die Schale dann wieder an und biegt in breiter Rundung zum Schloßrand um. In der Mitte der Schale liegt eine sehr breite und flache Depression, die schon in der Wirbelspitze beginnt, jedoch nicht bei allen Exemplaren deutlich ausgeprägt ist. Die Untersuchung des Schlosses ist bei dem Steinkern nur nach der Zertrümmerung des breiten, stark übergebogenen Wirbels möglich. Es besteht aus zwei aneinanderstoßenden Reihen verhältnismäßig schwacher Zähne, von denen vorn 6 — 8, hinten 40 und mehr gezählt werden konnten. Von den Muskeleindriücken ist nur der vordere zu¬ weilen erhalten. Er ist groß, flach und liegt dicht unter dem vorderen Ende des Schloßrandes. Auf dem Wirbel liegen mehrere akzessorische Muskeleindrücke. Die Mantellinie ist meist nicht erhalten. Die Skulptur besteht aus zahlreichen kräftigen An¬ wachslinien, die im Alter zum Teil blätterig werden. Wie ich schon oben erwähnte, ist die vorliegende neue Art am nächsten mit Ct. Lasii A. ROEMER verwandt. Beide be¬ sitzen eine stark querverlängerte Gestalt, die sie von der mehr runden und kürzeren Ct. obsolet a Gdf. sofort unterscheidet. Auch die übrigen äußeren Merkmale stimmen bis auf die un¬ gewöhnliche Größe der Harzer Art ziemlich überein, so daß aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 47 bei Schalenexemplaren eine Unterscheidung oft schwer fallen dürfte. Das Gleiche gilt von verdrückten, langgezerrten Skulp¬ turkernen von Ct. obsoleta. Nicht zu verwechseln sind dagegen die Steinkerne unserer Art mit den bis auf die Größe und die Form des Umrisses einander recht ähnlichen Steinkernen von Ct. Lasii und Ct. obsoleta. Beide besitzen kräftige, oft unge¬ wöhnlich stark entwickelte Muskeleindrücke, die der ganzen Gestalt ein sehr typisches, robustes Aussehen verleihen: noch verstärkt wird dieser Eindruck durch die kräftigen, palisaden¬ ähnlichen Schloßzähne, die unter den wenig oder gar nicht übergebogenen Wirbeln der Steinkerne immer deutlich her¬ vortreten. Ct. tenuidens fällt demgegenüber durch die schwach entwickelten inneren Schalenmerkmale auf. Die Steinkerne sind \ durch das Fehlen der Muskeleindrücke glatt, weich gerundet; die Zähne sind ärmlich entwickelt und liegen zum (größten Teil unter dem breiten Wirbel versteckt. Sammlung der Geologischen Landesanstalt-Berlin (Samml. A. Fuchs) und des Verfassers. Ctenodonta hercynica? Beushausen. Tai. 13, Fig. 14-19. Ctenodonta hercynica Bsh., Beitr. zur Kenntnis des Oberharzer Spiriferensandsteins. Abh. z. geol. Spezialkarte v. Preuß., Bd. VI, H. 1, 1884, S. 76, Taf. 3, Fig. 12. Die Fig. 14 — 18 abgebildeten Steinkerne einer bei Wipper- f'ließ recht häufigen Ctenodonta- Art stimmen so auffällig mit. der Fig. 19 zum Vergleich reproduzierten Originalabbildung von Ct. hercynica Bsh. aus dem Spirifensandstein des Harzes überein, daß ich beide für identisch halte. Von der Harzer Form ist allerdings die Skulptur bis jetzt nicht bekannt, und die mir von Wipperfließ vorliegenden zahlreichen Abdrücke weichen in der Skulptur und vor allen Dingen in der Ausbil¬ dung des hinteren Schalenteiles so sehr von den zugehörigen Steinkernen ab, daß man beide ohne Kenntnis ihrer Zusammen¬ gehörigkeit unbedingt für zwei verschiedene Arten halten würde. Völlige Klarheit über die Verwandtschaft resp. Identität der 48 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen vorliegenden Stücke mit der Harzer Art wird sich infolge¬ dessen erst dann erzielen lassen, wenn auch von der letzteren gute Abdrücke zur Verfügung stehen werden. Sollte ihre Skulptur dann, was ich nicht glaube, von der nachstehend be¬ schriebenen verschieden sein, so würden die Stücke von Wipper¬ fließ einer neuen Art angehören. Die Beschreibung BeüSHAUSEN s ist auch für die in meinem Besitz befindlichen Steinkerne so treffend, daß ich sie unverändert hier folgen lassen kann: »Schale gewölbt, ellip¬ tisch, querverlängert, nach vorn und hinten verschmälert. Wirbel ziemlich dick, vor der Mitte gelegen, mäßig vorragend. Vor ihm eine etwas nach außen gebogene, verdickte Leiste. Vorderrand der Schale etwas vorgezogen, plötzlich abgerundet, ünterrand sanft geschwungen. Hinterer Schloßrand sich all¬ mählich ein wenig senkend, dann kurz abgerundet. Vorderer Muskeleindruck deutlich, groß; Mantelrand und hinterer Muskel¬ eindruck undeutlich. Zähne klein, zahlreich. Steinkern glatt.« Als wesentlich möchte ich noch folgendes hinzufügen: Der Unterrand biegt in seinem hinteren Teile plötzlich nach oben um und steigt schräg nach hinten in fast gerader Linie zum hinteren Schloßrand hinauf. Die von BeüSHAUSEN erwähnte, vor dem Wirbel gelegene innere Leiste entspricht nicht der bekannten Cucullellaleiste, sondern ist eine kräftige, den vor¬ deren Muskeleindruck stützende Schwiele. Auf ihr liegt zu¬ weilen ein schwacher Fußmuskeleindruck. Das Schloß be¬ steht aus zwei Zahnreihen, von denen die hintere unter dem Wirbel etwas über die vordere hinübergreift; sie bestehen vorn aus 9 — 10, hinten aus ca. 35 Schloßzähnen. Ein hinterer Kiel oder eine entsprechende Depression ist nicht angedeutet. Auf dem Abdruck der Schale verläuft eine stumpf ge¬ rundete Kante vom Wirbel zur unteren Hinterecke, hinter welcher die Schale stärker verflacht ist. Hinter ihr liegt eine mäßig starke Depression, die nach hinten ungefähr bis zur Mitte des flachen Schalenfeldes reicht und hier von einem schwachen, oft nur durch die Umbiegung der Anwachsrippen markierten zweiten aas dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 49 Kiel begrenzt wird. Dicht am hinteren Schloßrand entlang ist die Schale noch einmal schmal rinnenartig* eingedrückt. Der Hinterrand ist dementsprechend über der sehr stumpf gerundeten unteren Ecke schwach eingezogen und steigt dann von der Mitte ab schräg nach hinten zum Schloßrand hinauf, der nach einer abermaligen, kurzen, scharfen Einbuchtung erreicht wird. Die Skulptur besteht aus sehr regelmäßigen, kräftigen, gerundeten, konzentrischen Rippen, die auch auf das hintere Schalenfeld in unverminderter Stärke übertreten und hier alle Biegungen der Schale mitmachen. Sie sind in der Jugend schmaler als die Zwischenräume; später werden beide fast gleich breit. Sowohl auf den Rippen als in den Zwischenräumen verlaufen zahlreiche feine, etwas unregelmäßige Anwachslinien. Die Unterschiede von der in der Gestalt des Steinkernes recht nahe verwandten Gt. tumida Sdbg. — auch von dieser ist die Skulptur bis jetzt nicht bekannt — hat BeushaüSEX bei der Beschreibung von Gl. hercynica und Gt. tumida her¬ vorgehoben. Von Gt. daleidens-is Bsh., die in der Skulptur eine ziemlich große Ähnlichkeit mit unserer Art aufweist, ist der hintere Schalenteil anders gestaltet. Bei der ebenfalls aus den Remscheider Schichten stammenden und mit Gt. hercynica zusammen vorkommenden Gt. Eschbachiana SPRIESTERSBACH liegen die scharfen konzentrischen Rippen viel weiter aus¬ einander. Eine recht große Ähnlichkeit in Gestalt und Skulptur besitzt dagegen unsere Art mit Gt. nuta Hall; nur tritt bei dieser der in der Mitte des hinteren Schalenfeldes gelegene Kiel viel stärker heraus. Vorkommen: Wipperfließ; Niedergenkel bei Holz¬ wipper; Remscheider Schichten. Häufig. Sammlung des Verfassers. O Cypricardella inflata n. sp. Tal. 14, Fig. 7 — 13. Die Gattung Cypricardella verschwindet nach BeüsHAUSEN mit dem Beginn des Mitteldevon. Doch hat neuerdings W. E. O O 4 Neue Folge. Heft 80. 50 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Schmidt a. a. 0. S. 356, Taf. 22, Pig. 2 — 3, eine G. Pandora aus den obersten Lenneschiefern von Letmathe, also aus dem Oberen Mitteldevon, beschrieben, die auch in den gleichaltrigen Schichten von Elberfeld nicht selten ist. Die nachstehend be¬ schriebene Art stammt aus dem Mühlenbergsandstein (Unteres Mitteldevon) von Gogarten, sie bildet also ein Mittelglied zwischen den genannten, zeitlich weit auseinanderliegenden Vor¬ kommen. Das Auftreten von Cypricardetta in den mitteldevo¬ nischen Lenneschiefern kann übrigens kaum überraschen, da diese Gattung wie die meisten Lamellibranchier auch an anderen Orten durchaus an die Grauwackenfacies gebunden ist. Aus dem Kalk ist sie bis jetzt nicht bekannt geworden. Schale stark gewölbt, am hinteren Rande steiler ab¬ fallend, langelliptisch oder oval nach hinten verschmälert. Wirbel vor der Mitte gelegen, nach vorn schwach eingekrümmt; vor ihm eine scharfbegrenzte Lunula. Schloßrand unter dem Wirbel stumpfwinklig geknickt, nach hinten in langem, flach- konvexem Bogen zum Unterrande hinabsteigend, mit dem er in einem mehr oder weniger stumpfgerundeten Bogen zusam¬ menstößt. Vor dem W irbel ist der Schloßrand schwach einge¬ zogen und geht dann vorspringend in breitem, gleichmäßig gerundetem Bogen in den flachgeschwungenen Unterrand über. Am hinteren Rande fällt die Schale steiler ab, ohne daß hier¬ durch eine deutlich markierte Kante entsteht. Im Innern ver¬ läuft eine flache, schwach gebogene Palte vom Wirbel zum hinteren Teil des Unterrandes; sie ist auf den Steinkernen als seichte, nach hinten schärfer begrenzte Depression abgedrückt, die sich nach unten ungefähr bis zur Mantellinie erstreckt. D as Schloß besteht in der linken Klappe aus einem starken, vorn schwach aufwärts gekrümmten vorderen und einem schmal-leistenförmigen hinteren Schloßzahn. In der rechten Klappe liegen ebenfalls zwei Schloßzähne, die die tiefe Grube für den vorderen Zahn der linken Klappe umfassen. Das Liga¬ ment liegt in einer langovalen Grube hinter dem Wirbel. Der vordere Muskeleind r u c k ist oval, mäßig einge¬ senkt und liegt dicht unter dem Vorderende der Lunula. Über aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 51 ihm liegt ein kräftiger Fußmuskeleindruck. Der hintere Muskel¬ eindruck ist größer und flacher und liegt in der Mitte des steileren hinteren Schalenteiles. Zwischen beiden verläuft eine kräftige Mantellinie, die nach unten durch das plötzliche Ver¬ flachen des randlichen Schalenteiles noch stärker heraustritt. Die Skulptur besteht aus sehr feinen, oft kaum bemerk¬ baren Anwachslinien. Die vorliegende neue Art besitzt manche verwandte Merk¬ male mit C. elongata Bsil. aus den Koblenzschichten. Diese ist jedoch viel flacher und zeigt eine ausgesprochene Neigung, nach hinten breiter zu werden, während bei unserer Art das Gegenteil der Fall ist. Auch die Skulptur ist bei jener eine andere. Durch die auffallend starke Wölbung unterscheidet sich C. inflata auch von allen übrigen, ihr weniger nahe¬ stehenden Arten. Die Zugehörigkeit der Taf. 14. Fig. 14 abgebildeten rechten o O O c? Klappe zu C ypricardella ist trotz ihrer äußeren Ähnlichkeit mit der hier beschriebenen Art nicht sicher. Besonders das Schloß weicht stark ab: doch lassen auch einige weitere, in¬ zwischen gefundene Stücke nicht mit Sicherheit erkennen, ob es sich dabei um ein verkümmertes Cypricardellenschloß oder um eine andere Gattung handelt. Vorkommen: Gogarten, Müllenbach, Linge&etalsperre, Baus Mühle im Eifgental; Mühlenbergsandstein, Unteres Mittel- devon. Stellenweise häufig. Sammlung der Geol. Landesanstalt (Samml. A. FUCHS) und des Verfassers. Myoplioria glolmla n. sp. 4 Taf. 15, Fig. 1 — 5. Schale stark gewölbt, vorn breit gerundet, nach hinten verschmälert und mehr oder weniger querverlängert. Wirbel vor der Mitte gelegen, aufgebläht, verhältnismäßig weit über den Schloßrand vorragend, rückwärts eingekrümmt. Schlo߬ rand unter dem Wirbel sehr stumpf geknickt, nach hinten stärker verlängert und in gerader Linie zu dem Hinterrand 4* 52 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen hinabziehend, mit dem er eine sehr stumpfwinklige, aber deut¬ liche Ecke bildet. Vorderrand breit und gleichmäßig gerundet; Unterrand flach geschwungen, mit dem schräg nach vorn auf¬ strebenden, fast geraden Hinterrand eine stumpfgerundete Ecke bildend. Vom Wirbel zur Hinterecke verläuft eine auch auf den Steinkernen deutliche, stumpfe Kante, hinter der die Schale steiler, zuweilen konkav eingedrückt, abfällt. Das Schloß ist auch auf dem Steinkern zum größten Teil von dem stark übergebogenen Wirbel verdeckt. Es be¬ steht in der linken Klappe aus einem kräftigen, gespaltenen mittleren Schloßzahn und einem kurzen vorderen und längeren hinteren Leistenzahn. Dazwischen liegen die Gruben für die beiden Leistenzähne der rechten Klappe. Der vordere Muskel e indruck ist rundlich, flach und am inneren Bande schwach eingesenkt; der hintere ist länglich und liegt in der Mitte des steiler abfallenden Schalenteifes. Bei den meisten vorliegenden Exemplaren sind die Muskelein¬ drücke überhaupt nicht erhalten; das Gleiche gilt von der Mantellinie. Die Skulptur besteht aus sehr schwachen, nur am Unter¬ rand etwas deutlicher werdenden Anwachslinien, die hier und da bündelförmig angeordnet sind. Unsere Art besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit M. Holz- apfeli Bsil. aus dem mitteldevonischen Kalk von Gerolstein. Diese ist indessen wmniger querverlängert, flacher und besitzt vorwärts gerichtete Wirbel; die von letzterem hinabziehende Kante trifft ungefähr die Mitte des Hinterrandes, statt wie bei unserer Art das untere Ende desselben. Eine ganz überraschende äußere Ähnlichkeit besitzt M. globula mit der obersilurischen Anodontopsis securiformis MC. CoY aus den Upper Ludlow-Schichten von Benson Knot, West¬ moreland1). Mc.Coy gibt zwar in der Gattungsdiagnose von Anodontopsis einen langen hinteren Seitenzahn an, doch ist von einem solchen weder in der Beschreibung von A. securi- ') Mc.Coy, Descript. of the pal. foss. 1865, p. 272, pl. 1 L, fig. 9, 9a. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 5o formis die Rede, noch ist er in der Abbildung’ zu sehen. Im übrigen stimmt auch A. securiformis in der Gestalt so wenig mit den anderen gleichzeitig abgebildeten Anodontopsisarten überein, daß man unbedingt zwei verschiedene Gattungen an¬ nehmen muß. Nach dem Gesagten ist die nachstehend zitierte Äußerung BeüSHAUSEN s über das obersilurische Vorkommen von Myophoria von besonderem Interesse. Er schreibt a. a. 0. Seite 116: »Es ist zurzeit unmöglich, nachzuweisen, wann und wo Myop holden zuerst auftreten ; ihre relativ reiche Entwick¬ lung im Unterdevon, verbunden mit der bereits scharf ausge¬ prägten Gliederung in deutlich geschiedene Gruppen, macht es sehr wahrscheinlich, daß die Gattung bereits im Silur ver¬ treten ist, obwohl meines Wissens bislang keine Myophoria aus sibirischen Schichten beschrieben ist. Doch ist anzunehmen, daß unter den als Dolabra, Anodontopsis , Pseudaxinus beschrie¬ benen Formen sich zum Teil echte Myophorien verbergen.« V o r k o m men: Gogarten, Lingesesperre, Hoher Molmert bei Plettenberg: Mühlenbergsandstein, Unteres Mitteldevon. Nicht selten. Sammlung der Preuß. Geologischen Landesanstalt (Samml. A, Fuchs) und des Verfassers. Eomegalodus n. g. Schale mittelgroß, sehr dick, gleichklapp ig, im Umriß elliptisch. Wirbel vor der Mitte gelegen, nach vorn gerichtet, mäßig stark aufgebläht und schwach eingerollt. Lunula klein, undeutlich begrenzt. Ligament äußerlich in einer schmalen Furche hinter dem Wirbel. Das S c h 1 o ß liegt auf dem zu einer breiten, massiven Platte verdickten Schloßrand. Es besteht in der linken Klappe aus zwei Schloßzähnen, von denen der hintere unge¬ wöhnlich stark entwickelt ist, und einem sehr kräftigen, schief¬ kegelförmigen Seitenzahn. In der rechten Klappe liegt ein sehr hoher, spitzkegelförmiger vorderer Schloßzahn zwischen den beiden Gruben für die Zähne der linken Klappe, während (dn zweiter, hinterer Schloßzahn wie bei Megalodus abbreviatus 54 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Sc'IlLOTlJ. nur als- randliche Verstärkung der Schloßplatte an¬ gedeutet ist. Auf dem hinteren Teil der letzteren liegt dicht unter dem Schloßrande ein langer, nach hinten rasch an Stärke zunehmender Seitenzahn und darunter die breite Grube für den entsprechenden Zahn der linken Klappe. Der untere R and der Schloß p 1 a 1 1 e d e r r e c h t e n K 1 a p ]> e ist, z u einem monströsen, z a h n a r t i g e n W ulst v e r dickt, de r frei in das I n n e r e d e r Ge#e n- k 1 a p p e h i n e i n r a g t, und sic h d o r t a n d e n unteren, ents p r e c h e n d a b g e s c h r ä g t e n Ra n d der Schloß- platte a n 1 e g t. Der vordere Muskeleindruck liegt dicht vor dem vorderen Schloßzahn bezw. der diesem entsprechenden Grube. Er ist elliptisch, stark vertieft und auf dem Grunde gefurcht. Dicht hinter ihm liegt ein kleiner Eußmuskeleindruck. Der hintere Muskeleindruck liegt am hinteren Ende der Schloß- platte: er ist ungewöhnlich groß und tief. Eine innere Leiste, wie sie Megaloäus besitzt, ist nicht vorhanden. Die Mantellinie ist einfach. Die S k u 1 p t u r besteht aus zahlreichen, im unteren S e 1 i a 1 e n t e i 1 ge bii n de 1 1 e n An w a ch s 1 in ie n . Die G attung Eowiegaloäus stammt aus den Oberen ! lonseler Schichten (Oberes Mitteldevon) des Lenneschiefers, ist also etwas älter als Megaloäus Sow., der bis jetzt nur aus dem jene über¬ lagernden Massenkalk bekannt ist. Er schließt sich in seinem ganzen Bau an die Megalodontiden an, bei denen er im Gegen¬ satz zu dem in die Länge gezogenen Megaloäus einen stark in die Breite ausgedehnten Typus darstellt. Der Schloßfand ist lang und fast gerade, nicht wie bei Megaloäus spitzwinklig geknickt, der Wirbel nach hinten gerückt und der Vorderrand dementsprechend vorspringend. Der bei den verschiedenen Me- galodusarten vom Wirbel zum Hinterende hinabziehende ein¬ fache oder doppelte ä u ß e re Kiel f e h 1 1. Koch stäi ’ker verschieden sind die inneren Schalencharak¬ tere. Die massive, nicht wie bei Megaloäus frei in den Schalen- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem hennesehiefer. raum hineinragende Schloßplatte ist nach hinten stark vor breitert und das Schwergewicht der Zahnentwicklung, die in ihrer Massigkeit an manche Pachydonten erinnert, dement sprechend weiter nach hinten verlegt. Noch verstärkt wird diese Tendenz durch die, so viel mir bekannt, bei anderen Zweischalern überhaupt noch nicht beobachtete wulstartige Ver¬ dickung des Schloßplattenrandes der rechten Klappe. Die Muskeleindrücke sind im Gegensatz zu Megalodus ungewöhnlich groß und tief, und vor allen Dingen fehlt die bei jenem kräftig entwickelte innere S t*ü tzleiste. Eomegalodiis Fuchsi n. g. n. sp. Taf. 15, Fig. 6—9, Taf. 16, Fig. 1 — 3. Taf. 17, Fig. 1, 2. Von der vorstehend beschriebenen neuen Gattung liegt nur diese eine Art vor: ihre Beschreibung: bedarf daher nur noch einiger, hauptsächlich das Innere betreffenden Ergän¬ zungen. Das Schloß besteht in beiden Klappen aus je zwei Schloßzähnen und einem hinteren Seitenzahn, es stimmt also in der Zahl der Zähne mit dem von Megalodus fast überein. Dagegen ist die Ausbildung der Zähne völlig verschieden. Bei Megalodus liegt das Schwergewicht der Zahnentwick¬ lung in dem vorderen Schalenteil. Hier wächst die nach dem Wirbel zu spitzbogig verschmälerte Schloßplatte massiv aus der Schale heraus und trägt die dementsprechend nach vorn resp. oben schmaler zulaufenden Zähne, von denen nur der vor¬ dere Schloßzahn der rechten Klappe durch seine wulstige Ent¬ wicklung stärker heraustritt. Im hinteren Schalenteil ragt die Schloßplatte frei in den Schalenraum hinein und verschmälert sich dann so rasch, daß die als lineare Leisten ausgebildeten Seitenzähne kaum auf ihr Platz haben. Demgegenüber ist die Schloßplatte bei Eomegalodiis in ihrer ganzen Ausdehnung massiv und nimmt nach hinten an o o Breite und Dicke zu. Schloß- und Seitenzähne treten als mehr oder minder breite und hohe Kegel aus ihr heraus, und beson- P 56 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen ders die letzteren korrespondieren in ihrer ungewöhnlich kräf¬ tigen Entwicklung mit der Ausbildung der hinteren Schloß- platte. Im übrigen finden sich dieselben Besonderheiten des Zahn¬ baues, die Megalodus aufweist, auch bei unserer Gattung wieder, was trotz der aufgezählten Verschiedenheiten auf eine nahe Verwandtschaft beider hindeutet. Bei beiden ist der vordere Schloßzahn der linken Klappe stark verkümmert, und ebenso wird der meist nur als randliche Verstärkung der Schloßplatte angedeutete hintere Schloßzahn der rechten Klappe nicht selten ganz obsolet. Dabei läßt sich an Eomegaloclus deutlich fest- steilen, daß der vordere Zahn der linken Klappe als Schloß- und nicht als Seitenzahn aufgefaßt werden muß; Lage und Richtung lassen gar keine andere Deutung zu. Dem analog muß auch der vordere Zahn von Megaloclus als Schloßzahn ange¬ sprochen werden, was schon LOTZ bei der Beschreibung von M. Mülleri 1) behauptet hat. Sehr merkwürdig ist das Auftreten des eigenartigen Wulstes an der Innenseite der hinteren Schloßplatte in der rechten Klappe. Bei dem Taf. 15, Eig. 7 abgebildeten Exemplar hat er die Form einer fast quadratischen, ungefähr 4 mm dicken Platte, die vorn und hinten deutlich gegen die Innenseite der Schloßplatte abgesetzt ist. Sie besitzt, von der Schalensohle aus gemessen, eine Länge von 16 mm, wovon 6 mm senkrecht über die Schloß- platte herausragen. Bei den meisten mir vorliegenden Stücken ist der Wulst weniger regelmäßig ; bei manchen überschreitet er die eben angegebenen Maße noch ganz wesentlich. So ragt er z. B. bei dem Taf. 15, Eig/ 8 abgebildeten Exemplar ca. 12 mm über die Schloßplatte vor. Für den Zweck bezw. Nutzen des Wulstes läßt sich nur schwer eine Erklärung finden, zumal er den durch die breite Schloßplatte ohnehin beschränkten Schalenraum noch weiter einengt. Man könnte versucht sein, ihn für einen zweiten Seiten- ') Lotz, Die Fauna des Massenkalks der Lindener Mark bei Gießen. Schrift, d. Ges. z. Beförderung d. ges. Naturw. zu Marburg, Bd. 13, IV. Abt, aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 0 ( zahn zu halten; dem widerspricht jedoch außer seiner eigen¬ artigen Form das Fehlen einer entsprechenden Zahngrube in der linken Klappe. Anderseits könnte man ihm, da er dicht vor dem großen hinteren Muskeleindruck liegt, als eine unge¬ wöhnlich verstärkte Muskelschwiele ansprechen; in diesem Falle müßte er jedoch paarig, d. h. auch in der Gegenklappe ,an derselben Stelle auftreten, was nicht der Fall ist. Vielleicht läßt sich seine Entstehung aus Gründen der Statik erklären. Wie aus der Beschreibung und Abbildung lier- vorgeht, sind die Zähne der linken Klappe in ihrer Gesamt¬ heit wesentlich kräftiger als die der rechten, wodurch die erstere ein gewisses Übergewicht erhält, das durch die ent- sprechenden Zahngruben der anderen Schale noch auf das Doppelte vergrößert wird. So lange die Schale geschlossen bleibt und die Zähne die Gruben ausfüllen, kommt dasselbe nicht zur Wirkung. Wird sie jedoch nur wenig geöffnet, so verlegt sich der Schwerpunkt aus der Kommissurebene heraus in die linke Klappe und bedingt eine einseitige Belastung des Muskelapparates, besonders des Fußes, die auf die Dauer zum Umkippen der Muschel und damit zn einer gänzlich veränderten Lebensweise führen müßte. Durch das Auftreten des Wulstes, der als Gegengewicht wirkt, wird diese ungleiche Belastung aufgehoben. Der vordere M uskelein d r u c k liegt in dem schmalen Kaum zwischen dem ersten Schloßzahn und dem Vorderrand. Er ist breit elliptisch, tief eingesenkt und auf dem Grunde gefurcht. Dicht hinter ihm, nicht selten ihn berührend, liegt ein kleiner Fußmuskeleindruck. Der hintere Muskeleindruck ist dicht an den Fuß der hinteren Schloßplatte gerückt und nimmt von vorn nach hinten über ein Viertel der Schalenlänge^ ein. Er beginnt als kurze, mäßig breite Kinne fast in der Schalenmitte und verbreitert sich dann, rasch im Bogen nach unten ausholend, zu einer ungewöhnlich breiten und tiefen Grube. Zu weilen ist er nach vorn so tief eingesenkt, daß seine Ausfüllung auf dem Steinkern als schiefer Kegel heraus rag f. 58 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Die Schale war durch die übertrieben große Muskelgrube so wenig widerstandsfähig, daß sie fast immer an der tiefsten Stelle der Grube quer durchgebrochen ist. Unverletzte Schalen sind infolgedessen sehr selten, und auch das Taf. 16, Fig. J. abgebildete, einzige in meinem Besitz befindliche vollständige Exemplar ist von Rand zu Rand quer durch den Muskelein¬ druck geborsten. Die meist nur im vorderen Teil deutlich erhaltene Mantellinie verläuft fast dem Schalenrand parallel. Bei X guter Erhaltung ist sie in eine Reihe schmaler, quergestellter Tuberkeln aufgelöst, die bei einem Exemplar fransenartig nach unten verlängert sind. Vorkommen: Bahnübergang an der Kleinbahn Idaspe- Vörde, ca. 400 m über der Haltestelle Verneis; Obere Honseler Schichten. Nur in einer Bank, in dieser jedoch häufig. Sammlung der Geolog. Landesanstalt-Berlin (Samml. A. FUCHS) und des Verfassers. PMeeynodus gi ganten s n. sp. Taf. 19, Fig. 6, 7. Schale querverlängert, nach hinten verbreitert, hoch ge¬ wölbt. Wirbel ungefähr in der Ylitte des Schloßrandes ge¬ legen, breit, niedergedrückt, über den Schloßrand vorragend. Schloßrand schwach konkav, ca. halb so lang als die größte Schalenbreite. Vorderrand vor dem Wirbel plötzlich vorsprin¬ gend und dann, schwach gekrümmt, steil zum Unterrand hinab¬ steigend, in den er ohne Unterbrechung übergeht. Unterrand gleichmäßig sanft geschwungen; Hinterrand schwach konvex, von der schmal gerundeten Flinterecke schräg nach vorn auf¬ steigend. \ oni Wirbel zur Hinterecke 'verläuft eine mäßig scharfe, schwach einwärts gekrümmte Kante, hinter welcher die- Schale steil abfällt. Vom Wirbel zur Mitte des Vorderrandes verläuft — auf dem Steinkern — eine zweite Kante, die ein ovales vorderes Schalenfeld abschnürt, in dessen Mitte der große, ziemlich stark eingesenkte vordere Muskeleindruck liegt. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lunneschiefer. 59 Der hintere Muskjeleindruck und die Mantellinie sind nicht erhalten. Bei dem Steinkern der linken Klappe liegen unter dem Wirbel zwei nach vorn gerichtete, parallele Schloßzähne: der obere ist kräftig und liegt dicht unter dem Schloßrand, der untere ist schwächer und etwas weiter nach vorn gerückt. Zwischen beiden liegt eine etwas schmalere Zahngrube. Das Schloß besteht demnach in der rechten Klappe aus zwei un¬ gleich starken, parallelen Schloßzähnen, zwischen denen eine Grube für den entsprechenden Zahn der linken Klappe liegt. Hintere Schloßzähne sind nicht mit Sicherheit nachzuweisen: bei dem Steinkern der rechten Klappe liegt jedoch auf der nach hinten stark verbreiterten Schloßplatte ein zahnartiges Ge¬ bilde, das vielleicht als Ausfüllung einer Seitenzahngrube an- gesprochen werden kann. Die Skulptur ist bei keinem der vorliegenden Stein¬ kerne erhalten. Die Zugehörigkeit der Art zu Mecynochis ist zweifelhaft. Gegen eine solche spricht vor allen Dingen der nicht terminal gelegene kräftige Wirbel und ebenso das — ■ allerdings nicht sichere — Kehlen der bei Mecynodus durchweg Kräftig ent-' wickelten Seitenzähne. Äußerlich ähnelt sie manchen Lepto- domusarten. doch verbietet das Vorhandensein von Schloßzähnen die Zurechnung zu dieser Gattung. Vorkommen: Bahnböschung hinter dem Bahnhof Elber¬ feld-Döppersberg: Obere Idonseler Schichten. Kur die beiden abgebildeten Stücke in der Sammlung des o o Verfassers. Paracyclas catillum n. sp. Taf. 17, Fig. 6 — 8. Schale fast kreisförmig gerundet, sehr flach gewölbt, die o o 1 O größte Wölbung in der Wirbelgegend. Wirbel klein, fast nur O O O C' 1 angedeutet, nicht über den Schloßrand vorragend. Schloßrand in einem Winkel von ungefähr 130° geknickt, vor und hinter dem Wirbel gerade oder sehr schwach konvex. Unter- und f> 0 None oder wenig bekannte Versteinerungen Hinterrand fast kreisförmig gerundet, Yorderrand in flachem Bogen steil aufsteigend und mit dem vorderen Schloßrand eine breitgerundete Ecke bildend. Das Schloß ist wie bei fast allen Paracyclasarten äußerst kümmerlich entwickelt. So viel sich an den Rudimenten fest- steilen läßt, waren unter dem Wirbel ein bis zwei senkrecht zum Schloßrande gestellte Zähnehen vorhanden. Das Ligament liegt in einer Lurche auf der hinter dem Wirbel verhältnismäßig stark verbreiterten Sehloßplatte. Die am Innenrande der Schloßplatte gelegene Leiste ist auffallend schwach. Bei dem Lig. G abgebildeten Skulpturkern liegt ein sehr flacher, ovaler, vorderer Muskeleindruck dicht unter dem Vorderende des Schloßrandes. Von ihm aus verläuft die Mantel¬ linie in Gestalt einer flachen Schwellung ungefähr parallel dem Schalenrande nach hinten. Der hintere Muskeleindruck ist bei keinem Exemplar erhalten. Die Skulptur besteht aus sehr feinen und regelmäßigen, zuweilen bündelförmig angeordneten Anwachslinien. Die vorliegenden, in der Sammlung des Verfassers befind¬ lichen Stücke stammen zum größten Teil aus den Oberen Honseler Schichten (Oberes Mitteldevon) hinter dem Bahnhof Elberfeld-Döppersberg, wo die Art in meist doppelklappigen, allerdings durchweg schlecht erhaltenen Exemplaren gar nicht selten vorkam. Die Taf. 18. Lig. 2 abgebildete sehr zweifel¬ hafte linke Klappe stammt aus den Reinscheider Schichten von Obergenkel. ? Paraeyclas montana n. sp. Taf. 18. Fig. 1. # Auch diese Art zeichnet sich wie die vorhergehende durch ihre für Paracj/clas ungewöhnliche Größe aus. Die Schale ist sehr flach, fast doppelt so breit als lang, nach vorn schwach verschmälert. Wirbel ungefähr in der Mitte gelegen, niedrig, auf dem Steinkern kaum über den inneren Rand der fast aus dem rheioischen Devon, besonders aus dem Lennescbiefer. bl linearen Schloßplatte vorragend; vor ihm eine sehr schwache Lunula. Schloßrand sehr stumpf geknickt, vorn gerade, hinten schwach konvex. Unterrand sehr flach geschwungen; Hinter¬ rand sehr steil ansteigend, mit dem Schloßrand eine fast recht¬ winklige stumpfe Ecke bildend; Vorderrand schmaler gerundet. Innere Schalenmerkmale sind bei den beiden vorliegenden Steinkernen nicht zu beobachten; sie waren also jedenfalls sehr schwach entwickelt. V o r ko m men: Wie vorige Art. Trotz mancher Übereinstimmung mit der vorhergehend be¬ schriebenen Art ist noch weiteres Material nötig, um die Zuge¬ hörigkeit zu Paracyclas definitiv feststellen zu können. Carydiiun B eushausen. Als BeüSHAUSEN 1895 in seinen »Lamellibranchiaten des rheinischen Devon« die neue Gattung Carydium beschrieb, konnte er ihr zwei Arten, C. gregarium und C. sociale, zu¬ rechnen, die beide aus den Koblenzschichten des Mittelrheins stammen. Dann beschrieb MAURER im Jahre 1902 eine dritte Form aus den Unterkoblenzschichten von Neuweilnau im Taunus, die er als var. carinata zu C. sociale Bsh. stellte. Sie besitzt einen immer deutlich ausgeprägten Kiel und darf nach unserer heutigen Auffassung der Artunterschiede als selbstän¬ dige Art den beiden genannten, flaelige wölbten Formen gegen¬ übergestellt werden. Eine vierte Art, Carydium callidens: konnte ich im Jahre 1909 aus den Remscheider Schichten hinzufügen, die sich in der Gestalt den beiden erstgenannten Arten an¬ schließt, im Schloßbau jedoch eine Mittelstellung zwischen ihnen einnimmt. Ebenfalls zu dieser Gruppe gehört eine Art, die II. SCHMIDT a. a. O. Seite 54, Taf. III. Eig. 14. vor einiger Zeit aus den '? llobräcker Schichten des Eunklochs bei Elberfeld als Carydium sociale Bsh. erwähnte und abbildete, die jedoch wahrscheinlich neu ist. Im Jahre 1913 hat dann P. DIENST. 1. c. S. 570, Taf. 17, Eig. 1 — 5, noch eine, ebenfalls zu der Gruppe gehörige Art, G. injiatum, beschrieben, die durch eine 62 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen besonders in der Wirbelgegend stark aufgeblähte Schale ge¬ kennzeichnet ist. Sie stammt aus den Unterkoblenzschichten von Densberg im Kellerwald, scheint jedoch auch nach einigen mir vorliegenden zweifelhaften Exemplaren bis in die Ober¬ koblenzschichten des östlichen Sauerlandes hin^ufzugehen. In den letzteren kommt außerdem noch eine neue Mutation, C. gre- g avium mut. nov. minuscula, vor, die durch ihre kleinen, flach- tellerförmigen Schälchen von der Hauptart abweicht. Sie soll demnächst mir der Fauna der Sphaerosideritschiefer beschrieben werden. Die im folgenden beschriebene neue Art, G. covicen- tricum, gehört einer dritten Gruppe mit ebenfalls gewölbter nicht gekielter — Schale an, bei der die Schalenoberfläche eine scharfe, konzentrische Skulptur besitzt. Die genannten Caiydiumarten verteilen sich demnach in folgender Weise auf die verschiedenen Schichten : C. carinatum MAURER, Taunusquarzit und Unterkoblenz¬ schichten, C. gregarium BEESE., Siegener- und Unterkoblenzschichten. C. in flat um Dienst. Enter- und ? Oberkoblenzschichten, C. sociale BeüSH., Unter- und Oberkoblenzschichten, C . callidens Spriestersb., Oberkoblenzschichten, C. gregarium Beusii. n. mut. minuscula, Oberkoblenz¬ schichten, C. n. sp. aff. sociale BeüSH., Unteres Mitteldevon. C. concemtricum n. sp., Unteres Mitteldevon. Carydiiun coiicentriciim n. sp. Taf. 17, Fig. 3 — 5. Schale klein, queroval, stark gewölbt, größte Wölbung in der Gegend des vor der Mitte gelegenen, stark vorragenden W irbels. Schloßrand schwach konvex, Vorderrand gerundet, kaum vorspringend, Hinterrand fast gerade, sehr steil zu dem flach geschwungenen Unterrand hinabziehend. Beide Hinter¬ ecken deutlich ausgeprägt, abgerundet. An ihrem hinteren Ende fällt die Schale plötzlich sehr steil zum Hinterrande ab, ohne aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 63 daß hierdurch eine deutliche Kante entsteht. In der Wirbel¬ gegend ist die Schale im Innern schwach verdickt: dement¬ sprechend verläuft auf dem Steinkern eine flache, bald ver¬ schwindende Depression vom Wirbel zum Unterrand. Der Schloßbau ähnelt dem von C. sociale Bsil., nur ist der vordere Schloßzahn etwas wulstiger. Die charakte¬ ristische Querstreifung ist überall vorhanden. Der vordere M uskelein d r u c k ist klein, oval und nach hinten tief eingesenkt, der hintere ist nicht erhalten. Die kräftige Mantellinie verschwindet hinter der Mitte. Die S k u 1 p t u r besteht aus zahlreichen scharfen kon¬ zentrischen Rippchen, die durch etwas breitere, gerundete Zwischenräume getrennt sind. Carydium conoentmcum unterscheidet sich von den bis jetzt bekannten Carydium- Arten vor allen Dingen durch die scharfe konzentrische Skulptur und durch die starke Wölbung der Schale. Auch das Kehlen des bei jenen durchweg kräftigen hinteren Muskeleindruckes ist ein gutes Unterscheidungs¬ merkmal. Kaum zu unterscheiden sind dagegen die Steinkerne der vorliegenden Art, was auch SCHMIDT hervorhebt, von einem mit ihr zusammen vorkommenden Carydium , dessen Skulptur jedoch nur aus feinen Anwachslinien besteht. Die starke 'Wöl¬ bung der Schale, das Kehlen des hinteren Muskeleindruckes und der etwas anders gestaltete Schloßbau machen die Zuge¬ hörigkeit zu C. sociale Bsh., zu dem sie SCHMIDT gestellt hat, sehr unwahrscheinlich. Vorkommen: Ziegeleisteinbruch am Kunkloch bei Elber¬ feld ; '? Iiobräcker Schichten, Unteres Mitteldevon. Sammlung- des Herrn SCHMIDT und des Verfassers. Groniopliora Westfalica n. sp. Taf. 18, Fig. 3 — 4. Schale hochgewölbt, stark querverlängert. Wirbel am \ orderende gelegen, auf dem Steinkerne wie eine schräg nach 64 Neue oder weuig bekanute Versteinerungen vorn gerichtete breite Klappe den oberen Teil des vorderen Muskeleindruckes und den Schlobrand bedeckend. Schloßrand schwach gebogen : Yorderränd bei einem Exemplar spitzbogig vorspringend, bei dem anderen kürzer und breiter gerundet. Unterrand lang, fast gerade, in der Mitte schwach eingezogen. Ilinterende sehr schräg abgestutzt. Vom Wirbel zum Hinter- ende verläuft eine sehr scharfe Kante, hinter der das konkave hintere Schalenfeld fast senkrecht zum Schloßrande abfällt, wäh¬ rend die vor ihr gelegene Schalenpartie dachartig, fast ohne Wölbung, zum Unterrande abfällt. Über der Mitte des Unter¬ randes liegt eine breite, kaum bemerkbare Depression. Die S k u 1 p t u r besteht aus zahlreichen, sehr feinen, regel¬ mäßig und fast ganz ohne Wellen verlaufenden konzentrischen Kippen. Sie teilen sich zum Teil schon in der Nähe des Vordef- endes und behalten ihre ursprüngliche Stärke auch auf dem hinteren Schalenfeld bei. Das Schloß ist wegen des stark vorragenden Wirbels ohne Verletzung des Steinkernes nicht zu sehen. Nach Absprengung des Wirbels konnte bei einer rechten Klappe ein langer, mittel¬ starker Schloßzahn mit einer darunter gelegenen schwächeren Grube festgestellt werden. Die linke Klappe besitzt demnach einen langen, mittelstarken Schloßzahn und unter diesem eine Grube für den schwächeren Zahn der rechten Klappe. Das Ligame n t liegt in einer sehr langen und tiefen Grube hinter dem Wirbel. Der vordere Muskeleindruck ist dicht unter dem Vorderende des Schloßzahnes gelegen. Er läuft nach oben spitz, zapfenartig zu und ist nach hinten durch eine schmale, hohe, an Cucullella erinnernde Leiste gestützt. Auf dem Steinkern ist der dieser Leiste entsprechende Schlitz ohne Absprengung des Wirbels nicht ganz zu sehen, da er samt dem oberen Teile des Muskeleindruckes von der Schnabel artigen Wirbelspitze be¬ deckt ist. Der hintere Muskeleindruck ist nicht erhalten. Mantel¬ linie einfach, dem Schalenrande fast parallel. G. Westfalica unterscheidet sich durch den sehr charak- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 65 teristischen Bau des Wirbels, die eigentümliche Ausbildung des vorderen Muskeleindruckes und die sehr regelmäßige scharfe Skulptur leicht von den übrigen Goniophoraarten. V ork o m m e n : Bahneinschnitt bei Wipperfließ ; Bein- scheider Schichten. Zwei rechte Klappen in der Sammlung des Verfassers. Sphenotus Hall. Die Zugehörigkeit der hier beschriebenen Arten zu Sphenotus ist nicht durchaus sicher. Was mich bestimmt hat, sie zu dieser Gattung zu stellen, ist die Gestalt des rechtwinklig gegen den Schloßrand abgesetzten Vorderendes und die eigentümliche Aus¬ bildung des hinteren Muskeleindruckes. Er beginnt unter der Mitte des steiler abfallenden hinteren Schalenfeldes und zieht, fast die ganze Eläche einnehmend, bis unter den Wirbel hinauf. Dabei ist er ungewöhnlich flach und randlich nur als schwache lineare Einsenkung markiert. L uter den zahlreichen bei IlALL abgebildeten Stücken finden sich nur zwei Steinkerne (Pal. of New York, Vol. Y, part I, Taf. 66. Eig. 8 und Taf. 94. Eig. 2p, und bei beiden ist der hintere Muskeleindruck queroval ge¬ zeichnet. Bei dem ersteren sieht man jedoch deutlich (zwei von dem Muskel zum Wirbel hinaufziehende zarte Linien, die sehr wahrscheinlich der eben erwähnten randlichen Einsenkung entsprechen und auf einen ähnlich wie bei unseren Arten ge¬ stalteten Muskeleindruck schließen lassen. Die von Hall angegebenen zwei linearen Seitenzähne sind bei keinem der vorliegenden Stücke zu beobachten, fehlen also wahrscheinlich überhaupt bei ihnen. Ebenso ließ sich nur bei Sph. carinatus n. sp. je ein Schloßzahn in jeder Klappe nach- weisen; bei den anderen Arten scheinen sie ebenfalls verküm¬ mert zu sein. Aus dem rheinischen Devon war Sphenotus bis jetzt, nur in zwei Arten bekannt, Sph. soleniformis Golde. (BeüSHAUSEN, Ijamellibranchiaten, S. 213 ff.) und Sph. longissimus W. E. SCHMIDT (Oberste Lenneschiefer usw., S. 557, Taf. 22, Eig. 1), doch ist es wahrscheinlich, daß noch einige Arten uni er anderem Neue Folge. Heft 80. 66 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Namen in der Literatur zerstreut sind. So weist z. B. das recht¬ winklig abgestutzte Vorderende und der gerade Schloßrand von Modiomorpha pallida W. E. Schmidt (ebenda S. 556, Taf. 22, Eig. 12) mehr auf Sphenotus als auf Modiomorpha hin. Sphenotus solenij ormis Golde, wird von Beushäusen und KAYSEE von mehreren Eundpunkten der Siegener Grauwacke erwähnt und soll nach ihnen auch in den Riemscheider Schich¬ ten von Bilstein Vorkommen. Durch das freundliche Entgegen¬ kommen von Herrn Professor E. KAYSER, für das ich ihm auch hier meinen besten Dank ausspreche, iwar es mir möglich, die betreffenden Urstücke, die sich ,zum größten Teil in der Marburger Sammlung befinden, zu vergleichen. { Das Original aus der Siegener Grauwacke besitzt eine sehr flache, stark querverlängerte, solenähnliche Schale mit parallelem Schloß- und Unterrand. Vom Wirbel aus verläuft eine scharf markierte innere Falte schräg abwärts nach hinten, wie sie Modiomorpha bilsteinenSis BeüSH. aufweist. Die äußere Sphenotusfalte auf dem sehr flachen Hinterteil fehlt. Das bei BeüSHAUSEN (a. a. O. S. 215) als Textfigur ab¬ gebildete Original stammt von Bilstein, ist also ganz wesentlich jünger. Bei ihm ist die ebenfalls stark querverlängerte Schale höher gewölbt, besonders hinter der breiten und kräftigen mitt¬ leren Depression, wodurch sie mehr an Modiomorpha als ,an Solen erinnert. Der Unterrand ist in der Mitte entsprechend eingezogen und steigt nach hinten etwas an, während der hintere Teil des flach konvexen Schloßrandes etwas nach unten strebt. Die Schale wird dadurch nach hinten allmählich schmaler. Auf dem steiler abfallenden — nicht flügelartig verflachten — hinteren Schalenteil liegt eine deutliche äußere Ealte, dagegen fehlt die innere Falte auf der mittleren Schale. Die Anwachs¬ linien sind ziemlich kräftig, aber nicht wulstig, wie es nach der Zeichnung bei BeüSHAUSEN scheint. Aus dem Gesagten ergibt sich ohne weiteres, daß das Stück nicht zu Sph. solenif ormis , sondern zu einer besonderen Art gehört, die neu benannt werden muß. Ich schlage für sie aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 67 den Namen Sphenotus KaySeri n. sp. vor. Ein verhältnismäßig kleines, aber gut erhaltenes Exemplar der Art aus den Sphaero- sideritschiefern der Gegend von Altenhundem befindet sich im Besitz der Preuß. Geol. Landesanstalt. Es soll demnächst zusammen mit der Fauna der betreffenden Schichten beschrieben werden. Die hier beschriebenen Arten besitzen alle einen deutlichen, mehr oder weniger scharfen Kiel, hinter dem die Schale steiler abfällt, ohne daß es jedoch, wie bei Sph. solcniformis , zu einer flügelartigen Zusammenpressung dieses Schalenteiles kommt. Die hintere Ealte war bei keiner Art zu beobachten. Sphenotus carinatus n. sp. Taf. 18, Fig. 5, 5a. Schale flach gewölbt, querverlängert, nach vorn und hinten etwas verschmälert. Wirbel breit, vor der Mitte gelegen, nieder¬ gedrückt und schwach nach vorn übergebogen. Schloßrand flach konvex, vor dem Wirbel ein wenig eingezogen. Vorderrand in rechtem Winkel abgesetzt, sehr bald in breitem, flachem Bogen in den sanft auswärts geschwungenen, langen Unterrand über¬ gehend. Hinterende schmal gerundet. Hinterrand geradlinig und sehr schräg nach vorn auf steigend. Vom Wirbel zum Hinterende verläuft eine fast gerade, scharfe Kante, hinter welcher die Schale sehr steil abfällt. In der Mitte des Hauptschalenteils liegt eine kaum bemerkbare De¬ pression. Das Schloß besteht in der linken Klappe aus einem länglichen, spitzen Schloßzahn und einer darüber Hegenden flacheren, nach vorn etwas absteigenden Grube für den Zahn der rechten Klappe. Der fast runde, vordere Muskeleindruck ist weit nach vorn gerückt, wenig eingesenkt und nach hinten durch eine kräftige Schwiele gestützt. Der hintere ist sehr flach, fast nur durch die randliehe Einsenkung bemerkbar. Er beginnt in schmaler Bundung unter der Mitte, verschmälert sich nach oben 68 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen allmählich und verschwindet ohne deutliche Grenze hinter dem Wirbel. Die Mantellinie ist deutlich ausgeprägt, läuft dem Unterrande fast parallel und steigt nur im hinteren Teil rascher zum Muskeleindruck hinauf. Die Skulptur ist nicht erhalten. Eine linke Klappe mit gut erhaltenem Schloß aus der G egend von Elberfeld in der Sammlung des Herrn H. SCIDIIDT-Elberfeld. Der in der Sammlung des Verfassers befindliche, hier abgebildete doppelklapp.ige Steinkern stammt aus dem Steinbruch gegenüber Weinbach südlich Wipperfürth. Er liegt in der Cultrijugatuszone. Spkenotus elongatus n. sp. Taf. 19, Fig. 1 — 5. Schale klein, mäßig gewölbt, stark querverlängert, bis drei¬ mal so breit als lang. Wirbel im ersten Schalenviertel gelegen, o o O 7 klein. Schloßrand unter dem 'Wirbel schwach geknickt, nach vorn mäßig eingezogen, nach hinten gerade oder schwach konkav. Der kurze Yorderrand steigt von der rechtwinkligen Vorder- ecke sehr steil zum Unterrand hinab und bildet mit diesem eine sehr stumpfe, abgerundete Ecke. Der gerade oder flach abwärts geschwungene Unterrand divergiert nach hinten schwach mit dem Schloßrand und bildet mit dem sehr schräg nach vorn aufstrebenden Hinterrand eine schmalgerundete Ecke. Vom Wirbel zur Hinterecke verläuft eine stumpfe, nach unten undeutlicher werdende Kante, hinter welcher die Schale 1 steiler abfällt. Vor ihr liegt zuweilen eine sehr flache De¬ pression. S c h 1 o ß - und Seitenzähne konnten bei keinem Exem¬ plar festgestellt werden. Das Ligament liegt in einer sehr langen, schmalen Lurche hinter dem Wirbel. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich, schwach ein¬ gesenkt und fast an den Yorderrand gerückt. Von ihm aus o o verläuft eine scfnvache Mantellinie nach hinten, die jedoch schon vor der Kante verschwindet. Der undeutliche hintere Muskel¬ eindruck ist nur selten zu beobachten. aus dem rheiuiscken Devon, besonders aus dem Lei/Descliiefer. 61) Die Skulptur bestellt aus zahlreichen feinen, liier und da bündelförmig angeordneten Anwachslinien. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch die strafferen, kaum gerundeten Konturen, den flacheren hinteren Schalenteil und das wahrscheinliche Kehlen der Schloßzähne. Yorko m m e n : An fast allen Kundorten der Remscheider Schichten. Kerner in ausgezeichnet erhaltenen Exemplaren im Mühlenbergsandstein von Valbert. Sammlung der Preuß. Geol. Landesanstalt (Sammlung A. KüCHS) und des Verfassers. Sphenotus Beusliaiiseni Spriestersb. ? Modiomorpha Beushauseni Spriestersb., Fauna der Rcmscheider Schichten, S. 93, Iah 2, Fig. 9, 10. Diese von mir seinerzeit unter Vorbehalt zu Modiomorpha gestellte Korm schließt sich so eng an die hier beschriebenen neuen Arten an, daß ich keine Bedenken trage, sie ebenfalls zu Sphenotus zu stellen. Sie unterscheidet sich von jenen leicht durch die weniger querverlängerte, gedrungene, im Umriß fast trapezförmige Gestalt. Auch bei dem in der letzten Zeit gesammelten ziemlich reichhaltigen Material dieser Art ließen sich trotz vorzüglicher Erhaltung’ weder Schloß- noch Seitenzähne nachweisen. O Sphenotus spatlmlus n. sp. Tal. 18, Fig. 6 — 8. Die Dimensionen der Schale sind im ganzen dieselben wie bei Sph. elongatus : dagegen ist der Umriß ein wesentlich an¬ derer, Das Vorderende ist schmaler gerundet: der gerade Schloß und Unterrand divergieren stärker nach hinten und gehen ohne Ecken im Halbkreis ineinander über. Wirbel und Diagonalkante sind niedriger, wodurch der hinter der Kante gelegene Schalen¬ teil flacher und breiter ausgedehnt erscheint. Die übrigen Merk¬ male stimmen mit Sph . elongatus überein. Ein ähnlich gestaltetes Ilinterende besitzt Sph. longissimus W. E. SCHMIDT aus dem sandig entwickelten Oberen Mittel- 70 Nene oder wenig bekannte Versteinerungen C7 v. de von der Gegend von Letmathe. Dieser ist jedoch bei parallelem Schloß- und Unterrand sehr viel stärker, solenähnlich quer¬ verlängert. Vorkommen: Bahneinschnitt Remscheid - Westhausen : Remscheider Schichten : selten. Dechenia n. g. Schale gleichklapp ig. groß, stark gewölbt, querverlängert und mehr oder weniger nach hinten verbreitert. Hinterende O schräg abgestutzt. Wirbel verhältnismäßig klein und sehr weit nach vorn gerückt, schwach eingekrümmt. Vor ihm eine kleine, undeutlich begrenzte Lunula. Schloßrand lang, flach konvex, unter dem Wirbel stärker gekrümmt. Ein hinteres Schloß- feldchen ist nicht entwickelt. Vom Wirbel aus verläuft ein breitgewölbter, nach unten mehr verflachender Rücken, hinter welchem die Schale steiler ab- fäk: und bei manchen Arten flügelartig zusammengepreßt ist. Vor ihm liegt eine breite, seichte Depression, die eine mäßige Einziehung des Unterrandes zur Eolge hat. Die Schloßplatte ist sehr breit und lang und ragt stark verdickt in das Schaleninnere hinein. An ihrem oberen Rande liegt eine der Biegung des Schloßrandes folgende lange innere Grube, die in beiden Klappen gleichmäßig entwickelt ist und zur Aufnahme des Ligamentes diente. Sie nimmt von vorn nach uinten allmählich an Breite und Tiefe zu und verbreitert sich am hinteren Ende plötzlich zu einer stärker vertieften Mulde. Auf dem ^ teinkern schwillt infolgedessen die lange, zahnartige Ausfüllung der Grube an dieser Stelle plötzlich zu einer breiten, wulstig verdickten Platte an. Der Taf. 21. Fig. 3 abgebildete doppelklappige Steinkern läßt außerdem deutlich erkennen, daß die oberen Ränder der beiden Mulden klafften und eine Öffnung für den Austritt des Ligaments zwischen sich frei ließen, die nach außen von letzterem und der Epidermis überwallt und geschlossen war und daher bei dem Abdruck nicht zu sehen ist. Schloß- und Seitenzähne fehlen. aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lcnnescbicfer. 71 Der vordere Muskeleindruck ist groß, oval bis rund¬ lich und liegt auf einer etwas wulstigen Erhebung in der Nähe des Vorderrandes. Der sehr große, flache, hintere Muskeleindruck ist undeutlich längsgestreift, am unteren Rande gelappt und liegt ungefähr in der Mitte des hinteren Schalen¬ teils. Fußmuskeleindrücke sind nicht erhalten. Zwischen beiden Muskeleindrücken verläuft eine kräftige Mantellinie dem Schalenrande fast parallel. Über ihr liegt zuweilen eine zweite, in unregelmäßige Grübchen aufgelöste Linie. Die Skulptur besteht nur aus konzentrischen Anwachs¬ linien, die meistens am Vorderende wie bei Grammysia ver¬ dickt sind und nach hinten vielfach zu wulstigen Bündeln zu¬ sammenfließen. Dechenia rlienana n. g. n. sp. Taf. 21, Fig. 1, la. Schale stark gewölbt, groß, quer verlängert. Umriß schief oval, nach hinten etwas verbreitert. Hinterende sehr schräg abgestutzt. Wirbel am oberen Vorderende gelegen, wenig über den Schloßrand vorragend. Vor ihm eine kleine, undeutliche Lunula. Der Schloßrand steigt von der Lunula ab anfangs steil empor und wendet sich dann in flachem Bogen fast wagerecht nach hinten, wo er ungefähr in der Schalenmitte in breit ge¬ rundeter Ecke in den sehr schräg hinabziehenden, fast geraden Hinterrand übergeht. Vorderende unter der Lunula kaum vor¬ springend. schmal gerundet, ohne merkbare Grenze in den langen, fast geraden Unterrand übergehend. Hinterende stumpf gerundet. Vom Wirbel zum Hinterende verläuft ein breitgerundeter Bücken, der nach unten nur wenig verflacht. Vor ihm liegt eine breite, seichte Depression, die den Unterrand nur wenig ein¬ zieht: hinter ihm fällt die Schale steiler, aber gleichmäßig ab. so daß eine flügelartige Zusammenpressung nicht entsteht. Schloß platte sehr dick und breit, weit in das Schalen¬ innere hineinragend. Ligamentgrube entsprechend der Biegung 72 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen des Schlößrandes hakenförmig gekrümmt, nach hinten fast bis zur Schalenmitte reichend. Vorderer Muske-l ei n d ruck groß, oval, nach vorn kräftig eingesenkt; hinterer Muskeleindruck sehr groß, flach, undeutlich begrenzt, schwach längsgestreift und nach hinten ge¬ lappt. Zwischen beiden verläuft eine doppelte Mantellinie, von denen die obere auf dem Steinkern in eine Reihe ungleich # * starker Tuberkeln aufgelöst ist. .Die Skulptur besteht aus zahlreichen Anwachslinien, die nach dem Ventralrande zu bisweilen blätterig werden und am Vorderende wulstig verdickt sind. Am nächsten verwandt ist unsere Art mit Grammysia Jaevis Drevermann (1. c. S. 93, Taf. XII, Fig. 1, non Fig. 2). Nach den Angaben DREVERMANN s ist bei dieser die Trans¬ versalfurche äußerst schwach entwickelt, zum Teil gar nicht nachweisbar, was bei der Größe der betreffenden Stücke durch¬ aus gegen ihre Zugehörigkeit zu Grammysia spricht. Über das Vorhandensein eines hinter dem Wirbel gelegenen Schloßfeldrhe ns hat der Autor keine Angaben gemacht. Der Taf. XII, Fig. 1 abgebildete doppelklappige Steinkern ist gerade an dieser Stelle durch Bruch beschädigt, was bei dem Vorhandensein eines hin¬ teren Schloßfeldchens kaum der Fall sein könnte. Leicht er¬ klärlich wird die Verletzung jedoch, wenn man sich erinnert, daß an dieser Stelle bei den Steinkernen von Dache nia die lange, zapfenartige Ausfüllung der Ligamentgruben beginnt, die bei doppelklappigen, ehemals gut geschlossenen Schalen frei nach vorn strebt oder nur durch eine äußerst dünne, leicht zerbrech¬ liche Blatte mit dem Hauptkern zusammenhängt und infolgedessen z. B. auch bei den vorliegenden zahlreichen doppelklappigen Steinkernen von D. Westfalica n. sp. sehr oft abgebrochen ist. Im übrigen ist die Stadtfelder Art im Vergleich zu D, rhenana nach hinten gleichmäßig, elliptisch gerundet. Die nachstehend beschriebene, ebenfalls aus dem Koblenz¬ quarzit stammende D. Folhnanni n. sp. unterscheidet sich von der vorliegenden Art durch das viel weiter vorspringende Vorder- aus dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 73 ende und die hinten stärker, schon fast flügelartig verflachte Schale. V o r k o m m e n : Siechhaustal bei Koblenz ; Koblenzquarzit. Nur das abgebildete Original in der Sammlung des Ver¬ fassers. Dechenia Follmanni n. g. n. sp. Tat. 22, Fig. 2-4. Schale groß, stark gewölbt, nach hinten verbreitert. Wirbel weit vor der Mitte gelegen, niedergedrückt. Vorderrand vor der schmalen, scharf begrenzten Lunula weit vorspringend, schmal gerundet, nach hinten in breitem Bogen in den in der Mitte schwach eingezogenen Unterrand übergehend. Untere Hinterecke breit gerundet. Hinterrand schwach konvex, steil zum hinteren Schloßrand aufsteigend, mit dem er eine deut¬ liche Ecke bildet. Vor dem breitgerundeten Schalenrücken liegt eine sehr flache Depression, hinter ihm fällt die Schale anfangs steiler und dann flacher zum Hinterrande ab, wodurch ein flacher, jedoch nicht wie bei der folgenden Art flügelartig zusammengepreßter hinterer Schalenteil entsteht. Schloßplatte und Ligamentgrube etwas schwächer ent¬ wickelt als bei der vorigen Art. Vorderer Muskeleindruck groß, fast rnnd ; hinterer Muskeleindruck nicht erhalten. Mantellinie schwach. Die Skulptur besteht aus zahlreichen Anwachslinien, die am Vorderende zu gröberen Bündeln zusammengefaßt sind, auf dem Schalenrücken dagegen nahezu verschwinden. Im Alter werden sie zum Teil blätterig. Die unsere Art von D. rhenana trennenden Merkmale wurden schon bei jener hervorgehoben. Nahe verwandt ist ferner das bei DKEVERMANN 1. c. Taf. 12, big. 2 abgebildete Exemplar von Grammysia laevis Dkev., bei dem der Schloßrand ebenfalls eine deutliche Ecke mit dem Hinterrand bildet. Die bei unserer Art. bis zum Ventralrand hinabziehende Depression ist bei jener nur in der Wirbelgegend entwickelt und der Unterrand infolge- dessen gleichmäßig nach außen geschwungen. 74 Neue oder weuig bekannte Versteinerungen Sehr nahe verwandt, wenn nicht gar identisch, dürfte die 1 O Art mit Grammysia prumiensis BeüSHAUSEN (Lamellibranchi- aten usw., S. 243, Taf. 21, Big. 2, 4 und Taf. 22, Fig. 6. 7) sein, mit der sie im Äußeren, besonders im Umriß fast ganz übereinstimmt. Die Abbildungen lassen leider nicht erkennen. ob ein hinteres Schloßfeldchen vorhanden ist. ebenso fehlen An- 1 gaben über eine Ligamentgrube. Falls die Stücke auch darin übereinstimmen sollten, wäre unsere Art einzuziehen und als Dechenia prumiensis Bsh. zu bezeichnen. V o r k o m m e n : Miellen bei Ems, Koblenzquarzit : Wipper¬ fließ, Remscheider Schichten. Sammlung der Herren FOLLMANN, SCHWERDT und des Ver¬ fassers. Dechenia Westfalica n. g. n. sp. Taf. 21, Fig. 2, 3, Taf. 22, Fig. 1, la. Im Vergleich zu dem kräftigen, fast plumpen Bau der beiden rheinischen Arten ist die aus den Remscheider Schichten stam¬ mende D. westfalica von zierlicher, eleganter Gestalt. Sie besitzt wie D. rhenana ein sehr schräg abgestutztes Hinterende, unter¬ scheidet sich aber auch von ihr durch den stärker ausgedehnten, O 7 flügelartig zusammengepreßten hinteren Schalenteil. Schale groß, mäßig stark gewölbt, nach hinten stark ver¬ breitert und sehr schräg abgestutzt. Wirbel weit nach vorn ge¬ rückt, flach. Schloß- und Hinterrand fast gleichlang, sanft nach außen geschwungen und unter einem Winkel von ca. 135° zu¬ sammenstoßend. Vorderende schmal gerundet, kräftig vor¬ springend. ohne deutliche Grenze in den langen, in der Mitte breit eingezogenen Unterrand übergehend. Hinterende schmal gerundet. Vor dem Schalenrücken liegt eine breite, kräftige Depression, die schon in der Wirbelspitze beginnt; hinter ihm ist der breite Hinterflügel so stark zusammengepreßt, daß der Rand desselben bei keinem der fast nur in doppelklappigen Stein¬ kernen vorliegenden Exemplare vollständig erhalten ist. Die Schloßplatte ist weniger breit als bei den vorher beschriebenen Arten, die Ligamentgrube verhältnismäßig lang. aas dem rheinischen Devon, besonders aus dem Lenneschiefer. 75 Der vordere M u s k e 1 e i n d r u c k ist groß, fast kreisrund und nach hinten durch eine Schwiele gestützt. Der hintere Muskel¬ eindruck ist nicht erhalten, die Mantellinie nur angedeutet. Nahe verwandt mit der vorliegenden Art ist die seit langem aus den Porphyroidschiefern von Bilstein i. W. bekannte Moctio- rtiorpJia gigantea Spriestersbach (= M. praecedens Beus- hausen ; cf. Spriestersbach und Puchs, 1. c. S. 22), die eben¬ falls zu der hier beschriebenen Gattung gehört. Sie zeichnet sich durch die auffallend lange und regelmäßige, nach hinten kaum verbreiterte Gestalt und das sehr steil abgestutzte Hinter- ende aus. Der hintere Schalenteil ist wie bei D. Westfalica flügel artig zusammengepreßt. Y o r k o m m e n : Steinbruch l/2 km südöstlich Krähwinkel, in einer Bank fast häufig; Niedergenkel bei Holzwipper, häufig: Wipperfließ, selten ; Bahneinschnitt unterhalb Stöckerberg bei Solingen, selten. Bemscheider Schichten. Sammlung des Verfassers. Declienia Westfalica n. sp. n. var. curta. 21, Fig. 4, Taf. 22, Fig. 5. Die Varietät steht in demselben Verhältnis zu L). 'West¬ falica wie I). siegenensis Kayser 1 ) zu D. gigantea Spriesters¬ bach : Beide unterscheiden sich von der Hauptart im wesent¬ lichen nur durch ihre weniger querverlängerte Gestalt, bei der die Breite kaum noch die Länge übertrifft. Die Schloßplatte ist verhältnismäßig breit und ebenso ist der hintere Teil der im allgemeinen ziemlich schmalen Ligament- grube ungewöhnlich stark verbreitert. Die übrigen Merkmale stimmen mit der Hauptart überein. V orko m m e n : Mit D. icestfatica zusammen bei Nieder- - genkel, jedoch weniger häufig. Sammlung des Verfassers. l) Modiomorpha siegenensis Kayser, Uber das Alter von Myalina bilsteinensis Jahrb. der Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt 1894, S. 128, Taf. 4, Fig. 2. 76 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Grammysia bicarinata Goldf. Taf. 20, Fig. 1 — 3. Pterinea bicarinata Goldf., Petref. Germ. II, S. 134, Taf. 119, Fig. 3. Grammysia » F. Roemer, Leth. geogn., S. 407. » » Bedshausen, Lamellibranchiaten, S. 249, Taf. 23, Fig. 5. » » Fr. Winterfeld, Der Lenneschiefer, II. Teil, Verh. d. Naturk. Ver. f. Rheinl. u. Westf. 1909, S. 31, Textfig. » Denckmanni W. E. Schmidt, Der oberste Lenneschiefer, S. 558, Taf. 21, Fig. 15: Taf. 22, Fig. 4. Die von GOLDFUSS bezw. BeüSHAUSEN beschriebenen beiden linken Klappen stammen aus der »Grauwacke von Lindlar«. Ein Bruchstück der bis dahin unbekannten rechten Klappe bildete WiNTEItFELD ab. ohne jedoch den tatsächlichen Nachweis ihrer Zugehörigkeit zu der genannten Art führen zu können, da ihm ein doppelklappiges Exemplar nicht zur Verfügung stand und an seinem Bruchstück das sehr charakteristische, flügelartig' zusammengepreßte Hinterende fehlt. Die Auffindung des hier Fig. 1. 1 a abgebildeten gut erhaltenen zweiklappigen Exem¬ plars bestätigte die Angaben WiXTERFELD s und ermöglicht die genaue Beschreibung der beiden äußerlich einander sehr unähnlichen Klappen. < Schale ungleichseitig, nach hinten verbreitert, stark ge- wölbt. Wirbel wenig vor der Mitte gelegen, schräg nach vorn gerichtet und kräftig über den schwach konvexen Schloßrand eingerollt. Vor ihm eine große, scharfbegrenzte Lunula. hinter ihm ein sehr langes, schmales Schloßfeld. Vorderende spitz- bogig vorspringend: Vorderrand ungefähr in rechtem Winkel von der die Lunula begrenzenden Kante abbiegend, fast un¬ mittelbar in sanftem Bogen in den schwach konvexen l nter- rand übergehend. Hinterrand fast gerade, von der stumpf¬ gerundeten Hinterecke steil nach vorn zum hinteren Schloßrand aufsteigend. Vom Wirbel zur Hinterecke verläuft eine anfangs sehr deutliche, später stumpfer werdende Kante. Sie grenzt ein in der Jugend konkaves, später mehr verflachendes hinteres Schalenfeld ab. dessen Umriß ein niedriges, gleichschenkliges Dreieck bildet. In der linken Klappe liegt nach BeüSHAUSEN eine vom aas dem rheinischen Devon, besonders aus dein Lenneschiefer. 77 Wirbel zum Unterrand hinabziehende »flexurartige Falte«, welche den letzteren vor der Mitte erreicht und »einen flacheren vorderen Schalenteil von dem stärker gewölbten Mittelteil« abgrenzt. Bei der Big. 3 abgebildeten linken Klappe bemerkt man auf dem Wirbel außerdem noch eine hinter der Balte gelegene Trans¬ versalfurche, die jedoch schon bald verschwindet und dann nur noch durch eine schwache Umbiegung der Anwachswülste mar¬ kiert ist. Die Neigung, die für die Gattung Grammysia charak¬ teristische Transversalfurche zu bilden, ist also auch liier zu beobachten. In der rechten Klappe ist die Transversalfurche demgegen¬ über scharf ausgeprägt. Sie beginnt in der Wirbelspitze und zieht, anfangs elegant geschwungen, später fast gerade zum Unter¬ rand hinab, den sie in der Mitte erreicht. Tor ihr liegt eine kräftige Kippe, welche durch die auch in der rechten Klappe auftretende stärkere Verflachung des vorderen Schalenteiles noch deutlicher herausgehoben wird. Die Skulptur besteht aus kräftigen, nicht ganz regel¬ mäßigen Anwachswülsten, die nur auf dem hinteren Schalenfeld etwas schwächer werden. Einige derselben spalten sich vor der Transversalrippe und fließen hinter ihr wieder zusammen. Der ziemlich große, runde, vordere M u s k e 1 e i n d r u c k liegt dicht unter dem vorderen Schloßrande. Der hintere Muskel¬ eindruck und die Mantellinie sind nicht erhalten. Die von W. E. SCHMIDT 1. c. beschriebene G. Denckmanni ist eine rechte Klappe von G. bicarjnata ; die Art ist demzu¬ folge einzuziehen. Ebenso stimmt G. magna Hall (Geol. surv. of New York, vol. V, p. I, p. 362, t. 56, fig. 4—7) vollständig mit unserer Art überein. Big. 6 z. B. entspricht durchaus der Ab¬ bildung bei BeüSHAUSEN. V o r k o m m e n : Gogarten, Lindlar. Deilinghofen ; Mühlen¬ bergsandstein bis Honseler Schichten, Sammlung der Preuß. Geol. Landesanstalt (Samml.A. BUCHS), des Natu rli ist. Vereins zu Bonn, des Herrn WlN TEREELD und des Verfassers. 78 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen Grammy sia teres n. sp. Taf. 19, Fig. 8, 9, Taf. 20, Fig. 4 — 6. Schale eiförmig, gleichmäßig und ziemlich stark gewölbt, im hinteren Teile steiler zum Hinterrande abfallend, ohne daß hierdurch eine deutliche Kante entsteht. Wirbel vor der Mitte gelegen, nach vorn über den Schloßrand eingekrümmt. Vor ihm eine große, scharf begrenzte Lunula, hinter ihm ein schmales, mäßig vertieftes Schloßfeldchen. Der Vorderrand bildet mit der die Lunula begrenzenden Kante eine deutliche Ecke, unter der er, schwach vorspringend, in breitem Bogen in den Unterrand übergeht. Letzterer ist flach geschwungen und stößt mit dem steil nach vorn aufstrebenden Hinterrand in einer sehr stumpf gerundeten Ecke zusammen. Schloßrand und Hinterrand bilden eine meist nur angedeutete Ecke. Ein flaches hinteres Schalenfeld ist nicht vorhanden. Vom Wirbel zum Unterrand verläuft in beiden Klappen eine flache Transversalfurche. Sie wird in der Jugend von einer schwachen Transversalrippe begleitet, die in der linken Klappe hinter, in der rechten vor der Furche liegt. Die Rippe ver¬ schwindet jedoch schon im ersten Schalendrittel und ist später nur noch durch die einseitig steilere Begrenzung der Furche markiert. Letztere erreicht den Unterrand bei der linken Klappe ungefähr in der Mitte, in der rechten hinter derselben. In der ersteren ist der Unterrand hinter der Furche stark eingebuchtet 5 eine ähnliche schwächere Bucht liegt in der rechten Klappe vor der Furche. Der vordere Muskeleindruck ist ganz in die Vorder- ecke gerückt, rundlich und flach. Hinterer Muskeleindruck und Mantellinie sind nicht erhalten. Die Skulptur besteht aus mäßig starken, wulstigen kon¬ zentrischen Rippen, die in der Jugend über die Transversalrippe auf die hintere Schalenhälfte übergreifen. Später verflachen sie schon vor der Furche, und nur die feinen, etwas unregelmäßigen Anwachslinien gehen nach hinten weiter. Unsere Art ist nahe verwandt mit Grammy sia abbreviata SANDBERGER aus den Unterkoblenzschichten des Mittelrheins und der Eifel. Ein großer Teil der Beschreibung BeüSHAUSEN s aas dem rheinischen Devon, besonders aas dem Lenneschiefer. 7i) (a. a. 0., S. 246) paßt wörtlich auch für die vorliegende neue Art. Bei G. abbreviata springt jedoch der Vorderrand weit vor- die Schale ist infolgedessen stark querverlängert. Ferner ist die Transversalfurche bei ihr viel weiter nach vorn gerückt, und die Skulptur ist auch auf der hinteren Schalenhälfte grob wulstig. Immerhin ist das x4ushalten eines so wenig veränderten Types vom tieferen Unterdevon bis zum faciell allerdings gleichartig aus- gebildeten Mitteldevon von besonderem Interesse. Yorko m m e n : Zusammen mit Grammysia bicarinata Gdf. in dem Mühlenbergsandstein von Gogarten : Unteres Mittel¬ devon. Nicht selten. Sammlung des Verfassers. Conocardium tenuidorsatum n. sp. Taf. 22, Fig. 6, 7. Schale klein, sehr schmalrückig geAvölbt, im unteren Teil schief nach vorn vorspringend. Wirbel ungefähr in der Mitte gelegen, vor ihm eine scharf eingeschnittene kleine Lunula. Schloßrand unter dem Wirbel stumpf geknickt, nach hinten an¬ fangs gerade, später schwach abwärts gebogen, nach vorn in kurzem, konkavem Bogen zu der Schnabelbasis hinabsteigend. Vorderrand gerade, senkrecht zum Schloßrand gestellt, Hinter¬ rand in der Mitte schwach eingezogen, ungefähr im Winkel von 45° zum Schloßrande auf steigend. Herzfläche groß, der größten Schalenlänge entsprechend, in Form eines niedrigen Daches zu dem Vorderrande und der Schnabelbasis ansteigend : außen von einem breiten, schwach konkaven Kragen umgeben. Schnabel kräftig und verhältnis¬ mäßig lang. Hinter dem Kragen fällt die Schale, durch eine Furche abgesetzt, sofort steil zu der breiten und tiefen Hauptdepression . ab, die hinter dem Wirbel bis zum Unterrande hinabzieht. Das Hinterteil ist kräftig aufgebläht, und klafft nach unten. Auf dem Steinkern, welcher durch das Fehlen des Kragens scheinbar eine ganz andere Form besitzt, ist das Mittelstück zu einem gerundeten Kiel verschmälert. Hinter ihm zieht von der Wirbelspitze aus zum Unterrand eine seichte Depression hin¬ ab, welche die Seitenfläche in eine steile vordere und eine nach 80 Neue oder wenig bekannte Versteinerungen usw. der Hauptdepression hin mehr verflachende Partie zerlegt. Ob sich diese vordere Depression auch auf der Außenseite, (der Schale bemerkbar macht, läßt sich bei der mangelhaften Erhaltung der Abdrücke nicht mit Sicherheit feststellen. Hinter dem Wirbel liegt eine kurze, schräg nach unten strebende Leiste. Die Lage der Muskeleindrücke läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Dagegen ist die Mantellinie deutlich entwickelt. Sie beginnt in der Nähe des Schloßrandes, steigt vor der Hauptdepression sanft gebogen abwärts und biegt in der Nähe des Unterrandes nach vorn um, ohne auf die Herzfläche überzugreifen. Der Abdruck der Außenseite der Herzfläche ist glatt, dagegen liegen auf der Herzfläche des Steinkernes sieben Rippen, die durch ebenso breite Zwischenräume getrennt sind. Der Kragen ist fein radial gestreift. Er ist nach hinten durch eine Lurche abgesetzt, hinter der zuerst eine schmale und dann 3 — 4 breitere Rippen liegen. Dahinter folgen, schon zum Teil auf dem auf¬ geblähten Teil des Hinterendes gelegen, 8 — 10 Rippen, in deren breite Zwischenräume sich je eine schmale, ungefähr bis zur Schalenmitte hinauf reichende Rippe zweiter Ordnung einschiebt. Auf dem abfallenden Teil des Hinterendes liegen dann noch etwa 1.2 schwächere, durch schmalere Zwischenräume ge¬ trennte Rippen. Die ganze Schale ist außerdem durch zahlreiche feine kon¬ zentrische Anwachsrippchen gegittert, die auch auf den hin¬ teren Rand des Kragens übergreifen. Die Art steht C. rhenanum Beush. aus den gleichaltrigen Schichten des Mittelrheins am nächsten. Sie unterscheidet sich auch von ihr durch die noch steiler abfallende Seitenfläche, die dahinter liegende breite Depression und das aufgeblähte, nicht wie bei ihr spitz zulaufende Hinterende. Auch die Zwischen¬ rippen scheinen der rheinischen Art zu fehlen. Vorkommen: Wipperfließ und Niedergenkel: Bem- scheider Schichten. Vier doppelklappige Exemplare und eine linke Klappe in der Sammlung des Verfassers. 12 AUS. 1922 Wo keine anderen Angaben gemacht sind, befinden sich die abgebildeten Urstücke in der Sammlung des Verfassers. ö O Tafel 1. Fig. 1. Spirophyton eifliense Kayser var . S. 1 Straße Koblenz -Kapellen, Obere Koblenz¬ schichten. Fig. 2. Murchisonia acutecarinata n. sp . S. 4 2. Außenausicht nach dem Wachsabdruck eines fast vollständigen Exemplars. Der letzte Umgang ist nach dem zugehörigen Steinkern ergänzt. 2 b. Teil des vorletzten Umganges von 2, ver¬ größert. 2 c. Steinkern der beiden letzten Umgänge des¬ selben Exemplars. Neyetalsperre, Remscheider Schichten. Neue Folge. Heft 80. Abhancll. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 1 E. Dallmer gfez. o Lichtdruck von .Albert Frisch, Berlin W. t Tafel 2. Fig. 1, 2. Spiropkyton helix Spriestersb . S. 1 1, 2. Etwas schräg gefülirteLängsschnitte zweier Steinkerne. 1 a. Innere Struktur zweier Windungen von 1. Stark vergrößert. 1. Steinbruch an der Solinger Straße. 2. Alter Steinbruch am Rosenhügel- Remscheid, Remscheid er Schichten. Fig. 3. ? Cyrtoceras sp . S. 5 Skulptursteinkern. Bruchertalsperre bei Wipper¬ fließ, Remse beider Schichten. Fig. 4. Discina circumcincta n. sp . S. 6 4. Skulptursteinkern. (Am linken Unterrand ist der Abdruck der Gegenklappe sichtbar.) 4a. Profil von 4. Neyetalsperre, Remscheider Schichten. Fig. 5 — 8. Spirifer crassifulcitus n. sp . S. 7 5, 6. Ventralklappen mit teilweise erhaltener Kalkschale. 7. Steinkern der Dorsalklappe. 8, 8a. Steinkeru eines doppelklappigen Exem¬ plars von der Ventral- und Dorsalseite. (Die Dorsalschale ist eingedrückt.) Wipperfließ, Remscheider Schichten. (Siehe auch Tafel 3.) Neue Folge. Heft 80. » Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 2 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch. Berlin W. Tafel 3. Fig. 1 — 9. Spirifer crassifulcitus n. sp . S. 7 1 — 6. Steinkerne von Veutralklappen in verschie¬ denen Stadien zunehmender Verdickung der Zahnstützen und Verflachung der seitlichen Wirbelpartien. 3a. Außenansicht von 3 nach einem Wachsabdruck. 4 — 4b. Doppelklappiger Steinkern in verschie¬ denen Ansichten. 5. Wirbelpartie eines sehr alten Exemplars. 6. Doppelklappiger verdrückter Steinkern. 7—9. Schmalere Varietät. 7. Steinkern einer Ventralklappe. 7 a. Derselbe mit einem Teil der Kalkschale. 8. 9. Steinkerne der Ventralklappe mit teilweise erhaltener Kalkschale. 9a. Ansicht von 9 von der Dorsalseite, um die vollständig übergebogene Area zu zeigen. Wipperfließ, Remscheider Schichten. (Siehe auch Tafel 2.) Fig. 10. Spirifer sp. nfl\ crassifulcitus n.sp . S.9 10. Steinkeru der Ventralklappe. 10a. Derselbe von vorn. Wipperfließ, Remscheider Schichten. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 3 9 10a 8 E. Dallmer 2fez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin \\ \ Tafel 4. Fig. 1. Spirifer ostiolatus Schlotheim . S. 9 Doppelklappiges Exemplar, bei dem die Kalk¬ schale zum größten Teil entfernt ist, von der Ventralseite. (Zum Vergleich mit der kurz- flügeligen Varietät von Sp. crassifulcitus n. sp.). Gerolstein, Unteres Mitteldevon. Fig. 2— G. Spirifer dorsocavus n. sp . S. 11 2, 2a, 2b. Doppelklappiger Steinkern von ver¬ schiedenen Seiten. 3 — 5. Steinkerne dreier Dorsalklappen. 5 etwas in der Längsrichtung zusammengedrückt. O o o 6. Steinkern einer Ventralklappe. Wildenkuhlen bei Kierspe, Cidtrijugatus-Zone . Fig. 7 — 14. Spirifer parcefurcatus n. sp. . . . . . . S. 16 7 — 10. Steinkerne von Dorsalklappen in verschie¬ denen Stadien zunehmender Berippung. 11 — 13. Ventralklappen von verschiedener Größe und Berippung. 12. Exemplar mit Kalkschale. 1 3. Steinkern eines alten Exemplars, flach ge¬ drückt. (Der Rand des Sinus ist durch die punktierten Linien markiert.) 12 von Weinbach bei Wipperfürth, die übrigeu von Vorm Busch bei Kierspe, Cultrijugatus-rLone. (Siehe auch Tafel 5.) Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 4. E. Dallmer gez, Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W Tafel 5. Die Originale von Fig. 1 und 7 befinden sich in der Samm¬ lung der Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Fig. 1“ -3. Spirifer parcefurccitus n. sp . S. 16 Steinkerne von Ventralklappen verschiedenen Alters. la. Außenansicht von 1 nach einem Wachs¬ abdruck. Vorm Busch bei Kierspe, Cultrijugatus-Tjowe. (Siehe auch Tafel 4.) Fig. 4, 5. Spirifer solitarius Krantz . S. 13 Steinkerne der Dorsalklappe. Seifen bei Dierdorf, Siegener Schichten. Fig. 6. Spirifer daleidensis Steininger . . . . . . S. 16 Bruchstück eines Dorsalklappensteinkerns. Weinbach bei Wipperfürth, Cultrijugatus-Zione. Fig. 7, 8. Spirifer Aßmanni n. sp . S. 19 7, 7a. Steinkern der Dorsalklappe von oben und hinten. Original Assmanns! 8. Bruchstück eines Ventralklappenabdrucks nach einem Wachsabdruck. Densberg im Kellerwald, tiefsteUnterkoblenz- schichte n. Fig. 9. Spirifer Hercyniae Giebel var . S. 21 Unvollständiger doppelklappiger Steinkern von der Ventralseite. Auel bei St. Goarshausen, Unterkoblenzschichten. (Siehe auch Tafel 6.) Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 5 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. \ Tafel 6. Fig. 1 Fig. 4, -3. Spirifer Hercyniae Giebel var . S. Ventralklappensteinkerne. 1 und 2 von Dillenbergersmühle im Jammertal, 3 von Reichenberg bei St. Goarshausen, Unter¬ koblenzschichten. (Siehe auch Tafel 5.) 5. Aviculopecten tenuistrialus n. sp. ..... S. 4. Skulptursteinkern der linken Klappe. 5. Steinkern der rechten Klappe. 4 von Niedergenkel bei Holzwipper, 5 von Wipper¬ fließ, R e m sc heider Schicht en. (Siehe auch Tafel 7.) Neue Folge. lieft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 6. E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. ? Tafel 7. Das Fig. 7 abgebildete Original von W. E. Schmidt befindet sich in der Sammlung der Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Fig. 1, 2. Aviculopecten tenuistriatus n. sp . S. 23 1, 2. Steinkerne der linken Klappe. la. Außenansicht von 1 nach einem Wachsabdruck. 1 von Niedergenkel bei Holzwipper, 2 von Wipper¬ fließ, Rem sch ei der Schichten. (Siehe auch Tafel 6.) Fig. 3, 4. Aviculopecten radiatus Goldf . S. 24 3. Skulpturkern einer linken Klappe. 4. Unvollständige linke Klappe eines doppel- klappigen Skulpturkernes, 4a. rechte Schale desselben Exemplars. Beide von Bahnhof Elberfeld-Döppersberg, Obere Honseler Schichten. Fig. 5-7. Aviculopecten radiatus Goldf. n. var. nodo- costata . S. 25 5. 6, 7. Skulpturkerne der linken Klappe. 5, 6 von Loh bei Lüdenscheid, 7 Iserlohn, Un¬ tere bis Obere Honseler Schichten. Fig. 8, 9. Limoptera semiradiata Frech n. var. obsoleta S. 27 8, 9. Skulpturkerne der linken Klappe. St. Johann, Lntere Koblenzschichten. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 7 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel 8. Fig. 1, 2. Limoptera bifida Sandberger n. mut. obscura S. 26 1. Skulpturkern der linken Klappe. 2. Skulpturkern der rechten Klappe. Niedergenkel, Re mscheider Schichten. Fig. 3. Pterinaea dichotoma Krantz . S. 29 Steinkern der linken Klappe. Seifen bei Dierdorf, Siegener Schichten. Fig. 4 — 6. Pterinaea gracilis Spriestersb . S. 30 4, 5, 6. Skulpturkerne der linken Klappe. Wipperfließ, Remscheider Schichten. Fig. 7 — 9. Pterinaea subtilicosta n. sp . S. 31 7. Steinkern der linken Klappe. 8. Außenansicht einer linken Klappe nach einem Wachsabdruck. 9. Schloßansicht eines unvollständigen Steinkerns der linken Klappe; vergrößert 3:2. Wildenkuhle bei Kierspe, Cultrijugatus-Tjone. (Siehe auch Taf. 23.) Fig. 10. Pterinaea lineata Golde, n. mut. irregularis . S. 27 Steinkern der linken Klappe eines jungen Exem¬ plars. Wipperfließ, Remscheider Schichten. \ Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 8. E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. V Tafel 9. Fig. 1-4. Pterinaea lineata Goldf. n. mut. irregulavis S. 27 1. Steinkern der linken Klappe. 2, 3. Steinkerne der rechten Klappe. 4. Außenausicht einer rechten Klappe nach einem Wach sab druck. 1, 3, 4 von Wipperfließ, 2 von Niedergenkel, Kemscheider Schichten. (Siehe auch Tafel 8.) Fig. 5, 6. Leiopteria Drevervianni n. sp . S. 33 Skulptursteinkerne der linken Klappe. 5 von Unkel, 6 von Seifen, Siegener Schichten. (Siehe auch Tafel 10.) \ Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 9 1 4 5 6 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel 10. Fig. 1. Leiopteria Drevermanni n. sp . S. 33 Ungewöhnlich großer Skulptursteiukern der linken Klappe. Unkel, Siegener Schichten. (Siehe auch Tafel 9.) Fig. 2. Leiopteria Drevermanni n. sp. n. var. longialata S. 34 Unvollständiger Skulpturkern der rechten Klappe. Unkel, Siegener Schichten. Fig. 3 — 5. MyaJina bilsteinensis F. Roemer n. var. sulcata S. 35 3, 3a, 3b. Doppelklappiger Steiukern von vorn, von rechts und von links. 4, 5. Skulptursteinkerne der rechten Klappe. Obergenkel, Rem sc beider Schichten. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 10 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W Fig. 1 Fig. 4. Tafel 11. 3. Myalina auriculata n. sp . 1. Skulpturkern der linken Klappe, la. Wirbelpartie desselben vergrößert. 2. Steinkern der linken Klappe. 2a. Wirbelpartie desselben vergrößert. 3. Steinkern der rechten Klappe. Nieder-Hammerstein a. Rhein, Siegener Schichten. Nyassa dorsata Goldf . 4. Steinkern der rechten Klappe. 4a. Schloßansicht desselben vergrößert. Hoher Molmert bei Plettenberg, Mühlenberg- sandstein. S. 36 S. 39 Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 11 E. Dallm er gfez. o Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel 12. Fig. 1 — 5. Modiomorpha anulifera n. sp . S. 37 1, 2, 3. Steinkerne der linken Klappe. 4, 4a. Außenansicht der rechten und linken Klappe eines doppelklappigen Exemplars nach Wachs¬ abdrücken. 5, 5a. Doppelklappiger Steinkern eines jungen Exemplars von links und rechts. 4, 4a von Niedergenkel, die übrigen von Wipper¬ fließ, R emsc beider Schichten. Fig. 6. Modiomorpha Waldschmidti II. Schmidt . . . S. 38 Skulpturkern einer linken Klappe. Bahneinschnitt zwischen Ronsdorf und Lüttring¬ hausen, Hobräcker Schichten. Fig. 7. Ctenodonta Denckmanni n. sp . S. 43 Steinkern der linken Klappe. Niederdreisdorf bei Daaden, Sie gener Schichten. Neue Folge. Heft SO. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 12 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch. Berlin W • i Tafel 13. Das Fig. 19 abgebildete Original Beushausens in der Samm¬ lung der Kgl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Fig. 1, 2. Nucula Lieseri Spriestersb . S. 40 I, 2. Steinkerne der reckten Klappe vergrößert. 2a. Außenansicht von 2 nach einem Wachsabdruck. Glüder, Remse heider Schichten. Fig. 3, 4. Nucula Lieseri Spriestersb. n. var. similis . S. 40 Steinkerne der rechten Klappe vergrößert. Glüder, Re tn scheid er Schichten. Fig. 5 — 8. Nuculana robustella n. sp . S. 41 5, 6. Steinkerne der linken Klappe. 7, 8. Steinkerne der rechten Klappe. 5 von Raus Mühle im Eifgental, 6 von Gogarten, 7, 8 von der Lingese Talsperre, Mühlenberg¬ sandstein. Fig. 9, 10. Nuculana carinata n. sp . S. 42 9, 10. Steinkerne der rechten Klappe. 10a, 10b. Außenansicht von 10 nach einem Wachsabdruck. Gogarten, Mühlenbergsandstein. (Siehe auch Tat. 23.) Fig. 11—13. Ctenodonta biornata n. sp . S. 44 II, 12. Skulptursteinkerne der linken Klappe. 13. Skulptursteinkern der rechten Klappe. 11 von Loh bei Lüdenscheid, Untere Hon- seler Schichten. 12, 13 von Listringhausen, Unteres Mittel¬ devon'. Fig. 14 — 19. Ctenodonta hercynica ?. Beushausen . . . S. 47 14. Steinkern der linken Klappe. 15. Außenansicht einer linken Klappe nach einem Waclisabdruck. 16. 17, 18. Steinkerne der rechten Klappe. 18a. Außenansicht von 18 nach einem Wachs¬ abdruck. 19. Steinkern der rechten Klappe. Original Beushausens ! 14 — 18 von Wipperfließ, Rernsch ei der Sch ichten. 19 vom Ka hieb erg. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 13. E. Dallmer gez, Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin \\ 's Tafel 14. Fig. 1-6. Ctenodonta tenuidens n. sp . S. 45 1, 2. Steinkerne der linken Klappe, der letztere mit größtenteils erhaltener Kalkschale. 3 — 6. Steinkerne der rechten Klappe. Neyetalsperre, Remscheider Schichten. Fig. 7 — 13. Cypricardella infiata n. sp . S. 49 7, 8. Steinkerne der linken Klappe. 9, 11 — 13. Steinkerne der rechten Klappe. 9a. Schloß von 9 vergrößert, 9b dasselbe nach einem Wachsabdruck. 10. Schloß einer linken Klappe vergrößert. 10a. Dasselbe nach einem Wachsabdruck. 11a. Außenansicht von 11 nach einem Wachs¬ abdruck. Gogarten, Mühlenbergsandstein. Fig. 14. f Cypricardella n. sp . S. 51 Steinkern der rechten Klappe. Gogarten, Mü hie nbergsandstein. Neue Folge. Heft SO. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 14. E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. -0 ? \ Tafel 15. Fig. 1 — 5. Myophoria globula n. sp . S. 51 1 — 3. Steinkerne der linken Klappe. 4, 5. Steinkerne der rechten Klappe. 1, 2 von der Lingesetalsperre, 3 — 5 von Gogarten, Mühlenberg Sandstein. Fig. 6 -9. Eomegalodus Fuchsi n. g. n. sp. . . . . . S. 55 6, 7. Innenansicht der linken und rechten Klappe nach Wachsabdrücken. (Bei beiden ist der untere Schalenteil nach anderen Stücken er¬ gänzt.) 7a. Das Fig. 7 abgebildete Exemplar vom Unter¬ rand aus gesehen, um den Schloßplattenwulst zu zeigen. o 8. Schloßplatte des Steinkerns einer rechten Klappe. 8a. Wachsabdruck von 8 vom Schloßrand aus ge¬ sehen, um die Höbe des Schloßplattenwulstes zu zeigen. Man vergleiche damit die kümmer¬ liche Entwicklung des daneben sichtbaren hin¬ teren Seitenzahns. 9. Steinkern der linken Klappe eines jungen Exemplars. V erneis bei Haspe, ObereHonselerSchichten. (Siehe auch Tafel 16 und 17.) Neue Folge. Heft SO. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 15 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W . Tafel 16. Fig. 1 — 3. Eomegalodus Fuchsi n. g. n. sp . S. 55 1. Steiukern der linken Klappe. la. Innenansicht von 1 nach einem Wachsabdruck. 2, 3. Schematische Darstellung des Schalen- und Schloßbaues nach den Originalen von Tafel 15, Fig. 6 und 7. Zum Vergleich mit der folgen¬ den Gattung. (1 — 2 Schloßzähne, 3 Seiten¬ zähne, I— III die diesen entsprechenden Gruben, w Schloßplattenwulst, m1“m2 Muskeleindrücke.) Verneis bei Haspe, Obere Honseler Schichten. (Siehe auch Tafel 15 und 17.) Fig. 4, 4a. Megalodus abbreoiatus Schlotheim .... S. 53 Schematische Darstellung des Schalen- undSchloß- baues eines am Unterrand zerbrochenen doppel- klappigen Schalenexemplars. Zum Vergleich mit der vorhergehenden Gattung. Bergisch-Gladbaek, S t r i n g o c e p h a 1 e n k a 1 k. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 16 4 1 a E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W Tafel 17. Fig. 1, 2. Eomegalodus Fuchsi n. g. n. sp . S. 55 1. Unvollständiger Steinkern der linken Klappe. 2. Steinkern der rechten Klappe. Verneis, Obere Hon sei er Schichten. (Siehe auch. Tafel 15 und 16.) Fig. 3 — 5. Carydium concentricum n. sp . S. 62 3. Steinkern der linken Klappe. 4. 5. Außenansicht einer rechten und linken Klappe nach Wachsabdrücken. Funkloch bei Elberfeld, ? H obr äck er Schichten. Fig. 6 — 8. Paracyclas cutillum n. sp. . . S. 59 6. Skulpturkern der rechten Klappe. 7. Steinkern der rechten Klappe. 8. Querschnitt eines doppelklappigen Steinkerns. Bahnhof Elberfeld-Döppersberg, Obere Hon- seler Schichten. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 17 E. Dallmer gez, Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W * Tafel 18. Fig. l. t Paracyclas montana n. sp . S. 60 Steinkern der rechten Klappe. Bahnhof Elberfeld- Döppersberg, Obere Hon¬ sel e r Schichten. Fig. 2. Paracyclas aff. catillum n. sp . S. 60 Skulpturkern der linken Klappe. Obergenkel, Reinscheider Schichten. Fig. 3, 4. Goniophora westfalica n. sp . S. 63 3, 4. Steinkerne der rechten Klappe. 3a. Dasselbe Exemplar von vorn. 4a. Rest der Außenansicht von 4 nach einem Wachsabdruck. Wipperfließ, Rem scheider Schichten. Fig. 5, 5a. Sphenotus carinatus n. sp . S. 67 Steinkern der rechten bezw. linken Klappe eines doppelklappigen Exemplars. Weinbach bei Wipperfürth, Cultrijugatus-Tione. Fig. 6 — 8. Sphenotus spathulus n. sp . S. 69 6, 7. Skulpturkerne der linken Klappe. 8. Skulpturkern der rechten Klappe. Remscheid- Westhausen, Rem sch eider Schichten. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 18. E. Dallmer gez, Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W r Tafel 19. Fig. 1 — 5. Sphenotus elongatus n. sp . S. 68 1 — 6. Skulpturkerne der linken Klappe. 4. Skulpturkern der rechten Klappe. 5. Steinkern der rechten Klappe. Remscheid- W esthausen, Remse heider Schichten. Fig. 6, 7. f Mecynodus giganteus n. sp . S. 58 6. Steinkern der rechten Klappe. 6a. Derselbe vom Schloßrand aus. 7. Steinkern der linken Klappe. Bahnhof Elberfeld - Döppersberg, obere Hon- seler Schichten. Fig. 8, 9. Grammysia teres n. sp. . .' . S. 78 8. Steinkern der rechten Klappe. 8a. Derselbe vom Wirbel aus. 9. Unvollständiger Steinkern der rechten Klappe vom Wirbel aus. Lingesetalsperre, Mühlenberg Sandstein. (Siehe auch Tafel 20.) Neue Nulge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 19 6 E. Dallmer gez, Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W L Tafel 20. Fig. 1 — 3. Grammysia bicarinata Goldf . S. 76 1. la. Skulpturkern eines doppelklappigeu Exem¬ plars von links und rechts. 2. Skulpturkern der rechten Klappe. 3. Skulpturkern einer unvollständigen linken Klappe. 1 und 3 von Gogarten, 2 von Valbert, Mühlen¬ bergsandstein. Fig. 4-6. Grammysia teres n. sp . S. 78 Steinkerne der linken Klappe. Gogarten, Mühlen berg Sandstein. (Siehe auch Tafel 19.) Xeue Folge. Heft 80. f Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80 Taf. 20 6 E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlind s 1 Tafel 21. Fig. 1, la. Dechenia rhenana n. g. a. sp . S. 74 1, Steinkern der rechten Klappe. la. Schloßplatte von 1 nach einem Wachsabdruck. Siechhaustal bei Koblenz, Koblenzquarzit. Fig. 2, 3. Dechenia westfalica n. g. n. sp . S. 74 2, 2a. Doppelklappiger Steinkern von rechts und links. 3, 3a, 3b. Doppelklappiger Steinkern von rechts, links und oben. 2 von Niedergenkel, 3 von Wipperfließ, ßem- scheider Schichten. Fig. 4. Dechenia westfalica n. sp. n. var. curta . . . S. 75 Steinkern der rechten Klappe. Niedergenkel, Rem scheider Schichten. (Siehe auch Tafel 22.) Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 21. r Tafel 22. Die Fig. 2 und 3 abgebildeten Originale in der Sammlung Schwerdt bezw. Follmann- Koblenz. Fig. 1, la. Dechenia westfalica n. g. n. sp . S. 74 Steinkern eines doppelklappigen Exemplars von rechts und links. Krähwinkel, Remscheider Schichten. (Siehe auch Tafel 21.) Fig. 2 — 4. Dechenia Folbnanni n. g. n. sp . S. 73 2 — 4. Steinkerne der linken Klappe. 3a. Außenansicht von 3 nach einem Wachsabdruck. 2, 3 von Miellen bei Ems, Koblenzquarzit. 4 von Niedergenkel, Remscheider Schichten. Fig. 5 Dechenia westfalica n. sp. n. var. curta . . . . S. 75 Unvollständiger Steinkern einer rechten Klappe. Niedergenkel, Remscheider Schichten. (Siehe auch Tafel 21.) Fig. 6, 7. Conocardium tenuidorsatum n. sp . S. 70 6, 6a. Doppelklappiger Steinkern von oben und hinten; vergrößert 3:1. 7. Außenansicht der rechten Klappe nach einem Wachsabdruck; vergrößert. Wipperfließ, Remscheider Schichten. Neue Folge. Heft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. N. F. Heft 80. Taf. 22. E. Dallmer gez. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel 23. Fig. 1, 1 a. Pterinaea subtilicosta n. sp . S. 31 1. Außenseite der Taf. 8, Fig. 7 abgebildeten linken Klappe nach einem Wachsabdruck. 1 a. Dieselbe vergrößert. (Siehe auch Taf. 8.) Fig. 2 — 5. Nuculana carinata n. sp . S. 42 2, 3. Steinkerne der linken Klappe. 4, 5. Steiukerne der rechten Klappe. Raus Mühle im Eifgental, Mühlen bergsand- stein. (Siehe auch Taf. 13.) Neue Folge. lieft 80. Abhandl. d. Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt, N. F. Heft 80 Taf. 23 1 a G. Hoffmann gez Druck von Albert Frisch, Berlin W Buchdruck erei A. W. Schade, Berlin N., Schulzendorfer Straße 26. ' I