we ex rn ae u LErERD ET PIE ET a TEL N TETENT Te nr z ERREGT WIE EEE NEN ne N ne nern: ER ET ET TRITT ET ENTE. er Er Tr. INTER RRELR SEEN. VER de ne en nn anne nein ar DE EEE RT EI Zu Zee TEME BMENENEN ERS TER RENTE EÄ PATE EREINTUR HE RRFÄR FRA SEHE DM Dia Nitrit Narr A Bey; EN BERN EN ’ rJ| Ns er A Si AN ) © \ ET j = DAN chen AR ER 52 A es WUNDE ae, h Tot, N \ ER AR “ [ liyimar Vi a a ge aa Rate”, € MR HN Take AALEN As di NN) av N SER or ala Dice KUNDEN jr Ip u DW EDEN Ei 4 Be Duaris, e 5 < 2 E AR ARD, El DALRT, NER [Ir ae ka \ Fe Fe vw ‚on & Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) Nr -t Reisen ın Kr Wilhelmeliud (Neuguinea) Dr. Otto Schlaginhaufen Mit 3 Tafeln und 21 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1910 y« ir # ar KIE Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XII (1910) Ne Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) von Dr. Otto Schlaginhaufen Mit 3 Tafeln und 21 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. @. Teubner 1910 Nachdem die Arbeiten der deutschen Marineexpedition, als deren Mitglied ich mich von Anfang November 1907 bis Ende Juni 1909 auf Neu-Mecklenburg und den vorgelagerten Inseln aufgehalten hatte (08 a—d; ’09), beendigt waren, kehrte ich zunächst nach Matupi zurück. Hier war es mir dank der zuvorkommenden Unterstützungen durch den kaiserlichen Gouverneur Exzellenz Dr. Hans, und Herrn Konsul Max Teıer möglich, mich in wenigen Tagen für meine neue Aufgabe, eine im Auftrag der Direktion des Königl. Zoologischen und Anthropologisch-Etknographischen Museums zu Dresden auszu- führende Bereisung einiger Gebiete von Kaiser-Wilhelmsland, vorzubereiten. Den heimischen Behörden, die mich mit dieser Aufgabe betrauten und mir dadurch Gelegenheit boten, meine Südseeerfahrungen noch um die Ergebnisse eines besonders schönen Aufenthaltes zu bereichern, spreche ich hier meinen freudigen und tiefgefühlten Dank aus Am 10. Juli 1909 verließ ich den Bismarckarchipel auf dem Dampfer „Manila“ Er berührte auf der Fahrt nach Neuguinea die Frenchinseln, indem er für kurze Zeit in Peterhafen anlegte, und erreichte am 12. Juli Neuguinea. Fielen aus der Entfernung die Gebirgsstöcke des Hinterlandes der Astrolabebai vor allem ins Auge, so hob sich, je näher wir Friedrich-Wilhelmshafen kamen, die Vielgestaltigkeit der Küste mit den zahlreichen, vorgelagerten Inselchen heraus, und gegen Mittag liefen wir in den herrlichen Hafen ein. Hier an der Landungsbrücke war es zum erstenmal, daß ich eine größere Anzahl Neuguinea- Leute beisammen sah. Aus Neumecklenburg und Neupommern hatte ich die melanesischen Typen noch in frischer Erinnerung, so daß mir die charakteristischen Unterschiede um so mehr in die Augen fielen. Da die Eingeborenen Neuguineas auch auf den europäischen Stationen das Lendentuch nach Art einer T-Binde zu tragen pflegen und so Lenden und Oberschenkel nicht wie die Leute des Bismarckarchipels verhüllen, kommen der kräftige Bau und die stolze Haltung des Körpers in hohem Maße zur Geltung. Die Beurteilung des Gesichtstypus kann von dem Eindruck der umfangreichen Haartracht leicht eine Beeinflussung erfahren; aber sehr häufig ist die etwas gebogene Nase, deren Flügel meist durch eine deutliche, oft scharfe Furche von der Mittelpartie abgegrenzt sind, in mehr oder weniger ausgeprägter Form zu beobachten (Taf. 1, Fig. 3). In Friedrich-Wilhelmshafen, wo ich bei Herrn Bezirksamtssekretär Brückner gastfreundliche Aufnahme fand, traf ich die letzten Vorbereitungen. Am 15. und 16. Juli unternahm ich einen kleinen Probemarsch ins Hinterland. In Begleitung des Polizeimeisters Krmrter und meiner achtköpfigen schwarzen Besatzung fuhren wir bei herrlichem Wetter in einem Ruderboot zwischen den Inseln Biliao und Nui aus dem Hafen heraus und bogen etwa auf der Höhe der Insel Siar links in eine Bucht. Sie ist auf der Karte der Rheinischen Mission (07) als Masafnen bezeichnet. An der Stelle, wo wir landeten, lagen viele Kanus; sie gehörten den Bewohnern der vorgelagerten Inseln, welche auf ihre hier an der Küste befindlichen Pflanzungen gefahren waren (Fig. A). Nachdem die Lastenverteilung vorgenommen worden war, ging es in zweistündigem Marsch auf dem gut gebauten Weg zur Höhe des 250 m hohen Hansemannberges empor. Von der - Veranda des gastfreundlichen Missionshauses aus genossen wir eine Me A. ee Er ne a wunderbare Aussicht auf die Küste der Astrolabebai und die Berge one wurde ne EI ae des Hinterlandes.. Durch einige Örtchen der Dorfschaft Guntabak der vorgelagerten Inseln stammt Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 1* 3 4 | Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) hindurch gelangten wir über den Westabhang des Berges hinunter in die Senkung, die dem Oberlauf des Gauden entspricht, und erreichten bei Einbruch der Dunkelheit die wieder erhöht gelegene Dorf- schaft Kamba. Der Boden der Hütten ruht auf niedrigen Pfählen, und das in einen ziemlich hohen und spitzen Giebel auslaufende Dach reicht meist bis an die Erde (Fig. B). Das Größenverhältnis zwischen dem vorderen, nach vorn offenen und dem hinteren, abgeschlossenen Raum der Hütte ist gewöhnlich so, daß ersterer ein, letzterer zwei Drittel be- . ansprucht (Fig. B. B). In einer solchen Hütte brachten wir die Nacht zu. Da wir f uns in einer Höhe von etwa 100 Metern / befinden mochten, wurde es mit dem Herein- Abgeschlossener /* brechen der Dunkelheit empfindlich kühl, Raum ein Vorspiel zu den späteren Erfahrungen im Toricelli-Gebirge. Bei Tagesanbruch, als in den Tälern noch Nebel lag, machten wir einen Rundgang durch die Orte der Dorfschaft Kamba, nämlich Turewa!), Paman und Gamag, wo die Nof-Leute wohnen, den Ort Eiba der Kenoula-Leute, Ü ENIIIIIÜÜUÜUÜRÜUÜRURNUÜUÜÜUÜRR—Ü—Q—Q——O—OUÜ—Ü—OO——U——U—ÜUÜUÜ—ÜÜ—U——:OORÜÜÜÜ BT Be den Ort Pawri der Kaukaran-Leute, den Fig. B. Schematischer Querschnitt (A) und Horizontalschnitt (B, in der Ort Pawri der Komdu-Leute und kehrten Höhe h geführt) einer Hütte in der Dorfschaft Kamba nach dem Ort Taw der Gamar-Leute zurück, wo unser Gepäck lag. Dieser Ort, der 16 Häuser zählt, überragt an Größe die übrigen, deren Häuserzahl zwischen 5 und 9 schwankt. Bei diesem Gang durch die Dörfer bemerkte ich öfter den bekannten Rundschild guwir, den Holzspeer fan (Fig. C) und das sogenannte Holzschwert dariw (Fig. D). Den gewöhnlichen Tontopf wa beziehen die Leute nach ihrer eigenen Angabe von den Jabob, den langhalsigen dagegen von den Buschleuten aus Burelgut; von den letzteren sollen auch die Handtrommeln kasi stammen. Der für den Handgebrauch berechnete, aus Bambusstäbchen geflochtene, einfache Tabaksrost befand sich in jedem Haus, oft in mehreren Exem- plaren, ebenso auch der Korb tiligo. Alte Männer tragen vielfach einen Streifen Fell vom Kuskus als Stirmbinde (damä), und bei einem Kahl- köpfigen fand ich eine Perücke aus menschlichem Haar. _ Diese Orte sind von der europäischen Kultur noch weniger beeinflußt, als man es nach der verhältnismäßig kleinen Entfernung von der Küste erwarten sollte; so findet sich das Steinbeil noch häufig vor. Auf demselben Wege, auf dem wir gekommen, kehrten wir nach der Küste zurück, von wo uns wiederum ein Regierungsboot nach Friedrich-Wilhelmshafen zurück- Fig. C. Ver- Fig.D. Griffdes brachte. Mehrere meiner schwarzen Leute aber trugen mit den Wunden, zierung am Holzschwertes welche die zahlreichen Blutegel des Busches ihnen beigebracht, noch Holzspeer fan darıw aus & \ £ : ß \ E ns Kamıka für lange Zeit eine schmerzhafte Erinnerung an diese Exkursion mit sich herum. Dank dem freundlichen Entgegenkommen des Administrators der Neuguinea-Kompanie, Herrn Heinz, hatte ich Gelegenheit, mich an einer Fahrt des Dampfers „Siar“ dieser Gesellschaft zu beteiligen, wodurch mir zweierlei ermöglicht wurde: 1. eine Bereisung des Kaiserin-Augustaflusses und 2. eine Fahrt nach der Nordküste. 1) Die hier aufgeführten Eingeborenennamen und -worte sind bei einem einmaligen Besuch festgestellt worden, weshalb diese Aufnahmen den kürzlich von mir selbst (10, 241) aufgestellten Postulaten nicht gerecht werden und Kontrollen an Ort und Stelle wünschenswert erscheinen lassen. Dasselbe gilt — wenn auch in weniger hohem Maße — für die im nördlichen Neuguinea festgestellten Bezeichnungen. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 5 In der mondhellen Nacht vom 28. zum 29. Juli 1909 verließ das Schiff Friedrich-Wilhelms- hafen. Es befanden sich an Bord die Herren Administrator Hrınz, Bezirksamtmann Dr. Scuorz, Regierungs- arzt Dr. Horrmans, der Leiter der Kautschukexpedition Dr. Schrecnrer und Professor Nzunauss. Auf der Fahrt nach Potsdamhafen, welcher Station wir am nächsten Morgen zusteuerten, hielt der Dampfer ziem- lich dicht unter Land und erlaubte so eine Beobachtung des Geländes. Die Höhe der Küstengebirge nimmt nach Norden hin zusehends ab. Besonders aber fällt auf dieser Strecke auf, daß das Land nicht mit so wenigen Unterbrechungen bewaldet ist, wie ich es z.B. an der Ostküste Neumecklenburgs beobachten konnte. Während ich auf Neumecklenburg die Alangalangfelder als seltene Flecken von kleinem Umfang inmitten des Waldes sah (’08c, 214, 218), fand ich an der genannten Küstenstrecke Neuguineas viele ausgedehnte Flächen, die nicht bewaldet sind. Den Aufenthalt in Potsdamhafen benutzte ich zu einem kurzen Besuch des anstoßenden Dorfes. Abends fuhren wir in die benachbarte Hansabucht und gingen hier vor Anker. Als wir in der Frühe weiterfuhren, sahen wir aus dem Krater der Vulkaninsel Manam (Pöcn, ’08, 149-151) zwei Rauchsäulen aufsteigen, welchen der herannahende Morgen eine intensive Rosa- färbung gab. Die Küstenhöhen flachen sich weiter nördlich noch mehr ab und gehen schließlich in eine Ebene über, welche den Mündungen der beiden größten Flüsse von Kaiser-Wilhelmsland, des Ramu und des Kaiserin-Augustaflusses, entspricht. Als wir die Insel Lesson in NÖ, die Garnot- und die Blossevilleinsel in N hatten, steuerten wir auf die Mündung des Kaiserin-Augustaflusses los; gegen 11 Uhr El vormittags erfolgte die Einfahrt. la KUN Der Fluß ist bis weit hinauf von imponierender Breite Frısperıcr (’09, 332) sagt sogar, daß man ihn hinsichtlich seiner Mächtigkeit füglich ‘neben dem Mississippi und dem Yangtse nennen dürfe. Die Vegetation der Ufer wird erst von Nipa- und Sagopalmen, weiter oben von letzteren beherrscht. Hinter den Ufern dehnen sich stellenweise Sümpfe aus, die Brutstätten für die massenhaft auftretenden Moskitos, die uns jeweilen abends, besonders am ersten Tage, auf dem Dampfer um derentwillen diese Fahrt aus- I T \ DEE ERELE ret belästigten. Im Interesse der Arbeiteranwerbung, geführt wurde, vermied man in den ersten Tagen zu ethnographischen Zwecken an Land zu gehen. Die Eingeborenen aber ruderten in ihren Kanus bis dicht an das "Schiff heran, und es entspann sich ein reger Tauschverkehr, dem ich die ersten Ob- jekte meiner Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß verdanke. Wir dampften am ersten Tage noch bis zu dem am rechten Ufer gelegenen Orte Sigrin') und gingen dort vor Anker. Diesem Dorf entstammen die kunstvoll ornamentierten, farbig bemalten Rindenstücke — offenbar Hausverkleidungen im Sinne der von Pöcn (’08, 171) bei den Watam beobachteten Kulthausmalereien —, ferner rot bemalte Holzmasken, eine mannshohe menschliche Figur und durchbrochene Schnitzereien. Am 31. Juli früh fuhren wir weiter bis zu dem Orte Mangut?), ebenfalls am rechten Ufer, wo Holzmasken mit Nasen von extremer Länge erhandelt wurden (Fig. E). Im Laufe des Vormittags passierten wir eine bewaldete Partie des linken Fig. E. Holzmaske aus Ufers. Wir gingen an Land und machten einen kurzen Gang durch den Busch, ee aber ohne auf menschliche Pfade zu stoßen. Etwas weiter oben war der Busch von >, nal. Nr. 24974 9) einer Unmenge fliegender Hunde bevölkert. Am Nachmittag fuhren wir in eine starke, lagunenartige Verbreiterung des Flusses ein, an deren rechter Seite das Dorf Jobandaf) liegt. Die Nacht brachten wir vor dem oberhalb der Verbreiterung gelegenen Dorfe Olem°) am rechten Ufer zu. SER 1) Auf der nach Abschluß dieses Reiseberichtes erschienenen Karte des Kapitäns und der Offiziere des Dampfers Peiho (Recnaz ’10, 285) lassen sich die Hauptetappen unserer Flußfahrt verfolgen und die Namen zum Teil identifizieren. Auf der Peiho-Karte steht Singrin. 2) Der Name Mangut fehlt in der Peiho-Karte, ist aber wohl identisch mit Mangol im Großen Deutschen Kolonialatlas (Moıser und Srrıcape '09, tab. 26). 3) Die Nummern beziehen sich auf den Katalog des Ethnographischen Museums in Dresden. 4) Peiho-Karte: Imbando. 5) Peiho-Karte: Wolem. 6 | Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) Am Vormittag des 1. August war es mir zum erstenmal vergönnt, ein Eingeborenendorf — es hieß Pagem!) — zu besuchen. Zutraulich, aber bewaffnet und ohne besonderen Respekt vor dem weißen Mann, traten uns die kräftig gebauten, schwarzbraunen Männer entgegen und gingen ein. auf den Tauschhandel Kleine, aus Holz geschnitzte menschliche Figuren und Gesichter, welche die Eingeborenen nach Art Fig. F. Kanuschnabel aus Pagem am Kaiserin - Augustafluß er nat. Gr.; Nr. 25020 Augustafluß. eines Amuletts an einem Halsband tragen, ferner die schön geschnitzten Kanu- schnäbel, die meist den Krokodilskopf oder einen Vogel zum Vorwurf haben, erwarb ich in mehreren Stücken (Fig. F). Sowohl in Olem als in Pagem be- reicherte ich meine Sammlung mit Exemplaren der länglichen Sitzbank (Fig. @) und des runden Stuhles (Taf. 1, Fig. 2), zweier Typen, die man in Neuguinea nicht erwartet hätte. Dieselben Dörfer weisen noch zwei Arten menschlicher Darstellungen auf, die unter sich grundverschieden sind. Die eine ist von gedrungenem Bau, vor allem mit kurzen Beinen und breiter Nase (Fig. H); die andere aber ist in die Länge gezogen und zeigt die besondere Eigentümlichkeit, daß die Nase und manch- mal die Mundpartie so stark verlängert ist, daß sie als dünner, von den Händen umfaßter Stab bis auf das Niveau der Füße hinabreicht und von diesen wiederum umfaßt wird (Fig. I). Einen kurzen Halt machten wir noch bei einem Dorf, für das mir ein Eingeborener den Namen Kamburumdöu angab. Es war dies zugleich der Von hier an hörte die Verständigung mit den Eingeborenen und leider auch die Anwerbung auf; denn die aus dem Mündungsgebiet mit- genommenen Leute reichten als Dolmetscher nicht mehr aus. Wir dampften den ganzen Nachmittag bis in die Nacht hinein weiter; mehrmals berührten wir vorübergehend Bänke, weshalb wir um 10 Uhr vor Anker gingen. Am 2. August fuhren wir in der Frühe, als noch Nebel im Flußtal lag, weiter und hielten eine Stunde später bei einem Dorf am linken Ufer. Über den weichen Lehm des ab- letzte Ort?), für den ein Namen zu erhalten war. Fig. H. Geschnitzte schüssigen Ufers waren Baumstämme als Laufhölzer gelegt, über Auen. NIEREN? R R ö . . “ menschliche Figur welche hinweg balancierend wir auf einen, von wenigen Häusern von breitem, ge- drungenem "Typus aus Olem am Kaiserin - Augusta- lu nat. Gr: Nr. 24947 umgebenen Platz gelangten. Von diesem führte eine leichte, kurze Brücke über einen schmalen Lagunenarm hinweg nach einem andern Platz, vor dessen Häusern sich die Weiber aufhielten. Außer diesem Fall habe ich weder in Neuguinea noch im Bismarck- archipel eine Kingeborenenbrücke selbst beobachtet, wobei ich Fig. G. Holzbank aus Olem am Kaiserin- Y, nat. Gr.; Nr. 25021 Fra f a BE = < - > Fig. I. Schnitzerei von langgestrecktem Typus aus Olem am Kaiserin- Augustafluß Y, nat. Gr.; Nr. 25001 natürlich von der primitivsten Form, nämlich der eines quer über den Fluß gefällten Stammes, absehe ®) Diesem Dorf entstammen eine Anzahl der kunstvoll übermodellierten und bemalten Schädel meiner Sammlung. Sammlerisch ergiebig war auch das nächste Dorf, das wir 1) Ein Eingebomer sagte Magem. 2) Den Namen des Dorfes Kambrini erfuhren wir erst 3) Auch Firiepericı (09, 333) erwähnt einen Brückensteg auf der Rückfahrt. am Kaiserin-Augustafluß. gegen Mittag erreichten; laut einer Mitteilung Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Ba. XIII Nr. 1 7 von der Schiffsbrücke entsprach es etwa einer geographischen Lage von 4° 12’ S und 143° 42’ O und es hatte eine Luftlinienentfernung von der Mündung von ca. 52 Seemeilen. Einen ganz unberührten Ein- druck machten die Menschen, die wir, nachdem wir den Nachmittag hindurch gedampft waren, gegen Abend trafen. In Einbäumen näherten sie sich, manche mit Weibern und Kindern, furchtlos dem Schiff. Kaum war es ihnen klar zu machen, daß wir etwas von ihnen zu erhandeln wünschten. Ein Mann ruderte mit einem großen Strauß farbiger Blätter und einem eigenartig geknüpften Blatt heran und übergab uns diese Dinge, vielleicht Zeichen der Begrüßung oder des Friedens. Aufrecht standen die Männer in den schmalen Einbäumen und gingen mit den langen, am Schaft oft mit Kasuarfedern verzierten, zweizackigen Rudern gegen den Strom an. Viele Männer waren vollkommen schwarz bemalt. Im Kopfhaar trugen sie einen aus feinen Schnüren geknüpften und mit Schneckenschalen besetzten Schmuck, manchmal auch ein mit roten Früchten besetztes Band. Von der Lendenschnur hängt vorn das Fell eines fliegenden Hundes herunter und ist an einer Stelle derartig ausgezogen, daß es das männliche Glied nachzuahmen scheint. An der rechten Seite ist die Lendenschnur nach Art einer Schärpe geknüpft und mit einem Ring aus Konchylienschale versehen. Die Gesichtsbemalung ist eine wechselnde. Häufig ist die Nase mit hellgrauem Ton bestrichen, während das übrige Gesicht schwarz bemalt ist; auch rote Bemalung kommt vor. Die Haare fallen in langen Strähnen herunter, deren jede aus zahlreichen Haaren durch Verwicklung und Verfilzung hergestellt ist. Stirnbinden und Kappen aus Säugetierpelzen sieht man häufig. Unweit dieses Dorfes gingen wir nach Sonnenuntergang vor Anker. Am Morgen des 3. August zwang uns der dichte Nebel!) länger zu liegen, als wir geplant hatten. Nach einem kurzen Halt vor einem Dorf, das 170 Seemeilen flußaufwärts lag, durchfuhren wir einen großen Schwarm gelbgefärbter Eintagsfliegen, der über dem Fluß hin und her wogte. In dieser Gegend schien das Krokodil häufiger zu sein, als im untern Teil des Flusses; wenigstens sahen wir hier die Tiere sehr oft am Ufer liegen. Heute waren auf dem rechten Ufer des Flusses die Höhen des Hunsteingebirges sichtbar geworden und wir freuten uns, bald in eine Gegend zu kommen, die eine Abwechslung in der Szenerie bot; denn abgesehen von der oben (8.5) erwähnten Waldpartie dehnten sich bisher zu beiden Seiten des Flusses nur Grasebenen, zuweilen mit spärlichem Busch, aus.) Aber kurz nach Mittag rannte sich der Dampfer, nahe einer Teilungsstelle des Flusses), in eine Bank fest, so daß wir es für geraten hielten, umzukehren. Der Punkt, bis zu dem wir gelangten, liegt etwa 4° 14' S und 143° 18' 0. Wir hatten 187 Seemeilen auf dem Fluß zurückgelegt. An dieser Stelle mag es angebracht sein, eine kurze Übersicht über die bisherigen Reisen auf dem Kaiserin-Augustafluß zu geben: Jahr Fahrzeug Strecke Literatur 1885 „Bamoa“ Mündung Fınsch (1888, 297) 1886 „Samoa“-Barkasse ca. 76 km Nachr. K. W. L. (1885, H. 2, 67) 1886 „Ottilie“ bis 4° 16' S; 141° 50' O Nachr. K.W.L. (1886, H.4, 123) 1887 „Samoa“ „4213 35-1412 5070 Nachr. K.W L. (1887, H. 4, 152 N und H. 5, 189) 1887 „Ottilie“ 2249117 5:21422°56°0 Nachr. K.W.L. (1888, H. 1, 23) 1908 „Dlar“ ca. 120 km — 1908 . „Langeoog“ „300, Friepderıcı (°09, 331) 1909 „Peiho“ 416,5 Recaz (’10, 285) 1909 „Sları Bra u — —— 1909 S.M.S. „Cormoran“ nn 339h,, Prarrıvs (?10, H. 3, 386*) 1) Dieselbe Erscheinung wird auch von der Peiho-Fahrt gemeldet (Recne ’10, 285). 2) Siehe auch Recne (’10, 286) und die Peiho-Karte. 3) Es handelt sich wohl um die auf Blatt IV der Peiho-Karte in vergrößerter Spezialzeichnung dargestellte Teilung. *) Es ist befremdlich, daß der Verfasser P. — Teilnehmer an der Bereisung — mit besonderem Nachdrucke die Fahrt des ,„Cormoran‘ als erste Untersuchung des Stromes und Erschließung des Binnenlandes durch ein größeres Schiff hinstellt, obwohl sie kaum etwas Neues gebracht hat. Der Herausgeber. 8 Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) Auf der Rückfahrt liefen wir noch am Nachmittag des 3. August ein Dorf an, das mir von allen bisher gesehenen den unberührtesten Eindruck machte. Als wir an Land stiegen, gaben uns zwar die Eingeborenen mit abwehrenden Handbewegungen zu verstehen, daß ihnen unser Besuch nicht willkommen sei, aber sie verhielten sich nicht feindlich und ließen sich auf den Tauschhandel ein. Hier sowohl, wie in den andern Dörfern dieser Gegend des Flusses traten die sogenannten „Tempel“ oder „Geisterhäuser“ vor den andern Gebäuden des Dorfes hervor. Die Dachfirstlinie hat ähnlich den Geisterhäusern an der Nord- küste eine konkav geschwungene Form und ist an beiden Enden in je einen spitzen Giebel ausgezogen. Die Geisterhäuser sind aber weit größer, namentlich auch länger als diejenigen der Nordküste und haben zu ebener Erde eine geräumige, hohe und meist offene Halle, über der manchmal ein Hängeboden noch ein Stockwerk bildet. Das Giebelfeld stellt häufig ein großes Gesicht dar, aus dessen Mund eine rotbemalte Zunge weit heraushängt. Den Eingang eines Geisterhauses bewachten übermannshohe, flachgeschnitzte menschliche Figuren, wie ich überhaupt — wenigstens nach meiner ethnographischen Sammlung — in diesem Flußabsehnitt die plastischen Darstellungen weit flacher — ich möchte sagen nach Art des Basreliefs — ausgeführt fand, als im untern Teil. Kunstvoll bemalte Rindenstücke, die an den Pfosten hingen, sah ich in dem Sinne als Halter für Menschenschädel dienen, daß an ihrer Rückseite Stäbchen befestigt waren, auf welche man die Schädel steckte. Prachtvolle Zier- ® ; : RR ) stücke waren auch die Hauspfosten selbst; aus der Masse ihres Holzes sind mensch- Pan ER liche Figuren plastisch herausgemeißelt. Um die Reste eines Feuers herum standen (AS) (eo) \\ ll mehrere der auf Taf. 1, Fig. 2 dargestellten, runden Holzstühle. Von den Dachsparren hingen an Schnüren eigenartige, aber wiederum in der flachen Art beschnitzte Doppelhaken herunter, welche zum Aufhängen von Taschen, Körbehen u. dgl. dienten (Fig. K und L). Von besonderem Interesse aber sind die hölzernen Blas- instrumente von Tubenform mit seitlicher Blasöffnung. Ich erwarb mir zwei kleinere Stücke; es fanden sich aber auch größere vor, die eine Länge bis gegen 2 m haben mochten. In den gewöhnlichen Wohnhäusern, die auf Pfählen ruhten, konnte man die Moskitoschutzgeflechte der Eingeborenen sehen, die als lange Korbgehäuse auf dem Boden der Hütten lagen. Am Abend desselben Tages gingen wir abseits von den Dörfern, an einer Stelle, wo das Gebiet sonst bei Hochwasser überschwemmt ist, noch einmal an Land. Unweit des Ufers stießen wir auf plastische Darstellungen, die aus dem Lehm des Ufers herausgeformt waren. Zum Teil handelte es sich um weibliche Menschenfiguren, zum Teil um Schildkröten. Schon am Nachmittag hatten wir, kurz nachdem wir die Rückfahrt angetreten, eine Stelle passiert, wo eine Anzahl offenbar von Kinderhand ausgeführter Lehmbauten standen, die das Charakteristische der Geister- und Wohn- häuser im Kleinen trefflich wiedergaben. Aus den Tagen der Rückkehr ist mir vor allem noch ein am 4. August besuchtes Dorf am linken Ufer in Erinnerung, zu dessen Erreichung wir — im Rücken von den bewaffneten und vorwärts drängenden Eingeborenen gefolgt — erst über zahlreiche, schmale und schlüpfrige Baumstämme hinweg einen Sumpf passieren mußten. Eines der durchbrochen beschnitzten ? R Fig. M. Durchbrochen Bretter meiner Sammlung (Fig. M) stammt von S RE, N beschnitztes Brett aus dort. Bei diesem Ort waren die auch an andern dem am 4. August 1909 Fig. K und L. Doppelhaken zum Auf- Stellen beobachteten, in das abschüssige Ufer hinein- besuchten Dorf am hängen von Taschen, Körben usw. IN T esbesonden ut ‚eführt Mittellauf des Kaiserin- Mittellauf des Kaiserin- Augustaflusses. SLAUBNENTTERRERSDULENIDERONEETEBULBUSSEIUDEN Augustaflusses. © be} Y, nat. Gr.; Nr. 24987 und 24990 Schließlich möchte ich noch des am rechten ", nat. Gr.; Nr. 25019 6 15 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 9) Ufer gelegenen Dorfes Kambrini') Erwähnung tun. Hier hatte ich auch einen schönen Sammelerfolg, dessen hervorstechendste Gegenstände die an ihrem Grunde mit stilisierten Gesichtern verzierten Tontöpfe sind (Taf. 1, Fig. 1). Bei dem Tauschhandel auf dem Kaiserin-Augustafluß erfreute ich mich mehrfach der freundlichen Unterstützung des Herrn Dr. ScatecHter, dem ich hier dafür herzlich danke. Am Morgen des 6. August wurde über die niedrigen Ufer hinweg schon die Spitze der Vulkan- insel sichtbar; am Nachmittag erreichten wir die Mündung und dampften noch bis Dallmannhafen, wo wir die Nacht über vor Anker lagen. Am 7. August liefen wir die Inseln Muschu und Walis an und am 8. August früh durchfuhren wir die Kette der Inseln Tumleo, Ali, Seleo und Angel und ankerten vor der kaiserlichen Station Eitape an der Nordküste (siehe Karte). Über und über bewaldet, türmte sich im Hintergrund das Toricelligebirge auf, in dessen Zügen sich die Einschnitte der Flüsse scharf markieren. Vorgelagert sieht man vereinzelt kleinere, meist wenig bewachsene Höhen aufragen, die zum Teil gehobene Korallenriffe darstellen (Reıser und Rıcnarz ’10, tab. 16). Die Station Eitape selbst steht auf einem gegen 100 m hohen Berg, der dicht an das Meer herantritt. Auf der Reede, wo gewöhnlich eine wilde Brandung zu stehen pflegt, war es diesmal verhältnismäßig ruhig, und die Ausschiffung erfolgte ohne Schwierigkeiten. Dank dem Entgegenkommen der Herren Administrator Heıne und Stationschef Roparz konnte ich Expeditions- gepäck und Leute zum Teil in einem Hause der Neuguinea-Kompanie, zum Teil auf der kaiserlichen Station unterbringen und die Verpackung meiner Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß ohne weiteres in Angriff nehmen. Inzwischen hatte ich mich mit Herrn Dr. Schrechter, der einen Vorstoß ins Toricelligebirge unternehmen wollte, dahin geeinigt, daß wir den Gebirgsmarsch gemeinsam ausführen wollten. Hatte ich mich bisher hauptsächlich der Ethnographie gewidmet, so hoffte ich nun hier im Norden zunächst zoologisch sammeln zu können. Bevor wir den Gebirgsmarsch antraten, machten wir kurze Exkursionen von Eitape aus. Wir begaben uns in den hinter St. Anna gelegenen Busch, wo wir für einige Tage unser Lager aufschlugen und ich meine Leute im Sammeln von Tieren anlernen konnte. Schon der erste Tag brachte mit dem Abbalgen eines großen, männlichen Kasuars unerwartete Arbeit. Die Insektensammler, welche sich die von Dr. Schteeuters Leuten zu botanischen Zwecken gefällten Bäume zunutze machten, indem sie die Kronen derselben nach Tieren absuchten, kehrten mehrmals am Tag mit gefüllten Sammelgläsern zurück. "Wir verlegten dann unser Lager nach dem Dorfe Poro in der Landschaft Walman. Im Vergleich zu den Siedelungen, die ich aus Neumecklenburg kannte, stehen hier die Häuser des Dorfes weit auseinander. Der Dorfplatz ist gut geklärt. Abgesehen von den Kokospalmen wachsen keine Pflanzen inmitten des Dorfes und auch die Ziersträucher sieht man nur am Rande des Dorfes stehen. Die Bauart der Häuser gleicht in den Grundzügen derjenigen, die P. Ernwec (’02, 355—363) aus Tumleo beschreibt. Einen in Walman häufig beobachteten Typus skizziere ich in Fig. N. Auf einem kurzen Gang durch das Dorf sah ich in einer offenen Hütte einen viereckigen Lattenkasten, der nach Art eines Tisches mit vier Stützen über einem kleinen Feuer aufgestellt war und zum Räuchern von Fischen diente. Als Geräte des Fischfanges kommen sowohl die Fischnetze kirigel als die Fisch- reusen wuwu vor. Letztere sollen nach Angabe der Eingeborenen in Malol gemacht werden. Die Tontöpfe werden meistens von der Insel Tumleo erhandelt und stimmen ihrer Form nach mit den von P. Ernwec (’02, 350—355) beschriebenen überein. Einige aber stammten aus der weiter östlich gelegenen Landschaft Jaku- Fig. N. Schematischer Querschnitt (A) und schematische Seitenansicht (B), mul und glichen den später von mir aus bei fehlender Seitenwand, von einer Hütte im Dorfe Poro, Walman-Küste NK ı „ | 1) Peiho-Karte: Kambringi. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr.1 2 10 Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) dem Hinterland dieser Gegend mitgebrachten Stücken. Als Gegenstände, die bei der Gewinnung des Sago eine Rolle spielen, befinden sich unter jedem Dach der nach Art eines Steinbeils hergestellte Sago- klopfer uorai und das trichterartige Sieb kärbebi. Als Wassereimer dient ein Gefäß (Fig. O), das aus der Blatthülle einer Betelpalme zurecht- gefaltet ist. Von den Schmucksachen will ich hier nur die schmalen, von den Frauen getragenen Rindengürtel mai erwähnen, die mit schwarzen Örnamenten bemalt sind. Die breiten Männerrindengürtel argaran sah ich bald mit, bald ohne eingekerbte Orna- mente. Zwischen den Pfählen eines Wohnhauses lag ein Kindergrab sarar, das mit einem giebeldach- artigen, kleinen Lattengehäuse zu- gedeckt war (Fig. P). Eine der Nächte, die wir in Fig. O. Wassereimer, : Rs N: > lölie, aus den Blatt- Poro zubrachten, erhielt durch die Fig. P. Kindergrab sarar, unter einem Wohnhause scheiden einer Betel- Erlegung einer riesigen Schildkröte, in Poro am 24. August 1909 beobachtet palme gefertigt. Dorf die um Eier zu legen an den Strand gekommen war, eine besondere Belebung. In heller Freude sammelten sich Träger und Eingeborene um die seltene Beute, zerteilten sie und steckten zahllose Feuer an, an denen sie die leckeren Bissen bis in den Morgen hinein kochten und brieten. Es war uns auch vergönnt, eine Tanzfeierlichkeit der Eingeborenen von Poro zu sehen, welche die ganze Nacht bis zum Sonnenaufgang dauerte. Sie wurde im allgemeinen so abgehalten, wie sie aus Tumleo beschrieben ist (Erpwre '02, 303—304). Die ganze tanzende Menge, Männer und Frauen getrennt, bewegten sich auf einem freien Platz rund herum und dazu ertönten die von den Männern geschlagenen Handtrommeln und die merkwürdigen, schrill pfeifenden Töne der Mädchen. Am 23. August 1909 wurde die Reise ins Toricelligebirge angetreten. Außer Dr. ScHLECHTER und mir beteiligten sich noch die Herren Pater Kırschzaum aus Malol und Polizeimeister Stüsex aus Eitape. Auf dem von der katholischen Mission freundlichst zur Verfügung gestellten Kutter „Arnold“ verließen wir mit dem Gepäck und einem Teil der Leute Eitape gegen Mittag, während wir den größten Teil unserer Mannschaft über Land nach der Landschaft Paup schickten. Wir fuhren in der Nacht zwischen den Inseln Angel und Seleo hindurch und gingen tags darauf vor der Landschaft Paup vor Anker. Hier stand eine wilde Brandung, so daß die Ausschiffung von Gepäck und Menschen mit Schwierig- keiten, ja mit Gefahr verknüpft war. Indessen kamen die Eingeborenen im Verein mit unseren, inzwischen angekommenen, eigenen Leuten uns mit den seetüchtigen Auslegerkanus zu Hilfe. Aber trotzdem ging das Verladen langsam vor sich und konnte erst am folgenden Tage zu Ende geführt werden. Im Dorfe Anomaur in der Landschaft Paup schlugen wir unser Lager auf, und hier vergingen nun einige Tage teils mit dem Bau einer wetterfesten Hütte, die Proviant und Tauschmittel aufnehmen sollte, teils mit dem Anwerben von Trägern aus den Nachbardörfern. Als eine Karawane von etwa SO Mann brachen wir am 2. September von der Küste auf. Die kkoute, die wir einschlugen, kann in den folgenden Zeilen nur im groben angedeutet werden; eine genauere Beschreibung des Weges ist voraussichtlich von Herrn Dr. Schtechter nach seinen eigenen Aufnahmen zu erwarten. Einigermaßen wegleitend war der Vorstoß, den Dr. Schrecater vor 7 Jahren hier gemacht hatte. Das Ziel unserer Fußreise waren die Gebirgsdörfer, die jenseits der Wasserscheide des Toricelligebirges liegen sollten, und in diesem Sinne hatten wir auch die als Führer dienenden Eingeborenen instruiert. Zunächst ging der Weg, ein schmaler Buschpfad (Fig. V), teils durch niedrigen Wald, teils durch Alangalangfelder, wobei der Fluß Rienjariang viermal zu überschreiten war. Weiter landeinwärts kamen wir an Feldern der Eingeborenen vorbei, die zuweilen durch eine Schutzhütte ausgezeichnet waren. Schließlich stießen wir auf den Rienjamur. Dieser Fluß war zurzeit wasserarm; wir schätzten aber seine Poro 11 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 Sınquopyoay-non al AT9 50H1 Q Ir DIS \ (G| 2]-a]1dssog—_|. "Jfuossor]9 > . u -_ n -Jouueg 6 JH -uuPWwj[e 5 nyosn WS RO 15. & CRD ajnouasıuyg mm j - seen 000 929 6:7 APISOEN i an — € pue]-swjoygy, Jostey UVA | TI9,L JOUSITp-IOoN 12 Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhielmsland (Neuguinea) Breite stellenweise doch auf 100 m. Indem wir im Flußtal aufwärts marschierten und dabei den Wasser- lauf mehrmals überschritten, bekamen wir in der Ferne die steilen und dichtbewaldeten Höhen des Haupt- kammes zu Gesicht. Um unsere Träger nicht zu überanstrengen, machten wir den ersten Marschtag kurz und hielten schon um die Mittagszeit in einer Höhe von ca. 60 m). Tags darauf marschierten wir weiter flußaufwärts. Nach einer Stunde vernahmen wir aus dem Busch des linken Ufers die Laute Eingeborener. Einige Träger von der Küste gingen ihnen nach und brachten drei Leute mit, die dem Buschdorf Afu entstammen sollten. Anfangs scheu, wurden diese all- mählich zutraulich und dienten als Führer nach dem genannten Dorf. Der Pfad bog vom linken Ufer ab und führte in starker Steigung nach der hochgelesenen Siedelung. Sie bestand aus langen, niedrigen Hütten, die innen abgeteilt waren, aber nicht auf Pfählen standen. Die Bewohner sind von kleinem Wuchs. Sie nennen den von den Küstenleuten Afu genannten Ort Quaimaitschirk?). Ich erwarb einige der aus Pilzmyzelien verfertigten Stirnbinden und der weiblichen Schamschürzen, die aus den auf Schnüren auf- gereihten Früchten von Coix lacrima L. bestehen. Sei es, daß die Führer uns mißverstanden hatten, sei es, daß sie sich ihrer Aufgabe mög- lichst bald entledigen wollten, sie sagten, daß mit dem Dörfchen Afu das Ziel unserer Reise erreicht sei. Wir hatten uns unterdessen jedoch so weit orientiert, daß wir den Weg über Afu als einen Umweg erkannten; aber da wir einige Bewohner des Dörfchens als Führer und Dolmetscher für das Inland ge- winnen konnten, bereuten wir es nicht, mißgeführt worden zu sein. Wır stiegen von Afu in das weiter westlich gelegene Tal des Flusses Garup hinunter, brachten dort eine Nacht zu und gingen dann im Tal dieses Flusses, wo die Wasserader eine Strecke weit unterirdisch läuft, aufwärts bis zur Teilungsstelle, d.h. bis dahin, wo der Pungau von links her in den Garup mündet. Die Stelle liest ca. 120 m über Meer und ist der Ausgangspunkt für den eigentlichen Gebirgspfad, der hier zwischen den beiden Wasser- adern sofort steil aufsteigt. Unsere Marschtage verliefen nun gewöhnlich so, daß wir bei Sonnenaufgang aufbrachen, dann auf den schmalen Pfaden, wo nur einer hinter dem andern Platz findet, unentwegt durch den Urwald marschierten. Am Nachmittag klärten wir an einer geeigneten Stelle den Busch und schlugen unser Lager auf. Wir suchten nach Möglichkeit vor dem Hereinbrechen des keinen Tag ausbleibenden Regens unter Dach zu sein; aber manchmal überraschte uns der schwere Tropenregen noch auf dem Marsche, so daß alles, was nicht regendicht verpackt war, durchnäßt und bei der stets großen Feuchtigkeit im Gebirge auch kaum mehr trocken wurde. Wir machten in dieser Hinsicht dieselben Erfahrungen wie P. Reiser und P. van ver Hemer, die ihren Vorstoß von einem weiter westlich gelegenen Punkte aus gemacht hatten. Daß die von Reiser und Rıcnarz (10, 135) beschriebene angenehme Trockenheit auf den Höhen von uns nie beobachtet wurde, mochte vielleicht an der vorgerückteren Jahreszeit liegen. Die Regenschauer pflegten kräftig, aber nicht von langer Dauer zu sein, so daß ich meine Leute jeweilen noch zum zoologischen Sammeln aussenden konnte und abends meistens eine schöne Ausbeute empfangen durfte War der Platz für das Sammeln günstig, so blieben wir wohl einen oder mehrere Tage länger dort. Am 4. September erreichten wir noch eine Höhe von 600% m. Der Unterschied in der Temperatur machte sich bei Weißen und Schwarzen in empfindlicher Weise bemerkbar; wie erstaunt waren wir aber, als wir am Thermometer noch 23° C ablasen. Wir blieben auch den nächsten Tag am selben Platz und hatten nun auch Zeit, Breschen in den Wald zu schlagen, welche Ausblicke in das Tal des Rienjamur und nach Eitape gestatteten; denn trotzdem, daß sich unser Gebirgsmarsch auf Höhen und zum Teil auf frei ver- laufenden Graten vollzog, war der dichten Bewaldung wegen nie ein freier Ausblick zu gewinnen und nur schwer ein Bild von der Gestaltung des Gebirges zu erhalten. Am 6. September stiegen wir bis zu einer Höhe von 750 m empor. Auf dem Wege dorthin überschritten wir erst zwei Erhebungen von ungefähr derselben Höhe; dann erklommen wir die dritte, wo sich in einem Hochtälchen ein Bestand von Sagopalmen mit den Zeichen nicht lange zurückliegender Sagogewinnung und schließlich sogar eine provisorische Hütte fand, die, den frischen Koch- und Feuer- 1) Die Höhenangaben, die indessen nur annähernde Werte darstellen, verdanke ich Herrn Dr. SchtEcHTer. 2) Auf diesem Gebirgsmarsch hatte ich mich bezüglich der geographischen Namen mancher Mitteilung des sprachenkundigen Herrn Pater Kınseunaun zu erfreuen. ’ Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 13 spuren nach zu urteilen, erst kürzlich verlassen sein mußte. Mitten auf dem Pfad lagen einige frisch gepflückte Blätter, die mit drei Steinen beschwert waren, ein Zeichen irgendwelcher Bedeutung von den Inlandstämmen; angeblich ein Mittel, um die Mühen des beschwerlichen Weges zu erleichtern. Zwei brausende Gebirgsbäche waren noch zu passieren und dann führte ein steiler Aufstieg auf die 780 m-Höhe, wo wir auch den nächstfolgenden Tag zubrachten. Am 8. September überschritten wir einen Grat von gegen 1000 m, wo uns Dr. Schtechter auf die zahlreichen araukarienartigen Nadelhölzer aufmerksam machte. Der Abstieg erfolgte nach dem Tal eines Flusses, der von den Eingeborenen als Oberlauf des Rienjamur bezeichnet wurde. An einer Stelle des linken Ufers, etwa 640 m über Meer, schlugen wir das Lager auf. Da die Inlanddörfer am nächsten Tag voraussichtlich zu erreichen waren, sandten wir die Afuleute weiter, um die Eingeborenen von unserem friedlichen Kommen zu unterrichten. Vor Mitternacht kamen sie zurück und brachten zwei Männer aus den Gebirgsdörfern mit. Die Leute machten den Eindruck fast völliger Unberührtheit. Mit Staunen betrachteten sie unsere Zelte, die Streichhölzer, die Lampen, die Gewehre, ließen sich aber durch Pater Kırschsaum zu einigen linguistischen Aufnahmen bewegen. Die Leute blieben in unserem Lager über Nacht, und unter ihrer Führung marschierten wir tags darauf weiter, erst fluß- abwärts, dann über einen Grat der Wasserscheide in das Tal des Teiau-Flüßchens und schließlich nach nochmaligem sanften Aufstieg in die Nähe des Dorfes Akur. In 20 Mi- nuten Entfernung von letzterem wurde der Platz für das Lager geklärt. Hier hatten sich schon eine Menge Ein- geborener, zum Teil mit Pfeil und Bogen bewaffnet, an- gesammelt. Auch diese Leute waren durchweg kleinwüchsig; ihre äußere Kultur machte einen ärmlichen Eindruck. Auf- fallend war die allen Männern zukommende Penisbekleidung. In den meisten Fällen handelte es sich um ein der Form N des Penis angepaßtes Geflecht, das mit dem Bastzeug des f AT EN ] ni E23 > z 277 Lendengürtels fest verbunden war. Der Name „Penisfutteral“ . Ö ° x 2 1, m 2 % scheint mir hier besonders angebracht zu sein. In einem At a > Ten. AH Fail sah ich den Penis in einem beinahe senkrecht auf- 0 Ho- —r DI ragenden Bambusrohr stecken. Genauer konnte ich diese Art ER N Bir der Penisbekleidung ebensowenig beobachten, wie die in Bee Gen en Akır Toneoigehrse einem andern Fall gesehene, welche durch eine große, Am 9. September 1909 beobachtet eiförmige Fruchtschale gebildet wurde. Bei strömendem Regen gingen wir dann auf dem schlechten, morastigen Pfad nach dem Dorf. Am Eingang desselben hingen die Sagovorräte in tonnenförmigen Paketen; größere Vorräte waren im Dorfe selbst in runden, von Pfählen gebildeten, faßartigen Gehegen aufbewahrt. Die Hütten des Dorfes sind, ähnlich wie in Afu, niedrig, lang und stehen nicht auf Pfählen. Immer sind mehrere zu einer Reihe aneinandergebaut, und da sich die Reihen ziemlich nahe gegenüberstehen, so hat man den Eindruck von eigentlichen Gassen. Das Dorfbild ist somit grundverschieden von demjenigen an der Küste oder in Neumecklenburg. Von eigenartiger, abgestumpft konischer Form war eine einzeln gebaute Hütte, offenbar eine Art Geisterhaus (Fig. R). Wir überredeten die Männer des Dorfes, uns Sago, Kokos- nüsse und Wasser zu bringen und kehrten dann in unser Lager zurück, wohin uns die Eingeborenen mit den gewünschten Dingen bald folgten. Als wir am selben Tage dem Dorfe noch einen Besuch abstatteten, war es mir möglich, an einer Anzahl Männer anthropologische Messungen vorzunehmen. Von Akur aus war auch das höher gelegene Dorf Apur zu sehen, das wir am nächsten Tag aufsuchten. Apur ist offenbar ein ehemals größeres Dorf, von dem heute noch drei Häuser stehen. Wir hatten von hier aus nach Süden einen schönen Ausblick auf das Inland. Eine deutliche Rinne, die sich durch die Landschaft zog, mochte wohl dem Tale des Kaiserin- Augustaflusses entsprechen, und weiter in der Ferne türmten sich Berge auf, die wohl schon dem Vietor-Emanuel- gebirge angehörten. 14 | Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) Der Rückmarsch durch das Gebirge ging nun langsamer von statten als der Hinmarsch, teils weil wir jede geeignete Stelle zur Sammeltätigkeit ausnützten, teils weil wir Proviant und Träger durch Nachschub von der Küste ersetzen mußten. Dazu kam, daß Regen und Feuchtigkeit noch zunahmen, die Pfade schlüpfrig und das Erdreich aufgeweicht wurden. Gerade letzterer Umstand hatte Erscheinungen zur Folge, mit denen wir noch eine bittere Erfahrung machen sollten. Mitten in einer Nacht hoben sich die Wurzeln eines morschen Urwaldbaumes aus der lockeren Erde und mit einem Krach fiel der Stamm quer durch unser Lager. Wir stürzten aus unseren Zelten, tasteten uns im Dunkeln nach der Stelle hin, woher wir Wimmern und Klagen vernahmen, und fanden nach langem Suchen unter den Trümmern einer zermalmten Hütte drei verletzte Leute. Sie gehörten dem Trupp des Pater Kırschzaum an, der auch den schwierigen Transport der Verwundeten nach der Küste übernahm. Dr. SchLechter und ich kehrten erst am 28. September an die Küste zurück und erreichten von Paup aus in einem anstrengenden, nächtlichen Marsch wieder die Station Eitape. Den Rest meines Neuguinea-Aufenthalts widmete ich der Küste, und zwar führte mich eine Exkursion westwärts, eine andere ostwärts von Eitape. Am 15. Oktober marschierte ich nach dem Dorfe Malol, dessen Bewohner sich nach P. Kırschsaum (10, 251) Siau nennen. Bam: Auf der neu angelegten Missionsstation fand ich freundliche Aufnahme und unter Pater Kırsonsauns Führung machte ich einen Gang durch die Dorf- ei 6 schaft. Streckenweise mußten die auslegerlosen Einbäume benutzt werden, 7), | um die Lagunenarme zu passieren. Der Aufenthalt in diesen Lagunenkanus ist für den Europäer ein recht anstrengender; denn dem Ungeübten fällt es schwer, in dem Einbaum stehend die richtige Balance zu halten, und die Hock- stellung in der Kniebeuge, wozu man durch das Fehlen von Ruderbänken einerseits, durch die Wasseransammlung am Kanuboden anderseits gezwungen ist, wird auf die Dauer mühsam, ja schmerzhaft. Die in Malol vorherrschende Hausform ist der schon von Meyer und Parxınson (00, tab. S) aus einem Sissanoorte abgebildete hohe Typus. Der Querschnitt des Daches, das bis nahezu auf den Erdboden reicht, ist mit einem gotischen Bogen zu ver- gleichen. Die Malolleute standen bis vor kurzem noch in sehr schlechtem Ruf (Roparz, ’08, 19); durch das tatkräftige Vorgehen des Stationsleiters Rovarz ie So ante ones Paraes wurden sie aber zur Ruhe gebracht. in dem Lagunendorf Leitere Am 16. Oktober holte mich Polizeimeister Stüsex von Eitape, der a Leiter, b Voranda, c, e, f Feuer- in dem Dorfe Leitere dienstlich zu tun hatte, in einem Segelboot ab und Ser lrau hsehlafsloloder Mann, gemeinsam fuhren wir westwärts. Für eine Küstenbootsfahrt war die Jahres- zeit schon etwas vorgerückt, und als wir in der Frühe des 17. Oktobers vor Leitere anlangten, glaubten wir erst auf ein Landen verzichten zu müssen. Aber auch hier kamen uns die Eingeborenen mit ihren seetüchtigen Auslegerbooten zu Hilfe und brachten uns sicher an Land. Das Dorf Leitere liegt in einer Lagune. Seine Häuser stehen auf Pfählen und gleichen in den Hauptmerkmalen denjenigen der benachbarten Gebiete von Holländisch-Neuguinea (Fınsch 1888a, 352, Mxvor und Parkınson ’00, tab. 4; van per Sande ’07, 136, 254). Sie haben meist die Form vier-, seltener mehrseitiger Pyramiden. Eine Leiter kürü (Fig. S, a) führt zu einer kleinen, viereckigen Veranda (b) empor, wo eine Feuerstelle (ce) eingelassen ist. Von dieser gelangt man durch den Eingang (d) in die eigentliche Hütte. An der dem Eingang gegenüberliesenden Seite finden sich zwei Feuerstellen, über denen je ein Räucherfaß da hängt. In der Nähe der linken schläft die Frau, in der Nähe der rechten der Mann. Auf dem Hängeboden ige sah ich die Töpfe ida stehen, darunter auch noch in Arbeit befindliche und frisch geformte Tonklöße. Vom Hängeboden selbst hängt an Bastschnüren ferner ein Gestell deina herunter, auf welchem Bogen und Pfeile liegen. Das Dach ist mit Atap bedeckt und die Spitze mit dem unteren Teil einer Betelpalme keküe gekrönt (Fig. T). Auf einer Fig. T. Spitzen- . h : \ ELTA z 3 verzierung eines Kanufahrt durch die Lagune besuchte ich auch eines der sogenannten Geister- Hauses in Leitere häuser, die sich durch ihre Größe vor den Wohnhäusern auszeichnen. Dort liefen A { Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 15 die jungen Männer und die Knaben unter andauerndem Flötenblasen und bei den Tönen der Klang- hölzer links rund herum. Es waren dreierlei Flöten, die dabei in Anwendung kamen: 1. eine kurze Flöte iaito mit Mundstück am Ende, 2. eine lange Flöte iäe von derselben Form!) und 3. eine dieke Flöte iabü mit seitlichem Blasloch. Die Klanghölzer hingen als lange ausgehöhlte Balken vom Dach, gewissermaßen schwebende Schlitztrommeln, und wurden mit einem keulenartigen Stock zum Tönen gebracht. Die Lagunen- kanus sind flach und entbehren des Auslegers; die Seekanus sind tief ausgehöhlt (Fig. U), besitzen einen Ausleger und am vorderen Ende einen bemalten Bootsaufsatz, wie er auch weiter westlich zu Hause ist (Fıinsch 1891, 54 und tab. 22, 4; van DER Sanoe ’07, tab. 23, 3 und 4). Das Dorf zerfällt in sechs kleinere Orte, die getrennt an verschiedenen Stellen der Lagune stehen. Zu den drei bereits von Roparz (’09, 175) angeführten Orten Mario’), Agai und Näpa stellte ich noch die im hinteren Teil der Lagune liegenden Orte Coändji, Paino und Manjarä fest. Ich zählte 66 Häuser. Die Eingeborenen behaupteten, einen gemeinsamen Namen für das ganze Dorf nicht zu besitzen; der Name Leitere soll vom Europäer stammen; die Sissano- und Warapuleute sollen das Dorf Uale heißen. Ganz im Hintergrunde des Lagunenendes ist eine Höhe zu sehen, für welche mir die Eingeborenen den Namen Passule®) nannten. Die Lagune selbst trägt den Namen Barai. Für die beiden Anhöhen, welche die Lagune westlich einfassen, erhielt ich die Namen Töma*) und Anü, für die beiden, die sich östlich anschließen, Pagino und Däge. Im Hinterland der Lagune liegen die Dörfer Rabö und Pö6ko, aus denen die Peniskalebassen meiner Sammlung stammen. Dort kommen auch geflochtene Kürasse vor. Nach zweitägigem Aufenthalt segelten wir wieder ostwärts. Ein Landungsversuch in Sissano mißglückte. Wir fuhren an dem versunkenen Gebiet von Warapu vorbei, das sich mit seinen zahllosen, aus dem Wasser aufragenden, kahlen Baumstämmen auf weite Strecken von der Umgebung abhebt (Roparz ’09, 175; Friepericı ’09, 336). Bei dem dicht am östlichen Rande der | ı N 7 Warapulagune gelegenen Dorf Arup gelang uns die Landung, und bis uns der ER 5 Sonnenuntergang zur Weiterfahrt zwang, war genügend Zeit zu einem Gang durch N J das Dorf und einigen anthropologischen Messungen. Eine Serie ornamentierter Holz- 2 schilde und einige Menschenschädel sind das Hauptergebnis jenes kurzen Aufenthalts. Fig. U. Schematische Am Morgen des 20. Oktober fuhren wir wiederum durch die Brandungs- brecher bei Kap Rom in den Eitapefluß ein. Von der Höhe der kaiserlichen Querschnitte eines See- kanus (A) und eines Laguneneinbaumes (B) Station wehte die Flagge; denn es war heute der Tag, an dem sich die Gründung aus Leitere 059°) zum drittenmal jährte. | Am 28. Oktober brach ich zur letzten Exkursion auf. Sie galt der ostwärts von Eitape sich ausdehnenden Küstenstrecke. An eine Bootsfahrt war bei der schweren See nicht mehr zu denken. Die Fuß- reise aber, die ich auf dem Hinweg gemeinsam mit dem Polizeimeister unternahm, erlitt in Anbetracht der hoch angeschwollenen Flüsse und Lagunen manche Verzögerung. Zur Überwindung des Eiloflusses, dessen Lauf jetzt eine gründliche Erforschung erfahren hat (Reıser und Ricnarz ’10), wurde von der katholischen Mission freundlicherweise ein Boot zur Verfügung gestellt. Der Marsch ging dann durch die Dörfer Wokau, Poro, Koroko und Warinagol, welche die Landschaft Walman ausmachen. Am östlichsten Punkte derselben wurde das Lager für die Nacht aufgeschlagen und am folgenden Morgen der reißende Niekir auf einem, aus zusammengebundenen Baumstämmen bestehenden Floß durchfahren. Gegen Mittag war noch der Ralip zu durchwaten und dann wurde der erste Ort der Landschaft Paup, namens Matschir, erreicht. In dem Dorfe Anomaur, wo ich zwei Mann als Wache der seinerzeit gebauten Hütte zurück- gelassen hatte, fand ich alles in Ordnung vor. Der 30. Oktober war dem Weitermarsch im Strandsand bis nach der Landschaft Jakumul gewidmet. Wir überschritten den Fluß Jamurjariang, dann die breite Mündung des uns von dem Marsch durch das Toricelligebirge hinlänglich bekannten Rienjamur und des kleineren Rienreain. Der hüttenlose, aber durch zahlreiche Kokospalmen ausgezeichnete Platz Majim wird bereits zur Landschaft Jakumul gezählt. Die erste bewohnte Siedelung Anonau aber erreichten wir erst, 1) Ein ähnliches Stück bildet Fınsca (1888, Atlas tab. 13, 5) mit der Ortsangabe Tobadi ab. 2) Roparz sagt Neipa und Morio. 3) Entspricht offenbar dem Mussuli der neuen und wohl auch dem Massilia der älteren Karten. 4) Es ist möglich, daß dieser Name von angeworbenen Leuten nach der gleichnamigen Höhe bei Herbertshöhe gegeben worden ist. 16 Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) nachdem wir noch die Flüsse Askaing und Riapeo hinter uns hatten. Die Orte der Landschaft Jakumul sind, von West nach Ost aufgezählt, folgende: Anonau, Wotajäng, Wurimung, Niämano, Häen, Anotenieng, Häraleu, Pelel, Barakiwiu und Niaparagai. Das letztgenannte Dorf ist etwa 4 km vom vorletztgenannten entfernt und durch die Flüsse Riutrei, Haredsch und Atjubei davon getrennt. Von Niapäragai aus wurde am 31. Oktober ein kleiner Vorstoß unternommen. Wir stießen etwa 7 km landeinwärts auf eine aus zwei Hütten bestehende Siedelung. Für diese oder die ganze Gegend nannten uns die Eingeborenen die Ausdrücke Tscharok, Kombeo und Kaldrem. Da die Verständigung mit den Buschleuten eine sehr schwierige war, wäre eine Kontrolle dieser Namen besonders erwünscht. Der Name Kombeo aber ist auch in der weitern Umgebung, z. B. in Paup, als Landschaftsname dieser Gegend bekannt. Dort wurde er immer im Zusammenhang mit den Töpfen genannt, die ich als Ausbeute von diesem Ausflug ins Hinterland mitbrachte. Am Abend des 2. November trafen wir wieder in Paup ein. Der Polizeimeister zog nach Eitape zurück, während ich selbst noch 2 Wochen hier mit der Vervollständigung meiner Sammlungen verbrachte. Da mich nicht nur Eingeborene von Paup selbst, sondern auch aus den östlichen Landschaften Jakumul, Ulaw und Suein besuchten, so erwarb ich mit Leichtigkeit allerlei Schmuckstücke, Ohrgehänge, Armbänder, Lendengürtel usw., wie sie die auf Taf. 2, Fig. 1 und 2 dargestellten Männer tragen, ferner verschiedene Arten von Taschen, aus denen sie Löffel, Schaber, Farbbüchsen, Kalkgefäße, Kalkspatel und anderes mehr auskramten. Von zwei Gegenständen legte ich mir je eine größere Serie an, nämlich von den Bananenstampfern und den Schlafbänken, da sich beide durch reiche Mannigfaltigkeit ihrer plastischen Verzierungen auszeichnen. Die bunt bemalten Hausschilde, deren ich auch eine Anzahl sammelte, fand ich sowohl an den reich verzierten Geisterhäusern, wie auch an manchen Wohnhäusern als äußere Wandverkleidung vor (Taf. 1, Fig. 4). In einem Fall waren sie auch im Giebel eines gewöhnlichen Wohnhauses angebracht (Taf. 3, Fig. 1). Die Orte der Landschaft Paup sind, von West nach Ost aufgezählt, folgende: Matschir, Anoparing, Tamalapieng, Anomaur, Tamalieng, Tsehagila. Als Beispiel für die Anlage eines Dorfes gebe ich den Dorfplan von Anomaur (Fig. V). Parallel zum Strande ist die Siedelung etwas in die Länge gezogen und diese Richtung entspricht ziemlich genau derjenigen von West nach Ost. Von dem umgebenden Busch ist das Dorf durch einen mindestens 10 m breiten, peinlich gesäuberten Platz getrennt. Der Nordrand des Dorfes ist etwa 60 m von der Strandlinie entfernt; nur drei einzelne Häuser stehen unweit vom Strande. Allein und fast ganz von Busch umgeben, steht das Geisterhaus (Taf. 2, Fig.5) etwa in der Mitte des Abstandes des Dorfes vom Strand. Die Grenze gegen das östlich dieht anstoßende Dorf Tamalieng ist durch einige Ziersträucher markiert. Westwärts führt ein Pfad nach dem gegen einen Kilometer ent- fernten Dorf Tamalapieng. Nach Süden geht ein Hauptpfad ab, der nach der Wasserstelle des Rienjariang, dann weiter nach den Eingeborenenfeldern führt und die früher von uns benutzte Verkehrsader nach dem Toricelligebirge darstellt. Der größte Teil der Häuser steht auf Pfählen, der kleinste zu ebener Erde. Unter jenen ist die auf Taf. 3, Fig. 2 dargestellte Hausform die häufigste; daneben kommt eine Form vor, welche durch die beiden, im Hintergrund der Taf. 3, Fig. 3 wiedergegebenen Häuser repräsentiert ist und wo auf dem eigentlichen Dach noch ein zweites niedriges und seitlich überragendes aufgebaut zu sein scheint. Ein Vertreter der dritten Dachform mit wagerecht ausgezogenen Giebeln ist auf Taf. 3, Fig. 4 zu sehen. Die Hütten, welche zu ebener Erde stehen, sind meistens klein und bald allseitig geschlossen (Taf.3, Fig.1), bald an einer oder mehreren Seiten offen. Aus dem Plane ist die Verteilung der auf Pfählen stehenden, der geschlossenen und der offenen bodenständigen Hütten zu entnehmen. Von den 40 Gebäuden gehören 25 der ersten, 5 der zweiten und 10 der dritten Art an. Der Dorfplan zeigt außer der Anordnung der Häuser auch diejenige der Grabstätten. Mitten im Dorfe liegen sie als rechteckige Gehege, die aus den Blattrippen der Sagopalme gemacht sind (Taf. 3, Fig. 4). Am Kopfende des Grabes steht ein Baumstamm, an dessen gestutzten Zweigen alle möglichen Gebrauchsgegenstünde angehängt oder aufgesteckt sind: Holzschüsseln, Tontöpfe, Taschen, Körbe, Sagosiebe, Sagoklopfer, Fischnetze usw. Die Pfeile stecken wie hineingeschossen mit den Spitzen im Stamm fest‘). Die Kindergräber befinden sich, wie ich es in Poro beobachtete, auch hier jeweilen unter dem Haus der Eltern oder zum mindesten unter seinem Vordach. 1) Ein ähnlicher Grabbaum von der Insel Muschu, wo die Pfeile in einem Holzschild stecken, ist bei Meyer und Parkinson (1894, tab. 42) abgebildet. } { ze # Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 ar Der Typus der Seitenhäuser ist etwa derselbe, wie wir ihn aus Mryzr und Parkıvson (’00, tab. 11—15) von der Walmanküste und der Insel Seleo kennen. Auch hier führt eine Leiter mit beschnitztem Geländer zum eigentlichen Raum empor (Taf. 2, Fig. 4), und dieser wird von beschnitzten und oft auch bemalten Holzsäulen getragen, die mich unwillkürlich an die Dachfirststützen der Männerhäuser auf den Tangainseln (°0Sd, 168) erinnerten. An beiden Orten kehren sehr ähnliche Formen wieder, vor allem die aus dem Holzpfosten herausgemeißelte Darstellung der Handtrommel. A: auf Pfählen C: offenes Schutzdach SE Grabstätte w = Busch Geisterhaus Strandlinie Tamalieng mach dem Toricelli-Gebirge Fig. V. Dorfplan von Anomaur in der Landschaft Paup, ca. 30 Kilometer östlich von Eitape. Ungefährer Maßstab 1:750. Aufgenommen am 13. bis 15. November 1909. Bald nahte die Zeit heran, wo mich der Dampfer aus Neuguinea wegbringen sollte. Ich gab mein Lager in Paup auf und reiste in kurzen Tagesmärschen Eitape zu. Am 1. Dezember verließ ich die mir lieb gewordene Nordküste mit dem Dampfer „Manila“, berührte noch einmal kurz Potsdamhafen, Friedrich-Wilhelmshafen, Peterhafen und kehrte nach Matupi zurück. Am 25. Dezember mußte ich aber auch diese gastfreundliche Insel verlassen und nahm damit vom Boden Neuguineas, der mir durch den mehr als zweijährigen Aufenthalt zu einer zweiten Heimat geworden, bewegten Abschied. Abh.u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 1 18 Otto Schlaginhaufen: Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea) Literaturverzeichnis. Erpwes, P. Maruıas Joser (1902). Die Bewohner der Insel Tumleo, Berlinhafen, Deutsch-Neu-Guinea, in: Mt. Anthr. Ges. Wien, v. 32, 274—310, 317—399. Fınsch, Orro (1888a). Samoafahrten, 288—379. Leipzig. — (1888b, 1891). Ethnologische Erfahrungen und Belegstücke aus der Südsee. Zweite Abteilung, in: Ann. Hofmus. Wien, v. 3, 293—364; v. 6, 1—106. Frispericı (1909). Fahrt nach Neuguinea, in: Deutsch. Kol. Bl, v. 20, 331—336. Hamburger Südseeexpedition (1910). 5. Bericht, in: Globus v. 97, 94—96. Kırschsaum, P. Fr. (1910). Klassifikation und Name des Stammes der „Malol“, Berlinhafen-Bezirk, Deutsch- Neuguinea, in: Anthropos, v. 5, 251. Meyer und Parkınsox (1894 und 1900), Album von Papua-Typen, v. 1 und 2, Dresden. Moıser und Srrıicapz (1909). Großer Deutscher Kolonialatlas, Bl. 26, Berlin. Nachr. Kais.-W.-Land (1886). H. 2, 67—69; H. 4, 123—128; (1837) H. 2, 55; H. 4, 152; H. 5, 189—192; (1888) H. 1, 23—32. Prarrıus (1910), S.M.S. „Cormoran“ im Kaiserin-Augustafluss, in: Marine-Rundschau, v.21, H. 3, 336—389. Pöcn, Ruporr (1908). Reisen an der Nordküste von Kaiser-Wilhelmsland, in: Globus, v. 93, 139—143, 149—155, 169—173. Recne, O. (1910). Eine Bereisung des Kaiserin- Augusta-Flusses (Neuguinea). Mit einer Karte als Sonder- beilage, in: Globus, v. 97, 285—286. Reiser, J. und Rıcnarz, Stern. (1910). Eine geologische Exkursion in das Toricelli-Gebirge (Kaiser-Wilhelms- land), in: Peterm. Mt. v. 56, 78-80 und 132—135, pt. 16. Rheinische Mission (1907). Die Umgebung des Hansemann-Berges, in: Mt. Deutsch. Schutzgeb. v. 20, Karte 9. Rovarz (1908). Aus dem neuen Bezirk Eitape, in: Deutsch. Kol. Bl, v. 19, 15—20. — (1909). Eine Expedition im Norden von Kaiser-Wilhelmsland, in: Deutsch. Kol. Bl., v. 20, 174—176. Sande, G. A. J. van ver (1907). Nova Guinea, v. 3. Leiden. SCHLAGINHAUFEN, Orro (1908a). Die Rand-Butam des östlichen Süd-Neu-Mecklenburg, in: Z. Ethnol., v. 40, 803—809. — (1908b). Streifzüge in Neu-Mecklenburg und Fahrten nach benachbarten Inselgruppen, in: Z. Ethnol,, v. 40, 952—957. — (1908). Orientierungsmärsche an der Ostküste von Süd-Neu-Mecklenburg, in: Mt. Deutsch. Schutzgeb. v. 21, 213— 220. — (1908d). Ein Besuch auf den Tanga-Inseln, in: Globus, v. 94, 165—169. — (1909). _Geographisches und Sprachliches von den Feni-Inseln, in: Globus, v. 95, 69— 71. — (1910). Zur geographischen Nomenklatur im Bismarck-Archipel, in: Globus, v. 96, 241—242. i Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bad. XIII Nr. 1 19 Tafelerklärung Tafel 1 Figur 1 Verzierter Tontopf aus Kambrini, Kaiserin- Augustafluß, 24954. 2 Holzstuhl aus Olem, Kaiserin-Augustafluß, 25008. 31) Neuguinealeute auf der Landungsbrücke in Friedrich-Wilhelmshafen. ”„ ” „ 4 DBemaltes Hausschild an einem Wohnhaus in Anomaur, Paup. Tafel 2 Figur 1 Mann aus Jakumul. An dem aus einem Kasuarfederkiel bestehenden Ohrring sind Schweinsborsten befestigt; an den geflochtenen Armringen hängen aus Meeresschnecken gefertigte Ringe. „ 2 Mann aus Jakumul. Rechterseits steckt im Ohr, linkerseits im buschigen Haar je ein Knochen des fliegenden Hundes. Der Lendenschurz besteht aus Bastzeug. „ 3 Geisterhaus in Tamalapieng, Paup. » 4 Beschnitzte Leiter des Geisterhauses in Tamalapieng, Paup. Tafel 3 Figur 1 Häuser in Anomaur, Paup. An der Giebelwand des großen Hauses befinden sich Malereien. Das große Sagoblatt, das auf das Vordach aufgelegt ist, bedeutet Trauer für einen kurz vorausgegangenen Todesfall. Links findet sich eine zu ebener Erde er- baute Hütte. 2 Wohnhaus in Anomaur, Paup, mit Dachtypus 1. Rechts im Hintergrund ist das Gehege einer Grabstätte zu sehen. » 3 Dorfbild aus Anomaur, Paup. Rechts sind zwei Häuser mit Dachtypus 2, links ein solches mit Dachtypus 3. „ 4 Häuser in Tamalapieng, Paup, mit Dachtypus 3. Rechts das Gehege einer alten Grabstätte. Der Stamm der Kokospalme trägt ein Tabuzeichen. 1) Die photographische Aufnahme zu Fig. 3 in Tafel 1 verdanke ich Herrn Direktor P. Zscuörner in Dresden; alle übrigen Bilder habe ich selbst aufgenommen. a A N EEE VE LEEFAWETET 4 H i Ä — j N 72 x Ä Er 1 Mi + hi SE LEE »_ 2 j ” s D2 \ 3 2 Fa 4 . i UOPSPOIT, ‘SEUOL X AOTMUOY UOA NOnıpyyorT ‘goqd uopneqyursefyag Fan "AOWIOYSZ EAN IN IIIX WPSOAT SA WAT guy 00Z TOT "YgP Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIII Nr. 1 Schlaginhaufen, Reisen Taf. 2 Lichtdruck von Römmler & Jonas, Dresden 4 F UOPSOLT |SEUOL N TOImUON uoA AYOnaıpyyarT ‘Yoyd uormegtin SR ne a & sea BER EEE G & fon wosoyg “wolnmpuabopypg T “N IIIX WOPSo4T "SH ung guy oz ag "1QP Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XII (1910) „onDe® er NF. 2 Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluss in Neuguinea von Dr. Otto Schlaginhaufen Mit 4 Tafeln (davon 1 farbig) und 117 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1910 » ö % Fra N Aloe a Y Y as 2B , ' s ; a e . 5 $ . \ N u Bd s Inhaltsverzeichnis Einleitung A. Beschreibender Teil 1. Gesichtsmasken . Kleine Gesichtsschnitzereien . 2 3. Hölzerne Bildsäulen 4. Beschnitzte Bretter . 5. Tanzkopfputze 6. Bemalte Hausverzierungen 7. Bemalte Brettehen 8. Schmuckstücke 9. Musikinstrumente 10. Tongefäße . 11. Holzgefäße . 12. Stühle, Bänke, Schlafbänke, Gestelle 13. Aufhängehaken 14. Eßoeräte 0. 20. 15. Kalkgefäße und -spatel 6% Werkzeuge "1. „u 17. Schiffahrt und Fischerei . 18. Kriegsgeräte 19. Körbe und Taschen . B. Zusammenfassender Teil Literaturverzeichnis Tafelerklärung Seite 46 TR u 9 u Van 5 ur, At Du a 4 \ , 5 Zee f j fi | ’ . hi a \ ’ » > j Einleitung Während meiner Fahrt auf dem Kaiserin-Augustafluß, über deren Verlauf ich in meinen Reisemitteilungen (’10, 5—9) berichtete, legte ich eine Sammlung ethnographischer Gegenstände an, die 264 Stücke umfaßt und den Nummern 24924 bis 25187 des Kataloges des Königlichen Ethnogra- phischen Museums in Dresden entspricht. Die vorliegende Veröffentlichung hat hauptsächlich den Zweck, das Sammlungsmaterial, das aus einem ethnographisch noch wenig bekannten Gebiet stammt und sich größtenteils aus noch nie beschriebenen Stücken zusammensetzt, der Forschung zur weiteren Ver- wertung und Vergleichung zugänglich zu machen. Deshalb nimmt ein beschreibendes Verzeichnis den breitesten Raum in dieser Arbeit ein. Mit Ausnahme von 8 Objekten, welehe in einem andern Zusammen- hang bearbeitet werden sollen, sind darin alle Gegenstände der Sammlung berücksichtigt. Drei davon stammen aus Potsdamhafen, von den Monumbo; alle übrigen wurden von den Eingeborenen am Kaiserin-Augustafluß erworben. ich gedenke auch an dieser Stelle dankbar des gütigen Entgegenkommens des Administrators der Neuguinea-Kompanie, Herrn Grorc Heise, der mir die ergebnisreiche Fahrt mit dem Dampfer „Siar“ ermöglichte und ebenso der Freundlichkeit des Herrn Dr. R. Schuecnter, der mich beim Sammeln unterstützte. In einem kurzen Schlußabschnitt faßte ich die zusammengehörigen Gegenstände unter Zugrunde- lesung ihrer Hauptmerkmale zusammen. In einigen Fällen, z. B. bei den Masken, den Wurfhölzern, durfte ich zu einer Klassifizierung schreiten. Im allgemeinen vermied ich es aber, über den Öharakter der be- schreibenden Arbeit wesentlich hinauszugehen. Die Zeit zur Feststellung von Kulturzentren und -beziehungen dürfte erst dann gekommen sein, wenn auch das übrige, im vergangenen Jahr am Kaiserin- Augustafluß durch sammlerisch tätig gewesene Forscher zu Tage geförderte, Material veröffentlicht sein wird. Im Verein mit diesem verspricht eine Verwendung meiner Sammlungstatsachen ergebnisreicher zu werden. Durch den beschreibenden Charakter dieser Publikation ist es bedingt, daß die Literatur im wesentlichen nur so weit berücksichtigt wurde, als sie sich auf das Sammlungsgebiet selbst und seine nächste Umgebung bezieht. Aus den alten Beständen des Dresdner Museums wurden in einigen Fällen noch nicht publi- zierte Gegenstände zum Vergleich herangezogen. Einen Teil der Gegenstände erhandelte ich von den Eingeborenen vom Bord des Dampfers aus. Dies trifft namentlich für die vom Unterlauf des Flusses stammenden Stücke zu, da man, wie ich an anderer Stelle (10, 5) erwähnte, im Interesse der Anwerbung vermied, zu ethnographischen Zwecken an Land zu gehen. Im Mittellauf aber, wo ich des öftern an Land kam, sah ich manches Gerät im Gebrauch und diesen und jenen Kultgegenstand an seinem Platz im Tempelhause stehen. Notizen über persönliche Beobachtungen ergänzen daher da und dort die Beschreibung des Objekts. Dagegen fehlen Mitteilungen aus dem Munde der Eingeborenen selbst vollständig, da eine Verständigung mit diesen ausgeschlossen war. Diesem Umstand ist es auch zuzuschreiben, daß die Herkunftsbezeichnungen der Sammlungsobjekte nicht ohne weiteres mit denjenigen anderer Sammler identifiziert werden können. Oberhalb des Dorfes Kambrini stieß die Feststellung der Ortsnamen auf unüberwindliche Schwierigkeiten, so daß ich mich damit be- gnügen mußte, jeweilen das Datum und die Tageszeit auf den Etiketten zu notieren. Um aber eine an- nähernd genaue Vorstellung zu geben, welcher Gegend des Flusses ein bestimmtes Datum entspricht, gab Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn, Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 1 1 2 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea ich jeder der flußaufwärts zurückgelegten Tagesstrecken eine Nummer und brachte auch die Strecken der Rückfahrt mit diesen in Einklang, wie folgende Liste zeigt. | Abschnitt | Hinfahrt Rückfahrt Ortschaften | 1 30. Juli | 6. August a.m. | Sigrin Unterlauf. ...... 2 alu ,; 65% »„ p.m. | Mangut, Jobanda | 3 1. August | 5 „ a.m. | Olem, Pagem, Kambrini Mittellauf. 2... 2.082. | 4 2. » ı 4 „ pm |4°12'8;, 143%42° 0 5) 3. 5 4. » &.m. | Enddorf; zirka 157 sm flußaufwärts Dieser Zusammenstellung ist zu entnehmen, daß z. B. die am 4. August nachmittags und die am 2. August gesammelten Stücke demselben, d. h. dem vierten, Flußabschnitt entstammen, der u.a. einen Ort mit der geographischen Lage von 4°12’S und 143°42'0 enthält. Gegenstände mit der Notiz „9. Aug. nachm.“ oder „4. Aug. früh“ sind nahe am Endpunkt der Flußreise gesammelt worden. Eine Un- genauigkeit enthält obenstehende Tabelle insofern, als der spätere Nachmittag des 3. August bereits zur Rückfahrt zu rechnen ist. Doch fiel infolge des Aufenthaltes in dem Enddorf, d. h. dem obersten beobach- teten Dorf, die Strecke noch so klein aus, daß sie wohl vernachlässigt werden darf. Die drei ersten Abschnitte faßte ich unter dem Be- griff „Unterlauf“ zusammen; den 4. und 5. rechne ich zum „Mittel- lauf“. Die Grenzen der einzelnen Abschnitte zeichnete ich auch noch in die nebenstehende Kartenskizze IR x: > 3 Fig. A des Kaiserin-Augustaflusses ein, welcher die vom Kapitän und den Offizieren des „Peiho“ auf- genommene Karte zugrunde gelegt wurde. Da mir diese erst nach der lo | Kambrini SE IN ı N WESER 5 EN En NY IN j j j j Fig. A. Kartenskizze vom Kaiserin -Augustafluß unter Zugrundelegung der Peihokarte Reise zur Verfügung stand, kann die nachträgliche Eintragung der Trennungsstriche, vor allem in dem namenlosen Gebiet, nur eine annähernd exakte sein; aber sie ist hin- reichend genau, um darüber zu unterrichten, welcher Gegend des Flusses die einzelnen Gegenstände entstammen. Der Beschreibung des einzelnen Gegenstandes stellte ich jeweilen die Katalognummer des König- lichen Ethnographischen Museums in Dresden, die Nummer der eventuellen Abbildung, die Herkunftsangabe mit Datum und Tageszeit und die in Klammer gesetzte Nummer des Flußabschnittes voraus. Wo die Etiketten durch den Transport verloren gegangen waren, was nur mit wenigen Nummern geschah, begnügte ich mich mit der Angabe „Kaiserin-Augustafluß“ Am Schlusse jeder Beschreibung fügte ich das größte Längenmaß L. in Zentimetern bei. Die Zeichnungen und Photographien für die Textfiguren und Tafeln hat Herr Konservator Bruno Gzister angefertigt, und ich benutze gern die Gelegenheit, ihm für das freundliche Eingehen auf meine Wünsche und für die sorgfältige Ausführung meinen Dank auszusprechen. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XII Nr. 2 3 A. Beschreibender Teil 1. Gesichtsmasken Unter diesem Begriff sind hier alle größeren, in Holz geschnitzten Gesichtsdarstellungen der Sammlung zusammengefaßt, wobei außer acht gelassen ist, ob die Stücke wirklich als Gesichtsmasken gebraucht wurden, oder ob sie andere Bedeutung haben, z. B. Teile größerer dukdukartiger Masken, Teile von Hausverzierungen, Kultgegenstände der Tempelhäuser oder Haarschmuckstücke sind. 24983, Fig. K (8. 8), Sigrin, 31. VII. ’09, (1). Die Umgrenzung ist längsoval, die Oberfläche gleichmäßig gewölbt. Nur die Nase springt stark über die Oberfläche vor; anderseits sind die Augen stark vertieft. Die Mittelpartie der Nase ist durch eine scharfe Furche gegenüber den Nasenflügeln, die bis zu den inneren Augenwinkeln emporreichen, abgesetzt. Die verlängerte Nasenspitze biegt nach abwärts um und vereinigt sich zwischen Nasenbasis und Mund mit der Gesichtsoberfläche. Durch die Nasenlöcher ist ein jederseits geknotetes Bastbüschel durchgezogen. Die Augen zeigen eine starke Schiefstellung in dem Sinn, daß der äußere Winkel höher steht, als der innere. In der Riehtung dieser schiefen Achse sind sowohl die Augen selbst, als auch die in ihrer Mitte gelegenen Gucklöcher in die Länge gezogen. Zwischen dem äußeren Augenwinkel und dem Maskenrand, letzterem näher als ersterem, befinden sich die Ohren in Form je einer kurzen Längsleiste, die an zwei übereinander liegenden Stellen in der Riehtung von vorn nach hinten durchbohrt ist. Die Löcher tragen kleine geknotete Bastbündel.e. Vom oberen Maskenende läuft eine eben erkennbare stumpfe Kante nach abwärts, die 10 em oberhalb der Nasenwurzel deutlicher wird und treppenartig eingekerbt ist. An einer Stelle ist die Kerbe durch eine quere Durch- bohrung ersetzt, in welcher zwei kleine Grasbündel befestigt sind. Von der Nasenwurzel aus läuft je eine Doppelfurche in stark nach oben ausgreifendem spitzen Bogen gegen den seitlichen Maskenrand. Zwei kleinere Doppelbogen von entgegengesetztem Verlauf gehen von der Nasenspitze aus ebenfalls nach dem Seitenrand und sparen im unteren Teil der Maske eine kleine Fläche aus, in deren Mitte der Mund als kleine nach oben konkave Furche eingegraben ist. An Stelle der beim Lebenden vorhandenen mittleren Nasenlippenfurche ist an der Maske eine leichte, nach dem Munde zu sich etwas verschärfende Kante zu erkennen. Die niedrige Randleiste der Maske ist mit Kerben verziert und an beiden Enden läuft die Maske in je einen Fortsatz aus, deren oberer eine Durchbohrung in der Richtung von vorn nach hinten aufweist. Die Rückseite ist in gleichmäßiger Wölbung ausgehöhlt. Die ganze Maske ist mit roter Farbe bestrichen. Das Stück scheint schon mit Eisenwerkzeugen verfertigt zu sein. L. 70 cm. 24 975, Jobanda, 31. Vl. ’09, (2). Das Stück ist dem vorhergehenden ähnlich. Die Augen- partie als solche ist nicht vertieft, sondern die gesamte, oberhalb der Augen gelegene Maskenpartie tritt wesentlich stärker hervor, als diejenige unterhalb der Augen. Die scharfe Augenbrauenkante geht also seitlich nicht in eine entsprechende scharfe untere Begrenzung der Augen über, sondern, seitlich vom Augenwinkel angelangt, biegt sie in eine rasch milder und dann unsichtbar werdende Linie nach unten um. Unterhalb der Augenbrauenbogen liegen die Augen als schief stehende, längliche Durchbohrungen, die von einer schmalen Leiste umgeben sind. Die Nasenspitze ist nach innen aufgerollt; der Mund ist als ein erhabenes flaches Oval gekennzeichnet; die den Ohren entsprechenden Leisten haben ihre Lage höher als die Augen, seitlich der Stirn und sind nicht durchbohrt. Die Mittelkante der Stirn ist in ihrer ganzen Ausdehnung ziemlich scharf und nicht verziert. Die am vorhergehenden Stück beobachteten Doppelbogen und die Randkerben fehlen. Dagegen sind die beiden Fortsätze, der obere wiederum durchbohrt, vor- handen. Rote Bemalung bedeckt die ganze Maske. L. 49 cm. 24998, Fig. B, Mangut, 5. VII. ’09, (2). Das Stück ist den beiden vorhergehenden ähnlich. In der Darstellung des Auges finden wir den von einer Leiste umwallten schiefstehenden Guckschlitz mit der Gesamtvertiefung des Auges vereinigt, und außerdem sind beide Augen noch von einer Furche um- geben, die über beide Augenbrauen hinweg-, dem äußeren und unteren Rand entlangzieht und unter die Nase verläuft. Die Vereinigung der Nasenspitze mit der Gesichtsfläche wird durch eine rundliche 1* 4 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea /wischenscheibe vermittelt, deren Bedeutung aus der Maske nicht zu ersehen ist. Eine quergestellte Sehlitzdurchbohrung, die von einer Leiste umgeben ist, stellt den Mund dar, und dieser liest wiederum innerhalb der Doppelkontur eines größeren Mundes, dessen Winkel nach oben und nach der Seite stark ausgezogen sind. Die Öhrenleisten liegen auch hier hoch, sind aber einfach durchbohrt. Vom oberen Ende der Maske aus läuft über die Mitte der Stirn eine starke Leiste, die in 9 em Entfernung von der Nasenwurzel in einem Tierkopf endigt. Der Maskenrand ist gezackt. Andere Verzierungen fehlen, ebenso die Durehbohrung im oberen Fortsatz. Die Maske ist innen und außen schwarz bemalt. Sie scheint mit Eisenwerkzeugen gemacht worden zu sein. L. 48 em. — In die Nähe dieser drei beschriebenen Exemplare gehören zwei von P. W. Scumipr (’03, 113, fig. 15a und b) abgebildete Masken der Monumbo und ferner zwei vom Ramu stammende Stücke aus den alten Beständen des Dresdener Museums. 15120 ist rot bemalt und von einem geflochtenen Kranz umgeben. Vom Unterrand der Augen an zieht eine Linie in Form einer leichten Doppelleiste der Nase entlang bis zu dem den Mund umgebenden Rand. 16589 führe ich deshalb an, weil dieses Stück, ebenso wie 24998 meiner Sammlung, auf der Stirn eine Tierfigur trägt. Sie tritt aber plastischer heraus, ist sorgfältiger ausgeführt und deutlich als Vogel zu erkennen. Auch vox Luscnan (1899, fig. 50) bildet ein sonst anders geartetes Stück vom Ramu ab, das ein Tier auf der Stirn zeigt, dessen Kopf bis auf den Nasenrücken der Maske herabreicht. P. W. Scaumr (’03, 113, fig. 15e) beschreibt an einer Maske vom Kaiserin-Augustafluß die Verbindung des Krokodilskopfs mit der Stirn etwas genauer, indem er sagt, daß sie durch eine kleine Leiste stattfinde, welche ein äußerst zierlich geschnitztes Menschengesicht zeige. 25039, Fig. C, Mangut, 5. VIII. ’09, (2). Das Stück ist in mehreren Hauptmerkmalen von den drei vorhergehenden voll- kommen verschieden. Die Gesamtwölbung der Maske ist bedeutend stärker. Der Übergang von der stark vortretenden oberen Masken- partie zu der mehr zurücktretenden eigentlichen Gesichtsgegend ist nicht so unvermittelt; denn die ebenfalls schief gestellten Augen erscheinen als ganz leicht eingedrückte ovale Flächen. Auch be- finden sich die Augenflächen, welche die ebenfalls schief gestellten Schlitze enthalten, in einer Lage, in der sie halb nach unten, halb nach der Seite sehen, und treffen sich mit der Stirnfläche je in einer stumpfen Kante. An der Nase oibt es keine Abgrenzung zwischen Mittelpartie und Nasenflügeln. Der Rand der letzteren weist drei kleine Löcher auf; sie führen in die große Querdurch- bohrung, deren beiderseitige Öffnungen die Nasenlöcher vorstellen. Die Nasenspitze ist breit und sieht nach unten. Die Mundgegend springt stark vor. Sie zeigt dies besonders in den seitlich von den Mundwinkeln gelegenen Teilen, die als eigentliche Höcker hervor- treten. Der die Maske durchbrechende Mundschlitz ist in den Fib Bund"C. Gesichienasken: Winkeln emporgezogen. Je eine stumpfe mediane Kante läuft B 24998 Mangut; © 25039 Mangut über die Stirn, vom Nasengrund zum Mund und von diesem zum Kinn. Acht viereekige Löcher unterbrechen jederseits den Masken- rand. Hbenso sind an den Stellen, wo die vorhergehenden Stücke die Öhrenleisten zeigen, je zwei solcher A DENN ı N HEN, Löcher zu beobachten. Das obere Ende weist eine unpaare Durehbohrung auf. Ein Bündel zusammen- gebundener Baststreifen umgibt den oberen Rand und ist in dessen Löchern befestigt. Die Vorderseite der Maske ist rot bemalt. L. 57 em. 25018, Mangut, 6. VIII. ’09, (2). In den wesentlichen Punkten stimmt das Stück mit dem vorhergehenden überein. Augenflächen und -schlitze nähern sich mehr der rundlichen Form. Erstere treffen in der Medianlinie oberhalb der Nase zusammen, während sie beim vorhergehenden Stück an die Nase selbst grenzen und somit durch diese voneinander getrennt sind. In der Mundgegend fehlen die seitlichen Höckerbildungen; dagegen kommt es unterhalb des Mundes zu einer solchen. Zwischen den Augenflächen und dem Maskenrand, letzterem näher als ersterem, sind die — leider defekten — Ohrleisten herausgesehnitzt. Der Maskenrand ist von einem geflochtenen Bastkranz umgeben, der seine Befestigung oO Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 5 in den 18 runden Randlöchern hat. In der unteren Hälfte ist er durch einen zweiten Flechtkranz ver- breitert, der den Bart vorstellen soll. L. 46 cm. 24974, Fig. F, Mangut, 31. VII ’09, (2). Dieses Stück schließt sich den beiden vorher- gehenden an. Die ovalen Augenflächen, in denen sich verhältnismäßig kleine, von einer flachen Leiste umgebene Augenschlitze befinden, sind gegen die Stirnpartie durch eine stumpfe Kante abgesetzt, während sie der unteren Gesichtspartie gegenüber etwas vertieft erscheinen und so eine Furche bilden helfen, welche sich auf die Nase als die Mittelpartie und Nasenflügel trennende Furche fortsetzt. Die Augennasen- partie und die sehr stark bis über das untere Maskenende hinaus verlängerte vierkantige Nase selbst gleichen im Profil der von Tarrzngeck an der Ramumündung gesammelten und durch von Luscnav (1899, fig. 50) abgebildeten Maske, nur daß bei dieser der Übergang der Augenflächen in die Seitenflächen der Nase ein noch unmittelbarerer ist. Der vom oberen Ende der Maske über die Stirn hinwegziehende und in die Nasenkante übergehende Kamm besitzt in der zwischen Nasenwurzel und Haargrenze gelegenen Partie eine Anschwellung, die nach ihrer Form und Skulptur mit dem Schnabelwulst des Nashornvogels zu vergleichen ist. Ober- und unterhalb dieses Bezirks zeigt der Wulst mehrere kleine quere Durchbohrungen. In dieser Maske kehrt die Darstellung der Haargrenze wieder. Die durchbohrten Ohrenleisten, die Randlöcher und der aus Bast geflochtene Randkranz, der wegen seiner Beschränkung auf die untere Hälfte als Bart gedeutet werden darf, verhalten sich wie an der letztgenannten Maske. Die Bemalung ist dreifarbig: rot, weiß und schwarz. Eine größere, rot gehaltene Fläche repräsentiert nur das schon besprochene Augennasenfeld. Der Verlauf der gemalten Linien ist Fig. F zu entnehmen. In die Nähe dieses Stücks ist auch dasjenige zu stellen, das P. W. Scamivr (’03, 113) nach P. Voruasns Angaben als Kamboram-Maske bezeichnet. L. 67 em. 24 972, Fig. D, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Die Maske ist stark gewölbt. Charakteristisch sind ferner folgende Merkmale: die länglich ovalen, schief gestellten Augenflächen, in deren Mitte die gleich gerichteten Augenschlitze liegen, sind vorgewölbt und durch Furchen gegenüber der Umgebung abgesetzt. Die Nase ist deutlich in eine Mittelpartie und die Flügel getrennt. Die Flächen der ersteren zeigen eine Tendenz zur Sagittalstellung, sehen also nach der Seite und treffen sich in einer scharfen medianen £ E h l sind fron ! BED nen Gesichtemacken: Kante. Die Flächen der Nasenflüge sind froı tal De echeme D, 24972 Olem; E, 24981 gestellt, sehen also nach vorn, und ihre beiden 24974, Mangut Durchbohrungen laufen von vorn nach hinten. Die Flügel haben ein Viertel der Länge der Mittelpartie. Die gegenseitige Lage der beiden Teile ist so, daß die beiden oberen Viertel der Mittelpartie an die Augenflächen angrenzen, das dritte Viertel mit den Nasenflügeln vereinigt ist und das unterste Viertel die frei verlaufende, nach innen gekrümmte Nasenspitze bildet. Im übrigen ist die Oberfläche der Nase gerade; der Mund ist ein kleiner Schlitz ohne Verzierung und das Kinn ein Vorsprung. Von der Nasenwurzel aufwärts geht eine Kante ab, die nach oben all- mählich verstreicht. In den kleinen Löchern des Maskenrandes, die jederseits in der Dreizahl vorhanden sind, ist der, allerdings nur noch linksseitig intakte Flechtbart befestigt. Am oberen Ende verbreitert sich der Rand beträchtlich zur Aufnahme einer runden Durchbohrung. Die Maske ist hinten stark ausgehöhlt; vorn zeigt sie Reste roter Bemalung. L. 39 cm. 24 978, Olem, 1. VII. ’09, (3). Die Maske zeigt in den Hauptmerkmalen Übereinstimmung mit der vorhergehenden. Nur die untere und seitliche Gesichtskontur, und damit auch das Kinn, springen 6 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea stärker vor. Sie trennen in der unteren (Gesichtspartie eine vordere von einer unteren bzw. seitlichen Fläche. Die Mundöffnung ist schmal und hoch. Die Nasenflügeldurchbohrungen sind in der Drei-, die Maskenrandlöcher — soweit die Defekte es zu konstatieren erlauben — in der Vierzahl vorhanden. Der Rand verbreitert sich sowohl unten als oben und weist dort noch je eine Durchbohrung auf. Ein Bart- geflecht fehlt. Die Außenfläche der Maske ist rot bemalt. Außerdem ist noch gelbe Farbe aufgetragen in Form eines langen und eines darüberliegenden kurzen queren Stirnbandes, zweier konzentrischen Ovale um den Augenschlitz, einer Punktreihe dem unteren Augenflächenrand entlang und eines queren, in den Seitenteilen nach oben gezogenen Bandes zwischen Nase und Mund. Das Weiß, das in der Circumferenz des linken Auges zutage tritt, scheint der Grundbelag der rot gefärbten Bezirke zu sein. L. 34 cm. 24971, Fig. L (8.8), Mangut, 31. VII. ’09, (2). Die Maske gehört zum Typus der beiden vorher- gehenden Stücke, ist aber noch stärker gewölbt als diese. Die Nase ist auf Kosten der Spitze kürzer. Die Mittelpartie beginnt an der Nasenwurzel breit und verschmälert sich allmählich zur scharfen Kante. Die Nasenflügel zeigen zwei Durchbohrungen, in welchen Bastbüschel befestigt sind. Der Mund ist ein kurzer querer Schlitz, der von einer niedrigen Leiste umgeben ist. Von der Nasenwurzel nach dem oberen Maskenrande zieht eine sehr wenig ausgeprägte Kante. Im übrigen ist die Oberfläche vollkommen glatt. Nicht einmal der Maskenrand ist abgesetzt. Nur am oberen Ende findet sich ein kleiner Fortsatz mit einer Durchbohrung. In zwölf Randdurchbohrungen ist das Bartgeflecht befestigt, und an den oberen Enden desselben, in der Gegend der Ohren, ist je ein mehrfach zusammengelegter Geflechtsstrang mit Faserbüscheln festgemacht. Spuren roter Bemalung sind an verschiedenen Stellen der Maskenoberfläche zu sehen. L. 33 cm. 24975, Dorf 4° 12' S; 143° 42’ O; 2. VII. ’09, (4). Das Stück ist langgestreckt und die beiden, den Gesichtshälften entsprechenden Flächen sind unter einem scharfen Winkel gegeneinander ge- neigt. Seine Hauptmerkmale sind, daß die Nase, an der keine Abteilung der Mittelpartie gegen die Nasenflügel beobachtet werden kann, in eine lange Spitze ausläuft, die sich mit dem unteren Gesichtsende, dem Kinn, vereinigt und ferner, daß die die Augenlöcher umgebenden Randleisten nach außen und oben je in einen Zipfel ausgezogen sind. Bei näherer Betrachtung sieht man vom Innenrand der Nasenlöcher, halb nach auswärts gerichtet, jederseits eine Furche nach dem Nasenrücken ziehen, welche den Nase und Kinn verbindenden Bogen als einen besonderen Abschnitt und anscheinend als eine Tierfigur erkennen läßt, deren Mund die Nase faßt. Neben den Hauptmerkmalen sind noch zu erwähnen: die Furche, welche die Augenleisten umgibt; der unmittelbare Übergang der seitlichen Nasenfläche in die, in der gleichen Ebene sich fortsetzende Gesichtsfläche; die Randleisten um die Nasenlöcher und um den nur in Form einer kleinen Grube dargestellten Mund; zwei kleine quere, mit Bast- schnürchen versehene Durchbohrungen, welche nahe der Mittelkante der Nase, auf der Höhe der Nasenlöcher liegen; je eine doppelt durchbohrte und mit Bastschnürchen ver- sehene kurze Öhrleiste, welche seitlich von den Augenwinkeln liegt; eine als Furche ausgeführte quere Haargrenze; nahe am oberen Ende zwei symmetrische und am unteren Ende eine median gelegene Durchbohrung; das Fehlen sonstiger Randlöcher; Spuren roter und schwarzer Bemalung. Linienzeichnungen, die sich erst bei genauerer Be- trachtung bemerkbar machen und denen ähnlich sind, welche ich am Grunde des Ton- gefäßes 25183 beobachtete, scheinen mit der Technik des Auftragens der Farbe zusammen- zuhängen. L. 42 cm. 24999, Fig. G, Kaiserin-Augustafluß. Das Stück ist sehr stark in die Länge gestreckt und seitlich abgeplattet. Die Flächen der beiden Gesichtshälften treffen in einem scharfen Winkel aufeinander. Eine bogenförmige Spange verbindet Nase und Kinn. Ein Defekt läßt die geschnitzte Figur, welche den dem Kinn benachbarten Teil des Bogens ausmacht, nicht vollkommen erkennen. Sie scheint ein dem Kinn auf- sitzendes Tier vorzustellen, welches den Nasentortsatz mit dem Maul und den vierzehigen Vorderbeinen faßt. Die Augen der Maske sind mit je einer Kaurischnecke ausgelegt 1 \ Yasinhta. R ® » . S nr Gesichts- und von einer Randleiste umeeben, deren Außenwinkel noch stärker ausgezogen Ist darstellung vom ä rn R SR ERS » . Kaiserin- Anonsta. 18 beim vorhergehenden Stück. Vom Ende dieses Zipfels läuft je eine, leicht nach fuß, 24999 unten gebogene Kante zum Rand der Nasenlöcher. Sie grenzt die Fläche, welche die Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 A Seitenwand der Nase mit der seitlich davon gelegenen Partie bildet, nach unten und nach der Seite hin ab. Die Umgebung der Nasenlöcher ist ziemlich naturalistisch ausgeführt. Der Mund ist in Form einer kurzen queren Rinne dargestellt, die von einer schmalen Leiste umgeben ist. In der Mitte der Stirn befindet sich eine ovale Vertiefung mit Resten einer harzartigen Masse. Sie scheint früher mit einem Schmuckstück, vielleicht einer Konchylienschale, ausgelegt gewesen zu sein. Oberhalb davon verläuft in querer Richtung die Haargrenzenlinie. Auf der Höhe der äußeren Augenzipfel, ganz am Rande der Schnitzerei, finden sich die doppelt durchbohrten Ohrleisten. Sonst weist der Rand noch jederseits 5 Durchbohrungen auf. Der am oberen Ende vorspringende Fortsatz ist mit einer größeren, quer verlaufenden Durchbohrung versehen. Das Stück ist nicht ausgehöhlt, sondern eine massive Schnitzerei, die jeder Bemalung ent- behrt. L. 60 cm. 24980, Fig. H, 4. VIIL. ’09, p.m. (4). Das Stück ist lang und schmal, aber nicht seitlich zu- sammengedrückt, und auch die Gesichtshälften sind nicht unter einem so scharfen Winkel gegeneinander geneigt, wie beim vorhergehenden Stück. Von der Basis der ziemlich naturalistisch ausgeführten Nase aus geht ein Bogen, der die Verbindung mit der Kinngegend herstellt. Dort ist ein Papageienkopf ausgeführt, dessen Schnabel nach oben sieht und sich in das untere Bogenende einhackt. In zwei in letzterem befind- lichen queren Durchbohrungen sind Bastschnürchen angebracht. Oberhalb derselben ist der Bogen von acht aus Blattstreifen gewickelten Ringen umgeben. Die Augen sind als rundliche Reliefringe herausgearbeitet. Die ganze Vorderseite des Stückes ist von einer dünnen Schicht roter Kittmasse bedeckt. Am oberen Ende befindet sich davon eine stärkere Ansammlung. Als Wall, der mit Eindrücken verziert ist, zieht diese oberhalb der kurzen, doppelt durehbohrten Ohrleisten aufwärts und umgibt die Stirn. Er ist zugleich aber auch das Befestigungsmaterial für die aus echten Menschenhaaren bestehende Perücke. Im Bereich des Gesichts trägt die Schicht eine weiße Bemalung, auf deren Grund rote Linienornamente verlaufen, wie sie Fig. H zeigt. Die schwarze Farbe kommt in der Umrandung der Augen, der Nasenlöcher und des Mundes, sowie für die Zentren der charakteristischen Augenornamente auf Stirn und Wangen zur Ver- wendung. Außer dem Mundschlitz durchbohren nur noch drei kleine, weit auseinander liegende Rand- löcher die Maske. Diese ist auf der Hinterseite leicht ausgehöhlt; nahe dem oberen Ende derselben ist ein von rechts nach links gehender Bügel ausgespart, der für einen von oben nach unten verlaufenden Gang Platz läßt. L. 70 cm. 24 957, Fig. I, 4. VIII. ’09, p. m. (4). Dieses Stück schließt sich den beiden vorhergehenden an; aber es ist weit naturalistischer ausgeführt, was vor allem für die Darstellung der Nase, der Wangen und der Augenbrauengegend gilt. In den im äußeren Winkel wieder etwas zipfelartig ausgezogenen Augenhöhlen liegt je eine Kaurischnecke. Die Winkel des breiten Mundes sind übertrieben nach oben gezogen. Das untere Gesichtsende läuft in einen Krokodilskopf aus. Auf diesem sitzt eine Tierfigur, wohl ein Vogel, der die Bogen- verbindung zur Nasenspitze der Gesichtsmaske herstellt, indem sich sein Schnabel in letztere hineinbohrt. An der Tierfigur sind die Augen als feine Querdurchbohrungen, die Zunge als feine in den offenen Schnabel vorspringende Lamelle zu sehen. Dem Rückenrand entlang bestehen 6 kleine Durehbohrungen. Was, auf dem Krokodils- kopf liegend, sich zwischen diesen und die Vogelfigur schiebt, sind offenbar die stark veränderten Beine der letztern. Seitlich von der Stirn sieht man die kurzen, doppeltdurchbohrten Ohrleisten. Über der Stirm ist die, das Haar nachahmende Kittmasse vorhanden, in welcher noch Reste wirklicher Menschenhaare zu sehen sind. Am vordern Rand sind auch noch Konchylienbruchstücke eingebacken. Die Vorderseite der Schnitzerei ist schwarz bemalt. An einzelnen Stellen tritt auch weiße Farbe zutage, und zu beiden Seiten der : a E Nase scheint auf weißem Grund wiederum eine schwarze Ornamen- |, u jesichtsdanstel- tierung bestanden zu haben. Nasenlöcher und Mundrinne sind durch se lung mit Perücke aus =) ; darstellung, Menschenhaaren, 24980 rote Färbung hervorgehoben. L. 32 em. 24957 fe) Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 24 982, Fig. M und N, Dorf 4°12'S; 143°42'0; 2. VII. ’09, (4). Die Schnitzerei stellt ein breites und sehr flaches Gesicht dar; selbst die naturalistisch gehaltene Nase springt wenig vor. Die Flächen der beiden Gesichtshälften stoßen daher in einer sehr stumpfen Mittelkante zusammen, welche von der quer zur Längsachse verlaufenden Haargrenze bis zur Nasenspitze zieht. Die Augenflächen sind als runde, flache Schalen dargestellt, welche je einen quergestellten, dem innern Rand näher liegenden, ovalen Ring enthalten. Die breite Nasenflügelpartie liegt in einer vertieften Fläche, welche nach außen und oben bogenförmig abgegrenzt ist und nach unten an den Oberrand des Mundes stößt. Im letztern sind auch die Zähne ausgeführt. Sowohl die obere als die untere Reihe zählt 7 Zähne, wobei der in der Mitte ge- legene der breiteste ist, während die übrigen nach beiden Seiten hin an Größe abnehmen. Zwischen den beiden Zahnreihen klafft die die Maske durchbrechende Mundspalte. Die äußere Umgrenzung des Mundes bildet eine niedrige Randleistee Am Maskenrand sind die Ohren ausgespart, so daß ihre Mitte etwa dem obern Augenrand entspricht. Auch die Augen haben eine naturalistische Darstellung gefunden. Helix und Tragus sind vorhanden und hinter letzterem in Form einer rundlichen Grube der Gehörgang. Die Ohr- muschel ist an ihrem oberen und unteren Ende durchbohrt und mit Bastschnüren versehen. Außerdem K L M N Fig. K, L, M, N Gesichtsmasken, K 24983, Sigrin; L, 24971, Mangut; M, 24982; N oberer Teil der Rückseite von M weist der Rand zu beiden Seiten des Mundes je ein kleineres, am obern und am untern Ende je ein größeres Loch auf. Sowohl durch die Nasenlöcher, als durch das untere mediane Loch sind helle Zier- schnüre gezogen. Entsprechend der flachen Wölbung der Vorderfläche ist auch die Hinterfläche nur wenig ausgehöhlt. Sie zeigt aber außerdem noch einige, wohl mit der Handhabung der Maske zusammenhängende Besonderheiten, welche in Fig. N veranschaulicht sind. Die Maske weist an verschiedenen Stellen Spuren von roter und weißer Färbung auf. L. 55 em. 24 981, Fig. E (8. 5), 4. VIII. ’09, p. m. (4). Die beiden Gesichtshälften der sehr flachen, aber sonst naturalistisch gehaltenen, Darstellung befinden sich beinahe in derselben Ebene, aus welcher nur die Nase etwas stärker vorspringt. Vor der vorgewölbten Stirn zieht eine nach abwärts schärfer werdende, mediane Kante über die Nase hin. Zu beiden Seiten der Nasenwurzel liegen die beiden rundlichen Augen- vertiefungen, welche mit je einem Perlmutterstück mit quer eingeschnittenem Augenschlitz ausgelegt sind. Unterhalb jedes Auges ist die Gesichtsfläche etwas eingesenkt, entsprechend der beim Lebenden vorkommenden Grube, die unterhalb des untern Lides stärker oder schwächer ausgeprägt ist. Die durch die Maske durch- gehende Mundspalte ist von einer Randleiste umgeben. Am Maskenrand springt oberhalb der Augenhöhe je eine kleine, durehbohrte Ohrleiste vor. Je eine mediane Randdurehbohrung ist oben und unten zu sehen. Die Vorderseite der Maske ist rot gefärbt. Die Augen sind von einem dreieckigen schwarzen Feld umgeben, dessen eine Ecke nach außen, die zweite nach oben, und die dritte nach unten ausgezogen ist. Auch unterhalb des Mundes gibt es Spuren schwarzer Bemalung. Die Rückseite der Maske ist vollkommen flach. L. 31,5 em. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 9 25010, Fig. O, Dorf 4° 12’ S; 143042’ O; 2. VI1l.’09, p. m. (4). Die Gesichtsdarstellung ist sehr flach gehalten. Seibst die Nase tritt sehr wenig hervor. Von den seitlich weit ausladenden Nasenflügeln- aus zieht je ein sanfter, sich zusehends verschmälernder Wulst in der Richtung nach außen und oben ab und geht in den Rand des flach schalenförwig ausgeführten Augenfeldes über. Ein ähnlicher Wulst geht breit von jedem Mundwinkel aus, zieht, immer schmäler werdend, zwischen dem eben genannten Wulst und dem Maskenrand hindurch, biegt oben um das Augenfeld herum und vereinigt sich mit dem gleichwertigen Wulst der andern Seite in der Nasenwurzel. Jeder dieser Wülste ist mit einer Reihe halbmond- oder winkelförmiger Einkerbungen verziert, die im Verhältnis zur Verschmälerung der Wülste kürzer werden. Ich benenne hier und in den folgenden Beschreibungen dieses Ornament aufeinanderfolgender Bogen oder Winkel als Bucerosornament, weil es mit den, auf dem Schnabel des Nashornvogels vorkommenden Ge- bilden einige Ähnlichkeit hat. Damit will ich nicht die Behauptung aufstellen, daß es sich auch wirklich von diesen Erscheinungen ableitet Dieses selbe Ornament findet sich auch rechts und links von dem queren Oval, das oberhalb der Nasenwurzel liest, und zum vierten Mal sehen wir es in der, unterhalb der Augen gelegenen Partie, wo es am unteren Augen- rand breit anfängt und zwischen Nasenflügel und Mittelpartie der Nase schmal aufhört. In der Mitte der Augenfelder sind die Augen selbst als runde Ringe, die eine runde erhabene Fläche einschließen, hervorgehoben. Die Nasenlöcher sind nicht als eine quere Durchbohrung, sondern als zwei, die Maske von hinten nach vorn durchbohrende Löcher dargestellt. Auch der Mund ‚ist eine Durch- brechung der Maske; an seinem Rand sind die Zähne, oben 9, unten 8, als runde Buckeln angedeutet. Äußerlich an diese, in der Art eines Basreliefs geschnitzten Darstellungen lehnt sich die Bemalung eng an. Sie ist vierfarbig, nämlich weiß, schwarz, rot und gelb, ausgeführt. Die Farben sind nicht immer symmetrisch verteilt. So wechseln z.B. in den Kerben der vom Mundwinkel und von den Nasenflügeln ausgehenden Bucerosornamente die Farben in den beiden Gesichtshälften in verschiedener Weise ab. Als Einzelheit will ich ferner noch hervorheben, daß von der schwarzen Umrandung des Mundes nach dem Unter- rand der Maske ein breiter schwarzer Streifen herunterläuft, eine Zeichnung, die sich an andern Gesichtsdarstellungen dieser Sammlung wiederholt. Es scheint, daß das ganze Stück vor der Bemalung im Feuer geschwärzt wurde. Die Hinter- und die Seitenfläche, welch letztere eine leichte Anschwellung als Darstellung des Ohres aufweist, sind nicht bemalt und zeigen die bloße Schwärzung. Diese Maske hat vielleicht zur Giebelverzierung eines Hauses gedient. L. 67 cm. 24979, 2. VL. ’09, p. m. (4). Die Maske schließt sich keiner der vorhergehenden an. Sie ist stark gewölbt. Die Flächen der beiden Gesichtshälften bilden etwa einen rechten Winkel miteinander. Die Seitenflächen der Nase gehen unmittelbar in diejenigen des Gesichts über. Der freie Rand der Nasen- löcher bildet die einzige Abgrenzung der Nase gegenüber der Nachbarschaft. Zu beiden Seiten des Nasen- rückens springen die Augen als rundlich ovale Scheiben vor, deren jede nach außen und oben in einen langen schmalen bis zum Maskenrand reichenden Fortsatz ausgezogen ist. Die Mundpartie ist stark pro- minent; die Mundspalte durehbricht die Maske. Oberhalb der Augen ziehen zwei Wülste quer über die Stirn, und darüber ist durch die Tieferlegung der Umgebung eine große ovale Scheibe abgegrenzt. Auf dieser sowohl, als auch unterhalb jedes Auges ist auf rotem Grund ein weißer ovaler Ring gemalt. Auch der Mund ist von einer solehen Linie umgeben. Der Maskenrand ist in der Höhe der Augen jederseits mit einer tiefen Einkerbung versehen; eine solche, die am Kinn besteht, ist vielleicht erst durch Defekt aus einer ehemaligen richtigen Durchbohrung entstanden. Eine große Durchbohrung ist am obern Ende vorhanden. Durch den queren Gang der Nasenlöcher ist eine Bastschnur gesteckt. L. 30,5 em. 24948, Fig. P, 2. VII. ’09, a.m. (4). Die kleine Gesichtsdarstellung ist aus einer Holzart geschnitzt, die das Aussehen und die Leichtigkeit des Hollundermarks hat. Bezüglich der Plastik ist zu sagen, daß die Stirn vorgewölbt ist, die Nase der natürlichen Form einer Papuanase nahekommt, die Lippen des Mundes als eine Leiste die Mundrinne umgeben und die Augen schließlich kleine Gruben darstellen, aus denen irgendeine Konchylieneinlage herausgefallen ist. Durchbohrungen fehlen vollkommen. Auch die Abh. u. Ber. d.K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 2 Fig. O. Gesichtsdarstellung 25010 10 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea Nasenlöcher sind nur als tiefe Gruben ausgeführt, und in der Gegend der Ohren findet sich je eine Rand- einkerbung. Die Rückseite des Stückes ist eine ebene Fläche. In einem spitzen Winkel dazu ist ein Holz- stachel befestigt, der offenbar das Tragen der Figur in dem Haarschopf der Eingeborenen ermöglicht. Die Bemalung ist auf weißem Grund in roten Linien ausgeführt. In einigen wenigen Bezirken ist auf der roten Farbe noch schwarze aufgetragen. Dies sind: 1. der dreieckige Bezirk, der von der Nasenwurzel schmal anfängt und sich nach dem obern Rand zu kelchförmig verbreitert; 2. die Augenfelder, die in einen nach oben und außen gerichteten Zipfel ausgezogen sind; 3. die Nasenflügel; 4. die zu beiden Seiten und etwas oberhalb der Mundwinkel gelegenen beiden rundlichen Flecken; 5. die Lippenleiste und das von ihrem untern Rand aus zum Kinn ziehende Band. Die beiden seitlich von dem schwarzen Stirndreieck ge- legenen rundlichen Flecken sind an diesem Exemplar nicht mit schwarzer Farbe überzogen. Alle diese Bezirke bilden die Ausgangspunkte für die rein rot gehaltenen Linien. Rings um jedes Augenfeld sind zwei konzentrische Ringe gemalt, die in der Richtung der Stirnhöcker etwas in die Länge gezogen sind. Der Platz, der zwischen dem Stirndreieck einer- und den Augenringen anderseits gelassen ist, ist mit der in der Beschreibung des Stückes 25010 Bucerosornament genannten Zeichnung ausgefüllt, die von den beiden Seiten eines jeden Stirnfleckes ausgeht. Auch die auf der Wange gelegenen runden Flecken sind Fig. P—S. Gesichtsdarstellungen, aus leichtem markartigem Holz verfertigt, offenbar Haarschmuckstücke. P 24948; Q 25003; R 25068; S 25002 S die Ausgangspunkte für je ein nach oben und nach unten ziehendes Bucerosornament. Mund und Kinn- band sind von einer gemeinsamen Randlinie umgeben. Die Hinterfläche ist rot gefärbt. L. 15,5 em. 25063, 4. VIII. ’09, (4). Auch dieses Stück ist, wie die folgenden fünf, aus dem markartigen Holz hergestellt. Hinsichtlich der Plastik ist es flacher als das vorhergehende; in der etwas weniger gut ausgeführten Bemalung stimmt es mit dem vorigen Stück vollkommen überein. Dieses Stück unterscheidet sich nur durch die dreifachen Augenringe, die roten Flecken an Stelle der Augengruben und die schwarze Farbe der Stirnflecken. L. 14 cm. 24963, 2. VIIL.’09, a. m. (4). Dieses Objekt ist etwas mehr in die Länge gestreckt und stärker gewölbt als die beiden vorhergehenden Stücke. In der Plastik fällt die naturalistische Behandlung der Wangen und die zwischen den Lippen hervortretende Zunge auf. Aus der Bemalung sind nur die schwarzen, runden Stirnflecke, die im obern Teil dreifachen Stirnringe und die roten, runden Augenflecke, die durch eine weiße Linie vom schwarzen Feld sich abheben, zu erwähnen. L. 20 em. 25003, Fig. @, 2. VIIL.’09, (4). Mit Ausnahme der Tatsache, daß das Rot der Zunge sieh nach unten in die Mitte des Kinnbands fortsetzt, stimmt das Stück in allen Teilen mit dem vorhergehenden überein. Die Haarnadel ist abgebrochen. L. 19 em. 25004, 2. VIII. ’09, p.m. (4). Das Stück weicht von den vorhergehenden nur in folgenden Punkten ab: der rote Augenfleck ist nicht von einem weißen Ring umgeben, aber in einen äußeren Winkel ausgezogen. Die roten Augenringlinien sind unten durch eine dritte, oben noch durch eine vierte vermehrt. 3 Die Zunge überschreitet die Lippenränder nicht. In der Rückseite stecken 3 (ursprünglich waren es Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 11 offenbar 5) Holznadeln, die durch Bastgeflecht zu einer Art Kamm verbunden sind, der dem Stück 25057 ähnlich ist. Von dem Geflecht gehen noch drei geflochtene Ringe nach rückwärts ab. L. 19 cm. 25002, Fig. S, 2. VIIL. ’09 p. m. (4). Die Plastik ist sorgfältig ausgeführt. Nase und Mund sind breit. In letzterem findet wieder die Zunge ihre Darstellung. Die Augen sind durch eine eingelegte Nassa- schnecke markiert. In der Bemalung zeigt das Stück gegenüber den vorhergehenden mehrfache Unter- schiede. So geht aus Fig. S hervor, daß der runde Stirnfleck ebenfalls in den dreifachen Augenringen mit einbezogen ist und an diesen eine Veränderung in Form eines nach oben und der Mitte zu sich öffnenden einspringenden Winkels nach sich zieht. Das sogenannte Bucerosornament findet sich nur noch an der Unterseite des, an diesem Stück weit heraufgerückten, Wangenflecks. Von diesem geht je eine rote Linie medianwärts in die Furche zwischen Nasenflügel und Mittelpartie der Nase. Links ziehen drei, den Fleck unten umgebende Linien dem Gesichtsrand entlang hinauf, umlaufen oben den Augenring, indem sie dessen Einschnitt mitmachen, und endigen in der Medianlinie der Stirn. Rechts besteht eine solche Ver- bindung zwischen Wangenfleck und Stirn nicht. Oberhalb des rechten Augenringes findet sich aber eben- falls noch eine Linie, die der obersten Linie der linken Seite, in bezug auf den Verlauf und namentlich hinsichtlich der Verbreiterung zu einem kleinen Dreieck, gleicht. Das Kinnband und die diesem entlang laufenden weißen Felder reichen bis an die Mundspalte und unterbrechen so in der Mitte die Darstellung der Unterlippe. Das Stück ist mit weißen WG Federn verziert, die rings in den Rand eingesteckt sind. Die Holznadel /; u E steckt nicht auf der Rückseite, sondern am Unterrand. L. der Maske 16 cm. ZUNG 7 HM 2 25068, Fig. R, 4. VIII ’09, (4). In der Plastik ist das Stück NH N N: n flach gehalten. Der Rand weist kleine Öhrleisten auf. In der Bemalung 11177 1,190 zeichnet es sich durch das Fehlen der Stirnflecke, das gänzliche Fehlen der Bucerosornamente und das Vorhandensein einer von den Nasenflügeln ausgehenden Doppellinie aus, welche erst seitwärts bis zum Rand, dann diesem entlang aufwärts und schließlich längs der geschwungenen Grenze des großen Stirndreiecks gegen die Mediane zieht. Die Augen sind quer gestellte Längsovale, die zunächst von einem weißen und dann von einem schwarzen Ring umgeben sind. Dieser ist am äußeren oberen Umfang in einen Zipfel ausgezogen. Die Wangenflecken sind von je einer Kreislinie umzogen. Auch dieses Stück ist am Rande mit Federn besteckt. Die Nadel, die in der Hinterfläche steckte, ist ausgefallen. L. 16 em. 2. Kleine Gesichtsschnitzereien In diesem Abschnitt sind die kleinen, in Holz geschnitzten Gesichtsdarstellungen zusammengefaßt, von denen die einen vermöge ihrer flach ausgehöhlten Hinterfläche und der Randdurchbohrungen noch den Charakter von Masken oder Maskenteilen haben, während die anderen, wie ich mich in den Dörfern am Kaiserin-Augustafluß selbst überzeugt habe, nach Art von Amuletten an einer Schnur um den Hals getragen werden. 24 930, Fig. T, Pagem, 1. VIII.’09, (3). Die kleine, auf der Rück- seite ausgehöhlte Schnitzerei ist langgestreckt und am Rande jederseits mit ie eine, Gasichiet 8 Durehbohrungen versehen. Eine unpaare Durchbohrung befindet sich an _schnitzerei, Pagem, 24930 der Spitze. Ein Vergleich der Abbildung des Stückes mit denjenigen der oben beschriebenen großen Gesichtsmasken ergibt, daß das Objekt die Hauptmerkmale zweier der Typen vereinigt, die ich im zusammenfassenden Teil aufgestellt habe, nämlich des dritten und des vierten Typus. Beim ersteren sind die Mittelpartie der Nase und die Nasenflügel scharf gegeneinander abgesetzt. Diese sind stark abgeplattet und frontal gestellt, so daß man eine Vorder- und eine Hinterseite unterscheiden kann. Sie sind je dreifach durchbohrt. Beim vierten Typus ist die Maske von langgestreckter Form, und die Nasenspitze steht als schlanke Spange mit dem Kinn in fester Verbindung. Diese, hauptsächlich die Nase betreffenden, Merkmale finden wir in dem vorliegenden Objekt vereinigt. Der Nasenrücken gabelt Au 12 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea sich oberhalb der Wurzel in zwei je auf- und seitwärts verlaufende Leisten. In der Fläche, welche je zwischen ihr und der aus dem Nasenflügelrand nach dem Gesichtsrand hin sich ziehenden Leiste liegt, finden die Augen in Form von länglich ovalen schiefgestellten Durchbrechungen Platz. An die Stirn ist vermittelst eines Bast- streifens ein Stück Kasuarhaut mit Federn, welche das Haupthaar vorstellen sollen, angebunden. L. 18 em. 24928, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Dieses Stück stimmt in allen wesentlichen Punkten mit dem vorigen überein. Im Gesichtsrand sind jederseits nur vier, in den Nasenflügeln nur je zwei Durch- bohrungen; die Form der Augen ist hier rund und das entsprechende Loch von einer niedrigen Ringleiste umgeben. Der Kasuarfederschmuck fehlt. Dagegen hängt an der Nasenspange ein Bastschnürchen. L. 14 cm. 24956, Fig. U, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Das Stück stimmt im allgemeinen mit den beiden vorigen überein, ist aber um ein weniges flacher als diese. Vom oberen Maskenrande bis zur Nasenwurzel läuft ein medianer Grat; dagegen fehlen die Leisten, welche an den beiden anderen Stücken von der Nasenwurzel aus nach dem Gesichtsrand ziehen. Die länglichen, schiefgestellten Augenschlitze finden sich in einem von Furchen begrenzten dreieckigen Feld (Fig. U). Die Nasenflügel sind jederseits doppelt durehbohrt. An den Gesichtsranddurchbohrungen, die auf beiden Seiten in der Vierzahl und am unteren Ende einmal vorhanden sind, ist ein aus Baststreifen geflochtener Bart befestigt. Auf der Vorderfläche Fig. U—Y. Kleine Gesichtsschnitzereien, U—X aus Pagem, Y aus dem 5. Flußabschnitt U 24956; V 24929; W 24925; X 24924; Y 24941 dieses letzteren ist vermittelst dünner Schnüre echtes Menschenhaar festgebunden. Auch je eine Durch- bohrung ist am Seitenrand der Stirn und in dem Fortsatz am unteren Maskenende. Von der ursprünglich wohl ausgedehnteren Bemalung ist auf der Wange unterhalb der Nasenflügelleiste ein rotes Oval und weiter unten eine weiße Linienzeiehnung sichtbar, deren Verlauf aus Fig. U zu ersehen ist. L. 24 cm. 24929, Fig. V, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Das Charakteristische an diesem Stück ist die sehr stark verlängerte Nase mit frei endigender Spitze. Diese letztere ist in der Gegend der Nasenlöcher, die nicht miteinander kommunizieren, gegen die eigentliche Nase einwärts abgelnickt. Das Augenteld, in dem die Ausen in Form zweier konzentrischer Ringleisten liegen, setzt sich ohne Absatz in die Seitentläche der Nase fort. Eine starke Leiste umzieht die beiderseitigen Felder. Sie nimmt je vom Nasenloch ihren Aus- gang und vereinigt sich auf dem Nasenrücken mit der entsprechenden Leiste der anderen Seite. Die Grenze der Kopfhaare ist dureh eine Querfurche angedeutet. Im Gesichtsrand befinden sich jederseits kleinere und im oberen Ende eine unpaare größere Durchbohrung. Die Randleiste des Mundes ist jeder- seits nach oben und außen in einen spitzen Zipfel ausgezogen. Die Rücktläche der Maske ist leicht aus- gehöhlt. L. 19 cm. 24925, Fig. W, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Das auf der Rückseite nieht ausgehöhlte Stück spitzt sich von der Augenhöhe an, wo es die größte Breite zeigt, nach unten scharf zu. Die Augen sind Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 13 als zwei konzentrische Ringleisten herausgeschnitzt. Die Nase ist naturalistisch ausgeführt; ihr Rücken ist als scharfer Kamm dargestellt und endigt unten in einer ebenfalls scharfen Spitze. Die unter den ge- schweiften Nasenflügeln liegenden Nasenlöcher kommunizieren vermittelst einer queren Durehbohrung, welche mit einem Bastschnürchen geschmückt ist. Eine Leiste zieht vom Nasenflügel nach hinten und oben. Im übrigen verweise ich auf Fig. W, welche das Charakteristische des Typus wiedergibt. L. 8,5 cm. 24 924, Fig. X, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Dem vorhergehenden sehr ähnlich, besitzt dieses Stück noch einen spitz zulaufenden Scheitel und auf der Stirn einen stumpfen medianen Kamm. Die Zu- spitzung des Gesichts nach unten ist weniger ausgesprochen. Der Nase, die mit ihrem nach rechts ab- weichenden Rücken wohl ein individuelles Merkmal nachahmen könnte, fehlt der spitze Endhaken. Die Nasenflügel sind etwas stilisiert und setzen sich nicht in Wangenleisten fort. An dem Schnürchen, das durch die Nasenlöcher gezogen ist, ist eine kleine rote Glasperle AR AR) 5 : 2 : £ 2 ” AN h befestigt. Die Augen sind nur durch einen ovalen Leistenring dargestellt. L. 5,7 cm. AR AA 24941, Fig. Y, 4. VII. ’09 a.m. (5). Die Figur läßt schon erkennen, ANA € Ar ; BR : ß P . REN AN, AN, daß dieses Stück weniger sorgfältig gearbeitet ist als die vorhergehenden. Typisch zei DAN Mk: 0 a P : Se 2 ? er & WARE INNEN \ % “ sind für dieses und das nachfolgende Stück die als runde Knöpfe vorspringenden a RU . 2. . . . Yr VAR A N Augen, die 'ankerförmige Nase und der etwas vorstehende Mund. Die Dellen, in SE, denen jedes Auge liegt, sind unten je von einer bogenförmigen Leiste, oben von dem Stirnwulst begrenzt: Von der Hinterfläche zum oberen Ende geht ein Loch NR : Du: E 2 i ern durch, an welchem eine Schnur befestigt sein mochte. Das Stück sieht sehr b- IE genutzt aus und dürfte nach Art eines Amuletts getragen worden sein. L. 5,3 em. 25108, 2. VII, 09 a. m. (4). Das Stück unterscheidet sich vom vorher- gehenden nur dadurch, daß die Augendellen und die diese begrenzenden Leisten fehlen, daß — allerdings defekte — Ohrleisten vorhanden sind und der Mund breiter und prominenter entwickelt ist. Zur Befestigung einer Halsschnur mochte die in den Ohrleisten befindliche Durchbohrung gedient haben. L. 5,4 cm. 24 926, Fig. Z, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). In diesem Stück handelt es sich nicht nur um eine Gesichtsschnitzerei, sondern um eine ursprünglich offenbar voll- ständige menschliche Figur. Da aber an dem fein ausgeführten Objekt die Gesichts- darstellung das Markanteste ist und sowohl die Kleinheit der Figur als das an ihrer Rückseite angebrachte Band darauf schließen lassen, daß die Schnitzerei auch amulett- artig getragen wurde, so füge ich ihre Darstellung derjenigen der kleinen Gesichts- schnitzereien an. Der langgestreckte Kopf übertrifft an Länge den etwas dünnen ER: Mans a Rumpf. Die gleichmäßig gewölbte Stirnpartie verjüngt sich kegelförmig nach oben Tesebana, en zu. Durch ihren unteren Randwulst ist sie gegen die eigentliche Gesichtspartie ab- 21926 & gesetzt, deren beide Hälften in einem spitzen Winkel zueinander geneigt sind und in dem scharfen Rücken der Nase zusammentreffen. Letztere ist naturalistisch ausgeführt. Ihre Flügel greifen weit nach den Seiten aus. Die unverhältnismäßig großen Nasenlöcher kommunizieren vermittelst einer großen queren Durchbohrung. Auf der Ebene jeder Gesichtshälfte springt als einzige Erhebung der Augenring hervor. Der Gesichtsrand ist an einer Stelle in Form von durchbohrten Ohrenleisten aus- gebuchtet. Die Lippen des breiten Mundes treten als starke Wülste vor. Über die Konfiguration des Leibes und die Stellung der Arme orientiert Fig. Z. Es ist schwer zu sagen, welche Deutung man den von der Mitte der Brust in die beiden Schultern übergehenden Gabelleisten, welche über die beiden scharf herausgeschnitzten Brüste hinwegziehen, geben soll. Vielleicht ahmen sie die bei den Neuguinealeuten ja in der Regel stark hervortretenden Schlüsselbeine nach. Die knopfartige Verdiekung des Leibes, die stärker vorspringt, als es in der Abbildung zum Ausdruck gebracht werden konnte, mag einen Schwanger- schaftszustand darstellen. Das Band, woran die Figur getragen wurde, ist geknüpft; es besitzt zwei Paar seitlich ausladende Lappen von einer Form, die wir an dem Geflecht einer Stirnbinde dieser Sammlung wiederkehren sehen. Seine Befestigung erhält das Band in zwei an der Rückseite befindlichen, quer ver- laufenden Durchbohrungen, deren eine, größere, etwas unterhalb der Ohren, deren andere, kleinere, etwas unterhalb des Scheitels durch die Holzsubstanz hindurch geht. L. der Figur: 12,3 em; L. mit dem Band zusammen: 33,5 cm. RE u ae na 14 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 3. Hölzerne Bildsäulen “Unter diesem Begriff fasse ich alle diejenigen Schnitzereien zusammen, welche vollständige menschliche Figuren darstellen, ohne daß sie zugleich einem praktischen Zwecke dienen. Diejenigen Objekte, bei denen letzteres der Fall ist, sind bei den jeweiligen praktisch verwendeten Gegenständen ab- gehandelt, z. B. die flache Figur, welche einen Haken darstellt, bei den Haken, die Doppelfigur, welche als Gestell dient, bei den Gestellen usw. 25001, Fig. A, Olem, 1 VII. ’09, (3). Das Stück gehört dem langgestreckten Typus an, den ich schon in meiner Reisebeschreibung (’10,6) erwähnt habe. Es handelt sich um eine menschliche Figur, deren Teile in der Richtung der Längsachse des Körpers stark gestreckt sind. So scheint sich das Ganze aus dünnen Stäben aufzubauen, die von dem massiveren Kopfe ausgehen. Öbergesicht und Nase verschmälern und verlängern sich stark zu einem Stabe, der bis auf das Niveau der Füße reicht. Die Arme ziehen ebenfalls als dünne Stäbe abwärts und setzen sich ‚in die beiden Stäbe fort, welche die unteren Extremitäten darstellen. Von diesen beiden Seitenstäben aus gehen nach dem Nasenmittelstab je zwei symmetrische Verbindungen ab, erstens in Form der Hände, zweitens in Form der Füße. Ein dritter Stab, der eigentliche Rumpf, der an dem vorliegenden Stück allerdings defekt ist, reicht etwas weiter herunter als die Hände und endigt breit. Dieses Gerippe, das in den großen Zügen sich auch in den nachfolgenden Stücken wiederholt, zeigt noch folgende Einzelheiten: Die Stirnaugen- partie ist von der Nasenwangenpartie durch eine Furche abgegrenzt und wölbt sich etwas nach vorn vor. Die Augen sind als ovale, schiefgestellte Ringleisten dar- gestellt. Die nach oben stark in die Länge gezogene Stirnpartie ist durch einen Mittelgrat ausgezeichnet und eine, wiederum durch eine Furche abgehobene, kurze Endpartie — offenbar die Darstellung der am Augustafluß üblichen, in einem Ge- flecht eingehegten Haarfrisur — schließt den Kopf nach oben ab. Die Ohren sind jederseits durch kurze, doppelt durchbohrte Leisten angedeutet. Der Nasenfortsatz weist an jedem Seitenrand zwei dicht aufeinander folgende Durehbohrungen auf, und dasselbe zeigt die Platte, welche zwischen Nasenfortsatz und Rumpfstab nach unten vorragt und offenbar das Untergesicht darstellt. Nach dem vorliegenden Objekt ist nicht zu entscheiden, ob die Stelle, wo die Arme winklig umbiegen, um mit dem Nasen- stab in Verbindung zu treten, dem Ellenbogen- oder dem Handgelenk entsprechen soll. Die Hände besitzen fünf Finger. Die Außenseite des linken Armes ist mit einer Reihe aufeinander folgender, rundlicher oder viereckiger Flecken verziert; diejenige des rechten zeigt aufeinander folgende, halbmondförmige Kerben. Die unteren Extremi- täten sind mit eingeschnittenen Linien verziert, die ich an anderen Gegenständen (z. B. a Beer 25010, Fig. O, S. 9) als Bucerosornament bezeichnet habe. Sowohl am Unter-, als am langgestrecktem Typus Oberschenkel gibt es einen Punkt, je in der Mitte gelegen, von dem aus die bogen- aus Olem, 25001 oder winkelförmigen Linien sich hintereinander aufreihen. Ein nach vorn vortretender Wulst ist das Knie. Die untere Vereinigungsstelle der beiden Beinstäbe und des Mittelstabes ist massiv und stellt ein umgekehrtes, etwas stilisiertes Gesicht dar, dessen Nase in den Nasenstab des oberen Gesichtes übergeht. Die beiden Füße, die von beiden Seiten an die Nase des unteren Gesichtes herantreten, weisen rechts fünf, links vier Zehen auf. Das Stück zeigt schwarze, weiße und rote Bemalung. Die Farbenlinien laufen meist quer zur Längsachse der Stäbe. Diese sind noch mit langen Bastbüscheln verziert. Je eines befindet sich an Armen und Beinen; im unteren Teil des Mittelstabes sind zwei angebracht. An der Hinterseite des Kopfes geht eine Öse quer durch, die zum Aufhängen der Sehnitzerei dient. L. 75,5 em. 25040, Olem, 1. VIIL. ’09, (3). Das Stück ist dem vorhergehenden ähnlich. Der Rumpfstab, der intakt ist, reicht bis in die obere Hälfte der Oberschenkel und ist mit diesen durch eine quere Brücke verbunden. Kerner weicht das Exemplar darin ab, daß der Haarkorb durch ein Ziekzackornament deut- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bad. XIII Nr. 2 15 licher gemacht ist, daß. die Ohrleisten drei und die Untergesichtsplatte jederseits fünf Durchbohrungen zeigen. Die Füße besitzen nur je vier Zehen. Bastbüschelverzierungen fehlen ganz. Die rot-weiße Be- malung ist vor allem auf der Stirn gut erhalten. Die Linien ziehen schief von oben nach unten oder in Bogen jederseits über die Stirn hinweg und vereinigen sich in dem Mittelgrate. L. 78 cm. 25129, Olem, 1. VIIL. ’09, (3). Hier vereinigt sich der Rumpfstab im Niveau der Hände mit dem Mittelstab. Letzterer nimmt unterhalb der Hände die Form eines Eidechsenkörpers an, dessen Beine, schief von unten nach oben verlaufend, eine Brücke zu den Beinen der menschlichen Figur bilden. Am unteren Ende der letzteren fehlt der zweite Kopf. Es ist nur ein kleiner Sockel vorhanden, an den sich die links drei-, rechts vierzehigen Füße anlegen. Die Stirnpartie ist stark gewölbt. Der Nase kommt eine scharfe Mittelkante zu, an deren Seite je eine breite Furche entlang zieht. Eingeschnittene Ornamente, meist Ziekzackbänder, finden sich am Haarkorb, an den Schultern und am Übergang des Armstabes in den Beinstab. Die Ohrleisten — links abgebrochen — sind nur einfach, die Untergesichtsplatte jederseits vier- fach durchbohrt. Aus der Bemalung sind die im Sinn der Augen schief gestellten Längsspiralen der beiden Stirnhälften zu nennen, deren freies äußeres Ende in einer handartigen Auflösung endigt. Auf der Nasenfurche ist ein Ziekzackornament gemalt. Der Kopf der Menschenfigur trägt unterhalb der Haarfrisur eine Stirnbinde aus kurzen Kasuarfedern. Sowohl die beiden Seitenstäbe als auch der vordere Mittelstab sind in ihrer oberen und in ıhrer unteren Partie mit je einem Bastbündel geschmückt. Ein senkrecht ge- richteter Rohrstab ist auf der Rückseite der Figur durch Baststreifen festgebunden, die zum Teil an der Hinterkopföse, zum Teil am Rumpfstab ihren Halt haben. L. 80 cm. 25113, Olem, 1. VIll.’09, (3). Der Rumpfstab fehlt im größten Teile seines Bezirks. Nur ein kleines Stück zwischen der Handvereinigungsstelle und dem Abgang der Seitenbrücken, die ich am vorigen Objekt als Eidechsenbeine bezeichnete, ist vorhanden. Der Eidechsenkörper ist als solcher nicht zu er- kennen. Die Menschenfüße sind nicht sorgfältig ausgeführt; je vier nach unten und innen gerichtete Furchen deuten die Lage der Zehen an. Der Haarkorb ist durch ein doppeltes Ziekzackband, die Ohren durch je eine Randdurehbohrung angedeutet, in welchen kleine Bastgefleehte stecken. Durch die Randdurchbohrung der Nase sind Schnürchen gezogen, an denen jederseits zwei Kaurimuscheln hängen. Rechts ist außerdem noch ein Stück aus einem Menschenhaarschopf damit verbunden. Die Untergesichtsplatte ist von einem, einen Bart darstellenden Randgeflecht umrahmt, das seinen Halt in den Durchbohrungen findet. Der linke Arm ist mit einem Flechtband, der Nasenstab mit einem geflochtenen Bastzopf verziert. Am unteren Ende des Mittelstabes ist eine quere Durchbohrung angebracht. Die Stirnbemalung gleicht derjenigen des letzt- genannten Stückes. L. TO em. 25037, Pagem, 1. VIIl.’09, (3). Das Gerippe weicht von dem vorhergehenden Stück nur dadurch ab, daß der Rumpfstab vom Hals bis auf die Bodenplatte reicht. In der Gegend der Hüften ist er durch quere Brücken mit den Extremitätenstäben verbunden. An derselben Stelle, wo diese Lendenbrücken auf die Extremitätenstäbe treff®n, findet auch die Vereinigung mit den Beinen der Eidechse statt. Ihr Körper ist stark stilisiert und hat die Form einer Raute, in der noch zwei kleinere, konzentrische Rauten eingegraben sind. Gegen die Stirnpartie ist das schmale Augenfeld in beinahe rechtem Winkel und dieses wiederum in gleicher Weise gegen das Nasenfeld abgesetzt. Der Kopfputz ist als abgestutzte Pyramide dargestellt, die Ohren durch je eine Durehbohrung hervorgehoben. Dem Untergesicht fehlen die Randdurchbohrungen. Sowohl die Hände als die Füße weisen je fünf Strahlen auf. Die Richtung der letzteren ist wiederum quer zur Längsachse der Extremitäten gestellt. Sie liegen der Bodenplatte an, welche alle Längsstäbe miteinander vereinigt. Das Stück zeigt außer einem roten Randstrieh am Untergesicht und einer roten Bemalung der Augenleisten keine Farben. L. 64 cm. 25000, Pagem, 1. VIII.’09, (3). Der Rumpfstab dehnt sich wiederum vom Hals bis zum Boden aus, verläuft aber völlig frei. Ein charakteristischer Unterschied gegenüber dem vorangehenden Stück besteht darin, daß das Gesicht, und vor allem die Nase, naturalistisch ausgeführt sind. Der vordere Mittelstab ist hier nämlich nicht eine Fortsetzung der Nase, sondern diejenige eines unterhalb der Ober- lippe abgehenden Teiles. Darunter besteht aber doch noch der frei endigende Fortsatz, der an den anderen Stücken als Untergesichtsplatte bezeichnet wurde, Betrachten wir uns daher das Stück im Profil und zählen die Vorsprünge von oben nach unten auf, so haben wir: 1. die natürlich geformte kurze Nase, 2. die kurze, aber etwas spitze Oberlippe, 3. den starken Fortsatz, der den vordern Mittelstab vertritt, von 16 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea den Händen umfaßt wird, weiter unten in den Eidechsenkörper übergeht, jederseits eine Brücke nach den Extremitätenstäben entsendet und als dünner Stab nach der Bodenplatte verläuft, 4. den früher als Unter- gesichtsplatte bezeichneten, frei endigenden Fortsatz. Nasenloch, Öhrdurchbohrung, Aufhängeöse, der Eidechsenkörper und beide Beine sind mit je einem geknüpften Bastbüschel verziert. Ein schwarzer Strich zieht quer über die Stirn, und die schiefgestellten Augen, deren Feld leicht vertieft und parallel zum ÖObergesichtsfeld der entsprechenden Gesichtshälfte liest, sind schwarz bemalt; sonst fehlen alle Farben. L. 56 em. 25036, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Das Stück gleicht dem vorigen; der Rumpfstab geht durch bis auf den Boden, ist aber durch eine sagittale Brücke mit dem vorderen Mittelstab verbunden. Von ihr geht jederseits wiederum eine quere Verbindung zu den Lenden ab. Von diesen zweigt sich nach oben “und innen je eine Brücke ab, welche parallel zu den Unterarmen der menschlichen Figur nach dem Mittel- stabe verläuft. Vielleicht sind auch diese als Beine der Eidechse zu deuten. Die an dem vorher auf- geführten Stück beschriebenen Eidechsenbeine verlaufen in entgegengesetzter Richtung und befinden sich unterhalb des Körpers. Die hier in Frage kommenden haben ihre Lage oberhalb desselben. Er hat hier wiederum die Form einer langgestreckten Raute. Bezüglich des Profils dieses Objekts ist folgendes zu sagen: Zunächst ist die kurze Nase vorhanden; unmittelbar darauf folgt nach unten der Fortsatz, der in den vorderen Mittelstab übergeht, und unterhalb davon springt wiederum der Untergesichtsfortsatz vor. Auf der Vorderseite des vorderen Stabes sind Linienzeichnungen eingegraben, unter denen das Bucerosorna- ment besonders hervortritt. In der oberen Hälfte ist er von Schnüren aus menschlichem Haar umwickelt. In einer Bodenplatte treten die vier Stäbe zusammen. Das Augenfeld ist rot gehalten; die Augenleisten selbst sind schwarz bemalt. Die wenig hervorragenden Ohren sind je einmal durchbohrt. Der Kopfputz hebt sich als roh geschnitzter Knopf vom Scheitel ab. L. 65 em. 24997, Fig. B', Olem, 1. VIII.'09, (3). Das Stück gehört dem schon in meiner Reisebeschrei- bung (’10, 6) erwähnten gedrungenen Typus an. Das Gesicht ist breit und nur in der Stirnpartie stärker sewölbt. Die Nase tritt nur als flacher Vorsprung über die allgemeine Gesichtsfläche heraus. Sie ist im Bereich der Nasenflügel sehr breit. Die Augen sind als zwei, leicht eingesenkte, schief gestellte, ovale Felder mit kleineren ovalen Gruben dargestellt. Der Mund ist nicht angedeutet. Der äußere und untere Rand des Gesichts ist gekerbt. Ihm entlang läuft innen eine Rinne. Ein Fortsatz, der sich unten an das Gesicht ansetzt, ursprünglich wohl spitz, ist an diesem Stück abgebrochen. Er ist kaum mehr zum Bart zu rechnen und stellt vielleicht einen Brustschmuck dar. Von dem kurzen Rumpf gehen die Arme in der Weise ab, daß ihr oberer Teil auf dem Rücken der Figur hoch- reliefartig herausgeschnitten ist, der untere als freier, dünner Stab mit dem oberen Teil der unteren Extremität in Verbindung tritt. In der Mitte des freien Abschnittes erhält der Ellenbogen seinen Ausdruck in der Form einer leichten Knickung. Rechts ist die Hand ein wenig herausgearbeitet. Die unteren Extremitäten sind sehr kurz. Recht breit, d.h. in sagittaler Richtung stark ausgezogen, in transversaler abgeplattet, beginnen sie am unteren Rumpfende, verschmälern sich nach unten und bilden dann plötzlich eine starke Verdiekung, die sich besonders nach außen und hinten’ausdehnt: es ist die IE: A ee Darstellung der Waden. Auch diese verjüngen sich sehr rasch nach unten und bilden ER Hybos am unteren Ende noch einmal eine Verdiekung, die Füße. Das männliche Glied ist aus Olem, 24997 als ein stumpfer Vorsprung nahe dem unteren Rumpfende angedeutet. Das obere Kopfende läuft in einen, von einem Loch durehbohrten Fortsatz aus. Die Figur pflegte also aufgehängt zu werden, Die Anordnung der roten und weißen Bemalung ist Fig. B! zu entnehmen. Ich füge hinzu, daß über die Seitenfläche des Oberschenkels je eine weiße Linie läuft. L. 57 em. 25055, Olem, 1. VIIL.’09, (3). Das Stück gleicht der vorhergehenden Figur. Das Gesicht ist etwas flacher. Die Augenfelder sind schärfer umgrenzt. Der unterhalb des Gesichts abgehende Fortsatz ist lang zugespitzt. Ein vorderer Längskamm schneidet ihn in zwei seitliche, je mit eingegrabenen Linien verzierte Felder. Die Darstellung der Extremitäten deckt sich mit derjenigen des vorhergehenden Objekts. Ellenbogen, Knie und innerer Knöchel sind durch je eine besondere knopfförmige Verdiekung markiert. Die Außenflächen der Schenkel weisen eine Verzierung auf, die in Form eines leicht eingegrabenen, von Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 17 oben hinten nach unten vorn ziehenden Örnamentbandes vertreten ist. Die weiße Malerei ist auf das dunkle Holz aufgetragen. Rote Färbung ist nur in Spuren vorhanden. L. 62 cm. 25 017, Sigrin, 31. VII. ’09, (2). Das Stück weicht von den beiden letztgenannten etwas ab, ist aber auch von gedrungenem Bau. Der Kopf übertrifft den Rumpf an Höhe. Seine Hinterseite ist ge- wölbt, die Vorderseite flach. Die leicht gewölbte, mit einer Längsmittelleiste versehene Stirn tritt über das ganz flache Gesicht hervor und ist von ihm durch eine quere Linie geschieden. Die Nase ist im Gegensatz zu den beiden letztgenannten Stücken lang und schmal und im Bereich der Nasenlöcher quer durchbohrt. Sowohl die Augen, als auch der Mund, sind durch je eine quere, ovale Grube, welche von einer Randleiste umgeben ist, vertreten. Am Unterrand der Augen ist die Gesichtsfläche leicht vertieft. Die Augenbrauen finden ihre Darstellung in einer Bogenlinie, welche auf der Stirn eingegraben ist. Der etwas emporgehobene Gesichtsrand ist von 15 Löchern durchbohrt:- Zu beiden Seiten der Stirn findet sich je eine kurze, durchbohrte und mit einem Bastbüschel verzierte Leiste, die Ohren. Der Gesichtsrand wird nach oben zu einer Leiste, welche am oberen Kopfende in den stark hervortretenden Bezirk des Kopf- haares übergeht. Auf der Rückseite des Kopfes, oberhalb des Halses, springt ein Oval hervor Der an den letzten beiden Objekten beobachtete Fortsatz unterhalb des Gesichtes ist nicht zu bemerken. In der Darstellung der Extremitäten ist wiederum Ähnlichkeit mit den beiden vorhergehenden Figuren zu ver- zeichnen. Hinten am Ansatz der Arme sind auch die Schulterblätter in Hochrelief herausgehoben. Vorn begrenzt eine Linie die Brust nach unten. Die Hände haben sieben Finger. Das Genitale ist an dem Objekt verletzt, verrät aber eine ziemlich naturalistische Darstellung. Ein Streifen Bastzeug, der um die Hüften geschlagen und zwischen den Beinen durchgezogen ist, ahmt die Lendenbekleidung nach. Das Knie ist durch je einen Vorsprung markiert, nicht aber der Ellenbogen. Über die Modellierung der Füße ist wegen der starken Defekte nichts zu sagen. Das Gesicht ist rot, die Stirn mit Ausnahme der über den Augen gelegenen rot gefärbten Partien weiß bemalt. Eine geschwungene rote Linie läuft über die Brust. Spuren roter Färbung zeigen auch Bauch und Hände. L. 75 cm. 24995, Olem, 1. VII. ’09, (3). Diese Figur ist schlanker als die vorhergehenden, das Gesicht naturalistischer. Die obere, die Stirn mit einschließende Partie des Kopfes ist konisch verjüngt. Die Stirn selbst ist stark gewölbt, im unteren Teil derselben sind ovale Grenzlinien der Augen mit den zentralen kleinen Gruben eingeschnitten. Die im Bereich der Nasenflügel defekte Nase springt kräftig vor. Auch das untere Gesichtsende tritt nach vorn und ist mit einer leichten, queren Furche versehen, welche den Mund darstellen soll. Der Konus, in welchen das obere Kopfende übergeht, ist der Haarschopf. Von ihm aus springt ein spitzer Winkel in Form eingegrabener Linien in die Stirn vor. Die untere Begrenzungs- linie der Brust ist auch vorhanden. Die Extremitäten entbehren des an den anderen Stücken beobachteten, hochreliefartig ausgeführten Ansatzes auf der Rückseite. Sie gehen ohne Übergang aus dem Rumpf hervor und sind viel schematischer ausgeführt als bei den vorhergehenden Stücken. So fehlt die Gesäßfurche völlig. Die Beine, deren rechtes abgebrochen ist, vereinigen sich ursprünglich in einem kleinen Postament. Das Genitale ist als spitzer Höcker ausgebildet. Um den Hals sind Baststreifen gelest. L. 57 cm. 25041, Fig. C!, Olem, 1. VIIL’09, (3). Das Stück ist dem letztgenannten ähnlich, aber größer. Auch hier ist die Oberpartie des Kopfes konisch verjüngt. Stirn und Gesicht sind nicht so scharf gegen- einander abgesetzt. Die Wölbung beherrscht ganz allgemein die Vorderseite des Kopfes. Im Bereich der Flügel ist die Nase ziemlich breit. Eine Durchbohrung geht von einem zum anderen Nasenloch quer‘ durch und ist mit einem Eberzahnstück geschmückt. Als quere Furche ist der Mund angedeutet. Der Gesichtsrand ist von zahlreichen Löchern durchbohrt. Oben schließt sich ihm die jederseits von einem größeren Loch durchbohrte Öhrleiste an. Ein hoher Kegel krönt den Kopf, die Haarfrisur. Der Ansatz der Extremitäten ist an diesem Stück wiederum besser herausmodelliert als am vorhergehenden. Sogar an der Vorderseite grenzt eine Linie die Oberarmmuskulatur gegen den Körper ab. Brustwarze und Nabel sind durch kleine Vorsprünge markiert, ebenso Ellenbogen, Knie und Knöchel. Die Arme sind dünn; dagegen erscheinen Oberschenkel und Waden als kräftige Gebilde. Die rechte Hand hat fünf, die linke vier Finger. Die Zehen, deren Richtung mit derjenigen der Achse der Extremitäten parallel geht, sind in der Vierzahl vorhanden. Das naturalistisch dargestellte männliche Glied ist durch Bastzeug, das um die Hüften geschlagen und zwischen den Beinen durchgezogen ist, verhüllt. Die Figur hat einen schwarzen Ton und weist einige Stellen auf, z. B. in den vertieften Linien der Augen und des Mundes, wo rote Farbe aufgetragen ist. L. 35 cm. _Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr 2 3 18 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 25094, Fig. D!, 2. VIIL.’09, a. m. (4). An der Schnitzerei, welche eine menschliche Figur in Verbindung mit einem Vogel darstellt, ist nur dem Gesicht etwas mehr Sorgfalt gewidmet. Dieses ist sehr naturalistisch ausgeführt. In den ovalen Vertiefungen, welche die Augen darstellen, liegen noch Reste einer Klebmasse, welche vermuten lassen, daß hier noch ein Bestandteil, vielleicht das Stück einer Konchylienschale oder ein Fruchtkern eingesetzt war. Die Ohren sind nicht bloß als Leiste, sondern als Muschel, die allerdings nicht weiter ausgearbeitet ist, in der Holzsubstanz ausgespart. Die Mundspalte umgibt eine Randleiste. Von dem geraden Hals ist der Kopf durch eine quere Nackenfurche, das Gesicht durch die dem Gesichtsrand entlang laufende Unterkieferfurche abgesetzt. (Gegen den Rumpf ist hier wiederum die Brustmuskel- und Schulterblattpartie durch eine Furche abgegrenzt. Die Ellenbogen der leicht gebeugten Arme stehen nach hinten. Die nicht weiter modellierten Hände liegen den Seiten der Oberschenkel an. An der Rückseite der unteren Extremitäten sind Gesäß, eigentlicher Oberschenkel, Wade und Ferse durch scharfe Einschnitte voneinander geschieden. Mit dem Vogel, in welchen sich die mensch- liche Figur nach unten fortsetzt, sind drei Verbindungen vorhanden: 1. setzt sich der Penis direkt in die Achse des Vogelkörpers fort, 2. gehen die Füße in diejenigen des Vogels über, und 3. ist der stark ver- längerte Vogelschwanz mit einer Stelle (vielleicht dem Nabel?) der Vorder- seite des menschlichen Körpers verwachsen. Der Vogelkörper ist in der Richtung der Längsausdehnung der ganzen Schnitzerei gestreckt. Soweit die rohe Bearbeitung der Figur ein Urteil erlaubt, ist ein Nashorn- vogel dargestellt. Auf der Rückseite der menschlichen Figur sind zwei Holzösen ausgespart, die eine in der Nähe der Schulterblätter, die andere in derjenigen des Gesäßes. Sie sind so übereinander angeordnet, daß die Figur auf einen senkrecht stehenden Stock aufgesteckt werden kann. In dieser Weise wird sie jedenfalls an Ort und Stelle an- gebracht gewesen sein. Weiße Bemalung zeigt das Gesicht in einem Be- zirk, dessen Ausdehnung Fig. D' zu entnehmen ist. Ferner ist die Brust- muskelgegend jederseits mit einem weißen Ring verziert. Schwarz sind die Gegend der Kopfhaare und des Mundes gehalten; rote Färbung findet sich an vielen Stellen, vor allem am Hals, am Hinterhaupt und an den Ohren. L. 114 cm. 25157, Fig. E!, Sigrin, 30. VII. ’09, (1). Die Figur ist lang, schmal und etwa maunshoch. Die Öberpartie des Gesichts läuft konisch zu, und aus dem oberen Finde ist außerdem der Haarschopf heraus- geschnitzt. Ein spitzer erhabener Winkel springt weit in die Stirn vor. Fig. C'—E!. Bildsäulen, C!, 25041 5 i . ö : aus Olem; D!, 25094; E', 25157 In den stumpfen Augenbrauenkanten treffen sich die Stirn und das eigent- aus Sigrin liche Gesicht. In letzterem sind die Augen durch zwei tiefe, längliche Gruben markiert. Die Mittelpartie der Nase ist lang und schmal, die Nasenflügel ziemlich breit. Von den Nasenlöchern aus zieht je eine erhabene Leiste nach oben und außen und endigt neben dem Gesichtsrand etwas unterhalb der Augenhöhe. Eine kurze, quere Furche deutet auch hier den Mund an. Der Gesichtsrand ist von dreizehn Löchern durehbohrt. In der etwas erweiterten oberen Partie des letzteren bemerkt man noch zwei besondere Löcher. Grasbüschel verzieren alle diese Durchbohrungen, ebenso wie die Nasenlöcher. Der oberste Rumpfabschnitt ist dorsoventral abgeplattet. Aut der Vorderseite ist die Brustmuskelpartie, auf der Rückseite die Schulterblattgegend in Hochrelief herausgehoben. Der übrige Rumpf ist lang und schmal, und ihm zur Seite laufen parallel die geraden, dünnen Arme, die an den Ellenbogen je einen Höcker besitzen. Die an die Seiten der Oberschenkel angelegten Hände weisen je fünf Finger auf. Die langen, geraden Beine sowohl wie die Schamgegend sind durch ein Stück Bast- zeug verdeckt. Je ein rundlicher Höcker markiert Nabel und Knie. Im deutlicher Modellierung sind Gesäß, Oberschenkel und Waden zu beobachten. Die ganze Figur ist mit roter Farbe bestrichen. L.174 em. 25086, Fig. F!, Enddorf, 3. VIIL.’09, p. m. (5). Die übermannshohe Figur ist aus einem dicken Brett geschnitzt, über dessen Niveau nur das Gesäß stärker hervorspringt. Alle übrigen Schnitzereien Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 19 sind sehr flach gehalten. Die an anderer Stelle (’10, 8) schon gemachte Bemerkung, daß im mittleren Abschnitt des Kaiserin-Augustaflusses die plastische Darstellung oft nach Art des Basreliefs ausgeführt werde, hat für dieses Stück ganz besondere Geltung. In der Vorderansicht hat der Kopf nahezu recht- eckige Form. Die Augen sind als zwei rundliche Erhabenheiten dargestellt. Sie werden von zwei gemein- samen Wülsten, einem inneren, vollständigen, und einem äußeren, an einer Stelle durch die dazwischen ge- lagerte Nase unterbrochenen, umgeben. Der innere Wulst ist ober- und unterhalb des Auges in je einen scharfen Winkel ausgezogen. Dagegen nähern sich seine obere und untere Partie zwischen den beiden Augen sehr stark. Der äußere Wulst schließt sich in seinem Verlauf dem inneren an. Die Wurzel der Nase liest wesentlich tiefer als die Augen. Mittelpartie und Nasenflügel, beide flach gehalten, lassen sich immerhin unter- scheiden. Eine quere Durchbohrung vereinigt beide Nasenlöcher. Der Randwulst des breiten Mundes reicht mit seinen nach oben und außen ausgezogenen Winkeln bis an die unteren Winkel des äußeren, die Augen umgebenden Wulstes Auf der Seitenfläche des Kopfes und am Übergang aus der Vorderfläche in letztere sind jederseits zwölf dachziegelförmig aufgereihte Verdiekungen herausgeschnitzt. In der Seitenansicht ist jede Verdiekung abwärts von einer nach unten konvexen Linie begrenzt, die nach der Vorderfläche zu aufsteigt und in einen nach oben konvexen Bogen übergeht. Auch diese Modellierung erinnert an das Relief des Bucerosschnabels. Der fünftoberste Wulst ist dorsoventral durchbohrt und spangenartig verschmälert, offenbar die Darstellung des Ohres. In der Stirnpartie ist eine querliegende, sehr flache, ovale Schale herausgearbeitet, vielleicht eine Nachahmung des an der Küste üblichen Oymbiumschalenschmuckes. Unter- halb des sehr kurzen Halses ist die Schulter- und Brustregion, d.h. die Partie, welche den Pectoralis mit der Brustwarze, den Deltoideus und das Schulterblatt umfaßt, mäßig emporgehoben, aber scharf umgrenzt. An der Seitenfläche dieser Partie ist rechts eine Reihe von sechs aufeinanderfolgenden Bogen-, links eine solche von acht aufeinander- folgenden geraden Linien eingegraben. Dem schmalen Rumpf laufen die dünnen Arme nahezu parallel. Sie sind leicht gebeugt; die Öffnung des Winkels sieht nach vorn, der Ellenbogen nach hinten. Die Außenfläche des Oberarmes ist mit in Linien an- geordneten, eingehackten Löchern versehen, eine Verzierung, die übrigens auch der Schulterbrustpartie zukommt. Die auf die Hüften gelegten Hände, welche durch eine Furche ihre Abgrenzung gegen die Arme erhalten, zählen vier Finger. Als leichte, rautenförmige Vertiefung sieht man den Nabel auf der Vorderseite des Rumpfes. Dieser ist sowohl gegen die Oberschenkel als gegen die Schamgegend durch deutliche Furchen ® abgegrenzt. Aus der Plastik der unteren Extremitäten seien das schon erwähnte, ver- Fig. F'. Übermanns- hältnismäßig kräftige Heraustreten des Gesäßes und ferner die unterhalb der scharf hohe Bildsäule aus markierten Kniebeuge sich vorwölbenden Waden genannt. Das Knie, nur links intakt, N ee ist als ein rundlicher Höcker dargestellt. Außen und vorn erhalten die Füße ihre Um- 25086 schreibung durch eine seichte Furche. Die vier Zehen liegen parallel zur Extremitäten- achse. Ein kleines Postament vereinigt beide Füße. Das Gesäß ist durch zahlreiche eingehackte Löcher, die Außenseite des Öberschenkels durch eingegrabene Wellenlinien verziert. Die Linien der Bemalung‘ schmiegen sich denjenigen der Plastik im allgemeinen an. Besonders gilt dies für das. Gesicht, wo abwechselnd rote, weiße und schwarze Linien den Wülsten entlang und parallel laufen. Aus Fig. F! ist dies einigermaßen zu ersehen. Die plastisch hervorgehobene Schulterbrustgegend zeigt auf weißem Grunde schwarze Tupfen, welche rot umrandet sind. Rumpf und Arme sind schwarz, die (renitalien und die unteren Extremitäten rot bemalt. Die an der Außenseite des Oberschenkels eingegrabenen Wellen- linien sind. von gleichgeformten Linien weißer Farbe begleitet. Diese Bildsäule sah ich als Wächter am Eingang eines Tempelhauses im Enddorf stehen und erwarb ich an Ort und Stelle. Eine andere, im gleichen Charakter gehaltene Figur, die ich an einem anderen Eingang desselben Hauses beobachtete, besaß an Stelle der beiden Beine ein einziges medianes und stark stilisiertes. L. 209 em. 25047, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Die kleine, eine stehende weibliche Figur darstellende Sehnitzerei hat Ähnlichkeit mit der von Prruss (1898, 147) abgebildeten. Sie ist nicht sorgfältig und 20 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea offenbar schon mit Eiseninstrumenten ausgeführt. Vielleicht handelt es sich auch um ein unvollendetes Stück. Die Scheitelstirnpartie des Kopfes verjüngt sich konisch nach, oben zu und trägt an der Spitze eine Verdiekung, die Darstellung der Haarfrisur. Ein kleines rundliches Feld, das von einer inneren Furche und einer äußeren Ringleiste umgeben ist, entspricht je einem Auge. An die hohe Mittelnase fügen sich breite, etwas geschweifte Nasenflügel, deren Löcher durch eine quere Durchbohrung kommuni- zieren. Eine kurze, quere Grube gilt als Mund. Die vortretende Brustpartie, die aber nicht in Brüste gegliedert ist, hebt sich scharf gegen den Leib ab. Die Ellenbogen der leicht gebeugten Arme sehen nach hinten; die nicht weiter ausgeführten Hände ruhen oberhalb der Scham. Bezüglich der Modellierung der Rückseite der unteren Extremitäten gilt das vom letztgenannten Stück Gesagte. An dem vorliegenden Stück scheinen die Beine nach innen gedreht, d. h. die Knie sehen etwas ein-, die Waden auswärts. Ein kleines Postament vereinigt auch hier die beiden, nur roh angedeuteten Füße. L. 37 cm. 4. Beschnitzte Bretter 25.019, Fig. G!, 4. VII. ’09, p. m. (4). Das Stück ist ein rechteckiges, langes, flachbeschnitztes Brett, an dem die den Zwischenräumen zwischen den dargestellten Objekten entsprechende Holzsubstanz überall herausgeschnitten ist. Diese Durchbrechungen sind sehr zahlreich, meist aber klein. Nur im oberen Endabsehnitt und in der Mitte klaffen größere Lücken. Sie sind es auch, welche die bedeutenderen Einzelheiten der Schnitzerei hervortreten lassen. Dies ist vor allem der menschliche Kopf am oberen Ende, aus dessen flach gehaltener Darstellung nur die lange, schmale Nase stärker hervortritt. In der Darstellung der Augen, die nur rechts gut erhalten ist, ist als Besonderheit zu bemerken, daß innerhalb der runden Augenfelder ein kleines, querovales Feld medial, ein größeres, etwa wurstförmiges Feld, das mit seiner Konkavität gegen das kleine Oval sieht, lateral liest. Amı oberen Ende der Nase befinden sich zwei Durchbohrungen, die irgendwie zur Befestigung des Brettes zu dienen scheinen und die Augen eines kleinen, stilisierten Gesichtes darstellen. Zu beiden Seiten desselben ist das Bucerosornament zu be- obachten. Zwischen Mund und Nase befindet sich eine Dar- stellung, die nach den äußeren Doppelkonturen derjenigen des Mundes vollkommen gleicht. „Sie besitzt aber in der Mitte ein leieht erhöhtes, rundliches, flaches Feld und dürfte einen Nasenschmuck vorstellen. Etwas unterhalb der Mitte des Brettes sind zwei Fische mit gebogenen Körpern heraus- geschnitzt. Die gegenseitige Lage der beiden Tiere ist eine entgegengesetzte; die beiden Schwanzenden sind durch ein längsgestelltes, ovales Gebilde, das selbst wieder zwei kleine Ovale umfaßt, verbunden. Außerdem liegt in der Nähe der Kopfenden je ein rundes Gebilde. Die ganze Fischdarstellung wird von einem ovalen Rahmen umfaßt, und von ihm aus zieht nach oben wie nach unten je ein Band. Das erstere enthält bei der Abgangsstelle ein umgekehrtes kleines Gesicht und ist im übrigen von dem Bucerosornament ausgefüllt. Das nach unten N Sie Z, verlaufende Band entbehrt des Gesichtes, zeigt aber das Buceros- I N (ie) | “am F ornament vorn. Von den zu beiden Seiten dieser Bänder liegen- Se ltlnilnti den Schnitzereien läßt die starke Stilisierung keine bestimmte Bedeutung erkennen. Auf der Rückseite sind die meisten Schnitze- reien, die Kopfpartie ausgenommen, ebenfalls, aber weniger sorg- CHR EI Il Pig. G'—I!. Durchbrochen beschnitzte Bretter, @!, 5 3 25019; H', aus Sigrin 25080; I! aus Sigrin 25079 fältig ausgeführt. Bemalung ist nicht vorhanden. L. 195 em Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd XIII Nr. 2 21 25079, Fig. I’, Sigrin, 6. VII. ’09, (1). In der Art der Ausführung ist dieses Stück dem vorangehenden ähnlich. Das obere Ende spitzt sich zu und enthält auch eine Gesichtsdarstellung. Die schmale Nase springt nicht so weit vor. Im oberen Teil ist sie nach Art des Bucerosschnabels quer gefurcht und setzt sich nach oben in ein Gebilde fort, das anscheinend die Nase eines zweiten, stark stilisierten Gesichtes darstellt. Fig. I! zeigt, daß auch hier das Gesicht von einer breiten Spalte umfaßt wird. Die unterhalb der Nase gelegene Querspalte ist als Mund zu deuten. Auch nach unten setzt sich die Nase als schmale Leiste offenbar in die Nase eines dritten, der Stilisierung stark unterworfenen Ge- sichtes fort; auch die beiden unten an die Mundspalte anstoßenden Dreiecke dürften als Augen gelten. In der Mitte des Brettes sind zwei Nashornvögel herausgeschnitzt. Der obere ist mit dem nach links und unten, der untere mit dem nach rechts und oben gerichteten Schnabel dargestellt. Die Füße des einen Tieres berühren je den Schnabel des anderen. Ein zwischen beiden Schnäbeln eingeschobenes längliches Gebilde ist offenbar nur zur Ausfüllung des Raumes stehen gelassen. Nahe dem unteren Ende des Brettes sind zwei symmetrisch angeordnete Nashornvögel geschnitzt, die gegeneinander sehen. Die beiden Zacken, welche in den, unterhalb der beiden zuletzt genannten Tiere befindlichen, freien Raum vorragen, stellen vielleicht Zungen dar; denn sie gleichen den Gebilden, die ich an den Stücken 25082 (Fig. A?) und 25186 (Taf. 4, Fig. 41) beobachtete. Unten schließt das Brett mit einem queren Bande ab, das eine Reihe von vier runden Flächen zeigt. Es ist dasselbe Motiv, das wir auch auf den Flügeln einiger der an diesem Stück beobachteten Nashornvögel sahen. Zwei kleine Nashornvögel sind auch in der unteren Hälfte, nahe am Rande, dargestellt. Sie sind mit dem Kopf nach unten und mit den Schnäbeln gegen- einander orientiert. Das Stück ist bemalt, und zwar sind die vertieften Partien rot gefärbt, während die erhöhten Spuren weißer Linien haben. L. 207 cm. 25080, Fig. H!, Sigrin, 6. VIII. ’09, (1). Das Stück ist ebenfalls in der Art der beiden voran- gehenden ausgeführt. Es spitzt sich aber nach beiden Enden zu. Das etwas verwitterte obere Ende läßt einen Tierkopf erkennen, der mit seinem nach abwärts sehenden Schnabel ein ebenfalls nach abwärts ge- richtetes Tier faßt. Der hand dieses Endabschnittes des Brettes wird jederseits von einem nach oben sehenden Tier, vielleicht wiederum Nashoruvögeln, gebilde. Der Mittelabschnitt des Brettes wird der Länge nach von einer 110 cm langen Schlange durchzogen. Ihr scharf abgesetzter ' Kopf sieht nach oben. Aus den Schnitzereien, die sich zu ihren beiden Seiten vorfinden, sind vier Tierdarstellungen zu nennen, die aber keine sichere Artbestimmung erlauben. Indessen sind die beiden in der Mitte der Höhe befind- lichen Figuren wohl als Säugetiere anzusprechen. Die übrigen Verzierungen lassen vorläufig keine Deutung zu. Schließlich sei noch auf das keilförmige Gebilde aufmerksam gemacht, das sich an verschiedenen Stellen des Brettes vorfindet. Die Bemalung hat stark gelitten. Man sieht aber auch hier rote Färbung in den vertieften, weiße Linien in den erhöhten Bezirken. L. 200 cm. 25.027, Fig. K', Sigrin, 6. VII. ’09, (1). Das Stück ist im Sinne der drei letzten durchbrochen gearbeitet, aber weit kleiner. Die Seitenränder werden von vier Nashornvögeln gebildet. Zwei sind mit dem Kopf nach aufwärts gerichtet und sehen mit den Schnäbeln nach einem kleinen Gesicht, das als schmaler Fortsatz über den oberen Rand vorspringt. Die beiden anderen blicken mit dem Kopf nach unten und vereinigen ihre Schnäbel in der langen Spitze, mit welcher die Schnitzerei unten ab- schließt. Unterhalb des oberen Endgesichtes fügt sich ein zweites, mehr in die Länge gestrecktes an, das von den Nashornvögeln durch große Lücken getrennt ist. Auch im unteren Teil ist auf der Höhe der Hälse der beiden Nashornvögel ein kleines Ge- sicht zu sehen. Im übrigen lassen die Ornamente des Stückes an sich keine sichere Deutung zu, weshalb ich statt einer Beschreibung auf Fig. K! verweise. Auch dieses Stück zeigt Spuren roter Bemalung in den vertieften und durchbrochenen Partien, weiße Linien auf den erhöhten Flächen. Eine Aufhängeöse kommt dem Stück nicht zu. Möglicherweise dient die untere Spitze als Handhabe oder zum Einstecken in die Erde, bzw. zwischen die Sparren und die Laubbedeckung der Hauswand. L. 73,5 em. 25012, Mangut, 6. VIII ’09, (2. Auch in diesem Stück haben wir ein pis.Kı. Schnitzerei kleines Brett vor uns, das nach unten in eine Spitze ausläuft. Letztere ist hier sehr aus Sigrin, 25 027 22 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea lang, so daß sie vielleicht auch als Handhabe und das ganze Stück als Tanzgerät gedient haben könnte. Die Sehnitzerei ist nicht durchbrochen und flach, sondern es erheben sich auf einem einheitlichen Brett zwei Figuren. Die obere ist ein länglicher Tierkopf, der mit seiner spitzen Schnauze den Scheitel des nach unten sich anschließenden menschlichen Kopfes berührt. Der Gesamtton des Stückes ist ein schwärz- licher; an einigen Stellen, wiederum in den vertieften Partien, z. B. in der Mundspalte des Tierkopfes, findet sich rote Farbe, auf der Oberfläche Spuren weißer Linien. L. 73 cm. 25087, Fig. L', Sigrin, 6. VIII ’09, (1). Das lange, schmale Brett ist auch durchbrochen ge- schnitzt, aber nicht in dem Sinn der Stücke 25079 und 25080, die zahlreiche, kleine Lücken aufweisen; son- dern hier handelt es sich nur um wenige, aber größere und längere Spalten, welche die stark aus dem Brett hervortretenden, plastischen Figuren begleiten. Der Hauptsache nach stellt das Brett eine aufrechtstehende, menschliche Figur dar, von der nur der Kopf plastisch hervorgehoben ist. Die Arme sind durch Spalten von der Mitte geschieden. Die Hände sind, rechts mit fünf, links mit vier Fingern, in Flächenrelief dar- gestellt. An den Handknöcheln sind Armbänder durch Skulptur und Bemalung angedeutet. Die Spalten, die das Brett in der Gegend zwischen Kopf und Armen jederzeit durchbrechen, sollen wohl die Brüste stärker betonen, die bereits durch die in konzentrischen Linien ausgeführte Malerei markiert sind. Die Beine sind wiederum durch Spalten nach innen abgegrenzt. Sie entbehren aber weiterer Bearbeitung und sehen ohne Berücksichtigung der Füße in das abschließende Endstück über. Auch der stark stilisierte Penis steht als schmaler Stab mit dieser Partie in Verbindung. Auf diesem flachen Brett erheben sich als plastische Gebilde noch zwei Tierfiguren. Die eine ist ein über dem Kopf der menschlichen Figur befind- liches Krokodil. Es ist mit dem Schwanz nach oben, mit dem Kopf nach unten gerichtet. Die Schnauze liegt auf der Stirn der menschlichen Figur. Durch diese Stellung gewinnt dieses Stück Be- ziehungen zu den auf S. 4 beschriebenen Masken (24998, Fig. B und 16589 aus den alten Beständen des Dresdner Museums), die ebenfalls auf der Stirn einen nach unten gerichteten Tierkopf aufweisen. Die zweite Figur dieses Stücks befindet sich zwischen beiden Armen. Sie ist nach aufwärts gerichtet, sieht also gegen das Kinn des menschlichen Kopfes und stellt offenbar ein Säugetier, wahrscheinlich einen Perameles, vielleicht auch ein Schwein, dar. Als Bemalung findet man auf dunklem Grund hauptsächlich weiße und gelbe, z. T. auch rote Linien. An einigen Stellen dehnen sie sich zu Flächen aus. Kleine und rundliche Flächen stellen z. B. die beiden Brustwarzen, die Wurzel des Penis, und je zwei Stellen an den Beinen dar. Unterhalb des Menschenkopfes ist eine große, halbmondförmige Fläche weiß gehalten. Sie mag einen Halsschmuck darstellen. Gelb gefärbt ist das Augenfeld des Menschenkopfes, das mit einem sich nach unten verschmälernden Fortsatz bis gegen den Mund hin reicht. Durch die Nasen- löcher ist ein Holzstäbehen quer durchgesteckt. Beide Tierfiguren zeigen in den ınedianen Rückenleisten quere Durchbohrungen, Merkmale, die wir schon von anderen Stücken dieser Sammlung kennen. L. 190 em. Das Dresdner Museum hat in seinen alten Beständen ein Stück, 22820, mit der Angabe „Deutsch Neuguinea“, das sowohl nach dem Charakter der Be- arbeitung, als nach der Stellung der Figuren dem vorliegenden sehr ähnlich ist. Dort ist die obere Tierfigur ein Vogel, der mit dem Schnabel die Stirn des Menschenkopfes berührt. Dieser gehört deutlich dem ersten Typus meiner Masken- gruppierung an. Die zweite Figur, ein Tier mit langem Halse, ist ebenso orientiert wie an meinem Sammlungsstück, und unterhalb des letzteren folgt noch einmal ein Menschenkopf, in dessen Nase sich der Schwanz des letztgenannten Tieres fortsetzt. 25 083, Fig. M!, Sigrin, 6. VIIL. ’09, (1). Es handelt sich um ein Bruch- stück, das dem vorangehenden recht sehr ähnlich ist. Es ist nur die untere Hälfte, von den Brustwarzen an, vorhanden. Die Hände sind plastisch nicht ausgeführt; nur : eine Kerbe am Rande verrät ihre Stelle. Ebenso deutet eine kleine Ausbuchtung des Sn IE Randes jederseits die Lage des Knies an. Eigenartig ist die Darstellung des Fußes 1: N “ fe) he) fe) Ne) e) ig. L' und M! Durch- brochene Schnitzereien aus Sigrin, 25087 und 25083 gestellt und sehen nach auswärts. Sie treten jedoch nicht über die seitliche wie Fig. M! zeigt. Die beiderseits in der Vierzahl vorhandenen Zehen sind quer Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIIL Nr. 2 23 (irenzlinie des Beines hinaus. Dagegen springt der Hacken jederseits nach innen vor. Es ist gewisser- maßen der Grundriß des Fußes ohne organischen Zusammenhang mit dem Bein an letzteres angefügt. Der Penis ist stabförmig nach unten ausgezogen, erreicht aber das Niveau der Füße nicht. Die zwischen beiden Armen gelegene Tierfigur ist an diesem Stück ein Vogel. Das Ornament, mit dem der Hals um- geben ist, stimmt teilweise mit dem von P. W. Scunir (03, 78) als halbiertes Örnament der Eingeweide des Kakadus bezeichneten überein. Der Flügel des Vogels schließt seitlich als ovale Fläche ab, auf der parallel zum Rande ein kleineres Oval eingegraben ist. Der Rücken weist zwei mediane, je einmal durch- bohrte Höcker auf, und auf den Schwanzfedern ist das Ornament der vier hintereinanderliegenden Kreis- flächen zu sehen, dieselbe Zeichnung, die mehrfach an Stück 25079 zu beobachten war. L. 118 cm. 5. Tanzkopfputze Ich fasse unter diesem Begriff alle größeren Schmuckstücke zusammen, die anscheinend nur bei festlichen Gelegenheiten getragen werden und wahrscheinlich meist eine Kultbedeutung haben. Zu letzterer Vermutung führt mich der Umstand, daß ich in den vielen Dörfern, die ich am Augustafluß besuchen konnte, niemanden mit diesen Schmuckstücken herumgehen sah, und daß ich in den Fällen, wo ich die Stücke an Ort und Stelle fand, sie nur in den sogenannten Tempelhäusern beobachten konnte. Die Stücke scheinen fast durchgehends Kopfschmuckstücke zu sein; eines ist allerdings eine Art Duk-Duk-Maske, und schließlich ist ein Objekt dabei (25160, Taf. 4, Fig. 35), von dem man zum mindesten annehmen muß, daß es bis auf die Schultern herabgereicht hat. Indessen gebe ich diese allgemeinen Deutungen mit aller Reserve, denn ich habe mich beispielsweise überzeugt, daß das Stück, das ich im Enddorf als Speerhalter (24977) in Gebrauch sah und das, technisch genommen, auch wirklich die Grundlage für den Aufbau ver- schiedener Kopfputze bildet, ohne diese an Ort und Stelle gemachte Beobachtung allgemein als eine Art Stirnbinde angesehen worden wäre. Daher lasse ich offen, ob das eine oder andere Stück, das in diesem Kapitel behandelt ist, eine andere Bedeutung haben kann als die eines Tanzschmuckstückes. 25141, Taf. 4, Fig. 39, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Den Grundbestandteil dieses Stückes bildet ein ge- flochtenes Objekt, das in allen wesentlichen Punkten dem Speerhalter (24977) gleicht und nur darin von ihm abweicht, daß er statt des soliden Blattes vier solide, durch Querstränge verbundene Längsstränge besitzt, welche den Halt für ebenfalls vier wellenförmige Baststreifen ‚bilden. Diesem geflochtenen Halter ist vorn und oben noch ein zweites Gestell aufgesetzt, das eine Gesichtsmaske trägt. Durch zwei geflochtene ovale Reifen und eine Anzahl gebogener Holzstäbchen, deren Spitzen rings über den Rand des Ovales hervorragen, ist dem Gestell einerseits die Form, anderseits die Verbindung mit dem Halter gegeben. Die links und rechts über das Oval hervortretenden Holzstäbe endigen kurz; ihnen ist je eine kleine, aus leichtem mark- artigen Holz geformte Kugel aufgesteckt. Die Stäbe, welche über den unteren Rand des Ovals hervortreten, sind an ihrer Ausgangsstelle durch ein Geflecht untereinander verbunden; sie sind stark verlängert. Ihnen sind ebenfalls Stücke aus dem leichten Holz aufgesteckt; ihre Form gleicht aber kleinen Handtrommeln. Auch die Gesichtsdarstellung, welche in dem Oval liegt, ist in dem leichten Holz ausgeführt und gleicht in allen Teilen denjenigen, die ich auf S. 9—11 beschrieben und im 'zusammenfassenden Abschnitt als be- sonderen Typus hingestellt habe. Die Linien, welche die Augen umgeben, beginnen in der Nähe des äußeren oberen Augenwinkels, umziehen das Auge medianwärts, kehren aber nicht in sich selbst zurück, . sondern steigen der Haargrenze entlang empor und endigen auf der Mitte der Stirn. L. 95 cm. 25103, 4. VIIL.’09, a. m. (5). Das Stück ist dem vorhergehenden sehr ähnlich; es besteht eben- falls 1. aus dem Halter, 2. dem nach vorn angefügten Gestell, das die Gesichtsmaske trägt, 3. aus den Stäben, 4. noch aus einem Gestell, das von der oberen Seite des Halters horizontal aufsteigt; es ist ein aufrechtstehender spitzer Bogen, an dessen Vorderseite vier quere, zu beiden Seiten spitz endigende Stäbehen befestigt sind. An jedes der drei unteren fügt sich ein wellenförmig verlaufendes, kurz gesagt im Haltermotiv ausgeführtes, Bastgeflecht. Diese sind untereinander wiederum durch ein vorderes, medianes Stäbchen verbunden, welches seinerseits mit dem maskentragenden Oval in Verbindung steht. Die aus dem leichten Holz bestehende Maske ist sehr flach, aber doch naturalistisch ausgeführt; besonders gilt dies von den Ohren, an denen Helix und Tragus deutlich herausgearbeitet sind. Das Stück ist sehr defekt und von Rauch geschwärzt. L. 55 cm. 24 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 25145, Taf. 4, Fig. 37, 2. VIII. ’09, (4). Das Stück ist den beiden vorangehenden sehr ähnlich. Es besteht aus dem Halter und dem nach vorn sich anschließenden ovalen Gestell mit den stark verlängerten Stäben. Die beiden Teile sind inniger miteinander verbunden. Die wellenförmigen Geflechte des Halters sind in der Mitte unterbrochen, so daß sich die ovale Partie unmittelbar an die hinteren, den hauptsächlichen Halt bietenden Stränge anschließt. Der Halter unterscheidet sich von den vorhergehenden Stücken noch dadurch, daß jeder der drei hinteren Hauptstränge zwei aufeinanderliegende, wellenförmig verlaufende Stränge trägt. Es liegen also sechs wellenförmige Stränge übereinander. Die Maske ist rings von den spitzen Enden der, die Verbindung mit dem Halter vermittelnden, Stäbe überragt. Die unteren Stäbe sind sehr lang, am Grunde durch zwei, weit nach den Seiten hinausragende Querstäbe verbunden und in der Fünfzahl vorhanden. Auf vier Stäben sind in Form von Fischen geschnitzte, leichte Holzstücke auf- gesteckt. Die Fische sind mit dem Kopf gegen die Maske gewendet Das ganze Stück ist mit roter Erd- farbe bestrichen. L. 103 em. 25160, Taf. 4, Fig. 35, 4. VIII. ’09, p. m. (4). Das Stück stimmt im Prinzip mit den drei vorher- gehenden überein. Unterschiede sind in folgenden Punkten vorhanden: Der Halter ist kreisförmig ge- schlossen und aus fünf aufeinanderliegenden Etagen aufgebaut, d. h. fünf kreisförmigen Grundsträngen und je einem dazugehörigen wellenförmig verlaufenden, der jeweilen nach außen hin von einem kreisförmigen Strang noch begrenzt ist. Der zweite Teil ist an diesem Objekt nicht vollständig. So fehlt die Maske und der sie haltende ovale Reifen. Dagegen sind die spitzen Stäbe vorhanden, die an den übrigen Exem- plaren das ovale Gestell rings zu überragen pflegen. Sie sind, wie beim vorbergehenden Stück, direkt mit den fünf Grundsträngen verbunden, so daß die wellenförmigen Stränge hier unterbrochen sind. An diesem Stück ist die Verbindung der Stäbe mit dem Halter besonders gut zu überblicken. Wir haben 1. Stäbe, welche quer durch das Geflecht des Halters gezogen sind, und 2. solche, welche von oben nach unten ver- laufen. Alle sind mit ihren Spitzen so gebogen, daß die Stelle, welche eine Maske einzunehmen hätte, rings von ihnen überragt wird. Die oberen Enden der vier von oben nach unten verlaufenden Stäbe sind kurz und durch ein Stückchen Ataprinde verbunden. Die unteren Enden sind sehr lang; ein jedes ist von Bast umwickelt, und alle durch einen gemeinsamen Streifen Atap verdeckt und dadurch unter sich ver- einigt. Dieser selbst ist an beiden Seiten von je einem geflochtenen Strang eingefaßt, der seinerseits wiederum von einer Reihe ausgefranster Bastbüschel bekleidet ist. Zwischen die langen Stabenden und das Atap- rindenstück sind in Zwischenräumen von mehreren Zentimetern kleine, beiderseits zugespitzte Querstäbehen geschoben. So bilden die unteren Stabenden ein einheitliches Gebilde. Die beiden mittleren sind über die anderen hinaus verlängert. In dieser Partie sind sie von einer geflochtenen Hülle umgeben, die vorne in ein geflochtenes, von Kasuarfedern geschmücktes Rad endigt. Vor diesem ist ein in dem leichten Holz ge- schnitzter Tierkopf aufgesteckt, der rot und weiß bemalt ist. Der Halter ist mit roter Farbe bestrichen, das Atapstück des langen Fortsatzes jedoch weiß und rot bemalt. L. 126 cm. 25102, Taf. 4, Fig. 36, 4. VIIL ’09, p. m. (4). Das aus geflochtenen Rotangsträngen verfertigte Gerippe dieses Kopfputzes besteht aus einem runden Reifen, den ein Strang in transversalem und drei andere Stränge in sagittalem Bogen überspannen. Die letzteren sind stark verlängert und laufen vorn zusammen. Ähnlich wie beim vorhergehenden Stück bilden sie dadurch einen, über den Rand des eigent- lichen Kopfputzes hinausragenden, einheitlichen Fortsatz. Sie sind durch ein Stück Bastzeug zugedeckt und miteinander verbunden. Zwischen das Bastzeug und die Stränge sind quere Stäbehen geschoben, die beiderseits zugespitzt und zum Teil mit aufgesteckten Federn geschmückt sind. Der Spitze des Fortsatzes ist ein geflochtenes Rad aufgesteckt, wie wir es noch als Verzierung anderer Gegenstände, z. B. einer Kalkbüchse (25065, Fig. N®), finden werden. Es besteht aus einer zentralen, solid geflochtenen Fläche, an deren Peripherie sich wellenförmig verlaufende Stränge anfügen. Diese sind nach außen wiederum durch einen kreisförmigen Strang abgegrenzt. Um den runden Reifen ist mit Sehnüren eine Kette befestigt, die aus aneinander gereihten runden Markscheiben besteht. Oberhalb dieses Schmuckes befindet sich ein anderer; es ist ein geflochtenes Band, an dem aus dem leichten markartigen Holz geschnitzte Schneckendeckel mit Spiralzeiehnung angenäht sind. -Das geflochtene Band ist an dem Bogenstrang festgemacht. Bemalung zeigt nur das die Oberseite des Fortsatzes deekende Baststück; der Grund ist rot, die Linien weiß. L. 56 em. 25104, Taf. 4, Fig. 34, 4. VIIL 09, p.m. (4). Das Stück ist dem vorhergehenden sehr ähn- lich. Die Anordnung der Stäbe, welche das Gerippe bilden, weicht darin ab, daß von den drei Stäben, Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 25 welche den Fortsatz bilden, der mittlere Strang sagittal verläuft, während die beiden anderen sich in der Kuppe der Kopfbedeckung kreuzen, sodaß derjenige, der rechts vom Mittelstrang seinen Ausgang nimmt, links, derjenige, der links vom Mittelstrang entspringt, rechts weiterläuft. Außer dem Grundreifen gibt ein kleinerer, höher gelegener Reifen den Stäben Halt. Abgesehen von den beiden Kränzen, deren Bestandteile aus leichten Markstücken geschnitzt sind, ist noch eine Verzierung vorhanden und zwar in Form eines längsspiralig aufgerollten Baststranges, der die Kuppe des Gerippes deckt. Das Baststück, welches sich an der Bildung des Fortsatzes beteiligt, ist mit weißer, roter und schwarzer Farbe bemalt. Es sind quer verlaufende Bogen, deren Konvexität nach der Spitze des Fortsatzes zu sieht. An letzterer, die eines Flechtrades entbehrt, ist eine Bastschnur befestigt. Diese ist gespannt, am hinderen Rand des Kopfputzes festgemacht und zieht auf diese Weise den vorderen Teil des Fortsatzes empor. L. 40 em. 25144, Taf. 4, Fig. 38, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Das Stück ist kegelförmig und trägt vorn einen Fortsatz. Das formbildende Gerippe ist folgendermaßen aufgebaut. Von einem Basalreifen aus gehen sechs Stäbe, die sich zur Spitze des Kegels vereinigen und oberhalb derselben zu einer großen Öse umbiegen. Außer dem Grundreifen halten noch zwei höher gelegene in Zwischenräumen übereinander folgende Reifen die sechs Stäbe zusammen. Sowohl die drei Reifen als die sechs Stäbe sind ganz oder teilweise von Bast umwickelt, oberhalb der Vereinigungsstelle sind alle sechs Stäbe gemeinsam umwickelt, und ebenso trägt die vorerwähnte Öse eine Bastumwicklung. Das Gerippe für den Fortsatz besteht aus drei längsverlaufen- den, nach vorn und oben umgebogenen Stäben, deren mittlerer vom Grundreifen, deren beide andere vom zweitobersten Reifen ausgehen. An der Spitze des Fortsatzes vereinigen sie sich und sind durch Bast- streifen zusammengehalten. Der Grundreifen erhält eine Verzierung durch das nach außen abstehende ge- flochtene Wellenband, das durch einen weiteren Strang nach auswärts begrenzt ist. Vorn, wo der Fort- satz abgeht und ebenso an der gegenüberliegenden Stelle des Hinterrandes ist das Ziergeflecht unterbrochen. Eine Verstärkung bekommt der Grundreifen durch einen an ihn befestigten Rohrreifen. Das Gerippe des Kegels ist mit Bastzeug bedeckt, das auch auf den Fortsatz übergeht. Es besteht aus mehreren Stücken, die durch Baststreifen zusammengenäht sind. Teils durch diese, teils durch solche, welche von Stab zu Stab gespannt sind, wird das Bastzeug in einer gewissen gleichmäßigen Lage gehalten und vor allem durch Druck von außen her geschützt. Die Hauptbefestigungsstellen des Überzugs sind der Grundreifen und die Seitenstäbe des Fortsatzes, schließlich auch ein Flechtband, welches an der Vereinigungsstelle der sechs Stäbe des Kegels angebracht ist. Dieses schließt oben mit einem Flechtrade ab. Dieses, sowie dasjenige, das weiter oben in der Höhe, wo sich die beiden Schenkel der Öse teilen, liegt, zeigen das Wellenorna- ment, wogegen das Flechtrad, das sich an der Spitze des Fortsatzes befindet, dessen entbehrt. Die Zirkumferenz der Räder ist mit weißen Federn geschmückt, und solche finden sich auch an der Unterseite des Fortsatzes an den Holzstreifen, welche längs der beiden Seiten der Stäbe festgemacht sind. Der Vorderseite des Kegels liegt nahe der Spitze ein, aus einer, in vielen Windungen übereinandergelegten Schnur bestehender Wulst an. Auf der Hinterseite des Kegels befinden sich rechts und links je ein kleiner, wiederum das Wellenornament enthaltender, Geflechtshenkel, der offenbar je ein Ohr darstellen soll. Links ist eines, rechts sind zwei der leichten Markstückchen angehängt; eines der drei letztgenannten ahmt den Verschlußdeckel einer Schnecke nach. Drei rote Bastbündel verzieren den Mittelstab des Fortsatzes, und drei andere sind auf die gleichfarbige Schnur aufgereiht, welche die Spitze des Fortsatzes mit der Öse des Kegels verbindet. Quere, beiderseits zugespitzte Stäbchen schieben sich am Fortsatz, wie bei den Stücken - 25102, 25104 und 25160, zwischen Stäbe und Bastzeug. Die Bemalung des Bastzeugs ist in schwarzer, roter und weißer Farbe ausgeführt. Auf der Vorderseite des Kegels stellt sie ein menschliches Gesicht dar, dessen äußere Augenwinkel wiederum nach außen und oben ausgezogen sind. Einzelne Teile des Ge- sichts, Augen, Nase, Mund, sind von mehreren schwungvollen Linien umgeben. Solche Konturen um- fassen auch die rundlichen und halbmondförmigen Flächen, mit welchen der übrige Kegel bemalt ist. Die Malerei gewinnt so eine große Ähnlichkeit mit derjenigen des unten zu behandelnden Schädelhalters (25159, Fig. N!) und auch mit den Ornamenten, die in die hölzernen Blasinstrumente (25031, Fig. C? und D?°) eingekerbt sind. Der Fortsatz ist mit querziehenden Wellenlinien bemalt. L. 72 cm. 25142, 3. VIII. ’09, p.m. (5). Das Stück gleicht in allen wesentlichen Zügen dem voran- gehenden. Es ist aber größer. Auch der Schnurwulst ist umfangreicher, und deutlich ist daran zu be- obachten, daß seine Wölbung zum Teil durch ein darunter gelegtes Holzstück hervorgebracht ist. Die Abh, u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 4 26 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea Öse ist ebenfalls weiter und mit getrockneten Grasbüscheln geschmückt. Solche finden sich auch an der Unterseite des Fortsatzes. Die Öhrengeflechte sind weiter nach vorn gerichtet. Links ist hinter dem Geflecht ein Stückchen des leichten, markartigen Holzes an dem Bastzeuge befestigt, welches in seiner Form einen Penis nachzuahmen scheint. An der Spitze ist mittelst einer Schnur ein querovales, mit einer Kon- kavität nach vorn sehendes Markstück angehängt, das offenbar eine Muschelschale vorstellen soll. Vom Bastzeug fehlt das nahe der Spitze befindliche Stück. Damit wird auch das Fehlen des unteren der beiden Fleehträder der Spitze im Zusammenhang stehen. Bezüglich der Konstruktion des Gerippes ist zu sagen, daß sich am Aufbau des Kegels sieben Stäbe beteiligen. Die Bemalung des Bastzeuges beschränkt sich überall auf die Ovale, welche von schwungvollen Linien umgeben sind. Eine Gesichtsdarstellung fehlt. L. 82 em. 25140, Taf. 4, Fig. 33, 2. VIII. ’09, p.m. (4). Das Objekt ist eine Art Duk-Duk-Maske, welche nicht nur den Kopf, sondern auch den Leib des Tänzers deckt. Ein Korbgeflecht von der Form eines Kegels, dessen Spitze abgeschnitten ist, bietet dem Ganzen Halt, und das Geflecht selbst erhält seine Spannung durch ein Gerippe, das aus fünf an der Spitze zusammenlaufenden Rohrstäben und vier in /wischenräumen übereinander liegenden, nach oben an Größe abnehmenden Reifen besteht. Das Geflecht ist von Bastzeug überzogen, das in mehreren Stücken durch Baststreifen angenäht ist. Nur an zwei Stellen sind Gefleeht und Bastüberzug durch große, runde, von einem Rohrreifen umrandete Löcher unterbrochen. Es sind die Öffnungen, welche für den Durchtritt der Arme offen gelassen sind. Auf der Vorderseite ist eine ovale Holzmaske angebracht. Die flach gehaltene Plastik ordnet sie in die fünfte der von mir unterschiedenen Gruppen ein. Die henkelförmige Brücke, welche von der Basis der Nase zu der unterhalb des Mundes gelegenen Partie verläuft, schafft auch eine Beziehung zur vierten Gruppe. Die Bemalung, deren Linien aus Taf. 4, Fig. 33 zu ersehen sind, ist in weißer, roter und schwarzer Farbe ausgeführt. Die Holzmaske ist durch Baststreifen befestigt, die zum Teil durch zwei seitlich angebrachte kleine Löcher, zum Teil durch eine größere, oben auf der Stirn befindliche Perforation durchgezogen sind. Der letztere Baststrang steht mit demjenigen in Verbindung, der die große Aufhängeöse an der Spitze des Ganzen bildet. Rings um diese sind Stränge verfilzter menschlicher Haare befestigt, welche rings, auch über den obersten Teil der Holzmaske, herunterhängen. Die Holzmaske ist von einem Reifen umgeben, an welchem durch eine Bastumwickelung ein dicker Kranz von Kasuarfedern befestigt ist. An letztere sind außerdem da und dort kleine weiße Federn angebunden. Die Bemalung des Bastzeuges ist dreifarbig. Auf schwarzem Grund ziehen einige dieke rote Linien von oben nach unten und quer dazu abwechselnd rote und weiße Wellenlinien rings um die Maske. Vom Unterrand der letzteren hängen lange Bastfasern herab. Die meisten sind von gelbbrauner Färbung. Dazwischen sind aber auch Strähnen, die rot, und andere, die - schwarz gefärbt sind. Auch am Oberrand der Armlöcher sind gelbbraune, aber kurze Bastfasern befestigt. Die Höhe des eigentlichen Maskenkegels beträgt 87 cm, die ganze Höhe mit den Bastfasern und der Öse 187 cm. Solche Masken sah ich im Enddorf in dem oberen Stockwerk (’10,8) eines Geisterhauses hängen. Eines jener Exemplare übertraf das hier beschriebene an Größe noch wesentlich. 6. Bemalte Hausverzierungen In der Behandlung der hier in Frage kommenden Rindenstücke kann ich mich sehr kurz fassen, da diese zum größten Teil in guten, meist farbigen Abbildungen (Taf. 1) wiedergegeben sind. Ich wählte der Kürze halber die Bezeichnung „Rindenstücke“. Indessen wäre es genauer, von Teilen aufgerollter Dagopalmenstämme zu sprechen. Auch hinsichtlich der Ornamentik lasse ich die Bilder für sich sprechen, und ich habe es auch absichtlich unterlassen, sie in eine Reihe zu ordnen, welche einem bestimmten Ge- danken über die Ornamententwickelung Ausdruck geben soll. Die Sammlungen der übrigen Expeditionen, welche den Kaiserin-Augustafluß besucht haben, werden meine Reihe noch wesentlich erweitern und ver- vollständigen können, und dann wird erst die Zeit sein, den Versuch der Aufstellung einer Entwickelungs- reihe wagen zu dürfen. Zweifelsohne handelt es sich in diesen Stücken um ähnliche Objekte, wie sie Pocn (OS, 171) aus den Kulthäusern der Watam beschreibt. 25155, Taf. 1, Fig. 1, Sigrin, 31. VII. ’09, (1). Außer dem dunklen Grundton ist weiße, gelbe und rote Farbe verwendet; den beiderseitigen Rändern entlang sind mehrere Durehbohrungen vorhanden. 11:89 em. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 27 25136, Taf. 1, Fig. 2, 6. VII. ’09, (1). Auf dem dunklen Grund sind Linien in weißer, hellgelb- brauner und roter Farbe aufgetragen. Die roten Linien scheinen aus europäischer Farbe zu bestehen und erst nachträglich eingezeichnet worden zu sein. An beiden Längsrändern finden sich Durchbohrungen. 1291 em. 25137, Taf. 1, Fig. 3, 6. VIIf. ’09, (1). Die Zeichnungen sind auf dunklem Grund mit weißer, gelber und roter Farbe ausgeführt. Die letztere ist durch echte Eingeborenenfarbe von Rosaton vertreten und nur an einigen Stellen durch andere intensivere Farbe ergänzt, die vielleicht europäischer Herkunft ist. Auch an diesem Stück sind Durchbohrungen zu beobachten. L. 90 cm. 25164, Taf. 1, Fig. 4, 6. VIII. ’09, (1). Das Stück ist lang und schmal und besitzt dreieckige Ausschnitte. Die Zeichnungen sind auf dunklem Grund nur in Weiß und Rot ausgeführt; Durchbohrungen fehlen. In der Abbildung ist der oberste Abschnitt des Stückes, der noch drei Ausschnitte enthält, nicht reproduziert. Das Stück erinnert mich etwas an ein an der Nordküste gesammeltes Objekt, das in Holz geschnitten, ebenfalls lange, schmale Form und dreieckige Ausschnitte aufweist. Über seine Bedeutung ist mir nichts bekannt. L. 121 cm. 25138, Taf. 1, Fig. 5, 6. VIIL.’09, (1). Auf dunklem Grund sind weiße, gelbe und rote Linien gemalt. Letztere sind hauptsächlich in der schon erwähnten echten Rosafarbe, zum Teil aber auch in intensiverem Rot gehalten. Das Stück ist von Rauch geschwärzt. Die Randdurchbohrungen sind vor- handen. L. 121 cm. 25165, Taf. 1, Fig. 6, 6. VIII. ’09, (1). Auf dunklem Grund befinden sich Zeiehnungen in weißer, gelber und roter Farbe. Randdurchbohrungen fehlen. L. 117 em. 25166, Taf. 1, Fig. 7, Kaiserin-Augustafluß. In den auf dunklem Grund in weißer, hellgelb- brauner und roter Farbe ausgeführten Zeichnungen ist eine stilisierte weibliche Menschenfigur dargestellt. Randdurchbohrungen fehlen. L. 105 cm. 25167, Taf. 1, Fig. 8, Kaiserin-Augustafluß. Die Zeichnungen sind auf dunklem Grund in weißen, gelben und roten Linien ausgeführt. Zwei Durchbohrungen sind an der Stelle, wo sie bei der Ausbesserung eines Risses zum Durchzieher des Bastes dienen, zu bemerken. L. 117 cm. 25168, Taf. 1, Fig. 9, 6. VII. ’09, (1). Es ist, ähnlich wie 25164, ein langes, schmales Stück mit dreieckigen Ausschnitten. Die Zeichnungen sind auch hier nur in weißer und roter Farbe ausgeführt. Das Stück ist in der Figur als Spiegelbild wiedergegeben. L. 119. cm. 25139, 6. VIH. ’09, (1). Es ist dem Stück 25138 in allen wesentlichen Punkten gleich; Rand- durchbohrungen sind vorhanden. L. 81 cm. 25126, 6. VIII. ’09, (1). Das Stück ist kurz. Die Linien sind auf dunklem Grund in weißer, gelber und roter Farbe ausgeführt und stellen im wesentlichen ein stark stilisiertes Gesicht dar, in dem die Nase als sanduhrförmiges Gebilde besonders groß gezeichnet ist. Randdurchbohrungen fehlen. L. 64 cm. 25159, Fig. N!, Enddorf, 3. VIII. ’09, p.m. (5). Es handelt sich um das Stück, das ich in dieser Arbeit mehrfach schlechthin als Schädelhalter zitiert habe. Diese Bezeichnung charakterisiert seine Verwendung. Seinem Aufbau nach aber ist es nur ein Ataprindenstück von nahezu rechteckiger Form, das auf der Vorderseite bemalt und auf der Rückseite mit folgenden Einrichtungen versehen ist. Sechs quer zu seiner Längsausdehnung gerichtete kurze Holzstäbe, die etwas über die Ränder hinausragen, sind einerseits unter sich, anderseits am Rindenstück selbst durch zwei starke, längsgerichtete Bambusrohre ver- - bunden. Ersteres geschieht durch Bastbindung, letzteres durch Baststreifen, welche nahe den Schmalseiten des Rindenstückes durch dieses durchgezogen sind. An zwei Stellen der Bambusrohre sind starke Rotangstreifen festgemacht, an welchen das Rindenstück quer zu seiner Längsrichtung aufgehängt wird. Die Bemalung an der Vorderseite ist dreifarbig; die Reproduktion in Fig. N! enthebt mich einer genauen Beschreibung des Linienverlaufs. Hervorheben will ich nur, daß die Gesichtsdarstellung, welche die Mitte einnimmt, in vielen Punkten derjenigen gleicht, die wir an den in dem leichten, markartigen Holz geschnitzten Gesichtsmasken (24948, 24963, 25002 — 25004, 25063, 25068) beobachten konnten: dunkle Augenfelder, die nach außen und oben in einen spitzen Zipfel ausgezogen sind; je einen schwarzen runden Fleck auf der Stirn oberhalb der Augen; in roten Linien ausgeführte Bogen, welche das Auge umgeben und den gleichseitigen Stirnfleck mit einbeziehen: einen sehr breiten Mund. Die dem rechten Ende nahe liegende Zeichnung enthält in zentraler Lage ein Ornament, das dem auf mehreren Bambuskalkgefäßen eingeritzten gleicht: ein lang- 4*F 28 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea gestrecktes Oval, das an beiden Enden von je einem wurstförmigen Gebilde umfaßt wird. Das vor- liegende Stück fand ich in einem Tempelhause nahe am Eingang befestigt. Daran hingen künstlich behandelte Schädel in der aus Fig. N! zu entnehmenden Weise, d.h. so, daß sie vermittelst des Hinterhaupt- loches auf die über den Blattrand hervorragenden Holzstäbehen aufgesteckt waren. Ich erwarb das Stück an Ort und Stelle L. 117 em. 25186, Taf. 4, Fig. 41, 3. VII. ’09, (5). Das Stück besteht im wesentlichen aus einem aus mehreren Teilen zusammengenähten Rindenstück, an dessen Vorderseite eine schmale Holzmaske befestigt ist. Die Fläche ist in drei nach oben und einen nach unten gerichteten Fortsatz ausgezogen; vom Ober- rand geht ein kleiner in der Mitte, zwei längere von der Seite ab. Der Unterrand zeigt nur in der Mitte Fig. N!. Schädelhalter in Form eines bemalten Rindenstücks, aus einem Tempelhause des Enddorfs, 25159 eine kleine Verlängerung. Die Spannung der Rindenfläche wird durch, an der Hinterseite befindliche, dicht nebeneinander liegende (Querstäbe bewerkstelligt. Diese bekommen wiederum durch Längsstäbe ihren Halt, welche im Bereich der Fortsätze in je drei, zwischen denselben in je einem Stück vorhanden sind. Ein spitzwinklig umgebogenes Stück Rohr, das im unteren Teil der Hinterfläche befestigt ist, sieht mit seinen beiden Enden über den Unterrand hervor. Querverlaufende, geflochtene Bänder, die unter sich wieder dureh horizontale Stäbe verbunden sind, scheinen ebenso wie die geflochtene Öse am mittleren Fortsatz des Oberrandes zum Aufhängen des Stückes zu dienen. Die Vorderseite des Rindenstückes ist mit weißer Farbe bestrichen. Zu beiden Seiten der Maske ist je ein großer, runder, schwarzer Fleck gemalt, der von einem roten Ring umgeben ist. Die ganze äußere Kontur des Stückes ist von zwei Strängen eingefaßt, in deren Bastumwickelung Kasuarfedern stecken. Die Holzmaske ist am ehesten in der vierten Gruppe meiner Einteilung unterzubringen. Die Nase läuft bogenförmig in das ebenfalls lang und schmal aus- gezogene untere Gesichtsende über. In die auf diese Weise gebildete, von rechts nach links durch- gehende Öffnung springt weit eine spitze, rot gefärbte Zunge vor. Von der Seite betrachtet, hat diese Partie das Aussehen der in dem großen Aufhängehaken (25082, Fig. A?) vorhandenen vier großen Durch- brechungen. Zur Plastik der Holzmaske ist noch zu sagen, daß die Augen als knopfförmige Vorsprünge in je einem stark von oben nach unten in die Länge gezogenen und leicht konkaven Augenteld liegen. Letzteres schließt unten mit einer kleinen queren Durchbohrung ab. Die Bemalung der Vorderseite ist Taf. 4, Fig. 41 zu entnehmen. Nicht zu sehen ist. der schwarze Halbmond, der, von einem roten Rand eingefaßt, sich auf jeder Seite der Maske vorfindet. Betrachtet man das Stück von fern, so gleicht es einem Gesicht, dessen Nase die lange Maske, dessen Augen die schwarzen Flecken sind, und man muß an- nehmen, daß der Gegenstand irgendwo befestigt war, wo er auf die Entfernung als Gesicht wirken konnte. Vielleicht befand er sich in einem der Hausgiebel, die gewöhnlich mit größeren oder kleineren Gesichts- darstellungen geschmückt sind, vielleicht war er aber irgendwelchen anderen Gegenständen aufgesteckt, und gerade das dieke umgebogene Rohr spricht dafür, daß das Rindenstück einem ganz spezifischen Zweck ge- dient haben muß. L. 87 em. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 29 7. Bemalte Brettchen In diesem kleinen Abschnitt sind einige Gegenstände beschrieben, welche ihrer Verwendung nach wohl nicht zusammengehören, aber nach ihren äußeren Eigenschaften doch in einem Abschnitt zu- sammengestellt werden dürften. Da sie sich durchwegs zur photographischen Wiedergabe gut eignen, darf ich in erster Linie die Abbildungen (O'—R!) sprechen lassen. 25005, Fig. O!, 2. VIU. ’09, p.m. (4). Das kleine Brettchen ist beiderseits in flachem Relief gearbeitet und in der Weise bemalt, daß die vertieften Stellen meist weiß, seltener schwarz, die erhöhten Fig. O!—R!. Bemalte Brettehen aus dem 4. Flußabschnitt; O0! 25005, P! 25056, Q' 25052, BR! 25059 und 25060 rot gehalten sind. Die Darstellungen der beiden Seiten weichen nur in unwesentlichen Punkten von- einander ab. Das auf der Stirn dargestellte Queroval mit der hineingesetzten Figur ist offenbar eine Nach- ahmung der aus dem Mündungsgebiet der beiden großen Ströme bekannten Haarschmucke aus der Cymbium- schale mit dem Schildpattbelag. Die Durchbohrung am oberen Ende des Brettchens und der durch- gezogene Baststreifen zeigen, daß der Gegenstand frei aufgehängt war. L. 26 cm. 25056, Fig. P!, 2. VIII. ’09, (4). Das nicht beschnitzte, nur in schwarz-weißfarbener Aus- führung gehaltene Stück dürfte eine Nachahmung einer weißen Konchylienschale mit Schildpattbelag sein und als Brustschmuck dienen. Vielleicht hat der Künstler, um der Nachahmung noch gerechter zu werden, sich absiehtlich eines konkav gebogenen Brettchens bedient. An zwei diametral gegenüber liegenden Stellen des Randes ist je eine Durehbohrung vorhanden. Größter Durchmesser 26,5 cm. 25052, Fig. Q}, 2. VIII. ’09, p. m. (4). Auch für dieses Stück möchte ich die beim letzt- genannten Objekt vorgeschlagene Erklärung geben. Bemerkenswert ist, daß beide Stücke einen sechs- eckigen Stern enthalten. Diesem mag ursprünglich die Darstellung eines Stachelhäuters zugrunde liegen. Größter Durchmesser 25 cm. 25059 und 25060, Fig. R!, 4. VII. ’09, p. m. (4). Die beiden Holzplatten wurden mir, ver- mittelst der durch die zentrale Durchbohrung hindurchgezogenen Baststreifen miteinander verbunden, von einem Eingeborenen angebracht. Es läßt sich daher niet ohne weiteres entscheiden, ob es sich um ein einheitliches Schmuckstück oder um deren zwei handelt Ich neige der letzteren Ansicht zu, da bei der starken Gewohnheit der Eingeborenen vom Kaiserin- Augustafluß, alles zu verzieren, sonst der Ver- bindung der beiden Platten mehr Sorgfalt gewidmet worden wäre, etwa in Form einer Schnur oder eines geflochtenen Bandes. Bezüglich der Ausführung der einzelnen Platten erwähne ich noch, daß es sich nicht nur- um bloß durch Bemalung verzierte Stücke handelt, sondern daß die innerhalb des Zickzackbandes gelegene kreisförmige Partie auch in Flächenrelief hervorgehoben ist. Durchmesser einer Platte 15,5 em. 30 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 8. Schmuckstücke Unter diesem Begriff fasse ich alle kleineren Schmuckstücke, mögen sie äußerlich noch so heterogen sein, zusammen, soweit sie nicht eine engere Zugehörigkeit zu einem anderen Abschnitt besitzen. Dies ist z.B. mit den kleinen, aus dem leichten markartigen Holz verfertisten Gesichtsdarstellungen der Fall, welche in den Haaren getragen werden; sie wurden im Kapitel der Masken abgehandelt. 25066, Fig. S', 4. VIII. ’09, p. m. (4). An dem Haarschmuck sind zwei starke, nach unten divergierende Holznadeln oben fest durch Rotangstreifen unter sich und außerdem mit einem oben an- gesetzten biegsamen, kunstvoll geflochtenen Stab verbunden. Ferner sind die drei Stäbe zur Verzierung und Befestigung durch das in Fig. S’ im Profil sichtbare Flechtrad vereinigt: Der biegsame Stab geht oben in eine Gabel über, welche den eigentlichen Schmuckteil, eine flach und zum Teil durchbrochen beschnitzte Platte zwischen sich faßt. Ein starker Holzstachel, der die beiden Gabelenden und den dazwischen liegenden Platten- rand durchbohrt, verleiht der Befestigung den eigentlichen Halt. Die Form der Schmuckplatte und ihre Verzierung sind im wesentlichen aus der Figur zu ersehen. Die beiden Nashornvögel, welche mit abwärts gewandtem Kopf die Schnäbel gegen ein Gesicht kehren, gehen am Oberrand der Platte unmittel- bar ineinander über und zeigen dem Rand entlang die aufeinander folgenden Ovale, die schon an anderen Sammlungsstücken (25079, Fig. H') als Flügel- ornament dieses Vogels beobachtet wurden. Auch das in der durchbrochenen Partie liegende Motiv ist uns von anderen Stücken der Sammlung her bekannt, z.B. von dem flachen Haken (25082, Fig. A?) und von dem Rindenstück mit der Maske (25186, Taf. 4, Fig. 41), wo stets eine spitze Zunge in einen leeren Raum vorragt. Der von der Gabel umfaßte Teil ist in Form des genannten Gesichts ausgeführt; der schon erwähnte Holzstachel durchbohrt seine Nase. Der Haarschmuck wird offenbar so getragen, daß die Platte mediansagittale Lage zum Körper hat und die beiden im Haar steckenden Holznadeln nach rechts und links orientiert sind. Die Biegsamkeit des die Platte tragenden Holz- stabes bewirkt, daß erstere beim Gehen fortwährend in sagittaler Richtung hin und her pendelt. Ich erinnere mich bei dieser Gelegenheit an einen im Prinzip ähnlich gebauten einfachen Federschmuck, den die Admiralitäts- insulaner im Haar tragen. Dort ist es eine weißleuchtende Feder, die durch das Gehen in Bewegung erhalten wird. „Das lieben die Frauen“, sagte mir ein Mann von den Admiralitätsinseln. L. 73 cm. 25 061, 4. VIII. ’09, p. m. (4). Es handelt sich um eine Haar- schmuckplatte, deren Haltestab und Nadeln verloren gegangen sind. Hinsichtlich Form und Verzierung gleicht sie der letztgenannten. Sie ist aber kleiner und in allen Teilen einfacher. So fallen z. B. am Oberrand die aufeinander folgenden Ovale weg; die beiden durchbrochenen Partien sind so modifiziert, daß jederseits eine ovale Lücke vorhanden ist, welche von einem durch- Fig. S1. Haarschmuck- stück, 25066 gehenden Stab — der jedenfalls aus der in den leeren Raum vorspringenden Zunge sich entwickelt hat — der Länge nach geteilt ist. Die Bemalung ist fast ausschließlich weiß und rot. Größter Durch- messer 19 cm. 25157, 2.V111.’09, a. m. (4). Das etwas defekte Stück ist noch kleiner und einfacher gestaltet, als das vorhergehende. Die Voselköpfe sind als solche nieht mehr zu erkennen. Sie sind zu einer bloßen Spange geworden, welche die einheitliche, durch keine einspringende Zunge komplizierte, Lücke nach unten abschließen. Das Ganze stellt ein Gesicht dar, dessen Augen durch die beiden ovalen Lücken ver- treten sind. Die dazwischen gelegene, stilisierte Nase ist leicht plastisch hervorgehoben. Der Teil, in welchen die Nadel eingesetzt wurde, ist zu einem bloßen Stiel geworden. Dem Öberrand entlang sind kleine, weiße Federn eingesteckt. Größter Durchmesser 10 em. 24949, 2. VIIL.’09, (4). Dieses Stück ist noch weiter verändert, indem die beiden Durchbre- chungen wegfallen und statt dessen zwei rote runde Flächen mit mehreren, sie umgebenden, schwarzen kon- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 31 zentrischen Kreisen bemalt sind. Sie sind die beiden Augen, und zwischen ihnen ist eine schmale, stark stilisierte Nase. Der handhabenförmige Teil, in welchen die Holznadel eingelassen war, ist durch eine Furche von der eigentlichen Schmuckpartie abgesetzt. Größter Durchmesser 13 cm. 24996, Fig. U!, 2. VII.’09, p. m. (4). Die in dem leichten markartigen Holz ausgeführte Sehmuckplatte, an deren unterem Rand die Haarnadel eingesteckt ist, stellt eine Figur in Profil dar. Der Kopf ist unverhältnismäßig groß, schnauzenartig verlängert und sitzt auf einem langen Hals. Von dem dünnen Rumpf gehen grazile Arme ab. Die vierfingerigen Hände halten ein, mit dem Kopf nach abwärts gewendetes Tier — anscheinend eine Schlange —, welches von der Figur verschlungen wird. Diese ist der äußeren Darstellung nach ein Zwischending zwischen Vierfüßer (stilisiertem Menschen?) und Vogel. Dem hinteren Teil des Rumpfes liegen nämlich Flügel an, und das Rumpfende hat die Form eines Vogel- schwanzes. Alle diese plastisch hervorgehobenen Teile sind wie Fig. U! zeist, noch bemalt. Länge mit Nadel 41,5 cm. 25 046, Fig. T!, 2. VIII.’09, p.m. (4). Die Darstellung der Schmuck- platte, die ebenfalls in dem leichten Holz ausgeführt ist, wird durch einen Vergleich mit dem vorhergehenden Stück verständlicn. Der Profilkopf mit schnauzen- artiger Mundpartie ist auch ohne dieselbe zu erkennen und ebenso der hier ausgedehntere Flügel und das Schwanzende. Dagegen sind die Schlange und der sie haltende Arm einer sehr starken Stilisierung unter- worfen. Länge mit Nadel 42,5 cm. 24 932, 2. VIIL ’09, a. m. (4). Ein Stück leichtes markartiges Holz ıst in Form einer flachen, ovalen Schale geschnitzt und vorn rot und weiß ornamentiert. An der Rückseite ist eine Holznadel befestigt, ver- mittelst deren der Schmuck ins Haar gesteckt werden kann. Offenbar ist auch dieses Stück eine Nachahmung der Cymbiumschale mit Schildpattbelag. L. 12 cm. | 25 057, Fig. V!, 2. VII ’09, a.m. (4). Vier nach | unten divergierende Holzspitzen bilden zusammen einen Kamm, indem sie durch ein flächenhaftes gemein- sames Geflecht zusammengehalten sind. An der Hinter- Fig. T’ und U‘. In leichtem Holz Asche ist ein Querstab angeflochten und oberhalb Fig. V'. Haarkamm, geschnitzte Haarschmuckstücke, : a = von vorn gesehen, el o2ge sowohl wie unterhalb desselben je eine Ose angebracht, en in welcher mehrere weiße Federn und ein langer dünner Bambusstreifen aufrecht stecken. Als Teil eines anderen Objektes befindet sich ein ähnlicher Kamm an der Rückseite einer der kleinen Gesichtsmasken (25004), die ebenfalls als Haarschmuck dienen. L. 35 em. 25069, 2. VIIL.’09, a. m. (4). Es ist ein Stück Kasuarhaut mit langen Federn, das um die Stirn gelegt und mit den im Stück befestigten Bastschnüren hinten zusammengebunden, einen Kopfputz darstellt. Solche primitive Kopfschmucke sind ja von der Nordküste her bekannt und habe ich selbst im Toricelli-Gebirge gefunden. L. 43 em. 24969, 4. VIIL.’09, (4). Diese Stirnbinde besteht lediglich aus einem Streifen Kuskusfell, an dessen beiden Enden je eine Schnur festgemacht ist. Länge des Streifens 25 cm. Zwei andere kurze Pelz- streifen, ein weißer (24959) und ein weiß und braunrot gefleckter (24948), welche ich beide am 1. VIII. ’09 im Dorf Olem erwarb, sind offenbar auch Schmuckstücke, vielleicht ebenfalls Stirmbinden. Sie übertreffen aber mit 63 und 40 cm das erste Stück wesentlich an Länge. 25 074, Taf. 4, Fig. 40, 4. VII.’09, p. m. (4). Auf der Vorderseite eines geflochtenen, als Stirn- binde dienenden Bandes, welches jederseits in einer Öse endigt, sind 10 geschnitzte, das Opereulum einer marinen Schnecke nachahmende, leichte Holzstückchen aufgereiht. Ein fortlaufender Baststreifen näht einen, dem Flechtband festeren Halt gebenden Rohrstreifen an der Rückseite fest. Bei jedem Holzstückchen Abe 10 32 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea tritt eine Schleife des Baststreifens durch eine zentrale Durchbohrung des ÖOperculums hindurch und wird an der Vorderseite vermittelst eines, durch die Schleifenspitze durchgezogenen Querstäbchens in der Lage gehalten. L. 48 cm. 24976, Fig. Q*, Enddorf, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Diese Stirnbinde besteht aus einem gefloch- tenen Band, an welchem ein Kranz dichtstehender, nach vorn gerichteter, gestutzter Kasuarfedern befestigt ist Das Flechtband ist an drei Stellen, nämlich in der Mitte, sowie rechts und links davon, in je einen obern und untern Lappen ausgezogen, deren jeder noch von einem geflochtenen Bogen umgeben ist. Die Federn sind durch Verschnürungen und eine kittähnliche schwarze Masse am Band befestigt. Mit letzterer sind auch die frei vorstehenden Teile der Kasuarfedern behandelt, welche dadurch zum Teil als steife Blättehen erscheinen. An fünf Stellen sind die Federn von je einem Streifen Kuskus- fell verdeckt, so daß sich dem Auge eine alternierende Reihe von schwarzen Kasuarfedern und hell- braunen Fellstreifen darbietet. An jedem Ende der Binde ist zur Verzierung eine lange Vogelfeder ein- gesteckt. Der Schaft der einen ist durch ein Flechtbändehen, das in ein Flechträdchen übergeht, selbst wieder verziert. Durch Schnüre, welche an jedem Ende befestigt sind, wird die Binde um den Kopf gebunden. L. 27 em. 25053, Pagem, 1. VIIL.’09, (3). Das geflochtene Armband von durchschnittlich 5,5 em Breite zeigt keine Musterung und stimmt im wesentlichen mit den aus Neumecklenburg längst be- kannten Stücken überein. Solche haben Srerman und Grazexer (’07, 40, fig. 20 und 25) beschrieben und abgebildet, und Gransser hat im selben Werk (07, 186) auf gewisse, die Musterung betreffende, Über- einstimmungen der geflochtenen Armbänder beider Gegenden aufmerksam gemacht. 24970, 4. VIIL.’09, a. m. (5). Ein Stück Kuskusfell ist als Kappe zugeschnitten, und an zwei gegenüberliegenden Stellen des Randes sind Schnüre befestigt, womit die Mütze am Kopf festgebunden werden kann. L. 24 cm. 25 042, Taf. 3, Fig. 30 und Fig. R*, 4. VII. ’09, p. m. (4). Diese Regenkappe ist geflochten und den von Parxınson (1891) abgebildeten und von Preuss (1898, 155) beschriebenen sehr ähnlich. Die Zeichnungen sind durch Reihen von Zäpfehen markiert, welche aus dem Flechtmaterial selbst hergestellt sind. Außerdem sind sie durch Bemalung mit weißen und roten Linien hervorgehoben. Die Ornamente haben geradlinigen Verlauf und schließen sich in ihrem Grundwesen denjenigen der schon genannten Exemplare an. Auf der Innenseite prägt sich das Ornament in keiner Weise aus. An der oberen Kante der Regenkappe sind an drei Stellen Schnüre durchgezogen, von denen die vordere und hintere zu Aufhänge- ösen geknüpft sind. Am Unterrand setzt sich das Flechtmaterial in Form frei herunterhängender Streifen fort. Während an der Oberkante das Geflecht der beiden Seitenhälften ohne Unterbrechung ineinander übergeht, ist die Vereinigung in der Hinterkante durch Verschnürung gebildet L. SO cm. 25038, Taf. 3, Fig 29, 2. VII1.’09, (4). Im Geflecht dieser Regenkappe fehlen die Zäpfchen. Es sind rot-, schwarz- und gelbgefärbte Bastfasern verwendet; die erstgenannten bilden den Grund, die beiden letzteren sind für das, in einem geraden Mittelband und zwei seitlichen Wellenbändern verlaufende Örnament und für die Vorder- und Hinterkante verwendet. Eine Schnuröse befindet sich nur an der hinteren oberen Ecke. L. 65 em. 24953, Dorf 4°12'S; 143°42' 0; 2. VIIL.’09, (4). Auf einer sehr dünnen, 15,5 em langen Bast- schnur sind angeschnittene Coixkerne, einer in den anderen hineingeschoben, aufgereiht. Diese Art der Aufreihung, welche diese als Kette zeigt, habe ich auch an den weiblichen Schamschürzen beobachtet, die ich im Toricelli-Gebirge gesammelt habe. 25110, 3. VIIL’09, a. m. (5). Diese Halskette besteht aus dreizehn Kaurischnecken, die mit einer durchlaufenden Schnur zusammengehalten sind. An dem einen Ende bildet die Schnur eine Öse, an dem anderen zur Verbindung mit ihr einen Knoten, hinter dem ein kleines Perlmutterstückchen aufgesteckt ist. L. 39 cm. 24942, 2. V111.’09, a. m. (4). Diese Halskette besteht aus einer Schnur, auf welcher Wirbel- körper eines Knochen- und solche eines Knorpelfisches aufgereiht sind. Die Wirbelkörper stehen nicht alternierend, sondern jede Art in einer Reihe aneinander. Dieses Stück sowohl als auch das vorher- gehende scheinen durch Handel fußaufwärts gelangt zu sein, da sie aus Teilen bestehen, welche mariner Herkunft sind. L.38 em. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 35 25 058, Fig. W!, 2. VIII.’09, p. m. (4). Ein, meiner Ansicht nach, als Brustschmuck dienendes Flechtwerk von der Form eines Halbmondes, dessen Spitzen stark ausgezogen sind. Es zerfällt in drei Geflechtspartien, nämlich einen kleinen Halbmond und zwei seiner konvexen Seite parallel laufende Bänder. Im Bereich des breiten Teils des Halbmondes sind die drei Partien durch zwei geflochtene Zickzackbänder unterbrochen; im Bereich der Zacken schließen sie sich zusammen. Ein starkes Baststück, das als Flecht- seele des Oberrandes dem Ganzen Form und Halt gibt, ist an beiden Enden umgebogen und bildet so zwei Ösen für die daran befestigten Schnüre. Das Geflecht ist rot und weiß bemalt, und zwar zeigt das Mittel- band mit den anliegenden Ziekzackbändern rote, der kleine Halbmond und das äußere Band weiße Farbe Der Schmuck wird offenbar auf der Vorderseite des Halses ge- tragen. Die zwei an einem Stück meiner Sammlung (25131) geschnitzten männlichen Figuren scheinen Halsschmuckstücke zu tragen, welche nach der äußeren Form dem vorliegenden ähnlich sehen. Möglicher- weise wird das Schmuckstück aber auch in den Haaren ge- tragen. Auf Parkınsons Photographie (1891), die allerdings nicht sehr günstig ist, scheint ein Mann ein ähnliches Stück in den Haaren zu tragen. Breite 15,5 cm. 25107, Fig. X', 2. VII ’09, a.'m. (4). Das vor- liegende Stück ist ein Männerschurz. Ein Faserbüschel ist durch einen geflochtenen Bügel hindurchgezogen und an dessen querem Ast vermittelst Bastbindung fest angelegt, Der hintere größere Teil des Bündels hängt frei herunter, der vordere kleinere aber ist straff umflochten und beteiligt sich so an dem Aufbau eines steif vorstehenden Fortsatzes, der Fig. W'. Halsbrust- Fig. X. Männerschurz unterhalb des Bügels breit beginnt, sich dann nach vorn cal Zn stark verschmälert und mit einem kleinen Flechtrad endist, aus dessen Lumen die Enden der vorderen Büschelhälfte herausragen. Die Stücke 25105 und 25 106 stimmen, kleine Unterschiede in der Flechttechnik abgerechnet, mit dem erstgenannten Stück überein. Bezüglich der Verwendung dieses Männerschurzes kann ich mich, im Gegensatz zu einer älteren Nachricht (Kirsgacn nach Prevss 1898, 146) nur erinnern, daß er vorn getragen wurde. Diese Tragweise ist übrigens aus der mehrfach erwähnten photographischen Aufnahme von Pırkınsox (1891) zu ersehen. Der steif geflochtene Fortsatz ahmt dabei offenbar den Penis nach. L. 35 em. 24 931, 2. VIII ’09, a. m. (4). Ein Fellstreifen des am Kaiserin - Augustafluß stellenweise sehr zahlreichen fliegenden Hundes wird über die Lendenschnur gehängt, und an dem vorn herunterhängenden Abschnitt ist ein Teil, gewöhnlich die Haut einer Ex- tremität, derartig ausgezogen, daß sie ebenfalls das männliche Glied nachzuahmen scheint (SCHLAGINHAUFEN ’10,7). Diese Schurze sind von den Eingeborenen nur sehr schwer zu er- halten, weshalb ich mich mit einem wenig charakteristischen Exemplar begnügen mußte. L.50cm. Die beiden folgenden Stücke füge ich deshalb hier an, weil sie sich am besten in diesem Kapitel unterbringen lassen. Zwar ist über ihre Verwendung nichts be- kannt; aber es ist möglich, daß sie ın der Weise als Schmuckstücke gedient haben, daß das erste (24936) amulettartig, das zweite (24966) in der Hand getragen wurde. Beides sind Darstellungen von Vogelfiguren. 24936, Pagem, 1. VII.’09, (3). Das Stück stellt einen plastisch geschnitzten Kopf und Vorderleib eines Vogels dar, in den von hinten her in der Richtung der Hauptachse des Körpers eine runde Vertiefung eingelassen ist. Diese letztere mag dazu gedient haben, die Figur auf einen Zapfen aufzustecken. Die frei herausgeschnitzten Flügel tragen an der Außenseite als flaches Ornament eine Längsspirale, deren Zentrum eine besondere Zeichnung enthält. Mit der Mittellinie des Rückens ist das Ornament durch _. N: j te er Fig.Y!. Schnitzerei gerade und winklige Linien verbunden. L. 13,3 cm. nes stile 24.966, Fig. Y'!, 4. VIII. ’09, a. m. (5). In der Schnitzerei ist ein Papagei, nach sierten Papageis Kopf und Füßen naturalistisch, hinsichtlich des Körpers aber stark stilisiert, dargestellt. 24966 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 5 34 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea Er ist seitlich stark abgeplattet und weist zwei Reihen halbmondförmiger Durchbrechungen auf. Das Stück ist rot gefärbt. Der Zapfen, auf dem der Vogel steht, macht den Eindruck, als handle es sich in diesem Stück wiederum um einen jener Holzpfropfen, die irgendeinen aus Rohr gemachten Gegenstand — ähnlich wie das bei den Wurfhölzern und Kalkbüchsen beobachtet wurde — verlängern und verzieren sollen. Das Stück ist offenbar nur der Teil eines Ganzen und kann sehr wohl einem Zweck gedient haben, der die Einreihung des Stückes in dieses Kapitel nicht rechtfertigen würde. L. 33 em. 9. Musikinstrumente 25.029, Taf. 3, Fig. 27 und Fig.Z', Pagem, 1. VIIL.’09,(3). Diese Handtrommel gleicht in der all- gemeinen Form den von der Küste her bekannten sanduhrförmigen Stücken. Der Griff stellt eine männ- liche Menschenfigur dar, welche mit dem Rücken der Oberfläche der Trommel anliegt. Am rechten Arm und linken Bein der Figur ist eine große Bastöse befestigt. Die Ornamentik ist reliefartig gehalten und 1. in einem Band angeordnet, das mitten um die Trommel läuft, und 2. in zwei Paar zungenförmigen Bezirken, die, vom Mittelband ausgehend, nach den Enden ausstrahlen: das eine Paar bei der Griffigur, das andere an der ihr diametral gegenüber- liegenden Stelle der Trommel. Jeder der zungenförmigen Bezirke enthält in der Haupt- sache zwei übereinanderliegende stilisierte Gesichter. In Fig. Z' ist das Ornament dieses Bezirkes durch die Methode der Abreibung wiedergegeben. Das Trommelfell fehlt. Die zur Befestigung eines solchen vertiefte Rand- zone schwankt in ihrer Breite zwischen 4 und 5 cm. Höhe der Trommel 56 em, Durch- messer 15 cm. 25034, Taf. 3, Fig. 32 und Fig. A?, 2. V1Il.’09, a. m. (4). In der allgemeinen Form schließt sich diese Handtrommel Fig. Z' und A®. Abreibungen von Handtrommelornamenten dem vorangehenden Stück an. Der Griff ıst 21 25029, A? 25034 eine aus dem Vollen geschnitzte Vogelfigur, die mit Bauch und Beinen der Trommel auf- sitzt. Ihr Schnabel ist mit der glatten Außenfläche der oberen Trommelhälfte vereinigt. Die Schwanzspitze geht in eine Längsleiste über, die der unteren Hälfte entlang läuft. Um die Mitte der Trommel zieht von dem einen zum anderen Bein des Vogels ein jederseits mit einem erhabenen Kreisornament abschließendes Zickzackband. Die untere Hälfte der Trommel ist ganz mit Reliefdarstellungen bedeckt, aus denen Fig. A? einen Ausschnitt darstellt. Die Zeichnungen dehnen sich auch auf die oben erwähnte Längsleiste aus. Diese ist überdies an vier Stellen durchbohrt und mit Bastschnüren versehen. Die Gesamtheit der Verzierungen macht den Eindruck, als sollten sie eine bemalte Hülle — vielleicht ein Ataprindenstück — darstellen, gsseite zusammen- be) von dem die untere Trommelhälfte eingeschlossen ist und deren freie Ränder ın der Län treten und zusammengenäht sind. Am Hals der Figur sind ein geflochtenes Bastband und eine kleine Bastschnur befestigt. Drei über das Trommelfell gestreifte Bastringe halten dieses in der Lage, und kleine Bambusstückchen, die rings zwischen Bastreifen und Trommelfell hineingeschoben sind, bewerkstelligen die Spannung. Höhe der Trommel 65 em, Durchmesser 17 em. 25132, Taf. 3, Fig. 31, 4. VILL ’09, a.m. (5). Die Handtrommel hat im allgemeinen dieselbe Form wie die beiden vorangehenden. Der Griff ist ein im Bogen sich abhebender Henkel, der oben und unten je in einen Tierkopf ausläuft. Unterhalb jedes Kopfes befindet sich noch eine Durchbohrung, in welcher Baststreifen als Aufhänger vorhanden sind. Nach unten setzt sich auch hier der Griff in einen leichten Kamm fort. Bezüglich der Verteilung der Ormamentierung zeigt Taf. 3, Fig. 31 deutlich, daß mit Ausnahme einer mittleren glatten Zone die ganze Außenseite mit Reliefdarstellungen versehen ist. Im oberen Abschnitt sind sie in drei parallel verlaufenden Bändern angeordnet; im unteren ist ein breites Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 35 Band mit stilisierten Doppelgesichtern durch eine Ziekzacklinie gegen ein schmäleres, aus Rautenmustern bestehendes Band abgegrenzt. Die in die Richtung des erwähnten Längskammes fallende Raute stellt ein Gesicht dar. Das Trommelfell ist vollkommen erhalten. Die Bindung ist im allgemeinen dieselbe wie beim vorhergehenden Stück. Zum Festhalten des Trommelfelles dienen hier nur zwei, aber breitere Bast- reifen, und zum strafferen Anspannen sind Streifen aus der Hülle der Kokosnuß zwischen Fell und Reifen geschoben. Im unteren Teil ist die Trommel ebenfalls von drei Bastreifen umgeben; doch scheinen diese erst nachträglich angebracht worden zu sein, um ein völliges Bersten der Trommel zu verhindern. Höhe der Trommel 75 em, Durchmesser 22,5 cm. 24985, Fig. B?, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Diese Schlitztrommel stimmt nach der allgemeinen äußeren Form mit den aus dem Ramu-Distrikt bekannten überein (v. Luschan 1899, 492, fig. 31; GRAEBNER ’02, 300, fig. 1; P. W. Scaumr ’03, 77, fig. 1). Die Henkel, von denen der eine erst in der rohesten Form herausgemeißelt, der andere der Vollendung nahe ist, sind dem von Grazener abgebildeten Exemplar am ähnlichsten. Es handelt sich um eine menschliche Figur, an deren Rücken ein Krokodil heraufkriecht. Der raupenhelmartige Kopfputz ragt über den Kopf des Krokodils vor. Der Oberrand der beiden flach ornamentierten Bezirke an jeder Längsseite der Trommel zeigt die leicht bogenförmige Ein- Fig. B’—E?: B? Kleine Schlitztrommel aus Pagem, 24985, C* Blasinstrument aus dem Enddorf, 25031, D° Teil der ornamentierten Oberfläche von C?, E? Blasinstrument aus dem Enddorf, 25006 buehtung. Sie ist auch an einem mit der Bezeichnung „Kaiserin-Augustafluß“ versehenen Exemplar aus den alten Beständen des Dresdner Museums (26276) vorhanden. Je ein schmales Ziekzackband begrenzt die beiden Längs-, je ein Band mit unregelmäßigen ÖOvalen die beiden Breitseiten eines ornamentierten Bezirkes. An das Grenzband der Breitseite schließt sich, wie bei v. Luschans Exemplar, ein Ornament, das P. W. Scuuipr (’03, 78) die halbierte Form der Eingeweide des Kakadus nennt. Nach der Mitte zu folgen dann ‘jederseits drei unter sich ähnliche Zeichnungen, die ich der Kürze halber Schmetterlinge nennen möchte, da sie beinahe mit der Figur identisch sind, deren Seitenteile P. W. Scmuipr (’03, 77, fig. le und f) als Schmetterlingsflügel bezeichnet. Während an Sonmmprs Exemplar die Längsachse des Körpers des Schmetterlings in die Richtung der queren Halbierungslinie des ornamentierten Bezirkes fällt, so kommt sie bei meinem Exemplar in diejenige der teilenden Längslinie zu liegen. Diese Schmetterlingszeichnungen sind an einer der beiden Trommelseiten ausgeführt, an der anderen sind sie erst in Angriff genommen. Die Trommel ist sehr klein, aber sie hat einen hohen, weit reichenden Klang. Länge der eigentlichen Trommel 57 cm, mit Henkeln 90 cm, Höhe 17 em. 25031, Fig.C*und D?, Enddorf, 3. VIIL.’09, p.m. (5). Das Blasinstrument hat, ganz allgemein gesagt, die Form eines geraden Hornes. Es ist bis zu der Stelle, wo eine seitliche Blasöffnung angebracht ist, ausgehöhlt. Acht Zentimeter oberhalb der Blasöffnung, die durch ein über die umgebende Oberfläche heraustretendes Mundstück ausgezeichnet ist, geht das Blasinstrument in den geschnitzten Griff über. Er ist senkrecht zu der Durchmesserfläche, deren Lage durch das Blasloch und die von ihm aus dem Stück entlang laufende, stumpfe Kante gegeben ist, abgeplattet, wie überhaupt das ganze Stück ganz leicht in 5* 36 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea derselben Richtung zusammengedrückt erscheint. Auf der einen Seitenfläche des Griffs sind vier, auf der anderen fünf konzentrische Rauten in Relief dargestellt. Die umgrenzende Raute, hinter der am Griff- knauf eine quere Durchbohrung für das Aufhängeband angebracht ist, geht am Ende in einen Tierkopf über. Die die große Öffnung umgebende Partie ist gegen den Rand leicht zugeschärft und weist ein Zickzackornament auf. Die ganze Oberfläche ist mit leicht eingeschnittenen Linienornamenten bedeckt, von denen ich in Fig. D? eine Probe gebe. Rundliche und ovale Flächen beherrschen die Verzierung. Sie sind zuweilen, wie die an den Gesichtsdarstellungen schon erwähnten schwarzen Augenfelder, an einer Stelle in einen Zipfel ausgezogen. Manchmal sind sie oder auch die zwischen ihnen eingeschobenen Partien gefeldert und machen den Eindruck von lkeptilienpanzern. Das ganze Stück ist mit roter Farbe bestrichen. Dieses in Holz geschnittene Stück erinnert, ebenso wie das nachfolgende — die Beziehung mag weit hergeholt erscheinen — an gewisse afrikanische Objekte und ist mit seiner hornähnlichen Form um so auffallender, als die Tierwelt Neuguineas, soweit wir bis heute wenigstens wissen, zu einer solchen Darstellung keinen Vorwurf bietet. L. 37 em, größter Durchmesser 13 cm. 25006, Fig. BE’, Enddorf, 3. VIII. ’09, p. m. (5). .Das Blasinstrument ist dem vorigen ähnlich. Indessen fehlt die Abplattung, und der Griff besteht aus einem Krokodilskopf. An der Unter- seite des Überganges aus dem Blasrohr in den Griff ist ein kleiner Henkel für ein Aufhängeband an- gebracht. Vom Blasloch aus zieht in der Richtung der Symmetrielinie eine Schlangenkontur und endigt 5 em davon. Es handelt sich wohl um eine Schlangendarstellung, als deren Kopf das Mundstück gedacht ist. Im übrigen beschränkt sich die Ornamentik auf einige zu beiden Seiten der Schlange dargestellte Figuren, von denen die ausgedehntere in Fig. BE? siebtbar ist. L. 62,5 cm, größter Durchmesser 14 em. 25147, Enddorf, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Das Stück ist ein Saiteninstrument und besteht aus der Blattrippe einer Sagopalme. Aus der „Rinde“ der Unterseite der Blattrippe ist ein Längsband herausgeschnitten, aber an beiden Enden mit ihr in Verbindung gelassen. Etwa in der Mitte der Länge ist die Blattrippe unterhalb des ausgeschnittenen Bandes etwas ausgehöhlt. In diese Höhlung wird ein kleines Stäbchen gestellt und das Band gespannt. Mit einem längeren, aber feineren Hölzchen wird das herausgeschnittene Band geschlagen und so zum Tönen gebracht. Die beiden Hölzchen, die ich mit dem Hauptstück sorgfältig gesammelt hatte, gingen leider nachträglich verloren, weshalb ich über die Größen- verhältnisse und andere Eigenschaften derselben nichts Genaueres mitzuteilen vermag. Ich fand das Objekt in einer offenen Hütte des Enddorfes, wo ich es auf den Querstangen unter dem Dachfirst liegen sah, und ließ mir die Handhabung dann von dem Besitzer des Stückes zeigen. L. 247,5 em. 10. Tongefäße 25177, Fig. F?a, 1. VIII. ’09, (3). Dieser Tontopf stimmt nach der Form, die einer tiefen Schale ähnlich ist, und nach dem Linienornament nahezu mit dem von Preuss (1898, 146, tab. S, 34) er- wähnten und abgebildeten Stück des Museums für Völkerkunde in Berlin (VI, 10257) überein. 25173, Fig. F?b, 1. VIII. ’09, (3). Das Stück nähert sich seiner Form nach einer Kugel. Das leicht eingeritzte Linienornament läuft als einfaches Band dem oberen Rand entlang. 25175, Fig. F?e, 1. VIII. ’09, (3). Der Tontopf ist dem vorigen ähnlich. Die oberste, vom Linienornament eingenommene Partie ist durch eine leichte Kante von der übrigen abgesetzt. 25183, Fig. F?d, Kaiserin-Augustafluß. Die Tonschüssel hat ovale Form. Das Linien- ornament ist leicht eingeritzt und in einem dem oberen Rand entlang laufenden Band angeordnet, das an den Längsseiten der Schüssel 6 em breit ist und so der Hälfte der Gesamthöhe der Schüssel entspricht, nach den beiden Schüsselenden zu aber sich verschmälert. Am einen derselben lassen die beiden Enden des als einheitliches Band rings um den Schüsselrand laufenden Ormamentes einen leeren Zwischenraum zwischen sich. Die Unterseite weist ganz oberflächlich angebrachte Schlangenlinien auf, die vielleicht mit der Herstellungstechnik im Zusammenhang stehen. 25182, Taf. 2, Fig. 16, Kaiserin-Augustafluß. Das Tongefäß besitzt eine flaschenförmig verengte Öffnung. Die Oberseite zeigt eine leicht eingeritzte Linienzeichnung, die als Band die Öffnung rings umgibt und in ihren Einzelheiten in der Abbildung gut wiedergegeben ist. Höhe des Gefäßes 17 em, Durchmesser 23 cm. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 97 25178, Taf. 2, Fig. 19, 2. VIIL ’09, a. m. (4). Nahezu halbkugelige Form. Die Außenfläche ist nach Art eines Basreliefs ornamentiert. Dem Rande entlang läuft ein Ziekzackornament; die übrige Fläche zerfällt in ein Mittel- und zwei Seitenfelder. Die Schale ist innen und außen geschwärzt. H. 11,5, D. 29 cm. 25127, Taf. 2, Fig. 18, 2. VIII. ’09, a. m. (4). Die Tonschale hat leicht konische Form; auch hier ist die Ornamentierung nach Art eines Basreliefs ausgeführt. An Stelle der Ziekzacklinien läuft dem Rand entlang eine einfache, an zwei gegenüberliegenden Stellen unterbrochene Linie. Die übrige Fläche zerfällt wiederum in ein Mittel- und zwei Seitenfelder. Die Schale ist innen und außen geschwärzt. H. 11, D. 31 cm. 25128, Fig. F?f, 2. VII. ’09, (4). Diese Schale hat schon ausgesprochen konische Form; die ÖOrnamentierung ist basreliefartig. Dem Rande entlang zieht ein Ziekzackornament, das an vier Stellen Fig. FF?a—F?f. Tongefäße vom Kaiserin- Augustafluß. a 25177, b 25173, c 25175, d 25183, e 25077, f 25128 durch ein breitgedrücktes Dreieck unterbrochen ist. Auch hier läßt sich die übrige Fläche in drei Haupt- felder teilen; ihre Grenzen sind aber weniger scharf. Die vertieften Partien des Reliefs sind weiß, rot und gelb bemalt, und zwar ist Weiß für die Linien, Rot und Gelb für die Flächen gewählt. Die erhöhten Partien tragen die natürliche Farbe des gebrannten Tons. : 25181, Taf. 2, Fig. 20, 2. VIII. ’09, a. m. (4). Die Schale ist dem vorhergehenden Stück in jeder Hinsicht sehr ähnlich. H. 14 em, D. 35 em. Diese vier letzten Stücke sind offenbar Vertreter der von Recaz (’10, 286) erwähnten Tonschalen. 25076, Taf. 2, Fig. 17, Kaiserin-Augustafluß. Der Tontopf nähert sich der kugeligen Form; er ist unterhalb des Randes leicht eingeschnürt. An zwei diametral gegenüber liegenden Stellen befindet sich je ein Griff. Es ist die stark vorspringende Nase zweier sonst reliefartig ausgeführter Gesichts- darstellungen. Von oben gesehen erscheint die Nase als vorspringende Zacke. Im Bereich der Nasenflügel weist sie je eine ovale Konkavität auf. Die Augen sind durch zwei kleine Ringe angedeutet. Ein eben- solcher Ring befindet sich auch an der Nasenwurzel. Von ihm aus geht nach jeder Seite eine Leiste ab, welche das Gesicht umrandet und unten in den Nasenflügel endet. Unterhalb der Nase liegt ein etwas größerer Ring. Ich habe die Vermutung, daß es sich in diesem Gesichtsornament um die Darstellung von 38 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische ‚Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea Echidna handelt, welche Tiergattung nach Scumerrz (1895, 165) auch für die geflochtenen Masken vom Kaiserin- Augustafluß — deren das Dresdner Museum auch ein schönes Stück besitzt (Meyer und Parkınsox 1895, 17 und tab. 9, fig. 1) — als Vorwurf gedient haben soll. An den beiden, zwischen den Griffen liegenden Stellen, deren verbindender Durchmesser rechtwinklig zu dem der beiden Griffe steht, weist die Außenseite des Kopfes je einen größeren Ring auf. Schließlich läuft um den ganzen Kopf in einer Girlande eine Kette kleiner Ringe. H. 16, D 20 cm. 25075, Taf. 2, Fig. 10, Kaiserin-Augustafluß. Der Topf ist dem vorhergehenden ähnlich, aber größer. Die beiden Griffe sind lediglich in Form dreieckiger Vorsprünge vorhanden, die, ähnlich der am vorangehenden Stück beschriebenen Nase, an den Seiten längliche Eindrücke besitzen. Man kann sich diese dreieckigen Grifformen aus jener Nase entstanden denken. Unterhalb der Griffe befindet sich auch hier je ein einzelner Ring, ebenso an den beiden symmetrisch zwischen den Griffen gelegenen Punkten. Von jedem Griff gehen zwei parallel zum Topfrand verlaufende Ringketten aus, die aber an den symme- trisch zwischen den Griffen gelegenen Punkten nicht zusammenkommen. Unterhalb dieser Ornamentierung läuft ein schmaler Wall rings um den Topf, der unterhalb der vier einzelnen Ringe jeweilen etwas tiefer greift. H. 29, D. 34 cm. 25176, Taf. 2, Fig. 11, Kambrini, 5. VIII. ’09, a. m. (3). Die stärkste Ausbuchtung des Topfes liegt verhältnismäßig tief; nach oben verjüngt sich der Topf allmählich. Die Ornamentik beschränkt sich auf zwei im Sinne des vorhergehenden Stückes ausgeführte Griffe und zwei an den symmetrischen Zwischen- stellen befindliche Reliefdarstellungen, deren jede aus zwei konzentrischen Ringen besteht. Die vier Örnamentstellen sind durch eine Anzahl leicht eingeritzter Linien unter sich verbunden. H. 21, D. 26 em. 25 077, Fig. F?e, Kaiserin-Augustafluß. Der Topf ist diekwandig. Auch hier sind nur die vier kreuzweise gegenüberliegenden Hauptstellen plastisch hervorgehoben, nämlich durch die beiden Griffe in derselben Ausführung wie an den beiden vorhergehenden Stücken und durch die rundlichen Er- hebungen an den Zwischenstellen. Die vier Ornamente sind durch leicht eingeritzte, dem Rand parallel laufende Linien verbunden. H. 12, D. 15 cm. 25179, Kaiserin-Augustafluß. Das Stück ist dem vorangehenden ähnlich, aber etwas größer. Die eingeritzten Linien laufen in wellenförmiger Bewegung um den Topf. Im freien Rand sind viele quer- geführte Kerben angebracht. H. 15, D. 22 cm. 24935, Taf. 2, Fig. 12, Pagem, 1. VI.’09, (3). Der kleine Topf ist mit einem plastischen Orna- ment eines menschlichen Gesichts versehen. Dieses tritt in Form einer flachen Schale über die Außen- fläche des Topfes heraus. Augen und Mund sind als kleine Vertiefungen angedeutet. Die mächtige, quer durchbohrte Nase springt stark vor. An der gegenüberliegenden Stelle unterhalb des Topfrandes sind zwei knopfförmige Vorsprünge. Im Verein mit dem Gesichtsornament dienen sie zur Befestigung der Bastschnüre, an denen der Topf aufgehängt wird. H. 14, D. 17 cm. 24954, Taf. 2, Fig. 14, Kambrini, 5. VIII. ’09, a. m. (3). Das Bemerkenswerteste an diesem Topf sind die plastischen Verzierungen an seinem Grunde. Sie stellen ein Gesicht dar, dessen Vergleich mit demjenigen am Griff des Topfes 25076 mir die Vermutung nahelest, daß es sich auch hier um eine Darsteliung von Echidna handelt. Sie stimmt in allen Hauptzügen mit der Verzierung von 25076 über- ein: eine stark verlängerte Nase, deren Seitenteile als ziemlich scharfe Kanten in den Randwulst des Ge- sichts übergehen; die Augen sind durch je zwei kleine Ringe markiert; unterhalb der Nase befinden sich zwei konzentrische Ringe, und zu beiden Seiten derselben ist je ein kleiner Ring vorhanden. Die ganze Darstellung ist von einer Kette kleiner Ringe umgeben. Zu beiden Seiten befindet sich je eine Durch- bohrung, durch welche ein starker Baststreifen gesteckt ist. Über die Gesichtsdarstellung selbst ist noch folgendes zu sagen: die leicht nach unten gekrümmte Nase besitzt eine scharfe mediane Kante mit drei aufeinanderfolgenden Höckern. Sie ist zwischen diesen sowie an der Spitze des obersten Höckers und an der Nasenspitze selbst quer durchbohrt. Der Randwulst des Gesichts ist seitlich sehr hoch und jederseits doppelt durehbohrt. In allen Durehbohrungen finden sich rotgefärbte Schnüre. H. 27, D. 18 em. 25174, Kambrini, 5. VIIL.’09, a. m. (3). Der Topf ist dem vorangehenden fast vollkommen gleich. Die Nase ist abgebrochen. Im den erhaltenen Teilen derselben fehlen die Durchbohrungen. D. 18 cm. 24947, Taf. 2, Fig. 15, Kambrini, 5. VIII.’09, a. m. (8). Dieser Topf hat eine gewisse Ähn- lichkeit mit den vorhergehenden, weicht aber in folgenden Punkten ab: der mediane Kamm ist schärfer Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bad. XIII Nr. 2 39 und zeigt vier Höcker; unterhalb der drei vorderen Höcker ist die Nase jeweilen quer durchbohrt. Die Seitenkanten, welche in den Randwulst übergehen, weisen auch drei Höcker auf. Der Randwulst selbst ist niedrig und schmal. Die Augen sind durch zwei konzentrische Ringe vertreten. Oberhalb der Nasen- wurzel liest ein einzelner kleiner Ring und nimmt den Platz ein, auf den sich an den beiden vorher- gehenden Stücken das obere Ende der Nasenkante fortsetzt. Die beiden einzelnen Ringe unterhalb des Gesichts, welche die beiden vorangehenden Töpfe aufweisen, fehlen gänzlich. Ebenso ist die zirkuläre Ringkette nicht vorhanden. Die beiden Durchbohrungen befinden sich dicht am Randwulst des Gesichts. H230, D. 20.cm. 24934, Kambrini, 5. VIIIL.’09, a. m. (3). Das Stück weicht von dem vorhergehenden nur darin ab, daß an den beiden Übergangsstellen der Seitenkante der Nase in den Randwulst des Gesichts sowohl, als auch am oberen Ende der medianen Kante sich je eine ovale Konkavität vorfindet. Der einzelne Ring an der Nasenwurzel fehlt. Die Nase ist abgebrochen. D. 20 cm. 25180, Taf. 2, Fig. 13, 4. VIIL.’09, p. m. (4). Die Schüssel ist mit einem Fuß versehen. In der Konkavität des letzteren sind Reliefverzierungen vorhanden. Es sind zwei in der Mitte befindliche konzentrische Ringe, welche von fünf Mustern umgeben sind. Diese haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Kauri-, vielleicht auch mit Nassaschnecken. Auch die dem Ansatz des Fußes zunächst liegende Zone der Außenseite des Topfes ist mit den verschieden gestellten Nassamustern verziert und in der Richtung nach dem Topfrand zu mit einer unregelmäßig wellenförmigen Relieflinie abgegrenzt. Am Fußrand befinden sich zwei diametral gegenüberliegende Löcher, durch welche die Baststreifen eines Aufhängebandes ge- zogen sind. H. 12, D. 26 cm. 11. Holzgefäße In diesem Abschnitt sind meistens ganz kleine Schalen aus Holz beschrieben. Das einzige größere Objekt hat zwar die Form einer Schale, ist aber durch Schnitzereien derart kompliziert, daß es fraglich ist, ob das Stück wirklich als Schale gedient hat. 24937, Fig. G?, 4. VIIL’09, a. m. (5). Die kleine Schale hat langgestreckte Form und ist an dem einen Ende mit einem kurzen, in Form eines Tierkopfes beschnitzten Griff, am anderen Ende mit einer quer verlaufenden Öse versehen. Die Seiten- und die Unterfläche sind nicht gegeneinander abgesetzt; sondern sie gehen in transversaler Rundung ineinander über. L. 13, B. 3,5 em IE K:? Fig. @—M°. Kleine Holzschalen aus dem Mittellauf des Kaiserin- Augustaflusses; G? 24937, H? 24938, 1? 24939, K? 24940, L? 25048, M®? Abreibung der Unterfläche von 25184 24938, Fig H?, 4. VIII.’09, a. m. (5). Die Schale ist klein, von langgestreekter Form, an dem einen Ende mit einem, in Form eines Krokodilkopfes beschnitzten Griff versehen. Das andere Ende ist defekt; ehemals besaß es offenbar eine Öse. Die Seitenwände, welche sich durch eine Kante gegen die Unterfläche absetzen, sind nach dem letztgenannten Ende zu mit einigen eingekerbten Linien versehen. L. 18, B. 3,5 cm. 40 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea [03 [o) 24939, Fig. I, 4. VII. ’09, a. m. (5). Die Schale ist klein, von ovaler Form und zeigt an einem Einde einen länglichen Griff mit Öse; das andere Ende besitzt keine vorragende Partie. Die Seiten- wand ist rings mit eingekerbten Ornamenten versehen und auf diese Weise von der Oberseite geschieden. L 16, B.6,5 cm. 24 940, Fig. K?, 4. VIIL.’09, am (5). Die wiederum kleine Schale hat ovale Form und weist am einen Ende eine, vielleicht einen Schildkrötenkopf darstellende, Schnitzerei auf; am anderen besitzt sie einen kürzeren beschnitzten Griff mit Öse. Die Seitenwände sind mit eingekerbten Ornamenten versehen und er- halten sowohl auf diese Weise als auch durch eine stumpfe Kante ihre Abgrenzung gegenüber der Unter- fläche. Diese besitzt ihren Seitenrändern entlang ein Ornamentband. L. 15,5, B.5,2 cm 25048, Fig. L?, 4. VIII.’09, a.m. (5). Die kleine ovale Schale ist am einen Ende in Form eines Vogelkopfs beschnitzt, am anderen mit einem kurzen quer durchbrochenen Griff versehen. Seiten- und Unterfläche sind zum Teil durch Ornamente, welche auf ersterer eingekerbt sind, zum Teil durch eine stumpfe Kante gegeneinander abgegrenzt. Im Innern dieses Gefäßes befinden sich Reste von Kalk. 11.38:D,, DB. Q,dscm: 25.062, 2. VIII.’09, a. m. (4). Die kleine ovale Schale ist sehr flach; die ganz niedrigen Seiten- wände sind durch eine stumpfe Kante von der Unterfläche geschieden. Der längliche Griff des einen Endes zeigt einen Tierkopf, der kürzere Griff des anderen eine quere Durchbohrung. Die Seitenwände sind mit Ornamenten geschmückt. L. 14,5, B. 4,6 em. 25184, Fig. M?, 4. VIIL’09, a. m. (5). Der Griff des einen Endes der kleinen ovalen Schale stellt einen Sehildkrötenkopf dar; derjenige des anderen ist offenbar das Produkt einer starken Stilisierung. Die Seitenwände sind beschnitzt und zwar folgt auf jeden der beiden Griffe ein Paar Gliedmaßen, deren fünffingerige Hand auf die Unterfläche des Gefäßes reicht. Die übrige Ormamentierung der Seitenwände steht mit der schönen Schnitzerei der Unterfläche nicht im Zusammenhang. Auch sind die beiden Flächen durch eine Kante gegeneinander abgesetzt. Ich habe durch die Methode der Abreibung die Örnamentierung der Unterseite in Fig. M? wiedergegeben. L. 16,3, B. 7,3 cm. Dieses Stück scheint am meisten mit dem von Prruss (1898, 147) abgebildeten Stück, VI 10562 des Museums für Völkerkunde in Berlin, übereinzustimmen. 25133, Fig. N?, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Das Stück ist eine in Holz geschnitzte, flache, aber diekwandige Schüssel, die an ihrer Unterseite einen ebenfalls flach ausgehöhlten kleinen Fuß trägt. Uber die Oberseite der Schüssel hinweg laufen zwei in Form zweier menschlicher Figuren geschnitzte längs- gerichtete Holzspangen. Beide Figuren — die eine ist männlich, die andere weiblich — liegen, die Vorder- seite des Körpers nach oben, die Füße gegeneinander gekehrt, so, daß der Kopf der einen über das eine, derjenige der anderen über das andere Schüsselende hinausragt, die Schultern je mit dem Rand des ent- sprechenden Schüsselendes verwachsen, die Füße beider Individuen miteinander und mit der Mitte des Schüsselgrundes vereinigt sind. Die rohe, vielleicht nicht zu Ende geführte Bearbeitung des Stückes läßt in der Darstellung der beiden Figuren, abgesehen von der Schamgegend, folgende Verschiedenheiten er- kennen: eine einheitliche Brust beim männlichen, eine am Unterrand durch eine Einbuchtung geteilte Brust beim weiblichen Individuum; eine massigere Ausbildung des Gesäßes beim weiblichen als bei der männlichen Figur; bei der männlichen ist der Mund nur als seichte, halbmondförmige Grube, bei der weib- lichen als quere Spalte dargestellt, um welche herum die Lippen als Randleisten herausgeschnitzt sind; die Augen der männlichen Figur sind als ovale, schiefgestellte Ringleisten ausgespart, diejenigen der weiblichen treten als kreisrunde Erhebungen aus den Vertiefungen heraus, welehe nach unten und außen durch einen von den Nasenflügeln ausgehenden Wulst begrenzt sind. Beide Individuen halten die Hände oberhalb der Schamgegend. Die Unterseite dieser in Holz geschnitzten Schüssel ist durch den Fuß und die beiden von ihm aus in entgegengesetzter Richtung nach den Schüsselenden verlaufenden Wülste in zwei Längsfelder geteilt. Die teilenden Wülste, die am Fuß breit beginnen, nach dem Rand zu sich verjüngen, in ihrem breiten Teil drei Querwülste aufweisen, ım schmalen von je einem Loch durehbohrt sind, haben wohl den Schnabel des Nashornvogels zum Vorwurf. Die beiden symmetrisch ge- Fig. N’. Geschnitzte Holzschüssel aus Olem, 25133 formten Längsfelder sind vom eigentlichen Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 41 Schüsselrand durch eine, letzterem parallel laufende starke, auf jeder Längsseite Bmal durehbohrte Leiste getrennt. Das so entstehende friesartige Randfeld sowohl, als auch die beiden großen Längsfelder der Unterseite sind mit flach gewellten Ornamenten verziert. Bines der beiden Längsfelder zeigt eine Zeichnung, die dem Ornament gleicht, das ich in der Beschreibung der Schlitztrommel (24985, Fig. B?) auf Grund der Angaben von P. W. Scnuivr als Schmetterlingsornament bezeichnet habe. Wie ich in der Einleitung zu diesem Kapitel schon gesagt habe, scheint es mir fraglich, ob das Stück wirklich als Schüssel gedient hat, da die auf der Oberfläche befindlichen Figuren dessen Zweck wesentlich beeinträchtigen müßten. Die Durchbohrungen in der auf der Unterseite dem Rand parallel laufenden Leiste deuten darauf hin, daß das Stück irgendwo festgemacht zu sein pflegte. L. 91 cm. 12. Stühle, Bänke, Schlafbänke, Gestelle 25008, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Das Stück ist in meiner Reisebeschreibung (’LO, tab. 1, fig. 2) abgebildet. Der Stuhl besteht aus einem einzigen Holzstück. Es läßt sich eine Bodenplatte und eine Sitzplatte unterscheiden, welche durch eine mittlere Säule und außerdem noch durch fünf rings um diese angeordnete, nach auswärts gebogene Nebenstützen verbunden sind. Ein Blick auf die Sitzplatte zeigt, daß das Stück eines Baumstammes so verwendet worden ist, daß die Jahresringe konzentrisch zur Mittel- säule des Stuhles angeordnet sind. H. 36 cm, D. der Sitzplatte 36 cm. 25007, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Das Stück gleicht dem vorangehenden; aber die einzelnen Teile, d.h. die beiden Platten, die Hauptsäule und die fünf Nebenstützen sind dicker als dort. H. 34 cm, D. der Sitzplatte 45 cm. 25009, 3. VII.’09, p. m. (5). Der Stuhl ist ähnlich wie die beiden vorangehenden Stücke, aber kleiner. Die Mittelsäule fehlt, und es sind nur vier Nebenstützen vorhanden. H. 25 cm, D. der Sitzplatte 24 cm. 24986, Fig. O°, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Das Holzstühlchen reiht sich den vorangehenden Exemplaren nur insofern an, als es aus Fußplatte und Sitzplatte besteht, die durch fünf Stützen mit- einander verbunden sind. Es handelt sich aber um eine längliche Form, bei der die Stützen — die drei mittleren sind gerade, die beiden äußeren nach außen gebogen — in einer Flucht stehen. Es ist möglich, daß Preuss (1898,146) mit den von ihm erwähnten Holzstühlchen Exemplare meint, wie das vorliegende eines ist. Indessen fehlen bis heute Abbildungen und Beschreibungen davon. H. 12,5 em, L. der Sitzplatte 37 cm. 25 021, Fig. P?, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Diese Holzbank entspricht der Hälfte eines in der Mitte gespaltenen und ausgehöhlten Baumstammstückes, das mit seinen Kanten dem Boden aufliegt. Aus den beiden Enden der Bank sind je der Kopf und die Vorderbeine eines Tieres herausgeschnitzt. Der Tierkopf ist zugespitzt und mag ein Beuteltier dar- stellen. Sitz- und Seitenfläche der Bank gehen in trans- versaler Rundung ineinander über und sind insofern gegeneinander abgesetzt, als erstere leicht vertieft ist. Das Stück scheint ziemlich neu zu sein und zeigt an der Schwärzung, daß es vor kurzem im Feuer ge- härtet worden ist. H. 21 em, L. 93 cm. 25030, Olem, 1. VII. ’09, (3). Auch diese Bank gleicht dem vorhergehenden Stück, ist aber kürzer. Die ebene Sitzfläche ist durch eine Kante von den Seitenflächen abgesetzt. Das Stück ist auch im Feuer geschwärzt. H. 21, L. 65 cm. 25028, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Dieses Stück ist niedriger als das vorangehende. Der Tier- kopf nimmt nur ein kleines Dreieck am Ende der Sitzläche ein. Diese ist ganz eben und durch eine scharfe Kante ‚gegen die Seitenfläche abgesetzt. E11, 1%. 49,5 cm. 29,130, Big. 03Olem, 1. VIL 209,,8). Fig. 0°-.0% Ein Holzstählehen und zwei Holzbänke In den Hauptzügen gleicht auch dieses Stück den aus Pagem, O0? 24986, P? 25021, Q? 25130 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 . 6 42 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea vorangehenden. Die Sitzfläche ist aber etwas aus der umgebenden Holzfläche herausgehoben und zeigt eine leichte Längskonkavität. Die Tierköpfe der beiden Bankenden sind breiter als bei den vorhergehenden und haben einige Ähnlichkeit mit einem Frosch. Die beiden Seitenflächen der Bank sind mit eingekerbten Zeichnungen verziert. H. 15, L. 32 cm. In diesem Zusammenhang will ich auch der beiden am Kaiserin - Augustafluß gesammelten Schlafbänke Erwähnung tun, nicht um sie aus- führlich zu behandeln, denn dies wird besser im Zusammenhang mit der großen Serie geschehen, welche ich an der Nordküste von Neuguinea ge- sammelt habe. Erwähnt sei hier nur, daß die Beine der Schlafbänke aus umgebogenen Rotang- stücken bestehen. Über die Verzierung des besser erhaltenen der beiden Bänke orientiert Fig. R?. Dieses Objekt (24989) stammt aus Pagem und ist am 1. VIII. ’09 gesammelt. Das zweite (25025) wurde am 4. VIII. ’09 im mittleren Flußabschnitt gesammelt. Nebenbei sei bemerkt, daß das erstere Exemplar einen Defekt zeigt und zugleich auch eine Bastbindung, aus welcher zu ersehen ist, wie die Eingeborenen einen solchen Schaden heilen. 25151, Fig. 5°, Enddorf, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Dieses Gestell, ein ansehnliches Holzbild- werk, ist aus dem Vollen geschnitzt. Es sind zwei männliche Figuren, die, auf einem Postament stehend, sich den Rücken kehren und gemeinsam auf dem Nacken eine Last tragen. Die Gesichtsdarstellung der beiden Männer läßt sich nicht leicht in eine der von mir geschaffenen Maskengruppen einreihen. Sie zerfällt plastisch scharf in Stirn-, Obergesichts- und Untergesichtspartie.e. Die beiden ersten sind an der einen Figur nur durch die stark vortretenden Augenbrauen, an der anderen aber auch noch durch eine seitliche tiefe Einkerbung getrennt. Ober- und Untergesicht sind an beiden Figuren ebenfalls verschieden abgesetzt, indem sie bei der einen durch eine unterhalb der Nase quer bis zum Gesichtsrand durchgehende Furche, bei der anderen durch einen vom Nasen- flügel nach außen und oben ziehenden Wulst geschieht. Die Nase ist ziemlich naturalistisch dargestellt. Am Körper der beiden Figuren fehlt die an anderen Objekten beobachtete Abgrenzung der Schulterbrustregion vollkommen. Auf der Brust ist ein halbmondförmiger Schmuck, vielleicht das in meiner Sammlung auch vertretene Stück 25058 (8.33, Fig. W'), dargestellt. Der Nabel ist als eine unregelmäßige Raute mit einem zentralen kleinen Kreise geschnitzt. Sonst ist der Körper größten- teils mit den als Verzierungen eingehackten Löchern bedeckt; nur die Außenseite der Oberschenkel zeigt auch hier die von mir oben (8.9) schon mehrfach Buceros- ornament genannte Zeichnung, d. h. eine Reihe aufeinanderfolgender bogen- oder winkelförmiger Linien. Auch auf der Vorderseite der einen Figur finden sich einige derartige Linien. Der Leib ist breit; die Arme sind dünn und nach außen ge- beugt. Den Händen ist keine sorgfältige Bearbeitung zuteil geworden. An den Beinen finden die Knie ihren Ausdruck in runden Höckern. Am Fuß sind Ferse und Fig. R?. Schlafbank und Spezialzeichnung eines verzierten Endes, 24989 Knöchel herausgearbeitet; die Zehen sind in der Fünfzahl vorhanden. Rote Farbe bedeckt das ganze Stück. Weiß sind das Brustschmuckstück und einige Linien und Felder im Gesicht gehalten. Auf der Stirn sind ein mittlerer und zwei seitliche schwarze Flecken gemalt, denen sich weiße Linienzeichnungen anschmiegen. Schwarz sind auch Mo, 8? z o0e- » Ras . Ö S > S ir» Fig. 5. In Holz ge die Augen gefärbt. Sie sind nach außen und oben in einen spitzen Winkel aus- schnitzte Doppelfigur, 3 5 NR 0. h gezogen. Unterhalb der Augen ziehen quer von einem Gesichtsrand zum anderen Linien die anscheinend als Ge- 9° ° O stell diente: Enddorf, von schwarzer und dunkelroter Farbe, unterhalb der Augen nach unten, auf dem 25131 Nasenrücken nach oben ausgebuchtet. Auf der Nase selbst ist an der einen Figur Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 43 eine rote Raute mit schwarzer Einfassung gemalt. Vom Mund aus, der in Form eines queren schwarzen Striches angedeutet ist, geht an beiden Figuren jederseits das Bucerosornament in abwechselnd schwarzen und dunkelroten Linien ab und zieht dem Gesichtsrand entlang hinauf, ähnlich wie an der großen flachen Maske 25010. Fig. S? zeigt, daß Lenden, Arme und Beine beider Figuren mit Bastschnüren geschmückt sind. Ich fand das Stück in dem obersten Dorfe, das ich flußaufwärts besucht habe, nahe an einem Haus- pfosten stehend und an diesen mit einem Baststreifen befestigt, dessen Reste noch am Hals der einen Figur zu sehen sind. Das Gestell stand leer; die stark abgenutzte Oberfläche des von den beiden Figuren ge- tragenen Blockes zeigt, daß es häufig zum Ablegen irgendwelcher Dinge benutzt wurde. Vielleicht wurde bei den Männerfestlichkeiten der Schweinebraten dort niedergelegt. H. 103 em. 13. Aufhängehaken 25026, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Dieser Aufhängehaken, den ich in einem Hause von einem Dachsparren heruntergenommen habe, ist in einem Holzstück geschnitzt, wie das überhaupt bei allen hier aufgeführten Aufhängehaken der Fall ist. Er ist ein Doppelhaken, d.h. er besteht aus einer senkrechten und einer sich unten anschließenden queren Partie, welch letztere an jedem Ende einen Haken aufweist. Das Stück ist dorsoventral abgeflacht. Die vertikale Partie ist eine Herme. Der oberste Teil des Kopfes besitzt eine von vorn nach hinten durchgehende Durchbohrung, in der sich noch ein Baststreifen zum Aufhängen befindet. Aus jeder der beiden leicht schalenförmig vertieften Gesichtshälften tritt ein Auge als rundlicher Hügel hervor. Weniger stark prominent ist die Nase. Die Unterkiefergegend tritt zurück und ist dem übrigen Gesicht gegenüber scharf abgesetzt. Darunter befindet sich noch eine kleine Hervor- ragung, vielleicht ein Bart. Der Rumpf ist spindelförmig und zeigt keine weitere Bearbeitung. Die Haken- partie ist stark nach unten vorgewölbt. Bemalung befindet sich im Gesicht, und zwar in weißer Farbe, und auch der Rumpf und die Hakenpartie zeigen einige weiße Kalkstreifen. L. 41 em. 24988, Fig. T?, 3. VII. ’09, (5). Auch dieses Stück ist dorsoventral abgeflacht; seine vertikale Partie ist eine Herme; die Hakenpartie aber ist nicht bogenförmig ausgebuchtet, sondern bildet eine gerade Querstange, von deren Enden die Hakenspitzen nach oben abstehen. Die Augen sind durch eine kleine Höhlung dargestellt, in der ein pflanzlicher Bestandteil eingesetzt ist (links ausgefallen). Nase und Mund springen wenig vor, letzterer ist asymmetrisch. Die Aufhängeöse ist auf der Rückseite des Kopfes an- gebracht und quer gerichtet. Die Herme zeigt etwas oberhalb der Mitte eine rundliche Durchbrechung. Sie ist zu beiden Seiten von dünnen Spangen begrenzt, welche vielleicht auf Extremitäten zurückgehen. Die Anordnung der Bemalung, die in weißer und rotbrauner Farbe ausgeführt ist, ist aus Fig. T? zu ersehen. Jedes Auge liest in einem schwarzen Feld, das je nach außen und oben in einen Zipfel ausgezogen ist. Ein schwarzer Fleck ist auch auf der Stirn, und der Mund ist ebenfalls schwarz gemalt. L. 49 cm. 24990, Fig. U?, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Die dorsoventrale Abflachung ist auch an diesem Stück vorhanden. Die vertikale Partie ist eine Herme, die Hakenpartie bogenförmig. Unten ragt noch ein Fortsatz vor, so daß es aussieht, als wäre die Herme durch die Hakenpartie durchgesteckt. An der Rück- seite des Kopfes verläuft eine quere Öse. Die Haargegend ist scharf abgesetzt. Augenbrauenbogen und- Backenknochen springen stark, die Nase leichter vor. Durch die dazwischen liegende Vertiefung sind die Augen angedeutet. Der leicht zurücktretende Mund enthält eine eingegrabene Mundspalte.e Zwei Löcher mit Bastverzierung deuten die Ohren an. Auch im Nasenseptum befindet sich ein Bastbändehen. Die Darstellung der Brust hat der Künstler geschickt zur Ausführung eines stilisierten Gesichtes benützt, und in der Mitte der Hakenpartie befindet sich eine Zeichnung, welche die weibliche Scham nachahmt. Das ganze Stück trägt Spuren roter Bemalung. L. ca. 36 cm. 24.987, Fig. V?, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Das Stück ist dorsoventral abgeflacht. Die vertikale Partie ist eine Herme. Die Hakenpartie ist bogenförmig ausgebuchtet. Oberhalb des Kopfes befindet sich die Aufhängeöse; die Augen sind vertieft. Nase und Mund treten leicht vor. Auf der seitlich ziemlich stark ausgebuchteten Herme erhebt sich basreliefartig eine Anzahl von Ornamenten. Die bei der Bemalung verwendeten Farben sind weiß, schwarz und rot. Auch hier sind die Augenfelder schwarz und in einen seitlichen Winkel ausgezogen. L. 52 cm. 62 44 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 25045, Fig. W?, 4. VIll. ’09, a.m. (5). Das Stück ist dorsoventral abgeplattet. Der vertikale Abschnitt besteht aus einem oberen rundlichen Teil, der in seiner Mitte die Öse aufnimmt und einem davon durch eine tiefe Kerbe geschiedenen, länglichen, seitlich ausgebuchteten Unterteil, auf dessen Vorder- seite ein nach unten deutlicher werdender Mittelgrat entlang läuft. Die Hakenpartie ist nach unten vor- gebuchtet, ähnlich wie bei 25026 und trägt die eingegrabenen Züge eines Gesichts. Auf der Rückseite hat der Küinstler ebenfalls einen Versuch zu einem solchen gemacht. L. 36 cm. 25 044, 4. VIIL.’09, a.m. (5). Das Stück ist weniger abgeplattet als die vorigen. Der vertikale Abschnitt verschmälert sich von oben nach unten. Öberhalb der Hälfte befindet sich eine Verdiekung. Das mittlere Drittel ist mit roh eingekerbten Schnitzereien versehen. Auf der Vorderseite ist ein stilisiertes Gesicht herauszulesen. Das Stück ist im allgemeinen weniger sorgfältig gemacht als die vorhergenannten. Die Hakenpartie hat die Form eines Bogens. L. 37,5 cm ar er fi N IR RUN 1 U (OXOX IK an, Pi] Fig. T’—W?. Geschnitzte Aufhängehaken, T? 24988, U° 24990, V* 24957, W° 25045 24 984, Fig. X?, Dorf 4° 12’ S; 143° 42’ 0; 2. VIIL.’09, (4). Das Stück ist dorsoventral abgeflacht. Die vertikale Partie stellt eine Herme dar und ist im Verhältnis zum Hakenstück sehr lang. Letzteres hat den, an 24985 (Fig. T?) beobachteten Quertypus. Aus der Mitte seines unteren Randes ragt ein Tier- kopf vor, so daß man den Eindruck hat, als würde sich die vertikale Partie durch die Hakenpartie hin- durch fortsetzen. Der Kopf ist länglich und in seinen oberen Teilen von hinten nach vorn für die Auf- hängeschnur durchbohrt. Doppelte Durehbohrung weisen die Ohren auf. Vorder- und Hinterseite sind (letztere mit Ausnahme des Kopfteiles) schön beschnitzt. In der Bemalung sind die Farben so verteilt, daß die eingegrabenen Partien weiß, die erhabenen Teile rot gehalten sind. Im Gesicht kommt wiederum auch die schwarze Farbe vor, und zwar an den Augenbrauenbogen, der Nase und dem Mund. Das Stück ist aus schwerem Holze geschnitzt L. 87 em. 25099, Fig. Y?, Dorf 4° 12' S; 143° 42' 0; 2. VIII. ’09, (4). Dieses dorsoventral abgeplattete Stück imponiert in erster Linie als Darstellung einer menschlichen Figur. Sie ist der vertikale Teil des Hakens. Als kleiner Halbmond schließt sich unten die Hakenpartie an. Das Exemplar besitzt zwei Ösen, eine am oberen Rand des Kopfes, welche von vorn nach hinten durchgeht, und eine auf der Rückseite, welche quere Richtung hat. An der letzteren, als der Hauptaufhängestelle, ist ein kleines Bastseil befestigt, das durch eine Verschnürung mit der oberen Öse mehr Halt bekommt und dann selbst eine Öse bildet. Hin- sichtlich der Plastik und Örnamentik der menschlichen Figur verweise ich auf Fig. Y? und hebe nur her- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 45 vor, daß Hände und Füße mit je vier Strahlen dargestellt, auf der Rückseite die Schulterblätter ausgebildet sind und die Ellenbogen als spitze Höcker erscheinen. Gesäß, Oberschenkel- und Unterschenkelmuskulatur treten plastisch hervor. In der Bemalung herrscht am Kopf die weiße, am Körper die rote Farbe vor. Schwarz findet sich wiederum nur an einigen Stellen des Gesichts. Bezüglich der Ornamentik empfiehlt } sich hier ein Vergleich mit den Masken, die in meiner Klassifizierung als 6. Typus zusammengestellt sind. Am Hakenteil befinden sich außer den beiden seit- lichen Haken noch zwei weitere in der Medianlinie, ein vorderer und ein hinterer; aber sie sind so an- geordnet, daß sie die „Flächenhaftigkeit“, durch die alle vorher angeführten Exemplare sich auszeichnen, nicht stören. L. 110 cm. 25098, Fig. Z?a und b, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Der vertikale Teil ist stark dorsoventral ab- geplattet. Er ist ein schmales Brett und im Ver- hältnis zum Hakenstück noch länger als beim vorher- gehenden Exemplar. Eine Öse fehlt. Nahe dem oberen Ende ist ein kurzer Abschnitt durch je eine seitliche Einkerbung abgesetzt, die wohl einer Auf- hängeschnur zur Befestigung dient. Da aber die Örnamentik, die auf dem ganzen übrigen vertikalen Stück den Formverhältnissen des Brettes angepaßt ist, im Gebiet dieser Einkerbungen unterbrochen ist und nach oben auch keinen rechten Abschluß findet, macht es den Eindruck, als wäre das obere Ende ur- sprünglich von anderer Konfiguration gewesen und die jederseitige Einkerbung erst nachträglich hinzu- gekommen. Das Hakenstück ist nach unten vor- gewölbt und nicht ornamentiert. Ein kleiner Fortsatz am Unterrand soll dem Auge wiederum vortäuschen, daß das vertikale Brett durch das Hakenstück durchgesteckt sei. Über den Charakter der Orna- Fig. X’—Z?b. Aufhängehaken, X? 24984, Y? 25099, mentik müssen die nebenstehenden Skizzen orientieren. 2°a und b Vorder- und Rückseite von 25098 L. 119,5 em. 25 082, Fig. A®, 2. VIII. ’09, (4). In der brettartigen Ausführung des vertikalen Stückes schließt sich dieses den vorangehenden an. Die vertikale Partie ist eine Herme. An dem länglichen Gesicht spitzen sich Nase und Kinnpartie nach unten zu. Der oberste Teil der Kopfpartie ist quer durchbohrt und stellt anscheinend einen kleinen Tierkopf dar. Das vertikale Brett ist an vier symmetrisch gelegenen Stellen durchbrochen. Eine jede der Durchbrechungen ist von einem Vogelkopfornament umgeben, von. dem aus eine spitze Zacke, sei es der Unterschnabel, sei es die Zunge, in das Lumen vorragt. Bezüglich der übrigen Ornamentierungen des Rumpfbrettes schließt sich das Stück an 25098 an. Die Verwandtschaft in der Linienführung ist unverkennbar. Von der Hakenpartie sind die beiden seitlichen Haken, die sich offenbar in derselben Fläche, wie das vertikale Stück, befanden, abgebrochen. Dagegen tritt ein dritter Haken, der in Form eines plastisch ausgeführten, von oben nach unten gerichteten Fisches vorn angebracht ist, ganz aus der allgemeinen Fläche heraus. Das Exemplar ist rot, weiß und schwarz bemalt. L. 147 cm. 25085, Fig. B?, Olem, 1. VI. ’09,(3). An dem defekten Stück ist deutlich die vertikale Partie von dem Hakenabschnitt zu unterscheiden. Indessen trägt die erstere zwei seitliche, flügelartige Verbreite- rungen, die offenbar auch als Haken gedient haben. Dieses Exemplar schließt sich insofern an die voran- gehenden an, als gewisse Teile aus der im übrigen sehr flach gehaltenen Gesamtheit heraustreten, und zwar betrifft dies nicht nur einen dritten, einen stilisierten Menschenkopf darstellenden Haken an der Hakenpartie selbst, sondern auch eine kleine Tierfigur in der Mitte des vertikalen Abschnittes, die von einer quer- 46 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea verlaufenden Durchbohrung unterführt ist, und besonders das größere stilisierte Gesicht am oberen Ende, dessen Augen, durch eine quere Durchbohrung miteinander verbunden, die Öse darstellen, und dessen Nase und Kinngegend stark verlängert >; sind und in einem spangenförmigen Bogen in das Brett selbst zurück- A] ’Z laufen. L. 127,5 cm. 25011, Fig. C°?, 4. VII. ’09, p. m. (4). Dieses Stück ist der einzige Vertreter desjenigen Typus, den ich als horizontalen von dem bisher besprochenen vertikalen abtrennen möchte. Er besteht aus einem queren Holz, das in zwei leicht nach oben gebogene Haken ausläuft. Vom oberen Rand gehen noch drei kurze Fortsätze ab, deren mittelster die Öse zum Aufhängen trägt und gewissermaßen die reduzierte vertikale Partie des Hakens darstellt. Durch die Öse ist ein kurzes starkes Bast- seil gesteckt. Das Exemplar meiner Sammlung ist mit roter Farbe be- strichen, entbehrt aber jeder Ornamentierung. Aber ich habe an Ort und Stelle ein Stück gesehen, das, den äußeren Umrissen nach mit dem vorliegenden übereinstimmend, auf beiden Flächen mit reliefartigen Schnitzereien versehen war. L. 88,5 cm. Unter den aus der Literatur bekannten Haken sind nur wenige mit denjenigen meiner Sammlung zu vergleichen. Zunächst kommt ein von Eoez PArrınaron (1895, 2, 148,2) abgebildetes Stück von Finsch- hafen meinem Stück 25045 sehr nahe. Dasselbe gilt von dem Stück 24841 aus den alten Beständen des Dresdner Museums; es trägt die Angabe „Huongolf“. Die von Fınscu (1888a, tab. 3, fig. 2) und Eoee Fig. B>. Parrıneron (1895, 2, 148, 2) wiedergegebenen Exemplare, deren Typus Aufhängehaken auch durch drei Stücke des Dresdner Museums (6261, 16522, 16525) usOlem,25085 vertreten ist, haben insofern Beziehungen zu den Stücken der vorliegenden Samm- lung, als sie sıch aus einer langen, meist eine menschliche Figur darstellen- den, vertikalen Partie und einer kleineren horizontalen Doppelhakenpartie aufbauen. Es sind aber nicht flachgehaltene Stücke, sondern hochgradig plastisch ausgeführte Fig. A®. Aufhänge- i Fig. C°,. Aufhängehaken vom horizontalen Typus haken, 25082 Figuren. 25011 14. Eßgeräte 24967, 4. VII. ’09, a. m. (5). Dieser Schöpflöffel besteht aus einer halben Kokosnußschale und einem als Stiel dienenden Rohrstock. Dieser ist unten der äußern Krümmung der Schale angepaßt, indem die dieser anliegende Seite etwas flachgeschabt ist. Die Befestigung geschieht folgendermaßen. Erstens greift das untere Ende des Stockes von unten her durch das Keimloch herein, und zweitens sind nahe dem Schalenrande Stiel und Schale durch Bast miteinander verbunden. Letzterer läuft durch eine Durehbohrung der Schale. Das Stück trägt keine Verzierung. L. 69 em. 25 064, 4. VIII. ’09, (5). Das Stück ist dem vorangehenden fast vollständig gleich. Im Bereich der Schale ist eine Längshälfte des Rohrstockes abgespalten. L. 27 em. 24952, D®, 2. VIII ’09, a. m. (4). Zur Anfertigung dieses Löffels wurde ein Teil einer Kokos- nußschale benutzt. Das Griffende ist verziert. 4 konzentrische, in die Länge gestreckte Rauten in Flächen- reliefdarstellung nehmen den Hauptteil des Gritfes ein und springen mit einer spitzausgezogenen Ecke noch in den Löftel vor. Die andere gegenüberliegende Ecke reicht bis zum hintern Ende des Griffes, die dritte und vierte Ecke schließlich berühren die Seitenränder. Der hinter diesen letzteren gelegene Teil des Griff randes ist, in allerdings nicht mehr sorgfältiger Weise, ornamentiert. Die Natur der Ornamente mag Fig. D’ entnommen werden. L. 38 em. 7 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 47 25 049, Fig. E?, 2. VIII. ’09, a. m. (4). Das Stück ist dem vorangehenden ähnlieh. Die Griff- ornamentik besteht gewissermaßen aus einer Rautenfigur, deren Ecken stark ausgezogen sind. Den zwei in den eigentlichen Löffel übergehenden Seiten des Örnaments liegt je eine kreisrunde Zeichnung an, während den beiden anderen Rändern nur je die Hälfte eines solchen Ornaments benachbart ist. An diesem Stück wie an dem vorhergehenden zeigt das Griffende eine Durchbohrung. L. 31 em. 24 945, 2. VIII. ’09, (4). Dieses, den vorhergehenden ähnliche Stück, zeigt ebenfalls die nach den vier Dimensionen ausgezogene Raute; den dem eigentlichen Löffel zugekehrten Seiten sind keine Orna- Fig. D°’ und E?. 1% Teil der Außenseite eines Fig. F3 und G° Löffelgriffe, 34951 und 24 950 aus einer Kokosschale verfertisten Löffels, 24952; E®, Außenseite eines ganzen Löffels, 25 049 mente benachbart, wohl aber denjenigen, welche nach dem Griffrand zu sehen. Sie scheinen je ein stili- siertes Gesicht darzustellen und sind an zwei Stellen durehbrochen. Die vertieften Linien sind mit roter Farbe ausgestrichen. L. 14 cm. 24 951, Fig. F?, 2. VII. ’09, (4). Die Griffornamentik ist in den Grundzügen dieselbe wie bei den vorhergehenden Stücken. Der von der Rautenfigur eingeschlossene Kreis hat eine Felderung, welche an diejenige erinnert, die ich an der Außenseite einer der beiden großen Holzflöten (25031, Fig. C? und D?) beobachten konnte. In der durchbrochenen Schnitzerei am Rand des Griffes ist jederseits ein Tier, an- scheinend eine Schlange, dargestellt. Das Griffende trägt eine Durchbohrung für eine Schnur. L. 11,3 em. 24950, Fig. G?, 2. VII. ’09, a. m. (4). Die Ornamentik des Griffes ragt nicht, wie bei den vorhergehenden Stücken, in das Gebiet des eigentlichen Löffels vor, sondern sie schließt geradlinig ab. 212] cm. 24 945, Fig. H?e, 4. VII. ’09, a. m. (5). Die Orna- mentik des Griffes dringt weit in den Löffei vor, ist aber in ihrem Wesen von derjenigen der vorhergehenden Stücke stark verschieden. Dies zeigt die in der Methode der Abreibung gemachte Figur He. L. 10,5 cm. 24 944, Fig. H°®£, 4. VII. ’09, a. m. (5). Dieses Stück ist aus dem Boden einer Kokosnußschale verfertigt. Die drei vom Mittel- punkt ausgehenden, an der Kokosnuß natürlicherweise vorhandenen Leisten teilen die Außenseite des Löffels in drei Bezirke, deren jeder ein Gesichtsornament aufweist. Auf dem der Löffelspitze entsprechenden Felde ist die Zeichnung am sorgfältigsten ausgeführt, während aufdem |7;, Fig. H’a—f. Abreibungen . z . ; —d Gesichtsornamente einer Trinkschale einen der dem Griff zugekehrten Felder nur die Umrisse der Augen 34946, He Griffornament eines Löffels 24945, schwach zu sehen sind. Der Griff selbst ist nicht ornamentiert. L. 10cm. H’f Ornament von dem Löffelspitzenfeld 24 944 48 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 24 946, Fig. H’a—d, 4. VIII ’09, a. m. (5). Für diese Trinkschale ist eine halbe Kokos- nußschale verwendet. Von der Kuppe aus gehen nach den vier Hauptrichtungen Linien ab, welche die Außenseite der Schale in vier Felder teilen. Ein jedes enthält ein Gesichtsornament in Reliefdarstellung. Die vier Gesichter, die ich durch die Methode der Abreibung wiedergebe, sind mit dem Kinn nach dem Mittelpunkt, mit dem Scheitel nach dem Rande der Schale orientiert. Letzterer ist an zwei Stellen, wo die ein Feld abtrennenden Linien auf ihn treffen, etwas ausgebuchtet und je einmal durchbohrt. Im Innern der Schale befinden sich noch Reste von gekochten Blättern. Durchmesser 9,3 cm. 15. Kalkgefäße und -spatel 24962, Fig 1°, 2. VII. ’09, p. m. (4). Das Gefäß entspricht dem Internodium eines Bambus- rohres. Die obere Wand allerdings ist aus anderem Material gearbeitet und besonders eingesetzt. Außerdem ist sie mit einer kittartigen Masse überstrichen und festgeklebt. Sie weist in der Mitte eine im Durchmesser lem messende Öffnung für den Kalkspatel auf und um diese herum sind in der genannten Kittmasse konzen- trische Ornamente angeordnet. Über die untere Scheidewand ragt noch ein Stück des nächsten Inter- nodiums heraus, und der dadurch gebildete Raum ist mit roter Farbe ausgestrichen. In die Außenwand des Gefäßes sind Zeichnungen eingekerbt, die sich in vier übereinanderliegenden Bändern in nahezu derselben Weise wiederholen. L. 41 cm. 25 054, 2. VID. ’09, p. m. (4). Ähnlich dem vorangehenden Stück ist die Kalkbüchse aus Bam- bus gearbeitet; die obere eingesetzte Wand ist nicht ormamentiert. Auch ragt die Seitenwand des nächsten Internodiums nicht über die Unterwand hinaus. Letztere ist rot gefärbt. Nahe dem obern Ende ist die Seitenwand an zwei gegenüberliegenden Stellen quer durchbohrt. Die eingekerbten Orna- mente sind in fünf übereinanderliegenden Bändern angeordnet L. 31 cm. 25067, Dorf 4°12'5; 143°42'0; 2. VIII. ’09, (4). Das Bambusgefäß entbehrt jeglicher Ornamentierung und Färbung. Am obern Ende ist es von einem 1,5 cm breiten Band um- flochten. L. 34,5 em. 25116, Fig. K’a und b, 1. VIII. ’09, (3). Die eingekerbten Ornamente der Seitenwand des Bambusgefäßes sind in zwei Bändern übereinander angeordnet. Die Seitenwand ragt über die untere vor; Rotfärbung fehlt. L. 24 cm. 25118, 2. VII. ’09, (4). Die eingekerbten Ormamente der Seitenwand des Bambusgefäßes sind in drei übereinander- liegenden Bändern angeordnet. Die Seitenwand ragt nur ganz wenig über die untere rot gefürbte Wand vor. L. 30 em. 25119, Fig. L?, 2. VII. ’09, (4). Die eingekerbten Orna- mente der Seitenwand der Bambusbüchse sind nicht in rings durchgehenden Bändern angeordnet: Die obere Wand fehlt gänzlich; die Seitenwand ragt über die untere Wand hervor. Letztere entbehrt der Rotfärbung. L. 35,5 em. 25169, 2. VII. ’09, a. m. (4). Die Ornamente sind wieder- um in die Seitenwand des Bambusgefäßes eingekerbt. Sie sind in drei breiten und einem schmalen Band übereinander an- geordnet. Die drei ersteren sind unter sich gleich. Das letztere schiebt sich zwischen das obere und mittlere der drei breiten Bänder. Die obere Wand zeigt wiederum eingeritzte Zeichnungen. Die untere bildet mit der etwas vorragenden Seitenwand einen kleinen Hohlraum, dessen Grund mit einer rötlichen Kittmasse 1? K’a und b L® ausgefüllt ist. Ein Fleehtband umgibt das obere Ende des Gefäßes Bu wur] N ER SER ARME ae | | hr r io Je Mesiiehiichsen ons Bambrs und ist mit einer schwarzen Kittmasse festgemacht. L. 33 em. Fig. 18, Ra aus Bambus FIRE RT 5 = I’ 24.962, K’a 25116 und Kb Spatel dazu 25 117, Fig. MV IN '09, a. m. (). An dem Bambus- L? 25119 gefäß fehlt die obere Wand. Die Öffnung wird mittelst Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 49 eines rings beschnitzten und in seiner Achse durchbohrten Holzpfropfens abgeschlossen. Dem unteren Ende ist ein Holzstück mit wunderbarer Schnitzerei derart angefügt, wie dies bei den Griff- enden der Wurfhölzer der Fall ist, d.h. das Holz ist in die Höhlung des unteren Bambusendes hinein- gesteckt — wo beide Enden vielleicht auch wieder durch ein queres Hölzchen vereinigt sind — und die Vereinigungsstelle von einem breiten Flechtband umgeben. Oben ist letzteres von einem mit Federn besetzten geflochtenen Rad begrenzt. Nahe dem unteren Rand ist ein kleineres Flechtrad an- gebracht. Beide erinnern etwas an die Flechtwülste der Wurfhölzer, ganz besonders aber an die Flecht- räder, die ich an einigen Kopfputzen (25144, Taf. 4, Fig. 38; 25142) beobachtet habe. Die Verzierung Fig. M’. Kalkgefäß mit verziertem Unterende und Stöpsel, 25117 des eingefügten Holzendes stellt einen Krokodilskopf dar, der einen Hahn verfolgt. Die beiden Tier- darstellungen sind sehr naturalistisch dargestellt und stehen auf einer bedeutenden künstlerischen Höhe. An der Rückenlinie zeigt der Vogel eine Reihe von sechs Löchern, welche mit kleinen Bast- schnüren verziert sind. Auch in der dem Ohr entsprechenden Durchbohrung findet sich eine solche. Die Schnitzerei ist weiß, rot und schwarz bemalt. L. 74 cm. 25 065, Fig. N®, 4. VII. ’09, a.m. (5). Auch dieses Stück ist zusammengesetzt aus einem Bambusgefäß, einem die obere Öffnung abschließenden durchbohrten Holzstöpsel und einem sich an das untere Ende fügenden besonderen Stück. Dieses letztere ist an diesem Exemplar von biegsamer Natur, also offenbar ein Stück Rohr. Die Vereinigungsstelle ist auch hier von einem breiten Band umgeben. Dieses trägt drei Flechträder, ein oberes, ein unteres und ein mittleres. Ferner ist das biegsame Endstück von oben bis unten vollkommen mit Bast be- wickelt. Dieses bildet am unteren Ende eine geflochtene Platte, an deren Rand sich fünf geflochtene Ösen befinden. Diese sind wiederum von einem geflochtenen Baststreifen umgrenzt und noch mit kürzeren Kasuarfedern besetzt. In dieser geflochtenen Platte haben wir ein Motiv, das an verschiedenen Stücken meiner Sammlung wiederkehrt. Das Flechtband der Ver- einigungsstelle und die Bastumwickelung des biegsamen Stückes sind von oben bis unten abwechselnd weiß-schwarz-rot-schwarz bemalt. Das obere Ende des Gefäßes trägt ein schmales, rot bemaltes Flechtband mit einer geflochtenen Öse, ähnlich derjenigen, die an einem Wurfholz beobachtet wurde. L. 105 cm. 25071, Fig. 0°, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Für dieses Gefäß ist ein Kürbis von Gurkenform verwendet. Die Spatelöffnung am oberen Ende hat einen Durchmesser von 1 em. Die eingebrannten Ornamente wiederholen sich in drei übereinanderliegenden zirkulären Bändern. Sie sind aus der Abbildung zu ersehen und stellen im wesentlichen ein langgestrecktes Oval dar, das an beiden Enden von je einem wurstförmigen Gebilde eingefaßt ist. Diese Zeichnung wiederholt sich nicht nur auf anderen Kalkgefäßen, sondern auch auf voll- kommen anderen Stücken dieser selben Sammlung. L. 30,5 em. 25 072, 2. VIL. ’09, a. m. (4). Der Kürbis hat die Form einer niedrigen Flasche. Auch hier sind die Ornamente eingebrannt. Sie umgeben zunächst die Spatelöffnung als ein schmales Band und strahlen von dort aus sternförmig nach allen Seiten. Neben der Spatelöffnung befindet sich ein kleines Loch für eine Aufhänge- Fig. N®. Kalkgefäß aus Bambus mit schnur. L. 16 cm. verziertem unteren Ende, 25065 Abh. u, Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 \ 7 50 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 25 073, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Das Gefäß besteht aus einem langgestreckten Kürbis. Die Brandmalerei ist regellos angeordnet. L. 51 cm. 25115, Fig. P?, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Auf dem langgestreckten flaschenförmigen Kürbis ist die Brandmalerei in drei übereinanderliegenden breiten Bändern angeordnet. An das oberste schließt sich ein Zackenmuster, das an einer Stelle von weit nach oben vorspringenden Zeiehnungen zweier überkreuzter Ranken unterbrochen wird. L. 47,5 em. 25162, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Die ein- gebrannten Ornamente sind auf dem Flaschenkürbis in zwei breiten übereinanderliegenden Bändern angeordnet. L. 25 em. Zu 24962, Fig. Q°. Dieser Kalkspatel ist, ab- gesehen von den zirkulären Rillen, ein schmuckloses Stück. Die Rillen sind nicht alle dieht nebeneinander angebracht. Sie liegen in fünf durch Zwischenräume von 2—3 cm ge- trennten Gruppen, deren jede aus drei bis vier (in einem Fall aus sechs) Rillen besteht. L. 57 em. Zu 25054. Glattes Stäb- chen ohne RHillen, an dessen oberem Einde eine weiße Hühner- feder aufgesteckt ist. L. 52 cm. Zu 25073. Stäbehen mit kräftig ausgebildeten Rillen, aber ohne weiteren Schmuck. L. 76 em. Zu 25067, Fig. R’. Am oberen Ende des Stäbchens ist eine weibe Feder aufgesteckt und sind mehrere andere mittelst Bast festgemacht. Der Rillenabschnitt ist nieht unterbrochen. Ober- halb davon befinden sich drei schmale Flechtbändehen; zwi- schen den beiden unteren bildet ein kleines Psychidengespinst eine Hülle um den Stab, und dieht oberhalb desselben sind zwei knotenreiche Schnüre be- festigt. L. 88 cm. Zu 25116, Fie. K’b. Der Fig. O° und P°. Kalkgefäße aus Rillenteil des Kalkspatels ist Fig. 0 —T°. Kalkspatel, Q° zu 24962, R° zu 25 067, Kürbisschalen miteingebrannten ß A S’ zu 25169, T° 25170 5 nicht unterbrochen. Deinem Örnamenten, 0° 25071, P> 95115 oberen Ende ist eine schwarze Feder aufgesteckt und mit zwei Flechtbändchen festgemacht. Die Feder ist mit Ausnahme des Endstückes seitlich zu kleinen Ziekzack- resten abgestutzt. L. 45 em. Zu 25118. Das kurze Stäbehen ist mit Ausnahme der beiden Enden ganz mit Rillen aus- gefüllt. L. 34 cm. Zu 25169, Fig. 5’. Der Spatel ist ein langer Stab, auf dessen rillenfreiem Abschnitt kleine Früchte aufgereiht sind. Die Reihe der letzteren ist an drei Stellen durchbrochen. An der unteren be- findet sich der Kopf eines Papageis, der zur besseren Befestigung auf ein Stück Holz aufgesteckt ist. An | | ) 3 R S Ss $ T 3 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 51 jeder der beiden anderen ist ein Flechtband mit je drei Fleehträdern vorhanden. Der Stab reicht um SO cm aus dem Gefäß heraus. L. 110 em. 25170, Fig. T’, Kaiserin-Augustafluß. Der lange Stab ist am rillenfreien Abschnitt mit fünf getrennt liegenden, rot gefärbten Holzrädchen besetzt. Oberhalb des dritten und des fünften Rädchens ist je eine geflochtene Schnur befestigt, deren jede an ihrem Ende ein zusammengebundenes Stückchen Kuskus- fell trägt. L. 116 cm. 16. Werkzeuge 25134, Fig. U?, 4. VII. ’09, a. m. (5). Dieses Steinbeil gehört dem Typus an, den GrAasExEr in GrAEBNER und Srerman (07, 163) für den Nordosten Neuguineas beschreibt, nämlich: die Klinge steckt in einem zweiteiligen Futter, das dem Winkelstiel aufgebunden ist. Sie ist so angebracht, daß die Schneide quer zu der Fläche liegt, welche man sich durch die beiden Schenkel des Beiles gelegt denken kann. Klinge und Futter sind durch fünf starke Rotangringe verbunden. Dieht an die Ringe schließt sich nach dem Winkel zu die aus Rotangstreifen bestehende Bindung, welche Schaft und Futter zusammenhält. Sie ist nicht so sorgfältig ausgeführt, wie die an den von Bıro (1898, tab. 8, fig. 5 und 6) aus Morik be- schriebenen Stücken und an demjenigen, das ich selbst aus der Landschaft Paup an der Nordküste von Neuguinea mitgebracht habe. Charakteristisch ist für das hier vorliegende und die folgenden Beile, daß die Bindung ziemlich weit am Schaft herabreicht. An diesem Stück bedeckt sie beinahe einen Drittel des- selben. Die Klinge ist platt; ihre Schneide ziemlich spitz geschärft, aber mit starken, durch den Gebrauch entstandenen Scharten versehen. Ihre größte Breite beträgt 92 mm. Die mineralogische Analyse dieser Steinklinge, sowie aller folgenden, hat Herr Dr. Scureirer am Königlichen Mineralogischen Museum zu Dresden. gütigst ausgeführt. Ich bin ihm dafür zu vielem Dank verpflichtet. Die von ihm selbst gemachten Angaben lasse ich bei jedem Objekt in Gänsefüßchen folgen. Für das Steinbeil 25134 fand Herr Dr. Scureiter „dichter Feldspatamphibolit, Glaukophan, mit Masneteisen und spärlichem Titanit“. 25022, Kaiserin-Augustafluß. Das Stück ist dem vorhergehenden ähnlich, aber kleiner. Das hintere Futterende ragt als dünner Stab vor. E, ist da, wo er aus der Bindung heraustritt, in Form zweier ringsherumlaufender Leisten beschnitzt. Die Schneide ist 45 mm breit. L. des ganzen Stücks 38,5 em. „Dichter Amphibolschiefer, geringe Quarz- und Feldspatgrundmasse.“ 25101, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Futter und Klinge werden an diesem Steinbeil durch vier Rotangringe zusammengehalten. Das hintere Futterende trägt beim Heraustreten aus der Bindung eine Ver- diekung, welche in einen dünnen Fortsatz übergeht. Der Stiel ist dünn. Breite der Klinge 338 mm, L. des ganzen Stücks 41 cm. „Dichter Feldspatamphibolit mit Pyrit, zurücktretend Titanit.“ 25100, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Das Steinbeil ist dem vorhergehenden in allen Teilen ähnlich, aber größer. Breite der Klinge 49mm, L. des ganzen Stücks 5lcm. „Feldspatamphibolit, zweifellos Plagioklas, mit viel Magneteisen.“ 25025, Kaiserin-Augustafluß. Das nach hinten vorragende Ende des Futters ist zu- gespitzt und durch eine Furche gegen den von der Bindung eingenommenen Teil abgesetzt. Breite _ der Klinge 33 mm, L. des ganzen Stücks 40 cm. „Dichter Amphibolschiefer, viel Titanit, Feldspat, wenig Magneteisen.“ 25070, Kaiserin-Augustafluß. Die Klinge ist sagittal am Beil angebracht, d.h. so, daß ihre Fläche in diejenige fällt, welche man sich durch die beiden Schenkel des Beils gelegt denken kann. Fünf Rotangringe verbinden Futter und Klinge. Der am Winkel vorragende Fortsatz ist zugespitzt und gegen den die Bindung tragenden Abschnitt durch eine Furche abgesetzt. Die Bindung reicht über mehr als einen Drittel des Schaftes herab. Breite der Klinge 70 mm, Länge des ganzen Stücks 50,5 em. „Dichter Amphibolit, Feldspat, Chlorit, Glaukophan, Epidot (?), Zirkon.“ 25120, Fig V?, Kaiserin-Augustafluß. Auch an diesem Beil ist die Klinge sagittal ge- stellt. Sie hat aber nicht platte Form, sondern ist hinter dem zugeschliffenen Teil nahezu so dick wie breit. Die leichtgebogene Schneide ist scharf und gut erhalten. Futter und Klinge werden durch drei Rotangringe und ein Flechtband zusammengehalten. Letzteres befindet sich zwischen den vordern und den 1763 52 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea beiden hintern Ringen. Ein Flechtband befindet sich auch am Fortsatz des Winkels, zwischen der Schaft- bindung und dem Ringwulst, der auch hier sich von dem dünnern und an der Spitze nochmals mit einer knopfartigen Verdiekung versehenen Ende abhebt. Die Bindung ist, wie aus Fig. V®? zu ersehen ist, sorg- fältiger als bei den vorhergehenden Stücken gemacht.. Breite der Klinge 39 mm,' Länge des ganzen Stücks 55 em. „Dichter Feldspatamphibolit mit Magneteisen, Glaukophan.“ 25015, 4. VIII ’09, p. m. (4). Futter und Klinge sind aus der Bindung, die am Schaft noch er- halten ist, herausgefallen und fehlen vollkommen. Die obere Fläche des kurzen Winkelstiels ist stark ab- geflacht zur Aufnahme der Holzstücke des Futters. Der Schaft weist die an allen vorhergehenden Stücken beobachtete und in den Fig. U? und V? zu sehende Krümmung auf. L. 49,5 cm. Si Zr = I 2 / SINN /, Ä 2 ; Fig. U? und V*. Fig. W° und X®. Steinbeile, U° 25134 mit Beilähnliche Werkzeuge oder Waffen quer gestellter, V’ 25120 mit eingesetzten Speerspitzen mit sagital gestellter Klinge WW» 25013, XS 25014 24992, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Diese Beilklinge besteht wiederum aus Stein; sie ist von platter Form, im Bereich der Schneide geschweift und hat dort eine Breite von 65 mm, L. 14 cm. „Grünschiefer, Amphibol vorherrschend, Titanit, wenig Maoneteisen, (Epidot), Feldspat.“ 24994, 2. VIII. ’09, a. m. (4). Diese Steinklinge ist der vorhergehenden ähnlich. Breite 62 mm, L. 14,2 em. „Dichter Amphibolschiefer, sehr viel Titanit, Chlorit, Hornblende in besonderer Ausbildung nicht zu erkennen, Quarz, Feldspat, Titaneisen, Pyrit.“ 24991, 2. VIII ’09, (4). Das Stück, eine lose Klinge, ist nicht nur im Bereich der Schneide, sondern auch an der übrigen Oberfläche geschliffen und poliert. In der vordern Hälfte läßt sich eine ge- wölbte Oberseite von einer flachern Unterseite deutlich unterscheiden. Breite 61 mm, L. 16cm. „Dichter Amphibolitschiefer, relativ viel Magneteisen, Epidot wenig.“ 24993, 4. VIIL. ’09, a. m. (5). Die Klinge besteht aus Stein und ist klein. Sie ist nur im Bereich der Schneide geschliffen. Breite 37 mm, Länge 7,6 em. „Vorherrschend diehter Amphibolit.“ 25185, Mangut, 31. VII. ’09, (2). Diese Klinge besteht aus einem Schalenstück von Tri- dacna gigas Lu. Die Oberseite ist gewölbt, die Unterseite flacher. Die Klinge verschmälert sich stark von vorn nach hinten. Breite 70 mm, L. 10,5 em. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 53 25 013, Fig. W°, 4. VIII. ’09, p. m. (4). Das Stück hat die Form eines Beiles. Der Schaft ist ziemlich gerade. An dem kleinen Winkelstiel ist ein nach vorn scharf zugespitzter Holzstab befestigt. Die Rotangbindung, welche diese Befestigung bewerkstelligt, reicht am Stiel etwas. weiter herunter als am obern Schenkel. Am Knie ist ein feingeflochtenes Zierfutteral aufgesetzt, das seinerseits wieder mit einigen kleinen Kasuarfedern geschmückt ist und seine Befestigung an der Rotangbindung erhält. Ein geknüpftes Bündel von trockenem Gras ist hier außerdem noch angebracht. L. 47 cm. 25014, Fig. X°, 4. VIII. ’09, p. m. (4). Es handelt sich hier um ein ähnliches Werkzeug, wie im vorhergehenden Fall. Der Stiel ist, wie bei den Steinbeilen, nach vorn gekrümmt; der an den Winkelstiel befestigte Stab übertrifft den Stiel an Länge und ist mit alternierenden Zacken versehen. Offenbar ist er eine ehemalige Speerspitze. Am Winkel tritt kein Fortsatz über die Bindung heraus. Länge des obern Schenkels 39,4 cm, Länge des untern 34,5 em. 24933, 2. VILL ’09, a. m. (4). Dieses Stück, anscheinend auch ein Werkzeug, vielleicht aber auch eine Waffe, besteht aus einem Holzstäbchen, an dessen einem Ende ein zugeschliffener Eberzahn angebracht ist. Er ist mit einem Rotangstreifen angebunden, der fast den ganzen Stab um- wickelt. L. 17 cm. 17. Schiffahrt und Fischerei 25097, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Das Stück ist ein Modell der auf dem Kaiserin- Augusta- fluß von den Eingebornen gebrauchten Boote. Diese sind wirkliche Einbäume ohne Ausleger, wie dies schon in Reisebeschreibungen (Frisperıcı, '09, 333) gesagt ist. Das hintere Ende ist zugespitzt, das vordere aber in einen mit Schnitzereien verzierten Schnabel ausgezogen. An dem vorliegenden Modell ist der Kopf eines Krokodils dargestellt. Von der Mitte des hintern Randes der Schnitzerei hebt sich ein henkelartiger Fortsatz ab, der bogenförmig in den Kanuboden zurückläuft und so eine Öse, wohl für ein daran zu befestigendes Seil, bildet. Zu beiden Seiten dieses Henkels findet sich im Boden je eine große Durchbohrung. Das Stück ist alt und dürfte als Kinderspielzeug gedient haben. L. 12,4 cm. Meine Sammlung weist 9 Kanuschnäbel und -schnabelteile auf, die von wirklichen Kanus abgeschnitten und an Ort und Stelle erhandelt wurden. An diesen lassen sich, soweit sie nicht große Defekte aufweisen, die in der Beschreibung des Modells aufgeführten Abschnitte meistens verfolgen. Das von Finsch (1888, 292) abgebildete Kanu scheint in diese Kategorie zu ge- hören; denn es sind auch dort die Schnitzereien des eigentlichen Schnabels zu sehen und ferner scheint die Schnauze des nach hinten sehenden Kopfes des Doppeltiers den Henkel zu bilden. 25020, Fig. Y?’, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Dieser Kanuschnabel stellt einen naturalistisch ausgeführten Krokodilskopf dar. Das Natürliche der Darstellung liegt vor allem in der geschwungenen Form der Kieferlinien, die vom ÖOberrand der Bootswände herunterfließen, ferner in der Felderung, welche | die natürliche Schilderung des Reptilienpanzers nachahmt, in der alternierenden Stellung der Zähne und in dem rundlichen Nasenhöcker an der Spitze der Schnauze. Das Auge und die beiden auf die entgegen- gesetzte Kieferseite übergreifenden Zähne dürften für eine naturalistische Darstellung etwas zu groß ausgefallen sein. Kompliziert ist die Figur durch einen Vogel, der aus der Oberseite der Schnitzereien herausgearbeitet ist. Der Henkel, der in der Figur nicht zu sehen ist, da er durch die Bootswände verdeckt wird, ist durch den Körper eines Fisches repräsentiert, dessen Kopf dem Hinterrand des Krokodilkopfes aufliegt, dessen Schwanz mit dem Kanuboden verwachsen ist. Seitliche Durchbohrungen fehlen an diesem Stück. L. 95 cm. 2509, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Auch dieser Kanuschnabel stellt einen Krokodilskopf dar. Er ist auch naturalistisch ausgeführt und durch keinerlei Nebenfiguren, also auch nicht durch einen auf der Oberseite des Kopfes sitzenden Vogel, kompliziert. Der Henkel ist vorhanden, aber nicht mehr als Fisch zu erkennen. Die seitlichen Durchbohrungen fehlen. L. 90 cm. a > Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 25 088, 4. VIII. ’09, p. m. (4). Von diesem Schnabel ist nur der eigentliche Krokodilskopf er- halten. Das Stück ist vor der Henkelpartie abgeschnitten. Der Kopf ist stärker abgeflacht als an den vorhergehenden Stücken. Er ist etwas mehr stilisiert als die beiden vorangehenden Schnitzereien; so haben wir auf der Oberseite drei Paar hintereinanderliegende Höcker, offenbar eine Verdreifachung der Augen- paare. Der rundliche Nasenhöcker ist als kleines menschliches Gesicht dargestellt, dessen Augen durch die Nasenlöcher des Krokodils repräsentiert sind. Die Vogelfigur auf der Oberseite fehlt. Das Stück ist mit einer grauweißen Erdfarbe bemalt. L. YO cm. 24961, Mangut, 6. VIII.’09, (1). Auch von diesem Kanuschnabel ist nur der eigentliche Kopf des Krokodils vorhanden. Er ist stark stilisiert und weist auf seiner stark abgeflachten Oberseite je eine seit- liche Längsleiste auf und ferner einen medianverlaufenden Mittelzug. Sie setzen sich alle drei aus auf- einanderfolgenden Tierfiguren zusammen, deren starke Stilisierung allerdings eine sichere Auslegung nicht mehr erlaubt. Die drei vorderen Enden darf man wohl als Vogelköpfe deuten, während die hintere Figur des Mittelzuges den Kopf des den Henkel bildenden Tieres darstellt, hier aber einem Krokodil ähnlich sieht. Das Stück ist rot bemalt. L. 41 cm. 25.093, Fig. Z°, Olem, 1. VIII. ’09, (3). An diesem Kanuschnabel ist der Krokodilskopf in- sofern stark stilisiert, als sowohl die Oberseite als die Seitenfläche bis zur fast vollkommenen Ebenheit ab- geflacht sind und in einer markanten Seitenkante sich treffen. Auf der Oberseite sind auch hier die drei hintereinanderliegenden Höcker- paare zu sehen und zwischen ihnen nimmt der Schwertzahn des den Henkel bildenden Fisches einen medianen Streifen ein. Daß die Darstellung der Zähne von der natürlichen stark abweicht, zeigt die Abbildung. Eine Kompli- zierung erfährt das Stück durch die dem Krokodilskopf vorn sich anschließende Vogelfigur. So stellt Ze EI Fig. 2°. Bootsschnabel aus Olem, 25093 Fig. A*. Bootsschnabel aus Pagem, 25089 die gesamte Schnitzerei einen Krokodilskopf dar, welcher einen Vogel packt, ein Motiv, das wir nicht nur an anderen Stücken dieser Sammlung, sondern auch an vielen Objekten aus anderen Gebieten Neuguineas beobachten können. Am bekanntesten dürften die Ornamente sein, die an den Rudern, den Kanuverzierungen, den Keulen des Massimdistriktes in Britisch- Neuguinea, vorkommen und von Happon (1894, tab. 12) zusammengestellt worden sind. Zu beiden Seiten des durch den Fischkörper vertretenen Henkels finden sich die bei der Beschreibung des Bootmodells erwähnten großen Durehbohrungen. Über die Bedeutung dieser letzteren bin ich mir nicht im klaren; sie dienen offenbar zum Aufstecken irgendeines bei der Fischerei oder im Kampf eine Rolle spielenden Gerätes oder Kultgegenstandes. L. 161 cm. 25084, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Auch dieser Kanuschnabel hat das am letzten beobachtete Motiv des Krokodilkopfes, der den Vogel packt, zum Vorwurf. Ein Schwertfisch bildet wiederum den Henkel. Die seitlichen Durchbohrungen fehlen. Auf der stark abgeflachten Oberseite des Krokodilkopfes sind zwei Paar hintereinanderliegende Höcker vorhanden, und die Darstellung der Zähne ist stark stilisiert. L. 101 cm. 25 089, Fig. A, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Dieses Stück erreicht den stärksten Grad der Stili- sierung und Komplizierung. Ober- und Seitenfläche des Krokodilkopfes sind wiederum stark abgeflacht. Die Kieferlinien gehen nicht organisch aus dem Bootskörper hervor, sondern sie setzen sich ohne Über- gang an die Wände des Bootes vorn an. Die Zähne sind als große alternierende Dreiecke dargestellt, der vorderste greift weit aus dem Unter- über den Oberkiefer hinaus. Die Mundspalte ist von einem kleinen Ziekzackornament umgeben. Die flache Oberseite trägt zwei Paar hintereinanderliegender Höcker. Sie haben ihren Platz auf erhabenen Seitenleisten, welche die Ober- von der Seitenfläche völlig scheiden. Der Medianlinie entlang haben wir einen Zug von drei hintereinanderliegenden Figuren. Die Bedeutung der- Abh. u. Ber. d, K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 55 vordersten ist aus diesem Stück allein nicht zu erkennen. Es ist ein kleines, schiefgestelltes Oval. Nach rückwärts folgt zunächst der schon an 25020 beobachtete Vogel und hinter demselben der Fischkörper, der auch hier als Henkel ausgebildet ist. Außer diesen Komplizierungen weist dieses Stück noch eine solche in Form des Papageis auf, der sich vorn an den Krokodilskopf anschließt und in seiner Beziehung zu diesem nicht klar dargestellt ist. Offenbar handelt es sich aber auch hier um den Vogel, der vom Krokodil verfolgt wird. L. 98 cm. 25096, Fig. Bt, Olem, 1. VIII. ’09, (3). In diesem Stück erhält das Motiv der drei vorher- gehenden insofern eine Änderung, als der Kopf des Krokodils durch den eines Fisches ersetzt wird. Der Vogel, der hier, wie in den vorausgehenden Fällen, ein Nashornvogel zu sein scheint, hebt seine Schwanz- federn frei über den Kopf des Fisches hinweg und läuft auf dessen hinteren Teil zurück. Nach vorn sich öffnende Winkellinien, die in der Siebenzahl auf die Mundspalte folgen, stellen wohl die Kiemenspalten dar. Der Henkel und die beiden Durchbohrungen fehlen. L. 78 cm. 25016, Fig. C*, 1. VIII. ’09, (3). Wenn ich dieses Stück, das einen Vogel, und zwar ein Huhn darstellt, gemeinsam mit den Kanuschnäbeln beschreibe, so bin ich mir dessen bewußt, daß es auch eine andere Herkunft haben kann. Mir scheint es wahrscheinlich, daß es von einer der großen Schlitz- trommeln stammt, die ich in den Tempel- häusern sah, und an welchen, jeweilen an den Schlitzenden, Verzierungen in Form von Vogelfiguren angebracht waren. Auch Hortrung (1888, 32) er- zählt von ähnlichen Stücken. _ Gegen die Annahme, daß das Stück einem Kanuschnabel angehört hat, spricht vor allem auch, daß ein Huhn und nicht ein Nashornvogel dargestellt ist, denn in allen einwandfreien Stücken ist anscheinend nur der letztere dar- gestellt. Bezüglich der Einzelheiten der Fig. B* und C*. B* Bootsschnabel j25096, C* geschnitzter Vogel von Schnitzerei verweise ich auf die Figur. einem Kanu oder einer großen Schlitztrommel 25016 L. 76 em. 25156, Fig. D* a und b, Kaiserin-Augustafluß. Dieses Flußruder besteht aus einer langen Holzstange, die sich am unteren Ende zu einem zweispitzigen Ruderblatt verbreitert: Das obere a ; NIE MY PPEEL NEW EEE =; EEE MEERE RUN ET re et on ORNNRRRTEN TUNER n Fig. D'a—c. hkuder vom Kaiserin-Augustafluß; a mit Kasuarfedern besetzter Schaft b Ruderblatt von 25156, ce Ruderblatt von 25149 Drittel der Ruderstange ist mit Kasuarfedern besetzt, und zwar sind die Federn der oberen Hälfte dieser Partie gestutzt, die übrigen lang gelassen. Sie sind auf einem spiralig um die Holzstange laufenden Bast- band aufgereiht und durch ein zweites Band, das fortlaufend um das erstere gewickelt ist, daran befestigt. Die einfache Verzierung des Ruderblattes ist aus der Abbildung zu ersehen. Die zweispitzigen Ruder vom Kaiserin- Augustafluß erwähnt schon Horsrune (1888, 31). L. 358 em. O1 = ww. Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 25149, Fig. D*e, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Das Ruder ist aus einem hölzernen, wiederum zwei- spitzigen Ruderblatt und einer Bambusstange zusammengesetzt. Der Ansatz des ersteren ist in die Höhlung des letzteren hineingesteckt und beide sind durch eine Bastbindung vereinigt. Wie Fig. De zeigt, ist die Verzierung des Ruderblatts gegenüber derjenigen des vorhergehenden Stückes etwas verschieden. Der Schaft entbehrt des Federbesatzes. L. 252 cm. 25145, 3. VIII ’09, p. m. (5). Das Ruder ist ähnlich dem vorhergehenden aus einem hölzernen zweispitzigen Ruderblatt und einer Bambusstange zusammengesetzt. Die Vereinigung ist durch drei schmale geflochtene Bänder hergestellt. Eine mittlere Längsleiste mit gezackten Rändern bildet die Verzierung des Ruderblattes. L. 277 cm. 25146, 3. VII. ’09, p. m. (5). Mit Ausnahme dessen, daß nur zwei Flechtbänder vorhanden sind und die Mittelleiste des Ruderblattes der zackigen Ränder entbehrt, ist dieses Ruder den vorher- gehenden vollkommen gleich. L. 241 cm. 25158, Fig. E!a, Kaiserin-Augustafluß. Dieser Fischspeer besteht aus sechs einzelnen dünnen Speeren, welche in einem kurzen Rohrschaft vereinigt sind. Ein schmales Flechtband hält sie in der oberen Hälfte locker, ein breiteres unmittelbar oberhalb der Stelle, wo sie in den Schaft eingelassen sind, fest zusammen. Oberhalb des letzteren sehen zwischen den einzelnen Speeren Schnüre heraus, welche neben dem Zweck der Verzierung auch noch denjenigen haben, den Platz zwischen den Speeren auszufüllen und so die Vereinigung zu einer recht festen zu machen. Am oberen Ende des Schaftes ist noch ein weiteres Flechtband angebracht, und von da an abwärts ist der Schaft ganz mit Federn verschiedener Farbe, vor allem weißen, verziert. Dies geschieht vermittelst einer Bastbewickelung. L. 245 cm. 25090, Taf. 3, Fig. 28, Enddorf, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Fischkescher. An einem aus schwerem Holz verfertigten, seitlich stark abgeplatteten Stiel ist ein aus Rotang geflochtener, kahnförmiger Korb angebracht. Der Stiel stößt als Längsstab von einem zum anderen Ende des Korbes durch. Ab- gesehen von den Bindungen, die ihn an beiden Enden befestigen, ist er an drei Stellen so mit dem Korb verbunden, daß von jeder derselben aus drei Rotangstränge nach der Innenwand des Korbes abgehen, zwei unterhalb des Randes, einer am Grunde sich anheftend. Der Stiel ist auf einer der Flächen durch auf- einander folgende Winkellinien verziert. Das vordere, über den Korb hinausragende Ende des Stieles ist etwas beschnitzt. L. des Korbes 75 em, Gesamtlänge 225 em. 18. Kriegsgeräte In diesem Abschnitt sind 7 Speere, 9 Wurfhölzer oder Teile von solchen, 1 Keule, 2 spezifisch geformte Hauwaffen, 2 Dolche und 2 Kampfschilde beschrieben. Dazu kommt noch der im Lauf dieser Abhandlung häufig zum Vergleich herangeholte Speerhalter. 25151, Fig. Etg, Unterlauf des Kaiserin-Augustaflusses. Der Speer ist dreiteili.. Dem langen hölzernen Schaft ist vorn eine Bambusspitze, hinten ein Bambusende aufgesteckt. Die Bambus- spitze ist durch Rotangbewickelung am Schaft befestigt. Daran beteiligen sich noch zwei Bambusstreifen, die so dachziegelförmig übereinander liegen, daß der erste zur Hälfte auf dem hinteren Ende der Bambus- spitze, zur Hälfte dem Schaft aufliegt, und der zweite dementsprechend zum Teil sich an den ersteren, zum Teil an den Schaft anlegt. Bin Stück Bastzeug ist über die Stelle gelegt. Ferner ist der zwischen dem dünnen Schaft und der Höhlung der Bambusspitze übrig gebliebene Raum durch pflanzliche Bestandteile ausgefüllt und durch einen trockenen Blattbestandteil angeschlossen. Erst nachdem alle diese Teile vorhanden waren, wurde die Bastbewickelung angebracht und ihr hinteres Ende in das Flechtband hereingesteckt, das sich nach hinten an- schließt. Dieses beteiligt sich auch noch an der Verein;sung der beiden Bambusstreifen mit dem Schaft. Die Schaftstelle, wo sich dieses Flechtband befindet, ist verjüngt und hinter derselben ist ein in zwei Bändern angeordnetes Ornament geschnitzt, das ein Flechtband nachahmen dürfte. Das hintere Bambusende erhält seine Befestigung am Schaft ebenfalls durch ein Flechtband, wie das an Speeren der Ramumündung be- obachtet wurde (Grazsner ’05, 335, fig. 8), aber nicht die Regel bildet (z. B. 15744 und 15745 der alten Bestände des Dresdner Museums). L. 283 em. 25187, Fig. E'd, Kaiserin-Augustafluß. Der Speer besteht aus zwei Stücken. Am Hinter- ende des hölzernen Schaftes ist ein Bambusstück dureh Rotangbewickelung festgemacht. Mit letzterer sind Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 57 zugleich Kasuarfedern befestigt, welche nach unten gerichtet sind. Oberhalb der Bewiekelung findet sich eine solche mit einer Schnur aus echtem Menschenhaar. Der Speer ist bilateral-symmetrisch, sowohl in bezug auf die allgemeine Form, als auch in der Anordnung der stellenweise widerhakenförmigen Höcker. Er ist seitlich zusammengedrückt. Die Höcker stehen in fünf Längsreihen, von denen je eine der Mitte einer Breitseite, zwei der einer Schmalseite und die letzte schließlich der anderen Schmalseite entsprechen. Dieselbe Anordnung haben auch die das Spitzenende einnehmenden Kanten. In 20 em Abstand vom unteren Rand der Höckerpartie befindet sich eine angeschwollene Strecke, deren Form aus Fig. E!d zu er- sehen ist. L. 283 cm. 25154, Fig. E*te, Unterlauf des Kaiserin-Augustaflusses. Der Speer besteht aus einem Stück. Der Schaft ist im größten Teil seiner Ausdehnung drehrund. Nach oben zu bilden sich immer deutlicher zwei gegenüberliesende Kanten heraus, welche die Symmetrielinien für die beiden Wider- hakenreihen bilden. Die kurzen Widerhaken sind auf der einen Seite dichter angeordnet und reichen tiefer herunter als auf der anderen. Die obersten 5 em der Spitze sind frei von Widerhaken. Ein Flechtband befindet sich etwa in der Mitte des Schaftes. Die hintere Hälfte ist zum größten Teil mit Rotang bewickelt und vermittelst des letzteren mit schwarzen Vogelfedern verziert. Nach hinten setzt sich die Bewickelung noch in kreuzweise ver- laufende Windungen fort. Oberhalb der mit Federn geschmückten Partie ist eine von Schnüren um- wickelte Stelle. L. 270 cm. 25153, Fig E?e, Unterlauf des Kaiserin- Augustaflusses. Der Speer besteht aus einem Stück und entbehrt jeglicher Bewickelung oder Be- fleehtung. Widerhaken nehmen etwa das obere Fünftel des Holzspeeres ein; sie sind größer als beim letzteren und reichen bis fast ganz zur Spitze. In einem Abstand von der Widerhakenpartie ist eine kleine Schnitzerei angebracht. Sie sieht den Hand- trommeln von der Küste ähnlich; indessen kann sie auch aus einer menschlichen Figur entstanden sein, 5 =; I wobei die beiden kleinen Spangen aus den Armen abzuleiten wären. Wie Fig. E?e zeigt, ist das hintere Ende einfach beschnitzt. L. 252 cm. "25152, Fig. E?b, Unterlauf des Kaiserin- Augustaflusses. _Der Speer besteht aus einem Stück und ist namentlich im oberen Teil seitlich abgeplattet. Die Widerhaken sind an den Schmal- seiten angebracht und wesentlich größer als am letzten Speer. Ihre Spitzen sind der Achse des Speeres parallel gerichtet; unterhalb der mit Wider- haken besetzten Partie befindet sich ein umgekehrtes Gesicht, das in der Weise mit dem untersten Wider- hakenpaar in Verbindung steht, daß dieses gewisser- maßen die Arme zu der menschlichen Figur bildet. Unterhalb der Gesichtsschnitzerei sind drei rings um a b e de Be f g h den Speer herumlaufende Ringe geschnitzt, die offen- Fig. Eta—h. a Fischspeer 25158; bg Kampfspeere, 25152, bar eine Bewickelung nachahmen. Im unteren Teil 25154, 25187, 25153, 25150, 25151; h Keule, 25155 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr, 2 ; fe) 58 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in. Neuguinea ist der Schaft von Längsstäben aus Bambus umgeben, welche ihrerseits mit weißen Federn besetzt sind. Die so geschmückten Bambusstreifen sind durch Bast am Schaft festgemacht. Oben schließt diese Partie mit einem Kranz von Kasuarfedern ab. Ich erinnere mich, daß, als wir uns einem Dorfe näherten, die Eingeborenen solche mit weißen Federn geschmückte Speere unaufhörlich schwangen, offenbar ein Zeichen der Begrüßung oder des Friedens. L. 250 em. 25150, Fig. E*f, Unterlauf des Kaiserin-Augustaflusses. Der aus einem Stück bestehende Speer ist vierkantig. In der Ebene der einen der beiden gegenüberliegenden Kanten ist der Speer etwas zusammengedrückt. Sein einziger Schmuck besteht aus einem Flechtband, das sich etwas hinter der Mitte befindet, und aus der Schnitzerei, mit welcher der Speer hinten abschließt. L. 285 cm. 25148, Potsdamhafen, 29. VII. ’09. Dieser Speer besteht aus einem dünnen Rohr, ın welches vorn eine Holzspitze eingelassen ist. Sie nimmt etwa ein Viertel der Länge ein. Die beiden Teile sind durch ein Flechtband vereinigt. Dieses Exemplar gehört zu den weiter unten besprochenen Wurf- hölzern. Daraus erklärt sich seine Kleinheit. Ich habe die Eingeborenen in Potsdamhafen diese Speere vermittelst der Wurfhölzer werfen sehen. Sie nennen diese Speere tabäaka. L. 170 cm. 25155, Fig. E!h, Kaiserin-Augustafluß. Diese seitlich abgeplattete Keule ist so geschnitzt, daß die beiden Längsränder in ihren oberen beiden Dritteln eine Reihe aufeinanderfolgender bogenförmiger Ausschnitte zeigen, aus welchen wiederum bogenförmig begrenzte Vorsprünge hervortreten; die rot, weiß und schwarz gehaltene Bemalung unterstützt noch diesen Eindruck. Das untere Drittel der Keule ist glatt und nur mit farbigen Ringen bemalt. Nur das hinterste Ende, der eigentliche Griff, ist, wie Fig. E‘h zeigt, wieder beschnitzt. L. 142 cm. 250%, Fig. F*, 2. VII. ’09, p. m. (4). Diese hakenförmige Hauwaffe besteht aus einem Stück. Der lange Stiel hat auf der äußeren Längsseite in der oberen Hälfte eine geschnitzte Verzierung, die derjenigen der Keule fast völlig gleicht. Etwas unterhalb der Mitte befinden sich vier aufeinanderfolgende, flach eingeschnittene Örnamentbänder. Die beiden inneren haben tonnenförmige Muster, die beiden äußeren ziekzackförmige. Das untere Ende läuft in einen Tierkopf aus, den man auf den ersten Blick als den eines Krokodils ansehen würde; indessen weist er eine merkwürdige, von den Augen nach den Kiefern laufende Leiste und ferner einen mächtigen, anscheinend vom Unterkiefer nach der Oberseite der Schnauze sich ausdehnenden Zahn auf. Ober- halb dieses Kopfes befindet sich ein schmales Flechtband. Das obere Ende des Stiels ragt über den Hakenteil hinaus und endigt in der Form eines Papageienschnabels. Unterhalb desselben ist ein menschliches Gesicht im Profil dargestellt. Die Hakenpartie erhält ihre Abgrenzung durch eine dünne, bogenförmige, einfach ormamentierte Leiste. Das ganze Stück erinnert unwillkürlich an die bekannten zusammengesetzten Hauwaffen von Matty (vow Luscuan 1895, 44 und tab. 5, fig. 4 und 8; Meyer 1895, Nr. 12 (mit Tafel); Ener Parrıneron 1896, 291, tab. 22, fig. 11). Wesentlich ist für diesen Vergleich jedenfalls, daß an diesem Stück die Hakenpartie durch eine Leiste vom Stiel geschieden ist. Das läßt die Vermutung aufkommen, daß in dem Stück ein ursprünglich zusammen- gesetztes nachgeahmt ist. Über die Verwendung ist nichts bekannt. Es ist daher ganz willkürlich, wenn dieses und das folgende Stück in dieses Kapitel gestellt wurden. Es wäre denkbar, daß es sich z.B. auch um Ackerbaugeräte handelte. Länge des ganzen Stückes 190 em, Länge des Hakenteiles 24 em, Breite des Hakenteiles am Ansatz 12 cm. 25091, Fig. @*, 2. VII. ’09, p. m. (4). Das Stück ist dem vorhergehenden ähnlich, aber etwas kleiner. Die Örnamentik der äußeren Längskante weicht etwas ab, vor allem fehlen die bogenförmigen Einschnitte. Das obere Ende des Stiels läuft in einen Tierkopf aus, der demjenigen am unteren Stielende des vorhergehenden Stückes Fig. Ft und 6! gleicht. Eine Bestimmung der Tierart ist nicht möglich. Das weniger sorgfältig ge- Wahrscheinlich als schnitzte untere Ende weist eine Durehbohrung auf. Eine Abgrenzung des Hakenteiles an ae ist nicht vorhanden. Länge des Ganzen 167 em, Länge des Hakenteiles 26 em, Breite G', 25091 des Ansatzes des Hakenteiles 10 cm. G-2ER: | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 59 25050, 25051, Potsdamhafen, 29. VI. ’09. Diese beiden Wurfstöcke bestehen aus Bambus und gehören dem sogenannten „weiblichen“ Typus an. Sie sind den typischen von Fınsch (1891, 74) und von vox Luscnan (1896, 145—151) beschriebenen Exemplaren sehr ähnlich. L. 79,5 und 83 em. 24927, Pagem, 1. VII. ’09, (3). Dies ist ein loses Ansatzstück, das zu einem Wurfholz gehört und in derselben Gruppe unterzubringen ist wie die eben erwähnten Stücke L. 17 cm. Fig. Ha und b. Wurfstöcke, a 25032 Olem, b 25033 25032, Fig. H!a, Olem, 1. VIII. ’09, (3). Das Ansatzstück dieses Wurfstockes erscheint weniger durchbrochen, also mehr von der Form eines Brettcehens, als dies bei den vorhergehenden Stücken der Fall ist. Es ist aber wie die Exemplare aus Potsdamhafen nach hinten und oben ausgezogen. L.83,5 cm. 24955, Fig. It, Pagem, 1. VIII. ’09, (3). Dieses lose Ansatzstück neigt auch der Form eines Brettchens zu. Es ist etwas weniger nach hinten und oben ausgezogen. I2257em. 24965, Fig. K!a—c, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Bei diesem und den beiden folgenden Stücken ist an das Vorder- ende des Bambusrohres ein verziertes Holzstück angesetzt. Die Befestigungsweise geht aus Fig. K'a und b hervor, wo die beiden Teile auseinandergenommen sind. Der hölzerne Teil wird mit seinem roh zugespitzten Ende in die Höhlung des Bambus hineingeschoben, dann ein Kanal durch Bambus und Holz hindurchgebohrt und durch diesen ein hölzernes Pflöckehen hindurchgesteckt. Dann wird die Vereinigungs- stelle von einem breiten Band umflochten, teils um die Be- standteile noch fester zu verbinden, teils um eine möglichst gute Griffstelle für das Werfen zu schaffen. Es ist mög- lich, daß es sich in dem einzigen bisher publizierten Stück, das einen Holzzapfen am Ende aufweist (Engz Parrınaron 1890, 1, 317, 1), um ein den vorliegenden identisches handelt. Ein schmaler, aber hoher Geflechtswulst befindet sich 2 em hinter der Griffstelle. Das Ansatzstück (Fig. K'c) weicht von den vorhergenannten insofern ab, als es gar nicht mehr nach hinten ausgezogen ist. Die Schnitzerei läßt sich aus einer der von von LuscHan (1896, tab. 11,5) abgebildeten und als Bucerosdarstellung gedeuteten Figur ableiten. Das Fig. K'a—d. Teile von Wurfhölzern, a Holzzapfen Ansatzstück ist durch ein Flechtband befestigt und zeigt nr eh ee “ > } : esselben Stücks, ce Mittelpartie mit Ansatzstück des- Bemalung mit roter Farbe. Spuren einer solchen befinden ; selben Exemplars, d Mittelpartie mit Ansatzstück sich auch am Griff. L. 92,5 cm. von 24964 24 955 8” 60 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 24964, 25033, Fig. K‘d und H?b, 4. und 3. VIM. ’09, (5). Die beiden Wurfstöcke zeichnen sich auch durch die beim vorangehenden Stück beschriebenen Eigentümlichkeiten des Griffes, d. h. das breite Griffband und.den dahinter liegenden Wulst, aus. Sie unterscheiden sich aber von allen übrigen bisher beschriebenen Exemplaren durch das Ansatzstück, welches die Form eines dreieckigen, nicht durch- brochenen beschnitzten Brettchens hat. Nahe der dem Bambusstück eingelassenen Dreieckseite befinden sich drei Durehbohrungen für den Durchtritt der das Ansatzstück befestigenden Verschnürung. Nach der Art der Befestigung, die also nicht durch ein Flechtband stattfindet, lassen sich die Stücke am ehesten mit denen von v. Luscuan (1896, tab. 11, 7) dargestellten Exemplaren vergleichen. Zu 24964 ist besonders zu bemerken, daß den beiden freien Dreieckskanten des Ansatzstückes entlang je ein rings eingefaßtes Zickzaekmuster läuft und daß die freie Dreiecksspitze eine starke Abnutzung zeigt, die sich in einer von vorn nach hinten neigenden Scheuerfläche äußert. Der Flechtwulst des einen Wurfstockes besitzt noch eine Öse. Eine solche zeigt auch das Flechtband des Stückes 26261 der alten Bestände des Dresdner Museums. L. 89 und 86 em. 25 024, Fig. L*, Dorf 4° 12' S; 143° 42' 0; 2. VIII. ’09, (4). Dieser Dolch ist aus dem Schienbein eines Kasuars verfertigt, ähnlich wie das aus den schon lange bekannten Stücken aus Berlinhafen der Fall ist. Der Gelenkhöcker ist quer durchbohrt und trägt einen nach hinten stehen- den geflochtenen Doppelbügel. Über den oberen der beiden Bügel sind kleine HAB geflochtene Graszöpfe gelegt, unterhalb desselben mit einer Schnur zusammen- VB a) gebunden und unterhalb dieser Stelle in ein loses Grasbüschel aufgefasert. Der NY Bun: Knochen selbst ist ornamentiert. Zunächst ziehen zwei Furchen von der Spitze \ x u: aus erst den beiden Seiten des Knochens entlang nach aufwärts und dann auf die Rückseite, wo sie sich unterhalb des Gelenkhöckers in einem spitzen Winkel vereinigen. Auf diese Weise erscheint das von den Ornamenten eingenommene Feld der Vorderseite etwas herausgehoben. Die Ormamentierung, die aus Fig. L* zu ersehen ist, besteht hauptsächlich aus spitzen Ovalen und langgezogenen Spiralen und hat eine gewisse Ähnlichkeit mit \ ST YES den Zeichnungen eines von Bıro (1899, tab. 14, fig. 7) ab- ne gebildeten Stückes. L. 35 em. EN 24968, 4. VIII. ’09, a. m. (5). Das Stück ist dem vorigen R £ in der Grundform ähnlich. Auf jeder Seite des (elenkhöckers ist mit einer harzartigen Masse je eine Kaurischnecke befestigt. In die Durehbohrungen der beiden Kondylusenden sind Schnüre ge- zogen, an welchen wiederum zwei geknotete Schnüre befestigt sind. Fig. M* Verlauf Die eine derselben enthält 19, die andere 23 Knoten. Ferner der Schnüre des findet sich an der durch die Kondylusenden durchgezogenen ?" dem Dolch 24968 befestigten WE RE { BISER Federschweifs. aus zwei Schnüren zusammen, von denen die eine in der Weise pie Pfeile deuten Schnur ein 60 em langer Federschweif. Letzterer setzt sich Kig. Lt. Dolch aus Kasuar- knochen, 25024 um die andere geschlungen wird, wie Fig. M* zeigt. Durch die die Federn an übrigbleibenden Zwischenräume werden jeweilen die Federn ge- steckt. Im oberen Teil ist der Schweif ganz aus schwarzen, im mittleren aus weißen und im Endabschnitt aus blauen Federn zusammengesetzt. Der Knochen selbst zeigt als einziges Ornament auf der Vorderseite eine schiefgerichtete Gesichtsdarstellung. L. 31 em. 25.078, Fig. O1, Dorf 4° 12' 5; 143° 42' O0; 2. VIIL.’09, (4). Der Kampfschild ist von langer, schmaler Form, so daß er einen aufreehtstehenden Mann knapp deckt. Das Brett besitzt eine Längsbiegung, deren stärkste Abweichung von der geradlinigen Verbindung der beiden Schildenden 12,5 em, d. h. ca. 8%, der Länge beträgt. Die quere Krümmung ist unbedeutend und in den verschiedenen Teilen des Schildes verschieden. Die Seitenränder des Schildes stehen nach hinten vor; ferner sind an der Hinterseite zwei parallele, 10 em voneinander entfernte Längsleisten ausgespart, die indessen nicht die ganze Länge des Schildes durchziehen, sondern in je 40 cm Abstand von den Breitseiten endigen. Sie zeigen je 5 mitein- ander korrespondierende quere Durehbohrungen; drei sind nach oben, zwei nach unten zusammengerückt. An den beiden oberen ist ein aus Bast geflochtener querer Griff befestigt, am zweituntersten ein querer Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 61 Rohrstock festgemacht. Die schönen Verzierungen der Vorderseite sind aus Fig. O? zu ersehen. Die Zeichnungen sind alle ganz flach herausgeschnitzt, nur der über den ganzen Schild hinwegziehende Mittel- grat, der an einer Stelle, nämlich am Unterrand der Nase des großen Gesichts, eine quere Durchbohrung zeigt, ragt etwas mehr über das allgemeine Niveau heraus. Die kleinere obere Hälfte des Schildes wird von einer Gesichtsdarstellung eingenommen. Nach unten folgt ein breites und ein schmäleres Ornament- band und am unteren Ende schließlich. noch eine etwas kleinere Gesichtsdarstellung. Die Farben der Bemalung sind so verteilt, daß die erhöht gelassenen Partien schwarz, die vertieften weiß oder rot gehalten sind. L. 154 cm. 25081, Fig. N*, 4. VII. ’09, p. m. (4). Das Exemplar ist älter und weniger gut erhalten als das erste, in den Grundzügen aber dem vorhergehenden Stück ähnlich. Die Längskrümmung ist weniger stark. Die stärkste Abweichung von der geradlinigen Verbindung beider Schildenden beträgt S em, d.h. ca. 5°/, der Länge. Die Seitenränder stehen nicht nach hinten vor. Dagegen haben wir auch hier die beiden parallelen Längsleisten mit zwei oberen und zwei unteren Durch- bohrungen. An den oberen ist ein starker, aus Kotang geflochtener Griff befestigt; an den unteren sind nur noch einige Rotangreste zu sehen, die nicht beurteilen lassen, ob hier, wie im vorangehenden Stück, ein queres Rohrstück befestigt war. Auch die Verzierungen dieses Stückes sind in Fig. N? deutlich wiedergegeben. Die obere Hälfte der Vorderseite ist wiederum von einer großen Gesichtsdarstellung ein- genommen, die oben mit zwei schmalen Ornamentbändern abschließt. Nach unten folgen ein breites und zwei ganz schmale Ornamentbänder, und der Schlußabschnitt, der etwa einen Drittel der Länge ausmacht, ist von einer etwas asymmetrischen Gesichtsdarstellung ausgefüllt. _ Diese trägt zur Erklärung der andern auf den beiden Schilden zu sehenden Gesichtszeichnungen bei, und zwar insofern, als sie zeigt, daß das aus- gezackte Band, welches die Gesichter umrandet, dann die Augen breit umzieht, um in die schmale Begrenzung der Nase überzugehen, aus der Darstellung zweier Vogelköpfe hervorgegangen ist, deren Hälse an der Seite der Gesichtsdarstellung emporsteigen, deren Köpfe über den Augen liegen und deren Schnäbel dem Nasenrücken entlang gerichtet sind. Die Verteilung der Farben, die nicht mehr so frisch erhalten sind, wie am erstgenannten Stück, ist eine ähnliche wie bei diesem. L. 162 cm. 24960, Fig. Pt, 3. VIII. ’09, p. m. (5). Dieser Speerhalter besteht ganz aus Flechtwerk. Den Halt für das Ganze gibt ein leichtgebogenes, geflochtenes Blatt von 36 cm Länge, das in der Mitte 8,5 em breit ist und nach den beiden Enden zu sich bis zu 4,5 em ig Ns un O8 Kampfschilde verschmälert. An der konvexen Seite desselben sind drei ziekzack- oder 95081 und 25.078 wellenförmig verlaufende Baststränge so angeflochten, daß alle drei in der Längsrichtung, der eine in der Mitte, die beiden andern den Rändern entlang laufen. Die abstehenden Wellenbogen je eines Stranges sind durch je einen Längsstrang miteinander verbunden und ferner sind zwischen den drei Längssträngen durch fünf Querstränge Verbindungen hergestellt. Die beiden Enden sind mit Ösen versehen, und an diesen sind Schnüre befestigt, mit welchen das Stück an einem Hauspfahl an- gebunden war. So fand ich das Stück in einem Hause des Enddorfes, und in den Bogen der wellenförmig verlaufenden Baststränge waren die Speere eingesteckt, ähnlich wie wir Stöcke und Schirme in einen Schirmhalter stellen. Ich glaube, daß ohne diese persönliche Beobachtung man über die Bedeutung dieses Stückes sich nicht klar werden könnte. Die meisten Besucher meiner Sammlung, denen ich den Gegen- stand vorlegte, hielten es für eine Stirnbinde, eine Deutung, die durchaus naheliegt, wie die umstehenden Abbildungen zeigen, in denen ich neben dem Speerhalter eine Stirnbinde vom Kaiserin- Augustafluß gelegt habe. In der Tat liegt ja, wie wir oben in dem Kapitel der Kopfputze gesehen haben, mehreren jener 62 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea Schmuckstücke ein Geflecht zugrunde, das mit dem Speerhalter nahezu identisch ist und als Bestandteil jener Objekte wirklich die Funktion einer Stirnbinde hat. Ich habe dieses Stückes im Laufe dieser Veröffent- lichungen des öfteren Erwähnung getan, weil es ein Flechtmotiv enthält, das sich in den verschiedensten Gegenständen dieser Sammlung, vor allem in den vielen Flechträdern wiederholt. Es ist eine Grundlamelle; an diese schließt sich nach außen ein wellenförmiges Band, und dieses wird nach außen wiederum von einer Lamelle abgeschlossen. L. 35 em. ; Fig. P* und Q*. P* geflochtener Speerhalter, 24960; Q* Stirnbinde, 24976 (Beschreibung S. 32) 19. Körbe und Taschen In der Beschreibung der Körbe meiner Sammlung habe ich darauf verzichtet, auf die Analyse der Geflechte einzugehen. Diese dürfte besser einer speziellern Arbeit zufallen. Ich beschränke mich darauf, die guten Reproduktionen auf Tafel 3 mit einigen wenigen Worten zu begleiten und so die all- gemeine Form der Objekte kurz zu charakterisieren. 25161, Taf. 3, Fig. 22, 4. VIII ’09, (5). Dieser Korb ist aus Rotangstreifen steif geflochten. Er hat rundlich ovale Form und weicht von allen entsprechenden Gegenständen, die wir aus Kaiser- Wilhelmsland kennen, vollkommen ab. L. 28 cm, Breite 23 em, Tiefe 9 cm. 25172, Kaiserin-Augustafluß. Dieses Stück gehört demselben Typus an, wie das vorher- gehende, ist aber etwas größer. L. 48 cm, Breite 33 cm, Tiefe 20 em. 25112, Taf. 3, Fig. 26, 2. VIII. ’09, (4). Dieser Korb gehört einem Typus an, den ich als sechseckigen bezeichnen möchte, da er von der Unterseite gesehen, die Form eines länglichen Sechs- ecks zeigt, d. h. er steht auf einer viereckigen Fläche, die an ihren Schmalseiten je in eine Ecke, das eigentliche Korbende übergeht. Der Korb weist ein Muster auf, das indessen nur durch das Geflecht, nicht durch eine besondere Färbung hervorgehoben ist. Die beiden Tragschnüre sind an den Längsseiten des Korbes angebracht. L. 37 em, Breite 15 em. 25109, Taf. 3, Fig. 23, 2. VIII. ’09,(4). Deses Körbehen gehört auch dem sechseckigen Typus an. Seine Unterseite zeigt ein durch rotgefärbte Basitstreifen hervorgehobenes Flechtmuster in Form eines diagonalen Kreuzes, dessen Linien nach den vier Ecken der Grundfläche gehen und von denen je zwei im eigentlichen Korbende zusammenfließen. Tragschnüre fehlen dem Korb; an dem einen Ende findet sich eine Öse, an dem andern sind einige Zierschnüre. L. 33 em, Breite 14 em. 25171, Taf. 3, Fig. 25, Kaiserin-Augustafluß. Dieser demselben Typus zugehörige Korb weist auf seiner Unterfläche große eingeflochtene Ziekzackmuster auf, welche durch nachträgliche Be- malung mit weißer, gelber, roter und schwarzer Farbe noch mehr hervorgehoben sind. Diese Orna- mente erinnern stark an diejenigen, die wir an der Negenkappe 25042, Taf. 3, Fig 30, beobachteten. Ich y Ben Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 63 will diese letztere noch einmal in einer schematischen Zeichnung hier wiedergeben + — I (Fig. R*). Die Tragbänder dieses Korbes sind an den Längsseiten angebracht und be- stehen ein jedes aus mehreren miteinander kunstvoll verknüpften Schnüren. L. 75 cm, Breite 42 cm. 25043, Taf.3, Fig. 24, Kaiserin-Augustafluß. Dieses Objekt schließt sich dem letztgenannten sowohl nach der allgemeinen Form als nach den aller- dings nus durch nachträgliche Färbung hervorgehobenen ÖOrnamenten eng an. Die Winkelornamente, welche von den beiden Korbenden her nach der Grundfläche zu M vorspringen, sind in schwarzer und roter Farbe gehalten. Die Tragschnüre sind an \W, \ beiden Längsseiten angebracht, Die Korbenden besitzen jederseits eine Öse. L. 55 em, IVlde IM Breite 26 em. | € ’ 24960, Taf. 3, Fig. 21, Kamburumdou, 1. VII. ’09, (8). Diese kleine ff iR ER Tasche stimmt vollkommen mit denjenigen überein, die wir aus der Gegend von AN NN Berlinhafen kennen und wie ich sie selbst in der Landschaft Paup gesammelt N | N habe. Eine Seite ist mit den Fruchtschalen von Coix lacrima L. besetzt, welche in I I neun rechteckigen Feldern angeordnet sind (Bıro, 01,56). Stets sind zwei Kerne in der Weise er ineinandergeschoben, wie ich es an einer Halskette meiner Sammlung (24953) und an ) | den Frauenschürzen aus dem Toricelli-Gebirge (’10, 12) beobachtet habe An einigen | Stellen der Tasche sind kurze geknotete und ausgefranste Schnüre befestigt, wie das I) Hl —— es . Fig. R%. auch an andern Gegenständen der Sammlung zu sehen ist. Am oberen Rand befinden schematische Dar- sich zwei kleine Bastringe. L. 30 em. stellung der Regen- kappe, 25042 B. Zusammenfassender Teil 1. Gesichtsmasken (Einzelbeschreibung S. 3— 11)‘ Die in Holz geschnitzten Gesichtsdarstellungen, die wohl nur zum Teil als wirkliche Masken dienten und hier nur der Kürze halber als solche bezeichnet werden, lassen sich, soweit meine Sammlung in Betracht kommt, in sieben Hauptgruppen scheiden. 1. Längsovale, flachgewölbte Masken. Das Augenfeld liest tiefer als die dasselbe um- gebende Fläche. Die Augenachse steht schief. Die Nasenflügel, welche durch eine Furche von der Mittel- partie der Nase abgegrenzt sind, reichen bis zum Unterrand des Augenfeldes herauf. Die Nasenspitze ist nicht frei, sondern mit der zwischen der Nasenbasis und dem Mund gelegenen Partie verwachsen. Zuweilen _ findet sich auf der Stirn eine Tierfigur, die mit dem Kopf nach der Nase zu orientiert ist. Die Stücke sind meist mit roter, seltener mit schwarzer Farbe bestrichen. Sie stammen aus dem ersten und zweiten Abschnitt des Flusses. (24983, 24973, 24998.) } 2. Längsovale, starkgewölbte Masken. Das Augenfeld stellt eine nur ganz leicht ein- gedrückte ovale Fläche dar. Die Seitenfläche der Nase ist einheitlich, nicht in Nasenflügel und Mittel- partie geteilt. Der Seitenrand zeigt Durchbohrungen. Die Nasenspitze ist frei, manchmal stark verlängert. Die Maske ist meistens von einem Bastkranz umgeben, der in seiner unteren Hälfte zuweilen breiter ist und einen Bart vorstellen soll. Die Vorderseite ist entweder ganz mit roter Farbe bestriehen, oder diese herrscht wenigstens vor. Die Stücke stammen aus dem zweiten Flußabschnitt. (25039, 25018, 24974.) 3. Ovale, kurze, starkgewölbte Masken. Das Augenfeld ist vorgewölbt und durch eine Furche gegenüber der Umgebung abgegrenzt. Die Nase ist scharf in Mittelpartie und Flügel getrennt. Die Seitenflächen der ersteren sehen nach den Seiten, die Vorderfläche der letzteren nach vorn. Die Nasen- flügel sind mehrfach durchbohrt, die Nasenspitze frei und dann nach innen gebogen. Unter den Be- malungsresten sind auch diejenigen von gelber Farbe zu nennen. Die Stücke stammen aus dem 3. und 2. Flußabschnitt. (24972, 24978, 24971.) 64 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea 4. Lange, schmale Masken. Alle zeichnen sich durch eine bogenförmige Verbindung zwischen Nasenspitze und Kinngegend aus. Manchmal ist diese ganz oder teilweise durch eine Tierfigur dargestellt, welche von der Kinngegend ausgeht und mit der Schnauze die Nase faßt. Nicht so ausgesprochen findet sich an allen Exemplaren der Zipfel, in welchem jedes Augenfeld am äußern obern Umfange ausgezogen ist. Manche Figuren tragen eine Perücke von echtem Menschenhaar, das dasselbe Aussehen hat, wie es Frrevericr (09, 334) von den Männern der Gegend beschreibt. Die Bemalung ist sehr verschieden. Die Stücke stammen aus dem 4. Flußabschnitt. (24975, 24999, 24980, 24957.) 5. Ovale, flache Masken. Die Plastik ist sehr flach, aber dabei doch naturalistisch gehalten. Die Stücke stammen aus dem 4. Flußabschnitt. (24982, 24981, 25010.) 6. Gesichtsdarstellungen aus dem leichten, holundermarkartigen Holz, mit einer in der Rückenfläche steckenden Holznadel. Sie dienen offenbar als Haarschmuck. Die Plastik ist ziemlich naturalistisch. Die Bemalung ist im wesentlichen eine rote Ornamentik auf weißem Grund. Schwarz sind die Augenfelder, ferner zwei auf der Stirn und zwei in der Wangengegend liegende runde schwarze Flecken, das von der Nasenwurzel ausgehende und nach dem oberen Rand zu sich verbreiternde große Stirnfeld, die Nasenflügel, die Lippen und das von ihnen nach dem Unterrand abgehende Kinnband. Die hauptsäch- lichsten roten Linien sind: ein doppelt oder dreifach die Augen umziehender Ring, dann die sogenannten Bucerosornamente, d. h. eine Reihe aufeinanderfolgender halbmond- oder winkelförmiger Striche, die von dem Stirnfleck nach rechts und links, von dem Wangenfleck nach unten und oben abgehen. Die Orna- mentik dieser Objekte sowohl als auch diejenige der in dieser Arbeit nicht behandelten übermodellierten Schädel erinnert unwillkürlich an die Gesichtsornamentik der Maori. Die Stücke stammen alle aus dem 4. Flußabschnitt. (24948, 25063, 24963, 25003, 25004, 25002, 25068.) 7. Diese Gruppe ist in meiner Sammlung durch ein einziges Stück, 24979, vertreten. Es schließt sich keiner anderen Gruppe an und ist daher durch die auf S. 9 befindliche Beschreibung charakterisiert. Es wären im Anschluß an diese Objekte meiner Sammlung auch noch die geflochtenen Masken zu erwähnen. Die bekannteste Form derselben ist die von Meyer und Parxınsox (1895, 17 und tab. 9, 1) publizierte Helmmaske mit der stark verlängerten Nase. Ich habe auf meiner Reise ebenfalls Exemplare dieses Typus zu Gesicht bekommen. Es kommen aber auch noch andere Formen geftlochtener Masken vor, z. B. auch solche, die einem Januskopf gleichsehen. 2. Kleine Gesichtsschnitzereien (Einzelbeschreibung S. 11— 13) Diese lassen sich nur von dem Gesichtspunkt ihrer Kleinheit und ihrer vielleicht gleichartigen Verwendung aus in einer Kategorie unterbringen. Sie repräsentieren keinen einheitlichen Typus, sind aber vollkommen verschieden von den kleinen Figuren aus dem Ramugebiet (v. Luscuav, 1899, 498 und Pöcn, ’01, 352). Eine Klassifikation im Sinne derjenigen der Gesichtsmasken erlaubt das vorliegende Material nicht. Nur drei Stücke lassen sich als langgestreckte, flache Schnitzereien mit in das Kinn zurücklaufender Nasenspitze, leicht ausgehöhlter Hinterfläche und Randdurchbohrungen zusammenfassen. Diese könnten vielleicht als Masken oder als Teile von solchen gedient haben, wogegen die übrigen Exemplare amulett- artig um den Hals getragen worden zu sein scheinen. Unter den letzteren erwähne ich besonders das mit umpf und Armen erhaltene Stück (Fig. Z), dessen Typus sehr an die an den neuseeländischen Beilen (Mere) befindlichen Figuren erinnert. 3. Hölzerne Bildsäulen (Einzelbeschreibung S. 14 — 20) Unter diesen sind nur zwei Arten in so vielen Exemplaren vorhanden, daß man sie als Typen aufstellen kann. Der eine ist der langgestreckte Typus (Fig. A'), dessen Teile so in die Länge gezogen sind, daß die Figur aus lauter dünnen, der Achse des Körpers parallel laufenden Stäben zu bestehen scheint. ir besitzt die besondere Eigentümlichkeit, daß die Nase und die Mundpartie so stark verlängert sind, daß sie als dünner, von den Händen umfaßter Stab bis auf das Niveau der Füße hinabreichen und von diesen Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 65 wiederum umfaßt werden. Dieser Stab erhält zuweilen durch eine offenbar den Penis vorstellende Brücke Verbindung mit dem Rumpf. Dies sind die einzigen Figuren meiner Sammlung vom Kaiserin- Augustafluß, an denen ich die, aus der Ramugegend (v. Luscuan, 1899, fig. 37; Pöck, ’01, fig. 3—9) bekannte Ver- bindung der Nase mit dem Penis: beobachtete. Bei dieser Gelegenheit will ich auch anführen, daß in einigen Dörfern am Kaiserin - Augustafluß die Eingebornen bei der Begegnung sich mit der Hand erst an die Nase und dann an den Penis faßten und dabei jeden dieser Teile schüttelten. Vielleicht trägt diese Beobachtung mit zur Erklärung der Nasen-Penis-Verbindung bei. In die Nähe des ersten Typus gehört eine von Tarrengeck gesammelte und von v. Luscuan (1899, 503, fig. 43) veröffentlichte „Ahnenfigur“. Der zweite Typus ist gedrungen und breit (Fig. B!); die Nase ist meistens breit, das Gesicht Hach, die Beine kurz, seitlich abgeplattet, aber in sagittaler Richtung stark ausgezogen. Von den übrigen Dar- stellungen läßt sich nur zusammenfassend sagen, daß sie sich, mit Ausnahme einer in Sigrin gesammelten Scehnitzerei (25157, Fig. E!) alle vom Küsten- und Ramutypus entfernen. Besonders gilt dies von einer übermannshohen Figur aus einem Tempelhause des Enddorfs (25086, Fig. F'). Es war, wie ich mich an Ort und Stelle überzeugte, nicht das einzige Exemplar dieser Art und scheint einen besondern Typus zu vertreten. Die Darstellung hat Anklänge an neuseeländische Kunst. 4, Beschnitzte Bretter (Einzelbeschreibung S. 20—23) Die unter diesem Titel vereinigten Objekte sind, mit einer Ausnahme, durchbrochen gearbeitete Schnitzereien. Sie lassen sich in zwei Gruppen scheiden. Die eine derselben umfaßt Stücke mit zahl- reichen kleinen und wenigen größeren Durchbrechungen. Die geschnitzten Darstellungen, deren bedeutendere von den größeren Durchbrechungen eingefaßt werden, sind ganz flach gehalten. Die Bretter der zweiten Gruppe weisen große, spaltenförmige Durchbrechungen auf, und die Schnitzereien, welche von diesen um- geben werden, treten plastisch aus der allgemeinen Fläche heraus. Drei lange, schmale Bretter, die der ersten Gruppe angehören, mögen als Hausverzierungen gedient haben. Zwei davon sind stark stilisierte Menschenfiguren (Fig. @' und H?); das dritte wird der Länge nach von einer Schlange durchzogen (Fig. 1"); ein viertes kleines Brett schließlich spitzt sich nach unten nach Art einer Handhabe zu (Fig. Kt). Aus dem durchbrochenen Schnitzwerk aller vier Stücke der ersten Gruppe sind die wiederholten Darstellungen des Nashornvogels hervorzuheben, dessen Flügel gewöhnlich mit einer Reihe aufeinanderfolgender Ovale oder Kreistlächen verziert sind. Besondere Erwähnung verdienen die an dem in Fig. K'! abgebildeten Brettehen zur Darstellung gebrachten beiden Nashornvögel, welche ihre Köpfe nach einem mensch- liehen @esieht zuneigen. Wie das Motiv des den Vogel verfolgenden Krokodils an den Gegenständen dieser Sammlung häufig wiederkehrt, so ist dies auch mit dem vorliegenden der Fall. Wir finden es z.B. an den Haarschmuckplatten, deren typischste in Fig S'! abgebildet ist, und dürfen es wohl auf eine Sage der Leute am Augustafluß beziehen. Während an den Exemplaren der ersten Gruppe die Stilisierung so weit vorgeschritten ist, daß nur noch der Kopf als Teil der Menschenfigur zu erkennen ist, sind an denjenigen der zweiten die einzelnen Körperteile noch ausgeführt. Die Objekte werden durch Tierfiguren kompliziert, deren eine von oben her sehend mit der Schnauze auf der Stirn des plastischen Menschenkopfes liegt, deren andere — im einen Fall ist es ein Vierfüßer (Fig. L'), im anderen ein Vogel (Fig. M!) — dem Leib aufsitzt und mit der Schnauze gegen das Kinn gerichtet ist. Das nieht durchbrochene Objekt dieser Gruppe ist eine kleine, nach unten in einen handhabenartigen Fortsatz ausgezogene Schnitzerei, die auch einen Tierkopf, mit seiner Schnauze den Scheitel eines Menschenkopfes berührend, darstellt. 5. Tanzkopfputze (Einzelbeschreibung S. 23—26) In der vorliegenden Sammlung lassen sich vier Arten von Tanzkopfputzen unterscheiden. Die Vertreter der ersten Art bestehen erstens aus einem in der Form des Speerhalters (24960, Fig. P!) ge- flochtenen Abschnitt, der wie eine Stirnbinde um den Kopf gebunden wird, zweitens aus einem ovalen Reifen, der eine bemalte Holzmaske enthält und vermittelst starker Rotangstücke an der Vorderseite des ersten Abschnittes befestigt ist, und drittens aus dünnen Holzstäben, welche hinter der Maske durchgezogen Abh. u. Ber.d. K. 2001. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 { 9 66 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea sind, mit ihren Spitzen das Oval rings überragen, am Unterrand desselben aber in lange, steif nach vorn stehende Fortsätze ausgezogen sind. Iın wesentlichen bauen sich alle vier Stücke dieser Gruppe aus den drei genannten Abschnitten auf; im einzelnen zeigen sie aber noch Verschiedenheiten. Aus diesen hebe ich noch einmal hervor, daß bei einem Exemplar (25160, Taf. 4, Fig. 35) der erste Abschnitt kreisförmig geschlossen ist und die nach vorn vorragenden Stäbe durch einen Atapstreifen zu einem einheitlichen Fortsatz vereinigt sind, ferner daß den langen Stäben der übrigen drei Exemplare geschnitzte leichte Holz- stückehen aufgesteckt sind, die bald die Form von kleinen Handtrommeln (25141, Taf. 4, Fig. 39), bald diejenige von Fischen (25143, Taf. 4, Fig. 37) haben und schließlich, daß an einem Exemplar (25103) von der Oberseite des ersten Abschnittes noch ein frontales Gestell vertikal aufsteigt. Die Vertreter der zweiten Art sind kleiner (25102, 25104, Taf. 4, Fig. 36 und 34). Über einen um den Kopf zu legenden Reifen spannen sich in Bogen transversale und sagittale Stränge, deren letztere nach vorn über den Reifen hinaus verlängert und durch ein Atapstück zu einem einheitlichen, steif nach vorn stehenden Fortsatz ver- einigt sind Ein Band mit in leichtem Holz nachgeahmten Schneckendeckeln läuft dem Kopfreifen entlang, und eine aus spiralig aufgerollten Schnüren bestehende Kappe deckt an einem Exemplar die Kuppe des Kopfputzes. Die dritte Art der Kopfputze (25144, Taf. 4, Fig. 38; 25142) ist kegelförmig und läuft in einen nach vorn und oben vorstehenden Fortsatz aus. Das aus mit Rotang bewickelten Reifen und Stäben bestehende Gerippe ist mit Bastzeug bezogen, das weiß, rot und schwarz bemalt ist. Die Stücke dieser Art haben eine entfernte Ähnlichkeit mit den Masken von den Tanga-(Caens-) Inseln (v. Luscuax 1896, 79, tab. 48, fig. 4—6; For ’00, 37, tab. 15, fig. 1-3). Das die vierte Art repräsentierende Objekt (25140, Taf. 4, Fig. 33) ist nicht nur ein Kopfputz, sondern eine den Körper deckende Maske. Sie ist ihrer Form nach eine Art Dukdukmaske. Bin großes kegelförmiges Gestell ist mit bemaltem Bastzeug bedeckt. Vorn nahe der Spitze ist eine Holzmaske angebracht. An den Seiten sind runde Löcher für die Arme offen gelassen, und vom Unterrand der Maske hängen lange Bastfasern herab. 6. Bemalte Hausverzierungen (Einzelbeschreibung S. 26— 28) Die unter diesem Beoriff zusammengefaßten Objekte sind Rindenstücke oder genauer gesagt Teile aufgerollter Sagopalmenstämme, die an der Außenseite bemalt sind. Mit zwei Ausnahmen scheinen alle hierher gehörigen Stücke Verkleidungen im Inneren von Kulthäusern zu sein. In den Ornamenten, die auf dunklem Grund in weißer, roter, gelber und gelbbrauner Farbe gemalt sind, spielt die menschliche Figur und das menschliche Gesicht in verschiedenen Stadien der Stilisierung die Hauptrolle (Taf. 1). Häufig sind die Stücke am Rande durchbohrt. Von den beiden Rindenstücken, die ich oben ausgenommen habe, stellt das eine einen Schädelhalter (25159, Fig. N') dar, indem ich auf den an seiner Rückseite an- gebrachten Holzstäbehen verzierte Menschenschädel aufgesteckt fand. Die kunstvolle Bemalung ist auf weißem Grund in schwarzer und roter Farbe ausgeführt. Das Stück wurde deshalb bei den Haus- verzierungen behandelt, weil es als Wandschmuck im Inneren eines Tempelhauses in die Augen fiel. Das letzte Stück schließlich (25186, Taf. 4, Fig. 41) ist aus mehreren Rindenstücken zusammengenäht. Im der Mitte der Vorderseite ist eine schmale Maske angebracht, und zu ihren beiden Seiten sind auf weißem Grund große schwarze Kreisflächen mit roter Umrandung gemalt. Von weitem betrachtet wirkt das Stück wie ein Gesicht, dessen Nase die schmale Maske, dessen Augen die beiden schwarzen Flecken sind. Es ist fraglich, ob auch dieses Stück als Hausverzierung zu betrachten ist. Ein an der Rückseite befind- licher umgebogener Rotangstock deutet darauf hin, daß das Objekt irgendwo eingesteckt wurde. ‘. und 8. Bemalte Brettehen und Scehmuekstücke (Einzelbeschreibung S. 29—34) In diesem Abschnitt sind S Haarschmuckstücke, 6 Stirnbinden, 3 Kappen, 3 Halsketten, 4 Brustschmuckstücke, 4 Männersehurze und 1 Armband behandelt; außerdem sind noch drei Objekte hier untergebracht, deren Bedeutung nicht klargestellt ist, die aber den in diesem Kapitel beschriebenen Gegen- ständen anscheinend näher stehen, als allen übrigen. Unter den Haarschmuckstücken sind in erster Linie die leichten, Nach und gewöhnlich auch durchbrochen beschnitzten Holzplatten zu nennen, welche Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 67 vermittelst eines biegsamen Stabes an den ins Haar gesteckten Holznadeln in sagittaler Lage befestigt sind und sich beim Gehen in derselben Ebene hin und her bewegen. Hinsichtlich ihrer plastischen und malerischen Ausführung bilden die vier Stücke meiner Sammlung eine leidlich geschlossene Reihe (25066, Fig. S!; 25061, 25057, 24949). Eine andere Art leichter, ebenfalls sagittal gestellter Holzplatten sind der Haarnadel unbeweglich aufgesteekt und stellen eine Figur im Profil dar (24996 und 25046, Fig. U! und T}). Schließlich sind noch eine in dem leichten Holz geschnitzte ovale Schale, offenbar die Nachbildung einer Konchylienschale (24932), und ein vierzinkiger, mit Geflecht und Federn geschmückter Kamm (25057, Fig. V') zu nennen. Ein Teil der Stirnbinden sind einfache Streifen aus Kuskusfell (24969, 24 959, 24948), ein anderer besteht aus einem bloßen Stück Kasuarhaut mit langen Federn. An einem sorgfältig gearbeiteten Stück sind Kasuarfedern und Kuskusfell in der Weise verwendet, daß erstere, kurz geschnitten, auf einem kunstvoll geflochtenen Band als „Bürste“ aufgereiht und an fünf Stellen von kleinen Fellstreifen verdeekt sind (24976, Fig. Q*). Eine Stirnbinde schließlich, die aus einem Flechtband und in besonderer, auf S. 31 beschriebener Weise daran festgemachten, Schneckendeckel nachahmenden leichten Holzstückchen besteht, ist nicht nur als einzelnes Schmuckstück (25074, Taf. 4, Fig. 40), sondern auch als Bestandteil von größeren Kopfputzen (25102 und 25104, Taf. 4, Fig. 36 und 34) vertreten. Eine Kappe aus Kuskusfell (24970) und zwei geflochtene Regenkappen, deren eine die Muster durch aus dem Flecht- material selbst verfertigte Zäpfchen (25042, Taf. 3, Fig. 30 und Fig. R*\, deren andere sie durch die ver- schiedene Färbung der zum Flechten verwendeten Baststreifen (25038, Taf. 3, Fig. 29) hervorhebt, sind die einzigen Kopfbedeckungen, welche die Sammlung aufweist. Auf den Schnüren der drei Halsketten sind am ersten Objekt (24953) Coixkerne, am zweiten (25110) Kaurischnecken und am dritten (24 942) Wirbelkörper von Knochen- und Knorpelfischen aufgereiht. Als Brustschmuckstücke schätze ich ein sorgfältig ausgeführtes halbmondförmiges Geflecht (25058, Fig. W'), sowie die mehr. oder weniger rund- lichen leichten Brettehen (25056, 25052, 25059, 25060, Fig. P'—R!), die mit ihrer dunklen Bemalung auf weißem Grund die anderorts Kapkap genannten Schmuckstücke aus Konchylienschale mit durchbrochenem Schildpattbelag nachzuahmen scheinen. Von den Männerschurzen sind die einen aus dem Fell des fliegenden Hundes verfertigt und an einer Stelle stark nach vorn ausgezogen; die anderen bestehen aus einem geflochtenen Bügel, über dessen queren Ast einerseits ein Faserbündel gezogen ist, das mit seiner hinteren Hälfte hinten herunterhängt, mit seiner vorderen in einen steif nach vorn stehenden Flechtfortsatz hereingeflochten ist (25107, Fig. X'; 25105, 25106). Beide Arten werden vorn getragen und sollen in den nach vorn stehenden Fortsätzen offenbar den Penis nachahmen. Armbänder sind in der Sammlung nur durch ein einziges geflochtenes Exemplar vertreten, das keine besondere Musterung zeigt. Die drei eingangs erwähnten, nur lose zugehörigen Stücke sind: ein beiderseitig in Form eines Gesichtes flach be- schnitztes und bemaltes Brettchen (25005, Fig. 0!) und zwei in Holz geschnitzte Vogelfiguren (24 936; 24966, Fig. Y'), die in der Einzelbeschreibung (S. 33) eingehendere Bearbeitung erfahren haben. Um das Kapitel über die Schmuckstücke zu schließen, hebe ich noch hervor, daß das Bestreben, Gegenstände mariner Herkunft nachzuahmen, an verschiedenen Objekten deutlich zutage tritt und daß ferner die Anwesenheit von Kaurischnecken und Knorpelfischwirbeln Handelsbeziehungen zur Küste verraten. 9. Musikinstrumente (Einzelbeschreibung S. 34—36) Die Musikinstrumente sind in dieser Sammlung durch Exemplare von Handtrommeln, Schlitz- trommeln, Blas- und Saiteninstrumenten vertreten. Die Handtrommeln schließen sich in ihrer all- gemeinen Form den übrigen aus Neuguinea und dem Bismarckarchipel bekannten Stücken an. Sie be- sitzen nur einen Henkel. Dieser stellt gewöhnlich eine menschliche oder tierische Figur dar und setzt sich nach unten zuweilen in eine mehr oder weniger markante Längsleiste fort. Zur Befestigung des Trommelfells, das aus Darmhaut besteht, ist die obere Randzone etwas vertieft; zwei bis drei Baststreifen halten das Trommelfell in der Lage und eine Anzahl zwischen Haut und Reif geschobene Bambusstückchen oder auch Teile der Kokosnußhülle rufen die Spannung hervor. An allen Exemplaren sind die Risse im Holz durch Kitt oder harzartige Massen verklebt. Die einzige Schlitztrommel meiner Sammlung ist sehr klein; sie schließt sich aber nach Form und ÖOrnamentik denjenigen von der Ramumündung an. Im Mittellauf des Kaiserin - Augustaflusses beobachtete ich in den Kulthäusern sehr große Trommeln, die an 9# 68 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea den Enden mit Vogelfiguren verziert waren. Ich wiederhole, daß der bei den Kanuschnäbeln beschriebene Vogel vermutlich einer solchen Trommel entstammt. Die Blasinstrumente sind '/, bis °/, m lange hölzerne Trompeten mit seitlichem Blasloch. Äußerlich haben sie die Form eines geraden Hornes, dessen Spitze in den als Rauten- oder Tierfigur dargestellten Griff ausläuft. Leicht eingeritzte Linienzeichnungen be- deeken die Oberfläche der Trompete. Ich habe in meinem Reisebericht (’10, 8) schon erwähnt, daß ich auch Stücke von größerer Länge — eines schätzte ich auf etwa 2m — gesehen habe. Zwei Männer sah ich die Instrumente blasen, indem sie sich gegenüberstanden, die Instrumente überkreuzt auf den Boden stellten — ähnlich wie das van per Sanoe (’07, 295, fig. 191) von Nimburan in Holländisceh-Neu- guinea darstellt — und nun abwechselnd bliesen. Diese Szene konnte ich im Enddorf beobachten. Ein primitives Saiteninstrument fand ich ebenfalls im Enddorf in Form einer Blattrippe von der Sago- palme. Ein aus deren Rückseite herausgeschnittenes Längsband, das mit der Rippe in Verbindung bleibt, dient als Saite und wird durch ein zwischen dasselbe und die Rippen gestelltes Hölzchen zur Spannung, durch ein anderes durch Schlagen zum Tönen gebracht. 10. Tongefäße (Einzelbeschreibung 8, 36— 39) Die Tongefäße lassen sich in fünf Hauptgruppen scheiden: 1. Die Vertreter der ersten Gruppe, die meist vom Unterlauf des Flusses stammen, sind der allgemeinen Form nach zwar ganz verschieden, gehören aber in bezug auf die Technik der Verzierung zu- sammen, indem die Zeichnungen stets als leicht eingeritzte Linien in einem Bande angeordnet sind, welches in geringem Abstand vom Rande diesem parallel läuft. 2. In der zweiten Gruppe fasse ich die Tonschalen zusammen, die einer mehr oder weniger ausgesprochenen konischen Form zuneigsen und auf ihrer Außenseite vollkommen mit Reliefzeich- nungen bedeckt sind. Diese sind meist in einem Mittelfeld und zwei Seitenfeldern angeordnet und zu- weilen in ihren vertieften Partien bunt gefärbt. 3. Für die dritte Gruppe ist wiederum die Ornamentik das zusammenfassende Moment. An zwei diametral gegenüberliegenden Stellen sind Griffe in Form von dreieckigen Vorsprüngen aus- geführt, welche an den einen Stücken frei als Nase einer flachgehaltenen Gesichtsdarstellung vorspringen, an den andern als Bildungen zu erkennen sind, die davon abzuleiten sind. Charakteristisch sind für diese Gruppe auch die kleinen, in Relief dargestellten Ringe, welche z. B. als Augen des Gesichts dienen, aber zuweilen auch in einer Kette aufgereiht den ganzen Kopf umgeben. 4. Die Vertreter der vierten Gruppe unterscheiden sich von denjenigen der drei letzten dadurch, daß sie ihre Verzierungen an der Grundfläche des Topfes haben. In der Hauptsache ist es ein Gesicht mit lang ausgezogener Nase, deren Seitenteile in eine Leiste übergehen, welche das Gesicht um- randet. Durch ihre Gesichtsform, die mit der in der dritten Gruppe beobachteten viele Ähnlichkeiten hat, einerseits, durch das Vorkommen des Ringornamentes andererseits, haben die dritte und die vierte Gruppe unter sich nähere Beziehung als dies zwischen den übrigen Gruppen der Fall ist. Man kann sich kaum vorstellen, dab dieser Typus von Tongefäßen eine praktische Verwendung findet, denn diese ist ja schon durch die Löcher ausgeschlossen, die sich beiderseits in den Wänden vorfinden. Es wird sich also offenbar um Schmuck- oder Kultgefäße handeln. 5. In eine besondere Gruppe scheint mir die Schüssel zu gehören, die ihrer äußeren Form nach durch den Fuß sowie ihre Ornamentierung mit dem nassaartigen Muster ausgezeichnet ist. Um noch ein allgemeines Wort über die Verwendung der verschiedenen Topfarten zu sagen, so lassen sich nur Vermutungen aussprechen. Während die Töpfe der ersten und der dritten Gruppe der Hauptsache nach wohl als Koch-, Wasser- und Eßgefäße verwendet werden mögen, erhebt sich für die Vertreter der zweiten Gruppe die Frage, ob sie etwa so, wie Recur (’10, 286) es für eine Schalensorte angibt, zur Aufnahme des Herdfeuers dienen. Bezüglich der vierten Gruppe habe ich mich schon aus- gesprochen; auch von der fünften muß man annehmen, daß der Zweck des Schmückens im Vordergrunde steht. Schließlich möchte ich, wenn ich auch für die von mir gesammelten Objekte keine diesbezüglichen Anhalte habe, darauf hinweisen, daß manche Gefäße als Bestattungsurnen gedient haben können, wie das Deriemann (10, 731—732) in Britisch-Neuguinea beobachtet hat. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 69 11. Holzgefäße (Einzelbeschreibung S. 39—41) Mit Ausnahme eines einzigen Objekts sind alle Holzgefäße kleine, flache Schalen. Sie zerfallen in langgezogene und in ovale Formen. Alle haben an einem Ende einen fast immer als Tierkopf dargestellten Griff, am andern, mit einer Ausnahme, einen kurzen Griff, der quer durchbohrt ist. Die Seiten- wände, die sich zuweilen durch eine Kante schärfer von der Unterfläche abheben, sind meist ornamentiert, seltener ist auch die Unterfläche beschnitzt. Das einzige größere Objekt ist die in Fig. N? abgebildete und auf S. 40 beschriebene große Holzschüssel mit den beiden menschlichen Figuren (25133), über deren Bedeutung man nichts Bestimmtes aussagen kann. Die kleinen Gefäßchen dagegen scheinen, zum Teil wenigstens, als Kalkbehälter gedient zu haben, da sich noch Reste von Kalk in ihrem Innern vorfinden. 12. Stühle, Bänke, Schlafbänke, Gestelie (Einzelbeschreibung S. 41—43) Die Stühle und Bänke sind immer aus einem Holzstück gearbeitet und lassen sich in zwei Hauptkategorien unterbringen. Die eine zeichnet sich durch eine Boden- und eine Sitzplatte aus, die durch Stützen miteinander verbunden sind. Sind die Platten rund, so sind rings um eine mittlere gerade Stütze mehrere nach auswärts gebogene Nebenstützen angeordnet; sind die Platten länglich, so stehen die Stützen in einer Flucht. Sind die Exemplare der ersten Kategorie aus dem Vollen eines quer durch- gehauenen Stammstückes geschnitzt, so entsprechen diejenigen der zweiten der ausgehöhlten Hälfte eines in der Mitte gespaltenen Baumstamnies. Diese Bänke liegen mit den Halbierungskanten dem Boden auf. Sie sind von länglicher Form und an jedem Ende sind Kopf und Vorderkörper eines Tieres herausgeschnitzt. Die Stücke beider Kategorien sammelte ich hauptsächlich im dritten Flußabschnitt. Die runden Stühle, die ich häufig in den Kulthäusern rings um die Reste des Feuers stehen sah, erinnern auffallend an afri- kanische Formen. Über die in dieser Arbeit nur kurz behandelten Schlafbänke wiederhole ich nur, daß ihre Füße aus gebogenen Rotangstücken bestehen und die eigentlichen Liegehölzer an beiden Enden mit menschlichen Figuren beschnitzt sind. Die Gestelle sind nur durch das eine in Fig. S? abgebildete Objekt mit den beiden aufrechtstehenden Menschenfiguren vertreten. Ich vermute, daß es Kultbedeutung hat, oder wenigstens bei den Schmausereien in den Kulthäusern eine Rolle spielt. 13. Aufhängehaken (Einzelbeschreibung 8. 43—46) Die Hakenformen zerfallen in zwei Typen, die man kurz als vertikalen und horizon- talen unterscheiden kann. Jener besteht aus einer langen, vertikalen Partie mit Aufhängeöse und einer kurzen Hakenpartie, die quer zur ersteren sich an ihr unteres Ende anfügt. Beim horizontalen Typus überwiegt die quere Hakenpartie, der sich oben in der Mitte eine vertikale Partie als kleiner Fortsatz an- fügt. Bei den Vertretern des vertikalen Typus haben wir dorsoventrale Abflachung. Die vertikale Partie ist selten eine ganze menschliche Figur, meist nur eine Herme. Im Mittellauf des Kaiserin- Augustaflusses finden wir die Vorder-, manchmal auch die Hinterseite des vertikalen Absehnittes basreliefartig skulpiert; im unteren Flußteil ist der vertikale Abschnitt oft brettartig flach und mit leicht eingegrabenen Ornamenten‘ versehen. Der Hakenabschnitt ist bei den meisten Stücken nach unten bogenförmig vorgewölbt, seltener verläuft er gerade. Die beiden seitlich abgehenden Haken liegen an allen Exemplaren innerhalb der all- gemeinen Fläche. Nur im unteren Flußteil fand ich Stücke, wo noch ein dritter Haken aus der Ebene heraustritt. An einem Exemplar beteiligt sich auch die vertikale Partie durch seitliche Fortsätze an der Hakenbildung, so daß diesem Stück 5 Haken zukommen. Vom horizontalen Typus beobachtete ich nur eine Form. Diese scheint aber, wie ich mich an Ort und Stelle überzeugen konnte, häufiger vorzukommen. 14. Eßgeräte (Einzelbeschreibung S. 46—48) Die gesammelten Schöpflöffel gehören zu den wenigen Objekten der Sammlung, die einer Verzierung entbehren. Bezeichnend sind sie aber durch die Art und Weise, wie der Rohrstiel an der Kokosschale befestigt ist. Abgesehen von einer Bindung am Rande der Schale hält auch noch das untere 70 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea Ende des Stiels selbst die beiden Teile des Löffels zusammen, indem es durch das Keimloch ins Innere der Schale eingeführt ist. Für die Eßlöffel, welche aus dem oberen Teile des Unterlaufes stammen, wurde immer ein aus der Seitenwand der Kokosschale herausgeschnittenes Stück verwendet, wogegen ein Eßlöffel vom Mittellauf aus dem Grund einer Kokosschale verfertigt ist. Mit Ausnahme dieses letzten Stückes zeigen alle eine Griffverzierung, an der die Raute den Hauptteil einnimmt und mit einem Winkel weit in den eigentlichen Löffel vorragt. An keinem Stück finden sich die Ornamente in Querbändern angeordnet, wie das bei den Stücken aus Berlinhafen der Fall ist. Eine Trinkschale ist aus der unteren Hälfte einer Kokosschale verfertigt und ihre, die ganze Außenseite bedeckende reliefartige Verzierung ist in vier Feldern angeordnet, deren jedes eine Gesichtsdarstellung enthält. 15. Kalkgefäße und Kalkspatel (Einzelbeschreibung S. 48—51) Als Gefäße zur Aufbewahrung von Kalk kommen einerseits solche aus Bambus, ander- seits solche aus Kürbisschalen in Betracht. Die letzteren sammelte ich am Unterlauf, meist in der Gegend von Pagem. Neben diesen kommen Gefäße aus Bambus vor, die ich bis zum Enddorf beobachtete. Die Kalebassen tragen eingebrannte, die Bambusbüchsen eingekerbte Ornamente. In der Mehrzahl der Fälle sind sie auf beiden Gefäßarten in Bändern angeordnet, die übereinander liegen. Auf den meisten dieser Gefäße kehrt ein Ornament wieder, das, kurz gesagt, ein längliches Oval bildet, dessen Enden von je einer wurstförmigen Figur umfaßt werden. Dem Mittellauf allein gehören die zusammengesetzten Stücke an, welchen nach Art der Wurfhölzer ein gewöhnlich schön beschnitzter Holzzapfen ins untere Ende ein- gefügt und durch ein breites Fleehtband mit ihm vereinigt ist. Für die Bambuskalkgefüße ist noch zu bemerken, daß ihre obere Wand besonders eingesetzt ist, Die Kalkspatel besitzen mit seltenen Aus- nahmen eine Rillenpartie Die freie Partie weist meistens Verzierungen auf, die aber nicht in Form von Schnitzereien vorhanden sind, wie dies in der Gegend von Berlinhafen der Fall ist, sondern durch Auf- stecken verschiedener Gegenstände, in erster Linie von Federn, dann aber auch von Flechtbändchen, Holz- rädchen, Früchten, Vogelköpfen — in einem Fall sah ich auch einen kleinen Krokodilschädel — u. a. m. bewerkstelligt wird. Die Spatel erreichen manchmal eine Länge, die das Kalkgefäß um mehr als das Doppelte übertreffen. Die Tatsache, daß der Schädel eines jungen Krokodils, also ein Gegenstand von ansehnlicher Größe, einem Spatel aufgesetzt ist, verdient deshalb Beachtung, weil der Krokodilschädel auch in anderen Gegenden Neuguineas als Verzierung von Geräten oder Schmuckstücken dient, oder sonst sorgfältig auf- gehoben wird. So teilt mir Herr Professor A. Jacogı mit, daß sich im Münchner ethnographischen Museum zwei diesbezügliche Belegstücke aus Nordwest- Neuguinea vorfinden. Das eine ist ein aus Kokosfasern ver- fertigtes Brustband, an dem ein Krokodilschädel von zirka 30 cm Länge hängt, das andere ein kleinerer, loser Krokodilschädel, dem Augen aus blauen Glasperlen eingesetzt sind. Ich selbst beobachtete in dem Lagunendorf Leitere, über dessen Besuch ich an anderer Stelle berichtete (10, 14—15), daß in einem Wohnhause ein sorgfältig präparierter Krokodilschädel aufgehängt war. Es ist zu erwarten, dab in der geistigen Kultur der Eingebornen vom Kaiserin-Augustafluß das Krokodil eine besondere Rolle spielt. 16. Werkzeuge (Einzelbeschreibung S. 51—53) Unter den Werkzeugen sind in erster Linie die Steinbeile zu nennen. Sie haben alle einen gekrümmten Schaft, dessen Konvexität nach vorn sieht. Am abgeflachten Winkelstiel ist das Futter für die Klinge mittelst einer Bindung befestigt. Etwa ein Drittel weit am Stiel reicht sie herab; am Winkel- stiel schließt sie dicht an die vier Rotangringe an, welche Klinge und Futter zusammenhalten. Das hintere Futterende sieht am Winkel heraus. Es ist meist einfach verziert. Die Klingen, welche bald sagittal, bald quer eingefügt sind, bestehen meistens aus Stein; nur ein Stück aus dem Dorf Mangut ist aus der Schale von Tridaena gigas In. verfertigt. Die Klingen sind gewöhnlich nur im Bereich der Schneide geschliften, seltener ist die ganze Oberfläche poliert und geschliffen. Die Gesamtform der Klinge ist platt, nur in einem Fall erreicht die Dieke die Ausdehnung der Breite. Ober- und Unterseite der Klinge ließen sich nur an zwei Stücken unterscheiden. Über die mineralogische Analyse faßt Herr Dr. Scnreirer folgendes Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 al zusammen: „Um einen typischen Sammelnamen zu gebrauchen, handelt es sich bei den 11 verschie- denen Beilen um Grünschiefer, welche, allgemein gesagt, aus Diabastuffen (oder Gabbros) hervorgegangen sind. Hierbei kann es sich mehr um Amphibolgrünschiefer (wenn Hornblende vorherrscht) oder um Chlorit- grünschiefer (wenn viel Chlorit vorhanden) handeln. Bei den vorliegenden Präparaten tritt viel Feldspat (wohl Plagioklas: Albit?) hinzu, so daß man am besten den Ausdruck feldspatamphibolite Grünschiefer wählt, die außerdem oft Glaukophan, Epidot, Zoisit, Magneteisen, Titanit, Pyrit beherbergen können.“ Als Werkzeuge müssen auch noch zwei beilartige Instrumente angesprochen werden, deren Klingen nicht aus Stein, sondern aus zugespitzten Holzstäben, offenbar alten Speerspitzen bestehen, in der Art der Bindung aber sich den Steinbeilen anschließen. Schließlich ist noch ein kleines Instrument zu erwähnen, das aus einem Holzstab mit einem zugeschliffenem Stück eines Eberzahns besteht, aber ebensogut eine Waffe darstellen kann. 17. Schiffahrt und Fischerei (Einzelbeschreibung S. 53—56) Sowohl aus meinen Beobachtungen an Ort und Stelle, als auch aus der Untersuchung der am Kaiserin- Augustafluß gesammelten Objekte ergibt sich, daß die auf dem Fluß gebräuchlichen Kanus lange, schmale, auslegerlose Einbäume sind, welche durch lange, zweispitzige Ruder in Bewegung gesetzt werden. Die seitlichen Ränder sind im Verhältnis zur Breite nicht so hoch, wie bei den Seekanus. Die Unterseite zeigt eine transversale Krümmung, die ziemlich regelmäßig ist und somit keine scharfe Absetzung der Seiten- und Bodenpartie erkennen läßt. Die beiden Enden sind zugespitzt, das vordere ist immer mit Schnitzereien verziert. Als Vorwurf zu letzteren dient in den häufigsten Fällen der Kopf des Krokodils. Diesen finden wir in den verschiedensten Stadien der Stilisierung und Komplizierung dargestellt. Die letztere wird zum Teil durch Figuren, welche sich auf der Oberseite des Kopfes vorfinden, herbeigeführt, zum Teil durch eine Vogelfigur, die sich der Spitze des Krokodilkopfes anfügt und so das in Neuguinea allgemein verbreitete Motiv des den Vogel packenden Krokodilkopfes bilden hilft. Vom hinteren Rande des Krokodilkopfes geht ein Henkel nach dem Boden des Kanus ab, der in den meisten Fällen als Fischkörper zu erkennen ist, in einem Fall aber gar nicht mehr an einen solchen erinnert. Seitlich vom Henkel finden sich oft zwei Durchbohrungen des Kanubodens, deren Bedeutung nicht bekannt ist. Die Ruder, die nicht nur zum Rudern, sondern auch zum Abstoßen gebraucht werden, haben, wie schon bemerkt, ein zweispitziges Blatt. Entweder bestehen sie aus einem einzigen Stück, oder sie sind aus einem hölzernen Ruderblatt und einer Bambusstange zusammengesetzt und dann durch Bastbindung oder schmale Flechtbänder vereinigt. Der Schaft ist zuweilen mit Kasuarfedern verziert. Ein Fischspeer meiner Sammlung reiht sich in seiner Vielspitzigkeit den im Neuguineagebiet üblichen Formen an. Diese ist aber durch mehrere zusammengebundene Speere, nicht nur durch bloße Speerspitzen, hervor- gerufen. In einem Bambusschaft sind die einzelnen Teile vermittelst eines Flechtbandes vereinigt. Als einzig dastehendes Objekt ist schließlich noch der Fischkescher zu nennen, ein kahnförmiger, steif- geflochtener Korb an einem seitlich zusammengedrückten langen Stiel. 18. Kriegsgeräte (Einzelbeschreibung S. 56—62) Die Speere sind vertreten durch einen dreiteiligen Speer mit Bambusspitze und Bambusende, einen zweiteiligen Holzspeer, dem hinten ein Bambusende aufgesetzt und dessen Spitze mit Höckerreihen besetzt ist; alle übrigen Formen sind einheitlich; drei Exemplare sind mit Widerhaken versehen; eines ist mit Ausnahme einer Schnitzerei am hinteren Ende vollkommen glatt. Im übrigen muß auf die Spezial- besehreibungen der Speere verwiesen werden. — Die Hauwaffen sind durch eine beschnitzte und bemalte Keule und durch zwei hackenförmige Stücke vertreten, welch letztere in ihrem ganzen Habitus sehr an die Hauwaffen von Matty erinnern und wegen der Leiste, durch welche der Hackenteil vom Stiel ab- gegrenzt ist, auch vermuten lassen, daß sie wirklich einem zusammengesetzten Stück nachgeahmt sind. — Über die Wurfstöcke habe ich folgendes zusammenzufassen: die Stücke des Unterlaufs gleichen denen der Küste. Sie bestehen aus zwei Teilen: nämlich Bambusstock und Ansatzstück. Bei den Exemplaren 72 Otto Schlaginhaufen: Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea des Mittellaufs kommt als dritter Teil der aus Holz bestehende Griff hinzu. Zur Charakteristik des Mittellauftypus gehört auch das in der Anwesenheit dieses dritten Teils begründete Grifflechtband und der dahinter gelegene hohe Fleehtwulst. Die Ansatzstücke der Küstenexemplare zeigen zahlreiche und ausgedehnte Durchbrechungen, diejenigen des Unterlaufs eine in höherem Maße geschlossene Fläche, und im Mittellauf kommen neben wenig durchbrochenen Formen solche vor, die, abgesehen von den für die Verschnürung notwendigen Löchern, überhaupt keine Durchbrechung zeigen. Die Dolche, von denen meine Sammlung zwei Stücke aufweist, sind aus der Kasuartibia verfertigt und gleichen im allgemeinen denjenigen aus Berlinhafen. In einer queren Durchbohrung des Gelenkhöckers ist ein geflochtener Bügel befestigt, der ein Grasbüschel oder einen Federschweif trägt. Auf der Vorderseite des Knochens sind Ornamente eingeritzt. — Die Schutzwaffen sind durch zwei mannshohe Schilde vertreten, die eine mäßige Längskrümmung zeigen. Auf der Hinterfläche sind zwei übereinanderliegende Griffe angebracht, die aus Rotang bestehen und ihren Halt in Durchbohrungen zweier längsverlaufender Leisten finden. Die Vorder- seite weist eine in die Augen fallende Schnitzerei und Bemalung auf. Vor allem sind es große Gesichts- darstellungen, welche sich auf den verschiedenen Schilden — ich habe sie auch an Ort und Stelle noch an anderen Exemplaren beobachtet — wiederholen. — Der Vollständigkeit halber führe ich hier noch einmal den Speerhalter an, der durch die Art seiner Flechtung, ebensosehr wie durch die Art seiner Verwendung, eines der interessantesten Objekte der Sammlung darstellen dürfte. Bezüglich seines genaueren Aufbaues verweise ich auf die Spezialbeschreibung. 19. Körbe und Taschen (Einzelbeschreibung S. 62—63) Die Körbe zerfallen in zwei Haupttypen, deren erster rundlich oval und steif geflochten ist; den zweiten nannte ich den sechseckigen; denn in der Ansicht von unten bildet die viereckige Grundfläche im Verein mit den beiden spitzen Enden des Korbes ein längliches Sechseck. Die Ornamentik, welche zum Teil durch das Geflecht, zum Teil durch die Bemalung hervorgehoben wird, ist meist die- jenige eines Ziekzackbandes oder eines Winkels und ähnlich derjenigen, die an der Regenkappe beobachtet wurde Die Taschen sind in meiner Sammlung durch ein einziges Exemplar vertreten, das sowohl in seiner Knüpfung, als in seiner Verzierung durch ineinandergeschobene Coixkerne vollkommen mit den Taschen von der Nordküste übereinstimmt. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 2 13 Literaturverzeichnis Bıro, L. (1899): Beschreibender Catalog der ethnographischen Sammlung aus Deutsch-Neuguinea (Berlin- hafen). Budapest. — (1901). Beschreibender Catalog der ethnographischen Sammlung aus Deutsch-Neuguinea (Astrolabe- Bai). Budapest. Eoer-Parrineton, J. (1896). The Ethnography of Matty-Island, in: J. Anthr. Inst., v. 25, 288. — and Hrarr, ©. (1890, 1895 und 1898). 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Bemalte Rindenstücke, wahrscheinlich aus dem Innern von Kulthäusern. 25135; Figur 2 25136; Figur 3 25137; Figur 4 25164; Figur 5 25138; Figur 6 25165; Figur 1 7 ” Tafel 2. Figur 10 ey ” 12 „ 13 „14 15 le ASOR | le 19 „ 20 Tafel 3. Figur 21 2 IE ” 24 a} ” 26 ” 27 98 „9 „30 Be 32 Tafel 4. Figur 33 25166; „ 825167; „ 9 25168 (8. 26—27). Tontopf, Kaiserin-Augustafluß, 25075 (S. 38) » » Kambrini, 5. VIIL ’09, a.m: (3), 25176 (8. 38). » + Pagem, 1. V11.’09, (3), 24935 (S. 38). Tonschüssel, 4. VIII. ’09, p. m. (4), 25180 (8. 39). Tontopf, Kambrini, 5. VIIL ’09, a. m. (3), 24954 (8. 38). Se 2 „0. V11209,5,,,208),°249410(8: 38): » , Kaiserin- Augustafluß, 25182 (S. 36). Fe »,.25076 (8.37). Tonschale, 2. VIIL.’09, a. m. (4), 25127 (8. 37). 50722 V 11.209, 2315 > 2. VIN.?09,.,0,2(4),,25181°(8552): Tasche, Kamburumdou, 1. VII1.’09, (3), 24960 (8. 63). Korb, 4. VIIL ’09 (5), 25161 (8. 62). „». , 2. VIIL’09 (4), 25109-(S. 62). » , Kaiserin- Augustafluß, 25043 (8. 63). an ni 2919262): » 2. V11209,%4), 2511228262): Handtrommel, Pagem, 1. VIII.’09, (3), 25029 (8. 34). Fischkescher, Enddorf, 3. VIII. ’09, p. m. (5) 25090 (8. 56). Regenkappe, 2. VII.’09, (4), 25038 (8. 32). 5; ‚ 4. VIIL ’09, p.m. (4), 25042 (8. 32). Handtrommel, 4. VIII. ’09,.a. m. (5), 25132 (8. 34). 3 ‚2. VIIL’09, a.m. (4), 25034 (8. 34). Tanzmaske, 2. VIII. ’09, p. m. (4), 25140 (8. 26). Kopfputz, 4. VIIIL.’09, p. m. 25104 (8. 24). Tanzschmuckstück, Dorf 4° 12' 8; 143° 42' 0; 2. VIII. ’09, (4), 25160 (8. 24). Kopfputz, 4. VIIL’09, p. m. 25102 (8. 24). » „» Dorf 4°12'S; 143°42'0; 2. VIII ’09, 25143 (8. 24). 220,3 VI ’09, p: m. (5), 25144 (S. 25): 3». .,.4. VIIL ’09,.p. m. (4), 25141 (8.23). Stirnbinde, 4. VIIL.’09, p. m. (4), 25074 (8. 31). Zierstück, 3. VII ’09, p. m. (5), 25186 ($S. 28). Taf. 1 Ethn. Augustaflufs , ginhaufen Schla esden XIII Nr. 2 Dr Mus. Abh..Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Chromodruck v. H. Kraia. Dresden. hromolith. v. Br. Geisler TERN, wur ’ . = ’ ! di i # | Ar A ji \ » | \ Yo Pr Tr x - fr is 7 s N E 5 R “ ' i | / \ x . B v v » i ni \ t f y x‘ . ö jr 1. “ A R t !. IN s } j i " 1 red F N ., Ga 9 » D Taf 8 gustaflu/ Ethn. Aug Schlaginhaufen, Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIII Nr.2 Lichtdruck von Römmler & Jonas, Dresden n x n H ” rs © en A“ } | er 6 “ f AN N r N n } } ; a: Pd 4, h anal N Y Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIII Nr. 2 .w Schlaginhaufen, Ethn. Augustafluls Taf. 3 % J 7 N DL Pr N 5, Zr En Lichtdruck von Römmler & Jonas, Dresden ” 4% \ ao Schlaginhaufen, Ethn. Augustaflufs Taf. 4 s. Dresden XIII Nr. 2 Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mu Lichtdruck von Römmler & Jonas, Dresden ER Bee w—h Sr | Rt ‚9320 | ” ‚Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) RS ; Fünfter Beitrag Papuanischen Kälerfauna hauptsächlich auf Grund der Ausbeute von Dr. Schlaginhaufen K. M. Heller Mit 1 Tafel und 2 Figuren im Texte | SCENE %Y | Leipzig Druck und Kommissionsverlac von B. G Teubner ie} 1910 Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) > NT > Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna hauptsächlich auf Grund der Ausbeute von Dr. Schlaginhaufen K. M. Heller _ Mit 1 Tafel und 2 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1910 Von den von Herrn Dr. Orro Schracısuauren während seines Aufenthaltes in Kaiser-Wilhelms- land zusammengebrachten zoologischen Gegenständen ist ohne Zweifel die entomologische Sammlung, und von dieser wieder die der Käfer, nicht nur der Zahl der Stücke nach die umfangreichste, sondern auch wegen der verhältnismäßig großen Anzahl bisher unbekannter Formen die interessanteste. Fast alle hier beschriebenen neuen Arten stammen aus der Gegend des Torricelligebirges, das von der Küste aus bis zu einer Höhe von ungefähr 1000 m vom 1. September bis Mitte November ’09 sammelnd durchstreift wurde.!) Da aber diese Sammlung Anlaß zu eingehender Beschäftigung mit gewissen Gattungen bot, so wurden hier auch einige wenige, von anderen anderwärts in Neuguinea gesammelte Käfer, die solehen Gattungen angehören, von welchen auch aus dem Torricelligebirge neue Arten beschrieben wurden, mit bearbeitet; sie sind in folgendem durch * gekennzeichnet. Obwohl es bei unserer jetzigen, noch so sehr mangelhaften Kenntnis der Coleopterenfauna Neu- guineas durchaus unangebracht ist, aus vorliegender Ausbeute weitere Schlüsse auf die geographische Ver- breitung der Arten, oder die Abgrenzung kleinerer Faunenbezirke zu denken, so sei es doch gestattet, auf einige allgemeinere Gesichtspunkte hinzuweisen, durch die die Bearbeitung dieser kleinen Sammlung an Interesse gewinnen dürfte. Unsere Kenntnis der Fauna Neuguineas, der größten Tropeninsel der Welt, ist mehr ein zufälliges, als ein durch planmäßige zoogeographische Erforschung erzieltes Ergebnis, bedingt durch jene Stützpunkte der Küstenregion, von denen aus es am leichtesten war, einen Vorstoß in das Innere zu unternehmen. So war es zunächst der halbinselförmig abgeschnürte nördlichste holländische Teil, dann das in Luftlinie mindestens 1500 km entfernte britische südöstliche Ende der Insel, das faunistisch näher bekannt wurde, während die dazwischen liegenden, namentlich zentralen Gebiete der Insel, heute noch vollkommen un- bekannt sind und nur die Küstenfauna einiger Gebiete von Kaiser-Wilhelmsland in jüngerer Zeit gründ- licher erforscht wurde. Sind die faunistisch näher bekannten Gebiete Neuguineas schon durch territoriale Entfernungen so zerrissen, daß irgendwelche allgemeine Schlüsse auf die Verbreitung der Arten nicht zu ziehen sind, so sind sie überdies zu vergleichenden Studien um so weniger geeignet, als sie sehr verschiedenen Höhenlagen angehören und die Gliederung der Fauna, wie allerwärts, sich auch hier viel einschneidender in der verti- kalen als der horizontalen Ausbreitung der Tiere ausprägt. Auf der südöstlichen Halbinsel Neuguineas tritt das zentrale Gebirgsmassiv verhältnismäßig nahe an die Südwestküste heran, und die von dort bekannt gewordenen Insekten schienen sehr abweichend von denen der Küstengebiete Kaiser-Wilhelmslands. Je mehr aber dessen gebirgige Teile bekannt werden, desto mehr verwischt sich diese faunistische Verschieden- heit, die vielfach nur durch vikariierende Arten zum Ausdruck kommt. Neben diesen treten dann allerdings noch auffallende Einzelerscheinungen auf, von denen wir heute noch nicht sagen können, ob sie auf einzelne Gebirgszüge beschränkt, oder weit verbreitet, aber überall selten sind. Diese Erscheinung hat der Sattelberg und das Kanigebirge (im Hinterland von Stephansort) in den kleinen Sammlungen, die wir bisher von dort erhalten haben, gezeigt, und auch die in: folgendem: bearbeitete Ausbeute aus dem Torricelligebirge macht in dieser Beziehung keine Ausnahme, nur ist bei ihr die Zahl neuer Formen ver- hältnismäßig so groß, daß man in ıhr den Ausdruck eines besonderen Faunenbezirkes der Gebirgsregion vermuten kann.. Ob die einzelnen Gebirge tatsächlich solche abgeschlossene Unterregionen darstellen und wie weit sie von den großen Flußläufen, wie es z. B. der Kaiserin- Augustafluß und Herkulesfluß sind, 1) Vgl. Scuracınuauren, O. (10), Reisen in Kaiser-Wilhelmsland, in Abh. Mus. Dresden v. 13, Nr. 1. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr.3 1° 4 K.M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna abgegrenzt werden, kann nur spätere umfangreichere Erforschung der Gebiete lehren; denn selbst vor- liegende Abhandlung stellt keine erschöpfende Bearbeitung der von Herrn Dr. SchLAGInHAUFEN im Torricelli- gebirge gesammelten Arten dar. Wie viel zu einer solchen noch erübrigt, mag folgende Zusammenstellung zeigen, die vor allem nur das numerische Verhältnis der gesammelten Arten in den einzelnen Familien zum Ausdruck bringen soll. In einem späteren Beitrag zur papuanischen Käferfauna dürfte es möglich sein, die nähere Bestimmung mancher Art noch mitzuteilen, die hier nur mit der Höhenangabe ihrer Fund- stelle (in m), oder einfach nur als sp. aufgeführt ist. Cieindelidae. Cicindela funerula Boss. 650 m., pseudopupillata W. Horn 120—780 m., latreillei GvEr., T'herates basalis Ders. var. abdominalis W. Horn 640—720 m., labiatus F., Tricondyla aptera Ozıv. Carabidae. 1. Pheropsophus baliothorax var. aptinomorphus n., Adelotopus sp., Colpodes habilis Sroax 7580 m (+ 11 sp.) Dytiscidae. Oopelatus sp. Gyrinidae. Dineutes 'pectoralis R&s., Macrogyrus blanchardi Rxs. 900 m. Staphylinidae. Oilea (2?) sp., 2. Dinowantholinus (g. n) prodigiosus sp.n., 3. Leucitus semichalceus sp. n., 4. mandibularis sp. n., Mysolius aurichalceus F., Philonthus sp., Paederus sp. 720 m., sp. 650 m., 2 sp., Osorius sp, Priochirus alternus Favv., albertisi Favr., spinulosus Favv. 650 m., beccarü Favr., 5. dwisifrons sp. n., 6. valens sp. n., 7. hirticormis sp. n. 780 m., 8. circumpunctatus sp. n. Trogositidae. Latoleva. incensa OLLırr. Rhysodidae. Rhysodiastes sp. Oueujidae. Hectarthrum sp. 600 m., Heliota (= Brontes) sp. 780 m. Lucanidae. Metopodontus einctus Moxrr., Oyclommatus sumptuosus Mörzsexk., Gnaphaloryz sceulptipennis Parrr, Aegus glaber Parrr, Figulus sp. Passalidae. Aulacoeyelus arcwatoclipeatus Kuw., variolosus Kuw., 9. Tristorthus papuanus sp. n., Lep- taulacıdes 2 sp., Omegarius minimus Kuw, 10. Gonatas altidens sp. n., 11. Labienus gracilis sp. n., Kaupiolus trigonophorus Zaxe, Protomocoelus sternbergt Zaxe, vogeli Kuw., 12. Episphenoides pectiniger sp. n., 13. Cetejus infans sp. n., 14. acutangulus sp. n., 15. schenklingi sp. n., 16. Analaches infestus sp. n, 17. dubius sp. n. (+ 4 sp.) Scarabaeidae. Onthophagus sp. 640 m, sp. 720 m, Ataenius sp. 640 m., Rhyparus sp. 780 m., 18. Maechi- dius aenescens sp. N., 19. paupianus sp. n., 20. heterosguamosus sp. n., sp., M.(2) sp. 780 m., Anomala eydouwi Braxon. (mit dunkelbraunem Suturalstreifen) 780 m., aeneiventris Farrm.. anoguttata Borm., Oryetoderus latitarsis Borso., Stypotrupes (?) sp. (Neocyphonistes Friseur i. 1.), Lomaptera wahnesi Moskr, 71. wahnesi var. torricelliana n., 22. moseri sp. n., soror Kraarz, sp. (bei iridescens m.) 720 m., Mycterophallus zanthopus var. viridula Gr., Glyeyphana burschieosa Frach, möllendorfi Frach. Buprestidae. Ohrysodema aurofoveata GFuEr., Oyphogastra geelvinkeana Gesrro, Belionota aenea De£rRr., Agrilus sp. 14 19 21 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 Eucenemöüdae. Galba niveopieta Gvsr. 120—720 m., wallacei var. d. Boxv. 720 m, Dendrocharis sp. (n?2) 900 m. Elateridae. Agrypnus sp., Psephus sp. (n?) 400 m. (+ 10 sp.) Malacodermidae. Cladophorus sp. 120—640 m., Chauliognathus sp. (n?) 640 m. (+ 15). Cleridae. Omadius mucronatus Kırscn 640 m., socius Schenklg., smaragdinus Schenklg. 900 m, semi- carinatus Crrvr., Tenerus sp. (+ 2 sp.). Tenebrionidae. Opatrum sp., Bradymerus sp., Leiochrodes sp., sp., Ceropria sp., Achthosus sp. (n. bei pascoei Kırsca), sp., Toxicum sp., Uloma 3 sp., Menephilus sp., Eueyrtus sp., Amarygmus foveoseriatus Furru., cupreus Boıso., 4 sp., Dietysus sp., Strongylium sp. 900 m. (+ 5 sp.). Cistelidae. Cistelomorpha sp. Lagriidae. Lagria sp. 640 m, sp. Mordellidae. Mordella sp. (XIV— maculatae M. Lrar affınıs, sed major). Rhipiphoridae. Pelecotomoides (?) sp. Oedemeridae. Ananca sp. (+ 4 sp) Curculionidae. Rhinoscapha doriae Pasc., bifasciata Onevr., biundulata m. 720 m., Eupholus geoffroyi GvEr., 23. humeridens var. prasinus n., Pantorhytes batesi F'avsr, Ottistira (pr. stiracromia m.), Apirocalus cornutus Pasc., cornutus var. ebrius Faust, 24. Phraotes mamillatus sp. n., Elytrocheilus proximus Faust, 25. Sphenogaster carinirostris sp. n., 26. Parasphenogaster ottonis sp. n., Behrensiellus glabratus Brarzns, Platyacus ruralis Favsz, COoptorhynchus wnifasciatus Favusr, improvidus Faust, 4 sp., Lixus ritsemae Favsr, binodulus Irrre., sp., Paipalesomus dealbatus Boıso., Dyscerus crassvrostris Faust, 27. Ohalcocybebus aspericollis sp. n., 28. Neochyromera (g. n.) turbans sp. n., Alcides magister Pasc., reductus Faust, elegans Gvür. und var. albolineatus Favsr, praeustus Gv£r, australis Boıs»., Aecicnemis sp., Pantoxystus rubricollis Favsr, Dyspeithes gestroi Pasc., sp. 900 m., Poropterus irritus Pasc., papillosus m., sp. 640 m. 29. Anchithyrus (2) trimastus sp. n., 30. Asytesta rata sp. n., Dysopirhinus aeruginosus Favsr, 31. Oyamobolus obliquatus sp. n., 32. Xola (g. n.) notabilis sp. n., Nechyrus sp. 720 m., Perrisops sobrinus Favsz, Nauphaeus miliaris Pasc., 33. Arachnopus basalis sp. n., 34. effigies sp. n., 35. scabiosus sp. n., 36. patronoides var. bicolor n., 37. papua sp. n., imitator F'avsr, 38. Telaugia dimidiata sp. n., 39. Idotasia similis sp. n., Mecopus bispinosus var. moluccanus Kırscn., doryphorus Q. et G., Litorrhynchus sp. (ursino affınis), Rhynchophorus papuanus Kırsca, Rhinogrypus velutinus Rorrors, 40. Prodioctes heydeni sp. n., Diathetes kükenthali Favsr, nitidicollis Pasc., 41. planus sp. n., 42. Schlaginhaufenia (g. n.) valida sp. n., Sipalus gigas F. (+ 10 sp.). Scolytidae. 4 sp. Platypodidae. Platypus sp. brenthidae. Miolispa 2 sp., Baryrhynchus sp., Orychodes sp. (diagramma Bois». affınıs), Ectocemus wallacei Pasc., pogonocerus Monxzr., Pholicodes bicolor Gver. (var. umicolor), Uropterus gestroi Senna, Lepto- rhynchus sp. SU 26 6 K.M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna. Anthribidae. Xenocerus albolineatus Tuons., equestris Pasc. (+ 6). 8 Cerambycidae. ; Archetypus fulvipennis Pasc., Demonarthra helleri Lasirr, Xistrocera sp., Pachydissus ter- natensis Farru. (holosericeo vix diversus). Examenes sp., Chloridolum dorycum boısp., Clytanthus sp. Sphingonotus mirabilis Boıso., Arrhenotus adspersus Braxen., biarcifer Draxcn., Tmesisternus trivittatus G v£r., agriloides Pasc., 9 sp, 43. Ionthophana schlaginhaufeni sp- n., Pelargoderus aruensis Tuous., Dio- chares rarus (Tnous.), Monohammus longicornis Tnons., magneticus Pasc., solatus Pasc., Batocera wallacei Tnons., laena Tnons. (var. VIII maculata), Potemnemus rosenbergi Vorszxn., Gnoma sp., Olenecamptus sp., Muleiber linnei Tmons., Catapausa bispinosa Avrıv., Arysia spilonota Gersr., sp., 44. Menyllodes g. n. diadematus sp. n., Axiothea sp., Praonetha 4 sp., Zacera cretata Pasc.. Atyporis intermissa Pasc., Rhyti- dophora latefasciata Pasc., Glenea lefeburei Gvrr., venusta Gvir, G. 2 sp. (+ 4 sp). 53 Uhrysomelidae. Lema papuana Lac... sp., Örioceris thoracica Jac., clarki Darr, doryca borsn., ÄAesernia whitei Bars, 45. montana sp. n.. Phyllocharis apicalis Barr (+ 40 sp.) 48 Erotylidae. Aulacochtlus sp. (+ 1 sP.). 2 Endomychidae. Eneymon immaceulatum Moxrk. 1 Voccinellidae. Epilachna trieineta Moxrr., signatipennis Borso., Solenophila haematomelas Borso. (+ 1sp.) - Alle diese Arten stammen aus dem dem Torricelligebirge vorgelagerten Küstenlande, oder aus jenem Gebirge selbst und sind in diesem Falle meist mit Höhenangaben des Fundortes versehen: von ge- naueren Fundstellen ist nur noch der Küstenort Paup am Fuße des Torricelligebirges erwähnt, so daß, um Wiederholungen zu vermeiden, sich bei den Artbeschreibungen keine weiteren Fundortangaben finden. Die laufende, fett gedruckte Nummer bezeichnet die Reihenfolge, in der die neuen Formen weiter unten be- schrieben sind. Aus anderen Gegenden Neuguineas wurden die Arten: Pheropsophus baliothorax sp. n. von Finschhafen, Leueitus bernhaueri sp. n. aus dem Astrolabegebirge in Britisch-Neuguinea, Maechidius pauaillus sp. n. aus Bongu, Kaiser-Wilhelmsland, Ionthophana hirticornis sp. n. Sattelberg, Kaiser-Wilhelmsland, und Aesernia seulplurata sp. n. vom Aroafluß in Britisch-Neuguinea beschrieben. Die Bestimmung der Cieindeliden hat Herr Dr. W. Horx, die der Cleriden Herr Kustos Schesk- vınG freundlichst übernommen, während Herr Dr. Fr. Onaus eine Anomala, Herr Hauptmann Moser einen Maechidius begutachtete. Allen genannten Herren, besonders aber auch Herrn Direktor R. Gesrro, der mich in zuvorkommendster Weise mit Vergleichsmaterial unterstützte, sei hier nochmals aufrichtiger Dank ausgesprochen. "Pheropsophus baliothorax sp. n. Ix affinitate subcordati Chaud., elytris unicoloribus nigris, prothorace nigro, macula antebasalı transversa, fulva; capite macula interoculari (margine antico comcavo, postico convexo et in medio anqulato- produeto) nigra, reliquo ut meta-episternis pedibusque fulvis: capite post setam orbieularem punctis non-nullıs setuligeris; prothorace latitudine longiore, vage grosseque punctato, punetis setuligeris; elytris anguste ac sat acute costulatis, limbo apicali fuscescenti, spatiis remote seriato-punctatis. Long. 12, lat. 4 mm. Hab. Iinschhafen, legit Dr. Brenner (ex coll. Dr. W. Mvxıer-Jena). Die gerippten, fast parallelen, an der Spitze kaum abgeschrägten, einfärbig schwarzen Decken, im Verein mit der großen queren halbmondförmigen Stirnmakel, verweisen die Art nach Cuaupoms Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII-Nr. 3 7 Gruppierung?) in die Verwandtschaft des größeren, 14 mm langen subcordatus Cmaup. (1. e. p. 38), den der Autor von @vrrın- M£exevrrre ohne Vaterlandsangabe erhalten hatte. Die schwarzbraune Stirnmakel reicht bei der neuen Art beiderseits bis an das Auge (bei subcordatus bleibt neben dem Auge ein schmaler gelber Streifen von ihr frei), ist am Vorderrand halbkreisförmig ausgeschnitten, am Hinterrand in der Mitte etwas winkelig ausgezogen und beiderseits von einer Gruppe unregelmäßig verteilter, haartragender Punkte be- gleitet, der hintere Teil des Kopfes ist ziemlich grob netzartig gerunzelt. Halsschild länger als breit, mit sehr feiner vorn und hinten abgekürzter und daselbst grübchenartig vertiefter Mittelfürche, unregelmäßig und sehr zerstreut, aber kräftig punktiert, in der Basalhälfte mit großer, den Basalrand nicht erreichender bräunlich gelber Quermakel, die durch die mehr oder weniger angedunkelte Mittellinie zuweilen undeutlich in zwei fast quadratische Makeln geteilt ist (bei subcordatus ist das Halsschild einfärbig und unpunktiert). Punkte des Halsschildes haartragend, dicht an und nur wenig hinter der Mitte des Seitenrandes ein solcher ‚mit. sehr langem aufrechten Haar. Flügeldecken fein gerippt, das erste Spatium in der Mitte ungefähr ömal so breit wie eine Rippe, das 3. das breiteste, doppelt so breit wie das 7. und etwas breiter wie das unbehaarte 9.; alle Spatien undeutlich und entfernt gereiht-punktiert, einzelne Punkte mit langem ab- stehenden Haar. Unterseite pechschwarz, mittlerer Teil der Hinterbrust gelbbraun, Episternen der Hinter- brust bräunlichgelb, die Fühler rötlichgelb. Hinterleib mäßig dicht, aber gleichmäßig punktiert und be- haart, beiderseits der Mittellinie mit einer Längsreihe von je eine lange Wimper tragenden Punkten, von denen sich auf jedem Segment jederseits einer findet, auf dem letzten aber zwei nebeneinander stehen. 1. Pheropsophus baliothorax var. aptinomorphus n. Specie typica differt: prothorace unicolore, nigro; capite mazxima parte basali, inter oculus sinuato- determinato, migro. Hab. altitudine 120 m. Diese Farbenvarietät gleicht auf dem ersten Blick sehr dem europäischen Aptinus mutilatus und würde zufolge Chaupoırs Einteilung, nach der Form der Stirnmakel, in eine andere Gruppe wie die Stamm- art kommen. Es liegt mir nur ein Stück vor, das aber, von der Färbung abgesehen sonst in allen Merk- malen so mit baliothorax übereinstimmt, so daß ich glaube, es nur als eine Abänderung von diesen ansehen zu sollen. Die einzigen Unterschiede bestehen darin, daß der Kopf zum größten Teil, das Halsschild ganz tief schwarz ist. Die vordere gelbrote Färbung ist gegen die schwarze des Hinterkopfes derartig abgegrenzt, daß sie auf der Stirn eine dreilappige Makel bildet, deren hintere Abgrenzung genau dem Vorderrand der Stirnmakel bei der Stammart entspricht; man hat sich demnach nur die Stirnmakel der Stammart am Hinterrand über den ganzen Kopf ausgedehnt zu denken, um sich die Kopfzeichnung der var. aptinomorphnus vorstellen zu können. Außer diesen beiden Formen kommt auf Neuguinea noch Pheropsophus papuensis M’Lrar (Linn. Soe. N. S. Wales 1876, v. 1 p. 166) vor, der mir in einem Stück vom Fly River (Kauf 1885 von Gerrarv in London) vorliegt. Dinoxantholinus g.n. Xantholininoruwm prope Xantholinum Antennae geniculatae. Ligula oblonga, subacuminata. Labrum bilobum. Palpi omnes filiformes, mazxillarım articulo tertio quarto aequali. Mendibulae falcatae, apice bifurcatae, parte exteriore haud sulcato. Caput transversum, collo vertieis dimidia latitudine angustiore. Prothorax oblongus, basin versus subangustatus linea marginali in medium epipleurarum margine externo confluente. Elytra oblonga, pone suturam carınulata. Segmenta abdominalia dorso carinulata. Üoxae intermediae valde distantes. Es dürfte auf den ersten Blick vielleicht etwas gewagt erscheinen, die bezüglich ihrer außer- europäischen Glieder sehr revisionsbedürftige Gattung Xavrxorıus auf Grund der folgenden neuen Art zu spalten, ohne gleichzeitig eine Durchsicht aller bekannten Arten vorzunehmen. Allein diese bietet eine Reihe so auffallender Merkmale, daß es späteren Bearbeitern dieser Staphylinen-Gruppe leicht fallen wird, der neuen Gattung ihre systematische Stellung anzuweisen. 1) Ann. Soc. Ent. Belgique 1876, v.19, p. 17. 8 K.M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna Die Kehlplatte, deren Vorhandensein am Vorderrand des Prosternums, die Gattung den Xantho- linini?) zuweist, ist wie bei Eulissus chalybaeus Mansern. mehr wie doppelt so breit wie lang, ungefähr elliptisch, an den Außenecken zugespitzt, am Vorderrand in der Mitte kurz ausgebuchtet, etwas hinter der Mitte zeigt sie eine in der Mittellinie breit unterbrochene gerade Querfurche. Wurzeln der geknieten Fühler von den Augen etwas mehr als voneinander entfernt. Kopf quer, scheibenförmig, der Halsteil schmäler als die halbe Kopfbreite. Oberlippe zweilappig, unsymmetrisch, der linke Lappen länger und dreieckig. Oberkiefer sichelförmig, außen ohne Furche, an der Spitze tief gegabelt, der obere Ast etwas kürzer als der untere, Schläfen nur oben durch eine Längsleiste begrenzt. Taster fadenförmig, sowohl bei denen der Unterlippe als bei denen der Unterkiefer, das vorletzte Glied dem letzten an Länge gleich, ziemlich zylindrisch. Zwischenstück der Unterlippe quer, parallelseitig, vorderer Abschnitt (ligula) zungenförmig mit scharfem Mittelkiel. Hals- schild mit nach hinten konvergierenden Seiten, die obere Seitenrandlinie vereinigt sich bereits kurz vor der Mitte mit der unteren, so daß von den Vorderhüften ab nach vorn nur eine Linie vorhanden ist. Flügeldeeken mit übereinander greifenden Nahträndern, daneben mit einer Längsleiste. Hinterrand des Mesosternums stumpfwinklig, der des Metasternums zwischen den Hinterhüften in drei stumpfen Zähnchen, von denen das mittlere größer ist, endigend. Ob die eigentümliche hornartige Verlängerung, beiderseits am Vorderrand der Kehle, mit zu den Gattungsmerkmalen zu rechnen sei, möchte ich nach der einzigen mir vorliegenden Art nicht entscheiden, glaube aber, daß sie nur Geschlechts- oder Artmerkmal ist. 2. Dinoxantholinus prodigiosus sp.n. (Fig. 1 et 1a) Niger, capite, prothorace elytrisque, his viridicyaneis, nitidis, abdomine opaco, tarsis subter fulvo- pilosis, funiculi articulis octo ultimis albido-tomentosis ; capite subtransverso-rotundato, fronte inter oculos quadri- foveolata, foveolis internis majoribus, basi sulco mediano ac utrinque punctis compluribus grossis, setuligeris; gula margine antico utrinque cornuta; prothorace oblongo, mazxima latitudine pone marginem anticum, vix perspiene punctulato, sulco mediano perobsoleto, margine laterali ut basali punctis paueis piligeris; scutello nigro, utrinque impresso, punctisque paucis; elytris metallescentibus eyaneis, basi apiceque viridibus, diso seria e punctis remotis setuligeris, lateribus crebre punctatis, margine apicali longitudinaliter strigoso: abdomine crebre punctato ac fusco-piloso, segmentis singulis dorso carina mediana glabra. Long. 28, elytror. 6, lat. elytror. ad basin 4.5 mm. Kopf und Thorax glänzend, Hinterleib matt schwarz, letzterer ziemlich dicht bräunlich behaart, Flügeldecken metallisch kornblumenblau, Wurzel- und Spitzenrand ins Grüne spielend. Kopf breiter als lang, mit häutigem gelben Vorderrandsaum, Stirn sehr fein zerstreut punktiert, zwischen den Augen mit zwei großen Gruben, die der Mittellinie mehr genähert sind als die Fühlerwurzeln, zwischen diesen großen Gruben und dem Auge mit einem seichteren, zwei Wimpern tragenden Quereindruck, der sich beiderseits in eine das Auge innen tangierende Furche nach hinten fortsetzt. Schläfen lederartig gerunzelt, oben von einem scharfen Kielchen begrenzt. Hinterrand des Kopfes mit wenigen und unregelmäßig verteilten groben, wimpertragenden Punkten, in der Mitte mit Längseindruck. Halsschild glänzend, kaum wahrnehmbar punktiert und nur mit Andeutung einer feinen Mittelfurche, an den Seiten mit einer Reihe grober, an den Vorderecken etwas gehäufter Punkte, die zum Teil sehr lange (bis zu Fühlerschaftlänge) Wimpern tragen, aber am Hinterrand vor dem Schildehen unterbrochen ist, außerdem im vorderen Drittel jederseits in der Mitte mit einem kleineren Grübehen. Schildehen schwarz, jederseits mit zum Seitenrand parallelem Längs- eindruck, auf dessen Grund 3—4 grobe, wimpertragende Punkte stehen. Flügeldecken oberseits glatt, nur neben der Nahtleiste und in der Mitte mit einer Reihe sehr entfernter und bewimperter Punkte, die Seiten querrunzelig und zwischen den Runzeln punktiert, der Spitzenrand breit, längsrunzelig, Naht etwas ver- kürzt. Abdomen dicht punktiert und mit ungleich langen, bräunlichen Haaren bedeckt, jedes der vier vorderen Segmente in der Mittellinie mit breiter, olatter Schwiele, auf dem fünften Segment wird die Schwiele durch eine dreieckige glatte Fläche ersetzt, die den ganzen Hinterrand einnimmt und ungefähr die Gestalt eines gleichseitigen Dreieckes besitzt, letztes Segment feiner und zerstreut punktiert. Schienen dicht bestachelt; innen, sowie die Tarsen uuterseits, dicht rötlichgelb behaart. 1) Conf, Ganguwaver: Die Käfer von Mitteleuropa, Wien 1895, v. 2, p. 378. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIlL Nr. 3 9 3. Leucitus semichalceus sp. n. Niger, paradiseo Favv. multo major, capite, thorace elytrisgue marginibus laete aeneis, elytris macula magna, discali, viridi, purpureo-marginata; antennis artieulis duabus basalibus fulvis, tertio quartoque nigris, religuis albicantibus; prothorace seria discoidali tri-, interdum quadripunctata; scutello nigro, basi excepta, crebre punctulato et ut elytris subtile fulvo-pilosis; abdomine nigro, segmentis postice fusco-marginatis, dorso glabris, basalibus basi utrinque sat crebre, apicalibus parce punctatis; pedibus fulvis. femoribus postieis interdum etiam intermediüs, ante apicem infuscatıs. Long. 17—18, lat. elytror. 4,5 mm. Hab. altitudine 780 — 900 m. Kopf quer, so wie das Halsschild und die breiten Ränder der Decken messingfarben oder etwas grünlich erzfarben, zwischen den Fühlergruben mit Längseindruck, unregelmäßig und ungleich groß zer- streut punktiert, die ersten zwei Fühlerglieder sowie die Taster gelbrot, drittes und viertes Glied schwarz, die übrigen weiß. Halsschild mit einer Dorsalreihe von drei, ausnahmsweise von vier Punkten (der vordere Marginalpunkt, wie üblich, nicht mitgezählt), von denen der erste von dem zweiten weiter entfernt ist, als die übrigen untereinander entfernt sind. Schildehen schwarz, mit Ausnahme des mittleren Teiles der Wurzel dicht punktiert und, wie die Flügeldecken, fein gelblich behaart, diese am abgeschrägten Hinterrande zusammen etwas weniges breiter als lang, neben der Naht mit seichter Längsfurche; ihre Seiten von der Dorsalfläche zuweilen durch eine scharfe, geschwungene Kante!) abgesetzt, mit unregelmäßig gereihten größeren Punkten, die eine lange schwarze Borste tragen, jede Decke mit ovaler, zur Naht etwas schräg gestellter grüner Längsmakel, die breit purpurrot umrandet ist, die Naht aber frei läßt. Abdomen schwarz, die Segmente hinten rötlichbraun gerandet, im mittleren Teil glatt, an der Wurzel jederseits punk- tiert und zwar je weiter nach hinten zu gelegen, um so sparsamer. Beine rötlichgelb, Hinterschenkel meist vor der Spitze mit dunkler Querbinde. 4. Leucitus mandibularis sp. n. Niger, capite thoraceque nigris, subaenescentibus; umtenmis articulis 6 basalibus nigris, reliqwis albidis ; prothorace ut capite fere microscopice aciculato, seria discoidali tripunctata; scutello nigro ut elytris pilosis ; elytris basi, lateribus apiceque aeneis, maxıma parte discoidali, nigro-purpureo, viridicincto; segmentis abdomi- nalibus nigris, margine postico late fulvo, remote punctato ac setuloso, dorso Iınea mediana glabra; coxis antieis in fronte, femoribus antieis intermedüsque in dimidia parte inferiore, postieis ut tibiis, apice excepto, fulwis; tarsis nigris. Long. 16 — 19, lat. elytror. 4,5 mm. i Hab. altitudine 780 m. Dem hier beschriebenen aeneocephalus verwandt und ebenso groß, aber durch ganz andere Färbung und anders skulptiertes Halsschild und Abdomen verschieden. Kopf und Halsschild schwarz mit schwachem Erzschimmer, Flügeldecken an der Wurzel, den Seiten und am Spitzenrand grünlich erzfarben, die Scheibe ausgedehnt purpuren schwarz, grün umrandet. Mandibel noch schlanker wie bei argy- reus, bei einem Mann länger als die Flügeldecken. Kopf am Vorderrande zwischen den Fühlern mit Längs- eindruck, sowie das Halsschild äußerst fein nadelrissig skulptiert (chagriniert). Mitte der Stirn ohne, Seiten mit zerstreuten, sehr groben und feineren Punkten. Fühler mit sechs schwarzen Wurzel- und fünf weißen Spitzengliedern, zweites Glied an der Wurzel rötlich. Halsschild mit einer Rückenreihe von drei Punkten, der ganze Hinterrand mit einer Querreihe von großen, borstentragenden Punkten besetzt. Flügeldecken neben der Naht mit Längsfurche, ähnlich wie bei paradiseus und aeneocephalus punktiert und fein behaart, die dorsale Fläche größtenteils purpuren schwarz, nur der Wurzel- und Spitzenrand erzfarben grün. Hinter- leibsegmente mit hellgelblichem Hinterrand, beiderseits des glatten Dorsalstreifens mäßix dicht punktiert Vorderseite der Vorderhüften, die Hälfte der Unterseite von dem Vorder- und Mittelschenkel, die Hinter- schenkel und Schienen, mit Ausnahme der schwarzen Spitze, bräunlich gelb, Tarsen schwarz 1) Unter acht mir vorliegenden Exemplaren dieser Art besitzt ein Stück der ganzen Länge nach, ein zweites nur in der hinteren Hälfte eine scharfe Kante, ein drittes nur Spuren einer solchen. Abh, u. Ber. d, K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 1) 10 K.M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna * Leueitus bernhaueri sp n. L. mandibulari subsimilis, capite thoraceque nigris, vir aenescentibus; antennis articulis tribus basa- libus, palpis, metasterno, segmentis abdominalibus utrinque in angulis posticis, segmento quinto dimidia yarte basali, seıto dimidia parte apicali pedibusque totis, rufotestaceis; antennis articulis 4’ — 8° nigris, tribus ultimis albidis; elytris basi, lateribus apiceque viridi-auratis, disco coeruleo. Long. 18, elytror. lat. 4 mm. Hab. Nova Guinea britannica, Astrolabe montes, E. Werıskr, 1897 Mandibel dunkel rot, ebenso lang wie bei mandıbularis, Kopf schwarz, quer, Stirn zwischen den Fühlerwurzeln mit Längseindruck, beiderseits davon 2—3 Punkte, hinter den Augen mit wenigen und sehr groben, etwas querreihig angeordneten Punkten, Stirn- und Scheitelmitte glatt. Die ersten drei Fühler- glieder rötlich gelb, das dritte so lang wie die beiden folgenden zusammen, viertes bis achtes Glied schwarz, nur die äußerste Wurzel rötlich, die letzten drei Glieder weißlich. Halsschild so wie der Kopf schwarz mit einer Dorsalreihe von drei Punkten, Seiten und Hinterrand mit entfernten, borstentragenden Punkten. Flügeldecken fein und ziemlich dieht punktiert und kurz behaart, am Hinterrande fast glatt, nur der Saum mit wenigen, lange bräunliche Haare tragenden Punkten, Wurzel, Seiten and ein breiter Spitzenrand der Decken goldig grün, der größte Teil ihrer Oberseite schön stahlblau, an den Rändern allmählich in das (Grün der Ränder übergehend. Hinterleib schwarz, Spitzenhälfte des fünften und Wurzelhälfte des sechsten Ringes rotgelb, eine breite Rückenlinie glatt, jederseits von dieser ziemlich dicht bogenreihig punktiert. Hinterbrust, die angedunkelte Mitte ausgenommen. sowie alle Beine ganz rotgelb. Die Arten der Gattung Leucitus Favv., die sich von denen der Gattung Philonthus durch das stark verlängerte vorletzte Lippentasterglied, das viel länger als das letzte ist, und das an Länge das letzte Hinter- tarsenglied übertreffende erste Hintertarsenglied unterscheiden, lassen sich wie folgt bestimmen: Scheitel der ganzen Breite nach sehr dicht punktiert, die letzten sechs Fühlerglieder weißlich, Flügeldecken und Abdomen mit seidenglänzenden weißlichen Tomentmaken . . . . 2.2... argyreus Favv. Scheitel zerstreut und ungleich punktiert Drei Spitzenglieder an den Fühlern weißlich. Kopf und Halsschild dunkelgrün, Beine, Spitzensaum der Decken, zum Teil auch deren Seiten, rötlich-gelbbraun, Deckenscheibe purpurn kupfrig, im äußeren Drittel blau . paradiseus Fauv. Kopf und Halsschild schwarz, schwach erzschimmernd, Flügeldecken an der Wurzel, den Seiten und am Spitzenrand hell goldsrün, auf der Scheibe stahlblau, die Hinterbrust mit ihren Seitenstücken, die ganzen Beine und die Spitzenhälfte des fünften, sowie die Basalhältte des sechsten Hinterleibscemeute gelbrowe 2a Sn bernlauer Sp Vier Spitzenglieder an den Fühlern weißlich, Kopf und Ealsschild schwarz, schwach erzschimmernd, Flügeldecken schwärzlich purpurn, an der Wurzel und an der Spitze breit soldgrün, Beine gelb, Tarsen und Schenkelspitzen schwarz . . . : - eo: an sp. n. Sieben Soikzereheder der Fühler weißlich, Kopf, Flalesohild Sa Flügeldecken messingfarben, letztere mit ovaler, dunkelgrüner, &lutrot umrandeter Discalmakel, Vorderhüften schwarz, die ganzen Beine, mit Ausnahme einer Makel vor‘ der Spitze der Hinterschenkel, gelb semichalceus sp. n 5. Priochirus (Cephalomerus) dirisifrons sp. u Priochiro (Plesto) antennartio statura aequalis, sed capite sulco profundo diviso, sine impressione frontali, utringue cornu horizontale conico, recto, longiore alteroque dimidia parte breviore, parum oblique ac subdeorsum flexo; antenmis articulo primo apice solum emarginato, tertio elongato, duobus sequentibus aequi- longo, quarto latitudine perpaulo longiore, 5 — 7° sphaerieis, S’—10° transversis, ultimo sphaerico, latitudine paulo longiore; prothorace pulvinato, pone angulos anticos et posticos seria transrersa punctata et rufociliata; abdomine segmento quinto subter utrinque sat fortiter parceque punctato. Long. 15, lat. elytror. 3 mm. Glänzend schwarz, die Wimpern auf dem Halsschild und dem Hinterleibe rötlich braun, Kopf- bildung etwas an die Gattung Borolinus erinnernd, ohne Stirneindruek, nur mit vorn sehr tiefer Mittel- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XII Nr. 3 11 furche, die konischen Stirnzapfen nach vorn kaum merklich divergierend, der seine Wurzel außen be- grenzende Quereindruck innen in Form einer schrägen kurzen Furche nach hinten verlängert, der Neben- zahn, vollkommen vom Stirnzahn getrennt, halb so lang und in einem halben rechten Winkel zum Stirnzahn nach außen geneigt. Halsschild leicht gewölbt, beiderseits nahe dem Vorder- und Hinterrande mit einer unregelmäßigen Querreihe von lange rotbraune Wimpern tragenden Punkten. Die Punktreihe an den Hinterecken ziemlich parallel zum Halsschildvorderrand gestellt und nur das äußere Drittel der Halsschildbreite einnehmend, Basalrand beiderseits am Mittellappen mit einem wimpertragenden Punkt. Decken mit nach innen abgeschrägtem Spitzenrand und dieser sowohl, als auch die vordere Hälfte der Decken- seiten mit entfernt gereihten Haarpunkten. Epipleuren schmal, schmäler als die Hinterbrustepisternen. Hinterleib wie gewöhnlich mit am Hinterrande bewimperten Ringen, das fünfte Segment unterseits fast überall weitläufig zerstreut behaart-punktiert und nur in der hinteren Hälfte in der Mitte glatt. Kinn nahe den Vorderecken mit kleinem Körnchen. Nach der Bewnuauerschen Bestimmungstabelle (Deutsche ent. Zeitschr., 03, p. 136) würde man bei einem Bestimmungsversuch dieser neuen Art auf Nr. 25 sanguinosus und exaratus kommen, die beide - RE : ER keine konischen, langen Stirnzapfen besitzen, sondern den Kopfvorderrand nur mehr oder weniger winkelig ausgeschnitten zeigen. 6. Priochirus (Plastus) valens sp. n. Pr. beccari; Favr. affınıs, sed multo major, impressione frontali subtransversa, lateribus antrorsum divergentibus; antennis articulo tertio duobus sequentibus aequilongo, 4° —6° latitudine distincte longioribus, 5° — 10° transversis; prothorace pulvinato, lateribus vage punctatis ac longissime ciliatis; elytris margine basali lateribusque in dimidia parte basali remote ciliato-punctatis, pone sulcum suturalem in triente basali punctis cihatis 3—4. Long. 16, elytror. lat. 5 mm. Hab. Paup. Dem P. beccarii verwandt aber viel größer (16 gegen 11 mm), vor allem durch den nicht oder nur undeutlich queren Stirneindruck und andere Fühlerbildung von diesem verschieden; ersterer zungen- förmig, kaum breiter als lang, seine Seitenränder nach vorn divergierend. Stirnzapfen konisch, fast parallel, den spitzwinkelig vorgezogenen Nebenzahn um die Dicke des ersten Fühlergliedes überragend. Stirn jeder- seits hinter dem Stirneindruck mit undeutlichem Schrägeindruck. Drittes Fühlerglied verhältnismäßig viel länger als bei P. beecarii, so lang wie die beiden folgenden zusammen, die beide deutlich länger als breit sind, erst das achte Glied ist kugelig, so lang wie breit, die folgenden zwei ‘sind leicht quer (bei beccarir sind die Glieder vom fünften bis mit achten vollkommen kugelig). Halsschild an den Seiten mit sehr zer- streuten, lange nach oben und innen gerichtete Wimpern tragenden Punkten, die ziemlich weit vom Hinter- rand entfernt, zu einer Querreihe von ca. fünf Punkten angeordnet und zum Halsschildvorderrand parallel läuft, Hinterrand jederseits neben dem Mittellappen mit zwei Wimperpunkten. Flügeldecken im ersten Drittel neben der Nahtfurche mit vier, an den Seiten mit mehreren etwas entfernt gereihten Wimperpunkten. Vorderbrust vor den Vorderhüften undeutlich quer nadelrissig. Hinterleib oben und unten der ganzen Länge nach in der Mittellinie unpunktiert. 7. Priochirus hirticornis sp. n. Pr. alvertisi major, fronte impressione semicireulari, cornibus frontalibus conicis, parallelis, dente adventicio obliquo, dimidia parte breviore; antennis articulis, ab tertio, submoniliformibus, quarto-quinto in fronte penicillato-pilosis; prothorace planiusculo, solum pone angulos anticos et posticos ciliato-punctato; elytris epipleuris latiusculis, metathoracis episternis distincte latioribus; abdomine subter toto glabro, segmento primo subter in medio carinulato. Long. 19—21, lat. 3,8 mm. Hab. altitudine 780 m. Eine der größten von den papuanischen Arten und antennarius verwandt, Stirneindruck fast halbkreisförmig, die Stirnzapfen konisch und parallel, an ihrer äußeren Wurzel mit einem Längseindruck, 9: 12 K.M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna dessen Vorderrand in einen spitzwinkeligen, schräg nach außen gerichteten Nebenzahn ausgezogen ist, seine Spitze ist von der Außenecke der Stirn und der Spitze der Stirnzapfen ungefähr gleich weit entfernt und sein Außenrand bildet mit dem äußeren Vorderrand der Stirnecke einen verrundeten rechten Winkel. Fühler robust, ihr erstes Glied nur an der Spitze eingedrückt und ausgerandet, zweites Glied so lang wie die beiden folgenden, die so wie das sechste kugelig und nur wenig länger als dick sind, 7, 8 und 9. kugelig, die beiden letzteren kaum merklich breiter als lang, das neunte etwas kegelförmig, an der Spitze so breit wie lang, das letzte oval, etwas schmäler und so lang wie das vorletzte, drittes und viertes Fühlerglied vorn an der Spitze auffallend dicht büschelig behaart. Halsschild etwas breiter als die Decken, oberseits ziemlich abgeflacht, nur an den Vorderecken und vor den Hinterecken mit wimperntragenden Punkten, die an letzterer Stelle wie gewöhnlich eine zum Halsschildvorderrand parallele Querreihe bilden. Flügeldecken an der Spitze stark abgeschnürt und gerade abgestutzt, Seitenrand im vorderen Drittel mit ungefähr sechs gereihten Wimperpunkten, die Epipleuren auffallend breit, breiter als die Hinterbrustepisternen, ihr Oberrand vorn bis dicht zu der Schulterecke hin aufsteigend. Abdominalsegmente nahe dem Basalrand mit einer, in der Mittellinie breit unterbrochenen Querreihe von Wimperpunkten, fünftes Segment vor dem Hinterrande mit zwei solchen Punktreihen, von welchen aber die hintere in der Mitte nicht unterbrochen ist. Das trapez- förmige Kinn jederseits in der Mitte innerhalb des Seitenrandes mit scharfem Körnchen. 8. Priochirus (Stigmatochirus?) circeumpunctatus sp. n. Praecedenti magnitudine et capitis forma similis, impressione frontalı parabolica, longitudine lati- tudine fere aequali, cornıbus frontalibus conicis, antrorsum subdivergentibus, bası subter longe fulvo pilosis, dente adventicio minuto, fronte utringue post impressionem transversam, foveolata; antennis articulis ommnibus elongatis, quarto latitudine duplo longiore, nt tertio margine antico longe pilosis; prothorace pulvinato, fortiter transverso, marginibus ommibus late remoteque ciliato-punctatis; elytris intra marginem lateralem longitudina- liter impressis, basi, lateribus apiceque parce, pone sutwrae basin subseriatim ciliato-punctatis: segmentis abdomi- nalibus ante medium seria transversa in medio interrupta, ciliato-punctata, segmento quinto praeterea utrinque punctis non-nullis dispersis. Long. 17, lat. elytr. 3,5 mm. Mir ist leider die Beschreibung des 12—13 mm langen Priochirus (Stigmatochirus) dohrni Favv. aus Sumatra, dem die Art am nächsten verwandt zu sein scheint, nicht zur Hand, die bedeutenden Größen- unterschiede, sowie die weit auseinander liegenden Fundorte schließen jedoch im vorhinein die Identität der Arten aus. Stirneindruck parabolisch, so lang wie breit, die konischen Stirnzapfen nach vorn leicht divergierend, ihre Unterseite an der Wurzel lang rötlich behaart, der kleine spitze Nebenzahn ihre halbe Länge nicht überragend, dem Vorderrand eines fast halbkreisförmigen Quereindruckes entspringend. Hinter- rand der Stirn mit einer doppelten Querreihe von wimperntragenden Punkten. Fühlerglieder, mit Aus- nahme des zweiten, alle deutlich länger als breit und ziemlich zylindrisch, 4., 5. und 6. ungefähr doppelt so lang wie breit, die folgenden an Länge etwas abnehmend, 3.—6. am Vorderrande büschelartig behaart. Halsschild nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, kissenartig gewölbt, stark quer, ringsum an allen Rändern behaart-punktiert, die Punktierung am Vorderrand aus ungefähr zwei unregelmäßigen Quer- reihen bestehend, am Hinterrande, innerhalb der Hinterecken, eine quere Makel freilassend. Flügeldecken innerhalb der Seitenkante der Länge nach eingedrückt, an der Wurzel, an den Seiten, am Spitzenrand und ım ersten Drittel neben dem Nahtstreifen mit haartragenden Punkten. Fünftes Bauchsegment außer einer in der Mitte unterbrochenen Querreihe von haartragenden Punkten, wie sie sich auch auf der vorderen Hälfte und am Hinterrande aller vorhergehenden Segmente findet, nur noch mit sehr weitläufig zerstreuten Punkten. Kinn ringsum am Rande eingedrückt, so daß die Mitte als ungefähr dreieckige Schwiele vortritt. Passalidae Seit Kuwerts Monographie (Nov. Zool. 1896, v. 3, 1897 v. 4, 1898 v. 5) hat sich außer Zang niemand mehr in größerem Umfange mit dieser äußerlich sehr einförmigen, aber wie uns Onavs (Stettin. ent. Zeitschr. ’00, p. 164) gelehrt hat, in biologischer Beziehung sehr interessanten Familie befaßt. Zang ist leider zufolge seines frühen Todes über einige sorgfältige Arbeiten, die das von Kuwerr errichtete Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 13 systematische Gebäude zum Teil mehr einreißen, als durch etwas Besseres ersetzen, nicht hinausgekommen, und da er vielfach nach einzelnen Stücken beschrieb, ist er über den systematischen Wert mancher Merk- male zu keinem abschließenden Urteil gelangt. Wer je größere Serien einer Art aus dieser Familie unter- sucht hat, wird gestaunt haben, wie viele der von Kuwerr in erster Linie benutzten Merkmale einer oft ganz unglaublichen Veränderlichkeit unterworfen sind, so daß es scheint, als ob die meisten Arten noch im labilen Gleichgewicht und mehr als die anderen Familien zur Bildung von Rassen und Subspecies ge- neigt wären. Sie scheinen es vielleicht aber nur deshalb, weil man zu der Unterscheidung nicht nur der Gattungen, sondern auch der Gattungsgruppen so subtile Merkmale herangezogen hat, wie man sie sonst bei den Käfern nur zur Unterscheidung der Arten benutzt. So minutiös Kuwerr in seiner, wegen Bewälti- gung großen Materials immerhin achtunggebietenden Arbeit beim Aufsuchen der Merkmale vorging, so unglücklich ist die von ihm eingeführte Terminologie, so oberflächlich sind die Angaben über die Herkunft der von ihm untersuchten Arten Spezielle Fundortangaben sind fast immer unterdrückt und statt dieser ganz allgemeine, wie Neuholland, Südamerika usw. angegeben, und selbst diese sind, wie weiter unten ge- zeigt wird, nicht immer verläßlich. Es wird daher noch sehr lange brauchen, ehe wir in dieser Familie zu einer ähnlichen Klarheit durchgedrungen sein werden, wie wir sie z. B. bei europäischen Arten der Gattung Carabus erreicht haben. Vor allem scheint es mir nötig, festzustellen, ob in dieser Familie die Verschiedenheit der Geschlechter nicht doch auch äußerlich durch sekundäre Merkmale zum Ausdruck kommt. Da diese Tiere gesellschaftlich leben, so ist es nicht ausgeschlossen, daß uns in dieser Beziehung noch Überraschungen bevorstehen. Der internationalen Verständigung und der Gleichförmigkeit dieser Arbeit wegen ist auch den hier als neu beschriebenen Passaliden eine lateinische Diagnose beigegeben worden. Obwohl durchaus ab- geneigt, neue Bezeichnungen in die Terminologie einzuführen, war ich doch gezwungen, eine feststehende gleichartige Benennung der einzelnen Teile anzunehmen. So weit als möglich, wurde eine Übersetzung der bisher üblichen Bezeichnungen ins Lateinische versucht, im übrigen war für die Wahl der Fachausdrücke Kürze und Unzweideutigkeit maßgebend und zwar wurden, entsprechend der von Kuwerr (Nov. Zool. 1896, v. 3, p 215) gegebenen erklärenden Abbildung, die dort gebrauchten deutschen Fachausdrücke, unter Bei- behaltung derselben Reihenfolge und Buchstabenbezeichnung, wie folgt in das Lateinische übertragen: a) Oberzahn: dens superior. b) Vorderzahn: dens anterior. ce) Unterzahn: dens inferior. d) Be- weglicher Zahn: dens emobilis. e) Binnenzahn des Clipeus: processus clipealis interior. f) Außenzahn des Clipeus: processus clipealis exterior. &) Stirnleisten: carinae frontale. h) Stirnleistenknötehen: noduli, knötehenverbindende Querleiste: carina nodularis. ı) Stirnfeld: glabella.. k) Stirnwirbelwarze: verruca. 1) Nebenhöcker: tubereula adventicia. m) Kopfhorn: cormu frontale. n) Kopftäler: recessi frontales. o) Hinterer Augenwulst: vallum (oculare) posticum. p) Äußere Augenwand: vallum externum. q) Innere Augenwand: vallum internum. r) Augenkiel: canthus. s) Brücke von der Augenwand zum Clipeusvorsprung: ponticulus. t) Oberlippe: labrum. Ferner wurden noch andere bei den Passaliden vorkommende Körperteile, zum Teil ebenfalls abweichend von Kuwerr, wie folgt bezeichnet: Unterlippe (bei Kuwerr Kinn): mentum; Unterlippe: labium; Unterlippenschildehen: scutulum (mentale); Schildehen bei Kuwerr: mesonotum; Halsschildnarbe: plaga ; Taillenlatz bei Kuwerr: mesosternum ; Taillenlatznarbe: cicatrix; Halsschildbucht: sinus; Deckenstreifen mit Stäbchenbildung: striae cancellatae. Es ist nicht einzusehen, weshalb den Passaliden eine besondere, zum Teil noch dazu ganz irreführende Terminologie zur Bezeichnung der Körperteile zukommen soll. Was die beiden Gattungen Analaches und Cetejus betrifft, von welchen weiter unten einige neue Arten bekanntgegeben werden, so möchte ich einige einleitende Bemerkungen vorausschicken. In der Deutsch. ent. Zeitschr. 05, p. 24—32 gibt R. Zange eine Charakteristik der Gattung Analaches und eine Bestimmungstabelle der bisher bekannten Arten, denen er eine weitere neue Art hin- zufügt. In einer „Korrektur-Nachschrift“ erwähnt er, daB Cetejus marginilabris Kuw. wahrscheinlich syno- nym zu gracilis Skor. ist und Analaches punctithorax Zang einen den Cetejus-Arten sehr ähnlichen Clipeus hat, jedoch wegen des linearen „Unterlippenschildes“ von diesen geschieden ist und daher zu Amalaches gestellt wurde. In demselben Jahrgang dieser Zeitschrift, p. 238, heißt es dann in der Anmerkung u. a. 14 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna sehr lakonisch: „gracilis ist mit allen übrigen von mir auf p. 27 zu Analaches gestellten Arten in die Gattung Cetejus zu verweisen“, und endlich wird eben dort auf p. 316 der Name Cetejus, weil unrichtig transkribiert, in Üetius umgeändert. Die Konsequenzen derartiger Namensänderungen mögen aber Zange doch später bedenklich erschienen sein, denn in Wıcnmans, Nova Guinea, ’06, v. 5 Zoologie, Livr. 1, p. 25 kehrt er wieder zur Schreibweise Cetejus zurück. Mit Berücksichtigung der Zaxeschen Ausführungen, durch die die von ihm gegebene Cha- rakteristik der Gattung Analaches hinfällig wird, verteilen sich die Arten auf die beiden Gattungen in folgender Weise: Cetejus mit den Arten: australiensis Stor.: Australien, brachymetopus Zass: Amboina, glabri- ventris Kuw.: Brit. Neuguinea, Mount Yule, grabowskii Kuw.: Neuguinea, gracilis Sror.: Batjan, halma- herae Kaur: Halmahera, Neuguinea, imbecillis Kuw.;: Neuguinea, laevigatus Zaxs: Ternate, marginilabris Kuw.: Molukken (= gracilis Sror.), obliguus Kırscu: Jobi, peltostietus Kavr: Aru, punctithorax Zaxs: Bongu, Kaiser Wilhelmsland, sodaliecius Zane: Manikion, Holl. Neuguinea, sodalis Kavp: Ternate, virginalis Kavr: Palauinseln. Dazu kommen noch die weiter unten als neu beschriebenen Arten acıtangulus, infans und schenklingi m. Ancalaches wit den Arten: bicavis Zange: Arfakgebirge, Neuguinea, laticauda Zaxs: Neuguinea, paraplesius Zange: Deutsch Neuguinea, puberilis Kuw.: Neuguinea. Hinzu kommen noch infestus und dubius m. (siehe weiter unten). Den Grund dieser systematischen Umwälzung läßt Zane unerörtert, aus Bemerkungen geht je- doch hervor, daß er im Gegensatz zu Kuwerr, der das Schildchen der Unterlippe (riehtig des Kinnes) zur Trennung der Gruppen der Pharochlinae und Lachinae benutzt, die Clipeusform für ausschlaggebend bei der Klassifikation hält. Dank dem KEntgegenkommen seitens des Deutschen Entomologischen Nationalmuseums in Berlin sind mir durch Herrn Kustos Sıem. ScHENKLInG, dem ich deshalb sehr verpflichtet bin, die Zansschen Typen zur Untersuchung anvertraut worden, wodurch es mir allein möglich wurde, mir über die Passaliden aus dem Torricelligebirge einige Klarheit zu verschaffen und festzustellen, nach welchen Merkmalen sich eine Trennung der Gattung Cetejus von Analaches, im Sinne Zanss durchführen läßt; es sind nur die folgenden: Analaches Kuw. Cetejus Kaup (= Epilaches Kuw.) (= (etius Zang) OÖberrand der linken Mandibel nahe der Oberrand der linken Mandibel nahe der Wurzel zahnartig abgesetzt, Verbindungsleiste der | Wurzel nicht zahnartig abgesetzt, Verbindungsleiste Stirnknötehen halbmondförmig gebogen, scharf und der Stirnleistenknötcehen geradlinig, eine stumpfe etwas überhängend. ' Kante bildend. Schildehen des Kinnes verschieden gestaltet: Schildehen des Kinnes immer randständig, entweder halbkreisförmig mit dreieckigem glatten | entweder querbandartig oder flach sichel- (oder Mittelfeld, oder querbandartig, randständig, oder | halbmond-)förmig. dreieckig, entweder durch einen furchenartigen v- förmig geschwungenen Eindruck, oder endlich nur unvollkommen abgegrenzt durch einen dreibuch- tigen Eindruck, dessen mittlere Einbuchtung sehr kurz ıst. Halsschild in den Vorderecken ohne Punkt- Halsschild in den Vorderecken mit Punkt- schwarm, oberseits abgeflacht, die Hinterecken | schwarm, ım Verhältnis zur Körpergröße kleiner unterseits (meist auch die Mittelschienen am Ober- | und gewölbter wie bei Analaches, Hinterecken unter- rand) dieht rotgelb behaart. ı seits (schenklingt ausgenommen) nur sparsam braun | behaart. Um die bisher eingehaltene systematische Reihenfolge beizubehalten, folgen zunächst die Be- schreibungen von vier, anderen Gattungen angehörenden Passaliden und dann erst die der neuen Analaches- und Cetejus-Arten. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XII Nr. 3 15 9 Tristorthus papuamıs sp. n. (Fig. 15 et 15a) Tr. tricuspidi Kavr magnitudine aequaii, cornu frontali erecio, compresso, ante verticali, dorso ante apicem oblonge foveolato; fronte subtilissime, parte postocuları crebre fortiterque punetato, celipeo marginato, parum rotundato, vallo oculari rectangulariter declivi, cantho acutangulari; prothorace subtile remoteque, margine indistincte punetulatis, plaga haud punctata; elytris in strüs punctis modice impressis; tibiis intermediis in medio spinosis, anticis dentis quatuor majoribus et 1—2 obsoletis. Long. 24—25, lat. 85 — 9 mm. Das einspitzige, seitlich komprimierte, vorn vertikal abfallende, nicht überhängende Kopfhorn verweist die Art in diese mit Aulacocyclus eng verkettete Gattung, die in Gestalt und Körpergröße sehr dem mir aus der gleichen Gegend vorliegenden Arlacoeychus arcuatochypeatus Kuw. (?) ähnelt. Clipeus mit Randfurche, in sehr schwachem Bogen gerundet, Stirn vor dem Kopfhorn eben, fein zerstreut punktiert, Augenwand vor dem Kopfhorn fast rechtwinkelig abfallend, das Horn selbst vorn ganz gerade und genau rechtwinkelig zum Augenwandoberrand abfallend, die Spitze verrundet abgeschrägt, mit länglichem flachen Grübchen, die kürzere hintere Fläche des Horns parallel zur Vorderseite. Halsschild fein zerstreut punktiert, mit tiefer Mittelfurche, rechtwinkelig verrundeten Vorderecken, kommaförmiger, undeutlich punktierter Narbe und unpunktierter Bucht, Seitenrandfurche mit deutlichen Punkten. Schildehen in der vorderen Hälfte mit zerstreuten Punkten. Flügeldecken punktiert gestreift, die Punkte des ersten Streifens undeutlich, auch die der äußeren Streifen relativ klein und seicht. Mesosternum in der Mitte eben, neben dem Seitenrand vorn mit einzelnen Punkten, vor den Mittelhüften mit einer nach dem Innenrand der Gelenkshöhlen herabliegen- den Querfurche. Metasternum vorn außerhalb der Mittelhüften dieht grob punktiert und behaart in den Hinterecken ohne Punkte, entlang dem Seitenrande mit flachem breiten, hinten verbreitertem Eindruck. Erstes Bauchsegment im mittleren Teil fein granuliert, Intercoxalfortsatz konkav mit etwas abgerundeter Spitze. Nur die Mittelschienen am Außenrande mit einem Dorn, die Vorderschienen am Außenrand mit vier größeren und 1—2 undeutlichen Zähnen. setzendem glattem Schildchen. langem wie breitem Ast. Kinn mit verrundet dreieckigem, seine ganze Länge durch- Erstes und zweites Glied der Fühlerkeule mit kaum mehr als dreimal so 10. Gonatas altidens sp. n. (Fig. 15) Ex affinitate P. navicularıs Pexrca., sed clipeo fere symmetrico, dente sinstro gracıle, apice vix bipartito, mandibula sinistra ante basin haud abrupte attenuata, carinis frontalibus abbreviatis, nodulis haud attingentibus; prothorace sulco marginali anterirore intus haud dilatato; elytris strüis dorsalibus vix punctatis, lateralibus subpunctato-striatis; segmento abdominali ultimo in parte mediano subtile ac sat erebre punctato et piloso, pone marginem posticum sulco lato, in medio plica interrupto. Long. 25, lat. 8 mm. Hab. altitudine 900 m. Die Art steht dem navicularis, der mir aus Ceram, Amboina und aus Neuguinea (Dore) vor- liegt, sehr nahe und stimmt auch in der Größe mit diesem überein, unterscheidet sich aber von ihm schon durch die nahezu symmetrische Bildung des Clipeus, dessen Fortsätze an Größe wenig verschieden sind und von welchen der linke Fortsatz eine einfache Spitze zeigt; ganz verschieden ist jedoch die Bildung der linken Mandibel bei diesen beiden Arten, Während bei »avicularis der linke Oberkiefer schon im ersten Drittel plötzlich an Höhe abnimmt, so daß mehr als die Hälfte des Spitzenteils fast gleich schmal ist, ist seine Außenfläche bei /utidens ungefähr dreieckig und nur im Spitzendrittel verschmälert. Die Stirnleisten sind ferner bei diesem nur an der Wurzel angedeutet und erreichen die Knötchen nicht, das mehr als doppelt so breite wie lange Stirnfeld ist daher nicht scharf umgrenzt. Randfurche des Halsschildes in ihrem auf den Vorderrand übergreifenden Teil nach innen zu nicht verbreitert. Dorsalstreifen der Decken kaum, Seitenstreifen erloschen punktiert-gestreift. Letztes Bauchsegment im mittleren Drittel der ganzen Länge nach ziemlich dieht punktiert und behaart, dieht am Hinterrande und parallel zu diesem mit einer breiten rauhen, in der Mittellinie durch ein Fältehen unterbrochenen Furche. Prosternalfortsatz (hinter den Vorderhüften) ziemlich parallelseitig, sein Hinterrand etwas ausgebuchtet und vor diesem tief der Quere nach eingedrückt. 16 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna Ein mir aus Bongu vorliegendes defektes Stück habe ich vorläufig zu dieser Art gesteckt, ob- wohl es möglich ist, daß in diesem eine allerdings ähnliche, aber doch verschiedene Art vorliegt; es zeigt von geringen Abweichungen in der Kopfbildung abgesehen, das letzte Bauchsegment nur in der hinteren Hälfte und da in geringerer Ausdehnung punktiert und behaart. 11. Labienus () gracilis sp. n. Species minima generis, labro apice fere recte truncato, angulo sinistro paulo producto: clipeo dente sinistro oblique lateque truncato, dente dextro obtusangulato aequilongo, nodulis onco curvato, postice linea im- pressa determinata, conjunctis, carinulis vix explicatis; cornu frontali paulo porrecto, tuberculis adventiciis aream trapezoidalem utrinque margine postico haud impressa, formantibus: antennis flabellis quinque; prothorace lateribus fere parallelis, angulis anticis rotundato-subrectis, plaga minuta, punctata ac pilosa, angulis postiecis nec punctatis nec pilosis; elytris simpliciter striatis, angulis humeralibus haud pilosis; mesosterno cicatrieibus perobsoletis; scutulo transverso, plus minusve rotundato-trigonali, menti mazximam partem occupante, utrinque impressionibus profundis postice vix comnexis determinato. Long. 38 — 39, elytror. 22— 23, thoracis 9—9,5, lat. thoracıs 11—11,5 mm. Die Zuteilung dieser Art, von der mir 14 Stücke vorliegen, zu Labienus ist nicht einwandfrei, doch widerstrebt es mir, den vielfach mehr als zweckdienlich in Gattungen aufgelösten Passaliden ohne Revision des ganzen Kuwerrschen Systemes, eine weitere neue Gattung hinzuzufügen. Die weiter unten angeführten Merkmale deuten auf eine Mittelstellung des ZL. gracilis zwischen Labienus und Kaupiolus Zane hin. Der breit abgeschnittene linke Clipeusfortsatz, die behaarte Halsschild- narbe und die nicht punktierten Deckenstreifen weisen auf Labienus, der fünflappige Fühlerfächer, die an den Schultern nicht behaarten Decken und das parallelseitige, in den Hinterecken nicht dicht punktierte Halsschild, auf Kaupiolus Zane. Was die Form des in der Gestalt ziemlich veränderlichen Kinnschildes betrifft, das Zweidrittel oder die Hälfte des Kinnes durchsetzt und beiderseits von tiefen, hinten nicht zu- sammenstoßenden Schrägeindrücken begrenzt ist, und eine bald rundliche, bald deutlich quere oder gleich- seitige dreieckige Schwiele darstellt, so könnte man versucht sein, die Art auch zu Pharochilus (mit der Jane auch Episphenoides vereinigt!)) zu stellen, allein die Gattungen der Pharochilinae besitzen alle sehr deutlich punktierte Deckenstreifen. Öberlippe mit geradem etwas schrägem Vorderrande, die linke Vorderecke sehr wenig weiter vorgeschoben als die linke, Ölipeusfortsätze kurz, der linke an der Spitze breit abgeschrägt, zuweilen auch etwas ausgerandet, der rechte sehr stumpfwinkelig, kürzer und so weit nach außen gerückt, daß sich seine Spitze über dem Seitenrand der Oberlippe befindet. Ausrandung zwischen den Fortsätzen sehr flach. Der die kleinen Stirnleistenknötchen verbindende halbmondförmig gebogene Querwulst so weit nach hinten gebogen, daß er bei direkter Aufsicht des Kopfes das stumpfe Kopfhorn zu tangieren scheint, die Stirn- leisten sind daher sehr kurz spitzwinkelig, meist nur durch eine den Querwulst hinten begrenzende, fast gerade Furche im weiteren Verlauf erkenntlich. Nebenhöcker ganz mit dem Kopfhorn verschmolzen und eine Fläche mit diesem bildend, ihr Umriß quer, trapezförmig, ähnlich wie bei Z. cicatrifer, aber beider- seits am Hinterrand ohne Längseindruck. Fühler mit 5 sehr ungleich langen Fächerblättern, der knopfartige Fortsatz des 6. Gliedes ist zwar kürzer als dessen Durchmesser, reicht aber doch bis zur Mitte des folgenden relativ kurzen Fortsatzes, der Fortsatz des 8. Gliedes überragt ebenso deutlich den des vorhergehenden wie er von dem folgenden überragt wird. Halsschild quer, mit nahezu parallelen Seiten und tiefer vorn ab- gekürzter, hinten bis zum Halsschildrand reichender Mittelfurche, Hinterecken nicht, die rundliche kleine Narbe punktiert und behaart, die glatte Seitenrandfurche am Hinterrande bis nahe zur Mitte reichend. Mittelrücken (mesonotum —= Schildehen Kuw.) in der vorderen Hälfte beiderseits der glatten Mitte mit läng- liehem Punktschwarm. Flügeldecken sehr ähnlich denen von Embryuleus (Plesthenus) mit glatten Streifen; nur die äußersten und der 3. bis 4. Streifen an der Spitze zuweilen mit kaum wahrnehmbaren Spuren von Punkten, 7. und 8. Streifen hinter der Schulter, der 9. weit dahinter abgekürzt. Mittelbrust ohne oder nur mit schwacher Andeutung von glatten Narben. Oberseite der Mittelschienen und Seiten der Vorder- und Hinterbrust dicht punktiert und behaart, letztere am Hinterrand innerhalb der punktierten Seitenzone 1) Deutsche ent. Zeitschr. '05 p. 167. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 17 mit einigen großen flachen Punkten. Intercoxalfortsatz des ersten Bauchsegmentes konkav, scharfrandig. Vorderschienen am Außenrande gewöhnlich mit 5 entfernten Zähnen, zwischen die sich hier und da kleine Zähnchen einschieben. 12. Episphenoides pectiniger sp.n. (Fig. A) E. australasiaco Prrca. subsimilis, clipeo symmetrico in medio late sinuato, dentibus valde di- stantibus, obtuse angulatis, planis ac brevibus, nodulis vır perspicwis, carınıla biarcuata comjunctis, carınıs frontalibus abbreviatis, basi acutangularıter concurrentibus, cornu frontali dorso fusiforme ac longitudinaliter impresso, apice rectangulare declivi; amtennis longe 6-flabellatis; prothorace transverso, angulis antieis obtusis ; elytris strüis tribus dorsalibus haud, lateralibus minute punctatis, mesosterno cicatrieibus oblongis opacis; mento margine antico impressione semilunari, in medio subinterrupto, scutulum trigonum circumseribente; tibris anticıs 8 — 9-dentatis, intermediis dorso rufo-pilosıs. Long. 39,5, long. elytror. 25, long. thoracis 9, lat. thoracis 13, lat. elytror. 15 mm. Oberlippe fast gerade abgestutzt. Clipeus symmetrisch, Fortsätze kurz dreieckig und so weit von einander entfernt, daß sie eben noch innerhalb der Verlängerung des Oberlippenseitenrandes liegen, der Zwischenraum zwischen ihnen rauh und nur am Hinterrand etwas konkav, die Knötchen äußerst klein, durch eine zweimal gebuchtete feine Leiste verbunden. Kopfhorn mit rechtwinkelig abfallender Spitze, bis zum Hinterrande der Nebenhöcker nach hinten reichend, seine Oberfläche im Umriß spindelförmig mit ein- gedrückter Längslinie, die spitzwinkelig von seiner Spitze herablaufenden Stirnleisten sind in ihrer Spitzen- hälfte sehr undeutlich und nur bei besonderer Beleuchtung bis zu den Knötchen hin zu verfolgen. Kopftäler uneben, mit wenigen flachen Punkten. Fühlerfächer lang 6-lappig, erster Lappen so lang wie das ihn tragende 5. Fühlerglied, die folgenden an Länge allmählich zu- nehmend. Halsschild quer, sein Vorderrand fast gerade, die stumpf ver- rundeten Vorderecken sehr wenig vorgezogen, die vorderen zwei Drittel der Seiten nach vorn konvergierend, Scheibe mit flachem, nicht linienartigem; N Eindruck (vielleicht Anomalie), Seitenrandfurche breiter wie bei austra- ers lasiacus mit flachen, z. Teil erloschenen Punkten, Narbe quer, unpunktiert. Mesonotum am Vorderrande mit dreieckigem Punktschwarm, dessen Spitze kaum bis zur Mitte nach hinten reicht und eine Andeutung eines glatten Mittelstreifens zeigt. Flügeldecken kürzer und etwas gewölbter wie bei australasiacus, im zweiten Drittel am breitesten, die Rückenstreifen sehr undeutlich, die Seitenstreifen klein punktiert, ohne Stäbehenbildung. Kinn mit halbmondförmigem Randeindruck, der ein kleines drei- eckiges Schildehen umschließt und am Hinterrand an der Berührungsstelle mit der Spitze des Schildchens unterbrochen ist, im übrigen grob punktiert, in den Hinterecken mit undeutlichen Narben. Mittelbrust mit streifenartigen fein granulierten Narben. Seiten der Hinterbrust mit sehr dieht und etwas runzelig punk- tierter und behaarter, gleich breiter Zone, die innen von keinem scharfen überhängenden Kiel begrenzt ist, innerhalb dieser Zone nahe am Hinterrande mit einigen ineinanderfließenden groben Punkten. Abdominal- narben vorhanden, auch das letzte Segment beiderseits im äußeren Drittel mit einer zum Hinterrand paral- lelen Furche. Bezüglich der Behaarung der Beine, der Skulptur der Hinterbrust und Form der Fühler, sowie auch in bezug auf den Habitus, zeigt die Art mancherlei Anklänge an Kaupiolus trigonophorus Jans, die vom Autor nur provisorisch in diese Gattung gestellt wird. Bemerkung. In der Deutschen ent. Zeitschrift ’05 p.167 macht Zang sehr zutreffend darauf aufmerksam, daß der von Kuwerr zur Bildung von Gruppen systematisch benutzte Bau der Unterlippe (es ist natürlich das Kinn gemeint) dazu ganz unbrauchbar sei, ferner sagt er auf derselben Seite in einer Anmerkung: „nur Episphenoides und Pharochilus gehören zusammen‘ in ein und dieselbe Gruppe, wie ich ergänzend hinzufügen möchte, denn eine Zusammenziehung dieser beiden Gattungen dürfte ohne weitere Begründung nicht angängig sein. Schon die Fühlerbildung ist bei Episphenordes australasiacus Percn. und Pharochilus politus Krug so verschieden, daß man nach sonstiger Gepflogenheit bei den Passaliden die Trennung aufrecht erhalten muß. Was nun die Gattung Episphenoides betrifft, so kennt Kuwerr (Nov. Zool., 1898, v. 5, p. 326) nur neuhollän- dische Arten, da er den von KırscH in den Mittheil. Zoolog. Mus. Dresden 1877 p. 140 von Ansus auf Jobi') beschriebenen 1) Jobi, oder Jappen, Insel in der Geelvinkbai von Neuguinea. Abh., u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd, XIII Nr. 3 - 3 18 K.M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna [4 obliguus Kırscn, obwohl ihm die Type vorgelegen hat, ganz willkürlich nach Neuholland versetzt. Ich befürchte, daß Krwerr bei Abfassung der Arbeit in den Novitates Zoologicae eine andere Art vorgelegen hat, die er vorher zu Unrecht mit obliguwus identifiziert hat, andernfalls es sehr auffällig wäre, daß ihm die tiefe Halsschildmittelfurche, die obliquus im Gegensatz zu allen anderen Arten der Gattung auszeichnet, entgangen sein sollte. Eine aus diesem Anlaß von mir unter- nommene Untersuchung der Kırscaschen Typen ergab nun als überraschende Tatsache, daß die Art zu Cetejus, und zwar wegen der parallelen Halsschildseiten, in die Nähe von gracilis zu stellen sei, von dem sie sich durch die deutlich begrenzte Taillennarbe, kaum punktierte Halsschildrandfurche und bedeutendere Körpergröße unterscheidet. 15. Cetejus infans sp. n. Ü. graeili affınis, capite simillime formato, solum tuberculis adventiciis margine anteriore acuto ac sinuato, angulis externis acuminatis; prothorace pone angulos anticos punctis non nullis, plaga margine interno plus minusve punctato. sulco marginali in laterıbus haud punctato, sulco dorsali distincto. angulis posticis haud punctatis; mesonoto glabro: elytris stris dorsalibus subtiliter punctatis: mesosterno cicatrieibus oblongis: metasterno amgulis posticis rude punctatis: tibiis intermediis dorso parce pilosis: segmento abdominali ultimo lateribus subtilissime punctato, pone marginem posticum sulco, in medio interrupto. Long. 23—24, elytr. 9,5 — 10,5, lat. elytror. 85 — 9 mm. In Größe und Gestalt dem Ü. gracilis (von dem mir ein von ZanG identifiziertes Stück aus Asien vorliegt) sehr ähnlich, der linke Clipeusfortsatz jedoch flacher, an der Spitze zuweilen undeutlich zweizähnig. Stirnnebenhöcker mit konkavem, scharfem Vorderrand und nach vorn gezogenen Außen- ecken, Knötchenleiste gerade, Stirnleisten wie bei gracılıs die Knötchen bei weitem nicht erreichend, in spitzem Winkel von dem stumpfwinkelig abfallendem Kopfhorn herabziehend, linker Clipeusfort- satz breiter als der rechte und zuweilen undeutlich zweispitzig. Scheitel in der Mitte mit Längseindruck. Halsscehild mit Mittelfurche, Vorderecken etwas stumpfwinkelig und verrundet, Vordereeken mit veränder- lich großem Punktschwarm (von 5—13 Punkten), Randfurche an den Seiten nicht, am Vorderrande meist deutlich punktiert und nach innen zu verbreitert, Halsschildnarbe undeutlich punktiert, über ihr und oft auf sie übergreifend ein größerer oder kleinerer Punktschwarm. Dorsalstreifen der Decken fein, aber deutlich punktiert, die Seitenstreifen ohne Stäbehenbildung. Mittelbrust mit kommaförmigen matten Narben. Hinterbrust in den Hinterecken mit Punktschwarm. Seitlicher Längseindruck der Hinterbrust in der hin- teren Hälfte runzelig. Mittelschienen oberseits nicht auffallenä dicht behaart. Bauchsegment 1— 5 mit fein und dieht punktierten Quereindrücken, das letzte an den Seiten fein punktiert. Eine Reihe von 8 Stücken, die sich durch die in der Tabelle angewandten Merkmale vereinigen lassen, und die ich alle zu einer Art gehörig betrachte, variieren derartig, daß kaum ein Stück vollkommen dem anderen gleicht und sonst so stichhaltige Merkmale, wie die Thoraxpunktierung und die Kopfskulptur vollkommen versagten. Daß wirklich nur Abänderungen einer Art vorliegen, scheint mir der Umstand zu beweisen, daß die Punktierung des Halsschildes oft derartig unsymmetrisch auftritt, daß links an den Vorderecken ein Schwarm von 7, rechts nur 2 Punkte vorhanden sind, ganz ähnlich variirt die Punktierung der Halsschild- narbe, so z. B. ist sie auf einer Seite unpunktiert und über ihr nur ein Punkt vorhanden. auf der an- deren Seite punktiert und über ihr ein Punktschwarm. Auf dem Kopf ist es die Punktierung der Stirn- täler, die auf einer Seite, oder beiden Seiten gut ausgeprägt ist, oder zuweilen fehlt. Außer geringen Form- schwankungen der Clipeuszähne wäre zu erwähnen, daß bei einigen Stücken vom rechten Stirnleisten- knötchen eine deutliche Leiste nach der Spitze des rechten Clipeusfortsatzes läuft. Das Schildehen nimmt den ganzen Vorderrand des Kinnausschnittes ein und ist von einer tiefen kreisabschnittförmigen Furche, die in der Mitte meist etwas verengt ist, umschrieben, seine Form ist undeutlich dreieckig, oft streifen- förmig quer. 14. Cetejus acutangulus sp. n. O. gracili infantique similis, sed elytrorum strüs lateralibus cancellatis, carinis frontalibus haud interruptis; prothorace angulis antieis rectis, poullo productis, pone angulos punctis nonnullis, interdum defi- cientibus, plaga punctata, aut subpunctata, pone marginem superiorem interdum punctis non nullis, sulco margi- nali glabro aut subpunctato; elytrorum strüs dorsalibus punctulatis, lateralibus cancellatis; scutulo mentalı minuto, transverso, sulco lattissimo, semieirculari circumdato; tibiis intermediis dorso haud dense pilosıs. Long. 25, elytror. 15, thoracis 5,5, lat. elytror. 9, thoracis 7,5 mm. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 19 Bei dieser Art, die gracilis und infans sehr nahe steht, ist die Punktierung der Halsschildvorderecken ebenso veränderlich wie bei letzterer, da sie meist fehlt, bald nur aus 1 oder 2 Punkten, selten aus einem Schwarm von 9 bis 10 Punkten besteht, immer aber zeigen die Deckenstreifen an den Körperseiten deutliche Stäbehenbil- dung und das Kinn ist durch ein sehr kleines halbkreisförmiges Schildchen ausgezeichnet, das von einer sehr breiten (die Breite übertrifft den Durchmesser des Kinnschildchens) halbkreisförmigen, scharf begrenzten Furehe umgeben wird. Die Skulptur des Kopfes ıst vor der der nahe verwandten Arten dadurch ausgezeichnet, daß die Stirnleisten nicht unterbrochen, sondern bis zu den Knötchen deutlich ausgeprägt sind, von letz- teren zieht fast immer auch eine feine Leiste nach der Spitze der Clipeusfortsätze, sie ist auf dem recht- seitigen Fortsatz deutlicher als auf dem linken. Halsschildrandfurche höchstens undeutlich und nur am Vorderrande zuweilen deutlich punktiert, die Halsschildvorderecken rechtwinkelig verrundet und vor- gezogen, Narbe fast glatt, zuweilen undeutlich punktiert, neben und über ihr zuweilen einzelne Punkte. Mittel- brustnarbe undeutlich, nur durch eine matte Vertiefung angedeutet. Seiteneindruck der Hinterbrust streifen- artig, in der hinteren Hälfte ganz glatt, Hinterecken der Hinterbrust mit verloschenem Punktschwarm Abdominaleindrücke vorhanden. Mittelschienen auf den Rücken nicht auffällig dicht behaart. Eine Reihe von 7 mir vorliegenden Stücken, die durchaus den Eindruck einer einzigen Art macht, scheint gleichzeitig darauf hinzuweisen, daß die Punktierung der Halsschildrandfurche und der Halsschildnarben ein nur mit Vorsicht zu benutzendes Artmerkmal ist, es finden sich hier ganz allmähliche Übergänge zwischen Stücken, die an diesen Stellen nicht und solchen, die dort punktiert sind. 15. Cetejus schenklingi sp. n. (Fig. B) Kaupiolo trigonophoro subsimilis, minor; clipeo asymmetrico, dente sinistro quam deaxtro latiore, longiore ac subincurvato, ponticulis transverse excavatis, vallo oculari in fronte plus minusve impresso; cantho longitudinaliter carinulato; nodulis obtusis, carina obsoleta semilunari conjunctis, carinis frontalibus obsoletis, cornu frontali minuto, tuberculis adventieis coaequato; recessubus frontalibus haud punctatis: pro- thorace transverso, sulco mediano sexto apicali abbreviato, amgulis antieis expansis, rotundato-subrectis, inter- dum perpaulo productis, sulco marginali haud punctato, ante medium subsinuato, plaga mimuta levi: angulis posticis subter rufo-villosis; metasterno plano, eicatricibus obsoletis; metasterno in angulis postieis haud aut indistincte carioso-punctato; mento sulco lato plus minusve semicirculari, scutulum subrotundatum aut subtrigonum eingenti; elytris strüis dorsalibus indistincte, lateralibus leviter ac minute punctatis; tibiis .intermediis dense pilosis, antieis 5—7 dentatis. Long. 305— 32, elytror. 19 —20, lat. 10,5 mm. Die Anzahl von 40 Stücken, die mir von dieser Art vorliegt, läßt eine ziemliche Veränderlich- keit einiger Merkmale, vor allem des Kinnschildehens (seutulum) erkennen; sie erinnert zufolge der klein- und nicht punktierten Decken, unpunktierten, vor der Mitte etwas eingebuchteten Halsschildseitenrandfurche so wie durch die Kopfskulptur an den etwas größeren Kaupiolus trigonophorus Zange, der aber wegen seines, das Kinn ganz durchsetzenden queren Kinnschildchens, zu Kuwerıs 32. Gruppe der Vellejinae ge- hört. Die Kopfskulptur ist im allgemeinen ziemlich abgeflacht, der linke stumpfe Clipeusfortsatz ist etwa länger und breiter als der dreieckige rechte und erscheint bald mehr, bald weniger nach innen gebogen, während sein Außenrand, so wie Zang es für Analaches (Deutsche ent. Zeitschrift 05, p. 25) angibt, gerad- linig zur Augenwand hinzieht. Stirnleisten sehr undeutlich, die Knötchen schwach ausgeprägt und durch einen halbmondförmigen Querwulst verbunden, Kopfhorn sehr klein, sein fast kreisförmiger Basalteil mit den Nebenhöckern ganz eingeebnet, Brücke zwischen Augenwand und Qlipeusfortsatz jederseits mit quer ovalem Eindruck, die abgeschrägte Vorderfläche der Augenwand entweder fast eben und nur am Unterrand eingedrückt, oder die ganze Fläche konkav. Halsschild quer, leicht gewölbt, mit im vorderen Sechstel abgekürzter Mittelfurche, Randfurche unpunktiert, an den recht- bis etwas stumpfwinkelig verrundeten Vorderecken ver- breitert, so daß diese flach ausgebreitet erscheinen, Seitenrand vor der Mitte leicht gebuchtet, Narbe rundlich, nahe dem Seitenrand u ER | und unpunktiert. Schildchen glatt. Flügeldecken aufden Rücken- ir ; Bau 20 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna streifen undeutlich, in den Seitenstreifen klein und seicht punktiert. Mittelbrust in der Mitte abgeflacht, beider- seits mit unpunktierter undeutlicher Narbe. Hinterbrust mit dicht, nach hinten zu sparsamer punktierter, innen nicht gerandet abgesetzter, breiter Randzone, innerhalb dieser in dem hinteren Teil mit einigen verloschenen Narbenpunkten. Erstes bis drittes Bauchsegment jederseits mit glatten Quereindrücken. Was die Form des Kinnschildebens betrifft, so dürfte bisher keine Art bekannt sein, bei der es in gleichem Maße veränder- lich ist, in der Regel (ungefähr bei der Hälfte der Stücke) ist es relativ breit und kurz, nur bis zur Mitte des basalen Teiles des Kinnes reichend, im Umriß mehr oder weniger scharf oder verrundet dreieckig, oft durch Verbreiterung der Furche an den vorderen Enden eingeschnürt, seine Spitze zuweilen stark verrundet und dann mehr zungenförmig und über die Mitte der Kinnbasis nach hinten reichend, in seltenen Fällen sogar nur auf ein rundes randständiges Tuberkel reduziert, das von einer breiten halbkreisförmigen Furche umgeben ist. Auch der von Kuwerr wiederholt zur Artunterscheidung herangezogene Interkoxalfortsatz, des bei dieser Art nicht granulierten ersten Bauchsegmentes, ist in seiner Form unbeständig, meist ist er kon- kav und scharfrandig, zuweilen sogar rechtwinkelig zur Segmentwandung aufgebogen, bei einzelnen Stücken fast eben mit abgerundeter nicht gerandeter Spitze, und endlich ist er bei einem Exemplar tuberkelartig gewölbt. Die Mittelschienen sind oberseits dicht rostrot behaart, die Vorderschienen am Außenrand 6 bis 7 zähnig, häufig schiebt sich zwischen zwei größeren Zähnen ein kleinerer ein. Als eine vielleicht bei dieser Art häufiger als bei anderen vorkommende Zufälligkeit sei noch ein flacher runder Eindruck in den Halsschildhinterecken erwähnt. 16. Analaches infestus sp. n. A. puberili Kow. similis sed minor, capite verisimile formato, recessu frontali vix punctato; pro- thorace angulis anticis reclhis, sulco dorsali distincto, sulco marginali vix punctato, fronto-marginali apicem (introrsum) versus dilatato ac profundiore; plaga haud punctata; mento (ut in puberili) impressione v-forme; tibürs intermediüs dense pilosis. Long. 27— 27,5, lat. max. elytr. 9,5 —10,2 mm. Mir liegt ein von Zane als puberilis bestimmtes Stück von den Tamiinseln vor, wodurch ich in der Lage bin, die neue Art, die jener sehr ähnlich, aber etwas kleiner ist, mit der Kuwerrschen direkt zu vergleichen und die Unterschiede anzugeben. Das Schildehen des Kinnes ist bei beiden Arten durch einen flachen v-förmigen (fast rechtwinkeligen) Furcheneindruck begrenzt, der sich seiner Gestalt nach bald mehr drei aneinanderstoßenden Bogen nähert, bald mehr v-Form mit leicht s-förmig geschwungenen Schenkeln annimmt. Der symmetrische Clipeus ist bei beiden Arten fast gleich gebildet, über den gleich- langen stumpf konischen Clipeusfortsätzen stehen, etwas mehr als diese einander genähert, die ebenfalls stumpf konischen kleineren Stirnleistenknötchen, nur die Brücke zwischen Clipeusvorsprung und Augen- wand ist nicht wie bei puberilis eben, sondern leieht konkav, und der Clipeusvorsprung zeigt am Innenrand oberseits an der Wurzel einen grubigen Eindruck, wodurch er undeutlich längsgekielt erscheint (Andeu- tungen von diesem Eindruck sind auch bei puberilis zu bemerken). Hinterrand der Nebenhöcker ohne Punktierung. Halsschild mit deutlicherer Mittelfurehe und rechtwinkelig verrundeten Vorderecken, der Seitenrand nicht oder kaum punktiert, namentlich an den Hintereeken immer ganz ohne Punkte (bei puberilis daselbst sehr kräftig gereiht-punktiert). Halsschildnarbe unpunktiert. Auch die inneren drei Deckenstreifen, nicht nur der dritte, an der Spitze gereiht-punktiert, die äußeren mit Stäbehenbildung, der äußerste an der Wurzel rinnenartig ausgehöhlt, mit an der Wurzel ganz erloschener Punktreihe. Mittel- schienen dicht büschelig behaart. Skulptur der Hinterbrust und des Abdomens bei beiden Arten gleich, bei infestus die Taillennarben nierenförmig oder oval, außen nicht (wie bei puberilis) spitz ausgezogen. 17. Analaches dubius sp. n. (Fig. 14 et 14a) A. bicavis Zaxs. similis, paulo minor, elipeo similiter margine antico ubrinque biexcavato, cormu [rontali minore ac acutiore, glabella transversa, planiuscula in medio interdum subcarinulata, nodulis acutis; prothorace sulco mediano, ante paulo abbreviato, plaga margineque laterali punctatis; elytris strüis tribus internis indistincte, religuis manifeste punctatis; tibüs intermedüs rufo-plosis, antieis 4—5 denticulatis. Long. 23 25, lat. 8S— 8,5 mm. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd XTII Nr. 3 21 Die Art steht dem bicavis Zane (Deutsche ent. Zeitschr. ’'05 p. 241) so nahe, daß ich zweifelte, ob sie als besondere Art aufzufassen sei, da mir aber an 50 Exemplare vorliegen, unter denen trotz sonstiger Variabilität nicht ein einziges Stück ist, das mit dem Typus (bei dem, wie der Autor richtig bemerkt, der linke Clipealfortsatz abgebrochen ist) ganz übereinstimmt, so glaube ich, daß eine besondere Art vorliegt. Das quere, fünfseitige Stirnfeld zeigt bei bicavis jederseits einen queren ovalen Eindruck, der ebenso wie die grobe Punktierung in den Kopftälern der neuen Art fehlt. Bei dieser sind die Stirnleisten- knötchen spitz vortretend und die sie verbindende Leiste ist scharfkantig konkav, in der Mitte zuweilen undeutlich vorgezogen, was mit einem selten auftretenden, schwachen Mittelkiel auf der von den Stirn- leisten eingeschlossenen Fläche zusammenhängt.!) Clipeus genau so wie bei bicavis jederseits zweimal tief ausgehöhlt, ebenso die Antennenläppchen gleich wie bei diesem relativ kurz. Halsschild mehr quadratisch, parallelseitig, Randfurchen?) und Narbe punktiert, Mittelfurche deutlich, nicht ganz den Halsschildvorderrand erreichend, Vorderecken rechtwinkelig oder nahezu rechtwinkelig (bei bicavis deutlich stumpf, namentlich der Vorderrand an den Ecken etwas konvex-gerundet). Flügeldecken etwas flacher als bei bicavis, die inneren drei Deckenstreifen ebenso undeutlich punktiert. Kinn, Mittel- und Hinterbrust bei beiden Arten fast gleich skulptiert. Vorderschienen meist nur mit 4 deutlichen Randzähnen, ausnahmsweise bis 7 (5 und noch zwei undeutliche), Mittelschienen oberseits dicht behaart. Die mir bekannten Cetejus- und Analaches-Arten unterscheiden sich nach folgenden Merkmalen: Linke Mandibel vor der Mitte ohne zahnartig abgesetzten Oberrand, Halsschildvordereceken meist mit, selten ohne Punktschwarm: Cetejus 1 Linke Mandibel vor der Mitte mit zahnartig abgesetztem Oberrand, Halsschildvorderecken immer ohne Punktschwarm: Analaches 11 I a’ Stirnfeld ohne Mittelkiel b’ Halsschildvordereeken mit Punktschwarm, Deckenstreifen nie mit Stäbchenbildung e' Halsschildhintereeken hinter der Narbe nicht punktiert, Halsschild relativ klein und gewölbt, mit nach vorn konvergierenden Seiten d’ Metasternalhintereeken und Halsschild über den Narben ohne Punkte: laevigatus ZanG d Metasternalhinterecken grob punktiert e' Oberlippe und die Seitenlappen des Kinnes mit sehr deutlicher doppelter Punktierung, Stirn- leisten in der Mitte zwischen Kopfhorn und Knötchen unterbrochen: brachymetopus ZanG e Öberlippe und Kinn mit einfacher grober Punktierung f' Vorderrand der Nebenhöcker konkav, ihre Außenecken nach vorn gezogen, Stirnleisten unter- brochen, Knötchenleiste gerade: infans sp. n. f Vorderrand der Nebenhöcker eine gerade Querlinie bildend, die Außenecken nicht vorgezogen, Stirnleisten ganz, die Knötchenquerleiste konkav: obliquus Kırsch e Halsschildhinterecken hinter den Narben bis zum Rande hin punktiert, Narbe immer deutlich punktiert | g' Stirntäler ganz dicht und grob punktiert: punctithorax ZanG hierher noch: imbecillis Kuw. und halmaherae Kaur g Stirntäler nur mit einzelnen Punkten: marginilabris Kuw. (= gracilis Sror.) b Halsschildvorderecken ohne Punktschwarm, sind einzelne Punkte vorhanden, dann die Decken mit Stäbchenbildung h' Deckenstreifen ohne Stäbchenbildung, Vorderrand der Nebenhöcker gerade: schenklingi sp. n. h Deckenstreifen mit Stäbchenbildung, Vorderrand der Nebenhöcker konkav, seine Außenecken nach vorn gezogen: acutangulus sp. n. 1) In Wicnwmann: Nova Guinea, Zoologie, Leiden '06, V.5, beschreibt Zang p. 25 einen Cetejus mit gekieltem Stirnfeld unter dem Namen sodalicius. 2) Zans gibt für A. bicavis eine unpunktierte Randfurche an, ich finde aber, daß sie auch einzelne grobe Punkte trägt. K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna N N a Stirnfeld mit feinem Mittelkiel i' Taillennarben fehlend, Halsschildvorderecken mit Punktschwarm: sodalicius Zaxc i Taillennarben vorhanden: sodalis Kaur Bi a Deckenstreifen an den Seiten mit Stäbehenbildung, Brücke zwischen dem inneren linken Augen- wall und linken Clipeusfortsatz nicht tief grubig ausgehöhlt b' Dorsalstreifen der Decken unpunktiert, Halsschildmittellinie oft undeutlich c' Hinterrand der Nebenhöcker punktiert, Clipeusrand zwischen den Fortsätzen mit Andeutung einer Mittelleiste: puberilis Kuw. b Dorsalstreifen der Decken mehr oder weniger deutlich punktiert, Halsschild mit Mittelfurche d’ Augenwand an der äußeren Vorderecke zahnartig aufgebogen: paraplesius Zang d Augenwand vorn nicht zahnartig aufgebogen e' Halssehildnarbe punktiert, äußerster Deckenstreifen Hontiich und tief punktiert, Clipeusfortsätze mit ihrer Spitze die Hälfte der Oberlippe (soweit von oben sichtbar) deutlich überragend: laticauda Zang e Halsschildnarbe unpunktiert, äußerster Deckenstreifen undeutlich punktiert, Clipeusfortsätze nur bis zur Hälfte der Oberlippe nach vorn reichend: infestus sp. n. a Deckenstreifen an den Seiten ohne Stäbehenbildung, Brücke zwischen Clipeusfortsatz und Augen- wand tief grubig ausgehöhlt f' Stirnleistenknötchen ganz stumpf, Stirnfeld jederseits mit quer gestelltem ovalen Eindruck: bicavis Zang f Stirnleistenknötchen klein und spitz vorspringend, Stirnfeld in der Mittellinie mit Andeutung einer Längsleiste dubius Sp. n. 18. Maechidius aemescens sp. Rufo-brunneus, supra plus minusve viridi-aenescens, parce ochraceo-setulosus; clipeo margine antico inflexo ac subsinuato, angulis obtusis; fronte rude cerebreque punctato; prothorace longitudine latiore, sat crebre fortitergue punctato ac setuloso, prope marginem basalem utrinque plaga transversa glabra, angulis antieis acutis, produetis, postieis obtusangulatis, marginibus lateralibus crenulatis, in triente basali antrorsum paulo divergentibus dein subrotundato-convergentibus: seutello utrinque punectis setuligeris: elytris subtilissime seriatim asperato-punclatis, punctis setuligeris costisgue vix observandis tribus, intra humeros longitudinaliter sub- impressis, margine laterali opaco; pygidio rude umbilicato-punctato ac setuloso, basi in medio interdum glabriuseulo; corpore subter sat crebre setoso-punctato; segmentis abdominalibus in lateribus confertim, in medio serüis duabus transversis (una basali altera mediana) setoso-punctatis: unguwieulis appendiculatis. Long. 6—7, lat. 3— 3,5 mm. Hab. Paup. Rötlichbraun, mehr oder weniger erzgrün übergossen, spärlich, die Decken regelmäßig gereiht- behaart. Ölipeus rötlich, der Vorderrand aufgebogen, leicht ausgerandet, die Ecken stumpfwinkelig, mit fast geradlinig nach dem Auge ziehendem Außenrande, viel zerstreuter und sparsamer punktiert wie die metallisch schimmernde, dieht genabelt-punktierte Stirn, jeder Punkt mit einer nach hinten gerichteten Borste. Halsschild breiter als lang, seine größte Breite hinter der Mitte, seine Seiten- ränder im basalen Drittel nach vorn divergierend, im weiteren Verlauf leicht gerundet konvergierend, Vorderecken spitzwinkelig, Hintereeken stumpfwinkelig, Oberseite grob, in den Vordereeken am dich- testen, auf der Schwiele etwas weniger dieht punktiert, doch auch da die Zwischenräume nur wenig größer wie die Punkte, jeder Punkt mit gelber, kommaförmiger nach hinten gerichteter Borste, die ungefähr doppelt so lang wie ein Punktdurchmesser ist; am Basalrand, beiderseits des Schildchens eine glatte quere Schwiele. Schildehen so lang wie breit, verrundet dreieckig, mäßig dicht punktiert, ın der Mitte mehr oder weniger glatt. Flügeldecken sehr fein und entfernt gereiht, raspelartig gekörnt-punktiert, jedes Körnehen mit von hinten eingestochener anliegender Borste; drei undeutliche Längsrippen und vor der Spitze eine Querschwiele glatt, innerhalb der Schultern mit flachem Längseindruck, Seitenrand matt be- er a Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XII Nr. 3 23 reift. Pygidium gröber, aber sparsamer als das Halsschild mit borstentragenden Ringpunkten besetzt, die in der Mitte der Wurzel eine glatte Fläche frei lassen. Unterseite ebenfalls mit borstentragenden Punkten, die an den Seiten der Hinterbrust und des Hinterieibes am dichtesten stehen, uach der Mitte zu aber so sparsam werden, daß sie auf den Hinterleibsringen nur am Basalrand und in der Mitte eine Quer- reihe bilden. Hinterbrustepimeren mit breitem glatten Innen- und Außenrande. Vorderseite der Vorder- schienen in der Außenhälfte, einige Randpunkte ausgenommen, glatt, nur mit einem Zahn, über diesem leicht ausgerandet. Klauen mit Anhängen. 19. Maechidius paupiamwus sp. n. Fuscus, prwinosus, parce fulvo-setosus: clipeo rufescenti, sinwato, angulis antieis rectis, margine laterali sub-bisinuato; fronte ut thorace, rude anmuloso-punctato, punectis setuligeris; prothorace transverso, angulis antieis acutis, posticis obtusis, marginibus lateralibus erenulatis, in triente basali antrorsum divergenti- bus dein convergentibus: scutello, apice excepto, parce setuloso; elytris sat crebre subtihissimeque seriato- setulosis, striis costiformibus tribus vir observandıs, callo humerali oblongo. distincto, ut callo anteapicali haud glabro: pygidio creberrime ac grosse annuloso-punctato, punctis spatüis majoribus; corpore subter aequwaliter parceque, abdomine annuloso-punctatis, punctis spaciis majoribus, setulis brevibus: tıbus amtieis bidentatıs; ungwieulis appendhieulatıs. Long. 6, lat. 3 mm. Hab. Paup. Dunkelbraun, matt bereift, Ölipeus rötlich, etwas glänzend und undeutlich punktiert, sein Vorder- rand ausgebuchtet, die Ecken rechtwinkelig vorspringend, Seitenrand zweimal leicht gebuchtet, die dem Auge nähere Ausbuchtung seichter und kürzer. Stirn ziemlich dieht und grob geringelt punktiert, jeder Punkt mit kurzem haarartigen Börstchen. Halsschild quer, hinter der Mitte am breitesten und sowie der Kopf punktiert, die Börstehen nicht länger als ein Punktdurchmesser, Vorderecken spitz, Hinterecken stumpfwinkelig, Seitenrand gekerbt. Schildchen dreieckig verrundet, so lang wie breit, mit einigen gelben Härchen, die die Spitze frei lassen. Flügeldecken, auch auf den ziemlich ausgeprägten länglichen Humeral- schwielen und der queren Apikalschwiele, mit feinen und kurzen gereihten Härchen besetzt, die kaum be- merkbaren Körnchen entspringen. Apikalschwiele in ihrer Außenecke, parallel zum Deckenrande, nach vorn verlängert. Unterseite, Afterdecke und Hinterleib sehr gleichmäßig, aber etwas sparsam kurz gelblich be- haart, auf den beiden letzteren die Haare deutlichen Ringpunkten entspringend. Vorderschienen zweizähnie. Klauen mit Anhängen. 20. Maechidius heterosquamosus sp. n. (Fig. 2) Niger, subtilissime fumoso-tomentosus, elytris carinulis quingue interruptis, glabris, capite clipeo semilunare excıso, cantho haud explicato: fronte buccata ut prothorace rude crebreque punctato et squamoso, hoc ante et post medium constrieto, angulis anticis productis, postieis acuto-angulatis: elytris prothorace latioribus, carinulis interruptis qwinque, sexta, marginali, integra, spatiis parce clavato-squamosis, praeterea squamulis multo majoribus raro obsitis; pygidio subconcavo, punctato; basi vitta mediana glabra: pedibus gracilibus,; breviter setulosis, tibis ommibus parte exteriore longitudinaliter tenueque carinulatis, amticis dente singulo apicalı; tarsis postieis articulo primo subeylindrico, tribus sequentibus fere aequilongo, ungwieulis simplieibus. Long. 8,2, lat. thoracıs 3, elytror. 4 mm. Hab. altitudine 640 m. Außer dem von mir 1895 beschriebenen Maechidius subcostatus (1394/95, Abh. Mus. Dresden, Nr.16, p.1), der wegen der Klauenanhänge in die zweite der Warernovuszschen Gruppen (Trans. Ent. Soe., London 1875, p. 198) gehört, ist meines Wissens keine weitere Art von Neuguinea bekannt gegeben worden. Die vorliegende neue Art, mit einfachen Klauen, entfernt sich in mannigfacher Beziehung von allen mir vorliegenden Arten; sie ist schwarz, fein bräunlich grau tomentiert und außerdem mäßig dicht mit verschiedenartigen Schuppen bedeckt. Scheitel des dieht und grob punktierten und sparsam be- schuppten Kopfes aufgetrieben, so daß die Stirne fast senkrecht zu ihm abfällt, Clipeus halbmondförmig ausgerandet mit spitzwinkeligen Eeken, Seitenrand geradlinig. Halsschild quer, in der Mitte am breitesten, 24 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna der Seitenrand vor und hinter der Mitte daselbst aber viel stärker ausgebuchtet, so daß die Hinterecken spitzwinkelig vortreten, seine Oberseite grob und zwar dicht punktiert, jeder Punkt mit kurzem keulen- förmigen Schüppchen. Schildehen dreieckig verrundet, punktiert, mit erhabenem glatten Rand. Flügel- decken bräunlich grau bereift, je mit 5 feinen, glänzend schwarzen, vielfach unterbrochenen Längsrippen, deren Zwischenräume mit sehr verschieden großen kurz -keulenförmigen Schüppchen sparsam bestanden sind. Afterdecke dicht punktiert und beschuppt, an der Basis in der Mitte eingedrückt, mit glattem Längs- fleck, die Schüppchen ihre Spitze der Mitte zukehrend. Epipleuren oben von einer glänzend platten Leiste begrenzt, die vorn (über dem Vorderrand der Hinterbrustepimeren) plötzlich abgebrochen ist. Unterseite bereift und ziemlich dicht punktiert und kurz beborstet, Hinterrand der Bauchsegmente glänzend glatt. Schenkel und Schienen linear, dieht und kurz beborstet, erstere in der Mitte der Unterseite mit glänzend glattem Längsstreifen, letztere mit eben solcher Längsleiste, die vorderen dicht an der Spitze mit recht- winkligem Zahn, über diesen nicht ausgerandet. Erstes Glied der Hintertarsen zylindrisch, mindestens so lang, wie die beiden folgenden zusammengenommen. Klauen ohne Anhänge. = Maechidius pausillus sp. n. (Fig. 12) Praecedenti multo minor, fuscus, griseo-tomentosus, vertice etiam buccato, in medio impresso: prothorace solum in dimidia parte basalı constricto, lateribus in dimidia parte anteriore rectis, paulo con- vergentibus, suberenulatis, disco punctato, utringque vitta, antrorsum dilatata, sguamulis sat magnis fuscescenti- bus; elytris prothorace latioribus, sat remote punctatis, haud costatis, loco costarum squamulis longissimis remote seriatis; pygidio fere plano, tomentoso ac punctato, bası in medio glabriusculo ante medium squamulıs in macula transversa acervatıs; tibris tenue carinulatis; umguwieulis basi pseudonychüs munitis. Long. 5,3, lat. thoracıs 2, elytror. 3 mm. Hab. Nova Guinea germanica, Bongu, legit ©. Wannes. Obwohl die Art, im Gegensatz zu der vorigen, Klauenanhänge wie die Arten der 2. Gruppe Warsrnuouses aufweist, so scheint sie mir doch mit dieser zufolge der Form der Stirn, des Halsschildes, der geleisteten Schienen, des zylindrischen langen 1. Hintertarsengliedes, der Tomentierung der Unterseite und der Beschuppung am nächsten verwandt und eine eigne Gruppe (vielleicht sogar g. n.) zu bilden. kötlich braun, grau bereift, Clipeus im flachen Bogen ausgeschnitten, die Ecken spitzwinkelig vorspringend, Seitenrand gerade. Stirn stark gewölbt und ganz dicht filzig borstenartig beschuppt, Hinterrand der Beschuppung zweilappig abgegrenzt. Halsschild quer, seine größte Breite in der Mitte, Seitenrand in der hinteren Hälfte gebuchtet, die Hinterecken etwas spitz ausgezogen, in der vorderen Hälfte nach vorn leicht konvergierend, die Vorderecken spitzwinkelig, Scheibe matt fein, aber tief punktiert, beiderseits davon ein dicht beschuppter Längsstreifen, der vorn so verbreitert ist, daß er mit dem gegenüberliegenden am Hals- schildvorderrande fast zusammenhängt, Schüppchen aufrecht, kaum länger als breit. Schildehen so lang wie breit, verrundet dreieckig, mit einigen feinen Punkten. Flügeldecken mäßig dieht punktiert, mit ungefähr 5 Längsreihen aus entfernten, langen, keulenförmigen Schüppchen, an den Deckenseiten auch die Punkte der Zwischenräume mit Schüppehen, diese aber sehr klein. Die durch eine feine glatte Leiste ab- gesetzten Epipleuren am Innenrande mit einer regelmäßigen Reihe sehr kleiner Keulenschüppcehen. Pygi- dium grau bereift, ziemlich dieht punktiert, an der Wurzel mit glattem Mittelfleck, über der Mitte jeder- seits mit einer queren Schuppenmakel, Hinterrand kurz fein bewimpert. Unterseite mäßig dicht und sehr klein beschuppt. Beine ähnlich wie bei M. heterosguamosus, die Vorderschienen ohne Zahn, die Klauen mit Anhängen. 21. Lomaptera wahnesi torricelliana subsp. n. Differt a specie typica vitta humerali fere aeqwiata usque ad callum anteapicalem extensa, vitta sutuwrali basin versus plus dilatata, ante apicem interdum vitta laterali conjuncta. Hab. altitudine 780 m. Die vom Sattelberg beschriebene und mir auch von dort vorliegende wahnesi Moser!) ist be- züglich der Ausdehnung des schwarzen Humeralfleckes nur geringen Abänderungen unterworfen, er ist 1) 06, Ann. Soc. ent. Belgique v. 50, p. 397. AN". u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Ba. XIII Nr. 3 25 mehr oder weniger keil- oder kommaförmig und überragt das erste Deckendrittel nicht, die schwarze Färbung an der Naht ist fast durchweg von gleicher Breite, nur ihre Fortsetzung neben dem Skutellar- lappen zur Mitte der Deckenbasis verjüngt sich. Im Gegensatz dazu ist bei der Form vom Torricelli- gebirge, die mir in 7 Exemplaren vorliegt, der Humeralfleck als breiter Streifen, der bei einem Stück den ganzen basalen Seitenrandlappen erfüllt, bis zur Endschwiele der Decken verlängert, und der Sutural- streifen derartig an der Wurzel verbreitert, daß sein Außenrand als gerade, beiderseits an der Wurzel des Skutellarlappens beginnende Linie, nach dem zwiten Drittel der Naht hinzieht und so eine spitz keil- förmige Nahtmakel bildet, die in einem Exemplar dadurch, daß die Seitenbinde an der Spitze nach innen umgebogen ist, mit dieser verbunden wird. Während bei L. wahnesi Moser zuweilen eine rötlich gelbe oder bräunliche Färbung auf dem Clipeus, den Seitenrändern des Halsschildes und auf dem Pyeidium zu beobachten ist, zeichnet sich torricelliana durch tief schwarze Färbung dieser Teile aus. 22. Lomaptera moseri sp. n. Q L. wahnesi colore similis, sed minor, clipeo subtilius punctulato; elytris planiusculis sutura magis elevata, apice singulis robundatıs, margine apicalı pone suturam sinuato, vitta nigra laterali retro angustata usque ad elytrorum medium extensa, totis, plaga humerali vittiforme excepta, transverse aciculatis; @ pygidio dependente, apice subtruncato, supra acieulato, subter in dimidia parte basali subtilissime transverse aciculato. Long. 28, lat. 15 mm. Hab. altitudine 780 m. Die zugleich mit ZL. wahnesi torricelliana in derselben Höhe vorkommende Art, sieht einer leichten Abänderung dieser, bei der die Humeralmakeln bis zur Mitte der Decken verlängert erscheinen, ähnlich; das durchaus anders gebildete Pygidium (mir liegen leider nur 3Q © vor) im Verein mit der ab- weichenden Form und Skulptur der Decken weisen jedoch darauf hin, daß eine besondere Art vorliegt. Wie aus Gesagtem hervorgeht, hält die Länge des schwarzen Humeralstreifens die Mitte zwischen wahnesi und wahnesi torricelliana ein, auch bei dem Suturalstreifen ist dies der Fall, der sich beiderseits des Skutellar- lappens in gleicher oder nur wenig größerer Breite bis zu dessen Wurzel fortsetzt. Der Clipeus ist bei moseri wesentlich feiner, das Halsschild kaum abweichend von wahnesi punktiert, dagegen sind die Decken flacher, die Naht hinten mehr hervortretend, an der Spitze einzeln abgerundet, der Spitzenrand neben der etwas winkelig vorspringenden Nahtspitze ausgebuchtet und ihre Oberseite bis zur Basis hin fein quer nadelrissig. Das ziemlich konische Pygidium des © ist an der Spitze breit abgestutzt, sein Rücken ist derartig nach abwärts gekrümmt, daß der untere Teil fast in einer Flucht mit dem Abdomen liegt, ober- seits ist es grob nadelrissig, an der breit abgestutzten Spitze umfließen die Nadelrisse zwei Kerne, unter- seits verschwinden die Nadelrisse in der basalen Hälfte fast ganz. Färbung und Skulptur der Unterseite ebenso die Ausrandung des fünften Bauchsegmentes wie bei L. wahnesi Moser. 23. Eupholus humeridens var. prasiwus n. Omnino squamulis laete viridibus, fere ut in Polydruso corrusco, (loco cobaltinorum) tectus. Hab. altitudine 720 m, Kani montes (ex coll. v. Bexvıssen). Seit der Veröffentlichung des E. humeridens (1894/95, Abh. Mus. Dresden Nr. 16 p. 12) sind mir wiederholt Stücke aus Deutschneuguinea, auch weitere von ÜC. Wannzs bei Bongu gesammelte durch die Hände gegangen, die alle durchaus gleichartig blaß kobaltblau beschuppt waren, während einzelne aus den Gebirgen, wie 1 von Dr. SchracInHAUFEN aus dem Torricelli- und 3 aus der Sammlung des Herrn Gouverneur R. v. Bensissen von dem Kanigebirge, mir zugekommene Exemplare ein prächtiges, hell- grün metallisch schimmerndes Schuppenkleid zeigen und daurch so sehr auffallen, daß die Benennung dieser Abänderung angebracht erscheint. 24. Phraotes mammillatus sp. n. Ph. tuberculato Paso. similis, sed minor, rostro dorso minus impresso; prothorace tuberculo discoi- dali, simplice, conico, lateribus in medio tuberculo singulo, valido; elytris brevioribus, simile tubereulatis, tuber- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 A 26 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur. Papuanischen Käferfauna culis autem apice mitidissime nigro-glabris, religwis parce minuteque ferrugineo- squamnlosis; pedibus setulis albidis subtilioribus adspersis. Long. 7, lat. 4,5 mm. Hab. altitudine 600 m. Kleiner als Phraotes tuberculatus Pasc (1885, Ann. Mus. Genov. Ser.2a, v.2, p. 209, tab.1, fig. 4), die Anordnung der Höcker im allgemeinen sehr ähnlich, aber die ganze Oberseite mäßig dieht mit sehr kleinen runden, rostroten Schüppchen bedeckt, die überall den glänzend schwarzen Grund erkennen lassen, während bei tuberculatus die Oberseite ganz filzig tomentiert ist. Rüssel ın der Mitte sehr wenig der Länge nach eingedrückt. Fühlergeißel rötlich, 3.—7. Glied weder an Größe noch Form merklich ver- schieden, Keule elliptisch zugespitzt, schwarz. Halsschild beiderseits in der Mitte mit einem einfachen konischen Höcker, der mit einem viel kleineren, dicht am Halsschildvorderrand stehenden, zusammenhängt (bei tubereulatus ist der kleinere Höcker vom Halsschildvorderrande meist abgerückt und der dahinter stehende ein zweispitziger), auch der Seitenrandhöcker ist einfach und ein kleiner dahinter liegender Höcker so unscheinbar, daß er leicht übersehen werden kann. Die Deckenhöcker, die wie bei tuberculatus angeordnet sind, zeigen ihre Spitze, in kreisförmiger Begrenzung, sehr glänzend schwarz (bei tuberculatus ganz tomen- tiert), die einzelnen glänzenden Körner auf dem abschüssigen Teil der Naht sind größer. Mir liegt ein von C. Wanses in Bongu gesammeltes Stück vor, das eben so klein wie mammillatus ist und auch die Spitzen der Deckenhöcker, wenn auch in geringerem Umfang, glänzend kahl zeigt. Die Doppelhöcker sowohl auf der Halsschildscheibe als auch am Halsschildseitenrande veranlassen mich jedoch, diese Form für eine Lokalrasse von tubereulatus zu halten, die den Übergang zu mammillatus vermittelt. 25. Sphenogaster carinirostris sp. n. Sp. bipustulatae Favsr affinis ac similis, wigra, opaca, rostro dorso acute carinulato, prothorace plus inflato, fere eirculari, disco subtiliter punctulato, utringue subruguloso; elytris subtilius striato-puncdtatis, spatiis planis, callositate praemediana, rotunda, succinea, striam tertiam septimamque tangente. Long. 9,5, lat. 4,5 mm. Hab. altitudıne 640— 780 m. Gestreckter als bipustulata Faust, matt schwarz, mit bernsteingelber Punktschwiele auf jeder Decke, das Halsschild mehr kugelig, im Umriß fast kreisförmig. NRüsselrücken mit feinem scharfen Mittelkiel (dieser fehlt bei der Faustschen Art). Halsschild auf der Scheibe fein punktiert, diese konzen- trisch von undeutlichen Runzeln umflossen. Decken fein .gereiht punktiert, die inneren 4 Spatien in der Basalhälfte vollkommen eben, das erste Spatium breiter als der Nahtstreifen. Die halbkugelige bernstein- gelbe Schwiele tangiert innen den 3., außen den 7. Punktstreifen (bei bipustulata außen den 6. Punkt- streifen, der so wie die andern viel gröber wie bei carinirostris und etwas eingedrückt ist). Fünftes Spatium hinter der Mitte mit Andeutung einer (meist ganz abgeriebenen) weißen Schuppenmakel. Unter- seite zuweilen grünlich schwarz, Metasternum undeutlich punktirt, die Schenkel fast um die Hälfte ihrer Länge die Deckenspitze überragend, an der Spitze längsrunzelig, auch die Mittelschienen am Innenrande scharf gereiht, gezähnelt. 26. Parasphenogaster ottonis sp. n. Niger, elytris «disco interdum rufescenti, gracilicorni m. simiis sed major: prothorace multo fortius punetato; elytris strüis regularibus fortius punctatis, subimpressis: spatio quarto pone medium puncto, spatio latiore, auralto-squamoso, reliqgwis squamulis albis, setiformibus, raris, adspersis: corpore subter le- vrusenlo, metasterno distinete punclato ac parce albo-setoso: pedibus atroviridulis. Long. 9, lat. 4,5 mm. Hab. altitudine 780— 900 m. Die der Gattung Sphenogaster Fausv nahestehende Gattung Parasphenogaster wurde von mir im diesen Abh. und Berichten ’02/03, Nr. 2, p. 15 auf die gracilicornis genannte Art errichtet. Die leicht zu unterscheidende neue Art, nach dem Vornamen ihres Entdeckers benannt, ist größer und durchaus kräftiger Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 2 — skulptiert, der Schuppenpunkt auf der Deckenmitte goldgelb. Im übrigen begnüge ich mich, die Unter- schiede zwischen beiden wie folgt anzugeben. Der Rüsselrücken ist bei der neuen Art dichter und gröber punktiert, ebenso das Halsschild, so zwar, daß dessen größte Punkte der Hälfte des 7. Geißelgliedes mindestens gleichkommen, auch die tief schwarzen Flügeldecken, die höchstens auf der Scheibe rötlich durchschimmern, sind kräftig punktiert- gestreift, die Streifen durchaus regelmäßig und leicht eingedrückt, während gracilicornis nur feine, zum Teil unregelmäßige Punktstreifen aufweist. Die Spatien sind bei otfonis leicht gewölbt, das vierte vor der Mitte kreisförmig erweitert und mit einem goldgelben Schuppenpunkt, der breiter als das Spatium in seinem übrigen Verlauf ist. Der Schuppenpunkt bei gracilicornis ist rein weiß und drängt die Punktreihen nicht kreisartig auseinander. Die übrigen Spatien, namentlich die äußeren, zeigen sehr unregelmäßig und ganz vereinzelt stehende schneeweiße Schuppenbörstchen, die gracılicornis immer fehlen, auch sind bei dieser die Epimeren der Mittelbrust, sowie die Hinterbrust ganz unpunktiert, während bei der neuen Art erstere 4 bis 5 schuppentragende Punkte zeigt und letztere in der Mitte deutlich punktiert ist. 27. Chalcocybebus aspericollis sp. n. Aterrimus, elytris subaenescentibus, spatio quarto in primo quarto, octavo in apice macnla albo- pilosa; rostro subtiliter coriario, erebre punctato, linea dorsali impressa; prothorace subtiliter remoteque asperato- granulato, lateribus glabris; elutris acute bispinosis, sutura bası callositate oblonga, spinulosa; corpore subter aterrimo, epimeris mesothoracis apiceque episternarum metasternalium albopilosis, his crebre punctatis; segmento secundo dimidia parte apicalı transverso-strigoso. Long. tot. (rostro computato) 13, lat. 3,5 mm. Hab. altitudine 640 m. Tief schwarz, die Flügeldecken sehr wenig erzfarben schimmernd, kleiner als bispinosus und vor allem durch das gedörnelt-gekörnte Halsschild und die ganz schwarzen Beine ausgezeichnet. Rüssel so lang wie die Entfernung des Augenhinterrandes vom Halsschildhinterrand (7), sehr fein lederartig gerunzelt und ziemlich dicht, an der Spitze sparsamer punktiert, mit bis zur Fühlerinsertion nach vorn reichender seichter Dorsalfurche. Stirn zwischen den Augen mit Grübchen. Halsschild an den Seiten weniger gerundet wie bei bispinosos, auf der Scheibe der ganzen Länge nach unregelmäßig, aber ziemlich dicht mit scharfen Körnchen bedeckt, der Seitenrand und die ganzen Seiten vollkommen glatt. Flügeldecken wie bei bispinosus bewehrt und gereiht punktiert; Naht an der Wurzel mit einer ungefähr viermal so langen wie breiten gedörnelten Längsschwiele. Viertes Spatium in der Mitte zwischen Deckenbasis und Rückendorn mit einer weiß behaarten Makel, eine ebensolche, etwas quere, auch vor der Deckenspitze. Epimeren der Mittelbrust und die hintere Spitze der dieht und fein punktierten Hinterbrust- Episternen ebenfalls weiß behaart. Erstes und zweites Bauchsegment an den Seiten mit feiner Punktierung, die auch auf einst vorhandene Behaarung schließen läßt, letzteres in der hinteren Hälfte fein querstreifig. Beine tief schwarz, die Vorderschenkel unterseits vor der Spitze mit kleinem stumpfen Zahn (2). Neochyromera g. N. Prionomerinae prope Ochyromer@ Pısc.) Glabra, alata, rostrum thorace longius, eylindricum, sat robustum, scrobes praemedianae, rectae, laterales basin versus deorsum ductae; oculi plani, elliptico-verticales, in fronte approximati; antennae scapo oculum haud attingente, funiculo VLI-articulato, clava modice elongata, elliptica; prothorax sine lobis ocularibus, sub- quadratus, lateribus paulo rotundatis; scutellum minutum, subtriangulare; elytra basi truncata, thorace multo latiora, deciens-striata, pygidium obtegentia; mesosternum inter coxas intermedias Iransversum, margine postico truncatum ; metasternum coxarum intermediarum diametro aequilongum; epimera mesothoracis lata, subadscendentia ; episterna metathoracis sat lata; abdomen ascendens, segmentis subaequalibus, primo margine antico obtuse angulato, intermedüs utringue angulo postico angulato-produclis; femora clavata, dente sat valido (minore quamı 1) 1874, J. Lion. Soe., v. 12, p. 31. 28 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna in Ochyromero) armata; tibiae subcompressae, apıce calcaratae; tarsi articulo primo elongato (quarto aequante) secundo. longitudine perpaulo latiore, tertio bilobo: ungwieuli appendiculatı. Die, der Körperform nach an Conotrachelus erinnernde, phanerognathe Küsselkäfer-Gattung muß wegen ihrer zusammenstoßenden Vorderhüften, den mit Anhängen versehenen Klauen, den beiderseits am Hinterrande winkelig ausgezogenen mittleren Bauchsegmenten, den nicht aufsteigenden Mittelbrustepimeren und der 7egliedrigen Geißel, nach Lacorvarke, in die Nähe der Prionomeriden gestellt werden; da der Schaft die Augen nicht erreicht, würde man zwar auf die Tychiden geführt werden, allein mit diesen hat sie im übrigen gar keine Ähnlichkeit. An erwähnter Stelle, p. 33, gibt Pascor eine erweiterte Übersicht der Prionomeriden-Gattungen; bei allen von ihm aufgestellten Gattungen erreicht jedoch der Schaft den Augenvorderrand nicht, erst 1838 (Ent. Zeit., Stettin) macht Faust die Gattung Opscoscapha bekannt, bei der dies der Fall ist. Wenn aber auch bezüglich der Körperform einige Ähnlichkeit mit der hier be- schriebenen neuen Gattung vorhanden ist, so sind doch anderseits auch sehr tiefgreifende Unterschiede zu beobachten. Die ober- und unterseits behaarte Gattung Opscoscapha hat einen längeren, schlankeren Rüssel, die Fühler kurz hinter der Mitte eingelenkt, rundliche Augen, statt .der vertikal-elliptischen von Neochyromera, und einen Mesosternallappen, der nicht breiter als lang ist. Bei Neochyromera sind die Schenkel, denen der übrigen Prionomeriden insofern wenig ähnlich als sie weniger keulenartig angeschwollen, und ihr am Außenrand nicht gezähnelter Zahn kleiner und weniger flach gedrückt ist. >8. Neochyromera turbans sp. n. (Fig. 3) Atrocoerulea, glabra; rostro subtile punctulato; antennis fuscescentibus, funiculi articulo secundo primo longiore, 3.— 4. subeylindricis, veligwis moniliformibus, clava elliptica, articulo primo longitudine latitudine aequali; prothorace longitudine latiore, laterıbus in dimidia parte basali fere parallelis, apicem versus paulo convergentibus, sat crebre punctato; elytris oblongo-subtriangularibus, convexis, subtile punctato-striatis, spatüis planis, tertio apice subcalloso, paenultimo subter humeros dilatato, paulo calloso; corpore subter glabro, abdomine vix, episternis metathoracis minute, metasterno fortius punctatis: femoribus anticis intermedüsque in dimidia parte basali vix perspicue transverse aciculatıs, apice punctatis. Long. 6. lat. 3 mm. Hab. altitudine 780 m. Glänzend blauschwarz, die Flügeldecken zuweilen ausgesprochener blau als der übrige Körper. Rüssel "ziemlich dieht und fein punktiert, über der Fühlerinsertion geglättet, an den Seiten mit feinem Längskiel. Stirn etwas kräftiger als der Rüssel punktiert, zwischen den Augen mit eingestochenem Grüb- chen. Fühler gelblich braun, zweites Geißelglied länger als das etwas verdickte erste, so lang wie die zwei folgenden, fast zylindrischen, zusammen, die übrigen kugelig, Keule ungefähr doppelt so lang wie dick, deut- lich viergliedrig, die größte Dieke vor der Mitte, ihr erstes Glied etwas breiter als lang. Halsschild etwas breiter als lang, die Seiten in der Basalhälfte nahezu parallel, dann nach vorn zu in leichtem Bogen kon- vergierend, Vorderrand gerade, Basalrand leicht gerundet, nach dem Schildehen zu nieht vorgezogen, ober- seits ziemlich dieht aber ungleichmäßig verteilt punktiert. Schildehen von halber Keulengröße, glatt, un- gefähr so lang wie breit. Flügeldecken an der gerade abgestutzten Wurzel am breitesten, eiförmig zu- gespitzt und gewölbt, weit über die Abdomenspitze übergreifend, fein punktiert-gestreift, die Punkte von- einander wenig mehr als um ihren eigenen Durchmesser entfernt, Spatien eben, das vierte an der Spitze schwielig abgesetzt, das erste sowohl breiter als die Naht, als auch breiter als das 2. Spatium, ebenso das ‘. Spatium breiter als die es einschließenden, 9. Spatium über den Hinterbrustepisternen verbreitert und etwas aufgetrieben, dann plötzlich und stark verengt. Unterseite nur an den Seiten der Hinterbrust ziem- lich kräftig, Epimeren der Mittelbrust und Episternen der Hinterbrust fein punktiert, letztere längs des Unterrandes glatt. Hinterbrust in der Mitte mit Längseindruck. Abdomen aufsteigend, nur das erste Seg- ment entlang dem Vorderrand undeutlich gerunzelt-punktiert, Interkoxallappen verrundet, in der Mitte in eine kleine Spitze ausgezogen. Schenkel keulenförmig, die vorderen zwei Paare in der Basalhälfte äußerst fein quer nadelrissig nach der Spitze zu punktiert, Schenkelzahn relativ klein, nicht kompress. Tibien und Tarsen rötlich braunschwarz, etwas flach gedrückt, erstes Tarsenglied so lang wie das Klauenglied, das „weite fast gleichseitig dreieckig, Klauen an der Wurzel mit lappenartigem Anhang. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 29 29. Anchithyrus () trimastus sp. n. (Fig. 6 et 6a) Niger, squamulis minutissimis, ferrugineis, in thorace nigris intermixtis, sat remote adspersus, punctis singulis minutis albosquamosis ornatus; rostro in dimidia parte basali punctato ac parce squamoso, utrinque manmifeste sulcato, inter oculos parum impresso, vertice albo-squamoso; funiculi articulis duobus basa- Iibus elongatis, reliquwis inter se fere aequalibus, longitudine longiorıbus; prothorace transverso, sguamulis apice margine anteriore adversis, spatiüs squamulis majoribus; punctis trıbus in mürgine camtico, qualtuor in seria transversa in medio dispositis, e squamulis 3—7 compositis, albis; elytris substriatis, strüis remote punctatis, stria secunda in medio, tertia ad basin, ante medium et in apice, sexta post, seplima pone medium, puncto minuto albo sqguamoso, spatiis remote irrequlariterque, lateribus fortius nitido-gramulosis; segmento primo abdo- minali basi, inter coxis, tuberculis rotundato-depressis quinque, secundo foveis qualnor transverse dispositis, tertio quartoque utrinque parce albo-squamosıs. Long. 8, lat. 4,5 mm. Hab. altitudine 640 m. Körperform ähnlich wie bei Anaballus unıformis Faust, nur noch etwas kürzer, tief schwarz, die rotbraune Beschuppung so undicht und klein, daß die schwarze Gesanıtfärbung kaum gestört wird. Hrüssel ın der Basalhälfte ziemlich dieht punktiert und mit borstenartigen, mit ihrer Spitze nach hinten gerich- teten Schüppchen besetzt, beiderseits mit tiefer Furche, Rücken eben, Spitzenhälfte kaum punktiert, Stirn zwischen den Augen eingedrückt, Scheitel halbkreisförmig eingedrückt (doch so, daß die gerade Ver- längerung der Bogenlinie die innere Augenecke tangieren würde) und weiß beschuppt. Fühler in der hüsselmitte eingefügt (bei Anaballus turbatus und uniformis deutlich vor der Mitte), erstes und zweites Geißelglied verlängert, die übrigen unter sich ziemlich gleich, länger als breit. Halsschild 1'/,;mal so breit wie lang, von der Mitte nach der Basis zu kaum verschmälert, mäßig dicht mit Borstenschüppchen tragen- den Punkten bedeckt, die Schüppchen rostrot, zum Teil schwarz, mit ihrer Spitze nach vorn gerichtet und so klein, daß sie die kahlen Zwischenräume an Größe meist um das 2- und 3fache übertreffen. Vorder- rand mit drei, eine Querlinie in der Halsschildmitte mit 4 kleinen weißen Pünktchen (aus 3— 7 weißen Schüppchen bestehend), Decken kurz eiförmig gewölbt, nur die 4 inneren Deckenstreifen etwas ein- gedrückt, die übrigen einfach gereiht punktiert, die Punkte zumeist um Schienenbreite voneinander entfernt, Zwischenräume mit unregelmäßig zerstreuten, glänzenden kleinen Körnchen, die nach dem Seitenrande zu etwas größer sind, bedeckt. Zweiter Streifen in der Mitte, dritter an der Wurzel, vor der Mitte und an der Spitze, sechster und siebenter Streifen in der Nähe der Mitte mit kleinen weißbeschuppten Pünktchen. Schenkel grob gekörnelt punktiert, unterseits mit flacher Längsfurche, Schienen außen mit zwei Längs- kielen. Unterseite spärlich beschuppt, die Bauchsegmente mit sparsamen Börstchen, das erste zwischen den kugelig aufgetriebenen Hinterhüften mit 3 großen, abgeplatteten runden Höckern (je einer so groß wie das Auge), zweites Bauchsegment mit winkelig vorgezogenem Vorderrand, in der Mitte mit einer Querreihe von 4 Gruben, 3.—4. Bauchsegment beiderseits weiß beschuppt. Anfangs war ich geneigt, diese Art in die Gattung Anaballus im Sinne Fausıs (1898 Ent. Zeit., Stettin, p. 183) neben ıumiformis und turbatus zu stellen, da aber der Pektoralkanal vor den Vorder- hüften endet, so glaube ich sie besser vorläufig der Gattung Anchithyrus angliedern zu sollen, obwohl auch- einige Merkmale dagegen sprechen. Der Scheitel zeigt zwar einen halbkreisförmig beschuppten Eindruck, doch fehlen die glatten Körnchen über den Augen, die für die Gattung charakteristisch sein sollen, die Fühler sind in der Mitte des Rüssels eingefügt und dieser zeigt außer zwei seitlichen Furchen auf dem Rücken keine Längsleisten. Das erste Bauchsegment ist vorn gerade abgestutzt und in der oben beschrie- benen Weise ausgezeichnet, so daß auch wohl in dieser Art ein neuer Gattungsrepräsentant vorliegen dürfte Auch an Tentegia Pasc. (1873, Ann. Nat. Hist. v. 12, p. 246) erinnert die Art habituell sehr, sie hat aber ım Gegensatz zu dieser sehr deutlich zweilappige Fußglieder (wenn auch nicht so breite wie Anaballus uniformis). 30. Asytesta rata sp. n. Ochraceo-squamosa, prothorace fortiter punctato, in dimidia parte apicali linea mediana albicante, in medio seria tramsversa maculis sex nigris, ad basin maculis quatuor majoribus, in medio puncto albo ornatıs; 30 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna elytris ad humeros maenla albicante, subtriangulari, basin spatii quarti et quinti occupante, spatio secundo costato, ochraceo-squamosis. nebulose nigro-macnlatis; femoribus ochraceo-squamosis:; intermediis posticisque ante apicem bis nigro- anulatıs. Long. 5,5, lat. 2,5 mm. Hab. Paup. Nach der von Fausr 1898 in der Ent. Zeit., Stettin, p. 161 gegebenen Bestimmungstabelle würde die Art in die zweite Gruppe (p. 165A), bei welcher weder der Deckenaußenrand noch das 4. Deckenspatium heller als die umliegenden Teile beschuppt sind, einzureihen sein: sie ist vor allem durch die hell ockergelbe Beschuppung und die eigentümlichen, weiß gekernten, schwarzen Thoraxmakeln ausgezeichnet. 'Tomentierung des Rüssels in der Basalhälfte durch entfernte, je ein weißliches Schüppchen tragende Körnchen unterbrochen, Stirn mit der für die Gattung charakteristischen Ringleiste, die in der vorderen Hälfte jederseits eine elliptische bräunliche Makel einschließt. Halsschild ziemlich dieht punk- tiert, die Punkte in der hinteren Halsschildhälfte mit etwas raspelartig vortretendem Hinterrande, Mittellinie nur im Apikalteil durch hellere Beschuppung markiert, Vorderrand jederseits mit länglicher, bräunlicher Makel, die vor der Mitte einen kleinen hellen Punktfleck zeigt, kurz vor der Halsschildmitte eine Quer- reihe von 6 schwärzlichen Makeln, die durch die hellere Halsschildmittellinie und durch 4 hellere Punkt- makeln am Vorderrande voneinander getrennt sind, an der Basis jederseits zwei größere schwärzliche Makeln (von fast Augengröße), die alle ein weißes Mittelpünktehen aufweisen, und von welchen die beiden äußeren etwas nach vorn verschoben sind. Augenlappen ebenfalls schwärzlich beschuppt. Flügeldecken mit weißlicher Humeralmakel, ähnlich der, wie sie A. humeralis Pasc. und signata Faust zeigen, letzterer ist die neue Art auch am nächsten verwandt, doch sind die Punktreihen feiner, die Humeralmakel größer, die helle Beschuppung die vorherrschende, so daß die Decken nur dunkelbraun marmoriert gefleckt er- scheinen. Deckenspatien mit feinen gereihten, weiße Schüppchen tragenden Körnchen. Beine ganz lehmgelb tomentiert, mit zerstreuten weißlichen Schuppenbörstchen, die hinteren zwei Schenkelpaare vor der Spitze mit 2 breiten schwärzlichen Ringen. Diese Art, die von Faust als A. helleri i. I. bestimmt und verschickt wurde, kommt auch an anderen Örten Deutschneuguineas vor, wie von Warnes in Bongu gesammelte Stücke dartun. 3l. Oyamobolus obliquatus sp. n. (Fig. 5) Niger, elytris fascia obliqua posthumerali vittaque in spatüi tertii apice albo-squamosis: rostro in dimidıa parte basali, ut capite, ereberrime ac fortiter punctatis, punctis ommibus in fundo squamula instructis, Iimea dorsali levi, tenue sulcata; fronte inter oculos foveola oblonga: antennis subrufescentibus, funiculi artieulo seeundo primo longiore, reliquis moniliformibus: prothorace latitudine basali longiore, erebre ac diverse punctato: elytris convexis, basıi depressis, seriato-punclatis, punchs apicem versus sensim deerescentibus; spatiis planis subliliter remoteque puncetatis; femoribus postieis fere dimidia parte apice superantibus: tibiis compressis, marginibus longe nigro-pennatis. Long. 12, lat. 5,5 mm. Hab. altitudine 750 m. Die Art weicht durch ihre längs der Naht gewölbten Decken und die stark verlängerten Hinterschenkel von allen anderen Arten der Gattung ab, auch die kompressen, am Hinter- und Vorderrande lang fiederartig schwarz beborsteten Schienen bilden Sonderheiten, die möglicherweise später Anlaß zur Aufstellung einer neuen Gattung geben können. Tiefschwarz, Rüssel in der Basalhälfte sowie der Kopf sehr dieht punktiert, ersterer mit glatter Rückenlinie, die eine haarfeine Furche aufweist. Stirn zwischen den Augen mit länglichem Grübehen, Vorderrand der Augen mit kleinen gelblichen Schüppchen eingefaßt. Kühler dunkel rotbraun, zweites Geißelglied sowohl etwas länger als das erste, als auch länger als die beiden folgenden, kugeligen, zusammengenommen, alle 6 Geißelglieder in der Basalhälfte mit anliegenden weißen Borsten, außerdem abstehend schwarz bewimpert, 7. Geißelglied quer, so wie die Keule tomentiert. Keule 1'/, mal so lang wie diek, im 2. Drittel am dieksten, nach der Wurzel zu leicht konisch verjüngt. Halsschild länger als breit, an der Wurzel am breitesten, die Seitenränder nach vorn zu in gleichmäßigem, schwachen Bogen konvergierend, mit doppelter Punktierung, sowohl die gröberen als auch die feinen Punkte, =n > Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 31 sowie die des Rüssels und Kopfes mit kurzem Börstehen auf dem Grunde, Scheibe des Halsschildes in der vorderen Hälfte mit Andeutung einer Längslinie und kaum wahrnehmbaren Querfältehen. Schildehen oval, kahl. Flügeldecken an der Wurzel der Quere nach eingedrückt und daselbst nur wenig breiter als die Halsschildwurzel, gewölbt, höchster Punkt der Wölbung über dem Vorderrande der Hinterhüften, eiförmig zugespitzt und an der Wurzel grob gereiht-punktiert, die Punkte vorn fast von Schildehengröße nach der Deckenspitze zu allmählich an Größe abnehmend, alle auf dem Grunde mit kurzem Schuppen- börstchen, die Zwischenräume eben, der 6. schmaler als der 7., alle fein zerstreut punktiert, mit punktartig kleinen Schuppenbörstehen sparsam besetzt, mit einer hinter dem Schildchen an der Naht beginnenden und nach den Hinterhüften hin gerichteten weiß beschuppten Schrägbinde, die aber nur bis zum 8. Streifen reicht, Spitzenteil des 3. Spatiums ebenfalls, aber etwas gelblich weiß beschuppt. Epimeren der Mittelbrust in der Mitte dieht gedrängt, Hinterbrust groß, mäßig dicht, Episternen der Hinterbrust dichter punktiert, diese am vorderen Ende mit einigen gelblichen Schüppchen. Hinterschenkel fast um die Hälfte die Decken- spitze überragend, grob runzelig, auf dem Rücken vorherrschend mit schwarzen, an den Seiten mit weißen Sehuppenbörstchen bestanden. Hinterschienen seitlich stark zusammengedrückt und am Vorder- und Hinter- rande schwarz befiedert. Erstes Bauchsegment ziemlich dicht, die folgenden sparsam gelblich behaart. Analsegment in der Mitte mit Haarbürste (J'?). | Xola g.n. Cryptorhynchidarum prope Lophotectorus m.) hostrum validum, latitudine viw sesqgui iongius, dorso fronteque longitudinaliter impressis. Oculi rotundati, orbitis prominulis. Antennae funiculo septem-articulato, clava oblonga, fusiforme. Prothoras conice productus, lateribus carinatis. Scutellum subguadratum, exstans. Klytra thorace ‚latiora, basi in medio paulo sinuata, apice truncata, angulis postieis externis explanatis. Abdomen segmento secundo duobus sequentibus unitis aeguilongoe. Femora subter haud suicata, solum antica ante apicem sinuata et dentata, religua iner- mia. Tibiae breves, basi curvatae. Die Gattung steht der von mir aufgestellten Gattung Lophotectorus nahe, erinnert aber wegen der Halsschildbildung sehr an Oemetylus?® Pasc., eine auch auf Neuguinea vorkommende Gattung. Rüssel kurz und dick, kaum länger als der Kopf vom Vorderrande der Augen bis zum Halsschildvorderrand gemessen, im Gegensatz zu Lophotectorus sein Rücken vor den Augen eingedrückt, diese kreisrund und um ihren Durchmesser von einander abstehend, Stirn zwischen ihnen furchenartig eingedrückt, die Augenränder vorn stark vortretend. Fühlerfurche gerade, in einiger Entfernung vom Augenunterrand endigend. Fühler wie bei Zophoteetorus mit 7 gliedriger Geißel und langer spindelförmiger Keule. Hals- schild kegelförmig über den Kopf vorgezogen, im Umriß von oben gesehen, ziemlich gleichseitig dreieckig, ım Gegensatz zu Lophotectorus in der Basalhälfte mit scharfer Seitenrandleiste. Schildehen erhaben, relativ groß. Flügeldecken an der Wurzel am breitesten, daselbst breiter als das Halsschild, ihr Basalrand Jederseits leicht gebuchtet. Schenkel ziemlich linear, unterseits der Länge nach nicht gefurcht, die hinteren das zweite Bauchsegment nicht überragend, die hinteren zwei Paare unterseits unbewehrt, das vordere vor der Spitze tief halbkreisförmig ausgebuchtet und in der Mitte mit kräftigem Zahn. Schienen kürzer als die Schenkel, an der Wurzel gekrümmt. Hinterbrust so lang wie ein Mittelhüftendurchmesser. Fortsatz des ersten Bauchsegments kurz zungenförmig, der Abstand der Hinterhüften voneinander geringer als die Rüsselbreite. Erstes Tarsenglied so lang wie das Klauenglied, das zweite etwas quer, trapezoidal, das dritte breit zweilappie. 32. XNola notabilis sp. n. (Fig. 10 et 10a) Pallide ochraceo- ac fusco-varigatim tomentosa; antennis rufescentibus, elava artieulis quingque ‚praecedentibus longiore, fumieuli articulo primo secundo paulo crassiore ac longiore, capite macula frontali transversa, satwrate ochracea; prothorace dorso sulco mediano, macula discoidali triangulare vittaque laterali 1) Abh. Mus. Dresden 1896/97 Nr. 10, p. 52. 2) 1870, Tr. ent. Soc. London, p. 782 und Fausı 1899, Ann. Mus. Genova, v, 40, p. 7 13. 32 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna obseuriore, ochraceo-tomentosis; scutello subquadrato. convexo; elytris striato-punctatis, punctis apieem versus evemescentibus, spatio secundo pone basin eristato-. in medio, ut sutura post medium spatioque qwinto in apice tubereuloso-elevatis ac castameo setulosis; fascia obliqua ante medium trienteque apicali albicantibus, reliquis irregulare fusco-subretieulatis; corpore subter pallide ochraceo, femoribus annulis duobus obscurioribus; tibüis antieis in fronte carina, post medium dente instar elevata. Long. 11, lat. 5,5 mm. Hab. altitudıne 620 m. Schwarz, dicht gelblich weiß tomentiert, eine unscharf begrenzte Quermakel auf der Stirn, die Scheibe des Halsschildes und beiderseits davon ein Längsstreifen, der sich auf dem Halsschildvorderrande fortsetzt, lehm-, oder blaß rostfarben. Flügeldecken mit weißlicher Schrägbinde vor der Mitte und ebenso gefärbtem Spitzendrittel, im übrigen mehr oder weniger netzartig dunkelbraun gefleckt. Rüsselspitze schwarz, kahl, Rüsselrücken über der Fühlerinsertion höckerartig aufgetrieben, zwischen den Augen mit tiefem furchenartigen Eindruck, der sich auf dem Scheitel fortsetzt. Augen kreisrund, gewölbt. Fühler braunrot, der keulenförmige Schaft an der Spitze, sowie die einzelnen Glieder mit spärlicher lehmgelber Beborstung, erstes und zweites Geißelglied verlängert, das zweite etwas weniger länger und dicker als das erste, die übrigen kurz, nieht länger als breit. Das konisch vorgezogene Halsschild mit tiefer Mittelfurche und ge- teilter Spitze, in der Basalhälfte mit glänzend schwarzer Seitenrandleiste. Flügeldecken mit ziemlich rechteckigen Schultern und beiderseits leicht gebuchtetem Basalrand, an der Spitze gerade abgestutzt, die Außenecke des Spitzenrandes flach ausgebreitet und lappenartig nach hinten ausgezogen; die am Grunde je ein helles Börstehen tragenden Punkte der Streifen sind einfach gereiht und verschwinden überall dort, wo das Toment eine weißliche Färbung zeigt, so auf der Querbinde und im Spitzendrittel, das zweite Spatium ist in der Basalhälfte gewulstet und erhebt sich vorn zu einem höheren, hinten zu einem niedrigeren rostgelb tomentierten Höcker, ähnliche, aber kleinere Höcker finden sich hinter der Mitte auf der Naht und an der Spitze des 5. Spatiums, das 8. Spatium ist etwas rippenartig erhaben und bildet den Seitenrand, auf dem umgeschlagenen Rand ist die 9. Punktreihe gröber als alle anderen und die 10. nur in ihrer vorderen Hälfte sichtbar. Unterseite gelblich weiß tomentiert, der breite Hinterrand des zweiten Bauch- segmentes und das 3. und 4. Bauchsegment kahl schwarz, letztere nur an den Seiten mit einigen hellen Schuppenbörstcehen, das letzte Segment mäßig dicht, aber grob punktiert, die Punkte in der Mitte mit borstenartigen, an den Seiten mit kurzen abgeplatteten Schüppchen. Schenkel vor der Mitte und vor der Spitze mit blaß rostfarbiger Querbinde, die hinteren zwei Paare ohne, das vordere Paar mit großem Zahn hinter einer halbkreisförmigen Spitzenausrandung, Vorder- schienen mit breiter, kantig begrenzter Innenfläche, am vorderen Außenrande mit vor der Mitte lappenartig voreezocener Kante. oO oO 55. Arachnopus basalis sp. n. Niger, opacus, elytris basi linea transversa albo-squamosa; prothorace erebre punctato; linea me- diana, temwi, impressa; elytris breviter ovato-acuminatis, in dimidia parte basali rude, dein subtile seriato- punclatis, sulura spatüsque subgranoso-asperatis, spatüs 2—5 post medium laeviusculis: elytris tibiisque nigro-fimbriatis. Long. 14, lat. 7 mm. Hab. altitudine 720 — 900 m. In Gestalt an fossulatus Faust erinnernd, aber noch robuster, matt schwarz, Wurzel der Flügel- decken mit schmaler weißer Querlinie. HFühlergeißel wie bei der erwähnten Art gedrungen, das 7. nicht länger als breit. Halsschild an der Wurzel breiter als lang, ziemlich dicht punktiert, mit eingedrückter Mittellinie und beiderseits mit einer vom Vorderrand schräg nach außen bis zur Mitte reichenden breiteren Linie, die dieht und fein punktiert ist. Flügeldecken sehr ähnlich wie bei /ossulatus skulptiert, die weiß beschuppte Basallinie an der Naht unterbrochen, außen um- gebogen und zuweilen bis zu den Hinterhüften reichend, die aus entfernten Punkten bestehenden Reihen sind in der Basalhälfte sehr grob, um dann von der Mitte ab plötzlich immer feiner zu werden, der erste Streifen ist im Basaldrittel etwas eingedrückt und seine Punkte stehen dicht hintereinander. Erster und 9. und 4. Glied sehr wenig, das 5. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 33 zweiter Zwischenraum in der Basalhälfte, die Naht fast der ganzen Länge nach mit einer Doppelreihe, die übrigen Spatien mit einer einfachen Reihe von raspelartigen Körnchen, 1,3. und 5. Spatium fast in der ganzen hinteren Hälfte nahezu glatt, nur äußerst fein und dicht punktiert. Bewimperung der hinteren Hälfte des Deckensaumes sowie die der Beine schwarz. Vorderbrust in der Mitte der Länge nach leicht eingedrückt. Erstes Bauchsegment grob und dicht, das letzte fein und dieht punktiert, dieses überdies fein behaart; das zweite Bauchsegment zuweilen fast ganz glatt, zuweilen in der Mitte ziemlich dieht und grob pünktiert, 3. und 4. Segment ganz glatt. 34. Arachnopus effigies sp. n. (Fig. 4) Oblongo-ellipticus, prothorace lineis duabus, postice abbreviatis, elytris linea basali alteraque e humeris suturae medium versus ducta et in striae secundae dimidia parte apicali continuata, ochracco - squamaosis; prothorace latitudine distincte longiore, crebre fortiterque punctato; elylris prothorace perpaulo latioribus, seriato- punctatis, punctis asperatis, spatiis serüs punclatis vix latioribus, seriato-granulosis, margine apicali ut pedibus fulvo- fimbriatis. Long. 8, lat. 3,8 mm. Hab. altitudine 900 m. Der Deckenzeichnung nach erinnert die Art an phalerrtus Pasc. und würde daher nach meiner in den Abh. und Ber. dieses Museums ’08 Nr. 1, p. 35 gegebenen Übersicht in die erste Gruppe einzufügen sein, sie ist aber so klein wie die kleinsten Formen dieser Gruppe, zeigt die Naht unbeschuppt und die Farbe der übrigen Beschuppung ist blaß rostgelb. Fühler etwas rötlich, das dritte Geißelglied fast kugelig. Halsschild deutlich länger als breit, ziemlich grob und sehr dicht punktiert, die Punkte mit weißen, nach der Mittellinie zugekehrten Börstchen, erstere undeutlich eingedrückt, beiderseits von ihr eine rostgelb be- schuppte, bis zur Halsschildmitte reichende Linie. Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, grob gereiht punktiert, die Punkte am Vorderrande mit einem Körnchen, die Spatien kaum breiter als die Punktreihen, mit raspelartigen Körnchen, die etwas größer als die der Punktreihen sind und so wie diese ein Börstchen tragen. Über dem hinteren Ende der Hinterbrustepisternen beginnt am Deckenrand ein rostgelb beschuppter Streifen, der in gerader Linie zur Nahtmitte läuft und sich von da aus auf dem 2. Punktstreifen bis zur Deckenspitze fortsetzt, eine ebenso schmale Querlinie an der Deckenwurzel und die hintere Hälfte des Deckensaumes ist gleichfarbig beschuppt. Hinterrand der Decken und die Beine gelblich befranst. Vorder- brust mit beschuppter Mittelfurche, Mesosternum ohne Mittelkiel, ziemlich dicht mit etwas haarartigen Schüppchen bedeckt, erstes Bauchsegment ganz, das zweite an den Seiten grob punktiert. 35. Arachnopus scabiosus sp. n. Niger, oblongo-ellipticus, squamulis albidis sat dense tectus; rostro in parte basali subquingque- carinato, spatiis punctis manifestis seriatis, in parte apicali subtiliter remoteque punctato; antennis rufescentibus, funieuli articulis duobus basalibus elongatis, secundo duobus sequentibus unitis aegquilongo, tertio quartoque lasitudine fere duplo longioribus; prothorace latitudine paulo longiore, varioloso-punctato, sulco mediano densius squamoso, squamulis adspersis, supra et subter marginem lateralem vitta obsoleta formantibus; elytris seriato- punctatis, spatiis mamifeste asperato-gramulosis, spatio primo post medium plano, margine laterali postice albo- fimbriato; femoribus postieis elytrorum apice dimidia parte superantibus, albo-sqguamosis ac parce albo-setosis, tibüis albo- fimbriatis. Long. 8, lat. 3. mm. Hab. Nova Guinea germanica et britannica, Torricelli montes altitudine 600 m. Dr. Scurasıynauren et Astrolabe montes E. Weısxz legerunt. Eine kleine schlanke, dem demissus Faust verwandte Art, von dieser durch die schlankere Körperform und das längliche dritte und vierte Geißelglied leicht zu unterscheiden. Gestreckt elliptisch, schwarz, ziemlich dicht weißlich oder hell lehmgelb beschuppt!), auf dem Halsschild die Beschuppung weniger dicht. Rüssel in der Basalhälfte mit fünf undeutlichen Längsleisten, zwischen diesen grob und dicht gereiht punktiert, in der Spitzenhälfte sehr fein zerstreut punktiert, glänzend rötlich braun. Fühler 1) Unter dem Mikroskop erscheinen die rundlichen Schüppchen fein filzig behaart. Abh.u. Ber. d.K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 3 34 K.M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna rotbraun, erstes und zweites Geißelglied gleich lang und je so lang wie das dritte und vierte zusammen, diese jedes fast doppelt so lang wie breit (bei demissus leicht quer, kugelig). Stirn zwischen den umfurchten Augen mit Grübchen. Halsschild grob narbig punktiert und mäßig dicht beschuppt, die Schüppehen in der ziemlich breiten Mittelfurche und ober- und unterseits des Halsschildrandes zu undeutlichen Längslinien verdichtet. Basalrand der länglich zugespitzten Decken erhaben, die Streifen dort wo die Beschuppung fehlt, grob gereiht punktiert erscheinend, die Zwischenräume scharf gereiht gekörnt, der erste hinter der Mitte, fast bis zur Spitze eben. Deckensaum so wie die Schienen weiß befranst. Das vom Torricelligebirge vorliegende Exemplar ist stark abgerieben und läßt daher die eigentliche Deckenskulptur besser erkennen, als das ziemlich dicht und mehr lehmgelb beschuppte Exemplar vom Astrolabegebirge, das zweifellos derselben Art angehört. 36. Arachnopus patronoides var. bicolor n. Differt a specie typica macula hwmerali solum albo-squamosa, lineis in thorace et in elytris ferru- gineo - sqguamosıs. Long. 10, lat. 5 mm. Hab. altitudine 600 m. Mir liegt nur ein einziges Exemplar vor, das sich durch die rostrote Färbung der Beschuppung, nur die Schultermakeln sind weiß, auszeichnet. Es ist wohl möglich, daß eine dem patronoides nahestehende neue Art vorliegt, denn das Halsschild erscheint etwas feiner und weitläufiger punktiert, der Streifen beider- seits der Scheibe breiter, der Humeralfleck an der Basis und am Außenrand geradlinig begrenzt, und die Befransung des Deckensaumes und der Beine ebenfalls rostfarbig. 37. Arachnopus papua sp.n. Unieolor niger, oblongo-ellipticus, statwra phalerato similis, antennis rufescentibus, rostro in dimidia parte basalı qwinqwiens punctato-striato, ın parte apicali subtilissime punctulato, fronte inter oculos foveola oblonga; prothorace longitudine latiore, erebre asperato-punctato, margine basalı sat late fuscescenti nigro-tomentoso; elytris haud striatis, erebre asperato-granulosis, spatiis squamulis minutissimis ferrugineis tectis, margine laterali fuscescenti nigro-fimbriato; pedibus nigro-ciliatıs. Long. 11, lat. 5 mm. Hab. Paup. Eine ganz einfärbig schwarze Art, die durch die tief schwarze lange Bewimperung der Beine ausgezeichnet ist. Der Rüssel zeigt in der Basalhälfte, wie gewöhnlich, fünf dicht punktierte Streifen, in der Spitzenhälfte nur äußerst feine Pünktchen. Die Fühler sind rotbraun, das erste und zweite Geißelglied gleichlang und stark verlängert, das zweite ist deutlich länger als das dritte und vierte zusammen, diese ziemlich zylinderisch, fünftes bis siebentes nach der Keule zu dieker werdend, dieses tomentiert, deutlich länger als breit, Keule elliptisch, 1'/, mal so lang wie breit. Halsschild breiter als lang, die Seiten gleichmäßig gerundet, am Vorderrande kaum abgesetzt, dicht gekörnelt punktiert, die Körnchen abgeschliften, halbmond- förmig, mit von vorn eingestochenem kurzen Börstchen, Basalrand ziemlich breit bräunlich schwarz tomentiert. Klügeldecken kaum mit Streifen, nur im ersten Drittel und namentlich nur der erste und zweite Streifen bei seitlicher Beleuchtung etwas angedeutet, im übrigen fein und dicht raspelartig gekörnt, die Körnchen mit kurzem, von hinten eingestochenem Börstchen, die Zwischenräume der Körnchen in der hinteren Decken- hälfte mit äußerst kleinen, rostroten, punktförmigen Schüppehen. Deekensaum in der hinteren Hälfte bräunlich schwarz befranst, Beine lang schwarz bewimpert. Vorderbrust in der Mitte mit länglichem graubraunen Schuppentleck, Hinterbrust dieht und kurz bräunlich behaart, erstes Bauchsegment dieht und grob, das zweite kaum punktiert. Io TI‘ ® ® . ® 35. Telaugia dimidiata sp. n. Aterrima, glabra, T.affini Faust simiis’); prothorace subtilissime remoteque punctulato; elytrıs ampliatis, seriato-punctatis, stria prima. secunda tertiaque punctis remotis, basalibus 2—3 permagnis, punchs 1) Man vergleiche meine Artübersicht in der Deutschen ent. Zeitschr. '05 p. 76. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Ba. XIII Nr. 3 35 religquis multo minoribus, spatio primo ad basin subcostato; femoribus parce albo-squamosis; tibiis margine externo nigro-fimbriatis. Long. 5, lat. 3,5 mm. Hab. altitudine 780 m. Ganz von der Größe und Gestalt der affinis Faust und so wie diese glänzend schwarz und nur die Beine und Fühler etwas rötlich, durch die abweichende Deckenskulptur sehr leicht von allen bekannten Arten!) zu unterscheiden. Halsschild sehr fein und zerstreut, auf der Scheibe nur mit stärkster Lupen- vergrößerung wahrnehmbar punktiert, am Basalrand mit einer Reihe größerer Punkte. Flügeldecken entfernt gereiht punktiert, die vorderen zwei bis drei Punkte des ersten bis dritten Deckenstreifens sehr groß, grübehenartig, die folgenden sehr viel kleiner, erstes Spatium in einiger Entfernung von der Wurzel, zwischen den zwei bis drei groben Punkten, wulstartig vortretend. Schenkel mäßig dicht punktiert, die Punkte mit weißen Schüppchen. Schienen am Außenrande vorwiegend schwarz befiedert. 39. Idotasia similis sp. n. I. oblongae Pasc. similis, sed minus elongata; prothorace minus dense punctalo, spatüs inter punctis quadruplo aut qwintuplo punctis majoribus, linea mediana levi; elytris subtilissime seriato-punctatis, basi haud elevato- marginatıs, solum seria marginali subirregulari e punctis majoribus; gutta apicali albo-tomentosa minore: femoribus posticis dorso albo -tomentosis. | Long. 5, lat. 2,5 mm. Hab. altitudine 720 m. Von allen bekannten Arten der /. oblonga Pasc. am ähnlichsten, aber kleiner, etwa von der Größe der femoralis Faust, die bekanntlich keinen weißen Schuppenfleck an der Deckenspitze besitzt. Halsschild ziemlich fein und mäßig dicht punktiert, mit glatter Mittellinie, die Zwischenräume zwischen den Punkten 4—5mal so groß wie diese. Flügeldecken kürzer und weniger zugespitzt wie bei elongata, an der Basis nicht erhaben gerandet, sondern mit einer etwas unregelmäßigen Reihe gröberer Punkte, Punktreihen noch feiner, die 5. und 6. Reihe auf einem haarfeinen, kaum kenntlichen Streifen stehend, Zwischenräume mit sehr entfernt punktierter Pünktehenreihe, Apikaltropfen weiß tomentiert, ungefähr dreimal so lang wie breit. Deckenrand über den Hinterhüften leicht bogig ausgerandet, von da ab mit einem durch eine Punktreihe abgesetzten Randwulst. Schenkel nach der Spitze zu nieht gröber, die hinteren im mittleren Teil sparsamer punktiert, auf dem Rücken mit weiß behaartem Längsstreifen. 40. Prodioctes heydeni sp. n. P. torrido P.asc.?) affınis, ruber, nigromaculatus, antennis nigris; prothorace longitudinaliter de- pressiuscuio, impressione utringue in dimidia parte antico linea, levi, callosa, determinata, praeterea linea mediruna nigra, in medio abbreviata; elytris spatio quarto inchudentibus latiore, maculis nigris quatuor, una posthumerali, altera majore, apicali, ornatis. Long. 12,5, lat. 5 mm. Dem torridus Pasc. nahe verwandt und namentlich durch die abweichende Skulptur und Zeieh- nung des Halsschildes verschieden, außerdem auch etwas größer. Rot, eine hinter dem Vorderrand be- ginnende und bis zur Mitte reichende Linie auf dem Halsschild, die Fühler, Seiten der Mittelbrust, Trochanteren aller Beine, drei Makeln auf dem ersten Bauchsegment und zwar eine quere elliptische in der Mitte und je eine kreisrunde jederseits, die folgenden Segmente nur an den Seiten, vier Makeln auf den Flügeldecken, je eine kleine hinter der Schulter, nahe dem Seitenrand und eine größere am Außen- rand der Deckenspitze, schwarz. Rüssel vor der Fühlergrube kaum bemerkbar, an der Wurzel deutlich und ziemlich dicht punktiert. Fühler schwarz, erstes und zweites Geißelglied etwas länger als diek, das erste etwas aufgetrieben, das zweite kegelförmig, alle folgenden quer. Halsschild länger als breit, im mitt- leren Drittel der Länge nach abgeflacht, Abflachung beiderseits nur in der vorderen Halsschildhälfte von 1) Man vergleiche meine Artübersicht in der Deutschen ent. Zeitschr. ’05 p. 76. 2) 1855, Ann. Mus. Genova, Ser. 2a, v. 2, p. 302 und 1895, Ent. Zeit. Stettin, p. 111. 36 K M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna. einem glatten Längswulst, der feiner als das übrige Halsschild punktiert ist, begrenzt, in der Mittellinie mit einem hinter der Vorrandsabschnürung beginnenden und nur bis zur Halsschildmitte reichenden schwarzen Streifen, der sich in der hinteren Halsschildhälfte in gleicher Breite als punktfreier Streifen fortsetzt. Schildehen kurz oval, glatt, rötlich. Flügeldecken punktiert gestreift, zweites Spatium breiter als das erste, 4. breiter als die anliegenden, alle Spatien eben, nur die etwas kielförmig erhabene Naht mit einer unregelmäßigen Punktreihe. Posthumeralmakel etwas quer, vom 3.—10. Streifen reichend, Apikal- makel an der Spitze des 3. Streifens beginnend und hinten auf den Seitenrand übergreifend, 5—6 mal so groß wie die vordere Makel. Pygidium mit feinem Mittelkiel, gleichmäßig und ziemlich dicht grob punk- tiert. Unterseite ungleichmäßig punktiert, Seiten der Hinterbrust gröber als deren Mitte, das erste Bauchsegment hauptsächlich nur auf dem Interkoxallappen, 3. und 4. nur am Vorder- und Hinterrand, letztes überall grob punktiert. Ich kann bei dieser Gelegenheit nicht umhin, auf einen Widerspruch aufmerksam zu machen, der sich allen mit dieser Gattung sich Beschäftigen:len aufdrängen wird. In den Ann. Mus. Genova, 1894 v.34, p.341 gibt Faust eine Gattungstabelle, in der p 342 Prodioctes ausdrücklich durch einen „Thorax ohne Längskiele“ charakterisiert wird, dagegen in der int. Zeit., Stettin 1895, p. 110 derselbe Autor eine Artübersicht der- jenigen (mit dehaani verwandten) Prodioctes-Arten, deren Halsschild eine von glänzenden Kielen ein- geschlossene Längsdepression aufweist. In seiner Sammlung hat auch Faust die Arten ohne Thorax-Kiel (wie quinarius Pasc., dus Faust, tristis Faust, alternans Faust, rubicosus Faust, nigrocinctus CHEvR. flavolineatus Cuevr., usw.) mit solchen, welche deutlich solche zeigen, unter dieser Gattung vereinigt. Da Pascor bei der Errichtung der Gattung Prodioctes ausdrücklich erwähnt: Under Prodioctes I place Spheno- phorus dehaani Gvır. (der 2 ausgeprägte Thorax-Kiele hat), so kann, trotz der Tabelle in den Ann. Mus. Genova 1894 kein Zweifel sein, daß auch die vorliegende Art, die zweite aus dem Papuanischen Faunen- gebiet, dieser Gattung angehört. 41. Diathetes plamus sp. n. D. nitidicolli Paso. subsimilis, corpore depresso praecipue differt; niger, nitidus; rostro recto, longi- tudine elytrorum latitudine dimidia parte aequante; scapo funiculo breviore, clava latitudine distincte longiore; prothorace latitudine basali perpaulo longiore, plano, impunctato, margine antico sinuato, sulco postmarginali punctato; sculello latitudine vix duplo latiore, glabro; elytris striatis, strüis solum apicem versus subpunctatis; pygidio in dimidia parte apicali velutino, in parte basalı punctato; punctis basin versus decrescentibus; tiblis apicem versus dilatatis, fere oblongo-triangularıbus. Long. (rostro haud computato) 18, lat. 7 mm. Hab. altitudine 600 m. Auf diese Form dürfte, wegen des kurzen Schaftes, der kürzer als die Geißel ist, ferner wegen des relativ breiten Schildchens und der nach der Spitze zu stark verbreiterten Schienen, sowie wegen der abgeflachten Körperform, später eine neue Gattung errichtet werden müssen. Ich nehme davon Abstand, weil diese neue Art den übrigen Diathetes-Arten so ähnlich sieht, daß man sie zunächst für eine der schwarzen Arten zu halten geneigt ist, und weil es immer mißlich ist nach einer Art, noch dazu wenn sie nur in einem Exemplare vorhanden ist, eine neue Gattung aufzustellen. Einschränkungen oder Er- weiterungen der Artdiagnose würden unbedingt die Folge von der Entdeckung weiterer Exemplare oder Arten sein. Tiet glänzend schwarz, Körper an der höchsten Stelle (Mitte der Mittelbrust) nicht höher als die Breite der Decken, von der Naht bis zum $. Streifen gemessen, oberseits und unterseits stark ab- geflacht. Rüssel gerade, im Basalteil sehr fein zerstreut, an den Seiten gröber punktiert, vor der Fühler- insertion am breitesten, unterseits von dort ab bis zur Wurzel braun tomentirt und mit einer in der vor- deren Wüsselhälfte sich spaltenden und durch eine feine Leiste getrennten Mittelfurche. Fühlerschaft etwas kürzer als der übrige Teil des Fühlers, grob zerstreut punktiert, 1. und 2. Geißelglied gestreckt kegelförmig, die folgenden quer, Keule länger als breit, ihr erstes Glied trapezförmig, wenig länger als breit, der tomen- tierte Spitzenteil kürzer als das letzte Geißelglied. Halsschild etwas länger als breit, an der Basis am breitesten, oberseits abgeflacht und glänzend, nur bei schärfster Lupenvergrößerung sehr fein zerstreut Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 37 punktiert erscheinend, sein Vorderrand, so wie punktierte Vorderrandfurche tief ausgebuchtet, die groben, aber zerstreuten und flachen Tomentpunkte der Halsschildunterseite treten an den Vorderecken des Hals- schildes auch auf die Oberseite über. Schildehen zungenförmig, 1'/;,ınal so lang wie breit, die Basalecken etwas spitz ausgezogen. Die an der Naht verkürzten Decken mit 10 Streifen, die nur in der hinteren Hälfte punktiert erscheinen, und von welchen der 7. und 8. an der Schulter abgekürzt sind. Spatien eben, kaum wahrnehmbar fein zerstreut punktiert, 1. Spatium an der Wurzel nach außen gebogen und mit dem 2. und 3. an der Wurzel gleich breit, infolge der dort verdickten Deckenstreifen etwas verengt. Pyeidium in der Basalhälfte punktiert, die Punkte nach hinten zu größer werdend, die Apikalhälfte filzig tomentiert. Unterseite glatt, an den Seiten grob narbig punktiert, Schenkel oberseits tomentiert, alle Schienen nach der Spitze zu stark verbreitert, ihr Innen- und Aubßenrand gerade, die Seitenflächen, mit Ausnahme eines Längskieles, tomentiert. Das dritte verrundet-dreieckige Tarsenglied so lang wie breit. Schlaginhaufenia g.n. Calandridarwm prope Rhabdocnemis Faust. KRostrum basi fere rectum, in dimidia parte apicali curvatum ac fortiter compressum, apice subter tuberculatum; prothorax elytris aequilatus; coxae anticae intus notabile condyliforme productae (processu verte- bratorum capiti femoris simile); prosternum post coxis quadritubereulatum. So mibßlich es ist, nach einem einzigen Exemplar eine neue Gattung aufzustellen, und so sehr die weiter unten beschriebene Form auch habituell an Rhabdocnemis erinnert, so kann ich doch nicht umhin, durch Errichtung einer besonderen Gattung auf die bei keiner anderen Art (mir liegen c. 20 z. T. noch unbeschriebene Arten der Gattung Rrhabdocnemis vor) vorkommende Rüssel- oder Vorderhüftenbildung auf- merksam zu machen; daß es bei dem Vorhandensein nur eines Individuums nicht möglich ist, die Gattungs- charakteristik absolut treffend und erschöpfend zu gestalten, ist mir ebenso bewußt, wie der Umstand, dab durch das gewaltsame Einfügen dieser so sehr abweichenden Form in die Gattung Rhabdoenemis eine größere Verwirrung entstehen kann, als wenn sie selbst bei nicht erschöpfter Kenntnis gleich ausgeschieden wird. Dazu veranlaßt mich vor allem die Rüsselbildung. Bei Rhabdocnemis ist der Rüssel gleichmäßig schwach gebogen und an der Spitze leicht depreß; bei der neuen Gattung ist er robust, in der Basalhälfte fast gerade, im letzten Drittel dann stark gebogen und auffallend seitlich zusammengedrückt, unterseits daselbst gefurcht, der Innenrand vor der Spitze ausgerandet, so daß infolge der Furche zwei stumpfe Höcker vor der Spitze gebildet werden, die Spitze selbst ist unten zu einem stumpfen kompressen Höcker erweitert, so daß die Mandibel auf die Rüsseloberseite hinaufgedrängt erscheinen. Die Unterseite des Rüssels ist nicht so wie bei Rhabdocnemis vor der Fühlergrube erweitert, im übrigen ist letztere, sowie die Fühler, sehr ähnlich wie bei dieser Gattung gebildet. Halsschild so breit wie Flügeldecken am Hinterrande gerade abgestutzt. Vorderhüften innen mit einem stumpfen gelenkskopfartig verdickten Fortsatz, Vorderhbrust hinter den Vorderhüften in zwei stumpfen, der Mittelbrust aufliegenden, konischen Zapfen endigend, an deren Wurzel sich zwei kleinere zur Körperachse vertikal orientierte befinden. Der der Hinterbrust auf- liegende Hinterrand der Mittelbrust stumpfwinklig ausgeschnitten. Alles übrige wie bei Ahabudocnemis, nur die Schenkel etwas kräftiger, die hinteren weniger keulenförmig. 422. Schlaginhaufenia valida sp. n. (Fig. 11, 11a et 11b) Niger, prothorace (vitta lata mediana denudata excepta) pedibusque lutoso-tomentosis; elylris obseure sanguineis, spatüs interrupte lutoso-costulatis aut pustulatis; rostro in dimidia parte basali sat fortiter tomentoso- punctato, apice subtile punctato, dorso linea mediana laevi; prothorace latitudine basali paulo longiore, remote punctulato; pygidio tomentoso-punctato, margine laterali lineaque mediana suberistatis. Long. 19, lat. 7 mm. Hab.. Paup. Schwarz, Flügeldecken dunkel rot, Halsschildseiten, die Beine und längliche Erhabenheiten und Pusteln auf den Deckenspatien schmutzig gelb tomentiert. Rüssel mit glatter Dorsallinie, in der Basalhälfte ziemlich dieht mit Tomentpunkten bedeckt, in der Spitzenhälfte fein und sehr zerstreut punktiert. 33 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna Fühler schwarz, erstes und zweites Geißelglied verlängert, gleich lang, das erste an der Spitze dicker als das zweite, dieses kaum so lang wie die beiden folgenden zusammen, drittes bis sechstes Glied stark quer, Keule beilförmig 1'/, mal so lang wie breit, der tomentierte Spitzenteil von '/; Keulenlänge. Halsschild so breit wie die Flügeldecken, an der Basis gerade abgestutzt, nur der furchenartig abgesetzte Basalrand etwas nach hinten ausgebogen, die Seiten breit gelblich tomentiert, ein Mittelstreifen von '/, Halsschildbreite schwarz kahl (abgerieben?) und zerstreut fein punktiert. Deckenspatien an der Wurzel ganz tomentiert und in der Mitte leicht kielartig erhöht, namentlich das zweite Spatium stärker erhaben, in der hinteren Hälfte sind die tomentierten Längsleisten zu Tomentpusteln aufgelöst, die kaum die Spatienbreite ausfüllen. Schildehen so breit wie der Nahtstreifen, dreimal so lang wie breit. Afterdecke tomentiert und zerstreut punktiert, mit leistenartig vortretender und etwas borstig behaarter Mittellinie und eben solchen Seitenrändern. Unterseite mit zerstreuten Tomentpunkten, die Beine ganz tomentiert, die Schienen auf der Außenfläche mit zwei feinen Tomentleisten. 43. Jonthophana schlaginhaufeni sp. n. (Fig. 7 et 7a) J. annulicorni m.‘ gracilior, lateritio-tomentosa, genis, macula elliptica infra humeros et elytrorum disco albo-tomentosis, his signatura bisagittata, nigro-denudata; antennis corpore duplo longioribus (G'), articulis ab tertio apice nigro-annulatis, tribus ullimis totis nigricantibus; prothorace transverso, lateribus in medio spina nigra denudata, valida, armatıs, margine basali griseo-tomentoso, ante marginem utrinqgue non nullis punctis, transverse seriatis; scutello subtransverso, apice rotundato, griseo, lateritio-variegato; elytris basi trumcatis, humeris subrectis, latitudine humerali plus duplo longioribus; macula infrahumerali elliptica usque ad medium epimerum metasternalium pertinente, margine superiore vitta arcuata, nigro-granulosa, determinata, apice conjunctim sinmatis; corpore subter aequaliter lateritio-tomentoso, segmentis abdominalibus utringue in margine antico, macula minuta, nigro- denudata. Long. corporis 31, antennarum 72, lat. humer. 10 mm. Hab. altitudine 900 m. Ziegelrot tomentiert, die Innenseite der Fühlerhöcker, die Backen, eine große elliptische Längsmakel unterhalb der Schultern und eine verschwommen begrenzte, beiden Decken gemeinsame, vor der Mitte der Naht, weiß, Saum der Decken, Spitzen der Fühlerglieder vom dritten Glied ab, und die letzten drei Glieder ganz schwarz, außerdem in der vorderen Hälfte der Decken zwei an der Naht winkelig zusammenstoßende Schräg- binden, die eine doppelte Pfeilzeichnung bilden, und je eine Schrägbinde im zweiten Deckendrittel kahl, schwarz. Körperform im übrigen der von .J. anmulicornis ähnlich, nur kleiner und die Halsschilddorne länger und spitzer. Stirn mit kahler, hinten etwas oekielter, schwarzer Mittellinie. Erstes Fühlerglied 2'/, mal so lang wie dick, das Endelied länger als das dritte Fühlerglied, das das zweitlängste ist (bei annulicornis JO" ist dieses Glied kürzer als das dritte), Halsschildseitendorne so lang wie das erste Fühlerglied diek ist, in der Basalhälfte grau tomentiert, mit einigen groben Punkten, die Spitzenhälfte glatt schwarz glänzend, Basalrand des Halsschildes breit grau tomentiert, parallel zum Hinterrande mit feiner, schwarzer glatter Querlinie. Schultern fast rechtwinklig, schwarz körnelig, die Körnung als parallel zum Seitenrande ver- laufender unbehaarter Streifen, der '/, der Deckenlänge einnimmt, sich fortsetzend und dann nach dem Seitenrande herabgebogen, eine dicht weiß beschuppte elliptische Fläche einschließend. Die pfeilspitzenartig an der Naht miteinander verbundenen kahlen Schrägbinden (jederseits zwei in der vorderen Deckenhälfte) grob zerstreut punktiert, und der Zwischenraum zwischen ihnen mit weißem bis zur äußeren Deekenhältfte reichendem 'Toment bedeckt. Die im zweiten Drittel der Decken stehende, dritte winkelig gebrochene, kahle Querbinde undeutlicher und schmäler als die vorderen zwei. Die ganze Unterseite und die Beine einfarbig ziegelrot tomentiert, nur die Bauchsegmente nahe dem Seitenrande mit schwarzem Kahlpunkt. Die an der Wurzel kahlen, schwarzen Epipleuren daselbst breiter als über den Hinterhüften. " Jonthophana hiärticornis sp. n. (Fig. 8) Niger, pallide einnamomeo-squamosa, linca frontali mediana, vitta humerali granulosa, antennarum artieulis ab. tortio apieibus fascüsque tres obliquis in elytris singulis, nigris; antennis articulo tertio quartoque 1) 1896/97, Abh. Mus. Dresden, v. 6, Nr. 11, p. &. = Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 39 totis, religwis subter sat longe pilosis; prothorace transverso, post marginem anticum et ante marginem postieum subconstrietum, lateribus fere parallelis, in medio tuberculo minuto ac obtuso armatis, post Inbercula et utringue post discum punctis remotis; elytris concoloribus, fasciis quatuor, in sutwra anguloso-fractis, plus minusve fusco-denudatis, anguiis humeralibus rectis, seria nigro-granulosa ad coxas posticas deorsum curvata, emittenti- bus, apice singulis sinwato-truncatis. Long. 40, long. antennar. 68 mm, lat. humeral. 9. Hab. Nova Guinea germanica, Sattelberg, legit Miss. Wasnur. Einfarbig rötlich isabell, oder blaß zimmetfarbig tomentiert, nur die Spitzen der Fühlerglieder vom dritten ab, sowie eine feine kahle Stirnlinie und eine von den Schultern nach hinten ziehende Körnerreihe schwarz. Der streifenartige untere Augenteil ist 2'/,mal so hoch wie breit, die Backen sind kaum merklich heller als die Stirn tomentiert. oO Erstes Fühlerglied relativ kurz, kaum 2'/, mal so lang (von der Basalabschnürung aus gemessen) wie an der Spitze dick, das dritte das längste, 1, mal so lang wie das Halsschild, die folgenden allmählich bis zum 10. Glied an Länge abnehmend, das kurze 2., das 3. und 4. Fühlerglied ringsum, die folgenden nur auf der Unterseite ziemlich lang behaart, das letzte, 11. Fühlerglied, in der Mitte angedunkelt. Halsschild quer, in der Mitte der Seiten mit sehr stumpfem Höcker. Schildehen zungenförmig, an der Spitze mit kahlem Mittelstreifen. Flügeldecken mehr als drei- mal so iang wıe an den Schultern breit, jede an der Spitze schmal ausgerandet-abgestutzt, die Schulteru schwach stumpfwinkelig, mit einer von ihrer Spitze aus nach hinten und unten ziehenden unregelmäßigen Körnerreihe, die kurz vor der Hinterspitze der Hinterbrustepisternen den Deckenseitenrand erreicht, außerdem mit 4 parallelen, an der Naht winkelig geknickten, mehr oder weniger kahlen braunen Querbinden, die gleichweit voneinander entfernt und von denen die hinteren 2 undeutlich sind. schmäler als über den Hinterhüften. Bemerkung. Epipleuren an der Wurzel Der Gattungsname Jonthophana) m. fällt mit Cornuscoparia Jorv. (Novitates Zoologicae, v. 1, 1894, p. 501) zusammen, hat aber vor diesem die Berechtigung in der Literatur weiter geführt zu werden, da in der Charakteristik letzterer nur Sarathocera vergleichend herangezogen und bei Cornuscoparia, wie bei jener, eine unbewehrte Mittelbrust vorausgesetzt wird, was ganz irreführend ist. Zufolge mündlicher Mitteilung von Herrn Dr. Jorpan war das ihm seinerzeit vorliegende Stück so beschädigt, daß die Bildung der Mittelbrust unkenntlich war und ihn veranlaßte, bei sonstiger Ähnlichkeit mit Sarathocera, anzunehmen, daß auch die Mittelbrust gleich gebildet sei. Obwohl mir nun die Jorpansche Gattung bei der Abfassung der Charakteristik von Jonthophana bekannt war, von mir auch erwähnt wurde, mußte ich doch glauben, daß beide verschiedenen Gattungen angehören. Menyllodes g.n. Niphonidarum prope Axiothea Pısc. Caput retractile. Frons lata, rectangularis. Oculi subdivisi, distinete gramulosı, lobo infervore tramsverso. Tubera antennifera obsoleta, distantia. Antennae subtus haud longe fimbriatae, corpore haud longiores, scapo cylindrico, sine cicatrice, articulo tertio subewrvato, quarto distinete longiore. Prothorax trans- versus, pone angulos anticos armaltus. Klytra prothorace multo latiora, humeris conice eıtantibus, apice sinuata ac extrinsecus spinosa. Coxae anticae globosae, extrinsecus angulatae. num inter coxas tuberculatum. Femora breves, sublineares. mediae dorso haud sinuatae. Acetabula intermedia aperta. Mesoster-. Tibiae tarsis longiores, anticae sulcatae, inter- Tarsi articulo primo secundoque transversis, tertio oblongo, bilobo, quarto reliqwis units fere aeqwilongo, unguiculis divergentibus Der zylindrische Fühlerschaft würde ein Hindernis sein, diese neue Gattung zu den Niphoniden im Sinne Lacorvaıkes (Gen. Col. IX Part. 2, p. 414) zu stellen, doch zeigen schon einige der Pascoxschen Gattungen (wie Fczemotes und Azxiothea), daß dieses Merkmal nur bedingungsweise als Charakteristikum für die Niphoniden benutzt werden kann. Nach der von diesem Autor gegebenen Bestimmungstabelle für die Gattungen (Tr. ent. Soc. London 1864, 3. Ser., v. 3, p. 57) würde man auch versucht sein Menyllodes wegen des dritten Fühlergliedes, das länger als das vierte ist, und wegen des zylindrischen Schaftes neben Keze- motes einzureihen, mit dem sie sonst gar keine Ähnlichkeit hat. Der glückliche Zufall, daß mir ein schlecht erhaltenes Exemplar einer Art von dem Astrolabegebirge aus Brit. Neuguinea vorliegt, die Amwzothea 1) 1896/97. Abh. Mus., Dresden, v. 6, Nr. 11, p. 4. 40 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfauna invida Pasc. sehr nahe stehen muß, ermöglichte mir jedoch, die wahre Verwandtschaft von Menyllodes mit Axiothea zu erkennen, trotzdem bei letzterer das dritte Fühlerglied nicht länger als das vierte ist. Wie weit das von Pascor für die Gattung Aziothea als charakteristisch angeführte Merkmal der tief ausgeran- deten Augen für alle seine Arten zutreffend ist und wie er diesen Begriff präzisiert hat, konnte ich nicht feststellen. Ich möchte hier nur erwähnen, daß Augen, deren oberer und unterer Teil noch durch Facetten, und sei es auch nur eine einzige ununterbrochene Reihe, verbunden ist, von mir als. ausgerandet be- zeichnet werden; stellt die Verbindung eine glatte Linie dar wie bei Menyllodes, so sind sie als fast geteilt (subdivisi) anzusehen. Leider ist die Beschreibung der Azxiothea invida Pasc. ziemlich kurz und anscheinend nach einem abgeriebenen Exemplar abgefaßt; die kreuzförmige Schwiele auf dem Halsschild, die Deckenkörnelung und die stark ausgeprägte Kammleiste an der Deckenwurzel zeigt aber auch meine Art vom Astrolabegebirge, die aber fast geteilte Augen in obigen Sinn aufweist. Neben der Fühlerbildung ist es vor allem die Form und Spitzenbewehrung der Decken, die zur Aufstellung der neuen Gattung geführt hat, deren Sonderheiten besser als durch Worte die beigegebene Abbildung zum Ausdruck bringt. 44. Menyllodes diadematus sp. n. (Fig. 9) Niger, albido-, elytrorum mazxima parte ut antennis pallide ferrugineo-ac nebulose fusco -tomentosis; fronte remote irregulareque punctato, vertice utringue carinulis glabris; antennis articulo tertio paulo flexuoso, ab artieulo quarto articulis ante apicem nigro-maculatis; prothorace transverso, inaequali, punctis paucis dispersis, disco callositatibus tribus longitndinalibus, lateralibus ante abbreviatis, fusco-tomentosis; lateribus in dimidia parte basali rectis, ante subdivergentibus, in medio abruptis, pone angulos amticos tuberculis duobus, uno minore superiore, altero majore, conico, inferiore; elytris parte basalı seriebus ceristisque duabus altis bacato-granulosis, granulis elytrorum apicem versus sensim decrescentibus, sutura abbreviata. singulis apice sinuatis, angulo apicali externo acute produeto. Long. 15, lat. ad humer. 7,5 mm. Hab. Paup. Schwarz, überall mit Ausnahme des Hinterleibes dicht, fein behaart, Kopf, Halsschild und hintere Hälfte des Deckenseitenrandes vorwiegend rein weiß, die übrigen Körperteile mehr oder weniger blaß bräunlich rot tomentiert. Ölipeus und Oberlippe am Rande lang fransenartig weiß behaart, die weiße Stirn mit sehr feiner Mittellinie und wenigen sehr zerstreuten groben Punkten, zwischen den Fühlern leicht konkav, auf dem Scheitel beiderseits mit kurzer glatter Längsleiste. Fühler unterseits nicht auffälllig bewimpert, hlaß roströtlich, das erste und dritte Glied nahe der Mitte mit bräunlichem Nebelfleck, vom vierten Glied ab, vor der Spitze schwarz und zwar um so ausgedehnter, je weiter das Glied der Spitze zu liegt, so daß bei den letzten vier bis fünf Gliedern fast die ganze Spitzenhälfte der Glieder schwarz ist. Halsschild quer, Basalrand undeutlich dreibuchtig, die Seiten in der Basalhälfte gerade nach vorn leieht divergierend und plötzlieh abgebrochen, davor zwei Höcker, ein großer spitz dreieckiger an den Vorderecken, darüber und etwas mehr dahinter ein kleinerer stumpfer, Scheibe mit drei flachen bräunlich tomentierten Längsschwielen, von welchen die äußeren.vorn abgekürzt sind. Schildehen fast halbkreisförmig konkav, beiderseits sehr breit und hoch gewulstet, innerhalb des Seitenwulstes mit spärlichen weißen Härchen. Flügeldecken an der Wurzel am breitesten, die Halsschildhinterecken umfassend, die Schultern konisch ausgezogen, die Epipleuren breit, oberseits einen flach ausgebreiteten Deckenrand bildend, entfernt gereiht gekörnt, im basalen Drittel die Körner kugelig abgeschnürt, nach hinten zu immer flacher werdend, jele Decke im Basaldrittel, ganz ähnlich wie bei der brasilianischen Gattung Aypselomus, mit einem hohen, vorn aber vertikal abfallenden Längskamm, der ebenfalls perlartige Körner trägt. Hinter der Deckenmitte eine zackig gebrochene weiße Querlinie, die sich längs der Naht als eine weiße Punktreihe, unterbrochen von schwarzen Körnern, bis zur Spitze fortsetzt. Deckensaum in der hinteren Hälfte lang büschelig weiß behaart, auch hier die Behaarung durch gleiehweit entfernte Kahlpunkte unterbrochen. Naht verkürzt, jede Decke an der Spitze ausgebuchtet und der Seitenrand in eine scharfe Spitze ausgezogen. Mittelbrust zwischen den Hüften mit kleinem Höeker. Hinterbrust und erstes Bauchsegment an den Seiten dieht rötlich tomentiert, der übrige Hinterleib vorwiegend glänzend schwarz, kahl, nur die einzelnen Segmente am Hinterrande lang Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd: XIII Nr. 3 41 weiß befranst. Letztes Segment beiderseits mit flachem rundlichen- Eindruck, in der Mitte mit feinem Längskielchen, Beine rötlich und weiß tomentiert, sowohl die Schenkel als Schienen mit schwärzlichen queren Nebelflecken, die Schienenspitzen schwarz. 45. Aesernia montana sp.n. Obscure viridi-metallica, elytris subopacis, cyameis macula laterali, transversa, lutea, ornatis; capite nigricamte, fronte viridi-aenescenti, medio longitudinaliter et utrinqgue oblique sulcata; antennis tolis nigris; prothorace viridi-aeneo, subtilissime punctulato, infra marginem lateralem impressione (haud interrupta) profunde carioso-punctato, linea mediana vix perspicue impressa, lobo scutelları subsinuato; scutello viridi-aeneo, oblongo ; elytris in dimidia parte basalı fortiter punctato-striatis, parte apicali sat erebre punctatis, bası foveatis, inter striam sextam (stria abbreviata, scutellari computata) et marginem lateralem macula lutea, transversa, elliptico- acuminata ; corpore subter obscure viridi-metallico, pedibus nigris, tibirs rufescentibus. Long. 20,5, lat. 8,5 mm. Hab. altitudine 900 m. Flügeldecken matt, stahlblau, in der äußeren Hälfte hinter der Mitte mit augenförmiger, gelber Quermakel, Halsschild dunkelgrün, quer, innerhalb des geraden Seitenrandes grubig und kariös punktiert, die Punkte zusammenhängend und einen streifenartigen Längseindruck bildend, Mittellinie kaum merklich eingedrückt, Skutellarlappen leicht gebuchtet, Vorderecken etwas zahnartig vorspringend, Basalrand innerhalb der Hinterecken mit den üblichen sechs bis sieben Randgrübehen. Schildchen länger als breit, dunkel erzgrün. Flügeldecken in der Basalhälfte kräftig punktiert gestreift, der erste Streifen sehr kurz, der zweite, dritte und vierte bis zwei Drittel der Deckenlänge, der fünfte bis neunte nur bis zur gelben Quermakel nach hinten reichend, zweiter und dritter Streifen an der Wurzel schleifenartig miteinander verbunden und daselbst tief eingedrückt, vierter, fünfter und sechster an der Wurzel mit gemeinsamer tiefer Grube, vierter und fünfter Streifen außerdem im ersten Viertel der Deckenlänge, mit längsgrübchenartig zusammenfließenden Punkten, zehn Streifen in der Basalhälfte mit drei Längsgrübchen. Die gelbe Quermakel reicht vom sechsten bis zehnten Deckenstreifen, die Spitzenhälfte der Decken ist ziemlich dicht und kräftig punktiert, nur das sechste Spatium setzt sich auch hinter der gelben Makel noch als glatter Streifen fort. Körper- unterseite dunkel metallisch grün, Beine schwarz, die Schienen etwas rötlich, Unterseite des Kopfes unter den Augen sehr grob punktiert, dahinter mit einigen Querstreifen, Hinterleib fein zerstreut punktiert. = Aesernia sculpturata sp. n. (Fig. 16) Obscure viridi-aenea, elytrorum triente apicali, labro, femoribus tibüsque ut segmentis duabus ulti- mis, fulvis, antennis tarsısque nigris; prothorace lateribus rectis, ante fortiter comvergentibus, infra marginem profunde carioso-impresso, linea mediama subimpressa; eiytris ultra medium profunde punctato-striatis, strüis foveis oblongis insculptis, duas series obliquas formantibus, spatüs in lateribus confusis, interdum confluentibus, elytrorum apice fulvo, remote punctato. Long. 21, lat. 9 mm. Hab. Nova Gwinea britannica, flumen Aroa, E. Weısxz legit 1897. Von allen bekannten Arten!) die am tiefsten skulptierte und neben corallipes GEstro die einzige mit heller gefärbten Beinen. Dunkel erzgrün, das Spitzendrittel der Decken, die Schenkel, Schienen, Ober- lippe und Taster bräunlich gelb, die Fühler und Tarsen schwarz. Stirn mit flachgrubigem Eindruck. Oberlippe gelb, tief ausgebuchtet. Fühler grünlich schwarz, das erste und zweite Glied am Hinterrand etwas gelblich braun. Halsschild quer, mit geraden nach vorn stark konvergierenden Seitenrändern, Vorder- ecken sehr spitz, aber nicht nach außen gebogen, innerhalb des Seitenrandes mit tief karios punktiertem Längseindruck, innerhalb dieses, etwas hinter der Mitte, mit einem isolierten kleinen Eindruck, Mittellinie leicht vertieft, Hinterecken beulenartig aufgetrieben. Skutellarlappen undeutlich ausgerandet. Schildehen 1) Eine Aufzählung der auf Neuguinea vorkommenden Arten gibt J. Weise in Nova Guinea von Wıcnuann, Leiden 1905, v. 5, Zoologie, p. 337. Abh. u, Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 3 42 K. M. Heller: Fünfter Beitrag zur Papuanischen Käferfawma wenig länger als breit. Flügeldecken in der vorderen Hälfte stark gewölbt und bis zu zwei Drittel der Länge sehr tief punktiert gestreift, der zweite und dritte Streifen wie bei montana an der Basis vereinigt und der 4, 5. und 6. an der Wurzel gemeinsam grubig eingedrückt, außerdem die Streifen mit tiefen Längsgruben, die zu zwei schrägen Querreihen auf den Decken angeordnet sind und die Gleichmäßigkeit der Spatien derartig stören, daß sie hier und da bald unterbrochen, bald zusammenfließend erscheinen. Im 1. Drittel der Deckenlänge steht auf dem 3., 4. und 5. Streifen, nebeneinander, je ein gleich großes Grübehen (ungefähr von Schildchenlänge), während sich auf dem 6. Streifen ein weiter nach vorn und hinten reichender Eindruck fast von der Länge des Halsschildseitenrandes findet, auch auf der Mitte des 10. Streifens und im 2. Drittel des 8. Streifens sind ähnliche lange Eindrücke. Das Spitzendrittel der Decken ist mäßig dicht punktiert und bräunlich gelb, die Abgrenzung der gelben Färbung ist scharf und stellt eine schräge, gebrochene Linie dar, die an der Naht weiter als am Seitenrande nach vorn reicht. Tafelerklärung Nr Seite Fig. 1. Dinoxantholinus prodigiosus, a Kopf von unten. . . . 2 8 2. Maechidius heterosquamosus . -» » . 2... en 20) SR 3. Neochyromera turbans . . . . . .- BNT RN ee . 28 28 4. Arachnopus effigies . . - SE N a 5. Oyamobolus obliquatus » . - - - EN REN it) 6. Anchithyrus (?) trimastus, a von unten. . . ... h SE 2929 7. Jonthophana schlaginhaufeni, a Kopf von der Seite $ : ee, 533 0.385 8..Jonthophana hirlicornis . » - une. En ars Se SE) 9. Menyllodes diadematus . N NE Gr TE . 44 40 10. Xola notabilis, a von der Seite . . . Er ER er. | 11. Schlaginhaufenia valida, a Kopf von der Seite, b Vorderbrust . . . ER 12. Maechidius pauxillus . . RER a SR ASS Ft RT. RL ya 13..Gonatas altidens.. . . m us... af: or 5 > SO 14. Analaches dubius, aKmm . . . ...... er 15. Tristorthus papuanus, a Kopf von der Seite RER 9 15 16. Aesernia” seulpturata, N as 2 ER ne Heller, Papuan. Käfer Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIII Nr.3 BE 77.7 TWIN ER, a Druck v. H. Kraja, Dresden Gez. u. lith. v. Br. Geisler E H E E | E E i | ZELTE FREI SANT ARTEN WE RRLTLNE WRITE AETSREWLHTEN ‚Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) Verzierte Schädel | Neuguinea und Neumecklenburg von Dr. Otto Schlaginhaufen Mit 3 Tafeln und 4 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. 1910 G. Teubner Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) an & RS NT. E N, N Vv Verzierte Schädel Neuguinea und Neumecklenburg von Dr. Otto Schlaginhaufen a Mit 3 Tafeln und 4 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlae von B. @. Teubner oO 1910 Die beiden Gebiete, aus denen die, in der vorliegenden Arbeit beschriebenen, 24 Objekte stammen, sind das Tal des Kaiserin-Augustaflusses und der nördliche Teil der Insel Neumecklenburg. Von den 14 verzierten Schädeln vom Kaiserin-Augustaflusse sind fünf von mir selbst (Schtacınuauren ’10a, 6), sechs von Dr. Schrechter und drei von Dr. Horruann an Ort und Stelle gesammelt. Die beiden letzt- genannten Herren überließen mir die schönen Stücke freundlicherweise zur Bearbeitung, wofür ich ihnen meinen besten Dank ausspreche. Die aus Nordneumecklenburg stammende Serie besteht aus 10 Schädeln, von denen mir sieben Herr Konsul Max Turzı bei meinem ersten Aufenthalt auf Matupi als Geschenk für das Dresdner Museum übergab; zwei Objekte verdanke ich wiederum Herrn Dr. Horruasx und eines schließlich ist Eigentum des Herrn Marinestabsarzt Dr. Grär. Diejenigen Objekte, welche den Beständen des Dresdner Museums angehören, werden in den folgenden Beschreibungen mit den Katalognummern auf- geführt; diejenigen des Herrn Dr. Schrecater tragen die Bezeichnung Sch. 1—Sch. 6; diejenigen des Herrn Dr. Horrmasıv H. 1—H.5; derjenige des Herrn Dr. Grär heißt @. Ich möchte auch für die Bearbeitung dieser kleinen Sammlung das wiederholen, was ich an den Anfang meiner Publikation über die ethnographische Sammlung vom Kaiserin -Augustafluß (’1Ob, 1) gestellt habe, nämlich daß sie im wesentlichen den Charakter einer bloßen Beschreibung nicht überschreiten soll, da erst nach der Veröffentlichung auch der übrigen, in der allerletzten Zeit in die Museen gelangten verzierten Schädel beider Gebiete, die Zeit zur weitergehenden Bearbeitung gekommen sein wird. Die vorliegende Arbeit soll in erster Linie anderen Forschern den Vergleich ihrer Objekte mit den meinigen ermöglichen. A. Verzierte Schädel vom Kaiserin-Augustafluß Allgemein ist über diese Stücke zu sagen, daß sie stets aus einem vollständigen, mazerierten Menschenschädel bestehen, dessen Oberfläche so mit einer Masse übermodelliert ist, daß diese in Form und Lage die Weichteile des zugehörigen Gesichts ersetzt. Die Masse ist eine mineralische, Laterit!), und zeigt ziegelrote Färbung. Am en Schädel sind Hinterhaupt und . Basis stets frei- gelassen, was durch die an anderer Stelle be- schriebene (’10b, 28) und hier noch einmal ab- gebildete (Fig. A) Art der Befestigung am Schädel- halter verständlich wird. DasWenige, was sich über die Technik der künst- lichen Behandlung der Schädel sagen läßt, er- N : Schädelhäalter in Form eines bemalten Rindenstücks aus einem fuhr ich dadurch, dab ; Tempelhause des Enddorts, 25 159 1) Laut einer gütigen Mitteilung aus dem Kel. Mineralogischen Museum in Dresden. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 4 s 1F 2 9] 4 Otto Schlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Neumecklenburg ich an einigen Schädeln, deren Verzierung zu defekt war, als daß sie noch als ethnographische Sammlungs- stücke in Betracht kamen, die Reste der Masse ablöste und untersuchte. Diese mußte in flüssig-weichem Zustande aufgetragen worden sein, denn die dem Knochen aufliegende Fläche der abgelösten Masse zeigt viele Einzelheiten der Schädeloberfläche in negativem Abdruck wieder, so die Knochennähte und Gefäß- furchen (Fig. B). Im Bereich der glatten, gleichmäßig verlaufenden Schädeloberfläche, z. B. an der Stim und auf dem Scheitel, befindet sich die Masse unmittelbar auf dem Knochen. Wo aber der Knochen Nischen, Leisten und Spangen bildet, ist er durch eingeschobene Stücke von leichtem, markartigem Holz zu einer ziemlich gleichmäßig verlaufenden Fläche ergänzt und erst auf dieser ist die Masse aufgetragen. In den abgelösten Stücken sind daher die Holzbestandteile fest ein- gebacken. Als Grundlage für die Form der Nasenspitze dient ein i Rotangstreifen, der, entsprechend der Profillinie der Nase gebogen HERREN 1) in die Apertura piriformis eingesetzt ist und durch die so her- er, «hy a vorgerufene Spannung in derselben Form gehalten wird. An einigen N Exemplaren fand ich Holzstücke der genannten markähnlichen Art auch in den Augenhöhlen. Die Modelliermasse ist auf den gleich- mäßig verlaufenden Flächen in einer Dicke von 1,5 bis 3,5 mm aufgetragen; in den unregelmäßigen Bezirken und im Bereich des von einer Seite zur anderen über den Scheitel hinwegziehenden Zierkranzes ist sie wesentlich dicker. Zum Glätten der Oberfläche wurden offenbar nicht die bloßen Hände benutzt, da Fingerabdrücke vollkommen fehlen. Die Technik scheint dieselbe zu sein, die beim Glätten der Töpfe verwendet wird, da sich hier wie dort die anderorts (’1Ob, 36) schon erwähnten wellenförmigen Linienzüge vor- finden, die durch ein leicht über die noch feuchte Masse hinweg- gleitendes Instrument hervorgerufen zu sein scheinen. An allen Schädeln weist die modellierte Fläche eine meist sehr sorgfältig aus- geführte Bemalung auf, deren Linienverlauf vielfach an entsprechende Zeichnungen auf den Holzmasken (’1Ob, 10) derselben Gegend er- innern. Auch die Übermodellierung mit Lateritmasse konnte ich an gewissen Masken beabachten (’10b, 7, Fig. I). 25125, Taf. 1, Fig. 1 u. 2, 4. VIII. ’09, p. m. (4)). Die schöne Modellierung des Gesichts erreicht in der Wiedergabe eines Papuagesichts einen hohen Grad von Natürlichkeit. Besondere Sorg- falt erfuhr, wie die Abbildung zeigt, die Darstellung der Nase Pig. B. Zwei, von den Seitenwänden eines Schädels abgelöste lateritstücke, von innen ee h eesehen. Osteoloeische Einzelheiten, wie die und des Mundes. Stilisierung ist an den Augen zu beobachten, Temporoparietalnaht und der Ansatz des Joch- welche als querliegende, ovale Ringleisten modelliert sind und in bogens, sind im negativen Abdruck wieder- gegeben ihrer Höhlung je eine Kaurischnecke aufnehmen. Die plastisch ge- formten Ohren geben die allgemeinen Formen von Helix und Tragus wieder, entbehren aber einer feineren Modellierung. Der obere Helixrand und das Ohrläppchen sind durch- bohrt und mit Bastschnüren geschmückt. In einem kleinen Abstand oberhalb des Ohres beginnt ein aus der Masse seformter Kamm, der, immer stärker werdend, quer über den Scheitel und, wieder schwächer werdend, nach dem anderen Ohr hinunterzieht. Er scheidet die Darstellung des Gesichts von derjenigen der Haare. Im Bereich der letzteren ist die Masse als dieke Schicht aufgelegt und mit drei quer über den Scheitel ziehenden Reihen von Löchern, in denen Reste von Menschenhaaren stecken, versehen. Die hintere Grenze der Modelliermasse steigt rechts vor, links hinter dem Warzenfortsatz empor und läuft etwa an der Grenze zwischen dem vorderen und mittleren Drittel der Pfeilnaht über den Scheitel hinweg. Diese Asym- metrie des Grenzverlaufs hängt mit derjenigen in der Befestigung des Unterkiefers zusammen. Während () Hinsichtlich der Angabe der Katalognummer, der Abbildung, des Datums und der Herkunft schließe ich mich der in meiner Beschreibung der ethnographischen Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß (’10b, 2) angewandten Schreib- weise an. Die in Klammern gesetzte Zahl bedeutet den Flußabschnitt. & Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden, 1910 Bd. XIII Nr. 4 5) der rechte Gelenkhöcker anscheinend in der entsprechenden Gelenkgrube liegt, hat der linke seine Lage zwischen dem Warzen- und Stielfortsatz. Die Gelenkhöcker sind mittelst Rotangstreifen am hinteren Absehnitt des Jochbogens befestigt. Der Mund ist, nicht wie bei den meisten folgenden Objekten, durch die Masse verschlossen, sondern offen gelassen und erscheint infolge des Fehlens der, vielleicht absichtlich entfernten mittleren oberen Schneidezähne, als spaltenförmige Durchbrechung der Gesichtsdarstellung. Mit Ausnahme der Haarpartie und der Ohren, welche den ursprünglichen ziegelroten Ton der Lateritmasse tragen, ist die ganze modellierte Fläche bemalt. Auf weißem Grund sind rote Linien gezeichnet, die in ihrem geschwungenen Verlauf sich einigen in schwarzer Farbe gehaltenen Bezirken anschmiegen. Letztere sind zum größten Teil der Taf. 1, Fig. 1u.2 zu entnehmen und bestehen: 1. in einem großen dreieckigen Stirnfeld, das mit der verlängerten medianen Ecke bis nahe an die Nasenwurzel reicht, 2. in den Augen- feldern, deren äußerer Winkel nach außen und oben in einen Zipfel ausgezogen ist, 3. in einem medianen Strich, der dem Nasenrücken entlang bis zur Nasenbasis läuft, 4. in den Nasenflügeln, 5. in dem Rand des Mundes, von dem ein medianes Band zum Kinn verläuft, 6. in je einem runden Fleck an den Seiten der Stirn und 7. in je einem solchen auf den Wangen. Die roten Linienzüge sind folgendermaßen angeordnet: ein Linienzug läuft den eingebuchteten Seiten des Stirndreieckes dicht entlang; ein anderer umschließt das Augenfeld und zugleich den seitlichen Stirnfleck; er zeigt oberhalb des äußeren Augenbrauenendes den charakteristischen einspringenden Winkel. Ein dritter Linienzug umfaßt außer Augenfeld und seitlichem Stirnfieek noch den Wangenfleck; er beginnt an der Nasenwurzel, zieht, der Seite des Stirnfeldes parallel gehend, nach oben und außen, dann nach abwärts, umgibt im Dreiviertelsbogen den Wangenfleck, biegt in einem spitzen Winkel quer in der Richtung nach der Nase hin ab und endigt zwischen den schwarzen Bezirken des Nasenflügels und des Nasenrückens. Ein viertes Liniensystem schließlich, welches den Mund zum Zentrum hat, geht ohne Unterbrechung von einer Gesichtshälfte nach der andern. Es beginnt mit einem spitzen, nach auswärts gerichteten Bogen nahe am Unterkieferrand der einen Seite, umzieht den Mundwinkel und läuft über den Mund hinweg nach der andern Seite, wo es symmetrisch zur einen weiter- zieht. Von dem spitzen, nach außen gerichteten Bogen zieht als fünftes System der Seitenfläche des Unter- kiefers entlang eine Reihe aufeinanderfolgender Bogen. Sie machen in ihrer Gesamtheit eine Zeichnung aus, die ich an anderer Stelle (’10b, 9) als „Bucerosornament‘“ bezeichnet habe. Noch ist ein sechster Linienzug zu nennen, der an diesem Objekt als kurze Gerade seitlich vom Nasenflügel von unten innen nach oben außen gerichtet ist, an einigen der folgenden Objekte aber einem ausgedehnteren System angehört. Sch. 1, Kaiserin-Augustafluß. Für dieses Objekt ist ein Kinderschädel verwendet. Sowohl Plastik als Bemalung sind weniger sorgfältig ausgeführt als am vorhergehenden Stück. Die Augen sind durch je eine halbe Kaurischale markiert, welche in die Modelliermasse hineingebettet ist. Die Mundspalte ist nicht offen. Die hintere Grenze des übermodellierten Bezirks steigt rechts vor dem Gehörgang, links in dem Bereich des Warzenfortsatzes hinauf. Der Unterkiefer ist symmetrisch angebracht und erhält seine Befestigung einerseits in der am vorhergehenden Objekt beschriebenen Weise an den Gelenkhöckern, ander- seits durch Rotangstreifen, welche in mehreren Windungen durch die Nasenhöhle und unter dem Kinn hindurchgezogen sind. Die Haarpartie, die nicht durch einen besonderen Kamm abgesetzt ist, ist mit echtem Menschenhaar verziert. Die Bemalung ist schlecht erhalten. Auch hier lehnen sich rote Linien auf weißem Grund in ihrem Verlauf an schwarz gehaltene Bezirke an. Soweit der Erhaltungszustand ein Urteil eriaubt, ist der Linienverlauf demjenigen der Schädel 25121 und Sch. 2 sehr ähnlich. Er soll in der Beschreibung des folgenden Objekts nähere Beachtung finden. 25121, Taf. 1, Fig. 3u. 4, Kaiserin-Augustafluß. Auch dieses Stück entbehrt in Plastik und Malerei der Sorgfalt, die wir am zuerst beschriebenen Stück beobachten konnten. Das gilt besonders für die Augen, in deren unförmlichen Vertiefungen runde Konchylienstücke eingesetzt sind, für den Mund, der durch einen bloßen, von einer leichten queren Furche durchzogenen Vorsprung markiert ist, und für die, allerdings nur noch teilweise erhaltenen Ohren, deren rechtes höher angesetzt ist als der Gehörgang. Soweit man nach dem Erhaltungszustand urteilen kann, geht die hintere Grenze der mit Laterit bedeekten Partie rechts vor dem Gehörgang, links hinter dem Warzenfortsatz hinauf. Im Bereich der eigentlichen Scheitelgegend scheint die Masse weiter nach rückwärts gereicht zu haben als in den seitlichen Abschnitten. Ein leichter Wulss trennt die bemalte (esichtspartie von der weder plastisch noch malerisch behandelten, d Otto Schlaginhaufenz Verzierte Schädel aus Neuguinea und Neumecklenburg und jeder Verzierung durch Menschenhaar entbehrenden Haarpartie. Die Befestigung des Unterkiefers tindet an drei Stellen statt, einmal durch Rotangstreifen, welche durch die Nasenhöhle und unter dem Kinn hindurchgezogen sind, und ferner durch solche, welche vor jedem Unterkieferwinkel befestigt und anscheinend durch die Fissura orbitalis inferior gezogen sind. Die Bemalung ist auf braunem Grund in weißer und schwarzer Farbe ausgeführt. Als schwarze Zentren, denen sich die Linien in ihrem Verlauf anschmiegen, sind zu nennen: ein kleines ovales Feld auf der Stirn, das oben von einem andern halb- mondförmigen umgeben wird, die runden seitlichen Stirnflecken, die nach außen in einen Zipfel ausgezogenen Augenfelder und das bis zum Kinn sich fortsetzende Mundfeld. Von den schwarzen Linienzügen umgibt einer den seitlichen Stirnfleck, verläuft dann nach abwärts und über die Wange hinweg nach der Nasenspitze. Die drei folgenden überschreiten die Medianlinie: der erste, anfänglich mit dem vorher- gehenden parallel laufend, zieht zwischen Nasengrund und Öberlippe hindurch nach der andern Seite, der zweite ist eine Wellenlinie, die über Augenbrauenbogen und Nasenwurzel hinweggeht und der dritte ein nach unten konvexer Bogen, der die Stirn quer durchzieht. Vom Mund aus geht nach außen und oben jederseits das Bucerosornament, wobei die Bogen oder Halbmonde sich nach den Mund- winkeln zu öffnen. In der queren Durchbohrung, welche beide Nasenlöcher verbindet, steckt eine schwarze Vogelfeder. Sch. 2, Taf. 2, Fig. 9, Kaiserin-Augustafluß. Dieses Exemplar kommt dem zuerst be- schriebenen an Sorgfalt in der plastischen und malerischen Ausführung beinahe gleich. In der Augen- vertiefung liegt je eine, nur noch links erhaltene, Kaurischnecke. An der Nase sind die Flügel in geschwungener Form herausmodelliert. Vermittelst einer queren Durchbohrung kommunizieren beide Nasenlöcher. Die plastisch geformten Lippen fassen eine quere, nicht als Spalte durchbrechende Furche zwischen sich ein. Die wiederum zu hoch angesetzten Ohren sind klein und lassen Heliv und Tragus erkennen. Der Unterkiefer ist nur an den Kondylen vermittelst Rotang befestigt. Die hintere Grenze der modellierten Partie steigt vor dem Warzenfortsatz hinauf, reicht aber in der Scheitelgegend an die Fora- mina parietalia heran. Die auf diese Weise weit ausgedehnte Haarpartie ist nur im vorderen, unmittelbar hinter dem, das Gesicht begrenzenden, sanften Kamm mit Menschenhaaren geschmückt. Jede einzelne Strähne, d.h. jeder, aus verfilzten und mit einer Kittmasse zusammengepappten Haaren bestehende, lange Fortsatz ist für sich in die Masse eingesteckt. Die Bemalung entspricht in allen wesentlichen Punkten derjenigen des vorhergehenden Stücks; nur sind die Linien in roter Farbe auf weißem Grunde ausgeführt. Das schwarze Augenfeld ist noch von einem grauen Bezirk umgeben, dessen äußerer Winkel in einen, den seitlichen Stirnfleek umfassenden Zug ausläuft. Über die Einzelheiten des Verlaufs orientiert die Ab- bildung (Taf. 2, Fig. 9). H. I, Kaiserin-Augustafluß. Dieser verzierte Schädel schließt sich in allen, insbesondere in den die Bemalung betreffenden Punkten, dem vorhergehenden an. Der Unterkiefer ist nicht nur an den (Gelenkhöckern, sondern auch durch die Mittelverbindung zwischen Kinn und Nasenhöhle befestigt. Die Haarpartie, die zum größten Teile abgebröckelt ist, hat auch in intaktem Zustand nicht die Ausdehnung nach rückwärts erreicht, wie am vorhergehenden Schädel. Die Frische der Farben hat gelitten. Als Be- sonderheit erwähne ich, daß vom Unterrand des schwarzen Augenfeldes kleine schwarze Striche abgehen, wohl Darstellungen der Augenwimpern. H.2, Kaiserin-Augustafluß. Hinsichtlich der Modellierung des Mundes gehört der Schädel in die Nähe der beiden letztgenannten. Das Obergesicht ist nicht flach. Die Baekenknochen treten stark hervor und ebenso die mit kräftig geschwungenen Flügeln versehene Nase. Soweit die vieles verdeckende Modelliermasse ein Urteil erlaubt, erhält der Unterkiefer lediglich durch die mittlere Bindung, welche unter dem Kinn und durch den Nasenboden hindurchläuft, seine Befestigung. Die hintere Grenze der Modelliermasse steigt beiderseits im Bereich des Warzenfortsatzes empor und erreicht den Scheitel etwas hinter dem Bregma. Auf der Rückseite der das Gesicht nach hinten begrenzenden Wulstung sind Haar- strähnen eingesetzt, deren jede so geformt ist, wie ich es für Sch. 2 beschrieben und auf Taf. 2, Fig. 9 abgebildet habe. In die Masse des Wulstes selbst sind Eberzähne und Muschelscheiben mit ihrer Fläche quer zur Längsachse des Schädels eingesteckt. Vor dem Wulst zieht, ähnlich wie bei Sch. 3, eine Reihe Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Ba. XIII Nr. 4 1] in die Masse eingebetteter Kaurischalen quer durch, die in der Mitte von einem durchbohrten Muschel- stückehen unterbrochen ist. Die ziemlich großen Ohrmuscheln sind je zweimal durchbohrt; die Bemalung ist im wesentlichen dieselbe wie bei Sch. 4; die den Mund umgebenden Linien verhalten sich ähnlich den- jenigen von Sch. 3. Die vor dem Ohr gelegenen Zeichnungen weichen von beiden vorhergehenden Objekten um ein weniges ab. Das schwarze Augenfeld ist groß und nicht nur in den üblichen äußeren, sondern auch noch in einen inneren Zipfel ausgezogen, der sich nach abwärts bis zwischen die Mittelpartie und die Flügel der Nase hinein fortsetzt. H. 3, Kaiserin-Augustafluß. Für dieses Objekt hat ein noch jugendlicher Schädel Verwendung gefunden. Die Masse, die in ihrem oberen Abschnitt abgebröckelt ist, steigt mit ihrer hinteren Grenze vor dem Warzenfortsatz empor und erreicht den Scheitel am Bregma. Die Haarpartie ist durch einen schmalen Streifen repräsentiert, in welchen einzelne Strähnen menschlicher Haare eingesteckt sind. In bezug auf die Plastik gleicht der Schädel Sch. 3 und 4. Ohren fehlen. Die Bemalung ist in wenigen einfachen Linien ausgeführt, die zum Teil denjenigen von Sch. 3 zugrunde liegen. Sie bestehen im wesentlichen: 1. in einem Linienzug, der je ein Auge umgibt, dessen Enden aber seitlich nicht in sich zusammenlaufen, sondern in geradem Verlauf parallel zueinander nach dem Öhre ziehen, 2. in einer Linie, die der Mediane entlang über die Stirne geht, dann an der Seite des Nasenrückens sich zur Umfassung des Nasenflügels gabelt und schließlich in geradem Zug nach unten und hinten zum Kieferwinkel läuft, 3. in einem Linienzug, der den Mund umgibt und sich wie bei Sch. 4 verhält. Alle diese Züge, die sich an manchen Stellen, z. B. in der Umgebung der Augen und an der Teilungsstelle am Nasenflügel, flächenartig verbreitern, sind in weißer Farbe auf rotem Grunde ausgeführt. 25122, 4. VIII. ’09, p. m. (4). Das Stück, das im Bereich der Stirn und der linken Seitenwand sehr defekt ist, hat die größte Ähnlichkeit mit dem zuerst beschriebenen (25125). Abweichungen sind in folgenden Punkten zu verzeichnen: die hintere Grenze der modellierten Partie steigt beiderseits vor dem Warzenfortsatz empor, biegt dann aber in der Gegend der Parietalhöcker nach abwärts, um in der Median- linie tiefer als das Lambda zu gelangen. So setzt sich die wiederum mit Menschenhaaren geschmückte Haarpartie in einen spitzen Zipfel nach rückwärts fort. In die Augenhöhlen ist die Schaie einer halb- geöffneten Muschel so eingesetzt, daß die Öffnung nach vorn sieht. Die Lateritmasse schließt bis dicht an die Vorderränder der Muscheln an. Die Nasenlöcher kommunizieren in einer queren Durchbohrung. Die Malerei ist mit derjenigen des zuerst beschriebenen Stückes fast identisch. Über diese hinweg ist nach- träglich ein unregelmäßiges schwärzes Band bis zu den Wangen hingeführt. Sch. 3, Taf. 2, Fig. 10, Kaiserin-Augustafluß. Das Stück ist sehr sorgfältig ausgeführt. Bezeichnend ist die vorspringende Mundpartie, wogegen die Wangen nur wenig hervortreten. Die Augen sind durch je eine Kaurischale angedeutet, deren Fläche mit derjenigen der Umgebung in einer Ebene liest. Dadurch und infolge des geringen Hervortretens des oberen Nasenrückenteils macht das Obergesicht einen sehr flachen Eindruck. Auf die Darstellung der Ohren, welche immerhin Helix und Tragus erkennen lassen, und deren Läppchen und oberer Rand durchbohrt sind, ist nicht viel Sorgfalt verwendet. Die hintere Grenze der modellierten Partie steigt vor dem Warzenfortsatz empor und geht beim Bregma quer über den Scheitel hinweg. Diese stark nach vorn verschobene Lage der hinteren Grenze hat darin ihren Grund, daß keine Haarpartie ausmodelliert ist und die Lateritschicht bereits mit dem das Gesicht nach hinten begrenzenden Kamm abschließt. Dem letzteren ist, ihm parallel verlaufend, eine Reihe von zehn Kaurischalen angelegt. Sie sind nach ihrer Größe so verteilt, daß die größten der Medianlinie am nächsten, die kleinsten ihr am fernsten liegen. Der Unterkiefer ist sowohl vermittelst der Nasenhöhlen-, als auch der Gelenkhöckerverbindung befestigt. Wie Taf. 2, Fig. 10 zeigt, ist die nur in grauweißer und roter Karbe gehaltene Bemalung so ausgeführt, daß sowohl jedes Auge als auch der Mund von je einem Linien- system umgeben, und die zwischen beiden Systemen sich ausdehnende Fläche rot bestrichen ist. Die Augen sind zunächst von einem geschlossenen Doppelring umkreist. Diesen umfaßt, sowohl nach unten als auch nach oben ausgezogen, ein zweites System, das sich seitlich nieht schließt, sondern geradlinig nach dem Tragus fortsetzt. Die Reihen der drei aufeinander folgenden Flecken, welche, sich nach abwärts verjüngend, der Medianfläche der Stirn entsprechend angeordnet sind, dürfen wohl auf den Schnabel des Nasenhorn- 3 Otto Schlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Neumecklenburg vogels bezogen werden, und dies um so mehr, als auf den Masken vom Kaiserin-Augustafluß zuweilen der Schnabel dieses Vogels in unverkennbarer Naturtreue geschnitzt ist (SchracısHuauren ’1Ob, Fig. E). Die den Mund umgebenden Linien zeigen sowohl an der Ober- als an der Unterlippe eine winkelartige Einziehung, ein Vorstadium zu der vollkommenen Teilung, welche das nächste Objekt aufweist. Sch. 4, Taf. 2, Fig. 11, Kaiserin-Augustafluß. Anthropologisch bemerkenswert ist an diesem Stück die Kleinheit des Schädels, trotzdem er mit Bestimmtheit einem Erwachsenen angehört. Ich habe eine größte Länge von 161 und eine größte Breite von 125 mm festgestellt. Sowohl hinsichtlich der Plastik als auch der Malerei schließt sich dieses Stück dem vorhergehenden aufs engste an. Ein vor- stehender Mund und eine flache Obergesichtspartie sind auch hier zu verzeichnen. Die Ohren weisen drei Durchbohrungen, d. h. je eine im Öhrläppchen, im mittleren und im unteren Helixrand, auf. Die hintere Grenze des modellierten Bezirks steigt im Bereich des Warzenfortsatzes auf und läuft über das Bregma hinweg. Die defekte Grenzpartie läßt eben noch erkennen, daß das hinterste, schmale Band mit Menschen- haaren geschmückt war und vor diesem zwei Reihen von Coixkernen quer über den Scheitel liefen. Der Unterkiefer ist nur durch den einen Rotangzug befestigt, welcher durch die Nasenhöhle und unter dem Kinne hindurehgeführt ist. Die Zeichnungen der auf grauweißem Grunde verlaufenden roten Linien sind ein komplizierteres Stadium der Ornamente des vorhergehenden Objekts. Die Abbildung (Taf. 2, Fig. 11) gibt ein besseres Bild als eine ausführliche Beschreibung. Bezüglich des den Mund umgebenden Linien- systems ist zu sagen, daß jeder Mundwinkel von einer wurstförmigen Zeichnung eingefaßt wird, wie ich sie schon an andern Objekten vom Kaiserin-Augustafluß, vor allem auf den Kalkgefäßen aus Bambus und Kürbis, festgestellt habe (’1Ob, Fig. K?a und O°). Sch. 5, Taf. 2, Fig. 12, Kaiserin-Augustafluß. In vielen Punkten der Plastik erinnert der Schädel an den zuerst beschriebenen (25125). Die Augen sind auch hier als ovale Ringleisten modelliert und in ihrer Tiefe ist je ein rundes Konchylienstück eingesetzt. Der Mund ist eine geöffnete Spalte, die umsomehr auffällt, als die mittleren oberen Schneidezähne fehlen. Von den Befestigungen des Unterkiefers ist nur eine, nämlich ein Rotangstreifen in der Gegend des rechten Winkels, zu sehen. Das Ohr ist im Läppehen, in der Mitte und im unteren Teil des Helixrandes je einmal durchbohrt. Die beiden oberen Löcher sind mit Zierschnürchen versehen. Der modellierte Bezirk erstreckt sich bis auf die Nackenpartie der Schuppe des Hinterhauptbeins; seine hintere Grenze aber steigt von dort oberhalb des Asterion, d. h. der Vereinigungsstelle zwischen Scheitelbein, Hinterhauptsbein und Schläfenbein, aufwärts und geht etwas hinter dem Bregma quer über den Scheitel. Die schmale Haarpartie, welche durch einen leichten Kamm gegen das Gesicht abgegrenzt ist, ist mit echtem Menschenhaar besetzt, welches wiederum in den oben erwähnten langen, verfilzten und verklebten Fortsätzen vorhanden und so einzeln in die Masse eingesteckt ist. Die Bemalung ist in weißer und schwarzer Farbe ausgeführt. Hier kehrt das schwarze Stirndreieck wieder, dessen mittlere Ecke sich als breites Band auf den Nasenrücken fortsetzt, während die beiden seitlichen Ecken in einer Bogenlinie mit den stark verlängerten äußeren Winkeln des Augenfeldes in Ver- bindung treten. In der schwarzen Linie, welche von dem äußeren Gesichtsrand her erst nach abwärts und dann zum Nasenflügel zieht, erkennen wir auch einen Linienzug des ersten Schädels (25125) wieder. Der zusammenhängende schwarze Bezirk im unteren Teil des Gesichts entspricht der an Sch. 3 rot gefärbten Partie. Diese läßt zu jeder Seite des Mundes einen weißen, wurstförmigen Bezirk frei, der in Form und Lage dem am vorhergehenden Stück beobachteten gleicht. Im übrigen zeigt Taf. 2, Fig. 12, wie die schwarzen und weißen Farben auf dem Schädel verteilt sind. Sch. 6, Kaiserin-Augustafluß. Wie am Objekt 25122, sind die Augen durch halbgeöftnete Muscheln markiert, welche vermittelst der Modelliermasse in die Augenhöhlen eingesetzt sind. Der Rand- saum der Muschel steht etwas über die umgebende Fläche hervor, so daß er den Eindruck von Augenlidern hervorruft. Der Mund ist weiter geöffnet als bei den andern Schädeln. Die beiden Zahnbogen sind nämlich nieht zur Berührung gebracht, da im Bereich der Backenzähne ein Stückchen Lateritmasse zwischen dieselben oeschoben ist. Die mittleren oberen Schneidezähne sind post mortem entfernt worden. Die ursprünglich gut geformten, aber etwas beschädigten Ohren, sind am Ohrläppchen und am oberen Helix- rande durehbohrt. Die erstere Öffnung trägt ein kleines Bastschnürchen. Die hintere Grenze der Laterit- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 4 Ne) Ne) masse steigt hinter dem Warzenfortsatz hinauf und läuft an der Grenze zwischen vorderem und mittlerem Drittel quer über den Scheitel. Die schmale Haarpartie, welche mit echten Menschenhaaren besetzt ist, springt als spitzer Winkel nach vorn vor. Der Kamm, welcher sie vom Gesicht trennt, besteht aus vier Eberzähnen, die in die Masse eingebettet sind und deren zwei mittlere in dem genannten spitzen Winkel zusammenlaufen. Die Bemalung ist einfach gehalten. Der Grund ist rot, und von der Nasenwurzel aus gehen sechs weiße Bänder in folgender Richtung: ein medianes Band läuft auf die Stirn und teilt sich dort in zwei schmälere; ein zweites Band zieht dem Nasenrücken entlang bis zum Nasengrund und gabelt sich dort in zwei ganz kurze Äste; je ein halbmondförmiges Band läuft oberhalb jedes Auges hinweg und je ein größerer Halbmond unten um das Auge herum und endiet in der Schläfengegend. 25123, Taf. 1, Fig. 7 u.8, Kaiserin-Augustafluß. Aus der Plastik dieses Stückes ist her- vorzuheben, daß das Augenfeld gegenüber der Umgebung etwas emporgehoben erscheint, ohne daß es eine eigentliche Ringleiste bildet. Die Augengrube, welche eine Kaurischale enthält, ist nach außen noch in einen Winkel ausgezogen, in dem ein kleines Perlmutterstückehen eingesetzt ist. Die sehr natürlich ge- formte Nase trägt in der von einem zum andern Nasenloch durchgehenden Durchbohrung einen geknoteten Baststrang; dieser hat möglicherweise lediglich zum Tragen des Schädels gedient; indessen halte ich es für richtiger, den Schädel in dem Zustande aufzubewahren, in dem er mir von den Eingeborenen übergeben worden ist. Der Mund ist breit, vorspringend und erinnert an denjenigen des Schädels Sch. 3. Als einzige Unterkieferbefestigung ist ein Rotangstreifen zu betrachten, der durch die Nasenhöhle und unter dem Kinn hindurchgezogen ist. Die hintere Grenze der modellierten Partie steigt im Bereich des Warzenfortsatzes empor und läuft vor dem Bregma quer über den Scheitel. Eine schmale, mit echten Menschenhaaren besetzte Haarpartie ist gegen das Gesicht durch eine Reihe aufeinanderfolgender Kaurischalen abgegrenzt. Auf dem schwarzen Grund des Gesichts sind Spuren roter und grauweißer Farbe, aber keine eigentliche Bemalung zu bemerken. 25124, Taf. 1, Fig. 5 u. 6, Kaiserin-Augustafluß. Die Oberfläche der Lateritpartie ist etwas verwittert; ihre hintere Grenze zieht am hinteren Rand des Warzenfortsatzes hinauf und unmittelbar hinter dem Bregma quer über den Scheitel. In dem leichten Randwulst, der dieser Grenze entlangzieht, sind echte Menschenhaare eingesteckt. Diese Haarzone wird nach vorn durch eine Reihe von Coixkernen begrenzt, die in Wirklichkeit eine, durch ein Schnürchen verbundene Kette bilden, wie ich sie als einzelnes Schmuckstück an anderer Stelle schon beschrieben habe (’10b, 32). Jeder Kern ist quer durchgeschnitten und die Spitze des einen in die Höhlung des nachfolgenden hineingesteckt. Im Bereich des Scheitels ist die Coixreihe verdoppelt und stark nach vorn ausgebuchtet. Die auf diese Weise zwischen dem hinteren Randwulst und dem ausgebuchteten Teil der Coixkette entstehende freie Fläche ist durch eine Kaurischale ausgefüllt, welche, längsgerichtet und mit der Mundöffnung nach oben sehend, in die Lateritmasse ein- gebettet ist. Die wiederum plastisch ausgeführten Ohren sind je doppelt durchbohrt; rechts ist ein Bast- schnürchen zu sehen. Der Unterkiefer ist durch die mediane Rotangbindung befestigt. Einige rohe, breite Streifen machen die Bemalung aus. In der Höhe der durch Kaurischalen markierten Augen zieht ein ca. 2 cm breiter Streifen von roter Färbung quer über das Gesicht. Der oberhalb davon gelegene Bezirk ist in hellem, ursprünglich wohl beinahe weißem Ton gehalten; der unterhalb gelegene ist schwarz gefärbt. In das obere helle Feld springt von der Haargrenze her ein schwarzes medianes Dreieck nach der Stirn vor, und das untere, schwarze Feld wird jederseits von einem breiten erdbraunfarbenen Streifen durchzogen, der vom Nasenflügel aus schief nach dem Unterkieferwinkel geht. Ich habe die hauptsächlichsten Bemalungstypen dieser Serie in den schematisehen Zeich- nungen (Fig. C, S. 10) zusammengestellt. Die vier ersten und die vier letzten kann man sich aus je einer Grundform abgeleitet denken. Dabei gehören die vier letzten unter sich näher zusammen, während die vier ersten in lockererem Zusammenhang stehen. Die erste Gruppe ist vor allem durch eine geschlossene Umrandung der Augen charakterisiert, welche meist noch den seitlichen Stirnfleck mit einschließt, eine Form, die ich schon an den als Haarschmuckstücke dienenden Gesichtsdarstellungen (’10b, 10—11, Fig. S) beschrieben habe; in der Grundform der zweiten Gruppe dagegen ist die Umrandung nicht vollkommen Abh. u. Ber.d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 4 5) 10 Otto Schlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Neumecklenburg geschlossen, sondern sie öffnet sich nach außen, und ihre beiden Enden laufen in Form zweier paralleler Linien wagerecht nach dem Öhre zu. Ziemlich weit entfernen sich die durch Sch. 5 u. 6 vertretenen Typen der ersten Grundform von den beiden andern Typen derselben Gruppe und zeigen Anklänge an die zweite Gruppe. Die beiden End- glieder der zweiten Gruppe haben sich auch schon merklich von der Grundform entfernt; aber in der Ornamentik finden sich immer noch Züge, weiche an die alte Verbindung zwischen dem äußeren Augen- winkel und dem Ohr erinnern. B. Verzierte Schädel aus Nord- neumecklenburg 7777, Auch die Stücke aus dem nördlichen Neu- mecklenburg haben stets einen vollständigen, maze- rierten Menschenschädel als Substrat für die plastische Verzierung. Diese überzieht als Schicht von Wachs den ganzen Schädel mit Ausnahme des Hinterhaupt- beines und der hintersten Partie des Scheitel- und des Schläfenbeins. Der Unterkiefer erhält seine Be- festigung am Schädel nur durch die Wachsmasse selbst und ist meistens in der Stellung fixiert, die er bei geöffnetem Munde einnimmt. Die Gesichtsplastik ug = h x 2. ist nicht eine naturalistische, wie bei den Objekten vom Kaiserin- Augustafluß, sondern macht durchwegs den Eindruck einer Fratze. Die Nase ist oft als eın nahezu wagerecht nach vorn gehender Fortsatz modelliert; die Lippen sind in Form von hohen, schmalen, den Mund umgebenden Leisten dargestellt. Dabei reicht die Mundspalte bis ans Ende der Zahnreihe, so- daß der Mundwinkel ganz auf die Seitenfläche des Gesichts verschoben ist. Besondere Aufmerksamkeit ist der Modellierung der Haarpartie gewidmet, die ausserdem noch mit allerlei Zutaten besetzt ist. Die Augen- höhle ist fast durchwegs mit einem Schalenstück von Uypraea tigris L. ausgelegt, dessen innere, konkave Fläche nach vorn sieht, und in der Mitte derselben ist ein Operceulum von Seneetus chrysostomus L. mit etwas Wachs befestigt. Im Bereich des Gesichts ist die Wachsmasse der intakten Maske mit einer dünnen Kalkschieht überzogen, die ihrerseits wieder Bemalung in roter und gelber Farbe aufweist. Unter den vor- liegenden Exemplaren zeigt nur 25470 (Taf. 3, Fig. 16) den Kalküberzug einigermaßen vollständig. Da die Wachsmasse sich durch Wärme- und Druckeinwirkung sehr leieht verändert, weisen die meisten der vor- liegenden Stücke nicht mehr in allen Teilen die ursprüngliche Form auf. Insbesondere haben die leicht- zerdrückbaren Ohren in den meisten Fällen gelitten. G, Taf. 3, Fig. 13. Die Beschreibung der Plastik bezieht sich fast ausschließlich auf die nackte Wachsmaske, da der Kalküberzug mit Ausnahme eines Teiles der rechten Wangenseite und der Umgebung des Mundes fehlt. Die Nase ist ein wagerecht nach vorn vorstehender Fortsatz und zeigt seitliche Ab- plattung. Die beiden, an den Seiten angebrachten Nasenlöcher waren ursprünglich offenbar durch eine Kommunikation verbunden. Ein schmaler, die Augen umgebender Rand ist durch eine seichte Furche gegen die Umgebung abgegrenzt, nach oben insbesondere gegen die kräftig herausmodellierten Augenbrauen- bogen. Der sehr breite Mund ist von den hohen, wallförmigen Lippen allseitig umrandet. In seiner Tiefe sind die beiden Zahnreihen in Form zweier, dureh eine schmale Spalte geschiedener Lamellen vorhanden. Von der Unterlippe zum Kinn zieht ein, sieh nach unten verjüngendes, plastisches Dreieck. Vom Wangen- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 4 1a bein aus verläuft in einem nach hinten leicht konvexen Bogen nach dem Unterkieferwinkel eine erhabene Leiste, in welche die Schalen einer kleinen Schnecke, Rissoina sp., eingesteckt sind. Diese sind noch mit Resten von Kalk überzogen. Das ganze soll offenbar einen Bart darstellen. Das Ohr ist rechts nur noch als ein unförmlicher Klumpen zu sehen, links dagegen hebt sich das künstlich durchbohrte und ausgeweitete Ohrläppehen von der ebenfalls unförmlich modellierten Ohrmuschel ab. Im hinteren und oberen Abschnitt trägt der Unterkiefer einen erhabenen Rand. Bin soleher kommt in weit stärkerer Ausbildung der gesamten Haarpartie zu. Er läuft etwa in der Höhe der natürlichen Haargrenze quer über die Stirn, setzt sich in einem nach vorn konkaven, an die Schläfe angrenzenden Bogen fort und knickt oberhalb der Ohren in eine Linie um, welche nahezu horizontal nach hinten und etwas unterhalb des Lambdas nach der andern Seite verläuft. Aus der Haarpartie hebt sich ein Mittelfeld hervor, das als breites sagittales Längsband von vorn nach hinten zieht und mit rotgefärbten stachligen Früchten der Malvacee Urena lobata L. besetzt ist. Das rechte Seitenfeld ist in ganzer Ausdehnung, das linke in einem, in der Mitte ausgesparten länglichen Feld und am Rande mit Rissoinaschnecken besetzt. Beide Seitenfelder sind mit Kalk überkleidet. 25468. Die Plastik des Gesichts ist ähnlich derjenigen am vorhergehenden Stück. Der schmale Augenrand fehlt. Die Augenbrauenbogen stehen stärker schirmförmig vor als dort. An den Zahn- lamellen sind die einzelnen Zähne durch leichte Furchen voneinander abgeteilt. An den unförmlichen Ohren ist das ausgezogene Läppchen jederseits erhalten. Der Bart an der Wange fehlt. Die erhabene Umrandung der Haarpartie verhält sich ähnlich wie beim vorhergehenden Stück, aber sie knickt in höherem Niveau in den hinteren Horizontalteil um, so daß sie oberhalb des Lambdas in den entsprechenden Abschnitt der andern Seite übergeht. Durch eine breie, mittlere und zwei schmälere, seitliche, in sagittaler Riehtung verlaufende Leisten wird die Haarpartie in vier Bezirke eingeteilt. In die Masse der beiden mittleren, größeren sind die langen Fruchtstände von ZLycopodium phlegmaria L., mit ihrer Längsachse sagittal gelegt und an den Enden des Feldes jeweilen umgebogen, eingebettet. In der Masse der seitlichen kleineren finden sich die Reste von roter Erdfarbe und kleiner stacheliger Fruchtschalen, wie sie auch am vorhergehenden Objekt gesehen wurden. Sowohl der erhabene Rand als auch die abteilenden Leisten der Haarpartie sind mit kleinen spitzen Hölzchen besetzt. 25469. In der Gesichtsplastik stimmt dieses Stück mit den vorhergehenden in allen wesent- lichen Punkten überein. Die Zahnfurchen fehlen. Dagegen ist die Randleiste des Unterkiefers stark aus- geprägt, mit kleinen zugespitzten Hölzchen besteckt und von Kalk überzogen. Bezüglich der Grenze der Haarpartie ist zu sagen, daß sie sich von der Seite der Stirn bis zum Öberrand der Schläfenbeinschuppe leicht senkt und von dort an nach rückwärts wieder ansteigt, um oberhalb des Lambdas vorbeizuziehen. Einteilung und Verzierung der Haarpartie verhalten sich rechterseits wie am vorhergehenden Stücke. In die linke Hälfte dagegen springt ein kleines, ehemals mit Stachelfrüchtehen besetztes Feld vom Vorderrand nach rückwärts vor und wird von dem mit Lycopodium-Ähren besetzten Feld von hinten her hufeisen- förmig umschlossen. Rand und Abteilungsleisten des Haarbezirks sind teils mit spitzen Hölzchen, teils mit Rissoinaschnecken besetzt. Der bemalte Kalküberzug im Gesicht ist bis auf wenige Reste verschwunden. Eine schwarze breite, leicht eingesenkte Linie, die von der Nase zum Ohr zieht, ist offenbar erst nach- träglich angebracht worden, da sie sich unmittelbar auf der Wachsmasse befindet und nicht von Kalk verdeckt gewesen zu sein scheint. 25467, Taf. 3, Fig. 15. Hinsichtlich der Gesichtsplastik ist vollständige Übereinstimmung mit dem vorhergehenden Stück vorhanden. Die Nase ist gut erhalten und ihre Profilform aus der Abbildung zu ersehen. Die Nasenlöcher, welche von einer nach der andern Seite durchgehen, sind von einem kleinen, nieht ganz zum Ring geschlossenen Wall umgeben. Die die Zähne scheidenden Furchen sind nur zum Teil eingegraben. Die Ohren fehlen. Die Haarpartie ist hinsichtlich der Umrandung dem vorhergehenden Stück auch sehr ähnlich; bezüglich ihrer Abteilung und Verzierung erscheinen jedoch die beiden Hälften vertauscht, das heißt: die mit dem — hier sehr weit nach hinten — vorspringenden Winkel versehene Hälfte ist an dem vorliegenden Objekt die rechte, die in ein oberes, rechteckiges und ein unteres, drei- eckiges Feld geteilte, die linke (auf Taf. 3, Fig. 15 zu sehende) Seite. Das linke Mittelfeld ist aber mit einer andern weit schmäleren Ährenart ausgelegt als das rechte. 1%, Otto Schlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Neumecklenburg H.4. Aus der Plastik des Gesichts, die sich in allen Teilen dem ersten Stück (@.) anschließt, sind die schirmartig hervortretenden Augenbrauenbogen besonders hervorzuheben. Das rechte Ohr fehlt oanz; das linke ist nur noch in einem Rest vorhanden. Die Grenze der Haarpartie hat die Eigentümlichkeit, daß sie in den beiden Seitenteilen der Stirn in einem scharfen Winkel nach hinten einspringt, um dann hinter der Schläfengegend in einem Bogen nach vorn zu treten. Oberhalb des Ohres durchziehend, steigt sie nach hinten allmählich empor und durchquert die Sagittalnaht an der Grenze zwischen ihrem letzten und vorletzten Viertel. Innerhalb der Haarpartie erstreckt sich ein mediansagittales erhabenes Band von vorn nach hinten. Es ist, wie der hinterste Teil der Randleiste, mit Rissoinaschalen besetzt. In dem Seitenfeld, das mit der am letzten Stück schon beobachteten kleinen Ährenart belegt ist, ist ein Oval aus gespart, dessen vordere Grenze durch das nach vorn vortretende Bogen- stück gebildet wird. Das von einem erhöhten Rand umgebene Oval ist mit einer europäischen Beigabe, rotgefärbtem (Garn, besetzt. Die die Augen darstellenden Konchylienteile liegen tiefer in der Augen- höhle als bei den bisher genannten Stücken. Spuren des ehemaligen Kalküberzuges finden sich über das oanze Gesicht verbreitet. : 25470, Taf. 3, Fig. 16. Der Schädel entbehrt des Unterkiefers. Er ist aber der einzige der vorliegenden Serie, dem noch ein Kalküberzug des Gesichts zukommt. Durch diesen ist der fratzenhafte Ausdruck etwas gemildert, aber nieht völlig aufgehoben. Auf dem weißen Kalkgrund ist die Bemalung in Rosa- und Gelbtönen aufgetragen. Ein breiter, rosafarbener Streifen zieht, angrenzend an die Haar- partie, quer über die Stirn- und Schläfenregion. Nach unten ist er von einem schmalen, gelben Streifen begleitet, in welchem eine Reihe Rosatupfen eingetragen sind. Von dieser Farbe ist auch die Oberlippe, und ihrem oberen Rand entlang läuft ebenfalls ein schmaler, gelber Streifen. Die Ohren sind nur als unförmige Klumpen an der Seite zu sehen. Die Grenzleiste der Haarpartie hat etwa den Verlauf wie am vorhergehenden Objekt. Eine mittlere, sagittale Leiste zieht gerade von vorn nach hinten und zwei andere laufen symmetrisch vom vorderen Ende der Mittelleiste ausgehend, dann von der medianen immer mehr divergierend, bis zum Hinterrand der Haarpartie durch. Das Oval im Seitenfeld der Haarpartie, das wir am vorhergehenden Objekt beobachteten, kehrt auch hier wieder, allerdings in mehr gestreckter Form. Die verschiedenen Bezirke der Haarpartie scheinen ursprünglich alle mit den stacheligen Fruchtschalen besetzt zu sein, wie die Schalenreste einer- und die Abdrücke in der Wachsmasse anderseits zeigen. Die zu beiden Seiten der Medianleiste gelegenen Längsfelder sind schwarz, die Seiten- und die ovalen Felder rot gefärbt. Rand- und Abteilungsleisten der Haarpartie sind mit Rissoinaschalen besetzt und von Kalk überzogen. 25466. In diesem Objekt haben wir es mit einem, offenbar erst in Arbeit befindlichen Stück zu tun; es ist lediglich die Wachsmasse aufgetragen und die Plastik nahezu fertiggestellt. Jede Verzierung, auch die Augenschalen, fehlen vollkommen. Die Modellierung des Gesichts ist die typische, aber ohne starke Augenbrauenbogen. Der Haarbezirk gleicht nach Umgrenzung und Abteilung demjenigen von H. 4, entbehrt aber des seitlichen Ovals. 25471. Auch dieses Stück ist noch unvollendet; an einigen Stellen, z. B. auf der Stirn, ist auch die Wachsschicht noch nicht in der endgültigen Dieke aufgetragen. Die Ohren fehlen. An Ver- zierungen sind nur in der rechten Augenhöhle Schale und Opereulum, in der linken erstere allein vor- handen. Die Randleiste der Haarpartie springt oberhalb des hinteren Schläfenbeinabschnitts als Winkel nach unten und vorn vor, erreicht denselben aber nicht; ein mediansagittaler, breiter Streifen zieht, vom Hinterrand der Haarpartie beginnend, nicht ganz bis zum Vorderrand durch, so daß die beiden seitlichen l'elder vorn durch eine schmale Rinne kommunizieren. Das Seitenfeld ist jederseits nochmals abgeteilt und zwar dureh eine Leiste, die in einem spitzen, nach hinten gerichteten Bogen vom äußeren Rand zum Mittelstreifen zieht. H. 5. Dieses Stück, nur roh geformt, und mit Ausnahme der Augen jeder Verzierung ent- behrend, weicht insofern von allen vorhergehenden ab, als die Unterkieferpartie in einen stark nach unten vortretenden, plattenförmigen Fortsatz ausgedehnt ist, der offenbar einen Bart darstellen soll. Die Grenz- leiste der Haarpartie zieht seitlich von der Stirn in leichtem Bogen zurück, senkt sich auf die Temporal- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 4 13 schuppe hinunter und steigt dann, nach hinten ziehend, wieder empor, um die Sagittalnaht oberhalb des Lambda zu durchqueren. Eine Medianleiste scheidet die Haarpartie in zwei Seitenfelder und jedes der letzteren wird wiederum durch eine Leiste geteilt, die, vom vorderen Ende der Medianleiste ausgehend, zunächst von dieser nach hinten divergiert, dann im Bogen nach aus- und seitwärts zieht und sich oberhalb des Öhres mit der Randleiste vereinigt. 25472, Taf.3, Fig. 14. Der Typus dieses Stücks ist von demjenigen aller vorhergehenden wesentlich verschieden. Schon bezüglich der für die Modellierung gebrauchten Masse ist zu sagen, dab außer dem hauptsächlich zur Verwendung kommenden Wachs noch andere Massen daran beteiligt sind. Die ganze Schläfengegend ist von einer Harzschicht eingenommen. Die drei die Haarpartie ausmachenden Teile bestehen aus einer mineralischen Masse, offenbar Laterit. In der Plastik des Gesichts vermißt man vor allem die den Mund umgebende hohe Lippenleiste, ferner den erhabenen Unterkieferrand, das spitz ausgezogene Kinn und das von der Unterlippe nach dem Kinn sich hinziehende plastische Dreieck. Die durch Druck etwas deformierte Nase hatte ursprünglich ziemlich naturalistischen Charakter, während sie an den vorhergehenden Stücken wagerecht nach vorn steht und oft seitlich zusammengeplattet ist. Die Augen- verzierung entbehrt der Cypraeaschale; das Opereulum ist direkt in das Wachs der wenig vertieften Augen- sruben eingesetzt. Besonders bezeichnend ist die Anlage der Haarpartie. Sie stellt nicht einen einheitlichen, von einer gemeinsamen Randleiste umgebenen Bezirk dar, sondern besteht aus drei, einem mittleren. und zwei seitlichen, völlig isolierten Bezirken, die auf der Stirn schmal beginnen und als immer breiter werdende Streifen nach hinten ziehen. Das mittlere Feld endigt unterhalb des Lambda; die beiden seitlichen finden ihren Abschluß im hinteren Teile des Scheitelbeins. Die drei erhabenen Felder, die, wie schon erwähnt, aus einer mineralischen Masse geformt sind, liegen dem Knochen unmittelbar auf, wogegen sich das Wachs in die dazwischen liegenden Felder fortsetzt. In der Masse des mittleren und am meisten erhabenen Feldes stecken in quer geordneten Reihen kleine Stäbchen, die wohl den Zweck haben, den über das ganze Feld sich hinziehenden Kalkbelag festzuhalten. Es ist daher auf dem mittleren Feld der Kalküberzug beinahe vollkommen vorhanden, während er auf den Seitenfeldern nur noch in Spuren zu sehen ist. Jedes Feld ist von einem Streifen roter Farbe umrandet. Dem seitlichen Rand jedes der beiden Seitenfelder läuft eine Reihe von weißen Tupfen entlang. Das Gesicht hat nie einen Kalkbelag besessen, während er an den vorhergehenden Stücken, sofern es sich um vollendete handelte, einmal da gewesen war. 25 466 26 500 25 471 25 465 25 469 Abgesehen von dem letzten Exemplar, das, wie schon bemerkt, als besonderer Typus allen übrigen gegenübergestellt werden kann, unter- scheiden sich die einzelnen Stücke in erster Linie durch die Anlage der Haarpartie. Ich habe deshalb in eıner Reihe schematischer Zeichnungen die zehn verschiedenen Formen wiedergegeben (Fig. D). Von jedem Exemplar wurde nur die linke Hälfte gezeichnet. Die gestrichelte Gerade stellt die Medianlinie, der mit Punkten ausgefüllte Bezirk immer die erhabenen Rand- und Abgren- zungsleisten dar. Ich habe auch in dieser Dar- stellung darauf. verzichtet, eine Entwicklungsreihe aufzustellen, da die vorliegenden Formen durch künftig zur Publikation gelangende Stücke, die in andern Museen in großer Zahl vorhanden sind, ja eine wesentliche Vermehrung erfahren und erst dann brauchbare Bausteine für ein Ableitungssystem bilden werden. 14 Otto Schlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Neumecklenburg C. Zusammenfassung Die Vertreter der beiden Serien vom Kaiserin-Augustafluß und aus Nordneumecklenburg sind sich darin gleich, daß im Gegensatz zu den Schädelmasken von Neupommern (Mryrr 1889; Meyer und Parkınsov 1895; Foy ’00) stets ein ganzer, mazerierter Menschenschädel verwendet und in seiner Gesichts- und Scheitelpartie mit einer Masse übermodelliert wird. Auch ist für beide Arten bezeichnend. daß der Darstellung der Haarpartie, allerdings in verschiedener Weise, besondere Sorgfalt gewidmet ist. Im übrigen sind aber vorwiegend Unterschiede zu konstatieren, nämlich: 1. in der Befestigung des Unterkiefers, die bei den Objekten vom Augustafluß nicht allein der Modelliermasse zufällt, sondern auch vermittelst Rotangstreifen stattfindet. Letztere können auf dreierlei Weise angebracht sein. Sie verbinden entweder Gelenkhöcker und Jochbogen, oder sie sind vor dem Unterkieferwinkel und durch die Fissura orbitalis inferior hindurchgeführt, oder schließlich unter dem Kinn und durch die Nasenhöhle hindurchgezogen. 2. im Wesen der Modelliermasse. Diese ist am Augustafluß eine mineralische, Laterit, in Nordneumecklenburg — mit Ausnahme eines Objekts, an dem teilweise auch Harz und Laterit vor- kommt — stets Wachs. 3. in der Technik der Modellierung, indem bei den Augustaflußschädeln größere Nischen und Einsenkungen mit leichten, markartigen Holzstückchen ausgelegt werden, um möglichst gleichmäßig verlaufende Flächen herzustellen. Im Bereich der glatten Knochen, wie an der Schädelkapsel, wird die Lateritmasse direkt auf den Knochen, im Gesicht auf diese Holzstückchen aufgetragen. Bei den Neu- mecklenburger Stücken wird das Wachs überall unmittelbar auf den Knochen aufgelest. Das modellierte Wachsgesicht wird dann noch von einer ansehnlichen Kalkschicht überzogen, welche den fratzenhaften Formen eine leichte Milderung gibt. 4. in der Plastik des Gesichts. Die Schädel vom Augustafluß zeichnen sich dureh eine sehr naturalistische Modellierung aus und erreichen meist einen ansehnlichen Grad von künstlerischer Höhe. Die Neumecklenburger Objekte zeigen in ihren Gesichtern eine ins Fratzenhafte gesteigerte Stilisierung, die dureh die schirmartig vortretenden, oft zugeschärften Augenbrauenbogen, durch die horizontal vorstehende, seitlich abgeplattete Nase, durch den bis an das Ende der Zahnreihe geöffneten, von hohen, schmalen Lippenleisten umrandeten Mund und die erhabenen Randleisten des Unterkiefers hervorgerufen wird. 5. in der Darstellung der Augen. Diese geschieht bei den meisten Augustaflußschädeln durch eine in die Masse quer eingebettete Kaurischale, deren Mündung die geschlossene Lidspalte, deren Kandzähnung die Wimpern vortäuschen. In einigen Fällen ist auch je eine Muschel so verwendet, daß sie quer gelegt und leicht aufgeklappt mit der Spalte nach vorn sieht und der Randsaum — die Augen- lider nachahmend — eben über die umgebende Lateritmasse hinaussieht. Bei den Neumecklenburger Sehädeln wird in die Tiefe der auch mit Wachs ausgestrichenen Augenhöhle ein Schalenstück von Uypraea tigris L. gelegt, das mit ihrer bläulich-weißen konkaven Fläche die Selera vorstellen soll. In die Mitte dieser Fläche wird ein Operculum von Senectus chrysostomus L. geklebt, dessen Farben die Regenbogenhaut nachahmen sollen. 6. in der Haarpartie. An den Augustaflußschädeln findet sich am Übergang des Gesichts in die Haarpartie ein quer verlaufender Wulst. Vor ihm sind in Reihen, welche gewöhnlich parallel zu ihm verlaufen, Kaurischnecken, Coixkerne oder Eberzähne in den Laterit eingebettet; hinter ihm sind Strühnen echter Menschenhaare eingesetzt, und zwar sind die Einpflanzungsstellen derselben gewöhnlich auch in quer über den Scheitel verlaufenden Reihen angeordnet. Bei den Neumecklenburger Schädeln ist die Haarpartie von vorn nach hinten in die Länge gezogen und — mit einer einzigen Ausnahme — von einer erhabenen Leiste umrandet. Diese Partie ist immer durch eine breitere oder schmälere Sagittalleiste in zwei seitliche Welder geteilt und diese erfahren zuweilen durch weitere Leisten wiederum eine Einteilung in kleinere Bezirke, Aber auch bei dieser sekundären Teilung herrscht diejenige in Längstelder vor. Die ist also für die Schädel vom Augustafluß, die Längsanordnung für diejenigen von Nord- neumeeklenburg charakteristisch. Als Verzierung der Haarpartie der Neumecklenburger Schädel finden wir Rtissoinaschneeken und Holzstückehen, welche insbesondere in die erhabenen Teile eingesteckt werden, quere Anordnung Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 4 15 dann lange Fruchtstände, welche, auch in der Längsrichtung des Schädels angeordnet, in die ver- tieften Felder gelegt werden, ferner kleine stachelige Fruchtschalen und schließlich an neueren Objekten europäisches Garn. Für eine endgültige Klassifikation innerhalb einer jeden der beiden Gruppen dürften die vorliegenden Objekte wohl noch nicht ausreichen, aber sie genügen, um wenigstens die Wege für die Vornahme einer solchen zu weisen. In jeder der beiden Gruppen kommt ein anderes Kriterium in An- wendung. Bei den Schädeln vom Kaiserin-Augustafluß ist es die Bemalung des Gesichts, bei denjenigen aus Nordneumecklenburg die Anlage der Haarpartie. Ich habe sowohl die Form der ersteren, als auch diejenige der letzteren in schematischen Linienzeichnungen (Fig. © u. D, 5. 10 u. 13) wiedergegeben, so dab ein Vergleich mit Objekten anderer Sammlungen ohne weiteres möglich ist. In den beschreibenden Ab- schnitten habe ich innerhalb der Serie vom Kaiserin-Augustafluß zwei, allerdings nicht scharf unter- schiedene Gruppen aufgestellt, innerhalb derjenigen von Nordneumecklenburg ebenfalls zwei solche, deren eine allerdings nur durch ein einziges Exemplar vertreten ist. Über die Bedeutung der verzierten Schädel läßt sich heute kaum etwas Bestimmtes sagen. Vor allem gilt dies für die Objekte vom Kaiserin-Augustafluß. In dieser Gegend kann man einerseits an eine Art Kult mit den Schädeln der Verstorbenen des eigenen Stammes, anderseits — da nach Reche (10, 286) die Leute am Fluß Kopfjäger sind an im Kampf oder durch Überfall erbeutete Schädel denken, die, sorgfältig verziert, als Siegeszeichen aufgehängt werden. Was die Schädel aus dem nördlichen Neumecklenburg betrifft, so fordert die Anlage der Haar- partie zu einem Vereleich mit den aus derselben Gegend stammenden Helmmasken heraus (Fınsch 1880, tab. 6, fig. 4; Meyer 1886, tab. 11), da diese auch mit einem oder mehreren sagittalen Kämmen, an den Seiten zuweilen mit ovalen und anders geformten einspringenden Feldern versehen und manchmal mit kleinen Holzstäbehen besteckt sind. Beide Darstellungen wird man auf wirkliche, in Neumecklenburg früher und zum Teil heute noch gebräuchliche Haarfrisuren zurückführen müssen, die zum Teil Finscu (1880, 128) schon beschreibt und Srerzav noch in neuester Zeit beobachtet hat (Sreruan und GRrABBNER ’07, 26). Über die Stellung, welche die verzierten Schädel aus dem nördlichen Neumecklenburg in der geistigen Kultur der Eingeborenen einnehmen, dürften wir wohl von den in den letzten Jahren dort tätig gewesenen Forschungsreisenden Aufklärung zu erwarten haben. Literaturverzeichnis Fınsch, Orro (1888b, 1891). HEthnologische Erfahrungen und Belegstücke aus der Südsee. Zweite Ab- teilung, in: Ann. Hofmus. Wien, v. 3, 293—364; v. 6, 1—106. Foy, W. (1900). Tanzobjekte vom Bismarck Archipel, Nissan und Buka, in: Publ. Ethn. Mus. Dresden, v. 13. Meyer, A. B. (1889). Masken von Neu Guinea und dem Bismarck Archipel, in: Publ. Ethn. Mus. Dresden, v. 7. . — und Parkınsox, R.(1895). Schnitzereien und Masken vom Bismarck Archipel und Neu Guinea, in: Publ: Ethn. Mus. Dresden, v. 10. eernz, ©. (1910). Eine Bereisung des Kaiserin-Augusta-Flusses (Neuguinea). Mit einer Karte als Sonder- beilage, in: Globus, v. 97, 285—286. SCHLAGINHAUFEN, Orro (1910a). Reisen in Kaiser-Wilhelmsland (Neuguinea), in: Abh. Mus. Dresden, v13 Neol — (1910b). Eine ethnographische Sammlung vom Kaiserin-Augustafluß in Neuguinea, in: Abh. Mus. Dresden, v. 13, Nr. 2. SrepHan, E. und Grarexer, F. (1907). Neu-Mecklenburg (Bismarck-Archipel). Berlin. Abgeschlossen am 29. November 1910 mu TernTe 16 Otto Sehlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Neumecklenburg Tafelerklärung Tafel 1. Fig. 1 und 2 25125 Verzierter Schädel vom Kaiserin-Augustafluß . . . S. 4 ” 3 ” 4 25 121 ” ” ” „ ” ” = 2 ” 5) ” 5 ” 6 25 124 „ ” ” „ „ r = z ” I ” 7 ” 3 25 123 ” ” ” ” ” . = 2 „ 9 Tafel 2... Fig. 9 Sch. 2 Verzierter Schädel vom Kaiserin- Augustafluß . . . 8. 6 ” 10 ” 3 ” I) ” 2) » 29) 1. ” tal ” 4 ” ” ” ” 2 = > 2 2 3 ” 12 ”„ 5 ” 7 2] ” ” = % m DL} 8 Tafel 3.. Fig. 13 @& Verzierter Schädel aus Nordneumecklenburg . . . 8.10 ab: 25472 5 5 5 3, 5 ee ae: ” 15 25467 „ „ ” ” » 3 rl » 16 25470 ” ” ” 2) „ HERRN) 12 Nachtrag ° Nachdem die vorliegenden Ausführungen bereits dem Druck übergeben worden waren, erschien eine Arbeit von F. von Luscuan®), worin auch der verzierten Schädel vom Kaiserin - Augustafluß gedacht wird. Die drei, in trefflicehen Abbildungen wiedergegebenen Schädel gehören nach der Bemalung alle einem einzigen Typus an und zwar demjenigen, der durch meine, auf Taf. 2, Fig. 10 und 11 abgebildeten Schädel vertreten ist. Auch in der Verzierung des querverlaufenden Wulstes und der Haarpartie ist große Über- einstimmung vorhanden; nur die, offenbar aus einem Streifen Kuskusfell bestehende, quer über den Scheitel geleste Binde des in Fig. 33 a und b der vox Luscnan’schen Arbeit wiedergegebenen Objekts fand ich in meiner Serie nicht vor. Aus den kurzen Begleitworten hebe ich hervor, daß vox Luscnan die Schädel nicht von frischen Leichen stammen, sondern wenigstens ein Jahr nach der Bestattung dem Grabe entnommen sein läßt. Er vermutet, daß die Bemalung derjenigen entspricht, die einst der lebende Träger des Kopfes an seinem Gesicht anzubringen pflegte. 1) Luscnan, I. v. (1910). Zur Etlinographie des Kaiserin- Augustatlusses, in: Bazsster-Archiv, v. 1, 103— 117. UOPSOLCL SRBUOLF N doJu I UOA yon I ur Ppmıpg 94.1012.104 "ua mmıpaßoypg FUN IIIX Wopso4ag Sn wg “Up 00Z Ha "ygPp Schlaginhaufen, Verzierte Schädel T af. 2 Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIII Nr. 4 Liehtitruck von Römnler & Jonas, Dresden Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIII Nr. 4 Schlaginhaufen, Verzierte Schädel Taf. 3 Lichtdruck von Römmler & ‚Tonas, Dresden i 5 B F E B B Ä & | 5 F- E E E | ! | i EN EEE TEEN TED ET SR ETEREN Z 1 “ & Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) geser Nr» Spinnentiere aus Neuguinea (Opiliones, Psechridae und Olubionidao) gesammelt von Dr. Schlaginhaufen "bearbeitet von Embrik Strand Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1910 Ausgegeben am 15. August 1911. Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XII (1910) Nr» Spinnentiere aus Neuguinea (Opiliones, Psechridae und Ölubionidae) gesammelt von Dr. Schlaginhaufen bearbeitet von Embrik Strand —- 7° Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1910 en ; i . [ . ” L a j DB > i e £ . $ # & = j } 0} Y | 7 BER An pi“ Z Das in folgendem bearbeitete Material stammt vom nordwestlichen Kaiser Wilhelmsland, Gegend von Berlinhafen bis zum Torricelligebirge, wurde von Herrn Professor Dr. SchLacıyHAuren in Zürich, damals Assistenten am Kgl. Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museum in Dresden, gesammelt und mir vom Direktor des genannten Museums, Herrn Professor Dr. A. Jacosı, zur Bearbeitung ge- fälligst anvertraut. Berlin, K. Zoologisches Museum, Juni 1911. Opiliones Palpatores Gagrella amboinensis (Dor.) Thor. Zahlreiche Exemplare vom Torricelligebirge, in 780 und 690 m Höhe und bei Saksakhütte 22. IX. ’09 gesammelt. Von der von Rozrwer (in: Abhandl. aus d. Geb. d. Naturwiss, Hamburg, v. 19, p. 79) ge- gebenen Charakteristik dieser Art lassen sich z. T. folgende Abweichungen konstatieren: Palpenfemur unten mit einigen wenigen und ganz kleinen Zähnen (nach Rorwer höchstens „winzige Körnchen“), die Länge der Beine stimmt besser mit den Angaben von Tuorerr (1891) überein, der Dorsalstachel ist an der Basis recht kräftig (reichlich so kräftig wie bei Gagrella insculpta Poc. [Cf. Rorwer 1. «, tab. V, Fig. 24]) und fein gekörnelt oder chagriniert, Supramandibularfortsätze stumpf und gekörnelt, statt „spitz und deutlich bezähnelt“, Palpentarsus erheblich länger als Patella + Tibia oder als Femur (dies ist wie bei amboinensis f. pr. so lang wie Patella + Tibia), Seiten des Abdomen vorn mit gelbem Feld. — Wie sich durch die vielen in der Sammlung vorliegenden Exemplare feststellen läßt, sind aber diese Unterschiede nicht konstant; so z. B. sind die Supramandibularfortsätze bald stumpf gerundet, bald enden sie in je einen ziemlich scharfen Zahn (der im ersten Falle abgebrochen ist?); auch die Länge der Palpenglieder ist bisweilen wie die Diagnose der Art es verlangt. Da außerdem, wie dies Material zeigt, die Übergangsformen und extremen Formen an denselben Lokalitäten zusammen vorkommen, so liegt kein Grund vor, auch nicht eine neue Varietät aufzustellen. Gagrella amboinensis (Dor.) var. bicornuta STRAND n. var. Torricelligebirge 780 m: 1 Ex. Von der daselbst vorkommenden amboinensis wohl nicht spezifisch verschieden, ist aber auf den ersten Blick durch das Vorhandensein von zwei hückenstacheln zu unterscheiden. — Femora aller Beine bezähnelt, nieht stark behaart. Augenhügel oben nicht bezähnelt, bloß mit einigen kurzen feinen Haaren. Coxenrandhöcker spitz dreieckig. Palpenfemur unten deutlich gezähnelt, Palpentibia unten mit Andeutung eines oder zweier feinen Zähnchen. Körper äußerst fein granuliert oder auch fast glänzend elatt; die Coxen jedoch dicht und kräftig granuliert oder wenn man will spinuliert. Palpenfemur so lang wie Patella + Tibia, aber ein wenig kürzer als Tarsus. Färbung ganz wie bei amboinensis und ebenso Dimensionen. — Der überzählige Dorsalstachel steht vor dem gewöhnlichen, ist von diesem an der Basis um etwa '/), mm entfernt, divergiert aber gegen die Spitze, ist nur etwa halb so lang wie dieser und entsprechend dünner. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5 {* 2 {9} 4 Embrik Strand: Spinnentiere aus Neuguinea Außer dem zweiten Dorsalstachel sind wesentliche Unterschiede von amboinensis nicht vor- handen und im Anschluß an die Monographie von Rorwer (’10) möchte ich das Vorkommen eines über- zähligen Dorsalstachels bei den Gagrellen nicht als Artmerkmal betrachten. Ich führe daher vorliegende Form als Varietät von amboinensis auf: var. bicornuta m. Gagrella bipeltata Tor. cum var. inguirenda STranD n. var. Viele Exemplare vom Torricelligebirge: Saksakhütte 22. IX., „Torricelligebirge, 780 m“; ein Exemplar von: „Niederung vor dem Torricelligebirge, Rienjamur und Garup, 1. und 2. IX. ’09“ und ein wahrscheinlich der Art angehöriges Ex. (beschädigt!) vom „Torricelligebirge 17.—18. IX. 09“, Von der vorletzten Lokalität („Niederung«“ ete.) liegt ein Exemplar vor, das einigermaßen die Merkmale von @. bipeltata und amboinensis vereinigt; es stimmt am besten mit bipeltata überein, aber Seutum ist größtenteils trüb bräunlichgelb, jedoch der Zwischenraum zwischen Hinterrand und dem Stachel schwarz; die Beine sind braun. Der hellgrauliche Überzug des Cephalothorax bedeckt den größten Teil desselben und so überzogen erscheint auch die ganze Bauchseite des Tieres. Palpenfemur, aber nicht Palpentibia, unten fein gezähnelt. Jung scheint das Exemplar nicht zu sein und auch die Dimensionen stimmen mit denjenigen der reifen @. bipeltata überein. Ich bezeichne diese Form vorläufig als var. ingwi- renda m; vielleicht stellt es sich, wenn einmal mehr Material vorliegt, heraus, daß sie in der Tat gute Art ist. Gagrella sp. Vom Torricelligebirge 17.—18. IX. ’09 liegt in einem Exemplar eine jugendliche Form vor, die höchstwahrscheinlich zu einem der beiden vorhergehenden Arten gehört. Cephalothoraxrücken schwarz, wird aber größtenteils von einem weißen Feld eingenommen, so daß nur am Hinter- und Seitenrande die schwarze Grundfärbung als eine schmale Binde erhalten geblieben ist. Scutum hellgrau mit weißlichen und bräunlichen Fleckchen; letztere sind besonders an der hinteren Abdachung vorhanden. Rückenstachel schwarz. Augenhügel weiß, oben mit zwei dunklen Längsstrichen und mit dunklen Seiten. Körperunterseite grauweißlich mit dunkleren Furchen. Beine hellbraun, dunkler sind die Trochanteren und Basis der Femoren; am Ende der Tibien II und IV ist je ein weißer Ring. Körperlänge 3.5 mm. Fem.I9, II 18.5, 111°8.5, IV 12 mm. Optliones Laniatores Fam. Epedanidae. Ibalonius cervicornis STRAND n. Sp. Ein Ex. vom Torricelligebirge 17.—18. IX. ’09. Durch Tuorervs Bestimmungstabelle in: Ann. Mus. Civ. Genova 1891 v. 30 p. 724, könnte man, wenn man von der Stellung der Augen absehen würde, auf Acrobunus kommen, das Tier weicht aber von dieser Gattung außerdem dadurch ab, daß die Krallen der Hinterbeine nicht gezähnt sind, der Femoralteil der Palpen ist unverkennbar kürzer als Femur I, Dorsalseutum ist bewehrt ete.e — Mit der von der Insel Ieunion bekannten Sitalces novem-tubereulatus Sım. scheint auffallende Verwandtschaft in allen generischen Merkmalen zu bestehen. Ist mit Ibalonius impudens Lon. verwandt, weicht aber auf den ersten Blick durch den Dorsal- stachel des Cephalothorax ab, der etwa geweihartig-zweispitzig endet; der Seitenast entspringt von der Hinterseite des Hauptastes, ist etwas kürzer als dieser und scheint nahe der Spitze einen kleinen Stachel- lortsatz zu haben; beide Spitzen erscheinen stumpf, sind aber vielleicht abgebrochen. — Sonst weicht das Tier durch folgendes von Lowans Beschreibung (06 in: Nova-Guinea, v. 5, (Zool.) Livr. 1, p. 3—#) ab. Seutum hinten ein klein wenig breiter als vorn. Segmentgrenzen mit Not erkennbar. Der Stachel zwischen den Augen ist nicht bloß durch seine zwei Spitzen, sondern auch dadurch, daß er dieker und weniger nach vorm geneigt ist, abweichend. Die Augenhügel tragen außer dem langen, brückenähnlichen, Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5 1) nach vorn gerichteten Fortsatz noch einen vielfach kleineren, senkrecht gestellten, spitz konischen Fortsatz, der im Profil etwa so lang wie der Durchmesser des schwarzen Augenflecks erscheint; in Dorsalansicht scheint er von der vorderen -inneren Seite (Ecke) des schwarzen Augenflecks zu entspringen. Die Augen sind vom Seitenrande ein klein wenig weiter als vom Dorn entfernt. Zwischen den vier großen Abdominal- rückenstacheln sind zwei nur !/, so lange Stacheln vorhanden und einige von den Körnern bilden in der Tat zahnförmige Fortsätze. Außer den von Loman angegebenen 6 Segmenten scheint Scutum noch ein kleines 7. zu haben. Coxa IV um reichlich '/, länger als die vorhergehenden. Das erste Mandibelglied oben ohne Zähne. Palpenfemur mit 5 Dornen, während Trochanter unbedornt zu sein scheint, Tarsus jeder- seits mit 3 Dornen; Endklaue ein wenig kürzer als Tarsus und dieser wiederum kürzer als Tibia. Bein I auf Trochanter, Femur, Patella und Tibia mit kräftigen Dornen und zwar Trochanter mit 2, Femur außen und unten mit je 4, Patella und Femur mit wenigen und kleineren Stacheln. Im übrigen stimmt Lomans Beschreibung seines /balonius impudens mit unsrer Art überein. Ferner liegen 3 Exemplare von der Saksakhütte 22. IX. ’09 vor, die zwar unter sich und von dem beschriebenen Exemplar einige kleinere Abweichungen zeigen, aber doch conspezifisch sein werden. Bei zwei von diesen sind die beiden Zacken des vorderen Rückenstachels spitzer als bei der Type, was also dafür sprechen dürfte, daß sie bei dieser künstlicherweise abgestumpft sind. Ibalonius abnormis STRAND n. Sp. Von der Saksakhütte 22. IX. ’09, zusammen mit den Exemplaren voriger Art gesammelt, liegt ein Exemplar eines /balonius vor, das zwar in Größe und Färbung mit der vorigen fast übereinstimmt, jedoch ist die Färbung mehr graulich, alle Patellen und die Basis der Tibien dunkler, am leichtesten ist aber dies Tier durch die Dorsalstacheln zu unterscheiden. Der Cephalothoraxstachel ist zweigeteilt wie bei voriger Art, neben ihm sitzt aber jederseits ein weiterer, wenig kürzerer, aber nicht verästelter Stachel, der ein wenig mehr vorwärts gerichtet ist; alle 3 Stacheln hängen an der Basis zusammen und sind etwa so weit hinter den Augen, wie diese vom Vorderrande entfernt sind. Merkwürdig sind insbesondere die Augen- hügel; der eine (rechte) trägt oben einen Stachel genau wie die vorhergehende Art, der andere trägt dagegen zwei, von denen der eine senkrecht, der andere nach oben und schwach nach vorn gerichtet ist; beide sind etwa gleich groß. Hier liegt also anscheinend jedenfalls eine Monstrosität vor (daß der eine Stachel ab- gebrochen ist, glaube ich nicht), ob aber die Einzahl oder Zweizahl der Stacheln das Normale ist, läßt sich somit nicht feststellen. Von der vorigen Art auffallend abweichend ist dies Tier ferner durch die sehr reduzierte Bewehrung des Seutum; an Dornen finden sich nämlich bloß einer in der Mitte des 4. Segments, der aber ganz kurz ist (etwa gleich dem Durchmesser der Femoren an der Spitze), unmittelbar dahinter steht ein unbedeutend kürzerer Dorn und dahinter wieder ein noch kürzerer, der eigentlich nur ein Zahn- höckerchen etwa wie die Körner an den Dorsalsegmenten ist. Scutum ist hinten ein wenig breiter als vorn und zwar treten die hinteren Ecken seitlich etwas hervor. Coxa | mit haartragenden Knötchen; Coxa IV nicht wenig länger als die übrigen. Der rechte Palpentarsus ein klein wenig länger als die Tibia und diese nur unbedeutend mehr als halb so lang wie Patella, die wenig kürzer als Femur ist; der linke Palpus hat eine kürzere Patella, die aber immerhin dennoch ein wenig länger als Tibia oder als Tarsus ist. Hier liegt also eine ähnliche Monstrosität wie an den Augenhügeln vor und zwar ist in beiden Fällen die rechte Seite am stärksten entwickelt. Man könnte daraus geneigt werden in diesem Exemplar einen lateralen Zwitter zu erblicken, jedoch sind weitere laterale Unterschiede, die diese Annahme bestätigen könnten, nicht vorhanden, soweit ich habe feststellen können. — Das erste Glied der Mandibeln am Ende rundlich verdiekt, ohne Zähne, das zweite Glied mit einem borstentragenden Höckerzahn am Ende vorn. Palpen länger als der Körper, Trochanter unten unbewehrt, Femur unten 4, innen 1 Stachel, Patella scheint unten in der End- hälfte 2 zu haben, Tibia unten 4, innen unten 3, Tarsus unten 3, innen 2 oder 3 Stacheln. Am ersten Paar sind bewehrt: Tibia, Patella, Trochanter und vor allen Dingen Femur, der sowohl oben als unten lange, kräftige,. senkrecht abstehende, ziemlich nahe beisammen stehende Dornen trägt, von denen einer der Unterseite des linken Beines in der Mitte gespalten ist, so daß er eine Y-ähnliche Figur bildet; Patella oben an beiden Enden mit einem borstentragenden Zahnhöcker. — Alle Krallen ungezähnt. Körperlänge 2.4, Breite 1.3 mm. Beine: I 4, II 15—16, III 9-10, IV 12—13 mm. 6 Embrik Strand: Spinnentiere aus Neuguinea Zalmoxis armatipes STRAND n. Sp. Ein Exemplar, wahrscheinlich 9', vom Torricelligebirge 690 m. Bei dem chaotischen Zustande, in welchem die Systematik der Opiliones Laniatores sich befindet, halte ich es für nützlich, auch die Gattungsmerkmale des vorliegenden Tieres ausführlich zu besprechen, denn wie unten näher nachgewiesen wird, ist mit einem Gattungsnamen allein hier nicht viel geholfen, weil die Ansichten darüber, was unter dem Namen zu verstehen ist, so verschieden sind und die in der Litteratur enthaltenen Beschreibungen meistens recht ungenügend sind. Frontalrand ohne Spina oder deutlichen Zahn, zweimal ausgerandet, mit vielen kleinen borsten- tragenden zahnförmigen Höckern. Augenhügel kurz vor der Mitte des Cephalothorax, groß, quer, die Augen an beiden Enden des Hügels, dieser ist zwischen denselben am stärksten erhöht und trägt daselbst in Querreihe zwei Zahnhöcker, die unter sich weiter als von den Augen entfernt sind; nach vorn und nach hinten fällt der Hügel schräg ab und vorn mitten zeigt er eine Wölbung, die bis zum Frontalrande reicht. Ein fast rudimentärer Lobus maxillaris der Coxen II scheint vorhanden zu sein. Die Spitze der hinteren Tarsen nicht eingeschnitten; die Krallen derselben, 2 an der Zahl, sind gänzlich ungezähnt; am Ende unten sind diese Tarsen zwar dicht behaart, aber nicht scopuliert. Coxa IV nur an der Spitze frei und un- bewehrt, abgesehen von Körnchen unten und außen und von einem Zahn am Ende außen. — Sieben Ab- dominalsegmente, von denen das vordere etwa so groß wie die drei folgenden zusammen ist; das vierte und die folgenden tragen je zwei kräftige Dornen, die zwei nach vorn konvergierende, aber nicht zusammen- stoßende Längsreihen bilden, außerdem sind, in Querreihen angeordnet, Zahnhöckerchen vorhanden. Das erste Ventralsegment zeigt längs des Innenrandes der vierten Coxen je eine recht deutliche faltenähnliche, schräg longitudinell verlaufende Erhöhung; zwischen diesen und der Spitze der Coxen IV sind die Spiraklen, die sich ganz so wie von SörEnsen bei Zalmoxis beschrieben verhalten. Wenn man diese Form nach der Literatur generisch bestimmen will, so stößt man auf Schwierigkeiten, zumal die Unterschiede auch zwischen den Familien der Laniatores z. T. recht problematisch sind. So ist z. B mit der Assamiide Maracandus Sıw. nicht wenig Ähnlichkeit vorhanden; nach der Bestimmungstabelle Lomans (’02 in: Zool. Jahrb. Syst. v. 16, p. 186) kann man auf Maracandus kommen und die von Loman (06 in: Nova Guinea, v. 5, (Zool.) Livr. 1, p. 7) beschriebene Art Maracandus albiceps Lon. erinnert erheblich an vorliegende Form. Nach der Originaldiagnose soll aber Maracandus in der Mitte des Vorderrandes eine „spina erecta“ tragen und von dem bei unserer Form so auffallenden Merkmal, daß die Hinterbeine so viel länger und dicker als die übrigen sind, ist in den Beschreibungen von Mara- candus keine Rede; bei M. albiceps wird die Länge der Beine als: 11, 20, 13, 13 mm angegeben, also wäre demnach das vierte Paar sogar kürzer als das zweite. — Unter den von Söressen 1886 (in: „Arachniden Australiens“) abgebildeten Tieren kommt das unsrige ohne jede Frage der Zalmoxis robusta Sör. (tab. 5, fie. 5 1. e.) am nächsten: die Hinterbeine stimmen, was Größe, Form und Bewehrung betrifft, ganz überein, die übrigen Beine verhalten sich auch gleich, Körperform stimmt mit der Ausnahme, daß unser Tier hinten breiter abgestutzt ist und zwischen Abdomen und Brustteil weniger eingeschnürt und Habitus der Palpen ist genau der gleiche; abweichend ist dagegen: die Querfurchen des Scutum sind nur ganz schwach und g zwar gleichmäßig procurva gekrümmt, während sie bei Zalmoxis nach der Diagnose „sub angulo flexi“ sein sollen, eine Angabe, die aber mit der Abbildung von Zalmoxis robusta nicht stimmt, indem bei dieser die Kurchen sehr wenig mehr als bei unsrer Art gebogen und gar nicht winklig gebrochen sind; ferner heißt es in der Diagnose: „Äreae prima parva, secunda omnium maxima, quarta eminentis majoribus destituta“, was soweit die Größenangaben betrifft, mit keiner der beiden Arten, auf welche die Gattung begründet wurde, übereinstimmt, falls die Abbildungen, die Söressen 1. ec. (tab. 5, fig. 5 und 6) gibt, korrekt sind, indem beide Figuren das erste Segment als das größte darstellen, was auch bei meinem Tier der Fall ist, wohl aber weicht letzteres durch das Vorhandensein von Rückendornen von den beiden Sörexsexschen Zal- mozxts-Arten entschieden ab; die Angabe in der Familienbeschreibung von „Zalmoxioidae“ Sör., daß die Beine Il länger als IV sein sollen, stimmt weder mit der zitierten Figur 5 noch mit meinem Tier überein; die übrigen Angaben der Sörensenschen Gattungsbeschreibung, inkl. der Lage der Spirakeln, stimmt mit meinem Tier überein. — Inzwischen weichen aber die von Tuorerr (1890/91 in: Ann. Mus. Civ. Genova v. 30, p. 747) beschriebenen Zalmoxis-Arten offenbar ebenso sehr von der Sörexsenschen Diagnose wie die vorliegende Art ab und ich führe daher die Art unter diesem Gattungsnamen auf, statt eine neue Gattung Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5 \ dafür aufzustellen; es ist schon ohnehin schwierig genug, sich unter den schon existierenden Gattungen deı Opiliones Laniatores und Insidiatores zurecht zu finden und ich glaube, daß Loman in seiner Opilioniden arbeit ’02 in: Zool. Jahrb. v. 16 zu weit geht, wenn er für die daselbst beschriebenen 16 neuen Arten der Familien Assamiidae, Epedanidae und BDiantidae 13 neue Gattungen, also fast so viele Gattungen wie Arten, aufstellt. Färbung dunkelbraun, unregelmäßig und undeutlich heller und dunkler klein gefleckt, was mit der grob gekörnelten Struktur des ganzen Teguments in Verbindung steht; heller und zwar bräunlichgelb, dunkler besprenkelt sind die Mandibeln und Trochanteren; grauschwärzlich, schmal weißlich geringelt und mit ebensoleher Spitze sind die Tarsen. Die Coxen sind ein wenig heller als die Bauchsegmente, wenn auch dunkler braun besprenkelt; letztere zeigen recht deutlich helle und dunkle Querbinden. — Die langen Hinterbeine haben die Femoren, Patellen und Tibien mitten ziemlich stark verdickt und kräftig bewehrt, was wohl, wie schon von SörENsEn angenommen, ein männlicher Öharakter sein wird; diese Femoren tragen unten etwa 6 größere und einige ganz kleine Zähne, die Patellen am Eindrande oben drei Zähne, die Tibien im Enddrittel unten zwei besonders kräftige und leicht gekrümmte Zähne, sowie unmittelbar an der Spitze zwei schwächere Zähne. Die drei übrigen Beinpaare erheblich schlanker, die Femoren und Tibien sub- zylindrisch, sowie unbewehrt, nur die Femoren unten und die Patellen oben mit einigen größeren Körnern besetzt. Alle Glieder der Palpen, auch die Femoren, unten bewehrt. — Körperlänge 4 mm. Beine IV: Troch. + Fem. 3, Pat. + Tib. 3.2, Tarsen 3.2 mm. Eine weitere Opilionide vom Torricelligebirge (Saksakhütte 22. IX. ’09) möchte ich für eine Jugendform der Zalmoxis armatipes Strann ansehen, bin aber dessen nicht sicher; die Kenntnis der Jugend- formen der exotischen Opilioniden ist ja noch äußerst gering und auch über deren der einheimischen Formen wissen wir noch recht wenig (efr. Stranp 1910 in: Archiv für Naturgeschichte v. 76, I, p. 50). Von dem oben beschriebenen Exemplare weicht dies in erster Linie durch viel hellere Färbung ab; der Körper ist blaß graugelblich, jedoch auf dem Cephalothorax unregelmäßig schwärzlich angeflogen mit tiefschwarzen Augen. Die Coxen und Trochanteren der Beine sind blaßgelb, die übrigen Glieder olivenfarbig grauschwarz, die Femoren und Tibien jedoch mit je einem undeutlich helleren Mittelring‘, die Tarsen mit 5—7 hellen Ringen. Das Tegument ist weicher und weniger gekörnelt. Alles jugendliche Merkmale. Dann sind aber die beiden Höckerchen des Augenhügels spitzer, verhältnismäßig ein wenig höher und unter sich nicht weiter als von den Augen entfernt. Das erste Abdominalsegment erscheint ein wenig länger, etwa so lang wie die vier folgenden zusammen, und Abdomen ist ein wenig breiter und hinten stumpfer als bei der Type von Z. armatipes. Körperlänge 2.3 mm. An Dornen trägt der Rücken zwei nebeneinander auf dem 4. Seg- ment und zwei auf dem 7. Segment, die unter sich um reichlich viermal so weit wie die des 4. Segments entfernt sind. — Sollte diese Form wirklich die einer anderen Art sein, so möchte ich den Namen Zalmozxis pallicolor m. dafür in Vorschlag bringen. Anm. Lowan hat 1902 ]. c. eine neue Asamiidengattung Acanthophrys aufgestellt. Da dieser Name seit 1865 in den Crustacea vergeben ist, so nenne ich Lowans Genus Acanthophrysella m. Araneae Fam. Psechridae Psechrus argentatus (Dor.) Viele Exemplare, S'Q' und QO, ohne genaue Lokalitätsangabe, aber ziemlich sicher vom Torricelli- gebirge; zwei QQ sind etikettiert: Torricelligebirge 17.—18. IX. '09. Fam. Clubionidae Olios quwineibidis STRAND n. sp. Ein unreifes © vom Torricelligebirge 780 m. Bestachelung. Alle Femoren oben mitten 1-1, oben vorn und hinten je 1.1.1, IV hinten jedoch bloß 1 am Ende. Alle Patellen vorn und hinten je 1 Stachel. Tibien I—Il unten 2-2-2, vorm, 3 Embrik Strand: Spinnentiere aus Neuguinea hinten und oben je 1-1, III—IV unten 2-2-2, vorn und hinten je L-1l, oben 1 Stachel. Metatarsen I—-IlI unten 2-2 lange und kräftige Stacheln, vorn und hinten je 1-1, IV unten 2.2 Stacheln sowie an der Spitze 1 Borste, vorn und hinten je 1-1-2 Stacheln. — Palpen: Femoralglied oben 1:3, Patellarglied innen und außen je 1, Tibialglied innen 2-1, außen 1-1, oben an der Basis 1 Stachel, Tarsalglied innen 2.1, außen 1.1 Stacheln. Augenstellung. Hintere Augenreihe gerade; die Augen gleich groß, die mittleren unter sich um fast ihren doppelten, von den seitlichen um mehr als den doppelten Durchmesser entfernt. Vordere Augenreihe gerade; die Augen größer als die der hinteren Reihe; die M. A. erscheinen ein wenig kleiner, sind unter sich um ihren Durchmesser, von den S. A. um °/, desselben, vom Ülypeusrande um den !/, Durch- messer entfernt. Das Feld der M. A. hinten fast unmerklich breiter als vorn. Alle Tarsen scopuliert, außerdem die Metatarsen I—II in den apicalen °/,, III in der apicalen Hälfte, während am Metatarsus IV jedenfalls keine Scopulierung erhalten ist. — Am unteren Falzrande eine Reihe von 5 bis 6 Zähnen, von denen die beiden inneren allerdings ganz klein sind, am oberen Rande zwei Zähne. Färbung. Cephalothorax und Extremitäten bräunlichgelb, Augen in schmalen schwarzen Ringen, Clypeus gebräunt; Mandibeln dunkel rotbraun mit violettem Schimmer, in der Endhälfte geschwärzt; Man- dibelklaue geschwärzt, an der Basis außen gerötet; die Metatarsen die dunkelsten, die Tarsen die hellsten aller Extremitätenglieder. Abdomen graugelb mit schwachen Andeutungen von Zeichnungen, nämlich oben ein schmaler Herzstreifen, beiderseits dieses 2 oder vielleicht 3 dunklere Muskelpunkte, von denen die hinteren, in der Mitte des Rückens, die deutlichsten sind, hinter diesen lassen sich recurva gebogene Quer- streifen erkennen und unten ist eine mediane Längsbinde angedeutet. Körperlänge 14—15 mm. (NB. unreif!) Cephalothorax ohne Mandibeln 5.5 mm lang, 4.3 mm breit. Abdomen 7.5 mm lang, 5.5 mm breit. Beine: I Fem. 6, Pat. + Tib. 8.5, Met. + Tars 7.5 mm; II bezw. 65; 8.7; 7 T mm; III bezw. 4.5; 5.5; 5 mm; IV bezw. 5.5; 6; 6.2 mm. Also: 1 22; II 22.9; III 15; IV 17.7 mm Epigyne ist durch zwei dunkle, ganz kleine Längsflecke angedeutet, die vorn durch eine halb- kreisförmige schwarze Linie verbunden sind (in Flüssigkeit gesehen!). Prychia pallidula Strand n. sp. Ein © vom Torricelligebirge 780 m. Färbung. Cephalothorax und Extremitäten blaßgelb, ersterer, insbesondere in den Furchen, blaß bräunlich angeflogen, die Augen schmal bräunlich umringt, Mandibelklaue in der Endhälfte rotbraun; Beine I mit kleinem schwarzem Fleck an der Tibia oben nahe der Basis und ebensolchem Halbring auf dem | Metatarsus nahe der Basis; Beine III mit dunklem Ring am Ende des Femurs und an der Basis der Tibia; Beine IV mit schwarzem Fleck oben kurz innerhalb der Mitte des Femurs und mit dunklem Subbasalring des Metatarsus. Die Krallen braun, die sehr langen Stacheln in der Basalhälfte braun, in der Endhälfte heller. Klauenfaszikeln dunkelgrau, Scopula grauweißlich. Sternum, Lippenteil und Coxen weißlich. Ab- domen hell graugelblich, oben kommt die Grundfarbe nur noch als ein durch gelblichweiße Flecke aus- | sefülltes Netzwerk zum Vorschein und zwar bildet sie längs der Rückenmitte eine schmale Läng- linie, die sich im vorderen Drittel stark erweitert und dann jederseits dreimal einen kurzen schrägen, am linde erweiterten Seitenast entsendet, von denen der hintere, der am Anfang des apicalen Fünftels des Itückens sich befindet, durch einen schwarzen Fleck teilweise verdeckt wird; dieser ebenso wie die oben beschriebenen Flecke wird hauptsächlich durch eigentümliche anliegende schwarze Schuppenhaare gebildet, die wahrscheinlich ziemlich leicht abgerieben werden können, weshalb diese Flecke wahrscheinlich keine besonders konstanten Merkmale bilden. Auch ein anderes charakteristisches Merkmal bildet die Behaarung, nämlich lange, feine, gekrümmte, reihenförmig angeordnete, perpendikulär abstehende Haare an den Seiten, insbesondere nahe der Basis der Tibien, die den Cilien der Zeucauge-Arten ganz ähnlich sind. Bestachelung. Die Stacheln der Unterseite der Tibien I—II erreichen eine Länge von 3-5 mm; es sind deren 4 Paare; außerdem ist oben in der Endhälfte ein Stachel vorhanden. Femoren I—II oben jederseits 1.1.1 viel kürzere Stacheln. Metatarsen I—II in der Basalhälfte unten 2.2 und jederseits I +1 Stacheln, die so lang wie die der Tibien sind. Die beiden hinteren Paare in ähnlicher Weise bestachelt Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5 9 Epigyne erscheint trocken als ein hellbrauner, glatter, glänzender, der Länge, aber kaum der Quere nach gewölbter Längswulst, der beiderseits tief ausgehöhlt erscheint, so daß diese Höhlung erst in schräger Seitenansicht deutlich zum Vorschein kommt. In Flüssigkeit erscheint Epigyne blaßgelblich, im Inneren mit einem oder zwei schmalen bräunlichen, stark gewundenen, z. T. ziekzackförmig angeordneten Kanälen, in der hinteren Hälfte mit zwei schmalen dunkelbraunen, schwach gebogenen Längsstreifen, die nach hinten ganz wenig konvergieren und unter sich um mehr als ihre Länge entfernt sind; nach vorn setzen diese sich in je eine feine braune Linie fort. Dimensionen. Körperlänge 13 mm. Cephalothorax 4 mm lang, 2.7 mm breit. Beine: I Fem. 7.5, Pat. + Tib. 10, Met. + Tars. 10mm; II bezw. 6; 8; 8 mm; III bezw. 4; 5; 5 mm; IV bezw. 6.5; 65; 8 mm. Also: I 27.5; II 22; III 14; IV 21 mm. Tychichus genitalis StranD n. Sp. Ein © vom Torricelligebirge 780 m. Bestachelung. (Beine I fehlen!) Alle (vorhandenen!) Femora oben mitten 1-1.1 (III hat vielleicht 0:11), vorn und hinten je 1.1.1, IV jedoch hinten nur 1 Stachel. Tibien II unten 2.2.2.2, unten hinten bisweilen 1 überzähliger Stachel, oben in der Endhälfte und nahe der Basis je 1 Stachel, III unten 2-2, vorn, hinten und oben je 1-1, IV wie Ill. Metatarsen II unten in der Basalhälfte 2.2 kräf- tige Stacheln, vorn und hinten je 1.1 viel kleinere ebensolche, III wie Il, IV außerdem an der Spitze jederseits 1 kleiner Stachel. Femoralglied am Ende oben 1.2, Patellarglied vorn und hinten je 1, Tibial- glied innen 2-1, oben an der Basis 1, außen 1.1 Stacheln, Tarsalglied innen 2.1, außen 1.1 Stacheln. (Zu bemerken ist, daß die Stacheln zum großen Teil abgebrochen sind, so daß obige Angaben in einigen Punkten sich vielleicht als revisionsbedürftig erweisen werden). Dimensionen. Körperlänge 12 mm. Cephalothorax 5 mm lang, 4 mm breit. Abdomen 6 mm lang, 3 mm breit. Beine (I fehlen!): II Fem. 6.5, Pat. + Tib. 9, Met. + Tars. 8 mm; III bezw. 4.5; 6; 5.5 mm; IV bezw. 6.2; 7; 7.2 mm. Also: (1°); 11 23.5; III 16; IV 20.4 mm. Epigyne bildet ein großes, hellbräunliches, schwach erhöhtes, hinten steil abfallendes Feld, das vor der Mitte eine große seichte rundliche Grube hat, die größtenteils von einem schwarzen Sekret (?) erfüllt ist und hinter der Mitte eine viereckige, nach hinten sich leicht erweiternde Grube aufweist. In Flüssigkeit tritt die vordere Grube als ein tiefschwarzer runder Fleck hervor, beiderseits dieses liegt eine runde hell- braune Samentasche und nach hinten von dem schwarzen Fleck erstrecken sich zwei hellbraune, nach hinten schwach divergierende Längsstriche. Färbung. Das ganze Spinnchen ist blaß bräunlichgelb oder graugelb, auf der Mitte des Ab- dominalrückens sind zwei dunkle Muskelpunkte und die Basis der sonst blassen Stacheln ist dunkel. Die Spitze der Mandibelklaue dunkel. Der Bauch mit zwei eingedrückten, nach hinten konvergierenden, aber die Spinnwarzen bei weitem nicht erreichenden dunkleren Längslinien. Dunkel ist ferner die Krallenbürste aller Beine. Am unteren Falzrande vier Zähne (ein fünftes, rudimentäres Zähnchen scheint vorhanden zu sein), am oberen Rande zwei Zähne; zwischen den beiden Reihen finden sich zahlreiche ganz kleine Zahnhöcker _ und beide Falzränder tragen lange, abstehende, etwas gekrümmte, reihenförmig angeordnete Haare. Augen. Die kleinen vorderen M. A. erscheinen in Flüssigkeit unter sich und von den 8. A. um etwa ihren anderthalben Durchmesser entfernt. Panaretus chelatus STRAND n. Sp. Ein @ vom Torricelligebirge 780 m. | Dimensionen. Körperlänge 29 mm. Cephalothorax 11 mm lang, 9.2 mm breit. Beine: \ı I Fem. 13, Pat. + Tib. 17, Met. + Tars. 16 mm; II bezw. 13.5; 18; 16.5 mm; III bezw. 12; 15; 13 mm; \ IV bezw. 13; 16; 16.5 mm. Also: 1 46; II 48; III 40; IV 45.5 mm. Färbung. Cephalothorax und Extremitäten rotbraun, Clypeus auffallend hellgelb gefärbt, der \ Rand seitlich schmal schwarz gefärbt; in der Mitte ist aber der Rand hellgelb, Augen schmal schwarz um- ringt, die S. A. innen schwarz angelegt, Seiten des Kopfteiles vorn geschwärzt, am Hinterrande des Cepha- lothorax eine helle Binde. Mandibeln tiefschwarz mit starkem blauen Glanz, Unterseite des Cephalothorax Abh. u. Ber.d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5. 2) u 10 Embrik Strand: Spinnentiere aus Neuguinea und der ('oxen und Femoren hellrot, die distalen Glieder der Extremitäten auch an der Oberseite dunkler. Abdomen dunkelbraun mit Andeutung eines helleren Herzstreifens, durch die Behaarung mit graulicher Bei- mischung, oben hinter der Mitte mit einem breit halbmondförmigen, vorn schwarz angelegten, weißlichen, recurva gekrümmten Querfleck. Der Bauch mit Andeutung zweier helleren Längsstriche, wodurch ein schmales, vorn leicht erweitertes Medianlängsfeld angedeutet wird. Epigaster bräunlichgrau, Epigyne rot und dunkelbraun. Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein hellrötliches, unbestimmt begrenztes, etwa 2.7 mm breites und 2 mm langes Feld, das mitten ein dunkelbraunes, länglich-rhombisches, bis 0.9 mm breites und 1.2 mm langes Feld einschließt, in welchem hinten ein hellerer Fleck sich findet. Trocken gesehen erscheint Epigyne als ein kräftiger, hinten erhöhter und fast senkrecht abfallender, nach vorn abgeflachter und all- mählich abfallender Querwulst, der eine tiefe, birnenförmige, mit der Spitze nach hinten gerichtete Längs- grube einschließt, die größtenteils von einem der Länge und Quere nach gewölbtes, glattes und stark glänzendes Längsseptum ausgefüllt wird, so daß nur eine schmale Längsgrube jederseits vorn und eine | rundliche Vertiefung am Hinterende des Septums übrig bleiben; diese Längsgruben verlängern sich nach hinten als je eine schmale Furche an jeder Seite des Septums. Augenstellung (trocken gesehen). Vordere Augenreihe oben gerade oder ganz schwach procurva, unten stark procurva; die M. A. viel kleiner, unter sich um ?/, ihres Durchmessers, von den S. A um noch weniger entfernt; letztere vom Rande des Ulypeus um fast ihren anderthalben Durchmesser entfernt. Hintere Augenreihe schwach reeurva, die S. A. größer, an der Außenseite von je einer großen, stark gewölbten Beule sitzend, von den kleineren M. A. weiter als diese unter sich entfernt. Das Feld der M. A. erheblich breiter hinten als vorn und kaum länger als hinten breit. Ein unbedeutend kleineres © ist etikettiert: Torricelli 17.—18. IX. ’09. Bei einem weiteren © von demselben Datum und Lokalität erscheint das Mittelstück (Septum) der Epigyne mitten breiter, vorn dagegen plötzlicher und stärker verschmälert und die dasselbe vorn begrenzenden Gruben sind seichter und undeutlicher begrenzt. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß dies Exemplar schon die Eier ab- gelegt hat, während das Typenexemplar offenbar voll von Eiern ist. Ebenda zwei unreife und daher trag- liche, vielleicht zur folgenden Form gehörige Exemplare; bei diesen sind die Tarsen auffallend heller, das Mittelfeld des Bauches deutlich begrenzt und die Seiten des Brustteiles tragen einige hellere Wische: Ab- dominalrücken mit deutlicherem Mittellängsstreifen und Andeutung zweier helierer Querstriche. — Ferner liest ein @ Exemplar, das nur 21—22 mm lang ist (Cephalothorax 9 mm lang) vor von der Saksakhütte 22. IX. ’09; auch hier hat Epigyne die eben beschriebene abweichende Form. Panaretus chelatus SrraxD var. vittichelis STRAND n. var. Ein @ vom Torricelligebirge, 780 m. Septbr. '09. Mit der vorigen Art jedenfalls sehr nahe verwandt, die Epigyne weicht aber erheblich ab. Sie erscheint in Flüssigkeit gesehen als ein grauliches, fast halbkreisförmiges Querfeld unmittelbar vor der Spalte, das mitten eine rötlichbraune, hinten breit und tiefschwarz umrandete, kurz zungenförmige Partie einschließt. Trocken gesehen erscheint Epigyne als ein schwach erhöhtes, abgeflachtes, breites, chagriniertes, zwei ganz seichte und unter sich weit entfernte Einsenkungen tragendes Feld, das hinten zwei schmale und nicht tiefe Binschnitte zeigt, wodurch das einen kurz zungenförmigen, gewölbten, oben mitten leicht ab- geflachten, nach hinten gerichteten Lobus gebildende, oben als rötliehbraune Mittelpartie beschriebene Medianfeld begrenzt wird. — In Flüssigkeit erscheint Epigaster sonst dunkelbraun, vorn mit zwei hellgrau- lichen Längsstreifen und hellgrau sind auch die Lungendeckel. Die Färbung ist übrigens wie bei den oben beschriebenen unreifen Exemplaren; die Mandibeln vorn mit roten Längsstreifen. Körperlänge 22 mm. Üephalothorax 9 mm lang und 7.5 mm breit. Ob nur eine nicht völlig entwickelte Form der vorigen Art ? Möge vorläufig als Varietät unterschieden werden. IHeteropoda nova-gquineensis STRAND N. Sp. I 2 vom Toricelligebirge 17.—18. IX. ’09 Körperlänge 14 mm. Cephalothorax 6 mm lang, 5 mm breit. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5 1 Tibien III—IV oben unbestachelt Mittelritze des Cephalothorax so lang, daß sie sich auch an der hinteren Abdachung fortsetzt. Die vorderen M. A. kleiner als die hinteren. Epigyne ähnelt derjenigen von H. keyserlingi Hoce, ist aber erheblich breiter als lang, auch die Grube ist, insbesondere hinten, breiter und mehr dreieckig. — In Flüssigkeit erscheint sie als ein rötlich- braungelbes, halbkreisförmiges Feld, dessen Querseite nach hinten gerichtet ist und das in den hinteren zwei Dritteln der Länge von zwei schwarzen, geraden, nach hinten divergierenden Linien durchzogen wird, die hinten doppelt so weit unter sich wie vorn entfernt sind; von nahe dem Vorderende dieser Linien entsendet jede einen feinen Schrägast nach vorn und außen. Färbung. Cephalothorax bräunlichgelb mit großen, unregelmäßigen, dunkleren Querwischen auf den Seiten des Brustteiles, dunkleren Randflecken und hinten. mit dunkler Rand- und heller Submarginal- binde, einem dunklen dreieckigen Fleck am vorderen Ende der Mittelritze; Augenfeld und Clypeus ist dunkel- braun, letzterer allerdings mit schwarzem Rand und einem großen hellgelben Fleck in der Mitte. Mandibeln dunkel rötlichbraun mit schwarzen Längsbinden. Beine bräulichgelb, dunkler punktiert und gefleckt, die Tibien mit zwei auch unten zusammenhängenden dunklen Ringen, die Metatarsen und Tarsen einfarbig dunkel. Abdomen schwärzlich, oben aber von einer breiten, höchst verwischten, graubräunlichgelblichen, unregelmäßigen Zeichnung eingenommen, die kurz hinter der Mitte von einem schwarzen, recurva gebogenen Querfleck unterbrochen wird, hinter diesem ist eine von der hellen Färbung gebildeten, an beiden Enden sich erweiternden Querbinde, von welcher sich eine allmählich schmäler werdende, die Spinnwarzen er- reichende helle Längsbinde nach hinten erstreckt. Seiten schwarz, undeutlich heller gefleckt oder gestrichelt. Bauchfeld grau, mit zwei dunkleren, nach hinten schwach konvergierenden, subparallelen Längslinien. Sternum und Coxen einfarbig ockergelblich, ungefleckt. Lippenteil braun. Vordere Augenreihe procurva, die M. A. erheblich kleiner, unter sich um ihren Durchmesser, von den $. A. um weniger als ihren Radius entfernt; letztere vom Clypeusrande um fast ihren Durchmesser entfernt. Die hinteren M. A. größer als die vorderen, unter sich um ihren Durchmesser, von den S. A. um viel weiter entfernt (alles in Flüssigkeit gesehen!). Länge der Beine: I Fem. 7, Pat. + Tib. 8.5, Met. + Tars. 8 mm; II bezw. 1.55 9:28. 2mm; Ill bezw. 6.2; 7.5, 6.5 mm; IV bezw. 6.8; S; 8 mm. Also: I 23.5; II-24.7; III 20.2; IV 22.8 mm. Palpen: Fem. 2.7, Pat + Tib. 3, Tars. 2.3 mm, zusammen 8.5 mm. Heteropoda jacobii STRAND n. sp. 1 @ vom Torrieelligebirge, 17.—18. IX. ’09. Dimensionen. Körperlänge 15—16 mm. Üephalothorax 7 mm lang, 6-8 mm breit. Beine: I Fem. 10, Pat. + Tib. 13, Met. + Tars. 11.5 mm; IV bezw. 9.5; 11; 11.5 mm. Also I 34.5 mm, IV 32 mm. Färbung. Cephalothorax dunkelbraun mit undeutlich hellerer, nur bis zu den Augen und der hinteren Abdachung reichender Medianbinde, die um die durch einen dreieckigen dunklen Fleck bezeichnete Mittelritze ein wenig erweitert ist; ferner mit hellerer Sublimbalbinde auf dem Brustteile, welche Binde nur hinten regelmäßig und scharf markiert ist. Augenfeld geschwärzt, Clypeus mit scharf markiertem, hell- selbem, abgerundet dreieckigem Medianfleck. Mandibeln dunkelrotbraun mit schwarzen Längsstreifen. Beine rötlichbraun, dunkler punktiert und mit drei hellen Querwischen an der Oberseite der Femoren und An- deutung hellerer, auch unten erkennbarer Ringe an den Tibien. Abdomen dunkelbraun, oben mit einem undeutlich helleren, bis zu den Spinnwarzen reichenden Längsstreifen, der in der Mitte einen auffallend helleren ‘Fleck einschließt, und kurz vor diesem findet sich eine aus 4 hellen Flecken gebildete Quer- reihe. Unterseite graubräunlich mit zwei dunklen Mittellängslinien. Sternum und Üoxen ockergelblich, dunkler punktiert. Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein subquadratisches, | mm langes und reichlich so breites, \ braunes, in hellgraulicher Umgebung gelegenes Feld, das hinten mitten einen hellgelben, länglich- an nigen, vorn zugespitzten Fleck einschließt, dessen Vorderende in ein länglich-bohnenförmiges, beider- seits durch je einen schwarzen Strich begrenztes, vorn aber offenes Medianfeld hineinragt; diese Striche verbinden sich vorn mit je einem kurzen Schrägstrich und der Vorderrand des Feldes ist jederseits seicht ausgerandet. Trocken gesehen erscheint Epigyne als ein schwärzliches, der Länge und Quere nach schwach DES 12 Embrik Strand: Spinnentiere aus Neuguinea gewölbtes, mattes, grob chagriniertes Feld, das zwei schmale Längsfurchen, die vorn in je eine tiefe, sub- trianguläre, lochförmige Grube enden, während sie hinten in eine tiefe Mittelgrube (= dem oben beschriebenen keilförmigen Fleck) auslaufen, aufweist. Alle Tibien oben unbewehrt. Patellen IIT—IV scheinen unbewehrt zu sein, I—II haben hinten 1 Stachel. Vordere Augenreihe procurva; die M. A. erscheinen in Flüssigkeit unter sich um weniger als ihren Durchmesser, von den 8. A. um weniger als ihren Radius entfernt; letztere vom Clypeusrande um reichlich ihren Durchmesser entfernt. Die vorderen und hinteren M. A. erscheinen in Flüssigkeit fast gleich groß; trocken gesehen aber die hinteren unverkennbar größer. Heteropoda schlaginhaufeni Strasd n. sp. 1 © vom Torricelligebirge, 17.—18. IX. ’09. Cephalothorax ziemlich hoch und dick, hinter den Augen unverkennbar gewölbt und nach vorn abfallend; Clypeus höher als bei typischem Heteropoda. Sonst mit letzterer Gattung übereinstimmend. Mit H. analis Tnor. verwandt, aber u. a. durch das Vorhandensein eines Stachels oben an den Tibien IV und hinten an allen Patellen und dadurch, daß die Beine IV länger als I sind von genannter Art abweichend. Färbung. Cephalothorax und Extremitäten dunkel rötlichbraun mit gelblicher, fast linien- schmaler, sich um die Mittelritze erweiternder Mittellängsbinde, die kurz vor letzterer sich zu einem schmalen Querfleck erweitert und sich nach hinten bis zu der schärfer markierten, beiderseits schwarz be- grenzten, durch eine reichlich so breite schwarze Binde vom Rande getrennten, gelben, submarginalen Quer- binde fortsetzt; Seitenrand schmal schwarz und mit größeren schwarzen Flecken. Seiten des Kopfteiles schwarz, Clypeus mit breiter schwarzer, mitten durch einen bis zu den Augen reichenden gelben Fleck unterbrochener Randbinde. Femoren oben und unten dunkel punktiert und zeigen oben 5 gelbliche Halb- ringe. Augen schmal schwarz umringt. Mandibeln schwarz. Abdomen schwarz, oben mit graugelblicher Mittellängsbinde, die kurz hinter der Mitte durch eine schwarze Querbinde unterbrochen wird und vor dieser sich jederseits viermal zackenförmig erweitert; hinter derselben ist die Längsbinde in nach hinten allmählich kleiner werdenden Querstrichen aufgelöst. Seiten mit undeutlich helleren kleinen Wischen. Bauch graubräunlich mit Andeutung eines dunkleren, die Spinnwarzen bei weitem nicht erreichenden Mittellängsfeld. | Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein herzförmiges, vorn verschmälertes, 1 mm langes und hinten breites Feld, das vorn und seitlich rötlichbraun umrandet ist, vorn von einer schwarzen Linie begrenzt wird und durch einen schwarzen, vorn sich in 3 teilenden und den Vorderrand nicht ganz er- reichenden Längsstrich durchzogen wird, der in der Tat eine schmale, tiefe, vor der Mitte sich erweiternde Furche bildet, die zwei etwa bohnenförmige, in Flüssigkeit grauschwarz erscheinende Längswülste trennt. Tibia IV oben in der Endhälfte I Stachel, III scheint aber oben unbewehrt zu sein. Alle Patellen hinten 1 Stachel. Vordere Augenreihe in den Zentren gerade; die S. A. vom Clypeusrande um reichlich ihren Durchmesser, die M. A. unter sich um fast ihren Durchmesser, von den S. A. um unbedeutend weniger entfernt. Die vorderen M. A. kleiner als die hinteren; diese sind unter sich um ihren Durchmesser, von den grösseren 8. A. um erheblich weiter entfernt. — (In Flüssigkeit gesehen.) 4 Körperlänge 16 mm. Öephalothorax ohne Mandibeln 7.5 mm lang, 6.5 mm breit. Abdomen 5 mm lang, d.ö mm breit. Beine: I Fem. 8, Pat. + Tib. 11, Met. 7, Tars. 3; II bzw. 8.5; 11.5; 7.5; 3 mm; Ill bezw. 7.5; 9,5; 6.5; 2.7 mm; IV bezw. S; 10.5; 8; 3 mm. Also: I 29; II 30.5; III 26.2; IV 29,5 mmz Tibia IV = Gephalothorax = 7.5 mm lang. Palpen: Fem. 3.5, Pat. -+ Tib. 4, Tars. 3.5 mm. r IHeteropoda submaculata Tnor. var torricelliana Straxd n. var. Bin Q' vom Torricelligebirge, 780 m. Dimensionen. Körperlänge mindestens 16 mm (Abdomen stark geschrumpft!). Cephalothorax 3.9 mm lang, 7.2 mm breit. Mandibeln 3.5 mm lang. Beine (Iu.II fehlen!): IN. Fem. 11.5, Pat. + Tib. I | | | | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5 13 Met. + Tars. 14 mm; IV bezw. 11.5; 15; 16.5 mm. Also: III 40.5, IV 43mm. Tibia IV 11.5 mm; Patella IV 3.5 mm. Palpen: Fem. 4.5, Pat. 2, Tib. 3, Tars. 45 mm, zusammen also 14 mm lang. — Von der Be- schreibung von H. submaculata Tuoreın nur dadurch abweichend, daß die hinteren M.A. nicht kleiner als die vorderen M.A. sind, eher umgekehrt, und sie sind um kaum ihren Durchmesser unter sich entfernt, die Hinterecke der semieirculären Lamina der Endhälfte des Tibialgliedes bildet einen kräftigen Zahnfortsatz, die Spitze des Apicalfortsatzes dieses Gliedes ist nicht zurückgebogen, das Tarsalglied ist ein wenig länger als das Tibial- + das halbe Patellarglied. — Da auch Tuorerr nur ein, obendrein nicht gut erhaltenes Exem- plar vorgelegen hat, so werden die angegebenen Unterschiede kaum spezifischer Natur sein. Immerhin kann diese Form doch vorläufig als Varietät unterschieden werden (v. torricelliana m.). Heteropoda muscicapa STRAND n. Sp. Ein unreifes 9’ vom Torricelligebirge 22. 9. ’09. Dimensionen: Körperlänge 23—24 mm. Cephalothorax 8.5 mm lang, Tmm breit. Abdomen 12 mm lang, 8 mm breit. Mandibeln 4 mm lang. Beine: I Fem. 11, Pat. + Tib. 15, Met. + Tars. 13.5 mm; II bezw. 11.5; 15.5; 14mm; III bezw. 10; 12; 11.5 mm; IV bezw. 11; 12.5; 13 mm. Also zusammen: I 39.5; II 41; III 33.5; IV 36.5mm. Palpen: Fem. 4.1, Pat. 1.9, Tib. 2.8, Tars. (NB. unreif!) 4.2, also zusammen 13 mm. Tibia IV 9.3, Metatarsus IV 9.5 mm lang. Bestachelung. Femora I oben mitten 1-1-1, vorn und hinten in der Endhälfte je 1-1, II—III oben 1-1, vorn und hinten je 1-1-1, IV oben mitten und oben vorn je 1-1-1, oben hinten unweit der Spitze 1 Stachel. Patellen I—III vorn und hinten je 1 Stachel, IV scheint unbewehrt zu sein. Tibien I— II unten 2-2-2.2, vorn und hinten je 1 submedian, oben 1 in der Endhälfte, II—IV unten 2.2.2, vorn und hinten je 1-1, oben in der Apicalhälfte 1 Stachel. Metatarsen I—II unten in der Basalhälfte 2.2, vorn und hinten je 1 nahe der Basis, II—IV unten 2-2, vorn und hinten je 1-1 in der Basalhälfte, IV außerdem 2 kleinere jederseits an der Spitze. — Palpen: Fem. oben nahe der Spitze 1-1, ebenda vorn und hinten je 1, Pat. vorn und hinten je i, Tibialglied beiderseits 2 (lange) Stacheln; auch das Tarsal- glied bestachelt. Färbung. Üephalothorax und Extremitäten rötlich braungelb, der Brustteil mit 1 mm breiter, gelblicher Sublimbalbinde, die insbesondere an der hinteren Abdachung deutlich und regelmäßig ist, indem sie daselbst oben und unten durch eine zusammenhängende schwarze Binde begrenzt wird. Clypeus ein- farbig gelblichweiß, Augenfeld dunkel rötlichbraun. Eine hellere Medianlängsbinde, die vorn so breit wie - das Augenfeld ist (die Augen selbst aber nicht ganz erreicht), hinten verschmälert und sich bis zur gelben Sublimballinie nicht erstreckt, läßt sich undeutlich erkennen. An der Vorderspitze der Mittelritze ist ein dreieckiger dunkler Fleck. Mandibeln dunkelrotbraun mit schwärzlichem Mittelfeld vorn und schwärzlichen Längsstreifen. Die Femoren oben mit je 3—4 dunklen Flecken. Die Tibien mit einem an den Seiten am deutlichsten hervortretenden dunklen Basalring und Andeutung zweier weiteren dunklen Ringe; Tarsen heller als die Metatarsen. Abdomen dunkel graubraun, an der vorderen Abdachung heller, mit einem sich bis zur Mitte erstreckenden, vorn leicht erweiterten hellen Herzstreifen und beiderseits dieses drei schwarze Flecke, von denen der vordere der größte, der mittlere der kleinste und der hintere am deutlichsten von dem Herzstreifen entfernt ist; der mittlere liegt dem hinteren ein wenig näher. In der Mitte zwischen den hinteren dieser 6 Flecke und den Spinnwarzen ist ein schwarzer, recurva gebogener Querfleck. Seiten und Unterseite kaum merklich dunkler punktiert, letztere mit Andeutung einer schmalen doppelten dunklen Längsbinde. Augenstellung (trocken gesehen). Die vorderen M. A, erheblich kleiner auch als die hinteren M. A., unter sich um fast ihren Durchmesser, von den S. A. um ihren halben Radius entfernt; letztere vom Ülypeusrande um mehr als ihren Durchmesser entfernt. Die hinteren M. A. unter sich um °/, ihres Durchmessers entfernt, mit den vorderen M. A. ein Viereck bildend, das ein klein wenig länger als hinten breit ist. Am unteren Falzrande vier kräftige, gleich große und unter sich gleich weit entfernte Zähne, 'am oberen Rande sind drei Zähne vorhanden, von denen der mittlere erheblich größer ist. 14 Embrik Strand: Spinnentiere aus Neuguinea Heteropoda venatoria L. Ein © von Panje. Pandercetes isopus Tor. Ein © vom Torricelligebirge 780 m, Septbr. ’09. Totallänge 15—16 mm. Cephalothorax 6 mm lang und breit. Abdomen 8 mm lang, 5.5 mm breit. Beine: (I fehlen!), II Fem. 10.5, Pat. + Tib. 13.5, Met. + Tars. 11 mm; III bezw. 8; 9; 10.5 mm; IV bezw. 10; 10.5; 13 mm. Also: (1 ?); II 35; III 27.5; IV 33.5 mm. Palpen: Fem. 3.4, Pat. 1.5, Tib. 1.9, Tars. 3.7, zusammen 10.5 mm. Mandibeln 2.3 mm lang, beide zusammen 3 mm breit. Epigyne bildet ein dunkelbraunes, glattes, glänzendes, mitten abgeflachtes, seitlich gewölbtes, ab- gerundetes Feld, das 1.5 mm lang und 1.5 mm breit ist und durch eine sehr tiefe, vorn etwa '/, des Feldes einnehmende, nach hinten sich verschmälernde und in eine feine Spitze (linienschmale Furche) endende Längsgrube zweigeteilt wird. Von der Beschreibung von Pandercetes isopus Tuorzrr weicht das Exemplar durch folgendes ab: die Beine IV ein wenig kürzer als II, außer den beiden Paaren großer Stacheln tragen die Metatarsen kleinere Stacheln an der Spitze, außer den 5 Stacheln oben in der Mittellängslinie der Femoren finden sich noch oben vorn und hinten je 1-1-1 Stacheln, IV jedoch hinten nur 1 Stachel, Mandibeln im Enddrittel erheblich dunkler als in den basalen °/, vorn, die Beine etwas länger. Clastes freycineti W arck. Zahlreiche Exemplare, alt und jung, 9'9' und @Q, vom Torricelligebirge 17.—18. IX. '09 sowie Saksakhütte 22 IX. '09, ein großer Teil der Exemplare wurde in 730 m Höhe, einige in 690 m Höhe ge- sammelt; Unieum (© ad.) von: „Niederung vor dem Torricelligebirge 1.—2. IX. '09, Rienjamur & Garup.“ Seramba quadrimaunita STRAND n. Sp. Ein g' vom Torricelligebirge, 17.—18. IX. '09. Dimensionen. Körperlänge 13mm. Cephalothorax 6 mm lang, 4.5 mm breit. Abdomen 7 mm lang, 4 mm breit. Beine: I Fem. 6, Pat. + Tib. 8.5, Met. + Tars. 6 mm; II bezw. 5.8; 7.5; 5.5 mm; III bezw. 5; 5.5; 5 mm; IV bezw. 6; 6.5; 7 mm. Also: I 20.5; II 18.8; IIl 15.5; IV 19.5 mm. Am unteren Falzrande eine Reihe von 6 ganz kleinen und unter sich gleich weit entfernten Zähnen; am oberen Rande zwei vielfach größere Zähne, von denen der äußere gegenüber der Mitte der unteren Reihe steht; ein dritter kleinerer Zahn am inneren Ende der oberen Reihe. Bestachelung. Alle Femora oben in der Endhälfte 1-1, vorn und hinten an der Oberseite jel-1.1, jedoch IV hinten nur 1 Stachel nahe der Spitze; alle Patellen unbewehrt; Tibien I—II unten mit 6 Paaren kräftigen, fast anliegenden Stacheln, von denen die vorhergehenden die Basis der folgenden erheblich überragen, außerdem vorn und hinten je 1-1 Stachel, III—IV unten 2-2.2, vorn und hinten je 1:1, oben sind sämtliche Tibien gänzlich unbewehrt; Metatarsen I—II unten in der Basalhälfte 1 Paar sehr langer und kräftiger Stacheln (gleich den längsten der Tibien) und in der Apicalhälfte ein viel kleinerer Einzelstachel, vorn und hinten je 1-1 Stachel, III unten 2.2 sowie ein vielfach kleinerer Stachel an der Spitze, vorn und hinten je 1-1:1 Stacheln, IV wie III, jedoch an der Spitze mit einem Kamm von 2 Stacheln und einigen Stachelborsten. — Patellen: Femoralglied am Ende oben 1.3, Patellarglied beiderseits 1, Tibialglied oben 1 kleiner, innen 2 stärkere Stacheln. Färbung. Cephalothorax und Extremitäten rötlich braungelb, die Augen in schmalen schwarzen, nicht zusammengeflossenen Ringen, Mundibelklaue dunkelrotbraun, Lippenteil an der Basis braun, am Ende heller, Maxillen an der Spitze grauweißlich. Sternum schmal braun umrandet. Tarsalglied der Palpen braun. Abdomen im Grunde hellgrau, mit feinen braunen Pünktchen und braunviolettlichen Flecken ge- zeichnet, welche in der hinteren Hälfte am dichtesten stehen und größer sind, und zwar bilden sie hier eine mediane Längsreihe und jederseits dieser drei Seitenreihen, von denen die innere durch Zusammenfließen der Flecke wohl mitunter als eine Binde erscheint. Um die Spinnwarzen ein ebensolcher dunkler Ring. Ti u Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 5 15 Der Bauch mit zwei dunklen, subparallelen, unter sich um weniger als ihre Breite entfernten Längsbinden - und dunklen Flecken seitwärts. Das Tibialglied der Palpen erscheint von oben gesehen etwa so lang wie am Ende breit, an der Basis nur halb so breit, ist am Ende außen ein wenig ausgerandet und bildet daselbst außen einen kräftigen, allmählich zugespitzten, nach außen und vorn gerichteten, schwach nach oben konvex gebogenen Dornfortsatz, der etwa so lang wie das Glied an der Basis breit ist, während am inneren Ende der erwähnten Ausrandung, fast in der Mitte der Spitze des Gliedes, ein diekerer, stumpfer, nach vorn und ein wenig nach außen gerichteter, nach innen konvex gekrümmter Fortsatz steht; unter diesem Fortsatz trägt das Glied noch zwei weitere, die kleiner und mehr zahnförmig sind und von denen der unterste an der Ventralseite des Gliedes sich befindet. Das Tarsalglied ist länger als die beiden vorhergehenden zusammen und fast doppelt so breit wie das vorhergehende Glied; Bulbus voluminös, aber ohne besonders auffallende Fortsätze. Chiracanthium torricellianum SıranD n. Sp. Ein 9' vom Torricelligebirge 780 m. Größe. Körperlänge 9 mm. Cephalothorax ohne Mandibeln 4mm lang, 2.9 mm breit. Abdomen 4.5 mm lang, 2.5 mm breit. Beine: I Fem. 5.2, Pat. 1.83 (das übrige fehlt!); II bezw. 4; Pat. + Tib. 5; Met. + Tars.5 mm; 11I bezw. 2.8; 3.4; 4mm; IV bezw. 4; 5;5.5mm. Also: (I ?); II 14; III 10.2; IV 14.5 mm. Mandibeln 2.7 mm lang. Palpen: Fem. 2.2, Pat. + Tib. 1.8, Tars. 2 mm lang, also zusammen 6 mm. Bestachelung. Femora I vorn nahe der Spitze 1, Il oben vorn in der Endhälfte 1-1 Stacheln, III wie II und außerdem hinten zwei entsprechende Stacheln, IV wie III, jedoch ist hinten nur der distale Stachel vorhanden. Wahrscheinlich haben alle Patellen hinten 1 Stachel gehabt. Tibien (I fehlen!), II unten vorn 1-1 und 1:1, unten hinten 0-0 und 1, vorn in der Einndhälfte 1, III in der Endhälfte unten vorn 1, vorn und hinten je 1, IV unten in der Endhälfte 2, nahe der Basis vorn 1, in der Endhälfte hinten 1 Stachel. Metatarsen (I fehlen!), II unten 2.2.2, vorn in der Basalhälfte 1, III unten vorn und unten hinten je 1-1-1, vorn und hinten je 1-2, IV scheint wie III zu sein, vielleicht noch hinten mit einem überzähligen Stachel. — Femoralglied der Palpen hat oben in der Endhälfte 1 Stachel, sonst scheinen die Palpen unbewehrt zu sein. Färbung. Kopf und Thorax rötlich braungelb, Cephalothorax nur auf dem Kopfteile dunkler umrandet, die Augen schmal schwarz umrandet. Mandibeln am Ende schwarz umrandet, Klaue dunkel rot- braun. Unterseite des Thorax dottergelb. Tarsenglied der Palpen nur wenig dunkler als die übrigen Glieder, Bulbus braun. Abdomen hellgrau, oben mit Andeutung eines Herzstreifens und dunklen Muskel- punkten. Tarsen in der Basalhälfte hellgelblich. Die hintere Augenreihe gerade, die M. A unter sich um ihren doppelten Durchmesser, von den S. A. um erheblich weiter entfernt. Vordere Augenrehe gerade; die M. A. unter sich um ihren Durchmesser, von den S. A. um mehr als doppelt so weit entfernt. Am unteren Falzrande zwei Zähne, von denen der distale bei weitem der größte ist, etwa am Anfang des letzten Viertels der Mandibel steht und schräg nach vorn gerichtet ist, während der kleinere etwa in der Mitte der Mandibel steht; am oberen Falzrande eine dichte Bürste langer gekrümmter Borstenhaare. Palpen. Bewehrung des Tibial- und Tarsalgliedes ist von dem gewöhnlichen Chiracanthium- Typus. An der Spitze des Tibialgliedes außen findet sich ein zylindrischer, nach vorn gerichteter und nach außen konvex gekrümmter Fortsatz, der etwa so lang wie das Glied breit ist und am Ende abgestumpft und ein wenig eingeschnitten ist. An der Oberseite der Spitze des Tibialgliedes sitzt ein ganz kleiner zahn- förmiger Fortsatz. Der gewöhnlich nach hinten gerichtete Fortsatz des Tarsalgliedes erscheint von oben gesehen mehr nach außen als nach hinten gerichtet, gerade und gegen das Ende allmählich verjüngt, letzteres ist noch außerdem in eine feine fadenförmige, plötzlich gekrümmte und gerade nach hinten ge- richtete Spitze ausgezogen, so daß der ganze Fortsatz fast die Länge des Tibialgliedes hat. Letzteres ist etwa doppelt so lang wie das Patellarglied und beide zusammen kürzer als das Tarsalglied. Bulbus wird vorn, außen und hinten von einer äußerst feinen schwarzen, gekrümmten Spina umgeben, die außerdem nach innen zu weit frei hervorrast. 16 Embrik Strand: Spinnentiere aus Neuguinea Corinna brunneipeltula STRAND n. sp. Ein 2 vom Torrieelligebirge 17.—18. IX. '09. Körperlänge 10.5, Cephalothoraxlänge 4.3 mm. Epigyne erscheint trocken als ein schwarzbraunes, fast flaches Feld, das vorn und mitten fein quergestreift und durch zwei seichte parallele Längseinsenkungen seitlich begrenzt wird, während hinten eine glatte glänzende Partie sich findet, die zwischen zwei seichten, undeutlichen, unter sich um etwa ihren Durchmesser entfernten Gruben, gelegen ist. In Flüssigkeit erscheint die vordere quergestrichelte Partie schwarz, die hintere dunkelrot mit zwei runden dunklen Flecken, die vorn durch einen schwarzen halbkreis- förmigen Streifen verbunden sind; der Hinterrand tiefschwarz. Färbung. Cephalothorax schwarz, stellenweise rötlich angeflogen, Mandibeln und Maxillen dunkelrot, Sternum und Lippenteil schwarz; Extremitäten heller rot, insbesondere gegen die Spitze, die Femoren I—II jedoch geschwärzt. Abdomen unrein schwarz, an der Basis oben mit einer kleinen, runden, dunkelbraunen, verhornten Platte und auch das ganze Epigaster ist dunkelbraun und verhornt; der Bauch mit schwarzem, parallelseitigem, jederseits durch eine helle Linie begrenztem Medianlängsfeld. Spinnwarzen hellbraun mit hellgelber Spitze. Tibien I—II unten mit 2-2-2 langen, feinen, fast anliegenden Stacheln, Metatarsen I unten in der Basalhälfte mit 2-2 ebensolchen Stacheln. Alle Patellen scheinen unbestachelt zu sein, alle Femoren oben mit ziemlich kräftigen, aber nicht langen Stacheln. Die Tibien und Metatarsen der Beine III—IV mit kurzen Stacheln bewehrt. Beine: I Fem. 4, Pat. + Tib. 5, Metat. 3.5, Tars. 2.2 mm; IV bezw. 4.5; 5.2; 55.1.8 mm A150:21014.7°. IV 12.9. mm! sale a ander 11.) mu) zusam 2 Eee Te Glmeper, 60%: lee 1: u BES 1SJAN Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) , Nr. © Die Amphibien und Reptilien | der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens von y | Benno Wandolleck Mit 1 Tafel und 2 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. @. Teubner 1911 Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIII (1910) Nr. © Die Amphibien und Reptilien der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens von Benno Wandolleck Mit 1 Tafel und 2 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1911 Von seiner Sammelreise, die Herr Prof. Dr. Schrascmweauren im Auftrage des Dresdner zoo0lo- gischen Museums in Neuguinea ausgeführt hatte, brachte er auch eine Anzahl Amphibien und Reptilien mit, die mir zur Bearbeitung zufielen. Die Sammelstellen liegen im Torricelligebirge (Sacksaekhütte, Tal des Rienjamur, Tal des Garup) und an der Küste (Landschaft Paup und Ort Eitape). Von seiner mit der Deutschen Marineexpedition gemachten Reise waren auch einige Reptilien vor- handen, die, da sämtliche Reptilien nichts Neues enthielten, in einer Liste am Schlusse aufgeführt werden. Die Fundorte liegen auf Neumecklenburg (Namatanai, Muliama). Il. Anımra Das Festland von Neuguinea ist dadurch ausgezeichnet, daß die Froschfauna einen besonderen Reichtum von Engystomatiden aufweist. Durch die vorzüglichen Untersuchungen, die Mönery an Neuguinea- Engystomatiden machte, ist diese Gruppe zu einer besonders interessanten geworden. Vorzüglich ist es die Kenntnis des Skelettes und die der Brutpflege, die durch jenen Forscher Förderung erfahren haben. Die geringen und noch dazu äußerst variablen äußeren Merkmale zwingen den, der Angehörige dieser Gruppe bearbeiten will, zur vergleichenden Östeologie, und die hat Miurty zuerst an seinem Material in konsequenter Weise durchgeführt. Auch ich habe allein diesen Weg eingeschlagen, und hoffe, daß ich auch durch meine Untersuchungen etwas zur Kenntnis dieser interessanten Gruppe beitragen kann. Außer Ensystomatiden enthält die Sammlung noch Hyliden, eine Pelobatide und eine Ranaart. Mehely hat eine Anzahl schöner Bilder von Skelettköpfen gegeben, ich habe von solchen Bildern absehen müssen. Ich habe nicht das zeichnerische Talent, und dann galt es für mich bei der ersten Arbeit auf diesem Gebiet, tieferen Einblick in den Bau der Skeletteile zu erhalten. Es ist naturgemäß, daß ich nunmehr das Hauptgewicht auf die Form der Skeletteile und nicht auf ihre gegenseitige Verbindung legen mußte. Es ist wohl wahrscheinlich, daß ich mich damit zu sehr auf Einzelheiten gelest habe, ich kann aber dabei als eine Entschuldigung für mich ins Feld führen, daß mir bei allen Arten mit Ausnahme einer einzigen nur sehr wenige Stücke zur Verfügung standen. Die Präparation konnte nur an einem Stück vorgenommen werden, das nun natürlich ganz in seine Bestandteile zerlegt werden mußte. 1. Engystomatidae Nach der Entdeckung einer Oberkiefersymphyse durch Mehely scheint es, daß die Engystomatiden gerade, was ihr Skelett anbetrifft, manche aus dem Rahmen herausfallende Einzelheiten aufweisen. Während aber die Besonderheiten von Mantophryme usw. noch sehr gut mit den allgemeinen Eigenschaften der Familie in Einklang zu bringen sind, der Familiendiagnose nicht widersprechen, ja zu einer sehr guten Zweiteilung der Gruppe die Handhabe bieten, ist es mit dem, was ich bei einer Art gefunden, etwas anderes. Eins der Hauptmerkmale wird dadurch wankend. Das Tier zeigt nämlich deutliche Zahnbildung an Maxillare, Inter- maxillare und Palatinum. Nun kommt noch dazu, daß die Art keineswegs neu ist, daß sie den Typus einer Gattung darstellt und. daß viele Arten in diese Gattung eingestellt wurden. Es folgt daraus, daß alle anderen Arten mit Aus- nahme eben dieser typischen wieder aus der Gattung entfernt werden müssen. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 6 1* 4 Benno Wandolleck: Die Amphibien und Reptilien der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens Es ist keine Frage, daß die nur in 4 Stücken vorliegende Art Sphenophryne cornuta Pres. Do. ist. Sie stimmt in den äußeren Charakteren vollkommen damit überein, was jene Autoren angeben, auch die Abbildung zeigt trotz ihrer geringen Güte deutlich die Gleichheit: der ranaartige Körper, die Form der Schnauze, das Tympanum, das Fehlen der Haftscheibe am ersten Finger, das Zäpfehen am oberen Augenlid, die Farbe. Auf diese Art, die ihnen in einem Stück vorlag, gründeten Prrers und Dorıs die Gattung Sphenophryne. Die Art wurde erst wieder von Bouzenser erwähnt, aber nicht neu beschrieben, sondern nur der Verdacht ausgesprochen, daß das Zäpfehen am Auge wohl nicht immer vorhanden sei. Nach und nach wurden eine ganze Anzahl Arten in diese Gattung eingestellt. Alle diese Beschreibungen beschäftigten sich jedoch nur mit den äußeren Merkmalen und gingen auf das Skelett nicht ein. In seiner Arbeit „Beiträge zur Kenntnis der Engystomatiden von Neu Guinea“ (’01 in: Termes. Füz. v. 24, p. 216) sah sich jedoch Me£nerv, nachdem er schon vorher eine Art Sphenophryme biroi in der herkömmlichen Weise beschrieben, genötigt, das Skelett zur Beschreibung hinzuzuziehen. Er gab eine neue ausführliche Beschreibung der Gattung Sphenophryne, nahm jedoch als Grund- lage seine Art Sp. biroi, da ihm keine cornuta Prrs. Dor. zur Verfügung stand. Nun galt seine Beschreibung als die für die Gattung typische und ich habe in dieser Sammlung auch 2 Arten gefunden, die unter diese Münervsche Sphenophryne fallen. Da aber die Art, auf die die Gattung von Perers und Dorra begründet wurde, ein anderes Kopfskelett und auch eine andere Brustgürtelbildung hat, so muß die M&örzrysche Sphenophrme ausscheiden und anders benannt werden. Ich werde sie ihrem Bearbeiter M£önrry widmen. Die Diagnose der Prrers- und Dorıaschen Gattung Sphenophryne wäre nun so zu fassen: Sphenophryne Prrs. Dor. ranaartige Körperform, schlank mit langen Gliedmaßen und zugespitztem Kopf. Finger frei, Zehen mit geringer Bindehaut, beide mit großen Haftscheiben, ausgenommen der erste Finger. Pupille horizon- tal, Trommelfell schwach sichtbar, Zunge groß, birnenförmig, ganzrandig, zur Hälfte frei, Choanen weit von- einander abstehend, Kopfskelett dadurch ausgezeichnet, daß Maxillare, Intermaxillare und Palatinum deutliche Zahnbildungen tragen. Intermaxillare zwischen den Spitzen der Oberkiefer. Processus zygomatieus dick, schräg nach innen gerichtet. Vomer und Palatinum verwachsen. Parabasale vorn gabelig, an den Hinterrand des Palatinums anstoßend. Palatinum mit ausgehöhltem Hinterrand. Da eine lange stäbchenartige Clavieula vor- handen, könnte man den Brustgürtel fast ranaartig nennen, wenn nicht die Clavieula vom Coracoid ausginge. Präcoracoid sehr dünn und zart. Endphalangen T-förmig, Kreuzbeinwirbel verbreitert (Verhältnis 0,9:3,225). Sphenophryne cormuta Prrs. Dor. (Fig. 1—9) (1878) Ann. Mus. Gen. v. 12, p. 430, tab. 7, fig. 4. (1897) Bouzeneer in Ann. Mus. Gen. v. 38, p. 707. 4 Stücke vom Torricelligeb., Oberlauf des Rienjamur 650—700 m hoch, 15. Sept. 4 em lange Tiere von ranaartigem Aussehen mit sehr flachgedrücktem Kopf und spitzer, den Mund- vand überragender Schnauze. Canthus rostralis scharf, Augenlid mit zapfenartiger Warze. Eine Falte zieht vom hinteren Augenlid über den Oberrand des Tympanum hinweg zur Schulter. Eine schwache Leiste, bei einem Stück mehr eine helle Linie, zieht von der Schnauzenspitze zum Atter. Die Entfernung der Nasenlöcher von der Schnauzenspitze beträgt °/, seiner Entfernung vom vorderen Augenwinkel. Interorbitalraum gleich dem Abstand der Schnauzenspitze vom vorderen Augenwinkel. Junge groß, birnförmig, ganzrandig, von der Hälfte ab frei, Choanen sehr weit auseinanderstehend. Vor dem Schlundeingang eine zweimal geknickte lang gezähnelte Hautleiste, deren Öffnung nach hinten gerichtet ist i Oberseite chagrinartig mit zerstreut stehenden Wärzchen. Farbkleid: Gesamtoberseite einfarbig graubräunlich, nur Kopf mit schwacher, etwas hellerer Marmorierung. Bei einem Stück auf den Unterschenkeln helle Klecke. Der äußerste Oberlippenrand hell, Unterlippe marmoriert. Unterseite gelbweiß, auf der Mitte mit schwacher, oft ganz unterbrochener bräunlicher Marmorierung. Hand- und Fußflächen meist unregelmäßig braungrau gefleekt. Finger- und Zehenballen obenauf bräunlich. Nasale (Fig. 1) sehr groß, dreieckig, nach außen in eine feine Spitze ausgezogen. Vorderkante vund, innere Seite sehr schräg, in der Mitte des Vorderrandes eine stark verknöcherte Grube. Krontoparietale (Fig. 2) stumpfspitzig, Seitenränder so gut wie parallel, äußerer Flügel kurz, breit, stumpf. Die größte Breite geht 3Y/,mal in die Länge. Seitenwulst begleitet die ganze Seite, Fenster groß. = Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIIl Nr. 6 5 Maxillare (Fig. 3) sehr spitz, schlank. Die beiden Spitzen fast gleichlang, durch eine tiefe Bin- sattelung getrennt. Oberer Lappen glattrandig, allmählich verlaufend, mit Mittelrippe, Kauleiste mit deutlichen Zahnanlagen. Intermaxillare (Fig. 4) breit und hoch mit kurzem breiten oberen Fortsatz. Hinterrand verhältnis- mäßig flach ausgerandet, mit wenigen, aber deutlichen Zahnanlagen. Quadrato-Maxillare (Fig. 5) breit, spitzig, äußere Kante fast gradlinig; Quadratum klein. Tympanicum (Fig. 5) kräftig. Processus zygomatieus stark stumpfspitzig, einwärts weisend, innerer Ast schmal, kaum länger als der Proc. zyg., äußerer Ast breit, lamellenförmig. Vomer und Palatinum (Fig. 6) fest und nahtlos miteinander verwachsen. Palatinum nach innen sehr stark verbreitert Hinterrand ausgehöhlt, mit deutlichen Zahnanlagen. Vomer verhältnismäßig klein, aber breit, der nach der Seite weisende Ast spitz, der Vorderast stumpf, Crista hoch. Pterygoid (Fig. 7) stark. Vorderast fein zugespitzt, sonst sehr breit, innerer Ast kurz abgerundet mit gewelltem Unterrand, äußerer Ast lang, breit spatelförmig, quer abgestutzt, obere Rippe an der Gabelung aufhörend. Parabasale (Fig. 8) vorn breit gegabelt, Gabelspitzen abgerundet an das Palatinum anstoßend, die Verbreiterung des Palatinums liegt in der Gabel. Seitenrand gewellt, Seitenäste sehr breit, kurz zugespitzt, ihr Hinterrand stark bauchig, hinterer Ast nur als kurzer, breit abgerundeter Zapfen angedeutet. Brustgürtel (Fig. 9). Eine dünne sanft gebogene ÖOlavicula liegt in dem Vorderrande eines sehr zarten Präcoracoids und stößt an das Öoracoid, das sehr stark gebogen ist. Die inneren Spitzen der Clavieula liegen sehr nahe beieinander. Sternum eine stumpf aukerförmige Knorpelplatte, von der °/, verknöchert sind. Beckengürtel. Die Querfortsätze der Kreuzbeinwirbel stark verbreitert im Verhältnis von 0,9: 3,225 — 3,58 mal. Sphenophryne schlaginhaufeni n. sp. (Fig. 10 — 17) 2 Stücke vom Oberlauf des Rienjamur 650—700 m üb. Meer, 15. Sept. Der ranaartige Körper und das Skelett weisen die Art in diese Gattung. 4cm lange Tiere, schlank mit langen Gliedmaßen. Kopf breit, zuerst spitz zulaufend, von den Nasenlöchern an aber abgerundet. Canthus rostralis deutlich, aber abgerundet, setzt sich als scharfe Leiste über das Augenlid, das Tympanum berührend, schräg bis an die Mitte des Bauches fort. Der Abstand der Orbiten ist genau so groß wie der Abstand der Schnauzenspitze vom vorderen Augenwinkel. Schnauze ein wenig überstehend.. Der Abstand der Nasenlöcher von der Schnauzenmitte geht 1’/; mal in den Abstand jener vom vorderen Augenwinkel. Augenlider warzig, Pupille horizontal; Tympanum groß und deutlich, größer als die Hälfte der Augenspalte. Eine Hautfalte geht vom hinteren Drittel des Augenlides schräg gegen die Körper- mitte und biegt dann wieder nach außen um, so daß eine x-förmige Figur entsteht. Ohoanen klein, weit aus- einanderstehend, vor dem Schlundeingang eine bogenförmige, zweimalgeknickte Leiste, die mit verschiedenlangen Zäpfehen besetzt ist; auf 2 kurze Zäpfchen folgt immer ein langes, starkes. Zunge sehr breit und groß, ganz- randig, von der Mitte ab frei, der freie Teil etwas schmäler als der feste. Gliedmaßen sehr lang. Finger- und Zehenspitzen verbreitert. Die Verbreiterung der Endphalangen der Finger aber kleiner als die der Zehen, alle dreieckig, länger als breit. Der erste Finger kürzer als die übrigen, am Ende kaum verbreitert. Ober-. seite mehr oder minder granuliert, die oben erwähnten Rücklinien sind als Perlreihen ausgebildet Auf dem hinteren Teile des Rückens finden sich einige große, symmetrische Warzen; während aber bei einem Stück mehrere Paare (3) zu sehen sind, hat das andere nur ein symmetrisches Paar, die anderen Warzen sind hier unregelmäßig. Farbkleid. Das eine Stück ist im ganzen heller und ausgesprochen bläulich gefärbt, das andere ist viel dunkler und bräunlich gelb. Hin jedenfalls durch die Konservierung hervorgerufener Farben- unterschied, der wieder zeigt, eine wie geringe Bedeutung den Angaben über die Farbe konservierter Stücke beizumessen ist. Bei beiden Tieren ist die Schnauzenspitze bläulich, welche Farbe durch einen dunklen, zwischen den Orbiten liegenden Querstrich von einer helleren Partie getrennt wird. Die gesamte Oberseite zeigt schwache hellere Marmorierung. Die Partie unterhalb des Canthus rostralis und unter der Seitenfalte ist fast bis zu 6 3enno Wandolleck: Die Amphibien und Reptilien der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens den Schultern dunkel gefärbt, wobei das Tympanum kaum eine Ausnahme macht. Die symmetrischen Warzen auf dem hinteren Teile des Rückens sind schwarz gefärbt, so daß deutliche, runde, schwarze Flecke entstehen. Über dem After liegt ein halbmondförmiger Fleck, hinter dem After eine große dunkle Zeichnung, die sich bis auf die Schenkel erstreckt. Arme undeutlich, Beine deutlich schräg quergestreift, so daß eine helle und dunkle Ringe- lung entsteht. Unterseite verschieden dicht bräunlich marmoriert, auf weißgelbem Grunde. Während die Hand- flächen hell erscheinen, sind die Fußflächen bis in die Zehen schwarzbraun. Unterseite der Oberarme und Oberschenkel gelbgrünlich. Auf dem Kniegelenk ein dunkelbrauner Fleck, der mit der hinter dem After liegen- den Zeichnung in Verbindung steht. Hand- und Fußballen weißlich mit braunen Spitzen. Nasale (Fig. 10) mit schnabelartig ausgezogener Seitenkante, innerer Rand einen schrägen Bogen bildend, Vorderkante abgerundet. Fronto-Parietale (Fig. 11) in der Form ganz dem von Sp. cornuta entsprechend. Die größte Breite geht 5'/,; mal in die Länge. Vordere Innenkante breit abgerundet, Seitenrand geschwungen, äußerer Lappen kurz, breit, spitz. Hintere Kante glatt abgerundet. Der Wulst begleitet den ganzen Seitenrand, Fenster deutlich. Maxillare (Fig. 12). Auch dies Skelettstück hat allgemein ganz die Form desselben Teiles von cornuta, wenn auch die innere Vorderzacke nicht so spitz und lang ist. Die Kauleiste trägt Zahnbildungen, die, wenn auch nieht so häufig und regelmäßig wie bei cornuta, doch unverkennbar sind. Intermaxillare (Fig. 13). Dies Skelettstück weicht in der Form von dem von cornuta etwas ab. Es ist fast so hoch wie breit, der hintere Ausschnitt viel tiefer, und der Vorderrand eigentlich nur un- regelmäßig zackig. Ich habe bei diesem Stück (dem präparierten) solche Zahnanlagen wie bei cornuta auf dem Intermaxillare nicht feststellen können. Es ist nicht unmöglich, daß bei der Maceration die Schmelz- käppehen ungesehen fortgingen, denn bei dem anderen Stück fühlt man beim Übergehen mit der Nadel deutlich die Zähnchen auch am Intermaxillare. Der nach oben gehende Lappen ist am Grunde stark verschmälert. Quadrato-Maxillare (Fig. 14) pfeilförmig mit stark abgerundeter Spitze; Quadratum klein. Tympanieum (Fig. 14) dreiästig, Processus zygomaticus schlank, lang, einwärts weisend. Innerer Fortsatz löffelförmig verbreitert, äußerer lang spatelförmig. Palatinum (Fig. 15) in der Mitte wie aus zwei aufeinanderliegenden Teilen bestehend, so daß ein nach hinten-innen serichteter Fortsatz entsteht, wie er sich in bedeutend kleinerem Maßstabe bei Arten anderer Gattungen findet. Infolge dieses Baues muß man die Hinterseite als ausgehöhlt betrachten. Das innere Ende ist breit und groß, die hintere innere Ecke ist aber nicht wie bei cornuta vorgezogen, daher steht die Innen- kante senkrecht, der Hinterrand ist wellig; es gilt von ihm dasselbe, wie von dem Intermaxillare — ich kann bei diesem Exemplar keine Schmelzkäppchen entdecken, bei dem anderen Tier sind die Zähne aber deut. lieh zu fühlen. Vomer (Fie. 15) durch eine Knorpelfurche mit dem Palatinum verwachsen, er steht senkrecht auf diesem; die nach außen weisende Kante ist zu feiner Spitze ausgezogen. Vorderkante spitz, der ganze Skelett- teil breit, fach. Pterygoid (Fig. 16) wiederum ganz von der Form wie bei cornuta. Vorderast in eine feine Spitze ausgezogen, innerer Ast breit halbröhrenförmig, sein Hinterrand gerade, äußerer Ast groß, breit, spatelförmig. Die Crista macht hinten eine starke Schlinge, mündet aber doch nicht in den Hinterrand, obgleich sie sehr nahe daran endiet. Parabasale (Fie. 17) schmal, vorn tief gegabelt, die Zinken jedoch senkrechter stehend, daher die (abelung enger als bei cormuta, aber doch die Fortsätze der Palatina zwischen sich nehmend, Seitenränder fast gerade. »>eitenlappen kurz, breit stumpf, Hinterlappen nur durch einen Buckel angedeutet. Brustgürtel von derselben Bauart wie bei cormuta Prrs. Dor. Da nun nach Untersuchung einer echten Sphenophryne cornuta Prrs. Dor. sich herausgestellt hat, daß die von Minwrv gegebene Gattungsbeschreibung auf die Angehörigen einer anderen Gattung basiert ist, so liegt mir jetzt die Pflicht ob, eben diese Gattung neu zu benennen. Ich schlage dafür den Namen Mehelyia vor nach dem Korscher, der sie zuerst in vorzüglicher Weise darstellte. Natürlich fallen unter diese Gattung nur die Arten, die Minwrv selbst beschrieben hat. Alle anderen Sphenophryne- Arten, die nicht ebenso charakte- visiert sind, müssen jetzt bis auf weiteres als unsicher bezeichnet werden. Zu den von Minery beschriebenen Arten kann ich nun noch zwei Arten hinzufügen. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 6 7 Mehelyia n. nom. Sphenophryne Msueıy (1901) Termes. Füz. v. 24, p. 251, tab. 10, fig. 2; tab. 11, fig. 6. Es liegen mir hier zwei Arten vor, die in ihrem Habitus so miteinander übereinstimmen, daß man sie für Angehörige ein und derselben Art halten hönnte, wenn nicht ein Merkmal des Farbkleides es ermög- lichte, sie auseinanderzuhalten. Dies Merkmal ist einescharfausgeprägte helle Rückenlinie, die von der Schnauzen- spitze zum After zieht. Es sind kleine Tiere, deren Färbung im übrigen recht variabel ist. Mehelyia lineata n. sp. (Fig. 18 — 26) 10 Stücke verschiedener Größe, Sacksackhütte, 23. Sept. Größte Länge 27 mm. Typische Engystomatidenform. Kopf breiter als lang, nicht gerundet, Schnauze abgestutzt. Die Entfernung des Nasenloches von der Schnauzenmitte geht zweimal in die seiner Entfernung vom vorderen Augenwinkel. Kein Canthus rostralis. Die Entfernung der Orbiten voneinander ist ebenso groß, wie die zwischen vorderem Augenwinkel und Schnauzenmitte und ebenso groß wie die Augen- öffnung. Pupille horizontal, oberes Augenlid hinten etwas warzig. Tympanum nicht sichtbar. Zunge ganz- randig, von der Mitte ab frei. Choanen sehr weit vorn, rund, vor dem Schlundeingang eine bogenförmige, wenig zackige Hautleistee Würde man das Hinterbein nach vorn legen, so würde die Fußwurzel weit über die Schnauze hinweggehen. Finger mit großen Haftscheiben, die halb so groß sind, wie die Augenöffnung, erster Finger kürzer als der dritte, auch mit größerer Scheibe. Zehen mit Bindehäuten am Grunde, auch mit großen Haftscheiben, die an Größe denen der Finger nicht nachstehen. Gelenkhöcker sehr unbedeutend. Oberseite glatt mit zerstreuten Wärzchen, Unterseite vom Brustgürtel ab warzig, bei manchen Exemplaren so dicht, daß sich die Warzen wabenartig gegeneinander abplatten. Warzen flach. Farbkleid sehr veränderlich, konstant ist nur eine von der Schnauzenspitze bis zum After ziehende weißliche, schmale, aber scharf ausgeprägte Mittellinie, die bei dunklen Exemplaren ganz besonders scharf hervortritt, aber auch bei ganz hellen dadurch hervorgehoben wird, daß sie von dunklen Fleckchenreihen gesäumt wird. Das ist für die Art charakteristisch, wogegen die anderen Farbkleidcharaktere sich auch bei einer anderen Art finden. | Neben ganz dunkeln fast melanotischen Stücken finden sich ganz helle, weißliche und dazwischen in allen Abarten gescheckte und getüpfelte. Die Anhäufungen des Pigmentes liegen stets zu seiten der Mittel- linie. Stets ist aber die Schnauze dunkel gefärbt, und meist sind die Augen in dieser Färbung mit eingeschlossen. Sie zieht sich an der Mittellinie entlang nach hinten, so daß eine pfeilförmige Figur entsteht. Vom hinteren Augenwinkel geht vielfach ein oft unterbrochener, dünner Streifen bis an die Weichen. Unterseite manchmal ganz und gar marmoriert, die Unterseite des Kopfes und die Kehle wenigstens immer andeutungsweise. Der Vorderteil des Bauches ist immer heller, d. h. die helle Farbe herrscht in der Marmorierung so vor, daß bei Exemplaren mit wenig Pigment dieser Körperabschnitt völlig weißgelb ist. Die Oberseite und Innenfläche der Hände und Füße sind meist dunkel gefärbt, nur bei ganz hellen Stücken ist das nicht der Fall. Die Marmorierung der Oberseite der Arme und Beine ist so unregelmäßig, daß von einer Ringelung kaum geredet werden kann. ? Bei den Spiritusstücken ist die helle Farbe ein Weißgelb, die dunkle ein Braun. Nasale (Fig. 18) groß, dreieckig, breiter als lang, die nach außen weisende Spitze an dem präparierten Stück selbständig und mit dem Hauptteil nur durch Knorpel verbunden. Fronto-Parietale (Fig. 19) stumpf spitzig, mehr als dreimal so lang als breit, der den Seiten- rand begleitende Wulst kurz. Seitlicher Ast kurz und unbedeutend. Es berührt das Nasale. Maxillare (Fig. 20). Die Hauptspitze stumpf, diek und kurz, die zweite Spitze viel niedriger, nur als Ecke ausgebildet und abgerundet, das Skelettstück dort auch nur wenig verbreitert. Obere Laffe schmal mit tieferer vorderer Ausrandung, verhältnismäßig lang. Intermaxillare (Fig. 21) klein, Hinterrand breit und tief ausgeschnitten, oberer Fortsatz schmal. Quadrato-Maxillare (Fig. 22) schmal, gleichmäßig zugespitzt, mit gerundetem Innenhöcker. 8 Benno Wandolleck: Die Amphibien und Reptilien. der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens Tympanicum (Fig. 22) klein, Processus zygomaticus sehr klein und zart, direkt nach innen ge- richtet. Seine vordere Kante ist die direkte Verlängerung der Vorderkante des äußeren Astes. Innerer Ast kurz und dabei verhältnismäßig breit, äußerer Ast nur wenig länger, etwas löffelförmig. Palatinum (Fig. 23) sehr schmal und schlank, nach innen aber mit stark verbreitertem Lappen, der an der Innenkante aus zwei aufeinanderiiegenden Lamellen besteht. Die Hinterseite ist ausgehöhlt. Vomer und Palatinum (Fig. 23) fest verwachsen. Vomer sehr schlank, der nach der Seite weisende Ast kurz und spitz, an der Verwachsungsstelle mit dem Palatinum wird ein schräg nach vorn und innen gehender Lappen abgegeben. Die nach oben gerichtete Leiste ist niedrig, glatt und ganzrandig. Dicht vor dem Übergang in das Palatinum findet sich ein kurzer spitzer Sporn. Pterygoid (Fig. 24) schlank, der vordere Ast an der Spitze löffelartig verbreitert, stumpf zuge- spitzt. Die obere Örista verläuft bereits vor dem Beginn des äußeren Astes. Innerer Ast kurz, schlank, quer abgestutzt. Äußerer Ast um ein Drittel länger, stark spatelförmig verbreitert, auch quer abgeschnitten. Parabasale (Fig. 25) vorn schmal, die größte Breite in der Mitte, äußerer Ast stumpf-spitzig, hınterer Arm verlängert. Brustgürtel (Fig. 26). Knöcherne Olavicula fast senkrecht zum Coracoid gestellt. Präcoracoid knorpelig, am Grunde der Ölavieula mit Verknöcherungszone, sehr breit, über die Spitze der Clavieula haken- förmig hinausragend, der zum Sternum gehörende Teil stielförmig abgesetzt. Sternum ankerförmig, Ligamen- tum zweiteilig. Mehelyia affinis n. sp. (Fig. 27—55) Der vorigen Art so sehr gleichend, dab ich zuerst glaubte, die beiden Geschlechter einer Art vor mir zu haben. Die Erfolge der Präparation des Skelettes haben mich dann aber dazu gezwungen, zwei ver- schiedene Arten aufzustellen. Jedenfalls stehen sich die Arten sehr nahe, da sie auch aus derselben Gegend stammen. Die Unterscheidung nach dem Äußeren ist dadurch möglich, daß dieser Art jede Andeutung' eines hellen Rückenstreifens fehlt. Sollte ein Rückenstreif angedeutet sein, ich finde das bei 5 von 27 Exemplaren, so wird er nur durch eine einfache Reihe dunkler Punkte hervorgerufen. h Die Entfernung der Nasenlöcher vom vorderen Augenwinkel ist doppelt so groß, wie die Entfernung von der Schnauzenmitte und gleich ®/, des Augendurchmessers. Die Schnauzenränder sind etwas mehr eingezogen als bei lineata, die Schnauzenspitze ist nicht so quer abgestutzt. Finger frei, Zehen mit Schwimmhäuten, Haftscheiben groß. Bauch warzig. Zunge ganzrandig, von der Mitte an frei. Choanen sehr weit; vor dem Schlundeingang eine quere, gerade, lang gezähnelte Hautleiste, Länge 24 mm. Das Verhältnis der hinteren Extremität zur Körperlänge wie bei M. lincata. Das Farbkleid entspricht mit Ausnahme jener Rückenlinie ganz dem der vorigen Art. Ein helles Gelbgrau ist die Grundfarbe, auf der sich eine unregelmäßige, blauschwärzliche Zeichnung oder Marmorierung findet. Auch sehen wir bei vielen Stücken den schwärzlichen Kopf, und daß sich diese Färbung in der Mittel- linie über die Augen hinaus ausdehnt, sodaß eine pfeilförmige Figur entsteht. Diese Zeichnung ist jedoch nur bei im Ganzen sehr dunkel pigmentierten Stücken vorhanden, eine andere jedoch findet sich überall, das ist die blauschwarze Färbung der Seiten des Koptes; diese wird bei helleren und mittleren Stücken nach oben scharf begrenzt durch eine Linie, die von der Schnauzenspitze durch das Nasenloch zum anderen Augenwinkel zieht und so einen in Wahrheit nieht vorhandenen Canthus rostralis vortäuscht. Die dunkle Färbung geht breit durch das Auge hindurch, um ähnlich wie bei M. lineata bis zur Schenkelbeuge zu ziehen, doch ist gegen jene Art eine Abweichung. Bei hellen und mittleren Stücken zieht vom hinteren Augenwinkel bis zur Schulter eine helle Linie, die sich bei ganz hellen Stücken zu einem breiten Bande ausdehnt, bei sehr dunklen jedoch zu einem schmalen Wisch wird. Gegen die Oberlippe hin wird jene dunkle Binde stets heller. Es britt bei dieser Art auch besonders an den vorderen Extremitäten eine deutliche Querbindenbildung auf. Hand- und Kußflächen sind stets dunkel pigmentiert. Nasale (Fig. 27) verhältnismäßig klein, spitz dreieckig, die hintere Kante schräg abgeschnitten, aus einem Stück bestehend. Krontoparietale (Fig. 28) vorn spitz, schmal, die größte Breite geht fast viermal in die Länge; der den Seitenrand begleitende Wulst stark, diesen Seitenrand */, seiner Länge begleitend. Rand vorn zackig, Hıinterrand sehr schräg. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 6 9 Maxillare (Fig. 29) scharf zugespitzt, unterer Lappen fast rechtwinklig, dazu sehr breit, oberer Lappen unbedeutender, weit zurückstehend mit eckigen Kanten, seine vordere Ausrandung flach und breit. Intermaxillare (Fig. 30) verhältnismäßig groß, untere Ausrandung tief, aber breitbogig. Quadrato-Maxillare (Fig. 31) breit, kurz, spitz, unsymmetrisch, der Länge nach gespalten, Innen- höcker groß, kantig. Tympanicum (Fig. 31) groß, Processus zygomatieus breit, wie rechteckig, direkt nach innen und nach außen gerichtet, von der Vorderkante des Tympanicum scharf abgesetzt. Innerer Ast lang, schlank, zu- gespitzt, äußerer Ast breit, mit gewellten Rändern. Palatinum und Vomer (Fig. 32) fest verwachsen. Palatinum lang und schlank, nach außen kurz zugespitzt, nach innen rechteckig verbreitert, die Verbreiterung vorn durch eine enge Ausrandung scharf abgesetzt, nach hinten zwei übereinander liegende Lamellen bildend. An der Stelle, wo der hakenförmige Sporn des Vomer auf dem Palatinum liegt, entspringt ein schräg nach hinten und innen gehender Zipfel, Palatinum hinten ausgehöhlt. Vomer (Fig. 32) breit, der nach der Seite weisende Ast lang, schmal, quer abgestutzt, die nach vorn weisende Spitze breit, stumpf, die nach oben gerichtete Orista hoch, mit gewelltem, kantigen Rand. Sie ist nach hinten in einen stark gebogenen, spitzen Sporn ausgezogen, der aber ganz auf dem Palatinum und diesem dicht anliegt. Die Verwachsungsnaht zwischen Vomer und Palatinum ist deutlich zu erkennen. Pterygoid (Fig. 33). Hauptast stärker und gerader als bei /ineata, die Spitze nur wenig löffel- artig verbreitert. Die obere Orista ganz durchgehend, mit einem Knick in den Hinterrand des äußeren Astes einlaufend. Innerer Ast kurz, breit, abgerundet, äußerer Ast nicht übermäßig verbreitert, hinten mehr ab- gerundet als bei lineata. Parabasale (Fig. 34) vorn breit, quer abgestutzt, die größte Breite vor der Mitte des vorderen Armes. Am Abgang der Seitenarme findet sich kaum eine Einziehung. Seitenarme spitz, hintere Nase vor- gezogen. Hinterer Arm kurz, rundlich. Brustgürtel (Fig. 35). Der Winkel, den die Ölavicula mit dem Öoracoid bildet, ist viel spitzer als der bei lineata, Praecoracoid unbedeutender als bei lineata, auch am Grunde der Olavieula mit Verknöcherungs- zone. Der über die Clavieula hinausgehende Haken kurz und stumpf, der zum Sternum gehende Teil nicht abgesetzt, breit. Sternum ankerförmig, Ligamentum schwach, zweiteilig. Der Querast der Endphalangen länger als der von lineata. s Chaperina quatuorlobata n. sp. (Fig. 36-46) 3 Stücke vom Torricelligebirge. Schon in der äußeren Gestalt zeigt diese Art die Zugehörigkeit zur Gattung Chaperina, besonders der sackförmige Körper und die kurze Schnauze; deutlich prägt sich dann aber der Chaperinacharakter im Skelett aus. Größte Länge 32 mm. Schnauze stumpi-spitzig, ein wenig vorgezogen. Der Abstand des Nasen- loches von der Schnauzenspitze geht 1 und '/,mal in seinen Abstand vom vorderen Augenwinkel und 2 mal in den Raum zwischen den Orbiten. Tympanum sehr wenig sichtbar. Kopf wenig breiter als lang, Pupille horizon- tal. Finger und Zehen mit sehr geringen Schwimmhäuten. Das Tarsalgelenk würde weit über die Schnauzen- spitze reichen. Zunge groß, nach hinten verbreitert, so daß ihre Form fast keilförmig erscheint. Der Hinter- rand ist nicht gerundet, sondern seitlich und hinten abgestutzt, so daß eine trapezähnliche Figur gebildet wird; fast die Hälfte der Zunge ist frei. Choanen sehr weit vorn, klein, weit voneinander stehend, unter jeder zeichnet sich das Palatinum als schräge Leiste ab. Durch zwei seitliche Längsfurchen wird das Parabasale hervorgehoben. Vor dem Schlundeingang liest eine gerade Hautleiste mit rundlichen kleinen Zähnen. Von der Schnauzenspitze bis zum After zieht eine schwache Hautleiste. Unterseite fein genarbt. Das Farbkleid der Oberseite ist ein sehr gleichmäßiges Dunkelblau, das nur auf den Extremitäten durch unregelmäßig verstreute, kleine, helle Flecke unterbrochen wird. Nach den Händen und Füßen zu nehmen diese Fleeke an Zahl zu, sodaß zuletzt eine Marmorierung entsteht. Auch Schnauzenspitze und OÖber- lippe zeigen Neigung zur Marmorierung. Die dunkle Färbung greift als Marmorierung stark auf die Unter- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIIT Nr.6 6) 10 3enno Wandolleck: Die Amphibien und Reptilien der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens seite hinüber, so daß eigentlich nur der Bauch davon frei ist; am stärksten ist die Marmorierung auf 2er Unterseite des Kopfes. Die Haftballen sind weißlich. Nasale (Fig. 36) groß, mit langer schnabelartig ausgezogener Seitenspitze, hinten schräg nach F innen abgestutzt. Frontoparietale (Fig. 37) kurz, breit, vorn stumpfspitzig, die größte Breite geht 2 bis 2°/, mal in die Länge. Die hintere Seitenkante spitz ausgezogen, Hinterrand ohne Einziehung. © Maxillare (Fig. 38) vorn recht breit, die vordere Spitze des unteren Lappens beinahe so weit vor- x gezogen wie die der Kauleiste. Der Ausschnitt zwischen beiden rund. Der Lappen geht geradlinig und all- 5 ö mählich in den Körper über. Die obere Laffe mit gewelltem Vorderrande und seitlicher, mit Verstärkungs- grat versehener Spitze, nicht sehr breit, aber verhältnismäßig lang. Intermaxillare (Fig. 39, 39a) klein, unregelmäßig ausgerandet, oberer Lappen fast senkrecht stehend, beinahe so lang wie das Intermaxillare breit ist. Quadrato-Maxiilare (Fig. 40) parallelrandig, stumpf. Tympanicum (Fig. 41) klein, Processus zygomaticus breit beginnend, vom Vorderrande stark ab- gesetzt, direkt nach innen weisend, zugespitzt. Innerer Ast kurz und sehr breit, äußerer lang, schmal, parallel- randig, stumpf-spitzig. Palatinum (Fig. 42) mit Vomer fest und ohne Naht verwachsen, schmal und lang bogenförmig Hinterrand ausgehöhlt, nach innen rechteckig verbreitert, an der Verwachsungsstelle mit dem Vomer eine nach hinten innen gerichtete Zinke. Äußerer Ast in der Mitte verbreitert und dort aus zwei durch Knorpel mit- einander verbundenen Teilen bestehend. Vomer (Fig. 42) eine lange, schlanke, vorn verbreiterte Lamelle mit sehr unregelmäßigen Rändern. Der nach außen gehende Sporn sehr kurz und spitz, ohne (rista. Pterygoid (Fig. 43) klein, vorderer Ast an der Spitze löffelartig verbreitert, vor der Verbreiterung stark eingeengt, in der Mitte sehr breit und massiv. Obere Crista nicht in den Hinterrand des hinteren Astes einlaufend, äußerer Rand in der Mitte mit stark vorgezogener Nase. Innerer Ast kurz und unbedeutend, zugespitzt. Hinterer Ast sehr wenig winklig abgebogen, fast in der Verlängerung des vorderen Astes verlaufend, schwach bogig gekrümmt, mit fast parallelen Rändern, quer abgestutzt. Parabasale (Fig. 44) vorn verschmälert, schwach ausgerandet. Seine größte Breite hat es kurz vor der Einziehung. Seitenlappen sehr breit, mit kurzer, scharfer Spitze, hintere Nase dick, rundlich. Hinterer Arm wenig vortretend, breit. Nasaler Teil der knorpeligen Schädelkapsel fest und stark verknöchert. Processus thyreoideus (Fig. 46) des Zungenbeins flach, nach hinten verbreitert abgestutzt, mit großer innerer Laffe. Brustgürtel (Fig. 45). Praecoracoid zart und knorpelig ohne Verknöcherungszone, von der Scapula ausgehend, das Coracoid nieht berührend. In ihm eine starke und lange stabförmige Clavicula, doch ist die Anordnung von der von Oh. polysticta verschieden, da noch ein starkes einheitliches Ligament von der vorderen Kante der Scapula ausgeht und sich breit auf die Clavicula legt. Der vordere Ausschnitt an der Vereinigungs- stelle der beiderseitigen Pracoracoids ist tief und elliptisch. Zwischen den Coracoids ist das Sternum sehr schmal, wird dann aber zur breiten, ankerförmigen, ziemlich weit verknöcherten Knorpelplatte, die hinten in 4 symmetrische Lappen geteilt ist, wonach ich den Namen für diese Art gewählt habe. Die Verbreiterung der Kreuzbeinwirbel ist 1,2:3,15 = 2,6. Ks liegt mir noch eine Engystomatide in einem einzigen Exemplare vor, die sich durch ihr ganz ungewöhnliches Äußere auszeichnet, aber darum auch, weil nur ein einziges Stück vorhanden, nicht präpariert werden durfte. Es ist mir daher nicht möglich, die Gattung zu bestimmen. Daß die Art neu ist, ist keine l'rage, ich will von ihr beschreiben, was zugänglich war, ohne daß das Objekt ganz zerstört wurde. Ich will das Tier in die Gattung Copiula weisen, da es kein Praeoracoid und keine Clavieula besitzt (Fig. 49), und das Sternum eine kurzstielige ankerförmige Knorpelplatte darstellt. Ich bemerke aber, daß ich selbst diese Unterbringung für durchaus willkürlich halte, da der Brustgürtel für die Bestimmung nieht genügt, und das Tier ebensogut zu den Symphygnathinae gehören kann, welche Möglichkeit gerade wegen der rüsselartigen ’ Schnauze gar nicht so ausgeschlossen erscheint. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 6 11 Copiula (?) rostellifer n. sp. (Fig. 47—49 und Textfigur A—B) 1 Stück vom Torricelligebirge. Länge 19,5 mm. Ein durch seine lange rüsselförmige Schnauze und durch seinen im Umrisse fast kreisförmigen Hinterleib sehr auffallendes Tier, das sich auch im Formol ein buntes Farbkleid erhalten hatte. Leider ist das Tierchen so hart und brüchig geworden, dab jede etwas festere Berührung zum Abbröckeln von Teilen führte, ein Biegen von Beinen war ausgeschlossen. Das Stück hat die Festigkeit gehärteten Schleimes. Seine auffallende Form und seine Seltenheit machten es nun aber auch zur Pflicht, es möglichst zu erhalten, daher auch die Untersuchungsresultate als ungenügend bezeichnet werden müssen. Ich kann nur die folgenden geringen Angaben machen. Körper sehr flach, Schnauze nach vorn stark verschmälert und lang vorgezogen. Die Länge der Augenöffnung geht 2 mal in den Raum zwischen Nasenloch und vorderen Augenwinkel, bis zur Schnauzenspitze 21/,mal. Der Abstand des Nasenloches vom vorderen Augenwinkel ist gleich dem Abstand der beiden Orbiten von einander. Das Stück von der Schnauzenspitze ‚bis zum vorderen Augenwinkel mißt 4 mm. Die rundliche Schnauzen- spitze überragt den Mundrand um 2,5 mm. Pupille horizontal. Unter- seite der Schnauze mit einer schwachen schwielenartigen Längsleiste. Tympanum wenig deutlich. Zunge scheint ganzrandig zu sein; wie weit sie frei ist, kann ich nicht sagen. ÜUhoanen (Fig. 47) dicht hinter dem Mundvorderrand, weit voneinander entfernt, groß, elliptisch. Das Parabasale ist als schmale parallelrandige Schwiele in der Munddecke ausgeprägt, vor dem Schlundeingang liegt eine aus 4 getrennten, ellip- tischen Schwielen bestehende bogenförmige Hautleiste.e Finger und Zehen mit eckigen Verbreiterungen, die Daumen jedoch nicht verbreitert. Die erste Zehe ist sehr kurz, die zweite wenig länger, an der Spitze auch nicht verbreitert, die vierte Zehe sehr lang. Die Länge eines Hinterbeines beträgt 24 mm. Das Farbkleid scheint im Grunde ein gelbes zu sein, das durch graues und bläuliches Pigment verdeckt ist; fast überall schimmert dieses Gelb hindurch, besonders auf der Lendengegend, wo sich jederseits ein kleiner, unregelmäßiger, schwefelgelber Fleck befindet. Schnauze oben bläulich, zwischen den Augen eine bogenförmige, gelbliche Binde. Der Rücken wird von einer dunkleren, schildföormigen Figur eingenommen, die zwischen den Schultern beginnt und mit der Spitze auf dem After steht. Sie ist zuerst sehr tief sanduhrförmig eingezogen und dann noch ähnlich, aber nur gering, ausgerandet, sie hat einen bräunlichen Ton. Auch auf der Oberseite der Beine liegt diese Farbe, Unterseite fein grau und gelb gesprenkelt. Brustgürtel (Fig. 49). Pr&coracoid und Clavieula nicht vorhanden, Sternum eine spitz- ankerförmige Knorpelplatte. Endphalangen (Fig. 48) hammerförmig verbreitert. Länge einer Endphalange 0,5437 mm, Länge der Verbreiterung 0,3 mm. In dem Leibe des Tieres befand sich vollkommen unverdaut eine Fliegenlarve von 12 mm’ Länge, sie lag gebogen an der rechten Seite; ich konnte nicht feststellen, ob sie im Darm oder in der Leibeshöhle lag. Ich werde über diese Larve an anderer Stelle berichten. 2. Hylidae Es fanden sich in der Ausbeute 5 Hyla-Arten, von denen die als neu zu bezeichnenden auch nur wenig plastische Merkmale aufwiesen, so daß ich mich bei ihnen auch zur Präparation des Skelettes entschloß. Von bekannten Arten enthält die Ausbeute: Hyla dolichopsis Cork 5 Stücke von Eitape, darunter eins von reichlich 13 em Leibeslänge. 1 12 Benno Wandolleck: Die Amphibien und Reptilien der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens Hyla arfakiana Prrs. Dor. 1 Stück vom Torricelligebirge. Hyla papuensis Wern. 2 Stücke, Sacksackhütte. Hyla pulchra n. sp. (Fig. 50—59) 4 Stücke, Sacksackhütte. x 5 cm lang, Kopf breiter als lang, Schnauze abgerundet, Nasenlöcher vorstehend, ihr Abstand vom vorderen Augenwinkel kleiner als die Lidspalte, ihr Abstand von einander nur wenig kleiner als ihr Abstand vom vorderen Augenwinkel. Canthus rostralis abgerundet, Zügelgegend ausgehöhlt. Eine gebogene Haut- falte geht vom hinteren Augenwinkel bis zur Schulter und berührt das Trommelfell. Dieses ist deutlich kleiner als die Hälfte des Augendurchmessers. Interorbitalraum so lang, wie das Stück zwischen Nasenloch und vor- derem Augenwinkel. Zunge klein, elliptisch, hinten ausgerandet, nur der Hinterrand frei, Choanen groß, auf der Verbindungslinie ihrer Hinterränder liegen die Vomerzähne, die deutlich von einander getrennt sind. Das Femur-Tibialgelenk erreicht die Schulter; da die Tibia länger als der Femur, so würde das Tibia-Tarsalgelenk weit über die Schnauzenspitze hinausragen. Am Tibia-Tarsalgelenk ein langer zipfelförmiger Hautlappen. Finger mit Spann-, Zehen mit Schwimmhäuten. Finger und Zehen mit Haftscheiben, die der Finger mit Aus- nahme des Daumens bedeutend größer als die der Zehen. Ein geringer, schwach gezähnelter Kamm geht am äußeren Rande des Unterarmes entlang und hat sein noch unbedeutenderes Gegenstück am Tarsus. Gelenk- höcker entwickelt. Unterm After eine Anzahl Wärzchen, Oberseite grubig, Unterseite dicht warzig. Farbkleid. In der Jugend Oberseite bläulichgrau mit bräunlicher Marmorierung. Im Alter treten diese die Marmorierung bedingenden Fleckchen zu größeren Komplexen zusammen, die aber nicht regelmäßig sind. So tritt eine pfeilförmige Figur auf, die begrenzt wird durch Canthus rostralis und die Orbiten, dann ein größerer, länglicher Fleck zwischen den Schultern und zerstreute Flecke vor dem Steißbein. Die Beine zeigen unregelmäßige Ringelung, bei ihnen geht auch die Allgemeinfarbe ins Gelbliche, Unterseite graugelb, am Bauch zerstreute, kleine, dunkle Punkte, die auf der Unterseite der Schenkel zahlreicher werden. Unteres Augenlid mit schöner, schwarzer Aderung. Füße sehr fein punktiert. Nasale (Fig. 50) schmal, lang, nach außen spitz ausgezogen, Vorder- und Hinterrand, besonders der erstere, sehr unregelmäßig. Innenrand einen schrägen Bogen bildend. Frontoparietale (Fig. 51) schmal, fast senkrecht stehend, daher schmale Fontanelle. Maxillare (Fig. 52) mit sehr breitem Lappen, gläfenförmig, mit horizontal abstehendem Haken. Intermaxillare (Fig. 53) klein mit unregelmäßigem Lappen und wenigen Zähnen. Tympanicum (Fig. 54) dreiteilig, Proc. zygomaticus zugespitzt, ein wenig nach außen weisend. Innerer Arm breit abgerundet, löffelformig, kürzer als der Proc. zygomaticus. Äußerer Arm lang, am Ende stark verbreitert. Vomer (Fig. 55) hat einen starken dicken Körper und 4 spitze Fortsätze, von denen der nach hinten weisende der dickste, der seitwärts weisende der längste und dünnste ist; mit starken Zähnen und niedriger oberer Crista. Palatinum (Fig. 56) eine einfache, keulenförmige Spange mit unregelmäßigen Rändern. Pterygoid (Fig. 57). Vorderer und innerer Ast fast einen gestreckten Winkel bildend. Vorderer Ast zugespitzt, geschwungen, die Örista bis in den oberen Rand des inneren Astes laufend. Innerer Ast am linde schwach verbreitert, löffelförmig, äußerer Ast kaum länger als der innere, zugespitzt. Parabasale (Fig. 58) schlank, schmal, vorn spitz. Die Seitenflügel sind sehr schmal. dann etwas verbreitert und enden stumpf, hinterer Fortsatz kaum angedeutet. Brustgürtel (Fig. 59). Ein kurzes, zuekerhutförmiges Omosternum und ein breites, hinten aus gekerbtes Sternum. Hyla albolabris n. sp. (Fig. 60—82) s ls liegt mir hier in vielen Exemplaren eine Art vor, die ich zuerst trotz großer Ähnlichkeit für drei von einander zu unterscheidende Arten hielt. Es sind eine Menge kleiner und kleinster, sowie 4 große Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 6 16) Stücke. Sie zeichnen sich alle durch dunkelblaue Ober- und hellgelbliche Unterseite aus, so daß ich sie auch schon mit Hyla dolichopsis in Verbindung brachte. Während aber die großen und ein Teil der mittleren Stücke helle Marmorierung auf dem Rücken und bräunliche Flecke auf dem Bauch zeigen, also die Neigung zur Auf- hellung des Rückens und Verdunkelung des Bauches, ist die Mehrzahl der kleinen Tiere oben einfach dunkel- blau, unten gelbliehweiß. Nach diesem allgemeinen Merkmal hatte ich auch zuerst die drei „Arten“ zusammen- gestellt. Um nun bessere plastische Merkmale zu erhalten, präparierte ich das Kopfskelett. Die Ergebnisse dieser Präparationen schienen auch zuerst die Voraussetzung dreier Arten zu bestätigen. Nach reiflicher Über- legung, erneuerten Präparationen und genauer Vergleichung finde ich jedoch, daß es keine Frage ist, daß mir die verschiedenen Altersstufen ein und derselben Art vorliegen. Ich denke, daß diese zu meiner Orientierung notwendigen Untersuchungen auch einen gewissen Wert für die Allgemeinheit haben und dazu beitragen werden, daß auch die vergleichende Morphologie der Skeletteile in ihrem Wert für die Systematik nicht zu sehr überschätzt wird. Die Sammlung enthält auch eine Kaulquappe und ein zwar vierbeiniges, aber noch geschwänztes Stück. Es ist damit bewiesen, daß jedenfalls bei dieser Art keine besondere Brutpflege statt- findet. Leider ist die Erhaltung aller Stücke eine recht schlechte (hart und sehr brüchig), so daß die äußeren Merkmale schwer definierbar sind. Eitape, viele Stücke. Länge bis 4cm, Aylaform mit breitem Kopf und abgestumpfter Schnauze und sehr langen Gliedmaßen. Schnauze ein wenig: vorgezogen, mit rundlichem Canthus rostralis und aus- gehöhlter Zügelgegend. Durchmesser der Lidspalte ein wenig länger als die Entfernung des Nasenloches vom vorderen Augenwinkel. Diese Entfernung wieder etwas größer als der Abstand des Nasenloches von der Schnauzenmitte. Interorbitalraum ist gleich dem Durchmesser der Lidspalte. Hinter den Nasenlöchern macht die Schnauze eine stumpfe Ecke. Eine dicke, wulstige. Falte geht vom hinteren Augenwinkel, das Tympanum berührend, zur Schulter. Tympanum deutlich, aber klein, seine Länge geht dreimal in die der Lidspalte. Oberes Augenlid warzig. Hände mit Spann-, Füße mit niedrigen Schwimmhäuten, alle mit rund- lichen Haftballen. Die Unterseite der Schenkel ist teilweise ebenso warzig, wie der Bauch. Zunge elliptisch, hinten ausgekerbt, so daß 2 Spitzen entstehen, hinten nur wenig frei. Choanen sehr weit vorn liegend, zwischen ihnen, die weit voneinander entfernt sind, die rundlichen Vomerzahnpakete. An dem Farbkleid wäre noch zu bemerken, daß die Mundwinkel und der hintere Rand der Ober- lippe auffallend gelbweiß gefärbt sind, auch der Vorderrand der Öberlippe zeigt Neigung zu weißen Flecken. Nasale (Fig. 60). Das knorpelige Nasenskelett stark verknöchert. Nasale eine halbmondförmige Knochenplatte mit kurzer seitlicher Spitze, unregelmäßigem Vorderrande und stumpfer Nase am Beginn des Hinterrandes. Frontoparietale (Fig. 61, 62) sehr schräg stehend, daher geräumige Fontanelle, mit starkem Kniek in der Mitte, der bei ausgewachsenen Stücken wie ein Bruch aussieht, mit großem Primordialfenster. Maxillare (Fig. 63, 64) in der Jugend gerader und schlanker, im Alter viel breiter und wie im Schafte geknickt erscheinend, mit breitem Lappen und im Alter aufwärts gebogener, durch eine Rippe ver- steifter Zacke. Intermaxillare (Fig. 65, 66). In der Jugend verhältnismäßig breiter und grader und mit einer längeren, nach hinten gehenden, spitzen Zinke. Im Alter wird der nach hinten gehende Lappen hinten breiter- Tympanicum (Fig. 75, 74, 75). Processus zygomatieus dick, stumpf-spitzig, nach außen weisend. Im jüngsten Stadium ist er kaum angedeutet, im mittleren ist er breit beilförmig, weist aber bereits nach außen. Innerer Fortsatz massiv, dick, rundlich. Im jüngsten Stadium ist er spitz dreieekig, im mittleren hat er diese Form wohl noch, beginnt aber bereits seitliche Aussackungen zu zeigen. AÄußerer Fort- satz nur wenig geschwungen, am Ende einfach verbreitert. Während er im jüngsten Stadium ziemlich gestreckt, am Ende aber fast fußförmig gestaltet ist, gleicht sich das im mittleren Stadium aus, der Schaft ist aber ge- schwungener, durch Streckung entsteht dann das Enndstadium. Vomer (Fig. 67, 68, 69). Interessant ist auch die Umbildung des Vomer, der zuerst ein lang- gestrecktes dünnes Organ ist, das dann zu einem maßigen Zahnträger wird; die 3 Spitzen und die starke Rippe sind überall angedeutet, doch ist die eigentümlich flügelartige Knochenlamelle der nach vorn gehenden Jacke bei dem mittleren Stadium fast gar nicht ausgebildet. Palatinum (Fig. 70, 71, 72) eine einfache keulen- oder ruderförmige Knochenspange, die eigent- lich nur in der Größe zunimmt und an der Spitze sich immer stärker wellt. 14 Benno Wandolleck: Die Amphibien und Reptilien der papuanischen Ausbeute Dr. Schlaginhaufens Pterygoid (Fig.76,77,78) zuerst ein gerader, spitzer, nach hinten stempelartig verbreiterter Knochen dessen obere Örista aber schon in den Oberrand des inneren Astes übergeht. Im mittleren Stadium bildet sich mehr die typische Pterygoidform aus, besonders im äußeren Ast, der vordere Ast biegt sich aber stark durch. Die Endform zeigt wieder den mehr gestreckten vorderen Ast und den mit einem großen unteren Lappen versehenen inneren Ast. Parabasale (Fig. 79, 80). Die Entwicklung dieses Knochens ist auffällig. Aus einem vorn zu- gespitzten, doppelspitzigen Knochen ohne hintere Nase wird ein vorn abgestutzter mit deutlicher Nase. Der nach der Seite gehende Arm erleidet eine geringe Änderung, der Seitenrand wird gerade. Der Brustgürtel (Fig. 81) zeichnet sich durch ein stark entwickeltes, breit spatelförmiges Omo- sternum und durch ein kaum entwickeltes Zipfelchen von Sternum aus. Die Kreuzbeinwirbel (Fig. 82) sind um 3,5 verbreitert. 3. Pelobatidae Asterophrys twrpieola Mürn. Ein Stück vom Torricelligebirge. 4. Ranmidae Rana papua Less. 17 Stücke in sehr verschiedener Größe von verschiedenen Fundorten (Tal des Rienjamur, Tal des Garup, Eitape). I. Reptilia 1. Ophidia Nardoa boa Schw. Namatanai, Muliama; 3 St. verschiedenen Alters, 1 Ballen Eier. Python amethystinus Scuneimw. 2 St. Eitape, 1 St. Garup. Chondropython viridis Schw. 1 St. Eitape. Enygrus asper Grur. 2 St. Eitape. Stegonotus heterurus Brer. 2 St. Namatanai, Muliama. Dendrophis lineolatus H. J. 2 St. Namatanai, 1 St. Dt. N.-Gruinea. Dipsadomorphus irregularis Merr. 3 St. Namatanai, Muliama. Platurus colubrinus Scuxeip. 1 St. Muliama Pseudelaps mülleri Schr. 1 St. Muliama. Micropechis ikaheka Less. 2 St. Dt. N.- Guinea. Acanthophis antareticus Merr. 1 St. Paup. 2. Sanıria Hemidactylus frenatus D. B. 1 St. Muliama. Lepidodactylus lTugubris D. B. 1 St. Dt. N.-Guinea. Gecko vittatus Hovrr. 4 St. Dt. N.-Guinea, meist mit regenerierten Schwänzen. 1 St. Muliama. Lialis burtoni Gray 2 St. Paup. Gonyocephalus dilophus D.B. 1 St. Eitape. (ronyocephalus modestus A. B. Meyer 1 St. Dt. N.-Guinea. (ronyocephalus godeffroyi Prrs. 1 St. Muliama, 1 St Dt. N.-Guinea. Varanus indieus Daun. 2 St. jung, Dt. N. Guinea, 1 St. jung, Muliama. Varanus prasinus Grav 1 St. Paup. Tiliqua gigas Scunem. 1 St. Dt. N.-Guinea. Lygosoma jobiense A. B. Meyer. 2 St. Dt. N.-Guinea, 1 St. Muliama Luygosoma smaragdinum Less. 4 St. Dt N.-Guinea. Lygosoma rufescens Suaw. 8 St. Torricelligebirge, 300 m hoch. Ablepharus boutoni Dis. 1 St. Dt. N.-Guinea. Tribolonotus novae-qguineae Scrr. 4 St. Sacksackhütte. 3. Oroeodilia Crocodilus porosus Scuxeim. 1 St. jung, Namatanai, Muliama. Abh. u. Ber. d, K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1910 Bd. XIII Nr. 6 Tafelerklärung Fig. 1—9 Sphenophryne cornuta Pırs. Dor. . 1 Nasale. Fig. 5 Quadrato-Maxillare, 'Tym- Fig. 8 Parabasale. 2 Frontoparietale. panicum „ 9 Brustgürtel. 3 Maxillare. „ 6 Vomer, Palatinum. 4 Intermaxillare. „ 1 Pterygoid Fig. 10—17 Sphenophryme schlaginhaufeni n. sp. .. 10 Nasale Fig. 13 Intermaxillare. Fig. 15 Vomer, Palatinum. 11 Frontoparietale. „ 14 Quadrato-Maxillare, Tym- „ 16 Pterygoid. 12 Maxillare panicum. „ 17 Parabasale. Fig. 18—26 Mehelyia lineata n. sp. . 18 Nasale Fig. 22 Quadrato-Maxillare, Tym- Fig. 25 Parabasale. 19 Frontoparietale. panieum. »„ 26 Brustgürtel. 20 Maxillare. » 23 Vomer, Palatinum. 21 Intermaxillare. „ 24 Pterygoid. Fig. 27—35 Mehelyia affinis n. sp. ig. 27 Nasale. Fig. 31 Quadrato-Maxillare, Tym- Fig. 34 Parabasale. 28 Frontoparietale. panieum. „ 35 Brustgürtel. 29 Maxillare. » 32 Vomer, Palatinum. 30 Intermaxillare. „ 33 Pterygoid. Fig. 36-46 Chaperina quatuorlobata n. sp. . 36 Nasale. Fig. 39a Intermaxillare von hinten. Fig. 43 Pterygoid. 37 Frontoparietale. „ 40 Quadrato-Maxillare. „ 44 Parabasale. 38 Maxillare. „ 41 Tympanicum. „ 45 Brustgürtel. 39 Intermaxillare. „. 42 Vomer, Palatinum. „ 46 Processus thyreoideus. Fig. 47—49 Copiwla rostellifer n. sp. . 4% Mundhöhlendach. Fig. 48 Endphalange. Fig. 49 Brustgürtel. Fig. 590—59 Hyla pulchra n. sp. . 90 Nasale. Fig. 54 Tympanicum. Fig. 58 Parabasale. 91 Frontoparietale usw. „ 99 Vomer. „ 59 Brustgürtel von innen. 92 Maxillare. „ 96 Palatinum. 93 Intermaxillare. „ 97 Pterygoid. Fig. 60—82 Hyla albolabris n. sp. . 60 Nasale. Fig. 68 Vomer, mittel. Fig. 76 Pterygoid, alt. 61 Frontoparietale usw., alt. SR69.N.... jung: ae 5 . mittel. 62 5 mittel. „ 70 Palatinum, alt. RR) 2 jung. 63 Maxillare, alt SS > mittel. „ 19 Parabasale, alt 64 5 mittel. le jung. „ 80 Ss mittel. 65 Intermaxillare, alt. „ 13 Tympanieum, alt. „ 81 Brustgürtel, mittel. 66 s; mittel. a; „ mittel. „ 82 Kreuzbeinwirbel, mittel. 67 Vomer, alt. 7) 3 jung. ‚Wandolleck, Amph. u. Rept. - Abh. Ber. K. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIII Nr. 6 ee eu a A TR SUR VER Bi ns BLSTIUREERE tteneet RR BEE SEN N ICEaeR SETE RAUM 1’ 5 Mm RT TER AIR L- Rn ERETT EEE a ER THRELER N. Pa) ai I EP TIME A 3 TEE S Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) Viehmeyer, H.’12 57. 96 (95) Nr ıt "Ameisen aus Deutsch Neuguinea gesammelt von Dr. 0. Schlaginhaufen Nebst einem Verzeichnisse der papuanischen Arten H. Viehmeyer Mit ı Tafel Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1912 Band XIV wurde ausgegeben | ED i m ne m —— a —— n ne Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) Viehmeyer, H. ’12 57. 96 (95) Nr Ameisen aus Deutsch Neuguinea gesammelt von Dr. OÖ. Schlaginhaufen Nebst einem Verzeichnisse der papuanischen Arten von H. Viehmeyer PALN AET , 14) R\ 5 \ SD: NaaL mı®! Mit 1 Tafel Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1912 Die vorliegende Arbeit behandelt fast ausschließlich die von Dr. OÖ. Scuracıwmauren am 17. und 18. September 1909 auf Neuguinea gesammelten Ameisen. So klein die Ausbeute auch ist — sie enthält 32 verschiedene Formen, die meisten von ihnen in nur wenigen Exemplaren — so interessant ist sie doch. Zu- nächst fällt der außerordentliche Reichtum an neuen Formen auf. Es ließen sich insgesamt 20 feststellen, die sich auf 11 Arten, 3 Unterarten oder Rassen und 6 Varietäten verteilen. Auch irn besonderen liefert die Aus- beute mancherlei Bemerkenswertes Recht reich sind die Polyrhachis vertreten (15 Formen); die Hälfte von ihnen gehört in die guerini-Gruppe, und zwar zur näheren Verwandtschaft von hostilis F. Su. und scutulata F. Su. In der Unterfamilie der Ponerinen finden sich einige durch ihre Variabilität recht interessante Formen. Es sind dies Angehörige der Gattungen Rhytidoponera und Odontomachus. Bei FR. subeyanea abdominalis subsp. n. variiert die Skulptur des Postpetiolus von schwach konvexen, konzentrischen Bogenlinien über stärker kon- vexe und parabolische zu fast reiner Längsstreifung, bei R. laciniosa sp. n. die des ersten Gastersegmentes in ganz ähnlicher Weise. Bei O. imperator opaculus subsp. n. geht die geradlinige, quere Streifung des Pronotums über unregelmäßige Bogenlinien zur Längsstreifung über. Von O. haematodes erwähnte Srırz (26, p. 357) kürz- lich eine ganz ähnliche Variation der Skulptur des Mesonotums. Zweifellos ist mir, daß die variierenden Stücke aus ein und demselben Neste stammen, dafür spricht schon die Allseitigkeit der Übergänge. Anklänge an die hier geschilderten Skulpturvariationen finden sich noch bei verschiedenen anderen Formen. Es scheint sich mir aus allen diesen Erfahrungen ein Gesetz ableiten zu lassen, nach dem die Entwickelung der Skulptur bei verschiedenen Gattungen der Ponerinae von der graden, parallelen, queren Streifung ausgeht, zu flacheren und stärker konvexen, konzentrischen Bogenlinien fort- schreitet und durch immer größere Annäherung an Parabeln und endlichen Wegfall der vorderen, verbinden- den Bogenstücke zur vollkommen parallelen, geraden Längsstreifung wird, oder umgekehrt. Bei der Bearbeitung der Ausbeute war ich auf weitgehende Unterstützungen angewiesen. Besonders viel habe ich Herrn Prof. Dr. ©. Euery, Bologna, dem verdienstvollen neueren Bearbeiter der papuanischen Ameisenfauna, zu verdanken, der mir in uneigennützigster Weise Vergleichsmaterial, Ratschläge und Aufklä- rungen mannigfachster Art zugehen ließ. Auch Herr Prof. Dr. A. Forzr, Yvorne, war so gütig, mir typische Stücke und mancherlei Aufschlüsse zukommen zu lassen; ich verdanke ihm außerdem die Beschreibung von Nr. 15. Von Museen muß ich das Königl. Zoologische zu Berlin, das k. k. Hofmuseum zu Wien, das Königl. Ungarische Nationalmuseum in Budapest und das Museo Civico in Genua nennen, die mir bereitwilligst Ver- gleiehsmaterial sandten. Herr Prof. Dr. E.B. Pourron, Oxford, endlich übernahm die mühevolle Arbeit, einige Stücke mit den Smithschen Typen zu vergleichen. Allen diesen Herren, sowie den Direktionen und Abteilungs- vorständen der erwähnten Anstalten, sage ich für ihre gütigen Unterstützungen meinen wärmsten Dank und gestehe gern, daß es mir ohne ihre freundliche Hilfe kaum möglich gewesen sein würde, die Arbeit zu vollenden. Verzeichnis der hier beschriebenen und besprochenen Formen. 1. Myopopone castanea F. Sm. 9. Leptogenys (Lobopelta) caeciliae sp. n. 2. Rhytidoponera (s.str.)subeyanea En. subsp.transver- 10. Odontomachus tyrannicus F. Sm. siruga Em. IM — imperator En. opaculus subsp. n. 3. — — abdominalissubsp.n. 12. Iridomyrmex dimorphus sp. n. 4. — schlaginhaufeni sp. n. 13. Camponotus dorycus F. Sa. >. = laciniosa sp. n. 14. — hastifer En. 6. = — petiolata subsp. n. 15. — viehmeyeri FoREL sp. n. 7. Rhytidoponera (Chalcoponera) inops En. 16. —_ maculatus Far. subsp.? 8. Diacamma rugosum Le Gustr. subsp. sculptura- 17. Calomyrmex levissimus F. Sa. tum F. Sm. macreta var. n. 1* 4 H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea 18. Polyrhachis relucens Larr. subsp. litigiosa En. ı 27. Polyrhachis hostilis F. Sır. Tatinota var. n. 19: — similis sp. n. 28. — fulgens sp. n. 20. — — angustior var. n. 29. — schlaginhaufeni sp. n. Zr — continua Eu. var. hirsutula Em. | 30. — — longispina var. n. 22. u pyrgops sp. n. China ale — antennata sp. n. 23. E= levissima F. Sm. aruensis var. n. Aru- 32. — — aciculata var. .n. Insel. 33. — inclusa sp. n. Celebes (aus Kopal). 24. E= rastellata Larr. torricelliana var. n. 34. — sexspinosa LAT. 25. _ metella F. Sm. 35. — excellens sp. n. 26. — subaenescens Sp. n. Wo nicht anders bemerkt, ist der Fundort das Torricelligebirge (640 m) in Deutsch Neuguinea. Bis auf Polyrhachis pyrgops und levissima var. aruensis befinden sich die Typen der neu beschriebenen Formen im Königl. Zoologischen Museum zu Dresden. 1. Myopopone castanea F. Sm. (18) 2. Rhytidoponera subceyanea En. subsp. transversiruga En. 8 (in Anzahl) 3. Rhytidoponera subceyanea En. abdominalis subsp. n. (Fig. 1) 8 Kleiner als der Typus und ohne metallischen Glanz. Kopf deutlicher abgestutzt, mit einer regel- rechten Querleiste; Augen nur etwa zur Hälfte hervorragend; Runzeln des Vorderkopfes ähnlich wie beim Typus, aber dichter, auf dem Hinterkopfe viel enger nebenan. Mandibeln deutlicher gestreift. Thorax kräf- tiger skulpiert!: Pronotum etwa wie beim Typus, aber mit aus den Netzmaschen deutlich hervortretenden, vorn in spitzem Bogen sich vereinigenden Längsrunzeln; Meso- und Metanotum regelmäßiger und stärker quergerunzelt. Zähne der Pronotumseiten in ihrer Größe sehr variabel oder ganz fehlend. Knoten des Petiolus auf der Dorsalfläche verworren, manchmal etwas längsrunzelig. Streifen des Postpetiolus feiner und dichter als beim Typus und in der Richtung höchst variabel: entweder quer und nach vorn schwächer oder stärker konvex gebogen, oder deutlich längsgestreift, die Streifen analwärts etwas bogig divergierend. L. 9—10 mn (6 Stück). Nach Euery mit seiner subsp. intricata zunächst verwandt. 4. Rhytidoponera schlaginhaufeni sp. n. (Fig. 2) 8 Pechschwarz; Vorderkörper etwas matt, Postpetiolus und Gaster glänzend; Mandibeln, F ühler ı und Beine mehr oder weniger pechbraun. Kopf ähnlich wie bei araneoides geformt, so bi, als ohne die Maı D- dibeln lang; hinten stark abgestutzt, mit deutlicher Querleiste; Hinterecken gerundet rechtwinklig und etwas beulig en Augen wie bei subeyanea mehr als die Hälfte vorspringend. Auf dem Clypeus und zwi- schen den Stirnleisten mit Längsrunzeln, sonst überall dieht und stark, viel stärker als bei araneoides, ver worren gerunzelt; auf der abgestutzten Fläche des Hinterkopfes noch etwas dichter runzelig. Mandibeln fen und dicht längsgestreift und zerstreut punktiert; Kaurand vor der Spitze ohne größeren Zahn. Thorax wie der Kopf dieht und stark verworren gerunzelt; abschüssige Fläche des Epinotums mehr oder weniger deutliel quergerunzelt. Seiten des Pronotums unten mit einem Zahne von wechselnder Größe. Petiolus und Post petiolus wie bei subeyanea, aber ersterer auf der Dorsalseite verworren gerunzelt, letzterer viel feiner und dic z bogig quergestreift. Erstes Gastersegment fast glänzend glatt. Abstchends Behaarung un 'Skulpsuz dez pus und der Beine ebenfalls wie bei subeyanea. L. 10—11,5 mm (2 Stück). Mit subeyanea En, verwandt, aber durch die Form des Kopfes und die Skulptur leicht Fo unterscheiden. Von araneoids vor allem durch die Form des Stielchens und die Pula des Abdomens ve schieden. en A Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 5 5. Rhytidoponera lacimiosa sp. n. (Fig. 3 u. 3a) 8 Pechbraun und ziemlich matt. Beine braunrot, Spitze des Abdomens rostfarben. Kopf mit den Augen so breit, als ohne die Mandibeln lang, hinten abgestutzt, mit deutlicher Querleiste auf dem Hinterhaupte; Hinterecken stark abgerundet. Augen hinter der Mitte der schwach gerundeten Kopfseiten, größer als bei arameoides und weniger vorspringend. Mandibeln fein und dicht längsgestreift und zerstreut punktiert, Kau- rand vor der Spitze und etwas hinter der Mitte mit je einem größeren Zähnchen. Skulptur des Kopfes und des Thorax ungefähr wie bei araneoides, aber Kopfseiten zwischen den Augen und der Einlenkung der Man- dibeln deutlich und kräftig längsgerunzelt. Pronotum auf der Dorsalfläche jederseits mit einer schwach ent- wiekelten Beule, die Seiten unten mit einem in der Größe sehr variabeln Zahne, der auch ganz fehlen kann. Petiolus kurz gestielt, an der Unterseite mit einem breiten, dreieckigen Lappen. Schuppe relativ niedrig und schmal, ihre Vorderfläche senkrecht, Dorsalfläche und Hinterfläche in gemeinsamem Bogen gerundet, auf der Dorsalfläche mit einem sehr flachen, medianen Längseindruck; Runzelung dicht und verworren. Postpetiolus viel dichter als das Metanotum und wurmförmig gerunzelt; vorn und außen ordnen sich die Runzeln zu deut- lichen, nach vorn konvexen Bogenlinien an. Runzelung des ersten Gastersegmentes variabel, immer aber sehr fein und dicht, meist mehr oder weniger deutlich bogig, wie beim Postpetiolus und zwischen den Runzeln zer- streut punktiert. Bei einigen Stücken geht die Skulptur des ersten Gastersegmentes in regelmäßige, fast parallele Längsstreifung über. L. 85—9 mm (in größerer Anzahl). Nach Euwery mit strigosa verwandt, von ihr aber durch folgende Merkmale deutlich verschieden: Seiten des Kopfes mehr gebogen, Hinterecken stärker abgerundet, Augen flacher, größer und etwas mehr nach hinten gerückt, Hinterhaupt nicht so scharf abgestutzt, Querleiste auf dem Hinterkopfe nicht so hoch, Schuppe schmäler, weniger deutlich zylindrisch, Skulptur des Vorderkörpers dichter und Anhang an der Unterseite des Petiolus nieht zahnförmig mit schmaler Basis, sondern breit dreieckig. Durch das letztgenannte Merkmal unterscheidet sich die Art zugleich von allen mir bekannten der Gruppe. Nach Forer steht die laciniosa auch der convexa nahe, ist aber an dem kürzer gestielten Petiolus, dem dreieckigen Anhang und der Skulptur leicht von ihr zu unterscheiden. 6. Rhytidoponera laciniosa sp. n. petiolata subsp. n. (Fig. 4) $ Pechbraun; Hüften, Beine und Spitze des Abdomens gelbbraun. Abstehende Behaarung länger und heller als beim Typus. Kopf wie bei der Stammform mit etwas vorspringenden Augen. Ülypeus mehr verworren gerunzelt, Kopfseiten vor den Augen nicht längsrunzelig, abschüssige Fläche des Epinotums deut- licher quergerunzelt. Beulen des Pronotums deutlicher, auch das Mesonotum hinten etwas beulig aufgetrieben. Seiten des Pronotums unten mit einem spitzen Zahne. Petiolus an der Unterseite vorn mit einem zahnförmigen Anhange. Schuppe im Profile mehr rechteckig, ihre Vorderfläche setzt sich über die Dorsalfläche als eine senkrechte, scharfe Kante fort; Dorsalfläche in der Mitte seicht gefurcht und nach rückwärts etwas schräg und bogig in die Hinterfläche übergehend. Postpetiolus feiner und in zusammenhängenden, nach vorn kon- vexen Bogenlinien gestreift. Gaster noch feiner und ebenfalls bogig gestreift; im vorderen Teile der Ober- fläche des ersten Gastersegmentes gehen die Bogenlinien in schräge Längsstreifen über. ‚L. 7 mm (1 Stück). Vielleicht eigene Art. Ich stelle die Form einstweilen als Unterart zu laciniosa, der sie habituell am meisten gleicht. Sie scheint den Übergang zu strigosa Ex. zu bilden. 7. Rhytidoponera (Chalcoponera) inops En. Dem Entgegenkommen des Ungarischen Nationalmuseums verdanke ich die Möglichkeit, die Type Euerys von Stephansort (Astrolabe Bai, Deutsch Neuguinea) vergleichen zu können. Das mir aus dem Torrieelligebirge vorliegende Stück (8) ist wenig größer (5,5 gegen 5 mm), durchweg dunkler, auf dem ‚Vorderkörper, einschließlich des Petiolus, pechbraun und ziemlich matt, auf dem Postpetiolus und der Gaster rotbraun mit Bronzeglanz und im ganzen etwas kräftiger skulpiert. 6 H. Viehmeyer: Ameisen. aus Deutsch Neuguinea 8. Diacamma rugosum Le Gun. subsp. sculpturatum E. Sn. var.n. macreta Von der Unterart sculpturatum durch Größe, Farbe, Skulptur und Bildung der Schuppe verschieden. 8 Pechschwarz; Mandibeln, Fühler, Beine und Spitze des Abdomens pechbraun. Schuppe von vorn gesehen mehr parallel, nach oben weniger verengt, Zähne weiter voneinander entfernt, bogenförmige Aus- randung zwischen ihnen flacher. Konzentrische Bogenlinien des Postpetiolus viel weniger konvex; ovale Skulptur des Pronotums etwas weniger breit gezogen, ihre Seiten mehr gerundet. Anliegende Pubescenz ziemlich lang und dicht, graugelblich. L. 13 mm (3 Stück). Herr Prof. Eumery vermutete in dieser durch ihre Größe ausgezeichnete Varietät die ihm unbekannte P. striata F. Su. Ich sandte darum ein Stück an Herrn Prof. E. B. Pourros, Oxford, der so liebenswürdig war, es mit der Type Suıras zu vergleichen. Dabei stellte sich heraus, daß die beiden unter dem Namen striata steckenden Stücke von Mysol und Batjan unter sich verschieden sind und sich beide auch von dem zum Vergleiche gesandten, besonders in der Skulptur und Pubescenz, unterscheiden. 9. Leptogenys (Lobopelta) caeciliae sp. n. (Fig. 5 u. 5a) 8 Glänzend schwarz; Mandibeln, Fühler und Beine mehr oder weniger pechbraun; Spitze des Ab- domens gelbbraun. Körper mit ziemlich langer, gelber, zerstreuter abstehender Behaarung; Beine und Scapus der Antennen kürzer und etwas dichter schräg abstehend behaart. Kopf ohne die Mandibeln 1, mal so lang als an den Augen breit, nach hinten stark, nach vorn schwächer verengt. Scheitel und Hinterkopf weitläufig und ziemlich regelmäßig quergerunzelt; Runzeln oft untereinander netzmaschig verbunden; Netzmaschen auf dem Hinterkopfe grubig vertieft. Am hinteren Ende der Stirnleisten beginnt eine mediane Längsrunzel, die rückwärts bis über die Kopfmitte hinaus reicht. Beiderseits davon setzen sich die Stirnleisten in zwei diver- gierenden bogenförmigen Runzeln fort, die den Schläfen zustreben; hinter den Augen einige kurze Parallel- runzeln. Vorderer Teil des Kopfes fast ganz glatt; zwischen Auge und Fühlerwurzel eine sehr schwach s-förmig gebogene Längsrunzel, die den hinteren Innenrand des Auges mit dem Vorderrande der Fühlergrube verbindet. Augen von einer ringförmigen Furche umgeben, etwas vor der Mitte der Kopfseiten gelegen, klein, sehr schwach verrundet kegelförmig (etwas an die Augen von Polyrhachis pyrgops erinnernd) und vom Seiten- rande etwas abgerückt. Clypeus hoch dachförmig, dreieckig weit vorgezogen, vorn in der Mitte einen spitzen Winkel bildend, sehr scharf gekielt und nur mit einigen sehr seichten Längseindrücken. Mandibeln schlank dreieckig und fein punktiert; ihr Kaurand gezähnelt, ein Stück vor der Spitze mit einem etwas stärkeren Zahne. Fühler sehr lang; Scapus den Hinterrand des Kopfes um die Hälfte überragend; Geißelglieder sehr langgestreckt. Dorsalfläche des Thorax vor dem Mesonotum seichter, hinter demselben stark eingedrückt; Metanotum hochgewölbt, nach rückwärts kürzer und steiler abfallend als nach vorn. Pro- und Mesonotum mit einigen zerstreuten, seichten, grubigen Punkten, sonst glänzend glatt; der übrige Teil des Thorax dieht und kräftig grubig punktiert. Auf der Dorsalfläiche des Metanotums (vor der höchsten Erhebung derselben) ein kurzer, seichter, medianer Längseindruck; die nach hinten abfallende Fläche der Länge nach in der Mitte schmal und tief, rinnenartig ausgehöhlt; unterhalb der Rinne mit einigen Querrunzeln. Petiolus ungefähr wie bei chinensis geformt, seitlich zusammengedrückt, im Profil trapezförmig mit gewölbter Dorsalfläche; von oben gesehen, ebenfalls trapezförmig, hinten breiter als vorn. Die grubige Punktierung sehr dicht und kräftig an den Seiten in hunzeln übergehend; Vorder- und Hinterfläche glatt. Erstes Gastersegment länger als der Postpetiolus; beide mit einigen sehr zerstreuten und sehr seichten Punkten, sonst glänzend glatt. L. 14 mm (1 Stück). Durch die Größe, den stark nach hinten verengten Kopf, die langen Fühler und das erhabene Metanotum ausgezeichnet. 1. Odontomachas tyrannicus FE. Su. 8 (in Anzahl) 11. Odontomachus imperator En. opaculas subsp. n. (Fig. 6) 3 Durchweg dunkler als der Typus und ganz matt; anliegende Behaarung etwas deutlicher. Kopf nach hinten nieht so stark verengt, Streifung der Stirn viel feiner und diehter und oft auf den Scheitel über- oO «u Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 71 greifend. Pronotum stets in seiner ganzen Ausdehnung sehr dicht und sehr fein, aber höchst variabel (quer, bogig oder längs) gestreift. Vorderer Teil des Petiolus meist fein quergestreift. L. 15—19 mit den Mandibeln (in großer Zahl). Nach Euery seiner subsp rufithorax ähnlich. 12. IZridomyrmex dimorphaus sp. n. (Fir. 7, Ta u. 7b) 8 Pechbraun, Kopf öfter rotbraun; Vorderkörper mit schwachem Glanze, Abdomen matter. Körper äußerst fein punktiert, besonders deutlich der Kopf, dazwischen mikroskopisch fein genetzt; Abdomen nur ge- netzt. Abstehende Behaarung reichlich, gelblich; anliegende dünn, kurz und sehr fein, mehr grau. Kopf sehr groß und dick, ohne die Mandibeln so lang als breit; die Seiten nach vorn stark ge- rundet verengt. Der Hinterkopf beim großen & tiefer, beim kleinen etwas flacher ausgerandet. Augen groß und flach, etwas vor der Mitte, beim kleinen $ relativ größer und flacher Fühlerschaft an der Basis gebogen, beim kleinen & flacher als beim großen, den Hinterrand des Kopfes um '/, seiner Länge überragend (kleiner 8) oder denselben kaum erreichend (großer 81. Fühlergeißel nach dem Ende zu deutlich verdickt; die beiden ersten Glieder ungefähr gleich lang, die folgenden etwa um '/, kürzer, das Endglied so lang als das erste; alle deutlich länger als breit. Ülypeus vorn gerade abgestutzt, Mandibeln kurz und breit, äußerst fein gestreift und mit kräftigen, etwas in die Länge gezogenen Punkten besetzt; Kaurand mit zwei starken Endzähnen und 7—8 kleineren, Außenrand stark gebogen, Innenrand fein gezähnelt. Bei dem größten 8 ein undeutliches Stirnfeld, rudimentäre Punktaugen und manchmal die Andeutung einer Stirnrinne mehr oder weniger deutlich zu erkennen. Thorax etwa wie bei detectus, aber viel kürzer, an seiner breitesten Stelle halb so breit als der Kopf, Dorsalfläche vor dem Metanotum tief eingesenkt. Das Mesonotum als eine ovale, gewölbte, bei den größten Stücken etwas buckelige Platte dem Pronotum teilweise aufgelagert; sein höchster Punkt vom Vorder- rande des Pronotums etwas weiter entfernt als von der Mesometanotalsutur entfernt. Metanotum hoch gewölbt nach hinten steiler als nach vorn abfallend. Schuppe beim größten 8 oben gerade abgestutzt, sonst gerundet. L. 35 —9 mm (in Anzahl). Durch den großen, dieken Kopf und den starken Dimorphismus, namentlich des Fühlerschaftes, ausgezeichnet. 13. Camponotus dorycus F. Su. (Fig. *) Die großen 88 zeigen auf dem Clypeus einen gut ausgebildeten Kiel (vgl. Emerv 1887, Ann. Mus. Civ. Genova v. 25, p. 226 r. coxalis F. Sm.), der nur manchmal in der Mitte sehr niedrig oder gar unterbrochen ist. Sehr charakteristisch scheint mir auch die Profillinie des Clypeus zu sein. Sie ist hinten ziemlieh stark konvex, senkt sich dann, um vor dem Vorderrande wieder gradlinig anzusteigen. Dieselbe Profillinie finde ich bei einem von Herrn Prof. Emery erhaltenen Stücke aus Süd-Neuguinea wieder, vermisse sie aber z. B. bei allen im Wiener Hofmuseum vorhandenen, nicht von Neuguinea stammenden Exemplaren. Es wäre nicht unmöglich, daß sich diese auffallenden Clypeusbildung als ein für Neuguinea charakteristisches Merkmal herausstellt. In Anzahl. 14. Camponotus hastifer En. 1 8 minor. 15. Camponotus viehmeyert FoREL sp. n. 8 (wahrscheinlich media-minor) Kiefer ziemlich schmal, ziemlich glänzend, sehr fein und schwach gerunzelt, zerstreut punktiert (Zahl der Zähne?). Clypeus schwach gekielt, vorn bogenförmig vorgezogen, in der Mitte des Vorderrandes scharf ausgerandet. Augen nicht groß, konvex, hinter der Mitte liegend. Kopf etwa 1Y/,mal so lang als breit, seitlich zusammengedrückt, fast wie bei ephippium, tasmani ete. (viel stärker als bei nigroaeneus, fieldellus ete.) und vom Auge bis zur Hinterecke stumpf gerandet. Die Seiten sind nur bis knapp zu den Augen parallel; von da an sind sie, von vorn gesehen, konvex und ist der Kopf nach hinten zu ver- breitert, an den Hinterecken aber wieder schmäler und am Hinterrande mäßig ausgerandet. Stirnleisten vorn einander nahe, nach hinten stark s-förmig divergierend. Die Fühlerschaft überragt den Hinterkopf um etwa 8 H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea !,, seiner Länge. Pronotum ziemlich flach, breiter als lang, vorn und seitlich bis zur Mitte ziemlich stumpf, aber deutlich gerandet. Promesonotalnaht scharf, Mesoepinotalnaht ganz undeutlich. Mesonotum und Basal- fläche des Epinotums bilden, von oben gesehen, ein längliches, hinten ganz spitzes Dreieck; im Profil sind sie mäßig konvex; das Epinotum ist hinten stark kompreß. Abschüssige Fläche des Epinotums sehr hoch, fast senkrecht und fast doppelt so lang wie die Basaltläche, aber langsam gerundet in diese übergehend, nicht so spitz gerundet, wie bei dem ähnlich gebauten michaelseni. Schuppe dick, etwas nach vorn geneigt, hinten und ä vorn gerade abgestutzt, wie ein hoher, schmaler, oben gerundeter Würfel, doppelt so hoch als dick Schienen zusammengedrückt, mit kurzen schiefen Stachelchen. Fein genetzt, mäßig glänzend, zerstreut punktiert; Hinterleib mehr quer gerunzelt-genetzt. Kopf vorn matter, mehr punktiert-genetzt. Abstehende Behaarung fast null, nur auf den Gliedern. Eine grobe, sehr lange, weitläufige, aber sehr auffallende, etwas hell goldgelbliche, glänzende, leicht abfallende Pubescenz, besonders am Kopfe und am Pronotum auffallend. Ganz schwarz; Segmentränder am Hinterleibe hellgelblich (1 Stück). Mit ln, nigroneneus und fieldellus, vielleicht auch mit longiceps Em. verwandt, aber leicht durch die Form des Kopfes, des Epinotums und der Sehunpe sowie durch die Pubescenz zu unterscheiden. 16. Camponotus maculatus F. subsp.? 1 9, nach Forzer nahe pallidus F. Sm., irritans F. Su., kubaryi Mayr, fatuus For. und so weiter aber ohne den dazugebörigen $ nicht zu bestimmen. 17. Calomyrmex levissimus F. Sm. (1 8) 18. Polyrhachis relucens Lat. subsp. litigiosa En. (138) 19. Polyrhachis similis sp. n. 8 Der labella F. Su. ähnlich und von ihr namentlich durch die Größe, Farbe, Kopf- und Thorax- bildung und Pubescenz verschieden. u Schwarz (auch die Tibien), auf dem Vorderkörper länger, auf dem Abdomen kürzer dicht messing- gelb pubescent. Die feine Netzung des Körpers (auch auf dem Abdomen) ganz unter der Pubescenz bez b Abstehende Behaarung wie bei labella. Kopf bei gleicher Höhe und Breite viel kürzer (vgl. Fig. 9 u. 9a), hinter den Augen nicht nun rückwärts verengt; Hinterhaupt breit abgerundet; Augen kleiner; Selaken höher. Abschüssige Fläche des Epinotums fast so lang als die Dorsalfläche des hör bis zur Basis der Pronotumdornen. Dorsalfläche des Thorax aber breiter als hei labella und die Seiten und Dornen des Pronotums mehr divergierend. Mesonotum an der Promesonotaiturche wie bei labella viel breiter als das Pronotum; Mesonotum und Dorsalfläche des Epinotums kürzer und breiter, ersteres 2, mal, letzteres 4mal so breit als lang. Dornen des Pronotums länger; Seitenränder der Rückenfläche des Thorax wie bei labella stark aufgebogen; Seiten des Mesoepinotums ra feiner und dichter gerunzelt. Dornen der Schuppe weniger weit voneinander entfernt und gerader, der Boge zwischen ihnen flacher. L. 7—7,5 mm (4 Stück). In die velucens-Gruppe gehörig und zunächst mit labella verwandt. 20. Polyrhachis similis sp. n. angustior var. n. (Fig. 9 u. 9a) r 3 Thorax etwas schmäler als beim Typus; Mesonotum an der Promesonotalsutur nur r sehr w R venig breiter als das Pronotum; Meso- und Epinotum schmäler, ersteres 2V,, letzteres reichlich 3mal so breit = an Seitenränder des Thorax = schwächer aufgebogen. | L. 7 mm (1 Stück). 21. Polyrhachis continua En. var. hirsutula En. (5 8) Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 5) In die relucens-Gruppe gehört auch folgende südchinesische Art: 22. Polyrhachis pyrgops sp: n. (Fig. 10, 10c) 8 Schwarz, Beine pechbraun, letzte Tarsenglieder und äußerste Fühlerspitze gelbrot, Palpen gelb. Mandibeln und Schenkel sehr schwach glänzend, sonst der ganze Körper matt, dicht und fein punktiert-genetzt, auf dem Kopfe dieht und sehr fein längsgestreift. Anliegende Behaarung nicht ganz so dicht und lang als bei mayri und heller gelb, abstehende überall reichlich, mehr grau. Kopf mit den Augen so breit als mit den Mandibeln lang; an den Augen am breitesten; hinter den- selben nicht verschmälert, sondern sofort breit und kurz abgerundet; Kopfseiten sanft gerundet und nach vorn schwach verengt. Augen im hinteren Drittel der Kopfseiten, wie bei der Cureulionidengattung. Pyrgops ab- gestumpft kegelförmig, weit vorspringend, von oben nach unten etwas zusammengedrückt, ihre Längsachse etwas nach hinten und unten gerichtet. Stirnleisten vorn einander genähert (etwas näher als bei mayri), bis zur Mitte divergierend, hier einen sehr stumpfen, abgerundeten Winkel bildend und dann weniger stark konvergierend, Enden in der Höhe der Augenmitte schwach und kurz nach außen umgebogen. Im Profil bilden die Stirnleisten ein paar Kreisabschnitte, die etwa so hoch und etwas länger als bei mayri sind. Ülypeus schwach gekielt, bogig vorgezogen, ohne Ausrandung und Zähne an seinem Vorderrande. Mandibeln etwas runzelig längsgestreift und mit einigen Punkten. Dorsalfläche des Thorax nach rückwärts stark verengt, vorn über doppelt so breit als an der scharfen Querleiste des Epinotums; von vorn nach hinten stärker, seitlich schwächer gewölbt; Seitenränder etwa wie bei mayri. Pronotum trapezförmig, vorn über doppelt so breit als lang, mit graden, nach rückwärts konver- gierenden Seiten und einem Paar stark divergierender Zähne, die kürzer und an der Wurzel breiter als bei mayri sınd. Mesonotum stark quer, dreimal so breit als lang, trapezförmig; sein Vorderrand etwas breiter als der Hinterrand des Pronotums. Basalfläche des Epinotums von der abschüssigen Fläche desselben durch eine scharfe, in der Mitte bogig nach vorn gezogene Leiste getrennt; an den beiden Enden derselben je mit einem nach oben gerichteten, kleinen Zähnchen. Schuppe des Petiolus ungefähr wie bei mayri, aber die oberen Dornen etwas kürzer und weniger stark divergierend und in der Mitte ihres Zwischenraumes mit einem kleinen, aber deutlichen Dörnchen. L. S mm. [1 Stück ohne Vaterlandsangabe in der Sammlung des Deutschen Entomologischen Museums, Berlin- Dahlem. Forzı erwähnt die Art aus der Provinz Kien (China)]. Habituell an mayri erinnernd, von ihr aber durch die Form der Augen leicht zu unterscheiden. Von conops For. durch Kopf- und Thoraxbildung, Skulptur und Behaarung verschieden, von wolfi For. durch das Fehlen der scharfen seitlichen Randung der Kopfunterseite, der lamellenartigen Ecke der Kopfrandung und durch das nach rückwärts verschmälerte Pronotum. 23. Polyrhachis levissima F. Su. aruensis var. n. Unterscheidet sich von dem Typus vor allem durch die scharf zugespitzten und langgezogenen Zähne der Schuppe (ähnlich wie bei rastellata). Beine mehr oder weniger pechbraun, abschüssige Fläche des Epino- tums ungefähr in der Höhe der Metathoraxstigmen jederseits mit einem sehr kleinen, stumpfen, buckelförmigen Zahnrudiment, Thorakalseiten kräftiger und rauher skulpiert und darum matter. Die zahnförmigen Vorder- - ecken des Pronotums ebenso wie die Zahnrudimente des Epinotums in ihrer Größe variabel. Aru-Inseln: Wanuna Dobbo (©. Rızsr 1883). L. 5—6 mm (in Anzahl in meiner Sammlung). 24. Polyrhachis rastellata Lam. torricelliana var. n. (Fig. 11 u. 11a) 8 Der var. goramensis En. sehr nahe. Unterscheidet sich mit dieser von der Stammform durch flacher gerundete Vorderecker des Pronotums, feinere Promesonotalsutur, etwas stärkere mikroskopische Netzung des Körpers, stumpferen Glanz, gröber und dichter punktierte Seitenstücke des Thorax, dichte Runzelung der Seiten des Meso- und Metathorax und die (bis auf die gelbbraunen Gelenkknöpfe der Fühler und die gelben Taster) ganz schwarze Farbe. Die Maschen der mikroskopischen Netzung sind bei beiden Varietäten so lang als heit, während sie beim Typus durch Zusammenfließen oft langgezogen erscheinen. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Bthn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 157 10 H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea Von goramensis nur durch die geringere Größe (etwas kleiner als die Stammform) und die viel kleineren Zähne der Schuppe zu unterscheiden. Von schwarzbeinigen Stücken des Typus aber stets durch die Bildung des Pronotums und die Skulptur sicher zu trennen. 5 Stück. Mit goramensis und torricellianus ist der Prozeß der Abrundung der Vorderecken des Pronotums in dieser Gruppe beendet. In Rücksicht darauf könnte man die erstere vielleicht besser als eine Rasse auffassen und die letztere als ihre Variation. 25. Polyrhachis metella F. Sn. (Fig. 12) Die Beschreibung Smırus ist ganz unzulänglich. Herr Prof. Every machte mich auf die Abbildung Surtus aufmerksam, und Herr Prof. E. B. Povırox war so gütig, eines meiner Stücke mit der Type Surtas von Doreh zu vergleichen und die Übereinstimmung festzustellen. 8 Schwarz, Palpen gelb, Gelenkknöpfe der Fühler und die Schenkel mehr oder weniger braungelb. Körper schlank, dieht und fein genetzt, mit dichter goldgelber, an den Thoraxseiten mehr silberglänzender anliesender Behaarung und wenigen abstehenden Haaren. Kopf fast rechteckig, knapp 1'/,mal so lang als breit, mit ziemlich geraden Seiten, abgerundeten Hinterecken und scharfen Schläfenkanten. Augen hinter der Mitte des Kopfes, vom Seitenrande abgerückt, zur Hälfte vorspringend. Stirnleisten einander sehr nahe, ziemlich parallel, im Profil ein paar Kreisabschnitte von der Höhe ihres basalen Zwischenraumes bildend. Clypeus schwach gekielt, vorgezogen; sein Vorderrand in der Mitte tief dreieckig ausgeschnitten. Thorax schmal mit ebenen Dorsalflächen und schmal abgesetzten, scharfen, aufgebogenen Rändern; Vorderecken des Pronotums und Hinterecken des Mesonotums etwas stärker aufgebogen. Pronotum trapez- förmig mit konvexem Hinterrand und nach vorn verengten, im hinteren Drittel nach außen gebogenen, dann aber ziemlich geraden Seiten; Vorderecken scharf eckig, schwach stumpfwinklig, ungezähnt; Vorderrand gerade, Mesonotum kreisförmig. Basalfläche des Epinotums kurz, Seitenränder derselben in ein Paar lange (von der Epinotalsutur an gerechnet, so lang als der übrige Thorax), ziemlich gerade, schwach divergierende, auf der basalen Hälfte mikroskopisch fein punktierte, sonst glänzend glatte Dornen ausgezogen. Abschüssige Fläche des Epinotums so lang wie die Dornen, in schwach konvexem Bogen schräg abfallend. Schuppe des Petiolus im Profil rechteckig; ihre Dorsalfläche nach vorn halbkreisförmig gerundet, nach rückwärts etwas gesenkt und dreieckig begrenzt, seitlich in ein paar stark divergierende, das Abdomen aber nicht umfassende, dünne Dornen von halber Länge der Epinotaldornen auslaufend. Hinterhüften mit einem starken, stumpfen, nach oben ge richteten Höcker. L. 10 mm (5 Stück). In die ammon-Gruppe gehörig und leicht an dem schlanken Thorax, den Schläfenkanten und dem Höcker der Hinterhüften zu erkennen. 26. Polyrhachis subaenescens sp. n. (Fig. 13) 8 In Körperform und Skulptur der eurynota Ex. ähnlich. Schwarz, fettig glänzend, die Gastermit schwachem Erzglanz. Abstehende Behaarung dunkelbraun, reichlich und lang; anliegende heller, sehr kurzund ganz zerstreut (kaum zu erkennen). “ Kopf an den Augen so breit als mit den geschlossenen Mandibeln lang; Hinterrand zwischen den kaum vorspringenden Augen breit und flach abgerundet. Stirnleisten ungefähr wie 8 eurynota. Clypeus nicht gekielt, sein Vorderrand in der Mitte vorgezogen, etwas aufgebogen und sehr flach ausgeschnitten; im Aus se asia mit ein paar sehr kleinen, fast mikroskopischen, stumpfen Zähnchen. | Pronotum rechteckig, 2Y,mal so breit als lang, mit flach gewölbter Scheibe, schwach konvexen, sehr breit abgesetzten und aufgebogenen Seitenrändern, beiderseits der Mitte fast senkrecht aufgebogenem Vorderrande und in spitze Zähne ausgezogenen Vorderecken. Mesonotum trapezförmig, an der Promesono \ furche dreimal so breit als lang; die breit abgesetzten Seitenränder nach rückwärts konvergierend. Mes notalnaht fehlt, an Stelle derselben nur beiderseits ein tiefer Einschnitt in dem Seitenrande. Basalfläche Epinotums etwa halb so lang als die des Mesonotums, seine Seitenränder in ein Paar kräftige, stark dive = Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 Jet rende, in der vorderen Hälfte tief ausgehöhlte, an ihrer Außenseite etwas gebogene Dornen übergehend. Dornen der Schuppe etwas schmäler, länger und gerader, im basalen Teile abgeflacht, nicht ausgehöhlt. Kopf regelmäßig stark und dicht längsgestreift; Streifen auf dem Hinterkopfe von beiden Seiten her bogig vereinigt, an der Mittellinie des Olypeus im spitzen Winkel zusammenstoßend. Mandibeln fein längs- gestreift und grob punktiert. Pronotum mit regelmäßigen, konzentrisch angeordneten, nach vorn konvexen Bogenlinien; die innersten bilden ein Dreieck mit sehr schmaler Basis. Seitenränder glatt. Mesonotum und Basalfläche des Epinotums gemeinsam und regelmäßig längs-, abschüssige Fläche des Epinotums und hintere Fläche ebenso quergestreift. Die Gaster ist dicht und fein genetzt. Der schwache metallische Glanz rührt von der Skulptur her. L. 6—6,5 mm (2 Stück). Zur guerini-Gruppe gehörig und der eurynota sehr nahe verwandt, von ihr aber leicht durch die Größe und das Fehlen des goldgelben Pelzes auf der Gaster zu unterscheiden. 27. Polyrhachis hostilis F. Su. latinota var. n. (Fig. 14) 8 Schwarz, schwach glänzend, mit graugelber, reichlicher und langer abstehender und ziemlich dichter, silbergrauer anliegender Behaarung. Kopf so lang als mit den Augen breit; Augen über die Hälfte vorspringend; Hinterkopf in flachem Bogen gerundet; Clypeus scharf gekielt, in der Mitte vorgezogen und gerade abgestutzt. Stirnleisten ungefähr wie bei der vorigen Art; Augen über die Hälfte vorspringend, stark konvex. Pronotum rechteckig, über doppelt so breit als lang, mit sanft gebogenen, nach hinten nicht verengten Seiten, breit abgesetzten, aufgebogenen Seitenrändern, beiderseits der Mitte senkrecht aufgebogenem Vorderrande, breit abgerundeten Hinterecken und in zwei kurze, aber spitze, nach vorn gerichtete Zähne ausgezogenen Vorderecken. Mesonotum viel schmäler als das Pronotum, trapezförmig, mit breit abgesetzten, nach rückwärts stark verengten Seitenrändern, an der breitesten Stelle (vorn) nicht ganz viermal so breit als lang. Mesoepinotalfurche fehlt. Epinotumdornen dünn, am inneren Rande gemessen so lang als der Thorax bis zum Epinotum, nach hinten wenig divergierend, auf der basalen Hälfte grobrunzelig punktiert. Dornen der Schuppe dünner, ebenso lang als die des Epinotums, die Gaster umfassend. Kopf regelmäßig und dicht längsgestreift. Pronotum mit nach vorn konvexen konzentrischen Bogen- linien; in der Mitte werden die Bogen zu Parabeln, ganz hinten fast reine Längsstreifung. Auf den Rippen punktiert, die aufgebogenen Seitenränder ebenfalls dicht punktiert. Mesonotum mit Basalfläche des Epinotums längs-, abschüssige Fläche des Epinotums und hintere Fläche der Schuppe regelmäßig quergestreift. Gaster unter der Pubescenz sehr dicht und fein punktiert, feiner als die Seitenränder des Pronotums. L. 6,5 mm (1 Stück). Diese neue Varietät unterscheidet sich von dem Typus hauptsächlich durch das nicht gestreifte, sondern fein punktierte Abdomen, die stärker vorspringenden Augen, das kürzere, aber breiter gerandete Meso- notum und die längeren und dünneren Dornen. 28. Polyrhachis fulgens sp. n. (Fig. 15) 8 Schwarz; der ganze Körper mit langer, gelbbrauner abstehender Behaarung; Kopf und Thorax dünn goldgelb pubescent; die Gaster kahl und glänzend. Kopf ungefähr wie bei der vorigen Art, mit den Mandibeln so lang als an den Augen breit. Augen weniger vorspringend, größer und flacher gewölbt. Hinterkopf flach gerundet; Stirnleisten wie bei latinota, subaenescens ete. Clypeus schwach gekielt, sein Vorderrand in der Mitte flach dreieckig ausgeschnitten. Dorsal- fläche des Thorax ähnlich wie bei latinota. Pronotum doppelt so breit als lang, auf der Scheibe schwach ge- wölbt, mit breit abgesetzten parallelen, ziemlich geraden Seitenrändern und beiderseits der Mitte senkrecht auf- gebogenem Vorderrande. Vorderecken in ein Paar dreieckige, spitze Zähne ausgezogen, die etwas größer sind als bei der vorigen Form und etwas divergieren; Hinterecken abgerundet. Mesonotum schmäler als das Pro- notum, viermal so breit als lang, mit schmäleren grubig vertieften Seitenrändern. Epinotum von dem Meso- notum nur durch Einschnitte in die Seitenränder des Thorax getrennt, seine Basalfläche ungefähr so groß wie das Mesonotum. Seitenrand der Basalfläche des Epinotums vor den Dornen eingekerbt. Dornen parallel, am DE: 2 12 H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea Außenrande gemessen so lang als ihre Spitzen voneinander entfernt sind, oder so lang als die Basalfläche des Epinotums an ihrer schmalsten Stelle breit ist, bis über die Mitte runzelig punktiert. Dornen der Schuppe ebenso lang, etwas kräftiger, bis zur Mitte längsrunzelig. Kopf dieht und fein längsgestreift, Olypeus runzelig punktiert, Mandibein sehr fein längsgestreift und grob punktiert. Pronotum ganz ähnlich wie bei subaenescens mit konzentrischen Bogenlinien, kräftiger als der Kopf skulptiert; Mesonotum und Basalfläche des Epinotums gemeinsam regelmäßig längsgestreift; Streifen auf dem Epinotum etwas nach rückwärts divergierend. Abschüssige Fläche des Epinotums und Rück- fläche der Schuppe kräftig und regelmäßig quergestreift. Gaster bis auf die zerstreuten groben, haartragenden Punkte der abstehenden Behaarung vollkommen glatt. = L. 5,5 mm (1 Stück). Gehört wie die beiden vorigen in die guerini-Gruppe und ist mit hostilis var. latinota zunächst ver- wandt; unterscheidet sich aber leicht von ihr durch die geringere Größe, die Behaarung, den abweıchenden Bau des Thorax und die viel weniger vorspringenden, größeren Augen. 29. Polyrhachis schlaginhaufeni sp. n. (Fig. 16 u. 16a) 3 Schwarz, stark glänzend; abstehende Behaarung lang und braun. Kopf mit dünner, messinggelber Pubescenz, so breit als lang, mit weit vorspringenden, stark konvexen Augen, flach gerundetem Hinterhaupte, schwach gekieltem Clypeus und flach dreieckig ausgeschnittenem oder gerade abgestutztem V orderrande desselben. Stirnleisten seitlich in ein Paar große, ohrmuschelartige Lamellen verbreitert, welche die Fühlerwurzel be- decken. Fühlerschaft doppelt gebogen, einmal der ganzen Länge nach, dann im basalen Viertel senkrecht dazu. Unterseite des Kopfes beiderseits hinten scharf gerandet. Thorax flach gewölbt, mit breit abgesetzten und auf- gebogenen Rändern, nach hinten mäßig verengt. Pronotum rechteckig, doppelt so breit als lang, mit ziemlich geraden, nach rückwärts schwach verengten Seiten, abgerundeten Hinterecken und spitzen, aber nicht zu Zähnen ausgezogenen Vorderecken. Mesonotum und Basalfläche des Epinotums stark quer, ersteres 3'/,mal, letzteres 4mal so breit als lang. Mesoepinotalsutur entweder deutlich oder nur angedeutet oder ganz fehlend. Der Seitenrand des Epinotums läuft in ein Paar kräftige, nach hinten wenig divergierende, schwach gebogene Dornen aus, die, am Innenrande gemessen, so lang als das Pronotum sind oder wie der Abstand ihrer Basen. Dornen der Schuppe ungefähr ebenso lang und stark wie die des Epinotums. j Kopf zwischen Augen und Stirnleisten mit einigen parallelen, schrägen Längsrunzeln, die vorn und seitlich die Augen umfassen, sonst glatt; Clypeus dicht und fein punktiert; Mandibeln fein längsgestreift und srob punktiert. Seiten des Pronotums an, die des übrigen Thorax deutlich quergerunzelt; abschüssige Fläche des Epinotums stark und regelmäßig quergestreift; Thorax sonst glänzend glatt. Vordere Fläche der - Schuppe glatt, hintere nicht bis ganz hinauf schwächer quergestreift. Gaster glänzend glatt. L. 6,5 — 7,5 mm (4 Stück). Gehört in die guerini-Gruppe und ist durch die ohrmuschelartige Verbreiterung der Stirnleisten mit seutulata F. Su. nahe verwandt, von ihr aber durch die Größe, die schwarzen Beine, die glänzend glatte Basal- i fläche des Epinotums und die h orm des Fühlerschaftes (letzteres nach Mitteilung von Prof. E. B. Po ver- schieden. Nach Emerv ist die Form auch seiner «azurita ähnlich, „die Sn sind aber bei dieser viel auf- rechter, last wie löselsohren“, 30. Polyrhackhis schlaginhaufeni sp. n. longispina var. n. 3 Unterscheidet sich von der typischen Form nur durch die bedeutend längeren, stärkeren und z parallelen Dornen des Epinotums, die etwa so lang sind, wie Pro- und Mesonotum zusammen, und durch d noch schwächer gerunzelte Kückseite der Schuppe. 2 Stück. ls wäre nicht unmöglich, daß diese Form bei Kenntnis größeren Materials mit der vorigen zt sammenfiele. l Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Bthn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 13 31. Polyrhachis antennata sp. n. 8 Schwarz und matt. Abstehende Behaarung dunkelbraun, lang und reichlich. Kopf außerdem mit ziemlich dichter messinggelber Pubescenz; Thorax sehr dünn ebenso behaart; Gaster außer der abstehenden Behaarung nur mit sehr kurzen und sehr feinen, ganz zerstreuten hellen Härchen. Kopf ohne die mehr als zur Hälfte vorstehenden Augen so breit als lang, Hinterhaupt flach ge- rundet, Unterseite hinten beiderseits scharf gerandet. Stirnleisten wie bei der vorigen Art, aber nicht ganz so stark verbreitert und im vorderen Teile fast gradlinig begrenzt; sie halten ungefähr die Mitte zwischen denen von schlaginhaufeni und subaenescens, eurynota, hostilis ete. Vorderrand des Clypeus in der Mitte flach drei- eckig ausgeschnitten. Fühlerschaft breit und seitlich zusammengedrückt, der Länge nach schwach gebogen und nach dem Ende zu verdickt; im basalen Teile ähnlich wie bei schlaginhaufent, aber kürzer und viel schwächer gebogen und abgerundet dreieckig erweitert. Unterseite des Kopfes hinten beiderseits scharf gerandet. Thorax mit schwach gewölbter Scheibe, breit abgesetzten, aufgebogenen Seitenrändern, nach rück- wärts nicht verengt. Pronotum doppelt so breit als lang, an den Seiten schwach konvex, mit scharfen Hinter- ecken und ebensolchen, aber nicht zahnförmig vorgezogenen oder wie bei schlaginhaufeni zugespitzten, sondern schwach stumpfwinkligen Vorderecken. Mesoepinotalsutur fein, aber deutlich. Mesonotum deutlich länger als die Basalfläche des Epinotums, beide stark quer, ersteres etwa 3',,„mal, letztere ungefähr 5mal so breit als lang. Epinotumdornen breiter und kürzer als bei schlaginhaufeni, am Innenrande gemessen kaum so lang als das Pronotum, an der Basis der Länge nach etwas ausgehöhlt, seitlich schwach s-förmig ns parallel. Dornen der Schuppe eher etwas länger, aber nicht so stark. Kopf dieht längsgestreift, auf dem Hinterkopfe vereinigen sich die Streifen bogig, auf dem Scheitel verworren gerunzelt. Thorax verworren, manchmal etwas bogenförmig angeordnet gerunzelt; die aufgebogenen Seitenränder ebenfalls, aber ganz schwach gerunzelt, etwas glänzend. Seiten des Prothorax glänzend glatt, die des übrigen Thorax dicht und fein quergerunzelt. Abschüssige Fläche des Epinotums ziemlich fein und regel- mäßig quergestreift. Rückseite der Schuppe nur im basalen Teile, bis etwa zur Mitte, mit schwachen Quer- runzeln. Gaster sehr dicht und sehr fein regelmäßig längsstreifig. L. 7 mm (1 Stück). Ebenfalls mit scutulata F. Su. verwandt, aber durch die Bildung des Fühlerschaftes, der Stirnleisten und des Thorax sowohl von ihr als auch der schlaginhaufeni leicht zu unterscheiden. 32. Polyrhachis antennata sp.n. aciculata var. n. (Fig. 17 u. 17a) Unterscheidet sich vom Typus durch das Fehlen der Mesoepinotalsutur, die längere, dem Mesonotum gleiche Basalfläche des Epinotums und die Skulptur der Gaster. Letztere ist auf der Scheibe netzmaschig und schwach glänzend; an den Rändern aber geht die Netzung in feine Längsstreifung über. L. 6,5 mm (1 Stück). Der antennata sehr nahe verwandt ist eine in Kopal eingeschlossene neue Art von Celebes: 33. Polyrhachis inclusa sp. n. (Fig. 18) 8 Schwarz, bis auf das Pronotum ziemlich matt, dieses aber stark glänzend. Abstehende Behaarung lane und weißlich, auf dem Thorax dünner, sonst reichlich. Anliegende Behaarung silbergrau, auf der Gaster dieht, auf Kopf und Thorax viel dünner, auf dem Prothorax ganz fehlend. Kopf ungefähr so lang als breit; seine Seiten nach vorn stark verengt. Hinterhaupt zwischen den wenie vorspringenden Augen flachgerundet; Unterseite beiderseits hinten scharfgerandet. Stirnleisten noch weniger verbreitert als bei antenmata, sonst aber ähnlich; Clypeus gekielt, sein Vorderrand breit und gerade abgestutzt. Fühlerschaft wie bei der vorigen Art, nur etwas dünner. Dorsalfläche des Thorax schwach gewölbt; Pronotum rechteckige, nicht ganz doppelt so breit als lang, mit schwach gebogenen, kaum nach rückwärts verengten Seiten, vollkommen abgerundeten Vorder- und Hinterecken, breit abgesetzten, aufgebogenen Seitenrändern und beider- | seits der Mitte senkrecht aufgebogenem Vorderrande. Mesoepinotaliurche fehlt, beiderseits nur tiefe Einschnitte in dem Seitenrande des Mesoepinotums. Dieses viel weniger breit als das Pronotum, mit parallelen Seiten und viel schmäler abgesetzten Rändern. Mesonotum und Basalfläche des Epinotums je etwa 2'/, mal so breit als 14 H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea lang. Dornen des Epinotums und der Schuppe ungefähr wie bei antennata, aber die der Schuppe kürzer und an der Basis nicht so sanft gebogen, sondern etwas winkelig. Kopf regelmäßig und ziemlich dicht längsgestreift; Clypeus fein punktiert, Mandibeln sehr fein gestreift und zerstreut punktiert. Pronotum bis auf die zerstreuten Punkte der abstehenden Behaarung glänzend glatt, seine Seiten nur unten und am Hinterrande schwach gerunzelt. Mesonotum und Basalfläche des Epi- notums sehr kräftig gemeinsam längsgestreift; Streifen nach rückwärts schwach divergierend. Seiten des Meso- epinotums, abschüssige Fläche des Epinotums und hintere Fläche der Schuppe regelmäßig quergestreift. Dornen des Epinotums bis auf die glatte äußerste Spitze dicht und fein punktiert; Dornen der Schuppe nur an der Basis punktiert. Gaster unter der Pubescenz sehr fein und dicht regelmäßig längsgestreift. L. 7 mm (1 Stück). Durch die Bildung des Fühlerschaftes eng mit antennata verwandt, und von ihr leicht durch ar abweichende Form des Thorax, das glatte, glänzende Pronotum und die Behaarung zu unterscheiden. 34. Polyrhachis sexspinosa Lan. | Zwei 8, die sowohl unter sich, als auch von einem typischen Stücke der Art, das ich von Herrn Prof. Enery erhielt, in bezug auf die Thorakaldornen verschieden sind. Bei der großen Variabilität der Art (siehe 5, 45 u. 26,380) sehe ich bis auf Erhalt reicheren Materials von einer Beschreibung ab. 3. Polyrhachis excellens sp. n. (Fig. 19, 19a u. 195) 8 Schwarz, mit fettigem Glanze; Tibien, Tarsen und Fühlergeißel mehr oder weniger gelbbraun, Taster gelb Scapus der Antennen und Beine etwas dichter, Körper sehr zerstreut mit blaßgelben, abstehenden Haaren besetzt; anliegende Pubescenz kaum erkennbar, sehr kurz und sehr zerstreut, weißlich. Kopf kurzoval, einschließlich der Augen so breit als ohne die Mandibeln lang, nach vorn wenig verengt, mit schwach gebogenen Seiten und hinter den Augen breit abgerundetem Hinterhaupt. Die halb vorspringenden, halbkugelisen Augen hinter der Mitte der Kopfseiten. Stirnleisten knapp um ',, der Koptbreite voneinander entfernt, nach rückwärts bogig divergierend, in ihrem vorderen Teile rule hinten etwas nach außen umgebogen. Thorax von vorn nach hinten und seitlich etwas gewölbt, ungerandet, nach rückwärts nicht ver- engt. Pronotum rechteckig, 1'/, mal so breit als lang; die Seiten sanft nach außen gebogen, vor den Vorder- ecken schwach ausgeschweift; Vorderecken in sehr breite dreieckige Zähne ausgezogen. Promesonotalfurche sehr scharf, Mesoepinotalsutur fehlt; auch am Seitenrande keine Andeutung der Trennung von Meso- und Epi- notum vorhanden. Mesoepinotum rechteckig, 1Y/;,mal so breit als lang, an den Hintereeken mit zwei kurzen, abgerundeten Zähnen. Abschüssige Fläche des Epinotums etwa so lang als die Dorsalfläche des verschmolzenen Mesoepinotums, mit letzterer einen stumpfen Winkel bildend Schuppe des Petiolus bikonvex; von hinten gesehen aus einem großen halbkreistörmigen oberen und einem kurzen, beiderseits sich in konkavem Bogen verjüngenden unteren Stücke bestehend; an der Basis und Peripherie des Halbkreises beiderseits mit einem kurzen, kegelförmigen, spitzen, schräg nach hinten ge- richteten Zähnchen. Erstes Gastersegment vorn abgestutzt, die Abstutzungsfläche als senkrechter, scharfer Rand den Rücken der Gaster etwa um '/, ihrer Vorderfläche überragend. ® Vorderkörper auf der Oberseite kräftig und regelmäßig längsgerippt, mit schmalen, manchmal ge- gabelten Rippen und breiten Zwischenräumen. Kopf etwas weniger stark und diehter gerippt, Unterseite glatt; Mandibeln fein gestreift. Rippen auf dem Pronotum nach rückwärts schwach divergierend. Thoraxseiten eben- falls stark gerippt; über dem Metathoraxstigma aber seicht gerunzelt. Abschüssige Fläche des Epinotums vordere und hintere Fläche der Schuppe, Abstutzungstläche der Gaster glatt oder sehr seicht gerunzelt und mehr oder weniger seidenglänzend. Die Gaster dieht und fein regelmäßig längsgestreift. h L. 5 mm (1 Stück). An der abgestutzten, hochgerandeten Vorderfläche der Gaster und der Form”der Schuppe 1 i kenntlich. Nach Enenv seiner exarata (femorata-Gruppe) nahestehend, von ihr aber eben durch die senkre die Gaster vorn begrenzende Platte und durch die fehlende goldige Pubescenz verschieden. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 15 Neuguinea bildet den Mittelpunkt der sogenannten papuanischen Region. Es ist hier gleichgültig, ob man dieses Gebiet als ein selbständiges ansieht oder als eine Unterabteilung dem australischen zurechnet. Außer Neuguinea gehören dazu noch der Bismarck-Archipel, die Salomoinseln, die Molukken, die Aru- und Keyinseln und einige kleine der Küste von Neuguinea nahe liegende Insein, wenigstens werden in dem nach- folgenden Verzeichnisse die Grenzen so gefaßt. Um auch andere Auffassungen zu nennen, erwähne ich, daß Forer die Ameisenfauna Ozeaniens als Unterfauna der papuanischen angliedert und Art, aber nur nach geo- logischen Gesichtspunkten, das nördlichste Australien, besonders die Yorkhalbinsel, Neukaledonien, die Neuen Hebriden, die Fidschi- und Tongainseln hinzurechnet. Nach Forzr (Apercu sur la distribution geographique et la phylogenie des Fourmis, ’10 in: Extr. 1. Congr. internat. d’Entomologie) ist die papuanische Ameisenfauna dadurch charakterisiert, daß sie nur wenige Dorylinen indischen Ursprunges (5), dafür aber sehr viele Polyrhachis (154) enthält. An endemischen Gattungen kennt man bisher nur eine (Adelomyrmex), dafür aber erhält die Fauna ein ganz eigenartiges Gepräge durch eine Menge seltsamer Formen, von denen hier nur Pheidole cervicornis, Oremastogaster paradoxa und recurva, Ischnomyrmex loriai, Dolichoderus monocerus und Polyrhachis laciniata genannt sein mögen. Durch den Mangel an Dorylinen nähert sie sich der Fauna Madagaskars. Eine weitere bemerkenswerte Übereinstimmung dieser beiden Gebiete erblickt Forer darin, daß die Gattung Podomyrma, die die papuanische Region mit der austra- lischen teilt, auf Madagaskar und dem afrikanischen Festlande durch die sehr nahe verwandte Gattung Atopo- myrmex vertreten wird. Sehen wir von den weit über die Erde verbreiteten und zum Vergleiche darum ungeeigneten Gat- tungen ab, so gestalten sich die Beziehungen der papuanischen Ameisenfauna zu anderen folgendermaßen: |. Mit Australien gemeinsam: Rhytidoponera, Chalcoponera, Podomyrma, Lordomyrma, Dacryon, Epopostruma, Leptomyrmex, Turneria, Opisthopsis. 2. Mit dem indomalaiischen Gebiete gemeinsam: Rhopalopone, Stictoponera, Cryptopone, Trapeziopelta, Pristomyrmex, Acanthomyrmex, Vollen- hovia, Liomyrmex, Pheidologeton. 3. Mit Australien und dem indomalaiischen Gebiete gemeinsam: Eusphinctus, Syscia, Myopopone, Diacamma, Ectomomyrmex, Calyptomyrmex, Acropyga, Calo- myrmex, Echinopla. 4. Mit Australien und Neuseeland gemeinsam: Amblyopone, Orectognathus. 5. Mit Afrika, Madagaskar, dem indomalaiischen Gebiete und Australien gemeinsam: Oerapachys, Phyracaces, Bothroponera, Sima, Myrmicaria, PDriglyphotrixz, Meranoplus, Catau- lacus, Technomyrmex, Pseudolasius, Oecophylla, Polyrhachis. 6. Mit Südamerika (dem indomalaiischen Gebiete und Australien) gemeinsam: Prionopelta, Rhopalothrix, Rogeria, (Iridomyrmex), Rhizomyrma, Epitritus (auch eine südeuro- päische Art), Proceratium (Nordamerika und Papua). 7. Über das Verhältnis der papuanischen Ameisenfauna zu der Ozeaniens sagt Forzı, daß die letztere zwar durch Kosmopoliten und mancherlei andere eingeschleppte Formen zu einem großen Teile ihre Ursprüng- lichkeit verloren habe, trotz alledem aber eine große Verwandtschaft mit der papuanischen erkennen lasse. Es sind also nicht bloß zu den nächsten Nachbargebieten, Australien, Ozeanien und Indomalesien, sondern auch zu dem jetzt weit getrennten Afrika (und Madagaskar) und Südamerika weitgehende Beziehungen vorhanden, die auf irgendwelche frühere Verbindungen dieser Regionen mit Sicherheit schließen lassen. Da- mit bestätigt sich auch für die Formieiden durchaus das, was mit mehr oder weniger großer Sicherheit von den übrigen Insekten und anderen Tierklassen gilt. | Da die ersten Hymenopteren gegen Schluß der Juraformation erscheinen, die Ameisen aber im Ter- |tiär (Oligozän) schon durch eine außerordentlich hohe Entwicklung ausgezeichnet sind, so können wir die An- ‚fänge derselben wohl, mit Sicherheit in die mittlere Kreidezeit verlegen. Arıor (Die Entwieklung der Konti- aente und ihrer Lebewelt, Leipzig 1907) schildert die paläogeographischen Verhältnisse der hier in Betracht \sommenden Erdperioden etwa folgendermaßen: 16 - H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea In der unteren Kreideformation hörte die bisher bestandene Verbindung Australiens mit Asien auf. Gleichzeitig entstand über den ‚pazifischen Ozean hinweg eine Brücke nach Südamerika (Patagonien), über welche ein lebhafter Austausch der beiderseitigen Faunen und Flören stattfand. Die "Wanderung erfolgte ent- weder über einen antarktischen Kontimeni oder über a Tahiti, die Samoa- And Fidschiinseln; Neusee- land wurde aber umgangen. Südamerika seinerseits bildete: während eines großen Teiles der mesozoischen Zeit mit Afrika einen großen Kontinent, von dem sich über Madagaskar eine Landbrücke (die indomadegassische Halbinsel) bis nach Indien erstrekte, die zu Anfang der Tertiärzeit zwar schon in einzelne große Schollen zerbrach, Tieren mit transozeanischer Verbreitung aber die Wanderung von einem: Gebiete ins andere noch erlaubte.‘; Im Miozän sind Indien und Madagaskar weit: getrennt; Madagaskar selbst hat sich von dem afrikanischen Festlande los- gelöst, allerdings bleibt die Trennung bis ins Pliozän hinein nur schmal. Nachdem sich im älteren Tertiär (spätestens im Oligozän) bereits Neuseeland mit seinen Nachbar- inseln von dem australisch-papuanischen Kontinente abgelöst hatte, zerbrach auch die Brücke nach Patagonien, wahrscheinlich zwischen den Samoainseln und ‚Tahiti, und der übrig gebliebene Kontinent verkleinerte sich ständig durch fortgesetzte Einbrüche. Im Pliozän erhoben sich die Faltengebirgszüge des malaiischen Archipels und schufen wieder eine Verbindung mit der indischen Region, die zwar niemals zu einer vollständigen Land- brücke wurde, aber doch fliegenden und schwimmenden Tieren eine Einwanderung erlaubte. Gegen das Ende der Tertiärzeit wurde durch eine vielleicht nur seichte Transgression Nordaustralien mit Neuguinea vom Kon- tinente losgelöst, wenigstens haben jedenfalls Arnhemland, der nördlichste Teil der Yorkhalbinsel und vielleicht auch Kimberleydivision mit Neuguinea zusammengehangen. Diese Verbindung mag bis ins Diluvium hinein, wenn auch in beschränkterem Maße, bestanden haben, und noch heute läßt die reiche Inselwelt der Torres- straße einen gewissen Austausch zu. Für die papuanische Region ergibt sich daraus, daß sie bis über das Ende der Tertiärzeit hinaus mit Australien in innigster Verbindung gestanden hat, daß sie weiter während der Kreidezeit und im älteren Tertiär mit Südamerika direkt verbunden war. Eine vollständige Landverbindung nach Indien bestand nur während der Jurazeit, von der älteren Tertiärzeit ist aber bis in die Gegenwart für Tiere mit transozeanischer Verbreitung eine Austauschmöglichkeit vorhanden. Mit Madagaskar und Afrika ist das papuanische Gebiet, wenn überhaupt, nur in der Jurazeit und auch nur über Indien vollständig verbunden gewesen; lange Zeit hin- durch war aber eine Zuwanderung afrikanischer Formen über Vorderindien, Hinterindien und die malaiischen Inseln im älteren Tertiär möglich; ebenso konnten die schon in der Kreidezeit aus Afrika nach Indien gewan- derten Tiere im Tertiär ihre Wanderung nach der papuanischen Region fortsetzen. Ein Austausch zwischen Afrika und Australien über Südamerika scheint nicht stattgefunden zu haben. Natürlich war durch die Verbin- dung mit dem indischen Gebiete auch die Möglichkeit einer Zuwanderung nordischer Elemente gegeben, die im Tertiär teils von Nordamerika über Alaska, teils vom Mittelmeergebiete nach Hinterindien eindrangen und vom Pliozän ab ihre Wanderung über die malaiischen Inseln nach Süden fortsetzten. Wir müssen es uns versagen, den einzelnen Wanderzügen genauer zu folgen und uns damit be scheiden, ein Verzeichnis aller der Ameisenformen aufzustellen, die uns bis jetzt aus dem papuanischen Gebiete bekannt geworden sind. Auch dieses wird, als erster Versuch, noch manche Lücke oder gar Unrichtigkeit auf weisen; vor allem sind es viele Smithsche Arten, besonders seiner Gattungen Myrmica und Formica, die nicht gedeutet werden konnten. 1) Daus hat allerdings kürzlich gegen einen tertiären Zusammenhang der Südkontinente auf Grund der g phischen Verbreitung der Spinnen protestiert. (11 in: Zool. Anz., v. 37, p. 279f.). a SID Qu Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Ba. XIV Nr. 1 1:7 Verzeichnis der papuanischen Ameisen. (Die Zahlen hinter den Autorennamen weisen auf die Nummer [und Seitenzahl] des Literaturverzeichnisses hin, in der die Beschreibung oder der Nachweis derselben enthalten ist.) Formicidae 1. Ponerinae . Sphinctomyrmex (Eusphinctus) ceribratus Em. 12, 7. Deutsch Neug. . Cerapachys (s. str.) inconspicuus Em. 12,9. Deutsch Neug. . Cerapachys opacus Em. 12,9. Deutsch Neug. — (Syscia) papuanus Em. 12,10 Deutsch Neug. . Cerapachys (Syscia) pusillusEn.12,10.DeutschNeug, . Phyracaces marginatus Em. 12, 11. Deutsch Neug. . Amblyopone levidens Em. 12, 26. Neug. . Myopopone castanea F. Sm. 12,26. Neug., Bism. Arch., Austral. or., Indomal. . Myopopone castanea subsp. beccarüüi Ex. 12,26. Ter- nate. . Platythyrea melancholicaF.Sm.12,29. Neug;, Bism. Arch., Ins. Morotai. . Platythyrea pusilla Em. 12, 29. Amboina. . Prionopelta majuscula Em. 12, 33. Deutsch Neug. — opaca Em. 12, 33. Deutsch Neug. . Rhopalopone cribrata Eu. 12, 34. Deutsch Neug. — epinotalis Em. 12, 35. Deutsch Neug. — major Em. 12, 36. Deutsch Neug. —_ (?) simillima F. Sm. 12, 35. Doreh. . Rhytidoponera (s. str.) araneoides Lv Gvıtr. 12, 37. Molukken, Neug., Bism. Arch., Salomo Ins. . Rhytidoponera froggatti For. 12, 38. Salomo Ins. = laciniosa sp. n. Deutsch Neug. petiolatus subsp. n. Deutsch Neug. . Rhytidoponera schaginhaufeni sp.n. Deutsch Neug. — subeyanea En. 12, 38. Neug. abdominalıs subsp. n. Deutsch Neug. . Rhytidoponera subeyanea subsp. intricata En. 9, 533. Neug. . Rhytidoponera subeyanea subsp. transversiruga En. 9, 532. Neug. . Eihytidoponera strigosa Em. 12, 38. Neug., Bism. Arch. . Rhytidoponera (Chalcoponera) aenescens Em. 12,39. Deutsch. Neug. . Rhytidoponera (Chalcoponera) impressa Mayrsubsp. purpurea Em. 12,39. Neug. . Rhytidoponera (Chalcoponera) inops Em. 12, 39. Deutsch Neug. Abh.u. Ber.d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.1 31. 52. 55. 56. Rhytidoponera (Chalcoponera) metallica F.Sum. 12,39. Ins. Waig&u, Samoa, Austral. 2. Stictoponera biroi Em. 12, 47. Deutsch Neug. 3. Proceratium papuanım En. 12,50. Deutsch Neug. . Discothyrea clavicornis Em. 12,52. Deutsch Neug. . Odontoponera transversa F. Su. 12, 60. Indomal. Philipp., Neug., Cap bonae spei. . Diacamma bispinosum Le Gvizr. 12, 65. Ternate. var. subsulcata Em. 12, 65. Halmahera. . Diacamma purpureum F. Su. 12, 66. Halmahera. — rugosum Ls Gvstr.subsp. geminatum En. 12, 66. Halmahera. . Diacamma rugosum subsp.sculpturatum F.Sm. 12,66. Aru, Neug. . Diacamma rugosum subsp. sculpturatum var. cuprea. F.Sm. 12,66. Neug., Ceram. . Diacamma rugosum subsp. sculpturatum var. diver- gens Em. 12, 67. Neug., Halmahera. . Diacamma rugosum subsp. sculpturatum var. ma- creta var. n. Deutsch Neug. . Diacamma ruggsum subsp. striatum F. Su. 12, 67. Batjan. . Diacamma rugosum subsp. tortuolosum F. Sm.12, 67. Ceram, Buru, Neug. . Diacamma rugosum subsp. vagans F. Sm. 12, 67. Batjan. . Diacamma rugosum subsp. vagans var. frontalis Stırz 26, 355. Neug. . Diacamma rugosum subsp. vagans var. papuana Srırz 26, 354. Neug. . Pachycondyla(bothroponera) incisa En.9,533. Neug, obesa En. 12,77. Neug. — (Ectomomyrmex) aciculata Eu. 12,79. Deutsch Neug. Pachycondyla (Eetomomyrmer) acuta Ex. 12, 79. Deutsch Neug. . Pachycondyla (Ectomomyrmex) dahli For. 12, 79. Bism. Arch. . Pachycondyla (Betomomyrmex) exarata Ex. 12, 79. Deutsch Neug. Euponera (Brachyponera) luteipes Mayr var. cro- ceicornis Em. 12, 84. Deutsch Neug. Euponera (Trachymesopus) erassicornis Ex. 12, 86. Neug. 62. 89. 90. . Leptogenys (Lobopelta) caeciliae sp. n. H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea . Euponera (Trachymesopus) stigma FaBr. var. qua- dridentata F. Sm. 12, 85. Bism. Arch. Aru, Neug., . Euponera (Mesoponera) sp.? 9 9, 531. Neug. . Oryptopone fuscipes Em. 12, 8%. . Cryptopone mocsaryi SzaB6 12, 88. Deutsch Neug. Deutsch Neug. — tenwis Em. 12, 88. Neug. Ponera biroi Em. 12, 90. Deutsch Neug. — clawicornis Em. 12, 90 Deutsch Neug. — confinis Roc. 12, 90. Hindustan, Ceylon, Birma, Sumatra, Neug, Bism. Arch Ponera mocsaryi Em. 12, 91. Deutsch Neue. — pallidula Em. 12, 91. Deutsch Neug. var. fuscula Em 12,91. Deutsch Neug. . Ponera papuana Em. 12, 91. Deutsch Neug. — pia For. 12, 91. Bism. Arch. — prwinosa Em. 12, 91. Deutsch Neug. — punetiventris Em. 12, 91 Deutsch Neug. — selenophora Em. 12, 92. Deutsch Neug. — siremps For. 12, 92. Bism. Arch. — tenella Em. 12, 92. Deutsch Neug. . Trapeziopelta kuehnt For. 12, 93. Key Ins. — latinoda Em. 12, 93. Neug. En levigata Em. 12,93. Deutsch Neug. Zn loriae Em. 12, 93. Neug. E maligna F. Su. 12,93. Celebes,Batjan. _ punctigera Em. 12,94. Deutsch Neug. —_ tenwis Em. 12, 94. Deutsch Neug — — var. fulvescens Em. 12, 94. Deutsch Neug. rapeziopelta wiphias En. 12, 94. Deutsch Neug, . Myopias eribriceps Em. 12, 94. Deutsch Neug. 85. Leptogenys (s. str.) emeryi For. 12,100. Bism. Arch. —- triloba Em. 12, 100. Deutsch Neug. — (Lbobopelta) bituberculata Em. 12, 102. Deutsch Neus. Deutsch Neug. Leptogenys (Lobopelta) diminuta P. Sm. 12, 103. Borneo, Öelebes, Batjan, Waigöu, Neug. Leptogenys (Lobopelta) diminuta var. bismarckensis For. 12, 103. Bism. Arch. . Leptogenys (Lobopelta) diminuta var. leviceps F. Sau. 12,103. Neug. Borneo, Birma, Batjan, Waigöu, 2. Leptogenys (‚Lobopelta ) litteli Mayr subsp.purpurea En. 12, 104. Neug. 35. Leptogenys (Lobopelta) papuana En.12, 104. Neug, . Anochetus cato Won. 12, 108. Bism. Arch. chirichini Em. 12, 108. Deutsch Neug. 96. Anochetus punctiventris Mayr subsp. oceanicus Eu. 12, 109. Neu Kaledonien, Deutsch Neug. Bism. Arch. 97. Anochetus tyrannicus F. Sm. 12, 110. Celebes, Waigeu, Aru, Mysol. 98. Odontomachus aeneus Em. 9, 534. Neug. Se): — angulatus Mayr subsp. praefeetus For. 24, 251. Neug. 100. Odontomachus animosus F. Sm. 12, 114. Neug. 101. — gulosus Em. 12,113. Deutsch Neug. | 102. — — var.nubila Ex. 10,250. Neug. 103. — haematodaL.12, 114. Neug., Bism. Arch., Salomo Ins., Ozean., Austral, Amer. _ eentr. u. mer., Afr. trop, Madag., Ceylon. 104. Odontomachus haematoda subsp. insularis GvEr. 12, 115. Salomo Ins., Antillen, Florida, Mexiko. 105. Odontomachus imperator Eu.12, 113. Neug., Bism. Arch. 106. Odontomachus imperator subsp. opaculus subsp. n. Deutsch Neug. 107. Odontomachus imperator subsp. rufithorax Ei. 9, 534. Neug. 108. Odontomachus malignusF. Sm. 12,113. Neug., Aru. 109. _ papuanus En. 12, 113. Neug., Aru. 110: _- — var. concentrica En. 12, 113. Neug. 111. Odontomachus rixosus F. Su. 12, 114. Borneo, Sumatra, Java, Ternate (?). | 112. Odontomachus ruficeps F. Su. subsp cephalotes F. Su. 12, 115. Ceram. 113. Odontomachus ruficeps F. Su. subsp. cephalotes var. aciculata F. Su. 12, 115. Neug., Mysol. 114. Odontomachus ruficeps F. Su. subsp. cephalotes var. cruentata En. 10, 251. Neug. : 115. Odontomachus ruficeps F. Sm. subsp. cephalotes var. fusca Ex. 10, 251. Neug. 116. Odontomachus ruficeps F.Sn. subsp. cephalotes var. obtusa En. 10,251. Neug. 117. Odontomachus ruficeps F. Sur. subsp. cephalotes var. ternatensis For. 24, 252 Ternate. 3 118. Odontomachus saevissimus F. Su. 12, 113. Mo- lukken, Celebes. 0 119. Odontomachus tyrannicus F. Su. 12, 113. Neugz Aru, Bism. Arch. B 120. Odontomachus tyrannicus var. nigriceps F. 12, 113. Neug. IE Odonionuehte tyrannicus var. testacea En. 12, 113 Neug. Ponera (Leptogenys?) feroxF. Su. 12, 106. Sal — (?) parallela F. Su. 12, 116. Aru. 4 — ee ur 122. 123. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 19 2. Dorylinae Dorylus(Alaopone) orientalisW zstw.subsp. lungi- cornis Suuck. 11, 15. Batjan. Aenictus aratus For. 11, 29. Deutsch Neug,, Queensld. . Aenictus currax Em. 11, 29. Deutsch Neug. 129. 126. Aenictus mocsaryi Em. 11, 31. Deutsch Neug. — 0obscurus F. Su. 11, 31. Neug. Anomma (2?) erraticum F. Sm. 11, 15. Neug 3. Myrmiecinae . Sima allaborans War. 1, 53. Ceylon, Indien, Birma, Philipp., Batjan. . Sima humerosa Em. 8, 674. Neug. — leviceps F.Sm.1, 54. Aru, Neug., Waigeu, Ceram, Celebes, Queensld. . Sima modesta F. Sm. 1, 54. Batjan. — nigra JerD. 1, 54. Indien, Morty, Buru. — switida F. Sm. 1, 54. Batjan. — punctulata F. Sm. 1, 55. Neug., Austral. . Myrmeecina brevicornis Eu. 6a, 582. Deutsch Neug., Halmahera. . Murmecina opaciventris En.6a, 581. Deutsch Neug. — polita Em. 5, 557. Neug. — punctata Eu. 6a, 583. Deutsch Neng. —_ transversa En. 6a, 582. Deutsch Neug. . Pristomyrmex cogii Em. 6a, 584. Deutsch Neug. _ levigatus Em. 6a, 583. Deutsch Neug., Ins. Woodlarck. . Pristomyrmex lucidus En. 6a, 584. Deutsch Neug. — parumpunctatus En. 1, 62. Neug. — picteti Em. 2, 190. Sumatra, Deutsch Neug. . Pristomyrmez pumctatus F. Su. 1, 62. Batjan. — quadridens Em. 6a, 584. Deutsch Neug. . Acanthomyrmex kochi Em. 10, 252. Neug. —— notabilis F. Sm. 1, 93. Batjan. . Podomyrma abdominalis En.1,59. Ternate, Neug. — albertisi Em. 1, 60. Neug. — basalıs F. Sm. 1, 60. Aru, Mysol, Buru, Amboina, Neug. . Podomyrma bimaculata For.18,57. Neug.,Austral. — dohertyi En. 5, 558. Molukken, Holl. Neus. . Podomyrma femorata F. Sm. 1, 60. Aru, Neug. Austral. . Podomyrma gracilis Em. 1, 60. Neug. — leviceps Mayr 1, 60. Waig£u. — levifrons F. Sm. 1, 60. Aru, Waigeu, Neug. . Podomyrma levissima F. Sm. 1,60. Mysol, Austral. — nitida F. Sm. 1, 60. Batjan, Neug. u ruficeps F. Sm. 1, 60. Neug., Mysol. 160. Podomyrma ruficeps var. gastralis En.5, 558. Neug. 161. . Monomorium pharaonis L. 68. — — var. thoracica Stırz 26, 360. Deutsch Neug. . Podomyrma silvicola F. Sm. 1, 60. Batjan, Morty, Aru, Morotai. . Podomyrma silvicola var. dimidiata For. 21,170. Bism Arch. Podomyrma silvicolasubsp. bicolor Eum.5,559. Neug. — simillima F. Sm. 1, 60. Batjan. _ striata F. Sm. 1, 60. Aru, Austral. Dibolocondyla (=Mesomyrma,) cataulacoidea Srırz 26, 364. u. 14, 102. Deutsch Neug. . Lordomyrma eryptocera Em. 6a, 592. Deutsch Neus. Lordomyrma fureifera Em. 62,591. Deutsch Neug. Dacryon sp. n. 10, 252. Neug. Rogeria stigmatica Em. 6a, 589. Deutsch Neug. Adelomyrmex biroi Em. 6a, 590. Deutsch Neug Vollenhovia brevicornis Em. 5, 560. Neug. —_ oblonga F. Sm. 1, 112. Batjan, Deutsch Neug., Ceram, Buru, Morty. . Vollenhovia pedestris F. Sm. 1, 61. Celebes, Morty, Neug., Bism. Arch. Vollenhovia simoides En. 5, 561. Neug. — subtilis Em. 1, 61. Key Ins. var. affinis En. 1, 61. Neug. Monomorium edentatum En. 5,562. Ins.W oodlarck. — floricola JerD. 1, 66. Kosmopolit der Tropen, Neug., Bism. Arch. . Monomorium fossulatum Em. subsp. sechellense Eu. var. papuasiae Eu. 6b, 326. Deutsch Neug. . Monomorium minutum Mayr var. liliuokalassı For. 19, 119. Bism. Arch., Honolulu. Kosmopolit der warmen und gemäßigten Gegenden, Aru, Bism. Arch, Neug. Monomorium speculare Mayr 1,66. Neug., Borneo. — talpa Em. 10, 252. Neug. Cardiocondyla nuda Mayr 1, 71. Deutsch Neug,, Bism. Arch., Indien, Ozeanien. . Cardiocondyla nuda var. minutior For. 19, 119, Bism. Arch., Honolulu. . Cardiocondyla paradoxa Eu.6a,589. Deutsch Neug. 3* 9. Pheidole purpurascens Em. 5, 565. 21. Pheidole velox Em. 1, 97. 22. Stenamma (Ischnomyrmex) dromedarius En. 6b, H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea 9. Cardiocondyla wroughtoni For. 1,71. Bism. Arch., Indien. . Liomyrmex carinatus Sıırz 26, 366. Holl. Neug- — coecus F. Sm. 1, 63. Neug.: Doreh. — gestroi Em. 1, 63. Neug. 3. Pheidole armata F. Sm. 1, 98. Salwatty. — beauforti Em. 9, 535. Neug. — _ cervicornis Em. 6b, 322. Deutsch Neug. — cryptocera Em. 6b, 324. Deutsch Neug. — fuscula Em. 6b, 325. Deutsch Neug. — hospes F. Su. 1, 91. Neug. — impressiceps Mayr subsp. commista For. 17. ı3. Bism, Arch. . Pheidole laminata Em. 6b, 325. — lobulata Em. 6b, 324. — manteroi Em. 5, 564. Ins. @oodenough. — megacephala F. Sm. 1, 92. Kosmopolit der Tropen und der gemäßigten Zonen, Batjan, Amboina, Neue. . Pheidole oceanica Mayr ], 93. Neug., Ovalau. — penetralis F. Sm. 1, 94. Mysol. — philemon For. 23, 44. Salomo Ins. — plagiaria F. Sm. 1,95. Batjan, Öelebes. — pumnctulataMavr1,95.Tropenkosmopolit, Salomo Ins., Caffraria, Sierra Leone. Neug. Deutsch Neug. Deutsch Neug. — qmadrispinosa F. Sm. 1, 95. Neug. — rubrobrunnea D. T. 1, 96. Batjan. —- ruficeps F. Sm. 1, 96.. Mysol, Celebes. — sexspinosa Mayr 1, 96. Neug., Bism. Arch., Ins. Ellice, Samoa. . Pheidole sexspinosa var. fuscescens Em. 6b, 323. Deutsch Neug. . Pheidole sexspinosa subsp. biroi En. 6b, 323. Neug,, Bism. Arch. 3. Pheidole singularis F. Sm. 1, 96. — tetracantha En. 5, 564. Mysol, Neug. Neug. — transfigens For. 24, 268. Neug. — umbonata Mayr 1, 97. Neug., Bism. Arch, Ins Tonga. 20. Pheidole umbonata subsp. fuseiventris En. 6b, 323. Deutsch Neug. Ternate. 322. Deutsch Neug. 3. Stenamma(Ischnomyrmex) dromedarüus var. fusca En. 6b, 322. Deutsch Neug. . Stenamma loriai Km. 5, 563. Neug. — quadrispina Em. 10, 251. ). Oremastogaster bicolor F. Sm. 1, 79. Ozeanien. Neug. Batjan, 227. 228. 229. 230. 231. 232. 233. . Oremastogaster insularis F. Sm. 1, 82. Neug. . Cremastogaster irritabilis var. le guilloui En. 6b, 332. Deutsch Neug. . Cremastogaster meijerei Em. 9, 534. . Oremastogaster . Pheidologeton (s. str.) affinis Jern. 1,72. Indien, . Pheidologeton affınis var. minor Em. 6b, 326. . Pheidologeton diversus Jerv. 1, 73. Indien, m . Pheidologeton laboriosus F. Su. 1, 72. . Pheidologeton (Aneleis) minimus Ex. ou sen 3. Pheidologeton (Aneleus) pygmaeus Ei 1 a . Pheidologeton (Aneleus) similis Mana var. cras . Solenopsis dahli For. 17, 14. Bism. Arch. . Solenopsis geminata subsp. rufa Jern. 1,76 . Solenopsis levis F. Su. 1, 77. Uremastogaster cephalotes F. Sm. 1, 80. Aru, . Borneo. “ Uremastogaster dahli For. 17, 15. Bism. Arch. = elegans F. Su. 1, 81. Aru. — emeryi For. 6b, 332 und 22, 23. Deutsch Neug. Öremastogaster enneamera En.6b,330. Deutsch Neug. Cremastogaster flavicornis Em. 5, 567. Neug, —_ flavitarsis En. 6b, 332. Deutsch Neug. Aru. — iridipennis F. Su. 1,82. Neug. —_ irritabilis F.Sı.1,82.und 10, :53. Neug. — mesonotalis Ex. 9, 535. Neug. -— obscurior D.T.1,84. Batjan, Aru. — paradoxa En. 3, 72. Neug. — polita F. Sm. 1,84. u.6b, 331. Neug. = ralumensis For.17,16. Bism. Arch. recurva Em. 5, 566. Ins. @ood- enough. tarsata F.Sm. 1,87. Ins. Morty. — tetracantha Ex. 1, 87. Neug. = weberi Ex. 10, 254. Neug. Sunda Ins., Ceram, Batjan, Waig&u, Neug, Bism. Arch. na Aru, Neug. lesien, Siam, Hongkong, Batjan, Mysol, Weigel ; Goram. AR wo E Amboina, Ceram, Waigäu. Deutsch Neug. Ternate, Batjan. siusculus Ex. 6b, 328. Deutsch Neug. — geminata Fa». 1, 76. Kosmopolit de Tropen: Aru, Ceram, Batjan, Neug. lebes, Batjan, Neug. a Ins. Morty — mazillosa En. 6 b,329. Deutsch Ne 260. 261. 262. 263. 264. 262. 266. 267. 268. 269. .270. 271. 272. 273. 274. 275. 276. 277. 278. 279. 280. 281. 282. 283. 284. 285. 286. 287. 288. 289. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 Al Solenopsis papuana En. 6b, 330. Deutsch Neug. Oligomyrmezx atomus En.6 b,328. Deutsch Neug. — subreptor Em. 6b, 329. Deutsch Neug. Myrmicaria rugosa F. Su. 1, 156. Batjan, Neug,., Key Ins. Tetramorium (s. str.) guineense Far. 1, 133. Tro- penkosmopolit: Neug., Bism. Arch. Tetramorium melleum En. 62,586. Deutsch Neug. = ornatum En. 6a, 585. Deutsch Neug. — — var. obscurior For. 17, 11. Bism. Arch. Tetramorium pacificum Mayr subsp. validiuscu- lum Em. 5, 568. Neug. Tetramorium papuanum Em. 1, 134. Neug. _ politum En. 5, 568. Neug. — pulchellum Em. 6a, 586. Deutsch Neug. Tetramorium punctiventre Em. 1, 134. Neug. — scrobiferum En. 6a, 587. Neug. — simillimum F. Su. 1, 134. Tropen- kosmopolit: Bism. Arch. Tetramorium tonganum Mayr 1, 135. Bism. Arch., Tonga Ins. Tetramorium (Xiphomyrmex) bismarcki For. Ike. Bism. Arch. Tetramorium (Xiphomyrmex) costatum En. 6 a, 587. Deutsch Neug. Tetramorium (Xiphomyrmex) costatum subsp. de- fieiens Em. 6a, 588. Deutsch Neug. Tetramorium (Xiphomyrmex) costatum subsp. fla- vescens Em. 6a, 588. Deutsch Neug. Triglyphothrix fulviceps Em. 6a, 588. Deutsch Neug. — obesus ANDRE subsp. striatidens Em. 1,136. Bism. Arch., Birma, Oeylon, Tunis, Sierra Leone. Calyptomyrmex beccarii Em. 1, 136. und 27, 365. Amboina, Neug. Meranoplus spinosus F. Sm. 1,137. Aru, Neug. — — subsp. rugifrons Eu. 5, 569. Neug. Meranoplus vestigator F. Su. 1, 137. Matabello. Orectognathus chyzeri En. 6a, 571. Deutsch Neug. Strumigenys biroi En. 6a, 581. Deutsch Neug,, Bism. Arch. Strumigenys capitata F. Sm. 1, 146. Neug. — chyzeri En. 6a, 576. Deutsch Neug,, Bism. Arch. 2. 291. . Cataulacus granulatus Lat. Strumigenys doriae Em. 1, 146. Amboina. — frialdskyi Em. 6a, 580. Deutsch Neug. . Strumigenys horvathı En. 68,577. Deutsch Neug. — loriae En. 6a, 576. und 27, 367. Pa- puasia or., Deutsch Neug. . Strumigenys mayri Em. 6a, 579. Deutsch Neug. Bism. Arch. var. bismarckensis For. 17,10. . Strumigenys mocsaryi Eu. 6a, 580. Deutsch Neug. —_ szalayı En. 6a, 578. Deutsch Neug. — wallacei En. 6a, 578. Deutsch Neug. . Epitritus emmae Em. 1, 148. St. Thomas (An- tillen), Deutsch Neug. . Epitritus eurycerus Eu. 6a, 581. Deutsch Neug. . Rhopalothriz biroi Szas6 27, 365. Deutsch Neug. -- brevicornis Eu. 6a, 572. und 27, 367. Deutsch Neug. Rhopalothrix mixta Szazö 27, 366. Neug. - procera Em. 6a, 572. Deutsch Neug. var. ballioni For. 21, 175. Ins. Morty. . Khopalothrix punctata Szasö 27, 366. Neug. Epopostruma foliacea En. 6a, 573. Deutsch Neug. 1, 138. Indien, Borneo, Singapore, (Morty?). . Cataulacus setosus F. Sm. 1, 139. Batjan, Mysol, Waigöu, Morty. Myrmica (?) aspersa F. Sm. 1, 108. Ins. Morty. — (P) caeca Jer». 1, 109. Neug.: Doreh. — (9) carinata F. Su. 1,109. Ins. Aru. — (P)diligens F. Sm. 1, 109. Neug. — (2) gracilescens F. Su. 1, 110. Batjan. — : (?) incerta F. Su: 1, 110. Mysol. — . (P)levissimaF. Su. 1, 111. Batjan. — (?) maligna F. Su. 1, 112. Ins. Morty. —:: (?). mellea F. Sum. 1, 112. Ins. Aru. — (2) modesta F. Su. 1, 112. Batjan. — . (?) moesta F. Sm. 1, 112. Matabello, — (P) parallela F. Su. 1,113. Aru. — ..(?) polita F. Su. 1, 113. Batjan. — (®) scabrosa F. Su. 1, 117. Aru. — .(P) suscipiosa F. Su. 1,117. Aru. — (?) thoracica F. Su. 1, 118. Aru. — (P) umbripennis F. Sm. 1, 118. Mysol. — .. (?) vexator F. Su. 1,118. Ternate. 22 31. . Leptomyrmezx pallens En. ], 162. . Tapinoma minutum Mayr 1, 166. . Tapinoma pratense F. Sm. 1, 166. . Technomyrmex albipes F. Sm. 2. Bothriomyrmex sp. ? Q 17, 17. . Turneria dahli For. 17, 17. . Iridomyrmex anceps Roc. subsp. papuanus En. H. Viehmeyer: Ameiser aus Deutsch Neuguinea 4. Dolichoderinae . Dolichoderus bituberculatus Mayr 1, 158. Indien, 326. Singapore, Sunda Ins, Indo-China, Philipp., Amboina, Ternate, Ceram, Mysol, Neug. . Dolichoderus monoceros Em. 5, 570. Neug. tricornis Eu. 5, 571. Neug. . Leptomyrmex erythrocephalus Fa». 1, 162. Neug,, Queensland. . Leptomyrmex fragilis F. Sm. 1,196. und 5, 571, Aru, Waigeu, Neug. . Leptomyrmex niger Em. Neug. 6b, 333. Deutsch Neug. Deutsch und Holl. Neug., Neu Kaled. . Tapinoma melanocephalum Fa. 1, 165. Kosmo- polit: Aru, Batjan, Neug. . Tapinoma melanocephalum subsp. indicum For. 16, 20. Indien, Sunda Ins., Bism. Arch. N. S. Wales, Neug. Batjan. 1, 166. Indien, Ceylon, Goram, Neug., Bism. Arch., Salomo Ins., Ozeanien. _Bism. Arch. Bism. Arch. 5, 572. und 17,19. Neug., Bism. Arch. D. Jridomyrmex anceps subsp. papuanus var. cinerea En. 5, 572. Neug. mer. 5. Camponotinae . Plagiolepis bicolor For. 17, 24. Bism. Arch. 352. longipes Jern. ], 173. Indomales., Ins. Reunion, Pazifik-Küste Zentralamerikas, Aru, Key Ins., Neug., Bism. Arch., Salomo Ins. . Acropyga (s. str.) erassicornis Em. 8, 698. Am- boina, Bism. Arch., Deutsch Neug. . Acropyga moluccana Mayr 1, 174. Borneo, Ceram, Amboina. . Acropyga moluccana var. opaca Stırz 26, 370. Mysol. . Acropyga (Rhizomyrma) oceanica Em. 6b, 333. Deutsch Neug. subsp. mysolensis En. 24,285. . Oecophylla smaragdina Fap.1, 176. Indien, Ceylon, Sunda Ins., Malakka, Cochinchina, Timor, Mo- luliken, Neug., Bism. Arch., Ostafrika. Oecophylla smaragdina subsp. subnitida Ex. l, 177. Neug,, Salomo Ins. | 327. 328. 320. 330. 331. 332. 333. 334. 335. 330. 337. 338. 339. 340. 341. 342. 353. 354. . Prenolepis nel For. subsp. alomus ? Kor. . Prenolepis obscura Mayr subsp. bismarcke . Prenolepis obscura subsp. papuana For. IE . Prenolepis vividula Nyı. 1,180. Tas 5 . Prenolepis (Nylanderia) steeli For. 93,6 . Pseudolasius amblyops For. 17, 25. Bism Iridomyrmez anguliceps For. 17, 18. Deutsch Neug., Bism. Arch. > Iridomyrmez angustatus Stırz 26, 369. Deutsch ; Neug. Iridomyrmex angusticeps For. 17,19. Bism. Arch. = cordatus F. Su. 1, 168. Aru, Batjan, Goram, Neug. Iridomyrmez cordatus subsp. fuscus For. 17,23. Bism. Arch. Iridomyrmex dimorphus sp.n. Deutsch Neug. Malesien, = extensus Eu. 1, 169. Neuz. u meinerti For. 17, 22. Bism. Arch. u murinus Em. 9, 536. Neug. Bism myrmecodiae Ex. 1, 168. Arch., Java. Iridomyrmex myrmecodiae var. decipiens For. (= cordatus En.) 1, 168. Java, Sumatra, Neug, Goram, Bism. Auch. x Iridomyrmex nitidus Mayr 1, 169. Neug,, Be Arch., Queensld., Cap York Iridomyrmezx nitidus subsp. oceanicus For. 17,20. Bism. Arch. Iridomyrmex rufoniger Lowe subsp.pallidus For var. incerta For. 17,22. Bism. Arck., Neug Iridomyrmex scrutator F. Su. 1, 170. Aru, Neug. — subsp. batesi For 24,285 Neug. Iridomyrmex sellatus Sturz 26, 369. Deutsch Neug 4 Oecophylla smaragdina subsp. virescens Fas . 1,177. Aru, Key Ins., Neug., Ozeanien, Austral Prenolepis (s. str.) adlersi For.1, 177. Torres St: longicornis Larr. 1, 179. Kosmopolit Bism. Arch., Neug. { 17, 25. Bism. Arch. For. 17, 26. Bism. Arch. er Neug. x Pr a: obscura subsp. vaga For. 17, Bism. Arch. polit.: Ceram, Goram. ruts (kl. Ins. östl. von Neug.) Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 23 . Pseudolasius bedoti Em. 13, 217. Amboina (?). = breviceps Em. 1, 180. Amboina, Neug., Bism. Arch. . Pseudolasius signatus Sıırz 26, 370. Neug. — tenwicornis Em. 5, 573. Neug. . Camponotus (s. str.) dorycus F. Sm. 1, 228. Mo- lukken, Papua, Austral. . Camponotus dorycus subsp. confusus Em. 1, 226. Neug., Mysol, Queensld., Cap York. . Camponotus dorycus subsp. coxalis F. Sm. 1,227. Aru, Mysol, Waig&u, Neug. . Camponotus flavitarsis F. Sm. 1, 231. Aru. — glabrisguamis En. 10, 255. Neug. E= hastifer Em. 10, 254. Neug. — longiceps F. Sm. 1, 240. Waigeu. Z— Iuteiventris Em. 5, 574. Neug. — maculatus Fa. subsp. chloroticus. Eu. 5, 574. Males, Neug., Bism. Arch. . Camponotus maculatus subsp. fatuus For. var. frater Em. 10, 258. Neug. . Camponotus maculatus subsp. irritans F. Sm. 1, 236. Males, Bism. Arch. . Camponotus maculatus subsp. mitis F. Su. 1, 243. Indien, Males., Neug. . Camponotus maculatus subsp. novae-hollandiae Mayr var. humilior For. 20, 497. Queensld. Neug,, . Camponotus maculatus subsp. novae-hollandiae var. papua Em. 10, 256. Neug. . Camponotus nitidus F. Sm. 1, 245. Aru, Mysol. = ornatus For. 22, 36. Amboina — pallidus F. Sm. 1,246. Males., Batjan. — palpatus Eu. 5, 575. Neug. —- subtilis F. Sm. 1, 254. Aru, Batjan. — viehmeyeri For.sp.n. Deutsch Neug. — weismanni For. 17, 28. Bism. Arch. == (Colobopsis) custodulus Em. 9, 537. Neug. . Camponotus (Colobopsis)desectus F. Sm.1,228.Dory. Austral. mutilatus F.Su.1,244. Aru, . Camponotus (Colobopsis) mutilatus var. minus- cula Em. 17, 27. Neug., Bism. Arch. . Camponotus (Colobopsis) poecilus Em. 2, 225. Mo- lukken: Buru. . Camponotus (Colobopsis) quadriceps F. Sm. 1, 249. Amboina, Mysol, Ceram, Aru, Neug. . Camponotus (Colobopsis) quadriceps var. curvata Sıırz 26, 372. Bism. Arch. . Camponotus (Colobopsis) quadriceps var. nana En. 9, 537. Neug. 39. 396. 397. 398. 399. 40. 401. 402. 403. 404. 405. 406. 407. 408. 409. 410. 411. 412. 413. 414. 415. 416. 417. 418. 419. 420. 421. 422. 423. Camponotus (Colobopsis) reticulatus Roc. subsp. bedoti Em. 2, 196. Ternate, Sula Ins, Morty, Batjan, Neug., Bism. Arch. Oamponotus (Colobopsis) rufifrons F. Sm. 1, 250. Batjan, Morty, Neug., Ovalau, Ins. Tonga. Camponotus (Colobopsis) vitreus F. Sm. 1, 257. Males., Neug., Bism. Arch., Queensld. Calomyrmex albertisi Em. 1, 221. Neug. — levissimus F. Sm. 1, 238. Gilolo, Aru, Batjan, Waig@u, Ternate, Neug., Celebes. Calomyrmezx levissimus var. trochanteralis Em. 9, 536. Neug. Opisthopsis haddoni Em. 2, 226. Torres Str. — linnaei For. 17, 26. Bism. Arch. — recipiens F. Sm. 1, 219. Neug., Queensld. Echinopla australis For. 18,75. Neug., Queensld. — — var. octodentata Sturz 20, 381. Neug. Echinopla deceptor F. Su. 1, 272. Buru. — nitida F. Su. 1, 272. Ceram. — praetexta F. Sm. 1, 272. Batjan — striata F. Su. 1, 272. Males.. Ceram. — — var. goramensisEn.1,272. Goram Mesoxena mistura F.Sm. 1, 27.und 13,219. Batjan. Polyrhachis abrupta Mayr. 1, 257. Halmahera. — .. acantha F. Sm. 1, 261. Neug. diaphanta F. Sm. 1,261. (= argentea Mayr) Celebes, Neug., Ceram. Polyrhachis acasta F. Sm. 1, 257. Indien, Males,., Buru, Batjan, Neug., Bism. Arch. Polyrhachis albertisi Em. 1, 258. Neug. -— alphenus F. Sm. 1, 258. Batjan. — alpheus F. Sm. 1, 258. Waigeu. var. rufiventris Em. 10, 256. var. Neug. Polyrhachis antennata sp. n. Deutsch Neug. var. aciculata var. n. Deutsch Neug. Polyrhachis antoniae Srırz 26, 372. Neug. — arcuata Le. GustL. 1, 264. Males., Amboina, Cap York. . Polyrhachis arcuata var. acutinota For. 17, 32. Bism. Arch. . Polyrhachis argenteosignata Em. 6b,335. Deutsch Neug. . Polyrhachis atropos F. Sm. 1, 259. Gilolo, Morty, Neug., Bism. Arch. . Polyrhachis aureaMavr 1,263. Neug., Salomo Ins. var. obtusa Em. 5, 589. Neug., Bism. Arch. 442. H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea . Polyrhachis aurea subsp. costulata Em. 5, 590. Halmahera, Neug. . Polyrhachis aurea subsp. costulata var. radicicola For. 17, 32. Bism. Arch. . Polyrhachis aurita Eu. 9, 538. Neug. = batesi For. 24, 301. Ceram. batesi For. 24, 301. Ceram. — beauforti Em. 9, 538. Neug. — bellicosa F. Sm. 1, 259. Males., Gi- lolo, Waigöu, Ceram, Morotai, Neug., Bism. Arch. . Polyrhachis bellicosa var.erudelis Em.1,259. Morty. var. erosispina Em. 8, 713. Celebes, Neug. . Polyrhachis bicolor F. Sm. 1,259. Males., Ternate. — — var. nigripes Eum.5, 592. Neug. subsp.comata En. 9,538. Neug. — bihamata Drurv 1, 259. Indien, Males., Papua. Polyrhachis biroi For. 22,40. Amboina, Deutsch Neug. 443. Polyrhachis biroi var.paprikaFor 24,296 Waigeu. 4-14. 44. 446. 44T. 418. 449. 450. 451. 452. 453. 451. bubastes F. Su. 1, 260. Waigeu, Neug. calliope Em. 6b, 335. Deutsch Neug. ceramensis Mayr 1, 260. Ceram. — chaonia F. Sm. 1, 260. Gilolo. charazus F. Su. 1, 260. Singapore, Molukken, Batjan. Polyrhachis chartifex En. 6b, 334. Deutsch Neug. —_ clio For. 20, 515. Queensld., Neug. — coerulescens Em. 5, 583. Neug. conops For. 17, 28. Bism. Arch. var. cuspidata Stırz 26, 376. Neug. Polyrhachis conops var. spinifera Sturz 26, 376. Holl. Neug. . Polyrhachis continua En. 1, 261. Ternate, Neug. var. hirsutula En. 10, 256. Neug. . Polyrhachis continua var.procera En. 5,581. Neug. -- creusa En. 5, 577. Neug. — — var. chlorizans For. 17, 30. Bism. Arch. Polyrhachis eroceiventris Em. 6b, 336. Deutsch Neug. Polyrhachis cyrus For. 17, 32. Bism. Arch. - dahli For. 17, 30. Bism. Arch. _ dereeynus F. Sm. 1, 261. Waigöu. Polyrhachis dives F. Sm. 1, 261. Males., Indo- china, China, Papua. Polyrhachis dohrni For. 17, 34. Bism. Arch. nu 466. Polyrhachis dolomedes F. Sm. 1, 261. Ceram. 467. — eudora F. Sm. 1, 262. Batjan. 468. — eurymota Em. 5, 587. Neug. 469. - exarata Em. 1, 262. Neug., Mysol. 40. —_ excellens sp. n. Deutsch Neug. 471. fervens F. Su.1,262. Amboina, Neug. 472. _ fulgens sp. n. Deutsch Neug. 413. — furcula En. 9, 537. Neug. 474. _ geometrica F. Sm. 1, 262. Aru. 475. E= guerini Ror. 1,262. Neug., Austral. 476. — halmaheirae For. 1,263. Halmahera. 41T. — hastataF. Su. 1,263. Indien, Celebes, Amboina. 418. Polyrhachis hector F. Sm. 1,263. Aru, Singapore. 419. = heinlethi For. var. papuana En. 6b, 336. Deutsch Neug. 480. Polyrhachis hera For. 24, 302. Ceram. 481. — hippomanes F. Su. 1, 263. Celebes, Molukken. 482. Polyrhachis hostilisF.Su. 1,263. Aru, Molukken. 483. —_ — var. arcuata Srırz 26, 378. Deutsch Neug. 484. Polyrhachis hostilis var. hirsutula Em. 10, 256. Neug. 485. Polyrhachis hostilis var. latinota var.n. Deutsch Neug. 486. Polyrhachis hostilis var. villosa Em. 5, 584. Neug. 487. — inconspicua Eu. 1, 263. Neug., Austral. bor. 488. Polyrhachis inconspieua var. insularis En. 1, 263. Neug. 489. Polyrhachis inconspieua var. subnitens. Em. 9. Polyrhachis levissima var. aruensis var.n. Au. Ya | 5, 578. Neug., Bism. Arch. . Polyrhachis isacantha Ex. 1, 264. Goram. labella F. Su. 1,264, Batjan, Ter- nate, Morty. 2. Polyrhachis labella var. obliqua Srtırz 26, 375. Solomo Ins. . Polyrhachis lachesis For. subsp. maeandrifera Eu. 5, 582. Neug. . Polyrhachis laciniata En. 6b, 335. Deutsch Neug. leonidas For. 17, 34. Bism. Arch. levior Roc. 1, 264. Aru, Neug, Austral. | . Polyrhachis levior var. debilis Eu. 1, 264. Aru, Neug. 3. Polyrhachis levissima F. Su. 1, 264. Aru, Java, Birma. IR limbata En. 5, 585. Neug. longipes F. Su. 1, 265. Aru. 530. Abh. u. Ber. d,. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV . Polyrhachis relucens Larr. 1, 267. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 1 35 . Polyrhachis loriai Eu. 5, 585. Neug. _ marginata F. Sm. 1, 265. Indien, Males., Aru, Batjan, Waig&u, Gilolo, Philipp. . Polyrhachis melpomene En. 5, 592. Neug. = mentor For. 17, 31. Bism. Arch. — metella F. Sm. 1, 265. Neug. _ mucronata F. Sm. 1, 266. Aru, Neug. = var. bismarckensis For. 17, 33. Bism. Arch. . Polyrhachis mucronata var. janthinogaster Em. 9, 538. Neug. . Polyrhachis neptunus F. Sm. 1,266. Neug., Mo- lukken. . Polyrhachis nigriceps F. Sm. 1, 266. Waigeu, — orsyllus F. Sm. 1,266 (= atalanta En. 7,213.) Ceram, Celebes, Neug. . Polyrhachis paromalus F. Sm. 1, 266. und 6b, 336. Ceram, Deutsch Neug. . Polyrhachis paxillus F.Sm. 1,266. Matabello, Buru. — penelope For. 15,46. und 17,31. Bism. Arch., Queensld. . Polyrhachis queenslandica Em. 4, 356. Ins. Good- enough. . Polyrhachis ralumensis For. 17, 34. Bism. Arch. — rastellata Larr. 1,267. Indien, Males,, Papua, Queensld. . Polyrhachis rastellata var. goramensis Em. 1, 267. Goram, Batjan, Ceram, Buru, Waigeu. . Polyrhachis rastellata var. major Stırz 26, 381. Bism. Arch. . Polyrhachis rastellata var. torricellianus var. n. Deutsch Neug. Molukken, Neug., Bism. Arch., Aru. . Polyrhachis relucens subsp. andromache Roc. 1,268. Neug, Bism. Arch., Aru, Nordaustral. . Polyrhachis relucens subsp. andromache var. semitestacea Em.öb, 334. Deutsch Neug. . Polyrhachis relucens subsp. decipiens Roc. 1, 261. Batjan, Neug. . Polyrhachis relucens subsp. decipiens var. papuana Ey. 5, 580. Neug., Ins. Goodenough. . Polyrhachis relucens subsp. üthonus F. Su. 1, 218. Molukken, Batjan, Mysol, Morty, Salwatty, Waig&u, Neug.: Doreh. . Polyrhachis relucens subsp. litigiosa Eu. 5, 581. Neug., Neu Mecklenbg. . Polyrhachis relucens subsp. litigiosa var. aloseana For. 17, 28. Bism. Arch. Polyrhachis relucens subsp. litigiosa var. fusca Stırz 26, 375. Neu Hannover. 531. Polyrhachis rufofemorata F. Sm. 1,268. Amboina, Aru, Öeram, Waig&u, Ternate, Goram, Neug. 532. Polyrhachis rufofemorata var. merops F. Sm. 1, 265 DBatjan, Neug. 553. Polyrhachis saevissima F. Sm. 1, 268 Celebes, Ceram, Waigeu 534. Polyrhachis salomo For. 23, 87. Salomo Ins. 535. — — subsp. hiram For. 25, 80. Salomo Ins. 536. Polyrhachis schang For. 1, 268. Ceram, Goram. 537. Polyrhachis schencki For. 1, 268. Neug. 538. — schlaginhaufeni sp.n. Deutsch Neug. 539. _ var. longispina var.n. Deutsch Neug. 540. _ sculpta Em. 1, 269. Neug. 541. -- sculpturata F. Sm. 1, 269. Siam, Ce- lebes, Molukken, Salwatty, Timor, Philipp. 542. Polyrhachis scutulata F. Sm. 1,269. Aru, Ceram. 543. — sericata Gu&r 1, 269. Timor, Mo- lukken, Neug., Neue Hebriden. 544. Polyrhachis sericata var. nitidiventris Srurz 26, 375. Deutsch und Holl. Neug. 545. Polyrhachis sericata var. glabra For. 24, 295. Neug. 546. Polyrhachis serrata F. Sm. 1, 269. Aru, Waigeu, Java. 547. = sexspinosa Larr. 1, 269 Indien, Males, Philipp., Papua, Neu Kaled. 548. Polyrhachis sexspinosa var. esuriens En. 5, 591. Neug. 549. Polyrhachis sexspinosa v.reclinata En.5,591. Neue. 550. — — subsp. rugifrons F. Sm. 1,268. Celebes, Molukken, Neug., Ins. Woodlarck, 581. Polyrhachis sexspinosa subsp. rhea For. 24, 299. Ceram. 552. Polyrhachis similis sp. n. Deutsch Neug. 553. — — var angustior var.n. Deutsch Neug. 554. Polyrhachis sparaxes F. Su. 1,270. Mysol. 555. — spinosa Mayr 1, 270. Ternate. 556. — subaenescens sp. n. Deutsch Neug. 557. — subeyanea Eu. 5, 586. Neug. 558. — trieuspis Anor& 1], 270. Amboina. 559. _ trophimus F. Su. 1, 271. Ceram. 560. Polyrhachis ulysses. For. 23,91. Salomo Ins. 561. — valerus F.Su. 1,271. Celebes, Waigeu. 562. — vartolosa En. 1, 271. Neug. 563. - — var.curvispina Stırz 26,379. Deutsch Neug 564. Polyrhachis variolosa var. waigiouensis For. 24, 299. Waigeu, 26 H. Viehmeyer: Ameisen aus Deutsch Neuguinea 565. Polyrhachis vestita F. Sm. var. unicolor Em. 7, 242, Celebes, Aru 566. Polyrhachis ziphias F. Sm. 1, 271. Waigeu. Camponotus circumspectus F. Sm. 1,225. Waigeu, Celebes. Camponotus virulens F. Su. 1,257. Gilolo, Celebes. Formica (?) incursor F. Sm. 1, 199. Batjan. — (2) lactaria F. Sm. 1,200. Batjan, Gilolo. — (?) oculata F. Sm. 1, 203. Aru. — (?) pavida F. Sm. 1, 204. Batjan, Myslo. — (9) tropica F. Sm. 1, 213. Gilolo. Literaturverzeichnis 1. Darıa Torre, C.G.oe, (1893) Catalogus Hymenop- terorum, v.’T: Formicidae. 2. Emery, C., (1893) Formieides de l’Archipel malais, 3. in: Rev. Suisse Zool. v.1,p. 187-229, 1 tab. — ,(1894) Description de deux Fourmis nou- velles, in: Ann. Soc. ent. France v. 63, p. 72— 174. — , (1895) Descriptions de quelques Fourmis nouvelles d’Australie, in: Ann. Soc. ent. Belgique v.39, p. 345 — 358. — , (1897) Viaggio di LamgBerro Lorıa nella Papuasia orientale, in: Ann. Mus. Genova v.38, p. 546 — 594, 1 tab. — ,Formieidarum species novae vel minus cognitae in collectione musaei nationalis Hungarieci, quas in Nova-Guinea, Colonia germanica, collegit L. 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SzaB6, J., (10) Formicides nouveaux ou peu connus des collections du Musee National Hongrois, in: Ann. Mus. Hung. v. 8, p- 364 — 369. Barum arm) T SE ELTERN EOET mE ENT EN ED D » SQ AK or pp wm ww o' » » Tafelerklärung Kopf von Rhytidoponera subeyanea Em. abdominalis subsp. n. y = schlaginhaufeni sp. n. tar > laciniosa sp. n. Seitenansicht des Petiolus von Rhytidoponera lacınvosa. Kopf von Rhytidoponera laciniosa sp. n. petiolata subsp. n. » » Leptogenys (Lobopelta) caeciliae sp. n. Seitenansicht von Leptogenys (Lobopelta) caeciliae. Kopf von Odontomachus imperator Em. opaculus subsp. n. Seitenansicht des Thorax von Iridomyrmex dimorphus sp. n. Fühlerschaft des großen 8 „ 3 5 5 „ kleinen $ (auf das gleiche Maß gebracht). Profillinie des Olypeus von Camponotus dorycus F. Su. (Neug.). Seitenansicht des Kopfes von Polyrhachis labella F. Sm. en ;, 5; ” ss similis sp. n. angustior var. n. Kopf von Polyrhachis pyrgops sp. n. Seitenansicht des Thorax von Polyrhachis pyrgops. Dorsalfläche ,, 5 r * Schuppe des Petiolus, von hinten gesehen. Dorsalfläche des Pronotums von Polyrhachis rastellata Larr " 5 SE torricellianus var. n. ” » „ „ 2) Polyrhachis metella F. Sm. Thorax und Petiolus von Polyrhachis subaenescens sp. n. „ „ „ „ » hostilis F. Sm. latinota var. n. „ ” 2) D) „ Fulgens sp. n. „ „ „» » " schlaginhaufeni sp. n. Fühlerschaft „ „ ”„ Thorax und Petiolus von Polyrhachis antennata sp n. aciculata var. n. Fühlerschaft. » T ns » Thorax und Petiolus von Polyrhachis inclusa sp. n. Seitenansicht von Polyrhachis excellens sp. n. Dorsalfläche des Thorax von Polyrhachis excellens. Schuppe des Petiolus, von hinten gesehen. Abh. Ber. K.Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIV Nr. 1 ZB MU Viehmeyer gez. 45 Ä 16% 49 7a 7» 19 19a Viehmeyer, Ameisen Kae aan 10 e = 18 4 40% en 9b Druck v. P. Hermann, Dresden E 2 ® ’ \ & £ * r 1} : i f S r { r A s & u ß Wie j I. \ & j N SEE pn de ABOUT Ai UMRLER PER ER) 30 ERIC KH BELLE BET FETTE nTaseraffetn Te ale Falsarigessi AmzzReTE RER TE \ | | | '® | 2 j L x 1 / x / 4 } = x r 4 y, ı E x \ } - „ . \ N > r Su \ N > ug x F = \ j = 3 y x e . N N 1 t “ N 3 - \ j 7 (059 ® e { - ! - ri x ' i \ Ba X eu 3 R . 1 f 1 2 Y x x m , 4% = x N > = « - x r7 > y N 2 x En - x = a Ze ” 2 — - x ws N N - _ x Be %Z % PERF BER. | m BEE ee, es Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) Ba 2 57,28 (95) Nr. > Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea hauptsächlich gesammelt von Dr. 0. Sehlaginhaufen von H. Karny in Wien Mit 13 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1912 Ausgegeben am 28. November 1912 RU a TE A a Ar D 5 Le u Bi cr “ ’ Di Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) Karny, H. 57,28 (95) NT 2 Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea hauptsächlich gesammelt von Dr. 0. Schlaginhaufen _ H. Karny in Wien Mit 13 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1912 > . j % R £ \ « K s aa e v un ö . R l - HB [U i $ i Di |: u. en m nn Als ich die Bearbeitung der Conocephaliden für Wyrsuans „Genera Insectorum“ zum Abschluß gebracht und zum Druck eingesandt hatte, erhielt ich das Conocephalidenmaterial des Dresdener Zoolo- gischen Museums, das namentlich (aus Neuguinea) durch die Reise- Ausbeute des Dr. ScnLaGınHAUrEN reich- lich vertreten war und viel interessantes bot, zur Untersuchung zugeschickt. Obwohl schon eine stattliche Anzahl von Conocephaliden aus Neuguinea bisher bekannt war, so enthielt doch das mir eingesandte Material aus diesem Gebiete fünf neue Arten, welche schon bekannten Gattungen zugeteilt werden konnten und außerdem drei, von denen jede gleichzeitig als Repräsentantin eines neuen Genus angesehen werden mußte. Indem ich nun Herrn Direktor Prof. Jacosr und Herrn Kustos Prof. Hzırer meinen aufrichtigsten Dank dafür ausspreche, daß sie mir dieses interessante Material zur Untersuchung überlassen haben, gehe ich hiermit daran, die Ergebnisse derselben zu publizieren. I. Allgemeine Bemerkungen. Wenn wir die Conocephaliden von Neuguinea im ganzen überblicken, so ist sofort augenfällig daß keineswegs alle vier Subfamilien relativ gleich stark vertreten sind, vielmehr machen sich in dieser Beziehung recht bemerkbare Unterschiede geltend. Die große und artenreiche Gruppe der Copiphorinae hat ihr hauptsächlichstes Verbreitungszentrum in Amerika und ist demgemäß auf Neuguinea nur durch zwei Gattungen mit zusammen sechs Arten ver- treten. Keines der beiden Genera ist hier endemisch, sondern beide sind auch sonst weit verbreitet. Noch schwächer ist die Unterfamilie der Xiphidiinae auf Neuguinea vertreten, da von ihr hier bisher nur drei Arten der fast kosmopolitischen Gattung Xiphidion bekannt sind. Den Xiphidien ähnliche Formen sind reichlicher durch Arten der Subfamilie der Listroscelinae repräsentiert, welche sich von den echten Xiphidien namentlich durch die auffallend langen, beweglichen Dornen der Vorderschenkel und -tibien unterscheiden. Aus dieser Gruppe, die im ganzen nur 20 Grenera umfaßt, finden sich auf Neuguinea 7, also eine verhältnismäßig recht stattliche Anzahl: ungefähr ein Drittel aller Listroscelinen-Gattungen ist auf Neuguinea vertreten, u. zw. durch zusammen elf Arten. Weitaus die meisten Conocephaliden Neuguineas gehören aber zu den Agraeeiinae, deren Haupt- verbreitungszentrum ja im indo-australischen Archipel liest. Allerdings weisen die echten, glattstirnigen Agraecien auf Neuguinea noch relativ wenig Repräsentanten auf, da ihnen auch noch eine ganze Anzahl typisch neotropischer Genera zugehört. Doch finden sich aber auch schon aus dieser Gruppe einige auf Neuguinea beschränkte Genera, z. B. Pseudoliara und Habetia, von denen erstere durch eine, letztere durch drei endemische Arten vertreten sind. Die auf Neuguinea artenreichste Gattung der echten Agraecien ist aber die in Polynesien weitverbreitete Nicsara, mit sechs neuguineischen Spezies und dazu kommt noch das ihr ganz nahe stehende neue Genus Heminicsara. Viel mehr Repräsentanten weist auf Neuguinea die Untergruppe der Salomonen auf: Da ist zunächst einmal die Gattung Salomona (s.1.) selbst, von der nicht weniger als 20 Arten auf Neuguinea bekannt geworden sind. Dazu kommen dann noch zwei Maeroxiphus-Arten und die drei endemischen Genera Mierosalomona, Tamolana und Rhytidaspis, die beiden ersteren mit je 1, die letztere mit 2 Arten. Es ist dies diejenige Genusgruppe, die speziell für Neuguinea und die umliegende Inselwelt so charakteristisch ist und welche ihr Gegenstück findet in den madagassischen Gattungen aus der Odontolakis- Dieranacrus- Verwandtschaft. Nach dieser kurzen, allgemein-geographischen Einleitung will ich an die Beschreibung des mir vorliegenden Conocephalidenmaterials des Dresdener Museums aus Neuguinea gehen, 4 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea I. Deskriptiver Teil. Copiphorinae. Genus: Nestophrys Revr. Malaische Gattung. 1 Art auch auf Neuguinea. Xestophrys horvathi Bor. Von dieser Art besitzt das Dresdener Museum aus Neuguinea nur ein einziges ©, welches in seinen Dimensionen gut mit den Angaben Borıvars und den von andern Lokalitäten bekannt gewordenen Exemplaren (Karyv, Rev. Con. pg. 16) übereinstimmt und von der Borıvar'schen Diagnose nur durch die einfarbig- blasse, nieht dunkelbraun angerauchte Stirn abweicht. Dennoch zweifle ich keinen Augenblick an der Zugehörigkeit zu der von Borıvar aufgestellten Art, zumal da das Wiener Hofmuseum auch von andern Fundorten Exemplare mit einfarbiger Stirn besitzt. Auch die Bedornung der Beine stimmt ganz mit Xestophrys horvathi überein. Bongu: 1 ©. Genus: Kuconocephalus Karsy. Hauptsächlich asiatisch-australische Gattung, auf Neuguinea im ganzen durch fünf Arten ver- treten, von denen zwei auch in der Sammlung des Dresdener Museums vorliegen. Euconocephalus cormutus Repr. Von dieser weit verbreiteten und etwas variablen Art besitzt das Dresdener Museum 5 Exemplare aus Neuguinea und 1 von der benachbarten Inselgruppe Tenimber. Vier davon sind grün, zwei braun gefärbt; bei diesen letzteren ist der Rückenteil des Halsschilds jederseits durch eine gelbe Längslinie abge- grenzt und neben dieser verläuft am oberen Rand der Seitenlappen eine dunkle, nach unten hin allmählich verschwimmende, braune Längsbinde. Der Kopfgipfel ist stets kegelförmig zugespitzt, in seiner Form und Länge aber ein wenig veränderlich: ein © hat einen etwas kürzeren und breiteren Kopfgipfel als die übrigen Stücke und die Spitze ist bei ihm kaum merklich nach abwärts gebogen, bei den andern gerade. Dennoch kann an der Zugehörigkeit dieses Exemplars zu Huconocephalus cornutus keinen Augenblick gezweifelt werden. Die Färbung des Kopfgipfels ist insofern charakteristisch, als derselbe auf der Oberseite so gefärbt ist wie die Rückenfläche von Kopf und Halsschild, auf der Unterseite dagegen dunkel; aber auch hierin zeigen sich mannigfache Variationen; manchmal ist nur die äußerste Spitze unten dunkel, manchmal wieder verläuft diese schwärzlichbraune Färbung an den Seiten ziemlich weit herunter oder es ist sogar fast die ganze Unterseite angeraucht; zwischen den angeführten Extremen finden sich natürlich alle möglichen Über- gänge. Mitunter ist auch die dunkle Färbung der Unterseite gegen die Oberseite durch einen jederseits von der Spitze des Kopfgipfels an den Seiten bis zur Fühlerwurzel verlaufenden gelben Längsstreif abgegrenzt Bongu: 2 9'0', 19; Torricelli-Gebirge (Dr. Scuracıynauren): 1Q; Neuguinea: 1Q; Tenimber: 1Q, Euconocephalus pallidus Repr. Das einzige mir aus Neuguinea vorliegende Exemplar ist womöglich noch schlanker gebaut, als dies bei dieser Art sonst der Fall zu sein pflegt; hell braungelb gefärbt; der Halsschildrücken gegen die Seitenlappen jederseits durch einen dunkelbraunen Längsstreif abgegrenzt, welcher sich nach vorn über die Seiten des Hinterhaupts bis zu den Augen fortsetzt, nach hinten seine Verlängerung in den dunkelbraun gefärbten Nadialadern der Vorderflügel findet. Der Kopfeipfel ist zwar etwas länger und schlanker als sonst bei Buconocephalus pallidus, aber wie sonst am Ende abgerundet, nicht spitz-kegelförmig, auf der Unterseite gleichfarbig, so daß kein Zweifel an der Zugehörigkeit dieses Q zu Euconocephalus pallidus be- stehen kann; dafür spricht auch der fein schwärzlich gefärbte Vorderrand der Elytren. Bongu: 1Q. Die Art war bisher aus Neuguinea noch nicht bekannt. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 D Agraectinae. Genus: Subria Star. Vorwiegend amerikanische Arten, doch eine auf Neuguinea. Subria gracilis Karsy. 9 (nov.). Statura, habitu, colore cum Q congruens. Segmentum dorsale ultimum apice breviter triangulariter excisum, lobis obtusis. Üerei sat graciles, longe pilosi, leviter eurvati, apice bifurcati, ramo interno breviore et graciliore. Lamina subgenitalis rotundato-excisa, lobis obtusis, stylis sat longis praeditis. Long. eorporis 9' 22 mm, Long. pronoti 6,2 mm, Long. elytrorum 33 mm, Long. femorum posticorum 16 mm. Die Art erinnert äußerlich sehr an Subria concolor, unterscheidet sich von derselben aber durch etwas geringere Größe und eine schwächere, kürzere Legeröhre des @. Auch die Anzahl der Dornen an den Schenkeln ist kleiner. Allerdings befinden sich unter dem mir jetzt vorliegenden, ziemlich reichlichen Material auch Exemplare, bei welchen die Dornenzahl die seinerzeit von mir angegebenen Werte übersteigt und sieh schon der von Subria concolor etwas annähert. Doch sind namentlich auf der Außenseite der Vorderschenkel und auf der Innenseite der Hinterschenkel stets weniger Dornen vorhanden als bei jener Art. Ich nehme gegenwärtig nicht mehr an, daß Subria gracilis im Leben grün gefärbt ist, denn es liegen mir jetzt alle Nuancen vom blassen Gelbbraun bis zum dunklen Graubraun vor, ohne daß auch nur bei einem einzigen Stück die Grünfärbung angedeutet wäre. Das letzte Rückensegment des 91 ist in der Mitte deutlich dreieckig ausgeschnitten, die dadurch entstehenden seitlichen Vorsprünge sind aber ziemlich kurz und stumpf. Cerci ziemlich schlank, mit langen, dichten Haaren besetzt, gleichmäßig schwach gebogen, am Ende in Form einer Gabel zweiteilig, deren innerer Ast deutlich kürzer und schianker als der äußere ist, aber ziemlich spitz zuläuft; der äußere ist ganz schwach S-förmig gebogen. Subgenitalplatte halbkreisförmig ausgeschnitten; die dadurch entstehenden seitlichen Lappen stumpf und abgerundet; sie tragen je einen Stylus, der ziemlich schlank und wenig länger ist als der Ausschnitt. Beim © trägt die Subgenitalplatte einen ungefähr rechtwinkelig dreieckigen Vorsprung in der Mitte und zu beiden Seiten desselben je einen langen distalwärts gerichteten Fortsatz, dessen Außen- rand gleichmäßig gekrümmt, der Innenrand dagegen deutlich S-förmig gebogen ist und am Grunde etwa halbkreisförmig in den Rand des medianen Vorsprungs umbiegt. Auf diese Weise erscheint der seitliche Anhang zunächst am Grunde schmal, sodann etwas vor der Mitte verbreitert, dann wieder verschmälert und schließlich allmählich in das ziemlich stumpfe, aber schlanke, fast griffelförmige Ende übergehend. Torricelli-Gebirge (Dr. Schrasınsauren): 191, 8Q@ 9. Genus: Habetia Kırery. Von dieser interessanten, in Neuguinea endemischen Gattung waren bisher nur zwei Arten be- kannt, u. zw. die eine (Habetia spada) nur im ©, die andere (Habetia pictifrons) nur im 9g' Geschlecht. Nunmehr liegen mir auch J'9' von Habetia spada vor und außerdem noch ein Q' einer neuen Art. Die - OO" sind nach dem Bau des Hinterleibsendes voneinander sehr gut zu unterscheiden. Ich gebe deshalb hier jetzt eine Dispositio specierum. 1. Frons concolor. Statura majore. Üerci 5° apice tantum denticulata vel furcata, parte basali marginibus integris. Lamina subgenitalis 9' inter stylos haud foreipata. 2. Cerei g' apice intus appendice bifurcato sat gracili, distinete longiore quam latiore. Lamina subgenitalis 95T inter stylos haud producta, sed semieireulariter exeisa. @ ovipositore longissimo, rectissimo; lamina subgenitali profunde hexagonaliter ineisa, lobis acutis, fere spinosis: Habetia spada Brunner. 21. Cerei Q' apice intus appendice bifurcato brevi, latiore quam longiore vel saltem aeque longo ac lato. Lamina subgenitalis 5! inter stylos producta, valde compressa, a latere visa triangularis, apice acuta. Q ignota: Habetia imitatrisce n. sp. 6 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Loeustoidea) aus Neuguinea 1!. Frons cum genis laete aeruginosa, elypeus pallide flavus,; labrum ferrugineum, mandibulae rufo-auran tiacae, apice nigrae. Statura minore. Cerci 9' intus basi processu claviformi, medio spina longa instructi, apice globoso-inflati, ibique intus dentieulo acuto armati.. Lamina subgenitalis 5’ inter stylos in processus graciles, arcuatos, forcipem formantes, stylis plus duplo longiores producta. © ignota: Habetia pictifrons Karıv. Habetia spada Baruxser (Fig. 1—2). g' (nov.). Habitu et colore feminam imitans. Segmentum ultimum dorsale margine postico utrinque sinuato, deinde denticulo acuto armato et inter eos breviter semicirculariter exciso. Cerci crassi, levissime curvati, laminam subgenitalem haud amplectentes, parte basali margine integro, apice globosoob- tusati, superne processu rotundato plicaeformi instructi, intus appendice depresso, distinete longiore quam latiore, apice bifurcato, ramo posteriore breviore. Lamina subgenitalis area inferiore subplana, medio et lateribus distinete longitudinaliter carinata, apice semicirculariter exeisa, lobis obtusis, stylos gerentibus, inter stylos haud producta. (Fig. 1,2.) Long. corporis 9’ 31—38 mm, Long. pronoti 9,3—10 mm, Long. elytrorum 31—33 mm, Long. femorum posticorum 23—24 mm. Bie. 1 Habetia spada Fig. 8 Pseudonicsara aerugini- BORD BRUNNER. frons Karny. „ »3 | Habetia imitatrix 55 Poendoni 4) Karnry. ) Q | frons BruNNER. 5 Ä BR: „411 - ei 6 | Anthraeites nigrifrons 12 \ Mieroelonen = Karnv. er | BT, | ES sale Karıy. Letztes Rückensegment jederseits mit schwach S-förmig geschwungenem Hinterrand, sodann median- wärts mit einem kleinen, spitzen, zahnförmigen Vorsprung und dazwischen in der Mitte halbkreisförmig aus geschnitten. Cerei ziemlich diek und kräftig, ganz schwach gebogen, in ihrem ganzen Verlaufe bis gegen die Spitze ohne Zahn oder Höcker, erst am Einde etwas rundlich aufgetrieben und darüber mit einem bogen- [örmigen, faltenartigen, nach oben gerichteten Vorsprung; nach innen zu geht knapp vor dem Ende ein flach- gedrückter Anhang aus, der viel länger als breit und am Ende gabelartig in zwei Teile gespalten ist, von denen der hintere nur etwa halb so lang ist als der vordere. Subgenitalplatte mit ziemlich flacher, in der Mitte deutlich gekielter Unterseite, welche lateralwärts durch einen deutlichen Längskiel gegen die ungefähr senkrecht stehenden, ganz schmalen Seitenflächen abgegrenzt wird; am Ende ist sie in der Mitte halbkı (örmig ausgeschnitten; die an diesen Ausschnitt seitwärts sich anschließenden Lappen sind stumpf und die Styli, welehe ziemlich diek und viel kürzer sind als der Ausschnitt. Zwischen ihnen ist die Subge platte nicht nach hinten verlängert und wird von den Cerei nicht umfaßt, sondern liegt mit ihrer läche unter denselben. | Das © ist namentlich durch seine enorm lange, gerade Legeröhre auffallend, worauf sch Brunsen hingewiesen wurde. Doch erübrigt es noch, auch ein paar Worte über die Subgenitalplai sagen. Diese ist gewölbt, mit hohen Seitenflächen. Der Hinterrand ist tief ausgeschnitten und Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 7 Ausschnitt hat ungefähr die Form eines regelmäßigen Sechsecks, von dem die beiden distalen Seitenlinien weggelassen wurden, so daß nur die zwei basalwärts konvergierenden und die beiden seitlichen, parallelen Seiten vorhanden sind; diese letzteren treffen am Ende mit den fast geraden, distalwärts ziemlich stark konvergierenden Seitenlinien der Subgenitalplatte unter einem sehr spitzen Winkel zusammen und bilden so mit ihnen jederseits einen spitzen, fast dornförmigen Vorsprung. Alle mir vorliegenden Stücke gehören nach der Bedornung der Hinterschenkel zu der von Grirrinı aufgestellten var. multispinulosa. Torricelli-Gebirge (Dr. Schracınaauren): 399, 399, 1(Q9) Larve. Habetia imitatris n. sp. (Fig. 3—4). Pallide flavo-testacea. Antennae longissimae. Fastigium vertieis conicum, articulo primo an- tennarum distinete brevius et angustius. Frons cum clypeo et labro pallida, concolor. Mandibulae nigro- fuscae. Pronotum postice rotundato-truncatum. Prosternum bispinosum. Mesosternum lobis obtuse trian- gularibus, metasternum rotundatis. Elytra genua postica vix superantia, area antica reticulo pallido instructa. Femora antica extus spinis 7—8, intus 6 armata; intermedia extus 7, intus parte basali 3—4; postica spinulis extus 12—14, intus 14—15, basin versus minimis instructa. Lobi geniculares omnes spinosi, postiei utrinque bispinosi. Segmentum 9° dorsale ultimum profunde fissum, lobis acuminatis. Üerci Q' erassi, leviter curvati, longe pilosi, partem apicalem laminae subgenitalis amplectentes, apice obtusi, ante apicem superne plica brevi longitudinali parum distineta, intus appendice depresso, haud longiore quam latiore, apice bifurcato, ramo posteriore breviore. Lamina subgenitalis 9’ convexiuscula, stylis gracilibus instructa et inter eos valde producta, parte apicali valde compressa, a latere visa triangulari, margine superiore fusea, apice acuta, cercis eam amplectentibus. (Fig. 3,4.) @ ignota. Long. corporis 36,4 mm, Long. pronoti 10 mm, Long. elytrorum 34 mm, Long. femorum posti- corum 24,2 mm. Die merkwürdige neue Art unterscheidet sich von Habetia spada durch den Bau des g! Hinter- leibsendes sehr wesentlich, stimmt aber in allen übrigen Merkmalen so vollständig mit ihr überein, daß ich nicht imstande bin, irgend einen andern Unterschied anzugeben. Das letzte Rückensegment des 9' ist tief spaltförmig eingeschnitten, die dadurch entstehenden Lappen sind zugespitzt und berühren einander an den Enden. Die Üerci sind kaum merklich schlanker und länger als bei Habetia spada, schwach gekrümmt, am Ende rundlich abgestumpft und davor oben mit einer schwachen Längsfalte, die also nicht so weit distal steht und nicht so stark gebogen ist, wie bei Habetia spada. Der innere Fortsatz der Öerci ist ebenfalls plattgedrückt und am Ende zweiteilig, jedoch am Grunde breiter als lang oder doch wenigstens so breit wie lang; auch die beiden Gabeläste, von denen wieder der hintere viel kürzer ist als der vordere, sind viel breiter und plumper gebaut als bei Habetia spada. Den auffallendsten Unterschied zeigt aber die Subgenitalplatte. Sie ist gewölbt, sodann knapp hinter der Wurzel der Oerei plötzlich eingeschnürt und trägt dort die schlanken Styli, die einander ganz nahe stehen und deutlich länger sind als bei Habetia spada. Von hier an ist die Subgenitalplatte sehr stark seitlich zusammengedrückt, so daß dieser Apikalteil in der Lateralansicht die Form einer ungefähr gleichseitigen Dreiecksfläche darbietet, deren oberer Rand schwarzbraun gefärbt und kaum merklich aus- _ gerandet ist und in einer scharfen Spitze mit dem Unterrand zusammentrifft. Dieser Apikalteil der Sub- genitalplatte wird von den ÜÖerci nach unten umegriffen. Es wäre interessant, das © dieser sonderbaren Art, das mir leider nieht vorliegt, kennen zu lernen und mit Habetia spada vergleichen zu können. Bongu: 1 9° Genus: Anthracites Reon. Die Arten dieser Gattung waren bisher nur aus Afrika, von den Philippinen und Sundainseln bekannt; hierzu kommt nun eine neue Spezies aus Neuguinea. Anthracites nigrifrons n. sp. (Fig. 5—7). Testaceo- vel fusco-ferrugineus; frons nigra, elypeo cum labro et mandibulis pallido. Fastigium verticis valde compressum, conicum, apice acutum, articulo primo antennarum plus duplo angustius et brevius, totum nigrum. Antennae ferrugineae, articulo primo vel binis primis nigris. Pronotum lobo "postico pro- 8 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea Jucto, margine postico in © late truncato, in g' rotundato-truncato; lobi laterales marginibus subtiliter nigro-limbatis, margine inferiore ad coxas anticas leviter emarginato, sinu humerali vix ullo. Prosternum bispinosum; meso-et metasternum lobis obtuse rotundatis. Elytra brevissima, lobiformia, metanotum in utroque sexu vix superantia. Femora antica extus spinis 7—8, intus 5—6 armata, intermedia extus 6—7, intus 1—3 subbasalibus, postica extus 8—11, intus inermia vel nonnullis minimis vix conspicuis in parte basali praedita. Tibiae anticae infra tympanum et ante apicem superne macula transversa nigro-fusca ornatae, intermediae ante apicem plerumque eodem modo signatae; tibiae posticae superne totae fuscae, exceptis annulis binis basalibus pallidis. Abdomen segmentis omnibus postice subtiliter nigro-limbatis. Segmentum 0 dorsale ultimum medio leviter triangulariter emarginatum, lobis obtusis Cerei g' basi validissimi, intus processu magno globoso praediti, deinde subito attenuati et pone medium obtusangulati, parte distali pergraciles, apice ipso elavati. Lamina subgenitalis 5' medio semicirculariter exeisa, lobis fere eylindrieis, apice stylos brevissimos gerentibus. (Fig. 5, 6, 7). @ ovipositore tenui, compresso, leviter curvato, apice acuto. Lamina subgenitalis Q profunde semicireulariter emarginata, lobis obtuse triangularibus. 6) Q Long..corporis ..... ... 2.2.19 222mm 18 — 23 mm — " pronobl... er ne 2m 77083065055 6 — 6-53, — ‚ elytrorum. oe 0.0.0020 ae 2.23, — femorum posticorum.. . 13-5—15 „ 14 — 15 „ —» 'ovipositorisie un ur — 7:5 —8-5,, Heller oder dunkler rotbraun. Stirn schwarz, nur die Mundteile hell, gelbbraun. Kopfgipfel klein, kegelförmig, stark seitlich zusammengedrückt, viel kürzer und schmäler als das erste Fühlerglied schwarz. Erstes Fühlerglied ebenfalls schwarz, das zweite rostgelb oder auch schwärzlich, die übrigen rostgelb. Halsschild in der Form an Habetia erinnernd, nach hinten etwas vorgezogen und zwar beim J' etwas stärker als beim ©, am Hinterrand quer abgestutzt; Seitenlappen ohne scharfe Grenze in die Rücken- fläche übergehend, schmal, nach hinten verbreitert, am Vorder-, Unter- und Hinterrand fein schwarz gesäumt, unten über den Vorderhüften schwach, aber deutlich ausgerandet, hinten mit rundlichem gewölbtem Feld; Schulterbucht nicht sehr stark ausgeprägt. Vorderbrust mit zwei spitzen Dornen bewehrt. Mittel- und Hinterbrustlappen abgerundet dreieckig, nicht zugespitzt, unbedornt. Elytren bei beiden Geschlechtern ungefähr gleich ausgebildet, sehr kurz und lappenförmig, die Hinterbrust kaum überragend. Alle Schenkel mit Dornen bewehrt, welche am Grunde ziemlich hell, an der Spitze gebräunt sind und zwar die Vorder- schenkel außen mit 7—8, innen mit 5—6 Dornen, die Mittelschenkel außen mit 6—7, innen meist mit zweien, die ganz am Grunde stehen (sehr selten mit 1 oder 3). Hinterschenkel außen mit zahlreichen (S—11) Dörnehen besetzt, innen unbewehrt oder nur am Grunde mit mehreren ganz kleinen, kaum erkenn- baren Höckerchen versehen. Vorderschienen mit schmal elliptischer, fast spaltförmiger Gehörsöffnung, knapp darunter oben und an den Seiten mit einem dunklen Querfleck und einem zweiten vor dem Fußgelenk. Dieser zweite Fleck ist auch bei den Mittelschienen mehr oder weniger deutlich erkennbar. Hinterschienen ganz am Grunde hell, sodann mit dunklem Querfleck und dann wieder mit hellem Ring; im übrigen der ganzen Länge nach unten und an den Seiten hell, oben schwärzlichbraun. Alle Hinterleibstergite mit fein schwarz gesüäumtem Hinterrand. Letztes Rückensegment des 9' in der Mitte leicht dreieckig ausgeschnitten, die dadureh entstehenden seitlichen Lappen sind ganz kurz und flach, stumpf abgerundet. ÜCerei des g' am Grunde sehr breit und kräftig, nach innen mit einem fast kugelförmig aufgetriebenen Fortsatz, sodann plötzlich versechmälert und wenig hinter der Mitte unter einem Winkel von etwa 130° einwärts abgebogen; von da ab sehr schlank, aber gegen die Spitze zu allmählich keulenförmig verbreitert. Subgenitalplatte des 5' tief halbkreisförmig ausgeschnitten, die dadurch gebildeten seitlichen Fortsätze schlank, kurz zylin- drisch, am Ende die kurzen und verhältnismäßig dieken Styli tragend. Legeröhre schwach, seitlich zu- sammengedrückt, mit kaum merklich gebogenem Ober- und gleichmäßig gebogenem Unterrand, am Ende scharf zugespitzt. Subgenitalplatte des Q wie beim 9! tief halbkreisförmig ausgeschnitten, die seitlichen ortsätze aber von der Form ungefähr gleichseitig-dreieckiger, am Ende abgerundeter Lappen. Anthracites nigrifrons ist die erste Art dieser Gattung, welche aus Neuguinea bekannt geworden ist. Ich kann es mir daher füglich erlassen, auf die Unterschiede gegenüber den andern von andern Loka- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 9 litäten früher beschriebenen Arten einzugehen, um so mehr da dieselben aus der gegebenen Beschreibung wohl leicht ersichtlich sind und ich die übrigen Arten auch selbst sämtlich nur nach den von ihren Autoren gegebenen Beschreibungen kenne. Torricelli-Gebirge (Dr. ScaLascınaavren): 5 QQ,5 Jg". Eines dieser 9'G' unterscheidet sich von den übrigen neun Exemplaren auffallend durch die Stirnzeichnung. Ich nenne es var. vittifrons mihi. Frons vitta acute-trianguları mediana pallide flava ornata. Die Seiten und der obere Teil der Stirn sind auch bei diesem Exemplar schwarz. An der Naht des Olypeus ist die Stirn aber so wie dieser blaß-gelb gefärbt und diese Färbung zieht sich in der Mitte in Form eines spitzwinkeligen, gleichschenkeligen Dreiecks, seitlich gegen die schwarze Färbung scharf abgegrenzt, bis gegen den Stirngipfel, der in der Mitte, oberhalb der Spitze des hellen Dreiecks noch einen blaßgelben Punkt aufweist, und auch die äußerste Spitze des Kopfgipfels ist ebenso gefärbt. In allen übrigen Merkmalen stimmt dieses Exemplar vollkommen mit der Hauptform überein. Genus: Heminicsara n.g. Frons laevis. Fastigium verticis articulo primo antennarum angustius et parum brevius, coni- cum, compressum. Articulus primus antennarum intus tumidus, haud dentatus. Pronoti dorsum antice rotundatum, postice in utroque sexu valde rotundato-productum; lobi laterales pone coxas emarginati, retrorsum ampliati, angulo postico obtuso, margine postico valde obliquo, sinu humerali distincto, sed haud profundo. Prosternum bispinosum. Lobi mesosternales ovati, apice acuminati, fere spinosi; metasternales triangulares. Elytra pronoto parum, sed distinete longiora, apicem abdominis non attingentia. Lobi geni- culares obtuse triangulares, postici utringue bispinosi. ÖOvipositor incurvus. Die neue Gattung erinnert im Gesamthabitus etwas an T’amolana, ist aber schlanker gebaut und unterscheidet sich von diesem Genus auch durch die vollständig glatte Stirn, durch welche sie in die Ver- wandtschaft von Nicsara verwiesen wird. Auch die Form des Pronotums stimmt ganz mit Nicsara überein. Doch sind die vorderen und mittleren Knielappen nicht bedornt, sondern stumpf und namentlich charak- teristisch erscheint mir die Verkürzung der Flugorgane, die zwar noch nicht so weit gegangen ist wie etwa bei Anthracites; sondern die Elytren sind zwar noch länger als das Pronotum, aber doch bedecken sie den Hinterleib nicht ganz. Heminicsara jacobüi n. sp. Rufo- vel fusco-testacea. Frons concolor. Antennae ferrugineae. Fastigium vertieis breve, compressum, concolor. Pronotum postice productum, subunicolor, vel dorso parum obscuriore. Prosternum spinis duabus, sat longis, acutis armatum. Mesosternum lobis latere sinuatis, apice acutis; metasternum lobis subreetan- gulariter triangularibus, apice magis acuminatis. Elytra abdomen haud totum obtegentia, pronoto parum, sed distinete longiora, area antica nigra, reticulo et maculis nonnullis majoribus aeruginosis vel flavo- viridescentibus ornata, area postica testacea, fusco variegata, margine postico plerumque viridi. Femora ‚ antiea subtus utrinque spinis 4—5 armata, intermedia in margine exteriore 5—6, in margine interiore , inermia, postica extus 7—3, intus spina unica vel duabus subapicalibus instructa. Lobi geniculares femorum | 4 anteriorum obtusi, trigonales, haud spinosi; femorum posticorum utrinque spinosi neenon spinula altera acuta subtus apposita armatı. Tibiarum apice neenon tarsis interdum infuscatis. Segmentum dorsale ulti- mum d' rotundato-produetum, margine integro, latere sinuato. Cereci g' erassi, brevissimi, pilosi, obtusi. Lamina subgenitalis Q' convexa, medio et lateribus longitudinaliter carinata, margine postico eirculariter exciso, stylis brevibus instructa. Ovipositor margine superiore basi incurvo, deinde subrecto, margine in- \ feriore aequabiliter curvato, apice acutus. Lamina subgenitalis g' medio triangulariter exeisa. | | 6% 2 | onoscorporisum. a2. 22mm 20 mm | z ZZ NDTLONOUE N Er 15 — 38 ,„ | u elytrorumsaer. N LO 10 — 11 „ — femorum posticorum . . 16 „ 162, | — , ovipositoris . . ....— 9.5, Abh. u. Ber. d, K. Zool, u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr, 2 [54 10 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea Braun; Stirn, Fühler und Kopfgipfel ebenso gefärbt, ohne schwarze Zeichnung; letzterer kegel- förmig, seitlich zusammengedrückt, schmäler und etwas kürzer als das erste Fühlerglied; dieses innen etwas aufgetrieben, aber ohne zahnförmigen Fortsatz. Halsschild drehrund, ohne Seitenkiele, so gefärbt wie der übrige Körper, einfärbig oder nur am Rücken ein wenig dunkler; Vorderrand abgerundet, Hinterrand bei beiden (reschlechtern stark gerundet vorgezogen; bei einem der beiden mir vorliegenden © ist der Hinterrand allerdings in der Mitte stumpfwinkelig eingeschnitten und das Pronotum daher etwas kürzer als bei dem andern ©; doch da die durch diesen Einschnitt entstehenden abgerundeten Lappen auf beiden Seiten nicht gleich lang sind und auch der Einschnitt selbst nicht genau symmetrisch ist, so halte ich dies für eine Mißbildung, die wahrscheinlich auf eine Verletzung im Larvenstadium zurückzuführen ist und daher für die Bewertung der Artmerkale nicht in Betracht kommt. Seitenlappen nach hinten verbreitert, mit abgerundeter Vorder- und stumpfwinkeliger Hinterecke, am Unterrand über den Vorderhüften schwach ausgerandet, mit sehr schiefem, abgerundetem Hinterrand, der ohne tiefe Schulterbucht in den Hinterrand des Halsschild- rückens übergeht. Vorderbrust mit zwei ziemlich langen, spitzen Dornen bewehrt. Mittelbrustlappen un- gefähr eiförmig, mit S-förmig gebogenen Seitenrändern, am Ende aber in eine scharfe, fast dornartige Spitze ausgehend; Hinterbrustlappen ungefähr von der Form eines rechtwinkelisen Dreiecks, jedoch am Ende stärker zugespitzt. Vorderflügel wenig, aber deutlich länger als das Pronotum, die Hinterleibsspitze nicht erreichend, in dem vor den Radialadern gelegenen Felde schwarz, mit grünem Netzwerk und einigen ebenso gefärbten größeren Flecken, die in einer Reihe längs der Subcosta angeordnet sind; Hauptadern rostbraun; das hinter denselben gelegene Feld gelbbraun mit verwaschenen dunkleren Flecken; Hinterrand meist wieder grün. Vorderschenkel unten beiderseits mit 4, seltener 5 Dornen bewehrt; Mittelschenkel außen mit 5 oder 6 Dornen, innen unbewehrt; Hinterschenkel am Außenrande mit 7 bis 8 Dornen, am Innenrande nur mit einem oder zwei Dornen nahe der Spitze. Knielappen der Vorder- und Mittelbeine stumpf-drei- eckig, fast abgerundet; nur die inneren Knielappen der Vorderbeine etwas mehr zugespitzt, aber unbedornt. Die inneren und äußeren Knielappen der Hinterbeine gehen in einen spitzen Dorn aus und tragen außerdem am Unterrande noch ein zweites sehr spitzes Dörnchen. Die Beine sind im ganzen so gefärbt wie der übrige Körper, einfärbig, höchstens die Enden der Tibien und die Tarsen dunkler. Letztes Nückensegment beim g' stark bogig vorgezogen, ganzrandig, nur an den Seiten ausgeschweift. Cerei des 9’ sehr kurz und dick, das letzte Tergit nur ganz wenig überragend, so daß von ihrer Form nicht viel zu sehen ist, am Ende abgestumpft. Subgenitalplatte des Q' stark gewölbt, mit stumpfen aber deutlichen Seitenkielen und einem ebensolehen medianen Längskiel, am Hinterrand in der Mitte fast kreisförmig ausgeschnitten; Styli kurz. Legeröhre schwach gekrümmt, am Ende zugespitzt, ihr Oberrand nur am Grunde gebogen und sodann fast gerade, ihr Unterrand der ganzen Länge nach gleichmäßig gebogen, daher ihre größte Breite ungefähr in der Mitte. Subgenitalplatte des @ in der Mitte dreieckig ausgeschnitten. Benannt habe ich diese neue Art nach Herrn Prof. Dr. Jacosı, Direktor des Dresdener Zoolo- gischen Museums, nach dessen Material ich sie beschreibe. Torricelli-Gebirge (Dr. Schrasınuauren): 1 91,2 @ ©. Wahrscheinlich gehören zur selben Art auch noch zwei Larven (eine männliche und eine weib- liche) vom gleichen Fundort. Genus: Niesara Wiıx. Indo-australische Gattung. Sechs Arten auf Neuguinea, davon die folgenden drei neu. Niesara tessellata n. sp. 5 Testacea, fuseo - variegata. Frons pallide testacea, utringue fascia longitudinali fuseo - nigra, simpliei, haud fureata, a basi antennarum ad mandibulas perdueta ornata. Clypeus cum labro pallidus Mandibulae nigrae. Mastigium vertieis articulo primo antennarum brevius et angustius, compressum, palli- “ u i dum. Antennae testaceae, fusco-annulatae. Pronoti dorsum pallidum, suleis transversis duobus distinetis, carınis nullis, sed vitta utrinque longitudinali lata fusco-nigra finiti. Lobi laterales retrorsum valde ® plinti, testacei, fusco-punetati, marginibus vix obscurioribus, haud niero-limbatis. Prosternum bispinosun lobı mesosternales triangulares, metasternales ovati, apice acuminati. Elytra temora postica valde superant Iuseo-grisen, grosse fusco-tessellata, retieulo subtillter pallido, venis prineipalibus rufis. Alae grise Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 11 Femora omnia testacea, fusco-variegata, antica extus 8-, intus 5-spinosa, intermedia extus spinis 6, intus tribus basalibus armata, postica utrinque spinis compluribus instructa. Lobi geniculares antiei triangulares, intermedii acuti, postici bispinosi. Tibiae omnes superne basi et apice plus minus infuscatae. Ovipositor ferrugineus, subrectus, margine superiore leviter decurvo, margine inferiore levissime sigmoideo. Lamina subgenitalis © profunde fissa, lobis acutis, in spinam productis. Long. corporis @ 45 mm, Long. pronoti 10:5 mm, Long. elytrorum 62 mm, Long. femorum posticorum 23 mm, Long. ovipositoris 24 mm. Gelbbraun, mit dunkler Zeichnung. Stirn bräunlichgelb, jederseits mit einer einfachen, nicht gabelig geteilten, schwärzlichen Längsbinde geziert, welche an der Fühlerwurzel beginnt und sich über die Stirnseiten bis auf die ebenfalls schwarz gefärbten Mandibeln fortsetzt. Clypeus und Oberlippe gelbbraun, letzterer gegen das Ende zu etwas ins Rostfarbige übergehend. Fühler gelbbraun, dunkler geringelt, auch die Grundglieder nicht schwarz gefärbt. Koptgipfel kegelförmig, seitlich zusammengedrückt, kürzer und schmäler als das erste Fühlerglied, oben und unten hell gefärbt. Halsschild am Vorderrande abgestutzt, fast ausgerandet, am Hinterrande bogig vorgezogen und abgerundet, nur mit zwei deutlichen Querfurchen. Rückenfläche hell gelbbraun; jederseits davon zieht an der Grenze gegen die Seitenlappen, die ohne Kiele in sie übergehen, ein braunschwarzes Längsband, welches nach oben hin gegen die Rückenfläche scharf abgegrenzt erscheint, nach unten hin in der Färbung der Seitenlappen allmählich verschwimmt und sich nach vorne über die Seiten des Hinterhaupts fast bis zum Hinterrand der Augen fortsetzt. Seitenlappen mit abgerundeten Ecken, nach hinten stark verbreitert, fein dunkelbraun und gelb punktiert; ihre Ränder kaum merklich dunkler, nicht schwarz gesäumt. Vorderbrust mit zwei spitzen, am Ende dunkel punk- tierten Dornen bewehrt. Mittelbrustlappen ungefähr gleichseitig-dreieckig, am Ende zugespitzt. Lappen der Hinterbrust ungefähr eiförmig, aber am Ende in ein spitzes Höckerchen ausgehend. Vorderflügel die Hinterknie weit und auch noch die Legeröhre ein wenig überragend, am Ende breit abgerundet, grau- braun, mit großen, dunkelbraunen, ungefähr quadratischen Flecken; ihre Hauptadern rotbraun, das feine Netzwerk der Nebenadern hell, bräunlichgelb. Hinterflügel grau. Vorderschenkel gelbbraun, oben dunkel marmoriert, namentlich in der Mitte stärker, unten am Innenrande mit 5, am Außenrand mit 8 am Ende dunklen Dornen besetzt, von denen die basalwärts stehenden sehr klein und nur höckerförmig sind. Mittel- schenkel gelbbraun, oben und außen dunkel gesprenkelt und zwar namentlich in der Mitte und vor den Knieen; ihre Dornen mit dunklen Spitzen, am Außenrand 6, am Innenrand nur 3 nahe dem Grunde. Hinterschenkel gelbbraun, mit dunklerer Zeichnung, namentlich drei dunkle Querbänder deutlich, davon eines vor, das zweite hinter der Mitte, das dritte knapp vor dem Ende; ihre beiden Unterränder mit zahl- reichen (etwa 12—15) am Ende dunklen Dörnchen besetzt. Knielappen der Vorderbeine dreieckig, u. zw. die äußern stumpf, die innern spitz; die der Mittelbeine zugespitzt, u. zw. ebenfalls wieder die inneren stärker als die äußeren; Lappen der Hinterknie jederseits mit zwei Dornen bewehrt. Schienen auf der Oberseite unterhalb der Knie mit dunklem Querfleck und gegen das Ende zu häufig allmählich dunkler werdend. Die beiden ersten Fußglieder gelbbraun, die beiden letzten schwarzbraun. Legeröhre ungefähr so lang wie die Hinterschenkel, rotbraun, fast gerade, ihr Oberrand gleichmäßig, aber schwach herabgebogen, ihr Unterrand mit sehr schwacher S-förmiger Krümmung. Subgenitalplatte des @ in der Mitte tief ge- spalten; ihr Ausschnitt hat die Form eines sehr spitzwinkeligen, gleichschenkelisen Dreiecks; die dadurch entstehenden Seitenlappen sind sehr spitz und endigen in einen Dorn. © unbekannt. Die neue Art steht von den bisher bekannten der Nicsara bifasciata und Niesara inferior am nächsten. Von ersterer unterscheidet sie sich namentlich durch die einfache, nicht gegabelte Stirnbinde und die Form der © Subgenitalplatte, von letzterer durch die zweidornigen Hinterknielappen und die Form der Legeröhre, von beiden außerdem noch durch die dunkelbraun gewürfelten Vorderflügel. Torricelli-Gebirge (Dr. Schrasınaauren): 1 ©. Niesara schlaginhaufeni n. sp. Fusco-castanea. Frons concolor (@) vel obscure griseo-fusca, ad suturam celypei punetis duobus pallidis neenon genis pallidis (0°). Antennae fusco-ferrugineae, intus subtilissime nigro-annulatae. Prono- tum postice valde rotundato-productum, dorso fusco- castaneo, utringue linea irregulari pallida et deinde vitta longitudinali nigerrima finito; lobi laterales retrorsum valde ampliati, ad coxas anticas emarginati, DES 12 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea fusco-testacei, margine subtiliter castaneo-limbato. Prosternum bispinosum, meso- et metasternum lobis ovatis, apice acute productis. Elytra abdomen valde superantia, fusca, venis principalibus rufis, area antica retieulo testaceo ornata. Femora antica subtus utrinque spinulis 3—5, extus minimis praedita, intermedia intus inermia, extus quinquespinosa, postica extus spinis 8, intus parte tantum apicali tribus armata, basi mutica. Lobi genieulares triangulares, postiei bispinosi. Segmentum dorsale ultimum transverse trun- catum. Üerci g' erassi, incurvi, longe pilosi, postice ante apicem ineisi, apice ipso in spinam acutam producto. Lamina subgenitalis 5' rotundato-exeisa, lobis brevissimis obtusatis, stylos gerentibus. Q@ ovi- positore ferrugineo-testaceo, compresso, apice acuto, parum falcato. Lamina subgenitalis © vix emarginata. eo) © Long.*eorponisen u ze a 2amm 27 mm — N: pronotn. =. ee reden, Er — tnelytrorume.n.. ur ne ee 32 „ — femorum posticorum . . . 20 ,„ Ds, —.! :oyipositoris. 2, 2 en a 14 „ Ich habe diese neue Art nach Herrn Dr. ScurasınHauren benannt, der sie im Torricelli-Gebirge in Kaiser-Wilhelmsland entdeckte. Mir liegen von dort zwei Exemplare vor, ein 9’ und ein ©, welche sich voneinander in der Färbung der Stirn merklich unterscheiden, in allen übrigen Merkmalen aber miteinander so vollständig übereinstimmen, daß ich sie trotz dieser Verschiedenheit einer und derselben Art zurechne. Beim 9° ist die Stirn dunkel-graubraun, nur mit zwei hellen Punkten an der Olypeusnaht, und diese dunkle Färbung hebt sich in Form eines nach oben spitz zulaufenden, dunklen Dreiecks von den hellen, bräunlichgelben Wangen deutlich ab. Beim © geht die hellere, mehr rostbraune Stirnfärbung ganz allmählich in die Färbung des übrigen Kopfes über. Fühler rostbraun, auf der Innenseite ganz fein schwarz geringelt. Halsschild hinten bei beiden Geschlechtern in gleicher Weise stark gerundet-vorgezogen; sein Rücken dunkel-kastanienbraun, jederseits von einer schmalen, ziekzackförmigen gelben Längslinie und außer- halb derselben dann von einem breiten schwarzen Längsband gegen die Seitenlappen abgegrenzt, in welche er ohne scharfe Kiele gerundet übergeht; nur zwei Querfurchen deutlich, die hintere derselben tiefer, wenig hinter der Mitte gelegen. Seitenlappen blasser, nur nach oben allmählich dunkler werdend und schließlich ohne scharfe Grenze in das schwarze Längsband übergehend, nach hinten sehr stark verbreitert; ihr Unter- rand über den Vorderhüften deutlich ausgerandet; Schulterbucht deutlich. Vorderbrust mit zwei blassen Dornen bewehrt. Mittel- und Hinterbrustlappen eiförmig, aber gegen das Ende zu scharf zugespitzt, und zwar erstere mit längerer, schärferer Spitze. Vorderflügel am Ende breit abgerundet, den Hinterleib weit überragend, dunkelbraun, nur die Radialadern rotbraun und das feine Geäder des vor der Subcosta gelegenen Klügelteils heller, bräunlichgelb. Beine einfärbig braun, nur die Schienen gegen das Ende zu und die Tarsen zum Teil etwas dunkler; außerdem die Vorderschienen mit einem dunkleren Querfleck unter dem Tympanalorgan. Alle Dornen dunkel, fast schwärzlich, an den Vorderschienen deren jederseits 3—5, die des Außenrandes ganz klein, fast nur als winzige Höckerchen erkennbar. Mittelschenkel innen unbedornt, außen mit 5 Dornen bewehrt. Hinterschenkel an der Basis unbewehrt, am Außenkiel mit S Dornen besetzt, am Innenkiel nur im distalen Teil mit drei Dornen. Knielappen dreieckig, und zwar an den Vorderbeinen die äußeren stumpf, die inneren und an den Mittelbeinen die äußeren spitzer, die inneren der Mittelbeine noch stärker zugespitzt, fast in einen kurzen Dorn ausgehend; Knielappen der Hinterbeine jederseits mit zwei Dornen bewehrt. Letztes Rückensesment des 9' gewölbt, am Hinterrand quer abgestutzt. Cerei des 9 diek, einwärts gebogen, mit langen gelben Haaren dieht besetzt, vor der Spitze hinten mit einem zarten Iinienförmigen Einschnitt und am Ende selbst in einen zugespitzten, braunen, geraden Dorn ausgehend. Subgenitalplatte des S' rundlich ausgeschnitten, ihre Seitenlappen kurz und abgestumpft, Styli verhältnis- ‚ rostgelb, am Ende zugespitzt, wenig aber deutlich ge- rümmt, mit gleichmäßig gebogenem Ober- und Unterrand. Subgenitalplatte des Q@ schwach ausgerandet. Niesara schlaginhaufeni nähert sich durch die Färbung des Pronotums der Nicsara spuria aus Nord-Australien, ist aber nach den angegebenen Merkmalen weder mit dieser noch mit irgend einer andern der bisher bekannten Arten zu verwechseln, da sie sich namentlich durch die Form des 5! Hinterleibsendes und die innen unbedornten Mittelschenkel von den verwandten Spezies leicht unterscheidet. mäbig lang. Legeröhre seitlich zusammengedrückt | | | Diese artenreiche Gattung Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 16) Kais.-Wilhelmsland, Torricelli-Gebirge, Dr. Scuuacınnauren: 1 cf, 1 @. Außerdem vielleicht auch noch eine kleine © Larve vom selben Fundort, welche hell graugelb, mit einem Stich ins Grünliche, gefärbt ist; doch könnte diese ebenso gut zur folgenden Art gehören. Niesara viridipes n. sp. Flavo-testacea (viva virescens?), apice tibiarum necnon tarsis omnibus laete viridibus. Frons pallida, mandibulis luteo-ferrugineis. Antennae longissimae, testaceae. Pronotum postice valde rotundato- produetum, utrinque fascia longitudinali lata nigro-fusca ornatum; lobi laterales retrorsum fortiter ampliati, margine inferiore emarginato. Prosternum acute bispinosum; lobi meso- et metasternales acuminati Hlytra femora postica parum superantia, fusca, venis radialibus ferrugineis, reticulo pallıdo. Femora antica utrinque spinulis fuscis 5—6 armata, intermedia extus item, intus duabus minimis subbasalibus; femora postiea extus spinis apice fuseis T7—9, intus in parte tantum apicali tribus instructa. Lobi geniculares antici extus obtusi, intus et intermedii extus triangulares, intermedii interni acuti, postiei utrinque bispinosi. Segmentum dorsale ultimum g' rotundatum, margine integro. Üerci g' erassissimi, apice tritubereulati Lamina sub- genitalis 5' leviter emarginata, stylis eylindrieis instructa, © rotundata. Ovipositor ut in specie praecedente formatus. d o Iongrcorporis vera name 2222 ’mm 22 mm — antennarum ae seen. el 55 „ (fractae) Ze DroOnotlE De wi 2 28T, Sn, Ze lyirozum se en ar een 28, 5 27-9, = 2 ,lemorum, posticorum . . 2... 18, 207, — ovipositoris — ,„ 15 Hell bräunlichgelb, im Leben wohl grün gefärbt; wenigstens spricht hierfür die grüne Färbung der Tibienenden und der Tarsen. Stirn hell, nur die Oberkiefer mehr rötlich. Fühler sehr lang, gelbbraun. Kopfgipfel kurz, kegelförmig, hell. Hinterhaupt ohne dunkle Zeichnung. Halsschild vorn abgerundet, hinten stark gerundet-vorgezogen, am Rücken gelbbraun, jederseits mit einer schwarzbraunen Längsbinde; vordere Querfurche seicht, hintere tiefer, etwas hinter der Mitte gelegen. Seitenlappen nach hinten stark verbreitert, ihr Unterrand S-förmig ausgerandet, ihre Hinterecke stumpfwinkelig, nach unten gekehrt; Hinterrand ab- gerundet, Schulterbucht deutlich. Vorderbrust mit zwei spitzen Dornen bewehrt; Mittel- und Hinterbrust- lappen ungefähr dreieckig, mit S-förmig geschwungenen Seitenrändern, am Ende zugespitzt; namentlich die Mittelbrustlappen sehr spitz endigend. Elytren den Hinterleib weit, die Hinterknie nur wenig überragend, dunkelbraun, mit rostfarbigen Hauptadern und hellem Netzwerk. Schenkel gleichfarbig, ohne ausgeprägte dunklere Zeichnung, nur die Hinterschenkel außen mit queren Stricheln und einer sehr verwaschenen Längs- binde. Alle Dornen dunkel; an den Vorderschenkeln beiderseits und am Außenrand der Mittelschenkel deren 5—6, am Innenrand der Mittelschenkel nur zwei kleine nahe dem Grunde. Hinterschenkel an der Basis un- bedornt, sodann am Außenrande mit 7—9 Dornen besetzt, am Innenrand erst im distalen Teile deren drei. Knielappen ähnlich wie bei der vorigen Art gestaltet. Letztes Rückensegment des Q' hinten abgerundet, ganz- randig. Üerci des g' sehr dick, am Ende mit zwei seichten Einkerbungen, so daß sie dort dreihöckerig er- scheinen. Subgenitalplatte beim 9’ leicht ausgerandet, ihre die Styli tragenden Seitenlappen sehr kurz und stumpf, beim @ abgerundet. Legeröhre gebogen. Torricelli-Gebirge (Dr. Schracınnauren): 2 Qu, 12. Diese neue Art steht der vorigen ohne Zweifel sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die Form der 9‘ Cereci, die geringere Größe, die Färbung und die Bedornung der Schenkel. Von den früher bekannten Arten ist wohl keine mit ihr zu verwechseln. Genus: Salomona BLancH. g, welche speziell auf der indo-polynesischen Inselwelt zuhause ist, teile ich nunmehr in zwei Subgenera, indem ich eine zwar kleine, aber gut charakterisierte Artengruppe als son von Salomona s. str. abtrenne. 14 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea Subgenus: Salomona s. str. Differt a Pseudonicsara statura majore, robustiore, femoribus postiecis margine interno mutico Dieses Subgenus schränke ich also wiederum auf die Sulomona-Arten im Sinne BraxcHaros und XEDTENBACHERS ein und unterscheide es von Pseudonicsara durch den größeren, kräftiger gebauten Körper und die auf der Innenkante unbewehrten Hinterschenkel. Salomona megacephala Haan. Hierher stelle ich 1 Q' und 1 Q©, die Dr. Schracınuauren im Torricelli- Gebirge gesammelt hat, welche einem ebenfalls aus Neuguinea stammenden Exemplare dieser Art, das ich Herrn Kustos Des. Kurar vom Budapester Museum verdanke, vollständig gleichen und sich nur durch die äußerst schwach skulptu- rierte, fast ganz glatte Stirn unterscheiden Durch dieses letztere Merkmal nähern sie sich allerdings der von RepreNBACHER nur nach einer Larve beschriebenen Salomona laevifrons, von welcher Art ich sie übrigens nicht scharf abzugrenzen vermag, da ich von dieser Art Imagines — die Grırrısı zuerst beschrieben hat — noch nicht gesehen habe. Die schwache Skulpturiesung der Stirnfläche bei den beiden Stücken des Dres- dener Museuns schreibe ich dem Umstande zu, daß es sich beim 9’ sicher — und wohl auch beim © — um ein ganz frisch gehäutetes Exemplar handelt. Es wäre wohl denkbar, daß die Larve überhaupt eine glattere Stirn besitzt und sich die Skulpturierung erst bei der Imago allmählich schärfer ausprägt. Aller- dings lassen sich noch weitere Unterschiede zwischen Salomona megacephala und $S.laevifrons den Reprex- zacher’schen Diagnosen entnehmen. Danach hat letztere Art an den Schenkeln etwas mehr Dornen als die erstere und hierin stimmen die beiden Exemplare des Dresdener Museums wieder mit Salomona laevifrons überein; doch gilt das Gleiche auch von meiner eigenen oben erwähnten, neuguineischen Salomona megace- phala, an deren sicherer Determination die deutlich skulpturierte Stirn keinen Zweifel läßt. Es handelt sich also hier wohl nur um individuelle Variationen Der Clypeus soll nach Reprensacher bei beiden Arten dunkel sein, die Oberlippe bei S. megacephala gelb, bei $. laevifrons schwarz. Bei den mir vorliegen- den Exemplaren sind Ölypeus und Öberlippe gelblich: also offenbar wieder nur individuelle Merkmale. Schließlich gibt Renrexsacher für Salomona laevifrons an, daß die Seitenlappen des Halsschilds am Vorder- winkel schwarz gesäumt sind, während er bei S. megacephala davon nichts erwähnt; von dieser schwarzen Färbung ist bei den mir vorliegenden Stücken nichts zu sehen, dagegen ist das ganze Pronotum bei allen ringsherum gelb gesäumt. Nach alle dem Gesagten möchte ich die beiden Exemplare des Dresdener Museums ebenfalls zu Salomona megacephala rechnen. Torricelli-Gebirge (Dr. ScuLasiınuauren): 1 CO, 19. Salomona laticeps Haan. Mir liegt ein Pärchen vor, das in jeder Beziehung so vollständig mit Salomona megacephala übereinstimmt, daß ich mir dessen nähere Beschreibung erlassen kann, da es sich von der genannten Art im wesentlichen nur durch die Färbung der Schenkel unterscheidet: Die Vorderschenkel sind oben gelb- braun, an beiden Seiten und unten schwarz; Mittelschenkel oben und innen gelbbraun, außen und unten schwarz; Hinterschenkel oben und an den Seiten gelbbraun, unten breit schwarz. Die Skulptur der Stirn ist deutlich ausgeprägt und stimmt vollständig mit Salomona megacephala meiner Sammlung überein. Diese Spezies zeigt wohl auch nahe Beziehungen zu der von mir (nach Imagines!) beschriebenen Salomona limbata und unterscheidet sich von dieser Art im wesentlichen nur durch die deutlich ausgeprägte Skulptur der Stirn, während S. limbata durch eine fast ganz glatte Stirn ausgezeichnet ist. Auch der Halsschildsaum ist bei Salomona laticeps wie bei S. limbata ringsherum gelb. In der Größe stimmen alle drei Arten, Salomona megacephala, S. laticeps und S. limbata ungefähr überein. Bongu: 11,10. Subgenus: Pseudoniesara n. subg. I'rons grosse impresso-punctata. Fastigium vertieis eonieum, artieulo primo antennarum brevius et angustius, nee fureatum, nee subtus (in eonfinio frontis) dentatum. Prosternum bispinosum. Elytra RORZUR 1% x p Ar s R S g 5 5 J a perfeeta. Femora 4 anteriora compressa; ommia spinulosa, postiea etiam in margine interno. Foramina tıblarum rimata. Ovipositor ineurvus. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 15 Das Genus Salomona umfaßte im Sinne Brancharvos und ReDTENBACHERS große, robuste Arten, deren Innenschenkel auf der Innenseite unbedornt sind. Brunner v. Warıenwyr fügte 1893 auch einige Arten dazu, welche sich von den anderen durch etwas schlankere, kleinere Statur und innen bedornte Hinter- schenkel wesentlich unterscheiden, aber durch die Stirnskulptur doch in die Salomona-Gruppe verwiesen werden. Allerdings entging auch ihm der Unterschied im Gesamthabitus gegenüber den echten Salomonen nicht; vielmehr bemerkt er bei seiner S. pallidifrons ausdrücklich: „Diese Species hat den Habitus von Agroecia“. Ich finde noch mehr Ähnlichkeit mit gewissen Nicsara-Arten. Trotz der genannten Unter- schiede fügte aber Brunner diese Arten unbedenklich zwischen die andern Salomonen ein. Ich habe in meiner „Revisio Conocephalidarum“ noch eine in diese Artengruppe gehörige Spezies (S. lobaspoides) be- schrieben und gleichzeitig das Merkmal der innen bedornten Hinterschenkel stärker betont und dadurch diese Arten in Gegensatz zu allen übrigen Salomonen gestellt. Ich habe bei S.lobaspoides ausdrücklich bemerkt: „Cum ornata, semieruciata, pallidifronti haec species peculiarem turmam format, quae a ceteris Salomonis femoribus postieis intus spinosis et statura graciliore facillime distinguitur et habitum generis Lobasp. simulat, a quo sculptura frontis differt.“ Nun gehe ich in der schärferen Abtrennung dieser Arten- gruppe noch weiter und errichte für sie das Subgenus Pseudonicsara (Species typiea: Salomona pallidifrons Brusser). Auch 8. ornata gehört hierher, obwohl Brunxer in der Beschreibung dieser Art irrtümlich an- gibt: „Femora postica .... margine interno mutico.“ Diese Bemerkung bezieht sich offenbar nur auf den basalen Teil des Innenrandes, denn nahe den Knien befinden sich auch bei dieser Spezies — wie ich durch Untersuchung der Bruxxer’schen Original-Exemplare feststellen konnte und schon in der Spezies-Übersicht in meiner „Revisio Conocephalidarum“ erwähnte — 2—3 Dörnchen. — Zu den angeführten Arten kommt endlich noch die seither von mir beschriebene $. aeruginifrons hinzu. Pseudonicsara pallidifrons Brunser (Fig. 9—11.) Von dieser Spezies liegen mir in der Sammlung des Dresdener Museums 4 © © und eine Anzahl 39 vom selben Fundorte (Torricelli-Gebirge) vor, welche gut mit der Brunxer’schen Beschreibung über- einstimmen. Die Art ist der von mir beschriebenen Pseudonicsara aeruginifrons sehr ähnlich — wie ich schon bei Beschreibung dieser Art erwähnte — und unterscheidet sich von ihr durch die Stirnfärbung und durch die Form der @ Subgenitalplatte. Dieselbe hat bei Ps. pallidifrons einen rundlichen, aber ganz in der Mitte dann spitzwinkelisen Ausschnitt und ihre Lappen sind ebenfalls spitzwinkelig dreieckig, aber doch am Ende immerhin noch ziemlich stumpf. (Fig. 9.) Bei Ps. aeruginifrons ist der Einschnitt dreieckig, nur ganz in der Mitte rundlich, aber noch viel tiefer als bei Ps. pallidifrons und die Seitenlappen sind sehr scharf zugespitzt, am Ende fast dornartig. (Fig. 8.) Das Q' von Ps. aeruginifrons kenne ich nicht. Bei den IQ von Ps. pallidifrons muß ich in dem mir vorliegenden Material nach dem Bau der Cerci zwei gut charakterisierbare Formen unterscheiden, die vielleicht getrennte Arten darstellen, welche aber in allen übrigen Merkmalen so vollkommen miteinander übereinstimmen, daß ich nicht imstande bin, andere Unter- schiede anzugeben. Aus demselben Grunde kann ich auch die © © nicht der einen oder andern Form mit Sicherheit zuweisen. Nach der von Bruxxer in seiner Originaldiagnose gegebenen Charakterisierung der Cerei möchte ich übrigens vermuten, daß er ebenfalls beide Formen vor Augen hatte und ihre Merkmale in eine Beschreivung zusammenfaßte. Forma spinicereus mihi. 9'. Letztes Rückensegment ausgerandet, mit stumpfen abgerundeten Lappen. Supraanalplatte spitzwinkelig-dreieckig, in der Mitte der Länge nach tief gefurcht. Cerei dick, am Grunde mit einem langen, zylindrischen, einwärts gerichteten Fortsatz, stark gekrümmt, am Ende in einen langen, spitzen, nach aufwärts gebogenen Dorn ausgehend, welcher den der Gegenseite überkreuzt; in diesen Dorn geht der dieke Öereus nicht allmählich, sondern ganz plötzlich über, so daß er vor dieser Stelle wie mit einem kleinen, stumpfen Höckerchen besetzt erscheint. Subgenitalplatte am Ende rundlich aus- gerandet. (Fig. 10.) Torrieelli-Gebirge (Dr. Scurasımuauren): 4 JG". Forma crassicereus mihi. 9. Letztes Rückensegment und Supraanalplatte ähnlich wie bei spini- cercus gestaltet. Cerci dick, ungefähr in der Mitte mit zwei stumpfen, zahnförmigen Fortsätzen, die in der Ansicht von oben einander meist überdecken, und von denen der eine einwärts, der andere mehr abwärts 16 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea gerichtet ist; sodann am Ende in einen breiten, etwas nach unten gerichteten Hakenfortsatz übergehend, welcher den der Gegenseite überkreuzt; und über demselben mit einem deutlichen, wenn auch stumpfen Zahn versehen. Subgenitalplatte tiefer und mehr halbkreisförmig ausgeschnitten. (Fig. 11.) Torricelli-Gebirge (Dr. Scurasınuauren): 3 QQ', 1 (9!) Larve. Andere Unterschiede zwischen den beiden Formen kann ich — wie erwähnt — nicht angeben. Die Sutura Clypei ist bei crassicercus in der Regel blaß oder nur ganz fein und schmal schwarz gesäumt, aber bei einem Exemplar doch mit einem breiteren schwarzen Querband versehen; bei spinicercus stehen an ihr meist zwei schwarze Querflecken, die sich aber bei einem Exemplar auch zu einer zusammenhängenden Querbinde vereinigen. Dies kann also auch nieht als durchgehendes Merkmal gelten. Im übrigen stimmen die beiden Formen vollkommen miteinander überein. Genus: Microsalomona n. g. Statura minore, graciliore. Antennae longissimae. Fastigium vertieis acutum, compressum, arti- eulo primo antennarum distinete angustius et longius. Frons fortiter impresso-punctata. Pronotum teres, postice truncatum, in Q' magis productum, lobis lateralibus angustis, retrorsum parum ampliatis, sinu hume- rali vix expresso. Prosternum bispinosum. Lobi mesosternales triangulares, metasternales late rotundatı. Elytra abdomen vix superantia. Femora antica subtus utrinque, 4 posteriora extus per totam longitudinem, intus parte tantum basali spinosa. Lobi geniculares omnes spinosi. Ovipositor brevis, incurvus. Dieses zierliche neue Genus wird durch die deutlich ausgeprägte Skulptur der Stirnfläche in die Verwandtschaft von Salomona verwiesen; durch seinen schlanken Körperbau und seine geringe Größe erinnert es aber mehr an die Agraecien. Von allen verwandten Gattungen unterscheidet es sich sofort durch den auffallend langen und schmalen, am Ende scharf zugespitzten Kopfeipfel. (Fig. 12.) Microsalomona cornuta n.sp. (Fig. 12—13.) Ferruginea. Frons concolor, punctis impressis magnis signata. Antennae ferrugineae. Fastigium vertieis concolor, valde compressum, superne obtuse, subtus acutissime longitudinaliter carinatum, apice acute produetum, articulo primo antennarum valde longius et angustius. Pronotum coneolor, teres, antice et postice truncatum, lobis lateralibus angustis, angulis rotundatis, margine inferiore ante coxas emarginato, callo ad marginem posticum sito cireulari, parvo, sinu humerali vix expresso. Prosternum breviter bispinosum. Mesosternum lobis subtriangularibus, marginibus utrinque rotundatis, apice acuminatis; metasternum obtusis, late ovatis. Hlytra angusta, apicem abdominis parum superantia, fusca, retieulo pallido.. Femora omnia compressa, antica extus spinulis 8, intus 7—S armata, intermedia extus septemspinosa, intus spinis tantum 2—3 subbasalibus, postica extus spinis 10—12 praedita, intus parte tantum basali 6—S. Lobi geniculares antiei et intermedii extus obtuse, intus acute spinosi; postiei utrinque unispinosi, spina apposita nulla. Segmentum I dorsale ultimum postice truncatum, margine leviter undulato. ÜCerei ' cerassissimi, latitudine vix longiores, apice in spinas tres introrsum vergentes acutissimas trifureati. Lamina subgenitalis g‘ carina longitudinali media necnon lateralibus distinetis, postice rotundato-emarginata, stylis brevibus instructa, (ig. 13.) Q ovipositore brevi, compresso, ineurvo, apice acuto. Lamina subgenitalis 2 utrinque rotundato- emarginata, medio margine postico leviter triangulariter exeisa. Q" Q Long.:corporis" . nun we ram 29 mm — fastigü vertieis. . 2.» 2 % 230% — pronoti Ss 8-5 ss 12955 — '‚elytrorum.. on. un, Kon ol) 5; 21-5, — ‚femorum 'posticorume Rear KU-D ss —.. .OVIPOSHORIS. . 20 0 ae — 10-5 „ Rostgelb. Stirn einfärbig, mit zahlreichen grübchenförmigen Vertiefungen. Fühler rostgelb, auch die Basalglieder nicht dunkler. Kopfgipfel oben und unten gleich gefärbt, stark seitlich zusammengedrückt, oben der Länge nach stumpf gekielt, unten mit scharfem, schneidenartigem Längskiel; viel schmäler und deut- | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 1 =] lich länger als das erste Fühlerglied, am Ende scharf, fast dornartig zugespitzt. Halsschild drehrund, ungefähr in der Mitte mit einer zarten medianen Längsfurche und mit mehreren Querfurchen; von diesen ist die erste knapp hinter dem Vorderrand gelegen, gerade; die zweite ungefähr nach dem ersten Viertel der Halsschild- länge, gebogen, nach vorn lateralwärts divergierend; sodann folgen wenig vor der Mitte zwei leichte Eindrücke, die sich aber nicht zu einer Querfurche vereinigen und danach eine ungefähr V-förmige Furche, deren Seiten- teile etwa in der Mitte der Halsschildlänge beginnen und deren medianer Teil wenig mehr als ein Viertel der Halsschildlänge vom Hinterrande entfernt ist. Zwischen ihrem medianen Teil und dem Hinterrand dann noch eine gerade Querfurche. Hinterrand des Halsschildrückens quer abgestutzt, beim 9’ ein wenig weiter nach hinten vorgezogen als beim ©. Seitenlappen mit abgerundeten Ecken, nach hinten ein wenig verbreitert; ihr Unterrand vor den Vorderhüften schwach S-förmig ausgeschweift; Schulterbucht nur angedeutet. Was die Skulptur der Seitenlappen betrifft, so ist namentlich die Verlängerung der ersten und der V-förmigen Querfurche des Hals- schildrückens deutlich ausgeprägt; am Hinterrand befindet sich ein ganz kleines, aber deutliches, kreisförmiges konvexes Feld und darüber ein tiefer Eindruck, welcher sich nach oben in die hinterste Querfurche des Hals- schildrückens fortsetzt. Vorderbrust mit zwei kurzen, aber spitzen, am Ende etwas gebräunten Dornen bewehrt. Mittelbrustlappen mit abgerundeten Seitenrändern, aber dann am Ende zugespitzt. Hinterbrustlappen ganz stumpf, breit abgerundet, fast halbkreisförmig. Vorderflügel schmal, die Hinterleibsspitze nur wenig, die Hinter- kniee nieht überragend, dunkelbraun, mit rostfarbigen Hauptadern und bleichem Netzwerk. Beine einfärbig rostbraun, nur die Hinterschenkel außen mit dunklerer Längsbinde und die Hintertibien und alle Tarsen ins Grünlichgelbe übergehend. Alle Schenkel seitlich zusammengedrückt, ihre Dornen am Ende dunkel; und zwar an den Vorderschenkeln innen deren 7, selten 8; außen stets 8, davon aber die basalwärts stehenden sehr klein und nur in Form kleiner Höckerchen wahrzunehmen. Mittelschenkel außen mit 7 Dornen bewehrt, innen mit 2 oder 3 nahe dem Grunde. Hinterschenkel außen mit 10—12 Dornen, innen nur in der Basalhälfte mit 6 bis 8 Dornen besetzt. Alle Knielappen in einen Dorn endigend, welcher bei den Vorder- und Mittelbeinen außen ziemlich stumpf, innen aber schärfer und spitzer ist. Auch die Hinterbeine gehen beiderseits nur in eine Spitze aus, also ohne den akzessorischen Dorn am Unterrand des Knielappens. Letztes Rückensegment des g' hinten breit quer abgestutzt, nur der Hinterrand ganz schwach wellig hin und her gebogen. Cereci des g' auf- fallend kräftig und dick, ungefähr so breit wie lang, am Ende in drei sehr dünne, spitze, einwärts gerichtete Dornen ausgehend, von denen der hinterste am längsten und am stärksten nach innen gebogen ist. Subgenital- platte des G' gewölbt, mit zwei seitlichen und einem deutlichen medianen Längskiel, am Ende rundlich aus- gerandet, kurze, aber ziemlich schlanke Styli tragend. @ mit kurzer, seitlich zusammengedrückter, schwach sichelförmig gebogener Legeröhre, die so gefärbt ist wie der übrige Körper, aber gegen die ziemlich scharfe Spitze dunkler wird. Hinterrand der @ Subgenitalplatte jederseits rundlich ausgerandet und dann noch in der Mitte mit seiehtem, stumpfwinkelig-dreieckigem Ausschnitt. Torricelligebirge (Dr. Schrasınnuauren): 210, 19. Listroscelinae. Genus: Paraphisis n. Oculi globosi, verticem antice haud superantes. Fastigium vertieis conicum, articulo primo anten- narum multo angustius et brevius. Pronotum dorso fere teres, carinis lateralibus subindistinetis, carina me- diana subtilissima, suleis transversis duobus distinetis, primo post quartam partem basalem, altero pone medium sitis, margine antico obtusangulo, lobo postico vix produeto, emarginato-truncato; lobi laterales angusti, re- trorsum haud dilatati, margine infero ad coxas vix sinuato, retrorsum leviter ascendente, angulo postico ro- tundato-obtusato, margine postico obliquo, sinu humerali nullo. Foramen laterale prothoracis parvulum, obli- que ellipticum, liberum, a pronoto haud obteetum. Prosternum muticum, nec spinis nec tubereulis ullis. Meso- sternum subplanum, sed utrinque tubereulo prominente coxis iuxta apposito instruectum. Metasternum mutieum, \ postice lobis planis brevissimis, apice obtusis, subcontiguis. Elytra perlonga, angustissima, alis aequilonga, abdomine duplo fere longiora. Femora 4 anteriora teretia, subtus vix deplanata, antica subtus utrinque spinis perlongis compluribus armata, intermedia subtus margine exteriore spinis gracilibus, sat longis compluribus, Abh. u, Ber. d. K. Zool, u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr, 2 3 18 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea margine interiore tantum prope basin spinis duabus armata. Lobi genieulares antiei et intermedii utrinque spinosi. Tibiae antieae elongatae, infra genicula tympano utrinque conchato, apice incurvae, subtus utroque margine spinis longissinis compluribus armatae; tibiae intermediae subtus utrinque spinis sat longis compluri- bus instructae. Lamina supraanalis S' obtusangula. Cerei J* graciles, elongati, valde incurvi ac cruciati, parte basali intus dente longo, obtuse eylindrico praediti. Lamina subgenitalis Q' trigona. Q ignota. Die interessante neue Gattung gleicht im Habitus vollständig dem Genus Phisis, weicht aber von diesem ganz wesentlich ab durch das unbewehrte Pro- und Metasternum; durch dieses Merkmal nähert sie sich dem Genus Xiphidiopsis, von welchem es aber durch die muschelartig überdeckten, nicht offenen Tympana der Vordersehienen sofort zu unterscheiden ist. Der Bau des g' Hinterleibsendes, namentlich der Cerei, ist recht charakteristisch und von dem beider genannter Grenera verschieden. Paraphisis helleri n. sp. Pallide flavo-testacea (viva virescens?). Dorsum pronoti vitta mediana perangusta necnon carinis lateralibus laete eitrinis; lobi laterales retrorsum haud angustati. Pro- et metasternum mutica, mesosternum utrinque tubereulatum. Elytra eitrina, venis longitudinalibus laete flavis, transversis purpureis. Pedes 4 an- teriores elongati. Femora antica extus spinis 6, intus 5 armata, intermedia extus 5, intus duabus prope basin positis. Tibiae anticae utrinque spinis 7 apicem versus decrescentibus; intermediae subtus margine exteriore spinis 7, margine interiore 6 instructae, superne intus spinula unica subapicali praeditae. Lamina supraanalis g' obtusangulato-triangularıs, apice subrotundato, sulco longitudinali mediano instrueta. Cerci 9! graciles, longi, pilosi, basi ac parte apicali recti, ante medium fortiter rotundato incurvi, eruciati, parte basalı intus dente cylindrico, apice obtuso armati. Lamina subgenitalis Q' triangularis, marginibus lateralibus rotundatis, apice incurva, sulco longitudinali mediano praedita. @ ignota. Long. eorporis J' 15-4, pronoti 3-2, elytrorum 22-1, femorum anticorum S-S, femorum intermedi- orum 6-9, tibiarum anticarum 9-2, tibiarum intermediarum 8-1 mm. Liehtgelb (im Leben grün?). Augen groß, kugelig, rotbraun, den Kopfgipfel nach vorn nicht über- ragend. Kopfgipfel spitz, kegelig, seitlich zusammengedrückt, deutlich kürzer und schmäler als das erste Fühlerglied, auf seiner Rückenfläche mit einer medianen Längsfurche. Maxillar- und Labialtaster sehr lang und dünn, am Ende keulenförmig verdiekt. Halsschild fast drehrund, seine Seitenkanten nicht sehr scharf aus- geprägt, wohl aber durch je eine intensiv gelbe Längslinie bezeichnet, welche sich an den Seiten des Hinter- haupts bis zum Hinterrand der Augen fortsetzt. Mittelkiel des Halsschildrückens sehr fein, ebenfalls durch einen gelben Längsstreif geziert, der nach vorn auf der Fläche des Hinterhaupts seine Verlängerung findet und erst an der Spitze des Kopfgipfels endigt. Zwei deutliche Querfurchen vorhanden, von denen die erste etwas hinter dem ersten Viertel gelegen ist, die zweite etwas hinter der Mitte; vor dieser, ungefähr in der Mitte der Halsschildlänge ist noch eine Querfurche angedeutet, die aber in der Nähe des Mittelkiels sehr undeutlich ist und erst auf den Seitenlappen schärfer ausgeprägt erscheint. Vorderrand des Pronotums quer abgestutzt, je- doch in der Mitte mit einem stumpfwinkligen Vorsprung; Hinterrand kaum vorgezogen, abgestutzt, in der Mitte schwach ausgerandet. Seitenlappen des Halsschilds schmal, vorn und hinten ungefähr gleich breit, mit geradem, nach hinten etwas aufsteigendem Unterrand, der über den Vorderhüften kaum merklich ausgerandet ist und durch eine bogige Rundung in den steil nach hinten aufsteigenden Hinterrand übergeht. Schulterbuecht fehlend. Seitliche Öffnung des Prothorax klein, schief elliptisch, frei, vom Halsschild nieht überdeckt. Vorder- brust unbewehrt, ohne Dornen oder Höcker. Mittelbrust ziemlich eben, an der Seite knapp neben den Vorder- hüften mit je einem nach unten hin abstehenden, zahnförmigen Höcker versehen. Hinterbrust ziemlich eben, ohne Dornen oder Höcker, ihre Lappen in der Ebene der Brustfläche liegend, nicht hervorragend, ungefähr dreieckig, nach hinten verschmälert, am Ende stumpf, an der Mittellinie einander fast berührend. Vorderflügel sehr lang und schmal, nieht kürzer als die hinteren, zart grünlichgelb, mit intensiv gelben Längsadern und größtenteils purpurroten Queradern geziert; auch das Tympanalfeld des 5' ist schön gelb und rot gezeichnet. Vorder- und Mittelbeine lang, ihre Schenkel drehrund, auf der Unterseite kaum abgeflacht, ohne Längsfurchen. Vorderschenkel unten am Außenrand mit 6, am Innenrand mit 5 sehr langen Dornen, die auf ihrer Oberseite so gefärbt sind wie die Schenkel, auf ihrer Unterseite gegen die Spitze zu deutlich gebräunt. Mittelschenkel außen mit 5 kürzeren, innen mit zwei nahe der Basis stehenden, einfarbigen Dornen. Knielappen beiderseits | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 19 dornartig zugespitzt, die der Vorderschenkel am Ende geschwärzt, die der Mittelschenkel einfärbig. Vorder- schienen verlängert, am Ende gebogen, am Grunde jederseits mit muschelförmig überwölbten Gehörsöffnungen, beiderseits mit 7 sehr langen, erst ganz an der Spitze rauchig gebräunten Dornen bewehrt, welche vom Knie gegen den Fuß zu kontinuierlich an Größe abnehmen. Mittelschienen unten am Außenrand mit 7, am Innen- rand mit 6 kürzeren, einfärbigen Dernen bewehrt, oben auf der Innenseite mit einem einzigen Dorn knapp vor der Spitze. Die Hinterbeine fehlen. Das der Supraanalplatte vorhergehende 9. Tergit besitzt einen tief ausgerandeten Hinterrand, welcher die Supraanalplatte aufnimmt und sich seitwärts jederseits in einen stumpfwinkligen, ab- serundeten Vorsprung fortsetzt, welcher ungefähr so weit nach hinten reicht wie die Supraanalplatte. Diese ganz kurz, stumpfwinklig dreieckig, am Ende abgerundet, in der Mitte der Länge nach deutlich gefurcht, die Seitenteile des vorhergehenden Segments nach hinten kaum überragend. Cerci G' lang, stielrund mit langen Haaren besetzt; im basalen Viertel diek und ganz gerade; sodann geht nach innen ein zylindrischer Fortsatz ab, welcher ungefähr so lang ist wie der Cercus vom Grunde bis zu diesem Fortsatz und halb so dick wie der Cercus am Grunde; nach Abgang dieses Fortsatzes ist der Öercus sehr schlank, nur noch etwa halb so dick wie am Grunde und etwa bis zur Mitte stark bogie, aber nicht winklig gekrümmt, so zwar, daß die wiederum gerade Endhälfte mit dem basalen Teil einen rechten Winkel einschließt und den Cercus der Gegenseite über- kreuzt. Subgenitalplatte konvex, ungefähr gleichseitig-dreieckig, mit bogig gerundeten Seiten, ganz am Ende verengt und nach aufwärts gebogen, in diesem aufgebogenen Teil mit einer deutlichen grubenförmigen Ver- tiefung versehen und dann ganz schmal quer abgestutzt; ihre Unterseite trägt in der Basalhälfte einen ziem- lich scharfen medianen Längskiel, in der distalen eine zarte, von zwei deutlichen Längskielen begrenzte Median- furche; das Ende der Subgenitalplatte reicht etwa bis zur Stelle der stärksten Krümmung der Cerci (etwas vor deren Mitte). Ich habe mir erlaubt, die interessante neue Art nach Herrn Kustos Prof. Dr. K. M. Hrrrer zu be- nennen, welcher mich mit der Untersuchung der Conocephaliden des Dresdener Museums betraut hat. Äußerlich erinnert Paraphisis helleri sehr an die Phisis-Arten der rapax-Gruppe, unterscheidet sich von denselben aber außer durch die Genusmerkmale auch noch durch einige andere Eigentümlichkeiten, namentlich in der Bedornung der Mittelbeine (die Hinterbeine sind mir nicht bekannt). Die Mittelschenkel besitzen nämlich unten am Außenrand Wie bei Phisis pallida fünf Dornen, bei Phisis rapax und Ph. rubrosignata dagegen nur vier; die Innenkante ist dagegen wie bei letztgenannter Art ganzrandig, nicht gezähnelt, und nahe der Basis mit zwei Dornen bewehrt, während sie bei den beiden andern Arten fein gezähnelt und oft nur mit einem Dorn versehen ist. Mir liegt in der Sammlung des Dresdener Museums von dieser interessanten Gattung leider nur eın einziges 9’ vor, dem beide Hinterbeine fehlen. Sein Fundort ist: Torricelligebirge (Dr. Schrasınnauren). Genus: Hexacentrus SERV.: Die Arten dieser Gattung bewohnen die heißen Gebiete von Afrika und Australien. Eine davon liegt nun auch aus Neuguinea vor. Hexacentrus munda Wıx. Von dieser Art umfaßt die Ausbeute des Dr.Schracınnaurend Q'gund5 Q@ ©. Bei den ersteren konnte ich an der Zugehörigkeit zu dieser Spezies keinen Augenblick zweifeln: es spricht dafür die Form und Größe des Tympanalfeldes der Elytren, der am Grunde stark, fast winkelig gebogene Sector radii, der sich in d, in einem Falle sogar in 6 Äste teilt und das Feld zwischen ihm und dem Radius, welches von regelmäßigen, parallelen Queradern durchzogen wird. Anders steht es mit den Q@. Dieselben entsprechen zwar ganz und yar den drei erwähnten Q'°G' nach Größe, Färbung und Fundort — eine andere Hexacentrus-Art liegt mir von ‚Yeuguinea nicht vor und ist von dort auch sonst nicht bekannt geworden — aber der Sector radii teilt sich bei \ len stets nur in vier Äste, was also auf den nahe verwandten, aber etwas kleineren Hexacentrus unicolor ver- \reisen würde. Ein Vergleich mit den Exemplaren meiner Sammlung beseitigt jedoch alle Zweifel an der ‚ugehörigkeit der neuguineischen QQ zur Hexacentrus munda und machte mich auch auf ein Merkmal auf- ‚ıerksam, welches von ReptexBAcHEer zwar in der Speziesdiagnose angeführt, sonst aber bisher nie besonders etont worden ist. Bei Hewacentrus unicolor sind die beiden Grundglieder des Tarsus hell, nur die beiden distalen PE 5) 20 H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea schwarz gefärbt; bei Hexacentrus munda pflegt dagegen der ganze Tarsus dunkel zu sein. Allerdings sind bei letzterer Art bei besonders hell gefärbten Exemplaren die beiden Grundglieder ebenfalls oft lichter; doch ist auch dann meist eine schwache Bräunung dieser Glieder bei aufmerksamer Beobachtung bemerkbar und die Grundglieder der Hintertarsen sind wenigstens an den Seiten dunkelbraun angeraucht. Ich mache hier auf dieses Merkmal ausdrücklich noch einmal aufmerksam, weil sich mir eben jetzt an dem aus Neuguinea vorliegen- den Material gezeigt hat, daß die Zahl der Zweige des Sector radii beiden QQ Merkmal ist. Die Art ist neu für Neuguinea. Torricelligebirge (Dr. Schracin#auren): 3JQ5, 599. I: Verzeichnis der bisher aus Neuguinea bekannt gewordenen Conocephaliden. Copiphorinae. 1. Xestophrys horvathi Bor. Borıvar '05 in: Ann. Mus. Nation. Hungar.; v.3, p- 388. Neuguinea: Stephansort (Borıvar), (Karny supra). Sonstige Verbreitung: danao, Tonkin, Annam. Bongu Java, Celebes, Min- 2. Euconocephalus cornutus Reor. ReptenBacHeR 1891 in: Verh. Ges., Wien, v.41, . Euconocephalus sulcatus KarnY. nicht immer ein verläßliches Neuguinea: Bongu (Karxv supra). Sonstige Verbreitung: Östindien, Silhet, Cal- cutta, Ceylon, Birma, Tonkin, Penang, Singapur, Java, Borneo, Philippinen. Karnv '07 in: Abh. Ges., Wien, v. 4, p. 40. Neuguinea (Karsv 1. c.) 5. Euconocephalus inermis Karsy. D; “ll. ’ Va Karsv '07 in: Abh. Ges., Wien, v. 4, p. 41. Neuguinea: Bongu; Torricelligebirge (Karnr Neuguinea (Kannr 1. c.). supra). Sonstige Verbreitung: Neulauenburg. Sonstige Verbreitung: Amboina, Aruinseln, Keyinseln, Tenimber, Duke of Yorkinsel, Mioko, 6. ? Euconocephalus troudeti GvILL. Australien. Le Guitrovu 1841 in: Rev. Zool, p. 294. 3. Euconocephalus pallidus Repr, Neuguinea (Le Gummrov). kKieprensacher 1891 in: Verh. Ges., Wien, v.41, Sonstige Verbreitung: Australien. p. 414. Agraeciinae. 7. Subria gracilis Karnv. Neuguinea: Sattelberg (Karny 1. e). Karny ’07 in: Abh. Ges., Wien, v. 4, p. 58. 11. Agraeeia fallax Karnx. Neuguinea: Haveri(Grırrist); Torrieelligebirge Karsy 'l1 in: Verh. Ges., Wien, v. 61, p. 338. (Karsy supra). Neuguinea: Sattelberg (Kansy le) 3. Seytocera loriae (RIETLNT. 12. Habetia spada BRUNNER. : Grierisı 'OS in: Zoolog. Jahrb., Jena, Abt. Syst., Bruxser v. Warrexwyr 1898 in: Abh. Senckenb. v. 26, p. 543. Ges., v. 24, p. 266. E Neuguinea: Moroka (Gxıerinm). var. multispinulosa, GRIEFINT 08 in: Zool. Jahrb. 9. Pseudoliara tepperi Karnv. Jena, Abt. Syst., v. 26, p. 559. Br Karsy ’07 in: Abh. Ges., Wien, v. 4, p. 60. Neuguinea: Dilo (Grırrisı); Torrieelli Neuguinea (Kannst l. e.). (Kary supra). 10. Agraccia ornata Karsv. 13. Habetia imitatriw Kannv. Karnv '07 in: Abh. Ges, Wien, v. 4, p. 66. T 1 8 x Neuguinea: Bongu (Karyv supra). 14. 15. 16. 17. 26. DD —ı1 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 Habetia piectifrons Karnv. Karny '11 in: Verh. Ges., Wien, v. 26, p. 339. Neuguinea: Sattelberg (Karnrv 1. e.). Odontocoryphus pullus Karny. Karnry ’07 in: Abh. Ges., Wien, v. 4, p. 68. Neuguinea: Stephansort (Karnv 1. c.) Sonstige Verbreitung: Sumatra (coll. mea). Gonatacanthus griffinii Karsy. Karny ’l1 in: Verh. Ges, Wien, v. 61, p. 340. Neuguinea: Finschhafen (coll. mea). Anthracites nigrifrons Karsy [et var. vittifrons (Karsv)]. Neuguinea: Torricelligebirge (Karny supra). . Heminicsara jacobü Karxv. Neuguinea: Torricelligebirge (Karnv supra). . Niesara tessellata Karnv. Neuguinea: Torrieelligebirge (Karxy supra). . Niesara schlaginhaufent! Karnv. Neuguinea: Torricelligebirge (Karny supra). . Niesara viridipes Karny. Neuguinea: Torricelligebirge (Karsyv supra). . Niesara strigatipes Bor. Borıvar 1898 in: Act. Soc. Espan., p. 140. Neuguinea: Hassam (Borıvar). . Niesara multispinosa Bor. Borıvar 1898 in: Act. Soc. Espan., p. 141. Neuguinea: Hassam (Borıvar). . Niesara hageni H. Dourn. H. Donkx ’05 in: Stett. Ent. Zeit., v. 66, p. 238. Neuguinea: Kaiser Wilhelmsland (Dornen). . Macroxiphus chyzeri Bor. Borıvar ’05 in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. 3, pP. 389. ? Macroxiphus loboensis Haan. pr Haan 1842 in: Verhandel. naturl. Gesch. ned. Indie, Orth., p. 216. Neuguinea: (vz Haan). . Salomona rugifrons Wux. Reprengacher 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p- 471. Neuguinea (auctt.). Sonstige Verbreitung: Fidschiinseln. . Salomona gamma Reor. Reprensacher 1891 in: Verh. Ges., Wien, v 41, p. 473. Neuguinea: Moroka (Grırrinı); Sattelberg (coll. mea). . Salomona laevifrons Repr. Revrensacher 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p. #72. Neuguinea: Haveri, Bujakori (Grırrint). 21 30. Salomona ustulata Reor. 31. 39. 34. 35. 36. a7, 38. 39. Reprengacner 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p. 472. Neuguinea: (Reprengacher). Salomona limbata Karny. Karnry ’07 in: Abh. Ges., Wien, v. 4, p. 75. Neuguinea: Sattelberg (Karnr 1. e.). . Salomona megacephala Haan. Reprengacuer 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p- 474. Neuguinea: Mansinan, Dorei, Ansus (Grırrint), Torricelligebirge (Karny supra). Sonstige Verbreitung: Philippinen, Molukken, Aru, Buru, Neulauenburg. Salomona truncata Reor. RevrengacHner 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p. 475. Neuguinea: Pelew, Dorey (BronGntarr). Sonstige Verbreitung: Neue Hebriden. Salomona solida We. ReprengacHer 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p- 475 (5. Godeffroyi). Neuguinea: Dilo, Ighibirei, Port Moresby (Grır- FINE) Sonstige Verbreitung: Neuseeland, Austra- lien, Kap York. Keyinseln, Neuirland, Tonga, Vavao, Freundschaftsinseln, Ponape, Loyality- inseln. Salomona pieteti Bronen. Broxentarr 1897 in: Bull. Soc. Philom. (8), v. 8, p- 161. Neuguinea: Ternate (Broxsntarr). Salomona raffrayi Broxcn. Broxensarr 1897 in: Bull. Soc. Philom. (8), v. 8, p. 165. Neuguinea: Dorey (BroxGnIarr). Salomona striolata Karnr. Karny ’07 in: Abh. Ges., Wien, v.4, p. 76. Neuguinea: Stephansort (Karnv 1. e.). Salomona coriacea Repr. Reprengacher 1891 in: Verh. Ges., Wien, v.41, p. #76. Neuguinea: Stephansort (Karnv 1907). Sonstige Verbreitung: Molukken, Aru, Batjan, Halmahera. Salomona laticeps Haan. Reprensacher 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p. 476. Neuguinea: Bongu (Karny supra). Sonstige Verbreitung: Amboina. . Salomona pupus A. Pıcrer H. Karny: Conocephaliden (Orthoptera Locustoidea) aus Neuguinea forma erassicercus Karxy (supra). Revrengacner 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, Neuguinea: Torricelligebirge (Kıryy supra). p. 477. 45. Pseudonicesara aeruginifrons Karny. Neuguinea (Kırpy). Karsy ’11 in: Verh. Ges., Wien, v. 61, p. 342. Sonstige Verbreitung: Neubritannien, Neu- Neuguinea (Karsr.. c.). irland, Mioko. 46. Pseudonicsara semicruciata Bruxxer. 41. Salomona inusia BRUNNER. Brusser v. Warrenwyu 1898 in: Abh. Senckenb. Brunner v. Warsenwyu 1898 in: Abh. Senekenb, Ges., v. 24, p. 272. Ges., v. 24, p. 273. Neuguinea (Bruxser). Neuguinea: Milne-Bay (Brunner). 47. Microsalomona cormula Karsy. a KO Se le Ka New zulinen: Torrieelligebirge (Karyv supra). Kr 10 Se Mus Na 48. Tamolana fulvida Kurnv. vn ER Bee en ee Kuray ’10 in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. $, a See .p. 214. o a: {ol . ea una Neuguinea: Sattelberg (Kurur). 43. Salomona vittata Kurny. 49, Rhytidaspis pieta J. Reopr. Kuruy ’10 in: Ann. Mus. Nation. Hungar,, v. 8, ReprtengacHer 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p. 213. p- 480. Neuguinea: Montes Oertzen, Sattelberg (Kuruv)- Neuguinea: Sekar (Reprexsacher), Dorey 44. Pseudoniesara pallidifrons Brunner. (Broxeoxtarr), Mansinam, Andai (Grirrist). Bruxser v. Warrenwyu 1898 in: Abh. Senckenb. 50. Rhytidaspis fusca Karsy. Ges., v. 24, p. 271. Karsrv ’11 in: Verh. Ges., Wien, v. 61, p. 342. forma spinicereus Karsv (supra). Neuguinea (Karnr l. c.). Xiphidiinae. 51. Xiphidion redtenbacheri Bor. | Sonstige Verbreitung: Sydney, Neusüdwales, Borivar’OB in: Ann.Mus.Nation.Hungar.v.3,p.389. Neucaledonien, Lord Howes-Insel, Fidschi- Neuguinea: Sattelberg (Bonıvar). inseln, Ovalaua, Freundschaftsinseln, Queens- 52. Xiphidion modestum J. Revr. land, Samoainseln, Tongatabu. | Revrengacner 1891 in: Verh. Ges.,. Wien, v. 41, 53. Xiphidion consul Kansy. p. 910. Karnv 'L1 in: Verh. Ges, Wien, v. 61, p. 344. Neuguinea (RrprengAcHer). Neuguinea: Sattelberg (Karxv 1. c.). Listroscelinae. 54. Arphidiopsis longicercata Bo. 57. Phisis rubrosignata Bor. Borivar '05 in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. 3, Borıvar 'U5 in: Ann. Mus. Nation. Hungar,, v. 3, p. 390 p. 392. \ Neuguinea: Simbang (Bonıvar),. | Neuguinea: Simbang (Bonıvar). 5 RD ER A 55. Aiphidiopsis teuthroides Bor. ee Grabe Bir > be; ER h : Borıvar '05 in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. 3, Bonivar OD in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. 3, £ 3 2 p. 391. e BL E O1, ga: Neuguinea: Simbang, Erima (Borıvar). Neuguinea (?): Singapore!) (BoLıvar). ar : z (9 Bapore)) NEO) 59. Phisis pectinata Gui. z 56 Paraphisis helleri Kanny. Repressacner 1891 in: Verh. Ges., Wien, v Neuguinea: Torricelligebirge (Karny supra). p. 942. | i 1) Da Borıvan die Spezies von diesem Fundort in seiner Arbeit: „Conoeephalides de la Nouvelle-Guiı besehreibt, muß ich annehmen, daß es sich hier nicht um das bekannte Singapore auf der malaiischen Halbinsel, son um einen Ort dieses Namens auf Neuguinea handelt. Abh. u. Ber. d. K. Z00l. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 2 23 Neuguinea: (ve Haan). Borıvar ’05 in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. 3, Sonstige Verbreitung: Ceylon, Nikobaren, | p. 394. Borneo, Molukken, Samoa, Tahiti. Neuguinea: Erima (Bouıvar). 60. Phisis crassipes Bor. ı 63. Parahexacentrus paradoxus Karny. Borivar ’05 in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. 3, Karnv '07 in: Abh. Ges., Wien, v. 4, p. 108. p- 393. | Neuguinea: Sattelberg (Karnr 1. c.). Neuguinea: Simbang, Seleo (Borıvar). ı 64. Hexacentrus mundı Wk. 61. Teuthroides mimeticus Bor. Borıvar ’05 in: Ann. Mus. Nation. Hungar., v. 3, P- 39. Neuguinea: Stephansort (Borıvar). 62. Parateuthras truncatus Bor. Reprensacher 1891 in: Verh. Ges., Wien, v. 41, p. 551 (H. annulicornis). Neuguinea: Torricelligebirge (Karny supra). Sonstige Verbreitung: Japan, China, Ost- indien, Philippinen, Molukken, Aruinseln. Literaturverzeichnis. Borıvar, J., (1898), Ortöpteros nuevos de Borneo y de Nueva Guinea, in: Actas Soc. Espan. p. 137— 142. _ (05), Conoeephalides de la Nouvelle-Guinee appartenant au Musece de Budapest, in: Ann. Mus Nation. 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Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) ers 59. 57. 72 (8) 40 NE 3 ‚Die Bohrfliegen Südamerikas ‚Übersicht und Katalog der bisher aus der neotropischen E: Region beschriebenen Tephritinen von Friedrich Hendel Wien Mit 4 Tafeln und 2 Figuren im Texte | = Leipzig | ä Druck und Kommissionsverlag von B. &. Teubner | ? 1914 | \ r ER Er Ausgegeben am 15. Juni 1914 A \ Abhandlungen und Berichte des König]. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) Hendel, H. ’14 59. 57. 72 (8) Die Bohrfliegen Südamerikas Übersicht und Katalog der bisher aus der neotropischen Region beschriebenen Tephritinen Friedrich Hendel Wien Mit 4 Tafeln und 2 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1914 Ausgegeben am 15. Juni 1914 i Die Veranlassung und die Grundlage vorliegender Arbeit gab mir das vom Kollegen W. Scuxuse 7 in Südamerika gesammelte reiche und schöne Bohrfliegenmaterial, das dem Dresdner Zoologischen Museum gehört und das mir Herr Prof. K. H. Hrrrer in Dresden freundlichst zur Bearbeitung übersandte. Weiteres Material erhielt ich dann vom Ungarischen National-Museum und vom Wiener Hof-Museum, vieles von Fiesrıs in Paraguay gesammelt. Die Scriverschen und Lorwschen Typen südamerikanischer Bohrfliegen habe ich untersucht, soweit sie sich in Wien befinden, um ihre systematische Neueinreihung zu sichern. Besten Dank allen jenen, die meiner Arbeit durch Studienmaterial die Basis schufen! Der Zweck dieser Abhandlung ist, die Bohrfliegen Südamerikas bestimmen zu können. Die Flügel- photographien sollen dabei eine wesentliche Hilfe sein, denn ohne Bild läßt sich keine richtige, keine simultane Vorstellung der meist komplizierten Zeichnungen bilden, ein Vergleichen ohne sie wird ganz unmöglich gemacht. Zu verwechseln sind Bohrfliegen höchstens mit Ortaliden. Erstere erkennt man aber am Konnex zweier Merkmale: dem Vorhandensein unterer Frontorbitalborsten und der vor der Mündung abgebrochenen, dann rechtwinklig aufgebogenen, schwielig verlaufenden Mediastina. Ganz ausnahmsweise nur fehlen untere Orbitale bei Bohrfliegen, so z. B. bei Neosophira Hex». und Chaetellipsis Bezzı, beide aus der indischen Region. Anderseits haben manche Ortaliden (Chaetopsis, Xanthacrona usw.) untere Frontorbitale, aber normal auslaufende Mediastina und sind dadurch allein schon als keine Bohrfliegen zu erkennen. Doch besitzen wieder gar manche Ortaliden die für Tephritinen charakte- ristische Mediastinamündung, aber die unteren Orbitalen und die Wangenplatten der Stirn fehlen ihnen dann immer. Ortaliden haben nie gelbe, stoppelige Oceipital- oder Thoraxbörstchen, nie Randdorne am Flügel, an den Hinterschienen posterodorsal nie eine Borstenreihe. Scapulare können vorkommen. Tephritinen be- sitzen nie echte Prothorakalborsten.') Beide Familien haben divergente, mindestens aber parallele Post- vertikale und einen hornigen, dreigliedrigen Ovipositor, dessen Endglied lanzettförmig zugespitzt ist Einen wesentlichen Fortschritt in der Klassifikation der Bohrfliegen bildet die wissenschaftlich bedeutsame Arbeit M. Bezzıs ('13), Indian Trypaneids in Mem. Ind.-Mus. vol. 3. Er teilt darin die Bohr- fliegen in 2 Unterfamilien: Dacinae und Trypaneinae, und diese wieder in 3 Tribus: Ceratitininae, Myiopitininae und Trypaneininae. Seine Klassifikation ist keine einseitig begründete, sondern berücksichtigt außer der gesamten Organisation auch die Biologie und geographische Verbreitung, ist also die erste wissenschaftliche, die uns vorliegt und jeder Kenner dieser Dipteren-Gruppe muß sagen, daß Prof. Brzzı damit Gruppen natürlich ver- wandter Gattungen gebildet hat. Diese Gruppen sind aber als systematische Begriffe und nicht als Unterabteilungen zum Zwecke der Determination gedacht, da die angegebenen morphologischen Merkmale nur als Komplex gültig sind, einzelne davon nur bedingt Geltung haben oder variieren oder überhaupt nicht an einem einzelnen Stücke allein, sondern nur durch Vergleich erfaßt werden können. Während die Trennung zwischen Dacinen und Trypaneinen eine scharfe ist, ist dies zwischen den 3 Tribus der letzteren keineswegs der Fall, Übergangsformen sind da und manchmal scheidet die Grenz- linie nahestehende Arten bisheriger Gattungen. Doch liegt dies in der Natur der Sache und mindert den Wert der Klassifikation um nichts. Minder begründet scheint mir nur die Übergangstribus Myiopitininae zu sein; ich würde sie lieber mit den Ceratitininae vereinigen, so daß wir nur 2 Entwicklungsstufen hätten innerhalb welcher sich auch die bandierte Flügelzeichnung in die gegitterte umwandelt und das Dorsozentral- borstenpaar immer weiter nach vorne rückt. 1) Das ist eine Borste unmittelbar oberhalb der Vorderhüfte. ı* 4 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas In diesem Sinne habe ich die 2 Beszzıschen Tribus als Ceratitina und Tephritina (Trypaneina) in meiner Arbeit angenommen. Die Biologie der südamerikanischen Bohrfliegen ist im speziellen noch sehr wenig bekannt; ich habe sie bei den einzelnen Arten, wo sie mir bekannt war, angegeben. Zur allgemeinen Zusammenfassung ist zu wenig da. Bezüglich der Nomenklatur bin ich auf dem Standpunkte der unbedingten Priorität verblieben und habe in Konsequenz dessen den Gattungstypus nach dem Eliminationsverfahren gewählt. Nach meiner Arbeit enthält die neotropische Region überhaupt 247 Arten in 43 Gattungen, wovon 240 Arten in 28 Gattungen endemisch sind. Auch in Nordamerika heimisch sind davon 7 Arten in 6 Gattungen, in anderen Arten vertreten noch 7 weitere Gattungen, also 13 gemeinsam, nämlich Phorellia, Rhagoletis, Tomoplagia, Procecidochares, Xanthaciura, Paracantha, Eutreta, Icterica, Camaromyia, Ensina, Buribia, Euaresia, Trypanea. Mit Europa gemeinsam: Ceratitis, Rhagoletis, Tephritis (= Urophora), Camaromyia, Ensina, Buribia, Euaresta und Trypanea. Tabelle der amerikanischen Gattungen. Beborstung unvollständig. Es fehlen am Kopfe die Ozellarborsten und Postvertikalen — die Oceipital- börstehen sind fast verkümmert —, am Thorax die Humerale, die Praesuturale, die Dorsozentralen und die Sternopleuralen. Daeina. Discoidalis an der Mündung etwas aufgebogen, die 1. Hinterrandzelle dort etwas verengt. Radialis wellig geschwungen, mit Aderanhängen. Schenkel ungedornt. Hinterleib keulenförmig, gestielt Q mit überkörperlangem, gebogenem, zylindrischem Ovipositor. Toxotrypana Gexstioxer (1860) typ. eurvicauda GERST. — Beborstung vollständig. Nur ausnahmsweise fehlt eine oder die andere der folgenden Borsten, nie alle zugleich: Özellare, Postvertikale, Praesuturale, Dorsozentrale oder Sternopleurale. Oceipitalbörstehen mehr weniger stark entwickelt . ..... .. . met 1 WIE Nun Mes ee Sr Se 1) Oceipitalbörstehen schwarz oder wenn sie rot oder gelb sind, dünn und spitzig, nie stoppelartig. Ceratitina ... . a ee) — ÖOeceipitalbörstchen weißgelb und kampf N stonpelsriee Da Dörsozhntralburitennnn ‚takt stets vor der vorderen Supraalarborste, der Quernaht genähert. Tephritina (Trypaneina) 2...» . BR, Se) 2) Das Dorsozentralborstenpaar steht ganz hinten, etwas vor dem Drabsautallkepaan nindesteng aber ach hinter der geraden Verbindungslinie der vordersten Supraalarborsten oder fehlt ganz . . . . . 8) — Das Dorsozentralborstenpaar steht in oder vor der geraden Verbindungslinie der vorderen Supraalar- borstare in u: S EIER 3) Flügel an der Winrzel are a End alla dunkle Zelkemne Selerkh ae desseihen mit Querbinden. Die Mediastina entfernt sich in ihrem ganzen Verlaufe in einem konvexen Bogen von der Dubkosta. Querader der Analzelle „wurmförmig“ gebogen. Kleine Querader vor der Mitte der Diseal- zelle, hintere mit der Posticalis einen spitzen Winkel bildend. Ceratitis Mc. Lesy (1829) typ. capitata WıeDen. Fliegen, auf die der Komplex obiger Merkmale zugleich nicht paßt . . . . er ©) 4) Arista gefiedert. Fühler so lange wie das Gesicht. 3. Glied lang linear Einterlenk schwarz gefleckt. Die mit dem Spitzenrandsaume zusammenhängende, fast senkrechte Querbinde läuft über die hintere ) & Querader. Molynoecoelia Gisuio-Tos (1893) typ. Zutea GıeL.-Tos Arista nicht gefiedert, höchstens behaart. . 2... 5) Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 5 5) Schild mit 6 Randborsten . . ES EN ID DELETE REN NS ARD A AO) —ESchildemıt#27 ArRangborstena. 1... wenn u u DE a N ER 28) 6) Fühler 1'!/,mal so lange wie das Gesicht. Arista der ganzen Länge nach verdickt. Kleine Querader N) 8) 9) 10) 11) 12) 13) über dem Wurzelviertel der Discalzelle stehend. Ceratodacus n. g. typ. longicornis n. Sp. — Fühler kürzer als das Gesicht, höchstens so lange wie dieses . . . 2 2... en seele) Spitze der Analzelle kürzer als der Rest der Analis. Die vordere der 2 oberen Orbitalborsten oberhalb der Stirnmitte. — Flügel nicht auffällig verbreitert, in der Spitzenhälfte glashell, mit einer breiten braunen Querbinde über die hintere Querader, die aber auch breit mit dem Braun der Flügelwurzel zu- sammenhängen kann. Mit ihr ist vorne mindestens ein Spitzenrandsaum oder auch eine schiefe Subapi- kalbinde verbunden. Hexachaeta Lorw (1873) typ. eximia Wıeven, — Flügel breit und abgerundet, an der Spitze nicht bandiert, sondern dunkelbraun mit größeren weißen Flecken am Rande und kleineren in der Mitte. Analzellenzipfel länger als der Rest der Analis. Die vordere der 2 oberen Orbitalborsten steht auf der Stirnmitte. Biepharomeura Lorw (1873) typ. poecilosoma ScHINEr. Analzelle bauchig begrenzt. Posticalis nackt. Radialis stark wellig gebogen. Discoidalis vor der kleinen Querader bauchig hinabgebogen. Neoacanthoneura n. g. typ. magnipennis n. sp. 5 — Analzelle unten in eine Spitze ausgezogen . . . RL) Kopf aufgetrieben, besonders der Hinterkopf hinter den Annan vertrötend. Stine vorne 2mal so breit wie ein Auge, der Länge nach vertieft, die beim 9' mit griffelartigen Borsten besetzten Stirnorbiten leistenartig erhöht. Straussia Ros.-Desv. (1830) typ. longipennis WIEDEN. — Hinterkopf oben am Scheitel nicht geschwollen, nicht hinter den Augen vortretend . . . . 10) Discoidalis an der Mündung mehr weniger aufgebogen, dieselbe verengend. Dorsozentralborsten ganz hinten stehend. Ovipositor lang und drehrund. Anastrepha Scnser (1868) typ. serpentinus WıEDen. — Discoidalis nicht aufgebogen. Ovipositor mit Seitenkanten . . . nee El) 3. Fühlerglied linear, viermal so lang wie breit. Augen fast doppelt so Boch wie lang Kiche Ardet stark schief gestellt. Oryptodacus n. g. typ. obliquus n. sp. — 3. Fühlerglied oval. Augen mehr rundlich. Kleine Querader senkrecht. Flügel mit in isolierte Flecke au ee nern. Querbinden, Phorellia Ros.-Dzsv. (1830) typ. artemisiae FAsr Schild mit 2 Borsten am Rande. Rüssel stark verlängert und gekniet. Flügel braun gefleckt. Mundrand : BUN . hinaufgezogen. Hetschkomyia n. g. typ. maculipennis n. sp. u Schildemitg4s Borsteng u N ee a N en 18) Hintere Querader stark schief gestellt, mit der Posticalis einen spitzen Winkel bildend, so daß die Discal- zelle oben gemessen kürzer als der letzte Abschnitt der Discoidalis ist. 1. Hinterrandzelle unter der Flügelspitze mündend und dort erweitert. Eine weiße Sichelquerbinde an der Flügelspitze oder vor derselben. Sonst besteht die Flügelzeichnung aus weißen Einschnitten am Rande und einigen Punkten in der Mitte. Polymorphomyia Sxow (1894) typ. basilica Snow. — Hintere Querader nie so schief gestellt, daß die Discalzelle kürzer als der letzte Abschnitt der 4, JLiigegmdler. el oc ers. ”e ae Lone ne N re T: >) 14) 17) 18) 19) 20) 21) Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Cubitalis von der Basis her oben in größerer Ausdehnung deutlich beborstet . . . . . ..15) — Cubitalis oben nackt oder fast nackt - . ... „2 . ne Schild stark gewölbt,- glänzend,-wie poliert... "u. DI ale — Schild nicht geschwollen . . . We; Zah Schild ohne Medianvertiefung. Flügel et ne nehreten dunkelbreunen Ouerhinden. and genäherien Quse»dem! Cecidochares Bezzı (10) typ. rufescens Bezzı. — Schild mit Längsfurche, zweihöckerig. Die Flügelquerbinden sind gelb und teilweise braun gerandet. Peronyma Lorw (1873) typ. sarcinata Low. 2 Paare Dorsozentralborsten, ein Paar vor der Naht, ein Paar gleich dahinter. Subkostalzelle spitz- winkelig. Flügel mit dunklem Spitzenrandsaum und 2 schiefen subapikalen Querbinden. Polionota v. ». Wurp (1899) ; typ. mueida Gier. Tos. — Nur 1 Paar Dorsozentralborsten. . . . . 18) Flügel mit meist 5 sehr schiefen gelben, Den geskumnten Anehraden ad ande stark genäherten schiefen, fast parallelen Queradern. Endabschnitt der Discoidalis jenseits der hinteren Querader auf- fallend aufgebogen. Tomoplagia Cogvitzerr (10) typ. obliqua Sar. — Flügel mit schwarzbrauner, anderer Zeichnung. Queradern ungefähr senkrecht stehend . . . 19) Özellare fehlen. Subkosta an der Mündung plötzlich senkrecht aufbiegend, Randmal daher nur so lang wie breit. Winkel der hinteren Querader mit der Posticalis auffallend stumpf. Zipfel der Analzelle nur wenig kürzer als der Rest der Analıs. Parastenopa n. g. typ. carinata n. Sp. — Ozellare vorhanden. Subkostalzelle spitzwinkelig auslaufend, schlank N. 20) Discoidalis vor der kleinen Querader gerade. Die Querbinde über die kleine Ander ei in der Discal- zelle mit dem Braun der Flügelwurzel verbunden. — Queradern einander genähert. Letzter Abschnitt der Discoidalis ungefähr so lang wie die Discalzelle. Philophylla Rosvası (1870) typ. heraclei LisneE. — Discoidalis vor der kleinen Querader Rivellia-artig in die Discalzelle hineingebaucht Die über die kleine Querader laufende Querbinde ist von dem Braun der Flügelwurzel vollkommen getrennt. Die schiefe Querbinde nnter dem Spitzenrandsaum fehlt. Epochra Lorw (1873) typ. canadensis Lorw. Analzelle außen durch eine gerade oder konvexe Querader abgeschlossen, so daß unten keine winkelig vorstehende Spitze entsteht. Tephritis Larenıe (1805) typ. solstitialis Line. — Analzelle außen durch eine konkave Querader abgeschlossen, unten in eine Spitze ausgezogen 22) Dtirne so breit wie ein Auge, länger als breit. Rhagoletis Lorw (1862) typ. cerasi Lmnt. Stirne breiter als lang, doppelt so breit wie ein Auge. Thorax mit gelben Stoppelhaaren bedeckt. Neorhagoletis n. g. typ. latifrons n. Sp. Klügel nicht „gegittert“, sondern bandiert oder braungefleckt oder glashel . . . 2... . 24) Tügel „gegittert“ oder wenigstens mit gegitterten Querbinden . . . . N Schild mit 6 Randborsten. Stirne mindestens so breit wie der halbe Kopf. Beide Queradern einandee genähert, Posticalis nackt. Die Flügelzeichnung besteht aus wenigen, unregelmäßigen braunen Flecken. Xenochaeta Ssow (1894) typ. dichromata Sxow. - Schild mit 2—4 Boxsten . 2000 25) Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bad. XIV Nr. 3 7 2) Schild@nat2 Borsten a EN REN 26) — Schild mit 4 Borsten . . . a) 26) Kleine Querader erheblich vor der Mitte der Discalzelle stehend. Diese kürzer Bi der letzte Abschnitt der 4. Längsader. khithrum n. 9. typ. riwulatum n. Sp. —_ Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle . . . ...:2 2-2. 2 2 22 2..2....27) 27) Flügel auffallend breit und an der Spitze rund, vorne konvex, dunkelbraun, in der Wurzelhälfte vorne und hinten mit weißen Randeinschnitten, in der Mitte mit weißen Punkten und an oder vor der Spitze mit weißer „Sichelrandbinde“. Pseudeutreta n. g. typ. adspersa Wien. — Flügel schlanker, nicht von rundlichem Umrisse, stets ohne weiße „Sichelrandbinde“ der Spitze 28) 28) Thorax und Schild matt bestäubt . . . . i ae 2) — Glänzend schwarze, unbestäubte Arten. Redialio aufgehogen. Disoorlalie Deneaits der stark Knien hinteren Querader aufgebaucht. Xanthaeciura n. g. typ. chrysura Tuons. 29) Flügel mit vollkommenen Querbinden. Pseudoedaspis n. p. typ. biseta n. sp. — Flügel mit braunen Flecken. Celidosphenella n. g. typ. maculata n. sp. 30) Analzelle außen durch eine gerade Querader abgeschlossen, unten daher ohne Spitze. Augen rundlich, Hinterkopf flach. Flügelzeichnung wie bei Aciura. Tetraciura n. g. typ. quadrisetosa n. Sp. — Analzelle außen durch eine Re Querader abgeschlossen, unten mit mehr weniger deutlicher Spitze . . . a EN ER a EN ea) 31) Cubitalis oben von der Wurzel her Ballen beborstebsenen Nena er oe — (ubitalis oben nackt oder fast nackt. . . . N) 31«) Subkosta vor der Mündung plötzlich rechtwinkelig horn, die Zelle daher sehr kun. nicht länger als breit. Kosta im Wurzelabschnitt bis zur Mediastina beborstet. Augen doppelt so hoch wie lang. Stenopa Lorw (1875) typ. vulnerata Lorw. — Subkosta spitzwinkelig auslaufend. Kosta unbeborstet. Augen niedriger. Schild wie aufgeblasen, glänzend -glatt poliert. (Siehe auch unter Nr. 16.) Ceeidochares Bszzı (10) p. p 32) Schild stärker gewölbt, wie aufgeblasen, stark glänzend und glatt. Grundfarbe des Körpers glänzend schwarz. Procecidochares n. g. typ. atra Lorw. — Schild oben flach, nicht aufgeblasen, wenig glänzend . . . . . en 92) 32«) Discalzelle erheblich länger als der letzte Abschnitt der Discoidalis. Flügel nicht milchig getrübt. Terellia Ro».-Desv. (1830) typ. serratulae Lin. — Discalzelle so lange wie der letzte Abschnitt der Discoidalis. Weißgrau bestäubte Arten mit zulegen, DIS, Neovaspilota Ost. Sack. (1878) typ. alba Lorw. 33) Gesicht und Wangen, meist auch die Stirne mit schwarzen Flecken und Punkten. Cubitalis beborstet Arista wie.nackt . . . . RR: — Stirne und Gesicht ohne mare Punkte, Kochetene an Fühler nd Auge ein ehe arzt Fleck 39) 8 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 34) Kleine Querader vor der Mitte der Discalzelle stehend. Fühler fast bis zum Mundrande verlängert. Stirne 35) 36) 37) 38) 39) 40) 41) 42) konisch, vorstehend, Gesicht zurückweichend. Hinterschenkel unten „brevissime spinulosa“. Ischyropterwm Bısor (1889) typ. nigricaudatum Biıcor. — Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle.. Kopf anders geformt . . . . . ......535) Flügel lang und schmal, parallelogrammförmig, am Hinterrande geradlinig, außen stumpf abgerundet. Hintere Querader sehr schief, mit der Posticalis einen stumpfen Winkel bildend. Alle Schenkel ventral mit gelben Borsten besetzt. Rhachiptera Bısor (1859) typ. limbata Bıcor. — Flügel von normalem, mehr eiförmigem Umrisse, kürzer und breiter, hinten nicht geradlinig . 36) Die Scheitelplatten und die daraufstehenden 2 oberen Orbitalborsten dringen nach vorne zwischen die untere Orbitale tragenden, dem Augenrande anliegenden Wangenplatten vor . . . 2. .....980 — bleiben dem Augenrande genähert und dringen nicht nach vorne innerhalb der unteren Orbitalen vor 38) Untere Frontorbitale stärker als die oberen, aufrecht stehend und nach hinten gebogen. Flügel am Rande strahlig gezeichnet, innen mit Augenflecken. Paracantha Coavuızır (1899) typ. culta Wıeven. — Untere Orbitale kürzer als die oberen, nach vorne und einwärts gebogen. Flügel fein gegittert. Dictyotrypeta n. Q. typ. syssema n. Sp. Stirne zirka doppelt so breit wie ein Auge, parallel, gewölbt, mit breitem und stark glänzendem Ozellen- dreieck, glänzenden Scheitelplatten und Lunula, die beulig konvex vortreten und glänzend schwarze Flecke zeigen. Strobelia Roxvanı (1868) typ. baccharidis Roxvant. — Stirne schmäler, seicht konkav oder flach, matt und ohne schwarze Flecke, vorne etwas verengt. Flügel sehr breit, vorne und hinten stark konvexrandig. Eutreta Lozw (1873) typ. sparsa W1EDEn. Flügel im Verhältnisse zur Länge sehr breit, braun, dicht und fein heller punktiert, an der Spitze breit gerundet, dort gelb mit hyalinen Einschnitten oder Randflecken. Aerotaenia Loxw (1873) typ. latipennis Wieden. — Flügel von normalem Umrisse oder sehr lang und schmal . . . 2 2 2 2.2 2.2.2.2... 40) Stirne viel breiter als '/, des Kopfes, 3—4mal so breit wie ein Auge . . . 2 .22.2..2....4l) — Stirne schmäler, höchstens doppelt so breit wie ein Auge . . . . 2. 22 2 2.2.2...42) 3. Fühlerglied verlängert, vorne mit scharfer Ecke. Gesicht zurückweichend. Acidogona Lorw (1873) typ. melanura Low. — Fühler kurz, kaum '/, des Gesichtes lang, 3. Glied vorne abgerundet. (Fühler an der Basis etwas entfernt voneinander). Eurosta Lorw (1873) typ. solidaginis Fırcn. "lügel dunkelbraun, im Innern mit mehr oder weniger zahlreichen größeren und kleineren gelben Tropfen, die dort auch vorherrschen und das Braun zu einem zerrissenen Gitter gestalten können. Der Spitzen- und Hinterrand des Flügels bleibt aber braun und enthält nur weiße Punkte. Zwischen Fühler und Yo a EN an rayrızay N) xt S Auge häufig ein schwarzer Punkt. Ieterica Lorw (1873) typ. seriata LoEw. - Mlügel gelb, mit hyaliner Zeichnung, bestehend aus Einschnitten vom Rande des Flügels her und aus einieen orößeren Flecken i sr Mitte. einigen größeren Flecken in der Mitte Baryplegma v. v. Wvir (1899) typ. gülva v.D. Wurr, — Flügel mit braunem bis schwärzlichem Gitterwerk auf hyalinem, resp. weißem Grunde oder umgekehrt 43) 43) 44) 45) 46) 47) 48) Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Bthn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.3 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 9 Stirne konvex über die Augen emporgewölbt. 9! Vorderschenkel verdickt; Hinterleib in der Endhälfte plötzlich fast zylindrisch verjüngt. © Ovipositor konisch. Rüssel von normaler Länge, nicht gekniet. Camaromyia n. g. typ. bullans Wıeven. — Stirne flach bis konkav. Hinterleib des g' am Ende nicht plötzlich zusammengezogen. Ovipositor flach 44) Flügelgitter an der Spitze durch radiär zum Rande hin ausstrahlende braune Bändehen mehr weniger sternförmig gestaltet. Sind die Strahlenbändchen nicht entwickelt, die Spitze und der Hinterrand des Flügels also hyalin, so bleibt nur der verschieden. lange dunkle Kernfleck in wechselnder Intensität in der Vorderhälfte des Flügels, meist subapikal gelegen, übrig . . : 2 2 2 2 2 nn... 49) — Flügelgitter nicht sternförmig gestaltet. Der Spitzen- und Hinterrand des Flügels bleiben nie hyalin, NomsbraumengGittersunbedecktar Ar u. en ee ee ee ap nee seat AD) Rüssel stark verlängert, die Labellen knieartig zurückgeschlagen und von Kopflänge . . . . . 46) — Rüssel normal lang, Labellen kurz und wenn etwas verlängert und zurückgeschlagen, so doch kürzer a); der Kom, 0 ul a RE E32) Augen wagrecht oval liegend. Die Stirne tritt an den Fühlern weit über die Augen vor, der Kopf ist doppelt so lang wie hoch, die Stirne 3mal so lang wie das kurze, schnauzenartige Gesicht. Protensina n. g. typ. longiceps n. sp. — Augen lotrecht- oder schief oval. Stirne nur wenig über die Augen vorstehend, Kopf und Stirne wel kümmern. 2 eo ae ee oe a ER ED) Hinterleib ganz poliert, glänzend schwarz, beim 9! zylindrisch-konisch. Genitalien groß, mit 3 Paaren, ventral lang vorstehender Lamellen. Lamprosyna n.g. typ. nitidula n. sp. — Hinterleib nie unbestäubt glänzend schwarz, beim 9! nie zylindrisch. Backen und Wangen sehr schmal. 2—3 untere Frontorbitale.e Kopfrand unten gerade und lang, Mundrand vortretend. Stirne durchschnittlich länger als breit, schmal. Flügel schlank, hyalin bis gegittert. Ensina Ros.-Dezsv. (1830) typ. sonchi Linn“. Cubitalis oben nackt oder mehr oder weniger beborstet. Euribia Mezısen (1800) typ. arnicae Linn. Flügel mit Ausnahme der äußersten Wurzel dunkelbraun, in der Mitte nur mit wenigen hyalinen Tropfen, die kein Gitter bilden, am Rande und an der Spitze strahlig. Flügel von eiförmiger, vielfach breiterer Gestalt. 2—4 Seutellare. Cubitalis oben nackt oder beborstet. es ler (1873) typ. festiva Lorw. — Flügel mit einem dunklen Kernfleck in der Oberhälfte, meist nur vor der Spitze gelegen und ge- wöhnlich dunkle Strahlenbändchen zur Flügelspitze und zum Rande aussendend. Wurzelwärts davon ist der ganze Flügel aber glashell oder seltener mit einem mehr weniger zerrissenen hellbraunen oder gelben Gitterwerk, das von dem dunklen Kernfleck absticht, versehen. Ausnahmsweise ist auch der Strahlenkern fast ganz verschwunden. Flügel von schlanker, mehr streifenförmiger Gestalt. 2—4 Sceutellare. Cubitalis nackt oder nur auf der Unterseite beborstet. Trypanea Scuraxz (1796) typ. stellata Fuzssty. [9] 10 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Tribus: Dacina. Toxotrypanda (GERSTÄCKER. (1860) Stett. Ent. Zeit. v. 21 p. 191. Syn. Mikimyia, Bıeor (1884), Bull. Soc. Ent. France p. 29. (Typus: T. curvicauda GeERsT.) Toxotrypana curvicauda) Gersticrer (1860), Stett. Ent. Zeit. v. 21 p. 194, tab. 2, fig. 9 ©. Mıx, Wien. Ent. Zeit. v. 9 p. 249—254 und v. 10 p. 4. Syn. u. syst. Stell. — Röper?), ibidem v. 10 p. 31. — Swow?) (1895), Kans. Univ. Quart. v. 4 p. 117 Q fig. — v.». Wvır®) (1898, p. 379, tab. 10, fig. 2 ©). — Hunoer®) (?07), Wien. Ent. Zeit. v. 26 p. 244, tab. 1, fig. 7. — Experrein®) (11 p. 407 Q)). syn. fureifera Bıcor (1884), Bull. Ent. France p. 29 9! (Mikimyia) und (1886) Ann. Soc. Ent. France p. 292. St. John, Antigua in West-Indien!); Peru?); Yucatan?), N. Yucatan?), Rio Grande do Sul’); Costa Rica®); Süd-Carolina (Wiener Hof-Mus.). Eine von den echten Daeinen, denen sie sonst in der Beborstung gleicht, durch verschiedene Merkmale abweichende Form. Biologie unbekannt. Tribus: Ceratitina. Ceratitis Mac Lxar. (1829) Zool. Journ. v. 4 p. 475. Syn. Petalophora Macavarr (1835, p. 454). Lenophila Guzrın-Mexevirıe (1843), Revue Zool., v. 6 p. 200. Halterophora Roxvanı (1861), Dipt. Ital. Prodr. v. 4 p. 10. (Typus: ©. capitata W Even.) Ceratitis capitata Wirpunasn (1824), Anal. Entom. p.55, 124 (Trypeta) und 1830, p. 496. 29 (Trypeta); syn. eitriperda Mac Luav (1829, p. 475); hispanica ve Breue 1842, Ann. Soc. Ent. France p. 188. Ausführliche Citate siehe Bzzzı (09, p. 276) u. Arprıen (’05, p. 601). Aus der Region, in die sie eingeschleppt wurde, bekannt aus Bermuda und Brasilien. Larve in Früchten von Citrus Aurantium, Limonium delieiosa, medica; Prunus Armeniaca, Amygdalus persica ete. u. von Coffea. (Gowper 09 —'10, Rep. Gov. Ent. Eintebbe ’11.) — Siehe auch Ren (15) in: Sorauers Handb. d. Pilanzenkrankh. v. 3 p. 416. Abbildungen in Jiley and Howard (1890), Insect Life v.3 p.5—S und Yearb. Depart Agrie. 1897, p.537. Sevorın (13), Journ. Eeconom. Entomol. v. 6 p. 68— 73. Molynocoelia Gicuıo-Tos (1893, p. 11). (Typus: 7. lutea Gier. Tos). Molinocoelia lutea Gisuo-Tos (1893) p. 11 und (1895) p. 60, 57, tab. 1, fig. 23. Mexico. Mir nicht bekannt geworden. BY \ n Ceratodacus n. 2. (Typus: CO. longicornis n. sp.) ie Gattung nähert sich durch die Beborstung und das Aussehen sehr der Gattung Daecus. Stirne sehr kurz und breit, viel breiter als lang und mehr als doppelt so breit wie ein Auge. Stirnstrieme nur '/, der Stine breit, den Rest der Breite nehmen die glänzenden Orbiten ein. Deshalb sind Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 11 auch die 3 unteren und 2 oberen Frontorbitalborsten weiter nach einwärts gerückt. Özellare sehr klein, Post- vertikale nicht unterscheidbar. Die Cilien am Hinterkopfe zart und wie alle Borsten schwarz. Gesichtsprofil mit sanft S-förmiger Linie etwas zurückweichend. Fühlergruben von oben bis unten durchlaufend, breit und tief, wodurch die breiten Wangen mit scharfen Gesichtsleisten vortreten. Backen mehr als '/, des Auges hoch. Gesichtsrücken stark quergewölbt. Fühler sehr lang, hoch oberhalb der Augenmitte und eng beisammen inseriert. Erstes Glied nach oben vorstehend, mit dem zweiten ein Knie bildend; drittes allein schon länger als das Gesicht, linear, sechsmal so lang wie breit, nicht ganz gerade, mit geschwungenen Rändern. Arista kürzer als das 3. Glied, der ganzen Länge nach verdiekt, nur mikroskopisch behaart. Praelabrum von allen Seiten sichtbar, relativ niedrig. Taster? Rüssel kurz und diek, mit normalen Labellen. Hinterkopf sanft gewölbt. Thorax gedrungen. Rücken quadratisch. Quernaht vor der Mitte, senkrecht aufsteigend, stark entwickelt. Schild mehr als !/, des Rückens lang, elliptisch, oben schwach gewölbt, rauhbehaart, am Rande mit 6 Borsten Humerale 2, Notopleurale 2, Praesuturale 1, Supraalare 3; nur 1 Paar Praescutellare, Dorsozentrale fehlen ebenso wie die Sternopleurale Einige Borsten am Rande der Mesopleura. Hinterleib breit eiförmig, breiter als der Thorax. Tergite breit ventral umgeschlagen. Sternite relativ breit entwickelt Bindehaut nur schmal sichtbar. Hypopyg klein, ventral gelagert. 5 sichtbare Tergite, 3—5 nach hinten zu an Länge abnehmend. Das basale Doppelsegment ist kaum !/, des Ab- domens lang. Am Flügel sind die Subkosta und die Cubitalis der ganzen Länge nach beborstet. Die kleine Querader steht über dem ersten Viertel der Discalzelle.. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist von der Querader an gebogen, die erste Hinterrandzelle an der Mündung daher erweitert. Die Querader der Analzelle ist winkelig gebrochen, wodurch ein spitzer Zipfel entsteht. Beine von normaler Länge und Stärke. Mittel-, namentlich aber die Hinterschienen deutlich verdickt. Letztere dorsal borstlich gewimpert. Nur die Vorderschenkel posteroventral mit einigen Borsten. Gattungstypus folgende Art. Ceratodacus longicornis. 19 aus Peru ohne Vaterlandsangabe. Von der Firma Srauvineer und Bane-Haas. Kopf glänzend hellgelb. An den Haarwurzeln der Stirne und auf dem Gesichtsklypeus zahlreiche glänzend schwarze Punkte; auf letzterem in ungefähr 10 Längsreihen geordnet. Stirnstrieme mattgelb, in der Mitte mit bräunlichem Flecke. Fühler rotgelb. Das 3. Glied ist am Unterrande und _ in der Endhälfte gebräunt. Arista dick, weißgelb. Thorax, Schild und Hinterleib von glänzend rotgelber Grundfarbe und zart chagrinierter Oberfläche. Rücken mit 3 schwarzbraunen Längsstriemen Die breiteste mittlere ist bei dem einzigen Stücke in der Mitte etwas verwaschen, vor dem Schilde verbreitert und tritt auch auf die Basis des letzteren über. Die Seitenstriemen sind an der Quernaht unterbrochen. Auf der Mesopleura, unmittelbar neben der Naht eine lotrechte hellgelbe Querstrieme, die beiderseits von schwarzbraunen gesäumt wird und oben auch noch die Fig A.n Notopleuralnaht ein Stück überschreitet. Sternopleura oben mit braunem Fleck. Metanotum schwarzbraun, ebenso die Oberseite des Abdomens. Auf diesem bleibt eine breite, scharf abgegrenzte Mittellängsstrieme und je ein großer, innen abgerundeter Seitenfleck vorne am basalen Doppel- und am 3. Segmente rotgelb. Borsten und Behaarung des ganzen Tieres schwarz. Hüften und Beine rotgelb, die 4 hinteren Schienen dunkelbraun. Flügel (Fig. 1) etwas bräunlich hyalin. Kosta ohne Randdorn; Adern dunkelbraun. Kaffeebraun sind: 1. eine kurze Querbinde an der Schulterquerader, 2. eine breitere, welche die Subkostalzelle und darunter die Radialisgabel erfüllt und durch die Basis der Discal- und 3. Hinterrandzelle an die Analis hinabführt und 3 die ganze Flügelspitze mit einem hyalinen Flecken an der Mündung der 1. und einem viel größeren am Hinterrande der 2. Hinterrandzelle. Schwinger gelb, mit schwärzlichem Kopfe. Körper und Flügel 5 mm lang. 12 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas COryptodacus n. g. (Typus: (©. obliguus n. sp.) Auch diese Gattung ähnelt durch Färbung und Kopfbau dem Genus Dacus. Stirne länger als breit, parallelrandig, so breit wie ein Auge. 3 untere und 2 obere Frontorbitale. Ozellare und Postvertikale deutlich entwickelt, wenn auch nicht kräftig. Cilien am Hinterkopfe zart und schwarz wie alle Borsten. Gesichtsprofil gerade, etwas zurückweichend. Fühlergruben deutlich eingedrückt, so lange wie das Gesicht. Längsrücken unten flach, oben etwas vortretend. Backen kaum '/, des Auges hoch. Wangen von mittlerer Breite. Hinterkopf sanft gewölbt. Fühler etwas kürzer als das Gesicht, schlank, an den Wurzeln genähert und oberhalb der Augen- mitte inseriert. 3. Glied 4mal so lang wie in der Mitte breit, gegen die Spitze hin verjüngt, dort abgerundet. Arista länger als dieses Glied, normal dünn, sehr kurz und zart pubesziert. Praelabrum sehr klein, nur von vorne etwas sichtbar. Taster und Rüssel mittelgroß, erstere etwas verbreitert. Thoraxrücken länger als breit, viereckig, oben flach. Quernaht vor der Mitte. Schild fast '/, des Rückens lang, eiförmig, oben abgeflacht und nackt, am Rande mit 4 Borsten. Humerale 1, Notopleurale 2, Praesuturale 1, Supraalare 3, Dorsozentrale 1 Paar, vor den Praescutellaren, aber erheblich hinter den vordersten Supraalaren inseriert. 2 Meso-, 1 Ptero- und 1 Sternopleurale. Hinterleib eiförmig, kaum breiter als der Thorax. Von den Tergiten sind nur die hinteren etwas ventral umgebogen. Sternite wohl entwickelt; daneben ist die Bindehaut breit sichtbar. Hypopyg relativ groß, knopfig, ventral liegend, doch auch von hinten sichtbar. Das basale Doppelsegment ist mehr als '/; des Abdomens lang; das 5. ist verlängert; 3 und 4 sind gleich lang. Subkosta dicht, Cubitalis nur bis zur kleinen Querader und schütter beborstet. Kleine Querader schief, jenseits der Mitte der Discalzelle. Mündung der 1. Hinterrandzelle etwas erweitert. Hintere Quer- ader bauchig, senkrecht auf den Längsadern. Analzelle wie bei Ceratodacus angegeben. Beine proportional. Vorderschenkel posterodorsal und -ventral, Hinterschenkel anterodorsal und -ventral an der Spitze beborstet. Hinterschienen dorsal borstlich bewimpert. Gattungstypus folgende Art, Cryptodacus obliqgwaus n. sp. 1 g9' aus Bolivia, Songo. Ungar. Nat.-Mus. Stirne, Gesicht, Backen und der Augenrand am sonst schwarzen Hinterkopf hell orangegelb. Das 3. Fühlerglied, die Mundrandenden der Fühlergruben, Flecke auf den Backengruben und die Tasterenden dunkler gelb. Ozellen- und Scheitelplatten punktartig geschwärzt. Thorax und Hinterleib von glänzend schwarzer Grundfarbe; Schulterbeulen, eine Längsstrieme an der Notopleuralnaht und eine Medianstrieme hinter der Quernaht auf dem Rücken, die vorne spitzig endet, sowie das Schildehen mit Ausnahme eines schmalen Basalsaumes zitrongelb. Rücken mit 4 Längsbinden aus aschgrauer Bestäubung, die ganz vorne verkürzt sind. Pleuren und Oberseite des Hinterleibes durch srauliche Reife etwas im Glanze geschwächt. Hüften und Beine rotgelb, schwarzscheckig, Füße hellgelb. Vorderschenkel außen in der Mitte mit schwarzer Längsstrieme; Mittel- und Hinterschenkel mit Ausnahme der Spitze fast ganz schwarz. Die Schienen sind rot und schwarz gestriemt. Borsten und Behaarung überall schwarz, nur der Rücken zeigt auch noch zerstreut zarte gelbe Pubeszenz. Flügel nach Fig. 2. Die Zeichnung ist in der Mitte schon hellbraun und an der Spitze etwas verblaßt, so die Querbinde oberhalb der hinteren Querader und der sich daranschließende Spitzenrandsaum bis zur Discoidalis Schwinger gelb. Körper und Flügel zirka 6 mm lang. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 15) Anastrepha SCHINER. (1868, p. 263.) — Syn. Acrotoxa Lorw (1873, p. 227). — Bezzı (’09, p. 280). (Typus: A. serpentina W nen.) Arten-Synopsis.!) Nur eine obere Frontorbitalborste. Fühler mindestens so lange wie das Gesicht. Die Flügelzeichnung ist braun und besteht nur aus einem zusammenhängenden Kostalsaume von der Wurzel bis zur Flügelspitze und aus je einer isolierten Strieme an der Analis und längs der hinteren Querader. Subgen. Pseudodacus n. 1) (Typus: daciformis Bezzi.) — Zwei obere Frontorbitalborsten. Fühler kürzer als das Gesicht. Die Flügelzeichnung ist gelb und braun scheckig, der Kostalsaum ist meist unterbrochen und immer sind außerdem noch S- oder V-förmige schiefe Querbinden („Bäche“) vorhanden. Subgen. Anastrepha s. str. 2) 1) Der Kostalsaum wird unten durch die Radialis scharf abgegrenzt. Ebenso ist der dunkle Saum der hinteren Querader streifenartig abgesetzt, von gleicher Breite. Hinterleib mit gelben Quersäumen an den Hinterrändern der Tergite. Ovipositor etwas länger als der Hinterleib. A. daciformis Bezai. — Der Kostalsaum reicht unten bis an die Cubitalis herab. An der hinteren Querader liegt ein ver- waschener, unregelmäßiger bräunlicher Wolkenfleck. Hinterleib schwarzbraun mit gelber Medianbinde ÖOvipositor 2mal so lange wie der Hinterleib. A. macrura n. sp. 2) Hintere Basalzelle glashell . . . . A a retro) — Hintere Basalzelle in das Gbeune I Rlogelmurzel. mit Sngsachloseen ZN) 3) An die Säumung der hinteren Querader schließt sich oben eine schief durch die 2. Hinterrandzelle herab- laufende Querbinde an, wodurch eine deutlich V-förmige, wenn auch oben offene Zeichnung entsteht 4) — Obige V-förmige Binde unvollständig durch Fehlen des distalen Schenkels oder mindestens un- deutlich „22 2.2.. Sur 2) 4) Eine von der 2. Be salzeile Allied: Ach. unfwärhs Hehends, knnterbrachen Slashelle Beyenbinde tindet gleich hinter der Subkosta oder etwas darunter und ist in der Mitte nicht unterbrochen. . . . 5) — Öbige glashelle Bogenbinde ist in der Mitte mehr oder weniger breit unterbrochen und daher in Flecke aufgelöt . . . . ; 2 Ä BE 0) 5) Die in 4) beschriebene elasheile Bogenbinde enreicht oben: die Kost che ganz nnd verschmälert sich nach oben zu. Ovipositor länger als der Körper. A. integra Lorw. — Die obige glashelle Bogenbinde mündet breit in die Kosta ein. . . SUR NN. "0) 6) Auf dem Thoraxrücken vor dem Schilde und auf jedem der Tergite 3— 5 je 2 schwarze Flecke. A. punctata n. sp. — Rücken und Hinterleib ohne schwarze Punktflecke . . . . : N EN) 7) Die V-förmige in 3) beschriebene braune Binde ist in der 1. Eereandzelle Bes ehlossen Re aeleN) — Die V-förmige Binde ist oben offen und in 2 getrennte Äste gespalten. A. soluta Bezz1. 8) Ummittelbar jenseits der kleinen Querader ist die Submarginalzelle durch eine wellige Biegung der Radialis und einen Aufbug der Cubitalis merklich verengt. Fig. 9. A. parallela Wırven. — Submarginalzelle jenseits der kleinen Querader nicht verengt. A. obligua Macov. 9) Die Binde über die hintere Querader ist am Hinterrande des Flügels mit jener über die kleine Quer- ader laufenden verbunden. Analwisch isoliert. Thorax und Metanotum schwarz gestriemt. A. lambda n. sp. — Die Binde über die hintere Querader hinten frei. Dagegen ist der Analwisch mit der Querbinde über die kleine Querader verbunden . . . rl) 10) Die in 3) beschriebene V-förmige Binde hängt oberhalb der Cubitalis art dem Spitzenrandesuime des Flügels zusammen. . . : ee ..) — Die V-förmige Binde Bleih am Scheitel Ana einen aeullelen a Tnschehrsurm vom a Band SauEıel GE LROrIn DE N an nee 8 0. 16) 1) Unter Benützung der Tabelle von Bezzı ’09. — In die Beschreibung von Anastr. perwviana Townsenp (13), Journ. Econ. Ent. v. 6, p. 345 habe ich nicht Einsicht nehmen können. 20) 21) 22) Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Das hyaline Kostaldreieck jenseits der Subkosta reicht unten mit der Spitze nur bis an die Radialis 14) — Der hyaline, trapezförmige Fleck jenseits der Subkostamündung berührt unten die Cubitalis . 12) Fühler so lange wie das Gesicht; 3. Glied mehr als viermal so lang wie das 2. Hinterleib hellbraun, schwarz behaart. Taster gelb, schwarz beborstet. A. acidusa WALKER. — Fühler kürzer. Hinterleib und Taster. hell behaart. . 2... 22.2 Zee Subkostamündung und die Spitze des in 10) erwähnten trapezförmigen hyalinen Fleckes liegen vor der kleinen Querader. A. distans n. sp. — Subkostamündung und Spitzen des hyalinen Kostalfleckes der kleinen Querader gegenüber. A. conjuncta n. sp. Schildspitze und 2 Flecke am Metanotum schwarz. A. tripunctata v.». Wvır. — Schild und Metanotum gelb. Randmal und der darunter liegende Flügelteil bis zur Cubitalis schwarzbraun. A. eryptostrepha n. sp. Kopf-, Thorax-.und Beinborsten..auch rotgelb.. = 1... 2.0 ee ee —- Borsten schwarz oder dunkelbraun... . „u... ee 2. und 3. Längsader mit ähnlicher Biegung jenseits der kleinen Querader wie in 8) beschrieben. Die Ovipositorlänge verhält sich zur Abdominallänge wie 1:1-4. A. consobrina Loew. — 2. und 3. Längsader ohne obengenannte Biegungen . . . .....n. = ee Taster schwarz. R nigripalpis n. Sp. —: Taster: gelb, schwarz: oder gelb "behaart > % Kern re ee Taster schwarz behaart A analea Warsei — Taster gelb behaart . . . . 4 i . ee EA Ovipositor länger als der halbe Eintedeih. 5. Mer ib: gi Kurden als a 3% gl hi zusammengenommen. A. fraterculus WIEDEn. — Ovipositor kürzer als der halbe Hinterleib. A. pseudoparallela LoEw. — 5. Tergit des Q' länger als das 3. und 4. zusammen. Ovipositor länger als der übrige Hinterleib. A. ludens Lorw. Thoraxrücken vor dem Schilde und jedes der Tergite 3—5 mit 2 schwarzbraunen Punkten. A. punctata n. sp. — Thorax und Hinterleib unpunktiert. 4A. zanthochaeta n. sp. Die apikale Flügellängsbinde begleitet das Ende der Cubitalis und wird von der Kosta durch einen hyalinen Saum getrennt. A. m Macar. — Die apikale Flügelbinde begleitet die Kosta . . . h EEE Die Binde über die hintere Querader hängt mit dem Kostalkaune den, Flügels ichl zusammen. . 24) — ist mit dem Kostalsaume verbunden . . . . ..23) Die Flügelquerbinde über die hintere Querader ist vorne ee einer schief nach en üben die kleine Querader zur Postiealiswurzel verlaufenden verbunden. A. hamata Lorw. — In der Wurzelhälfte des Flügels keine schiefe Querbinde. A. pallens CoQuiLLErT. lin ununterbrochenes hyalines Bogenband beginnt jenseits der Subkostamündung und endet in der 2. Basalzelle. A. leptozona n. sp. — Obiges hyalines Band ist nie ohne Unterbrechung, sondern in Flecke aufgelöst . . . . . . 25) Taster pechbraun. A. ocresia WALKER. — ‚Taster gelb . . . . SBaR A . 26) Der äußere Schenkel der V-förmigen Binde, das ist die schiefe neck Kom on letzten Abschnikt der Diseoidalis, fehlt ganz. Thorax und Hinterleib vorherrschend sehwarzbraun. Ersterer mit 3 gelben Längsstriemen auf dem Rücken und solchen an der Noto- und Sternopleuralnaht; letzterer mit gelben Hinterrandsäumen am 1. und 2. Tergit und einer solchen Medianstrieme am 3. bis 5. (Fig. 10) 4. serpentina WIEDEN. — Der äußere Schenkel der V-förmigen Binde ist wenigstens in der 2. Hinterrandzelle etwas sichtbar 27) Thoraxrücken mit 2schwarzen oderschwarzbraunen Längsstriemen. Hinterleib ohneschwarze Querbinden 28) - Thoraxrücken ungestriemt. Hinterleib gelb mit 3 schwarzen Querbinden. A. trieincta LoEw. 31) beiden Arten arg in Mitleidenschaft gezogen, aber auch andere Früchte sind nicht sicher, Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 1%) von der Breite der Marginalzelle. Jenseits der Subkostamündung ein hyaliner Fleck. Der gelbe Spitzenrandsaum des Flügels ist schmal, A. striata ScHInER. — Der ganze Flügelvorderrand von der Wurzel bis zur Spitze ist bis zur Cubitalis herab gelb. Der V-förmige Fleck an der hinteren Querader ist in seinen beiden Schenkeln entwickelt — Der äußere Schenkel des Gabelfleckes fehlt Jenseits der Subkostamündung ein glasheller Fleck. Die braune Binde über die Hutter N ader ist Wollen: A. schineri n. sp. . 31) . 30) 4A. bivittata Macau. — Der hyaline Fleck neben der Subkostamündung fehlt. Die braune Binde über die hintere Querader ist teilweise mit dem Braun der Wurzelhälfte des Flügels verbunden. Hinterleib rostgelb und gelb behaart. — Hinterleib braun und schwarz behaart. A. atrigona n. sp. A. suspensa Lorw. A. acidusa') WALKER. Die Metamorphose ist von 2 Arten, die große Schäden an Früchten verschiedener Art anrichten können, bekannt geworden, von A. ludens Lozw und A. fraterculus Wırpem. Besonders Orangen wurden von wie Kern- und Steinobst, Psidium-Arten usw. Die Fliegen sind die südamerikanischen Vertreter der altweltlichen Dacus-Arten. Normal sind 4—5 untere und 2 obere Frontorbitalborsten vorhanden. Die Sternopleurale fehlt öfter als sie vorhanden ist und dann ist sie nur schwach. Die Aufbiegung des Mündungsteiles der Discoidalis ist verschieden stark, selten fast ganz verwischt. oh 4. 5 . . consobrina Loww (1873, p- .2304, tab. 11, no. 21. > BR m . atrigona n. Sp. . bivittata MacauArT (1843, p. 929, 5, tab. 30, fig. 3. . eryptostrepha n. sp. A. distans n.Sp.. . \ . ethalea WALKER (1849, p- 1016. Trypeta); Lorw Katalog. . acidusa WALKER (1349, p. 1014. Trypeta); Lorw, (1873, p. 231 u. p. 335. 1. Acrotoxa); Howaro (1897), Yearb. Dep. Agric. Washinst. p. 533, fig. 28, Fliege und Puppe; Rer (13) in: Sorauers Handb. Pflanzenkrankheit. v. 3, p. 418 Jamaica, Florida. . Nr. 14. Urophora); Lozw (1873, p. 231, tab. 11, fig. 27.?) Aerotoxa) conjuncta n. Sp. Brasilien. Nr. 6. Ben Nr. 5. Acrotoxa) daciformis Bezzı 09 p- 983. Ana nepha) Brasilien, Argentinien und Paraguay.”) Nr. 4. (1873, p. 335.1. Acrotoxa) Be . fraterculus WIEDEMANN . . er: . grandis MacquArr (1846, p. 912. 11, tab. 18, fig. w Tephritis); Loww (1873, p. 231, tab 11, fig. 26.°) Aecrotoxa) Neu- rd . hamata Lorw (1873, p. 229b, tab. 11, fig. 22. Aerotoxa) Brasilien. . integra Lozw (1873, p. 230e, tab. 11, fig. 23. Aerotoxa) Venezuela®), Brasilien. 1) Hier nur vorsichtshalber noch einmal aufgeführt. 4) Wiener Hof-Museum. 5) 3) Nach Macgquarıs Fieur. A. A. ve BRR . obligqua Macauvarr ; . pallens Coauiterr (04), Tourn: N. York Ent. Soe. lambda, wa spi. an a seen su reN. 88 leptozona n. sp. a : Nr. 1. ludens Lozw (1873, p. 993; 5, ab) 11, fig.19. Acrotoxa); Rızey ano Howarn (1889), Ins. Life v.1, p. 45—47, fig. 9, Abbild. der Imago, Larve und Puppe; Hrrrera (’00,’05), Bol. Com. Parasit. agric. Mexico; Journ. econ. Entom. Concord. N. H. v. 1, p. 169—174 (08); Crawrorp (’10), Pomona Journ. of Entomol. v.2, p. 321— 3332, fig.; Frossart, Fruit Flies (10), p. 53, tab. 6, fig. 12; Jounson (1897), Proc. Ent. Soc. Wash., v. 4, p-56; Ren (13) in: Soravers Handb. der Piairen. krank. v.3, p. 417 Mexico. . macrura N. Sp. Nr..1. . migripalpis n. sp Nr. 8. . ocresia W ALKER (1849, p- 1016. Trypeta); Lozw (1873, p. 337. a6. Jamaica. Nr. 2. Aerotoxa) v. 12, p. 35 Süd-Texas. . parallela W 1Eoemans (1830 p. 515.4. Dacus); Losw (1873, p. 229a, tab. 11, fig. 20. Acrotoxa) Mexico®), Brasilien, Paraguay °). . perwviana Townseno (13, Journ. Econ. Ent. v. 6, p: 345) Peru. . pseudoparallela Lozw (1873, p.230e, tab. 11, fig. 24. Aerotoxa) Brasilien. 2) Ungar. Nat.-Museum u. Wiener Hof-Museum. sar, Nat.-Museum. © >- U U n 16 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas A. punetata n.sSP. » =» = > = = 02. . Nr.10. | A. suspensa Loxw (1862, p.69.4, tab.2, fig.5. Trypeta, A. schineri n.sp. . - SE Ze Nnals: et 1873, p. 222.3, tab. 10, fig.5. Acrotora); Schwer A. serpentina WIEDEMANN (1830, p- 521.12. .Dacus); | (1868, p. 263. 66. Anastrepha); Grsrıo-Tos (1895, Macquarr (1843, p. 216.2. Leptoxys); Loszw (1875, | p. 59. 54) Cuba, Mexico, Venezuela, p. 227. ı, tab. 11, fig. 25. Acrotoxa) | Brasilien (Rio Grande do Sul)'). Brasilien, Peru. 4. trieincta Lozw (1873, p.225.6. Acrotoxa). ?Haiti. syn.vittithorax Macau. (1850,p.286, tab.26, fig. 11. | A. tripunctata v. od. Wurp (1899, p. 405.2, tab. 11, A. soluta Bezzı (’09, p. ae Brasilien. | fig. 22) Mexico. A. striata ScHINER . . . ein, Ne 2. AR omthochaela n.sp) 2 N 1. Anastrepha macrura n.sp. Q@ aus Paraguay, S. Berhardino. Ung. Nat.-Mus. Der A. daciformis Bezzı ähnlich, aber durch folgendes verschieden. Das Gesicht ist nicht ein- färbig gelb, sondern in der Längsmitte bis zum Mundrande schwarzbraun. Der braune Kostalsaum des Flügels ist breiter, aber heller und reicht unten bis an die Cubitalis, an deren Mündung aber kaum merklich über dieselbe hinaus. — Bei A. daciformis ist der Kostalsaum von gleicher Breite, scharf abgesetzt von der glashellen Submarginalzelle und biegt an der Flügelspitze herab bis zur hinaufgebogenen Mündung der Discoidalis. Auch der Saum der hinteren Querader ist scharf ab- gesetzt dunkelbraun und streifenförmig, während er bei A. macrura eine an den Grenzen verwaschene, nach hinten breiter werdende bräunliche Wolke darstellt. — Bei A. macrura erfüllt der braune Analwisch die ganze Analzelle und zieht sich auch an der Posticalis hin, während letzteres bei daciformis nicht der Fall ist, bei der auch die Analzelle im unteren Teile glashell bleibt. Der Hinterleib ist pechbraun. Ein schmaler Hinterrand des 1. Tergites, der Seitenrand des ganzen Hinterleibes und eine nach hinten sich verschmälernde Mittellängsstrieme vom 2. bis 5. Tergit sind gelb. Das erste Glied des Ovipositors ist mehr als 1'/,mal so lang wie der Hinterleib, gerade, schlank zylindrisch, nur an der Wurzel etwas konisch verdickt, gelbrot. Thorax und Schildbasis pechbraun. Hellgelb sind der Humeral-, Notopleural- und doppelte Metapleuraleallus, Flecke am Hinterrande der Meso- und am Oberrande der Sternopleuren, sowie 3 Längslinien des Rückens. Die mittlere ist hinten vor dem Schilde stumpf, V-förmig gegabelt; die seitlichen sind vor den gelben Quernahtästen einander mehr genähert als hinter denselben. Schildspitze ebenfalls gelb. Am gelben Kopfe sind noch eine Scheitelquerbinde, 2 keilförmige Flecke seitlich vom Cerebrale und je ein Backenfleck schwarz. Fühler so lang wie das Gesicht, gelb; 3. Glied rotbraun, lang linear, 4mal so lang wie breit, rotbraun. Beine rotgelb, Schenkelspitzen, Schienen und Fußenden rotbraun. Schyunger gelb. Körper ohne Övipositor S mm; Ovipositor 5-5 mm; Flügel S mm lang. 2. Anastrepha obliqwea Macavarı. Macavarr (1835, p. 464.14 und 1843, p. 225, tab. 30, fig. 11. Tephritis); Loww!) (1873, p. 223 und 337.44. Acrotoxa). syn. munda Scuixer?) (1868, p. 264.97. Anastrepha),; Experten (11, p. 424). Q aus Peru, Ugayalifl,, Unine, Oktob., Dresd. Mus.; Yung Ignape, Rio Grande do Sul und Paraguay, S. Bernhardino, Wien. Mus. — Cuba!), Venezuela”), Amazonas, Pebas. Thorax ohne hellgelbe Striemung. Ovipositor erheblich länger als der Hinterleib, 53mm lang und von oben gesehen vollkommen zylindrisch, röhrenförmig und gerade. Beborstung schwarz. Metathorax ungestriemt. Hlügel ähnlich dem von 4A. parallela Wırv., also mit vollständig durchlaufender glasheller Quer- binde von der 2. Basalzelle bis hinauf zur Subkostamündung. Diese liegt aber hier nicht der kleinen Quer- ader gegenüber, sondern vor derselben. Die wellenartige Biegung der Radialis oberhalb der kleinen Quer- ader ist nur angedeutet. Der letzte Abschnitt der Cubitalis ist jenseits der Querader nicht so plötzlich abgebogen, sondern allmählich gekrümmt. Körper ohne Ovipositor und Flügel T7—9 mm lang. Die Soninensche Type ist ein unreifes Stück. 1) Wiener Hof- Museum. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 17 3. Anastrepha lambda n.sp. 1 © aus Peru, Pini-Pini, Dresd. Mus. Körper und Beine wie bei den anderen Arten rotgelb oder rostfarben. Gesicht und Stirne zart weißlich überreift, letztere mit brauner Längsmittellinie. Thoraxrücken mit 2 parallelen, schwarzen Mittel- längsstriemen, die ganz vorne beginnen und hinten stark abgekürzt sind. Weiter außen liegen dann noch zwei gleichfarbige Striemen hinter der Quernaht in der Supraalargegend, die vor dem Schilde durch eine schwarze Querbinde verbunden sind. Schildehen oben mit Ausnahme der Spitze und des Randes schwarzbraun. Metanotum mit 2 breiten, nur schmal getrennten schwarzen Längsbinden. Auf dem Thoraxrücken sieht man noch eine schwarze Seitenlinie, welche oberhalb der Schulterbeule beginnt und zur Flügelwurzel hinzieht. Metanotum mit 2 schwarzen Seitenstriemen. Borsten alle schwarz. Die kurze Behaarung von Thoraxrücken und Hinterleib ist rot. Das erste Glied des Ovipositors gleieht in Gestalt und Länge dem von A. fraterculus W ren. Der Flügel, fig. 3, weicht in seiner Zeichnung dadurch auffällig ab, daß die braune Winkelbinde der Flügelmitte mit ihrem, den Flügel über die kleine Querader durchkreuzenden Aste hinten nicht mit dem Analwische, sondern .mit der V-förmigen Binde an der hinteren Querader verbunden ist. Der hyaline Fleck in der 1. Basalzelle ist nur klein. Subkosta deutlich vor der kleinen Querader mündend. Körper ohne Ovipositor 9 mm, dieser 2:5 mm, Flügel 10 mm lang. 4. Anastrepha distans n.sp. 1 Q aus Peru, Meshagua, Oktober, Urubambafluß; Dresd. Mus. Gleicht mit folgenden Unterschieden ganz der A. fraterculus, Wızv. Flügel Fig. 4. Der hyaline Fleck der 1. Basalzelle erreicht spitzenwärts die innere (Grenze des trapezförmigen hyalinen Kostalfleckes an der Cubitalis nicht, was bei der Art Wırpemanss der Fall ist. Die V-förmige braune Binde an der hinteren Querader ist dort breiter als der hyaline Zwischenraum und hängt an der Cubitalis schmal mit der inneren braunen Querbinde zusammen. Die Subkosta mündet deutlich vor der kleinen Querader. Körper ohne Ovipositor 9 mm, Flügel 9-5 mm lang. 5. Anastrepha eryptostrephan.sp. g'Q aus Peru-Meshagua, Urubambafluß, Oktober; Dresd. Mus. und meine 9. Im Bau und der Größe der Legeröhre der Anastr. nigripalpis gleichend, aber kleiner. Thorax ohne die hellgelben Längsstriemen der Anast. fraterculus, Wırv. Flügel nach Fig. 5. Subkostalzelle und der darunterliegende Teil der Marginal- und Submarginalzelle gesättigt schwarzbraun. Das hyaline Dreieck am Flügelvorderrande reicht unten nur bis zur Radialis herab, der kleinen Querader gegenüber. Die braune äußere Grenze des mittleren rotgelben Flügelquerbandes schneidet die 3. und 4. Längsader fast senkrecht. Die breite V-förmige Binde an der hinteren Querader ist in der Submarginalzelle breit mit dem Spitzen- randsaume verbunden. Der bei den typischen Anastrepha-Arten vom Flügelrande losgelöste und daher auf- fällig nach aufwärts gebogene Mündungsteil der Discoidalis fällt hier in den Flügelrand und bleibt deshalb unsichtbar. Die Subkosta mündet der kleinen Querader gegenüber. Im übrigen wie Anastr,. fraterculus Wr». Körper ohne Ovipositor und Flügel 7-5 mm. 6. Anastrepha conjuncta n. sp. 15 aus Bolivia-Mapiri, Sarampioni, 700m, Jänner. Dresd. Mus. Der vorigen Art im Flügel ähnlich. Auch hier mündet die Subkosta der kleinen Querader gegen- über und ist die V-förmige braune Binde der hinteren Querader in der Submarginalzelle mit dem Spitzen- randsaum verbunden. Das hyaline Dreieck des Flügelvorderrandes erreicht unten die Cubitalis an der kleinen Querader. Radialis gerade. Der aufgebogene Mündungsteil der Discoidalis ist vom Flügelrande losgelöst. Der hyaline Fleck der 1. Basalzelle unterhalb des Randmales ist hier sehr klein und verschwommen und liegt nur der Discoidalis an. Metanotum ohne schwarze Striemen. Alles übrige, namentlich die Rückenstriemung wie bei A. fratereulus Winv. Körper 13 mm, Flügel 12 mm lange. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 18 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 7. Anastrepha fraterculus Wirvemass. Wirpemanv (1830, p. 524. 17. Dacus); Lorw (1873, p. 222.4, tab. 10, fig. 6. Acrotoxa); Berg, Communie. Mus. Nae. Buen. Aires, 1899, p. 126; v.». Wurp (1899, p. 404.1, tab. 11, fig. 21. Anastrepha); Hemezı (O1, Bol. inst. agr. Est. S. Paulo, p. 162—167); Bezzı (’09, p. 283. Anastrepha); Expertein (11, p. 424); Res (13) in: Soravers Handb. d. Pflanz. Krankh. v 3, p. 418. syn. umicolor Lorw!) (1862, p. 70.5, tab. 2, fig. 6. Trypeta). SQ aus Paraguay, S. Bernhard, Februar, März; aus Bolivia, Mapiri, S. Carlos und Ernesto 800 m, Jänner — März; Songo; Belavista 1200 m, Dezember; aus Peru, Vileanota, Pichis und Meshagua, Oktober—Dezember; aus Brasilien, Rio Grande do Sul. Zitiert wurde die Art noch aus Mexico, Cuba, Costarica, Portorico, Nicaragua, Neugranada, Columbien, Argentinien, Brasilien, S. Paulo. Schadet an Citrus aurantium, Amygdalus persica, Birnen usw. Siehe auch Ro». v. Inerıne (’12), Moscas das Frutas, 2. edit., p. 12, tab. fig. 2. — Nach einer Notiz von Fiesrıc aus Früchten von Psidium pomiferum. Von dieser Art hat Lorw eine ausführliche Beschreibung als unicolor gegeben. — Die weiß- gelben Thoraxstriemen sind an guterhaltenen Stücken scharf abgesetzt: 1. die Lateralstrieme von der Schulter zur Flügelwurzel, 2. die Längsstrieme hinter der Quernaht in der Supraalargegend, die bis zu den Schildchen- seiten reicht und 3. eine Medianstrieme, vorne verjüngt und abgekürzt, hinten breit auslaufend. Schild ebenfalls hellgelb. Metanotum vielfach mit 2 deutlichen braunen Seitenstriemen. Erstes Glied des Ovipositors dorsal gemessen, wo er am kürzesten ist, deutlich länger als der halbe Hinterleib, zylindrisch, an der Basis und Spitze gleich dick, vor der Mitte aber etwas bauchig erweitert. Die 2 Äste der V-förmigen braunen Flügelquerbinde (Fig.6) an der hinteren Querader können an der Cubitalis voneinander getrennt sein. Ich sah verschiedene Übergänge. Subkosta deutlich vor der kleinen Querader mündend. Körper ohne Ovipositor 5-5—8 mm, Flügel 5—7-5 mm lang. 8. Anastrepha nigripalpis n.sp. 9'Q aus Bolivia-Mapiri, S. Antonio, Februar, 1000 m und Peru, Meshagua, Urubambafluß, Oktober, Dresd. Mus. und meine S8. Aus der nächsten Verwandtschaft der Anast. fraterculus Wien., aber größer: ©, Körper ohne Ovi- positor 10 mm, dieser 5-5 mm, Flügel 10-5 mm lang. Beim 9! sind die Maße um 1 mm kleiner. Die Taster sind mit Ausnahme der äußersten Wurzel schwarzbraun und auch so behaart. 4. ethalea WAaLkER hat gelbe, schwarzbehaarte Taster; bei A. fraterculus Wiırp. ist auch die Behaarung gelb. — Das erste Glied des Ovipositors ist länger als der Hinterleib, sehr schlank konisch, von der Wurzel, wo er am stärksten, bis zum letzten Drittel sanft verjüngt und dann bis zur Spitze wieder etwas erweitert, im ganzen fast gerade. Im Flügel erscheint das letzte Drittel der Radialis stärker nach abwärts gebogen als es bei fratereulus der Fall ist, bei der die Radialis fast gerade ist. Alles übrige wie bei A. fratereulus Wien. Pechbraune, schwarzbeborstete Taster hat auch noch A. ocresia Wauker. Die V-förmige braune Binde an der hinteren Querader ist aber unvollständig und die Hinterleibsbehaarung schwarz. 9. Anastrepha xwanthochaeta n.sp. 1 © aus Brasilien, Rio Grande do Sul. Wiener Hof-Mus. Kopf-, Thorax- und Beinborsten, alle hell rotgelb. Ovipositor etwas länger als der halbe Hinterleib, gerade, fast zylindrisch, an der Wurzel nur schwach verdickt. Rücken ohne hellere gelbe Striemen, Metathorax ohne dunkle Streifung. Flügel wie bei A. obligua Macau.; da aber die Discalzelle bis zur Wurzel gelb ist, so ist das hyaline Band an dieser Stelle unterbrochen. Während bei obliqua im Winkel der V-förmigen braunen Binde ein großer hyaliner Fleck oberhalb der Discoidalis sichtbar ist, fehlt derselbe hier ganz. Noch weniger als bei obligua ist hier der aufgebogene Mündungsteil der Diseoidalis vom Flügel- vande abgelöst. Körper ohne Ovipositor T mm, Flügel 7’5 mm lang. 1) A. munda Sen. ist ein Synonym zu 4. obliqua Macav. Abh. u. Ber. d. K. 7001. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 19 10. Anastrepha punctata n.sp. 9'Q aus Paraguay, S. Bernhardino, März, Ungar. Nat.- Mus. Rostgelbe Art, ohne deutliche hellere gelbe Thoraxstriemen, aber charakterisiert durch 2 schwarze Punktflecke auf dem Thoraxrücken vor dem Schilde, oberhalb dessen Seiten und durch je 2 schwarze oder dunkelbraune Punkte auf dem 3. und 4., beim © auch auf dem 5. Tergite des Hinterleibes. — Borsten des Körpers hellbraun. Das 5. Tergit des g' ist 1'/,; mal so lang wie das 4. Das 1. Glied des Ovipositors ist fast °/, des Hinterleibes lang, schlank zylindrisch, vor der Mitte etwas aufgeblasen. Flügel mit folgenden Unterschieden wie bei A. fratereulus: der hyaline Kostalfleck gleich jenseits der Subkostamündung ist viel schmäler, oben kaum breiter wie unten an der Cubitalis, die er in viel größerer Entfernung vor der kleinen Querader berührt und wodurch er sehr schief liegt; an der Radialis ist er etwas zusammengeschnürt und an der Cubitalis bei einem Stücke auch mit dem hyalinen Teil der 1. Basalzelle ver- bunden. — Die Querbinde über die hintere Querader verbreitert sich am Flügelhinterrande nicht und ist auch oben mit der schiefen, die Discoidalis kreuzenden Querbinde nicht verbunden. Letzteres ist freilich auch bei manchen fraterculus-Stücken der Fall. Die aufgebogene Mündung der Discoidalis erreicht sehr bald den Flügelrand. Die Subkosta mündet vor der kleinen Querader. Die Cubitalis macht oberhalb der hinteren Querader eine auffällige Wendung. Körper und Flügel 5—6 mm lang. 11. Anastrepha leptozona n. sp. 1g'aus Bolivia, Mapiri, Februar, S. Antonio 1000 m, Dresd. Mus. Kopf, Leib und Beine wie A. fraterculus Wırpem. — Die erste hyaline Querbinde des Flügels ist vollständig, dagegen die braune V-förmige Querbinde auf den Ast an der hinteren Querader reduziert. Der Mündungsteil der Discoidalis ist besonders stark aufgebogen. Nebst der 2. Basalzelle ist auch die sonst gelbe Analzelle hier glashell. Das 5. Tergit ist kürzer als das 3. und 4. zusammengenommen. NMetanotum ungestriemt. Körper und Flügel 8 mm lang. 12. Anastrepha striata Scumer (1868, p. 264. 98). J'Q Peru, Vilcanota; Bolivia, Songo; Mapiri, Sarampioni, 17. März. Dresd. Mus. und Ungar. Nat.-Mus. Bei dieser Art sind die hellgelben Striemen des Thorax der Anast. fraterculus, sowie je eine breite schwarze und deutlich glänzende Seitenlängsstrieme des Rückens vorhanden. Letztere ist an der Quer- naht unterbrochen und vor dem Schilde durch eine dunkle braune Querbinde verbunden. Rücken sonst matt; die Umfassungen der schwarzen Binde fallen in gewisser Beleuchtung durch leuchtend weiße Pubeszenz auf. Hinterrücken mit 2 schwarzen Längsstriemen. Erstes Glied des Ovipositors nur etwas kürzer als der Hinter- leib, zylindrisch, in der Mitte etwas aufgeblasen. 9' 5. Tergit so lang wie das 3. und 4. zusammengenommen. Alle Borsten und die Härchen seitlich am Thoraxrücken schwarz. Flügel nach Fig. 7. 2. Basalzelle glashell. Der hyaline Fleck am Flügelvorderrande klein. V-förmige Binde des Flügels unvollständig. Körper und Flügel 7-5 mm lang. 15. Anastrepha schineri n.sp. 19 aus Bolivia, Coroica im Ungar. Nat.-Mus. Rostgelb, mit den heller gelben Thoraxstriemen von A. fraterculus Wırv. und 2 breiten dunkel- braunen Längsstriemen auf dem Rücken, die an der Quernaht unterbrochen sind, hinten aber in der Schildehen- rinne miteinander zusammenlaufen. Auch das Metanotum mit 2 schwärzlichen Striemen. Der Flügel ist am ganzen Vorderrande ununterbrochen bis herab zur Öubitalis breit rotgelb; an der Flügelspitze und breiter noch in der 1. Basalzelle tritt er sogar noch unter diese Ader herab. Mit ihm hängt die sehr schiefe Binde an der kleinen Querader zusammen, die bei den meisten Arten von der Analis heraufzieht und unten breiter als oben ist. Sie läßt die 2. Basalzelle und in ihrer Fortsetzung die Wurzel der Discal- und einen Teil der 1. Basalzelle glashell. Der übrige Flügel ist hyalin; nur an der hinteren Querader liegt noch ein nach hinten sich verbreitender, braungelber Wisch. Radialis fast gerade. Subkosta 20 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas erheblich vor der kleinen Querader mündend. Borsten des Tieres dunkel rotbraun. — 5. Tergit des g! fast so lang wie das 3. und 4. zusammen. — A. grandis Macau. hat einen hyalinen Spitzenrandsaum. Die Stirne ist breiter als gewöhnlich, so breit wie ein Auge und nur wenig länger als breit. Körper und Flügel 10 mm lang. 14. Anastrepha atrigona n.sp. 1 g' aus Surinam, Firma Srauviseer und Baxs-Haas. Meine $. Diese Art wird durch die ihr ganz eigentümliche Flügelzeichnung charakterisiert, wie sie Fig. 8 darstellt. Dieselbe ist an den helleren Stellen rotgelb, an den intensiveren rotbraun gefärbt. Die große S-förmige Querbinde der Flügelmitte ist mit dem Braun der Wurzelhälfte des Flügels verschmolzen, das auch die 2. Basalzelle einschließt. Analzelle rotgelb. Von der V-förmigen braunen Querbinde ist nur der Ast an der hinteren Querader vorhanden und in der Discalzelle unvollständig getrennt. Radialis gerade. Queradern einander besonders genähert. Der aufgebogene Mündungsteil der Discoidalis ist vom Flügelrande losgelöst. Die bei A. fraterculus angeführten hellgelben Thoraxstriemen sind hier scharf ausgeprägt vor- handen. Metathorax mit 2 schwarzen Längsstriemen. Das 5. Tergit ist gut so lang wie das 3. und 4. zusammengenommen. Die ihr nächststehende Art ist A. bivittata Macav., welche aber noch ein hyalines Dreieck am Flügelvorderrande besitzt. | Körper und Flügel 9 mm lang. Blepharoneura LoEw (1873, p.272). (Typus: .D. poecilosoma ScHINEr.) Arten -Synopsis. Thoraxrücken ohne braune oder ‘schwarze Längsstriemen . .ı. 0. un. — Rücken mit 2—4 solchen Striemen . . . a ee Be. 1) Rückenbehaarung schwarz. Flügelspitze ei hyalinen an B. Furosfer n. Sp. — Rückenbehaarung goldgelb. Flügelspitze mit hyalinen Flecken. . . . en 2) Randmal mit 1 hyalinen Flecken vor der Spitze und einem solchen Bunkie. an er Koss De der Mediastina- Mündung. DB. poecilosoma var. poecilogastra LoEw. — Randmal nur mit 1 byalinen' Flecken vor der Spitze . „2... . 0.2 esse 3) Rücken vor dem Schilde mit 2—4 dunkelbraunen Flecken. B. poecilosoma SCHINER S. str. — Rücken vor dem Schilde nicht gefleckt . . . . .ı.. ln 4) Postiealis unbeborstet. B. pulchella v. ». Wrrr. — Postiealis beborstet . . . . . x SE 5) Kostalzelle größtenteils hyalin, nur ER einem een braunen Fleck in de Mitte. A des Mündung der 1. Hinterrandzelle ein stoßen hyaliner Fleck, der den größten Teil des Randes einnimmt und die Hälfte des letzten Discoidalisabschnittes einwärts reicht. B. diva Gieı.-Tos. — Kostalzelle in der Spitzenhälfte braun. Der weiße Fleck an der Mündung der 1. Hinterrandzelle ist kleiner und reicht nicht weit einwärts. B. poecilosoma var. impunctata m. 6) Postiealis unbeborstet. B. rupta v.» Weir. — Postiealis beborstet- , ; „u. se a Er RE 7) Hinterschenkel mit schwarzer Spitze. B. Femaral vo. Weır. Iinterschenkel ganz rotgelb . . . . \ 2 : 2 re Ss) Plügel in der Wurzelhälfte vorherrschend hyalıns nur Braun gehend Erste Flinterrandsaiiß an der Mündung mit 3 Paaren kleiner weißer Flecke hintereinander. B. regina Gieı.-Tos. - lügel auch in der Wurzelhälfte braun, mit weißen Punkten. Erste Hinterrandzelle nicht mit 3 Paaren weiber Punkte in der Mündung 2 0 un 9) Randmal ganz ungefleckt. B. poecilosoma var. parva m. — Randmal mit einem weißen Spitzenleck. . 2.000000 un Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 21 10) An der Mündung der 1. Hinterrandzelle nur 1 großer hyaliner Fleck... . . 2...2.....11 — Dort 2 hyaline Flecke übereinander . . » . 2. 2 20. Aa ee 12) 11) Thoraxrücken mit 2 braunen Striemen. B. eh var. saga Ge -Tos. — Rücken mit 4 braunen oder schwarzen Striemen. B. poecilosoma var. quadristriata v.». Wurr. 12) Vor den 2 weißen Flecken in der Mündung der 1. Hinterrandzelle noch 2 kleinere solche Flecke, also 2 Paare hintereinander. Pleuren braun gefleckt. D. biseriata v ». Wurr. — Nur 2 weiße Flecke in der Mündung der 1. Hinterrandzelle. . . . Berl) 13) In der Marginalzelle 3 große hyaline Flecke nebeneinander, die sich ganz oder et berühren. B. io Gier.-Tos. — In der Marginalzelle außer dem großen hyalinen Dreieck jenseits der Subkosta nur noch ein kleiner weißer Punkt vor der Spitze. B. thetis n. sp. Katalog. B. biseriata v.». Wurr (1899,p. 413.4, tab. 12,fig.8) | B. pulchella v.». Wurr (1899, p. 403. 4, tab. 11, fig. 18. Mexico. Hezxachacta) Mexico. B. diva Gicuıo-Tos (1893, p. 10 und 1895, p. 51.51, b. quadristriata v.». Wurp (1899, p. 413. 3, vb 1b fig. 1) la 3len tab. 12, fig. 7); Enperzein (’l1l, p. 432) B. femoralis v.». Wvır (1899, p. 412.2, tab. 12, — var. von poeeilosoma Sonn. fig. 6) Mexico. Mexico, Costa Rica, Eeuador, Ballos. . fulvicolli Wvrp = poecil Sc BE u. neeenosoma, Denen. ' B. regina Gıerio-Tos (1893, p. 9 und 1895, p. 56. 48, Danireiserin. sp. -» - . ee Nrahder a a BD. io Giczio-Tos (1893, p. 10 et 1895, p. 57.50, | aaa) ee tab. 1, fig. 18) Mexico. | B. rupta v. o. Wurr (1899, p. 404.5, tab. 11, fig. 19. B. poecilogastra Lorw (1873, p. 270. 27, | Hexachaeia) Mexico. Trypeta = var. von poecilosoma Scuinx.) Cuba. | B. saga Greı.-Tos = poecilosoma ScHINER. BOBETReei lo SooBScmr ee Nm Lan. Biithehsin. sp... un. an er sen ANZ. Im Vergleiche mit den gleichfalls 6 Schildborsten besitzenden Hexachaeta-Arten hat blepharoneura breitere Stirne und namentlich stumpfe, viel breitere Flügel. Die Ozellare sind stets stark entwickelt. Die vordere der 2 nach oben gebogenen Orbitalborsten steht auf der Stirnmitte. Die Spitze der Analzelle ist so lange oder länger als der Rest der Analis Den Mittelbeinen fehlt die für Hexachaeta eigentümliche Be- borstung. Das Schildchen ist nackt, unbehaart. 2 untere und 2 obere Orbitale Alle Kopfborsten schwarz. Die Posticalis ist beborstet oder seltener nackt. Große Puaresta-Arten, wie z. B. spectabilis Lorw können durch die ähnliche Flügelzeichnung für Blepharoneura-Arten gehalten werden. Sie haben aber nur 4 Schildborsten, gelbe Borsten am Scheitelrande, die Dorsozentralen vorne neben der Naht, eine kurze Anal- zellenspitze und stets nackte Posticalis. Auch sind die Flügel nie so breit. Der Flügel der Blepharoneura-Arten zeigt jenseits der Subkosta nur ein weißes Kostaldreieck. Bei Acrotaenia sieht man 2, bei Euaresta nıindestens 2 solcher weißer Flecke. Biologie unbekannt. 1. Blepharoneura poecilosoma Scumer (1868, p. 274.124. Oxyphora). syn. Blepharoneura fulvieollis v.». Wurr (1899, p. 411, tab. 12, fig. 5); Esperwein (11, p. 432); Bleph. quadristriata v. ». Wurr (1899, p. 413, tab. 12, fig. 7); Experten (11, p. 432); Dleph. saga Gieuıo-Tos (1893, p. 10 et 1895, p. 56, tab. 1, fig. 19); Bleph. poecilogastra Lorw (1873, p. 270.27). Von mir gesehen aus: Venezuela (Schixer); Bolivia, Mapiri, S. Carlos 800 m, Sarampioni 100 m, S. Antonio 1000 m, Heben April, Peru, Pachitea Mündung, ran ambafluß, Oktober — November; Boa 28. August, Pichis, Jänner, Pinini, Madre de Dios, Pto Yessup, Callanga, Dresdn. Mus. — Matto Grosso, Cuyaba. — Mexico, Orizaba. — Brasilien, Rio Grande. Weiter zitiert aus: Columbien, Sierra S. Lorenzo. — Costa-Rica, Ecuador, Santa Juez. Andere Orte von Mexico nach v. od. Wurp. — Cuba (Loxw). 22 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Die Art ist in mancher Beziehung sehr veränderlich, was auch Veranlassung zu ihren vielen Synonymen gegeben hat. Da mir ein zahlreiches Material vorliegt, bin ich in der Lage, folgendes festzustellen. Die Schiwerschen Stücke sind aus Venezuela und besitzen alle mehr oder weniger deutlich 2—4 braune Flecke vor dem Schildehen am Hinterrande des Thoraxrückens und meist auch 2 braune Striemen am Metanotum. Sonst ist der Rücken entweder ganz ungestriemt oder es sind 2—4 braune Längsstriemen in verschiedener Ausdehnung und Intensität vorhanden, sie fließen aber hinten mit den 2—4 braunen Flecken nicht völlig zusammen. Die Stücke aus Bolivia und Peru aus der Scuusszschen Sammlung haben größtenteils gar keine braunen Flecke vor dem Schilde, doch sind auch 2—4 solcher vorhanden. Im übrigen variieren sie wie die Stücke aus Venezuela. Im Flügel (Fig. 11—13) können folgende Variationen bemerkt werden. Das Braun ist ein helles, namentlich in der Kostalzelle und am Hinterrande (Venezuela) bis schwarzbraun (Peru, Bolivia). Die helleren Punkte in der Flügelmitte sind entweder alle weiß oder teilweise bis ganz gelb oder selbst gelbbraun. In der Subkostalzelle bemerkte ich meist nur einen weißen Fleck, in der Marginalzellenspitze einen, seltener zwei oder gar keinen. Außerdem kann aber mehr oder weniger deutlich ein hyaliner Punkt an der Kosta, gleich hinter der Mediastinamündung auftreten, oder das Randmal ist ganz ungefleckt (var. parva m.). In der Submarginal- zelle zeigen die Venezueler Stücke gewöhnlich nur einen, die aus Peru und Bolivia meist 2 weiße oder gelbe Flecke. Ebenso können in der 2. Basalzelle 1—2 weiße Punkte vorkommen. Die Stirnstrieme ist sattgelb bis gelbrot, in der Längsmitte heller, so daß häufig 2 Längsstriemen erscheinen. — Die Kopfborsten sind schwarz, die des Thorax und Schildes gelb, rot bis schwarz, an einem und demselben Tiere variierend. Beine ganz gelb. Behaarung des Hinterleibes schwarz, die des Thorax- rückens gelb. Die schwarze Abdominalzeichnung ist im allgemeinen folgende: Am Hinterrande des 2 Tergites seitlich 2 schwarze Flecke. An derselben Stelle der Tergite 3 bis 5 ist der ganze Hinterrand schwarz. Am Vorderrande der Tergite 3 bis 5 stehen 4 schwarze Punkte, von denen die äußeren mit dem schwarzen Hinter- randsaume desselben Tergites durch eine Querstrieme verbunden sind — beim 5. ist das auch beim inneren Punkte der Fall —, während die inneren sehr schmal mit demselben Saume des vorhergehenden Tergites verbunden sind. og: 5. Tergit etwas länger als das 4. — Beim © ist die Abdominalpunktierung im all- gemeinen isolierter und weniger scharf. Diese Zeichnung variiert nun auch sowohl in der Intensität der Färbung wie in der Ausdehnung. Das 1.Glied des Ovipositors ist glänzend dunkelbraun, länger als breit, trapez- förmig und durchschnittlich 1'/, mal so lang wie das 5. Tergit. Es gibt aber auch @ mit etwas längerem Ovipositor. Im Ungar. Nat.-Mus. befindet sich 1Q aus Peru, Callanga, das in allem unserer Art gleicht. Das 1. Glied der Legeröhre aber ist schlank und sehr lang, 1'/; mal so lang wie der ganze Körper, im trockenen Zustande von oben her kompreß: var. longicauda m. Ein anderes @ der gleichen Lokalität ist nur 4 mm lang. Auf dem Thoraxrücken sind die 2 seitlichen, an der Quernaht unterbrochenen dunkelbraunen Längsstriemen deutlich ausgeprägt, die 2 mittleren dagegen wenig scharf abgegrenzt Vor dem Schilde liegen an der Querfurche 4 braune Flecke, von denen die mittleren undeutlicher als die kleinen äußeren sind. — Hinterrücken und hintere Pleuren bräunlich. Auch die Fleekung des Hinterleibes ist bei dem Stücke so verschwommen, daß sie nicht klar erkannt werden kann. Flügel wie bei var. impunctata, nur fehlt in der Subkostalzelle der hyaline Spitzenfleck ganz und liegen in der Discalzelle nur 2 kleine weiße Punkte, in der 2. Hinterrandzelle deren nur 3. Die Cubitalis ist fast ganz gerade und gegen die Mündung hin nicht herabgebogen: var. parva m. Im Flügel steht bei allen Formen die kleine Querader meist vor der Mitte der Discalzelle, die Posticalis ist beborstet. Schüppehen dunkel bis schwarz gerandet, Schwinger gelb. Körper 4—7T mm, Flügel 4— 7-5 mm lang. 2. Blepharoneura thetis n.sp. 1 9! aus Brasilien, Rio Grande do Sul (leg. SrresLmaver). \Viener Hof-Mas. Stirnstrieme dunkelbraun, gegabelt. Thoraxrücken mit 2 glänzend schwarzen Längsstriemen, die in der Mitte am schmälsten sind und hinten mit der vor dem Schilde liegenden schwarzen Querstrieme zusammentließen, Schild mit 4 schwarzen Flecken, 2 davon auf der Oberseite, nierenförmig. Hinterleibs- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 23 zeichnung nicht mehr gut erkennbar. Beine und Thoraxbehaarung gelb. Metanotum mit 2 breiten bräun- lichen Striemen. Die Flügelzeichnung gleicht mit folgenden Unterschieden der von var. impunctata. Die hyalınen Randflecke zwischen der 2.—5. Längsader sind viel kleiner und schmäler, so daß das Braun weit vorherrscht. Am Rande der 1. und 2. Hinterrandzelle liegen je 2 kleine weiße Fleckchen, die den Rand be- rühren und nieht von ihm durehschnitten werden. In der letzteren Zelle liest dann nur noch 1 noch kleinerer Fleck weiter innen. n Körper und Flügel 5-5 mm lang. 3. Blepharoneura furcifer n.sp. 2 SQ aus Bolivia, Mapiri, S. Carlos 800 m, April und Peru, Pachiteamündung 150 m, November. Dresd. Mus. und meine 8. Wie var. impunctata, mit folgenden Unterschieden. Die Stirnstrieme ist dunkel rotbraun und von oben durch das helle Ozellendreieck und dessen linienartige Fortsetzung gegabelt. Thorax- und Schildbeborstung schwarz. Während die Rückenbehaarung der übrigen mir bekannten Arten goldgelb ist, ist sie hier schwarz. Ganz vorne an demselben zeigen sich Spuren von 3 braunen Längslinien. Am Hinterleibe sind die 2 schwarzen Punkte am Vorderrande der Tergite mit den seitlichen Hinterrandsäumen durch Querbänder verbunden, so daß ein schwarzes, rechtwinkliges Gitter an den Hinterleibseiten entsteht. Erstes Glied des Ovipositors breit trapezförmig, schwarz, wenig länger als das 5. Tergit. Metathorax ebenfalls ungestreift. Flügel (Fig. 14) tief dunkelbraun, mit weißen Flecken und an der Flügelspitze mit weißen Querbinden. Radialıs gerade. Körper 6 mm, Flügel 6-5 mm lang. Hexachaeta Lozw (1873, p. 219). (Typus: H. eximia Wieven.) Arten - Synopsis. Über die hintere Querader läuft eine vom Braun der Wurzelhälfte ganz getrennte Flügelquerbinde, die oben mit dem einzigen Spitzenrandsaume verbunden ist . . . . i ne rl) — Eine Querbinde an der hinteren Querader ist nicht Bohrer Außer den Sitzekrandenume noch eine schiefe Querbinde darunter, welche die Endabschnitte der 3. und 4. längsader kreuzt. ......0 2.021) 1) Flügelvorderrand jenseits der Subkosta nur mit einem weißen Dreiecke. Kleine Querader auf der Mitte dersDisealzelle - - . . 22) — Flügel dort mit 2 solchen weißen De Kleine Ouerader onseite ie Mitte der Diecalselle ahend 4) 2) Postiealis beborstet. H. splendida Gieu.-Tos. — Postiealis nackt . . . . ER Orr 29) 3) Pleuren, Hinterleib und die 4 len Schenkel öftenteile echschwarr Flügel Fig. 16. Das Braun ist an der Flügelwurzel ausgedehnt. H. monostigma n. sp. — Obige Körperteile rostfarbig und nur teilweise gebräunt. Flügel Fig. 15. Die hyalinen Teile herrschen in der Flügelwurzel vor. H. socialis Wınven. 4) Posticalis beborstet. Ocellare vorhanden (Fig. 17). H. eximia WırDen. — Postiealis nackt. Ocellare fehlen. H. homalura n. sp. 5) An der Wurzel der Discalzelle ein großer glasheller Fleck. H. amabilis Lorw. — Discalzelle bis zur Basis hin schwarzbraun. H. amabilis var. obscura n. Katalog. momabiis Leuwe.n 2. 2 a lanene NED H. splendida Gısrıo-Tos (1893, p.10 BDlepharoneura, PEIRBERUINTOUENN TEDEMANN N ra. Ne3 und 1895, p. 58.52, tab. 1, fig. 20). == aalıs nu ee ee ? H. dinia Warker (1849, p. 1040. Trypeta); Lorw Snonostigmasnı spa 2 2er. ar.oNe. 2 (1873, p. 336) Taaien H. oculata n.var. . . » 2 2.2.2... Nr 6 ? H. aex Wawger (1849, p. 1037. Trypeta). Brasilien. IEINBSO Las NVEDnmannn. en. Ne ? H. cronia W arzer (1849, p. 1038. Trypeta). Brasilien. 24 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Wenn es sich um Unterschiede von Blepharoneura-Arten handelt, so kämen für die Gattung Hexachaeta noch folgende Merkmale in Betracht, wenn die Flügelzeichnung im Stiche läßt. Schmälere Stirne und Flügel. Ozellare fehlen meist. Die vordere der 2 nach oben gebogenen Orbitalborsten steht oberhalb der Stirnmitte, von unteren Orbitalen sind 3 (gegen 2 bei Dlepharoneura) vor- handen, die Spitze der Analzelle ist kürzer als der Rest der Analis, die Mittelschenkel sind antero- und posteroventral, die Mittelschienen posterior reihig beborstet; letztere haben 2 starke Endsporne, das Schildchen ist oben an den Seiten behaart. Die 2 Arten von v.n». Wurp: Hex. pulchella und rupta habe ich nach der Flügelzeichnung und der Länge der Analzelle zu Blepharoneura gestellt. Die Posticalis kann bei beiden Gattungen nackt oder beborstet sein. Metamorphose unbekannt. 1. Hexachaeta sociqalis Wiroumans. Wiırpemann (1830, p. 491.23. Trypeta); Loww (1873, p. 219, Anm. 2); Gıerio-Tos (1895, p. 59); v.o.Wurp (1899, p. 403, tab. 11, fig. 17). syn. major Macquarr (1847, p. 93, tab. 6, fig. 6. Tephritis,. Zahlreiche S'Q aus Brasilien, Rio Grande do Sul; aus Paraguay, S. Bernhardino; aus Mexico, Orizaba. Wien. Hof-Mus. und Ungar. Nat.-Mus. Kopf und Lateralstriemen am Thorax wie bei A. monostigma angegeben. Thoraxrücken und Öber- seite des Schildes rostfarbig. Ersterer mit 2 dunkelbraunen Längslinien, die vorne und hinten stark ab- gekürzt sind und nach hinten schwach divergieren. Sie enden hinten vor und etwas innerhalb des nach vorne gerückten Dorsozentralborstenpaares. Außerhalb desselben, in der Supraalargegend, also hinter der Quernaht zieht eine breitere, aber unscharfe braune Längsstrieme bis zum Schilde und setzt sich auch ver- schwommen auf die Seiten desselben fort. Diese Stimmung ist aber nicht immer deutlich sichtbar. Schild- rand gelb. Postscutellum braun. Pleuren rostfarbig, in verschiedener Ausdehnung und oft fleckenartig dunkler rotbraun. Hüften und Beine rotgelb. Hinterschenkel mit Ausnahme der Spitze und Hinterschienen gebräunt. Hinterleib rostfarbig. Die einzelnen Tergite mit schwarzbraunen Querstriemen durch die Mitte, die am 2. Tergit in der Längsmitte breit getrennt sind, am 3. und 4. sich dort fast berühren, am 5. und 6. aber durchlaufen. Erstes Glied des Ovipositors ungefähr so lang wie die letzten 2 Tergite zusammen- genommen und 1'/,mal so lang wie an der Wurzel breit, dick konisch, am Ende zugespitzt, an den Seiten nur mit schwachen Kanten, im Profile unten mit einfach gebogener, oben in einer S-Linie konvex. Borsten am ganzen Körper schwarz. Ozellare sehr klein und unentwickelt. Behaarung des Thorax- rückens goldgelb. Schild fast nackt. Am Hinterleibe ist die Behaarung rot und schwarz gemischt Die feinere Behaarung ist rotgelb, die längere und die Borsten sind schwarz. Flügel nach Fig. 15. Die helleren Stellen in der braunen Zeichnung des Flügels sind gelbbraun. Die Posticalis ist auch an der Basis unbeborstet. Flügelschüppchen schwärzlich gerandet. Schwinger gelb. Körper ohne Ovipositor und Flügel 8-5 mm lang. Anmerkung: 295'Q aus Paraguay, im Ungar. Nat.-Mus. unterscheiden sich dadurch, daß der Hinter- leıb ganz pechbraun ist. Die Thoraxzeiechnung ist leider bei beiden Stücken durch ausgeflossenen Saft ver- klebt. Die anderen Stücke gleicher Provenienz stimmen mit den brasilianischen Exemplaren überein. 2. Hexachaeta monostigma n.sp. 40'Q aus Peru, Meshagua, Urubambafluß, Oktober— November und Bolivia, Mapiri, S. Carlos S00 m, Jänner. Dresd. Mus. und meine S. 19! aus Brasilien, Blumenau. Wiener Hof-Mus. Kopf ganz, Beine und Thorax teilweise rötlichgelb. Gesicht, Stimmorbiten, eine scharf abgesetzte Längsstrieme vom Sehultereallus bis zur Flügelwurzel, diese selbst und ein schmaler Saum an der Meso- pluralnaht zitronengelb. Prothorax, Schildehen und Thoraxrücken rotgelb. Pleuren, Metanotum und die Querfurche vor dem Schildehen pechschwarz oder dunkelbraun Desgleichen auch der Hinterleib samt den (Genitalien. An demselben können die Wurzel und Hinterrandsäume der einzelnen Tergite, die in der Mitte nach vorne hin oft erweitert sind, rotgelb sein. Alle Borsten und Haare sind schwarz, nur die Behaarung des Hinterkopfes und des Thoraxrückens ist goldgelb. Schild oben nackt. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bad. XIV Nr. 3 25 An den Beinen sind die Wurzelhälfte der Mittelschenkel, dann die Schenkel und Schienen der Hinterbeine mit Ausnahme der äußersten Spitzen pechschwarz oder braun. Das erste Glied des Ovipositors ist bei meinem © breit trapezförmig, wächst allmählich aus dem Hinterleib heraus, ist so lang wie an der Basis breit, von oben her sichtbar zusammengedrückt und an den Seiten scharfkantig, wenn auch nicht flach, sondern oben und unten bei gut erhaltenen Stücken konvex gewölbt. Den Flügel zeigt die Fig. 16. Die Zeichnung variiert darin, daß in der Basisnähe der Discalzelle ein kleines hyalines Fleekchen liegen kann und daß der weiße Zahn der dritten Hinterrandzelle vielfach schmäler ist. Die Radialis mündet weiter jenseits der hinteren Querader, die Subkosta der kleinen Quer- ader gegenüber. Die 2. Basalzelle zeigt in der Wurzelhälfte einen weißen Fleck. Flügelhaut an der Wurzel nicht gelb. Schüppehen weiß, schwärzlich gerandet. Schwinger gelb. Körper und Flügel 7 mm lang. 3. Hexachaeta eximia Wirpemann. Trypeta eximia Wirpemans (1830, p. 477.2); Tephritis faseiventris Macauvarr (1850, p. 291, tab. 27, fig. 3); Hexachaeta eximia Lorw (1873, p. 216.1); v. od. Wurp (1899, p. 402, tab. 11, fig. 15). © aus Peru, Rosalina, Urubambafluß, August — September; Vilcanota und Bolivia, Yungas von Corvico, 1000 m. Dresd. Mus. und Ungar. Nat.-Mus. — Sonst bekannt aus Brasilien, Surinam, Mexico. — Diese Art hat Lorw ausführlich beschrieben. Eine Flügelabbildung gebe ich in Fig 19. Abgesehen von der Färbung und der Flügelzeichnung unterscheidet sich diese Art durch folgendes von H. monostigma. Sie besitzt kräftige Ozellarborsten, bei monostigma fehlen dieselben. Das Schildehen ist hier oben weniger ab- geflacht und deutlich behaart. Das erste Glied des Ovipositors ist so lang wie der halbe Hinterleib, fast zylindrisch, schlank konisch durchweg drehrund und von der Hinterleibsspitze scharf abgesetzt, bei frisch ausgeschlüpften Stücken aber wie bei monostigma gebildet. Im Flügel zeigt die Discalzelle 2 helle Flecke; der basale ist ziemlich groß und gelblich, der distale kann viel kleiner sein und vielleicht ganz fehlen. Die Wurzel der 2. Baselzelle, der Analzelle und die benachbarte Flügelhaut ist braungelb. In der Mitte des Flügelvorderrandes liegen 2 weiße Dreiecke. Die Subkosta mündet vor der kleinen Querader, die Radialis nicht weit jenseits der hinteren. Wie Lorw sagt, ist auch die 5. Längsader im ersten Abschnitte und auch oft am Beginne des 2. beborstet. Dies ist bei H. monostigma nicht der Fall. — 2 9'Q aus Brasilien, 5. Paulo, im Ungar. Nat.-Mus. weichen von der andesischen Form dadurch ab, daß die 2. Basal- und die Analzelle nur an der Spitze braun, sonst aber wie auch der Schulterlappen größtenteils hyalin sind. Das Distale der zwei weißen Kostaldreiecke tritt mit einer Spitze etwas unter die Cubitalis hinab. 4. Hexachaeta homalura n.sp. 1 Q aus Peru, Meshagua, Urubambafluß, September und I © aus Paraguay im Ung. Nat.-Mus. Der H. eximia Wieven. bis auf folgendes gleich. Ozellarborsten fehlen. Das Dorsozentral- borstenpaar ist weiternach vorne gerückt, während es bei H. erimia fast in gleicher Höhe mit dem Praescutellarpaar steht. Das Schildchen ist schütterer behaart und wie der hintere Rücken zitronengelb. Das erste Glied des Ovipositors ist wie bei H. monostigma gebildet (1.Q) oder drehrund konisch wie bei 7. eximia (2. @). Flügel wie bei dieser Art gezeichnet, doch fehlt der zweite weiße Fleck in der Spitzenhälfte der Discalzelle stets und ist die Wurzelhälfte der 2. Basalzelle abgesetzt weiß. Die Posticalis ist an der Wurzel nackt. Beim © aus Paraguay erreicht das basale der 2 weißen Kostaldreiecke unten die Cubitalis, das distale die Diseoidalis. Körper und Flügel 5.5 mm lang. 5. Hexachaeta amabilis Lonw var. obscura m. Lonw (1873, p. 219.2). 4 gQ' aus Peru, Rosalina, Urubambafluß, August— September. Dresdn. Mus.; Paraguay, S. Berhardino, Wien. Mus. Lorw sagt von seiner Art: „The shape of the wing, the venation and the position of the bristles are exactly as in H. eximia Wırnp“ Dies stimmt für unsere Art nicht. Die Wurzel der Posticalis ist nicht beborstet. Die Flügeladerung ist verschieden; die Discalzelle ist kürzer, die beiden Queradern sind einander stark genähert. Ozellarborsten fehlen dieser Art. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn, Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 26 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Die Rückenzeichnung ist im Farbtone und in der Ausdehnung variabel. Ich möchte sie so beschreiben: Grund rotgelb. Zwei schwarzbraune schmale Mittellängsstriemen beginnen ganz vorne, sind vor der Naht parallel, hinter derselben aber keilig verbreitert und enden weit vor dem Schilde. Außen daneben liegen hinter der Naht 2 gleichfarbige Längsstriemen, die vorne und hinten nur wenig abgekürzt sind. Vor der Naht scheinen diese 2 Striemen in einen einzigen Fleck zusammengeflossen, der rund herum gelb begrenzt wird. Nur in der Mitte der Rinne vor dem Schilde liegt ein kurzer brauner Querstrich. Schild sonst ganz gelb. Die Tergite 2 bis 5 zeigen schwarzbraune Vorderrandbinden, die nur die Mitte und den Hinterrand freilassen. Sonst ist das Abdomen rotgelb. Bei einem Stücke ist der Hinterleib fast ganz schwarz. Den Flügel zeigt die Fig. 18. Schwinger gelb. Schüppchen weiß, braun gesäumt. Der hyaline /wischenraum zwischen den beiden Queradern ist in der Mitte nicht immer so stark verengt wie in der Abbildung. Im übrigen stimmt die Beschreibung der H. amabilis Loxrw. Körper 7 mm, Flügel 6-5 mm. 6. Hexachaeta amabilis Lorw. Lorw (1873, p. 219.2); Rorper, Wien. Ent. Zeit., 1894, p. 97, Flügel fig.; Towssexo (1893, Zo&, v. 4, p. 15; Gierio-Tos (1895, p. 59); v.». Wurr (1899, p. 403, tab. 11, fie. 16). 5 g' aus Peru, von demselben Orte und zu gleicher Zeit gefangen wie die var. obscura. — Sonst noch aus Mexico zitiert. Die bei voriger Art angegebene schwarzbraune Rückenzeichnung ist hier stark reduziert. Von den 2 Mittellängsstriemen ist ganz vorne der Anfang und der rückwärtige Teil hinter der Quernaht sichtbar. Von den außen danebenliegenden Längsstriemen hinter der Naht ist hier nur ein schwarzes Strichelchen knapp vor dem Schildchen zu sehen, welches mit der dunkelbraunen, halbkreisförmigen Scheibe auf der Oberseite des Schildehens zusammenhängt. Über dem gelben Humeralcallus ein schwarzer Strich. Am Hinter- leibe zeigen nur die Tergite 3—5 schwarze Querbinden. Der Hauptunterschied von 4 obscura liegt in der Flügelzeichnung, siehe Fig. 19. An der Basis der Discalzelle liegt ein größerer hyaliner Fleck, die Posticalis berührend, der unten mit dem hyalinen Teil der 3. Hinterrandzelle breit zusammenhängt. Bei 4. obscura wird die Posticalis unterhalb der ganzen Discal- zelle bis zur Längsfalte der 3. Hinterrandzelle von einem braunen Saume begleitet. Die 2. Basalzelle ist bei amabilis an der Wurzel viel ausgedehnter hyalin als bei obscura. Da sich beide Formen aber sonst so ähnlich sind, möchte ich sie nur als Varietäten auffassen. Rorver, der Besitzer der Loxwschen Typen dieser Art, berichtigt den Fundort und ergänzt die Beschreibung. Außerdem bildet er auch den Flügel ab. Polionota v.».Wurr (1899, p. 409). (Typus: P. mucida Grer.-Tos.) Katalog. Polionota Mmagnipennis'n. Sp. 1. Te use ee ee ee „Net Polionota mueida Gieuio-Tos (1893, p. 10 und 1895, p.58, tab.1, fig.21. Acrotoxa); v.o.Wurr (1899, p. 410, tab. 12, fig. 1). Mexico. Polionota radians v.».Wurr (1899, p. 410, tab. 12, fie. 2). Mexico. Arten - Synopsis. Der braune Spitzenrandsaum des Flügels mündet in der Mitte zwischen der 3. und 4. Längsader, die nächste schiefe Querbinde darunter an der Mündung der 4. Die beiden braunen Gabeläste der Flügelspitze werden durch einen hyalinen Kinsehnitt bis hinauf zur Falte der 1. Hinterrandzelle getrennt. 3. Hinterrandzelle mit 2 weißen Kinschnitten. Vor der kleinen Querader ein hyaliner Tropfen. Beide Wurzelzellen ganz braun. P. magnipennis n. SP. - Der braune Spitzenrandsaum mündet unterhalb der 4. Längsader, beide Gabeläste in der 2. Hinterrand- zelle und sind nur bis zur Discoidalis hinauf voneinander getrennt. 3. Hinterrandzelle mit 1 weißen Rand- einschnitt. Vor der kleinen Querader kein weißer Fleck. Wurzelzellen hyalin . en. 1) I) Kostalzelle ganz braun, ebenso die Flügelwurzel bis herab zu den Wurzelzellen. P. mucida Grer.-Tos. Kostalzelle in der Mitte und in der Fortsetzung ein Querband nach abwärts hyalin. P. radians v.».Wuır. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 Di 1. Polionota magmwipennis n.Sp. 1 @ aus Bolivia-Mapiri, Sarampioni 700m, Jänner. Dresd. Mus. Stirne am Scheitel so breit wie ein Auge, vorne schmäler, länger als breit. Lunula sehr hoch; sie dringt nach oben bis zum ersten Stirndrittel vor. Beborstung stark, überall rotgelb. 3 untere, 2 obere Frontorbitale. Ozellare kräftig, 2 Dorsozentralborstenpaare; das 1. Paar ebensoweit vor der Quernaht als das 2. hinter derselben. Schild oben unbehaart, 4-borstig. Im Profile gehen Stirne und (resicht ineinander über; der Mundrand steht etwas vor. Arista lang, dünn, nackt. 3. Fühlerglied zirka 1'/, mal so lang wie breit, vorne abgerundet; es erreicht den Mundrand nicht. Fühlergruben wohlentwickelt, durch Längskiel voneinander getrennt. Wangen schmal, Backen '/, eines Auges hoch. Augen lotrecht oval, Kopf von vorne her zusammengedrückt. Praelabrum von vorne deutlich siehtbar, niedrig, aber ziemlich breit. Taster stark verbreitert, Rüssel normal. Kopf samt Anhängen, Thorax, Schild und Beine lebhaft rotgelb, matt, nur das Schildchen und die Beine glänzen etwas. Behaarung goldgelb — Metanotum und Hinterleib samt Ovipositor glänzend pech- braun. Bauch und teilweise der Rücken des Hinterleibes an den Seiten der Basis rotbraun. Die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz. Erstes Glied des Ovipositors 1'/,mal so lang wie das 6. Tergit, konisch, mit dreieckigem Umrisse. Der Flügel ähnelt dem von P. radians v.».Wurp. Die Kostalzelle ist aber ganz hyalin und nur am ÖOberrande braun gesäumt Wurzelzellen und Flügellappen sind braun. Die 1. Basalzelle enthält einen weißen Fleck, die 3. Hinterrandzelle deren zwei Die 2 braunen Gabeläste der Flügelspitze sind bis in die I. Hinterrandzelle hinein durch einen weißen Zwischenraum gespalten. Der Hinterrand der 2. Hinterrandzelle ist ausgeschweift. Die Öubitalis ist mit Ausnahme der Spitze stark beborstet. — Schüppchen und Schwinger gelb. Körper ohne Ovipositor 6 mm, Flügel 6-5 mm lang. Parastenopa n. 2. (Typus: P. arcuata n sp.) Die Gattung steht zwischen Polionota und Stenopa. Mit Polionota hat sie die Kopfform und das etwas abgeflachte, vierborstige Schildehen gemein, unterscheidet sich aber dadurch, daß sie nur I Paar Dorso- zentralborsten besitzt, die noch etwas vor dem vordersten Supraalarpaare stehen und durch die Form der Subkostalzelle, die sie mit Stenopa teilt. Die Subkosta ıst nämlich am Ende plötzlich rechtwinkelig aufgebogen, wodurch ein kurzes Randmal entsteht, das kürzer als breit ist. Flügelzeichnung und Aderung wie bei Hexachaeta im allgemeinen. Cubitalis fast der ganzen Länge nach beborstet, Posticalis nackt. Analzelle mit ziemlich langem, schlanken Zipfel. Beide Queradern schief, die kleine lang und jenseits der Mitte der Discalzelle stehend, die hintere bauchig gebogen und mit der Posticalis einen sehr stumpfen Winkel bildend. Kosta an der Wurzel nicht länger beborstet. 3—4 untere, 2 obere Frontorbitale. Ozellare rudimentär. Oceipitalbörstchen klein, spitzig und schwarz. Augen deutlich, aber nicht auffällig höher als lang. Fühler etwas kürzer als das Gesicht. 3. Glied wenig mehr als doppelt so lang wie breit, vorne abgerundet. Arista jenseits der dickeren Wurzel zart pubesziert. Wangen linear, Backen sehr niedrig. Gesicht lotrecht, am Munde wenig vortretend. Mundteile leider nicht deutlich untersuchbar. Parastenopa arcuata n.sp. 1 9' aus Bolivia, Songo. Ungar. Nat -Mus. Kopf und seine Anhänge rotgelb. Borsten überall schwarz. Thorax rostbraun, mit einer undeutlichen dunklen Mittelstrieme auf dem etwas weißlich bereiften Rücken. Pleuren größtenteils pechbraun. Metanotum und Hinterleib pechschwarz. Schild hellgelb. Behaarung des Rückens rotgelb, des Abdomens schwarz, mit dunkelrotem Schimmer. 5. Tergit 1'/, mal so lang wie das 4. — Beine rotgelb An den 4 hinteren Beinen sind die Schenkel ganz, die Schienen mit Ausnahme der Spitze pechbraun. Vorderschenkel ventral etwas gebräunt. Flügel nach der fig. 20. Die hyalinen Stellen schimmern milehweiß. Schwinger rotgelb. Körper und Flügel 5 mm lang. 4* 28 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Polymorphomyia Sxow (1894 Kans. Univ. Quart. v. 2, p. 165). (Typus: P. basilica Sxow.) Arten-Synopsis. Der weiße „Mond“-Saum der Flügelspitze wird von der Kosta durch einen braunen Randsaum getrennt. P. basilica Sxow. — Der weiße „Mond“-Saum liegt der Kosta unmittelbar an. P. pilosula v. ». Wurr. Katalog. P. basilica Snow (1894, p. 165, tab. 7, fig. 1); Wircısron (08, Manual N. Amer. Dipt. [3. edit.] p. 285, fig. 15). San Domingo. P. pilosula v. ». Wurr (1899, p. 411, tab. 12, fig. 4); Enpertem (12; Stett. Ent. Zeit. p. 61). Mexico. Die Gattung blieb mir unbekannt. Im Flügel ähneln ihr gewisse Pseudeutreta-Arten außerordentlich. Man vergleiche die dortige Notiz. Experten (’12, p. 60) deutet eine eventuelle Verwandtschaft mit Pterocallinen an. Phorellia Ro». Dssvomy (1830, p. 760). Spilographa Lorw (1862, Die Europäischen Bohrfliegen, p. 39). (Typus: S. artemisiae F.) Arten-Synopsis.!) Kopf etwas aufgeblasen. Augen klein. Backen breit. Mundrand geschwollen. Cubitalis im Endabschnitte ganz gerade. Subg. Oedicarena Lorw. P. tetanops Low. — Kopf von anderer Gestalt. Cubitalis im Endabschnitt abwärts gebogen . . . . ».2.2....N !) Kleine Querader deutlich jenseits der Mitte der Discalzelle. Flügelzeichnung gelb. P. striata®) v. o». Wurr. — Kleine Querader auf oder ungefähr auf der Mitte der Discalzelle. Flügelzeichnung dunkelbraun 2) 2) Thoraxrücken aschgrau. Hinterleib schwarz oder mit schwarzen Querbändern. . . 2.2...) — 'Thoraxrücken und Hinterleib gelbrot; letzterer manchmal mit schwarzen Flecken . . . .. 4) 3) Schenkel schwarz; Stirne kaum ein wenig breiter als die Augen. P. obfuscata v. D. Wvrr. — Schenkel gelbrot; Stirne viel breiter als die Augen. P. latifrons v. d. Wuxp. 4) Gesicht lotreeht; die braunen Flügelbinden, obgleich oft unterbrochen, gut erkennbar. P.rufata v. ».Wuvır. — esicht deutlich zurückweichend; die braune Flügelzeichnung nur durch einige Flecke angedeutet. P. concolor v.» Wuır. Katalog. P. coneolor v. ». Wurr (’00, p. 408.5, tab. 11, fig. 28. P. rufata v. ». Wure (’00, p. 407.4, tab. 11, fig. 27. Spilographa) Mexico. Spilographa) Mexieo. P. latifrons v. ». Wunp (’00, p. 407.3. tab 11, fig. 26. P. striata v. vd. Wurr (’00, p. 406.1, tab. 11, fig. 24. Spilographa) Mexico. Spilographa) Mexico. P. obfuscata v.».Wurp (°00, p 406.2, tab. 11, fig. 25. | Subg. Oedicarena Lorw. Spilographa) Mexico. P. tetanops Lorw (1873, p. 245 ıs, tab. 11, fig. 15) Urvsson (07, p. 100. Spilographa). Mexico. Unsere europäischen Phorellia-Arten sind als Larven Blattminierer. Eine nordamerikanische Art wurde aus Beeren (Solanum carolinense) gezogen. 1) Nach v.p. Wurr. 2) Scheint mir eine heterogene Art zu sein. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 29 Rhagoletis Lorw. Die europäischen Bohrfliegen (1862, T'rypetidae), p. 44.3; Bezzzı (10, p. 12). (Typus: R. cerasi L.) Sehildsanz glänzend: schwarz; Schenkel schwarz .. . .ı..... 2 neue... 1) zschildgundeschenkel: gelb. oder fast. ganz gelbe... ........ 2... ee td) 1) Der braune Spitzenrandsaum des Flügels ist an der Kosta mit der Querbinde über die hintere Querader vollständig verbunden . . . ; i 2) — Die braune Querbinde über dies untere Oneader ie ganz isoliert und an der Koch durch einen breiten hyalinen Zwischenraum vom braunen Mündungsfleck der Cubitalis entfernt. R. metallica ScHinEr. 2) 3 Fühlerglied vorne oben mit einer Spitze. Schildchen oben konvex, glatt poliert. AR. psalida n. sp. — 3 Fühlerglied vorne abgerundet. Schild an der Basis abgeflacht, mit Längsrunzeln. R. rhytida n. sp. 3) Zwischen den 2 über die beiden Queradern laufenden braunen Querstriemen ist an der Kosta noch ein überzähliges Striemehen vorhanden. Thoraxrücken mit 4 breiten weißen Striemen, nebst gelben Schultern und Notopleuralstrieme. R. ochraspis WıEven. — ÖObiges überzählige braune Kostalstriemehen fehlt . . . . RE ER)) 4) Die über die kleine Querader laufende Querbinde ist sehr breit, det Su et un zalwarte hin aus und zeigt an der Kosta einige kleine, am Hinterrande einige größere hyaline Flecke oder Einschnitte. R. seutellaris Macav. Die Querbinde über die kleine Querader ist schmäler und zeigt keine weißen Flecke. R. striatella v. od. Wuıe. Von Neorhagoletis unterscheidet diese Gattung die schmälere Stirne, die stets länger als breit ist und das Fehlen von gelben Stoppelhaaren auf dem Thoraxrücken und den Pleuren. Bei den Rhagoletis-Arten, die alle von glänzend schwarzer Farbe sind und stets eine gelbe Noto- pleurallinie besitzen, ist die Cubitalis nackt oder auch gegen die Wurzel hin zerstreut beborstet wie bei RR. metallica Scuin., rhytida und psalida n sp. Das Schildehen ist bei diesen Arten glänzend schwarz, sonst gelb. Die kleine Querader steht in der Nähe der Discalzellenmitte. Die Discoidalis ist vor der kleinen Quer- ader gerade, nicht wie bei Epochra Lorw in die Discalzelle hineingebogen. Bei letzterer Gattung ist über- dies die Cubitalis ausgedehnt beborstet. Von europäischen und nordamerikanischen Arten ist die Biologie bekannt. Die Larven leben in Früchten von wilden (Zonicera, Berberis, Crataegus) und kultivierten Pflanzen (Kirschen-, Apfelbaum). Katalog. R melallica Scumer (1868) . . . ».. . Nr. R. seutellaris Macqvarr (1850, p. 288. 13, tab. 26, R. ochraspis Wıevemann (1830, p. 466.15. Ortalis); fig. 15. Urophora). syn. macquartii nom. nov. v.D. Wvurp (1899, p. 409); Bezzı (’10, p. 17) Lorw (1873, p. 267). Die Lorwsche Umtaufe ist Brasilien. überflüssig. Brasilien. Inansoldannesp ar nn NmO8 ER simatella v. 2..Wurr (1899, p. 408.1, tab. 11, audamnsspe ee eine uNT.®. fig. 30) Mexico. 1. Rhagoletis metallica Scuwer (1868, p. 265. 102, Spilographa). 1 @ aus Peru, Arequipa, 14. November, Dresd. Mus. — Die Type staumt aus Venezuela. Wien. Hof-Mus. Stirne, Fühler und oberer Rand des Hinterkopfes orangerot Gesicht hellgelb. Backeu und unterer Hinterkopf gesättigter gelb. Die mittlere Scheibe des Hinterkopfes ist dunkelbraun. Die parallelrandige Stirne ist so breit wie ein Auge, länger als breit. 3. Fühlerglied vorne oben mit scharfer Ecke. Gesicht im Profile sanft konvex. Taster gelb, etwas verbreitert. Rüssel normal. Arista nackt. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend schwarz. Thoraxrücken dicht und fein weißlich gelb behaart. Am Hinterleibe ist dies weniger deutlich sichtbar, da an den Seiten und nach hinten zu die schwarzen Härchen überwiegen. Die Beborstung ist überall schwarz. 30 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Längs der Notopleuralnaht läuft bis unter die Flügelwurzel eine hellgelbe Längsstrieme. Der Hinterleib ist oben nicht wie der Rücken und das Schild fein punktiert, sondern ganz glatt poliert. Schild oben flach. Erstes Glied des Ovipositors schwarz, sehr kurz und sehr breit, kürzer als das 6. Tergit, gewölbt und ohne Seitenkanten. 2. und 3. Glied desselben rot. Hüften und Schenkel glänzend schwarz. Knie und Schienen rotbraun, letztere in der Mitte breit dunkelbraun, die hintersten sogar vorherrschend schwarz. Füße rot, am Ende verdunkelt. — Flügel wie bei R. cerasi L., doch mit folgenden Unterschieden. Die braunen Striemen sind viel schmäler, so daß die glashellen Zwischenräume weitaus breiter als die Querbinden sind. Der Spitzenrandsaum ist isoliert und besteht aus einem dreieckigen Fleck an der Cubitalismündung, der sich nur als Saum bis zur Discoidalis hinabzieht und aus einem schiefen Fleckehen in der Mitte des letzten Discoidalisabschnittes. Schüppehen gelblich weiß. Schwinger orangegelb. Körper fast 5 mm, Flügel 4-5 mm lang. . Rhagoletis psalida n. sp. 8g'Q aus Peru, Cuzco, 3500 m, 3. April; Urubamba, 3000 m, 2. Februar; Dresd. Mus. und meine $. Stirne, Fühler und oberer Hinterkopf orangerot. Vorderstirne mit einer dunkelbraunen Bogen- querbinde. Gesicht hellgelb, sanft konvex. Backengruben mit braunem Fleck unter den Augen. 3. Fühlerglied vorne oben mit einer Spitze. Taster gelb, mäßig verbreitert. Arista nackt. Stirne parallelrandig, so breit “) Ad D) wie ein Auge, länger als breit. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend schwarz. Die feine und ziemlich dichte Behaarung ist auf dem Thoraxrücken goldgelb, auf dem ganzen Hinterleibe weißlichgelb. Beborstung überall schwarz. Längs der Notopleuralvaht bis unter die Flügelwurzel eine hellgelbe Längsstrieme. Thoraxrücken sehr fein punktiert. Schild oben stark gewölbt, glänzend und unpunktiert. Die Abdominaltergite tragen vom 2. an aus dichtem gelblichweißen Reif Hinterrandsäume, die nach außen hin schmal auslaufen. Sie sind vorne am breitesten und werden nach hinten zu schmäler. Das 5. Tergit des Q' und das 6. des © besitzen keinen solchen Saum. KErsteres ist 1'/;,mal so lang wie das 4. Erstes Glied des Ovipositors ebenfalls tubusartig, konisch und nicht flachgedrückt; 2. und 3. Glied rot, genau wie bei der vorigen Art. Ebenso die Beine wie bei dieser gefärbt. Der Flügel unterscheidet sich von dem der metallica Scaıx., daß der Spitzenrandsaum mit der über die hintere Querader laufenden Querbinde verbunden ist und daß durch den letzten Abschnitt der ' Diseoidalis ein längerer schiefer Querstreifen durehgeht, welcher mit letztgenannter Querbinde unvollkommen zusammenhänot. RN I E a Schüppchen weißlich. Schwinger rotgelb. Körper 5:5—6 mm, Flügel 5-5 mm lang. 3. Rhagoletis rhytida n.sp. 2 9' aus Bolivia, La Paz und Yungasweg, 3800— 4200 m, 8. Juli. Dresd. Mus. und meine 8. Gleicht der R. psalida bis auf folgende Unterschiede vollkommen. Das 3. Fühlerglied ist vorne abgerundet. Das Schild ist oben in der Wurzelhälfte abgeflacht und mit Längsrunzeln versehen. Die lügelquerbinden sind schmäler. Der Spitzenrandsaum ist an der Mündung der Radialis nur schmal mit der Querbinde über die hintere Querader verbunden, so daß darunter in der Submarginalzelle noch ein größerer hyaliner Fleck übrig bleibt. Bei psalida ist diese Zelle dort fast ganz und gar braun, so breit ist der Randsaum. Nur unterhalb des letzten Discoidalisabschnittes liegt in der Mitte desselben ein kleiner brauner Fleck. Neorhagoletis n. 2. (Typus: N. latifrons n. sp.) Dem Genus Rhagoletis Lorw nahe verwandt. ö Stimme breiter als lang, so breit wie beide Augen zusammen. 3. Fühlerglied wenig länger als - breit, stumpf abeerundet. Taster verbreitert. Rüssel normal. 3 untere, 2 obere Frontorbitale. Ozellare stark a Postoculareilien klein, dünn und schwarz. Das Dorsozentralpaar steht an der Quermaht vor der Rücken- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 31 mitte, das Praeseutellarpaar in der Mitte zwischen dieser und dem Schilde, also vorgerückt. 4 Scutellare Schild wie bei Oedaspis Lorw geschwollen, glänzend poliert. Thorax mit gelben Stoppelhaaren bedeckt. 2 lange Backenborsten. Cubitalis unbeborstet. Nervatur wie bei Rhagoletis Lorw. Flügel nach Fig. 23 gezeichnet. Neorhagoletis latifrons n. sp. 3 d Q@ aus Bolivia, Cordillere, 4—5000 m, 24. Dezember. Dresd. Mus. und meine 9. Kopf samt Anhängen rostgelb, nur der mittlere obere Hinterkopf schwärzlich. Thorax und Hinterleib glänzend schwarz. Am Thorax sind die Pleuren, der Rücken vor der Naht und die Zentralgegend hinter derselben matt dunkelgrau bestäubt und dort hellgelb behaart. Supraalargegend, Schild und Metanotum glänzen stark. Hinterleib unbestäubt und obennursehrkurzschwarz behaart, stark glänzend. An den Vorder- rändern der einzelnen Tergite sieht man die Spur von weiblichen Querbinden. Die Seitenränder des Hinterleibes sind mit hellgelben kurzen Härchen besetzt. Erstes Glied des Ovipositors breit trapezförmig, flach von oben her zusammen- gedrückt und nur 1'/,mal so lang wie das 6. Tergit. Beim 9! ist das 5. Tergit 1'/;mal so lang wie das 4. Hüften und Beine rotbraun. Vorderschenkel unten mit einer Reihe schwarzer langer Borsten besetzt. Alle Macrochäten des Kopfes und Thorax schwarz, auch das Postvertikalpaar. Die gelben Hinter- hauptseilien fehlen hier ganz und sind durch kürzere schwarze Börstchen ersetzt. Schild mit 4 Borsten; die apikalen kürzer und gekreuzt. Flügel (Fig. 21) an den hyalinen Stellen milchweiß schimmernd. Die Basalzellen sind mit Aus- nahme der Spitzen rotgelb. Die etwas helleren Stellen der Kostalzelle sind rotbraun, die Querbinden des Flügels schwarzbraun. An der Oubitalis kann ich keine Beborstung wahrnehmen. Die kleine Querader steht auf der Mitte der Discalzelle. Die Zeichnung wird durch die Figur angegeben und variiert bei den 3 Stücken nicht. Körper ohne Legeröhre 5-5 mm, Flügel 6 mm lang. Tephritis Larkeızız (1805, Hist. Nat. Crust. et Ins. v. 14, p. 389). Syn. Urophora Ros. Desvoıpy (1830, p. 769) sens. Lorw, ScHiner, RoxDant. (Typus: T. solstitialis L.) Bis jetzt war weder aus Nord-, noch aus Südamerika eine echte Tephritis-(Urophora-) Art be- kannt geworden. Alle Zitate bezogen sich auf andere Fliegen, meist Ortaliden. Arprıch korrigiert unnötig die Urophora quadrivittata Macavarr (1835, p. 456) (= Euwesta annonae Fag.) aus Cuba in Urophora quadrifasciata Msıern. Mir ist auch aus Nordamerika (Insel Sitka) eine Tephritis-Art bekannt geworden. Die hier beschriebenen Arten sind echte Urophora-Arten im Sinne Lorws. Die Larven der paläarktischen Arten erzeugen Schwellungen des Blütenbodens von Compositen und einzeln auch Stengelgallen. 1. Tephritis acompsa n. sp. 1 aus Peru, Tarma 2—3000 m, 19. Jänner. Eine echte Tephritis (- Urophora sens. Lorw)-Art! Stirne bis zu den Fühlern gemessen so lang wie oben breit, dort so breit wie ein Auge, vorne etwas verschmälert. Alle Borsten und die Postoculareilien schwarz. 2 untere und 1 obere Frontorbitale. Özellare stark. Wangen schmal, Backen sehr niedrig. Augen lotrecht oval. Gesicht gerade, lotrecht. Fübler ®/, derselben lang. 3. Glied vorne abgerundet, oben gerade, Arista nackt. Rüssel nicht verlängert. Kopf und seine Anhänge rotgelb. Fühler mehr orangerot. Hinterkopf schwarz. Thorax und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe, letzterer stark glänzend, mit metallisch grünem Schimmer; ersterer auf dem Rücken sehr dicht, matt gräulich ockergelb bestäubt, auf den Pleuren zart grau überhaucht. Schulter- beulen, die Notopleuralnaht und das Schildehen wachsgelb. Dieses oben ganz flach, nackt und glänzend, an den Seitenkanten gebräunt, 4-borstig. Hinterleibe relativ lang, überall schwarz. Die Grundbehaarung ist auf dem Thoraxrücken kurz, auf dem Hüften und Beine gelbrot. Hinterschenkel mit Ausnahme der Spitze ganz schwarz. Vorderschenkel posterior mit einem langen schwarzen Längsstreifen, Mittelschenkel mit einem gleichen, aber kurzen vorne und hinten gegen die Wurzel hin. Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas sw IS) Flügel nach Fig. 22 geadert und mit dunkelbraunen Querlinien gezeichnet. Die Adern an der Flügelwurzel sind gelb. Derhyaline Teilistsehrschwach bräunlichttingiert. Schüppchenocker-, Schwingerdottergelb.- Körper und Flügel 3-5 mm lang. 2. Tephritis mamarae n.sp. 2 Q aus Peru, Mamara. Der vorigen Art ähnlich und durch folgende Merkmale von ihr verschieden. Das 3. Fühlerglied ist kürzer, nicht 2mal so lang wie breit; die Fühler sind nicht weit oberhalb der Augenmitte inseriert, sondern stehen dieser ungefähr gegenüber. Auch das Gesicht ist kürzer und steht am Mundrande etwas vor. Die Lunula ist flacher, gelb und nicht weißschimmernd. Die Hüften und Beine sind ganz und gar rotgelb. Auf dem Flügel ist von den schwarzbraunen, scharf begrenzten Querlinien der vorigen Art nichts zu sehen. Nur in der Spitze der Subkostalzelle liegt ein dunkelbrauner Punkt. Sonst ist folgende Zeich- nung aus hellbraunen, verwischten Querstriemen oder Flecken zu sehen: Säume an beiden Queradern und ein Fleck unter der kleinen an der Posticalis; 2 kurze Querstriemcehen an der Kosta, eine von der Mündung der Radialis abwärts bis zur Discoidalis, eine weiter wurzelwärts, welche die Cubitalis zwischen den 2 Quer- adern berührt; endlich Flecke an den Mündungen der 3. und 4. Längsader. Schwinger zitronengelb. Erstes Glied des Ovipositors wie der Hinterleib stark glänzend grünschwarz, konisch, ungefähr so lang wie der Hinterleib. 6. Tergit verlängert Hinter demselben ist ein schmaler Streifen der wachs- farbigen Bindehaut sichtbar. Länge 3 mm. Neoacanthoneura n. 2. (Typus: N. magnipennis n. sp.) Gleicht durch die Flügelzeichnung und die wellige Biegung der Analis den Gattungen um Acanthoneura Macau. Sie unterscheidet sich aber sofort durch nur 4 Schildehenborsten, durch die völlig spitzenlose, außen ganz konvex begrenzte Analzelle, durch nackte Cubitalis, durch die vor der kleinen Quer- ader stark in die Discalzelle hineingebauchte Discoidalis, die kurz pubeszierte Arista u. a. Stirne parallelrandig, deutlich länger als breit und etwas breiter als ein Auge, vorne nicht vor- stehend. 4 untere und 1 obere Örbitalborste. Ozellare und Postvertikale vorhanden. Hinterkopf flach, unten nicht gepolstert. Gesicht eben, im Profile gerade. Die zum Mundrande aufsteigenden Peristomalien sind gewimpert. Wangen linear, Backen zirka '/, eines Auges hoch. Kopf im Profile fast halbkugelig. Hinter- hauptseilien fein, kurz und schwarz. Lunula klein, halbkreisförmig. Fühler kürzer als das Gesicht, an den Wurzeln genähert und etwas oberhalb der Augenmitte inseriert. 3. Glied ziemlich groß, stark abgerundet viereckig, zirka 1'/, mal so lang wie breit. Arista dünn, länger als die Fühler, sehr kurz und zart behaart Thoraxrücken etwas länger als breit. Schildchen zirka '/, des Rückens lang, eiförmig zugespitzt, konvex, oben nackt, vierborstig, die apikalen Borsten länger und stärker, divergierend. Thorax normal be- borstet. Praesuturale fehlen. Nur 1 Paar Dorsozentrale, hinter der vordersten der 3 Supraalaren stehend. Hinterleib eiförmig. 1. Glied des Ovipositors flachgedrückt, breit, herzförmig, länger als der halbe Hinterleib. Beine ohne besondere Beborstung. Flügel (Fig. 23) sehr lang und groß, mit den eingangs erwähnten Merkmalen. Neovacanthoneura magnipennisn.sp. 1 aus Peru, Callanga. Ung. Nat.-Mus. Das ganze Tier ist hell ockergelb. Stirne matt, vorne etwas verdunkelt, vielleicht auch nur durch Vertroeknen. Rücken und Schild nur schwach bereift, daher glänzend. Hinterleib samt Ovipositor glänzend pechbraun, nur die Basis des ersteren gelb. Behaarung und Beborstung überall schwarz. — Die Flügel- zeichnung ist dunkel sepiabraun. Die hyalinen Flecken und Einschnitte schimmern milchweiß; der Hinterrand unterhalb der Postiealis jedoch nicht. Körper samt Ovipositor und Flügel 4-5 mm lang. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 Hetschkomyia n. 2. (Typus: B. maculipennis n. sp.) Kopf groß und dick, ein wenig breiter als der Thorax. Dieser kurz und gedrungen, breiter als lang, rechteckig. Stirne ungefähr doppelt so breit wie ein Auge, quadratisch. Scheitelplatten sehr kurz, nur mit einer nach oben gebogenen Orbitalborste Lunula halbkreisförmig. Jederseits 4 nach einwärts gebogene untere Frontorbitalborsten. Ozellare stark. Vertikal- und Postvertikalborsten normal. Hinterhauptscilien unscheinbar, wie alle Borsten schwarz. Gesicht relativ kurz, im Profil sanft konkav, mit hinaufgezogenen, deutlich vorstehendem Mundrande. Wangen so breit wie das 3. Fühlerglied.e Backen fast '/, eines Auges hoch. Augen lotrecht oval. Fühler kurz. 3. Glied rund. Arista nackt, an der Wurzel verdickt. Taster verbreitert, vorne stumpf. Rüssel länger als der Kopf hoch, gekniet, mit langen zurückgeschlagenen Labellen Ein Paar Praeseutellare, aber keine Dorsozentrale ganz hinten. weiter voneinander entfernt als die Praescutellaren vor der Quernaht. 1 Meso- und 1 Sternopleurale und 1 Praeseuturale. Schild stark gewölbt und glänzend, nur mit 2 basalen Borsten versehen, über '/, des Rückens lang, oben nackt. Dafür ein Paar Dorsozentrale, Flügel nach Fig. 24 geadert und gezeichnet. Analzelle außen durch eine stumpfwinkelig gebrochene Querader abgeschlossen, unten daher nur mit wenig spitzem, kurzem Zipfel vortretend. Kleine Querader jen- seits der Mitte der Discalzelle, der hinteren aber nicht besonders stark genähert. gerade, sondern etwas wellig gebogen. Radialis ziemlich kurz. kurz und gleichlang. Beine kräftig. Längsadern 2—4 nicht Cubitalis beiderseits nackt. Schüppchen Vorderschenkel posterodorsal und -ventral lang beborstet. Hinter- schienen antero-dorsal mit der gewöhnlichen Reihe kurzer Börstechen. — Gattungstypus: Hetschkomyia maculipennis n. sp. 2 9' aus Peru, Cuzco, 4200 m, 31. Mai, 1. Juni. Dresdn. Mus. und meine 8. Kopf samt Anhängen, Hüften und Beine rotgelb. Stirne und Fühler gesättieter, mehr orangerot. Auf ersterer oberhalb der Mitte ein dunkler Querstrich oder solche Querstrieme, die bei einem Stücke 5 kurze Strahlen nach vorne ausstreckt. Oberer Hinterkopf dunkelbraun, matt bereift. Taster weißgelb, an der Spitze rot. — Borsten schwarz, Behaarung hellgelb. Dieselbe ist vorne am Thoraxrücken und an dessen Seiten dicht, an den Mesopleuren sogar rauh; auf dem übrigen Rücken aber schütter und zart Schild und Mitte des Metanotums glänzend schwarz dicht matt rostbräunlich bestäubt. Spitze zum Vorschein kommt. gelb behaart. ‚ glatt poliert. Der Thorax ist sonst überall Hinterleib von glänzend pechbrauner Grundfarbe, die aber nur an dessen Sonst ist das Abdomen zart bräunlichgrau überreift und spärlich und kurz Vorder- und Hinterschenkel gebräunt und matt bestäubt. Flügel an den hellen Stellen (Fig. 26) milehweiß. Die Fleckung ist dunkelbraun. Schüppchen und Schwinger rotgelb. Körper und Flügel 4 mm lang. Tomoplagia CoquiLLETT. ’10, Proc. Unit. Stat. Nat.-Mus. V. 37, p. 615. Syn. Plagiotoma Lozw (1873, p. 252). (Typus: T. obligua Sax.) Arten-Synopsis. Flügel mit 3—4 schiefen, gelben Querbinden . ; Ne 1.) — Flügel nur mit einer Kanon Querbinde über beide Onedein, er Wirzel und einem schwärzlichen Apikalfleck. T. eueuli n. sp. 1) Erstes schiefes Band hinter der Flügelspitze nur durch einen schwärzlichen Fleck an der Mündung der 4. Längsader und einer leicht gelblichen Tingierung vor derselben repräsentiert. — Flügel mit 4 vollständigen Querbinden Abh. u. Ber. d. K. Zool, u. Anthr.-Ethn. Mus zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 T. incompleta W iuuıst. 2) [>11 w 3) 5) 6) N) 8) h) nt 10) Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Die beiden äußersten Flügelquerbinden sind vorne voneinander Saramıl, hinten aber an der Mündung der 4. Längsader verbunden. Hinterleib schwarz T. discolor Low. — Die 2 äußersten Flügelquerbinden sind vorne verbunden und an der Mündung der 1. Hinterrandzelle getrennt. Hinterleib 'nicht- schwarz... .. ur... er An der Spitze des Analzellenzipfels liegt ein scharf begrenzter runder tiefschwarzer und undurchsichtiger Fleck. Letztes Drittel des Thoraxrückens glänzend unbestäubt und mit 3 schwarzen Flecken bedeckt, die nur schmale gelbe Zwischenräume freilassen. Der Mittelfleck ist der größte. T. atimeta n. sp. — .Ohne obige schwarzen 'Blecke 2... zul. We, Saw rse rn n e e Hinterrand des Thoraxrückens vor dem Schilde mit 4 schwarzen Punkten in einer Reihe . . . 5) — mit 3 schwarzen Punkten. Pleuren und Hinterleibsende durch weißen Reif matt. 2. Basal- und Analzelle fast ganz hyalin. T. tripunctata n. sp. — nur mit 2 schwarzen Punkten; die” mittleren fehlen. 5°. 2 2. 2... 2 meer Zweite Basalzelle ganz gelb . . . . en) — an der Wurzel hyalin; Thoraxrücken mit 3 ar gelben Tangslimen; die duo waßten bereifte breite Striemen getrennt werden. T. diagramma n. sp. Hinterleib mit 2 Reihen schwarzer Punkte. Postscutellum und Pleuren ungefleckt. ZT. atelesta n. sp. — Hinterleib mit 4 Reihen von schwarzen Punkten. Postscutellum und Pleuren schwarz gefleckt. T. quadriseriata n. sp. An der Notopleuralnaht, unter der 2. ee wie auch über der Flügelwurzel je ein schwarzer Bunkt ar 0, Be en ee en RS — obige 2 Punkte ahlenı 2. Basalzells an de Wurzel hyalın N Fe Thoraxrücken mit 5 dunkler gelben Längslinien, die durch 4 mattgelbe Striemen getrennt werden. Postseutellum, Metanotum und Pleuren schwarz gefleckt. Hinterleib scheinbar ungefleckt. 2. Basalzelle ganz gelb. T. stacta n. sp. — Thoraxrücken ungestriemt. Postseutellum und Metanotum mit 2 schwarzen Flecken. An den Pleuren nur die Pteropleuren unter der Borste mit braunem Flecke. Hinterleib nur am letzt sichtbaren Tergite mit schwärzlichen Flecken. 2. Basalzelle an der Wurzel hyalin. T. phaedra n. sp. Postsceutellum und Metathorax ungefleckt. . . . . $ u ee Se — Postsceutellum mit 2 schwarzen Punkten oder Metanetunn, ganz A en ii Pleuren mit 3 schwarzen Flecken. Erstes Glied des Ovipositors etwas länger als das letzte Tergit. T. obliqua Say!). — Pleuren nur mit 1 schwarzen Fleck an der Schwingerbasis. Erstes Glied des Ovipositors etwas länger als die letzten zwei Tergite. T. monostigma n. sp. — Pleuren ganz ungefleckt. T. biseriata Lozw. Pleuren schwarz gefleckt. Flügelquerbinden schmal. . .. . une... 2 — Pleuren ungefleckt. Flügelquerbinden breit. T. conjuncta n. sp. Thoraxrücken mit einer scharf von den stark glänzenden Seiten sich abhebenden, dicht gelblich bestäubten Medianstrieme von '/, der Rückenbreite. Sternopleura ungefleckt. T. unifascia n. sp. — Thoraxrücken an den Seiten nicht glänzend, ohne abgesetzte Mittelstrieme. Sternopleura mit schwarzem Fleck RR ER GR SER . 18) 2.—5. oder 3.—5. Abdominaltergit mit je 2 schwarzen Flecken. Hypopleuren mit schwarzem Punkte 14) — Nur das 5. Abdominaltergit mit 2 schwarzen Längsfleeken. Hypopleuren ungefleckt. ZT. separata n.sp. Mittelschiene (Q') am linde verdiekt und dorsal mit schwarzer Borstenbürste. T. peniecillata n. Sp. — Mittelschiene oben am Ende ohne Bürste . . m un Metanotum ganz glänzend schwarz Hinterleib mit 3 Reihen schwarzer Punkte. T. fiebrigi n. Sp. Metanotum gelb, höchstens mit 2 schwarzen Punkten. Hinterleib nur mit 2 Reihen von schwarzen Punkten {) Aus Nordamerika ist mir diese Art noch unbekannt. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 35 16) Augen zirka 1'/,mal so hoch wie lang, rundlich. Sternopleura fast ganz glänzend schwarz. T. pleuralis n. sp. — Augen fast 2mal so hoch wie lang, schmal Sternopleuren nur mit einem schwarzen Punkte. T. reimoseri n. sp. Über der Metamorphose von T. biseriata Lorw schreibt R. v. Imerına, As Moscas das Frutas, 1912, p. 14, daß sie aus Gallen von Vernonia häufig gezogen wurde, daß aber auch Stücke mit dem Vermerk vorlägen, gezogen aus Früchten (pitangas). Katalog. matelesunn sp nl ae elle NT: Western. Dipt. Bull. U. S. Geol. Surv. v.3, p. 190; T. atimeta n. sp.. . SON 2: Snow, 1894, Kans. Univ. Quart., v. 2, p. 162 T. biseriata oe (1873, p- 252. en) Nach (Plagiotoma); v.». Wurr, Tijdschr. v. Entom. 1883, Berc, 1897, Comun. Mus. Buen. Aires v. 1, p. 127 v. 26, p. 54.1 (Plagiotoma) und 1899, p. 405.1, gleich der T. obligua Say. en tab. 11, fig. 23 (Plagiotoma); Gicrıo-Tos (1895, eonuncaen span oo u... .Ne LO. p. 53.40. Plagiotoma); Cresson (’07, p. 100); 27, end ea Ra ? Bıcor (1857 in: Rau. ve La Saara, Hist. de ETRamMMUnISP. na en ne Ne Cuba v.7, p.823. Tephritis). N.-Amerika, Mexico. T. discolor Lozw (1862, p. 64, tab. 2, fig. 1 und 1875, ? Cuba. p- 250.16, tab. 10, fig. 1. Trypeta) Cuba. Tea penicillatd masper. ein Nr: Mefiebrigi n. sp... - ve 2 Nr.“l6, TERDNACHFORDE SP en ee ee NR -8, T. incompleta sven) 1 1896, Trans: Ent. Sr Lond. Te Dleunalisenüspen en SEN LE, p. 378 (Trypeta) St. Vincent. 1. quaaniseriatos n..8p ae Wei kei ANT...06,. Paraguay Ge Nat.-Mus.). TE meIMoSEri mE Sp ir esta dat ENT. 19. T. monostigma n. sp. . Ned: Ir separatasn ep Ale 2 Nr, T. obligqua Say, 1829, Holen Acad, Philad. v.6,p. 186.3 ER STACHOSTIE SPEER re a Wer NT. (Trypeta); 1859 Complet. Writings v. 2, p. 370 Ta mpunctata, waspe. m en. wo Ne. >, (Trypeta); Lozw (1862, p.99. 17 und 1873, p. 251.17, IRKUNVaSChaR SP re SoNT LT. tab. 11, fig. 14. Trypeta); Osten-Sacken, 1877, 1. Tomoplagia ceuculi n. sp. 2 SQ aus Argentinien, Tueuman, November. Ungar. Nat-Mus. und meine 9. Stirne vorne verschmälert, am Scheitel so breit wie ein Auge. Wangen mittelbreit, Backen doppelt so breit wie das 3. Fühlerglied. Dieses ist mehr als doppelt so lang wie breit, schlank, vorne oben scharfkantig. 3 untere Frontorbitalborsten. Borsten überall dunkelbraun. Mundrand nicht vortretend, ganz flach. Thoraxrücken in der Zentralregion gesättigter rotgelb gefärbt, und mit 2 breiten weißlichgelben Reifbinden, die durch 3 braune Längslinien begrenzt werden. Jederseits vor dem Schildehen 1 größerer, langelliptischer schwarzer Fleck. Auf dem Pleuren 3 schwarze Flecke: der größte bedeckt den Metapleuralcallus, der nächste liest oben an den Mesopleuren, knapp unter den 2 Notopleuralborsten, der dritte in der Mitte der Sternopleuren. Metanotum in der Mitte schwarzbraun. An den schon umgebogenen Seitenrändern der Tergite 4 und 5 (9') oder 3 bis 5 (2) liegen schiefe schwarze Flecke. Legeröhre verkrümmt. Flügelwurzel gelb, auch die 2. Basal- und Analzelle. Die äußere Grenze des Gelben ist ein brauner Saum, der etwas jenseits der Schulterquerader beginnt und zur Mitte der Analis läuft. Eine gelbe, nur außen braun gesäumte schiefe Querbinde bedeckt beide Queradern. Flügelspitze an der ganzen Mündung der l. Hinterrandzelle und etwas darüber hinauf dunkelbraun gesäumt, am breitesten an der Cubitalis. In der Mitte der Marginalzelle ein zarter gelber Fleck. Letzter Abschnitt der Discoidalis und die Radialis fast gerade. Körper und Flügel 4 mm lang oder etwas darüber. 2. Tomoplagia atimeta n.sp. 4g' aus Bolivia, Mapiri, Sarampioni, 700 m, Februar und Bellavista, 1200 m, Dezember. Dresd. Mus. und meine 9. Stirne vorne etwas schmäler, am Scheitel etwas breiter als ein Auge. 3. Fühlerglied 1', mal so lang wie breit, vorne stumpf. Wangen schmal, Backen so breit wie das 3. Fühlerglied Mundrand etwas vorstehend. HF 36 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas An den Pleuren ist nur die obere Hälfte der Meso- und Pteropleura matthell rostgelb, der ganze untere Teil, sowie das Metanotum und Postscutellum sind glänzend pechschwarz. Von gleicher Farbe ist das hinterste Drittel des Thoraxrückens, das durch 2 gelbe, schmale Längslinien in 3 Teile gespalten wird. Die Zentralregion der vorderen zwei Rückendrittel ist dieht mattgelblich bestäubt und beiderseits durch die dunklere Grundfarbe der Lateralregion gesäumt. Am Vorderrücken liegt hinter dem Kopfe ein schwarzer Fleck, der in Form einer Längslinie nach hinten zu in oben erwähntes matt bestäubtes Zentrallängsband eindringt. An den oberen Enden der Rückenquernahtäste liegt je ein mattschwarzes Fleckchen. Kopfbau, Beborstung und Schildehen wie bei 7. monostigma angegeben. Hinterleib glänzend rotgelb, mit größeren schwarzen Flecken an den Seiten der Tergite 3 bis 5, meist aber in größerer Ausdehnung, namentlich an der Basis, verdunkelt, so daß die Fleckung nur unscharf abgegrenzt erscheint. Flügel (Fig.25) glashell, Schulterlappen grau. Die Ränder der 4 gelben schiefen Querbinden sind braun. Dies ist besonders auch an jener der Posticalis der Fall, die am Hinterrande des Flügels gegen die Mündung der 5. Längsader hinbiegt. An der Spitze der Analzelle und der Wurzel der Analis liegt ein großer runder schwarzer Fleck. Hintere Querader besonders schief. 2. Basalzelle oben in der Mitte breit glashell. Schwärzliche Fleckehen liegen am Flügelvorderrande an der Schulterquerader, der Mündung der Mediastina und zwei bis drei solche in der Marginalzelle. Die Posticalis ist vor der hinteren Querader nach unten ausgebaucht. Die Radialis ist kürzer als bei den anderen Arten. Körper und Flügel 4-5 mm lang. 3. Tomoplagia tripunctata n.sp. 19 aus Paraguay, 8. Bernhardino, 3. Juli. Ungar Nat.-Mus. Stirne am Scheitel so breit wie ein Auge, vorne auf °/, der Breite verengt. Der Augenrand und ein Mittellängsstreifen heben sich durch weißliche Bereifung ab. Wangen und Backen linear. 3 untere Front- orbitalborsten. Mundrand vorstehend. Zentralregion des Rückens dunkler gefärbt, nur vor dem Schilde hellgelb und dort mit 3 zirka gleichgroßen schwarzen Flecken; nur der mittlere berührt das Schildchen. An den Pleuren liegt nur an der Schwingerbasis ein schwarzer Fleck. Metanotum seitlich nur dunkler rotbraun, ohne schwarz. — Der Hinterleibsrücken ist gegen das Ende hin immer deutlicher mattweißlich bereift, zeigt hellere Hinter- randsäume und am 3. bis 5. Ringe jederseits wenig scharf abgegrenzte schwärzliche Flecke. Flügel wie bei 7. monostigma. Beide Wurzelzellen (2. Basal- und Analzelle) aber hyalin. An der Spitze der Analzelle ein brauner Längswisch. Körper und Flügel gut 5 mm lang. 4. Tomoplagia diagramıma n.sp. 4 5' aus Peru, Urubambafluß, Umahuankilia, September. Dresd. Mus. und meine S. Kopfbau und -beborstung wie bei 7”. monostigma angegeben. Schild oben gewölbt, seitlich spärlich behaart. Die apikalen Schildehenborsten parallel 3. Fühlerglied breit, 1‘, mal so lang wie breit, vorne abgerundet. Mundrand vortretend. Thoraxrücken mit folgender Längsstriemung. Längs der Notopluralnaht eine in der Mitte unter- brochene schwarze Linie bis zur Flügelwurzel; sie beginnt unter den Schultern. Unmittelbar darüber ist die Lateralgegend des Rückens bis hinauf zur Praesuturalborste weißlich gelb. Dann folgt jederseits eine gleich- breite rostbraune Längsstrieme. Die Zentralregion des Rückens durchziehen 2 dicht weißgelb bestäubte Längs- striemen, die durch eine rostbraune Medianlinie getrennt werden. Der Querstreifen vor dem Schilde glänzt und zeigt 4 runde, glänzend schwarze Punktflecke in einer Reihe. Auch hinter dem Kopfe liegt am Vorder- thorax ein schwarzer Fleck. An den Pleuren sind der untere Teil der Sternopleura, ein Fleck auf den Hypopleuren und ein Längstleck von den Pteropleuren bis zur Schwingerbasis schwarz. Metanotum seitlich mit 2 schwarzen Längs- Iinien. Postseutellum mit 2 schwarzen, Sceutellum mit 2 bräunlichen Flecken auf den Seiten. Hinterleib stark glänzend, jederseits mit 3 schwarzen Punkten hintereinander am 3. bis 5. Tergit. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Ba. XIV Nr. 3 37 Flügel wie bei 7. monostigma. Der braune Fleck an der Spitze der Analzelle ist aber hier größer und zieht sich als Wisch bis zum Hinterrande des Schulterlappens herab. Kaum größer als 7. monostigma. 5. Tomoplagia atelesta n. sp. 2 9' aus Bolivia, Mapiri, S. Carlos, 800 m und Sarampioni, 700 m; Jänner und Februar. Dresd. Mus. — 4 J' aus Bolivia, Songo, S. Antonio und Suapi im Ung. Nat.- Mus. und meine S. Pleuren, Metanotum, Postscuttellum ungefleckt. Im glänzenden Querstreifen des Rückens vor dem Schildchen stehen jedoch 4 gleichgroße schwarze Punktflecke in einer Reihe nebeneinander. Außerdem liegen an jeder Seite des Rückens 2 schwarze Punkte, einer unter der 2. Notopleuralborste an der Naht der andere unmittelbar über der Flügelwurzel. Stirne vorne etwas breiter als ein Auge. Wangen und Backen etwas breiter als bei T. monostigma. Letztere so hoch wie das 3. Fühlerglied lang ist. Dieses ist 1, mal so lang wie breit, vorne abgerundet. Mundrand vortretend. Hinterleib jederseits mit 3 schwarzen Punkten an den Seiten der Tergite 3 bis 5. Flügel wie bei 7. stact«. Wurzelzellen, also auch die 2. Basalzelle, ganz gelb. Körper und Flügel 6 mm lang, ersterer etwas kürzer. 6 Tomophagia quadriseriata n. sp. 3 Q aus Peru, Callanga. Ung. Nat.-Mus. und meine S. Stirne vorne so breit wie ein Auge, am Scheitel beinahe doppelt so breit. Wangen schmal, Backen mittelbreit. Mundrand vorstehend. 3. Fühlerglied breit, nur 1'/,;,mal so lang wie breit, vorne abgerundet. Untere Frontorbitalborsten fehlen ganz. Vor dem Schildchen 4 schwarze Punkte, die 2 mittleren genähert. Postscuttellum mit 2 schwarzen Punkten. Metanotum ungefleckt. Sternopleuren schwarz, am Oberrande gelb und unter der Mesopleuralnaht mit kurzem schwarzen Saume. Mesopleuren mit dreieckigem schwarzen Fleck unterhalb der Mitte Ein schwarzer Fleck auf den Hypopleuren und an der Basis der Schwinger. Hinterleib stark glänzend und ausnahmsweise schwarz behaart, am 2. bis 5. Tergit jeder- seits mit 2 schwarzen Flecken. Die äußeren liegen am umgeschlagenen Rande, die inneren oben und nehmen die ganze Breite der Tergite ein. Ovipositor breit trapezförmig, so lang wie die letzten 2 Tergite, an der Spitze schwarz. Am Flügel ist die 2. Basal- und die Analzelle ganz gelb. An der Analis liegt ein großer brauner Fleck, der auch den Schulterlappen einnimmt. Der Zipfel der Analzelle ist so lang wie der Rest der Analader. Sonst wie bei T. monostigma gezeichnet. Körper und Flügel 5'/, mm lang. t. Tomoplagia stacta n. sp. 19 aus Bolivia, Yungas von Coroico, 10 Om, Februar. Dresd. Mus. Größere Art mit abweichendem Kopfbau. Stirne vorne doppelt so breit wie ein Auge, wenig verschmälert im Vergleiche mit dem Scheitel. Jederseits 5 untere Frontorbitalborsten. Wangen so breit wie das 3. Fühlerglied; dieses abgerundet, kaum länger als breit. Mundrand stumpf vortretend. Backen so hoch wie die Fühler lang sind. Thoraxrücken matt ockerig bestäubt. Die dunklere Grundfarbe tritt in 5 schwach glänzenden Längslinien hervor. Der Thorax ist hinter dem Kopfe nicht schwarz. Auf dem glänzenden Querstreifen vor dem Schilde die 2 glänzend schwarzen Flecke, die auch 7”. obligua hat. Außerdem jederseits noch 2 schwarze Punkte in der Lateralgegend: einer unter der 2. Notopleuralborste und der 2. in der Supraalargrube. Sternopleura schwarz und nur am oberen Rande gelb. Schwarze Flecke zeigen die Hypo-, Ptero- und Metapleuren. Der Fleck der letzteren am Schwingergrunde fließt mit dem Schwarz des Metanotums und Postseutellums zusammen, die nur in der Mitte gelb sind. Schildehen oben abgeflacht, nur schwach glänzend und dichter behaart als bei 7. obligua Say. 38 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Hinterleib ungefleckt. 3. und 4. Tergit in gewisser Richtung besehen, gelblich bereift und schimmernd. Flügel (Fig.26). Schulterlappen gelbgrau. 2. Basalzelle ganz gelb. Analzellenspitze mit braunem Wisch. Die Art zeichnet sich vor den anderen dadurch aus, daß das Dorsozentralpaar hinter der vordersten S larborste steht. i upraalarborste ste Körper 7 mm, Flügel 8 mm lang. | 8. Tomoplagia phaedra n.sp. 19' aus Peru, Rosalina, Urubambafluß, September. Dresd. Mus. Kopfbau ähnlich dem von T. stacta. Stirne vorne 1'/;mal so breit wie ein Auge. Wangen und Backen nur etwas schmäler als bei stact«. 3 untere Frontorbitalborsten. 3. Fühlerglied 1’), mal so lang wie breit, vorne ohne deutliche Ecke. Vor dem Schilde auf dem glänzenden (Querstreifen des Rückens nur 2 schwarze Punktflecke. 2 ebensolehe auf dem Postscutellum und auf dem 5. Abdominaltergit. Je ein schwarzer Punkt unter der 2. Notopleuralborste und über der Flügelwurzel. Pteropleuren in der Mitte mit einem dunkelbraunen Punkte. Die 2. Basalzelle ist glashell und nur an der Spitze gelb. Oben an der Analzellenspitze liegt nur ein kleiner brauner Fleck. Körper und Flügel 6 mm lang. 9. Tomoplagia monostigma n.sp. 6 g'Q aus Peru, Laristal, 800 m, August. Dresd. Mus. und meine S. Peru, Callanga. Ung. Nat.-Mus. Stirne am Scheitel so breit wie ein Auge, vorne verschmälert. Wangen linear, Backen die Hälfte des 3. Fühlergliedes breit. Dieses zirka 1'/;mal so lang wie breit, vorne abgerundet, oben gerade. Mund- rand vorstehend. Ich halte diese Tiere für verschieden von T. obligua Say. Sie besitzen an den Pleuren alle nur den schwarzen Punkt an der Schwingerbasis und eine längere Legeröhre. Das 1. Glied derselben ist etwas länger als die letzten 2 Tergite zusammengenommen und trägt an der Spitze auch 2 schwarze Punkte. Auf dem glänzenden Teile des Thoraxrückens vor dem Schildchen sind nur 2 schwarze, runde Punktflecke vor- handen. Metanotum und Postseutellum ungefleckt. Schildchen stark glänzend, oben gewölbt und seitlich wenig behaart. Die apikalen Schildchenborsten gekreuzt. Flügel (Fig. 27) hyalin, auch der Schulterlappen. 2. Basalzelle größtenteils hyalin. An der Spitze der Analzelle nur ein brauner Punkt. Sonst wie bei 7. obliqua Say. _ Stirne vorne erheblich verjüngt und dort viel schmäler als ein Auge Wangen sehr schmal, Backen höchstens so hoch wie das 3. Fühlerglied breit ist. Nur 3 untere Frontorbitalborsten. Hinterleib stark glänzend, am Seitenrande mit je 4 schwarzen Flecken bei Q und 9), so daß also das 5. Tergit dieses 2 solche hintereinander zeigt. Die kleinste aller Arten. Körper 3 mm, Flügel fast 3-5 mm lang. Anmerkung. E. T. Orzsson erwähnt diese Form in dem Trans. Amerie. Ent Soe. v. 33, p. 100 (OT) als T. obliqua Say, als deren Varietät er sie gleich der T. biseriata Lorw ansieht. Ich möchte diese 5 Kormen vorderhand noch auseinanderhalten. Das Tier, das Wiıruisron (1896), Trans. Ent. Soc. London, p. 373 als T. obliqua Say bezeichnet, weicht von dieser wie auch von T. monostigma durch 2 schwarze Flecken unter dem Sehildehen ab. 10. Tomoplagia conjuncta n.sp. 10 aus Peru, ohne nähere Angabe. Firma SraupınsER und Bang-Haas. 1 0" aus Bolivia, Songo, Ung. Nat.-Mus. Stirne vorne so breit wie ein Auge Wangen und Backen etwas breiter als bei 7. monostigma. 3 bis 4 vordere Frontorbitalborsten 3. Fühlerglied 11/,mal so lang wie breit, vorne abgerundet. Mund- vand stark vortretend. 2 Von schwarzen Punkten je ein Paar auf dem Rücken vor dem Schilde und auf dem Postseutellum 2 Paare auf dem 5. Abdominaltergit allein. und Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 39 Flügel mit auffallend breit rotgelben Querbinden Der hyaline Fleck am Kostalrande der Marginal- zelle fehlt hier. Die gelbe Spitzenrandbinde berührt vollends die Kosta der ganzen Länge nach. 2. Basal- zelle nur mit einem hyalinen Fleck in der Mitte des Oberrandes. Analzellenspitze mit auslaufendem braunen Wisch. Körper über 6 mm, Flügel 7 mm lang. 11. Tomoplagia unifascia n.sp. 1g' aus Chile, Arica, Oktober. Dresd. Mus. Der 7. monostigma sehr nahe stehend und folgendermaßen verschieden. Thoraxrücken an den Seiten stark glänzend rostfarben, in der Längsmitte aber mit einer scharf abgesetzten, von vorne an be- ginnenden Längsstrieme aus dicht hell ockergelber Bestäubung. Sie nimmt das mittlere Drittel der Rücken- breite ein. Pleuren mit 2 schwarzen Flecken: ein kleinerer an den Hypopleuren, ein größerer gleich darüber an der Schwingerwurzel. Postscutellum mit 2 schwarzen Punkten. Hinterleib jederseits mit 5 schwarzen Flecken; es kommt noch je einer am 2. Tergit dazu. Die Flecke sind doppelt so groß wie bei der ver- glichenen Art. Die 2. Basalzelle ist mit Ausnahme des Unterrandes ganz hyalin. Analzellenspitze mit braunem Wisch. 12. Tomoplagia separata n.sp. 1 aus Peru, Urubambafluß, Rosalina, Oktober. Dresd. Mus. Unterscheidet sich von 7. obligqua Say dadurch, daß sie 2 schwarze Punkte auf dem Postseutellum besitzt. Der Hinterleib ist ungefleckt und nur das 5. Tergit zeigt jederseits einen senkrechten schwarzen Längsstrich an den Seiten, der vom Vorder- bis zum Hinterrande reicht. Der dunkle Außenrand der gelben Spitzenrandbinde des Flügels durch einen schmalen hyalinen Zwischenraum deutlicher als bei anderen Arten von der Kosta getrennt. 2. Basalzelle oben breit hyalin. Wie bei 7”. obligua liegt an der Analzellenspitze ein größerer brauner Fleck. 3. Fühlerglied 11/,mal so lang wie breit, vorne abgerundet. Mundrand vorstehend. Körper 4-5, Flügel 5 mm lang. 13. Tomoplagia penicillata n.sp. 1 aus Peru, Callanga. Ung. Nat.- Mus. Unterscheidet sich nur durch ganz geringe Unterschiede von 7. pleuralis m. Unter der Mesopleuralnaht ist die Sternopleuralnaht kurz schwarz gesäumt. — Das Endviertel der Mittelschienen ist verdickt, braun gefärbt und dorsal mit einer aus dichtstehenden, kurzen schwarzen Dornbörstchen bestehenden Bürste versehen. 14. Tomoplagia pleuralis n.sp. 15 aus Peru, Callanga. Ung. Nat.-Mus. Stirne am Scheitel etwas breiter als ein Auge, vorne stark verengt, länger als breit. Wangen linear, Backen sehr schmal, Mundrand vorstehend. 3. Fühlerglied kaum 1'/,mal so lang wie breit, vorne rund Vor dem Schilde nur die 2 äußeren schwarzen Flecke vorhanden. An den Seiten zeigen die Sterno- und Hypopleuren einen schwarzen Fleck und liest ein doppelter solcher an der Schwingerwurzel. Post- seutellum mit 2 schwarzen Punkten. Metanotum ungefleckt, Hinterleb am 2.—5. Tergite jederseits mit einem schwarzen Längsfleck auf der Oberseite, der dem Vorderrande anliegt, am 5. Tergit ganz durchläuft. Die 2 Reihen der Flecke konvergieren nach hinten. Die Sternopleuren sind mit Ausnahme des Ober- und Hinterrandes ganz glänzend schwarz. Die Augen sind rundlich-oval, nur 1'/,mal so hoch als lang. Mesopleuren glatt poliert Flügel wie bei 7. monostigma gezeichnet, nur liegt an der Analzellenspitze ein großer brauner Fleck. Körper und Flügel 3:5 mm lang. 15. Tomoplagia reimoseri n. sp. 6 GO aus Paraguay, S. Sofia (leg. Rummoszr) im Wiener Hof-Mus. und S. Bernhardino (leg. Fırsrıe) im Ung. Nat.-Mus, nebst 1 Q aus Trinidad, Port of Spain. Die Art gleicht 7. pleuralis mit folgenden Unterschieden: Die Augen sind fast doppelt so hoch wie lang. Die Mesopleuren sind matt bereift. Der schwarze Fleck der Sternopleura ist nur klein. Die Flecke des Hinterleibes sind rund und berühren die beiden Ränder der Tergite nicht; beide Reihen sind fast parallel zueinander. Die kurze trapezförmige Legeröhre ist so lang wie die letzten 2 Tergite zusammen, am Hinter- rande schwarz. Körper und Flügel 3-5 4 mm lang. 40 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 16. Tomoplagia fiebrigi n. sp. g'Q aus Paraguay, $. Bernhardino (leg. Freseıe). Wien. Hof- Mus. und Ung. Nat.-Mus. Diese Art hat die Kopfform mit reimoseri, die Pleurenfleckung mit pleuralis gemein. Sowohl der große schwarze Fleck der Sternopleura als auch die gelben Mesopleuren sind jedoch weißlich matt bereift. Das Metanotum ist ganz und gar glänzend schwarz. Die Hinterleibstergite zeigen 3 Reihen von schwarzen Punkten, eine mediane und je eine andere am Seitenrande. Der mittlere Punkt des letzten Tergites fehlt. Beim 9' zeigt dieser Tergit 2 große, konvexe glänzend violettschwarze Kreisflecke, die nur einen schmalen gelben Zwischenraum zwischen sich freilassen. Beim © sind diese Flecke nicht größer wie die der vorhergehenden Tergite, nur etwas weiter einwärts gerückt. Ovipositor ganz gelb, 1', mal so lang wie das letzte Tergit. Körper und Flügel 4 mm lang. Tribus: Tephritina. Cecidochares Bezzi (10, p. 20). (Typus: ©. nigerrima Lorw sens. Brzzı.)") Br»zı hat diese Gattung auf brasilianische Stücke gegründet, die er mit Zweifeln für identisch mit Lorws Art nigerrima hält. Ich untersuchte Lorws Type in der Coll. Wınruem im Wiener Hofmuseum und kann folgendes sagen: die Hinterhauptsbörstehen sind zwar größtenteils abgerieben, ich halte sie aber, wie auch ein zweites Stück aus Süd-Georgia (leg. Morrıson) nachweist, für gelbweiß. Aus diesem Grunde, wie auch der Schenkel- färbung und Flügelzeichnung nach möchte ich die Bzzzıschen Stücke nicht zu nigerrima Lorw ziehen. Die über die Analis an den Hinterrand herablaufende braune Querbinde ist fast gleich breit, ihr Außenrand gerade und auf der Posticalis fast senkrecht. Sie wird hinten durch keinen hyalinen Einschnitt geteilt. Das ist nur noch bei frauenfeldi Scuiwer der Fall. Bei den Stücken Bzzzıs, bei leucotricha Schixer, eupatorii KıErrer und latigenis n. sp. wird diese Binde nach dem Flügelhinterrand zu erheblich breiter, ihr Außenrand ist schief und stark wellig gebogen und vom Hinterrande her dringt ein hyaliner Einschnitt fast bis zur Posticalis vor. Eine Variabilität ist diesbezüglich bis jetzt noch nicht nachgewiesen. Die 4 Stücke von leucotricha ScHiner stammen aus Venezuela, Schiner schreibt bloß Südamerika. Die Schenkel sind nur an der Spitze breit rot, sonst fast ganz schwarzbraun, die vorderen anterior rot. Am Thorax sieht man beiderseits des gelbbestäubten kleinen Notopleuralhöckers große samtschwarze Flecke. Am Hinterleibe ist der 2. und 3. Ring hinten sehr breit, der 4. nur schmal grau bereift, sonst glänzend schwarz. Die Behaarung ist hier dünn und fein, und vorherrschend gelb. Die Hinterhauptscilien sind einschließlich der Postvertikalborsten wie bei nigerrima Lorw gelbweiß. Von dieser Art unterscheidet sich nun leucotricha außer durch die Flügelzeichnung durch die kürzere Legeröhre. Dieselbe ist bei Lorws Art fast so lang wie die letzten 3 Ringe zusammen, bei leucotricha nur 1'/;mal so lang wie das letzte sichtbare Tergit. Daß das 1. Glied des Ovipositors bei dem Lorwschen Typusstücke flachgedrückt ist, will meiner Ansicht nach nicht viel sagen. Ich habe wiederholt bei Bohr- fliegen-Weibehen, deren Ovipositor normal konisch ist, durch Eintrocknen kompresse Gestalten gesehen, die aber nur zufällig entstanden waren. Das Originalpärchen von (C. frauenfeldi Scuiser stammt aus Brasilien. Die Hinterhauptsecilien sind ebenfalls gelbweiß. Der Schulterlappen ist unterhalb seiner Längsfalte dunkelbraun, wodurch das Braun der Flügelwurzel mit dem der Querbinde an der Analis am Hinterrande des Flügels zusammenhängt Das erste Glied des Ovipositors ist kurz, so lang wie an der Basis breit (bei leucotricha Scuiser deutlich schlanker, länger als breit) und nur 1Y/,mal so lang wie das letzte siehtbare Tereit. CO. eupatorii Kıwrrer hat nach der Beschreibung schwarze Hinterkopfborsten und einen kurzen, stumplen Ovipositor. Die Schenkel sind schwarz. Die Samtflecke am Thorax hat der Autor wahrscheinlich übersehen. Flügel wie bei leucotricha. Alle hier aufgezählten Arten haben eine beborstete Cubitalis, 4—5 untere Frontorbitale und keinen Randdorn am Flügel. {) Inzwischen von Bezzı, Marcellia 1913 p. 155 ©. rufescens n. sp. benannt worden. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 41 Die Hinterhauptseilien sind gelbweiß oder schwarz, die Backen von verschiedener Breite, bei nigerrima Lw. Type, lewcotricha und frauenfeldi Scuiver ungefähr '/,, bei latigenis aber '/, eines Auges hoch. Von Dorsozentralborsten ist nur ein Paar vorhanden. Von frauenfeldi und eupatorii ist die Entwicklung bekannt. Stengelgallen: — Genus Cecidochares Bxzz1 sens. str. Die Arten mit nackter Cubitalis verteile ich auf zwei Gattungen: Oedaspis Losw (Typus: multı- fasciata Lorw), Stirne sehr breit, breiter als lang, 4—5 untere Frontorbitalborsten. Lunula auffällig groß Körper, namentlich das Schildchen gelb, mit schwarzen Flecken. Paläarktische Arten, Metamorphose unbekannt Proceeidochares n. g. (typ. atra Lorw). Hierher gehören die restlichen amerikanischen Arten, die sich von Cecidochares außer der Nacktheit der Cubitalis noch durch nur 2—3 untere Frontorbitalborsten und deutlichen Randdorn unterscheiden. Von Oedaspis trennen sie die schmälere Stirne, die höchstens so breit wie lang ist, die kleinere Lunula und die glänzend schwarze Grundfarbe, namentlich am Schilde. und polita Losw erzeugen endständige Rosettengallen. Wenn Bezzı im Vergleiche mit Üecidochares von Oedaspis sagt: „Oechi rotondi, palpi non dilatato“, so stimmt das nach meiner Erfahrung nicht, da O. multifasciata und dichotoma lotrecht ovale Augen und ver- breiterte Taster haben, Die Fliegen erzeugen spindelige Ö. atra Katalog. OÖ. connexa Macauarr (1847, p. 64. Urophora); Losw CO. frauenfeldi Scuiner (1868, p. 266. 104. Oedaspis); (1862, p. 78, Anmerk ); Bzzzı (’10, p. 22. 33) Fravenrerp 1860, Verh. zool. bot. Ges. Wien v. 10. Brasilien. p. 86; Brezzı (’10, p. 22.24) syn. nigerrima Lozw (nec. Bezzr), (1862, p. 219. Trypeta) et (1873, p.258, tab. 11, fig.18. T’rypeta). CO. eupatorüi Kırrrer . . RECHNEN 22 Brasilien. Ste dleallen an Ageratum spec, ähnlich den von C. eupatorii beschriebenen. GNlavigenisan,spt we. a) Wr ie TeuNE ls 1. Cecidochares latigenis n.sp. 1g' aus Bolivia-Mapiri, Lorenzopata, 30. April. Dresd. Mus. Stirne quadratisch, 4—5 untere Frontorbitalborsten. Alle Kopfborsten dünn und lang und wie die Hinterhauptscilien schwarz. Augen relativ klein, lotrecht oval. Die Wangen stehen fast in der Breite des 3. Fühlergliedes über die Augen vor, die Backen sind '/, der Augenhöhe breit und der untere Hinter- kopf tritt stark gepolstert vor. 3. Fühlerglied kurz, abgerundet. Arista nackt. Nur 1 Paar Dorsozentral- borsten gleich hinter der Naht. Kopf und seine Anhänge, Hüften und Beine, Hinterleib, die Pleuren und das Metanotum, die Schulterbeulen und die Lateralgegend des Thoraxrückens rostgelb, in der angegebenen Reihenfolge allmäblich verdunkelt. Stirne matt, Hinterleib und Rückenseiten glänzend, Pleuren und Metanotum weiß bestäubt. Zentralregion des Rückens und das Schildchen glänzend schwarz. Vor und hinter der Quernaht je ein samtschwarzer Fleck. Auf dem Rücken sieht man die gelben Stoppelborsten in der Mitte in 3 Längsreihen geordnet. Auch die Pleuren sind gelbborstig. Hinterleib nur fein schwarz behaart. Breite und unscharf weißlich gesäumt. Flügel wie bei leucotricha gezeichnet. Die Querbänder sind hellbraun, an den lichteren Stellen gelbbraun. Die Cubitalis ist beborstet. Der Winkel der hinteren Querader mit der Posticalis ist spitz. Die Queradern sind nicht übermäßig genähert. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist sogar etwas länger als die Discalzelle am Oberrande. Hyaline Randeinschnitte liegen in der Marginal-, Submarginalzelle und an der Analis. Die Hinterränder der vorderen Tergite sind in abnehmender Schüppchen weiß. Schwinger gelb, Köpfchen derselben dunkler. Körper und Flügel 6 mm lang. 2. Cecidochares eupatorii Kırımır. Acidia eupatorii Kınrrer (10, p. 387, fig. 18, Flügel). „Eupatorium patens Pu. Galle in Gestalt einer länglichen oder spindelförmigen, 10 mm langen, 6—T mm dicken oder 22 mm langen und 8— 10 mm dicken Stengelschwellung 8; innen mit 1—2 länglichen, 7 mm langen und 3 mm breiten Larvenkammern. Verwandlung in der Galle.“ Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 42 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas „Imago Q'Q. Schwarz; Kopf, Tibien, Tarsen, zum Teil auch die Trochanteren rot, Gesicht von den Antennen bis zum Munde weiß und flach, Mesonotum und Scutellum glatt, erzfarbig, mit starkem metallischen Glanze. Kopf matt, Augen kahl, Mund kaum vorstehend, Wangen sehr klein. Scheitel quadratisch beim J', etwas quer beim ©, seitlich und hinten mit schwarzen Borsten. Endglied der Antennen kurz, Borste nicht gefiedert, Mesonotum mit 2 Längsreihen von 2— 3 langen schwarzen Borsten, und mit zer- streuten oder in Längsreihen geordneten kleinen weißen Schuppenhaaren. Seutellum dreieckig, mit schwarzen Borsten, die 2 vorderen Borsten doppelt so lang wie die hinteren. Flügel dicht behaart, das Abdomen weit überragend, glashell, der äußerste Grund und 4 durchlaufende Querbinden, welche am Vorderrande zusammen- fließen und deren distale die Flügelspitze erreicht, schwarz. Vorderrand kurz behaart. Die gewöhnliche Querader ist dem Distalende der Discalzelle näher als der Mitte derselben. 4. Längsader nicht geschwungen. Analzelle distal zugespitzt Femora etwas verdiekt, mit langen schwarzen Borsten Tibien und Tarsen mit kurzen schwarzen Borsten. Krallen einfach, Empodium fadenförmig, kurz behaart, kürzer als die Pulvillen, welche sehr breit sind und ?/, der Länge der Krallen erreichen. Abdomen matt, mit kurzen, anliegenden weißen Haaren. Legeröhre stunıpf, wenig länger als diek. Länge 4-5 mm.“ „Vorkommen. Häufig in den Cordilleren von Mendoza. Die Larve überwintert und die Imago fliegt im November und Dezember “ Procecidochares n. g. (Typus: atra Loxw.) Wie ich mir die Gattung abgegrenzt denke, habe ich bereits in der Besprechung der Gattung Oecidochares Bazzı ausgedrückt. Ich rechne also hierher jene Oedaspis-Arten mit nackter Cubitalis, die nur 2—3 untere Front- orbitalborsten, eine schmälere Stirne, die höchstens so breit wie lang, meist aber länger ist, besitzen, deren Grundfarbe glänzend schwarz ist und deren Flügel mindestens einen deutlichen Randdorn aufweisen Es sind lauter amerikanische Arten, die endständige Rosettengallen erzeugen. Von P. atra Loww sah ich die von ihm in den Centurien aus New York erwähnten typischen Stücke der Colleetio Wixrurm, die zu meiner Überraschung 2 Paar Dorsozentralborsten besitzen, gleichwie ich das von Oedaspis multifasciata Lorw feststellen kann. Da ich nordamerikanisches Material anderer Procecidochares-(Oedaspis-)Arten, namentlich die setigera Coguswwerr nicht kenne, kann ich auch weiter keine Schlüsse ziehen. Letztere Art soll sich nämlich serade durch den Besitz von 2!) Paaren Dorsozentralborsten unterscheiden! Ihre Beschreibung paßt sonst vollkommen auf die Lorwsche Art. Katalog. P.atra Lorw (1862), Dipt. Amer. sept. indig. Cent.1l. Produziert nach Pırrox (1897) „On galls of Nr. 74 (Trypeta) et 1873, p. 256. 21, tab. 11, Oedaspis atra Loew“ Canad. Ent. v. 19, p. 247 fig. 17. (Trypeta); v. od. Wurp (1899, p. 408. ı, endständige, rosettenartige Gallen auf Solidago- tab. 11, fig. 29. Oedaspis); Bazzı (’10, p. 22. 26. spec., ähnlich denen von P. polita Lorw. Oecidochares). N.-Amerika, Mexico. P. delta n. Sp... 0... 20-0 Sn © AN ? syn. setigera Coauisuert (1899) Journ. N Y. | P. pleuritica n sp. . : Be N. int. Soe. v. 7, p. 262 (Oedaspis). P..quinguefasciala n.sp... ... u . Szenen Arten -Synopsis. 2 Paar Dorsozentralborsten außer dem Praescutellarpaar. Pleuren glänzend schwarz. P.atra LoEw. — Nur 1 Paar Dorsozentralborsten. Pleuren matt bestäubte . . 2.00 un |) Rücken matt bereift. Flügel mit 5 braunen Querbinden. P. quinquefasciata n. SP. — ktücken glänzend schwarz. Flügel nur mit 3—4 braunen Querbinden . . . 2 2.2.2.2. 2) Die erste der braunen Querbinden jenseits der braunen Flügelwurzel wird durch einen hyalinen Einschnitt am Linterrande bis zur Postiealis gespalten. Apicale Binde getrennt. P. delta n. sp. — Die obengenannte Querbinde am Flügelhinterrande nicht gespalten, die apikale mit der vorhergehenden an der Kosta verbunden. P. pleuritica n. sp 1) Coquirrerw zählt das Praescutellarpaar mit und spricht daher von 3 Paaren. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 43 1. Procecidochares pleuritica n.sp. 1g' aus Paraguay, S. Bernardino (Firerıe). Wien. Hof-Mus. Gleicht mit folgenden Unterschieden ganz der P. atra Loww. 3 untere Frontorbitale. Mundrand vortretend. Während bei atra Lorw die Pleuren des Thorax glänzend schwarz sind, sind sie hier in ıhrer Gänze his hinauf zur Notopleuralnaht ganz matt weißlichgrau bestäubt. Die Hüften und die Beine sind ganz rotgelb, nur die 4 Hinterschenkel ventral braun gefleckt. Nur 1 Paar Dorsozentralborsten. Das hyaline Dreieck zwischen den beiden basalen braunen Binden überschreitet oben mit seiner Spitze die Diseoidalis nicht Die braune Spitzenrandbinde ist vorne mit der vorhergehenden Binde völlig verbunden, bis zur Radialis herab. Körper und Flügel 3-5 mm. 2. Procecidochares delta n.sp. 49 Q aus Peru, Cuzco, 3600 m, April und Mamara. Dresd. Mus. und meine S. Kopf und Anhänge rostgelb. Gesicht und Lunula weißgelb. Außenrand der Stirnstrieme dunkler gelb Hinterkopf mit Ausnahme des Randes von schwärzlicher Farbe, mattgrau bestäubt. Thorax, Schild und Hinterleib von stark glänzender schwarzer Farbe, die deutlich rötlichen und grünen Metallschimmer zeigt. Eine gelblichweiße Bestäubung deckt dieht die Pleuren oberhalb der Sternopleuralnaht, schließt oben auch die Schulterbeulen und die Notopleuralgegend des Rückens ein, wird aber nach hinten zu immer schütterer. Das Metanotum ist ganz unbestäubt, poliert. Auch der Thoraxrücken zeigt ganz vorne eine zarte, hauchartige Überreifung, die sich nach hinten zu bald verliert. Nur 1 Paar Dorsozentralborsten. Am Hinterleibe ist das 2. Tergit ganz weiß bereift; das 3. und 4. besitzen breite Hinterrandsäume aus weißem Reife, welche sich nach der Seite hin verschmälern und in eine Spitze auslaufen. Am 5. Tergit des @ sieht man davon nur mehr eine feine Linie. Beim dd’ ist das 5. Tergit 1'/;mal so lang wie die Tergite 3 und 4 zusanmengenommen. Beim @ ist das 6. Tergit auffällig länger als das 4. Erstes Glied des Ovipositors an der Basis breit, geradeseitig trapezförmig, dorsal so lang wie die letzten 3 Tergite zusammen- genommen Maerochaeten an Kopf und Thorax schwarz. Oeeipitaleilien und Postvertikalborsten gelb. Die stumpfen, dicken Haare des Thoraxrückens sind hellgelb, hinter der Naht in 3 Längsreihen geordnet. Schild mit 4 Borsten; die apikalen nicht verkürzt. Die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz. Hüften und Beine rostgelb. Die 4 hinteren Schenkel sind in der Wurzelhälfte grünschwarz. Die posteroventrale Reihe langer Borsten an den Vorderschenkeln ist schwarz. Behaarung sonst auch schwarz. Flügel (Fig. 28) an den hyalinen Stellen von milchweißem Schimmer. Die Querbinden sind kaffee- braun, in der Mitte teilweise heller braun und dunkel umrandet. Körper und Flügel 3 mm lang. 3. Procecidochares quinquefasciata n.sp. 11 g'Q aus Peru, Cuzeo, 3600 m, April Oroya 4000 m. Dresd. Mus. und meine S. Gesicht, Fühler, Taster und unterer Hinterkopf hell rötlichbraun. Stirne und Hinterhauptsrand rotbraun, manchmal verdunkelt, oberer Hinterkopf und Thorax von schwarzer Grundfarbe, aber dicht matt sraubraun oder bräunlichgrau bestäubt. Unmittelbar vor dem aufgeblasenen, glänzend schwarzen Schildehen liegen in einer Reihe 3 runde, samtschwarze Flecke und dazwischen und etwas weiter vorne, nur durch gold- gelbe, kleine Haarflocken getrennt, noch 2 gleiche Flecke. Auch der Seitenrand des Schildchens ist durch 4 gelbe Haarflöckchen verziert. Metanotum glänzend schwarz. Nur ein Paar Dorsozentralborsten. Alle Macrochäten schwarz. 4 Schildcehenborsten, die 2 apikalen kürzer und gekreuzt. Hinter- hauptscilien und Postvertikale gelb. Die Behaarung des Thorax und Hinterleibes hebt sich kontrastreich durch die hellgelbe oder goldgelbe Farbe vom dunklen Grunde ab. Hinterleib 2 schwarz, etwas graulich überreift und noch glänzend. 1. Glied des Ovipositors drei- eckig, von oben her flach zusammengedrückt, an der Basis so breit wie das 6. Tergit und so lang wie die letzten 3 Tergite zusammen. Beim 9 scheint der Hinterleib querbandiert, was dadurch hervorgebracht wird, daß die Tergite nur in der hinteren Hälfte mit den hellgelben Haaren besetzt sind. Die vordere Hälfte der- selben erscheint beim g' mehr bräunlich als grau. Hypopyg knopfig; 5. Tergit des Q' so lang wie das 3. und 4. zusammengenommen. Hüften und Beine rotbraun Die langen Borsten posteroventral an den Vorderschenkeln und die Behaarung der 4 hinteren Beine ist schwarz. 6* 44 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Flügel (Fig. 29) an den hyalinen Stellen milchweiß schimmernd Die Querbinden sind dunkel- braun; die lichteren Stellen in der Kostalzelle, der Discalzelle und an der kleinen Qnerader gelbbraun und dunkelgerandet. Die Cubitalis zeigt nur hie und da ein kleines und zartes Börstchen. Körper 5 mm, Flügel etwas über 5 mm lang. Pseudoedaspis n. 2. (Typus: P. biseta n. sp.) Dem Genus Oedaspis Loerw (typ multifasciata Loew) durch die Flügelzeichnung sehr nahe stehend. Die quadratische Stirne ist aber viel schmäler, zirka 1'/, mal so breit wie ein Auge und unter den Fühlern deutlich zusammengezogen. Bei Oedaspis ist sie breiter als lang, mehr als doppelt so breit wie ein Auge und wird nach vorne und unten hin immer breiter. Stirne und Gesicht sehen bei dieser Gattung wie ge- schwollen aus. — 2 untere und 2 obere Frontorbitale und starke Ozellarborsten. Vertikale und Postvertikale normal. Die gelben Stoppelborsten des Kopfes wie beim Genus Rhithrum angegeben. Lunula halbkreis- förmig, klein. Wangen schmal, Backen niedrig. — Bei Oedaspis ist die Lunula auffallend groß, die Orbital- borsten sind vom Augenrande weg nach innen gerückt, die Wangen sehr breit und die Backen !/, bis '/, eines Auges hoch. — Gesicht ziemlich kurz, konkav, Stirne und Mundrand etwas vorstehend. Rüssel normal, Taster von mäßiger Breite; Mundteile relativ kurz. — Die Fühler erreichen mit den Spitzen fast den hinauf- steigenden Mundrand. 3. Glied etwas länger als breit, oben gerade, vorne mit abgerundeter Ecke. Thorax und Hinterleib wie beim Genus Rhithrum beschrieben. Der Thoraxrücken ist aber viel dichter, das Schildchen oben zerstreut behaart. Rücken vorne nicht verjüngt. Flügel nach Fig. 30 geadert und gezeichnet. Die Analzelle ist außen durch eine gerade Quer- ader abgeschlossen. Die Queradern sind einander nicht stark genähert und der Winkel der hinteren mit der Posticalis ist nicht spitz wie bei Oedaspis. Cubitalis nackt oder fast unbeborstet. Die Längsadern sind fast gerade. Schüppchen kurz; das obere deckt das untere. Die Biologie der zweiten Art ist von Krerrer bekannt gemacht worden. Pseudoedaspis biseta n. sp. 4 Q' 9 aus Argentinien, Rivadavia, 26. Jänner. Dresd. Mus. Kopf und seine Anhänge, Hüften und Beine rotgelb. Thorax von pechschwarzer Grundfarbe, dieht bräunlichgrau bereift. Hinterrand des Schildes rot. Hinterleib und Ovipositor glänzend schwarz. Behaarung überall hellgelb. Borsten rot. Im Flügel sind die hyalinen Stellen milchweiß. Bei manchen Stücken ist die hyaline Querbinde „wischen den 2 (ueradern durch einen schmalen Saum längs der Discoidalis unterbrochen. Randmal schwärz- lich. Schüppehen weißlich. Schwinger gelb. Die Bandierung ist dunkelbraun. Körper und Flügel 3 mm lang. ’seudoedaspis oreiplana Kırrrın. Trypeta oreiplana, Kızrrer (10, p. 434.2, fig. 58 Flügel). „Sencero pinnatus Poır. Galle in Gestalt einer beulenförmigen, einseitigen Stengelschwellung, meist zu vielen gereiht, etwa S—12 mm lang und fast ebenso breit. Wand dünn, 1-5mm dick. Innenraum ungeteilt, Larve einzeln.“ „Imago. 9'Q. Kopf und Beine hellgelb, Thorax bräunlichgelb, grau bereift. Abdomen glänzend schwarz. Stirn so breit wie lang (Q) oder etwas länger als breit (9"), seitlich mit gereihten schwarzen Borsten. Hinterrand des Kopfes und Schultern mit einer Querreihe von weißen Borsten. Augen länglich. Mund ziemlich vorstehend. Borste der Antennen schwarz, nicht gefiedert. Mesonotum mit weißen, sehr kleinen Schuppenhaaren und mit 2 Längsreihen von je 2—3 schwarzen und langen Borsten; Seutellum drei- eckig, quer mit 2 sehr langen schwarzen Borsten. Flügel schwarz mit weißen Flecken, von denen 4 größere, quere, in der distalen Hälfte liegen, nämlich 1 vom Vorderrande bis zur hinteren Querader, 1 von der hinteren Querader bis zum Hinterrand des Flügels; die 2 anderen beginnen am Hinterrande, der distale reicht vom Iinterrande über den Cubitus hinaus, der proximale erreicht den Cubitus nicht; in der proximalen Hälfte befinden sich 2 große, fast dreieckige, am Hinterrande des Flügels sich berührende Flecke, und 8 kleine, kreisrunde Fleekehen, von denen 3 am Vorderrande, ein größerer proximal von der gewöhnlichen Querader, Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 45 die übrigen zwischen der 1. Längsader und der Analzelle. Flügelfläche dicht behaart, Vorderrand kurz beborstet, eine lange Borste an der Mündung der 1. Längsader, die 1. Längsader mit Ausschluß ihres vorderen Astes, ist überall dieht und kurz beborstet, der Öubitus und die übrigen Adern sind nur fein behaart; gewöhnliche Querader distal von der Mitte der Discalzelle liegend, Analzelle hinten in eine Spitze ausgezogen. Beine nicht verdiekt, Femora ventral mit langen, schwarzen gereihten Borsten. Tarsen ventral mit 2 Reihen kurzer, schwarzer Borsten. Krallen einfach, um Y, länger als die großen Pulvillen. Empodium fadenförmig, kurz behaart, kürzer als die Pulvillen. Abdomen des © so lang wie der übrige Körper. Länge 5 mm.“ „Vorkommen Massenhaft in der Cordillera de Mondoza. Die Gallen bilden sich anfangs November und sitzen, oft zu mehreren an derselben Pflanze, an den jungen Stengeln, nahe der Spitze. Die Larve überwintert und die Fliege erscheint von Ende September bis Ende Oktober. Vielleicht noch eine Sommergeneration “ Rhithrum)) n.g. (Typus: R. rivulaitum n. sp.) Stirne am Scheitel so breit wie ein Auge, vorne schmäler, etwas länger als breit. Lunula halb- kreisförmig. 2 obere und 2 untere Frontorbitalborsten, Ozeliare stark. Die oberste der Orbitalborsten, das Postvertikalpaar und die äußere Vertikale nebst den Postocularscilien sind gelbe „Stoppelborsten“. Gesicht konkav, Stirne und Mundrand etwas vorstehend. Wangen und Backen sehr schmal. Augen lotrecht oval. Fühler etwas kürzer als das Gesicht. 3. Glied 1'/, mal so lang wie breit, oben gerade, vorne fast mit scharfer Oberecke. Arista nackt. Taster streifenförmig, wenig breit. Rissel normal. Das Dorsozentralborstenpaar steht an der Quernaht vor der Rückenmitte. 1 Meso-, 1 Sternopleurale und 1 Praesuturale. Schild mäßig gewölbt, eiförmig, zirka !/, des Rückens lang, oben fast nackt und nur mit 2 basalen Borsten versehen. Rücken länger alt breit, vorne wenig schmäler als an den Flügelwurzeln. Thoraxbehaarung fein und kurz. Erstes Glied des Ovipositors flachgedrückt, so lang wie die letzten 2 Tergite zusammen, stumpf dreieckig. Flügel nach Fig. 31. Die Aralzelle ist außen durch eine gerade Querader geschlossen, welche mit der Analis einen nur wenig spitzen Winkel bildet. Die kleine Querader steht wohl jenseits der Mitte der Discalzelle, aber merklich vor der Mitte des ganzen Flügels. Die Disealzelle ist kürzer als der letzte Abschnitt der Discoidalis. Die Radialis mündet weit vor der Flügelspitze. Die 3. und 4. Längsader sind etwas wellig und divergieren schwach nach außen. Cubitalis nackt oder fast nackt. Sehüppchen kurz und gleichlang. Beine normal lang und stark. Vorderschenkel posterodorsal und -ventral lang beborstet. Mittel- schenkel anterior, Hinterschienen anterodorsal mit einer Reihe kurzer Börstchen. R. rivulatuwm n.sp. 2 © aus Peru, Cuzco, 3500 m, 5. Juli und aus Bolivia, Guaqui, Titicaca-See, 30. Mai. Dresd. Mus. und meine $. Kopf samt Anhängen, Hüften und Beine rotgelb. Gesicht heller, Stirne intensiver gefärbt. Oberer Hinterkopf schwarz, grau bestäubt. Thorax, Schild und Hinterleib glänzend schwarz, nur der erste in seiner vorderen Hälfte zart graulich überreift. Schulterbeulen rot. Borsten schwarz. Behaarung hellgelb. Letztere ist auf dem Thorax sehr kurz, zart und zerstreut, an den Hinterrändern der Tergite kräftiger. Flügel am Außenrande der hyalinen Stellen milchig schimmernd. Die „Bäche“, rivuli der Flügel- zeichnung sind gelbbraun und an den dunkleren Stellen der Figur dunkelbraun. Beim 2. Exemplare mündet die Radialis näher der Cubitalis als auf dem abgebildeten Flügel. Kostal und in der Spitze der Subkostalzelle. longipennis WıEDEM. Je ein schwärzlicher Fleck liegt in der Die Flügelzeichnung erinnert noch am meisten an Straussia Schwinger und Schüppchen gelb. Körper und Flügel 3-5 mm lang. Xanthaciura n. g. (Typus: X. chrysura Tmonsox) Unterscheidet sich von Aciura R. D. durch die vorne stark verengte, viel längere Stirne, gelbe stoppelige, nicht schwarze, spitze Postoculareilien und durch Augen, die so lang wie hoch sind und durch 1) ro 6eidteov, der Bach. 46 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas den flachen, oben hohlen Hinterkopf, von Tephrella Bezzı und von Aciura durch die nicht gerade, sondern aufgebogene Radialis, durch die Stellung der hinteren Querader, die mit der Posticalis einen spitzen Winkel bildet und durch die Aufbauchung der Discoidalis unmittelbar jenseits der hinteren Querader. Beide Quer- adern sind einander nicht so stark genähert, daß ihr Abstand weniger als die Länge der hinteren be- tragen würde. Fühler so lang wie das kurze Gesicht, unterhalb der Augenmitte inseriert. Die Pubeszenz des Rückens ist nicht bei allen Aciura-Arten schwarz. Bei A. rotundipennis z.B. gelb. Auch die Kopfborsten können am Scheitel rot sein, wie z. B. bei A. coryli Rossı. Der Hinterkopf ist bei den Aciura-Arten gewölbt, die Augen sind höher als lang. Die Form des 3. Fühlergliedes wechselt. Arten- Synopsis. Jenseits der Subkostamündung und in der 2. Hinterrandzelle nur 1 hyaliner Randeinschnitt in das Braun des Flügels. X? basalis WALkEr. — Jenseits der Subkosta 2, in der 2. Hinterrandzelle 2—3 hyaline Randeinschnitte . . . . . 1) 1) Flügelspitze' ganz braun, ohne weiße Punkte und Rlecken. . . .7. ........ DE Pre er — Flügelspitze mit 3—4 überzähligen weißen Tropfen . . : .. ...... un. 225) 2) Flügel nur mit 2 weißen Punkten in der 1. Hinterrandzelle. Discalzelle ganz glashell. X. biocellata Tuouson. — Flügel außer den 2 weißen Punkten in der 1. Hinterrandzelle noch mit einem dritten in der kleinen Querader Discalzelle braun oder zum größten Teil braun . . I 3) An der Spitze der Discalzelle dringen von der 3. Hinterrandzelle Ber 93 byalde Rinschait® über die Posticalis hinauf vor, seltener nur der äußerste allen . . . 54) — Die 2 hyalineu insel unmittelbar vor der Mündung ae Pose ah net über die Posticalis hinauf in die Discalzelle vor oder höchstens der äußerste mit einem weißen Pünktchen. Die Analis berührt kein brauner Zahn von oben her. Der braune Zahn, der jenseits der Analis den Flügel- hinterrand berührt, ist der breiteste. Abdomen und Ovipositor ganz braungelb. X. insecta LoEw. 4) Die 3 braunen Zähne, die unter die Posticalis herab in die 3. Hinterrandzelle eindringen, enden alle vor dem Flügelhinterrande oder wenigstens die 2 basalen. Der basale derselben durchquert die Analıs nicht. X. chrysura Tonusox. — 5. Hinterrandzelle mit 3 braunen Zähnen, von denen der basale die Analis durchquert und am breitesten ist und deren distale den Flügelhinterrand ganz oder fast ganz erreichen. X. phoenicura Loew. 5) Kostal u. Subkostalzelle ganz braun. X. speciosa n. SP. — Kostalzelle mit 3 hyalinen Flecken, 1 an der Wurzel und 2 jenseits der Schulterquerader. X. thetis n. sp. Katalog. X.? basalis Warxur (1852, p. 380, tab. 8, fie. 1. | et 1873, p. 268. 26, tab. 10, fig. 8); Cresson®) (07) Trypela). Brasilien | Trans. Amer. Ent. Soe. v. 33, p. 101; Jounxsox®), a: | N: m ) ‘ 1 SR X. biocellata Taomson ı. 0. 2a EN 04 Psyche p. 79 et S 2 va ; 5 3 a). X, chrysura, Tuomson. . 0. 0200 400 wor. Nr 2 N „adros), Palsma = En ! | X »phoenicura-Losw . .:. ...0. rag 7 Ne vnn ATI hamamn T r . = X. erosa Einveruein = A. chrysura Tronson. |" X speciosan sp... . 2... en X. inseeta Lonw') (1862, p. 72, tab. 2, fig. S Trypeta X. thelisn.sp. an an 200 Se Xanthaciura biocellata Tuonsos (1868, Dipt. Fregat. Eugenie Rosa p. 580.254 Trypeta). 1 5° aus Paraguay, S. Bernhardino (leg Fresrıis). Wien. Hof-Mus. Diese Art ist scharf abgesondert und leicht zu erkennen. Die schwarzen Teile des Körpers haben wirklich den von Tuonsox erwähnten grünlichen Erzglanz Anal- und 2. Basalzelle, sowie die Discalzelle sind ganz hyalin. Die hintere Querader steht wenig schief auf der Posticalis und die Discoidalis ist jenseits der Querader nur schwach aufgebogen. Körper und Flügel nicht ganz 2 mm lang. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 47 2. Kanthaciura chrysura Tuousox (1868,; Dipt. Freg. Eugen. Resa p. 580.253. Trypeta). syn. erosa, Enperrein ('l1, p. 458, fig B! Aciura). insecta v.o. Wurr!) (1899, p. 410.1, tab. 12, fig. 3); Scuiner (1868, p. 265.103). J' Q aus Peru, Vilcanota und Paraguay im Ung. Nat.-Mus. Nach Tuonsox aus Brasilien (Rio Janeiro), nach Exvertein und Schiser aus Columbien und aus S. Brasilien (S. Catharina). Mexico.') Tuonsoxs Beschreibung stimmt mit der von Enperreın überein. Die Ausdehnung der gelben Farbe am Hinterleib variiert. Tuomson nennt nur die Spitze des Abdomens und den Hinterrand des Ovipositors schwarz, Enpertern sagt: Abdomen schwarz mit rostgelber Basis. Ovipositor rostgelb mit schwarzem End- viertel 1 aus Peru, das hierhergehört, hat den Hinterleib über die Wurzelhälfte hinaus, 1 © aus Paraguay ungefähr die Basalhälfte gelb. Im Flügel dringen die 2 hyalinen Einschnitte der 3. Hinterrandzelle vor der Postiealismündung nicht immer in die Discalzelle hinauf vor, manchmal nur der äußere der beiden. Auch die braunen Zähne dieser Zelle enden nicht immer so kurz wie Enperzeins Figur darstellt. Es kann der 3. Zahn den Hinter- rand ganz, der 2. fast ganz erreichen. Es bleiben mithin die Unterscheidungsmerkmale für A. insecta Lozw nur sehr schwache und relative: der samt Ovipositor ganz gelbe Hinterleib, der breite braune Zahn, der gleich jenseits der Analis den Hinterrand erreicht und der Umstand, daß der äußerste hyaline Einschnitt der 3. Hinterrandzelle nur mit einem Pünktchen in die Discalzelle übertrit. Ob Lorws Darstellung des Flügels so verläßlich ist, um auch feinere Unterschiede im Geäder festlegen zu können, ist zweifelhaft. Ich kenne die Lorwsche Art, die nur auf 1Q gegründet ist, nicht. Noch schwächer scheint mir die Absonderung der Lorwschen A. phoenicura von chrysura be- gründet zu sein, und ich habe dieselbe nur mit großem Zweifel hier aufgezählt. 3. Xanthaciura phoenicura Lorw. (1873, p. 269,27, tab. 11, fig. 12. T’rypeta).‘) — Wiruiston (1896, Trans. Ent. Soe. Lond., p. 376)?) 6 0'Q aus Bolivia-Mapiri, S. Carlos, 800 m, Jänner; Yungas von Coroico, 1000 m, 12. Jänner; aus Peru, Meshagua, Urubambafluß, 23.—30. September. Dresd. Mus. — Brasilien!), St. Vincent.) Die Lozwsche Beschreibung und Abbildung passen auf unsere Stücke. Die Ausdehnung des Gelben am Hinterleibe scheint zu wechseln, da bei den mir vorliegenden Stücken auch bei Q’ und © die hintere Hälfte des Abdomens ganz schwarz sein kann. Bei manchen Stücken zeigt die Analzelle unten einen hyalinen Tropfen. Von den 3 braunen Zähnen der 3. Hinterrandzelle ist der basale immer am breitesten und durchschneidet die Analis, wie das auch Lozws Abbildung zeigt. Die Flügeladerung stimmt mit der Figur, die EnperLeın von seiner A. erosa ("11 p. 458, Fig. B! Aciura) gibt. 4. Kanthaciura speciosa n.sp. 1Q aus Peru, Mamara, März. Dresd. Mus. Kopf und seine Anhänge gelb. Stirne oben so breit wie ein Auge, vorne stark verschmälert, viel länger als breit, am Augenrande heller gesäumt. Wangen und Backen sehr schmal. Gesicht kurz, im Profile konkav. Augen schiefliegend, so lang wie hoch. Fühler so lang wie das Gesicht. 3. Glied oval. Arista fehlt. Oberer Hinterkopf und der ganze übrige Körper glänzend schwarz. Hüften und Beine rotgelb. Alle Borsten sind rot. Die Grundbehaarung ist auf dem Thorax hellgelb, auf dem Hinterleibe zarter und kürzer und bräunlich. Hinterhauptscilien gelb. Flügel nach Fig. 32 gezeichnet und geadert. Die Zeichnung weicht einigermaßen vom Gattungs- typus ab, indem außer den gewöhnlichen hyalinen Zähnen am Flügelrande und den 2 bis 3 hyalinen Punkten in der Flügellängsmitte noch einige überzählige Punkte hinzukommen. Schüppchen hellbraun gerandet. Schwinger gelb. Körper über 3 mm, Flügel 3-5 mm lang 5. XKanthaciura thetis n.sp. 2 SQ aus Bolivia, Songo Ung. Nat -Mus. Gleicht bis auf die Flügelzeiehnung ganz der A. speciosa. Kostalzelle mit 3 weißen Flecken, 1 vor, 2 jenseits der Querader. Die 2 weißen Kostaldreiecke gleich jenseits der Subkosta sind viel spitzer und 48 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas reichen unten über die Radialis hinab. Der weiße Punkt unter der Radialismündung fehlt. Ober- und unter- halb des Mündungsstückes der 3. und 4. Längsader je ein weißer Punkt. Zwischen diesen 2 Längsadern liegt vor der kleinen Querader ein weißer Punkt, jenseits derselben nur 2 solche. Das Braun der Discal- zelle greift mit 4 Zähnen unter die Posticalis hinab. Jener an der Mündung dieser Ader und der dahinter- folgende breitere erreichen den Flügelhinterrand. Tetraciura n. gen. (Typus: 7. quadrisetosa n. sp.) Die Gattung hat genau die Flügelzeichnung von Aciura und gleicht sonst der Xanthaciura m. Sie hat aber wie die ähnliche Platensina Exverr. (= Tephrostola Bzzzr) 4 Schildborsten und unterscheidet sich wieder von letzterer durch die außen völlig gerade und rechtwinkelig abgeschlossene Analzelle. Bei Aciura und Xanthaciura ist die Querader der Analzelle winkelig gebrochen, wodurch diese Zelle eine deutliche Spitze erhält. Tetraciura quadriseta n.sp. 3 J'Q aus Bolivia, Sorata, 2300 m, 20. Dezember. Dresd. Mus. und meine 8. \ Während die normalen Stirn-, Thorax- und Schildborsten bei Xanthaciura schwarz oder doch dunkelbraun sind, sind sie hier rotgelb. Das Schild zeigt außer dem größeren basalen Borstenpaar auch ein kleineres apikales, gekreuztes. Die Grundbehaarung des Thoraxrückens ist derber, dichter als bei Xanthaciura und lebhaft goldgelb. Der Hinterleib ist in der Wurzelhälfte gelbrot, hinten samt dem Övipositor glänzend Bei X. phoenicura ist derselbe orangerot und nur am Hinterrande schwarz. Die Hüften und Beine sind ganz rotgelb. Körper und Flügel 2!/,—2°/, mm lang. Flügel nach Fig. 33. Der 2. weiße Punkt der 1. Hinterrandzelle ist größer und liegt jenseits der Mitte der Zelle, bei X. phoenicura vor derselben. Ferner fehlt im Flügel jener breite braune Querast, der unten an der Wurzel der Discalzelle beginnt und mitten durch die Analis hindurchgeht. Die hintere Querader steht weniger schief, die BWadialis ist nicht wellig gebogen. schwarz. Celidosphenella n. gen. (Typus: C. maculata n. sp.) Kopf in der Form, Beborstung und Größe wie bei Sphenella marginata Farr., jedoch mit 3 unteren Frontorbitalborsten und kürzerem Unterrande des Kopfes, weil auch der Rüssel normal gebildet ist und keine verlängerten und zurückgeschlagenen Labellen zeigt. Das Dorsozentralborstenpaar steht vor der Rückenmitte an der Quernaht. Von Schildborsten ist nur das basale Paar vorhanden. Am Flügel ist die Cubitalis oben nackt, unten jedoch fast der ganzen Länge nach weitläufig beborstet. Die Flügelzeichnung, siehe Fig. 34, ist weder genetzt noch bandiert, sondern besteht aus Flecken. Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle. Die Analzelle ist außen durch eine sehr schwach ge- schwungene, senkrechte Querader abgeschlossen und zeigt unten nur die Spur einer Spitze. I. Celidosphenella maculata n.sp. 1Q aus Chile, Punta-arenas. Dresd. Mus. Stirne, Fühler, Rüssel und Taster, Hüften und Beine hell rotgelb. Kopf sonst hellgelb; Stirn- orbiten, Lunula und Gesicht weißlich bereift. Arista nackt. Hinterkopf in der Mitte dunkelgrau. Thorax, Schild und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe, überall aber gleichmäßig aschgrau bereift und mit anliegenden kurzen gelben Härchen bedeekt. Alle Borsten, mit Ausnahme der am Scheitel, schwarz. lirstes Glied des Ovipositors schlank dreieckig, glänzend blauschwarz, auch gelb behaart, flach, gut so lang wie die letzten 3 Ringe zusammen. Schüppehen und Schwinger gelb. — Flügel an den hyalinen Stellen milchweiß. Adern braun, nur an der Wurzel eelb. Körper mit Ovipositor gut 5 mm, Flügel 4 mm lange. Abh. u. Ber. d. K. Z0ol. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 49 2. ©. poecila@ Scumur. Schwer (1868, p 268. 111. Sphenella). Diese chilenische Art ist nach der Typenuntersuchung ebenfalls in mein Genus zu stellen. Die Flügelzeichnung ist bei ihr nicht in mehrere Teile aufgelöst. Ischyropterwm BiGoT. (1889) Bull. Soc. Ent. France p. 29. syn. Calopteromyia Bısor (1889) Bull. Soc. Ent France p. 93. (Typus: nigrocaudatum Bicor.) „@. Antennis basi vieinis, segmento tertio oblongo, angusto, apice rotundato, usque ad orem fere elongato, chaeto sudo; fronte conica, prominula, superne macrochaetis, parce sed longe, instructa, facıe obligua et genis nudis; haustello modice exserto, labris haud perspicwis; palpis elongatis, apice parum dilatatis; scutello macrochaetis 4 instructo; abdomine, praeter oviductum, distincte 5-segmentato, parce tomentoso, oviducto, abdominme aequilongo, lato, depressato, superne canaliculato, apice abrupte acuminato; pedibus haud incrassatis, femoribus postieis, subtus brevissime spinulosis; alis elongatis, valde dilatatis et apice rotundatis; vena long. 2. spinulosa, 4. et 5. glabris, transversali externa recta, propius basi quam apice cellulae discoidalis locata, cellula anali concava, deinde acuminata, venis longitudiralibus nec flexosis nec incurvatıs.“ Ischyropterum nigrocaudatıum Bıcor. Q@. Theresiopolis, Brasilien. — Long 8 mm (praeter oviduct.). Antennis sordide fulvis, basi parum infuscatis; palpis haustelloque pallide fulwis; fronte utrinque ” ’ ) superne fusco uni-notata et facie fulvo pictis, genis, infra oculos fusco-nigro umimaculatis, thorace fulvo, migro- 4 vitato, vittis ad suturam interruptis, lateribus latioribus; scutello fulvido; abdomine eiusdem coloris; oviducto ’ , ’ B) pariter tincto, summo apice nigro, pedibus pallide fulvidis, tarsıs et tibuis postieis apice late obscure fuscis. Alis pallidissime flavidulis, apice late nigro-tinchs.“ Dictyotrypeta n. 2. (Typus: syssema n. sp.) Die Gattung gehört in den Kreis der mit geflecktem Gesichte ausgestatteten und steht der Bildung der Scheitelplatten halber Paracantha culta Wırvem. nahe. Ihre besonderen Kennzeichen sind folgende: Die schwarzen Borsten des Kopfes, Thorax und Schildes sind ganz außergewöhnlich lang und abstehend. Die gelben Kopfborsten, die obere der 2 oberen Frontorbitalborsten, die Postvertikalen und die äußere Vertikale nebst den Hinterhauptscilien sind kurz und stumpf. Die Scheitelplatten sind lang und schmal, etwas länger als die halbe Stirne, konvergieren nach vorne und dringen zwischen die Wangenplatten vor. Deshalb steht die lange untere der 2 oberen Orbitalen noch etwas vor der Stirnmitte und zwischen oder innerhalb (nicht oberhalb) der unteren, einwärts gebogenen Orbitalen. Stirne breiter als lang, doppelt so breit wie ein Auge, nach vorne verjüngt und dort etwas über die Augen vorstehend Augen lotrecht oval, höher als lang. Unterer Hinterkopf gepolstert. Backen !/, eines Auges hoch. 2 untere nach einwärts und vorwärts gebogene Orbitale. 1 Backenborste. Peristomalien am Mundrande kurz schwarz gewimpert. Wangen schmal. Gesicht konkav, mit 2 braunen Flecken; auch zwischen Fühler und Auge ein brauner Punkt. — Fühler kürzer als das Gesicht. 3. Glied etwas länger als breit, oben konkav, vorne daher etwas spitz. Arista wie nackt, basal etwas verdickt. Taster verbreitert, vorstehend und kurz borstlich behaart. Rüssel von normaler Länge. Labellen kurz. — Das Dorsozentralpaar steht an der Quernaht. An den Pleuren ist nur die Mesopleurale schwarz und länger, die Ptero- und Sternopleurale sind kurz. Schild oben behaart, konvex, '/, des Rückens lang, vierborstig; das apikale Paar ist parallel. — Hinterleib normal. Der Flügel ist nach der Fig. 35 gezeichnet und geadert. Ich kenne keine Kuribia- Art mit ähn- licher Tropfung des Flügels Die Cubitalis ist oben der ganzen Länge nach beborstet. Analzelle mit kurzer Spitze. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 7 50 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Dictyotrypeta syssema n. sp. 4d'Q aus Peru, Mamara, Cuzco, 3600 m, 6. April. Dresd. Mus. Kopf und Taster ockergelb, Stirne matt, Scheitelplatten etwas glänzend Die kurzen und zerstreut stehenden Härchen der Stirne, des Kopfes, des Thoraxrückens, Pleuren und Schild und der Beine sind hell- gelb. Fühler mehr rotgelb. Thorax von dunkler Grundfarbe, an Schultern und am Schildrande rotgelb, überall aber sehr dicht hell ockerbraun, am Hinterrücken graulich bereift. Von gleicher Beschaffenheit ist auch der Hinterleib, nur etwas mehr graulich. Er ist dicht mit gelben Härchen bedeckt, die nur vorne an den Tergiten mit einigen schwarzen gemischt sind. Am Hinterrande der letzten Tergite eine Reihe schwarzer Randborsten. 1. Glied des Ovipositors flach, dreieckig, etwas länger als an der Basis breit und länger als die letzten 2 Tergite zusammen; er ist glänzend schwarz und in der Mitte breit rot. Beim 9’ nimmt man auf jedem Tergit in der Mitte 2 rötlichbraune Flecke undeutlich wahr. Vorderschenkel posteroventral lang schwarz beborstet. Mittelschienen mit 1 Endsporn. Hüften und Beine braungelb. Die 4 hinteren Schenkel sind ventral hinter der Basis und dann | noch vor der Spitze gebräunt Bei einem Stücke ist auch die Wurzel der 4 hinteren Schienen gebräunt. Flügel sepiabraun; die hellen Punkte und Stellen schimmern alle milchweiß. 2—3 Randdorne, | Schwinger und Schüppchen gelb. Körper und Flügel 4-5 mm lang. einer länger als die anderen. il Paracantha ÜCoQUiLLETT. | (1892) Journ. N. Y. Ent. Soc. v. 7, p. 264. h (Typus: P. culta Wien.) | Die Gattung ist ohne allen Zweifel eine berechtigte. Ihre Hauptmerkmale habe ich in der analy- N tischen Übersichtstabelle angegeben. Metamorphose nicht bekannt geworden. 5 Katalog. | Paracantha culta Wirpemann (1830, p. 486.16. Trypeta); Lorw (1862, p. 94.4, tab. 2, fig. 29 und 1873, i p 276.31, tab. 11, fig. 3. Carpotricha); Doanz (1899), Journ. N. Y. Ent. Soc. v. 7, p. 185; v.o. Wurr (1899, ) p- 422, tab. 12, fig. 30); Auprıch (’05, p. 608); Experte (11, p. 433). ? syn. marginepunctata Macquart (1835, p. 464. Tephritis). syn. fimbriata Macavarr (1843, p. 228.5, tab. 31, fig. 5. Aeinia). cultaris IF Coguisserr (1894), Canad. Ent. v. 26, p. 72. Bekannt aus verschiedenen Orten Nordamerikas und Mexicos, Costa Rica, Bolivia, Cillutincara und N Sorata, 2300 m, Dezember. N, Strobelia RoNDANI. ij (1865) Ann. Soc. Nat. Modena v. 3, p. 29, tab. 4, fig. 3—5. I | (Typus: S. baccharides Roxv.) Arten-Synopsis. Stirme vorne mit 4 schwarzen Flecken (Lunula und daneben), sonst ungefleckt. S. rubiginosa Roxn. | — time außer obigen 4 Flecken noch mit schwarzen Flecken an den Orbiten und auf der Ozellenplatte 1) | I) Große Art; Flügel 8 mm lang, in der Längsmitte stark geschwärzt, am Vorder- und Hinterrande viel heller, an der Spitze gelbbraun gerandet und dort unten eckig abgeschnitten Die 4 hinteren Schenkel | ventral mit 3 dunkelbraunen Rlecken. S. parallela n. sp. — Kleinere Arten; Flügel bis 5-5 mm lang, in der Längsmitte nicht dunkler als an den Rändern, an der | Borsten trägt. Die | 2 schwarzen Flecke am Mundrande sind groß und eirund. S. bimaculata n. Sp. - Söimorbiten jederseits mit 3 schwarzen Flecken an 3 Borsten. Die 2 Mundrandflecke sind kleiner, keil- 3) Spitze unten nicht eckig N N le : ode Sbumorbiten jederseits mit 2 schwarzen Flecken, deren vorderer sehr groß ist und 2 LS =& [örmig und schief. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 51 3) Thorax und Schild von rotgelber Grundfarbe. Flügel hell-kaffeebraun, vorberrschend von großen lehmgelben, hinten weißen Tropfenflecken durchbrochen, die gegen die Flügelspitze nur wenig kleiner und spärlicher werden. 9. lutulenta n. sp. — Thorax und Schild von brauner Grundfarbe. Flügel vorherrschend dunkelbraun, von helleren Tropfen- flecken durchbrochen, die gegen die Flügelspitze hin punktförmig werden und viel spärlicher stehen. 4) 4) Die helleren Flügelflecke und -Punkte sind scharf abgesetzt weißlich und, gegen das Licht gehalten, durchsichtig. S. alboguttata n. sp. — Die helleren Flügelflecke und Punkte sind nur heller braun und erscheinen hauptsächlich im auffallenden Lichte als Schillerflecke; im durchfallenden sind sie bloß durchscheinend. S. baccharidis Box». Der Gattung am nächsten steht Rrhachiptera Bıscor; auch sie hat die breite Stirne erhaben, mit großem glänzenden ÖOzellendreieck und breiten glänzenden Orbiten, die, wie das unbestäubte Untergesicht, glänzend schwarze Flecke zeigen Beide Gattungen haben ventral auf allen Schenkeln gelbe Stoppelborsten stehen, nur 2 untere Frontorbitalborsten und einen stark vortretenden Mundrand. Die Dorsozentralborsten stehen in der Nähe der Rückenmitte Am Hinterhaupte stehen ebenfalls gelbe Stoppelborsten. Die Bisorsche Gattung hat aber viel längere und schmälere Flügel, die fast 4mal so lang wie breit sind, und deren Hinterrand ganz gerade ist. Die hintere Querader bildet mit der Posticalis einen sehr stumpfen Winkel. Die Lunula ist stets ungefleckt, bei Strobelia aber mit 2 schwarzen Flecken versehen. Siehe auch die Bemerkung bei Eutreta Lorw. Die Larven von S. baccharidis Ron». erzeugen nach Roxpanı und WEyENBERGH auf baccharis spec und auf Heterothalamus brumioides Less. weiße, poröse und schwammige Gebilde von rundlicher Gestalt, die aus dem ausfließenden Pflanzensafte zu holundermarkartiger Konsistenz erhärten und über die Spitze des Ziweiges hervorwuchern. Ich sah solche auch im Wien. Hof-Mus. Kırrrer beschreibt die Gallen von Grindelia pulchella Dos. und Baccharis salicifolia Pers: „Galle holundermarkartig, weiß, kugelig, höckerig, 12—18 mm Durchmesser, den Zweig oder die Triebspitze um- fassend und im frischen Zustande dem in Europa vorkommenden Kuckuckspeichel ähnlich. Wand sehr dick. Larvenkammer einzeln, von der Außenwand durch eine blattdünne braunrote Wand getrennt. 5 mm lang und 3 mm breit. Verwandlung in der Galle.“ Katalog. S. alboguttata n. sp. . . a Ser Nt.d: syn. cuculi Kırrrer ('10, p. 397, = 26. Trypeta) S. baccharidis Roxvanı (1868), Ann Soc. Nat. Mod. v.3, 8: Dimaculata n.SP- wann a: Be BNTSD: p: 29, tab. 4, fig.35—5. Argentinien, Buenos- Aires, Serlutvulentan.sspÄ u 23. aa er a NED. Mendoza und Cordoba. S parallela n. sp. . . ae Nr le syn. Scudderi Wrvengeren (1882), Verh zool.-bot. S rubiginosa RonDanı (1868, p- 30). Argentinien, Ges., p. 363, fig. 1—3 (Icaria). Mendoza. 1. Strobelia parallela n. sp. Q aus Peru, Oallanga, Ungar. Nat.-Mus. und Bolivia, Mapiri, Sarampioni 700 m, 13. März, Dresd. Mus. Kopf wie bei 8. alboguttata gefärbt und gezeichnet. Die 2 schwarzen Seitenfleeken des Ozellen- dreieckes sind aber elliptisch und reichen nicht über die obersten der 3 seitlichen schwarzen Punkte an den Orbiten nach vorne. — Kopf weniger von vorne her zusammengedrückt, Augen daher auch weniger hoch, mehr gerundet. Die Stirne ist breiter als lang, breiter als bei den anderen Arten, deutlich breiter als die doppelte Augenbreite. Die Fühler sind an der Wurzel beträchtlich voneinander entfernt, auch weiter als bei den anderen Arten. Dasselbe gilt von den 2 schwarzen Flecken des Gesichtes am Mundrande. Die Backen treten stärker hinter den Augen vor. Die Kopfborsten sind besonders lang und stark. Arista etwas verdickt, schwarz, zart und dicht pubesziert; wie bei den anderen Arten. Thorax heller oder dunkler rotbraun, bei gut erhaltenen Stücken matt lederfarben bereift und mit glänzend gelber, oben anliegender Behaarung bedeckt. Unter der Notopleuralnaht eine hellere, mehr gelbe Längsstrieme von der Schulter zur Flügelwurzel, auch Jänger und dichter gelb behaart. Auf dem Rücken ist eine Mittelstrieme und die Lateralgegend dunkler braun gefärbt. An allen Wurzeln der Borsten braune Flecke, außerdem ein solcher in der Mitte der Mesopleuren und noch 2 Paare vor den Dorsozentralborsten. 7*F 52 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Schild außer den braunen Flecken an den 4 Borsten auch noch in der Längsmitte gebräunt, auf der Ober- seite größtenteils unbehaart und merklich glänzend. Hinterleib heller oder dunkler rotbraun bis dunkelbraun, bei gut erhaltenen Stücken beiderseits einer etwas helleren Mittellinie dunkler fleckenartig gebräunt, matt bereift, und nur am letzten oder den 2 letzten Tergiten glänzend. Ovipositor konisch, kurz, rotbraun, am Ende verdunkelt Behaarung des Hinterleibes hellgelb. Beine und Hüften lehmgelb. Vorderschenkel ventral mit 2, die übrigen mit 3 schwärzlichen Flecken. Flügel nach Fig. 36, durch seine fast rechteckige Gestalt, parallele Ränder und abgestutzte Spitze ausgezeichnet. Vorder- und Hinterrand sind hyalin, weiß schimmernd, die Mitte der ganzen Länge nach breit dunkelbraun, der Spitzenrandsaum lehmgelb. Die lichteren Flecke der Mitte sind braungelb Körper und Flügel 8 mm lang. 2. Strobelia bimaculata n.sp. 1Q aus Rio Grande do Sul, Brasilien, leg. Srresruarr. Wien. Hof.-Mus. Wie S. alboguttata; bei dieser ist aber die Stirne vor dem glänzenden Ozellendreieck matt, während hier eine glänzende, keilige Fortsetzung die matte Stirnstrieme bis zur Lunula hin spaltet. Die 2 seitlichen schwarzen Flecke der Ozellenplatte sind kürzer und reichen nicht über die obersten der seitlichen Flecke vor. Die 2 vorderen seitlichen Flecke von alboguttata sind hier zu einem einzigen zusammengeschmolzen. Die 2 schwarzen Flecke am Mundrande des Gesichtes sind viel größer und von eiförmiger Gestalt. Rücken und Schild matt rostbraun, Pleuren heller gefärbt. Die dunkle Zeichnung und Fleckung ist hier weniger deutlich und nur von brauner Farbe. Hinterleib matt rostbraun, beiderseits der hellen Mittellängslinie auf den Tergiten fleckenartig gebräunt. ÖOvipositor glänzend rot, an der Spitze schwärzlich, konisch, wenig länger als das letzte Tergit. Beine hell braungelb, Schenkel ventral undeutlich gefleckt. Flügel nach Fig. 37, rotbraun mit heller gelbbraunen Flecken, die gegen das Licht betrachtet aber nur wenig heller erscheinen, sich daher besser im auffallenden Lichte durch hellen Schimmer be- merkbar machen. Die helleren Flecke herrschen gegenüber der Grundfarbe vor. Körper und Flügel 5 mm lang. 3. Strobelia lutulenta n.sp. 3 Q aus Argentinien, Rivadavia, 20. Jänner. Wie 8. alboguttata. Kopf und Anhänge hell ockergelb. Die Spitze des Özellendreieckes erreicht die Lunula; bei alboguttata ist dies nicht der Fall. Die 2 schwarzen Keilstriche des Gesichtes am Mundrande sind sehr klein und weit voneinander getrennt Die Arista ist bei dieser Art entschieden nackt, dünn, gegen die Basis hin etwas spindelig verdickt. Thorax, Schild und Beine hell rötlich ockergelb, matt bereift. Unter der Notopleuralnaht eine helle gelbe Längsbinde An allen Borstenwurzeln kleine schwarzbraune Punkte; vor den 2 Paar Punkten an den Dorsozentralborsten noch 2 Paar hellere Punkte. Rücken überdies mit 3 rotbraunen, nieht immer gleich deutlichen Längsstriemen; die seitlichen 2 sind nur hinter der Quernaht sichtbar. Hinterleib mit Ausnahme des Seitenrandes, der Hinterränder der Tergite und einer Medianstrieme, die lehmgelb sind, matt braungrau. Jedes Tergit mit einem Paare dunkelbrauner Flecke in der Mitte. Ovipositor glänzend rot mit schwärzlicher Spitze, konisch, kürzer als das letzte Tergit. — Borsten des Tieres rot mit schwarzer Wurzel. — Die Stoppelborsten des Scheitelrandes und Behaarung hellgelb. Flügel nach Fig. 38, kaffeebraun, mit hell lederfarbigen Flecken, die nur am Hinterrande weißlich sind, sich aber gegen das Licht betrachtet, scharf abheben. Körper und Flügel 5-5 mm lang. 4. Strobelia alboguttata n.sp. 1 J' aus Chile, Talcahuano, März, leg. P. Hengst. Wien. Hof-Mus. INopl und Anhänge bräunlichgelb. Zwischen Fühlerwurzel und Auge ein samtschwarzer, weiß gerandeter Querstrich. Stirne mit 11 glänzend schwarzen Flecken: 2 auf der Lunula, je 3 jederseits auf den Orbiten, au der Wurzel der schwarzen Borsten, die mittleren derselben etwas einander genähert; 3 auf der Ozellenplatte, die 2 seitlichen in Form von Keilstrichen, die fast bis zur Höhe der mittleren Seiten- Di Be “» Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 55 flecke vorreichen. Gesicht mit 2 glänzend schwarzen Keilflecken am Mundrande, 2 kleineren solchen jeder- seits am Unterrande des Kopfes und einem schwarzen Querstrich seitlich am Hinterkopfe. in der Wurzelhälfte etwas verdickt, an der Spitze sehr kurz und dicht pubesziert. Rücken und Schild Selbbrann, etwas glänzend, Pleuren heller, mehr rostfarbig, matt Rücken ©7 mit 3 sehwarzbraunen Längsstriemen, die sich in einzelne rundliche Flecke auflösen. An den Wurzeln aller Rücken - und Schildborsten schwarze Flecke. Auf dem Schild sieht man eine Mittelstrieme, 2 Seitenflecke und einen, aus 2 Teilen zusammengeflossenen Apikalfleck. In der Mitte der Mesopleuren ein schwarzer Fleck. — Metanotum und Hinterleib sepiabraun; letzterer mit einer rostroten Mittellinie, die sich an den Hinterrändern der Tergite etwas erweitert und mit gleichfarbigem Seitenrande Hypopyg uni Beine rotgelb. Die 4 hinteren Schenkel ventral mit je einem braunen Punkte an der Wurzel und in der Mitte. Behaarung gelb; Borsten schwarz, jene an den Beinen und am Hinterrande des Kopfes gelb Flügel nach Fig. 39. Die hellen Tropfen sind nur in der Flügelmitte gelblich, sonst milchweiß und durehsichtig, scharf abgesetzt von dem dunklen Sepiabraun. Arista schwarz, Körper und Flügel 4:5 mm lang. Rhachiptera Bısor. (1859) Rev. et Magas. Zool. Nr. 7, p. 9. Syn. Percenoptera, Psirıpri (1873), Stettin. Ent. Zeit. p. 306, tab. 2, fig. 1a—f. (Typus: R. limbata Bıe.) Man lese den Vergleich mit der Gattung Strobelia Rox»., welcher dieses Genus sehr nahe verwandt ist Prıtıper beschreibt „die Gallen des Romero“, des wilden Rosmarin, Baccharis rosmarinifolia Hox als gleiche Gebilde wie sie von Strobelia verursacht werden. Katalog. R. biarcuata n. sp. SET Nr. 2: R. limbata!) Bısor (1859), Bor er Mag. der Zeol, Nr24..p. 98. Chile. syn. angustipennis Pmirıprı (1873), Stett. Ent. za. p: 306. (Perenoptera). R. percnoptera n. sp. BR UI DNN BELLE Nr. 1. 1. Rhachiptera percnoptera n.sp. d' Q aus Chile, Taltal und aus Rancagua (leg P. Hrresr) im Ung. Nat.-Mus. Kopf glänzend rotgelb. Jederseits je ein schwarzer Querstrich zwischen Fühlerwurzel und Auge und darüber noch 2 bis 3 schwarze Punkte an den Wurzeln der Frontorbitalborsten; der oberste kann auch fehlen. Ferner stehen auch gleich oben am Mundrande 2 runde schwarze Punkte und je ein weniger inten- siver unterhalb der Augen auf den Backen. Fühler rotgelb. Taster bleichgelb. Kopf und Thoraxborsten schwarz. &elb und stoppelartig sind: die oberste der 2 oberen Frontorbitalen, die Postvertikalen, die äußere Vertikale und die Hinterhauptseilien. Thorax, Schild und Hinterleib rostgelb, überall ganz matt bestäubt und dieht mit kurzer, an- liegender eeliselunmernder Pubeszenz bedeckt. Am Vorderrande des 2. Abdomimaltergites 2 schwärzliche Punkte oder Flecke. Metanotum schwarzbraun, in der Mitte mit roter Längslinie, graulich überreift. Erstes Glied des Ovipositors von dreieckigem Umrisse, rot, 1'/, mal so lang wie das 6. Tergit, oben gewölbt, eher konisch als kompreß zu nennen. 5. Tergit des Q' 1'/, mal so lang wie das 4. Der Flügel (Fig. 40) ist etwas gesättigter gefärbt als der Körper, mehr rostbraun, am Hinterrande weiß. Auf den Längsadern selbst stehen dunkelbraune Punkte. Der Vorder- und Spitzenrand des Flügels ist gleichmäßig dunkelbraun, der innere Teil nur dunkler punktiert. Wurzelzellen braungelb. Am Vorder- rande der Marginalzelle eine ganze Reihe hyaliner Punkte. Stigma schwärzlich. Schüppechen weißlich, Schwinger gelb. Körper 5—5-5 mm, Flügel 5-5—6 mm lang. 1) Diese Art unterscheidet sich von den anderen durch den braungestriemten Thoraxrücken 54 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 2. Rhachiptera biarcuata n.sp. g Q aus Chile, Concepeion (P. Hrzssr). Ung. Nat.-Mus. und Wien. Hof-Mus. Gleicht mit folgenden Unterschieden der vorigen Art. Der Thoraxrücken besitzt 3 kaffeebraune, etwas glänzende Längslinien, die vor dem Schilde abgekürzt sind; die 2 äußeren stehen mit einer gleich- farbigen Strieme, über die Quernahtäste verlaufend, in Verbindung Je ein gleicher, kürzerer Längsstrich liegt in der Supraalargegend und oben auf dem Mesopleuron. Metanotum wie der Rücken rostfarbig. Im Flügel wird der hyaline Hinterrandsaum an der Mündung der Posticalis durch einen braunen Zahn in 2 weiße Bogen zerlegt. Der apikale ist fast ein Halbkreis, erreicht oben die Discoidalis, bleibt aber von der hinteren Querader getrennt. Der basale Bogenfleck ist länger, aber flacher; er wird oben durch viel mehr als die Endhälfte der Posticalis begrenzt. Die hintere Querader steht weniger schief und dem Flügelhinterrande näher. Die letzten Abschnitte der 3. und 4. Längsader sind nicht gerade, sondern merklich nach abwärts gebogen. Der vorletzte Abschnitt der Discoidalis ist etwas in die Discalzelle hineingebaucht. Körper 5-5 mm, Flügel 6 mm lang. Eutreta LoEw. (1873, p. 276) Syn. Icaria Schiser (1868, p. 276). (Typus: E. sparsa W sven.) Arten -Synopsis. Flügel in der Mitte auf gelbem Grunde mit weißen, schwarzgerandeten Augenflecken. Schenkel gefleckt. Rücken breiter als lang. E. oculata n. sp. — Flügel ohne Augenflecke. Schenkel nicht gefleckt. Rücken länger als breit . . . ». 2.2... DD. 1) Flügel schwarz, ohne hellere Punkte; vor der braunen Spitze mit einer weißen Mondsichel. Hinterer Metatarsus weiß. E ? lunulata Macav. — Flügel braun mit hellen Punkten . . . . Se 2) Flügelvorderrand und Kosta ganz söhwarzbratn, ohne helle "Flecke und Punks Der weiße Spitzen- randsaum schmal, stark sichelförmig gebogen; er reicht oben über die 2., unten über die 4. Längsader hinaus. E. sparsa WieDen. — Flügelvorderrand und Kosta durch weiße oder gelbe Punkte und Flecke unterbrochen . . . 3) 3) An der Flügelspitze ein ununterbrochener weißer Randsaum . . . ; nA re — An der Flügelspitze nur ein aus nebeneinanderliegenden, sich berähränden kleinen Randies ge- bildeter Saum. E. margaritata n. sp. 4) Die Grenze des Braunen vor der weißen Flügelspitze ist noch konvex und reicht letztere unter die 4. Längsader herab. Am Rande der 2. Hinterrandzelle nur noch 1 weißer Punkt. E. patagiata v.». Wvrr. — Die Grenze des Braunen vor der weißen Flügelspitze ist konkav und reicht von der 2. bis zur 4. Längsader. Hinterrand der 2. Hinterrandzelle mit 5 weißen Punkten. E. distincta ScHinER. Katalog. E. distineta Scniser . . = Nr 20 17 N oeulataen SEP N ls. ? lunulata Macqvarr (1850, p- . 282. s, tab. 26, | E.patagiata v.». une (1899, p- 414. sn 12, fig. 10); fig. 3. Platystoma) Brasilien. Experte (’L1, p. 445) Mexico, Costa Rica E. margaritata n.3P. 2... 2 2 2.2... Nr4. | BE. sparsa WinDENAnN . . u... ee Die Gattung unterscheidet sich von Strobelia Roxv. durch die schmälere Stirne, die nur etwas breiter als ein Auge, bei dieser aber gut doppelt so breit ist, durch 3, gegen 2 untere Frontorbitale, durch ungefleckte, matte und flache Stimme, bestäubtes Gesicht, kappiges 2. Fühlerglied, bestäubte ungefleckte Lunula, durch das Wehlen der Borsten auf der Unterseite der 4 hinteren Schenkel und durch die breiten runden Flügel mit stark konvexem Vorder- und Hinterrande. Die Flügel von Strobelia sind im Gegenteile fast parallelrandig. Die Gattung Ieterica hat ebenfalls mehr streifenförmige Flügel und dafür aber bei manchen Arten eine ähnliche hyaline Mondsichel an der Flügelspitze wie bei Zutreta. Ihren Arten fehlen aber stets die 507 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 55 2 schwarzen Flecke des höheren Gesichtes. Die Fühler stehen oberhalb und nicht wie bei Kutreta unterhalb der Augenmitte. Dagegen kommen schwarze oder braune Flecke auf den Wangen zwischen Fühler und Auge bei allen genannten Gattungen vor. Bei Strobelia, noch mehr bei Eutreta tritt das kurze Gesicht am Mundrande auffällig vor und wird noch überragt durch die vorgestreckten breiten Taster. Metamorphose nicht bekannt. 1. Eutreta sparsa Wirven. Wıroemann (1830, p. 492.24. Trypeta); Loww (1862, p. 78.12, tab. 2, fig. 13. Trypeta und 1873 p. 274.29, tab. 10, fig. 13); Scumwer (1868, p. 276. Icaria); Osren-Sackzn (1877), Bull. U. S. Geol. Surv. v. 3, p. 345; v.». Wurp (1885), Tijdschr. v. Entomol. v.26, p.54; Snow (1894), Kans. Univ. Quart. v. 2, p. 167, tab. 6, fig. 10, 11; Gierio-Tos (1895, p. 55.45); v. ». Wurr (1899, p. 413, tab. 12, fig. 9); Doane (1899), Journ. N. Y. Ent. Soc. v. 7, p. 184; Oresson (’07, p. 101); Experrems (11, p. 445). syn. caliptera Say, Journ. Acad. Phil. v. 6, p. 187 3. Trypeta (1830) et Compl. Writ. v. 2, p. 370 (1859). latipennis MacavAarr (1843, p. 200, tab. 26, fig. 8. Platystoma). novaeboracensis Fırcn (1856), First Rep. p. 67. Aciura. Bekannt aus Nordamerika, Mexico, Costa Rica. — Das mir aus Brasilien, Rio Grande do Sul, vorliegende Material ist zu spärlich, um zu entscheiden, ob die südamerikanische Form von der mexikanischen und nordamerikanischen spezifisch verschieden ist. — Ich sehe nur, daß, abgesehen von der viel breiteren und konvexeren Gestalt der Flügel, auch der Thoraxrücken und die Stirne dichter behaart sind. — Sollte sie Artrechte erhalten, müßte man ihr den Wırpemansschen Namen geben, da die im Wiener Museum be- findlichen Stücke aus der Winrueuschen und Wırpemannschen Sammlung ihr angehören. Die nördliche Form hieße dann caliptera Say. Flügel Fig. 41. 2. Eutreta distincta Sommer. Somner (1868, p. 276.128. Icaria). g'Q aus Bolivia-Mapiri, S. Carlos 800 m, Yungas von Coroico, 1700 m. Dresd. Mus. — Peru, Vilcanota Ungar. Nat.-Mus. — Venezuela (Scuiner), Brasilien, Wien. Hof-Mus. Flügel nach Fig. 42. An der ganzen Kosta liegen weiße Punkte in einer Reihe; jenseits der Subkosta ein größerer weißer Randfleck. Der weiße Spitzenrandfleck reicht nur von der 2. bis 4. Längsader und ist innen konvex gerundet. Der Außenrand der 2. Hinterrandzelle ist stark eingebuchtet. Gleicht im übrigen der südamerikanischen Form der E. sparsa WıEven. 5.5— T mm lang. 3. Eutreta oculata')n.sp. 2GQ aus Mozambique, Rikatia, Wien. Hof-Mus. Eine abweichende Art und später besser als eigener Gattungstypus aufzufassen. — Kurz und ge- drungen. Thoraxrücken breiter als lang, Schildehen '/, des Rückens lang, mit 4 Borsten, die apikalen ge- kreuzt. Stirne breiter als lang, ohne schwarze Flecken, in der Mitte mit 2 Paaren übereinanderstehenden parallelen Borstenpaaren, deren obere, an der Basis voneinander entfernte, die Ozellaren sind Alle Borsten des Tieres weißgelb. Zwischen Fühler und Auge ein schwarzer Strich, in der Mitte des Gesichtes ein schwarzes Querband. Sonst ist der Kopf und seine Anhänge hell rotgelb. Drittes Fühlerglied am Oberrande konkav, vorne mit scharfer Spitze; es erreicht den Mundrand. Backen weißlich stoppelborstig. Körper und Beine rötlich ockergelb. Rücken matt, mit 5 dunkelbraunen Längslinien: die mittlere unterbrochen und nur hinten abgekürzt, die nächsten nur hinten in der Supraalargegend, die äußersten oberhalb der Schultern und in der Notopleuraldepression sichtbar. Außerdem zeigt der Rücken 3 Paar brauner Punktflecken, die 4 hinteren an den Borstenwurzeln. Schild mit 2 solchen Punktflecken. Behaarung weißgelb, etwas stoppelig, namentlich an den Pleuren. Diese dunkel sepiabraun, mit einer gelben Linie an der Notopleuralnaht, einer breiten gelben Binde oberhalb der Sternopleuralnaht und einem kurzen gelben Saum oben an der Sterno- pleura. Schenkel mit 2 breiten, mehr oder weniger vollständigen und zusammenfließenden braunen Ringen, die nur die Spitze freilassen und einen schmalen schwarzen Ring im Wurzelteile der Schienen — Hinter- 1) Durch einen Irrtum in der Fundortsangabe wurde diese ostafrikanische Art hier mit aufgeführt. Sie gehört einer eigenen Gattung an Butretosoma n g. 56 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas leib weißlich behaart, mit Spuren von schwärzlichen Fleckenpaaren in der Mitte des vorletzten und dritt- letzten Tergites. Ovipositor flach, rotgelb, ungefähr so lang wie die letzten 2 Ringe zusammen. Flügel nach Fig. 43, in der vorderen Hälfte ockergelb, hinten braungrau, vorne mit mehreren schwarzgerandeten Augenflecken und im durchfallenden Lichte mit 6 größeren leuchtend orangefarbigen Flecken: einer im und unter dem Randmale, zwei in der Submarginalzelle, einer in der 1. Hinterrandzelle und zwei beiderseits der hinteren Querader. Am Hinterrande des Flügels weißliche Punkte, die gegen die Flügelwurzel in größere Flecke übergehen. Körper und Flügel 2-5 mm lang. 4. Eutreta margaritata n.sp. 19! aus Mexico, Orizaba (leg. Birne) im Wien. Hof-Mus. Gleicht mit Ausnahme des Flügels ganz der E. sparsa Wırv. Flügel nach Fig. 44, dunkelbraun mit hellen Punkten. Diese sind vorne und hinten am Rande weißlich, in der Mitte des Flügels aber braun- gelb. An der Flügelspitze sind die weißen Randflecke größer, bogenförmig und stoßen aneinander, wodurch das Braun des Flügels einen zackigen Außensaum erhält. Im übrigen ist das Exemplar leider schlecht konserviert. Körper und Flügel 6 mm lang. Pseudeutreta n.g (Typus: P. adspersa W ıEven.) Arten- Synopsis. Der weiße sichelförmige Saum der Flügelspitze liegt der Kosta unmittelbar an. . . S Sr He — Der weiße Saum der Flügelspitze wird von der Kosta durch einen braunen en, wenigeung an der Mündung der 1. Hinterrandzelle getrennt . . . . a) 1) Flügel in der Mitte mit zahlreichen gelben Punkten Sirenen de Flügels wa vor der Mündaae der 1. Hinterrandzelle ein braunes Querbändchen. P. anteapicalis n sp. — Flügel ohne hellere Punkte. Jenseits der weißen Mondsichel der Flügelspitze ist der äußerste Rand- saum braun und enthält vor der Mündung der 1. Hinterrandzelle ein weißes Querbändchen. P. faleigera KıErrer. 2) Flügel in der breiten Spitzenhälfte von zahlreichen hellen Punkten durchbrochen . . . .... 5) — Flügel unpunktiert . . . . 5 i 2 SE 3) Der weiße Spitzenrandsaum geht oben eh uber ie Radialie et Fingelwurzel A mit runden weißen Punkten P. baccharidis KıErFER, — Der weiße Spitzenrandmond endet vorne etwas jenseits der Subkostamündung. Flügelwurzel ohne weiße Punkte (Flügel, Fig. 45). P. adspersa WIEDEMANN. 4) Am Kostalrande in der Wurzelhälfte des Flügels 4—5 hyaline Einschnitte. 3 weiße Punkte in der Flügelwurzel, 4 in der Mitte. P. quadrigutta WALKEr. — An der Kosta nur 3 hyaline Einschnitte. 2 weiße Punkte in der Flügelwurzel, 3 in der Mitte. P. tridentata n. sp. Katalog. P. adspersa Wırpnmann (1830, p. 487.17. Trypeta) | P. faleigera Kırrrer . . TEN Brasilien. P. quadrigutta Wauker (1853, | p- 386. Trypeta) Pi anteapicalis n.spı 2... We re Neue Südamerika. P. baccharidis Kınmrar . '. '.... ... 0.5 Nn3. = 2. dridentata nesp. 2. a er Fe Die Gattung Pseudeutreta ist im Geäder und in der Flügelzeichnung der Gattung Polymorphomyia D>xow sehr ähnlich. Sie besitzt aber nur 2 Schildborsten, gegen 4 und eine nackte Cubitalis. Auch die Queradern stehen lange nicht so nahe beisammen. Aber auch mit ‚Eutreta Loww sind große Ähnliehkeiten vorhanden: die breiten, runden Flügel, der weiße Mondfleck an der Flügelspitze, die helle Punktierung der Flügelbraunen bei einigen Arten usw. Die Zrudtreta-Arten unterscheiden sich aber leicht durch die schwarzen Punkte im Gesichte und an den Wangen. Ich kenne keine Polymorphomyia-Art de visu. Unsere Arten haben gelbe Stoppelborsten am Iinterkopfe. Das Dorsozentralpaar steht in der Mitte des Rückens, der auch mehr weniger stoppelig gelb behaart. Die Biologie zweier Arten hat Kırrrer publiziert. Siehe bei denselben. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 57 1. Pseudeutreta anteapicalis n.sp. Gaus Brasilien, Rio Grande do Sul, Wien. Hof-Mus und aus Paraguay, Asuncion, Ung. Nat.-Mus. Der P. adspersa Wırven. sehr ähnlich, aber durch die Flügelzeichnung stark abweichend. Stirne 1°/,mal so breit wie ein Auge, quadratisch. 3 untere, 2 obere Frontorbitale. Augen lot- recht oval, Backen und Wangen sehr schmal. Mundrand etwas vorstehend. Fühler fast so lang wie das Gesicht. 3. Glied fast doppelt so lang wie breit, oben gerade, vorne abgerundet. Arista kurz pubesziert. Nur 2 Scutellare. Kopf samt Anhängen fuchsrot. Die Härchen der Stirnstrieme, des Thoraxrückens, dann die Borsten des Scheitels gelb. Die übrigen Borsten und die feine Behaarung des Hinterleibes schwarz. Thoraxrücken, Schild und Hinterleib rötlich kaffeebraun, Pleuren rotbraun, Beine noch heller rot gefärbt. Pleuren zart weißlich überreift, ohne gelbe Stoppelhaare. Flügel sonst wie bei P. adspersa Wiızvem. Der weiße Spitzenrandsaum beginnt aber nur wenig oberhalb der Radialismündung und ist breiter. In ihm liegt an der Flügelspitze ein gerades, senkrechtes braunes Bändchen, welches die Mündungen der 3. und 4. Längsadern kreuzt und noch den Spitzenrand der 1. Hinterrandzelle weiß läßt. Die bei P. adspersa weißen und scharf durchsichtigen Punkte sind hier nur vor- und unterhalb der kleinen Querader heller und durchsichtiger, sonst gelb und nur gegen das Licht besehen wahrnehmbar. Auch sind dieselben weniger zahlreich und namentlich gegen den weißen Außen- rand zu schütterer. Dagegen zeigt die Alula einige weiße Punkte. Auch beiderseits der Posticalismündung liegen am Hinterrande des Flügels je 1—2 weiße Punkte. Schwinger lebhaft gelb. Körper und Flügel etwas über 5 mm lang. 2. Pseudeutreta falciger@ Kızırer. Aciura faleigera Kırerzr (’10, p. 371.2, fig. 7, Flügel). „Galle Baccharis salicifolia Pers. eine Stengelschwellung darstellend, die äußerlich von baccharidis nicht zu unterscheiden ist. Verwandlung in der Galle.“ „Imago g'. Ganz gelbrot und glänzend, Abdomen dorsal oftmals braunrot. Stirn seitlich und hinten mit langen schwarzen, gereihten Borsten, flach, etwas länger als breit. Gesicht schwach gewöibt, nicht senkrecht, so lang wie die Stirne. Augen kahl. Wange nur so lang wie das 1. Antennenglied, dieses nicht länger als dick. 2. Antennenglied doppelt so lang wie das ]., zugespitzt, in der Endhälfte kaum merklich dorsal ausgeschnitten, Borste nicht gefieder. Mund kaum vorstehend. Hinterrand des Kopfes mit gereihten, wagerechten weißen Borsten, die an den Schläfen länger sind. Mesonotum in der hinteren '/, mit je 2 hintereinander stehenden langen schwarzen Borsten und lateral mit einer Längsreihe von 3—4 Borsten. Fläche glänzend, mit zerstreuten, sehr kleinen, weißen Borsten. Scutellum 3mal so breit wie lang, glänzend, kahl, vorne mit je 1 sehr langen schwarzen Borste. Flügel schwarzbraun, äußerster Grund und eine Stelle am Hinterrande, proximal von der Mitte, gelbbraun; außerdem mit 7 weißen Flecken, nämlich: ein großer sichelförmiger Fleck nahe der Flügelspitze liegend und dem Spitzenrande parallel, zwischen der Mündung der 1. Längsader und des Vorderastes des OCubitus beginnend, und am Hinterrande, zwischen der Mündung der 4. und 5. Längsader endigend. Zwischen ihm und der Flügelspitze erscheint noch ein schmaler Querfleck. Ein großer, schräger Fleck reicht vom Hinterrande, zwischen der Mündung der 5. und 6. Längsader und trifft die Discalzelle wenig proximal von der Mitte Am Vorderrande zwischen der Wurzelquerader und der Mündung des Vorderastes der 1. Längsader liegen 3 kleinere, dreieckige Flecke, deren Spitze den Cubitus erreicht, nur der distale etwas kürzer und den Cubitus nicht erreichend. Ein sehr kleiner, kreisrunder Fleck liest proximal von der gewöhnlichen Querader und derselben sehr nahe. Fläche dicht und sehr kurz beborstet. Vorderrand stärker beborstet, an der Mündung des Vorderastes der 1. Längsader ausgerandet und mit 2 Stacheln. Adern ohne lange Borsten; gewöhnliche Querader und Anal- zelle wie bei voriger Art. Die beiden Äste der 3. Längsader geschwungen, distal von der Querader stark genähert. Beine wie bei voriger Art, Empodium aber länger als die Pulvillen. Abdomen so lange wie der Thorax, mit ziemlich dichten, kleinen schwarzen Borsten, Genitalien dick und fast kugelig. Länge 5 mm.“ Vorkommen: An denselben Stellen wie P. baccharidis. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 58 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 3. Pseudeutreta baccharidis Kırrrer. Aciura baccharidis, Kızrrer (’10, p. 370. 1, fig. 6, Flügel). „Galle Baecharidis salieifolia Pers. in einer Stengelschwellung bestehend, welche bald kugelig, mit einem Durchmesser von 15— 18 mm, bald spindelig, mit einer Länge von 30—40 mm und einer Breite von 15 mm erscheint; außen ist diese Schwellung höckerig, innen zeigt sie eine bräunliche, schwammige Substanz, in der mehrere Tönnchen, ohne eigentliche Larvenkammer zerstreut liegen. Gallenwand dünn, Verwandlung in der Galle.“ „Imago. 9'Q@. Rötlich bis bräunlich, matt, Dorsalseite des Abdomens schwarzbraun beim ©, glänzend schwarz beim J', dessen Genitalien rot. Scheitel bis zu den Antennen viereckig, kaum länger als breit, seitlich und hinten beborstet; Augen kahl; Wangen sehr klein; Antennen kurz, Endglied wenig länger als diek, Borste lang, schwarz, nicht gefiedert; Mund kaum vorstehend. Mesonotum mit kurzen, anliegenden, weißen lanzettlichen Schuppenhaaren, außerdem in der hinteren Hälfte mit 2 Längsreihen von je 2 langen Borsten; ähnliche Borsten stehen an den Seiten. Scutum quer, dreieckig, vorn mit je einer sehr langen Borste. Flügel (Fig. 6) sehr breit und das Abdomen überragend, dicht und sehr kurz beborstet, schwarz- braun. Spitzenrand, ein querer Fleck vom proximalen - Drittel der Discalzelle bis zum Hinterrande und diesen begleitend bis zur Mündung der 5. Längsader, ein querer Fleck vorn und hinter der Mündung des proximalen Zweiges der 1. Längsader und viele kleine kreisrunde Fleckchen im proximalen Flügeldrittel, glashell, in den 2 distalen Dritteln zahlreiche, kreisrunde, sehr kleine, sich fast berührende braune Flecke, Vorderrand kurz beborstet, an der Mündung des proximalen Zweiges der 1. Längsader mit 2 langen, dicken, schwarzen Borsten. Adern ohne lange Borsten. Gewöhnliche Querader wenig distal von der Mitte der Disealzelle. 3. Längsader nicht geschwungen. Analzelle distal zipfelartig verlängert, durch eine winkelig gebrochene Querader geschlossen. Femora nicht verdickt; die vorderen ventral mit einigen langen Borsten. Tibien fein behaart. Tarsen mit kurzen, schwarzen Borsten, Krallen einfach, Pulvillen sehr breit, °/, so lang wie die Krallen, Empodium kürzer als die Pulvillen, am Grunde breit und kurz behaart, distal in eine Borste ausgezogen. Abdomen flach, Legeröhre ein Drittel so lang wie das Abdomen, 2mal so lang wie breit, ab- gestutzt kegelig. Länge 6 mm.“ „Vorkommen: Häufig das ganze Jahr hindurch in der Provinz Mendoza, bei Chacras de Covia, Padregab und San Ignazio; in der Provinz San Juan, bei Cancete. Die Puppe überwintert. Imago vom September ab.“ 4. Pseudeutreta tridentata n. sp. 9 Q aus Paraguay, Asuncion und Peru, Callanga. Ung. Nat.-Mus. und meine $. Stirne länger als breit, vorne nur so breit wie ein Auge. Die oberste gelbe Frontorbitale fehlt hier. Sonst wie bei P. anteapicalis H. Kopf und seine Anhänge heller, mehr gelb. Dagegen ist der Thorax und Hinterleib dunkler, mehr sepiabraun. Nicht nur Stirne und Rücken, sondern auch die Mesopleura und der Hinterleib sind mit weißgelben, etwas stoppeligen Härchen bedeckt. Beine hell rotbraun, Schenkel und Hinterschienen mit Ausnahme der Spitze dunkelbraun. Ovipositor glänzend braun, dreieckig, flach, so lang wie an der Basis breit. Flügel nach Fig. 46 gezeichnet und geadert-. Die Radialis ist kürzer, die 1. Hinterrandzelle breiter und die hintere Querader viel schiefer gestellt als bei P. adspersa Wie». Schwinger gelb. Körper und Flügel zirka 4 mm lang Acrotaenia Lorw (1873, p. 274). (Typus: A. latipennis Wıeven.) Arten-Synopsis. lügelspitze glashell, mit gelben Querbinden, die vorne zusammenhängen. Acrotaenia s. str. . ...D N] . . ar .. a ” Klügelspitze glashell, mit gelben, nach allen Seiten radiär auslaufenden Strahlen. Pseudacrotaenia 4) u. subg. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 59 1) Kostalrand der Flügelspitze mit 4 größeren hyalinen Einschnitten. Der erste hyaline Einschnitt der 2. Hinterrandzelle reicht oben bis an die Radialis, ist aber an der Discoidalis unterbrochen. A. tarsata v. ». Wurr. — Kostalrand der Flügelspitze ohne größere hyaline Einschnitte. Erster an Einschnitt der 2. Hinter- randzelle ungeteilt. . . . 3 2) 2) Die beiden hyalinen Einschnitte, a 9. in errandzells Eichen oben nur ei über Are Diecsidalis hinaus. A. otopappi DoAne. — Die beiden hyalinen Einschnitte der 2. Hinterrandzelle erreichen oben mindestens die Cubitalis 3) 3) Flügel vorne in der Mitte stark konvex ausgebaucht. Kopfborsten gelb. Ovipositor so lang wie die letzten 2 Tergite zusammen. Größere Art. A. latipennis WIEDEMANN. — Flügel vorne mäßig konvex. Kopfborsten braun. Ovipositor so lang wie die letzten 4 Tergite zu- sammen. Kleinere Art. A. testudinea Loxw. 4) Unmittelbar jenseits der Subkostamündung liegen 2 helle Flecke in der Marginalzelle, die nur durch eine braune Linie getrennt werden und unten bis an die Radialis reichen . . . 2 ..22.2..2...6) — ÖObige 2 weiße Flecke der Marginalzelle fehlen . . . a 228) 5) Stigma ohne helle Punkte. Ein größerer hyaliner Fleck Ent die Mitte, der fest und 3. Hinter- randzelle ein. A. incisa v.D. Wunr. — Stigma mit 2 hellen Punkten. Obiger hyaliner Fleck fehlt. A. apiata v.». Wuır. 6) Stigma mit 2 hellen Flecken. Das Braun der Flügelmitte wird von zahlreichen gelben Punkten durch- brochen. In der Spitze der Marginalzelle 2 helle Punkte. . . . il) — Stigma mit 1 hellen Fleck. Flügelmitte mit wenigen helleren Punkten oder Elcchen Tr der a der Marginalzelle nur ein heller Punkt . . . . 8) 7) Randstrahlen der Flügelspitze lang und schmal, dueeh: weiße, a dreiockise Flecke be sunts von denen jener an der Mündung der 1. Hinterrandzelle die Hälfte ds letzten Discoidalisabschnittes lang ist. A. pseudovespillo n. sp. — Randstrahlen breiter und kürzer, durch kurze eiförmige weiße Zwischenräume getrennt, von denen jener in der 1. Hinterrandzelle nur '/, des letzten Discoidalisabschnittes lang ist. A. coelestis n. sp. 8) Die braungelben Randstrahlen der Flügelspitze schmal und lang, durch tiefeindringende weiße, spitz- dreieckige Zwischenräume getrennt. Der weiße Randfleck der 1. Hinterrandzelle ist !/, des letzten Dis- coidalisabschnittes lang. A. vespillo SCHINER. — Randstrahlen breit und kurz, durch eiförmige weiße Zwischenräume separiert. Jener an der Mündung der 1. Hinterrandzelle nur /, des letzten Discoidalisabschnittes lang. . . . . A) 9) Flügelmitte ohne durchsichtige hyaline Punkte, nur mit einigen wenigen srößeren heilbkaunen Flecken, die sich in gewisser Beleuchtung durch aeidenartigen weißen Schiller bemerkbar machen. A.rica-velata n.sp. — Das Braun der Flügelmitte wird von weißen, durchsichtigen Punkten durchbrochen. A.breviradiata n.sp. Katalog. A. apiata v.». Wurr (1899, p. 415.2, tab. 12, fig. 12) v.7, p.183, tab. 3, fig. 8. Aus Köpfchen von Mexico, Otopappus acuminatus. Mexico. Ambremnnadtataın. Sp 2 2:02 an... Ne.D. Apseudovespillo naspen m en ee NT2 A. coelestis n sp... . NT: A. rica-velata n.sp.. . rs. NT.iS. A. incisa v.D. on (1899, p- 115.0 3, tab. 12, fig. 13) A. tarsata v.». WuLp (1899, p- Add, 1, tab. 12, fig. 11, Mexico. lla) Mexico. A. latipennis Wızvemann (1830, p.496.29. T’rypeta); A. testudinea Lozw (1873, p. 272.28, tab. 11, fig. 13) Loszw (1873, p. 274. Anmerkung) Brasilien. Cuba. A. otopappi Doanz (1899), Journ. N. York Ent. Soc. AVESDIllORSCHINERE EL A ae Nr: Die Acrotaenia- Arten könnten der Flügelzeichnung, der gelben Hinterkopfborsten, des 4-borstigen, oben auch behaarten Schildchens, der relativ kurzen Analzellenspitze und der stets nackten Posticalis halber irrtümlich nur: mit Euaresta Lorw zusammengeworfen werden. Sie können aber außer der Flügelzeichnung noch an der breiten, rundlichen Gestalt der Flügel und die Arten von Pseudacrotaenia (Typus: vespillo Scuiner) daran erkannt werden, daß die vorderste der g*F 60 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 2 nach oben gebogenen oberen Orbitalborsten nicht oberhalb, sondern innerhalb der einwärts gebogenen unteren Orbitalborsten steht. Bei Acrotaenia s. str. (Typus: latipennis Wırven.) steht das oben erwähnte Borstenpaar nicht zwischen dem obersten einwärts gebogenen Orbitalpaar, sondern oberhalb desselben, wenn auch etwas einander genähert. Über die Biologie ist mir außer der bei ofopappi angegebenen nichts bekannt geworden. 1. Acrotaenia vespillo Scnmer. Scoumwer (1868, p. 275.126. Oxyphora). 8 Zt aus Bolivia, Mapiri, Sarampioni, S. Carlos und Chimate, 700—800 m, Jänner bis März; aus Peru, Pichis- und Pachitea- Mündung, Dresd. Mus. und meine S. — Venezuela (Schwer) Wien. Hof-Mus. Kopf samt Anhängen blaß ockergelb. Stirnorbiten weiß bestäubt. Hinterkopf seitlich etwas ver- dunkelt. Kopfborsten hellgelb, am hinteren Augenrande weißlich, sonst sind die Borsten rotgelb. Die untere der 2 oberen Frontorbitalborsten steht immer neben der obersten unteren dieser Borsten. Thorax und Schild blaß ockergelb. Zentralregion des Rückens matt gelbgrau bestäubt, Grundfarbe teilweise dunkel, mit weiß- schimmernder, relativ langer Behaarung bedeckt. Schild etwas glänzend, oben behaart, am Rande mit 4 Borsten; die 2 apikalen etwas kürzer und meist parallel. Am Seitenrande des Schildes je ein brauner Fleck. Pleuren nach unten und hinten zu gebräunt. Metanotum glänzend schwarzbraun. Stücke, bei denen die weißgraue Bestäubung des Thoraxrückens weniger dicht ist, zeigen auch 3 dunkelbraune Längsstriemen; die 2 seitlichen sind schmäler und an der Quernaht unterbrochen. Die Wurzeln der Thoraxborsten stehen auf dunkleren Punkten. Hinterleib glänzend pechbraun, höchstens an der Basis mit einigen gelbroten, schmalen Seiten- und Vorderrandsäumen. Die Behaarung desselben ist vorherrschend schwarz und nur teilweise gelb Beine gelb. Die vier hinteren Schenkel gelbbraun. Backen höchstens so breit wie das 3. Fühlerglied breit ist. Flügel (Fig. 47) verbreitert, mit konvexem Vorderrande, dunkelbraun, mit milchweißen Randfleeken und mit heller braunen Punkten inmitten der Fläche. Im auffallenden Lichte sieht man auf der Unterseite der Flügel, dort, wo die heller braunen Punkte liegen, größere runde Flecke, die durch hellgrauen Schimmer aut- fallen. Die braunen Strahlenarme der Flügelspitze schmal und lang. Randmal mit einem schmalen hyalinen Keilstrich. Die beiden weißen Keilflecke in der Mitte des Flügelvorderrandes überschreiten unten die Radialis nicht. Schulterlappen nur mit 3 weißen Punkten. Beide Basalzellen und die Analzelle an der Wurzel breit glashell. Dezember. Körper 5—-5-5 mm, Flügel 6—6-5 mm lang. 2. Acrotaenia pseudovespillo n.sp. 3 Q'Q derselben Provenienz. Dresd. Mus. und meine S. Die Fliegen sind etwas kleiner als A. vespillo Sons. und unterscheiden sich durch die Flügel- zeichnung. Die heller braunen Punkte der Flügelfläche sind zahlreicher und auffallender gelb. Der äußere der 2 weißen Keilflecke in der Mitte des Flügelvorderrandes ist auf einen kurzen Strich reduziert, der oben und unten die Längsadern nicht erreicht. In der Mitte zwischen ihm und dem präapikalen weißen Strich der vorigen Art sieht man hier noch einen überzähligen. Stigma mit 2 hellen Stellen wie bei A. coelestis; die basale ist klein und gelb. Schulterlappen mit 4 weißen Punkten; hinter der Axillarfalte stets 2 Punkte, Basalzellen und Analzelle braun mit gelben Punkten; 2 solche in der hinteren Basalzelle. Erstes Glied des Ovipositors ganz flach gedrückt, glänzend schwarzbraun, an der Basis breit, so lang wie die letzten 4 Tergite zusammen genommen. Grundfarbe des Rückens heller als bei voriger Art. Die 3 Striemen desselben stets deutlich. 3. Acrotaenia rica-velata n.sp. 2 aus Peru, Meshagua, Urubambafluß, Oktober, November, Dresd. Mus. — Callanga. Une. Nat.-Mus. (leicht in der Körperfärbung der A. vespillo Scuw. Der Rücken ist mehr goldig als grau bereift und zeigt auch bei einem mehr abgeriebenen Stücke 2 braune Längsstriemen. Die Pleuren sind unten nicht gebräunt, auch nicht die 4 hinteren Schenkel. Flügel (Fig. 48) verbreitert, vorne konvex, dunkelbraun, an der strahlenden Flügelspitze gelb- braun. Nur die Randfleeke sind milchweiß; im Innern der Flügellläche sieht man nieht einmal die heller Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 61 gelbbraunen Punkte der A. vespillo Scuix., sondern nur unscharf sich abhebende, kaum hervortretende größere Tropfflecke, die auf der Unterseite des Flügels durch grauliche Pubeszenz erkannt werden können. Der kurze Strich des Randmales und der ebensolche, subapikale der Marginalzelle sind gelb. Die gelbbraunen Randstrahlen an der Flügelspitze sind kurz und breit. Wurzeln der Basal- und Analzelle hyalin. Körper 6 mm, Flügel 6-5 mm lang. 4. Acrotaenia coelestis n.sp. 1 Q aus Bolivia, Mapiri, S. Carlos, 800 m, Jänner. Dresd. Mus. Kopf und Anhänge, sowie die Beine rostgelb». Thorax und Schild wie bei A. vespillo Scan. angegeben. Hinterleib dunkel rostfarben, schwach glänzend, mit etwas helleren Hinterrandsäumen, die auch mit hellgelben Haaren besetzt sind. Erstes Glied des Ovipositors glänzend pechschwarz, an der Basis breit, flach von oben her zusammengedrückt, so lang wie die letzten 4 Tergite zusammen genommen. Behaarung und Beborstung überall rotgelb. Flügel (Fig. 49) verbreitert, vorne konvex, gelbbraun, am hellsten an der Spitze. Die Rand- flecke und die unmittelbar benachbarten Punkte der 3 Hinterrandzellen sind milchweiß, die übrigen zahl- reichen Punkte gelb Auch der Keilstrich des Randmales und die untere Hälfte der 2 Kostalflecke jenseits der Subkostamündung sind gelb. Körper 5 mm, Flügel etwas über 5 mm lang. 5. Acrotaenia breviradiata n.sp. 10‘ aus Peru, Vilcanota Ung. Nat.-Mus. Gleicht ganz der A. vespillo Schrx., nur ist sie kleiner, Körper 4 mm, Flügel 4-5 mm lang und im Flügel verschieden. Die Punkte im Flügelinnern sind alle weiß und deutlich sichtbar. Die weißen Ein- schnitte an der Flügelspitze sind viel kürzer; so ist z. B. jener in der 1. Hinterrandzelle nur '/, des letzten Diseoidalisabschnittes lang. Dadurch sind natürlich auch die braunen Randstrahlen der Flügelspitze viel kürzer und breiter. Schulterlappen mit 4 weißen Punkten, davon 5 am Außenrande. Icterica Lonw (1873, p. 287). (Typus: ZI. seriata Lorw.) Katalog. I. apicalis Cogvizzerr (’04), Proe. Ent. Soc. Washingt. | Lozw (1862, p. 92, tab. 2, fig. 25. Trypeta und v. 6, p. 96. Nicaragua. 1873, p: 28941, tab. 11, fig. 9). Mexico Jh, daatı Se, Ma N 2 RUN OLaR SDR a Dal See ee ee NET, J. ichtensteinii Wızpenann (1830, p. 497.31. Trypeta); lastnobehördesen spp 0 0. a en Lee NE2: Eine Bestimmungstabelle der zahlreicheren nordamerikanischen gibt Anaus (’04) in Kans. Univ Sei. Bull. v. 2, p. 449. Die erste hier neu beschriebene Art ähnelt durch den weißen Mondfleck an der Flügelspitze der Gattung Butreta Loszw; es fehlen ihr und den zwei anderen Arten aber die schwarzen Flecke des @esichtes dieses Genus. Dagegen besitzen sie einen schwarzen Strich zwischen Fühler und Auge, den der Gattungs- typus I. seriata Lorw nicht besitzt. In der mehr rundlichen Form der Augen und den weiter nach vorne gerückten Dorsozentralborsten kommen unsere 3 Arten mehr der I. fasciata Anans als der I. seriata Loww gleich. Biologie unbekannt. 1. Teterica lunmata n.sp. 1Q aus Mexico, Orizaba (leg, Bıuımer) im Wien. Hof-Mus. Flügel nach Fig. 50, kaffeebraun, mit weißem Spitzenrandsaum und weißen Punktflecken am Hinterrande; die übrige helle Zeichnung ist ockergelb. Charakteristisch ist der gelbe Längsschweif in der Flügelmitte. Er nimmt beide Wurzelzellen, die Basis der Discal- und 3. Hinterrandzelle ein und läuft längs der Discoidalis aus. Eine zweite gelbe Binde liest in der Mitte des Vorderrandes des Flügels und zieht von der Mündung .der Subkosta gegen die hintere Querader herab. Kleinere gelbe Flecke oder Punkte liegen nur an der 2.—4. Längsader und fehlen der Wurzelhälfte und dem Hinterteile des Flügels ganz. Cubitalis oben nackt, unten beborstet. 62 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Das ganze Tier ist rostfarbig, Stirne und Rücken samt Schild goldockerig bestäubt, die beiden ersteren mit 2 mattroten Längslinien. Eine breite, matt rotbraune Längsbinde in der Notopleuraldepression. Auch die Pleuren und die Beine sind hell rotbraun. Ovipositor flach trapezförmig, etwas länger als die letzten 2 Tergite. — Gesicht ohne schwarze Flecke. Zwischen Fühler und Auge ein schwarzes Querstrichlein. Körper und Flügel 6-5 mm lang. Anmerkung: I. apicalis Cogv. ist eine sehr ähnliche Art. Die innere Grenze des weißen Apikal- fleeckes am Flügel beginnt oben aber erst in der Mitte zwischen der 2. und 3. Längsader. Auch der äußere Umriß des Flügels scheint schmäler und mehr parallelrandig zu sein. Länge 5 mm. 2. Ieterica strobelioides n.sp. 1Q aus Paraguay, 8. Bernhardino (leg. Fızsrıs). Wien. Hof-Mus. Flügelgrund kaffeebraun, mit Ausnahme des Spitzenviertels des Flügels und des breiten Hinterrandes, die nur einige zerstreute gelbe Pünktchen zeigen, durch große ockergelbe Flecke in ein feineres Netzwerk zerrissen. Auch der Schulterlappen ist in dasselbe eingeschlossen. Kostalzelle gelblichweiß. Die Punkte am Hinterrande des Flügels weiß. 2 Randdorne kräftig. Cubitalis oben und unten der ganzen Länge nach beborstet. Gesicht ungefleckt, zwischen Fühler und Auge jedoch ein schwarzer Querstrich. Hinter dem Auge am seitlich dunklen Hinterkopf ein schiefer brauner Strich. Stirnmitte und Fühler rotgelb, der übrige Kopf und die Taster hellgelb, ebenso alle Kopfborsten. 3 untere, 2 obere Orbitale. Arista nicht ganz nackt. 3. Fühlerglied gut 1'/,mal so lang wie breit, am Ende abgerundet eckig. Thorax von schwarzer, Schultern und Schild von rotbrauner Grundfarbe, überall aber dieht matt rehbraun bereift. 4 Längsstriemen des Rückens und je eine unter der rötlichen Notopleuralgegend grau, durch weiße Härchen darauf noch auf- fallender. Pleuren und Metanotum mehr grau als braun bereift. Mesopleura mit brauner Längsbinde. Hinterleib sepiabraun, graulich bereift, an den Hinterrändern der Tergite 2—5 rotbraun und in der Mitte derselben mit je 2 einander genäherten dunkelbraunen Längsflecken. Behaarung kurz und gelb. Thorax und Schildborsten gelbrot, mit schwärzlichen Wurzelpunkten. Hüften und Beine rostfarben, gleichfarbig behaart und beborstet. Övipositor schlank dreieckig, flach, länger als der halbe Hinterleib, rot mit schwarzer Spitze. Schüppchen und Schwinger gelb. Körper und Flügel 5 mm lang. 3. Icterica atacta n.sp. 19 aus Paraguay, S. Bernhardino (leg. Firsrıc). Wien. Hof-Mus. Mit Ausnahme der Flügelzeichnung der I. strobelioides sehr ähnlich und ihr mit folgenden Unter- schieden gleich. Die Wurzeln der 3 unteren Orbitalborsten sind schwarz. Das 3. Fühlerglied ist oben deut- licher konkav, die Ecke an der Spitze weniger abgerundet. Die Grundfarbe des ganzen Thorax und Hinterleibes ist rostfarbig, die Zeichnung ist aber die gleiche wie bei verglichener Art. Am Hinterleib sind der 3..—5 Tergit gefleckt. Ovipositor flach, dreieckig, etwas länger als breit und als die letzten 2 Tergite, rotgelb, mit schwarzem Spitzenrande. Der Flügel (Fig. 51) hat eine breitere Gestalt als dies bei Icferica sonst der Fall ist. An der äußersten Wurzel und am ganzen Rande herum sind die hellen Stellen weiß, im Innern ockergelb. Die Cubitalis ist oben der ganzen Länge nach beborstet. Körper und Flügel 5 mm lang. Baryplegina') x. ». Wurr (1899, p. 416). (Typus: BD. gilva v. v. Wurr.) Katalog. B. gilva v. ». Wurp (1899, p. 416.1, tab. 12, fie. 14 ©) Mexico. D, wulpiana Experwein (11, p. 431 Q) Costa Rica. Mir sind beide Arten nicht nach der Natur bekannt. Auch über die Metamorphose ist nichts mitgeteilt worden. Die Flügel der Arten sind braungelb mit meist braun umsäumten hyalinen Fleeken. B. wulpiana Experten hat im Vergleiche mit gilva in der Randzelle 5 (gegen 2), vor der kleinen > r Querader 2 (gegen 1), jenseits derselben 5 (gegen 4), in der 1. Hinterrandzelle 7 (gegen 4) hyalıne Flecke. 1) Ich halte diese Originalorthographie für richtig. | | | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 63 Camaromyia n. 2. (Typus: O©. bullans Wırven.) Durch folgendes von Euribia Mxıcen verschieden: Die Stirne steht konvex vor und ist über die Augen emporgewölbt. — Bei Euribia Mkıc. ist sie flach oder sogar auf der Strieme etwas konkav. Beim f' sind die Vorderschenkel an der Außenseite und an der Wurzel ganz auffällig verdickt und ist der Hinterleib in der Endhälfte plötzlich zusammengeschnürt und fast zylindrisch verengt. Das Hypopyg tritt knopfig vor. Das erste Glied des Ovipositors ist stets konisch, nicht flach gedrückt (im frischen und wohlkonservierten Zustande). Die Flügelzeichnung besteht darin, daß die dunkle Grundfarbe durch zahlreiche große runde weiße Fiecke in ein Netzwerk verwandelt wird, das nicht mehr vorherrscht, ja stellenweise sogar zerrissen ist. Kleinere helle Flecke und Punkte fehlen. Cubitalis nackt. Alle Borsten sind gelb. 2 untere Frontorbitale, 4 Skutellare, die apikalen lang und kräftig. Das Dorsozentralpaar ist der Quernaht stark genähert. Die Augen sind durchschnittlich doppelt so hoch wie lang. Die Labellen sind von normaler Länge. Außer den 2 folgenden Arten gehört auch noch Euaresta aequalis Lorw aus Nordamerika hieher, „the Xanthium Trypeta“. 1 Camaromyia bullans WirDemans (1830, p. 506.46. T’rypeta); Lorw 1869, Zeitschr. ges. Naturw., p. 8. Feststellung der Synonymie mit tenera Lorw 1850, Stett. Ent. Zeit. p. 58. Tephritis. — Zitate in Becker ('05) Katal. d. paläarkt Dipt, v. 4, p. 132. syn. rufa Macauarr (1843, p. 228.4, tab. 31, fig. 9. Acinia); Braxcuarn (1852, p. 460.8. Acinia); Bere und LyncH-Arrısarzaca (1881), Stett. Ent. Zeit. p. 46. meleagris ScHuiner (1868, p. 272. Tephritis); v. ». Wurr, Tijdschr. v. Entom. v. 26, p. 55. Die Synonymie besteht nach Mıxs Untersuchungen, die ich bestätigen kann. Type in Wien. 14 J'Q aus Chile, Coronel und Arica. Nov. Dresd. Mus. und meine 8. Die Art ist aus Südeuropa, Brasilien, Argentinien (Buenos-Aires) und Chile bekannt geworden. Das Auffallende dieser Art ist der entschiedene Geschlechtsdimorphismus, der schon bei den europäischen Stücken in der verschiedenen Färbung des 3. Fühlergliedes zum Ausdruck kommt, hier aber noch verstärkt durch Flügelzeichnungsdifferenzen auftritt. Der Flügel des g' gleicht dem in den Lorwschen „Europäischen Bohrfliegen“, tab. 18, fig. 4, abge- bildeten von Oxyna tenera. Quer durch die kleine Querader zieht aber gewöhnlich in der Längsfalte eine braune Linie. In den 2 großen braunen Flecken des Flügels können je 1—2 weiße Pünktchen vorkommen. Die 2 braunen Flecke der Flügelspitze (3. und 4. Längsadermündung) sind vereinzelt auch unverbunden. Den Flügel desQ habe ich in Fig. 52 abgebildet. Auch er zeigt obige Variationen. Bei ihm ist der große braune Fleck des J' vor der Flügelspitze stark reduziert und der schwarze Fleck desg' an der Analis nur als hellbraunes Rudiment vorhanden. Körper und Flügel 3-.5—4 mm lang. 2. Camaromyia philodema n. sp. 7G' aus Chile, Taleahuaneo. Dresd. Mus. Stirnaugenränder, Gesicht, Backen und Taster silberweiß. Fühler, Stirnstrieme und Üerebrale hellgelb. Oberer Hinterkopf seitlich grau. Augen noch etwas höher als bei ©. bullans Wırpen. gut 2mal so hoch wie lang. Thorax und Hinterleib von schwarzer, Schultern, die Gegend vor der Flügelwurzel, das Schild- chen und breite Hinterrandsäume am 2.—4. Tergit von hell ockergelber Grundfarbe. Das Schwarz erscheint aber durch dichte weißliche Bestäubung hell aschgrau. Alle Borsten sind gelb und alle Behaarung ist gelblichweiß; nur an der Hinterleibsbasis sind einige schwarze Härchen beigemengt. An den Borstenwurzeln des Rückens und Schildes liegen dunklere Punkte. Hüften und Beine rotgelb, weißlich bereift. Hypopyg rot. Flügel nach Fig. 53 gezeichnet; es kann aber auch die braune Zeichnung deutlicher und intensiver zusammenhängen, als der eine Flügel zeigt. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Adern der Flügelwurzel gelb. Körper und Flügel fast 4 mm lang. 64 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Lamproxyna n. gen. (Typus: L. nitidula n. sp.) Der wesentlichste Unterschied dieser Gattung von Ensina und Oxyna ist der glänzend schwarze, völlig glatt polierte und unbestäubte Hinterleib, der beim JS‘ noch dazu eine ganz ausnahmsweise zylindrisch-konische Gestalt besitzt. Im Flügel ist der Randdorn verkümmert, die Subkostalzelle klein und schmal, die Quer- adern sind einander nicht so stark genähert als dies sonst bei den verwandten Gattungen der Fall ist. Stirne am Scheitel gut doppelt so breit wie ein Auge, vorne bis auf die Hälfte verschmälert, so lang wie oben breit, kaum über die Augen vorstehend, vorne allmählich zum kurzen, konkaven Gesicht abfallend.. Mundrand wie bei Ensina aufgeworfen, Unterrand des Kopfes gerade und wagrecht, ®/, der Kopf- höhe lang. Wangen !/, des 3. Fühlergliedes, Backen '/, der Augenhöhe breit. Fühler unterhalb der Augen- mitte sitzend, wenig kürzer als das Gesicht; 3. Glied oval, so lang wie basal breit. Arista nackt. 3 untere Frontorbitale, 2 obere im obersten Stirnviertel. Alle Borsten schwarz, nur die Postvertikalen und die Cilien am Hinterkopfe gelb. Stirnstrieme sonst wie nackt. ‚Rüssel mit knieartig zurückgeschlagenen Labellen, diese sowohl wie der Stiel so lang wie der Unterrand des Kopfes. Taster lang und verbreitert. Die Dorsozentralborsten in der Nähe der Quernaht. Schild eiförmig, matt, oben etwas gewölbt und behaart, am Rande nur mit 2 Borsten. Lamproxyna nitidula n. 2. IQ aus Peru, Cuzco, 17. Juni. Dresd. Mus. Stirnstrieme lebhaft samtig gelbrot, Lunula, Gesicht, Backen, Rüssel und Taster hellgelb, Fühler intensiver gelb. Oberer Hinterkopf seitlich dunkelbraun. — Thorax und Schild vollständig dicht sienna- braun bestäubt, von lebhaftem Tone, durch die wenigen zerstreuten gelben Härchen nicht alteriert. Eine Strieme von der Schulter zur Flügelwurzel ist gelblich und auch mit kurzen gelben Stoppelborsten dieht besetzt. In der Längsmitte des Rückens sieht man deutlich eine breitere dunkelbraune Strieme. Seitlich davon sind schmälere Striemen nicht immer gleich gut sichtbar vorhanden. Metanotum und Hinterleib glänzend schwarz, fast unbehaart. Hüften und Beine rostrot. Erstes Glied des Ovipositors schlank trapezförmig, flach gedrückt, so lang wie die letzten 4 Tergite. Hypopyg glänzend schwarz, dessen Lamellen rotgelb. Flügel an der Wurzel milchig, mit gelben Adern, sonst nußbraun oder sepiabraun mit weißen Flecken und Punkten nach der Fig. 54. Stigma ungefleckt schwarz. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Körper 3:5—4, Flügel 4 mm lang. Protensina n. g. Protensina longiceps n.sp. 3 aus Peru, Cuzco 17. Juni und Laristhal, 3— 4000 m, 8. August. Dresd. Mus. und meine 8. Diese Gattung hat einen besonders langen, ungefähr doppelt so langen als hohen Kopt, siehe die Figur, der am Mundrand schnauzenartig verlängert ist und dort um */, der Augenlänge 3 Sa vorspringt. Das Gesicht ist außerordentlich niedrig, die Augen sind wagrecht = IS ws x oval. Die Taster sind nur fadenförmig dünn. KEN : KN Kopf und Anhänge rotgelb, ebenso die Hüften und Beine. Stirn- > strieme dunkler gefärbt. 3. Fühlerglied am Oberrande manchmal etwas gebräunt. lig. B l obere und 3 untere Frontorbitale. Ozellare deutlich entwickelt. Vertikale normal. Alle Borsten sind schwarz, nur die kurzen Postvertikalen und die Hinterhauptseilien sind gelb. Cerebrale in der unteren Hälfte braun, graulich bereift. Die Pleuren, das Schild und die Lateralgegend des Thoraxrückens sind rotgelb und von merk- lichem Glanze. Die Zentralregion des Rückens und das Metanotum sind schwarz; ersterer dicht matt ocker- braun bestäubt und am Außenrande dunkelbraun eingefaßt, letzteres graulich bereift. Schild eiförmig, Us des RNückens lang, oben ganz flach, nackt, mit 4 Borsten, die apikalen gekreuzt. Das Dorsozentralborsten- paar steht in der Mitte zwischen der Quermaht und dem Praeseutellarpaar. Auch die Sternopleuren sind an der Brust schwarz, matt orau bereift. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr,-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 65 Hinterleib oben flach, samt Hypopyg rostgelb, auf der Oberseite mit Ausnahme des ganzen Außen- randes derselben glänzend schwarz. Schmale Hinterrandsäume der Tergite sind gelb. Die seitlich ziemlich rauhe Behaarung des Hinterleibes ist schwarz, ebenso die kurze des Thoraxrückens. Flügel wie bei E. sonchi L. geadert, namentlich was die Gestalt der 2 Wurzelzellen anbelangt. Er ist aber schlanker, die Radialis hat keinen Aderanhang und biegt an der Mündung etwas auf, die erste Hinterrandzelle zeigt eine Neigung, sieh gegen die Mündung hin zu verjüngen. Mit Ausnahme der 2. und 3. Hinterrandzelle und der Flügellappen, die milchweiß schimmern, ist der ganze Flügel hell gelbbraun, mit etwas dunkleren Adern. Nur in der Spitzenhälfte des Flügels sieht man in den Zellen zwischen der Kosta und der Discoidalis je eine Längsreihe etwas dunklerer runder Flecke sich schwach abheben. Die Mündung der Submarginalzelle ist heller. Randmal gesättigter gefärbt. Randdorn fehlt wie bei Ensina. Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. Körper 4.5 mm, Flügel 3-5 mm lang. Ensina Ros.-Desvomv (1830, p. 751). (Typus: E. sonchi L.) Arten-Synopsis.') Kleine Querader nicht mit in das Braun des Flügels eingeschlossen. . . ». . 22 22.22.20. ]) — ın das Braun des Flügels mit eingeschlossen . ., . 2 2. 2 ee en ART 2) 1) Stigma schwarz, ohne hellen Tropfen. E As MacquaRrr. — Stigma schwarz, mit hellem Tropfen. E. peregrina Lorw. 2) Die braune Umsäumung der kleinen Querader getrennt von der der hinteren. E. lIuculenta v.» Wunr. — ist mit derjenigen der hinteren Querader im Zusammenhange . . . MS er al 2) 3) Kein hyaliner Fleck in der 1. Hinterrandzelle oberhalb der hinteren Onärader: E. conspersa v D. Wune. — dort mit einem solehenrBlecke versehen‘. 0... Kan. lee nenn ne fan 4) 4) Schenkel schwärzlich. E. despecta v. ». Wurr. — Schenkel rotgelb . . . . RER EN NL EL u NE ae et Senne om 5) In der Marginalzelle 2 hyaline ecke E. mediana v. ». Wurr. — In der Marginalzelle 3 hyaline Flecke. E. guttularis v. ». Wurr. Katalog. E. chilensis Macauart . . . ENTE, E. luculenta v. od. Wvrr (’00, p. 417. 3, tab. 12, E. conspersa v.».Wurp (’00, p. 417. 4, tab. 12, fig. 18) fig. 17) Mexico. Mexico. E. mediana v.». Wurp (00, p. 418.6, tab. 12, fig. 20) E. despecta v.». Wurp (’00, p. 418.5, tab. 12, fig. 19); Mexico. Crzsson (07, p. 105, tab. 1, fig. 7); Experten E. obscurella Brancuarn (1852, p. 463.2) Chile. (11, p. 456). Mexico, New Mexico, Costa Rica. E. peregrina Lorw (1873, p. 292, tab. 10, fig. 30); E guttularis v. od. Wurr (’00, p. 418.7, tab. 12, Wirriston (1896), Trans. Ent. Soc. Lond p. 377 fig. 21) Mexico. Brasilien, St. Vincent. Die Larven der paläarktischen Arten dieser Gattung leben in den Blütenköpfen zahlreicher Korbblütler. Ensina chilensis Macavarı. Macauarr (1843, p. 230, tab. 31, fig. 11); Bravcuarn (1852, p. 462. 1); Ronvanı (1864), Arch. Zool. anat. Canestr. Modena v. 5, p.38 (Oxyna); Enperzeiv?) (11, p.456). syn. picciola Bisor (1857) in: Ramon oe La SaGra, Hist. Phys. Polit. Nat. Cuba v. 7, p. 842, tab. 20, fig. 10 (Acinia); Jomnson ('08, Psyche, p. 78 et ’04, p. 79). syn. humilis Low (1862, p. 81.15, tab. 2, fig. 17. Trypeta et 1873, p. 291.42, tab. 10, fig. 17); v.o. Wurp (’00, p. 417.1, tab. 12, fig. 15); Oresson (’07, p. 101); Experrein (’11, p. 456). syn. aurifera Tuomson (1868), Dipt. Eugen. Resa p. 585.264 (T'rypeta); Coauiwzerr, Joum. N Y. Ent. Soe. v. 7, p. 264. Zitiert aus Cuba, Costa Rica, Bahamainseln, Andros, Bermuda, Californien, Mexico und Neu-Mexico. — Zitiert aus Chile und Argentinien.') — 8 g'Q aus Chile, Valparaiso, Palca, Oktober, und Peru, Puno, Titicaca-See, 11. Juni. Dresd. Mus. 1) Nach v.v.Wurr. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.3 66 erscheint. Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Die Stücke gleichen der Ensina picciola Bıcor so sehr, daB mir die Synonymie ziemlich sicher Bei letzterer Art (= humilis Lorw) ist die Flügelzeichnung sehr variabel, bald weniger, bald mehr zerrissen oder zusammenhängend, bald etwas dunkler oder heller. Das Randmal ist ganz braun. Fig. 55. Bei den mir vorliegenden Stücken ist diese Variabilität ebenfalls zu merken, doch herrschen die Formen mit lichterer, mehr zerrissener Zeichnung der Flügel vor. Die Mehrheit der Stücke zeigt 2, manche sogar 3 braune Längslinien auf dem Thoraxrücken. Im übrigen stimmt Lorws Beschreibung seiner E. humilis vollkommen und kenne ich diese Art in Stücken aus Snows Sammlung. Körper und Flügel der Stücke 3 mm. Euribia MEIGEN. (1800) Nouvelle Classif. p. 36. (Typus: E. arnicae Lisxü.) Arten-Synopsis.!) Schildchen mit. 4 Borsten..- .. . .., . .. Ess mer. ne — Schildehen nur mit 2 Borsten . ERTL ie Aa 1) Die dunkle Flügelzeichnung bedeckt Berde Oneradera 2) — Höchstens eine der beiden Queradern liest im Braun des Flügels eingeschlossen ; SELTEN 2) Spitze der ersten Hinterrandzelle braun, ohne hyalinen Tropfen . . 1 SR — An der Mündung der 1. Hinterrandzelle liegt ein weißer Fleck oder Punkt Be. 5. :., 3) Vom Stigma zieht bis zur Analis herab eine braune Querbinde., E. M.-nigrum n. sp. — Obige Querbinde fehlt. E. finalis Loew 4) In der: Marginalzelle: 3 hyaline .Randflecke:,. :.. .u.. m auto. en. 2. or — Nur 2 hyaline Kostalflecke in dieser Zelle. . . . . Be 5) Stigma mit 2 hellen Punkten. Discalzelle oben 1'/, mal so Haie wie der Itat Dieooidaleaheeh are Queradern stark genähert. E. lindigi ScHINER. — Stigma nur mit 1 hellen Punkt. Discalzelle nicht oder nur wenig länger als der letzte Discoidalis- abschnitt. Queradern nicht auffallend genähert Be. . 6) 6) Hinterleib mit braunen Flecken, an der Spitze nicht rot. E. umbrata Cresson. N) — Hinterleib ungefleckt, an der Spitze rot. E. staminea v.». Wvır. Vom Randmale zieht sich eine breite braune Binde zur Analis herab. Cubitalis oben beborstet. E. fucata Fasrıcıus. — Diese Binde fehlt. E. subradiata v.». Wrır. E. cancellata v.». Wrır. 8) Stigma hell, nur die Spitze gebräunt. — Stigma schwärzlich, manchmal mit 1—2 kleinen weißen Punkten . . ... . oe N 9) Erste Hinterrandzelle mit einem größeren hyalinen Apikalfleck . . 10) — Diese Zelle ohne weißen Spitzenfleck . BEWERTEN IE ER TER ER 1 10) Schenkel mit Ausnahme der Spitze schwarz. Stigma mit 1 weißen Punkt. E. re v.D. Were. — Schenkel rot. Stigma ohne weißen Punkt. E. obsoleta v.». Wrır. 11) Vorderhälfte und Spitze des Flügels braun, nur mit einigen hyalinen Punkten. Stigma ohne weißen Punkt. E. semifusca v.». Wuır. — Flügel unter dem Stigma mit einem breiten braunen Fleck, der breit von dem 2. braunen Fleck an der Spitze getrennt ist. Stigma mit 2 weißen Punkten. E. intricata v.». Wuıp. 12) Wlügelspitze bis auf 2 braune Punkte an den Mündungen der 3. und 4. Längsader ganz hyalın. Fig. 62. E. RE Sa — Flügelspitze braun, mit kleineren oder größeren hyalinen Flecken .. 2 EEE 13) Flügelwurzel dunkelbraun 4—5 untere Orbitale. E. dyscola n. Sp. 14) Klügelwurzel hyalin, nur 2 untere Orbitale 1) Die 2 Warxenschen Arten konnten nicht mit aufgenommen werden. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 67 14) Beiderseits der kleinen Querader im Braun nur je ein großer hyaliner runder Fleck. Rüssel normal 15) — Beiderseits der kleinen Querader viele kleine weiße Punkte. Endlappen des Rüssels verlängert und zurückgeschlagen. E. heliodes n. sp. 15) Stirne länger als breit. In der Flügelmitte eine durchgehende breite Querbinde aus großen hyalinen Flecken gebildet. E. ewarestina n sp. — Stirne so lang wie breit. In der Flügelmitte keine solche Querbinde. E. fucatella n. sp. Der Gattungsname Tephritis Larrzınıe ist auf Urophora R. D. anzuwenden, da Latreille (1805) bei seiner Gattung nur solstitialis L. anführt. Daran muß man sich halten! Welcher Name gehört nun der Gattung Tephritis sens. Lorw? Der Name Euribia Mexısen 1800 — Trypeta Msıcen 1803. Unter den von Meısen angeführten 4 Arten ist keine T’rypeta-Art im Sinne Lorws darunter. Nach dem Eliminations- verfahren ist arnicae Lıxx. der Gattungstypus. In diesem Sinne habe ich mich schon in der Wien. Ent. Zeit. ’10 p. 311 ausgesprochen. Ich habe die Arten nach der Beborstung der Cubitalis nicht getrennt, so daß dieselbe nackt, nur unten oder auch beiderseits beborstet sein kann. Eine weitere Untersuchung des Wertes dieses Merk- males für die amerikanische Fauna bleibt der Zukunft vorbehalten. EBuribia fucata Fa». erzeugt Stengelgallen. Von den anderen Arten ist die Verwandlung unbekannt. Die Larven dürften alle entweder auch in Stengeln oder in den Blütenköpfehen von Korbblütlern wohnen. Katalog. EP. cancellata v.». Wurr (’00, p. 420, tab. 12, fig. 25. E. intricata v.». Wurr (’00, p. 422, tab. 12, fig. 29. Tephritis) Mexico. Tephritis) Mexico. E. cassara Waıxer (1849, p. 1026. Trypeta) Peru. 7, lindigd SCHInwrs 3. litt... 2 8. unse NT.d, E. diespasmena Scuiner (1868, p.271.119. Tephritis) E. M.-migrum u... 2.220.000. Ne. Chile E. obsoleta v.»d.Wurp (00, p. 421, tab. 12, fig. 27. IEmonseolann. sp... 2. sun Ned Tephritis) Mexico. 2 | E. semifusca v.».Wurr (’00, p. 8.28. HERBENOReStinaeEn. Sp. ee en eNrT ne EN a 12 ne E. fibulata v. v. Wure (’00, p. 421, tab. 12, fig. 26. Beh Were 600, 2.419) tan 19% 19.93 a : i DE ,p. 419, tab. 12, fg..23. a; Caussor (07, p- 1» Tephritis\; Enperterv (’l1, p. 458) Mexico und New Mexico. Mei ecke Ries a Lon(1302), Diet, Imex zept: indig Gent, 2 | m wbradiata v.2. Wure (200, p. 420, tab, 12, Ag. 24. Nr. 78 (Trypeta) und 1873, p. 296.44, tab. 11, Tephritis) Ä i "Mexico er Onnsson (07, D. 101) h — E. tessariae Kızrrrer ('10) = fucata Far. liomnien, \rızona, Tex, Mexico E. umbrata Cresson (07T, p. 102, tab. 1, fig. 3. caaRERTCTUS an ne Ned. Tephritis) Mexico: E. an Dep 00. Ne2 E. unicolor Warker (1837), Trans. Linn. Soe. London aeogesneepn 2.0.0.0. Ne. v.17 (P.2), p.358. 74 (Tephritis). Magellan -Straße. 1. Euribia fucata Fisrıicıus. Fasrıcıus (1794), Ent. Syst. v. 4, p. 359.194 (Musca) et Syst Antliat. 321. 21 (Tephritis) (1805); Wırpexnann (1830, p. 505. 44. Trypeta); Lonwt) (1873, p. 300. 47. T’rypeta); Wirussron®) (1896), Trans. Ent Soc Lond. p. 377, tab. 12, fig. 129 (Tephritis); Jounson®) 1894 Proe. Ace. Sci. Philad et 1895 und (’10) Ann. Rep. New Jersey Stat. Mus. für '09 p- 803. syn. Urophora tessariae Kırsrur (10, p. 27, p. 439, fig. 60, Flügel). Zitiert aus Argentinien, Buenos-Aires'), St. Vincent”), Jamaica, Florida und auch aus New Jersey?). 3 Q aus Chile, Arica, 7. Oktober und Quillota, 20. Sept. Dresd. Mus. In meiner Sammlung durch F. H. Snow aus Arizona, Bill. Wms. Fork und aus Jamaica, Kingston. Flügel Fig. 56. — Körper und Flügel 4-5 mm lang. Nach Kırrrer erzeugt die Fliege ellipsoidale oder spindelförmige Stengelgallen an Tessaria absinthoides D. C. Sie ist in Argentinien an verschiedenen Orten sehr häufig. 68 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 2. Euribia fucatella n.sp. 1Q aus Bolivia, La Paz, November. Dresd. Mus. Gleicht der E. fucata Fagr. mit folgenden Unterschieden. Es sind nur 2 (gegen 3) untere Front- orbitalborsten vorhanden. Das dritte Fühlerglied ist vorne ganz abgerundet, ohne die scharfe Ecke der I. fucata Faser. Das Schildchen zeigt nur 2 Borsten (nicht 4 fast gleich starke). Die Grundfärbung des Thorax ist schwarz, nur an Schultern, der Notopleuralgegend, dem Schilde und an der Flügelwurzel rot. Das erste Glied des Ovipositors ist glänzend schwarz. Am meisten ähnelt der Flügel dem von E. fucata Far. Der rotgelbe Punkt: der Submarginal- zelle ist aber kleiner, die Radialis kürzer, die Cubitalis unbeborstet (beiderseits) und den dunkelbraunen Stellen fehlen die ockergelben, braun geringelten Pünktchen. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Körper und Flügel 4 mm lang. 3. Euribia M=nigrum n.sp. 1 g' aus Argentinien, Riva davia, 28. Jänner. Dresd. Mnus. Durch die Flügelzeichnung der E. finalis Lorw ähnlich Stirne ungefähr quadratisch und parallel- randig, zirka doppelt so breit wie ein Auge, vorne etwas vorstehend. Wangen beinahe so breit wie das 3. Fühlerglied, Backen '/, eines Auges hoch. Augen lotrecht oval, aber nicht viel höher als lang. 3 untere Frontorbitale und 2 obere, hoch oben inseriert. Alle Borsten gelb. Stirne kaum merklich behaart. Gesicht konkav. Fühler kurz, länger als das halbe Gesicht. 3. Glied oben gerade, vorne daher etwas eckig, etwas länger als breit. Arista nackt, basal verdickt. Rüssel und Taster normal. — Kopf und Anhänge, Hüften und Beine rötlich ockergelb. Hinterkopf beiderseits des Cerebrale grau. Thorax, Schild und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe. Letzterer und das Metanotum dünn graulich bereift, so daß die schwarze Farbe sogar mit einigem Glanze durchscheint. Thorax und Schild aber dieht bräunlichgrau bestäubt. Schultern etwas rötlich. Behaarung überall hellgelb, auf dem Hinterleibe wenig dieht. Letztes Tergit mit gelben Randborsten. Hypopyg glänzend schwarz. Hinterschenkel ventral mit kurzer brauner Strieme. Schild vierborstig, das apikale Paar etwas kleiner. Flügel nach der Fig. 67 dunkelbraun M-förmig gezeichnet. Randmal mit 2 gelben Flecken. Erste Hinterrandzelle an der Mündung ohne weißen Fleck. Flügelwurzel gelbbraun. 2Randdorne. Cubitalis nackt. Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. Körper und Flügel 5 mm lang. 4. Euribia lindigi n. sp. J'Q aus Venezuela. Wien. Mus. Stirne so lang wie breit, vorne verschmälert und hier so breit wie ein Auge. Der Stirnwinkel ist ein rechter. Gesicht ?/, der Stirne lang, konkav mit vorstehendem Mundrande. Wangen und Backen schmal, letztere unten konvex, kürzer als der Kopf hoch. Augen rundlich, so lang wie hoch. 3 untere, 2 obere Orbitale; diese in den oberen °/, der Stirne Fühler etwas kürzer als das Gesicht, das 3. Glied wenig länger als breit, oben gerade, vorne abgerundet. Arista nackt, basal etwas dicker. Labellen etwas länger als normal und zurückgeschlagen. Der ganze Kopf und die Beine rotbraun. Thorax und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe dicht braungrau, am Rücken mehr rehfarben bereift. Behaarung überall gelb. Borsten schwarz, wie bei E. dyscola angegeben Schild mit 4 Borsten, die apikalen etwas kürzer und gekreuzt. Erstes Glied des Ovipositors Nach trapezförmig, etwas länger als die letzten 2 Tergite zusammen, glänzend schwarz. Hlügel nach Fig. 58. Cubitalis nur unten, aber lang beborstet. Queradern einander stark ge- nähert, nur die Länge der kleinen voneinander entfernt. Hintere mit der Posticalis einen auffallend spitzen Winkel bildend. Stigma mit 2 hellen Punkten. 2 Randdorne. Körper und Flügel 4 mm lang. 5. Euribia dyscola N. SP. 2@ aus Bolivia, Yungasweg, 3500 m, 9. Oktober. Dresd. Mus. Stirne deutlich länger als breit, parallelrandig, 1'/, mal so breit wie ein Auge, vorne vorstehend, wenig geneigt, der Stirnwinkel ist spitzig. Gesicht sehr kurz, ', der Stirne lang, so stark konkav, mit stark vorstehendem Mundrande. Wangen schmal, Backen hinten herabgesenkt und dort '/, des Auges hoch. Kopf unten so lang wie er hoch ist. Augen schiefrundlich, so hoch wie lang. 4—5 untere Frontorbitale, Abh. u. Ber. d K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 69 2 obere im oberen Stirndrittel. Die oberste Orbitale, die Postvertikalen und Hinterhauptseilien gelb, die anderen Kopfborsten wie auch die Thoraxborsten schwarz. Fühler kurz, etwas kürzer als das Gesicht; das 3. Glied ist kaum länger als breit, oben gerade, vorne abgerundet. Das 2. Glied greift innen mit einem Flügel kappenartig über das 3. vor, bis über die Aristawurzel hinaus. Arista kurz, nackt, basal verdickt. Rüssel und Taster normal. Stirnstrieme, Fühler, Cerebrale und Rüssel rostfarben, Gesicht und Taster heller gefärbt. Oberer Hinterkopf schwarz, Thorax, Schild und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe, nur die Schultern rot. Hinter- leib etwas glänzend, rußfarbig. Thorax und Schild matt schwarzgrau. Behaarung hellgelb, am Hinterleib fein, an Thorax und Schild viel rauher. Alle Borsten schwarz, auch die am Hinterrande des letzten Tergites. Nur 2 Schildborsten. 1. Glied des ÖOvipositors glänzend schwarz, flach dreieckig, ungefähr so lang wie die letzten 3 Tergite zusammen. Hüften und Beine rostrot, vorherrschend schwarz behaart. Flügel nach Fig. 59 gezeichnet. Die ganze Flügelwurzel und die 2 Basalzellen sind dunkelbraun. Stigma ohne hellen Punkt. Oubitalis nackt. Randdorn klein. Schüppchen gelblichweiß, Schwinger rostfarbig. Körper und Flügel 4-5 mm lang. 6. Kuribia heliodes n.sp. 9 g'Q aus Peru, Mamara und aus Bolivia, Guaqui, Titicaca-See, 1. Juni. Dresd. Mus. Stirne so lang wie breit, vorne verengt und etwas schmäler als ein Auge, an den Fühlern vor- stehend, Stirnwinkel nur etwas stumpf. Gesicht ?/, der Stirne lang, konkav, mit vorstehendem Mundrande. Wangen und Backen schmal. Kopf am Unterrande fast wagrecht, etwas kürzer als er hoch ist. Augen lotrecht, oval höher als lang 2 untere und 2 obere Orbitale, letztere im oberen Drittel. Borsten wie bei E. dyscola gefärbt; auch die Fühler wie bei dieser Art gebildet. Endlappen des Rüssels etwas verlängert und zurückgeschlagen. Kopf in der Färbung wie bei Z. dyscola angegeben. Lunula weißlich, Augenränder hell. Strieme manchmal rotbraun. Grundfarbe des Körpers schwarz. Schultern und Schild rot. Rücken und Schild matt kaffeebraun, Pleuren und Metanotum mehr aschgrau, Hinterleib olivengrau bestäubt. Letzterer mit einigem Glanze und relativ rauh gelb behaart. 1. Glied des Ovipositors flach trapezförmig, glänzend schwarz, so lang wie die letzten 3 Tergite zusammen. Schild mit nur 2 Borsten. Hüften und Beine rotgelb. Hinterschenkel gegen die Spitze hin etwas dunkler gefärbt. Flügel nach Fig. 60 gezeichnet; die Zeichnung von geringerer Intensität. Randmal mit 2 hellen Punkten. Die Cubitalis ist auf der ganzen Unterseite und gegenüber der hinteren Querader auch auf der Oberseite beborstet. e Körper und Flügel 4 mm lang. 7. Euribia euarestina n.sp. 8 g'Q aus Chile, Arica, 5.—10. Oktober. Dresd. Mus. Stirne länger als breit, vorne erheblich verengt, schmäler als ein Auge, vorne vorstehend, mit dem Gesichte einen rechten Winkel bildend. Gesicht °/, der Stirne lang, konkav, Mundrand vorstehend. Wangen und Backen schmal, Unterrand des Kopfes wagrecht, so lang wie die Kopfhöhe. Augen senkrecht oval, höher als lang. 2 untere Orbitale und 2 obere im oberen Drittel der Stirne. Borsten wie bei Z. dyscola gefärbt. Fühler etwas kürzer als das Gesicht. 2. Glied nicht kappig, sonst wie bei der genannten Art be- schrieben. Küssel und Taster normal. Stirnstrieme, Fühler, Rüssel und Taster rotgelb, Augenrand, Wangen, Lunula, Gesicht und Backen weißlich. Hinterkopf schwärzlich. Der ganze Körper von schwarzer Grundfarbe, braungrau bereift, an den Pleuren reiner grau, am Metanotum glänzend. Hinterleib von geringem Glanze beim J', am Vorderrande der Tergite etwas dunkler braun, überall kurz gelb behaart Die Borsten des Rückens und die 2 des Schildes stehen auf dunklen Punkten. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz, schlank, flach, etwas kürzer als der ganze Hinterleib. Hüften und Beine rotgelb. — Schüppchen weiß, Schwinger gelb Flügel nach Fig 61. Cubitalis unten schütter beborstet. Körper und Flügel zirka 3.5 mm lang. Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Euaresta LoEw (1873, p. 296). (Typus: E. festiva Lorw ) Arten- Synopsis.!) Wurzelhälfte des Flügelhinterrandes (3. Hinterrandzelle und Schulterlappen) hyalin, ohne braune Zeichnung. Kostalrande zwischen der 2. und 3. Längsader nur 2 kleine weiße Fleckchen, keine größeren Rand- Am einschnitte. 4-5 mm. E. scitula v.». Wure. — Flügelhinterrand überall braun mit’kyalinen Flecken”... .. „u. 2. „nenne Se rrree 1) Unmittelbar jenseits der kleinen Querader fehlt der weiße runde F Se dagegen ist dort ein großer schwarzbrauner vorhanden . . . . : 5 e Re — Jenseits der kleinen Querader ist ein reißen Fleck den. ein rohr ee fehlt od ist 2) 3) 4) 6) N) 10) nur von geringer Größe sichtbar 3) Hinterleib gelb, an der Spitze schwärzlich. Cubitalis mindestens unten beborstet 4 Scutellare. 3 mm. E. bella Loew. — Hinterleib glänzend schwarz. 3-5 mm. E. sobrinata v.». Wvır. Schild "mit''2 'Borsten. ' 'Cubitalis ‚nackt. :. 2 era Te ee re ee — Schild :mit 4 Borsten; Cubitalis beborstet‘. ©. 22. ea ee Unter jedem der 2 hyalinen Kostalflecke jenseits der Subkosta mindestens ein hyaliner Tropfen in der Submarginalzele . . . . : u — Nur ein’ weißer Tropfen in der Schnaremalselle erhal der 2 hyalmen Kostalflecke Rote Die beiden Queradern sind die Länge der hinteren voneinander entfernt. Die braunen Randstrahlen der Flügelspitze sind nur '/, der 1. Hinterrandzelle lang. Submarginalzelle mit 2 weißen Tropfen. Die weißen Flecke der Flügelmitte kleiner und weniger zahlreich, kein helles Querband bildend. 3 mm. E. tenuis Loew. — (Queradern einander näher als die Länge der hinteren Querader beträgt. Die braunen Randstrahlen der Flügelspitze sind länger als '/, der 1. Hinterrandzelle.. Submarginalzelle mit 3 weißen Tropfen. Die weißen Flecke der Flügelmitte größer und zahlreicher, ein weißes Tropfen-Querband bildend. 3 mm. E. gephyrae n. sp. In der Discalzelle nur 1 großer weißer Tropfen oben zwischen den 2 Queradern. Der hyaline Fleck der Submarginalzelle groß, unterhalb der distalen gelagert. 3 mm. E. adelphica n. sp. — In der Discalzelle 2 hyaline.Flecke, die unten der Posticalis anliegen. Der hyaline Fleck der Sub- marginalzelle klein, nie unterhalb. der distalen liegend . . . . . 2. 2. 2 2 2 2 2... Der weiße Tropfen der Submarginalzelle liegt unter dem basalen der 2 weißen Marginalzellenflecke. Kaum 3 mm. E. mexicana WıEDEn. — Der weiße Tropfen der Submarginalzelle liegt unten zwischen den 2 weißen Marginalzellenflecken. Kaum 3 mm. E. melanogastra Lorw. Jenseits der Subkosta 3 hyaline Einschnitte eng nebeneinander. Erste Hinterrandzelle in der Mitte mit einem kleinen schwarzen Fleck. Hinterleib grau, mit in der Mitte unterbrochenen schwarzen Vorder- randbinden. 5 mm. E. crenulata v.». Wvır. — Jenseits der Subkosta nur 2 hyaline Einschnitte nebeneinander . . . 2 2.2.22... Thorax, Schild und Hinterleib von gelber Grundfarbe .. . n. .. . un 20 So — größtenteils von schwarzer Grundfarbe . . .. 0 u. nn ne Von den 2 weißen Kostalflecken der Marginalzelle findet keiner eine Fortsetzung unterhalb der Radialis. 4 mm. E. timida Losw. — zeigt nur der basale einen hyalinen Tropfen als Fortsetzung unterhalb der Radialis. 5 mm. E. rufula v.o. Weir. — zeigen beide hyaline Tropfen unterhalb der Radialis als Fortsetzung. 6—7 mm. E.spectabilis Lorw. 1) 2. aesia Waux, und E. guttata Macau. konnten nicht mit aufgenommen werden. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 eig 11) Von den 2 weißen Kostalflecken der Marginalzelle zeigt keines einen hyalinen Tropfen als Fortsetzung unterhalb der Radialis . . . - RN na) — zeigt nur das basale einen golchen. Tropfen unterhalb dr Baal Backen schmal. Die braunen Randstrahlen der Flügelspitze breit, so breit oder die 2 apikalen breiter als die hyalinen Zwischenräume. Cubitalis stark beborstet. 4—5 mm. E. ellipa n. sp. — zeigen beide als Fortsetzung hyaline Tropfen unterhalb der Radials . . . »..2.2......13) 12) Rücken mit 3 goldbraunen Striemen. 3-—3-5 mm. E. latipennis Towxsenn. — Rücken ungestriemt. 3-5—4 mm. E. obscuriventris Loxw. 13) An der Mündung der 1. Hinterrandzelle ein kleiner weißer Fleck, die braunen Strahlen daneben viel breiter als derselbe. Der äußere der 2 weißen Marginalzellenflecke ist außen konkav begrenzt . 14) — An der Mündung der 1. Hinterrandzelle ein großer weißer Einschuitt, die braunen Strahlen daneben nur schmal. Der distale der 2 weißen Marginalzellenflecke außen konvex begrenzt. 4-5 mm. E. angustipennis v.». Wurr. 14) Das basale Doppelsegment des sonst glänzend schwarzen Hinterleibes abstechend rotgelb. Randmal mit weißem Spitzenfleck. 6—7 mm lang. E. myrtis n. sp. — Hinterleib ganz glänzend pechschwarz. Kandmal ungefleckt. 6—6-5 mm lang. E. phthonera n. sp. Katalog. E aesia Warker (1849, p. 1006. Trypeta) | 1885, Stett. Ent. Zeit.; Jonnsox ’08, Psyche p. 78; Galapagos Inseln. Wirriston 1896, Trans. Ent. Soc. London p. 377, E. adelphica n. sp. . - NE. 2: tab. 13, fig. 131) Cuba, St. Vincent, Porto-Rico, E. angustipennis v. D. Wore‘ 00, p- 495. 4, fig. Flügel) Bahama Inseln, Paraguay. Mexico. _E. mexicana WinDumann (1830, p. 511.58. T’rypeta); — E. audax Gıcuro-Tos (1893, p. 9 und 1895, Lorw (1873, p. 317.56, tab. 10, fig. 28). p: 55.47, fig. 22) = E. mexicana WIEDEMANN. EmynDs msösper a we on MENT. 6: BE bella Lorw (1862, p. 88.21, tab. 2, fig. 23 et Bnobseuniventnis\Loww u... 0) .0.0.00.0.. NrD 1873, p. 311.53, tab. 10, fig. 23); Jounsox (08), E. phthonera n. sp. . . SENT. Psyche p. 73 Nordamerika u. Bahama Inseln. E. rufula v. od. Wurp (°00, p. oe 3, ho Flügel) — E. catharinensis Enperzein (11 p. 431) = E. Mexico. obscuriventris LoEw Südbrasilien. E. seitula v. ».Wvrr (’00, p. 425.5, fig. Flügel) — E. columbiana Exveruein = E. obscuriventris Lozw. Mexico. E. erenulata v. ».Wurr (’00, p. 423.1, fig. Flügel E. sobrinata v.».Wvrr (00, p. 425.6, fig. Flügel) Mexico. Mexico. I Allaa 50: Cd. oa a re E. spectabilis Loew . . . a N88: E. gephyrae n.sp. - . a Nirn Te E. tenwis Loww (1873, p. 316, Geb. 10, fig. 29) E. guttata MacauArT (1846, | p- 213, tab, 18, fig. 16. Brasilien. Aeinia) Ben E. timida Lorw, Dipt. Amer. sept. indig. Cent. 2 E. latipennis Townsexo (1893), Zoe v. 4, p. 13 Nr. 76 und (1873, p. 311.54, tab. 10, fig. 25); Mexico. v.D.Wvrr (’00, p. 424.2, fig. Flügel); Cresson E. melanogastra Loxw (1862, p. 90.23, tab. 2, fig. 24 (’07), Trans. Amer. Ent. Soe. v. 33, p. 105; Enper- et 1873, p. 315.55, tab. 10, fig. 24); Rokper zein (11, p. 430) Mexico, Costa Rica. Wie ich mir die Gattung gegen Ruribia und Trypanea abgegrenzt denke, habe ich in der Über- sichtstabelle auseinandergesetzt. Ich weiß sehr wohl, daß damit nur künstliche Gruppen gebildet werden, die später in kleinere, natürlichere Gattungen zerlegt werden müssen. Übergangsformen werden aber immer zu finden sein und die Freude trüben! 1. Euaresta gephyrae n.sp. 8dJ'Q aus Peru, Mamara, Kopf und Anhänge gelbrot, Hinterkopf in der Mitte breit schwärzlich. Stirne am Augenrand, Lunula und Gesicht weißlich oder gelblich bereift. Längsmitte der Stirne in gewisser Richtung bläulichweiß schimmernd. Thorax bis auf die Schultern von pechschwarzer Grundfarbe, oben lederbraun, seitlich und 12 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas am Metanotum mehr grau bereift. Hinterleib pechbraun, deutlich glänzend, weißgelb behaart; auch die längeren und diekeren Haare an den Hinterrändern der Tergite, auch am 5., sind weißlich. Letzteres ist fast so lang wie das 3. und 4. zusammengenommen. Övipositor glänzend schwarz, so lang wie das halbe Abdomen. Auch die Thoraxbehaarung ist hellgelb. Kopf- und Leibborsten schwarz; nur die 2. der oberen Frontorbitalen und die Oceipitalborsten sind gelb. Schild oben fast nackt, am Rande nur mit 2 Borsten; die apikalen fehlen ganz. Nur 2 untere Frontorbitalborsten. Backen deutlich schmäler als das 3. Fühler- glied. Dieses ist wenig länger als breit und hat vorne eine scharfe Ecke. Arista merklich verdickt, nackt. Gesicht mit stark vorspringendem Mundrande. Kopf so lang wie hoch. Beine rotgelb. Flügel nach Fig. 63. Randmal mit einem großen hellgelben Fleck. In der Spitze der Marginal- zelle 1 weißer Punkt, selten 2 oder gar keiner Vor der kleinen Querader 1 großer, jenseits derselben 2—3 kleine weiße Punkte. Discalzelle mit 4 weißen Flecken, der große mittlere aus zweien zusammen- geflossen. Schwinger gelb. Körper und Flügel 3 mm lang. 2. Euaresta adelphica n.sp. 4g'Q aus Paraguay (Fırsrıs und Veztxyt). Wien. Hof- und Ung. Nat.-Mus. Kopf und Anhänge rotgelb, ebenso die Schulterbeulen und die Schildspitze; auch die Hüften und Beine. Der übrige Körper ist schwarz. Thorax und Schild dicht gelbgrau, rehfarbig, Pleuren mehr grau bestäubt. Hinterleib und Legeröhre glänzend pechschwarz. Rückenbehaarung schütter, gelb. Auch die längeren Härchen an den Hinterrändern der Hinterleibstergite sind gelb. Kopf-, Rücken- und die 2 Schild- borsten schwarz. Am Kopfe sind natürlich die oberste Orbitale und die Hinterhauptsborsten gelb. Nur 2 untere Orbitale. Unterrand des Kopfes gerade und relativ lang. Mundrand relativ stark vorspringend. Labellen etwas verlängert und zurückgeschlagen. Backen sehr schmal. 3. Fühlerglied oben am Ende mit deutlicher Ecke. Augen 1'/);mal so hoch wie lang. 1. Glied des Ovipositor ungefähr so lang wie der Hinterleib. Flügel nach Fig. 64. Randmal mit hellgelbem Punkte in der Basalhälftee Genau unterhalb des distalen der 2 weißen Flecke jenseits der Subkostamündung liegt ein großer weißer Tropfen. Cubitalis nackt. Körper und Flügel 3 mm lang. 3. Euaresta spectabilis Lonw (1873, p. 309, tab. 10, fig. 27). 4J'Q aus Bolivia, Mapiri, S. Carlos S00 m, Jänner und März und aus Peru, Meshagua, Urubambafluß, Oktober. Dresd. Mus. — Brasilien (Lonw), Wien. Hof-Mus. Kopf samt Anhängen, Thorax und Beine hell ockergelb. Borsten und Behaarung überali hell rotgelb. Kopf viel höher als lang. Augen doppelt so hoch wie lang. Gesicht lotrecht, mit schwach vor- tretendem Mundrande. Die unterste der 2 oberen Frontorbitalen steht oberhalb und nicht neben und inner- halb der obersten unteren Borsten. 3. Fühlerglied 1'Y/,mal so lang wie breit, vorne abgerundet. Arista nackt, dünn. 3 untere Frontorbitale Backen '/, eines Auges hoch. Der Hinterleibsrücken ist stellenweise, meist aber mit Ausnahme der Wurzel und der Hinterrandsäume der einzelnen Tergite vorherrschend ver- dunkelt, rostbraun und dunkelbraun und dort auch dunkel behaart und beborstet. Thorax matt, Schildchen etwas, Hinterleib deutlich glänzend. Letzterer gelb und schwarz behaart. 1. Glied des Övipositors konisch, ohne scharfe Seitenkanten, dick, an der Spitze schwach ventralwärts gebogen, dorsal gemessen so lang wie die Tergite 2 bis 6 zusammengenommen. Schild oben behaart, am Rande mit 4 Borsten, die 2 apikalen etwas kürzer und gekreuzt. Backen so breit wie das 3. Fühlerglied lang. Metathorax höchstens in der Längsmitte gebräunt. Klügel (Kig. 65) nicht auffällig verbreitert, dunkelbraun, mit milchweißen Flecken, auch im Innern der Nlügelfläche. Adern an der Wurzel gelb. Randmal ganz ungefleckt. Zu beiden Seiten der kleinen Querader je ein weißer Fleck. Die braunen Sternstrahlen an der Flügelspitze sind schmal. Von den 2 weißen Keiltlecken in der Mitte des Flügelvorderrandes tritt der 1. stets, der 2. manchmal mit der Spitze unter die Radialis hinab. Vor der Spitze der Marginalzelle nur ein kleines weißes Pünktchen. Körper 5—7 mm, Flügel 5.5 — 7.5 mm lang. i I | I l f ii IE Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 13 4. Euaresta ellipa n. sp. 9 aus Bolivia, Mapiri, S. Carlos 800 m, 10. Jänner; aus Peru, Pichis Weg, 3. Jänner; Laristal, 2—3000 m, 9. August. — Callanga. Dresd. Mus. — Ung. Nat.- Mus. Kopf samt Anhängen rotgelb. Hinterkopf in der Mitte verdunkelt. Thorax an der Vorderbrust, den Schultern, der Notopleuralnaht, der Flügelwurzelgegend und am Schildchen ockergelb, sonst von dunkler Grundfarbe, die aber nicht sichtbar ist und von matter, graulichgelber Bestäubung dicht bedeckt wird. Am deutlichsten tritt die pechschwarze Grundfarbe unten und hinten an den Pleuren und am Metanotum hervor. Aber auch letzteres ist matt graulich bereift. Hinterleib glänzend pechschwarz, mit hellgrauen, schmalen Hinterrandsäumen, die allein gelbe Haare tragen. Sonst ist die Abdominalbehaarung dunkel, auch die längeren Borsten am Hinterrande des 5. Tergites, das 1'/,mal so lang wie das 4. ist. Beine rotgelb. Die übrige Be- haarung des ganzen Körpers ist goldgelb. Borsten rotgelb, mit schwärzlicher Wurzel. Schildchen unbehaart, am Rande mit 4 Borsten; die apikalen kürzer und parallel. 3 untere Frontorbitalborsten. Backen fast so hoch wie das 3. Fühlerglied breit ist. Dieses zirka 1'/;,mal so lang wie breit, vorne abgerundet. Gesicht lotrecht, Mundrand nicht vortretend. Arista nackt, dünn. Kopf höher als lang. Flügel nach Fig. 66 Randmal mit einem hellen Fleck. Von den 2 hellen Kostalflecken jenseits der Subkosta reicht der erste meist in Form eines weißen Punktes unter die Radialis hinab, selten auch der zweite. Außerdem zeigt die Marginalzelle gewöhnlich einen weißen Punkt an der Spitze; doch kann der auch fehlen, oft nur auf einem Flügel oder es kommt vorher noch ein überzähliger Punkt vor. Auch in der Mitte des Flügels kommen vielfach überzählige weiße Punkte vor. — Schwinger gelb. Cubitalis oben und unten stark beborstet. Die braunen Randstrahlen der Flügelspitze sind breiter als die hyalinen Einschnitte. Körper und Flügel 4—5 mm lang. 5. Euaresta obscuriventris Lozw (1873, p. 313, tab. 10, fig. 26). Aus Brasilien beschrieben. Zahlreiche 'Q@ aus Bolivia, Mapiri, Sarampioni und S. Carlos, 800 m, März — April. Dresd. Mus. — Paraguay, S. Bernhardino (Fiesrie). — Insel Trinidad, Port of Spain. Stimmt mit Lorws Beschreibung und den Stücken der Collect. Wıntuem. Bei den meisten Stücken ist der Hinterleib seitlich an der Wurzel etwas ockergelb von Grund- farbe. Im Randmale des Flügels kann ein heller Punkt mehr weniger deutlich vorhanden sein oder er fehlt auch ganz. Die braunen Randstrahlen der Flügelspitze sind schmäler als die hyalinen Einschnitte dazwischen. Die 2 hyalinen Kostalflecke jenseits der Subkosta überschreiten unten nie die Radialis, der äußere ist kleiner als der innere und erreicht unten die Radialis nicht. Das helle Keilfleekehen am Rande vor der Spitze der Maginalzelle ist gewöhnlich deutlich ausgeprägt, es kann aber sehr klein sein und an einem oder dem anderen Flügel auch fehlen. Nach den Beschreibungen deeken sich sowohl E. columbiana Experr. aus Columbien, wie auch E. catharinensis Enverr. aus Südbrasilien mit der Loxwschen Art. Die angegebenen Unterschiede sind durch Übergänge verwischt. 6. Euaresta myrtis n.sp. 5d' aus Peru, Chauchamayo, 13. Jänner, Pinipini. Dresd. Mus. und aus Vileanota, Bolivia, Songo. Ung. Nat.-Mus. Kopf samt Anhängen, Hüften und Beine, Schultern, Flügelgegend, Schildehen und das basale Doppelsegment des Hinterleibes rotgelb. Der Rest des Thorax ist von schwarzer Grundfarbe, aber matt ledergelb bestäubt. Das Abdomen ist sonst lebhaft glänzend schwarz. Kopf nicht so hoch wie bei spectabilis Lorw, Augen nur 1'/;,mal so hoch wie lang. Backen nur schmal, zirka '/, eines Auges hoch. Kopf sonst wie bei der genannten Art; auch 3 untere gelbe Orbitale. Thorax nur schütter und sehr kurz gelb behaart. Hinterleib mit Ausnahme der Wurzel vor- herrschend schwarz behaart und beborstet. Randmal mit einem bei allen Stücken gleich deutlichen weißen Fleck vor der Spitze. Die charakte- ristische Form der 2 weißen Flecke jenseits der Subkosta zeigt die Fig. 67. Der distale ist „fuß-“förmig, unten an der Radialis verbreitert. Die 2 weißen Tropfer unterhalb der Radialis sind ziemlich groß. Der weiße Fleck jenseits der hinteren Querader ist zirka 1Omal so groß wie jener vor derselben. Die weißen Einschnitte der Flügelspitze sind klein und schmal, so daß die braunen Strahlen viel breiter als diese sind. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u, Anth.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.3 10 74 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Discalzelle jenseits der kleinen Queradern ungefleckt. Cubitalis beiderseits stark beborstet. Marginalzellen- spitze ohne weißen Punkt. Schwinger rotgelb. Körper 6 mm, Flügel 7 mm lang. 7. Euaresta phthonera n.sp. 4‘ aus Peru, Callanga. Ung. Nat.-Mus. Unterscheidet sich durch folgendes von E. myrtis. Die Backen sind auffallend breiter, fast Y/, eines Auges hoch. Die Rückenbehaarung ist diehter und länger. Der Hinterleib ist auch an der Basis, also ganz und gar glänzend pechschwarz. Flügel Fig. 68. Das Randmal ist bei allen Stücken ungefleckt. Der distale der 2 weißen Marginal- zellenflecke ist unten zugespitzt und nicht fußförmig erweitert. Der weiße Randfleck der 1. Hinterrandzelle ist rund und berührt nicht einmal die Kosta. Die Discalzelle ist auch noch jenseits der kleinen Querader gefleckt. Körper 6, Flügel 6-5 mm lang. Trypanea SCHRANK. 1796, Naturh. und ökonom. Briefe über das Donaumoor p. 147, Mannheim. syn. Urellia Ro».-Desv. (1830, p. 775). (Typus: T. stellata Fvzsszy.) Arten- Synopsis. Schild mit. 2 .Borsten‘. .... 0.07... "u Sue en Re ER Lu ee — Schild mit 4 Borsten . . . . | 1) 1) Flügel außer dem subapikalen dunklen Stomdeck Boch? ER einem nen Neizreik hedeekt 4) — Flügel ohne basales Netzwerk ..... De 2) Der Kern des „Sternes“ im Flügel ist durch ein is breites Ban Ban mit der Subkostalzelle verbunden. Stigma schwarzbraun . re N — Von der Subkostelzelie zieht nur ein Aehrnalbe Strahl zur Klonen on m farblos. T. polyelona Loxw. 3) Das hyaline Kostaldreieck unmittelbar, jenseits der Subkosta erreicht unten nur die Radialis. In der braunen Spitze der Marginalzelle 2 weiße Punkte. Durch die Discalzelle geht nur 1 Strahl. T. eugenia v. od. Wuır. — Obiges Kostaldreieck erreicht unten die Cubitalis. In der braunen Spitze der Cubitalis nur 1 weißer Punkt. Durch die Discalzelle gehen 2 braune Strahlen. T. stigmatica Coqviz. 4) Subkostalzelle schwarzbraun, mit einer bis zu den Queradern hin auslaufenden und dort durchbrochenen gleichfarbigen Strieme verbunden. Der Winkel der hinteren Querader mit der Posticalis ist spitz. T. aorista n. sp. — Subkostalzelle gelb, ohne braune Verbindungsstrieme zu den Queradern hin; obiger Winkel stumpf 5) 5) Erstes Glied des Ovipositors kurz. Der dunkle Kern des Flügelsternes ist so lang wie hoch. Maschen des Netzwerkes weit. T. abstersa Lorw. — Hirstes Glied des Ovipositors lang. Kern des Flügelsternes viel höher als lang. Maschen eng. T. retieulata n. sp. 6) Kleine Querader weit jenseits der Mitte der darüber befindlichen Cubitalis. . . . » 2.2... - Kleine Querader unterhalb oder noch vor der Mitte der Cubitalis . . . 0 7) Der dunkle Kern des Flügelsternes berührt die Kosta beiderseits der Rena T. stenoptera n. SP. - berührt die Kosta nicht und liegt nur in der Mitte des letzten Cubitalisabschnittes. 7. reducta n. Sp. 3) Körper von rotgelber Grundfarbe. Flügelzeicehnung schon verwaschen. T. durvillei Macau. — Körper von schwarzer Grundfarbe. . . . 2 9) Der subapikale Flügelstern ist sehr verwaschen u undenilian in en Unnkn aber wie bei T. metoeca. T. obsoleta n. Sp: — Flügel hyalin, ganz ohne Sternfleck. T. diluta Expert. Flügelstern scharf und deutlich abgegrenzt. ». 2... .ın 2 nu nn 2 Ce 10) ‚ ———— — — — > ZZ Zu DA Dr ar 10) 1) 12) 13) 14) 15) 16) 17) 25) Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 15 Rücken und Schild mit breiter kaffeebrauner Längsstrieme. T. zonata n. sp. — Rücken und Schild ungestriemt. . . . . rs il) Der Strahlenkern des Flügels zieht sich in eine breite ndyechbrochen ee Strteime, die dasch die Längsmitte des Flügels über die kleine Querader bis in die 2 Wurzelzellen hinein verläuft, aus. 4% Hasthöres n. sp. — Obige Längsmittelstrieme fehlt . . . . DER. : i n ee, 12) Die Pocbiehlie wird zuerst unten, dann ie von einem Beritterien, Unregeinaßigsn braunen Länge: schweife begleitet, der an der Mündung der Ader breit endet. T. chariessa n. sp. — Wenn längs der Posticalis braune Zeichnungen verlaufen, so fließen sie doch nie an deren Mündung zu einem breiten Schweife zusammen . . . ee 1) Zwischen der Subkostalzelle und der kleinen Oerader Tibet ein Schiefer rein Dre auner "Querfleck 14) — Von dem Flügelsterne zieht über die kleine Querader zur Subkostalzelle nur ein schmaler brauner Strahl oder auch dieser fehlt . . . . Ä ten 129) — Wurzelwärts von dem schwarzbraunen Sternfleok akt Flügelspitze st de, ganze Flügel hell bean gelb, von weißen Tropfen sparsam durchbrochen . . . . . : ee 28) Der in 13) erwähnte Querfleck ist an der Cubitalis mit dem Kanne des ne under Meer 15) — Der Querfleck ist vom Strahlenkerne getrennt. T. chilensis Macau. Der weiße Punkt liegt oberhalb der Radialismündung. T. thomsoni n.n.') — Der weiße Punkt liegt unterhalb der Radialismündung . . . rd ON) Rüssel stark verlängert. In der braunen Spitze der Marginalzelle keine een Punkte, T. tristieula n.sp. — Rüssel nicht verlängert. Die braune Marginalzellenspitze schließt noch weiße Punkte ein . 17) Durch die Discalzelle gehen 3 braune Strahlen. T. novarae ScHINER. — Dureh die Discalzelle gehen nur 2 braune Strahlen. T. argentina Breruzs.!) Der braune Strahl zwischen dem Stigma und der kleinen Querader ist wenigstens teilweise vorhanden 21) — Dieser Strahl fehlt ganz . . . Me 1.) An der Flügelspitze fehlt der Y- ee branide Gobellerk zu den Mündungen de 3. und 4, Tanee. ader; Kernfleck höher als lang. . . DEREN E02 20) — Obiger Gabelfieck vorhanden; Kerndeck des Sternen länger als Mech: T. metoeca n. sp. Unter der Radialismündung kein weißer Punktileck. T. asteroides n. sp. — Unter der Radialismündung liegt ein weißer Punktfleck. T. radifera Cogqv. An der Flügelspitze fehlt der braune Gabelfleck zu den Due der 3. und 4. De T. imperfecta Coguv. — Dieser Gabelfleck vorhanden . . . . 022) Der Kern des Flügelsternes ist so groß, daß ; seine innere "eretze die Rode in ie, Mitte hen der 1. und 2. Längsader berührt. . . . . ; 6) — ist kleiner, so daß immer nur die Spitze der Markinalzelle, in h denseilen hineinfälkt er 20) Der braune Strahlenkern berührt die kleine Querader. T. vicina v.». Wvır. — berührt die kleine Querader nicht . . . . . es 124) Die innere Grenze der braunen Marerauleellenspitze ee in der Vorlanbanng der: doimen Qudtaner der braune Strahl dieser Zelle schon weiter wurzelwärts. Zwischen beiden Queradern dringen 2 braune Strahlen in die Discalzelle ein. Die 2 basalen weißen Einschnitte der 2. Hinterrandzelle erreichen oben die Discoidalis nicht. Das 1. Glied des Ovipositors ist so lang wie die letzten 2 Tergite. Posticalis ohne braunen Fleck. T. ceyclops n. sp. — Die Verlängerung der kleinen Querader zur Kosta trifft den braunen Strahl der Marginalzelle. Zwischen beiden Queradern dringt nur 1 Strahl in die Discalzelle ein. Die 2 basalen weißen Ein- schnitte der 2. Hinterrandzelle erreichen oben die Discoidalis. Posticalis in der Mitte mit braunem Fleck. T. platensis Briuruzs, Stigma wenigstens teilweise dunkelbraun. Längs der -Falte der Discalzelle und längs der Postiealis keine braunen Flecke. T. daphne W ıEven. — Stigma' hell. Längs der Falte der Discalzelle und der Posticalis mit braunen Streifen . . . 26) 1) Vorausgesetzt, daß diese 2 mir unbekannten Arten nur 2 Schildchenborsten besitzen. 10* 76 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 26) Hinterleib an der Basis rotgelb. Flügel an der Wurzel gelb tingiert. Der distale der 2 Strahlen der 2. Hinterrandzelle liegt weit jenseits der Mitte des letzten Abschnittes der Discoidalis. — Hinterleib ganz schwarz . 27) Kern des Flügelsternes höher als sammen. — Kern des Flügelsternes so lang wie hoch oder länger. letzten 3 Tergite zusammen. =. Glied. des re krie ab die Tekrten 2 Tergite zu- T. phrycta n. sp. 27) T. paraplesia n. sp. 1. Glied des Ovipositors so lang wie die T. patagonica BRETRES. 28) Stigma schwarzbraun, nur an der Wurzel gelb Jenseits der Subkostamündung 2 hyaline Flecke neben- einander und nur 1 darunter in der Submarginalzelle. der Hinterleib. 1. Glied des Ovipositors schlank, länger als T. hestiae n. sp. — Stigma ganz heligelb. Jenseits der Subkostamündung 3 hyaline Flecke nebeneinander und 2 darunter in der Submarginalzelle sammen. 1. Glied des Ovipositors kurz dreieckig, kürzer als die letzten 2 Tergite zu- T. apotela n. sp. T. ameghinei Brurues konnte ich in die Tabelle nicht mit aufnehmen. Die Cubitalis ist bei allen Arten oben nackt und höchstens nur unten beborstet. Eine Tabelle der nordamerikanischen Arten gab Anans (’04) in Kans. Univ. Sei. Bull. v. 2, p. 450. Es ist sicher, daß manche aus dem Süden der Union beschriebene Arten sich als neotropisch erweisen werden. als T. abstersa Loerw (1862) = Neal: T. eugenia v.». Wurp (’00) INA T. ameghinei Brurnss (’08,p.471. Urellia). Patagonien. T. hesiiae n. sp. . Nr. 208 T. aorista n sp. u “Ne. 19 T. metoeca n. sp. Sr Ne T. apotela n. sp. „Ne 2- T. modesta De (1852, p- 458. 3. Acinia). Un- T. argentina Bruruss 08, p- 368. 2. na) Argentinien. Masteroides n. sp... =. N — T. bonariensis Bruruus (08) —= novarae SCHINER. Mechaniessa 0. Sp. we a ee Nr26% T. chilensis Macauarr . SNTFLO: T. eyclops n. sp. SNEA: T. daphne Wnbaninn (1830, p- 508 51. Trypeta); Ronvanı (1868), Ann. Soc. Nat. Modena v. 3, p. 8; Brüruws (08, p 370.4. Urellia) Nord-, Zentral- und Südamerika (Columbien, Baranquilla, März. — Paraguay, Puerto Max, April. — Uruguay, Montevideo. — Argentinien, Buenos- Aires). syn. duplicata Wırpemann (1830, p. 510. 54. Trypeta). syn. mevarna W arxer (1849, p. 1023. Trypeta); Urnsson (07, p 106, tab. 1, fig. 10 et 11. Urellia). syn. solaris Lorw (1862, p. 84, tab. 2, fig. 19. Trypeta. 1873, p. 325.60, tab. 10, fig. 19), Nord- ‚amerika; Wivuiston (1896), Trans. Ent. Soe. Lond. p: 377, St. Vincent. syn. meteorica 'Tmomson (1868), Dipt. Eugen. Resa p. 582.207 (Trypeta). T. diluta Expervern (11, p. 459, fig. C,. Urellia) Argentinien. T. durvillee Maoauarı (18483) . . ... 0. Nr9 genügend beschriebene Art aus Chile. T.novarae Scaumer (1868, p 269.114. Tephritis) Chile, Paraguay (S. Bernhardino), Argentinien, Brasilien (Blumenan). syn. bonariensis Beim (08, p. 369.3. Urellia). T.:0b50le0, nSp. cr Re a N T.paraplesia n.sp.:=. . 22... 0. VoRsEEN T.patagonica BraruEs, . ... 002 N T.:pentheresinssp a N. T.phrycao.n.sp.. . .. Nr. 13. T. plagiata Brakarıan (1852, 2, p. 458. 4. Aral Un- genügend beschrieben. Chile. — T.plagiata Brerues = Thomsoni n.n. an T. platensis Bruraes (’08,p.373.6.Urellia). Argentinien. T. polyclona Loww (1873,p.524.59 Trypeta); v.o.Wurp (00, p. 426.2. Urellia) Cuba, Mexico. — T. pubescens KıErFer = patagonica BrETHES. T. reducta n.8P.. 0.020... 20 CN T. reticulata n. sp. ; Nr 18 T. stenoptera n. sp. : NE T. thomsoni nom. nov. für ir Tuonsox (1868), Dipt. Eugen. Resa p. 583.259. (Trypeta); BrETRES ('08, p. 367. ı. ) Argentinien. T. tristieula n. sp. .NeIas T. vieina v.». Wvre (°00, p. 487. Urellia); Cnzson (07, p. 106) Mexico, Neu-Mexico. T. zonata n. sp. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Fthn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 An 1. Trypanea stenoptera n.sp. 9ZQ aus Peru, Puno, Titiecaca-See, 7.—12. April; aus Chile, Tacua, 1. November, und aus Bolivia, Guaqui, Titicaca-See, 31. Mai. Dresd. Mus. und meine 5. — ÜCoroica, Ung. Nat -Mus. Kopf matt rötlich gelb, Gesicht heller, Fühler und Taster gesättigter gefärbt. Cerebrale mit Ausnahme des oberen Randes schwarz, aber wie der ganze Hinterkopf graulich überreift. Stirne in der Längsmitte bis zur Lunula so lang oder kürzer als am Scheitel breit, vorne so breit wie ein Auge. 3. Fühler- glied mit deutlich scharfer Ecke. 2. Fühlerglied oben mit einem schwärzlichen Fleck. Augen so lang wie hoch. 4 untere Frontorbitale. Rüssellabellen kurz; Augen deutlich höher als lang. Leib von schwarzer Grundfarbe, nur die Schulterbeulen rot, überall dieht graulich ockergelb be- stäubt, beim Q' am Thoraxrücken mit lebhaft gelbem Tone. Metanotum aschgrau. — Nur 2 Schildchenborsten. Von den Borsten sind die 5—4 unteren, die vorderste obere Frontorbitale, die Ozellaren und die innere Vertikale, sowie die Borsten des Thoraxrückens dunkelbraun; alle übrigen Börstchen und Haare sind hellgelb, beim g' mehr rotgelb. 5. Tergit des g' länger als das 4. Erstes Glied des Ovipositors glänzend schwarz, mit Ausnahme der Spitze dicht gelb behaart, fast so lang wie die letzten 3 Ringe zusammengenommen. Hüften und Beine mit den Fühlern gleichfarbig rotgelb. Flügel nach Fig. 69. Gegen dunklen Hintergrund gehalten ist die Flügelspitze und der Hinter- rand milchweiß, der Rest bräunlich; in diesem sind die Adern heller, mehr rötlich. Stigma gelb. 2 Rand- dorne Bei manchen Stücken reicht der hyaline Fleck oberhalb der Öubitalismündung unten nicht mehr in die 1. Hinterrandzelle hinein. Der letzte Abschnitt der Oubitalis ist viel kürzer als der vorletzte. Schüppchen weiß, gelb gerandet und heli gewimpert. Schwinger gelb. Körper und Flügel 5 mm lang. 2. Trypanea reducta n.sp. 4 g' aus Bolivia-Guaqui, Titicaca-See, 30. Mai, und aus Peru-Puno, Titicaca-See, 11. April. Dresd. Mus. und meine 8. Der vorigen Art sehr nahe stehend. Die Stirne ist in der Medianlinie länger als am Scheitel breit. — Der Zentralkern des apikalen Flügelsternes ist von der Kosta nach unten abgerückt und kleiner. In der Bestäubung gleichen die g' den © der vorigen Art. Alles übrige wie bei dieser. Flügel nach Fig. 70. 3. Trypanea metoeca n.sp. 5 Q'Q aus Peru, Cuzco, 4200 m, 1. Juni, und Mamara; Chile, Arica, 5. Oktober; Dresd. Mus. und meine $. Gleicht im übrigen der T. stenoptera. Das 3. Fühlerglied zeigt aber oben keine deutliche Ecke, das 2. ist oben ungefleckt. Gewöhnlich 2 untere Frontorbitale. Rüssellabellen kurz. Augen etwas länger als hoch. — Flügel nach Fig. 71. Gegen dunklen Hintergrund gehalten sind nur die Randflecke der 1. und 2. Hinterrandzelle milchweiß, die übrige Flügelhaut schimmert bräunlich. Die kleine Querader steht vor der Mitte der Cubitalis. Der braune Strahlenkern ist länger als breit. Körper und Flügel 2-5 mm lang. Anmerkung: 1 Q aus Paraguay, S. Bernhardino, im Wien. Hof -Mus. unterscheidet sich nur da- durch, daß der braune Strahl zwischen den 2 Queradern nicht in die Discalzelle eindringt. 4. Trypanea obsoleta n.sp. 12 S'Q aus Chile, Palca, 20. Oktober. Dresd Mus. und meine $. Kopf und Anhänge rotgelb. Stirne länger als breit, vorne schmäler als ein Auge. Kopf und Augen länger als hoch. 3. Fühlerglied vorne rund, 2. oben ungefleckt. 3 untere Frontorbitale. Rüssel- labellen kurz. Augen schiefliegend. Leib bis auf die Schulterbeulen von schwarzer Grundfarbe, überall dicht gelbgrau bestäubt. Haare gelb, Borsten rot. Schild mit nur 2 Borsten am Rande. 1. Glied des Ovipositors 1°/,mal so lang wie das 5. Tergit, glänzend schwarz, mit Ausnahme der Spitze gelb behaart. Hüften und Beine rotgelb. Flügel wie bei 7. metoeca geadert und gezeichnet. Der Spitzenstern ist aber nur schattenhaft in gelbbrauner Farbe angedeutet; nur die Stelle an der Mündung der Radialis ist braun. — Schwinger gelb. Körper und Flügel 4 mm lang. 78 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 5. Trypanea asteroides n. Sp. 10Q aus Peru, Mollendo, 11. November. Kopf und Anhänge rotgelb. Stirne oben breiter, vorne so breit wie ein Auge, breiter als lang. Augen höher als lang. 3. Fühlerglied vorne abgerundet; 2. ungefleckt. Cerebrale mit Ausnahme der Längs- mitte schwarz. 3 untere Frontorbitale Rüssellabellen normal kurz. Thorax und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe, grau mit schwach gelblichem Tone bestäubt; Behaarung gelb, Beborstung dunkelrot. — Nur 2 Schildehenborten. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz in der Wurzelhälfte gelb behaart. Hüften und Beine rotgelb. Flügel wie bei 7. metoeca geadert und mit einem ähnlichen Sternfleck. Die 2 von der Cubitalis wurzelwärts hin ausgehenden Strahlen liegen aber kaum schief und bilden fast eine senkrechte Gerade. Der braune Kernfleck ist höher als lang. Der helle Punkt unmittelbar unter der Radialismündung fehlt. Gleich von ihr zieht die äußere Grenze des Braunen schief nach abwärts. Die beiden Strahlen zu den Mündungen der 3. und 4. Längsader hin fehlen und ist nur die Wurzel des letzteren angedeutet. Beide Queradern schmal dunkel gesäumt. Randmal gelb. Körper und Flügel 5 mm lang. 6. Trypanea chariessa n.sp. 4dJ'Q aus Bolivia, Jungasweg, 3500 m, 9. Oktober. Dresd. Mus. und meine 8. Wie bei 7. stenoptera beschrieben. Die Stirne ist etwas schmäler. Das 3. Fühlerglied ist an der Spitze vollkommen abgerundet. Das 1. Glied des Ovipositors ist so lang wie die letzten 3 Segmente zu- sammen und glänzend schwarz, nur sehr spärlich gelb behaart. 3 untere Frontorbitale. Rüssellabellen kurz, Taster etwas verlängert und verbreitert. Augen schief, etwas höher als lang. Der Flügel (Fig. 72) ist kürzer, die kleine Querader steht weiter wurzelwärts, vor der Mitte der Cubitalis. Der Flügel ist mit Ausnahme des Hinterrandes und der Spitze, die milchweiß sind, lebhaft rost- gelb tingiert. Der Kern des Sternes hat im Innern mehrere weiße Punkte Der Hinterrand der 2. Hinter- randzelle ist braun. Längs der Posticalis verläuft ein gegen die Mündung breiter werdender brauner Längs- schweif, der vielfach von weißen Punkten durchbrochen wird. Stigma mit braunem Fleck, der sich etwas über die Subkosta hinab zur kleinen Querader hin fortsetzt. Das Schüppchen ist etwas dunkler gerandet. Körper und Flügel 4-5—5 mm lang. 7. Trypanea zonata n.sp. 13 J'Q aus Peru-Puna, Titicaca-See, S—12. Juni; Cuzeo, 3700 bis 4200 m, 24.—31. Mai. Dresd. Mus. und meine S. Stirne so lang wie am Scheitel breit oder etwas kürzer, hellbraun, mit einer grauen Medianlinie und breiten gelben Orbiten. 3. Fühlerglied mit abgerundeter Vorderecke, 2. oben ungefleckt. Augen so hoch wie lang. Gesicht, Backen und unterer Hinterkopf gelb. Fühler und Taster gelbrot. 3 untere Frontorbi- tale. Rüssellabellen kurz. Augen etwas höher als lang. Mittlerer Hinterkopf schwärzlich. 2 Schildehen- borsten. Borsten schwarz, Behaarung gelb. Beborstung wie bei T. stenoptera. Thorax und Hinterleib von schwarzer Grundfarbe. Thoraxrücken und Schild hell aschgrau bestäubt, in der Mitte zwischen dem Dorso- zentralpaar mit einer breiten kaffeebraunen Längsbinde, die sich auch auf das Schildchen fortsetzt. Pleuren olivengrau, oben noch mehr bräunlich. Hinterleib bräunlich-grau bestäubt. 1. Glied des Ovipositors trapez- förmig, so lang wie die letzten 3 Tergite zusammen, flachgedrückt, glänzend metallischschwarz. Hüften und Beine rotgelb. Schenkel mit Ausnahme der beiden Enden etwas gebräunt und auch grau bestäubt. Flügel nach Fig. 73. Alle hellen Stellen sind gegen dunklen Hintergrund betrachtet milchweiß. An allen dunklen Stellen sind die Adern schwarzbraun, sonst gelb. Kleine Querader vor der Mitte der Oubitalis. Randmal dunkelbraun. Der breite braune Längsschweif beiderseits der Posticalis dringt wurzel- wärts nicht mehr in die Basalzellen hinein. Die braunen Strahlen des Sternes erreichen nirgends den Hinter- vand des Flügels. Schüppehen gelb gerandet. Schwinger gelb. \örper und Flügel 3-5 mm, ersterer mit Ovipositor 4-5 mm lang. Abh. u. Ber. d. K. Zool u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 719 8 Trypanea pentheres n.sp. 1 Q aus Peru, Cuzco, 4200 m, 1. Juni. Dresd. Mus. Stirne so lang wie am Scheitel breit, vorne von Augenbreite. 3. Fühlerglied vorne abgerundet. Das dunkle Fleckchen oben auf dem 2. Fühlergliede ist nur wenig intensiv. Augen etwas höher als lang. 3 untere Frontorbitale. Labellen kurz. Färbung wie bei 7. stenoptera. Die Bestäubung ist bei dem Stücke sehr spärlich, so daß die schwarze Grundfarbe vorherrscht. 2 Schildenborsten. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz, trapez- förmig, 1'/, mal so lang wie das vorhergehende Tergit Flügel nach Fig. 74. Der Vorderrand ist hyalin, der hintere milchig weiß. Die Adern sind an der Wurzel gelb. Die kleine Querader steht unter der Mitte der Cubitalis. Der braune Mittellängsschweif des Flügels beginnt ganz an der Flügelwurzel. Schwinger gelb. Schüppchen weiß, gelb gerandet. Körper und Flügel 4-5 mm lang. 9, Trypanea durvillei Macavarı. Maoquarr (1843, p. 227.2, tab. 31.7. Acinia); Brancuarn (1852, p. 457.1. Acinia).. 3g'Q aus Peru, Sicuani, 20. Mai. Dresd. Mus. und meine S. — Chile. Der ganze Körper von rotgelber Grundfarbe. Die Behaarung ist hellgelb, die Beborstung dunkel rotbraun. Stirne so lang wie am Scheitel breit. 3. Fühlerglied vorne abgerundet; 2. oben ohne dunkleren Punkt. Schild mit 2 Borsten. 3 untere Frontorbitale Labellen kurz. Augen höher als lang. 5. Tergit des g' 1'/,mal so lang wie das 4. Erstes Glied des Ovipositors schlank, hinten zu- gespitzt, gut so lang wie die letzten 3 Tergite zusammen, konisch und nicht kompreß, ohne Seiten- kanten. Vorderschenkel des J' etwas verstärkt. Flügel nach Fig. 75. Hinterrand milchweiß. Der übrige Flügel ist gelb tingiert, mit gelben oder hellbraunen Adern und einem verwaschenen braunen Netzwerk in der Spitzenhälfte Es ist an der Kosta zwischen der 2.—4. Längsader am breitesten und intensivsten und zieht sich wurzelwärts hin zwischen den Queradern hindurch längs der Posticelis dünn aus. Auch mit dem dunkler gelben Randmal hängt ein schiefer bräunlicher Wisch zusammen. Die kleine Querader steht vor der Mitte der Cubitalis. Schüppchen gelb gerandet. Schwinger gelb. Körper und Flügel 4-5 mm lang; ersterer mit Ovipositor 6 mm. 10. Trypanea chilensis Macavarı. Macauvarr!) (1843, p. 228, tab. 31, fig.8. Acinia); BLANcHARD (1852, p. 458.2. Acinia). 12519 aus Peru, Urubamba, 3000 m, 16. Februar, Sicuani, 19. Juni, Puno, Titieaca-See, 21. November, Mamara, März; Chile, Arica, 6. Oktober. Dresd. Mus. und meine S.— Konzeption.') Stirne weißgrau überhaucht, häufig in der oberen Hälfte wie der obere Hinterkopf aschgrau; sie ist quadratisch und vorne so breit wie ein Auge. Fühler vorne oben mit etwas scharfer Ecke. — Auch die starken Borsten des Kopfes und Thorax sind rot, nie schwarz. Die Behaarung ist gelb und zart, ziemlich schütter. Schild mit 2 Borsten. 3 untere Frontorbitale.. Rüssellabellen kurz. Augen so lang wie hoch, schiefliegend. Grundfarbe des Leibes mit Ausnahme der gelben Schulterbeulen schwarz, überall aber durch dichte, hell aschgraue Bestäubung bedeckt. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz, flachgedrückt, ab- gestutzt dreieckig, so lang wie die letzten 3 Tergite zusammengenommen. Hüften und Beine rotgelb. Flügel nach Fig. 76. Der helle Grund des ganzen Flügels schimmert milchweiß. Die Adern sind nur an der äußersten Wurzel gelb, sonst braun. Die 2 braunen Strahlen der Discalzelle können auch die Posticalis erreichen, anderseits jene der 2. Hinterrandzelle den Flügelhinterrand nicht. Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. Körper und Flügel 3-5 mm lang. Anmerkung: Unsere Art ähnelt in der Flügelzeichnung sehr der 7. daphne Wieven., deren Type ich sah. Sie unterscheidet sich aber leicht dadurch, daß der vom dunklen Randmale schief nach unten ziehende Fleck immer breiter wird, während er sich bei daphne unter der Subkosta verjüngt und höchstens schattenhaft mit der kleinen Querader verbunden ist. Da gegenwärtige Art aus Chile stammt, die Macauarrsche Beschreibung stimmt und die Ab- bildung nicht geradezu widerspricht, habe ich ihr obigen Namen gegeben. 80 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas 11. Trypanea cyclops n. sp. J'Q aus Brasilien, Wien. Hof-Mus. und aus Argentinien, Tucu- man, November, im Ung. Nat.-Mus. Die Art sieht der daphne Wıervem. sehr ähnlich, ist von ihr aber doch verschieden und durch die in der Tabelle angegebenen Merkmale erkennbar. Außerdem ist sie etwas größer und kräftiger als daphne, der Flügel ist relativ breiter und stumpfer, das 1. Glied des Ovipositors kürzer. Auch die Strahlen der Flügelspitze sind kürzer, der letzte Abschnitt der Discoidalis liegt weit über die Basalhälfte hinaus im Braunen drinn, bei daphne ein kürzeres Stück. Bei dieser Art sind die braunen Strahlen der 2. Hinterrand- zelle bis zur Discoidalis hinauf getrennt und schmäler. Flügel Fig. 77. Körper und Flügel gut 4 mm lang. 12. Trypanea patagonica Bruruzs. Barrurs (08, p. 372.5. Urellia). — Syn. Urellia pubescens Kırrrer (’10, p. 433, fig. 57). 12 G'Q aus Peru, Mamara; Urubambafluß, 3000 m, Februar und Chile, Arica, Oktober. Dresd. Mus. und meine 5. — Mendoza, Argentinien. Wien. Hof-Mus. — Cordilleren von Argentinien. Wie T. stenoptera mit folgenden Unterschieden. Die Bestaubung ist grau und weniger dicht. Das 5. Tergit des g' ist so lang wie die Tergite 3 und 4 zusammen. Das 1. Glied des Ovipositors ist so lang wie die letzten 3 Tergite zusammengenommen. 3 oder auch mehr untere Frontorbitale. Rüssellabellen kurz. Augen zirka so hoch wie lang. Der Flügel (Fig. 78) ist kürzer, so daß beide Queradern weiter wurzelwärts und der Mündung der Subkosta näher stehen. Die letzten 2 Abschnitte der Cubitalis z. B. sind ungefähr gleichlang. Der Kern des Sternes ist größer, so lang wie hoch oder länger als hoch und hat mehr Strahlen, so den schiefen Strahl hinauf zur Subkostalzelle, die Fortsetzung des Strahles vor die kleine Querader und einen 2. Strahl in der Discalzelle, der unten sich über die Posticalis hinaus fortsetzt. Körper und Flügel 4—5 mm lang. „Gallen an Senecio mendocinis Pu. in Gestalt einer eirunden Auftreibung des Grundes der Seiten- zweige, etwa 10 mm lang. Wand dünn, 1-5 mm diek. In der großen ungeteilten Larvenkammer lebt die Larve einzeln und verwandelt sich darin, nachdem sie am oberen Ende eine kreisrunde Öffnung präformiert hat.“ (Kınrrer.) 13. Trypanea phryeta n. sp. 5 J'Q aus Peru, Urubambafluß, 3000 m, 15. Februar. Dresd. Mus. und meine 9. 3 untere Frontorbitale. Rüssellabellen kurz Augen etwas länger als hoch. Diese Art hat fast die gleiche Flügelzeichnung und -aderung wie 7. patagonica, nur ist der schiefe Strahl zur Subkostalzelle hinauf bis auf ein kleines Fleckehen unterhalb dieser Zelle verschwunden und sind auch die Strahlen in der Discalzelle mehr oder weniger reduziert. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß der Flügel bis zu den Queradern hin gelb tingiert ist und dort auch gelbe Nervatur besitzt, während er bei T. patagomica ganz glashell ist und braune Adern zeigt. Nur die Adern der äußersten Flügelwurzel sind gelb. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß der Hinterleib an der Basis nicht schwarz, sondern gelbrot und die Bestäubung des Leibes nicht grau, sondern ockergelb ist. Der Kern des Strahlenfleckes ist länger als hoch, infolgedessen sind die 2 Apikalstrahlen an den Mündungen der 3. und 4. Längsader kürzer und entspringt der distale der 2 Strahlen der 2. Hinterrandzelle erheblich jenseits der Mitte des letzten Discoidalisabschnittes. Körper und Flügel 4 mm lang. 14. Trypanea paraplesian.sp. 1 Q aus Peru-Puno, Titicaca-See, 11. Juni. Dresd. Mus. In der Flügelzeichnung ebenfalls der 7. patagonica Brerues ähnlich. Der von der kleinen Quer- ader schief zur Subkostalzelle hinaufgehende Strahl ist aber nur auf einen Punkt unterhalb dieser Zeile reduziert Der Kerm des Strahlenfleckes ist höher als lang. Die Strahlen zu den Mündungen der 3. und I Längsader sind nur angedeutet. 3 untere Frontorbitale. Rüssellabellen kurz. Augen so lang wie hoch. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bad. XIV Nr. 3 81 Das 1. Glied des Ovipositors ist kürzer als die letzten 2 Tergite zusammengenommen. Der Körper ist gelbgrau bestäubt. Schild ebenfalls wie bei 7. patagonica zweiborstig. Körper und Flügel 3°/;, mm lang. 15. Trypanea abstersqa Loww. Lorw!) (1862), Dipt. amer. sept. indig. Cent. 2, 77; (1873, p. 322.58, tab. 11, fig. 2. Trypeta); van per Wurr?) (00, p. 426.1, fig. Urellia); Coaviszerr (1899), Journ. N. York. Ent. Soe., v. 7, p. 264. Urellia. syn. Trypeta acutangula Tuomsox?) (1868), Freg. Eugen. Resa, Dipt. p. 583.261. 7 J' @ aus Peru, Cuzeo, 3600 m, 11. März, 6. April; 12. Juli; Laristha, 9. August; Chile, Arica, 6. Oktober. Dresd. Mus. und meine S. — Cuba!), Mexico”), Californien. Wie T. stenoptera. Kopf und Augen aber höher als lang. Humeralcallus, Notopleuralnaht und Schild rot. Hinterrand des 3., 5. und 6. Tergites ebenfalls rot. — Schild mit 4 Borsten; die gekreuzten apikalen sind auch schwarz und nicht viel kürzer als die seitlichen. 1. Glied des Ovipositors kurz trapez- förmig, kaum 1'/‚,mal so lang wie das 6. Tergit, rot, nur an der Wurzel schwarz. 3 untere Frontorbitale. Rüssellabeilen kurz. Flügel (Fig. 79) gegen dunklen Hintergrund besehen mit einem groben, hellbraunen Netzwerk, das große weiße Tropfen einschließt und auch intensiver sein kann als in der Figur. Der braune Kern des Sternes ist so hoch wie lang und reicht wurzelwärts bis an die Verlängerung der hinteren Querader heran. In der Kosta liegt zwischen ihm und der Subkosta nur ein schwarzer Punkt an der Mündung des kleinen Strahles.. Kleine Querader vor der Mitte der Cubitalıs. Körper und Flügel 3-5 mm lange. 16. Trypanea reticulata n.sp. 10 SQ aus Peru, Laristal, 2000 m, 9. August; aus Cuzco, 3300 m, 19. Juni; Tarma, 3000 m, 20. Jänner; Sieuani, 19. Juni; Arequipa, 19. November. — Aus Calla- bambe, 3000 m. Dresd. Mus. und meiue 8. Der 7. abstersa sehr ähnlich und mit folgenden Unterschieden gleich. Der Hinterleib kann an der Basis und an verschiedenen Tergithinterrändern rot sein. — Schild mit 4 Borsten; die 2 gekreuzten apikalen sind gelb und nur die Hälfte der seitlichen lang. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz und fast so lang wie die letzten 3 Tergite zusammengenommen, gelb behaart. 2 untere Frontorbitale. Rüssel- labellen kurz. Augen höher als lang. Besonders gekennzeichnet ist das Q' dieser Art. Seine Vorderhüften sind verlängert und seine Schenkel ganz auffällig verdickt, doppelt so stark als die mittleren. Auch die hinteren Schenkel sind etwas stärker. Flügel (Fig. 80) ebenfalls mit einem hellbraunen Netzwerke, welches aber gegenüber den viel zahlreicheren und kleineren weißen Punkten vorherrscht. Der braune Kern des Sternes ist ungefähr doppelt so hoch wie lang und bleibt nur in der Mitte zwischen der Verlängerung der hinteren Querader und der Flügelspitze. In der Kosta liegen zwischen ihm und der Subkosta durchschnittlich 5 schwarze Punkte und unter ihnen die entsprechenden hellbraunen Querstriche der Marginalzelle. Körper und Flügel 3-5—4 mm lang. 17. Trypanea eugenia v.». Wurr. v.n. Wurp!) (00, p.427.3, fig. Urellia); Orussox (07, p. 106. Urellia),. 11 Q'Q aus Chile, Palca, 20. Oktober; Peru, Arequipa, 14. November, Cuzco, 3800 — 4000 m, 13. Juni, Laristha, 4000 m, 8. August; Mamara. — Mexico.!) Dresd. Mus. und meine $. Kopf wie bei T. stenoptera gefärbt. Stirne so lang wie oben breit oder etwas breiter als lang. 3. Fühlerglied vorne mit scharfer Ecke, die manchmal wenig deutlich hervortritt. Augen höher als lang. 3 untere Frontorbitale.. Rüssellabellen kurz. Leib von schwarzer Grundfarbe; Schulterbeulen, Notopleuralgegend und Schild gelbrot. Alle Teile des Thorax und Schildes sind aber sehr dicht goldockerig, der Hinterleib mehr graugelb bestäubt. Ebenso ist die dichte kurze Grundbehaarung des ersteren lebhaft goldgelb, diejenige des letzteren aber lichter gelb gefärbt. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 11 oo NG) Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas Schild mit 4 Borsten; es sind auch kurze, gekreuzte Apikalbörstchen vorhanden. Das glänzend schwarze 1. Glied des Ovipositors ist dreieckig, flachgedrückt und wenig länger als die letzten 3 Tergite zusammengenommen. Hüften, Beine und Fühler rotgelb. Flügel nach Fig. 81; an der äußersten Wurzel gelblich. Gegen dunklen Grund schimmert der Flügelteil unterhalb der Längsfalte der Discalzelle bräunlich hyalin, der obere Teil milchweiß. Im hyalinen Teil des Flügels sind die Adern gelb, sonst braun. Der lange weiße Randfleck oben in der Marginalzelle kann auch noch schmäler sein. Der Strahl zwischen den Mündungen der 2. und 3. Längsader kann fehlen. Schwinger und Schüppchen gelb. Körper und Flügel 3-5 mm lang. 18. Trypanea tristicula') n. sp. 4 SQ aus Mozambique. Wien. Hof-Mus. Stirne so lang wie breit. 3. Fühlerglied vorne abgerundet. Nur 2 untere Frontorbitalborsten. Rüssel stark verlängert und gekniet; die zurückgeschlagenen Labellen so lang wie der Kopf. Taster kurz und fadenförmig. Der ganze Körper ist von schwarzer Grundfarbe, aber dicht bestäubt; oben aschgrau, seitlich mehr ins Bräunliche neigend. Schild mit 2 Borsten. — Behaarung überall hellgelb. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz, flach, schlank dreieckig, weit über die Hälfte des Hinterleibes lang. Kopf und Anhänge, Hüften und Beine ockergelb. Stirne an den Orbiten ziemlich breit weiß- lich eingefaßt. Der Flügel gleicht mit folgenden Unterschieden dem von T. eugenia, Fig.81. Es fehlen das kurze Ästehen zur Radialisgabel hin, dann die 2 hyalinen Punkte in der Spitze der Marginalzelle. Der Punkt unter der Mündung der Radialis ist kleiner und weiter hinaufgezogen. Die Radialis ist kürzer, die Queradern stehen näher beisammen. Körper und Flügel zirka 2 mm lang. 19. Trypanea aorista n.sp. 1G aus Chile, Valparaiso, März. Dresd. Mus. Färbung und Behaarung wie 7. eugenia. Stirne etwas länger als am Scheitel breit. Augen auch höher als lang. Schild mit 4 Borsten. Nur 2 untere Frontorbitalborsten. Rüssellabellen kurz. Flügel nach Fig. 82. Die äußerste Wurzel ist gelb; sonst schimmern die hyalinen Flecke milch- weiß. Die kleine Querader steht weit vor der Mitte der Cubitalis. Beide Queradern sind einander stark genähert. Die Discoidalis mündet unterhalb der Flügelspitze. Die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung etwas erweitert. Flügel und Körper 2-5 mm lang. 20. Trypanea hestiae n. sp. 1Q aus Argentinien, Lules, Oktober. Ung. Nat.-Mus. Kopf und Anhänge rotgelb; Cerebrale schwarz. Stirne so lang wie breit, vorne so breit wie ein Auge. Kopf und Auge etwas höher als lang. 3. Fühlerglied vorne eckig. Rüssel mit normalen Labellen. 2 untere Orbitale. Grundfarbe des Thorax und Hinterleibes schwarz, der Schultern und der Schildspitze rot; überall dieht ockergelb, auf dem Hinterleibe und namentlich den Pleuren mehr grau bestäubt. Härchen gelb, Borsten rot. Schild mit nur 2 Borsten. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz, länger als der ganze Hinter- leib. Hüften und Beine gelb. lügel nach Fig. 83. Der Raum zwischen der Subkostalzelle und der kleinen Querader ist braun- gelb; auch die Basis des Randmales, dieses selbst aber schwarzbraun. Die Cubitalis ist nur auf der Unter. seite etwas beborstet. Die Adern sind in der Wurzelhälfte gelb, sonst dunkelbraun. Schwinger rotgelb. Körper ohne Legeröhre und Flügel 3-5 mm lang. I) Diese aethiopische Art ist durch ein Versehen hier aufgenommen worden. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 3 33 21. Trypanea apotela n. sp. 2Q aus Venezuela. Wien. Hof-Mus. Der T. hestiae sehr ähnlich. Stirne länger als breit. Kopf und Auge so lang wie hoch. 3. Fühler- glied am Ende abgerundeter. 1. Glied des Ovipositors glänzend schwarz, kürzer als die letzten 2 Tergite zusammengenommen. Randmal ganz gelb. Marginalzelle mit 4 weißen Flecken (nicht mit 3 wie bei hestiae). Ober- halb der kleinen Querader 2 weiße Tropfen (bei hestiae nur 1). Jenseits dieser Querader 2 (gegen 1) weiße Punkte. Flügel, Fig. 84. Unbekannte und zweifelhafte Arten. aestiva Fagrıcıus (1805), Syst. Antl., p. 318.8 (Tephritis) — Wızvemann (1830, p. 504.43. T’rypeta). Südamerika. atomaria Fasrıcıus (1805), Syst. Antl., p. 329.15 (Dictya) — Wıeoemann (1830, p. 503.42. Trypeta). Südamerika. bella BrancHarn (1852, p. 460.7. Acinia) Chile. cancellaria Fasrıcıus (1805), Syst. Antl., p. 328. 12 (Dictya) — W ınvemann (1830, p. 482.9. Tirypeta). Südamerika. cinera BrancHarn (1852, p. 461.11. Acinia) Chile. conferta Waıker (1852, p. 379. T’rypeta) Columbien. delicatella Brancuarn (1852, p. 459.5. Acinia) Chile. flexnosa Bısor (1857), Ann. Soc. Ent. France p. 305, tab. 7, fig. 4 (Urophora) Chile. implwviata BuaxcHarn (1852, p. 461.10. Acıinia) Chile. lutescens Warxer (1857), Trans. Ent. Soe. Lond. v. 4, p. 41 (T’rypeta) Amazonas. marmorata BrancHarn (1852, p. 460.9. Acınia) Chile. mellea Warker (1837), Trans. Linn. Soc. Lond. v. 17, p. 358.73 (Tephritis) St. Paul, Brasilien. nymphula BıancHarn (1852, p. 462. 12. Acinia) Chile. pantherina Warker (1852, p. 386. Trypeta) Brasilien. quinquefasciata Warker (1837), Trans. Linn. Soc. Lond. v. 17, p. 357.72 (Tephritis) Südamerika. quinguefasciata Macavarr (1850, p. 291.18, tab. 27, fig. 4. Tephritis) — Bıancharn (1852, p. 456.1, tab. 5, fig. 1. Tephritis) Chile. quinguemaculata Macqvarr (1846, p. 211, tab. 18, fig. 13. Urophora) Brasilien. scutellata Wızpemann (1830, p. 494.27. Trypeta) — Loxww (1873, p.337). Type nicht mehr vorhanden. Mexico. simplex BraxcHarn (1852, p. 459.6. Acinia) Chile. striola Faprıcrus (1805), Syst. Antl., p. 318.11 (Tephritis) — Wırpemann (1830, p.505.45. T’rypeta). Südamerika. stellata Macovarr (1843, p. 227, tab. 31, fig. 6. Acinia) — Ronvanı, Ann. Soc. Nat. Mod. v.3, p. 31, Note (Tephritis siderata) Brasilien. varia Warker (1852, p. 382. Trypeta) Südamerika. Als Tephritinen beschriebene fremde Arten. aenea Macquarr (1835, p. 458.13. Urophora), Brasilien = Fuzxesta-Art, Ulidiinae. : aenea v.»D.Wurr (1867), Tijdschr. v. Entomol. p. 157 (Urophora) = Chaetopsis aenea Wırvenann, Ulidiinae. antillarum Macauvarr (1850, p. 289. Urophora), Antillen = ? Euxesta-Art, wahrscheinlich eine Ulidünae. arcuata Warker (1852, p. 383. Trypeta) — Tritoxa fleca Wırpemann, Myrmecomyinae. avala Warzer (1849, p. 1020. Trypeta), Jamaica. Nach Osren-Sackens Typen-Untersuchung: „A small Ortalid.“ bahiensis Macavarr (1850, p. 288, tab. 26, fig. 16. Urophora), Brasilien = Euzxesta-Art, Ulidiinae. cyanogaster Wırpemann (1830, p. 499.34. T’rypeta), Brasilien = Melanoloma-Art, Richardiinae. divisa Warker (1852, p. 381. Trypeta), Brasilien = Richardinae, Genus? diaphana v.vd.Wurr (1882), Notes Leyd. Mus. v.4, p. 90.25 (Urophora), Insel St. Martin bei Kalifornien — Ulidiinae, wahrscheinlich eine Buwxesta-Art! excepta Warker (1852, p. 387. T’rypeta), Brasilien = Chaetocoelia-Art, Lauxaninae. flewa Wırvemann (1830, p. 483.11. Trypeta) = Tritoxa-Art, Myrmecomyinae. 34 Friedrich Hendel: Die Bohrfliegen Südamerikas fulvifrons Macavarr (1855, p. 125, tab. 7, fig. 8. Urophora) = Chaetopsis aenea WIEDEMANN, Ulidiinae. laeta Warker (1852, p. 388. Trypeta), Brasilien = Richardia-Art, Richardiinae. narytia Warker (1849, p. 1020. Trypeta), Florida, scheint nach Osrtex-Saokzn — Tephronota ruficeps v.». Wvıp, Ortalidinae. nigriventris Macqvarr (1855, p. 124. Urophora) = Delphinia pieta Fasrıcrvs. obscura Wrevemann (1830, p. 499.35. Trypeta), Brasilien = Pseudopterocalla-Art, Pterocallinae. ocellata Fagrıcıus, Wıenemann (1830, p. 495.28. T'rypeta), Südamerika = Pterocalla -Art. quadrivittata Macauarr (1835, p. 456. Urophora) = Euzesta annonae Farıcıus (Ulidiinae). quadrum Wınpemann (1830, p. 507.49. Trypeta‘, Brasilien = Drosophila-Art, sec. typ. Berlin. quwinguefasciata Macavarr (1850, p. 291, tab. 27, fig. 4. Tephritis), Chile = Pterotaenia-Art, Ortalidinae. scutellaris Wırnemann (1830, p. 484.13. Trypeta), Mexico = Myennis-Art, Fterocallinae. trifasciata Say (1831, Trypeta) = Chaetopsis debilis Lorw, Ulidünae. trimaculata Fasrıcıus, Wırpemann (1830, p. 480.7. Trypela) = Coelometopia-Art, Richardüinae. Verzeichnis der öfter zitierten Literatur. (’05) Arprıcn, A Catalogue of North Amerie. Diptera. Washington. (1852) BrancHArD, in: Gay, Hist. fis. de Chili. Zool. v. 7. (08) Brerues, El Genero Urellia en el Plata, in: Ann. Mus. Nac. Buen. Air. (ser. 3) v. 9. (09) Bezzzı, M., Le specie dei generi Ceratitis, Anastrepha e Dacus, in: Boll. Lab. Zool. Portiei v. 3. (’10) —, Restaurazione del genere Carpomyia A. Costa, in: Boll. Lab. Zool. Portiei v. 5. (O7) Crzsson, Some N. Amerie. Diptera from the Southwest. T’rypetidae, in: Trans. Amer. Ent. Soe. v. 33. (11) Expervein, Trypetiden-Studien, in: Zool. Jahrb. Syst. v. 31. (1893) Gıeuıo-Tos, Diagnosi di nuovi generi e specie di Ditteri, in: Boll. Mus. Zool. Torino v. 8. (1895) —, Ditteri del Messico, Part 4. (’09) Kınrrer, Über einige neue Gallen und Gallenerzeuger aus Chile, in: Zentralbl. Bakt. Jena Abt. 2. (1862/1873) Lorw, Monographs of the Diptera of North America Washington v. 1; v. 3. (1835) MAcquarr, Histoire naturelle des Dipteres. Paris v. 2. (1843 — 1855) —, Dipteres exotiques nouveaux ou peu connus. Paris. v. 2. Part 3. 1843; Supplement, 1846; Supplem. 2, 1847; Suites du Supplement 2, 1847; Supplement 4, 1850; Supplement 5, 1855. (1830) Rosınzau-Desovipy, Essai sur les Myodaires. Paris. (1868) Scuiner, Reise der Österreich. Fregatte Novara um die Erde. Zool. Teil. Diptera. Wien. (1849) Warker, List of the specimens of dipterous insects in the collection of the British Museum. London v. 4. (1852) —, Insecta Saundersiana. Diptera. London v. 4. (1850) Winpnmann, Außereuropäische zweiflügelige Insekten Hamm v.2. (1899 — 1900) van per Wurr, Biologia eentrali-amerieana. Diptera v. 2. pm [o or Erop) 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 43. 44. 45. 46. 4N. 48. 49. 64. 62. 66. 67. 68. 69. 70. . Ceratodacus longicornis n. Sp. . Oryptodacus obliquus n sp. . Anastrepha lambda n. sp. . Anastr. distans n. sp. . Anastr. cryptostrepha n. Sp. . Anastr. fraterculus W ıEDEnm. . Anastr. striata ScHin. . Anastr. atrigona n. Sp. Tephritis acompsa n. sp. Neoacanthoneura magnipennis n. Sp. Brachytes maculipennis n. Sp. Tomoplagia atimeta n. sp. Tomopl. stacta n. sp. Tomopl. monostigma n. Sp. Procecidochares delta n. sp. Eutreta oculata n. sp. Eutr. margaritata n. sp. Pseudeutreta adspersa WıEDen. Pseudeutr. 3-dentata n. sp. Aerotaenia vespillo Scuin. Aerotaen. rica-velata n. sp. Aecrotaen. coelestis n. sp. Euaresta adelphica n. sp. Euar. spectabilis Lorw. Euar. eltiva n. sp. Euar. myrtis n. sp. Euar. phthonera n. sp. Trypanea stenoptera n. sp. Tryp. reducta n. sp. . Tryp. . Tryp. . Tryp. . Tryp. pentheres n. sp. . Tryp. . Trym. . Dryp. Tafelerklärung Tafel 1. . Anastr. parallela Wırpem. . Anastr. serpentina W rEpen. . blepharoneura poecilosoma ScHIN. . Dleph. poecilisoma var. . bleph. poecilosoma var. . Bleph. fwreifer n. sp. . Hexachaeta socialis WırDem. Tafel 2. . Procecid. 5-fasciata n. sp. . Pseudoedaspis 2-seta n: sp. . Rhitrum rivulatum n. sp. . Xanthaciura speciosa n. sp. 33. . Oelidosphenella maculata n. sp. . Dictyotrypeta syssema n. sp. . Strobelia parallela n. sp. Tetraciura 4-setosa n. Sp. Tafel 3. Icterica lunata n. sp. . Icterica atacta n. sp. . Camaromyia bullans Wızdem. Q . Camarom. philodema n sp. . Lamproxyna nitidula n. sp. . Ensina chilensis Macav. . Euribia fucata Fasr. Tafel 4. metoeca n. Sp. chariessa n. Sp. zonata n. SP. durvillei Macov. chilensis Macau. cyclops n. Sp. 16. 17. 18. 19: 20. 21. a7. 38. 39. 40. 41. 42. DT, 58. 59. 60. 61. 62. 63. 78. 79: 80. 81. 82. 83. 84. Hex. Hex. monostigma n. Sp. eximia WıEDEnM. Hex amabilis var. obscura. Hex. amabilis Low. Parasienopa arcuata n. sp. Neorhagoletis latifrons n. sp. Strob. bimaculata n. sp. Strob. lutulenta n. sp. Strob. alboguttata n sp. Rhachiptera percnoptera n. sp. Eutreta sparsa WıEDen. Eutr. distineta Scuin. Eurib. Eurib. Eurib. Eurib. m-nigrum n. Sp. lindigi n. sp discola n. sp. heliodes n. sp. Eurib. euarestina n. sp. Eurib. diespasmena ScHın. Euaresta gephyrae n. sp. Tryp. patagonica BrETH. Tryp. abstersa Lorw. Tryp. reticulata n. sp. Tryp. eugenia v.». Wurr. Tryp. aorista n. sp. Tryp. hestiae n. sp. Tryp. apotela n. sp. hr Abh. Ber. Z.ool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIV Nr.3 Hendel, Bohrfliegen Sidam, Tape Lichtdruck von Römmler & Jonas, Dresden nn ik ROTEN TE Hendel, Bohrfliegen Siüdam. Ihn & Abh. Ber. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIV Nr.3 Dresden Lichtdruck von Römmler & Jonas, Abh. Ber. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIV Nr.3 Hendel, Bohrfliegen Siidam. Dar 3 Lichtdruck von Römmler & Jonas, Dresden Abh. Ber. Zool. Anthr. Ethn. Mus. Dresden XIV Nr.8 Hendel, Bohrfliegen Siüdam. Taf. 4 Lichtdruck von Römmler & Jonas, Dresden n P 2 8 Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch - Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) Jacobi, A. ’14 579.5 (9.5) Nr. : 4. Bericht über einige neue Finrichtungen des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums in Dresden: Modelle von Waltieren und ihre Herstellung D von | | | a A. Jacobi | Mit 1 Tafel Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1914 Ausgegeben am 30. Juli 1914 Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums zu Dresden Band XIV (1912) Jacobi, A. ’14 579. 5 (9,5) Ne 1 4. Bericht über einige neue Einrichtungen des Königl. Zoologischen und Anthropologisch- Ethnographischen Museums in Dresden: Modelle von Waltieren und ıhre Herstellung \ von ad A. Jacobi _ Mit ı Tafel Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. G. Teubner 1914 Ausgegeben am 30. Juli 1914 Die dauernde Erhaltung und dermoplastische Behandlung von Häuten der Waltiere ist wohl die einzige schwierige Aufgabe, welche einer museumstechnischen Behandlung der ganzen Säugetierklasse ge- stellt ist. Einmal verbietet schon die Riesengröße vieler Cetaceenformen und die Schwierigkeit, sie in frischem Zustande und ohne starke Verletzungen zu erlangen, die entsprechende Zubereitung ihrer Häute, andrerseits ist das Integument der Walfische überhaupt so beschaffen, daß es eine Konservierung in neu- zeitlicher Technik wie die der andern Mammalia, einschließlich der ebenfalls. nackten Pachydermen, nicht zuläßt — Dünnschneiden und Gerben führt zu nichts. Wo man es versucht hat, kleinere Zahnwale „aus- zustopfen“, da war und bleibt das Ergebnis unbefriedigend: man erreicht nie die geschmeidige Glätte der ursprünglichen Körperform, und der speckige Glanz der Haut geht beim Trocknen spurlos verloren. Statt dessen schwitzt unfehlbar noch lange nachher Tran heraus. Ich wenigstens habe noch kein Präparat von einer Cetacee, weder aus alter Zeit noch eine moderne Leistung, gesehen, das den Naturzustand nur einiger- maßen wiedergegeben hätte. Aus beiden, eben entwickelten Gründen muß der Sammlungsleiter darauf verzichten, Waltiere im Original vorzuführen; aber es gibt recht brauchbare Ersatzmittel. Ihre Herrichtung und Vervollkomm- nung hat mich in den letzten Jahren viel beschäftigt, und ich bin zu Ergebnissen gekommen, die eine Be- kanntmachung verlohnen dürften, um Fachgenossen eigenes Suchen und Probieren zu ersparen oder sie zu veranlassen, die ihnen gelungenen Verbesserungen mitzuteilen. Zur Veröffentlichung ermutigte mich end- gültig Herr Dr. Frırpeıch Könıc, der erfahrungsreiche Wiederhersteller ausgestorbener Tiergestalten, dem ich die Gegenstände bei seinem Besuche zeigte. Meine Absichten fanden volles Verständnis und schöpferischen Eifer bei den Konservatoren unsres Museums, Herren GEISLER und ScHwARZE, von denen der erste seine künstlerischen Gaben zur Verfügung stellte, während Herrn Schwarzes technische Erfindungsgabe immer gute Wege wies. Die Ergebnisse sollen hiermit kurz besprochen werden und sind auf der Tafel nach hier gemachten Aufnahmen, hie und da mit leichter Verbesserung der Tonwerte, wiedergegeben. Meine Absicht war, die Ordnung Cetacea in ihren häufigsten und systematisch hervortretenden Arten!) vorzuführen, worunter keine der im europäischen Walfischfang wichtigen Formen fehlen sollte. Da beide Gesichtspunkte sich im wesentlichen decken, so konnte ich mich fast ganz auf die Arten des Nord- atlantik und des anschließenden Hismeers beschränken, nur Platanista mußte hinzugenommen werden. Die kleinsten Zahnwale, bei uns zum Beispiel Phocaena phocaena L., können von frischen Kadavern ohne Schwierigkeit abgegossen und daraus in vollkommen Jlebenstreuer Wiederherstellung nachgebildet werden. Dies ist von manehen Museen in Papiermasse schon seit langem mit dem besten Erfolge gemacht worden?), aber wir haben ein etwas andres Verfahren ausgebildet. Zunächst darf das Abgießen nicht er- folgen, indem das Tier auf dem Trocknen liegt, weil die gummiartige Elastizität des Delphinkörpers dann zu Deformierungen führt. Man läßt ihn vielmehr in einem großen Wasserbottich schwimmen und bringt ihn durch unten durchgezogene breite Binden in die gewünschte Lage. Nachdem man von der freiliegenden Hälfte einen Gipsabguß genommen hat, wird der Körper in dieser gelagert, und man kann dann von der andern Seite eine Matrize auf dem Trocknen gewinnen, weil jetzt der Widerstand der formtreuen Unterlage den Verzerrungen vorbeugt. Zur Sicherheit nehmen wir von der zuerst behandelten Hälfte noch einen Abguß, der alsdann genauen Anschluß an die zweite Halbform gestattet. Die Brust- und Schwanzflossen werden als sogenannte Stückformen besonders behandelt, ebenso das Maulinnere, wenn der Rachen geöffnet gezeigt werden soll. 1) Über die stammesgeschichtlich bedeutsame Gattung Rhachianectes Corz lagen erst im Augenblicke der Nieder- schrift ausreichende Untersuchungen vgr in der Arbeit von R. C. Anprews (14) in: Mem. Amer. Mus. Nat. Hist. (n. s.) v. 1, part 5. 2) Vgl. Suureror (1892) in: Smithsonian Inst. Nation. Mus. Rep. p. 420, tab. 76@); Girz (12) in: Museums Journ. v.12 p.166. 1* 4 A. Jacobi: Modelle von Waltieren und ihre Herstellung - Für den Positivabdrucek verwenden wir größtenteils keine Papiermasse, sondern abwechselnde Lagen von Gips und Leinewand. Jede Matrizenhälfte wird mit Talg, nicht Seife u. dgl., ausgestrichen und darauf mit dem ziemlich steifen („sämigen“) Gipsbrei ausgeschwenkt; sein Erhärten wird durch Zusatz flüssigen Tischlerleims (1 Eßlöffel auf 2 Liter Gips) oder Boraxes um ein bis zwei Stunden hinausgeschoben, so daß man auf nachgiebigem Untergrunde weiterarbeiten kann. Dies geschieht durch Auslegen mit so- genannter Kaschierleinewand, aber feinmaschiger, in Stücken von zweckmäßiger Größe, die man in den Gips hineindrückt. Hierauf wird wieder abwechselnd Gipsbrei mit einem breiten Pinsel und Leinen aufgelegt, bis die hinreichende Wandstärke erzielt ist. Bei den Flossen usw., die dem Anstoßen ausgesetzt sind, wendet man besser die elastische Papiermasse an. Endlich werden die Teilstücke aneinandergeleimt, die Fugen mit Gips verstrichen und glatt geschliffen. Die Farben werden mit Ölfarbe wiedergegeben, natürlich in ge- nauester Anlehnung an die Natur. Fig. 10 zeigt einen dieserart hergestellten Abguß eines 1,25 m langen Braunfisches, der sich von dem Original in Form und Färbung kaum unterscheidet. Solehen unmittelbaren Nachbildungen sind selbstverständlich durch die Größenverhältnisse der betreffenden Arten enge Grenzen gezogen; sie beschränken sich deshalb ganz auf die Odontoceti und darunter noch auf gewisse Arten. Alle andern Waltiere kann man nur in Modellen wiedergeben, die man aus naheliegenden Gründen stark verkleinern wird. Es ist zwar technisch nicht unmöglich, selbst eine Balaenoptera musculus (L.) in durchschnittlicher Lebensgröße zu modellieren, wie die Nachbildung eines großen Finnwals zeigte, der hier vor einigen Jahren in einer schwimmenden Ausstellung den Besuchern unsrer „Vogelwiese“ als wirklicher Körper gezeigt wurde — nur seine Barten waren echt, alles andre aus Pappe usw. nachgemacht, aber im allgemeinen mit Naturtreue, so daß der Sachkenner in Anbetracht des Anschauungswertes für den Laien schon über den kleinen Betrug hinwegsehen durfte. Indessen genügen aufgestellte Skelette von größern Walen, wie sie die meisten Museen besitzen, vollständig, um dem Besucher eine Vorstellung vom „Riesenmaß der Leiber“ zu geben, und über Körperform, Flossenbau und Hautrelief belehren verkleinerte Modelle ebensogut wie lebensgroße. Solche Darstellungen, besonders von Barten- walen, sind seit längerer Zeit im British Museum, den Museen in Dublin, New York, Washington und wohl anderwärts vorhanden; ich kenne sie nur aus Abbildungen. In Deutschland gibt es kaum welche. Um unsre Modelle zu entwerfen, war ein Suchen nach den sichersten Maßangaben, Beschrei- bungen und Abbildungen erforderlich. Hinsichtlich der Mystacoceti gibt Trurs großes Werk (04) über die atlantischen Bartenwale reichen Anhalt, aber für die Odontoceti ist man bei den Körperverhältnissen oft übel daran, weil vielfach nur Messungen an Skeletten gemacht worden sind, die namentlich für die Form des Kopfes wenig nützen. So genaue Untersuchungen wie diejenigen von Gries (’06), Weser ('12) und Hessscaen (’10) sind leider Ausnahmen, aber für eine verläßliche Rekonstruktion Bedingung. Wo mir solehe Unterlagen fehlten, war hinsichtlich der Profilumrisse aus Abbildungen genug zu entnehmen, um das Richtige einigermaßen zu treffen, aber für die Breitenverhältnisse, namentlich des Kopfes und der hinteren Rumpfstrecke, mußte es öfters ertastet werden; so fürchte ich z. B., daß die Schwanzwurzel einiger Modelle etwas zu stark geraten ist, Delphinus delphis im Rumpfe zu plump u.a.m. Wenn ein Beschauer, der die eine oder andre Art in natura kennt, an ihrer Wiedergabe etwas auszusetzen findet, so wolle er sich der erwähnten Schwierigkeiten erinnern und sie durch Bekanntgabe seines Wissens für Nachfolger vermindern. Der Maßstab der Verkleinerung gegen die natürliche Größe ist ziemlich gering und bleibt viel- leicht bedeutend hinter den Größen zurück, die andre Museen ihren Modellen gegeben haben. Allein ich war einerseits auf Platzersparnis bedacht, um die ganze Sammlung nebst etwaigen Ergänzungen in einem Ausstellungsschrank von Durchschnittsmaßen unterbringen zu können, und andrerseits gibt das Modell eines riesigen Waltisches, auch wenn es mehrere Meter lang ist, dem Laien doch keine unmittelbare Größen- vorstellung; dafür sind, wie gesagt, die Skelette da. Aus diesen Gründen wählte ich für das größte Objekt, den Riesenwal darstellend, nur 1,2 m Länge, das bedeutet etwa '/,, der natürlichen Größe, so daß der Zwerg- Kurchenwal (Dalaenoptera acutorostrata Lackp.) nur 0,32 m erhalten konnte. Leider konnte dieser gleiche Maßstab für die Zahnwale nicht innegehalten werden, weil sonst die kleinsten Arten, wie Delphinus delphis L. oder Platanista gangetica Lussck zu wahrem Spielzeug geworden wären; diese Abteilung wurde in etwa '; m. Gr. hergestellt — freilich wieder mit Ausnahme des Pottwals, dessen Riesenwuchs die stärkere Ver- kleinerung auf Y,, erforderte. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 4 5 Um aber doch den Beschauern eine Vorstellung von dem Körperinhalt dieser Seeungeheuer zu vermitteln, sind die größten Arten beider Unterordnungen, also Balaenoptera musculus (L.) und Physeter macrocephalus L., als Leichen auf dem Strande liegend dargestellt mit danebenstehenden Menschenfiguren. Noch einige Mitteilungen über die Technik! Herr Gzisrer bildete das Modell nach meinen Be- rechnungen der Verhältnisse und in Anlehnung an möglichst vielseitige Abbildungen aus Modellierton über einen leichteren Kern von Draht, Holz, Torf usw. und nahm einen Gipsabguß in entsprechenden Stück- formen. Das Positiv sollte zur Gewichtsersparnis und Herabsetzung der Zerbrechlichkeit soweit wie mög- lich aus Papiermasse gebildet werden, allein keine der im Handel erhältlichen Sorten!) oder selbst her- gestellte erwies sich als gleichmäßig und schmiegsam genug, um alle Feinheiten der Oberfläche, z. B. von Megaptera, scharf wiederzugeben. Deshalb muß man die Hohlform erst mit einem Gipsbrei möglichst dünn ausstreichen, in diesen eine Lage Kaschierlenewand eindrücken und nach dem Erhärten die Papiermasse aufschichten. Das Auftragen der natürlichen Farben bietet ebenfalls manche Schwierigkeiten, künstlerisches Können des Verfertigers als unumgänglich vorausgesetzt, denn er wird in den seltensten Fällen eigene An- schauung wiedergeben, und die Literaturangaben über die Färbung lebender Wale sind oftmals wenig zu- verlässig. Verändern sich doch bekanntlich die Töne nach dem Tode sehr bald und oft in hohem Grade; um so unsicherer wird die Beschreibung bei seltneren Arten, die ein wissenschaftlicher Beobachter gewöhn- lich schon als angefaulte Kadaver zu Gesicht bekommt. So konnte es kommen, daß die vielbenutzte Ab- bildung des Blauwals von Schreeer (1841° tab. 9) ein ganz verkehrtes Bild der Zeichnung liefert, und die verwickelten Verhältnisse beim Pottwal sind erst kürzlich durch Hrxtscheıs glückliche Beobachtungen auf- geklärt worden. Somit konnte auch ich nur mein Bestes in der Verwertung von Angaben zu tun suchen, aber ohne Gewähr für die Richtigkeit. Hierbei sei noch ein kleiner Kunstgriff für die Nachahmung der Barten mitgeteilt, wenn man Mystacoceten mit geöffnetem Rachen darstellen will. Bei Arten mit dünnen, stark aufgefaserten Fischbein- platten, wie den Balaenopterinen, verwendet man die Fasern, welche den Blattstielgrund der Palmen um- geben, und die sich in der entsprechenden parallelen Lagerung und entsprechend großen Stücken heraus- schneiden lassen.) Wir hatten ein Rohmaterial von einer unbekannten indonesischen Art zur Hand, das auch die richtige Farbe besaß, sonst wird man es sich leicht aus Palmenhäusern verschaffen können. Die gröbere Schiehtung bei den Balaeninen läßt sich dagegen unmittelbar modellieren; höchstens die Ränder brauchen aus Fasern ergänzt zu werden. Außer den Cetaceen ließ ich noch die beiden lebenden Vertreter der Sirenia, Lamantin und Dugong, in der gleichen Weise verkörpern, weil vollständige Häute derselben äußerst selten in den Handel kommen und einer guten taxidermischen Verarbeitung ebenfalls Schwierigkeiten machen, wenn auch leichter überwindbare als bei den Waltieren. Endlich wagte ich den Versuch zur plastischen Rekonstruktion eines Ichthyosaurus, dessen Sippschaft ja eine lehrreiche Konvergenz zu den Cetaceen entwickelt hat, so daß man den Besuchern eines zoologischen Museums von heute eine körperliche Vorstellung davon geben möchte. Herr Dr. Könıe, dessen Urteil auf diesem Gebiete zu den maßgebenden gerechnet werden darf, erkannte den Versuch im allgemeinen als gelungen an, nur wollte er der von mir gewählten queren Lidspalte eine runde Augenöffnung vorziehen”) Wenn auch beide Lösungen nur aus Vermutungen hervorgehen können, so setzen sie jedenfalls etwas Wahrscheinliches an Stelle vieler geradezu albernen Zeichnungen des Habitus von Ichthyosauren, die ein kreisrundes Glotzauge mit freiliegendem Skleralring aufweisen; ebensogut könnte man Öhamäleon oder Uhu so darstellen. Der Figurenerklärung für die Tafel habe ich einige Literaturhinweise beigefügt, die brauchbare Anhaltspunkte für meine Entwürfe lieferten und dem oder jenem Fachgenossen gute Dienste leisten werden, wenn er Versuche ähnlicher Art unternehmen will. Ich wünsche, solche durch diese meine Andeutungen in einigem Grade erleichtern zu können. 1) Auch eine von Jonanxes Untraurr in Hamburg bezogene versagte in dieser Hinsicht, während sie sich im übrigen durch leichte Handhabung und große Festigkeit empfiehlt. 2) Vgl. Fig.1, die freilich nur wenig davon zeigt. 3) Wie Aser (12 Paläobiologie fig. 300) sie andeutet. Fie. 9 Fig. 10 Fi 11 32 Fig. 12 logus, Quinqu. Suppl. '04. klarere Vorlagen erhielt. > Een. A. Jacobi: Modelle von Waltieren und ihre Herstellung Tafelerklärung’) mit Quellenverweisen. Balaenoptera musculus L. Deutsch Riesenwal, Blauwal; Engl. Blue whale, Rorqual: Nora Blaahval. Schueser 1841 (ab 9); Sans 1873 (tab. 3); Lırrıe ’10. Physeter macrocephalus L. Deutsch Pottfisch; Engl. Sperm Whale, Cachalot; Norin. Spermacet-hval. Lvpekker ’09; ar ’10; HexrscHeL ’10.°) Balaenoptera physalus (L.) Deutsch Finnwal; Engl. Common Finnback; Norw. Finhval. ZappacH 1861; Sars 1878 (tab. 2); Auvernes ’10. Balaenoptera acutorostrata Lack. Deutsch Zwergwal; Engl. Lesser Rorqual; Norw. Vaagehval. Sırs 1878 (tab. 1); Kürentear 01; True ’04 (tab. 28, 41). Balaena glacialis Boxn. Deutsch Nordkaper, Biskayerwal; Engl. Blackwhale, Nordkaper, Biscaywhale; Norw. Nordkaper. Küxentaar ’Ol p. 208; True ’04 (tab. 46 u. 50); Axprews ’08 u. 09 (tab. 46); Corzerr ’09. Megaptera nodosa (Bosn.) Deutsch Buckelwal; Engl. Humpback; Norı. Knoelhval. Sars 1880 (tab. 2); Kürentnar ’01 p. 218; Tave (tab. 57—41, 50); Axprews ’09 (tab. nz Globicephalus melas (Traıtr) Deutsch Grindwal; Engl. Common Blackfish; Norw. Grindhval. True 1889, Bepparp 1900; KürentHar ’01. Dazu photographische Aufnahmen vom Grindfang auf den Faröer, die von den Herren Mag. Küchter in Varel und K. Schreiser in Königsberg gütigerweise zur Verfügung gestellt wurden. Balaena mysticetus L. Deutsch Grönlandswal; Engl. Greenland Right Whale; Norw. Groenlandshval. Eschricnt und Reınuarpr 1861; Kürentuar ’Ol; Lyverker '09. Hyperoodon rostratus (Mürr.) Deutsch Dögling, Butzkopf; Engl. Bottlenose; Norw. Naebhval. Gray 1868 (tab. 3); 1860 in: Proc. Zool. Soc. p. 425; Bepparnp 1900; Kurextuar '01; Corzerr ’06. Phocaena phocaena (L.) Deutsch Braunfisch; Engl. Common Porpoise; Norw. Nise. Naturabguß eines frisch erlegten Tieres von. Hela. Monodon monoceros L. Deutsch Narwal; Engl. Narwhale; Nor. Narhval. Trur 1889; Kuxsntuar 01; Weser '12. Orcinus orca (L.) Deutsch Schwertwal; Engl. Killerwhale; Norw. Spaekhuggere. Scuusser 141%; Tave 1889; Bepvarn 1900; Korextuar Ol; Griss ’06. 1) Die Nomenklatur für 1, 3—4, 6 nach Tree (04), für die übrigen Figuren im ganzen nach Ton 0 2) Herr Dr. Hoxasener war so gütig, mir die Negative seiner Aufnahmen zu leihen, wodurch ich bedeu io. 16 0. 17 o. 18 g.19 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 4 7 Tursiops tursio (F.) Deutsch Tümmler; Engl. Bottlenosed Porpoise; Norw. Tumler. SchteserL 1841 (tab. 5); True 1889 u. 1890; Benparn 1900. Delphinus delphis L. Deutsch Delphin; Engl. Dolphin; Norw. Delfin. Trur 1889; Beoparn 1900. Delphinapterus leucas (Parı.) Deutsch Weißwal; Engl. White Whale; Norw. Hvidfisk; Russ. Bjeluga. Bez 1895; Couzerr ’06. Platanista gangetica L£geck. Anperson, J. (1878) in: Anatomical and zoological researches ete., London 4; Lyperker ’09 (fig. 14). Manatus manatus (L.) Aıston 1880 (tab. 7); Marsnarı 1881; GupDernarscH ’09. Halicore dugong (Erxı.) Nach Report ’12 (tab. 23), einem Abgusse des Kopfes und eigenen Erinnerungen von B. Griszer. Ichthyosaurus quadriscissus Quenst. Nach bekannten Abbildungen des Fossils und seines Hautabdrucks; der Kehlsack nach Aszı ’12 (fig. 300). 8 A. Jacobi: Modelle von Waltieren und ihre Herstellung Literaturverzeichnis. Aıstox, E. (1880), Mammalia in: Biol. Oentr.-Amer., tab. 7. Aıveroes, F. (’10), Über eine gestrandete Balaenoptera physalus L., in: Zool. Beob. v.51 p. 33—39. Anprews, R. (08), Notes upon the external(!) and internal Anatomy of Balaena a Boxv., in: Bul. Amer. Mus. 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Professor der Anthropologie und Direktor des Anthropologischen Instituts der Universität Zürich Mit 2 Tafeln und 90 Figuren im Texte Leipzig Druck und Kommissionsverlag von B. @. Teubner 1914 Ausgegeben am 15. Dezember 1914 X Inhaltsverzeichnis I. Einleitung II. Material . Ill. Technik IV. Bearbeitung der Beobachtungen A. Charakterisierung der einzelnen Gruppen 1. Torricelligebirge 2. Jakumul . 3. Arup . 4. Leitere 5. Gemischte Gruppe: Suein, Moem, Kaup, Kuail, Banim, Siar, Karkar, Tami, Busaman B. Vergleichender Teil . 1. Die Typendifferenzen in bezug auf einzelne Merkmale . a) Die Typendifferenzen in bezug auf die absoluten Werte . b) Die Typendifferenzen in bezug auf die relativen Werte 2. Die durchschnittlichen Typendifferenzen . V. Schlußwort . VI. Zahlentabellen . VII. Literaturverzeichnis . . Jar £ ’ I, Einleitung. Während meiner Reise im deutschen Teil der Insel Neuguinea nahm ich, soweit Zeit und Gele- genheit es erlaubten, in verschiedenen Gegenden auch anthropologische Beobachtungen vor. Die Tatsache, daß sie zum Teil einem bisher anthropologisch nicht beschriebenen kleinwüchsigen Bergvolk gelten, würde heute, wo das Suchen nach kleinwüchsigen und pygmäenhaften Rassen so sehr im Vordergrunde der anthropologischen Forschung steht, allein die Veröffentlichung der hier mitgeteilten Beobachtungen recht- fertigen. Ich kann den Untersuchungsresultaten über die bergbewohnende Inlandbevölkerung aber auch Materialien gegenüberstellen, welche die Bewohner der vorgelagerten Küste betreffen und einen Vergleich ermöglichen. Dieser Betrachtung der Beziehungen zwischen den beiden Bevölkerungen wandte ich mich mit um so größerem Interesse zu, als mir analoge Fälle im südlichen Neu-Mecklenburg (Scatasınuauren '10a, p. 109— 115) und an der Ostküste der Insel Bougainville (’08, p. 85—86) früher schon begegnet waren. Die allgemeine Frage der Stellung der kleinwüchsigen Inlandstämme zu den Küstenstämmen von höherer Statur soll hier nur insofern Berücksichtigung finden, als sich aus der vorliegenden Untersuchung dafür unmittelbare Beiträge ergeben. Dagegen bin ich an anderer Stelle kürzlich näher darauf eingetreten (’l4a u. b). IT. Material Die anthropologischen Beobachtungen erstrecken sich auf 191 Individuen, die sich in drei Haupt- gruppen zusammenfassen lassen: l. Die Leute des Torricelligebirges. 2. Die Bewohner dreier Landschaften der Nordküste. 3. Leute aus verschiedenen Teilen Deutsch-Neuguineas. Die Vertreter der ersten beiden Gruppen wurden in ihren heimatlichen Dörfern gemessen; die- jenigen der dritten Gruppe sind Pflanzungsarbeiter oder Polizeisoldaten, die ich gelegentlich auf Europäer- stationen traf und untersuchte. Stellen die beiden ersten Gruppen vier geschlossene Serien dar, deren Zahlen man gewisse Schlüsse entnehmen darf, so ist die dritte aus heterogenen Elementen zusammengesetzt, die der Ergänzung vollständigerer Serien anderer Forscher dienen können. Im folgenden nenne ich die genauere geographische Herkunft der untersuchten Leute und — soweit die Aufnahmen in den Eingebornendörfern erfolgten — zugleich auch den Zeitpunkt der Beobach- tungen. Ich verweise dabei auf die nachstehende Kartenskizze (Fig.1) und meine früher gegebene Reise- beschreibung (’10b, p. 9—16). 7 Männer und 4 Frauen des Dörfchens Afu oder Quaimaitschirk in den Vorbergen des Torricelligebirges. Ich maß sie an Ort und Stelle am 3. September 1909. 23 Männer im Dorfe Akur im Torricelligebirge, am 9. September gemessen. So umfassen meine Beobachtungen an den Gebirgsbewohnern 30 männliche und 4 weibliche Individuen. 21 Männer und 1 Jüngling (Nr. 22 der ZahlentabelleIV) in dem Lagunendorfe Leitere im westlichsten Teil der Nordküste, am 17. und 18. Oktober gemessen. 20 Männer in Arup, am Ostrande der Warapulagune, am 19. Oktober gemessen. 100 Männer in der Landschaft Jakumul, in den Tagen vom 30. Oktober bis 2. November gemessen. Auf die Küstenlandschaften fallen somit 141 Männer und 1 Jüngling. Die .Vertreter der heterogenen Gruppe rekrutieren sich aus 15 Männern folgender Herkunft: 1 Mann aus der Landschaft Suein, die östlich von Jakumul liest, von dieser aber durch die Landschaft Ulau getrennt ist. y7r wourndnon-yosInaT 1A EIENETEGING 10p Ozz1y9uSJeyy 7 Bu BZ UNlOS1Ey FEN a R £ N REN EIS R N et “gan! ‚2sontal 2 wor, °8, Qeyn AIIIIOY alla T ‚DEsC Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 7 1 Mann aus Moem, einem Orte auf einer kleinen Halbinsel westlich von Dallmannhafen. 2 Männer aus Kaup, nordwestlich von der Mündung des Capriviflusses'). 1 Mann von der Insel Kuail oder Keul (Deblois-Insel), die der Mündung des Capriviflusses gegenüber- und etwa 50 km von der Küste abliegt. 1 Mann aus Banim, ein Ort in der Nähe von Hatzfeldhafen. (Dieser Ort und die nachfolgenden sind in den Kartenskizzen nicht mehr zu sehen, da sie südlicher liegen.) 1 Mann von der Insel Siar bei Friedrich -Wilhelms-Hafen. 4 Männer von Karkar (Dampier-Insel). 1 Mann von den Tami-Inseln, einer kleinen, der Bukauaküste unmittelbar vorgelagerten Gruppe. 3 Männer aus Busaman, einem Orte südlich vom Markhamfluß. Wie der Titel dieser Arbeit sagt, haben darin nur die metrischen Merkmale, welche den Haupt- teil meiner Beobachtungen an lebenden Neuguinealeuten darstellen, Berücksichtigung gefunden. Die deskrip- tiven Eigenschaften, vor allem die Behaarung, sollen in einer spätern Veröffentlichung zur Behandlung kommen. III. Technik. In der Meßtechnik hielt ich mich im wesentlichen an das Meßblatt von Ruporr Marrın. Es ist den Fachgenossen hinlänglich bekannt, weshalb ich wohl auf eine genauere Besprechung der einzelnen Maße verzichten darf. Als Meßinstrumente dienten mir ebenfalls diejenigen von Marrın (’03, p. 127). In den Fällen, wo ich Gelegenheit hatte, die Leute in ihren Dörfern zu messen, war ich meist zu knapp an Zeit, so daß ich — Körpergröße und Spannweite ausgenommen — von der Feststellung der nur mit aller Sorgfalt und daher nur unter den günstigsten Bedingungen ausführbaren Körpermessungen häufig absehen mußte. Dagegen nahm ich auf den Stationen, wo durch Muße, geeigneten Platz und nicht zuletzt durch die Haltung der mit dem Europäer schon näher vertrauten Individuen die Vorbedingungen für ein erfolgreiches anthropometrisches Arbeiten gegeben waren, solche in der Regel vor. Der Laboratoriumsanthropologe, für den es wenige Schwierigkeiten gibt, die nicht zu überwinden wären, wird es als einen Mangel empfinden, daß ich die direkte Feststellung der Rumpflänge, bzw. ihrer unteren Grenze unterlassen habe. Indessen hatte ich mich schon während meiner anthropometrischen Arbeiten auf Neu-Mecklenburg davon überzeugt, daß man an eine Bestimmung des oberen Schambeinrandes nur bei denjenigen Eingeborenen gehen darf, mit denen man durch längeren Verkehr schon vertraut geworden ist, Ks ist dies ein Fall, wo die Gesichtspunkte des Materialsammlers mit denjenigen des Bearbeiters in Konflikt geraten. Die Forderung eines einzigen Meßpunktes, dessen Feststellung den Eingeborenen sicht- lich unangenehm ist, kann zur Folge haben, daß zahlreiche Individuen, ja ein ganzes Dorf, sich dem Messen vollkommen entziehen. Will man diese Gefahr nicht laufen, so ist es geboten, Hilfsmaße heranzuziehen oder auf das gewünschte Maß ganz zu verzichten. Dank der Untersuchungen Morrisons (12, p. 140—144) über das Lageverhältnis des Femurkopfes zu der Spina ossis ilii anterior superior und der Symphysis ossium pubis läßt sich die Symphysenhöhe und damit die Rumpflänge aus der Höhe der Spina ossis ilii anterior superior berechnen. Ich habe daher zunächst von der projektivischen Distanz Spina-Kniegelenk 7°/, abgezogen, dann diese Zahl, welche der berechneten Oberschenkellänge entspricht, um 9,09°/, vermindert und schließlich von der Maßzahl der Höhe der Ineisura jugularis subtrahiert. Diese durch mehrfache Berechnung gewonnene Rumpflänge kann nur eine annähernde Genauigkeit beanspruchen, ist aber für das fehlende direkte Maß doch ein guter Ersatz. Bei der Aufnahme der Körpergröße bediente ich mich gewöhnlich eines ebenen Brettes, meistens eines Kistendeckels, auf welchen das zu messende Individuum gestellt wurde. Diesen wichtigen Teil eines anthropometrischen Reise -Instrumentariums vergessen die meisten Forschungsreisenden anzuführen, trotzdem sein Mangel sich jedem Untersucher, sobald er seine Arbeit aus dem mit ebenem Plankenboden versehenen Tropenhaus heraus in die eigentliche Wildnis verlegt, empfindlich bemerkbar macht. Bei der ' Feststellung der Körpergröße, die beim Europäer meistens keine Schwierigkeiten bereitet, kommt der | Anthropologe zum ersten Mal der Haarfrisur des Papua ins Gehege. Um einerseits möglichst exakte 1) Die genauere Lagebezeichnung dieses Ortes verdanke ich Herrn Hauptmann Dr. Friederici. 8 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Resultate zu bekommen, andererseits die oft noch gefärbte Oberfläche des Haarschopfes und damit die gute Laune des zu messenden Individuums nicht zu zerstören, empfiehlt es sich den Gleitstab möglichst nahe dem Scheitel von vornher zwischen die Haare hinein- und dann auf das Niveau des Scheitels hinunterzuschieben. Daß ich die Spannweite mit vorn angelegtem Anthropometer gemessen habe, bedürfte eigent- lich nicht der Erwähnung, da diese Meßart dem Sinne der Marrısschen Instruktion entspricht. Aber ich hebe dies doch nachdrücklich hervor, da in neuerer Zeit von manchen Autoren (z. B. WeEıssexgere) durch Anlegen des Stabes von hinten gemessen, wird. Ein Vergleich der auf die beiden verschiedenen Arten ge- wonnenen Zahlen ist nicht möglich. Zur Feststellung der übrigen Körpermaße wandte ich, soweit sie den Rumpf und die untere Extremität betrafen, die projektivische, soweit sie die obere Extremität angingen, die direkte Meß- methode an. Diese Auswahl ergab sich nach den ersten Versuchsmessungen in Neu-Mecklenburg. Schon die einfache Überlegung sagt, daß diejenigen Punkte, welche sich in der senkrecht und ununterbrochen über den Fußpunkten aufsteigenden Körpersäule befinden, geringeren Schwankungen unterworfen sind, als die- jenigen, welche dem durch den Brust-Schulterapparat seitlich angegliederten, hängenden Arm angehören. Die praktischen Versuche bestätigen dies. Übrigens ist es bemerkenswert, daß Morrısox (’10, p. 252) un- abhängig von mir bei seinen Messungen an Europäern zu demselben Resultat gelangt ist. Ich möchte daher künftigen Untersuchungen empfehlen, für die obere Extremität die direkte Messung in Anwendung zu bringen. Natürlich muß die Akromialhöhe, d.h. der Abstand des Akromions über dem Boden, stets bestimmt werden, da für das Proportionsschema die Anfügungsstelle der oberen Extremität bekannt sein muß. Über die Technik der Kopfmessungen, welche in der vorliegenden Arbeit den breitesten Raum einnehmen, habe ich nichts hinzuzufügen, da ich den Marrısschen Vorschriften folgte Auch hier war in Anbetracht der Umstände, unter denen die Aufnahmen erfolgten, eine Auswahl zu treffen. So mußte ich in der Mehrzahl der Fälle von der Bestimmung der Ohrhöhe des Kopfes absehen; denn dieses — meines Erachtens schwierigste — Maß der Kephalometrie liefert trotz der Erleichterung, die Marrı durch Ein- führung der Ohrnadel geschaffen hat, nur bei Aufwendung von Zeit zuverlässige Resultate. IV. Bearbeitung der Beobachtungen. | . In dem Abschnitt, welcher der Charakterisierung der einzelnen Gruppen gewidmet ist, habe ich“ in jeder Gruppe Merkmal um Merkmal durchgangen und für die Maße und Indices den Mittelwert (M), die stetige Abweichung (6), den Variationskoeffizienten (e) und den wahrscheinlichen Fehler (E) von M, os unde festgestellt. In der Berechnung hielt ich mich im wesentlichen an Davzxrorr (’04) und Morxisox (10). Für die Wertung der aus der Berechnung sich ergebenden Zahlen bieten die Arbeiten von Garrerr (12), Jover (12), u.a. einige Anhaltspunkte; leider finden sich für die Berechnung der Charakteristika der am Lebenden genommenen Kopfmaße nur spärliche Belege in der Literatur. Um mir von der Stellung einer Merkmalsgröße innerhalb der Variationsbreite der Menschheit eine Vorstellung zu machen, mußte ich mich hauptsächlich auf den Mittelwert verlassen. Anders dagegen verhielt es sich im vergleichenden Abschnitt, wo es sich im wesentlichen um von mir selbst gemessene und charakterisierte Gruppen handelte. Hier machte ich von den Charakteristika ausgiebigen Gebrauch und ließ sie vor allem in der Berechnung der Typendifferenzen nach Morrison ('10, p. 158) und Poxtarowskı (’11b, p. 26-30) zu Worte kommen. Z ar = Veranschauliehung der tatsächlichen Verteilung der Varianten habe ich für viele Merkmale die he Krequenzkurve gezeichnet. Für die aus nur 20 resp. 21 Individuen bestehenden Gruppen von Arup u Leitere wurde sie nur für je 10 Merkmale angefertigt. Ich beziehe mich in dieser Arbeit häufig auf neuere und herkömmliche BE indessen wird man beim Durchgehen meines Textes bemerken, daß ich hinsichtlich des Wertes dieser teilungen auf dem Boden Poxıarowskıs (11a) stehe, wenn ich auch nicht für ihre gänzliche Absch: eintreten möchte. Schließlich weise ich noch auf die am Schluß der Arbeit angefügten Zahlentabellen hin, in sich nicht nur die Einzelwerte der Maße und Indices, sondern auch die "Crappenchwaker zusam yestellt finden (S. T0—80). | | | | ) | | | | | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 9 A. Charakterisierung der einzelnen Gruppen. 1. Torricelligebirge. Die in diesem Abschnitt bearbeiteten Beobachtungen sind das anthropologische Resultat des im August und September 1909 unternommenen Vorstoßes ins Torricelligebirge, dessen Verlauf sowohl von SCHLECHTER (’11, p. 85—93) als auch von mir selbst (’1Ob, p. 10—14) geschildert worden ist. Bei der kurzen zu Gebote stehenden Zeit, der Ungunst der Witterung und der Unberührtheit der Leute mußten die Beobachtungen auf durchschnittlich 15 Maße beschränkt werden, die indessen genügen, um eine Reihe eharakteristischer Merkmale der Gruppe herauszuheben. Dankbar gedenke ich hier der freundlichen Unter- stützung des Herrn Dr. SCHLECHTER, der manchen der unberührten Eingebornen bewog, die Messungen an sich vornehmen zu lassen, und mir so eine gute Ausnützung der Zeit ermöglichte. Schon eingangs habe ich der Kleinwüchsigkeit der Gebirgsbewohner Erwähnung getan, eines Merkmals, das schon beim Anblick der ersten Leute in Afu in die Augen fiel, später aber bei den weiter landeinwärts wohnenden Stämmen noch schärfer hervortrat. Ich betone aber, daß ich meine Beobach- tungen ohne irgendeine Auswahl der Individuen zu treffen, vorgenommen habe. Wenn meine Unter- suchungen einen Beitrag zur Pygmäenfrage sollten bilden können, so durften sie durch keinerlei Auslese beeinflußt sein.- Es scheint mir wichtig und notwendig, dies hervorzuheben, da manche der neueren Beob- achter an lebendem und totem Material kleinwüchsiger Rassen, voreingenommen von dem Pygmäenproblem, eine Auslese walten lassen. Da sich die Untersuchungen auf zwei verschiedene Gebiete, d. h. ein der Küste näher gelegenes Dorf Afu und zwei tiefer im Gebirge befindliche Orte Akur und Apur, verteilen und daher eine An- näherung der Bewohner des ersten Gebietes an die Küstenbevölkerung zu erwarten war, habe ich für einige wenige Merkmale die Zahlen der reinen Gruppe derjenigen der ganzen Gruppe gegenüber gestellt. In der Zahlentabelle I sind die Afu-Leute unter Nr. 1—7, die Leute von Apur und Akur unter Nr. S—30 aufgeführt. Ich habe die durch die Messungen an den Eingeborenen gewonnenen Zahlen nicht nur in den üblichen und neugeschaffenen Indices zueinander in Beziehung gebracht, sondern auch dieser Betrachtung der Verhältniszahlen eine solche der absoluten Größen vorausgehen lassen; denn wenn es berechtigt ist, eine Rasse vom Standpunkt eines absoluten Maßes, wie der Körpergröße, aus zu betrachten, so müssen auch die übrigen absoluten Größen mehr in den Vordergrund der Untersuchung treten. Man hat zu prüfen, welche Variationen die zu einer bestimmten Körpergröße gehörigen Kopf- und Körpermaße aufweisen, und man wird auf diese Weise allmählich dazu gelangen, zu bestimmen, bei welchen absoluten Größen des Schädels und der Extremitätenknochen man auf Kleinwüchsigkeit schließen darf. Daß ein kleiner Schädel nicht ohne weiteres einen Rückschluß auf kleine Statur erlaubt, haben Tuomsox und MaAclvEr (’05, p. 87) dargetan. Aus diesen Erwägungen heraus habe ich auch die wichtigeren Schädelmaße in ihrer Beziehung zur Körpergröße untersucht. 1. Körpergröße. Die Maßzahlen der 30 gemessenen Männer variieren bei einem Mittel von 151,9 cm zwischen 139,8 und 165,7 em, diejenigen der allerdings nur 4 Frauen bei einem Mittel von 141,3 cm zwischen 138,0 und 148,7 cm. Fassen wir nun die reine Gruppe, d. h. die Leute von Akur und Apur, ins Auge, so fällt das. männliche Mittei auf 150,9 cm. Unter Zugrundelegung von EuıL ScHuipts (’05, p. 121—125) Ein- teilung würden beide Gruppen in die Abteilung der „sehr kleinen Rassen“ und zwar in die Nähe ihrer unteren Grenze zu setzen sein. Sie gehören also nach E. ScHmiDts Größenschema in die unmittelbare Nähe der Pygmäengruppe, nicht aber in sie selbst hinein. Wenn man sich dagegen für R. Pöcrs ('12, p. 318) Gruppierung entscheidet, so würden sie zu den negritoartigen Zwergvölkern zu stellen sein, für welche Pöch eine Größenmittelschwankung von 148—152 cm angibt. Unsere Klassifikationen sind ja alle mehr oder weniger künstlich und müssen in den Fällen ihren Wert verlieren, wo sich das Mittel einer Gruppe unmittelbar an eine Klassengrenze anschließt. Dies trifft gerade für die untersuchten Bewohner des Torri- eelligebirges zu und zwar um so-mehr, als die Berechnung des wahrscheinlichen Fehlers die Annahme einer eventuell absteigenden Verschiebung des Mittels um 0,94 em zuläßt. Indessen lernen wir den Wert des Körpergrößenmittels unserer Gruppe noch besser abschätzen, wenn wir es mit entsprechenden Mittelwerten derjenigen Rassen zusammenztellen, die in der Pygmäenfrage seit längerer Zeit eine Rolle spielen. Abh. u. Ber.d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn, Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.5 2 10 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Rasse | q Q Autor Pygmäen a. Giapanda, Zentr.-Afr.. . . . - 140,8 — ÜZEKANOWSKI (’10, p. 104) Buschmänner. . . Re N 144 _ Pöcaı (12, p2319) Negritos v. d. Philipnineh DH EHE Br, 146,5 _ DENIKER (1900, p. 577) Ba-Binga v. en Zentr- At st 148,6 143,5 Poutris (12, p. 409) Andamanen . . ee ee 149,2 140,3 Man (1883, p 408) Lappen: u. yR, Sage Fe ae 150 — DüBEn (’10, p. 6) Torricelligebirge, reine Gr. ._. . . .. - 150,9 — SCHLAGINHAUFEN 5 ganze, a ee 151,9 141,3 5 Inlandstämme v. Malakka . . . ... 152 142 MARTIN (’05, p. 235) Wedda,-reinenaret.. Sa. ee 153,3 143,3 P. u. F. Sarasın (1892—93, p. 88) Moala; Velebesi 7 Men m ne en 156,1 | 145,4 F. Sarasın (’06, p. 49) Diese Liste zeigt, daß sich die Bewohner des Torricelligebirges hinsichtlich des Körpergrößenmittels durch- aus in die Reihe der kleinwüchsigen Rassen einfügen. Bei künftigen Pygmäenstudien wird also auch mit der Existenz der von mir festgestellten kleinwüchsigen Gruppe zu rechnen sein. Wie sieh die Bewohner des Torricelligebirges zwischen die anderen Neuguineagruppen kleiner Statur einreihen, zeigt folgende Liste: 22 Tapiro, Holländisch-Neuguinea ....... 144,9 cm Hapvon (’12, p. 314) 11 Kamaweka, Britisch-Neuguinea. ...... 148,7 cm SELIGMANN (’09, p. 329) 12 Goliath, Holländisch-Neuguinea. ...... 149,2 cm v. D. BROER (’13, p. 34—36) 23 Torricelligebirge (Akur und Apur) ... . 150,9 em SCHLAGINHAUFEN 30 Torricelligebirge (mit Afu) ....:.... 151,9 em SCHLAGINHAUFEN 50 Kai, Deutsch-Neuguinea ........... 152,5 cm Pöch (05, p. 41). Der Vergleich der reinen mit der ganzen Gruppe läßt erkennen, daß der Afu-Gruppe eine wesentlich größere durchschnittliche Körperlänge zukommt. Sie berechnet sich zu 155,2 em und nähert sich somit der später zu besprechenden Körpergröße der Küstenbevölkerung. Es ist wohl kein Zufall, daß die kleinste beobachtete Maßzahl (139,9 cm) der reinen, die größte (165, 7) der Afu-Gruppe angehört. Hinsichtlich der letzteren Zahl kann ich vorwegnehmen, daß sie einem Individuum entstammt, das auch in bezug auf andere Merkmale aus der Gruppe herausfällt. ; Von den 4 weiblichen Maßzahlen liegen 3unter 140 und eine zwischen 140 und 150 em. Das Mittel beträgt 141,3 em. Es machtrund 03 Prozent des männ- Fig. 2. Torricelligebirge. Körpergröße B Körpergröße N bi er San, und stimmt gut mit den Ängaben von Torınarn (1885, p. 459) und WEISSENBERG (1894, p. 412) überein, wonach die weibliche Körpergröße um 7 Prozent kleiner ist als die männliche. Indessen müssen spätere Untersuchungen erst geh ob bei einer Zunahme des Materials die Differenz sich gleich bleibt. 10 WO Wi 2 109 ah 1nS 146 17 WB 140 150 191 152 193 15% 155 196 157 158 199 160 161 169 163 16% 165 = Frau Körper- Kopf- Gesschte: Joch- | Relative | Relative | Relative | Relative | Längen- | Index Morph- Nr sröße |) höbe bogen- | Kopf- Kopf- |Gesichts- \Jochbog.- breiten- | parieto- Gesichts- ae A EIRe | Breite | breite | länge | breite höhe breite | Index |zygomat. ToteE x | “c el > | | . | 1880 || 172 | 186 | 100 | 1285 | 194 | 98 | 72 | 90 | To,zeios 2. | 1397 | 178 | 147 | 95. |»"195.2|, 712772] 5105 4 265 9) | 836 | 117 3. || 1380 | 178 | 1834 | 99 | 126 | 128 96 1 91 75,3 | 106 4. | 1487 | 180 | 147 | 95 | 133 | 121 99 | 64 90..| Su au Abh. u. Ber. d. K. Z0ol. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. X1V Nr. 5 11 2. Spannweite. In Fällen, wo die Aufnahme weiterer Proportionsmaße ausgeschlossen ist, empfiehlt es sich, wenigstens noch die Spannweite festzustellen, die, zur Körpergröße in Beziehung gesetzt, eine gewisse Vor- 4 3 DE7 4 3 2 1 \ ni fi mn en Il Lu er — 4 4 ‚= 4 21 WS WE WI e 19 150 151 152 1593 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 A7S A476 177 478 179 180 Fig. 3. Torricelligebirge. Absolute Spannweite. stellung von dem Verhältnis der oberen Extremität zur _ I ö Körpergröße gibt. Die Varianten der an 27 Männern ge- wonnenen absoluten Zahlen gehen von 145,6—180,5 und lassen ein Mittel von 162,4 berechnen. Diese Zahl, für deren Beurteilung man allerdings den wahrscheinlichen : Fehler von 1,005 berücksichtigen muß, gehört zu den ?! kleineren der bisher bekannten Mittelwerte; aber doch | ist sie größer als man nach der Körperlänge vermuten 102 A02 105 108 x07 TOR 08 10 AM Ma m ıw 115 10 77 M10 118 . . - . Fig. 4. Torricelligebirge. Relative Spannweite. sollte. Dies zeigen die Zahlen der relativen Spann- = ae p weite, die von 103,4 bis 119,6 variieren. Ihr Mittelwert von 107,4 gehört zu den höchsten der bis jetzt nachgewiesenen Ziffern, wie folgende Zusammenstellung zeigt: | Rasse | &s | QO Autor Dein 20 ar a | re Jorck (12, p. 473) Indianer v. Colorado . . , 100,00 River Bee 2710802 1026 || Marım (05, p.. 24% Jakuten. ist. — 1040 JOCHELSON-BRODSKY (’06, p. 42) Brasilianische Indianer . . 104,5 103,2 EHRENREICH (1897, p. 111) Ba-Bingav. Lobaye = . . || 105 | 107 Pourrin ('12, p. 409) Bella Coola Indianer. . . | 1062 | 1048 || Boas (1891, p. 34) Torrieelligebirge. . . . . 107,4 | _ SCHLAGINHAUFEN Unter den hier angeführten Gruppen stehen die Senoi hinsichtlich der Körpergröße den Leuten aus dem Torricelligebirge am nächsten, hinsichtlich der Spannweite aber, wie der Index zeigt, hinter ihnen - zurück. Nach Torınarp (1885, p. 1079) waren bei Parisern in 2,03 Prozent, bei Japanern in 0,74 der Fälle Individuen mit einer Verhältniszahl von 111,0 und mehr konstatiert worden. In meiner Gruppe treten diese hohen Zahlen in 14,8 Prozent auf. So ist das Verhalten unserer Gruppe entschieden ein extremes. Daß sie aber in Melanesien mit ihrer hohen relativen Spannweite nicht einzig dasteht, wird im vergleichen- den Teil dargetan werden. Da sich die Spannweite aus Schulterbreite und Armlängen zusammensetzt und die letzteren den Hauptanteil haben, darf man in dem vorliegenden Fall auf eine ansehnliche relative Länge der oberen Extremität schließen. In Anbetracht des Mangels von Spezialmaßen ist uns dieser Schluß von Wert. Um über die Größe der stetigen Abweichung und des Variationskoeffizienten ein Urteil zu ge- winnen, lasse ich hier die entsprechenden Zahlen von Körpergröße, absoluter und relativer Spannweite einiger der von Jovcz (12, p. 473) behandelten Gruppen folgen: [I 12 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea | Körpergröße | Abs. Spannweite | Rel. Spannweite Stamm — ee M 6 er ee 6 el 2M 6 Sarikoli . ... | 1638 | 4,48 | 2,7 |"1664 | 625 | 3,8 || 101,6 | 1,42 Dolan.. ... .. 164,1 | 461 | 23 || 170,22| 5,897 | 3,52. 103. 221.166 Niya-... ...|| 162,5 | 502° | 3,170°1649| 25,610 | 3,221,105 02:37 Polu .:. .- .) 164,4 | 5,882 |.3,5 | 164,4 | 6,15.1°3,72 0199.97 2055 Keriya.. . ...| 1613 | 6,29 | 3,9: | 1672 | 354 | 2,1 | 994 | 1,96 Kirgisen . . . | 1641 | 646 | 39 | 1703 | 7,52 | 4,4 | 103,6 | 2,40 Charklik . . . || 1678. | 746. | 4,4 || 170,8: |: -8,692|75,122-310%82 | 193 3. Akromialhöhe. Die Höhe des Akromions über dem Boden wurde nur an drei Individuen bestimmt. (Nr 4: 1319, Nr. 5: 1235, Nr. 6: 1222 mm). Der Mittelwert (1258 mm) ist daher von beschränkter Bedeutung. Die vier Karkar-Leute der gemischten Gruppe ergaben 1251, die drei Männer von Busaman 1285 mm. Das Mitte! der relativen Akromialhöhe beträgt 82,8; es ist um eine Einheit größer als der entsprechende allerdings aus weit mehr Individuen berechnete Wert der Senoi (Maxrrın, ’05). 4. Länge, Breite und Längenbreitenindex des Kopfes. Das absolute Längenmaß des Kopfes variiert im männlichen Geschlecht von 173— 199 mm. Die Zahl 183,5 entspricht dem Mittel. Zur Größenbeurteilung dieser Was? empfiehlt es sich in Anbetracht des Mangels einer Übersicht über die Variationsbreite und Vertei- lung der Kopflängenziffern der Menschheit die Reduktion auf das Schädelmaß vorzunehmen, 13 11 175 176 177 3% 18 181 = 183 ix = 186 1897 188 189 190 2 en: 14 195 196 197 198 199 dessen Variationsverhältnisse Fig. 5. Torricelligebirge. Absolute Kopflänge. ER a en ww w N cn besser durchgearbeitet sind. Unter Zuhilfenahme von Czeranowskıs (’07, p. 64) Formeln gelangt man zu einer mittleren Schädellänge von 176,3 mm, um welche herum sich die Individualwerte bis zu den Grenzwerten von 166,4 und 190,7 mm gruppieren. Es fällt somit der Mittelwert noch in die Zahlengruppe, die nach der Liste von Scnwarse (1899, p. 25) die größte Frequenz umfaßt, und man kann ihn daher als Ziffer von mittlerer Größe bezeichnen. Der Minimalbetrag ist ausgesprochen klein, der Maximalbetrag ausgesprochen groß; aber weder der eine noch der andere stellen extreme Werte dar. Vom oberen absoluten Grenzwert (nicht reduziert = 199 mm) ist zu sagen, daß er sich von der geschlossenen Frequenzkurve, die mit 195 endigt, isoliert. In der Häufigkeitskurve macht sich durch die Erhebungen bei 178 und 184/185 eine Tendenz zur Zweigipflig- keit bemerkbar. Der Mittelwert der Kopfbreite von 142,5 mm berechnet sich aus einer Zahlenreihe, die mit 136 beginnt und mit 149 schließt. Das reduzierte Schädelbreitenmittel (135,7) ist eine mittelgroße Zahl, 6 ! 6 / 1 ' / — = I 3 Ds 24 125 026 127 RRTOHTRSOHAd re A AN Lin = vera TEE TTVBET) 136 137 138 199 140 181 1a2 163 WA AUS WG 147 8 19 150 ZT REES ER Oet ES Fig. 6. Torricelligebirge. Absolute Kopfbreite. Fig. 7. Toribelirene Re Kon s . » - x r z € r. I wenn sie auch bei einer strengen Anwendung der Kategorien von Töröx und Läszr6 (’02, p. 507) bereits klein zu nennen wäre; denn in der Einteilung dieser beiden Autoren umfaßt die Kategorie mittelgroßer Breiten die Zahlen von 136—152 mm. In diese Gruppe hinein greift somit gegen die Hälfte aller Fälle. | | | | | | | | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 13 Das Maximum der reduzierten Schädelbreite beträgt 142,1; der Minimalbetrag (129,4) aber ist als wirklich klein zu bezeichnen, da seine Häufigkeit unter 2000 ungarischen Schädeln nur 0,45 Prozent entspricht. Immerhin wird er von dem von mir untersuchten männlichen Semangschädel mit 127 mm noch unterboten (Scuracıwnauren ’07, p 45). Auch die Kopfbreitenkurve neigt zur Zweigipfligkeit (139 und 145 mm). Die Messungen an den weiblichen Individuen ergaben für die Kopflänge als Mittel 177 (redu- ziert 170,1), als Minimum 172 (reduziert 165,2), als Maximum 180 (reduziert 175,0), für die Kopfbreite als Mittel 141 (reduziert 134,2), als Maximum 134 (reduziert 127,0), als Maximum 147 (reduziert 140,6). Daß das Breitenmittel nur um eine Einheit unter derjenigen der Männer steht, fällt bei der kleinen Zahl der untersuchten Individuen nicht sehr ins Gewicht. An gesetzmäßigen Beziehungen zwischen Körpergröße und Kopflänge läßt sich in der männ- lichen Gruppe nur das eine erbringen, daß Kopflängen von 178 mm und weniger an Individuen mit den kleinsten Körpergrößen, d. h. von 139—152 cm, gebunden sind. Dagegen läßt sich der Satz nicht umkehren, wie denn überhaupt im übrigen die Beziehungen zwischen Körpergröße und Kopflänge regellose sind. Die in der folgenden Tabelle zusammengestellten relativen!) Größen berechnete ich, indem ich die 1000 fache Maßzahl des Kopf- resp. reduzierten Schädelmaßes durch die Ziffer der Körpergröße dividierte. Kopflänge Kopfbreite \ j Kopf | Schädel Kopf Schädel SO DIR ES I SEES, SIE ® ——— Dee a ern —_— aa nen Mittel . . | 121,0 | 125,0 116 120 1,2 93,6.) 100,0 89:5.22.0295.0 Minimum 111,0 | 21 Sa 10R 1167 2.785,9 95,0 80,0 91,0 Maximum . | 132,0 | 127,5 126 122 || 1020 | 104,0 97,0 100,5 Es ist dringend zu wünschen, daß von recht vielen, gerade auch kleinwüchsigen Menschenrassen diese relativen, d.h. zur Körpergröße und wenn möglich auch zur Rumpflänge in Beziehung gesetzten T ' NN { N IN EN | a n N Wi nr . ı AR 84 85 86 87 88 89 90 1 92 93 94 95 96 97 98 99 400 101 102 nm 73 17. 75 76 77 78 72 S0 8 8 Fig. 8. Torricelligebirge. Relative Kopfbreite. Fig. 9. Torricelligebirge. Längenbreitenindex des Kopfes. reduzierten Schädelmaße festgestellt werden; denn nur mit ihrer Hilfe wird es möglich werden, über die Zugehörigkeit eines Schädels zu einer lebenden Gruppe zu entscheiden. Nach den absoluten Längen- und Breitenwerten erwarten wir als Mittelzahl des Längenbreiten- index eine Ziffer von mittlerer Größe. Mit 77,7 fällt sie auch in der Tat in die mesokephale Gruppe hinein und dasselbe gilt von dem reduzierten Schädelindex von 76,6. Dabei bleibt es sich fast ganz gleich, ob wir die ganze oder einen Teil der Gruppe ins Auge fassen. Für die ganze Gruppe erhält man 77,70, für die reine Gruppe 77,75 und für die Gruppe von Afu 77,57. Die von 71—83 verlaufende Häufig- keitskurve zeigt die größte Anzahl der Fülle im Index 80. Durch die Einsenkung der Kurve bei 76 gewinnt man die Vorstellung einer Teilung in zwei Abschnitte. Sie entspricht insofern einer wirklichen Zweiteilung 1) Die Mittelwerte der relativen reduzierten Schädelmaße sind aus den entsprechenden Mittelwerten der absoluten Kopfmaße und der Körpergröße berechnet worden. Dagegen liegen der Berechnung der minimalen und maximalen relativen Schädelmaße individuelle absolute Maße zugrunde, und zwar wurden diejenigen Individuen ausgewählt, deren relative, nicht reduzierte Kopfmaße sich extrem verhalten. Es gehören somit die relativen Minima und Maxima der reduzierten Schädelmasse nicht denselben Individuen an, wie die absoluten Grenzwerte derselben Menschengruppe. 14 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea der Gruppe, als sich an den Indices von 71—.75 ausschließlich Kopflängen von 185—199 und an denjenigen von 76—83 — zwei Fälle ausgenommen — nur solche von 173—184 beteiligen. Inner- halb einer jeden dieser beiden Untergruppen aber ist keinerlei Gesetzmäßigkeit zu erkennen. Man könnte vielleicht, da die Trennungslinie ungefähr mit einer Indexklassengrenze zusammenfällt, von einer Teilung in eine dolichokephale und eine meso-brachykephale Gruppe sprechen. Eine Korrelation zwischen Längen- breitenindex und Körpergröße besteht nicht. So ist die Körpergrößenzahl 142 mit den Indices 73, 76, 78 und 83 kombiniert, und anderseits tritt der Index S0 in Verbindung mit den Körpergrößenziffern 146, 152, 154, 160 und 161 auf. Es läßt sich höchstens sagen, daß die Körpergrößenzahlen 151 —154 nur mit den Indices 75—80 vereinigt sind. Um eine Vorstellung von dem Variabilitätsgrad der drei soeben behandelten Merkmale zu erhalten, stelle ich M, 6 und Ü unseren vier Neuguineagruppen mit den entsprechenden Charakteristika anderer Rassen zusammen: Kopflänge Kopfbreite Längenbreite-I. Stamm — N Autor M 6 C M as | .6 M 6 Ce Javanen .. . .=..1.1246 14,68] 2:632|7150,3124,5272:123:03 85,0 | 3,45 | 4,06 || GaRRETT Jakumul . . . .| 190,7 | 5,06 | 2,65 || 141,2 | 4,83 | 3,42 13,5 | 2,86 | 3,90 || SchLasINHAUFEN Turfan. - . . .| 183,6 | 513 | 2,79 156,2 | 5,50 | 3,52 | 85,1 | 3,92 | —— ||. Joyce Chinesen . .-. .|:19235 |-5,18 |.2,17 | 1456 | 3,77 | 2,59 76,5 | 2387) — es Sundanesen . . .|| 176,9 | 5,28 | 3,93 || 151,2 | 5,24 | 3,47 || 85,5 | 3,18 | 3,72 || Gazrerr Banjeresen . . .|| 181,2 | 6,22 | 3,44 || 147,4 | 6,77 | 4,59 || 81,5 | 4,46 | 5,47 & Dolan . . . . .| 182,2 | 6,24 3,52 || 156,5 | 5,23 | 3,34 || 85,4 | 4,83 | — || Jorce Torricelligebirge .|| 183,5 | 6,35 | 3,46 | 142,5 | 3,81 | 2,67 Ti,t | 3,01 | 3,38 || ScHLasInHAUFEN Leitere. . - . .|.:187,1 | 6,68 | 3,57.|| 146,0: | 4,19 | 2,387 250 2:08:01 345 Polu . .......| 1855 | 6,83 | 3,14 || 150,0 | 5,25 | 3,50 || 81,0 | 443 | — || Jorez Arup . . 2...) 186,5 |.6,88 3,69 || 143,7 | 3,72 | 2,59 | 76,6 | 3,11 | 4,06 || SchLaeInHAurEN Das weibliche Mittel des Längenbreitenindex fällt gemäß der großen Kopfbreite hoch aus. Die Zahl 79,6 entspricht dem aus den absoluten Kopfmaßen berechneten Index, die Zahl 79,0 dem reduzierten Sehädelindex. Da sich der Wert nur auf vier Einzelzahlen, nämlich 75,3, 79,1, 81,7 und 82,6 gründet, so ist die gegenüber dem männlichen Geschlecht konstatierte Differenz von zirka zwei Einheiten nicht als die endgültig feststehende anzusehen. Unter Berücksichtigung des aus den vorliegenden Zahlen berechneten wahrscheinlichen Fehlers von 0,879 ließe sich der weibliche Mittelwert dem männlichen auf eine Einheit näher bringen. 5. Breitenmaße und -verhältnisse des Kopfes. Außer der größten Breite des Kopfes bestimmte ich noch die kleinste Stirnbreite, die Tragus- breite, die Jochbogenbreite und die Breite zwischen den Unterkieferwinkeln. Von diesen vier Maßen zeigt die Frequenzkurve der kleinsten Stirnbreite den homogensten Aufbau, und wir sehen dies auch in den verhältnismäßig niedrigen Werten der stetigen Abweichung (6 = 2,387) und des Variationskoeffizienten (ce = 2,426) bestätigt. Das Maß variiert bei einem Mittel von 98,8 mm zwischen 94 und 103mm. Die entsprechenden reduzierten Schädelmaßzahlen a !o sind: M.=93,6, Minimum = 89,2, Maximum = 97,5. Diese Ziffern weisen Ye ' eine mittlere Größe auf; allerdings stellt der Minimalbetrag nach Töröx und Liszuo ('02,p.508) bereits den oberen Grenzwert der Kategorie kleiner Maße dar. N NA N Stärker als die kleinste Stirnbreite variiert die zwischen den \ =: | ‚ Traguspunkten gemessene Breite (0 = 3,665; ce = 3,030). Um die Mittel- zahl von 123,8 gruppieren sich die Einzelwerte von 110—130. Eine Wer- 06 9 ? 38 > 103 10 tung dieser Zahlen ist zurzeit nicht möglich, da dieses Maß von den Absolute kleinste Stirnbreite. wenigsten Autoren berücksichtigt worden ist. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 15 Ein Blick auf die Kurvenbilder läßt eine noch größere Variabilität in der Jochbogenbreite erkennen (6 = 4,380; e — 3,273). Die Mittelzahl 133,9 fällt in die Klasse der größten Frequenz (133). Durchgehen wir die von Marrın (05, p. 373) zusammengestellte Tabelle der Jochbogenbreiten, so finden wir unsere Zahl bei den kleinen Größen. Die Senoi (Marrıw) sind mit 133,5, die Afghanen (Hasen) mit 6 5 4 M % 4 4 3 Y 3 3 2 RA: 2 2 3 4 4 46 117 118 119 120 127 122 123 ._ ne 127 128 129 130 124 25 126 "7 228 129 130 131 2 EDER 136 "7 158 139 140 1 Fig. 11. Torricelligebirge Absolute Tragusbreite. Fig. 12. Torricelligebirge. Absolute Jochbogenbreite. 133,7 und die Semang (Marrın) mit 135,0 vertreten. Czexawowskı ('10, p. 104) gibt für die Pygmäen aus Giapanda in Zentralafrika 136,7 an. Klein sind auch die reduzierten Maßzahlen unserer Gruppe, die im Mittel 125,8, im Minimum 116,4 und im Maximum 132,0 ausmachen. Die vier weiblichen Jochbogen- breiten schwanken zwischen 125 und 133 und ergeben ein Mittel von 127,2. In folgender Tabelle stelle ich M, 6 und c der Jochbogenbreiten unserer vier Neuguinea- gruppen neben die entsprechenden Charakteristika dreier Gruppen aus dem Malaiischen Archipel (GArkEr) n M Min. Max. 6 ® Sundanesen . . 136,9 + 0,44 130 145 3,94+0,31 2,88 + 0,23 Banjaresen. . . 136,0 + 0,52 127 118 4,46 + 0,37 4,01 +0,33 Javanesen . . . 137,9 + 0,86 128 147 5,27 +0,77 3,82 + 0,50 Torrieelligebirge. | 30 | 1339+055 | ı24 | ıaı 4,38 +0,38 3,27+0,28 Jakumul.... 0: 100 137,6 + 0,30 127 153 4,45 + 0,21 3,23 +0,15 Ben 750 | 413804063 | 183 | .150 4,21 + 0,44 3,05 + 0,325 ea | 15990655 | 131: | 14T | 3,80+0,39 9,13 +0,28 Die größte Variabilität kommt unter den vier Breitenmaßen der Unterkieferhreite zu. Sie hat ihren Grund zum Teil in der Schwierigkeit der Auffindung und Festlegung der Meßpunkte. Da das Mittel von 99,2 mm mit demjenigen der s kleinsten Stirnbreite beinahe zusammenfällt, + kann durch das Aufeinanderlegen der Fre- quenzkurven beider Maße die relativ starke Variabilität der Unterkieferbreite gut zur - n w r a Anschauung gebracht werden. Die durch 36 8 Or © 9 ER % es 9% 97 98 99 100 101 102 ® 104 105 = 107 108 die Grenzwerte 86 und 108 bestimmte Varia- Fig. 13. Torricelligebirge. Absolute Unterkieferbreite. tionsbreite ist groß und dementsprechend auch die stetige Abweichung (6 = 5,307) und der Variations- koeffizient (c = 5,349). Der absolute Mittelwert ist ausgesprochen klein; er wird nur von wenigen der bisher untersuchten Rassen unterboten. Relativ zur Körpergröße stellen sich die vier Kopfbreiten folgendermaßen: Kopfmaße | Schädelmaße M 6 e | m |Min. | Max | M |Min.|Max.| M |Min. | Max. —— — ._ T — — Zr — — — — = m Zum: a un == ——— = — Sen] — — | Kl. Frontalbreite . . | 65,4 | 3,397 | 5194 | — | — | — ||615 | 56 | 67 | | Bragusbreitenn er 2222181,55 05,645, 54412 2 7 | a u = | Jochbogenbreite. . . | 882 | 3,686 | 4,177 |90,2 90 | 91 1825 | 78 | 91 |84,6 844 | 84,7 | Unterkieferbreite . . | 65,4 | 3,662 | 5,602 IK6Saaı Da len — | — 16 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Ä I Hatten wir an Hand j j n derÜharakteristika, die ; i sich aus den absoluten 2 Zahlen ergeben,ein An- ’ \ steigen der Variabilität N N N u a a rn von der kleinsten Stirn- Fig. 14. Torricelligebirge. Fig. 15. Torricelligebirge. Relative Tragusbreite. breite bis zur Unter- Relative kleinste Stirnbreite. kieferbreite konsta- tieren können, so zeigen die.oben zusammengestellten relativen Beträge ein wesentlich anderes Verhalten Hier kommt die Bedeutung der absoluten Größe der Maße deutlich zum Ausdruck. Die Jochbogen- und die Tragusbreite, die durch große Zahlen repräsentiert sind, zeigen, zur Körpergröße in Beziehung gesetzt, eine kleinere Variabilität als die kleinzifferigen Stirn- und Unterkieferbreiten. Marrıy (”05, p.376) warnt mit Recht 4 4 3 3 2 2 ' } 4 ' m bb a s cu es 6 9 8 © m MM 3 u 95 %& 9 5 56 57 58 59 © 61 62 6 64 65 6 67 68 © 0 A 72 3 I Fig. 16 Torvricelligebirge. Fig. 17. Torricelligebirge. Relative Unterkieferbreite. Relative Jochbogenbreite. vor einer Überschätzung der relativen Werte solch kleiner Maßzahlen. Jedoch gibt uns für den vorliegen- den Fall die Berechnung der Charakteristika und ihrer wahrscheinlichen Fehler — die für die Unterkiefer- breite E (M) = 0,47; E (6) = 0,333; E (e) = 0,509 betragen — die Gewähr für die Brauchbarkeit dieser Verhältniszahlen. Zählt man zu den vier Breitenmaßen noch die größte Kopfbreite hinzu, so sind unter Weg- lassung reziproker Verhältnisse im ganzen 10 Relationen zwischen ihnen möglich. Davon greife ich die 5 folgenden zu eingehenderer Behandlung heraus: ee RE Index RER | M 6 e 1. Index fronto-parietalis a Kb | 694 2,311 3,331 2. ,„ fronto-zygomaticus ne | 74,6 2,122 | 3,649 3. trago-zygomaticus ee enhreite | 927 | 2,772 | 1,886 4. , parieto-zygomatieus = rn ee Ä 106,4 3,411 | 3,206 5. „ mandibulo-zygomatiecus = eh 74,2 3,256 | 4,388 ge . i i 7x Beurteilung des Fronto-parietal-Index nahm ich zunächst, da es an genügendem, auf Beobachtungen am Lebenden gegründetem Ver- x gleichsmaterial fehlt, den reduzierten Schädelindex zu Hilfe Unter Be- > nutzung von Czeranowskıs (07, p. 64) Tabellen erhalte ich für das Mittel ‘ 69,2, für das Minimum 65,1 und für das Maximum 74,2, d. h. Zahlen, welehe von denen des nicht reduzierten Kopfindex nur um weniges ab- Fig. 18. Torricelligebirge. weichen. Wir dürfen daher füglich mit den letzteren operieren. Die Aus Index Konto=paristal. dehnung der Frequenzkurve entspricht derjenigen der mesosemen (65,0—69,9) und megasemen (70,0—74,9) Gruppe der Einteilung von Schwarze (1899, p. 90). Der Mittelwert 69,4 liegt an der Grenze zwischen beiden Klassen. Der Gipfel der empirischen Kurve und die Mehrzahl der Binzelfälle kommen der Mesosemie zu. Die Leute aus dem Torricelligebirge weisen somit der Hauptsache Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 17. nach (63 Prozent) mittelgroße und zum kleineren Teil (37 Prozent) große Werte auf; jedoch ist der Über- gang der Kurve, wie die graphische Darstellung deutlich zeigt, aus der einen Klasse in die andere ein ganz allmählicher. Ich möchte daher auch in diesem Falle die Klasseneinteilung nur zur allgemeinen Orientierung über die Zahlengröße angeführt haben, nicht aber, um die Vertreter der beiden Größenklassen zu trennen. Charakteristisch ist das vollkommene Fehlen kleiner Beträge. In Beachtung der Mahnungen von SchwALsE (1899, p. 83) und Marrın (05, p. 483) werden wir aus den Untersuchungen über diesen Index keine Schlüsse auf die Entwicklung der Stirne ziehen. Dagegen sind sie in anderer Richtung zu verwenden: Mit wachsendem Index nähern sich die Größen der kleinsten Stirnbreite und der größten Kopfbreite, und, da letztere im mittleren und hinteren Teil, erstere im vorderen Teil des Kopfes gemessen wird, können wir auf die allgemeine Richtung der Seitenwand des Schädels schließen. Ein kleiner Index deutet auf ein Konvergieren beider Seitenwände nach vorn, ein großer auf eine Neigung zur Parallelität hin. Fälle starker Konvergenz sind in unserer Gruppe nicht vorhanden. Es überwiegt vielmehr eine gewisse Mittelstellung und bei einer Anzahl Individuen ist sogar die Tendenz zur Längsstellung zu beobachten. Man könnte auf Grund dieser Beobachtungen versucht sein, korrelative Beziehungen zwischen Längenbreitenindex und Fronto-parietalindex zu erwarten; denn die Konvergenz der Schädelwände finden wir namentlich bei Kurzköpfigen, die Tendenz zur Parallelität mehr bei Langköpfigen. Indessen ist diese Regel nieht durchgreifend, und selbst da, wo sie in großen Zügen feststellbar ist, zeigen sich von Individuum zu Individuum starke Abweichungen. Gerade in unserer Gruppe ist wenig diesbezügliche Gesetzmäßiskeit zu erkennen. Es läßt sich höchstens die Tatsache herausschälen, daß die Individuen mit einem Längen- breitenindex von 79 und mehr sich hinsichtlich des Fronto-parietalindex innerhalb der Grenzen der Mesosemie bewegen. Dagegen ist das Verhalten der Leute mit niedrigem Längenbreitenindex äußerst wechselnd, und gerade die Dolichokephalen im engeren Sinn entbehren gesetzmäßiger Relationen vollkommen. Über die Größenbedeutung des Index fronto-zygomatieus läßt sich nicht leicht ein Urteil gewinnen, da das Vergleichsmaterial recht spärlich ist. Ich habe die Indexwerte für einige Gruppen in folgender Liste zusammengestellt: Östlichensenon 2.0.0. | 271,4 Marrıv (05, p. 376) Padangsche Bovenlanden. . , .|ı 721 Kırıwee oe Zwaan (’08, p. 144) Admiralitäts-Insulaner . . . ., 731 SCHLAGINHAUFEN Indianer von Colorado . . . .| 73,3 | Rıvsr (nach Pourzm ’12) Morxicellieebirge.ı. . . .....| 746 SCHLAGINHAUFEN Semano en 10 \eMaRrın“ (05, p..376) Dusalası Batansar 2 .0..27..22.1.193 v. Lusc#uan (1897, p. 222 WWasswallle nen na. 10.80 n (1897, p. 235) IMIBaka Neger na. | 88 Povrrin (12, p. 359) Ba-Bingasv. N:Gali, 2. 72727.02.1.909 5 % Dieser Liste zufolge besitzt unsere _[ SA Gruppe einen Index fronto-zygomaticus, der sich in kleineren Zahlen bewegt. Noch dürftiger ist das Vergleichs- ; material für den von mir eingeführten Index il / / trago-zygomaticus. Die auf die Leute ' [ ı 1 ! Mm ı ! \ ! ' 1 ı j des Torricelligebirges und eine kleine Gruppe BON TORTEN TAT US 76 77 78778 N ———— vom Admiralitäts - Insulanern entfallenden Fig. 19. Torricelligebirge. Fig. 20. Torricelligebirge. Naßessind folgende: Index fronto-zygomaticus. Index trago-zygomaticus. n M Min. Max. 6 c E(M) E(6) E(e) Admiralitäts-Insulaner . 10 88,0 85 Jle1,843722.09527.03932.0,2087 20,316 Torrieelligebirge. . . 27 92,7 89 900221574955:15886....0,18022.0.12:02 20137 Dieser Index gibt eine gewisse Vorstellung von der Richtung der Jochbogenwurzel. Je niedriger der Index ist, um so stärker divergieren die beiden Jochbogenwurzeln nach vorn. gebirges ist diese Divergenz nicht sehr stark entwickelt. Abh. u, Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.5 Bei den Bewohnern des Torricelli- 18 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Die Beziehung zwischen Kopfbreite und Jochbogenbreite findet man in vereinzelten Arbeiten in Form eines Index ausgedrückt, der die reziproke Relation des oben genannten Index parieto-zygo- maticus darstellt und im Gegensatz zu diesem am besten als Index zygomatico-parietalis bezeichnet wird. Der hier vorgeschlagene und schon an anderer Stelle (’10, p. 109) verwendete Index hat den Vorzug, daß er sich bequem mit dem Index fronto-zygomaticus, dem Index trago-zygomaticus und dem Index mandi- bulo-zygomaticus vergleichen läßt. Da die Werte sowohl des einen wie des anderen Index um die Zahl Hundert pendeln, können die Ziffern ebensogut diesem wie jenem entstammen. Es ist daher unbedingt notwendig, ausdrücklich anzugeben und wenn möglich durch Anschreiben des Bruches zu demonstrieren, welche der beiden Relationen man gewählt hat. Ich habe, um Vergleiche nach beiden Seiten hin ausführen zu können, beide Indices berechnet. Den Mittelwert des Index zygomatico-parietalis führe ich in folgender Liste zusammen mit den für andere Rassen bestimmten Ziffern an: Rasse g Da Autor Ba-Binga v. N:Galı... 27 ad 88,2 || Pourrın (12, p. 363) Torricelligebirge 2 2 27 .7272:2108593:5 90,2 | SCHLAGINHAUFEN Indianer -Tahltan.. .ı 202275 94,8 94,4 || Boas (01, p. 57) Tschuktschen. % 2:2.) 27 12.22|4.95,9 _ JocHzısox-Bropskr (’06, p. 19) Eskimo Nunatagmiut . - . .!. 100,8 | 101,6 || Boas (’01, p. 57) Eskimo Koukpagmiut . . . .|| 102,7 | 99,0 5 Der für unsere Gruppe festgestellte Betrag ist klein zu nennen; wir durften ihn in Anbetracht der Kleinheit der Jochbogenbreite füglich erwarten. Wie aus der Frequenzkurve zu ersehen ist, wird die Zahl 100 nur ein einziges Mal überschritten und zwar von einem Individuum, das auch in anderen Merk- malen aus der Reihe fällt. Dieser Zustand, der in unserer Gruppe die Ausnahme bildet, ist für gewisse andere Menschenvarietäten, z. B. für die echten Eskimo, der typische (Jochersox-Bropskr ’06, p. 19). Der Index parieto-zygomaticus zeigt Werte, die um ein Mittel von 106,& zwischen den Grenzwerten 99 und 112 schwanken. Nur eine einzelne Ziffer sinkt unter 100. Der Index mandibulo-zygomaticus ist dem Index jugo-mandibularis anderer Autoren gleich- wertig. Ich möchte aber an meiner Nomenklatur festhalten, da sie derjenigen der vorangehenden Indices konform ist und hinsiehtlich der Aufstellung des Bruches nicht irreführt. Ich habe die angeführten Breiten- indices alle so benannt, daß in dem ersten Teil der Bezeichnung das über dem Strich befindliche, in den zweiten das unter dem Striche befindliche Maß des Bruches aufgenommen wird. 6 EN ‚s 73 ® u) 90 S 93 98 100 101 a“ 65 hair vr Tr 72 73 7a 75 76 77 78 Fig. 22. Torricelligebirge. Index mandibulo-zygomaticus. ST FE SR, r | _ » “ww > [7 [0 u = — Fra u = ol F Fig.21. Torricelligebirge. Index zygomatico-parietalis. Index mandibulo-zygomaticeus. Indianer v. Colorado . . . 2.2 2.2. * ... 22,9 Rıver (nach Pourzm, ’12, p. 378) Taloek .. .. 0.000 2 N NSS KLEIVEU DEFZWARN (08 SpBsiee Torrieelligebirge. . » 2 2 2.02.2020. 0. 74,2 SCHLAGINHAUFEN Admirslitäts-Insulaner. 2 2 mr rt ss Senoi a. d. Zentralgebirge . » © . 2... 75,9 Maxrrım (’05, p. 376) Östliche Senoi 76,1 Semang . ES REIT SRLLERN! 5; s M'Baka- NE EA e N . . 78,3 Pourkın (12, p. 415) Senoi a. d. Tal des Sungei Eatıne Padkne . 79,3 Marrın (°05, p. 376) Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XLV Nr. 5 19 Wir gewinnen schon aus dieser Zusammen- stellung den Eindruck, ; r 3 daß unserer Gruppe eine : 2 kleine Ziffer zukommt. ' 1 Die ist vor allem durch 9% 95 96 97 98 99 100 101 108 103 104 105 106 107 108 En OA TO a1 DIGEI Na TSETT ER 1S EIN ICH ERTAE EEE TORE DONE BRITZ DEE DEZ den schon oben hervor- Fig. 23. Torricelligebirge. Absolute morphologische Ganz-Gesichtshöhe. gehobenen absoluten Mittelwert der Unterkieferbreite bedingt. Marrın (05, p. 377) betont, daß der Index fronto-zygomaticus und der Index mandibulo-zygo- maticus zusammen Anhaltspunkte über den Verlauf der Seitenkontur des Gesichts geben. In unserem Fall stimmen die Mittelwerte der beiden Indices fast völlig miteinander überein; wenn wir von den beiden Jochbogenpunkten ausgehen, ist die Verschmälerung nach der Stirne zu fast dieselbe, wie diejenige in der Richtung der Unterkieferwinkel. 6. Gesichtshöhe und Gesichtsindex. Als Höhenmaß des Gesichts wählte ich die morphologische oder anatomische Gesichts- höhe, die vom Nasion bis zum Unterrand des Kinnes gemessen wird. Die individuellen Werte schwanken zwischen 94 und 123 und ergeben ein Mittel von 108,7. Die Variabilität ist, wie Kurvenbild und Charakte- ristika zeigen (6 — 6,638; ce — 6,107) eine sehr große. Allerdings konzentrieren sich zwei Drittel aller Fälle auf die Ziffern 104—112; aber der Rest der Individuen verteilt sich auf die Peripherie bis zu den Grenzwerten 94 und 123. Mittelwerte der Gesichtshöhe. Manta ee 2... 104 Martin (0D,-p. 368) OstlichenSenomr 2 2 220.2310X ve 5 Torricelligebirge . . . . . . 108,7 ScHLAGINHAUFEN Zentralafrikanische Pygmäen . . 109,3 Czeranowskı (’1O, p. 104) Senanon a a 110° Marmıw: (205,.p: 368) Mocoge na. el 114,6%v: Luscran (1897,.p:216) aloe 2.2 118,2, Kreıwee DE Zwaan: (08, p. 147) Padangsche Bovenlanden . . . 1235 s „ Kaukasische Juden . . . . . 125 Weissenzere ('09, p. 240) Juden aus Aleppo. . . .-. 129 % @1L1,.P. 82) Nach dieser Tabelle ist man geneigt, den Gesichtshöhen-Mittelwert unserer Gruppe zu den kleineren zu zählen. T ) Sıl 315 L Ja 4 4 3 |: 3 3 2L 12 2 2 1 ,) 1 1 u n n li — em — ——N N u N en GSWEEH ENG 76H EL E70 71100722008737017.270575955760007720178 7.79 nn Busen aa oo 1 © 98 & 8 86 87 88 89 90 Fig. 24. Torricelligebirge. Fig. 25. Torricelligebirge. Relative morphologische Ganz -Gesichtshöhe. Morphologischer Ganz-Gesichtsindex. Wesentlich geringer ist die Variabilität der relativen Beträge der morphologischen Gesichts- höhe (6 — 3,290; e — 4,594). Der Mittelwert 71,6 fällt mit dem Gipfel der empirischen Frequenzkurve zusammen. Die Grenzwerte sind 65 und 78. Der unten stehenden Tabelle zufolge kommt der Mittelwert in den Bereich der mittelgroßen Ziffern zu liegen. Mittelwerte der relativen Gesichtshöhe. Klmsgep ee 6 Haken; (1898,,p..88) IMantrage eur OS Mxzrıs) (09,,9..368) Torricelligebirge. . . . . 71,6 ScHLAGINHAUFEN Batta ke END EAGEN (1898, p. 5%) Menangkabau Malaien. . . 75 Kırıwee ne Zwaan (’08, p. 148) Zn O 280 Kocknerı (1893) 20 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Bei der großen Variabilität in den Werten der absoluten Gesichtshöhe ist es verständlich, daß auch der morphologische Ganz-Gesichtsindex eine ziemlich große stetige Abweichung (6 — 4,589) und einen ebensolchen Variationskoeffizienten (ce = 5,654) zeigt. Die Individualziffern gruppieren sich um den Mittelwert 81,1 bis zu den Grenzwerten 72—89. Wenden wir die übliche fünfklassige Einteilung des Ganz-Gesichtsindex an, so sehen wir die Fälle sich folgendermaßen verteilen: Hyperchamäprosop . (x—74,9) 4 Fälle = 13,3 Prozent Chamäprosop . . (75,0—84,9) 21 „ = 70,0 4 Mesoprosop . . . (85,0—899) 5 „ = 16,7 F Leptoprosop . . (90,9—999) — „ = — 5 Wir können somit sagen, daß wir es in den Bewohnern des Torricelligebirges mit einer typisch chamä- prosopen Gruppe zu tun haben, deren Grenzfälle noch in die Hyperchamäprosopie und Mesoprosopie hin- übergreifen. Die Leptoprosopie ist nicht vertreten. Von den weiblichen Indexzahlen sind drei chamäprosop (80, 78 und 76) und eine hyperchamäprosop (71). Sie ergeben ein Mittel von 76,4. Zur Ermöglichung von späteren Vergleichen gebe ich noch an, mit welchen Frequenzen die Klassen der neuen Einteilung von Sawarıschın (09, p. 306) vertreten sind: 30 männliche | 4 weibliche Klasse Fälle Proz. Fälle | Proz. Hypereuryprosop (x— 18,9) 10 339 5) 75 Euryprosop.. . (79,0-83,9) || 12 40 Ind 25 Mesoprosop. . (84,0—87,9) | 6 20 | — — Leptoprosop . (88,0—92,9) 2 6,6 — Z— Hyperleptoprosop (93,0—x) — _ | — | _ || | Auch nach dieser Einteilung fällt die Mehrzahl der Individuen in die Klassen der niedrigen Gesichtsformen. 7. Die Nasenmaße und ihre Beziehungen, Das Höhenmaß der Nase ist ziemlich stark variabel (6 = 3,849; e = 7,559). Die Mittelzahl 50,9 ergibt sich aus einer Zahlenreihe, die von 42—5S ansteigt. Der folgenden kleinen Liste können wir entnehmen, daß sie zu den mittelgroßen Ziffern gehört. 37T HIST RE ZI TAOTEN AO AI AA a5 as 49 Fig. 27. Torrieeiligehige Nasenbreite. 2? 3 MG LK 7 EI SA HO3H55 5 57 058 59 lig. 26. Torricelligebirge. Nasenhöhe. 58 Cnantee (1837, p. 96) Georgier, Grusinier . Juden aus Damaskus . . . . © 2... 2. 55,6 Weissenserg (11, p. 85) Padangsche Bovenlanden . 54,8 Kırıwes pe Zwaan (08, p. 155) Chiriguanos SE 52,5 Lenuann-Nırscne (08, p. 146) Torricelligebirge . . . .... 50,9 SCHLAGINHAUFEN Pyogmäen aus Giapanda, Zone aldfrika 2. 49,3 Czexanowskı (’10, p. 104) Semang. . te MERTIN SE 0HRPTSS 3) Östliche Seren a ee ee REED 2 „ Das Breitenmaß ES Nase zeigt, wie zu erwarten war, stärkere Variabilität (6 = 3,856; e = 8,687). Die Zahlen 37 und 54 sind die Grenzwerte. Der Mittelwert darf nach der Stellung, die er in der folgenden Liste einnimmt, groß genannt werden. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Togo. Deala und Balaea Torricelligebirge . 46,0 v. Luscuan (1897, p. 216) sn (1897, p. 222) 45,2 44,3 SCHLAGINHAUFEN Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 Matacos. 42,5 Leumann-NirscHe (’08, p. 146) Chiriguanos 41,9 Wedda . 40,0 Piv. RE. een (1892/93, Tab. II) Semang. 39,0 Marrın (05, p. 383) Menangkab au- Malaien : Östliche Juden aus Damaskus . Senoi 37,0 Marrın (05, p. 383) 33,1 Weıssengere (’11, p. 85) 38,0 Kızrıwzs De Zwaan (’08, p. 156) 21 Lazes © . 31 Caantee (1887, p. 95) Zur Wertung der Variabilität 1a Höhen- und Breitenmaßes der Nase gebe ich folgende Zu- sammenstellung: Nasenhöhe Nasenbreite G = BEST TresREerTG t ET Autor Bi M es M 6 e Banjaresen .|33|44,33 + 0,373,19 + 0,26 17,18 + 0,60 36,85 + 0,31 | 2,68 + 0,22 | 6,89 + 0,57 | GARRETT Sundanesen .|37 45,11 + 0,27 12,39 + 0,19 [5,30 + 0,42 139,08 + 0,27 | 2,45 + 0,19 | 6,27 + 0,49 " Javanen . 1745,18 + 0,71 4,33 + 0,56 9,56 + 1,25 138,38 + 0,32 1,94 + 0,25 | 5,05 + 0,66 $ Loplik. .\,38 47,11 + 0,40 /4,18+0,29|8,9 +0,6 135,45 + 0,33| 3,03 + 0,23 [8,5 +0,6 ||Jovcz Khotan .\67 149,91 + 0,31 13,81 + 0,22 [7,6 +0,4 ||36,89 + 0,25|3,08+0,18|184 +05 > Torricelligeb. | 28||50,92 + 0,49 |3,84 + 0,34 7,55 + 0,68 1144,39 + 0,49 | 3,85 + 0,34 | 8,68 + 0,78 | ScHLAGINHAUFEN Faizabad . .| 1253,67 + 0,72)4,28 +0,51 18,0 +1,1 36,17 +0,58) 3,22 +0,41|89 +1,1 |Joycz Die Variabilität der Leute des Torricelligebirges muß in der Tat als eine große bezeichnet Nur die Nasenhöhe der Javaner variiert noch stärker. Die Einzelwerte des Tiefenmaßes der Nase gruppieren sich um die Mittelzahl 20. Sie er- geben den größten Variationskoeffizienten (e= 11,87) aller bisher besprochenen Maße. 15 ist die niedrigste, 27 die höchste absolute Einzelziffer, wozu allerdings bemerkt wer- den muß, daß die letztere den isolierten Wert eines Individuums darstellt, das sich auch in bezug auf andere Merkmale abweichend verhält. Die Nasentiefe ist nur von ganz wenigen Autoren ge- messen worden. Trotzdem darf man wohl auf Grund folgender Liste den Betrag unserer Gruppe zu den mittelgroßen rechnen, denn durch die Hinzufügung europäischer Maßzahlen würde die menschliche Gesamtvariationsbreite noch etwas nach sedehnt werden. werden. n Y n ni 15 16 17 18 19 20 Pi) 22 Fig. 28. 23 “25 26 27 28 oben aus- Torricelligebirge. Nasentiefe. Sikhs : 22,8 Hasen (1898, p. 76) Admiralitäts- Tnsulaner ; 20,4 SCHLAGINHAUFEN Torricelligebirge . 20,0 Bi Malakka-Malaien . 19,1 Hasen (1898, p. 74) Taloek . 18,0 Kızıwes DE Zwaan (’08, p. 160) Javanen. 17,5 Haczn (1898, p. 74) Sundanesen 16, 6 2 Ich habe das Höhen- und Mas Breitenaß der Nase zu den beiden entsprechenden Maßen des Gesichts in Beziehung gesetzt und die folgenden beiden Indices aufgestellt!): h EN Nasenhöhe - 100 1. Sacittaler Naso-F n a a und Morphologische Gesichtshöhe 2. Transversaler Naso-Faeialindex = Nesenbnain > u Jochbogenbreite 1) Beim Suchen nach Vergleichsmaterial sehe ich, daß Rıver und Povurrın den zweiten der beiden Indices auch schon in Anwendung gebracht haben. 22 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Der sagittale Naso-Facialindex orientiert über den Anteil der Nase an der morphologischen Gesichtshöhe. Dieser beträgt bei den Leuten aus dem Torricelligebirge im Mittel 46,0 Prozent. Als Ver- gleichsgruppe stehen mir nur die auch schon erwähnten, von mir gemessenen Admiralitäts-Insulaner zur Verfügung. Ich stelle ihre Charakteristika neben diejenigen unserer Gruppe: ce |EM | Ei | Eee) | | Gruppe | n | M | Min. | Max. 6 Admiralitäts-Insulaner. | 10 45,5 | 42 | 49 | 2,247 | 4,939 | 0,479 | 0,338 | 0,744 Torricelligebirge. . . | 28 | 46,0 | 42 | 50 | 2,328 | 5,061 0,206 | 0,209 | 0,456 Die Maßzahlen des transversalen Naso-Facialindex geben den prozen- tualen Anteil der Nase an der Ausdehnung der Jochbogenbreite wieder. Hier handelt es sich ja allerdings um zwei Breitenmaße, deren Ebenen in größerem ;» Abstand hintereinander liegen. Aber für die physiognomische Wirkung des ° Gesichts macht dies wenig aus; die Nasenbreite imponiert dem Beschauer ' als ein Bestandteil der Breitenausdehnung des Gesichts. In unserer Gruppe macht die Nasenbreite im Mittel 32,75 Prozent der Jochbogenbreite aus. T I M I Fig. 29. Torricelligebirge. Hier stehen mir für den Vergleich außer den Admiralitäts-Insulanern noch Sagittaler Naso-Facialindex. andere Gruppen zur Verfügung. Gruppe n | M |Min.|Mex| © | ce |EM|E@|E«E) Autor 5 | | | | Ä Indianer v. Colorado . 26,9 | — | — _ .- — Ss ever Admiralitäts-Insulaner. | 10 | 31,6 30 | 34 | 1,280| 4,052| 0,273 0,193 | 0,611 | ScHLaGInHAUFEN M’Baka Neger, 22.1 442 732,22, 2 — —_ — | | — Pourrıy Torrieelligebirge. . . | 28 | 323,7 | 27 | 40 | 3,123| 9,537 | 0,398 | 0,652 0,859 | ScHLaGInHauFEN Ba-Binga v. Lobaye ® | 30900 | — — | — || Pourmm 5; v. Gandicolo. || 12 | Sa | | - —ı |, = 3, Boumemn 7 SD DO MD 83 Ka 45 36 27 48 —_L Ai u 35 36 r 27 28 FE] 30 Fr] = 33 au 35 36 37 38 39 40 (3 57 Fig. 51. Torricelligebirge. Nasenbreiten - Gesichtshöhenindex. Fig. 30. Torricelligebirge Transversaler Naso-Facialindex. Die beiden melanesischen Gruppen, die sich im Mittelwert sehr nahe kommen, in der Variabilität aber große Unterschiede zeigen, sind durch untermittelgroße Ziffern vertreten. Ich habe schließlich noch entsprechend den Angaben von Frırz Sarasıy (06, p. 29) die Nasenbreite zur Gesichtshöhe in Beziehung gesetzt. Dieser Nasenbreiten-Gesichtshöhenindex heißt Nasenbreite - 100 Gesichtshöhe Die Einzelwerte unserer Gruppe schwanken zwischen 34 und 36 und ergeben den Mittelwert 40,6. Faımz Sarasıns an Photographien gewonnene Zahlen stelle ich mit den meinigen zusammen: Gruppe En | M Min. Max. GmaEt Torricelligebirge.. | 28 | 406 |34 |46 3,629 | 8,938 Toradja v. Paloppo. 9 | 38,9 | 33,9 | 44,2 Toala v. Lamontjong . 11 38,6 | 34,1 | 42,3 — — Bugi-Makassaren . . | 23 | 34,9 | 30,6 | 38,8 _ — Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 23 Es wurden ferner die Nasenmaße unter sich in Beziehung gebracht und zwar durch Berechnung . 5 senbreite - 100 des Breiten-Höhenindex der Nase = NEBEN N —— Nasenhöhe Re iefe - 100 und des Tiefen-Breitenindex der Nase = Nasentie Er ——i Nasenbreite Der erstere der beiden Indices ? — z bewegt sich zwischen 75,8 und 100; ° N! er zeigt entsprechend der großen ,. N ni dl it ı N NE re 757017608:77.2 79200791280. °81. 1 a2 837 584. 77837 :80,10877188| 89° SO UN 927 793° 194 195: 96 ,,\ Schwankung der absoluten Werte des Breiten- und Höhenmaßes eben- falls eine große Variabilität (6 = 7,552; e= 8,641). Indessen können wir aus der nachstehenden Tabelle ersehen, daß sie unter dem Durchschnitt der zum Vergleich verfügbaren Gruppen steht. Fig. 32. Torricelligebirge. Nasenindex. Nasenindex. Gruppe n M | 6 c Autor Chinesen 20 78,20 +1,27 12,18 2.0.90 — JoYcE Kafır 18 72,06 + 1,34 10,38 + 0,94 — „ Javanen 17 85,67 + 1,50 hehe 1198) 10,72 +1,30 GFARRETT Banjaresen. 33 | 8801 +0,92 7,81 + 0,65 8,88 + 0,74 $ Sundanesen 37 86,92 +0,86 7,76 +0,61 8,93 + 0,70 3 Torricelligebirge. 28 | 874 +0,96 1,55 + 0,68 8,64 + 0,77 SCHLAGINHAUFEN Keriya . 21° | .281,24.22.0,98 6,64 + 0,69 — Jovck Dolan 16 | 7819-+ 1,42 5,13-+ 1,00 _ 5 a | [20 SEI SEN N —nN N N ni Sit 4 46 47 8 950 1 92 3 SH 5 Ss 57 58 59 60 6 Fig. 34. Torricelligebirge. Mundbreite. ı Kl a 1 ri ni 39 40 Mm 42 43 44 45 46 47 48 49 50 5t s2 1537754 5577,56 Fig. 33. Torricelligebirge. Tiefenbreitenindex der Nase. Saas 37738 Die Mittelzahl 87,4 ist eine chamärrhine Ziffer, wie denn überhaupt 61 Prozent aller Fälle in die Kate- gorie der Chamärrhinie und Hyperchamärrhinie und nur 39 Prozent in diejenige der Mesorrhinie gehören. Fälle von Leptorrhinie sind nicht vorhanden. Der Tiefenbreitenindex ist noch größeren Schwankungen unterworfen; sie kommen im Variations- koeffizienten (ce = 10,984) zur Geltung. Die Einzelzahlen reichen nach abwärts bis 35, nach aufwärts bis 55. Über die Bedeutung des Mittelwerts ist kein endgültiges Urteil zu gewinnen, da das Vergleichs- material nicht ausreicht. Gruppe n M Min. | Max. | Autor Torricelligebirge. 27 45,5 35 55 || SCHLAGINHAUFEN | Maduresen. . 0 7 45,8 40 56 Haczn (1898, p. 56) | Buka A 12 46,0 34 57 =u.:.(18987P..03) | Admiralitäts-Insulaner. 10 46,6 41 52 SCHLAGINHAUFEN 24 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea 8. Die Mundbreite und ihre Beziehungen. Dieses Maß zeigt wieder etwas größere Konstanz als die vorhergehenden; aber immerhin berechnet sich auch hier der Variationskoeffizient zu 5,853. Der Mittelwert beträgt 55,3, das Minimum 46 und das Maximum 61 mm. Die Mundbreite gehört zu den selten genommenen Maßen; doch glaube ich auf Grund der folgenden Liste den Mittelwert unserer Gruppe den großen Werten zuweisen zu dürfen. Ba-Binga v. Gandicolo . . 60 Pourrm (12, p. 375) | Ba-Binga v. Lobaye . . . 58 > 5 Togo RN 56,0 v. Luschan (1897, p. 216) Torrieelligebirge. . . .. 55,3 SCHLAGINHAUFEN | Chiriguanos „022. 58,7 Leamann-Nıssche (’08, p. 146) | Indianer v. Colorado . . . 5l River (nach Povrkıw ’12) Goenoeng Sahilan . . . . 50,8 Kırıwes pe Zwaan (’08, p. 160) Wedda. .. 2.2.0.0. wer A93SPr DV, Bo Sarasın (1892/93, Tabl) Südchinesen . . . . - . 48,4 Hasen (1898, p. 77) zwei Indices in Vorschlag bringen, die, ähnlich wie die Naso-Facialindices, dazu beitragen können, das physiognomische Bild zu analysieren. Die beiden Relationen heißen: 46 27 43 493 50 5 52 53 SuW5 57736757 75 sag BE 1762 ie ar 65 Fig. 35. Torricelligebirge. Index labio-mandibularis. Mundbreite - 100 | | | Zur Verwertung dieses Maßes möchte ich | 1. Index labio-mandibularıs — | \ \ Unterkieferbreite a Nasenbreite - 100 | 2. Index naso-labialis oe AraRre | 4 & = u [u 77 Oo mMNn BAUS KT BRNO 1 2 8 4 5 6 7 8 98 0 11 2 3 AS a WW EN Fig. 36. Torricelligebirge. Index naso-labialis. Index Admiralitäts-Insulaner. | 10 | 53,7 | 47 | 59 | 3,796 | 7,069 | | 55,4 | 46 | 65 | 4,323 | 7,8083 m: labio-mandibularis Torricelligebirge . Admiralitäts-Insulaner . | 10 | 76,4 |.65 | 90 | 6,651 | 8,705 Index Torricelligebirge. . . || 28 80,2 69 98 6,496 | 8,096 ln, \ | | | | Gruppe | n | M | Min. Max. 6 ® | - Rep Ne ln \ | naso-labialis In Anbetracht des Mangels außermelanesischer Vergleichszahlen läßt sich über die Stellung des Mittelwertes unserer Gruppe innerhalb der Variationsbreite der Menschheit kein Urteil fällen. Die beiden oben angeführten Gruppen stehen in bezug auf den Index labio-mandibularis so zueinander, daß das Über- wiegen der Unterkieferbreite über die Mundbreite bei den Admiralitäts-Insulanern in höherem Maße her- vortritt als bei den Bewohnern des Torricelligebirges, in bezug auf den Index naso-labialis so, daß sich Nasen- und Mundbreite bei unserer Neuguineagruppe näher kommen als bei den Admiralitäts-Insulanern. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XLV Nr. 5 25 9. Augenwinkeldistanz und Ohrmaße. Die innere und die äußere Augenwinkeldistanz wurde nur an drei Individuen gemessen. Was sich daraus an absoluten und Indexzahlen ergibt, stelle ich in einer kleinen Tabelle mit den Ohr- muschelmaßen zusammen. Als Augendistanzindex bezeichne ich das Verhältnis innere Distanz - 100 äußere Distanz. Auch die metrische Behandlung der Ohrmuschel konnte nur in drei Fällen berücksichtigt werden. In der Technik folgte ich Scnwause (1897, p. 131—133). Die Werte der physiognomischen Ohrlänge liegen unter der von Schwarze für die deutschen Männer als Mittelwert bezeichneten Zahl 65,9; die Ziffern der physiognomischen Breite sind sehr klein; sie liegen an der unteren Grenze von der für Deutschland angegebenen Variationsbreitee So finden wir denn auch für den physiogno- mischen ÖOhrindex kleine Werte. Sie kommen SchwAuses unterer Schwankungsgrenze (50) sehr nahe. Die morphologischen Maße halten sich mehr in der Nähe der deutschen Mittelwerte. Dementsprechend fallen auch die Werte des morphologischen Ohrindex etwa in die Mitte der Gesamtvariation der Menschheit Man kann also in den vorliegenden Fällen nieht von primitiven Formen sprechen; aber die Indexzahlen liegen doch wesentlich unter den europäischen Durchschnittswerten. Augendistanz Augen- Physiognom. Ohr- | Morpholog. ÖOhr- Near es 272] distanz- | Teer aaa Ir Fr al index L. | B. Index | 1 BD index | 1 a 02 | 393, | .02 0 33... 082: | 35., ..50 143,0 Da ee | 386. 58 31 | aA 38.1 47 123,6 Baal ed A063. 432° 5.°50,7 | 42 |. 50 1130 2. Jakumul. Während der letzten Oktober- und der ersten Novembertage 1909 hielt ich mich in einigen Küstenorten Neuguineas auf, die unter den Landschaftsnamen Jakum ul zusammengefaßt werden (ScHLAGINHAUFEN 'l1Ob, p. 16). Zu den Früchten dieses Aufenthaltes zählt eine Serie von Messungen, die sich auf 100 Leute der Landschaft erstreckt. Sie ließ sich in der kurzen Zeit gewinnen, da ich an einem Individuum nicht mehr als 12 Messungen vornahm, eine Zahl, die jedoch hinreicht, um über 33 Merkmale der Bevölkerung von Jakumul Aufschluß zu geben (siehe Tabelle II). Die Landschaft Jakumul ist dem Torrieelligebirge direkt nördlich vorgelagert; ihre Bewohner sind somit denjenigen des Torricelligebirges verhältnismäßig benachbart. 1, Körpergröße. Mit dem Mittelwert von 158,2 cm fallen die Jakumul noch in Eur Scawmiprs Gruppe der „sehr Kleinen“; sie haben also etwa die mittlere Körpergröße der Japaner. Die untere Variationsgrenze liegt allerdings bei 142 und die obere bei 172; aber ein Blick auf die Frequenzkurve 5 zeigt, daß die extremen : Werte nur durch ver- einzelte Individuen ver- treten sind und daß die Gruppe in bezug auf dieses Merkmal eine recht homogene Zu- ü j \ sammensetzung hat. Die fi ——— ni 142 143 144 145 146 147 18 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 größte Anhäufung der Fälle liegt bei 157 cm. Was wir aus dem Kurvenbild geschlossen, sehen wir in den Zahlen der stetigen Abweichung (6 — 5,91) und des Variationskoeffizienten (e — 3,73) bestätigt; sie sind beide klein zu nennen. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.5 Fig. 37. Jakumul. Körpergröße. 26 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea 148 149 130 A471 132 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 1@ .ı70 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 %87 1885 189 190 19 | Fig. 35. Jakumul. Absolute Spannweite. 2. Spannweite. Schon absolut genommen repräsentiert die Mittelzahl der Spannweite einen großen Wert. Er beträgt 169,7, und um ihn herum gruppieren sich die Einzelziffern bis zum Minimum von 148,9 und zum Maximum von 190,2. Auch zur Körpergröße in | Beziehung gesetzt ergibt die Spannweite hohe Zahlen. In der | früher (S. 11) gegebenen Liste wird der Mittelwert 106,9 nur von der Gruppe des Torricelligebirges noch übertroffen. Dabei sind | stetige Abweichung und Variationskoeffizient ebenfalls klein (o=2,36; c = 2,20). Relative Spannweiten von 111,0 und mehr | | ! | | treten bei 4 Individuen, d.h. in 4,08 Prozent der Fälle auf. Wir dürfen auch bei dieser Gruppe auf eine ansehnliche Länge der oberen Extremität schließen. 3. Länge, Breite und Längen-Breitenindex des Kopfes. Als Mittel des absoluten Längenmaßes des Kopfes be- rechnete ich 190,7 mm, als Minimum 175 und als Maximum 203 mm. Die Variabilität ist nicht groß; die Frequenzkurve verläuft ziemlich | „om ma ma dan me 16 107 ame mamma ame leichmäßig, und sowohl die stelige Abweichung als auchdex Kae. au» Jalninnl. S Reli S Spanzuen Variationskoeffizient gehören zu den kleineren der bisher für | dieses Maß berechneten Zahlen (6 = 5,06; ce = 2,65). Der reduzierte Mittelwert 183,0 fällt in die zwei | | höchst frequentierten Gruppen von Scuwauses Liste (1899, p. 25). Man muß ihn also noch als mittel- großen Wert bezeichnen; jedoch steht er schon um 7 Einheiten über der entsprechenden Zitfer der Gruppe Diese Tendenz nach oben ist auch an den Variationsgrenzen ersichtlich, deren des Torricelligebirges. obere durch 194, deren untere durch 168 vertreten ist. Ungleichmäßiger verläuft die Häufigkeitskurve der absoluten Kopfbreite. Ihre Mittelzahl 141,2 entspricht einem reduzierten Maß von 134,4, einer Ziffer, die nach der Statistik von Töröx und Läszıö | Von extremer Kleinheit ist das Minimum (128, reduziert (02, p. 509) bereits klein genannt werden muß. 121,4), wogegen das Maximum «+ (153, reduziert 146) nur einer mittelgroßen Ziffer entspricht. ügt man die auf die Kopf- breite bezüglichen Zahlen in die Tabelle auf $. 14 ein, so muß man sowohl der stetigen Abweichung als auch dem Va- vıabionskoeffizienten eine Mit- 3 186 185 456 187 188 180 180 191 12 183 192 195 196 197 18 Fig. 40. Jakumul. Absolute Kopflänge. 0 157 182 telstellung anweisen. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 Die folgende Liste enthält die relativen Größen der Kopf- resp. reduzierten Schädelmaße. Sie wur- den in gleicher Weise berechnet wie , diejenigen des Torricelligebirges. «| Aus einem Vergleich mit der ent- sprechenden Tabelle der Gebirgs- ‘! bewohner ersehen wir, daß die Kopf- länge in beiden Menschengruppen in gleichem Verhältnis zur Körpergröße A ' ı ı ! ‘ ' j ' ! ! \ ! ı ' ' \ I M I \ ! \ ı | | \ vB steht, daß aber die relative Kopf- nie an no m ma breite der Jakumul hinter derjenigen re! teen ruü — lasare 1u2 Au3 Auh 145 146 447 WE 149 1590 9451 152 153 15% Absolute Kopfbreite. i ı R nn 133 A3u 135 136 137 138 139 140 14 Fig. 41. Jakumul. des Torricelligebirges zurücksteht, ————— Als mittleren Längen-Breiten- index fand ich 73,5. Ein Blick Länge Breite auf die Zahlen der übrigen Charak- teristika und das Kurvenbild über- zeugt uns von der Verläßlichkeit dieser Zahl. Unter Zugrundelegung der von Marrın (’05, p. 342) ge- gebenen Einteilung des am Leben- den gewonnenen Längen-Breiten- index sind 82 Prozent aller Fälle un- ter die Dolichokephalen, 17 Prozent unter die Mesokephalen und 1 Pro- zent unter die Brachykephalen ein- zureihen. Die Jakumul sind eine aus- gesprochen dolichokephale Gruppe. Eine durchgreifende Korrelation zwischen Körpergröße und Längen- Breitenindex konnte nicht konsta- tiertwerden.Doch bestehteineleichte Tendenz der Kombination niedriger Kopf Schädel Kopf Schädel Mittel Minimum Maximum 120,5 108 133 115 103 127 89,2 81 99 84,8 77 94 -- - --- ---- - R --------e- Indices mit größeren Körperlängen 8 7 \ 6 5 14 i |3 Wa ) IE 108 109 10 MM 12 einerseits und höheren Indices mit kleinerenKörpergrößen andererseits. { { ! ' m — 937794095 779607972798 793, Fig. 43. Jakumul. Relative Kopfbreite. — rs N De) 4 ai a 82 83 8 85 86 87 88 89 90 91 92 melern = 13 14 9M5 16 117 18 119 20 191 122 7123 14 125 126 127 128 129 130 131 132 133 Fig. 42. Jakumul. Relative Kopflänge. Se: ER & DOT TAEE72TET3 4 75 7% 7 79 79 & 69 3 8 793 80 8 83 8 85 Fig. 44. Jakumul. Längen-Breitenindex des Kopfes. 4° ’ 28 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea A, Breitenmaße und -verhältnisse des Kopfes. Das Mittel der kleinsten Stirnbreite beträgt 101,7 mm und stellt eine mittelgroße Zahl dar; denn in reduzierter Form (96,2) fällt sie genau in die Mitte der durch Töröx und Läszrö für die kleinste Stirnbreite festgestellten Variationsbreite. Die Va- riabilität des absoluten Kopfmaßes ist ziemlich groß (6 = 4,58; ce = 4,50) und die Kurve dementsprechend unregel- mäßig. Die Tragusbreite ist durch die Mittelzahl 126,0, das Minimum 115 und 0 9 m 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 :09 mo MM ma ma 1 115 das Maximum 138 vertreten. Das Mittel Fig. 45. Jakumul. Absolute kleinste Stirnbreite. ° ist etwas größer als dasjenige der Be- wohner des Torricelligebirges. Sonst 1 läßt es sich bei dem Mangel an Ver- ho gleichsmaterial nicht genauer werten. Das Maß ist weniger variabel als die kleinste Stirnbreite (o = 4,28; c= 3,40). Die Jochbogenbreite (M=137,6; Min. = 127; Max. = 153 mm) ist von mittlerer Größe und varliert im Ver- gleich zur Stirnbreite etwas weniger 2 (6 = 4,45, ce = 3,23). 1 Wie bei den Bewohnern des Mo 6 117 me mg 120 mai TERRFEIETTERTT ERRET) 129 130 131 132 133 136 435 13€ 137 138 139 Torricelligebirges weist die Un- Fig. 46. Jakumul. Absolute Tragusbreite. terkieferbreite die stärkste Variabilität auf; jedoch erreicht sie mit der stetigen Abweichung » von 4,95 und dem Variations- « koeffizienten von 4,83 nicht die © für die Gebirgsbevölkerung kon- °’ statierten Zahlen Die Mittelzahl 102,4 ist klein und weicht von derjenigen der kleinsten Stirn- breite nur um 0,7 mm ab. Die relativen Größen der B vier soeben besprochenen Maße und ihrer reduzierten Werte ‘ sind in folgender Liste zusam- / Kuh 197 198 190 10 191 182 19 130 35 16 137 8 139 10 Men 9 19 Mm 145 MA 147 148 169 150 151 452 458 mengestellt: Fig. 47. Jakumul. Absolute Jochbogenbreite. Kopfmaße | Schädelmaße M Min. | Max. | M | Min. | Max. ERRERH | | | | Be Kl. Stirnbreite . . . || 641 57 10 60,0 54,8 66 Tragusbeeite . . . 2 | 797 | 7 87 u — — Jochbogenbreite . . . 86,8 so 95 81,0 15,2 88,8 Unterkieferbreite . . 646 57 12 62 55 | 69 Abh. u. Ber. d, K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 29 15 1 =. 4 13L Lr | e; a1 1 410 10 "Sr | 9 0 SZ} 8 | M sl zL 7 al 6 | 6 6 325 N Mn | 4 Er ap 13 3 2 F ! 12 ‚| 1 \ N ! 444 Me / | | | © A 92 09 34 95 06 97 98 99 100 101 TOR SEAOZTIGSEAGENAO7FAENTOTE ORTEN ASTA ST IIES ERINISO RNIE/OBERETEIE SEHE EURE STEHE GERETZNER WTEONET NET Fig 48. Jakumul. Absolute Unterkieferbreite. Fig. 49. Jakumul. Relative kleinste Stirnbreite. Alle Mittelwerte stehen hinter den entsprechenden Größen der Bewohner des Torricelligebirges zurück. Für die Tragusbreite beträgt der Unterschied fast zwei Einheiten. Wenn wir von dem Zustand der Bergleute ausgehen, hält somit bei den Jakumul die Breitenentwicklung des Kopfes nicht Schritt mit der Entwicklung der Körpergröße. Die stetige Abweichung der relativen Werte ist größer als diejenige der absoluten; mit dem Variationskoeffizienten ist das Umgekehrte der Fall. Die fünf Breitenindices des Kopfes berechnen sich folgendermaßen: Index M 6 c 1. Index fronto-parietalis. . . . ....|| 717| 323 | 450 2. Index fronto-zygomaticus . . . . 73,3 | 3,00 | 4,09 3. Index trago-zygomatieus . - . . . 91,0 | 2,16 | 2,37 4. Index parieto-zygomatieus . . . . | 102,22..3,2921..3,22 5. Index mandibulo-zygomatieus . . . 14,0 | 3,27 | 4,42 18 2) T 117 16 \ 116 16 ! 15 ' 15 15 | 4 \ 44 f 14 14 j 13 413 413 12 112 ik 11 4 111 10 110 40 ji 9 19 9 8 | -- - - -- -- --- -- ---- --- -- - -- - ----Q - - - 7> 4 4 | 3 \ 3 | \ li | : Ne ıl2 | A / N —— —— ° nt ri N 4 Li | a Va a7. 00077, ss 79 80 & 82 83 84 85 66 8 = 30 31 892 83 Su 85 86 87 8 85 90 91 92 ° 3 9 9% Fig. 50. Jakumul. Relative Tragusbreite Fig. 51. Jakumul. Relative Jochbogenbreite. 30 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea ' ı M I ı ı ’ I ' ı j I ' ' ı \ ! ' ı ı I 1 U i 4 4 — — 3 BEE EEE En 1 = — == u go m ar BELEG EEE BB HS vo ı 72 65 607 5658 9 7 A 2 3 7. 5 977 WR 79 Fig. 52. Jakumul. Relative Unterkieferbreite. Fig. 53. Jakumul. Index fronto -parietalis. Die Werte des Index fronto-parietalis gruppieren sich in einer ziemlich regelmäßigen Kurve um den Mittelwert 71,7 bis zu den Grenzwerten 64 und 79. Die Gipfelpartie der Kurve kommt somit in die Schwaugesche Kategorie der Megasemie zu liegen und läßt ihr die größte Anzahl der Fälle, nämlich 58 Prozent, zukommen. Die Mesosemie ist mit 23 und die Hypermegasemie mit 18 Fällen vertreten. Nur ein einziges Individuum ist mikrosem. Wir dürfen somit bei den Jakumul auf eine viel stärkere Tendenz zur Längsstellung der Schädelseitenwände schließen als bei den Leuten des Torricelligebirges. Die Einzelziffern des Index fronto-zygomaticus bewegen sich zwischen fast den gleichen Grenzwerten wie der vorhergehende Index, nämlich zwischen 65 und 80; das Kurvenbild aber ist ein anderes; der Gipfel, der mit dem Mittelwert zusammenfällt, liegt bei 73. Er erhebt sich zu einer Höhe von 13 Fällen, und wird so von den Indices 74 und 76, die mit je 12 Fällen vertreten sind, in der Frequenz beinahe er- reicht. Die Mittelzahl gehört zu den kleineren der bisher * bekannten Größen dieses Index und schließt sich den beiden schon in der Liste auf 5. 17 erwähnten melanesischen Gruppen eng an. Der Index trago-zygomaticus schwankt zwi- schen 85 und 98. Das schmale, hohe Kurvenbild, das in der Zahl 92 zu einer Höhe von 24 Fällen emporsteigt, veranschau- ; > licht die geringe Variabilität dieses Zahlenverhältnisses. Der » 2% Mittelwert 91 steht um eine Einheit hinter demjenigen der Ge- X birgsbewohner zurück. he 5 ie, EN 4 BEE BEER REN 1 PUR VER 80 54, Jakumul. 1 E Ss dir 5 76 ’ £ Index fronto-zygomatic US, 5 789 % Fig. 55. Jakumul. Sızs2ı3 DR S5 % 78 Index trago-zygomaticus. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 31 18L | 418 % 17 al ; 1 16| Ih %5 IB) = ! 1 “ul | 14 ie 1 4 = \ 13 2, l 41 31 = a2 ; Rur] \ 12 M ' .° öl / nd 5 5\ b] 4 uL I | u Kan ee, 9% 5 9% 97 38 99 00 101 102 103 10 105 106 107 108 10° m 111 2 664167 16810169170. 774777277773 \ | ı | | \ I {} I} ! \ \ ! j I ! \ \ ! ! | m 74 zu rn ı 1 3 i L ı 5 ee 7 78 9 90 8 & 83 Fig. 56. Jakumul. Index parieto-zygomaticus, Fig. 57. Jakumul. Index mandibulo -zygomaticus. Der Mittelwert 97,8 des Index zygomatico-parietalis ist übermittelgroß, und dementsprechend überschreitet die obere Variationsgrenze die Zahl 100 um sechs Einheiten. In 15 Prozent der Fälle sind die Individualzahlen größer als 100. Das über diesen Index Gesagte gilt reziprok vom Index parieto- zygomaticus, dessen Mittelwert 102,2, dessen Minimum 94 und dessen Maximum 112 beträgt. Der Index mandibulo-zygomatieus ist durch einen kleinen Mittelwert vertreten und, wie dies auch für die Leute des Torrieelligebirges konstatiert werden konnte, ziemlich stark variabel. Dieser Index und der Index fronto-zygomaticus kommen sich in ihren Mittelwerten sehr nahe. Es ist also die Verschmälerung des Gesichts nach oben und nach unten vom Jochbogen aus nahezu dieselbe. 5. Gesichtshöhe und Gesichtsindex. Die Mittelzahl 112,2 der absoluten morphologischen Ganzgesichtshöhe ist als unter- mittelgroße Ziffer anzusehen. Die Einzelwerte variieren sehr stark. Aus dem Kurvenbild läßt sich eine mittlere, zusammenhängende Partie starker Frequenz herausschälen, deren Variationsbreite von 101—124 geht. Die vereinzelten peripheren Fälle, welche nur 5 Prozent der Gesamtzahl ausmachen, verteilen sich bis auf die Grenzwerte 90 und 132, vergrößern also die Variationsbreite um 19 Einheiten. Nach der Form des aus der relativen Gesichtshöhe resultierenden Frequenzpolygons, das sich auf einer schmalen Basis aufbaut und eine größere Höhe erreicht, möchte man zunächst geneigt sein, dem relativen Maß eine geringere Variabilität zuzuschreiben als dem absoluten. Berechnet man aber den o 2 nl 7 ARE SER R u I n Ken a 100 101 102 103 1% 105 106 107 108 109 10 mM 12 13 Ma 15 Ne 117 118 19 20 9m: 2 13 4 125 Fig. 58. Jakumul. Absolute morphologische Ganzgesichtshöhe. = -i ri P m i f fi SOEEONEEO2EE 95 ZZ IA 95 77 9ET9777937799, 27 128 929 130 131 132 1 ‚ , N = 3 \ y N > N BD / R a WE une herum 26 N) IND Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Variationskoeffizienten, so sieht man, daß umgekehrt das rela- tive Maß noch etwas variabler .o Ist als das absolute. Der Mittel- wert der relativen Gesichtshöhe 10,9 gehört unter die kleineren Werte; die Einzelwerte schwan- ken zwischen 56 und 82. Für den morphologischen Ganzgesichtsindex berech- neteich einen Mittelwert von 80,8. Das Kurvenbild zeigt, daß er in die höchst frequentierte Klasse fällt. Die Zahlen 68 und 94 stellen die extremen Einzelwerte dar. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Indexwerte auf die Kategorien der beiden Index- klassifikationen. N er) le x » [7 > un a Ss [ co he \ s;5y7 58 591 on 35er 5 9 OO 71 N 73 7L7TS Te 7 7 79 0 1 8 3 Fig. 59. Jakumul. Relative morphologische Ganzgesichtshöhe. Alte Einteilung: Einteilung Sawarıschix: Hyperchamaeprosop (x —749) 5 Hypereuryprosop . . (x —18,9) 29 Chamaeprosop . . (75,0—84,9) 78 Euryprosop . . . (79,0—33,9) 46 Mesoprosop . . . (85,0—89,9) 13 Mesoprosop . . . . (84,0—37,9) 17 Leptoprosop . . . (90,9—99,9) 4 | Leptoprosop. . . . (88,0-92,9) 6 Hyperleptoprosop . (100,0— x) 0 Hyperleptoprosop . . (93,0— x) 2 " ER Nach der alten Einteilung | “ Eßt sich unsere Gruppe füglich i als chamaeprosope bezeichnen; r denn mehr als °/, aller Fälle » kommen der Kategorie der Cha- ° __ maeprosopie zu. Die neue Klassi- ° fikation von Sawaıschiv verteilt die Fälle etwas gleichmäßiger auf die einzelnen Kategorien; jedoch nimmt auch hier die Bury- prosopie beinahe die Hälfte aller Individuen für sich in Anspruch. ) Wir haben es mit einer aus- gesprochen niedriggesichtigen Gruppe zu tun. [2 ) N ‘ du Ba EEE VEENSEEEEN EEE L u 86H on 3 W567 BR NO HL UEEREES U 12 3 a 5 Fig. 60. Jakumul. Morphologischer Ganzgesichtsindex. 6. Die Nasenmaße und ihre Beziehungen. Die Messungen der Nase mußte ich auf die Aufnahme der Höhe und Breite beschränken. Der Mittelwert der Nasenhöhe (50,6) ist mittelgroß und derjenige der Nasenbreite (44,0) groß. Beide Maße sind durch eine ziemlich starke Variabilität ausgezeichnet, die indessen diejenige der Bewohner des Torricelli- gebirges nicht erreicht (Nasenhöhe: 6 = 3,53; ce = 6,97; Nasenbreite: o = 3,05; e = 6,94). Uber den Mittelwert des sagittalen Naso-facial-Index (44,6) läßt sich bei der Spärlichkeit des Vergleichsmaterials wenig sagen. Er ist der kleinste der bis jetzt festgestellten Mittelwerte, schließt sich aber den beiden anderen unmittelbar an. Dasselbe gilt von den Größen der stetigen Abweichung und des Nach der auf 8.22 gegebenen kleinen Zusammenstellung ist er vorläufig als untermittelgroß zu betrachte u, Der wahrscheinliche Fehler (E[M] = 0,15) spricht für eine verhältnismäßig große Verläßlichkeit des Wertes. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 20 20 27 ; 27 > 26 | 5 2€ 19, . al 25 25 17 24 12 16 25| 23 15 22 : 29 % 2ıL i 1 43 20| | 0 SL l 21 1L I 19 A 181 18 10 17 ı 17 9 "| j 16 8 451 h 115 I U 14 7\ j | 6 13 M 113 5 1e \ 12 7 ii \ m (A ı 2 2) h 9 F IL TZ-N 8 8 N. SH “ ı ı 3 aNzZ a EN N rt = = = = z 5 = = ’E 7 377 38 39 20 41 22 43 44 45 46 7 8 9 50 sı 9 53 5 55 56 57° 58 59 un . er h [) Fig. 61. Jakumul. Nasenhöhe (gebrochene Linie) und Nasenbreite i j Au: sl h 5 (glatte Linie). i & 4 N 13 23 ı 23 N : 2 2 | f 1 \ 13 Mi a (0) er an ne Li : Dee 0 20 20 39 40 41 02 43 Wu 45 46 47 48 40 50 iD 9 Fig. 62. Jakumul. 18 18 Sagittaler Naso-facial-Index. 47 17 18 18 16 16 171 {7 15 15 16 16 14 14 51 al 13 13 Hr 4 12 12 31 3 m n j 12 19 10 ih ih 9 9 10 10 8 & 9 119 7 7 8 8 6 6 7 B 5 i 5] 6 6 4 ’ 4 5 5 ı 4 3, \ 3 j : f AL 1 26 a7 2a 2930 31 3933 34 35° 36 37 380 39 i ve ee Ne Re eben, | Fig. 63. Jakumul. 3132133 34 351363738, 39) 40-44 40 23) 44 45:46 47, 48 49 .50 } Transversaler Naso-facial-Index. Fig. 64. Jakumul. Gesichtshöhen - Nasenbreiten-Index. Der Gesichtshöhen-Nasenbreitenindex ist durch den Mittelwert von 38,8 vertreten. Er bleibt | hinter der Ziffer der Bewohner des Torricelligebirges zurück und stimmt mit der von F. Sarasıy für die | Toradja von Paloppo gewonnenen Zahl fast vollkommen überein. Die Einzelwerte schwanken zwischen 31 und 50. Als Mittelzahl des Nasenindex fand ich 86,8, als Minimum 71 und als Maximum 113. Es sind 45 Prozent der Individuen mesorrhin, 47 Prozent chamaerrhin und 8 Prozent hyperchamaerrhin. Die breiten Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 5 m een nenn R : 8.8 0 1 2 93 a HS 96 97 93 99 A0O Mi 102 103 104 105 106 107 108 4109 410 m 2 13 st m — mel 3 74 75..76 177, 78 7980 81 82 83..84;85 .806 87 Fig. 65. Jakumul. Nasenindex. Formen überwiegen somit entschieden; die Verteilung der Varianten ist aber so, daß der Kurvengipfel gerade auf die Grenze zwischen den Kategorien der Mesorrhinie und Chamaerrhinie zu liegen kommt. Die Klassen der größten Frequenzen gruppieren sich zu beiden Seiten dieser Grenze. Ob man berechtigt sein würde, auf Grund des bei den Klassen 89 und 90 befindlichen Einschnittes zwei Typen herauszuschälen, einen aus- gemacht chamaerrhinen und einen mesorrhinen, ist vorläufig nicht zu entscheiden. Die Variabilität der Indexwerte ist, wie ein Vergleich mit der auf S. 23 gegebenen Tabelle lehrt, verhältnismäßig klein (6 — 7,66; c=8,85). Sie wird nur noch von den Bewohnern des Torricelligebirges unterboten. 7. Die Mundbreite und ihre Beziehungen. Die Jakumul zeichnen sieh durch eine mittlere Mundbreite von 56,3 mm aus. Es ist das eine ausgesprochen große Zahl, die in unserer Liste auf S.24 nur noch von afrikanischen Pygmäenstämmen über- troffen wird. Individuell variieren die Maßzahlen zwischen 50 und 64 mm. Die höchste Frequenz (18 Fälle) zeigt die Zahl. 55. Ich habe auch für diese Menschengruppe die beiden auf S. 24 vorgeschlagenen Indices berechnet und für den Index labio-mandibularis einen Mittelwert von 54,6, für den Index naso-labialis einen solchen von 77,9 erhalten. Sowohl der eine wie der andere steht zwischen den entsprechenden Mittelwerten der Admiralitäts-Insulaner und der Bewohner des Torricelligebirges. Die Variabilität beider Indices ist von \ 4 BL iR 1 3 1 Ir 12 7 " {N I ki x 10 10 ne) y 49 &) 9 N 8 & & ? 7 7 f 6 k & | 15 S 5 1% 4 ii 3 3 3 p) I) | 2 l DS ı ) 1k / ı _ | REIN LuBraERr wen / 0 Sc 8 59 760 '61° 62 63 GA € 66 7 I 50 5052 95355 5 57er Fig. 66. Jakumul. Mundbreite. Fig. 67. Jakumul. Index labio-mandibularis. Abh..u. Ber. d. K. Zoo], u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 35 allen drei Gruppen die kleinste, » und zwar gilt dies für den Index ” naso-labialis (6 =5,41;5ce = 6,9) " in höherem Maße als für den Index labio- mandibularis (6 = 3005.60 6,53). Ge 3. Arup. Am 19. Oktober 1909 hielt ich mich nach einer unter schwierigen Umständen erfolg- ten Landung in dem Dorfe Arup auf, das am Rande der versunkenen Warapu-Lagune ge- legen ist (SchLacInHauren ’1Ob, p. 15). Ich hatte genügend Zeit, an 20 Leuten Messungen vorzunehmen; allerdings mußte ich diesmal meine Beobachtungen auf je 9 Maße beschränken. IR SITHE: ee ee aa | a ee 67 5 rn man 2 m aA 5 % 77T m 793 80 1 a2 8 8 85 86 897 8 a 90 91 92 Fig. 68. Jakumul. Index naso-labialis. 1, Körpergröße. Die Arupleute haben eine mittlere Statur von 160,0 em; sie. wären somit nach E. Scauiors Größen- skala der Größenstufe der „Kleinen“ zuzuteilen, und dies auch dann noch, wenn der wahrscheinliche Fehler des Mittelwertes (E[M] — 0,709) in Betracht gezogen . & wird. Dieser Größenstufe, welche die Zahlen 159—160 >: umfaßt, gehören, wie aus Marrıys Zusammenstellung _? (05,.p..237) zu ersehen ist, zahlreiche. Stämme des malaiischen Archipels an, z.B. Maduresen, Timoresen, Ms 150 A 182 15 186 188 16 17 18 19 160 in 162 163 10 168 we Menangkabau-Malaien, Battak, Tenggerer und Javanen. Bi8,69. Asp = Körpergröße, Die Variabilität der Körpergröße der Arupleute ist ziemlich gering (6 = 4,70; e = 2,94). Zi 2. Spannweite. Die absolute Spannweite. schwankt in ihren Beträgen zwischen 161,4 und 188,0 cm und erreicht in der Zahl. 174,8 + 0,91 ein hohes Mittel. Tote, dem ist die Variabilität merklich kleiner als bei den vorher gehenden Menschen- gruppen (6 = 6,07;.c = 3,47). Zur Körpergröße in Beziehung gesetzt, zeigt die Spannweite einen selten hohen Betrag, nämlich 108,8, bleibt aber auch hier in.der. Variabilität hinter den durch kleinere Mittelwerte ausgezeichneten Grup- pen des Torricelligebirges und der Landschaft Jakumul zurück (0 — 2,18; ce — 105 106 107 108 109 mo, m 12. 13 Fig. 70. Arup. 2,02). In drei Fällen, d. h. in 15 Prozent, sind Zahlen von 111 und mehr zu Relative Spannweite. verzeichnen. 3. Länge, Breite und Längen-Breiten-Index des Kopfes. Die Mittelzahl der absoluten Kopflänge 186,5 fällt zwischen die entsprechenden Zahlen der beiden-vorher behandelten Gruppen, so daß wir, ohne das reduzierte Schädelmaß, das 179,0 betragen würde zu Hilfe-zu nehmen, die’ Ziffer als mittelgroß een können. Die Variabilität ist groß; der Wert der stetigen Abweichung liegt höher als alle in der Aue S. 14 ange- führten Liste enthaltenen Zahlen (6 = 6,88), und auch der Varia- tionskoeffizient ist durch eme , nl N hohe Zahl vertreten (e = 3,69). Fig. 71. Arup. : Die absolute Kopfbreite Längen -Breiten-Index des Kopfes. (M = 143,7) entspricht dem redu- RE IE en 2 83 64 6 6 67,6 & 0.7 720673 Fig. 72. Arup. Index fronto -parietalis. [9] 36 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea zierten Schädelwert 136,9, der an die Grenze zwischen die mittleren und kleineren Werte der Einteilung von Toröx und LaAszro fällt, aber streng genommen bereits der Gruppe der mittleren Größen angehört. Die Variabilität der absoluten Kopfbreite ist klein (06 = 3,12; c = 2,59). tiven reduzierten Schädelmaße sind in folgender Tabelle zusammengestellt. Die relativen Kopfmaße und rela- Länge Breite Kopf Schädel Kopf Schädel Mittel 116,5 1269 89,6 | 85,5 Minimum 108 103,9 85 I 8 Maximum . 122 116,8 97 | 92,6 Aus den beiden absoluten Kopfmaßen resultiert ein mittlerer Längen-Breiten-Index von 76,6, dessen Lage dem Grenzgebiet zwischen Dolichokephalie und Mesokephalie entspricht. In diesem Grenzgebiet und in demjenigen zwischen Mesokephalie und Brachykephalie finden sich die beiden Hauptansammlungen der Fälle. Mit der letzteren bricht die Kurve unmittelbar ab (Maximum 81), während das andere Kurvenende in einigen wenigen Fällen ausgesprochener Dolichokephalie allmählich ausläuft (Minimum 70). Diese Form der empirischen Kurve ist besonders hervorzuheben; denn hier liegt gerade ein Fall vor, in dem eine Scheidung der Fälle nach Kategorien des Längen-Breiten-Index zu irrtümlichen Schlüssen führen würde. Die stetige Abweichung (6 = 3,11) und der Variationskoeffizient (ce — 4,06) charakterisieren die kaum mittelgroße Varia- bilität dieses Merkmales. 4. Breitenmaße und -verhältnisse des Kopfes. An Breitenmaßen bestimmte ich ferner noch die kleinste Stirnbreite und die Jochbogenbreite. Der Mittelwert der kleinsten Stirnbreite 99,6 gehört zu den mittelgroßen Zahlen. Die Variabilität ist ziemlich groß; die Einzelwerte schwanken zwischen 90 und 108 und ergeben eine stetige Abweichung von 4,58 und einen Variationskoeffizienten von 5,79. Auch die Jochbogenbreite ist hinsichtlich ihres Mittel- wertes 138 mittelgroß zu nennen. Die Variation ist um weniges kleiner als bei der kleinsten Stirnbreite (Min. 133; Max. 150; 6 —= 4,21; ec — 3,05). Betrachtet man die beiden Maße in ihrem Verhältnis zur Körper- größe, so ergibt sich für die kleinste Stirnbreite eine kleine Zahl (62,1), für die Jochbogenbreite ein mittel- sroßer Wert (86,1). Da die Tragus- und Unterkieferbreite für die Gruppe von Arup nicht bestimmt werden konnten, so reduzieren sich die Breitenmaßverhältnisse auf drei. Der Mittelwert des Fronto-parietal-Index (68,7) ist ausgesprochen mesosem; auch die Mehrzahl der Einzelfälle (55 Prozent) gehört in die Kategorie der Mesosemie. In der empirischen Kurve bilden sie einen breiten Gipfel, der gegen einen zweiten aus megasemen Fällen sich aufbauenden wohl abgegrenzt ist; ein vereinzelter Fall ist mikrosem. Die Ziffern des Index fronto-zygomaticus sind klein; ihr Mittelwert 71,6 stellt sich an den Anfang der auf S. 17 gegebenen Tabelle. Die Einzelwerte variieren zwischen 66 und 77. Der Index zygo- -r ht bi matico-parietalis ist | ne | \ 3 5 Q / ry 5 : \ durcheinenmittelgroßen " /\ 1 IRRE 2 R a e 20): u YA > / \ ‚ Mittelwert 95,7 reprä | / | e 1 N / \ — . a. . B th / \ ERS, / sentiert. Ein einziger / Pi 0 a En RR im 2 BUSH TUR 100 101 702 308 Wu 105 W086 06 67 8 09 70 Fall ausgenommen, der mit 106 aus der Gruppe herausspringt, wird die Jochbogenbreite von der größten Kopfbreite übertroffen und hält sich infolgedessen der Index unter 100. Den Index parieto-zygomaticus finden wir umgekehrt mit einer Ausnahme in Zahlen von mehr als LOO vertreten. lig.73. Arup. Index fronto-zygomaticus. Fig. 74. Arup. Index zygomatico-parietalis. 5. Gesichtshöhe und Gesichtsindex. Die absoluten Zittern der Ganzgesichtshöhe bewegen sich zwischen weiten Grenzen (104 und 125), ergeben aber als Mittelwert eine mittelgroße Zahl, nämlich 114,1. Die Größe der Variabilität darf übrigens nicht zu hoch angeschlagen werden; denn wir haben bereits früher gesehen, daß die starke Schwankung nenn Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.- Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 Du eine diesem Maß anhaftende und in der Zusammensetzung aus zwei gegeneinander bewegbaren Skeletteilen be- gründete Eigenschaft ist. In Wirklichkeit ist die Varia- | bilität klemer als bei den beiden vorher besprochenen Menschengruppen (= 5,61; e= 4,91). Der Mittelwert der relativen Gesichtshöhe beträgt 71,0 und schließt sich damit den entsprechenden Werten der Gruppen des Torricelligebirges und der Landschaft Jakumul unmittelbar an. Die Zahlen des morphologischen Gesichtsindex schwanken zwischen 73 und 89; ihr Mittelwert beträgt 82,2. Die Fälle verteilen sich folgendermaßen auf die Kategorien der beiden Einteilungen des Index: r r A ne rn N = 3 MS Rn Ra m Mm @ 3 u 5 86 8 8 89 Fig. 75. Arup. Morphologischer Gesichtsindex. Alte Einteilung: | Einteilung Sawauıscnix: Hyperchamaeprosop (x — 74,9) 2Fälle= 10 Proz. | Hypereuryprosop . (x — 78,9) 4 Fälle = 20 Proz. Chamaeprosop . : (75,0-84,9)11 „ =55 „ |Euryprosop . . . (0 -839) 8 „ =M ,„ DIeSOp:OS Opa (850-8909) T „ =35 ,„ |:Mesoprosop . .-.(8&4,0-879)6 „ —=30 „ IMeptop2osop >: (900999) 0 „ = 0 ,„ | Leptoprosop . . . (880-9239) 2 .,„, =10 „ Hyperleptoprosop . (100,0 — x) 0 „ = 0 „ | Hyperleptoprosop . (93,0 —x) 0 N ” ” In beiden Einteilungen kommen denjenigen Kategorien die meisten Fälle zu, deren Zahlen sich um den Mittelwert 82,2 gruppieren. Immerhin ist der Häufigkeitskurve zu entnehmen, daß neben den niedrigen (ehamaeprosopen resp. euryprosopen) Gesichtsformen die mesoprosopen einen starken Anteil an dem Aufbau des Variationsbildes haben und sich eng an jene anschließen. 6. Die Nasenmaße und ihre Beziehungen. Aus den Zahlen der Nasenhöhe berechnete ich als Mittelwert 52,0, d. h. einen Wert von mitt- lerer, aber doch von größerer Höhe, als er für die beiden vorher besprochenen Gruppen konstatiert werden konnte. Dabei ist die Variabilität aber kleiner (6 = 2,52; ce = 4,86). Der Mittelwert der Nasenbreite kommt mit 45,4 dem oberen Extrem der auf S. 21 gegebenen Liste der Mittelwerte sehr nahe. Die Nasentiefe wurde nicht gemessen. Der sagittale Naso-facial-Index findet seinen Ausdruck in Zahlen, die den engsten Anschluß an die bereits für die Admiralitäts-Insulaner, die Leute des Torricelligebirges und die Bewohner von Jakumul niedergelegten Werte bekunden, so daß sich nicht entscheiden läßt, welchem Größengrad ihr Mittelwert 45,0 angehört. In dieser Ähnlichkeit sind auch die Zahlen der stetigen Abweichung und des Varia- tionskoeffizienten eingeschlossen (= 2,33;c=5,18). Für den transversalen Naso-facial- Index steht uns eine größere Vergleichsreihe zur Verfügung, ‚ gemäß welcher unser Mittel- wert 32,4 den untermittelgroßen Ziffern zuzuweisen ist. Der Grad der Variabilität ist durch die üblichen Charakteristika ausgedrückt (6 = 2,02; ce = 6,24). In der kleinen Vergleichsreihe des Gesichtshöhen- Nasenbreitenindex kommt der Mittelwert 39,4 der Arupleute in die Nähe des oberen Extremwertes zu stehen. Hinsichtlich des Grades der Variabilität weicht unsere Gruppe von den früher besprochenen nur unbedeutend ab (6 = 3,38; ce = 8,58). n er An „2 on 2 3 uU LK 7 BB 8 0 N H7IELBSTAITESOT TS 5222 5373270 :55700565557 Fig. 76. Arup Nasenhöhe. Fig. 77. Arup. Nasenbreite. Der aus Höhen- „ und Breitenmaß be- rechnete Nasenin- ° dex ergibt den Mit- ' telwert 87,2. Der 75 76 77 78 79 ©0 81 82 83 84 85 &6 7 8 89 © 9 9 3 %4 © % 97 38 99 A100 A101 102 105 104 105 106 = wahrscheinliche Feh- Fig. 78. Arup. Nasenindex. ler (E (M) = 1,18) SIEIDEEOBEN 38 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea charakterisiert den geringen Grad seiner Verläßlichkeit. Aber auch wenn wir mit diesem Fehler rechnen, bleibt der Mittelwert innerhalb der Grenzen der Chamaerrhinie. Dieser Kategorie gehören 9 Einzelfälle an, 9 weitere sind mesorrhin und 2 erheben sich mit ihrer Indexzahl über 100, sind somit hyperchamaerrhin, Die Variationsbreite, die von 75 — 106 reicht, ist im Vergleich zur Zahl der Individuen eine große (6 = 7,88; c = 9,03); aber ein Blick auf die auf S. 23 gegebene Zusammenstellung zeigt, daß dem Nasenindex über- haupt eine große Variabilität anhaftet. 4. Leitere. e Die in diesem Abschnitte bearbeiteten Maße nahm ich am 17. und 18. Oktober 1909 in dem Lagunendorf Leitere auf (Schracınnauren ’10b, p. 14). Als eine der am weitesten westlich liegenden Ein- geborenensiedelungen des deutschen Teils von Neuguinea verhieß sie interessante Beobachtungsresultate und zugleich auch die Möglichkeit eines Vergleichs mit den Forschungsergebnissen aus dem besser bekannten holländischen Teile der Nordküste. Das Material umfaßt 21 erwachsene Männer und einen Jüngling. Die Jıahlen des letzteren sind unter Nr. 22 der Zahlentabelle-IV aufgeführt, aber nicht in die Gruppenbearbeitung mit aufgenommen. Aus den an jedem Individuum genommenen 12 Maßen ergaben sich 33 Merkmale, die im folgenden behandelt sind. 1. Körpergröße. Nach E. Schuiprs Einteilung gehört der Mittelwert 158,4 cm noch in die Gruppe der „sehr. Kleinen“ und entfernt sich somit kaum von dem Mittel der Jakumul. Bleibt diese Zuteilung .für die Jakumul auch dann bestehen, wenn der wahrscheinliche Fehler des Mittelwertes in Betracht gezogen wird, so gilt dies für den Wert von Leitere nicht 3 M mehr, da hier der wahrschein- 2 i liche Fehler (E (M) = 0,97) so | eroß ist, daß die Möglichkeit einer Verschiebung des Mittel- wertes in das untere Gebiet der „Kleinen“ zugegeben werden Die individuelle Schwankung ist durch die Zahlen 143,3 und 170,5 begrenzt, erreicht also beinahe Dabei fallen die zahlenmäßigen 1 N 149 150 151 52 153 154 155.156 157 158 159 160 161 162 163 164 EN 166 167 168 REN 170 Fig. 79. Leitere. Körpergröße. de ı r N AB 144 145 146 147 148 muß. Minimum und Maximum der weit umfangreicheren: Gruppe von Jakumul. Ausdrücke für den Grad der Variabilität ziemlich hoch aus (6 = 6,62; e= 4,18). 2. Spannweite. Die Maßzahlen der absoluten Spannweite schwanken zwischen 149,8 und 187,0 em und lassen ein Mittel von 171,5 cm berechnen. Zur Beurteilung dieses hohen Wertes muß aber auch der wahrschein- liche Fehler Berücksichtigung finden; danach muß man mit einer Verschiebung des Mittelwertes um mehr als eine Einheit nach oben oder nach unten rechnen (E (M) = 1,23). Groß ist auch der Mittelwert der relativen Spannweite (107,9); die Einzelwerte variieren von 103 — 113. Dreimal, d. h. in 14,3 Prozent, übersteigt die Verhältniszahl den Betrag 110. 3. Länge, Breite und Längenbreitenindex des Kopfes. Der Mittelwert der absoluten Kopflänge 187,1 mm entspricht dem reduzierten Maß von 179,6 mm, das zu den gewöhnlichsten Maßzahlen der menschlichen Gesamtvariation gehört; die Schwankungsgrenzen sind dureh die Zahlen 173 (reduziert 166) und 198 (reduziert 189) markiert. Aus der: mittleren absoluten Kopfbreite 146,0 mm berechnet sich eine reduzierte Zahl 139,2, die zwar den mittleren Zahlen angehört, aber den kleinen Werten näher liest als den großen. Daher finden \; wir das Maximum 154 (reduziert 147) ebenfalls innerhalb der mittel- | N » großen, das Minimum (reduziert131) aber innerhalb der ausgesprochenen | \ ° kleinen Ziffern. Die beiden, die Variabilität präzisierenden Charakteristika Vı | RR, ı fallen für die absolute Kopflänge groß (6 — 6,68; e = 3,57), für die 10 109 To Wr Ka moin ma . absolute Kopfbreite mittelgroß (6 = 4,19; c = 2,87) aus. ig. 80. Leitere. Relative Spannweite. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 39 Die relativen Werte der Kopf- und reduzierten Schädelmaße stelle ich in gleicher Weise be- rechnet wie bei den anderen Gruppen in einer kleinen Liste zusammen: Länge Breite Kopf | Schädel | Kopf | Schädel Mittel 1184 | 1133 91 | 878 Minimum . a 101,2 | 799 Maximum . ., 132 . 125,9 101 | 96,2 Die Mittelwerte von Leitere nehmen innerhalb der entsprechenden Ziffern der drei übrigen Gruppen eine Mittelstellung ein. Eine starke Variabilität zeichnet sowohl die Zahlen der relativen Kopflänge (6 = 5,97; c—=5,04) als auch diejenigen der relativen Kopfbreite aus (6 = 4,28; ce = 4,68). Der mittlere Längen-Breitenindex beträgt 77,7, das Minimum 70,2 und das Maximum 81,9. Man kann hier, ohne eine ganz. unrichtige Vorstellung von der Verteilung der Fälle hervorzurufen, den prozentualen Anteil der einzelnen Indexkategorien angeben: Dolichokephale 4 Fälle 19,1 Prozent Mesokephale* ......7.157 21,2 ';, Brachykephale, . . . 2;',, Dre; Das Kurvenbild zeigt einen einheitlichen Gipfel, der sich über der Kategorie der Mesokephalie erhebt und in den Zählen. 78 und 79 die höchste Erhebung erreicht; mit einem , ö Schenkel greift er in das Gebiet der Brachykephalie über. Die Do- ; 3 5 lichokephalie ist nur durch wenige zerstreute Fälle vertreten. Diese weit- « | : gehende Homogenität der Kurve findet auch ihren Ausdruck in den niedrigen Werten der stetigen Abweichung (6— 2,68) und des Variations- koeffizienten (c= 3,45). Sie gehören zu den kleinsten, die bisher für den Längen-Breitenindex festgestellt wurden. Daß der Mittelwert 77,7 mit demjenigen des Torricelligebirges gleichwertig ist, sei nur nebenbei bemerkt, da ich später im vergleichenden Teil noch einmal auf diese Tatsache zurückzukommen habe. n ne en ln 7ONETZNINTETITETLESTS TEN 7 TE ITE SON EETTRR) Fig. 81. Leitere. Längen -Breitenindex. 4. Breitenmaße und -verhältnisse des Kopfes. Die vier weiteren Breitenmaße des Kopfes zeigen in dieser Gruppe eine deutliche Verschiebung nach den großen Ziffern hin, wenn man auch die Mittelwerte nicht kurzweg als groß bezeichnen kann. Eine genauere Wertung läßt übrigens nur die absolute kleinste Stirnbreite zu, welche in reduzierter Gestalt sich in den Tabellen von Töröx und Läszrö zusammengestellt findet. Ihr Mittelwert 104,0 mm entspricht der reduzierten Zahl 98,3 mm; das ist noch eine mittelgroße, aber der Kategorie der „Großen“ stark ge- näherte Ziffer. In keinem Fall wurden kleine Werte beobachtet; das Minimum beträgt 96 mm (reduziert 91). Die Maximalzahl ist 113 mm (reduziert 106); sie und fünf weitere Fälle gehören der Kategorie der großen Werte an. Die absolute Tragusbreite steht mit ihrem Mittelwert 128,4 über demjenigen der Gebirgsleute und der Jakumul. Auch die Variabilität ist etwas größer. Die absolute Jochbogenbreite ist durch einen Mittelwert vertreten, der unter Zugrundelegung von Marrıvs Liste (05, p. 374) schon als übermittelgroß bezeichnet werden muß. Er ist auch der größte Wert der vier behandelten Gruppen; dagegen ist seine Variabilität, wie ein Vergleich mit den auf 8. 15 zusammengestellten Gruppen zeigt, klein (o = 3,80; ce — 2,73). Der Mittelwert der absoluten Unterkieferbreite ist zwar wesentlich größer als bei den Ge- birgsleuten und den Jakumul, jedoch erreicht er mit 105,1 mm kaum die Mittelgröße der von Marrın (05, p. 375) mitgeteilten Liste. Über die Variabilität läßt sich nichts besonderes sagen (6=5,15; c—= 4,90). 40 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Das Verhältnis der vier Breitenmaße und ihrer reduzierten Werte zur Körpergröße ist in folgender Tabelle der relativen Breitenmaße dargestellt: Kopfmaße Schädelmaße M. Min., | Max. M. Min. | Max. Kleine Stirnbreite. . .|| 65,5 60 74 62,0 56 70 Tragusbreite‘;. 2°. ... 1,281,0 13 Ra - — Jochbogenbreite . . .| 8748 82 95: | -85,4 17 90 Unterkieferbreite . . .| 660 | 59 73 | 641. #57 70 Der Mittelwert des Index fronto-parietalis 70,7 (reduziert 70,5) ist megasem, liegt aber hart an der Grenze gegen die Mesosemie. Die Einzelfälle gruppieren sich folgendermaßen in die Kategorie der Schwauseschen Einteilung. . (60,0—64,9) 1 Fall = 48 Prozent; Minimum 64 mikrosem mesosem . . .(65,0—69,9) 5 Fälle = 23,8 : megasem . . . (709 —749) 12 „ =571 I; hypermegasem . (75,0—799) 3 „ =143 r Maximum 78. 6. 3 Die mesosemen und megasemen Fälle bilden, wie das Kurvenbild zeigt, eine zusammenhängende Partie. Die Berück- 5 5) f 1 Si f‘ siehtigung der künstlichen Kategoriengrenze hat im vorlie- 3 . . . . . 3 | genden Fall somit lediglich den Sinn zu veranschaulichen, al c - RO = B daß die Megasemie in größerem Maße am Aufbau des ein- heitlichen Blocks beteiligt ist als die Mesosemie. a ER = I e Re N N Der Mittelwert des Index fronto-zygomatieus 74,3 ge- Fig. 82. Leitere. Index fronto -parietalis. is . = : 2 z hört zu den kleineren Zahlen der auf S. 17 gegebenen Liste, und auch die meisten Einzelwerte sind diesen zuzuzählen. Nur in einem einzigen Falle steigt der Index auf 83. Über den Index trago-zygomatiecus ist zu bemerken, daß sein Mittelwert sich wesentlich ober- halb der für die anderen Gruppen berechneten Ziffern hält; er beträgt 95,5. Auch die Variabilität ist im Vergleich zu den auf $. 17 angeführten Zahlen groß (6 — 3,86; e—= 4,04). Der Mittelwert des Index parieto- 6 + °e zygomaticus 104,5 st M > (resp. des Index zygo- in | * _matico -parietalis 94,9) ir | ist von mittlerer Größe. | | h DerIndex mandibu- lo-zygomaticus, dem mn 7” 74 75 7% 77 78 9 0 81 8 8 & innerhalb der Menschheit 3 100 W1 2 103 04 105 %06 107 708 203 110 Aa Mz Fig. 83. Leitere. Index fronto-zygomaticus. : \ RS Fig.S4. Leitere. Index parieto-zygomaticus. eineansehnlicheVariation ; er zukommt, hält sich mit seinem Mittelwert 74,4 wiederum den bereits untersuchten melanesischen Gruppen aufs engste angeschlossen. 5. Gesichtshöhe und Gesichtsindex. Die Einzelwerte der absoluten Gesichtshöhe, die sich um den Mittelwert 111,9 mm herum bis zu den Grenzwerten 103 und 122 gruppieren, weisen eine geringe Variabilität auf (6 = 5,14; e = 4,59). Dagegen zeigt die relative Gesichtshöhe, deren Mittelwert 70,5 eine kleine Zahl repräsentiert, eine ziem- lich große Schwankung (6 = 4,46; ce = 6,34). Die Berechnung des morphologischen Ganzgesichtsindex ergab als Mittelwert die Zahl 79,8, d.h. eine Größe, die nach der alten Indexklassifikation mitten in die Kategorie der Chamaeprosopie, nach der neuen von SawALIscHhIn an die Grenze derjenigen der Euryprosopie gehört. Der Index 79 ist in Wirk- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 41 © [23 = - -- ----- Z- re u o NS De} [N ENDETE NENNE OTEEN SF er as 8 id u Hickeren 73 74 75 7% 11 78 9 0 9 & 8 & 85 & 87 88 8 26 47 48 49 50 si 52 53 5% 55 56 57 58 59 60 Fig. 85. Leitere. Morphologischer Ganzgesichtsindex, Fig. 86. Leitere. Nasenhöhe, lichkeit durch keinen Fall vertreten; die Hauptansammlung der Fälle liegt bei 81. Da aber einige Individuen mit sehr niedrigen Werten (Minimum 73) vertreten sind, resultiert aus der Berechnung der oben genannte Mittelwert. Die Variabilität muß aber dennoch eher klein genannt werden (6 = 3,62; ce = 4,54). Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Einzelfälle in die Indexkategorien einordnen. Alte Einteilung: Einteilung Sawauıschin: Hyperchamaeprosop (x— 74,9) 3Fälle=14,3 Proz. | Hypereuryprosop. (x—78,9) 7 Fälle =33,3 Proz. Chamaeprosop . . (70-84,9)17 „ =809 „ Euryprosop . . . (7,0-83,9)12 „ =571 ,„ Mesoprosop. . : . (850-899) 1 „ — 48 „ Mesoprosop . . . (84,0-879) 1 „ = 48 „ eptoprosop ... . (20.0999) 0 „ = 0 ,„ Leptoprosop. . .(88,0-92,9) 1 „= 48 „ Hyperleptoprosop . (100,0—x) OBEN = 0, Hyperleptoprosop (93,0 —x) Os — 208 ,; 6. Die Nasenmaße und ihre Beziehungen. Die Nasenhöhe unserer Gruppe ist sowohl hinsichtlich des Mittelwertes (51,1) als auch mit Rück- sicht auf ihre Variabilität (6 = 3,29; e = 6,44) zu den mittelgroßen Ziffern zu stellen. Den Mittelwert der Nasenbreite 42,7 muß man den größeren Zahlen zuweisen; doch ist er kleiner als die Mittelzahlen der drei anderen Gruppen. Daß auch die Variabilität ausgesprochen klein ist, zeigt ein Vergleich der Charakte- ristika (6 = 1,93; e= 4,52) mit denjenigen der auf S. 21 gegebenen Tabelle. Dieses verschiedene Verhalten der beiden absoluten Nasenmaße tritt auch in den Verhältnis- zahlen zutage. Der sagittale Naso-facial-Index zeigt daher einen Mittelwert (45,2), der von denjenigen der drei anderen Gruppen nur wenig abweicht. Dagegen zeichnen sich der transversale Naso-facial- Index (M = 30,00; 6 = 2,58; e = 5,27), der Gesichtshöhen-Nasenbreitenindex (M=37,8; o = 2,59; c—=6,86) und der Nasenindex (M= 8332; o=5,14; e = 6,18) sowohl durch verhältnismäßig niedrige Mittelwerte als auch durch eine geringere Variabilität aus. Der Mittelwert des Nasenindex 83,2 ist eine mesorrhine, aber der Chamaerrhinie genäherte Zahl, Wenn wir von drei vereinzelten Individuen mit niedrigen Werten (70; 74; 76) absehen, so gruppieren sich 7 { 7 SS KO BEE CSS Fa 0 BO SI AI mOaS AS TER nn ze ni 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 R een NEN R Men OT 737228755076 77 T7ET173NEEON ET TT RETTET BA E57 arg Fig. 87. Leitere. Nasenbreite. Fig. 88. Leitere. Nasenindex. die Individualwerte zu beiden Seiten der Kategoriegrenze, nämlich von 80 bis 90. Die Form dieses Teils der empirischen Kurve macht keinen einheitlichen Eindruck; doch darf dieses Verhalten in Anbetracht der großen Variabilität, die den Nasenindex stets auszeichnet, nicht zu hoch angeschlagen werden. Tatsächlich ist die Variabilität sehr gering, wie aus einem Vergleich der stetigen Abweichung und des Variations- koeffizienten unserer Gruppe mit denselben Charakteristika der auf 9.23 gegebenen Liste hervorgeht. Die Eingeborenen von Leitere sind durch eine große Mundbreite (M — 55,2) ausgezeichnet; sie ist mit derjenigen der Bewohner des Torricelligebirges fast identisch. Im Index labio-mandibularis wird sie zu der ziemlich großen Unterkieferbreite in Beziehung gesetzt und ergibt daher eine verhältnismäßig Abh. u. Ber. d.K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd.X1V Nr.5 6 42 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea kleine Indexzahl (M = 52,1; 6= 4,37; e= 8,39). Im Index naso-labialis kommt die verhältnismäßig geringe Nasenbreite zum Ausdruck, indem sein Mittelwert sich zu nur 77,0 berechnet, und auch in der Variabilität ist ihr Einfluß zu bemerken; denn sowohl die stetige Abweichung als auch der Variations- koeffizient sind klein (o = 4,94; c = 6,42). Die Gegend der Humboldt-Bay und des weiter landeinwärts gelegenen Sentani-Sees ist das einzige unsern Gruppen benachbarte Gebiet, das genauere anthropologische Untersuchungen aufweist. Van ver Sanoe hat seine Forschungsresultate in einer schönen Publikation niedergelegt. Eine Vergleichung mit seinen Zahlen ‚wird allerdings dadurch eingeschränkt, daß die Individualwerte nicht veröffentlicht sind. Ich muß mich daher damit begnügen, die Mittelwerte der Humboldt-Bay (H. B.), des Sentani-Sees (8. S.) und der Landschaft Arup (A.) neben diejenigen von Leitere (L.) zu stellen und die absoluten Differenzen zwischen ersteren und letzteren auszurechnen. Mittelwerte | Differenzen Maße: H. B. 8. 8. L | 4A -|HB—L | 8SS—L | A—L. Körpergröße . . . . .|| 1633 1937 1584 1600 49,0=°| 7 13,002]77216:0 Spannweite . . . . . 1754 1691 1715 1748 390 | 240 | 330 Kopflauge.. . .un ..®. 190 189 187,1 186,5 RE 197 2196.06 Kopfbreite . . . .°. 148 144 146,0 143,7 4,0 N en Kleinste Stirnbreite . . 105 100 104 72.93:6 1,0: .]; 274 Or Gesichtshöhe. . . .... 118 106 12119 114,1 6,1 Sale, TE Jochbogenbreite. . . .ı 142 141 139,2 138,0 2,8 1.50) 1,2 Unterkieferbreite . . .| 102 104 105,1 — a el — Nasenhöhe. . . . . . 53 49 ol 52.080] N 0,9 Nasenbreite . . . . .| 44 44 42,7 454 | 1.3223 1,3 2,7 Durchschnittl. Differenzen: | 120 | 62 7,0 Mittelwerte | Differenzen Indices: HB ss. 2er = = = .- z— - l - = Längen-Breiten-Index. . 19 URL Lt! | 16,6 | 0,2 2,0 1,1 Index fronto-parietalis. . 103 2 E90 70,7 BET. al 9054 0,7 2,0 Index fronto-zygomaticus 15,2 76,2 74,3 | 71,6 | 0,97 1,9 2,7 N | ee: 87,9 ss2 | 2 | 05 | 47 4,0 Durchschnittl. Differenzen: | 05 23 2,5 Nach den absoluten Maßen entfernt sich die Gruppe der Humboldt-Bay am stärksten von Leitere, die Gruppe vom Sentani-See am wenigsten. Dagegen zeigt die Humboldt-Bay in den Formmerkmalen deutlich die engsten, Arup die lockersten Beziehungen zu Leitere. Von besonderem Interesse ist die weitgehende Übereinstimmung zwischen Humboldt-Bay und Leitere im Längen-Breitenindex des Kopfes und in dem für Leitere so charakteristischen Nasen-Index. Inwieweit die Variabilitätsverhältnisse der beiden Gruppen Holländisch- Neuguineas die obigen Differenzen modifizieren, müssen künftige Untersuchungen zeigen. 5. Gemischte Gruppe. (Suein, Moem, Koup, Kuail, Banim, Siar, Karkar, Tami, Busaman.) In dieser Gruppe sind 15 Individuen zusammengefaßt, die von neun verschiedenen und zum Teil weit auseinanderliegenden Stellen Neuguineas stammen. Da keiner der Orte — sie sind im Abschnitt „Material“ genau bezeichnet — mit mehr als vier Individuen vertreten ist, können die in den folgenden Tabellen ent- haltenen Zahlen nur als Beiträge zu künftigen größeren Serien aus denselben Gebieten gelten. Ich gebe sie hier nur als Material; der Text darf sich daher auf kurze Begleitworte beschränken. | Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV. Nr. 5 43 Die Maßzahlen der Körpergröße fallen durch ihre durchschnittliche Kleinheit auf. Ein Drittel der Leute ist kleiner als 150 cm, und nur zwei erheben sich über 160 em. Der größte Mann mit 168,4 em stammt von den Tami-Inseln. Für die vier Mann starke Gruppe von der Insel Karkar läßt sich ein Mittel von 151,7 em berechnen. Die Spannweite, zur Körpergröße in Beziehung gesetzt, erweist sich, wie bei den vier großen Gruppen, fast durchgehends als groß. In der Karkargruppe ist eine Tendenz zu kleineren Zahlen zu be- merken. Sie variieren hier nämlich von 102,4— 105,0 und ergeben ein Mittel von 104,4. Dagegen zeigen die drei Männer von Busaman die Ziffern 107,1, 107,6 und 112,6. Wie sich die übrigen Körpermaße zur Körperlänge verhalten, geht aus der folgenden Tabelle hervor. Darin fallen die Vorderarm- und Handlänge durch verhältnismäßig große Zahlen auf. Nach Qusrsrer ist der europäische Mittelwert für das erstere Maß 14,4, eine Zahl, welche kleiner als alle von mir gefundenen Neuguineazahlen ist. Für die relative Handlänge gibt Qusrerer 11,3 als europäischen Mittelwert an. Auch hier liegen meine Zahlen mit einer Ausnahme höher. Körpermaße im Verhältnis zur Körpergröße. 2 , 2 H Ober- ‚Unter- nn SE ea Br ua Bi | 1 Ip Fern. ar FT weite ppeite| Breite | none | BÖhE | nahe | höhe | höhe | ÜR8® | Jänge | länge | ÜRS°| yance | länge | e® 1. Suein ... |105,7| 28,8 | 169 | 82,4 | 60,6 | 7a3 | 81,2 | 56,4 | 305 | 1387| — | 1232| 278 | 220|16,7 9. Moem . 105,21 23,4 15,3 | 81,2 | 59,7 | 72,6 | 82,8 | 55,7 | 29,6 | 18,7 | 15,4 | 11,6 | 26,2 23,6 | 15,0 3. Koup . .\108,71 292 | 16,1.) 82,7 | 59,5 | 75,6 | 82,1 | 55,3 | 330.| 19,4! 16,2 | 125 | 27,4 | 22,0 15,5 4 „ ..|1ozıl 21,8) 16,7 | 822 | 60,1| 76,5 | 8,1 | 55,8] 30,4 | 20,0| 16,4 | 13,2! 26,6 | 22,5] 17,1 5. Kuail . . |112,1\ 23,1 | 15,6 | 84,3 | 61,3 | 76,8 | 84,4 | 58,5 | 31,1 | 20,8 | 16,8 | 11, | 28,8 | 22,8 | 15,8 6. Benin . 1074 23,1| 15,1 | 81,8 | 60,1 | 73,8 | 82,0 | 56,7| 29,7 | 19,7 | 16,3.) 13,0) 27,2) 23,2 15,0 1. Siar . .|105,8| 232 | 15,6 | 822 | 61,2 | 73,7 | 83,8 | 55,8) 309 | 19,6| 15,8! 11,7 1.26,9 | 22,7 | 16,4 8. Karkar . \105,4| 23,0 | 16,5 | 82,2 | 60,1 | 75,2| 84,0 | 58,1| 27,7 20,0 | 14,9 | 11,5| 28,2 | 22,8 | 15,6 9». „ ..Jı024 230| 15,4 | sıa|585| 73,8| sı,ı | 53,2 | 32,7 | 18,2! 15,6 | 11,5 | 26,5 | 20,4 | 14,8 1% „105.01 21,5 | 152 | 836 | 69,7 | 742 | 82,9 | 56,2 | 30,8 | 19,4 | 15,8 | 11,2 | 275 | 22,6 | 15,4 11. „ .|1oss| 221 | 172 | 823 | 59,1 | 73,9| 81,8 |54,0| 33,7 | ı9a| 155 | 11,7 | 24,6 | 21,8 | 16,1 12. Tami . . 109,0 922, ı6,1 | 82,3 | 61,5 | 73,8 | 82,3 | 58,0| 28,9 | 19,9 | 16,6 | 19,5 | 28,5 | 23,5 |16,5 13. Busaman | 107,6) 23,3 | 16,7 | 81,6 | 61,8 | 73,0| 81,3 | 57,1| 28,9 | 195 | 16,4 | 11,9 | 27,4 | 23,4 16,6 ee. 112,6| 23,8 | 16,9 | 823 | 625 | 74,2 | 81,5 | 58,7) 285 \ 203 | 162 12,3 | 295 224 | 16,7 1 107,1| 22.0 | 15,8 | 82,5 | co.2| 73,6 | 82,7 | 56,1 | 30,8 | 20,1 | 15,6 | 11,5 | 27,2 | 28,6 | 16,1 Daß die Symphysenhöhe und damit die Rumpflänge nicht durch Beobachtung, sondern durch Berechnung erhalten wurde, habe ich im Kapitel „Technik“ schon bemerkt. Es muß daher bei Beurteilung der nachstehenden Zahlenausdrücke, in denen die Körpermaße zur Rumpflänge in Beziehung gesetzt sind, dies im Auge behalten werden. Hier dienen Morrısoxs (10, p. 265) Zahlen, die aus Messungen an 100 Badenern erhalten wurden, als Vergleichsmaterial. Danach steht einer der Männer von Karkar (Nr. 11) mit seiner relativen Akromialbreite noch unter dem badischen Minimum 68, während das Maximum 83 von keinem der 15 melanesischen Individuen erreicht wird. Ähnliches gilt von der relativen Oristalbreite, die in der folgenden Tabelle von 47,5—59,3, bei den Badenern aber von 49 bis 69 variiert. Der Rumpf ist somit durchschnittlich schmäler als bei den Badenern. Die Werte der Mammillenlage sind der unteren Grenze der Badener stärker genähert als der oberen und rücken mit einer Zahl (Nr. 4) sogar unter dieselbe herab. Es ist eine Neigung zu höherer Lage der Brustwarzen deutlich zu erkennen. In bezug auf die Nabellage sind die beiden Gruppen weniger charakteristisch unterschieden. Doch liest auch hier die Zahl von Nr. 10 etwas unter dem badischen Minimum. Die Größe der Vorderarm- und der Handlänge, die schon in dem Verhältnis ihrer Maßzahlen zur Körpergröße zum Ausdruck kam, tritt auch jetzt wieder in Erscheinung; denn von jedem Maß liesen nur vier Fälle unter den badischen Mittelwerten 50,9 und 36,8. Auch die Oberschenkel- länge zeigt häufiger große als kleine Zahlen und übertrifft in einem Fall (Nr. 14) sogar die Rumpflänge um 17 mm. Innerhalb der Zahlen der Unterschenkellänge ist ein leichtes Überwiegen der kleineren Werte zu beobachten, wogegen man aus den Ziffern der relativen Fußlänge keine Unterschiede ableiten kann. 6* 44 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Körpermaße im Verhältnis zur Rumpflänge. Ober-- | Unter- Akromial- Cristal Nas Nabellage SET | VE Handlänge | schenkel- | schenkel- | Fußlänge breite breite | millenlage länge länge ee 1. | 74,6 54,5 26,6 71,0 61,4 — 40,1 84,7 125 | 548 2. 79,0 51,7 28,6 71,7 63,2 52,0 39:2 19112 88422100194 50,5 s.| 6983 | 505:| 225 | 730 -| .60,8 50,8 39,3 8358 | 688. | 48,6 4.| 710 | 548 19,0 71,7 65,2 53,3 39,7 6 2 Ta 55,6 5. 74,2 50,1 27,0 73,2 67,0 54,1 56,6 JaDsa 3 50,5 6. || 77,8 50,7 27,3 73,5 66,4 54,8 40,5 91,7 | 784 60,6 |. 054 50,7 DER 68,3 63,4 51,3 37,9 87,1 | 135 52,2 8.| 800 | 573 | 244 | 762 69,7 52,1 40,1 97,9 79,4 54,4 9. | 7080| a3 23,3 70,3 St | RZRo 35,3 s12 | 6235 45,5 10. 69,5 49,5 271,3 64,9 63,2 51,4 36,3 892 | 732 49,9 11. | 65,7 50,8 94,8 68,8 57,7 46,0 34,5 730 | 649 | 479 12. | 76,8 55,8 29,2 71,3 68,8 57,5 43,5 991 | iso 57,2 13. | 80,4 57,8 99,5 67,9 67,4 56,5 41,0 94,6 | 810 56,3 14. | 83,6 59,3 28,3 69,0 72,1 57,1 32 | 1040 | 786 58,9 15.| 715 | 521 98,8 712 65,8 50,5 37,3 sie | 82 52,3 Über die Verhältniszahlen zwischen den einzelnen Körpermaßen läßt sich zurzeit wenig sagen, da es an genügend zahlreichen Vergleichsdaten fehlt. Für den Intermembralindex, ferner das Verhältnis zwischen Vorder- und Oberarm sowie zwischen Unter- und Oberschenkel sind solche vorhanden. Die Werte des erstgenannten Verhältnisses liegen zum größeren Teil unter dem Mittel der Badener; d.h. es verschiebt sich in der vorliegenden gemischten Melanesiergruppe das Verhältnis etwas zugunsten der unteren Extremität. Die verhältnismäßig große Länge des Vorderarms im Vergleich zum Oberarm ist häufiger zu beobachten als bei den Badenern. Der Index, der ausdrückt, wieviel Prozent des Oberschenkels der Unterschenkel ausmacht, ist in der vorstehenden Tabelle durch kleine Zahlen repräsentiert. rn Verhältniszahlen einzelner Körpermaße unter sich. 2 ee | DR & © © ) leo ve IE = Ss |:8 | on -|:R 8 a RE El REN © o|:8 we: IS o| © 0 |oo | 0 80 on Ir “M|io ı © =|3 säaa| 5|8 © |:8 3|o alo = ar I #13 Zuslemli. Kalız 80 | 57% S | Sit oe|5 2eio 2|2 |85|[85 sı8 SEINE 218 2 A EN als | 2% s|lE 3233583 85 =|s ale ale | ’@[e See ra Su 7o nealae 3|=* SIR S|S sı28 a2 le 2|s |2P|2P| 812 28 rs 5|= 18 ala Dar Sl >|o m Io Im Alla DIo BlO | EiE — — — ———— — — — - = - = ® m - | e} E | IaSueln me 14,5 E= = 65,4 45,3 59,2 19,5 60,0 2. Moem . . .|| 65,4 68,6 82,2 62,2 43,1 | 645 900 | 573 3, Koup: =. 126 |. 70,8 83,6 64,7 43,3 | 60,8 82,8 56,8 a a © 76,5 | 74,3 81,9 61,1 41,5 61,2 | 84, 64,4 5,,Kuall 222% 67,5 12,8 80,7 54,7 44,8 60,5 19,4 54,6 6. Banim . . . a a O5 82,7 60,9 43,6 995,9 85,3 55,3 1. Bları 67,2 11,3 81,0 59,8 45,9 95,6 | 843 61,1 8. Karkar 71,6 68,6 74,7 57,9 45,5 62,4 | 81,2 55,6 3 66,8 13,3 53,6 61,5 45,4 57,3 77,0 56,0 10,5%, te All AO 70,6 34,07 OS 43,4 57,4 82,2 56,0 a ri 75,1 79,7 260,3 44,2 60,6 88,9 65,8 \2.. Tami . | 12,7 | 764 19,1 63,3 38,6 60,0 SER! 57,6 15. Busaman 120) 70,6 34,0 60,8 42,0 57,4 85,5 59,4 14. 71,0 70,8 TION 59,8 44,3 60,0 75,8 56,8 15. 71,6 12,3 76,8 56,3 | 422 55,2 83,9 59,8 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 45 Um die relativen Kopf- und Gesichtsmaße zu werten, bieten sich uns die Mittelzahlen der vier genauer untersuchten Neuguineagruppen zum Vergleich dar. Die relative Kopflänge und Kopfbreite sind in der gemischten Gruppe im allgemeinen durch große Werte vertreten. Das relative Breitenmaß erreicht bei zwei Karkarleuten und einem Mann von Banim sogar Ziffern, welche 100 übersteigen. Es sind dieselben Individuen, welche die kurzköpfigsten Schädel aufweisen. Der Eingeborne von Tami ist durch die kleinsten Werte der beiden relativen Maße ausgezeichnet und figuriert auch in bezug auf die folgenden Maße unter den Fällen mit kleinstem oder nahezu kleinstem Wert. In den fünf übrigen relativen Kopfmaßen zeigen die 15 In- dividuen eine ziemlich große Variabilität, wie das übrigens bei Leuten von so verschiedener Herkunft nicht anders zu erwarten ist. Die Tragusbreite und die morphologische Gesichtshöhe verhalten sich noch am konstantesten. \ Kopfmaße im Verhältnis zur Körpergröße. 2 .‚_ | Kleinste | Tragus- .,_ | Unterkiefer- Morpholog. el u Stirnbreite breite | Lan breite [Gesichtshöbe eSuein. . . 119 88 63,7 75,8 82,8 63,7 ls 2#Moem . . 121 91 63,3 77,8 87,1 68,3 73,0 SKoupı . . . 125 91 67,2 19,5 88,3 67,1 Br: a, 120 90 65,0 81,5 86,7 61,8 | 70,4 Skwalı in... 117 90 61,3 30,8 87,3 192209:5 75,0 bBanım , . . 124 102 68,3 85,8 89,9 70,4 76,4 Masiar.. .. . 121 95 66,5 78,0 87,0 59,5 73,9 SmKarkarı. . . 122 102 69,4 17,9 86,5 61,8 12,1 9, 116 94 59,9 85,8 91,8 59,0 66,2 1 112 38 61,3 78,0 85,6 62,0 70,6 ILJl,ı re En 121 101 72,0 84,2 94,6 71,4 12,6 12. Tami RR 108 34 61,5 14,2 IR RXKORG 60,0 1,3 13. Busaman . . 125 92 66,4 7,7 33,4 63,2 74,5 14. 5 SE 122 95 63,2 78,7 83,1 63,2 1.415,80 15. 5 123 90 64,6 18,5 35,0 66,4 12,1 Schließlich gebe ich in der nächsten Tabelle noch die Kopf- und Gesichts-Indices. Diese im ein- zelnen zu besprechen, dürfte sich erübrigen, da ein Vergleich mit den Mittelzahlen und Variationskurven der vier großen Gruppen die Bedeutung jeder einzelnen Ziffer ohne weiteres erkennen läßt. Hinsichtlich des Längenbreiten-Index verdient hervorgehoben zu werden, daß von den drei brachykephalen Zahlen sich zwei mit der höchsten mesokephalen Ziffer in der Gruppe von Karkar vereinigen. Kopf- und Gesichts-Indices. MH 4 Er [e>) un un © [| MH Do Be El ee B & as|.8|,8 le: 28| = = Sy iM aM 2) alaaısalge lade al, IDEE: elek ne es ee enles|2eoleE| . |. =3ıas| = laeler selselselsnleiles 5: a5 8 8255 keie) Er | 24 Aalen onen | 8|55| 380 I EA aA 3 = = el Selena een, je. 2 le ee ee 1. Suein: . |73,5| 69,3|94,2|72,7| 76,5, 90,9|105,3| 77,3) 85,6| 51,5| 35,4| 34,9 40,71115,0| 45,7| 54,5! 83,6| 37,2 2.Moem . 75,1) 65,2| 86,8|69,9| 73,1 89,2 104,6| 78,5| 83,9| 50,0 44,0| 31,5 37,6 85,4 46,3| 50,0| 80,4 | 37,7 3.Koup .|73,4|66,9| 91,1| 73,3| 76,2) 90,01103,9| 76,2| 76,2\ 43,1\ 44,4 36,2 473 106,8 48,9| 55,6 85,5 | 34,5 4. „» .)74,6|67,0| 89,9! 72,5| 75,2) 94,0 103,8] 71,4) 81,2|49,6| 44,4 33,1|40,7| 91,7| 45,5| 57,9| 80,0| 36,4 5. Kuail .|76,8|65,8| 85,6| 68,4! 70,4| 92,6 103,0 68,2| 85,9| 48,2| 44,0 27,4 31,9 72,6 51,4| 55,4) 72,6 37,8 6. Banim . 82,2) 67,0| 81,6|67,1| 76,1| 95,5,113,5| 78,4! 85,1 49,3|42,1|31,3| 36,8, 87,5 42,91 53,3 15,0 32,6 I I I ) I I I} 46 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea | | | | | ae | 5 2 3 B | | | 5 © | © | | | [er arzei| 8 S en salat ana ae Ener See 1. Siar . . | 77,9! 68,9| 88,5 70,3| 76,5\ 89,7\108,8| 68,4] 84,6 | 50,0 45,2) 30,8 36,5, 80,8 50,0| 58,1 | 77,8| 34,8 8. Karkar . |83,2| 67,4 81,1 68,2] 80,2| 89,71117,4 71,4! 83,3| 46,0 43,8| 31,8) 38,1) 87,0 42,5] 56,7| 78,4) 38,9 9..,....1[80,9| 69,7| 86,1|63,2| 65,0|93,6|102,9| 64,3| 72,1|42,8| 49,5 32,1) 44,6, 90,0 37,8|58,9 84,9) 34,1 10. „.. .78,5| 70,7! 90,1] 69,7| 71,7) 91,31102,9| 72,5) 82,6| 49,2| 47,41 27,51 33,3] 70,4 44,7 51,0| 74,5| 34,8 11. „...)83,2| 70,9) 85,2|71,1\ 76,3| 89,2|107,2| 75,5| 77,0| 46,0] 44,9| 27,3| 35,5| 79,2) 42,1)49,5 73,1| 33,7 12. Tami. . || 77,5|68,7| 88,7| 73,8| 78,8|94,71106,8| 76,5| 90,9| 53,0| 47,5, 32,6 35,8| 75,41 51, 2 56 ‚4 75,4| 33,9 13. Busaman | 73,2) 67,2| 91,7| 72,4 79,6|93,2|109,8| 75,8| 89,4 52,3|44,9| 31,8 35,6| 79,3 52,4 52,0, 80,8| 35,2 1A: 77,5 | 61,8. 79,7| 66,9| 76,2| 94,6,113,9) 76,2) 90,8) 54,6, 43,2| 32,3) 35,6 82,4) 47 ‚6 54,6 77,8| 38,9 1 73,1|68,4| 93,6) 71,6! 75,9) 92,5106,0) 78,2| 85,0) 54,1!45,1|28,6| 33,6, 74,5 52,6) 48,1| 76,0| 33,7 B. Vergleichender Teil. Da in dem Abschnitt, der der Charakterisierung der einzelnen Gruppen gewidmet war, außer dem Mittelwert und dem empirischen Frequenzpolygon für jedes Merkmal auch die stetige Abweichung und der Variationskoeffizient festgestellt wurden, so konnte der Vergleich über eine bloße Nebeneinanderstellung der Mittelzahlen hinausgehen und die Variationsverhältnisse mit in Betracht ziehen. Um die Unterschiede zweier Gruppen in bezug auf ein Merkmal zu berechnen, sind in neuerer Zeit auf anthropologischem Gebiet von Morrison (’00, p. 158) und Jovor (’12, p. 451) Formeln vorgeschlagen worden. Ich habe mich in den folgenden Berechnungen der Formel von Morrison in der durch Poxsmrowskı (11, p.26) abgeänderten Form bedient. Diese Formel der Typendifferenz heißt: (M,—M,)-100 (M,—M,): 100 >. 6, 3 65 — 100. (M, — M,) ıt% DE Zur Bestimmung der Verläßlichkeit der aus dieser Berechnung sich ergebenden Zahl stellte Ponsarowskı folgende Formel des wahrscheinlichen Fehlers der Typendifferenz auf: 0,005 2 n,6,°.0,6, p) _ 16745 Vl +). Gate’ |, MM) no'tn0° E(D) + 67,45 Y (4 I Be ee aa Nach dieser Formel bestimmte ich den wahrscheinlichen Fehler und setzte seine Zahl jeweils unmittelbar hinter diejenige der zugehörigen T'ypendifferenz. Um auch eine Vorstellung von der Genauigkeit der Typus- bestimmung zu haben, wurde überall unter Benutzung von‘ Poxıarowskıs (’I1, p. 31) Tabelle der wahr- scheinliche Fehler der Typusbestimmung E(T) angegeben. Typendifferenzen und wahrscheinliche l'ehler wurden für jedes Merkmal in einer Typendifferenztafel zusammengestellt, aus der sich für alle zwischen den vier Gruppen bestehenden Beziehungen die jeweiligen Differenzen ersehen lassen. Im Anschluß an jede Tafel führte ich die Zahlen von M, n, logn, logo, — n6° an, um auf diese Weise anderen Autoren die Berechnung der zwischen den von mir untersuchten und fremden Gruppen bestehenden Differenzen zu erleichtern. Auf die Tabellen, in denen die Typendifferenzen in bezug auf ein einzelnes Merkmal enthalten sind, folgt ein Abschnitt, der der Behandlung der durchschnittlichen Typendifferenzen gewidmet ist. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 47 1. Die Typendifferenzen in bezug auf einzelne Merkmale. Im foleenden sind die absoluten Maße von den relativen Maßen (unter denen nicht nur die zur oO . . ” Körpergröße in Beziehung gesetzten Mabe, sondern auch die Kopfindices verstanden sind) getrennt behandelt. oO . . D r. .. Diese Trennung ist bei Gruppen, die sich schon durch merkliche Unterschiede in der Körpergröße aus- zeichnen, ganz besonders angezeigt; auch die vorliegenden Untersuchungen bestätigen dies. So nimmt die Bevölkerung des Torricelligebirges den Küstenstämmen gegenüber eine wesentlich andere Stellung ein, wenn man die absoluten Maße ins Auge faßt, als wenn nur die relativen Werte Berücksichtigung finden. a) Die Typendifferenzen in bezug auf die absoluten Werte. Von den 12 absoluten Maßen wurden 9 bei allen vier Gruppen gemessen, die 3 übrigen dagegen nur bei der Gebirgsgruppe, den Bewohnern von Jakumul und Leitere festgestellt. Ich habe die Typen- differenztabellen der durchgehends genommenen Maße vorangestellt und die Tafeln der nur für drei Gruppen in Frage kommenden Differenzen auf jene folgen lassen. l. Körpergröße. | Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) | ee Jakumul Arup | Leitere M|\n | 6 len lg 6 = | 10? Torricelligebirge . 0+35 [201,3+30,7|294,3+29,4|195,9+40,6 1519) 30)66,511,47712|1,82282|147,4 132666 Jakumul .|201,3+&30,7 0+19 | 68,3+31,3) 64,0+33,7 150500 59,1/2,00000 1,77158 34,91349280 Arup .1294,5+29,4| 68,3+31,3 0+43 | 60,6+44,11600) 20147,011,30103 1,67297.110,4 44180 Leitere . .)195,9+40,6) 64,0+33,7| 60,6+44,1 0+42 [1584| 21|66,2|1,32221,1,82085|208,6| 92030 In dem beschreibenden Teil dieser Arbeit wurden die Mittelwerte der Körpergröße in die Kategorien der E. Schuiorschen Klassifikation eingefügt, woraus sich ergibt, daß die Torricelligebirgs-, Jakumul- und Leitereleute zu den „sehr Kleinen“, die Arupleute zu den „Kleinen“ zu zählen sind. Jedoch überzeugt uns ein Blick auf die vier Mittelwerte davon, daß die drei Küstenstämme in bezug auf die Körper- oröße näher zusammengehören und die Gebirgsgruppe mit ihrer besonders kleinen Körpergröße, die sie schon in die Nähe der Pygmäen weist, eine Sonderstellung einnimmt. Ganz klar geht dies auch aus der Zusammen- stellung der Typendifferenzen hervor. Diese betragen zwischen der Gebirgsgruppe einerseits und jedem einzelnen Küstenstamm andererseits 195,9 — 294,3. Dagegen erreichen die Differenzen der Küstenstämme unter sich nicht einmal die Zahl 70. Den Eingeborenen des Torricelligebirges stehen hinsichtlich der Körper- größe diejenigen von Leitere relativ am nächsten, diejenigen von Arup am fernsten. Auf die Unterschiede in den Differenzen zwischen den Küstenstämmen ist im Hinblick auf die Zahlen des wahrscheinlichen Fehlers E(D) nicht allzu großes Gewicht zu legen. Ich habe in dieser Typendifferenztabelle und in allen folgenden stets auch den wahrscheinlichen Fehler der Typusbestimmung angegeben. Da er von der Anzahl der Individuen abhängt, ist er für die Gruppe von Jakumul immer am kleinsten (0 + 19) und für diejenige von Arup am größten (0 + 43). 2. Absolute Spannweite. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) a : EEE 5 — Eu a Jakumul Arup Leitere M IX 6 len | Iso | - n6° | Torricelligebirge. 0+36 |192,2+31,2)367,4+29,3/228,4+42,51623,7127/77,4|1,43136|1,88907 221,8|1161749 Jakumul ./192,2#31,2 0+19 |155,3+432,7| 48,1+33,9|1696,9198174,7 1,99122\1.87360 56,3)552 420 Arup . 1367,4+29,3)155,3+32,7 0+43 | 93,6+44,211748,9)20 60,7 1,30103 1,78351| 184,2| 73688 Leitere . .228,4+42,5| 48,1+33,9| 93,6+44,2 0+42 |1715,0/21|84,2|1,32221|1,92547/337,6/148881 Nach den Resultaten, welche die Vergleichung der Körpergrößenwerte ergaben, steht zu erwarten, daß die Eingeborenen des Torricelligebirges in den meisten absoluten Körpermaßen eine Sonderstellung ein- 48 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea nehmen. Dies trifft für die absolute Spannweite zu. Die Differenzen zwischen der Gebirgsgruppe und einer jeden der drei Küstengruppen betragen 192,2— 364,0 und sind somit größer als die einzelnen Differenzen zwischen den Küstenstämmen. Diesmal steht Jakumul der Gebirgsgruppe am nächsten, Arup aber wieder am fernsten. Die drei Küstenstämme gehören hinsichtlich der absoluten Spannweite nicht so nahe zusammen wie in bezug auf die Körpergröße; vor allem weicht die Gruppe von Arup vermöge ihres hohen Mittelwertes stark von den beiden andern Gruppen ab. 3. Absolute Kopflänge. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E (D) Torricelli - Wer B ne Jakumul Arup Leitere M|n | 6 len , ge = | n6* Torricelligebirge.| 0+35 255,4+32,5| 91,1+39,7109,0+39, 2183; 5 30.6, 351 ‚41712 .0,80292 1,343 1209,6 Jakumul . . .)255,4+325 0419 |1144,0+38,11124,9+36,7,190,7.100 15,06 2,00000 0,70448 0,256 2560,0 Arup . . . . 91,1-539,7144,0+38,11 0443 17,7442,1186,5 20 6,88 1,30103 0,83810 2,366 946,6 Leitere . . . .j109,0+39,21124,9+36,7) 17,7442,1] 0442 |ı87,1] 21 6,68 1,32221 0,82510.2,124 937,0 Die Vertreter des Torricelligebirges zeichnen sich durch den kleinsten Mittelwert der absoluten Kopflänge aus; den größten zeigen die Bewohner der Landschaft Jakumul. Dazwischen liegen die beiden unter sich nahe stehenden Mittelwerte der Gruppen von Arup und Leitere. In der Typendifferenztabelle ist von der Sonderstellung der Gebirgsgruppe der Gesamtheit der Küstenstämme gegenüber nichts mehr zu be- obachten. Nur von Jakumul ist sie durch eine große Kluft getrennt; dagegen sind die Differenzen zwischen ihr und den beiden anderen Küstenstämmen kleiner als die Differenz zwischen Arup und Jakumul oder zwischen Leitere und Jakumul. Hier ist es also die Gruppe von Jakumul, welche am stärksten von den übrigen Gruppen abweicht und gewissermaßen eine Sonderstellung einnimmt. Arup und Leitere verhalten sich hinsichtlich der absoluten Kopflänge wie zwei identische Gruppen. 4. Absolute Kopfbreite. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E (Dj - > Jakumul | Aru Leitere M|n 6 len le 6 u n6° | P | | > | fe) r Torricelli- gebirge _ | Torricelligebirge. 0+35 | 61,0+28,6|) 63,8+38,9| 30 3,8111,477120,581430,483 | 435,3 u) Jakumul . . .| 61,0+4286| 0+19 oe 2332,0 Arup 2.2. .) 63,8438,91119,0431,7) 0443 121,8442,91143,7 20 3,721,30103/0,571660,961 | 276,6 Leitere . . . .)180,5-+40,4,218,4+33,5.121,8+42,9) 0+42 146,0 21/4,191,322210,622870,835 368,5 Während die Mittelwerte der absoluten Kopflänge so verteilt sind, daß der kleinste Wert der kleinwüchsigen Gruppe zukommt, die größeren Zahlen den Gruppen höherer Statur angehören, so läßt sich für die Verteilung der absoluten Kopfbreite keine derartige Beziehung zur Körpergröße ermitteln. Den kleinsten Mittelwert besitzen die Jakumul, den nächst größeren die Leute des Torricelligebirges; an dritter Stelle folgen die Bewohner von Arup, und die größte absolute Kopfbreite kommt der Gruppe von Leitere zu. So ist es verständlich, daß die Gebirgsgruppe voh Jakumul und Arup durch die kleinsten und etwa gleieh- große Differenzen getrennt ist. Leitere zeigt gegenüber allen Gruppen vermöge seiner großen absoluten Kopf- breite die größte Differenz. 5. Absolute kleinste Stirnbreite. - | i Typendifferenz | Uharakteristika zur Berechnung von E(D) Torricelli- | ü aiory IM | 2 | eahitee Jakumul Arup | Leitere | Ms len jo lon | lgo | — n6° Torrieelligebirge ., 0+36 |185,0+30,2] 51,04+48 2939,6451,0 98,8 272 38, 431360, ‚377930,2097 152,9 Jakumul . . | 185,0 +30,2 0+19 91,9+33,9) 105,6+32,0 101,7 100 45 32, 000000 ‚661410, 2097 2097,0 Arup . | 91,0+48,2] 91,5433,9 0+43 202,0+44,9|| 99,6 204, 58] 1: 301030, 661521 ‚0485 419,4 Leitere . . . .239,64+51,0]105,6+32,01202,0+44,9 0+42 1104, 0 214, 4,15) 1 399210, 618140, 8200| 361,6 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 49 Den kleinsten Mittelwert der absoluten kleinsten Stirnbreite finden wir hier wieder bei der Gebirgsgruppe, den weitaus größten aber bei der Gruppe von Leitere. Diese letztere ist daher durchweg durch große Differenzen von den übrigen Gruppen getrennt. Daß die Typendifferenz Jakumul-Torricelli- gebirge groß ausfällt, ist nicht allein auf den Unterschied zwischen den Mittelwerten, sondern auch auf die verhältnismäßig kleine stetige Abweichung der Gebirgsgruppe zurückzuführen. 6. Absolute Jochbogenbreite. nn Typendifferenz "Charakteristika zur Berechnung von E(D) ae Jakumul Arup | Leitere M|n co | Ign lg 6 = n.6? Torrieelligebirge.| 0435 |167,6+28,8|191,14+36,91260,2+42,2\133,9| 3014,38|1,47712/0,641420,6393| 575,4 Jakumul . . .)167,6+28,8| 0+19 | 18,4+32,4 78,1+31,3)137,6|100|4,45/2,00000 0,648800,1980 1980,0 Arup - . . .„|191,1+36,9| 18,4+32,4| 0443 | 60,0+44,6|138,0) 2014,2111,30103.0,62456'0,8860 354,4 Leitere . . . .|260,2+42,2| 78,1+31,3| 60,0-+44,6| 0+42 |139,2| 2113,80 1,32221/0,58008)0,6876| 303,2 In der absoluten Jochbogenbreite kommt der Gebirgsgruppe eine Sonderstellung zu. Schon der Mittelwert hält sich als kleinster in größerer Distanz von jedem der drei Küstenstämme, als die letzteren es unter sich tun. Aber auch die Typendifferenzen, an denen die Gruppe des Torricelligebirges beteiligt ist, sind die größten der obigen Tafel, und sie behalten diese Bigenschaft auch, wenn man die extremsten, durch die wahrscheinlichen Fehler möglich gemachten Fälle ins Auge faßt. Die drei Küstenstämme stehen sich in bezug auf dieses Merkmal sehr nahe; Jakumul und Arup verhalten sich sogar wie zwei identische Gruppen. 7. Absolute Ganzgesichtshöhe. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) Torricelli- | : I el: R | gebirge Jakumul | Arup Leitere | Mn) cc lg n lg 6 Fr n6° Torricelligebirge. 0+35 |109,7-+41,7177,6-+40,6|110,5-+39,21108,7) 30 6,631,47712[0,82207 1,4650| 1318,5 Jakumul . . .109,7-441,7) 0+19 | 83,5+32,3 10,7--27,6|112,2110016,152,0000000,7894910,3782|3782,0 Arup . . . .|177,6+40,6| 835+323| 0-+43 | 82,0+42,71114,11 20/5,6111,3010310,74934|1,5735| 629,4 Leitere . . . .|110,6+39,2 10,7+27,6| 82,0+42,7) 0+42 111,9) 215,141,32221/0,71096\1,2575| 554,6 In der Reihe der Mittelwerte der absoluten Ganzgesichtshöhe nimmt derjenige der Gebirgs- gruppe die unterste Stufe ein. Auch in diesem Merkmal kommt den Leuten des Torricelligebirges eine Sonderstellung zu, die allerdings bei Berücksichtigung der wahrscheinlichen Fehler der Typendifferenz nicht mehr eine so scharf ausgesprochene ist wie z. B. hinsichtlich der Jochbogenbreite. Doch gehören auch hier die Küstenstimme nahe zusammen; Arup und Leitere lassen sich nach der Typendifferenztafel sogar als identische Gruppen auffassen. 8. Nasenhöhe. Typendifferenz | Charakteristika zur Berechnung von E(D) m n calon lo l | Sl | 3 _ | Torrieellieebirge. | 0-+36 | 16,3-+30,5| 68,4-+40,7| 11,2+38,7| 50,9) 28! 3,84| 1,44715| 0,58534'0,5264 312,7 Torricelli- gebirge 9 6° N Jakumul Arup | Leitere Nn6° Jakumul . . .116,3+30, 0419 |95,1430,9 29,5--31,7 50,6, 100) 3,53| 2,00000| 0,54793|0,1246]1246,0 Arup . . .. .68,4-4+40,795,1+30,9| 0-+43 |62,1-+43,2|52,0| 20| 2,52! 1,30103!0,40309 0,3175 127,0 Leitere.. .°. .|11,2+38,7|29,5+31,7|62,14432| 0+42 |51,1| 21| 3,29] 1,32221|0,51751\0,5161| 227,6 In der Nasenhöhe zeigen sich zwischen den einzelnen Gruppen nur geringe Unterschiede. Zwischen dem kleinsten Mittelwert, der durch Jakumul vertreten ist, und dem größten, den Arup repräsentiert, Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 - 4 50 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea besteht eine Differenz von 1,4 mm. Nach den Typendifferenzen und den wahrscheinlichen Fehlern verhalten | sich die Stämme von Torricelligebirge, Jakumul und Leitere mit Rücksicht auf die Nasenhöhe wie identische Gruppen. Arup dagegen steht etwas abseits. Die auf diese Gruppe bezüglichen Typendifferenzen fallen dank des hohen Mittelwertes und der kleinen stetigen Abweichung höher aus als alle übrigen der obigen Tafel. | Jedoch kann man bei Beachtung der wahrscheinlichen Fehler der Typendifferenzen von einer eigentlichen | Sonderstellung nicht sprechen. | 9. Nasenbreite. | | I Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) a Jakumul Arup | Leitere | M|'n|oc lgn lg 2 | n.6° _ | | | Torricelligebirge . 0+36 | 17,7431,3| 63,8439,4124,5-443 9 44,3| 2813, 851 „47150, 58615 0, 5292 414, 1) Jakumul‘ .... 92.14 17,7431,3 0+19 | 90,2+33,7109,9+32,3|44,0| 100 3, 05 2,00000 B ‚48494 0,0930 930,0 Arup. . . ....| 698,8439,4| 90,2+33,7 0+43 |225,5+49,1/45,4 2013, 16) 1,30103 0, 50101 0,4990 199,6 Leitere . . . .124,5+43,9|109,9+32,3|225,5+49,1 0+42 142,7 1 ie 1,5222 10.286430, 0,1 zz) 18,1 Die Mittelwerte der Nasenbreite liegen weniger nahe beisammen als diejenigen der Nasenhöhe. Der Unterschied zwischen dem maximalen Mittelwert (Arup) und dem minimalen (Leitere) beträgt 2,7 mm. Leitere ist durch die größten Typendifferenzen ausgezeichnet; sie sind das Ergebnis des niedrigen Mitte- | wertes und der geringen stetigen Abweichung. Die Schmalheit der Nase der Eingeborenen von Leitere kommt, wie wir beim Vergleich der relativen Maße sehen werden, in allen Indices zum Ausdruck, die von der Nasenbreite beeinflußt sind. Jakumul und Gebirgsgruppe stehen sich so nahe, daß man die Differenz füglich vernachlässigen darf. | 10. Absolute Tragusbreite. || Typendifferenz ' Charakteristika zur Berechnung von E(D) | u £ Torricelli- Jakumul Leitere | M |n 6 lg.n- ı|= 126 Te gebirge | ne | | Torricelligebirge . 0:+36 |111,4+28,7 |229,6 436,3 1123,38 | 27|3,66|1,43136 | 0,56403 0, 4959| 361,5 Jakumul .°. .1111,4+28,7 0+19 |110,2+26,4 | 126,0 | 100 |4,28 2,00000 0,63290 | 0, 1831/1831,0 Leitere ... . . || 229,6-+ 36,3 |110,2+26,4 0+42 1284| 21|4, “| 1,32221 | 0,64546 0. 9300| 410,1 Da an den Arupleuten die Tragusbreite nicht gemessen wurde, kommen nur drei Relationen | in Betracht. Wir finden hier die schon bei andern Breitenmaßen festgestellte Erscheinung, daß die Gebirgs- gruppe durch die kleinste, Leitere durch die größte mittlere Maßzahl ausgezeichnet ist. Jakumul steht in der Mitte zwischen diesen Gruppen, was in den Typendifferenzen 110,2 und 111,4 einen zahlenmäßigen Aus- druck findet. 11. Absolute Unterkieferbreite. I3 Ba Charakteristika zur Berechnung von E(D) Meere | 4 = | u: | = | 2 je obige Jakumul | Leitere M n | co | Ign les = | = : BER ER | Be Pr Torricelligebirge . 0+36 | 1 24,9 + 30,4 | 225,3 + 48, 1 99,2, 27 5,30|1,43136 |0,72489|1,0370) 758,4 ü Jakumul . . .|124,9 + 30,4 | 0+19 |106,8-+30, | 102,4 100 4,95, 2,00000 | 0,69484 0,2450 2450,0 iM Leitere . . . .225,8 +42,1| 106,8 + 30,1| 0 +42 | 105,1) 21|5,15)1,52221|0,71211|1,2628] 556,7 >| } Auch die Mittelwerte der absoluten Unterkieferbreite steigen von der Gebirgsgruppe bis nach Leitere an. Jakumul nimmt wiederum eine Mittelstellung ein, wenn auch die Beziehung zu Leitere eine engere ist als zu den Bewohnern des Gebirgsstammes. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 51 12. Mundbreite. Charakteristika zur Berechnung von E(D) Typendifferenz | Ba Jakumul Leitere | M | n | 6 | lg n lg 6 _ N6° ] M | | | | | Torrieelligebirge. 0-+36 |66,4+30,3 | 6,4+38,7 55,3 28 3,24| 1,44715 0,51080 | 0,3746 | 239,7 Jakumul .| 66443038 | 0+19 | 77,4+32,8 |56,3|100 2,80 | 2,00000 | 0,44853 | 0,0784 | 784,0 Leitere . ara | Tra+328| 0+42 |552| 21 | 2,88) 1,32221 | 0,46058 | 0,3947 | 174,1 Die Mundbreite ist im Mittel bei der Gebirgsgruppe und den Bewohnern von Leitere nahezu gleich groß; der Mittelwert von Jakumul erhebt sich um eine Einheit darüber. Es ist dies ein Unterschied, der nach der obigen Typendifferenztabelle berücksichtigt werden muß. b) Die Typendifferenzen in bezug auf die relativen Werte. Da nicht alle absoluten Maße bei allen vier @ruppen festgestellt wurden, kommen nur 15 relative Werte für die Berechnung der Typendifferenzen zwischen den vier Gruppen in Betracht. Sechs weitere Typendifferenztabellen beziehen sich nur auf die Gruppen vom Torricelligebirge, von Jakumul und von Leitere. 1. Relative Spannweite. a SSSSSSSSSASSSSSSSSEESSSEEEEEEE I Typendifferenz ‚Charakteristika zur Berechnung von BE (D) Torricelli- | 5 Aug ’ 6 : Jakumul Aru Leitere M n 6 len le 6 = Nn6° gebirge 22 | 5 8 n Torrieelligebirge.| 0-+36 | 35,3--34,5| 103,5-+42,4 26,3+39,7 |107,4| 27 |3,56|1,43136 0,55258|0,4692| 342,1 Jakumul 35,3+34,5| 0-+19 |167,7+33,7172,5+33,8|106,9| 98 |2,3611,99122)0,37292 0,0567| 544,8 Arıp . . . .1108,5+42,41167,7433,7 0443 |83,9+42,8|108,8 20 |2,181,30103/0,34016 0,2375] 95,0 Beitere . . . .) 26,3+39,7| 72,5+33,8, 83,9+42,8| 0-+42 : 107,8 21 2,62|1,32221|0,41888|0,3266| 144,0 In dem charakterisierenden Abschnitt dieser Arbeit wurde darauf hingewiesen, daß die für die vier Gruppen festgestellten Mittelwerte der relativen Spannweite zu den größten aller bisher gewonnenen Werte gehören. Daher dürfen wir auf relativ lange obere Extremitäten schließen. Unter den vier hohen Beträgen ist derjenige von Jakumul der kleinste und derjenige von Arup der größte. Dieser letztere erhebt sich merklich über die anderen, weshalb auch nur diejenigen Typendifferenzen, an denen Arup beteiligt ist, groß ausfallen. Für Leitere und Torricelligebirge darf man trotz der geringen Differenz zwischen den Mittelwerten gleiches Verhalten annehmen, da das Verhältnis der Typendifferenz zu ihrem wahrschein- lichen Fehler auf Übereinstimmung hinweist. 2. Relative Kopflänge. Typendifferenz | Charakteristika zur Berechnung von D (E) Ne Jakumul | Arup Leitere Me \mii|.o len lg 6 _ Nn6° Torricelligebirge . 0+35 | 20,6+28,0|201,0-+41,2|96,0+39,9|121,0] 30 4,9 1,47712.0,69511 0,8166 735,0 Jakumul 20,6+28,0 0+19 |182,3+32,9| 79,6+35,6 1120,51004,7,2,00000 0,67570[0,2237 2237,0 Arupı 2... .1201,0341,2]182,3+32,9 0+43 |78,2-+44,6 116,5) 20/4,011,30103 0,61200 0,8360, 334,4 eiterer.. ..22.2.96,0:E39,9|779,6435;,6| 78,22214,6) : 04-42 |118,4).2115,9/1,32221 0,77627|1,6971| 748,4 Hinsichtlich der relativen Kopflänge ist das Resultat bezeichnend, daß die Stufenleiter der Mittelwerte sich umgekehrt wie diejenige der Körpergrößenmittel verhält. Die kleinwüchsigste Gruppe ist durch die größte, die großwüchsigste durch die kleinste relative Kopflänge ausgezeichnet. Allerdings ist das Verhältnis nicht genau umgekehrt proportional; z. B. ist die Differenz zwischen Jakumul und Torricelli- mx 52 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea gebirge die kleinste der obigen Tabelle und somit auch kleiner, als man nach der großen Differenz der Körper- größenmittel erwarten sollte. Die für die letztgenannten beiden Gruppen angegebene Typendifferenz kann übrigens, wie aus dem wahrscheinlichen Fehler hervorgeht, vernachlässigt werden, so daß sich das Verhältnis der Kopflänge zur Körpergröße bei der Gebirgsgruppe und den Bewohnern von Jakumul als gleich heraus- stellt. Daß aber eine konstante Beziehung zwischen Kopflänge und Körpergröße nicht besteht und somit aus den absoluten Maßen des Kopfes oder Schädels nicht ohne weiteres auf die Statur und die Zugehörig- keit zu einer Menschengruppe von bestimmter Körperlänge geschlossen werden kann, zeigt die ansehnliche Größe der Typendifferenzen, an denen Arup und Leitere beteiligt sind. Auch in den Fällen, wo das Längen- Breitenverhältnis des Schädels dasselbe ist, wie bei den Leuten des Torricelligebirges und den Bewohnern von Jakumul, erweist sich die relative Kopflänge deutlich von verschiedener Größe. 3. Relative Kopfbreite. =; | nid | Typendifferenz | Charakteristika zur Berechnung von E(D) | a 6° a n| 6 lgn lg 6 = n6° ne Jakumul Arup | Leitere | M Torricelligebirge . 0+35 |208,0+30,6 212,3+43,5| 68,7-+38,5|93,6 Jakumul . . .1208,0+30,6 0+19 | 22,1+31,1/140,0+33,91189,2| | Arup . . . .1212,3+43,5) 22,1+31,1 0+43 1134,9+44,3|89,6 203,26 1,30103.0,51347 0,5310 212,4 Leitere . . . .| 68,7+38,5|140,0+33,9|134,9+44,3 0+42 |92,1) 21|4,28j1,32221/0,63158,.0,8719| 384,5 Zwischen der Rangordnung der relativen Kopfbreite und derjenigen der Mittelwerte der Körper- größe ist keine gesetzmäßige Beziehung zu beobachten. Der Gebirgsstamm besitzt als kleinwüchsigste Gruppe die größte relative Kopfbreite. Diese Gruppe entfernt sich fast gleich stark sowohl von den Jakumul als auch von den Arup, welche beiden Stämme hinsichtlich dieses Merkmales als identisch angesehen werden können. Bemerkenswert ist, daß Leitere von der Gebirgsgruppe nur durch eine halb so große Differenz geschieden ist wie von den übrigen Gruppen. 304,46 1,477120,64986 0,6630 596,7 100 4,02 2,00000 0,60515 0,1616.1616,0 4. Längen-Breitenindex. Typendifferenz | Charakteristika zur Berechnung von E(D) Bee Jakumul | Arup Leitere | M|ın | 6 len lg 6 = | n6° Torricelligebirge . 0+35 |286,3+31,6| 71,8+39,3 0+39,2|77,7, 303,01 1,47712/0,47952|0,3020 271,8 Jakumul . . .286,3+31,6 0+19 |207,8+35,9303,7+36,1|73,4|100 2,86 2,00000|0,45706|0,0817'817,0 Arup . . . „| 71,8+39,31207,8+35,9 0+43 | 76,4+42,8|76,6| 203,11 1,50103.0,49316| 0,4835/193,4 Leitere . . . .| 0+39,2|303,7+36,1| 76,4+42,8 0+42 |77,7| 21)2,681,32221)0,42926|0,34191143,6 Im Längen-Breitenindex ist es die Gruppe von Jakumul, welche sich zu allen übrigen Gruppen in Gegensatz stellt. Sie ist ausgesprochen dolichokephal, eine Erscheinung, die wir in Anbetracht des Verhaltens der absoluten Masse erwarten durften. Konnten wir doch den Mittelwert der absoluten Kopf- länge als den größten, denjenigen der absoluten Kopfbreite als den kleinsten unter den vier untersuchten Gruppen feststellen. Arup fällt an die Grenze von Dolicho- und Mesokephalie; der Index von Leitere und Torieelligebirge ist um eine Einheit höher und somit der Mesokephalie zuzurechnen. Daß die Gebirgsleute den beiden westlichen Küstengruppen im Längen-Breitenindex nahe kommen, von dem geographisch benach- barten Jakumul aber scharf getrennt sind, verdient besondere Beachtung. Um über den Grad der aus den Mittelwerten geschlossenen Übereinstimmung des Längen-Breitenverhältnisses der Gruppen des Torricelli- sebirges und von Leitere unterrichtet zu sein, berechnete ich den wahrscheinlichen Fehler; er liegt mit 3,2 zwischen den wahrscheinlichen Fehlen der Typusbestimmung der Gruppe des Torricelligebirges (BIT =35) und derjenigen von Leitere (E|T] = 42). Leitere zeichnet sich in bezug auf den Längen-Breiten- 'ndex durch größere Homogenität aus, was in den Zahlen der stetigen Abweichung und den Frequenz- Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 53 kurven (Fig. 9 und 81) zum Ausdruck kommt. Darin liegt auch die Erklärung dafür, daß die Typendifferenz zwischen Torricelligebirge und Jakumul noch von derjenigen zwischen Jakumul und Leitere übertroffen wird. Für die beiden Gruppen gleicher Indexgröße mul auch im Auge behalten werden, daß letztere ein Resultat verschieden großer absoluter Maße ist. Der Index der Gebirgsgruppe ergibt sich aus wesentlich kleineren Zahlen als derjenige von Leitere. 5. Relative kleinste Stirnbreite. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E (D) Tozeieeli- Jakumul Arup | Leitere M\n|o lgn lo n6° gebirge | 9 Torrieelligebirge | 0-+36 | 82,5+58,6|211,4+42,3| 5,64+39,3165,4 273,391 1,43136 ‚0,53110|0,42551311,2 Jakumul . . . | 82,5+486 0+19 |137,2+52,7| 85,8--50,7164,11100 2,94 2,00000 |0,46925|0,8640 864,0 Arup . . . . 211,4449,81137,2-+52,7| 0443 1210,5+45,5162,1| 20 2,89) 1,30103 .0,46188|0,41751167,0 Leitere. . . .) 5,6439,3| 85,8+50,7/210,5+455 0-+42 |65,5| 213,66| 1,32221 |0,56436|0,6376, 281,1 Die Mittelwerte der relativen kleinsten Stirnbreite sind so verteilt, daß die größten, nur um ein weniges voneinander abweichenden Werte den Leuten des Torricelligebirges und von Leitere zukommen, daß die nächst kleinere Zahl auf Jakumul fällt und die weitaus kleinste Arup eigen ist. So ist denn auch aus der obigen Typendifferenztabelle für Arup eine Sonderstellung zu erkennen. Die Differenzen, an denen diese Gruppe beteiligt ist, sind die größten. Zwischen Torricelligebirge und Leitere besteht kaum mehr eine Differenz. Ein Vergleich mit der Typendifferenztabelle der absoluten kleinsten Stirnbreite zeigt, daß keine konstanten Beziehungen zwischen dem absoluten und relativen Maß bestehen. 6. Relative Jochbogenbreite. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E (D) a Jakumul | Arup Leitere M“|n|oe len lg 6 = n 0° Torricelligebirge . 0+35 |76,0+28,2|123,0+39,5| 21,0+48,4|88,2| 30 |3,6811,4771210,56665|0,4513| 406,2 Jakumul . . .| 76,04282) 0+19 | 40,8+31,7| 52,6-+30,9|86,8| 100 |3,69]2,000000,56756|0,1361| 1361,0 Arup. . . .. .|123,0+39,5| 40,8+31,7| 0+43 |96,5+43,3|86,1) 20 13,19]1,30103/0,50408|0,5085] 203,4 Leitere . . . .|| 21,0+48,4 52,6+30,9) 96,5+43,3), 0+42 |/87,8| 21 |3,93|1,32221|0,59460|0,7352) 324,2 Der größte Mittelwert der relativen Jochbogenbreite findet sich bei der kleinwüchsigen Ge- birgsgruppe, der kleinste dagegen bei dem Stamm der größten Körperlänge, den Eingeborenen von Arup. Es besteht also auch hier keine Parallelität zwischen der Verteilung des absoluten und des relativen Maßes. An der Gebirgsgruppe bestätigt sich wiederum die schon hinsichtlich anderer Merkmale festgestellte Tat- sache, daß bei einer kleinwüchsigen Gruppe ein kleines absolutes Kopfmaß im Verhältnis zur Körpergröße größer sein kann als bei einer großwüchsigen. Laut der Typendifferenztabelle gehören Gebirgsgruppe und Leitere einerseits und Jakumul und Arup anderseits näher zusammen. Zwischen den beiden erstgenannten Gruppen herrscht fast völlige Übereinstimmung. 7. Index fronto-parietalis. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) Torricelli- ä debiese Jakumul Arup Leitere M\in|o lg n | lg 6 - n.6° oO N I Torricelligebirge.| 0-+36 |171,14+29,1) 59,0--40,9|100,4443,0 169,4 27|2,311,43136|0,36377/0,1963| 143,9 Jakumul . . .1171,1429,1] 0419 |199,9+33,8| 65,34+31,6)71,7|100 3,2312,000000,50955,0,104311043,0 Arıp . . . .| 59,0-+40,91199,9+33,8 0-+43 |139,4-+43,1|68,7| 20|2,8011,3010310,44853.0,3920 156,8 Leitere . . . .|100,4+42,0| 65,3+31,61139,44+43,11 0+42 70,7) 21|2,94|1,322210,46975,0,4114 181,4 54 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Die vier Werte des Index fronto-parietalis finden sich in der Nachbarschaft der Grenze zwischen Mesosemie und Megasemie der von Schwarze (1899,90) vorgeschlagenen Einteilung. Die Gebirgs- gruppe und die Eingeborenen von Arup fallen in die erstere, Jakumul und Leitere in die letztere Kategorie. Laut der Typendifferenztabelle stehen sich je die mesosemen und die megasemen Gruppen deutlich näher. 8. Index fronto-zygomaticus. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) Jakumul | Arup Leitere M | n 6 | len lg 6 | = n6° Torricelligebirge . 0+36 | 91,1+28,9/214,7+42,7| 21,2+39,4 174,6) 27|2,72]1,43136/0,43490 0,27371199,5 Jakumul.... =. 91,1528,9 0+19 |115,8+33,2| 67,4+32,3| 73,3| 100 3,00/2,00000 0,47736: 0,0900/900,0 Arup - . . .|214,7+42,711115,8+33,2 0+43 [186,2+44,2|71,6, 20|2,87/1,30103/0,45796 0,4115.164,6 Leitere . . . .|) 21,2+39,4| 67,4+32,3|186,2+44,2 0+42 |74,3| 21|2,93|1,32221 0,46775 0,4085 180, L Die Mittelwerte des Index fronto-zygomaticus sind alle unter die kleineren Zahlen zu rechnen, wie aus einem Vergleich mit der auf 5. 17 gegebenen Liste hervorgeht. Arup ist durch einen der kleinsten bis jetzt gefundenen Mittelwerte ausgezeichnet; er gibt der Gruppe in der obigen Tabelle wiederum eine Sonderstellung, die in den großen Typendifferenzen zum Ausdruck kommt. Bezeichnend ist, daß der nun für mehrere Merkmale beobachtete enge Anschluß der Bewohner des Torricelligebirges an die Eingeborenen von Leitere auch im Index fronto-zygomaticus in Erscheinung tritt. 9. Index parieto-zygomaticus. Torricelli- gebirge Typendiflerenz | Charakteristika zur Berechnung von E(D) Jakumul | Arup Leitere MEN Tail 0 lg n Ian. ee a u | Torricelligebirge.| 0+35 |250,7+30,8 171,7-40,5|114,5438,9 1064 303,411,47712.0,53297 0,3873 348,6 Jakumul . . .1250,7430,8| 0-+19 | 87,4432,81140,8+33,1 102,2,100,3,292,00000.0,51831 0,108211083,0 Arup . . .'.|171,7+40,5| 8744328 0+43 | 56,7--42,3|103,6 203,121,301030,49427 0,4865 194,6 Leitere . . . .|114,5+38,91140,8+33,1| 56,7+42,3| 0+42 |104,5| 213,231,322210,50976/8,4966, 219,0 An der Bildung der vier Mittelwerte des Index parieto-zygomaticus beteiligen sich Kopf- breite und Jochbreite in sehr ungleicher Weise. Für den hohen Index der Gebirgsgruppe muß hauptsächlich der niedrige Mittelwert der absoluten Jochbogenbreite verantwortlich gemacht werden. Die drei Küstenstämme unterscheiden sich weniger scharf in der absoluten Jochbogenbreite als in der absoluten Kopfbreite, weshalb wir ihre Unterschiede hauptsächlich auf das erstgenannte Merkmal zurückzuführen haben. Am gleichartigsten verhalten sich die beiden Maße in der Gruppe von Jakumul, weshalb ihr Index der Zahl 100 sich am meisten nähert. Die Gebirgsgruppe ist durch ungleich große Typendifferenzen von den drei Küstenstämmen getrennt; gegenüber dem östlichsten ist der Unterschied am größten, gegenüber dem westlichsten am kleinsten. 10. Relative Gesichtshöhe. | Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) ae | Jakumul | Arup Leitere M.|.n 6 lgn le 6 | ID | n6* l — _— — — Z—— — — — — To N 1 Torricelligebirge. | 0+35 |50,3+26,8 | 38,64+38,4 |58,2+43,1 71,6] 30 3,299 1,477 mı20, 517310, a 324,6 Jakumul . . .50,3+26,8 0+19 |16,9+30,3| 9,0+32,570,7|100/4,37 2.000000, 64051/0,1909 1909,09 up .2.20...188,6+838,4 | 16,9+30,3 0+43 |28,0+44,5 17 1,0| 20/2,97'1,30103/0,47341/0,4410) 176,4 Weitere . . . .||58,2+43,1| 9,0+32,5 |28,0+44,5 0+42 170,5) 21/4,46 1,32221/0,65029/0,9471 417,7 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 55 Ein Vergleich der vier Mittelwerte der relativen Gesichtshöhe mit den Zahlen der auf S. 19 ge- gebenen Liste lehrt, daß jene sich sehr nahe stehen. Ein Blick auf die wahrscheinlichen Fehler der Typen- differenzen bestätigt dies; denn vier von den sechs Typendifferenzen dürfen vernachlässigt werden, und die beiden übrigen sind durch kleine Werte vertreten. Am ehesten ist eine Tendenz zur Sonderstellung bei der Gebirgsgruppe zu beobachten, die auch als Vertreterin der kleinsten absoluten Gesichtshöhe sich durch die größte relative Zahl auszeichnet. 11. Morphologischer Ganzgesichts-Index. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) . | | | 2 E R 6 : Torricelli Jakumul Arup Leitere M |.n 6 lo n lg 6 — n6° gebirge | | n | Torricelligebiree. | 0-+35 |13,3+28,2) 48,44+39,1, 64,3438,5,81,1 3014,5811,47712/0,66172|0,6990) 629,1 Jakumul . . .13,3+28,2) 0+19 | 69,6+33,5 49,9-30,8|80,8 100 4,44 2,00000'0,64800|0,1971|1971,0 Arup 2... .\48,4439,1[62,6-433,5) 0+43 |119,6+43,282,8| 20 4,50 1,30103,0,65331 1,0125] 405,0 Leitere . . .64,34+38,5[49,9-+30,8119,6+432| 0442 79,8) 21 |3,62]1,32221\0,55962)0,6238) 275,1 Die Mittelwerte des Morphologischen Ganzgesichts-Index sind chamäprosope resp. eurypro- sope Zahlen. Sie entfernen sich nicht weit voneinander; von den Typendifferenzen deutet nur derjenige zwischen Arup und Leitere einen markanteren Unterschied an, während die übrigen Differenzen durch die wahrscheinlichen Fehler abgeschwächt, in einem Fall (Torricelligebirge— Jakumul) sogar aufgehoben werden. Die beiden letztgenannten Gruppen lassen auch im Aufbau der Frequenzkurven (Fig. 25 und 60) Ähnlich. keiten erkennen; doch blickt die größere Homogenität von Jakumul auch hier durch. 12. Sagittaler Naso-facial-Index. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) Terieliz Jakumul Arup Leitere. I neo lgn lg 6 = n6° gebirge N BE | Torricelligebirge . 0+36 |124,4+29,9) 87,7+39,7 | 62,6+40,1 46,01 28/2,32,1,4471510,36699|0,1921/150,6 Jakumul . . .|124,4+29,9 0+19 | 35,4+39,6 | 51,9-+35,9 |44,6| 100 2,19/2,00000 0,34062| 0,0479/479,0 Sup. 221087,0639,1| 398,4+396| 0543: | 15,5-547,7|45,0| 20 2,33 1,30103 0,36819/0,2710 108,4 Beitere . ... .| 62,6#40;,1) 51,9-+35,9| 15,5#47,7 0+42 |45,2) 21/2,8711,52221/0,45927|0,3919]172,8 Über die Bedeutung der Mittelwerte des sagittalen Naso-facial-Index läßt sich bei der ge- ringen Zahl der über diesen Index bestehenden Untersuchungen wenig sagen; es scheint, daß die Zahlen sich ziemlich nahe stehen. Laut der obigen Tabelle ist der Unterschied zwischen der Gebirgsgruppe und jedem einzelnen Küstenstamm größer als die Unterschiede der einzelnen Küstengruppen unter sich. Arup zeigt sehr enge Beziehungen zu Jakumul und Leitere. 13. Transversaler Naso-facial-Index. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) a Jakumul Arup Leitere Mn 6 lgn lg 6 | _ n6° Torricelligebirge . 0-+36 |107,9+36,4| 24,2+40,8 257,5+47,8132,7| 283,12 1,447 15.0,49465 0,3475.272,4 Jakumul ... .!107,9-+36,4 0+19 |103,5+32,7|140,8+31,3)31,3| 100 2,22 2,00000 0,34774 0,0515/515,0 Nzupe | 24,22840,8| 103,5532,1 0+43 \270,8+47,5132,4| 2012,02 1,301030,30586 0,2040 81,6 Leitere . . . .|257,5-+47,8|140,8-+31,3)270,8+47,5 0+42 |30,0| 21|1,58|1,32221/0,20020|0,1185| 52,3 Die Mittelwerte des transversalen Naso-facial-Index sind durch untermittelgroße Ziffern ver- treten. Der kleine Mittelwert von Leitere und die großen Typendifferenzen, an denen Leitere beteiligt ist, sind 56 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea hauptsächlich auf den geringen absoluten Betrag der Nasenbreite dieser Gruppe zurückzuführen. Für die Typendifferenz muß allerdings auch die kleine stetige Abweichung verantwortlich gemacht werden. Eine kleine Typendifferenz ist nur zwischen der Gebirgsgruppe und Arup festzustellen; sie kann, wie ihr wahrscheinlicher Fehler zeigt, vernachlässigt werden. 14. Nasenbreiten-Gesichtshöhen- Index. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) - Torricelli- sie | Jakumul Arup ı Leitere | M|n 6 len lg o n 6° fe} {=} | | al] | | 40,6 28 3,6211,44715.0,55979 0,4678 366,8 Torricelligebirge . 0+36 |102,9+29,8| 68,7+39,4 184,0+45,1 Jakumul . . .|109,9+29,8 0419 | 35,4432,9| 68,1-+30,5|38,8 100 3,39 2,00000 0,53034 0,1149 1149,0 Arap. 2...) 68,7+39,4 35,44329) 0443 109,1+43,9139,4 20 3,3811,30103 0,52921 0,5660 228,4 1,32221 0,41432 0,3190 140,7 Leitere . . . .|184,0-+45,1| 68,1-#30,51109,1+43,9 0442 |37,8 212,59 Die Mittelwerte des Nasenbreiten-G@esichtshöhen-Index sind gemäß der auf S. 22 ge- sebenen Tabelle zu den größeren zu rechnen. Der Betrag des Torricelligebirges ist hauptsächlich auf die kleine absolute Gesichtshöhe zurückzuführen; die Unterschiede in den Werten der drei Küstenstämme da- gegen beruhen namentlich auf der verschiedenen Größe der Nasenbreite, die trotz den daneben bestehenden Unterschieden der Gesichtshöhenwerte doch deutlich zum Ausdruck kommt. So verdankt z. B. die Differenz zwischen dem Gebirgsstamm und der Gruppe von Leitere ihren hohen Wert hauptsächlich der kleinen Gesichtshöhe der ersteren und der kleinen Nasenbreite der letzteren. 15. Nasen- Index. Typendifferenz | Charakteristika zur Berechnung von E(D) x en a —— gehinge Jakumul | Arup , Leitere M|n|se len le 6 se n.0° Torrieelligebirge..| 0436 | 15,7+28,7) 5,1+39,61137,5+40,5|97,4 28|7,5511,44715 0,8708 2,0357, 1596,0 Jakumul . . .| 15,7428,7) 0419 | 10,2+33,31117,0+30,686,8 100]7,66 3,0000 0,88472 0,5 5867 5867,0 Arup 5,1++39,6| 10,2+33,3| 0+43 |128,6+46,2|37,2 20 7,88 1,30103 0,9087 3,1045 1241,8 Leitere . . . .|137,5-+40,5|117,0+30,61128,6-446,2| 0+42 83,2. 21|5,1411;32221.0,71145 1,2528) 554,6 Von den Mittelwerten des Nasen-Index sind diejenigen der Gruppen des Torricelligebirges, von Jakumul und Arup ausgesprochen chamärhine Ziffern, wogegen Leitere durch eine mesorhine, aber der Chamärhinie genäherte Zahl vertreten ist. Die drei chamärhinen Gruppen schließen sich eng zusammen, so daß sie als nahezu übereinstimmend angesehen werden dürfen. Leitere steht abseits und ist durch hohe die teilweise auch von der niedrigen stetigen Abweichung herrühren, von den übrigen Gruppen getrennt. Auch hier ist wiederum die kleine absolute Nasenbreite der Eingeborenen von Leitere für die Sonderstellung dieser Gruppe verantwortlich zu machen. Die Typendifferenzen, die sich auf Leitere beziehen, sind die einzigen, welche die wahrscheinlichen Fehler ausgesprochen übersteigen. Typendifferenzen, 16. Relative Tragusbreite. Eee > | X IR | Typendifterenz | Charakteristika zur Berechnung von E(D | yt | Ss | man FTuzaE aut Piz FFTHER | | Torricelli- AUR Se I Orc elli Jakumull | Leite | M| nn 6 len lg 6 ... ı | | gebirge | In n | Torricelligebirge. | 0+36 |146,84 | +43,9| 47,8-+41,0 | 82,0) 27 | 3,64 | 1,43136 | 0,561 761 0,4903 | 357,4 Jakumul . . .1146,S+ 43,9) 0+19 | 77,8 +38,8 || 79,5 | 100. 13,19] 2,00000 | 0,50472 x 0,1017 1017,0 Leitere . . . .) 47,8+41,0) 778 +388| 0442 |81 0 21| |4,85 ı1,32221 | 0,68654 1,1200 403,9 Te Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 57 Die Gebirgsgruppe, die im absoluten Maß die unterste Stufe einnimmt, zeigt in der relativen Tragusbreite den höchsten Betrag. Eine völlige Umkehrung der Stufenleiter findet aber nicht statt; denn der kleinste Betrag kommt Jakumul zu. So sind denn die Gebirgsgruppe und Jakumul durch die größte, jene und Leitere durch die kleinste Typendifferenz voneinander getrennt. 17. Relative Unterkieferbreite. Typendifferenz | Charakteristika zur Berechnung von E (D) Rz | 2» | Torriceli- | Jykumul Leitere | M n 6 len lg 6 ° | ne: gebirge | | | N Torricelligebirge.| 0+36 | 38,8+29,5| 40,1+39,165,3| 27 | 3,66! 1,43136|0,56376 | 0,4959| 361,5 Jakumul . . .)388+295| 0+19 | 81,4+31,9| 64,6 100 3,55 | 2,00000 0,55138) 0,1260 | 1260,0 Leitere . :|40,1+39,1 | 814+319| 0+42 |66,0| 21 |3,33|1,32221 |0,52344 | 0,5276) 232,6 Die Mittelwerte der relativen Unterkieferbreite zeigen eine Rangordnung, die sich keiner der übrigen relativen Kopfbreiten anschließt. Allerdings ist Leitere, welche Gruppe sich durch das maximale Mittel des absoluten Maßes auszeichnet, auch durch die größte relative Ziffer vertreten; aber die Gebirgs- gruppe, welche im absoluten Maß die unterste Stufe einnahm, liegt mit dem relativen Maß zwischen den beiden Küstenstämmen. Diesem Verhalten der Mittelwerte entsprechen auch die Typendifferenzen. Der Ge- birgsstamm ist durch nahezu gleiehe Differenzen von den beiden Küstengruppen getrennt; die beiden Küsten- stämme unter sich weisen den größten Abstand auf. 18. Index trago-zygomaticus. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E (D) Torieelli- | Jakumul Leitere M|n 6 | len le 6 % n.6° gebirge | | | = Torricelligebirge . 0+35 |176,2+ 32,8 233,4+ 53,2. 92,7| 27 | 1,74 | 1,43136 0,24286 0,1118) 81,5 Jakumul 2. 176,2 #32,8| 0+19 [320,6 + 44,9 | 91,0 | 100 | 2,16 | 2,00000 | 0,33558 | 0,0466 | 466,0 Leitere . . . . 233,4 + 53,2| 320,6 + 44,9 0+42 |95,5| 213,86 |1,32221 | 0,58732 | 0,7090 | 312,6 Die Rangordnung, welche wir für die Mittelwerte der absoluten Tragus- und Jochbreite beobachten konnten, ist im Index nicht mehr zu erkennen. Leitere ist zwar auch hier durch den höchsten Wert aus- gezeichnet; die kleinste Zahl aber zeigt Jakumul. In bezug auf dieses Merkmal sind die drei Gruppen scharf voneinander geschieden; die Typendifferenzen sind groß. 19. Index mandibulo-zygomatieus. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D)- Torricolli: Jakumul | Leitere M N 6 lgn | lg o SE n 6° gebirge a N TEE A J le a | N Torrieelligebirge.| 0+36 |12,2+29,1111,6+39,5| 74,2 | 27 | 3,25 |1,43136 |0,51265 | 0,3911 | 285,1 Jakumul . . .113,2+291 0+19 |23,2+33,4| 74,0 | 100 | 3,27 |2,00000|0,51529| 0,1069 | 1069,0 Leitere. . . .)11,6+39,5[23,2+334| 0+42 |744| 21 | 3,61 |1,32221|0,55813| 0,6204 | 273,6 Mit Rücksicht auf den Index mandibulo-zygomaticus schließen sich die drei Gruppen so enge aneinander an, daß man sie als übereinstimmend bezeichnen kann. Ein Vergleich mit der auf $. 18 gegebenen Liste bestätigt diese Behauptung; denn dort sind als Variationsgrenzen der Mittelwerte die Ziffern 72,9-79,3 angegeben, also eine Schwankungsbreite, innerhalb der die Unterschiede der drei obigen Mittelwerte nahezu verschwinden. Die wahrscheinlichen Fehler der Typendifferenzen sind daher in allen drei Fällen weit größer als die Typendifferenzen selbst. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 98 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea 20. Index labio-mandibularis. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) | a Jakumul | Leitere | M n | 6 lgn lg 6 0: no* {=} > N Torricelligebirge . 0 +36 41,0 + 25,51152,0 +40,6 | 55,4 | 274,32 | 1,43136 0,63580 | 0,6911 503,8 Jakumul . . .|| 41,0 + 25,5 0+19 |127,4+35,5 | 54,6 | 100 3,56 | 2,00000 | 0,55224 | 0,1267 1267,0 Leitere . . . .[152,0+40,6 | 127,4 + 35,5 0+42 | 52,1 ' 21 4,37) 1,32221 | 0,64085 | 0,9090 | 400,9 Im Index labio-mandibularis nimmt Leitere eine Sonderstellung ein; dieser Gruppe kommt der weitaus kleinste Mittelwert zu. Jedoch ist dieser auf die große absolute Unterkieferzahl zurückzuführen; denn hinsichtlich der Mundbreite stimmen die Gebirgsgruppe und Leitere nahezu überein und Jakumul zeigt einen um eine Einheit höheren Wert. Aus dem Verhalten der absoluten Unterkieferbreite aber werden die großen Typendifferenzen, welche Leitere von den beiden andern Gruppen trennen, verständlich. 21. Index naso-labialis. Typendifferenz Charakteristika zur Berechnung von E(D) Torrieeli- | Jgkumul | Leitere M n | 6 | len 007 21076 | = no gebirge | | n = | | — Torricelligebirge . 0+36 | 77,8+31,1/114,2+41,1|| 80,2 | 28 6,49 144715 '0,81270 | 1,5042 | 1179,3 Jakumul . . .| 77,8+31,1 0+19 | 34,8+31,5| 77,9 | 100 | 5,41 |2,00000 0,73358 0,2926 2926,0 Leitere.. . . .|j114,2441,1) 34,8+315) 0442 || 77,0| 21 | 4,94 |1,82221|0,69431| 1,1619 | 512,4 Zur Erklärung der Zahlen des Index naso-labialis ist im Auge zu behalten, daß die Gebirgs- gruppe und Jakumul fast identische Nasenbreite, der Gebirgsstamm und Leitere nahezu gleiche Mundbreiten besitzen, daß aber Leitere sich durch eine kleinere Nasen-, Jakumul durch eine etwas größere Mundbreite auszeichnet. Deshalb rückt Jakumul der Gruppe von Leitere näher als der Gebirgsgruppe. Die Typendifferenz zwischen Jakumul und Leitere wird übrigens von ihrem wahrscheinlichen Fehler fast erreicht. 2. Die durchsehnittlichen Typendifferenzen. Nachdem die Typendifferenzen eines jeden Merkmals für sich behandelt worden sind, soll nun untersucht werden, welche Differenz sich ergibt, wenn die auf alle Merkmale bezüglichen Differenzen, welche zwischen zwei Gruppen bestehen, zusammengefaßt werden. Sowohl Morrison (’10, p. 158) als auch Jover (12, p.451) haben ihre Typendifferenzen zu einer alle Merkmale umschließenden Differenz verarbeitet. Während der letztere der beiden Autoren durch Addition der Differenzen seinen „Differential-Index“ erhält, dividiert ersterer diese Summe noch durch die Anzahl der Merkmale und gelangt auf diese Weise zur „durchschnitt- lichen Typendifferenz“. Ich habe mich in der folgenden Berechnung Mortisox angeschlossen. Die Merkmale, welche nur bei drei Gruppen Berücksichtigung gefunden haben, mußten naturgemäß wegfallen, und es konnten somit 9 absolute und 15 relative Maße für die Berechnung der durchschnittlichen Differenzen verwertet werden. Auf den folgenden Seiten finden sich die Typendifferenzen zwischen je zwei Gruppen nebst den Stadien ihrer Berechnung in einer Tabelle für die absoluten und einer solchen für die relativen Zahlen zusammengestellt. Die letzte Rubrik enthält die Typendifferenzzahlen nach der ursprünglichen Formel von Moruıson; ich bezeichne sie als „halbe Typendifferenzen“. In der zweitletzten Rubrik stehen die doppelt so großen, „ganzen Typendifferenzen“, wie sie sich aus der von Poxsarowskı abgeänderten Formel ergeben. So besteht die Möglichkeit, meine Zahlen sowohl mit ganzen als auch mit halben Typendifferenzen anderer Autoren zu vergleichen. In der vorliegenden Arbeit wird durchgehends mit ganzen Typendifferenzen und ganzen durehsehnittlichen Typendifferenzen operiert. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 59 Typendifferenzen zwischen Torricelligebirge und Jakumul. Mittelwert abso- 6 6 Differenz in °/, von Ganze | Halbe Absolute Maße Torricelli | Torricelli- | F | i DR ebnadl a a gebirge akumul en rl Typendifferenz 1. Körpergröße. . . . . . .|| 1519,0 |1582,0 I—63,0|| 66,50 | 59,10 | 94,7 | 106,6 || 201,3 | 100,6 2. Spannweite . . . . . .. „| 1623,0 11696,0 | 73,0|| 77,40 | 74,70 || 94,4 97,8 | 192,2 | 96,1 Se RKoptlänge 2... ..,2.21| 1835| 1907| —:42||: 6,36: | :5,06 | 115,2 | 142,2 | 255,4 | 127,7 AaKopfbreite > 2.2. .1,.1425 | 141,2|+1,3| 381 4,831 341 26,9 | 61,0 | 30,5 5. Kleinste Stirnbreite . . . - 98,8 | 101,7 — 2,9| 2,38 4,58 || 121,8 63,2 | 185,0 | 92,5 6. Jochbogenbreite . ne. 133,92|137,6.|-— 3,7| 4,38 | 445 84,4 83,2 | 167,6 | 83,8 T.Gesichtshöhe . . - . . .| 1087 | 1122| -35| 663 | 6,15|| 598 | 56,91109,7| 54,8 ä SeNasenhöhe:: .. u .....:...... 50,9 | 50,6|| +0,33) 3,84 | 3,53 7,8 85 | 16,3 8,1 9mNasenbreite .. .- .....2. . 44,3 | 44,0 | + 0,3| 3,85 | 3,05 78 | 99) 177 8,8 Durchschnittliche Typendifferenz: 1340| 67 ‚0 Mittelwert nr e Differenz in %, von|| Ganze | Halbe D ute a . “ | Relative Werte Torziceli-|, zur.) Dite- Be JakumullMorrieelli- ° | Typendifferenz gebirge renz = gebirge Jakumul 1. Spannweite . -» . ..... .|, 1074 |106,9 || +05|| 3,56 | 2,36 14,1 |..21,2.| 35,3.) 176 Ropklange 2. 2. ...21.1210.1205|) +05 495 |4,73.| 101 | 105.| .20,6.| 103 3. Kopfbreite . . . 2... .| 936 | 8992| +44| 446 | 402 | 98,7 |109,3 1208,0 | 104,0 4. Längen-Breitenindex . . . . TT,7 735 | +4,2| 301 | 2,86 |'1394 | 146,9 286,3 | 143,1 5. Kleinste Stirnbreite . . . . 65,4 | 64,1 | +1,53| 3,39 | 2,94 |. 38,3 | 442 | 82,5 | 41,2 6. Jochbogenbreite. . . . . . 882 | 86,8 || +1,4|| 3,68 | 3,69 331 1.909]. 46,0. 38,0 7. Index fronto-parietalis . . . | 694 | 71,7 | —23| 2,31 | 3,23 99,9 1,221 100,8 85,5 8. Index fronto-zygomatieus . . 14,6 | 733 | +1,3|| 2,72 | 3,00 47.8: 43:3. 1% 91,10| 45,5 9. Index parieto-zygomaticus . . | 106,4 102,2 | +4,2|| 3,41 | 3,29 || 123,0 | 127,7 ||250,7 | 125,3 102Gesichtshöhe... . . .... . 116 | 70,7 | +0,9|| 3,29 | 4,37 271,3 |- 23,0: 50,3 | 25,1 11. Morph. Ganzgesichts-Index . . 81,1 ı 808 || +0,31) 4,58 | 4,44 6,5 6,71. 13,3 6,6 | 12. Sagittaler Naso-facial-Index . 46,0 | 44,6 | +14| 2,32 | 2,19 60,4 | 64,0 || 124,4 | 62,4 | 13. Transversaler Naso-facial-Index | 32,7 | 31,3 | +14| 3,12 | 2,22 44,8 | 63,1 107,9 | 53,9 | 14. Gesichtshöhen-Nasenbreiten-I.. | 40,6 | 38,8 || +1,8 | 3,62 | 3,39 49,7 | 53,2.1102,9.| 51,4 1deNasen-ndex an... | 87,4 | 86,8 | +0,6|| 7,55 | 7,66 7,9 7,8 | 15,7 7,8 | Durchsehnittliche Typendifferenz: | 109,1 | 54,5. 60 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Typendifferenzen zwischen -Torricelligebirge und Arup. Mittelwert abso- ' e | Differenz in Yoron Ganze | Halbe lute een; Absolute Maße De Arup ne Be Arup Poren = Trpenditierene = 1. Körpergröße . 1519,0 |1600,0 |— 81,0|| 66,5 47,0 121,8 | 172,5 ‚294,3 1471 2. Spannweite . 1623,0 |1748,0 |—125,0 | 77,4 60,7 161,5 | 205,9 || 367,4 | 183,7 3. Kopflänge 183,5 | 1865| --3,0|| 6,35. | 6,88 | 47,5 | 48,6 | 91,1 | 45,5 4. Kopfbreite 142,5 | 143,7 || — 1,2 3,81 3,172 | 31,5: 732,32] 763,821: 3159 5. Kleinste Stirnbreite 98,8 | 9961 — 0,8 2,38 | 4,58 33,6 } 174 || 51,0 | 25,5 6. Jochbogenbreite 133,9 | 1380| —4,1|| 4,38 | 4,21 93,7.!. 974 | 19,1 | YBBS: 7. Gesichtshöhe. 108,7 | 114,1|| —54| 6863 | 5,61 81,4 | 96,2 || 177,6 | 88,8 - | 8. Nasenhöhe 50,9 || 52,0|| —1,1| 3,48 2,92. 31,6 | 43,6 | 15,2. | 37,6= 9. Nasenbreite . 44,3 | 454| —1,1| 3,85 | 3,16 || 29,0 | 34,8 | 63,8:| 31,9 Durechschnittliche Typendifferenz: 152,8 | 76,4 Mittelwert abso- 5 IDifärens 12%, von | "Ganze | Halbe Relative Werte Dan N Torricelli- | EEE gebirge ul renz sehirge u et "up me | 1 1. Spannweite 1074 |10,88|| —ı4| 356 | 2,18 | 393 | 64211035| 517 2. Kopflänge 121,0, 1165 || +45 | 4,95 | 4,09 91,0 | 110,0 || 201,0 | 100,5 3. Kopfbreite 93,6 | 89,6 || +4,0 || 4,46 3,26 89,6 | 122,7 | 212,3 | 106,1 4. Längen -Breitenindex . 77,7°176,6,. 5 DIN 2,08 5,11 36,5 | 35,5. 4,81 8088 5. Kleinste Stirmbreite 65,4 | 6211 +33 || 3,39 2,89 97,3 | 114,1 | 211,4 | 105,7 6. Jochbogenbreite 832 | 86,1 | +2,1|| 3,68 | 3,19 57,0 | 66,0 | 123,0] 61,5 7. Index fronto-parietalis 69,4 68,7 | + 0,7 || 2,31 2,80 34,0 | 25,01 590 | 295 $. Index fronto-zygomatieus 14,6 |! 71,6 | +30 | 2,72 | 2,87 || 110,2 | 104,5 | 214,7 | 107,3 9. Index parieto-zygomaticus . 106,4 | 103,6 | +2,8|| 341 3,12 | 82,0 |. 89,7 | 171,7 | 838 10. Gesichtshöhe. = 71,6 | 71,0+06| 329 | 2397 | 185 | 20,1]. 386] 1985 11. Morph. Ganzgesichts-Index.. srl 8222| —11| 458 | 4,50 | 24,0 | 24,4 | 48,4 | 242. 12. Sagittaler Naso-facial-Index 46,0 | 45,0 | +10 | 2,32 | 23,33 | 43,9 | 43,8 | 87,7| 435 . 13. Transversaler Naso-facial-Index 32,1 32,4 | + 0,3 | 3,12, | 2,02 | 9,6 14,8 | 24,4 1227 14. Gesichtshöhen-Nasenbreiten-I. | 40,6 | 394 | +12 3,62 | 3,38 | 33,2 | 35,5 | 15. Nasen- Index | 374 | 872] +02) 755 | 788 | 26 2,5 Durchsehnittliche Typendifferenz: Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 61 Typendifferenzen zwischen Torricelligebirge und Leitere. Mittelwert abso- 5 2 Differenz in °/, von|| Ganze | Halbe x lute F Absolute Maße Di Leitere Te 2ER Leitere Boni Typendifferenz 1. Körpergröße . . . . ... || 1519,0 .|1584,0 |— 65,0 || 66,5 66,2 I1,7.|.98271.195,9797,9 2.. Spannweite . . . - - . . | 1623,0 11715,0 |- 92,0 || 77,4 84,2 || 119,0 | 109,4 || 228,4 | 114,2 SnKoptlangen 2... |0.1839 1.187,11 — 3,6 |: 6,35 6,68 || 55,1. | 53,9 11 109,0.| 54,5 AsKopfbreite © 2.2.2. 2.|. 1425 | 146,1 - 3,6) 3,81 4,19| 94,5 | 86,0 || 180,5 | 90,2 5. Kleinste Stirnbreite . . . . 98,8 | 104,0 || — 5,2 || 4,58 4,15 | 113,6 | 126,0 || 239,6 | 119,8 6. Jochbogenbreite . . . . . || 133,9 | 139,2 | — 5,3 || 4,38 3,80 || 121,1 | 139,1 || 260,2 | 130,1 KGesichtshöher . . .:.....|.1087 | 111,9 | — 3,2|| 6,63 5,141 482 | 623,5 || 110,5 | 55,2 SeNasenhöher .... 1... .... 50,9 | 51,11 — 0,2|| 3,84 3,29 5,2 6,0418 11,2: 15275,6 3eNasenbreite 0. 2.0... 443 | 42,71 +1,6|| 3,85 193| 415 | 830 | 1245| 62,2 Durchschnittliche Typendifferenz: | 162,2 | 81,1 Mittelwert abso- e ” Differenz in °/, von | Ganze | Halbe Relative Werte Torricelli-) pestere en Torrieelli- Deitel eg en 6 x en Br gebirge N ypendifferenz lBeSpannweiter... .:... 0. 1074 110781 —04| 356 | 2,62 216200021941 26,3 | 13,1 DaKoptlänger Der 2 020.2.2210121,0..1184|| + 2,6|| 4,95 | 5,97 52,5 | 43,5 96,0 | 48,0 SmKopfbreite . . . 2... 336 | 92,1 +1,5|| 4,46 | 4,28 33,6:.| 35,1 68,7 | 34,3 4. Längen-Breitenindex. . . . | 777 | 777 = Bro ae le 5. Kleinste Stirnbreite . . . . 65,4 | 65,5 — 0,111 3,39 | 3,66 2,9 2,1 5,6 2,8 6. Jochbogenbreite . . . . - 882 | 87,8 | +0,4|| 3,68 | 3,93 10,82. 10,1 21.010105 7. Index fronto-parietalis . . . 694 | 707 —13| 2,31 2,94 56,2 | 44,2 | 100,4 | 50,2 | 8. Index fronto-zygomaticus . . 74,6 14,3 |+03| 2,72 2,93 11021, 10,2 21,2: 710,6 | 9. Index parieto-zygomaticus . . | 106,4 | 104,5 | +1,9| 3,41 | 3,23 55,7. | 58,8 | 114,5 | 57,2 | WWMGesichtshöher . „uu...... 71,6 205 | +11| 329. | 4,46 33,9 | 24,7 HS 29 | 11. Morph. Ganzgesichts-Index. . 81,1 7938| +13| 458 | 3,62 28,4 | 35,9 64,3 | 321 | 12. Sagittaler Naso-facial-Index . 46,0 | 45,2 1 +0,8| 2,32 | 2,87 34,7 | 27,9 | 62,6 | 31,3 | 13. Transversaler Naso-facial-Index 32,7 30,0 | + 2,7|| 3,12 1,58 86,5 |171,0 || 257,5 | 128,7 | 14. Gesichtshöhen-Nasenbreiten - I. 40,6 | 37,8 || + 2,8|| 3,62 | 2,59 76,0 11080 || 184,0 | 92,0 | iomNasen-Indext rar... 874 | 8321 +42| 755 | 5,14 59,7 81,8. | 137,5.1768,7 Durchschnittliche Typendifferenz: | 81,2 | 40,6 62 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Typendifferenzen zwischen Jakumul und Arup. | | | | 5 | | | | | Mittelwert = | = 2 \Differenz in °/, | Ganze ' Halbe | san ED ® | Diffe- aka | Arup | 6 6 | ; | Jakumul | Arup Et | | es | er | Typendifferenz | 1. Körpergröße . . . . ... .|)1582,0 |11600,0 |—18,0|| 59,1 47,0 30,2 38,1 | 68,3 | 34,1 | 2. Spannweite . .. . 2... ....11696,0 [117480 || — 5,2|| 74,7 60,7 69622178587 11553 77,6 | 3. Kopflängee . . . . .....| 190,7 | 186,5|| + 4,2] 5,06 6,88 | 83,0 | 61,0 11440 | 12,0 4. Kopfbreite. .. » 1.....2., 0 412 9114377 22:9|1064,8324163,72 51,3 | 672 | 119,0 | 59,5 5. Kleinste Stimbreite . . . .| 101,7 | 9961 +21] 4,58 | 4,58 | 458 | 45,7 | 91,5 | 45,7 | 6. Jochbogenbreite . . . . „|| 137,6 | 1380| — 0,4| 4,45 | 4,21 | 8,9 9,5 | 18,4 | 92 | 1. Gesichtshöe . ..... . .) 122 | 11411 -19| 6,15 | 561 | 809 | 526 | 83,5. | au,7 | 8. Nasenhöhe E. = Ten ng 50,6 52,01 —14| 353 | 2,52 | 39,6 55,521 991m R | 9. Nasenbreiteu nee el 44,0 45,4 | — 1,4 3,05 | 3,16 | 45,8 | 44,3 | 902 | 45,1 | Durehschnittliche Typendifferenz: | 96,1 48,0 | | I | = \ Mittelwert abso- | Differenzin®/, von) Ganze Halbe Relative Werte | nn Eh & ' R | | Jakumul | Arup RT re | up Tee en | Typendifferenz | 1. Spannweite . . : ..... .| 1069 |1088 | 19) 2,36 | 2,18 | 80,5 | 872 1677 | 2.Kopfine . . . ... . | 1205 [1165| +40) 4,73 | 4,09 | 845 | 97,8 |1823 | 3. Kopfbreite . 2 2.2. ....| 892 | 896-041 402 | 3,26 99 | 1932| 221 4. Längen-Breitenindex . . . . 13,5 16,6 | — 3,1 | 2,86 3,12.21 1083 99,5 | 207,8 | 5. Kleinste Stimbreite . . . .|| 641 | 6&211+20| 294 | 289 | 680 69,2 11372) | 6. Jochbogenbreite. . . . . .| 868 | 86,11 +07| 3,19 | 3,69 | 219 | 189 40,8 7. Index fronto-parietalis . . .| 717 | 687 +30| 323 | 2,80 | 92,8 | 107,1 1999| 8. Index fronto-zygomatieus . . 13,3 | 11,6 | +1,7|| 3,00 2,37 | 56,6 59,2 | 115,8 | 9. Index parieto-zygomatieus . . || 102,2 | 103,6 — 1,4 | 3,29 3,12 | 425 | 44,91 874 10. 'Gesichtshöhe.t „vr: 10,7. 11,03 = 0318437 297 | 68 | 10,11 269 11. Morph. Ganzgesichts-Index . .| 80,8 | 822-1.) 4,44 | 450 | 315 311 626 12. Sagittaler Naso-facial-Index .| 44,6 | 45,0 | — 0,4 | 2,19 233.2. 218,2 | 171 | 35, | 13. Transversaler Naso-facial-Index | 31,3 | 323,4 | —-11| 222 | 202 | 490 | 545 108,5 14. Gesichtshöhen -Nasenbreiten-L.| 38,8 | 39406 339 | 3,38 | 177 | 122) a4 15, Nasen-Index. ... wars 86,8 | 87,2 — 0,4 | 7,66 788 | 52 | 5,0 | 10,2 Durehschnittliche Typendifferenz: | 95,0 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 63 Typendifferenzen zwischen Jakumul und Leitere. a —————— Mittelwert abso- Differenz in °/, von) Ganze | Halbe Absolute Maße SET eEE es £ S | Deitere aka nn kamul | Leitere| Typendifferenz 1. Körpergröße . - . . . . |1582,0 |1584,0 | —2,0|| 59,10 | 66,20 3,4 3,0 6,4 3,2 2 Spannweite... ... 22.116960: |1715,0|-190|| 74,70 | 84,20|| 25,5 | 22,6 | ‚48,1. | 24,0 SeKoptlancenan. 2.02.20. 190,7: 1801| +36|| 5,06 6,68 | 71,0 | 53,9 124,9 | 62,4 AKoptbreiter 2... 141,2 | 146,1 || -4,9 |. 4,83 4,19 || 101,5 ‚116,9 218,4 | 109,2 5. Kleinste Stirnbreite . . . . || 101,7 | 104,0 || — 2,3 | 4,58 4,15 | 50,2 | 55,4 | 105,6 | 52,8 6. Jochbogenbreite . . . . . | 1876 | 1392-16) 445 | 3,80| 36,0 | 42,1 | 78,1 | 39,0 M@eschtenöhe . ....| 1192|1119)+03| 615 | 514] ..49 | 581 107| 5,8 SaNasenhöhe ..... ....... 50,6 | 51,11 —-0,5| 3,53 3,291 143 | 15,2 | 29,5 | 14,7 3eNasenbreite..:.'. . ..... 44,0 | 42,71 +1,3 |) 3,05 1,93 | 42,6 | 67,3 |109,9 | 54,9 Durchschnittlichbe Typendifferenz: | 81,3 | 40,6. Mittelwert abso- Differenz in °/, von | Ganze | Halbe Relative Werte m mie 5 5 = | Er f Diffe- || Jakumul | Leitere 6 6 ‚ Jakumul | Leitere Re eullBeiters Typendifferenz IsSpannweite .. . .2.....|: 106,9 :| 107,8. — 09 2,36 2,62 381 :| 34,41 72,5 | 36,2 aopllänger 0.2. 2... .1.1205 | 1184421) 4,73 | 5,97 44,4 | 35,2 || 79,6 | 39,8 SkKopibreite 7 02.028992 | 9211 29.402 1428| 732 | 6781400] 700 4. Längen-Breitenindex . . . .| 735 | 777) —42| 2,86 | 2,68 || 146,9 | 156,8 | 303,7 | 151,8 5. Kleinste Stirnbreite . . . .| 64,1 | 655|| - 14|| 2,94 | 3,66 41,6 | 382 || 85,8 | 42,9 6. Jochbogenbreite . . . . .|| 86,8 | 8748| — 1,0] 3,69 | 3,93 27,1 25,5 | 52,6 | 26,3 7. Index fronto-parietalis . . . lat 70,7 | +1)0| 320 | 2,94 31,3 34,0|| 653 | 32,6 8. Index fronto-zygomaticus . .| 733 7431 -1,0| 3,00 | 2,93 | 33,3 | 3411| 674 | 33,7 | 9. Index parieto-zygomatieus . .|| 102,2 | 1045| —23|| 3,29 | 3,23 70,0 | 70,8 | 140,8 | 70,4 loMGesichtshöhen nr . . ...| 70% | 2705| 02]. 43% | 4,46 45°]. 44. 90° 045 11. Morph. Ganzgesichts-Index. . | 80,8 79,8 | + 1,0 | 444 | 3,62 22,3 27,6 | 49,9 | 24,9 12. Sagittaler Naso-facial-Index . | 44,6 45,2 || — 0,6 || 2,19 2,87 27,4 24,5 151,9 25,9 | 13. Transversaler-Naso-facial-Index | 31,3 30,0|+1,3| 2,22 1,58 58,5 82,3 | 140,8 | 70,4 | 14. Gesichtshöhen - Nasenbreiten - I. I 38,8 87,81 +1,0| 3,39 2,59 29,5 38,6 | 68,1 | 34,0 15. Nasen-Index. .. . . . .| 868 | 832|+3,6|| 7,66 5,14 47,0 | 70,0 117,0 | 58,5 ©» 48,1 Durchschnittliche Typendifferenz: | 96, 64 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Typendifferenzen zwischen Arup und Leitere. Mittelwert ehe Differenz in %, il Ganze Halbe Absolute Maße Iute “ 2 | | } DE Arup | Leitere 6 | = Arup Leitere | renz pP Arup |L RR | Typendifferenz I. Körpergröße . 1600,0 ı1584,0 |+ 16,0| 47,0 | 66,2 36,5 24,1 | 60,6 | 30,3 2. Spannweite 1748,0 |1715,0 14 33,0| 60,7 |842 | 544 | 392 | 93,6 | 46,8 3. Kopflänge 186,5 | 187,11 —06| 6,88 | 6868| 87 | 90 | 177 | 88 4. Kopfbreite 143,7 | 146,1|| — 24| 3,72 |. 4,19 | 64,5 57,3 | 121,8 | -60,9 5. Kleinste Stirnbreite 99,6 | 104,1 || —4,4| 4,58 | 4,15 | 96,0 | 106,0 ‚202,0 ‚101,0 6. Jochbogenbreite 138,0 | 139,2 || — 1,2] 421 | 3,80 || 284 | 31,6 || 60,0 | 30,0 7. Gesichtshöhe 114,1 | 1119| +22] 5,61 | 514 | 392 | 49,8 | 82,0 | 41,0 8. Nasenhöhe 52,0 | -51,11 +0,91 2,59 |) 3,29 | 34,8 | 2731| 631 350 9. Nasenbreite . 45,4 | 42,71 +2,7| 3,16 | 1,93 | 85,5 [140,0 225,5 112,7 Durchschnittliche Typendifferenz: |102,8 514 Mittelwert ER 5 : | Differenz in %, von Ganze | Halbe nu £ Diffe- Arup Leitere 6 | i E Arup | Leitere En | | Arup |Leit re | Typendifferenz 1. Spannweite 1088 |1078\+10| 2,18 | 262 ! 458 | 381] s3,9| 'Au9 2. Kopflänge 116,5 | 1184| 19) 409 | 5,97 ı 464 | 31,8|| 782| 391 3. Kopfbreite 89,6 | 9211-25] 326 | 428 | 766 5831349 | 674 4. Längen-Breitenindex . 76,6 TEN — 1,1: 3,112) 2,68 35,3 | 41,1 | 76,4 | 382 5. Kleinste Stirnbreite 62,1 655 | —3M|| 2,89 | 3,66 | 117,7 | 92,8 | 210,5.) 1058 6. Jochbogenbreite. 86,1 | 8781 1,7] 3,19 | 393 | 535 | 432) 965| 482 7. Index fronto-parietalis 68,7 70,7 | — 2,0| 2,80 | 2,94 11,4 | 68,0 | 139,4 69,7 S. Index fronto-zygomatieus 11,6 | 745) DU 0875119953 94,0 | 92,2 || 186,2 ı 981 9. Index parieto-zygomatieus . 103,6 | 104,5 | — 09|| 3,12 | 3,23 28,8 | 27,9 || 56,7 | 28,8 10. Gesichtshöhe.. \ 71,07 70,5 | +05| 2,97 | 4,46 16,8 | 11,2 | 28,0 | 14,0 11. Morph. Ganzgesichts-Index . 82,2 | 79,8 | +2,4| 450 | 3,62 53,5 | 66,3 | 119,6 | 59,8 12. Sagittaler Naso-facial-Index 450 | 4521 -02| 233 | 3,87 8,5 6,9 | 15,51 13. Transversaler Naso-facial-Index | 32,4 | 30,0 | +2,4|| 2,02 | 1,58 | 118,9 | 151,9 | 270,8 | 135,4 14. Gesichtshöhen -Nasenbreiten-L. | 39,4 | 37,8 +16| 338 | 259 | 473 | 61,8 109,1 | 545 15. Nasen-Index. 87,2 | 83,2 | +40 7,88 | 5,14 50,8 | 77,8 || 128,6 64,3 x Durehschnittliche Typendifferenz: 115,6 | 578° Qu Abh. u. Ber. d K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd XIV Nr. 5 6 Nach den vorhergehenden Untersuchungen über die einzelnen Merkmale stand zu erwarten, daß sich hinsichtlich der absoluten Maße eine ausgesprochene Sonderstellung der Gruppe des Torricelligebirges ergeben würde. Tatsächlich sind auch die durchschnittlichen Typendifferenzen, an denen die Gebirgsgruppe beteiligt ist, die weitaus größten, wie folgende Zusammenstellung zeigt: Durchsehnittliche Typendifferenzen in bezug auf 9 absolute Werte. Jakumul | Arup | Leitere | Torricelligebirge Be 2 Hakumel >. . 96,1 | Jakamul .. .-. 81,8 | Jakumul. ... . 1840 Fra gone. nkeiteren.. .. .. -. 102,8 | Arup .... » .» 102.82, Arup ar a 2 2.45152,8 Torricelligebirge. 134,0 | Torricelligebirge. 152,8 | Torricelligebirge. 162,2 | Leitere . . . . 162,2 Von den drei Küstenstämmen, die nach ihren absoluten Maßen enger zusammen gehören, stehen sich Jakumul und Leitere am nächsten, Arup und Leitere am fernsten. Wesentlich anders stehen die Gruppen zueinander, wenn man die Differenzen prüft, die sie hin- siehtlieh der relativen Werte aufweisen. Um diesen Unterschied deutlich zu machen, habe ich in der folgenden Liste sowohl die aus den absoluten als auch die aus den relativen Maßen gewonnenen durch- schnittlichen Typendifferenzen nach ihrer Größe geordnet und nebeneinander gestellt. Rangordnung der durchschnittlichen Typendifferenzen. Absolute Werte Relative Werte Jakumul-Leitere . . . . 813 Torricelligebirge-Leitere . 81,2 Jakumnl Arupy. 0.2 0..0..,.96,1 Jakumul-Arup. 0... „950 Arup-Beitere . .........1023,8 Jakumul-Leitere . . . . 96,3 Torricelligebirge-Jakumul.. 135,1 Torricelligebirge-Jakumul . 109,1 Torricelligebirge-Arup . . 155,7 Torricelligebirge-Arup . . 109,4 Torrieelligebirge-Leitere . 162,2 Arup- Beitere:.... 22%. 2.2.) 119,6 Auf Grund der relativen Werte findet man als kleinste durchschnittliche Typendifferenz diejenige zwischen Torricelligebirge und Leitere. Dann folgen als Unterschiede von nahezu übereinstimmender Größe die durchschnittlichen Typendifferenzen, welche Jakumul von Arup und Leitere trennen. Noch größer sind die wiederum beinahe identischen Differenzen, welche die Gebirgsgruppe gegenüber Jakumul und Arup zeigt. Am: fernsten stehen sich Arup und Leitere. Ein Blick auf die Tabellen auf S.59 bis 64 zeigt, daß die einzelnen Merkmale einen sehr verschiedenen Anteil am Zustandekommen dieses Resultates haben. Ich zerlegte daher die relativen Werte in drei Gruppen. In der ersten wurden die relativen Maße im engern Sinn, d. h. diejenigen Maße, welche in ihrer Relation zur Körpergröße wiedergegeben worden sind, zusammengefaßt. Die relative Spannweite, welche sich nicht ohne weiteres neben die Kopfmaße stellen läßt, wurde davon ausgeschlossen. Die zweite Gruppe von Merkmalen umfaßt die Kopfindices, d. h. die Verhältniszahlen der Kopfmaße unter sich unter Ausschluß der Nasenmaße. Die dritte Gruppe bilden die Indices, an denen die Nasenmaße beteilist sind. Aus den Typendifferenzen einer jeden der drei Merkmalsgruppen wurden die durchschnittlichen Typendifferenzen ausgerechnet und die Zahlen der letzteren in drei entsprechende Rubriken eingetragen. Durchschnittliche Typendifferenzen in bezug auf: 5 relative Kopfmaße D Kopfindices | 4 Nasenindices Torricelligebirge-Leitere . 49,9 Torricelligebirge-Leitere. . 60,1|Jakumul-Arup . . . ... 46,1 Jakumul-Leitere . . . . 734 Torricelligebirge-Arup . . 113,1 |Torricelligebirge-Arup . . 46,4 Jakumule zu Berg 8 Arup-Beitere 0... 1156 Torricelligebirge-Jakumul . 87,7 Torricelligebirge-Jakumul. 87,4 Jakumul-Leitere . . . . 125,4 Jakumul-Leitere . . . . 944 Arup-Beiterer . ... . . 1096 | Jakumul Arupr IBAN Arup-Beitere, 2... 2.1310 Torricelligebirge-Arup . . 155,2 Torricelligebirge-Jakumul . 162,5 | Torricelligebirge-Leitere . 160,3 Abh. u. Ber. d.K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr.5 9 66 Otto Schlaginhaufen: Anthrepometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea +/00 Fig. 89. Abweichungskurven der absoluten Maße. —— Jakumul, ------ Arup, |. Leitere. Basis: Torricelligebirge. +7/00 in der vorhergehenden Rub- 90 rik am Ende stehen sahen. so| Durch die größten Differen- zen ist Jakumul von den drei andern Gruppen ge- trennt, eine Erscheinung, die hauptsächlich auf den niedrigen Längen -Breiten- index der Bewohner von _M Wenn man die fünf relativen Kopfmaße im engern Sinn (Kopflänge, Kopfbreite, kleinste Stirnbreite, Joch- bogenbreite, Gesichtshöhe) der Berechnung zugrunde legt, so resultiert eine Rangordnung, die von derjenigen, welche sich aus 15 relativen Werten im weitern Sinn er- gibt, verhältnismäßig wenig abweicht. Wiederum steht die Differenz Torricelligebirge-Leitere mit der kleinsten Zahl obenan; dann folgen die Differenzen Jakumul-Leitere und Jakumul-Arup mit ziemlich nahe zusammengehörigen Zahlen; an vierter Stelle steht auch hier die Differenz Torricelligebirge - Jakumul; dagegen sind die Differenzen Arup-Leitere und Torricelligebirge-Arup miteinander vertauscht, was bei der hohen Zahl der letztgenannten Differenz eine große Wandlung gegenüber der Rangord- nung nach den 15 relativen Werten im weitern Sinn be- deutet. Man sieht, daß sich die Gebirgsgruppe den drei Küstengruppen gegenüber ganz verschieden verhält. Zu Leitere bestehen die engsten, zu Arup die lockersten Be- ziehungen. Auch im ‚Hinblick auf die 5 Kopfindices (Längen- Breitenindex, Index fronto-parietalis, Index fronto-zygoma- tieus, Index parieto-zygomaticus, Morphologischer,Gesichts- index) zeichnet sich die Differenz Torricelligebirge-Leitere durch die kleinste Zahl aus. In einem wesentlichen Ab- stand folgen als nächst größere Differenzen Torricelli- gebirge-Arup und Arup-Leitere, zwei Differenzen, die wir 43 13 75 Lars 4 5 b r 8 GE L0R 574 Bi Jakumul zurückzuführen ist. Völlig anders als in den beiden ersten Rubriken ist die Rangordnung der letzten Rubrik, welehe die durch- schnittlichen Typendifferen- zen in bezug auf vier Nasen- Indiees enthält (Sagittaler Naso-facial-Index, Transver- 700 saler Naso-facial-Index, Ge- sichtshöhen - Nasenbreiten - Index, Nasen-Index). Leitere ist durch die größten Diffe- TeENZEN von den übrigen Fig. 90. Abweichungskurven der Maßverhältnisse. Basis: Toricelligebirge. Jakumul, —---- Arup, +++ «+. Leitere. Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 67 Gruppen getrennt; die Differenz Torricelligebirge-Leitere, die wir sonst als kleinste am Anfang der vor- hergehenden Rubriken stehen sahen, schließt die Liste mit einer hohen Zahl. Jakumul, Arup und Torri- celligebirge gehören hinsichtlich derjenigen Maßverhältnisse, an denen die Nasenmaße beteiligt sind, näher zusammen. Leitere steht vermöge seiner kleinen absoluten Nasenbreite abseits. Um die anthropologische Stellung der drei Küstenstämme zur Bevölkerung des Torricelligebirges auch durch eine graphische Darstellung zu veranschaulichen, lasse ich noch zwei Kurvenbilder folgen (Fig. 39 und 90). Sie repräsentieren Abweichungskurven im Sinne Morrisoxs (’10, p. 145—147), auf welchen Autor ich zur Einführung in diese Methode hier verweise. Nur wurden die Abweichungen von der Basis (Torricelli- gebirge) in Prozenten der stetigen Abweichung ausgedrückt. Die 100°/,-Linie in Fig. 89 und 90 ent- spricht also nicht der Variationsgrenze der Gebirgsgruppe, sondern ihrer stetigen Abweichung. Das eine Kurvenbild hat auf die absoluten, das andere auf die relativen Maße Bezug. Die auf der Basis aufgetragenen Merkmalsnummern sind dieselben, die für die 9 absoluten und 15 relativen Maße in den Tabellen der durch- schnittlichen Typendifferenzen auf Seite 59 bis 64 zur Verwendung kamen. Im übrigen sind die Kurven so anschaulich, daß sie keiner ausführlicheren Erklärung bedürfen, ganz abgesehen davon, daß eine solche im wesentlichen nur eine Wiederholung von bereits Gesagtem sein würde. V. Sehlußwort. Die vorstehende Abhandlung befaßt sich mit den metrischen Beobachtungen, welche ich im Herbst 1909 an vier Menschengruppen im nördlichen Teil von Deutsch-Neuguinea anstellte. Die erste Gruppe setzt sich aus Eingeborenen des Torricelligebirges zusammen, insbesondere aus Bewohnern der Dörfer Apur und Akur, welche sich in ca. 33 km Entfernung Luftlinie von der Nordküste und südlich vom 1000 m-Grat befinden. Die übrigen Gruppen sind Küstenstämme, die, von Ost nach West aufgezählt, die Namen Jakumul, Arup und Leitere tragen und drei Landschaften, resp. Dörfern, entsprechen, welche nicht dicht aneinander stoßen, sondern durch längere, z. T. bewohnte Strecken voneinander getrennt sind (siehe Kartenskizze Fig. 1). Der Gebirgsstamm ist kleinwüchsig und zeigt eine mittlere Körpergröße von 150,9 cm, wenn man nur die Bewohner der Dörfer Akur und Apur ins Auge faßt, von 151,9 cm, wenn auch die Leute des küstennäheren Orts Afu hinzugerechnet werden. Diese Mittelzahlen stellen die Eingeborenen des Torricelli- gebirges in jene Gruppe kleinwüchsiger Neuguineastämme, deren Körpergrößenmittel um 150 cm pendelt und denen die Kamaweka am Inawafluß in Britisch-Neuguinea mit 148,7 em, die Goliathleute aus dem Gebiet des Eilandenflusses in Holländisch-Neuguinea mit 149,2 cm und die Kai im Hinterlande von Finschhafen mit 152,5 cm durchschnittlicher Körperlänge zugehören. Diese Stufe kleinwüchsiger Neuguineastämme, die ich nach ihren Grenzgruppen als Kamaweka-Kaistufe bezeichnen will, ist von der, nur durch die Tapiro- leute in Holländisch-Neuguinea repräsentierten Stufe zu trennen, der man dank ihrer mittleren Statur von 144,9 cm die Bezeichnung „Pygmäen“ nicht versagen kann. Durch wesentlich höheren Wuchs erheben sich die drei Küstenstämme über die Eingeborenen des Torricelligebirges. Jakumul zeigt 158,2, Arup 160,0 und Leitere 158,4 em durchschnittliche Körperlänge. Diese Zahlen liegen alle ausgesprochen tiefer als die mittlere Körpergröße der gesamten Menschheit und entsprechen nur ungefähr einer Höhe, wie sie an manchen Inlandstämmen der östlich sich anschließenden melanesischen Inseln zur Beobachtung kommt. Die Baining auf Neupommern sind nach Frreperıcı (’12, p- 322) schon 159,1 emı und nach meinen eigenen Beobachtungen sowohl die Butam des südlichen Neu- mecklenburg als auch die Nasioi in den Bergen des südlichen Bougainville 157 em hoch. Gemäß diesem Körpergrößenunterschied zwischen der Bevölkerung des Torricelligebirges und den Küstenstämmen nimmt jene in den absoluten Körpermaßen überhaupt eine Sonderstellung ein. Mit Aus- nahme der Kopfbreite, der Nasenhöhe, der Nasenbreite (und der Mundbreite)!) stehen alle Maße der Gebirgs- gruppe hinter den entsprechenden aller drei Küstenstämme zurück; um welchen Betrag dies für die einzelnen Merkmale statthat, wurde im vergleichenden Abschnitt angegeben. Von den Maßen, welche dieser Regel sich nicht fügen, ist zu sagen, daß in der Kopfbreite und Nasenhöhe nur die Gruppe Jakumul (in der 1) Die Mundbreite der Arupleute wurde nicht gemessen. 9* 68 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea Mundbreite Leitere) und in der Nasenbreite Jakumul und Leitere übertroffen werden. Die Breite des Kopfes und die Größe der Nase sind für die kleinwüchsigen Eingeborenen des Torricelligebirges charak- teristisch und kommen auch in den relativen Maßen und Indices deutlich zum Ausdruck. Von einer nochmaligen Zusammenfassung der für die vier Gruppen festgestellten Maßverhältnisse kann hier abgesehen werden, da der vergleichende Abschnitt bereits eine solche darstellt. Hier soll nur noch einmal hervorgehoben werden, wie die vier Stämme hinsichtlich der Maßverhältnisse zueinander stehen. In bezug auf diese Formmerkmale verliert die kleinwüchsige Gebirgsgruppe ihre Sonderstellung und läßt deutliche Beziehungen zu einer bestimmten Küstengruppe erkennen. Sie schließt sich viel enger an die Gruppe von Leitere als an die übrigen Küstenstämme an. Den Hauptanteil an diesen engen Rela- tionen haben: die relative Spannweite, die relative Kopfbreite, der Längen-Breitenindex, die relative kleinste Stirnbreite, die relative Jochbogenbreite, der Index fronto-zygomaticus, der Index parieto-zygomatieus und der sagittale Naso-facial-Index. Dagegen entfernen sich die Eingeborenen von Leitere im transversalen Naso- facial-Index, im Gesichtshöhen - Nasenbreiten-Index und im Nasen-Index stark von der Gebirgsbevölkerung, da ihnen eine schmale Nase eigen ist. Im mittleren Längen - Breitenindex deckt sich der Gebirgsstamm mit dem Küstenstamm Leitere voll- kommen; er beträgt 77,7; für Arup ermittelte ich 76,6 und für Jakumul 73,4. Die letztgenannte Gruppe ist übrigens nicht nur nach ihrem Mittelwert ausgesprochen dolichokephal, sondern gehört mit 82°, aller Fälle in die Kategorie der Dolichokephalie. Ich habe in einer kleinen, kürzlich erschienenen Arbeit ('l4a) gezeigt, daß nach unseren bisherigen Kenntnissen an den einzelnen Küstenpunkten der Längen-Breitenindex mit wenigen Ausnahmen niedriger ist als an den entsprechenden dahinter gelegenen Stellen des Binnenlandes. Da nun die Partie des Torricelli- gebirges, wo ich meine Untersuchungen vornahm, hinter Jakumul gelegen ist, hat sich der Satz auch für diese Gegend bestätigt. Wir wissen aber heute Beh, wie weit sich die Bevölkerung, welche die körperlichen Eigenschaften der Leute von Apur und Akur trägt, nach Westen ausdehnt, d.h. ob sie auch noch das Hinter- land von Arup und Leitere bewohnt. Bei der großen Übereinstimmung der Formmerkmale zwischen der Gebirgsgruppe und den Eingeborenen von Leitere würde es von Interesse sein, zu prüfen, ob sich die beiden Gruppen auch geographisch aneinander anschließen. Die exakte Vergleichung hat nun nicht nur ergeben, daß der Stamm des Torricelligebirges in den Formmerkmalen der Gruppe von Leitere viel näher steht als den andern Küstengruppen, sondern auch daß die Unterschiede, welche ihn noch von Leitere trennen, weit kleiner sind als diejenigen, welche zwischen den Küstenstämmen bestehen. Damit rückt nun der Gebirgsstamm noch mehr aus seiner Sonderstellung heraus, und es mahnt dieser Befund überhaupt zur Vorsicht gegenüber der Annahme von der systematischen Sonderstellung der kleinwüchsigen Neuguineastämme. Der Beantwortung dieser Frage werden wir aber erst dann näher kommen, wenn auch die übrigen kleinwüchsigen Varietäten Neuguineas mit exakten Methoden auf möglichst viele Merkmale hin untersucht und ihre Beziehungen zu den höher gewachsenen Gruppen in ähnlicher Weise, wie dies in der vorliegenden Arbeit geschah, geprüft werden. Erweisen sich dann die durchschnittlichen Typendifferenzen zwischen klein- wüchsigen Bergleuten und höher gewachsenen Küstenbewohnern in einigen Fällen als wesentlich größer, als die Abstände zwischen den einzelnen Küstengruppen sind, so würde für die betreffenden .kleinwüchsigen Stämme die Annahme dieser Sonderstellung an Wahrscheinlichkeit gewinnen. Wo aber, wie in dem von mir untersuchten Gebiet, das nicht der Fall ist, geht sie einer wichtigen Stütze verlustig. Es ist übrigens denkbar, daß einige der kleinwüchsigen Gruppen sich als isolierte, andere dagegen als den höhergewachsenen Stämmen angeschlossene Varietäten erweisen. Diesen Weg hätte meines Erachtens die Pygmäenforschung zunächst einzuschlagen, um zu schärfer umrissenen Ergebnissen zu gelangen. Ist dann die oben geforderte Vorarbeit für eine genügende Anzahl von Gruppen geleistet, so ist die Basis gewonnen, um mit Aussicht auf Erfolg an die Behandlung der übrigen Punkte des Pygmäenproblems heranzutreten und auch die Untersuchungen über die Stellung der einzelnen melanesischen Gruppen höherer Statur in Angriff zu nehmen. BUDERUS u ler bey et Teer UNTEREN ER: # ni = 70 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch- Neuguinea Tabelle I Torricelligebirge Männer!) Kopf- 2 Nasen- | al Ze ee s| | ei 5p = 23 2 & a = 2 ea | es |e3 Alles = 3:18:87 Del 22188 LE 18 le Perz 1| 1544 er 184. 14090 PR EN He — 11 2| 1540 = 190.) 14320 ae ee 123 | 93 3| 1657 x 195, | 1399| —. 1 141 | — |] 123:| 53:|.55 ) 27 | 599] Zi EMeg Au 1582, 173er | sad 97.1.1952192136 99 | 109 | 41 | 53 | 19 | 57 | 109 | 116 | 9 5| 1499 | 1593 | 176 | 143 96 | 125 | 133 97 1 110 [41 |:48 | 15 | 54 1 106 ze 6| 1480 | 157& | 178. 145 95.| 125 | 133 | 101 | 105 | 47 | 52 | 19.) 56 |, 1062 elopnee 7|\ 1563 | 1649 [185 |°137 | 100 | 124 | 133 | 105 | 118 | 50 | 55 | — | 56 | 1052 Dieses 8.771526. org lval77 6137 9 | 120 | 126 9 | 110 | 46 | 55 | 20 | 56 | 103 | ii6 | 8 9| 1540 | 1670 | 187 | 148 | 100 | 130 | 139 | 104 | 109 | a1 | 53 | 20 | 59 | 108 | 1217 & 10 1510 1) 1647> | 176 7137 Sr ee 96 | 99 | 44 | 50 | 19 | 57. | dor ir ee 3110 2.1528.011.41650.2. 10.185.148 99 | 124 | .137 | 101 | 118 | 44 | 58 | 22°) 597) 1092 oe 12| 1547 | 1618 | 180 | 139.| 100 | 126 | 132 | 101 | 107 | 44 | 49 | 20. | 58 | 102 Hesse 13 | 1556 | 1679 | 182 | 142 | 100°] 192 | 133 |.104 | 105 | 49 | 51 | 21:|-50 Tora 14 | 1470 | 1587 | 186 | 138 | 103 | 126 | 136 | 104 | 106 | 45 | 47 | 21 | 54 | 107 | 126 Ta 15. ©1601 0 17202 12.1290 0.124 98 | 120 | 133 99 | 112 | 54 | 55 | 19 | 61 | 107 | 112 I] 8 16 | 1624 | 1752 | 199 | 146 | 102 | 129 | 139 | 101 |-116 | 45 | 57-| 22 | 60 I 107zToszzee 17. 145011562 % 192 | #145. 102° 118 19130 97 | 109 | a3 | 50 | 23 | 50 | 107 | 132 | 100 18 | 1556 | 1702 | 192 | 141 97 | 127 | 140 | 105 | 111 | 44.| 49 |:20 | 57 | 109 os 19 | 1520 | 1606 | 193 | 145 99 | 127 | 134 | 100 | 110 | 44 | 48 | 19.| 54 | 105 [or 20.1, 1424| °1523:1 174°. 145 98 | 121 | 130 95 | 94 | 42.| 42 | 16 | 53 | 106 | 1027708 21.| .1429° | 1557. 188 1.139 94 | 124 |: 135 | 105 | 111 | 42 | 52 | 22 | 55 | 108 P os 22 | 1603 | 1683 | 182 | 146 95 | 126 | 136 88 | 114 | 42 | 50 | 20.| 51 | 104 Pac 23.1 .3576,01. Il 5 she 99 | 123 | 136 95 | 105 | 42 | 55 | 21 | 57 | DOT 24 | 1610 | 1805 | 184 | 148 | 101 | 123 | 135 | 104 | 121 | a9 | 56 | 22 | 57 | 12 714 1792 25 | 1446 | 1509 | 178 | 145 | 101 | 129 | 140 | 103 | 105 | 40 | 52 | 22 | 54 | 104 T Tas 26.| 1423. | 1623]: 178 |:.1862.1-101. 210116: 10330 90 | 96 | 45-| 45 | 18 | 55 | 113 7 15 I 27 | 1490 | 1609 | 183 | 145 | 100 | 125 | 185 | 108 I 99 | 44 | 47 | 18 | 54 | 107 Tapas 28 | 1398 | 1456 | 173 | 1836 99 | 122 | 127 99 | 107 | 37 | 47 | 16 | 46 | 104 7 92 Er 29 | 1429 | 1568 | 178 | 139 | 100 | 120 | 124 s6 | 105 | 46 | 49 | 20 | 56 | 109 | 125 7 8 30 | 1465 1607 | 184 | 148 | 101 | 130 | 140 99 | 104 | 39 | 46 | 19 | 56 | 119 | 126 } 101 I) Die Individualtabelle der Frauen findet sich auf S. 10. r Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. 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Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 Arup Tabelle III Baree|.© |; Senne 55 Sen ee ee ee ee lese 3 |: | 5 | „88 | 33 [882 [283 [E28|es:| 3 93 63 89 And 68 70 103 96 70 78 47 34 43 92 1 90 64 86 77 71 15 105 95 12 83 45 30 36 80 2 38 64 54 78 72 76 105 94 71 84 44 34 40 90 3 88 63 86 75 al 13 102 97 65 75 50 31 42 54 4 90 65 54 76 12 IT, 107 92 75 89 44 35 39 87 5 91 60 8 U 65 70 107 93 Te} 56 42 34 39 92 6 [65) 63 90 70 23 69 94 106 72 s0 43 32 40 92 nl 92 62 top) s1 67 72 107 93 zul 33 43 34 41 95 8 38 59 s6 72 57 68 101 98 ul 82 49 3l 37 76 9 86 60 84 75 39 N 102 97 71 85 47 3 36 76 10 90 66 89 74 2 23 101 98 74 82 45 30 36 s0 101 92 64 to) 77 69 15 107 92 13 86 47 3 43 91 12 97 66 94 79 67 69 102 97 69 13 46 34 47 102 13 87 60 83 75 68 12 105 95 72 86 41 33 38 92 14 88 55 83 75 62 66 106 93 69 83 47 32 38 8 15 38 58 6) sl 56 68 103 96 12 35 46 29 35 75 16 97 66 92 s0 fe) 71 105 94 76 82 44 30 37 84 17 89 63 88 sl 0 71 101 98 65 73 43 34 46 106 18 88 59 82 80 66 al 107 93 66 80 46 33 41 88 19 35 62 82 73 72 71) 102 97 74 89 42 31 35 82 20 Leitere Tabelle IV Zee else: 2 [::, 2] 42] # |e3 | 8] > ]|.2l. Baleajeejasjes es je a 55|3|83 eeelseulseslassa| = |< | 3 Eule Eee Se ale es |ec Essen So Se L ci Ei = DeEsorı oz 78 | 70 | 7A Sir 105 95 7. 63 7 ap 32 44 86 Hi 82 1 719u286. | 67 | 78 | 7201.72 97 11023 97 78 67 78 45 31 40 87 49 sl 2 8 I 91 66 780 | 7271 7241.93 1102 97 2 68 74 44 29 39 87 55 12 3 Ro a82 35977 75 | 839 89 12 66 80 50 32 40 si 55 Sie 8 83 | 68 | 79 | 69 | 7O | 91 | 101 98 wen 12 [op 1 46 32 39 84 52 s0 5 8», 95: 70 1 77 ‘3 1 78 | 89 | 106 94 74 77 8 44 32 40 90 49 tete) 6 907] 95° | 73 1 81 70 I 75 | 95 ! 106 93 17 RR, 8 43 30 3 37 Hl 77 7 8 | 90 | 66 | 75 | 70 | 73 | 92 | 103 96 13 70 TR, 47 30 40 84 51 8 8 ReEsaz | 65.1 7a | 75 | 75 | 91 99 | 101 17 70 83 44 29 35 &1 53 “1 9 eier 1 78 68 | 7 | 87 | 105 95 80 68 sl 48 2321 230 74 50 1 (10 87 | 90 | 72 | 79 | 69 | 73 | 96 | 105 94 79 76 84 41 29 35 83 48 Zr Walal nom l85, 762211780. 1 72.17 77.1 8971106 93 Y6} 69 sl 46 30 38 font 53 82 12 82 | 88 | 69 |.79 | 71 76 | 93 | 106 93 u 74 83 43 29 35 sl 52 RL «8 | Jr 5. 7er ee 89 Ad 65 78 44 31 40 89 56 as ad! 1738 10.86210632 12732 12.682.1..70 17.905] 105 94 73 76 88 45 33 3 82 54 82 |15 SE 7 DEE ITS 780 942 101 99 65 75 s1 45 29 36 80 63 70 | 16 89 | 96 | 66 | 79 | 70 | 71 93 I 101 98 68 77 80 52 29 36 70 61 702 7 l07. 7a Re era 25 | 91 | 105 94 75 70 82 42 31 38 89 53 75 | 18 D3EIE86 762 78 1 72-1 73 1 9227101 99 TO. all 82 42 26 32 76 43 79 | 19 elaa87 1266. | Sir 64. 71. | 91 | 110 90 76 66 75 43 29 38 89 Hi 74 120 SE 86 | 66 | 80.|-71 75 | 94 | 104 95 Tu 64 74 45 29 40 87 46 82 121 793 | 84 217765. 17 82717 66 2732, 942 59 76 60 70 46 30 42 90 48 sl 1 22 18 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch- Neuguinea Tabelle V Gemischte — = ner I = SI | slels3l2 020 0 E Elels|2ı8ı: [ssjsis|s |.) 22322) 2132 | 2 MNTa|j| Er EB} > |: JE J2I5 9-18 1a T EI Free 1 | Suein. ... .|1584|1674|1304| 961|1175[1290| 893] 419] 68 | 297| — | 194 10a] ı 88 265| 113] 361| 269] 189 139 21 Mom ... .|149311568[1212| 893[1085[1236[ 833] 413] 61 | 280[| 230] 174] 90] 58] 75| 224] 95[350| 229] 181 136 3| Koup... .|1472|1601|1219| 876|1113[1209] 815| 381| 57 |286| 239| 185] 97| 59] 82 | 229] 107| 328| 238] 184 135 4| Koup... . .|1535[1645[1261| 922[1171|1291| 856[| 417| 71| 308] 252] 188] 106] 65] 78] 263] 108| 336] 2577 185 138 5| Kuail ..... .|154811735[1302| 950[1172|1304[ 905| 426] 73|322| 260] 176| 98] 59] 79-| 243] 102] 357| 241) 181 139 6 | Banim . . .|1491|1601|1222| 896[1101|1224| 846| 4081| 61 294] 243|179| 93|52|78|225| 95|345|225] 185 152 7 | Siar .1156411656|1287| 95711153|1310| 874| 421] 66 | 306] 248] 183| 99] 55 | 84| 257] 117| 364] 245] 190 148 8| Karkar . . .|1457]1537|1197| 878|1095|1222] 846| 405| 721292] 218] 168| 85] 53| 77 | 228] 102] 335] 240| 178 148 9| Karkar . .. .|152711564|1243] 893[1127|1239[| 812] 376| 64 | 286| 239] 176] 89] 51| 80|227| 99] 353] 236] 178 14 10 | Karkar . . .11613|1694|1333|1010|1197|1338| 908} 431| 66 | 315] 256; 182] 94] 54| 79] 249| 103] 348] 246] 181 142 11 | Karkar . . .|147211542[1212| 870[1089|1204| 795| 387] 65 | 286| 228] 172] 89] 54| 76 | 238| 103] 326] 252] 179 149 12 | Tami . ... .11684[1835|1384|1037|1242|1388| 977| 458] 76 | 335] 280] 212] 110] 66 | 82 | 278] 115) 3741 272; 182 141 13 | Busaman . .11581|1702[1290| 979[1155|1288[ 905| 438| 67 | 309| 259] 188] 96] 55| 79 | 258] 105] 368] 265] 198 145 14 | Busaman . . |1563]1760|1286] 979|1160[1273| 917| 421| 71 | 321| 254] 192] 100] 60] 55 | 262] 105) 372] 264) 191 148 15 | Busaman . . [1566116781291] 943[1152]1295| 879| 423| 69 | 318] 244| 1580| 96] 53 | 76 | 253] 104| 345] 247193 141 Tabelle VI Torricelligeb. Jakumul... AU Leitere.... . Torricelligeb. Jakumul... Arup Leiteraune. Torricelligeb. Jakumul... ATUD. ee, leitere . Bra Torricelligeb. Jakumul... Arup . Leitere . wie elliseb. Jakumul... Torrie \rup | ‚eitero Mittelwert (M), stetige Abweichung (c) und Variationskoeffizient (c) 'M | RM). .o B(o).| Körpergröße 30 ! 151,9 | 0,8194 | 6,6543 | 0,5795 | 100 | 158,2 | 0,3989 | 5,9154 | 0,2821 20 | 160,0 0,7098 | 4,7064 | 0,5019 21 | 158,4 | 0,9756 | 6,6288 | 0,6899 | Relative Spannweite 27 | 107,4 | 0,4633 | 3,569 | 0,3276 98 | 106,9 0,1608 |, 2,3600 | 0,1137 | 20 | 108,8 0,3300 | 2,1886 | 0,2334 | 21 | 107,8 | 0,3861 | 2,6236 | 0,2730 | Absolute Kopfbreite 30 | 142,5 | 0,4697 | 3,815 | 0,3322 100 | 141,2 | 0,3260 | 4,8342 | 0,2305 20 | 143,7 | 0,5625 | 3,7296 | 0,3977 21 | 146,0 | 0,6176 | 4.1964 | 0,4367 Relative Kopfbreite 30 | 93,6 |0,5459 | 4,465 | 0,3888 100 | 89,2 0,2717 | 4,0286 | 0,1921 20 , 89,6 | 0,4919 , 3,2619 | 0,3478 21 , 92,1 0,6301 | 4,2814 | 0,4455 Absolute kleinste Stirnbreite 27 | 98,8 0,3099 | 2,387 | 0,2191 100 | 101,7 0,3093 | 4,5858 | 0,2187 20 | 99,6 0,6918 | 4,5870 | 0,4891 21 | 104,0 | 0,6109 | 4,1509 | 0,4320 3,7375 | 0,3814 0,1782 0,3136 0,4355 4,3807 2,9413 4,1848 3,323 | 0,3051 2,2078 0,1063 2,0209 | 0,2145 2 4337 10,2 2533 2,677 |0,2331 3,4237 | 0,1632 2,5954 | 0,2768 2,8743 , 0,2991 4,771 | 0,4154 4,5164 | 0,2154 3,6405 | 0,3882 4,6485 | 0,4838 2,426 | 0,2218 4,5092 , 0,2150 5,7978 | 0,4911 3.9912 | 0,4154 M |EAM E(6) Absolute Spannweite 11,005 7,746 |0,6948]4,773 10.4281 0,5092 7,4749 | 0,3601 |4,4073 0,2123 0,9161 | 6,0745 | 0,6478 | 3,4733 | 9,3704 11,2398 8,4232 |0, 8766 4,9115 | Io, W Absolute Kopflänge 183,5 10: 1822 6,352 | 0,5531 3,462 0,3014 190,7 & 0,3415 5,0639 | 0,2415 | 2,6554 | 0.1266 186,5 ‚1,0389 | 6,8882 | 0,7346 | 3,6924 0,3937 187,1 0,9839 | 6,6851 0,6957 | 3,5730 0,3718 n 6 c E(e) 30 100 20 | 21 Relative Kopflänge | 0,6102 | 4,9558 | 0,4315 | 4,0959] 0,3566 | | 30 | 121 100 | 120,5 ' 0,3196 | 4,7392 | 0,2260 2 0,185 20 | 116,5 0,6172 | 4,0927 0,4364 | 3,5130 10,376 21 | 118,4 | 0,8793 | 5,9741 | 0,6217 | 5,0457] 0,5251 9 12:95, 59199] 947055 Pr Längen-Breiten-Index "301 1, 3712| 3,0166 | 0,2626 3,8823 | 0,3380 100 | 73,4) | 0,1932 | 2,8646 0,1366 , 3,9027 | 0,1861 20 I 76,60, 4694 | 3,1129 0,3319 | 4,0638 0.3341 21 | TUN | 0,3955 | ı 2,6870 | 0,2796 3,4582 0,59 * Absolute Tragusbreite ° | 27 123,8 | 0,4768 | 3,665 | 0,3372 3.030 EI 100 | 126.0 | I% 2892 | 4,2884 | 0, 2045 | 3.4035 0, | 4,4204 | 0,4606 | 3,4427 21 11284 ‚0.6506 Abh. u. Ber. d. K. Zool. u. Anthr.-Ethn. Mus. zu Dresden 1912 Bd. XIV Nr. 5 19 Gruppe Tabelle V £ [Augen-| Nasen- |Pn.Onr|ar.Ohr| & | ae: E Mund-I.a FR :Slo |$ 8 |? sä|8 8 2 8 | dist. | |=|]5E IS =e|25]33|9 _1- Bd | 28 2: ea Ne Zei =s|=2|3/2 Bjl2IS lalslals la 1Ielälslalsla I Ja Ja Je 137 la larlo 52 101|1201132]101| 35 94[46 40 | 21156 32136 | 48|131[1781113] 74[68] 55201474 aa lan 82014841351|34311291581]|792| 1 95111611301102]32 85|41 4819 60 32 38 51]1181189]109]|71|65|51 2014201 3911356] 769] 44313521319] 1271510]743| 2 9911171130] 99130 87|47|44 23155, 32|32|481123|165| 99|68|56|55 21434] 404] 367| 748] 47113241343] 10615151728] 3 10011251133] 9553288] 4448| 20157 32|40|47112411871108]| 73166155 2114391408] 3711788] 4731346|339| 901560|7541 4 9511251135 92134! 90]37|51|19|61|34|42'481119|193]116[| 74] 65|51 19479] 4451| 3951| 821] 481|353|352] 13015821798] 5 102112811341105) 30 | 921]42|48|18|58|30|36 4711241194114] 72] 66|56 2014381407370 7781444|347|326112115371754| 6 1041122]136| 93132 92 42152 21158 32|[38|45]131|1751115| 75168154 15|453|421|383]804[483| 355] 330|134|554|776| 7 101j113]126] 90/35 90|40|46 17|58 31|35 52[120/170[105]71[58]51 12]441|410|373|778[419[333|319|102]510|743| 8 | 911131/140| 90:29|85]45|50|17 67132 39 56[124|165[101|72|60[53 9]|436]405]368|744]499|3121350[11615251717| 9 ‚ 9911261138]100] 32 92|38|54|17|58|31|39|55[128/185]114|78[68[51 23|477|4441404[|835|498|365 [323] 136[571|809] 10 ı 106112411391105|32 95|38 48|16 62134 40 45|1271186 1107170164152 19[408|3621329| 716|4961322]342]1231514[|684] 11 ı: 1041125j1321101|35 | 90 43|57 22 61|33 35|551125]187 1120] 78|70[57 23]519]4831439| 897 ,4871382]347114216151865] 12 1051123]132[100[32 91 4253 22161|34139 47|133!199]118| 78] 69] 52121 |467|434|394| 83214581 371311] 1351568] 805] 13 9911231130] 99]35 | 90 4251 20|62|35]45|51|118]184]118} 77171154 291496] 462 |420) 841 [4451350] 3071126|5751812] 14 1011123[1133|104[29 a2 6233139) 481132]1811113177| 72150 19] 456|424|385|808]483[354| 344| 1391562] 778[ 15 | der an den vier Neuguineagruppen beobachteten Merkmale Tabelle VI | nes ME EM) | co | E(o) e Ee)|n | mM |EM| « |E()| ce | E(e) | Absolute Jochbogenbreite Absolute Unterkieferbreite | Torricelligeb.| 30 | 133,9 | 0,5393 | 4,380 | 0,3814 | 3,273 |0,2850% 27 | 99,2 | 0,6889 | 5,307 ı 0,4872 | 5,349 | 0,4910 'Jakumul. . .| 100 | 137,6 | 0,3005 | 4,4554 | 0,2124 | 3,2379 | 0,1544 100 | 102,4 0,3340 | 4,9528 | 0,2362 ‚4,8367 | 0,2306 Aue... 20 138,0 | 0,6353 | 4,2127 | 0,4492 3,0516 [0,325 4| — — —- | — > | |Leitere......| 21 \139,2 | 0,5597 | 3,8026 | 0,3957 | 2,7318 | 0,2843 | 21 | 105,1 | 0,7585 | 5,1536 | 0,5363 | 4,9036 | 0,5103 | Relative kleinste Stirnbreite Relative Tragusbreite ‚Torricelligeb. 27 | 65,4 | 0,4409 | 3,3971 | 0,3118 | 5,1943 | 0,4767 | 27 | 82,0 | 0,4842 | 3,6456 | 0,3424 | 4,4442 | 0,4174 ‚Jakumul... 100 | 64,1 |0,1987 | 2,9461 | 0,1405 | 4,5963 0,21921 100 | 79,5 0,2156 3,1969 | 0,1524 | 4,0212 | 0,1917 Atupır 2. 20 | 62,1 | 0,4269 | 2,8966 0,3018 | 4,6643 | 0,4861 | | We nr kene |eitere ... . ..| 21 | 65,5 | 0,5398 | 3,6674 | 0,3817 | 5,5991 | 0,5827 | 21 | 81,0 | 0,7151 | 4,8590 | 0,5057 | 5,9988 | 0,9895 | Relative Jochbogenbreite Relative Mandibularbreite | oszeeingen: 30 | 88,2 0,4540 | 3,6869 | 0,3210 | 4,1773 | 0,3637 | 27 | 65,4 | 0,4710 | 3,6624 | 0,3330 | 5,6026 | 0,5095 \fakumul....| 100 86,8 | 0,2492 | 3,6946 0,1762 | 4,2564 |0,2030| 100 | 64,6 | 0,2211 | 3,2787 | 0,1565 | 5,0754 | 0,2422 ‚\rup BR... 20. 86,1 0,4814 | 3,1922 | 0,3404 3,7075 0,3954 | — |seitere....| 21 | 87,81 0,5787 | 3,9319 | 0,4092 | 4,4783 | 0,4660 | 20 | 66,0 | 0,4912 | 3,3377 | 0,3473 | 5,0570 | 0,5057 | Index fronto-parietalis \ Index fronto-zygomaticus \'orricelligeb. 27 | 69,4) 0,3000 | 2,311 |0,2121 |3,331 |0,3056| 27 | 74,6| 0,3534 |0,722 |0,2499 | 3,649 | 0,3350 \akumul. ..| 100 | 71,7 | 0,2180 3,2326 | 0,1541 | 4,5085 | 0,2150] 100 | 73,3 | 0,2024 | 3,0017 | 0,1431 | 4,0950 | 0,1953 |inap Be, 20 | 68,7 | 0,4236 | 2,8089 | 0,2995 | 4,0857 | 0,4357 20 | 71,6 | 0,4329 | 2,8705 | 0,3061 |4,009 | 0,4275 eitere.....| 21 | 70,71 0,4341 | 2,9496 | 0,3069 | 4,1720 0,4342} 21 | 74,3 | 0,4321 | 2,9360 | 0,3055 3,9515 0,4112 TTTTTTTTT———— ee | Index trago-zygomaticus i Index parieto-zygomatieus orricelligeb.| 27 | 92,7 | 0,1804 | 1,7493 | 0,1275 | 1,886 0,1375] 30 | 106,4 | 0,4201 | 3,4117 | 0,2970 | 3,2065 | 0,2792 ıkumul. .. .| 100 | 91,0 | 0,1460 |, 2,1656 | 0,1032 | 2,379 ‚0,1135 | 100 | 102,2 | 0,2224 | 3,2985 | 0,1571 | 3,2275 | 0,1539 Kuppe... — = = 20 | 103,6 | 0,4707 | 3,1209 | 0,3328 | 3,0124 | 0,3212 itere....| 21. 95,5 | 0,5691 | 3,8665 | 0,4024 | 4,0487 |0,4213| 21 | 104,5 | 0,4760 | 3,2342 | 0,3366 | 3,0949 | 0,3221 80 Otto Schlaginhaufen: Anthropometrische Untersuchungen an Eingeborenen in Deutsch-Neuguinea la u jem| s |Eo | ce |EoQ|n | m |EWm| « |Eo| e ER — Index zygomatico-parietalis Index mandibulo- nn 3935| — I — .f 27| 74,2 | 0,4216 | 3,256 | 0,2982 | 4,388 0,2018 Torricelligeh. 30 Jakumul. . .[100 | 97,8 | 0,2242 | 3,3242 | 0,1585 | 3,3989 '0,16211 100 | 74,0 0,2214 | 3,27 757 0,1565 | 4,4242 | 0,2115 Arup.....[ 20| 9,71 | 0,4675 3,1000 | 0,3306 3,2393 0,3454 | ar, | — 4 Leitere. .... 21 | 94,9 | 0,4631 | 3,9611 | 0,3274 3,3155 0,3450] 21 | 74,4 | 0,5321 | 3,6152 , 0,3762 | 4,8592 | 0,5057 Absolute ENTE | Relative Ganz-Gesichtshöhe Torricelligeb.] 30 108,7 |0,81756,638 0,5780 6,107 |0,5318| 30 | 71,6 0,4052 3,2909 | 0,2865 4,5943 | 0,4006 Jakumul. . .| 100 | 112,2 0,4154 6,158 | 0,2937 | 5,4890 | 0,2618] 100 | 70,7 0,2947 | 4,3703 | 0,2084 | 6,1815 | 0,2948 Up 20 | 114,1 | 0,8468 | 5,6149 | 0,5989 |4,9189 0,5247] 20 | 71,0 | 0,4479 | 2,9745 | 0,3167 | 4,1865 | 0,5 Leitere. ...| 21 111,9 0,7565 | 5,1400 | 0,5349 | 4,5934 | 0,4780 21 | 70,5 | 0,6579 | 4,4699 | 0,4652 | 6,3403 | 0,6598 Morphol. Ganzgesichts-Index za Nasenhöhe Torricelliseb.| 30 | 81,11|0,5651 |4,589 |0,3996 |5,654 |0,4924| 28 | 50,9 | 0,4906 |3,849 | 0,3469 | 7,559 |0,6818 : Jakumul 7 .| 100 | 80,8 | 0,2999 | 4,4463 | 0,2120 | 5,5029 | 0,2624 100 | 50,6 0,2381 | 3,5313 | 0,1684 | 6,9788 | 0,3328 Arnpe 20 82,2 0,6788 | 4,5011 | 0,4800 | 5,4758 | 0,5839] 20 | 52 0,3815 2,5299 | 0,2698 | 4,8650 | 0,5188 Leitere.....| 21| 79,8| 0,5339 | 3,6275 | 0,3775 |4,5431 |0,4728| 21 | 51,1 | 0,4846 | 3,2924 | 0,3426 ı 6,4431 | 0,6705 a Nasenbreite Nasentiefe Torricelligeb.| 28 | 44,3 0,4915 3,856 | 0,3476 | 8,687 0,7830] 27 | 20,0 | 0,3088 | 2,373 | 0,2183 | 11,87 |1,092 Jakumul. . .|100 | 44,0 0,2060 3,0545 0,1456 | 6,9420 | 0,3311] — | 2 _ — — -- | — Arupın u 20 | 45,4 | 0,4780 | 3,1697 | 0,3380 | 6,9740 | 0,7437 | Ze — [2 Leitere.... .| 21 | 42,7 | 0,2846 | 1,9339 0,2012 | 4,5291 | 0,4713 | u — I|-5 Sagittaler Naso-facial-Index Transversaler Naso-tacial-Index | Torrieelligeb.| 28 | 46,0 0,2965 | 2,3280 | 0,2098 | 5,0611 | 0,4561 | 28 | 32,7 | 0,3981 | 3,1236 0,6527 | 2 9,5377. 0,3596 Jakumul. . .[ 100 | 44,6 | 0,1477 | 2,1909 | 0,1044 | 4,9010 | 0,2342 | 100, 31,3 | 0,1502 | 2,2271 | 0,1062 | 7,1154 | 0,3393 Amp. ...| 20 | 45,0 |0,3521 [2,3345 | 0,2489 5,1878 0,55321 20 32,4 0,3050 | 2,0224 | 0,2156 | 6,2419 | 0,6656 Leitere..... .| 21! 45,2 0,4237 | 2,8792 | 0,2996 | 6,3700 |0,6629| 21 | 30,0 | 0,2333 | 1,5857 | 0,1650 | 5,2732) 0,5500 Nasenbreiten-Gesichtshöhen-Index Nasen-Index Torricelligeb. 28 | 40,6 | 0,4625 | 3,6291.| 0,3271 | 8,9385 | 0,8056 | 28 | 87,4 | 0,9627 | 7,5525 0,6808 | 8,6413 | 0,7788 Jakumul.. . „| 100 | 38,8 | 0,2287 | 3,3912 | 0,1617 | 8,7401 | 0,4168 | 100 | 86,8 0,5172 | 7,6688 0,3657 8,8350 0, 4213 AUDI SE 20 | 39,4 | 0,5101 | 3,3823 | 0,3607 | 8,5865 | 0,9155 | 20 | 87,2|1,1889 | 7,8827 0,3406 9,0398 | 0,9640 Leitere. ...| 21.378 | 0,3811 | 2,5961 | 0,2695 | 6,8681 | 0,7130 21 | 83,2 | 0,7574 | 5,1458 |, 0,5355 | 6,1849 | 0,6437 Tiefen-Breitenindex der Nase Mundbreite Torrieelligeb.| 27 | 45,3 | 0,6469 | 4,9840 | 0,4574 | 10,984 | 1,0081] 28 | 55,4] 0,4133 | 3,242 |0,2922]5,853 |0,52% 0,1894 | 2,8089 | 0,1339 | 4 989 ) 100 | 56,3 | | _ Jakumul... .[ — | | - ee un 21| 55,2 0.4250 2,8879 0,3008 | 5,2 2317 |0,5445 \ ei sr f Index naso-labialis ATUDN I ER = ME z — — = — Leitere . . er; | =; Index labio-mandibularis Torricelligeb.| 27 | 55,4 | 0,5611 | 4,3232 | 0,3968 | 7,3036 | 0,6999 | 28 | 80,2 | 0,8281 | 6,4969 | 0,5855 8,0967 | 0,7298 Jakumul.. . .| 100 | 54,6 | 0,2405 | 3,5665 ı 0,1701 | 6,5321 0,3115 | 100 | 77,9 | 0,3652 | 5,4148 | 0,: 2583 6.9510 0,3315 Arupı ah - = | — — | Leitere.....| 21 52,1 | 0,64: 37 4,3 ı 0,4552 | 3.3950 | 0,8737] 21 | 77,0 | 0,7281 | 4,9467 | 0, 5148 | 6 Pr). 6688 N VII. 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