I Y { ya Is va RE Wn ar NR v ' a? y ABHANDLUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT ZU HALLE. ORIGINALAUFSÄTZE dee AUS DEM GEBIETE DER GESAMNMTEN NATURWISSENSCHAFTEN, VERFASST von MITGLIEDERN uxp VvoRGELEGT INDEN SITZUNGEN DER GESELLSCHAFT. Sünfter Band. ——2gsc— HALLE, Druck uno Verzac von H. W. Scanmipor. 1860. Torstosar ann KAAQILIUTUE non a YORE) | u .r Bi muaHDadaaunı na nase dass ans, Vnanadı j ” 7ER B BEN S Has h vr 1 Inhalt des fünften Bandes. I. Abhandlungen, Fritz Müller, zwei neue Quallen von Santa Catharina (Brasilien). Mit drei Tafeln. . . . ° Max Schultze, zur Kenntniss der elektrischen Organe der Fische. Zweite Abtheilung. Torpedo. Mit zwei Tafeln. - - 5 - . . . . Ernst Weiss, über die krpstallographische Antwriekling des ae und über kagstallgsraphische Entwicklungen im Allgemeinen. Mit einer Tafel. . - E . B . . s Adolphe Bar. de la Valeite St. George, Studien über die Entwickelung der Amphipoden. Mit zwei Tafeln. Bonorden, zur Kenntniss einiger der wichtigsten Gattungen der Coniomyceten und Uuyptomyeefen: Mit drei colorirten Tafeln. . a ' R 2 6 . - 5 5 & ° . ° EI. Sitzungsberichte aus den Jahren 1858 und 1859. 1858. Seite Sitzung vom 9. Januar. Sitzung vom 20. Februar. Das neue Statut der naturforschenden Gesell- Eingegangene Bücher. — Dr. Heidenhain über schaft bestätigt. — Prof. v. Schlechtendal über den Tetanomotor. — Prof. M. Schulize über Reichenbach’s Werk: Die Pflanzenwelt in Be- die Endigungsweise der Hörnerven. zug zur Sensivität und zum Ode; — über Sitzung vom 6. März. den Stand der Kenntnisse von der Fam. der Eingegangene Bücher. — Neues Mitglied. — Characeen; — über Tulasne’s Beobachtungen Prof. M. Schultze über den Inhalt der beiden über das Mutterkorn. — Prof. Girard über Abhandlungen von Gegenbaur und Leukart das mexicanische Meteoreisen ; — über Kupfer- (Abh. d. naturf. Gesellsch. IV. Hft. 2. 3.). — nickelkrystalle von Sangerhausen. . . 3 Prof. Girard über die neuen Untersuchungen Sitzung vom 23. Januar. der penninischen Alpen durch Hrn. Gerlach. — Eingegangene Bücher. — Prof. v. Schlechtendal Prof. v. Schlechtendal über die geographische über die deutschen Eichenarten. . 2 . 6 Verbreitung der Buche. . Sitzung vom 6. Februar. Sitzung vom 24. April. Eingegangene Bücher. — Neues Mitglied. — Eingegangene Bücher. — Neues Mitglied. — Prof. Volkmann über den Einfluss der Uebung Prof. Knoblauch über die Schönemann’sche auf die Functionen des Raumsinnes. . r 7 Brückenwage und deren Benutzung zu physi- Seite 153 167 Seite Bee Ba une kalischen Vorträgen. — Hr. Director August über Schwingungen der Stimmgabel. & Sitzung vom 8. Mai. Prof. Girard Mittheilungen aus Zeitschriften und zeigt Amethyst mit edlem Opal vor. — Dr. Heidenhain über Flüger’s Experimente der Leitungsfähigkeit der Nerven. — Prof. Krah- mer über Irrthümer in Betref! der Tropfen und deren Verhältniss zum specilischen Ge- wichte. — Prof. M. Schultze zeigt einen See- igel aus dem Nummulitenkalk der Pyramiden Aegyptens und legt das 1.Heft von Agassiz Naturgeschichte Nordamerika’s vor. Sitzung vom 5. Juni. Hr. Prof. Knoblauch erläutert seine Versuche zur Ermittelung des Zusammenhangs der physi- kalischen Eigenschaften und der Structurver- hältnisse verschiedener Holzarten; und zeigt die prismatische Zerlegung des elektrischen Funkens ınd das elektrische Licht in ver- schiedenen verdünnten Gasarten. . - B Sitzung vom 19. Juni. Eingegangene Bücher. — Prof. Knoblauch über das Telesteroskop von Helmholtz und über die Geschichte der Photographie. — Prof. Krah- mer über verschiedene Salep- Arten. . . Oeffentliche Sitzung am 4. Juli. Prof. M. Schultze Vorlegung des Jahresberichts. — Prof. Volkmann Vortrag über die Methoden die Grenzen der Empfindlichkeit bei verschie- denen Sinnesorganen zu bestimmen. . Sitzung vom 17. Juli. Eingegangene Bücher. — Prof. Volkmann über die Bewegungen der Augenmuskeln und Ruette’s Ophthalmotrop. — Prof. Krahmer über Ver- fälschung des Salep durch Colehieum und über Kartoffelknollen - Entwickelung im Keller. . Sitzung vom 31. Juli. Eingegangene Bücher. — Neue Mitglieder. — Prof. Volkmann über seine Versuche betr. die Befähigung des Auges Grössen zu erkennen. — Prof. Heintz über Verbindungen von Zucker- säure mit Basen. — Dr. Heidenhain Versuche ob der Schliessmuskel der Blase einen Tonus habe oder nicht. ‘ P . Seite 11 13 13 17 17 18 18 Sitzung vom 30. October. Eingegangene Bücher. — Berghauptmann v. Hövel legt eine Flötzkarte der Steinkohlen- formation in Westphalen und reine Steinsalz- krystalle von Stassfurth vor. — Prof. v. Schlechtendal über die Alfenkämme und Af- fentöpfe genannten Früchte, und zeigt Blumen und Früchte der Bignonia tomentosa Thbg. (Paulownia) vor. — Prof. Volkmann giebt eine Uebersicht über die bisherigen Arbeiten über Elektrieität organischer Körper und er- klärt eine neue Methode, um die primäre Dehnung an den Muskeln zu bestimmen. - Sitzung vom 13. November. Eingegangene Bücher. — Prof. v. Schlechtendal legt verschiedene bot. Werke vor "und zeigt Stämme von Klettersträuchern und Guaco. — Prof. Krahmer über das Emphysem der Lungen. Sitzung vom 27. November. Eingegangene Schriften und Bücher. — Geh.- Rath Müller zeigte Perlen aus der frühern Perlenfischerei in Sachsen, dazu giebt Prof. M. Schultze neuere Beobachtungen. — Berg- hauptmann v. Hövel legt Wreschener Braun- kohlen vor. — Dr. Heidenhain spricht über das Verhältniss der Blutbestandtheile zu den Drüsensekreten. — Prof. Knoblauch über das Verhältniss der Speetralfarben zu den Wärme- und chemisch wirkenden Sonnenstrahlen. . Sitzung vom 11. December. Eingegangene Bücher. — Neuwahl der Beam- ten für 1859. — Prof. Volkmann über einige Verhältnisse des stereoskopischen Sehens. Nachtrag zu dem Mitglieder - Verzeichniss. > 1859. Sitzung vom 8. Januar. Eingegangene Bücher. — Prof. Volkmann über einige Verhältnisse des stereoskopischen Se- hens. — Prof. Girard legt eine in einer höl- zernen Wasserrinne gebildete Röhre von koh- lensaurem Kalk vor. — Prof. v. Schlechtendal legt unter dem Namen Sacubaja eingeführte Leeythis - Saamen vor. B . . - Sitzung vom 22. Januar. Eingegangene Bücher. — Dr. Heidenhain theilt Versuche aus dem Gebiete der allgemeinen Seite 19 20 21 22 24 Nervenphysiologie mit. — Prof. Heintz über den Stassfurthit, und über Einrichtungen um Gas-Flammen von stets gleicher Heizkraft zu erhalten. — Prof. G@irard legt ein Meteorstein- stück vor. E . - E ö 4 Sitzung vom 5. Februar. Eingegangene Bücher und Schreiben. — Geh.- Rath Müller zeigt eigenthümliche Schwefelkies- concretionen von Eisleben. — Dr. A. Gräfe giebt Beobachtungen über das Sehen bei Schie- lenden. — Prof. M.Schultze macht auf einige Eigenthümlichkeiten des menschlichen Auges aufmerksam. — Neues Mitglied. . . B Sitzung vom 19. Februar. Eingegangene Bücher. — Neues Mitglied. — Prof. v. Schlechtendal über die deutschen Pinus- Arten. — Prof. Girard legt geogno- stische Karten und Beschreibungen einiger Theile Deutschlands vor. . 5 e A Sitzung vom 5. März. Neues Mitglied. — Prof. Volkmann nachträg- liche Mittheilung über das stereoskopische Se- hen. — Dr. A. Gräfe über Liebreich’s neues Ophthalmoskop. — Prof. Girard legt Gerlach’s geologische Karte der penninischen Alpen vor. — Prof. v. Schlechtendal legt ein neues Heft der Gefässkryptogamen Deutschlands vor und das javanische Stinkholz nebst Bemerkungen über andere Stinkpflanzen der Rubiaceen. — Prof. Krahmer über den Krampf der Kehlkopf- muskeln und dessen Heilung. . a 5 Sitzung vom 7. Mai. Eingegangene Bücher. — Prof. Knoblauch über Alkoholometer. — Prof. v. Schlechtendal legt Zapfen der Ceder vom Atlas und Libanon vor. Sitzung vom 21. Mai. Neues Mitglied. — Prof. Knoblauch über die dioptrischen Eigenschaften der Linsen; über ein aus zwei Theilen zusammengesetztes Glas- prisma; über die Lichterscheinungen des gal- vanischen Stromes im gasverdünnten Raume. Sitzung vom 4. Juni. Neues Mitglied. — Prof. Knoblauch über Ha- jech’s Beobachtungen, wodurch eine Ablenkung des Schalles in verschiedenen Medien nach- Seite 10 gewiesen wird; über eine Brücke’sche Loupe; über Liehtundulation beim Uebergange durch verschiedene Medien; legt Apparate vor, um die Eigenschaften der Cycloide darzustellen, — Prof, v. Schlechtendal legt Leysser’s Flora Ha- lensis mit geschriebenen Anmerkungen von Roth und Karsten’s Flora: Columbiae vor. . Sitzung vom 16. Juli, Eingegangene Bücher. — Neues Mitglied. — Prof. Heintz über organische Chlorverbin- dungen und Aetherbernsteinsäure. — Prof. v. Schlechtendal legt die Flora Trinidad’s und eine Lieferung des Herbarium myeologieum vor. — Dr. Neumann über die Drehung, welche Glas der Polarisations-Ebene des durchgehenden Lichtes bei Elektrieitäts - Einwirkung ertheilt. Sitzung vom 30. Juli. Neue Mitglieder. — Eingegangene Bücher. — Dr. Neumann über Messung der mittleren Erddichtigkeit. — Prof. Heintz über den che- mischen Process bei Vereinigung von Silber- oxyd mit Aldehyd; über chemische Unter- suchungeu der nicht willkürlichen Muskeln; über die chemische Untersuchung der Gänse- Galle. . ß 8 z . 5 : Sitzung vom 13. August. Eingegangenes Buch. — Prof. Heintz von über Prof. verti- eine neue Gattung Säuren. — v. Schlechtendal zeigt lebende Hydrilla eillata und legt Hooker’s Flora der Gallapagos- Inseln vor. 2 = © P R > Sitzung vom 22. October. Eingegangene Bücher. — Prof. Girard über die Maare der Eifel. — Prof. v. Schlechtendal über die Phyllerieen als Erzeugnisse von Aca- ris. — Prof. Welcker über Acari auf Thieren. Sitzung vom 5. November. Neue Mitglieder. — Eingegangene Bücher. — Prof. Volkmann über Elastieität der Muskeln durch Belastung. E Sitzung vom 19. November. Eingegangene Bücher. — Prof. Welcker zeigt ein menschliches Herz zur Demonstration des Blutkreislaufs vor. — Prof. Girard legt Stein- salz von Stassfurth und Süsswassermuscheln Seite 10 11 12 13 13 15 Seite aus dem Schieferthon der Steinkohle bei Wet- tin vor. — Prof. Krahmer über Rhabarber. — Dr. Neumann über eine neue Methode für die Erklärung der Theorie der Capillarität. — Prof. v. Schlechtendal über Zizania aquatica.. 16 Sitzung vom 3. December. Neues Mitglied. — Eingegangene Bücher. — Prof. Volkmann über die Ermüdung bei der Elastieität der Muskeln. . i . A li Sitzung vom 17. December. Eingegangene Bücher. — Prof. Girard legt eine neue geognostische Karte von Baiern vor. — Prof. Welcker zeigt unter stereoskopischen Photographien eine Abbildung des Mondes. — Hr. Hüttenmeister Zincken über Wolfranısstahl nebst Vorlegung daraus gefertigter Instru- mente. . - s Nachtrag zu dem veröffentlichten Mitglieder- Verzeichniss. Druckfehler in den Abhandlungen. S. 49. Z.15 von unten statt Längsnerne lies Längsnerven, „4155. » 6 „ oben „ Amphito& „196. „ 2 „ unten „ Salvei „198.0, 098, loben, =,sanloldii „227. 0,,.7% „, unten... s.10. „ 229 bei den Druckfehlern ist für G. Sag: „ 10 : „aa: „16: 20: nad: » 00: Amphithoe, Salveii und statt ser. 2. |, ser. 3. nodii. » 84181. S. 175 „ 176 nie) „ 182 „ 186 „ 200 „ 216 zu setzen. Druckfehler in den Sitzungsberichten von 1858 S. 5. Z.14 von unten statt kaulenförmige lies keulenförmige, ib. v2. LIE, „» Tuluka lies Toluka. von 1859 S.11. Z. 11 von unten statt Ferdinand Müller lies H. Crüger. Seite 18 20 DER NATURFOÖRSCHENDEN GESELLSCHAFT ZU HALLE. ORIGINALAUFSÄTZE AUS DEM GEBIETE DER GESAMMTEN NATURWISSENSCHAFTEN, Ssünften Bandes erfies Heft. —biso—— HALLE, Druck unn Vertag von H. W. Scanipr. r859, Zwei neue Quallen von Santa Catharina (Brasilien). Beschrieben Dr. Fritz Müller in Desterro auf Santa Catharina. Mit 3 Tafeln. Abh. d. Nat, Ges, zu Halle. 5. Bd. 1 f H - f vr , 2 y \ N ” u dr Bin a au ı u M Kassen un) Zwei neue Quallen von Santa Catharina Tamoya haplonema und quadrumana. Das Meer von Santa Catharina scheint nicht eben reich an Quallenarten zu sein; doch finden sich unter diesen mehrere in systematischer wie in anatomischer Hinsicht besonders merkwürdige Formen. Zu diesen rechne ich vor allen die bei- den nachstehend näher zu beschreibenden Schirmquallen, die am Strande der Praia de fora bei Desterro gefunden wurden. Die eine derselben, Tamoya quadrumana mihi gehört zu den seltneren Arten; im Laufe zweier Jahre bekam ich nur 3 Exemplare zu Gesicht. Weit häu- figer ist die andere, Tamoya haplonema mihi, von der ich bisweilen an einem Tage über ein Dutzend fand. Ei Des Gemeinsamen beider Arten ist so viel, dass ich ihre Beschreibungen in eine zusammenfasse, der Schilderung jedes Organes die specifischen Differenzen an- schliessend. Der Körper ist glockenförmig, von wasserheller, recht fester Substanz und deshalb wenig veränderlicher Form, aussen bedeckt mit kleinen flachwarzigen Er- habenheiten, auf denen weissliche Fleckehen, Gruppen von Nesselzellen, liegen. Bei T. haplonema ist die Glocke höher (15° hoch, bei 12” Durchm.), mit fla- chem Scheitel, fast senkrecht niedersteigenden Wänden und ziemlich viereckig im Querschnitt; bei T. quadrumana niedriger (10” hoch, bei 12° Durchm.), der Halbkugel sich nähernd, mit gewölbtem Scheitel und nach unten ansehnlich erwei- tert. Durch Längsfurchen sind die Seiten der Glocke aussen in 8 Längswülste ge- theilt, 4 schmälere dickere, den Ecken des vierseitigen Querschnitts bei T. ha- plonema entsprechend, und 4 breitere, flachere. Ich bezeichne der Kürze wegen auch bei T. quadrumana erstere als Eck-, letztere als Seitenwülste. Bei T. ha- plonema sind die Wilste in ihrer ganzen Länge ziemlich gleich breit, die Seiten- wülste reichlich doppelt so breit als die Eckwiülste; diese letzteren sind fast in der 1| + BER len ganzen Länge von einer mittleren Längsfurche durchzogen und ausserdem finden sich auf jeder Seitenwulst im unteren Drittel noch zwei nach unten convergirende seitliche Furchen. Bei T. quadrumana sind die Eckwiülste oben, die Seiten- wülste unten breiter (beide oben 3”, unten erstere 2° „ letztere 6° ), die Mittel- furche der Eckwülste durchzieht nur deren oberes Drittel, während auf den Seiten- wülsten zwei parallele Längsfurchen ein mittleres 3” breites Feld abgrenzen. Ent- sprechend den äusseren Furchen verlaufen ähnliche auf der Innenfläche der Glocke und ausserdem findet sich hier eine mittlere Längsfurche der Seitenwülste, bei T. quadrumana nur im unteren Drittel, bei T. haplonema in der ganzen Länge, jedoch häufig mehr als allmälige Verdünnung der Glockensubstanz, denn als scharfe Furche ausgeprägt. Bisweilen zeigt sich auch bei beiden Arten eine entsprechende schwache äussere Furche. Vom unteren Ende der Eckwülste entspringen 4 sehr ansehnliche Fortsätze. Bei T. haplonema sind sie einfach keulenförmig, seitlich zusammengedrückt, mit scharfer äusserer und innerer Kante, 6 bis 7°" lang, 4”" hoch, am Ende einen bis gegen 5 Fuss langen bräunlichen Fangfaden tragend'). Weit weniger einfach sind sie bei T. quadrumana; hier ist dieser abwärts gerichtete und etwas einwärts gebogene Fortsatz am Ursprung rundlich, 16—18"" diek, wird aber bald seitlich zusammengedrückt, mit scharfer äusserer und innerer Kante; seine Länge am inne- ren Rande beträgt etwa 45”"; der äussere Rand trägt 10 bis 11 schwertförmige seitlich comprimirte mit der Spitze etwas einwärts gebogene Fortsätze, von denen der erste unpaare von der Mittellinie, die folgenden paarig von den Seiten des äus- seren Randes entspringen. Sie nehmen an Länge ab von dem ersten 45””- bis zum letzten 10 —15”” langen; an der Basis deckt jeder folgende von aussen den vor- hergehenden und am Ende trägt jeder einen sehr langen bräunlich gefärbten Fang- faden. Die Fangfäden sind hohl, sehr contractil (mit deutlicher Längsmuskelschicht), und erscheinen durch in Querbinden geordnete Nesselzellen wie geringelt. Sie scheinen kaum zu brennen, haften dagegen sehr fest an Gegenständen, mit denen sie in Berührung kommen; halbverdaute Fische im Magen der T. haplonema fand ich noch von einem Stück Fangfaden umschlungen. Die Nesselzellen dieser Art sind spindeltörmig, 0,06"" lang bei 0,015”"" Dicke, und jede ist von etwa sechs soliden ceylindrischen Fäden (0,09"" lang, 0,004”"- dick) umgeben, die vom Rande 1) Ein einziges Mal sah ich an einem der 4 keulenförmigen Anhänge einen zweiten überzähligen Fangfaden. (Fig. 2.) N einer die Basis der Nesselzelle umhüllenden Scheide zu entspringen scheinen. Bei T. quadrumana finden sich grössere ıspindelförmige Nesselzellen (0””,056 lang, 0””,008 dick) und kleinere (0"",012 lang, 0"",003 dick), jede Art für sich in Querstreifen geordnet, die mit den kleinen Nesselzellen sind schmäler, aber weit zahlreicher. Der Kanal der Fangfäden setzt sich fort durch die Anhänge der Glocke und steht auf unten näher zu bezeichnende Weise mit dem Gastrovasculärsysteme in Verbindung. Ziemlich in gleicher Höhe mit dem Ursprung der keulen- oder handförmigen Anhänge findet sich mitten auf den Seitenwülsten eine Querspalte, die in eine die Substanz der Glocke fast vollständig durchsetzende Nische führt. Sie ist von einer bei T. haplonema stärker entwickelten kreistörmigen Wulst umgeben und nach abwärts erstreckt sich von ihr bis über den Rand der Glocke ins Velum hinein eine zungenförmige Wulst, schmaler und dicker bei T. quadrumana, flacher und als Fortsetzung des von den convergirenden Seitenfurchen begrenzten Feldes er- scheinend bei T. haplonema. Im Grunde der Nische sitzt der gestielte Rand- körper. Der untere Rand der Glocke ist eingefasst von einem reichlich zollbreiten häutigen Velum, das bisweilen schlaff niederhängt, bisweilen mehr oder weniger quergespannt erscheint. | Der dünnhäutige Magen nimmt den Grund der Glocke ein; er erscheint auf- geblasen mehr weniger kuglig und ist durch eine engere verschliessbare Stelle von dem sehr beweglichen, am Ende erweiterten, vierkantigen und in 4 Lappen ge- spaltenen Mundtrichter geschieden. Der Mundtrichter ist durch eine Schicht Gallertsubstanz verdickt, die indess viel weicher ist, als die der Glocke, und die auf der Mitte jedes Lappens eine abgerundete Längsrippe bildet. In ihrer Lage entsprechen diese Lappen den Seiten der Glocke (also den Randkörperchen). — Bei T. quadrumana ist der Mundtrichter relativ länger als bei T. haplonema, wo er im der Regel selbst nicht bis zur Hälfte der Glockenhöhe niederreicht. Abwechselnd mit den Mundlappen zeigt die Magenwand 4 trübe Streifen, die schon durch die Loupe in Gruppen äusserst zahlreicher wurmförmiger und langsam wurmförmig bewegter in die Höhle des Magens ragender Fäden von 5— 6"" Länge und 0,15 —0”",2 Dicke sich auflösen. Bei T. haplonema erstrecken sich diese Streifen in gerader aufwärts gerichteter Linie durch die zwei oberen Drittel der Ma- genwand; die Fäden sind meist ein- bis zweimal in je 2 bis 3 lange Aeste getheilt, selten stärker verästelt. Bei T. quadrumana sind die Streifen hufeisenförmig ge- 2 A a bogen, der Bogen dem Grunde der Glocke, die Schenkel dem Munde zugekehrt, und die Fiden unverästelt. — Die Flimmercilien, mit denen diese Fäden bedeckt sind, erzeugen eine lebhafte nach deren Spitze gerichtete Strömung; einzelne kleine Nesselzellen finden sich namentlich am unteren Theile der Fäden; ausserdem zeigt ihre Oberfläche unregelmässig rundliche, dunkel contourirte Körperchen von 0"”,01 Durchm., und ähnliche, wahrscheinlich Secret der Fäden, fanden sich im der um- gebenden Flüssigkeit. Man ist beim 'ersten Blick durchs Mikroskop versucht, diese Fäden für hohl zu halten; indessen weist eine nähere Untersuchung die scheinbare Höhle als einen soliden durchsichtigen Oentralstrang nach. Nach’Behandlung mit Chromsäurelösung lässt sich leicht die äussere Schicht von dem Öentralstrange ab- pinseln. Achnliche wurmförmige Fäden, wie die unserer beiden Arten, sind bei den meisten einer näheren Untersuchung unterworfenen höheren Schirmquallen gefunden worden. Indess weichen von denen der Tamoya die der übrigen Quallen nach den früheren Angaben dadurch ab, dass sie hohl sind (so nach Gegenbaur bei Nausithoe und Charybdea), nach aussen oder in die Geschlechtshöhlen ragen, und in unmittel- barer Nähe der Geschlechtsorgane sitzen. Letzteres ist jedenfalls ein reeller und charakteristischer Unterschied der Rhizostomiden, Medusiden und Pelagiden von Tamoya; dagegen möchten wohl die ersteren Angaben einer neuen Bestätigung bedürfen; wenigstens finde ich bei einer Rhizostomide und bei einer grossen Chrysaora, wo sie eine Länge von einigen Zoll erreichen, die Magenfäden eben- falls solid und in die Höhle des Magens gerichtet. Der Magen ist bei T. haplonema nur an den Eeken des Glockengrundes befestigt, während die ganze Breite der Seiten offen bleibt als Eingang in 4 weite Seitentaschen. Trotz dieses breiten Eingangs findet durch die straff herübergespannte Magenhaut ein vollständiger Abschluss statt, so dass man Magen oder Seitentaschen ziemlich stark aufblasen kann, ohne dass Luft aus emem in das andere übertritt. — Weit complieirter sind diese Verhältnisse bei T. quadrumana; stülpt man hier, was leicht geschehen kann, die Glocke um, und entfernt Mundtrichter und Magen, so erscheint der Boden der Glocke als ein Viereck mit abgerundeten Ecken und leicht ausgebuchteten Seiten, jene den Eckwilsten, diese den Seiten der Glocke entsprechend. Der Ausbucht jeder Seite liegt eine stark gewölbte 16”” lange, 14" breite eiförmige Wulst vor, zu deren Seiten von der hier stark verdickten Glocke zwei ansehnliche fingerförmige Fortsätze ausgehen. Sie sind drehrund, 4 bis 5” lang, am der Basis gegen 2° dick, allmälig verjüngt, mit abgerundeter an ME Spitze; ihre Substanz ist etwas weicher, als die der Glocke. Der Magen nun inse- rirt sich im ganzen Umfang des Vierecks, mit Ausnahme der Ausbucht der Seiten, soweit ihnen die eiförmige Wulst vorliegt; hier bleibt der Eingang in die Seiten- taschen. Diese Seitentaschen nehmen die ganze innere Seitenwand der Glocke ein; ihre innere Wand inserirt sich der Glocke längs der Mittelfurche der Eckwülste; sie entsprechen also in ihrer Lage denRandkörpern und wechseln ab mit den fangfaden- tragenden Anhängen. Nach unten reichen sie bis zum Ursprung dieser Anhänge und zu den Randkörperchen, und zwischen diesen 8 Puncten noch etwas tiefer ab- wärts, bei T. haplonema mehr geradlinig am Glockenrande endend, während bei T. quadrumana ein breiterer Fortsatz der Seitentasche zu jeder Seite der handförmigen Anhänge, ein schmälerer zu jeder Seite der Randkörperchen bis ins Velum niedersteigt. Vom unteren Rande der Seitentaschen und bei T. quadru- mana besonders von diesen Fortsetzungen derselben gehen dendritisch verzweigte nicht anastomosirende Kanäle bis zum Rande des Velum. Seitentaschen und fangfadentragende Anhänge wechseln ab, wie bereits er- wähnt ist; jede Seitentasche communieirt mit den beiden Anhängen und also jeder Anhang mit den beiden Seitentaschen, zwischen denen er liegt. Der Anhang ent- springt nämlich mit breiter Basis von der Aussenseite des Glockenrandes, während ein schmaler Fortsatz seines Innenrandes an dessen Innenseite sich imserirt gerade da, wo die Grenzlinie beider Seitentaschen unten endet; so bleibt zwischen den oben abgerundet endenden Seiten des Anhangs und den gleichfalls gerundet enden- den Eckwülsten der Glocke jederseits eine schmale Spalte, die aus der unteren Ecke der Seitentasche in den Kanal des Anhangs führt. Dieser Kanal ist bei T. ha- plonema anfangs dreieckig, später viereckig und am untern Ende schmal ellip- tisch; letztere Form hat er durchweg bei T. quadrumana, wo er einen Ast für jeden Finger abgiebt. Wenn nun auch auf diese Weise der Kanal der Fangfäden ins Gastrovaseulär- system, also auf die Unterseite der Glocke führt, so ist es doch hier augenschein- licher als sonst, dass die Fangtäden selbst nicht auf dieser Unterseite entspringen, wie es Gegenbaur als allgemeines Gesetz betrachten möchte. Im Gegensatz hierzu möchte ich unterständige Fangtäden, wie bei Sthenonia, als einen Ausnahmsfall be- trachten. Für Gegenbaur's Craspedota wenigstens erscheint es als offener Wider- spruch, gleichzeitig das Velum als Fortsetzung des Schirms anzusehen und die stets nach aussen vom Velum befindlichen Randfäden der Unterfläche zuzutheilen. Dean ee Ob, wie nach der Analogie zu vermuthen, auch in den Stiel der Randkörper- chen ein Fortsatz der Seitentaschen geht, ist mir nicht ganz klar geworden. Flim- merbewegung sah ich nie in diesem Stiele. — Die 8 fingerförmigen Fortsätze, die bei T. quadrumana paarweise vom Glockengrunde niederhangen, sind, wie Finger vom Handschuh, lose umhüllt von einer dünnen Haut, deren Höhle unten rings in offener Verbindung steht mit den Seitentaschen; von diesen aus aufgeblasen überragt sie die Spitze des Fingers noch um einige Linien. — Die Gallertsubstanz des Mundtrichters setzt sich bei derselben Art von dessen Kanten (abwechselnd also mit den Reifen der Magenfäden) nach oben in die Magen- wand bis zwischen die fingerförmigen Anhänge fort als ein etwa 1° breiter flacher Streifen; dieser ist von einem schmalen Kanale durchzogen, von dem unter spitzem Winkel zahlreiche mehrfach verzweigte und mit kurzen fiedrig gestellten Reiserchen dicht besetzte Aeste abgehen. Durch lebhafte Flimmerbewegung wird aus dieser äusserst zierlichen dendritischen Drüse eine feine, dunkle Körnchen führende Flüssigkeit nach aussen gefördert. Die Mündung des Kanals scheint noch inner- halb des Magens zu liegen, doch führt eine Rinne weiter nach unten bis in den Mundtrichter, so dass diese Drüse jedenfalls als Exeretionsorgan zu deuten ist. In der Lage diesen Drüsen entsprechend finden sich bei T. haplonema 4 dünne verticale Scheidewände, die vom Magen zur Mitte der Seitentaschen gehen und den Raum zwischen Magen und Glocke in 4 Kammern theilen. Ihre Ausdehnung unterliegt individuellen Schwankungen; bisweilen reichen sie an den Seitentaschen fast bis zu den Randkörperchen, am Magen bis zum Ursprung der Mundlappen nieder. Ein der Drüse der T. quadrumana entsprechendes Organ konnte ich in ihnen nicht auffinden. Das ganze Innere der Glocke, Velum, Seitentaschen, Magen u. s. w. sind mit theils einzelnen, theils in rundliche Gruppen vereinigten Nesselzellen besetzt, die ein lebhaftes Brennen verursachen; sie sind von kurz elliptischer Form, etwa 0,024” lang bei 0,016”" Durchm. Das Nervensystem ist bei beiden Arten mit überraschender Deutlichkeit ausgeprägt. In der Höhe der Randkörperchen verläuft in der inneren Wand der Seitentaschen ein schmaler, weisslicher oder gelblicher Streif ringförmig um die Höhle der Glocke, jederseits eingefasst von einem durchsichtigen Saume; bei gün- stiger Beleuchtung ist er bisweilen selbst von aussen durch die Substanz der Glocke hindurch wahrnehmbar, tritt aber mit besonderer Deutlichkeit hervor, wenn man er u die Seitentaschen aufbläst; minder nachgiebig als deren Wandungen bildet der Streifen dann eine Furche auf den aufgetriebenen Taschen. Diese geringere Nach- giebigkeit wird dadurch veranlasst, dass der Nervenring eingebettet liegt in eine dünne Leiste Gallertsubstanz, die als solche dem Gefühl erkennbar, dem Auge zu- nächst als der erwähnte helle Saum erscheint. Bei T. haplonema ist sie dicker und gewölbter als bei T. quadrumana. Bei letzterer fand ich den Nervenring 0,10””- bis 0,12”"", den hellen Saum jederseits etwa doppelt so breit. Dem Ursprung der handförmigen Anhänge gegenüber bei T. quadrumana, soweit hier die Wand der Seitentaschen im Niveau des Nervenrings der Glocke sich anheftet, in einer Länge von etwa 3”", verdickt sich der Nerv bis auf 3,33”""- und sendet vom untern Rande dieses Ganglions gegen 20 verschiedene starke (0,02""- bis 0,06”" dieke) Fäden ab, die bald nach ihrem Ursprung von dem hier abgehenden undurchsichtigen Velum verdeckt werden, und theils in diesem, theils und wohl hauptsächlich in dem handförmigen Anhange sich verbreiten mögen. Bei T. ha- plonema sind diese Ganglien weniger ansehnlich, die abgehenden Nerven weni- ger zahlreich, jedoch dicker als bei T. quadrumana. Eine zweite Stelle, wo im Niveau des Nervenrings die Haut der Seitentaschen an die Glocke herantritt, ist an den Randkörperchen; auch hier findet sich eine Anschwellung, von der ein ansehnlicher Nerv in den Stiel des Randkörper- chens tritt. Dieser Stiel entspringt im Grunde der Nische von deren oberer Wand, wo die Glockensubstanz ihre geringste Dicke hat, und trägt am Ende einen unre- gelmässig kugligen Körper von etwa 1"" Durchm., blassgelblicher Farbe, und aus- sen, wenigstens stellenweise, von Flimmereilien bedeckt. In diesen sind eingebettet zunächst ein mehr weniger endständiger elliptischer gelber Körper von 0,75" Durchm., aus einer unregelmässig erystallinischen, zwischen den Zähnen knirschen- den, in Säure nicht löslichen Masse gebildet; ob derselbe auch nach Innen durch eine besondere Haut abgegränzt ist, also als Krystallsack bezeichnet werden kann, weiss ich nicht. Dann zwei stark lichtbrechende Körper, ein grösserer kugliger von 0,33"" Durchm., dem Stiele näher liegend, und ein kleinerer von minder re- gelmässiger Form, zwischen diesem und dem krystallinischen Endkörper. Sie zei- gen sich aus kugligen Zellen von 0,02 bis 0,03”" Durchm. zusammengesetzt, wer- den durch Säuren undurchsichtig weiss, und sind bis auf ein aus dem Randkörper vorragendes Segment von schwarzem Pigment umgeben, das feinkörnig und in kleinen Zellen von 0,005 bis 0,008 Durchm. enthalten ist. Von dieser der T. ha- plonema entnommenen Beschreibung zeigen die Randkörperchen der T. quadru- Abh. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Bd, 2 er mana keine wesentliche Abweichung. Kann man die lichtbrechende, von schwar- zem Pigment umgebene Kugel unbedenklich als Auge deuten, so scheint es dage- gen zweifelhaft, ob man den unregelmässig krystallinischen, dicht umschlossenen Endkörper ohne Weiteres den frei in einer Blase bewegten Otolithen der Mollusken oder den Randbläschen der niederen Schirmquallen (Aequorea, Eucope u. s. w.) mit ihren kugligen, stark lichtbrechenden Coneretionen parallelisiren und als Gehörorgan ansprechen darf. Weitere Nerven sah ich vom Nervenring nicht abgehen und konnte nament- lich keine aufwärts gerichteten Fäden auffinden, ebensowenig als emen zweiten Nervenring in der Nähe des Mundtrichters, wie ihn die Angaben von Agassız wür- den vermuthen lassen. Die Geschlechtsorgane ist man gewohnt, bei den mit Magenfäden ver- sehenen Quallen in deren unmittelbarer Nähe zu suchen; bei Tamoya indess fin- den sie sich weder an diesem Orte, noch in der sonst gewöhnlichen Form. Sie bilden breite, diinne Platten von sehr verschiedener Ausdehnung, die in der ganzen Länge des Seitenrandes der Seitentaschen entspringen und frei in deren Höhle hineinragen. Ihre Seitenränder sind mehr weniger parallel, die freien Enden ab- gerundet. Sie sind sehr dünn, zart, leicht zerreisslich, von leicht getrübter gelb- licher oder weisslicher Färbung. Die jüngeren kürzeren sind meist auch schmäler; im Verlauf des Wachsens scheinen mehrere benachbarte zu verfliessen, wobei bis- weilen rundliche Lücken bleiben. Die Ovarien scheinen in der Regel beträcht- lichere Ausdehnung zu erlangen als die Hoden; erstere fand ich bei T. quadru- mana, von der ich kein Männchen sah, bis 16°” lang bei 2” Breite, also weit län- ger als irgend eine Dimension der Seitentasche. Sie scheinen in ihrer ganzen Sub- stanz Eier zu entwickeln, die sich in den verschiedensten Reifegraden nebeneinander finden; sie sind elliptisch, farblos, mit feinkörnigem Dotter und deutlichem Keim- bläschen und Keimfleck; die grössten, die ich (bei T. quadrumana) sah, hatten 0,16”"- Länge, 0,12”” Breite, das Keimbläschen 0,04", der Keimfleck 0,008" Durchm. Die Hoden (der T. haplonema) scheinen aus einer einzigen Lage lan- ger Röhren mit von 0,025 bis über 0,06”” wechselnder Weite gebildet, die bald ge- streckt und parallel verlaufen, bald in mäandrische Windungen verschlungen und mannigfach ausgebuchtet sind, bald sich auf kürzere unregelmässige Zellen reduei- ren. Die reifen Spermatozoiden sind cercarientörmig mit 0,004"" dickem, rund- lichem Kopfe und sehr feinem haarförmigem Anhang. Was nun die verwandtschaftlichen Beziehungen und die systema- ee E tische Stellung unserer Arten betrifft, so scheint ihnen unter den näher bekann- ten die von G@egenbaur genauer beschriebene Charybdea marsupialis Per. am nächsten sich anzuschliessen und unbedenklich in dieselbe Familie mit ihnen ver- einigt werden zu können. Die ganze Architeetonik der Glocke ist dieselbe; ebenso ist der Bau der Randkörperchen und der mit weiten Seitentaschen versehene Magen übereinstimmend. Freilich würde man dann nicht mehr mit Gegenbaur das Velum als scheidendes Merkmal zwischen höheren und niederen Schirmquallen ansehen können und ein anderes Unterscheidungszeichen suchen müssen, wenn man über- haupt die in den Systemen von Eschholtz, Forbes und Gegenbaur angenommene Zweitheilung beibehalten will. Ein solches charakteristisches Merkzeichen der höhe- ren Schirmquallen, Rhizostomiden, Medusiden, Pelagiden und Charybdeiden, wür- den die Magenfäden bieten können. Indessen scheint die Entwicklungsgeschichte eher auf eine Dreitheilung hinzuweisen in Quallen mit polypenförmigen Ammen, Quallen mit Polypen als Ammen und Quallen ohne Generationswechsel. Ob un- sere Quallen nun nicht in die letzte dieser Abtheilungen eintreten würden, mit denen sie die taschenförmigen Fortsätze des Magens gemein haben, in denen sich die Geschlechtsproducte bilden, müssen fernere Beobachtungen lehren. — Die Gattung Tamoya der Familie der Charybdeiden einreihend, wird es nöthig, die von Gegenbaur gegebene Charakteristik dieser Familie zu modificiren. Das Gemeinsame der drei Arten zusammenfassend, würde sie sich vorläufig wie folgt, stellen lassen: Körper glockentörmig mit 4 (blatt-, keulen- oder handförmi- gen) hohle Fangfäden tragenden Randanhängen. Zwischen ihnen 4 in Nischen ge- borgene Randkörper mit Krystallsack und Augen. Magen im Grunde der Glocke, die der 4lappige Mundtrichter nicht überragt, mit 4 Gruppen Magenfäden und 4 Seitentaschen. Die beiden so vereinigten Gattungen würden sich durch folgende Charaktere scheiden: Charybdea. Tamoya. Glockenrand in Lappen getheilt. Glockenrand mit ganzrandigem Velum. Fortsätze des Magens mit Seitencanälen. Seitentaschen ohne Nebencanäle. Fangfäden in die Seitencanäle mündend. Fangfäden in die Seitentaschen mündend. Magen und Mundtrichter nicht geschieden. Magen gegen den Mundtrichter verschliess- bar. (?) Magenfäden hohl, in die Höhleder Glocke Magenfäden solid, in die Magenhöhle ge- gerichtet. richtet. 92 " — 12 — Erklärung der Abbildungen. Taf. 1. Fig. 1. Tamoya haplonema, halbe nat. Gr. 2. Keulenförmiger Anhang mit 2 Fangfäden. 3. Querschnitt der Glocke in der Höhe der Nischen. 4. Desgl. 2°m- höher. 5. Längsschnitt durch den Ursprung des keulenförmigen Anhangs. 6. 7. 8. Querschnitte desselben, oben, mitten und unten, 9. Längsschnitt durch die Nische. 10. Der untere Theil der Glocke von Innen. 11. Eingang in den Kanal des keulenförmigen Anhangs, von Innen; der innere Fortsatz des Anhangs durchschnitten und zurückgebogen. 2—11. im nat. Gr. Es bedeutet in diesen Figuren: a. |Eckwulst der Glocke.‘ db. Innenwand der Seitentasche. c. Scheidewand zwischen Magen und Glocke. d. Genitalplatten. n. Ner- venring. v. Velum, 12. Verzweigung des Gastrovasculärsystems im Velum, etwas vergrössert. 13. Nesselzellen der Fangfäden; a. mit vorgetretenem Nesselfaden; b. mit den umgebenden so- liden Fäden; c. einzelne dieser Fäden, abgerissen. 14. Nesselzellen aus der Magenwand. Taf. 2. Fig. 15. Solide Achsenstränge der Magenfäden, vergr. 16. Randkörper, desgl. 17. Das grössere Auge desselben, stärker vergr. a. Pigmentzellen, noch mehr vergr. 18. Tamoya quadrumana, halbe nat.Gr. 19. Handförmiger Anhang. 20. Eingang der Nische. 21. Längsschnitt durch die Nische; a. Scheitel der Glocke; b. eiförmige Wulst am Eingang der Seitentaschen; c. Verdiekung der Glocke, von der die fingerförmigen Anhänge entspringen; d. Innenwand der Seitentasche; v. Velum. 22. Querschnitt nach der Linie AB (Fig. 21.); a. Aussenwand der Glocke; 5. Wulst unterhalb der Nische; c. Wand des Fortsatzes der Seitentasche. 23. Verzweigung des Gastrovasculärsystems ins Velum, von Innen; a. Grenzlinie der Seitenta- schen; b. Fortsätze der Seitentaschen; c. Wulst unterhalb der Nische; n. Nervenring. 19 — 23. in nat. Gr. 24. Grund der Glocke, halbe nat. Gr. 25. Ende eines Magenfadens, vergr. a. Körperchen aus der umgebenden Flüssigkeit. Taf. 3. Fig. 26. Magen und Mundtrichter, nat. Gr.; die Glocke ist umgestülpt, der Magen aufgeblasen. 27. Einige Aeste der dendritischen Drüse, schwach vergr. 28. Ganglion an der Basis der handförmig. Anhänge, vergr. a. Seitentaschen. b. Fortsätze der- selben ins Velum. c. Innere Mittelfurche der Eckwülste. d. Heller Saum des Nervenrings. v. Velum. 29. Ei aus dem ÖOvarium, vergr. 30. Genitalplatten von Tamoya haplonema, nat. Gr, 31—33. Stücke der Hoden derselben Art, vergr. Desterro, im Septbr. 1858. Dr. Fritz Müller. S 3 ß Y SYEN52 S gut Trcerrrergagge A pan TA HER Zur Kenntniss der electrischen Organe der Fische, Von Max Schulize. Zweite Abtheiluns: Torpedo. Mit 2 Tafeln. vs [2 Sibailrab £ r F | % » ee Mi asian Tu A. | N Ka, F $ - 2) . we‘) 2 u. »” Dee ’ 7 y FR Be." 37V 9 LU: ©: ) \ Aue Be; f Dr gusltadsdä atiowN. a ga “ SC “= B N - : | KON 5 . | N i Yan u A ul = Bin jr Be WL PEN ©; . D IrFi) u kat 2 ur | bag ot inraT e ri Torpedo Galvanii. Keiner der beiden in der ersten Abtheilung!) dieser Beiträge zur Kenntniss der electrischen Organe betrachteten Fische ist so oft Gegenstand histiologischer Untersuchungen gewesen als der Zitterroche. Gewandte Mikroskopiker haben sich wiederholt an den electrischen Organen der verschiedenen namentlich im Mit- telmeer häufigen Arten der Gattung Torpedo versucht, dennoch sollte dieser, 'eu- ropäischen Naturforschern leicht zugängliche Fisch es nicht sein, welcher die Basis zu einer auf anatomische Grundlage, gestützten Theorie der electrischen Organe lie- ferte, welcher das Paradigma würde, nach dem die entsprechenden Organe der an- deren Fische mit geringerer Mühe sich beugen liessen. Wir haben in der Einleitung zu den früheren Betrachtungen hervorgehoben, dass mit den Publikationen von Bilharz über Malapterurus?) eine neue Aera für die Auffassung des feineren Baues der electrischen Organe überhaupt begonnen. Es muss ein günstiges Geschick genannt werden, dass das Objeet, welches dem unermüdlichen Forscher in Kairo vorlag, ein solches war, dass die zu Gebote stehenden Untersuchungsmittel, Mikroskop und Präparationsmethoden so wie sie gegenwärtig in Anwendung gezogen werden, ausreichten, den Cardinalpunkt zur Entscheidung zu bringen, das Problem der Nervenendigung zu lösen. Gewiss darf das Object, welchem Bilharz seine Untersuchungen widmete, ein leichtes nicht ge- nannt werden, aber wir zweifeln, ob ein gleich glänzender Erfolg, eine ebenso be- friedigende Analyse der in Betracht kommenden Verhältnisse unter den gleichen Umständen bei den anderen electrischen Fischen Gymnotus und Torpedo hätte erreicht werden können. Der Grund davon liegt einfach darin, dass, wie wir jetzt wissen, bei Malapterurus die Nervenprimitivfaser bei ihrem Uebergange in die electrische Platte eine so ansehnliche Dicke behält, dass eine Vergrösserung, wie 1) Abhandlungen d. nat. Ges. in Halle Bd. IV. p. 299. 2) Siehe namentlich dessen grössere Arbeit „‚das electrische Organ des Zitterwelses“ Leipzig 1857. . sie unsere Mikroskope bequem liefern, auch ausreicht, die Art der Endigung mit aller nur wünschbaren Schärfe zu erkennen. Ein Gleiches kann von den entspre- chenden Theilen der Gymnotus und Torpedo, wie leider überhaupt von fast allen Objeeten der feineren Nervenanatomie nicht ausgesagt werden. Wie quälen wir uns mit einem Dutzend verschiedener conservirender Flüssigkeiten und unseren 300 — 500maligen Vergrösserungen, und sind nicht im Stande eine genügende Ein- sicht zu erlangen in den Bau der Netzhaut, der Elemente der Nervencentren, an- derer Organe zu geschweigen. Liegt auch dieser traurige Zustand zum Theil be- gründet in dem Mangel hinreichender Ausdauer von unserer Seite und der vielfach den Namen ernster Naturforschung nicht verdienenden Art der Anwendung des Mikroskops, so müssen wir andrerseits hervorheben, dass geradezu auch die besten Mikroskope noch nicht genügen, die Aufgaben alle zu lösen, die der Physiologe dem Anatomen stellt. Dieser letztere Punkt ist es denn auch namentlich, welcher einer genügenden Einsicht in die Art der Nervenendigung in den electrischen Or- ganen von Torpedo bisher immer hinderlich entgegentrat. Eine erneuete Untersuchung dieser Organe könnte vielleicht überflüssig er- scheinen angesichts der kürzlich von Kölliker‘) gemachten Mittheilungen, nach denen die Grenze des mit dem Mikroskope Erkennbaren in der That erreicht scheint. Die von mir als vorläufige Mittheilung in den Sitzungsberichten der naturforschenden Gesellschaft in Halle?) publieirte kurze Notiz über die electrischen Organe zeigt aber schon, dass eine in wesentlichen Verhältnissen abweichende Deutung des von Kölliker bei Torpedo Gesehenen möglich und von mir versucht worden ist. Seit- dem bin ich durch Untersuchung lebender Zitterrochen in Triest zu eimem Ab- schlusse über die früher kurz angedeuteten Verhältnisse gelangt, und folgen hier die ausführlichen Angaben. Sollte endlich Jemand erwarten, dass die neueste Ar- beit über die electrischen Fische, welche der verdiente Chirurg Jobert (de Lam- balle)?) herausgegeben hat, den Gegenstand erschöpfend behandele, so würde ein auch nur oberflächlicher Blick in dieselbe lehren, dass in ihr die Verhältnisse des feineren Baues eine genügende Berücksichtigung nicht gefunden haben, wie denn das ganze Werk als weit hinter dem heutigen Stande der Lehre von den electri- schen Organen zurückliegend zu bezeichnen ist.‘) 1) Untersuchungen zur vergl. Gewebelehre, Würzburger Verhandlungen etc., Sitzung vom 13. Dec. 1856. 2) Abhandlungen etc. Bd. IV. Sitzungsberichte aus d. Jahr 1857, p. 18. Sitz, v. 28, Nov. 3) Des appareils electriques des poissons &lectriques. Atlas 11 Pl. Paris 1858. 4) Jobert behauptet, dass die Prismen der electrischen Organe von Torpedo statt aus sehr zahlreichen verschwindend fei- u A Die eleetrischen Organe von Gymnotus und Malapterurus weichen in Betreff der Anordnung der bindegewebigen Scheidewände der Art von einander ab, dass während bei ersteren zwei rechtwinklig aufeinander stehende Systeme derselben, primäre in der Längsrichtung verlaufende und seeundäre Quer- blätter scharf zu unterscheiden smd, bei Malapterurus dagegen primäre, die Längsrichtung einhaltende Scheidewände fehlen (vergl. Tab. U. fig. 1u.2). Die elee- trischen Organe lassen hier auf jedem beliebigen Querschnitt nur eine Art binde- gewebiger Membranen erkennen. Sie entsprechen den Querblättern des Gymno- tus-Organes, und sind diejenigen, welchen die eleetrischen Platten anliegen, die hier wie dort ihre Flächen dem Kopf und Schwanz des Fisches zukehren. In beiderlei Organen liegen, wie am besten Längsschnitte zeigen, zahlreiche Quer- blätter hintereinander, aber zu einer regelmässig säulenartigen Anordnung derselben wie bei Gymnotus kommt es bei Malapterurus nicht. Bei er- sterem können die Mittelpunkte oder die Ränder der sämmtlichen in der Längs- richtung des Fisches hintereinander liegenden Querscheidewände oder der ihnen: anliegenden electrischen Platten durch eine gerade Horizontale untereinander ver- bunden werden, beim Zitterwels dagegen ist ein Wechsel in der Lage der Plat- ten ungefähr wie bei einem aus Backsteinen aufgeführten Gemäuer (dasselbe um 90° gedreht gedacht), dass also jede Platte etwa um die Hälfte ihrer Höhe gegen die vorhergehende verschoben erscheimt, jedoch nicht ganz so regelmässig. Nur die Ebene der Haut des Fisches und die Ebene der Aponeurose, welche das electrische nen Querblättchen zu bestehen, wie allgemein angenommen wird und sehr leicht zu sehen ist, vielmehr aus ansehnlichen soliden Körpern von concav-convexer Gestalt zusammengeselzt seien, deren 10—12 aufeinandergepackt ein Prisma darstellen. An diesen sollen die Nerven in einer bereits mit blossem Auge erkennbaren höchst einfachen Weise endigen, indem ein jedes der genannten Körperchen von einer geschlossenen Anastomose zweier Nervenfädchen schlingenförmig umfasst werde. Dass es noch eine feinere nur mit dem Mikroskope wahrnehmbare Nervenausbreitung in den electrischen Organen gehe, davon scheint das Mitglied der Pa- riser Akademie keine Ahnung zu haben, wie ihm denn auch B. Wagner’s, Pacini’s, A. Ecker’s, H. Müller’s, Remak’s, Kölliker’s und endlich Bilharz’s Arbeiten aul diesem Felde vollkommen unbekannt geblieben sind. Ferner wird uns als neu entdecktes Analogon der electrischen Organe bei anderen Rochen ein im Kopf gelegenes Paket ner- venreicher Bläschen beschrieben, von welchen sogenannte Schleimkanäle ausgehen. Die Nachrichten über Malapterurus sind so oberflächlich wie nur möglich und das einzige Neue, dass das electrische Organ aus horizontal übereinander liegenden Schichten bestehe, welche sich dachziegelförmig decken, ist nicht wahr. In Betreff des Gymnotus weichen die ausschliesslich auf das Gröbere bezüglichen Angaben Jober!’s nicht ab von den bekannten älteren J. Hunter’s und A. v. Humboldt’s. Rudolphi's Monogra- phie wie alles Neuere existirt für den Verfasser nicht. Dass derselbe übrigens über sehr wohl erhaltene Exemplare von Gymno- tus zu verfügen hatte, lehren die von Davenne für ihn ausgeführten mikroskopischen Untersuchungen. Die von letzterem gegebene Beschreibung (p. 69. des angeführten Werkes) und die Abbildungen auf Tab. XI. sind, soweit sie das Gewebe der electrischen Platten betreffen, in erfreulicher Uebereinstimmung mit der von mir in der ersten Abtheilung dieser Arbeit gegebenen Darstellung. Ueber den feineren Verlauf der Nerven und den Zusammenhang derselben mıt den electrischen Platten enthalten sie leider Nichts. Abh. d. Nat. Ges, zu Halle. 5r Bd. 3 Irre, — ae Organ des Malapterurus von den unterliegenden Muskeln scheidet, sie allein be- gränzen in gerader Horizontalrichtung die Ränder einer grösseren Zahl nämlich aller oberen und aller unteren den genannten Oberflächen anstossenden Platten. Wären alle diese und weiter alle im Innern des Organes gelegenen Quer - Platten von glei- cher Flächenausdehnung, so müsste es demnach wie bei Gymnotus so auch bei Ma- lapterurus zu regelmässiger säulenartiger Anordnung gekommen sein. Es wäre aber auch denkbar, dass trotz verschiedener Flächenausdehnung der Querscheidewände dennoch gewisse Längsscheidewände im Organe vorhanden wären, etwa wie bei den sogenannten pseudoelectrischen Organen von Raja, wo ich solche ausführlich be- schrieben habe'). Diese könnten dann nicht in Parallelebenen zur Haut des Fisches verlaufen, sondern müssten sich an diese von innen her unter spitzen Winkeln ir- gendwie ansetzen. Und zwar könnte dies auf mehrfache Weise geschehen, entwe- der in parallelen Querlinien, oder im parallelen Längslinien, oder endlich in Spi- rallinien. Jobert?) giebt an dass er die electrischen Organe von Malapterurus schichtweise habe zerlegen können und zwar in vom Rücken gegen den Bauch dachziegelförmig sich deckende Blätter. Die Scheidewände derselben müssten die Haut also in Längslinien berühren, und würden an Schnitten des Organes in der Längs- oder Querrichtung des Fisches senkrecht auf die Oberfläche geführt als trennende Linien zu erkennen sein. Bilharz erwähnt derselben nicht, und auch mir ist es nicht gelungen von solchen eine Spur zu sehen, obgleich ich Stücke jugend- licher wie ganz ausgewachsener Exemplare untersuchte. Fragen wir nun, mit welcher von beiden der geschilderten Anordnungen der Septa das electrische Organ von Torpedo die meiste Aehnlichkeit habe, so fällt bei der bekannten säulenartigen Anordnung desselben der Vergleich natürlich auf die Seite des Gymnotus. Dennoch bestehen wesentliche Verschiedenheiten zwi- schen beiden, ich meine nicht in Betreff der primären Scheidewände, diese gren- zen hier wie dort als feste Bindegewebsblätter die Säulen von einander ab, bei Torpedo mit der inneren Fläche der Rücken- und Bauchhaut verwachsen, und die sechseckig gedriekten Säulen umhüllend, bei Gymnotus durch die ganze Länge der horizontal liegenden Organe strebend und an den Rändern mit der bin- degewebigen Hülle derselben in unmittelbarem Zusammenhange: ein wesentlicherer, den feineren Bau betreffender Unterschied findet sich vielmehr an den seeundä- 1) Müller's Archiv 1858, p. 193. 2) loc. eit. p. 50. Er PEN ren Scheidewänden, den Querblättern. In der Weise, wie sie Gymnotus be- sitzt, als deutlich faserige Bindegewebshäute fehlen dieselben bei Torpedo ganz. Valentin‘) lässt zwar die gefäss- und nervenhaltige Membran der queren Septa bei geeigneten Präparaten feinfaserig erscheinen, und würde nach seiner Be- schreibung hier eine fibrilläre Bindegewebshaut wie bei Gymnotus, wenn auch viel feiner, anzunehmen sein. Allein schon A. Wagner, dem wir so wichtige Auf- schlüsse über das electrische Organ des Zitterrochen verdanken, lässt als Träger der Blutgefässe und Nerven der Querscheidewände eine homogene, durchsichtige, weiche Masse auftreten, in welcher „nur sehr wenige discrete faserige Elemente wahrzunehmen“ seien?); und hiermit stimmen denn auch alle späteren Beobachter mehr oder weniger überein. Pacini?) nennt die die Gefässe und Nerven enthaltende Substanz eine durchsichtige Flüssigkeit. Aehnlich fasst A. Miller die Sache auf‘). Remak°) dagegen erkannte einzelne stern- und spindelförmige Zellen in dieser scheinbaren Flüssigkeit, und deutet dieselbe demnach wieder als Bindegewebe, wel- cher Auffassung sich Kölliker°) vollkommen anschliesst. In der That besteht der Unterschied zwischen den Septen von Gymnotus und Torpedo, soweit dieselben Träger von Gefässen und Nervenfasern sind, nur darin, dass das exquisit fibrilläre Bindegewebe der Scheidewände des ersteren bei Torpedo durch gallertiges Bindegewebe (Schleimgewebe) ersetzt ist, fast ohne Spur von Fasern, nur an der Peripherie gegen die primären Scheide- wände hin deutliche Intercellularfasern eingebettet enthaltend. Es ist bekannt, welche Ausbreitung gerade im Körper der Plagiostomen das gallertige Binde- gewebe findet, wie an vielen Stellen die Ausbildung der Fasern im Bindegewebe dieser Thiere zurücktritt und als einzige Formelemente nur Zellen mit ihren mehr oder minder zahlreichen Ausläufern sichtbar sind, die in der vollständig durchsich- tigen Grundsubstanz bei Vermeidung von Wasserzusatz in allen ihren Eigenthüm- lichkeiten auf das Leichteste beobachtet werden können. So finden wir denn das 1) Handwörterbuch d. Physiologie Bd. I., p. 254. 2) Ueber den feineren Bau des electr. Organes im Zitterrochen 1847, p. 18. 3) Sulla struttura intima dell’organo elettrico del Gimnoto 1852, p. 7. 4) Verhandl. der Würzburger physik. medic. Gesellschaft Bd. IT., p. 24. 5) Müller’s Archiv 1856, p. 471. 6) Verhandl, d. Würzburger Gesellschaft aus d. J. 1856, Sitzung vom 13. Dee, Untersuch. zur vergl. Gewebelehre, Separat- abdruck p. 5. 3* a a Gallertgewebe auch im electrischen Organe von Torpedo da, wo bei Malapte- rurus und Gymnotus dichte Faserhäute entwickelt sind. Haben wir sonach an den Säulen der electrischen Organe von Torpedo er- stens eine äussere faserige bindegewebige Hülle und zweitens in querer Richtung von ihr abgehende das Innere der Prismen abtheilende Blätter aus gallertigem Bindegewebe unterschieden, beide Gefässe und Nerven führend, so wäre damit ein Gerüst gegeben ganz analog dem aus primären und seeundären Scheidewänden ge- bildeten "des Gymnotus-Organes. Die genauere Untersuchung der Prismen an frischen oder mässig erhärteten Präparaten lehrt nun aber ferner, dass neben den genannten queren Septen noch ganz andere ebenfalls in querer Richtung verlaufende Scheidewände vorhanden sind. Mit diesen hätten wir unsere Betrachtung über die Querscheidewände sogar beginnen sollen, da sie viel resistenter als die für sich im Zusammenhange gar nicht darstellbaren Gallertschichten sind, und sich leicht iso- liren lassen, wobei das zwischen ihnen gelegene Glaskörper ähnliche Gewebe zer- rissen wird und wie eine Flüssigkeit zerfliesst. Sie sind es, welche bisher fast aus- schliesslich als quere Septa beschrieben wurden, und welche die Wände der Käst- chen bilden sollen, aus denen man hergebrachter Weise die electrischen Organe bestehen liess. R. Wagner"), welcher die in Rede stehenden Membranen zuerst genauer als sehr dünne, fein granulirte, im grösseren Distanzen mit rundlichen Kernen durch- setzte Häutchen beschrieb und in ihnen, gleichsam in ihre Substanz übergehend, die Nerven endigen lässt?), hatte über ihre Lage und Verbindung folgende freilich nicht ganz richtige Vorstellung. Auf jeder Seite der die Nerven und Gefässe um- schliessenden Gallertschicht, auf der dorsalen wie der ventralen, sollte eine solche Membran liegen, und aus dem mittleren zwischen beiden gelegenen Raume Nerven- faseın beziehen. Einen solchen dreifach zusammengesetzten Hautcomplex nennt er ein Septum, und zwischen je zweien dieser, also von den glatten, nicht mit Ner- venfasern in Verbindung stehenden Oberflächen der feinen Membranen begrenzt, solle ein von Flüssigkeit erfüllter Hohlraum sich befinden. AR. Wagner unterschied also die die Gefässe und Nerven umgebende halbflüssige Masse, als mittleren Theil eines Septum, von einer anderen, zwischen zwei Septen gelegenen Flüssigkeit, in welcher geformte Bestandtheile ‘nicht vorkommen sollen ausser femen beim Aus- a IE ER 2) Vergl. auch A, Wagner neurologische Untersuchungen p. 110. fliessen sichtbaren Molekeln‘), Was nun diesen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum betrifft, so existirt derselbe allerdings gar nicht. Wagner wäre schwerlich auf die Annahme eines solchen gekommen, wenn er sich von der herrschenden Vorstellung, dass in einem electrischen Organe mit Flüssigkeit ausgefüllte Kästchen vorhanden sein müssten, hätte frei machen können. Dergleichen finden sich, wie die neueren Untersuchungen erweisen, in der That in keinem electrischen Organe; was man dafür gehalten sind mit gallertigem Bindegewebe ausgefüllte Räume. Angehend ferner die vorerwähnten eigenthümlichen Membranen, so lässt sich mit dem Wegfall des Hohlraumes zwischen den freien Seiten derselben die Anord- nung, wie R. Wagner dieselbe schildert, so nicht festhalten. Es zeigt sich in Wahr- heit eine noch einfachere Anordnung derselben, und gebührt Pacini das Verdienst, das richtige Verhalten zuerst erkannt zu haben*). Nach seiner Beschreibung sind die dünnen Schichten der Gefäss- und Nerven -haltigen Gallerte (Flüssigkeit Pacini) und die festeren aber noch dünneren Plättchen in einfacher Wechselfolge übereinan- der geschichte. Die Nerven aber verlaufen immer und überall so, dass ihre End- ausbreitungen nur an der Unterseite des jedesmal nächst höheren Plättchens liegen, und hier mit der homogenen Grundsubstanz des letzteren verschmelzen. Demnach besitzt jedes derselben, wie auch aus der Wagner'schen Beschreibung schon hervor- geht, eine freie und eine mit Nerven in Verbindung stehende Fläche; diese Flächen sind aber nicht abwechselnd verschieden gerichtet, einmal nach oben und dann wie- der nach unten, sondern liegen in jedem Prisma alle gleich, so dass die freie Seite nach dem Rücken, die mit den Nerven verbundene nach dem Bauche sieht. Ohne wie es schemt Paeimi’s Beschreibung zu kennen, hat Remak®) später diese Anordnung bestätigt, namentlich auf die stets gleichgerichteten rauhen und glatten Seiten der Plättchen aufmerksam gemacht, und die glatte Seite wie Paecin nach oben (dem Rücken zu) verlegt. Endlich verdanken wir die ausführlichsten Angaben über die histiologischen Verhältnisse der hier in Betracht kommenden Theile Kölliker‘). Auch er liefert in Betreff der Lage und Verbindung derselben eine vollständige Bestätigung der Pacimi’schen Entdeckung, geht aber weit mehr ins Einzelne, wie weiter unten ausführlicher zu erörtern sein wird. 1) k. Wagner 1. c. p. 13. 2) 1. c.p.8. 3) Müller’s Archiv 1856, p. 469. 4) Verhandl, d. phys.-medicin, Ges. in Würzburg 1856. Untersuchungen zur vergl, Gewebelehre. RR een Auf Schnitten oder an Falten der in Rede stehenden Plättehen kann man den Angaben von Paeini, Remak und Kölhiker gemäss verhältnissmässig leicht die glatte obere und die rauhe untere, dem Bauche des Fisches zugewandte, mit den Nervenfasern der Gallertschieht in Verbindung stehende Seite unterscheiden. Letz- tere erscheint so betrachtet wie feinkörnig, während die Platte in ihrer Substanz durch die ganze freilich wenig mehr als 0,001’ betragende Dicke nach Abzug eini- ger einzeln eingestreuter Kerne und kleinster Molekularkörperchen glashell und ho- mogen beschaffen ist. Behufs der ersten Orientirung und weiterer genauerer Stu- dien über die histiologische Beschaffenheit derselben sind aber vor allen Dingen Flächenansichten nöthig, und gewinnt man diese sicher und rein nur an ganz iso- lirten glatt ausgebreiteten Plättchen. Solche zu erhalten ist namentlich im frischen Zustande des Organes, wo das Gallertgewebe zwischen den einzelnen Plättchen eine ziemliche Resistenz besitzt, nicht ganz leicht. Ich schlug, um solche zu erhalten, mit Vortheil folgenden Weg ein. Nach Anlegung eines frischen Querschnittes durch einige Prismen werden diese durch den untergelegten Finger so angespannt, dass sich die freigelegten Querflächen der Prismen halbkuglich dem Beobachter entge- genwöülben. Jetzt trage man eine dieser Kuppen mit einer aufs Blatt gebogenen Scheere so’ ab, dass man ein Schnittchen nur aus der Mitte des Prisma erhält, nicht aber die faserig bindegewebige Seitenwand mit abschneidet. Das Präparat wird nun, wenn frisch, in einem Tropfen liquor cerebrospinalis des Zitterrochen, den man sich vor Beginn der Untersuchung sammelt, unter dem Lupenmikroskop so zerlegt, dass man die immer noch zahlreich übereinandergeschichteten Blätter von einander abhebt. So erhält man nach einiger Uebung wenigstens das eime oder das andere Plättchen ganz isolir. Nimmt man dagegen einen Querschnitt des ganzen Prisma mit einem Theil seiner bindegewebigen Umhüllung zum Zerzupfen, so bemerkt man sogleich, dass die Querplättchen in der Nachbarschaft der genannten Hülle so fest aneinander hängen, dass die Loslösung einzelner bei der grossen Zartheit, die sie besitzen, unmöglich ist. Die Verbindung derselben mit der Prismenhülle, welche wie es scheint und wie Pacini zuerst angiebt, nur durch Blutgetässe und Nerven vermittelt wird, ist fester als die Oonsistenz der Plättehen an sich, daher zerreissen sie gewöhnlich bei jedem Versuche der Trennung, und wird das Präparat untaug- lich übersichtliche Flächenanschauungen zu bieten. Die mikroskopische Untersuchung lehrt nun zunächst, dass dem Plättchen in der ganzen Ausdehnung Nervenprimitivfasern in grosser Zahl adhäriren, welche frei in der angewandten Flüssigkeit zu liegen scheinen, bei genauerem Zusehen jedoch zen sich eingebettet zeigen in eine homogene Gallerte mit einzelnen Sternzellen, den Resten des gallertigen Bindegewebes, jwelches der obigen Schilderung zufolge ur- sprünglich den Raum zwischen je zwei Plättchen ausfüllt. Auch einige wenige Ca- pillargefässschlingen zeigen sich zwischen den Nervenfasern. Sodann hat man es mit der eigentlichen Plättchensubstanz zu thun. Die Nervenfasern hängen ausschliesslich der Bauchseite der Plättchen an, und studirt man dieselben sonach ‘am besten an solchen, welche mit dieser Seite dem Beobachter zugekehrt sind. Die entgegengesetzte Seite so isolirter Plättchen zeigt sich dagegen frei von irgend welchen adhärirenden anderen Gebilden, auch das gal- lertige Bindegewebe, an welches diese Fläche grenzt, scheint ihr nicht sehr fest an- zuhängen, wenigstens konnte ich solches hier nicht mit Sicherheit wahrnehmen. Doch dürfte an einzelnen Stellen so etwas vorkommen, wenn nämlich, wie mir einige Male begegnet, Capillargefässe auf der Rückenseite isolirter Plättchen liegen geblieben sind. Den Beschreibungen des Verlaufes der gröberen Nervenfasern, welche R. Wag- ner, A. Ecker‘), H. Miller?), Remak und Kölliker gegeben haben, wüsste ich etwas Wesentliches nicht hinzuzufügen. So breite und in 10—20 Aeste ausstrahlende Fasern, wie sie R. Wagner im eleetrischen Organe entdeckte, kommen an den auf meine Weise bereiteten Präparaten nicht vor. Dergleichen finden sich, wie R. Wag- ner yichtig angiebt, nur in den bindegewebigen Prismenhüllen und höchstens am Rande der Querplättchen. Dagegen sind dichotomische Theilungen der markhalti- gen Primitivfasern häufig zu sehen. Eine auffallend dicke bindegewebige Scheide mit hie und da eingebetteten längsovalen Kernen, wie sie 2. Wagner schon abbil- det, umhüllt die Fasern und findet sich, wenn auch allmählig bedeutend verdünnt, noch vor, wenn die Markscheide im weiteren Verlaufe der Fäserchen allmählig ge- schwunden ist. Die marklosen Fasern, welche aus den markhaltigen hervorgehen, sind in der That, wie hier deutlich wahrzunehmen, noch mit einer zarten Hülle versehen, an deren innerer Oberfläche auch noch hie und da längsovale Kerne vorkommen, wie A. Ecker zuerst beschrieb?). Die Scheide giebt den Fasern eine Resistenz gegen den Einfluss macerirender Flüssigkeiten, welche marklosen Fasern an anderen Orten nicht zukommt, und sind sie deshalb auch viel leichter zu con- 1) Zeitschrift für wiss. Zoologie Bd. I., p. 38. 2) Würzburger Verhandlungen etc. Bd. If., p. 21. 3) 1. c. p.39, Au serviren als die marklosen Fasern der retina, des gelben Epithels der erista acu- stica in den Ampullen des Gehörorganes oder der Centralorgane des Nervensyste- mes, wo die blassen, einer Markscheide entbehrenden Fasern alle hüllenlos zu sein scheinen, demnach freie Axeneylinder darstellen. Zellige Anschwellungen kommen, wie ich mit anderen behaupten muss, nirgends im Verlaufe der Fasern vor. Zu einer Verwechselung mit solchen können Veranlassung geben einmal die in der Scheide dünner, markloser Fäserchen liegenden Kerne, welche, wenn sie die F aser von oben oder unten decken, wie in ihr liegend aussehen, und ferner die Bindege- webszellen, welche gerade zwischen den femen Nervenfasern ziemlich häufig vor- kommen, und mit ihren feinen Fortsätzen über grössere Flächen sich verbreiten, sich mit Nervenfasern kreuzen oder ihnen anliegen, und bei oberflächlicher Betrachtung oft wie in anastomotischer Verbindung mit ihnen zu stehen scheinen. Ein absolut sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Faserarten giebt es nicht. Es wiederholt sich hier, was an anderen Theilen des Nervensystemes namentlich den Sinnorganen, dem Gehirn und Rückenmarke die Entscheidung über die Bedeutung gewisser Zellen und Fasern so sehr erschwert, ja bisher zum Theil unmöglich ge- macht hat. Dennoch ist gerade in den electrischen Organen eine Verwechselung viel weniger möglich 'als an den angeführten anderen Orten aus dem einfachen Grunde, 'weil die Nervenfasern wenigstens bis zu ihrer, der unteren Fläche des homogenen Plättchens unmittelbar anliegenden später erst zu beschreibenden End- ausbreitung d. h. ungefähr so weit, wie sie von A. Wagner auf der bekannten schö- nen Tafel (l. ce. Fig. Il.) abgebildet sind, eine Starrheit und Resistenz besitzen, die den Bindegewebszellenausläufern nicht zukommt. Diese Eigenschaft äussert sich z. B. bei Wasserzusatz; nach welchem noch längere Zeit hindurch die Nervenfasern, soweit von ihnen hier die Rede gewesen, mit unveränderten scharfen Contouren sichtbar bleiben, während die Bindegewebszellenausläufer schwinden, die Zellen ihre Sternform verlieren und in rundliche Körper übergehen. Aber auch im ganz frischen Zustande lassen sich beide unterscheiden. Die Nervenfasern zeigen, soweit sich eine bestimmte Breite an denselben überhaupt noch sicher messen lässt, stets vollkommen parallele Contouren, nirgends im Verlaufe findet sich eine Ungleichheit der Dieke, eine Unsicherheit in der Begränzung, eine Andeutung von Varikositäten, während von den Zellenausläufern das Gleiche nicht ausgesagt werden kann. Diese sind in ihrem Verlaufe bald dieker bald dünner, unregelmässige Vorsprünge und Ausbuchtungen, in welchen der körnige Zelleninhalt sich deutlicher angehäuft hat, finden sich oft an ihnen, ihre Verästelungen endlich, welche nicht selten sind, haben etwas Unbestimmtes an sich, wiederholen sich nicht in so charakteristischem Typus, wie das an den Nervenfasern der Fall ist. Die in Rede stehenden mark- losen Nervenfäserchen können aber auch künstlich nicht in variköse Fasern umge- wandelt werden. Weder in Uhromsäurelösungen verschiedener Ooncentrationsgrade noch in Lösungen von doppelt chromsaurem Kali, Sublimat, Holzessig zeigen sie nach längerer oder kürzerer Aufbewahrung die Erscheinungen, durch welche die marklosen Fasern der Retina und anderer Sinnesorgane so ausgezeichnet sind, jene in verschiedenen Abständen sich wiederholenden spindelförmigen Anschwellungen, welche man auch an künstlich aus markhaltigen Fasern isolirten Axeneylindern un- ter gewissen Umständen hervorrufen kann). Das Fehlen derselben an den mark- losen Fäserchen der eleetrischen Organe giebt mir einen Beweis mehr für die An- nahme, dass diese auch in den feineren Zweigen noch eine Scheide besitzen, auch wenn eine solche nicht mehr als deutlich vom Inhalt abstehende Hülle erkannt werden kann. Eine solche Scheide scheint nun aber an den letzten Endverzweigungen auch zu schwinden, wie wenigstens aus der bis dahin nicht vorhandenen, diesen letzteren allein eigenthümlichen höchsten Zartheit und Vergänglichkeit geschlossen werden kann. Zemak sah einen Theil dieser Endverzweigungen, doch ist Kölliker der erste, welcher dieselben bis in die äusserste Verfeinerung verfolgte. Sie sind nur im fri- schen Zustande des Organes zu sehen, lösen sich unter Quellungserscheinungen sehr bald nach dem Tode mehr oder weniger vollständig auf, und lassen sich, wie ich mit Kölliker behaupten muss, in keiner der bisher gebräuchlichen conservirenden Flüssigkeiten in voller Integrität erhalten. Diese Endverzweigungen bestehen in einem dichten Netz anastomosirender Nervenfädchen, welches in einer ununterbrochenen Schicht die Bauchseite der homogenen Plättchen bedeckt und mit dieser innig verbunden ist?). In der That ist das von Kölliker an dieser Stelle entdeckte und vollkommen naturgemäss beschriebene Nervennetz so fein, dass unsere besten Mikroskope kaum ausreichen, dasselbe mit aller wünschenswerthen Schärfe zu studiren. Nur der höch- sten Durchsichtigkeit des Objectes, welches so günstig zum Studium der Nerven- 1) Vergl. in meinem Aufsatze über die Endigung der Hörnerven in Müller's Archiv 1858 p- 363. 2) Ich erwähne hier, dass zur Conservation der elecirischen Organe behufs späterer mikroskopischer Untersuchungen be- sonders geeignet sind: Sublimatlösung I—2 Gran auf die Unze Wasser, Chromsäure !/,—1 Gran, und rectifieirter Holzessig zur Hälfte und mehr mit Wasser verdünnt. Holzessigpräparate sind vielleicht die empfehlenswerthesten. Zu berücksichtigen ist dabei, dass recht kleine Stücke in viel Flüssigkeit gelegt werden. Abh. d. Nat, Ges. zu Halle. 5. Bd. 4 nn u ee endigung ist wie nur möglich, und dem gänzlichen Mangel störender auf- oder un- tergelagerter anderer Elemente, vorausgesetzt dass ein Plättchen vollkommen isolirt worden, ist es zu verdanken, dass wir hier im Stande sind eine Nervenverbrei- tung in situ und ohne künstliche Präparation so weit, als der jetzige Zustand un- serer Mikroskope überhaupt erlaubt, zu verfolgen. Dennoch gelingt es auch bei Anwendung guter 400 — 500maliger Vergrösserungen') nur mit einer gewissen An- strengung, die netzförmige Verbindung der Einzelfädehen und den Zusammenhang des Netzes mit den etwas diekeren Nervenfasern, welche alle ausserhalb der Ebene des Netzes, der Bauchseite des Fisches zu liegen, deutlich wahrzunehmen. Nach längerer Vertiefung in den Gegenstand habe ich es dann unternommen, eine Ab- bildung des Netzes zu entwerfen und zwar der grösseren Deutlichkeit halber etwa drei Mal so gross, als ich es gesehen, also bei 1500maliger Vergrösserung gedacht, und vertraue ich, dass dereinst die Richtigkeit der Zeichnung bestätigt wird. An dieser (Tab. I. fig. 3.) ist das Nervennetz in der Ebene des Papieres gedacht, die eintretenden Nervenfasern ausserhalb derselben, dem Beobachter zugekehrt. Auf die hinter den Nerven liegende homogene Platte ist in der Zeichnung keine Rück- sicht genommen. Die an das dargestellte Stückchen Netz herantretende Nervenfaser ist eine marklose, an welcher schon keine vom Inhalte abstehende Scheide mehr wahrzunehmen ist. Dieselbe theilt sich in einen diekeren und einen dünneren Ast, deren jeder weiter sich verästelt in leicht gebogenem Verlaufe der Theilfasern, bis diese endlich mit ihren Endausläufern in das Netz übergehen. An der von Kölliker entworfenen Zeichnung eines Abschnittes der Nervenendausbreitung (l. c. Tab. I. fig. 1.), welche ein Bild derselben giebt, wie man sie bei etwa 350facher Vergrösse- rung sieht, verlaufen die Nervenfasern etwas zu gerade gestreckt und könnte man glauben, dieselben lägen in einer und derselben Ebene mit dem Netze, eine Unter- brechung desselben bildend. Diese Fehler habe ich bei der vorliegenden Zeichnung zu vermeiden gesucht. Jenseits des Nervennetzes gelangen wir nun auf das mehrerwähnte homo- gene Plättchen. Da dasselbe ganz durchsichtig und ohne wahrnehmbare feinere Structur ist, so würden Flächenansichten überhaupt keine Andeutung von dem Vor- handensein solcher Membran geben, wenn nicht gewisse in freilich ziemlich grossen Abständen in sie eingebettete kernartige Gebilde auf ein an dem angeführten Orte 1) Ich benutzte ein Instrument von Beithle in Wetzlar. Ein anderes von Schiek, neuester Construction, das ich vergleichen konnte, leistete ziemlich dasselbe. gelegenes Gewebe hindeuteten. Es sind das die runden gekörnten Kugeln, welche R. Wagner a. a. ©. in fig. IH. B, e und fig. IX. e e‘ abbildet und Kerne nennt, und die er ganz richtig ins Innere der Membranen verlegt, an oder in denen die Nerven endigen sollen. Die Kerne sind von allen späteren Beobachtern wiederge- sehen worden. Remak') versetzt sie in das Innere von Höhlen, und Kölliker bestä- tigt, dass wenigstens an Sublimatpräparaten lichte Zellenmembranen in einem ge- wissen Abstande um einen Theil derselben sichtbar seien. Ansehn und Grösse die- ser wie ihr gegenseitiger Abstand sind von den letztgenannten Autoren richtig an- gegeben worden. Dieselben sind kugeirund, im frischen Zustand blass, bei Unter- suchung in liquor cerebrospinalis überhaupt nur schwer wahrzunehmen, fast homo- gen im Innern, mit oft recht deutlichem Kernkörperchen, werden aber in Spiritus, Sublimat, Chromsäure und Holzessig dunkler, feinkörmig, und treten schärfer in der durchsichtig bleibenden Grundsubstanz hervor. Sie sind oft in einem und dem- selben Plättchen etwas verschieden gross, wie schon R. Wagner angab. Ebenso variirt der Abstand der Einzelnen von einander etwas. Einen scharf begrenzten lichten Hof um dieselben habe ich, wie Kölliker an Sublimatpräparaten und an sol- chen, die in Chromsäure oder Holzessig erhärtet waren, in vielen Fällen wahrge- nommen, und ist derselbe sicher als Zellenhöhle zu dem Kern zu deuten. Dass die Grenzlinie dieser Höhle im frischen Zustande nicht wahrzunehmen ist, kann wohl nur auf mangelnden Unterschieden in der Lichtbrechung beruhen, die erst nach dem Einlegen in die genannten Flüssigkeiten hervortreten. Kölliker’s Zweifel, ob wirklich alle die Kerne, die man hier wahrnimmt, im Innern der homogenen Haut liegen, nicht vielmehr einige vielleicht frei auf der Oberfläche derselben, sind offenbar dadurch entstanden, dass unter gewissen Umständen, z. B. bei Maceration in verdünnteren Lösungen conservirender Flüssigkeiten, einige Zellen platzen und der Kern aus der Zellenhöhle herausfällt, oder auch die homogene Membran gerade zu aufgequollen platzt, und die in ihr enthaltenen Zellen oder Kerne entleert. An- drerseits können auch die im nicht ganz frischen Zustande kugligen (ursprünglich mit Ausläufern versehenen) Bindegewebszellen des Gallertgewebes zwischen den Plättehen zur Verwechselung mit den Kernen der letzteren Veranlassung geben. Die Dicke der homogenen Membran ist von Kölliker richtig angegeben. Sie misst, wie Falten im frischen Zustande oder Querschnitte an mässig erhärteten nicht zu sehr geschrumpften Präparaten lehren, 0,001 — 0,002. Der Durchmesser der 1) 1. c. p. 469. 4* PIENMS : = ARUNE Kerne ist grösser, diese müssen also da, wo sie liegen, Auftreibungen der Membran veranlassen, und in der That sieht man an Falten frischer Präparate wie an Quer- schnitten erhärteter, dass jeder Kern nach beiden Flächen der Platten, besonders aber nach der freien, dem Nervennetze nicht verbundenen, eine kleine hügelförmige Hervorragung bildet!). Ausser den Kernen oder Zellen scheint der Platte jedes geformte Element abzugehen und die Interzellularsubstanz eine vollkommen homo- gene zu sein. Doch erkennt man bei aufmerksamer Betrachtung bald dunklere bald hellere Molekularkörnchen in ihr zerstreut, doch nicht in grosser Zahl und auch nicht in bestimmter Anordnung wie etwa in der electrischen Platte von Ma- lapterurus, wo solche Körnchen vornehmlich um die Kerne angehäuft liegen. Da die Membran eine gewisse messbare Dicke hat, so könnte man möglicher Weise eine Cuticular- und eine Inhaltssubstanz an derselben unterscheiden. Eine derar- tige Differenzirung scheint aber nicht vorhanden zu sein. Demnach will ich nicht. behaupten, dass die Membran durch die ganze Dieke von durchaus gleicher Consi- stenz sei, vielmehr spricht Manches für eine weichere ventrale und eine etwas här- tere dorsale Schicht, letztere also an der freien dem Nervennetz abgekehrten Ober- fläche. Ob beim Zerreissen ein Ausfliessen eimer halb oder ganz flüssigen Substanz stattfinde habe ich nicht mit Sicherheit entscheiden können, doch ist es mir manch- mal so vorgekommen, als stammte die feinkörnige Masse, die man beim Zerzupfen kleiner Partikelehen der Prismen, wie schon R. Wagner”) bemerkte, ausfliessen sieht, aus den homogenen Membranen. Dem gallertigen Bindegewebe wenigstens dürfte sie nicht zugehören. Uebrigens verändern die Kerne oder Zellen dieser Membran ihre Lage bei Druck, Zerrung oder bei Verletzungen der letzteren nicht. Einen Unterschied in der Consistenz der nach dem Rücken stehenden Ober- flächenschicht und der übrigen Plattensubstanz deuten die Erscheinungen bei der Maceration in Wasser an. Nach den ersten 24 Stunden zeigen die Membranen noch keine andere Veränderung, als dass sie ein wenig angequollen sind und das Nerven- netz an der Unterseite in eine feinkörnige Schicht umgewandelt ist, in welcher von den ursprünglich vorhanden gewesenen Fäserchen Nichts mehr wahrgenommen wer- den kann. Bei längerem Verweilen in Wasser löst sich diese Schicht allmählig ganz auf, die Platte wird dünner, die Kerne schwinden, indem sie zum Theil wenigstens in die umgebende Flüssigkeit gerathen, und endlich ist nur noch eine ganz feine 1) Tab. 1. fig. 1. 2) Ueber den feineren Bau des electrischen Organes im Zitterrochen p, 13. u Haut übrig, welche, wie ich glaube, der dorsalen Oberfläche des Plättehens ent- spricht. In einem Falle, wo der Maceration in Wasser längere Aufbewahrung bis zur Fäulniss vorausgegangen war, wurde auf den übrig gebliebenen homogenen kem- losen Plättchen eine feme Streifung wahrgenommen, wie sie Fig. 4. Tab. I. bei 300- facher Vergrösserung gezeichnet darstellt. Dieselbe könnte für Faltung genommen werden, wenn nicht die grosse Regelmässigkeit der Linien und das Anastomosiren derselben in bestimmten Zwischenräumen dagegen spräche. In keinem anderen Falle habe ich wieder etwas dem Aehnliches bemerkt und bleibt die Erscheinung unklar. Aehnlich sind die Veränderungen in Essigsäure, in welcher sich auch beim Erwär- men das Plättchen nicht vollständig löst, und im kalter Kalilauge, während in heis- ser Kali- oder Natronlösung die Platten schnell vollständig schwinden. Dabei er- halten sich dem Präparate beigemischte elastische Fäserchen, aus der bindegewebi- gen Prismenhülle stammend, vollständig unverändert, wie ich mehrere Male consta- tirte, so dass an eine Identificirung der Substanz der Platten mit der der elastischen Fasern, wie man aus einer gewissen Resistenz ersterer gegen kalte Kalilauge schlies- sen könnte, nicht zu denken ist. Die in Rede stehenden Plättchen haben eine Flächenausdehnung entsprechend dem Querschnitt der Prismen. Wie dieselben an der bindegewebigen Prismenhülle endigen lässt sich an frischen Präparaten schwer entscheiden, da einer vollständigen Isolirung der Plättchen hier grosse Schwierigkeiten im Wege stehen. Leichter ge- lingt eine solche an Holzessigpräparaten, an denen das Bindegewebe so weich und locker wird, dass die einzelnen Prismen fast spontan auseinander fallen und auch die Plättchen sich ohne grosse Mühe bis zum Rande trennen lassen. Ganz vollstän- dig isoliren sich die letzteren durch Kochen m Wasser, wobei das Bindegewebe sich in Leim auflöst, oder durch 24stündige Maceration in verdünnter Salzsäure 1 pr. M., der die Plättchen, nicht aber die Bindegewebshäute widerstehen, so dass erstere allein zurückbleiben. An solchen kann man leicht constatiren, dass Unterschiede der fei- neren Structur am Rande und in der Mitte der homogenen Membranen nicht vor- handen sind, und dass die Randbegrenzung eine scharfe, durch keinerlei Besonder- heiten ausgezeichnete ist. Mit der Prismenhülle sind sie verklebt, aber von einem allmähligen Uebergang in dieselbe, wie Kölliker für wahrscheinlich hält, ist nicht die Rede. Eine sehr wichtige Frage ist offenbar die nach der Art und Weise des Zu- sammenhanges der Nervennetze mit den homogenen Membranen. Beide liegen, wie angeführt wurde, unmittelbar aneinander. Das Nervennetz er- Aue A scheint als die untere rauhe Seite des Plättchens, irgend welche Zwischensubstanz zwischen beiden ist nicht wahrnehmbar. Kölliker, welcher die Verhältnisse offenbar am genauesten untersucht hat, glaubt sich dahin entscheiden zu müssen, dass die homogene Membran mit dem Nervennetze weiter Nichts gemein habe, als dass sie eine Stütze für dasselbe abgebe, er nennt sie Bindegewebshaut und ver- gleicht sie den structurlosen Membranen der Drüsen. Nach ihm handelt es sich hier um zwei total verschiedene häutige Ausbreitungen, eine Nervenhaut und eine indifferente Glashaut, beide in Contiguität, aber trennbar und ohne fun- cetionelle Verwandtschaft. Beide sollen sich nach Kölliker an Chromsäure- und Sub- limatpräparaten in grosser Ausdehnung isoliren lassen, sind „miteinander verklebt,“ ohne jedoch, soviel ermittelt werden konnte, „irgend eine ‚Verbindung miteinander einzugehen.“ Was das rein Anatomische in der vorliegenden Frage betrifft, so haben zu- nächst meine Untersuchungen eine Bestätigung der Angaben Kölliker's über die leichte Trennbarkeit der beiden von ihm unterschiedenen Membranen nicht gelie- fert. Wie im frischen Zustande die Nervennetze in der That nur die untere rauhe Seite der homogenen Membran bilden, ohne dass die Möglichkeit vorhanden ist sie von letzterer abzulösen, so finde ich auch an den verschiedensten in Chromsäure und Sublimatlösungen aufbewahrten Präparaten die in diesen Flüssigkeiten von den Nervennetzen übrigbleibende feinkörnige Schicht nirgends, auch nicht auf kleinere Strecken trennbar. Weder im stark gehärteten noch im macerirten Zustande, noch dann, wenn das electrische Organ im conservirenden Flüssigkeiten die Consistenz ungefähr wie im frischen Zustande behalten hat und, wie z.B. bei Anwendung von Sublimat oder verdünnten Holzessigs, oft recht deutliche Spuren der Netze selbst sichtbar geblieben sind, ist mir beim Zerzupfen, Zerreiben, auf Schnitten oder sonst wie eine Trennbarkeit der beiden Schichten jemals deutlich geworden. Die feinen Nervenfädchen reissen bei solchen Präparationen häufig kurz vor der netz- förmigen Verbindung an der Unterseite der Septa ab, und sieht man dann die bis ins feinste verzweigten Fasern vollkommen frei aus der Verbindung mit der homo- genen Platte gelöst. Doch nie konnte ich an solchen Präparaten von der Nerven- membran Kölliker's Stücke mit abgelöst sehen. Wie schon angeführt, fand ich diese vielmehr mehr oder weniger gut erhalten als feinkörnigen Anflug stets in Verbin- dung mit der homogenen Membran zurückgeblieben'). 1) Remak, welcher die feinsten Nervenfasern an der Unterseite der homogenen Haut schon vor Kölliker sah, aber ihre a Doch fragt es sich weiter, ob es nicht möglich sei, bei der erwähnten gros- sen Verschiedenheit des Nervennetzes und der homogenen Membran im Verhalten gegen Reagentien die vergänglichere untere Schicht durch auflösende Mittel zu zer- stören, und auf diese Weise wenigstens die homogene Membran isolirt zu erhalten. Auch eine solche Trennung gelingt aber nur unvollkommen. Nach längerer Mace- ration in destillirtem Wasser z. B., in welchem die Nervennetze ganz undeutlich werden, bleibt doch an der Unterseite der Septa eine blass feinkömige Schicht zurück, welche nach den zu beobachtenden Uebergangszuständen nur auf hier noch anliegende Reste des Nervennetzes bezogen werden kann. Ein Gleiches findet bei Anwendung von verdünnter Essigsäure statt. Erst nach tagelanger Einwirkung von Wasser bei vollständiger Fäulniss erhält man aus den electrischen Organen dünne, glashelle Plättchen isolirt, welche Ueberreste der homogenen Haut darstellen. An diesen ist allerdings eine Spur anhängender Nervennetze nicht mehr wahrzunehmen, sie zeigen aber, wie oben beschrieben wurde, auch andere Veränderungen, welche beweisen, dass wir es hier mit den Erscheinungen einer einfachen Isolirung über- häupt nicht zu thun haben. Nach allem diesem kann ich der Ansicht Köllıker’s von der Zusammensetzung der Septa aus zwei trennbaren Schichten, welche, wenn auch in inniger Berührung stehend, doch keinerlei Verbindung miteinander eingehen sollen und unter sich durchaus verschieden seien, nicht beipflichten. Und doch, wie soll zwischen einer „Nervenhaut“ und einer „Bindegewebshaut“ ein anderes als ein blosses Contiguitäts- verhältniss bestehen? Als Antwort hätten wir wohl zunächst die Frage aufzuwer- fen, mit welchem Rechte die homogene Membran, welcher das Nervennetz anliegt, eine Bindegewebshaut genannt worden. Die histiologischen Verhältnisse dersel- ben, wie wir sie eben geschildert haben, die Verbindung einer homogenen Grund- substanz mit in weiteren Abständen in sie eingebetteten Zellen würde den herrschen- den Ansichten gemäss eine Vergleichung mit Bindegewebsgebilden zunächst mit Knorpel rechtfertigen. Aber freilich, wo kommt Knorpel in Form verschwindend netzförmige Verbindung nicht erkannte, glaubt, der Zusammenhang derselben mit letzterer komme durch andere, senkrecht aufstei- gende Fäserchen zu Stande, die an Falten eine feine in dieser Richtung ziehende Streifung erzeugen sollen. Auch ich glaubte früher etwas der Art an erhärteten Präparaten zu erkennen (Sitzungsber. d. nat. Ges. zu Halle, 1857, 28, Nov.). Weitere Beschäfti- gung mit dem Gegenstande, namentlich die Untersuchung frischer Präparate, an denen, wie schon angeführt, die feinsten Nerven- fasern weitaus am besten zu sehen sind, haben mich jedoch von der Unhaltbarkeit dieser Annahme überzeugt, und muss ich jetzt Kölliker, der auf Grund seiner Beobachtungen die Existenz sichtbarer aufsteigender Fäserchen läugnet, darin vollkommen beistim- men, dass das Netz einfach der Unterseite der homogenen Membran anliegt, wie oben beschrieben worden. ee Fe. ee dünner Membranen vor? Man könnte an die entschieden als bindegewebigen Ur- sprunges zu betrachtenden Glashäute denken, und in der That vergleichen R. Wag- ner und Kölliker die fraglichen Membranen mit den membranae propriae der Drüsen. Dabei ist nur zu bemerken, dass in solchen niemals Zellen oder Kerne eingebettet vorkommen, wie sie in charakteristischer Verbreitung sich hier finden. Ist demnach ein Grund, die fragliche Membran 'eme Bindegewebshaut zu nen- nen, aus dem mikroskopischen Verhalten nicht zu entnehmen, so fragt es sich, ob die chemischen Reactionen hierzu Veranlassung geben. Kölliker’s Angaben im dieser Beziehung sind sehr dürftig. Er meldet nur, dass die Haut gegen Reagentien im Wesentlichen wie die membranae propriae der Drüsen sich verhält und sehr schwer zerstörbar ist. Offenbar ist hierdurch ein Beweis der bindegewebigen Natur des fraglichen Gebildes nicht geliefert. Wäscht man kleingeschnittene Stücke des frischen electrischen Organes wieder- holt in destillirtem Wasser aus, indem man sie von Zeit in einem Leinwandbeutel auspresst, so findet man nach Verlauf mehrerer Stunden die homogenen Membranen ziemlich unverändert. Es lässt sich annehmen, dass durch das Auswaschen durch- tränkende Eiweiss-Körper, deren man in der That auch im Waschwasser, wenn auch nur in sehr geringer Menge findet, entfernt wurden. Durch Zerzupfen so aus- gewaschener Stücke isolirte Membranen färben sich, mit Zucker und Schwefelsäure behandelt, lebhaft rosenroth. Dasselbe tritt ein, wenn man statt des destillirten Wassers oder nach dessen Anwendung mit verdinnter Salzsäure (1 pro Mille) aus- wäscht. In dieser Flüssigkeit weicht nach und nach alles Bindegewebe so vollstän- dig auf und löst sich, mit Ausnahme der nicht sehr zahlreichen elastischen Fasern, dass nach Verlauf von 24—48 Stunden und öfterem Umschütteln die homogenen Membranen, die auch hier ziemlich unverändert bleiben, sich sämmtlich spontan von einander trennen, und frei in der Flüssigkeit schwimmen. Hatte man vorgängige Maceration in destillirtem Wasser vermieden, so zeigen sich an solchen Plättchen auch die anhängenden Nervenfasern bis in ihre feinsten Verästelungen wohl erhal- ten, die Scheide derselben hat sich noch deutlicher vom Inhalte abgehoben, und . treten die Kerne an der inneren Oberfläche derselben sehr deutlich hervor. Sie ver- lieren sich schliesslich in einer feinkörnigen Schicht an der Unterseite des Plätt- chens, die den Ueberrest des Nervennetzes darstellt. Wechselt man die Salzsäure- mischung, welche anfänglich ansehnliche Mengen eines dem Muskelfibrin ähnlichen Eiweisskörpers auflöst, so oft bis keine weitere Auflösung mehr stattfindet, so färben PAIN? WERNER sich dieisolirten Plättchen dennoch auch jetzt in Zucker und Schwefelsäure lebhaft roth. Sprechen diese Reactionen für die eiweissartige Natur derselben, so bestätigt sich diese weiter in dem Verhalten derselben gegen kochendes Wasser. Legt man in Solches frische oder sorgfältig ausgewaschene Stückchen des electrischen Or- ganes, so verlieren dieselben augenblicklich ihre Durchsichtigkeit, schrumpfen etwas ein, und werden weiss wie geronnenes Eiweiss. Nach und nach löst sich das Binde- gewebe der Prismenwände und die Gallerte, im welcher die Blutgefässe und. Nerven im Innern der Prismen verlaufen, so dass die homogenen Membranen endlich allein übrig bleiben, nur noch durch gröbere Nervenstämmchen hie und da in kleinen Ab- theilungen zusammenhängend, die aber durch Schütteln und Zerren sehr leicht vollständig ‚zerlegt werden. Durch halbstündiges Kochen können auf solche Weise ansehnliche Stücke des electrischen Organes fast ganz in einzelne Plättchen verwandelt werden. Dieselben erscheinen bei auffallendem Lichte weiss, unter dem Mikroskope zeigen sie sich feinkörnig, nicht bloss von den Resten des Nervennetzes sondern auch in der vorher fast homogenen Substanz, was wohl nur durch die Ge- rinnung einer eiweissartigen Substanz erklärt werden kann. Von den Nerven sind wieder, wenn die Stücke vorher nicht zu lange in Wasser macerirt waren, auch die marklosen Fäserchen bis in ihre feinsten Verzweigungen sehr deutlich erhalten, nur das Netz ist nicht mehr erkennbar. Stundenlang fortgesetztes Kochen verändert die Plättchen scheinbar gar nicht weiter. Da die angeführten Gerinnungserscheinungen nicht von einer durch Wasser ausziehbaren Eiweisssubstanz herrühren, so muss diese letztere offenbar zu dem Gewebe der homogenen Membranen gehören. Der durch verdünnte Salzsäure ausziehbare Eiweisskörper dürfte auch nicht die alleinige Ursache der angeführten Erscheinung sein, da die salzsaure Lösung beim Kochen nicht gerinnt, die in Salzsäure isolirten glashellen Plättchen dagegen beim Ueber- giessen mit Alkohol sich trüben. Ich führte schon oben an, dass die homogenen Plättchen eine grosse Resistenz gegen die Einwirkung kalter Kalilauge zeigen, in derselben nur ein wenig aufquel- len aber sich nieht lösen, dass eine Lösung aber schnell eintritt bei Anwendung höherer Temperaturgrade. Ich behandelte nun eine ansehnliche Quantität mit ver- dünnter Salzsäure ausgezogener und isolirter Plättchen mit mässig concentrirter Kali- lauge bei 50—70°R. Nach einigen Minuten lösten sich dieselben vollständig auf. Neutralisation mit Essigsäure gab einen starken weissen Niederschlag wie bei ge- ‚lösten Proteinsubstanzen, welcher im Ueberschuss der Säure beim Erwärmen wieder Abh. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Bd. 5 sc, A u aufgelöst wurde. Zusatz von Kaliumeiseneyanür brachte von neuem einen ansehn- lichen Niederschlag hervor. Wäre nach diesen Angaben die eiweissartige Natur der homogenen Plättchen der electrischen Organe von Torpedo ziemlich wahrschemlich gemacht, jedenfalls aber ein ferneres Festhalten an der Ansicht Kölliker's, dass wir es hier mit einer „Bindegewebshaut“ zu thun haben, nicht geboten, so hätten wir unseren Blick jetzt wohl, wenn es sich um eine weitere Deutung der fraglichen Gebilde handelt, vor Allem auf die electrischen Organe anderer Fische zu werfen und zu fragen, im wie weit uns hier analoge Verhältnisse begegnen. Nach den in der ersten Abtheilung dieser Beiträge!) niedergelegten Angaben über Malapterurus und Gymnotus sowie nach den Untersuchungen über die sogenannten pseudoelectrischen Organe der Rajae’) und der Mormyri®) finden sich hier überall neben gefäss- und nervenhaltigen Bindegewebshäuten Platten, de- ren Gewebe aus einer homogenen oder leicht körnigen Grundsubstanz und einge- betteten Zellen oder Kernen besteht, welche Platten wie bei Malapterurus und den Mormyri (bei ersteren von Büharz, bei letzteren von A. Ecker) mit aller Schärfe nachgewiesen, bei den anderen sehr wahrscheinlich gemacht werden konnte, eine directe Fortsetzung der Nerven der betreffenden Organe darstellen, und wegen ihrer voraussichtlich wichtigen Beziehung zur electromotorischen Thätigkeit dieser letzte- ren eleetrische Platten genannt wurden. Auf Grund der anatomischen Unter- suchungen von R. Wagner und Pacini hatte schon früher Dilharz*), ohne selbst Tor- pedo gesehen zu haben, die homogene mit Kernen durchsetzte Membran mit den electrischen Platten des Malapterurus verglichen, und habe ich bald darauf nach Untersuchung von Chromsäure- und Holzessigpräparaten, die ich der Güte des Herrn Custos Freyer in Triest verdankte, mich dieser Anschauung vollkommen an- geschlossen’). In der That bedarf es nach dem Vorstehenden eines weiteren Be- weises nicht, dass das Gewebe der homogenen Membran der electrischen Organe von Torpedo dem der electrischen Platten bei Malapterurus und Gymnotuls in hohem Grade gleich sehe. Der bedeutende Unterschied, welcher in der Dicke 1) Abhandlungen der naturf, Ges. zu Halle Bd. IV., p. 299. 2) Vergl. meine Abhandlung in Müller’s Archiv 1858, p. 193. 3) A. Ecker, Berichte der naturf. Gesellschaft in Freiburg i. B. 1858. Nr. 28. Untersuchungen zur Ichthyologie. Freiburg 1857, p. 29. 4) Das electrische Organ des Zitterwelses, 1858, p. 40. 5) Sitzungsber. der naturf. Ges. in Halle v. J. 1857, p. 17., in den Abhandlungen etc. Bd. IV. dieser Platten obwaltet, dahingehend, dass dieselbe bei Gymnotus im Durch- schnitt 0,025P.L., bei Malapterurus 0,015, bei Torpedo dagegen nur höch- stens 0,002’ beträgt, ist sicherlich auf die Function nicht ohne Einfluss, kann aber gegen die Analogie im Allgemeinen nicht sprechen, ebensowenig wohl der Um- stand, dass bei den erstgenannten beiden Fischen in der Grundsubstanz der electri- schen Platten nur Kerne bei Torpedo dagegen zum Theil wenigstens wirkliche Zellen liegen. Abgesehen davon, dass 'die Zellmembranen bei Torpedo eben auch nicht durchweg nachzuweisen und überall so blass sind, dass man eine begin- nende Verschmelzung mit der Intercellularsubstanz annehmen könnte und dass ferner auf diesen Unterschied ein grosses Gewicht desshalb nicht gelegt werden darf, weil doch sicherlich auch bei den Zitterwelsen und Zitteraalen die Kerne im den electri- schen 'Platten früher einmal Zellen angehört haben, welche distinete Wandungen oder doch mindestens scharfe Abgrenzung nach Aussen besassen, und es sich hier also nur um einen Unterschied in der Persistenz früher überall vorhanden gewesener Zustände handelt: so zeigt sich, wenn wir ferner die sogenannten pseudoelectrischen Organe zur Vergleichung mit heranziehen, in den den electrischen Platten. entspre- chenden Gebilden des Schwanzorganes von Raja ein ganz ähnliches Verhalten wie bei Torpedo. Auch hier sind die eingesprensten Kerne noch von Zellmembranen umgeben, wie Zeydig') und ich nachwiesen. jIch habe schon in der ersten Abthei- lung dieser Untersuchungen darauf aufmerksam gemacht, dass die Zellen oder Kerne in den electrischen Platten vorzugsweise wohl jnur eine embryonale Bedeutung ha- ben?), indem von ihnen voraussichtlich die Bildung der Grundsubstanz ausgeht, welche als das Wesentlichere an den Platten angesehen werden muss, weil, wie bei Malapterurus und Mormyrus zu sehen, die Nervenfasern in ihr endigen. Sie ist es, welche die plattenförmige Ausbreitung der Axeneylinder der Nerven dar- stellt. In Rücksicht auch hierauf würde somit die angedeutete Verschiedenheit der histiologischen Verhältnisse der in Rede stehenden Platten bei Torpedo, Malap- terurus und Gymnotus nur von untergeordneter Bedeutung erscheinen. Viel wichtiger dürfte, wie ich hier beiläufig anführen will, die Eigenthümlich- keit sein, welche die pseudoelectrischen Platten vor den echt electrischen aus- 1) Müller’s Archiv 1854, p. 314. 2) Leider wurde mir während meines Aufenthaltes in Triest Ende August und Anfang September das Glück nicht zu Theil, Embryonen von Torpedo zu finden, und habe ıch Beobachtungen über die Entwickelung der histiologischen Verhältnisse der electrischen Organe, über die früher Ecker schon interessante Mittheilungen machte (Zeitschr. £, wiss. Zoologie Bd. I., p. 38), bis- her nicht anstellen können, 5 * u u zeichnet, und die Grundsubstanz derselben betrifft. Diese ist bei den ersteren deutlich Jlamellös geschichtet, während sich bei den letzteren von solcher Schichtung keine Spur zeigt. Für das Schwanzorgan der Raja, von welchem die eigenthümliche an Querstreifung der Muskelfasern erinnernde Streifung eines Theiles der von mir als Nervenendplatten aufgefassten Gebilde (Schwammkörper Kölliker) lange bekannt war, habe ich die Zusammensetzung aus trennbaren Lamellen nach- gewiesen, und bei den Mormyri haben A. Ecker sowie Kupfer und Keferstein") eine feine Strichelung der Nervenplatten zuerst bemerkt, welche ich auf denselben Grund zurückführe wie bei Raja. Neuerdings behauptet A. Ecker?) an einzelnen Stellen dieser Platten bei Mormyrus labiatus förmliche quergestreifte Muskelsubstanz in imniger Verbmdung mit und als Theil der Nervenplatte ge- funden zu haben. Zwar habe ich die angeführte Species von Mormyrus nicht selbst untersuchen können, doch bin ich überzeugt, dass es sich auch hier nur um die allgemein verbreitete Schichtung der Platten, nicht aber um das Hinzutreten wirklicher Muskelsubstanz als Ursache der Streifung handele. Dabei bin ich weit entfernt läugnen zu wollen, dass in der Streifung nicht eine gewisse tiefere Ueber- einstimmung mit dem Muskelgewebe angedeutet sei, sie betrifft aber die Nervenend- platte sämmtlicher pseudoelectrischer Organe. Für die Erklärung der auffallenden Erscheinung, dass diese Organe 'gar nicht oder nur schwach electromotorisch wirk- sam sind, wie wenigstens für Raja erwiesen scheint, dürfte eine genauere Berück- sichtigung der erwähnten Structurverhältnisse von Bedeutung werden. Jedenfalls existirt in der Schichtung ein bisher vergeblich gesuchter durchgreifender Unter- schied in der Bildung der pseudoelectrischen und der echten electrischen Platten. Erscheint nach den bisherigen Erörterungen der Ausspruch hinreichend vorbe- reitet, dass die homogenen Membranen der electrischen Organe von Torpedo den electrischen Platten von Malapterurus und Gymnotus an die Seite zu stellen seien, so dürfen wir uns doch nicht verhehlen, dass der definitiven Entscheidung für diese Ansicht noch ein Hinderniss im Wege steht, ich meine den Mangel des Nachweises eines direeten Ueberganges der Nervennetze in diese Membran. Was bei Malapterurus so leicht zu sehen ist, dass die Nervenfaser in ihrer marklosen Endanschwellung den Anfang der electrischen Platte selbst bildet, dass die letztere ein plattenförmiges Nervengebilde darstellt, das konnte hier nach‘ den obigen Mit- 1) Zeitschrift für rationelle Mediein 1858, Bd. III., Taf. VIT., fig. XU. u. XII.; Separatabdruck p. 10. 2) Berichte der naturf. Ges. in Freiburg i.B. No. 28, 1858, p. 474; Tab, XII,, fig. 1. u. 2, u u theilungen nicht demonstrirt werden. Das Nervennetz hängt aufs innigste mit der homogenen Membran zusammen, beide lassen sich nicht von einander lösen, aber da unsere Mikroskope kaum ausreichen die Einzeltäserchen des Netzes überhaupt zu erkennen, so konnte über ihre etwaige direete Fortsetzung in die ihnen ganz eng anliegende Platte eine genügende Anschauung nicht gewonnen werden. Ich kann auch jetzt, nachdem die ausführlich durchgeführte vergleichende Darstellung der verschiedenen electrischen Organe in hohem Grade wahrscheinlich gemacht hat, dass die homogenen Membranen des Zitterrochenorganes das Analogon der electri- schen Platten anderer elecetrischer Organe darstellen, nur wiederholen, dass ein strenger anatomischer Beweis für diese Ansicht sich nicht führen lässt. Alles spricht, wie ich glaube, für die Richtigkeit derselben, an den entscheidenden Punkt reichen aber die besten Vergrösserungen unserer Mikroskope nicht heran. Wie der Fort- schritt in der Erkenntniss der feinsten Nervenenden, welcher im den Untersuchungen von Kölliker gegen die früheren von A. Wagner liegt, nur durch bessere Mikroskope möglich war, so steht zu erwarten, dass die jetzt noch gebliebene Lücke auch der- einst mit noch besseren Untersuchungsmitteln werde ausgefüllt werden. Immerhin glaube ich auf den Beifall der Fachgenossen rechnen zu dürfen, wenn ich, so wie die Sache jetzt liegt, der homogenen Membran den Namen electrische Platte beilege'), und sie nach dem Vorbilde der Verhältnisse bei Malapterurus als den wirksamsten Theil der electrischen Organe betrachte. Kurzgefasst beständen demnach die Prismen der electrischen Organe von Tor- pedo ganz analog den entsprechenden. Theilen anderer eleetrischer Fische aus ab- wechselnden Lagen von Bindegewebe und eleetrischen Platten. Eursteres hat mit Ausschluss der fibrösen primären Scheidewände durch und durch den Charakter des gallertigen Bindegewebes und enthält Blutgefässe und Nerven, letztere, die electrischen Platten, nehmen die Nerven von der Bauchseite, der im Momente des Schlages negativen, in sich auf und bilden diese vor ihrem Uebergange in die Platte ein feines, in einer Horizontalebene der Unterseite derselben anliegendes Netz. Was man Septa der Prismen genannt hat, das sind die electrischen Platten 1) Wenn ich hier anführe, dass bereits A. Munck sich in diesem Sinne ausgesprochen hat (Nachrichten von d. Königl. Ges. der Wissenschaften zu Göttingen Febr. 1858 Nr. 1, p.6) so kann ich nicht unterlassen zu bemerken, dass dies erst nach der Pu- blikation meiner hierauf bezüglichen sehr bestimmten Angaben geschehen ist. Auf eine Beleuchtung dessen, was Munck Specielles über den Bau dieser electrischen Platten vorbringt, bin ich nicht eingegangen, da der genannte Forscher bei Untersuchung frischer Exemplare sich leicht von der Unhaltbarkeit seiner Ansichten überzeugen wird, mit den ihnen anhängenden feinsten Nervenausbreitungen, die Zwischenräume zwi- schen ihnen werden durch das Gallertgewebe als Träger der Nerven und Gefässe gebildet. Letztere liegen also nebeneinander in derselben Grundmasse eingeschlossen, doch so, dass nur neben den gröberen Nervenfasern, nicht aber in der Ebene der feinsten Endausstrahlungen und des Nervennetzes Geftässe vorkommen. Die Uebereinstimmung, welche hiernach in dem feineren Baue sämmtlicher eleetrischer Organe herrscht, ist denn also, ganz abweichend von den noch kürzlich von Kölliker') angestellten Betrachtungen, in der That sehr gross. Wie die Forschun- gen auf dem Gebiete der vergleichenden Histiologie neuerdings so oft nachgewiesen haben, dass, wo es sich um gleiche Functionen handelt auch bei den verschieden- sten Thieren, und wenn die äusseren Formen der Organe noch so mannigfache Ab- weichungen zeigen, doch wesentlich gleiche Verhältnisse im feineren Baue vorhan- den sind, so hat sich auch hier wieder ein glänzendes Zeugniss dafür herausgestellt, dass die Natur zu gleichen Erfolgen auch der gleichen Mittel sich bedient. Auf wie verschiedene anatomische Voraussetzungen sind Theorieen der electrischen Organe basirt worden, und wie klar und einfach lauten jetzt nach genauer Erforschung der histiologischen Verhältnisse die Daten, von welchen aus die electromotorische 'Thä- tigkeit dieser Organe zu erklären sein wird. Platten homogener Nervensubstanz, eine jede an einer Seite mit in sie eintretenden Nervenfasern in Verbindung, an der anderen Seite frei, an indifferentes Gallertgewebe stossend, sind zu vielen Hunder- ten oder Tlausenden in gleichem Sinne über einander geschichtet. Es sind Platten mit ungleichen Oberflächen, bei allen drei electrischen Fischen mit der Nervenseite nach den im Momente des Schlages negativen mit der freien Seite nach den positiven Theilen gewendet. Das sind die Punkte, welche der Anatom dem Physiologen an die Hand giebt, und welche die Basis zu einer befriedigenden Theorie der electrischen Organe abzugeben versprechen. 1) Untersuch. zur vergl. Gewebelehre in den Würzburger Verhandl, 1856, Separatabdruck p. 23. Ergebnisse einiger die electrischen Organe von Torpedo und das Schwanzorgan von Raja betreffender chemischer Untersuchungen. Die electrischen Organe lebender Zitterrochen reagiren deutlich sauer. Trock- nes blaues Lackmuspapier, auf eine frische Schnittfläche der Organe gedrückt, färbt sich ausnahmslos roth. Die Farbenveränderung tritt auch beim Auflegen ausge- schnittener Stückchen ein und zeigt sich ebenfalls bei Organen bereits abgestorbener Fische, denen durch Reizung des electrischen Lappens des Hirns kein electrischer Schlag mehr entlockt werden kann. Drückt man Stücke des sehr saftigen Organes zwischen den Fingern oder in einem Leinwandsäckchen aus, so giebt die abtropfende Flüssigkeit dieselbe Reaction. Diese Flüssigkeit in einem Uhrgläschen gesammelt, gerinnt wenigstens innerhalb der ersten Stunde nicht. Auch zeigten die electri- schen Organe unverletzter Fische zu einer Zeit, wo die Muskeln in Todtenstarre lagen, so viel ich beobachten konnte, keine Veränderung im Vergleich mit den Or- ganen lebender Thiere. Wäscht man klein geschnittene frische elecetrische Organe mit destillirtern Was- ser aus, so erhält man eine fast farblose, von wenig beigemischtem Blute kaum röthlich gefärbte, trübe, starkschäumende, dickliche, doch nicht fadenziehende Flüssigkeit von deutlich saurer Reaction. Dieselbe trübt sich beim Kochen ein wenig mehr, und filtrirt sich sehr schwer ihrer annähernd schleimigen Beschaf- fenheit wegen. Essigsäure zu dem frischen, kalten Extract gesetzt bringt einen sehr starken, im Ueberschuss der Säure nicht löslichen Niederschlag hervor. Derselbe hat beim ersten Entstehen zum Theil etwas Fadiges, sammelt sich dann aber zu einer kleinflockigen, nach und nach stark zusammensinkenden Masse an, iiber wel- cher die Flüssigkeit vollkommen klar stehen bleibt. Er löst sich leicht in dünner, nicht im concentrirter Kalilauge, und wird aus der Lösung durch Essigsäure von Neuem ausgeschieden. In Salzsäure gelöst wird er durch Kaliumeiseneyanür nicht gefällt. Der Niederschlag deutet sonach auf eimen sehr ansehnlichen Gehalt der eleetrischen Organe an Schleim, wie solcher in den grossen Mengen gallertigen Bindegewebes (Schleimgewebes) zu vermuthen war. Die gesäuerte, von dem Nie- derschlage abfiltrirte Flüssigkeit trübt sich beim Kochen oder bei Zusatz von Ka- liumeiseneyanür nur wenig, enthält also nur Spuren von Eiweiss, dagegen bringt Gerbsäure noch einen ansehnlichen in der Wärme sich zusammenballenden Niederschlag hervor. Setzt man Gerbsäure zu dem frischen Extract, so fällt dieselbe ausser dem eben bezeichneten nicht näher zu bestimmenden Körper gleichzeitig allen Pe, . JRR Schleim aus, und dürfte diese Substanz die passendste sein, schnell die leicht zer- setzbaren organischen Stoffe aus dem Extract zu entfernen. Die von dem durch Gerbsäure 'entstandenen Niederschlage abfiltrirte Flüssigkeit, im Wasserbade stark eingeengt, hält sich Wochen und Monate ohne zu faulen oder ihren Geruch zu ver- ändern. Ich bereitete mir eine solche aus dem wässrigen Extraet der electrischen Organe von 5 mittelgrossen Zitterrochen. Die Organe wurden sorgfältig von der Haut und etwa anhängenden muskulösen Elementen gereinigt, mit destillirtem Was- ser abgewaschen, dann mit der Scheere möglichst klein geschnitten und in einzel- nen Portionen unter wiederholtem Auspressen in einem Leinwandbeutel möglichst vollständig mit Wasser ausgezogen. Nach dem Fällen mit Essigsäure und dann mit Gerbsäure wurde die ansehnliche Quantität wässriger Flüssigkeit im Wasserbade bis zu dem Volum von etwa 2 Unzen Wasser eingedampft, heiss filtrirt, und in einem wohlverschlossenen Glase aufbewahrt bis zur weiteren Untersuchung, welche ich nach Verlauf einiger Wochen im Laboratorium des Herrn Professor Heintz, der mich mit Rath und That freundlichst unterstüzte, vornahm. Die bräunliche Flüssigkeit, welche den eigenthümlichen fischigen Geruch, den sie schon beim Abdampfen zeigte, unverändert behalten hatte, war getrübt durch einen nicht sehr bedeutenden, theils feinkörnig amorphen theils krystallinischen Nie- derschlag, der abfiltrirt wurde und sich als fast ausschliesslich aus phosphorsau- rem Kalk bestehend herausstellte. Magnesia wurde nicht aufgefunden, ebensowe- nig Harnsäure und Hypoxanthin. Um aus dem Filtrate die in demselben enthaltene überschüssige Gerbsäure zu entfernen wurde mit neutralem essigsaurem Bleioxyd ge- fällt und das überschüssige Blei durch Schwefelwasserstoff gefällt. Die jetzt ganz farblos gewordene Flüssigkeit, zur Syrupconsistenz im Wasserbade eingedampft, setzte eine ansehnliche Menge farbloser octa@drischer Krystalle ab, die durch Be- handeln des Syrupes mit heissem Alkohol abgeschieden wurden und sich als Koch- salzkrystalle erwiesen. Mit ihnen blieb jedoch auch ein Theil des Syrupes ungelöst zurück. Um denselben löslich zu machen, vorzugsweise aber um in demselben oder zwischen den octaedrischen Krystallen etwa enthaltenes Kreatin in Kreatinin umzu- wandeln, wurde der ganze Rückstand mit wenig concentrirter Salzsäure übergossen und im Wasserbade so lange behandelt, bis alle Salzsäure wieder verjagt war. Auf Zusatz von Alkohol bleiben die Krystalle ganz rein zurück, der vorher in Alkohol unlösliche Syrup war löslich geworden. Die Krystalle zeigen sich als fast reines Kochsalz, sie werden beim Glühen kaum geschwärzt. Von Kali ist keine Spur vorhanden, Schwefelsäure nur in äusserst geringer Menge. u Die von dem Kochsalz abfiltrirte alkoholische Lösung des mit Salzsäure behandelten Syrupes hat nach 24stündigem Stehen eine geringe Menge von Krystallen abgesetzt, die amBoden und den Wänden des Gefässes dünn gesäet ansitzen. Es sind in Wasser lösliche, rhombische, ziemlich dicke Täfelchen, wahrschemlich Taurin. Um sie womöglich in grösserer Menge zu erhalten wurde im Wasserbade eingedampft, doch setzten sich nach längerem Stehen nur Kochsalzkrystalle in Würfelform ab, und musste auf eine nä- here Untersuchung erst erwähnter Krystalle der geringen Menge derselben wegen verzichtet werden. Zusatz von alkoholischer Chlorzinklösung zu der übrigen wieder etwas verdünnten Flüssigkeit giebt eine starke milchige Trübung (im Ueberschusse von Chlorzink löslich!), aus der sich allmählig ein Syrup absetzt, der sich wieder später zum Theil in Drusen spiessiger Krystalle verwandelt. Nach 1l4tägigem Stehen untersucht, finden sich dieselben alle in Wasser leicht löslieh — können also kein Chlorzinkkreatinin sein. Wir kommen auf die eigenthümliche Substanz später zurück. Der alkoholische Auszug des eingedampften Wasserextractes wurde für sich von Neuem eingedampft. Hatte schon die octa&@drische Form der früher gewonnenen Kochsalzkrystalle auf einen möglichen Gehalt von Harnstoff hingewiesen, so er- höhte sich die Wahrschemlichkeit von dessen Anwesenheit, als die Flüssigkeit zur Krystallisation eingedampft worden war. Eine Probe mit Salpetersäure und eine an- dere mit Oxalsäure erhoben denn auch zur Gewissheit, dass eine sehr ansehn- liche Menge Harnstoffs in der Lösung enthalten war. Um denselben abzuschei- den wurde mit concentrirter Oxalsäurelösung versetzt, erhitzt, der nach län- gerem Stehen auskrystallisirte oxalsaure Harnstoff gesammelt, die Mutterlauge noch einmal zur Krystallisation gebracht, und so die ganze Menge des Harnstoffes erhal- ten. Die Krystalle sind nach Behandlung der Lösung mit Thierkohle und Umkry- stallisiren vollkommen farblos, doch mit anderen Krystallen gemischt, die als oxal- saures Ammoniak erkannt wurden. Durch Zersetzung mit frisch bereitetem kohlen- saurem Kalk und etwas Kalkmilch konnte der Harnstoff rein erhalten werden in einer Quantität von etwa 1! Grammes. Die Flüssigkeit, aus welcher der oxalsaure Harnstoff erhalten worden, wird nach Abscheidung der überschüssigen Oxalsäure zur Syrupconsistenz eingedampft. Krystalle scheiden sich auch nach längerem Stehen nicht ab. Beim Uebergiessen des Syrupes mit heissem Alkohol bleibt ein Theil desselben ungelöst zurück. Um aus diesem letzteren etwa krystallisirbare Substanzen noch abzuscheiden wurde der- selbe in wenig Wasser gelöst und Alkohol zugesetzt bis zu beginnender Trübung. Abh, d. Nat, Ges. zu Halle. 5. Bd. 6 Nach längerem Stehen hatte sich ein bräunlicher Syrup aber Nichts von Krystallen abgeschieden. Auf eine weitere Untersuchung wurde bei der geringen Menge dessel- ben verzichtet. Die alkoholische Lösung, in welcher bei vorläufiger Prüfung Kreatinin und ein anderer durch Chlorzink fällbarer aber im Ueberschuss desselben wie in Wasser leicht löslicher Körper gefunden worden, wurde mit sehr wenig Chlorzinklösung bis zu be- ginnender milchiger Trübung versetzt. Nach einigen Stunden hatten sich krystal- linische Kugeln abgesetzt, welche schwer löslich in Wasser durch Abwaschen ge- reinigt und gesammelt wurden. Sie erwiesen sich bei genauer Untersuchung als Chlorzink-Kreatinin, aus welchem Kreatinin durch Digestion mit Bleioxydhydrat rein erhalten werden konnte. Neues Zusetzen von Chlorzink zu der Mutterlauge bringt wieder eine starke Trübung hervor, die sich aber nicht in Krystallen sondern als Syrup absetzt, der in Wasser leicht löslich ist, beim Eindampfen aus der wäss- rigen Lösung noch einige schwer lösliche Krystallkugeln von Chlorzink - Kreatinin absetzt, und endlich unter stetem Umrühren des steifen Syrupes zu einer kleinkrystal- linischen Masse gesteht, welche bei Zusatz weniger Tropfen Wassers mit Hinterlas- sung noch einiger Chlorzink - Kreatininkugeln sich wieder auflöst. Abdampfen über Schwefelsäure hat denselben Erfolg, doch wird die Krystallmasse nicht hart, son- dern bleibt, wie durch ein syrupiges Bindemittel zusammengehalten, breiig. Die m Wasser leicht löslichen kleinen Krystalle erinnern sehr an die Formen des milch- sauren Zinkoxydes. In der von dem Syrup abgegossenen alkoholischen Lösung bringt Zusatz von absolutem Alkohol eine starke Trübung hervor, die sich nach Verlauf von 24 Stun- den in Form farbloser Krystalldrusen abgesetzt hat. Die Krystalle smd im Wasser leicht löslich und von derselben Form wie die beim Eindampfen des Syrupes er- haltenen. Neuer Zusatz von Alkohol nach vorgängigem Einengen der Lösung im Wasserbade bringt auch neue Niederschläge hervor, theils syrupig theils krystalli- nisch, die alle nach dem Abspiülen mit Alkohol gesammelt werden und sich in Was- ser leicht löslich zeigen. Bei wiederholtem Umkrystallisiren und neuen Fällungen aus der wässrigen Lösung mittelst Alkohol werden noch einige Krystalle von Chlor- zink-Kreatinin erhalten und gelingt es auch einigermaassen den Syrup von den an- deren in Wasser leicht löslichen Krystallen zu trennen. Beide Substanzen enthalten Chlor und Zinkoxyd neben einer organischen Substanz. Die Krystalle welche, wie angeführt, an die des milchsauren Zinkoxydes erin- nern, werden in wässriger Lösung mit Bleioxydhydrat digerirt. Da die zurückblei- A bende organische Substanz zwar kein Zink mehr aber viei Kalk und Chlor enthält, so wird zunächst der Kalk mit Oxalsäure ausgefällt, Ammoniak bis zur alkalischen Reaction zugesetzt und nach neuem Ansäuern mittelst Oxalsäure und Filtriren noch- mals mit Bleioxydhydrat digerirt, und im Wasserbade zur Trockne eingedampft. So gelingt es den Kalk und das Chlor abzuscheiden, worauf denn nach dem Aus- ziehen mit Wasser und Eindampfen im dem zurückbleibenden Syrup Krystallisation nicht mehr eintritt. Der in wenig Wasser gelöste Syrup wird durch Zusatz von viel absolutem Alkohol nicht getrübt. Es setzen sich auch nach 24stündigem Stehen keine Krystalle ab. Dagegen zeigt sich jetzt ein ansehnlicher Gehalt an Bleioxyd, welches mit Schwefelwasserstoff abgeschieden wird. Die übrigbleibende organische Substanz stellt, zur Trockne verdampft, einen stark sauer reagirenden Syrup dar. Aus demselben nimmt Aether wiederholt in kleinen Portionen zugesetzt eine Säure auf, die nach dem Verdunsten des ersteren als eine farblose syrupige Flüssigkeit zurückbleibt (Milchsäure?). Nach der Verbindung derselben mit Kalk wird im Was- serbade dann über Schwefelsäure langsam eingedampft, um das Kalksalz zur Kıy- stallisation zu bringen, was jedoch auch bei wiederholten Versuchen nicht gelingt; es bleibt eine steifsyrupige Masse zurück ohne Spur von Kırystallen. Da die Menge derselben zu gering war, um noch andere Salze mit Vortheil darstellen zu können, musste die sonst wohl gerechtfertiste Annahme, dass wir es hier mit Milchsäure zu thun hatten, unentschieden bleiben. Der Syrup ferner, welcher zusammen mit den dem milchsauren Zinkoxyd ähn- lichen Krystallen nach dem Zusatz von Chlorzink und absolutem Alkohol aus der Mutterlauge des Harnstoffes erhalten worden, und neben einer organischen Substanz Zink, Chlor und Kalk enthält, wurde wie früher die Lösung der Krystalle durch Digestion mit Bleioxydhydrat, dann durch Zusatz von ÖOxalsäure und nochmalige Behandlung mit Bleioxydhydrat, endlich durch Ausscheiden einer geringen Menge gelösten Bleioxydes vermittelst Schwefelwasserstoff von den anorganischen Substan- zen gereinigt. Nach dem Eindampfen der wässrigen Lösung wird eine fast farblose krystallinische, an der Luft zerfliessende Masse erhalten, welche beim Verbrennen nur noch Spuren von Asche hinterlässt. Die Krystalle sind langspiessig, denen des Harnstoffs nicht unähnlich, die Proben mit Salpetersäure und Oxalsäure ergeben aber die vollständige Abwesenheit dieses Körpers. Sie zeigen sich in absolutem Alkohol wenn auch viel schwerer als in Wasser löslich, und werden durch Zusatz von viel Aether aus der alkoholischen Lösung als Syrup abgeschieden, treten aber durch Ab- dampfen der wässrigen Lösung des letzteren von Neuem in der ursprünglichen Form 6 * u. ii und den angeführten Eigenschaften wieder auf. Die wässrige Lösung derselben reagirt neutral. DBasisches und neutrales essigsaures Bleioxyd geben in derselben keine Niederschläge. Soviel iiber diesen anscheinend neuen Körper, der in zu geringer Menge zu Gebote stand, als dass eine genauere Untersuchung desselben möglich gewesen wäre. So spärlich im Allgemeinen auch vorstehende Andeutungen über die in dem Wasserextraet der electrischen Organe von Torpedo enthaltenen Substanzen sind, so habe ich doch nicht angestanden' dieselben mitzutheilen, da sie den Nachweis einiger schon in anderen thierischen Geweben aufgefundener interessanter Körper enthalten, und in Betreff der noch zweifelhaften Substanzen anregend und leitend für künftige Forscher sein möchten. Was speciell den Harnstoff betrifft, dessen Vorkommen allein schon, namentlich aber in Ansehung der grossen Menge, in der er aufgefunden worden, ein auffallender zu nennen ist, so haben wir hier vor allen Dingen daran zu erinnern, dass vor Kurzem Frerichs und Städeler denselben in dem Spiritusextract verschiedener Organe von Haifischen und Rochen nachgewiesen haben‘). Der Harnstoff scheint nach diesem ein ganz wesentlicher Bestandtheil des Blutes und des Parenchymsaftes wahrscheinlich aller Organe der Plagiostomen zu sein, ein gewiss höchst beachtenswerthes und sonderbares Factum, da bei keinem anderen Thiere auch nicht bei anderen Seefischen bisher etwas Aehnliches beobach- tet worden. Durch den Nachweis bedeutender Mengen von Harnstoff im Körper der Hai- fische und nicht electrischen Rochen wird es natürlich mehr als zweifelhaft, ob die- ser Körper in den electrischen Organen in irgend eme Beziehung zu ihrer specifi- schen Function und dem ihnen eigenthümlichen Stoffwechsel zu bringen sei. : Es könnte an eine solche Beziehung nur in dem Falle gedacht werden, wenn im den electrischen Organen auch der Malapterurus und Gymnotus Harnstoff in er- heblicher Menge gefunden würde. Untersuchungen nach dieser Richtung sind bisher nicht angestellt worden. Der eigenthümlich ammoniakalische Geruch, den Rochen und Haie bald nach dem Tode verbreiten, und der sicher von der schnellen Zer- setzung des Harnstoffes herrührt, fehlt, wie du Bois Reymond und ich beobachteten, an den Organen des Zitterwelses, in denen eine schnelle Entmischung nach dem Tode wenigstens bei kühler Temperatur überhaupt nicht vorkommt, da nach du Bois Reymond’s Mittheilungen eine eigenthümliche secundär-eleetromotorische Thä- 1) Journal für practische Chemie 1858, Bd. 73, p. 48. ur Mi, tigkeit noch viele Tage nach dem Tode der Thiere in denselben hervorzurufen ist!). Es wird die Frage aufzuwerfen sein, in welche Beziehung der Hammstoff bei den Plagiostomen zu dem Kreatin namentlich in den Muskeln tritt. Frerichs und Stä- deler vermissten Kreatin bei Raja batis und clavata sowie bei Seyllium ca- nicula, auch im Fleische des Herzens, wie sie besonders anführen, während von denselben Beobachtern in den Muskeln von Spinax acanthias neben viel Ham- stoff auch Kreatin gefunden wurde. In den electrischen Organen habe ich solches nicht nachweisen können; doch würde noch eine andere Methode der Untersuchung anzuwenden sein. Kreatinin dagegen fand sich in erheblicher Menge, doch viel- leicht zum Theil wenigstens erst während der Analyse aus dem Kreatin entstanden. Bei einer Wiederholung der chemischen Untersuchungen wird auch auf den neuen - zuckerartigen Körper, den Frerichs und Städeler bei den Plagiostomen fanden, den Seyllit, Rücksicht genommen werden müssen, was von mir nicht geschehen konnte, da ich zu spät die bezüglichen Mittheilungen der genannten Forscher kennen lernte. Auch auf Taurin, das in nicht unbedeutender Menge vorhanden zu sein scheint, wäre genauer zu prüfen. Matteuce‘, welcher einige Angaben über die chemische Zusammensetzung der electrischen Organe von Torpedo veröffentlichte?), führt an, Milchsäure gefun- den zu haben. In der That scheint dieselbe vorhanden zu sein, und dürfte die Ur- sache der im frischen Zustande stark sauern Reaction der Organe sein. Doch konnte ich, wie oben angeführt ist, die charakteristischen Krystalle des milchsauren Kalkes nicht erhalten, und bleibt der definitive Beweis von der Anwesenheit dieser Säure noch zu führen. In Betreff der Salze endlich muss die bedeutende Menge phosphorsauren Kal- kes auffallen, welche das Organ enthält, und dass neben der ansehnlichen Quantität Kochsalz keine Spur von Kali gefunden wurde. Auch schwefelsaure Salze treten ganz zurück. Wenden wir uns jetzt der Betrachtung der chemischen Verhältnisse der festen, in Wasser nicht löslichen Bestandtheile der electrischen Organe von Torpedo zu, so 1) Monatsbericht d. Academie zu Berlin 1858 Januar, p. 106, und mündliche Mittheilungen. 2) Froriep’s Notzen 1838 Bd. V, p. 215. Die Substanzen, welche Matteucei als von ihm in den electrischen Organen von Torpedo aufgefunden namhaft macht, sind salzsaures Natron, milchsaures Kali, Milchsäure, Fleischextract, Phocenin (einer dem Elain des Hirns analogen fetten Substanz) und eine andere felle Substanz, welche bei gewöhnlicher Temperatur fest ist; ferner Eiweissstoff und einige Spuren von Gelatina. u miissen wir auf die obigen histiologischen Angaben und die ihnen beigefügten che- mischen Notizen zurückgehen. Das Gerüste der Organe bildet leimgebendes Binde- gewebe in den primären Scheidewänden, und Schleimgewebe in den secundären. Durch Kochen im Wasser wird ersteres bis auf die beigemischten elastischen Fasern aufgelöst, aber auch letzteres zerfällt durch diese Operation, so dass, wie angeführt wurde, die electrischen Platten mit ihren Nerven und die Capillargefässe zwischen ihnen isolirt übrig bleiben. Von grossem Interesse musste es sein, die Natur des Eiweisskörpers genauer kennen zu lernen, welcher nach dem Auswaschen mit Wasser nachweislich in den electrischen Organen noch zurückbleibt, und seinen Sitz wahrschemlich vorzugsweise in den electrischen Platten hat. Die zur Untersuchung fester oder geformter Ei- weisskörper zu Gebote stehenden Mittel sind dürftig und beschränken sich fast nur auf die Anwendung einiger Lösungsmittel. Von diesen wurde die von Ziebig zur Auflösung des Muskelfibrins empfohlene verdünnte Salzsäure (1 pr. M.) zuerst ange- wandt. In der That entzieht dieselbe sorgfältig mit Wasser ausgewaschenen Stücken der electrischen Organe eine ansehnliche Quantität eines dem Syntonin gleichen- den Körpers. Derselbe wird aus der salzsauren Lösung durch Neutralisation mit kohlensaurem Kali niedergeschlagen, ebenso durch Ammoniak und Aetzkali, sowie durch Kaliumeiseneyanür. Im Ueberschuss des kohlensauren Kal’s löst sich der- selbe leicht auf, und kann durch Kochsalzlösung von Neuem gefällt werden. Die salzsaure Lösung !schäumt stark beim Schütten, und wird durch Kochen nicht getrübt. Höchst wahrscheinlich stammt das Syntonin allein oder doch vorzugsweise aus den electrischen Platten. Diese lösen sich zwar in der verdünnten Salzsäure auch bei wiederholter Erneuerung nicht ganz auf, werden aber immer durchsichtiger und dünner. Die Reste derselben färben sich, wie angeführt wurde, in Zucker und Schwefelsäure noch lebhaft roth und verhalten sich gegen Kalilauge wie Eiweiss- körper, deren sie demnach einen in verdünnter Salzsäure löslichen und einen un- löslichen enthalten. Ferner wurde noch die Einwirkung von Salpeterwasser 1:8 und von kohlen- saurem Kalı 1:10 Th. Wasser auf die electrischen Organe nach deren Auswaschen in Wasser untersucht. Nach längerer Digestion fanden sich in beiden Lösungen nur Spuren von Eiweisskörpern vor. Die chemischen Bestandtheile der electrischen Organe von Torpedo, soweit sie durch vorstehende Untersuchungen ermittelt worden, wären demnach: MEN . DEE A. Im wässrigen Auszuge: 1) Schleim durch Essigsäure fällbar. 2) Ein durch Gerbsäure fällbarer noch unbestimmter Körper, wahrscheinlich identisch mit dem, welcher nach den Angaben von Ziebig‘) auch im Fleisch der Fische und anderer Thiere gefunden wird. 3) Harnstoff in verhältnissmässig grosser Menge. 4) Kreatinin. 5) Taurin? 6) Milchsäure? 7) Einige unbestimmbar gebliebene theils krystallisirbare theils syrupige durch Chlorzink fällbare Körper. 8) Phosphorsaurer Kalk in verhältnissmässig grosser Menge. 9) Chlornatrium. 10) Schwefelsäure, Spuren. B. Als Gewebe bildende Bestandtheile. 1) Leimgebendes Bindegewebe, elastischeFasern und gallertiges Bindegewebe; darin Nervenfasern und Blutgefässe. 2) Syntonin, durch verdünnte Salzsäure 1pr.M. ausziehbar. 3) Ein in verdünnter Salzsäure, Salpeterwasser und kohlensaurem Kali nicht löslicher Eiweisskörper als Bestandtheil der electrischen Platten. Bei der grossen Verwandtschaft, welche im Baue der echten electrischen und der pseudoelectrischen Organe herrscht, musste es von Interesse sein eine Vergleichung auch in den chemischen Verhältnissen anstellen zu können. — Leider erhielt ich während meines dreiwöchentlichen Aufenthaltes in Triest nur einmal einen grösseren Raja oxyrhynchus, während geeignete Exemplare der anderen mit den genannten Organen versehenen Rochen ganz fehlten, so dass ich eine grössere Menge des wässrigen Extractes nicht sammeln konnte. So habe ich nur folgendes Wenige feststellen können. Der wässrige Auszug enthält viel durch Essig- säure fällbaren Schleim und wenig Eiweiss. Der Auszug mit verdünnter Salzsäure 1) Chemische Untersuchungen über das Fleisch. BEE UBER: lpr.M. ist reich an Syntonin. Die den electrischen Platten entsprechenden Schwammkörper lösen sich in dieser Säure nicht auf, werden jedoch nach wieder- holtem Digeriren mit derselben bei 50°C und endlichem Kochen mit der verdünn- ten Säure äusserst blass und durchsichtig. Der Ueberrest derselben wird durch Zucker und Schwefelsäure lebhaft roth gefärbt, in Kalilauge beim Erhitzen gelöst. Die Lösung giebt mit Essigsäure einen starken Niederschlag. ii a Erklärung der Tafeln. Deayikell IE Fig. 1. Querschnitt durch eine kleine Partie von 4 electrischen Platten von Torpedo Galvanii bei 400maliger Vergrösserung gezeichnet, in dem natürlichen Abstande von einander. Von dem Gallertgewebe zwischen denselben und den in ihm eingebetteten Nervenfasern und Blutgefässen ist Nichts in die Zeichnung mit aufgenommen. Die obere glatte Seite der Platten ist dem Rücken, die untere rauhe, mit dem auch im Querschnitt dargestellten Nervennetze verbundenen dem Bauche des Fisches zugekehrt. Die eine der Platten enthält in dem dargestellten Stücke keinen Kern, eine zwei Kerne, die anderen jede einen. Fig. 2. Stück eier electrischen Platte von Torpedo einem längere Zeit in Sublimatlösung (gr. ij auf 1 Unze Wasser) aufbewahrten Präparate entnommen, bei 300maliger Vergrösserung gezeichnet. Die Nervenfasern lösen sich in die von dem Nervennetze allein übriggebliebene feinkörnige Masse auf. Im der Scheide der grö- beren Fasern kommen Längsnerne aa vor; b ein Bindegewebskörperchen der Gal- lertsubstanz; ec Kerne der electrischen Platte, c’c' ebensolche mit umgebenden Zell- membranen. j Fig. 3. Stück der Unterseite einer electrischen Platte mit dem Nervennetze bei 1500maliger Vergrösserung. Die marklose Nervenfaser «a, welche zu dem Prä- parat herantritt, hat keine deutlich vom Inhalte abstehende Scheide mehr. Fig. 4. Eigenthümliche Streifung einer electrischen Platte von Torpedo nach vollständiger Fäulniss des Organes auftretend. Vergröss. 400. Fig. 5. Querschnitt eines kleinen Abschnittes einer electrischen Platte bei 1500- maliger Vergrösserung gedacht, um den wahrscheinlichen Uebergang des Nerven- netzes in die Bauchseite der Platte zu zeigen. “me Datei IE Diese Tafel giebt in drei Figuren eine Uebersicht über das Lagen - Verhältniss der Scheidewände und electrischen Platten der electrischen Organe von Gymno- tus, Malapterurus und Torpedo bei schwacher Vergrösserung. Die binde- BORN .; |, RE gewebigen Scheidewände sind schwarz, die eleetrischen Platten roth ge- druckt. Fig. 1. stellt einen Längsschnitt durch 2 der liegenden Säulen des electrischen Organes von Gymnotus electricus dar; aaa sind drei der diekeren Längs- scheidewände, welche die Säulen von einander abgrenzen, bb die dünneren Quer- scheidewände oder secundären Septa, denen nach dem Kopfende zu an der con- vexen Oberfläche, in der Zeichnung also nach links, die electrischen Platten cc an- sitzen; dd ist der mit Gallertgewebe gefüllte Raum zwischen der jedesmal vorderen Fläche der electrischen Platte und der nächsten bindegewebigen Querscheidewand. Fig. 2. Ein Längsschnitt durch eimen Theil eines electrischen Organes von Malapterurus electricus, begränzt bei « durch die Haut des Fisches, bei a‘ durch die Bindegewebshaut, welche die Organe von den Muskeln scheidet. Zwi- schen diesen beiden Aponeurosen sind zahlreiche bindegewebige Querblätter #655 ausgespannt, welche linsenförmige platte Räume von einander abgrenzen, in denen die electrischen Platten cec der Kopfseite der (@uersepta anliegen, iwährend !der übrige Raum ddd von Gallertgewebe ausgefüllt ist. Jede electrische Platte erhält nur eine Nervenfaser in ihrem Oentrum, welche von hinten nach vorn die Platte durchbohrt, um dann in die vordere Fläche auszustrahlen. ISolcher Durchbohrungs- stellen sind zwei im Schnitt getroffen bei ee. Fig. 3. Schnitt durch einen Theil zweier Säulen des’ electrischen Organes von Torpedo, aa dem Rücken, das entgegengesetzte Ende dem !Bauche zugekehrt; aaa sind drei primäre Scheidewände,! wie sie die Säulen von einander abgrenzen, secundäre faserige Bindegewebsscheidewände fehlen ganz, an ihrer Stelle sind die mit Gallertgewebe gefüllten Räume bb Träger der Blutgetässe und Nerven. Letz- tere endigen von der Bauchseite aufsteigend in den sehr dünnen und dicht über- einander geschichteten eleetrischen Platten cc, den einzigen häutigen Theilen im In- nern der Prismen. M Schulte. uhr die in Orwanc der Fische. dbth HI. a 7 BADER BONN END DRS : HRS ÜTUAROOERRELAERE Se BLANK Ka 7077707777 NOTAR RER EAN TRARRULRLEE. HT EI - TRETEN ET EEE TER . . r « = y ” . aan EEE am Clejele ajsfeel Tab Il. u uhr die he Omyanı dir Fische, Abt I. | | | [4 Lich, Onstsr.H Schnohs in Halle ®S', Ar Senlter de, Bericht über die Sitzungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle im Jahre 1858. e A h Pe An Ps . - f D ö l ne Fr } REN. | Eh Eur \ Lo ! j ‚ ’ i In ' tkold mo Auglozasannl Maliennlokeoke an a z ’ a Erstes Vierteljahr. Vorsitzender Director Herr Professor vw. Schlechtendal. Sitzung vom 9. Januar, In Verfolg der früheren Berathungen über den neuen Statutenentwurf wird derselbe in nach- folgender Form genehmigt: Statut der Naturforschenden Gesellschaft in Halle. S. 1. Die im Jahre 1779 gestiftete naturforschende Gesellschaft in Halle hat zum Zwecke gegenseitige Belehrung und Förderung neuer Forschungen im gesammten Gebiete der Naturkunde. $S. 2. Sie versammelt sich zu dem Ende alle 14 Tage Sonnabends — ausgenommen in den Ferien der Universität — Nachmittags 4 Uhr in dem von den Behörden im hiesigen Residenzgebände überwiesenen Lokale. $. 3. Die Einladung zu jeder Sitzung erfolgt durch ein von dem zeitigen Seeretair der Ge- sellschaft ausgehendes Cireular, auf welchem sowohl der Name des Vortrag haltenden Mitgliedes als auch der Gegenstand des Vortrages angegeben ist. S. 4. In jeder Sitzung wird in der Regel ein geschriebener oder freier Vortrag gehalten, über welchen nachher die anwesenden Mitglieder ihre Bemerkungen mündlich sogleich oder schriftlich in der folgenden Sitzung mittheilen können. $. 5. Die Gesellschaft besteht aus ordentlichen, ausserordentlichen und Ehren- mitgliedern, welche theils einheimische theils auswärtige, die ausserordentlichen jedoch nur einhei- mische sind. S. 6. Ein jedes einheimische ordentliche Mitglied hat womöglich wenigstens einmal im Jahre einen Vortrag zu halten. Interessante Notizen und Abhandlungen auswärtiger Mitglieder werden will- kommen sein und sind an den Secretair einzusenden. S. 7. Die Geschäftsführung der Gesellschaft leiten 9 Beamte, die 6 Directoren, der Se- eretair, der Rendant und der Bibliothekar. Diese Aemter werden jährlich in einer Beamten- wahl vor Neujahr aus der Zahl der ordentlichen Mitglieder von Neuem besetzt; doch bleiben die bis- herigen Beamten wahlfähig, wenn sie selbst es nicht vorher verbitten. $. 8. Die 6 Direetoren (für Zoologie, Botanik, Mineralogie, Physik, Chemie und Mediein) wechseln im Präsidio alle 2 Monate in einer Reihenfolge, über welche das Loos am Wahltage zu ent- scheiden hat. 1 * a Me 8. 9. Der jedesmalige vorsitzende Director sorgt für den Vortrag der nächsten Sitzung und bringt die Beschlüsse der Gesellschaft zur gesetzlichen Ausführung. Bei zu fassenden Beschlüs- sen entscheidet bei gleicher Stimmenzahl seine Stimme. $. 10. Nur den in der Versammlung gegenwärtigen ordentlichen Mitgliedern steht es zu Beschlüsse zu fassen. Die Abwesenden werden als stillschweigend Einwilligende angesehen. Inzwi- schen steht es ihnen frei, ihre Stimme schriftlich abzugeben. $. 11. Jedoch sollen überhaupt nur dann in einer Sitzung Beschlüsse gefasst werden können, wenn die hiesigen ordentlichen Mitglieder vorher auf dem Umlaufe einmal zur Berathung und das zweite Mal zur Abstimmung eingeladen worden sind. Stets entscheidet die Mehrheit der Stimmen. 8.12. Die ausserordentlichen Mitglieder können sich zwar an den Berathungen über die Angelegenheiten der Gesellschaft betheiligen, von der Abstimmung über diese Angelegenheiten so- wie von der Abstimmung über die Aufnahme von Mitgliedern bleiben sie dagegen ausgeschlossen. 8.13. Der Secretair führt über die Verhandlungen jeder Session ein vollständiges Proto- koll, welches er bei Eröffnung der folgenden Sitzung vorliest und von dem vorsitzenden Director unter- zeichnen lässt. Er fertigt die Beschlüsse der Gesellschaft aus, wobei er wichtige Schreiben, ehe sie abgehen, zur Genehmigung vorlegt, und verwaltet das Archiv. $S. 14. Der Bibliothekar beaufsiehtigt die Bibliothek, über welche er den Catalog führt und giebt den Mitgliedern auf ihr Verlangen gegen Empfangscheine Bücher aus. $. 15. Der Rendant verwaltet die Kasse, wobei er über Einnahme und Ausgabe Rech- aung führt. $. 16. Jährlich vor Neujahr und vor der Beamtenwahl wird eine Revision des gesellschaft- lichen Eigenthums gehalten. Der Rendant legt die Jahresrechnung und der Bibliothekar die Speecification der Bibliothek vor nebst Anzeige von dem was fehlt, wobei alles Verliehene ad diem restituirt sein muss. $. 17. Der Vorsitzende und der Secretair dürfen keine Sitzung versäumen, ohne vorher ein anderes Mitglied um Vertretung ihrer Stelle ersucht zu haben. $. 18. Gäste dürfen nur von selbst anwesenden Mitgliedern in eine Sitzung eingeführt wer- den. Sie sind dem vorsitzenden Director oder seinem Stellvertreter in der Sitzung vorzustellen und dem Seeretair namhaft zu machen. 8. 19. Neu aufzunehmende Mitglieder werden von einem hiesigen ordentlichen Mitgliede in einer Sitzung vorgeschlagen und für die folgende in dem Cireular zur Wahl angekündist, worauf dann über diese selbst ballotirt wird. Jedoch muss der Vorschlagende bei dem Vorschlage und bei der Ab- stirmung persönlich anwesend sein. Nach der Wahl hat der Secretair dem neuen Mitgliede das Di- plom und ein Exemplar der Statuten zuzustellen. $, 20. Alle Verhandlungen werden auszugsweise als „Sitzungsberichte“ den von der Gesell- schaft herausgegebenen Abhandlungen angehängt und ausserdem in einer hiesigen Zeitung nach jedes- maliger Sitzung abgedruckt. $. 21. Jährlich am dritten Julius wird der Sitzungstag feierlichst begangen. Der Secretair legt hierbei einen Auszug aus den Protokollen des ganzen verflossenen Jahres vor als Ueber- sicht dessen, was geleistet worden, und ein Vortrag des Vorsitzenden eröffnet das neue Jahr. $. 22. Alle einheimischen ordentlichen Mitglieder — mit Ausnahme des Secretairs — entrich- ten zur Bestreitung der gesellschaftlichen Bedürfnisse einen jährlichen Geldbeitrag von 4 Thalern ir NE Wp vierteljährlichen Terminen. Die ausserordentlichen Mitglieder zahlen einen jährlichen Beitrag von 1 Thaler praenumerando halbjährlich. $. 23. Answärtige Mitglieder sind von den jährlichen Geldbeiträgen befreit , zahlen aber, wenn sie selbst um die Aufnahme nachgesucht haben, bei ihrer Aufnahme einen Friedrichsd’or als ausseror- dentlichen Beitrag. Recognoseirt und durch Unterschrift der zeitigen Beamten bestätigt. Halle, den 9. Januar 1858. Die Directoren: Volkmann. v. Schlechtendal, v. Hövel, H. Knoblauch. Der Secretair: Der Bibliothekar: Der Rendant: M. Schultze. A. Mann. Gr. Seckendorff. Herr Prof. v. SCHLECHTENDAL legte’ zur Ansicht vor: „v. ReicHengacH die Pflanzenwelt in ihren Beziehungen zur Sensitivität und zum Ode“ und veranlasst eine Besprechung dieser und einiger verwandter Arbeiten des genannten Verfassers. Derselbe spricht unter Vorlegung des Werkes von A. Braun, RABENHORST und STITZEN- BERGER „die Characeen Europas in getrockneten Exemplaren Fasc. I, 1857“ über den gegenwärtigen Stand der Kenntniss dieser Pflanzengruppe und geht namentlich ausführlich auf die Fortpflanzungsver- hältnisse ein. Derselbe theilt die neuen Beobachtungen Turasxe’s über das Mutterkorn der Gräser, na- mentlich der Cerealien mit. Nach demselben ist die mit einer Erkrankung der Saamen parasitisch auf- tretende Vegetation kein vollständiger Pilz, wie vielfach angenommen wurde, sondern nur das Keim- lager für bisher unbekannte grössere Pilze, welche aus dem Mutterkorn hervorwachsen, wenn dasselbe einen Winter hindurch in feuchter Erde gelegen hat. Die vollständigen Pilze sind den Sphärien ver- wandte kaulenförmige Gebilde und Claviceps microcephala genannt worden. Dieselben wurden in getrock- neten Exemplaren aus RABENHoRST’s Herbarium vivum mycologicum Cent. V. demonstrirt, Herr Prof. Gırarn zeigte ein Bruchstück einer bei Tuluka in Mexico gefundenen Meteoreisenmjasse, von welcher kürzlich Hr. Dr. Krantz in Bonn eine ansehnliche Quantität acquirirte, und sprach über die Zusammen- setzung derselben wie der Meteoreisenmassen im Allgemeinen, wobei die dem hiesigen mineralogischen Museum gehörigen Stücke vorgelegt wurden. Derselbe berichtete über die von ihm vorgenommene Bestimmung der; in einer früheren Si- tzung von dem Herın Geheimrath MürLer ihm übergebenen neuen Kupfernickelkrystalle von Sangerhausen, nach welcher sich die von ihm früher ausgesprochene Vermuthung, dass dieselben Dril- linge einer rhombischen Form darstellen, bestätigt. Sitzung vom 23. Januar. Für die Bibliothek der Gesellschaft sind eingegangen und werden vorgelegt: B. Scaurtze über die Entstehung der Doppelmonstra. Berlin 1856. ie "RE Bibliotheca historico-naturalis ete. Hersgegeb. v. ZucuorLd. Jahrgang 7. 1857. Heft 1. Geschenk d. Herrn Herausgebers. Rendiconto delle Sessioni dell’ Accademia delle seienze dell’ Instituto di Bologna 1855—1856, 1856— 1857. Memorie dell’ Accademia delle scienze dell’ Instituto di Bologna. Tom. VII. 1856. Nebst Begleit- schreiben d. Seeret. Herrn Dom. Pıant. Herr Lehrer EckLEr wird als ausserordentliches Mitglied in die Gesellschaft aufgenommen. Herr Prof. v. SCHLECHTENDAL sprach über die europäischen Eichenarten, deren 35 in Nıman’s Sylloge verzeichnet ständen, über de- ren Begrenzung jedoch noch keineswegs allgemein Gültiges festgestellt sei, so dass selbst die bei uns und die in Deutschland überhaupt vorkommenden Formen verschiedener Auffassung unterlägen, indem namentlich die beiden norddeutschen Eichen von Einigen als nur eine durch Uebergänge vermittelte Art, von Andern als zwei verschiedene Arten, welche Bastarde zwischen sich bilden, angesehen wer- den. Diese Unsicherheit in der Begrenzung der Arten vermehrt sich, je weiter man nach Süden vor- schreitet, indem dort ein immer mehr sich steigernder Reichthum an Formen auftritt und schon in Deutschland giebt Q@. pubescens W., deren nördlichstes Vorkommen bei Jena sein dürfte, zu verschie- denartiger Auffassung Veranlassung. Diese nicht scharfe Begrenzung der Arten hat auch ‘die Folge, dass man sich über die Ausbreitung und das Vorkommen der einzelnen Arten nicht sicher belehren kann, indem überdies die Floristen nicht genau genug angeben, ob die einzelnen Formen gesondert in Waldmassen von grösserem oder geringerem Umfange, oder nur in Verbindung mit einander und in welchem Verhältnisse dann vorkämen. Nur im Allgemeinen lasse sich der Umfang der Eichenvegeta- tion so für Europa angeben, dass der 60. Grad N. Br. nur wenig überschritten werde, dass dann im Osten der Ural eine Grenze bilde, jenseit welcher die Eichen, ja wie es scheint alle Cupuliferen, in langer Ausdehnung fehlen, um erst am Argun und Amur im östlichen Asien wieder zu erscheinen; dass die Eichen sich durch das südliche Russland über das kaukasische Gebirge bis nach Persien und über ganz Kleinasien bis durch Syrien hinzögen, ohne dass deren südliche Grenze hier bekannt sei. Dann umgürten die Eichen die sanzen Umgebungen des Mittelmeeres, mit Ausnahme von Aegypten und das angrenzende Libyen. Es bedürfe, meinte der Vortragende, genauer Kulturversuche, um die Beständigkeit der Merk- male darzuthun, einer genauen Untersuchung der Blüthenorgane und anderer T'heile, um mögliche weitere Verschiedenheiten aufzufinden, und einer schärferen Vergleichung der in den verschiedenen Län- dern desselben Breitengrades verbreiteten Formen, um über ihre wirkliche Verschiedenheit zu einem Abschluss zu kommen. BArker-Wegs habe den Anfang dazu gemacht und z.B. nachgewiesen, dass die kleinasiatische Q. infectoria Olivier's, welche die offieinellen Galläpfel liefert, sich ebenso als Strauch- eiche in Portugal, Spanien und Nordafrika vorfinde, wo sie unter vielerlei Namen beschrieben ward, unter welchen der Name 0. Lusitanic« Lamarck als der älteste voranzustellen sei. So hat Gar durch Beobachtung eines schon früher gekannten Verhältnisses bei der Dauer der Fruchtreife neuerdings nach- gewiesen, dass es zwei Kork liefernde Eichen gebe, die eine Q. Suber L. südlicher wachsend, welche von Vielen nur für eine Abänderung der weit verbreiteten immergrünen Q. Ilex L. des südlichen Eu- ropa angesehen wird, da sie sich nur durch die Korkbildung von dieser unterscheiden lasse, und eine westliche, in dem westlichen Strandgebiete Frankreichs, ungefähr zwischen Bordeaux und Bayonne wach- N — sende, bisher auch für Q. Suder gehaltene Art, die sich sogleich durch die zwei Jahre dauernde Ent- wiekelung ihrer Eicheln auszeichnet. Unzweifelhaft kommt dieselbe auch in Portugal vor, wird sich daher auch wohl noch in den nördlichen Provinzen Spaniens vorfinden. Gay hat die Korkeiche @. oc- eidentalis genannt. Indem der Vortragende Exemplare dieser verschiedenen Eichen vorlegte, zeigte er auch an zahlreichen Exemplaren der einheimischen die Wandelbarkeit der Blattformen und vieler der Unterschiede, welche man für die Unterscheidung der Arten aufgestellt hat, und bemerkte, dass bei uns die Wälder hauptsächlich aus Q. Robur L. (pedunculata Sm.) beständen, in welchen Q. sessiliflora (Robur L.) nur eingesprengt vorkäme, dass aber schon im südlichen Deutschland, namentlich in der Flora von Wien, unsere gemeinste Art, die seltenste geworden sei, dass sie aber dessen ungeachtet bis nach Portugal, wie durch ein Exemplar nachgewiesen wurde, vorkomme und bis in den Kaukasus beobachtet worden se. Zu den mit zweijähriger Reifezeit ihrer Eicheln versehenen Arten gehöre auch die im südlichen Deutschland auftretende Q@. Cerris und die ihr nahstehende, oder als eine Ab- änderung erscheinende Q. austriaca W., beide durch ihre sparrigen Näpfchenschuppen ausgezeichnet. Bei Fruchtexemplaren könne man diese Zweijährigkeit der Früchte leicht an der Stellung der reifenden in den Blattachseln des vorigen Jahres, also bei denen mit abfallendem Laub an der Stellung der Ei- cheln unter der Blätter tragenden Spitze erkennen. Sitzung vom 6. Februar. Für die Bibliothek der Gesellschaft sind eingegangen und werden vorgelegt: H. Mürrer, Annatomisch-physikalische Untersuchungen über die retina. Leipzig 1856. Geschenk des Herrn Verfassers. Maxımmian v. SPECK-STERNBURG nach seinem Leben und Wirken. Leipzig 1857. Nebst Begleit- schreiben d. Freiherrn ALEXANDER SPECK v. STERNBURG, Würtembergische naturwissensch. Jahreshefte von H. v. Mont. Jahrg. 14, Heft 1. Index Seminum in horto academico Halensi a 1857 colleetorum; vorgelegt vom Herrn Prof. v, ScHLEcH- TENDAL. Herr Dr. B. Schurtze in Berlin wird zum Mitgliede ernannt. Herr Prof. VoLKMANnN referirt über den Einfluss der Uebung auf die Functionen des Raumsinns. Seine Versuche ergaben: 1) dass der Einfluss der Uebung auf die Feinheit des Raumsinnes und namentlich auf das Vermögen kleinste Distanzen zu erkennen, sehr gross ist; 2) dass die durch Uebung erlangte Verfeinerung nach Einstellung der Uebungsversuche wieder schwinde; 3) dass nicht nur verschiedene Organe, wie Gesicht und Getast, sondern auch verschiedene Punkte eines und desselben Organes, wie beispielsweise Fin- gerspitze, Handteller, Arm, in gleichen Uebungszeiten sehr verschieden grosse Fortschritte machen; 4) dass diese Verschiedenheiten in der Schnelle der Fortschritte vorzugsweise von dem Grade der Uebung abhängen, welchen die verschiedenen Organe und die verschiedenen Stellen eines ÖOrganes im täglichen Leben gewonnen und zwar ohne unser besonderes Zuthun gewissermassen von selbst erlangt haben; 5) dass man durch lokale Uebung einer bestimmten Hautstelle auch die Feinheit der Empfin- dung anderer Hautstellen ausbilden könne; 6) dass der Einfluss, welchen lokale Uebung auf die Ver- feinerung des Raumsinns anderer Theile ausübt, abhängig sei von der Lage der Nervenursprünge, und zwar von dem Ursprunge derjenigen Nerven, welche die Empfindung der bezüglichen Theile vermit- teln; 7) dass die Uebungserfolge einen gesetzlichen Gang erkennen lassen, indem die Schnelligkeit u ge der Fortschritte eine Zeit lang unabhängig wächst, nachmals aber continuirlich abnimmt, so dass die auffälligsten Fortschritte stets zwischen den Anfang und das Ende, also mehr oder weniger in die Mitte der Uebungszeiten fällt. Sitzung vom 20. Februar. Für die Bibliothek ist eingegangen und wird vorgelegt: Linnaea. Herausgegeben von v. ScHLEcHrenpAL. Band XII. Heft 6. Geschenk des Herrn Heraus- gebers. Herr Dr. HrImENHAIN referirt über die verschiedenen Methoden einen electrischen Strom zur Tetanisirung eines Nerven zu verwenden und bespricht die mannigfachen Störungen, welche aus diesen Methoden für die Reinheit des Experimentes erwachsen können. Zur Vermeidung derselben construirte der Vortragende ein In- strument, um auf rein mechanischem Wege, also mit Vermeidung eines electrischen Apparates, die Tetanisirung zu Wege zu bringen. Derselbe erläuterte dieses Instrument, Tetanomotor genannt, durch Experimente am Froschschenkel. Herr Prof. M. ScHuLTzE berichtete über seine die Endigungsweise des Hörnerven betreffenden Untersuchungen. Nach denselben stellt sich die unerwartete 'Thatsache heraus, dass in den Ampullen und dem Vestibulum des Labyrin- thes die Nerven nicht, wie bisher angenommen wurde, in der bindegewebigen Grundlage ihr Ende fin- den, sondern ihre Endzweige in das für unempfindlich gehaltene Epithel der betreffenden Säckchen schicken, und zwischen den Epithelialzellen so gelegen sind, dass eine direete Uebertragung der Schall- wellen des Labyrinthwassers auf die Nervenenden stattfinden kann. Wo wie bei den Fischen grosse Gehörsteine in den Säckchen des Vorhofes gelegen sind, scheinen diese in Apposition mit den 'Ner- ‘ venenden sich zu befinden. Sitzung vom 6. März. Für die Bibliothek ist eingegangen und wird vorgelegt: Verhandlungen der physicalisch-medicinischen Gesellschaft in Würzburg. Band VIII. Heft 3. Herr Bergingenieur GERLACH in Sitten (Schweiz) wird als Mitglied aufgenommen. Herr Prof. M. ScHULTZE legt das eben im Druck vollendete 2. und 3. Heft des 4. Bandes der „Abhandlungen der naturfor- schenden Gesellschaft“ vor und giebt eine Uebersicht des Inhaltes zweier in demselben enthaltener zoo- logisch-zootomischer Arbeiten, eine von Herın GEGENBAUR in Jena über den Molucken-Krebs (Limulus moluccanus), eine andere von Herrn R. LeuckArr in Giessen über die Anatomie und Enwickelungsge- schichte der Pupiparen, einer Familie der zweiflügligen Insecten, welche parasitisch auf Säugethieren, eine Art auf Bienen, leben, und ihren Namen nach der sonderbaren Eigenthümlichkeit in ihrer Fort- pflanzungsweise führen, dass die Jungen von der Mutter als zum Verpuppen reife, schon wie Puppen aussehende Larven geboren werden. Herr Prof. GIRARD berichtet über die fortschreitende Untersuchung der penninischen Alpen durch Herrn Berg-Ingenieur GerracHh, Herr GerLAcH, früher in Siders, jetzt in Sitten wohnhaft, hat sich seit einer Reihe von Jahren mit der Untersuchung desjenigen Theils der Alpen beschäftigt, weleher zwischen dem Mont ii . Blanc und dem Simplon und zwischen dem Grat der piemonteser Kette und der Kette des Berner Ober- landes liest. Das Terrain wird ungefähr durch die Pässe des Col de Balme, Col de Ferrex, grossen St. Bernhardt, St. Theodule, Monte Moro, Simplon, Gemmi und Pas de Cheville bezeichnet. Es wird nur von einem grossen Thale, dem Rhone-Thal, zwischen Brieg und St. Maurice durchzogen, in das grössere Nebenthäler nur von Süden her münden, Dies sind das Bagne-, Eringer-, Einfisch-, Turt- mann- und Visper-Thal. Sie werden durch Rücken von einander getrennt, welche, vom Hauptstamm der penninischen Alpen ausgehend, im oberen Theile 10—12,000 Fuss, im unteren 6—8000 Fuss Höhe zu haben pflegen. Das Rhone-Thal liegt zwischen 1400 und 2200 Fuss Höhe. Auf der gegenüber- liegenden Nordseite des Terrains zeigen sich eigentliche Thalbildungen nicht, das allmählig abfallende Gehänge steigt bis zum Grat der Kette empor, welcher von dem Ortles bis zum Grand Movern fort- setzt und den Ausläufer der grossen Kette der Jungfrau gegen Westen bildet. Das ganze so um- grenzte Gebiet umfasst ungefähr 50 geogr. Quadratmeilen. Bedenkt man dabei die anusehnliche Höhe ausgedehnter Strecker in diesen Gegenden, die oft kaum während 2 Monaten im Jahre zugänglich sind, die Schwierigkeit ein Unterkommen in den uncultivirten Nebenthälern zu finden, so muss man gestehen, dass die Aufgabe, welche sich Herr GerLAcH gestellt hat, eine in jeder Beziehung achtungswerthe ge- nannt zu werden verdient, Die Resultate dieser Untersuchungen sind auf eine Karte aufgetragen worden, welche zum Theil von dem Topographen GortLie StuUDEr, zum Theil von den Generalstabs-Karten des General Durour herrührt, die beide im Massstab von 1:100,000 ausgeführt sind. Eine solche detaillirte geo- logische Karte irgend eines Hochgebirges besitzen wir. noch nicht und die Klarheit unserer Anschau- ung über die Struktur dieses wichtigsten Kernes der ganzen Alpenkette wird nicht wenig gewinnen, wenn wir ein so ausführliches Bild derselben vor uns sehen. ‘Der grössere Theil der Arbeit ist schon vollendet. Ich habe bereits die Rücken zwischen dem Visper- und Bagne-Thal und das Gehänge ober- halb Siders und Sitten in Farben aufgetragen gesehen und Herr Gerrach berichtet mir jetzt über den weiteren Fortgang seiner Arbeiten folgendermassen: „GOTTLIEB StTUDEr hatte mir endlich das an sei- ner Karte im Westen fehlende Stück, das Entremont- und Ferrex-Thal übersandt, und so ward es mir möglich, auch diesen wichtigen Theil zu verfolgen. Ich ging durch das Ferrex-Thal am Rande der Protogyne des Mont Blane hinauf bis zum Col de Ferrex, machte dann die Querlinie bis auf den grossen St. Bernhard und ging zurück auf dem Grate zwischen beiden Thälern. Das Profil stellt sich ungefähr wie die beifolgende Zeiehnung dar. — Unter die Protogyne schiesst eine kalkige Bildung mit Gypsen ein, als Fortsetzung des Gesteins auf dem hiesigen rechten Ufer der Rhone zwischen Sitten und Sariese, Dazu gehört die vereinzelte Insel auf Stuper’s Karte zwischen Sembranchier und Ossie- res, Sie sehen, unser Herrgott hat doch nicht so ohne allen Ordnungssinn den Bergen die Gliedmas- sen ausgerissen , als es uns STUDER auf seiner Karte gewahr machen will. — Auf diese räthselhafte Kalkbildung, doch wohl zum Lias gehörend, folgt dann die noch weit räthselhaftere Anthraeitbildung mit Gypseinlagerungen, Kalken und Quarziten; ja sogar an einer Stelle im Hangenden eine dolomiti- sche, gypshaltige Kalklage mit sehr deutlichen, eingesprengten Albitkrystallen. Die weitere Lage- rungsfolge gegen Süden gegen die Centralalpen istIhnen bekannt. Nach dieser Tour kam eine für mich sehr unangenehme Unterbrechung und erst im August konnte ich meine Excursionen wieder beginnen. Ich ging nach Zermatt, wurde aber schon nach 2 Ta- gen durch einen sehr starken Schneefall wieder heimgejagt. Als das Wetter wieder gut wurde, begab 2 u A ich mich nach Saas und drang allmählis bis an den Fuss des Monte Moro vor, wo ich im neuen Wirthshause von Matmarksen Posto fasste. Von hier überschritt ich dann den Saas-Grat zwischen Strahlhorn and Rymphischhorn (11,000 Fuss hoch) und ging wieder nach Zeımatt, auf den Riffel, St. Theodul n.s. w. Leider war auch hier die Ausbeute im Vergleich zu der Zeit und den Strapazen nur eine kümmerliche. Das ganze Errungene war wohl, zu sehen, dass die obere Kalkbildung vom Col de Fenetre im Bagne- Thal durch das Eringer- und Einfisch-Thal bis ins Turtmann-Thal fortsetzt, dann sich durch das Bruneckhorn südlich, gegen das Metterhorn wendet und von hier sowohl weiter gegen Süden über das Metterjoch, als gegen Osten nach Saas hin fortsetzt: also das Wassif der Dent blanche, mit stetem Einschiessen unter die Gneusse desselben, mante!förmig ohne Unterbrechung umgiebt. Zwischen Monte Rosa und Zermatt verflacht sich das Kalkterrain bedeutend und aus ihm ragen die gewaltigen Serpentin-Massen des Kleinen Mont-Cervin, des Riffels, des Strahlhorns, Rymphhorns und des Alle- linhorns hervor. Der schöne berühmte Euphosid des Saasthales bildet nur untergeordnete Bänke im Serpentin am Allelinhorne. An der Ostseite des Strahihorns tritt auf der Grenze des Serpentins in dem südlichsten Kalkbande (zwischen Serpentin und Gneuss des Monte Rosa) noch einmal ein höchst vereinzeltes Gyps-Vorkommen auf.“ — Herr GerracH unterschätzt wohl die Wichtigkeit der von ihm gewonnenen Resultate. Schon die Thatsache allein, dass das Wassif der Dent blanche nicht unmittel- bar mit dem des Monte Rosa zusammenhängt, ist ein Resultat von ausserordentlicher Bedeutung, und schon der zweite allgemein wichtige Aufschluss, den wir den Arbeiten dieses unermüdlichen Alpen- Wanderers verdanken, Herr Prof. v. SCHLECHTENDAL spricht über die geographische Verbreitung der Buche (Fagus sylvatica). Ein von Herrn VAurzL in den Annales des sciences natur. veröffentlichter Aufsatz, in welchem derselbe, gestützt auf die Untersu- chungen submariner Wälder, des Kalktufis und der 'Torfmoore in Dänemark zu beweisen sucht, dass die Buche (Fagus sylvatica L.) in frühesten Zeiten nicht Dänemarks Waldungen angehört habe, son- dern, erst aus dem mittleren Deutschlande eingewandert, sich in neuerer Zeit immer mehr auszubrei- ten und die andern Waldbäume zu verdrängen geneigt sei, hatte Herın Prof. v. SCHLECHTENDAL zu einem Vortrage veranlasst, in welchem er die Unwahrscheinlichkeit dieser Behauptung darzuthun suchte, indem er die leichtere Zerstörbarkeit des Buchenholzes, die Schwierigkeit, ja die Unmöglichkeit einer sich über den Umfang des einzelnen Baumes oder eines Waldbestandes erstreckenden Aussaat, die ganz andern Bedingungen der Bodenverhältnisse, welche die Buche in Anspruch nimmt, als Momente betrachtete, welche sich den Ansichten Vaurer’s entgegen stellen, während dessen eigene Beweise nur darzuthun scheinen, dass in früherer Zeit schon dieselben Verhältnisse, wie gegenwärtig geherrscht ha- ben, und dass da, wo Moorbildung gewesen sei, niemals Buchen gestanden hätten und nie hätten vor- kommen können, sondern nur die Bäume, deren Reste man in ihnen finde. Die Buche ist, ähnlich der Eiche, ein stabiler oder an seinen Stand gebundener Baum, da seine, leicht ihre Keimfähigkeit einbüssenden Saamen sich nicht weit verbreiten können, während die der Pinus-Arten, die Birken und Ellern nebst Weiden und Pappeln, weithin getragen werden können, Was Prof. Scuouw (auch ein Däne, der es für einen glücklichen Gedanken der dänischen Dichter hielt, Dänemark als das Land der Buchen zu nennen) vor 35 Jahren in seiner Pflanzengeo- graphie über den Verbreitungsbezirk der Buche gesagt hat, ist noch im Ganzen richtig, nur ist die Buche der Ostseite Nordamerikas nicht, wie er glaubte, unsere Fagus sylvatica, sondern eine von die- ee ser verschiedene Art in einigen Formen, welche sich, ausser andern von den Botanikern angezeigten Verschiedenheiten, auch noch durch eine viel grössere Zahl von Seitenrippen in den Blättern auszeich- net. Im Südosten aber dehnt sich unsere Buche weiter aus, als Scuouw es angiebt, denn sie befindet sich südlich und östlich vom Südende des kaspischen Meeres, auf dem Elbrus und dessen weiteren Fortsetzungen, ohne dass ihre endliche Grenze bekannt wäre, und ebenso findet sie sich in den Ge- birgen Arragoniens. Ausser den bisher genannten Arten besitzt die nördliche Halbkugel noch eine Art in Japan, so dass die Zahl aller Buchenarten sich in ihr auf drei oder vier beläuft. Viel reicher an Arten ist aber die südliche Halbkugel, ungefähr in derselben Breitenzone wie die nördliche. Alle diese Buchen haben kleinere Blätter als die nördlichen und die Fruchthüllen zeigen meist eine andere Bekleidung. Zehn Arten besitzen die Cordilleren Südamerikas, von Chile bis zum Feuerlande, so wie auf der westlichen Abdachung desselben bis zum Meere und auf den hier befindlichen Inseln. Vier Arten bewohnen die beiden Inseln Neuseelands und eine Tasmanien, so dass also die Südhälfte der Erde auf viel kleinerem Raum 15 Arten beherbergt, die theils mächtige Waldbäume mit S0—100 Fuss Höhe, theils mittlerer Grösse sind, oder als alpinisches Gebüsch auf den höchsten und kälteren Stel- len auftreten. Noch gedachte der Vortragende der verschiedenen Meinungen, welche darüber herrschen, ob die Buche den Alten bekannt gewesen sei. Berroroxr hält die Fagus des Virgil für Quereus Esculus L. Fraas meint, ©. Aegilops L. sei die Buche des Homer, und wenn die Buche nach den Angaben der Alten wirklich früher in der Ebene in Griechenland und im Lande der Lateiner gewesen sei, so müsse das Clima dieser Länder viel wärmer und trockener geworden sein. So viel ist aber gewiss, dass Plinius die Buche sehr deutlich beschreibt, und dass dieser Baum in Italien und Griechenland gewiss stets nur auf den Gebirgen vorgekommen ist. Die alte Benennung Fagus (vom griechischen @7yog, womit man auch wohl essbare Eicheln bezeichnet haben wird) ist in Italien (faggio) und Spanien (haya) erhalten; das Wort Buche ist aus dem Slavischen (Buk in Böhmen) entnommen und alle diese Benennungen dürften wohl gemeinsamen Ursprungs sein. Ganz abweichend ist dagegen die französische Bezeichnung hetre, offenbar das deutsche Wort Heister. Zur Erläuterung des Vortrags wurden Exemplare und Abbildungen nebst Scuouw’s Atlas vorgelegt. Zweites Vierteljahr. Vorsitzender Direetor Herr Professor Knoblauch. Sitzung vom 24. April Für die Bibliothek der Gesellschaft ist eingegangen und wird vorgelegt: Me&moire sur l’etude optique des mouvements vibratoires p. Lissajous. Geschenk des Hn. Verfassers. Würtembergische naturwissensch. Jabreshefte. Jahrg. XIII, Heft 3. Linnaea. Bd. XIII, Heft 1. Geschenk des Herrn Herausgebers v. SCHLECHTENDAL. Memoires de la societe imperiale des seiences naturelles de Cherbourg. Tom. IV. 1856. Herr Berggeschworner Nierner wird als ausserordentliches Mitglied aufgenommen. 2* Herr Prof. KxnoeLAucH zeigte die Scuönemann’sche Brückenwaage vor und erläuterte dieselbe ihrer Theorie und praetischen Einrichtung nach, namentlich im Vergleich mit der im Modell ebenfalls vorgezeigten Strassburger Brückenwaage. Mehr als jede andere Waage ist die Scuönemanx’sche insbesondere zur Anstellung physikalischer, auf die Gesetze der Trägheit bezüglicher, Versuche geeignet. Indem sie diese, welche bisher zum Theil nur hypothetisch angenommen waren, auf eine experimentelle, messbare Weise .be- gründet, ist sie für physikalische Vorträge zu einem unentbehrlichen Apparat geworden, welcher die practische Dynamik wesentlich bereichert hat. Der Vortragende stellte als Beispiele eine Anzahl der- artiger, von Hrn. Prof. Scnönemann in Brandenburg angegebener, Versuche an: Die Platte der Waage sinkt, wenn ein mit ihr verbundenes Gewicht mit beschleunigter Geschwindigkeit aufwärts bewegt wird; sie bleibt in Ruhe, wenn jene Bewegung gleichmässig wird; die Waage steigt dagegen, wenn die Ge- schwindigkeit des Gewichts sich verlangsamt. Wird ein auf der Waage abgewogener Pfeil plötzlich von ihr fort nach oben hin abgeschossen, so macht jene eine Bewegung nach unten, als ob sie schwerer würde; sie bleibt aber unbeweglich, wenn der Pfeil von einem mit der Waage verbundenen Querbal- ken aufgefangen wird. Das Letztere ist auch der Fall, wenn eine gespannte Feder einen beliebig kräftigen Schlag gegen einen eisernen Qnerstab ausführt. Fallversuche, auch solche, welche zur Be- stimmung der Intensität der Schwere führen, lassen sich ebenfalls mit der Schönemans’schen Brücken- waage anstellen. — Alles experimentell Dargestellte wurde in seiner Nothwendigkeit nachgewiesen und. die sich daraus für die Trägheits-Gesetze ergebenden Folgerungen hervorgehoben. Als neue Ver- suche zeigte Hr. Kxosrauch zunächst die oscillirenden Bewegungen, welche die Waage annimmt, wenn eine Kugel auf einer kreisförmigen Bahn in verticaler Ebene herunter- und heraufrollt und die sich unterstützenden oder aufhebenden Wirkungen zweier solcher Kugeln, die sich auf getrennten, aber gleichen Bahnen, beide in dem nämlichen oder in entgegengesetztem Sinne (d.h. die eine auf-, die andere abwärts) bewegen. Fällt in einem, auf der Waage stehenden, mit Wasser gefüllten, Cylinder ein Körper (z.B. eine mit Kork verbundene Elfenbeinkugel) durch den Widerstand der Flüssigkeit mit constanter Geschwindigkeit, so bleibt die Waage in Ruhe, ist der Fall im Wasser beschleunigt, so steigt sie. Es tritt hier, wie zu erwarten, das Umgekehrte von Dem ein, was oben bei dem mit be- schleunigter Geschwindigkeit aufsteigenden Gewichte gesagt war. Hydrostatische Versuche sind mit der Scuönemann’schen Waage in Halle von Hın. Reısnaus angestellt worden, über welche jedoch nicht weiter berichtet wurde, da dieselben dem Beobachter eigenthümlich waren. Nur eines bei dieser Ge- legenheit, in Folge gemeinsamer Besprechung, mit angestellten Versuchs wurde noch Erwähnung ge- than. Die bekannte, zuerst 1826 von Cr£ment D£sorues in der Luft, 1827 von Hacuerre am Was- ser untersuchte Erscheinung, wonach ein Luft- oder Wasserstrom, welcher durch eine Oeffnung in fe- ster Platte in die Atmosphäre austritt, eine nahe davor gehaltene bewegliche Platte, anstatt, die- selbe zurückzustossen, vielmehr an die Oeffnung heran sich bewegen lässt, ist (im Februar 1858) mit- telst der Scuönemany’schen Waage für den Wasserstrom auch unter Wasser angestellt worden, wodurch der Versuch für Flüssigkeiten dem ursprünglich mit Luft in Luft gebildeten erst vollstän- dig entsprechend wird. Der Wasserstrahl war verticalnach unten gerichtet und hatte, bei einer Druck- höhe von mehreren Fussen, eine constante Geschwindigkeit. Die horizontale bewegliche Platte war mit der Brücke der Waage verbunden und mit ihr tarirt. Sie schwebte dadurch gleichsam vor der © EN Ausflussöffnung und ihre Bewegungen, denen die Brücke folgt, sind an dem Zeiger der Waage aufs Genaueste zu messen und die Erscheinung sonach in allen ihren Details zu verfolgen. Herr Direetor August aus Berlin knüpft an die bekannte Erscheinung, dass eine Stimmgabel nach dem Anschlagen in den heissen Luftstrom über eine brennende Spirituslampe gehalten deutlich hörbar schwingt, einige zur Erklärung dienende Bemerkungen und Demonstrationen verwandter Expe- rimente an. Sitzung vom 8, Mai. Herr Prof. GIRARD legte einige Hefte der Bulletin de la societe geologique de France und des Archivs für wissenschaft- liche Kunde aus Russland, herausgegeben von Erman, zur Ansicht vor, und theilt den Inhalt zweier in erstgenannter Zeitschrift enthaltener Aufsätze, über eine räthselhafte Lagerung der Steinkohlen in Südfrankreich und über die Bohrung artesischer Brunnen in der Sahara ausführlicher mit. Derselbe zeigt ein Stück Amethyst mit edlem Opal von unbekanntem Fundort vor. Herr Dr. HeıpexHan referirte über neuerlichst von Prrüger in Berlin angestellte Experimente, betreffend die Veränderung der Erregbarkeit und Leitungsfähigkeit der Nerven unter dem Einfluss constanter eleetrischer Ströme. Herr Prof. Kraumer spricht über die Irrthümer, welche in Betreff der Grösse und Zahl der Tropfen (z.B. beim Abtropfen verschiedener Arzeneien) und des Verhältnisses derselben zum specifischen Gewicht der angewandten Flüssigkeiten verbreitet sind. Herr Prof. ScHuLTzE legt den im Nummulitenkalk der Pyramiden Aegyptens vorkommenden grossen Seeigel (Clypeaster) in einem schönen von Herrn Dr. Reın, mitgebrachten Exemplare vor. — Ferner das erste Heft der von Acassız herausgegebenen Naturgeschichte der vereinigten Staaten Nordamerikas. Sitzung vom 5. Juni. Herr Prof. KxoBLAUcH berichtete, unter Anstellung erläuternder Experimente, über eine längere, von ihm ausgeführte, Ver- suchsreihe, bei der er sich die Aufgabe gestellt hatte, zu ermitteln, ob bei verschiedenen Holzarten ein gewisser Zusammenhang zwischen den an ihnen beobachteten physikalischen Eigenschaften, z. B. Wärmeleitungs- Erscheinungen, Klangverhältnissen u. s. w. und ihren Structurverhältnissen erkennbar sei; in ähnlicher Weise, wie dies innerhalb eines und desselben Holzes die Untersuchungen von Savarr und Anderen zuerst für den Schall, dann besonders die von Tynvarz für die Wärme ergeben hatten. Der Vortragende war davon ausgegangen, die Unterschiede aufzusuchen, welche die Wärmeleitung der verschiedenen Hölzer darbietet, je nachdem sie parallel oder rechtwinklig gegen die Fasern statt- findet. Zu dem Ende hatte er die zu untersuchenden, in Platten geschnittenen, Hölzer senkrecht auf ihre Ebene durchbohrt und, nachdem sie mit einer möglichst gleichmässigen Stearinschicht überzogen waren, von der Durchbohrungsstelle aus mittelst eines an die runde Oeffnung genau anschliessenden (und überdies während des Experiments darin beständig gedrehten) heissen Drahts erwärmt, Auf solche Weise war die Stearinschicht um die Oeffnung geschmolzen, jedoch (wie sich vorhersehen liess) nicht ur DE e in eoncentrischen Kreisen, sondern in elliptischen Zonen, deren Längsaxen mit der jedesmaligen Faser- richtung zusammenfielen. Der unmittelbare Augenschein lässt schon die grossen Unterschiede erkennen, welche die verschiedenen Hölzer (deren etwa 80 untersucht wurden) bei dieser Gelegenheit darbieten. Bei den einen sind die Ellipsen ziemlich rundlich, bei anderen schon länger gestreckt, bei noch ande- ren ist die Längsausdehnung der Ellipsen so bedeutend, dass sie die Queraxe fast um das Doppelte übertrifft. Nach dieser Ellipsenform, welche der graphische Ausdruck der Wärmeleitungsfähigkeit je nach den verschiedenen extremen Richtungen im Holze ist, liessen sich vier Gruppen von Hölzern mit Sicherheit unterscheiden. Bei der ersten ist das Verhältniss der kurzen und der langen Axe der Ellipse durchschnittlich wie 1:1,25. Es gehören dahin: Acacie, Buchsbaum, Cypresse, Königsholz u.s. w. In der zweiten, bei Weitem zahlreichsten, Gruppe, zu welcher Flieder, Nussbaum, Ebenholz, Apfelbaum, mehrere Farbhölzer u. s. w. zu rechnen sind, beträgt jenes Verhältniss im Mittel 1:1,45. Bei der drit- ten Gruppe, welcher Aprikosenholz, sibirischer Erbsenbaum, Fernambue, Gelbholz von Puerto Cabello u.a, angehören, ist das Axenverhältniss wie 1:1,60; in der vierten etwa 1:1,80, wie beim Linden- holz, Tamarinde, Eisenholz, Pappel, Savanilla-Gelbholz u.s. w. Die bei allen Hölzern längs der Faser- richtung im Maximo vorhandene Leitungsfähigkeit übertrifft also die rechtwinklig dagegen stattfindende nach der Natur des Holzes in sehr ungleicher Weise: in der ersten Gruppe so wenig, dass die Wärme in glei- cher Zeit nur ein Viertel Weges mehr in der Faserrichtung als senkrecht darauf zurücklegt; in der letzten Gruppe so viel, dass die von der Wärme in jener Richtung durchlaufene Strecke etwa das Dop- pelte von der in dieser beträgt. { Um entsprechend die Schallverhältnisse untersuchen zu können, wurden von den betreffenden Höl- zeın Stäbe und zwar von jedem derselben zwei angefertigt, deren einer der Faserrichtung parallel (als sogen. Langholz), der andere quer dagegen (als sogen. Hirnholz) geschnitten war. Werden diese Stäbe (470 Millimeter lang, 20 Millimeter breit und 8 Millimeter dick), frei gehalten, mit einem Klöppel angeschlagen, so giebt jedesmal die Langleiste einen klangreicheren Ton als die zugehörige Hirnleiste; doch ist unverkennbar der Klangunterschied zwischen den Tönen der Lang- und Hirnleiste eines und dessel- ben Holzes (z. B. des Buchsbaumes) innerhalb der ersten oben bezeichneten Gruppe geringer als der beim Lang- und Hirnstabe irgend einer Holzart der zweiten Gruppe; dieser wieder geringer als der betreffende Klangunterschied zwischen den Tönen zusammen gehöriger Leisten der dritten Gruppe und der letztere wird wieder von dem in der vierten Gruppe (z.B. dem Klangunterschiede einer Lang- und Hirnleiste von Pappelholz) übertroffen. Die Vollkommenheit des Klanges transversaler Schwingungen, welche bei allen Holzarten am grössten ist, wenn ihre Fasern in Schwingungen versetzt werden, überwiegt also die bei andern Vibrationen derselben Hölzer, z. B. wenn sie rechtwinklig gegen die Fasern geschnitten sind, beobachtete nach der Natur des Holzes in sehr ungleicher Weise: bei der ersten Gruppe von Hölzern so wenig, dass die Klänge der Lang- und der Hirnleiste denen zweier angeschlagener, wenig verschie- dener Steinmassen vergleichbar sind; bei der letzten Gruppe so viel, dass der Klang der Langleiste an den eines tönenden Metalls, der stumpfe Ton der Hirnleiste aber an den einer angeschlagenen Pappe erinnert. Die aus dem Gesichtspunete der Wärmeleitung aufgestellte Sonderung der untersuchten Höl- zer wird sonach durch ihr acustisches Verhalten bestätigt. Als Anhalt für die Structurverhältnisse der verschiedenen Hölzer konnte der Grad der Biegung dienen, welchen die bei der vorigen Versuchsreihe benutzten Stäbe zeigen, wenn sie, an beiden Enden unterstützt, in der Mitte auf gleiche Weise belastet werden. Denn je fester der innere Zusammenhang pi ihrer Theile ist, um so mehr Widerstand werden sie einer Krümmung entgegenstellen, während sie, je lockerer ihr Gefüge, jener um so leichter nachgeben werden. Als Maass der Krümmung wurde der „Pfeil“ des Bogens angenommen, welchen die ursprünglich geradlinigen Stäbe bei der Belastung bilde- ten. Ihn zu bestimmen, diente ein Fühlhebel, welcher die zu messende Grösse an einer ausgedehnte- Die Einheit dieses Maasses war Wenn zwar, wie zu vermuthen, in allen Fällen die Langleiste weniger biegsam war als die aus dem nämlichen ren Scale und darum mit um so grösserer Genauigkeit ablesen liess. gleichgültig, da es sich bei dem anzustellenden Vergleich nur um Verhältnisszahlen handelte, Stamm geschnittene Hirnleiste, so machte sieh doch in den verschiedenen Gruppen ein wesentlicher Unterschied bemerkbar. Dieser lässt sich am besten übersehen, wenn man das Verhältniss zwischen dem Pfeil der Krümmung des Langholzes und dem der Krümmung des Hirnholzes berechnet, d.h. für eine stets gleiche Belastung der Hölzer (z.B. von 100 Grammen) die Angabe des Fühlhebels beim Langholz in die beim Hirnholz beobachtete dividirt. „Biegungsverhältniss‘“ bezeichnet) beträgt im Mittel für die erste Gruppe der Hölzer 1:5; für die zweite 1:8; für die dritte 1:9,5; für die vierte 1:14, Die Scheidung der Gruppen *) bleibt also auch in dieser Hinsicht bestehen. Dieses Verhältniss (in der folgenden Tabelle als Der Unterschied in der Structur der Hölzer je nach verschiedenen Richtungen in denselben ist also in denjenigen Holzarten am geringsten, welche in Bezug auf Wärmevertheilung und Klang- verhältnisse die geringsten Unterschiede in Betreff derselben Richtungen darbieten und mit ihm zugleich wach- sen auch diese. Es ist also ein bestimmter Zusammenhang zwischen den gedachten verschiedenen Erscheinungen an den Hölzern nachweisbar und zwar in dem Grade, dass die Kenntniss einer derselben, z.B. der mechanischen oder Cohäsions- Zustände, ausreicht, um andere, wie Wärme- und Klangverhältmisse, daraus abzuleiten. So hatten, um nur ein Beispiel dieser Art anzuführen, besondere Versuche ergeben, dass auch bei versteinertem Holze ein Unterschied der Structur parallel und rechtwinklig gegen die Faserrichtung sich erhalten habe und in der That war auch die Wärmecurve noch eine mit der langen Axe den Fasern gleichgerichtete Ellipse. Wie aber jener Unterschied des mechanischen Gefüges in dem ver- kieselten Exemplar sich gegen den im lebenden Holze bedeutend vermindert hatte, so zeigte sich auch das Axenverhältniss der Ellipse von eirca 1:1,80 bei der lebenden Conifere auf 1:1,12 bei der ver- kieselten redueirt. Die nachfolgende Tabelle enthält die Namen der untersuchten Holzarten nach den besprochenen Gruppen geordnet, I. Gruppe. Satin. Verhältniss der Axen der Wärme-Ellipse 1:1,25, Mittleres Biegungsverhältniss 1:5,0. Acacie, Buchsbaum. Pockholz, Cypresse. Königsholz. Salisburia (Gingko). II. Gruppe." Verhältniss der Axen der Wärme-Ellipse 1:1,45, Mittleres Biegungsverhältniss 1: 8,0. Flieder. Hollunder. *) Die bei der Mannigfaltigkeit, welche die Natur, selbst innerhalb einer und derselben Holzart, sich gestattet, natürlich nicht in zu engen Grenzen eingeschlossen werden konnten und auch eine weitere Gliederung in sich nicht zuliessen. Weissdorn. Lebensbaum, St. Lucienholz,' Gymnocladus canadensis. Nussbaum. Buche (2 Exemplare: weiss und roth). Platane, Rüster (Ulme). Eiche (2 Exemplare). Esche, Ahorn. Amerikanischer Ahorn. Ceder vom Libanon. Australische Ceder. Mahagoni. Polixander (Jacaranda) (2 Exemplare). Ebenholz. Palme. Rosenholz, Schlangenholz. Zebraholz. Amarant, Setten. Coromandel -Holz. Anghica. Gateado. Camagon. Apfelbaum. Birnbaum. Kirschbaum. Pflaumbaum. Sandel- Rothholz. Caliatur 5 Costarica %,„ Bimas Sappan. Cuba - Gelbholz. Viset & 16 — Campeche - Blauholz, Tabasco * Domingo h III. Gruppe. R Verhältniss der Axen der Wärme-Ellipse 1:1,60. Mittleres Biegungsverhältniss 1: 9,5. Aprikose. Pimpernuss. Sibirischer Erbsenbaum. Fernambuc - Rothholz. Japan ” Puerto Cabello - Gelbholz. IV. Gruppe. Verhältniss der Axen der Wärme-Ellipse 1:1,30. Mittleres Biegungsverhältniss 1: 14,0, Weide (2 Exemplare). Kastanie (3 Exemplare). Linde. Erle ( Birke. Else). Pappel (3 Exemplare). Espe. Fichte Kiefer Weymouthskiefer. Magnolia. Eisenholz. Tamarinde, Palmassu, Kistenholz. Zuckerkistenholz. Savanilla- Gelbholz. Derselbe zeigte ferner, nach dem von Massox befolgten Verfahren, die prismatische Zerlegung des electrischen Funkens, wie er am Runnmkorrr'schen Induetionsapparat in atmosphärischer Luft bei deren gewöhnlicher Dichtigkeit auftritt, und wies den Einfluss nach, welchen die Natur der Me- tallkugeln, zwischen denen der Funke überspringt, k auf die glänzenden Streifen des prismatischen re > 2. Bildes ausübt. Auch stellte Derselbe mittelst des nämlichen Apparates das electrische Licht in verschie- denen verdünnten Gasarten dar, machte auf die dabei zu beobachtenden Farbenerscheinungen, Schich- tungen, Liehtbewegungen u.s. w. aufmerksam, regte durch das eleetrische Licht mehrere Phosphorescenz - Erscheinungen an und zeigte die von Prücker näher untersuchten Einwirkungen des Magneten auf die in den Geisster’schen Röhren auftretenden Lichterscheinungen. Der dabei stattfindende Vorgang wurde theoretisch erläutert. Sitzung vom 19. Juni. Für die Bibliothek sind eingegangen und werden vorgelegt: Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaft vom naturwissenschaftl. Vereine in Hamburg. Bd. III., 1856. Bd. IV. 1. Abtheilung. Nebst Begleitschreiben. Dr. Maxv, die auf uns gekommenen Schriften des Kappadocier Aretaeus aus dem Griechischen über- setzt. Halle 1858. Geschenk des Herrn Verfassers. | Jahresbericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt aM. 18356—1857. Kenscort, die Edelsteine. Zürich 1858. Vortrag. Derselbe, Beschreibung des Vorhauserit aus d. Jahrb. d. geol. Reichsanstalt. HaıinGger, der Kenngottit, eine neue Mineralspeeies.‘ Herr Dr. Narmanx wird als ordentliches, Herr Oberlehrer Kaurz als ausserordentliches Mitglied auf- genommen. Herr Prof. KnogLAucH „zeigte das einfache und das mit Fernröhren verbundene Telestereoskop von Haumuoutz ‚vor, und knüpfte daran die Erläuterung einer Reihe von anderen, auf das Sehen mit beiden Augen bezüglichen Erscheinungen. h Derselbe hieit ferner einen Vortrag über die Geschichte der Photographie, welche ihm Ver- anlassung gab die verschiedenen Arten dieser Wirkung zu besprechen und die einzelnen photogra- phischen Verfahren durch eine grössere Reihe von Photographien zu veranschaulichen, welche theil die verschindenen Stadien der besonderen Methoden, theils die Fortschritte der gesammten Photogra- phie im Laufe ihrer Entwickelung darstellen. © E Herr Prof. Kraumer egte eine Anzahl verschiedener Arten Salep aus der hiesigen pharmakologischen Sammlung vor, be- zugnehmend auf die Angabe neuerer Pharmakologen, dass dieses Präparat, bekanntlich bestehend aus den Wurzelknollen einiger Orchideen-Arten, an manchen Orten durch Beimischung ‘der zerschnittenen Zwiebeln von Colchicum autumnale verfälscht werde, welche Angabe wenig Wahrscheinliches besitzt, deffentliche Sitzung am 4, Juli. zur Feier des 79jährigen Bestehens der Gesellschaft. Vorlegung des Jahresberichts von Seiten des Se- eretairs Prof. M. Scuurtze; Vortrag des Herrn Prof. Vorkmann über die Methoden, die Grenzen der Empfindlichkeit bei verschiedenen Sinnorganen zu bestimmen, Sitzungsberichte. 5r Bd. 3 ——_ ee Sitzung vom 17, Juli. Für die Bibliothek sind eingegangen und werden vorgelegt: Memoires de la societe royale des seiences de Liege Tom. XI., XII. 1858. Mit Begleitschreiben des. Secretairs Herrn LACORDAIRE. Extrait du programme de la soeiete Hollandaise des sciences & Harlem pour l’annde 1858, enthaltend die Preisaufgaben. Herr Professor VOLEMANN hält einen Vortrag über die Bewegungen der Augenmuskeln und zeigt ein neues, von RuETE con- struirtes Ophthalmotrop, Herr Professor KrAHMER legt, an seinen Vortrag in der Sitzung von 19. Juni anknüpfend, Wurzeln von Colchicum autumnale vor, die auf dem Durchschnitte nach Behandlung mit kochendem Wasser und darauf folgendem Trock- nen den Wurzeln des Röhn-Salep soweit gleichen, dass eine Verfälschung des letzteren durch Colchi- cum sehr wahrscheinlich wird. — Ferner legt Derselbe vorjährige Kartoffenknollen vor, die im Keller gekeimt und vollständig ausgebildete neue Knollen entwickelt haben. Sitzung vom 31. Julie Für die Bibliothek sind eingegangen und werden vorgelegt: Berichte der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i.B. 1858. März Nr. 28. May Nr. 29, Die Bursae mucosae der spatia intermetacarpo-phalangea et intermeta tarso-phalangea von WENZEL GrUuBER. 1858. Linnaea Bd. XIII. Heft 2. Geschenk des Herrn Herausgebers v. SCHLECHTENDAL. Würtembergische naturwissenschaftliche Jahreshefte Jahrg. XIV. Heft 2 u. 3. 1858. A. Garcke, Flora von Nord- und Mitteldeutschland. 4. Aufl, 1858. Als neue Mitglieder werden aufgenommen die Herren Professoren HrrunoLrz in Heidelberg, Bruzcke in Wien, A. Braun in Berlin, F. Conux in Breslau, R. Vırcnow in Berlin. Herr Professor VOLEMANN spricht über gemeinschaftlich mit Herrn Fecuner in Leipzig von ihm angestellte Versuche, betreffend die Befähigung des Auges, Grössen zu schätzen. Herr Professor HEINTZ zeigt eine Anzahl von Verbindungen der Zuckersäure mit Basen vor, und bespricht die Frage, ob die Zuckersäure eine ein- oder zweibasige Säure sei. Herr Dr. HEIDENHAIN referirt über Versuche, welche er gemeinschaftlich mit Herrn CoLzerg anstellte, in Betreff der Frage, ob der Schliessmuskel der Blase einen Tonus besitze oder nicht; die Versuche ergaben, dass ein sol- cher anzunehmen sei. Pe NER Viertes Vierteljahr. Vorsitzender Director Herr Berghauptmann vw. BHövel. Sitzung vom 30. October. Für die Bibliothek der Gesellschaft sind eingegangen und werden vorgelegt: Drei und vierzigster Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft in Emden. 1857. Kleine Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Emden. 1858. Verhandlungen des zoologisch - botanischen Vereins in Wien. Bd. VII. 1857. Personen-, Orts- und Sachregister der fünf ersten Jahrgänge (1851 —55) der Sitzungsberichte des zool.-bot. Vereins in Wien, Jahrbuch der K. K. geolog. Reichsanstalt 1857. Nr. 2. 3. 4. Linnaea. Herausgeg. von v. SCHLECHTENDAL. Bd. XIII. Heft HI. Geschenk des Herın Herausgebers. Berichte über die Verhandlungen der K. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig 1858. I, I. III. Dazu aus den Abhandlungen derselben Gesellschaft: Hansen, Theorie der Sonnenfinsternisse. 1858. Hanker, electrische Untersuchungen. Abth. 3. 1858. Jahresbericht der Wetierauer Gesellschaft zu Hanau. 1858. Naturhistorische Abhandlungen aus dem Gebiete der Wetterau. 1858. Hanau. Jahresbücher des Vereins der Naturkunde in Nassau. Heft XII. 1857, Verhandlungen der phys.-medie. Gesellschaft in Würzburg. Bd. IX. Heft 1. 1858. Bulletin de la societe imper. des naturalistes de Moscou. 1857 Nr. 2—4. 1858 Nr. 1. Herr Oberlehrer Kanır, bisher ausserordentliches Mitglied der Gesellschaft, zeigt seinen Aus- tritt an, Herr Berghauptmann v. HorveL zeigte eine Flötzkarte der Steinkohlenformation in Westphalen vor, welche nach neuen Prineipien sehr übersichtlich und in grossem Maassstabe entworfen war, und erläuterte die Lagerungsverhältnisse der Steinkohlen in der dortigen Gegend. Derselbe legte einige Proben der reinsten Steinsalzkrystalle von Stassfurth vor, und gab nach einem von dem Redner selbst gezeichneten Profile eine Uebersicht der geologischen Verhältnisse der dortigen Gegend. Herr Professor v. SCHLECHTENDAL sprach in Anknüpfung an einige einheimische nach Thieren benannte Pflanzen über diejenigen der ausländischen Flora, welche nach Affen benannt sind; erstens über die Affenkämme, Bignonia, in mehreren Arten, deren Früchte, welche wie Striegel rauh sind, vorgelegt wurden, Ferner über die Affentöpfe, Lecythis, zu welcher Familie auch die bei uns bekannten Para-Nüsse gehören. Die grösseren und kleineren Topf ähnlichen, mit einem Deckel versehenen Früchte mehrerer verschie- dener Arten wurden vorgezeigt. Zum Schluss legte der Redner noch die seltene, bei uns früher nicht 3* ui: N ua zur Blüthe gelangte Bignonia tomentosa aus Japan (Paulownia imperialis) mit Knospen, Blüthen und Samen aus dem hiesigen botanischen Garten”zur Ansicht vor. Herr Professor VOLEMANN giebt eine Uebersicht der bisherigen Arbeiten über die Elastieität organischer Körper, ausgehend von W.Werer’s Untersuchungen über den Seidenfaden, denen Werrurm’s und E. Werer’s Arbeiten folgen. Ersterer hatte eine Beobachtung gemacht, nach der eine bedeutende Nachwirkung bei der Deh- nung eines Seidenfadens durch angehängte Gewichte vorkommt. E. Weser und Werrurm arbeiteten über das Verhältniss von Gewicht und Dehnung ohne Berücksichtigung der Nachwirkung. Dieses Um- standes willen verwirft ein neuerer Beobachter, Wunpr, der denselben Gegenstand bearbeitete, die Resultate der letztgenannten Forscher als unbrauchbar. Der Redner giebt Wunpr zwar im Wesent- lichen Recht, hält aber fest, dass den Arbeiten von E. Weser und Werrtuem nicht aller Werth ab- gesprochen werden könne, indem es für gewisse physikalische Fragen nicht ohne Wichtigkeit sei, auch die primäre Dehnung. (d. h. die Dehnung ohne Berücksichtigung der Nachwirkung) kennen zu ler- nen. Diese primäre Dehnung nun an den Muskeln zu bestimmen, entwickelt der Redner eine neue Methode. Sitzung vom 13. November. Für die Bibliothek der Gesellschaft sind eingegangen und werden vorgelegt: Von d. Smithson. Institution zu Washington: Annual report of the board of regents of the Smithson. Institution. 1857. Report of the commissioner of patents f. th. 1856: Agriculture. Catalogue of the Diptera of North America by Osten Sacken. Washington 1858. Catalogue of the North America Mammals in the museum of Smiths. Institut. by Spencer Baird. Washington 1857. Meteorology in the connection with agrieulture by Prof. Joseru Henry. Washington 1858. Notice of some remarks by te late Mr. Hugm Mirrrr. Philadelphia 1857. Ferner durch dasselbe Institut: Proceedings of the Academy of science of St. Louis. Vol. I., No.2. 1858. Eleventh Ann. report of the board of Agriculture of the state Ohio. 1858. Columbus 1857. Berichte der naturforschenden Gesellschaft in Freiburg i. B. Nr. 30. 31. Florulae Massiliensis advena par. Grexier. Besancon 1857. Geschenk des Herm Verf. Oversigt over det Kongelige Danske Videnskabarnes Selskabs Forhandlinger 1857. Kiöbenhavn. Herr Professor v. SCHLECHTENDAL zeigte ein neues Heft der Illustration horticole und erläuterte dessen Inhalt. Derselbe legte eine Sammlung feiner, auch für die mikroskopische Untersuchung geeigneter Querschnitte von 100 verschiedenen Holzarten vor, welche Professor NOERDLINGER in Hohenheim her- ausgegeben und auf welche der Herausgeber eine Art System gegründet hat. Ausserdem machte der Vortragende auf eine eigenthümliche Struetur des Holzes aufmerksam, welche nur kletternde Bäume zeigen. Sie besteht vornehmlich in festen Streifen der nur einjährigen Rinde, weiten Gefässbündeln nn u EEE Zu und stark hervortretenden, die Jahresringe durchsetzenden Markstrahlen. Als Beispiel wurde der Wein- stock, Clematis glauca und eine als Aruncus Mikaniae Guaco bezeichnete mexikanische Drogue vorgelegt, welche letztere sich namentlich auf Grund der vorgedachten Eigenthümlichkeiten als eine kletternde Aristolochia erkennen liess. Herr Professor KRAHMER hielt einen Vortrag über das Emphysem der Lungen. Nachdem derselbe die verschiedenen über die Ursachen der krankhaften Ausdehnung der Lungenzellen aufgestellten Ansichten auseinandergesetzt und einer Kritik unterworfen hatte, wies der Vortragende nach, dass die fragliche Erscheinung sicher nicht durch den Act der Exspiration hervorgerufen würde — wie noch neuerdings wieder behauptet worden — sondern bei der Inspiration und zwar dadurch entstehe, dass bei einem Unthätigwerden eines Theiles der Lungen die benachbarten Theile übermässig ausgedehnt werden müssten. Der Red- ner berief sich auf vielfache Erfahrungen, insonderheit auf zahlreiche eigene seit dem Jahre 1845 an- gestellte Untersuchungen über Respiration. Sitzung vom 27. November. Es sind eingegangen: Prospeetus und Einladung zur Subscription auf Korscny’s die Eichen Europa’s und des Orients; ferner ein gedruckter Brief des Dr. Frrreıra Franca, Bevollmächtigten des Kaisers von Brasilien in Leipzig, enthaltend eine Aufforderung zum Tauschverkehr mit den literarischen Anstalten und wis- senschaftl. Gesellschaften Brasiliens. Die Sendungen zu vermitteln erbietet sich die Buch- handlung von BrockHaus in Leipzig. Für die Bibliothek: Verslagen en Mededeelingen der Kon. Academie von Wetenschappen. Letterkunde Th. III. 1. 2. 3. Dasselbe Naturkunde Th. VII. 1. 2. 3. Jarboek van de Kon. Academie d. Wetenschappen. Amsterdam 1857 —583. Catalogus van de Boekery der Kon. Academie van Wetenschappen te Amsterdam 1857. Deell., 1. Bijdragen tot de Dierkunde. Ausgegeben von der Gesellschaft: Natura artis magistra te Amst. 1858. Verhandelingen der Koninklijke Academie der Wetenschappen to Amsterdam. Th. 4. 5, 6. 1857 —58. Herr Geh. Rath MvELLER erinnerte an die früher in Sachsen und den angrenzenden Ländern geübte Fluss -Perlenfischerei, und legte einige aus dem Jahre 1728 stammende, in der (Jueiss bei Lauban gefischte Perlen vor, wahr- scheinlich aus Unio margaritifera stammend. Die Mittheilung gab zu einer Diskussion über die Ent- stehung der Perlen überhaupt Veranlassung, in Betreff welcher Herr Professor M. SchunLtze die neue- ren auf diesem Gebiete gemachten Beobachtungen vortrug. Herr Berghauptmann v. HorvEu legte einige Stücke der Wreschener Braunkohlen zur Ansicht vor, welcke sich durch ihre helle Farbe, Leichtigkeit und enormen Gehalt an theerartigen Bestandtheilen auszeichnet und sich in Folge dieser letztern Eigenschaft besonders zur Paraffinfabrikation eignet. ui MW Herr Dr. HEIDENHAIN sprach in längerem Vortrage über das Verhältniss der Blutbestandtheile zu den Drüsensekreten und die Veränderungen, welche das Blut bei seinem Durchgange durch die Blutgefässe der Drüsen erleidet. Die neueren Erfahrungen und Experimente in Betreff der Speichelsekretion von Lupwı und BERNARD wurden vom Redner vornehmlich seinen Betrachtungen zu Grunde gelegt. Herr Professor KxogLAucH spricht über das Verhältniss der Spectralfarben zu den Wärmestrablen und den chemisch wirkenden Strahlen des Sonnenlichts. Uebereinstimmend mit Mrrvoxı bezeichnet der Redner nach seinen Unter- suchungen diejenige Stelle im Spectrum, an welcher die grösste Wärme gefunden wird, als am Ende des Roth gelegen. Die chemisch wirkenden Strahlen, soweit sie photographisch dargestellt werden können, fallen bekanntlich an das entgegengesetzte Ende des Spectrums und erstrecken sich noch weit über die sichtbaren Theile desselben hinaus. Ganz eigenthümlich ist die von Srockes entdeckte Ei- genschaft des blauen und ultravioletten Lichtes, an gewissen Körpern, z. B. dem Uranglase, Phos- phorescenzerscheinungen hervorzurufen. Strahlen, welche in diesem "Theile des Speetrums unter ge- wöhnlichen Umständen nicht sichtbar sind, werden durch solche phosphoreseirende Körper dem Auge sichtbar. Der Redner sucht eine Erklärung dieser auffallenden Veränderung zu geben, und demon- strirt endlich die Phosphorescenz eines erst neuerdings als im blauen Lichte phosphoreseirend erkann- ten Körpers, des Bariumplatineyanür. Sitzung vom 11. December. Es sind eingegangen: Abhandlungen. Herausgegeben von der Senkenberg’schen naturf. Gesellschaft. Bd.II. Lief.2. 1858. Herr Lehrer EckLEerR, bisher ausserordentliches Mitglied der Gesellschaft, zeigt seinen Austritt an. Bei der statutenmässig in der letzten Sitzung im Jahre vorzunehmenden Neuwahl des Vorstandes erhalten die meisten Stimmen: Herr Professor VoLkmann als Vorsitzender für Zoologie, ss ER GIRARD für Mineralogie, ” ei Knograuch für Physik, N n Hemtz für Chemie, » „ KrAHneEr für Mediein. Die Reihenfolge des Vorsitzes für das nächste Jahr wird durch das Loos also bestimmt: 1) Herr Professor GIRARD für Januar und Februar, 2) „ ” KRrAHMER für März und April, 3) » » KnogLAucH für Mai und Juni, 4) R » Hemrz für Juli und August, . 5) = r VoLkMmAnN für September und October, 6) h # v. SCHLECHTENDAL für November und December. Als Secretair wird auch im folgenden Jahre fungiren Herr Professor M. ScuuLtze, als Biblio- thekar Herr Dr. Mann und als Rendant Herr Graf SECKENDORFF. GN Herr Professor VOLKMANN spricht über einige Verhältnisse des stereoskopischen Sehens, soweit dasselbe in Beziehung tritt zur Lehre von den identischen Netzhautstellen. WirATsTonE hatte gegen die verbreitete und wie es schien sicher begründete Lehre von den identischen Netzhautstellen auf Grund gewisser stereoskopi- scher Versuche Einwände erhoben. Er bewies, dass zwei verschiedene Linien, z.B. eine gerade und eine krumme, ein grösserer und ein kleinerer Kreis unter dem Stereoskop zu einer Linie verschmel- zen können, während dieselben doch ihrer verschiedenen Lage und Gestalt wegen unmöglich identi- sche Netzhautstellen getroffen haben konnten. Bruncke’s Versuch, die Identitätslehre trotzdem auf- recht zu erhalten, indem er die Nothwendigkeit gewisser Augenbewegungen für das Zustandekommen der Wnearstone’schen Versuche als unerlässlich angab, entkräftete Dove durch den Beweis, dass die letzteren auch bei Beleuchtung mittelst des eleetrischen Funkens gelingen. Neuerdings hat, wie der Redner ausführte, Paxum eine neue Erklärung versucht durch Annahme verhältnissmässig grosser Empfindungskreise in der Netzhaut. Der Vortragende sucht zu erweisen, dass dieser Erklärungsver- such nicht annehmbar sei, und bringt dagegen eine grosse Zahl sinnreich erdachter stereoskopischer Figuren zur Demonstration, welche zu einer befriedigenden Lösung der vorliegenden Frage bei Auf- rechthaltung der Lehre von den identischen Netzhautstellen den Weg bahnen. Nach diesen erscheint kurz gefasst das Einfachsehen zweier auf nicht identische Stellen der Netzhaut fallender Bilder nicht als Regel, sondern als eine Abnormität, auftretend in Folge eines Sichgehenlassens, einer gewissen Oberflächlichkeit im Sehen von Seiten des Beobachters, So tritt die Verschmelzung zweier auf nicht identische Stellen fallender Bilder auch viel leichter ein in der horizontalen Richtung, in welcher die Netzhäute den häufigen in dieser Riehtung ausgeführten Augenbewegungen zufolge nachweislich durch steten Gebrauch mehr verwöhnt und ermüdet sind als in der perpendikulären Richtung. Nachtrag zu dem veröffentlichten Mitgliederverzeichniss. Herr Dr. med. B. Schuutze in Berlin. Bergingenieur GERLACH in Sitten (Schweiz). Dr. phil. C. Neumann in Halle. Professor Hermuourtz in Heidelberg. Professor E. BRUECKE in Wien. Professor A. Braun in Berlin, Professor F. Cox in Breslau. Professor R. VırcHow in Berlin. DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT ZU HALLE. ORIGINALAUFSÄTZE AUS DEM GEBIETE DER GESAMNMTEN NATURWISSENSCHAFTEN. -Sünften Bandes zweites Heft. ——BBSsc— HALLE, Druck un Verzac von H. W. Scanipr. 1860, Ueber die krystallographische Entwicklung des Quarzsystems und über krystallographische Entwicklungen im Allgemeinen von Dr. Ernst Weiss. Abhandl. d, Nat, Ges. zu Halle. 5r Band, 7 Duna, A) zuohk | Di Tai hun 1 Ko \ Hu ih ii u” " u}, FERICT TEL sul uosunblatent E ar 2 NOT z » riB u. 7 \ ’ % ” £ 1 Ai Kar ET u A x va OPERA We £ ' | BIER /; PET 0 au j j } ih ’ Yn9) Tr: Ei ‘ i ; i } Bi 7, N R" 4.7 ü En ne u di \ rk r tu 4 | DE So ae i j DL l NUN By j h Y . A [1 . R H \ x Bea T W N M hr Y a\ ® I h . 1 y d wg, \ ' A Dr ; aut rg ollait Üs noch ‚ie { j \ ir MR "7 h b RER . R Dt h an N n y N a un “ i j L T Einleitung Es ist in den empirischen, zumal den beschreibenden }Wissenschaften schon wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden, dass die Kenntniss eines Gegenstandes plötzlich und zum Erstaunen vermehrt wurde, während derselbe noch kurz zuvor ohne weitgreifendes Interesse und ohne merkwürdige und reichhaltige Eigenschaften erschien. Für die!Einen tritt einelsolche Periode als ein erfreuliches Zeichen auf, mit den Nach- richten und den Mannichfaltigkeiten der Erfahrungen wächst das Interesse; für Andere mag es vielleicht abnehmen, wenn die gewohnte leichtere Anschauung vom Gegenstand dem schnell aufgehäuften Materiale nicht mehr entspricht. Mit Bedauern sehen sie die schöne Einfachheit, die sorgfältig) gezogenen Grenzen dieses Studiums verloren gehen, eine mehr oder weniger grosse Complicirtheit'an ihre Stelle treten. Noch neuerdings ist den Krystallographen dasselbe widerfahren, was schon früher sich ein paar Mal zugetragen hatte: ein plötzlich angewachsenes Material beim Studium eines krystallographischen Systems vorzufinden, das früher eins der einfachsten und selbst einförmigsten zu sein schien, Lange kannte die specielle Krystallographie verhältnissmässig nur wenige Ver- schiedenheiten der Formen und ihrer Verbindungen, insofern es sich um ein und das- selbe Mineral handelt. Mit der Erfindung genauerer Messinstrumente wuchs indessen die Kenntniss der Formen bei einigen Mineralien (wir erinnern nur an die Be- schreibungen des Kalkspath durch Levy und Zippe, auch früher durch Bournon ) binnen Kurzem zu einer beträchtlichen Höhe. Eine solche Periode ist jetzt in Be- zug auf den Quarz eingetreten, der bisher ganz besonders als flächenarm galt und auch in seinem äussern Habitus fast immer denselben Charakter beibehält. Seit Descloizeaux (memoire sur la cristallisation et la structure interieure du Quartz, Paris 1855) seine äusserst sorgfältige und schon viel berühmte Arbeit der Oef- fentlichkeit iibergab, sind noch einzelne Beiträge zu jenen Untersuchungen hinzuge- kommen, und man zählt jetzt 7* — 5 — 31 Rhomboederflächen erster Ordnung 31 > „ zweiter 2 3 Dihexaeder „ ” # 19 Trapezflächen erster 33 ? Aus % aus der Endkantenzone des ” = 2 = Dihexaeders von 133°44' Ss” „ unbestimmter 4 5 hemiedrische Dreiunddreikantnerflächen aus der Kantenzone des Hauptrhomboeders. 35 Einzelflächen mit verschiedener Lage. 2 reguläre Säulen. 11 symmetrische Säulen. 1 Gradendfläche. 179 beschriebene Formen. Das ist eine weit grössere Formenzahl als selbst Zippe an 700 Varietäten des Kalkspath aufzustellen im Stande war! Aber es überrascht, bei einer Vergleichung der Varietäten des Quarzes mit jenen so geringe äusserliche Verschiedenheiten zu finden. Es existirt kein Quarzkrystall, der nicht die sechsseitige Säule oder die sechs- fache Zuspitzung des Endes besässe, kaum ein Krystall, der statt des Dihexaeders nur ein Rhomboeder aufzuweisen hätte. Selten findet man Dihexaeder ganz ohne Säulenflächen; alle jene verschiedenen Formen treten also stets nur secundär an die- sen zwei Grundformen auf. Wie anders beim Kalkspath, wo man das Hauptrhom- boeder allein fast nur an Spaltstücken findet, wo, äusserlich zu urtheilen, sehr viele: Grundformen zu existiren scheinen, die einander völlig unähnlich sind und erst durch weitere Beobachtung in Zusammenhang gebracht werden. Die Krystalle des Quarzes besitzen fast durchweg eine entschiedene Einförmigkeit des Habitus, und dennoch lehren die neuern Beobachtungen, dass ihre Flächen so mannichfaltige Neigungen besitzen, die denen des Kalkspaths trotz seiner bunten Formen nichts nachgeben. Die Anzahl ist so gross, dass man wohl Recht hat, deren Zuverlässigkeit einer strengen Kritik zu unterwerfen. Denn mögen auch einzelne Unterscheidungen aufzugeben sein, wie es in der Natur dieser Art von Bestimmungen liegt, so bleibt doch immerhin die Anzahl gross und überraschend genug und mag sich sogar ferner noch vermehren. Will Jemand das aufgestellte Material sichten, jso wird er sich aller Kri- terien bewusst sein !müssen, die bei der Bestimmung von Flächen in Anwen- dung kommen. Wenn nun die praktische Untersuchung zur Ueberzeugung geführt BETRON.. VEBEE hat, dass man es mit einer echten Krystallfläche zu thun habe, so beginnen die theoretischen in ihr Recht einzutreten, der Kalkul wird nächstdem entscheidend. Die Bestimmungen des Herrn Deseloizeaux und die übrigen, welche hier aufgenom- men sind, wurden mit dem grössten mathematischen Rigor ausgeführt. Kommt es aber nur auf diesen Rigor an, mit welchem der methodische Ausdruck unserer Sym- bole sich der gefundenen Zahl anschliesst, oder werden noch andere Kriterien auf die Bestimmungen anzuwenden sein? Im ersten Falle sollte man die grösste Com- plieirtheit der Werthe nicht scheuen, denn man findet die Wahrheit in der Ueberein- stimmung der Winkel. Aber bisher galt wohl allgemein noch der zweite Grundsatz, dass der Ausdruck ein möglichst einfacher sein müsse; freilich sind die Grenzen nicht selten schwer zu halten und oft nur subjectiv. Derselbe Streit, derselbe Gegensatz in den leitenden Maximen findet sich ge- genwärtig an vielen Stellen der naturwissenschaftlichen Untersuchung, ganz besonders auf dem Gebiete der unorganischen Form und Materie. Mit Recht fasst die allge- meine Vorstellung diese Form als eine Function physikalischer und chemischer Ge- setze auf, fügen wir noch hinzu mathematischer, welche eben deswegen anwendbar erscheinen, weil unorganische Kräfte das Agens bilden. Man hofft hier wenigstens eine annähernde Genauigkeit wie in der Astronomie zu erreichen: eine Astronomie des „unendlich Kleinen.“ Man sieht leicht, dass beide Ansichten viel für sich haben: die Thatsachen sind die Stütze der einen, die Forderung der Einfachheit der Resul- tate ist diejenige der andern; denn Einfachheit und Naturgemässheit gilt m der Betrachtung der Formen und Erscheinungen für untrennbar. — In dem Falle, wo sich beides vereinigen lässt, hat man daher keinen Grund an der Richtigkeit der Bestimmung zu zweifeln, aber in andern Fällen gehen die bezeichneten Ansichten auseinander, der Eine schlägt einfachere Symbole vor, indem er Irrthimer in den gefundenen Wefthen annimmt, der Andere bleibt bei seinen Bestimmungen und hält sich an die Strenge der Beobachtung; eine Vermittelung auf diesem Wege ist nicht möglich, Es giebt aber noch einen dritten Standpunkt, der schon längst begründet wurde, und der, wenn überhaupt Vermittlung möglich ist, sie wohl zu übernehmen geeignet erscheint. Dies ist die Betrachtung des geometrischen Zusammenhanges aller Formen. Desclozeaux selbst verzichtet auf eine solche Darstellung, und be- schränkt sich nur auf den Nachweis der von ihm aufgestellten Symbole. Für eine allgemeine Kritik ist sie aber unerlässlich, nur fragt es sich, worin man den Zusammen- hang zu suchen habe. Hochstetter in seiner Abhandlung über die Zippe'schen Kalkspath- bestimmungen lehrte einen solchen in vielfachen Reihengesetzen; allein Reihen habe” A a 2 immer etwas zu Beschränktes und nicht Ueberzeugendes genug. Wenn'man sich nicht mit dem Eifer gegen alle mathematische Genauigkeit einverstanden erklären will, wie ihn kürzlich Scharf („über den Quarz“ Abhandl. der Senckenberg’schen naturfor- schenden Gesellschaft, 3. B. 1859) zu Tage legte, so wird man mur noch ein Mittel haben, den Zusammenhang der Formen zuuntersuchen: das Prinzip der Zonen, ein Gesetz, dessen Entdeckung für die Krystallographie Epoche machend war. Man sprach es als ein Prinzip der Entwicklung (Deduetion) aus, und in dieser Form ist es gegen- wärtig besonders von @uenstedt festgehalten worden. Es wurde bekanntlich in der Regel ausgedrückt, dass jede Fläche eines Systems in zwei bekannte Zonen fallen müsse, wenn ihre Stellung genügend erklärt sein solle. Der Entdecker desselben, Ohr. Sam. Weiss, mir zugleich als Lehrer und Onkel unvergesslich, hat das Gesetz besonders in den ein- zelnen zwei- und eingliedrigen Systemen verfolgt; es bleibt aber noch Manches auf die- sem Felde zu ergänzen; denn anderwärts ist die rationelle Auffassung und Veremigung der einzelnen Glieder eines Systems zu einem klaren und zusammenhängenden Bilde noch durchaus nicht erschöpft, so sehr auch em Abschluss in dieser Beziehung wünschens- werth erscheint, und das um so mehr, je mehr das Material unter den Händen wächst. Man kann sich wundern, eme solche Lücke noch zu finden; aber ein gewisses Misstrauen gegen das Prinzip der Entwicklung mag bei Manchem noch geblieben sein; und sieht man Bestimmungen, wie die Descloizeaux’schen am Quarz näher an, so droht in der That das Zonengesetz an reeller Bedeutung abzunehmen. Denn da man bei jenen Bestimmungen immer nur das Gesetz von der Rationalität der Axencoefheienten festhielt, kümmerte auch die Complieirtheit jener Verhältnisszahlen wenig, weil dafür Rechnung und Beobachtung besser übereinstimmten. Ja es giebt bereits Stimmen, welche der geringen Abweichungen zwischen Beobachtung und Be- rechnung halber das Gesetz der Zonen aufzugeben nicht abgeneigt sind. Dass diese Differenzen existiren, haben die besten Messungen ausser Zweifel gesetzt. Ihren Grund aber haben sie nicht selten in den leichtern oder stärkern Krümmungen der Ober- fläche, denen man trotz des Gesetzes der Ebenen in der Natur vielfach begegnet. Man wird also bei Urtheilen vorsichtig verfahren müssen. *) *) N.v. Kokscharow’s sorgfältige Messungen ergeben sowohl Differenzen in den Winkeln der einfachen als anderer Flächen (cf. Materialien zur Miner. Russlands, Art. Topas, Phenakit ete.). Interessante, einigen Auf- schluss ertheilende Krümmungen beschreibt er an Topaskrystallen vom Gebirge Kuchuserken und von Nertschinsk, auch ein Beryll von Nertschinsk gehört hieher. An beiden nämlich existiren Flächen, welche nur äusserst we- nig von den einfachen Formen abweichen und durch Uebergänge in letztere offenbar die sonderbaren Krümmungen veranlasst haben. Früher bezeichnete man solche Dinge einfach als Störungen, ohne jedoch etwas Näheres darüber anzugeben oder eine Erklärung zu versuchen. Sa Gerade durch die Forschungen am Quarz scheint. nun der Augenblick gekom- men, zu entscheiden, ob das Gesetz der Entwicklung auch ferner festgehalten, oder aufgegeben werden müsse. Schon @uenstedt (Handbuch der Min. 8.164) sagt, dass es beim Quarz nicht sowohl an Flächen, als vielmehr an Zonen fehle, eine Schwierig- keit für die Deduction, welche gerade mit der Masse der verschiedenartigen Flächen wächst. Mithin scheint es eine des Interesses nicht ermangelnde Untersuchung zu sein, welche jene Frage zu entscheiden hat und deren nicht geringster Zweck es ist, einen Weg durch das Labyrmth der verschiedenen Beobachtungen zu finden. Da aber meines Wissens noch nirgend (auch in den neuern Schriften von Naumann nicht, der die Zonen- lehre immer mehr berücksichtigt) die hierher gehörigen Gesetze mit Rücksicht auf die Entwicklung der krystallographischen Systeme oder. nur irgend eines dargelegt und im Zusammenhange vorgetragen sind; da ich ferner auch zur Orientirung über einige einzuführende Bezeichnungen und Begriffe mich zu grösserer Ausführlichkeit in den einleitenden Bemerkungen genöthigt sehe, so mag es mir gestattet sein, das hierher Gehörige so gedrängt als möglich der Betrachtung des Quarzes vorauszuschicken. Erster Theil. 1. Entwicklungen im Allgemeinen. Unter krystallographischen Entwieklungen versteht man die Aufsuchung des geometrischen Zusammenhanges der verschiedenen beobachteten Flächen unter einander. Ein älterer Gedanke, der jedoch bald aufgegeben wurde, war folgender (Versuch das Gesetz der chemischen Aequivalente aus der Naturlehre zu entwickeln von Kupfer (?) Göttingen 1824). Man denke sich an Stelle der Flächen ihre Normalen, so leitete man nach ihm aus der Grundgestalt die secundären Formen durch „eon- tractive Bewegung“ her; denn indem man die Normalen sich als Repräsentanten von bewegenden Kräften denkt, erhält man durch verschiedene Verbindung derselben als Resultanten andere Normalen, mithin andere Flächen. Aber die Natur geht viel wei- ter als diese Methode es je vermag. Der Zusammenhang der Flächen beruht auf einer viel allgemeinern Grundlage, er beruht auf den Zonen, oder wenn man will, auf der Wirkung der Anziehung und Begrenzung der Materie nach geradlinigen Rich- tungen, die sich als Axen der Zonen bezeichnen lassen. a u er Eben die Bedeutung und gewissermassen das Wesen der Zonen ist ihre Brauchbar- keit für die Bestimmung von unbekannten Flächen und damit für die Erklärung des Auf- tretens neuer Formen, da jede Fläche durch das Fallen in zwei Zonen bereits streng orien- tirt wird. Wiederum ruft jede neue Fläche eben so viel Zonen hervor, als es Combina- tionen derselben mit den bereits vorhandenen giebt, und alle diese Zonen können sodann für die weitere Entwicklung des, Systems von Wichtigkeit werden, ‚Die Anzahl dieser möglichen Zonen wächst, wie man. sieht, sehr. bald beträchtlich , und .es ist Sache der Beobachtung, zu bestimmen, welche von ihnen wirklich vorkommen, welche nieht; denn die Erfahrung lehrt, dass nicht alle diese Zonen wichtig sind, vielmehr. herrschen auch hier bestimmte ‘fortschreitende Gesetze, deren Darlegung für, den’ Quarz wir uns zur Aufgabe gemacht haben. Bei ihrer Auffindung leiten die am häufigsten oder constant vorkommenden Flächen, worunter, wenn sie vorhanden sind, sich stets auchtdie Blätter- brüche befinden. Die meisten der sogenannten Hauptzonen werden von diesen Flächen bestimmt, andere, Nebenzonen, treten in der Erscheinung mehr zurück, schon weil: die Flächen, die sie bilden, seltner sind. Jene sind. es vor allen, welche den Varie- täten des Minerals ihren verschiedenen Typus aufdrücken, diese dagegen, welche die Mannichfaltigkeit der Entwicklung bedingen. Nicht selten ist jedoch der Fall, wo Flächen, die m Nebenzonen gefunden wurden, bei genauerer Betrachtung zugleich in andere, längst bekannte Zonen fallen, nur dass ihre Lage den Parallelismus der Kanten nicht dem Auge zur Erscheinung bringen kann. In solchen Fällen weist das nur „versteckte“ Vorhandensein der Parallelität die Rechnung nach, und bringt die Quensted’sche Projeetionsmethode zur unmittelbaren sinnlichen Anschauung. Solche versteckte Zonen (Kryptozonen) sind in der That weit häufiger als die sichtbaren (Phanerozonen), denn die Kleinheit der Flächen bringt es mit sich, dass sie nur mit einer geringen Anzahl anderer Flächen [zum Durchschnitt kommen, und nur unter besonders günstigen Umständen können auch solche Kryptozonen dem Auge sichtbar werden. Dennoch geschieht auch dies weit häufiger als man erwartet, so dass man nicht selten von der Evidenz dieser Erscheinungen — selbst beim Quarz — überrascht wird. Wie jede Entwicklung eine Geschichte hat, so soll die Deduction von einem bestimmten Punkte an genetisch vor sich gehen. Ausgehend von dem Begriff der Grundglieder, worunter wir bei Krystallen zunächst nur Flächen verstehen, ge- langen wir durch die Entwicklung zu complicirteren, seeundären Gliedern. Die Ab- hängigkeit aller Flächen spricht sich nun leicht so aus, dass die secundären Flächen wenigstens in zwei der Zonen fallen, welche bereits von den Grundgliedern gebildet wurden. Eine secundäre Fläche steht den Grundgliedern um so ferner, je mehr sie u u zu iher Deduction das Vorausgehen anderer Flächen nöthig macht. Der Zweck der folgenden Untersuchung des Quarzes ist wesentlich der, zu erfahren, wie nahe die beobachteten Flächen den als primär anzunehmenden Gliedern des Systems stehen, wie eng oder wie locker sie mit ihnen verknüpft sind. Hier ist ein Punkt, den man als Einwand gegen die ganze Theorie einer Ent- wicklung geltend machen könnte. Es finden sich viele Beispiele, wo dieser Zusam- menhang allerdings sehr locker deswegen erscheint, weil die erforderlichen Zwischen- glieder, die die auftretenden secundären Glieder mit den primären verbinden sollten, an den Exemplaren fehlen. Wir wollen diese Einzelfälle nicht für Unvollkommen- heiten erklären, sie scheinen vielmehr nur darauf hinzudeuten, dass das, was man unter Entwicklung versteht, etwas allgemeiner gefasst werden müsse. Wir werden zunächst hierauf unser Augenmerk richten. An mehreren Orten werden als Hauptzonen unterschieden die horizontale Zone, vertikale Zonen, Diagonalzonen, Kantenzonen — Ausdrücke, welche seit ihrer Bildung vielfach angenommen sind. Unter diesen verdienen die Diagonalen einer be- sondern Beachtung‘; sie weichen nämlich von den übrigen darin ab, dass ihre Axen nicht bereits als Linien am Krystall vorhanden sind, sondern erst aus zwei andern Kanten construirt werden müssen. So ist z. B. die sogenannte Diagonalzone des Rhomboeders diejenige Zone, deren Axe parallel geht der schiefen Diagonale eines Bhombus der Rhomboederflächen; da aber die Seiten dieses Rhombus gegeben sind, so ist auch die Diagonale leicht zu construiren. Verlangte man nun, dass jene Linie, welche der Zone ihren Namen giebt, der Durchschnitt zweier Flächen am Krytsall sein müsse, ohne welche eine dritte Fläche nicht in ihr auftreten könne, so würde man allerdings in vielen Fällen in Verlegenheit gerathen. So liegt bekanntlich die Fläche der zweiten sechsseitigen Säule in einer solchen Diagonalzone, das erste schär- fere Rhomboeder, ein schon entfernteres Glied, in zwei Diagonalzonen; es dürfte mithin niemals das letztere ohne die !Säulenflächen am Hauptrhomboeder auftre- ten, was doch so häufig zu! beobachten ist. Man trägt hier kein Bedenken, die selbständige Berechtigung der Diagonalzone anzuerkennen. — Was nun in diesem Falle gestattet ist, muss man auch auf die zahlreichen andern Fälle übertragen, wo dergleichen vorkommt, kurz man muss den Begriff der Diagonalzonen in den der „diagonalen Zonen“ erweitern. Eine diagonale Zonenaxe aber erhält man aus irgend zwei, der Richtung nnd Länge nach bestimmten Zonenaxen, wenn man aus diesen und dem eingeschlossenen Winkel ein Parallelogramm vervollständigt und darin die Diagonale zieht; letztere ist die sogenannte diagonale Axe. Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Band. 8 Zugleich sieht man, dass zwischen je zwei Axen auch zwei verschiedene dia- gonale Axen liegen müssen. Fügt man endlich zu den ursprünglichen zwei noch 1, 2, 3,.... Axen hinzu, so erhält man allmälig die diagonalen Axen zwischen 3,4, 5... vorausgehenden Axen. Dies sind aber die Diagonalen in bestimmten Parallelepipedis. Räumen wir diesem Princip der diagonalen Axen eine gewisse allgemeine Geltung ein, so ist es durch dasselbe allein schon möglich, das ganze Zonengesetz aus ihm herzuleiten. Doch ehe wir dies beweisen können, ist es nöthig, die Dezeichnung einer Zonenaxe festzustellen. Dieselbe wurde von meinem Onkel in den Schriften der Berliner Akademie 1820 —21 im zweiten Theile der „Theorie des Feldspathsystems* zuerst aufgestellt; später, als die Methoden der Projection bekannt geworden waren und als man die Krystallographie zu einer mehr analytisch-geometrischen Diseiplin machte, erschien es passend, eine geringe unwesentliche Aenderung einzuführen. Ich werde mich der kaum abweichenden Methode von Neumann (De lege zonarum prineipio evolutionis systematum crystallinorum. Berolini 1826) und Karsten (De crystallo- graphiae mathematicae problematibus nonnullis. Rostochii 1830) anschliessen. Danach legt man sämmtliche Flächen durch den Mittelpunkt des Systems und bezeichnet, weil jetzt alle Kanten durch den Anfangspunkt gehen, jede solche Linie oder Zonenaxe so, dass man die Coordinaten irgend eines Punktes auf ihr neben einander schreibt, also mit | Ma; Nb; Pet, wo Ma, Nb, Pc die veränderlichen Coor- dinaten, parallel den Axen a, db, c bedeuten, und zwar sind die Grössen a, b, ce con- stant, die Üoefficienten M, N, P dagegen abhängig variabel, nämlich in der Weise, dass immer M: N: P dasselbe Verhältniss behält *). — Wir kehren zur Begründung der diagonalen Axen zurück. 1) Es frägt sich, welchen Ausdruck erhält eine diagonale Axe zwischen 2, 3 und mehr gegebenen Zonenaxen. Sind zunächst nur zwei Zonenaxen gegeben, Rz | Ma; Nb; Pe} und Z, =!Mıa; Nib; Pıct, so ergiebt das eine Mal+Z mit +7, das andere Mal + Z mit +Z,, die 2 verschiedenen Diagonalen, nämlich: *) Bekanntlich schreibt man nach der eleganten Miller’schen Methode die Zonenaxe larnp!, sowie anbree { at . { ! man (2:2) = (mnp) setzt. Naumann gebraucht, um die Zonenlinie zu bezeichnen, ihre zwei ana- lytischen Gleichungen. Es hätte sich aber auch hier ein repräsentatives Zeichen geben lassen. Ist z.B. a>Tr vZo dagegen wäre = lea, b, 2cH für or>1, Ze in Be u BE GE in WE zwischen Zund Z; liegt Z, = |(M+M)a; (N + N,)b; (P +P)el zwischen +Z und —Z, liegt Z, = |(M—M)a; (N= N,)b; (PB,)c} Der Beweis dieses Satzes ist auf analytisch-geometrischem, noch mehr auf elementarem Wege so einfach zu führen, dass hier ganz darauf verziehtet werden darf; man liest ihn aus der Figur 1. Tafell. ab. Eben so leicht erkennt man, wie der Satz sich bei mehr als 2 gegebenen Axen gestalten würde. 2) Die Zahlen M, N, Pin dem Ausdruck Z=}Ma; Nb; Pe} sind allerdings nur Verhältnisszahlen, in sofern sie. nur die Richtung der Zonenlinie bestimmen ,. nicht zugleich deren Länge, welche eine beliebige, unabhängige Variable ist. _ Man sieht daher, dass zwischen je 2 Zonenaxen Z und Z,, je nachdem deren Länge, verschie- den genommen wird, d.h. je nachdem man M, N und P mit verschiedenen, aber jedesmal gleichen Zahlen multiplieirt, unendlich viele diagonale Axen construirt wer- den können, welche alle in die durch jene zwei bestimmte Ebene fallen. Unter allen diesen muss es drei Linien geben, welche zugleich in die Axenebenen ad, be, ca fallen. Dies sind diejenigen Fälle, in denen die eine der drei Öoordinaten der diagonalen Axe =0 wird. Diese drei „Axenschnitte“ sind leicht zu finden; denn wenn Z= | Ma; Nb; Pe\ und A =\Ma; Nb; Pıe| gegeben sind, so mache man successive die Coeffieienten der a, b, ce gleich, am besten durch Multiplication, so dass: M,Z = |MMya; NMb; Pc} und MZ, = |MMa; MN,b; MPıc! NZ = |MN,a; NNb; PNyc} uud NZ, = |NMa; NN,b; NP.c} PZ = |MPıa; NPib; PPıc} und PZ, = |PMa; PN,b; PPıc} Nimmt man Z positiv, Z, negativ (oder umgekehrt), und zwischen MZ und — MZ, u.s.f. die drei diagonalen Axen, so erhält man: 2 = |0a; —MM—NM)b; (PM —MPı)c} =t {0a; —pb; cl (m = nR—Ppm, Z, = |(MN —NM)a; 08; —(NP—PN,)e} = |pa; 06; —me}) won = PM —MP, Zu = | — (PM, — MP)) a; (NP,R—PN;,)b; 0c} —I | na; mb; 0c| p= MN —NM Man überzeugt sich zunächst leicht davon, dass diese Linien in die Axen- ebenen fallen, also Axenschnitte der durch Z und Z, gelegten Ebene sind; aber auch eben so leicht davon, dass ein Schnitt 10a; —pb; ne} = | 0a; _ 2 = paral- Be b er lel geht mit einer durch = und + 7 gezognen Linie. Man: kann also setzen: b c c a n=lo:m Be A=|#:- zei WE d.h. die durch Z und Z, gelegte Ebene ist keine andere als die krystallographische Fläche ( 2 =) wo m, n, p die oben stehenden, Werthe haben. 3) Ebenso findet man aus dem Ausdruck zweier Flächen: a a r=(4: : und rn = ( ) m n m un ö Pı das Zeichen des von ihnen gebildeten Durehschnittes, d.i. die Zonenaxe Rs | Ma; Nb; Pc\ wo M=npı — pn, N= pm —mp,, P=mn —nm, ist, und es geht wieder Z als diagonale Axe zwischen den gegebenen Axenschnitten hervor. Da nämlich ei = Ina; — mb; 0c}= Inpıa; — mpıb; de}, so. lässt sich analog schreiben: RL y r j bi _ i : (l) = : Ei = Inpıa; — mpıb; dc} und (4) = ; — Ipna; — mb; dc} (2) & i 57 (0a; pmib; —nmyc} (3) - a —!0a; mpıb; —mnycl (3) FR: “ n— I pma; 0b; mnyc} (6) = : | = I_npıa; 05; nm,c\| Nun ist. die diagonale. Axe zwisehen (1), (2), (3): | (npı — pn.) a; (pm, — mpı)b; (mn, —nm,)e| — + |Ma; Nb; Pc} =+Z und zwischen (4), (5), (6) | (np —prı)a; — (pm — mpı)b; — (mn, —nmı)ce| = —|Ma; Nd; Pc = —Z. Es ist also die eine Linie die Verlängerung der andern, ihre Richtungen fal- len zusammen. Da aber + Z in.der Ebene F, —Z in der Ebene F, liegt, so müssen sie den Durchschnitt von F und F, bilden, Die Zusammenstellung des Obigen ergiebt folgendes Schema. Es sei bivc Z, =)jMha; Njb; Pıc(, Z=4Mpa; N;b; P,c|, worin F, -(@: 2:2) woraus 1 Im 1 ch, 2=f 1} ze 1 min. Dr/l Kante ep a b c\dt zwischen Z; = Ma; Nab; Piel, 4=|Ma; Nab; Pac}, hierin R = ne) Fu.Fs Z; = {Msa; N,b; Pic} so liegt diagonal zwischen t£tP,Z und zFP,Z, der Axenschnitt v : 3, m > 3 a vereinigt zu F = (£ u : 2) Pı IHZAmiFMZ , s z 1 c a NZ ud+NMZ „ : . 1 1 Eee 2 a,b +P,Z, und FP,Z, der Axenschnitt n : > b c Fi. en Z, „ „ 2:2) ereiniet zu F: - (2:2) zM,Z und FMZ, = “ einig 2 - ea + dzNZ » n Ze NZ und 17 = Endlich giebt die Diagonale zwischen den 3 Axenschnitten: a a 3 Pa m, mi =: meh Em, m; oder a zugleich Z, = Ma; N;b; Pic} WER a und es ist, wie bekannt: m, = NP, —P,N, My = NP, — PN M; = mp2 — Pıfla „ = PM, —MP, nn = BM MP N; = Pımy — mıp:. P.= MN. —N,M, pr = MNM—N;M; Ps; = mn —nıma Dieses Schema enthält das in allen Handbüchern citirte Zonengesetz; dass es hier nochmals eine Stelle findet, hat seinen Grund in der Absicht, den streng geo- metrischen Zusammenhang aller Linien des Systems unter sich und mit den Grund- linien (Axen) nachzuweisen. 4) Die diagonalen Zonenaxen, wie jede mittlere Axe, können sehr leicht zu andern krystallonomischen Rechnungen und Lösungen von Aufgaben gebraucht wer- den, die auf anderem Wege weit schwieriger herzuleiten sind. Es muss sich jede Zonenaxe selbst als Axe des Systems einführen lassen, und so bekommt man die Formeln für die Transformation der Axen. Wenn die Parameter a, b,c, die Fläche F = (4: : 2. =) und irgend eine Zo- nenaxe Z= |Ma; Nb; Pe| = 14, B, 6 gegeben sind, so können alle Flächen auf 4,3, C A . A B.cC als Parameter bezogen werden und da a= 7 ete., so ist F =: neh folg- lich, weil die Linie Z Diagonale ist zwischen A, B, C, so wird sie geschnitten in Z mM+RN+pP’ cf. Abhandlung. der Berl. Akad. d. Wiss. von 1818 8.270 ff., wo der hierzu nöthige Lehrsatz bewiesen ist. Wird Z gar nicht von F geschnitten, so ist mM +nN+pP=0, die bekannte Zonengleichung. Wenn nun die 3 Zonenaxen Z =|M,a; N,b; Pı eh, Z; =!Ma; N.b;P, e| und ME GE Z, = |M5a; N;b; P;c} die neuen Parameter des zu transformirenden Systems sind, b a, b,c die alten, so wird F= (= "erg .) diese 3 neuen Axen schneiden in: Z, 5) An die vorige Aufgabe schliesst sich die andere, gegebene Zonenliniena uf ein neues System zu transformiren. P Das alte System sei a, b, c, das neue bestehe aus denselhen drei ern ZA wie vorher; dazu sei Z=|NMa; Nb; Pe} so umzuformen, dass es sich auf die letzten 3 Axen beziehe, also durch Coordinaten parallel Z,, Z2, Z3 auszudrücken. Nennen wir den neuen, noch unbekannten Ausdruck von Z zunächst 102 ; RZ, ; SZ, |, so sind Q, R, S zu finden. Offenbar ist Z sowohl diagonale Zonenaxe zwischen Ma, Nb und Pe, als zwi- schen QZ,, RZ, und SZ,;; aus letzterem Grunde lässt es sich schreiben: Z= I(OM, + RM, + SM;)a; (QN, + RN, + SN,)b; (QP, + RP, + SP,)e}. Da dieser Ausdruck mit dem ersten identisch sein muss, so erhält man die drei Bedingungsgleichungen, aus denen Q, R, S gefunden werden können: 0M, + RM,+ SM, = M ON +RN;+SN, = N OP, +RP,+SB, = P Es ist besser, die Gleichungen in dieser einfachen Form zu behalten, da der allgemeine Ausdruck von Q, R, S ziemlich complieirt wird. Die Reduction ist in je- dem Falle leicht ausführbar. 6) Was die Berechnung der Winkel betrifft, so sind die diagonalen Axen sehr wohl brauchbar; man verfährt dabei im Allgemeinen nach der von Naumann '(in seinen Elementen der theoretischen Krystallographie, 1856) angewandten Methode, nur setzt man statt seiner „Uentrodistanzen“ die zwei Zonenaxen, deren Winkel man berechnen will, statt des „Intervalls zweier Punkte“ die diagonale Axe zwischen jenen. Wir brauchen dies nicht weiter zu erläutern. Dabei wird die Länge einer Zonenaxe gebraucht; diese ist für Z= |Ma; Nb; Pe! bei rechtwinkligen Systemen Z = \M°a? + N?” + Pc, bei schiefen Axen dagegen Z = YMa?+ N:b2+ P2c?+ 2MNab cosy + 2NPbe cosa@ + 2PMeca cosß, wo y der Winkel zwischen a und b, # der zwischen c und a, @ der zwischen b und c ist. 7) Noch mag auf folgendes merkwürdige Gesetz aufmerksam gemacht wer- den, das für die Praxis besonders von Werth is. Wenn drei Flächen so gegeben { . a 5b manbh &c a ie 2 sind, dass zwei davon, F,= > a : —-) und = (;- 21: -) beliebig sind, im Mm N My Na E " a b c Ausdruck der dritten F, = (-- iger z| aber my :n3:p3 = (m + ma): (nı +n2):(pı + Pa), 3 3 3 so wird ‘die Zonenaxe, welche aus dem Schnitte der Fläche F3 mit irgend einer vierten entsteht, eine diagonale Zonenaxe sein müssen zwischen den analogen zwei Schnitten der Flächen F, und F, mit dieser vierten Fläche. Denn es sei die vierte Fläche P= (44 :2::<), so ist der | Durchschnitt von F und F, die Axe , = Ma; N,b; Bee}, der von F und F, ist dann = | Ma; N;b; Bach, und der von F und F, ist = |Mua; N;b; Pıch, wo die Werthe von M,,M3,M; u.s. w. nach den bekannten Formeln gefunden wer- den. Aber M; =npg — pn; =n(pı + Pa) — pP (nı + 2) = (npı — pr) + (npa — ps) = M, + M.; ebenso findet ich =N, +N, und B=P, + P.. Man könnte mit Hülfe dieses Gesetzes leicht für ganze Reihen von Flächen sämmtliche Zonenaxen finden, die im System vorkommen, wenn man nur die von zweien unter ihnen bestimmt hat. Für den Quarz sind solche Reihen in der vertikalen Zone, in der Endkantenzone des Dihexaeders u. s. w. enthalten. Nach diesem scheint die theoretische Zulässigkeit der Diagonalen bei allen Deductionen erwiesen, und es dürften dann die so häufigen Fälle, wo die Flächen eines Krystalls nicht vollständig im Zonenverbande stehen, und also an dem Exemplare ohne hinzugedachte Flächen nach der gewöhnlichen Methode nicht de- ducirt werden können, ihre Erklärung eben in dem Eintreten der ‘diagonalen Zonen- axen finden. Es leuchtet indessen ein, dass hier bei der Anwendung der Diagonalen mit Vorsicht verfahren werden müsse, zumal da stets ein und dieselbe Fläche sehr vielen Zonen angehören kann, die alle am Krystall weder Phanerozonen noch Krypto- zonen zu sein brauchen. Dies vorausgeschickt müssen wir doch noch eine Folgerung aus dem Gesagten ziehen. Es geht nämlich mit Nothwendigkeit hieraus hervor, dass wir uns nicht mit einzelnen Deductionen begnügen dürfen, die sich stets nur an den vorliegenden Kry- stall halten, sondern die Entwicklung eines Systems wie des Quarzes allgemein sein muss, so dass wir alle Flächen in ein Axensystem tragen nnd ihre gemeinschaftliehen Durchschnitte überhaupt discutiren, wobei wir aber immer auf die in der Natur vor- kommenden Zonen ein besonderes Augenmerk zu richten haben. Aus diesem Gedan- ken heraus entsprangen die bekannten Abhandlungen meines auch im Tode hochver- zu a ehrten Onkels über Feldspath und viele andere Mineralien; — in diesem Geiste habe ich die Absicht, die specielle Darstellung des Quarzes zu liefern. U. Projectionsmethode. Die Nothwendigkeit, die Flächen eines Systems in ihrem Zusammenhange zu betrachten, hat schon früh auf Methoden geführt, durch welche man der Anschauung zu Hülfe kommt. Unter ihnen ist die sogenannte Quensted’'sche Linearmethode schon deshalb vorzuziehen, weil sie allein Flächen und Zonenaxen gleichzeitig zur Dar- stellung bringt, während die Neumann’sche Punktmethode die letzteren nicht giebt. Die Quenstedt’sche Methode (übrigens rührt bekanntlich der erste Gedanke zu der- selben ebenfalls von Neumann her) hat nur den Fehler, dass nicht selten sich die Sectionslinien der Flächen erst in sehr grosser Entfernung schneiden, man braucht also viel Raum und kann selbst bei grossen Zeichnungen oft die letzten Durch- schnitte (Zonenpunkte) nicht mehr erhalten, wie das besonders bei 3+ laxigen Sy- stemen der Fallist. Man muss deshalb für vollständige Deductionen ein Mittel be- nutzen, das eigentlich auch schon Neumann angegeben hat, die gleichzeitige Projechon nämlich auf verschiedene Krystallflächen, und zwar im Allgemeinen auf die 3 Hexaid- flächen (a :ob:»c), (wa:b:oo c), (oa:oob:c). Kurz: man lege alle Flächen durch den Mittelpunkt*) und projicire auf das Netz des betreffenden Hexaids, von dem man aber nur 3 zusammenstossende Flächen braucht. Ueberall wo man nur 3 Grundaxen hat, ist diese Art der Projeetion sehr leicht ausführbar; für das 3+ laxige System bedarf es noch weiterer Bestimmungen. Die Zonen wurden auch hier von meinem Onkel durch 3 rechtwinklige Co- ordinaten ausgedrückt, indem als Coordinatenaxen c, ein a und das auf beiden senk- rechte s (2s ist die diagonale Axe zweier a, die 60° mit einander machen) gewählt wurden. Allein da die Flächen selbst für gewöhnlich nur durch das Verhältniss der a und c ausgedrückt werden, so erscheint es billig, auch die Zonenaxen nur durch c und a auszudrücken. Indem wir die Axen a als «4, @ und a, unterscheiden, so wie es Fig. 2. Taf.I. angiebt, müssen wir in der Bezeichnung der Zonen ein a wegfallen lassen und wählen zwei a, die sich unter 120° (wie a, und az) schneiden. Die drei *) Durch den Mittelpunkt und nicht durch den Endpunkt von c werden wir stets die Flächen gelegt denken. a anstossenden Flächen des Hexaids sind (—c:»4:%4,:043), (©C:4 :4, :004;) und (© :004 :4,:4;), also zwei Säulenflächen und die gerade Endfläche. Um die Projeetion der Flächen auf die drei Ebenen auszuführen, muss man bedenken, dass der Mittelpunkt iiber: dem Papier liegt, also o der Endpunkt von —c, h der von +a, und g der von taz ( auch m der von @) ist. Im Uebrigen wollen wir an ein Beispiel anknüpfen. Es sei die Trapezfläche des Quarzes u = (ce: —az: — ta, :$43) zu projieiren. Wir redueiren zuerst auf 3 Axen, so haben wir (e:—4a, :$43). Auf der dritten Projectionsebene ist die Seetionslinie leicht zu ziehen; sie schneidet aber auch die zweite Ebene und zwar geht sie dort durch +$a,, denn sie lässt sich auch schreiben (—az3 : 4a, :—3c). Ferner (c: 3a, :— #43) schneidet die dritte Pro- jeetionsebene wie bekannt, auf der ersten und zweiten muss sie durch m gehen, da sie gleich (—a : a3 :—3c) = (—az :a, :3c) ist, woraus man erkennt, wie die Linie auf den 3 Ebenen verlaufen muss. Die Symmetrie jedes 3+ laxigen Systems erlaubt es, die ganze Projection und Discussion der Zonenaxen auf einen verhältnissmässig kleinen Theil zu beschränken, da alle Flächen, also auch alle Zonenaxen zu gewissen Schnitten symmetrisch vertheilt sind. Im 6gliedrigen System nämlich ist dies sowohl für die durch c und a als durch c und s gelegten Ebenen der Fall, im 3gliedrigen wenigstens noch für die letztern. Nimmt man, wie es die überwiegendere Ansicht ist, den Quarz als halbrhomboedrisch, so gelten für seine Projeetion natürlich die Regeln des rhomboedrischen Systems. Man braucht daher nur die Zonen zu besprechen, deren Orte (Zonenpunkte) in den Raum sos‘def von Fig. 2. Taf. I. fallen; im ganzen übrigen Theil der Figur ist Alles symmetrisch zu den Linien os, os’, s’d, ef vertheilt. Der Ort der Zone |Ma,; Na; ; —Pe} dieses Raumes wird rechts von der durch c und a, gelegten Ebene, also rechts von oa,m liegen, wenn M>N, dagegen links, wenn N>M; daher sind (Ma, ; Na3; —Pe) und (Na, ; Ma;; — Pc) im rhomboedri- schen System, weil sie symmetrisch zur Ebene ca, liegen, stets getrennt zu behandeln. Ist PN oder M oder N, so liegt er auf der dritten Ebene. Symmetrisch zur Ebene cs liegen die zwei Zonen IMa;; Na;; —Pe} und IMaı; (M—N)a;; —Pet, so wie symmetrisch zur Ebene cs’ die Zonen |Ma,; Na;; —Pe} und IN — Ma ; Na; ; — Pe}, Betrachten wir also nur die Zonen, welche sich in dem Raume sos’def projieiren, so haben wir für alle Orte rechts (von ca, oder oam) 2N>M>N und für die Orte links 2M>N>M. Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r. Band, 9 I Wo übrigens in jedem Falle der Projeetionspunkt zu suchen sei, ist sehr leicht aus dem Zeichen zu erkennen; so wird Jay; 2a; ; —3c} = Ita, ; 303; ze auf der dritten Projeetionsebene liegen, während 13,5 2a3; ie) == ! a; 343; —- sc} auf der ersten (rechts) und 124,; 3a3; ch = Fa; Ay; —tc} auf der zweiten Projections- ebene (links) liegt. Zweiter Theil. Das Quarzsystem Die neuere Entwicklung unserer Kenntnisse über den Quarz datirt sich von der bekannten Arbeit des H. Prof. G. Rose, welche 1846 in den Abhandl. der Berl. Akad. d. Wiss. „über das Krystallisationssystem des Quarzes“ erschien. Die ältere Literatur ist daselbst 8. 2 aufgeführt, so dass es nur nöthig scheint, den Gang der spätern Forschungen zu erläutern, soweit diese unsern Zweck berühren. Die Rose'sche Arbeit hatte den Hauptzweck, zu beweisen, dass der Quarz rhomboedrisch krystallisire, und dass er im seinen Trapezflächen nur tetartoedrisch, ausgebildet sei. Die meisten der von ihm beschriebenen Krystalle bestätigten diese Ansicht, und da, wo man zweifelhaft sein konnte, bot sich bekanntlich in dem eigen- thümlichen Zwillingsgesetze ( Dauphineer, schlesischer und anderer Vorkommen) mei- stens ein Ausweg für die rhomboedrische Deutung. Seitdem hat die Mehrzahl der Mineralogen diese Ansicht adoptirt, und der Quarz ist fast durchgängig als tetartoe- drisch beschrieben worden. Auch Versuche und Beobachtungen schienen diese Vor- aussetzungen zu bestätigen; so das von @. Rose später beschriebene Zwillings- gesetz (Pogg. Ann. 83,461.), nach welchem 3 Individuen mit ihren Rhomboederflächen sich an die des Hauptrhomboeders eines Centralindividuums gelegt haben; so auch die rhomboedrische Spaltbarkeit, die von Scheerer beobachtet worden sem soll, wäh- rend andere sie nicht bestätigen konnten; so kürzlich noch die Versuche von Leydolt („Ueber eine neue Methode die Structur der Krystalle zu untersuchen, mit besonderer Berücksichtigung der Variet. des rhomb. Quarzes,“ Sitzungsberichte der Wien. Akad. 15. Bd. 1855,5%.), welcher durch langsame Eimwirkung von Flusssäure auf Quarz- krystalle und Platten Flächen und Eindrücke tetartoedrischer Gestalten erhielt. Auch an theoretischen Untersuchungen hat es nicht gefehlt, die Meinungen SE gehen aber auseinander. Dihexaedrisch allein ist der Quarz nicht, dies unterliegt keinem'Zweifel, obschon er gerade als gemeiner Quarz stets und als Bergkrystall sehr häufig /dihexaedrisch ausgebildet erscheint. Die Beobachtung aber von deutlich rhomboedrischer Ausbildung in den reinsten Varietäten führte darauf, den Quarz als dreigliedrig darzustellen. Denn dass eine Mineralgattung zugleich homoedrisch und hemiedrisch sein könne, scheute man sich anzunehmen. Freilich nach Untersuchun- gen jan künstlichen Krystallen, wie sie Pasteur u. A. anstellten, spricht Manches für diese Annahme, und unter den Mineralien könnte man genug Belege dazu an- führen.”) Die Methode der allgemeinen Krystallographie, jede Hemiedrie (oder Me- roedrie) aus der homoedrischen Abtheilung herzuleiten, ist der der angewandten ent- gegengesetzt, nach welcher man die Hemiedrien als ursprünglich betrachtet. So hat Naumann (in Leonhard’s Jahrb. f. Min. 1856, 146.) sehr lebhaft die letztere Darstellungs- weise für die Tetartoedrie sämmtlicher Formen des Quarzes ausgeführt. Er kommt dort zu den schon anderweitig sogenannten Trapezoedern (die mein Onkel doppelt- gedrehte Rhomboeder nannte). Abweichend ist die Ansicht von Kenngott (Sitzungs- ber. der Wien. Akad. 13,243; und Uebersicht der min. Forsch. i. J. 1854.), welcher umgekehrt verfährt, indem er als erste Hemiedrie diejenige annimmt, die durch Ver- schwinden der abwechselnden Flächen eines Sechsundsechskantners entsteht, und aus die- sen sodann durch Wegfallen der Hälfte Flächen entweder derselben oder verschiedener Ordnung zwei Arten von „trigonalen Trapezoedern“ construirt, während Naumann und Rose nur diejenigen Trapezoeder kennen, die Flächen gleicher Ordnung enthalten, und aus einem Dreiunddreikantner entstehen. Obgleich die Kenngott'sche Ansicht, der ausserdem auch Dreiunddreikantner annimmt, durch mehrere von Descloizeaux a. a. O. gezeichnete Krystalle bestätigt zu werden scheint (cf. dessen Figur 7, 47, 62) die Descloizeaux „hemitropies“ nennt, so können dieselben doch auch als Zwillinge aufge- fasst werden, während umgekehrt die Vorkommen von den Faröern, Brasilien und Nertschinsk (?), wo Trapezflächen im Rhythmus von Dreiunddreikantnern erscheinen, von Kose als Zwillinge aufgefasst werden und auch da, wo sie fortificationsartige Streifen zeigen, gewiss solche sind, obschon sie von Naumann (ef. dessen Elemente der Mineralogie 5. Aufl. Fig. 14.) als einfache Krystalle angesehen werden. *) Im Berliner kön. Mineralienkabinet befindet sich ein sehr entschieden rhomboedrisch ausgebildeter Beryll- krystall, ein Durchwachsungszwilling mit gemeinschaftlicher Hauptaxe, wo die Rhomboedereeken des einen In- dividuum aus den Flächen des andern hervorspringen (cf. den Quarzzwilling in Naumann’s Elementen der Mineralogie, 5. Aufl. S. 184. Fig. 15.), nur dass die Ausbildung weit undentlicher als bei den entsprechenden Quarzzwillingen ist. Der Krystall ist schuppig, gelblich und es fehlt die Gradendfläche, der Fundort ist unbekannt. g* Schon Rose glaubte alle Unregelmässigkeiten im Vorkommen der Flächen am Quarz durch Zwillingsbildung erklären zu können, und Nauck (Zeitschr. der deutsch. geol. Gesellsch. 1854. Bd. 6,554.) stützte diese Meinung durch die Beobachtung, dass optisch einfache Krystalle selten sind. Da aber die optischen Zwillinge eine Ver- wachsung von mineralogisch rechten und linken Krystallen voraussetzen, die nur selten beobachtet ist, dann freilich auch entschieden Zwillinge bezeichnet, so befindet sich die optische und krystallographische Untersuchung in einigem Widerspruch. Denn die gewöhnlich beobachteten Zwillinge sind Verwachsungen von rechten mit rechten und linken mit linken Krystallen, d.i. Krystallen mit rechts oder links lie- genden Flächen vom Beobachter aus; ausserdem giebt es viele einfache Krystalle mit rechten und linken Flächen zugleich. Scharff a. a. O. glaubt überhaupt nicht recht an Zwillinge und zwar aus dem Grunde, weil man aus dem Innern solcher Zwillinge keine Grenzfläche spiegeln sähe, wie das beim Gyps der Fall sei. Freilich: hier hat man Aneinanderwachsungen, dort Durcheinanderwachsungen und keine ebene Grenze. Im Folgenden werden alle aufgestellten Unterscheidungen von Flächen erster und zweiter Ordnung festgehalten werden, weil solche entschieden häufig in der Natur vorkommen; es werden aber auch unbedenklich Ausdrücke gebraucht werden, die sich auf 6gliedrige Systeme beziehen, eben um jenes dihexaedrischen Grundtypus willen, der dem Quarz von Niemand abgesprochen wird. Das Material vermehrte sich seit Rose nicht sehr bedeutend; erst Descloizeaux in der eitirten Abhandlung lehrte eine Fülle von Formen kennen, die jeden, der nur einen flüchtigen Blick im jene Blätter werfen mag, mit Ueberraschung und Staunen erfüllen muss. Ausser dem, was im den einzelnen Handbüchern von Miller, Dana u. s. w. zerstreut ist, gehören hierher noch die Bestimmungen von Websky (Poggendorff”s Annal. 99,296), Girard (Abh. d. naturf. Ges. zu Halle, 1858, Bd. 4.), Hessenberg (Min. Notizen 11, oder Abh. der Senckenberg’schen Gesellsch. 1. Bd.), Sella (Studi sulla mineralogia sarda, Denkschr. der Turin. Akad. 17. Bd.). ET. Flächen. Es liegt uns jetzt ob, das Material kennen zu lehren, auf das sich die weitere Untersuchung stützen soll. Bis jetzt sind von den Bestimmungen Deselorzeaux’s zwei Uebersichten bekannt geworden, nämlich von Naumann und Sella. Herr Prof. Naumann giebt die seine in Leonhard’s Jahrbuch für 1856, S.146—166; aber er hat darin eine ganze Reihe nicht aufgenommen, weil allerdings gerade bei diesen eine grössere Unsicherheit möglich ist, obgleich der Quarz im Ganzen eine grosse Sicherheit in der ÖOrientirung seiner Formen, und daher kaum bedeutendere Irrthümer zulässt. Diese, ihres abweichenden Auftretens wegen interessanten Flächen hat Sella (Quadro delle forme cristalline dell’ argento rosso, del quarzo e del calcare, in den Berichten der Turin. Akad. 1856.) zwar in einer Tabelle mit aufgezählt und in verschiedene Flächenbezeichnungen übertragen; aber Sella hat überall, wo Descloizeaux für eine Fläche der Unsicherheit wegen zwei verschiedene Symbole aufgestellt hat, beide als beobachtet aufgeführt. Es bleibt uns also nichts übrig, als von Neuem eine Ueber- sicht zu geben und zwar von allen bisher beschriebenen Flächen.*) Alle älteren Bestimmungen, so die von Wakkernagel, können nur beiläufig verglichen werden, da sie sich oft nicht auf Messungen gründen. Die Transformation der von Descloizeaux gebrauchten Levy'schen rhomboedri- schen Symbole betreffend, will ich hier die allgemeine Formel herleiten, da dieselbe an mehreren Orten falsch angegeben wird. In Bezug auf das Levysche Axensystem (b = Endkante, d = Seitenkante des Hauptrhomboeders) sind unsere 4 Axen ce, a, @ und az folgendermassen auszudrücken: -: =-!14 4-3} —2,=|d;—d; | 2, =; 0d; b\ / — 2a; = 0d; d; b| also für m>n 1 1 1 dmdrbr — 3 > > ne = En ir ai (ef. auch Abh. der Berl. Ak. d, Wiss. 1840.) Lässt man die Indices von «a fort, so erkennt man die Ordnung der Fläche oder des Dreiunddreikantners aus Folgendem: wenn m+n—p>0, so giebt die Bedingung 1) n+pm—n, „n| ernster > wenn m +n—p< 0 und 3) n+ pm—n „ R zweiter a *) Naumann weicht mitunter vom Originale ab, ohne dies ausdrücklich zu bemerken, die Descloizeaux’- schen Winkel aber behält er bei; daher die vermeintlichen Irrthümer, welche Websky in seiner Bemerkung über d, mittheilt. BIUENMn.,..; ES Die Uebertragung der übrigen einfacheren Ausdrücke aus Zevy's in das Wass’- sche Symbol des 3+ laxigen Systems, so der Rhomboeder u. s. w. dürfte zu bekannt sein, als dass hier noch darauf Rücksicht genommen zu werden brauchte. Wenn ich jetzt die Uebersicht der Flächen folgen lasse, so glaube ich vor- erst etwaige nahe liegende Aenderungen der Symbole ganz unterlassen zu müssen, da sich diese erst später ergeben können. “) I. Rhomboeder resp. Dihexaeder. r Ordnung. Zweite dnung. Erske a; 5 ea E05 RR ä Fundorte der Flächen Zeichen von = Zeichen von = Levy. Weiss. = | Ley. Weiss. = erster Ordnung. zweiter Ordnung. a® | 4c:a:a:ooa| Mi.| d! | 4c:a':a’:oca‘|R. Quebeck, Elba, 2 6: — D. ; | last | Schweiz? 1 Kr. a? \4ic: — 3 p ec — H.| e? 0! — H er ldge: — | D. Traversella, 11 Kr. 10 | es | dc: — D. [?eiT| 2: — D. | Travers., 20 Kr. Trav., Brosso (Piemont). | Mer | Ic: — D. Travers., 4 Kr. Re. dc: — D. Travers., 6 Kr. 7 el | 8: — D. [fett &: — D. |Travers., 12 Kr. Travers., 1—2 Kr. Ders lg: — D. Travers., 9; Brasilien 1 Kr. a || 203 = D. es ie: — Travers., 22 Kr. Travers. häufig. Yel2 |1dc: — D. Travers. 7 Kr., einige Ame- thyste. 3 7 r ei | 4c: — D a ac D. | Travers., 11 Kr. Travers. 10 Kr. ec: — D Travers., Brasilien. 2,8 I: — D. Travers., nicht häufig. 1 et3 as I D. Travers, 13 Kr. 4 .1. » ed Ic: — D. e | dc: — D. |Travers., 2 Kr.; Brasilien, | Travers., 13 Kr., Wallis. Ala je 1 Kr. IE, Ad.| ı N . an aa ie — RB. ei. ge D. [Striegau. Travers., 36 Kr., Brasilien. ee | 46: — |Hes. Gotthard, 1 Kr. 14 Neis| 2%: — 1a had 9 zz D Traversella. ?e2 We: — D. leo | 13c: — R. | Travers., 4 Kr. e? 2: — R. ei | 2: — D. |Quebeck, Travers. Wallis. 20 eis 1dcı — Wallis u. unbek., 3 Kr. *) Abkürzungen der Namen der Autoren: Da. = Dana. — D. = Descloizeaux. — G.= Girard. — Hd. = Haidinger. — H. = Hauy. — Hes. = Hessenberg. — L.= Levy. — Mi. = Miller und Brooke. — Mo. = Mohs. — Ph. = Phillips. — R.=G. Rose. — Wk,— Wakkernagel. — Wb. = Websky. Erster Ordnung Fundort der Flächen Zeichen von = erster Ordnung. zweiter Ordnung. 1 A Viesch in Wallis, 1 Kr. 2e 4 eiö| 1c:a’:a’:oca’|D. Wallis, Traversella, 2 Kr. et en D. Wallis. $c es der — D. « | Viesch, 2 Kr. es ia: — D. „| Wallis, 1 Kr. e& Yahulaaiae D. |häufig. Wallis, Pfitsch. eölasce: — |D. Wallis, 2 Kr. FD SE RB Wallis, häufig. 8 Eee D. |häufig, Brasil, Dauphine, Austral. Melidc: — Eh Wallis, 2 Kr. nt le: — D. Carrara, 1 Kr. Wallis, Carrara, öfter. he D. EN Be D. {Brasilien, Quebeck, Wallis. | Brasil., Wallis, Travers. es Ile = R. 13 11 2 = = e 66: — R. | ?e?7 | 66: — Australien, 1 Kr. 1,H. 5 13 BR: » mei |ITesı — iD: ce® | Te: R. | Brasilien, Dauphine. ! et %: — es 8: — D. Bras., Dauph., Wallis, Car- rara, Sibirien, Travers. e& life: — D. [Rettl10c: — D. | Trav., Carrara, Brasil., 7 Kr. Dauphine. | zuge — R ei 1130: — | D Trav. 4 Kr., Bras. 5 Kr. Tes 166: — D 11 | es 17e: — D. Brasilien, 8 Kr. Dauphine, Brasil., Wallis. h 8 |1de:-— D 5 | "3 I Sn D. Oisans, Dauphine, Bra- | e13 |4lc: — D. silien, Traversella. eis 460: — D unbek. Fundort. Die beigefügten Fragezeichen deuten nach Descloizeaux den Grad geringerer Sicherheit an, einige beziehen sich aber nur auf die Ordnung, wie 2c:a':a':o0 a’, gc:a':a':ooa‘. Die durch eine geschlungene Klammer vereinigten Symbole geben die Fälle an, wo Desclorizeaux zweifelhaft ist, welches von beiden er annehmen solle. Aenderungen von Naumann sind folgende: —2R (irrthümlich als = ei® angegeben), 4 50R statt Abc:a:aroca, —30R statt 35c oder Alc:a':a’:oca', 20R statt 19e:a:a:o0a. Walckernagel, der jedoch die Ordnung nicht kannte, führt Dihexaeder auf, welche, durch @:@:»@ gelegt, die Hauptaxe schneiden in &e, je, 3c, je, 4c, te, 5c, 6c, Te. Eine zweite grössere Reihe von Flächen entwickelt sich in der Endkantzone des Hauptdihexaeders (e:@:@:%a), welche nach ihrer gewöhnlichen Form Trapez- flächen genannt werden. Sie zerfallen, je nach ihrer Lage über oder unter der sogenannten Rhombenfläche (s Hauy), oder als Zuschärfung an den Eindkanten selbst, in 3 Abtheilungen‘, wobei ausserdem noch die Ordnung (od. Klasse) zu berücksich- tigen ist. In Rücksicht auf ihre 4 Grenzglieder (9 = Säule, s = Rhombenfläche, p und r — Dihexaeder, und erstes stumpferes Dihexaeder) theilen wir sie ein in Trapezflächen zwischen Säule und Rhombenfliche — erste Abtheilung, zwischen Rhomben- und Dihexaederfläche — zweite Abtheilung, zwischen Dihexaeder und erstem stumpferen — dritte Abtheilung. Nämlich in Ip 7 s0g | liegen von unten nach oben: Trapezflächen erster Abtheilung und erster Ordnung, zweiter Abtheilung und zweiter Ordnung, drit- ter Abtheilung und zweiter Ordnung; geht man so weiter, so heisst jetzt dieselbe Zone N rps 2 mit Trapezflächen dritter Abtheilung und erster Ordnung, zweiter Abtheilung und erster Ordnung, erster Abtheilung und zweiter Ordnung. Die Descloizeauzx’sche Eintheilung nach Zonen | ps 9 und | rs 9 ist also eigentlich falsch. In der Zone N gsrprs 9 folgen sich die in den nachstehenden Tabellen verzeichneten Flächen 95 9,05 Da, 9» Bat: Y) U, 05 8501,02, &,ch, 7, bis u slräldıo, dos.2 da day ANb?), HP; % bis, 5, Hibsı N, N, 9, mie, wid, 2 BO N,Ny,N25 g- Endlich wäre es noch wichtig gewesen zu erfahren, ob die Flächen rechts oder links liegend (vom Beobachter aus) gefunden worden sind. Wo dies aus Zeichnungen oder Beschreibungen noch abzunehmen war, habe ich entsprechend ein r oder l in den Tabellen zugefügt. PU - WERE I. Flächen der dihexaedrischen Kantenzone (Trapezflächen). A. Erste Abtheilung: zwischen Säule und Rhombenfläche (untere Trapezflächen). Zone Ir s gl. Zone Ip s gt. Erste Ordnung. Zweite Ordnung. Siona- Zeichen von Zeichen von .&| $ ° ve < Levy. | Weiss. A 1 11 . vs, 125?ia'di?| c:a: Fra: zira 4 age ?alatop? | c:a: za: ra l. D. % brögias | c:a: ya: ya 7 da BE cine |. |D. DR bizdige 6:0: 74540: 47a 4 | v ara} 6:4: 37540: 75a aiqs v2 e:al: za: IL. R. 2,° | 53 d\d® | c:a: ya: a v blsgigs c:a: ta: 4a atalöpE| Kertatszhaizea |l.r.| D. Para! | fo:fa'szhatzzha' |. | D. 1 z biatdt c:a: ta: ta a2a8 02 e: dshalu de |Lr| LED, atat2b? | Le: la: aa: ra‘ D. y v8 d1a$ c:a: ta: 4a iu Maracspı Je:4a': La’: 4a’ r.| D. 1 1 4 ps dtat e:a: 4a: $a}|l.r.)H. Mo.) u ald2 B2 | c: a: 4b: 4a Ile] R. 84 q d 0 4e:4a: 74a’: 4a’ |l.r.| Wk. ” atarspe | je:da'saha': 4a' |1.r.| WR. | € d1d5 62 | ec: a: 4a: 4a’ |1.r.| Wk. TC d!disb2 3:40’: 4a’: ta’ |l.r.| Wk. c*) biatas 4c:4a: ha:da r. D. 3 drazzo3 se:4a':7ga':4a’ |l.r.| Mi. | N, a'd106° ze:4a': ta’: da’ D. N d!dT5b? dr: a: za’ . 12a L. D. Die Fundorte sind nach Desclorzeaux folgende: Flächen erster Ordnung: vo, an zwei kleinen Krystallen von Brasilien. — v, an Kr. von Brasilien, Dauphine, Wallis. —.v, Sibirien, Wallis, Dauphined und viele von Carrara, Brasilien. — vo, Quebeck und Sibirien, auf e:@:;a: 4a deutend (zweimal); *) Für 0 ist hier zu bemerken, dass sie über s gezeichnet worden ist, man also annehmen muss, dass (0:s) ein einspringender Winkel sei, falls nicht ein Irrthum in der Bestimmung vorliegen solle. — **) Naumann setzt hierfür ce: a’: 4I5a‘: ra’. Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle, 5r Band. 10 in ze Uruguay, hier eher e:a: 4a: ta. — » selten, Brasilien (zweimal), Sibirien (einmal), Carrara (einmal), die beiden letztern mehr mit e:a:4a:4a stimmend, ein Zeichen, das Naumann annimmt. — x sehr häufig. — y Wallis, Dauphine, Australien. — sehr häufig. — 6 Traversella (einmal). — Rose erwähnt noch als wahrscheinlich o = ce:a:$a:%a von den Faröern. Flächen zweiter Ordnung: n, Piemont (einmal). — n, Wallis (einmal). — n Brasilien, Quebeck, Australien, Dissentis in Graubündten (@. Rose, einmal). — 4 Wallis (einmal), ein Rauchtopas von Sibirien, Brasilien (zweimal), Quebeck (ein- mal). — A, Oisans (zweimal). — o Australien, Wallis, Ala. — 4 an zwei Rauchtopasen vom Viesch in Wallis und Chamouny-Thal; nach Naumann = e:a:ta:4a. — 44 Australien (zweimal), Wallis (einmal). — « Wallis, Graubündten, Quebeck, Brasilien, Australien. — q Wallis, Dauphine. — w Wallis, Brasilien, Australien. — & (= 0‘ Rose) Wallis, Ala. — x Dauphine, Wallis, Carrara. — » selten, Brasilien, Wallis. — N, Wallis (einmal). — N Pfitsch in Tyrol. B. Zweite Abtheilung: zwischen Rhombenfläche und Dihexaeder. (Mittlere Trapezflächen. ) Erste Ordnung; Zone !r Ps gt. Zweite Ordnung; Zone Ip DAS 9. Signa- Zeichen von 3 & Signa- Zeichen von hi E | 5 tur. Levy. Weiss. = } Levy. Weiss. = = 3 5A 7 7 A d1d2362 | dc: ta: „Ha:ta ala yik 0 a nee dc: 4a’: a’: 4a’ ra: 0, a aid? tc:4a': Lal:4a’ D. N 0, | ds did® 4c:4a’: 75a’: 4a’ al 0: t aidityz | 4o:4a:4a:4a |l.r.| Wk. | atat BE | dc: a:ta:ta | r| D. ddat dt | Ae:a:ıka:da |. | D a diqwopE | ic: a:4a:4a |l D. T das di dc:a: 4a: 2a, | LT Darm. Tı dddt di dcza's dia’: ta” \le| BD. Ta a3qas bi de:a': 4a’: 4a! Tall DE 7 | ai | K:a:4o:fa | n| DD. Ta dratsp 4c:a': La’: 4a’ r.| D. 4 zatazsht dc:a: „La: ta r.|Da.D.| adattpı dc:a’: 750: 3a |Lr.| D. 1; Aa3TH2 uce:a:zsa: ha |l.r.| D Te 1 d2at d" Tre:a: a: 7a |ir| D. a T, das Bi | Kezal: za’: ya |l.r.| D tg did5252 „uora:zga:zya |ı.r.| D. [me | razatıdı | Gera: ga: at | Fundorte Flächen erster Ordnung. 4, Traversella (zweimal), Fair- field in New-York (einmal). — i nicht selten, Baveno, Wallis. — ti, sehr selten, Brasilien (einmal). — tz ebenso; doch vermuthet Scharf (a. a.0. 8.17.), dass der er Krystall (Fig. 57 bei Desel.) eine gedrückte statt der Rhombenfläche trage, weil sie punktirt erscheine; in diesem Falle ist aber auch 13 nicht Krystallfläche, da es die Abstumpfung von (s:p) ist, zugleich wird dann die später zu erwähnende Fläche R zwei- felhaft. — ti, Traversella (zweimal), Milk-Row in New-York. — ti; Travers. (25 Kr.). — is Travers. (41 Kr.), Little- Falls in New - York. — Flächen zweiter Ordnung. 6, Australien, Dauphind. — 6, Australien. — 63 Ala (einmal). — L an mehreren Kr. von Traversella. — r Milk-Row, Traversella (27 Kr.), Brasilien (1 Kr.). — z, Travers. (46 Kr.) — n,23, 7, 5,% und 7 ziemlich häufig an Krystallen von Traversella. — C. » Dritte Abtheilung: Zuschärfungen der Endkante des Dihexaeders. (Obere Trapezflächen.) Erste Ordnung, Zweite Ordnung. Signa- Zeichen von 4 = | R igna- Zeichen von Bn- tur. | Liyy. Weiss. |< = utor.| zur Levy. | Weiss. < g Autor. dio de: a'tzzat ia Wb. E dy Tne: aa: da’ Wh. H | dtöazbt | „Le:d4a:zya:zuga| r. | D. ß | d20d2bt| Le:4a': 4a: 4a’ |l.r D. dz 4c: a: 4a: $a | l.r. | Wb. d, ta: ta’ | Ir. | Wb. y latatsı | 10: a: a: da! ı.r. ID.wo.l ., Iatamwı l fe: ad: 40: 4a |. | D. We. Von hierher gehörigen Flächen werden noch angegeben, ohne dass aber die Ordnung bestimmt werden konnte: 4c:a:4a:4a, Wb., unbek.; Airolo, G.*) ds; = 4e:a:4a:4a, Wb., unbek. Fundort (einmal). d; 4c:a:a:4a, Wk., nach annähernder B- dy = ;4c:30:7'50: 74a, Wb., unbek. (zweimal). stimmung. ic:4a:4a:4a, Wk., annähernd. d; = 4c:a:4a:4a, Wb., Prieborn, Herkimer Alle Flächen von Websky treten als 3+3 kantner County und unbek. (6 Kr.). auf, nur y mit y,, letztere bei Descloizeaux eben- de = Hre:4a: la: zza, Wb., unbek. (einmal). falls zusammen. Was die Fundorte der ersten Flächen betrifft, so fand sich 7 an einem sehr grossen Kr. von Piemont (dessen Winkel Desclowzeaux, wie öfters, mit Hülfe eines *) H. Prof. Girard (Sitzungsber. der Abhandl. d. naturf. Ges. inHalle 1857, S.5.) sagt, die Fläche sei 6mal am Ende vorgekommen, darüber aber noch ein gerundeter stumpfer 3+3kantner. Da nicht mitgetheilt wird, ob auch d, als solcher auftrete, scheint es, die Fläche sei in beiden Ordnungen vorgekommen, oder erster Ordnung, wenn die Krystalle Zwillinge waren. Die Krystalle befinden sich in der Sammlung der Marburger Universität. 10 Pre, : een Schellackabdrucks mass). — 8 Traversella (2 Kr.), Dauphine, Neffiez im Languedoc und von Quebeck oder New-York (?). — dı , Striegau und unbek. Fundort. — dyJärischau und unbek. Fundort (dreimal). — d, Prieborn, Järischau. — y, und 7 (d, bei Websky) (sechs- mal), Grimsel, Prieborn, Striegau, Järischau, Brasilien; diese Fläche erhielt Zeydolt bei seinen Aetzungsversuchen. — ds Striegau, Prieborn und unbek. Fundort (dreimal). — Unter den nun folgenden Flächen sind zunächst diejenigen interessant, welche an das so häufige rhomboedrische Auftreten des Dihexaeders gebunden sind. Man findet dann nämlich Abstumpfungen der rhomboedrischen Endkante und iiberhaupt Flächen aus dieser Zone. Dies sind IH. Hälftflächner von Dreiunddreikantnern aus der Kantenzone des Hauptrhomboeders p.*) a) Lateralhälfte. Erste Abtheilung. Die”Lateralkanten des Rhomboeders und des vollständigen 3-+ 3kantners coineidiren.! B = rd = c:4a:4a:4a, von Levy an einem Krystall der Faröer links und rechts zugleich ange- geben, aber falsch gezeichnet, daher von Rose bezweifelt; Desctoizeaux giebt jedoch die (approxi- mative) Messung Levy’'s nach einer aufgefundenen Etiquette an. B = die — 4c:715@: 97a :7%ra, ein Amethyst von Brasilien, D. b) Terminalhälfte. ZweiteAbtheilung. Die schärfern Endkanten des 3+ 3- kantners coimeidiren mit den Endkanten des Rhomboeders. B, = b°’ = !c:a:4a:4a, unbek. Fundort, links, D. B, = b?= 4c:a:4a:4a, Brasilien (einmal), rechts, D. c) Terminalhälfte. Dritte Abtheilung. Die stumpfern Endkanten des 3+ 3- kantners coincidiren mit den Endkanten des Rhomboeders. Di vi = 4c:a’:4a’:4a’, Wallis (einmal), Brasilien (ein Amethyst), D. IV. Dihexaeder zweiter Ordnung. Hierher gehört vor Allem die Rh ombenfläche: s= blau = c:a:4a:a, seit Hauy bekannt. i 5= vidsd! — 4c:a:4a:a, schon von Hauy (Oberstein) angegeben, wurde von Descl. nur an Amethy- sten von Uruguay und den Kupferminen am Obern See (Ver. Staat. N.-Amerika) gefunden. T = did — ze:a:4a:a, Sibirien (einmal). Unter den folgenden Flächen giebt es einige, die solchen gegen beide Rhom- boeder p und r gleich geneigten Flächen mindestens sehr nahe liegen, die aber doch keine Dihexaeder zweiter Ordnung zu bilden scheinen. Bei völliger Tetartoedrie müssen sich alle diese Flächen von Dihexaedern zweiter Ordnung so finden, dass die *) Das Auftreten dieser Flächen ist, wie überhaupt das der seltneren, sehr unvollständig. drei oberen mit den drei unteren horizontale Kanten, also die sogenannten 'Trigono- eder bilden; indessen ist $£ nicht so beobachtet und 7, nur einmal zwar glatt doch punktirt vorgekommen, gleicht aber einer sogen. Druck - oder Ansatzfläche. V. Hälftflächner von Dreiunddreikantern mit irgend welcher Lage an den Ecken des Rhomboeders p. (Faces isolees, Desel.; doppelt gedrehte Rhomboeder, S. Weiss; 'Trapezoeder, Naumann.) A. Erste Ordnung.*) | Fre: prd:z4rd:yga ı. 2 z838 !1435:48 5 et a; Tre: e N m = (a!a1253T) ) ?, zwischen 3r und (?) -r‘, 1 Kr. von Ala (?), links.**) Lu = (d!43754) = ?, zwischen 3r und (?) Pr’, mit Z, links. l ic:a se= (Birdtat) = R ) zwischen s und 3r, 1 Kr. von Wallis, links. 38 A = (69 d!ds) :W ,‚ zwischen x und g, Carrara (2 Kr.), Sibirien (1 Kr.), |, r. = (5 a'atı) = ") ?, zwischen s und (?) 8r, unbek. Fundort, links. 1 . 1 E c:a :7%a a € BR: e — (birdtd$) = k - n- N 2 5 | zwischen 3r und x, Wallis (einmal), links. E82, 2038 1 3 te:ta:ga:yıa P = 5 T = (08 did) = ‚ zwischen u und 3r,”,Wallis (2 Kr.), rechts, ER 73 = 4 ._1 ..4 5 5 e..a: a a j E — (bisgid) = (# z nn P I oJ, zwischen & und 13r, Brasilien (einmal), rechts. 10° :379°778 z = (3 da) oder ‚ zwischen x und 16r, Brasilien (3 Kr.), I. r. ***) 1 N 2 Fr | te ) er ze — (Wiratatı) = ‚zwischen & und 16r angegeben, aber zwischen x und g ‘gezeichnet als Trapezfläche; Brasilien (1 Kr. mit z zusam- men), rechts. = diraid) = De (b3 a’) = ‚ zwischen & und 16r (?), Brasilien (2 Kr.), links, Zn, fer o >] nr) PELEE vckE u ae 4jc:4a: ga: za 8 ( 2. 2.0. 1.) Zwischen x und (?) 46r, unbek. Fundort. 515 : 1259: 298 ER Z = (b#3d!dT) — *) Sämmtliche Bestimmungen sind von Descloizeaux. **) Die Abkürzungen ör statt 3e:a:a:00a, Pr‘ statt c:a': a':ooa’u,s.w. sind leicht verständlich, ***) Das a an z@ bezeichnet, wie später in ähnlichen Fällen, nur ein zweites Zeichen von z. x = Bra) = Xı = (bFoatgd) = X = (biodig?) — x = Wal) = y = (id) = y= (bad) = Y, = (biidtah) = y, = (bizdtdt) = x = (brogigl) — D, = (B3d 1420) — D = (dat) = o = (di'sy1s) = Il o, = (d\d14B13) y = (didibır) = R = (dub) — o 1 = E ae [6 — ) a zwischen p und x, Brasilien (einmal), links. re: a: za: wir j 1 gigantischer Rauchtopas von Sibirien; Brasilien, Be ‚ wie x, 2 !735:T Dauphine; links und rechts. (9 TC iur} 17@ s wie x, Brasilien (einmal), rechts. 1 10 0:44: a: aQ 11 sa ’ 25 X wie x, Plitsch in Tyrol (einmal), links. 788: ‚ zwischen r‘ und 3r, auch ohne sichtbare Zone, sry OU Aphlss (? +6 sm: 1a Is! 2,' 1 GT = ‚a: BR ‚ zwischen p und u, Wallis (2 Kr.), rechts. : 478: fi (ei 4a: Br ara 738: ps: ars 1 1 ige: 4a: 34a: ah =) wie Y, Wallis, rechts. ) zwischen 9 und 3r, Wallis (einmal), links. 40:40: 454: 45a { \ (e* ı..), wie Y, an Kr. von Pfitsch, links. 198: 258: 38 a ( R Ts 705: 05° & 'q7 a: ga r rn zwischen g und (?) L7r‘, Brasilien (l Kr.), rechts. vs! Tr B. Zweite Ordnung.*) ZUENEE u WR, ): mit D, zusammen, links. 2 - ar S 15@ ? j er ); zwischen g und 8r‘, links und rechts, Carrara. AN von Descl. vermuthet zwischen 7r‘ und g. 35: Es: 228 Ar» 1 a al ıs0 ” ) zwischen g und 3r, Ala (?), rechts. ii ‘2 merkung zu t;. 4 Aa: ie ,‚ zwischen s (?) und 7r‘, Brasilien, rechts, cf. aber die An- u Kr i ei “) zwischen g und 6r, Carrara (1 Kr.), links. 19 in : a’: a a a "= ER & ): zwischen g und x, Wallis (mehrere Kr.), 8 rs *) Die Bestimmungen, mit Ausnahme der zwei letzten, von Descloizeau.x. | Re TEREER A= (datt) = ge:a': ta: 4a a & ’ jr ‚ zwischen g und ?, Neffiez (einmal), links*). wo ” co > ea er 1 % — e \ aan ) links und rechts. **) ce: 4a :5% ec: 4a’: La: a ) zwischen « uud g, an hellen und rauchigen Kr. von Wallis, 4‘ ). wie i, Wallis (zweimal), rechts. a = (dahin) = ” 1 5 eo: ta’: za’: ga j h ‚ wie i, Wallis, mehrere Kr., links. !45@ 9 = (aha) = (en Be ) 1375 : 1388 :41198 2 ri e ‚ zwischen 16r und 8r‘, Brasilien (einmal). 1 a’ a: = (ara) u 4 FH hi | Be ee 2 1 LEER 117: al NE o= (ratsp) = n %.4. 1.) Wie es scheint, ohne Zone bestimmt, Mi 8 Saas’: 4s 1c . Ag: 1a ic: a’: 4a’: 4a ge 4 3 „= (irrt) _ ( R a, ), wie Ö 5$ 78:8 VI. Die erste sechsseitige Pyramide. g (Rose) = r (Hauy) = e* (Levy) = @©c:a:a:0a. VO. Die zweite sechsseitige (resp. dreiseitige) Säule. d= d! = ooc:a:%:a, sehr untergeordnet und ziemlich selten. Das anfänglich aufgestellte Gesetz, dass d nur an den drei Kanten von g vorkommen solle, welche keine Rhombenfläche tragen, hat sich nicht bestätigt, da diese Flächen auch unter s, ja selbst volllächig, beobachtet sind. VII. Sechsundsechs- (resp. dreiunddrei-) kantige Säulen. Sämmtlich sehr untergeordnet und oft stark gerundet, daher die Sicherheit der Winkel nicht allzugross.. Zum Theil alterniren diese Flächen mit d, zum Theil treten sie an denselben Kanten auf; dieselbe Lage haben sie gegen s. k= birgldt = wc: a: 4a: 4a, R., Striegau (Schlesien), Australien. = v5 dia? = ooc: a: ta: 4a, D., Brasilien. = b7 did® = oc: a: 4a: Ka, D., Brasilien. *) Das Symbol, das Sella in seiner Tabelle für 7 giebt, ist complieirter, nach einem anfangs von Desel. eitirten. **) Hieher gehört eine Fläche von Hessenberg (Abh. d, Senckenb. Ges. Bd, 2,166) beschrieben an einem Rauchquarz vom Gotthardt. al a k= v3 didt — ooc:4a: 4a: ta, D., Brasilien. = 3 dat = wc: a: 4a: 4a, L., Brasilien. = bi ads = ec: la: 4a: 4a‘, Hd., Schweiz. f 1 & k.— bT d!dG = ooc:ta:-%a: 4a, D., Carrara, nicht selten. 5 i : 30:7430:° 8 ke b3 didT = ooc:4a: 4a: %a, D., Carrara. 1 | ; U 63 dd = wc:}a: a: za, D., Carrara. k= biodtad = ooc:4a:z4a:zya, D., Carrara (4 Kr.). 1 Kh= Birdidio= ooc:4a: 4a: 4a, D., Carrara (5 Kr,) und unbek. Fundort, Descloizeaux vermuthet, dass man %k, und %s vereinigen müsse; zwischen bei- den würde alsdann (oc: 4a:7%a:4a) liegen, ein Zeichen, das Naumann für kg schreibt. Statt des Zeichens für kg zieht Naumann (ooc:4a:fja:ta) vor. IX. Die Gradendfläche. a = c:»0:%40:00a, lange bezweifelt, will Deselorzeaux jetzt doch zweimal wirklich nachgewiesen haben, nämlich an einem Krystall von unbekanntem Fundort und an einem andern, wahrscheinlich von Brasilien. Dieser trägt die Fläche nur an einem Ende, jener hat überhaupt nur ein auskrystallisirtes Ende. Jedenfalls bleibt diese Fläche die seltenste unter allen, wenn sie Krystallfläche ist. Sieht man dieses ganze, sorgfältig gesammelte Material genauer durch, so wird man gewiss nicht an jeder Bestimmung festhalten mögen. Schon Desecloizeauz war öfters schwankend und Naumann erlaubte sich verschiedene Correcturen. Die „Einzelflächen“ betreffend wird man für sicher halten können: 8,4, ®, Tı, 9: Us I 95 0, 2, A,0,7; ihnen nähern sich: te DS, NED. Einer Aenderung dagegen bedürfen Z, &,, 2, 9 und gewiss auch ®,, 23, }Y, Yı, Ya, w. Nicht genannt wurden 2, und R, welche wegen des erhobenen Zweifels ausser Betracht bleiben sollen, sowie «, ©, 4, &, Flächen, welche den Säulenflächen sehr nahe liegen und für die deshalb keine grosse Sicherheit des Ausdrucks erlangt wer- den kann. Derartige Flächen, die beinahe in die Grundglieder selbst hineinfallen, sind vielfach bei allen Mineralien vorhanden. Websky misst z.B. die dreieckigen Erha- benheiten, die bisweilen auf den Rhomboederflächen des Quarzes sich vorfinden, und findet sogar einen Grad Abweichung von der Lage dieser. Vielleicht dürften, bei allgemeinerer Berücksichtigung dieser Art Flächen, sich Erklärungen zu den Schwankungen in den zu u Winkeln der Grundformen finden. Solche Bildungen sind aber zu oberflächlich, als dass wir sie in die Discussion der Krystallflächen aufnehmen könnten, also können wir ihnen auch keine Symbole unterlegen, wie dies von V.v. Lang geschehen ist. — Es ist hier noch der Ort, auf Scharf’s Bemerkungen über den Quarz einzu- gehen. Derselbe studirte die Veränderungen der äussern Form, wie sie nicht sowohl durch neue Krystallflächen, als vielmehr durch Auflagern von Lamellen auf die alten Flächen entstehen, kurz die verschiedenen Zeichnungen und Streifungen auf ihnen. Solche Lamellen müssen aber auch am Rande begrenzt sein und werden daselbst Krystall- flächen tragen; mithin wird durch jene Betrachtung die Nothwendigkeit der strengen geometrischen Bestimmung der aufgezählten Krystallflächen nicht aufgehoben. Factisch bleiben also die Streifen immer das, wofür sie definirt wurden: ein abwechselndes Auf- treten (Öscilliren) zweier} Flächen in einer Zone, Ob freilich das von Naumann angege- bene Gesetz für die Streifung der Säulenflächen, dass diese mit dem vierfach schärfern Rhomboeder abwechseln sollen, allgemein gelte, bleibt natürlich beim Mangel der nöthigen Untersuchungen unbestimmt. II. Zonen. Je drei oder mehr Flächen, die sich unter parallelen Kanten schneiden, d.h. in einer Zone liegen, bilden unter sich reguläre oder symmetrische oder unsymme- trische Prismen, deren Kanten der Zonenaxe parallel gehen. Dieser Satz enthält die Forderung eines Symbols für die Zonen, welcher wir in der Einleitung genügt haben. Wir müssen nun Rechenschaft über die verschiedenen am Quarz vorkommen- den Zonen geben. Da aber diese Untersuchung ‘mit der allgemeinen Deduction zu- sammenfällt, so wollen wir es zunächst versuchen, deutlich zu machen, wie die letztere sich am Quarz gestaltet. Das Dihexaeder des Quarzes, dessen Flächen 38013’ gegen die vertikale Haupt- axe'und 133044’ unter sich in der Eindkante,geneigt sind *), und welches bei rhomboe- drischer Hemiedrie Rhomboeder von 94015° Endkante bildet, ist bekanntlich in den meisten Varietäten auf die reguläre sechsseitige Säule aufgesetzt. Diese zwei Formen bilden schon zwei verschiedene Zonen, in denen die meisten andern Flächen gefunden *) Die neuesten Messnngen von Dauber angestellt und in Pogg. Ann. 103,116 mitgetheilt, ergeben als Mittel an fünf Krystallen den Endkantenwinkel 133043'563 oder a:c = 0,90889:1 = 1:1,100239 oder 19:23, wie Dauber glaubt. Für die spätern Rechnungen ist a=1, ce = 1,1002, ce®—= 1,2104, sc= 0,04148 genommen. Wäre die Neigung gegen c genau 38013‘, so bekäme man c = 1,0998, also gerade so viel unter 1,1 als Dauber über 1,1 erhielt. Die Differenz 0,0004 übt auf die Berechnung des Endkantenwinkels noch nicht 1 aus. 11 Abhandl. d, Nat. Ges, zu Halle. 5r Band. nr wurden: die sogenannte Vertikalzone, in welcher alle Rhomboeder liegen und die Endkantenzone des Dihexaeders mit den zahlreichen Trapezflächen und einer Fläche, die zugleich in zwei solchen Zonen liegt, denen der drei abwechselnden End- kanten oben und denen der drei anderen unten, d.i. die Rhombenfläche, wobei wir uns erinnern, dass auch jede Säulenfläche in zwei solchen Zonen liegt, deren Axen aber an e sich gegenüber liegen. Nur zwei Zonen sind es, welche sehr sparsam entwickelt an dieser einfachen Combination sieh zeigen: die horizontale Zone, fast immer nur durch die Säulenflächen gebildet, und die Kantenzonen der beiden Rhomboeder des Dihexaeders. Somit sind wir auf die Flächen jener zwei Zonen unmittelbar hingewiesen. Dass das Dihexaeder mit der Säule projieirt ein reguläres Sechseck mit den drei Axen ergiebt, bedarf nicht der Auseinandersetzung. Die sechs Ecken desselben (ef. Fig.2 Taf.1.) sind die Orte der Endkantenzonen des Dihexaeders le : al, dagegen h, m und g die Orte der Zonen looat. Die Rhombenfläche muss nach ihrer Lage zweimal das Verhältniss e:a im Zeichen besitzen, also s = (c3jayya:Ra). Ihre Projection ist in Fig.3 Taf.I ausgeführt. Lassen wir uns von der Rhombenfläche und der Zone le : a! weiter leiten, so gelangen wir zu den Trapezflächen unter ihr, unter denen die v und x genannten die wichtigsten sind. Es wird nicht schwer halten, diese jetzt abzuleiten, d.h. für sie eine zweite Zone zu finden. Jene Trapezfläche x nämlich liegt in einer Zone, parallel der Diagonale des Dihexaeders, oder genauer des Rhomboeders », während 4 (das Gegenstück zu %) in der Diagonalzone des Hauptrhomboeders p liegt. Eine solche Diagonale geht von e nach dem Endpunkt einer Zwischenaxe s, die Zone ist also le ; sh, welches Verhältniss m dem Zeichen für v und « vorhanden ist: c:a:da:ta c:a’:4a': 4a’ =( SA = .-( Au NED? Wäre v ein Dreiunddreikanter, so würde bekanntlich Ic : s) seine Lateralkante vorstellen. Die Projection ist in Fig.4 Taf.I dargestellt. Es sei erlaubt, hier zuoleich auf zwei Trapezflächen aufmerksam zu machen I fo) , deren Zeichen ein gewisses Interesse haben, nämlich ee I 3 c:a:ta: 4a ) una a jc:a:ta:ta ) yz= = 1 " y 4s!:35 138 \ Ast as: in di u Doch mag die Reihe der Zahlen 4@, 4a, ta, #@, wennschon sie bestimmten Zonen zwischen diesen drei Trapezflächen und der Säule entsprechen, sich nur beiher ergehen, da es wohl Krystalle giebt, die zugleich z, y und x tragen, nie aber bloss z und y, oder bloss yund z auftritt, vielmehr y stets nur Abstumpfung zwischen a und x ist. Solche Reihengesetze dürfen wohl immer nur beiläufig betrachtet wer- den. — Ein anderes Verhältniss zwischen « oder « und x ist das le: 38}; als Zone besteht dies aber nur zwischen x und « öder « und dem (seltnern) Gegenstück zu z, d.i. g. Beide Mal also ist die Bekanntschaft von % vor der von & nöthig; wir wer- den aber = noch in einer wichtigen Zone wiederfinden. Doch müssen wir dazu eine andere Fläche ableiten, die nicht minder wichtig ist als die Trapezfläche «. Denkt man sich die Rhombenflächen s als vollständiges Dihexaeder zweiter Ordnung, indem man nur die fehlenden parallelen Flächen zu den vorhandenen con- struirt, so gilt für dessen Endkante dasselbe, was für die des Grunddihexaeders galt. In ihrer Zone liegt nämlich eine Fläche*), die für das Dihexaeder s eine Rhomben- fläche sein würde, also eine „Rhombenfläche der Rhombenfläche.“ Die Endkanten des Dihexaeders zweiter Ordnung s sind aber gegeben in dem. Verhältniss je - 35) des voll- ständigen Zeichens: pt ee ) 45:352008 Dies Verhältniss muss also zweimal in dem Zeichen einer Rhomboeder - (resp. Dihexaeder-) fläche zu finden sein; es ist die von Hauy m benannte: TER ER m= Be — (802 a0 con), Diese Eigenschaft von m ist sehr gut aus der Projection Fig.5 Taf.I. zu er- sehen. Nicht selten wird m in eimer solchen Zone sichtbar, doch wird dann meist noch das Hinzukommen anderer Flächen, als 3c:@:a: a nöthig”*); und da auch die Meroedrie der s-flächen*“*) beachtet werden muss, so ist die Zone zwar oft ge- nug vorhanden, nur nicht gerade sichtbar. Auch y liegt in dieser Zone. *) In Folgendem wird m als in beiden Ordnungen vorkommend betrachtet werden, da Descloizeaus, zwar nicht ganz unzweifelhaft, sie in zweiter Ordnung nachgewiesen hat, und da es wahrscheinlich ist, dass einige anders gedeutete Flächen ihr noch angehören werden. **) So bei Descloizeaux Fig. 17 u. 18 gezeichnet, wo s in der rhomboedrischen Kantenzone von m(e?) oder der Diagonalzone von $c:a’: a’: 0a = es erscheint. Uebrigens liegt in Fig. 17. insofern ein Fehler der Zeichnung vor, als daselbst ES nur von dem einen e?, nicht auch von dem andern in der Diagonale geschnitten wird. ***) Das regelrechte hemiedrische Auftreten von s kann die Zone nicht fortfallen machen, da nur die zu den vorhandenen parallelen Flächen s fehlen; oft aber vermisst man die drei Rhombenflächen des untern Endes. 1%” Bedenken wir ferner das.Verhältniss dieser „dreifach schärfern Rhomboeder- flächen“ zu den Trapezflächen u («), so fällt in beiden das Zeichen le > ta auf, einer Zone Im u 9 entsprechend. Und eine ähnliche Beziehung hat die andere Trapez- fläche x zu m; denn geht man z. B. von einem x rechts nach m desselben Sextanten bis zur links angrenzenden Dihexaederfläche r, so hat man ebenfalls eine Zone, die schon Rose in Fig.28 seiner Abhandlung zeichnete und auch Desclorzeaux in Fig. 22 u. 65 bestätigt. Sie ist aber noch viel häufiger vorhanden, als sie gezeichnet werden kann. Genügen diese beiden Verhältnisse schon um fünf oder sechs der häufigsten Formen des Quarzes herzuleiten, ausser dem Dihexaeder und der Säule, so kann man doch leicht noch mehr erhalten, wenn man jetzt auch die so abgeleiteten Flächen zu Hülfe nimmt. Man sieht leicht, wie die Rhomboeder (resp. Dihexaeder) 4c: a: a: oa, Bc:a:a:ooa, 6be:a:a:ooa, schon hinlänglich durch die Verhältnisse le : tal, le :ta}, le : ta} der Trapezflächen u und x erklärt sind; auch Te:a: a:ooa und das schon erwähnte $e:a:a:ooa und andere Rhomboeder würden, wie diese, aus Ic : is}, le : 35} leicht und bequem folgen. Wir sehen hieraus, dass die fünf Flächen: das Dihexaeder (c:a:a:ooa), die erste sechsseitige Säule (oec:a:a:ooa), die Rhombenfläche (e:a:3a:«a), das drei- fach schärfere Dihexaeder (3c:@:a@:o0a), und die Trapezfläche « (nebst «) = (c:a:4a:$a), so zu sagen die Grundpfeiler des ganzen krystallinischen Baues beim Quarz bilden, zu denen noch & (mit 0) = (e:a:4a: ta) tritt, weil sie unter- einander in dem einfachsten und mannichfaltigsten Zusammenhange stehen. Bei einer allgemeinen Deduction in dem hier angedeuteten Sinne wird man daher vor Allem diejenigen Zonen zu berücksichtigen haben, welche von Flächen jener Formen gebildet werden; und die Untersuchung bestätigt diese Annahme. Betrachtet man einen Augenblick alle von Deseloizeaux ausgeführten Bestimmungen als sicher, so kann man alle in Bezug auf die Zonenaxen, welche von p und r, g, s, m, & und s. gebildet werden, untersuchen und es würden sich 48 Formen von Flächen finden, deren jede mindestens in zwei durch jene fünf Grundglieder bestimmte Zonen fallen, wobei die Flächen erster und zweiter Ordnung nicht doppelt gezählt wurden. Fügt man aber noch die andern bereits genannten Glieder hinzu, so werden nur noch sehr wenige Flächen übrig bleiben, die aus ihnen nicht dedueirbar wären. Uebergehend zu einer vollständigen systematischen Darstellung aller Zonen des Systems erinnern wir uns der Bedingungen, die gerade die aufgestellten zu so wichti- gen Factoren der Deduction machten. Danach können wir die Zonen nach drei Ge- sichtspunkten eintheilen, je nachdem ihre Axen parallel den Axen des Systems sind, ir DE ZI oder in den Axenschnitten liegen, oder keins von beiden. Zwei Arten von Axenschnitten sind durch die Symbole selbst gegeben, indem die Verhältnisse der Hauptaxe zu den Nebenaxen a oder den Zwischenaxen s bestimmte Klassen von Zonen bilden. So haben wir zunächst Kantenzonen von Dihexaedern, oder wenn man lieber will, Schnitte auf den Flächen der ersten sechsseitigen Säule, deren Pro- jeetionsorte auf diesen drei Linien gelegen sind. Nächstdem unterscheiden wir Zonen von rhomboedrischen Endkanten oder auch Schnitte auf den Flächen der zweiten sechsseitigen (beim Quarz oft dreiseitigen) Säule, obschon diese Flächen selbst selten sind. Alle übrigen Zonen sind solche, deren Axen zwischen jene Schnitte fallen. Bei der Eintheilung dieser Letztern werden wir so verfahren, dass wir der Reihe nach betrachten die . ’ Schnitte auf den Flächen des Haupt- Dihexaeders; Schnitte auf den Rhombenflächen ; Schnitte auf Flächen anderer Rhomboeder erster und zweiter Ordnung. Zu den letztern können wir auch solche Zonen ziehen, die nicht gerade von beobachteten Rhomboedern gebildet werden; besonders wichtig aber werden die Schnitte auf den Flä- chen der dreifach, vierfach, fünffach schärfern und andern haufigeren Rhomboeder sein. Zonen der Axen. Ca Horizontale Zonen. Die Axe liegt in c, alle Flächen haben daher im Symbol den Ausdruck & c, es ist | oo c} das bequemste Zeichen für dieselbe. Seite 56 und 57 sind die Flächen dieser Zone aufgeführt; ausser g sind alle nur unterge- ordnet, selten und schmal, oft linienartig, oft auch mit gerundeter Oberfläche. Ver- einigt man %k, und kg zu (oo c:$a:37'5a0:+.a) und behält %y bei, so hatman folgende Winkel zu zwei Säulenflächen: Neigung zum anlieg. g. Neigung zum gegenüber- liegenden g. gy= (oc:a:a: 00a) berechnet beobachtet berechnet beobachtet. k —(eec @: a: #n) 171° 3 171°10° 1280 57° 128020’ kı = (oe: a: 4a: 4a) 169 6 169 33 130 54 k, = (oc: a: ta: ta) 166 6 166 48 133 54 134 7 k;, = (ooce:4a: ta: ta) 163 54 163 47 136 6 k, = (ec: a: 4a: 4a) 160 54 160 ung. 139 6 c = (ooc:4a: ka: fa) 158 57 141 3 k = (oc:ta: ya: Ka) 157 35 157 21 142 25 Neigung zum anlieg. g. Neigung zum gegenüber- liegenden g. berechnet beobachtet berechnet beobachtet k, = (ooc:4a: 4a: to) 156° 35’ 156° 36’ 143025‘ k, = (c:4a:zya:;a) | 155 49 155 45 144 11 k= (oc:ta:isa: 4a) 155 30 144 30 k; = (ooc:ta: Aa: 4a) 155 13 155 11 144 47 k = (oc:4a: 4a: 4a) 154 43 154 19 145 17 kr (we:ia: Ja: ta) 153 40 bis153 37 146 20 Naum. d= (ooc:a:4a:ao) 150 0 150 0 Vielleicht könnte man auch ce und k in (o e:$a:$a:%a mit 158013’ zusam- menziehen, die Abweichung von der Beobachtung betrüge noch nicht 1°. 8.2. Vertikale Zonen. 1) Die erste vertikale Zone Io a h die sämmtlichen Rhomboeder und die erste sechsseitige Säule enthaltend. Man berechnet am Besten die Neigung ge- Y3 2c.m’ lg tg = 9,89605 — lg m, wo (me:a:a:ooa) die Fläche ist, deren Neigung zu c ge- sucht wird. Der gefundene Winkel ist zugleich das Supplement zu 180° der Nei- gung zur darunterliegenden Säulenfläche. Ist der Sinus dieser Neigung = iu, so ist der Cosinus — m, daher heisst die Fläche die mit mfachem Cosmus oder die gen die Hauptaxe, für welche die Formel gilt sm: cos =s:me, oder tg = mfach schärfere wenn m>1 und die mfach stumpfere (als c:a:@:ooa) wenn m<{1 ist. Um die Uebersicht dieser Neigungen abzukürzen, werde ich die Flächen erster und zweiter Ordnung in leicht zu verstehender Weise zusammenfassen. Eine geschlungene Klammer vor den Flächensymbolen bedeutet, wie früher, dass man unter den so vereinigten Zeichen zu wählen habe. Neigung zu c. Neigung zu c. f berechnet beobachtet berechnet beobachtet je: Se 570357 deinsu:wa. . ., 34035° 3201 »2 . 718 YE f] ” . . b a: a’: 0 a ’ Yigg; cs: @:l0o En... 34 1 38008 re B > 2 ou 4 p 1S nckon 2 . 33 2 4je: — Sa ne 29 49 15 %c HR En | 33 13 a:a:@u a% ae I... 3803, | 3903 rg 1 RR © ach Heo:ara:aa . . . 35 36 35 39 Bea ,— 2. 32 37 a:0:@0q 34 47 a:a: aa 325 . 2 . 20: ee EE 345 34 58 äc: I aa 32 12 | 32 13 Neigung zu c- Neigung zu c. berechnet beobachtet berechnet beobachtet | AIRLINE EN on ce Nee 31014 | We:at a: ma‘ Naum. 13037 | ic: — . 14 9 Diana re: —_ NO IMs ’2Bu N 13024 a:a:@ «a 30 37 106 —_ er 7 1 ® 3 1% BBeeCH an 30 47 I: — Re 7} Me:a:a:@ a .. . 2948 29 48 16:|" u:0.a 8 = den aha: 9.845. „21-.129:21. «29,33 "tat: a’: © a’ 11 13 Kane‘: aan... Bl 120:0:0:0Q 10 18 10 24 Ile: — wel Ka and 0.55 | 9 52 a 8a) Nat al: oa’ 9 35 a:0:0 a 27 45 5c Be 8 57 | - ge], Be ha 27 97 36 "al o a’ 843 j icla2a 02a, ne 9 a:a:@ a == a 3: e a:a: ou — Beil a; 0a’ RE P 23 Geil ao" 20 | 743 desa:a2oa 2% sad — Te:a’: a: oa‘ u se | = i niet ve.» .23371, 23 32 10 20.20: 00.00: a 6 18 2: — © 2 bis Sc:a:a:0 a sr | 5 37 Pe Er aaarnn) 9938 Se: al: a’ © a’ F h 5 39 Pe:a:a: 0 DEE 22E 3905 722099 a:©0q 4 38 an Rode 106) In an 4 30 ie 2 I ee Ile: a’: a’: oo a’ . AEGERNG 413 13c:ararocd . . 19 58 l3c:a:a:@oa SE 3 28 3 29 ha Br ee ae 1e:aratod .. 2.4 A Ic: .. .. 1839 1837 es er al r DRUISCH ol Wr 49 1 39 an a BON ee che In: ae 200: — ee . Sa 306: a’: a’: o a’ 1 30 gc:azaoa .. . 1729 1729 ole oo iv 2 Lie: Pr ESTER 15 58 15 54 406: B: 1 8 2: — 0N..019524 015526 afe: ur 16 bar: a:a:@aqa fat 4606: — ro Ye nn 39 nn LEE u 43 50: — 054 Bun Unter diesen Zeichen sind vier, gegen deren Aufgabe nichts spricht: 43 c:a:a:00a, 4$c:a:a:0Qa, FRe:al:a':oo a’, 4%e:a’:a’:0ca. Lässt man die Abweichung von % Grad zu 3 Grad, für die Descloizeaux jedes- mal ein neues Zeichen einführt, gelten, so dürften folgende Flächen die wahrschein- lichsten sein: 1) unter den Rhomboedern erster Ordnung die, welche die Hauptaxe in Lo, 30, c, He, 8e, $o, 4o, Sc, Ale, fo, $c, Isle, do, $6, Yo, %c, Ye, 36, 46, dc, !alc, 6c, Te, Sc, 106, 13c, 16c, 20c (?), 50 (2) schneiden, 2) unter den Rhomboedern zweiter Ordnung die, welche ce in #6 0, 30 $0, &0 36 Ic, 1Pc, 3c, 6, 2, We, 2c, 40, 36, Ye, 3c, 1Pc, 3c, 4c, dc, 6c, Te, 8c, 10c, 11c, 16c, 306 (?), 40c(?) schneiden. Die in 436, %c, 2°, ??«, 17c schneidenden Flächen, wird man, wie ich glaube, besser durch andere ersetzen, 43c etwa durch $e; %'c durch %e, %°e durch 3e, %e durch Pc, 17c durch 16e. Sieht man sich die obigen Ableitungszahlen näher an, und zwar zunächst ohne Rücksicht auf die Ordnung der Flächen, so findet man das Gesetz ziemlich ent- schieden durchgehend, dass jede, aus der nächst höheren und der nächst kleineren Zahl gefunden werden karn, wenn man beide Zähler und beide Nenner addirt, z. B. & kann aus $ und $ erhalten werden, denn en =; oder $ aus Z und $, denn De = 3, 2% aus 3 und 3, denn m - ?usf. Es ist sogar’ das Gesetz noch allgemeiner, die geschriebenen Zahlen lassen sich aus mehreren Paaren ableiten, so $ auch noch aus $ und #, aus {5 und 3 u. s. w. Dies beruht darauf, dass z. DB. löc:a} — | —Tc; 6a} die diagonale Zonenaxe ist zwischen Itc:al = }—8 c; Ta} und }Sc:a} = 166; Sal, zugleich aber auch die Diagonale zwischen 196; Sal und |—5e; 4a! u.8. w., cf. 8.64, N. 7. Würde man die Sicherheit der Messungen geringer schätzen, als $ Grad, so müsste man natürlich eine Auswahl der obigen Flächen treffen ‚ wobei sich die An- zahl etwa auf die Hälfte redueirte; doch scheint dies nach Descloizeaux nicht zulässig. 2) Die zweite vertikale Zone: losi={a; 3q;; 0c) enthält nur wenig Glieder, nämlich die zweite sechsseitige (dreiseitige) Säule, die Rhombenfläche, so wie & und T. Da aber letztere zwei Flächen nie mit jenen in. Combination gefunden worden sind, so besteht die Zone immer nur aus d und s und ‚zwar als Kryptozone, obschon d und s nicht immer an abwechselnden Kanten von .g auftreten, sonde,., ebenso oft an gleichen Kanten. *) 3) Andre vertikale Zonen. In solchen Zonen liegen Flächen, deren Axenzeichen im Verhältniss der «& mit einander ibereinstimmen; die Axe der Zone liegt stets in der Gradendfläche. Diese können aus den Symbolen ersehen werden, kommen in Wirklichkeit aber kaum vor.”*) *) Ein Krystall, der eine horizontale Kante zwischen s oben und unten zeigt, ist von Scharff beschrie- ben worden. **) Vielleicht an Fig. 62 Desel. zwischen k, und 7r. Der Grund ist wahrscheinlich der, dass die Gra- dendfläche so gut wie fehlt. SU WERNE Zonen der Axenschnitte. Schnitte auf den Flächen der ersten sechsseitigen Säule. Zonen, deren Axen ausgedrückt werden durch le: a1= me; a2; 001 = —me; di; al Die allgemeine Neigungsformel kann bekanntlich leicht aus dem Flächenzei- chen abgeleitet werden, wenn man die Tangente desjenigen Winkels sucht, den die gegebene Fläche mit dem sogenannten Zonenriss oder Aufriss der Zone, d.h. mit der durch die Zonenaxe Ic: a) und c gelegten Ebene macht, welche hier eine Fläche der sechsseitigen Säule ist. Dann wird nämlich: BoL PL NETT ) 2.2 7 tg, — sin! cos, — V3.'m?e2+a?, „ _ V3:/m®e +1 4 a.c lg ig = 0,19708 + $ 19 (m?e+1)—Ig a er TE m S|a Sehreibt man das volle Flächenzeichen e x 3% ) so bedeutet m+n " In—m " n —2m x immer den Nenner desjenigen s, welches auf dem Zonenriss senkrecht steht. Für le: | wäre also 2 = 2n—m, für le} x =n— 2m, für [e:,—) z=m+n. Für jede solche Zone je: al giebt es drei Abtheilungen, dieselben, wie die bei le : al, d.i.der Endkantenzone des Dihexaeders schon citirten. In welche Abtheilung eine Fläche gehöre, erkennt man ebenfalls leicht aus dem Zeichen ; denn ist = das grösste a, so ist die Fläche erster Abtheilung, ist = das mittlere @, so die Fläche zweiter Ab- theilung, und ist — das kleinste a, so die Fläche dritter Abtheilung. Jede Fläche liegt zwischen zwei „Grenzgliedern“, deren man daher vier unterscheiden kann: der Zonenriss oder die erste sechsseitige Säule (oc:a:a:»oa@), ein Dihexaeder zweiter Ordnung (me:a:$a:a), das Dihexaeder (me:a:a:»oa), das eigentlich aus zwei Rhom- boedern bestehend auch zwei Grenzglieder ergiebt, und das Dihexaeder zweiter Ord- m . \ nung (Zeieitasa), welches aber beim Quarz selten vorkommt. Setzt man den Sinus — ‘nee: +1, so wird der Cosinus (x) der ersten Grenzfläche (oc:a:a:&a) ... cos = © < SO R © 3m giebt Flächen erster Abtheilung. für (me:a:da:a).... cos = 3m c <3m ir zweiter 5 für (me:a:a:®a) ...cos= m un ritter „ tür (3:0: 4a: a) ... 008 = 0 >0 Abhandl. d, Nat. Ges, zu Halle. 5r Band. 12 we. A Bei der folgenden Besprechung werden wir von der häufigsten Zone dieser Art ausgehen und sodann die der schärfer und ‘der stumpfer laufenden Endkanten anknüpfen. Folgendes sind die bekannt gewordenen Phanerozonen dieser Gattung (im Fol- genden durch ein vor das Zonenzeichen gesetztes 9, wie die Kryptozonen durch x ausge- drückt): |c:a], c:al, le:4al, le:4al, le:tal, le:tal, le:tal, le: ra? oder | e: 15a} S. 3. plc:a} = Kantenzone des Hauptdihexaeders; lg tg = 10,36931 —1g.cos. Flächen Neigungen Signatur. I. Ordnung. II. Ordnung. cos. berechnet beobachtet g @oc:a:a:0a @oc:a:a:00a 00 g:p = 113° 8 f SOSE v C:Qa: 75a: 7 ; Fan 200 r=-151l =-ı50r F :g = 177 34 n 0; ira’ 55 } GE Es art :p = 115 34 :9 = 177 9 = 177 16 v C:4:944: 0 47 ” 7 zeaigs :r = 115 59 = 115 55 5 SCHEN 3:95 116 53 — 176 55 :g = 176 11 — 176 ı1 023 C:@: 70: ra 35 ıs = 145 5l = 145 41 37 Na = 116 58 :g = 174 39 = Reirea n c: a’: „za: Zi5a' 25 :s = 147 23 = 146°50'’— 148° 2m 118729 = 118° circa :g = 174 39 = 174° circa v c:0: 74a: 74a 25 9 ' Banzeı :r = 118 39 — 118 50° el 24° Ce or 23 9 j Es Na 302 127107 9:9 N ve c:a: 4a: 4a 17 ss = 4953 bis 1720 | :r = 120 58 | g= 171 8 v:s = 150 30 | v c:a: 4a: 4a 15 s = 150 55 bis 151 5 | r — 122 pa a I | nt u un Flächen Neigungen Signatur. 'I. Ordnung. II. Ordnung. cos. herechnet beobachtet 39, al T10E87 2° e: av fa: 4a’ 15 :s = 150 55 „p= 122 :g = 170 39 A Ic: Ha’: ga: ziza‘ u :s = 151 23 = 152° circa 50:50: 750: 77 - :p = 122 29 = 122030’ = 169 48 a dgl ‘ 13 I c De pP = 133% A:p = 12330 , Py- ; :g = 169 29 bis 124 25 A dc : La al: a! sa :p = 193 39 g = 167 59 o:g = 168° circa 2,0 c:a:4a:ta era, ta: La 1l s= 154 3 p= 125 9 o:p = 124°— 126° lb —a16bIE dc: ta’: sa’: a’ 41 g Ha le 5 ) = 127 5 = 165 25 = 165 22 :da:d 9 g > ern r = 12743 :g = 163 42 A dc:4at: La: 4a’ 8 9 = er :p = 129 26 — 199 45 sn 0, 77 u, u c:a:4a:$a ce: at 4a: 4a’ 7 as 160.31 lee = 159 53 = 159 55 fe:dat af oo aa °9 e SA, a p = 133 35 — 133 30 — 157 34 — GrRii) 16: 1a! 1 a’: 4 4 En I x re : ne — 135 40 2 IR: 5 g— 154 55 — 154 50 p = 138 13 — 138 10 — 151038 = 151 39 Tu 4c:4al: La: 1a’ 42 9 Te 2 p = 141 30 — 141 55 = 1482 o0:r = 144 20 bis 145° 0% 4e:da: ya:ta Ic: 4a’: „a: 4 a’ 43 g er en. 5 p= 1446 9:p — 144 35 — 146 50 N ae a 25 I ar a BE | ad a 3) — 146 27 N,® 4c:4at: La’: 4a’ u 1 r :p = 146 54 12° Flächen Neigungen. Signatur. I. Ordnung. I. Ordnung. cos. berechnet beobachtet :g = 143049’ Ne DE gell = 9 T06: oa: Pat ar 5 :p = 149 19 —= 143 40 N cc: a: Aral: Ziza’ 7 Meg OO np = 149 28 = 149031 :g = 143 32 N se: ia: 3 128 9 126: ad: air 6 :p = 149 36 s ca: da: a c: a: ta: "a 3 EA ae po —Hlolen = 15l 5 ER ne our, 4,0, 4c:4a:La:ta de: tal: „a: 4a’ $ A :Pı_ ie u:p = 154 14 rl o:r = 154 22 :g = 138 hy PH IE SEE A 2 Br u 6 ai Fa ° ır=155 8 — 155 23 = 136 53 03° ic: tal: 4a: 4a’ 9 ‚ Een ır = 156 15 = 156 40 = 136 4 (u 4c: tal: z'za: 4a’ en 9 Ei: et b Br lo :g = 134 55 t 4c:4a:4a:4a 3 9 Feet eh — 158 15 % ee 2 :g= 130 31 %:s = 163 20 : t:p = 162 30 a EI a L en 2 ur L:g = 130 40 is —u 1168029 bis 131 25 L:r = 161 47 circa ee terre ne” = :q = 195277 4..5 = ea t $c: a:da:4a 5 “ : ne BE ® EA re —————o 1674 — For a a 3 ır za ae s = 163 25 r:p = 167°41’bis 168° :g = 122 40 T ic: a: 1a!: 1a 3 9 : : BE Ts — 170 97 :g = 120 53 — 120 35 ic: a: a 9 = a iR — 172 16 :g = 119 40 Ic: a: 40:4 4 9 i; ® ra: En 73 28 = 178 :qg = 118 47 ic: a: Aa: 4a’ 9 ne fi ent al De Een — 174 31 ie: | a ee 1 Flächen Neigungen. Signatur. I. Ordnung. II. Ordnung. cos berechnet beobachtet "go = 1190347 u :p = 1709936’ WT c:a: Aa: ta Seat an 44 9 22 Brschähetuatich uERE DR 9 pr=19534 %:r= 19 32 :g= 11648 %:p= 176 30 be, c:a:ıLa:-%a IL c:a: Kal: ig! 13 9 5 are al BEE MO pr= 17620 ir = 176 34 Sg nlcHrl T era’: ia’: za’ i er eh — 177 21 :g = 115 50 1, 77° ec: aaa: aka 6: al:,70/: 1.0! 41 9 ku 180:3% 15 160’: 7% 15 ur VIzS SgE=llsr32 In tu? ca: La: ha c:a': al: ' 4 g 9% Fr as ir ia: ara 17 Dr 177 30 4: 13729 pr c:a:a:00a c:a’:a’:00a’ 1 ee Ds loleo dio eig 8 o :r = 176 59 — 176 58 bis 177 10 dy ae: za: da’ 8 ır = 175 34 = 175 40—45 2) 2 una 1imhn a ds de: a: ta: 4a 3 :p = 174 38 = 174 15 ? dı 4e: a: ta: ta 3 :p = 172 45 = 172 32 —45 H keifa:ıka:zya EP, — 172 20 H« re:da: ya: 4a 41T p 172 5 ? Kr Pielara: ka ei — 171 57 d a Eu 05 gl 15 a 5 Br 5 et LIU. Dr = 171 13-16 (G.) ? 4 ze:4a:zka:ıka 4 :p=1%035 — 170 32—44 ß kc:la:ia:ı $ :r=1013 — 170— 171° d; de: a: 4a: 4a 4 :p = 168 56 = 169025’ bis 168 10 d, Zeilaizdit 3 :r= 166 34 — 166 30—40 > Bam ash ihn as aha ak Az 58 — 164 46 Mi bis 165 10 & dc: a: $a:a dc:a:4a:a 0 Hin 156 52 = 156 55 7 *) Die Fragezeichen bei da; —d, beziehen sich auf die Ordnung. ee Aus der Uebersicht ersehen wir, dass die Autoren, welche Messungen anstell- ten, für jeden Grad Abweichung ein neues Flächenzeichen aufstellten, zuweilen so- gar für $ Grad Differenz. Dass diese letztere Genauigkeit für die „oberen Trapezflächen‘, haltbar sei, darf man wohl kaum annehmen. Die schärfsten von den „untern Trapez- flächen“ lassen sich nicht unzweifelhaft feststellen, denn die Neigungen von v3 und nz z.B., obwohl zwischen ihnen noch viele ebenso einfache Zeichen lägen, weichen doch nur um 25’, die von v;, und n, nur um 16’ ab; so dass man letztere recht wohl für (c:a:z,a:;a) und (e:a':a':z,a') halten könnte Nur Zonen können hier ent- scheiden, cf. 8.56. Das von Naumann für v, gesetzte v,“ wird auch von Desclowzeaux für wahrscheinlicher gehalten, aber das ebenfalls von Naumann adoptirte (c:a': La’: I; a‘) für n ist, da n zugleich durch Zonen bestimmt wurde, nicht wahrscheinlich. Was A und A, betrifft, so sind zwar die Zeichen nach Descloizeaux ziemlich complieirt, aber beide Flächen wurden in Zonen gefunden, die auch auf dem Goniometer nachweisbar waren; wir müssen daher die Bestimmung für richtig halten, nur blieb für A, die Möglichkeit übrig, dass sie nicht in die Zone lc:al falle. Ebenso ist #4 durch Zonen und Messung bestimmt, für «, dagegen blieb die Sicherheit der zweiten Zone noch etwas zweifelhaft; Naumann dagegen hält ws für (c:a':4a’:4«)). Ueber o vergl. die Anmerk. 8.75. Für N, und N würden vielleicht die mit N,° und N’ bezeichneten Symbole besser erscheinen. Deutlicher als bei den schärfern, tritt bei den mittleren Trapezflächen das Gesetz e L = El - R e hervor, dass irgend eines der Verhältnisse en. a \ das nicht =| e:a/ ist, öfter bei : 5 B - 1 1 L l l 1 drei Flächen die Eigenschaft zeigt, dass wenn 14° re j I Ze —c:—a 1 1 m Pa m i ae B E £ h p ) « die ganz analogen Verhältnisse dreier verschiedener Flächen sind, nn = FrB ist. 1 2 Wie schon bei der vertikalen Zone erwähnt wurde, beruht dies Gesetz auf dem der diagonalen Zonenaxen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass man dies Gesetz bei der Fest- stellung der Symbole für Flächen einer Zone überhaupt zu berücksichtigen habe. Vergl. hierüber wieder 8. 64, N. 7. Für die mittleren Trapezflächen ist noch zu bemerken, dass Z als sicher an- genommen wurde, und dass die Symbole von 4 und 7; zwar sich nicht genau be- stimmen lassen, da sie den Dihexaederflächen zu genähert sind, aber doch viel- leicht unter den Zeichen i;° und 77° als (-c:a:-;a:-;a) erster und zweiter Ordnung zusammengefasst werden können. Endlich, die obern Trapezflächen betreffend, muss man nach den Messungen and, (y und y,) ungefähr 20' Spielraum für die Deutungen lassen. Dann aber muss zo 534 man H mit d, vereinigen und auch Zeichen, wie d;, d, vorläufigaufgeben; £, das durch eine Zone bestimmt ist, lassen wir ungeändert und vielleicht gehört d; zu ihr *). Demnach können wir bis jetzt als am sichersten betrachten unter den Flächen erster Ordnung: u, Yu, tt Gi, 6, PD, ke H), dd, 95 und von den Flächen zweiter Ordnung: 47,0, 4, A, er Ar, Mir ib 9%, 5 7, 9,.N1°, Ne?,,s, Qi, 09; 03°, Lo, T, 2, 72, 985 74, 75, Te, 77°, 7, dio, de, A, de, Yı, & indem wir noch unbestimmt lassen v;, rn, und v3, und A®, A,°, 03, H gegen die an- gegebenen Flächen aufgeben, d&, ds, ds, d, dagegen, weil die Ordnung nicht be- stimmt wurde, nur beiläufig erwähnen werden. 8. 4. Es giebt eine Reihe Zonen, die schon beiläufig erwähnt wurden, schärfer als le:al, von denen jede Axe diagonal zwischen der vorausgehenden und folgenden ist und unter denen wir zunächst nennen: 1) » le: 4a} =9g,u= f#c:a':4a':4a! und $c:a:a: 0a. 2) 3) | und ic:a:a:00a. %) Ehre Ne = je:4a':ga':ta‘, je: a':a':o00, 7, = je:a | | | e:$al =, = 4c:a’:4a':4ta a:@0a, = fc:a' 2 4a’, $c:a:a:ooa, Y?=;hc:a: 450: ga. 4 4 ‘ :ta’: 4a’, $c:a:a:00a. Fig. 10,54 bei Descl. 5) & c:3a1=9g, 4c:a’:a': oa’ (115° 30’ gegen g), 7 = $c:a':4a':4a' und 1 =F4c:a:ja:$a (mit 103025’ gegen g), $c:a:a:00a, cf.Fig. 15,50 bei Descl. 6) x HE c:$a} = g, o=tc:la:iya:ta, 9=A4ctlal: zatta, Ic:al:a:ooa‘, B’=4c:4a: 15a: ziga. e:3al=g, O=A4c:dia: za: la (mit 147051’ gegen g), Bi“ = c:4a:4a:ta (mit 152° 57), 3c:atatooa', L= 4c:at: 4a’: 4a‘, 3c:a:a:coa (mit 116° 17), a = 4e:a:4a:4a (mit 99029‘); Fig.52 bei Descl. Die in den aufgeführten Zonen mit a oder b oben bezeichneten Flächen sind solche, wie sie durch schon besprochene oder noch zu besprechende Veränderung der Descloizeaux’schen Zeichen erhalten wurden. *) Man muss übrigens bei der Bestimmung dieser Art Flächen sehr vorsichtig sein. An einem ziemlich grossen Krystall unbekannten Fundorts (Gotthardt?) tritt in der Nähe einer Endkante des Dihexaeders, diesem sehr genähert, unter mehrfacher Wiederholung, eine glänzende, etwas concave Fläche auf, die sichtlich nicht in der Endkantenzone liegt, wenngleich sie nur wenig abweicht. Descl. versucht einmal (für H) unter Aufgabe von le:a} (allerdings ohne entschiedene Nothwendigkeit) ein Zeichen herzustellen, das freilich in unserm Ausdruck 6 iei ird: di: RN Be sehr complieirt wird: di saiTp = 1070: 0:74: za! ‚es en 8. 5. x je:ta! — Kantenzone des #$fach schärfern Dihexaeders. Da =$, so sm :c8 = vaVer+9,,, lg tg = 10,51693—1gcos. Als Kryptozone häufig (so Fig. 22, 24, 44, 55 bei Descl.) vorhanden. e— 4c:7%a a:-i-a, Neig. zu g = 145028’ 3c:a:a:X0aqa ee F #. 144 50 as Neig. = MUlUEegE zn 4; lat Las dal un 188 7 ernten „ = „Buayz Ueber das wahrscheinlichste Zeichen von & s. 8.51. Diese Fläche ist nicht in der Zone je:3 3 a) beobachtet und überhaupt unsicher. Das eine, *, aus {= Le: Perl Ei En leicht ersichtliche Aenderung erhalten, war schon oben bei le: 3a} aufgenommen. S. 6. x le:tal. Kantenzone des zweifach schärfern Dihexaeders oder Diagonalzone der Rhombenfläche. — Eine Zone, obschon in anderen sechs- und drei- gliedrigen Systemen sehr häufig, kann sie für den Quarz nur selten und bis jetzt nie sichtbar nachgewiesen werden. Kämen hier Flächen der dritten Abtheilung mit der Rhombenfläche zusammen vor, so müsste die Zone leicht erkannt werden; es ist je- doch bemerkenswerth, dass weder dies, noch auch eine Streifung der Rhombenfläche parallel ihrer Diagonale je beobachtet ist. Da logtg = 10,58034 —1g cos, so findet sich & —= c:alta':$a' Neigung gegen g = 136026’ e = 1c:a:ia:4a > A 128 15 p=H4c:a:ta:da ” Ba 125 1 a:a:0a 6, 7 a 117 44 a 2 ei y Muh) 90° 0 Die Zone ist an den Krystallen bei Descl. vorhanden und rudimentär auch an Fig. 23, 26, 44, 5l, wobei man sich das s des untern Endes ergänzen muss. 8.7. 1) xle:tal, wofür Ig tg = 10,63720—1g cos, ef. Fig. 22 Descl. w= 4c:4a': 71a’: 4a‘, Neigung zu g = 130°12’ „..|e:a:©a 36: a': a. ooa' „ »n 118 17 Yp — 3e:a:za:$a, ” ”» 111 1 2 2) le:3a}, mit g, 4 = $c:a:4a:$a (159046 zug), Bi" = 4c:4a:ta:ta (14003), Sc:a:a:ooa und Sc:a’:a':ooa‘ (11829), a=4c:a:ta:4a (108°2); noch nicht beobachtet. Pe [NEE 3) x je:tal. Dies Verhältniss existirt in zwei nicht seltenen Flächen, die auch öfter zusammen vorkommen; nämlich in q = $c:$a':zra':ta' und = = Jc:$a': ta':ta'. Es steht q in demselben Verhältniss zu x wie x zu y, dem u in der Reihe x y u analog verhielte sich aber t. 8. 8. ple: tal, Kantenzone des dreifach schärfern en eine schon längst aufgefundene wichtige Zone, für die sin: cos = rl: x, Igtg — 10,73473—1g cos. Es giebt hierin Flächen aus allen drei Abtheilungen, nämlich: I. Abtheilung. I. Abtheilung. Neigung zu 9. Neigung zu g. berechnet beobachtet berechnet . beobachtet = c: Ha’: „ia: za‘ 178020’ 178021° B= c:%a:4a:%a 142 1% as ce: 6 “ se 177 18 on 15 er 9 ii Lufasarso a i = c: za: za: zga' 176 4 176 5(D.) a je; 176° (Hes.) TI Ace: a 129 12 le = 3c: a’ :7%a': ‚a‘ 176 10 u a: ta: 4a 129 39 y=4tc:7%at: zya': ga‘ 152 53 153 35 3: | a:0a:000a KiBues (ungef.) a’: a': 00a’ we— ce: $a’: 4a’: $a' 153 44 II. Abtheilung. e = c:a:4a':4a' 100026‘ Andere Winkel dieser Zonen sind: beobachtet beobachtet beobachtet :u = 134925 ıv :3r = 146° 2 146°ungef. T:u = 176033‘ 176035‘ u :u = 135 21 w“:3r = 145 11 749 — Tai i :u = 136 35) (136°36’ D u :3r = 166 16 166 15 e :2r = 140 39 140 10 a: = 156 zul ker 28 Hes. T :3r = 169 43 169 45 e :3r‘= 161 31 162° ungef. T*:3r = 169 16 Diese Zone wurde schon von Rose in seinen Fig. 31, 32° gezeichnet, von Descloizeaux häufig gefunden, theils als Phanerozone, theils als Kryptozone, nämlich Fig. 20, 22, 23, 25, 26, 28, 37, 46—49, 51. Flächen erster Abtheilung waren bis- her noch nicht sicher bekannt, obschon öfter linienartig beobachtet; leider sind die drei ersten aber nicht genau festzusetzen; w dagegen dürfte trotz des Winkels mit (3e:a:a:ooa) in w* entschieden umzuwandeln sein; wohl auch 7 in 7", denn sie war schmal und schwer messbar, cf. $. 31. Wir müssen hier noch eine Fläche dritter Abtheilung erwähnen, &,, die Descl. als Se:3a:;a:5a aufführt, für die er aber zugleich das wahrscheinlichere Zeichen *) Wakkernagel (Pogg. Ann. 103,116) führt die Fläche 3e: a‘: z15a‘:7!;a‘ mit 170940 auf. Abhandl. d. Nat. Ges, zu Halle. 5r Bd. 13 u A de te: a: 4a: 4a = &* vermuthet, welches letztere Symbol den Winkeln nach besser mit der Beobachtung stimmt, als das erste. Dies’ &;* hat cos=+ und macht mit g 91031’, mit 3r 152036* (beob. 152040’) mit 3r' 149034. Da c in der Zone ar, Zn) angegeben wurde, so folgt, wenn man das Zeichen Z,* annimmt, dass ent- weder die Zone nur eine scheinbare, ‘oder das 2°fach schärfere Rhomboeder in Wirklichkeit das dreifach schärfere zweiter Ordnung war (&,°:2*r'—= 151° ungef. beob. und — 149° 22° ber.). Im letztern Falle hätte man .etwa 1% Grad Differenz, die Descl. nicht ‚annehmen zu können glaubt, im erstern dagegen noch einen solchen F all der scheinbaren Zonen, der an dem gezeichneten Krystall mehrmals vorkommt. Die Zone ! e:ta} ist dann für %, eine Kryptozone, doch ist noch die Möglichkeit zu berücksichtigen, dass man {r’ statt r' zu setzen habe; denn in der Zone |3r, (a Ad) wäre 3r:&,°— 15308', &°:*4r' _ 1510.16‘, wenn G’=4c: La: La: a gesetzt wird. Sie liegt dann zugleich, in le:}a/ S. 4; im Uebrigen cf. 8.49. N.3.. 8.19. ]) | c:’H al. Diese, Zone ist zwar nur im Zeichen von zwei Flächen ge- schrieben, wenn wir die Descloizeaux’schen Bestimmungen annehmen, allein da 2?r‘ ın 10.! (eine Fläche, die Wakkernagel an einem Krystall der kön. Sammlung zu Berlin bestimmt hat) umgeändert werden muss, so haben wir die Zone g, D=ze:a:za:ta (127053' gegen 9), w= e:a’:,a/:ta’ (102034), 2c:a’:a':ooa’ (11907’). Da so- wohl w als #r‘ an Walliser Krystallen gefunden ist, so ist zu vermuthen, dass diese Zonenoch bekannt werden wird. 2) p | e:4a \. Das Rhomboeder $e:a’:a':noa' kommt besonders häufig. mit dem dreifach schärfern m vor (Walliser Zwillinge) und es scheint demnach auch für das System von Wichtigkeit zu sem. Es ist daher interessant, von Descloizeaux eine Zone zu erfahren, die zwischen g, 4 und 37‘ beobachtet wurde. Nur blieb der starken Streifung von z, wegen, noch emiger Zweifel übrig. In diese Zone gehört mit g: I. Abth, m = c:a’: 3a’: 3a‘, Neigung zug = 131018 4 ac: a: eaalan A 122 34 tc:a: a’: 00a’ . Mn 119 12 8. 10. 1) »lc:tal. Kantenzone des vierfach schärfern Dihexaeders; lgtg — 10,85153 —1g cos. I.Abth. we= e:ga: data‘ y:g = 142037 | I.Abth. R=4c; 4a‘: „1a: a, R:g= 111031‘ y = c,jast3asja, y:9,= 130 50 ®= c:5@: Ja:;ya, ®:g=110 35 a:a:0a w= c: a:la: ta IE 9 02.119023 j :g=105 43 a’: a’: 09a u=ıch a: da: ta B=%c:4a: 4a: 4a, Be:g= 98 1 Descloizeaux spricht die Vermuthung aus, dass ® das Gegenstück zu R sein könne, und lässt daher ® zweifelhaft. Die Sache scheint sich. umgekehrt zu verhalten; denn wir werden weiter unten ($.40N.3.) sehen, dass R, auch wenn es Krystallfläche ist, doch wenigstens nicht = $c:a':5a':sa' sein kann, da hier Rechnungsfehler zu Grunde liegen. — Diese Zone ist, wenn auch nicht sichtbar, an Fig. 28, 44, 47, 49, 55 bei Descl. vorhanden, und überall, wo « oder z mit 4r oder 4r’ auftreten. 2) ple:ta}; lg tg = 10,94457 — lg cos; die Zone geht von g über I.Abth., @a=5ec: a’: „I,a‘: 74a‘, 176032’ (beob.176031°) 5 a:0:00a 119036‘ IL. „ 4J= c:3a:,%a: ta, 138 39 ( „ 139° ung.) ara. ooa” 2 == 16: ei be schAıpak, PN II. Abth. y= c: a:ta:ia, 108 49 oe= e: a: tal:ta B=.c:4a:4a:4a, 96. 29 Ferner @: = 131058 (beob. 131053), 4:2 = 169051‘ (169° ung.), ©: 5r — 171°6° (171059), Wo Descloizeaux von dieser Zone spricht, erwähnt er immer nur &, 4, z und ör, man vergleiche jedoch Fig.23°, 31, 37, 40, 41, 44, 57, 62, 66, wo sie theils als Phanerozone, theils als Kryptozone existirt. 3) gle r tal; letg = 11,02162 — log cos; nur einmal sichtbar beobachtet (Fig. 67 Desel.), öfter versteckt: I. Abth. 2 = $c: at: za’: ya, R:g 15193’ (beob. 151030‘ ung.), ferner 2:6r = 148044‘ (beob. 148° ung.). I. Abth. ?2, = Ze:ta: Fa: ya, 2:9 = 126 39 See gr I „Abth. & = c:a:4a:4a hi 2.29 = 110 50, @:6r = ITI0TLOeRb.iTIe) qg = c:at:ta':ta Dass hier 2 als richtig bestimmt angenommen werden kann, obschon das Zeichen zwischen zwei andern einfachern liegt, beweisen die Winkel. Denn e:ta’: 4a':4a/ würde 152016‘ und Gc:a:3a:a 149°53° mit g machen; beide Male ist die Abweichung zu gross. Diese Zone versteckt s. an Fig. 28, 29, 40, 44, 51 bei Descl. 4) x le:ta}; lg tg = 11,08727 — lg cos. Nur einmal nachweisbar (Fig. 38), vielleicht aber, wenn A, statt A, zu setzen sein sollte, auch an Fig.39 bei D, Hier- her würde gehören 137 — 12 —. II. Abth. v» = c:a:4a:4a,v:g = 126022‘ II. Abth. A,°? = c: a’: za‘: fa‘, 112015‘ Mn ye = c:4a:za':4a‘, 92 40 6: Oefters kommt, wie Fig. 15 bei Rose, vor, dass 7r' mit x an einem Krystall auftritt und dann eine scheinbare Zone mit g bildet; es ist nachweisbar nicht 6r’. Da nun die Kante }e:La} = la ; 0a; ; —6c}, le:ta} _ la; (a3; — Tel, und dazu !0aı ; 0az; — ce) gefügt = looch, so ist die zweite Zone diagonal zwischen der ersten und letzten. Aehnliches kehrt öfter wieder. 5) ple:tal, lg tg = 11,14442— log cos, selten nachweisbar wie vorige, cf. Fig. 32, 37?, 64 bei D. Die Flächen sind: o — dc: 4a: Ha: ia‘, w:g = 148°46‘ (beob. 148% 35‘) und @:8r‘ = 15104’ (beob. 151°) EI ehe ‚..:g = 119 50 a’: a’: © a’ v= ce... eve 157 6) le - tal. Dies Verhältniss findet sich in den Flächen D = ce:$a:Ka:zra, = = e:4a: Aga: ya, F=fcia:zia: za und v* = c:a:$a:ta. Man könnte glauben, dass die als zehnfach schärfer angegebenen Rhomboeder die neunfach schärferen seien, da das Verhältniss le:tal nicht weiter vorkommt. 7) le: Ha}. Die Zone müsste von g über »,°, 11r', nach F= $c:a: La: La gehen. 8) ?ple:hal; lg tg = 11,46899—1g cos. Diese Zone wird von Descl. pag. 101 aufgeführt und es lägen nach ihm hierin I.Abth. Di = c:4%a: 4a: ;'ra, Di :9= 157029° (beob. 156040’— 158%, D, : 17r‘= 14203 1°(142° ung) I. D=e:tatkatzta‘, Dig=139 56( „ 140 30 ung), D:17r’=160 5 (160 15‘) ITcar acola, 22 AMENDA Da die Winkel nur approximativ bestimmt sind, muss man an Stelle von 17r' zunächst 16r' vermuthen, welches der beobachteten Neigung nicht widerspricht. Dann wäre die Zone le:zal, Igtg = 11,44336—log cos, und man hätte D,°= 2c: 4a: „Ira: ;!za, D’= Ec: a’: 4a’: a, l6r’:g = 119057, D,e:g = 157048, D,®e: 16r' = 1420 9° D’:g—139 4, De: 16r‘ = 160 53. Man könnte sogar unter Annahme von ziemlich 1° Differenz für D, schreiben Sc:4a:ta:$a, welches die Winkel 156034’ und 143%23’ erfordern würde; über D cf. übrigens $. 25. Wir wenden uns jetzt zu den stumpfer laufenden Schnitten der 6seitigen Säule. Sichtbar ist zwar nur eine hierher gehörige Zone beobachtet, I3o:a}, doch giebt es Flächen, die nach ihren Zeichen in solchen Zonen liegen würden. Die mei- sten sind dann erster Abtheilung, während wir früher vorzüglich die zweiter und dritter Abtheilung fanden. 8.11. l) » le:3a} = }ic:al, Kantenzone des l1}fach stumpfern Dihexae- ders; Ig tg — 10,29054—1g cos. I. Abth. # = 3c:a:ka:zlya, 2°:g—= 173049 | IM. Abth y> ferastasfa) aan: ® = Zc:a:ta:da, Pig=163 6 yı= fc:arfarga) IT t = 4c:ta:da: 4a, t:g=143 48 II. ‚ Bz= 4c:a:4a:4a,B.:g= 117 7 3c:a:a:o0a, :g = 108 51 Da y und y, gewöhnlich zusammen auftreten, so ist die Zone als Kryptozone . durch jene gebildet zu finden; ausserdem an Fig. 22 D. 2) x He:a}; lgtg — 10,55551—lg 2cos, cf. Fig. 53 Descl. I.Abth. 2 = $c:a:ya:zha, I:g = 175013° erg = 129052 E = dc:a:zha:zka, ig = 174 27 I. Abth, B, = fc:a:$a:$a, B:g = 119 6 z=lc:a:la:ia e:qg = 158 14 a:a:oa & H i g N Barrd —1103733 en ren a’: a‘: © a L = derat ar a) I 7 Die Fläche R, die nach dem Descloizeaux’schen Symbol ebenfalls in dieser Zone liegen müsste, kann nicht aufgenommen werden, da dasselbe falsch ist. 3) x Iie: al; lg tg = 10,70170—lg 3 cos; wie le: 3a! da, wo y und y, auftreten. I. Abth. $ = $c:a:4a:da, 9:9 = 158°51‘ | I. Abth. y= fc:a:$a:$a ann alalkn 5 — se:0:1a:ia daadıa = 4c: a’: fa’: fa’ ie T = 4c: a: ja’: Ja’ er 13% n = $e:at:la':$a, 9:9 = 108 20 8. 12. 1) | tc:al, le tg = 10,81497 —1g 4cos. Alle Flächen sind erster Abtheilung. Pr — teva: ra, NIIT 18 Ta re aa, rang 0136933 yo= dead: ei Trig=14 2 B, = Acva:4a:s4a, lol B,:g’= 127127 2) p Iic:a al, lgtg = 11,16393 —1g 9 cos; in Fig. 70° von Descloizeaux: gezeich- net zwischen 9, 1=3e: a':ta':ia', 41:9 = 140°57‘, beob. 140045’ und ß = 4e:$at data‘, P :g=137 38, „ 13740. Dass die Bestimmung richtig ist, und z. B. # nicht mit d; oder d;, identifieirt werden kann, beweist der Winkel £:g, der im ersten Falle 13809‘, im zweiten 136059’ be- tragen müsste. ih — Kantenzonen von Rhomboedern, oder Zonen, deren Axen durch das Verhältniss le=l ausgedrückt werden. Der Aufriss aller hierher gehörigen Zonen ist eine Fläche der zweiten (sechs-" seitigen) regulären Säule, durch c gelegt, oder die halbirende Ebene des Endkanten- 25 winkels des betreffenden Rhomboeders. Für eine Fläche (« S : = wo a und s auf einander senkrecht stehen sollen, ist die Neigungsformel bekamtlich tg =sin : cos, _ mer | nA für Quarz. :z, lg tg = # lg (m?c?+ 3) — 0,28004— Ig cos, wo cos= x und = 1,2104. Die 3 Abtheilungen erkennt man an der Zahl =, denn ooc:a:la:a hat cos = © En cos giebt Flächen erster Abtheilung. >m me :a:a: ty, ss =m cos Zu sr en zweiter r TITTEN, m 3 z0:0:304:4 „ DM 3 3 a% cs So» x drilter „ Ze: ara: od ,„ „ = Die Flächen erster Abtheilung machen die Lateralhälfte der Zone aus und tre- ten an den Seitenkanten des Rhomboeders auf; die übrigen sind die Terminalhälfte und liegen an den Endkanten; die Flächen dritter Abtheilung sind zudem entgegengesetzter Ordnung als die andern und das Rhomboeder selbst. Da es zwei Rhomboeder gleicher Neigung aber verschiedener Ordnung giebt, so hat man in dem Zeichen le: = |me:2s| auch zwei verschiedene Zonen, die von jetzt an aus einander gehalten werden müssen, obschon ihre Winkelberechnungen sich vereinigen lassen. Wir werden daher mit s‘ die mittlere Axe zwischen a, und a; und mit s die zwischen a, und a, bezeichnen. Es ist also le: na = 12a, ; 3; me} und le: z | — a, ; 2a; ; me ', Die Orte liegen natürlich auf den Sektionslinien der zweiten sechssei- tigen Säule. Wir werden zunächst die schärfern Zonenaxen besprechen und allmählig zu den stumpfern vorgehen, da die schärfer als le: s laufenden auf der dritten, die übrigen auf der zweiten oder ersten Projektionsebene liegen. Die bis jetzt beobachteten Phanerozonen sind folgende: e:ts'}, le:4s'h lo:23'% le:zs’) le: st, [6:28'}, lc:2sh le:tsl, also fast nur Kantenzonen von Rhomboedern erster Ordnung; Kryptozonen giebt es weit mehr. S. 13. 1) o le:tst!. Da hier m = 16, so ist Ig tg — 10,96763 —1g cos. Es ist eine von Descloizeaux eitirte Zone, freilich mit sehr zweifelhaften Flächen. Es wäre — 1 — ‚die Kantenzone ‘des vierten schärfern Rhomboeders vom Hauptrhomboeder, ‚wenn es erlaubt ist auch hier von einer „Hauptreihe“ zu sprechen. Sie enthält: I. Abth. » = c:a: za: ta, Neig. 27017‘ lbca@:;a, as. 2: a #30) 7 BI ED, j P Sr = 028 IM. „ ©= He:tat at ua)... „ 86 38, daher O':8r 176038 | beob. 177034 O= Herta: a za)... „ SM, -. ar = Tal SC aaa de. 0D ar A lan ı) O:16r = 123029‘ oder ©": 16r = 122026’ (beob. 1232930°). Wir brauchen hier nicht zwischen zwei Zonen le:ts’ ! ‚und le:ts} zu unter- scheiden, da alle Flächen in ersterer liegen, in letzterer würden sich nur. 16e:a':a’: ooa' und Sc:a:a:ooa befinden. — Die Fläche © fand Desclorzeaux zwischen zwei Rhomboedern, die er für die angeführten hält. Obschon nun diese Deutung nicht ganz feststehen mag, so würde doch, falls man die Zone annimmt, an Stelle der obigen unter sich sogar sehr abweichenden Symbole der Fläche besser das Zeichen @ = He: 3a’: La': a' zu setzen sein, welches den cos=$ und die Neigung 87032’ hat, daher zu 87‘ = 177032’ und zu 16r.— 122035‘, ein Zeichen, was nicht sowohl mit der Messung recht gut stimmt, sondern das auch in mehreren Zonen wiedergefunden werden wird. "Schon weniger gut wäre z.B. $c:3a’: La‘: &a’ mit eos=% und 86055’ Neigung, daher 176055‘ und 123012‘ zu den Rhomboedern. Wollte man aber auch diese Symbole für ‘zu eomplieirt halten, so müsste man zu anderer Deutung der Rhomboeder schreiten "nnd grössere Irrthümer in den Winkeln annehmen, und die Wahl wäre sehr schwierig. Es bliebe dann nur noch übrig die Zone aufzugeben und 0 = 3e:a’: Lat: La’ zu setzen (welche mit 8r‘ und g eine versteckte Zone bilden würde), aber dann hätte man 9:8r' — 176°. — Als #-Zone noch an Fig. 30, 31 zwischen 8r' und »,, Fig. 19 zwischen 16r (?) und »,. 2) le:t st, dies Verhältniss kommt in vier Flächen vor, den 'beiden siebenfach schärfern Rhomboedern und den Gegenstücken n und %. 3) leitısi=d, n, 11r', x, Ur und le: ıs'} = d, m,w 0. S. 14. 1) lets), letg = 10,76674 —log cos. I.Abth, (D, = c:z%a':z%a‘: za‘, Neig. 7034 | U. Abth Z= Lc:a:ziza:ziza, Neig. 32024° Di'= 20: a: Ja: zga, „ 755 zb = 30:0: 7,a: ya, „33 59 y'= c:a:z4ya:ıza, „ 25 58 1 3m pasta, „. 4927 Z=lkcargga:rfha, „ 2759 w= c:4a’: 4a’: Fa’, „98.37 ara: oa a:a: oa 10: Tapeten 30,18 REN go — 106 — Die zwei Zonen, in welche diese zerfällt, sind 2, 4, dr’ und le:ts} — d, D, oder D,°, 10r', 9°, ör. 2) le:1s}, lg tg = 10,67276 —1g cos. x le:4#} = 4,94% EZ, 10r N, — cf. Descl. Fig. 2 und 3. I. Abth. ku = c:4at: „at: za‘, Neig. 10015‘ | II. Abth. B = c:4a:4a:4a Neig. 66%59' De= 8c:a': 4a’: %a/, a Ur 0:20: Zu. 70: „.., ‚18 D—= Zcta: kai, » 26 46 :a:00 A whee , a:0:04 a’: a’: 00a dc. ,; > 028 a: a: oa x/e:}s} = d,D oder D*, 8r‘, B, Ar, cl. Fig. 37 Descl. und fe: is’) = d, 2, Br, u , Ar’. Zweiter Abtheilung der erstern Zone wäre z. B. auch 4,° 3) ple:ts!, cf. Fig. 28 Descl. ple:istt, Ze - KT ana Nei 30037: ar ar oa‘ De: IIT. Abth. D. Abth. 2 = ec: a :ta: ne „39 38 [4 =c:a 50:50 &:jr‘ = 129038' (129035 beob.), w:4r‘ = 106026‘ c:a':tal:dal. : | lg tg = 10,61724—log cos. B= c:$a:ta:4a, Neig. 54% 5° u= c:a:ja:za — en Ace at ” 76 26 u= c:a:z0. 740 Je: a: a’: oa’ 2) 9% (166°20° beob.), 0:7r‘ = 170%5% (169° 30° ungef. beob.), u: 7r' = 134°11’(134°10‘ beob.), #:u = u:o= 143° 12° (144 ungef. beob.). le:ts} =d, Tr’, e, u, Fig.28 und 44 Descl. und le:ts'} = d,tan, &,, Bm: ct. Fig. 17, 21—23, 25, 26, 28, 41, 43, 47—49, 51, mit Tr! statt 7r. 55 (Descl.). Oft findet sich & 4) x le:äs}, lg tg = 10,55403 —1g cos. Kantenzone des sechsfach schärfern erster oder Diagonalzone des dreifach schärfern Rhomboeders zweiter Ordnung. Fig. 25, 53 Descl. e = c:a:zat fa’, Fig.23 bei Descl. „ 25.93 „ ” Neig. 71043° I. Abth. » = c:a:4a:4a, Neig. 24% 7‘ fe: 45} ck. 6c:a:a:o@a, „ 30 50 je:4s‘ IT ey — Echo Seakın, „ 41 50 sc:a:.a. om 900 S. 15. 1 c:tst Fig.23° und !c:#s!}; le t& = 10,48092 —log cos. pye*: g gig ’ 5 a:a:0a Se: | ER AN eg, ao ar. a: © a‘ II. Abth., u = c:a:da:$a a II. Abth. I, | Neig. 45015 — c:al: fat: 3a u= fe:25} = 4, 57%, u, und fe:2 5} = a, ör, u, &, fr’ dl.Fig.25, 230, 26, 49 (D.). Je: at: a’ 0a’, li) ll) — 11 — 2) le:2s}, Kantenzone der “*fach schärfern Rhomboeder und zwar j die des Rhomboeders erster Ordnung Ne its! | = d, Sr, o, &, ir'; dagegen die des Rhomboeders zweiter Ordnung | c:hs| =d Zı gi 3) x le:fss} = d, Zr', w, 9, cf. Fig. 23 Desdl. 4) fe:äst, Kantenzone des vierfach schärfern Rhomboeders; lg tg = 10,39477 —lgcos; cf. Fig. 20, 40, 44 bei Descl. L.Abth. & = c:a:ta:ta HSAhth. = 4cı a ‚ Neig. 35°20° = R ‚\ Neig. 39098. 1 7 Se nö eig. 99 0 o = c:a:ta:ta !e = en „38 a:a: 0a Tre; Ya= 4c:la: Ta: Aa, su RE Be „3149 ag ns a’: a: oo a a:a:0a Er A 9060 a’: a: © a le: Is] = d, 0, Ar', &, Yr°, 2r und x ic: Is} = d,x,4r, T,, 2r'; nur die letztere nach- weisbar: Fig. 17, 20, 37, 40, 44, 51, 55 Desecl. 5 16, 1) fe:3s'} und »le:3s l Nicht nur die Kantenzonen der beiden dreifach stumpfern Rhomboeder, sondern auch die Kantenzone des Dihexaeders zweiter Ord- nung ist in dem Zeichen geschrieben, aber nur die Kantenzone des Rhomboeders erster Ordnung ist sichtbar beobachtet oder überhaupt häufiger. Wir haben lg tg = 10,29136—1g cos. Vergl. Fig. bei Descl. 17, 18, 25, 44, 53, 55, 56. I. Abth. y = c:a:4a:4a, Neig. 21021‘ atazcrn Br: & = 168°44° (beob. 169°30°). re — ja] an. 1Al 35). IL. „ = 4c:a:ia:lı, „ 42 s : 3r anlieg. = 15011 ( „ 1509, — '0Ya:40:@, „ 6255 s : ör gegenüber. = 96 1( „ 96°). Hier ist ! je: 235} — d, 3r', s, 3r und lc: 35 " = d, y, 3r, 8, s, $r', also überall wo s und 3r auftreten, was häufig geschieht. Hierbei lässt sich die Bemerkung ma- chen, dass & (zwischen s und m gefunden) mit der Rhombenfläche s zwei Zonen ge- mein hat: nämlich s als Dihexaeder gedacht, liegt & sowohl in dessen Kantenzone, als dessen Diagonalzone, cf. 8. 6. 2) le:ist, Igtg = 10,25232—1g cos. 1. Abth. ® = $ec: a: ta:4a, Neig. 249 5° II. Abth. £ = $c:$a:la:4a, Neig. 69033‘ 1) On — Ir al La ia, „ 41 48 a:a:@a Ne 7 t al t = te:ta:ha:da a: a: oa - s „60 47 og, = 4e:4a:Zia:ta Die Zone zerfällt in le:is} = d, 9, 6, t, #r und in le:is'| sn Bein. 14 Abhandl. d, Nat, Ges. zu Halle. ör Bd. — 18 — 3) le:ts}, lg tg = 10,23189 —1g cos I. Abth. 4 = 3c: a:$a:$a, Neig. 12045° | I.Abth.% = f4e:a: ta: ta Net = 4c:4a': la’: 4a‘ 2045 | L= !c:al: Lal 4a ns a En „ | — „6.4. 34. „4a 3e:a/:a’:ooad, „ 3418 Ye He:a: ya: za, „86 38 a:0:004 Han 03° = te: 4a An: 4a, I „59:37 ie:) u; > „ 90 0 a’: a’: 0a le:3s} = 6, 4, är', 63, io, Yı°, ir und le:ts'} = d, A, L, ir". 4) |e:#s] = d, ir", 1, ir und {eis} = q, I, 4, r. 8.117: 7) le:s'} Rose Fig. 6 und ” le:s! Diagonalzone des Grund-Dihexaeders. Diese Zone, schon durch die gewöhnliche Trapezfläche u gebildet, erhält durch die Untersuchungen von Descloizeaux manche Erweiterung. 1g tg = 10,16716—1g cos. je:s'} überall wo u, ausserdem bei Descl. Fig. 10, 17, 26, 50, 52, 53, 55, 70. je:s} cf. Fig. 50, 52, 55. I. Abth. u = c:a:$a:4 I. Abth. % = de:a:4a:4a 8 Ba Neig. 20° 10 er Neig. 55046° u = c:at lat: 4a L= 4c:a':$a': 4a also Z:p=145 46 a:a: 0a i 2 ) N ” 36 18 I. „ A= ze:a:ta’: ja’, Neig. 81 24 ara: @_ a a:a.:.@a ee a le:s} rd, ur2r, DB, p und je:s'} = d,u, 2r, ty, A, r; jene die Diagonalzone des Hauptrhomboeders, diese des Gegenrhomboeders. Obgleich diese Zone schon durch die Flächen # oder « mit dem Dihexaeder, also häufig, gebildet wird, ist trotzdem nicht zu leugnen, dass sie von andern, im Ausdruck complieirteren im Vorkommen und an Wichtigkeit übertroffen wird. Es ist noch nicht beobachtet, dass an einem Krystall mehr als zwei Formen zur Bildung der Zone zusammengetreten seien, cf. bei Descl. Fig. 10, 16, 17,21 ete. Die Projeetion ergiebt die Orte aller vorstehenden Zonen! auf der dritten Projectionsebene c:»»a:oo@:o0a; von le:st an gelangen wir auf die beiden andern Projectionsebenen, parallel oc: a:@:o0a. Aber auch hier sind die Orte leicht zu finden, denn Ine:s| liegt auf der Linie ef, cf. Fig. 2 Taf.I., und zwar, da le : n.s} = 1 1 DR 5 - A e\ und ef = —c, auf —, der Linie ef von e aus. Ebenso ist es in der Ebene gmaza; Fig. 2. — 109 — 8. 18. 1) x Je:$st, Igtg = 10,59888 —1g 3cos, folglich II. Abth. 4c:a:da: I. Abth, g = 4c:4a': 1a: 4a‘, Neig. 19051’ = za A Aheeh rn lonrunuf Neig. 52056" p= 30: a: +a:fa, „ 29 34 T = ze:a: za: ta a:a: 0a HE. 5 = zc:a:ja:$a Be N a 3, 00a a:a:.@a Yı = 70:0: 370: 3Q e:$s} =d,g,$r', cr, y, Fig.54, 57, 58 Descl. und le:$s] = t, @, är, tz, Yı Fig.24, 44. 2) je:ts}; lg tg — 10,39982 —1g 2 cos, folglich I. Abth. & = #c:a:4a:4a, Neig. 26°40° | II. Abth. „..je:a:00 oe: 2 araıa'’ . iR 7, = 4c:a':ta:ja‘, Neig. 51028‘ DH HER, 0877 B= 4c:a:la:la, „ 82 26 le: 45! =d,a,2r,&, und »le:$s} =d, $r‘, r,, 5, B,, Fig.54. 8. 19. le:3s} Kantenzone des $3fach schärfern Rhomboeders oder Dia- gonalzone des I. Abth. »® = c:a‘: Ta: 3a’, :a:004 Neig. 190 40° An. Ey 1 a’: a: oo a' 2.2 I. Abth. z,= 4c:a': 4a’ ta‘, „ 49 55 A= 2cıa: la’: 4a’, 33 16 sfach stumpfern; Igtg = 10,55306 — log 3 cos. ee = 76:0:74:30 Neig. 60046° Yı= $c:a': 3a’: 4a 5 % T= %c:a:ia:a, » 69 32 dc:a:a:00a, ».90o0 le:3s — ed, 040, 09,4, ol, 3705 le: 3 = 4,4%, 4,7 Es sind sehr ungewöhnliche Flächen in dieser Zone, und nachweisbar ist sie bis jetzt noch nicht. 8. 20. p!c:2s und »}c:2sl, Kantenzone des Haupt- und Gegenrhomboe- ders. Bekanntlich ist diese Zone bei entschieden dreigliedrigen Systemen, so z. B. Kalkspath, die entwickeltste unter allen; aber der Quarz, so sehr dem sechsgliedrigen genähert, erweist auch in dem untergeordneten Auftreten dieser Zone jenen eigen- thümlichen sechsgliedrigen Charakter. — Igtg = 10,03212 —Ig cos. I. Abth. we = c: 4a’: ha’: 4a‘, Neig. 8045’ Brest ala: Lo, 2, 12029 Be—ser Darta: ta, 5. oma B, =4c: la: za: za, „ 15 36 B’=4c: 4a: ya: a, „ 15 49 ne 1 a Sr B :p=145° 2‘ beob. 146° ungef. B,°:p=147 57 B, :p = 148 29 | beob. 148027‘ B’d:p=148 42} 14* — 10 — pP r2ja:a:c0a ! ie " Neig. 479 7° Becken I. Abth., B= 4c:a:ia:iu, „ 5814 DB,:panlieg. = 168%53° beob. 168036‘ B;= 4c:a:4a:ia, en De * 162 III. Abth. B,= #e:a':4a:4a, „ 7928 Bi: „ =.14739 „ 147—148° a:a:00Q dcs oo, Mu ODERU a’: a’: 00a Es wäre noch möglich, dass auch das Gegenstück zu & existire, wie Rose an- giebt (8.42 seiner Abh.). Ebendaselbst macht Rose auf den Widerspruch des Levy- schen Symbols von B und der Zevy’schen Zeichnung der Fläche aufmerksam; doch nach Descloizeaux scheint die Fläche zu existiren, er ist aber geneigt, Bzu seiner B, zu stellen, weil Levy nur mit dem Anlegegoniometer gemessen habe; dann wäre viel- leicht der B,* gegebene Ausdruck der beste. Uebrigens gehört in |c:2s } nur u, & r, ir; cf. Fig. 20, 53 Desel.; dagegen in lc:2s'! B, B},P, Ba, Ba, Bu, Ar; cf. Fig. 22, 58. 8. 21. 1) | c:3s I. Da dies Verhältniss in einigen Flächen vorkommt, so hat man le:3s} =d,n = (te:alta':ta‘). y= (de:ısa'iztaltzsa), de = shc:a'zısa’:ya/, By = Hera: 3a’:3a/. Dies Verhältniss kann den Ausdruck statt y° noch nicht rechtfertigen. 2) c:3s} Kantenzone des l13fach stumpfern Rhomboeders; Igtg = 10,47145 —1g 3cos. I. Abth. m == c:a*3a'3a‘, Neig. 20019 t, = 4c:!a:!a:ta A = %c:al: $a':4a', Neig. 41937‘ d; = tc:a:4a:ia, „ 4438 Ze:a:a:ooa, 89.58 ae Bl le: 3s' — la RS ns le: 35] = ad. Be, u. je:4s} Kantenzone des zweifach (ersten) stumpfern Rhomboe- ders. Igtg = 10,28042 —1g 2 cos. I. Abth., ® = $c: Isa’: Zu’: 44,a‘, Neig. 3031’ d; = 4c:a:la:4a, Neig. 43039 = Ic: za: nat: za, „ 4 3 B, = 4c:a:ia:da, „ 4851 2 = dc:zlzal: Hua’: za, „ 4 22 ı a:a:00a ’ ; ? 0: % nr bb = 50: 0a : ga: zd a’: a: 00a L = !c: Ag: La’ 22 32 27 = z6: 04: z4:5 Die einzelnen Zonen sind le: 45” = d, th, d,, B,, #r und le:4s} =, 0, 05 DR Ars r — 111 — Es giebt zwar noch mehrere Zonen dieser Gattung, deren jede aber aus dem vollständigen Zeichen der Fläche jederzeit leicht zu ersehen ist. Schliesslich gebe ich noch eine Uebersicht aller derjenigen Rhomboeder des Systems, welche in dem- selben Verhältniss wie das Grundrhomboeder zu seinem ersten, zweiten... schärfern oder stumpfern stehen. Durch dieses Gesetz erhält man verschiedene Reihen, unter denen die sogenannte Hauptreihe besonders zu beachten ist. Vergleichen wir hiermit freilich den Kalkspath, so springt in die Augen, wie untergeordnet diese Gesetze für den Quarz sind. Doch ist es herkömmlich, überall dies Gesetz zu berücksichtigen. Die kürzere Schreibart nach Rose gebrauchend, finden wir, mit der Hauptreihe beginnend: y 5 72 2r', ex 8r', 4 und 5) $r, Ar. 3%, r(r), ar, Ar, Sr, 1672. 6) Ir, Ar“. 2) 0 3r, 6r‘ und Dir = 7 ar, 3r', 6r. E73 EN ir‘, —, dr, 10r. rent 5 3) 37, 5r, 107'?, 2072, 40r'? 9) Alp, Alpe, Ay, Ur. ir. ars 7- 10) Ay, 127. . je ir, rt. ns Zonen, deren Axen durch drei endliche Coordinaten ausgedrückt werden | May ; Na;; —Pe!. (Zwischenzonen. Schnitte von Rhomboedern unter sich oder mit andern Flächen, ausgenommen der ersten und zweiten Säule.) Die bisher behandelten Gruppen von Zonen liessen sich direct in dem voll- ständigen Axenzeichen der Flächen ablesen. Für die Erkennung der letzten Gruppe, der „Zwischenzonen“ (Hochstetter) — so benannt, weil ihre Axen zwischen die Flächen der ersten und zweiten Säule und die Gradendfläche fallen — ist jedesmal eine kleine Rechnung nothwendig. Da jede Zonenaxe mit den drei Axen @ combinirt werden kann, ebenso mit e oder den drei Axen s, so muss es sieben Grenzglieder geben, von denen aber nur die vier zuerst genannten einigen Werth haben. Durch Combination der Zonenaxe mit ce erhalten wir eine Ebene, welche der „Zonenriss“ heisst. Die drei Rhomboeder, welche man durch Combination mit den drei « bekommt, stehen in einem einfachen Verhältniss unter sich und mit dem Ausdruck der Zone. — Würden sie isolirt in Combinationen treten, so fiele je eine Fläche des einen mit zwei des andern Rhomboeders in eine Zone, wie Fig.6 Taf.I. in einer Horizontal-Projection dargestellt ist. Das eine ist stets entgegen- — AR — gesetzter Ordnung als die beiden andern. Es seien z. B. die beiden letztern erster Ordnung, und zwar (yıc:a:a:ooa) und (y2c:a:a:ooa), und das dritte (Y3e:a':@':ooa‘) so sind die Ooefficienten Y, ... . durch folgende Gleichung unter sich verbunden: A nn — Be. M: Yeyılada Yıt Ya An Fig. 17 bei Descl. z. B. stehen 3r, 6r, und 2r' in diesem Verhältniss, an Fig. 53 ebenso 3r, 3r, r'. Zwei Rhomboeder können also stets das dritte dieser „Rhomboeder von näch- ster Verwandtschaft“ hervorrufen. Zwei Dihexaeder dagegen müssen zwei neue Di- hexaeder ergeben. Bezeichnen wir diese mit a:a:000:Y16, :Y2C, :YaC, :YıC, SO ist, wenn yı und y2 gegeben, 1 1 1 1 1 e 5 an, 7, ala, . a ° dass die Proportion PR | 1 1 My ya = 7, Eh das Cosinusverhältniss ihrer Neigungen zur Axe c darstellt. In ein und dieselbe Zone fallen immer Flächen des ersten, zweiten, dritten und des ersten, zweiten, vierten Dihexaeders. In den symmetrisch zur Ebene ca, gelegenen Zonen | Ma, ; Na; ; — Pe} und |Na,; Mas; — Pet, wo die Bedingung 2N>M>N silt (cf. 8.17), liegen stets fol- gende Rhomboeder: 1) in | Ma,; Nas; — Pe} rechts ‘ ‘ ‘ pP :a’:00Q9; —C:0:4:%04;; — c:a':a':00a,'; M N MN“ 2) in | Na, 5 Mas ; — Pe} links IH M M—N N Der Zonenriss ist in beiden symmetrisch gelegenen Zonen derselbe, nämlich eine Fläche der Form (oc:4:5 : ee . Für jede andere Fläche (Ge: : — a), die in der Zone | May ; Nas; ze liegt, gilt die Gleichung mM + nN— pP= 0. Jedes Dihexaeder erster Ordnung, wenn es Zwischenzonen mit andern Formen 13 4 4 ‘ 5 —C:0:0:909; c:a:4:%00}; —-0:0:0:004;,. bildet, muss im Ganzen zwölf identische Schnitte, zwei auf jeder Fläche, bewirken; bei rhomboedrischer Differenz seiner Flächen zerfallen diese der Bedeutung nach in 6+6 Schnitte, wieder je zwei auf jeder Fläche. Da wir nun bloss zwei derselben zu be- trachten nöthig haben, nämlich die, deren Axen symmetrisch zur Ebene ca, lie- gen und deren Aufrisse mit letzterer weniger als 300 machen, so ist es auch nöthig, beide stets aus einander zu halten; und da jede der beiden Zonenaxen entweder — 113 —. rechts oder links von der symmetrisch theilenden Ebene ca, liegen (vom Mittelpunkt aus), so kann man auch die Zonen durch „rechts“ und „links“ unterscheiden, so dass in der Uebersicht der Neigungen gegen den Zonenriss doch beide Zonen vereinigt werden können. Die Neigungsformel betreffend, so wählt man am besten die Tangenten- formel der Neigung gegen den Zonenriss und berechnet aus dieser dann die noch übrigen Winkel, deren man bedarf. Es ist aber für die Fläche (@: ec :5) und die Zone IMaı ; ; Na; el "m'n ig = sin:cos = V PeFTa—NF HUN R _m @NZ M)—n@M—N) p . . 3 no Pr Nimmt man also den Sinus constant — NW REFMNIHNN, a=1 setzend, so ist der Cosinus — = EN u (2M—N) variabel. Wie man sieht, kann unter der Bedingung 2N>M>N 2N—M und 2M—N nur positiv, der Öosinus aber sowohl + als — sein. Im letztern Falle muss man in der Ta- belle der Neigungen stets den stumpfen Winkel schreiben. Der Winkel, den zwei Flächen einer Zone machen, ist das Supplement zu 180° der Differenz ihrer beiden Aufrisswinkel. Zu beachten ist, dass in den zwei symmetrischen Zonen 'Ma, ; ; Na;; —Re| und Na, ; ; Ma; —,Pe}, wo also M und N vertauscht sind, diese Ver eeme) im Cosinus nicht nur unter den Werthen M und N sondern auch zwischen m und n vorgenom- men werden muss, daher, wenn M>N, so ist ur = — (an — M) — 2 @u—N) für die Zone rechts, dagegen cos‘ — 5 @M— N) — zen—m für die Zone links. Nach der schon gegebenen Eintheilung! (s.8.87) werden wir alle Zonenaxen be- trachten, die auf Flächen einer Form liegen, wobei wir stets die beiden Gegenzonen rechts und links vereinigen. Sucht man auf der Projectionsfigur alle Zonen, die auf irgend einer Fläche (z. B. x) liegen, so thut man am besten, bei dem Schnitte mit der Grad- endfläche las; ‘a, ; Oc} anzufangen und die gebrochene Sectionslinie so zu verfolgen: zuerst auf der ersten Projectionsebene bis zum Schnitt mit (c:a3:a2:004,), dann auf der zweiten Projectionsebene bis jc:4s'), von hier bis lc:taz } und le:- Zst; dies ist die stumpfe Endkante des 3+3kantners x, man hat jetzt die Hälfte des Wegs zu- rückgelegt; bei Rhomboedern hört man hier auf; denn die zweite Hälfte ist symme- trisch zur ersten; nicht so bei Trapezflächen. Man geht also weiter von le:; rel nach le: ta, zurück bis le:3st, von hier wieder zum Durchschnitt mit (c:a3 :a2: oa,)in je:az! und nun auf der dritten Projectionsebene bis wieder zum Durchschnitt mit der Grad- — 14 — endfläche in $a3,. Man wird diesem Beispiel analog mit jeder Fläche verfahren kön- nen. Demgemäss werden wir im Folgenden auch stets mit den stumpfsten Zonenaxen beginnen. Die Zeichen der bis jetzt beobachteten Phanerozonen sind: 14a; da; ; —.c} bh — 12a, ; 3az ; ch 8.29. — a; 343; —c}$. 32.— |a,; 2a; ; —c} 32. — Ya; da; —c} 8.38. — dm; a5; —c} 8.34. | I. 2/6045 Tas; —8c} 8.40. — 2/60; 5a,; — Te} 8.40. im. | 70,5 1005; —210}$.49. — Ta; 60; —150} 8.49. — 201; 305; —9c} $. 50. — |Tay; 6a,; —2lc} oder ?/100,; 9a,; —30c} 8.51. [50,5 60; —2lc} 9.52 — 4m; 5a; —2öc} $. 52. — |6m; 5a; —3öch $. 53. — Ta; 503; —40c} $. 53. — |10a,; 11a; — 160} $. 54. — {70 ; 8a; —13c} $. 54. — [17,5 160; —11c} $.56.— 140; 1305; —8c} oder {13m; 1203; —7e} $. 56. — 119, ; 17a; ; —1c} $. 56. I. Schnitte auf den Flächen des Dihexaeders c:4a:0:X%04a. Will man das ee RR drei Rhomboeder (8. 112) hier anwenden, so muss 1 1 y; oder 74 = 1 sein, also Er + = =1 oder ke For 1. Das erstere Gesetz (zu dem zweiten würde man stumpfe Rhomboeder brauchen, die beim Quarz nicht vor- kommen) giebt, wenn man der Reihe nach yıc = 2c, 3c, 4c, Sc, 6c, 7c, 8c, ... 106, 1le, .... yıc setzt, pac = Yı u IE > Nach Desclorzeaux entsprechen diese Zahlen beobachteten Flächen. 2c, 36, 40, Sc, Sc, 3, 30, 20, -. Hec,... lag 1 Uebrigens muss bemerkt werden, dass das Levy'sche Zeichen 5? d" d” unmittel- bar diejenigen Zonenaxen ablesen lässt, welche Schnitte auf den F lächen des Haupt- ar rhomboeders sind, freilich nicht die des Gegenrhomboeders, also ir: :d" , gr .d® und dv: dr. Wir gehen zu den Zonen selbst über. a) Zwischen jooaa! und le: 28} oder lc:2s’}, wo M—N=+P. S. 22. 1) 17a, ; 6a;; —c} rechts und #/6a,; Taz; —c | links (von ooc:a, :009%:— az) gelegen. Die erste einigermassen entwickelte Zone, jedoch, nur einmal an den Desclo- zeaux’schen Figuren nachweisbar (Fig.53 zwischen z, v und p). Setzt man in die Nei- — 15 — gungsformel die Werthe von M, N und P ein, so bekommt man lg tg — 11,01984 — E8 A lg cos, cos = m rechts, cos’ — Rn links. Den Flächen kommen folgende Auf- risswinkel zu: v = c:—a,:4a:4a links, Neig. 6% 2% t= 4c:ay': 4a’: 4a’ links, Neig. 146°15‘ c:a:4:%aq, links & = 4c:a,:4a:4a rechts, „ 160 46 . U de 4‘ ” 38 öl e: a’: a’: © a,‘ rechts © = c:@a:4a:4a rechts 171 50 B,= 4e:—a,:4a:4a rechts, „129 4 e = c:ay': 4a’: ta’ links & Wäre {3 sicher, so müssten wir auch diese Gegenfläche von r aufzählen; da ferner R ein bestimmt falsches Symbol hat, so muss es fortgelassen werden, obschon es nach dem Desclorzeaux’schen Zeichen hierher gehören würde. 2) 16a; ; 5a3 ; —c} rechts und 15a, ; 643; —.c} links; lg tg = 10,95107 —1gcos, 4m — 1 = - s 2 2 £ 5 cos = nn rechts, cos’ — ne links. Hier ist diesmal der Zonenriss eine beobachtete Fläche: a, :ta;,:—fa, rechts . n = 4c:@':4a‘:4a‘ rechts, Neig. 87°22‘ k = oe: | HE ee | Neig. 00 ; ; a, :4a, :— taz links y= 4c:a, :4a’:$a, links 137.15 c:a:a:ooa links = #0:a,':$a’:$a‘ rechts 2 „39 6 c: a’: a’: ooa‘ rechts y= c:a :4a :ia rechts, a 6 = 5e:ay':4a’:4a‘ rechts... .. „ 09 7 S. 23. x |5a;; 4az; —c} rechts und 9 14ay; da;; — ce} links, hier ist Ig tg = 10,87035 — 3m —6 3n— 6m .. x e i lgcos, cos = „m — rechts, cos’ — =Z” jinks. Eine sehr interessante Zone, weil sie von einem x und dem darüberliegenden » gebildet wird. Die von Descloizeaux in derselben beobachteten Flächen lassen einige andere Bestimmungen zu, welche ich hier zugleich mit aufführe. berg a, : t0,:—4a, rechts, X = Iue:— a: ga: ra links, Neig. 32054 ® a, : 4a, :—4az links. we He: —an:aa: dl m E36 8 .@= c:—@a:4ta:+a links UEEe x = 6: —Q:g50:740 „ „ 36 12 oe = e:— a: 4a’: 4a’ rechts er c:a:a:0a, links Re—= 4c: 4a: Ja: Z!ya‘ rechts, „4214 | c:a’: a: 00a,‘ el a = 16: — 4q3 : 15a: 77a links, „1632 I ln Ta :4a rechts = 40:—4ay: 70:70 „ „19728 L = #c:a':4a': $a‘ links Brei Ks He: — 4a: 3: „1956 |u= e:a,:4a:4a il 167 20 = 40:— @a:zha:ıka „ 226,20, = 6:40’: 4a’ links pi Beobachtet ist diese Zone schon von Walkernagel, der aber ebenso wenig die darin auftretende Fläche bestimmen konnte, als Rose, obgleich er ein Symbol fest- Abhandl, d, Nat. Ges. zu Halle, 5r Bd. 15 — 16 — zustellen versuchte (Pogg. 29, 512) nämlich ısce:a:ha:ı'sa. Diese Vermuthung liegt nicht gar weit von dem Symbol für x, kann jedoch nicht für dieses gesetzt werden; eher könnte man 4 = +sc:a:zta:”a vorschlagen (mit 32035’ Neig.) Sollte man nicht lieber dieses Zeichen vorziehen, so würde den Winkeln nach x, unverändert zu lassen sein. Von den übrigen Descloizeaux’schen Flächen dieser Zone ist gewiss x völlig sicher. Dagegen habe ich statt; ein anderes Symbol, das mit 43° bezeichnete, vor- geschlagen, das einfacher erscheint und zu den Winkeln besser passt. % :p = 160° 6° (beob. 159° 41°) X :p = 173°24° (beob. 173020) 4°:p = 159 58 4 :x = 155 23 (beob. 155 10) % :x = 168 2l (beob. 169 5) y":p = 116 38 X: = 168 49 x :p = 176 42 (beob. 176 40) X :p = 166 50 (beob. 166 30) 2:5: 210209 %:x = 161 57 (beob. 162°) 0 na 5 (Leah, 152 5) a a a — _. De De ea er Descloizeaux selbst giebt für x; ein zweites Symbol d* MU d? = 7:5:39:37, das sich in den Winkeln noch näher an die Beobachtung anschliesst, als 3°; indes- sen wird es für eine solche Fläche an andern hinlänglich beachtenswerthen Zonen fehlen, die für x3° — te:3a:3ra:ı%a reichlich vorhanden sind, wie sich später zeigen wird, indem wir 43° mit 4%, © und r in einer Zone liegend finden werden ($. 34, 8.124). Unser Zeichen für 4° ist einfacher als das von Descloizeaux mit x bezeichnete, es schliesst sich den Winkeln nach ebenso gut an die Beobachtung an, als dieses, man kann es daher für w setzen. Dass diese Zone schon von z bestimmt wird, wurde schon von @. Rose erwähnt und dass auch andere Flächen sich hierin finden, kann nur überzeugender für deren Symbol sein. Eine davon, #, hat ein complieirtes Zeichen; es ist an seinem Orte ($.49) näher auf dasselbe einzugehen. Diese Fläche liegt (Fig. 44 bei Desel.) in der Kryptozone xp. Gezeichnet ist die Zone von Rose in seiner Fig. 23, von Desel. in Fig. 3, 31, 43, 45. — Die andere 150,; Aca; —c} wäre an Fig. 53 zwischen %, t, und r da, und Fig. 44 zwischen our, wenn u oder e vollständig gedacht wird. S. 24. 1) 14a; 343; — c\ rechts und x 13a; das; —c} links; Ig tg = 10,77333 —Ig cos, Um — In vn _ 2n— Im cos = ar COS De yore k, = c:a:da:ka, y= c:—ay:ta:ta links (10012), 9 = $c:—a,:4a: ta links (20045), p = c:a:ao0oa, links und r = c:a’:a’:00ay’ rechts (40°17‘), B, = 4: — a,’ :4a’: da’ rechts (119049), &= 4c:a:$a:a links und rechts (135019), € = $e:$a, :4a:%a rechts (150°8‘) ge —= c:a':4a':$a’ links (162° 40°). — 1 — Diese Zone ist an Figur 44 Desel. vorhanden, jedoch versteckt zwischen ypp, weil y, das immer zwischen « und x auftritt, zu weit von der Dihexaederfläche her- unterrückt, um mit 9 zum Durchschnitt zu kommen, das daher zwischen «4 und p aber mit nach oben convergirenden Kanten, erscheint. Die Fläche @ ist noch ein- mal am Krystall vorhanden, und zwar in einer häufiger beobachteten Zone zwischen m (3c:a:a: oa), t und r, cf. $. 34 8.124. 2) 15a, ; 7a;; — 2} links. In der Zone treffen k,= we:$a:ta:ia, p= c:a: 0:00, 02 = fc: 4a':4a’:}a‘ und B, = je: —a,:$a:3a zusammen, während in 3) [12a, ; 17a3; — 5} links nur p, u = $e: 4a,': ra’: 4a’ und I3= te :4a,': 7a’: 4a‘ liegen. $. 23. » 13a, ; 2a3; —.ch rechts und 912u,; 3a3 5 — c} links, lgtg = 10,65426 —Ig cos, —4 n — 4m .. cos = on rechts, cos’ = links. a:+a,:— ta, rechts. c:a:a:%&.a, links \ ut u a:4a, :— a, links. e: a’: a’: ©© ay‘ rechts RE = c:—@:4a: ta links B, = 4c: a2’: 4a’: 4a’ rechts, „ 64 x ? B = 7 % Neig. 13021‘ 5 T pi him hr y = 6: —@': 4a‘: 4a rechts n = $e:a':4a':4a,' „ 09 a = 3:—@a:4a: ia links, 1217 20 OEL Bas Y,= 40: —4a2:450:74'50 „ „ 2218 ic:a:a:@a, links 2 - Yr— 46:—ia,:ha:da „ „233 |06 = Zye:— a‘ 4a’: 4a’ rechts, „ 119 22 Y= H6:— 0:750: 750 „ 35 1l y= 4c:—az:4a:4a links Fener Yı = Ze: —4a2: La: a ;; „35 22 yı = +c:— a’: 4a’: 4a’ rechts „1 Y= zre:—tay: ga: „ » 38.43 s = c:a:!a:a rechts und links, ,‚, 153 23 ve = ec: — a: ha: ha „ „38 56 B= c:4a,: 4a: 4a rechts, „ 168 54 D= c:4a,': Ja’: 47a‘ links, u. url Diese Zonen sind überall vorhanden, wo x oder « mit der Rhombenfläche zusammen auftreten, sie gehen dann von s unten nach « oben und p oder nach « oben undr. Durch die übrigen aufgezählten Flächen haben beide Zonen eine grosse Erweiterung erfahren, namentlich sind die Abstumpfungen der Kante «4 p interessant, wenn auch von den Descloizeaux’schen Zeichen für Y, Y;, Ya keins ohne Aenderung bleiben dürfte. Als Phanerozone ist sie vorhanden bei Descl. Fig. 26 und 45, als Kryptozone viel häufiger, so Fig. 57. (s yı und r) Fig. 44 (e ps, s desselben oder an- dern Individuums), Fig. 43 (k, «r s), Fig. 53 (s, $r, p) und vielen andern Beispielen. Was die vorgeschlagenen Aenderungen von Y... betrifft, so vergleiche man die nachstehenden Winkel: 15* — 18 — Y, :p = 160015‘ (beob. 160051) | % :p = 173019 (beob. 173020‘) | Y :p = 176°40°(beob. 177°) Y2°:p = 161 \h:p=11 8 | ye:p=176 53 Ya: — 171 23, (beob. 171717) | N: :u = 157 59 (beob. 158°) Y:u=154 38 Y,: u = 170 18 | a u= 158 10 Yı:u= 154 25 Während hier Y®:p sich dem beobachteten Werthe mehr nähert*), entfernt sich Y,° nicht weit davon; dagegen zeigt Y,° in Bezug auf die Neigung gegen u eine Abweichung von ungefähr 1°, während die zu p genauer ist als Y,:p. Es scheint zwar, als seien die Winkel mit p sicherer als die mit w, dennoch will ich hier dar- auf aufmerksam machen, dass die Fläche z dem Y, sehr nahe liegt, denn 2:u = 171052‘ und 2:p = 159026‘. Wenn man — und man wird wohl nicht umhin kön- nen — nun doch Y, und z für verschieden ansieht, so würde man wohl lieber zu Y5° als Y, sich !entschliessen. Machen wir noch geltend, dass Y,° sowohl als Y,“ sich in sehr beachtenswerthen Zonen finden (ef. 8.15, 34, 41, 43 für Y,° und S. 4, 16, 33 für Y,°), welche den von Descloizeaux aufgestellten abgehen, so dürften diese Zeichen wohl gerechtfertigt sein. Auch in dieser Zone giebt es eine Fläche mit etwas complicirterem Zeichen, D, man möchte glauben, dass ihr Zeichen richtig sei (cf. $. 10), nur die Zone|e: Aral hat etwas Unwahrscheinliches. 8. 26. Le 15a, ; 8a2 ; —3c} links. Hier treffen sich die Flächen pP = c:a:a:@a, (mit 4309’ Neig.), n= 4e:—ay‘: ja’: 4a’ (89%), d,—= de: — az: 4a :4a (133020°), it = 4c:— la, :la:4a (148013), We = c:4a,‘:4a’: 4a’ (171° 50°). Am Krystall Fig.20 Descl. vorhanden, da das früher vorgeschlagene Symbol w° statt y richtig sein dürfte, ct. $.8. 2) 15a, ; 3az ; —2c} rechts und 134, ; 5a, ; —2c} links. Die Zonen sind: jene rechts: kg, r = c:a':a’:0ay‘, Ö, $r', L; und links: ke, 2, 7, 37, ta. Die Winkel: LEN" 2c:04:4:@ a “ 3 Neig. 43052° Neig. 121015° r = c:al:a: 0a 3c: at: a’: 00 a‘ n= Le:a':4a’: 4a’, ee bh = de:—az;:370:44 Ne = zyc: a: 4a’: 4a‘, „ 115 39 L = %::— a‘: 4a’: 4a’ 2 3) 17a, ; 4a; ; —3c} rechts mit % = wc:4a:da:jao, w= de: —ia'ıkal:da/ (17022), c:a’:a’:@ a,’ (45° 23%), By, = Ac:a,‘: 4a’: a’ (108° 50°), == 46:— az‘: Aa’ 4a‘ (140048°) Wird an Fig.53 erhalten, wenn man das untere Ende hinzudenkt. *) Descloizeaux berechnet Y:p = 176° 52°, der Winkel ist der obige; auch Y:u = 154° 46’ ist falsch gerechnet; der Angabe Y,:p kann freilich möglicher Weise ein Druckfehler zu Grunde liegen. — 19 — b) Zwischen je:2s} rechts und je: a, oder |2a1;03;—c} und lab a3; —c} sowie zwischen je:25’} lınks und en —.c) und la; ; 43 —c} also P< N oder Pe 8. 27. 1% IT, ; 43; —.c} rechts und x | a; taz; —c} links. Hierin hat man ; a:a:@a|. % = 746:09 70:7 7a. a:0:@ az |. € PR 4 Br e: da ale f a.a: mar. GG = ıe: @’: Ziga: rat. a: a: oo a Tr Lässt man die Zeichen von tg und r, ungeändert, so hat man diese Zone an den Desclowzeaux’schen Figuren, die erstere an Fig. 13, 15, 26, die zweite an Fig. 4—8. Würde man aber für 7; das andere Zeichen (Hsc:a':%a':z!a) setzen, so hätte man den Schnitt 12a, 543; —ch, worin noch $c:a':a':ooa’ läge. In diesem Falle wäre aber die Zone keine in der That vorkommende, da $r’ nicht beobachtet ist, man müsste denn annehmen, dass dieses Rhomboeder statt $r‘ anzunehmen sei. 2) 2a; d3; —.ch rechts und la; 2a;; —.c} links; Ig tg = 11,33219 — lg cos, m — 19n J n — 19m , BOSI— ar m COS — Rechts: w=c:— az’: 73,a':4a’ (Neig. 18% 7°), c:a’:a': oa’ ” (1310 28%). Links: x, = re: — a,: sa: Ha (39% 46°), Zc:a:a:000 (420 39°), y= Zrc:a,: ya: da (440 5%), c:a:a:o0oa (131° 28°). 3) da; a3; —c} rechts und la; us; — c} links; 1g tg = 11,26156 — Ig cos, m — 16n . n — 16m LOSE en COSSEZ =. Sera’: a’:00ay‘rechts und $c:a:a:0©a links (mit 410 50° Neig.), Te = re: aa’: giga‘ : ira’ rechts und 45 = 446: Ay :45@: 74a Inks (46054°), d, =H4c: ay’: 4a‘: 4a’ rechts oder 4c:a,:4a:4a links (51° 52°), c:a’: a':oo a‘ rechts und ce: a:a:ooa links (131° 13°). 4) 18a, ; a3; — c} rechts und |a,; 343; —c} links. Ig tg = 11,17722 — 1g cos. m — 13n u RM 4 cos = IRCOS . ke —= ooc:da:4a:ta, $c:a’:a’:00 a‘ rechts und $c:a:a: a links (mit 40040’ Neig.), 7 = 36 :ay': 415a':4a‘ rechts und 4 = 4c:ay: ;5a:4a (46° 49°), d, = ic:a,:ta:4a (520 50%), c:a’:a': oa,‘ rechts und c:@:a:00a, links (130° 50°). An Fig. 11—13 bei Descl. kommen ir’ und zg vor; man könnte daher glau- ben, dass entweder $r’ oder 7; zu setzen sei; wenigstens kann diese Zone leicht vor- kommen. Sonderbar wäre es, wenn immer beide Kanten 19a, ; da3 ; —.e) und |11a,; 643; = 6ch zusammen vorkommen sollten, fügt man hierzu nämlich 12a, 303; — et = le; 2s}, so wäre die zweite genannte Zone diagonal zwischen der ersten und dieser; ein ähnlicher Fall, wie $. 10. (N. 4) zwischen 7»‘ und 5) Ida ; Ay Ir e} rechts und la; 343 ; —.! links. 1g tg = 11,07259 —1g cos, m — 10n n — 10m os = cos = TizBı cos! = Be: hy, wc: 4a: 4a: ia, q=c: — 4" ra: 4a‘ rechts (16944°), u en & = $c:—a,:4a: ha links (23039), $c:a’:a’: 0a,‘ rechts und $c:a:a:0 az links (38° 52%), % = 4c:ay': 4a’: 4a’ rechts (46° 42°), d,—4c:a,:4a:4a links (54° 17°), d= 4136: — dz': 4a‘ :4a‘ links (830 19), c:a:a: oa links und c:a’:a’:©0 a‘ rechts (130° 14°). S. 28. 1) »13a,; 03; —c} rechts und “1; 343; —c! links. Ig tg = 10,93487 —1g cos. m — In i n — Im ] cos = „LEos7 — k = oc:ka:ta:fa, v=c:— a:fa:fa links und u = e:— az’: a: $a’ rechts (15° 31), 9 =$c: — ay:4a: 4a links (25° 9), $jc:a:a: a, links, Ze: a‘: a': © az‘ rechts (350 39°); 7, = 4c: a,‘: 4a’: Aa’ rechts (46° 24°), yı = $c: aa‘: 4a‘: 4a‘ rechts und y= 4c:a,:4a:$a links (56% 39), B, = 4c:—a;,:$a:4a rechts (73% 48‘), ce: a’: a’: © a’ rechts und c:a: a: a links (129° 7), a = 4e: — $a,‘: 4a‘: 4a‘ rechts (156° 22°). Fig. 44 Descl. zwischen u, $, p; Fig. 54 zwischen $r‘, z, und r, wobei aber $r’ oder z, zu vervollständigen ist. 2) “18a, ; 43; —c} rechts würde an Fig. 54 (Descl.) vorhanden sein zwischen $r', rı und r, wenn z, oder är' vervollständigt würde. In la; az; —c} links würde man ausser $r und p' noch %3°= $e:— 3a, :747#:7'5a haben. 3) #301; a3; —c} rechts und #Jay; 303; —c} links. 1g tg = 10,73378—1g cos. m —4n n — 4m cos = „cos = . = we:a:ta:ia, y=c:—a,:4a:4a links (12° 43), @= 4e:— 4ag: 75a : „a links (15% 39°), 2c:a:a: ©, links und 2c: a’: a’: © a,‘ rechts (28° 27°), „ = 40:05:70: 44a links (3406), r=4$c:a,':4a’:4a‘ rechts (45°27'), 5=$c:a:$a:a rechts und links (61°2°), 3c:a:a: a, rechts (82° 59°), c:a: a: a links und ce: a’: a’: ©© a‘ rechts (126° 26‘), we = c:4a,':4a’: 4a‘ (170% 23°). Figur 43 zwischen k, %» p; Fig. 50 zwischen r T 2r'. 4) “13a; A; —.c) rechts und la; 103; —c} links. 1g tg=11,11732 — lg cos. m — 9n cos = ——, = wc:4a:la:ta, =c:— a,:4a:4a links und e = ce: —ay’: 4a’: 4a’ rechts (100 45°), 3c: a’:a’: oa’ rechts (23° 36%), B,=4c: —a, :4a:4a, rechts (79954), c:a:a a links und c:a’:a‘: oa’ rechts (124029), = 4c:— 4a," 715a':4a’ rechts (1519589), o= 4e:—4a;: 1za:4a links. — Cf. Fig. 44 (Descl) o r 9. S. 29. a; A9; — ct rechts; la; 343; —.c} links; 1g tg = 10,88622— lg cos, cos = 2m — 5n 2n — 5m ‚„ cos = ———, Wir finden hier: ka = @mc:a:tja:ta y= 4:— a,:3a:4q A a); 5 . eig. 2’ Ayt= c:—ay': 4a’: 4a‘ rechts, Neig. 9018° Yı = 4.:— a‘: 4a’: $a‘ links 5 3c:a:a:@a, links es ce: a: a: a, links a 3 Sc: a’: a: © a‘ rechts Y ce: a’: a’: oo a,‘ rechts Y bo = %c:a,:4a:%a links = de:zyay:za:z%a rechts, „ 158 24 TR ic: as Aa: Aare St „ 43 53 = 30.0.39%.5 BD“ — RI — Ueberall, wo 3r mit einer der aufgeführten secundären Flächen zusammen vorkommt, muss die Zone vorhanden sein, daher an Fig.53 bei Desel. zwischen 3r, it, und p. An Fig. 20 wird & und im Rhomboeder 2%r' angegeben; wäre letzteres 3r‘ (wie sehr wahrscheinlich), so gäbe es hier auch die Zone 134; @3; —ch Wir werden eine andere, durch 3r und das Grunddihexaeder p bestimmte Zone kennen lernen, die weit entwickelter ist. S. 30. 1) 13a; 43; —.ch rechts hat: 1c:a':a':o0a’ (17°3%), N = 4: —4a': 4a’: 4a‘ (149° 35°) und c: a’: a’: oa,‘ (121052), und in la; 743 ; —c} links legt: v» = e:— @:3a: 4a (8° 11), = fc:a2:4a:4a (27944) und c:a:a:@a, (121° 52°). 2) elta; Q3;5 —e) rechts und ja; daz; —.ch links. 1g tg = 11,00009 —1g cos. k = wc:a:ta:ha, v= c:a,:4a:ta links (70 18%, 4c:a:a: oa links und 4c: a‘: a’: 00 a’ rechts (15° 32), = 4c:4a: ka: za (2904), d, = ic:—a,: ja: ta rechts (65046‘), B, = He: az: 4a:4a (84° 17%), c:a:a: a links und c:a’: a’: oo a’ rechts (120057), N,°= 4c: —4a,': 4a’: 4a’ rechts (148°47°). Die erste Zone ist an Fig. 53 vielleicht vorhanden zwischen k,, v und p, wenn für vo das Zeichen v* gilt; diese Zone wird von Descloizeauz (]. c. p.87) bei der Be- sprechung von %, eitirt. Es hätten an dieser Stelle aber zwei andere Zonen [k,, ta, r\ s.8.23. und !k,, v, 3r, s) s.$.38, wo v = c:a:ja:ta ist, angeführt werden können; dies sind nämlich zwei Zonen, die am Krystall vorkommen, wenn » das letztere Zeichen hat. Die Wahrscheinlichkeit des Symbols v® ist durch Descloizeaux’s Citat nicht grösser geworden, eher dürfte v»= c:a:ja:4a zu setzen sein. 3) 13a,; Q3; —c} rechts und la; $a3; —c} links ; 1g tg = 11,09067 —1g cos. k = wc:a:ta:la t = 4c: 1a,:4a:4a links, Neig. 42° 2° 9= 40:— 4ay': za’: a’ rechts, Neig. 7° 54 d; = 4c:—a,:ta:4a rechts, „166: 20 Ber links c:a:a:ooa links dc: a’: a’: oa’ Ta Bazue c:a“ a’: 00a’ rechts akt T,= 4c:a,:7%50:;1a links, Ted B,= 4c:4a,:4a:ta rechts, „ ı2 2 a = ic2a:4a: La, rechts, sa El Dass in dieser Zone jene complieirte Fläche @ auftritt, wird wohl ihr Zeichen nicht gerade wahrscheinlich machen. 8. 31. 1) 3a; ; 03; —c} rechts, la; taz; —.c} links; Igtg = 11,16577 —1g cos. n = 6:— 0‘: 450°: z'5a’ rechts f ‘ 0, = #c: tag: 7'5a’: 4a‘ rechts, Neig. 41018‘ u ER link Neig. 5° 6 d- = 4c: Dr | y = 6:— 4:70: 75a links a = A4e:—a: ta:da „ „66 37 8 =$c: — a, :7'50: 7iga links, „6794 c: a’ a’; © a’ rechts bag 6e:a:a: oa links ns c:d:a: wa links ” F 6c: a’: a’: oo a’ rechts ii 2) Ha; 03; —.ct rechts würde aus einer Fläche N, o,, 11r‘und r bestehen, und ist an Fig. 29 (Descl.) zwischen r', 6,= #e:$a,':77a‘:4a‘ und 11r‘ wirklich vor- handen. 3) (8a; ; a n —c} links wollen wir nur nebenbei erwähnen, weil darn T= 4c:$a,:-a: La liegen würde mit l3c:a:a: oa und c:a’:a':oa'. Auch diese Wahr- scheinlichkeit für T dürfte nicht gross sein und das ($. 8.) vorgeschlagene Zeichen trotz dieser Zone anzunehmen sein. c) Zwischen Ic : a,} und le ® st rechts, sowie zwischen le: aa} und le : 5“ links P>N oder Pe 8. 32. 1) la; 1103 ; —c} rechts, Ittaı ; Q3 5 —.c} links. Rechts: Lie: a’ a 00a‘, m = dt —a: a: eg: ira‘, p. Links: rY, dge:a:a:000, 5 = 146: :7150: 7470. 1) # la; 3Q3 5 —.c} rechts, 13a,; a3; —c} links; lg tg = 11,51363 —Ig cos, 7m — 10n Zn — 10m a u cos! = u ver Hierin liegen va = 6: — 750: za ylinks, Neig. 5054 TG = 40: za’: da’ A Ne ae i eig. c:a:a:&@a, rechts 4 = 4c:az:z5a:da links 5 N 4: „ 7113 c: a‘ a’: © a,‘ links 2c:a:a:&@a, links MR Ne. >. 2: a’: a’: © a,’ rechts Die erste (rechte) Zone wird von Descloizeaux (p. 57) citirt, aber nur als Zone, die $r',“z;s und ? machen würden; gleichwohl müsste nach Lage der Flächen an dem Krystall seiner Fig.8 diese Zone sichtbar sein. Ich habe sie vorläufig als Krypto- zone bezeichnet. 3) la; 1q3; — ce, rechts, '4a,; a3; —c} links; Ig tg = 11,26138—1g cos, cos = 6m — In ———, 8ce:a:a:@a links und 8c: a‘: a’: © a’ rechts (8039), c:a:a: a rechts und c: a’; a’; 0 a‘ links (71048), Ye Zu0:az: 74a: 71,0 links (1010119). 4) {aı; $a3; —c} rechts, |#a1; a; —c} links; Ig tg = 11,20204—1g cos, cos = Im — En 2 Texa:awa links und 7c:a’: a’: oo a’ rechts (9°55°), c:a:a: oarechts und c: a‘; a’; oa‘ — 183 — links (72034), 74 = 4c: a2‘: Ja’: 4a‘ (114935), Je:a:a:c0a links (120022, L,°= te: 71,a2: ya: ha rechts (1530 27°). r 5) yla; 803; —.c} rechts, ‚da, ; a3; —.} links; lg tg = 11,13337 —Ig cos, cos = ann, k= wc:a:da:da, y= 0:— a :750:;7%a links (6°4), 6e:a:a:wa links und 6c: a’: a’: 0 a‘ rechts (11938), 0, = $e:4ay‘: „4a’: fa‘ rechts und 4 = 4e:taz: La: ka links (43029), c:a:a: 0a rechts und c: a’: a’: oo a’ links (73036‘), 7, = 4e: a‘: 4a’: 4a’ rechts (114%59°) $e:a:a:@a;, links und $c:a’: a’: © a,‘ rechts (1210439), 3=4c:—4a,': „lga’: 4a‘ rechts und o = 4c: —4taz : 75a: 7a links (146° 50°). An Fig. 29 zeichnete Descl. eine Zone pact (= 6r'), lässt es aber (8. 50) zweifelhaft, ob die Fläche nicht 7r’ angehöre; beides ist den Winkeln nach möglich, und das häufigere Vorkommen von 7r‘ macht das Letztere fast wahrscheinlich, man hätte dann die vorhergehende Zone. 8. 33. 1) la ; 3a;; —c} rechts, Ita, ; a3; —.c} links; lg tg = 11,05197 — lg cos, COS, = un kk=»@c:a:ta:ja, Öär links und är’ rechts (14°4'), oa = 4c: fa,‘ 4a’: 4a’ (44°40%), c:a:a:%& az rechts und c: a’: a’: © a‘ links (75°6%), 7, = tc:a,': 4a’: 4a‘ rechts (115° 36°), jc:a:a:coa links und $e:a’: a‘: © a‘ rechts (123042). N 2) x la; das ; —.c} rechts, ia; a3; —c; links; lg tg = 10,95212 — 1g cos, _ 2m — In cos IE A k, = »nc:a:ia:ta. c:a:a:&a rechts i v = c:—az:4a:4a links, Neig. 11030° c: a’: a’: © a’ links Napa 36° 4c:a:a:@a, links y = de: 4a’: 4a’ rechts, »£ 116.41 4c:a: a’: © az’ rechts Di 7 Yı=z456: a3: 74a: i5a links, „ 122 55 a = ic: a, :1a: ta links, „1350551 4c:a:a:@a links 0,°= 4c:4ay': 4a’: 4a’ rechts, „ 46 30 zc:a': a’; © a‘ rechts ze nm = 4e:— 4a’: 4a’: la rechts, ,„ 146 54 Eine an Fig. 14—16, 36, 37, besonders zwischen d= 4r‘, zı und p vorhandene Zone. Descloizeaux sagt (S. 54) ausdrücklich, er habe diese Zone (d.i. Phanerozone) noch nicht gefunden, aber er zeichnet in mehreren Fällen beide Kanten zwischen den drei Flächen — freilich kaum parallel. Ich habe deshalb die erstere vorläufig als Kryptozone aufgeführt. 3) p?}a,; #03; —c} rechts, |}a, ; a3; —c} links. Rechts: hy = c:fa:4a:ta, Ae=c:—ay' za: ga‘, Jerata oa‘, 0, =4o:fay' gar ta‘, ge: —4yaz:zhasıka, c:ara: &©qa,, Tc:at:a:@ay‘. Links: kz, r, w® = c:4a,:4a:4a. 16 Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Bd. — \ Könnte man an Fig. 20 (Descl. , wo £ und w gezeichnet sind, das dort ange- gebene Rhomboeder 2%’ in 3r' umändern, so existirte diese hier aufgeführte Zone; doch scheint es eher für %?r' gelten zu müssen (cf. 8.51). — Dagegen, wenn 0; rich- tig bestimmt wäre, müsste die Zone an Fig.51 nach Descl. vorhanden sein, woselbst 3r’ vorgekommen ist; das Symbol o3 muss sich aber erst später bestätigen. 8. 34. #!a; 343; —.c} rechts, 9134; a3; —.c} links; Ig tg = 10,82343 —1gcos, cos = m — 4n n — 4m I I schon für die Herleitung der Trapezfläche x besonders wichtig war; in ihnen finden Der vorstehende Ausdruck enthält zwei Zonen, deren eine wir aber noch eine Menge Flächen, theils darin beobachtet, theils durch Rechnung nachweisbar, theils an den Krystallen noch nicht nachgewiesen. Die zweite Zone findet sich bei Descl. an den Fig. 20, 22, 24, 37, 43—45, 47, 49, 65 und überhaupt wo 3r und x zusammen auftreten; die erste Zone an Fig. 9 bei Descl. k, = wc:a:4a:4a links und rechts. t = 4e:4ay:4a:4a links, Neig. 49036’ a: se; 4a links Neig. 12026‘ 14% ei Rn wi . 813 0 = c:—@': 4a: 4a’ rechts c: a: a’: © as‘ links T= 4e:—ay: a: za links, „ 19 48 tz = $0:a3:4a:4a links Eh m = 3e:a:a:ooa links h zT = 4c:a': 4a’: 4a’ rechts n 3c: a’: a’: © a’ a Ua dc:a:a:@a, links : Be } 032 X3°= 40: 4a, : 77a: 75a links, „ 31 12 3c:a’: a’: © a,‘ rechts pr—msc: ars d.h „ 32 48 X 4: —a;:750: 74a links, , 136 26 Y,= 4c:4a: ha: ja „ 83549 e = c:—a/: 4a’: $a’rechts, ,„ 152 53 Von beobachteten Winkeln geben wir folgende: xz:m = 169° (beob. 169°10°%) | 7: m = 175°52‘ (beob. 176° 5%) |t:m = 154°20’ (beob. 1540 30°) x: T,= 173 8(beob. 173) | Y:r'=131 20 (| „ 13118) |t:r=148 8( „ 148 10) DB p:t=163 12 ( „ 163 30) | p:m = 171 8 Alle Flächen zeigen hinlängliche Einfachheit der Symbole, auch die Winkel stimmen gut überein. Schon längst darin beobachtet war ft, neu sind dagegen g und T,, mit deren Bestimmung man sich wohl befriedigen wird. Dass aber auch Y,° und 43° in die Zone gehören, macht die Wahrscheinlichkeit dieser 8.25 und 23 vor- geschlagenen Zeichen gewiss sehr gross. Auch 4 würde man aus diesem Grunde ungeändert lassen; es ist dann sehr merkwürdig, dass x, gleichsam sich selbst erklärt, indem sie einmal in die Phanerozone 27p fällt und dann in eine Kryptozone zr'x.. Ebenso ist es mit 43°, denn ©%3°p ist Phanerozone, und &/3'r' eine Kryptozone. Da aber von den oben stehenden Flächen x eine rechte und Xs° eine linke ist, so muss — 15 — man ein x des untern Endes zur Deduction ergänzen. Am Krystall Fig. 43 (mit x) tritt aber © unten nicht auf, dagegen ist dort %k, vorhanden. An Fig.45 (mit 43 und Y,) sieht man sogar die Kante zwischen 4; und Y,, aber die benachbarte Fläche des Gegenrhomboeders ist zu entfernt, um sich mit Y, zu treffen. S. 35. 1) la; 3a; ; —.c} rechts und Bay; a3; —.c} links; lg tg = 11,04332 — lg cos, _.m— In , n — Im cos = eos =. —. iE p ks = ©c:ta:ta: 4a. c:a:q4:%a, rechts h et - 049: BEN ar Neig. 84950‘ y = e:— @: ta: +a links, Neig. 15049 era” a’: 00a,‘ links Re = 40: —4ay’: JI,a: J}ya‘ rechts, „ 19 23 $3c:a:a:00a, links } ö4c:a’: a‘: ®©ay‘ rechts, „ 28 55 $c: a’: a’: 00a,’ rechts „n180 34 2) la; 435 — ce} rechts, Ita; a3; —c( links; Ig tg = 11,18891—1g cos, cos = mn ky = COc:4a:4a: ta. Te:a:a:00a, links ic:a:a:ooa links, Neig. 138034‘ 9 = 4e:—a,:4a:4a links, „ 146 52 we= c:—4a': fa‘: fa’ rechts, „ 168 3 Neig. 31° 3° 3c: a’: a’: »©ay‘ rechts 6 e: a” a’: oa,‘ links c Shen :a:a:%a, rechts II. Schnitte auf den Rhombenflächen c:a:ta:a. a) Zwischen Io s\ rechts oder Ins’! links und le: a. 2N--M=:3FP: Die Schnitte tragen rechts Rhombenfläche e:a2:303,:—a,, links c:ay :%a, :— az. 8. 36. 1) ?= 11a; 6a3; —.c| rechts, 1641; lla;; — ce; links. Rechts: $—= fe: — taz‘ za: ta‘, n= te: —ay': dat: da‘, = de: zyanigga:zga, s=c:a:$az:a. Links: t = 4e:—4a: !a:ta, BB= je:—a,:$a:ta und s. — Da an Fig.20 Desel. £ und 3 beobachtet sind, so müsste bei Vollständigkeit der Flächen, und wenn £" das richtige Symbol ist, die geschriebene Zone existiren. 2) #17a1; 4az; —c} rechts. ı = ooc:ta:4a:4o, nr=f:4nta:ta, I= 4c:—Aa,'$a:daı, n=4e:—a:4a:ya, BB= He: a:fa’:fa‘, Ge Ho: 15a, : ya: ra und =c:a:$a3:a. — An Fig. 20, 63, 67 (Descl.) tritt lg, = und s auf, an Fig. 20 ausser- dem 5, die Zone ist also eine nachweisbare; auch der Umstand, dass an Fig. 63 und 67 x und s an verschiedenen Ecken vorkommen, ist der Meinung günstig, dass 16* — 116 — für die Zone keine Fläche ergänzt zu werden braucht, obschon beide Krystalle nicht vollständig gezeichnet wurden. 3) 15a; 3a3 ; —c} rechts, 13a, ; das; —el links. Links: k, = ® c:ta:ta:ta, = c:—a,:4a:ta, d = te:az:ta:ta, 3c:a:a:0@, BB = de:—a,:4a:}a, s=c:a:ja:a. Rechts: kg, e= c:—a,': 4a’: $a', T, ar‘, s. 4) [8a,; Bas ; —2c} rechts mit hy? = we:4a:4a:ta, w= dc: —4a,': hate, = fe: —ay':4a': 4a‘, s. 5) |3a1 ; 2a3; —c} cf. 8. 25. 8. 37. 1) 1134,; Yaz; —5c} rechts, 19a;; 13a3 ; —5c, links. = c:—a,': 3a‘: 3a‘ rechts, p=4c:—a,:4a:ta links, 2 = 46: — az : 15a: 7'ya links, Zc:a:a:@ a, links, $c:a’: a’: & ay‘rechts, s=c:a:$a:a. — Ein complieirter Ausdruck einer Zonenaxe, die trotzdem in fünf Flächen enthalten ist; übrigens liegt dem Zonenpunkt rechts eine Sectionslinie von d, sehr nahe, ohne aber in ihn zu fallen. 2) 174;; 5a3; —3c} rechts, 151; 7a; —3c} links. %, = ooc:$a:ta:ta, y=c:—a: 4a:4a links, 3c:a:a:00a, links und $c: a’; a’';00ay‘ rechts, 74 = 4c: az‘: 2a‘: 4a‘ rechts, d = 4c: a: 4a :4a links, BB =4e:—a,:$a:4a links, s=c:a:$a:a. — r, und ?r' sind z.B. an Fig. 9 Descl. vorhanden, aber ohne die dritte Fläche, ohne welche wir keine Zone als be- obachtet aufführen. 3) 11a; 8a; ; —5c} rechts, 18a,; lla;; — ct links. Rechts: $c:a*a': 00m‘, s= e:a:da,:a, I=3c:az:4a:fa. Links: $c:a:a:0a, d,=4c:a:4a:3a, B =4c:— a’: 4a’: Aa’, s= c:a:!ta,:a. 4) 14a, ; 343 ; —2c} rechts und #13a,; 4us; —2e} links; 1g tg = 10,82279 — Um — In lg cos, cos = u k= wc:a:ja:za. Ic: a’: a’: © az‘ links : g= RAT, da links a a rechts a BI e= ::—a': 4a’: ta’ a Na au B, = 4c:a,': 4a’: 4a’ rechts, „ 103 32 2c:a:a:& a, links Zc:a:a:& a; links, » 14M697 2c: a’: a’: ©© a,‘ rechts I d;, = 4e:—az;:4a:a „ „ 129 36 u = 4c:ay': 4a’: a’ rechts, „ 41 34 s = c:a:da:alinksu.rechts, „ 151 1 y= 4c:az:4a:4a links EE B,= $c:4a,:4a: la rechts, „ 172 26 Yı= $0:az3': $a’: a‘ rechts er Als Schnitt zwischen der Rhombenfläche und der so häufigen Trapezfläche x könnte man ein häufigeres Auftreten der Zone vermuthen; indessen existirt sie nur an Fig.58 (Descl.), nämlich die Zone s unten, & rechts, y links. — li — 8. 38. 1) x 19a, ; Taz; —5c} rechts und 17a,; 9az ; —5c} links; Igtg = 11,19104 — ] _ 3m — Iln ı _. Ia— 1IIim g c08, cos — Dur oez cos = Lie u Ae= c:—az' 4a‘: fa‘ rechts, Neig. 8015‘ B;,= 4c:—a,:4a:la rechts, Neig. 67017‘ $c:a’:a’: oo .a’ „421,13 6 = 740:— ay':a’: 4a’ links, „75 49 t = 4c:a:4a:4a links ae B= He: a‘ :4a’: 4a‘ links, ». 90 44 7 = 4c:@': 4a’: 4a‘ rechts 2 ß =4e:—4a,': 4a’: 4a‘ rechts, „ 127 58 s = c:a:$a:a, links u. rechts, „134 1 An Fig. 54, welcher Krystall x, $, s trägt. 2) 150 ; 4a3; —3c} rechts und »/4a,; 5a; ; —3c} links; 1gtg = 10,94892 — ik Im — On ; In — 6m lg cos, cos = nn ale = »©c:a:ta:ha links u. rechts. 6 = ze: a,‘ 4a‘ 4a‘ links, Neig. 82036‘ v = c!—a,:4a:+a links, Neig. 7°2}‘ &= 4c:a :ta:alinksu.rechts, „ 119 34 3e:a:a: oa links Tr d,= 4c:—a;:4a:4a links, „ 126 35 3c: a’ a’: © a’ rechts Re s = c:a:$a:a links u. rechts, „ 149 20 An Fig. 53 (Descl.) zwischen k, , v, 3r, s. 3) [6a,; 5a3; —4c' rechts, #50; 643; —4c} links; lg tg = 11,04815 —Igccos, 4m — In i 4n — Im a a p D k = ooc:a:ta:ta, links u. rechts. 76:40:4:00d rechts, Neig. 76° 35‘ 4c:a:a:ooa links B;= 4c:a,:4a:$a links, „ 102 37 u } Neig. 14° 15° pe } Ä 4c: a‘: a’: ooa’ rechts di = 4e:—a,:4a:4ta links, „ 124 27 9= 4c:a,:4a:la links, „e.3l 9 s = c:a:$a:a links u. rechts, „ 148 10 = 3c0:ay:4a:%a links 2 36:42:30:% 5 L == $c: a2‘: 4a’: 4a‘ rechts Cf. Fig.44 Desc. mit p, Ar, s 8. 39. 1) »|7a, ; 6ag; —5c} rechts, 160; 7a; ; — 5e\ links; lg tg = 11,12951 —Ig cos, dm — &n cos — . vi en rechts, Neig. 5° 6‘ y= 4c:—a,:ta:ta Rechts Neig. 60022 dc:a:a:ooa links 114 y= 4c:— a1: 4a’: 4a‘ links dc: a’: a’: ooa‘ rechts 2 B;= 4c: a, :4a:}a rechts, n Ska s = c:a:ta:a links u. rechts, „ 147 19 C£. Fig. 58 (D.) mit y, B;, s 2) 1804; Taz; —6c} rechts, 17a, ; 8a; ; — 6} links. — 1383 — » = 4c: a; :4a:4a links, Neig. 107934 A = 3::—a': ta’: 4a’rechts, „ 125 40 s = c:a:$a:alinks u.rechts, „ 146 39 6c:a:a:ooa links Neig. 9057‘ 6c: a’: a’: 0a’ rechts 8 = $c:a,:ta:$a links, „ 25 34 3) 191; 8a; ; — 7c} rechts, enthält 7r‘, d;, s; 18a, ; 9a; ; — Te} links dagegen Tr,tund s 4) |15a;; 14a;; — 13c} rechts mit n,, o» und s; |14a,, 15a; , — 13} links mit 13r und s. b) Zwischen le: a.) und le: 30} rechts, oder |e:s') links. Die Schnitte tragen rechts die Rhombenfläche e:a,:3:— az, links c:a2:3a3,:— aı- S. 40. 1) |10a, , 9a;, —11c,} rechts mit = c:— taz‘: 74.0‘: 43a‘ (1950), llenat a: Day,‘ (6°37%), s= c:a:$a,:a (41°56), 7, = #c: a): 4a’: 4a‘ (65049°) und A4e:a:a: a (6937). 2) g {6a , Taz, —8e} links, 1g tg = 11,23750 —1g cos‘, cos’ = Rn, eine kleine von Descloizeaux Fig.35 gezeichnete Zone zwischen 8r, ®, s; sie geht über Sc:a:a:@a,, Neig. 2 ® = %:a,:4a:4a, ,, 20 19, 8r:® = u 7‘, beob. 170° ungef. s = c:a:daza, „43 E 10r— 156120 SEEN“ 2 = germdanda, 278, 1 $c:a:a: Ta;, „121 4 Der Winkel s D stimmt auch nahe mit sy = 156037’; doch mag ein solcher Irrthum wohl nicht vorliegen, da y nur einmal (Fig.53 Desel.) ohne v und & beob- achtet wurde. 3) 9160 , 5a, — Te} rechts und |5aı, 6az , — Te} links; lgtg = 11,17495 — 4m — In { 4n — Im 5 ; e z lg cos, cos = ———, cos’ = ———, Die erstere Zone ist von Desclozeaux in p Fig. 57 gezeichnet worden zwischen 7r', R und s; allein die Bestimmung von AR ist falsch, auch wenn das hier punktirte s wirklich die Rhombenfläche ist (ef. oben die Uebersicht der Einzelflächen 8.76 u. 80.). k = wc:a:ta:4a links u. rechts. s = c:a:ta:a links u. rechts, Neig. 44055‘ n = c:—@’: 450‘: 4i5a’ rechts Ic:a:a:@ a, links, ei) - 4 2 Neig. 6%: 9° f vs 17 Ei y= 6:—4:7y4:75a links %= $c:a,': a’: a‘ links, , :S0nn9 Te:a:a:@a links tz = $c:a, :4a:za links 4‘ 4‘ 4‘ n2] 11° 1° eo Br „ 110 47 Te:a’: a’: 2 a’ rechts T = 6: az‘: 4a’: 4a‘ rechts R= !c: a‘: 4a‘: $a’ rechts, oje! Ze:a: a’: D az‘ rechts, su12304 : 5a’: ira’ rechts, „ 20 36 — 19 — ) R:s 1530 6‘ Ren. 172059‘ Ro: 5 = 155 aynjubeoh- 198°, bie 156510" Re: Tr‘ = 170 24 Descloizeaux berechnet R:s = 15607’ und R: 7r‘ = 169056‘. Die beobachte- ten Winkel sind ganz dieselben wie bei ® der vorhergehenden Zone; man muss die Entscheidung, ob R“ oder ® zu streichen sei, noch erwarten. Beide Zeichen empfehlen sich durch wichtige Zonen, in die sie fallen, von dieser Seite lässt sich also nichts ausmachen. — Uebrigens existirt die Zone auch als Kryptozone an Fig. 22 bei Rose zwischen %k, 7r‘ und s (in der Zeichnung weggelassen). beob. 170° ungef. 8. 41. 1) ba, das, —6c} rechts, »14ay , daz , —6c} links, 1g tg = 11,10211 —1g.cos, 3m — 6n cos — . p Kk= we:a:ta:dla. c:a:a:@a rechts ee S Arche Neig. 74° 7° = 36:—ay:7%40:7'5a links, Neig. 8%46‘ sc: a: a’: a‘ links 6e:a:a:wa links an 4= 40:0. Taliaalı , „83 14 6c: a’: a’: © a‘ rechts x Je:a:a: a ,„ Bob. s = c:a:ta:a linksu.rechts, „ 46 31 3c: a’: a’: a@ a‘ rechts 4 C£. Fig. 51 (Descl.). 2) # !4a, 303, —5e} rechts, #}3a,, 4a; , — 5e/ links; Igtg = 11,01512 —1g cos, 9 e c : 2 cos = —, Of. Fig.19 (Descl.) die erstere, Fig.53 die letztere. k) = wc:a:da:ta Enke u. rechts. Di — Icon da Ja links Neig. 1110 7 dc:a:a:@a links . L = ic: a‘ 4a‘: 4a’ rechts Neig. 16029’ z Ä h de: a’: a’: © a’ rechts $3c:a:a:@a, links a s = c:a:da:a linksu.rechts, „ 49 0 Sc: a’ a’: @ az‘ rechts % X =fre:— 4:50: ha rechts, „ 74 27 Y—= 46:—$az: 7a: da links, „ 138 44 ge:a:a:@a rechts En e = e:—a‘ : 4a/:4a’rechts, „ 148 39 je: a’ a’: © a’ links E we = c: 4a‘: 4a’:4a’links, „ 162 35 z = 4c:a':4a’:4a‘ links, te) 3) 15, Taz, —9e} links hat kz, d, s, &- 4) »Taı, 10az , —13e| links besitzt Zr, 71, s, “Er, p, daher an Fig.44 Descl. vorhanden. 8. 42. 1) # |3aı, 2a3, —A4c} rechts, #|2a1, 3a3, —4e} links, Igtg = 10,90760 —1g cos, m — 4n cos — . ‚4 . k= D,c:a:ta:ta. ts = 4c:a,:4a:4a rechts 2 u, 4c:a:a:@ a links 4c:a,':$a': 4a’ links Nik Nu I Neig. 22° ]' 4c:: a’: a’: © a‘ rechts 2c:a:a:@a links He s = c:a:$a:alinksu.rechts, „ 53 25 2c: a’: a’: oo a’ rechts Rn 4c:a:a:caD a rechts Y= 4c:—ta,: Ha: z%alinks, „ 141 3 WEDER ‚8 „ 80 38 4c: a’: a’: @ a’ links Cf. an Fig. 50 die Combin. s, $r‘, 2r und s, $r, 2r', aber nicht vollflächig, also beide Zonen. 2) »|bar, 3a,, —7e} rechts und =|3a,, 5a,, —7e) links; Igtg = 11,14399 — m — In ' n — Im lg cos, cos = a En Schon unsere Fig. 5 Taf. I. zeigt, dass es eine gemeinschaftliche Zone zwischen s, u und x ausser |c:a! geben müsse; es ist die geschriebene. Sie enthält kk= @ec:4a:ta:4a links u. rechts. t = 4c:4a,:4a:$a rechts, Neig. 104945‘ D= c:—4a,': J,a': 74a’ rechts, Neig. 4° 0o= 4c:la':ta:ta! „ 113 59 z=c:—@ :4a: 4a links Zc:a:a:@ a links . {ie 4 Ag! h „2 16 31° Ip al na" 4 h ” 139 32 e = e:—ay,' : 4a‘: 4a’ rechts ze: a’: a’: co a’ rechts 1c:a’:a':o6 a,‘ rechts, „» 26 27 u= c:—a,:4a:4a links an s = c:a :$a:a links u. rechts, „ 57 8 u = c:—ay': 4a’: 4a,‘ rechts E Ze:a’:a’: X a‘ links, » 8415 In der That sind beide Zonen häufig, so ist an den Descloizeaux’schen Figuren |5a, , 302 , —c} vorhanden in Fig.23, 25, 28, 44, 45, 49,55 und 13a, 5a, — Te} in Fig.26, 28, 51, 55; freilich muss man sich bei allen die Flächen des untern Endes hinzuconstruiren. $r’ und $r‘ werden (so Fig.21, 22) öfter in Combination angetrof- fen, aber es fehlt die Fläche einer dritten Form, ohne welche wir die Zone nicht auf- führen. Da Fig. 22 ein Zwilling mit & ist, so läge dort ein x des andern Individuums mit den Rhomboedern #r’ und #r' in einer Zone. S. 43. L)s& 13a „ 204,, —5c, rechts und »|2aı, 3az , —5ec! links; lg tg = 10,98270 m — 4n n — 4m — lg cos, cos Zee cos! = IR: k, = woc:a:ta:ta. s = c:a:4a:a links u.rechts, Neig. 107020’ v = c:—a:4a:ta links, Neig. 13051‘ ?Yy,= #c:4a,:7%a: 75a links, 2 de:a:a:0az links a} = 4:a,:ta:da „ „128 35 dc : a’: a’: 00a,’ rechts A I, zeit: Ha: „ 10 6 e = c:@': 4a’: 4a’ rechts, BerAN.S Sc: a’: a’; 00a’ rechts, „mE RER links „80 10 u= e:—a, :4a:ta links, . 15031 3c : a’: a’: 0© a,’ rechts u = c:— a’ :4a’: 4a’ rechts Ya = 46:0;: 70: 7%a rechts, „ 84 3 we= c:—4a,':+a‘: 4a’ rechts, „ 162 47 — 131 — Auch diese Zone ist schon durch die Grundglieder v und s gegeben; wollte man also die Desclorzeauzx’schen Zeichen für; und Y, beibehalten, so könnten diese immerhin bald abgeleitet werden, Y, wäre, das und « gewöhnlich zusammen auf- treten, an ihrer Combination stets deducirbar, was aber gegen die Zeichen spricht, haben wir schon früher erwogen (cf.$.23u.25). An Fig.45 (D.), wo x und Y, auf- treten, müsste | X3, Ya, s| eine sichtbare Zone sein; die Zeichnung giebt dieselbe aber nicht an und danach dürfte man ihnen das Descloizeaux’sche Symbol gar nicht geben. Statt dessen möchte wohl 3“, Y,“ und r links (ef. 8.34) eine Zone bilden. Ausserdem ist aber die Zone |3a,, 2a;, —5c} an Fig. 43, die Zone [2a1, 30;, —5e} an Fig. 24 und 44 (D.) vorhanden. 2) I4aı, 3a3 , — Te} rechts, und 13a , 4a; , — Te} links; lg tg = 11,12668 2m — 4n —Ig cos, cos = Es; kr = @nc:a:4a:ta links u. rechts. s = ce: a: %a:arechtsu.links, Neig. 102038‘ Te:a:a:@a links \ Ya= 4c:4a,: la:4a links, „ 121 29 Be, P | Neig. 15017‘ 2 Te: a’: a’: © a‘ rechts 76:0:0:% a; links 131 4 u = c:a,:4a:ta links sorıa ze: a: a’: ©0 a,‘ rechts & u = c:a,': 4a’: 4a’ rechts L = 46:—4a,': Ira’: 4a‘ rechts, „. 146 38° Die Zone links Fig. 26 |, u, sl, 45 u, 5, Pre, Es kann also Y, bei der vorgeschlagenen und sehr wahrscheinlichen Veränderung des Zeichens an seiner Com- bination selbst deducirt werden. S. 44. 1) *164,; Bug; — 11e} rechts, »!ba;; 643; ° ur, links. k = »oc:a:ta:!a links u. rechts. | nm = 4e:— 4a‘: 4a‘: 1a’ links, Neig. 49053‘ lle: a’: a’: © a‘ rechts, Neig. 9950‘ s = c:a:da:alinksu.rechts, „ 98 9 © = c:qa,:4a:4ta links Bi= 4c:— 4a, :4a: la links, „ 148 20 „19 34 PIE oe = c:@a,': 4a‘: 4a’ rechts w—= c:—4#ay': 4a’: Aa’ links, 27 Die Zone rechts ist an Fig. 29 Ile", 0, s\ vorhanden, wobei zu bemerken ist, dass dies links gezeichnete g vermöge grosser Unebenheiten des Krystalls in einer Zone Ic E da zu liegen scheint, die zugleich der Diagonalzone von 11r' gleicht. — Die Zone links befindet sich an Fig.23 (D.), wobei das s des untern Endes zu suppliren ist, ebenso an Figur 20, 39, 44 (alle zwischen x rechts, x links und s), an Fig. 41, wo x und ” beide rechts, und an Figur 62, wo beide links auftreten, muss man, um die Zone zu erhalten, die fehlenden Flächen « oder x des untern Endes ergänzen. 2) 174; 643; —13c rechts, ‚6a; 7a;; —13e} links. Abhandl. d, Nat. Ges. zu Halle, 5r Bd. 17 — ge —— l3e:a: a: ooa links, Neig. 8°20° | s-—= c»ya:$a:a links-u. rechts, Neig. 96054‘ B’= 4c:4m’:la:4a „ „»..31 46 13c:a':.a’: 00a’ rechts, „124 59 30273 v Adc:a:a: 0a el 69127 v= 4: —4a' joa: %a' rechts, „141 58 |} ıBc: a’: a’; oo a’ links A III. Schnitte. auf den Flächen des dreifach schärfern Dihexaeders 3c:a:a:&0a. a) Zwischen j0a,} und le:3s} rechts oder le:äs‘} links. 8. 45. 1) 19a,; 8a3; —3c} rechts und 184,; 9az; —3e} links. Hierin liegen ve= c:—a,:-%a:-4a links, Neig. 411’ bo = 1c:a,:4a:Aa'rechts \ aan ö Re Neig. 146°45° 3c:a:a:00a, links Dr = 4c:a3': 4a‘: La’ links 3c > a’: a’: 00a,“ rechts h = de:!ay:4a:4a rechts, „ 169 31 d,;, = 4c: a2: ja:ı4a links, „ 50.14 = c:a:ta:4ta rechts Bı = te:—ay': 4a':i4a'rachts, „117 10 CE 2. Aal 22 L 12 % 0 4a’: ta’ links 2) 18.1; Tas; — 3o}rechts, mit Sc: a: al:.co0‘, = fc: a: 4a'ta, E=dc:a:fa,:a, y=c:a,:4a:4a. 3) 17a; 6az; —3c} rechts, 160; Ta;; —3c} links; Ig tg = 11,06285 —1g cos, Im — En ‚ _ Mm— 8m ei = ——e— p 3c:a:a:00a, links Nas 10030 4c:a:a:& a; links ® R 4 1 4‘ 3c: a’: a’: © ay’rechts 5% 4c: a’: a’: 0© a,’ rechts ABU ZZ y= 46:9 :4a:4a links 45.18 i = 4c:4a,:4a:4a links, „ 147 46 yı= 4: a2‘: 4a’: a’ rechts b u = a :40: 30 ae " Biz dei —afikatrga link,‘ 5 6618 | = c: arrfardalinks) 7 106 Ai n = fe: a‘: ja’: 3a‘ links, A ed. 4) 1604; 5a3; —3c} rechts, 51; 603; —3c} links; Igtg = 11,00815 —1g cos, es Am — In C ? s k = wc:a:ta:ta links u. rechts. 4c:a:qa:00a; rechts } . »Ay+i 1 H om Are lat [ar Neig. 78054 v= c:—q@y:4a:4a links, Neig. 6° 7 sc: a’: a’: 0a,‘ links 3c:a:a: 0a, links = 4c:—a,:4a:4a links “ „37'10 a: A „128 16 3c: a’: a’: © a,’ rechts = 4::— a‘: %a': 4a‘ rechts t; = 4c:a2:4a: 4a links Ba 0= 4c: taz‘: 4a’: ta‘ links, „ 148 27 tz = 4c: az: La’: 4a‘ rechts u e = c: @':4a: 4a’ links, „ 160 38 Diese Zonen sind an den Krystallen noch nicht zwischen drei Flächen nach- gewiesen. — 13 — 8! 46. 1) 17a; 5a; ; — be} rechts, 1521; 7a;; — 6c} links. k,=Xxc »4a:ta:talinksu.rechts.o] ds, —= '4c:ay:4a:4a rechts.‘ % = 4ctay': ta ta‘ rechts. : ee links. &= 4c:a :$as: alinksu.rechts. @ in az links. (HR 5 j 5: a’: a’: ©© a,’ rechts. A= 30: a‘: 4a’: 4a’ rechts. > ta: a’: 00a,’ rechts. 2) 1174, ; 12a; ; — 15} rechts enthält: 3c:a: a: 0%‘, d; = 4c:a,:4a:fa, n= ca‘: zatszat, dc ra': at: oay‘. Die Grenze zwischen diesen und den folgenden Zonenaxen bildet lau; 343; —.c} und: ! 30; Q3; u cf. 8.34; wir gehen auf die dritte Projectionsebene über, da nun P>M und N wird. S. 47. 1) [801 ; 59; —9eh rechts; [5a ; 80; ; —9c} links. Igtg —='11,28080—1g:cos, 2m — In ı _ Zn 11m cos = Try CH Zi Ze ks= ooc:4a:4a:4a links u. rechts.. x = Fhe:az:ziga: ia rechts), Neig. 849 16° 3c:a:a:00a, links = »4c: a‘: 4a’: La’ links, „903 E | Neig. 26° 5’ 5 a - 4 3c: a'va’: 0a,‘ rechts b= %c:a,: 4a : da: links } 03°= 4c:4ay': 4a‘: 4a‘ rechts, „92:47 L= #c:a': $a': 4a! rechts" Zu) = 4: —a, :la:ta | 713 X 40: az: Zara links; „»131 4r tt = 4: —a,': ta’: 4a‘ links a p9= 40:—a;%4a:4anlinks, „144 4 2c:a:q@:00a, rechts B= c:—4$az:4a: 4a:links; „162 4 5 nt BDO 2c: a’: a’: © a, ‘links Auch Y, = $e: 3a,:7'50: 75a läge in der Zone, wäre das Symbol richtig. 2) |5an; 3a3; —6c! rechts, »!3a1; Bas; — 6c} links, Ig'tg = 11,09528 —1g cos, m— In —7 R & eos Zr cos! = a ; ch. Fig.9 (-Descl.) mit 2r, 3r, v. k, = @c:4a:4ia:4a links u. rechts. lt; = 30:0 :4a:4airechtsp? ‘ _ Ä R ans Neig. 116° 7° 3c:a:a:%& a, links \ T = $c:a;': 4a’: 4a’ links Neig. 27026’ 3c .a’:. a’: ©0 az‘ rechts 2c:a:a:& a, links ee 0, = ftc:4ay':4a/4a‘ rechts, ° „ 5445 .v 2c: af: a’: o aj'rechts)® ” bh \=ard6 y —aylı en Fra g etc: aa: 3a’ rechts,’‘,, »154'58 L =4c:— a‘ %0': 4a, ‘links a ve= ‘:—4aNrta':4a’lwrechts, „ 166 32 $c:a:d:&a, rechts ee DA Zar „ 83 5 $c: a’: a’: ©o a,’ links 3) 14an; Tas; — Ic} links! mit ky = we:tanta 24a, 8c!a:a:oa, L= fc: tat: 4a‘, und v=c:—a,:4a:3a; dagegen 1701; 4a; — Ic }rechts mit den Flächen: k, 3c:a’: a‘: aa, t=4c:—4a,:4a:4a, u = fc:a,:4a:$a, 0, = Fe: ta: al: Fa’. RE» — u — b) Zwischen le: 3s} rechts und le: #5’) links, sowie zwischen lc: 3s'! links und le: is} rechts. Dies sind Schnitte auf den zwei Flächen (3c:a': a: oa‘) und (3e:a:a:w a3). S. 48. 1) »15a;; 9a;; — 15c} = a; 3Q3; —c} links, an Fig.65 zwischen &, 3r und 4 nachweisbar. lgtg = 11,45852 —1gcos', cos’ = nn Die Zone enthält: = ooc:4a:la:da,a 2= c:—a,:4a:4a (mit 21°30° Neig.), $c: a‘: a‘: oo a,'(86°41’), 3c:a:a: oa (143°36) und 4 = 3c:—a,:3a:3a (163°58‘). — Vielleicht ist die Zone auch an Fig. 62 vorhanden, wo x mit 7 auftritt und ein Rhomboeder erster Ordnung, das nicht be- stimmt wurde. 2) = 14ay; Taz; — 12c! links mit k = wc:4a:4a:4a, dc:a:a:0a, N =c:—%‘: isa': ja‘, 3c:a:a:@a; in die analoge Zone rechts würde noch eine Fläche x gehören. An Fig. 20 Desel. ist die Combination %g, 4r, 3r vorhanden. 3) |8a,; das; — 15c} rechts, 15a; 8as; — 15c} links. ke= wc:4a:la:ta. w = 6:0 750: 4a’ rechts. 3 = c6:a3' 750: Fa’ rechts. 5 | a:a:&% a, links. 2 a:a:co.a links. N°= c:a‘: 3a‘: $a‘ links. 6% e: . a’: a’: © aa‘ rechts. a’: a’: © a’ rechts. Te = 46:a2: 4a :4a links. Re —= 40:40,‘ Jia’: ziza’ rechts. ! 0 = c:a;:7%a:7a links. An Fig.25 Descl., welches einen Zwilling darstellt, würde », 3r' und 7 des andern Individuums eine solche Zone ausmachen können. 4) 13a;; 23; —6c} rechts, # 1204; 3Q3;5 —6c} links. Man könnte z.B. auch schreiben Hau; 3Q3; ec) lg tg = 11,04904 — lg cos, cos = et Wis u Kk= @oc:a:ia:da. 2c:a:a:& a,rechts : m = Neig. 79052, 6c:a:a:&@ a, links Neis 20038 2c: a” a: © a,'links 6c:: a’: a’: ©© a,‘ rechts 8 3c:a:a:& d;links 2 a ; „ 136 59 u= c:a,:4a:$a links 94 59 3c: a’: a’; © ay'rechts u = 6: a‘: 4a’: 4a’ rechts v ® = 3c0:—a,: 4a: ta links, „ 146 6 nr = 6:— a‘: $a: 3a’ links, „ 99 14 0, = 6: 71za2': „tra: 44a‘ rechts, „ 169 36 Die Zone links ist an den Combinationen u x 3r vorhanden, cf.Fig.31 (bei Rose), 23, 44 (Descl.), ausserdem Fig. 55 (2r’, u, 3r) und 17 (67, 2r', 3r) bei Descl. vergl.S.112. S. 49. 1) 1100; 7a3; — 21c} rechts; pl7a;; 10a3; — 21c} links; lg tg = 11,59076 — 4m — 13n , 4n — 13 lg cos, cos = Bu rer Te:a:a:& a, links es o= 4c:ta,: 75a: 4a rechts, Neig. 100045’ Te:.a’: a’: © a,'rechts Te: x = 4l5c:4az: 35a: ya links, ea 47 9= 4c:—a;: 4a :4a rechts, » 10230 3c:a:a: a, links . 3 = 4c: 4a,': 15a’: 4a’ links, „ 100 45 3e: a’: a’: ©o a,’ rechts u. Die Zone links ist von Descloizeaux an Fig.44 beobachtet zwischen #x3r. Der Ausdruck von # ist freilich complieirt und man kann deshalb Bedenken tragen, sein Symbol oder die Zone anzuerkennen; doch soll die Zone auf dem Goniometer sich als gut erwiesen haben; man könnte deshalb nur noch nach einfacheren Ausdrücken für x suchen. Die gefundenen und berechneten Winkel sind: #:3 = 152°32‘ (152°30° ungef. beob.), #:3r = 173012‘ (172°30° ungef. beob ). Viel einfachere Flächen giebt es aber in der Gegend von x nicht, z.B. könnte man für sie (Le:4a: a: 5a) mit 153°26' und 172°18’ Up. das zugleich in der Dia- gonalzone des en liegen würde | ers! 1; allein wir haben schon andere sehr gute Zonen für x kennen gelernt, a die 14a; Bas; —.c} cf. 8.23. — Da an dem Krystalle Fig.44 die Rhomboeder zweiter Ordnung nicht bestimmt sind, könnte es wohl sein, falls 7r' vorhanden wäre, dass auch die Zone rechts existirt (7r', @, Ir vom anderen Individuum). 2) »14a,; 343; —%c} rechts, »!3a;; 4a3; —9 cc, links, Igtg = 11,21982 —Ig cos, 2m — In r an — Im LOS ZI COS nn pP? ka,= ooc:a: ta: 4a links und rechts. e = c:—ay:4a’: 4a‘ links, Neig. 56027‘ y= 6: —%:z750:z5a links —4c: a. :4a:ia rechts 12.8390 : N Na te ’ n= 6:— Ma: za’: Z'5a‘ rechts rs = 4c:4a,': 4a’: 4a’ rechts, „ 110 54 ZS=40:—0:750:3%alinks, - „ 1219 3c:a:a:&@ a links Tal; ; ’ | x = c:a,:4a:4ta links Sihırg 3c: a’: a’: © a’rechts oe = c:ay': 4a‘: 4a’ rechts z w= c:—4a,':4a‘: 4a’ rechts, „, 157 58 Die Zone links cf, an Fig.20, 22, 23 (x, &, 3r), ie rechts an Fig. 20 (w, 7, 3r' statt r') und 44 (@, 9, e). 3) y'5a;; 643; — 15c} links; Ig tg = 11 ‚43804 — 1g cos, cos = _— cos’ = —_— Die Zone wurde von Descloizeaux an Fig.24 zwischen 3r, 7, $r’ beobachtet, nd da er (pag.104) für &, das Symbol 4c:4a:zta:4a erwähnt, so müsste man auch an Fig.20 eine Zone 3r, &, $r’ (statt 227‘) muthmassen, doch stimmten die Win- kel durchaus nicht mit diesem Zeichen. k = ooc:a:4a:4a links. &5??= 4c:4a, :ha:4a links, Neig. 101°21°) B= c: %a, : ta :4a links, Neig. 330 46’ nn = c:ı': 2a':2a'links, „90 42 w= c:—a': 750: 3a’ links, 93.26 3c:a:a:00a links, „ 127 27 Sc: a’: a’: 00 a,‘ links, „69 58 — 136. — rs. : $r' = 1599,16‘ (beob. 158040‘ ungef.), zz: 3r = 143015‘, G: Sr‘ = 143,37 (beob. 1510 ungef.), &:3r = 153 54 (beob..152°40‘ ungef.). Versteckt auch:an, Fig.23 »(3r, , 3r'). Das erwähnte Zeichen von &ı ist gewiss sufzugeben und es scheint nach 8.8 (8.100). nur I” zulässig zu sein, da auch die dort eitirte Zone 11a; 12a3; —33c} _ |3r, LP, nn. nicht befriedigt. Die folgenden Zonen sind durch lo: 4a} von den vorhergehenden getrennt. 8. 50, 1) 14a;; 303;; —12 et — "ta,; 443; —.c} rechts, geht über rk, 3c:a:ajwa,g=. c:@y': aa‘ und Ic: a’: a': © a,'; dagegen Ita; $a3; —.ch links über k,, 3r', Tr= $c:a,:ta:4a _ 4c:a:a:00a,. — Merkwürdig list Fig. 25, welcher -Krystall ein Zwilling ist, dessen eines Individuum 3r, 3r', 7, das andere 3r, 4r, T trägt. 2) 134; 243; — 9c} rechts; p!2a,; 343; — Ic! links; lg tg = 11,20772 — m — 4n m lg cos, cos = EN kg = oc:a:$a:%a links u. rechts. vw = c: a’: 7%a': a’ links, Neig. 95054., y°= 6:—Q:750: za links, Neig. 15018 B=4c:4a,: 4a :4a links, „117 47 © = te: daz': Aa’: ya'rechts, „ 22 16 u = c:a; :4a :4a links er Ae= c: a‘: 4a’: $a'rechts, „ 27 30 u = c:@': a4; 4a’ rechtsb ” q = .e:—a': Fra‘: 3a‘ links, „64 35 © = c:—a,:4a:ta links | Pl, 3c:a:a:o0a rechts oe = c:— a: 4a’: dafrechts I ” ee) 3c.: a’: a’: o a’ links Die Zone muss überall vorhanden sen, wo u und x mit q oder w auftreten, wie dies an Schweizer Krystallen häufig vorkommt; sind es noch Zwillinge mit 3r, so, geht die Zone zugleich in das zweite Individuum hinüber (cf. Rose Fig.28— 32). Als Phanerozone, wenn auch mit sehr gestreiftenFlächen, ist von Desclorzeauz (Fig. 25) uw 3r' gezeichnet. Die Zone rechts scheint versteckt an Fig. 28 vorhanden zu sein (wo u und o auftreten). 3) 15a; 343; —15c} — I3a;; $a3; —.c} rechts; Ita; #43; —.c} links; Igtg = m — In n — Im 11,47401 —1g ‚cos, ‚c08. = ,„.cos! = Dali ke= @c:3a:$a:za. | B,°= 4c:4az:4a:da links, Neig. 118014 ı — c:a:4a:da links, de:@:a:@ a, links ee a ee EEE oe = c:ay' 4a’: 4a‘, rechts). dc: a’: a’: © a,’ rechts a: @: ht Bc:a:a:@ Az ‚811 3c: a’: a’: ©o a,‘ links — WB — 8.51. 9 Ta; 6a; —21c} = |ta; #3; — c} rechts; Ig tg = 11,57760 —1g cös,\ cös= 5m —8 E ! ——, Eine sehr merkwürdige Zone, welche schon von @. Rose beobachtet wurde, p cf. seine Fig. 32°. = 36:— az‘: za’: a‘, Neig. 4° 4° | Ce — Se: az: zua:zika, Neig. 1160 12° Nn= 6:— Mg’: ziza’: a, 3 el 30: a’: a: © ay‘, „126 31 3c:’a’a:@0;, „ 68 22 we= c:—4a,':Aa':la’, iR v—_ ec’: 5a: Fa‘, „109 52 w:3r = 138030‘ (beob. 138° 20°), Ca: 3r = 152010’ (beob. 152930°), w:4r‘= 163 21 (beob.163 35), C®: 1r‘—= 149 41 (beob. 150 15). Die Zone zeichnet Desclozeaux in Fig. 22 und 25. Wenn das für { vorge- schlagene Zeichen {* (Fig.20) richtig ist, so muss man annehmen, dass statt ev = 2e:ra:al: oa, 3e:a:a: wa gesetzt werden könne, wogegen Desclorzeaux Beden- ken in der Differenz der Neigungen dieser Rhomboeder findet. Die Zone war auf dem Goniometer nachweisbar, es könnte nur noch (37, £, t2r') gewesen sein; allein in dieser Zone wäre das einfachste Zeichen für & -Sre:$a:+a:$a sehr unwahrscheinlich. Zwar würde in dieser Zone, deren Zeichen }104;; 9az; — 30c} wäre, auch das schon früher erwähnte ? = de:3a:7%@:7%5a liegen, aber nur, wenn es zweiter Ordnung wäre, die Messung cab aber (falls die Winkel nicht verwechselt sind) entschieden erste Ordnung. Die Zeichen von ? und n, werden durch diese Zone sehr annehmbar. Fig.20 trägt zugleich w, es existirt hier also die Zone sehr wahrscheinlich als Kryptozone. IV. Schnitte'zwischen andern Flächen. Die systematische Ordnung verlangte zwar, dass mit den übrigen Rhomboedern der Reihe nach ebenso verfahren würde, als mit den dreifach schärfern; es werden dabei stets die Schnitte 'eines folgenden Rhomboeders mit den vorhergehenden fort- fallen, also die nächsten Abschnitte immer kleiner werden; allein, bedenken wir, dass auch Rücksicht auf die Wichtigkeit der Zonen genommen werden muss, so werden wir es vorziehen, im Folgenden diese wichtigeren abzusondern, zumal, da leicht zu merken ist, dass die wirklich nachweisbaren Zonen jetzt immer; seltner werden. Wich- tig aber sind noch solche, die von den Trapezflächen v und x mit noch andern als den drei abgehandelten Formen e:a:a:®a, c:a:$a:a, 3c:a:a:@a gebildet werden. 8. 52. 1) pY5a ; 60; ; — 21c} = Ira ; 703; —e} links; 1g tg = 11,57302 — 1g cos’, — 138 — COS, — mM Fine schon von Rose in Fig.28, 32 zwischen ug $r' gezeichnete Zone, die Descloizeaux in Fig. 21, 23, 26, 47 ebenfalls beobachtete. k= wc:a:za:ta. u:g = 149958‘ (beob. 150°) u= 6:a,: 4a :%a, Neig. 114926‘ u:4r'=135 5 („ 135) q = 6: ra: 3a’, „81214 q:ir'= 165 5 ( „ 164930’ ungef.) 3c:a': a’: © a‘, 69729 Complieirter noch als dieser ist der Ausdruck der folgenden Zonen; jman er- sieht hieraus, dass es bei Zonen weniger auf die Coeffieienten ankommt, als auf die Glieder, durch welche die Axe bestimmt wird. Unstreitig ist aber « sowohl als 3r' eine sehr wichtige Fläche. h 3n—6 2) pl4a;; 5az; —25e} links; lgtg = 11,64243 —1g cos’, cos! = Ss kk= wc:a:ta:da. m N 3ylHIE = = 6:a,:ta:ta, Neig. 58024° 2: ör' = 129 32 Ic: at: a: © au’, „ 108 52 Ya: Sr! = 169 4l WM ce:miga:fra „ 161 33 Diese Zone fand Descloizeaux an einem kleinen Walliser Krystall, nachdem er schon vorher # ohne Zone bestimmt hatte. S. 53. 1) y!6aı; da3 ; —35c} rechts; lg tg = 11,78711 — lg cos, cos = -— Fig. 39 (Descl.). k = ©c:a:ta:ta. a er x 2 = 6:0: 4a : 4a, Neig. 78% 1’ x»:4: = 137 9 (beob. 138° — 1399) = ec: F70: Fa „» 120 52 )4: Tr‘ = 172 12 (beob. 171°10°) 1 :.0.:.0.:/00,01%, „ 128 40 und 2) y17a;; Baz; —-40c rechts; Ig tg = 11,84493 —1g cos, cos = ae Fig.2, 30, 31. k, = @c:ta:4a:ta. A = $c:—az': 4a’: 4a‘, Neig. 57015‘ & : 8r'= 129017’ (beob. 129°) In a en ci z:4 = 136 14 ( „ 136°30° ungef.) v=— dc: ua: ga: giga, ,, 109 48 Asa. ., „1030 4 = de: 4a’: zlga': zza, „ 128 52 Sc: a: a’: © ay’, „135 49 Vergleicht man die Winkel der obigen zwei Zonen, so scheint die erste jaıı Zeit ungewiss wegen der starken Abweichung, die zweite |xA 87‘) dagegen sehr sicher. — 19 — Letztere ist es zugleich, die genauer gemessen werden konnte, während A, äusserst schmal war, wennschon glänzend. Dass A eine Trapezfläche aus der Zone | ps g\ sel, konnte durch die Streifung der Rhombenfläche, welche auf A führte, festgestellt wer- den, nicht so bei A,. Descloizeaux giebt versuchsweise daher auch ein Zeichen für k = ue:4a': Jr’; Fya‘, indem er zugleich die Zone x, 87" | an Stelle von !x, Zrt} setzt; doch obgleich die Winkel dann mit der Rechnung gut stimmen, wird ein solches Zeichen schwerlich Beifall finden. Naumann (cf. $. 3) setzt 4, = ec: a’: 4a: ta‘, die Kante 4:2 wäre dann "5a; das; — 29e}, natürlich müsste dann die Annahme einer Zone von x über 4, nach irgend einem Rhomboeder aufgegeben werden. Für A setzt er #= c:a':4a':4a’, dann wäre der Schnitt &:4 = | 3a1; 2a; —lie, ‚ welcher ein Rhomboeder Sr‘ brauchte, um eine Zone zu bilden; aber unter dieser Annahme von A° stimmen schon die Win- kel der Zone Ip s 9 nicht, cf.$.3. Die Analogie mit der Zone in $.52 macht beide hier geschriebenen Zonen sehr wahrscheinlich, sind doch auch die Symbole der in ähnlichen Zonen gefundenen Flächen q, w, ” nicht so einfach, als die der häufigeren Trapezflächen. Zugleich wird nun das Rhomboeder 8r' neben 77‘ sehr wahrscheinlich, mithin auch die für © gefundene Zone le:ts’ I cf. 8.13. 8. 104. Dass übrigens in die Zone 170; da3; —40c! auch die obigen Flächen k;, 4 und gehören, ist Desclorzeaux entgangen; zu bemerken ist dabei, dass seine Fig. 62 x, 9 und 7r’ trägt. 8. 54. 1) 91104; l1a;; — 16c} links. Descloizeaux fand eine Zone Ix, 21, 2, 2, l6r}, nämlich |, 2, X, 16r! an Fig. 3 und |®,21,2,?16r} an Fig.42. — Fig. 42 ist aber falsch gezeichnet, insofern = und 16r dort gar nicht angegeben sind, die Flächen 2 und z, vielmehr als Trapezflächen erscheinen; über z, kann daher nichts entschie- den werden. Die Neigung von 16c:a:a:o«a deutete zwar mehr auf 20e:a:a: 277 allein für dieses Rhomboeder werden die Symbole von z und N zu complicirt; in diesem Falle wäre die Zone |14a, ; 15a; ; — 20c} zu schreiben, wohin auch 3er a’: a'z oo.a’ gehören würde. Indessen für die oben geschriebene Zone ist lg tg = N In — 12m 11,50915 —]g cos‘, cos! =, ——_——. l6c:a:a:0a,, Neig.5°29° beob. Z= $c: a, :9ya:ha, „ 8 10 | ©: 16r = 169%40‘ 169041‘imMittel| 2°: I6r — 176059 (biok 22 40:40, 30:70, „ 830 |x:r —=172 21 172 37 z:lir = 176 4 ee i 2 = ta gain, „ 925 |a:e =172 4) I L = 20: 0 :4%40:730, „ 945 |x:z = 173 36 ) 173 38 g z= c:@a:f4a:4a, „1549 |2:2? =173 46 L= %c: 4a’: 4a‘, „84 42 I 2:16r=177 19 177.15 Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Band. 18 — 19° —. Aus diesen Winkeln und der Wahrscheinlichkeit der Zone 110a,; l1a;; —16c dürfte folgen, dass die Symbole 8 und z’ anzunehmen seien. Beide haben wir schon in andern Zonen angetroffen. Für 2’ ist merkwürdig, dass man es mit Weglassung der a und an deren Stelle die s setzend, schreiben könnte e:3s:4s:4s, cf. 8.14 8.106. 2) 22 9a,; 103; — 15c} links. An dem so flächen- und zonenreichen Krystall von Wallis (Fig. 44 Desel.) existirt auch diese Zone zwischen x, 9, $r, worin auch $r' liegen würde. 3) 917a;; 8a; ; — 13} links. Fig.2 bei Descl. trägt die Zone Iz =18r), für diese ist Igtg = 11,40585 — lg cos’, cos’ = —— l3c:a:a: oo @, Neig. 7026’, x : 13r = 16959’ (beob. 170° 7° Mitt.) = 4c: a :0:,150, », 10.97 Bee re (12173 #8) DI oralen, eo #&:13r = 176 59 ( „ 177 30 ungef.) 0= 4c:lay': za: Fa’, „ 90 58 ABc:a:a: 0a; „ 123 17 In der analogen Zone rechts 180; 703; —18c! würde noch € = ce: —a,': 3a’: $a’ liegen mit 142021’ Aufrisswinkel. S. 55. l) x 120, ; 3a; ; —8c} links und 13a, ; 2a; ; — 8c} rechts. kk= @c:a:4a:4a links u. rechts. v= c:—a': 7%0': 4a’ links. E= 40:—a,: 15a: 15a links. e = 6: : 400: 4a’ linke, 80: a:a: 00 a, links. & = 4c:4a, :74a: 71a rechts, a’: a’: © a,‘ rechts. a:a:&@.a, links. R ae: © = c:@:4a:4a links. a’: a‘: 00 a, rechts. e = 6: a’: 4a’: 4a’ rechts. Die Zone links ist an Fie.22 zwischen x, wund e vorhanden und zwischen 4r. 8 ’ ’ z, © an Fig.20, wenn die Flächen vervollständigt werden. S. 56. 1) 9/17@,; 160; —11c} rechts, Igtg = 11,50842 —1g cos, cos = Zone je oben, n, unten, 11r’ unten} von Descloizeaux an Fig.70 gefunden. 15m — 18n NMn= 6:—Ay': Ziga: ra‘, Neig. 20 2° & :m = 167059 (beob. 168°— 169°) l1lc: a’: a’: 00.a,‘, are z :11r’= 164 56 z = c!:a:4a:ta, „1701 l1lr:n = 176 57 3 (4m —5n) 2) yl14a;; 13a3; —8c} rechts, Igtg = 11,40495 — lg cos, cos = re Zone ia oben, n; unten, 8r’ unten} an Fig. 37 gezeichnet. — 14 — n = ci—ay': za: za‘, Neig. 2030’ © 2m = 167953‘ (beob. 168° ungef.) Sc: a’: a’: 00a,‘, 042 DE or —a1632A1 2. (5551630302) = = c:@a:4a:ta, „1270023 nn KLZeWorasre 2175050)) L =4e:@aita':la‘, „371860 ©) Es kommt hier darauf an, ob die Bestimmung von 8e:a’:a':oo a’ genau ist; könnte man es für Te:a’: a’: oa‘ halten, so hätte man die Zone [13a,; 12a; ; — Te} mit Igtg = 11,36462—1g cos und es wäre dann N= €: — az’: 15a’: ziza‘, Neig. 2042° 2 na ler Te: at: a’: 00a’, ep el il © = c:m:4a:ta, 170233 Ir: na = 175 30 Die Winkel, auch die in der Zone Ic :@| gemessenen, können ebenso gut auf n, als auf n,° bezogen werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich eine F läche n,* noch finden werde. 15m —21n 3) 9!19a, ; 17a; ; — Te} rechts; lg tg = 11,49054—Ig cos, cos == Ft die Zone iz oben, rn unten, $r' unten! schon von @. Rose in seiner viel copirten Figur 23 (Dissentis) gezeichnet. Descloizeaux fand die Fläche n, aber ohne die Zone, n = 6:—My': ziza':ziga‘, Neig. 3054° DER en GT Ic: a’: a’: 00a‘, ee x :dr' = 153 27 2 = c:m:4a:la, ze dr'!n = 17106 Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Analogie mit obigen drei Zonen auch auf die andern sehr scharfen Trapezflächen erster Ordnung », bis v ($.3) übertragen werden kann, resp. dass man die Zeichen jener Flächen nach solchen Zonen zu ordnen habe. Man würde alsdann haben Y= C!—A:z754:z7a in Zone j2la; 220; ; —16c} = le 24° ler}, v0! —Q: th nn. 15a; 16a; ; —10c} = le v,° i0r| oder v9» = c:—a:a: 30 ..... 14a, ; 15a;; —9c} = le v5 gr}, © —=103— 9:70: ai. I1a,; 12a; ; —6c} — le 07 ör | oder = ce! — a:77a: aa ..... j2la; 23a;; — le} = le DR. rl, me 0!— QM: .....- | 8a; 9a3; — 3. = le 4° nr} cl. $.45, Bari —a:da anal |13a,; 1505; — 3} = eg ve ir! odernoul= c3—asıda)s tasla! 1... | 60; Tas; —c N — le v P| = Ir v pfel.$.22. v macht hier gleichsam die Grenze, indem sie das Hauptrhomboeder selbst für die geschriebene Zone erfordert. An Stelle des g (Gegenstück zu x) treten leicht andere Flächen. In dieser interessanten Reihe dürfte v» und v,° den Zeichen »° und 18* — 1 — und v, vorzuziehen sein; © und v,° haben beide gleich viel Wahrscheimlichkeit, doch da die Winkel von v, ın le:a! gut stimmen, würde man lieber dieses Zeichen an- nehmen; in Betreff der anderen vergleiche man folgende Winkel in der Zone le :a} mit denen $.3. S. 92: vr = 114955‘, vr = 115046’, BR Al 207 Wir schliessen die Betrachtung der Zonen, indem wir für die übrigen auf die beigegebene grosse Projectionsfigur verweisen; es sind Zonen, die nicht von den Hauptflächen (p und r, 9, s, m, u, x) gebildet werden; doch fügen wir noch eine Betrachtung an. 8. 57. Es soll nämlich auf eine Klasse von Zonen aufmerksam gemacht werden, auf die der. verstorbene Ch. S. Weiss, mein Onkel, noch zuletzt in den Monatsber. d. Berl. Akad. 1855, 8. Jan., verwies. Es sind die Zonen der Endkanten der Viertellächner am Quarz, zu denen wir noch die der Endkanten der „doppelt gedrehten Dihexaeder * (hexagonalen Trapezoeder) fügen. Die Endkante des doppelt gedrehten Dihexaeders RL IDRE | \ | f . (n— m)?+ mn = ee: = —— ist \(n—m)a; na; N c wo die beiden a einen Winkel von 1200 einschliessen. Die Endkante des doppelt gedrehten Rhomboeders dagegen für eine Form erster Ordnung En . an 5 ur . I (’ w I 5 b,® 10; ist Im+ma; (Zn —m)a;; — m+n "In— m’ n— 2m (n — m)?+ mn p Die Trapezflächen u würden also die zwei Zonenaxen liefern: 131; 4a; ; — 13c} als Endkante des Syn gedrehten Dihexaeders und |5aı; Taz; — 180, 7 > 4 » Rhomboeders. In jener Zone aber nr (l3c:a:a:wa), fe c:a:a:ooa) und (4c:a’:a':o a‘), in die- ser nur (Ze:at:a':ooa‘); keine von diesen scheint mit « oder « in Combination ge- treten zu sein. — Um dieses Gesetz zu veranschaulichen, pflegte mein Onkel einen grossen Kalkspathkrystall zu zeigen, an dem ein solches Rhomboeder mit seinem Drei- unddreikantner in Verbindung trat; der Krystall ist aber gross und die Flächen nicht messbar. Man muss sich wundern, beim Quarz dieses Gesetz nicht entschieden nach- weisen zu können. Pe Merkwürdig ist, dass 12a, ; 3az ; — Te} sowohl die Endkante des doppelt ge- drehten Dihexaeders (e:a:4a:3a) als die des analogen Rhomboeders von (c:a:4a:4a) ist; ebenso coincidiren die Endkanten des Viertelflächners & und des Hälftflächners L mit , ın 144; 6a; ; — Te}, If. Combinaitonen. Ein wichtiger Theil einer Kritik der Zonen eines Mineralsf ällt mit der Kri- tik der Combinationen zusammen. Soll dieselbe möglich sein, so müssen die An- gaben zuverlässig und vollständig sein. Leider ist auf diesen Theil bisher noch zu wenig Aufmerksamkeit der Mineralogen verwandt worden, als dass die nachfolgenden Angaben nicht sehr der Ergänzung bedürften. Denn häufig wird an den Krystallen willkürlich diese und jene Fläche in der Beschreibung oder Zeichnung fortgelassen und so ergiebt sich die nicht seltene Thatsache, dass manche ganz einfache Combi- nationen als häufig in allen Handbüchern angegeben werden, die doch in der Natur selten genug sind. — Für den Quarz gilt dies oft ebenfalls, und es sind im Nach- folgenden nur die sichersten Beobachtungen aufgenommen. Zur Bezeichnung der Rhomboeder ist dabei die kurze Rose’sche Schreibweise angewandt, für alle andern Flächen die in dieser Abhandlung gebrauchten Signaturen.*) Von sehr vielen Fundorten finden sich folgende Combinationen: 1) p, r, g. — g2.: looa!, le:aı; ebenso 2) 9,r,9, s; 3) pr, g zundp, r, g, u. Schweiz. a) Wallis. Hierher wahrscheinlich Rose’s Fig. 28, 31, 32. 4) Fig. 21 bei Rose: p, r, 9, 3r, Ir‘, u, ©, q. — gQ2.: looa |, Ic: al, |5a,; 6az; 2a aL.: le:4al, le:s}, le:sh, 12a, ; 3Q3; geh. -- 5) Fig. 28 Rose: p, r, g, dr, 'r, Ar‘, u, &, q wie vorher, aber in anderer Ausdehnung der Flächen und mit Yr. — gl.: looa}, Ic:a}, le:4a}, 12a, ; 3q;; — ch, 5a; 6a; ; —21c}, le:Ps}. #L.: le:3s° DE eRsı® 6) Fig.31 Rose: p, r ‚9, 3r, $r, 2r‘, ©, u, m. — 92: looa}, le:al, le:4a}, 124; 3a; ; —6c\. a2.: le: 2a}, leise}, le:tsr}, 3a; 3; —c, 104; 13a;; - 5.1. 7) Fig. 32 Rose: p,r,g, 3r, $r, ir’, s,u, 2%, w, q. — 92.: !o0a N, le:a N, | c:4a}, |7a,; 6a; ; —2lch, Ida, 6a; ; —21cl. #2: le:s'}, le:4s}, fe:gs}, legs}, 3a; 43; —: 3@4;5 2a3; — ct. — Auch ohne s und dann ohne Je:3s| und )3a,;5 2a;; —c(. 8) Fig.1 Descl.: p,r,g, Ir, Ir, a; prg Br är m. — pl. joa}, le:al. x#2: le:taf, 2«, ; 3435 —3ch. 9) Fig.17 Descl.: p, r, g, 3r, 6r, Ar’, Zr’, ir‘, s, 0. — 92.: Jooat, le:a}, le: 38}. x2.: le:tal, le:$a}, le: s}, le:ze, le:4s}, 13a; A;; el, 12a, 343; —6c}. *) Bei Zwillingskrystallen bedeuten die mit fetter Schrift gedruckten Buchstaben Flächen des 2ten Individuums, — 141 — 10) Fig. 18 Desel.: p, r,g, 3r, $r',40r'? (statt Pr‘), s. — 92: loal, fe:at, le:äs. 11) Fig. 19 Descl.: p, r,g, 19r ?, 5r‘,$r',s, n, v2. — 9Z2.: jooa(|, le:a . #2: )6: 755 oder le:4s}, [30 ; 4a,; —5cl. 12) Fig.202 Descl.: p, r, g, 3r, 4r, %°r‘ (oder 41r'?), Ir’ (statt 2Pr‘), Ir’ (statt Pr‘), ©, 7o, Ed, ee = pL: looat, c:al, fe:4al, 130; Q5; —ch, |6a,; Ta; ; —21c}. #L: le:4a}, 6:38’, c: 28}, 5a,; a3; —3c,, 3a, ; daz3; —9c|, 4a; ; 3a; — ch, 2a; 3a; — 8}, I1la,; 6a;; —c?, 7a}; 4a; ; —ch, "4a; 7az; —12c}, a; $Qz: —ch?. Vielleicht von Ala. — 13). ig. 21 Deseh.: pr, g, ar, Mr an, Sina pe looal, le:al, 15a; 6a; ; —2lc}. #1: le:4a}, le:st, le:zsh, 124; 30,5 —3c}, 12a, ; 305; — Ur. 14) Fig.22 Descl.: p, r, g, $r, dr, Wr‘, Ir‘, Ir‘ (statt Pr‘), Ir‘, 67‘ (diese Rhomboeder zweiter Ordnung sämmtlich nur über einem Sextanten), $3r, ©, &, w, t, B,; nebst einem zweiten Individuum in Zwillingsstellung das erste durchdringend mit 2, #, 2r, 3r, x,& — gl: Ioal, lc: al, le:tal, fe: 28}, I6a, ; Tas; —21c}. #2: le:3al, le:sal, le:3a}, le:gsh, le:zst, 14a; 3a; —3ch, |3a,ı 4a; ; — ch, 12a,; 343; — 8 : 15) Fig.23 Descl.: p,r,g, 3r, Pr‘, Sr’, 3r' (statt Zr‘), Ar‘, s, u, ©, w, e, q. — Q2.: looal, fe:at, le:$at, 15a; 6a; ; — 21cl. #2: le:da}, le:dal, le:2s}, le:2s}, lo:3s'}, le: }, 12a; 305; —6c}, 12a; 34; ; up, Ja,; 6a;; —1lc}, 3a,; 9az; — Tei, j2a,; 3a3; — 9%, 3a,; Aaz; —9et, 59; 6a,; — lic}. i 16) Fig. 23 bis Descl.: p, r, g, $r‘, 1Pr‘?, Ar‘, 5r‘, 16r‘ (statt 17r‘), ein Rhomboeder erster Ord- nung, nicht bestimmt, s, u, &, &. — 92.: joa \, CH, CHES5r, le:4s1?. #2.: le: $al, le:tat, le:tal, 24, ; 3a; —cl, 13a; 5a; — Te}, 17a, ; 4a; ; — 10c}. — Vielleicht zu Fig. 23 gehörig. 17) Fig. 24 Desel.: p, r,g, är, Sr, s, t, 7, 9; @r. — Q2.: \oal, le:al, 12a,; 3a;; — 8. }, 5a, ; 60; ; — 15c}. #2: fe:3al, le:2al, le:3s}, le:$s}, 12a; 3a,; —Ic|. 18) Fig 25 Descl.: p, r, 9, Zr, dr, 3r‘, 3r',u, y, ©, w T; p, r, ar, ä3r, Ar, y, M — yZ.: looal, le:a ; le: +a ‚320, ; 303; —%L, 17a}; 6a, , —21e}. #2.: jc:4at, Je:tal, le:38}, le:zs}, le:zsh, [3a ; 9a; ; —5ch, 19a, ; 3Q;; — cl, |3a,; da; ; — Ich, 19) Fig. 26 Descl.: p,r, g, dr, Tr, Ir, ss, wo, w,&89q 0 Y. — p2.: Ioal, le:at, le:tal, le:3s}, 120,;30,; —c}. #2.: le:4at, le:s}, le: 20}, 345.035 — ct, 160; 7a; — Ich, 134,; 4az3; — ci, 17; 6a;; —2le/;, la; 303; —c|, 15a; 3a3; — Te}. 20) Fig. 28 Descl.: p,r, g, ein unbestimmtes Rhomboeder erster Ordnung, #r‘, Tr‘, !#r', s, u, ®, 4, 0, © und zwar u, ©, u, o an Einer Ecke. — 92.: {oo al, le:at, le:4al, le:3s}. #2.: le:4al, le:ta}, le:tal, ler}, 2a, ; 3037; —3ch, 3a,; 2a3; —3c|, 30; 945; — ch, da, ; das; —ct, 1405 9a; —cC|. er ME en 21) Fig. 30 Descl.: p,r,g, 6r‘, Tr‘, 8r‘ (8r’ ist über Tr‘ angegeben), s, &, v2, A, 0. — 92: Iooa ; le:a ; Ta, ; da; ; — 406). #2.: fe:tat, c:4a}, e:4s’t. 22) Fig.37 Descl.: p, r, g, 3r, 4r, Ydr, Br‘, x, v, n, a, i (also auch u). — 92.: wa | al, le:4al, le:tal, |14a,; 13a; ; —&). »2.: |e:4al, le:a!, le:e}, fe:tst, fe: zasl, :4st, 2a, ; 3a; ; —&}, 13a; 4a,; —k}. 23) Fig. 40 Descl.: p, r, g, 4r, Hr, 11r',0, a. — 92.: {oo a‘, le:al, le:tal, le:ta!. #2: le:4s}, le:2isl. 24) Fig. 44 Descl.: p, r,g, 3r, $r, 4r, *Pr, %lr, Rhomboeder zweiter Ordnung nicht bestimmbar, 5 WY,%,0, 70, 9,1, 8,%, @; auch ein Zwillingsstück mit $3r, 8, X. — gl. al, aa; c:3l, 120; 30; —3c}, (7a, ; 10a,; —2c}. #2.: le: al, le:dal, le:4al, le:ta}, c:4al, le:4at, le:4et, le: £s, lest, le:3s}, [30,5 4a,; —c}, 3a; da; ; — 3}, da; 6az; —4ch, 2a; 3a3; — Ic, 4a; 3a;; —%e,, 12a, ; 34; ; ce); 15a, ; 4a;; ch, 19a, ; 10a;; —15c}, | Ta; ; 9az; —öc}, 13a, ; 94; ; Tech, 124, ; 3az3; —6c!. 25) Fig. 46 Descl.: p,r, g, ı 9, 8,.— 9@2.: |oo al, lc:al, le:ga!. #2.: fe:da}, le:tal. c br} oa 26) Fig.47 Descl.: p, r, g, 3r, Ir, ,wy,32,gqg,i. — 92. @al, be ; al, | 4 15a, ; 6a; ; —2lc}. #2.: lo:da, je:ta}, je:gs), 13a; daz ; — Te}, 17a, ; 6a;; —2lc}, 124. : 343; — 86}, 12a, ; 345; —3c — Ausbildung wie No. 60. — 27) Fig. 48 Descl.: p, r,g, ir', u, 2, |, ü. — QZ.: Ioal, lc:al, fe:tal. «2.: feiel, e:45. | 28) Fig.49 Descl.: p,r,g, 3r, Ar, är', ir’, s, u, 5, a; D, ı. — 91.: joal, fe:al, le:4a}, x2.: le:dal, je:3st, jo:2s, 12a, ; 3435; ch, 12a, ; 343; —3c}, 134; dag; —1e!. 29) Fig. 55 Descl.: p,r,g, 3r,4r, ä3r, 2r', Ir, , wm, % 1y.— Qp2.: joa}, lc:al, fe:zal, le:4a]? ale: le:2a}, je:4a}, le:ta}, aber die entsprechende Kante falsch gezeichnet, [e:20, le: st, le: s}, le:4s}, je:3st}, 13a, ; 94; ; — Te}, 5a; 343; —Tc}, 124, ; 343; —6c}, Von anderen Schweizer Fundorten sind wahrscheinlich Rose’s Fig. 26, 27, 34 und 35. 30) Dissentis. Fig.23 Rose: p,r,g, 4r, Ylr, ir‘, n, u, 5,0. — p2.: jooa}, le:al, le:3s}, 4a, ; Jaz; ch, 19a, ; 17a;; —1e}. Klar fe:da}, less}, Idıan je:tst, 134, ; 2a;; —.\ 31) St. Gotthardt. Hessenberg. p,r,g, 3r,4r, ör, 3—4 unbestimmte Rhomboeder zweiter Ordnung, s, u, ©, &, d. — gpl.: oa}, fe:a}, je:gal, a#L.: le:4a}, le:ta}, le:e, fe:tst, fe:2s', jc:2s}, 12a, ; 3a; ; ch, 12a, ; 343; —3C}. 32) Grimsel, Websky: p,r,g, 37‘, 9%, Yı- — PL: joa}, fe:al, fe:28'. 33) Pfitsch in Tyrol, Fig. 45 Descl.: p,r,g. Rhomboederflächen nicht bestimmt, s, , 4, &, N, w, a, 4er joa}, le:a}, 24; 3az; ch. 14a, ; daz; =. #2.: fe:4a}, je:ta}, le:4s‘, eis}, 2, ; 3a;; —3c |, 13a; 4a; ; — Te}, 15a; da; ; —c}, cf. übrigens $. 43. 34) Piemont. Fig. 70 Descl.: p,r,g, Ar, 1lr‘, s, x, H, ng. — pZ: local, je:a}, 1174, ; 16a;; — le}, #2.: le: pis}. Fe 35) Baveno, Fig. 30 Rose: p,r,g, Ar, s, t, © — 91.: local, le:a}. RE le: 4e}, 13a; au: ch, 12a, ; 343; — 4}, Zwilling mit denselben Flächen im zweiten Individuum. Brasilien. 36) Fig.2 Descl.: p,r, g, 10r, 13r, 8r‘, s, x, A, & — 9Z.: local, je:al, |8aı ; 7a; —13c 3a, ; 2a; ; —17c}, #2.: fe:ts), 37) Fig. 3 Descl.: p, r,g, l6r, Tr‘, s, ©, 2, 3,x. — 92.: jooal, le:al, 14a; d4z; ch, | 100, ; lla;; —16c}. %2.: fe:4s'. 38) Fig. 42 Descl.: p,r,g, 4r, Ar, s, z, z2,. — Die Zeichnung und Beschreibung des Krystalls stimmen nicht überein, wie schon S.79 und 139 erwähnt ist. 39) Fig.43 Descl.: p,r,9, 5, &, i, ©, Xi,» X, Ka-— 92.: joa, lc:a}, 14a, ; 94; ; er x#Z.: lo:4s', 3a; Az; ch, 2a, ; 303; —2c}, 13a, ; 2a, , ce), |3a,; 2a,; — dc}. j 40) Fig. 53 Descl.: p,r, g, Zr, Ir, 4r‘, 4r, s, ty, %, v, w, 9, Y%, d, k).— d unter s bewirkt zwar alle hier vorkommenden Zonen ge ‚ die aber nur, wenn die vierte nicht parallele Fläche hinzu- tritt, aufgezählt werden sollen. — 92: |ooa}, lc:a}, {0:25}. x2.: foos}, le: 2a}, fe:48, 2}, e:sl, 3a; 4a;; —3c}, 17a; ; 4a; ; —3c , 120; ; 3a3; —c\, 169%; Taz; — ct, !4a,; 5az; —3c, |30,; Bas; — 66}, 14a; 5a,; —4c}, }3a, ; 4a;; —5c},, 5; 40,5 —c). 41) Fig.57 Descl.: p,r, 9, Tr‘, s, tz, y, Yı, R. — C£. S.77 und $.40.No.3. 42) Fig. 59 und 60 Desel. Brasilien? — p,r,g und Gradendfläche, cf. S.82. — Dauphine. 43) Fig. 13 Rose: p,r,g, s, ©. — p2.: jooat, lc:al. 44) Fig.14 „ :p9,r,9,8 ©. — @2.: |ooa}, le:a. #L.: le:28}. 45) Fig. 15 46) Fig.16 „:9»,7,9, 6r, ©. — 92.: looa}, je:a}, le:4a}. \ 47) Fig. 18 „ :p,7,9, llr‘, ©. — 92.: jooa|, le:a}. %2.: fe: 25. — Mit s Fig. 68 Desel. 48) Fig.17 „ :pr,g, llr‘, Mr, ©. — 92.: looal, le:al, le: 2ish- :9,r,9, Ir‘, s, x; wie Nr. 43. S Ta; ; — 8}. 51) Fig.56 Descl.: p, r, g, är‘, s, 4, 9.— Q42.: Inal, le:al, #2.: je:ta}, fe: ka}, 38). Zwilling? — 52) Oisans, Fig. 39 Descl.: p, r, g, 7r‘, 8r', s, ©, u, 4). — 92.: {oo a), lc:al, 160; iz; — 350}, 53) Ala. Fig.51 Descl.: p, r, 9, är, 3r, Ar, 6r, Ir‘, s, 2, 0, & 0, — 9Z.: | © ars 3030 (Tay; Sag; —Te}?? (6.33 Nr.3). Zi feigal, feigal, feige}, feige}, feizeh, jeize), 124; 343; —3c}, 4a; daz; —6c}, 15a, ; 3a3; —Te|. Hierher vielleicht Fig.20 D., s. oben N. 12. Carrara. 54) Fig.3 u.4 Rose: p, r, g, 3r, Tr‘, x. — CI. N.45, auch mit d, Fig. 5. — — 4 — 55) RoseS. 15: p, r, 9, 3r, Ir‘, Tr‘, &.— 92.: joa}, lc:al. #2.: feige}, 12a; 30,; — 30 56) Fig.27 Descl.: p, r, 9, ‘fr, 10r, !fr‘, Tr‘, &, %.— 92: I@al, jeral, »2.: le: 4a}? Hätte man 5r und 5r‘ statt Yr und 4ir‘, so gäbe es fe:4al, auch Se:4s‘ I 57) Fig. 32 Descl.: p,r, 9, 8r',w,d. — 9Z.: joal, beich je:4a}, looc!. %#1.: = von d bewirkt. 58) Fig. 33 Descl.: p, r, 9, Tr‘, s, ©, v, ka. — Da s an benachbarten Ecken und & rechts und links auftritt, wahrscheinlich Zwilling, obschon sehr rhomboedrisch ausgebildet. — p2.: {oo a‘, le: a‘. 4 a5 c:4a!. 59) Fig.41 Descl.: p, r, 9, 6r, Tr, s, &, m, A.— 92.: joa}, era}, le:ta. #2: le:ta}. 60) Fig. 62 Descl. Ein Krystall, dessen untere Hälfte um 60° gegen die obere gedreht erscheint, während jedes Ende für sich nach den Regeln der Tetartoedrie ausgebildet ist (ef. S. 69); er müsste nach Rose und Naumann ein Zwilling sein, nach Kenngott und Descloizeaux nicht. Ebenso N.26 u. 66. — Oben: p,r,g, ein unbestimmtes Rhomboeder erster Ordnung, 7r‘, s, z, rc, f, d und k, (an drei abwech- selnden Säulenkanten, nicht unter s); unten: 7r‘, &, zv, d und k, (an den andern drei Kanten). — p2.: joa}, Le: a', lc:ta}, | oo e\. Wenn das Zeichen k;“ gilt, so hat k, und x das Verhältniss gemein Ga:ta:da). xZ2.: ws. 61) Fig. 63 Descl.: p,r, 9, s,zc,d (unter s), ky (mit d abwechselnd). — 9Z.: j@a}, le:al, fc}. #2.: lost, | 7a, ; 4a;; .c!. 62) Fig. 64 Descl.: p, r, g, Br‘, s, 7, ©, d (unter s), kg (mit d abwechselnd). — 92.: | oo ah, fc:a}, le:tal, lo cı. #2.: \os!. 63) Fig. 67 Desel.: p, r, g, 6r, s, rw, 2, k, (unter s).— 94.: loal, jc:a}, le:ta}, loch #L.: 7a, ; 4a,; —c). Traversella. 64) Fig. 4 Desecl.: p, r, 9, 2rd, 77, ß. — 9L.: Ioa}, lc:a). #L.: | 17a, ; 90,; —9c }? $.27. 65) Fig.5 und 6 Descl.: p, r, 9, $r‘, %, 77 — wie N. 64. 66) Fig. 7 Descl.: p,r,g,$r‘, 6,7, , wie vorher, aber durch die Ausbildung merkwürdig, die der von N. 60 analog ist: p oben und p unten über derselben Seitenfläche; von Zwillingsgrenze ebenso wenig als dort etwas sichtbar; z,; und z, an Einer Ecke oben und haben ihre parallelen Flächen unten. Zonen wie N. 64. 67) Fig. 8 Descl.: p, r, g, Ir, %, m. — 9@2.: joa}, Ic:al, 19a, ; 8a; ; —9e 1? ch $. 32,2. #L.: 174, ; 9a; ; — 9%}? 8.27. — 68) Fig.9 Descl.: p, r,g, Zr, 3r, l3r, Zr‘, T, y.— 92.: loal, le:al, 1a; 343; —el #L.: le:s, 3a; 9a; ; —6e}. 69) Fig. 10 Descl.: p, r, 9, $r, 2r, Zr, u, 73; Br, ir. Hr. #2.: le:s}, le:ta}. 70) Fig. 11 Desel.: p, r, 9, är‘, 75, 7. — Ohne z, und als Zwilling Fig. 12. plL.: joal, fe:a}. 71) Fig. 13 Descl.: p, r, g, Ar, 3r, ,%,9,%; 9 r, Ir, ör/, £,, Tı. — 16 ist in beiden Individuen rechts un links zugleich angegeben. — 9Z.: Io a, lc:a}. #2.: 19a, ; 17a; ; —% | am zweiten Individuum. Abhandl, d. Nat, Ges. zu Halle. 5r Band. 19 — 148 — 72) Fig. 14 Descl.: p, r, g, 44 r, 37‘, 42r, 6; pr: 4b, u. — QpL.: joa}, lc:al, [4a, ; 303; —4c}? e.$.33.N.2.. »2.: fe:4s}. 73) Fig.15 Desel.: p,r,g, Hr, Ar, 4r',t,T, U, %.— 92.: joa}, je: a}, |4a;; 345; vöjt #L.: Veitn}, 9a; 17a; ; — 96}. 74) Fig. 16 Descl.: p, r, 9, 2r, $r‘, $r', 74,5. — pL.: looal, lc:a}, 14a, ; 3a;; — 461? #L.: le: sth, he:östl, 19a, ; 8a; ; — 9. 75) Sella, studii sulla min. etc.: p, r, 9, 2r, Ir, %, %. — pL.: joa}, je:a): %2.: le: s', 76) Ebend.: p, r, g, 2r, 2r, 3r‘. — Wie vorher. 77) Fig. 36 Desel.: p, r,g, $r, 44r, $r‘ (statt 44r‘), 35r‘?, tg rechts und links, z,, 75. — Tra- versella? — 92.: jooal, le:a}, 14a, ; 343 5 4)? 78) Fig. 50 Descl.: p, r, g, $r, 2r, l3r, är‘, 4r‘, 2r', s, 0, 1, %, T; Zr‘, %. — o ist über s gezeichnet, N! wohl os ein einspringender Winkel. — 9Z.: jooal, ieh al. #2.: lo:4a}, le:tal, fe: s), le:s’} 8% ‚130;; 2a;; — 2%}, 17a, ; 4a; ; —4c}, 30, ; 2a;; —4c} und | 2a, ; 3a,; —4c} 01. 9.42. 79) Fig. 52 Descl.: p, r, 9, $r, 2r, Pr‘, Zr‘, t, ta, b, 7, L. — 9L.: looa}, le:a}. #L.: je:3aj, [eis], [eis]. 80) Fig. 54 Descl.: p,r ‚9, ie ir, är', rt, 8, 5, 0%, u, 9, P. — 92: joa}, je: a!. #2.: le 4a), He 38}, HR 48}, HL {88}, 13a, ; 2a; ; —3e}, 15a, ; REN 8a, ; 9az ; — Sc}, 194; Ta; ;—5eh, 14a; 343 5 — ac). 81) Alabaschka, Rose S.38. — p,r, g,3r, 4r,@. — @4.: joa}, le: a‘. — U ine le sh, |20,; 3a; ; — Be}. — Auch mit andern Flächen. Sibirien. 82) Fig. 31 Desel.: p, r, g, Ar, 8r',s,%, 2, A, &, . — 92. jooal, Ic: a|, le:4a!, 14a; 943; ch, } 7a, ; daz; — 40. w2.: {ar OB ec e). 83) Fig. 65 Descl.: p, r, g, 3r, , I; 9, Tr, 3r, ©, 1. — yl.: local, je:al, am zweiten Individuum le:ta!, 12, ; 343; — 30} an einem Individuum sichtbar, am andern nicht. x#Z.: 5a; 9a,;; — 15c\. 84) Australien, Fig. 29 Descl.: p, r,g, 6r‘, 11r‘, s, o (rechts und links), o,. — 92.: joa}, je: al, le 4a. BBllıS [ 0m; 94; ; —6c}, 164, ; bY AR ne}, 120, ; la; — Ne}. Quebeck. 85) Rose Fig.6: p, r, g, 2r, dr‘. — 92.: joa}, je:al, fe: 20), fe:s'}. 86) Fig. 66 Descl.?: p, r ‚g, P. 87) Bretagne, Rose, S.38: p, r, g, 4r, s, ©. — pZ.: joa}, Ic:al. RS Leite. Unbekannter Fundort. 88) Fig. 33 Descl.: p, r,g, 5 1Ir'? — 89) Fig. 58 Descl.: p,r,g, dr, Br, I1lr‘, s, ©, v2, % Y%ı Ba. — 92: looal, le: al, le: Zu}, #2.: Serzist, Je:$s}, (7a; 6a,; —5ch, u: 5a; —3c}, 3a, ; 4a; —2e}. 90) Neffiez in Languedoc, Fig. 70° Descl.: p, r, 9, #r', 4, ß, A; p» r. ir. — pl. joal, le:at, le:$a}. xl: le:s). — m — Die Angaben in den vorstehenden Combinationen sind möglichst genau wieder- gegeben; es konnte natürlich die Deutung der Krystalle in Bezug darauf, !ob sie Zwillinge oder einfach seien, nicht unternommen werden, doch scheint es, als ob in manchen Fällen die Descloizeaux’sche Interpretation nicht ganz gewiss sei. — In Be- zug auf die Zonen weisen manche Krystalle mehr von ihnen auf, als Flächen (z. B. Nr. 24.), andere, besonders die von Traversella, lassen viel Zonen vermissen. In diesem Falle ist es merkwürdig, dass häufig Zonen nachgewiesen werden könnten zwischen drei nicht parallelen Flächen, wenn man an einer Form die Ordnung in die entgegengesetzte verwandeln könnte, so z.B. an Nr.75 wäre » la; $q3 5 —.ch vorhanden, wenn man %7’ statt $r schreiben dürfte, an Nr. 79'gäbe es 13a; a3; eh wenn 2r’ statt 2r beobachtet wäre, etc. Die symmetrisch zur Ebene ca, liegenden Kan- ten sind beide da, aber keine Zone, wenn wir bei dem Grundsatz stehen bleiben, dass nur drei nicht parallele Flächen eine beobachtete Zone ausmachen. — Noch ist zu- zufügen, dass eigentlich überall die Zone \oo c\ mit aufgeführt werden könnte. Ich habe indessen die Zonen nur dann angegeben, wenn die sie bildenden Flächen we- nigstens zwei verschiedenen Formen angehören. Wenn Descloizeaux von „zones approximatives et approchdes“ spricht, so sind dies natürlich gar keine Zonen. Aber wir haben es fast nirgend nöthig gefunden jene Zonen durch diesen Zusatz zu streichen, ohne allzu complieirte Symbole einführen zu müssen. Aus der vorstehenden Abhandlung geht somit unzweifelhaft hervor, dass die Nothwendigkeit oder die Existenz der Zonen am Quarz — und gewiss bei allen Mineralien — durchaus nicht entbehrt, aber auch durchaus nicht geleugnet werden kann. Es bleibt also bestehen, was wir im Anfange über Entwicklungen gesagtihaben, mag man die dort gegebene Erweiterung der Zonenlehre nun annehmen oder nicht. Auch bei sehr complieirten Zeichen existiren doch noch immer Zonen für die Flächen, die von Wichtigkeit sind. Solche Beispiele hatten wir bei x, D, D, u.a. — Es kann also auch der grösste mathematische Rigor — so weit er überhaupt nur geht — niemals ein Anstoss für die Zonentheorie werden. Wählt man für gewisse Flächen einfachere Zeichen, so mehren sich natürlich nur die Zonen und da, wo man es mit Unebenheiten der Oberfläche, mit Krümmungen u. dergl. zu thun ihat, wird man stets diesen Umständen Rechnung tragen müssen; vielleicht auch in ganz anderen Fällen, wo dem Auge Alles ungestört erscheint. Denn wer giebt die Grenze für dergleichen Abweichungen von der theoretischen Forderung an! — 10 ° — Es mag gestattet sein, an dieser Stelle noch eine Bemerkung anzuknüpfen, die Jeder, der sich mit derartigen Untersuchungen wie die vorliegende beschäftigte, selbst schon gemacht haben wird. Denn das, was die vorausgegangene Arbeit bezweckt, ist nicht blos die Mittheilung der hier durchgeführten krystallographischen Methode, sondern zum andern Theil die Begründung einer mehr naturgeschichtlichen Behandlung der Zonen, ohne welche die Zonenlehre immer auf ihrem abstrakten Standpunkte stehen bleiben wird. Gewiss sind die Vorkommen interessant, wo die- selben Flächen in verschiedenen Zonen auftreten oder dieselben Zonen durch andere Flächen gebildet werden. Vor allen Dingen aber müssen erst die Zonen selbst mög- lichst vollständig berechnet und festgestellt werden, wenn die Naturgeschichte der krystallographischen Zonen nicht an zu grossen Hindernissen sich abmühen soll. Auch die genauere Vergleichung von isomorphen und weniger ähnlichen Krystallreihen, ja aller Systeme unter sich erfordert eine solche Behandlung, wie sie hier angestrebt wurde. Aber es giebt noch eine Schwierigkeit, die nicht zum geringsten Theil sich gerade der Behandlung des Quarzsystemes entgegenstellte und anderwärts wieder- kehrt. Diese liegt m dem Umstande, dass sehr häufig die seltenen Flächen nur einzeln und unvollständig auftreten. Oft genug findet man, es würde eine Zone am Krystall vorhanden sem, wenn eine gewisse Fläche (Form) vollzählig aufträte; der Kıystall aber ist rudimentär ausgebildet, die Zone ermangelt des dritten Flächen- paares. Allein man darf aus diesem Umstande keinen Schluss gegen die Zonenlehre ziehen. Denn auch ohne sich auf jenen theoretischen Standpunkt zu stellen, welcher verlangt, die fehlenden Flächen als vorhandene zu betrachten, deren Centrodistanz nur so gross ist, dass sie selbst nichts mehr zur Begrenzung des Krystalls beitragen können, so wäre doch eine Entgesnung möglich. Dieses unregelmässige Auftreten gewisser Flächen nämlich, so unbekannt die nähern Umstände noch sind, ist meist oder immer mit Dimensionsveränderungen in der Ausdehnung des Krystalls verbun- den, indem die secundären Flächen sich gewöhnlich an den dadurch entstehenden Kanten finden und fast immer nur an ihnen. Es scheint hiermit ein meroedrisches Zerspalten der secundären Flächen zusammenzuhängen. Das vöm erwähnten Stand- punkt Geforderte darf und braucht daher nieht angenommen zu werden. Vielmehr kommt es eigentlich nur auf die Zonenaxen an, welchen parallel die secundären Flächen gehen; d.h. unter atomistischer Vorstellung, das Netz, welches die Theilchen bilden, giebt bei nur einiger Grösse des Krystalls, schon so viele diagonale Linien (Verbindungslinien der Krystalltheilchen), dass unter ihnen jene Zonenlinien bald genug vorhanden sein werden. Also darauf eigentlich kommt es jan, zu — 151 — beobachten, jwas für Flächen auftreten und in welche Linien des Atomnetzes dieselben fallen. Gewiss aber ist es etwas Anderes, ob diese Linien von vorhandenen Flächen, wenn auch nur zum Theil vorhandenen, gebildet, oder ob sie a priori, ohne Rücksicht auf diese hergeleitet werden. Hierin liegt, wie ich glaube, nicht nur die Zulässigkeit, sondern die Nothwendigkeit der natur- historischen Betrachtung und der empirischen Feststellung der Zonen. Bei den unvollzähligen Flächen wurde daher auch in dem Verzeichniss der Combinationen immer die Zone, die an das vollzählige Auftreten gebunden wäre, als #-Zone aufgeführt. N Schliesslich . gebe ieh. noch eine Webersiekt aller der Flächen, welche durch vorstehende Untersuchung sich als sicher ergeben haben. Für alle, die hier nicht aufgeführt sind, muss man daher noch Bestätigungen erwarten. 1) Rhomboeder erster Ordnung. a:a: oa: *4c, #30, *c, Ho, 3, = “36 "ic #3c, #3c, ic, ARe, *2c, *Ic, *3c, *Ac, 756, File, *6c, Te, Se, ae, 16c 2) me zweiter Ordnung a’: a: oa’: ee a Me en #9, *lc, Fdc, do, #2, File, *3c, Ye, #30, *c, *4c, *dc, *6c, le, Se, Dr 3) Flächen der horizontalen Zone: "gr, cn, Fk, "ha, Fhz, Thy, Ast, Kg, Kit, Mao 4) Trapezflächen erster Ordnung: , v4°, 93, 02, 9°, vo, m, y, Fu, lg, "ps den 162, (de, da, de, ds erster Ordnung ?), *d;, *y. 5) Trapezflächen zweiter Ordnung: Rz, 7, Anckı, 70, Ua, a ante, tn, "9, N, Foilt, 0, EL, 9 9, 9 Eu ra, Bl at, "de. Bea ht 6) Dihexaeder. zweiter Ordnung: DEE: T. 7) Flächen aus ‘a Kastenzoie des: Hanptihombosai? Bit, *B,, * By, *B..: 8) Einzelflächen: PER AEFDE, SS, DI RT u 2, En, ne, an. Die mit einem Stern bezeichneten sind auf der grossen Projectionsfigur auf- getragen. ı19* Inhalts-Uebersicht, Seite Einleitung ne 53 Erster Theil ae 57 I. Entwicklungen im Allgmeinen . . » 2 2 2 00... 57 een BIN EU NR Probleme der Rechnung mit diagonalen Zonen und Ableitung der Zonengesetze mit Hülfe der diagonalen Zonen. ». » . 60 II. Projektionsmethode AREA SB A ls Zweiter Theil . er Su Geschichte der Kenntnisse über den Quarz. . » 2 2 2....68 1. Die-Flächen des, Quarzes m. no. AL ai ae Diagonale Zonen . Zonensymbol . I: DieZonen.= eu. a ge Horizontale Zone Au 87 Vertikale Zonen . ROLE RR UNDERBS Zonen Ime E a} DENT ARE RIRLe | MO RESET 25 $ 91 Zonen ! me = 25} PROB A) RR, PER A AA SER SEE a A ÜE: Rhomhoeder-Reihen..). 3.0. Warn na er een Zonen | Ma, ; Na;; —R} Re N. ne, RUN KIN. RE EN 1) Schnitte auf den Flächen (e:a:a:0a). . . . . 114 2) 10, ER 5 (eda:4s!a)i ar 2129. 1805 Sn eh » . (dkarazooa). di" 2a 4), „ andern Flächen IS TIVIHATER II. Combinationen We. u a EN AG Schalsodirmilsiusnsl :aob snesiniae oh Bra ed Uebersicht der wahrscheinlichen Flächen . . ». 2... 151 Zur Notiz. Erst nachdem der Druck fast vollendet war, erfuhr ich, dass die in der Abhandlung citirten zwei Tafeln in eine vereinigt waren. Ich bitte daher überall das „Taf. I.“ oder „Taf. II.“ zu streichen. Ferner ist zu lesen: 8.71. 2.9v.u. < statt > und 8.71. 2.6v.u. > statt <. ZEN Aa [x DAR NY Nr IREZNTN NIS A Su VRRRLGRUSES STE EARODES ER 2 Po ._ Pr a x en > a Fi Siudien über die Entwickelung der Amphipoden von Adolphe Bar, de la Valette St, George in Bonn. Mit 2 Tafeln. Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Band, 20 aribeid a wi aobeogi d amA ob gan Ey siwt €? Fr 2 N ; ; y y \ . ‘ ORTE 2, as) 2 ae aa ae eh £ - [ F 5 y v > Fi Pe am u” | A ta st - ö Tui er Kr; Pi r Zur | 2 dr r 5 . —E u" hend alte me a B % 1 Es verdankt die Embryologie 7. Rathke, dessen Name so eng verknüpft ist mit der Geschichte jener jungen Wissenschaft, die ersten umfassenden Untersuchungen über den Bau und die Entwickelung des Amphipoden-Eies. Ihm dienten zum Objekte der Beobachtung: „Amphithoe ‚picta,“ „Gammarus gra- eilis“, „Amathia carinata“ und Hyale pontica“.') Eine Mittheilung über die Veränderung der Leibesform der',Amphitoe de Pre- vost“ im Jugendzustande wurde schon früher von dem verdienten Erforscher der Crustaceen Milne- Edwards veröffentlicht. ?) Die Jungen von Gammarus Roeselü untersuchte A. Hosius.?) @. Meissner beschrieb das Ei des Gammarus pulex und entdeckte die Mikro- pyle desselben. *) An einer grossen Zahl weiblicher Exemplare von Gammarus pulex ,‚\;Gamm. Roeselü und Gamm. puteanus, welche Spezies in den Hauptmomenten der Entwicke- lung übereinstimmen, strebte ich eine genaue Einsicht in das embryonale Leben der Amphipoden zu gewinnen; vorzüglich war mein Bemühen auf die Erforschung der Genese des Eies sowie der Bedeutung des Mikropylapparates gerichtet. Ob es mir gelungen ist nach diesen Gesichtspunkten hin einiges Neue aufzu- finden, Altes zu berichtigen, mögen die Fachgenossen prüfen. Die nachfolgende Darstellung behandelt den um Bonn häufiger vorkommen- den und deshalb am vollständigsten untersuchten Gammarus pulex Degeer , Gervais. Bereits im Juli vor. Jahr. wurden die ersten Resultate meiner Beobachtungen der hiesigen niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde vorgelegt, seitdem jedoch erweiterte wiederholte Beobachtung nach (mancher Richtung hin den Kreis des Erkannten. . 1) Zur Morphologie, Reisebemerkungen aus Taurien von H. Rathke, Riga u. Leipzig 1837, S. 72. — Burdach’s Physiologie, zweite Auflage. 1837. Bd. II. S. 263. 2) Annales des sciences naturelles. 1835. p. 330. Pl. 14. Fig. 11. et 12. 3) Ueber die Gammarus-Arten der Gegend von Bonn, Archiv für Naturgeschichte, Jahrg. XVI. Bd.I. S. 243. Taf. IV. Fig. 23. #%) Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie, Bd. VI. S. 284 u. 293. 22* Die weiblichen Generationsorgane. An der Rückseite des Thieres auf dem Darme und den Leberschläuchen zu beiden Seiten des Herzens liegen die Eierstöcke. Sie reichen vom dritten bis sie- benten Körperglied und lassen sich vermöge ihres gefärbten Inhaltes schon mit blos- sem Auge beim unverletzten Thiere erkennen. Die Ovarien stellen zwei röhrenför- mige, an beiden Enden geschlossene Schläuche dar von 4"" Länge und 0"",3 Dicke (S. Taf. I. Fig. 1.) 2"”",4 vom oberen, 1"",45 vom unteren Ende gehen sie in den 0"" 15 breiten Ausführungsgaing über (8. Taf. II. Fig. I. A). Dieser mündet am fünften Segmente aus. Ihre innere Fläche bedeckt ein Epitel von 0"",019 gros- sen Zellen mit :0””,009 grossen hellen Kernen (S. Taf. I. Fig. IV.3). Einzelne Zel- len desselben massen 0””,031, ihre Kerne 0””,023. Die Epitellage wird von einer Tunica propria gestützt (S. Taf.I. Fig. IV.2.) und diese selbst von einer dünnen Hülle umgeben (8. Taf.I. Fig. IV.1), welche durch zipfelförmige Fortsätze die Be- festigung nach aussen vermittelt. Auf Taf. Il. Fig. I. ist nur der obere und untere derselben gezeichnet. Es sind diese die stärksten, einzelne feinere Fäden sendet ausserdem die äussere Eier- stockshülle nach hinten ab. Die Tunica propria hat ein fein granulirtes Aussehen. Die äussere Haut des Eierstockes ist durchaus ‘homogen, 'sie,' wie} die- vorher erwähnte, trägt zahlreiche 0”"",009 grosse Kerne. In neuester Zeit wurden von R. Brucelius werthvolle Beobachtungen über die Anatomie der Amphipoden bekannt gemacht.°) Die genaue Beschreibung der Ovarien von Gammarus locusta und Amphithoe podecoroides, welche der genannte Autor lie- fert, stimmt im Wesentlichen mit dem Ergebniss meiner Untersuchung überein. Eben so wenig wie jener vermochte ich die Lappen, woraus nach Spence Ba- tes®) Ansicht das Ovarium von) Gammarus zusammengesetzt sein soll, bei irgend einer der von mir untersuchten Arten aufzufinden. 5) Öfversigt af Kgl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar 1859. No. 1. p. 1—18, u. Archiv für Naturge- schichte Jahrg. XXV. Bd.I. S. 291. 6) „On the British Edriophthalmata“ in Report of the 25 meeting of the British Association for the ad- vancement of science at Glasgow. 1855. Die Entwickelung des Eies. Zu jeder Zeit des Jahres findet man die Eierstöcke mit Eiern angefüllt zu 15—30 an der Zahl. Es liegen dieselben meist dicht gedrängt in verschiedenen Entwickelungsstuten neben einander, zwischen reifen gefärbten Eiern grössere und kleinere Eizellen. Das Bild, welches ein unverletzt herauspräparirtes, nur vier reife Eier enthaltendes Ovarıum eines kleineren und vermuthlich noch jungen Thieres dar- bot, habe ich auf Taf. I. Fig. I. wiederzugeben versucht. Bei erwachsenen Thieren verlieren jene Eier vermöge des durch ihre Anhäufung bedingten gegenseitigen Dru- ckes die ovale Form. Die weniger entwickelten Eier, deren kleinste 0"",042 massen, liegen gewöhn- lich dem Epitel des Ovarium an (S. Taf. I. Fig. I. b), verdrängt durch die grösseren, welche die Mittellinie einnehmen. Sie zeigen eine scharf begrenzte Membran, einen feinkörnigen Inhalt, ein 0”",026 messendes Keimbläschen und viele 0" ,003—0"",009 grosse Keimflecke.’) Hat die Eizelle eine Grösse von 0"",05—0"”",06 erreicht, so treten in dem fein- körnigen bisher farblosen Inhalte derselben violette Tropfen auf, welche als klei- nere oder grössere stark lichtbrechende Kugeln bald das ganze Ei erfüllen und auf diese Weise das Keimbläschen verdecken (S. Taf. II. Fig. I.b‘b). Es ist somit leicht erklärlich, wenn Rathke dasselbe vermisste.°) Mehrmals jedoch gelang es mir durch Zerdrücken des Eies die scharfen Contouren des Keimbläschens wieder sichtbar zu machen. Die Zahl der Keimflecke war bei solchen Eiern eine geringere geworden. Erst durch wiederholte Untersuchung völlig frei präparirter Eierstöcke, welche ohne Deckglas unter das Mikroskop gebracht wurden, bin ich über das Verhältniss des gefärbten Dotters zu der Eizelle in’s Klare gekommen und darf bestimmt an- nehmen, dass derselbe sich innerhalb der Zellmembran entwickelt. Letztere platzt jedoch, zu einem gewissen Grade ausgedehnt, beim geringsten Drucke, wesshalb sehr oft der ganze Eierstock mit jenen violetten Dotterkugeln erfüllt erscheint. ®) 7) Brucelius beobachtete Eier in den Ovarien der von ihm untersuchten Amphipoden in der Grösse von Omm 03—Omm 24, seine Notiz entbehrt jedoch jeder weiteren Angabe über die Beschaffenheit derselben. 8) Zur Morphologie etc. S. 72. 9%), Aus diesem Grunde schien es mir früher, als ob der gefärbte Dotter von aussen zur Eizelle hinzukäme und dieselbe einhüllend mit einer sekundären Membran umgeben würde. Wie lockend auch diese Ansicht war für eine darauf zu gründende Erklärung der partiellen Furchung durch Theilung jener Zelle, so musste sie doch fallen bei erneuter Prüfung des Gegenstandes. Schon hatte mir der Umstand, dass ich an gefärbten Eiern neben der äussern Membran wohl den Keimfleck, jedoch nie die Membran der primitiven Eizelle wahrnehmen konnte, Bedenken erregt, als ich in den Wintermonaten Ovarien antraf, in deren Eiern die Entwickelung des violetten Dotters innerhalb der Zellmembran evident zur Anschauung kam. — 18 — j Es besitzen diese, wie ich mit Leukart behaupten kann '"), keine Membran, sind jedoch zuweilen von einem gleich gefärbten Hofe umgeben, zerfliessen auch häufig beim Oeffnen des Eies. Der nicht ganz leicht zu entscheidenden Frage, ob in den früheren Entwicke- lungsstadien des Eies eine Dotterhaut nachgewiesen werden kann, habe ich alle Aufmerksamkeit zugewendet und muss sie nach wiederholter Untersuchung bestimmt bejahen. 4 Wohl weiss ich, dass ich in diesem Punkte der Ansicht eines bewährten und hochgeschätzten Forschers entgegenstehe. Nach R. Leukart) ist das Keimbläs- chen allein die erste Anlage /des Eies und es soll die Dotterhaut noch längere Zeit fehlen; ich habe dieselbe jedoch bei den jüngsten als Eier erkennbaren Ge- bilden wahrgenommen und bin gewiss, dass sie ihr Recht behaupten wird auch im Sinne Olapar2de’s'”) präziser Definition. Meine Beobachtungen führen mich dahin, die erste Entstehung des Amphipoden-Eies aus einer Epitelzelle des Eiersto- ckes abzuleiten. Wenn man die oben angeführten Zahlen vergleicht, so wird man in einer solchen Annahme nichts Bedenkliches finden; einzig stände der Umstand entgegen, dass der Kern der Epitelzelle, welcher demnächst Keimbläschen würde, keine Kernkörper d.i. Keimflecke enthält. Diese aber können sich bilden, wenn die Zelle die oben angegebene Grösse des kleinsten Eies erreicht hat. Die Beobachtungen eines Meisters in der Mikroskopie dürften wohl meiner Darstellung zur Stütze dienen. Leydig nennt das kleinste Ei des Argulus eine Zelle, '*) dasselbe sagt er von den jüngsten Eiern der Artema.'*) Der feinkörnige farblose Dotter, welcher das Keim- bläschen umgiebt, ist in sehr kleinen Eiern kaum wahrzunehmen; seine körnige Be- schaffenheit nimmt zu mit dem Wachsen des Eies. Es scheint .mir nicht wahrscheinlich, dass er sich gänzlich in den gefärbten Dotter umwandelt, ich bin vielmehr geneigt zu glauben, dass er wenigstens pro 'parte im Eie persistirt nach der Entwickelung der violetten Dotterkugeln; dass aus ihm 10) Wagner, Handwörterbuch der Physiologie Bd. IV. Artikel Zeugung v. Prof. Leukart. S. 807. 11) An dems. Orte S. 807 u. 808. 12) De la formation et de la fecondation des oeufs chez les vers nematodes par Edoward Claparede, Geneve 1859. pag. 33. 13) Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie Bd.II. S. 340. 14) Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie Bd.II. S. 300. — 159 — als Bildungsdotter der Embryo sich aufbaut. Gründe für diese Annahme mögen die im nächsten Abschnitte zu besprechenden Thatsachen geben. Die Entwickelung des Embryo. Die Befruchtung und Weiterentwickelung des Amphipodeneies scheint tast das ganze Jahr hindurch stattzufinden. Von der Mitte des Januar bis zum December fand ich zu jeder Zeit Individuen, welche mit ungemeiner Ausdauer der sexuellen Thätigkeit oblagen. Dennoch ist es mir ebenso wenig wie Meissner gelungen, Zoospermlien m der nächsten Nähe der Eier oder gar innerhalb derselben zu beobachten. **) Die Thiere vermögen 15—37 Eier in die Bruttasche aufzunehmen. Dort ver- bleiben sie bekanntlich bis zum Ausschlüpfen der Jungen. Das aus dem Eierstocke ausgeschiedene Ei hat eine bald ungleichförmige, bald durchaus ebenmässige ovale Gestalt; es misst im Längsdurchmesser 0”” ,65—0"" ‚78, in der Breite 0”"",52—0”" 62. Wie bereits Rathke von Amphithoe picta und Amathia carinata angegeben hat, lassen sich zwei Eihäute unterscheiden. '°) Hosius erwähnt bei Gammarus Roeselü deren nur eine. '”) Meissner fand in späteren Entwickelungsstadien den Embryo nur noch von ei- ner Hülle umgeben; es kommt dieses vor, jedoch nur selten. Die bleibende Eihaut aber ist nicht, wie Meissner annimmt, das Chorion oder die äussere, sondern stets die innere Eihaut, die Dotterhaut. °°) Die innere Eihaut hat ein fein chagrinirtes Aussehen, die äussere da- gegen ist völlig homogen. Sie liegt der innern gewöhnlich nur an einer Seite an und lässt sich leicht ablösen. Daher mag es wohl kommen, dass sie in einzelnen Fällen vermisst wurde. Ob zwischen beiden Häuten eine eiweissartig'e Flüssigkeit vorkommt, wie Rathke anzunehmen geneigt ist,'*) will ich nicht entscheiden, mit Bestimmtheit nachweisen liess sich eine solche nicht. 15) Bei den verwandten Isopoden der Gattungen Oniseus, Porcellio sah ich häufig Bündel von Zoo- spermien innerhalb des Eierstockes liegen und einzelne Eier einhüllen, jedoch nur an der Stelle des Ovarium, wo dasselbe in den Ausführungsgang übergeht. 16) Zur Morphologie ete. S. 73. 17) Archiv für Naturgeschichte Jahrg. XVI. Bd. I. S. 244. 13) Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Bd. VI. S. 285. 19) Zur Morphologie ete. S.73. — 169° — Ich gehe jetzt über auf die Veränderung, welche der Inhalt des Eies er- leidet, nachdem dasselbe den Eierstock verlassen hat — auf die Bildung des Em- bryo. Die im Marsupium liegenden Eier zeigen bei äusserer Beobachtung in dem ersten Stadium ihrer Entwickelung nichts, als den violetten Dotter (S. Taf. II. Fig. O.K). Es ist derselbe zu grösseren oder kleineren Klumpen zusammengeballt — eine Erscheinung, welche jedoch nichts mit einem. Furchungsprozesse gemein hat. Ein ähnliches Phänomen beschreiben Kölliker?°) und Zaddach”') von den In- sekteneiern. Oeffnet man nun ein solches Ei, so lassen sich neben den 0””",003—0"",033 grossen einzelnen und 0"",099 grossen agglomerirten violetten Dotterku- geln 0”"”041—0”",036 messende Kerne wahrnehmen, welche von Ballen einer feinkörnigen Substanz eingehüllt werden. Diese selbst hat durchaus das Aus- sehen des früher beschriebenen feinkörnigen Dotters — des ursprünglichen Inhaltes der Eizelle. £ In einem weiteren Stadium der Eientwickelung vermochte ich an Stelle jener Ballen bald eine geringe Zahl grösserer, bald eine grössere Menge kleinerer höchst zart contourirter Zellen zu unterscheiden (S. Taf. I. Fig. I. und II). In diesen Zellen beobachtete ich häufig eine Theilung des nueleus und nucleolus (8. Taf.L’Fie. I). Ist die Zahl dieser Zellen noch gering, so werden sie von violettem Dotter verdeckt, ist sie grösser geworden, so treten sie an einer Seite zwischen jenem und der Eihaut hervor in Gestalt eines hellen sichelförmigen Streifens. Durch ihre fortgesetzte Vermehrung umwuchern diese Bildungszellen, wie ich sie nenne, den Nahrungsdotter an seiner ganzen Peripherie und stellen auf sol- che Weise die Keimhaut dar. H. Rathke hat denselben Vorgang beobachtet und in seiner äusseren Erscheinung richtig geschildert, wenn auch, wie aus seiner Dar- stellung offenbar hervorgeht, die angewandte Vergrösserung eine genauere Analyse nicht zuliess. Er schildert das erste Entstehen der Keimhaut als „eine Ablagerung von ei- nem fast durchsichtigen eiweissartigen Stoffe, der anfangs nur auf eine kleine Stelle 20) Observationes de prima insectorum genesi seripsit Albertus Kölliker. Turici 1842. pag. 3. 2!) Untersuchungen über die Entwickelung und den Bau der Gliederthiere von Dr. Gustav Zaddach I. Heft, die Entwickelung des Phrvganiden-Eies. $. 64 u. f. REES Sn u BT ee EEE Se ee ne be) ng Zu — 161 — beschränkt ist, eine nur dünne Schicht darstellt und unter dem Mikroskope das Aus- sehen eines kleinen Wölkchens hat.“?”) Es möge mir erlaubt sein hier eine analoge Erscheinung zu besprechen, welche uns von den Insekteneiern berichtet wird und drei anerkannte Beobachter zu Gewährsmännern hat. Kölliker stellt die Bildung der Keimhaut bei Ohironomus?zonatus in folgender Weise dar: Vitellus ad axes mox a membrana, qua hactenus arcte eingebatur, vitellina paulumrecedit, et simpliei cellularum strato sese obtegit, quod|mox et omnem obdu- eit vitellum.?®) Zaddach lässt als erste Entwickelung des Keimes am Rande des Dotters „ein- zelne lichte Punkte und Stellen entstehen, an denen der Dotter sich von der Dotter- haut zurückzieht, diese hellen Stellen breiten sich allmählig aus, fliessen zusammen und bilden einen hellen Ueberzug über den ganzen Dotter.“ Hat der helle Ueberzug sich über die ganze Oberfläche des Dotters ausgedehnt, so sollen sich in demselben runde von einem grauen Schatten begrenzte Flecke aus- bilden — die ersten Keimzellen.”*) Leukart endlich bestreitet die Zellennatur jener Flecke, hält sie [vielmehr für Körper, welche den Zellenbildungsprozess erst einleiten.) Ich glaube, dass die Ansichten der genannten Forscher in der That nicht von einander abweichen, dass nur ein verschiedenes Stadiumder Eientwickelung den Beobachtern verschiedene Objekte zur Anschauung brachte. Jene membranlosen einen Kern einschliessenden Ballen, welche ich zu beobach- ten Gelegenheit hatte, würden zu beziehen sein auf die Körper, welche nach Zeukart den Zellenbildungsprozess erst einleiten. Eine weitere Entwickelung jener Körper, d. h. Theilung und Umhillung mit einer Membran, lässt sie zu den von Äöllıker und Zaddach gesehenen Zellen werden. Es drängt sich nun die Frage auf: wie entstehen jene ebenerwähnten Ballen? Nach dem von mir Gesehenen muss ich schliessen, dass ihre Bildungsstätte 22) Zur Morphologie ete. S. 74. 23) Observationes de prima insectorum genesi pag. 3. 2%) Untersuchungen über die Entwickelung und den Bau der Gliederthiere S. 3. 25) Die Fortpflanzung und Entwickelung der Pupiparen nach Beobachtungen an Melophagus ovinus v.Dr. Rud. Leukart in den Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle Bd. IV. S. 210. Abhandl, d. Nat, Ges. zu Halle, 5. Bd. 21 — 162? — der feinkörnige Dotter der Eizelle abgiebt ganz oder zum Theil; ich weiss nämlich nicht, ob und wie viel feinkörniger Dotter zum violetten umgewandelt wird. Ebenso muss ich es dahingestellt sein lassen, ob das Keimbläschen zu der Zeit, wo es noch wahrgenommen werden kann, in der Mitte des feinkörnigen Dotters liegend, zum Centrum einer Furchung desselben wird und den später beobach- teten Kernen der Dotterballen ihre Entstehung giebt. Es möge mir gestattet sein, in ein paar Worten das Beobachtete mit dem Re- flectirten verbindend, eine Erklärung des in Rede stehenden Vorganges zu geben, welche mir dem bisher Erforschten am meisten anzupassen scheint. Eine Epitelzelle des Eierstockes wächst, ihr Kern wird zum Keimbläs- chen und füllt sich mit Keimflecken, sowie innerhalb der Zellmembran die Ent- wickelung des feinkörnigen Dotters beginnt. Neben diesem und vielleicht auch theilweise auf Kosten desselben tritt bei fortschreitender Grössenzunahme des Eies der violette Dotter auf. Den ersteren nenne ich den Bildungs-, letzteren den Nahrungsdotter. Der Bildungsdotter theilt sich und vielleicht mit ihm das Keimbläschen. Auf diese Weise entstehen die vorhin beschriebenen einen Kern einschliessen- den Dotterballen, welche nach fortgesetzter Theilung durch Erhärten an der Pe- ripherie eine Membran erhalten und zu den Zellen der Keimhaut werden. Der gefärbte Dotter würde demnach bei deren Entwickelung durchaus unbe- theiligt sein. Nachdem die Keimhaut den Nahrungsdotter gänzlich eingehüllt hat, weicht der ganze Eiinhalt an einer Seite von den Eihäuten zurück, schnürt sich vor dem grössten Querdurchmesser ein und wird dadurch in zwei ungleiche, an ihrer convexen Seite zu- sammenhängende Parthien getheilt; eine Erscheinung, welche schon von Rathke sehr genau beschrieben wurde. °°) An derjenigen Seite, wo die Einschnürung aufgetreten ist, treiben die Zellen der Keimhaut quere Wülste (8. Taf. I. Fig. VI. w), die Anlage für die Arterien, Kau- und Bewegungsorgane. Bald darauf beginnt die Gliederung des Körpers und die Entwicke- lung des rothen Augenpigmentes (S. Taf. IX.p). Die Farbe des Nahrungs- dotters geht allmählig in ein Braunroth über. Eine Membran hüllt diesen jetzt ein als Wand des Magens und der Leberschläuche. Letztere, anfangs halb- 36) Zur Morphologie S. 74. L nn — 163 — kuglig zu Seiten des Magens liegend (8. Taf. I. Fig. VO. u. VIIL), und mehr gelblich gefärbt, strecken sich nach abwärts in den Schwanz des Thieres. Zuletzt liegen sie in der ganzen Länge des Magens neben demselben und decken ihn in der seitlichen Ansicht. Es wurde dieser Vorgang bereits in treffender Weise von Rathke geschildert?”) und ich brauche desshalb nicht näher auf denselben einzugehen. Den letzten Rest des Nahrungsdotters finden wir also in dem Magen und den Leberschläuchen; er hat nunmehr eine gelbbraune Farbe ange- nommen. ($. Taf. II. Fig. IX.k. Taf. 1. Fig. VIILk.) Der: Mikropylapparat. Gammarus pulex war das erste und ist bisher das einzige Thier aus der Klasse der Crustaceen, an dessen Eiern eine Mikropyle beobachtet wurde. Wir verdanken, wie schon erwähnt, die ersten Angaben hierüber Georg Meissner.?®) Ich habe diesen Apparat bei allen von mir untersuchten Amphipoden aufge- funden und in alle Stadien der Eientwickelung verfolgt. Die gewonnenen Resultate will ich, insofern sie neu und in einzelnen Punkten von denen meines Vorgängers abweichend sind, hier folgen lassen. Wie Meissner ganz richtig bemerkt, besitzt das Ei von Gammarus pulex eine Mikropyle nur in der Dotterhaut, das Chorion ist überall geschlossen, Jedoch sah ich dieselbe nicht, wie Meissner annimmt, an einem Pole des Eies liegen, sondern nahe dem grössten Querdurchmesser desselben. Den Mittel- punkt des Mikropylapparates nimmt ein Zapfen ein von 0"",009 Länge und 0””,006 Breite (S. Taf. I. Fig. V.u. VI. a). Er durchsetzt die Eihaut und ragt 0"",006 nach innen. Zwei 0"”,003 grosse, durch eine schmale Brücke getrennte Oeffnungen (S. Taf. I. Fig. V. u. VI.00) durchbohren jenen Zapfen. Meissner spricht nur von einer Oeffnung mit schmalem verdicktem Rande. Es solches Bild entsteht allerdings bei der Profilansicht (S. Taf.1.'Fig. Vl. oa), wenn die Falte der innern Eihaut zwischen beide Oeffnungen fällt und diese sich einander decken. 27) Zur Morphologie etc. S.78. 28) Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie Bd. VI. S. 284. — 164 — Der Mikropylzapfen wird zunächst umgeben von einer 0”"",023 breiten Zone, welche mit kleinen Körnern bedeckt ist Dieser folgt eine zweite nach aussen etwas ausgezackte, 0"",056 und eine dritte nur leicht begrenzte 0”",072 im Durchmesser haltende. (S. Taf. I. Fig. V.u. VI. 1, 2, 3.) Vom äussern Rande der ersten Zone bis zu dem der zweiten erscheint die Eihaut in radiär gestellten. Wülsten verdickt (8. Taf. I. Fig. V.u.VI.2.) Die äussere Zone zeigt eine feine concentrische Strichelung. (8. Taf. 1. Fig. V. u. VL 3.) Ich vermochte die Mikropyle erst an den in die Bruttasche abgesetzten Eiern wahrzunehmen. Meist ist es nöthig, zu diesem Zwecke den violetten Dotter zu ent- fernen. Je mehr das Ei in seiner Entwickelung fortschreitet, desto leichter wird es den Mikropylapparat zur Anschauung zu bringen. Wenn sich die oben erwähnte Einschnürung der Keimhaut gebildet hat, so gewahrt man, selbst beim unverletzten Thiere, in allen Fällen ihr gegen- über an der convexen Seite des Eiimhaltes die Mikropyle. Sie zeigt dann die sehr eigenthümliche Verbindung miteinem Organe, dessen Bedeutung eine höchst räthselhafte ist. Es hängt nämlich mit ihr eine nach atussen abgeplattete Kugel zusammen, welche während des ganzen embryona- len Lebens an einer bestimmten Stelle im Körper des jungen Thieres liegt, wie auch die Mikropyle selbst eine durchaus constante Ljagje zu diesem bei- behält. (S. Taf. I. Fig. V.m.) Letzterer wird nämlich stets an oben genannter Stelle oder, wenn die Grliede- rung des Embryo schon begonnen hat, auf dem vierten Körpergliede (den Kopf als erstes gerechnet) angetroffen. (S. Taf. II. Fig. V—IX.m.) Der ihr anhängende kuglige Sack zeigt] im Innern feine Körnchen und zellenähnliche Contouren. (S. Taf. I. Fig. VI—IX. v.) Es ragt derselbe in den Embryo hinein und zwar in das Herz desselben und gehört ihm organisch an, während er auf der anderen Seite mit der-Mikropyle in innigstem Zusammenhange steht. Schält man den Embryo aus der innern Eihaut aus, so haftet diese vermittelst der Mikropyle stets an obengenanntem Orte. (S. Taf. I. Fig. VOL) Zieht man endlich die Eihaut ab, so erkennt man deutlich die abgerissene Stelle, an welcher die Mikropyle auf dem Embryo festsass. (8. Taf. I. Fig. IX.) Dieselbe lässt sich in gleicher Weise beim eben ausgeschlüpften Thiere wahr- nehmen. — 165 — Ein solches Junge führt auch noch stets den vorhin beschriebenen Sack mit sich herum, später jedoch lässt sich derselbe nicht mehr auffinden. Fragen wir uns nun nach der Bedeutung jener eigenthümlichen Vorrich- tung, wodurch der Embryo mit der Mikropyle in Verbindung tritt, so möchte es schwer halten dieselbe nach Analogien deuten zu wollen. Leukart hat allerdings nachgewiesen, dass die Mikropyle noch eine andere Funktion haben kann, als die der Aufnahme von Zoospermien, — ich verweise auf dessen schöne Beobachtungen über die Entwickelung der Pupiparen?®) — und von anderer Seite wird dasselbe vermuthet. °) In dem von Leukart mitgetheilten Falle dient die Mikropyle als Trichter, welcher die Nahrungsaufnahme vermitteln soll. Eine solche Anwendung würde für den von mir aufgefundenen Apparat nicht passen, vielmehr möchte ihm mit besonderer Rücksicht auf seine Lage innerhalb des Rückengefässes eine andere Bestimmung zuzuschreiben sein und zwar dürfte die Annahme, dass in diesem Falle die Mikropyle als respiratori- scher Apparat fungire, nicht ohne Stütze sein. Allerdings steht der Umstand im Wege, dass die äussere Eihaut voll- ständig geschlossen ist, ebenso der mit der Mikropyle in Verbindung stehende Sack. Dennoch könnten beide für das sie umgebende Medium per- meabel sein. In jedem Falle verdient der Mikropylapparat der Amphipoden, wel- ches auch immer seine funktionelle Bedeutung sein mag, in höherem Maasse die Beach- j tung der Forscher, als ihm bisher nach seiner ersten Entdeckung zu Theil gewor- den ist. 29) Monatsbericht der Akademie der Wissenschaften zu Berlin August 1854, S. 494, derselbe in Müllers Archiv, 1855, S.91 sowie in den Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Halle Bd. IV, S. 145. 30) Mayer im Sitzungsbericht der niederrh. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde v. 15.Jan. 1859 sowei Leidig in Reiche’s und du Bois Reymond’s Archiv 1859. Heft II. S. 177. 21* Erklärung, der Tafeln. (Alle Figuren beziehen sich auf Gammarus pulex.) Tab. 1. Fig... Eizellen aus dem Ovarium in verschiedenen Stadien (der Entwieklung vor dem Auftreten des Nahrungsdotters. a Membran, welche den feinkörnigen Bildungsdotter umhüllt. b Keimbläschen. c Keimflecke.! Fig... Zellen des Bildungsdotters aus einem” dem 'Marsupium entnommenen Eie mit Theilung 'des nucleolus ce und des nucleus b; a Zellmembran. Fig. Il. Zellen aus der Keimhaut. a Membran. b Kern. c Kernkerne. «& Agglomerirte Kugeln des Nahrungsdotters bei «’ mit violettem Hofe. Fig. IV. Abschnitt des-oberen Theiles]des Eierstockes. 1 äussere Haut mit Kernen, 2 innere Haut, 3 Epitellage Fig.V. Die Mikropyle von vorne gesehen. "0 0}Die beiden Oeffnungen des Zapfens a, welchen die Zonen 1, 2, 3 umgeben. Fig. VI. Die Mikropyle von der Seite gesehen. a Zapfen, O Oeffnung in demselben, 1, 2,-3 die drei Zonen der Mikropyle. 3 Fig. VI. Ein Theil der obern Körperhälfte des Embryo. p Auge, k Rest des Nahrungsdotters, 1 Innere Eihaut, m Mikropyle, v der mit der Mikropyle im Zusammenhange stehende und in das vierte’ Körperglied des Embryo hineinragende Sack. Fig. VII. Ein Stück aus der Rückenfläche des Embryo. I: Rest des Nahrungsdotters, w Begren- zung des Körpers, 1 Innere Eihaut, 2 Aeussere Eihaut, m Mikropyle mit anhängendem Sacke ». Fig. IX. Ein Theil der oberen Körperhälfte des Embryo. p Auge, k Rest des Nahrungsdotters, 1 Innere Eihaut, m Mikropyle, v der von der Mikropyle abgerissene Sacks Tab. I. Fig... Eierstock mit Eiern gefüllt, von denen die jüngeren @ nur Bildungsdotter, die älteren b neben demselben auch Nahrungsdotter enthalten. An dem Ei b’ erkennt man noch deutlich Keimbläschen und Keimflecke. A Ein Theil des Ausführungsganges. z Zipfel der äusseren Haut des Eierstockes. Fig. I—IX. Eier aus dem Marsupium in verschiedenen Stufen ihrer Entwickelung. 1 innere Eihaut, 2 äussere Eihaut, k Nahrungsdotter, w Bildungsdotter und das aus ihm Hervorgehende, m Mikropyle, p Auge. de la Valette St @eorge über die Entw.der Amphipoden. Tah.l. IX Inst von Henry&Coher inBonn de laYalette It Geor&e $ez Tab.I. lette St George über die Entw. der Amphipoden d PENACER S regel Z Zur Kenniniss einiger der wichtigsten Gattungen der CGoniomyceten und Cryptomyceten. Von Dr. Bonorden. Mit drei colorirten Tafeln. Abhandl, d, Nat, Ges, zu Halle, ör Band. 22 B w > KHI99 TOO 10 ‚alle ox ad) ef. Ibanddi Bisher 'hat man ‘die meisten der Coniomyceten nach den Pflanzen benannt, worauf sie parasitisch leben. Dadurch ist eine grosse Zahl von Arten entstanden, welche gar nicht existiren und noch überdies in so fern sehr unsicher bestimmte Pilze sind, als erfahrungsmässig anf einer und derselber Pflanze sehr verschieden- artige Staubpilze vorkommen und umgekehrt ein und derselbe Staubpilz auf den verschiedensten Pflanzen gefunden wird. Man kann daher unbedenklich behaupten, dass von allen den von Link’) so trefflich zusammengestellten Formen kein Zehn- theil wirkliche Arten sind; Link hat dies auch erkannt und bei Aeadium es versucht 57 Formen auf 8 Arten zu reduciren. Der Nachtheil, welcher aus dieser Bezeich- nungs- und Bestimmungsweise hervorgeht, ist gross, er macht jede Uebereinstim- mung der Beobachtungen über den Bau und die Entwickelung dieser Pilze fast un- möglich, denn Niemand kann hierbei mit Sicherheit behaupten, denselben Pilz vor sich zu haben, worüber ein anderer Beobachter berichte. Hin und wieder findet man zwar bei Zenk und anderen Autoren, namentlich auch!bei Wallroth (Flora eryp- togamica Germaniae P. II.) einen Speeiesnamen, welcher sich auf die Eigenthümlich- keit der Art bezieht, allein dies ist nur eine Ausnahme von der Regel, die Mehrzahl ist nach dem Standort bezeichnet und beschrieben und so ist es geschehen, dass manche Arten 15 bis 20 Mal in den Werken dieser Forscher aufgeführt worden sind. Bisher hat es Niemand versucht, die Reduction dieser Formen auf bestimmte natürliche Arten zu bewirken. Sie würde leicht sein, wenn man diese Formen ge- nau beschrieben und mikroskopisch untersucht hätte, allein man findet kaum überall Farbe und Form der Sporen angegeben, dagegen hat man der üblichen Bezeichnungs- weise gemäss, mehr Werth auf die Erscheinungen gelegt, welehe im Mutterboden durch diese Pilze hervorgerufen werden, auf die Form desacervulus und die macula, wovon der Coniomycet umgeben ist; diese Erscheinungen haben aber nur einen sehr geringen Werth, sie sind viel weniger bedingt durch die Natur des Pilzes, als durch den Bau der Pflanze, worauf der Pilz wohnt, deshalb haben z. B. die Coniomyceten der Gräser immer eine längliche Gestalt und lineare Lagerung, während dieselben 1) Species plantarum T. VI. P. 2. 22% — 110 — Pilze auf Blättern‘, deren Nerven Adernetze bilden, eine rundliche Gestalt gewinnen, deshalb sind die acervuli desselben Pilzes an den Blättern rund, an den Stengeln länglich oder elliptisch, deshalb sind die maculae der Coniomyceten auf allen Rumex Arten roth, bei andern Pflanzen braun, gelb u. s. w. j Wenn man daher die Coniomyceten auf die wirklichen Arten redueiren will, so muss man auf diese Kennzeichen kein Gewicht legen, sondern nur allein dazu Form, Farbe der Sporen und die Eigenthümlichkeiten, welche der Pilz an sich hat, benutzen. Wenn es nun einer’Seits zwar unzweifelhaft ist, dass der Mutterboden eines Coniomyceten noch nicht dazu berechtigt, ihn als eine besondere Art zu betrachten und hiernach zu benennen, so ist doch diese Bezeichnungsweise anderer Seits nicht ohne Wahrheit, wie schon daraus hervorgeht, dass man so consequent bis auf die heutige Zeit diese Bezeichnungsweise beibehalten hat, welche bei den höheren Pflan- zen nur ausnahmsweise z. B. palustris, montana u. s. w. angewendet wird. Viele der Coniomyceten kommen nämlich fast immer auf einer bestimmten Pflanze, andere auf bestimmten Familien vor, man hat daher auch diese Bezeichnungsweise nach den Familien bei den bisher versuchten Contractionen mehrerer Formen angewendet und findet z.B. bei Zink ein Caeoma Leguminosarum, Labiatarum u. s. w. Dessen ungeachtet halte ich diese Benennungsweise in der Regel für un- zweckmässig und irrthümlich, theils weil sie davon abhält, dieselbe Art auch auf andern Pflanzen zu suchen, theils weil sie die Veranlassung wird, dass man eine zu grosse Zahl von Arten, welche höchstens Varietäten sind, aufstellen wird. Worin es begründet liegt, dass manche Pflanzen vorzugsweise von den Coniomyceeten befallen werden, andere davon fast immer frei bleiben, wäre ein der nähern Untersuchung würdiger Gegenstand; eine die Entwickelung derselben begünstigende Form und Grösse der Stomata, so wie eine klebrige Beschaffenheit derselben, wodurch die Sporen hier leichter haften, möchten sich vielleicht als Ursachen dieser Erscheinung ergeben. In den folgenden Blättern werde ich es versuchen, theils nach eignen Beob- achtungen, theils nach den Angaben der Autoren, insbesondere Link’s und Wallroth's die Arten einiger der wichtigsten Gattungen näher zu bezeichnen und über den Bau derselben, so weit meine Beobachtung reicht, Einiges zu berichten. Bevor ich mei- nen Gegenstand selbst berühre, ist es nothwendig, iiber die Untersuchungsweise die- ser zarten Pflanzen etwas zu bemerken. Unter allen Pilzen ist die Untersuchung der Coniomyceten die schwierigste und zeitraubendste, denn es gelingt nur schwer ein instructives Praeparat zu gewinnen, wodurch ihr Bau klar wird. Gewöhnlich sucht man diesen durch feine senkrechte Schnitte zu ermitteln, allein die auf diese Weise j a u gewonnenen Praeparate sind selten ausreichend, gerathen sie zu dick, so ermangeln sie der Durchsichtigkeit, gelingt es aber sie fein genug zu erhalten, so werden die eonstituirenden "Theile des Pilzes, weil auch das schärfste Messer als Säge wirkt, sehr zerrissen und verzogen, ein so feines Schnittchen leistet dem Messer zu gerin- gen Widerstand, auch haben diese Schnitte noch den Nachtheil, dass man in ihnen nicht immer viele Zellen unverletzt, sondern nur die Lumina derselben sieht. Bei den meisten der Coniomyceten kommt man daher bei dieser Untersuchungsmethode zu keinem Resultat. Will man den Bau derselben genau erkennen, so verfahre man auf folgende Weise. Man hebe einen acervulus mit einer lanzetförmigen Nadel oder einem zweischneidigen Federmesser aus der Substanz des Blattes in der Art heraus, dass man denselben stechend umgeht, bringe ihn dann auf die Glasplatte und zer- trenne ihn sanft mit feinen Nadeln in möglichst kleine Theile, bis diese Theilung nicht weiter möglich erscheint. Hierauf untersuche man mit dem Mikroskop ‘und wird dann häufig schon Stückchen finden, an welchen der Bau erkennbar ist, wenig- stens wird man gewiss Aeste und Stämme des Myceliums an den Rändern der Stück- chen auffinden. Wird aber der Bau des Pilzes auf diese Weise nicht klar, so muss man die Theilung dadurch fortsetzen, dass man mit einem scharfen Rasirmesser die Stückchen in schräger Richtung weiter zerhackt. Kommt man auf diese Weise auch nicht zum Ziele, so sind die Theile des Pilzes zu zart, sie werden durch die Nadeln zu sehr verzogen und gestreckt und ganz unkenntlich, hier versuche man den acer- vulus von vornherein mit dem Messer in schräger Richtung zu zerhacken. Da man den acervulus immer nur mit einem Ringe des Mutterbodens umgeben herausheben kann, erheischt es die Vorsicht, um nicht die degenerirten Zellen desselben für Pilz- zellen zu halten, sich vorher von der normalen Gestalt der Zellen des Mutterbodens Kenntniss zu verschaffen. Die senkrechten Schnitte sind aber nicht ganz zu verwer- fen, sie gewähren eine vorläufige Ansicht von der Lagerung des Pilzes im Mutterbo- den, und lassen eine um so sicherere Deutung der nachobiger Methode erhaltenen Thei- lungsstücke zu. Ich beginne mit der Gattung 1. Caeoma. m. weil durch genaue Abgrenzung dieser die übrigen leichter erkannt werden. Zink be- greift unter dem Namen Caeoma nicht nur sämmtliche Ustilagines und Uredines, sondern auch Aecidium; von Leveille ist die Gattung später unter dem Namen Trichobasiszu- erst aufgestellt worden. Da letzterer Name keinesweges den Charakter der Gattung bezeichnet vielmehr von vornherein eine falsche Vorstellung erweckt, anderer Seits — 1 0 — es in der Botanik zur Regel geworden ist, bei Restrietionen von Gattungen den ur- sprünglichen Namen beizubehalten, die abgetrennten Arten aber unter emem neuen zu vereinigen, so wird es gerechtfertigt erscheinen, dass ich in meiner Mykologie p- 40 den Namen Caeoma beibehalten habe, um so mehr, als derselbe kurz und be- zeichnend ist. Die Gattung Öaeoma zeichnet sich dadurch aus, dass sie Brandpilze umfasst, welche auf Stielen einfache Sporen tragen. Die Stiele entspringen von einem im Mutterboden bald verborgenen, bald aus demselben hervorragenden, kleinen Zellpolster. "Letzteres erkennt man sogleich daran, dass wenn man mit einem feinen Messer den acervulus abstreift und so die/Sporen hinwegnimmt, ein blasser ungefärbter Theil die Fläche des Blattes überragt. In senkrechten Durchschnitten so wie oft an den Rändern feiner Theilungsstücke erscheint dies Polster als aus kleinen eckigen Zellen bestehend, dies ist aber eine Täuschung, die durch Kreuzung der Contouren der Zellen entsteht, bei näherer Untersuchung findet man, dass dasselbe aus dicht gelagerten ästigen Hyphen besteht, welche aus kleinen länglichen, knorrigen, durch queere Septa geschiedenen Zellen zusammengesetzt sind, wie sie Tab. I. f. 7. dar- gestellt wurden. Die letzten an der Oberfläche liegenden Zellen geben einem oder mehreren Stielen den Ursprung, häufig in der Art, dass zwei Stiele eine gemein- schaftliche Basis haben d.h. der Stiel in 2 Aeste sich theilt. Die Stiele sind sowohl am Zellpolster, als auch dem oberen Ende, wo sie sich !mit den Sporen ver- einen, etwas dicker. Die Sporen des Oaeoma haben eine verschiedene Form, sie sind bald rund, ıbald oval oder rundoval, bald oblong oder birnförmig, bei vielen Arten bieten sie nach dem Alter Verschiedenheiten dar, reif aber zeigen sie immer bei auf- merksamer Betrachtung eine Narbe, eine etwas abgeplattete dunklere Stelle, wo sie am. Stiel sassen.‘. Im jugendlichsten Zustande sind Stiel und Spore noch nicht ge- schieden, sie bilden eine keulige gestielte Zelle f. 7, der abgerundete Theil füllt sich mit gefärbtem Sporenplasma und einem Oeltropfen, nimmt eine längliche oder obo- vale Gestalt an, und wird dann erst durch ein Septum vom Stiele geschieden. Der Bau der Spore ist bei Caeoma sehr einfach, sie besteht aus einer einfachen ziemlich festen Haut, welche beim Druck mittelst der Glasplatte zwar zerspringt, aber nicht zerquetscht wird, sie ist innen ausgekleidet mit einer zarten dünnen Lage (Endo- sporium auct.) von Molekülen, welche mehr dureh Eintrocknen ihres früheren halb- flüssigen Inhaltes zu entstehen, als eine wirkliche Membran zu sein scheint und ent- hält zugleich 1 bis 2 Oeltropfen. Die trocknen Sporen des Oaeoma sind meist un- regelmässig gestaltet, eckig, selbst faltig, im Wasser schwellen sie an, und werden regelmässig; rund oder oval. Reine Schwefelsäure macht die Sporen durchsichtiger, und zieht das Endosporium zusammen, presst man die Sporen hierauf stark mit der Glasplatte, so tritt das Oeltröpfehen, was vorher unsichtbar war, sichtbar hervor. Interes- sant ist die Erscheinung, dass die mit einem Messer abgestreiften Sporen eines acervulus oft mit einigen mikroskopischen Sporidesmien, wie ein solches Tab. I. f. 2. e. abge- bildet ist, vermischt sind, welche zum Pilz zu gehören scheinen, weil sie stets dieselbe Farbe haben. Da ich indess noch niemals sie mit den gestielten Sporen im acervulıs selbst sitzen, oder mit dem Receptaculum in Verbindung sah, so mag ihre Beimischung eine zufällige sein; doch habe ich nicht unterlassen wollen diese Wahrnehmung mitzutheilen, weil sie vielleicht dahin führt, gleich wie bei den Algen, männliche und weibliche Organe bei diesen Pilzen zu constatiren. Die Sporen erscheinen, wenn man einen acervulus mit dem Messer leicht abstreift, fast alle ohne Stiele, sowohl die jungen als die reifen, weshalb die Caeomata leicht verkannt werden können; streift man aber den acervulus mit einem Messer langsam und scharf ab, indem man zugleich das Blatt über einen Finger spannt, so erschienen mehrere oder viele Sporen mit abgebrochenen Stielen und zwar gewöhnlich solche, welche halbreif sind, denn bei den jungen und reifen Sporen sind die Stiele so zart mit der Spore verbunden, dass sie bei jeder Berührung mit dem'Messer abfallen, davon sind nur wenige Arten z. B. Caeoma lineare und flavum. m. ausgenommen. Am Zellpolster findet man dagegen die Stiele der abgefallenen Sporen, sie verdünnen sich nach unten und haben ein flachrundes Ende, womit sie mit den Sporen verbunden waren. Vom Zellpolster abwärts gehen die ästigen meist etwas knorrigen und septirten Fäden des Myceliums in den Mutterboden und verbreiten sich zwischen die Zellen desselben. Im jugend- lichen Zustande sind die Caeomata stets von der Epidermis bedeckt, sie bilden eine kleine gefärbte convexe oder spitze Pustel, jene spaltet sich, umgiebt den Pilz oder wird abgeworfen, worauf dann die Sporen in Form eines kleinen körnigen Häufchens hervortreten. Die oberste Lage besteht aus den reifen abgefallenen Sporen, darunter liegen die jungen Sporen und Stiele, unter diesen das Zellpolster und von diesem gehen abwärts die Myceliumfäden. Der Charakter der Gattung würde sich hiernach folgendermassen ausdrücken lassen: Sporae simplices, pedicellis suffultae, ex [receptaculo parvo hyphis congestis formato assurgentes, primum epidermide tectae, dein denudatae. Die Species dieser Gattung sind ohne Zweifel zahlreich, es werden sich noch viele unter den von Link zusammengestellten Formen, bei welchen derselbe keine Stiele notirt, vorfinden. Ohne Zweifel wurde Lmk durch den Umstand, dass man die Stiele bald findet bald nicht, davon abgeschreckt, diesen Unterschied im Bau — u — dazu zu verwenden, um Üaeoma von Uredo u.s. w. zu unterscheiden, wie es Leveille und der V.d. später gethan haben. Die Arten lassen sich gut nach der Form der Sporen in Abtheilungen bringen, ich muss aber bemerken, dass die hier überschrift- lich angegebene Form der Sporen nur von der Masse ‚der Sporen gilt, wie sie beim ersten Blick dem Auge im Mikroskop entgegentreten, denn abweichende Formen kommen bei allen Arten vor. A. Sporis globosis. l. Caeoma Rubigo. Link l. c. p. 4. Sporis globosis ferrugineis intus punctatis; pedicellis eylindrieis; acervis sparsis elliptieis, epidermide einctis ferrugineis, planis, subelevatis, plerumque epigenis. Hab. in Gramineis, praesertim Cerealibus, in Europa. Tab. 1. f. 2. a. Die reifen Sporen unter Wasser gesehen. b. Die reifen Sporen trocken. Letztere erscheinen unregelmässig rund, oft eckig oder ovalrund und mit feinen Stacheln versehen, die mit Wasser benetzten Sporen aber glatt, rund, an den Rändern durchsichtig und innen punctirt. Auch die Farbe beider varürt sehr, die benetzten sind rostbraun, die trocknen unter dem Mikroskop ganz undurch- sichtig, im Umfange schwarzgelb, in der Mitte gelb durchscheinend. c. Findet man ein mikroskopisches Sporidesmium dargestellt, wie solche häufig mit den Sporen des Caeoma gemischt sind. 2. Caeoma olidum. Syn. Uredo olıda Riess. Rabenhorst. herbar. Nro. 1695. Sporis globosis nigris majoribus, verruculis subacutis obsitis et hilo instructis; acervis linearibus, longe parallelis, nigris, primum epidermide tectis dein denudatis. Hab. in Brachypodio pinnato, in Germania. Ist ohne Zweifel ein Oaeoma, die Sporen sollen von den Spitzen des durch- sichtigen Myceliums, entspringen, auch einen hilus (Narbe) haben, und einen Herings- geruch verbreiten. r 3. Caeoma canum. Syn. Uredo Oxahdis Lev. Diet. des scienc. nat. XV. 2. S. p. 240. Sporis globosis, laevibus, subdiaphanis, intus canis (nebulosis); pedicellis deor- sum attenuatis; caespitulis hypogenis, sparsis, punctiformibus, fuscis. Hab. in foliis Oxalidis strietae, autumno, in Gallia. 4. Caeoma flavum. m. in Rabenhorst Fungi Europ. ed. nova Cent. I. n. 198. Sporis globosis, flavis, inaequalibus; episporio crasso hyalino; pedicellis longis, deorsum incrassatis; acervis longis, flavo-aurantiis, pulvinatis. — 15 — Hab. in foliis Graminum aliarumque plantarum. ? Syn. Caeoma Potentillarum Link. l. e. p. 31. Am besten erkennt man diese Art an den trocknen Sporen, sie sind länglich, fein punctirt und gestrichelt. Tab. 1. f. a. abgefallene Sporen, b. Sporen verschie- dener Ausbildung mit Stielen, e. natürliche Form und Grösse des Pilzes im Umriss, d. reife trockne Sporen, etwas stärker vergrössert. B. Sporis mixtis, globosis, subglobosis et ovatis. 5. Caeoma rubiginosum. m. in Rabenh. Fungi Europ. ed. nova Cent. II. n. 197. Sporis subglobosis seu ovatis laevibus rubiginosis intus punctatis; pedicellis erassis deorsum attenuatis; acervis rotundis amphigenis; receptaculo emergente. Hab. in foliis Fabae vulgaris aliarumque plant. in Germania. Bei dieser Species, welche in hiesiger Gegend (Ravensberg) häufig vorkommt und von (©. Rubigo wesentlich verschieden ist, kann man am leichtesten die Zellen des Receptaculum, welches aus den Blättern hervorragt, beobachten. Von (©. Rubıgo unterscheidet sie sich durch ein dunkelbraunes Episporium und durch die langen dicken, nach unten allmählich verdünnten Stiele, doch stimmt sie darin mit ©. Rubıgo überein, dass die Sporen unter Wasser glatt, trocken stachlig-warzig erscheinen. Die Sporen erscheinen unter dem Mikroskope mit zwei Contouren. Tab. 1, f. 8 reife Sporen unter Wasser gesehen. 6. Caeoma phaeum. m. in Rabenh. Fungi Europ. ed. nova Cent. II. n. 199. Sporis globosis ovatisque sublaevibus fusco-purpureis; acervis rotundis sparsis planis, epidermide cinctis, fusco-purpureis; pedicellis sublongis eylindrieis; pustulis primum viridibus dein fusco-purpureis nitidis. Hab. in foliis Tanaceti vulgaris ete. in Germania. Tab. I. f. 1. reife Sporen des Pilzes. 7. Caeoma rufum. m. in Rabenh. Fungi Europ. ed. nova Cent. II. n. 194. Sporis globosis ovatisque cohaerentibus rufis furfuraceo-granulosis subpellueidis; pedicellis brevibus deorsum attenuatis; acervis rotundis sparsis convexis amphigenis. ı Hab. in foliis Phaseoli vulgaris, Convolvuli arvensis ete. in Germania. Dieses Caeoma kommt nicht selten mit Oaeoma apieulosum auf einem Blatte, selbst damit vermischt vor. Auch bei diesem Caeoma ragt das Receptaculum hervor und lässt sich leicht herausheben. Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle, 5r Band, 23 — 16 — 8. Caeoma fascum. m. im Rabenh. Fungi Europ. ed. nova Cent. IH. n. 196. Sporis plerisque ovatis s. ovato-globosis, primum luteo-fuseis dein fuseis, sub- farinaceis; pedicellis eylindrieis brevibus tenuibus; acervis rotundis sparsis fuscis. Hab. in foliis Astragali ete. im Germania. Tab. I. £. 9. Caeoma suaveolens. auct., Bonord. in Rabenh. Fungi Europ. ed. nova Cent. I. n. 195. Sporis globoso-ovatis obscure fuseis, episporio crasso spinuloso; pedicellis ey- lindrieis ; acervulis sparsis hypogenis rotundis fuseis, epidermide einctis; pustulis nitidis. Hab. in foliis Rumicum, Taraxaci etc. in Germania. Die Farbe der acervul spielt ins Röthliche, von’ der Epidermis |bedeckt er- scheinen die kleinen Pusteln glänzend braun. Der Pilz hat einen angenehmen Ge- ruch, welcher sich jedoch nur dann bemerkbar macht, wenn er eine ganze Pflanze bedeckt. Link’s (aeoma suaveolens (l.e.p.19) soll eher einen ekelhaften Geruch haben, ich vermuthe daher, “dass derselbe das obige (aeoma ‚fuscum vor sich gehabt hat. Dagegen möchte das Caeoma Ormithogah' Link. p. 7 (sporis subglobosis fuscis tandem nigris) das wahre (aeoma suaveolens seit. 10. Caeoma aculeatum. Sporis globosis aut ovatis griseo -fuscis aculeatis opacis aut semipellueidis; pedicellis .eylindrieis. Corda, Icones IV. f. 64. 5, f. 55. 4+—5, beobachtete dieses Caeoma in Ge- sellschaft von Puceima variabılıs und Gentianae, ohne ihm indess einen Namen zu geben und es näher zu beschreiben. Die gleiche Form, doch von gelber Farbe, habe ich schon oft in den gelben planen Häufchen gefunden, welche man nicht selten auf der Oberseite der Blätter verschiedener Pflanzen antrifft und welche aus einem Ge- misch verschiedener Sporen bestehen; sie scheinen durch Insecten gesammelt und dahin abgesetzt zu werden. C. Sporis ovoideis. ll. Caeoma mamillare. Syn. Erysibe Populi. Wallr. 1. e. p. 203. Caeoma Populi‘ Schlecht. Sporis flavieantibus irregulariter ovoideis, junioribus lönge pedicellatis erassiori- bus; acervis rotundis mamillaribus. Bonorden Mykologie Tab. IH. f. 64. 12. Caeoma betulinum. Schlecht., Syn. Erysibe betulna Wallr. 1. e. p. 196. Sporis ovoideis pellueidis luteis breviter pedicellatis, junioribus oblongis; acervis planis subrotundis pulverulentis, pustulis elevatis. Bonorden: Mykologie, Tab. I. f. 45. — Mi — 13. Caeoma macropus. Link Il. c. p- 22. Sporis ovoideis longe pedicellatis fuseis; acervis elongatis planis epigenis, epi- dermide cito rumpente. Hab. in caulibus Umbelliferarum siecis in Germania. Bildet nach }Link lange‘ linienförmige ‚Haufen, welche am Stengel herunter- laufen, die Sporen kleben zusammen besonders an der Oberfläche, Caeoma macropus ist die einzige bis jetzt bekannte Art, welche auf leblosen , Planzentheilen vorkommt. 14. Caeoma sparsum Link. Uredo sparsa Kunze et Schm. Sporis ovoideis obscure fuscis nigrescentibus; pedicellis brevibus pellueidis basi crassis; acervis subrotundis et ovalibus amphigenis. _Hab. in Arenaria maritima alüsque plantis salsis Germaniae. Link. 15. Caeoma nigrum. Syn. Caeoma Behenis. Link l. ce. p: 27. Sporis cohaerentibus ovoideis, longe pedicellatis nigris; acervis subrotundis sparsis plerumque hypogenis, epidermide rupta einctis. Hab. in foliis Cueubali Behenis in Gallia. 16. Caeoma verrucosum. Syn. Uredo Gynandracearum. Corda Icones DLI£&:9. Sporis coffeaeformibus ovalibus, episporio fusco tenuissime verrucoso; acervulis ovalibus bullatis sparsis. 17. Caeoma pusillum. Syn. Ramularia pusila. Unger Exantheme 169. Tab. I. £. 12. Sporis ovoideis pellucidis albis; pedicellis ex stomatibus fasciculatim erumpen- tibus; mycelio repente. Hab. in Poa nemorali. Anmerk. Ich sehe keinen Grund ein die Gattung Ramularia Ung. bestehen zu lassen, die eine ‚Species hat einfache Sporen, die andere zweizellige, weshalb auch schon Corda sie unter dem Namen Didy- maria davon abzweigte. R. pusilla stimmt in allen wesentlichen Kennzeichen mit Caeoma überein, die Stiele derselben sind zwar zuweilen verzweigt, d.h. zwei Stiele an der Basis verbunden, dies findet man aber auch nicht selten bei Caeoma. 13. Caeoma muricatum. Syn. Erysibe muricella. Wallr. 1. ce. p- 203. Sporis plerisque exacte oviformibus pallide cinnamomeis, vesiculoso-pieturatis, extus tenuissime muriculatis; pedicellis brevibus; acervulis subrotundis ovalibusque sparsis fusco-cinnamomeis, epidermide rupta cinctis. Diese schöne Art habe ich mehre Male gesehen, ihre Sporen sind ldurch- scheinend, blassbraun, bauschig: gefaltet. 23[* — MS — D. Sporis obovatis aut pyriformibus. 19. Caeoma brevipes. Syn. (Caeoma apieulosum. \;Corda lcones I. f. 9. Sporis obovatis fuseis, episporio subdiaphano et granulis seriatis tecto; acer- vulis subrotundis vel trigonis, amphigenis aut hypogenis, epidermide rupta einctis. Hab. in foliis Cyfisi Laburni in Germania. Eigenthümlich ist dieser Art, nach Gorda’s Abbildung, dass die Sporen mit kurzen unten verdünnten Stielen abfallen, diese Stiele aber noch eine durch ein Sep- tum getrennte Verlängerung haben, somit scheint diese Art eine Uebergangsform zu den Bimosporiaceen. m. zu bilden. 20. Caeoma ambiguum. Link. l.c. p. 8. Sporis pyriformibus pedicellatis fuseis, demum fere nigris; acervis oblongis et linearibus, aggregatis et confluentibus, epidermide sero rumpente. Hab. in variis Allii speciebus Europae. Var.? Caeoma Festucae Link. Sporis oblongis pyriformibus rufis tum fuseis. Var.? (Caeoma Carpini Nees. Link. 1. c. p. 35. Sporis pyriformibus rufis. E. Sporis lanceolatis. 21. Caeoma einnamomeum. PBonorden Mykologie Tab.I. f. 42. Sporis ovato-lanceolatis primum pallidis dein emnamomeis; pedicellis brevi- bus tenuibus, deorsum attenuatis; receptaculo celluloso-mucoso; acervis subrotundis sparsis hypogenis, epidermide tandem rumpente cinctis. Hab. in foliis Phaseolorum. Diese Species habe ich in der Gegend von Trier gefunden und bisher für die Erysibe cinnamomea Wallroth 1. c. p. 203 gehalten, ‘der indess Wallroth sporae glo- bosae zuschreibt. — 22. Caeoma lanceolatum. Syn. Fusisporium aurantiacum Unger. Sporis lanceolatis aurantiacis; pedicellis brevibus, ex stomatibus erumpentibus; my 3lio in superficie foliorum repente. Eine Abbildung dieses Pilzes, Copie nach Unger, ist in meiner Mykologie Tab. I. f. 24. enthalten. F. Sporis oblongis. 23. Caeoma lineare. Link. Syn. Uredo linearis Pers. Sturm Il. H. 2. 30. Tab. 25. Rabenh. Fungi Eur. ed. nova Cent. I. n. 200. — 19 — Sporis oblongis flavo- fuseis, pedicellis longissimis eylindrieis; acervis pulvina- tis elliptieis tum elongatis linearibus. Hab. in pagina inferiore foliorum et in vaginis Graminum praesertim Cerealium. Tab. 1. f.9. a. die Sporen unter Wasser gesehen, b. trockne Sporen. Bei Sturm I. c. sind die Sporen in der Beleuchtung von oben abgebildet, sie erscheinen dann mehr gelbbraun, im Text steht gelb. — G. Sporis apieulatis, (Uromyces. Link. olim.) Die wenigen in diese Abtheilung gehörigen Arten zeichnen sich dadurch aus, dass die Sporen an ihrem oberen Ende einen Umbo oder eine kurze Spitze haben, wie manche Puceinien und Phragmidien, weshalb De Candolle sie auch schon einzel- lige Puceinien nannte. Diese Aehnlichkeit ist noch auffallender, wenn man die Spo- ren der Puceinien, welchen das Septum fehlt, wie sie einzeln in fast jedem acervulus sich vorfinden, damit vergleicht. Uebrigens haben, wenigstens nach Caeoma apieulo- sum zu urtheilen, welches ich allein nur zu untersuchen Gelegenheit hatte, diese Ar- ten denselben Bau wie Uaeoma, sie bilden also die Uebergangsform zu Puceinia. Sie unter einem eigenen Gattungsnamen zu vereinigen, die Gattung Uromyces Link also wiederherzustellen, würde ohne Zweifel zu rechtfertigen sein, namentlich wenn es sich herausstellen sollte, dass bei allen Arten, wie bei Caeoma apiculosum, die Sporen mit den Stielen abfallen, was bei den obigen Arten nicht beobachtet worden ist. 24. Caeoma apiculosum. Link. 1. c. p. 32, Bonorden in Rabenh. Fungi Europ. ed. nova Cent. II. p. 193. Syn. Caeoma phyteumatum Corda, Icones IV. f. 25. Caeoma seutellosum Link. l. c. p. 35 und ? C. Ranuneulacearum p. 23. Sporis ovato-globosis fuscis, 'apiculo obtuso ornatis, glabris; pedicellis brevi- bus albis infra attenuatis, supra saepe inflatis; acervis parvis aut majoribus rotundis sparsis, fusco-nigris, epidermide rupta einctis. Hab. in foliis variarum plantarum praesertim Phaseolorum et Convolvulorum. Die Sporen sehen jung unter dem Mikroskop gelbbraun, reif dunkelbraun, fast kastanienbraun aus, ihre Hülle ist derb und fest, so dass man sie zwischen den Glas- platten durch Druck nur dann zertrimmern kann, wenn sie vorher mit Schwefel- säure benetzt worden sind. Der apiculus ist nicht hohl, sondern eine verdickte Stelle der Hülle. Sie enthalten in ihrer Mitte einen runden Körper, welcher durchscheint und eine Zelle zu sein scheint, aber ohne Zweifel ein Oeltropfen ist, denn Schwefel- —- 180 °— äther macht ihn verschwinden. Die trocknen Sporen sind unregelmässig, eckig und faltig, an verschiedenen Stellen eingebogen und dem Anschein nach leer, im Wasser quellen sie auf und werden bedeutend grösser, benetzt man sie mit Schwefelsäure, so verschwindet der Kern (Oeltropfen) (Sporidiolum nach Unger) und sie zeigen einen körnigen Inhalt, das Oeltröpfehen wird aber durch Druck wieder sichtbar, zertheilt sich auch wohl in mehrere Kügelchen. Bei stärkerm Druck platzt die Spore, das Oeltröpfehen und der körnige Inhalt treten hervor, letzterer als eine unregelmässig ge- formte Masse, von viel geringerem Umfange als die Höhle der Spore. Diese ist also leer, an ihrer innern Fläche aber mit der körnigen Substanz membranartig ausgeklei- det. (Endosporium auct.) [Der Bau ist also ganz wie bei den nieht mit apiculis verse- henen Arten und Iman kann daher bei diesem Pilze mit Leveill€e nicht von einem Sporangium sprechen, in welchem die Spore gebildet werde, noch weniger jenen Oel- tropfen mit de Bary l. c. p. 35 eine Vacuole nennen, !denn ein fester Kern ist hier noch nicht vorhanden. Corda hat ein Oueoma phyteumatum beschrieben, dessen Sporen, oval-lang und mit einem oblongen innen hohlen Kerne versehen sein sollen, übrigens ganz übereinstimmt mit Caeoma apieulosum Link. Ich halte diesen Pilz seiner Abbildung nach nur für eine Varietät, denn man findet die Sporen nicht sel- ten etwas länger, auch das oben beschriebene Endosporium bei frühreifen Sporen oft contrahirt, weshalb die von Corda abgebildeten Sporen neben diesem Kerne auch innen leer und glatt erscheinen. — In allen Sporenhaufen kommen auch Sporen vor, welche ganz leer sind und auch dann, wenn man sie mit Schwefelsäure benetzt und presst, keinen Inhalt zeigen. 25. Caeoma nitidum. Syn. Caeoma Lili. Link. 1. c.p. 8. Sporis ovoideis flavis demum nigrescentibus, in mucronem brevem protensis; acervis primum globosis clausis, apice impressis, nitidis, subrotundis, eircinatim positis, epidermide tandem rumpente. Hab. in foliis languescentibus Lilii candidi in’ Germania. 26. Caeoma leucoxum. Syn. Caeoma Erythroni. Corda, Icones I. fig. 10. Sporis ovatis apiculo acuto albo diaphano ornatis, episporio diaphano glabro luteo, nucleo (endosporio) fuscescente granuloso; pedicellis brevibus; aceryulis fus- cis epidermide cinctis. Hab. in foliis Erythronii dentis canis. 27. Caeoma Spermacoces. Link. 1. c. p. 21. Syn. Puceima Spermacoces. Schwein. fung. carolin. p. 48. — 1851 — Sporis nigrescenti-spadiceis, irregulariter globosis et apieulatis, aut mutieis; pe- dicellis longissimis hyalinis; acervis subquadratis. Hab. in foliis et caulibus Spermaecoces in Carolina superiore. 2. Erannium. G. n. (von Zoavvog anmuthig.) Mit diesem Namen bezeichne ich eine Gattung, welche ich früher m memer Mykologie unter dem Namen P’hysoderma beschrieben habe, weil ich im dem Physo- derma Eryngü Corda, unbekannt mit den von Wallroth beschriebenen drei Arten, einen hierher gehörigen Pilz zu erkennen glaubte. Da die Gattung Physoderma Wallr. nach meinen Untersuchungen eine zweifelhafte geworden ist, Ph. gebbosum Wallr., wie es scheint, schon von Corda, Icones IH. p. 3, später von de Bary und Caspary als ein Protomyces macrosporus erkannt wurde, so wird es gerechtfertigt erscheinen, wenn ich die folgenden Pilze, welche sich von Üoleosporwm, Podocystis u. s. w. wesentlich unterscheiden, unter einem neuen Namen vereinige und hierdurch vor fernerem Miss- verständnisse sichere. Erannium zeichnet sich dadurch aus, dass die Sporen von langen keuligen Zellen (Sporisoria) abgesondert werden. Diese Zellen liegen im Mutterboden halb verborgen, sie sind gefüllt mit kleinen gelben oder orangefarbenen Molekiilen und glänzenden Oeltröpfehen und liegen in Gruppen vereinigt zusammen. Ihre stum- pfen Enden sind nach der Blattfläche gerichtet, das untere verdünnte Ende der keu- tigen Zelle geht unmittelbar in ein ästiges wurzelartiges Mycelium über. Dieses ver- breitet sich zwischen die Zellen der Nährpflanze und enthält ebenfalls eine Menge glänzender, orangefarbener oder gelber Molekiile, welche in den grösseren Stämmen in einfachen Reihen liegen und bläschenartig aussehen. Die oberen Enden der Spo- risorien und die davon abgesonderten Sporen sind mit der Epidermis bedeekt und bilden so gallertig aussehende flache Erhabenheiten, welche sich öffnen, worauf die keuligen Zellen mit den Sporen hervortreten und dann flache in der Mitte vertiefte acervuli bilden. Die Sporen sind kuglig oder oval und wundurchsichtig, auch unter Wasser, sie werden in der Weise gebildet, dass die Sporisorien sich oben zuspitzen, dann an der Spitze ein Bläschen hervortreiben, welches sich mit Sporenplasma und einem Oeltröpfchen füllt und nach und nach zur Spore ausbildet. Die Sporen wer- den mit einem kurzen Stiele versehen abgeworfen, dieser Stiel verschwindet aber bald und zwar nicht dadurch, dass er abfällt, sondern dass er, wie es scheint, noch zur — 12 — weiteren Entwiekelung des Exosporiums verwendet wird. Bei Erannmum aureum sind die Stiele kurz und spitz, bei E. mimiatum und segetum sind es fast nur lange Pa- pillen, bei E. aurantiacum aber stumpfrunde Fortsätze. Tab. II f. 17 e. habe ich eine Gruppe der Sporisorien von E. aurantiacum abgebildet, man sieht hier bei e. Sporen verschiedener Ausbildung an den Spitzen. Häufig bilden sie sich bei dieser Art pleu- rogen, so dass der stumpfrunde Fortsatz mehr seitlich gestellt ist; bei 1. junge Sporen mit diesen Fortsätzen, g. eine keimende Spore, a. reife abgefallene Sporen. Nicht selten sind die Fortsätze der Sporisorien hier sehr lang und oben cylindrisch, wenn man einen acervulus daher mit einem Messer abstreift, so findet man nicht selten die Sporen mit langen ceylindrischen abgebrochenen Stielen versehen, c. d. Die Sporen des Erannium zerstreuen sich nicht pulverförmig wie Caeoma und Coleosporium, sondern sie kleben zusammen und bleiben auch lange Zeit nach dem Abfallen feucht und klebrig, was wohl mit der Verschmelzung oder Hineinziehung der kleinen Stiele in das Endosporium in Beziehung steht. Tab. 1f. 12.b findet man die Sporisorien von Hrannium aureum) dargestellt, sie fan- gen hier erst an sich zuzuspitzen, weshalb noch keine Sporen in dem senkrechten Durch- schnitte der Pustel zu bemerken sind; a. sind die reifen Sporen noch mit dem Stielchen zum Theil versehen. In meiner Mykologie habe ich eine Abbildung der Sporisorien und Sporen von E. segetum Tab. Il. £.50, von E. mimatum f. 41. gegeben, das Colorit ist in ersterer Figur zu blassgelb, es ist hier dunkler glänzender, mehr rostfarbig, auch sieht man hier in den Sporisorien grössere Oeltropfen.| Nur vier Arten dieser Gattung habe ich bis jetzt kennen gelernt, sie werden um so leichter mit 'Coleosporium und Podocystis, verwechselt, als sie nicht selten da- mit auf einem Blatte wachsen, 'so dass man sehr leicht hier getäuscht und verleitet wird, einem Pilze ganz fremde Sporen beizumessen, wenn man von einem acervulus die Sporen, von einem andern noch geschlossenen das Receptaculum untersucht. Die zwischen den Sporisorien und der Epidermis abgelagerten Sporen behalten bei Eran- nium eine reihenweise Lagerung, auch in dieser Beziehung wird die Verwechselung mit Coleosporium begünstigt, von Podocystis ist sie dagegen leicht durch die fehlen- den Cystidien zu unterscheiden. Der Charakter der Gattung würde sich hiernach tolgendermassen ausdrücken lassen: Erannium. Sporae globosae aut ovatae, juniores pedicellatae, a sporisoriis longis elevatis, in receptaculum congenitis, secedentes; aceryuli epidermide tecti tremellosi, dein de- nudati, epidermide eincti, concavi; mycelium ramosum. ii l. Erannium aureum., m. Tab. L f. 12. Syn. Uredo tremellosa Str. Oaeoma Rhananthacearum Link. 1. c.ip. 12. Sporis globosis compactis aureis, sporisoriis elavatis longis; acervis irregula- ribus confluentibus hypogenis, rarius amphigenis, epidermide tectis, aurantiis, dein nudis aureis. Hab. in foliis Sonchi, Tussilaginis et Euphrasiae etc. in Germania. 2. Erannium aurantiacum. m. in Rabenhorst Fungi Europ. ed nova. Cent. II. n. 176. Tab; IL .£. 17. Sporis ovatis irregularibus saepe pleurogenis obscure aurantüs; sporisoriis ela- vatis primum obtusis dein longe aculeatis; acervis clausis convexis, obscure aurantiis dein nudis aurantio-flavis. Syn. Oaeoma Tussilaginis Pers. Hab. in foliis Sonchi et Tussilaginis in Germania, 3. Erannium segetum, m. Syn. Physoderma segetum m. olim. Mykologie p. 53. Tab. II. f. 50. Sporis globosis luteis intus punctatis, episporio crasso hyalino; sporisoriis cla- vatis torulosis; acervis rotundis irregularibus sparsis, epidermide tectis, flavis, denu- datis luteis. Hab. in caule et foliis Cerealium in Germania. 4. Erannium miniatum. n. Syn. Caeoma miniatum, partim. Sporis ovato-globosis, intus miniatis, siecis aurantüs, junioribus breviter pedi- cellatis, episporio hyalino; acervis effusis in tubercula caulium et nervorum saepe confluentibus, miniatis dein aurantiacıs. Hab. in foliis Rosarum cultarum in Germania.; Dieser Pilz wurde ohne Zweifel bisher für Coleosporium miniatum "gehalten. Species dubia. Physoderma Eryngü Corda. Icones II. f. 8. Sporis ochraceis pulposis polymorphis globoso-angulosis, episporio, luteolo, nucleo (endosporio) albo; acervulis epiphyllis s. hypophyllis, angulosis vel rotundis, dein bullosis et irregulariter laceratis, violaceo-fuscescentibus. Hab. in foliis Eryngii campestris Bohemiae. Corda. Abhandl, d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Band. 24 — 1949 — Die kurz und spitz gestielten zusammenklebenden Sporen, Corda nennt sie pulposae, machen es wahrscheinlich, dass auch dieser Pilz ein Erannium ist. Leider hatte ich bis jetzt keine Gelegenheit ihn zu beobachten. 3. Coleosporium. Lev, Die Gattung Coleosporium, durch Leveill€E zuerst erkannt und beschrieben, ist eine sehr interessante wegen der Eigenthümlichkeit ihrer Sporenbildung, Leveille aber und so auch de Bary vermischen sie mit dem eben erörterten Erannium, wo- durch die Diagnose noch bei ihnen unklar bleibt; eben so ist es mir ergangen mit Physoderma, worin noch Kennzeichen des Coleosporium von mir eingemischt wurden. Coleosporium zeichnet sich dadurch aus‘) dass die Sporen meistentheils, doch nicht regelmässig, reihenweise in einem Zellgewebe gebildet werden, welches hier das Recep- taculum ausmacht. Die Zellen desselben sind Tab. I. f. 13. an der Basis kleiner, wer- den nach oben immer grösser, sie liegen in nach aufwärts gerichteten Reihen und jede der oberen Zellen enthält eine Spore. Die untersten Zellen sind leer («), sie gehen nach unten in ein wurzelförmiges, ästiges und septirtes Mycelium (£#) über, die folgen- den höher liegenden Zellen sind (7) länglich konisch, darauf folgt das Lager der Zellen, welche parenchymatös vereinigt die Sporen bilden. Die unteren Sporen sind die jüngeren kleineren, oft unregelmässig eckig geformt, die oberen sind gewöhnlich mehr oval und regelmässiger. Wenn die obersten Sporen reif sind, so wird die Zell- wand derselben abgeworfen und die Spore tritt hervor, deshalb findet man bei Coleo- sporium immer die Sporen gemischt mit kleinen schalenförmigen Theilen, wie ich sie Tab. I. f. 14. b. dargestellt habe, welche den abgestorbenen und getrennten Epider- miszellen der Pflanzen sehr ähnlich, hier auch durch das Aufbrechen des Pilzes damit vermischt sind. Fig. 14, c. habe ich ein Stückchen des Receptaculums, wie es von oben betrachtet sich darstellt, von Coleosporium fAavum.ım. abgebildet, zwei Zellen desselben enthalten noch Sporen, zwei andere sind noch geschlossen, von den übrigen sieht man die Lumina. Man gewinnt eine solche Ansicht durch feine horizontale Schnitte oder wenn man den Pilz mit einem scharfen Messer abschabt. Die reifen Sporen des Coleosporium werden in länglicher oder ovaler Form entleert, nehmen aber bald eine mehr kuglige Gestalt an, oder sind eckig-rundlich und häufen sich unter der Epidermis der Nährpflanze an, bis diese platzt. Leveill€E beschreibt die Gattung in folgender Weise: „Olinode (receptacle) applati, eirconserit, compose de cellules petites irregulieres, recouvert de sporanges allonges multiloculaires. Loges monospores articuldes bout — 15 — & bout, se separant & chaque article. Spores nues mais le plus souvent entrainant avec elles la portion du sporange qui leur appartenait.“ Der Ausdruck „Sporanges allonges“ bezieht sich in dieser Diagnose ohne Zweifel auf die langen keuligen Sporan- gien des Erannium, dem aber die Eigenthümlichkeit des Coleosporium die nähere Bezeichnung „multiloeulaires“ gegeben hat. Eigenthümliche Sporangien besitzt aber Coleosporium nicht, in senkrechten Durchschnitten erkennt man keine continuirlichen Seitenwände, es sind Säulen oder Reihen feiner zarter Zellen, in welchen die Sporen gebildet werden, deshalb nennt sie Leveill€ auch artikulirt; wären Sporangien vor- handen, so müssten sie sich wie bei Erannium Tab. I. f. 12. darstellen. Auch die Worte Leveilles:, „Spores nues souvent entrainant avec elle la portion du sporange qui leur appartient“ beziehen sich wohl nur auf die kurzen Stiele der Sporen des Erannium, denn an den Sporen des Coleosporium s. str. habe ich nie einen solchen Rest gesehen, sie waren immer frei und nie kettenartig verbunden, wie man es oft bei Aecidium findet. Es wäre indess möglich, dass ich mich darin irre, dass die Sporen bei Coleosporium innerhalb der Zellen vollständig gebildet werden und dass hierzu vielmehr auch die Zelle selbst verwendet und zum Episporium wird, wie es ohne Zweifel Leveillds Ansicht ist, dagegen aber sprechen die vielen Schälchen, welche man damit stets vermischt findet und welche mir die abgehobenen Wände der Zellen zu sein scheinen. De Bary nimmt bei Coleosporium wirkliche Schläuche an, worin die Sporen frei gebildet werden sollen, seine Abbildungen sprechen aber dagegen, man erkennt 1. c. Tab. II. f. 8—9. nur Reihen von Sporen ohne seitliche Einhüllung und Abgrenzung durch eine Membran. Wären hier wirklich Sporangien (Schläuche) vorhanden, so würden diese zuerst ganz mit Sporenplasma gefüllt erscheinen und dann dieses wie bei den Sphaerien und Pezizen u. s. w. sich zu Sporen zusammen- ziehen, untersucht man aber die Zellen der untern Schicht des Receptaculum bei Coleosporium genau, so findet man immer nur getrennte kleine Nester mit Sporen- molekilen, von einer feinen Zellmembran eingehüllt. Nach de Bary sollen die Sporen frei in den Schläuchen (l. c. p. 21) gebildet werden, letztere sollen nach und nach an Dicke abnehmen und dann durch Resorption verschwinden, so dass nur der Inhalt, die fertige Sporenreihe, zurückbleibt. Mir scheint dies nur eine Voraussetzung zu sein, dass es nicht anders geschehen könne. Das Wort Leveilld&s: „Loges mono- spores, articuldes bout & bout se separant & chaque article“ und meine Untersuchungen sprechen dagegen, bei einer solchen freien Bildung der Sporen in Schläuchen müsste man die Contraction des Sporenplasmas zu Sporen in derselben Weise wahrnehmen, wie bei den Pezizen und Sphaerien, aber wie verschieden ist das Receptaculum des 24* — 156 — Coleosporium von der innern Zellenlage einer Peziza. Nach de Bary’s Abbildungen gehen auch die Fäden des Myceliums direct in die Schläuche d.h. die Sporenreihen über, dies habe ich nicht gesehen, sondern eine feinere Zelllage gefunden, womit das Myce- lium sich verbindet und worauf die oben angegebenen konischen Zellen und die Sporenzellen ruhen. Weitere Forschungen werden ohne Zweifel bald diese Ver- schiedenheit der Ansichten ausgleichen und berichtigen, das Obige wird aber genügen, um eine richtige Vorstellung der Gattung zu geben und sie von Erannium und Podocystis genau zu unterscheiden. Die Arten dieser Gattung sind ebenfalls noch nicht festgestellt, folgende habe ich Gelegenheit gehabt in hiesiger Gegend zu beobachten. 1. Coleosporium ochraceum, M. Sporis !plerisque ovoideis minoribus imaequalibus; acervis minimis gregariis demum confluentibus ochraceis farinosis hypogenis. Hab. in foliis Agrimoniae Eupatoriae. Ueberzieht die Unterseite der Blätter oft ganz mit einem ockerfarbigen Staube. Tab. I. f. 15. die Sporen des Pilzes. 2. Coleosporium miniatum. m. Sporis globoso-angulosis miniatis dein aureis, junioribus ovato-globosis s. ob- longis; acervis parcis rotundis sparsis hypogenis miniato-aureis, saepe in nervis et caulibus confluentibus. Hab. in foliis Rosarum. Tab. I. f. 16. Sporen des Pilzes. Derselbe kommt häufig im Gesellschaft von Phragmidium und Physonema mimatum m. vor und eignet sich am besten dazu, namentlich in den confluirenden Haufen der Stengel, den Bau des Coleosporium zu erkennen, weil man diese kleinen Tuberkel sehr gut mit einem scharfen Messer per- pendieulär und horizontal zerschneiden kann. 3. Coleosporium minimum. m. Sporis globoso-angulosis s. irregulariter globosis, flavis, siceis gramtlosis et an- gulosis, aqua madefactis laevibus; acervis oblongis Inearibus minimis epigenis. Hab. in foliis Graminum. 4. Coleosporium flavum. nm. Sporis globosis s. globoso-ovatis, flavis, mediocribus; acervis minimis rotundis s. oblongis aut ellipticis medio depressis, flavis epigenis, epidermide cinetis. Hab. in foliis Rhmanthi Crista galli. aliarumque plantarum. Tab. 1. f. 14. der Pilz von Rhinanthus, a. die reifen Sporen, b. die damit ver- mischten Schälchen, c. horizontaler Durchschnitt des Receptaculums. — 17 — 5. Coleosporium aureum. m. in Rabenh. Fungi Europ. ed. nova. Cent. IH. n. 187. Sporis globosis, aureis, majoribus; acervis parvis rotundis, hypogenis, sparsis, primum epidermide tectis, aurantiis dein denudatis aureis. Hab. in foliis Sonchi olerac. et Tussilaginum. Die trocknen Sporen sind rundlich eckig oder mehr länglich, sie werden aber kugelrund unter Wasser und haben ein punctirt-gestricheltes Ansehn, ähnlich wie die von Caeoma flavum. m. Die noch mit der Epidermis bedeckten acervuli sind glatt, orangefarbig, tremellenartig, unter der Loupe erscheinen sie tuberkulös. ? Syn. Caeoma compransor Schlecht., Link. 1. c. p. 17. Tab. I. f.13. habe ich ein Stückchen des Receptaculum dargestellt, die Zeich- nung ist markirter ausgefallen, als ein solches Praeparat unter dem Mikroskope sich darstellt, die Sporen sind in Zellen eingeschlossen wie es Tab. I. f. 14. c. ergiebt, dies liess sich in der Zeichnung nicht ausdrücken. b. die reifen Sporen unter Wasser. 4. Podocystis. Leveille, ” Diese Gattung zeichnet sich dadurch aus, dass sie in wahren Schläuchen, wie sie bei den Sphaerien und Pezizen sich finden, die Sporen bildet. Diese Schläuche, bei den niedern Pilzen gewöhnlich mit dem Namen Sporangien belegt, sind keulför- mig am untern Ende verdünnt und in ein Bündel vereinigt und von langen ge- stielten Oystidien umgeben. Beide entspringen von einem kleinzelligen Receptaculum, von welchem aus sich das Mycelium in den Mutterboden verbreitet. Bis jetzt habe ich nur Gelegenheit gehabt eine Species dieser Gattung zu sehen [und gebe Tab. I. f. 11. von den wesentlichen Theilen derselben eine Abbildung. l. Podocystis angulosa. m. Sporis flavo-ferrugineis angulosis; sporangüs (aseis) longis clavatis, eystidiis hyalinis ampullaeformibus longe pedicellatis; acervis rotundis sparsis, convexis, flavis, epidermide cinctis. Hab. in foliis Rosae spinosissimae, Der Pilz bildet, wenn er noch mit der Epidermis bedeckt ist, kleine grünliche Pusteln, welche aufbrechen und aus welchen dann die Oystidien und Schläuche büschel- förmig hervortreten. Die Schläuche enthalten bis 8 Sporen, die untersten sind die N) Die Gattung wurde von Lev. unter dem Namen Podosporium beschrieben, dieser von Fries in Podo- cystis umgewandelt, weil ersterer bereits anderweitig in der Mykologie verwendet war. — 158 — kleinsten, nach oben werden sie allmählig grösser. Die Entleerung der Schläuche habe ich nicht beobachtet, sie scheinen, wie bei Peziza, die Sporen einzeln aus- zustossen und dann sich wieder zu schliessen. Tab.I. f. 11. a. eine Gruppe der Schläuche und Cystidien; b. reife Sporen; c. der Pilz in natürlicher Grösse im Umriss. Diese Podocystis kommt bald allein, bald mit verschiedenen anderen Conio- ımyceten gemischt vor, am leichtesten kann sie der Form der Sporen wegen mit Epitea hamata m. und 'Coleosporium miniatum verwechselt werden. Fries (Summa Veget. Scand. p. 512) zählt zu dieser Gattung noch Caeoma aegırinum Link. 1. c. p. 40, Caeoma Caprearum Link. p. 41 und Oaeoma Lin‘ Link. p. 38 (Uredo aecıdiordes, Ca- prearum, Lim De Cand.). Da Caeoma Lin‘ und |Caprearum nach Link zum Theil ge- stielte Sporen haben, so werden sie ohne Zweifel zu einer anderen Gattung gehören; vielleicht hat aber Fries auch wirkliche Podocystis- Arten hier gemeint, die nur den Standort mit jenen gemein haben. ‘Aus diesem Beispiele geht hervor, wie verwirrend diese Bezeichnungsweise wirkt und wie wünschenswerth es ist und wie nützlich es sein wird, wenn man sie nicht ferner in Anwendung bringt. Anmerk. Es ist unmöglich die von Link. 1. c. Div. 2. p. 37: Sporis caespituli inaequalibus beschrie- benen Coniomyceten unter die hier abgehandelten und die folgenden Gattungen sicher zu vertheilen, weil er Cystidien von den Sporen noch nicht unterscheidet, noch weniger die Sporenbildung dersel- ben kannte, 'man kann daher höchstens hierüber eine Vermuthung haben; sicherer ist es alle diese Pilze als noch nicht beobachtet zu betrachten und sie mit neuen Namen zu belegen, wie es bei den folgenden Gattungen Physonema, Epitea geschehen wird. Ustilago, Link. Fries. Diese Gattung, welche bereits früher von Link, dann von Fries von Uredo getrennt wurde, zeichnet sich dadurch aus, dass sie massenhaft vereinigte, locker verbundene Sporen darbietet und sich so von Caeoma und Uredo der Form nach sehr unterscheidet. Näher und besser lässt sich diese Gattung nicht charakterisiren, denn es ist bis jetzt nicht gelungen die Bildung und Entstehung dieser Sporenmas- sen, ‘welche die Blüthentheile der Gräser und der Syngenesisten bedecken und de- ren Zwischenräume ausfüllen oder als grosse schwarze Beulen in ihren Halmen er- scheinen, zu erforschen. An Untersuchungen hat es darüber zwar nicht gefehlt, Meyen, Leveille, Corda, L. R. und Ch. Tulasne, neuerlichst de Bary haben solche angestellt, allein immer noch ist diese Gattung ein mykologisches Räthsel. Nach L. R. und Ch. Tulasne sollen sich die Sporen von Ustilago in einer farblosen schleimigen Masse bilden, welche die Intercellulargänge der Nährpflanze ausfüllt. In dieser Masse sol- — 189 — len sich rundliche Körper von krümlicher Beschaffenheit und blasser Färbung, die Nuclei der künftigen Sporen, zeigen, sich auf Kosten des umgebenden Schleimes mit einer doppelten Membran umgeben und sich so in Sporen verwandlen. Meyen, Leveill€ und de Bary fanden dagegen unter den Sporen, zwischen den krankhaft vergrösserten Zellen der Nährpflanze bei Ustilago antherarum und Maydis feine nicht septirte Fäden, welche sich an den Enden büschelförmig verzweigen und von welchen nach Meyen und Leveille die Sporen als kleine kuglige Körper abgeschnürt werden sollen, de Bary') aber, welcher dieselben Tab. I. f. 1 u. 6 von Ust. Maydis und antherarum abbildet, behauptet ganz entschieden, dass die Sporen innerhalb dieser Endäste gebildet würden. Diese Sporenbildung soll darin (pag. 6) vor sich gehen, nachdem vorher das Lager der Myceliumfäden, wovon sie entspringen, in eine schleimige Gallerte verwandelt worden ist, und die Endäste selbst sollen dann ebenfalls verschwinden. So geneigt man nun ist, diese Entwicklung der Sporen als realen Vorgang anzuerkennen, weil man wünscht endlich dies mykologische Räthsel gelöst zu sehen, so wird man doch bei Durchlesung des 'Abschnittes Ustılago in de Bary’s Buche über die Brandpilze zweifelhaft darüber, insbesondere wenn man die Abbildungen näher betrachtet. Jene Büschel l.c. Tab. I. f£.1 und 6 bestehen augenscheinlich aus so unregelmässigen atypisch gebildeten Zellen, dass sie sogleich den Verdacht. krankhafter Bildungen erregen, man findet wenigstens nichts Ana- loges bei irgend emem Pilze, sie zeigen zugleich, namentlich in Fig. 6 x. c., an der Spitze kuglige in der Abschnürung begriffene Zellen, und bestätigen so eher Meyen’s und Leveilles oben bemerkte Ansicht, um so mehr als ihr Inhalt der Abbildung nach homogen ist und keine Spur von Sporenanfängen enthält. De Bary ist geneigt anzunehmen, um diesen Widerspruch zu lösen, dass die Sporenbildung von der Spitze des angeschwollenen Endastes rückwärts erfolge. Fig. 5.a.l.c. bildet de Bary selbst das Stückchen eines Myceliumfadens ab, welches in eine Sporenkette endet, diese Sporenkette ist aber deutlich eine zufällig entstandene Gruppirung, denn sie besteht aus vier ungleich grossen kugeligen Zellen, welche in die Mitte ihrer Kette eine längliche einmal septirte Zelle aufnehmen und wovon unter diesen noch zwei ungleich grosse kuglige Zellen entspringen. Ein so unregelmässiges Gebilde kann man aber für eine Sporenkette nicht halten. Bei anderen Arten, Ustilago longissima (olivacea) und hypodytes fand dage- gen de Bary diese büscheligen Endäste nicht, wohl aber Fäden 1. e. Fig. 4. x., welche 4) Untersuchungen über die Brandpilze. Berlin 1853. — 1 — Reihen junger Zellen (?) im Innern zeigen, die derselbe jedoch mit einem (?) als Sporenanfänge bezeichnet. Diese findet man aber in den Sprossen und Stämmen des Myceliums der Pilze oft, wie ich sie bei Erannium auch abgebildet habe, ob- schon hier eine Sporenbildung nicht erfolgt. Das Bestreben, bei den Ustilagines einen gemeinschaftlichen Typus der Sporenbildung zu erkennen, veranlasst de Bary hieraus auf eine gleiche reihenweise Sporenentwickelung in jenen büscheligen End- ästen zu schliessen. Leveill& theilt Ustilago in zwei Gattungen, Microbotryum und Ustilago s. st., davon soll die erstere (U. antherarum) angeschwollene Endäste des Myceliums haben, welche an der Spitze 8 bis 20 conglomerirte Sporen tragen, Usti- lago aber (segetum, longissima, hypodytes) ein zelliges Receptaculum haben, worauf die Sporen ruhen. Der durch diese Gattungen bemerkbar gemachte Unterschied im Bau wird durch de Bary’s Befunde ohne Zweifel bestätigt, in dem Bestreben, einen gemeinschaftlichen Bildungstypus der Ustilagines zu finden, legt derselbe aber hierauf keinen Werth, sondern erklärt das zellige Receptaculum des Ustilago Lev. für eine durch innige Zusammenlagerung der Myceliumtäden und deren Durchschneidung be- wirkte Täuschung. Auch ich habe es oft und zu verschiedenen Zeiten versucht über die Sporen- bildung des Ustilago Aufschluss zu erhalten, namentlich habe ich U. segetum, olvacea und sitophila mit grosser Aufmerksamkeit häufig untersucht, aber zu keinem Ergebniss gelangen können. Weder in der lockeren Sporenmasse noch in den zerstörten Germen konnte ich Myceliumfäden erkennen, selbst da, wo die Sporen noch hellgrün oder grün gefärbt, also noch jüngerer Bildung waren. Von den Blüthenhüllen, wohin sich der Pilz vom Germen aus striehweise verbreitet, [habe ich oft Längs- und Querschnitte insbesondere durch die Stellen, welche noch schwach gefärbt waren, angefertigt, al- lein keine Zellen finden können, welche die Sporen absondern. Bei Ustilago segetum, und olwacea hängt die Sporenmasse fest an den Glumis, schabt man sie mit einem Messer ab, so erhält man kein sich im Wasser zerstreuendes Sporenpulver, sondern eine grumöse Masse, welche man mit Nadeln nur zerstückeln kann und welche erst dann sich in einzelne Sporen auflöst, wenn man sie mit dem Deckglase vorschiebend presst. Die jüngeren Sporen sind nicht immer rund, sondern oft nach einer Seite zugespitzt, wie sie de Bary Tab. 1. £f.5. 6. auch darstellt. Dergleichen Gebilde, wie sie Leveill€ und de Bary bei D. antherarum und Maydis fanden, habe ich bei U. se- getum und olivacea nicht auffinden können. Bei TV. oliwacea sah ich zwar oft kurze an einer Seite mit angeschwollenen Endästen versehene Hyphen, sie waren aber so. fein, dass sie bei einer 460maligen Vergrösserung noch als einfache Linien erschie- ur — 11 — nen und in so geringer Menge vorhanden, dass sie zu der Masse der Sporen in gar keinem Verhältniss standen. Erwägt man nun einer Seits die Verschiedenheit des Myceliums, welches man bei einigen Arten gefunden und welches de Bary selbst bei U. kypodytes als ein weisses, fädıges, abziehbares Pilzlager erkannte, anderer Seits den Mangel desselben bei Ust. segetum und oliwacea und zieht dabei in Betracht, wie sehr die Ustilagines sonst in Form und Habitus übereinstimmen, so möchte der Schluss gerechtfertigt erscheinen, "dass die aufgefundenen Myceliumfäden nur zufällige Bei- mischungen waren. Diese Ansicht wird noch dadurch unterstützt, dass Tulasne un- ter dem Namen Tilletia auch jdie Ust. sıtophila, deren Sporen von feinen fadenför- migen Stielen entspringen sollen, abzweigt. Diese feinen Fäden, welche in runde, zarte ungefärbte Zellen endigen,; habe ich oft unter den Sporen der U. sitopkila ge- funden, aber stets einzeln und in so geringer Zahl, dass sie mit der Masse der Spo- ren in gar keinem Verhältnisse standen. Sorgsam habe lich nach Entleerung der Sporenmasse die innere Fläche des Kornes untersucht, sie mit einem Messer abge- schabt u. s. w., aber niemals ein aus diesen Fäden und Zellen bestehendes Receptaculum oder Pilzlager finden können. Wenn ich die Sporen der Ust. segetum nicht fädig keimen gesehen hätte, so würde ich die Ansicht hegen, dass die Ustilagines Gährungs- pilze seien. Möchte es einem andern Forscher bald gelingen, die Widersprüche der bisherigen Beobachtungen zu lösen und das Geheimniss der Sporenbildung bei die- ser Gattung zu enthüllen. Als sichere Arten derselben sind folgende zu betrachten. Ustilago. Fries. A, Sporis minimis globosis, 1. Ustilago olivacea. Syn. Caeoma olivaceum. Link. 1. e. p. 6. Sporis pellucidis olivaceis minimis, globosis aut subglobosis; acervis effusis vagis germinis et perigyni, epidermide eito rupta. Hab. intra perigynia Carieis ripariae in Europa. De Cand, Im vergangenen Sommer habe ich diese Ustilago nicht nur auf Gerste und Hafer, sondern auch auf Weizen gefunden, dagegen zeigte sich 7. segetum und sıto- phila nur selten. Der Pilz durchwucherte die sämmtlichen Blüthentheile und er- reichte dieselbe Form und Gestalt wie U. segetum. Tab. IL. £. 24. findet man die Sporen dieses Pilzes abgebildet. Hierher gehören: Caeoma longissimum. Schlecht. Link. 1. e. p. 4., |Erysibe ty- phordes Wallr. 1. ec. p. 215 und Ponicorum ib. 216, welche ebenfalls kleine olivenfar- Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle, 5r Band. 25 — 1m — bige Sporen haben, Jaber durch den verschiedenen [Bau des Mutterbodens bedingt bei Caeoma llongissimum iin langen Linien erscheinen, bei E. typhordes starke An- schwellungen der Internodien bilden. 2. Ustilago segetum. Ditm. in Sturm. D. F.TII. H. 3. p. 67. Tab. 33. Syn. Oaeoma segetum Link. 1. «. Il. p.1. Sporis exacte globosis minutis atris; acervis vagis germinum, glumarum' et racheos, epidermide eito rupta. Hab. in floribus et seminibus Triticorum, Hordeorum et Avenarum in Europa. Hierher gehören: Caeoma utrieulosum Link. p.9. auf den Blüthen der Poly- sonum-Arten, Caeoma, hypodytes Schlechtd. Link. 1. c. p.3. zwischen dem Schafte und den Scheiden von Elymus arenarius und Arundo Phragmites vorkommend., 3. Ustilago violacea. Syn. Caeoma antherarum Link. 1. c. p. 26. Sporis subglobosis violaceis (purpureis Link) effusis, acervis vage confluenti- bus antherarum. Hab. in antheris Caryophyllacearum, Saponariae et Lychnidis in: Europa. Hierher gehören: Erysibe utrieulosa Wallr. 1. e. p. 216, Caeoma floseulorum Link. 1. c. p. 21, sporis fusco-purpureis, humectatis violaceis. 4. Ustilago grandis. Fries System II. p. 518. Sporis exacte globosis minutissimis opacis et furfuraceis. Culmos et semina Zeae nee minus Typhae minoris acervis magnis bullatis infestat. Species dubia. 5, Chromosporium roseum. Öorda, Sturm D. F. IH. H 2 p. 119 .Tab. 56. Sporis globosis laevibus roseis. Hab. in ligno denudato, effusum. B. Sporis majoribus globosis. 5. Ustilago destruens. Sporis magnis globosis s. ovato-globosis irregularibus nigris laevibus. (nucleo magno) Sturm. D. F. II. H.29 —30. Fig. 28. Syn. Uredo destruens. Duby. Hab. in Panico miliaceo cujus semina hac ustilagine ad molem inerescunt. Hierher gehören: Caeoma Bistortarum. Link. p. 10. und marginale ib. pag. 10, welchen letzteren Pilz ich indess nur zu untersuchen Gelegenheit hatte. Derselbe hat grosse unregelmässig kugelige Sporen mit doppeltem Contour. Auch Ustilago — 193 — Phoenieis Corda, Icones IV. f.26 scheint derselbe Pilz zu sein, obschon hier, der Ab- bildung nach, das Endosporium (Kern) die Spore nicht ausfüllt. 6. Ustilago sitophila. Syn. Uredo sitophila Ditmar in Sturm D. F. H.3. Tab. 34. Üaeoma sitophlum Link. 1. c. p. 2. Erysibe foetida Wallr. Sporis sphaerieis aut subglobosis laevissimis pellucidis olivaceo -nigris, intus punctatis. Hab. in germinibus Triticorum cultorum in Europa. Diese Ustilago füllt die Körner des Weizens, deren Hülle während ihrer Ausbildung fortwächst, so dass sie dieseıbe Gestalt behalten wie die mit Amylum gefüllten, aber grösser werden und eine dunklere grüne Farbe bekommen. Nach Form und Farbe der Sporen ist Caeoma Caricis Link p. 5 derselbe Pilz. Tulasne hat diese Species unter dem Namen Tilletia zu einer eigenen Gattung erhoben, wie bereits oben gelegentlich bemerkt wurde, ich habe sie hier als eine Ustilago abermals aufgeführt, nicht um damit die Gattung des verdienten und be- rühmten Mykologen zu bestreiten, sondern sie nicht mit Stillschweigen übergehen zu müssen. Man findet unter den Sporen dieses Pilzes nicht nur zuweilen jene oben er- wähnten, zarten, an feinen Fäden sitzenden runden Bläschen oder Zellen, sondern auch nicht selten Sporen, welche an einer Seite zugespitzt, andere, welche mit einem fädigen Stielrudiment versehen sind, namentlich unter den jüngeren noch wenig ge- färbten Sporen, welche zugleich, noch eines Endosporiums ermangelnd, ein bis zwei Sporidiolen zeigen. Die älteren und reifen Sporen sind innen mit einer aus runden Molekülen bestehenden Membran ausgekleidet, dagegen bemerkt man keine Sporidio- len in ihnen. Mit Schwefelsäure behandelt zieht sich das Endosporium etwas zu- sammen und tritt als eine körnige durchsichtige Materie beim Druck aus ihnen her- vor, hat die Schwefelsäure aber längere Zeit eingewirkt, so treten kreisrunde, schwach grüngrau gefärbte Körper aus den Sporen, welche, weil sie keine Contouren haben, ohne Zweifel Tropfen sind, die Schwefelsäure löst also hier das Endosporium rein auf. Die Sporen der Ustilago segetum und olivacea dagegen sind ganz klar, enthalten kein Endosporium, verändern sich auch nicht durch Schwefelsäure, woraus hervor- zugehen scheint, dass U. sitophila auf einer höheren Stufe steht, obschon auch jene immer Sporen zeigen, welche an einer Seite zugespitzt sind. — : 7. Ustilago purpurea. Sporis majoribus laevibus, globosis aut subglobosis, purpureo -fuseis aut nigris, ambitu hyalino, medio opaeis; acervis inclusis receptaculorum. Hab. in receptaculis Tragopogonis, in germinibus Caricum etc. 25* — 11 — Syn. Uaeoma receptaculorum. Link. 1. e. p. 17. Erysıbe baccata Wallr. 1. c. p. 214. Anmerk. Wallroth citirt bei seiner Erysibe baccata auch das Caeoma wrceolorum Schlechtd. = Caeoma Caricis Link.; dieses hat aber, wie Link ausdrücklich bemerkt, sporae viride- fuscescentes. Erysibe baccata soll nach Wallroth sporae mediocriter magnae violaceo-nigrae, Caeoma receptaculorum. Link, welches Wallroth davon trennt, sporae brunneo-violaceae haben, beide stimmen aber darin überein, dass sie einen durchsichtigen Umfang und in der Mitte undurchsichtig sind, somit kann es kaum einem Zweifel unterliegen, dass sie zu einer Species gehören. Uredo, Leveille. Fries unterschied diese Gattung zuerst von Ustilago, dem gewöhnlichen schwar- zen Flugbrande unserer Saaten, vorzüglich dadurch, dass Uredo „sporae cohaerentes sporidiolis farctae“, Ustilago aber „sporae laxae, sporidiolis destitutae“ d. h. klare durch- sichtige Sporen habe, Uredo unter der Epidermis wachse und Pusteln bilde, Ustlago locker zusammengehäufte Sporenmassen. Diese Gattungscharaktere sind aus dem Habitus beider entnommen, in so fern aber ganz unzureichend, als Fries keine Arten der Gattung Uredo näher beschreibt und man nicht erkennen kann, wohin derselbe damals, als{sein System erschien, den gestielten Brand, das oben beschriebene Caeoma gebracht haben würde. LeveillE gebührt das Verdienst die Gattung Uredo, nach- dem er davon seine Gattung Trichobasıs abgegrenzt hatte, zuerst genauer erkannt und bestimmt zu haben. Fries giebt nach ihm den Charakter derselben!) folgender- massen an: Sporae?) inaequales plerumque cohaerentes, in pseudo -stromate tenuissimo celluloso sessiles; spora solitaria, vermengt aber offenbar, in der von ihm aufgeführten Namenreihe der Species wieder gestielte mit ungestielten Brandpilzen, z. B. Uredo suaveolens und lincarıs Pers. damit, vorausgesetzt, dass derselbe unter diesem Namen die oben beschriebenen Caeoma suaveolens und lineare begreift, was man allerdings bei der bisherigen Bezeichnungs- weise dieser Pilze nie mit Sicherheit behaupten kann. Der obige Gattungscharakter ist auch nicht ganz richtig. Uredo hat kein Pseudostroma, sondern ein wirkliches im Mutterboden versenktes zelliges Receptaculum, welches dem Coniomyceten angehört und sich in feinen Durchschnitten schon durch seinen Mangel an Färbung von dem begrenzenden Mutterboden unterscheidet. Der Ausdruck Spora solitaria, welchen Fries auch bei der Gattung Epitea gebraucht, 1) Summa vegetab. Scandin, p. 515. 2) Sporidia. Fries — WW — und welcher dem Ausdrucke Sporidia in der obigen Diagnose gegenübersteht, ist mir nicht verständlich, er scheint sich darauf zu beziehen, dass die Sporen einzeln, nicht in Ketten u. s. w., entspringen. Die Zellen des Respectaculum sind bei Uredo zart dünnhäutig, lassen sich daher schwer beobachten, sie treten nicht wie bei manchen Caeoma-Arten über die Blattfläche hervor, sondern bleiben darin versenkt, weshalb die Sporen der Uredo sich immer leicht und glatt abstreifen lassen. Die Zellen selbst sind eckig, länglich und parenchymatös verbunden, davon entspringen die Sporen, welche in der Jugend stets oboval oder obkonisch sind, somit nach unten eine stielförmige Verlängerung haben. Die Sporen sind durchsichtig, zarter und diünnhäutiger wie bei Caeoma, auch ermangeln sie der Narbe, weil sie nicht vom Stiel abfallen. Die Uredines bilden kleine zarte Pusteln, welche aufbrechen und dann als kleine mit der Epidermis umgebene Sporenhaufen erscheinen, sie kommen häufig in Gesellschaft anderer Coniomyceten vor, namentlich begleiten sie stets das (aeoma apieulosum und die Puceinien. Sichere Species dieser Gattung, welche vorläufig noch die Olla' putrida der Coniomyceten bleiben wird, sind wohl nur wenige beschrieben, welche Leveille als solche betrachtet, kann ich leider, weil mir seine Arbeiten zur Zeit nicht zugänglich sind, nicht an- geben, neue Arten hat derselbe wohl nicht aufgefunden, sie würden sonst in dem von Fries gegebenen namentlichen Verzeichnisse (l. ec. p. 515) enthalten sein. Da derselbe die Coniomydeten ebenfalls noch nach dem Standorte bezeichnet, so finde ich kein Bedenken, die folgende Uebersicht der Arten, mach Form und Farbe der Sporen geordnet, mitzutheilen, sie hat, mit Ausnahme der wenigen darin näher be- zeichneten Arten, selbstredend keinen andern Werth, als den einer vorläufigen Sich- tung behufs dereinstiger Feststellung der wirklichen Arten, sie wird aber jedem Myko- logen willkommen 'sein, weil sie diese Bestimmung der Arten vorbereitet und die Auffindung der selbst beobachteten Formen bei Link und Wallroth sehr erleichtert. Alle von diesen Autoren aufgezeichneten Formen der Uredo (Caeöma Link. Brysibe Wallr.), bei welchen sie keine Stiele der Sporen beobachteten, sind darin aufgenom- men, viele werden also ohne Zweifel später anderen Gattungen einverleibt werden müssen oder resp. als neue Arten beschrieben werden. Die gewählte Bezeichnungs- weise ist ebenfalls bei der Mehrzahl eine vorläufige. — 16 — Uredo, Lev. A. Sporis oblongis et obconieis. 1. Uredo obconica. m. in Rabenh. Fungi Europ. ed. n. Cent. II. n. 191. Sporis obconieis s. subpyriformibus pallide flavis; acervis minutissimis planis flavidis. Hab. in foliis Populi dilatatae in Germania. Tab. II. f. 22. a. die reifen Sporen, b. die Zellen des Receptaculum, wovon sie entspringen.'| 2. Uredo oblonga. Syn. Gaeoma oblongum Link 1. c. p. 7. Sporis jutrinque obtusatis!fuseis; acervis elliptieis amphigenis, epidermide clausa. Hab. in foliis Luzulae pilosae in Germania.| 3. Uredo alba. Syn. Fusidium Arundinis Preuss apud Sturm. IIL| Heft 25—26. Tab. 2.' Sporis oblongis albis diaphanisinaequalibus; acervulis einereis primum epider- mide tectis. Hab. in folis Arundinis in Germania. B, Sporis globosis et subglobosis 4. Uredo minima. m. Sporis exacte globosis minimis fuscis furfuraceis, receptaculo celluloso mollis- simo demerso. Hab. in foliis Epilobii, in Germania.'} Tab. I. f. 23. a. reife Sporen, b. jüngere. 5. Uredo globoso-fusca. U. fusca Bonord. in Rabenh. Fungi Europ. ed. n, Cent. II. n. 192. Sporis globosis s. subglobosis fuseis, furfuraceo -granulosis; acervis minimis amphigenis fuscis, dense aggregatis, primum epidermide tectis viride-fuscis, dein denu- datis fuscis. Tab. Il. f. 21. die Sporen. Hierher gehören der Farbej und der;Form der Spo- ren nach: Caeoma Pseudocyver, Symphytı, Labiatarum Epılobu, Betarum, Mercurals, Primulae ıntegrifohae, Caladii, Smilacis, Artemisıae, Hydrocotyles, Dentarıae, Geranii, Violarum Link. 1. c. Ustilago Salve. B. Broome. Annal. d. sc. nat. B. 20. Ser. 2. p. 213. acervulis linearibus saturate brunneis. — ii — 6. Uredo globoso-rufa. Sporis cohaerentibus subglobosis rufis; acervis subrotundis |parvis aggregatis, hypogenis.' Hierher gehören bei Link: Caeoma poryphyrogeneta, Armerae,) Oichoru, Galn, Fumariae, Terebinthi. 7. Uredo formosa. Sporis subglobosis cinnamomeis; acervis semiglobosis minutis plerumque regu- lariter dispositis hypogenis. Syn. Caeoma formosum. Schlechtd, Uredo maculosa Str. Link 1, s. p. 18. 8 Uredo globoso-flava. Sporis subglobosis flavis. Hierher gehören bei Link: Caeoma Eugeniarum, Rhododendri, Petroselini, Ona- grarum, Saxifragae, Pyrolae, Fılicum‘, Soldanellae, \Veromcae, WWincetoxıci Link und Senecıonis Wallr. p. 195. 9. Uredo globoso-aurea. Sporis subglobosis aureis. Hierher gehören bei Link: Caeoma Orchdum, bei Wallroth Erysibe chrysordes und nitıda. 10. Uredo maxima. Syn. Uneoma. Salicormae Link. p. 11. Sporis subglobosis maximis fuscis; acervis subrotundis parvis sparsis, epider- mide tectis. Hab. in Salicornia fruticosa in Aegypto. Ehrenb. ll. Uredo globoso-aurantiaca. Sporis subglobosis cohaerentibus aurantiacıs. Hierher gehören bei Link: (©. Hypericorum, Ruborum et Potentillarum. 12. Uredo globoso-nigra. Sporis globosis aut subglobosis nigris. Hierher gehören: Oaeoma Bistortarum, Juniperi, Dianthi, Heucherae. Link. 15. Uredo purpureo-badia. Syn. Caeoma Arenariae. Link. Sporis subglobosis purpureo-badiis. Var. ?Caeoma Aegopodi Link. Sporis purpureo-nigris subglobosis. 14. Uredo allochroa. Syn. Caeoma allochroum Link p. 36. — 18 — Sporis conglutinatis aurantiis, demum fuscis et nigris. Hab. in foliis Populi tremulae in Germania. Hierher gehört auch 'wohl Oaeoma punetosum Link sporis subglobosis flavıs, demum nigris. C. Sporis ovoideis. 15. Uredo ovoideo-fusca. Sporis ovoideis cohaerentibus fuscis. Hierher gehören bei Link: Oaeoma Ribesü, excavum, Polygonorum, Ur. Centum- noidü, Vincae, Umbellatarum, Legummosarum. Anmerk. Caeoma Primularum Link, welches eckige Sporen hat, gehört wohl zu Coleosporium oder Physonema. i 16. Uredo ovoideo-flava. Sporis ovoideis flavis. Hierher gehören hei Link: Caeoma} Caryphyllacearum, Vaccımorum, Empetri, crustaceum, Alliorum und bei Wallroth Erysibe limbata. p. 195. 17. Uredo ovoideo-aurantiaca. Sporis ovoideis aurantiacıs. Syn. Oaeoma Ledi. Link. 18. Uredo nitida. Syn. Caeoma nitıdum Link. Sporis ovoideis miniatis; jacervis semiglobosis' nitidis sparsis, confluentibus hypogenis. Hab. in foliis Centaurearum in Europa australi. Legit Ehrenberg prope Cataro et Castelnuovo. 19. Uredo ovoideo-nigra. Syn. Oaeoma Athamantarum. Link. p. 22, Sporis ovoideis fulvis demum nigrescentibus. Hab. in foliis majoribus Umbelliferarum Europae. 20. Uredo pingujis. Syn. Caeoma pıngue Link. p. 30. Sporis ovoideis flavo-ferrugineis; acervis eflusis foliorum, nervorum et petio- lorum, Hab. in Rosa alpina et austriaca Europae. De Cand. N — 19 — 21. Uredo variolosa. Syn. Erysibe variolosa Wallr. p. 195. Sporis ovoideis majusculis aureo -flavicantibus subopacis; acervulis distinetis subrotundis sparsis, elevato-gibbosis, primum epidermide tectis, dein poropertusis demum denudatis et aream pallidam obsidentibus. Hab. in folis Lilü candidi. 22. Uredo ovoideo-cinnamomea. Syn. Erysibe Armeriae Wallr. p. 208. 1. c. Sporis ovoideis subopacis pallide cinnamomeis; facervulis oblongis, dein con- fluentibus subdepressis. Physonema. Lev, Die Gattung Physonema wird von Leveill& folgendermassen charakterisirt : Receptacle compose de tre&s ipetites cellules, formant un coussinet arrondi, couvert ou entourd de cystides en forme de massues ou d’ampoules [pedicellees et de sporanges sessiles arrondis monospores; spores simples.”) Dieser Diagnose nach stimmt die Gattung mit Epıtew in den meisten Eigen- schaften überein, unterscheidet sich aber dadurch, dass die Sporen nicht gestielt ent- springen, sondern „sessiles“ sind. Der Ausdruck „Sporanges sessiles arrondis“ kann den Worten „Spores simples“ gegenüber zu einem Missverständniss führen, Leveill& be- zeichnet hier damit ungestielte Zellen, welche sich in Sporen verwandeln, der Aus- druck ist in so fern nicht treffend, als man unter Sporangien nur Zellen oder Schläuche begreift, worin sich eine oder mehrere Sporen bilden, welche dann von diesem Organe entleert werden. Ein solcher Vorgang findet hier aber nicht statt. Fries?) erkennt die Gattung Physonema nicht an’, sondern lässt sie mit Epitea ver- einigt, weil er der Ansicht ist, dass die Arten des Physonema nicht sicher von Epıtea geschieden werden könnten. Diese Ansicht beruht sicher auf Beobachtung, denn auch ich habe gefunden, dass mehre Physonema- Arten z. B. gyrosum, Euphorbıiae, miniatum gestielte Sporen haben, wobei ich aber voraussetze, dass mir dieselben Pilze wie Leveill€ vorlagen, was man bei der bisherigen Bestimmungs- und Bezeich- nungsweise aber nie mit Sicherheit behaupten kann. Dessenungeachtet glaube ich die Gattung Physonema anerkennen zu müssen, weil ich mehre andere Species auf- gefunden habe, bei welchen Stiele der Sporen bestimmt nicht vorhanden sind. 1) Annal. des sciene. nat. Ser. II. T. VII. (1847.) p. 374. 2) Summa veget. Scand. p. 511. Abhandl, d. Nat, Ges. zu Halle. 5r Band. 26 — 200 — Die Gattung Physonema zeichnet sich dadurch aus, dass sie gleich wie Epıtea ein wirkliches zelliges Receptaculum von. rundlicher glatt gedrückter Form hat, von diesem entspringen die Sporen ungestielt. Diese haben in der Jugend eine längliche obovale oder konische Form, Tab. U. f. 19. c. 20. b., somit ein unteres zugespitztes Ende, womit sie auf dem Zellpolster sitzen, sie sind aber wie bei Zpites von einem Kranze von Cystidien, Tab.;Il. f. 25. b., umgeben. Die Sporen werden in derselben Form abgestossen und behalten entweder diese Form, oder nehmen eine mehr oval- runde Gestalt an. Bei Physonema minimum m. habe ich indess wohl an der reifen Spore, Tab. I. f. 20. b., eine stielförmige Papille gesehen. Somit ist Physonema eine Uredo mit einem Kranze von Cystidien umgeben, Epitea dagegen das entsprechende Caeoma. Die Zellen des Receptaculums sind sehr zart und lassen sich daher schwer beobachten} sie sind ungetärbt, von bald rundlicher bald länglich-eckiger Gestalt, die Cystidien entspringen davon mit am unteren Ende erweiterten Stielen. Wenn man die Sporen und Cystidien mit einem Messer scharf abstreift, so bleibt an den Sporen zuweilen "ein Stückchen der verzogenen und zerissenen Zelle, wovon sie ent- springen, sitzen, welches man leicht tür einen zertrümmerten Stiel halten kann. Die Arten, welche ich in hiesiger Gegend beobacht habe, sind folgende: Physonema. Lev. Sporae sessiles, juniores obovatae s. obconicae, ex receptaculo celluloso proger- minantes, dein liberae, cystidiis pedicellatis einctae. l. Physonema pallidum. m. Sporis globosis pallide luteis, sublaevibus, haud pedicellatis; eystidiis ampullae- formibus pedicellatis hyalinis; acervis dense aggregatis hypogenis minimis pallide Iuteis. Hab. in pagina inferiore foliorum Salicum in Germania. Tab. II. f. 19. a. reife Sporen, b. die Cystidien, c. junge Sporen. Die Sporen haben in der Jugend ein dickes Episporium und sind unregel- mässig rund, körnig-warzig, später (unter Wasser) kuglig und mehr glatt. Die reifen trocknen Sporen erscheinen unter dem Mikroskope schwarzgelb oder jünger mehr grau-gelb und warzig. 2. Physonema minimum. ın. Tab. I. f. 20. Sporis majoribus flavo-ferrugineis globosis, junioribus oblongis deorsum acu- minatis; eystidiis curvatis ventricoso -capitatis hyalınis; acervis oblongis minimis, inarmatis oculis vix detegendis, primum epidermide tectis dein denudatis planis. — 201 — Hab. in foliis Graminum tenuium in Germania. Die Zellen des Receptaculums kann man bei diesem Pilze jin Bruchstücken sehr deutlich erkennen, sie sind länglich unregelmässig eekig, die Cystidien Tab. II. f. 20. a. sind von eigenthümlicher Form, nach oben bauchig erweitert und mit einem Kopf versehen, innen hohl und leer. }Die Sporen sind in der Jugend lang, unten ver- dünnt und ungestielt £.120. b., doch habe ich wohl einzelne der Reife sich nähernde Sporen gesehen, welche unten eine kurze stielförmige Papille (c) hatten, d. die reifen Sporen unter Wasser gesehen. 3. Physonema aureum. m. Syn. Oaeoma Salicet! Link 1. ce. p. 41.) Sporis obovatis seu cuneiformibus raro pyriformibus, aureis; receptaculo emer- gente celluloso, cystidiis ampullaeformibus eineto; acervis aureis rotundis amphigenis, saepe confluentibus. Hab. in foliis et petiolis Salieum in Germania. Tab. I. f. 25. a. die reifen Sporen, b. Oystidien und! Sporen 'auf einem Stückchen des Receptaculums. 4. Physonema vulgare. m. Syn. Caeoma epiteum. Link p. 41. ! Sporis plerisque ovatis s. subglobosis, flavis, minoribus, sublaevibus, junioribus obovatis seu pyriformibus verrucosis; cystidis obovatis s. oblongis hyalinis parvis; acervis rotundis, densissime aggregatis minimis. Hab. in foliis Betularum et Salicum glabrarum in Germania. Die Sporen sehen unter dem Mikroskope grüngelb aus, sind meist oval, seltener mehr kuglig, oft auch oboval oder birnförmig, in der Jugend haben sie immer die letzteren Formen und sind zugleich körnig-warzig, reif mehr glatt, nur mit kleinen kaum wahrnehmbaren Erhabenheiten versehen. Tab. II. f. 26. a. die Sporen, b. die Cystidien. 5. Physonema intermedium. ". Sporis globosis s. subglobosis, laevibus, majoribus, flavis, junioribus obovatis aut pyriformibus; eystidiis ampullaeformibus mediocribus, vacuis aut moleeulis flavis faretis; acervis parvis rotundis sparsis flavis, epidermide tectis, planis, sordide flavis et aquose nitidis. Hab. in foliis Salicum glabrarum in Germania. Tab. Il. f. 27. a. reife Sporen, b. jüngere, c. Cystidien. 26* — 202 — Epitea. Fries, Fries hat diese Gattung (Systema III. p. 510) zuerst aufgestellt, dieselbe aber undeutlich charakterisirt, auch durch genaue Beschreibung einer Species sie nicht näher erörtert, Leveill€ aber sie später unter dem Namen Zecythea beschrieben und genauer bestimmt; doch ist Fries ohne Zweifel der Entdecker derselben und somit der Name Epitea beizubehalten. In meiner Mykologie habe ich p. 130 die Gattung Epitea, weil sie ein zelliges Receptaculum hat, mit Epicoccum und Exosporium zu den Tubereularinen gebracht und ich glaube nicht ohne alle Berechtigung, eine nähere Erkenntniss ihres Baues überzeugte mich, dass sie zu den Caeomaceen gehöre, Die Gattung Epitea hat ein aus kleinen !rundlich-eckigen Zellen bestehendes Receptaculum, welches im Mutterboden versenkt liegt und eine rundliche zusammen- gedrückte Gestalt hat. Aus demselben erhebt sich nach der Blattfläche hin ein acervulus gestielter Sporen, umgeben mit Cystidien verschiedener Form, welche sich vom Umfange des Receptaculum erheben. Die Cystidien sind lange gestielte Zellen von keuliger oder retortenartiger Gestalt, sie sind farblos, innen meist hohl und leer, haben aber doch zuweilen in ihrer Höhle einige gefärbte Moleküle, wodurch sie sich als obsolete Sporen zu erkennen geben. Die Stiele der Cystidien sind in der Jugend röhrig, später dicht, doch bleibt das untere etwas dickere Ende, womit sie sich mit den Zellen des Receptaculum verbinden Tab. II. f. 32. und 34 hohl. Die Stiele der Sporen sind farblos, zarter wie bei Oaeoma und an ihrem oberen und unteren Ende, wo sie sich mit den Sporen und dem Receptaculum verbinden, etwas dicker. Die reifen Sporen haben eine sehr verschiedene Gestalt, sie sind bald kuglig, bald eckig, bald oblong. Der Pilz bildet in der Jugend eine kleine rundliche, convexe oder flache gelbe Pustel, welche aufbricht, worauf die Sporen und Cystidien mit der zer- rissenen Epidermis umgeben büschelförmig hervortreten. In diesem Entwickelungs- stadium sieht der Pilz wie ein Oaeoma aus, doch kann man mit einer guten Loupe den Kranz der Cystidien, womit die gelbgefärbten Sporen umgeben sind, als eine weisse körnige Einfassung erkennen. Wenn die Epitea auf üppigem Boden wächst, so werden’ bei einigen Arten die acervuli grösser, sie erscheinen wie kleine mit einem Wall umgebene Hügel oder stehen confluirend im Kreise, zuweilen auch in geschlängelten Linien, es ist daher schwierig zu ermitteln, welche Species die eigentliche Uredo gyrosa Rebent., welche von Leveill€ als ein Physonema betrachtet wird, ist. Der Charakter der Gattung würde sich hiernach folgendermassen ausdrücken lassen: — 3103 — Epitea. Fries. Sporae simplices, primum pedicellatae mox liberae, ex receptaculo eamoso- celluloso provenientes, cystidiis einctae, primum epidermide tectae dein denudatae. l. Epitea fenestrata. m. Tab. I. f. 31., Rabenh. Fungi Europ. ed. n. Cent. I. n. 189. Sporis globosis s. globoso-ovatis, luteis, breviter pedicellatis; eystidüs} hyalinis magnis longe pedicellatis ampullaeformibus, quasi fenestratis; receptaculo emergente; acervis rotundis saepe confluentibus et gyrosis. Hab. in foliis Salicis capreae in Germania. Tab. U. f. 31. a. die reifen Sporen, welche unter Wasser betrachtet braun- schwärzlich und gekörnt, trocken aber (c) unter dem Mikroskope gelbbraun erscheinen; b. jüngere Sporen an den Stielen, d. die Cystidien, deren Zellen sehr diekwandig sind, weshalb ihre Höhle wie ein Loch oder Fenster erscheint. Hiernach habe ich die Species benannt, dagegen den Namen Epitea gyrosa vermieden, weil er mit dem- selben Rechte auch einer der beiden folgenden Arten beigelegt werden kann. 2. Epitea hamata. m. Sporis flavis, globoso-angulosis, laevibus; pedicellis eylindrieis sublongis; eysti- diis hamato-curvatis capitatis subeylindricis; acervis minimis, duobus aut tribus macula flava einctis. Hab. in foliis Rosae caninae et Rubi fruticosi in Germania. Tab. I. f. 30. a. junge Sporen an den Stielen,' b. reife Sporen, c. die Cy- stidien. Die Zellen des Receptaculums sind hier sehr zart und lassen sich nur schwer beobachten.! 3. Epitea pallida. m! Sporis globosis, laevibus, luteo-favis, junioribus breviter pedicellatis; cystidiis ampullaeformibus minoribus; pedicellis tenuibus; acervis convexis flavis, dense aggre- gatis saepe in orbem positis s. gyrosis. Hab. in folis et caulibus Euphorbiae Cyparissiae. Die Sporen sehen unter dem Mikroskope blassgelb aus und sind den Sporen des Physonema pallidum ähnlich, aber glatt und etwas stärker gefärbt. 4. Epitea biventralis. m. Sporis globosis subovatisque, flavo-aurantüis, episporio tenui; pedicellis longis deorsum incrassatis; eystidüs clavato-biventralibus; acervis rotundis flavo-aurantüis. Hab. in foliis Salicis capreae. — 2304 — 5. Epitea aurea. m. Tab. II. f. 33. Sporis globoso -angulosis, aureis, pedicellis brevibus deorsum attenuatis; eysti- diis curvatis elavato -gibbosis hyalinis; acervis solitarlis s.'aggretatis aureis, interdum in orbem positis. Hab. in foliis Rosarum cultarum. ' Tab. IH. f. 33, a. die Cystidien, deren Spitzen nach innen geneigt sind, b. die reifen Sporen, ce. junge Sporen an den Stielen. 6. Epitea oblonga. m. in Rebenh. Fungi Europ. ed: n. Oent. II. n. 190. Sporis oblongis s. oblongo -sphenoideis, luteo-viridibus, breviter pedicellatis, pedicellis albis; eystidiis hyalinis solidis aut moleculis nonnullis viridibus farctis, am- pullaeformibus, medioeribus; jacervis rotundis planis pallide flavis, epidermide cinctis, gregarlis. Hab. in folüs Populi tremulae.} Tab: IM. f. 34, a. die Oystidien, b. die reiten Sporen, 'e. junge Sporen an den Stielen verschiedener Entwickelungsstufen. Die Stiele der Sporen sind sehr zart und bleiben nur selten mit den Theilungsstücken verbunden. Die jungen Sporen ce. c. sind oblong, sie zeigen zuerst mehrere gelbgrüne Kügelchen im Innern, welche zu- sammenfliessen und dann eine Biscuitform annehmen. 7. Epitea globosa. m. Sporis globosis, majoribus, flavis, laevibus, siceis nitidis punetato -striatis, epi- sporio erasso hyalino; pedicellis eylindrieis longis; eystidiis elavatis subcapitatis; acer- vis sublongis ellipticis, epidermide fissa einctis. | Hab. in foliis Graminum in Germania. Tab.Ill. f. 32, a. reife Sporen unter Wasser gesehen, b. verschieden geformte Cystidien. Anmerk. De Bary bildet zur Erläuterung seiner Beobachtungen über diese Gattung eine Epitea Ru- borum 1. c. Tab. IV. f. 3, eine Epitea Salicis nigrae ib. f. 7 und eine Epitea Salicis auritae ib. f.5 ab, welche drei Pilze kleiige, stachlichte und gestielte Sporen und verschieden geformte Cystidien ha- ben, somit wohl als eigene Species zu betrachten sind. Die unter dem Namen Epitea Loli ib. f. 4 abgebildete Art mit glatten kugligen lang gestielten Sporen und biventralen Cystidien stimmt mit Epitea biventralis m., wie es scheint, überein. Aecidium. Pers. Diese Gattung, so viel sie auch beobachtet und abgebildet worden und so leicht sie dem Habitus nach zu erkennen ist, hat m Rücksicht des Baues und der Sporenentwicklung immer noch zweifelhafte Punkte. Sie zeichnet sich durch eine — 105 — im jugendlichen Zustande ganz geschlossene rundliche oder längliche Hülle (saccu- lus) aus, welche aus eckigen platten parenchymatös verbundenen Zellen besteht. Bei einigen Arten liegen diese Zellen, namentlich am unteren Umfange mehr reihenweis gelagert. Mit einer Lanzennadel kann man die jungen, noch geschlossenen Hüllen ganz isolirt aus dem Mutterboden herausheben, sie gewähren so unter dem Mikroskope einen schönen Anblick, erscheinen wie ein kleiner Ballon, dessen Oberfläche mit kleinen, doppeltcontourirten, polygonalen Felderchen gezeichnet ist. Im jugendlichen Zustande ist der Pilz ganz in Myceliumfäden eingehüllt, ähnlich wie bei den jungen eingesenk- ten Sphärien; de Bary hat l.c. Tab. V. f. 4 dies sehr gut dargestellt. Wachsend tritt der Sacculus aus diesem Mycelium und aus dem Mutterboden hervor, und spaltet sich an seinem Umfange in verschieden geformte Lacinien oder öffnet sich mit glat- tem Rande und bildet dann ein Becherchen oder einen Zylinder, welcher mit Spo- ren erfüllt ist. Nach de Bary l.c. p. 67 soll das Aeeidium sich stets in dem obso- leten Nest eines Polystigma entwickeln und zwar in der Weise, dass das zurückbleibende Mycelium desselben nach Entleerung seiner Sporen (Spermatien), secundär das Aeci- dium entwickele, indem er nach Tulasne’s Vorgange das Polystigma als Spermogo- nium des Aecidium betrachtet. Man soll deshalb dem Aecidium gegenüber, seltener an derselben Blattseite, immer entleerte Polystigmata finden, de Bary bildet. c. Tab. V. f. 8 zwei Aecidiumbecher ab, welche zwei Polystiyma - Pusteln einschliessen und auf der andern Seite des Blattes vier Polystiyma-Pusteln ab. Bei Koestela cornuta habe ich dies ebenfalls früher beobachtet, auf der einen Seite Polystigma, gegenüber die Roestelie, allein ich habe beide Pilze auch eben so oft getrennt gefunden und keine Beziehung zwischen beiden erkannt. Seitdem ich de Bary’s Buch über die Brandpilze besitze, habe ich hierauf grosse Aufmerksamkeit verwendet, bis jetzt aber das Polystigma, welches in hiesiger Gegend gar nicht vorzukommen scheint, niemals in Gesellschaft mit Aecidium angetroffen. Alle meine getrockneten Aecidien, deren Zahl allerdings nicht gross ist, habe ich nochmals mit der Loupe betrachtet, allein kein Polystigma auffinden können. — Bis jetzt ist noch bei keinem Pilze nachgewiesen worden, dass die sogenannten Spermatien zu seiner Entstehung nothwendige Bedin- gung sind, in Rücksicht auf den vorliegenden Gegenstand fragt es sich also, copu- liren sich die kleinen Sporen des Polystigma mit den Sporen des Acadıum, um sie keimfähig und fruchtbar zu machen, wie man es in analoger Weise bei den Algen erkannt hat, und aus welchen Sporen geht das Polystiyma hervor? Durch Versuche können diese Fragen recht gut beantwortet werden, man bringe die frisch erzeugten Aeeidien- Sporen mit den Spermatien unter Wasser zusammen, und sehe ob sie sich — 2106 — copuliren, man säe die reifen Sporen des Polystıgma und des nicht in Gesellschaft von !Polystigma entwickelten Aecidium auf entsprechende Pflanzen aus, isolire diese durch Glasglocken und sehe welche Pilze sich entwickeln. Ich zweifle daran, dass man die Sporen des Polystigma nach diesen Versuchen als Spermatien des Aeadium erkennen wird, es wäre gegen alle Analogie, dass aus einem und demselben Myce- lium Pilze so verschiedener Bildung hervorgehen sollten, nicht zu gedenken des sehr inconstanten gesellschaftlichen Vorkommens derselben. Sicherer wird es in Hinsicht des Systems ohne Zweifel sein, wenn man so verschiedene Pilze getrennt hält, als wenn man sie jetzt schon, auf eine rein hypothetische Meinung gestützt, darin vereinigt, Der Sacculus umschliesst bei Aecidium alle zum Pilzkörper gehörigen Theile; nach iseinem untern Umfange hin werden seine Zellen allmählig kleiner und ver- schmelzen mit einer Lage kleiner eckiger Zellen Tab. III. f. 37. #, von welchen aus abwärts sich die Stämme des Myceliums in den Muütterboden ästig verbreiten, fauf- wärts in das Innere /des Sacculus aber eine Lage kurzer konischer Zellen Tab. IH. £.37.y oder vielmehr Hyphen, weil mehre dergleichen Zellen gegliedert verbunden sind, sich erhebt, auf welchen die Sporenzellen ruhen. Letztere lassen sich, 'wenn man senkrecht ein Scheibchen des Saceulus ausgeschnitten hat, leicht von dieser oben planen Zellenlage trennen. Die derselben zunächst liegenden Sporen sind noch kleine unregelmässig runde Zellen s. Tab. II. f. 37. @, nach oben werden sie allmählig grösser ; sie liegen entweder ungeordnet oder auch in Reihen, sind aber in den unteren Schich- ten parenehymatös verbunden, wo sie aber in Reihen liegen, bleiben sie bei mecha- nischer Trennung oft in dieser Verbindung, so dass sie also Ketten zu bilden scheinen, Bei Aecıdhum Grossulariae und Rhamni sind die Sporen so innig mit einander verbun- den und liegen so unregelmässig, dass sie in einem senkrechten Durchschnitte wie po- Iygonales Zellgewebe erscheinen. Diesem Baue des Aecidium nach kann es keinem Zweifel unterliegen, dass von jener Lage obeonischer Zellen die Sporenbildung aus- geht; auf welche Weise dieselbe erfolgt, ob jene Zellen die Sporen von ihrem oberen Ende einzeln abschnüren und fortschieben, so die wachsende Hülle füllen, oder ob zuerst kurze Hyphen gebildet werden, deren Höhle continuirlich ist und welche sich dann wie bei den Torulaceen in Sporen abschnüren, ist schwierig zu entscheiden; die ungeordnete Lage der Sporen bei einzelnen Arten spricht der ersteren Bildungsweise das Wort. Sporangien oder Schläuche, in welchen die Sporen entstanden, sind hier bestimmt nicht vorhanden; de Bary nennt die Sporenreihen der jungen Aecidien u — zuerst Fäden, später (pag. 71. 1. ce.) Sporisorien, bezeichnet aber die konischen Zellen zugleich als Basidien, aus welcher Verschiedenartigkeit der Benennung schon allein hervorgehen möchte, dass hier die Sporen weder durch Basidien noch Sporisorien entwickelt werden. Ich möchte die Sache folgendermassen darstellen. Die jungen Aecidien bestehen aus einem Zellgewebe, welches bald ungeordnet, bald in Reihen liegt, die inneren Zellen desselben bilden sich zu Sporen aus und zwar reifen die obersten zuerst und zerfallen in Sporenpulver, die äusserste Lage der Zel- len obliterirt und verwandelt sich im die Hülle. Die Zellen der letzteren sind derber, dicker, plattgedrückt und enthalten zwei bis drei Kerne. Die Sporen der Aecidien sind rund, rundlich oder oval, so lange sie aber noch in Verbindung stehen, durch gegenseitigen Druck eckig, das Episporium derselben ist viel zarter als bei Caeoma, das Endosporium körnig und gefärbt und im frischen Zustande überall dem ersteren anliegend, bei den ausgetrockneten Sporen tritt es an einer Seite etwas zu- rück und lässt eine Vacuole; zuweilen findet man aber das Endosporium unausgebil- det, so dass es eine frei liegende Zelle bildet. Benetzt man die reifen Sporen mit Schwefelsäure und presst sie, so tritt aus den geplatzten Sporen’ ein gefärbter Oel- tropfen; mehrere solcher Tropfen fliessen bei wiederholtem Druck oft zusammen, wo- durch man sicher erkennt, dass es keine Zellen sind. In den jungen Sporen sind Oeltröpfehen sichtbar, in den reifen nicht, die Schwefelsäure scheint diese Substanz wieder flüssig zu machen. Die Aecidien kommen bald einzeln, zerstreut, bald in Reihen oder in rundlichen Gruppen und Kreisen vor, in letzteren Fällen veranlassen sie eine Hypertrophie des Mutterbodens bei einigen Arten, Aecidium Rhamni et crassum, in auffallendem Grade; und zwar so, dass der angeschwollene Theil des Blattes sich nach der Seite herauskrümmt, wo die Becherchen hervortreten, an der entgegengesetzten oberen Seite gewinnt das Blatt eine rothe, gelbe oder braune Fär- bung, aber auch hier treten nicht selten einige Becherchen hervor. Wo die Aeci- dien in Gruppen zusammen lagern, beträgt ihre Zahl zwischen dreissig bis achtzig und darüber. Tab. IL f. 37 stellt ein Stückchen eines senkrechten Durchschnittes von Aecidium grandidentatum dar. Aecıdium. I. Urceolarium, saceulis urceolatis seu eyathiformibus, immersis aut semiimmersis, limbo oris aperti cerenulato s. denticulato, subiculo magis minusve incrassato. Abhandl, d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Band. 27 — 208 — A. Sporis globosis aut subglobosis. a. Sporis albis et pallidis. 1. Aecidium Asterum. Schwein. Syn. Caeoma Asteratum Link 1.1. p. 51.: Sporis albis majusculis globosis aut ‚oblongis vesiculosis; saceulis aggrega- tis immersis. Hab. in foliis et caulibus Asterum glabrifoliorum Carolinae superioris. Var ? Aecidium Apocyni Schwein. fung. carol. p. 42 sacculis cireinnatis. 2. Aecidium albidum. Syn. Aecidium!!Erv Wallr. 1. ec. p. 247. Caeoma Falcariatum Link 1. c. p. 53. 3.'C. Leguminosatum, ib. p. 61. Sporis albidis; saceulis albis, hypogenis, exiguis, impressis subrotundis, ore sub- integro promimulis. 3. Aecidium niveum. Syn. Aecidium Melampyri Kz. et Schm. v. Wallroth. 1. c. p. 255. Sporis albis; saceulis brevibus niveis aggregatis, margine lacinulato apertis. Hab. in folis Melampyri in Germania. Syn. ?Caeoma Melampyratum Link. 1. c. p. 46. 4. Aecidium laceratum. Syn. Caeoma laceratwm Link p. 44. Sporis pallidis; saceulis majoribus solitariis sparsis et subaggregatis, poro fora- mineque apertis, demum laceris. Hab. in Herniaria incana prope Alexandriam Aegypti (Ehrenberg). Damit scheinen übereinzustimmen Caeoma Galvatum Link. l. ce. p. 52 und ©, Panassiatum ib. 56. (Caeoma Gahü et Parnassiae Schlecht.). b. Sporis aurantiis et flavis. 5. Aecidium aurantiacum. Sporis globosis aurantiis, sacculis eupuliformibus prominulis albidis, aggrega- tim aut eireinnatim dispositis hypogenis, margine lacero - denticulato reflexo apertis; subiculo eolorato plus minus intumido. Tab. IH. f. 35. Sporen dieses Aecidum von Tussllago. Hierher gehören: Oaeoma Erythroniatum Link 1. c. p. 42, Chenopodiatum, Aroı- — 209 — deatum, Lysimachiatum, Pedicularvatum, Compositatum, Buniatum, Orueiferatum, Grossu- lariatum, Oressatum, Cuminatum, Euphorbiatum und '!Urticatum. 6. Aecidium crassum. Pers. Syn. Oaeoma erassatum Link p. 60. Sporis aurantiis; saceulis globosis prominentibus helvolis, demum urceolatim apertis, margine crenulatis, in acervum subrotundum aggregatis: subieulo valde incrassato. Hab. in foliis et petiolis Rhamnorum, Ranunculacearum, Rosacearum. Var. Caeoma Phillyreatum Link p. 48. 7. Aecidium grandidentatum. Syn. Aeeidium Tussilaginis. Corda Icones II. f. 45. Syn. Aeceidium Falcariae Pers. v. Wallr. 1. c. p. 249. Sporis aurantiis; sacculis magnis semiimmersis urceolatis, ore revoluto gran- didentato campanulato prominentibus, primum pallidis dein rufescentibus, in acervos subrotundos circinnatim congestis. Tab. II. f. 37. Diese Species habe ich auf Borrago offieinal. gefunden. 8. Aecidium flavum. Sporis flavis; sacculis brevibus urceolatis albidis, ore lacinato -dentato reflexo apertis; acervis sparsis. Hierher gehören: Caeoma Aeliatum, rubellatum. Polygonatum, Salicorniatum, Prı- mulatum, Rubatum, Convallariatum. Link. 1. Var. ? Aecidium Cyani. De Cand. v. Wallroth 1.c. p.249. Sporis albis demum flavescentibus, sacculis sparsis numerosis albidis, ore in dentes lutescentes fisso reclusis. 2. Var. ? Aecidium Leontodontis. Desmaz Annales des scienc. nat. sec. ser. T. 17. 1842. p- 94. Sporis aureis; sacculis minutis aggregatis et subeircinnatis. Aestate in Gallia. c. Sporis nigris fuscis, rufis, violaceis, caesiis. 9. Aecidium nigrum, Syn. Caeoma Tragopogonatum Link. p. 50. Cichoreacearum. D. C. Sporis aurantiis demum nigris; sacculis urceolatis majoribus sparsis hypoge- nis, ore reflexo-lacerato (parce dentieulato s. paueiradiato Wallroth. 1. c. p. 249). Hab. in Scorzoneris et Tragopogonibus Europae. 10. Aecidium punetatum. Pers. Link. 1. ce. p. 56. Sporis compactis violaceo -fuscis; sacculis urceolatis laxis hypogenis albido - vi- 21% — 210 — rentibus confertissimis, }limbum oris constrieti erassum subintegrum reeludentibus Wallr. 1. c. p. 248. Hab. in foliis Anemonarum Europae. 1l. Aecidium rufum. Syn. Caeoma Nymphoidatum Link ]. c. p. 48. Sporis flavis demum rufo-fuscis; saceulis epigenis in circulos concentricos centro libero digestis et immersis. Hab. in foliis Menyanthis nymphoidis in Gallia. 12. Aecidium fuscum. Sporis fuseis; sacculis immersis urceolatis fuseis, margine parce dentatis dein integris, hypogenis; subiculo subincrassato; acervis sparsis aggregatis, eircinnatisque. Hierher gehören: Caeoma Oressatum, Leucanthemi, Geramatum, Thesiatum, Ari- stolochiatum, Lychnideatum, quadrifidum Link. Var, 1. Sporis primum aurantiis dem fuscis. (Caeoma Epüobiatum, Veola- tum Link. Var. 2. Sporis primum albis dein fuscis. Caeoma scrofulamatum, Cirsia- tum Link. 13. Aecidium Perielymeni. Schumach., Kunze et Schmidt. exs. n. 183. Syn. Caeoma Aylosteatum Link 1. c. p. 53. - Sporis fusceseentibus; sacceulis in acervos suborbieulares digestis, albissimis, hy- pogenis. Hab. in foliis Lonicerarum Europae. 14, Aecidium cacesium. Sporis caesiis; sacculis dense congestis patinaeformibus. Syn. Aecidium Populi Hornemann F]. danica Tab. 1319. Uredo Hornemanniana Spreng. Syst. IV. p. 572. B. Sporis ovoideis s. oblongis. 15. Aecidium verrucosum. Syn, Aecidium Smilacis Schwein. fung. carol. p. 43. Sporis albis ovoideis majuseulis vesieulosis; sacculis aggregatis, verrucas mag- nas subiculi occupantibus. Hab. in foliis Smilacis rotundifoliae et laurifoliae Carolinae super. (Schweinitz.) 16. Aecidium leucospermum. De Cand. Link 1. c. p. 55. Sporis ovoideis albis; sacculis sparsis hypogenis, primum mamillaribus, dein — ?i1 — margine cerenulato involuto cupulatis, crassis, verrucosis, mediocriter magnis. Wallr. l. c. p. 248. Hab. in foliis Anemonarum Europae. 17. Aecidium ovoideo - aurantium. Syn. ‚Aecidium Menthatum Link ]. e. p. 47. Sporis ovoideis aurantiis; sacculis sparsis, emersis, subrotundis, aut aggregatis immersis subovalibus; subiculo incrassato. Hab. in foliis et praesertim in caulibus Menthae sylvestris in Helvetia. 1. Tubularium, sacculis primum cupulaeformibus, dein in tubulos cylindricos longius breviusque productis, epidermide valvata einetis, apice demum fissilibus, polysporis. 13. Aecidium poculiforme. Jacg. Collect. I. p. 122. Wallr. 1. c. p. 257. Link 1. c. p. 57. Syn. Caeoma Berberidatum, Periclymenatum et Rhamnatum Link 1. c. p. 57 et 60. 52. ‚ Sporis aurantiis globosis; sacculis primum conicis apice depressis, dein cylın- dricis, demum elabentibus, ore patulo erecto tenuissime crenulato s. denticulato; su- biculo incrassato convexiusculo fusco; acervis congestis varlis, seriatis rotundis aut nerviseguiis. Hab. in foliis et petiolis Rhamni et Berberidis. 19. Aecidium candidum m. in Rabenh. Fungi Europ. ed. n. Cent.II.n.188. Syn. Aecidium Phaseolorum Wallr. 1. ce. p. 256. Sporis globosis albis; sacculis emersis candidis tubulosis, eito deciduis, basinque eupuliformem relinquentibus; acervis parvis rotundis dein confluentibus. Hab. in foliis Phaseoli vulgaris in Germania. Diese Species ist in hiesiger Gegend (Gf. Ravensberg) sehr häufig, sie kommt gewöhnlich in Gesellschaft von Caeoma apiculosum vor. Tab. II. f. 36. Sporen dieses Aecidium. 20. Aecidium hyalinum. Syn. Caeoma Vitalbatum Link 1. e. p. 54. Sporis pallide flavis; sacculis subeylindrieis albis, hyalinis, ore patulo tenuiter denticulato; acervis parvis obesis subrotundis. Hab. in foliis et petiolis, fructibusque Clematidis Vitalbae Europae australis. Hierher gehört ohne Zweifel auch Aecadium Xylostei Wall. l. ec. p. 256 (ore u GE contracto tenuiter fimbriato ceterum ut supra), welches nicht mit Caeoma Xylosteatum Link übereinstimmt. 21. Aecidium oblongum. Syn. Caeoma Hypericatum. Link 1. e. p. 58. Sporis albis oblongis pellueidioribus; saceulis eylindrieis elevatis. Hab. in foliis Hyperici frondosi in Carolina super. (Schweiniz.) 22. Aecidium rutilum. Syn. Caeoma Convolvulatum. Link 1. ce. p. 49. Sporis minoribus oblongis einereo-rutilis; sacculis flexuosis majoribus elevatis rima ruptis; subiculis bullatis supra impressis albis. Hab. in foliis Ipomoeae pandoranae frequens in Carolina super. (Schweiniz.) Anmerk. Von diesen 22 Arten kommen in Deutschlaud und der Schweiz 14 vor, davon kenne ich aus eigner Anschauung nur 7 und zwar Nro, 5, 6, 7, 8, 12, 18, 19. Ich hoffe die wirklichen Arten aus den von Link und Wallroth beschriebenen Formen herausgefunden zu haben, sollte aber auch die eine oder andere unrechtmässig subsumirt worden sein, so kann dies keinen Nachtheil bringen, weil die mangelhafte Beschreibung doch eine abermalige Beobachtung und Beschreibung unter einem neuen angemessenen Namen nothwendig macht. Pueemia. Pers. Diese Gattung zeichnet sich dadurch aus, dass sie zweizellige gestielte Sporen hat, welche wie bei Ozeoma von einem Receptaculum entspringen. Letzteres liegt bald im Mutterboden verborgen, bald ragt es aus demselben hervor und besteht aus ästigen gegliederten Hyphen, welche innig verwebt sind. Nach abwärts verbreiten sich diese Hyphen als Mycelium in der 'Nährpflanze, nach aufwärts entspringen da- von die gestielten Sporen, (v. Tab. III. f. 39. b.) deren Form sehr verschieden ist. Bei manchen Arten haben sie die Form zweier an der Basis verbundener und an den Rändern abgerundeter Kegel, bei anderen eine oblonge in der Mitte mit einer Einschnürung versehene Form. Der Bau der Sporen ist einfach, sie bestehen aus zwei Zellen, welche mit ihrer Basis verwachsen sind, sich auch bei P. cdlawuuligera leicht trennen und von selbst zerfallen. Das Gleiche geschieht oft, wenn man die Sporen mit Schwefelsäure benetzt und comprimirt. Verbunden sind beide Zellen durch eine queere Scheidewand, welche sich äusserlich durch zwei parallele dunkle Linien oder durch einen Gürtel zu erkennen giebt. Dieser Gürtel ist immer begrenzt durch zwei dunklere Linien, auch wenn der Contour der Spore nur einfach erscheint. Innen sind diese Zellen, deren Wände derb, fest und glasartig sind, mit einer kömnigen trüben Substanz ausgekleidet oder vielmehr hier wohl gefüllt (Endosporium auct.), in — 23 — Mitte deren sich ein Oeltröpfchen befindet, weshalb jede Zelle eine kleinere (Spori- diolum auct.) zu enthalten scheint und |hierdurch punctirt ist, v.| Tab. II. f.38.40, 41. 42. Nicht aber bei allen Arten z. B. bei Puccima dıfformis und eincta, bei welchen das Endosporium sehr körnig und undurchsichtig ist, bemerkt man diese Puncte, sie wer- den aber oft sichtbar, wenn man die Sporen mit Schwefelsäure benetzt, oder auch wenn sie austrocknen. Bei längerer Zeit aufbewahrten Puceinien, bei welchen die Sporen durchsichtiger sind, verschwinden die Sporidiola ganz und treten bei Anfeuch- tung mit Wasser nicht wieder hervor, werden aber wieder sichtbar, wenn man sie mit Schwefelsäure benetzt und etwas comprimirt. Schwefeläther macht sie bei frischen Sporen verschwinden. Sie bestehen demnach aus einer fettigen Substanz, welche eintrocknet und verharzt, durch die Schwefelsäure aber wieder aufgeweicht und ver- seift wird. Die frisch-reifen Sporen der Puceinien erscheinen unter dem Mikroskope gefüllt und häufig mit sichtbarem Sporidiolum, wenn sie eintrocknen, so zieht sich die innere Substanz zusammen, namentlich stark bei den frühreifen und bildet dann einen die Höhle nicht ausfüllenden Kern, in welchem aber das Oeltröpfehen noch wie eine leere Stelle zu erkennen ist. Die jungen Sporen enthalten häufig mehre Oeltröpfehen, welche sich zu einem grösseren zusammen ziehen. Obschon die Sporen der Puccinien im reifen Zustande aus zwei Zellen unzweifelhaft bestehen, so sind sie doch in frühester Jugend nur einzellig und haben die Gestalt einer langen keuligen, oben abgerundeten oder zugespitzten Zelle, welche in dieser Zeit durchweg, auch der Stiel, mit körnigem »Sporenplasma angetüllt sind. Das Plasma steigt im Stiel aufwärts, füllt den oberen Theil der keuligen Zelle, welche sich zu einer ovalen Blase ausdehnt, worauf der Stiel dann später leer und durchsichtig wird. Gleich- zeitig bilden sich zwei Septa, durch das eine wird der Stiel von der Sporenblase geschieden, durch das andere die letztere selbst in zwei Zellen getheilt, durch 'eine zarte queere Linie, Tab. III. f. 39. b., giebt sich die beginnende Bildung dieses Sep- tums zu erkennen. Die Sporenblase schnürt sich allmählig ein, wodurch die Theilung in zwei Zellen auch äusserlich hervortritt. Die Scheidewand der reifen Sporen ist ohne Zweifel an ihren Flächen dichter, fester, in der Mitte lockerer, weshalb sie sich durch zwei parallele, dunkle queere Linien markirt,! deren schmaler Zwischenraum etwas heller gefärbt ist. Da sie sich hier leicht durch Einwirkung von Schwefelsäure spaltet, so kann man das Septum als aus zwei verwachsenen Membranen zusammen- gesetzt betrachten. Zuweilen unterbleibt die Bildung des Septums, man findet in einem acervulus auch wohl einzelne einzellige Sporen. Leveille, Tulasne, ihnen folgend de Bary, nennen die jungen keuligen Zellen der Puceinie, welche sich in Doppelsporen verwandeln, Sporangien, ebenso bezeichnen sie aber die Schläuche der Erysiphe u.s. w. — 34 — mit diesem Namen, welche im Innern die Sporen ganz frei bilden und /dann aus- werfen. Daraus geht schon hervor, wenn man den Begriff Sporangium nicht {un- gebührlich ausdehnen und verflachen will, dass derselbe bei diesen Zellen der Puc- cinia nicht anwendbar ist, eine solche freie Bildung der Sporen in einer Zelle ist hier nicht vorhanden, vielmehr wird das sogenannte Sporangium hier selbst zum Epi- sporium, theilt sich überdiess durch Einschnürung und Bildung eines Septums in zwei Zellen. — Die Sporen entstehen bei den Pilzen überhaupt in zwiefacher Weise, entweder frei in Schläuchen (asci, sporangia) wie bei den Sphaerien und Discomy- ceten oder knospenartig, indem eine Zelle hervorsprosst, welche das Sporenplasma aus dem nächsten Gewebe anzieht, ansammelt und sich dann durch Abschnürung oder durch ein Septum davon trennt. Dieser Process geht bei Puceinia, wie er oben dar- gestellt wurde, vor sich und zwar ganz in analoger Weise wie bei den Hyphomy- ceten, mit septirten Sporen. Bei den höheren Pilzen wird diese knospenartige Bildung der Sporen darch besondere Zwischenorgane, die Basidien, vermittelt, in welchen sich zuerst das Sporenplasma bildet und sammelt und dann in die gestielten aus den Basidien hervorsprossenden Sporenzellen aufsteigt, welche sich nun in Sporen ver- wandeln und abschnüren. Auch dieser Ausdruck Basidium wird missbräuchlich auf die niederen Pilze übertragen, welche solche Basidien gar nicht besitzen. Die entwickelten Puceinien kann man mit einer guten Loupe sogleich erken- nen und von den auf demselben Blatte wachsenden sonstigen Coniomyceten unter- scheiden. Sie bilden flache, in der Mitte oft vertiefte, mit den Epidermis-Lacinien umgebene Rasen von schwarzbrauner Farbe, welche mit dunklen oft glänzenden run- den Körnern bedeckt sind. Dies sind die Sporen, welche bei Puceinia so gross sind, dass man sie bereits mit einer Loupe erkennen kann, wogegen alle anderen Conio- myceten-Sporen als ein feines farbiges Pulver erscheinen. Phragmidium unterscheidet sich von Puceinia durch stärker hervorragende rauhere fast wollige Rasen. Puceinia erscheint bei den zarteren Arten nur bald nach dem Aufbruch der Pustel als Rasen, später nach der Ablösung der Sporen als acervulus. In der Jugend ist die Puceinie mit der Epidermis bedeckt, sie bildet dann eine kleine convexe oder warzenförmige glänzende Pustel, welche aufbricht, indem die Epidermis unregelmässig oder stern- förmig zerreisst. Die Sporen sind etwas klebrig, sie hängen zusammen, treten daher wohl, wenn sie unzerstreut bleiben, in kleinen Säulchen aus der Pustel hervor. Die Rasen sind entweder rundlich oder länglich und stehen entweder zerstreut oder in rundlichen Gruppen und Kreisen vereinigt, sie kommen nur an lebenden Blättern vor, bewirken aber nur selten eine Hypertrophie derselben. Die Arten dieser Gattung — 213 — festzustellen hat grosse Schwierigkeiten, weil die Sporen in der Form sehr viele Abweichungen darbieten und die Form 'einer Art sich fast immer bei einer anderen’ als Abweichung wiederholt. Man muss daher diese Abweichungen unberücksichtigt lassen und die Species, wo nicht besondere Kennzeichen vorhanden sind, nach dem Totaleindruck auffassen, welchen eine Sporenmasse unter dem Mikroskope darbietet. Die im Herbarium aufbewahrten Puceinien haben schlankere dünnere Sporen, die eben reif gewordenen sind voller, dicker. Es ist unmöglich, alle von Link und Wallroth beschriebenen und nach der Nährpflanze genannten Formen bei dieser Artenbestimmung zu berücksichtigen, Link bezeichnet fast immer nur die Form des acervulus und die Farbe der Sporen, nicht der letzteren Form; Wallroth’s Beschrei- bungen sind zwar ausführlicher, sie machen diese Pilze aber fast noch unkenntlicher, namentlich weil er Spore und Sporenstiel njcht diagnostisch trennt. Aus diesen Gründen habe ich die genannten Autoren nur selten hier eitirt, dagegen waren mir die vortrefflichen Abbildungen und guten Beschreibungen Corda’s ein wesentliches Hülfsmittel. Ich zweifle nicht, dass die folgenden 22 Arten, wovon 21 in Deutschland sich finden, sich als solche bewähren werden, obschon ich nur 9 derselben und zwar P. subglobosa, vulgaris, clavuligera, difforms, gracilis, fasciata, tens, rotundata und papillata aus eigener Anschauung kenne. Pueeinia. Pers. Sporae didymae, pedicellatae, ex receptaculo, cellulis mycelii contextis formato, assurgentes, primum epidermide tectae, dein erumpentes nudae. A. Sporis glabris. 1. Puceinia inquinans. Wallr. 1. c. p. 218. Sporis subglobosis aut ovato-globosis, fuscis, medio haud constrietis, septo transverso notatis, breviter pedicellatis et bipunctatis; acervis rotundis sparsis fusco- nigris amphigenis. Hab. in foliis Epilobii, Leontodontis, Violae etc. Die Sporen dieser sehr häufigen Art sind selten ganz rund, meistens etwas länger als breit, ihre Hülle dünner und zarter als bei den übrigen Arten, eben so das Septum, welches, wenn die Spore auf der Glasplatte so gelegen ist, dass man sie mehr seitlich betrachtet, wie ein dunkler Ring erscheint. Zuweilen scheint das Septum auch zu fehlen oder wenigstens durchbohrt zu sein, man sieht die beiden Sporidiola der oberen und unteren Hälfte zuweilen zu einem länglichen Körper ver- Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Band. 28 — 216 — schmolzen, Tab. III. f. 41. «. «. und diesen so gelagert, dass er sich mit dem Sep- “tum kreuzt. Die Farbe der Sporen ist einfach braun oder gelbbraun, die Form der- gelben sehr abweichend, einzelne sind schief gedrückt, andere oboval, beilförmig, einzelne auch länglich und in der Mitte ein wenig eingeschnürt. Die Stiele der- selben sind kurz, nach unten verdünnt, davon fallen die Sporen in der Regel rein ab, zuweilen aber bleibt ein kurzer Rest m Form einer Papille. Die trocknen Sporen sind unregelmässig geformt, eingefallen. Tab. II. f. 41. a. die Sporen, welche wie «. «. meist subglobosae sind; b. der Pilz in natürlicher Grösse auf Viola odorata; ce. junge Sporen; d. Sporen auf einem Stückchen des Receptaculum von oben gesehen. \ 2. Pucecinia vulgaris. Sporis oblongis didymis medio constrietis fuseis, utringue rotundatis, articulis aequalibus; pedicellis brevibus aut brevissimis; acervis minimis aggregatis fuscis. Hab. in foliis et caulibus variarum plantarum in Germania. Hierher gehört: Paccima syngenesorum. Corda Icones IV.f. 53., Composıtarum ib. £. 45., Bistortae ib. f. 61., Chondrillae f. 46., Epilobiw ib. I. f. 95. 3. Puccinia elavuligera. Wallr. 1. ce. p. 223. v. Tab. II. £. 38. Sporis longis clavatis flavo-spadiceis, articulo superiore rotundato s. ‚obtuse apieulato spadiceo, inferiore sensim tenuato et elongato flavo; pedicellis eylindrieis flavis; acervis linearibus aut subrotundis 'nigris. Hab. in caulibus Gramimum praesertim Cerealium et Caricum. Tab. II. f. 38., a. reife Sporen mit abgerundetem Ende, b. Sporen mit zu- gespitztem Ende im Umriss. Bei Corda, Icones IV. f. 29, findet man denselben Pilz von Carex acuta abgebildet. Hierher gehört auch Puceinia arundinacea Hedw. fil. v. Wallroth 1. c. p. 225. 4. Puccinia aurea. Syn. Puceinia punitum. Corda Icones 1. f. 97. Sporis celavatis didymis, articulo superiore minimo rotundato aureo, inferiore obconico prolongato luteo; pedicellis longis albis; acervulis oblongis mimutis confertis amphigenis rufo-fuscis. Hab. in foliis Carieis, Cyperi etc. Hierher gehört wahrscheinlich Pxeccınia Podophyjlii Link 1. e. p. 79. Aecıdium Podophylii Schwein. fung. carol. p. 40. 5. Puccinia difformis. m. Tab. IM. f. 39. — li — Sporis ovato-oblongis difformibus, medio haud constrietis, saepe obliquis, fusco- nigris, apieulo pellueido obtuso ornatis; pedicellis albis eylindrieis medioeribus; acer- vis amphigenis aggregatis confluentibus fusco-nigris; subiculo incrassato. Hab. in foliis Aegopodii Podograriae in Germania, Die Sporen dieser Art haben eine plumpe oblonge, oft schiefe und stumpf- eckige Form; frisch sind sie undurchsichtig, innen körnig, dunkel gelbbraun, trocken etwas durchscheinend mit starkem Contour, ihre rundliche, zuweilen warzenförmige Spitze ist fast ungetärbt, etwas durchscheinend. Der Pilz veranlasst eine tubereulöse Anschwellung des Blattes, insbesondere der Nerven und des Blattstieles, aus dieser ragen nach beiden Seiten in Gruppen die gestielten Sporen hervor, diese ‚fliessen aber bald zusammen und bilden dann eine mit den schwarzbraunen Sporen erfüllte Rille, umgeben von der zerrissenen Epidermis des Blattes. Tab. IH. f. 39. a. die reifen Sporen, b. ein Stückchen des Receptaculum im Durchschnitt mit 3 jungen Sporen, den Zellen des Receptaculum, und dem Mycelium. Var. ?Puccinia Pimpinellae Link. Sporis ovatis s. subovatis difformibis breve pedicellatis einnamomeis. 6. Puceinia gracilis. Corda Icones IV. f. 27. Syn. Puccinia Graminis auct. Sporis longis, medio. eonstrietis, gracilibus utringue attenuatis et obtusiusculis, laete fuseis, (sub lente) subpellueidis, articulis aequalibus eonicis s. obovatis; pedicellis eylindrieis longis albis; acervis Enearibus s. rotundato-congestis, fusco-atris. Hab. in caulibus Graminum et in foliis variarum plantarum in Germania. Hierher gehören: Puceinia. Polygonorum. Corda, Icones IV. f. 62, Scorodoniae ib. f. 33, Circaeae f. 34, Glechomatis f. 35, Discoidearum f. 43, caulincola f. 44, Calthae f. 40, Geranit £. 36. In Form und Farbe weicht diese Puceinie, je nach dem Boden, worauf sie vorkommt, mannichfaltig ab, so ist zuweilen die obere Sporenzelle in einem stumpfen Winkel zugespitzt, bei anderen abgestutzt, oder die Spitze; derselben schief gerichtet, selbst zuweilen verkehrt gestellt, auch weicht der Pilz dahin ab, dass die Glieder der Sporen, welche in der Regel lang und grazil sind, zuweilen kürzer, halb-oval- förmig erscheinen. Corda hat eine ganze Reihe soleher abweichenden. Formen bild- lich dargestellt. Dahin gehören: Puceinia Polygoni-Convolvuli Icones IV.f. 41, Stellariae f. 39, Luzulae f. 28, Virgae aureae f. 42, Gerami f. 36. 28* — 28 — 7. Pucecinia cincta. Syn. Puceinia Tragopogonis. Corda lcones V. f. 11. Puceinia Betonicae. Corda Icones N. £. 21. Sporis fuseis, biglobpsis, glabris, impellueidis, cingula nigra lata constrictis; pedicellis apiculiformibus brevissimis albis; acervis gregariis rotundatis punctiformibus atro-fuseis, epidermide cinctis. Hab. in foliis radicalibus Tragopogonis pratensis et in foliis Betonicae. 8. Puccinia abbreviata. Syn. Puccinia Senecionis. Corda Icones IV. f. 54. Puccinia Menthae. ib. f. 37. Sporis curtis, fuseis aut fusco-nigris, subconstrietis, articulo superiore apiculato, inferiore rotundato; pedicellis brevissimis albis; acervis minutis punctiformibus fuscis, eircinnatim congestis, epidermide tectis, convexis, dein centro depresso perforatis. Hab. in foliis Senecionis et Menthae in Germania. Die Glieder dieser Puccinie sind breiter als hoch. Var. Puccinia Menthae Corda, pedicellis longis raro brevibus. Icones. IV. f. 37. 9. Puccinia grisea. Syn. Uredo grisea Strauss. Wett. Annal. 2. p. 107. Puceinia Globulariae Link 1. ep. 10: Sporis griseo-fuscis, valde compactis, saepe biseptatis; pedicellis elongatis; acervis subrotundis semiglobosis in eirculum saepe confluentibus, epidermide lacera cinctis. Hab. in foliis Globulariae vulgaris Europae. Diese Species macht, weil sie nicht selten 2 Septa hat, den Uebergang zu Phragmidium. 10. Puceinia fasciata. Syn. Puccima Lychnidearum. Corda Icones IV. ft. 38. Sporis oblongis, bipunctatis, compactis, medio constrietis, apice rotundatis s. obtuse apieulatis, flavo-fuseis; articulis conieis s. semiovatis; pedicellis longis, apice et basi latioribus fasciaeformibus planis;! acervis majoribus fusco-nigris hypogenis et caulinis. Hab. in foliis Eupatoriae et Lychnidearum. Tab. II. f. 42., reife Sporen dieser Pucecinia. 1l. Pucecinia tenuis. m. Sporis minutis, oblongis, vix constrietis, flavidis, artieulo superiore transverse s. obligue truncato, inferiore rotundato; pedicellis tenuibus jeylindrieis albis; acervis nigris oblongis diu clausis. — 219 —. Hab. in foliis et caulibus Graminum in Germania. Tab. II. f. 40., reife Sporen dieses Pilzes. 12. Puceinia rotundata. Syn. Puceinia Alliorum. Corda Icones IV. f. 31. Sporis oblongis, amoene fuscis, articulo superiore semiovato rotundato, inferiore obovato s. obconico; pedicellis longis filiformibus; acervis gregariis, epidermide tectis, bullatis fuscis. Hab. in pedunculis Allii fragrantis. 13. Puceinia papillata. Sporis oblongis, subeonstrietis, fuseis, supra rotundato-papillatis (papillis deco- loribus) infra subattenuatis; pedicellis brevibus deorsum attenuatis albis; acervis parvis rufo-fuseis s. fuseis minutis, epidermide bullata tectis, dein apertis. Hierher gehören: Puccmia Saxifragarum Corda Icones II. f. 59., Nol tangere f. 57, Leliorum IL. £. 12. 14. Pucecinia lutea. Syn. Puccinia arundinaces Corda Icones II. f. 30. Sporis oblongis utrinque attenuatis, supra plerumque papillatis, luteolis; api- eulo et nucleo albo; episporio crasso stratoso; pedicellis longissimis infra attenuatis albis; acervulis linearibus fusco-nigris. Hab. in foliis Arundinis in Germania. 15. Puccinia oxypus. Syn. Puceinia Asparagi Corda Icones II. f. 32. Sporis oblongis, medio subconstrietis, rubro-fuseis, plerumque obtusis, raro apiculatis, nucleo pallidiore luteolo s. fusculo firmo; pedicellis longis; quadrangularibus albis; acervulis gregariis subseriatis s. confluentibus. Hab. in foliis et caulibus Asparagı. 16. Puccinia Ungeri. Syn. Ramularia didyma Unger. Dids ymanria Corda Anleitung p. 32. Sporae pellueidae, didymae, albae, minutissimae, pedicellis longis’ e stomatibus progerminantibus suffultae; mycelio repente ramoso septato. B. Sporis asperis, verrucosis, aculeatis, punetatis et suleatis. 17. Puccinia verrucosa. Syn. Puceinia fusca et Pruni. Wallroth 1. ce. Sporis longis, fuscis, semipellueidis, medio constrictis, verrucosis, e cellulis duabus — 20 — globosis compositis; verrucis aequalibus prominulis obtusis; pedicellis brevibus albis; acervulis hypophyllis convexis fuscis. Sie soll nur auf kranken mit Polystigma rubrum et fulvum behafteten Blättern des Pflaumenbaumes erscheinen. Var. 1. Puccimia Smyrm Corda Icones IV. f. 67. Sporis subconstrictis, verrucis rotundatis; caespitibus magnis solitariis sparsis. Hab. in foliis Smyrnii apiifolii in Creta. Var. 2. Puceinia Centaureae Corda Icones IV. f. 66. Caespitibus atro-fuscis; pedicellis brevissimis; sporis minus constrietis et brevioribus. 18. Puccinia aculeata. Link 1. c. I. p. 79. Syn. Puccinia Podophylli Schwein. fung. carol. p. 46. Sporis ovatis, lutescentibus, aculeatis, aculeis prominulis reetis; pedicellis! brevis- simis ; acervis subeoneentrice digestis. Hab. in foliis Podophylli in Carolina superiore. 19. Puccinia aspera. Syn. Puceinia Anemones Corda lcones IV. f. 69. Sporis biglobosis, fuseis, aculeis minutis ornatis; pedicellis brevibus albis; acervis gregariis) irregulariter dispersis, vel in seriem marginalem latam dispositis fuscis, dein elevatis et epidermide cinctis. | 20. Puceinia variabilis. Corda Icones IV. f. 64. Sporis ovoideis s. obovatis, rarius oblongis, eonstrietis, utringue rotundatis, intense fuseis; episporio tenui simpliei, punctis insculptis minutis confertis ornato ; pedicellis brevibus deorsum attenuatis albis; caespitulis atro-fuscis ;vel fuscis, hypogenis. Hab. in foliis Leontodontis Taraxaei cum sporis Ustilaginis violaceae saepe mixta. | 21. Puccinia punctata. Syn. Puccinia Bardanae Corda Icones IV. f. 63. - Sporis magnis, oblongis, subeonstrietis utringue rotundatis, punctatis, intense fuscis, punetis distantibus rotundis inseulptis; pedicellis brevissimis albis; caespitulis numerosis minutis dispersis fuscis. Hab. in foliis Arctii Bardanae et Lappae in Germania. Diese Species stimmt in den wesentlichen Puncten mit der vorhergehenden überein, möchte daher vielleicht nur eine Varietät derselben sein. 22. Pucecinia striata. Sporis oblongis obtusis, rufis, subconstrictis, sulcato -striatis et plicatis, pe- a dicellis longis supra attenuatis albis; caespitibus hypogenis circinnatim dispositis vel irregulariter sparsis et intense fuscis. Syn. Puccinia Discoidearum Corda Icones IV. f. 65. Species dubiae, 1. Puccinia Sporotrichi. Corda Icones 1. f. 100. Sporis solitariis sparsis, primum innatis dem liberis, luteis diaphanis, medio constrietis, articulo superiore magno ovato, inferiore minore et pyriformi. Hab. in Sporotrichis. 2. Puceinia Ascophorae. Corda Icones 1. f. 101. Sporis solitariis minimis, primum innatis dein liberis, flavis, didymis, articulo superiore ovato, inferiore subovato majore; pedicellis tenuibus brevibus albis. Hab. in capitulis Ascophorae Mucedinis. Obschon die Form der Sporen ganz der der Puccinien entspricht, so muss es doch bezweifelt werden, dass sie dazu gehören: die Puccinien bilden Rasen und ha- ben ein Receptaculum, welches letztere hier mindestens schwer nachzuweisen sein möchte; wahrscheinlich sind es Sporen zarter unbekannter Hyphomyceten, welche dem Sporotrichum und der Ascophora nur anklebten. Phragmidium. Link. (Syn. Aregma Fries). Diese Gattung unterscheidet sich von Puceinia in Rücksicht des Baues in we- sentlichen Punkten und zeichnet sich insbesondere durch lange, mehrfach septirte ge- stielte Sporen aus. Die Phragmidien bilden weder Pusteln noch blasige Beulen oder Linien wie Puceinia, sondern erscheinen immer als kleine dunkel gefärbte wollige Rasen, welche aus einer Oeffnung der Epidermis des Blattes hervorragen und von dieser eng umschlossen sind. Sie heben die Epidermis nicht empor, weil zuerst nur wenige Sporen mit ihren Spitzen die Epidermis durchbohren, hierauf nach und nach in deren Umkreise die übrigen hervortreten. Die Rasen sind daher zuerst klein, er- scheinen wie kleine Haarbiüschel, nehmen dann an Umfang zu und verursachen an der entgegengesetzten oberen Seite des Blattes eime braune, gelbe oder violette Färbung, welche nur von einer geringen Anschwellung des Blattes begleitet wird. Link war der Ansicht, dass sie nur an und in der Epidermis hafteten, allem dies ist ein Irr- thum, sie entspringen von einem zuerst kugelrunden zelligen Receptaculum, welches — m — im Parenchym des Blattes noch ganz verborgen liegt, sich seitwärts ausbreitet und dann mit den Sporen aus demselben hervorragt. Das Receptaculum besteht aus rundlich-eckigen Zellen wie bei Epitea, und von diesem aus verbreitet sich das ästige Mycelium abwärts in der Substanz des Blattes. Häufig vermischen sich die Phragmidien mit anderen Pilzen, (Uredines auct.) namentlich wachsen sie gern in Gesellschaft von Epitea hamata und aurea, so wie mit Erannium miniatum, weshalb nicht selten ihre Sporen auf der Glasplatte mit den Sporen dieser Pilze und mit Oy- stidien vermischt sind. Untersucht man reine Rasen, wie sie namentlich Phragmi- dium asperum auf Rubus frut. am häufigsten darbietet, so findet man durchaus keine Cystidien. Die häufige Vermischung des Phragmidium mit Caeoma führte Corda be- reits zu der Ansicht, dass Phragmidium immer nur parasitisch im acervulus eines Caeoma vorkomme, dies ist aber ein Irrthum, den ich in meiner Mykologie bereits berichtigt habe. Die Sporen des Phragmidium sind aus drei bis zehn Zellen zusammengesetzt, welche von einer gemeinschaftlichen Hülle umschlossen werden, womit sie aber ‚fest verwachsen sind. Diese Hülle ist durch Septa in Fächer getheilt und an diesen Scheidewänden bei zwei Arten articulirt eingezogen, so dass man schon äusserlich den vielzelligen Bau erkennen kann, bei den anderen Arten fehlt diese Einschnürung oder ist nur angedeutet. Wenn die Spore den Witterungseinflüssen längere Zeit ausgesetzt gewesen ist, so zerfällt sie in ihre einzelnen Zellen, welcher Eigenschaft die Gattung die Namen Phragmidium und Aregma verdankt; dasselbe geschieht, wenn man sie mit Schwefelsäure (Acidum sulph. purum Ph. B.) übergiesst, wodurch die Spore sogleich durchsichtiger wird, so dass man ihren Bau genau erkennen kann. Die Schwefelsäure löst zuerst die Warzen der Sporenhaut, dann diese selbst auf, die Spore bricht dann von selbst, gewöhnlich an einer Seite in Stücke, die bei einer leichten Bewegung des Deckglases auseinander fallen. Wenn man in dem Moment, wo die Spore in ihre Glieder zerfallen will, die Schwefelsäure durch Zusatz von Wasser unwirksam macht und sie durch Löschpapier entfernt, so kann man den Bau der einzelnen Theile genau erkennen. Ein Glied derselben erscheint von der Seite gesehen, wie Fig. 28. a der Tab. II. Man sieht hier die Sporenhaut «. durch die Schwefelsäure erweicht und angeschwollen, sie umschliesst die Zelle £. Diese ist ganz erfüllt mit einem festen Kern (Endosporium) und dieser enthält einen auch wohl zwei Oeltröpfehen (Sporidiola). Fig. 28. b. sieht man zwei Glieder von der oberen oder unteren Seite, womit sie den Scheidewänden angelagert sind, «. die äussere Sporenhaut, #. die Sporenzelle (Sporidium). Lässt man die Schwefelsäure u = u #6 a nn — 23 — längere Zeit einwirken, so wird die äusserste Hülle ganz aufgelöst und es bleibt dann die festere Sporenzelle zurück, wie sie bei Fig. 28. c. sich darstellt. Diese hat bei den verschiedenen Arten eine verschiedene Gestalt, ihre Umfangswand ist dicker, ihre obere und untere Wand, welche den septis angelagert sind, dünner, zarter, sie schliessen, gleichsam wie ein Trommelfell ausgespannt, nach oben und unten das Sporidium. Die grössere Dicke der Umfangswand verursacht, dass diese mit ihren Rändern (fig. b. ce.) hervorzuragen scheint, es ist dies aber eine Täuschung, wie aus fig. d. hervorgeht, worin die Sporidia in ihrer natürlichen Lage sich dar- stellen und mit ebenen oder selbst convexen Flächen auf den Scheidewänden ruhen. Die Sporen der Phragmidien verdienen hiernach wohl mit Recht den Namen einer Spora composita, denn sie sind aus mehren keimfähigen Zellen zusammen- gesetzt, welche den Bau der Spore haben, ein Episporium besitzen, das einen die Zelle austüllenden Kern (Endosporium auct.) einschliesst, in dessen Mitte ein oder zwei Oeltröpfehen sich befinden, welche den durchsichtigen Arten das punctirte Ansehen geben. Diese Reihe keimfähiger Zellen wird durch eine gemeinschaftliche Hülle verbunden, welche damit fest verwachsen ist und damit zerfällt. Bei weiterer Ein- wirkung der Schwefelsäure schwillt der Kern an, die Sporenzelle platzt und der Kern tritt isolirt hervor f.28c. $#. In den unreifen und halbreifen Sporen kann man die Kerne und Oeltröpfehen bei allen Arten erkennen, in den reifen Sporen nur bei Phragmidium obtusum und undeutlich bei ceylindrieum, bei den ganz undurch- sichtigen Arten werden aber diese Theile bald sichtbar, wenn man sie mit Schwefel- säure benetzt. Tab. II. f. 28. d. ist eine durch Schwefelsäure klar gemachte Spore von Ph. cylindricum dargestellt. In den durch die Säure aufgeschwollenen und er- weichten Kernen ist kein Oeltröpfehen mehr sichtbar, der Kern selbst wird am Ende durch die Säure ganz aufpelöst. Gleich wie bei Puceinia ist die junge Zelle, welche sich in eine Spora composita verwandelt, zuerst einfach, keulig oder ellip- tisch, nach unten zugespitzt und gestielt. Sie sammelt wachsend in sich das Sporen- plasma Tab. II. f. 28. b. « und theilt das letztere durch Scheidewände in so viel Ab- theilungen von rundlicher oder fast viereckiger Form, Tab. II. f. 29. b. #, als Sporen- zellen entstehen sollen. Die Wände der jungen Zelle und deren Scheidewände beste- hen aus einer glasartig durchsichtigen farblosen Substanz, die erst beim Reifen der Spore eine dunkelbraune Farbe gewinnt. Aus dem in jedem Loculament einge- schlossenen Sporenplasma bildet sich die Sporenzelle und deren Inhalt, und zwar nicht frei, sondern in solcher Weise, dass in jedem Loculament eine neue Substanz- schicht angelagert wird. Abhandl. d. Nat. Ges. zu Halle. 5r Band, 29 = u — Anmerk. Die jungen noch einfächerigen Sporen bestehen aus einer durchsichtigen dicken Membran, das Sporenplasma ist darin aber nicht durch eine Linie geschieden, wie man sie z.B. in den dick- wandigen Cystidien der Epitea sieht, es scheint daher, als würde die innere Lage dieser durchsich- tigen Substanz zur Bildung der inneren Sporenzellen mit verwendet. — LeveilleE, ihm folgend de Bary, hat wie bei Puceinia auch diese jungen Zel- len des Phragmidium Sporangien genannt, allein sicher aus den schon bei Puc- cinia angegebenen Gründen mit Unrecht; auch Fries erkennt eine solche Bezeich- nung nicht an und nennt die Sporen des Phragmidium Sporidia multiseptata'). Ich habe mit Corda den Namen Spora composita hier um so mehr beibehalten zu müs- sen geglaubt, als Spora (Sporidium Fr.) in der Mykologie nicht nur den Begriff des Saamenkornes, sondern auch den der Frucht in sich schliesst, welche Begriffe erst bei den höheren Pflanzen auseinander gehen. Will man in gleicher Weise etwa die vieltächerigen Sporen bei den Hyphomyceten auch Sporangien nennen, obschon alle Hyphomyceten die Sporen exogen wie Knospen bilden? Ganz in analoger Weise er- zeugen aber Puceinia und Phragmidium die Sporen. Interessant ist auch die Er- scheinung, dass bei Phragmidium nicht selten die Sporen nur zweifächerig, zuwei- len selbst nur einfächerig sind, in welchem letzteren Falle sie dann mit denen von Caeoma apieulatum Aehnlichkeit haben, Die Stiele der Phragmidien-Sporen sind anfangs nur zugespitzte Enden der pri- mären Zellen Tab.II. Fig. 29. b. «, diese verlängern sich, schwellen gleichzeitig, indem die Sporen sich ausbilden, an ihrem unteren Theile an und erlangen so die eigenthiüm- liche Form, wie sie Tab. I. f. 28. d. 29. a. dargestellt wurden. Die Stiele sind röh- rig, die Röhre aber, welche im bulbus sich erweitert, ist mit einer Membran aus- gekleidet, welche nicht selten aus dem abgerissenen Stiel hervorragt oder frei ge- legt wird, wenn beim Abschaben eines Rasens mit einem Messer der bulbus zerrissen wird. v. Corda Ieones IV. £. 70. #., meine Mykologie Tab. I. f.46. c. So lange die Spore noch nicht ausgebildet ist, findet man diese "Röhre mit einer gelben Flüssig- keit getüllt, später zieht sie sich zu einem dünnen gelben Faden zusammen, gleich- zeitig bildet sich das Septum, welches den Stiel von der Spore scheidet, aus, zuletzt verschwindet auch dieser gelbe Faden, der Stiel wird in der Mitte klar und solid, bleibt aber an seinen beiden Enden offen. Das untere Ende des Stieles ist mit einem Osculum versehen, womit derselbe sich an die nächste Zelle des Receptacu- lums befestigt. Die Species dieser Gattung sind ebenfalls noch nicht genau unterschieden, 1) Summa Veget. Scand. s. p. pag. 507. obschon die Autoren hier die Bezeichnung nach dem Standorte vermieden, dagegen aber solche wählten, welche wie Ph. bulbosum, acuminatum, mueronatum mehreren Ar- ten mit Recht gegeben werden können, wodurch offenbar Verwirrung entstanden ist. Eine eylindrische oder conische Spitze haben die meisten Arten, ebenso ist der Stiel bei allen unten angeschwollen und diese Anschwellung varürt in der Form, so dass sie zur Bestimmung der Arten nur bedingt verwendet werden kann. Je kürzer die Spore, um so kürzer ist auch der bulbus des Stieles und um so abrupter geht der- selbe darin über; je länger die Spore, um so länger der Stiel und um so allmähliger geht derselbe in den bulbus über. Eine jede Art bietet zugleich Formen dar, welche bei einer anderen Regel sind, weshalb auch wohl Link alle Arten nur als Varietäten betrachtete. Diese Ansicht ist aber ohne Zweifel irrthümlich, es wäre eine Abnor- mität, wenn eine so ausgezeichnete Gattung nur durch eine Art und diese in so ver- schiedenen Formen verwirklicht sein sollte. Die Zahl der Sporenglieder ist eben- falls sehr verschieden, doch eine bestimmte Zahl bei den Arten vorhanden, so dass diese bei der Bestimmung der Arten benutzt werden kann. Andere Eigenschaften der Sporen, z. B. die glatte oder rauhe Oberfläche derselben, hat man dabei ganz unberücksichtigt gelassen. Obschon das Umtaufen der Arten stets ein bedenkliches Verfahren ist, theils weil man dadurch die Zahl der Synonyme unnützer Weise vermehrt, theils auch ein Unrecht gegen andere Forscher begeht, so möchte es doch bei dieser Gattung sicher Entschuldigung finden, wenn ich mir erlaube die bisherigen Bezeichnungen bis auf zwei ganz zu beseitigen und dafür neue zu wählen. Phragmidium. Link. A. Sporis glabris, 1. Phragmidium obtusum. Link 1. c. p. 34. Corda Icones IV. f. 72. . Sporis oblongis, artieulatis, punctatis, fuseis, glaberrimis nitidis, obtuse apiculatis, e cellulis plerumque quingue compositis; stipite longo albo filiformi, infra incrassato et transverse ruguloso; caespitibus hypophyllis rotundis subpulvinatis atris. Hab. in foliis Potentillarum in Germania. Syn. Phragmidium obtusatum. Fries Syst. II. p. 497. 2. Phragmidium constrietum. m. Sporis subeylindrieis, laevibus, fusco -atris, medio coarctatis (haud artieulatis et 29* — 226 9 — punctatis) cellulis 5— 7 compositis, apiculo eylindrico albo ornatis; pedicellis deorsum subito in bulbillum eylindricum sporae similem amplificatis; caespitibus parvis dense aggregatis fusco -nigris. Hab. in foliis Rosarum in Germania. Bonorden Mykologie. Tab. I. f. 46. B. Sporis verrucosis asperis. 3. Phragmidium oblongum. Tab. I. f. 29. Sporis magnis, oblongis, obscure ffuscis, e 6—8 cellulis compositis, punctato - ver- rucosis subimpellucidis, apiculo conico albo ornatis; pedicellis longis gracilibus tereti- bus albo-hyalinis, infra fusiformi incrassatis; caespitibus minutis rotundis fuscis. Hab. in foliis Rosarum in Germania. Corda Icones IV. f. 70. Diese Art hat in der Regel sieben Sporenzellen, welche viel breiter als hoch sind; die Glieder sind äusserlich nur angedeutet, die Sporidiolen nur bei den nicht ganz reifen Sporen deutlich zu erkennen. 4. Phragmidium cylindricum. Tab.L. f. 28. Sporis eylindricis, e 2—7 cellulis compositis, subartieulatis, utringue rotundatis, fusco - atris, obscure punctatis, sparsim verrucosis, apiculo conico fusco ornatis; pedi- cellis longis, infra sensim incrassatis, longitudinaliter rugosis albis; caespitibus parvis rotundis fusco-atris hypogenis, macula violacea cinctis. Hab. in foliis Ruborum in Germania. Corda Icones IV. £. 71. Die Mehrzahl der Sporen hat fünf bis sechs Glieder, die Sporen sind reif ganz undurchsichtig. 5. Phragmidium asperum. \Wallr. 1. c. p. 184. Sporis eylindricis, subarticulatis, e 3—4 cellulis compositis, utrinque rotundatis, apiculo eylindrico albo ornatis, verrucosis asperis, opacis violaceo-fuseis; pedicellis albis hyalinis subaequalibus s. deorsum modice intumidis; caespitulis subrotundis majoribus pulvinatis nigro - violaceis. Hab. in foliis Ruborum. Bonorden Mykologie Tab. Il. f. 49. Schnitzlein in Sturm F. D. H. 31— 32. Tab. 24. Die Mehrzahl der Sporen hat nur vier Glieder, der Stiel derselben ist zwar unten angeschwollen, aber in geringerem Masse als bei den vorhergehenden Arten, — MM — auch ist sein unteres Ende keulig abgestutzt und nicht spindelförmig verdünnt wie bei jenen. 6. Phragmidium speciosum. Fries. Sporis eylindricis, pellucidis, acutatis, atris, e 6—10 cellulis compositis; pedi- cellis longissimis aequalıbus. Hab. in ramis emortuis Rosae corymbiferae in America boreal. Bildet '/), bis 1“ grosse und breite sehr dichte wollige weiche Rasen, welche von der zerrissenen Epidermis umgeben sind. Nachtrag zu 8.,13.,G: 28. Caeoma subapiculosum, m. in Rabenh. Fungi Europ. ed. nova. Cent. I. Nr. 99. Sporis polymorphis ovoideis, pyriformibus, obovatis et subglobosis fuligineo - fuscis, apiculo papillaeformi saepe ormatis; pedicellis brevibus deorsum attenuatis; acervis parvis dense aggregatis, plenis, epidermide cinctis fuligineo - fuscis. Hab. in foliis Rumieis Hydrolapathi. in Guestphalia. ” ” ” 18. 19. 20. 21. Erklärung der Abbildungen, Anmerk. Die mikroskopischen Bilder sind sämmtlich bei einer 46Qmaligen Vergrösserung angefertigt worden. Tab. TI. Caeoma phaeum Bon. reife Sporen unter Wasser. Caeoma Rubigo Lk. a. reife Sporen in Wasser, b. trocken, c. ein dabei vorkommendes Sporidesmium. Caeoma fuscum Bon. Sporen in Wasser. Caeoma flavum Bon. a. Sporen, b. mit Stielen, c. der Pilz in n. Gr. und Form im Um- riss, d. reife Sporen stärker vergr. und trocken. Physonema vulgare von einem Birkenblatte,; Sporen und Cystidien kleiner und jünger als Tab. II. f. 26. Caeoma suaveolens. a. reife Sporen in Wasser, b. Spore am Stiel. Ein Stückehen des Zellenpolsters mit Sporen von Caeoma rufum. Caeoma rubiginosum Bon. reife Sporen in Wasser. Caeoma lineare Link. a. Sporen unter Wasser, b. trocken. Caeoma rufum. a. reife Sporen unter Wasser, b. eine Spore am Stiel. Podocystis angulosa Bon. a. Sporenschläuche und Cystidien, b. reife Sporen, trocken, c. Pilzhäufehen in n. Gr. Erannium aureum Bon. a. die Sporen, b. die Sporisorien und das Mycelium. Coleosporium aureuı Bon. a. ein Stückchen des Pilzes, b. reife Sporen. Coleosporium flavum Bon. a. reife Sporen, b. die Schälchen, ce. horizontaler Durchschnitt des Receptaculum, Coleosporium ochraceum Bon. reife Sporen. Coleosporium miniatum Bon. reife Sporen. Tab. II. Erannium aurantiacum Bon. a. reife Sporen, b.c. junge, bereits mit Sporenplasma ge- füllte, aber noch am Stiele befestigte Sporen, d. eine jüngere noch leere Spore, deren Stiel aber bereits Moleküle enthält, e. das Sporisorienlager und das Mycelium, g. eine keimende Spore, i. abgefallene Sporen unter Wasser, im Umrisse, bei zweien ist der verschwindende Stiel noch bemerkbar. gehört zu Fig. 17, ist durch ein Versehen mit 18 bezeichnet und stellt junge, unausgebildete Sporen desselben Pilzes, mit einem grossen glänzenden Kerne (Oeltropfen) im Umrisse dar, welche mit den reifen im Sporenbrei vermischt vorkommen und unreif abgeschnürt sind. Sie haben, gleichwie die eben abgefallenen reifen, meist einen stumpfen, stielartigen Fortsatz. Physonema pallidum Bon. a. reife Sporen, b. die Cystidien, ce. junge Sporen. Physonema minimum Bon. a. Cystidien, b. unreife Sporen, d. reife unter Wasser. Uredo globoso-fusca Bon. Sporen in Wasser. Fig. 22 29: „ 24. 20: 26: al. 28: 20 23): ” 31. dd. Deck on el » 3. » 36. m Bile „38. nn ei) „ 40. al. eye SE 205 24 ” E23 2. ”„ ” 2. „ 10. Z. > 10er „12. Z. za ie Uredo obconica Bon. a. reife Sporen, b. Zellen des Receptaculum mit davon entsprin- genden Sporen. Uredo minima Bon. a. reife Sporen unter Wasser, b. unreife. Ustilago olivacea (Caeoma oliv. Lk.) Sporen. Physonema aureum Bon. a, reife Sporen in Wasser, b. Cystidien und Sporen auf ei- nem Stückchen des Receptaculum, Physonema vulgare Bon. a. Sporen u. W., b. Cystidien, Physonema intermedium Bon. a. reife Sporen u. W., b. unreife, c. Cystidien. Phragmidium cylindrieum Bon. Siehe $S. 56—57. Phragmidium oblongum Bon. a. reife Sporen durch Schwefelsäure klar gemacht und der Wärzchen beraubt, b, junge Sporen. Epitea hamata Bon. a. junge, b. reife Sporen, ec. Cystidien. Epitea fenestrata Bon. a. reife Sporen u. W., b. jüngere, c. trockne reife, d. Cystidien. Tab. FIT. Epitea globosa Bon. a, reife Sporen u. W., b. Cystidien verschiedener Form, Epitea aurea Bon. a. Cystidien, b. reife Sporen, c. jüngere an den Stielen. Epitea oblonga Bon. a. Cystidien, b. reife Sporen u. W., e. jüngere. Aecidium aurantiacum Bon. Sporen. Aeeidium candidum Bon. Sporen, Aecidium grandidentatum Bon. Sporen. Puecinia elavuligera Wallr, Sporen. Puceinia difformis Bon. a. reife Sporen, b. ein Stückchen des Receptaculum mit jun- gen Sporen. Puceinia tenuis Bon. reife Sporen. Puccinia inquinans Wallr. a. reife Sporen u. W.. b. Pilzhäufchen in n. Gr., c. junge Sporen, d. Gruppe von reifen und jungen Sporen. Pueeinia fasciata Bon. reife Sporen. Druckfehler. 3 lies kuglich statt länglich. S. 12. Z. 9 lies Acmosporiaceen statt Bimosporiaceen. ae Saklahr 1.5.4.3. „ 16. Z. 3 von unten lies clavatis statt elevatis. 7 von unten dem Caeoma rufum beizufügen: Tab.I.f.10. ‚, 20. Z. 22 lies Erannium miniatum statt Physonema miniatum, 4 lies Tab. 1.1.3. „34. Z. 2lies platt statt glatt. 6 dem Cxeoma suaveolens beizufügen: Tab. I, 1.6. „ 50. Z. 3lies keilförmig statt beillörmig. 5 lies Cytisi statt Cyfisi. „ 50. Z. 9 von unten lies punctum statt punitum. von sianadea ober ıı auge aber; i a nah amiaim absrU FAT u ER Pr SPA N waßeriie, am satt, u IB > er re amaaardT < ‚erelcuntgesstl sah PETER. ia unbe) A ME m ni not srkgimy NT Trer) 2,49 £ ‚ 2 wre ri {nr [.) u ” 7 MM u ae au ibamamdın I wa er SE—24.8 oda ;ueik mrrairhniigd eeb bimyazdt mals > dab rs a sand mugdolde autblayapkk, ur ee er y ie) ro ae. ya a a aa antigd Pi ih er ra er ea 2 Be are ‚det‘ er ee Eee rat nortgt Kir syn 3° aetont Tr a 11 07 737,8 Zu oil Yun surie gel We are mail an nolda Äntie ne aatraaren wi A nt 'elbie ie WR ‚oA beige rar, | ride aragile als ainiesi 2 Ua rhee e Entatti® inet, ben 03 = et Da ur 7.W so aeak 8 + Mal wuwaniuyai ‚tesa A rt bt een ar und Be An Fi ' ‚an Hinigzel uiet 2, EISEN PETE: N Eee ee 8 A Ne teen set he ee 2.5 EEE y ar ee on P R M RER. er ya Bar mer % gr ri u; N v & A ERBETEN Bonorden Coniomyceten u. (ryptomyceten. ‚Bonorden Coniomyeeten u. Cryptomyceten. Tab. Il. N 19 AA HE | } } 09: “cs | 09N eos, \ 18 | 22 9 530 68) ® ; 2 IX 998 r OP 0a 00 \ oo 2% ® | \ ( P g® ( Tab Ill. Bonorden Coniomyceten u. Üryptomyceten. 32 34 Bericht Sitzungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle im Jahre 1899. Sitzungsberichte, 5r Band, a TEIiTı u REN: R a i I .r un sadı h dr: . u ‘ er nr Fra ) altsht us Meıoaltszon nabasdozıohunsn 10h d s 0 oma ii - A, Mh, 2 hend a En. e a} * 1 a? = | / * FE Januar und Februar. Vorsitzender: Herr Professor Dr. Girard. Sitzung am 8. Januar. Für die Bibliothek waren eingegangen und wurden vorgelegt: ahresbericht der Wetterauer Gesellsch. für die Naturkunde zu Hanau. 1858. Öfversigt af Kongl. Vetenskaps Academiens förhandlingar 1857. Kongl. Svenska Vetenskaps Academiens Handlingar Bd. 1. Abth. 2. 1856. Kongl. Svenska Fregatten Eugenies Resa omkring Jorden 1851—1853. Zoologie IT. und I. Dasselbe Botanik 1. Dasselbe Physik I zwei Exemplare, eines schwedisch, eines französisch. Der Secretair legt ein Schreiben der deutschen Geolog. Gesellsch. in Berlin vor, welche in Schriftenaustausch mit der Gesellsch. zu treten wünscht. Hr. Professor VOLKMANN setzt die in der vorigen Sitzung begonnenen Betrachtungen über einige Verhältnisse des stereoskopischen Sehens fort und spricht ausführlicher über die Wahrnehmung von Entfernungen hintereinander im Ge- sichtsfelde gelegener Gegenstände, oder die Wahrnehmung der Tiefe. Es ist eine weit verbreitete An- sicht, dass die Abschätzung von Entfernungen zusammenhänge mit dem Gefühl von der Jjedesmaligen Stellung der Augenaxen, welches Gefühl, hervorgerufen durch die Bewegungen der Augenmuskeln, je- der Mensch, sei es angeboren oder angelernt, besitzt. Der Redner hat früher schon einen Versuch ken- nen gelehrt. welcher die Irrigkeit dieser Ansicht erweist und bringt jetzt neue Belege dafür, dass die Vorstellung der Tiefe vielmehr abhänge von der Verschiedenheit der beiden Bilder, welche sich von jedem Körper in beiden Augen abspiegeln und welche natürlich bei nahen Gegenständen, zumal wenn sie nicht zu gross sind, viel auffallender ist als bei fernen, Herr Professor GIRARD legt eine steinerne Röhre vor, welche sich im Verlaufe von 8 Jahren im Innern einer senkrecht ste- henden hölzernen Röhre aus dem durchfliessenden Wasser abgesetzt hatte. Dieselbe stammt aus einem Braunkohlenwerk bei Löbejün, besteht aus krystallinischem kohlensauren Kalke, und hat die Dicke von etwa 1 Zoll ringsum. Herr Professor von SCHLECHTENDAL legt einige unter dem Namen Sacubaja eingeführte, bisher in Deutschland nicht bekannte, essbare Saa- men einer Lecythis aus Brasilien vor, den Para-Nüssen ähnlich an Geschmack; ferner einige Hefte der Flore des serres. 1* u Sitzung vom 22, Januar. Für die Bibliothek sind eingegangen und werden vorgeleg: Krnncorr, über die Gestaltengruppen der Krustallspecies. Aus der Zeitschrift f.d. gesammten Natur- wissensch. 1858. Juni. Gesch. des H. Verf. RADL£orEr, über das Verhältniss der Parthenogenesis zu den andern Fortpflanzungsarten. Leipzig 1858. Gesch. d. H. Veıf. Abhandlungen der naturhist. Gesellsch. zu Nürnberg. Bd. I. Heft 2, 1858. Von der Königl. Norwegischen Universität zu Christiania: TH. KJErULr uskiktede Bjergarter etc. Forhandlinger ved de Skandinaviske Naturforskeres in Christiania 1844. Dasselbe von 1846. Sars, Bidrag til Kundskaben om Middel-Lavets Littoral fauna. I. und II, Hörgve, Jagttagelser over de erratiske Phaenomener. Hörgrye, Observations sur les Phenome£nes d’erosion en Norwege. 1857. Programm. Norman, Quelques observations de Morphologie vegetale. 1857. Programm. Voss, Inversio vesicae urinariae 1856. Programm. Hanstern, Physikalske Meddelelser 1858. Programm. Ferner ist eingegangen ein Einladungsschreiben nebst Einladungskarte vom Dresdener Gewerbe- verein zu dessen 25jährigem Stiftungsfeste am 29, Januar d.J. Herr Dr. med. A. Grarre, Privatdocent hierselbst, wird als ordentl. Mitglied aufgenommen, Herr Dr. HEIDExHAIN theilte eine Reihe eigener Versuche aus dem Gebiete der allgemeinen Nervenphysiologie mit. Legt mar die Electroden eines] reizenden Stromes an das untere Ende des nervus ischiadieus eines Nervmuskel- präparates vom Frosch, und wählt eine Stromstärke, welche nur eine äusserst schwache Schliessungs- zuckung hervorruft, so sieht man die Zuckung bei derselben Stromstärke fast bis zu dem Zuckungsma- ximum anwachsen, wenn man das centrale Nervenende durch Abtragung allmählig verkürzt. Ueberschrei- tet die Verkürzung einen gewissen Grad, so tritt, gleichviel ob der Strom auf- oder absteigende Rich- tung hat, zu der Schliessungszuckung eine Oeffnungszuckung hinzu. Die relative Stärke beider Zuckun-- gen richtet sich nach dem Schema des Rırrer’schen Zuckungsgesetzes, wenn man mit der Verkürzung allmählig bis zu einem gewissen, zwischen den Electroden gelegenen Punkte vorschreitet. Zur Erläute- rung wurden Abbildungen von Zuckungsreihen vorgelegt, die am Myographion gewonnen worden waren. Herr Prof. Hrıytz beriehtet im Anschluss an frühere Mittheilungen über die chemische Zusammensetzung des Stassfurthit, dass nach Untersuchungen in seinem Laboratorium der Borazü sich nun auch chlorhaltig gefunden habe, und dass beide Mineralien den neuen Analysen zufolge sich nur dadurch unterscheiden, dass der Borazit ein Aequivalent Wasser enthält, das dem Stassfurthit fehlt. Derselbe zeigte einen von ihm construirten Apparat, die Schwankungen des Druckes in den Gasleitungsröhren auszugleichen, und so Flammen von stets gleicher heizender Kraft zu erhalten, und SE EB erläuterte dann durch Zeichnungen einen anderen, zu demselben Zwecke in Berlin construirten und pa- tentirten Apparat, Herr Prof. Gırarn zeigte ein ansehnliches Stück eines am 9, Dee. v.J. südwestlich von Toulouse gefallenen Meteorsteines, welches derselbe für das hiesige mineralogische Museum erworben: ein mit Eisen durchsprengter Stein, dessen Grundmasse dem Dolerit ähnlich zusammengesetzt ist, Sitzung am 5. Februar, Für die Bibliothek sind eingegangen und werden vorgelegt: Die Gebirgsformationen in der Grafschaft Wernigerode etc. von JAscHE, als Geschenk des Herın Ver- fassers. Ferner sind eingegangen: ein Schreiben des Hr. Dr. Reız hierselbst, bisher ordentl. Mitglied der Gesellsch., in welehem derselbe seinen Austritt anzeigt. Ferner an den unterzeichneten Secretair: Dankschreiben der Herren Professoren A. Braun in Berlin und Brücke in Wien für die Aufnahme als Mitglieder der Gesellschaft. Herr geheimer Bergrath MüLzer zeigt ‚einige bei Eisleben gefundene Schwefelkiesconeretionen von eigenthümlicher Gestalt vor, welche in ihrer Form und Oberflächenzeichnung an versteinerte Pflanzen erinnern, ohne doch solchen ihren Ur- sprung zu verdanken. Hr. Dr. A. GraEFE theilt in Anschluss an frühere Mittheilungen des Hr. Prof. VoLkmann über stereoskopisches- und Dop- peltsehen einige Beobachtungen mit, nach denen sich bei Schielenden die Ansicht des Hr. Prof. VorLk- MANN bestätigt, dass auf Grund einer allmähligen Verwöhnung von zwei auf nicht identische Stellen der Netzhaut fallenden, unter sich ähnlichen Bildern, das eine übersehen werden kann und gewöhnlich über- sehen wird. Schliesslich macht Herr Prof. M. SchuLtze auf einige Eigenthümlichkeiten im Baue des menschl. Auges aufmerksam, nach welchen eine genaue Centrirung der brechenden Medien, wie sie von Öptikern an Linsensystemen erstrebt und zur Beseiti- gung der sphärischen und chromatischen Aberration mit für nothwendig gehalten wird, am menschlichen Auge nicht vorhanden ist. Herr Ober-Berg-Rath Leuscuxer hierselbst wird als ordentliches Mitglied aufgenommen. Sitzung am 19. Februar. Für die Bibliothek sind eingegangen und werden vorgelegt: Memoires de la societ& de physique et d’histoire naturelle de Geneve T. XIV. 2 partie, AMD, UBER Würtembergische naturwissensch. Jahreshefte Jahrgang XV. Heft 1. und 2. Ueber die Metamorphosen in den Verhältnissen der menschlichen Gestalt, von der Geburt bis zur Voll- endung des Längenwachsthums von Dr. A. Zeısın« — als Geschenk des Herrn Verfassers. Ferner ist eingegangen ein Dankschreiben des Herım Prof. Hrumnorrz in Heidelberg für seine Aufnahme als ordentliches Mitglied, Herr Dr. medie. Hrrrzeerc in Halle wird als ordentliches Mitglied aufgenommen. Herr Prof. v. SCHLECHTENDAL spricht über die deutschen Pinus-Arten. Der Vortragende legt Zapfen einer fossilen Art, Pinus trachyp- iera vor, die Hr. Forstrath Harrıc in Braunkohlenlagern bei Holzminden gefunden und welche der me- xiecanischen P. nigra ähnlich ist; desgleichen Zweige von P. Pumilio, uncinata, Mughus aus dem botani- schen Garten in Braunschweig. Daran knüpft der Vortragende Bemerkungen über die Variationen, welehe die Tannzapfen in ihrer Entwiekelung, je nach ihrer Lage und Stellung und der davon abhän- gigen Beleuchtung u. s.f. erleiden. Vergleichende Untersuchungen haben ferner gelehrt, dass Pinus syl- vestris sich von den übrigen deutschen Pinaster-Arten dadurch unterscheidet, dass die Blattschuppen (pri- märe Blätter) von P. sylvestris während des Wachsthums der Achsen abbrechen und nur der untere Theil derselben an der Basis eines jeden Nadelpaares stehen bleibt, während die übrigen Pinaster diese Verstümmelung nicht erleiden. Der Vortragende hält es für wahrscheinlich, dass die als P. Pumilio, Mughus, montana, uliginosa beschriebenen Arten zu einer und derselben Species zusammengefasst werden müssen, die sich durch die ganz bleibenden Blattschuppen sowie durch ihre Zapfen von P. sylvestris un- terscheidet. Ferner legt H. Prof. v. ScnueentenpAu drei Hefte der flore des serres ei des jardins de l’Europe vor. Hr. Prof. Gırarn legt „Beiträge zur Statistik der innern Verwaltung des Grossherzogthums Baden, Heft 7.“ vor, welches eine geologische Karte der Umgebung von Badenweiler von Prof, SANDRERGER enthält. Ferner „Geognostische Beschreibung des untern Breisgaus von Dr. Prarz.“ Daran knüpft der Vortragende Bemerkungen über die geognostischen Verhältnisse des untern Schwarzwaldes. März und April. Vorsitzender Herr Professor Dr. Krahmer. Sitzung am 5. März. Herr Dr. Korscny in Wien wird als ordentliches auswärtiges Mitglied aufgenommen. Hr. Prof. VOLKMANN theilt nachträglich zu seinen früheren Angaben über stereoskopisches Sehen noch einen Versuch mit, welcher recht schlagend den psychischen Einfluss beim Einfachsehen von auf nicht identische Stellen der Netzhaut fallenden Bildern erweist. Er - AUFEOEN Herr Dr. A. GrAEFE demonstrirt ein neues von Dr. Liesrezıcu in Berlin construirtes Ophthalmoskop, welches namentlich durch passende Vorrichtungen zur Fixijrung des Kranken eine Erleichterung zur Erkennung des Netzhautbil- des darbietet, und leitet seine Demonstration durch einen Vortrag über die verschiedenen Methoden der Beleuchtung des Augengrundes und die verschiedenen bisher angewandten Ophthalmoskope ein. Hr. Prof. GiRARD zeigt einige ihm zugegangene angeschliffene Marmorplatten von einem neuen Fundorte im Sauerlande (Westphalen) vor, die sich zum Theil durch grosse Schönheit der Farben auszeichnen. Sitzung am 19. März. Für die Bibliothek gingen ein und werden vorgelegt: Jahresbericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt a.M. 1857—1858. Jahrbuch d.K.K. geologischen Reichsanstalt zu Wien 1858. No, 1. 2. 3. Se. Excellenz der Hr. Minister v. Berumann-HoLLweg wird zum Ehrenmitgliede der Gesellschaft erwählt, Hr. Prof. GırRArD erläuterte eine von Hrn. GErLAcH in Sitten an ihn eingesandte geologische Karte der penninischen Alpen in Fortsetzung eines der Gesellschaft bereits früher gegebenen Berichtes über die Untersuchun- gen des Genannten, welche sich auf denjenigen Theil der Alpen erstrecken, welcher zwischen dem Mont- blanc, dem Simplon und zwischen dem Grat der piemontesischen Kette und der des Berner Oberlan- des liegt. Hr. Prof. v. SCHLECHTENDAL zeigte den 2. Fascikel der Gefässkryptogamen Europa’s von Dr. RABEnuorsT vor und machte auf die darin enthaltene neue Art von Isoötes, nach ihrem Entdecker Marıvernı benannt, aufmerksam. Sie ist der durch Europa weit verbreiteten Is. lacustris ähnlich, aber viel grösser und ward in Wasserleitungen bei Oldenico unweit Vercelli gefunden. Ausser diesen beiden Arten giebt es noch eine dritte im südlichen Europa unter Wasser wachsende und zwei ebenfalls in Südeuropa aber trocken wachsende Arten, Fer- ner bietet dies Heft noch eine Anzahl von Equisetum-Arten und Formen, von denen sich einige dadurch auszeichnen, dass sie stets nicht keimfähige Sporen haben. Derselbe zeigte ein Stück von dem javanischen Stinkholz (Malayisch Kaju-tai) vor, welches als Arzneimittel auf den javanischen Marktplätzen zu kaufen ist und die Wirksamkeit der Valeriana mit der des Castoreum mehr oder weniger verbinden soll. Es kommt von einem javanischen Baume Saprosma arboreum Bl., welcher mit Coffea verwandt ist und dessen Holz und Beeren wie Menschenkoth oder cadaverös riechen. Es ist merkwürdig, dass in der Familie der Rubiaceen, welche uns so wirksame Heilmittel liefert und in welcher Gerüche eben nicht häufig vorkommen, gerade dieser unangenehme sich in verschiedenen Gattungen zeigt. So haben wir im südlichen Europa einen kleinen auf Kalkfel- sen wachsenden Strauch, der in Calabrien und Sicilien, bei Ragusa, auf Creta und anderen griechischen Inseln, bei Smyrna und auf der nordafrikanischen Küste an den Ausläufen des Atlas gefunden ist. Die ganze Pflanze hat einen Geruch nach Exerementen. Lryx& fil. nennt ihn Asperula calabrica, die Neuern nach Persoon Putoria calabrice. Ein anderer Strauch der Gruppe der Putorieae ist Serissa foelida L. ’ u A welcher auf Mauritius, in Cochinchina, China und Japan gefunden ist und kultivirt wird, auch bei uns als Gartenpflanze gezogen ist, da man die Pflanze auch mit gefüllten Blüthen hat; bei dieser Serissa zeigt sich der Geruch nur, wenn die Blätter gerieben werden. In der zunächst verwandten Gruppe der An- thospermen sind am Cap die Gattungen Antkospermum und Ambraria, welche wohlriechend sind, und in Australien wachsen viele Arten der Gattung Coprosma, welche wie Koth stinken. Unter der Gruppe der Stellatae, welche allein in unsern Gegenden die Rubiaceen repräsentirt, scheint der schlechte Geruch ganz zu fehlen, und wir wissen sogar den angenehmen, welchen Asperula verbreitet, sehr zu schätzen. Aber die Tropengegenden Asiens besitzen noch eine kleine strauchige Pflanze, Paederia foelida L., von der uns Rumru berichtet, dass Blumen und Blätter gerieben, odorem spirant s. foelorem, qui ani crepitus vulgo dicitur und dass dieser Geruch auch von der Pflanze ausgehaucht wird, wenn sie im Sonnenschein steht, wogegen sie sonst geruchlos ist. & Hr. Prof. KrAumEer spricht über die Krankheitszustände, bei welchen ein Krampf der Kehlkopfsmuskeln angenommen wird, und erläutert seine von den herrschenden zum Theil abweichenden Ansichten an einem menschlichen Kehlkopf mit präparirten Muskeln. Der Vortragende bestreitet namentlich die allgemein angenommene Möglichkeit eines vollständigen Verschlusses der Stimmritze durch Muskelwirkung. Ausführlicher geht der Redner auch auf den bei Kindern so häufigen und gefürchteten Croup (Bräune) ein, und theilt die von ihm mit bestem Erfolge schon lange angewandte Behandlungsart mit, welche wesentlich darin be- steht, den Kindern im Schlafe, sobald sich die ersten Zeichen eines bevorstehenden Hustenanfalles ein- stellen, einige Theelöffel voll Wasser (oder anderes Getränk) einzugeben, womöglich aber, ohne dass der Kranke erwacht. Durch die Befeuchtung der trocken gewordenen Schlund- und Kehl- kopftheile wird der Ausbruch des Hustenanfalles, und damit auch ein Fortschritt des Krankheitszustan- des überhaupt, verhindert. Mai und Juni. Vorsitzender Herr Professor Dr. Mmoblauch. Sitzung am 7. Mais Für die Bibliotheken der Gesellschaft gingen ein und werden vorgelegt: Memoires de la societe imperiale des sciences naturelles de Cherbourg. 'Tom. V. 1857. Jahresbericht über die Verwaltung des Medicinalwesens u. s. w. der freien Stadt Frankfurt. I. Jahrg. 1857. Linnaea. Band 29. Heft 5. Geschenk des Herausgebers. Hr. Prof. KnogLAucH theilte die Ergebnisse einer Prüfung mit, welche derselbe an einem, bei den Gewerbtreibenden vorzugs- weise beliebten, Alkoholometer vorgenommen hatte. Dies besteht in einer Senkwaage mit vereinigter Travues’scher und Rıcutzr’scher Scale, welche zugleich mit einem Thermometer versehen ist, um die nach der Temperatur erforderliche Correktion ausführen zu können. — Bekanntlich soll die Trauzzs’- ERNUnN "|. EREEE sche Scala an der Stelle, bis zu welcher das Instrument in die Flüssigkeit eiusinkt, den Gehalt der letz- tern in Volumens-Procenten, die Rıcnrer’sche ihn in Gewichts-Procenten angeben. Die erstere leistet das Verlangte auch in der That mit der grössten Zuverlässigkeit, während die Rıcuter'sche so ungenau ist, dass sie den Alkoholgehalt in einzelnen Fällen um mehr als 6 Procent des Gewichls zu gering angiebt. Für die Praxis, welche den Procentgehalt nicht dem Gewichte, sondern dem Maasse nach be- stimmt und für welehe die Rıcnrer’sche Seala mehr die Bedeutung einer Reductionstabelle für die Tem- peratur-Correktion hat, kommt jedoch mehr die Frage nach ihrer Anwendbarkeit in letzter Beziehung in Betracht. Auf dem beigegebenen "Thermometer ist die Normaltemperatur 121/, Grad Reaumur, für welche allein die Angaben der Senkwaage unmittelbare Gültigkeit haben, mit Null bezeichnet und seine einzelnen Grade über und unter dieser 0 entsprechen einer Zu- oder Abnahme der Temperatur um 29 R. In der Praxis wird nun für jeden Grad über O ein Procent ab- und für jeden Grad unter O ein Procent nach Rıcnrer zugerechnet, nachdem die Ablesung beim Einsenken des Instruments in die zu bestimmende Flüssigkeit an der Rıcnrer’schen Seala geschehen war. Neben dem so abgeänderten Werth sucht man alsdann den in gleicher Höhe befindlichen Theilstrich der Trarues’schen Scala und betrach- tet die ihn bezeichnende Zahl als die richtige (d.h. der Normaltemperatur entsprechende) Gehaltsbe- stimmung nach Volumensprocenten. Bei näherer Untersuchung hat sich gezeigt, dass dies Verfahren, dem kein physikalisches Gesetz zu Grunde liegt, nur bei solchen alkoholischen Flüssigkeiten zuverlässig sei, deren Gehalt nicht unter 70 Proc. TraLtes (oder 57,12% Proc. RICHTER) beträgt. Schon bei 65 Proc. T. würde jene, bisher fast ausschliesslich von den Gewerbtreibenden bei- behaltene Methode Irrthümer von etwa 1 Proc. herbeiführen und weiter abwärts würden die Fehler in dem Maasse wachsen, dass z.B. bei einem Gehalte von 25 Proc. T. der Irrthum auf 6 Proc, sich be- laufen könnte. Nicht günstiger würde es sich gestalten, wollte man an Stelle der Rıcmrur’schen die richtige Gewichts-Procenten-Scala einführen. Wendet man aber das beschriebene Verfahren auf die Trarrzs’sche Scale unmittelbar an, der- gestalt, dass man für jeden Grad an dem mit O für 121,,0R, bezeichneten Thermometer 1 Proc. nach Umständen ab- oder zurechnete, so würde man schr gut stimmende Zahlen für diejenigen Flüssigkeiten er- halten, deren Alkoholgehalt 50 Proc. 'TRALLES nicht übersteigt. Ueber diesen hinaus würden zu grosse Differenzen auftreten. Für solche Flüssigkeiten, deren Gehalt zwischen 50 und 70 Proe. liegt, würde die Correktion in gleicher Weise ungenau ausfallen, man möchte sie an der Rıcnrer’schen oder an der Trarres’schen Scale vornehmen. Doch dürfte dies von um so geringerem Belang sein, als im gewerb- lichen Verkehr nur die Bestimmung stärkerer Alkohole über 70 Proc. T. oder schwächerer zwischen 40 und 50 Proc. vorzukommen pflegt, überdies aber für jeden Fall die dem Trarzzs’schen Alkoholometer zugehörigen Correktionstabellen sichere Auskunft geben, welche auch in den Fällen als Controle dienen können, in denen die Praktiker die ihnen geläufigere auf Beobachtung gegründete Correktur vorziehen. — Sodann zu einem andern Thema übergehend, wiederholt und erläutert Hr. Prof. KxogLAuck mehrere. von Hr, Prof. Dovz angegebene, zur Theorie der subjectiven optischen Erscheinungen gehö- rige, Versuche, und macht schliesslich auf ein hiermit verwandtes merkwürdiges akustisches Phänomen aufmerksam. Herr Prof. v. ScHLECHTENDAL spricht unter Vorlegung der Zapfen, über die Verschiedenheit der Ceder vom Atlas und der vom Liba- (5) Sitzungsberichte, 5r Band, p non, und bemerkt, dass es vorläufig dahingestellt bleiben müsse, ob hier eine wirkliche Verschiedenheit der Species oder nur eine durch die Oertlichkeit hervorgebrachte Modification vorliegt. Sitzung am 21. Mai. Herr Stud. theol. Marcus aus Ungarn wird als ausserordentliches Mitglied erwählt, Hr. Prof. KxogLaucH sprieht über die dioptrischen Eigenschaften der Linsen, und hebt namentlich hervor, dass eine und die- selbe Linse, je nach der Beschaffenheit des umgebenden Mediums, bald eine sammelnde, bald eine zer- streuende Wirkung auf das durchgehende Licht ausüben muss; dass z.B. eine convexe Linse sammelnd oder zerstreuend wirken wird, je nachdem die Substanz der Linse eine grössere oder geringere Dichtig- keit als das umgebende Medium besitzt. In der 'That zeigt der von dem Vortragenden angestellte Ver- such, dass eine von Luft umgebene Glas-Linse und eine von Wasser umgebene Luft-Linse auf das durch- gehende Licht in gleichem Sinne einwirken, wenn die eine convex, die andere concav ist; dagegen eine entgegengesetzte Wirkung ausüben, wenn beide gleicher Gestalt (nämlich beide eonvex oder beide concav) sind. Derselbe legt ein aus zwei Theilen zusammengesetztes Glasprisma vor, dessen Kanten- Win- kel durch Verschiebung dieser beiden Theile gegen einander nach Belieben vergrössert und verkleinert werden kann. Ferner zeigt Derselbe die prachtvollen Lichterscheinungen, welche den Gang des galvanischen Stromes durch einen gasverdünnten Raum begleiten. Sitzung am 4, Juni. Herr Dr. medic. Franke wird als ordentliches Mitglied der Gesellschaft aufgenommen, Hr. Prof. KnorLaucH referirt über neuerdings von H. HasecH angestellte Beobachtungen, durch welche eine Ablenkung des Schalles bei seinem Uebergange aus einem Medium in ein anderes nachgewiesen wird. Die aus der Grösse dieser Ablenkungen für die Verhältnisse der Schallgeschwindigkeiten in verschiedenen Medien resultirenden Werthe stehen mit den bereits früher, theils durch directe Messungen, theils durch theore- tische Untersuchungen gefundenen in völliger Uebereinstimmung. Derselbe zeigt und erläutert eine nach Brückr’s Angabe construirte Lupe. Derselbe erläutert durch eine Zeichnung, in welcher Weise sich die von einem leuchtenden Punkt ausgehenden Lichtundulationen fortpflanzen, wenn sie aus einem Medium in ein anderes überge- hen, und solcher Weise die Erscheinungen der Refraction und Reflexion des Lichtes hervorrufen. Derselbe zeigt einige Apparate eigener Construction, durch welche die merkwürdigen Eigen- ‘schaften der Cyeloide, derentwillen sie die Namen Brachystochrone und Tautochrone erhalten hat, zur unmittelbaren Anschauung gebracht werden. Hr. Prof. v. ScHLECHTENDAL legt ein Exemplar der ersten Auflage von des Kriegsrath v. Levser „Flora Halensis‘‘ vor, in welchem der damals in Halle Mediein studirende, spätere Medieinalrath WırneLm Auprecntr Roru im J. 1776 Bemerkungen eingeschrieben hat, welche Zusätze und Verbesserungen zu der Hallischen Flora, sowie u er TE . Tl zu der von Erlangen und zu der seines Geburtsortes Dötlingen in Oldenburg enthalten, und besonders für die Gegend von Halle wegen der Fundorte von Interesse sind. Derselbe legt das Probeheft der vom Privat-Doeenten Dr. H. Karstex in Berlin herauszu- gebenden „Florae Columbiae terrarumque adjacenlium specimina selecta‘“ vor, eines Werkes, welches die vom Verfasser während eines mehrjährigen Aufenthaltes in Südamerika beobachteten Pflanzen durch Beschreibung und Abbildung erläutern soll. Die erste Tafel, zwei Palmen von der Gattung Klopstockia darstellend, wird näher erläutert. Juli und August. Vorsitzender Herr Professor Dr. Weintz. Sitzung am 16. Juli. Für die Bibliothek eingegangene Bücher; Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft zu Wien. Jahrgang 1858. Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt in Wien 1858. IX. Jahrg. No. 4, Beiträge zur Theorie der Gase. Von Dr. Jocumann in Berlin, 1858, als Geschenk des Verfassers. Uebersicht der auf dem Gebiete der Naturwissenschaften und der Mathematik neu erschienenen Bücher von A. ZucnorLpd. 8. Jahrg. Heft 1. und 2., Geschenk des Verfassers. Herr Hüttenmeister Zıskex in Halle wird als ausserordentliches Mitglied aufgenommen. Herr Prof. Heıytz spricht über die Einwirkung von organischen Chlorverbindungen auf wasserfreie organische saure Salze; so wie über die Aetherbernsteinsäure, welche sich durch Erhitzen von Bernsteinsäureanhydrid mit abso- lutem Alkohol neben Bernsteinsäureäther bildet; und zeigt diese Säure selbst nebst einigen ihrer Salze vor. Hr. Prof. v. ScHLECHTENDAL legt eine von Herrn Frrpıyanp Mürter herausgegebene Uebersicht der Flora Trinidads vor, einer Flora, welche sich, wie der Vortragende erläutert, einerseits der der Antillen, andererseits der des südlich lie- genden Guyana anschliesst, demnach wenig Eigenthümliches darbietet. Derselbe legt eine neue Lieferung der von Herrn Dr. Krorzscr in Berlin angefangenen und gegenwärtig von’H. Dr. RABENHORST weiter fortgeführten Sammlung von Pilzen vor. Hr. Dr. Neumann giebt eine Uebersicht einer von ihm ausgeführten Untersuchung, derzufolge die Drehung, welche Glas sowie die meisten durchsichtigen Substanzen der Polarisations-Ebene des durchgehenden Lichtes, jbei Einwirkung eleetrischer Kräfte, ertheilen, auf Grund derselben inneren Vorgänge erklärt werden kann, durch welche nach Aur&re’s und Weeer’s Theorie die magnetischen und diamagnetischen Erscheinun- gen veranlasst werden. 2* zu jet u r Sitzung am 30. Julie Als neue auswärtige ordentliche Mitglieder werden aufgenommen: Hr. Prof. Dr. Neumany und Hr. Prof. Dr. Moser in Königsberg in Pr., Hr. Garten-Direetor Hzru. Crücer :uf der Insel Trinidad. Eingegangene Bücher für die Bibliothek der Gesellschaft: Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft in Emden. 1858. Linnaea. Bd. 29. Heft 6. und Bd. 30. Heft 1., Geschenk des Herausgebers. Der Verein für Naturkunde in Offenbach übersendet seine Statuten, Hr. Dr. NEUMANN spricht über eine im Jahre 1854 von Aıry angestellte Messung der mittlern Erd-Dichtigkeit, und setzt die hierbei zur Anwendung gebrachte neue Metliode, welche auf der Beobachtung eines in grosser Tiefe unter der Erdoberfläche befindlichen Pendels beruht, kurz auseinander. Hr. Prof. Hrımrz referirt über eine von ihm in Gemeinschaft mit Hın. Wısticrnus ausgeführte Arbeit. Mit der in der organischen Chemie allgemein gültigen. Regel, dass in jedem Radical die Anzahl der Kohlenstoff-Atome gerade, und die Summe aller übrigen darin enthaltenen Atome ebenfalls gerade ist, stand eine von Lir- BIG angenommene Säure, die acetylige Säure C*H* O3, im Widerspruch. Durch die Untersuchung des Vortragenden ist nun dieser Widerspruch beseitigt, nämlich erwiesen, dass diejenigen Verbindungen, wel- che Liesıg als acetyligsaure ansieht, in Wahrheit, mit freiem Aldehyd versetzte, essigsaure Verbindun- gen sind. Unter den verschiedenen Methoden, welche zur Aufklärung dieses Punktes in Anwendung gebracht wurden, besteht diejenige, auf welehe der Vortragende hauptsächlich Gewicht legt, in der Un- tersuchung des chemischen Processes, welcher bei der Vereinigung von Silberoxyd mit Aldehyd ein- tritt. Je nachdem sich nämlich hierbei acetyligsaures oder essigsaures Silberoxyd bildet, muss die Menge des metallisch ausgeschiedenen, zu der Menge des in die Verbindung eingehenden Silbers entweder das Verhältniss 1:1, oder das Verhältniss 2:1 haben. Die Analyse entscheidet für das Letztere. Derselbe macht eine Mittheilung über Untersuchungen, welche auf seine Veranlassung Hr. Dr. ScuwArz über die chemische Zusammensetzung derjenigen Muskeln angestellt hat, die nicht will- kürlich beweglich sind; Untersuchungen, welche, obwohl unvollendet, dennoch bereits einen wesentlichen Unterschied zwischen den ebengenannten Muskeln einerseits und den willkürlich beweglichen Mus- keln andererseits documentiren. Creatin und Milchsäure, welche in diesen vorhanden sind, fehlen in jenen, Dagegen ist Leuein, welches in diesen fehlt, in jenen vorhanden. Derselbe spricht über eine von ihm, in Gemeinschaft mit Hrn. WisLicenus angestellte Unter- suchung der Gänse-Galle, der zufolge sich dieselbe in ihrer chemischen Zusammensetzung von der Rin- der-Galle wesentlich unterscheidet, Während z.B. die letztere als charakteristische Hauptbestandtheile die Natronsalze der Glykolsäure und Taurocholsäure enthält, während also dort Glykochol und Taurin an Cholalsäure gebunden sind, tritt in der Gänse-Galle an Stelle der Cholalsäure eine eigenthümliche, nach der Formel C5?H4408 zusammengesetzte Säure auf. % _—_— ie Sitzung am 13. August. Für die Bibliothek der Gesellschaft ist eingegangen: Jahresbericht der Bamberger naturforschenden Gesellschaft. Herr Prof. Heıyrz referirt über eine neuerdings von ihm ausgeführte Arbeit, nämlich über die Darstellung einer neuen Gattung von Säuren, welche mit gewissen organischen Säuren vollständig gleiche Zusammensetzung ha- ben. Durch Einwirkung von Monochlor-Essigsäure auf Kalium-Methylat wurde neben Chlor-Kalium zu- gleich eine Säure erhalten, welche hinsichtlich ihrer Bestandtheile mit der Milchsäure identisch, demun- geachtetaber von ganz anderem Charakter als diese, z. B, flüchtig ist, und in der Wärme sstark sauer riecht, während die Milchsäure vollständig geruchlos bleibt. Der Vortragende giebt die rationelle Formel die- ser Säure an und bezeichnet dieselbe mit dem Namen Methoxacet-Säure. Ferner wurde durch anhal- tendes Erhitzen einer Lösung von Monochlor-Essigsäure, in überschüssiger Natronhydrat-Lösung, neben einer grossen Menge von Glykolsäure zugleich eine, mit der Aepfelsäure in gleicher Weise zusammen- gesetzte, von dieser aber wiederum wesentlich verschiedene Säure gebildet, welche den Namen Para- Aepfelsäure erhalten hat. Hr. Prof. v. SCHLECHTENDAL zeigt eine lebende Wasserpflanze (Hydrilla verticillata) aus dem Dammschen See bei Stettin, welche, wie der Vortragende erläutert, mit der in den Gewässern Englands wuchernden, dorthin wahrscheinlich aus Nord-Amerika eingeschleppten Pflanze (Anacharis Alsinastrum) verwandt ist, und welche bis nach Ost- indien, Java und Neuholland vorkommt. Derselbe legt eine von Hrn. Dr. Hooxer herausgegebene Flora der Gallapagos-Inseln vor, welche nach Darwın's und Anpersson’s Sammlungen bearbeitet ist, und, obwohl gewiss noch sehr un- vollständig, dennoch bereits eine grosse Verschiedenheit zwischen den Pflanzen dieser Inseln und denen des benachbarten Continents bekundet, eine Verschiedenheit, welche wahrscheinlich von dem Einfluss herrührt, den der kalte Peruanische Meeresstrom auf das Klima dieser Inselgruppe ausübt. September und October. Vorsitzender Herr Professor Wolkmann. Sitzung am 22, October. Für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangen wurden vorgelegt: Abhandlungen der k. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, nämlich: Horneister, Embryobildung der Phanerogamen. 1859. Haxker, Elektr, Untersuchungen. 1859. FecHhxer, Ein psychophysisches Gesetz. 1858. Berichte über die Verhandlungen d. k, sächs. Gesellsch. d. Wissensch. 1858. II. III. u a Württembergische naturwissensch. Jahreshefte. Stuttgart 15. Jahrg. 3. Heft 1859. Fünfundzwanzigster Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. 1859. Linnaea, Bd. 14. Heft II. 1859. Geschenk des Herausgebers. Bulletin de la Soc. imper, des Naturalistes de Moscou. Jahrg. 1858. II. III. IV. und Jahrg. 1859. I. Bericht üb. d. Verhandlungen d. botan. Section d. schles. Gesellsch. im J. 1858 von Prof. Dr. F. Conn. Annual report of the board of regents of the Smithsonian Institution. Jahrg. 1857. Reply of the Statement of the Trustees of the Dudley Observatory by Dr. Gounnd, 1859. Defense of Dr. GouLp by the scientifie couneil of the Dudley Observatory. 1858. Hr. Prof. GırArD spricht über die Maare der Eifel, welche derselbe im Laufe des vergangenen Herbstes besucht hat. Die Maare sind eigenthümliche, meist runde, theils mit Wasser erfüllte, theils trockene Vertiefungen, welche gewöhnlich in der Nähe vulkanischer Ausbruchs-Oeffnungen liegen, sich selbst aber als solche nicht er- weisen. Sie befinden sich alle in den Schichten des Schiefer- und Grauwacken-Gebirges, welches die ganze Eifel zusammensetzt und ihre Seitenwände zeigen die Gesteine desselben entweder allein, oder von einigen Ablagerungen vulkanischer Auswürflinge und Aschen in einer Weise bedeckt, wie derglei- chen in der Umgebung von Krateren, aber nicht an diesen selbst, vorzukommen pflegen. Da diese aus- geworfenen Massen zum grossen Theile aus zerriebenem Schiefer und Grauwacken-Bruchstücken beste- hen und die Quantität derselben sehr bedeutend ist, so‘ müssen sehr ansehnliche Massen dieser Gesteine aus ihren Lagern fortgerissen worden sein. Wenn wir nun keine Ursache haben anzunehmen, dass ei- nerseits die Schieferschichten in grosse Tiefe fortsetzen, andererseits auch nicht erwarten dürfen, dass die losgerissenen Bruchstücke von sehr vielen verschiedenen Orten herrühren sollten, so ist es wahrschein- lich, dass in geringer Tiefe unter der Oberfläche durch die Entfernung dieser ansehnlichen Gesteins- massen Höhlungen gebildet worden sind. Wurden diese Höhlungen zu weit, um ihre Decke noch zu tragen, so mussten sie einstürzen und die Folge solcher Einstürze ist die Bildung der Maare, Maare sind daher nichts als Erdfälle. Herr Prof. v, SCHLECHTENDAL legt eine Reihe von sogenannten Pilzbildungen vor, welche auf den Blättern vieler Holzpflanzen ange- troßen werden‘, die Gattungen Taphria, Erineum und Phyllerium. Während man diese Bildungen jetzt als krankhafte Haarbildungen zu betrachten pflegt, hat neuerdings Herr Dr. Ameruing in Prag die si- chere Beobachtung gemacht, dass Acarus-Arten die Ursache derselben sind, was er durch Herausgabe einer eigenen Schrift näher nachweisen wird. Hierauf Bezug nehmend spricht Hr. Prof. WELCKER über das Vorkommen von Acaris im thierischen Organismus, und erwähnt unter Anderm einer Untersu- chung von LruckArr- über Acari, welche zufällig bei Abbruch einer Kirche in England, namentlich bei Oeffnung der unter der Kirche vorhandenen Särge, in zahlloser Menge angetroffen wurden. Die Unter- suchung zeigte, dass sich unter diesen Milben drei verschiedene Arten befanden, und zwar dieselben drei Arten, welche bereits früher von H. v. Hzsume in Weichselzöpfen entdeckt waren. Möglich ist. es, dass diese Acari die Ursache der Weichselzopf-Krankheit sind: gegenwärtig kann solches eben nur als Muthmassung hingestellt werden. Exemplare jener Acari wurden unter dem Mikroskope vorgezeigt. November und December. Vorsitzender Herr Prof. von Schlechtendal. Als neue ordentliche Mitglieder der Gesellschaft werden aufgenommen: Prof, extraord. Dr. WEL- cker und Hr. Dr. Urr, in Halle, als ausserordentliches Mitglied Herr Stud. med. SoLger, Sitzung am 5. November. An eingegangenen Büchern für die Bibliothek werden vorgelegt: Medieinische Zeitung Russlands. St. Petersburg v. 14. und 21. Febr. 1859. Menschliches Analogon der thierischen vagina nervi tergemini ossea von WEnzEL Gruger 1859. (aus d. Me&m. d. l’Acad. Imper. d. St. Petersburg). Beiträge zur Anatomie des Keilbeins von W. GruzEr (ebendaher). Enikleniian Contributions to Knowledge. Vol. X. Washington. 1858. KxograucH, optische Vorlesungs - Versuche, Geschenk des Verfassers, Hr. Prof. VoLKMAnN zeigt, dass bei Schätzung der Muskelkräfte die Elastieität der Muskeln nicht unbeachtet bleiben dürfe’ Die Bestimmung der letzteren für thätige Muskeln hat aber deshalb grosse Schwierigkeit, weil die Mus- kelleistungen von der Ermüdung abhängen. Derselbe Muskel hat bei gleichen Belastungen verschiedene Längen, und zwar bei grösserer Ermüdung grössere, Der Vortragende geht dann zur Besprechung einer von E. Weser vorgeschlagenen Methode über, welche dazu dienen soll, die Einflüsse der Ermüdung in einer Versuchsreihe auszugleichen, so dass die verschiedenen Längen, welche ein thätiger Muskel bei verschiedener Belastung ergiebt, nach geschehener Ausgleichung lediglich auf die Differenz der Gewichte zu beziehen sein würden. WEBER nimmt an, dass die Längenzuwächse, welche der belastete thätige Muskel mit zuneh- mender Ermüdung erfährt, wie die Ordnungszahlen der Versuche fortschreiten. Mit Bezug hierauf ord- net Werer seine Versuche so, dass ein Versuch mit p Belastung eben so weit vor einem späteren Ver- suche, wo die Belastung — p’ ist, zu liegen kommt, als ein noch späterer Versuch, bei welchem auf die frühere Belastung =- p zurückgegangen wird, hinter dem Versuche mit p‘ Belastung gelegen ist. Nun soll die halbe Summe der Muskellängen im ersten und letzten Versuche, einen Werth geben, welcher mit der Muskellänge des mittleren Versuches vergleichbar ist. Man soll auf diese Weise zwei Fälle hergestellt haben, in welchen der Muskel gleich ermüdet ist, und in welcher der vorhandene Längen- unterschied nur als Folge der verschiedenen Dehnung betrachtet werden darf. Um die Haltbarkeit dieser Ansicht zu prüfen, wurden Versuchsreihen mit eonstanter Belastung ausgeführt, um zu untersuchen, ob die Längen der gereizten Muskeln wirklich wie die Ordnungszahlen der Versuche fortschreiten. Dies bestätigt sich nun zwar nicht vollkommen, indess doch annäherungs- weise, so dass von dieser Seite das empfohlene Ausgleichungs-Verfahren für kurze Versuchsreihen wohl anwendbar schiene. Indess können Versuche mit eonstanter Belastung nicht schlechthin beweisen, dass die WEBERr'- sche Methode nun auch auf Versuche mit ungleicher Belastung anwendbar sei, und der Vortragende De N macht auf einen Umstand aufmerksam, der ihm sehr bedenklich scheint. Wenn man die Länge, welche der Muskel im ersten Versuche, bei p Belastung, hatte, abzieht von der Länge, welche er bei derselben Belastung im letzten Versuche hatte, so erhält man die Verlängerung, .welche durch die Ermüdung in der Zwischenzeit beider Experimente entstanden und man braucht diesen Werth nur mit der Zahl der zwischenliegenden Versuche zu dividiren, um den Zuwachs der Muskellänge zu erhalten, welche durch die Ermüdung in Folge eines Versuches bedingt ist. Wenn man eine Versuchsreihe nach Weser's Vorschrift ordnet, und in der eben angegebenen Weise berechnet, so findet sich, dass die Ermüdungs- effeete nicht blos von der Zahl der Versuche, sondern auch von der Grösse der gehobenen Gewichte ab- hängen, und ist mit Rücksicht hierauf noch zweifelhaft, ob das Ordnen der Versuche, in der von WEBER geforderten Weise, eine Ausgleichuug der von zwei Punkten aus bedingten Ermüdung herbeiführe. Sitzung am 19. November. Für die Bibliothek sind eingelaufen und werden vorgezeigt: Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1858. Me&moires de la soe. roy. des Sciences de Liege Tome. 14, 1859. Zeitschrift für Acclimatisation. Herausg. v. E. KAurmann. Bd. I. Heft 4—7. Hr. Prof. WELCKER zeigt, bei Demonstration des Blutkreislaufes, ein menschliches Herz vor, bei welchem die beiden Hälften dieses Organs, nämlich die linke Herzkammer sammt dem linken Ventrikel einerseits, und die rechte Kammer sammt dem rechten Ventrikel andererseits durch Präparation getrennt sind. Herr Prof. GırRARD legt eine grosse Menge durch Klarheit und Grösse ausgezeichnete Stücke Steinsalz von Stassfurt vor, welche er als Geschenk des Hın. Berghauptmann v. Höver für das mineralogische Museum erhalten hat. Fermer zeigt derselbe eine Reihe von Süsswassermuscheln aus dem Schieferthon der Steinkohlen bei Wettin vor, die Hr. Ober-Bergrath Leuschser ihm übergeben. Sie sind besonders dureh das Zu- sammenvorkommen mit Fischresten merkwürdig. Zugleich erörtert der Vortragende, hierauf Bezug neh- mend, die Frage, ob die Steinkohlenlager an Ort und Stelle, oder durch Verschwemmung entstanden sind, und spricht sich unter Hervorhebung verschiedener Umstände entschieden für die letztere An- nahme aus, Hr. Prof. Kranmer spricht über den Rhabarber. Die verschiedenen Sorten, welche aus China theils auf dem Seewege, theils über Russland nach Europa gelangen, zeigen hinsichtlich ihrer Farbe, ihres Gewichtes, ihrer me- dieinischen Wirkungen, sowie hinsichtlich ihres Preises die grössten Verschiedenheiten. Es giebt bis jetzt keine Kriterien, durch welche man aus den äusseren Eigenschaften eines Stückes Rhabarber mit Sicherheit auf seine Güte als Medicament schliessen könnte. Was übrigens die Ansicht anbelangt, nach welcher die medieinische Wirkung des Rhabarbers lediglich auf seinem Gehalt an Chrysophansäure be- ruhen soll, so muss dieselbe als irrig bezeichnet werden. Wenigstens ist die Wirkung eines Quantums Rhabarber durchaus nicht äquivalent mit der Wirkung 'des darin enthaltenen Quantums von Chryso- phansäure. nn A Hr. Dr. Npumanx spricht über das bekannte Gesetz in der Theorie der Capillarität, demzufolge die Steighöhe der Flüs sigkeit in einer capillaren Röhre dem Durchmesser derselben umgekehrt proportional ist, und giebt eine neue Methode an, um dieses Gesetz aus der gegenseitigen Anziehung der Wassertheilchen abzuleiten, Herr Prof. v, ScHLECHTENDAL legt einige Hefte der Illustration horticole vor, so wie das neueste von SCHNIZLEIN’S Iconographia familia- rum naluralium, Derselbe spricht dann, Bezug nehmend auf zwei neuere Aufsätze über den nordameri- kanischen Wasserhafer, Zizania aquatica, seine Zweifel dahin aus, ob die verschiedenen Abbildungen von Zizanien, welche in neuerer Zeit unter derselben Benennung Z. aquatica L. zusammengefasst werden, auch wirklich eine und dieselbe Art darstellen, oder ob sie, wie Lınn# annahm, zwei Arten bilden, de- ren Verbreitungsbezirk in Amerika noch zu ermitteln wäre. Derselbe äussert ferner seine Zweifel, ob die von ScHüßELER in Christiania aufgestellte Ansicht, dass der von den Normannen im Jahre 1000 im Weinlande gefundene Weizen dieser Wasserhafer gewesen sei, die richtige wäre, oder ob man nicht viel- mehr glauben könne, dass der an den Küsten Nordamerika’s vorkommende Elymus (s. Karn’s Reise), dessen Saamen auch essbar seien, unter dem Weizen zu verstehen sei, da die Zizania wohl mit Hafer, aber nicht mit Weizen Aehnlichkeit habe. Endlich glaubt derselbe sich auch nur sehr zweifelhaft über die Vortheile aussprechen zu müssen, welche man von der Kultur der Zizania bei uns hoffe, denn der Wasserhafer wachse nur im Wasser, seine Saamen verlieren die Keimkraft sehr bald, wenn sie nicht im Wasser bewahrt werden, die Erndte sei beschwerlich und wohl kaum weniger beschwerlich als die des Schwaden, des Grases, welches, bei uns überallan nassen Orten und im Wasser wachsend (Glyceria fiwitans R. Br.), doch nirgend angebaut werde, obwohl dessen Saamen ein wohlschmeckendes Nah- rungsmittel (die sog. Schwaden- oder Manna-Grütze) darbieten, das nur da eingesammelt würde, wo das reichlichst vorkommende Gras dazu die Gelegenheit biete. Sitzung am 3. December. Hr. Prof. Dr. TynpArz in London wird als auswärtiges ordentliches Mitglied erwählt. Für die Bibliothek sind eingegangen und werden vorgelegt: Mittheilungen über den Steinkohlenbergbau in Belgien von Leuschxer (Geschenk des V£.!'s.) Observationes de retinae struetura penitiori. Auctore M. SchurLrze (Geschenk des V£.'s.) Herr Professor VOLKMANN kommt auf die in der vorletzten Sitzung behandelte Frage zurück, ob das von Werer empfohlene Ver- fahren: die Ermüdung in einer Reihe von Muskelversuchen auszugleichen, auch da anwendbar sei, wo die Muskeln in den successive angestellten Experimenten verschiedene Lasten zu heben haben. Der- selbe ist jetzt zu der Ueberzeugung gekommen, dass dem nicht so sei, — Erwiesen ist, dass die Er- müdung von zwei Umständen abhänge, nämlich einerseits von der Dauer und andererseits von der Grösse der Arbeit. Will man also in einer Reihe von Muskelversuchen die Ermüdungseinflüsse ver- gleichen, so hat man dafür zu sorgen, dass die Muskeln gleich lange und gleich viel gearbeitet ha- ben. Gesetzt jede Reizung, durch welche man den Muskel zu einer Contraction veranlasst, hätte gleich lange gedauert, so würde die Ermüdung des Muskels wachsen, wie die Zahl der Versuche, und würde 3 Sitzungsberichte, Hr Band, ge a dann das von Weser benutzte Verfahren die Ermüdungszustände der Muskeln, wiefern sie von der Dauer der Arbeit abhängen, wirklich ausgleichen. — Dagegen ist dasselbe nicht geeignet, diejenigen Ermü- dungseinflüsse auszugleichen, welche nach Massgabe der verschiedenen Belastungen der Muskeln ver- schieden ausfallen. Unstreitig ist anzunehmen, dass ein Muskel, der mehr zu tragen hatte als ein an- derer, auch mehr ermüdet worden, mag übrigens das Verhältniss, in welchem die Ermüdung mit der Mehrbelastung wachse, noch fraglich sein. Gesetzt nun, wir belasten in 3 aufeinander folgenden Ver- suchen den Muskel mit p, p‘, p, so hat der Muskel im ersten Versuche getragen: p, im zweiten p+p‘, im dritten 2p-+p‘. Die halbe Summe des ersten und dritten Versuches ergiebt demnach ae, , ein Werth, der nicht gleich dem für den zweiten Versuche gegebenen, d.h. nicht = p+p’ ist. Denn wenn p'=p-+e, so führt die halbe Summe des ersten und dritten Versuches auf 2p +5 der zweite Versuch dagegen auf 2p+«. Demnach bleiben trotz des angewendeten Ausgleichungsverfahrens die in den ver- glichenen Fällen getragenen Lasten verschieden, woraus unfehlbar eine verschiedene Ermüdung, gleich- viel welche, resultiren wird. Sitzung am 17. December. Der Gesellschaft wurden die für die Bibliothek eingegangenen Bücher vorgelegt: Abhandlungen der K.K. geolog. Reichsanstalt Bd. I. 1852. Bd. II. 1855. Bd. III. 1856. Katalog des K.K. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien. 1851. Kennsort, Uebersicht der mineralogischen Forschungen für 1850, 1851 und 1852. Herr Prof. GırARD legt eine neu erschienene geognostische Karte des Königreichs Baiern vor und macht dabei namentlich auf den südlichen, zu den Alpen gehörenden Theil derselben aufmerksam. Nach den hier niederge- legten Untersuchungen besteht der nördliche Rand derselben, so weit er zu Baiern gehört, vornehm- lich aus Trias-Gesteinen, in welche die nächstjüngeren Bildungen der Jura-Formation muldenförmig ein- gelagert sind; eine Ansicht, welche, nach vielfach wechselnden Meinungen über diese Gesteine, erst durch die Untersuchungen neuester Zeit festgestellt worden ist. Hr. Prof. WELCKER legt eine Reihe stereoskopischer Photographieen vor, unter andern auch eine Abbildung des Mondes. Der Vortragende spricht seine Zweifel darüber aus, ob diese Photographie vom Monde selbst aufgenom- men wäre, oder ob nicht vielmehr ein bemalter Globus zur Anfertigung derselben gedient habe, Der- selbe erwähnt einer Aeusserung von Jon. Mütter in Freiburg in DineLers Journal, die sich in letz- terem Sinne ausspricht, und andererseits eines Zeitungsartikels der Gartenlaube, in welchem die erstere Ansicht vertreten, und der Astronom, welcher die Photographie aufgenommen haben soll, namhaft ge- macht wird. Hr. Hüttenmeister ZincKEN macht Mittheilungen über den von KöLter erfundenen und zuerst auf Reich-Raming in Oesterreich dar- gestellten Wolframstahl. Nachdem derselbe die Fabrikationsweise dieses Stahles auseinandergesetzt hat, spricht er über dessen Eigenschaften, die er mehrfach selbst geprüft hat und die im Wesentlichen ‚ in einer grössern Härte, Dichtigkeit und Zähigkeit, als solche der beste englische Stahl besitzt, bestehen, Eigenschaften, die seine Verarbeitung zwar erschweren, ihn aber zur Verwendung zu Werkzeugen aller Art besonders geignet machen. Schliesslich zeigt der Vortragende sowohl verschiedene Proben von Wolframstahl, im ungehär- teten und im gehärteten Zustande, theils aus der Stahlfabrik von Jacog in Wien, theils aus der Bochu- mer Stahlfabrik (von welchen nach einer genauen Analyse des Dr, Siwwerr die ersteren 1,05, die letz- teren 2,78 Prozent Wolframmetall enthalten), als auch aus diesen Stahlen gefertigte vortreflliche Messer und Werkzeuge. Nachtrag zu dem veröffentlichten Mitglieder-Verzeichniss. s Ehrenmitglied. ‘ Hr. v. Bermmann-Horıwes, Excellenz, k. preuss. Minister d. geistlichen, Unterrichts- und Medieinal- BEEEm Hr, Hr. Hr. Angelegenheiten in Berlin. > Ordentliche einheimische Mitglieder. . Dr. med. A. Corzere, praktischer Arzt in Halle. . Dr. med. Aurr. GrArFE, Privatdocent und praktischer Arzt in Halle. Oberbergrath LEUsScHner in Halle. . Dr. med. E. Hrrrzgerg, praktischer Arzt in Halle. . Dr. med. FrAxer, praktischer Arzt in Halle. . Prof. extraord. Dr. WeLcker in Halle. . Dr. philos. Urz, in Halle. Ordentliche auswärtige Mitglieder. . Dr. Korschy in Wien. . Prof. Dr. Neumann in Königsberg in Pr. . Prof. Dr. Moser ebendaselbst. . Gartendireetor Herm. CrüGEr auf der Insel Trinidad. . Prof. Dr. TynpArı in London. Ausserordentliche Mitglieder. Stud. theol. MArcus aus Ungarn z. Zeit in Halle. Hüttenmeister Zincken z. Zeit in Halle. St, med. SoLGer z. Zeit in Halle. h Nu “ a x AR we , fi AN Ei in Y FA in FAN AL Akne M Au abe, h Hl iR vis \ ROH MIR re