Natural History Museum Library 000272695 STORE ^ £ /s'^SS. i. 3i b l) a n t» l u n g nt zoologisch - mineralogischen Vereines Megeii$lmrg< Viertes Heft Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Mineralogie während des Jahres 1853 von Dr. B es na r d. Kef^ensfeiirg, Druck und Verlag von Friedrich Pustet, ,tK ^ t ^ 1 11 ~ ^ ^ „»K ■>;'-- - ' > „ ' \-; , ' r£ w j/4ä ' : ::v ,; : fassEs;:f«sS«;^SK'iS!<-*^ ■ '■ : ,- v . ■ ‘ ■ . :- r > -. ■ i des zoologisch - mineralogischen Vereines in Atcgensl) ur&* Viertes Heft. Begen§bnr^9 Druck und Verlag von Friedrich Pustet. 1804t. ' vuftil. ifuli B&JÜtlRRnii njsifimfzßM »js/maH irn ■r'V/J ..1,1 M ■ 1; , v-.,1.- > H 1J)|i Vf «IvlbRI R>f«M w »n-l Io? e R -iR r* & 4 «? ;H»V g8loi3J2R(fe;R9jviüvä • UT v ’i : v li-'i fii Die Mineralogie in ihren neuesten Entdeckungen u. Fortschritten in» Jahre 1853. Ein systematischer Jahresbericht von Anton Franz Besnard, Philos. et Med. Dr., K. Bataillons- und prakt. Arzte zu MünchetfJ der Societas physico-medica zu Erlangen, der Königl. botanischen Gesellschaft, wie des zoologisch- mineralog. Vereines in Regens- burg, der Pollichia in der Pfalz, der naturhistorischen Gesell- schaften zu Nürnberg, Bamberg und Augsburg, des pharmaceut. Vereines in München, und des historischen zu Würzburg, theils wirklichem, theils korrespondirendem Mitgliede. \ - t ; , * /* # V •'■ -- - Die Mineralogie im Jahre 1858. I. Literatur. a) Selbstständige Werke. Bender, R. : Versuche über die Gewinnung des Tellurs aus den Siebenbürgischen Golderzen. Inaug. Dissert. Göttingen. 1852. 8. S. 36. O Berlin: Om nagra Norska Mineraliers Sammansättning. Lund. 1852. 8. P. 16. Besnard, Ant.: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Mineralogie während des Jahres 1852. Im 3. Hefte der Abhandlungen des zool.-min. Vereines in Regens- burg. Daselbst. 1853. 8. S. VI u. 105. 18 Ngr. Brooke, H. J. and W. H. Miller: an Elementary Introduction of Mineralogy, by the late Will. Philipps. New edition, 700 pp. London. 1853. 12. Denkschriften der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. I. Semester, 1853. A. Schriften der mathematisch- naturwissenschaftlichen Klasse: 3., 4. u. 5. Bd. Wien. 1853. gr. S. mit vielen Tafeln. 21 Thlr. Mineralogische Sektion. Als Separatabdrücke: 1) Grönlich, Jos.: Bestimmung der Zwillinge in prismati- schen Krystallen. Wien. 1853. gr. 8. 5 Ngr. 2) Haidinger, W. .* Eine Bemerkung über die Anordnung der kleinsten Theilchen in Krystallen. Wien. 1853. gr. 8 4 Ngr. 3) Haidinger: Ueber den Eliasit von Joachimsthal. Wien. 1853. gr. 8. 2 Ngr. 1 2 4) Kenngott, Adolf: Mineralogische Untersuchungen, be- treffend die Minerale: Zinkenit, Gyps, AntimonsUber, Kupferglanz, Millerit, Pyrrhotin, Danait. Wien. 1853. gr. 8. 12 Ngr. 5) Kenngott: Mineralogische Untersuchungen , betreffend die Minerale: Liebenerit, ßrevicit, Quarz, Kryptolith, Py- rargyrit und Uiaspor. 6) Reuss: Ueber einige noch nicht beschriebene Pseudo- morphosen. Wien. 1853. gr. 8. 5 Ngr. Glaser, L. : Beudant’s Naturgeschichte des Mineralreichs, vom technischen Standpunkte aus für Gewerbe und Realschulen bearbeitet. Cassel. 1853 2 Bll., 137 S. 8. geh. 12 Ngr. Dieses Buch entbehrt fast jeder tieferen, wissenschaftlichen Grund- lage, und gibt Vf. bedeutende Blossen kund bezüglich seiner mineralogischen Kenntnisse, vorzüglich in der Kxystallographie, wie z. B. bei den Glimmer-, Steinsalz- &c. Krystall - Be- schreibungen. Grailich, Jos.: Bestimmung der Zwillinge in prismatischen Krystallen mit Hilfe des polarisirten Lichtes. (Aus den Sitzungs- berichten 1853 der K. Akad. d. Wiss.) Wien. Lex. 8. S. 20 c. figg. xyl. Thlr. %. Greg, B. P. and W. G. Lettsoin: a Manual of British Minera- logy. London. 8. 12 fl. 36 kr. (Unter der Presse.) Hausmann, J. Fr. L. : Neue Beiträge zur metallurgischen Kry- stallkunde. Ein Nachtrag zu den Beiträgen zur metallurgischen Krystallkunde , im 4. Bande der Abhandlung, der K. Gesellsch. der Wissensch. zu Göttingen. Daselbst. 4. 1852. S. 14. 4 Ngr. Vf. erörtert darin den Diopsid als Eisenhohofen-Schlake, das Bleigelb als Bleihüttenprodukt, die Kupfer ki esk ry- stalle, bei der Röstung von Kupfererz entstanden, krystal- lisirtes Magneteisen, bei der Röstung von Bleistein ge- bildet; dann kry stallisirt es Eisenoxydul - Silikat (Eisenchrysolith) als Kupferhütten-Produkt ; Antimonnickel, als Produkt des Blei- und Silberschmelz-Processes, und end- lich kry stallisirtes Zinkoxyd, als Sublimationsprodukt des Zinkgewinnungs-Processes Jahrbuch der K. K. geologischen Reichsanstalt. 4. Jahrg. 1853. Wien. Jan. bis März. 4. S. 205. Thlr. 3, Ngr. io. Mineralo- 3 gisch es: 1) Sandberger, Fridol. : Ueber das Vorkommen des Marmors im Hrzth. Nassau. 2) Ha i di nge r, W. : 3 neue Lokalitäten von Pseudomorphosen nach Steinsalz in den nord- östlichen Alpen. 3) Hauer, C. R v.: Chemische Untersuch- ung des Uranpecherzes von Pribram in Böhmen. 4) Derselbe: Ueber das Vorkommen von Schwefelarsen in den Braunkohlen von Fohnsdorf in Steiermark. Jahresbericht über die Fortschritte der reinen, pharmazeu- tischen und technischen Chemie, Physik, Mineralogie und Geologie &c. Heraüsgegeben von Just. Li e big und Hermann Ko pp. Für 1852. Giessen. 1853. 1. Heft. gr. 8. 2 Thlr. Jasche, C. F. : Uebersicht der in der Grafschaft Wernigerode aufgefundenen mineralogisch einfachen Fossilien, nebst Angabe der Fundorte. Vortrag im wissenschaftlichen Vereine gehalten am 7. April 1852. Wernigerode. 4. S. 15. Kenngott, Adolf: Das Mohs’sche Mineralsystem, dem gegen- wärtigen Standpunkte der Wissenschaft gemäss bearbeitet. Wien. 1853. gr. 8. S. XX u. 164. 2 fl. 9 kr. Mit einem Worte eine Lobschrift auf obiges System, und eine Vermehrung des- selben durch mehrere Beiträge des Vf’s. zu den von Mohs aufgestellten Klassen. Kob eil, Franz von: Tafeln zur Bestimmung der Mineralien mit- telst einfacher chemischer Versuche auf trockenem und nassem Wege. 5. umgearbeitete Auflage. München. 1853* gr. 8. S. XVIII u. 87. Ngr. 16. Bisher noch in keiner Weise übertroffen. Ko bell, Franz v. : Die Mineral - Namen und die mineralogische Nomenklatur. München. 1853. gr. 8. S. 160. Eleg. gebund., 1 Thlr. Ngr. 5. Vf. führt in der Einleitung zur näheren Erläuterung die üblichen Namenquellen und die specifischen Namen der Mineralien ihrer Ableitung nach an, als : 1) Speci- fische Namen aus der griechischen und skandinavisch-deutschen Mythologie, welche zuweilen eine gewisse Beziehung zu dem betreffenden Mineral aussprechen sollen oder auch ohne alle Beziehung ertheilt wurden. 2) 230 Namen sind den Göttern und mythologischen Personen, den Gelehrten, Freunden und Gönnern der Mineralogie geweiht. 3) Die zweite grössere Gruppe von Mineral-Namen begreift diejenigen, welche nach den Fundorten gegeben worden sind. Dergleichen Namen sind 1* 4 * zum Theil sehr alt, und zählt man gegenwärtig 200 solcher Namen. 4) Beziehen sich viele Namen auf die krystallographischen Verhältnisse und überhaupt auf die Verhältnisse der Gestalt und Struktur. 5) Eine vorzügliche Namenquelle geben die Farben. 6) Dasselbe gilt von der Härte, dem spec. Gewichte, von der Pellucidät , Glanz, Elektricität, und anderen physischen Eigen- schaften. 7) Folgen die Namen, die von dem Verhalten vor dem Löthrohr oder gegen ehern. Agentien auf nassem Wege herge- nommen sind, oder von der ehern. Zusammensetzung. 8) Es schliessen sich noch eine Reihe von Namen an , welche von an- deren Eigenschaften, Beziehungen und Willkürlichkeiten, als die bisher erwähnten hergenommen sind. 9) Eine Reihe meist alter Namen sind unbekannten oder zweifelhaften Ursprungs. Um das Unwesen der Synonymik zu beschränken, sucht Vf. folgende Punkte hervorzuheben: 1) Man halte darauf, dass die Mineral - Namen überhaupt und besonders die Namen nach Personen und Fund- orten möglichst so geschrieben werden, wie sie ihrer Abstammung gemäss geschrieben werden sollen, also nicht dieser oder jener Sprache angepasst oder des Klanges wegen verändert. 2) Namen, die nicht von Personen oder Fundorten hergenommen sind, sollen der bereits für diesen Zweck herrschend gewordenen griechischen entnommen werden. 3) Der Name, welcher einer sich bewähren- den Mineralspecies zuerst gegeben wurde, ist anzuerkennen und zu gebrauchen, wenn er nicht gegen I. u. II. verstösst und keine wesentliche Unrichtigkeit enthält. 4) Die systematische Nomen- klatur soll die specifischen Namen der Mineral - Species nicht anders verändern dürfen, als durch Zusätze oder dadurch, dass sie dieselben in Beiwörter umwandelt, sie soll keinen specifischen Namen, der für eine Species gilt, für ihre höheren Klassifikations- stufen gebrauchen dürfen, wenn er dadurch der Species entzogen und mit einem neuen Namen ersetzt werden müsste. Ein höchst ausführliches Register mit Angabe der Synonyme schliesst das Werk, welches einem längst gefühlten Bedürfnisse in Wahrheit abhelfen wird. Möge Vf’s. Wunsch sich erfüllen, dass durch vorliegende Abhandlung eine Einigung der verschie- denen Ansichten über die mineralogische Nomenklatur sich vor- bereite, und dass sie beitrage, dass wenigstens für die Zukunft die Fehler vermieden werden, welche in der Vergangenheit die 5 Quellen der Synonymen - Verwirrung geschaffen und genährt haben. Kokscharow, Nik. v.: Materialien zur Mineralogie Russlands. Lieferung 1., 2. u. 3. St. Petersburg. 1853. gr. 8. S. 80 und Atlas in hoch 4 mit 8 lith. Tfln. Vf. hat nachfolgende Minera- lien beschrieben und abgebildet: I. Wasserfreies Eisenoxyd oder Rotheisenerz mit seinen verschiedenen Varietäten, als Eisenglanz, Eisenglimmer. II. Titaneisen: a) Ilmenit; b) Titan- eisen in Form kleiner Krystalle und Körner. III. Korund. IV. Fischerit. V. Bleivitriol. VI. Anatas. VII. Rutil. VIII. ßrookit. IX. Schwefelkohlensaures Blei und X. Cancrinit An- hang: Notiz über den krystallisirten Skorodit nebst Holzschnitt. Dasselbe ist ein topographisch-mineralogisches Werk Russlands, und soll der Atlas nach und nach ein vollständiges Verzeich- niss aller krystallinischen russischen Mineralien werden. Leichtfassliche Darstellung der Tesseralgestalten und ihres Spiegelbildwesens. Mit einer Anleitung, verschiedene Tesseral-Modelle aus starkem Papier herzustellen. Nebst 4 Ta- feln mit Netzstücken und 1 Tafel mit berechneten Tesseralge- stalten. Freiburg. 1853. gr. 8. S. 88 Thlr. 1. Der 1. Abschnitt, dem eine Einleitung mit allgemeinen Bemerkungen vorausgeht, handelt von den Tesseralgestalten und der 2. von den Tesseral- Papier - Modellen. Ein nützliches Buch für Anfänger in der Krystallographie mit guter Ausstattung. Leonhard, Gust. : Grundzüge der Mineralogie für Schule und Haus. 2. revidirte Auflage Stuttgart. 1853. gr 8. Mit vielen Holzschnitten, l fl. 12 kr. Für die Trefflichkeit des Buches spricht das Vergriffenseyn der 1. Auflage in einer nicht ganz zweijährigen Frist. Solch populäre, und dennoch wissenschaft- liche Werke stiften einen nie zu tilgenden Vortheil. Leonhard, G. : Beiträge zur mineralogischen und geognostischen Kenntniss des Grossherzogthums Baden. Stuttgart. 1853. 8. H. l. S. 121, 2 Tfln. Dieselben zerfallen: A. in Abhandlungen und B. in Notizen und Auszüge, und sind obige Beiträge, wie alle Schriften vom Vf., gleich gut und durchgehends interessant. Ludwig, Herrn.: De siliciae aequivalento et formula chemica commentatio. Diss. inaugur. 1853. Jenae. 8. P. 85. 6 I. eydolt, Franz und Adolf Machatschek: Anfangsgründe der Mineralogie. Mit 9 Kupfertafeln. Wien. 1853. gr. 8. S. XXXI u. 320. 4 fl. 48 kr. Nach einem kurzen Vorworte folgt als Einleitung der Vff. Ansichten über Natur und Kunst; Natur- wissenschaften; organische und unorganische Naturprodukte; Methode der Naturgeschichte. Dieselbe ist nach Vff. die Wis- senschaft, welche die Naturprodukte nach den Prinzipien der Einerleiheit, Gleichartigkeit und Aehnlichkeit, nach Massgabe der Eigenschaften, welche sie im ursprünglichen unveränder- ten Zustande besitzen, vergleicht, und diese Vergleichung an- wendet, um Vorstellungen und Begriffe zu erzeugen, nach die- sen die Gegenstände zu ordnen, zu benennen, zu bestimmen und zu beschreiben; daher ist die Mineralogie jene, welche die unorganischen Naturprodukte nach ihren naturhistorischen Eigenschaften, nach den Prinzipien der Einerleiheit, Gleich- artigkeit und Aehnlichkeit ordnet, benennt, charakterisirt und beschreibt. Der mineralogische Theil zerfällt in 5 Haupt- stücke, als: Terminologie, Systematik, Nomenklatur, Charakte- ristik und Physiographie. Hierauf folgt die Lehre von den Gebirgsgestein en nach ihrer Zusammensetzung im Allge- meinen, wie als Gebirgssteine, Gebirgsmassen, Gebirge und als die Erde selbst. Der chemische Theil ist sehr stiefmütter- lich behandelt, und sind, mit Ausnahme der chemischen For- meln, keine Analysen &c. angegeben. Im Uebrigen ist das Mohs’sche System durchgehends als Vorbild und Leitfaden angenommen. Müller, A.: Analysen der auf der Karlshütte verschmolzenen Eisensteine, des daraus gewonnenen Eisens und der Schlacken. Dissert. inaug. Göttingen. 1852. S. 40. Naumann, Karl Friedr. : Anfangsgründe der Krystallographie. Leipzig. 1854. gr. 8. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 26 Steindrucktafeln. S. XVI u. 292. 2 Thlr. 2 Ngr. Dieses in der Literatur der Krystallkunde hervorragende Werk zer- fällt nach einer kurzen Einleitung in einen präparativen und applikativen Theil, dem als Anhang die allgemeine Entwick- lung und graphische Darstellung der Zonen folgt. Vf. nimmt 7 nachgewiesene Krystallsysteme an: A. Trimetrische Formen: a) Orthoedrische Formen: 1) Isometrisches oder tesserales 7 System. 2) Monodimetrisches oder tetragonales System. 3) Anisometrisches oder rhombisches System, b) Klinoedrische Formen: 4) Monoklinoedrisches System. 5) Diklinoedrisches System. 6) Triklinoedrisches System. B. Tetrametrische For- men: 7) Monotrimetrisches oder hexago .ales System. Dass VPs. Werk ohne gründliche und tüchtige mathematische Kenntnisse schwer zu verstehen ist, braucht wohl kaum erwähnt zu werden. Pe^irka, Jos.: Grundlinien der reinen Krystallographie. Eine Anleitung zum Studium der mineralischen Krystallformei». 2. verbesserte Auflage mit 84 Abbildungen. Prag. 1853. gr. 8. S. IV u. 67. 13 Ngr. Vf. hat dieses Schriftchen für Anfänger, für Lernende vorzüglich geschrieben, und die Werke von Mohs, Haidinger und Naumann dazu fleissig benützt, insbesondere für seine Abbildungen der Krystallformen. Da es auf bescheidene Weise seine Vorgesetzte Aufgabe zum 2. Male gelöst hat, so ist es auch diesmal bestens zu empfehlen. Pf aff, Friedrich: Grundriss der mathematischen Verhältnisse der Krystalle. Mit 16 Tafeln. Nördlingen. 1853. gr. 8. S. XXIV u. 367. 2 Thlr. 2 Ngr. Ein näheres Verständniss der Kry- stalle zu eröffnen, war Vfs. Absicht bei vorliegender Arbeit, die sich durch Klarheit und Reichhaltigkeit hervorthut. Nach Vf. ist jeder unbelebte polyedrische ringsum von ebenen Flächen begrenzte Körper, der seine Gestalt einer seiner Substanz in- wohnenden Kraft verdankt, ein Kr y stall. Sämmtliche bis jetzt beobachtete, wirklich vorkommende Krystallisationssysteme lassen sich in 2 Klassen theilen. Die erste Klasse umfasst alle diejenigen Krystalle, welche sich auf 3 einander recht- winklig schneidende Richtungen zurückführen lassen, sg. tri- metrische Gestalten. Die 2. Klasse enthält diejenigen, welche sich auf 4 Richtungen beziehen, von denen 3 sich unter 60° schneiden, die 4. senkrecht auf den übrigen steht, sg. tetrametrische Gestalten. Innerhalb der I. Klasse unterscheidet Vf. wieder nach der Verschiedenheit, die sich in den 3 rechtwinkligen Richtungen oder Achsen geltend macht, folgende Krystallisationssysteme : 1) Das reguläre System Alle 3 Achsen sind gleich. 2) Das 2- u. lachsige. 2 Achsen sind gleich, die 3. ver- schieden von den beiden andern. 8 3) Das 1- u. lachsige. Alle 3 Achsen sind von einander verschieden. 4) Das 2- u. 1 gliedrige. Alle 3 Achsen sind von einander verschieden, ja es tritt noch eine neue Verschiedenheit im Verhalten einer Achse gegen die beiden andern ein, sie zeigt ein verschiedenes Verhalten gegen diese in ihrer vordem und ihrer hintern Seite. 5) Das 1 - u. 1 gliedrige. Die eben erwähnte Verschieden- heit in einer der 3 Achsen macht sich auch noch nach den andern Seiten nach rechts und links hin geltend. 6) Das 3- u. \ achsige. Die obenerwähnte II. Klasse ohne Unterabtheilungen, ln der Natur einzig und allein nur ausgebildet. Der Hemimorphismus kommt nach Vf. nur an Kry stal len, die nicht zum regulären Systeme gehören, vor, und beruht darin, dass das eine Ende der Hauptachse stets von andern Flächen begrenzt wird, als das andere, so dass es aussieht, als wenn der Krystall aus 2 Hälften zweier verschiedener Individuen zusam- mengesetzt wäre. Alle Krystalle, welche diese Erscheinung wahrnehmen lassen, zeigen auch diese polare Verschiedenheit in ihrem physikalischen Verhalten. Auch bei anderen Mineralien hat inan den Hemimorphismus beobachtet; aus dem 3- u. 1 achsigen Systeme zeigt die Silberblende noch denselben, aus dem rhom- bischen ist es der Topas und das Kieselzinkerz, die den Zu- sammenhang des Hemimorphismus mit dem polar-elektrischen Verhalten der Krystalle darthun. Die beigegebenen Kupfertafeln sind sehr gut und instruktiv. Plattner, Karl Friedr,: Die Probirkunst mit dem Löthrohre oder Anleitung: Mineralien, Erze &c. mit Hilfe des Löthrohrs qualitativ auf ihre sämmtlichen Bestandtheile und quantitativ auf Silber, Gold, Kupfer, Blei, Wismuth, Zinn, Kobalt, Nickel und Eisen zu untersuchen. 3. grösstentheils umgearbeitete und verbesserte Auflage. Mit 78 in den Text eingedruckten Holz- schnitten. Leipzig. 1853. gr. 8. 3. Lieferung. Mit dieser 3. Lieferung ist dieses praktische und werthvolle Werk zu Ende gebracht. 9 Rammeisberg, C.: Repertorium des chemischen Theils der Mineralogie. 5. Heft. 1849-1853; oder: Fünftes Supplement zu dem Handwörterbuch des ehern. Theils der Mineralogie. Berlin. 1853. gr. 8. S. X u. 270. Thlr. 2 Ngr. 5. Ein abermals willkommener und jedenfalls sehr schätzenswerther Beitrag zu Vf’s. rühmlichst bekanntem Handwörterbuche, gleich würdig seinen Vorgängern. Nachdem Vf. ,, A 1 1 g e m e i n e s “ voraus- geschickt, liefert er eine vollständige, höchst instruktive Um- arbeitung des früheren Artikels „Aerolith“. Dieser zerfällt: A. Meteor eisen. I. Meteoreisen, in Europa gefallen oder gefunden. II. In Asien III. In Amerika. B. Meteorsteine. Die Literaturangabe in diesem, wie in allen folgenden Artikeln, ist wahrhaft eine erschöpfende zu heissen. Rath, Gerh. de: De compositione et destructione Werneritis fossilis. Berol. 1853. Diss. inaug. Eine fleissige, instruktive Arbeit, gleichsam eine Ergänzung der ausführlichen Schrift von Wolff: De compositione fossilium Ekebergitis, Skapolithi et Mejonitis. Berol. 1843. Schilling, Samuel: Das Mineralreich. Oryktognosie und Ge- ognosie. 5., völlig neue Bearbeitung. Breslau. 1853. gr. 8. Mit 240 in den Text gedruckten Abbildungen. S. 121. Ngr. 15, karton. Ein kurzes, praktisches und empfehlenswerthes Büch- lein für die studierende Jugend. Was die Anordnung in der Oryktognosie betrifft, so hat Vf. das von Eichelberg zu Grunde gelegte gemischte System, als ein, Vf’s. Ansicht nach, dem Schüler leicht verständliches und übersichtliches, ange- nommen, und sich nur in der Ordnung der Irdspathe und der Klasse der Salze einige Veränderungen erlaubt. Referent kann damit sich nicht einverstanden erklären, und hätte Vf. viel besser gethan, wenn er jenes von F u c h s, K o b e 1 1 oder Leon- hard benützt hätte. Ausstattung vorzüglich. Schubert, H G. von: Abriss der Mineralogie. (Auch als 2. Band der neuen Auflage der Geschichte der Natur.} Mit acht Kupfertafeln. Erlangen. 1853. gr. 8. 2 fl. 52 kr. S. VIII u. 387. Vorzüglich. Vfs. Schrift zerfällt in 2 grosse Abtheilungen, in das Steinreich, S. 1-137, dann in die Beschreibung der Mineral- körper, S. 147-343, und schliesst mit einem neuen systemati- IO sehen Ueberblick. Jedem Mineral hat Vf. einen gut lateinischen oder griechischen Namen beigesetzt. Schüler, C. L. E.: Ueber die Darstellung des Greenokits und einiger anderen Kadmium - Verbindungen. Göttingen. 1853. Inaugural- Dissertation. Shepard, Ch. U. : a Treatise on Mineralogy. 3. edit. with 488 illustrations, in two parts, New-Haven. 1853. 8. Parti, 246 pp. Eine Bearbeitung nach Mohs. Verhandlungen der Russisch - Kaiserl. Mineralogischen Ge- sellschaft zu St. Petersburg. Jahrg. 1852 u. 1853. Mit sehr vielen Abbildungen, Karten und Holzschnitten. St. Petersburg. 1853. Lex. 8. S. IV u. 456. Thlr. 3.- Inhalt: 1) Kokscharow, N. v. : Materialien zur Mineralogie Russ- lands. 2) Kotschubey, P. v. : Ueber schwefelkohlensaures Blei. 3) Maack, R.: Nachricht über einen neuen Fundort des Dioptas, Aschiril. 4) Kokscharow, N. v. : Notiz über den krystallisirten Scorodit, und Notiz über eine Mineralien - Sammlung aus dem Tunkinskischen Gebirge. 5) Kutorga, S. : Berichte über die Fortschritte im Bereiche der Mineralogie &c. in Russland. Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussi- schen Rheinlande und Westphalens. 9. Jahrg. 1852. Bonn. Mit 3 lith. Taf. Abbldgn. 8. S IV u. 612. Thlr. 1 Ngr. 15. Mine- ralogisches: 1) A Ibers: Chemische Untersuchung einiger Kochsalzarten. 2) Monheim: Ueber die isomorphen Ver- bindungen des Mineralreichs und ihre Bezeichnung. 3) Wil- son: Eine neue Methode, Fluor in Verbindungen aufzufmden, wo Kieselsäure enthalten ist. Volks-Naturgeschichte der 3 Reiche für Schule und Haus* Mit besonderer Rücksicht auf Technik, Gewerbe, Künste und praktisches Leben. Herausgegeben von L. Agassiz, H. Bronn, K. L. v. Leonhard, M. Perty, E. Quitzmann u. M. Seu- bert. In 4 Bänden. Stuttgart. 8. 1853. Die Lieferung ä 9 Ngr. 3. Lfrg.: K L. v. Leonhard, Naturgeschichte des Steinreichs. S. XIV u. 113-424. 11 Wartmann, Elie : Recherches sur la eonductibilitfc des mineraux pour l’electricite voltaique. Geneve. 1851. 4. Zeits ch rift für die gesammten Naturwissenschaften. Heraus- gegeben von dem naturwissenschaftlichen Vereine für Sachsen und Thüringen in Halle. Daselbst. 1853. I. Jahrgg., 1. Bd. mit 10 lithogr. Tafeln, gr. 8. Thlr. 273- Mineralogische Original-Aufsätze. 1. Schüler: Künstliche Darstellung des Greenokits, S. 346. 2) Suckow: Zur mineralischen Ver- witterung, S. 433. 3) Ulrich: Voltait vom Rammeisberge bei Goslar, S. 12. b) Journalartlkel. *) Andrews: Zusammensetzung gewisser Basalte und metamor- phischer Gesteine. (Ghem. Gaz., 1852. Okt.) Becquerel: Fortsetzung der Versuche, natürliche Mineralien durch langsame Einwirkung flüssiger auf feste Stoffe künstlich zu erzeugen. (L’Instit., 1853. Fevr. 2., T. XXI, p. 41.) 1) Kie- selerde und Quarz (SiO5). 2) Kupfer- und Natron-Doppelkar- bonat (NaO, CaO, 2 CO1). 3) Bibasisches Kalk- und Ammoniak- Arseniat. Bornemann, J. G : Zusatz zu dem Aufsatz über gediegenes Eisen aus der Keuperformation von Mühlhausen. (Poggend. Annal., 1853. Bd. 88, Stk. 2.) Brewster, David, beobachtete kleine Höhlungen in Diamanten. (L’Instit., 1852. Dec.) Brewster, David: Ueber optische Phänomene und Krystallisa- tion des Turmalins, Titans, Quarz, Amethyst und Topas. (Transactions of the royal Societ. of Edinburgh, Vol. XX, part. 4.) Chapman, E. J.: Mineralogische Notizen. 2. Serie. (Lond., Edinb. and Dubl. phil. Mag., 1853. Aug.) Damour: Chemisch-mineral. Untersuchung des Diamant - Sands von Bahia. (L’Institut, 1853. P. 77.) Despretz: Künstliche Diamanten. (Allg. Ztg., Beilage, 1853. N. 274.) *) Zum Auszuge sich nicht wohl eignend. 12 Drevermann, Aug. : Ueber die Bildung krystallisirter Minera- lien. (Annal. d. Chem. u. Pharm., 1853. Bd. 87, H. 1.) Ewald: Mineralien von Bastenne. (Ztschr. d. Deutschen geolog. Gesellsch., 1852. Bd. 4, 2. Febr. bis April, S 215-216.) Fleischer: Ueber einige röhrenförmige Brauneisensteine. (Würt. naturw. Jahresh., 1853. Jahrg. 10, H. 1.) Gümbel, Theod.: Einiges über den inneren Bau der Achat- Kugeln. (Leonhard’s min. Jahrb., 1853. H. 2.) Haidinger, M. W. : Eine Bemerkung über die Anordnung der kleinsten Theilchen in Krystallen. (Sitzgsb. d. math. - naturw. Kl. der Wien. Akad., Bd. 10, H. 1.) Huene, v. : Galmei, Blende, Bleierz, Schwefelkies und Braun- kohle bei Bergisch-Gladbach. (Ztschr. d. Deutsch, geol. Ges., 1853. S. 571.) und Hart- Manganerz im Trachyt vom Drachen- fels am Rheine. (Ebenda, S. 576.) Hunt, T. S. : Ueber Konstitution und Aequivalent - Volumen bei der Mineral - Species. (Americ. Journ. of sc. and arts, 1853. Septemb.) Jordan, Herrn.: Krystallisirtes Zinkoxyd aus dem Hochofen der Fischbacher Schmelze bei Saarbrücken. (Sitzgsber. d. math.- naturw. Kl. der Wien. Akad., 1853. Bd. 1 1 , H. l.) Kenngott, A.: Ueber die Phosphorescenz des Flussspathes (Sitzgsber. d. math. -naturw. Kl. d. Wien. Akad., 1853. Bd ll, H. l.) Kurr: Ueber das natürliche Vorkommen einiger schweren Metalle. (Würt. naturw. Jahreshefte, 1853. Jahrg. io, H. l.) Leonhard, K. C. von: Ueber den Schwefel Naturgeschicht- liches, Technisches und Merkantilisches. (Dessen min. Jahrb., 1853. H. 3) Ein höchst praktischer und umfassender mono- graphischer Beitrag. Leonhard, K. C. von: Künstlicher Augit. (Dessen Jahrb., 1853. H. 6.) Sehr interessant, auch als Separatabdruck. Leydolt: Krystalle im Glas. (Compt. rend , T. 2t, p. 565.) Vf unterwarf zusammengesetzte Mineralien der Wirkung von 13 Flusssäure, besonders Silikate, um ihre Bestandteile besser unterscheiden zu können. Metzger, E-: Die künstlichen Bleiglanzkrystalle in Schachtöfen. (Bericht der Maja in Clausthal, 1852. II, S. 21.) Müller, H. : Mineralanalysen. (Erdmann’s Joum., 1853. Bd. 57, H. 3 u. 4.) Dieselben finden sich im Korr. - Blatte des zool.- mineral. Vereines in Regensburg, 1852. N. 3, 4 u. 5 als Ori- ginalmittheilungen. Nickles, J. : Bemerkungen über den Polymorphismus. (Journ. de Pharm, et de Chim , 1853. Juin et Juil.) Ormerod, G. W. : Pseudomorphe Steinsalzkrystalle. (Quart. Journ. of the Geog. Soc. of London, 1853. April, P. 187.) Paul: Paragenetische Beziehungen der Mineralien. (Jameson’s Edinb. new Phil. Journ., 1853. Juli.) Pid ding ton, Heinr.: Nachträgliche Notiz zu dem neuen Harz- Mineral Hircin. (Journ. of the Asialic soc. of Bengal, 1853. N. 3. Vide: The Journ., 1852. N. 1, p. 76.) Rath, Gerh. von: Ueber die Zusammensetzung des Wernerits und seiner Zersetzungsprodukte. (Poggend. Annal., 1853. Bd. 90, St. l u. 2.) Rose, G. : Spodumen - Krystalle von Norwich in Massachusetts. (Ztschr. d. Deutsch, geol. Gesell., 1852. S. 499.) Rose, Heinr.: Ueber die Bildung des Kalkspathes und Arragonits, fortgesetzte Untersuchung. (Berl. Akad. der Wissensch., 1853. Juni.) Salm- Hors tmar, Fürst von: Ueber das optische Verhalten von Prismen aus Doppelspath, aus Beryll, aus Quarz und aus Arragonit. (Poggend. Annal., 1853. Bd 88, Stk. 4.) Schmid, E. E.: Chemisch-mineralogische Mittheilungen. Ueber die basaltischen Gesteine der Rhön. (Poggend. Annal., 1853. Bd. 89, Stk. 2.) Schüler, E. : Ueber die künstliche Darstellung des [Greenokits und einige andere Kadmium-Verbindungen. (Annal. der Chem. u. Pharm., 1853. Bd. 11, H. 1.) S a i n t e - C la i r e -D e vi 1 1 e, H.: Neue allgemeine Methode der chemischen Analyse. (Annal. de chim. et de phys., 3. Ser. XXXVIII, 5.) Eine sehr lehrreiche und praktische Arbeit. 14 Tamnau: Ueber Shepard’s Houghit und Dysyntribit von Nord- Amerika. (Ztschr. d. Deutsch, geol. Ges., 1852. Bd 4, 2. Febr. bis April, S. 223-224.) Tamnau: Mineralarten aus Nord-Amerika. (Ztschr. d. Deutsch, geol. Ges., 1852. S. 500.) Troger: Bildungsreihen der Mineralien in Gängen und Drusen. (B. Gotta’s Gang-Studien, oder Beiträge zur Kenntniss der Erz- gänge. Freiberg 1852. Bd. 2, H. 1, S. 216.) Ulrich, Fr.: Ueber Voltait vom Rammeisberge bei Goslar. (Ztschr. f. d. gesammt. Naturw. Herausgeg. v. naturw. Ver. in Halle, 1853. Januar.) Werth er, G. : Ueber die sogenannte Cämentation der Kupfer- kiese. (Erdmann’s Journ., 1853. Bd. 58, H. 6.) Wethe rill, Karl: Ueber das Vorkommen des Goldes in Penn- sylvanien. (Lond., Edinb. and Dubl. phil. Magaz., 1853. Febr.) Wilde, E. : Ueber die Berechnung der Axenwinkel der 2axigen Krystalle gegen Herrn Zamminer. (Poggend. Annal., 1853. Bd. 90, Stk. 1.) 1» II. Krystailographie Beiträge zur Krystailographie der zur Familie des Spodumens gehörendenMineralien, namentlich: Spodumen, Ach mit und Laumontit, lieferte R. Her- mann.1) 1. Spodumen: Ausgezeichnet schöne Krystalle bei Norwich in Massachusets. Fig. 1. stellt einen Krystall von Augit, Fig. 2. einen von Spodumen vor. (Fig. l. 2.) Die Abmessungen ergaben: Spodumen : M : M — 87° s : s = 117 o : o = ? o : r = 116 Augit : M : M = 87° 6' s : s = 120 38 o:o= 95 36 o : r = 118 24 r : t = 74 1 s : r = 103 20 x : r = 69 40' s : r = 100 30 ta : t* = 79 30 Spaltbar r vollkommen ; M deutlich. Vorstehende Abmessungen beweisen offenbar, dass Spodumen und Augit gleiche Grundformen haben; denn bei den gleich- namigen Flächen sind die Differenzen der Winkel nicht grösser, als sie oft bei isomorphen oder homöomorphen Krystallen Vor- kommen. Aber darauf muss Vf. aufmerksam machen, dass das schiefe Prisma des Spodumens ta, nicht mit dem schiefen Prisma z des Augits, und die schiefe Endfläche x des Spodumens, nicht mit der Basis t des Augits übereinstimmen können, wie man angenommen hat, weil bei der gewählten Stellung, die genannten Flächen nicht an der vorderen, sondern an der hinteren Seite des Krystalls liegen müssten. Ebenso würde die Fläche x des Spodumens nicht als identisch mit der Fläche P des Augits be- trachtet werden können, weil, abgesehen von der grossen Diffe- renz der Neigungs - Winkel beider Flächen zur Hauptaxe, diese *) Bulletin de la Sociefe Imper. des Naturalistes de Moscou, 1852. N. 4. Fläche die Endkante des schiefen Prismas s gerade abstumpfen müsste, was, wie aus der Figur ersichtlich, nicht der Fall ist. Man muss daher die Fläche x als eine dem Spodumen eigen- tümliche, beim Augite noch nicht beobachtete, schiefe Endfläche betrachten, die die Bezeichnung -f- Ve P 00 erhalten würde. II. Achmit: Es ist schon längst bekannt, dass die Form des Achmits (Fig 3.) mit der des Augits, folglich auch mit der des Spodumens übereinstimmt. Nach Mitscherlich betragen die Winkel: M : M = 86° 56' s : s = 119 30 s : s = 119 30. Spaltbar M deutlich; r u. 1 weniger deutlich. Bei dieser so vollkommenen Uebereinstimmung der Winkel des Achmits und Augits war es um so auffallender, dass die stöchiometrische Konstitution beider Mineralien ganz verschieden ist. III. Laumo ntit: Was die Form desselben anbelangt, so haben Brooke und Philipps folgende Abmessungen gegeben, (fig. 4.) M : M = 86° 5' x : M = 104 20 y : M = 113 30. Spaltbar orthodiagonal vollkommen, klinodiagonal Spuren. Berechnet man nach vorstehenden Angaben die Neigung der vorderen Schiefendfläche x und der hinteren Schiefendfläche y zur Hauptachse, so erhält man nach der bekannten Formel: cos. L = cos. w sin. % (180°- W) für x 68° 46' zur Hauptaxe; für y 54° 19' zur Hauptaxe. Beim Leonhardit ist die Neigung der Fläche y = 52° 22'. Die vordere Schiefendfläche des Laumontits: x stimmt also mit der vorderen Schiefendfläche des Spodumens + % P oo , welche unter 69° 40' zur Hauptaxe geneigt ist, nahe überein. Ebenso kommt der Winkel des Hauptprismas des Laumontits: M : M von 86° 5' dem Winkel des Haupfprismas des Spodumens von 87° sehr nahe. Die hintere schiefe Endfläche des Laumontits und 17 Leonhardits : y, von 52° 22' — 54° 19' ist offenbar identisch mit der hinteren schiefen Endfläche der Hornblende: t, welche unter 51° 17' zur Axe geneigt ist Diese Fläche würde daher die Be- zeichnung — 3 P oo erhalten. Man sieht also, dass der Laumontit dieselbe Grundform hat, wie Augit, Hornblende und Spodumen. Die wichtigsten, von J. Schabus1) gefundenen Neigungs- winkel des Euklases sind folgende: Neigung von T zu [ s — 122° 29' 52" >> 33 S „ s = 115 0 16 » 33 n „ T = 108 9 16 >> 33 s „ n = 91 24 30 >? 33 n „ n = 143 41 28 33 T „ M = 90 0 — 33 33 T „ M = 90 0 — 33 33 T „ t = 90 0 — 33 33 P ,3 M = 130 51 50 3? 33 T „ L = 133 40 0 33 33 T „ 1 = 112 58 0 33 33 T ,3 N = 107 37 30 33 33 T „ h = 104 55 0 33 33 T „ i = 130 16 45 33 33 T „ u = 112 50 15 33 33 T 1 33 r = 101 54 0 33 33 T „ o = 123 14 0 33 33 T „ f = 127 5 20 >3 33 T v d = 104 7 0 33 33 T „ e = 114 52 0. Aus diesen der Rechnung zu Grunde gelegten, sowie aus den übrigen Neigungswinkeln und den Zonenlagen der verschie- denen Flächen erhält man, unter der Voraussetzung, dass die beiden Hemiorthotype r u. d die Grundgestalt bilden , wofür die Axenverh^ltnisse der übrigen Gestalten jedenfalls möglichst ein- fach werden, für die Grundgestalt folgende Werthe: a : b : c: d = 5,52151 : 5,45057 : 16,83884 : 1 Abweichung der Axe in der Ebene der kleinen Diagonale = 10° 15' 56'' oder a: b: c = 1 : 0,971351 : 3,000862 und Dessen Monographie des Euklases, u. Poggend. Annal., 1853. Bd. 88, Stk. 4. 2 18 c = 79° 44' 4"; r 151° 42' 38" ^ P = } { ; 91° 16' 41" ; ( 156° 13' 38" j ’ 94° 29' 38". Die einzelnen Gestalten erhalten folgende Zeichen: + (r); - ~y (d); P - * * (t) Pr — 2 Cz); Pr - 1 —2” (g); p-i_ (P-ir ... (P-i)5 2 ~ 2 Cb);— 2 (c); - CP -1) ,3/2 (k); - (P - t)8 (x); CV.P-l)7 (w); «<.);-¥( m-.üf Wi 0), - $ - <% P> % (.), - ^4^ (.) - (3/ ^+3) 29/ w ^ W ■ ■ "2 ; Pr+l (0); P + 00 (N); (P + oo)2(s); (P + 00)’ (L); Pr + 00 (T); Pr + 00 (0). Nach Th* S ch eerer *) besitzen dieSpreusteinkrystalle: t) eine monoklinoedrische Gestalt; 2) tritt an denselben ein inonoldinoedrisches Prisma 00 P von 125° mit einem klinodiago- nalen Flächenpaar (00 P cd) auf; 3) erscheint dieses Prisma mit einem vorderen Hemi- Prisma P (136°) und einer hinteren End- fläche n P 00 zugespitzt. Die bei einigen Krystallen beobachte- ten Säulenwinkel von 136° und von 112° bis 113°, werden durch ein Vorherrschen von P u. fco P cd) erklärlich. Diese morpho- logischen Verhältnisse erinnern zum Theil unverkennbar an die A mphibolform. DieKrystalle des llmenischen Malakon sind Ver- bindungen eines Quadratoktaeder (0) mit einer zweiten quadra- tischen Säule (P') nach N. Barbot de Marni2). An den französischen Stücken sieht man das Quadratoktaeder (0), ein Diokfaeder (0') und die 2. quadratische Säule (PQ, und an den Norwegischen die beiden quadratischen Säulen (P) u. (P'). Nach 0 Poggend. Annal. , 1853. Bd. 89, Stk. 1. *) Gorny Jurnal, 1852. N. 11. 19 der Naumann’schen Bezeichnung entsprechen also die bis jetzt beobachteten Flächen des Malakones den Ausdrücken: P, OO P 00, mPn, P, co P oo , oo P, P, co P oo. Die Flächen der ersten quadratischen Säule, die nur an den Norwegischen Krystallen Vorkommen, sind immer den Flächen der zweiten quadratischen Säule untergeordnet, und eben so ist auch das Dioktaeder dem Oktaeder stets untergeordnet. Von den Flächenwinkeln dieser Krystalle sind respektive von Scheerer, Decloizeau und Hermann gemessen worden: an dem Malakon aus Norwegen, aus Frankreich, o : o (Endkanten) 124°, 57' 124° 40' o : o (Seitenkanten) ... 83, 30 P : P' 135° P : 0 131 P' : 0 117,30 o : o' 150 P' : o' 148. aus Russland, etwa 124° An den Russischen waren ausser dem angeführten Winkel alle übrigen von so gekrümmten Flächen gebildet, dass man sie nicht messen konnte. Eine Vergleichung der Werthe der Winkel der optischen Axen, die aus direkten Messungen der scheinbaren Axen folgen, mit den aus den Brech- ungskoefficienten berechneten für Arragonit und Schwer spa th hat J. C. H eusser1) geliefert. Nach VPs. Messungen ist nun der Winkel der scheinbaren optischen Axen: in rothem in gelbem in grünem in blauem Lichte. Lichte. Lichte. Lichte. im Arragonit: 30° 43%' 30° 50' 31° 7' 31° 30' im Schwerspath: 62° 34' 63° 12' 64° 10' 65° 54' bei einer Temperatur von 22°-25° C. *) Poggend. Annal., 1853. Bd. 89, Stk. 4. 2* 2a Bei der wirklichen Berechnung der Winkel der wahren optischen Axen legte Vf. die 4 Farben die Berechnungsexponen- ten für die Linien C, D, E, G zu Grunde, also für: roth: gelb: grün: blau: im Arragonit: 1,67779 1,68157 1,68634 1,68053 im Schwerspath : 1,634-76 1,63745 1,64093 1.64960. Mit diesen Brechungsexponenten ergeben sich als Winkel der wahren optischen Axen die Werthe : für roth: für gelb: für grün: für blau: im Arragonit: 18° 10' 18° 12' 18° 18' 18° 24' im Schwerspath: 37° 2' 37° 19' 37° 46' 38° 30'. ‘ Damit stellt Vf. zunächst die Werthe, die aus den Brechungs- koefficienten folgen, zusammen: für roth: für gelb: für grün: für blau: im Arragonit: 17° 48' 17° 50' 18° 2' 18° 17 im Schwerspath: 36° 43' 36° 48' 37° 19' 38° 16'. Den Kalk spat h von Nieder-Einsiedel bei Würben- thal in Oesterreichisch-Schlesien fand E. F. Gl ocker1) in sehr spitzen Rhomboeder krystallisirt , deren Flächen häufig in der Mitte mehr oder weniger vertieft oder eingesunken sind, so dass sie eine sehr stumpfe Längsrinne darstellte, von welcher eine fadenarlige Streifung nach 2 entgegengesetzten Richtungen parallel den End -Kanten ausläuft. Untergeordnet erscheinen in vielen dieser Krystalle die Flächen eines sehr spitzen Skalenoe- ders, welche die Seiten-Enden der Rhomboeder zuschärfen. Eine andere interessante Verwachsung von Krys fallen in der Form des sehr spitzen Rhomboeders 14 R' mit dem nächst-stumpfen Rhomboeder V2 R', theilt ebenfalls Gl ocker* *) an einem Kalkspath von Reichenstein in Schlesien mit. Ein Krystall der letzten Form auf ein Rhomboeder der ersten Art am Ende so aufgesetzt, dass seine scharfen Sei- ten- und Grund- Kanten beträchtlich über dasselbe hervorragen und dieses gleichsam einen Stiel darstellt, welcher das stumpfe Rhomboeder trägt. Beiderlei Krystalle haben die Hauptaxen und die gerade angesetzte Endfläche, welche aber nicht ausgebildet iy Abhandl. d. Leopold.-Karol Akad., 1852. Bd. 15, S. 812. *) Ebenda. S. 803. 11. 31 ist, mit einander gemein, und ihre gegenseitige Stellung gegen einander ist ebendieselbe, wie die der Flächen bei einem ein- zelnen Individuum, welches die Kombination 14 R', */, R dar- stellt, nämlich so, dass die Flächen von V2 R' gerade über die abwechselnden Flächen von 14 R' zu liegen kommen. Die schar- fen Seitenkanten von V2 R' sind an manchen Krystallen durch sehr kleine Einschnitte unterbrochen , daher wie zernagt aus- sehend. An anderen Krystallen von */a R' zeigen die heraus- ragenden Seiten-Ränder eine Wulst-förmige Einfassung mit sich wiederholenden, den Rändern parallelen, schwach rinnenförmigen Vertiefungen, was die Tendenz zur Bildung zweier oder mehrerer stumpf- rhomboedrischer Individuen ausspricht. Auch kommen zuweilen 2 oder 3 stumpfe Rhomboeder V2 R' von gleicher Grösse mit paralleler Lage ihrer Flächen und daher mit parallel hervor- ragenden Seiten-Kanten auf einander aufgesetzt vor. Seiten finden sich am Rhomboeder J/2 R' die Flächen des primitiven Rhomboe- ders untergeordnet. Beide auf angegebene Art mit einander ver- wachsenen Rhomboeder sind durchsichtig bis stark durchschei- nend, graulich wreiss, und bei reflektirtem Lichte ofP weisslich grau; die stumpfen Rhomboeder zeigen aber häufig an ihren Seiten-Kanten ringsum eine schmale, weisse Band -artige Ein- fassung, verbunden mit geringerer Durchsichtigkeit. Die Krystalle sitzen einzeln, theils auch zu Drusen gruppirt, auf Serpentin, welche gewöhnlich Arsenosiderif in Menge eingesprengt enthalten. Krystall - Gestalten des Glauberits von Iquique in Peru beschreibt H. v. Senamont *) Unter verschiedenen Lagerungs- Verhältnissen findet man eine weisse, fadenförmige, seidenglänzende Substanz, Tiza, die grosse Glaubcrit- Krystalle einschliessf, die wegen ihrer ungewöhnlichen Längen-Ausdehnung in der Richtung der gestreiften Flächen bemerkenswert!! er- scheinen. Nach A. KenngottV) angeslellten Untersuchungen ist der Zinkenit, nach Moh’s Nomenklatur, hemiorthotyp und die Abweichung der Axe von der Ebene der kürzeren Diagonale = 14° 42'. Ferner untersuchte Vf. auch ein Exemplar des zum *) Annal. de Chim. et de Pharm., T. XXX VI, p. 1 57. 2) Sitzgsber. d math.-naturw. Klasse der Wien Akad. , Bd 9, S. 557. 22 Misspickel gerechneten Minerals von Frankoniain New-Hampshire, Nordamerika, welches Hayes als eigene Species aufgestellt und mit dem Namen Danait belegte. Die vorgenommene Messung der von Kupferkies begleitet in Gneiss vorkommenden Krystalle liess keinen Zweifel, dass man es nur mit einer Abänderung des Misspickels zu thun habe. Auch ein gemeinschaftliches Vorkommen von zweierlei G ol d k r y s tal 1 - T y p e n zu Vöröspatak in Sie- benbürgen beschreibt Kenngott.1) Die Krystalle, deren gleich- zeitige Entstehung ausser allem Zweifel, sind entweder Hexaeder ohne oder mit untergeordneten Tetrakishexaeder-Flächen, letzte hexaedrisch gestreift, oder Deltoidikositetraeder 30 3 ohne oder mit untergeordneten Hexaeder-Flächen Inmitten der Goldkrystalle bemerkt man auch einzelne, fast mit dem aggregirten Goldkry- stalle verwachsene Markasit - Krystalle. Dieselben stellen die Kombination eines vertikalen rhombischen Prismas mit der Basis- fläche dar und sind grünlich- gelb, und 2 Paare dieser Krystalle findet man nach Art der Durchkreuzungszwillinge des Stauroliths unter schiefen Winkeln verwachsen. Ein dem Kryptolith ähnliches Vorkommen in Kry- s tal len des Apatits beschreibt Vf. 2) in einem graulich- weissen bis wasserhellen Apatitkrystall aus Tyrol. Es sind kleine weingelbe glänzende Krystallflächen parallel der Hauptaxe eingelagert; eine Erscheinung, vergleichbar jener, welche Wüh- ler im Apatit von Aren dal wahrnahm. Letzte lässt sich aus der übereinstimmenden Zusammensetzung erklären, da man, nach Wöhler’s Analyse, den Kryptolith als einen Cerapa- tit anzusehen hat. Eine bemerkenswerthe Krystallisation fand Vf. an einem Exemplar des Pyrargyrits von Joachimsthal in Böhmen. Dasselbe zeigt Krystalle von der Gestalt des hexago- nalen Prismas der Nebenreihe verbunden mit dem hexagonalen Dyoeder mit den Flächen eines stumpfen Rhomboeders in der Art verwachsen, dass sie die Hauptaxe gemeinschaftlich haben. *) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse der Wien. Akad., Bd. 10, S. 180. a) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse der Wien. Akad., Bd. 9, S. 595. 23 La v alle1) stellte Versuche an, über die Erscheinungen bei langsamer Krystallbildung mit 20 verschiedenen Salzen, und fand: 1) Bei schneller Krystallisation scheint die Lage des Krystalls keinen Einfluss auf seine Form zu haben. 2) Bei langsamer ist dieser Einfluss deutlich und die Flächen der v Krystallform sind nie gleichmässig entwickelt. 3) Liegt der Kry- stall auf dem Grunde des Gefässes in der Flüssigkeit, woraus er anschiesst, so wird die untere Fläche viel grösser als die andern. 4) Liegt dieser unteren eine parallel gegenüber, so wird auch sie grösser, wenn die Symmetrie es erheischt. 5) Sie bleibt jedoch kleiner, wenn Letztes nicht der Fall ist. 6) Ergänzt sich ein beschädigter Krystall auf dem Grunde eines Gefässes, ohne darauf festzusitzen, so erhebt er sich an den Rändern und die untere Fläche bildet einen deutlich einspringenden Winkel, der nicht von der Verwachsung mehrerer Krystalle begleitet werden kann. 7) Schneidet man von einem regelmässigen Alaunoktaeder eine Kante weg, und bildet hiedurch eine künstliche Fläche, so entsteht eine ähnliche Fläche auch an der Stelle der entgegen- gesetzten Kante; die übrigen bleiben scharf. 8) Löst man einen Krystall bis zum Verschwinden aller Kanten und Ecken auf und legt ihn wieder in die Flüssigkeit, so ergänzt er sich genau wieder zu seiner alten Form. 9) Ist aber die Krystallisation schnell , so bedeckt er sich mit einer Menge kleinerer Kryställ- chen, welche alle so auf dem grossen liegen, dass ihre entspre- chenden Kanten und Flächen alle unter sich und mit denen des grossen parallel liegen. 10) Nimmt man von einem in Bildung begriffenen Krystalle ein Stück weg, so ersetzt es dasselbe sehr rasch wieder. 11) Bricht man ein Prisma in viele Stücke, so erzeugt jedes Stück die Pyramiden wieder, die ihm fehlen, und wird schnell zu einem vollständigen Krystalle. 12) Bricht man irgend einen Krystall in viele Stücke, so erzeugt jedes derselben einen vollständigen Krystall, der auf die übrig gebliebenen Theile der Flächen des primitiven Krystalls organisirt ist. 13) Selbst im grössten Gefässe kann bei langsamer Krystallisation ein Kry- stall alle sich niederschlagenden Salztheilchen allein an sich ziehen. 14) Erfolgt die Krystallisation aber schnell, so entstehen *) L'Instit , 1853, T. XXI, p. 90 u. im Auszüge: in Leon- hard’s min. Jahrb., 1853. H. 4. 24 Krystalle in allen Theilen des Gefässes; aber an den vorher ge- bildeten Krystallen kann sich dann oft noch eine eben so schwere Masse anlegen, als alle anderen zusammengenommen, und immer weit mehr als nach der Ausdehnung seiner Oberfläche zu er- warten stund- 15) Um zu dieser neuen Form zu gelangen, durchläuft der Krystall alle Zwischenformen zwischen der ersten und letzten, so dass man ihn in jeder beliebigen Zwischenform sich verschaffen kann. 16) Dieser Uebergang der Form geschieht nicht, durch Auflösung alter, sondern nur durch Ansetzen neuer Theile. 17) Und dies geschieht nach folgendem Gesetze: Jeder Theil des anfänglichen Krystalls, welcher für die erstrebte Form brauchbar ist, wird nicht mit neuen Theilchen überlagert; und jede Fläche oder Kante hört auf zu wachsen, sobald sie ihr ge- höriges Maass hat, bis die neue Form des ganzen Krystalls vol- lendet ist und dieser im Ganzen weiter wächst. 18) Jeder so umgebildete Krystall hat zweierlei Flächen, solche die noch von seiner ersten Form herrühren, und solche, die der neuen Form allein angehören. 19) Man erhält also durch einen Wechsel tn der Mischung einen Krystallkern umlagert von einer andern Krystallform, was man sehr deutlich sehen kann, wenn sich Blei— Azotat langsam in einer sauren oder neutralen Flüssigkeit ab- setzt. Man erhält dann zuerst ein durchscheinendes abgestutztes Oktaeder, um welches sich in der neutralen Flüssigkeit ochriges Blei-Azotat in Form von Pyramiden auf den Enteckungs-Flächen des Oktaeders anlegt und so die Krystalle ergänzt. Zi pp e *)) F. M. X., bestätiget die k r y s t al lo gr aphi s ch e n Bestimmungen des Alunits aus Ungarn. Sein Rhom- boeder entspricht dem Progressionswerthe von 4V4, H = 89° 10' 22"; 34° 40' 37''. Die anderen beobachteten Gestalten sind: 4- v<4 R = a = 177° 45' 39"; 88° 42' 22". + 6/, R = e = 95° 16' 2" ; 38° 54' 42". -f 6/s R = i = 82° 26' 2"; 29° 57' 20". _ 2 R = c = 70° 7' 54"; 19° 4' 16". l) Jahrb. d. geol. Reichs-Anstalt, 1852. Bd. 4. S. 25. Noch erscheinen zuweilen, jedoch nur mikroskopisch wahr- nehmbar; die wirkliche Basis oR und die Pol-Kanten von R zugerundet, und vielleicht ist mit dieser Zurundung — V128 R angedeutet. Die Kombination des Alunits ist nach Vf. eine Ver- einigung von Gestalten , welche hinsichtlich ihrer Axenwerthe und der darauf gegründeten Reihenverhältnisse zu den seltensten der bisher im Mineral-Reiche beobachteten gehört. M. Flajolot1) stellte Messungen und Untersuchungen über die Kry st all form des grauen Kupfers von Mouzaia an, und fand alle seine Krystalle als Tetraeder gebildet. Ueber optische Figuren, welche durch Einwirk- ung von Lösungsmitteln auf Kry stallflächen, be- sonders bei Alaun, Flussspath und Kalkspath, wie am Färöer Apophyllit, erzeugt w erden, berichtet David Brewster.1) Derselbe hat beobachtet, dass, wenn man Kry- stallflächen einer schwachen lösenden Wirkung von Wasser oder Säuren unterwirft, und nach dem Abtrocknen das Bild einer Flamme durch Zurückwerfung auf der Fläche betrachtet, sich Lichlfiguren darauf zeigen, die theils in Vervielfältigung des Flammenbildes, theils Radiationen, die von da ausgehen, theils auch komplexen, an Klangfiguren erinnernden Lichtfiguren , zum Theil von sehr bemerkenswerlher Beschaffenheit bestehen, und die Vf. jan mehreren Krystallen des regulären, hexagonalen, quadratischen und rhombischen Systems mit Abbildungen be- schreibt. Sie entstehen nach Vf. dadurch, dass durch das Lösungs- mittel die ursprüngliche glatte Oberfläche, welche nur ein ein- faches Flammenbild gibt, entfernt und durch eine grosse Menge bestimmt angeordneter kleiner Facetten ersetzt wird. Die Be- schaffenheit dieser Figuren ist nicht zufällig, sondern hängt in bestimmter Weise zusammen mit der Natur des Krystalles, der natürlichen oder künstlichen Krystallfläche , der Beschaffenheit, Dauer und Stärke der Einwirkung des Lösungsmittels, indem sie sich nach allen diesen Umständen in bestimmter Weise abändert. Wenn man einen, der Lösung unterworfen gewesenen Krystall, Alaun in Wasser, in eine gesättigte tLösung zurückbringt, so Annal. des Mines, 1853. T. III, L. 3. *) Phil os. Mag., 1853. Jan., p. 16-28, u. Fechner’s Cen 26 stellt sich die ursprüngliche Oberfläche wieder her, und die Figur verschwindet. Manche natürliche Krystalle geben schon ohne die Einwirkung yon Lösungsmitteln mehr oder weniger deutliche Lichtfiguren auf ihren Flächen, was von der frühem Einwirkung natürlicher Lösungsmittel abhängen mag. Unter den natürlichen Krystallen fand Vf. schon ohne Einwirkung von Lösungsmitteln mehr oder weniger bestimmt solche Bilder am brasilianischen Topas, am weissen Flussspath, Hornblende, Axinit, Boracit, Eisen- oxydul, Diamant, Amethyst. A. Kenngott1) fand den Schiller des sogenannten Son- ne n s t e i n s von Tvedestrand in Norwegen von eingelagerten sehr kleinen Krystallen herrührend, vollkommen bestätigt; nur ist Vf. geneigt zu glauben, dass die interponirten Krystalle nicht dem Hämatit, sondern dem Pyrrho siderit angehören; dafür spricht namentlich die Farbe Bei der näheren Untersuchung der ei gen thüml i ch en Speckstein-Pseudomorphose nach S ch w er s pa t h aus dem Zinnstockwerke von Altenberg entdeckte Th. Sehe er er2) ein neues Mineral, den Prosopit (Äl5 Si4 -j- 6 Ä), und theilt darüber nachfolgende krystallographische Notizen mit. (fig. 5.) Die Krystalle, von denen einige eine Länge bis gegen 5/4 Zoll erreichen, tragen in ihrer Gesammtheit einen Flächenkomplex an sich, wie Figur 5 in einer Profil - Projektion annähernd zeigt. Die gestrichenen Buchstaben, wie z. B, d', bezeichnen die ent- sprechenden Flächen auf der nicht sichtbaren Seite des Profils. Kantenwinkel: d : d' = 77%° (77°-78°) z : z = 132° o : o' = 116 V2° t : t' — 119°; die ebenen Winkel zwischen den Kanten: A : B = 135° ß : D = 116%" U : E “ tOS'/j”. Da die Fläche o mit der Kante C nur an wenigen Krystallen vorkam, so konnten namentlich über die Neigung der Kante C *) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853- ßd. io. \) Poggend. Annal , 1853. Bd, 90, Stk. 2. 2* zu den Kanten A u E keine genaueren Messungen vorgenommen werden. Betrachtet man diesen ganzen Flächenkomplex als dem rhombischen Systeme angehörig, so ergibt sich: z = P (Hemipyramide) y = Pn (Hemipyramide) d = od P2 0 = P CD t = P 3 (Hemipyramide) 1 = co P cd . Bezeichnet man die Parameter der Pyramide P in der Haupt- axe, makrodiagonalen und brachydiagonalen Nebenaxe mit a, b u. c, so ist a : b : c = 0,619 : 1 : 0,619 Für die Nichtidentität dieses neuen Minerals mit dem Schwer- spath spricht vorzüglich seine auftrelende Hemiedrie, die letzte- rem ganz fremd ist. Ueber das Kry stallisations sys tem desDatolith stellte F. H. Schröder1) eine Reihe von Untersuchungen an, die sehr von den Angaben nach Levy abweichen, (fig. 6.) Die einfachste Figur (6) ist kurz säulenförmig durch Vor- walten der beiden Prismen f = [a : b : cd c] u. g = [a : 2 b : od c]. Die Säule ist begrenzt durch die Schiefendfläche b = oo a : qo b : c, und die Kanten von b mit den Säulenflächen sind mehr oder weniger stark abgestumpft durch die Fläche s = a : co b : od c. Die Kante f : f zeigte sich niemals abgestumpft. Es würde hier die anderweitig bekannte u — oo a : b : od c liegen. Die s, g u. f haben stets Glasglanz, ebenso die P; da- gegen sind die d u. e häufig so matt, dass sie kaum ein Spiegel- bild geben, und zeigen selbst bei wasserhellen Krystallen stets einen bedeutend matteren Glanz als die ersteren Flächen. Auf der s zeigte sich bei einem Krystall eine federartige Streifung, parallel den beiden Kanten s : P. Die matte d als Abstumpfung der Kante zwischen der glänzenden P und der matten e ist be- sonders wichtig zur Orientirung in manchen Kombinationen. Die Schiefendfläche b ist häufig kenntlich an kleinen 3 eckigen Ver- tiefungen, die sich auf keiner andern Fläche zeigen. Es sind *) Berg- u. hüttenm. Ztg., 1853. N. 19 u. 20 28 immer ziemlich spitze gleichschenkliche Dreiecke, die Basis parallel der Kante s : b, die Spitze nach der Seite der e gerich- tet, wie es in Figur 7 angedeutet ist. (fig. 7.) Wenn die Krystalle an allen Seiten ansgebildet sind, so zeigen sich immer an beiden Seiten die entsprechenden Flächen (fig. 9j, gewöhnlich ist aber (fig. 6) nur die eine Seite ent- wickelt. Vergleicht man die Flächen mit denjenigen des regulären Systems, so lassen sich dieselben auf folgende Weise zusammen- stellen. Von der Fläche des Hexaids finden sich die obere Fläche b = oo a : cd b : c und die vordere s = a : oo b : oo c, nie- mals die anderweitig bekannte seitliche u = oo a : b : cd c. Die Flächen des Dodekaids finden sich sämmtlich (fig. 8.) Ausser den oben erwähnten f = [a : b : cd c] findet sich nicht selten unter (fig. 9 u. 10) der d die o = [cd a : b : c] hinsichtlich des Glanzes ähnlich der d. Höchst selten fehlt die a = a : oo b : c, als Abstumpfung der Kar.te s : b, gewöhnlich stark ausgebildet, und als Paralleltrapez begrenzt durch die Kan- ten a : P, selten etwas matt. Die entsprechende Fläche auf der hintern Seite des Krystalls x = — a : oo b : c findet sich sel- tener, gewöhnlich nur als schwache Abstumpfung der Kante e:e. Von den Flächen des Oktaids fand sich nur die vordere Hemi- pyramide q = [a ; b : c]. Von den Flächen des Pyramiden- hexaids ['/, a : b : oo c] finden sich immer die Säulenflächen g = [V3 a : b : oo c] und das Doma d = [cd a : b : V, c]. Ausserdem findet sich zuweilen y [= V* a : oo b : c] unter der a mit lebhaftem Glanze, (fig. 11 u. 7.) Interessant ist der Unterschied hinsichtlich des Glanzes in den beiden Zonen f, g u. o, d, während die Winkel fast gleich sind. Von den Flächen des Pyramidenhexaids [V, a : b : cd c] fand sich an 2 Krystallen als schwache Abstumpfung der Kanten s : g die Säule t = [% a : b : oo cj. (fig. 12.) An denselben Krystallen zeigte sich eine auch anderweitig zu beobachtende schwache und matte Abstumpfung y der Kante a : b (fig. 5), für welche sich der Werth fand y — a : oo b : l/3 c. Von dem Pyramid- hexaid [V4 a : b : oo c] fand sich als schwache Abstumpfung der Kante b : x eine Fläche z = — a : gd b : */4 c. Von dem Ikositetraid [V3 a : b : c] sind 3 Hemipyramiden bekannt. Stets ausgebildete, stark glänzende, wenn auch häufig nur kleine 29 Flächen sind die beiden P = [a : b : % c]. Es werden deshalb gewöhnlich die P als vordere Hälfte des Oktaids angesehen. Ferner findet sich nicht selten als Abstumpfung der Kanten e : g a = [— ya a : b : c]. Von dem Ikositetraid [V3 a : V2 b : * */2 cj fand sich selten (fig. 7) die Hernipyramide u = [*/3 a : l/2 b : >/2 c], nicht die anderweitig bekannte u == [— y3 a : V2 b : V2 c]. Von dem Hexakisoktaid [y4 a : V2 b : c) finden sich nicht selten, aber als untergeordnete Flächen die Hemipyramiden cf = [2 a : b . l/2 c] u. m = [— % a : 2 b : c]. Als ganz verein- zelter Theil eines Hexakisoktaids steht die ebenfalls untergeord- nete Hernipyramide l = [— V3 a : b : ‘/2 C1 da Ausserdem fanden sich noch schwache, matte Abstumpfungen der Kanten ß : e, d : o, b : e. Sämmtliche angegebene Flächen wurden an verschiedenen Krystallen sowohl durch Zonendeduktion als auch durch Winkelmessungen in den verschiedensten Zonen bestimmt. Die Figuren 13 bis 20 zeigen verschiedene Kombinationen dieser Flächen. In einer Druse von kleinen Krystallen zeigte sich an allen Krystallen (fig. 19) die matte d als Prisma entwickelt, welches durch die glänzende s begrenzt war. Als Abstumpfung der Kan- ten s : d zeigten sich an einem der einfachsten Krystalle die glänzende P und die etwas matte m. Die Krystallform des Zink oxydes bestimmte Jakob Schabus. *) Vf’s. Bezeichnung naeh Mohs ist Grundgestalt: Rhomboeder: R == 68° 28'; a = ^ 23,1389. Einfache Gestalten: R = oo (o) ; P (p). P -}- oo (M). Die nach Naumann: Grundgestalt: Hexagonale Pyramide: a = 1,6034. Kombination: oP. P. cc P. (fig. 21. 22.) Im krystallisirten Quarze fand A. Kenngott*) fol- gende eingeschlossene Mineralien: l) Chlorit, 2) Am- phibol, 3) Glimmer, 4) Rutil, 5)Sphen, 6) Eisenoxyd, 7) wasser- *) Sitzgsber. d. rnath.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853. Rd. li, H. l. *) Sitzgsber. d. rnath.-naturw. Kl. d. Wien. Akad., Bd. 9, H. 2. 30 haltiges Eisenoxyd, 8) Manganoxyd und wasserhaltiges Mangan- oxyd, 9) Magneteisenerz, io) Epidot, n) Turmalin, 12) Apophyl- lit, 13) Kalkspath, 14) Grauspiessglanzerz , 15) Sprödglaserz, 16) Kupferkies, 17) Arsenikkies, 18) Schwefelkies, 19) Zinkblende, 20) Bleiglanz, 21) Zinnober, 22) Wasser und 23) Luft. Ferner fand Vf. *) noch folgende verschiedene E i n sch lüss e daselbst von Mineralien: als lichtgelblich grünen oder gras- grünen krystallinischen, durchsichtigen Flussspa th in dunkel- rauchbraunem Bergkrystall aus Sibirien. An einem Exem- plare vom Schlaggen w aide in Böhmen zeigten lichfgraue, gegen die Enden bräunliche und durchsichtige Krystalle des Quarzes viele kleine Flussspathkrystalle in der Kombinationsge- stalt des Hexaeders und Rhombendodekaeders mit oder ohne den Flächen des Oktaeders als Einschluss. Hieran schliesst sich ein interessantes Stück ausNorthumberland in England, welches den gleichzeitigen Krystallisationsprozess des Quarzes und Fluss- spathes und Flussspath als Einschluss in Quarz nachweist. Ferner beobachtete Vf. Silberglanz in krystallinischen, lamellaren, zum Theil flockigen Gestalten in halbdurchsichtigen weisslichen Quarzkrystallen von Schemnitz in Ungarn. W'eiter beobachtete Kenngott* 2) nachfolgende Mineralien als Einschlüsse im kry st al lisi r ten Flussspathe: l) Ghalkopyrit oder Kupferkies; 2) Pyrit oder Gelbeisenkies; 3) Markasit oder Graueisenkies; 4) Bleiglanz; 5) Stromeyerit oder Silberkupferglanz ; 6) Silber; 7) Rotheisenerz ; 8) Quarz; 9) Kupfer- lasur und Malachit; io) Thon; li) Flussspath ; 12) Luft; 13) Wasser u. 14) interponirte Krystalle in Dichroitgeschieben. Eine sehr komplicirte K ry stall ko mb in a tio n am Tellursilber von Nagyag und Teretschell bei Zalathna in Siebenbürgen beschreibt A. Kenngott.3) Erstere ist ein vertikales rhombisches Prisma, dessen beiderlei Kanten abge- stumpft sind, in Verbindung mit den Flächen eines 2. vertikalen Prisma. Wenn man nach der Ausdehnung der beiden vertikalen *) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse d Wien. Akad., 1853. Bd. li, H. l. *) Ebenda, Bd. 1 1, H. 2. 3) Ebenda. 31 Dyoeder die Lage der längeren und kürzeren Nebenaxe, der zu substituirenden Grundgestalf bestimmt und hiernach die Flächen der vertikalen Zone mit cd 0 x, 00 0 ; aus Warwick, Nordamerika, Käsmark, gerade Prismen: P -f- co ; aus Airolo, Gotthardgebirg, Miask, Ilmengebirg, Schwarzenbach; aus Faciendas muscitos, Nertschinsk, Sibirien, 6 seitige Tafeln; aus Rothenkopf, Tyrol, Gloria, Rio-Janeira, P -J- oo . Pr -j- oo ; aus Skogbollt, Finnland; aus Weatherfield, Connecticut, von der Josefs-Alpe, grosse Rhomben ; aus Trachiros, Brasilien, Middle- town, Connecticut, schiefe Prismen: P -}- co. Pr -f- oo ; aus Nulluk, Grönland, P -f- oo . Pr + oo ; aus Pressburg, Ungarn, Zwilling: P -f- co . Pr -f- oo ; aus Kassigiengoyt, Grönland, P -j- oo. Pr -j- oo ; aus Kakunda, Brasilien; aus Cam, Böhmen; Minas Geraes, Brasilien; Hörlberg, Bayern; Chester, Massachusetts, P — {— oo ; Zwiesel, Bayern; aus der Serra de Concrigao, Brasilien; vom Ural, Pr -|- oo ; Galmeikirchen, Oberösterreich; Engenhos corallinhos, Brasilien. 33 2. Die ursprüngliche Begrenzung fehlt Die Lage der Di- agonalen wird aus der Iheilurgsgestalt bestimmt. Glimmer aus Irkutsk, Sibirien; Fogaras, Siebenbürgen; Lob- nimg, Oberösterreich; vom Berge Hjertekokkar, Grönland; aus Neuschottland ; von Balmarussa , tetenoire; aus Elfdal, Schweden ; Schlaggenwald, Böhmen ; aus Pojanska ; von Grobe, Banat ; Gömör, Ungarn; Nenbera, Bayern; aus Jamaica; von Woliowa, Oester- reich, Mursinka, Polen; Union, Schweden ; Ronsherg, Böhmen; Salla; Skuttrand, Norwegen; Chillon, Schweiz. 3 Rosenrothe Lithionglimmer. Glimmer aus Maine, Nord -Amerika und von Chesterfield, P -j- oo . Pr -f- cd ; aus Sibirien; Rozena, Mähren; Pennig, Sachsen und Massachusetts, Nord-Amerika, P -j- cd . P -J- od . Eine e i g e n t h ü m 1 i c h e Erscheinung an einem Gyps- kry stall beschreibt A. Kenngotf. ') Derselbe stellt das kli- norhornbische Prisma oo P = in0 14' dar, dessen scharfe Kan- ten durch das vorherrschende ausgedehnte Flächenpaar (cd Pcd) abgestumpft sind, und welches nur noch die gewöhnlich vor- kommende Hälfte der Grundgestalt P' == 143° 28' trägt. Hier- 2~ nach ergibt die Projektion auf die Ebene des klinodiagonalen Hauptschnitles die Figur 2 3, deren Flächen f, P u. 1 den Mohs- schen P -f- cd, Pr -f- oo u. -f- P' entsprechen. Sieht man nun 2 senkrecht auf die Ebene P und in dieser Richtung durch den Krystall hindurch, so sieht man die langem Diagonale wie duich eine zart punktirte Linie in dem Krysfalle verzeichnet, und wenn man den Krystall ein wenig schief hält, so sieht man, dass diese zart punktirte Linie keine Linie ist, sondern dass eine gleichsam zart punktirte Hache, als deren Projektion die Linie erscheint, durch den Krystall hindurchgeht. Einen farblosen Gyps krysta 1 !, vollkommen eingeschlos- sen in einem farblosen hexaedrischen Stücke Sa I z aus Sieben- bürgen, beobachtete ebenfalls A. Kenngott2) An einem an- deren Gypskrystalle aus England, 'die Kombination od P. (oo P* oo) P darstellend, beobachtete Vf. folgende besondere 2 ') Sitzgsber d. math -naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853. Bd. ll, H. 2. Ebenda, Bd. li, H. 2. 3 34 Krümmung. Die Flächen oo P u. P' sind mit f u. 1 bezeichn ~2 net und seitlich liegen die durch P angedeuteten Flächen (oo P co); die entsprechende Krümmung der Flächen ist aus der ange- deuteten Krümmung der Kanten zu ersehen. Ein Gypskrystall von Hall in Tyrol zeigte nach Vf. in seinem Inneren eine bewegliche Luftblase. Ausser diesem Einschluss fand Vf. noch in einem farblosen Krystalle von demselben Fundorte Pyrit in undeutlichen, körnigen Kry- stalloiden. Ein anderer Gypskrystall ebendaher stellt den schön- sten Uebergang mehrerer am Ende vorhandenen Hemipyramiden in eine Konvexität dar. Abermals ein weiteres krystallisirtes Gypsexemplar von demselben Fundorte zeigt eine eigentümliche Zwillings-, respektive Drillingsbildung. Dasselbe zeigt viele auf- gewachsene farblose und gut ausgebildete Krystalle, welche man- nigfach gruppirt und zum Theil verwachsen erscheinen. Obgleich an Grösse sehr verschieden, stellen sie dreierlei von der Grösse unabhängige Gestaltungsverhältnisse dar: einzelne Individuen, Zwillinge und Drillinge. Die Zwillinge sind die gewöhnlichen, indem 2 Individuen der Kombinationsgestalt oo P. (oo P oo), die Hauptaxe und die Orthodiagonale gemeinschaftlich und 2 die Fläche co P oo als Verwachsungsfläche haben. Die Drillinge haben als solche bei gemeinschaftlicher Hauptaxe und Orthodia- gonale die Fläche (oo P oo). Das von Zippe1) neu entdeckte Mineral, Rittingerit, gehört dem hemiorfhotypen Krystallsysteme an; die Neigung von 0' gegen p = 132° 14' bis 132° 34'; also im Mittel 132° 24'. Betrachtet man dieses Hemiorthotyp als die Grundgestalt = -f- P so sind die Flächen 0 = P — oo 2 q, q annähernd -f- 6P, “ "2 r annähernd = — ’/2 P , ' 2 M = P + oo = 126° 18'. Die Neigung von P -J- oo gegen P — oo = 91° 24'. Diebei der Q u e c k s il b e r g e win n ung aus Fahlerzen natürlich vorkommenden Kalo mel- Krystalle, welche die naturhistorische Species „pyramidales Perl-Kerat“ nach Moli s bilden, und meistens Quecksilberhornerz oder Hornquecksilber ") Sitzgsb d math.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., i853.Bd. 9, H. 2. 35 genannt werden, in das pyramidale System gehörend, untersuchte J. Schabus,1) und ist das krysfallographische Schema dieser Species nachfolgendes : L Nach M oh s: Grundgestalt: Gleichkantige 4seitige Pyramide, p = 96° H 135° 40 a = ^ 6,0245. Einfache Gestalten : P - CO (0); P Cp); p - 1 (qV. P + QD (N); [P + -oo] CM) Gewöhnliche Kombinationen : 1. P. TP -f 2. p _ Qo. P. [P + oo] 3. P. P -j- oo . [P -}~ 30 ] Mobs. 4. P — oo. P. P - I. [P -j- oo] Brooke. II. nach Ha i d i nge r : Grundgestalt: Pyramide. P = 9S° 11'; 135°. 4 C' a — 6,0245. ' Einfache Gestalten: o (o); P (p); P'-(q); oo P (N); oo P' (M). Gewöhnliche Kombinationen : 1. P. oo P' 2. 0, P. oo P' 3. P. GO P. CO P' 4. 0. P. P'. oo P'. III. Nach N a u in ann: Grundgestalt: Tetragonale Pyramide. a = 1,73555 Einfache Gestalten : o P (o) ; P (p); P co (q), oc P (N) ; oo P oo (M). Gewöhnliche Kombinationen : 1. P oo P. oo 2. OP. P. oo P GO 3. P oo P. oo P 00 4. OP. P. oo P. oo P co . *) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853, ßd. 9, H. 2. 3* 30 Die Bezeichnung für die Zwillings - Krystalle , welche sich parallel der Fläche P — 1 zusammensetzen, auf der die Umdreh-» ungsaxe senkrecht steht, ist folgende: und Kenngott*) fand in einem graulich weissen bis wasser- hellen Krystalle des Apatits aus Tyrol kleine, weingelbe, glänzende Kryställchen parallel der Hauptaxe eingelagert, die dem Kryptolith angehören, ähnlich dem Vorkommen der von Wohl er im Apatit von Arendal entdeckten Kryptolith-Krystalle. Eine bemerkenswerthe K rystallisation des dun- keln Rothgiltigerzes oder desPyrargyrits von Joachims- thal in Böhmen beschreibt ebenfalls Kenngott.2) Es sind Kry- stalle von 2erlei Gestalten so verwachsen, wie fig. 26 zeigt. Krystalle von der Gestalt des hexagonalen Prismas der Nebenreihe verbunden mit dem hexagonalen Dyoeder erscheinen von Kry- stallen desselben Minerals in Gestalt spitzer Skalenoeder mit den Flächen eines stumpfen Rhomboeders, welche an dem Skalenoe- der eine 3 flächige Zuspitzung der Endecken bilden; die Zu- spitzungsflächen gerade auf die schärferen Endkanten aufgesetzt, in der Art durchwachsen, dass sie die Hauptaxe gemeinschaft- lich haben, die Flächen des Skalenoeders mit den Flächen des hexagonalen Prismas korrespondiren, desgleichen auch die End- kanten des Skalenoeders mit den Kanten des Prismas und dass die gleichsam hineingesteckten Skalenoeder mit ihren Enden herausragen. Fernere Untersuchungen Vf’s. beziehen sich auf die Kry- stallformen des Diaspors. Wenn man alle über den Diaspor gewonnenen Resultate zusammenfasst, und die von W. Hai di n- ger gefundenen Werthe der Kantenwinkel des rhombischen Oktaeders 0, welches als Grundform gewählt wird, nämlich die *) Ebenda. H. 3. s) E h e n d a. Bd. 9, H 3 Winkel 117° 24', 115° 54' u. 69° 58' der Berechnung zu Grunde legt, so ergibt sich für den Diaspor das Axenverhältniss : a : b : c = 1,164083 : 3,928662 : 1,835843 = 0,634086 : 2,139977 : 1 und seine kombinirten einfachen Formen sind nachfolgende: 0 = 117° 24'; 151® 54'; 69° 58' nach Haidinger. = 116° 38'; 151° 36'; 70° 54' nach Marignac. 2 0 2"= 122° 15'; 126° 12' ; 83° 0' detfo. = 122° 46' 19"; 126® 49' 22"; 8i° 54' 7" nach H., 0 ber. 9 0q" = 154® 56'; 47° 52'; 139® 56' nach Haidinger. * 154® 53' 56"; 47® 54' 4"; 139® 55' 2" nach H., 0 ber. oo 0 = 50° 6'; 129° 54' nach Haidinger. = 50° 0'; 130° 0' nach Hauy u. Marignac. = 50° 12'; 129° 48' nach Philipps. = 50® 28'; 129® 32' nach Vfs. Messungen. = 51® 50'; 128° 10' nach Dufrenoy. — 50° 5' 34"; 129® 54' 26" nach Haid., 0 berechnet. OO 0 v, = 76® 0';f 104® 0' nach G. Rose. = 75® 49' 30"; 104® 10' 30" nach Haid., 0 ber. oo 0 sf = 88® 0'; 92° 0' nach G. Rose. = 86® V 38"; 93® 52' 22" nach Haid., 0. ber. oo 0 3 = 109° 0'; 7l® 0' nach Haidinger. = 109® 6'; 70° 54‘ nach Marignac. == 108° 59' 51"; 71® 0' 9" nach Haid., 0 ber. oo oT= 123° 48'; 56® 12' nach Marignac. « 123® 42' 25' ; 56° 17' 35" nach Haid., 0. ber. oo 0 IO = 156® 44'; 23® 16' nach Vfs. Messungen. = 155® 50' 32"; 24° 9' 28" nach Haid., 0 ber. OD 0 So « 0 ® 00 2 0®= 117® 46'; 62° 14' nach Marignac. = US® 41' 50"; 61® 18' 10" nach Haid., 0 ber. % 0 oo = Hl0 A4'; 68® 16' nach Vfs. M.‘ sungen. == 112® 39' 6"; 67° 20' 54" nach Haid , 0. ber. Die grösste Aehnlichkeit in den Gestalten zeigen der Pyr- rhosiderit und der Diaspor, wenn man das bei beiden vor- kommende Oktaeder als Grundform setzt , dessen Endkanten bei dem Pyrrhosiderit nach Philipps 151® 35' u. 115® 17' betragen; bei dem Diaspor aber 151° 54' u. 117° 2V nach Haidin gor. 0 (=~ 151° 54- ; 117° 24'; 69° 58' Diaspor. 0 = £51° 35'; 115° 17'; 72° 10' Pyrrhosiderit 2 0^ = 126° 49'; 122° 46' ; 81° 54' Diaspor, 2 126° 17'; i20° 59'; 83* 54' Pyrrhosiderit. 9 0 47° 54'; 1546 54'; 139° 55' Diaspor. 9 0 q bei Pyrrhosiderit nicht vorhanden. oo 0 = 129° 54': 50° 6' Diaspor. oo 0 = 130° 44'; . 49° 16' Pyrrhosiderit. oo 0 = 104° 10; 76° 50' Diaspor. co o V8 bei Pyrrhosiderit nicht vorhanden. oo 0 % = 93» 52'; 86° 8' Diaspor. oo 0 2^ = 94° 56'; 85° 4' Pyrrhosiderit. ~ oo 0 £= 71° 0'; 109° 0' Diaspor. cc 0 3 bei Pyrrhosiderit nicht vorhanden. oo 0 V = 56ü 18'; 123° 42' Diaspor. oo 0 T = 57° 12'; 122° 48' Pirrhosiderit. ® 0 10 *= 24° 9'; 155® 51' Diaspor. co 0 10 bei Pyrrhosiderit nicht vorhanden, cc 0 qo bei beiden vorhanden, 00 0 ^ nur beim Pyrrhosiderit vorhanden, 0 00 00 nur beim Diaspor. 2 0^= 118° 42'; 61° 18' Diaspor. 2 0 qd = 117° 28'; 62° 32' Pyrrhosiderit. V4 0 ^ == 112° 39; 67® 23' beim Diaspor nur vorhanden. Das Avenverh. a : b : c = 0,634086 : 2,139977 ; 1. Diaspor. =■ 0,622259 : 2,180549 : 1. Pyrrhosiderit. Eine interessante Bearbeitung des Kal kspath -Systems, seiner Deduktion, Projektion und Vergleichung mit der Entwickelung des Tesseral-Systems lieferte Ferd. Hochstetter. *) Unter der grossen Menge von Zonen erschei- nen als die reichsten beim Kalkspath: 1) Die Horizontal zo ne, die Eins des Systems, da sie nur einmal vorhanden ist. In diese Zone gehören alle Prismen. Sie bildet den Mittelpunkt des Projektionsbildes. 2) Die Vor t i k al z 0 n e n des 1. u. 2. 6sei- figen Prismas und der Pyramiden, und die Endkantenzonen der Rhomboeder der Hauptreihe, die Di eie des Systems, da sie *) Ebenda. Bd. 9, H. 4 39 je 3 mal vorhanden sind. 3) Die V er ti k a 1 z o ne n der 42 sei- tigen Prismen und der Skalenoeder und die Diagonalzonen der Pyramiden u. s. w. die Sechse des Systems, da sie je 6 mal vorhanden sind. Alle übrigen Zonen sind auch entweder 3 oder 6 Mal vorhanden. Das System, dessen Entwickelung somit nach den Zahlen 1,3 u. 2 -j— 3 = 6 stattfindet, nennt daher Weiss ein Bgliedriges. Der Grundcharakter des Kalkspathsystems tritt aber auch individuell hervor durch die Vergleichung mit andern rhomboedrischen Systemen, besonders mit dem Tesseral- system in rhomboedrischer Stellung. Den Winkel der optischen Axen des diprismati- schenBlei-Baryts (Weissbleierz) bestimmte Jos. Grailich1) mittelst der Farben ringe. Die Beobachtung Th. Scheerer’s*), dass der Schiller des sogenannten Sonnensteins von Tvedestrand in Norwegen von eingelagerfen Kryställchen herrührt, fand A. Kenngott3) vollkommen bestätigt ; nur ist Vf. geneigt zu glauben, dass die interponirten Kryställchen nicht der Species Hämatit, sondern dem Pyrrhosiderit angehören Bei der Prüfung des Pyro- morphits von der Grube Kautenbach bei Bernkastel an der Mosel vor dem Löthrohre erhielt Vf. eine Krystallkombinalion des hexagonalen Prisma mit der Basis darstellend. Ferner beobachtete Vf. ein gemeinschaftliches Vor- kommen 2erlei Kry stalltypen an einer reichen Gold- stufe neben und unter einander, so dass eine gleichzeitige Entstehung ausser allem Zweifel ist. Die Krystalle sind entweder Hexaeder ohne oder mit untergeordneten Tetrakishexaederflächen, die letzteren hexaedrisch gestreift, oder Deltoidikositetraeder 3 03, ohne oder mit untergeordneten Hexaederflächen; Fundort V ö- röspatak in Siebenbürgen. *) Ebenda Bd. 9, H. 5. 2) Poggend. Annal., Bd. 64, S. 153. 5 ) Sitzgsber. d. Wien. Akad., Bd. io, H. 2. 40 Die Krystali isation des Bamlils von Bamle im süd- lichen Norwegen ist ein rhomboidisches Prisma, dessen scharfe Kanten schwach abgestumpft sind nach Vf’s.1) Unter- suchung. Kleine aufgewachsene Krystalle des Kieselwismuths von Schneeberg in Sachsen zeigen vollständig ausgebildete Del- toidikositelraeder 2 0,, neben anderen, welche den Uebergang ir» das Hemieder darstellen. Eben solche des Bromits von Plasteros in Mexiko zeigen die Kombination des Hexaeders und des Rhombendodekaeders, bald die eine, bald die andere Form vorherrschend ausgebildet. Gleichzeitig und gemeinschaftlich gebildete Krystalle des Pyrits u. Markasits beobachtete Yf. an einem vorzüglich schönen Exemplare von Ta vi stak in De- vonshire in England. Die mineralogischen Kugelformen, über deren Ent- stehung die Ansichten noch getheilt sind, nennt v. G locker* *) nach dem Fundorte ,, die L a u k a s t ein e ,£ , die sich in schönen Exemplaren bei Blansko in Mähren finden. Sie sind kugelrund, häufiger sphäroidisch, zuweilen mit Einbuchtungen, wodurch ver- schiedene Gestalten entstehen, ferner dick-cylindrisch, öfters mit koncentrischen Streifen, seltener 2, 3 und mehrere verbunden, manchmal knollig. Sie sind immer massig, nicht ausgehöhlt, bald krystallinisch, klein- und feinblätterig , häufiger aber strahlig oder faserig, oft mit einem unkrystallinischen Kerne; die blätt- rigen haben die Kalkspathstruktur. Zuweilen zeigen diese Ge- bilde auch eine geradschalige Absonderung. Diese Laukasteine sind gewöhnlich weniger hart als Kalkspath, haben im Durchschnitt ein spec. Gew. von 2,6, sind theils roth, theils grau und be- stehen aus mit Thon und Sandkörnchen innig gemengtem kohlen- sauren Kalke. Sie liegen in einem horizontal geschichteten, ziemlich mächtigen Mergellager, welches auf Grauwackekalk un- *) Ebenda. Bd io, H. 3. *) Tagblatt der 30. Versammlung deutscher Naturforscher u. Aerzte in Tübingen, 1853. N. 4. 41 mittelbar aufliegt. Die Laukasteine sind durch eine Zusammen- ziehung des kohlensauren Kalkes um einen centralen Punkt ent- standen. Vf. vergleicht sie auch mit den ähnlichen Formen der Imatrasteine aus Finnland, der Malekor aus Schweden, der Ge- bilde von Thalheim in Siebenbürgen, der sog. Morpholithe aus Egypten. Kugelbildung des Quarzes beobachtete Kenngott1) an einem Stücke aus Sicilien. Sitzgsber d. mafh.-natunv. Klasse d Wien. Akad., 1853. Bd. M, H. *2. 43 III. Pseudomorphosen. Paramorphosen. Unter Paramorphose versteht Th. Sch e e r e r das Pro- dukt einer blossen, innerhalb der Grenzen des betreff- enden Kr y Stalls vorgegangenen Atom-Umsetzung, während jede andere Pseudomorphose durch eine über jene Grenzen hinausgehende Atom - Wa n d e rung entsteht. Paramorphosen kommen, was künstlich erzeugte Krystalle betrifft, ausser beim Schwefel, noch bei einigen anderen dimor- phen Körpern vor, wie z. B bei der arsenigen Säure und dem Jodquecksilber. Von parainorphen Gebilden des Mineralreichs ist Folgendes anzuführen. K al k s pa t h nach A r r agon i t. Strahl- kies nach Schwefelkies und umgekehrt. Ferner dürften nach Vf. hierher gehören: 1) Hornblende nach Augit; 2) Feld- spa th nach Skapolith. Die zur Feldspathreihe gehörigen Mineral - Substanzen sind polymer - homöomorph, zugleich aber dimorph; ihre eine Form ist die klinoedrische der Feldspathe, ihre andere die tetragonale der Skapolithe. Paramorphosen von Feldspath nach Skapolith erscheinen daher als möglich. Beobach- tet wurden: Paramorphosen von Albit und von Oligoklas- Albit nach Skapolith; 3) hält Vf. die Form der Spreusteinkry- stalle für eine diesem Mineral eigenthümliche; die Spreustein- krystalle selbst aber für eine Paramorphose von Natrolith A nach Natrolith B. Ganz analog, wie sich der Schwefel B in den mo n o klin oedrische n Schwefelkrystallen allmälig in den rhombischen Schwefel A umsetzt, haben sich die monokli- noedri sehen Krystalle des Natrolith B innerlich in ein Aggre- gat von Krystallpartikeln^des rhombischen Natrolith A um- gewandelt. Pseudomorph oses Kochsalz im Keupersandstein be- schreibt H. E. Strickland.3) l) Poggend. Anna!., 1853 Bd. 89, Stk. 1. J) Quart. Journ. of the geolog. Soc. of London, 1853. p. 5. 43 Verdrängung s-P seudomorphosen von Quarz nach Barytspath fand Dieffe nbach }) zu Grindel unfern Butz- bach in grösseren Räumen , in welche 2" bis 3" lange und 1' oder darüber breite Tafeln hineinragen, welche aus Quarz be- stehen und die Form des Barytspalhes x F cd, oo pr P oo be- sitzen.*) Die Kanten dieser pseudomorphen Krystalle erweisen sich scharf, indessen äusserlich rauh;, da sie eine dünne Rinde von Brauneisenstein und auf dieser einen dünnen Quarzüberzug tragen. Die meisten Krystalle sind im Innern ganz in Quarz verwandelt, und man sieht, dass der Absatz von der Fläche des Krystalls nach dem innern Krysiall - Raum erfolgte. Seltener ist der Raum der Barytspath - Tafeln nur zum Theil ausgefüllt und die Spitzen der Quarzkrystalle stehen nach innen, wie bei irgend einer anderen Quarzdruse. Auf einigen Pseudomorphosen, sowie auf den stalaktitischen Quarzdrusen sitzen Vi'" — l1 * */,'" lange wasserhelle oder weisse Barytspath -Krystalle vom Habitus des schwefelsauren Strontians. Hell weingelbe , Glas-glänzende Kry- stall-Aggregate , wie Aragon aussehcnd, bestehen ebenfalls aus Barytspath. Scheerer5) berichtet über eine angebliche Pseudo- morphose des Natroliths nach Eläolith zu Loyöe in Brevigfjord. Vf. nimmt an, dass der aus platonisch geschmolzener Masse hervorgegangene Natrolilh (Spreustein) eine andere Kry- stallisation besitze, als der aus wässriger Auflösung kr ystallisirte ; dass sich aber die Krystalle des ersten während oder nach der Erstarrung — ganz analog der monoklinoedrischen Krystalle ge- schmolzenen Schwefels — durch eine Gruppirung ihrer Moleküle in ein Aggregat krystallinischer Partikeln von rhombischer Struk- tur des gewöhnlichen Natroliths umgeändert haben. Reuss4) berichtet über einige noch nicht beschriebene Pseudomorphosen in Böhmen. 1) Aus den Erzgängen von Przibram, als: Silber— *) 3. Ber. d. Oberhessischen Gesellsch. für Natur- und Heil- kunde, Giessen. 1 853. S. 138. *> Nauman-n’s Lehrb d. Mineralogie, fig. 307. 5) Hartmann’s berg- u. hüttenm. Zeitg.. 1853. N. 16 u. 17, S. 270 u. 284. 4) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853. Bd. io, -S. 44-72. 44 glanz nach gediegen Silber; Brauneisenstein nach Kalkspath; Nadeleisenerz nach Schwerspath; Kalkspath nach Schwerspath ; Schwefelkies und Sprödglaserz nach Polybasit; Schwefelkies nach Bleiglanz. 2) A us B Ieierzgängen von Mies, als: Weissbleierz nach Bleiglanz; Pyromorphit nach Bleiglanz; Braunspath nach Weissbleierz. 3) Aus den Erzgängen von Joachimsthal. Quarz nach Kalkspath; Silberglaserz nach gediegen Silber; Rothgiltig- erz nach gediegen Silber. 4) Von Oberhals bei Pressnitz. Quarz nach Kalkspath. 5) Von der Hieronymus-Zeche bei Trinkseifen. Granat auf verschiedenen Zersetzungsstufen. 6) Auf Zi n n e rz lag ers t ä t ten zu Zinn wald. Quarz nach Kalkspath. 7) Brauneisenstein nach Markasit. 8) Im Granatensande von Triblic. Hämatit nach Pyrit. 9) In aufgelöstem Granit bei Neudek, Eger. Ei- senoxydhydrat nach Granat. 10) Von Mühlhausen bei Tabor. Quarz nach? lt) Im Basalte von Waltsch. Hyalith nach Mesotyp. 12) Im Basalt zuSalesl im Elbthal e. ?nach Kalkspath. Dagegen bezweifelt Vf. die Pseudomorphosen-Natur von Kalk- spath nach Pyrop und Talk nach Pyrop in Serpentin Als Umwan dlungs-Pseudomorphosen theilt Reuss*) mit: Weissbleierz nach Bleiglanz; Kupferlasur nach Rothkupfer- erz; Malachit nach Fahlerz; Pistacit nach Granat; Cacholong nach Quarz; Antimonblüthe nach Antimonblende. Als Verdräng- ungs- Pseudo morphosen: Braunspath nach Schwerspath; Manganspath nach Bleiglanz; Kalkspath nach Granat; Granat nach Kalkspath; Weissbleierz nach Kalkspath; Pyrit nach Braunspath und Bieiglanz und Kalkspath ; Markasit nach Kalkspath und Schwer- spath; Kupferkies nach Magneteisen und Blättertellur. *) Ebenda. 15 Gl ocker1) berichtet über eine pseudomorphe Schwe- fel ki e s bil d un g von Walchow in Mähren, bestehend aus gedrängt aneinander liegenden geraden, zart vertikal gestreiften, mit einander parallelen, hohlen cylindrischen Röhren, deren Natur noch problematisch ist. Achtarandit - Pseudomorphosen, wahrscheinlich nach Helvin, beschreibt A. Brei t hau pt.1) Achtarandit nennt man in Russland die bereits bekannten Pseudomorphosen in Tetraeder- kantigen Dodekaedern, welche Porphyr-artig in demselben ver- witterten, zum Theil dem Serpentin ähnlichen Gesteine liegen, worin die schönen Wiluit -Idokrase und Grossular- Granate Vor- kommen. Diese Pseudomorphosen sind graulich-weiss bis grün- lich-grau, innen glanzlos und von erdigem Bruche. Sie enthalten Kieselsäure, Thonerde, Eisenoxyd, Kalkerde, Magnesia und Was- ser. Man hat für den Achtarandit 2 Fundorte, welche 7 Meilen aus einander liegen: an einem niedrigen Berge an der Achtaranda, und am Berge Ungernat. Wegen der Form und der Paragenesis vermuthet Vf., dass diese Pseudomorphosen aus Helvin entstan- den sind: denn dieser zeigt, ausser dem Tetraeder, zuweilen auch unverkennbare Spuren eines Tetraeder-kantigen Dodekaeders. Rosenspath- Pseudomorphosen nach Kalkspath fand A. Breithaupt* * 5) in der Kombination von R5, — */2 R auf der Alten Hoffnung Gottes bei Freiberg; dann Ba- ry tp s e u do mo r p h os en nach Kalkspath zu Przibram in Böhmen; als Skalenoeder R1 des Kalkspaths, selbst aus kleinen Rhomboedern — V2 R zu jenen Skalenoedern gruppirt. Eine sehr häufige Erscheinung desselben sieht man auch als dünne Haut ; aber ihr Inneres besteht aus gedrängt durcheinander lie- genden Tafel-artigen, fleischrothen Individuen des Barytspaths ohne Raumverminderung. Auf diesem Kalkspath sitzen wieder viele sehr kleine Eisenkies-Hexaeder, und darauf endlich grössere Kalkspath - Rhomboeder — l/2 R Das Sonderbare dieser Pseu- domorphosen besteht darin, dass das erste Präcipitat der 3 Kalk- spath - Subspecien allein vernichtet wrorden, die beiden andern hingegen von der Zerstörung verschont geblieben, während doch *) Tag b lat t der Tübing. Naturf. , 1853. N. 8 *) Hartmann’s berg- u hüttenm. Ztg. , 1853. N. 23. 5) Ebenda. S. 374, dtc. bei Entstehung des Barytes die beiden letzten schon existirS haben mussten. Den Li eben er it im rofhen Feldspathporphyr am Vette di Vinzena oberhalb Predazzo im Fleimser - Thale, von 2,795 spec. Gew., und hexagonalen KrystalJen, eine Verbindung der allgemeinen Form: x R 0, y Si 03 -f- z R2 03, t Si 03, erklärt A. Kenngott1) weder für eine Pseudomorphose nach Nephelin, noch nach Gordierit, sondern ist der Meinung, dass dieses Mineral, durch dessen Zersetzung der Liebenerit gebildet worden, ein zur Zeit noch unbekanntes sei. Die Pseudomorphose von Speckstein nach Schwer» spath aus dem Zinnstockwerke von Altenberg ist nach Th. Scheerer ’s2) Untersuchungen eine Pseudomorphose von Kaolin nach Fluoraluminium*- Kalcium. Eine Beschreibung neuer P s e u d o m or ph o s e n lie- ferte Aug. Breithaupt.3) 1) Pinguit nach Flussspat h zu Neubeschert Glück Stölln bei Wolkenstein im sächsischen Erzgebirge. 2) Glanzeisenerz nach Flussspath von Ehrenfrieders** dorf. 3) Quarz nach Rothkupfererz, aus Sibirien. 4) Gediegen Kupfer nach Rothkupfererz von Nischne- Tagilsk im Ural. 5) Brauneisenerz nach Eisenkies von Guipuzcoa in Spanien. 6) C eru ssit nach B lei gl an z von Beresowski in Sibirien. 7) Roth zink erzähnliches Mineral nach Zinkblende von der Grube Wolfgang Masen zu Schneeberg im Erzgebirge. 8) Tautoklin nach Kalk spath. Kommt vor: zu Freiberg in den Gruben Himmelsfürst, Tiefer Sachsenstollen auf Reichen Segen Gottes bei Sachsenburg; von Schneeberg; von Przibram in Böhmen. 9) Perl spath nach Kalkspa th von den Gruben Beschert *) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853. Bd. 9. 2) Poggend. Anna!.. 1853. Bd. 90, Stk. 2. 3J Berg- u. hüttenm. Ztg., 1853. N. 23 u. 24. 4t? Glück, Junge hohe Birke, Alte Elisabeth und Christbescherung bei Freiberg. 10) Baryt nach Kalkspa th von der Grube Alte Hoffnung Gottes bei Kleinvoigtsberg unterhalb Freiberg. 11) Chlorit nach Oligonit von Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge. 12) Kalk spat h nach Pyromorphit bei Zschopau in Sachsen. 13) Chalzedon nach Pyromorphit von Bleisladt in Böhmen. 14) Chlorit nach Quarz von Freiberg. 15) Chlorit nach Turmalin im Granit von Katharinen- burg im Ural. 16) Magneteisenerz nach Glanzeisenerz von Johann- georgenstadt u. vom Frauenberge bei Ehrenfriedersdorf in Sachsen. 17) Gediegen Silber nach Silberblende zu Schnee- berg in Sachsen. 18) Silberglanz nach 'Silberblend e von Schneeberg. 19) Gediegen Kupfer nach Aragon von Bolivia. 20) Eisenkies .und Kalkspath nach Anhydrit zu Bräunsdorf bei Freiberg. 21) Eisenkies^ Rotheisenerz und Nadeleisenerz nach Baryt zu Przibram in Böhmen. 22) K u p fe rkies nach Nadelerz zu Löhrna bei Schleiz. 23) Beraunit nach Vivianit von Beraun in Böhmen. 24) Prehnit nach Natrolith. Fundort? 25) Quarz nach Natrolith aus dem Fassathale in Tyrol. 26) Pikrophyllit nach Pyroxen. 27) Serpentin nach Pyroxen. Einen kleinen Nachtrag zu seinen Pseudomorphosen nach Steinsalz lieferte Gutberiet.1) Im Westen von Ma- berzell bei Fulda; an der Nordseite des Haunthales, A 1- mendorf gegenüber. Östlich von Horwieden, bei Rückers unweit Hiinfeld und NO von Mackenzell. Auf der süd- westlichen Rhön fand Vf. dieselben im W. von Breitenbach, *) Leonhard’s miner. Jahrb., 1853. H, 6. und 1847. S. 405 und 513. in einem Hohlweg östlich bei S c h ö n d e r, nordöstlich am K r e s s- berge, NW. von S c h ö n d e r 1 i n g , südlich des Einrafts- hofes, und an mehreren Stellen in SO von Brückenau; fer- ner in der südlichen und südöstlichen Rhön bei Unter- Er- thal, S. von Eberlshof und W. von Rothenrain, N. von Frauen roth, im Thale der Saale zwischen Kloster Aura und der Waldkirche, YV. von Kis singen, NO. u. N. von Burglauer bei N eu stad t a. S., bei Leutershausen, in den Feldern von Weissbach nahe der Stadt Bischofsheim, ferner auf dem N.- Abhänge des Darnmersfeldes und auf der W -Seite des Ottersteines. Weiter findet man dieselben rings um den Windbühel in der Nähe von Zeitloffs; dann im Kurhessischen Kreise Schlüchtern, in der Nähe von Neu- en gernau und nördlich von Schlüchtern an der Heersfrasse. Endlich beobachtet man sie bei Beitenhausen, an der WS. von Dreissigacker. Das mit dem Namen Crucilit belegte Mineral von Dublin ist nach A. K e n n g o 1 1 *) zweifelsohne eine Pseudoinorphose nach Stau roli th (?). Es erscheint in einzelnen Krystallen, welche ein rhombisches Prisma mit gerader Basis darstellen und dessen Kantenwinkel nahezu 120° misst. Häutig sind die Kry- stalle als Zwillinge oder Drillinge ähnlich denen des Stauroliths verwachsen. Seine wesentlichen Bestandteile sind nach v. Hauer: Thonerde, Eisenoxyd und Wasser mit Spuren von Kalk - und Talkerde. Den Albit in den Formen eines Skapoliths, von Koa- geröe in Norwegen, mit der Formel (RO -f Si 0,) (R, 03 -{- 3 SiOj) gehört nach Scheerer*) ebenfalls zu den Paramor- phosen. Nach der Ansicht von W. Haidinger5) reicht die Bezeich- nungsweise „Paramorph osen“ nach Scheerer,* * * 4) die nach ihm Pseudomorphosen zwischen dimorphen Verbindungen in sich *) Sitzgsber. d. math. naturw. Klasse d Wien. Akad., 1 853. Bd. li, H. 1. *) Ebenda H. •>. *) Ebenda. 4) Poggend. Annal., Bd. 87 u bf). 49 begreifen, nicht gut aus. Analog dem Worte „Paläontologie“, die sich ja auch auf Species bezieht, die nicht mehr lebend exi- stiren, bot sich wie von selbst die Verbindung des Namens der- jenigen Species, welche nun übrig ist, mit dem Vorsatze „Paläo‘c dar, so dass die nach Scheerer’s Ansicht ursprüngliche Bil- dung z. B. ein Paläo-Natrolith gewesen wäre, während das, was Werner Spreustein genannt hat, einfach Natrolith ist, aber in Ps e ud o m o rph os en, oder wie Scheerer es nimmt, in Paramorph osen nach Paläo-Natrolith. Haidinger nimmt hier immer Pseudomorphose als den allgemeineren, Paia- morphose als den in jenem enthaltenen specielleren Begriff, ja nicht als Gegensatz. Scheerer nennt eine Paramorphose: „das Produkt einer blossen, innerhalb der Grenzen des be- treffenden Krystalls vorgegangenen Atom - U m s e tz u ng, während jede andere Pseudomorphose durch eine über jene Grenzen hi n aus g e h en d e A t om- Wand e rung entstand.“ Das Gemälde in grossen Zügen entworfen, gibt allerdings einen festen Anhaltspunkt. Wenn man indessen die Einzelnheiten näher in’s Auge fasst, so bleibt fast keine Möglichkeit, dass die abso- lute Uebereinstimmung je stattfinde. Man muss dazu natürlich alle Eigenschaften der zuerst und der später gebildeten Species mit einander vergleichen. Namentlich ist das spec. Gewicht von grösstem Einflüsse. Die von den 2 erlei Krystallen erfüllten Räume verhalten sich stets in dem umgekehrten Verhältnisse ihrer Dichten. Trifft man nun Kalkspath in dem Raume früherer Aragonkrystalle , so kann, da ihre Dichten sich ungefähr wie 27 : 29 verhalten , selbst wenn der Raum nun vollständig ohne Zwischenraum erfüllt ist, dies nur dann geschehen, wenn etwa V14 der ganzen Aragonmasse ausserhalb des Raumes, den sie früher einnahm, hinausgeschoben wird. Noch grösser wird der Unterschied, wenn, wie es in der Natur so häufig vorkommt, auch im Innern der Pseudomorphosen leere Räume übrig bleiben. Hier ist gewiss nicht einfache Atom-Umsetzung, sondern wahre Atom-Wanderung. Das Umgekehrte findet Statt, wenn das spec. Gewicht der in Pseudomorphosen erscheinenden Species höher ist, als das der ursprünglichen oder Paläo-Krystalle. Auch hier erfüllt dann das später Gebildete den Raum nicht mehr vollstän- dig; oder wenn ein Raum wirklich vollständig erfüllt ist, so ist 4 es nicht mehr der des ursprünglichen Krystalls. Gewiss lässt sich eine ununterbrochene Reihe darstellen , von den Pseudo- morphosen dimorpher Verbindungen, z. B. den Schwefel- Para- morphosen beginnend, Schwefel pseudomorph nach Sulfurit, bis in diejenigen Pseudomorphosen, wo scheinbar kein chemischer Zusammenhang zwischen den beiden Species stattfindet, wie wenn Quarz in den Formen von Kälkspath erscheint. So wären die verschwundenen Aragone Paläo-Calcit gewesen, die ver- schwundenen Augite Paläo-Amphibol, eigentlicher Paläo- Uralit, und die Ausdrücke vorzüglich dazu bestimmt, um die Be- trachtungen zu erleichtern, welche man über die Gegenstände oder Körper selbst anstellen will. Scheerer selbst pflichtet Vf’s. Vorschläge ganz bei. Unter Pseud omo rphos e versteht aber Haidinger1) die Bildung von Individuen Einer Species, innerhalb des Raumes, der früher von einem andern Individuum eingenommen war; denn nur darin besteht ja am Ende das Wesen einer Pseudo- morphose. Jede Pseudomorphose ist ein Körper, der die Gestalt Eines Individuum zeigt, dessen Masse aber durch einen natür- lichen Vorgang durch andere Individuen mehr oder weniger voll- ständig ersetzt ist. Form, Masse, Materie bilden erst das Individuum. Wenn daher ein Körper die Form von Aragon be- sitzt, im Innern aber eine körnige Zusammensetzung von Kalk- spathindividuen zeigt, so ist dies doch ganz gewiss eine Pseu- domorphose. Es ist nicht ein Körper von der Form des Aragons, der von der Materie CaO -f- C02 von kohlensaurem Kalk erfüllt ist, sondern er ist von derjenigen Masse in bereits gebildeten Individuen erfüllt, die wirklich Kalkspath ist, die gleiche Materie, aber mit anderer Form und ganz andern übrigen Eigenschaften, physikalischen Eigenschaften oder Eigenschaften der Masse. In einem Gange im Granit bei Schönberg in Mähren hat Glocke r2) 1-3 Par. Linien grosse Pseudokrystalle von Eisen- glanz nach den Formen von Oktaedern des Magneteisen- erzes angetroffen. Pseudomorphosen des Magneteisensteins *) Ebenda. Bd. io, H. l. 2) Jahrb. d. geol. Reichsanstalt, 1852. N 3. 51 nach Glimmer aus Tyrol beobachtete ebenfalls W. Hai- dinger. *) Drei neue Lokalitäten in den nordöstlichen Alpen, als zu Weichselboden, St. Gallen und Hall bei Admont, von Pseu- domorphosen nach Steinsalz, erwähnt W. Hai dinge r.* 2) IV. F a r b e. Ueber das Verschwinden der Farben des Fluss- spa th es durch Glühen und die Ursachen der Farbe stellte A. Kenngott3) Versuche an und fand: dass sie, selbst die dunkelsten, vorsichtig erwärmt nach und nach wasserhell werden. So ergaben sehr dunkel violblaue Krystalle von St. Gallen in Steyermark durch Glühen eine Gewichtsabnahme von 0,05223%; smaragdgrüner aus Sibirien von 0,0222%; röthlich violetter Chlorophan genannter Flussspath aus Sibirien von 0,00216%; dunkel violblauer krystallinischer aus Derbyshire von 0,0463% und weingelber von Gersdorf in Sachsen von 0,0212%. Ein lichtapfelgrüner aus Amerika von 0,256%. Bei allen diesen Proben wurde der Flussspath farblos. Auch die Anwesenheit von Fluor hat einigen Einfluss auf den färbenden Stoff des Fluss- spathes. Bisweilen ruft auch der Kontakt des Flussspathes mit einem anderen Minerale die Farben hervor, die in der übrigen Masse nicht zu sehen sind, eine Erscheinung, welche mit der Einwirkung der Elektricität auf die Farben des Flussspathes in Zusammenhang gebracht werden kann. So z. B. wird weingelber Flussspath von Annaberg in Sachsen durch den Kontakt mit Quarz violblau, wasserheller aus Derbyshire durch den Kon- ') Ebenda, N. 4. 2 ) Jahrb. d. geol. Reichsanstalt, 1853. N. l. s) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853. Bd. li, H. l. 4* 53 takt mit Bleiglanz oder mit Markasit gleichfalls violblau. Die rothe Färbung des Gancrinits von Miask im Ural rührt nach Vf. *) von interponirten mikroskopischen lamellaren Hämatit- Kryställchen her, welche oft hexagonale Tafeln in regelmässiger Ausbildung, oder etwas verzogen, oder Lamellen unbestimmter Form darstellen und meist karminroth oder blutroth, seltener schwärzlich sind. Die durchsichtigen Lamellen zeigen bunte Oberflächefarben, verbunden mit einem halbmetallischen Schiller, der von der Stellung gegen das Licht abhängig ist. V. Härte. Barruel* * 3) G. hat beim Probiren eines Silbererzes aus Südamerika gefunden, dass Silber, welches nur 6/1000 fremde Substanzen beigemengt enthält, nämlich 0,0035 Eisen, 0,002 Ko- balt, und 0,0005 Nickel, dadurch eine bedeutende Härte erhält. VI. Specifisches Gewicht. Das specifische Gewicht des Uralischen Brookits bestimmte Romanowsky 2. 3) Durchsichtige Krystalle bei 14° R. : 4,23. 4,21. 4,20 in Pulverform Undurchsichtige Krystalle: 4,16. 4,15. *) Ebenda Bd. io, H. 3. a) Gompt. rend., T. XXXV, p. 759. 3) Berg- u. hüttenm. Ztg., 1853. N. 26. 53 Somit schwankt nach Vf. das spec. Gewicht des Brookit’s vom Ural zwischen 4,1 u. 4,2. Das des englischen Brookit’s ist = 4,125 u. 4,167. Das spec. Gewicht des in Amerika neu entdeckten Minerals, Arkansit1), schwankt zwischen 3,89 u. 3,94. G ew ich ts b e stimm un g en an Aragonitkrystallen von Horschentz in Böhmen lieferte A. Kenngott.2 3) Gefun- den wurden an 7 Krystallen die Zahlen: 2,920. 2,940. 2,942. 2,944. 2,953 und 2,960; deren Mittelwerth .= 2,943 ist. Bestimmungen des specifischen Gewichtes des Gypses unternahm A. Kenngott.5) 1. A ( 2.317 2. | Farblose, an beiden Enden ausgebildete Krystalle j 2,314 3. I von Tschermig inBöhmen, geordnet nach der Grösse. I 2,315 4. ) (. 2,316 5. Farblose, an beiden Enden ausgebildete Krystalle r 2,315 6. J von Kätscher in öster. Schlesien, geordnet nach I 2,316 7. j der Grösse. v 2,315 8. A C 2,319 9. | Farblose, aufgewachsene Zwillings-Krystalle von g 2,328 10 I Schemnitz in Ungarn, geordnet nach der Grösse. 11. 1 12. ) 13. \ Blassgelbe Krystallstücke vom Montmartre bei r 2,313 14. ! Paris, geordnet nach dem relativen Gewichte. ! 2,317 15. ' V 2,316 Das spec. Gewicht des Pyrit’s bestimmte ebenfalls Kenngott.4) DaMalaguti und Du roch er5) die Beobach- tung gemacht haben, dass das spec. Gew. des Pyrits mit der Krystallform variirt, indem krystallisirter Pyrit in der Gestalt des Hexaeders das spec. Gew. = 4,402; in der Kombination des Hexaeders und Dyakishexaeders = 4,601; in der Gestalt des letzteren allein = 4,973 ergab, und dieselben daraus die ver- schiedene proportionale Zersetzungsfähigkeit herleiteten, so hat VI. verschiedene Krystalle des Pyrits aus Piemont, von der Insel Elba &c. gewogen, welche entweder das Hexaeder für sich oder 2,319 2,323 *) Ebenda. a) Sitzgsber. d. math -naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853. Bd. li, H. l. 3) Ebenda. H. 2. 4) Ebenda. H. 2. 5) Annal. des Mines, T. XVII, p. 295. 54 mit untergeordneten kleinen Flächen anderer Gestalten zeigten und das spec. Gew. durchaus nicht so gering gefunden. Die ge- fundenen Zahlen sind folgende: 1. GO 0 GO. go 0 n absol. G. = 5,965 Grm., spec. Gew. == 5,017 2 2. GO 0 GO . 0. m On 33 33 = 4,063 33 5,028 2 3 3 33 3. GO 0 GO , 33 33 = 3,687 33 33 33 == 5,023 4* 8 o 8 )> 33 = 5,262 33 33 33 =: 5,026 5. oo 0 oo . go On 2 3 3 33 = 6,184 33 33 33 = 5,024 6. GO 0 GO . 0. mOn = 6,605 5,019 2 r 33 33 33 33 33 ' 7. 00 0 QD, 3 3 33 = 15,761 33 33 33 = 5,018 8. GO 0 GO. m 0 n 2 3 3 3 3 = 14,040 33 33 33 == 5,020 9. oo 0 oo , 33 33 = 0,813 33 33 33 = 5,000 10. 00 0 GO . 0 mOn ‘ 2 33 3* = 0,564 33 33 33 ^ 5,002 Das spec. Gewicht für den Childrenit = 3,184, für den Mellit von Artern in Thüringen == 1,636 u. 1,642, für den Enargit = 4,362 und 2 er A n ti mon- Krystalle = 6,65 u. 6,62 bestimmte ebenfalls A. Kenngott. Dessen gefundene Resul- tate für den Flussspath sind folgende, geordnet nach der Höhe der Zahlen : 1. SmaragdgrünesSpaltungsstück von unbekanntem Fundorte 3,1547 2. Rosenrother Krystall von St. Gotthard in der Schweiz 3,1562 3. Blassgelber krystallisirter Flussspath von St. Blasien 3,1667 4. Farbloses Spaltungsstück ? 3,1669 5. Rosenrother krystallisirter Fl. vom St, Gotthard 3,1727 6. Blassgrünliches Spaltungsstück ? 3,1745 7. ßlassviolblaues Spaltungsstück ? 3,1781 8. Weingelbes Spaltungsstück f 3,1783 9. Violblauer Krystall von St. Gallen in Steiermark 3,1783 10. Pfirsichblüthrothes durchsichtiges Stück ? 3,1789 11. Blassblaues Spaltungsstück ? 3,1798 l) Ebenda. Bd. io, H. 2 u. 3. 55 12. Rosenrother Krystall von St. Gotthard 13. Berggrünes Spaltungsstück ? 14. Blassviolblaues Spaltungsstück ? 15. Dunkelweingelber Krystall ? 16. Dunkelviolblauer Krystall von St. Gallen in Steiermark II; ) detto- 19. Blassberggrünes Spaltungsstück ? 20. Grünliches aus England 21. Violblauer Krystall aus St Gallen in St. 22. detto. 23. Weingelber Krystall aus Sachsen 24. Blassviolblauer Krystall aus St. Gallen in St. 25. Grünlicher Krystall aus Amerika 26. Smaragdgrünes Spaltungsstück ? 27. Dunkelblauer Krystall von St. Gallen in St. 28. Pfirsichblüthrothes Stück aus Derbyshire 29. Weingelber Krystall von Gersdorf in Sachsen 30. Violblauer Krystall von St. Gallen in St. 31. Apfelgrünes Spaltungsstück aus England 32. Blassviolblaues Spaltungsstück aus England 33. Berggrüner Krystall von Weardale in Durham 34. Weingelber Krystall von Gersdorf 35 Weingelber und violblauer Fl. ? 36. Farbloser Fl. ? 37. Sehr blassgrüner Fl. ? 38. Blassviolblauer Krystall von St. Gallen in St. 39. Himmelblauer Krystall von Annaberg in Sachsen 40. Smaragdgrüner Krystall von Weardale 41. Weingelber Krystall von Gersdorf 42. Violblauer Krystall aus Cumberland, England 43. Apfelgrüner Krystall von Moldawa im Banat 44. Lichtgrüner Fl. von Amerika 45. Sehr blassblauer aus Derbyshire 46. Blassviolblauer Krystall von St. Gallen in St. 47. detto. 48. 49. » 3,1799 3.1799 3.1800 3,1802 3,1802 3,1809 3,1812 3,1818 3.1821 3.1822 3.1828 3.1829 3.1835 3.1836 3,1846 3,1846 3,1848 3.1848 3.1849 3,1854 3,1858 3.1858 3.1859 3.1860 3,1860 3,1863 3.1866 3.1867 3,1867 3,1867 3.1869 3.1870 3,1870 3,1870 3,1873 3,1873 3.1873 3.1874 50. Blassviolblauer Krystall von St. Gallen in St. 3,1874 51. Farbloser Fl. ? 3,1875 52. Blassblauer Fl. ? 3,1876 53. Blassgrünlicher von Derbyshire , 3,1881 54. Farbloser ? 3,1886 55. Blassblaulicher aus Derbyshire 3,1887 56. Farbloser Kr. aus Derbyshire 3,1889 57. Violblauer Kr. von St. Gallen in St. 3,1900 58. Farbloser Fl. ? 3,1906 59. detto. 3,1914 60. Grasgrüner Kr. aus Sibirien 3,1988 Das wahre mittlere spec. Gew. des Flussspathes ist somit = 3,183. 5? VII. Wärme. Ueber die Wärmedurchgängigkeit des Steinsal- zes lieferten F. de la Provostage u. P. Desains1) Versuche. Bisher hat man immer nach Melloin’s Versuche angenommen, dass eine Platte reinen polirten Steinsalzes 92,3% der auffallenden Wärmestrahlen durchlasse, welches auch die Natur der Wärme sey, und keine merkliche Quantität davon absorbire. Die Vf. fanden indess, dass das Steinsalz Strahlen aus verschiedenen Wärmequellen in etwas verschiedenem Verhältniss durchlasse sowie absorbire , und ein Emissionsvermögen in Proportion mit seinem Absorptionsvermögen für die Wärme besitze. Proben Steinsalz aus verschiedenen Quellen, alle ganz durchsichtig und von schöner Politur, Hessen fast sämmtlich 89-90% Wärme von Lampen, aber blos 83-84% der Wärme eines Würfels von 100° C. durch, und 2 von den Stücken Hessen bloss 86-87 der ersten und 77 der zweiten durch. Die Absorption für Sonnenwärme sey auch sehr gering. Aus den Versuchen M. Melloin’s2) über die Diather- m an sie des Steinsalzes resultirt : dass die Konstanz der Durchgänglichkeit desselben für alle Arten von strahlender Wärme entschieden dargethan sey. *) L ‘Institut, 1853. Janv., p. 12-13. 2) Poggend. Annal., 1853. Bd. 89, Stk. 1. I 58 VIII. Leitungsfähigkeit der Metalle. Aus E. War t mann ’s1) Untersuchungen ergeben sich folgende Resultate: 1) Die leitenden Mineralien gehören 5 krystallinischen Typen an. 2) Es finden sich bei den Mineralien alle Ueber- gänge von der vollkommensten Leitungsfähigkeit bis zum völligen Mangel derselben, so dass es Mineralien gibt, die Isolatoren sind. 3) Natürliche Melalle und deren Legirungen sind Leiter. 4) Unter den Metalloxyden findet sich eine grosse Verschieden- heit hinsichtlich der Leitungsfähigkeit. Die undurchsichtigen und mit Glanz versehenen sind im Allgemeinen bessere Leiter als die übrigen. 5) Dasselbe gilt für die Schwefeimetalle. 6) Die Chloride sind Iheils Leiter, theils Nichtleiter. 7) Dieselbe Ver- schiedenheit findet sich unter den Salzen Die Mehrzahl der- selben besteht aus Isolatoren. 8) Der Molekularzustand ist es, der die Leitungsfähigkeit bedingt, so ist Diamant ein Isolator, Graphit ein Leiter. 9) Die Mineralien des Pflanzenreichs sind Leiter, um so besser, je vollkommener die Verkohlung stattfand, io) Unter den Mineralien, die nicht regelmässig krystallisiren, sind einige, welche Verschiedenheiten in der Leitung zeigen, wenn die Richtung des Stromes in denselben verändert wird. *) Phil os. Mag. and Journ. of Sc., 1852. Vol. V. 50 IX. Neue Fundorte und Vorkommen der Mineralien. E. F. Glocker1) fand den Kalkspath bei Jannowilz, bei Alt-Titschein, in Mähren mit Analcim. Genth2) bemerkte unter einigen Gol dsorten Califor- niens wenige stahlgraue Körner von Platin und bleigraue Stücke von Ir id- Osmium In einer Sammlung weisser Körner liessen sich, nach Absonderung des Platins, 6 seitige Säulen von einer Farbe zwischen bleigrau und zinnweiss erkennen, die beim Erhitzen auf Platinblech starken Geruch nach Osmium ver- breiteten, dann irisirten und schliesslich gelb und stahlblau an- liefen ; sie waren demnach wahrscheinlich Sisserskit, Ir Os4. Als Genth das Irid-Osmium vom Ural prüfte, verhielt es sich ebenso, und Vf. meint, dass dies Verhallen ein gutes Unter- scheidungsmerkmal zwischen Sisserskit und Newjanskit sey. Wahrscheinlich gibt es daher nur 2 Verbindungen des Irids mit Osmium, Ir 0s4 u. Ir Os; Ir Os3 ist mulhmasslich eine Misch- ung aus den beiden. Nach Blake3) wurden Apatitlager in bedeutender Mäch- tigkeit bei Hundstown, Grfsch. Essex, N. Y. , gefunden und Blöcke von Apatit über 200 Pfund schwer zu Tage gefördert. Die Masse war fast farblos, durchscheinend und dem Spargelstein ähnlich, oft in hexagonale Prismen und Rhomboeder spaltbar. Ebenso fanden sich schöne durchsichtige Krystalle braunen Turmalins in dem dichten Phosphorit an der Eupyrchroit- Lokalität, (Essex). Endflächen, ausgebildet, kommen selten vor, sie gleichen dann denen von Gouverneur, die Rose beschrieben hat. Die Krystalle sind dichroitisch. Lamellen von rothem Zinkoxyd finden sich in der Zink- *) Verhandl. der k. Leopold. - Carolin. Akad. , 1852. XV, 2. S. 804. *) Sillim. amer. Journ., Vol. XIV, p. 277 und Erdmann’s Journ., 1853. Bd. 57, H. 3 u. 4. 3) Sillim. amer. Journ., Vol. XIV, p. 105, und Erdmann’s Journ., 1853. Bd, 57, H. 3 u. 4. 60 mine Stirling Hill in dem sehr krystallinischen Kalkstein. Sie sind frei von Franklinit. Molybdänsaures Bleioxyd kommt in den Bleigruben von Phönixville vor und enthält Chromsäure , daher seine Farbe einigen Species des Rothbleierzes ähnelt. Das als Lievrit beschriebene Material von O’Neil Grube, Grfsch. Orange, hat nach der Zeit Shepard als Dimagnetit beschrieben. Einen neuen Fundort des Oxalsäuren Kalkes theilt v. Liebig1) mit. Er fand denselben auf der äusseren Ober- fläche eines Bruchstückes von einer marmorenen Stufe des Pan- theons in Griechenland, als einen glänzenden krustenartigen graulichen Ueberzug, und gibt ihm den Namen Thierschi t. Den H i m b e e rspath, eine Varietät des Manganspaths nach Breithaupt, fand F. Sandberger2) bei dem Dorfe Oberneisen, unweit Diez im Nassauischen. Die Kombination der Krystalle ist neu , spitzes Rhomboeder mit der Endfläche. Ausserdem findet er sich in warzigen und traubigen Gestalten, öfters mit Anlage zu strahliger Struktur. Nach Länderer5) kömmt der Salpeter sehr selten in Griechenland vor, und blos im Peloponnes bei Didymo und in Korinth. Wetherill4) fand im Sande zu'Frankonia in Pennsyl- vanien ziemlich dicke Goldflitter. 1 % Pfund gewaschene Erde enthalten 0,4% Gold. Nach Castelnau5) ist zu Bagagem, Provinz Minas Ge- raes, ein Diamant von 247% Karat = 50,86:125 Grammen, ge- funden worden, der sonach an Grösse zwischen dem Gross-Mogul (279%0 Karat) und dem Regent (1363/, Karat) inne steht, und nach den gewöhnlichen Regeln der Preisberechnung einen Werth von 3062812 Franks haben würde. In derselben Provinz wurden *) Buchner’s Repert. f Pharm., 1853. Bd. 2, H. 3. J) Poggend. Annal., 1853. Bd. 88, Stk. 3. s) Arch. f. Pharm., 1853. Bd. 73, H. 3. 4) Phil. Magaz., 1853. Vol. V, Febr. *) L’Insti tu t, 1853. p. 159. 61 ausserdem noch 2 andere grosse Diamanten gefunden, einer eben- falls zu Bagagem in der Caxoeira rica von 120% Karat und einer im Rio das Velhas an einem Orte genannt Tabocas von 107 Karat. C. L. Hunter1 2) fand in Nordkarolina sehr schöne und grosse Diamanten; den Korund in Buncombe County, N. C.; den Amethyst bei Randleman’s in Lincoln County; Kalcedonquarz in Rutherford County; Lazulit bei Lincoln County; Kyanit in Nordkarolina und Leopar- dit in Mecklenburg County. Eine U eb ersieht der Mineralien, welche unter den unbezweifelten Auswürflingen des Vesuvs und des Monte di Somma bis jetzt mit Bestimmtheit erkannt worden sind, theilt Scacchi1) in Neapel mit in einem Briefe an Hm. Geh.-Rathe v. Leonhard. Dahin zählen: Abrazit, Albit, Hornblende, An- hydrit, Anorthit, Apatit, Aragouit, Augit, Hauyn , Blende, Kalk- gebilde, Zirkon, Epidot, glasiger Feldspath, Flussspath, Gyps, Graphit, Granat, Idokras, Hydro-Dolomit , Lasurstein, Leucit, Li- monit, Magneteisen, Mejonit, Melilith, Glimmer, Nephelin, Eisen- glimmer, Periklas, Peridot, Eisenkies, Leber- oder Magnetkies, Quarz, Ryakolith, Sarkolith, Sphen, Sodalith, Schwefel, Spinell, Humit und Wollastonit. Den Orthit fand Gust. Leonhard3) bei Weinheim in Baden auf den Granit-Gängen Krystalle trifft man selten. Vf. hat ein 4seitiges Prisma, etwa 3'" lang, gefunden mit einem Winkel von 115°. Ein steter Begleiter von ihm ist der Titanit. Oefter stellt sich der Orthit in strahligen , schmalen Individuen von 5'“ -7'“ Länge dar, manchmal mehrere neben einander lie- gend und in der Mitte mit feldspathiger und quarziger Substanz ausgefüllt. Verhältnissmässig am häufigsten sind derbe, einge- sprengte und gleich den strahligen fest mit ihrer Umgebung ver- wachsene Parthien vom Durchmesser eines Stecknadel - Kopfes bis zu dem einer Erbse. Nach B unsen enthält dieser Orthit eine nicht unbedeutende Quantität Ceroxydul. 0 Amer. Journ. of Sc. and Arts, 1853. Mai. 2) Leonhard’s miner. Jahrb., 1853. H. 3. 3) Leonhard’s miner. Jahrb., 1853. H 5. 62 Fr. Ul rieh *) fand in jüngster Zeit den Voltait im Alten Manne des Rammelsberges. Bisher war als einziger Fund- ort desselben die Solfatara di Pozzuoli unfern Neapel bekannt. Kr ys tal lisi rt es Weissbleierz fand v. Dechen* 2) bei Wigeringhausen, Arnsberg. v. Bibra3) fand reinen Atakamit in einem Schachte in der Alogoden-Bay in Bolivien, der 1600' über den Spiegel der See ausmündet und etwa 200' abwärts reicht, von dem mehrere Strecken ausgehen. Ein 30 Fuss mächtiges Lager von Asphalt beschreibt C. Völ c k e 1 4) im Kantone Neuenburg, zwischen den Dörfern Couvet und Travers. Ein neues Vorkommen der sogenannten Bernerde konstatirt Glocke r5) aus den tertiären Braunkohlenlagern von Gzeitsch in Mähren. Dieselbe ist nach seinen Beobachtungen, wie Hausmann schon richtig vermuthet hatte, der erdige Zu- stand des Retinits. Vf. fand daselbst unter anderen festen muschligen glänzenden Retinit, welcher von einer Hülle der sog. Bernerde umgeben ist und in diese allmählig übergeht. Ein Gleiches von der Walkererde in der Nähe von L e 1 1 o w i t z. Ferner fand Gl ocker unter den skandinavischen Geschie- ben der Oderebene in Schlesien einen ausgezeichnet fein- körnigen und kleinblättrigen Antimonglanz. Ein eigenthümliches Vorkommen des Talkspathes, Car- bonites hystaticus, als Ausfüllung eines Blasenraumes im Mela- phyr - Mandelsteine von Tannhof bei Zwickau, erwähnt Gust. J enz sch. 6) Ein gemeinsames Vorkommen von Pyrrhotin und Pyrargyrit beobachtete Kenngott7) zu Joachimsthal in Böhmen. *) Leonhard ’s min. Jahrb., 1853. H. 3. 2) Verhandl. des naturhist Ver. d. Preuss. Rhein-Lande und Westphalens, 1852. S. 607. *) D e nkschr iften der Wiener Akad. der Wissenschaften, Bd. 4, 1852. 4) Annal. d. Chem. u. Pharm., 1853. Bd. u, H. 2. *) Tagblatt d. Tübing. Naturf., 1853. N. 8. 6) Leonhard’s min. Jahrb., 1853. H. 5. 7) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse der Wien. Akad., Bd. io, S. 182. 63 Neue Erz-Anbrüche auf dem sogenannten Neufündi- gen Gebirge zu Michälsberg unfern Plan in Böhmen, theilt R. Manger1) mit. In der St. Joachim Glück mit Freuden-Zeche ergab sich ein neuer Anbruch von Silber- und Blei-Erzen. Jene erwiesen sich als Silberglanz, theils in Krystallen, theils ästig und plattenförmig und stellenweise mit Rolhgültigerz - Krystallen bedeckt und von Eisenkies begleitet. Ferner silberhaltiger Blei- glanz in grösseren krystallinischen Portionen, oder eingesprengt in Quarz und begleitet von Eisen- und Kupfer-Kies. Sehr schöne Exemplare von krystallisirtem Kalkspath zu Fontainebleau fand Fritz.2) An den Ufern des Sees von Angern am Ostufer Kurlands nicht weit von dem Meerbusen von Riga fand man eine bedeutende Menge von ausgezeichnetem Bernstein,3) einzelne Stücke mit Insekten. In dem Poppenhauser Kalvarienberg fand W. Gut- beriet4) kleine Krystalle von Sphen, den Mesotyp, und zum ersten Male in der Rhön 3 kleine Partikeln von Hauyn. Dubois5) berichtet von einem ungemein grossen Gold- klumpen in Kalifornien, gefunden beim Flusse Tuolmune im Goldbezirke Sonora. Derselbe enthält 209,48 Unzen reines Gold. Fr. Schmidt j.6) beschreibt die Specksteingruben von Göpfersgrün bei Wunsiedel in Oberfranken, wo er in grossen Massen in traubiger Form gefunden wird wie auch als Afterkry- stalle. Ein gemeinschaftliches Vorkommen des Aragoni- tes und Kalkspathes findet nach A. Kenngott7) zu Waltsch in Böhmen statt in kleinen rhomboedrischen Krystallen. *) v. Hingenau’s Ztschr. für Berg- u. Hütten- Wesen, 1853. N. 26. 2) Würt. naturw. Jahreshefte, 1853. Jahrg. io, H. l. 3) Ausland, 1853. S. 600. 4) Leonhard’s miner. Jahrb , 1853. H. 6. s) L’Instit., 1853. T. XXI, p. 159. 6) Korresp.-B. des zool. - miner. Ver. in Regensburg. 1853. N. 9. 7) Sitzgsber. d. math. -naturw. Klasse d. Wien. Akad., 1853. ßd. u, H. l. 64 In einem Gange bei Obergrund, unweit Zuckmantel, fand E F. Glocker1 2) schönen Eisensinter Das Vorkommen des himmelblauen Barytspathes zu Naurod bei Wiesbaden theilt Fridolin Sand b erg er*) mit. X. Mineralchemie. Um Salmiak bei Mineralanalysen zu entfernen, welcher bekanntlich sehr hinderlich ist, wenn Alkalien zu be- stimmen sind, hat L. Smith3) folgendes Verfahren in Anwen- dung gebracht : Die Lösung, welche den Salmiak und die Alkalien enthält, wird in einer Porzellanschale oder einem Glaskolben koncentrirt und Salpetersäure zugesetzt; bei massigem Erhitzen im Sandbade oder über freiem Feuer geht unter ruhiger Ent- wicklung von Chlor, salpetriger Säure und Stickstoff die Zer- setzung vor sich. Man braucht an Salpetersäure ungefähr das Dreifache vom Gewicht des Salmiak. Ueber ein wahrscheinlich neues Element im Irid- osmium und Platin aus Kalifornien, berichtet F. A. Genth.4) Es wurde eine kleine Menge weisser Körner, von kalifornischem Golde ausgelesen, vom Vf. untersucht: i) Bei der Behandlung mit siedender Salzsäure begannen 2 Körner unter Entwicklung von WasserstofF sich zu lösen, diese suchte Vf. aus und wusch sie mit Wasser ab. Ihre Farbe war zwischen zinn- und stahlweiss , sie waren hämmerbar, aber härter als Zinn, lösten sich in Salpetersäure unter Zurücklassung von Gold und lieferten ein krystallinisches Salz, dessen Lösung durch Schwe- felwasserstoff braun gefällt wurde. Das Metall fällte Kupfer aus der Lösung, schmolz leicht vor dem Löthrohr auf Kohle und bedeckte sich mit einem schwarzen Oxyd, welches sich in Borax *) Jahrb. d. geolog. Reichsanstalt zu Wien, 1852. N. 3. 2) Ebenda, N. 4. *) Sill im. Amer. Journ., Vol. XV, p. 94. 4) Sillim. Amer. Journ, 1853. March, u. Erdmann’s Journ., Bd. 59, H. 2 u. 3. 65 zu einer farblosen , beim Erkalten opalisirender Perle auflöste, sowohl in der oxydirenden als reducirenden Flamme. 2) Die in Salzsäure unlöslichen Körner, nachdem aus ihnen durch sehr verdünntes Königswasser die geringen Mengen Gold ausgezogen waren, wurden weiter untersucht: 0,9366 Grm. gaben 0,4625 == 49,4% Sisserskit (Ir Os4) in glänzenden, grauen, bleifarbigen Säulen. Der Rückstand von zinnweisser Farbe wurde mit Königs- wasser behandelt, so lange dasselbe noch einwirkte. Drei runde Körner, im Betrag von 0,0202 = 2,2%, lösten sich nicht; wahr- scheinlich bestanden sie ans Platin-Iridium. Der Rest von 0,4539 Grm. = 48,4% war Platin. Das Ganze bestand also aus: 49,4% Sisserskit, 2,2 Platin-Iridium, 48,4 Platin und unbestimmte Men- gen eines neuen Elements nebst Gold. Das Platin war nicht rein, sondern hinterliess noch 0,68% Sisserskit. Die Lösung zur Trockne gedampft, in Alkohol gelöst, mit Salmiak gefällt und geglüht, lieferte 0,4206 Grm Metall , welches bei der Behandlung mit schwachem Königswasser 0,0110 Grm., also 2,42% Irid und Rhodium hinterliess. Das Filtrat von Platinsalmiak lieferte durch Ammoniak 0,0432 Grm. Eisenoxyd = 6,66% Eisen. Das Platin bestand also aus: Platin (mit Palladium) = 90,24. Iridium (mit Rhodium) = 2,42. Eisen = 6,66. Sisserskit = 0,68. N. J. Berlin1) hat die Erde aus dem Katapleiit mit den Zirkonerden aus Zirkonen von Fredrikswärn , Expailly, Ural und Ostindien, sowie aus Ceylonischen Hyacinthen verglichen und dabei gefunden, dass sie sich alle gegen Oxalsäure ganz ähnlich verhalten und von einem Ueberschuss dieser Säure durch Kochen aufgelöst werden. Die spec. Gewichte der durch Glühen des oxalsauren Salzes dargestellten Zirkonerde aus dem Kata- pleiit und aus Fredrikswärnszirkonen hat Vf. einander gleich gefunden, nämlich 4,9. Berzelius gibt das spec. Gew. der Zirkonerde zu 4,3 an. Durch fraktionirte Fällung einer Auflösung von Chlorzirkonium mit Oxalsäure und Bestimmung des Gehaltes an Erde in den verschiedenen Niederschlägen hoffte Vf. die Zir- konerde in die von Svanberg2) angegebenen verschiedenen 0 Erdmann’s Journ., 1853. Bd. 57, H. 3 u. 4. 2) Poggend. Annal., 1852. Ergänzgsbd. 3, S. 465 und Erd- mann’s Journ., Bd. 55, S. 298 zu vergleichen. o 66 Erden zerlegt zu erhalten; wenigstens in so weit, dass die ver- schiedenen Niederschläge, mit einander verglichen und im Ver- gleich mit dem Totalniederschlag, verschiedene Mengen von Erde beim Glühen hinterlassen würden. Dies war um so wahr- scheinlicher, da die Aequivalente der Norerde und der eigent- lichen Zirkonerde von Svanberg sehr verschieden gefunden wurden. Dies gelang indessen nicht ; denn obschon die Resultate nicht vollkommen genau miteinander übereinstimmen , was Vf. dem schwierigen Auswaschen der Niederschläge zuschreibt, so deuten sie doch ziemlich unzweifelhaft auf eine immer gleiche Zusammensetzung derselben Die Norerde würde demnach mit der eigentlichen Zirkonerde in denselben Verhältnissen von Oxal- säure niedergeschlagen werden; beide Erden würden auch in demselben Verhältnisse im Zirkon und im Katapleiit Vorkommen. Die erwähnten Niederschläge wurden bei + too° getrocknet und bis zum konstanten Gewicht geglüht. Auf diese Weise gaben: Oxalsäure Zirkonerde aus Zirkon von Fredrikswrärn: Erster Niederschlag 51,90% Rückstand, zweiter „ 52,03 „ Totalniederschlag 52,74 „ Oxalsäure Zirkonerde aus Katapleiit: Erster Niederschlag 52,20% Rückstand, detfo 51,83 „ Totalniederschlag 53,19 ,, Oxalsäure Zirkonerde aus Zirkon von Expailly: Totalniederschlag 51,28% Rückstand. Nach dem Aequivalente der gemengten Zirkonerde = 1139,456 setzt die Formel Zr -{- Ä einen Gehalt an 52,95% Erde voraus. Um das Lithion aus dem Triphylin zu gewinnen, theilt Hugo Müller1) ein Verfahren mit, das vor den bisher ange- wandten mancherlei Vorzüge darbietet. Das gröblich zerstossene Mineral wird unter allmähligem Zusatz von Salpetersäure in con- centrirter Salzsäure gelöst; die erhaltene Lösung, die alles Eisen als Oxyd enthalten muss, wird von dem unlöslichen Rückstand 0 Erd mann ’s Journ., 1853. Bd. 57, H. 3 u, 4. 67 abgegossen, unter stetem Umrübren zur vollständigen Trockne abgedampft und so lange erhitzt, bis alle freie Säure verdampft ist. Die zurückbleibende etwas hygroskopische Masse wird mög- lichst fein gepulvert, mit Wasser ausgekocht und die Lösung ab- filtrirt. War die Operation gut ausgeführt und war alles Eisen in Oxyd verwandelt, so enthält nun diese Lösung keine Spur von Eisen, sondern nur die Chorüre von Lithium, Mangan und Magnesium; denn in dem Maase, wie die Säure verdampft, welche das phosphorsaure Eisenoxyd gelöst enthielt, schlägt sich dieses in Form eines schweren weissen Pulvers nieder. Da die- ser Niederschlag sehr dicht ist, so lässt er sich sehr leicht ab- filtriren und auswaschen. Um nun das Mangan und die Magnesia vom Lithion zu trennen, wrird die Lösung mit frisch bereitetem Kalkhydrat im Ueberschuss vermischt und unter Luftzutritt ge- kocht, bis sich das ausgeschiedene Manganoxydulhydrat höher oxydirt hat. Der braune Niederschlag enthält ausser dem Mangan und überschüssigem Kalkhydrat auch die Magnesia und die allen- falls noch in Lösung gewesenen Spuren von Phosphorsäure. Alles Lithion bleibt in der Lösung; sie wird abfiltrirt und die aufgelöste Kalkerde durch ein Gemisch von kaust, und kohlens. Ammoniak ausgefällt. Nach dem Filtriren wird sie abgedampft und das zurückbleibende Ghlorli thion im Porzellantiegel zum Schmelzen erhitzt. Es enthält noch eine kleine Menge von Chlor- natrium beigemengt, welches aber hinreicht, die charakteristische dunkelkarmoisinrothe Färbung, welche reines Lithion der Flamme ertheilt, in Orangeroth umzuwandeln. Man entfernt dieses Chlor- natrium nach der Methode von Ram meisberg; indem man die Masse mit einem Gemische von Alkohol und Aether macerirt, welches das Chlorlifhium auflöst, das Chlornatrium aber unge- löst lässt. Eine vollkommene Trennung der Thonerde vom Chromoxyd bewirkte Dexter1) durch folgende Methode. Die Oxyde wurden auf die gewöhnliche Weise mit dem doppelten Gewicht von salpetersaurem Kali und dem Vierfachen von koh- lensaurem Natron geschmolzen, die geschmolzene Masse wurde mit kochendem Wasser behandelt, eine bedeutende Menge von chlorsaurem Kali hinzugefügt, und mit Chlorwasserstoffsäure *) Poggend. Annal., 1853. Bd. 89, Stk. i. 5* 68 schwach übersättigt. Die Flüssigkeit wurde zu einer dicklichen Konsistenz abgedampft, während von Zeit zu Zeit eine kleine Menge von chlorsaurem Kali hinzugefügt wurde, so dass dieses Salz beständig im Ueberschuss vorhanden war, um die Chlor- wasserstoftsäure zu zerstören. Nach Wiederauflösung in Wasser wurde die Thonerde durch kohlensaures Ammoniak gefällt; sie war vollkommen frei von Chromoxyd Die Chromsäure wurde nach bekannten Methoden bestimmt. Eine nach dieser Methode ausgeführte Analyse gab folgendes Resultat: Genommen. Erhalten. Thonerde 43,22 43,56 Chromoxyd 56,78 56,21 100,00. 99,77. Eine n eue Methode zur Bestimmung der Alkalien in den Mineralien theilt L. Smith1) mit. Das Aufschlüssen der Mineralien nach dem neuen Verfahren besteht im Erhitzen des Minerals mit einem Gemisch von kohlen- saurem Kalk und Flussspath. Nach den Proben, die Vf. mit ihm angestellt, empfiehlt sich dasselbe vor allen übrigen Methoden, namentlich der Aufschliessung mittelst kohlensaurer Barylerde, entschieden; denn man braucht nicht eine so hohe Temperatur, keine so feine Vertheilung und innige Mengung und nicht so lange Zeit zum Erhitzen. Den kohlensauren Kalk muss man sich selbst darstellen, damit man seiner Reinheit gewiss ist, und dies geschieht durch Auflösen von Marmor in Salzsäure, Behandeln der Lösung mit Kalkmilch und Fällen des etwas alkalischen Fil- trats mit kohlensaurem Ammoniak. Das hinlänglich fein zer- riebene Mineral wird in einem glatten Porcellanmörser mit einem gleichen Gewichtstheil Flussspath und 4-5 Mal so viel kohlen- saurem Kalk innigst gemischt, das Gemenge in einen geräumigen Platintiegel eingetragen und dieser dann in einen Thontiegel in einem Windofen oder über einer J a ckson’schen Lampe mit Blasbalg zur hellen Rothgluth erhitzt. So wurde z. B. 1 Grm. Zirkon, nachdem er im Diamantmörser verkleinert war, 15 Mi- nuten im Achatmörser zerrieben, in kurzer Zeit, (% - 1 Stunde) XJ Sil lim. Amer. Journ. , Vol. 15, p. 234 und Erdmann’s Journ., 1853. ßd. 59, H. 2 u. 3. 69 vollkommen zersetzt. Eben so gute Resultate liefert Cyanit, Beryll, Topas, Spodumen, Margarit, Margarodit, und verschiedene Arten Feldspath. Die Trennung der Alkalien von den übrigen Substanzen des aufgeschlossenen Minerals geschieht folgendermassen : Man über- giesst den Platintiegel samrat Inhalt in einer grösseren Schale mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure , erhitzt und dampft die Lösung dann zur Trockne. Der Rückstand wird mit ein wenig Salzsäure übergossen, dann mit Wasser gekocht und zu der et- was abgekühlten Lösung eine koncentrirte Lösung kohlensauren Ammoniaks im Ueberschuss gesetzt. Der Niederschlag scheidet sich Anfangs voluminös aus, sammelt sich aber bald in mehr körnigem Zustande an und lässt sich leicht auswaschen. Das Filtrat enthält die Alkalien und ausserdem etwas geringe Mengen von alkalischen Erden, die in kohlensaurem Ammoniak gelöst blieben. Die nächste Operation ist am zweckmässigsten die Ent- fernung des Salmiaks. Sie wird bewerkstelligt durch Kochen der koncentrirten Lösung mit Salpetersäure. Magnesia wird aus der zur Trockne gedampften und in Wasser wieder gelösten Salz- masse durch Kalkwasser gefällt, und die etwa vorhandenen übri- gen alkalischen Erden durch die nur eben erforderliche Menge kohlensauren Ammoniaks. Das Filtrat davon enthält dann nur die Alkalien als salpetersaure oder salzsaure Salze, welche durch Schwefelsäure zersetzt und als neutrale schwefelsaure Salze gewogen werden. Um die Alkalien, welche als schwefelsaure Salze vorhan- den sind, von einander zu scheiden, müssen sie nach Vf.1) in Chlorverbindungen umgcwandelt werden. Dies geschieht am leichtesten und vollständig durch Kochen mit Chlorblei. Das Filtrat von schwefelsaurem Bleioxyd wird dann mit Schwefel- wasserstoff vom überschüssigen Chlorblei befreit und schliesslich zur Trockne gedampft und geglüht, Ueber die Trennung der Alkalien von einander gibt Vf. nichts Neues; bezüglich de_s Lithions folgt er Rammelsberg’s Methode. Rücksichtlich des Aufschliessens der Silikate nimmt Vf. statt des Flussspaths Chlor- *) Sillim. Amer, Journ., 1853. Juli u. Erdmann’s Journ , 1853. Bd. 60, H. 4. 70 kalcium. Er mischt 1 Thl. fein pulverisirtes aufzuschliessendes Mineral mit 5-6 Thl. kohlensaurem Kalk und y2-3/4 Thl. pulverförmi- gen Salmiaks und erhitzt das Gemenge 30-40 Minuten bis zur hellen Rothgluth. Nicht anwendbar, wenn das Mineral Borsäure enlhäLt. Ueber die Absorption des atmosphärischen Was- sers durch die Mineralien, stellte J. Du roch er1) Versuche an, und zeigt in mitfolgender Tabelle, dass nicht nur die Silikate, sondern auch die Metalloxyde, wie z. B. die des Eisens und Mangans, atmosphärisches Wasser absorbiren und so einen An- fang der Hydratation zeiget i. Namen der Mineralien. Fundorte. Schon vorhandenes Wasser, durch die Wärme ausgetrieben. Zwischen! Zw. '0«° und 1^-100° Dunkelrotli- j gliihhitze. Absorbirtes Wasser, das sich nur zwi- schen ioo° bis zur Rothglüh- hitze entwickelt. Feldspath, Orthoklas. Uton. 10,000 tel 3 10,000 tel 25 10,000 tel 13 id. Becanne (Ille- et Vilaine) 12 51 14 id. Huelgoat (Finisterre) 19 66 0 Glasiger Feldspath Mont Dore (PuydeDome) 4 88 6 Albit Les Touches (Lr. inferi- eure) 10 58 3 Oligoklas Skotwang (Schweden) 2 19 4 Dichter Feldspath Säla (Schweden) 0 5 2 id. Mont- Aventin (obere Garonne) 10 55 19 Glimmer Saint-Malo 38 266 23 Amphibol Hornblende Frederiks- wärn (Norwegen) 7 28 11 Pyroxen- Augit Umgegend von Neapel 6 50 11 Eisenoxyd- oxydul Skotwang (Schweden) 4. 9 4 Eisenglanz Insel Elba 3 11 4 Blutstein id. 12 58 10 Pyrolusit fd. 13 72 16 Braunit | Ilmenau 20 61 19 *) Compt. rend., T. XXXVI, p. 595. 71 Ueber W as s e r a b so r p tio n beim Kalk stellte Chap- man’) Versuche an, und fand: dass 1) der Kalk von Watford; spec. Gew. = 2,503; Wasser absorbire in 100 Theilen = 18,76. 2) Jener von Ware ; spec. Gew. = 2,51 1 ; = 18,68. 3) von Wor- Ihing; spec. Gew. = 2,506; == 17,91. 4) von Bletchingly in Surrey; spec. Gew. = 2,49; = 15,60. 5) Kalk von Tring; spec. Gew. = 2,482 ; = 15,12; und jener von Luton in Bedforshire; spec. Gew. = 2,477; = 14,94. Die von F. V erdeil und Risler im Agriculteur-praticien, Nov. 1852. S. 37 veröffentlichte Behauptung, dass der Quarz, Bergkrystall, im Zuckerwasser löslich sei, wird durch die von A. Petzholdt1) angestellten Versuche als ein Irrthum nachgewiesen. *) Lond., Edinb. and Dubl. phil. Magaz , 1853. August *) Erdmann’s Journ., 1853. Bd, 60, H. 6. 72 XI. Chemische Konstitution. Die gegenseitige Vertretung von R u. Ü in Ver- bindungen von gleicher Form bearbeitete R. H e r in a n n.1) Einatomige und 3 a t o m i g e Basen können mit einer S äu r e V erb i n dun ge n von gleicher Form bil- den, oder sich in solchen Verbindungen gegensei- tigersetzen, ohne dass die Form eine Aenderung erleidet. Dieses Gesetz ist für die Beurtheilung der heteromeren Kon- stitution der Mineralien von der grössten Bedeutung, denn es bringt Licht in die verwickeltsten Verhältnisse. Salzähnliche Verbindungen, die blos einatomige Basen enthalten, können die- selbe Form haben, wie Verbindungen, die blos 3atomige Basen enthalten, wenn nur die Proportion des Sauerstoffs der Basen zu dem der Säure dieselbe ist. Ebenso kann das Verhältniss von R : ß in Verbindungen von gleicher Form den grössten Schwank- ungen unterworfen sein, wenn nur die Summe der Sauerstoff- Atome von R -f- JA zu den Sauerstoff- Atomen der Säure in be- stimmtem Verhältnisse steht. Dass die Schwankungen der Misch- ung der Turmaline auf letzterem Satze beruhen, hat bereits Nau- mann aus den R a m m e I s b e rg ’schen Analysen nachgewiesen und sich dadurch ein grosses Verdienst um die Förderung der Heteromerie erworben. Vf. trägt die Berechnungen seiner Tur- malin-Analysen nach und beweist, dass auch die Schwankungen der Mischung der Epidote und der Vesuviane auf dem erwähnten Gesetze beruhen. l) Erdmann’s Journ., 1853. Bd 58, H. 8. 73 ü e m 'Jm m iPfi i pfi •:p£ 4- 1= © S > O o & 0 PÜ 1 eta o -» o M3 s © VI va O 3 «J *S o G, Ä * J? > S 5 ■5 c/3 S B S|.2« 2 ö «j S g H s S P *- a H .2 ^ ■2 ■§ © ü w K ? © «5 ■5 'S i» Oü ;p£ « e* t" oa in o oo_ oi '^r oT ® « ^ N o> ^ m 00^ rf rf in" cT :CfJ + •cd t' oo o" cT + IUI I II [ I I I I 74 « :V> .cd :C$ + S « O "O ► E a i" s* o — !d mi eö £ 2 £ c l> «3 © ^ ca J Ä 1 3 « O -g E ^ ^ p M*1 Ml - Ci s S> •r © © © ► *2 S «> £ © ® ® © *© 73 > ^ S :PtS © © 00 *"• co «©_ O*' • cd :co «n «A i> Ci o>^ i «A TS s s :Pfi ©' cT o~ °t, cT <4— Ci o + - - - - • Cd Ci Cd « Ci I T- 1 •SS I (a) = (RR): W £ 2 © “ S .2 -© ts ° s » gi . s ® t 2 O > 3 i « « cn <3 *s :CO c ; Hfl O + 1 i; c « 1 ^ « S « 2 3 .j« & CQ IX M »fl »O »- rP kft 0 © Oa "O © s 0» 'S 1 © Sa O © CA :P$ O •PC ^ M M 03 : cd o» ©^ ^ r-T ©~ ©~ ■p« •es © © 6 © © © © © •o 'O •© T3 © 03 © ©^ 00^ eT fT cf cT c* -rf ©^ «> - - 00 00 00 00 O) © ©^ cT ©? ©~ ©~ co -» © © 0 I « c © rB fco © © £ M © CQ iPfi - + I I I .PC MM I I MM I I I I I I I I o,97 l 2,<>7 2,98 detto. Schumnaja. 1,03 1 1,94 3,03 Grauer Zoisit, Falltiegel. 1 oi l 2,01 3,04 Grüner Zoisit, Arendal. 76 Sehr verwickelt werden die Verhältnisse der Bestandteile der Mineral-Gruppe, wenn sich zu der Vertretung von R durch Brauch noch Molekular - Heteromerie gesellt. Die allgemeine Formel solcher Mineral - Gruppen aus der Klasse der Silikate wird dann: (R Ä) Sim + x (R B) Si„. Man sieht aus dieser Formel, dass nicht allein die Propor- tion der Sauerstoff-Atome von R : B, sondern auch die Propor- tion der Summe der Sauerstoffatome von R -j- B zu den Sauer- stoffatomen der Säure in gewissen Grenzen schwanken könne. Solche Doppel - Heteromerie findet sich sehr ausgebildet in der Familie der Skapolithe, die aus den primitiven heteromeren Molekülen; (a) = CR ä}3 Si Ca) = (R B) Si bestehen, und in selteneren Fällen auch bei den Feldspathen; denn die Abweichung der Mischung des Hyposklerits von Aren- dal von den gewöhnlichen Feldspath-Proportionen gehört hieher. Der angebliche Magnesit von Hoboken ist nach einer quantitativen Untersuchung von L. Smith und ßrush1) nichts als Arragonit, welcher kaum Spuren von Magnesia ent- hält. Dies fragliche Mineral findet sich auf Klüften und in hohlen Räumen des Serpentins von Hoboken als fasrige Masse und nicht selten als feine Krystallnadeln. Aehnliche Krystalle von Staaten- island und Wesfchester haben dieselbe Zusammensetzung und die letzteren, häufig durchsichtig, gehören zu den schönsten Arragonitkrystallen dieser Gegend. Nach E. F. Gl ocker1) gehören alle Eisensulphate, als der stalaktitische Eisensinter vom Hackelsberge bei Zuckmantel nach Höchst etter, der sogenannte muschlige Eisenocher von Goslar nach Jordan und der Vitriolocher von Fahlun nach Berzelius zusammen; wenn auch ihre che- *) Sillim. Amer. Journ , 1853. March. *) Poggend. Annal., 1853. Bd. 89, Stk. 3. mischen Verhältnisse zwar etwas schwankend, aber doch in ge- wisse Grenzen eingeschlossen sind, und hat man nach dem äus- seren Habitus 2 Varietäten zu unterscheiden: eine feste sta- laktitische, wozu auch der sogenannte muschlige Eisenocher von Goslar gehört, und eine erdige oder ocherartige Va- rietät. Es sei bekannt, dass der gewöhnliche Eisen Sin- ter Werner’s oder der Pitticit Hausmann’s im Wesent- lichen aus wasserhaltigem arseniksaurem Eisenoxyd oder auch aus einer Verbindung von solchem mit einem geringen Antheile von schwefelsaurem Eisenoxyd besteht. Mit diesem arseniatischen Eisensinter stimme nun der sulphatische Eisensinter des Hackel- berger Stollens in allen physischen Kennzeichen so sehr überein, dass beide nur als Arten einer und derselben Gattung zu be- trachten seien, deren Hauptunterschiede in der chemischen Zu- sammensetzung liegen. Der arseniati sehe Eisensinter zerfällt in den gemeinen und in den Nertschinskischen (Arseniksinter, Hermann), wie Vf. beide schon in seiner Sy- nopsis1) unterschieden hat; der sulphatische oder Schwefel- eisensinter erscheint in den beiden zuvor erwähnten Varietäten, dem festen stalaktitischen und dem erdigen oder ocher- artigen (Sulphatocher), zu welchem letztem der gelbe erdige Ocher vom Rammeisberge bei Goslar und der Vitriolocher von Fahlun gehört. Der gemeine arseniatische Eisensinter bildet durch diejenigen Varietäten, in welchen der in der Mischung enthaltene Antheil von schwefelsaurem Eisenoxyd etwas grösser ist, eine Annäherung an den sulphatischen Eisensinter, und kann in eine wirkliche Mittelbildung zwischen beiden übergehen. Die Identität des Mesoliths von Hauenstein mit dem Thomsonit (Comptonit) bewies C. R a m m e 1 s b e rg.*) Allgemeine Formel: (R3 Si -j- 3 AI Si) 4" 7 H. Der Braunstein3) von Ilefeld am Harze ist seinem Sauerstoffgehalte nach ein Gemenge theils von Pyrolusit und Manganit, theils von Varvicit und Hausmannit. *) Generum et specierum mineralium Synopsis. Halae. 1847. P. 63. 2) Erdmann ’s Journ., 1853. Bd. 59, H. 5 u. 6, aus den Ber. der Berl. Akademie. 3) Berg- u hüttenm. Ztg. , 1853. N. 9. Ueber das muthmasslich neue Metall- Aridium, das Ullgren im C h ro m ei s en s te i n von Roras fand, hat Bahr1) Versuche angestellt, und ist zu dem Schlüsse gelangt, dass ein neuer einfacher Stoff mit den Eigenschaften, die ihm Ullgren zutheilt, aus dem Chromeisenstein von Roras nicht dargestellt werden kann und dass das angebliche Aridium aus Eisen mit einem Gehalt von Phosphor und wahrscheinlich etwas Chrom besteht. Eine Uebersicht derWerneriten von chemischer Seite aus, mit Berücksichtigung des schon früher Bekannten, wie der neuerenResultatevomVf. selbst, lieferte Gerhard von Rath.1) f. Von der ursprünglichen Zusammensetzung. Die Gattung Wernerit zerfällt in mehrere heteromere Species: 1. Mejonit, Ca3 Si + 2 AI Si, 0 von R : ft : Si = 1 : 2 : 3. 2. Ska polith, (Ca, Na)3 Si2 2 Ä1 Si, 0 von R : ft : Si = 1:2:4. 3. Wernerit von Gouverneur, (Ca, Na)3 Sis -f- 2 Al Si, 0 von R : ft : S i = 1 : 2 : 5. Man könnte diese Species auch betrachten als Verbindungen desselben Aluminats mit steigenden Mengen von Kieselsäure: Mejonit Ca3 Al* * + 3 Si 2,736 spec. Gew. Skapolith „ „ + 4 „ 2,724 „ „ Wernerit „ „ 5 ,, 2,633 „ „ Die Existenz dieser 3 Species erscheint unzweifelhaft, die der beiden folgenden erscheint nur wahrscheinlich. 4. Wernerit v. Pargas, 3 (Ca, Na)1 Si + 5 £l Si, 0 von R : Ä : Si = i : 2,5 : 4. 5. Nuttalit, Rammelsb., R Si -f- Ä1 Si, 0 von R : ft : Si = 1:3:6. Der Wernerit, Rammelsb. R3 Si -j- 3 Al SI, 0 von R : ft : Si == 1:3:4 ist wohl noch nicht begründet. *) Oefvers. of Vet. Akadem. Foerhandl., 1852. p. 161. *) Poggend. Annal., 1853. Bd. 90, Stk. 2. Folgende Bestandtheile scheinen den verschiedenen Species ursprünglich zuzukommen: Natron, Kalkerde, Thonerde und Kieselsäure. II. Von der Verwitterung. Bei der Verwitterung des Wernerits tritt aus 5. Natron 6. Kalk 7. Thonerde. tritt hinzu 1. Kali 2. Magnesia 3. Kalk 4. Eisenoxyd Diese Processe kombiniren sich in folgender Weise : 1.4, 5, 6 — es erfolgt die Umwandlung in Glimmer; 1,2, 4, 5, 6, 7 — in den rothen und gelben Wernerit; 2, 4, 5, 6, 7 — in den schwar- zen Wernerit; 3,4,5 — in Epidot; 5,6,7 — in die von Wolff untersuchten Wernerit- Krystalle mit einem Gehalte an Kiesel- säure von 92,7 Proc. Die von Owen neu entdeckte Erde, Thalia, in einem seifenartigen Mineral aus den Mandelstein-Trapps am nördlichen Ufer des obern See’s in Nordamerika ist nach den Untersuch- ungen von L. Smith1) nichts anderes als Magnesia mit etwas Kalkerde verunreinigt, und somit das neue Mineral Thalit nichts als Saponit. Nach Kenngott*) ist das als eigene Species aufeestellte Mineral von Brevig in Norwegen, das nach dem Fundorte den Namen Brevicit erhalten hat, nichts weiter als eine kalk- erdehaltige Abänderung des Natroliths, und ergibt sich die fernere Trennung desselben vom Natrolith als überflüssig. Das mit dem Namen Arseniksilber belegte Gemenge vom Andreasberg am Harz, welches zufolge der von C. Ram- melsberg und C. Zinken* * 5) angestellten Untersuchungen sich als ein solches ergab und vorherrschend Lölingit (Fe As3) mit Antimonsilber (entsprechend der Formel Ag Sb3) und Mi spick el (Fe S2 -j- Fe Asa) in dem Verhältniss finden liess, *) Sil lim. Amer. Journ., 1853 Vol. XVI, N. 46. 2) Sitzgsber. d. math.-nat Kl. d. Wien. Akad., Bd. 9, H. 3. 5j Poggend. Annal., Bd. 77, S. 262. §o dass auf 70% Lölingit etwa 25% des Antimonsilbers und 5% des Mispickels kommen, ist ebenfalls nach Kenngott’s1 *) Un- tersuchungen keine eigene Species, sondern ein Gemenge. Ebenso ist das mit dem Namen Beckit*) benannte Mineral von Paynton in Devonshire in England keine selbstständige Mineral- species, sondern nichts weiter als in Kieselsubstanz versteinerte Koralle, eingewachsen in dichtem grauen Kalkstein. Ebenso ist der Felsöbanyt aus Ungarn nach Vf. identisch mit Hydrar- gillit. XII. Isomorphismus. Dimorphismus. Kenngott3) hat bezüglich des Verhältnisses zwischen Atomgewicht, spec. Gewicht, und Härte isomorpher Mineralien gefunden, dass bei isomorphen Verbindungen von ungleichem Atomvolum dem grösseren eine geringere Härte, und umgekehrt, entspricht. Vf. glaubt, dass: je stärker die Kryslalli- sationskraft wirkt, um so geringer auch das Volum der einzelnen Atome werde , wodurch ein höherer Grad von Kohäsion oder grössere Härte hervorgebracht werde, zugleich aber auch ein höheres spec. Gewicht, welches ein geringeres Atomvolum zur Folge hat. Vf. hat zum Beweise eine grössere Anzahl Mineralien in dieser Beziehung verglichen und zusammengeslellt. Unter Dimorphie versteht W. Hai dinge r4) die Krystal- lisation einer und derselben chemischen Materie in 2 von ein- ander nicht ableitbaren Formen, mit Eigenschaften der Masse, welche keinen Uebergang aus dem einen Zustande in den ande- ren gestatten, oder mit einem Worte als Individuen von 2 ver- schiedenen naturhistorischen Species. *) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse der Wien. Akad., Bd. io, H. 2 u. 3. a) Dufrenoy: Traite de Min., T. III, p. 750. 3) Jahrb. d. K. K. geol Reichsanstalt, 1852. N. 4, S. 104. 4) Sitzgsber. der math.-naturw. Klasse d. Wien. Akad., Bd io, H. l. XIII. System künde. Die Alaunerze der Ter t i ä r f o r in a ti o n theilt H. Mül- ler1) in 2 Hauptklassen, und zwar: I. In solche, in denen die zur Bildung des Alauns nöthigen Bestandteile in verhältniss- mässiger Menge vorhanden sind, so dass eine Ausscheidung des- selben ohne Zusatz von Alkalien lohnt. II In solche, in denen nur die Elemente zur Bildung der Schwefelsäuren Thonerde ent- halten sind, die Alkalien aber sämmtlich, oder doch zum gröss- ten Theile, zugesetzt werden müssen. Zu der ersten Klasse ge- hören der Alaunstein und ein Theil der Alaunschiefer. Der letztem Klasse muss der grössere Theil der Alaunschie- fer und die Alaunerze aus der Braunkohlenformation, oder die sogenannte Alaun erde zugerechnet werden. E. J Chapman1) klassificirt die Mineralien fol- gendermassen : i) Metalle und Thinoide, i. e. Schwefel und Sul- phide, Selenide, Telluride, Antimonide, &c. 2) Sauerstoffver- bindungen. 3) Haloide und 4) Karbonoide. I. Ferroide: Gediegen Eisen, Nickel und Kupfer. II. Pyrite: I) C h a 1 k o p y r i t-Ty pu s. Dimetrisch. Chalkopyrit Cu2 S, Fe2 S3; Kubanit (monometrisch?) Cu1 S, Fe2 Ss + 2 FeS. 2) Phillipsin-Typus. Monometrisch. Phillipsin (Buntkupfererz) 3 Cu2 S, Fe2 S3. 3) Stann in-Typu s. Monometrisch. Stannin 2 Cu2 S, Sn S2 -{- 2 FeS, SnS2. Kubanit, Phillipsin und Stannin werden häufig unter ein und denselben Typus gesetzt. 4) Placodi n- Ty pus. Monoklinisch. Placodin Ni4 As. 5. Nickel-Typus. Hexagonal. Nickel Ni2 As. Breithaupt it Ni2 Sb. Millerit NiS. (Anhang: Eisennickelkies.) *) Erdmann’s Journ , 1853. Bd. 59, H. 5 u 6. 3) London, Edinb. and Dublin philos. Magazine, &c. 1853. Spt. 6 82 6. Pyrrhotin- Typus. Hexagonal. Pyrrhotin 5 Fe S -f- Fe2 S3? 7) Linnält -Typus. Monometrisch. Linnäit (Ni, Co, Fe) S + (Ni, Co, Fe)2 S3. Skutterudit Co2 As3. 8) Markasit- Typ us. Trimetrisch. Choanthit Ni As. Mohsin Fe As2 ? oder R4 As3. Giaucodot (Co, Fe), S2 (Co, Fe), As. Mispickel Fe S2 -f- Fe As. Marca- sit Fe S2. 9) Py ri t- Ty p us. Monometrisch. Hartmannit (Ullmannit) Ni S2 -|- Ni (Sb, As). Disomos (Gers- dorffit) Ni S2 -f- Ni As. Rammelsbergit Ni As. Smaltin Co As. Kobaltin Co S2 Co As; Pyrit Fe S2. III Blenden. 1) H a ue ri t -Ty p us. Monometrisch. Rauerit Zn S2, isomorph mit Pyrit. 2. B 1 e n de -Typus. Monometrisch. Blende Zn S. Voltzin 4 Zn S -|- Zn 0. Alabandin Mn S. 3) Greenockit-Typus. Hexagonal. Greenockit CdS. IV. Glanze. 1) Chalkosin- Typus. Trimetrisch. (D : D etwa 120°). Antimonsilber Ag4 Sb. Sternbergit Ag S 2 Fe2 S3 ? Chal- kosin Cu2 S; Berzelin Cu2 Se; Stromeyerin Cu2 S + Ag S ; Eukairit Cu2 Se -}- Ag Se. 2) Covellin-Typus. Hexagonal. Covellin Cu S. 3) Molybdenit-Typus. Hexagonal. Molybdenit Mo S2. 4. Elasmos-Typus. Dimetrisch. Elasmos Pb, Au, Te, S. 5. Syl vanit-Typus. Trimetrisch. Sylvanit, Ag, Au, Te. 6)Galena-Typus. Monometrisch. Argyros Ag S; Naumannit Ag Se; Galena Pb S; Kupro- plumbit Cu2 S -j- 2 Pb S; Clausthallit Pb Se; Zorgit (Pb, Cu2), Se; Lerbachit Pb Se, HgSe; Onofrit, Hg S, Hg Se; HessitAgTe; Petzit (Ag, Au) Te; Altait Pb Te. 83 V. Argyroide. Monometrisch. Gediegen Blei, Quecksilber, Amalgam, (Ag Hg), Silber, Gold. VI. Platinoide. Monometrisch und halbhexagonal. Gediegen Platin, Palladium, Platin-Iridium, VII. Arsen oi de. Halbhexagonal. GediegenWismuth, Arsenik, Antimon, Tellur, Tetradymit(Bi, Te). VIII. Antimonglanze. 1) Stibin-Typus. Trimelrisch. Stibin SbS3; Wismuth in Bi S3. 2) Bournonit-Typus. Trimetrisch. (D : D 96° — 102°). Bournonit 3 (Cu2 Pb) S,SbS3; Aikinit 3 (Cu2, Pb) S, BiS3; Wolchit ; Wolfsbergit Gu2S, SbS3; Jamesonit 3 PbS, 2 SbS3. Boulangerit; Kobellit ; Heteromorphit; Berthierit. 3) Zinkenit-Typus. Trimetrisch (D.D 120°). Psaturos 6 AgS, SbS3 5 Zinkenit PbS, SbS3; Geocronit (Schulzit) 5 PbS, (Sb, As) S3. 4) Panabas-Fahlerz- Typus. Monometrisch. Dufrenoysit 2 Pb S, AsS3; Steinmannit x PbS, SbS3; Fahl- erz 4 CPb, Fe, Zn, Cu2, Ag, Hg) S + (Sb, As) S3; Tennantit 4 RS, As S3. 5) Freisiebenit - Typ us. Monoklinisch. Plagionit 4 PbS, 3 SbS3; Freisiebenit x (Pb, Ag) S, x SbS3. 6) Polybasit-Typus. Hexagonal. Polybasit 9 (Ag, Cu2) S, (Sb, As)S3? oder 2 Cu2 S + 6 AgS, (Sb, As) S3 ? IX. Rubinblenden. 1) Argy rthros-Typus. Hexagonal. Argyrthros 3 AgS, SbS3. Proustit 3 AgS, AsS3; Xanthocon, Zinnober Hg S. 2) Mi argy rit-Typus. Monoklinisch. Miargyrit AgS, Sb S3. X. Sul ph o i d e. 1) Schwefel-Typus. Trimetrisch. Gediegen Schwefel, Selenschwefel, Operment AsS3. 2) Realgar-Typus. Monoklinisch. Realgar As S2. 3) Kermes- Typus. Monoklinisch. Kermes 2 SbS3 + Sb 0*. 6* 84 Einen neuen systematischen Ueber blick der Mineralien lieferte v. Schubert1), basirt auf Krystallisation, Härte und Schwere, als den 3 wesentlichsten Eigenschaften 2) I Die Klasse der metallischen Fossilien Die Ordnung der Erzmetalle, Archimeialla. Das Geschlecht des Goldes, Platin ’s, Iridium’s, Osmium ’s, des Silbers: a) elementares, b) die Gattung der Pyrite, c) die Galenoide, d) Gattung der Blenden, e) Chalcite. Das Geschlecht des Quecksilbers mit seinen Blenden, Chalcite und Glanze. Das Nickelgeschlecht: a) Kiese, b) Chalcite Kupfergeschlecht mit seinen Oxyden, Kiesen, Glanzen, Blenden, Chalcite, Silikate, und vanadinsaures Kupfer Eisen- geschlecht: Metallisches, seine wasserfreien Oxyde, seine wasserhaltigen, die Eisenkiese, seine Chalcite und Silikate. Das Geschlecht des Bleies: Metallisches, Oxyde, Glanze, Chal- cite. Das Geschlecht des Zinnes: Zinnpyrite, Oxyde, Gin- nabarite, Ghalcolithe, Chalcite. Das Kobalt g esc blecht: Oxyde, Kiese, Chalcite. Das Mangangeschlecht: Oxyde, Kiese Blenden, Chalcite, Silikate. Urangeschlecht: Uranoxyde, Uranchalcite, Chalcolithe, Chalcite. Das Wis m u thg eschl echt: Das Metall und seine Oxyde, die Glanze, Chalcite, Silikate. Das Chrom geschleckt: Oxyde, Chalkolithe. Wolframge- schlecht: Die Oxyde. Titangeschlecht: Oxyde. Das Tan- falgeschlecht. Das Thorerdegeschlecht. Das Vana- dingeschlecht. Das Spiessglanzgeschlecht. Arsenik- geschlecht. II. Die Klasse der brennbaren Fossilien. Die Ordnung der Thiolithe. Das Geschlecht des Selens und des Schwefels. Die Ordnung der Kohlenstoffgebilde. Das Geschlecht der Kohlenstoff- und Wasserstoff- Verbindungen: a) Die Gattung des Erdharzes, b) der Harz- kohlen. ') Dessen Abriss der Mineralogie, S. 360 &c. 5) Womit Befer, nicht einstimmen kann; ein chemisch-basirtes System, wie das von Fuchs, Ko bell, bleibt stets das bessere. 85 Das Geschlecht des reinen Kohlenstoffes. a) Graphit, b) Demant. III. Die Klasse der Vestensteine oder erdigen Fossilien. Die Ordnung der Tantaloiderden. Das Gesch 1 e ch t des Hyazinths oder des Zirkons; der Yttererde, der Beryll- oder Glycinerde: a) Gattung der Silikate und Aluminate; b) der Glycinkalksilikate; c) der Amphoterolithe. 2. Ordnung: Die Massen erden dernegativenReihe. Das Geschlecht der harten wasserfreien Kiesel: a) die Gattung der deutlich krystallinischen Kieselsäure; b) der undeutlichen; c) der gemischt krystallinischen und amorphen Kieselsäure. Die Ordnung der vorherrschend Thonerdehalti- gen Fossilien und die Reihe der wesentlichen Sili- kate und Aluminate. Das Geschlecht der Hartthone: a) Die Gattung der reinen krystallinischen Thonerde; b) der harten Thonsilikate; c) der Amphoterolithe; d) der kalkreichen Thonsilikate, Das Geschlecht der thonigen Kiesel- und Kali- Verbindungen: a) Die Gattung der feldspathigen Steinarten; b) der kalkhaltigen Kieselthone; c) der tesseralen Kali - Thon- silikate; d) der Amphoterolithe; Anhang. Das Geschlecht der dem Glimmer verwandten Fos- silien, dann der kieselsauren wesentlichen Talk- und Thonerdeverbindungen, und der wasserhaltigenThon- si li kat e mit Kal k - oder K alij-Sil ika t e n : a) Gattung der Zeolithe; b) Mischung mit Strontian- und Baryt -Erde; c) der Barosilikate ; d) Mischungen mit schwefelsaurem Kalk. Das Geschlecht der Thonerdeverbindungen mit flüssigen Säuren. Die Wasserfreien: a) Gattung der Flusssauren; die Wasserhaltig en: b) Gattung der Schwefel- säuren; c) der Phosphorsauren. Das Geschlecht der blos mit Wasser verbundenen Thon Silikate: a) Gattung der kry- stallinischen ; b) der amorphen; c) der gemischten zum Theil 86 im Wasser aufweichbaren Thone; d) der amorphen Kali - Thon- Silikale. Die Ordnung der talkerdigen Fossilien. Das Geschlecht der Fossilien von wesentlichem Talkerdegehalt: a) Gattung der reinen Talkerde; b) des kieselsauren Talkes; c) des kieselsauren Talkes und Kalkes. Das Geschlecht der wasserhaltigen Talk-Silikate, a) Gattung der krystallinischen ; b) der amorphen. Das Ge sch 1 echt der Tal khaloide: a) Gattung des borsauren Talkes; b) des phosphorsauren Talkes ; c) des kohlensauren Talkes. Die Ordnung der wesentlich kalkerdigen Fos- silien. Das Geschlecht der kohlensauren Kalkarten: a) Gattung der kohlensauren Kalk- und Talkverbindungen; b) der ausschliessenderen Kalkverbindungen. Ge s ch 1 e ch t der schwe- felsauren Kalkarten: a) Gattung der wasserfreien; b) der wasserhaltigen. Das Geschlecht der fluss- und phosphor- sauren Kalkarten: a) Gattung der flusssauren; b) der phos- phorsauren. Die Ordnung der schwererdigen Fossilien. Das Geschlecht der Strontianerde: a) Gattung der kohlensauren; b) der schwefelsauren. Das Geschlecht der baryt, artigen Steine: a) kohlensaure; b) schwefelsaure. IV. Die Klasse der salzigen Fossilien. Geschlecht: a) der arseniksauren; b)der schwefel- sauren: 1) mit metallischer Grundlage: a) Kupfersalze, b) Ei- sensalze, c) Kobalt- d) Zink- e) Uran -Salze; 2) mit erdiger Grundlage. Das Geschlecht der salpetersauren Salze, der boraxsauren, der kohlensauren und der Chlorsalze. XIV. Mineralanalysen, neue Species. Albit Haddam, identisch mit Oligoklas, nach Smith.1) Kieselsäure 63,87. Thonerde 21,82. Kalk 2,14. Magnesia Spur. Natron 10,18. Kali 0,50. Verlust 0,29 = 98,80. Allophan, dessen neues Vorkommen bei Goldhausen in der Nähe von Corbach im Waldeck’schen, nach G. Schnabel.2) Spec. Gew. == 2,02. Wasser 35,49. Kieselerde 24,19. Thonerde 25,80. Kupferoxyd 13,71. Eisenoxyd Spur = 99,19. Arsenikkies bei Assinghausen und Elpe, nach A m e 1 u n g.5) Kurze Prismen. Schwefel 23,59 Eisen 36,37. Kobalt 0,09. Arsen 39,37 = 99,42. ßarytharmotom von Andreasberg, nach Kerl.4) Kiesel- erde 46,7. Thonerde 17,6. Baryterde und Kalkerde 18,6. Wasser 17,1 = 100,00. Formel: Ba5 ) ... ...... ( Si4 + 4 Al Si2 + 2i *) Am er. Journ. of sc. and arls, 1853. July. 2) Verb an dl. d naturh. Ver. d. Rheinlande, VII, 511. 5) Verhandl. d. naturh. Ver. d. preuss. Rheinlande, 1853. H. 2 4) Berg- und hüttenm. Ztg., 1853. N. 2. 98 Basalte nach E. Schmid.1) ® *o « c • -e q C O 53 03 £ 03 — •*- r-t CM <*■ ^ 0 03 .2 £ £ 5 « ** <ä* CM CO UO io o N -fl S s .2 03 03 65 > ^ PO r'N ’S + :53 :00 > fO -=S :co • • CQ1 •CQ H :Pfi • — 5 v — ‘ 03 C :co . :co + + g; 0> PO *P« sw" -:P43 c/i O -1- PO „ •f • 53 :co N c/1 — s- 03 03 • co V“ ipß £ o .cg* ICO • PS + • 53 + ICO S ’S •es PO •ö — ' •CQ •CG C/3 ES O) ♦ JZ cn ’> 03 S "O fO bi) • c^ ro PO Gemengthei! ersetzten Theil o ° .-- Z- 'S ! co „ * ;(« !« S + + : + 03 •— 1 £3 0 t»0 ; CO s « *es * ico ss'.S ££ + So . — ® *CQ C M SP -CG :qo « . :Pfi cs :e + o *33 p« •CG ts bß -CC «3 s CO «s S co co 03 SS C? H3 SS S -J *» -SS (_ o reuz- 3,127. Iskupp opf. 3,042 inerne Gew. Baier. 2,958. nbogei 3,029. o -r SS 03 * • II C« CÄ II 03 || fe 03 U TSJ 5 w c« 03 g S II S II £» 03 0J3 . S— ®«® £ ca-w„ ^COPO o ► * s ^ o > o CS 03 03 Q, _Q ^ r:o es Ö_j . — SS . ■° - II ** 03 > ® S3 «3 «3 &5 “ ® ^ ca, CQ co - & CQ * 1 PS K CQ t/1 03 CQ O. " « g “ Q. ® CO CG *) Poggend. Annal., 1853. Bd. 89, S. 291. §9 Bergholz, von Sterzing in Tyrol nach C. v. Hauer.1) Spec. Gew. = 2,56 — 2. 40. Kieselsäure 44,31. Thonerde Spur. Eisenoxyd 21,88. Talkerde 8,90. Kalkerde 2,27. Wasser 21,57 = 98,93. Bi otit-Greenwood Mica von Greenwood Furnace, Monroe, N. Y., nach Smith.2) Grosse, schöne grüne Krystalle. Kiesel- säure 39,88 Thonerde 14,99. Eisenperoxyd 7,68.. Magnesia 23,69. Kali 9,11. Natron 1,12. Wasser 1,30. Fluor 0,95. Chlor O, 44 = 99,16. Formel: R3 Si + R Si. Jener von Putnam: Härte =■• 2, —2,5; spec. Gew. = 2,80. Kieselsäure 39,62. Thon- erde 17,35 Eisenperoxyd 5,40. Magnesia 23,85. Kali 8,95. Natron 1,01. Wasser 1,41. Fluor 1,-20, Chlor 0,27 = 99,06. Sauerstoffverhältnisse: 11,22 : 9,73 : 20,85 oder 1 : 1 : 2. Formel: R5 Si + Ä Si. Blättertellur nach Ph. Schön lein3) Blei 50,65. Gold 8,74. Tellur 31,36. Schwefel 9,24. Formel: 3PbS + TeS2. Bl ei glanz nach Pechi:4) a. grobkörnige Varietät von Bottino bei Seravezra; b. c. feinkörnige Var. ebendaher; d. fein- körnige von Argenfiera in Val di Castello; e Oktaeder ebenda- her; spec. Gew. = 6,932 a. b c. d. e. s 12,84 15,245 15,503 16,780 15,62 Pb 80,70 78,238 78,284 72,440 72,90 Sb 3,307 4,431 2,452 4,308 5,77 Fe 1,377 1,828 2,811 1,855 1,77 Cu 0,44 Spur — 4,251 1,11 Zn 0.024 — — — 1,33 Ag 0,325 0,485 0,560 0,650 0,72. Bowenit, identisch mit Serpentin, nach Smith.5) H. =5; Spec. Gew. = 2,57. Si 44,69. Mg 34,63. Ca 4,25. Fe 1,75. Al 0,56. Mn Spur. H. 13,42. Formel: 2 (Mg Ca)1 Si -f- 3 H. *) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse d. Wiener Akademie, 1853. Bd. ii, H. 2. 2) Am er. Journ. of sc. and arts, 1853. Juli. 3) Annal. d. Chem. u. Pharm., 1853. Bd. 86, H. 2. 4) Sil lim. Amer. Journ., Vol. XIV, p. 60. *) Amer. Journ. of scienc. and arts, 1853. March. 90 Braunspath, stängliger, aus Mexiko, nach J. Roth.1 2 *) Ca C 53,18, Mg C 34,35. Fe C, Mn C 10,46. H. 1,22. Fe S2 0,22 = 100,00. Formel : Ca C + Mg Fe c. Mn Bronzit aus Texas, nach H. Garrett/) Kieselsäure 55,451. Thonerde 1,127. Magnesia 31,832. Eisenprotoxyd 9,603. Man- ganprotoxyd 0,984 = 98,997. Formel: RO, Ala 03 + 14 (3 RO, 2 Si 03). Ghali lith nach C. v. Hauer. Kieselsäure 38,56. Thon- erde 27,71. Kalkerde 12,01. Talkerde 6,85. Wasser 14,32. Spuren Eisen. Formel: 3 Ca Mg 0. 2 Al2 03 + 3 (2 H0.Si03). Sehr verschieden von der Thoms on sehen Analyse. Caporcianit, nach Pechi;4) monoklinisch; M : T = 131° M : T über a = 150°. Härte = 3,5. Spec. Gew. = 2,470. Si 52,015. Al 22,833. Ca 5,675. Mg 1,114. K. 1,112. Na 0,250. H 13,168 = 100,197. Formel: 2 Ca Si -f- Al2 Si, -f- 6 H; oder Ca Si3 + 2 Al Si + 6 H. Carolathin, ein neues Mineral in den Steinkohlen vom Pochhammerflötz der Königin Louise Grube zu Zabrze bei Glei- witz in Oberschlesien, nach F. L. Sonnenschein.5) Härter als Gyps ; spec. Gew. = 1,515. Äl 47,25 Si 29,62 Theils als Wasser, theils in Verbindung mit Kohlenstoff ( H 2,41 j 0 19,39 1 C 1,33 le } 67,87 fixe Bestand- teile. 23,13 flüchtige Bestandtheile. Formel: Al3 Si2. 1 ) Erdmann ’s Journ., 1853. Bd. 58, H. 2. 2) Am er. Journ. of Sc. and Arts, 1853. Mai. 5) Sitzgsber. d. math.-naturw. Klasse der Wiener Akademie, 1853. Bd. li, H. l. 4) Sill im Amer. Journ., Vol. XIV. s) Ztschr. der deutsch, geol. Gesellschaft, 1853. 91 Gaste! naudi t, gewässerte phosphorsaure Yttererde, ein neues Mineral, von la Chapada de Bahia, nach A. Damour. *) Regellose, abgerundete Bruchstücke; 2 Durchgänge zur rekt- angulären Säule führend; auch eine 4 flächige pyramidale Zu- spitzung mit Winkeln von 96° 35', 98° 20 , und 124° 23' 30" wurde beobachtet. Ritzt Flussspath. Analyse fehlt. Cerit nach Theod. Kjerulf.* 2) Kieselsäure 20,408. Cer- oxydul 56,075. Didymhaltiges Lanlhanoxyd 8,120. Eisenoxydul 4,773. Kalkerde 1,179. Wasser 5,293. Schwefelmolybdän 3,270. Schwefelwismuth 0,184 = 99,302. Formel: 2 (Si R3) -j- 3 Aq. Chesterlit, identisch mit Orthoklas , von Bradford, Pa., nach L. J. Smith.3) Monoklinisch; Winkel T oder T', varirend zwischen 121° bis 127°. Kieselsäure 64,76. Thonerde 17,60. Eisenperoxyd 0,50. Kalk 0,65. Magnesia 0,30. Kali 14,78. Natron 1,75. Verlust 0,65 = loo,39. Chiviatit, ein neues Mineral aus Peru, von C. Ram- melsberg.4) Die blättrig krystallinische Masse ist in 3 in einer Zone liegenden Richtungen spaltbar, von denen nach Miller die 2. unter 153°, die 3. unter 133° geneigt ist. Spec. Gew. = 6,920. Schwefel 18,00. Wismuth 60,95. Blei 16,73. Kupfer 2,42. Eisen 1,02, Silber Spur. Unlösliches 0,59 == 99,71. Berechnet man die für die einzelnen Metalle erforderlichen K t Schwefelmengen, so erhält man: 13,80 = 74,75 Bi 2,60 4 = 19,33 Pb 0,61 \ 3,21 3 = 3,03 £u 1,21 = 2,23 Fe 18,22. Nach Abzug der kleinen Quantitäten beigemischten Schwe- felkies stehen die Schwefelmengen von Pb (Bu) u. Bi in dem L’Instit., 1853. T. 21. 2 ) Annal. d. Chem. u. Pharm., 1853. Bd. 87, H. 1. 3) Am er. Jo um. of sc. and arts, 1853. Juli. 4) Poggend. Annal., 1853. Bd. 88, Stk. 2. 02 Verhältniss von 1 : 4y2, so dass die Formel dieser neuen Ver- bindung : Pb Bu Bä ist. Das nach seinem Fundorte Chiviafo genannte Mineral nähert sich dem Nadelerz, welches: Pb ] 3 , | Bi ist. Bu j Der Kobellit enthält Pb5 Bi, und Klaproth’s Kupferwis- mutherz von Wittichen ist vielleicht Bu2 Bi. Chromeisenstein von Volterra nach Pechi.1) Br 42,130. Fe 33,933. Si 4,750. Al 19,835. Chromsilikat (Wolchonskoit?) nach Pechi.2) Si 28,357. Br 8,112. Ai 41,333. H. 22,750. Cummingtonit, eine Hornblende, nach Smith.3) Kiesel- säure 51,09. Thonerde 0,95. Eisenprotoxyd 32,07. Magnesia 10,29. Mangan i,fO. Kalk Spur. Natron 0,75. Kali Spur. Wasser 3,04 = 99,69. Formel : (Fe Mg)4 5 Si3 = R5 Si2 + R Si Datolith, krystallisirter von Andreasberg nach Kerl.4) Kie- selerde 37,91. Kalkerde 35,07. Borsäure 21,48. Wasser 5,54 = 100,00. Formel: 4 Ca Si -j- Ca2 BoJ -f- 3 B. Desmin (Strahlzeolith) vom St. Andreasberg, nach Kerl.5) Kieselerde 57,98. Thonerde 16,13. Kalkerde 8,94. Wasser 16,95 = 100,00. Formel : Ca Si + Äl Si5 -f 6 B. 2) Sil lim. Amer. Journ., Vol. XIV. *) Sill im. Amer. Journ., Vol. XIV. *) Amer. Journ. of sc. and arts, 1853. Juli 4) Berg- u. hiittenm, Ztg., 1853. N. 2. 5) Berg- u. hüttenm Ztg., 1853. N. 2. 93 Diaspor aus dem Diamanten führenden Sande von Bahia nach A. Damour.1) Spec. Gew. = 3,464 Thonerde 0,8402. Wasser 0,1459. Eisenoxyd 0,0068. Kieselerde 0,0043 = 0,9972. Dolomit aus Texas, nach H Garrett.2 3) Kohlensäure Kalkerde 51,90. Kohlensäure Magnesia 46,86. Kohlensaures Eisen 1,24 = 100,00. Formel: CaO, C02 + MgO, C02. Dysyntribit von Northern, N.Y., nach Smith.5) Kiesel- säure 44,80. Thonerde 31,90. Eisen 3,oi. Mangan 0,30. Kalk o,66. Magnesia o,42. Kali 6,87. Natron 3,60. Wasser 5,38=99,94. Eisen, gediegenes reines, fand J. G. B o r n e man n4) in der Keuperformation bei Mühlhausen in Thüringen. Spec. Gew. «= 5,16. Seine Bestandtheile sind: Eisen, Eisenoxydul, Eisenoxyd, Kieselsäure, Spuren von Mangan, Thonerde, Talkerde und Wasser. Eisen, gediegenes, in einem sogenannten versteinerten Baume von Bahr.5) Dessen Analyse nach J. G. Bornemann.6) Spec. Gew. = 6,25-6,63. Kieselsäure 0,818. Phosphorsäure 0,50. Nickel und Kobalt 0,12. Kalk- und Talkerde 0,178. Thonerde 0,213. Vanadinsäure, Mangan Spuren. Eisenoxydul 98,171 = 100,000. Der Baumstamm, von dem die Stücke am 28. Aug. 1798 entnommen sind, befand sich auf einer schwimmenden Insel im See Ralang in Smaland, welche nach 4 jährigem Verweilen unter Wasser, Tags vorher von Neuem wieder in die Höhe gekommen war. Eisensinter, stalaktitischer, eine neue Art, vom Ober- grund bei Zuckmantel in Schlesien, nach E. F. G locker.7) Ei- senoxyd 64,34. Schwefelsäure 15,19. Wasser 20,70. Bleioxyd 0,61. Kupferoxyd nebst Arsenik Spur, und Bergart Diese Ana- lyse ist von Hochstetter ausgeführt. *) L’Instit., 1853. T. 21. 2) Am er. Jour n of Sc. and Arts, 1853. Mai. 3) Am er. Journ. of sc. and arts, 1853. Juli. 4) Poggend. Annal. K 1853. Bd. 88, Stk. 1, und Erdmann’s Journ., 1852. Bd. 58, H. 2, Fortsetzung. *) Oefvers. af Vetensk. Akadem. Förhandl., 1 85 1 . N. 3. Daraus in Erdmann’s Journ., 1851. Bd 54, S. 194. 6) Poggend. Annal., 1853. Bd. 88, Stk. 2. Vergleiche Bd. 87, Stk. 1, S. 145. 7J Poggend Annal , 1853 Bd. 89, Stk. 2. 94 Eisenstein, vanadinhaltiger von Eschwege, im Braun- schweig’schen, nach A. Müller.1 *) Ein sehr kleinkörniges Bohn- erz. Spec. Gew. — 7,088. Eisenoxyd 67,8. Thonerde 8,5 Kalk- erde 2,8. Talkerde 0,8. Manganoxydul 0,7. Kali 0,3. Wasser 10,3. Kieselsäure 7,9. Phosphorsäure 2,3. Arseniksäure 0,1. Vanadinsäure 0,1. Chrom, Molybdän, Kupfer Spuren = 101,6. Ei senstei ne aus < der Oberpfalz nach Wittstein.*) I. II. III IV. Eisenoxyd 4,13 75,11 62,48 73,44 Kieselerde 92,36 8,12 24,87 10,90 Kohlensaures Manganoxydul 0,09 0,02 0,12 0,13 Köhlens. Kalk 0,90 0,50 0,80 0,96 Köhlens. Magnesia 0,12 0,09 0,10 0,12 Phosphorsäure Spur 1,83 0,40 0,70 Wasser 2,40 13,96 11,23 13,75 Summa: 100,00 100,00 100,00 100,00. Spuren von Alaunerde, Kupferoxyd, Arsensäure. Eliasit von Joachimsthal, nach Jos. Vogl, milgetheilt von W. Hai dinge r, 3) ein neues Mineral. Härte = 3,5; spec. Gew. = 4,129. Uranoxyd 61.33. Kalkerde 3,09. Eisenoxyd 6,63. Eisenoxydul 1,09. Bleioxyd 4,62. Thonerde 1,17. Magnesia 2,20. Kieselerde 5,13. Kohlensäure 2,52. Phosphorsäure 0,84. Wasser 10,68. Arsenik Spur = 99,36. *) Annal. der Chem u. Pharm., 1853. Bd. 86, H. i. *) Vierteljahr esschr. f. prakt. Pharm., 1853. Bd. 2, H. 3. 3) Poggend. Annal., 1853. Ergänzung, Bd. 4, Stk. 2. Fundort. Si Al Ca Fe Mg K. Na H — Beobachter. Gumuch-Dagh 29,66 50,88 13,56 1,78 0,50 1,50 3,41 — J. L. Smith. defto. 30,90 48,21 9,53 2,81 — - 4,61 Spur Mn detto. 05 Emerylit, identisch mit Margarit, nach Smith u. Brush.1) 222S222y2S2 $ O S O QJ 9) O a, 33 33 ^ öS £ c e cj o S *-» ,2 — . S- ~ K*. CS co ^ K I I I I I I II I I I I * t* ©3 «M 03^ CM^ »O in in ^ tH l> N t« C4 a N N CM CM~ t-T CM~ © «e- © 03^ rH ©^ ecT »fT O © r- * tt *+ I «o of I I o G0 O CH CO N in b- o O O ©~ 03 © CM © o r-T © ©~ © © r- ©^ CO Q0 I t!' cT CO CO 00 co co r» ! I II o- CO CM CM © in- <}• in © tJ« © N t* th © GO 03 GO in G0 © ©^ CM CO GO^ CO CO oT ©~ rH © TH ©~ CM ©" 03 © ©~ ©~ t-T TH *** rH T-l rH rH o CM CO CO N CO CM •ü- © © © © r- ■■■ y mtw^sfn ihi* .fite ■ .ü'jiißir*# ivj^ifm^bioiaA mlk -&4ritonft)äifftn?fi«i rin hart :-.!.Wr l:vfl ' foiktf.'Ti ■ .•• ( QC . s •; r) . jjr „ ... .J 1 -*«i .} ■ •■‘in »i?l lauft : / - ' »h , «^srl;d '^b ;eK;-vm»d-> 4a »fuilgo.a^iofio otr&?. ■ •'«* i •'? ' i *■ .1* -,v * V 9 tf :;'! b f \ i . *t\ >' M ' ‘ • . : ' 1 - ■ {i*p •> '- ; ; • ;r-v € . . b. ■: r: : .1 bu,H:.;.TÜ rihi v^a • '; •»••’ ^ . .---tf 'vu.va*- n\ S8t.t . -«//i ■ -■ ß I ■ 0 »ü .•’■•:■ d ' ■ . '' ''H-l'*. -r’1’- ..••!!' f>- '{ .. ;V- r :i • -a a/ i-!' 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