* een A ar ten re TR TE LT a de 2 BounDd (740 WHITNEY LIBRARY, HARVARD UNIVERSITY. THEIGIET OE J., DI SAVSERFRONDEY, Sturgis Hooper Professor IN THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY TRANSFERRED°TO GEOLOGICAL SCIENCES LIBRARY ler Königlich Preı chen Landesanstalt. vr e Folge, Heft ll. Abhandlungen | der königlich Preussischen veologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 11. BERLIN. In Vertrieb bei Paul Parey, Verlagsbuchhandlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen. 1892. Die geologische Specialkarte und die landwirthschaftliche Bodeneinschätzung Bedeutung und Verwerthung für Land- und Staatswirthschaft. Die ungemeine Mannigfaltigkeit der deutschen Bodengestaltung und des inneren Ausbaues derselben hat eine ähnliche Mannigfaltigkeit der Bevölkerung, ihrer Sitten, Gewohnheiten und Industriezweige h fen. ervorgerufen Cotta. Unter Berücksichtigung der Entwickelung des Rittergutes Selchow insbesondere und des Verwitterungsbodens des diluvialen Geschiebemergels im Allgemeinen bearbeitet von Dr. Theodor Woelfer. Hierzu 2 Tafeln. Abgeschlossen im April 1891. Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. A BERLIN. In Vertrieb bei Paul Parey, Verlagsbuchhandlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen. 1892. Einleitung . yo Inhaltsangabe. Erster Theil Die Entwickelung der Selchower Feldflur. Geschichtliche Uebersicht R Die Feldeintheilung und die Emichtfölge Die Meliorationen 6 5 Die Erträge des Bodens und die eaktische Beurtheilung, a pen 6 Zweiter Theil. Seite VH Die naturwissenschaftliche Grundlage des Ackerbaues in Selchow mit besonderer Berücksichtigung des Verwitterungsbodens des diluvialen ‚Geschiebemergels im Allgemeinen. 1. Klimatisches . 2. Geologisches . 3. Pedologisches. A. Das Ursprungsgestein -. B. Das Verwitterungsgestein C. Der Verwitterungsboden oder die Oberkeume a. b. Die mechanische Zusammensetzung des Bodens und ae Körnung Die Bodenconstituenten und der Gehalt an Nährstoffen a. Der Kalkgehalt 5 ; 8. Der Humusgehalt und die ae Ds "Bodens ; y. Der Stickstoffgehalt : Die physikalischen Eigenschaften ds Bodens ; a. Die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff . ß8. Das Verhalten des Bodens zum Wasser . aa. Die wasserfassende Kraft ßß. Das Aufsaugungsvermögen . Der Einfluss verschiedener Kulturmassregeln au das Verhalten des Bodens . 28 39 46 54 97 97 62 66 67 74 76 76 8l 8l 88 90 al Inhaltsangabe. Seite 4. Analytisches. A. Einleitung . . . le ee lee ee) a sr a. Die mechanische Analyse ee. 05-035 b. Die physikalischen Untersuchungen . . » 2 2 2.2..2..9 c. Die chemischen Bestimmungen . . » » 2 2.2.2.2..2..100 B.. Bodenprofille. 0.7. 2 2.02 02 8 4. 2 C. Bodenarten . . . eo. D. Gebirgsarten (Meliorstionsmitteh). 5 ll Dritter Theil. Die volkswirthschaftliche Bedeutung der Bodenuntersuchungen. 1. Die geologische Speeialkarte . . - Be. 5 Die landwirthschaftliche Bodeneinschätznng SH 125 3. Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung mit, denen der landwirthschaftlichen Bodeneinschätzung . . . » » 2 2..2.2...188 Rückblick * . . 0" 2. 2. “en | D Hierzu 2 Tafeln: Tafel I. a. Lageplan des Rittergutes und der Gemeinde Selchow. b. Meliorationskarte des Rittergutes Selchow. Tafel 1. . Bodenkarte des Rittergutes Selchow. b. Grundsteuer-Bonitirungskarte des Rittergutes Selchow. PN Einleitung. Meine Thätigkeit bei der Königlichen geologischen Landesanstalt, insbesondere die mir übertragenen Arbeiten bei der Herstellung der geologischen Specialkarte regten mich dazu an, mich eingehend mit der Verwerthung der in jenem Kartenwerke niedergelegten Resultate im Dienste der Land- und Staatswirthschaft zu beschäftigen. Mit der Entstehung und dem weiteren Fortschreiten dieser Karten sind zwar zahlreiche Schriften erschienen, welche sieh über diese Verwerthung verbreiten, doch kann die Frage noch keineswegs als abgeschlossen angesehen werden. Bei der Lösung dürfte vielmehr ins Auge zu fassen sein, dass eine künftige Einschätzung des Bodens nicht nur dem Ertrage, sondern gerade in erster Reihe der Ertragsfähigkeit desselben Rechnung zu tragen hat, deren Grundlage die naturwissenschaftliche Erforschung des Bodens bildet. Es werden mithin die Ergebnisse jener Forschung gesondert von den kulturellen und mercantilen Ver- hältnissen zu erörtern sein. Während man aber der Ausmittelung der naturwissenschaft- lichen Grundlage fortgesetzt besondere Aufmerksamkeit durch Her- stellung der oben genannten Specialkarte und Bearbeitung der auf den meteorologischen Stationen gesammelten Daten widmet, sind die letztgenannten Verhältnisse für sich allein noch nicht Gegenstand statistischer Sammlung und Beobachtung gewesen, sie sind vielmehr nur in den, gelegentlich der Einführung der Grundsteuer festgestellten Reinerträgen der Grundstücke mit zum Ausdruck gekommen. Ist auch diesen Reinerträgen unter den heutigen, veränderten Verhältnissen nur noch ein bedingter Werth beizulegen, so hat doch andererseits die gleichzeitig ausgeführte Bodenklassifieirung einen bleibenden Werth und muss das Material derselben, mit den Er- VII Einleitung. gebnissen jener oben erwähnten naturwissenschaftlichen Forschung vereinigt, zu einer gedeihlichen Entwickelung der Bodenkunde führen. Den Ausgangspunkt für meine Bearbeitung fand ich in der agrargeschichtlichen und naturwissenschaftlichen Beschreibung des Rittergutes Selchow. Dieser Gutsbezirk ist als ein Typus für die auf dem Teltow herrschende Landwirthschaft anzusehen, sowohl hinsichtlich der Wirth- schaftsweise, als was den Boden anbelangt; denn letzterer wird hier, wie auch in Selchow, ganz überwiegend aus der lehmig-sandigen Verwitterungsrinde des diluvialen Geschiebemergels und zwar der oberen oder jüngeren Abtheilung gebildet. Nach meiner Meinung sind aber derartige, die Beobachtungen über einzelne geognostische Gebilde zusammenfassende Arbeiten die ‚Werksteine, welche zum Aufbau der Bodenkunde auf geognostischer ‚Grundlage — also einer Agrikulturgeognosie — hergerichtet werden müssen. Zugleich bildet dieser Theil der Arbeit in gewisser Beziehung eine Ergänzung zu den Aufnahmen über die ländlichen Verhältnisse, welche seit dem Jahre 1888 auf Veranlassung des Königl. Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten ausgeführt worden sind.) | Die Wirthschaftsweise in Selehow charakterisirt sich als eine Fruchtwechselwirthschaft mit Zwisehenfruchtbau, modifieirt durch die Nähe der Reichshauptstadt, welche besonders zur Milchproduetion auffordert, beeinflusst ferner durch industrielle Unternehmungen, wie Brennerei und Stärkefabrikation, und durch rationelle Ausnutzung der auf dem eigenen Grund und Boden vorhandenen, bodenbereichernden Meliorationsmittel, wie Moor und Mergel. Während aber in den beiden ersten Theilen der nachstehenden Ausführungen der Einfluss der menschlichen Arbeit und der natür- lichen Kräfte auf den Boden dargestellt wird, enthält der dritte Theil die volkswirthschaftlichen Schlüsse in Verbindung mit denjenigen Er- örterungen, welche zur Begründung derselben nothwendig erschienen. Späterer Arbeit soll es vorbehalten bleiben, weitere Schluss- folgerungen und Beispiele praktischer Anwendung zu geben. I) Landwirthschaftliche Jahrbücher. Band XVII. Ergänzungsband III. Berlin 1890, Einleitung. IX Für den ersten Theil der nachstehenden Arbeit wurde mir von dem Besitzer des Rittergutes Selchow, Herrn Oekonomierath Neuhauss, verschiedenes Karten- und Aktenmaterial übergeben, welches ich bei meiner Ausarbeitung benutzt habe. Aus der Litteratur bildeten naturgemäss zunächst die bezüglichen Veröffentlichungen der Königlich Preussischen geologischen Landes- anstalt, welche sich in Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof- Landkartenhandlung (in Firma J. H. Neumann) und bei Paul Parey, Verlagsbuchhandlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen, in Berlin, befinden, die Grundlage meiner Arbeit. Die Bekanntschaft mit den Ergebnissen dieser Arbeiten, wie sie in den Karten und den erläuternden Schriften niedergelegt sind, muss ich hier voraussetzen. Nächstdem aber wurden die Arbeiten der Herren Hellriegel!), Leisewitz?), Orth°) und Thoms) berücksichtigt. Besonders waren mir die Mittheilungen des Herrn Professor Dr. H. Hellriegel lehrreich; die Beobachtungen desselben waren für mich, da sie theilweise an dem gleichen, auch in der Gegend von Dahme viel- fach auftretenden Material ausgeführt sind, eine werthvolle Ergänzung. Die lehmig-sandige Verwitterungsrinde des jüngeren Diluvial- mergels besitzt eine grosse Verbreitung im norddeutschen Flachland und bildet einen sehr typischen Boden; zugleich hat Dahme wohl auch annähernd gleiche klimatische Verhältnisse aufzuweisen, da es nur 6 '/s Meile südlich Selchow liegt. ) Hellriegel, Prof. Dr. H. Beiträge zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Ackerbaues. Braunschweig 1833. 2) Leisewitz, Prof. Dr. Carl. Die Aufgaben der landwirthschaftlichen Forschung behufs wissenschaftlicher Begründung der Bonitirung des Bodens. Journal für Landwirthschaft von Henneberg und Drechsler. XXVI. Jahrg. Berlin 1878. 3) Orth, Prof. Dr. A. Die geognostisch-agronomische Kartirung. Berlin 1875. 4, Thoms, Prof. G. Ueber eine Phosphorsäure-Enquöte in den Ostsee- provinzen. Sonderabdruck aus der baltischen Wochenschrift 1884, No.5. Dorpat 1884. Derselbe. Die Ackerböden des Krongutes Peterhof. Sonderabdruck aus der baltischen Wochenschrift 1880, No. 22 u. 23. Dorpat 1880. Derselbe. Die Böden der Rigaschen Stadtgüter, Schloss und Försterei Lemsal und Försterei Wilkenhof. Ein Beitrag zur Bonitirung der Ackererden auf Grund chemischer und mechanischer Bodenanalysen. Landwirthschaftliche Versuchsstationen. Band 36. Berlin 1889. Eirster "Theil. Die Entwickelung der Selchower Feldflur. „Der Ackerbau ist eine göttliche Nahrung, die kommt stracks vom Himmel herab. Der Bauern Arbeit ist die fröhlichste und voller Hoffnung.“ Luther. Neue Folge. Heft 11. 1 I. Geschichtliche Uebersicht. Das Rittergut Selchow liegt etwa 18 Kilometer südlich von Berlin und zwar ziemlich im Mittelpunkte des östlichen Flügels der sich bis an die Thore dieser Stadt erstreckenden Hochfläche, welche unter dem Namen „Teltow oder Hoher Teltow‘ bekannt ist. Dieser Letztere bildete ehemals, zusammen mit dem nördlich des jetzigen Spreethales!) gelegenen Barnim, den Gau der Zspriavani oder den Spreegau. Die ursprüngliche?) historische Bevölkerung dieser Landschaft gehörte dem Stamme der Wilzen oder Leutizier®) an, welche im Osten und Südosten durch die Notte und Dahme von den Lusitzi, den Bewohnern der heutigen Nieder-Lausitz, getrennt waren. Beide genannten Völker bildeten Theile des grossen Volkes der Wenden. Albrecht der Bär war der Erste, welcher auf dem Teltow festen Fuss fasste und seine Erwerbungen bis dicht an Selchow ausdehnte ?). Die eigentliche Erwerbung dieses Ortes gelang jedoch erst seinen Nachfolgern und zwar giebt Riedel?) das Jahr 1225 an, in welchem durch Vertrag mit einem wendischen Fürsten Barwin oder I) Vgl. Geologische Uebersichtskarte der Umgegend von Berlin im Maass- stabe 1:100000. Herausgegeben von der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt. ?) Berghaus, Landbuch der Mark Brandenburg 1854. Bd. I, S. 476. 3) Fidicin, Territorien der Mark Brandenburg ete. Bd. I. I. Geschichte des Kreises Teltow. Berlin 1857, mit historischer Karte. #) Vergl. die historische Karte in Fidicin a. a. O. 5) Riedel, die Mark Brandenburgl, 388. Geschichtliche Uebersicht. 3 Barnim der Besitz des Teltow in den der Markgrafen von Branden- burg überging. „Von dieser Zeit an“, schreibt der Forscher und Kenner märkischer Geschichte Fidiein '), „‚gewinnt die Geschichte des Teltow aus den sich vorfindenden Urkunden und anderen Nachrichten schon festeren Boden‘. Es ward in den Dörfern das Gemeindewesen nach deutschem Rechte geordnet und durch eine Markgräfliche Verordnung vom Jahre 1232 das Stadtrecht vom Landrecht geschieden, so dass die durch städtische Privilegien bevorzugten Orte angewiesen wurden, ihr Recht in der kurz vorher gegründeten Stadt Spandow zu holen?). _ Wie die Besiedelung Selchows durch Deutsche stattgefunden hat, ist nicht bekannt; wir wissen jedoch, dass die Erwerbung dieser slavischen Länder nur ausnahmsweise auf gewaltsame Weise geschehen ist, dass sie vielmehr langsam und allmälig und gleich- sam auf friedlichem Wege durch Verträge vor sich ging?). Was den Namen Selchow anbetrifft, so ist derselbe zweifel- los, entsprechend seiner Urbevölkerung, slavischen Ursprungs und wurzelt nach der Erklärung, die Berghaus in seinem Landbuch °) giebt, entweder in Selen, „das Grüne, das Gras‘‘ oder in SzelEnie, eine „bebaute Gegend, Ansiedelung‘“. Die erste Erklärung erinnert zugleich an die Deutung, welche Berghaus dem Namen der Landschaft überhaupt giebt’). Dieser brinst Teltow mit Telez ‚Rind‘ in Verbindung und folgert daraus, dass die Slaven des Teltow, im Gegensatz zu anderen ver- wandten Stämmen, eine bedeutende Viehzucht getrieben haben. Eine weitere Unterstützung findet diese Erklärung auch in der Terrainbeschaftenheit des Teltow. Während man jetzt dort ver- sebens die zur ausgedehnten Viehzucht nothwendigen Weideflächen sucht, glich in früherer Zeit der grösste Theil des Landes einer 1) Fidiein, a. a. O. Einleitung, S. VI. 5, Malen, er &5 (0, SE 10% 3) Berghaus, Landbuch der Mark Brandenburg. Brandenburg 1854. Band I], S. 481. #) Berghaus, a. a. OÖ. Band II, S. 608 £. 5) Berghaus, a. a. O. Band I, S. 475 £. 1* 4 Geschichtliche Uebersicht. Niederung, bezw. eignete sich seiner nassen Lage wegen nicht zum Fruchtbau. Erst in den letzten Jahrhunderten ist es gelungen, dureh Entwässerung von Seeen und Regulirung von Flüssen weite Wiesenflächen in sichere und gute Ackerfelder umzuwandeln. Ein Urtheil über den Umfang der Arbeiten, welche im Laufe der Jahrhunderte nothwendig gewesen sind, um auf den heutigen Stand zu gelangen, kann man aus den Mittheilungen Borgstede’s') erhalten, wonach in dem Zeitraum von 10 Jahren (von 1776 bis 1786) im Teltow’schen Kreise allein etwa 24 687 Morgen Aecker und Wiesen urbar gemacht oder verbessert wurden, so dass eine Vermehrung des Viehstandes an Kühen um 4679 Stück möglich war. Für jene Deutung des Namens Selchow spricht auch die Lage des Dorfes an einem Luch von erheblicher Ausdehnung, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass diese Niederung früher bedeutend grösser gewesen ist, da ein nicht geringer Theil der Feldmark, und zwar gerade der beste, erst in unserer Zeit durch Regulirung der Notte dem sicheren Ackerbau zugeführt wurde. Der Name Selchow kehrt, wie das nicht selten im nord- deutschen Flachlande der Fall ist, noch vielfach wieder, und zwar findet er sich in dem östlichen Theile der Preussischen Monarchie im Ganzen acht Mal, zum Theil allerdings in Zusammensetzungen, wie z. B. Dürren- und Hohen-Selchow und Selchowhausen, wovon die letztgenannte Zusammensetzung auf den Leiter”) der Besiedelung dieses Dorfes deutet. Die ersten sicheren Nachrichten über Selchow ?) giebt das Landbuch‘) Karls IV. vom Jahre 1375, worin erwähnt wird, dass !) Borgstede, statistisch-topograph. Beschreibung der Kurmark Branden- burg. Berlin 1788 I. Theil, S. 366. 2) Ueber „Selchow als Familiennamen“ vergl. E. Fidiein. Die Territorien der Mark Brandenburg. Bd. I, S.130. Der Name existirt heute noch bei Familien in Orten des Teltow. 2) Die vorkommenden Schreibarten dieses Namens sind: im Jahre 1375 Seleschow, auch Selchow, 1450 Selgow, 1480 Szelchow. *) Kaiser Karls IV. Landbuch der Mark Brandenburg nach handsechriftlichen Quellen. Herausgegeben von E. Fidiein, Stadtarchivar von Berlin. 1856. Geschichtliche Uebersicht. 5 in diesem Dorfe im Ganzen 57 abgabenpflichtige Hufen seien, von denen 2 zur Pfarre gehörten. Ausserdem befanden sieh daselbst 8 Kossäthen und 1 Krug. Freihufen oder ein Rittersitz waren jedoch damals noch nicht vorhanden. Die ersten Anfänge zur Bildung einer Gutsherrlichkeit fallen in die Mitte des 16. Jahrhunderts, wo von der Familie v. Barde- leben, welche im Jahre 1492 zuerst im Zusammenhang mit Selchow vorkommt, gesagt wird, dass sie im Jahre 1552 die Abgaben und Dienste von 7 Höfen mit 30 Hufen, das halbe Ober- und Nieder- gericht und Schäfereigerechtigkeit besessen habe. Die Entstehung der Gutsherrlichkeit in Selchow ist demnach ein passendes Beispiel für die Entwickelung der Gutsherrschaften im Nordosten Deutschlands überhaupt, wo sich dieselbe am schroffsten ausbildete und der Rittergutsbesitz die weiteste Ausdehnung erlangte. Ursprünglich ohne Landbesitz, entwickelte sie sich aus ehemals landesherrlichen Hoheitsrechten, namentlich der Gerichtsbarkeit und den Einkünften, zuerst über einzelne Hufen, dann über ganze Dörfer"). Den übrigen Theil Selehows mit der anderen Hälfte der Gerichte, der Abgaben und Dienste von 6 Bauernhöfen mit 23 Hufen und 5 Kossäthen erwarb die Familie von Bardeleben in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, worüber ihr im Jahre 1614 ein Lehns- brief ausgestellt wurde. „Nach dieser Zeit‘, schreibt Fidiein, ‚waren die von Barde- leben nicht nur im Besitze des ganzen Dorfes mit sämmtlichen Ab- gaben der Untersassen und der gutsherrlichen Rechte, sondern es war auch bereits ein Rittersitz daselbst vorhanden, welcher 17 Frei- hufen umfasste und von denen die von Barleben, wie der Name damals geschrieben wurde, Vasallendienste durch Stellung eines Pferdes zu leisten hatten.“ Dieses Rittergut, wie es nunmehr genannt wurde, vergrösserte sich noch erheblich auf Kosten der schossbaren Hufen, so dass im Jahre 1624 nur 36 solcher existirten, während das Rittergut I) A. Meitzen, Agrarpolitik. Handbuch der politischen Oekonomie von Dr. Gustav Schönberg. Tübingen 1886, S. 177 £. 6 Geschichtliche Uebersicht. bereits 22 herrschaftliche Freihufen') besas. Die Zahl der Kossäthen betrug zu jener Zeit 6 und es war auch ein Müller im Dorfe vorhanden. Aus der in den Schossregistern °) angegebenen Besitzvertheilung ersehen wir zugleich über die Art der Germanisirung dieses Dorfes, dass nicht eine Austhuung nach Sitte deutscher Besiedelung statt- gefunden hat, sondern, wie es scheint, eine Belohnung bezw. Be- lehnung von Kriegern und sonst verdienten Männern seitens des Landesherrn °). Nach dem Aussterben der Familie von Bardeleben erwarb der König Friedrich Wilhelm I. das Dorf Selchow mit allen Gütern und Rechten für 27 000 Thaler zur Herrschaft Königs-Wuster- hausen, welche die Dotation für den Prinzen Heinrich bildete. Die Nutzung des Amtes Selchow geschah nunmehr durch Verpachtung und nennt G. Neuhauss in einer von ihm verfassten Chronik als ersten, der ihm bekannt geworden, den Amtmann und Forstmeister Boeckel, welcher im Jahre 1803 starb. Nach seinem Tode führte Friedrich Schneider die Wirthschaft, zunächst als Amts- assistent im Namen der hinterlassenen Wittwe und nach deren ein Jahr später erfolgtem Ableben als Pächter weiter, bis er im Jahre 1811 das in der Kategorie der Rittergüter stehende Amt nebst drei wüsten Bauernhöfen und den zugelegten Forstparcellen für ein Erbstandsgeld von zusammen 2725 Thalern und einen jährlichen Canon von 870 Thalern einschliesslich der Entschädigung für die mittlere und niedere Jagd, wofür von dem jährlichen Canon 10 Thaler ge- rechnet wurden, in Erbpacht übernahm. Ausgeschlossen waren das Patronatsrecht, die Gerichtsbarkeit, die hohe Jagd, die dem Amt Selchow zustehenden Natural- und Geldabgaben und die Natural- hofedienste der Unterthanen. Der Zustand der Landwirthschaft in jener Zeit und besonders der des Bauernstandes war ein sehr trauriger. Fast in allen Dörfern !) Die Angaben über die Zahl der Hufen schwanken zu den verschiedenen Zeiten hier, wie überall. Der Grund hierfür mag z. Th. in späteren Erwerbungen (vgl. S. 8) z. Th. auch in wiederholten Auftheilungen liegen. Vgl. Meitzena.a. 028.148. DSHl de un? 2.23: 028:1180: 3) Vergl. hierzu Berghaus, Landbuch Bd. II, S 532 £. 538. Geschichtliche Uebersicht. 7 konnten verlassene wüste Bauernhöfe keine Herren finden. Nicht selten erwarben Bauern solche nur gegen die Verpflichtung, die Landesabgaben zu leisten. Auch die drei oben erwähnten, zum Rittergut Selchow ge- schlagenen wüsten Bauernhöfe waren in Subhastation befindlich und konnten Käufer nicht finden. In drei angesetzten Lieitationsterminen war überhaupt nicht das geringste Gebot abgegeben worden, und nur schwer erklärte sich schliesslich Schneider bereit, die drei Bauern- höfe anzunehmen '). Im Jahre 1812 wurde die Wirthschaftsfläche des Rittergutes noch dadurch vermehrt, dass durch Erbpachtsvertrag mit der Pfarre die derselben gehörigen Ländereien übernommen wurden, ebenso wie dadurch, dass im Jahre 1819 zugleich mit der Ewerburg der Kleindienst’schen Mühle das Erbpachtrecht des Kirchenackers an das Rittergut überging. Im Jahre 1852 verpachtete Schneider das Gut an seinen Schwiegersohn Friedrich für eine jährliche Pacht von 2338 Thalern 20 Sgr. und im November 1859 ging es für einen Kaufpreis von 100000 Thalern in den Besitz des Herrn G. Neuhauss über, der die Bewirthschaftung im Oktober des Jahres 1889 an seinen Sohn über- geben hat. 1) Ausführlich dargestellt in dem im Gutsarchiv zu Selchow befindlichen Schriftwechsel zwischen der Königl. Regierung und dem Ober-Amtmann Schneider. Die Bedingungen der Uebernahme gehen zwar aus demselben nicht deutlich hervor, es sei jedoch erwähnt, dass Schneider der ihm von der Königl. Regie- rung gegebenen Weisung, entweder unter selbst zu nennenden Bedingungen das Eigenthumsrecht der drei Höfe für sich zu erwerben oder im Namen des Fiskus 5 Thaler zu bieten, mit Rücksicht auf den schlechten landwirthschaftlichen Zustand derselben nicht nachkam. 2. Die Feldeintheilung und die Fruchtfolge. Die Feldflur des Rittergutes Selchow in ihrer heutigen Gestalt ist die Frucht Jahrhunderte langer Arbeit, welche durch Einziehung wüster, bäuerlicher Hufen, durch Ankäufe und Separationen bezw. Zusammenlegungen geleistet worden ist. Leider gestatten uns die vorhandenen Karten nur einen ver- hältnissmässig kurzen Rückblick auf die Entstehung der Flur; es kommt uns indessen dabei zu Gute, dass die Umgestaltungen seit Anfang dieses Jahrhunderts viel bedeutender wirkten als die aller früheren Jahrhunderte zusammengenommen. Die älteste Karte, welche sich vorfindet, ist eine im Jahre 1733 von Spaldeholtz aufgenommene, zu der leider ein Register nicht vorhanden ist. Wenn auch der Werth der Karte dadurch etwas beeinträchtigt wird, so lassen sich doch namentlich in Verbindung mit der aus dem Jahre 1776 stammenden und auf Tafel I unter der Bezeichnung ,„, Lageplan‘ zum Abdruck gebrachten Evert’ schen Karte einige interessante Folgerungen anknüpfen. Die Eintheilung der Feldmark schliesst sich an die Dreifelder- wirthschaft an und unterscheidet danach die mit den grossen Buch- staben A. B. und C. zusammengefassten Hauptabtheilungen. Die an der Grenze mit Wassmannsdorf liegenden Gewannen C. 8. und 9., die Gehren, die hohen Stücken und die Nieder- länder bilden auf der Spaldeholtz’schen Karte noch eine besondere Abtheilung (D). Man muss dieselben wohl als nicht ursprünglich zur Feldmark gehörig auffassen, sondern als spätere Erwerbungen, viel- leicht von der wüsten Feldmark Wende-Feld, dem jetzigen Ritter- gut Diepensee. Die Feldeintheilung und die Fruchtfolge. 9 Die Abtheilungs- wie Gewannen-Namen sind auch hier, wie anderwärts, in den verschiedenen Karten, verschieden, so dass wir z. B. in der Spaldeholtz’schen Karte für die Abtheilung A die Bezeichnung: das Grosse-Feld sah r Bes, hr das Birkholz-Feld und BALL; u. GC gar keine zusammenfassende Bezeichnung haben, während die Evert’sche Karte die Abtheilung A das Lange-Feld und die Abtheilung C das Lerchen-Feld nennt, wofür sich im Recess von 1820 noch die Bezeichnung „Busch-Feld‘‘ findet. Derartige Schwankungen in Namengebung und Schreibweise sind überhaupt häufig und eigentlich auch naturgemäss, wenn man bedenkt, wie diese Bezeichnungen von Alters her nur auf münd- lichen Ueberlieferungen beruhten und erst bei der kartographischen Darstellung gesammelt wurden. Jeder Praktiker weiss, wie schwierig solche Feststellungen sind und wie dieselben von reinen Zufälligkeiten abhängen. Wir dürfen mithin aus den Gewannen-Namen nicht zuviel folgern, ohne indessen auch die guten Fingerzeige für Erklärungen übersehen zu wollen. Während das Grosse- oder, wie es später, und zwar charakteristischer, genannt worden ist, das Lange-Feld gar keine Gewannen-Abtheilung hat, zeigt die Abtheilung B deren 5 und © deren 12. Während aber in den beiden letztgenannten Abschnitten die ersten Abtheilungen, d. h. B und © ohne Index, die Bezeichnung „die Hufen“ führen und dieser Name auch für A, wenn auch nicht auf der Karte, so doch im Register angewendet wird, sind Bs und C; als die Beiländer bezeichnet, während die weiteren Namen theils nach der Beschaffenheit des Terrains, der Lage, der Kultur- art oder der Form der Stücke gewählt sind. Hieraus ziehe ich den Schluss, dass das Lange-Feld und die mit B und C als Hufen bezeichneten Abschnitte das erste zum dauernden Feldbau in Kultur genommene Land gewesen ist. Diese Ansicht wird unterstützt durch die natürliche Be- schaffenheit dieser Stücke; denn sie repräsentiren gerade die ebene Lage der Feldmark, während die weiteren Gewannen in Folge ihrer 10 Die Feldeintheilung und die Fruchtfolge. unbequemen Lage erst später zur Kultur gelangt sind (vgl. die Höhenangaben durch Schichtenlinien in der Bodenkarte des Ritter- gutes Selchow, Tafel I). Der Boden der mit C bezeichneten Hufen eignete sich übrigens in seinem grösseren Theile, seiner sandigen Beschaffenheit wegen, nicht zum Ackerbau und ist deshalb auch später zum Theil wieder aufgeforstet worden. Die Evert’sche Karte wurde zu dem Zwecke einer Separation zwischen Vorwerkt) und Gemeinde aufgenommen und stellt in den mit a bezeichneten Flächen diejenigen Stücke dar, welche nach derselben den Besitz des Ersteren bildeten. Die Hufe betrug zu jener Zeit etwa 60 Morgen; die in dem beigegebenen Vermessungsregister nachgewiesenen Schwankungen der Besitzstände sind demnach in der zu jenem Zwecke ausgeführten Bonitirung zu suchen. Diese Bonitirung ist aus der Karte nicht mehr ersichtlich ; es geht jedoch aus dem Recess hervor, dass sich, trotz einfacher geologischer Verhältnisse, vom agronomischen Standpunkte aus eine erhebliche Verschiedenheit des Ackers geltend gemacht hat. Diese Verschiedenheit war auch der Grund, dass von einer vollständigen Zusammenlegung der Ländereien trotz der Vorsenläge der Separations-Commission abgesehen und eine noch immer ver- hältnissmässig grosse Besitzzerstückelung beibehalten werden musste, deren Bewirthschaftung auch weiter auf der bisher üblichen Drei- felderwirthschaft beruhte. Die Ausgleiche geschahen nach folgender Abstufung: Weizland : Gerstland = 4: 5 a : Haferland = 8: 15 " :3 jähr. Roggenland = 4: 15 » 6 e) » —=4:50 » 9 » „ —4:45 er : Möschwiese — As E5R Nur in einem Falle wurde als besondere Entschädigung dem letzten Stücke im Birkholz-Felde, auf welches die „Bergstücken“ !) Diese Bezeichnung findet sich meist in den Acten und erklärt sich aus seiner Entstehung aus eingezogenen bäuerlichen Hufen, bezw. aus dem Verhältnis des Rittergutes Selchow als Theil der Gesammtherrschaft Königs-Wusterhausen. Die Feldeintheilung und die Fruchtfolge. il! der Länge nach stossen, für durch Umkehren der Pflüge entstehenden Schaden 4 Fuss in der Breite vergütet. Dieser Gebrauch ist uralt und findet sich bereits bei der ältesten germanischen Gewanneneintheilung. Bei dieser Ackerumlegung wurde auch die Auseinandersetzung der dem Vorwerk und der Gemeinde gemeinschaftlichen Hütung vor- genommen und als Maassstab der Theilung die Fläche des bisherigen Privat-Besitzes zu Grunde gelest. Die vollständige Trennung des Vorwerks von der Gemeinde er- folgte erst bei der im Jahre 1806 begonnenen Separation, wobei die Plananweisung etwa im Jahre 1810 erfolgte. Der dem Vorwerk angewiesene Besitz liegt im Wesentlichen im Langen- und Lerchen- Felde und ist auf dem bereits erwähnten, auf Tafel I gegebenen Lageplan durch Umfassung mit einer in ihren Zwischenräumen mit Punkten versehenen Linie dargestellt. Bei der damals wieder vorgenommenen Schätzung wurden 1. beim Acker 6 Klassen: Gerstland 1. und 2. Klasse, Hafer- land 1. und 2. Klasse und 3-, 6- und 91) jähriges Roggenland; 2. bei den Wiesen 9 Klassen, deren je 1 Morgen zu 20, 18, 16, 12, 10, 8, 6, 4 nnd 3 Centner Heu; 3. bei der Hütung: gute, mittlere und schlechte angenommen. Zum Ausgleich setzte man: Acker 1. Klasse : 2. Klasse =3:4 5 hs Male in 922 5 5 el > a 2 Hütunese Un 3220 2.0, 333,4 =: — Zen 2) 27 Di) Nach der Trennung des Rittergutes von dem bäuerlichen Be- sitz ist ersteres nur noch unwesentlich vergrössert worden und zwar durch den Ankauf von nicht ganz 40 Morgen Acker vom Beschetzniek’schen Bauerngute, welches in Parcellen zertheilt worden war. Dieser Plan wurde dem Rittergute bei der- Speeialseparation der bäuerlichen Feldmark vom Jahre 1864 im Anschluss an den I) Dieses galt als Schafweide. 12 Die Feldeintheilung und die Fruchtfolge. bisherigen Besitz zugewiesen und diente dazu, den Platz für den Aufbau des neuen Wirthschaftshofess zu geben (vgl. den mehr- erwähnten Lageplan auf Tafel I). Erst mit der i. J. 1810 gewonnenen Arrondirung des Besitzes war es möglich, die bisher gebräuchliche Dreifelderwirthschaft zu verlassen und zu einer vollständigen Schlagwirthschaft überzugehen. Aus der ersten Schlageintheilung, welche auf einer von Schwartz im Jahre 1824 gezeichneten Karte angegeben ist, er- sieht man, dass sich dieselbe noch völlig an die alten vorhandenen Besitzstücke, wie sie in die Separation gegeben worden waren, anschliesst. Bezüglich dieser Schlageintheilung heisst es in der Taxe vom Jahre 1527: ,,Der Acker liegt seit 1512 in 7 Binnen- und jetzt 4 Aussenschlägen‘“. Hieraus sowohl, wie aus der Lage der Aussenschläge auf der Karte ersieht man, dass denselben zunächst kein grosser Werth bei- gelegt worden ist; sie dienten vorzugsweise zur Weide und sind erst nach und nach zum regelmässigen Feldbau herangezogen worden, so dass es erklärlich ist, wenn wir auf der oben genannten Karte vom Jahre 1824 deren 5 und im Jahre 1852 bereits 11 finden. In einer bestimmten Fruchtfolge scheinen dieselben auch damals noch nicht gelegen zu haben, wenigstens findet sich nirgends eine solche angegeben; vermuthlich wurden dieselben nur nach Bedürfniss in Kultur genommen. Zu genannter Zeit waren auch die Binnenschläge bis auf 11 vermehrt und lagen in der folgenden Fruchtfolge: Il. Kartoffeln (aus Mangel an 6. Hafer. Dünger selten ganz gedüngt). 7. Klee. 2. Erbsen. S. Klee. 3. Roggen. 9. Klee. 4. Roggen. 10. Weizen. 5. Gerste. 11. Hafer. Diese höchst unzweckmässige Fruchtfolge wurde von Herrn Neuhauss sofort bei der Uebernahme des Gutes in passender Weise dahin abgeändert, dass er einen vermehrten Kartoffelbau einführte, welcher nunmehr in jedem 5. Jahre Statt fand. Die Feldeintheilung und die Fruchtfolge. 13 Auch die übermässig lange Benutzung der Kleeschläge, deren Erträge bereits höchst mangelhaft waren, schränkte er ein, und liess den Klee in den Binnenschlägen etwa in jedem 9. Jahre zum An- bau gelangen. Die 11 Binnenschläge wurden ferner dahin abgeändert, dass nur deren 8 bestehen blieben, während 5 sog. Wechselschläge ein- gerichtet wurden, welche durch passende Fruchtfolge und Düngung zum Luzernebau vorbereitet werden sollten. Ebenso wurden die 11 Aussenschläge, deren jeder etwa 70 bis 80 Morgen umfasste, in feste Kultur genommen und denselben eine Fruchtfolge gegeben, welche bis zum Anfang der 70er Jahre ungefähr folgenden Turnus aufwies: 1. Kartoffeln in Stalldung. 2. Hafer. 3. Klee. 4. Weide. 5. Roggen mit Einsaat von a Ctr. Lupinen und 20 Pfd. Serradella. 6. Kartoffeln in Stalldung. 7. Lupinen mit Hafer gemischt. 8. Roggen mit Einsaat von a Ctr. Lupinen und 20 Pfd. Serradella. 9, Kartoffeln in Stalldung. 10. Lupinen mit Hafer gemischt. 11. Roggen mit Kopfdung und Einsaat von '/» Ötr. Lupinen und 20 Pfd. Serradella. Seit dem Jahre 1871/72 liegt das Feld in 12 Binnen- und 11 Aussenschlägen (zu je 70 bezw. 50—70 Morgen), von denen die Binnenschläge in Folge Hebung der Dungkraft und des ganzen Kulturzustandes nachstehende Fruchtfolge haben: 1. Roggen in halbem Dung und Einsaat von 25 Pfd. Serra- della. 2. Kartoffeln in vollem Dung. 3. Gerste, gejaucht und Einsaat von 25 Pfd. Serradella. 4. Kartoffeln in vollem Dung. 5. Erbsen. 14 1 2 Die Feldeintheilung und die Fruchtfolge. Roggen, soweit gedüngt, als Dung vorhanden, und Einsaat von 25 Pfd. Serradella. Kartoffeln in vollem Dung. Wickhafer. . Roggen, gedüngt und Einsaat von 25 Pfd. Serradella. . Kartoffeln, gedüngt. Gerste, gejaucht und Einsaat von 25 Pfd. Serradella. Luzerne. In den 11 Aussenschlägen von je 50—70 Morgen Fläche ist die Fruchtfolge: je SS Ce Roggen mit Einsaat von Serradella und Lupine. Kartoffeln, gedüngt. Gemenge von Hafer, Sommerroggen, Wicken mit Ein- saat von Serradella. Roggen in Dung mit Einsaat von Serradella und Lupinen. Kartoffeln in Dung. Lupinen und Hafer im Gemenge zur Reife mit Einsaat von Serradella. Roggen mit Einsaat von Serradella und Lupinen. . Kartoffeln in Dung. . Gemenge mit Einsaat von Serradella. Roggen mit Einsaat von Serradella und Lupinen. Lupinen und Hafer im Gemenge zur Reife mit Einsaat von Serradella. Auf 480 Morgen werden behufs Gewinnung von Heu und Grünfutter als zweite Erntefrucht, oder zum Zwecke der Gründüngung oder auch zur Beschattung des Bodens Serradella und Lupinen theils zusammen, theils einzeln gesäet. Die Zahl der Aussenschläge wurde im Jahre 1883/84 noch um 3 vermehrt, so dass jetzt deren 15 bestehen, welche frei nach Bedürfniss, Bodenqualität und Düngerbestand mit Roggen mit Ein- saaten, Kartoffeln und Gemenge von Lupinen und Serradella bestellt werden. (Vgl. die beigegebene Bodenkarte auf Tafel II.) 3. Die Meliorationen. Die grösste Beachtung in der Landwirthschaft verdienen die Meliorationen, denn auf landwirthschaftlichem Gebiete waren von jeher diejenigen Bestrebungen die wichtigsten, welche sich auf den Boden in seiner Beziehung zu den Pflanzen, also auf den Boden als Standort beziehen, da er als solcher nıcht allein die Grundlage des gesammten Gewerbes bildet, sondern auch den weitaus grössten Theil des in diesem Betriebe befindlichen Kapitals darstellt. Alle Bestrebungen der Alt- und Neuzeit, die Lehre von der Boden- oder Landes-Melioration zu vervollkommnen, bethätigen sich nach zwei Seiten: in der Entfernung schädlicher und Zuführung nützlicher Stoffe. Je nach den Bedingungen ihres Auftretens können wir sagen, dass die meisten der in Frage kommenden Stoffe entweder nützlich oder schädlich wirken können. Fassen wir diese Stoffe selbst näher ins Auge, so sind es — abgesehen von dem den Feldern zum Ersatz für entnommene Ernten gegebenen Stalldung — Wasser und verschiedene Erdarten, wie Thon, Lehm, Sand, Kalk und Humus, welche hier in Frage kommen und in einen gewissen Gegensatz gebracht werden sollen, was um- somehr berechtigt ist, als Wasser nicht als unmittelbarer Boden- bestandtheil aufzufassen ist, während die übrigen seinen Bestand thatsächlich verändern. Neben der Zuführung verbessernder Erdarten galt es besonders, das Uebermass des Wassers als kulturschädlich zu bekämpfen. Die Meliorationen wurden dadurch in mehr einseitige, aber eben in den eigenthümlichen Verhältnissen des Landes begründete und demnach naturgemässe Bahnen gelenkt. 16 Die Meliorationen. Ein kurzer Rückblick auf diese Entwickelung wird an dieser Stelle nicht uninteressant sein, umsomehr, als wir uns dadurch das Verständniss für manche in Selchow und im gesammten deutschen Flachlande auftretende Erscheinungen Öffnen. Klima und Natur des deutschen Landes waren für eine günstige Gestaltung des Bewässerungswesens nicht geeignet, sondern die Heimath unserer Vorfahren wird als wenig verlockend, und zwar als rauh, kalt und nass geschildert. Als eine Ursache für diese Eigenschaften werden die grossen Waldungen angegeben. Sind letztere auch im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr verschwunden, so dauert doch der Kampf gegen die kulturschädliche Nässe noch fort, und Selchow selbst bietet uns ein passendes Bei- spiel, wie erst in unseren Tagen in jenem Kampfe ein nachhaltiger Sieg zu verzeichnen ist. In der That, einen grossen Theil von Selchow, wie des Teltow überhaupt, müssen wir uns dem Wasser abgerungen denken. Bei der Uebernahme des Gutes im Jahre 1852 heisst es in der Uebergabeverhandlung: ‚Hinsichtlich der Sommerbestellung wird bemerkt, dass in den Binnenschlägen (vorzugsweise im Birkholzfeld belegen) bei nassen Jahren wegen der niedrigen Lage die Aussaaten oft erst spät geschehen können, was auch in diesem Jahre der Fall gewesen ist, da sie erst Ende Juni beendigt wurden.‘ Wenn nun auch ein Guttheil dieser Nässe auf den Verfall der Wirthschaft und besonders der Entwässerungsgräben') zu rechnen ist, so liegt doch hierin nicht allein die Schuld. Herr Neuhauss schildert seinen ersten Besuch in Selchow folgendermassen: „Als ich in dem Jahre 1855 zum ersten Male nach Selchow kam, war das Bauerluch, die sämmtlichen Wiesen von dem Damm bis an die Klein-Ziethener Strasse ein grosser Teich mit Rohr be- standen, in dem Hunderte von Wasservögeln hausten, und von dem die Bauern das wenige Gras mit Kähnen warben. Das Luch war eine Hütung, auf der die schlecht genährten Gutskühe noch nach 1) Ueber die von Alters her bestehenden Entwässerungsgräben im Birkholz- Feld bezw. deren Ersatz durch unterirdische Drainage vgl. den Lageplan und die Meliorationskarte auf Tafel I. Die Meliorationen. 17 Johannis bis an den Bauch im Wasser wateten, und ebenso der Wiesenplan nach Glasow zu, welcher mit Gebüsch bewachsen und ein tiefer Morast war, aus dem zur Erntezeit das Vieh fast täglich vermittelst Stangen herausgezogen werden musste. Auf dem schönen Boden des Birkholzes standen nur auf den hoch auf- getriebenen Mittelrücken Pflanzen, während an den Mittelfahren (Furchen) und in jedem kleinen Grunde entweder Wasser oder Quecken standen. Man sagte mir, dass es im Birkholz erst immer im Mai anfange zu grünen, — dass Schneider aber im November noch schöne Gerste geerntet habe.‘ Zum Zeugniss für die obigen Ausführungen sei noch auf die bereits mehrerwähnte Nachweisung Borgstede’s verwiesen, welche er in seiner Beschreibung der Kurmark') über die Verwendung des Meliorationsfonds in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts giebt, dessen bei Weitem erheblichster Theil sich auf Entwässerung der Ländereien bezieht. Wollen wir uns ein Bild über den früheren Zustand der Feld- mark machen, so können wir annehmen, dass bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts in Selchow alles Land, welches die Höhe von 135 Fuss über dem Meeresspiegel nicht erreichte, mehr oder weniger von Nässe zu leiden hatte und für den Ackerbau wenig geeignet war. Hierin konnte erst Wandel geschaffen werden, nachdem der Notteverband im Winter 1859 seinen Wirkungskreis auch bis in diese entlegenen Theile seines Bezirks ausgedehnt hatte und, durch Ausführung des Hauptentwässerungsgrabens im Birkholzfelde dem krummen und langen Luch Vorflut brachte. „Die Wirkung des grossen und tiefen Grabens nach dem Hünenpfuhl und nach dem Bergpfuhl liess bald keinen Zweifel mehr über vollständige Wirksamkeit aufkommen“, schreibt Neuhauss. „Der bedeutende Grabenauswurf wurde nach den riesigen Mittel- furchen und Gründen gefahren, wovon freilich, obwohl er viel Kalk enthielt, eine Wirkung nicht zu spüren war.“ Nachdem diese Vorfluth geschaffen war, konnte an die weitere Arbeit gegangen werden und noch im Winter 1859/60 wurde mit 1) 2. 2. 0. 8.343 ff. Neue Folge. Heft 11. 2 18 Die Meliorationen. der Drainage begonnen, wobei im Anfang der Fehler gemacht wurde, dass zu den Saugedrains einzöllige Röhren verwendet wurden. Später kamen mindestens 1 '/» zöllige Röhren zur Verwendung und waren damit die Erfolge ganz ausgezeichnet. Bis zum Jahre 1874 wurde die Drainage des gesammten nassen Landes durchgeführt und konnten damit auch die im Felde befindlichen Gräben, nachdem ihre Wirkung durch eingelegte Rohre gesichert war, wieder einplanirt werden, so dass jetzt in der dem Ackerbau zugewiesenen Fläche ein offener Graben nicht mehr vor- handen ist (vgl. die Bodenkarte, Tafel ID. Ohne die Leitung im Hauptgraben wurden 304,0 Ruthen Hauptdrains (2'/“) und 1375,1 Ruthen Nebendrains (1'/a') gelest!). Ein weiteres Augenmerk wurde auf die Verbesserung der Fruchtfolge gerichtet. Wir sahen, dass früher der Halmfruchtbau eine ungewöhnliche Ausdehnung hatte, obwohl Dung dementsprechend nicht vorhanden war, und ebenso, dass der Kleebau von viel zu langer Dauer war (vgl. S. 12 f.). Von vornherein war deshalb das Bestreben auf einen aus- gedehnten Futterbau?) gerichtet, um hierdurch den Viehstand und damit die Düngerproduction zu erhöhen. Ganz besonders ist es die Form des Zwischenfruchtbaus°), welche in grosser Ausdehnung und zum grössten Vortheil zum Zwecke der Beschattung des Bodens und der Anreicherung von Stickstoff und Humus im Acker angewendet wurde. In dem Bestreben, die Kraft des sehr düngerarmen Bodens zu heben, wurde, nachdem sowohl mit zugekauftem künstlichen, wie animalischem Dung keine guten Erfahrungen *) gemacht waren, zur Verwendung des in der eigenen Feldmark befindlichen und zur Entsäuerung mit Rüdersdorfer Schaumkalk (vgl. die Analyse Th. Il, 4) vermischten Moorbodens zur Düngung und Bereicherung der auf der 1) 1 Zoll = 21/, Centimeter, 1 Ruthe = 3,76 Meter. 2) Selchow contra Lupitz. Auch ein Wort der Erfahrung an seine Berufs- genossen über Wirthschaftsbetrieb auf leichtem Boden von G. Neuhaus-Selchow. II. Auflage. Berlin 1891. S.31fl. 3) Jahrbuch der deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft für 1887. Band 2. Berlin 1888. S.87 ff. *) Selchow contra Lupitz u. s. w. S. 10f. u. 8.81. Die Meliorationen. 19 Höhe belegenen Felder übergegangen, einer Massregel, welcher unter bestimmten Verhältnissen, wozu ich vor allen Dingen eine genügende Entsäuerung und Verrottung des Moors rechne, eine grosse Be- deutung für die Zukunft zugesprochen werden muss'). (Ueber die Lage der bereits ausgetorften Fläche vgl. die Bodeukarte Taf. ID). An Bodenmischungen wurden ferner Kalkungen und zuletzt auch Mergelungen ausgeführt. Erstere geschahen mit Aetzkalk und zwar erhielten die Schläge im Durchschnitt alle 3 Jahre etwa 12 Ctr.?) Zu den Mergelungen wurde der auf der eigenen Feldmark in geringer Tiefe anstehende Obere Diluvialmergel, von welchem etwa 50 ebm?) auf den Morgen gegeben wurden, angewendet. (Vgl. die Analysen II, 4; 2 Mergelgruben sind auf der Bodenkarte Tafel II angegeben.) In welchem bedeutenden Umfange gearbeitet worden ist, kann daraus ersehen werden, dass von den 14 entnommenen Proben der Ackerkrume, 6 einen, wenn auch theilweise geringen, Kalkgehalt zeigen. Soweit die Mergelungen aus den Wirthschaftsplänen hervor- gingen, sind dieselben in der Meliorationskarte (Tafel I) dargestellt. Schliesslich sei auch noch der umfangreichen Tiefeultur ge- dacht, welche in Selchow durchgeführt worden ist, so dass von dem gesammten Areal bis zum Jahre 18386 681 Morgen theils 2 Fuss (60 Centimeter) tief rajolt, theils i5 Zoll (40 Centimeter) tief ge- spatpflügt wurden. (Vgl. ebenfalls die bereits mehrerwähnte Melio- rationskarte auf Tafel I.) Den Erfolg aller dieser Kulturmassregeln finden wir in der ritter- schaftlichen Taxation vom Jahre 1878 ausgedrückt (vgl. S. 23), bei der sich ergab, dass gegen die gleiche Einschätzung von 187] das 1) Man rechnet für eine derartige Melioration auf Sandboden 500 cbm pro ha, s. Erläuterungen zu Blatt Schernebeck 8. 55; Lief. 42 der geologischen Speeial- karte von Preussen etc. 2) Legt man diein Th. II, 4 befindliche Analyse des Rüdersdorfer Düngekalkes, ‘welcher 87,09 pCt Kalkerde enthält, zu Grunde, so findet man bei einem spec. Gewicht der Ackerkrume von 2,5 und einer Tiefe derselben von 25 Centimeter 0,03 pCt. Kalkerde, welcher etwa 0,06 pCt. kohlensaurer Kalk entspricht. (Ausser- dem vgl. „Crusius, Ueber die Erschöpfung des Bodens an Mineralstoffen; Chem. Ackersmann Jahrg. IX, 1863 S. 241“). 3) Ueber die Menge des aufzubringenden Mergels schwanken die Angaben zwischen 20 und 60 Cubikmeter auf den Morgen. 3* 20 Die Meliorationen. Weizland fast um das 6 fache zugenommen hatte, während Hafer- und Rogsgenland bedeutend verringert waren. Auch finanziell erwies sich die Massregel des Rajolens als ausserordentlich günstig, indem in 548" Morgen, welche in den Jahren 1863— 1886 2 Fuss tief rajolt worden waren, 1706 Schachtruthen Steine gefunden wurden. Hierfür wurde ein Tagelohn verausgabt von 34 206,35 Mark und eine Einnahme erzielt von 40 380 Mark, abzüglich des Werthes derjenigen Steine, welche zum eigenen Bedarf, zur Pflasterung der in der Feldmark vorhandenen Feldwege, Ver- wendung gefunden hatten'). Was die Verbesserung der in Selchow verwendeten Acker- geräthe etc. anbetrifft, so schreibt die Taxe von 1827 darüber die Worte: „Es wird nur gepflügt‘‘, während dieselbe von 1871 hierüber Folgendes angiebt: „Das Haupt-Ackergeräth in der Selchower Gutswirthschaft ist der grosse Eckert’sche Schwungpflug und der sächsische Ruhrhaken, ausserdem sind aber fast alle neueren Geräthe der Ackerwirthschaft im Gebrauch, sowohl an Haken, Eggen, Krümmern, Walzen, nament- lich eiserne Ringelwalzen und die grosse Prismawalze, Säemaschinen, Häckselmaschinen, Dreschmaschinen, Getreidereinigungsmaschinen etc. Die Dreschmaschine wird durch Dampf von der Brennerei aus betrieben.“ Es würde zu weit führen, sollte hier jede Kulturmassregel in ihrer Ausführung und in ihren Einwirkungen auf Wirthschafts- und Bodenverhältnisse behandelt werden. Es kann dies um so mehr unterbleiben, als diese Verhältnisse zum Theil schon ausführlich von Herrn Neuhauss selbst in der bereits erwähnten Schrift: „‚Selchow contra Lupitz‘‘, besprochen worden sind. Als Summe aller oben angeführten Bestrebungen scheint nach den bisherigen Erfahrungen der Schluss nicht unberechtigt, dass in Wirthschaften von ähnlichen Bodenverhältnissen und einem landwirtschaftlichen und industriellen Betriebe wie der vorliegende, wo die mineralischen Nährstoffe im Wesentlichen in der Wirthschaft verbleiben, ja durch Zukauf von Kartoffeln und Benutzung der eigenen Meliorationsmittel noch vermehrt werden, eine Einführung von Kali und Phosphorsäure nutzlos sind. 1) Vgl.Erläuterung zu Blatt Schinne, S. 36; Lief. 32 der geologischen Specialkarte. 4. Die Erträge des Bodens und die praktische Beurtheilung desselben. Interessant ist es, einen Rückblick auf die Urtheile zu werfen, welche aus amtlichen Veranlasssungen über den Boden und seine Kultur gefällt worden sind. In der Taxe vom Jahre !827 findet sich darüber Folgendes: „Der Boden besteht aus Lehm und Thon, enthält auch Mergel. Durch gute, seit 1812 fortgesetzte Abgrabung hat sich die Kalt- sründigkeit ganz verloren. Er liegt eben und frei. Das Gut und die ganze Feldmark leidet nicht mehr von schädlichen Ueberschwemmungen. Haupt- und Nebengraben sind im Stande.‘ Die Taxe vom Jahre 1873 giebt über die Bodenverhältnisse bei weitem ausführlicher Nachricht. Die im Anfang der 60er Jahre stattgehabten Erhebungen zum Zwecke der Regulirung der Grund- steuer haben bereits einen wesentlichen Einfluss auf die Verbreitung nützlicher Kenntnisse über den Grund und Boden geäussert. Der Unterschied von Höhe und Niederung ist als feststehend aufge- nommen. Der betreffende Abschnitt lautet: „Der Gutsgrund und Boden liest auf demjenigen Höhenplateau des mittleren Theils vom Te#ow’schen Kreise, der seinen Abhang und Abfluss dem Nottefluss zuneigt. Er zerfällt seiner Lage nach in einen höheren mit geringen Abhängen und in einen niederen, umgeben von diesen höheren. Beide Theile der Feldmark haben eine vollständige Entwässerung durch einen mit dem Nottefliess in Verbindung stehenden und dem- 22 Die Erträge des Bodens und die praktische Beurtheilung desselben. selben seine Wasser zuführenden Graben. Dieser Graben nimmt durch mehrere Seitengräben und die von dem zeitigen Besitzer an- gelegten umfangreichen Drainirungen alle schädlichen Gewässer auf. Seit der Notteflluss-Regulirung und den damit in Verbindung stehenden grosssartigen Verbesserungen der grösseren und kleineren Abzugsgräben hat die Bodenbeschaffenheit der Gutsfeldmark Selchow eine so vortheilhafte Veränderung erhalten, dass die Unkosten der mit der Regulirung verbundenen Arbeiten, der Anlage der Drainage und sonstiger Beiträge zur Unterhaltung der Entwässerungsanlagen kaum erwähnenswerth sein können, zumal die eigentlichen Notte- verbandbeiträge sich amortisiren. Der Grund und Boden auf dem höheren Gutsfelde hat an der Oberfläche in seinen leichtesten Theilen fast keine oder nur ganz geringe Lehmtheile und einen mehr oder weniger scharfen Sand bei einer 6—8 Zoll (15—20 cm) tiefen, von der Natur geschaffenen Krume, die wenig Steine enthält. Die besseren Feldtheile der Höhe bestehen aus lehmigem Sand und haben eine steinfreie Krume von 8—12 Zoll (20—30 cm) Tiefe. Die besten Theile des Höhenackers zeigen nur milden Lehm mit einer reichen bis 15 Zoll (40 cm) Tiefe gehenden Krume ohne Steine. Dieser sämmtliche Boden ist durchweg warm zu nennen. Der Untergrund ist bei 18—24 Zoll (45—65 cm) lehmiger Sand und dann Lehm und Mergel. An einigen Abhängen tritt der Lehm und Mergel in festem Bestande mehr zu Tage und es hat der Drainirung bedurft, um ihn den besseren Bodenarten gleich ertragsfähig zu machen. Der Niederungsboden des Gutes Selchow ist von thoniger humoser Beschaffenheit, frei von Steinen. Er hat eine sehr milde 15 Zoll (40 em) tiefe Krume mit Lehm im Untergrunde, er ge- hört, da er vollständig durch die vorhandenen Gräben und Drainage gegen schädliche Gewässer geschützt ist, der ersten und besten Ackerfläche des Kreises an, namentlich da er durch seine nahe Lage am Gutshofe begünstigt wird!).‘ !) Das hier gegebene Urtheil ist vielfach abzuändern. Characteristisch und entscheidend für die Beurtheilung dürfte allein der Unterschied zwischen Höhen- und Niederungsboden und der davon abhängigen Abänderungen sein. Das Nähere ist aus der beigegebenen Bodenkarte zu ersehen. Tafel Il. Die Erträge des Bodens und die praktische Beurtheilung desselben. 23 Bei der Taxirung im Jahre 1879 wurde, wahrscheinlich weil die Wirthschaftsbeschreibung vom Jahre 1873 noch volle Geltung hatte, eine solche nicht geliefert, sondern nur eine Einschätzung und Ertragsberechnung vorgenommen. In Folge Anwendung der mehrerwähnten Kulturmassregeln war die Bodenkraft bereits erheblich gehoben. Die Resultate dieser Taxirung, welche sich auf die Dreifelder- wirthschaft gründet, soll im Folgenden zum Ausdruck gebracht werden: a. Die Schätzung des Bodens. im Jahre 1827 .Nlel 18781) Weizland I. Class 99,50 h en En ana Bee en 90,88 | 190,68 ha 9 Gerstland I. „, ann 195.76 95,96 „, } 150.67 DR u AN, mr HaferlandI. ,, dee at, } 32,44, 108524 5 92'509 > |102,56 h 3jähr. Roggenland 163,78 „, ld 1 6jähr. 8, Sim, 9 jähr. Sr 2.13%, 0,96 ,, — b. Die Körnererträge?). im Jahre 1827 1871 1878 Winterung Sommerung im Weizland I. Classe 5 Ua 51a } B) 5 /a 1 = n I; 2° ,; 5 "Ja b) 4 "ja 4 „ Gerstland n E3 WE f Gen i » e » afer 41, „ Haferland I. „, 4 4a RN In ano 4 „ 3jähr. Roggenland 203 31a — = -6jähr: = 2 == Sg jahr: 2 Dh Er ae !) Ueber die Ursachen und den Umfang dieser in der Taxirung zum Aus- druck kommenden Bodenverbesserungen s. S. 18f. und die Meliorationskarte auf Tafel I. ?) In Vielfachem der Aussaat ausgedrückt. 24 Die Erträge des Bodens und die praktische Beurtheilung desselben. ce. Die Verkaufsquoten!'). im Jahre 1827 1871 1878 Winterung Sommerung im Weizland I. Classe i 2% 21a 2 2 IP 1 ”? ”) I. 2%) 2 l2 19a 1" 35 Gerstland I. oE) 1 3, 92 1 1) Gerste 1 1), pP) ” Il. »» " Hafer 194 Haferland 1. | 1 '/a 13a ” » 1 3 „ ”» 1. 1 E 12: 1 a 1 Ua Sayjahr: and al 17a — » 6 jähr. » 7 1 7 = „ 9 jähr. ” FE 37 Er Zu d. Das Aussaatquantum. In Liter pro Hectar: im Jahre 1827 1871 1878 Winte- Somme- Winte- Somme- Winte- Somme- rung rung rung rung rung rung im Weizland 1. 1 an Weizen 268 ___an Weizen 268 269 269 B r II. ,, J an Roggen 244 208 „m Roggen 244 208 242 269 „Gerstland 1. a 244 268 944268 242Gerste)20> » I „ 2A2 are, [215 " Haferland It | en et 215 2415 = h5 II. 215 215 „ sjahr. Fosaanland 120 — 127 — 215 — „, 6jähr. ,s _ — 106 — — — = 9jähr. » Fmuhen N >37? a, e. Die Preise. pro Neuscheffel im Jahre 1827 1871 1878 für Weizen 3 Mk. 19 Pf. 3 Mk. 64 Pf. 5 Mk. 49 Pf. 9 Roggen 2 2) 50 ” 2 ”) 28 9 B) Gerste 27,000, VEN 20 3 4, © NHlatennelen, 99%, Dun 73, 5 2 f. Das Gesammtergebniss des Ackerbaues findet seinen Ausdruck in der Eudsumme des Titels der zugehörigen Taxe, welcher im Jahre 1827 mit 2713 Mark 12 Pfennigen u STE AD Or under löse 2a: abschliesst. Zum Vergleich sei noch angeführt, was Borgstede?) über die Erträge im Kreise Teltow sagt: 1) Man rechnete auf die Aussaat je 1, auf die Wirthschaft je nach dem Er- trage 21), 2, 13/,, 11/4, 1 bezw. ®/, Korn. 2) Statistisch-topograph. Beschreibung der Kurmark Brandenburg. 1788. S. 105. Die Erträge des Bodens und die praktische Beurtheilung desselben. 25 „Der Teltow’sche Kreis hat zwar etwas weniges Waizenacker, sonst mehrenteils nur mittelmässigen, auch vielen sandigen. und schlechten Boden, und viel Holz. Die beste Art der märkischen Rüben ist ihm vorzüglich eigen. Dem Acker muss durch Dünger sehr geholfen werden. Ausser dem wenigen Waizenacker ist das übrige nutzbare Gerstland, Haferland und dreijährig Roggenland. Die Aussaat beträgt: an Weizen 20 Metzen pro Morgen — 268 | pro ha „ Roggen 9—-18 _, NE n — 120-244 | pro ha „ Gerste 16—20 $, = ea 5 Be oe N we ode Als Ertrag wird angegeben: von Weizen 4'/—5"s Korn „ Roggen 21a—51/ „, „ Gerste 37% —5 “ , ker SA lo Die Grundsteuer-Veranlagung im Kreise Teltow !) hatte für das Ackerland des Gutsbezirks Selchow folgendes Ergebniss: Fläche in Morgen Reinertrag pro Morgen 1. Cllasse — 150 Sgr. ER: 2,74 120 3 » 994,12 Slaaın A... 190,45 54 ,„ Da Kos SONEN 6. „651,40 Se» 7 5 18,98 I 8 55 3,80 San, Sa. 1838,20 In Selehow kann man in der Zeit von 1859—1886 folgende Wirthschaftsperioden mit nachstehenden Erträgen unterscheiden: x Erbsen Roggen Gerste Te a Kartoffeln Wirthschaftsjahr in Centnern pro Morgen 1859 — 1866 4,60 7,2 2,35 58?) 18656— 1873 4,75 7,4 3,39 61 le so 5356083 7505.82 1879— 1886 9,94 RT, 6,583 82 d 1) Vgl. Theil IIT, 1u.3. 2) 24 Centner — 1 Wispel. 26 Die Erträge des Bodens und die praktische Beurtheilung desselben. Setzt man die Erträge aus der Wirthschaftsperiode 1859/60 gleich 100, so berechnen sich folgende Steigerungen derselben : 1859—1866 100 100 100 100 1866 — 1873 103,3 100,3 141,7 105,2 1873—1879 120,9 ua FR ae. 1879—1886 135,7 ISA E23 Eee In Betreff der Erträge bemerkt Herr Neuhauss in seiner Schrift: „Selchow contra Lupitz“ (S. 26), dass er an Körnern im Durchsehnitt 7 und in guten Jahren 9 Centner Ertrag habe und dass er eine Steigerung auf 12 Centner für möglich halte. Schliesslich mögen noch die Preise folgen, welche beim Verkauf von Selehow bezahlt worden sind. Diese betrugen beim Erwerb durch die Herrschaft Königs-Wusterhausen im Jahre 1740 — 27 000 Thaler, bei der Uebergabe durch den Erbpachtvertrag mit Schneider im Jahre 1810 wurden bezahlt — 25105 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf.). Die Taxe im Jahre 1827 betrug 35403 Thlr. 16 Sgr. 8 Pf. Beim Verkauf an Herrn Neuhauss im Jahre 1859 wurden bezahlt 100000 Thlr. Die Taxe des Jahres 1871 ergab einen Abschluss von 75626 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf.) dessi die im Jahre 1878222 34 I/6 1 RRler S7Sergoakn Aus dem Vorstehenden geht demnach ohne Zweifel hervor, dass die Ertragsfähigkeit des Selchower Bodens, die früher kaum den mittleren Durchnittssätzen des Kreises entsprach, in dem letzten Menschenalter er- heblich gesteigert worden ist und dass diese Steigerung als eine Folge ausgezeichneter Ackerkultur und der bedeutenden Zufuhr an düngenden und bodenbereichern- den Stoffen anzusehen ist. I Vel. S.6. 2) In der Provinz Brandenburg pflegt man die doppelte ritterschaftliche Taxe als Kaufpreis anzunehmen. Zweiter Theil. Die naturwissenschaftliche Grundlage des Ackerbaues in Selchow mit besonderer Berücksichtigung des Verwitterungsbodens des diluvialen Geschiebe- mergels im Allgemeinen. Winde und Wechsel der Witterung trachte im Voraus zu kennen, - Lerne der Felder Natur. — Vergil. I. Klimatisches. Es würde zu weit führen, hier eine vollständige Witterungs- übersicht von dem Teltow zu geben; es möge vielmehr genügen, verschiedene Momente herauszuheben, welche uns dann einige Schlüsse auf das Gesammtbild') gestatten werden. In der amtlichen Beschreibung des Kreises Teltow?) ist über das Klima, die Bestellungs- und Erntezeit Folgendes angegeben: „Das Klima des Kreises, mehr trocken und warm, als nass und rauh, ist dem Wachsthum und der Ackerbestellung im Allge- meinen förderlich. In der Regel ist eine zeitige Frühjahrsbestellung und im Spät- herbst die Beackerung vor dem Winter möglich. Die Bestellung zur Sommersaat beginnt gewöhnlich Anfangs März. Es beginnt in der Regel: die Roggen-Ernte Mitte Juli, die Weizen-Ernte Anfangs August, die Gersten-Ernte Ende Juli — auch mit der Roggen-Ernte gleichzeitig. die Hafer-Ernte Ende Juli und Anfangs August.“ I) Für Diejenigen, welche sich näher für Witterungskunde interessiren, sei die Schrift erwähnt: Assmann, Dr. R. Der Einfluss der Gebirge auf das Klima von Mittel-Deutschland. Enthalten im I. Bande der Forschungen zur Deutschen Landes- und Volkeskunde, herausgegeben von Dr. R. Lehmann. Diese Schrift behandelt zwar ein Gebiet, welches südwestlich des in Rede stehenden gelegen ist; sie enthält aber sehr interessante allgemeine Auseinander- setzungen, die auch zum Theil für unseren Strich gelten, so z. B. der Abschnitt über die auch bei uns gewöhnlichen späten Frühjahrsfröste. 2) Beschreibung des Kreises Teltow und seiner Einrichtungen von A. Hanne- mann. Berlin 1887. Klimatisches. 29 Was im Besonderen das Klima von Selehow anbetrifft, so sind in Folge seiner Lage, als Mittelpunkt einer Hochfläche, besondere Eigenthümlichkeiten nicht vorhanden, wenn auch im Einzelnen die wellige Beschaffenheit des Geländes auffällt und sich hierdurch Verschiedenheiten in der Vertheilung und Menge der Niederschläge ergeben müssen. Nur nach Süden hin macht sich ein als ungünstig zu bezeich- nender Einfluss in dem sogenannten ‚Gr. Kienitzer Berg‘ geltend, einer bewaldeten Höhe, welche 221 Fuss!) über den Meeresspiegel aufsteist und in ihren verschiedenen Theilen sowohl guten, als dürftigen Waldbestand zeigt. Diese Höhe streicht fast genau Südost-Nordwest und werden deshalb von Süden kommende Wetter diesen Höhenzug nur um einen grossen Theil ihres Wassergehaltes erleichtert überschreiten. In gleicher Weise werden auch die von Südost und Südwest kommenden Wetter beeinflusst werden. Jedoch ist dieser Einfluss im Grossen und Ganzen nicht hoch anzuschlagen, weil die meisten Niederschläge dem Teltow aus der Richtung von Nordwest zugeführt werden). Die Richtung und Stärke der Winde, namentlich was die rauhen und trockenen Ost- und Nordwinde anbetrifft, treffen Selchow, in Folge der oben bereits erwähnten Lage, in gleichem Maasse wie die umliegenden Ortschaften. Im Folgenden sind kurze Wetter- und Vegetationsberichte, nach den von Herrn Neuhauss gemachten Notizen, den wirklichen Er- trägen gegenübergestellt worden: 1) 1 Fuss = 0,31m- 2) Vgl. das geologisch bearbeitete Blatt „Lichtenrade“. Lieferung XX der geologischen Specialkarte von Preussen etc. 9801] TopuoyoFraqnior ınu zoge A (08 1oquıoao N 'C we) 10o119Z 'uU9saIpue’T Jurwoy ech TI0PO AYIM IsıqJ 'uadurıpur Yyaıu Aoqe 9Ip an ee ‘way asıppy Tunf '9g pun 'Fz wy '1ouluog m 9, 0°8 18 gr -IURe ” = 2 ENT AQUSTIO TEL S SON TU ZEAUSSZPULAIS QIPUNIPULMPION! 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Wenn von diesen 17 Jahren von Herrn Neuhauss 7 Jahre als schlecht oder sehr schlecht bezw. ungünstig und 6 Jahre als gut oder sehr gut bezeichnet werden, 4 Jahre aber „nicht ungünstig“ genannt werden müssen, so ist diese Bezeichnung, wie sich aus der vorstehenden Gegenüberstellung ergiebt, immer nur relativ, da man deutlich erkennt, wie der Ausfall auf der einen Seite durch den reichlicheren Ertrag auf der anderen ausgeglichen wird. Beispiels- weise gab das ‚‚fruchtbare‘‘ Jahr 1>°81/82 nur eine geringe, sehr stärkearme Kartoffelernte und umgekehrt das ‚‚sehr dürre‘“, un- günstige Jahr 1882/83 zwar wenig Getreide, aber sehr reichliche, durch hohen Stärkegehalt ausgezeichnete Kartoffeln. Die Gründe dieser Urtheile sind fast immer lange Trockenheit, Kälte und Hitze, nur selten ist es das Uebermass der Nässe, welches ungünstigen Einfluss äussert. Was zunächst die Kälte anbetriftt, so sind es gewöhnlich die späten Nachtfröste im Frühjahr, welche bei uns regelmässig im Mai und nicht selten auch im Juni ein- treten und die Vegetation schädigen. Dagegen sind so späte Nachtfröste, wie sie Assmann) von Fienerode?) und benachbarten Gegenden angiebt, wo im August des Jahres 1835 neun Mal Nachtfrost eintrat, nicht beobachtet; der genannte Monat wird in Selchow nur als kühl geschildert, was nach langer Trockenheit einen sehr günstigen Einfluss auf die Kartoffelernte hatte. Der äusserste Frost, den Herr Neuhauss erwähnt, ist in der Nacht vom 18. zum 19. Juni des Jahres 1334 gewesen. Als ziemlich abnorm kann man das Jahr 1882/83 ansehen, das in dem vorstehenden Wetterbericht als ‚sehr dürr und un- günstig‘ bezeichnet wird. Dasselbe war im Anfang des Sommers sehr trocken, worauf die Witterung in das Gegentheil umschlug. Der Juni war, heisst es, so trocken, dass die Rasenplätze im Garten vertrockneten und die Gerste hinter dem Parke bereits ganz welk wurde. Ebenso wurde der Roggen auf den leichten Stellen ganz weiss und die Körnerbildung war sehr schwach. Ende Juni war bei Östwind eine Hitze von 36°R. in der Sonne und 25 °R. im Schatten. aa 0052362 2) Fienerode liegt an einem grossen Bruch, dem sogenannten Fiener. Ein Theil der benachbarten Moorflächen ist jetzt nach Rimpau’schem System kultivirt. Klimatisches. 39 Als die Ursachen des Welkens der Pflanzen gelten zu hohe Bodentemperatur und ungenügende Bodenfeuchtigkeit, und ist. dieser Vorgang nicht der Anfang des Leidens, sondern der Beginn. seines letzten Stadiums, welches dann eintritt, wenn der Boden nicht mehr das Wasser so rasch zuzuführen vermag, als die Verdunstung vor sich geht. „Auf dem lehmig-sandigen Boden der Mark“, sagt Hellriegel, „hatten wir fast alljährlich Gelegenheit, den Gang dieses Prozesses im Grossen zu beobachten. Wenn besonders im Mai oder Juni eine längere Reihe von regenlosen warmen Tagen mit trockenem Ost- winde einfiel, so fing sehr bald die Vegetation an, sichtlich zu stocken. Der junge Klee beispielsweise blieb in der Entwickelung fast voll- ständig stehen. Aber erst nach längerer Zeit trat die Erscheinung des Welkens auf, zunächst fleckweise an den steinigen Stellen. des Feldes, und dann genügten immer nur wenige heisse regenlose Tage, um diese Flecken rasch über den ganzen Schlag auszubreiten und die Pflanzen ganz zum Verdorren und zum Absterben zu bringen. Die welken Pflanzen zeigten bei der Analyse einen beinahe doppelt so grossen Trockensubstanzgehalt als die frischen und mussten folglich auch beinahe die Hälfte ihres Wassers verloren haben, ehe eua\Velkenederselbens bemerislich wurde TE Während demnach die Ursache des Welkens der Pflanzen nur zum Theil in zu hoher Bodentemperatur gesucht werden kann, ist die ungenügende Bodenfeuchtigkeit weit wichtiger und zwar. nicht etwa, weil der Boden nicht absolut genug Wasser enthielte, um den Bedarf der Pflanze zu decken, sondern weil bei geringer Bodenfeuchtigkeit die Bewegung des Wassers in den feinen und feinsten Kapillar- räumen des Bodens so schwierig und langsam wird, dass: die Pflanzen ihren Wasserbedarf nicht mit derselben Raschheit beziehen können, mit welcher die ungewöhnlich gesteigerte Verdunstungsenergie den Wasserverlust bewirkt. Man kann annehmen, :. dass :.bei,. einem Boden, dessen wasserfassende Kraft etwa 25 pCt. beträgt, das günstigste Maass eine gleichmässige Bodenfeuchtigkeit von 40-60 pCt. der wasser- fassenden Kraft ist.1) Dieses für die Vegetation nothwendige Wasser: muss die Pflanze fast allein aus der Wassermenge des Regenfalles decken. 1) Vergl. Hellriegel a. a. O. 8. 542 ff. kaiilasdz 3# 36 Klimatisches. Ueber die Regenhöhen in Selehow sind von Herrn Neuhauss folgende Beobachtungen gemacht worden, denen diejenigen in Dahme im Durchschnitt der Jahre 1859 — 373 gegenübergestellt sein mögen: Beobachtete Regenhöhen | i . b. in a. in Selchow: Dahme: ') Ä im Durch- Jahreszeiten u dad N 1881 | 1883 | 1884 1885 | 1886 | 1887 |1859—73 in Millimeter December | — — 59,0 67,0 — _ 52,1 Winter Januar. . | — — 20,0 22,0) — _ 32,1 Februar . | — 11,4 | 33,6 18,01 — — 35,0 zz 1126 10700 a ErGe a ohne März... | — |Regen) 20,0 41,0| 35,0 | 41,02) 37,1 Frühjahr | April... | 35,0 | 22,6 | 33,6 82,1 | 45,0) 19,0) 41,0 Mai... 54,0| 55,0) 37,0| (46,7 79,6|149,0| 51,3 = 5774612906 = 169,8 159,6 |209,0 | 129,4 Be WERSANSDTZB SF © Juni... 81,0) 71,0| 75,0/2|38,5 | 32,6| 5341 65,3 Sommer ! Juli... 1190,09 76,1 | 71,0'°(25,7| 56,4 65,9 | 61,8 August . |100,0| 33,1 | 66,0| 81,4| 49,2| 35,5] 56,3 371,0|180,2)212,0 | 145,6 1138,2 154,8 | 183,4 September | 77,0| 36,7| 26,01 49,1] 40,0| 38,9| 37,6 Herbst Oktober . | 35,0 | 56,7 122,0 84,0 46,0 | 28,0 33,8 November | 70,0 | 43,0| — 34,0| 48,0| 41,0) 47,8 192,0 [136,4 — | 167,1 134,0 |107,9 | 119,2 Gesammt - Summe 389,5 551,2 Ueber die Anzahl der Regentage liegen für Selechow nur Beob- achtungen aus dem Jahre 1881 vor, welche hier, wenn sie auch, ) Hellriegel a.a.0. S. 702. Aus der dort gegebenen Tabelle ist auch die grosse Verschiedenheit der in einer Gegend gefallenen Regenmengen er- sichtlich. Klimatisches. 37 ebenso wie die obigen Zahlen, nur unvollständig sind, doch des Vergleichs wegen mitgetheilt werden sollen: Nach van Bebber fallen in Regentage in Selchow: Mitteldeutschland auf 100 Tage }): December — Regentage 43,6 Regentage Januar — an 43,9 Er Februar — 55 43,4 en März — N 46,2 % April Ü > (—23,3 auf 100 Tage) 43,3 Be Mai 13 “= A089 ei ) 42,4 ee Juni 13 ÄR 43,3 > ) 46,6 SE Juli 16 \ C 56 &: ) 44,7 5 August 17 a (C=54,8 We 2226 ® September 7 = — 23,3 $ Sl EN October 3 5, EEG ne ) 38,2 R November 9 & (— 30,0 = ) 44,2 is im Durchschnitt 43,3 pCt. Regentage. Schliesslich seien noch die Gesammt-Niederschlagsmengen für die Provinz Brandenburg mitgetheilt: nach van Bebber betragen die- selben im Jahre durchschnittlich 605 mm, nach den Beobachtungen der deutschen meteorologischen Station aber 553,2 mm). Auch den Weg zur Verwerthung derartiger Beobachtungen für den landwirthschaftlichen Betrieb zeigt uns Hellriegel in seiner Betrachtung über das ‚‚Verhältniss zwischen Wasserbedarf der Pflanze und Regenfall‘“. Zu einer Mittelernte der kleinen Gerste von 10 Scheffeln (etwa 7 Centner) pro Morgen, gleich rund 3300 kg oberirdischer Trockensubstanz pro ha gehören nach seiner Berechnung 102,3 mm Regenhöhe. !) Abgedruckt in den „Grundlagen zur Beurtheilung der Ackerkrume‘‘ von Prof. Dr. R. Heinrich. Wismar 1882. S. 169. 2) 23jähriger Durchschnitt der Jahre 1848—1870 inel. Vgl. Hellriegel a. a. 0. S. 706. 38 Klimatisches. :Die Vegetationszeit der Gerste beträgt in Dahme etwa 2 '/a Mo- nate und fiel im Jahre 1865 in die Zeit vom 7. Juni—17. August — 72 Tage 99 1866 93:9 „ » 8. „ — Dur, „ — 78 „ ss WIEES OBERE... 9. Mai —23. ui =76 „ 5 1869 5) bE) „ 10. » —dn. pP) — 176 bE) b$) 1870 >) b>) „ 6. ” — 2a). bE) —= 176 „ In dem gleichen Zeitabschnitt, wenn auch in anderen Jahren !), wurden in Selchow folgende Regenmengen beobachtet: Juni— August: Mai—Juli: im Jahre 1885 104,9 98,1 a 113,6 130,4 N) ar ı) 235,4 Aus dieser Berechnung, in welcher ebenso wie oben der ge- sammte "Regenfall zum Nutzen der Vegetation gerechnet ist, zeigt sich, dass in Selehow in den genannten Jahren die Verhältnisse günstiger lagen als in Dahme, so dass dort die Niederschläge für mehr als den Bedarf einer Mittelernte ausreichen. Der Berechnung und der Regenhöhe entsprechend, sind im dalne 1885 6 25. .© (ir 5 ER DS a a 1. geerntet worden. } pro Morgen 1) Zeigen die hier gegebenen Zahlen über den Regenfall in Selchow mehrfach Lücken, so glaubte ich doch wegen ihrer Wichtigkeit und wegen des Beispiels, wie der Landwirth durch fortgesetzte Beobachtungen selbst dazu beitragen kann, die Grundlagen seines Gewerbes zu erforschen, auf ihre Wiedergabe nicht ver- zichten zu dürfen. 2. Geologisches. Die Oberfläche des östlichen Theiles jener unregelmässig ge- stalteten Hochfläche, welche wir oben unter dem Namen ‚‚Teltow oder Hoher Teltow‘“ kennen lernten, wird zum weitaus grössten Theile von den Verwitterungs-Schichten des Oberen Diluvial- oder Ge- schiebemergels') gebildet, während in dem westlichen Theile die zu Tage liegenden Sande mit dem eben genannten Gebilde an Flächen- ausdehnung mehr im Gleichgewicht stehen. ?) Die Mächtigkeit dieses in seiner ursprünglichen Beschaffenheit thonig-kalkigen, aber in dieser nur. ausnahmsweise zu Tage tretenden Gebildes’) ist im Allgemeinen keine erhebliche, sein Vorkommen vielmehr ein deckenförmiges, welches eine durchschnittliche Mächtig- keit‘) von 2—5 m nur in Ausnahmefällen überschreitet. Unterteuft wird diese Bildung meist von dem Unteren Diluvialsande, wegen seines ziemlich hohen Gehaltes an Feldspathkörnern auch Spath- sand genannt. In verhältnissmässig nur kleinen Flächen, meist in Streifen und Bänken, an den Rändern der das Plateau durchquerenden Rinnen!), finden sich die tieferen Schichten des Unteren Diluviums als Unterer Diluvial- und Thonmergel. Aeltere Gebirgsschichten treten in dem in Rede stehenden Ge- biet nirgends zu Tage, sind dagegen in der Nähe desselben mehr- I) Vergl. S. 46 ff. 2) Geologische Uebersichtskarte der Umgegend von Berlin im Maassstabe 1: 100 000 nebst Erläuterung. (Band VIII, Heft 1 der Abhandlungen.) Berlin 1885. ®) Band II, Heft 3 der Abhandlungen zur geolog. Specialkarte. Allgemeine Erläuterungen zur Umgegend von Berlin von Prof. Dr. @. Berendt. Berlin 1877. *) Erläuterung der Blätter Tempelhof und Lichtenrade. Lief. XX der geolog. Specialkarte. 40 Geologisches. fach in Tiefbohrungen und durch Bergbau aufgeschlossen worden, so dass man im grossen Ganzen die Mächtigkeit der Diluvialbildungen ungefähr zu 45 m annehmen kann. Als Liegendes dieser Diluvialschichten ergeben diese Tief- bohrungen meist zunächst die Märkische Braunkohlenbildung, darunter das Oligocän. Als weitere Vorkommen, welche sich an der Zusammensetzung der Oberfläche betheiligen, sind noch anzuführen : Oberer Diluvial- sand und Grand und Thalsand!), sowie von dem Alluvium: Torf, Moorerde, Wiesenkalk, Moormergel und Sand. Dieses, in grossen Zügen entworfene, geognostische Bild des Teltow, besonders in seinem östlichen Theile, wiederholt sich in seinen Einzelheiten fast auf jedem beliebig herausgegriffenen Stück und so auch auf dem hier zur Behandlung kommenden Areal des Ritter- gutes Selchow. Aus der beigegebenen Bodenkarte (Tafel Il) ist ohne Weiteres ersichtlich, wie der weitaus grösste Theil der Oberfläche der Guts- feldmark von dem Oberen Geschiebemergel bezw. seiner Ver- witterungsrinde gebildet wird. Da wir diesen Oberen Geschiebemergel als Theile einer Grund- moräne, und zwar der zweiten oder jüngeren Vereisung aufzufassen haben, welche in der Richtung von Ost nach West vorrückte?), so so sei auch hier derjenigen Merkmale gedacht, welche eine solche » Landschaft besonders charakterisiren, nämlich der Bildung von Rinnen und Riesenkesseln. Die in der geologischen Karte deutlich vorhandene, das gesammte Gutsgebiet in zwei ungleiche Theile zerlegende Rinne, das sogenannte lange Luch, ist ein Theil einer jener Verbindungen, die ehemals !) Auf der geolog. Uebersichtskarte, sowie der Specialkarte (Blatt Tempelhof, Lichtenrade, K.-Wusterhausen u. s. w.) sind diese Sande noch dem Alt-Alluvium zugetheilt. Vgl. hierzu G. Berendt. Die Sande im nordd. Tieflande und die grosse diluviale Abschmelzperiode. Jahrbuch der Königl geolog. Landesanstalt und Bergakademie für das Jahr 1881. S. 482 ff. 2) Wahnschaffe, Dr. F. Die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Rathenow. Rathenow 1886. Geologisches. 41 zwischen dem Baruther und Berliner Hauptthale bestanden und welche das Plateau des Teltow und zwar nahezu parallel kreuzen. Die Richtung dieser Rinne war früher eine genau ost- westliche und ging vom langen Luch nördlich des Weinberges vorbei in das grosse Luch; erst gegen Ende der Diluvialzeit zu- gleich mit dem Abfluss des grossen Wasser-Beckens im Birkholz- Feld versandete die Rinne zwischen den beiden genannten Niede- rungen, ebenso wie die Verbindung zwischen Wassmannsdorf und Gr. Ziethen, und es bildeten sich die heutigen Vorfluthverhältnisse, welche sich so gestaltet haben, dass jetzt ein Theil nach Norden zur Spree und der andere nach Süden zur Notte entwässert‘). Eine weitere Schmelzwasserrinne findet sich im Osten unseres Gebietes, östlich des Hünenberges, welche sich hier beckenartig er- weitert und auch auf den ersten Blick in der bereits erwähnten geologischen Karte mehr als solches erscheint. Erst ein näheres Eingehen auf Höhenlage und geoenostische Verhältnisse (vgl. die Boden- karte auf Tafel Il) zeigt uns, wie in der Richtung nach Südsüdwest sich eine Senkung hinzieht, in der der Obere Diluvialmergel stark unter der Abwaschung gelitten hat und bis zu einer Decke von lehmigem Sand und sehr sandigem Lehm von noch nicht 2m Mächtigkeit zusammengeschmolzen ist. Alle vorhandenen Rinnen sind theils mehr, theils weniger tief in das Terrain eingeschnitten, und zwar wird durch sie entweder der Obere Diluvialmergel unterbrochen, oder er ist in seiner Mächtigkeit wesentlich verringert, oder es ist Sand auf ihm zur Ablagerung gekommen, wie z. B. im letzteren Falle. Es wird deshalb das Verständniss für die Lagerung der übrigen Schichten wesentlich erleichtern, wenn wir unsere weiteren Betrach- tungen hierüber an diese Bildung anlehnen und diese gleichsam als Horizont?) ansehen und uns vergegenwärtigen, dass die über ihm lagernden Schichten, jüngeren, die unter ihm liegenden, älteren Datums sind, oder, um es anders auszudrücken, dass die unter ihm liegenden Schichten dem Unteren Diluvinm angehören, während er selbst und 1) Blatt Lichtenrade. Lief. XX der geolog. Specialkarte. ?, Erläut. zu Blatt Tempelhof. Lief. XX der geolog. Specialkarte. 42 Geologisches. die über ihm liegenden dem Oberen Diluvium und dem Alluvium zuzurechnen sind. Das Untere Diluvium. Was zunächst die älteren Schichten betrifft, so ist der Untere Diluvialsand von besonderer Wichtigkeit. Derselbe wird, wie be- merkt, wegen seines hohen Feldspathgehaltes auch Spathsand genannt (ds) und ist auf der beigegebenen Karte an seiner grauen Farbe kenntlich. Sein Auftreten ist nach 2 Seiten hin bemerkenswerth: 1. als Heraustreten an den Rändern der Plateaus des Oberen Diluvialmergels, 2. als Durchragung der genannten Bildung in dem Plateau selbst, in welchem Falle er meist die für die Mark, sowie das Flachland überhaupt, charakteristischen kegelförmigen Kuppen bildet. Als Beispiele für das Heraustreten an den Thalrändern sei er- wähnt das lange Luch, sowie die im nördlichen Theile der Guts- fläche von der Berliner Chaussee zum Kl. Ziethener Wege hinüber- ziehende Rinne. Auch die flache Rinne östlich des Rittergutes, westlich der Chaussee nach Mittenwalde, welche nur zum kleinen Theile in das Gutsgebiet fällt, gehört hierher '). Für die zweite Art sind charakterische Stellen: der Weinberg, der Gr. Kienitzer Berg und der Hünenberg u. a. m. Der Untere Diluvialmergel (dm), welcher meist unter dem oben genannten Sand bezw. im Wechsel damit lagert, findet sich in dem in Rede stehenden Gebiet selbst nicht, wohl aber dicht an der Grenze, so im Dorfe Selehow und im Westen am Chausseehaus an der Abzweigung nach Lichtenrade. Von weiteren Bildungen des Unteren Diluviums tritt nur noch Unterer Diluvialthonmergel auf und zwar als Untergrund eines 1) S. das bereits mehrerwähnte Blatt Lichtenrade der geologischen Special- karte, sowie die beigegebene Bodenkarte des Rittergutes Selchow. Die dort als „Weinberg“ bezeichnete Durchragung führt auf der Gutskarte den Namen „Freundschaftsberg“. Geologisches. 43 Alluvialbeckens unter Torf. Seine Bedeutung liegt demnach hier hauptsächlich in seiner technischen Verwerthung, welche insofern für Selchow wichtig ist, als er das zum Aufbau der neuen Gebäude auf dem Gutshofe nöthige Rohmaterial zur Ziegelfabrikation geliefert hat. Das Lager ist aber in dem oberen Theile ziemlich ausgebaut und nur an den Rändern und in grösserer Tiefe finden sich noch weitere Thonmassen. Das Obere Diluvium. Von den jüngeren Schichten sind ausser dem bereits genannten Oberen Diluvialmergel noch der Obere Diluvialsand (Decksand) und der ihm gleichalterige Thalsand anzuführen, letzterer wird hier als Sand der Rinnen und Becken in der Hochfläche bezeichnet. Der Obere Diluvialsand findet sich nur in grandiger Aus- bildung, ja geht zum grössten Theil direct in Grand über. Als Beispiel der ersten Art sei erwähnt das Vorkommen nördlich des langen Luchs, der zweiten dagegen, die Westspitze desGr. Kienitzer Berges. Bei den Durchragungen des Unteren Sandes westlich des Gr. Kienitzer Berges und des Hünenbergs liegt eine lehmig-grandige Decke (0) Oberen Diluvialsandes auf dem Unteren Diluvialsand (or: Der als Sand der Rinnen und Becken in der Hoch- fläche bezeichnete Thalsand (0@&) ist von feinerem und mehr gleichmässigem Korn, so dass sich hieraus auch die Dünenbildungen erklären, welche wir auf der Fläche östlich des Hünenbergs finden. Diese nahmen ihren Anfang nach Trockenlegung der Rinnen und dauerten so lange, bis eine Pflanzendecke dem Boden hinreichend Schutz gegen Verwehungen gewährte. Gleichfalls aus der Schlusszeit des Diluviums stammen die An- fänge zur Bildung einer humosen Rinde des Oberen Diluvial- mergels in dem grossen, als Birkholzfeld bezeichneten Becken. Wenn auch diese Rinde an Humusgehalt nicht den, z.B. bei den Aufnahmen in Ost- und Westpreussen und der Altmark bekannt gewordenen Schwarzerden gleichgestellt werden kann, so dass nur bei einer kleinen Fläche das Beiwort ,„humos‘‘ am Platze ist und 44 Geologisches. man gewöhnlich nur „schwach humos‘““ sagen muss, so glaubte ich doch andererseits auch nicht, diese immerhin auffällige und sich, wie es scheint, im ganzen Flachland findende Erscheinung vernach- lässigen zu sollen. Die Gründe, welche für eine natürliche Humificirung sprechen, sind theils petrographischer, theils genetischer Natur: 1. ist der Humus auch hier der Verwitterungsrinde des Dilu- vialmergels sehr innig beigemengt und reicht zum Theil viel tiefer als die von dem Pflug bewegte Ackerkrume ); würde auch die intensive Ackerkultur, wie sie in Selehow betrieben worden ist, nicht hingereicht haben, diesem Boden einen solchen Humusgehalt zu schaffen, was man um so DD mehr annehmen kann, als ja auf anderem, gleich bestelltem und seit viel längerer Zeit in guter Kultur stehendem Lande sich ein so hoher Humusgehalt nicht findet?) ; 3. spricht die Terrainbildung für obige Auffassung, da die Ent- stehung in einer flachen Mulde geschah, welche, wie schon gesagt, noch bis in unsere Zeit unter dem hohen Grund- wasserstand litt °). In dieser sumpfigen Niederung entstand eine üppige Vegetation von Sumpfpflanzen aller Art, welche die zur Humusbildung nöthigen Stoffe lieferten. Die innige Mengung mit dem oberen Theile des Gesteins bezw. seiner Verwitterungsrinde selbst lässt sich durch den Wechsel der Jahreszeiten und der Witterung, durch Frost und Hitze, Trockenheit und Nässe u. s. w., erklären °). Auch der zum Theil schwache Kalkgehalt, der hier bereits bei der geologisch-agronomischen Kartirung beobachtet wurde, findet sich in der Altmark sowohl als in Westpreussen (vgl. Tabelle VII S. 68). !) Erläuterungen zur geolog. Specialkarte. Vorwort der 32. Kartenlieferung. 2) Wenn auch die intensive Kultur Selehows erst seit einem Menschenalter datirt, so können wir doch annehmen, dass der südlich des Gutshofes gelegene Binnenschlag 1, welcher seiner hohen Kultur wegen ebenso wie der humifieirte Boden weiter südlich geschätzt worden ist, von jeher bevorzugt wurde; trotzdem steht derselbe in seinem äusseren Ansehen weit hinter dem humifieirten Boden zurück (vgl. Theil III. 3.). ®) Vgl. Th. I 3, S. 16 und die Höhenangaben auf der Bodenkarte (Tafel II). %) Erläuterungen zur geolog. Specialkarte Lieferung 43. Bl. Mewe S. 11. Geologisches. 45 Das Alluvium. Von den alluvialen Bildungen, welche in dem behandelten Gebiet auftreten, sind als Oberfläche bildend zu nennen: Moorerde, Moor- mergel und Torf. Letzterer tritt nur in den tiefsten Theilen des langen und krummen Luchs und in fast allen im Acker befindlichen Pfuhlen auf. Seine Bedeutung liegt sowohl in seiner landwirthschaftlichen Be- nutzung als Wiese, wie auch in seiner Verwendung als Meliorations- mittel (vgl. oben S. 18). Im Untergrund, und zwar als Liegendes des Torfes, tritt ein in der Litteratur als Eisenmoor eingeführtes Gebilde auf, welches ähnlich schon mehrfach bei den Kartirungsarbeiten im Flachlande beobachtet und aus der Gegend von Genthin beschrieben worden ist'). Seine physikalischen Eigenschaften bezüglich der Farbe, des speeifischen Gewichts, der petrographischen Zusammensetzung u. s. w. sind hier in Selchow fast genau dieselben wie dort, nur ist das hier auftretende Gebilde von geringerer Consistenz als jenes. Auch sein chemisches Verhalten ist beim Glühen genau jenem gleich, nur fand ich beim Behandeln mit Säure, dass jetzt, nach längerem Liegen der Probe, wohl in Folge eingetretener Oxydation, sogleich ein starkes Aufbransen erfolgte. Dieses Gebilde, welches wegen seines hohen Feinerdegehalts undurchlässig ist und meist als Sohlband der Moore auftritt, ent- spricht in seinem Vorkommen der sich noch heute in den Seeen und Flüssen bildenden Schlammschicht, auf die ich seine Entstehung zurückführen möchte. Hierdurch erklären sich dann auch die petro- graphischen Eigenschaften, die sich an verschiedenen Fundpunkten auch verschieden ausprägen, sehr leicht. Die Entstehung scheint dem- nach der mancher Moormergel zu entsprechen. Als weitere Moorbildungen, welche an der Bildung der Ober- fläche Theil nehmen, sind Moorerde und echter Moormergel?) zu erwähnen. Das von diesen eingenommene Areal dient jedoch in Selchow ausschliesslich der Wiesenkultur. !) Jalırbuch der Königl. geolog. Landesanstalt pro 1886 S. 249. Desgl. pro 1887 S. XCV. Erläuterungen zu Blatt Genthin 8.23. Lief. 42 der geologischen Specialkarte von Preussen etc. 2) G. Berendt, Allg. Erläuterungen zur geognostisch-agronom. Karte S 49 ff. Band II, Heft 3 der Abhandlungen zur geolog. Specialkarte u. s. w. 3. Pedologisches. A. Das Ursprungsgestein. Nachdem im vorigen Abschnitt die in Selchow auftretenden Gesteins- und Bodenarten in geognostischer Hinsicht kurz gekenn- zeichnet worden sind, wenden wir uns jetzt zu dem wichtigsten Ge- bilde derselben, insofern als es selbst oder meist seine Verwitte- rungsrinde den weitaus grössten und fruchtbarsten Theil des Bodens in Selchow ausmacht, zu dem Oberen Diluvialmergel. Der Obere Diluvialmergel oder Geschiebemergel, wie gegenwärtig seine gebräuchlichsten!) Bezeichnungen sind, ist in seiner ursprünglichen Beschaffenheit ein, durch regellos eingemengte Geschiebe, Gerölle, Grand und Sand, besonders wider- standsfähiges, in feuchtem Zustande zähes, in getrock- netem hartes, thonig-kalkiges Gestein ohne jegliche bemerkbare innere Schichtung?). Die Farbe ist hier fast ausnahmslos gelb oder gelblich mit weisslichen Streifen, welche von seinem Gehalt an fein vertheiltem Kalke herrühren; nur an den Rändern der Hochflächen, wo infolge seiner Lage unter dem Grundwasserspiegel eine Oxydation der Eisen- 1) Aeltere Bezeichnung Diluvialsandmergel, vgl. G. Berendt „Diluvial- Ablagerungen der Mark“ S. 15, wo auf der folgenden Seite auch noch eine An- zahl älterer Namen angegeben sind. 2) G. Berendt, Allgemeine Erläuterungen S. 29. Pedologisches. 47 verbindungen nicht vor sich gehen konnte, zeigt er eine graue oder bläulichgraue Färbung. Wenn er auch nicht unmittelbar die zum Ackerbau dienende Schicht bildet, hierzu vielmehr seine, durch die, Jahrtausende währende Einwirkung der Atmosphärilien mehr oder weniger stark zersetzte Verwitterungsrinde dient, so ist es doch sehr wichtig, seine Zusammensetzung und Eigenschaften genau zu kennen, nicht allein deshalb, weil er unser allgemeines Interesse als Ursprungsgestein der Diluvialbildungen überhaupt in Anspruch nimmt, sondern auch wegen seiner praktischen Bedeutung als Untergrund und als Meliorations- mittel. Es ist demnach nicht eine einzelne Eigenschaft dieses Gebildes, welche unsere Aufmerksamkeit verlangt, sondern wir müssen sowohl seine physikalischen, wie chemischen Eigenschaften zu erforschen suchen, um seine Bedeutung nach jenen oben angegebenen Richtungen hin würdigen zu können. Was nun zunächst seine Körnung anbetrifit, so geht dieselbe, wie sie auf dem Hohen Teltow vorkommt, aus umstehender Tabelle hervor. Tabelle I S. 48. Wenn auch die angegebenen Analysen nicht vollständig ver- sleichbar sind, weil theilweise der Kalkgehalt in Abzug gebracht ist, so ist das doch für das Gesammtbild unerheblich, weil er- wiesenermassen der Kalk ziemlich gleichmässig im Boden vertheilt und die grösste Menge desselben in den thonhaltigen Theilen ent- halten ist. 48 Pedologisches. Körnung des Oberen Diluvialmergels, om (Geschiebemergel) Tabelle 1. vom Hohen Teltow.') | 5 |Grob- |Mittel-| Fein- x on = Sehr || Thonhaltige FI 6 =| Feiner Feiner F Mess- 2 5 2 körniger N Tu = isch- | Fundort |33| & | 8 tisch unao se| 5 Sand Staub | Fein- = blatt 2s Sy pie | 1 bis [0,5 bis| 0,2bis | 0,1 bis | 2 Dee] S Aarm 0,5 0,2 0,1 0,05 0,01 0,01 o mm | mm | mm | mm || nm | mm Eisenbahn- |SM | 1,1 76.3 172 100,1 Tempel- | einsehnitt "1 2 make °° |b.Friedenau 4,7 55,2 | 16,4 | 7,0) 10,7Ca CO, Teltow südl.| & Gr. am Wege SM | 2,9 73,9 18,3 nn h der ee 7,7 53,0 |12,8| 8,3] 10,00200; Lehmgrube 2 an a SU 66,4 22,9 90,6 rade Weges von —+98,4 Go 19| 5,51 296 | 9,2] 9,8] 13,1j0200, ? Stahnsdorf IS | 21 681 23,0 93,2 EN am grünen : 2 + 5,5 E Weg 7.5 47,1 |13,5) 7,9) 15,1|CaC0, Selchow 0.0 Liehten- |wesıl. d. Weges SM| 3,8 13,1 23,1 ul a | en 1,9| 5,0 |21,0| 30,3 | 14,9] — | — Mergelgrube| sy | 15 33 355 92,6 5 westl. ; 2 2 on Kl. Kienitz 1,9|4,9| 48,8 |10,0| 10,2] 15,3/CaC0, 2 Diepensee rn s a Mergelgrube SM| 6,0 60,2 21,2 ie “| nahe dem , hausen |Gutsgebäude 1,0 | 4,8 | 16,6 25,2 | 12,6 | 9,8) 17,402C0; Brusendorf | sy 3,0 DEI an | 274 93,3 » |Mergelgrube 2 + 6,7 am Orte 24| 5,1 | 16,4129,4| 9,6 11,8| 15,602 C0, 5 M | 34 61,4 85,2 100,0 Tempel: | Rixdorf 0 6,9 42.4 271231100052 Selch Lichten- |\vestl.a. Weges, TM| %5 50,2 42,3 _|100,0 a a | eos = | = 1) Die folgenden Analysen finden sich zum grossen Theil in der Abhandlung zur geol. Specialkarte, Band III, Heft 2; Mittheilungen aus dem Laboratorium für Bodenkunde von Dr. E. Laufer und Dr. F. Wahnschaffe. 2) Die Zeichen sind dieselben, wie die in der geolog. Specialkarte angewendeten und bedeuten: S—= Sand, L— Lehm, M = Mergel. In der Zusammensetzung ist LS = Lehmiger Sand, LS = Schwach lehmiger Sand, HLS = Schwach humoser lehmiger Sand, HLS = Sehr schwach humoser lehmiger Sand. Pedologisches. 49 Hiernach ergaben sich unter Zugrundelegung der thonhaltigen Theile folgende Abstufungen: SM mit weniger als 20 pCt. thonhaltigen Theilen, SM „ 20— 30 „ „ pP) M „» 30—40 „ bp) „ TM „ über 40 a) u} ”) Der Sandgehalt bestimmt sich hiernach, ist aber schwankend, da er ausserdem von dem grösseren oder geringeren Grandgehalt abhängt. Die beiden von Selchow entnommenen Proben sind in ihrem Gehalt an thonigen Theilen ziemlich als Grenzwerthe anzusehen. Beide sind an verschiedenen Stellen der Feldmark') entnommen und zum Mergeln benutzt worden. Hieraus erhellt, dass je nach dem verwendeten Material der Nutz- effekt einer Mergelung auch ein sehr verschiedener sein wird; es ist Jedoch zu bemerken, dass im Allgemeinen in einem Mergellager die verschiedenen Sorten in Wechsellagerung auftreten und man demnach solchen Be- rechnungen auch nur Durchschnittszahlen zu Grunde legen kann. Von der Menge und Grösse der Gemengtheile eines Gesteins sind vorzugsweise seine physikalischen Eigenschaften, sein Verhalten gegen Wasser und Wärme, seine Durchlüftbarkeit und seine Cohäsion und Adhäsion abhängig. Da der Mergel selbst nicht bodenbildend, wenigstens nicht in dem vorliegenden Gebiete ist, so sind auch nicht alle Eigen- schaften gleich wichtig. Hauptsächlich kommt sein Verhalten gegen Wasser und sein Bestand an Pflanzennährstoffen in Betracht. Man rechnet den Mergel zu den schwer durchlässigen Gesteins- arten, ein Umstand, der seinen Werth im Untergrunde erkennen lässt, wenn leicht durchlässige Bodenarten an der Oberfläche liegen. Die Bedeutung einer undurchlässigen Schicht als Unterlage eines leichter durchlässigen Bodens giebt sich als eine doppelte, für den überliegenden Boden zunächst nachtheilige, zu erkennen. Da sie nämlich selbst das in den Boden eindringende Wasser aufnimmt und festhält, so giebt sie freiwillig an den überliegenden Boden von geringerer wasserhaltender Kraft nichts ab; erst nach ein- getretener Sättigung füllt das Wasser die dort vorhandenen Hohlräume ı) Vgl. die Angabe der Gruben auf der Bodenkarte Tafel II. Neue Folge. Heft 11. 4 50 Pedologisches. und kann dann in einem der Korngrösse desselben entsprechenden Maasse gehoben werden. Die Benutzung des Grundwassers für die Vegetation wird dem- nach davon abhängig sein, ob die Wurzeln his zu jener Tiefe durch- zudringen vermögen, bezw. ob sie bei weiterem Sinken desselben in der trockenen Jahreszeit der undurchlässigen, aber wasserführenden Schicht vermittelst der stärkeren Saugekraft der Wurzeln Wasser entziehen können. Wie weit sich eine derartige schwer durchlässige Schicht, deren Vorhandensein bezw. Fehlen im engsten Zusammenhang mit der Ent- wickelung der Pflanzenwurzeln steht, geltend macht, ist noch nicht genau festgestellt, muss aber für verschiedene Kultur- wie Boden- Arten verschieden angenommen werden. Denn während die Forst- kultur die Kenntniss des Bodens mindestens bis zu einer Tiefe von 2 m!) in Rechnung zieht, geht, mit Ausnahme einiger be- sonders tief wurzelnder Gewächse, bei landwirthschaftlichen Kultur- pflanzen die Benutzung des Untergrundes wohl selten bis zu 2 m. Mit Rücksicht hierauf hat man die Angaben, welche in der geologisch-agronomischen Karte über die Bodenverhältnisse zu machen sind, auf 2 m festgesetzt. Hinsichtlich des Einflusses des Untergrundes und der Benutzung der tieferen Theile in den verschiedenen Bodenarten liegen noch wenige Beobachtungen vor. In der folgenden | Tabelle II (S. 52 u. 53) sind solche für Höhen- und Niederunesböden gegenüber gestellt, welche jenen Einfluss deutlich erkennen lassen. Während für Höhenböden,, insofern sie den lehmigen Verwitte- rungsböden des Diluvialmergels zuzurechnen sind, festgestellt wurde, dass eine mehr als 30 em betragende Bodenschicht nicht zu berück- sichtigen sei, fanden sich für die Niederungsböden die Wurzeln im Allgemeinen bis zu grösserer Tiefe und zwar bei 31 beobachteten Fällen: in 9 Fällen bis zu 100 em Tiefe, 62 Eon 21001507 ze » > » » 150— 200 BD) » und nur bei Luzerne bis zu 265 „ ,„ » !\ Nach Ansicht von Fachleuten muss man dieses Maass für die Forstkultur auf 4 Meter annehmen. Pedologisches. 51 Naturgemäss fand die grösste Wurzelentwickelung in der Acker- krume, d. h. der lockersten und nährstoffreiehsten Schicht statt; in der Urkrume betrug sie etwa noch 50 und im Untergrund 10 pCt. Bei 50 em tief rajoltem Boden hörten die Wurzeln in dieser Tiefe auf, während sie bei 100 cm tiefer Bearbeitung über 70 cm hinausgingen. Zur Ergänzung seien die Versuche‘) erwähnt, welche in Selehow auf den Aussenschlägen 1 und 10 ausgeführt wurden, und zwar zum Zwecke der Feststellung der Bereicherung des Bodens an Pflanzen- rückständen durch den Zwischenfruchtbau: auf dem Ernteergebniss pro Morgen Aussenschlag 1 (2 Fuss tief rajolt) Aussenschlag 10 an grüner Substanz . 136 Ctr. Serradella 100 Ctr. Lupinen an Wurzelrückständen: in 1 Fuss Tiefe 240 5 2a ” 2 ” ” = 3,0 ” 1,38 » » B) ” ” TORI TG 0,22 ” 0,82 ” Von den Pflanzennährstoffen des Mergels interessiren uns besonders sein Gehalt an Kalkerde, Kohlensäure, Thonerde, Phosphorsäure und Kali. bereits aus der Bestimmung seiner mineralischen Gemenstheile. Einen Einblick in die chemische Zusammensetzung erhält man Es sind hierüber zwar noch wenige Versuche angestellt, da die- selben zur Zeit noch sehr zeitraubend und mühevoll sind; das Resultat aber, welches sich aus den bisherigen Versuchen für die Quartärbildungen ergeben hat”), ist, dass, je feiner die Gemengtheile eines Bodens sind, um so höher der Quarzgehalt, während andererseits bei gröberem Boden der Granit und Gneiss theils als solcher erhalten ist, theils in seinen Gemengtheilen bei weitem überwiegt und demgemäss der in dem feineren Boden mehr zerstörte und fortgeführte Feldspathgehalt er- heblich zunimmt. 1) Jahrbuch d. Deutschen Landwirthschaftsgesellschaft pro 1886. Band I. S. 100f. 2) Ueber die Ergebnisse petrographischer Untersuchungen vgl. Abhandlung zur geologischen Speeialkarte von Preussen etc. Band III Heft 2. Mittheilungen aus dem Laboratorium für Bodenkunde von Dr. E. Laufer und Dr. F.Wahn- schaffe. 8. 29—33. 4* —— Te | N vor _ en um 78 den , 08T-09 "I i sdeı sdruruuwog | 991 |0058 | svo | 26-88 u a 98 STH SOH = ar ze = = _ — —_ _ 7012282 ses == Je} 08 SIH SYNSH _ _ _ — = gel = 5 — 06-88 16@228T | “ 978.109 SSHESSTH wo (IT U0A S aJOLL "z sl.. 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Aus den analytischen Resultaten ersehen wir für die feinsten Theile folgende grosse Durchschnittszahlen, welche landwirthschaftlichen Berechnungen mit hinreichender Genauigkeit zu Grunde gelegt werden können: ihonerdeYp : . 22.295390 p0r Bhosphorsauren 2 2 Kal. 2 Se Kr Bisenoxyd [en To2: Kohlensaurer Kalk . . 6—12 ” *) Entspricht wasserhaltigem Thon 34,13 pCt. B. Das Verwitterungsgestein. Wie schon oben gesagt, bildet das Ursprungsgestein im vor- liegenden Gebiet, wie überhaupt in der Mark, in erheblichem Um- fange nirgends die Oberfläche, sondern nur seine Verwitterungsrinde und zwar in bereits mehr oder weniger vorgerücktem Zustande. Diese Verwitterung, deren Gang G. Berendt in den mehr- erwähnten „Allgemeinen Erläuterungen“ ') sehr genau beschreibt, besteht darin, dass zunächst im Laufe der Jahrhunderte durch die Atmosphärilien der Kalkgehalt ausgewaschen und fortgeführt ist, wobei sich als Gesetz ergeben hat, dass der Thon- und Kalkgehalt im umgekehrten Verhältniss zur Dicke der Verwitterungsschicht steht. In die durch die Auslaugung des kohlensauren Kalkes entstehenden’ Ritzen dringt das Siekerwasser leichter ein und mit ihm die atmosphärische Luft, deren Sauerstoff von den im Boden vorhandenen Eisenoxydulverbindungen zu weiterer Oxydation zu Eisenoxydhydrat aufgenommen wird und wodurch sich die hellgelbliche Farbe des Mergels zu einer rostbraunen umwandelt. Dieses Gebilde, Lehm genannt, gehört ebenfalls zu den schwer durchlässigen Bodenarten und zeigt in seiner Zusammensetzung einige Abweichungen, welche durch die oben genannten Verwitte- rungs-Processe erklärlich sind. !) Band II Heft 3 der Abhandlung zur geologischen Specialkarte S. 70 ff. Pedologisches.. 80 Bemerkenswerth ist der Mangel an kohlensaurem Kalk und eine Anreicherung an thonhaltigen Theilen. Diese Anreicherung, soweit sie nicht eben einfache Folge des ausfallenden Kalkgehaltes ist, erklärt sich aus der chemischen Zer- setzung zahlreicher Mineralien und weniger durch eine Zuführung aus den oberen Schichten, denn die in den Boden eindringenden atmosphärischen Niederschläge, welche thonige Theile mit sich führen, dringen in Folge der Schwerdurchlässigkeit des Lehms weniger nach unten, sondern fliessen vielmehr nach den Seiten ab. Es erklärt sich sonach leicht, dass die oberhalb des Lehmes lagernden Schichten nur noch als lehmiger bezw. schwach lehmiger Sand, ja theilweise nur noch als Sand bezeichnet werden können. Die volle wasserhaltende Kraft des Lehms beträgt nachweislich der vorhandenen Bestimmungen 20—22 pCt. An Thon und Pflanzennährstoffen ist derselbe wegen seiner fort- geschrittenen Verwitterung durchweg reicher als der Mergel. Der Gehalt an wasserhaltigem Thon beträgt in den feinsten - Theilen im Durchschnitt : 45,28 an Phosphorsäure 0,38, „ Kali 4,26, und an Eisenoxyd 8,90 pCt. Die mechanische Zusammensetzung und Körnung des Lehms zeigt die nachstehende Tabelle III (Seite 56). Aus derselben geht auch hervor, dass man gleich wie beim Mergel folgende Eintheilung und Benennung treffen kann: SL. . . . . bis 25 pCt. thonhaltige Theile SEA Ne DE: u " L IE EHE 40; ” ® T L . . . . . über 40 DE) bi) ”) 56 Pedologisches. Körnung des Lehms des Oberen Diluvialmergels, om (Geschiebemergel) vom Tabelle Ill. Hohen Teltow. IE) Mit- | „_. 7 = on 3 Grob-| gej- | Fein- Feiner| Sehr Thonbhaltige M | IS feiner Theile ® Ess) Ss ea) & körniger =) tisch- | Fundort EIE = Sa Staublremı]| 5 blatt ES = sspssehnneabanı| u | © al & |725| 05 | 02 | 01 | 005 | nor | 901 | (&5) | mm | mm | mm | mm || mm:| mm Tempel- || Eisenbahn- SL | 0,3 ae 13,20 EIEN hof einschnitt | 4,4 | 63,1 ‚12,4 6,9| 12,9 ah Oestl. SL 2,0 67,9 30,1 | 100,0 Sie Lichtenrade | am Graben 08139| 484 |ıa,8l 5,6124,5 BEE Diepensee | i | us Mergelgrube SL || 3,9 65,5 | 30,6 | 100,0 Ih nahe dem | I ZUBE Ge rehände 2,4 | 5,7 |13,9,31,4 12,1) 16,6) 14,0 Lichten- |Mergelgrube| SL | 1,8 66,5 317 | 100,0 rade westl. Kl.-Kienitz 22|5,7| a72 111,4] 11,4 20,3 Königs- | Brusendorf | SL | 1,7 65,5 32,8 100,0 Wuster- |Mergelgrube hausen | am Orte 1,9 | 6,0 |12,9|31,9|12,8| 13,8| 19,0 a | |/sit| &ue 64,8 33,6 | 100,0 rade des Weges a Sen, 2,0 | 53| 465 |11,0| 11,5) 22,1 es L 19 59,4 | aaa un har Rixdorf S | | 62 | 41,5 111,7 10,6 238,1 Pedoloeisches. 57 C. Der Verwitterungsboden oder die Oberkrume. Die fortschreitende Verwitterung des ersten als Lehm bezeich- neten Stadiums besteht, wie schon oben angedeutet, in der Fort- führung von thonhaltigen Theilen und Auslaugung leicht löslicher Stoffe, in Folge dessen der als Oberkrume zusammengefasste und aus Acker- und Urkrume bestehende obere Theil der Verwitterungs- rinde nur noch als lehmhaltiger Sand, z. Th. sogar schon als Sand zu bezeichnen ist!). Dementsprechend sind auch seine physikalischen und chemi- schen Eigenschaften zum Theil andere. Wir haben es nun mit einem leicht durchlässigen Boden zu thun, dessen Gehalt an Pflanzen- nährstoffen zwar nicht hoch, der aber bei entsprechender Bewirth- schaftung in seinen Erträgen durchaus sicher und zuverlässig ist, so dass er, zugleich bei seiner bedeutenden Ausdehnung, die grösste Wichtigkeit für die Landwirthschaft des norddeutschen Flachlandes erlangt hat. a. Die mechanische Zusammensetzung des Bodens und die Körnung. Das wichtigste Hülfsmittel beim Studium des Grund und Bodens ist unstreitig die Ermittelung der mechanischen Zusammensetzung, nicht allein deshalb, weil uns die Produete derselben seine Theile nach Grösse und Gestalt näher vor Augen führen, sondern auch, weil sie das Material zu allen weiteren petrographischen, chemischen und physikalischen Untersuchungen liefert. Die Bedeutung der Körnung wird gleichmässig von allen Forschern, welche sich jemals mit Bodenanalyse befasst haben, anerkannt. Für den praktischen Gebrauch einer Analyse scheint es mir jedoch : nothwendig, dass man die erhaltenen Producte nicht blos nach ihrer Korngrösse mit Zahlen benennt, sondern auch damit be- stimmte Begriffe verbindet, wie es bereits W. Knop, @. Berendt, A. Orth, Thoms u. A. gethan haben. Hierbei ist zu erwägen, dass für Aufnahme und Kartirung, also für Bestimmungen nach dem Augenschein an Ort und Stelle, adjectivische Zusätze den Vorzug verdienen vor anderen Bezeichnungen, welche z. Th., wie Streusand u. a., technische Begriffe sind. 1) Wahnschaffe, Dr. F. Ueber die Entstehung des Oberen Diluvialsandes. Jahrbuch der geologischen Landesanstalt pro 1880. 98 Pedologisches. Bei Anwendung einer Abstufung, welche im Anschluss an ähn- liche Eintheilungen nach den durch die Sinne wahrnehmbaren Ab- stufungen | 2—1 mm als grob- 1—0,5 ,, ,, mittel- . körnig Sand vom Durchmesser | 0,5— 0,2 ,, ,, fein- | DO kein 0,1—0,05 ,„,„ ,, sehr fein unterscheidet, erreicht man zugleich eine leichte und sichere An- lehnung der im Felde gemachten Beobachtungen an spätere analy- tische Ergebnisse). Je nach dem Verwitterungsgrade der Oberkrume wird ihr Ge- halt an thonigen Theilen verschieden sein und wir haben wieder hieran das beste Mittel, eine systematische Eintheilung vorzunehmen. Diesen als Oberkrume bezeichneten äussersten Theil der Ver- witterungsrinde trennt G. Berendt weiter als Ackerkrume und Urkrume und beschränkt erstere Bezeichnung ausschliesslich auf den vom Pfluge bewegten und hierbei in seiner Zusammensetzung veränderten Theil der Oberkrume. Bei der Beurtheilung dieser Ackerkrume im Vergleich zu der Urkrume muss man in Erwägung ziehen, dass sie vermöge der in Folge der Düngung etc. vorgeschrittenen Verwitterung feine Theile in grösserem Verhältniss enthält. Berücksichtigt man ferner, dass ein Boden bei gleichem Feingehalt einen sehr verschiedenen Eindruck macht, je nach Menge und Grösse der gröberen Theile, so ergiebt sich aus den in den Tabellen IV und V (Seite 59—61) zusammengestellten Acker- und Urkrumen vom Teltow-Plateau, dass man für den Verwitterungs-Sand . . . . unter 10 pCt. den schwach lehmigen Sand . 10—15 „ und für den lehmigen Sand . über 15 „, thonhaltige Theile anzunehmen hat’). !) Bei den Beobachtungen im Felde könnte man folgende Abkürzungen an- wenden: grkS; mkS; fkS; fS; sfS. 2) Diese Trennung ist für Selchow auf der beigegebenen Bodenkarte (Tafel II) durchgeführt worden, Pedologisches. Körnung der Urkrume des Oberen Diluvialmergels, om (Geschiebemergel) 59 Tabelle IV. vom Hohen Teltow. & ER s Grob- Sr Heiny ang Sehr || Thonhaltige Mess- En = = a — Feiner feiner Theile 3 A Bere) = Sl 5 körniger S tisch- || Fundort ES |oS = Sand Ren, = at en 55 = 1 dis [0,5 bis [0,20ielo,u nin] 905 | ste | & & Sa| = |2bisi 05 | 02 | 01 005 | ou un = 5 |Imm| mm mm | mm | mm Tan mm LS 3,5 Lichten- Selchow Ss = Ss 3,6 88,2 8,2 100,0 ‚ad Nmello,)p se les 3,4 | 7,4 26,3l40,5l10,6| — | — LS 25 - Lichten-| Selehow is 95 LS | 47 81,2 14,1 100,0 T < 5) wis | SR 2,5 | 6,1 |31,2130,2| 10,2 — | — LS 23,5 ; Liehten- Gr. Kienitz) DS 95 LS | 3,0 82,7 15,3 100,0 ae | An‘ el er aaezol an >| — | HLS3,5 | Liehten-| Selchow | LS 35 LS | 6,5 75,4 18,0 39,9 d Nr. ee] ® “ Sms 1,7 4,9 | 24,7 31,2 12,9) — | — ra | BT | 751520 6,0 22,0 | 100,0 MPe®| Rixdorf —— I hof | \\o | | | Iı | wo | 88 13,6) 10,0) 13,0 \ Diepense 8 | Königs- Mergel- | m LS |13| 76,2 22,5 100,0 Wauster-|grube nahe, ST | | -| | | ae rg MT | 2,6, 6,1| 16,3] 35,4| 15,8] 10,6| 11,9 | HLS2 | | Oestl. zn Liehten-| Lichten- | LS 2 18 ®1 2 el rade | rade am! L 1 | | abe Im | | 121|56) 510 |11,6j12,2| 12,4 | | HLS2| Mergel- | —__ 7 Lichten. ae 1sa|ıs|3e6| 71,7 247 | 100,0 rade west. | SL 3 e Kl. Kienitz, Sy 2,8| 64) 51,0 |11,5|10,2| 14,5 ILS =... |Brusendorfl ee Mergel- | LS |LS| 18 70,0 282 | 100,0 Hansen grubeam S = Orte Su 2,4 5,7 14,9) 36,0| 11,0 16,1| 12,1 !) Die hier gegebenen Nummern entsprechen den Angaben auf der Bodenkarte, Tafel II. 60 Pedologisches. Körnung der Ackerkrume!') des Oberen Diluvialmergels, öm (Geschiebemergel) vom Tabelle V. Hohen Teltow. en = Mit- j : © = Grob- ter eRein- Pei Sehr || T'honhaltige Mess- Ss a er feiner Theile = 2z u körniger tisch- Fundort SE = Sand Staub| Fein. | Summa blatt © rS 0,05 | stes 55 I ||9 pis | 1 bis [0,5 bis|0,2 bis|0,1 bis| bis | unter |< = en 10,50 1005501%0:122|.0,0551100.018 Ld'on (de) mm mm mm mm mm mm 5 102 9 3,9 Oestl. |(Restel "| 52 i 1001 Teltow | M,Jensee ıdesom, |’ öds) \ | 2,8 83,9 93 1532 0246 S | 0,9 92,9 6,2 100,0 Lichten- || Selchow LS | ; 2 d N. en En = | m 1,2 4,8 86,9 ü | = Selch Ss 1239| 88,2 8,9 100,0 elchow | 7 < | er) Nr. 19 LS | : | 5 | r Sure 1,4| 5,6 81,2 a | a st 2% 87,8 10,0 | 100,0 elchow | > | | | ” | Nr. 8 2 | | > | R | = 5 | | | Sr ı | 32 | 6,4 (2 I | Selchow | us = or | 2 ee » Nr 21 LS | Pflanzen- P SL 2,7| 92 a { "le rückstände. en LS | 49° 83,0 11,7 „2.6 a 29 7,7 72,4 —, Pilanen- LS 3 2 3 8 rückstände. Selchow = = w- Bi oe L S T | In n 2 2 IN) ll | | | | | Pflanzen- L S | 17 = 19,6, 43,4 = T = rückstände. Ls ı23 85,4 12,0 99,7 Gr. Kienitz| 75 | e as 2) Nr. 16 = 3 | Pflanzen- m 1,4! 4,0 123,3] 39,2,17,0| — | — |yteketände, 1) Der Ackerkrume entspricht die erste Schicht des agronomischen Profils. Die Mächtigkeit der in Selehow entnommenen Proben (vgl. 4. Analytisches) beträgt 25 em. Pedologisches. 61 Fortsetzung zu Tabelle V. | I | = | Grob: nr Fein- Fei Sehr || Thonhaltige Mess | | S | a nn NER seiner| Theile 5 | En a ze! | a körniger E tisch- | Fundort S 5 IMS Sr Staub| Fein. | Summa blatt = rg 0,05 | stes es S 9 pis | 1 bis /0,5 bis|0,2 bis|0,1 bis| bis | unter En = | mm| 05 | 02 |-01 | 0,05 || 0,01 | 0,01 | | 5 mm mm mm Run) ı am mm S ı LS | 6,0 80,0 13,5 99,5 Liehten- | Selchow Ls | | + 0,5 rade | Nr. 10 = | | 722 Pflanzen- | SL ı 1,8 | 6,0 02, 7 | 97 |rückstände. LS | 46 sL1 a 99,8 Selechow is | + 0,2 „ I Nr ii = | Pflanzen- | SL | 2,4 6,8 ge # 55 | - | rückstände. LS | 37 81,9 14,4 100,0 Selchow | © \ 23 Nr. 9 LS Ss 1592 2040 (4,0 — | — LS |40| 80,9 14,9 99,8 Selchow. LS 3 0,1 ” > 2 Nnzen- ae 1,3| 5,2| 30.4 3332 10,8] — | = ||rnckatande. LS | 09 83,7 15,2 99,8 Selehow MS i ; + 0,2 ” Nr. 3 I Pflanzen- SL 1,2| 5,4 I rickefändes LS | 230 82,1 15,6 99,7 Selchow | ST, £ i + 0,3 2 Nr. 17 Pflanzen- SL 1,5 | 4,8 15,8 7 | 77. | rückstände. LS | 2m 79,7 17,5 39,9 Selchow Ls + 0,1 2 Nr25 en Pflanzen- SL N, ai 73,9 — | 7 || rückstände. 5 0.5 81,2 18,2 99,9 Teltow i LS Sasse 31 70,3 | 78| 6,113, LS | 2,3 18,3 19,4 100,0 Lichten- | Selehow LS rade Nr. 4 SL 1,2| 4,8 73,3 19 | = h LS | 41 74,1 21,8 100,0 Selchow EL Zi 2 NZ = SH 2,4| 5,1 66,0 = = Leimmerabe LS | 10 75,6 23,4 100,0 23 des Weges SL zueıoı am 1,6| 50|56,7| 19,3 |11,1|12,3 62 Pedologisches. Wenn sich auch agronomisch als „Lehmiger Sand“ zu be- zeichnende Gebilde finden, welche 20-25 und ausnahmsweise noch mehr Procent thonhaltige Theile enthalten, mithin der Stufe des SL schon sehr nahe stehen, so findet diese Anomalie ihre Erklärung in den petrographischen Eigenschaften des Lehmes gegenüber dem lehmigen Sand, von denen namentlich die Verkittung der Theilchen des Lehmes durch Eisenoxydhydrat zu nennen ist. b, Die Bodeneonstituenten und der Gehalt an Nährstoffen. Da vollständige chemische Analysen von den zur Untersuchung gebrachten Proben von Selchow nicht ausgeführt wurden, sondern nur Einzelbestimmungen von DBodenconstituenten und wichtigen Pflanzennährstoffen (vgl. die Einleitung zum Analytischen Theile S. 94), so sollen hier auch nur einige allgemeine Ergebnisse von bisherigen Untersuchungen, welche bei der geologischen Landesanstalt nach den dort üblichen Methoden ausgeführt wurden, mitgetheilt werden. Erwähnt sei hier noch, dass von den aus der „Umgegend von Berlin“ (umfasst 36 Messtischblätter) zur Untersuchung gebrachten Proben die Aufschliessungen des Bodens fast ausschliesslich mit Flusssäure und kohlensaurem Natron gemacht wurden und sich meist auf die „feinsten Theile“ erstreckten. Laufer und Wahnschaffe machen in der von ihnen mitge- theilten Tabelle folgende Durchschnittsangaben für die feinsten Theile des lehmigen Sandes des Oberen Diluvialmergels: In der Ackerkrume Urkrume Thonerde’) 2... 13,48 14,66 Eisenoxyd...... 5,28 15,95 El ee 3,17 3,96 Phosphorsäure . . . 0,46 0,42 *) Entspricht wasser- haltigem Thon . . . 33,98 36,90 Zum Vergleich seien diese Angaben noch ergänzt durch die Mittheilung des Kaligehalts im Gesammtboden des Rixdorfer Profils HLS, in dessen oberster Schicht 1,53 bezw. 1,82 pCt. Kali gefunden wurde. LS Pedologisches. 63 Der Phosphorsäuregehalt des Gesammtbodens im letztgenannten Profil betrug 0,13 bezw. 0,038 pCt. Weit wichtiger zur Beurtheilung des Bodens ist der Auszug mit kochender, eoncentrirter Salzsäure, die sogenannte Nährstoff- bestimmung, welche die Gesammtsumme aller gegenwärtig vor- handenen und noch durch Verwitterung zur Wirksamkeit kommenden Pflanzennährstoffe enthält. Derartige Untersuchungen liegen jedoch aus der Berliner Um- gegend nicht vor, da diese Bestimmung erst später in den Rahmen der analytischen Arbeiten zu den Publikationen der geologischen Landesanstalt aufgenommen wurde. Es mussten deshalb Ergebnisse von räumlich entfernter liegenden, zum grossen Theil dem Unteren Diluvium angehörenden Gebilden zum Vergleich herangezogen werden. Dieser ist aber um so eher möglich, als geognostisch gleiche Gebilde und speciell des Oberen und Unteren Geschiebe- mergels einen solchen recht gut zulassen. Zugleich sind die in der Tabelle VI (Seite 64) zusammengestellten analytischen Resultate ein interessanter Beweis dafür, dass nicht der Gehalt an Nährstoffen allein die höhere Klasse bedingt. Ausserdem ist aus dieser Tabelle noch ersichtlich, dass der Nährstoffgehalt bei den humosen und humifieirten Bodenarten ') erheblich schwankt, während die rein mineralischen Böden, wie ich sie im Gegensatz zu jenen nennen will, eine grössere Constanz bezw. weit mehr eine Andeutung von regelmässiger Zu- bezw. Abnahme, ent- sprechend der landwirthschaftlichen Einschätzung, zeigen. I) Vgl. Theil III. 3. Das Wort „humifieirt“, welches für den in Frage kommenden Vorgang sehr bezeichnend ist, wurde zuerst von dem kürzlich ver- storbenen Prof. Dr. M. Scholz bei seinen Kartirungen westlich der Elbe an- gewendet. Vgl. die Blätter Calbe a. M., Gardelegen, Klinke und Bismarck der Lieferung 32 der geologischen Specialkarte von Preussen ete. Ney9STueFf [2 -n9 a = - a ae ee a) | en a eu DPIIZIEMUYOS : yaeuıpad => = IL°O 38% 91°0 Gg‘o 10:02 209750 LH yp — Map Ip sne) OMapı OPIIZIENUIS IN e Ws 4r 91y09 0 | 80 20) on ea ee re Bar, el une : 2 | (‚yye SUSI UI % < HIT N onH | „ : soo‘o | seo‘o | 1600 | 8ası | Oro | 9220 | 82000 | 6950 |@TSH |, uye | EV En | & SEURSIH) S Eu, 5 i | = ; 5 ä ; IN Tofosarz = = > oo I8°G 091 0) r00 0260 S |-toydsoyg | -uosıq -DeN a N! TA ne ee -uopog WORUM nn 64 -uodunpfigfelanfieg AOSLy[eN - Fıuoy} uopurassunisyymao‘ A9p gwnAyıayay Jep suapoquıa | sep Yeyaßyors.iyen ayasıpeaaum "IA S119geL 65 Pedologisches. < ‘ ‘ G ‘ (3 DD if) °< "IS wp 9V a Yuuryoagı 620°0 | 210°0 | 1600 | srC’o | 2800 | 6900 | 880°0 0 9 m es % STH “ NS ı 8 zyposum « 70°0 | 9200 | 6200 | 2280 | 1880 | v9T°0 | #600 | 8600 |, sp, MP IV | sunyreug 6 STH LM Zn c 3 ( IH ut usfyuvql zatıopn 900°0 | 8900 | 1200 | 229°1 | 8280 | 700 | 8680 | 8600 | er an | a | y HIT |" HMI - IN SD Open : 1 — | x wa er 6100 | 6c00 | FI6o | 210 | 1200 | 9800 | 60TO L - 1. wp le N |_109sunm er z = = [4 (4 [4 4 [4 [4 5 ID up GY [44 “ 8200 | 2200 | 89000 | EBIT | gez | 9080 | 0900 | esto |, mem vo Sm S91 8 Bp Zy1[OSNE = 2200 TC0%0 | gco‘o | ser | ezso | EE2o | 90TO | sro |: ISH wp | ?V | Summen MPUT 5 @ SH ö 2 N) % ISH Er 3 F 1 6:2V7 ee = = g1‘0 L0°G Be 19°0 800 | orto |\aımy up | — [spng m “ EI AGYALZN EIS 66 Pedologisches. a. Der Kalkgehalt. Sowohl als Bodeneconstituent, wie als Pflanzennährstoff und seiner auf die Zersetzung organischer Stoffe wirkenden Eigenschaften wegen ist der Kalkgehalt des Bodens zu beachten. Die in einem Boden enthaltene Kalkerde ist in demselben in sehr verschiedenen Verbindungen vorhanden; am häufigsten sind die Ver- bindungen derselben mit der Kohlensäure, der Kieselsäure, der Humus- säure, der Schwefelsäure und der Phosphorsäure. Wenn auch sämmtliche dieser Verbindungen wohl in jedem Ackerboden vorhanden sind bezw. sich in jedem, vermöge der ein- geführten Düngemittel, bilden, so sind doch nicht alle für uns von gleicher Bedeutung, besonders ist es der zuerst angeführte kohlen- saure Kalk, welcher unsere höchste Aufmerksamkeit als Boden- bestandtheil in Anspruch nimmt. Wie wir bereits oben gesehen, wird der kohlensaure Kalk in den kohlensäurehaltigen, atmosphärischen Wässern gelöst und die Lösung durch dieselben theils in den Untergrund, theils nach den Seiten abgeführt. Diese Wässer werden auf ihren Wanderungen theils andere Schichten imprägniren, theils auf unterhalb liegenden Terrains zu Tage treten und in Folge von Temperaturveränderung und Verdunstung oder von Verlangsamung der Bewegung beim Antreffen mechanischer Hindernisse ihren Kalkgehalt bezw. einen Theil desselben verlieren und so den Anlass zu neuen Kalk- bezw. kalkhaltigen Schichten liefern. Auf diese Weise können wir einen grossen Theil der Kalklager erklären, wie auch die sonst auffällige Erscheinung, dass bereits bis in grosse Tiefe verwitterte, ursprünglich kalkhaltige Schichten des Diluviums in der Nähe der Oberfläche Kalkgehalt besitzen bezw. auf genannte Art zum zweiten Male erhalten haben. Dass dieser letztgenannte Kalkgehalt, der im Allgemeinen gering ist und höchstens bis 3 pCt. beträgt, wirklich alluvialer Natur ist, geht schon daraus hervor, dass diese Schichten dann meist humos und der unter dem Namen „Moormergel“ bekannten Alluvialbildung nahe verwandt bezw. gleichzustellen sind. Pedologisches. 67 Ferner kann der Kalkgehalt auf künstlichem Wege durch Merge- lung bezw. Kalkung in den Boden gelangt sein. Kalkgehalt in den Ackerkrumen der diluvialen Höhenböden gehört zu den Seltenheiten und es ist ein hoher Procentsatz, wenn von den, vom Selchower Gutsfelde untersuchten 14 Proben 6 als kalkhaltig befunden worden sind. Tabelle VII (S. 68) mag einen Ueberblick über den Gehalt an kohlensaurem Kalk in den Ackerkrumen der Diluvialmergel geben. Erwägt man, wie beträchtlich der Kalkgehalt in den unver- witterten Diluvialbildungen ist, so kann man dem gegenüber aus der Tabelle ersehen, wie gering der secundär infiltrirte Kalkgehalt ist und wie viel ungefähr durch Düngung erreicht werden kann. Einen verhältnissmässig hohen Kalkgehalt weist die Probe Nr. 17 von Selehow auf, wobei unerörtert bleiben mag, wie viel davon als natürlicher Kalkgehalt anzusehen und wie viel auf künstliche Zu- führung zu rechnen ist. ß- Der Humusgehalt und die Farbe des Bodens. Wichtig ist ferner der Humusgehalt. Wenn er auch kein directer Pflanzennährstoff ist, so ist er doch der wesentlichste Träger der Fruchtbarkeit. Wie er einerseits durch seine unaufhaltsam fortschreitende Zersetzung eine beständige Kohlensäurequelle ist, so wird auch die Wassercapaeität durch ihn wesentlich beeinflusst und es ist ferner das Auftreten des Stickstoffs an seine Gegenwart ge- knüpft. Es ist deshalb ‚wichtig, nicht nur die Menge, sondern auch seine Tiefe festzustellen. Je nach der Ueppigkeit des Pflanzenwuchses einer Gegend, der hauptsächlich von ihrer mehr oder weniger tiefen Lage abhängig ist, wird auch die Humifieirung der oberen Schichten mehr oder weniger fortgeschritten sein und so finden sicb denn auch Böden, deren oberste Verwitterungsschichten bereits an Moorbildungen er- innern und soweit verändert sind, dass sie als Humusboden an- gesprochen werden müssen, trotzdem die Ackerkrume nicht als be- sonders abgelagerte Schicht angesehen werden kann. In den Tabellen VIII und IX (8. 70 und 71) sind eine Anzahl Analysen aus den Veröffentlichungen der Königl. Preuss. geologischen Landesanstalt gegeben. 5* 68 Pedologisches. Kalkgehalt der Ackerkrume Tabelle VI. thonig-kalkiger Diluvialbildungen. Messtisch- Boden- Geognost. Agronom. | Kohlens. er Fundort x Bezeich- Profil Kalk asse ro . aus in Prozent. LKH5 3,37 Kirchenacker von akh HsMm2 4.98 Lüderit Al — res > üderitz ER m su 3 | 1047 MT 18,34 LKH2 1,84 LRHAY | 9% = kh HM 2 0,91 5 Gemarkung Dahlen A2 A I use "Maar MT 12,61 Rittergut Selchow LS 0,69 Lichtenrade A6 om SL Nr. 17 SL Schwarzerde der Newe Mewer Feldmark 7 dh HT 0,5 ’ S 0,29 ’ Rittergut Selchow Sa Lichtenrade A6 om LS Nr. 20 S LS s LS 0,17 Rittergut Selchow om Ss 5 er A6 |75(lde)) LS rn LS 'LSKH2 | 0,16 HSL3 Lüderitz Gemarkung Dahlen A3 nn HSL2 } Spuren m w HM 2, 0,7 M 20,08 Rittergut Selch Pens 2 ittergu chow er Lichtenrade 2 . { A3 om HLS ö Äns : Rittergut Selchow Me A 1: 0,04 Nr. 4 ST, Ri Selch HLS 0,03 f ittergut Selchow a3 an HLS Nr. 14 HLS ) Diese Schicht ist bei der Analyse in je 2 Decimeter getrennt worden. Pedologisches. 69 Tabelle VIII giebt zugleich die mechanische Analyse und bildet dadurch eine Ergänzung zu Tabelle I, wo bereits Ackerkrumen des Oberen Diluvialmergels des Teltow - Plateau zusammengestellt sind. Tabelle IX giebt eine Uebersicht über den Humusgehalt der humifieirten Verwitterungsrinde thonig-kalkiger Diluvialbildungen aus verschiedenen Gegenden. Hieraus geht hervor, dass der Humusgehalt sehr verschieden sein kann, jedenfalls aber überhaupt bei weitem nicht so hoch ist, wie in früheren Zeiten angenommen wurde. In den bereits mehr- erwähnten „Mittheilungen aus dem Laboratorium für Bodenkunde‘‘ ') finden sich unter 49 Angaben über den „Humusgehalt der Acker- resp. Oberkrume‘“ nur 1 mit einem Humusgehalt von 28,22 pCt. 1 DE) „ 98 „ 19,02 » 2 b$) „ „ „ NO—1R pÜt. B) „ „ » „ U) „ 7 „ „> „ „ 2—3 „ 3) bE) „ „, bE) I—a „ 13 » » b) „ 1—0,5 „ ar Y 5 unter DD Dabei ist die Bezeichnung ‚‚humos‘‘ bei einem Gehalt von 1—3 pCt. angewendet, während „schwach humos‘‘ sich bei solchen von unter 1 pCt. findet. Während es unendlich viel Ackerboden giebt, dessen Acker- krume sich recht wenig oder wenigstens nur in den obersten Centi- metern von der Farbe der folgenden Urkrume unterscheidet, giebt sich der in sehr guter Kultur befindliche Boden des Oberen Diluvial- mergels, der auch vermöge seiner hohen und abhängigen Lage nicht zu sehr unter Trockenheit leidet, durch röthlich braune Farbe zu erkennen. Wenn diese auch als ein Zeichen der Anreicherung humoser Stoffe angesehen werden muss und sein Gehalt an organischen Bestandtheilen nicht gering ist, ja auf natürlichem Wege mit Humus gemengte Böden bisweilen übertreffen mag, so kann man ihm, mit Rücksicht auf seine Farbe, das Beiwort ‚‚humos‘‘ doch nieht geben (vgl. Theil III. 3). 1) Band III, Heft 2 der Abhandl. zur geolog. Specialkarte von Preussen u. s. w. 70% Pedologisches. Körnung der humifieirten Ackerkrume des Oberen Diluvialmergels (Geschiebemeuzzi) Tabelle VIll. vom Hohen Teltow. E Grob- a Fein- Feine Sehr | Thonhaltige | » 9 INeT| feiner . To Mess- Agrono- = körniger En heile a = tisch- Fundort | misches 5 | Sand | ae 2 S blatt Profil SE 7 || 0,05 | stes | EA = 9485| bis |0,5 bis 0,2 bis 0,1 bis) bis [unter Hi a & |imm| 85 | 02 | 0.1 | 005 || 0,01 | 0,01 ‘= mm mm mm mm mm mm HLS2 | een Mergelgrube TES A 3,8 83,0 13,2 0,91 rade gu 'Kieitz | DL 3 = 2,1 a a a 5,8) 7,4 Rittergut | ALS 2,5 3,3 72,2 17,3 1,291) » Selchow LS 2,5 al 2,0, 5,1 ee — | — Rittergut ELLE 23) 1L8 18,2 20,0 ” Selchow || HLS 2,5 | — Rittergut | AL825 | 38 76,0 20,2 ss Selchow | HLS 2,5 — Nr. 14 | HLS3 1,4] 5,6 69,0 = | _ um 2,1 77,6 20,3 1,13 Tempel- e LS ; hof Rixdorf A ax Ar 6,8 | 55,5 | 15,3) 8,7 | 11,6 HLS Königs- | Brusendorf,| LS 2,2 75,3 22,5 1,3 Wuster- |Mergelgrube SL hausen | am Ort | 2,5) 6,8, 16,2 10,2 10,7 Tempel- südl. 11 75,5 | 231 1,23 Signalber HLS BO | ba racaenen 70 | 54,9 Tis,6l13,3] 58 3 HLS Königs- |niepenses, | Tg |28 74,3 234 |09 ar ergelgrube Ei Den nahed.Guts-, SL 2 ae | em 2,1, 12,6 12,0 Liehten- | Rittergut | HLS2,5 | 3,2 72,5 24,3 ade Selchow LS 2,5 | Nr.12 | sn 3 1653| 65,6 ei HLS2 = Oest. | ng 9a 148 66,6 31,6 | 118 55 Lichtenrade a e> am Graben | 1,3 15,5,15,8| 15,8 Pedologisches. Humusgehalt der humifieirten Verwitterungsrinde thonig-kalkiger Diluvialbildungen. Tabelle IX. 71 > Rosen. | Illessihadh- Boden. Feogn., Agronom. | Humus- ; z x Sr ef Fundort nn 3 Be Profil bzw.|gehalt in vr les 2 255° zeichn.| Bezeichn. | Prozent, a. Marien- Ä Schwarzerde aus der r werder Mewe ner Ialbheme — | dh HT 4,14 N eo hi a | | Schwarzerde von KHT 2 | 3,3% > = et beil — s KHT3| 135 ewe MT EN | 5 HSL 3-4) 3,29 a. Magdeburg, o n lat: m = b. Stendal | Pismark Oestl. Dorf Büste | — (roth), SL 4-8 | su Dallmitz w HLS 4-8) 2,70 ” ” o11mıtz a = dm SL LKH 2 | 2,59 LKH 4 | 1,09 ASnNn 2 B> Lüderitz Dahlen A2 akh') > 3 dm | HM 1 0,82 Ma MT HSL 2 | 2,28 in HSL 2 | 1,59 n ” Gemarkung Hüselitz | A4 | —— | HSL 3 | 0,64 g ee L 3 LGS HGLS5-6| 2,25 a Bismark Kläden N. — | dm 5 ‘ LKH5 | 219 1 w \ Lüderitz Gohre A | 08 dm S 3 MT a. Marien- Schwarzerde amWege werder Mewe von Alt- nach Neu- — | dh HT 2,1 b:4:do: Janischau a. Magdeburg Ey 5 HLS 6 | 1,99 " Soma] Bismark Bismark O. | — | dm SL 2 LSKH 2 | 1,% HSL 3, 1,47 n| a Lüderitz Dahlen A3 )| ÄsL 2| 0,99 | "| Em 2| 0% | M ı) Ich habe kein Bedenken getragen, diese Profile hierherzustellen, da der Kalkgehalt bei humifieirter Rinde nicht selten ist. Auch in Selchow tritt z. Th. kalkhaltige humifieirte Rinde auf (vergl. Kalkbestimmungen der Oberkrume >. 68). 72 Pedologisches. Fortsetzung zu Tabelle IX. An a .‚G@eogn.| Agronom. | Humus- a Den. ne Fundort a Be- Profil bzw.'gehalt in Une a 4558 | zeichn., Bezeichn. | Prozent, a R Bismark Badingen S. —. | dm —_ = 2 » > Hohenwulsch S. _ ss HLS 6 | 1,54 SL 5 ” Schäplitz W. — I HLS 5 | 158 SL „ ” Arensberg NO. _ n HLS 6 | 1,45 SL HLS 1,30 en Lüderitz Gemarkung Hüselitz | A5 a HSL 3 | 0,84 SL 3 SM LS Acker kr 1,350 5 a. Potsdam | K.-Wuster- | Gemarkung Brusen- 9 LS b. Teltow hausen dorf —= m ST sM HLS 5-7| 1,29 a. Magdeburg] Bismark Rläden NW. | - | „ IST, Potsd Rittergut Selch HLS 2,5, 129 a. L otsdam . Ittergu 2 W eng b. Teltow Lichtenrade N n : A3 2 LS 2,5 SL 3 HLS 2 | 124 2; en 5 Lüdgitz | Gemarkung Hüselitz A6 | dm — E = SM a. Potsdam S. Signalberg: bei v b. Teltow Naumpeluui Friedenau = 1, am HLS 1,23 a. Marien- Se Bar: HLS 2 | 122 "werder |Münsterwalde Köniel. . a _ R m) b. do. ass r — M HLS 2 | 118 ES a. Potsdam de Oestl. Lichtenrade m To b. Teltow x am Graben ar ei (ld) T 2 MT a. Magdeburg Bi k Pe na 11 b. Stendal za oritz D. — ı dm | schlemm- | 1,18 | Be masse % Schinne | Gemarkung Belkau | A4| „ | HSL 25 115 Pedologisches. 73 Fortsetzung zu Tabelle IX. Reo.-Bez. | Messtisch- .Geoen.| Agronom. | Humus- a b Sr Fundort Et Be- Profil bzw. gehalt in en a 355€ zeichn.| Bezeichn. | Prozent. \HL SAcker- 1,13 IHLS S krume h LS en en Tempelhof | Gemarkung Rixdorf | — | Om y A\ Ss | M sn | Schinne » Peulingen A6 dm HLS 2 | 10 HLS 5 | 1,09 > Bismark Schäplitz N. _ = - SL a. Marien- MergelgrubeamWege _ SL 15, 1,06 werder Münsterwalde| von Osterwitt nach — | om 25 b. do. der Chaussee M HLS 2 0,91 a Lichtenrade | Westl. Kl.-Kienitz | — “ nr s sM LSAckerkr.| 0,90 K.-Wuster- LS > en Diepensee — » SL SM LS 2,5] 0,87 5 Lichtenrade uns SE Auallııa, 28 98 IS. 8 LS 25 0,80 Rittergut Selchow A6 up= e ” ” Nr. 15 » LS 2, Uses a. Potsdam h HLS 4 | 0,65 b. Ost-Havel- | Rohrbeck Dallgow Een 18 31 land Ss 39 an Rendersdorf Gut Berghof —| om | HLS | 06 LS 25| 0,61 a. Potsdam | T;chtenrade | Gemarkung Glasow A6 IS 95 b. Teltow Nr. 16 3 —- ; LS 3 HLS 2 | 0,61 a. Magdeburg : Gemarkung LS 6 b. Stendal Schinne Gr. Schwechten A6| dm SL 2 | | St a. Potsdam | Rohrbeck | N. Vorw. Wolfsberg | — | Om | HLs 0,21 b. Ost-Havelland 74 Pedologisches. Aus der röthlich braunen Farbe entwickelt sich weiter mit der Zunahme der humosen Substanzen eine graue Farbe, welche dann allmälig durch den reichlicher werdenden Humus in Schwarz übergeht. Diese Beobachtungen kann man auf jedem einigermassen cou- pirten Lehmplateau machen. Die fortschreitende Humifieirung des Bodens!) bildete, neben der Höhenlage, zugleich das hauptsächlichste Bonitirungs-Merkmal, und kann man im Allgemeinen sagen, dass die schwarze und schwärzliche Farbe dem Weizboden, die graue und röthlich braune dem Gerstboden und die gelbe dem Roggen- und Haferboden zuertheilt wurde. Y. Der Stiekstoffgehalt. Schliesslich ist noch des Stickstoffgehalts zu gedenken. Die folgende Tabelle giebt eine Zusammenstellung desselben bei diluvialen Böden. Stickstoffgehalt der Ackerkrume Tabelle X. thonig-kalkiger Diluvialbildungen. 6 x "ERhE Geogn.| | Stick- Fe Bez. ne nase Sncar Be Se stoff . Kreis a A558 | Zeichn. ro gehalt a. Marien- werder Mewe Gemarkung Mewe | -— | dh HAT: 0,520 b. do. SchwarzerdeamWege ® % von Alt nach Neu- | — = HT 0,225 Janischau ı LKH 2 | 0,17 LKH 4 HM 2 ee Lüderitz Gemarkung Dahlen | A2 a SMı | wa | MT !) Vgl. hierzu die Bodenkarte Tafel II, auf welcher nach diesem Gesichts- punkte die Trennung der betreffenden Flächen durchgeführt ist. Pedologisches. 75 Fortsetzung zu Tabelle X. a. Iesbez. m ln Boden- wen Agronom. a b. Kreis blatt Klasse | „aichn.| Profil gehalt f Tmszas joir ch ENSIeS ; 0 ‘| a De Bel Luz Lüderitz | Gemarkung Dahlen | A3 m HSL 2 HM 2 M 2 HSL 2 [0,17 est, 2 us 14 Gemarkung Hüselitz | A4 dm | HSL 3 ne L6S LKH 5 0,155 Kirchenacker Al akh HSM 2 2 2 in Gohre dm SM 3 Sr a. Marien- Am Wege von SL 1,5 0,108 werder Münsterwalde Osterwitt — | om 12.25 b. do. nach der Chaussee M a. Magdeburg : : 7 ß b. Stendal | Sehinne | Gemarkung Belkau A6 | dm | HSL 0,106 HLS 2 0,10 A 92 5 Lüderitz | Gemarkung Hüselitz| A6 = HLE © SL 5 SM HLS 4 0,095 HsSL 2 ” 29 99 2 A5 b2 "Rn, B3 SM 5 Schinne |GemarkunePeulingen' A6 | „ | HLS 2 |0,081 +. Nessı- HLS 2 0,064 werder Münsterwalde Krausenhöfer Forst | — |, Om Ts b. do. M ns N HLS 2,5 0,0636 a. s i » Sur hi. Weltan; Lichtenrade ; ns " Ne n LS 2,5 SL 3 e - So LS 2,5 0,0460 e e emar ne 5 chow, R LS 95 LS 3 76 Pedologisches. Fortsetzung zu Tabelle X. % Reg.-Bez. Messtisch- Fundort |Boden- a Agronom. a Bla Klasse Jeichn. Profil gehalt a. Potsdam Tichtene: Rittergut Selchow | IE a len alany ichtenrade Na A6 om is 235 LS 3 HLS 2 | 0,04 SR „allume 2 dm m \ SM a. Potsdam | ;; Aenakıne Ik 22 2,5 | 0,0344 Melon ‚ichtenrade Nr. 16 ge om 28 = Nach den angegebenen Zahlen weisen die Selehower Böden nur einen verhältnissmässig geringen Stickstoffgehalt auf; er ist jedoch in beiden vorliegenden Fällen im Boden des Rittergutes höher, als auf dem benachbarten Bauernfelde, wofür der Grund hauptsächlich in der Zufuhr des stickstoffreichen Moores zu suchen ist (vergl. die Analysen S. 116). «. Die physikalischen Eigenschaften des Bodens. Seitdem die Gleichwerthigkeit aller Fruchtbarkeitsfactoren sowie die Lehre vom „Gesetz des Minimums‘‘ allgemein anerkannt ist, schenkt man den physikalischen Eigenschaften des Bodens bezw. ihrer Ermittelung eine viel grössere Aufmerksamkeit als früher. Ja, ich möchte sagen, der Grad der die Fruchtbarkeit besonders bedingenden, physikalischen Eigenschaften im Boden ist weit wichtiger, als das gleiche Verhältniss bei den Nährstoffen. Letztere sind wohl in den meisten Fällen dem Boden zuzuführen, während sich die physika- lischen Bedingungen der Fruchtbarkeit häufig garnicht bezw. nur mit unverhältnismässigen Opfern erreichen lassen. Im Folgenden sollen die Resultate bei Untersuchungen über die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff und das Verhalten gegen Wasser näher besprochen werden. a. Die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff. Die Bestimmung des Verhaltens des Bodens zu Nährstofflösungen wurde mit Bezug auf die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff an sämmt- lichen Ackerkrumen geprüft. In der folgenden Tabelle sind die Resultate in Mittelzahlen und zugleich die Ergebnisse bei ähnlichen diluvialen Gebilden mitgetheilt. Pedologisches. Aufnahmefähigkeit der Ackerkrume 77 Tabelle XI. thonig-kalkiger Diluvialbildungen für Stickstoff. a. Reg.-Bez. | Messtisch- EN Boden-, FEDER. Agronom, ae an 5 b. Kreis blatt 2 Klasse „|; Profiil | Stickstoff auf zeichn. in ecem.| in gr. a. Marien- Schwarzerde von KHT 2 | 118,6 | 0,1490 werder Mewe Obuch’s Ziegeleibeil — | dh xHT 3 | 146.0 0.1835 b. do. Mewe | nn ER NE MT Schwarzerde von der > ” Mewer Feldmark in » HT 112,0 | 0,1407 Schwarzerde am Wege| 2 er von Alt- nach Neu- — er HT 86,0 | 0,1081 Janischau EISEE> 71,2 0,0894 HsL 2 a. Magdeburg| ,.,_..: . RR dm) = estendal Lüderitz | Gemarkung Hüselitz A4 dg | HSL 3 GL 3 LGS LSKH 2 | 70,4 0,0885 eh EISIIEES 25 > Gemarkung Dahlen | A3 um HSL 2 HM 2 M LKH 5 | 65,6 | 0,0824 n N Kirchenacker Gohre Al ” HSM 2 su N LKH 2 63,2 0,0794 LKH 4 a “ Gemarkung Dahlen | A2 ” —- z Eu ı wa MT | HLS 4| 55,2 0,0695 35 25 Gemarkung Hüselitz| A5 | dm HSL 2 SL 3 SM > | Schinne | Gemarkung Belkau | A6 | ,, HSL 2,5 48,8 | 0,0613 arien- SL 1,5| 45,7 0,0574 Re Münster- Am Wege von Oster- _ m IL ne z Bodo walde |wittnachder Chaussee mn „> 78 Pedologisches. Fortsetzung zu Tabelle XI. nee ,4q[|q°5 Au = ® ne Schinne GemarkungPeulingen A6 dm HLS 2 | 41,6 0,0523 | | | HLS 2 | 36,0 [0,0352 o Lüderitz | Gemarkung Hüselitz | ,, HLS 2 SL 5 SM | a. Potsdam | Lichten- | Gemarzung Selchow A3| dds Ins 35,4 0,0445 b. Teltow rade Nr 2 Ss on as 34,0 (0,0427 Rittergut Selchow as LS 5: alas) SL N LS 32,8 0,0412 Gemarkung Selchow | a5 | om SL, EL) ” Nr. 3 SI Gemarkung Glasow _ = 222 02 EL} ” Nr. 16 ” Sn HLS 28,4 0,0357 Rittergut Selchow | a3 IS eh) ” Nr. 13 ” ST SS Mecrien HLS 2 | 26,9 [0,0338 werder Münster- | Kyausenhöfer Forst — n we Dan walde = M a. Potsdam | Lichten- | Rittergut Selchow | |g em Ls 25,1 0,0315 b. Teltow rade Nr. 9 es Ss | LS 24,9 0,0313 a R doseNr 15 „ | om SL SM LS 24,5 0,0308 5 an do. Nr. 4 A5 ex SL SM | | LS 24,0 0,0302 2 R Nele Ss E HLS 24,0 /0,0302 is d. Nr.13 |A3, „ |HI8 ER *) Bei diesen Angaben ist der tiefere Untergrund berücksichtigt. Vergl. S. 94 ff. *, Vergl. vorige Seite. Pedologisches. 79 Fortsetzung zu Tabelle XI. = FR E| 100 8 Feinerde a. Reg.-Bez. | Messtisch- hai Boden- ALOE. Agronom. Ben En 2 b. Kreis blatt a Klasse Jeichn., Profil *) Stielstofl auf LS 23,6 0,0297 a. Potsdam | Lichten- | Rittergut Selehow A628 == b. Teltow rade No m SL SM HLS 23,5 0,0295 r » dos. Ne. 14 AUS 02 L SM | HLS 2 | 23,0 /0,0289 a. Magdeburg i Gemarkung LS 6 b. Stendal Selm ‚Gr. Schwechten | A6 22 Sn | | SM | LS 17,9 0,0225 a. Potsdam | Lichten- | Rittergut Selchow A6 an == i b. Teltow rade Nr. 10 ds SL | (Olds) 8 Ls 17,9 [0,0224 es = dossNT20 13 om SL SM LS 16,7 | 0,0210 5 55 do. Nr. 5 A5 2 SL SM LS 15,4 | 0,0194 es = do. INN A6 25 SL LS 14,1 Gemarkung Selchow ST, LTE % % N R 2 Se, SM N 8 12,2 | 0,0153 Rittergut Selchow Ser LS ” ” Nr. 19 „ ns SL Ss a0: D 11,7 | 0,0147 2 A done As SL om | L8 11,3 | 0,0142 Gemarkung nel TS = 2 2 Gr. Kienitz Nr. 8 ds SL HLs 9,6 0,0121 Gemarkung Glasow S » » Nr. 18 a = 80 Pedologisches. Zur Beantwortung der Frage, ob ein Theil der Aufnahmefähigkeit durch frühere Düngungen bereits gedeckt sei, wurde von zwei Proben der Wasserauszug hergestellt und dann ihre Absorption von Neuem geprüft: 100 & Feinerde (unter 0,5 mm Durchmesser) in natürlicher | 48 Stunden im Wasser Fundort Beschaffenheit | ausgelaugt nehmen an Stickstoff auf: Probe Nr. 1(Binnenschlag I) | 34,0 cem , 0,0427 & | 24,2ccm | 0,0304 8 n „12 5 IX) 28,4 „ 0,0357 „ 2ER 0,0346 „ Beide Proben absorbiren nach ihrer Auslaugung durch Wasser weniger, in dem einen Fall sogar recht erheblich. Es bestätigen sich hier die Resultate, die Dr. Lissauer in Danzig bei seinen Versuchen‘) zum Zwecke der Verfolgung der Absorp- tionsfähigkeit der mit Kanalwasser in verschiedener Zeitdauer ge- rieselten Bodenflächen von Dünensand erhielt. i Betrug der Absorptions-Coefficient für Stickstoff: bei ganz reinem Sandboden De so war er nach 1jähriger Rieselung . 7,5, 99 r 2) 2» Us 9 3 ”» ”) 10,3, oder die Boden-Absorption wuchs durch das Kanalwasser, wenn man den Absorptions-Coeffieient für reinen Sand = 10 setzt, wie 10:24, 10:28 und 10:38, und der Einfluss der Vegetation auf die Boden- absorption erwies sich als ein so eminenter, dass eine nur 2'/ cm hohe Schicht eines schönen Gartenbodens mit lebendiger Grasvege- tation und diehtem Wurzelfilze den Absorptions-ÖOoeffieienten des Sandes von 2 auf 5, also um das 2"/sfache erhöhte. Hiernach wird man sich der Ansicht zuneigen müssen, dass mit dem besseren Kulturzustand eines Bodens auch seine Absorptions- kraft wächst und dass eine Sättigung des Bodens dann eintritt, wenn die Verwitterung der mineralischen Theile nicht gleichen Schritt hält. Will man -demnach die Bodenkraft durch starke Zufuhr organischer Substanzen heben, so wird man auch der Mineralstoffe bezw. der auf die Zersetzungen im Boden wirkenden Mittel, besonders des Aetzkalkes, des Mergels ete. nicht entbehren können, und zwar umsomehr, je weniger man Stalldung verwendet. I) Dünkelberg, Prof. Dr. Die Technik der Berieselung mit städtischem Kanalwasser. Bonn 1876. 81 Pedologisches. ß. Das Verhalten des Bodens zum Wasser. Besonderer Werth wurde auf die Feststellung des Verhaltens des Bodens zum Wasser gelest, da dieses einerseits die Fruchtbar- keit des Bodens mächtig beeinflusst, andererseits das vorhandene Material an physikalischen Untersuchungen noch nieht zu solchen Verallgemeinerungen berechtigt, wie es z. B. für die chemischen gilt, für die bereits zur Genüge festgestellt ist, dass bei gleichen geolo- gischen Gebilden gleiche chemische Eigenschaften auf ziemlich weite Strecken mit einer, für praktische Interessen, hinreichenden Genauigkeit übertragen werden können. Diese Untersuchungen erstreckten sich auf die Bestimmung der vollen oder grössten wasserfassenden Kraft und des Auf- saugungsvermögens oder der Capillarität. aa. Die wasserfassende Kraft. Hierbei ergab sich als besondere Eigenthümlichkeit, dass die Cylinder zunächst nach der Vollsaugung ein höheres Gewicht zeigten, als bei den folgenden Wägungen. Ungefähr nach 3 Tagen fand sich das niedrigste Gewicht und von da ab erfolgte eine regelmässige Zu- nahme desselben, bis nach 2—3 Wochen die volle Sättigung eintrat. Im Folgenden sind von den Böden No. 1, 2, 15 und 16 die vollständigen Versuchsreihen gegeben, während Tabelle XII (S. 83-85) die gesammten Ergebnisse in Mittelzahlen, zugleich mit einigen Be- stimmungen aus früheren Publikationen der Landesanstalt, giebt. Broden Ne T. Bodenmenge im Cylinder I —= 318,06 Gr., Cylinder II —= 315,51 Gr. en Nach |I& Ih | II | Gewichtsprocente | Volumprocente EN = >= | der 2 | |&85| Wasser | Ä 1 Beshach || 8 I2w| gehalt a ne | eobachtung | = 2 |& nn Cam | Mittel ‚Mittel 1887 | | | 19.11.11 Uhr Vrm.!) | | | | 21.1.8 „ „ | 1/21) — 59,50| 58,29] 18,68 18,48] 18,58) 30,23] 30,02] 30,13 22.11.8 „ „ | 2|21 | — |58,88| 57.42] 18,49) 18,20| 18,35] 29,91) 29,57] 29,74 Dal ats et 321 | — |59,50| 58,47| 18,68] 18,53) 18,61) 30,23| 30,11) 30,17 EN 4 | 21 | — |61,34| 60,43| 19,26] 19,16) 19,21) 31,16| 31,12 31,14 25.11. 8 „ „ | 5 |21| — |62,98| 62,07| 19,78] 19,68) 19,73] 31,99) 31,97] 31,98 2641.) 8; = 6 | 21 | — 164,12 62,64 | 20,13) 19,87 20,00) 32,57| 32,261) 32,42 NEE 721 | — 64,35) 62,44 20,21) 19,79) 20,00) 32,69| 32,16| 32,48 DS a 8 | 21 | — |64,39| 62,44 | 20,21| 19,79) 20,00) 32,71) 32,16) 32,44 DIA -FISIW,2E 0, 9, 21 | 754 | 64,62] 62,90, 20,291 19,941 20,12 32,83| 32,39]] 32,61 BOETITESTEM 10 | 21 || 748 || 64,85| 62,36 20,36| 19,77] 20,07 32,94| 32,12] 32,53 ı) Beginn des Versuchs. Neue Folge. Heft 11. 6 82 Pedologisches. Boden Nr. 2. Bodenmenge im Cylinder I — 340,47 Gr., Cylinder II = 349,74 Gr. Nach Tr 5 I II | Gewichtsprocente | Volumprocente 5 |®5 der 2 ıs|| 858 | Wasser- - : Beobachtung aD = =} gehalt I ar || == I EN SB 2a|e® in @ramm Mittel Mittel 1887 23.11.7 Uhr Abds.!) 242112872 Vorm: (vollgesogen) 49,78 51,90| 14,62] 14,84) 14,731 25,64 26,21) 25,93 | — (3%) | 25.11.8 UhrVorm.|| 1 |13|| — | 47,97| 51,42] 14,09) 14,71 14,40] 24,70) 26,47] 25,59 26. DIRLSE HEN » | 2 |13| — 1946,93] 51,20| 13,78] 14,64 14,21] 24,17| 25,86] 25,02 DEINES H 3 131 — || 47,84| 52,18) 14,05| 14,92)| 14,49| 24,64| 26,35 25,50 ISS RS 5 4 13| — || 49,68| 53,90) 14,59) 15,42] 15,01) 25,60) 27,22] 26,41 DD SE r 5 13 | 754 | 51,89) 55,31) 15,24) 15,82) 15,53 26,72| 27,93 27,33 SEE » || 6118)748 | 53,57 56,41| 15,73) 16,06 15,90 27,59] 28,49] 28,04 ISTORSE, 55 7 (13 |758,5| 54,27| 57,03] 15,94| 16,31) 16,13) 27,95| 28,80) 28,38 ce 5 8 |13 760,5 54,66, 57,47 16,05, 16,45, 16,25) 28,151 29,02 28,59 IB ir 9 | 13 |761,5| 55,80) 58,18) 16,39) 16,64 16,52) 28,46| 29,39] 28,93 ya DR) - R 11 13 |751,1) 56,66 58,99| 16,64 16,87) 16,76) 29,18| 29,79 29,49 6.12.83 ,, Abds. || 12 | 13 | 749,7 56,78 59,33! 16,68| 16,97) 16,83) 29,24| 29,96)| 29,60 8.12.38 „ Morg.| 14 | 13 || 756,7 97,06, 59,69) 16,76 17,07| 16,92| 29,39) 30,14 29,77 9.12.6!/, „ Abds. | 15 |23 | 736,7 56,82| 59,75| 16,69) 17,091 16,89] 29,02) 30,17] 29,60 Boden Nr. 15. Bodenmenge im Cylinder I — 335,71 Gr., Cylinder II = 333,53 Gr. 1887 30. 11.8 Uhr Abds.!) | 1.12.8 „ Morg. | — |12|) 758,5) 54,53| 53,16| 16,24) 15,95) 16,10) 27,70, 27,38|| 27,54 AS » | 1 [12 760,5 52,74| 51,39] 15,71| 15,42| 15,57) 26,79| 26,47] 26,63 SImDaSEN n | 2 112|761,5| 51,49] 50,07| 15,34| 15,02| 15,18) 26,16| 25,791 25,98 Dose » | 4 |12 751,1 52,34| 50,60) 15,59| 15,18] 15,39 26,59] 26,061] 26,83 528% Ne. 749,7 52,48| 50,99) 15,63| 15,30 | 15,47 | 26,66 26,261 26,46 SuDasen » | 7 |12||756,7| 53,28| 51,78| 15,87| 15,53, 15,70] 27.07| 26,67 26,87 9.12.8 „ Abends, 9 | — |736,7| 53,14) 51,70| 15,83) 15,51) 15,67] 27,00) 26,63] 26,82 12.12.8 „ Morg. | 11 | 12 |754,4| 54,13) 53,38| 15,83| 16,01) 15,92] 27,50) 27,49] 27,50 13.12.8 ,„ Abends | 13 | — || 751,6|| 53,69, 53,15) 15,99) 15,95) 15,97] 27,27| 27,37] 27,52 15.12.8 „, Morg. || 14 | 12 || 746,7 53,62| 52,84] 15,97| 15,85 15,91) 27,24| 27,21|| 27,23 Boden Nr. 16. Bodenmenge im Cylinder I = 338,14 Gr., Cylinder II = 346,72 Gr. 1887/88 13.12. 8 Uhr Abds.!) | 16. 12 „» Morg. 2 | 12 748,2) 45,58| 46,64| 13,46| 13,43| 13,451 23,47 23,55 23,51 18. 12 es a 4 12 |746,8| 47,52 48,51) 14,07 13,97 14,02] 24,47| 24,50) 24,49 20.12 „ Abends | 7 | — 738,7 49,47, 49,45| 14,64, 14,24| 14,44| 25,48| 24,97\| 25,23 H 9 | — 750,7) 51,33| 51,07) 15,19) 14,71) 14,95| 26,43| 25,79) 26,11 „ Morg. || 20 |12 752,1) 52,81\ 52,53| 15,63! 15,13) 15,38] 27,20] 26,53) 26,87 >» » 21 | 19) 760,6) 52,64 52,77| 15,58! 15,20! 15,39) 27,11] 26,65] 26,88 „ Abends | 24 | — 761,1) 52,22) 53,45) 15,46) 15,39) 15,43) 26,88! 26,99] 26,94 & DD = © © CO m Co CO oo ı) Beginn des Versuchs. 2) Diese Gewichtsabnahme findet ihre Erklärung in der Auslaugung leicht löslicher Bodenbestandtheile. Pedologisches. Volle wasserfassende Kraft der Ackerkrume 83 Tabelle XIl. thonig-kalkiger Diluvialbildungen. 100 Gr. a. Reg.-Bez. | Messtisch- Boden- ne Agronom. Neazbon. = nehmen b. Kreis blatt Aundor Klasse! zoiehm, Profil | Wasser an aufinGr. a. Marien- Am W SL 1,5, 29,7 werder | Münsterwaldel. "ege von Oster) _ | om | D 35 Dede: wittnach der Chaussee M HSL 2 28,5 HSL 2 a. Magdeburg a Häsal: dm | DIStandall Lüderitz | Gemarkung Hüselitz A4 En HSL 3 GL 3 LGS LKH 2 | 28,2 He LKH 4 a res “ BE Gemarkung Dahlen | A2| dm Eu 2 ann Ber MT LSKH 2 | 281 he HSL 3 er) ” ” ” A 3 Su H S L 2 dm — än > M LKH 5 | 277 akh TOEgEgE % » = Kirchenackerv.Gohre Al | am | HSM 2 S 3 dh De> MT a7 | 11 [5 a. Marien- BR T HLS 2 | 26,6 werder Münsterwalde Königl. Krausenhöfer _ | om E31 +. dh: Forst = M a. Magdeburg Schi G k Belk 2 b. Stendal Ans emarkung Belkau | A6 dm |HSL 2,5| 24,1 HLS 4 | 22,3 5 Lüderitz | Gemarkung Hüselitz A5 ,, HSL 2 SL 3 SM HLS 2 | 21,2 2 22 ” ” A6 „ HSL 2 SL 5 S 6* 34 Pedologisches. Fortsetzung zu Tabelle XII. 100 Gr. a. Reg.-Bez. | Messtisch- aa Boden- Een Agronom. keinbadl b. Kreis blatt uunEer Klasse „aichn.| Profil 1) ee Potsd Rittergut Selch lub en a. Potsdam | -.: 4 ittergut Selchow no D. Teltow | Lichtenrade Sr 0 A3 0m 2 | Als | 20,6 Gemarkung Glasow _ rs ” „ Nr. 18 „ Be SL Rittergut Selch am. | BLENDE 1 e i Zen = chow | ag| 45 Is (ölds) äL a. Magdeburg 2 Gemarkung u HLS 2 | 197 Gemarkung A6 IS & 2 » Gr. Schwechten » ST 23 SM LS 19,6 a. Potsdam i Rittergut Selchow u ; dio, | Kelzmae Nr. 7 Sa am 8 SL HLS 19,1 ee 5 do. Nr. 14 A3| HLS HLS LS 18,2 Gemarkung Selchow A5 LS % ® 22 Nr. 3 ” en SL Rittergut Selch an 3 ittergut Selchow Fe eh} 39 Nr. 13 A 3 EB] HLS HLS LS 18,0 ch 2 do. Nr. 4 A5| „ LS SL LS 17,8 „= R do. Nr. 5 Aral LS SL LS 17,0 2 x do. Nr. 17 Alb |, SL SL ı) Die von Selchow gegebenen Profile sind auf eine Tiefe von 8 dem berücksichtigt. Vgl. S. 94 ff. Pedologisches. 85 Fortsetzung zu Tabelle XII. | 100 Gr. a. Reg.-Bez. | Messtisch- ae Boden- yroen. Agronom, Heinbed. D ü = nehmen b. Kreis blatt Klasse | Jaichn.| Profil *) er | LS 16,9 a. Potsdam | r; Gemarkung Selchow = —g b Dam ch 2ude Nr. 2 AS| os | LS ES Br & S a Al) ars Ds (ölds)) LS ! LS 16,2 ° = do. Nr. 10 A6 = LS Sal S 16,1 55 > dogseN Tl A6 er LS LS LS 16,0 = 5 do. Nr. 11 A6| Om IS SL LS 15,9 2 5 do Nr. 15 — “ LS LS D, 15,5 r " do. Nr. 20 A6:| }\, LS I mE Ai LS 15,4 emarkung Glasow _ = 2 R Nr. 16 a | LS D&D 15,2 es = no A6 x LS i SL S 15,0 Rittergut Selchow „5 Oas LS : „ „ Nr. 6 om = s : om us 12,7 emarkung — T 2 » Gr. Kienitz Nr. 8 H6| ds ws (ölds) SL *) Vgl. vorige Seite. 86 Pedologisches. Die Volumenveränderung des Bodens war gering. Sie erreichte bei Boden Nr. I bereits nach 2 Tagen das Maximum und betrug auf eine Bodensäule von 163 mm Höhe etwa '/; mm. Je nach dem Stande der Düngung zeigte der Boden nach Beendigung der Versuche einen scharfen stechenden Ammoniakgeruch, der sich mit dem Trocken- werden wieder verlor. Nach Feststellung der Gewichtsprocente erfolgte eine Berech- nung auf Bodenvolumen und ergab sich hierbei das scheinbare speci- fische Gewicht, welches in den Analysen mit abgedruckt worden ist. Zum Vergleich dieser vollen wasserfassenden Kraft wurden an vier Stellen Versuche nach der von Professor Dr. Heinrich!) an- gebenen Methode der Bestimmung der Wassercapacität gemacht. Diese Bestimmungen wurden entsprechend den Proben Nr. 1, 6, 12 und 15 ausgeführt. Nur bei der letztgenannten Probe konnte dies nicht genau an der betreffenden Stelle geschehen, sondern etwas tiefer, an dem Abhange zwischen 15 und 16, ein Umstand, der, in Folge der hier reichlicher vorhandenen Feinerde, das Resultat nicht unwesentlich beeinflusst hat. Ausgeführt wurden diese Versuche in der Zeit vom 25. bis 27. September 1388, nachdem längere Trockenheit vorausgegangen war, so dass bereits bedenklich nach Regen ausgeschaut wurde. Das Wetter war trocken und hell, am Tage sonnig und warm, während in den Nächten bereits Frost bis zu 2° eintrat. Die Zeit, welche beansprucht wurde, um ein Wasserquantum von 6,284 Liter in den Erdboden einziehen zu lassen, betrug: bei Nr. 1 1 Stunde 49 Minuten, De astunde: PE2n3Stunden? 2 Stunden: Die Probeentnahme im Felde geschah 24 Stunden später. Die Versuche, deren Resultate hier mitgetheilt sind, ergaben, dass, mit Ausnahme von Nr. 15, die Heinrich’sche Capaeität un- gefähr der Hälfte der bei der Wolff’schen Methode, durch Aufsaugen des Wassers, erhaltenen entspricht. !) Heinrich, Professor Dr. R. Grundlagen zur Beurtheilung der Acker- krume. Wismar 1882. | Pedologisches. 87 a % Hysıo- | Gr nd- Ei MANN - Narr, sap. | gehalt | NANET,| scan: Absolute Kraft SE TE A < Kraft EI WERTEN Nr. Agro- gehalt | 2 mm) | gehalt ns - des lufttroekenen | berechnet auf :h der der nomisches | Den Se k Er Gesammtbodens | Feinboden Me Vase Probe Profil 2 l Yalcan nach der Heinrich’schen Methode in Gewichtsprozenten ] = | | 1 EIS 2552 10.14 1 117 2.5 10,40 | 1,20) 20,10 Is 1 Sn 2 gıkS 11 | 6 BSH 28) 7,30. 0,42 | 0,4| 7,32 0,42 15,00 R LS 25 sL a | 104 | I SLE5 12 | HLS 2,5 13,83 | 0,82 1,9 14,11, 0,84 21,20 Bei einer Tiefe SIEG: | von 10 Deei- ı — | metern wurde SL 2 | der Boden SIT, 9 | | feucht. 15 LS 2,5 (dunkel) 12,43 | 0,73| 2,2) 12,70 0,80 15,90 LS 2,5 (hell) SL 1 SM 3 Zugleich wurde bei Gelegenheit der Capacitätsbestimmungen der Gang der Verdunstung bis zur Lufttrockenheit beobachtet und dafür folgende Zahlen festgestellt: Der Durchmesser der Trockenschaalen betrug 128 mm; die Temperatur der Luft gleichmässig 12—13°C. Der Feuchtigkeitsgehalt wurde nicht gemessen. Ausserdem muss an- genommen werden, dass sich in dem Trockenraume ein leichter, aber unausgesetzter Luftzug geltend machte. Demnach hatte der Gesammtboden Dersbr:obese Ne le NE6 Nr=PZzZNE5 in Gewichtsprocenten nach 72 Stunden (3 Tagen) 8,17 6,92 10,03 9,25 96 4 ee) 9,40 N, 12,14 KOT 168 a U) 10,14 7,30 13,83 12,43 verdunstet. Dies giebt berechnet auf Feinboden: nachse 774Sstandens = 2 8,38 6,94 10,23 9,45 96 9,64 7,29 12,39 10,94 I, ” Te ass 10.401= 07-32 AT 10,40 » 88 Pedologisches. Würden derartige vergleichende Versuche an verschiedenen Profilen wiederholt, so müsste sich, auch ohne Anwendung dieser etwas umständlichen, aber zur Beurtheilung der Fruchtbarkeit voll berechtigten Methode, vielleicht ein Factor finden lassen, um die bei der Wolff’schen Bestimmung erhaltene, für den Pflanzenwuchs viel zu hohe, absolute Wassermenge auf ein demselben nothwendiges Maass zurückzuführen. Bemerkt sei noch, dass das Heinrich’sche Verfahren für die obere Schicht angewendet wurde. 8ß. Das Aufsaugungsvermögen (Capillarität). Die Versuchsreihen zur Bestimmung des Aufsaugungsvermögens (capillare Leitung, Capillarität), welche ebenfalls für sämmtliche !) entnommenen Ackerkrumen ausgeführt wurden, sind in der folgenden Tabelle XIII (Seite 59) auszugsweise in ihren Hauptzahlen wiedergegeben. Es geht daraus hervor, dass die Böden im Allgemeinen eine geringe bis mittlere capillare Fähigkeit besitzen; unzweifelhaft aber ist, dass dieselbe wesentlich von der höheren Kultur, die durch Zu- fuhr bodenbereichernder Stoffe und Tiefkultur bewirkt ist, abhängt. Eine Gegenüberstellung der betreffenden Zahlen wird das Gesagte lehren: Zeit der Beobachtung nach 78 Tagen: Probe Nr. 1 986 mm Ne 2 87a mm Mehr 108 mm „ ” 9 976 ” ER) 8. be) ” 272 2% (2 Fuss tief rajolt) ” ” 7 923 ” ”» 6 579 eo) PR) 344 ” (2 Fuss tief rajolt) (nicht rajolt, Waldboden) ” ” I 959 b) by) 8 752 ” » 207 ” (2 Fuss tief rajolt (Waldboden) und gemergelt) A ls la ak EMODAEN. ASS (2 Fuss tief rajolt) ” b) 19 634 „ oR) 18 561 ” ” 73 ” ER a Sg „al 026 Be, !) Für Probe 11 unterblieb der Versuch, da diese nur zu einer vergleichenden Bestimmung mit Nr. 10 entnommen worden war. a "uOOSULIg nz Inzqy UT uepungg C al puis uoazZ uausgesasue uadunyy9egoag 9saIp In} up Tog 5 - j- je, |) ea | 2 22 0022| 0 20 tesa "int Seo Las ERNST [66 | FG [9W6L 7286| 1226. 7090) m ee | ee - 12 Zeus rrrtea " e EE9) OS} BES LTZC. 7881|, = | 2: 226.926] 286)| a26, (O9el a 9%9 | v08 | FE9 | 19G | 088 1.709 „816, 926 | 926 | @86 | 026 | 6C6 1.662|.8%6 „62614926 .726.F021.8181x986 "© 82 219 962 | 829 | 9FC | 998 |.F191G06| 26 | F26 | <86 | 996 | 976 #082 xC06|x6981.C96 14696 +@691:8981x986 | """ " m «19 | #62 | F«9 | 9gC | ccg |,609 ,268| 996 | 996 | T86 | LC6 | FE6 „772.088 „C9C|.1961996 188918081986 ° """ “ m 219 | 62 | G19 | GIS | 978 |.C09288| 096 | 996 | 186 | 976 | 086 762 xF98|.C9E],906 «096.089 .TC8|.986|" " "" “89 u 19 082 019 |80C | 288 1.260.828] 676 6C6 | 0861986 1c6 „G12.268.09C1,676.0C61,8991.0C8|1.986]° " " Se 8 619 |222|c19 80€ 188 „064.728| Cr6 | €C6 | 086986 | STE |.F020981.80C1,8861,996x9991.478|.986]° SE & 619 | E22 19 SOG | 668 1.169028) 076 GC6 | 926 | C56 | 206 |.C02 „E78 „594,786 .076.1998881.986| ° " "" © E9 Ss 319|69, 819 | 10G | 878 18891.998| GE6 | 276 | 126 | 8I6 | 806 669). CE8 EC. TE61-EE6 6091.888.986|° " " © TE & 619 092 |519 | E6F | 918 |.98C1.098| 636 | E76 | 296 | FI6 | 668 „+69 208] 14E1.2%61.9861.769|.808.x986| " "" “ 6F gar 867 9er | 698 | Cor 21H | 16H | CıH | EB# | Er | 297 | 927 0cr 88e 1or |6rr | LıH | FRE | cr | 96H | DIS g mode € LEL | 9FL | C9T | ger \erı /9er |2rı | 86 |gor| 26 \6iı |6LL\Fer 82 |F08 || 96 | 26 | 001 |goL | 66 |" & 6LL | caı |Eerı E21 21 | 2e1 |ogı Ss | 98 | e2 || 86 | 26 1201| 28 |121 | 2 | 89 | 18 | 08 | 2, |" " wopung @ Ve | ze 25 ee a a | 9 | ee | ir | 29 | ve > oa A ee Na :OpımA I9Iy98q 122 7020 Keia Ese EI Tee Eee zz oe a zE -09q op Yoru ua win KOT EN Raum ie u “usßunpjigjeiangıg Joßıypey-Biuoy} uown.ayaoyoy Jap (Bunyaızue.sejjdeg) uaßow.eAshunßnesyny IX SlageL 90 Pedologisches. d. Der Einfluss verschiedener Kulturmassregeln auf das Verhalten des Bodens. In der folgenden Tabelle XIV (Seite 91—93) sind die hauptsächlichsten analytischen Ergebnisse der von dem Ritter- gute und benachbarten Feldmarken entnommenen Proben übersichtlich zusammengefasst). Im Anschluss an diese Tabelle kann man den Einfluss der verschiedenen Kulturmassregeln (über ihren Umfang vergl. die Melio- rationskarte auf Tafel I) in folgenden Sätzen wiedergeben: Tiefkultur, Zuführung humoser Stoffe, Mergelung u. A. haben durch Einwirkung auf die Verwitterung, wie als direkte Zufuhr die thonhaltigen Theile ver- mehrt. In unmittelbarer Abhängigkeit von diesen steht das Verhalten des Bodens zum Wasser — je mehr thon- haltige Theile, um so grösser die Capaeität und Capil- larität des Bodens. Unabhängig von der Menge der thonhaltigen Theile erweist sich die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff; wichtiger als die Menge erscheint die Form der Stoffe — je leichter assimilirbar für Pflanzen, um so aufnahme- fähiger. Zeigte uns das oben Gesagte einerseits, dass es möglich ist, durch entsprechende Maassnahmen auf manche Eigenschaften des Bodens einen so bedeutenden Einfluss zu üben, dass seine Stellung in der Reihe der Kulturböden vollständig verändert wird ?), so müssen wir doch andererseits auch sagen, dass die durch menschliche Arbeit hervorgebrachte Wirkung den natürlichen Ver- hältnissen und Kräften gegenüber gering ist, dass viel- mehr für jede Bodengattung gewisse Eigenschaften charakteristisch sind, die sie im Wesentlichen auch bei sehr hoher Kultur beibehält und wieder erkennen lässt. DEVol.1S. 9Afl VEVelzarheilTt, 1282211. > | 8 ns = _ — 10800 | va | es | ze | 0 | 81a en “großer jo song Z 2 L | | gs ST { | | 9 18 | ? i ß L nz apjeMm we gydıp = = — 2100 | @0 | e25 | 28 | er |@9 °C SI | SW | smenspopexeg |“AxSernosusseny) 9 | ec 8 | ‘ [4 & 18 “« “ = — — = (ORCO/0R RT 916 | 6% 8I | el co yyofex Joy ssug G 6 IE n. 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Analytisches. A. Einleitung. Die Probenentnahme wurde gegen Ende des Winters 1886/87. ausgeführt, und zwar nach Besprechung mit dem Besitzer und lang- jährigen Wirthschafts-Dirigenten Herrn Oeconomierath Neuhauss nach rein landwirthschaftlichen Gesichtspunkten theils von mir selbst, theils von genanntem Herrn allein. Letzteres geschah mit den Proben 14—21. In den Proben sollten nicht allein die Gegensätze des Bodens auf dem ganzen Gute, sondern auch im Vergleich zu dem angrenzenden Bauernfelde zum Ausdruck kommen, um aus den Versuchen auch ersehen zu können, ob und welche Umänderungen durch die höhere oder niedere Kultur bewirkt werden.') An diesen 21 Stellen, von denen 14 im Gutsfelde und 7 in benachbarten Feldmarken liegen, sind vollständige Profile entnommen, und zwar gehören dazu je 3 Proben, welche aus den Tiefen 0— 2,5 Decimeter 2,5—5 is und 5—8 R stammen. Die oberste Probe von 0—2,5 Deeimeter ist in Selehow als Ackerkrume, d. h. als die vom Pfluge bewegte Schicht anzusehen. Zur schnellen und sicheren ÖOrientirung lasse ich ein Ver- zeichniss der entnommenen Profile mit kurzer Beschreibung der einzelnen Abtheilungen derselben folgen: I) Vgl. A. Orth. Die geologischen Verhältnisse des norddeutschen Schwemm- landes. Halle 1870. S. 51 ff. Analytisches. Uebersicht über die entnommenen Bodenprofile. robe FR ÄAgron. auf der under I Be Kurze Beschreibung des ER ran C igkeit| _ Profils io) Karte. Ä zeichn. (Taf. IT) | in dem. R 2,5 HLS Von Humus dunkel gefärbt, Binnenschlag mit vielen Pflanzenrück- I, hinter dem ständen. l. | Parke, 25 2,5 | LS | Dunkeleelb. Schritt westl. | 3 LS |Hellgelb. d=Chaussee. 02 STE 5 tieferer Unter- 1l S | grob grund | 2,9 LS |Dunkler gefärbte Acker- | Feldmark | krume, jedoch ist Humus | Parallel zu 1. | Selchow; In nicht bemerkbar. Beginn der Humi- 9 | Kitzing’scher 2,5 , LS | Dunkelgelb, etwas heller als fieirung:: unter der = Acker, ? der vorige. Lupe bemerkbar 25 Schrittöstl. 3 LS [noch etwas heller; nach der | wie bei Nr. 3, d. Chaussee. Tiefe nimmt der Grand zu. 4 und 5. i S | Grob. | 235 LS Dunkel gefärbt, aber nicht Feldmark humos. Selen: 25 | LS |Dunkelgelb. 3 Sa 3 SL | Rothgelb: nach der Tiefe Zu- i = nahme des Grandes be- wald’scher Acker. rm merkbar. Parallelzu4u.5. a | 58 | 8 SM je Untergrund. Ein grosser Unterschied ist 2,5 , LS |Eine schwache humose Bei- || zwischen den 3 | | mengung macht sich be- Ackerkrumen | ı merkbar; Boden enthält | | nicht bemerk- | viel Pflanzenreste. bar; jedoch er- | 2,5 LS | Etwas sstückig (roher Boden). | | giebt sich, was A Binnenschlag 3 SL | Rotheelb; der Grandgehalt | | die Beobachtung y | ist in dermittleren Schicht | (durch die Lupe (2,5-5) am stärksten, er [hesätit,tasder nimmt nach der Tiefe Humusgehalt ER zwieder ab: von 3 über 4 : Sales: nach 5 zunimmt. Tieferer Untergrund wie bei Nr. 3. a, 2,3 | LS | Humusgehalt ist bemerkbar; luzernemüde. viel Pflanzenreste. Boden 5 ist 2‘ 2,5 | LS |Dunkelgelb; mit Pflanzen- tief rajolt. > 1 resten. & es 3 | SL | Rothgelb ; mitzunehmendem Tieferer Untergrund wie bei Nr. Grandgehalt. >. — Anmerkung Bohrung. Die geschlängelte Linie trennt die Aufgrabung von der 96 Analytisches. De Mäch- | Agron. x Hessens A auf der tickeit ’ urze Beschreibung des R Bo en. Fundort an n Dal ia) Bemerkungen. (Taf. In) meter | ZEeICNN. 2,5 S Schwach gelblich. A hl 2,5 | LS |Greift schon in die Schicht nt des SL ein. 6, | zöstlieh dern inll-oklgelb. Parallel zu 7. Schinder- 3 SL : { Bienen 4 \S | Lehmstreifiger | Tieferer R Sand Untergrund. 5 SL 2,5 LS Mit vielen Pflanzenresten und bemerkbaren humosen Aussenschlag Theilen. 2' tief rajolt; der - XV; 2,5 S | Schwach gelblich. Boden sieht in der nahe beim 3 _| SL | Rothgelb. Natur noch sehr vorigen. D) L | roh aus. 2 SL |(Tieferer Untergrund. 8 SM | Parallel zu 9. 2,5 LS |Mit Pflanzenresten. Tai den Ein- F Jdmark vw E TUc eines Ta- le: 25 | LS olten Bodens, was Gr. Kienitz; S J0. are 8 : 2 3 SL mit der Umwüh- Richter’sche Waldparzelle. | 4 a us des lEulszs 8 LS Tieferer Untergrund. beim Roden der | Bäumezusammen- hängt. 2,5 LS I|Mit Pflanzenresten; enthält viel thonige Theile; ist! , . a aber noch locker. a rajolt a “2 gemergelt ; 9 oh Zn soll zum Luzerne- $ EN LS bau verwendet 4 S | werden. 2 LS ‚Tieferer Untergrund. Be 245 LS [Mit vielen Pflanzenresten. | Parallel zu 11 5 2,5 | Ls 2‘ tief rajolt. Der a S Dünger und die 10 wen ö SL Serradella- ; 2 8 rückstände waren 7 SL er Untergrund. noch nicht unter- 3 LS pflügt. 25 | LS Parallel zu 10; 20 NS 2‘ tief rajolt. 11 do. 3 SL Serradellarück- ) sy stände bereits 10 SM [Tieferer Untergrund. umgepflügt. Analytisches. 97 Nr. der | En Probe ara ETON.| n Mäch- | > Kurze Beschreibung des a Fundort tigkeit 3 | Profils 5 Bemerkungen karte { zeichn. (Taf. II) | in dem 2,5 HLS Die Ackerkrume erscheint ER er unter der Lupe grau. 19 ne I 0 | 148 Reicht schon etwas in die im Birkholz. | 2. SL nächste Schicht. : en | Tieferer Untergrund. Binnenschlag 2,5 | HLS 13 TI; im | 2,5 HLS Weingarten. 3 HLS | Reicht schon in die Schicht des festeren Lehms. 2,5 HLS | 14 Bnenschlap Br HsL 2 5 1 | Tieterer Untergrund. 2,5 LS |Mit sehr vielen Pflanzen- 2,9 S resten. 15 Aussenschlag _° | LS |Mit vielen feinen Theilen, | Parallel zu 16; aber sehr lose. I tief rajolt. 3 LS | 6 SL |, Tieferer Untergrund. 3 | sm | Feldmark 2,5 LS |Mit vielen Pflanzenresten. Glasow, 2,5 | LS 16 s = Lorenz’scheer 3 LS Acker. Tieferer Untergrund wie 15. 25 | LS Mit vielen Pflanzenresten; 25 | Sb dunkelgelb. 17 Aussenschlag 3 | SL VNM. 6 ES | 2 S Tieferer Untergrund. Se unse| 95 | Als Mit vielen Pflanzenresten; Feldmark 95 S gerodeterWaldboden,stark Parallel zu 19. 18 Glasow; 3, SL, von Wurzeln durchsetzt, Beginn der Hu- Lehmann- en aber nicht mehr humos. imifieirung. scher Acker. 7 SL ; 5 sm | Tieferer Untergrund. 2,5 S |Mit Pflanzenresten, aber 2,5| LS wenig humos. | 3 SL 19 ie Set 5 ae Tieferer Untergrund. 5 SL 7 Neue Folge. Heft 11. 98 Analytisches. Nr. der | Norton nn Mäch- > i Kurze Beschreibung des | Boden. Fundort tigkeit, Be Profils Bemerkungen karte | zeichn. (Taf. ID) in dem | 2,5 | LS | Mit ziemlich viel Pflanzen- | ke 2 resten, von Humus grau | Aussenschlag DEE oefärbt ) | o | | Q . 2070 u a m Sn | 2 SL | | MS ıj Tieferer Untergrund. | Hin 3,5 | LS |Mit ielen Pilommemesian. | eldmar IE 37 91 | Selchow; | 29 | 27 Lobeth’scher | _ 2. 2 | Acker. DS | ; | a | ioterer Untergrund. | Ausserdem wurden noch Mergel- und Moorproben entnommen, welche auf genanntem Gute das Material zu Meliorationen liefern. Von den erstgenaunten Proben wurden mechanische Analysen und Kalkbestimmungen gemacht, sowie von einer Probe auch eine Thonbestimmung durch Aufschluss im Rohr. Ueber die Beschaffenheit des Moores liegen bereits zahlreiche Untersuchungen vor, die mir von Herrn Neuhauss zur Verfügung gestellt wurden. Zum Vergleich führte ich nach der Kjeldahl’schen Methode 2 Stiekstoffbestimmungen aus, deren Resultate ich an der ent- sprechenden Stelle einfügen werde. Die Untersuchungen wurden zum grössten Theil im Winter 1387/85 und zwar nach den bei den Untersuchungen der geolo- gischen Landesanstalt üblichen und in Band Ill, Heft 2 der Abhand- lungen zur geologischen Specialkarte von Preussen ete. von DDr. E. Laufer u. F. Wahnschaffe beschriebenen Methoden, welche später noch weiter ergänzt und von dem letztgenannten Verfasser in seiner „Anleitung zur wissenschaftlichen Bodenuntersuchung‘“ !) beschrieben worden sind. a. Die mechanische Analyse. Was die Ausführung der Analysen selbst betrifft, so wurde in der Weise verfahren, dass von dem lufttrockenen Boden eine Durch- ) Berlin 1887 bei Paul Parey. Analytisches. 99 schnittsprobe von mindestens 1000 Gramm durch das 2 mm- Sieb gegeben wurde. Aus dem im Sieb vorhandenen Rückstand wurde der Grand bestimmt und ebenso die vorhandenen Pflanzen- reste, welche bei diesen Böden theilweise einen recht erheblichen Procentsatz ausmachten, was bei der Art der Düngung nicht Wunder nehmen kann. Diejenigen Pflanzenrückstände, die durch das 2 mm-Sieb hin- durchgingen, wurden mitgeschlemmt und gingen je nach ihrer Grösse in die Schlemmproducte über. Der erhaltene Feinboden wurde nun bei einer Anzahl von Pro- filen mittelst des Schöne’schen Schlemmapparats weiter zerlegt; bei dem grösseren Theile der Proben wurden jedoch nur die thon- haltigen Theile mittelst des genannten Apparats bestimmt, während die übrigen Korngrössen durch Absieben abgeschieden wurden. Dieses Verfahren wurde deshalb angenommen, weil die Fein- erde zu den Absorptionsbestimmungen gewonnen werden musste und weil andererseits bei einer grossen Anzahl Proben, welche einer geognostischen Formation angehören und in nicht zu grosser Ent- fernung von einander entnommen sind, recht gut eine sachgemässe Substituirung stattfinden kann, deren Resultat den praktischen In- teressen gegenüber genügend genau ist, während andererseits Mühe und Kostenaufwand kaum eine vollständige Schlemmanalyse lohnen möchten. Zu erwähnen ist hierbei noch, dass diese Feinerde auf trockenem Wege gewonnen wurde, was bei sandigen bis lehmig-sandigen Boden- arten jedenfalls ausreichen dürfte und bei gehöriger Sorgfalt ein für praktische Zwecke genügendes Resultat ergeben wird. b. Die physikalischen Untersuchungen. Die physikalische Boden-Untersuchung erstreckte sich 1. auf die Bestimmung der Aufnahmefähigkeit der Ackerkrume für Stickstoff, ausgeführt nach der Knop’schen Methode!) mit Fein- erde (unter 0,5 mm) und zwar in je 2 Versuchen; und 2, auf das Verhalten des Bodens zum Wasser. !) Knop, Dr. W. Die Bonitirung der Ackererde. Leipzig 1872. 7s 100 Analytisches. Dieses Verhalten zum Wasser wurde am Feinboden bei sämmt- lichen Ackerkrumen ebenfalls in je 2 Versuchen nach den bekannten Methoden geprüft. Die Bestimmung der wasserfassenden Kraft geschah zum grössten Theil in vernickelten Zinkblecheylindern, welche sich insofern gut bewährten, als sie den Anfangs auftretenden Uebelstand, dass sich bei nicht vernickelten Cylindern kohlensaures Zink bildete, vermieden. Bei einer grösseren Anzahl von Proben wurden die Wägungen zunächst Tag für Tag ausgeführt; später jedoch, nachdem genügende Anhaltspunkte gewonnen waren, wurde hiervon abgesehen und nur nach einer gewissen Zeit die betreffenden Schlussbeobachtungen ge- macht, wobei jedoch so verfahren wurde, dass das Gewicht min- destens an zwei nicht aufeinander folgenden Tagen constant sein musste. Da bei der Bestimmung der capillaren Fähigkeit der überhaupt höchste Stand des Wassers beobachtet werden sollte, so wurde der . Versuch entsprechend lange ausgedehnt. Nach den erhaltenen Zahlen zu urtheilen, haben die meisten Böden ihren höchsten Stand erreicht. Zweifelhaft ist es bei den Nummern 2, 3, 6, 7, 8, 15, 16 u. 18, bei denen noch in der letzten Beobachtungsperiode der Aufstieg des Wassers ein erheblicher war. Da hierbei die von Nachbar-Feldmarken entnommenen Proben sämmtlich mit einer einzigen Ausnahme ver- treten sind, so muss man schliessen, dass die Selehower Böden ver- möge ihrer besseren und eigenthümlichen Kultur im Allgemeinen das Wasser schneller zu bestimmter Höhe heben (vgl. auch oben 8. 91 ff.). «©. Die chemischen Bestimmungen. Wie schon oben gesagt, sind die Resultate der chemischen Be- stimmungen mit ziemlicher Sicherheit auf weitere Strecken über- tragbar. Wie weit dies aber möglich ist und innerhalb welcher Genauigkeitsgrenzen, dürfte ohne Weiteres nicht zu entscheiden sein. Es bleibt nämlich dabei zu bedenken, dass einzelne Bezirke oder Theile solcher, welche vom geologischen Gesichtspunkte als einheitlich angesehen werden können und müssen, doch in ihrem petrographischen Bestande Abweichungen zeigen können, welche bei einer Zusammenfassung zu Durchschnittsresultaten dasselbe doch er- heblich beeinflussen. Analytisches. 101 So z. B. hat, wie bereits erwähnt, die geognostische Forschung gezeigt, dass ein grosser Theil des Bodens der Hochflächen in der Mark dem Diluvialmergel und zwar der jüngeren Abtheilung des- selben angehören, als dessen Verwitterungsrinde er anzusehen ist. In diesem Gebiet macht sich schen im Reg.-Bezirk Potsdam ein charakteristischer Gegensatz geltend, der seine volle Berechtigung hat. Dureh die südbaltische Endmoräne') nämlich wird der nördlich Berlins gelegene Theil der Mark in 2 Abschnitte zerlegt, welche in der petrographischen Beschaffenheit der Oberkrume des Diluvial- mergels jene oben bereits erwähnte Verschiedenheit erkennen lassen. Während nördlich jenes Geschiebewalles, wie diese eigenthüm- liche, durch eine vollständige Geschiebepackung charakterisirte Bildung auch genannt worden ist, in der Ausbildung der Verwitterungs- rinde der sandige Lehm bedeutend überwiegt, haben wir es südlich desselben mehr mit einem lehmigen bis schwachlehmigen Sand zu thun, dem meist ein sandiger Lehm und weiter ein sandiger Mergel folgt. Hieraus folgt die Wiehtigkeit der geologischen Forschung für die Bodenkunde überhaupt und dass geologisch eigen- thümliche Vorkommnisse auch inagronomischer Hinsicht nicht zu vernachlässigen sind. Für den vorliegenden Fall sind hauptsächlich nur Analysen des eigentlichen Teltow - Plateau zur Verwendung gekommen und nur, soweit hier einschlägige Bestimmungen fehlten oder zur Vergleichung, ist ferner Liegendes herangezogen. Unter Zugrundelegung der s. Zt. gewonnenen und in den Ab- handlungen zur geologischen Speeialkarte veröffentlichten, chemischen Analysen, wurde hier, wie oben (vgl. S. 62) bereits ausgeführt, von vollständigen chemischen Analysen abgesehen und nur Einzel- bestimmungen von Bodenconstituenten und wichtigen Pflanzen-Nähr- stoffen gemacht, und zwar auch nur in einem den Bodenverhältnissen und dem Zweck der Arbeit entsprechenden Verhältnis. Speciell ausgeführt wurden Kalk-, Humus- und Stickstoff- Bestimmungen. 1) Berendt, Prof. Dr. G. Die südbaltische Endmoräne in der Gegend von Joachimsthal. Jahrbuch der Königl. geologischen Landesanstalt etc. pro 1887. Berendt, Prof.Dr.G@. u. Wahnschaffe, Dr. F. Ergebnisse eines geologischen Ausflugs durch die Uckermark u. Mecklenburg-Strelitz. Im ebengenannten J ahrbuch. 102 Analytisches. Erstere erstreckten sich auf sämmtliche Ackerkrumen, soweit sie bei der Behandlung mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure auf- brausten und demnach einen Kalkgehalt verriethen. Humus- und Stickstoffbestimmungen wurden von je 2 Parallel- proben gemacht, um bei der verschiedenen Art der Düngung eine Parallele in Betreff der Zunahme an diesen für die Pflanzenproduetion wichtigen Stoffen ziehen zu können. Die Kohlensäure- bezw. Kalkbestimmungen wurden, des theil- weise sehr geringen Kalkgehalts wegen, mit dem Geissler’schen Kaliapparat gemacht, während der Humus nach der von Knop an- gegebenen Methode, mittelst Oxydation des Kohlenstoffes mit Chrom- säure zu Koblensäure, bestimmt wurde. Die Bestimmung des Gesammtstickstoffes geschah durch Ver- brennung mit Natronkalk, Aufsaugung des Verbrennungsproducts in dem Will-Varrentrapp’schen Kugelapparate und volumetrische Messung im Knop- Wagner’schen Azotometer. B. Bodenprofile. Profil 1. Lehmiger Höhenboden der Reste des Oberen Diluvialmergel. Binnenschlag |. I. Mechanische und physikalische Untersuchung. a. Körnung. | Mit- B | © | © Grob-| 2]. | Fein- 5 Sehr || Thonhaltige y | E =) | S e Grand Berger rumor) Dan & u ® = Geles | = a Sand Staub | Fein- = N &h BR | art | 3 © über | 10 2 I 0,5 0,2 91 in ae 2 | 2 8| | 58 | 10 | bis || bis | bis | bis | bis | bis | 001 |oo | — I) IB 2 1 05.7. 0,22706,12270,052 02 » dem | | 5 Millimeter ee 3,31) 72,2 17,3 99,9 5 umoser | & Kr ke = Lehmiger HLS mil — | 3,3 | 2,0 | 5,1 126,4 29,4 |16,4| — | — om | | 6,5 75,4 18,0 | 99,9 2 SE TS) mans ; r em (Olds) i — 76,5. 1,7 | 4,97 124,731.2 112,9 | — SEE Lehmiger 28 8 ad 51 75,5 194 | 100,0 3 LS ; | | 5123 16.1 93,299) 38 | = !) 0,1 pCt. gröbere Pflanzenrückstände wurden bestimmt. Analytisches. 103 b. Aufnahmefähigkeit der Ackerkrume für Stickstoff nach Knop. 100 g Feinerde (unter 0,5 mm) nehmen auf. 34,0 cbem = 0,0427 g Stickstoff!) c. Wasserhaltende Kraft der Ackerkrume. Volumproc. Gewichtsproc. 32,94 cbem 20,36 g Wasser Dh Ken im Mittel 32,53 cbem 20,07 g Wasser. 100 cbem bezw. 100 & Feinboden (unter 2 mm) halten: nach der ersten Bestimmung 9 nm Zweiten = d. Aufsaugungsvermögen der Ackerkrume. Der Aufstieg des Wassers im Feinboden (unter 2 mm) beträgt: insel Stundera er Wera ME 2, 850mm überhaupt Re N Re oroN e. Das scheinbare specifische Gewicht des Feinbodens der Ackerkrume beträgt IRSIE II. Chemische Analyse. a. Humusbestimmung nach der Knop’schen Methode. Humusgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: nach der ersten Bestimmung . 1,2304 pCt. zweiten n 139330, im Mittel 1,2948 pCt. N N b. Stickstoffbestimmung nach Will-Varrentrapp. Stickstoffgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: nach der ersten Bestimmung . . . . 2... 0,0658 pCt. Ber weiten 5 a AN ai IE im Mittel 0,0636 pCt. !) Die Angaben bei sämmtlichen Analysen bilden das Mittel aus 2 Bestimmungen. 104 Analytisches. Profil 2. Lehmiger Höhenboden der Reste des Oberen Diluvialmergels. Kitzing’scher Acker. I. Mechanische und physikalische Untersuchung. a. Körnung. Mit- = = Grob.| tel- | Fein- | seiner) Schr || Thonhaltige le Ei | E 5 Be nn Feiner| einer | _ | 7 a | Gebirgs- = E Sand Staub | Fein- E igkei en - e= 0.05 t er > 5 fee} > 2 l 0.5 0.2 0,1 05022 | Ei dem Millimeter [ 4,0%) 80,9 | 14,9 | 99,8 2,5 Ls | — er 1,3 | 9,2 304 33,2|10,8| — | — Om |schwach |) 4,7 81.2 14,1 100,0 2,5 | ds Lehmiger LS A Sand ra) 20795 6,1 |31,230,7\10,7]) — er 8,3 79,0 12,6 99,9 3 LS 2 RR — | 8,3 | 2,3 | 5,6 258286 16,7| — | — 1) 0,1 pCt. gröbere Pflanzenrückstände wurden bestimmt. Analytisches. 105 b. Aufnahmefähigkeit der Ackerkrume für Stickstoff nach Knop. 100g Feinerde (unter 0,5 mm) nehmen auf . . 35,9 cbem = 0,0445 g Stickstoff. e. Wasserhaltende Kraft der Ackerkrunne. 100 cbem bezw. 100 g Feinboden (unter 2mm) halten: Volumproe. Gewichtsproc. nach der ersten Bestimmung . . . . . 29,02 cbem 16,69 g Wasser Dnezweiten ® EEE KON Te, LO O3E e im Mittel 29,60 cbem 16,89 g Wasser. d. Aufsaugungsvermögen der Ackerkrume. Der Aufstieg des Wassers im Feinboden (unter 2 mm) beträgt: male Stunden war Mae en 3 2 74mm überhauptar. ee a 90 br) e. Das scheinbare specifische Gewicht des Feinbodens der Ackerkrume beträgt . . . . . . 1,75. II. Chemische Analyse. a. Humusbestimmung nach der Knop’schen Methode. Humusgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: nach der ersten Bestimmung . . - . . .......0,8705 pCt. Be yweiten 5 Fe re ee EUSSOREN Co im Mittel 0,8650 pCt. b. Stickstoffkestimmung nach Will-Varrentrapp. Stickstoffgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: nach der ersten Bestimmung . . . . 2 2.....0,0481 pCt. 25 zweiten 5 OL im Mittel 0,0460 pCt. 106 Analytisches, Profil 15. Rajolter Höhenboden des Oberen Diluvialmergels. Aussenschlag V. I. Mechanische und physikalische Untersuchung. a. Körnung. & & Grob- Nr Fein- | Sehr | Thonbhaltige 3 au S a Grand Köeniger Feiner feiner Theile Mäch-| 2 5 Gebirgs- | 2 5 S z nal 25 = = and |Saub Fein- = Nee Ss art SS | über | 10 | 2 ı 708 Fo 5 58 Da | Be le dem Millimeter Schwach 4,4 .) 83,4 11,8 99,6 2 lehmiger | LS Sand = | 4,4| 1,7| 4,5 | 19,6 43,4| 14,9] — | Sr 3,6 88,2 8,2 100,0 2 |: Sand S ER | 3,6) 3,4 Zi 40,5! 10,6) — 2 RER 1,8 83,7 10,5: | 100,0 3 lehmiger | LS | a | Sand ll = 7,7 24,6 34,11 18,1 = | — | | | | I) 0,3 pCt. gröbere Pflanzenrückstände wurden bestimmt. Analytisches. 107 b. Aufnahmefähigkeit der Ackerkrume für Stickstoff nach Knop. 100 g Feinerde (unter 0,5 mm) nehmen auf. . 24,9 cbem — 0,0313 g Stickstoff. e. Wasserhaltende Kraft der Ackerkrume. 100 cbem bezw. 100g Feinboden (unter 2mm) halten: Volumproce. _Gewichtsproc. nach der ersten Bestimmung. . . . . 27,24 cbem 15,97 g Wasser Ss zweiten & a Me DZ 29 Wen im Mittel 27,23 cbem 15,91 g Wasser. d. Aufsaugungsvermögen der Ackerkrume. Der Aufstieg des Wassers im Feinboden (unter 2 mm) beträgt: ing le Stunden Veen 2% 0.. 2 89mm UDELHaUpt ae EN NE 9 b>) e. Das scheinbare specifische Gewicht des Feinbodens der Ackerkrume beträgt . . . . . .. 1%. II. Chemische Analyse. a. Humusbestimmung nach der Knop’schen Methode. Humusgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: naehedersersten®Besiimmune 222 7° 27 2277061, pP88 zeiten 5 en re im Mittel 0,8028 pCt. b. Stickstoffbestimmung nach Will-Varrentrapp. Stickstoffgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: nach der ersten Bestimmung . . . . .......0,0479 plt. Beeezweiten P 2 Be a OLOAA TIERES im Mittel 0,0464 pCt. 108 Analytisches, Profil 16. i Lehmiger Höhenboden des Oberen Diluvialmergels. Feldmark Glasow ; Lorenz’scher Acker. I. Mechanische und physikalische Untersuchung. | a. Körnung. Mit- 5 Grob- Fein- Je altire | 3 & S 2) Grand - — | ""reiner| einer] Thenes | | Mäch-| 3 5 | Gebires- = 3 d | = nal 3 = SS San Staub | Fein- | E | | = es art ae lern | 0 2 ı 05 | 02 | 010] OSUSSıEsiee | SS Ss | nis | wis bis | bis | 0150| ish aber | 5# 95.mm überhaupteh a 260 e. Das scheinbare specifische Gewicht des Feinbodens der Ackerkrume beträgt . 1,74. I. Chemische Analyse. a. Humusbestimmung nach der Knop’schen Methode. Humusgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: nach der ersten Bestimmung . . . . . 0,4838 pCt. Dez zyeeiten = a RR... 087390MRr im Mittel 0,6084 pCt. b. Stickstoffbestimmung nach Will-Varrentrapp. Stickstoffgehalt im Feinboden (unter 2 mm) der Ackerkrume: nach der ersten Bestimmung . . . . . 0,0342 pCt. =” » Zweiten > 29 ON BAHH 35 im Mittel 0,0344 pCt. 110 Analytisches. C. Boden- Mechanische, physikalische und chemische Körnung = Bezeichnung . Agro-| Geo- | @rö grob- |mittel- körni. N EB hder unse nomi- |gnosti- bere Grand |körni-| körni-|ger bis nac der P}lan- ger | ger | sehr lan. € Acker-| sche | sche zen feiner Br = krume 3 Be übers Vor. n —i — ERIE is unter 2 Bodenart Lage Bezeichnung (über | 10 En 2 bis ı 1 bis 0,91 | 0,01 dem nn, Millimeter Sauerwald’ j 3,7 15,2 3 Höhenboden |scher Acker > | a0 | 18) u R & - Feldinark m) | ee — | 09) 12 | 5,4 7,1 2 — DT > > » | — 2,3 73,3 19,4 4 ” schlag xIT. — | 3,3) 12 | 4,8 ke 202 = Mi „| 0,1 2,7 19,7 17,5 5 ” ” Ba] ern | 4,7 739 2 | A Hlöhenhoden „ (da D —_ 0,9 92,9 6,2 ß (sandig) es om ee FE XV. = | 0,9) 1,2 | 4,8 86,9 10m 7) Höhenboden ” oe a: »1,8 Pe lt „ aolt) ala | 5,7 66,0 = | a Höhenboden | mensch | öm|is| - | 322 87,8 10,0 8| (schwach ‚parcelle, ds Ihm) a ca - |22|22 | 64 |a02] — | - Höhenboden | Aussen- er ” = _ 3,7 81,9 14,4 9| (rajolt und schlag Be. gemergelt) I. — | 3,7 1,9 | 6,0 174,0 — | — Höhenboden 5 > » 0,591 6,0 80,0 13,5 10 (schwach do. IIT. lehmig;; rajolt) 3,0| 3,0| 1,8 | 6,0 1722 — | = !) Bei Probe Nr. 10 war der Dünger und die zur Düngung bestimmte Luzerne noch nicht untergepflügt und wurde mit der Probe zusammen entnommen; bei Probe Nr. 11 war dies bereits geschehen. Analytisches. 111 arten. Untersuchungen der Proben. Aufnahme- Wasserhaltende Kraft. Aufsaugungs- | Schein-| Kohlensäure. fähigkeit für vermögen. bares on Stickstoff. 100 cbem bezw. 100 g Feinboden (unter Der Aufstierides spec. Kaliapparat. EEE EEE 2 mm) nehmen auf: Wassers im Fein- Ge- SER en 100 8 Feinerde | „.nze1- niazejä boden (unter 2 mm)| wicht || Kohlen- | Kohlen- (unter 0,05mm) || pestim- im heit im beträgt Amanallersure an nehmen auf: mun- Mittel. mun- Mittel. in 1 über- bodens N : Ba x gen. gen. Stunde haupt i im Feinboden in £ (unter || (unter 2 mm) in cbem ın g Volumprocente Gewichtsprocente in Millimeter 2 mm) || Gewichtsprocent. 32,8 0,0412 | 30,43 18,03 57 750 1,67 — — | a0 18,24 30,93 18,44 24,5 | 0,0308 | 29,55 17,96 42 978 1,63 | 0,0189 | 0,0430 El De a 29,87 18,16 16,7 | 0,0210 | 28,93 17,30 48 977 1,65 _ _ I | 17,76 29,96 18,21 11,7 | 0,0147 | 26,77 15,07 an ||| = 26,55 14,96 26,33 14,84 24,0 | 0,0301 | 32,58 20,07 36 977 1,62 _ — BR Sl | 19,60 31,35 19,12 11,3| 0,0142 | 23,71 13,21 ze | Sl — 2 Em 22,91 | _ | 12,69 22,11 12,17 25,0. 0,0315 | 28,96 16,51 64 | 960 | 1,74 |0,0737| 0,1675 BEE aaa 16,37 28,89 16,22 17,9| 0,0225 | 29,38 16,49 56 975 1,81 _ _ EI anoree | ER 28,27 15,86 112 Analytisches. ; Körnung 3 Bezeichnung ER Agro-| Geo- | 45 grob- [mittel- Thonhaltige A nach der ee omi-|gnosti.| bere | Grand |körni-| körni-Igerbisj Theile Plan ver | ver ehe Iamnram. © Acker-| sche | sche || zen- feiner Fe = krume Ben a über a En — 0 unter | Bodenart Lage FAR nE (über 9 bist) 55 | 005 | 0,01 | 0,01 dem mm Millimeter Höhenboden | Aussen- | 2,5 | Om LS 0,24) 46 811 141 1l| (schwach schlag: lehmig;rajolt)) III. 13| 3,3 24 | 68 719 | = SEE ee | | nel | 72,5 24,3 12 yacan schlag “(lehmig; humi- IX F fieirt) h — | 3,2| 1,6 | 5,3 = >> = „ |HLS| —2) 18 18,2 20,0 13 5; do. I = 18 1655 1113 = | en 14 A VI „ ” „ 2a 3,8 76,0 20,2 cn o. VI. 1,4 94| 14 | 5,6 69,0 Be . ranhenen a en „ | LS | 0,3 2,0 821 15,6 lehmig; CR v2. 2//90| 15 Asa Höhenboden |, Lehmann | , | „ 'HLS| 03 | 6,86 85,5 13,6 18 (lehmig scher Acker. ö 23 Feldmark Tee humifieirt) | Glaxow Eee | — | — 19 Höhenboden en „|, 28 B 4 2 88,2 Se (sandig) X 5 ds . (Olds) 1,5 | 1,4| 1,4 | 5,6 I|812| — | — Höhenboden „| om|ıLs|04| 49 83,0 11,7 20| (schwach do. XI. lehmig) 0,21 421 9,9 | 14 172,4 = 1a 224] - | - N er 5 ” 5a 5,3 83,2 10,1 ” Feldmark = 2 Selchow 1,4| 39 9,7 | 77 1738 = | a I) Siehe Anmerkung Seite 110. 2) Der Humus ist hier in natürlicher Beimengung und deshalb fein vertheilt. Analytisches. 113 Aufnahme- Wasserhaltende Kraft, | Aufsaugungs- | Schein- ORT: fäbigkeit für vermögen. Dre en Stickstoff. 100 ebem bezw. 100 g Feinboden (unter | per Aufstieg aa Spec. Kaliapparat. ee 2 mm) nehmen auf: Wassers im Fein- Ge- 100 8 Keinerde || n.n7c1: Einzel- boden (unter 2 mm)| wicht || Kohlen- | Kohlen- (unter 0,05mm) || pestim- im bestim- im beträgt d.Fein- | säure ae nehmen auf: mun- Mittel. mun- Mittel. in 1 über- bodens R Sur 2 gen. gen. Stunde haupt o im Feinboden in (unter || (unter 2 mm) in cbem ing Volumprocente Gewichtsprocente in Millimeter 2 mm) Gewichtsprocent. 93,6. 0,0297 | 28,51 15,94 = | er | 98,40 | 302 28,28 16,00 28,4 | 0,0357 | 33,90 21,45 19 0989) eo En 33,89 | _ 21,23 33,74 21,00 24,0 | 0,0302) 29,97 18,11 52 | 976 | 1,64 0,0535 | 0,1216 29 ee ls 29,97 18,11 23,5 | 0,0295) 30,47 18,90 a8 | 977 || 1,61 0,0151 | 0,0343 30,85 | | 19,10 31,23 19,30 15,4 | 0,0194 | 28,58 16,81 83 | 899 | 1,68 |0,3033 | 0,6894 29,09 | — 17,02 29,45 17,22 9,6 | 0,0121 || 32,90 20,46 92 588 1,60 — — 32010) 20,55 33,29 20,65 12,2 | 0,0153 | 28,56 16,26 Tee = a 2320| ____| 16,06 27,84 15,84 17,9 | 0,0224 | 27,89 15,99 54 815 1,77 || 0,1278 | 0,2905 27,09 | 15,51 26,29 15,02 14,1| 0,0177 | 27,20 15,15 | ae le — iX 27,34 | — 15,20 27,47 15,25 Neue Folge. Heft 11. 8 114 Analytisches. D. Gebirgsarten. (Meliorationsmittel.) Oberer Diluvialmergel. Grube im Aussenschlage 1. I. Mechanische Analyse. © & Grob- ne Peim- | . Sehr || Thonhaltige Sa RE) a Keiner ner | Du Theile = 253 | Grand körniger 2 5 | .-— =] 85 Gebirgsart 55 | über sam Staub | Fein-| = © =>) 2 1 0,5 0,2 0,05 | stes = SS | &5 |2mm | bis | bis | bie | bis |. 5m Notte-Niederung: - von der Be- unkr schaffenheit des indie I1.Kl.: Gert Hafen vacat vacat landes »» 1.„ Haferlandı.Klasse/Gerstland 1. Klasse c) a 2, = Dein e 2.tuppr Gerstland 1. Klasse Ne ajahrsRoseenland/Ecterlandeln ne, Re De a EA & AN, 2m, Haferland 1. „ 3 es 5 3jähr. Roggenland N. en ee le 12 6, ZN 3 u. 6jähr. Roggenland N es Ki. Die landwirthschaftliche Boden-Einschätzung. 131 B. In gleicher Weise sei bei Legung der Musterstücke bei den übrigen Kulturarten verfahren. Die einem landräthlichen Kreise beigelegte Einheit mag auf politischem und historischem Gebiet ihre Berechtigung haben, in naturwissenschaftlicher Hinsicht aber und in Beziehung auf Kultur und Verkehr ist dies wohl nur seltener der Fall und namentlich mag der Beurtheilung des Bodens durch solche Massregeln doch hin und wieder Zwang angethan worden sein. Für jeden dieser Einschätzungsbezirke wurde ein Tarif gebildet, welcher die Reinerträge für die verschiedenen Kulturarten und Klassen in Silbergroschen und pro Morgen enthielt. Jeder Distrikt war in Bezug auf die Anzahl und Höhe seiner Klassen unabhängig von dem benachbarten. Specielle Reinertragsberechnungen sollten nieht angefertigt werden, jedoch lag es den Commissionen ob, sich aller Momente, welche in den verschiedenen Theilen des Kreises bezw. Distrikts den Reinertrag beeinflussen konnten, bewusst zu werden. Um dieses aber möglich zu machen, waren vor der Schätzung selbst einige grundlegende Arbeiten nothwendig. Vor allem gehörte hierher eine, von dem Veranlagungs-Commissar nach einem bestimmten Muster zu liefernde, Kreisbeschreibung, welche unter 11 Titeln eine Beschreibung der allgemeinen wirthschaftlichen Verhältnisse des Kreises giebt und namentlich im letzten Abschnitt eine Darstellung des Verkehrs mit Grundstücken, behufs des Verkaufs oder der Ver- pachtung, gab. Ein besonderer Abschnitt behandelte die allgemeine Boden- beschaffenheit und speciell die Mischungs- und Lagerungsverhältnisse desselben, sowie besondere Vorkommnisse, z. B. das Vorkommen grosser unfruchtbarer Flächen ete. Diese Kreisbeschreibung war von der Veranlagungs-Commission gemeinschaftlich zu prüfen und darnach ein vorläufiger Klassifikationstarif zu entwerfen. Hierzu waren die besten und die geringsten Ländereien in Art und Umfang der vorkommenden Fläche festzustellen und dahinein Zwischenstufen einzuschalten. Dabei musste sich ergeben, ob eine Theilung des Kreises in Klassifikations-Distrikte nöthig war. 9# 132 Die landwirthschaftliche Boden-Einschätzung. Eine solche Theilung war von 335 Kreisen nur in 66 Fällen nöthig, welche zusammen 149 Klassifikations-Distrikte bildeten ; getheilt wurde z. B. Höhe und Niederung, oder Haide- und Gebirgs- land u. Ss. w. Als Unterlage des Tarifes wurde gemeinschaftlich von der Com- mission das sogenannte Klassifikations-Protokoll aufgestellt, das heisst, eine schematische Aufstellung über die den einzelnen Klassen zuzu- theilenden Bodenarten nach ihrer Beschaffenheit in Krume und Untergrund. Zugleich sollten für jede Klasse einer jeden Kulturart aus allen in derselben Klasse vorkommenden Bodenarten sog. Normal- oder Musterstücke in möglichst grosser Zahl aufgesucht werden, welche die Bestimmung hatten, bei der Einschätzung der Liegen- schaften als Anhalt zu dienen, und welche deshalb den Charakter der einzelnen Bonitätsklassen nicht allein nach der Bodenbeschaffenheit, sondern auch nach allen sonstigen, den Ertrag der Grundstücke bedingenden Umständen mit Sicherheit erkennen lassen und zur Vergleichung mit andern vollständig geeignet sein sollten. In Folge ihrer genauen Beschreibung sollte ihre genaue Lage jeder- zeit wieder festzustellen sein. Wenn der Werth der Musterstücke für die Einschätzung selbst kein hoher ist, da ihr eigentlicher Zweck, zur Vergleichung der ein- zuschätzenden Grundstücke zu dienen, bei der räumlichen Trennung der Letzteren vom Musterstück, nicht zu erreichen war, und dieser Umstand auch die Veranlassung geworden ist, ihr Dasein überhaupt als ein verfehltes zu bezeichnen, so liegt der Schwerpunkt ihrer Bedeutung bei der Beurtheilung der gegenwärtigen Frage keineswegs in diesem Zweck, sondern vielmehr in ihrer Eigenschaft, in dem betreffenden Kreise oder Distrikte die Repräsentanten für meist ebenso viele landwirthschaftliche Bodentypen zu liefern, welche alle ihren Vergleichspunkt in der geologischen Formation und deren petrographischen Unterabtheilungen innerhalb der Karte finden, wie solehes oben (S. 121) angedeutet wurde. Bei der örtlichen Schätzung selbst, welche durch 2 Deputirte der Veranlagungs-Commission erfolgte, wurde unter günstigen Ver- hältnissen eine Untersuchung des Bodens mit dem Erdbohrer, in der Die landwirthschaftliche Boden-Einschätzung. 133 Regel aber durch Aufgraben vorgenommen, und zwar auf mindestens 10 Zoll (26cm). Oberkrume und Unterboden wurden getrennt untersucht und bestimmt, wenigstens bei den Muster- stücken. Wenn trotzdem die Urtheile über den Ausfall der Grund- steuer-Bonitirung sehr verschiedener Art sind und manche Mängel derselben, z. B. theils zu hohe, theils zu niedrige Einschätzung !) sich nicht wegläugnen lassen, so sollen diese hier nicht erörtert werden, da es sich hier lediglich um die Feststellung des agrono- mischen Werthes des Werkes handelt. Neben dem oben erwähnten Urtheil des Herrn Prof. Meitzen erhellt ein solches aus dem Erfolge des sog. Reklamationsverfahrens, welches nach vollendeter Einschätzung eingeleitet wurde. Im ganzen Staate gingen überhaupt nur 3023 Reklamationen?) ein, von denen nur 1219 als begründet erachtet wurden. Erwähnt sei ferner noch das Urtheil, welches in den letzten Jahren bei den Arbeiten der Ansiedelungs-Commission in den Provinzen Posen und Westpreussen gewonnen worden ist; wo es heisst:?) „Je nachdem nämlich das Ansiedelungs - Projekt von der General-Com- mission oder der Ansiedelungs-Commission direkt bearbeitet wurde, ist das Verfahren etwas abweichend, indem erstere, wie bei allen ihren Arbeiten, eine Neueinschätzung der Ländereien vornehmen lässt, während im zweiten Falle die Grundsteuerbonitirung unter aushülfs- weiser Neuschätzung der in der Kulturart veränderten Flächen, jedoch nach den seiner Zeit massgebenden Grundsätzen, vorgenommen wird. Die Anwendung dieser beiden Verfahren geschieht mit ziemlich gleichem Erfolge, und ergaben die Prüfungen nicht erheblich von einander abweichende Resultate, weil, soviel berechtigte Einwendungen auch gegen die Grundsteuereinschätzung als Werthmesser für grössere Bezirke gemacht werden können, doch das feststeht, dass sie innerhalb . D Sombart. Ueber den Werth und die Herstellung der geognostisch- agronomischen Bodenkarten. Zeitschrift für Vermessungswesen. Band XI. 1882, S. 612. Stuttgart bei Konrad Wittwer. DE Me it zene27 32,0, SA, 3) Preussens Landwirthschaftliche Verwaltung in den Jahren 1884/85, 86 u. 87. Berlin bei Paul Parey 1888. Band I, S. 222. 134 Die landwirthschaftliche Boden-Einschätzung. derselben Gemarkung meist sehr sorgfältig ausgeführt und der Neu- bonitirung gleichwerthig ist.“ Fassen wir noch einmal das oben Angeführte zusammen, so war der Zweck des Einschätzungswerkes: die Feststellung des mittleren Reinertrags eines Grundstücks nach dem Urtheil des praktischen, lokalkundigen Landwirthes, und die Arbeit des Boniteurs bestand darin, die in der Oertlichkeit ge- gebenen, sehr verschiedenen Böden nach gewissen, sorgfältig ausgewählten, typischen Vorkommen (Musterstücken) in Abtheilungen von gleichem Reinertrage (Klassen) zu vereinigen. Betrachten wir nun das in einem Kreise zu seiner agronomischen Charakterisirung ausgelegte Material, so wird an einigen Beispielen leicht ein richtiges Urtheil darüber zu gewinnen sein. Im Voraus sei bemerkt, dass hier vorzugsweise die Einschätzung des Ackerlandes berücksichtigt werden soll, weil bei den anderen Kulturarten ganz ähnlich verfahren worden ist. Eine Ausnahme hiervon machen nur die Forsten, bei denen ein besonderes Verfahren zur Anwendung kam, indem man diese nicht speciell einschätzte, sondern nach dem Urtheil des Sachverständigen für gewisse Complexe Durchschnittsklassen einführte, mit der Maassgabe jedoch, dass die Musterstücke diesen mittleren Werthen entsprechen sollten. Meistens hat jede der 8 Ackerklassen eine Ansahl Typen auf- zuweisen. Diese sind in ihrer Anzahl in den verschiedenen Kreisen sehr verschieden und schwanken zwischen den Zahlen 1—7, so dass die Ackerklassen eines Kreises bis zu 30 Typen enthalten. Nicht uner- wähnt bleibe auch, dass diese Unterabtheilungen der Klassen im Gebirgslaude weniger zahlreich auftreten, als im Flachlande. Entsprechend musste für jedes dieser Vorkommen mindestens ein Musterstück ausgelegt werden, so dass man schon hieraus er- sehen kann, wie verschieden sich diese Verhältnisse je nach der Bodenbeschaffenheit stellen. Die folgende Tabelle!) möge Auskunft geben über die Anzahl der agronomischen Bodentypen in verschiedenen Theilen der Monarchie: !) Vgl. Meitzen, Der Boden des preussischen Staats. Band I, Cap. IX. Die örtliche Beschaffenheit des Kulturbodens. Die landwirthschaftliche Boden-Einschätzung. ° Aufgestellte Bodentypen. 135 PRecetungse Kreis bezw. | Anzahl der Bodentypen in der Ackerklasse: SER = Einschätzungs- ' Bezir Distrikt al De | 7 | 8 & a. Königsberg | Friedland 1 2 3 4| 4,12 3 1 | 20 5 Labian a) Höhe 2, 2 2 2 3 2 2 | — | 15 b) Niederung 1 1 1 = we zen u en 3 Gumbinnen | Johamnisburg | 8| 4 | 2 4| 2| 3| 1 20 Danzig Marienburg Kleiner Werder 1 3 2) 2 >) 1 1 er 12 Cöslin Fürstenthum | 1 1 204 3 a 1 19) & Rummelsbre. | 1 1 1 i 1 N 1| — 7 Stettin Randow 1 3 j 2 l 2 1 | 12 Stralsund Rügen 1 j 1 |, 2 8 IS |As Bee Bromberg | Inowrazlaw 2 30 ea a | > 1 | 16 = Chodziesen (Kolmar) 1 3 3 21 4, 4 1 || 318) Posen Kröben 2 2 2 3 31 38 2 um) A Meseritz l 2 1 1 Au 3 1 1 | 14 Frankf. a. O. Lübben 22 ze e| Potsdam Prenzlau 1 2. 8 | le 1 1 12019 3 Oberbarnim Bruch l 1 1 1 1 1 1 1 8 n West- priegnitz 1 22 a Bd 3 11.27 Oppeln Lublinitz 1 2 2, 8 8) | 2 | — || 18 Breslau Striegau l 1 22 1| — ) Liegnitz Landeshut l a 2 no | AA 1 | 20 = Glogau 1 2 3 3 3 3 Du 2 | Magdeburg | Wanzleben l 5 | 8 ee | H Gardelegen 1 2 2 4 3 3 3 | 118) Merseburg | Mansfelder Gebirgskreis | 1 2 2 27 222 02321222 Erfurt Langensalza | 1 2 1 3 2 3 1 | 15 Minden Bielefeld l l a Da || 1 ae Münster Koesfeld 2 3 || 8 © 1 1 l 11 |) IE Arnsberg Dortmund l | 3 a ee 5 | ll 5 Wittgenstein | 1 3 a 1 1 | 14 Düsseldorf | Grevenbroich | 1 | 8 88 3 3 | 2 20 Koblenz Kreuznach Unterer Distriet 1 1 1 1 1 1 1 1 8 1 Koblenz Ta ei | ae ns Aachen Malmedy 1 2 le el Be ze Im Durchschnitt etwa l aa ea ml 2 | || 16 Die Anzahl der aufgestellten Musterstücke und die Auswahl der Localität ist, wie bereits oben erwähnt wurde, sehr verschieden. 136 Die landwirthschaftliche Boden-Einschätzung. Besonders scheinen dabei zwei Ansichten zur Ausführung gekommen zu sein: entweder man vertheilte jene gleichmässig über den ganzen | Kreis, oder man concentrirte sie mehr in einigen Gemarkungen. | Als Beispiel der ersteren Art sei der Kreis Templin erwähnt, | wo sich in 152 Grundsteuerbezirken 197 Musterstücke fanden, welche | in 65 Feldmarken vertheilt sind. Von diesen Musterstücken kommen 135 auf die S Ackerklassen, von denen Klasse 2a. 10 Musterstücke Be u 26 5; TEA. 22 a a TE 18 N a 25 r a SEN ae 20 5 N EN 14 S aufzuweisen hat. Im Kreise Pyritz haben die 8 Ackerklassen 51 Musterstücke, während für die übrigen Kulturarten zusammen 78 ausgelegt sind, welche sich ziemlich gleichmässig auf 14 Feldmarken bei 126 Grund- steuerbezirken des ganzen Kreises vertheilen. Im Kreise Naugard finden sich in 16 Feldmarken 114 Muster- stücke, welche jedoch so vertheilt sind, dass die meisten in 3 Fluren liegen. Ferner möge noch folgende Uebersicht über die Vertheilung der Musterstücke in den verschiedenen Kulturtypen im Kreise Cammin Platz finden: = = = Klasse Acker = Wiesen = Holzungen | Bemerkungen B|ce| DJS | A| BE | A| B| C| DA j| 2) 1|— -| 1 1) 1| 2| 1| —| — | - | 9| Die Buchstaben A, >) Se Ale, 1 | AB. n@Reteghezeiche 3 ı1—-|-| 1) ı ıl ı) ı| ı) 1) —|- 8|j men die Boden- 4 3 ıl —|-| ı) | ı) 7) ı) 1] ı\ 1] 17) typen-Einhorizon- 5 een a taler Strich be- 5 deutet, dass die- 6 3 1 1 —)—|) 2 —| 1| 1) 2) —| —| 11 sejhen nicht vor- 7 1 ı) 1) 1) —| 4 -| 1| I| 2| 1| 1) 14| handen oder ein 8 11 ı) 1 -| —| 1) —| 1) 1) 1! 1) 1| 9) Musterstück nicht InSumma| 19] 7| 4| 1] 5] 10] A] ıs] 8] 9] 4] 3] 92) ausgelegt ist. No | 1. 2. Die landwirthschaftliche Boden-Einschätzung. 137 Die Ergebnisse der Grundsteuer-Einschätzung wurden nach folgendem Schema in die Reymann’sche Karte im Maasstabe 1: 200 000 eingetragen. Bodengattung Farbe Lehm auf der Höhe. Lehm in den Flussniederungen. Grauer Lehm (Thon) auf der Höhe. Grauer Lehm (Thon) in den Flussniederungen. Kalklager unter Lehm ete. Sandiger Lehm und lehmiger Sand. Sand. Moor. Wasserflächen. Carminroth. Carminroth mit Strichen von gleicher Farbe. Carminroth mit abgebrochenen Strichen in Berliner Blau. Carminroth mit Strichen in Berliner Blau. Zinnoberrothe Punkte unter der betreffenden Farbe. Kaffeebraun. Gummi gutti. Schwarze Tusche. Berliner Blau. 3. Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung mit denen der Bodeneinschätzung. Nachdem wir in den vorigen Abschnitten Zweck und Ziel der geologischen Specialkarte und der landwirthschaftlichen Bodenein- schätzung in Preussen kennen gelernt haben, bleibt uns nur noch übrig, einen Blick auf den Inhalt beider zu werfen, um die Art und Weise, in welcher sie ihre Aufgabe zu lösen suchen, kennen zu lernen und das ihnen Gemeinsame festzustellen. Am Schlusse des Kapitels über „die örtliche Beschaffenheit des Kulturbodens“ bezeichnet Meitzen als eine der nächsten Aufgaben der Bodenkunde Preussens „die genauere Sonderung dieser verschieden- wertbigen Bodenarten“ und „eine schärfere Abgrenzung der agro- nomisch wesentlich abweichenden Terrainlagen “. Beide Aufgaben löst die geologisch -agronomische Karte. Denn nicht allein, dass sie die Bodenarten nach ihrem geologischen Alter und ihrer petrographischen Beschaffenheit sondert, giebt sie zugleich, da sie die vom Königl. Generalstabe aufgenommenen Messtischblätter zur Grundlage hat, die Höhenlage jedes einzelnen Punktes zu einer dem Maassstabe angemessenen, im günstigsten Falle etwa 1'/ı Meter betragenden, Genauigkeit an, aus der unter Zuhülfenahme der Ent- fernung der Höhenschichtlinien leicht die Neigung eines Geländes gefunden werden kann. Es ist demnach der grössere Theil desjenigen, worauf die con- stanten oder wenig veränderlichen Faktoren des Bodenwerthes!) be- ruhen, ohne Weiteres aus der genannten Karte ersichtlich. ) A. Orth, Die geologisch - agronomische Kartirung. Berlin 1875. S. 145 ff. Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung ete. 139 Die nach ihrem geologischen Alter und ihrer petrographischen Beschaffenheit durch einheitliche Farben bezw. Zeichen zusammen- gehaltenen Formationen bezw. Formationsabtheilungen sind aber zur Erleichterung des Kartenlesens auch noch durch geognostische und agronomische Einschreibungen gekennzeichnet, von denen erstere die allgemeine Natur des Gesteines, letztere dagegen seine petrographische Beschaffenheit und den ihm entsprechenden Boden bezeichnen. Diese Bodenbezeichnung lehnt sich aber eng an die noch heute übliche, bereits im Beginn dieses Jahrhunderts von Albrecht von Thaer zusammengestellte, Bodenklassifikation an.!) Während aber Thaer noch 1) Thon- 2) Lehm- | 3) sandigen Lehm- 4) lehmigen Sand- | 5) schlechten Sand- | 6) Mergel- 7) Kalk- 3) Humus- unterscheidet, giebt die geologisch-agronomische Karte als Boden- gattungen 1) Thon- bezw. thonigen | 2) Lehm- 3) Sand- N 4) Grand- bezw. Stein- | lehmigen » Boden 5) Kalk- und Mergel- 6) Humus- an.?) Aus der Vergleichung beider Skalen ergiebt sich, dass der Grand- bezw. Steinboden neu unterschieden worden ist, während der Lehm- bezw. lehmige Boden die Klassen 2—4 der alten Thaer’schen Eintheilung umfasst. I) Thaer, Versuch einer Ausmittelung des Reinertrages u. s. w. Berlin 1813. 2) Berendt, Prof. Dr. G., Die Umgegend von Berlin. Allg. Erläut. zur geognostisch-agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten. Abhandl. zur geologischen Specialkarte. Band II. Heft 3. Berlin 1877. 8. 66. 140 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung Diese Zusammenfassung aber entspricht vollständig dem Stand- punkte fortgeschrittener Erkenntnis, und es ist das Verdienst Berendt’s, diese Anschauung begründet zu haben.') Wie aus der oben gegebenen Schilderung (vgl. Theil II, S. 54 ff.) und aus den meisten Blättern der geologischen Specialkarte hervor- geht, sind diese unter 2—4 von Thaer unterschiedenen Klassen nicht als selbständige Schichten, sondern nur als Verwitterungsstufen der für das norddeutsche Flachland charakteristischen und, hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit und Sicherheit, bei Weitem wichtigsten Gesteins- bildung aufzufassen. Dieser Anschauung gemäss stellt auch die geologische Special- karte diese, wie alle anderen aus der Verwitterungsrinde des Mutter- gesteins gebildeten und demselben auflagernden Böden nicht als besondere Bildung dar, sondern giebt sie, um ihre Zugehörigkeit genügend zu kennzeichnen, mit der Farbe des Muttergesteins. Gleichzeitig aber drückt sie im vorliegenden Falle den agrono- mischen bezw. petrographischen Charakter durch die Einschreibungen L Lehm?) SL Sandiger Lehm SL Sehr sandiger Lehm LS Lehmiger Sand LS Schwach lehmiger Sand aus und bezeichnet die 3 ersten Grade der Verwitterung als Lehm- und die beiden anderen als lehmige Böden. Ausserdem unterscheidet die Karte auch lehmigen Sandboden, versteht darunter jedoch eine bereits soweit fortgeschrittene Ver- witterungsrinde, dass nur noch ein lehmiger oder schwach lehmiger Sand übrig geblieben ist, der einem leicht durchlässigen Sande von grösserer Mächtigkeit auflagert. Hiernach kann die Acker- bezw. Oberkrume bei dem lehmigen Boden, wie beim lehmigen Sandboden gleich sein, der Unter- schied liegt jedoch darin, dass der lehmige Sand in dem einen Falle seinem Ursprungsgestein, einem un- oder schwer durchlässigen Lehm ) Berendt, Die Diluvial-Ablagerungen der Mark. Berlin 1863. Derselbe, Allg. Erläuterungen. I. Der Nordwesten. 8. 70. 2) Vel.1S255 0.58. mit denen der Boden-Einschätzung. 141 oder Mergel auflagert und also mit diesem gemeinschaftlich einen lehmigen Boden bildet, im anderen Falle dagegen, wie bereits erwähnt, auf einer mit ihm in keiner ursprünglichen Beziehung stehenden, leicht durchlässigen Sandschicht liest, mit der er nun, gewissermassen gemeinschaftlich, einen Sandboden bildet. Die übrigen Bezeichnungen der Bodengattungen stimmen in den beiden obigen Skalen überein, nur mit der Abweichung, dass auf der geologischen Specialkarte noch, dem Lehm- und lehmigen Boden entsprechend, ein Thon- bezw. thoniger Boden unterschieden wird. Auf dieser Thaer’schen Eintheilung beruht nun aber, wie wir oben gesehen haben, die landwirthschaftliche Bodeneinschätzung, denn mit ihr waren die Landwirthe vertraut, da die in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts ausgeführten Gemeinheitstheilungen und Sepa- rationen, sowie Taxationen der Landschaften, Bodenschätzungen noth- wendig gemacht und ein für diese Arbeiten geschultes Personal geschaffen hatten. Demnach liegt in der Thaer’schen Klassifikation offenbar die Möglichkeit der Verknüpfung der geologischen Specialkarte mit jener Bodeneinschätzung, vorausgesetzt, dass das Urtheil der Landwirthe in ein und demselben Bezirk als ein in sieh gleichmässiges anzusehen ist. Zur Beantwortung dieser Frage sei näher auf die Einschätzung im Kreise Teltow eingegangen und die allgemeine Charakterisirung der Klassen angeführt. Die hier unterschiedenen Kulturarten sind die üblichen (vgl. S. 129) und sind je 8 Klassen angenommen, mit Ausnahme des Oedlandes, welches sich nur in 1 Klasse findet und geognostisch fast ausschliesslich dem Flugsand (D) entspricht. Bei den Kulturarten Wiese, Weide und Holzung sind die Klassen nur durch je einen Typus charakterisirt, während beim Acker und den Gärten für die einzelnen Klassen deren mehrere unterschieden werden. Es hat dies seinen Grund hauptsächlich darin, dass hier der landräthliche Kreis als Einschätzungsbezirk festgehalten worden ist, obwohl derselbe, wie bereits oben erwähnt wurde (vgl. S. 130), zweck- mässiger in mehrere Klassifikations - Distrikte getheilt worden wäre. 142 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung Dieser Gesichtspunkt müsste bei der Beurtheilung der Ge- sammtverhältnisse des Kreises gebührend in Rücksicht gezogen werden; im vorliegenden Falle ist er ohne Belang, da es sich hier besonders um den mittleren Theil des Kreises oder das eigentliche Teltowplateau handelt. Was den Acker anbetrifft, so sind die natürlichen Bedingungen für die erste Bodenklasse gar nicht, oder nur in ganz geringem Um- fange, z. B. in den Abschlemmmassen der Plateauränder und einigen günstig gelegenen Flächen des Alluvialsandes vorhanden. Die Veranlagungs-Commission erkennt dies auch an, schätzte aber mit vollem Recht den Reinertrag gewisser, durch günstige Ab- satz- und Verkehrsverhältnisse bevorzugter Flächen, wie sie sich in der Nähe Berlins bieten, für diese Klasse ein. Mit Rücksicht auf die vorkommenden Bodenverhältnisse im Kreise sind für die einzelnen Klassen meist 2, für Klasse 3 u. 5 dagegen 3 und für 7 u. 8 nur je 1 Typus aufgestellt. Diese verschiedenen Typen für einzelne Klassen haben ihren Grund theils in der Unterscheidung von Höhe und Niederung, theils auch in dem Versuche, einen Ausgleich in den eigentlich anzu- nehmenden Einschätzungsbezirken herbeizuführen. Für die Gärten gilt im Allgemeinen dasselbe, was vom Acker gesagt ist. Klasse 1 ist wieder mit Rücksicht auf die Verkehrs- verhältnisse aufgestellt. Für Klasse 2, 3 u. 4 sind je 2, für 5, 6, 7 u. 8 je 1 Typus vorhanden; dabei findet sich der Zusatz, dass Garten 3., 4., 5., 6., 7. u. 8. Klasse den Ackerklassen 2, 3, 4, 5, 6, und 7 entsprechen und dort vorkommen, wo sich diese finden. Ihre höhere Kultur ist vorzugsweise durch die sorgfältige Bearbeitung mittelst Spatenkultur und stärkerer Düngung bedingt. Bemerkt sei noch, dass der Boden des Einschätzungsbezirks im Allgemeinen durch die für den Acker und die Wiesen auf- gestellten Typen genügend gekennzeichnet ist. Die für die anderen Kulturarten aufgestellten Charakteristiken sind meist dieselben Böden in ihren Reinerträgen bei anderer Benutzungsart. Im Einzelnen ist über die Klassen bezw. ihre Typen Folgendes gesagt: mit denen der Bodeneinschätzung. 143 1. Ackerklassen. I. Klasse. a. Humoser, milder‘), schwarzer?) Sand, 18 Zoll Krume (45 bis 50’em), in ebener, frischer Lage mit etwas scharfem, feuchten Sand im Untergrunde. | Geognostische Bezeichnung: as HS 4-73) Niederungsboden 3 - | Agronomisches Profil: S b. Humoser, bündiger, dunkler Niederungsboden mit 24 Zoll Krume (60—65 em), durchlassender, grauer Sand im Untergrunde. Geognostische Bezeichnung: « Te Sry HLS 10-12 Niederungsboden Agronomisches Profil: = S-GS II. Klasse. a. Milder, mit Sand gemischter, dunkler Lehm, 13—15 Zoll Krume (30—40 cm), in ebener, auch frischer Lage mit mildem, sandigen Lehm im Untergrunde. Geognostische Bezeichnung: Om mit humoser Rinde. | HLS 6—10 Agronomisches Profil: SL 7 SM b. Humoser, etwas bündiger Niederungsboden mit 2 Fuss tiefer Niederungsboden | Krume (60— 65 cm), in frischer, ebener Lage, mit theils durchlassendem Sand, theils Wiesenmergel im Untergrunde. kh Geognostische Bezeichnung: 22 ak,oas, BB8 om Ss m Niederungsboden HK 35 HS 24 Agronomische KSH 8-10 es HS 4-8 I EN Profile: SL Men -— Ss L III. Klasse. a. Schwarzer, theils schwach humoser, theils mit Mergel ge- mischter, humoser Niederungsboden mit 10—15 Zoll Krume (25 !) In der folgenden Charakteristik ist dies Wort theils für die Beschaffen- heit des Humus gebraucht, theils bezieht es sich nur auf die Höhenlage und soll soviel heissen, wie thätig, warm. 2) Die Farbe schwarz, dunkel kommt durch die Bezeichnung humos und schwach humos genügend zum Ausdruck; vgl. 8. 67 f£. 3) Diese geognostisch-agronomische Kennzeichnung der Klassen hat sich aus der Vergleichung der Musterstücke mit der geologischen Karte ergeben. 144 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung bis 40 cm), ebene, frische Lage mit Mergel und Sand im Unter- grunde. kh | Geognostische Bezeichnung: a >k, 0a5 und das. Niederungsboden 1 En en | | Agronomische Profile: Kaas: S 68, HLS 4 | S wi Sl6 b. Dunkelgefärbter, lehmiger Sand mit 12 Zoll Krume (30 bis 35 em) und durchlassender, etwas lehmiger Sand im Untergrunde. Geognostische Bezeichnung: Om. HLS 2-6 Agronomisches Profil: LS 3-4 SL 46 c. Heller, sandiger Lehm 18 Zoll Krume (45—50 em), Unter- lage Sand und in grösserer Tiefe Lehm. Geognostische Bezeichnung: Om. Höhenboden | Lehm als bodenbildende Verwitterungsrinde ist auf dem Teltow | nur ausnahmsweise beobachtet worden. IV. Klasse. a. Sand mit etwas Lehmmischung. Krume 12 — 13 Zoll (30—35 cm), gelber Sand mit Lehmmischung im Untergrunde. [ Geognostische Bezeiehnung: Om. e LS 5-7 Höhenboden | Agronomisches Profil: ST, 4-6 SM b. Humoser, grober, mit Steinen vermischter (Sand-) Boden, auch humoser Sand mit Rost, 13—14 Zoll (35 —40 cm) tiefe Krume, eben und feucht mit weissem, rostigem, theils Sand, theils Kalk- mergel im Untergrunde. Niederungsboden B ß akh Geognostische Bezeichnung: da $, = ’om Niederungsboden HS4A HS3 KHS68 Agronomische Profile: ES 3-4, S 10-15, SL 485 SL S V. Klasse. a. Humoser, dunkler Sand mit Rostflecken, 15—18 Zoll Krume (40—50 em), in ebener, feuchter Lage, theils Kalkmergel, theils rostiger Sand als Untergrund. akh Oas Geognostische Bezeichnung: am am? das. Niederungsboden HS 3 Agronomische Profile: — a S-ES 3-5, z en SL mit denen der Boden-Einschätzung. 145 b. Lehmiger Sand, 14 Zoll Krume (35—40 em), eben und hoch gelegen mit etwas lehmigem Sand im Untergrunde. () Geognostische Bezeichnung: — (Olds), Ods Höhenboden | LS 8-10 Agronomische Profile: SL 0-5 8 c. Gefärbter Sand mit lehmiger Anmischung, 6 Zoll Krume (15 em), in ebener Lage und heller Sand mit starker lehmiger An- mischung im Untergrunde. [ Geognostische Bezeichnung: Om LS 5-7 Agronomisches Profil: SL 4-5 SM VI. Klasse. a. Lehmiger Sand mit 7 Zoll Krume (15—20 cm) und Sand mit wenig Lehmtheilen im Untergrunde bei hoher, ebener Lage. Höhenboden | om | Geognostische Bezeichnung: nis (olds), Ods LS 3-11 LS 5-10 Agronomische Profile: SL 2-5 SL 0-4 S S b. Dunkler Sand mit 3 Zoli Krume (20 cm), gelber, scharfer Sand im Untergrunde, in mehr unebener Lage. Geognostische Bezeichnung: 0a & | Agronomisches Profil: = 24 Höhenboden | Niederungsboden VII. Klasse. Theils grauer, theils schwarzer Sand mit geringer Lehmbei- mischung, 6 Zoll Krume (15 em) mit gelbem, theils scharfem, brennenden Sand, theils mit sehr geringer Lehmbeimischung im Untergrunde. - ös Höhen und Geognostische Bezeichnung: 048, 7. ds Niederungsboden Hs 35, GLS 10, S 20. S S VII. Klasse. Grossentheils loser Sand. 2 Geognostische Bezeichnung: ds Höhenboden Agronomisches Profil: S 20 Neue Folge. Heft 11. 10 Agronomische Profile: 146 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung 2. Gärten. I. Klasse. Loser, durch sehr grosse Kultur fruchtbar gemachter Sand in frischer Lage. eanenostiseh. Bezeichnung: «, a,> as Ltalennasskollen | HLS 11, SH 2-4, HS 47 | Agronomische Profile: S S R ll. Klasse. a. Durch starke Düngung schwarzer, humoser Sand bei 18 Zoll Krume (45—50 cm), im Untergrunde weisser, feuchter Sand. Gleicht dem Boden der Klasse I; hinsichtlich der Verkehrsverhältnisse in nicht so günstiger Lage. h | Geognostische Bezeichnung: as, Oas, aa : HS 4-7, HS 3-8, SH 2-4 | Agronomische Profile: S R S b. Dunkler, humoser Boden 18 Zoll Krume (45—50 cm) und heller, lehmiger Sand im Uniergrunde. Geognostische Bezeichnung: « und Om Niederungsboden HLS 6-8 Niederungsboden Iebaronsmiscies Profil: SL 3-4 SM Il. Klasse. a. Schwarzer, humoser, etwas bündiger Niederungsboden, 24 Zoll Krume (60 — 65 cm) und darüber, bei wenig durchlassendem, schwarzen Sand im Untergrunde. Oma HLS 4 KH-HK 3-5 Agronomische Profile: S 10-12, K 3-7 SL Ss b. Sand mit starker lehmiger Anmischung, 18 Zoll Krume (45—50 em), Untergrund sandiger Lehm. [ Geognostische Bezeichnung: Om. HLS 5-10 USE 7 SM 2 | Geognostische Bezeichnung: Niederungsboden Niederungsboden 5 Agronomisches Profil: mit denen der Boden-Einschätzung. 147 IV. Klasse. a. Dunkler, gefärbter Lehm in Krume und Untergrund, 15 Zoll Krume (40 cm). [ Geognostische Bezeichnung: Om HLS 2-8 LS 3-4 SL 4-6 SM b. 18 Zoll Krume (45—50 cm), feiner, humoser, schwarzer Sand mit Rost; mehr nasser, durchlassender Sand im Untergrunde. [ Geognostische Bezeichnung: 008, Oas ) HS 4 Niederungsboden \ Agronomisches Profil: ES 1-3 | Ss V. Klasse. a. Grauer, scharfer Sand, 7 Zoll Krume (15—20 em) mit grobem, rothen Sand im Untergrunde. Geognostische Bezeichnung: as, das | Biss Asse oe Profile: ES-EGS1-3 ES 1-3 S S b. Grauer Sand mit geringer Lehmmischung. 14 Zoll Krume (35—40 em), Untergrund: scharfer, weisser, loser Sand. Agronomisches Profil: Niederungsboden | Niederungsboden ös | Geognostische Bezeichnung: Ods, 7, Höhenboden LS 3-11 LGS 6-8 Agronomische Profile: SL 03°’ 8 8 VI. Klasse. Entspricht der Ackerklasse 5. VII. Klasse. Sehwarzer Sand in Krume und Untergrund; erstere 12 Zoll (30—35 cm) stark. Geognostische Bezeichnung: Oas Niederungsboden | Agronomisches Profil: —_ — VIII. Klasse. Dunkler, grober Sand bei 12— 14 Zoll starker Krume (30—40 em) und rothem, scharfen Sand im Untergrunde. 10* 148 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung [ os Geognostische Bezeichnung: de Höhenboden = | Agronomisches Profil: cu = 3. Wiesen. I. Klasse. 30 Ctr. trockenen Futters beste Spreewiesen. Durch recht- zeitige Ueberschwemmung der Spree zu diesem Ertrage gebracht. Der Boden besteht aus abgelagertem Schliek') und dieser mit Torf vermischt im Untergrunde. | Geognostische Bezeichnung: a. Niederungsboden H 810 | Agronomisches Profil: SJ II. Klasse. 20 Ctr. trockenen Futters. Derselbe Boden wie Wiese 1. Klasse, aber nicht in so günstiger Lage. [ Geognostische Bezeichnung: ai wa N iederungsboden J Agronomisches Profil: H 16-18 SJ III. Klasse. 14 Ötr. guten, trockenen Futters. Humoser, weicher, weisser Sand im Untergrunde Krume 14 Zoll stark (35—40 cm) aus humosem, weichen Sande Die Klasse produeirt schöne Gräser. : 5 h Geognostische Bezeichnung: a s Agronomisches Profil: = 3-5 IV. Klasse. 12 Ctr. trockenes Futter mittlerer Qualität mit mooriger Krume Niederungsboden l und torfigem Untergrund, in ebener, feuchter Lage. 2 © t Geognostische Bezeichnung: a-- s Asronomisches Profil: = 8-12 Niederungsboden 1) Es verdient besonders erwähnt zu werden, dass die beiden Vorkommen von Infusorienerde im Spreethale, das grössere in und unterhalb Berlins, das kleinere bei Köpenick, beachtet sind. Die feine, in nassem Zustande schmierige Masse konnte bei der Beurtheilung nach dem Augenschein leicht mit Thon (Schlick) verwechselt werden. u ee mit denen der Boden-Einschätzung. 149 V. Klasse. 8— 14 Ctr. trockenen, theils mittelguten, theils geringen Futters. Torfmoor in der Krume und Torf im Untergrunde. Feuchte Lage. | Geognostische Bezeichnung: at. | Agronomisches Profil: H 20. VI. Klasse. a. S— 10 Ctr. trockenen Futters geringer Qualität. Krume besteht aus mehr röthlichem, rohen Torf bei gleichem Untergrund und in ebener, feuchter Lage. Niederungsboden kh | Geognostische Bezeichnung: a tod.k. : S Niederungsboden HK 35 Agronomisches Profil: Hod.K. Sur b. 10— 12 Ctr. trockenes Futter von saurer und grober Quali- tät. Krume und Untergrund: Torf; Lage: eben und feucht. | Geognostische Bezeichnung: at. | Agronomisches Profil: H 20. VII. Klasse. Krume und Untergrund besteht aus Torf und moorigem Torf, liefert 6 Otr. trockenes Futter von saurer, grober Qualität. Niederungsboden [ Geognostische Bezeichnung: at, a_. Niederungsboden } B | Agronomisches Profil: H 20, E VIII. Klasse. Wie Klasse VII in nasser Lage; zu 4 Ctr. trockenen Futters von geringer, schlechter Qualität. Geognostische Bezeichnung: at. \; Niederungsboden | Agronomisches Profil: H 20. 4. Weiden (Viehweiden). I. Klasse. Mit 10—14 Zoll starker Krume (25—35 cm) von theils moorigem, theils humosem Sande mit sandigem, theils rostigem Untergrunde. Lage: eben und frisch. 150 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung kh or = KH 3-5 Agronomische Profile: a = Te el SL z. Geognostische Bezeichnung: ale Niederungsboden II. Klasse. 9 Zoll Krume (20—25 cm) aus humosem Sande, Unterlage aus Sand mit etwas Wiesenmergel. kh Geognostische Bezeichnung: ak S KH 35 Agronomisches Profil: K 3-7 S III. Klasse. 7 Zoll Krume (20cm); von theils magerem, humosen Sande, theils zersetztem Torfe; Unterlage: theils weisser Sand, theils Torf. Lage eben, theils hoch, theils feucht. Niederungsboden h | Geognostische Bezeichnung: Oas, as, a7 Niederungsboden la ae ig a ga Se gronomische Profile: sr = >75 IV. Klasse. a. Krume humoser, heller, lehmiger Sand, 6 Zoll (15 cm) stark. Untergrund: lehmiger Sand. Lage: hügelig. ös Geognostische Bezeichnung: Ods, AG ng ss0 Agronomische Profile: SI: 0-3, —< —- S Höhenboden S b. Krume theils humoser Sand, theils Moorboden mit Rost- flecken. Unterlage ähnlich der Krume. Lage: theils trocken, theils nass. h t | Geognostische Bezeichnung: a az H 8-15 SH 34 Agronomische Profile: < se V., VL, VO. u. VII. Klasse. Die Krume dieser 4 Klassen besteht theils aus Moor oder Torf, zur Weide nur für Kühe sich eignend, in nasser Lage; theils Niederungsboden mit denen der Boden-Einschätzung. 151 aus Sand bis zum Flugsand auslaufend und nur zur Schafweide sich eignend. Höhen- und | Geognostische Bezeichnung: at und D. Niederungsboden | Agronomische Profile: H 20 und S 20. 5. Holzungen. Il. Klasse. Standortsgüte: 3. Klasse Eichen Hochwald; 1. Klasse ge- mischter Niederwald. Bodenbeschaffenheit nach A 5. Sandig, humos mit Krume von 6 Zoll (15 cm). Untergrund: weicher Sand. Lage: eben, ein Theil hügelig. Eichen, eingesprengte Kiefern und Erlen. Geognostische Bezeichnung: Oas. 1: HS 2-5 Niederungsboden | Agronomisches Profil: BE Il. Klasse. 2. Klasse Kiefernhochwald. Entspricht A 5. u. 6. Boden, Untergrund und Lage ähnlich wie H 1. Vorherrschende Holzart: Kiefern, auch Birken und Eichen. Geognostische Bezeichnung: das. Niederungsboden | Asgronomisches Profil: —— III. Klasse. 4. Klasse Eichenwald; 2. Klasse gemischter Niederwald. Ent- spricht A 6. Boden: humoser Sand; 5 Zoll Krume (13 cm). Untergrund: wenig scharfer, durchlassender Sand. Lage: hügelig. — Reine Kiefernbestände und Kiefern mit eingesprengten Birken. Ertken ml | Geognostische Bezeichnung: Oas, 048, -- Hs 23 HS 3 LG8 6-8 SE OR SEE IV. Klasse. 3. Klasse Kiefernhochwald und 3. Klasse gemischter Nieder- wald. Entsprichtt A 6—7. Boden: dunkel gefärbt und etwas humoser Sand; 4 Zoll Krume (10 em). Untergrund: gelber, grober Sand. Lage: eben. Vorherrschende Holzart: Kiefer. Niederungsboden | Agronomische Profile: Os Bchen | Geognostische Bezeichnung: 048, 7, ds. | Agronomische Profile: > . = zu S 20. Niederungsboden 152 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung V. Klasse. 4. Klasse gemischter Niederwald. Entspricht A 7. Weicher, etwas humoser Sand, 6 Zoll Krume (15 cm) mit gelbem Sande im Untergrunde. Lage: eben. Kiefer und schlechtwüchsige Birke. ös Höhen- und Geognostische Bezeichnung: 0aS$, ap 48- Niederungsboden Agronomische Profile: ‚820: HS 12 68 10-12 Ss VI. Klasse. 4. Klasse Kiefernhochwald. Entspricht A 7 u. 8. Sand mit 3 Zoll Krume (8 cm). Untergrund: gelber, trockener Sand. Lage: eben. ös Geognostische Bezeichnung: 19 ds. | 2 GS 6-10 Agronomische Profile: IS BS220: VII. Klasse. 3. Klasse gemischter Niederwald. Entspricht A 8. Grober Sand. Untergrund: sehr scharfer, gelber Sand. Lage: eben. Höhenboden Os Geognostische Bezeichnung: de | GS 10-15 Agronomisches Profil: VIII. Klasse. 5. Klasse Kiefern Hochwald. Geringer als A 8. Boden und Untergrund: loser Sand. Lage: mehr uneben. 5 | Geognostische Bezeichnung: ds. Höhenboden | Agronomisches Profil: S 20. 6. Oedl and. I. Klasse. . Höhenboden Flugsand. Meist | Geognostische Bezeichnung: D. Höhenboden | Agronomisches Profil: S 20. Zu dieser Eintheilung, welche im Ganzen 41 Klassen mit 54 Unterabtheilungen aufweist, mithin 54 landwirthschaftlichen Boden- typen entspricht, sind im Kreise Teltow') in den einzelnen Kultur- arten und Klassen folgende Musterstücke ausgelegt worden: 1) Der südliche Theil des Kreises ist geologisch noch nicht kartirt. mit denen der Boden-Einschätzung. as Anzahl der Musterstücke. Kulturart Klasse 1 2 3 4 5 6 7 8 Acker. „au. N; 3 24 37 59 36 al 34 12 Garen. 2 2 ) 3 2 1 1 1 Venen pa. ; 1 3 6 12 N) 9 10 A Werdes. zart 8. 4 — 5 8 — 1 3 1 Holunseser u. 4 2 b) 5 1 6 1 6 Dedlander an... 9: 1 fehlen Von diesen Musterstücken ist die Lage der meisten auf dem Teltowplateau belegenen, an der Zahl 111, auf den Gemarkungskarten aufgesucht und mit den Angaben der geologischen Specialkarte ver- glichen worden. Der Kulturart „Acker“ gehören von diesen 89 an, welche sich in folgender Weise auf die einzelnen Klassen, den Höhen- und Niederungsboden und die geognostischen Bildungen vertheilen. Siehe Tabelle I. S. 154. Zeigte zunächst schon die oben gegebene allgemeine Uebersicht über die Klassen im Kreise Teltow das Ueberwiegen der mittleren Klassen in ganz erheblichem Maasse, so erkennen wir aus der letzten Tabelle zugleich die geognostischen Bildungen, in denen diese Muster- stücke zu suchen sind. Dem Hauptvorkommen entsprechend ist es der Obere, diluviale Geschiebemergel, welcher vorzugsweise die Klassen 2, 3, 4 und zum kleineren Theile auch 5 bildet. In der Tabelle II. S. 155 und 156 sind die einzelnen Klassen mit den geognostischen Formationen und den agronomischen Profilen zusammengestellt. Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung 154 "uos1I9z (sunpfrqopIsziemyag) opumy 9soumy oyafem ‘WO sap uesıuolorp osuagd pun uasaı » ur aupfeM “opyorg Sp Purs uouyoeı nz uopogqssunispern umz sjtoy) “-uoyygor wnz sftay], (7 = z 7 3 Se = Er I I T Er = 8 & 8 = Zu —. I I == © E% I © I = v I L == TE 2 6 So = (@ ara & (6 ie 2 & = = I & I = G ER ee me [e 8 6 vI G = E T & = BER v a a en >= (a cl ol v Au © Ze & I = G I rn => vI GI le & = I l 6 I = G ee Ne Br rl CI 06 6 I zZ Fa = = I G FAszuR == == = 6 I uspoq uopoq wo -sdunI (sPI 0) SP | -ueyopg +dneyaoqn 85 500 2 -OP9IN we u wo 500 : sp ; se ye — 19po (19 | wreyongs| (R% | sp | <- | Spo | uojreasıq OSsel fl — yuye "Az9q Ir so yy soo JO4SnyL “wo soo Top $ 97anıs Iyezuy PN -I04snp Top [yezuy "I aıl9qeL "uauolew.ioj uayasıysoußoaß aıp Jne oyanys.Jojsnw op Bunjıoyyıoa © | ns 5 E IS geiz IB 3 =” ‘Zueyqy up ‘T-0 S I = g er FR | 2-e 8-97 | | yoeu ol wopaToSsTeA uosseuL %-& STH -wuopyosqy pun -yosmıgy SEES 5 SEN Eu BR == © En a sp 068 1 &-3 SH ‘purg Ae10JuN &n SD 5 be 2 = el er el een „se = Sı889| |0T-8S9T opurg = wıoju() ne pueg 1010qO = Euer un 4 Sl spo 5 — |—|&-0"IS-IS| 7 |E-0’IS-TS roas|I _ _ — — = ‘gpueg woaogun] 2 ITIS-S]| ec SST| orcsT Eu Fe] So NS NS 3 Ns ns mn er S u 78 8 re 18 = w - = E Be 718 8 c-g gm a 9-7 97T Fl sn et = SCSST |ITEST |, SIUM \9EesıH 01L-9S IH 2, = n n uapoqguayoy IIIA IIA IA | A Ä AI III II Sunuyorszog AUOSTISOLOOAO Li pun ossepyıoyoy gaesdurger) "u9]yoJd Uay9sımouoıbe uap pun uauoıyewiog '60j096 uap wm uassepy.4ayoy dep Aunjjeysuswwesnz "1 S19qeL Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung 156 IIIA 8 se fx ee Alblsen L7 SH puesperanggy a s 8 ER. Bee 5 Nr == u en Bl len ya C-eMHHM Ge IH ‘pueg pun ey -OSOT A TOAN TOSIIULIOOTL 4 E we Ze 2 sl at 1 IS ' =* TR ee une g HM| |s9 smı. OT-SHSA aru -[erAnJL] Ne [ESIOULIOOM = — = G = 8 N & on SD — ee = pun &6 SH r& nl SH » m VS SINE 87 SH opeypdnepf wr puesfeyj, ER H IS 18 18 soo m sog gr s = = (CE ET — — 189 8 oT 8 8 = TOSIOWTELANJLL &-% SH 7SIHSH| |77 SH me oyorpyoop Aop ur pum opergydne wu pwespeu, 22] KK. 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Günstige physikalische Eigenschaften, wie z. B. der günstigere Grundwasserstand der Niederungsböden, werden durch höheren Nähr- stoffgehalt ausgeglichen; der an Nährstoffen reichere, aber an über- schüssiger Nässe leidende Moormergel (KH) auf schwer durchlässigem Lehmuntergrunde muss zurückstehen hinter einem sandigen Moor- mergel (KSH) und kalkigem humosen Sand (KHS). Besonders in die Augen fallend aber ist der Unterschied in den Profilen des lehmigen Höhenbodens des Oberen Diluvialmergels in seiner Abstufung nach Gehalt an Humus, thonigen Theilen und Tiefe der Verwitterungsrinde. Bedenkt man dabei, dass die Verwitterungsrinde dieses dilu- vialen Geschiebemergels in Farbe, Korngrösse und thonigen Theilen ete. etwas Variables ist (vgl. S. 110 ff.) und dass im norddeutschen Flach- land überhaupt von der Ackerkrume auf den Untergrund ohne Bohrversuch nicht mit Sicherheit geschlossen werden kann, so ist der Schluss gerechtfertigt, dass der vorliegende Bezirk bezüglich ‘seiner landwirthschaftlichen Würdigung des Bodens auch vom agronomisch-petrographischen Standpunkt im grossen Ganzen als ein einheitlich beurtheiltes Gebiet anzu- sehen ist. Diese Einheitlichkeit erhellt noch deutlicher aus den beigegebenen kartographischen Darstellungen. 158 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung In Tafel II ist im Anschluss an die geologisch-agronomische Aufnahme‘) eine Bodenkarte ausgearbeitet, welche einige weitere Trennungen besonders hinsichtlich der Beschaffenheit der Abschlemm- massen und der Verwitterungsrinde des diluvialen Geschiebemergels enthält. Bei Letzterer ist der mehr oder weniger vorgeschrittene Grad der Verwitterung und der Humifieirung (Schwarzerdebildung) zum Ausdruck gebracht. Dieselbe Tafel zeigt uns die s. Zt. zum Zwecke der Grundsteuer- regulirung ausgeführte Bonitirung des Ackers in verschiedenen Schraffi- rungen und Abstufungen je nach der Höhe der Klasse. Eine Vergleichung beider Bilder zeigt deutlich den Zusammen- hang und die Einheitlichkeit zwischen der geologisch-agronomischen Kartirung und der landwirthschaftlichen Einschätzung. In den vorhandenen Abweichungen aber erkennt man gerade den Fortschritt der geologischen Beurtheilung, gegenüber jener Auf- fassung. Während früher, wie wir oben (S. 132 ff.) gesehen haben, bei der Ausführung der landwirthschaftlichen Bonitirung die Unter- suchung des Bodens meist nur bis zu einer Tiefe von 10 Zoll (25 Centimeter) erfolgte, wird das Bodenprofil jetzt bis zu einer Tiefe von 2 Metern festgestellt. Zugleich geschieht eine genauere Sonderung sämmtlicher Boden -Gattungen und Arten nach ihrem geologischen Alter und ihrer Lage überhaupt. Damit ist auch die von Thaer auf die beiden ersten Klassen beschränkte, wenigstens bei den weiteren Klassen nur angedeutete, Trennung von Höhen- und Niederungsboden?) weitergeführt worden, ein Fortschritt, der für die Entwickelung der Bodenkunde nicht hoch genug angeschlagen werden kann. Vergleicht man die beiden Karten weiter, so finden sich einige scheinbare Widersprüche, welche aber bei näherem Eingehen auf die Sache leicht gelöst werden können. So z. B. zeigt die Grundsteuer - Bonitirungskarte, südlich des Gutshofes eine ein- I) Geologische Specialkarte von Preussen ete. im Maassstabe 1:25 000. In Vertrieb bei Paul Parey, Berlin. Blatt Lichtenrade, 2) Thaer, a.a. 0. S. 390 ff. mit denen der Boden-Einschätzung. 159 heitliche Fläche von Acker 3. Klasse. Die Bodenkarte hat dagegen in dieser Fläche mehrfache Sonderungen gemacht, so hinsichtlich der Humifieirung 3 Grade und ausserdem den röthlichbraunen Ver- witterungsboden, der, wenn er auch von ziemlich dunkler Farbe ist und einen verhältnissmässig hohen Humusgehalt (vgl. S. 70) aufweist, doch auf das Prädikat „humificirt‘‘ keinen Anspruch machen kann, denn er verdankt seine Güte und verhältnissmässig hohe Schätzung der mit der Nähe des Gutshofes zusammenhängenden künstlichen Zuführung organischer Bestandtheile, während wir es in den humi- fieirten Abschnitten mit einer natürlichen Bildung, einer mehr oder minder deutlichen Schwarzerde, zu thun haben !). In der Bodenkarte ist der im Anfangsstadium der Humifieirung begriffene und der röthlichbraune Verwitterungsboden (vgl. S. 69 ff.) nicht zusammengefasst. Die Richtigkeit dieses Verfahrens dürfte von der Antwort ab- hängen, welche man erhält, wenn die Beschaffenheit lehmiger Ver- witterungsböden festgestellt würde unter dem Gesichtspunkte, dass sie aus guter Kultur in eine weniger gute übergegangen sind. Zugleich zeigt sich unter Zuhülfenahme der Höhenschichten- linien, welche nach der Aufnahme des Königlichen Generalstabes dargestellt sind, dass das mehrerwähnte Gebiet eine flache Mulde ist, in der mit dem Ansteigen der Ränder die Bodengüte abnimmt.?) Die verhältnissmässig niedrige Bonitirung der Aussenschläge findet ihre Erklärung in den schlechten Kulturverhältnissen, in denen sich diese zur damaligen Zeit befanden (vgl. I. 2, S. 12). Heute ist durch die reichliche Zufuhr organischer Substanzen, Mergelung und Tiefkultur die Bodenkraft wesentlich gehoben, wie aus der (l. 4, S. 23) gegebenen Uebersicht über die ritterschaftlichen Boni- tirungen deutlich hervorgeht. Diese Ausführungen mögen genügen, erkennen zu lassen, welche Förderung nicht nur die Bodenkenntniss im Allgemeinen !) Man wird deshalb zwischen „humificirt‘“ („humos“) und „humushaltig‘‘ unterscheiden müssen; ersteres bezeichnet den Humus als chemischen Boden- konstituenten, letzteres als mechanischen Gemengtheil. ?2) Rein nach diesem Gesichtspunkte ist dieser Theil des Rittergutes bei der ritterschaftlichen Taxirung im Jahre 1878 geschätzt worden. 160 Die Vereinigung der Ergebnisse der geologischen Forschung etc. durch eine sachgemässe Vereinigung des gesammten, den Boden he- handelnden, naturwissenschaftlichen, wie landwirthschaftlichen Mate- rials erhält, sondern auch, wie sich hieraus die Grundlagen für eine allgemeine Bodenbeurtheilung entwickeln müssen. Sache der Schätzung bleibt dann im Wesentlichen nur, die nach naturwissenschaftlichen (topographischen, klimatischen und geognostischen) Gesichtspunkten abgegrenzten Kultur- bezw. Produetionsbezirke, mit ihren auf agronomischen Grundsätzen beruhenden Unterabtheilungen, hinsichtlich ihrer mercantilen Bedeutung zu würdigen. Aehnliche Arbeitstheilungen haben sich mit der Zeit auf allen Gebieten des Wissens als nothwendig erwiesen und sind, wo sie zur Anwendung gekommen, von den segensreichsten Folgen für die Fort- entwickelung der betreffenden Wissenschaften gewesen. Rückblick. Der Landwirth bedarf zur Ausübung seines Gewerbes der genauesten Bodenkenntniss, welche er sich nur auf Grund einer kartographischen Darstellung erwerben kann. Diese muss alle auf den landwirthschaftlichen Betrieb wichtigen Gegenstände: Kultur- und Schlaggrenzen, Wege, Gräben und Höhenangaben, möglichst in Form von Schichtenlinien, enthalten. Da der Anschluss an diese Gegenstände gestattet, unmittelbare Beobachtungen über die Ertragsfähigkeit des Grund und Bodens anzustellen, so kann der Landwirth nicht nur ein reiches Material zur weiteren Fortbildung der Lehre vom Landbau liefern, sondern er wird auch hierdurch seinen Boden mehr und mehr kennen lernen und so zu einer rationellen Kultur hingeführt werden. Dieses Material muss unter geognostisch -agronomischen Gesichtspunkten gesichtet, d. h. geordnet und gruppirt werden. Denn die geologische Wissen- schaft bietet die beste Grundlage, ja man kann wohl sagen, die einzige Möglichkeit der kartographischen Boden-Darstellung, sowohl hinsichtlich der Systematik und Nomenclatur, wie auch der damit in Zusammenhang stehenden allgemeinen Kennzeichnung der Boden- arten. Den, auf dieser geologischen Grundlage beruhenden, allgemeinen Bodentypen müssen aber, nach den bisherigen Erfahrungen in der Bodenschätzung, sehr verschiedene agronomische Werthe zugetheilt werden, deren Repräsentanten als besondere Bodentypen zu be- zeichnen sind, meist aber auch wieder geologischen bezw. petro- graphischen Unterabtheilungen entsprechen. Diese besonderen Typen sind für den preussischen Staat bei der in Folge des Gesetzes vom 21. Mai 1861 ausgeführten Boden- einschätzung in den sog. Musterstücken festgelegt worden. Neue Folge. Heft 11. 11 162 Rückblick. Wenn dieselben ihren eigentlichen Zweck, als Vorlage bei der Einschätzung zu dienen, wegen des räumlichen Abstandes zwischen ihm und dem Schätzenden, nicht erfüllen konnten, so sind sie für unseren, auf die Vereinigung und gegenseitige Verwerthung der geologischen Bodenkartirung für die landwirtschaftliche Bonitirung gerichteten Zweck um so tauglicher, denn sie sind in jedem Einschätzungsbezirk ohne Beengung durch ein System, rein nach der Kenntniss localkundiger Männer ausgewählt worden und ver- körpern gleichsam die angewandte Bodenkunde der damaligen Zeit. Bei der Unabhängigkeit der Einschätzungsbezirke unter einander zeigt sich aber auch eine grosse Mannigfaltigkeit in den Reinerträgen, so dass hieraus eine grosse Unsicherheit in Handel und Wandel entstanden und es erklärlich ist, wenn die Grundsätze der Credit- gesellschaften bei Beleihungen, zur Bestimmung der Capitalwerthe, ausserordentlich schwankend sind. Es ist demnach schon längst das Streben aller Betheiligten gewesen, eine einheitliche Beurtheilung des Bodens zu erzielen. Dieses Streben kann aber durch die Vereinigung der beiden grossen Werke über die Bodenverhältnisse in Preussen: der in Arbeit befindlichen geologischen Specialkarte und der bei Gelegenheit der Grundsteuer- Regulirung ausgeführten landwirthschaftliehen Bodeneinschätzung wesentlich gefördert werden. Werden nämlich von den oben genannten Typen die den Boden und seine Ertragsfähigkeit beeinflussenden Bigenschaften festgestellt, so verbürgt dieses Verfahren nieht nur eine leichte und sichere Systematik, sondern sie bietet auch das einzig sichere Mittel, die Lehren der Agrikulturgeognosie in weitere landwirthschaftliche Kreise zu tragen. Es muss deshalb als eine bei dem heutigen Stande der geologischen Boden-Forschung sich ergebende Auf- gabe betrachtet werden, dass das s. Z. niedergeleste landwirthschaftliche Boden-Einschätzungs-Material nach einheitlichen Gesichtspunkten bearbeitet und veröffent- licht wird. Th.Woelfer. Die geologische Specialkarte u. die landwirthschaftliche Bodeneinschätzung. Abhandl. d. Köl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 11. Taf.l. Lageplan des Rittergutes und der Gemeinde Selchow. Rotzis Grenze mit Der ) BD” 7 Hühen Pfuhl Yerrzerster 7 UicHesset- 7 nden,-” Der Besitz des Rittergutes un Jahre 1716 ist mit a,der un Jahre 1810 durch die ‚geschlossene Lie — — — — bezeichnet. Feldmark Gemeinde Selchon Te 7a, 22 Nebendran Agolt Gespatpfligt TrFFR 777 rrrrrr ER RORER, vrerrr = Gemergelt E02: 0% GREEN. liege 5 rogolt ‚gem ergelt so u 3 2, 0 s00 7000 7500 2000 Meter. — — —— 3 Dr i er Al \ Er Erklärung der Schilder. Geognost. a Be- an. Charakter des Bodens zeichnung. Profil. HLS Humifieirter Verwitterungsboden des Oberen TS Diluvialmergels. om =. Humoser lehmiger Sand mit schwer | Niederungs- > 1 durchlässigem Lehm und Mergel boden. M im Untergrund. HLS Om LS Schwach humoser lehmiger Sand S D) mit schwer durchlässigem Lehm L und Mergel im Untergrund. M HALS Sehr schwach humoser lehmiger (Uebergang om LS 3 Sand mit schwer durchlässigem | zum Höhen- T Lehm und Mergel im Untergrund. boden). Verwitterungsboden des Oberen Diluvialmergels. 3 [ LS LS Lehmiger Sand mit schwer durch- au I ı_— IL 4 lässigem Lehm und Mergel im onenEon —— (Olds) U, m s) Untergrund. Im tieferen Unter- | “enboden. ds | WS grund bisweilen Sand. Ackerkrume z. Th. humushaltig. Em is LS Schwach lehmiger Sand mit schwer An na], 5 durchlässigem Lehm und Mergel (ld) L, (M) im Untergrund. Im tieferen Unter- 2 ds Mo grund bisweilen Sand. LS Lehmiger Sand über Sand, nur z. Th. Ods (L) 6 mit Zwischenlagerung von schwer a S durchlässigem Lehm. LS Schwach lehmiger Sand über Sand, öds L = nur z. Th. mit Zwischenlagerung ” —- von schwer durchlässigem Lehm. 8 Sandboden des Oberen Diluvialsandes. ER I Sand mit, in höchstens 2 m Tiefe, am L, (M) folgendem schwer durchlässigem » M 2 Lehm und Mergel. Sag Sandboden des Unteren Diluvialsandes. E OS: 9 | ıo Sand mit durchlässigem Sand-Unter- S;qs H LS srund. Oberkrume z. Th. grandig S $) TSerins 11 | 121° humos oder lehmig. ° f Sandboden des Thalsandes in der Hochfläche. Niederungs- 35% S Sand mit durchlässigem Sand-Unter- | boden (z. Th. grund. Oberkrume z. Th. schwach | Uebergang 13 humushaltig, z. Th. von Flugsand | zur Höhe bedeckt. bildend). HSH Torf- und Moorboden des Alluviums. at | SS Torf oder Moorerde, meist mit | Niederungs- ah Roh 14 Sand-Untergrund ; Oberkrume z. Th. boden. akh | Es> kalkhaltig. w Wa Wasser. *) Die Klammer bedeutet, dass die betreffende Schicht fehlt bezw. nur nesterweise auftritt. z 5 " | 1.030 IM i = u peu a RE ie » BB td (BIZE ei “ie a " kI%s SR ce Be EN u n ad BUN T TREE u? dm mine un IE NE OR EN, x h Mr Dee f a er Er L arena h rel an EDEN SE ini RL RLIR 17 } EEE OR BUCETE, ; N > Eu e: ’E Th.Woelfer. Die geologische Specialkarte u. die landwirthschaftliche Bodeneinschätzund. Abhandl. d. Kgl. Preuss. $eolo$. Landesanstalt. Neue Folse, Heft 11. Taf Bodenkarte des Ritteröutes Selchow. 0 s00 100 200 200 wo 500 600 700 800 900 1000m. Bett 4 De er ot = an 5 S R 2 > = = = Ze Zeichenerklärung: = 7 0% m Hoöhenschichtenlinien ® Ort für Probenentnahme E % 1 ; us. Steilgehänge, Absturz O Bohrloch mit Angabe der = E ; A Aussenschlag Wefsten Schicht: = RZ . & x Glasow ‘ B _ Binnenschlag 2.8.0 Oberer Diuwrialmergel = 3 ——— (haussee © Interer Dilwialsand m = ——— 6epflasterter Weg OD Unterer Dilurialthonmergel ndsteuerbonitirungskarte des Rittergutes Selchow. Feldmark Gemeinde x A X 2 DEE. 0 N vo u 8 Lith. Anst.v.L.Kraatz Berlin. Veröffentlichungen der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt. Die mit + bezeichneten Karten und Schriften sind in Vertrieb bei Paul Parey hier, alle übrigen bei der Simon Schropp'’'schen Hoflandkartenhandlung (J. H. Neumann) hier erschienen. I. Geologische Specialkarte von Preussen u. d. Thüringischen Staaten. Im Maalsstabe von 1:25000. | für das einzelne Blatt nebst 1 Heft Erläuterungen ..... 2 Mark. | Preis » » Doppelblatt der mit obigem + bez. Lieferungen... 3 ,„, ) ns »aübrigensBieferungene.zeereeen. Ares, Lieferung 1. Blatt Zorge, Benneckenstein, nl Ellrich, Nord- hausen *), Stolberg. . . 12 — » Buttstedt, Eckartsberga, Rosla, sank Magdala, Ta) 12 — 55 >. » Worbis, Bleicherode, u Ndr. ee Gr. ee Immenrode ee 12 — 55 4. „ Sömmerda, Cölleda, Stotternheim, N Erfurt, Weimar . . i TEN rate . 12 — 55 5» ne Grobzies ZorbieswBetersbero@ rer Er Er 6 — Ittersdorf, *Bouss, *Saarbrücken, *Dudweiler, Lauter- bach, Emmersweiler, Hanweiler (davunter 3* Dune blättern) aa a re N: an . 20 — Gr.- Hemmersdorf, *Saarlouis, #Heusweiler, *Friedrichs- thal, *Neunkirchen (darunter 4 * Doppelblätter). . 18 — = 8. » Waldkappel, zes a Netra, Hönebach, Gerstungen Ne: 12 — ;5 2); »„ Heringen, Kelbra nebst Blatt ii 2 Pronien dureh das Kyffhäusergebirge sowie einem geogn. Kärtchen im Anhange, Sangerhausen, Sondershausen, Franken- hausen, Artern, Greussen, Kindelbrück, Schillingstedt 20 — Sl: » Wincheringen, Saarburg, Beuren, Freudenburg, Perl, Mer ZI a ee er eo ee 1 22 Linum, Cremmen, Nauen, Marwitz, Markau, Rohrbeck 12 — 12. „ Naumburg, Stössen, Camburg, Osterfeld, Bürgel, isenberseeree u Sn a Sn > ie: „ Langenberg, Grossenstein, Gera, Ronnebug . . . 8— E77 Dr} m m . er ar —_—. „ 14. , + Oranienburg, Hennigsdorf, Spandow . . . . .6— a allın, » Langenschwalbach, Platte, en Eli, Wies- baden, Hochheim . . . ; . 12— *) Bereits in 2, Auflage. Lieferung 16. Blatt Harzgerode, Pansfelde, Leimbach, Schwenda, Wins ” „ 17. 18. 19: 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 2a. 28. 29. 30. 31. 32. 38. 54. 35. 36. 7. 29 ” ” ” Mansfeld 5 Roda, Gangloff, era Triptis, Pörmitz, Zeutennu an Gerbstedt, Cönnern, Eisleben, Wettin . Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelroda, Auer furt, Schafstädt, Wiehe, Bibra, Freiburg : „rt Teltow, Tempelhof, *Gr.-Beeren, *Lichtenrade, Trebbin, Zossen (darunter 2 * mit Bohrkarte und Bohrreeister) Rödelheim, Frankfurt hausen . a. M., Schwanheim, Sachsen- „rt Ketzin, Fahrland ander, Potsdam, Beelitz Wildenbruch ” ” ” ” ” Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf (diebeid.letzterenm.j el Profiltafelu. 1 geogn. Kärtch.) Tennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andisleben . Mühlhausen, Körner, Ebeleben „ r Cöpenick, Rüdersdorf, Königs-Wusterhausen, Alt-Hart- mannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorf : n Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Era & Osthausen, Kranichfeld, Blankenhain, Kahla, Rudol- stadt, Oremtmde 3 „tr Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Be. ” ” Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt- Lands- berg. (Sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister) Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustadt an der Heide, Sonnebere Limburg, Eisenbach (nebst IL ee Feldberg, Kettenbach (nebst 1 „tr Calbe a.M., Bismark, Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . Schillingen, Hermeskeil, Losheim, Wadern, Wahlen, „ Lebach ” i Lindow J Gr. - Mutz J Nassenheide. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . „ T Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bamme, Garlitz, Tremmen. Bohrkarte und ” ” Bohrregister) Hersfeld, Friedewald, Lengsteld . B Lagerstättenkärtchen), Idstein Schinne, Gardelegen, Klinke, Kl.-Mutz, Wustrau, DBeetz, wi: Eiterfeld,, a ; Altenbreitungen, nee, oe (meheh 1 Profil- tafel), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel) „tr Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) Gotha, Neudietendorf, eine Illustration) Ohrdruf, Arnstadt A zu Saalfeld, Ziegenrück, rotes Tiebenotän Marienberg, Rennerod, kirchen, Montabaur, Selters, Westerburg, Mengers- Girod, Hadamar ee Mark 12 — 12 — 16 — 12 — 10 — 10 — Lieferung 42. Blatt } Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Schernebeck, Weissewarthe, Genthin, Schlagenthin. u Bohr- Mark karte und Bohrregister) . 21 — " 43. ,, fRehhof, Mewe, Münsterwalde, Mirienwerdt (Mit Bohrkarte und Bohrregister) F 12 — > 44. ,„ Coblenz, Ems (mit 2 no en Schaumburg Dachsenhausen, Rettert . 10 — » "45. ,, Melsungen, Lichtenau, Mlimorschend "Beifertshansen, Ludwigseck, Rotenburg { : 12 — 35 46. ,, Buhlenberg, Birkenfeld, Nohfelden, en Oele St. Wendel. (In Vorbereitung.) ; 47. ,„ tHeilsberg, Gallingen, Wernegitten, Siegfriedswalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) a srl 2, > 48. „ tParey, Parchen, Karow, Burg, Theessen, Ziesar. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . .. 18 — > 49. ,, Gelnhausen, Langenselbold, Bieber u eine Profiltafel), Lohrhaupten 8— 35 50. „ Bitburg, Landscheid, Welschhilig, Sahursch, Tin, Pfalzel . s 12 55 5l. ,, Mettendorf, One Wallendorf, Bollendorf : 8— 55 54. ,, r Plaue, Brandenburg, Gross-Kreutz, Gross-Wusterwitz, Göttin, Lehnin, Glienecke, Golzow, Damelang. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . ren AN Il. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. I, Heft 1. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Mono- graphie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., 1 geog- Karte und Profilen; von Dr. H. Eck. . . „ 2. Ueber den Unteren Keuper des östlichen nhueingens nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof. Dr. E. E. Schmid . „ 3. Geogn. Darstellung des Steinkonlensebr ee und Roth- liegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst l gr. geogn. Karte, 1 geogn. Uebersichtsblättchen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr.H. Laspeyres „ 4. 6Geogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf. Profile, 1 Titelbilde und 1 Holzschn.; von DroirsMiesyin. Bd. II, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. Elemkonlene Balmeren mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructificationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzscehn.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss . „ 2. r Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. er agro- nomisch bearb., nebst 1 geogn.- nn Karte; von@Eror. Dr. A Orth: . „» 3. T Die Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. ZA geogn.- agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Berlins, nebst 10 Holzschn. und 1 Kärtchen ; von Prof. Dr. G. Berendt. 4. Die Fauna der ältesten DeronABjaschnnzen des Is nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Kayser. ” Mark . 24 — Ba. III, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora des Roth- liegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss „ 2. r Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer und Dr. Fr. Wahnschaffe ; Die Bodenverhälinisse der Prov. Schleswig-Holstein m Erläut. zu-der dazu gehörigen Geolog. Vebersichtskarte von Schleswig-Holstein ; von Dr. 1 Meyn. Mit An- merkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebens- abriss des Verf.; von Prof. Dr. G. Berendt . » 4: Geogn. Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Steinkohlenbeckens, nebst 1 Uebersichtskarte, 4 Taf. Profile ete.; von Bergrath A. Schütze . Bd. IV, Heft 1. Die eeelaccn Echiniden der norddeutschen Kreide, | I. Glyphostoma (Latistellata), nebst 7 Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter. Monographie der Homalonotus-Arten des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von 8 Taf.; von Dr. CarlKoch. Nebst einem Bildniss von C. Koch und einem Lebens- abriss desselben von Dr. H.v. Dechen » 3. Beiträge zur Kenntniss der Tertiärfiora der Provinz Sachsen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas mit 31 Lichtdrucktafeln ; von Dr. P. Friedrich „ 4. Abbildungen der Bivalven der Casseler Tertiärbildungen von Dr. ©. Speyer nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A.v. Koenen Bd. V, Heft 1. Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geoen. Karte von Dr. Herm. Roemer. » 2. Beiträge zurfossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch.E. Weiss „» 3. 7 Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kennt- niss des märkischen Bodens. Mit 1 Titelbilde, 1 Zinko- graphie, 2 Holzschnitten und einer Bodenkarte; von Dr. E. Laufer Uebersicht über den Sehiehtenaufbau riss, nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ost- ne thüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe 5 Bd. VI, Heft 1. Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer Spieferenenil steins und seiner Fauna, nebst 1 Atlas mit 6 lithogr. Tafeln; von Dr. L. Beushausen : a „2. Die Trias am Nordrande der Rifel zwischen me Zülpich und dem Roerthale Mit 1 geognostischen Karte, 1 Profil- und 1 Potrefahten-Talel; von Max Blanckenhorn . N. » 3. Die Fauna des sainländischen Tertiärs. en Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata. Lieferung IT: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: Bleaneametn. Nebst Tafelerklärungen und zwei Texttafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln (Fortsetzung auf dem Umschlage.) oo [8 Ba Mark 14 — SR \ -.. Mark a Ba. VI, Heft: 4. Bie keins ‚des sumländischen Tortiüis. ah DriReune a su RUN ERSTER ‚Noetling. N. Theil. Lieferung TIT: ‚Gastropoda. REN ac Lieferung: IV: Pelecypoda. Lieferung V: Bryozoa. ER Schluss: ‚Geologischer ‚Theil. Hierzu ‚cin Abk) ‚mit 12 Tafeln RE RRSTENE I Diele Pe r ..10-— “ . Br BIER Bd. VII, Heft 1. Die Quartärbildung en Here Umgesend von Magdeburg, Ki RS er „mit besonderer Berücksichtigung der Börde. Mit einer. Karte in Buntdruck und 3 Tinkographien im Text; ee ‚von Dr, Felix Walukellatte. RESET EEE RD DaserE HR EB NL N YETLERS RS Mn ‚bisherigen Aufschlüsse des märkisch-pommerschen TR RUN, Tertiärs und ihre. Uebereinstimmung .mit den Mefhohr- = Yu Hr ‚ergebnissen dieser Gegend. Mit-2 Tafeln und 2 Prohlen au el ‚22.2 im Text; von Prof. Dr.. GEReTendt AREA NEN RRRAERIEN, ‚Untersuchungen über den. inneren bau westfälischer VRR TERN EUR FERR, Fe er Carbon-Pflanzen, Von Dr. Johannes Walix. Hierzu. Wa an Tafel I-VL — ‚Beiträge zur: fossilen Flora. IV. IRB a ee Me Sigillarien ‚der preussischen Steinkehlengebiete. en L Die Gruppe der Fayularien, übersichtlich zusammen- - gestellt von Prof, Dr. Ch. Weiss. Hierzu Tafel VII > bis XV di-9). — Aus der Anatomie lebender Merle: am dophyten ‚und von (ycas revoluta, Vergleichsmaterial br RE für das phytopalaeontologische Studium der Pflanzen- Re Arten älterer Formationen. Von Dr. H Potoni6, ge RR ‚Hierzu. Tafel KULINKT AU): N N) en Br Beiträge zur Kenntniss der hattung Tepkiotan,- Von 2 Prof. Dr. W. Braneo in a % En ‚Hierzu RE “en Atlas mit Tafel I ae N, Velen & die: esenuillschen Yilialar der Unsegend a von Börnten nördlich Goslar, mit besonderer. Bein SL . rücksiehtigung der Fauna des oberen Lias. Ian, 33 nr Dr. August Denekmann in an Hierzu, ein S2.Atlas mie Tate IX 2, ne ERRR erl Geologie der Umgegend von Haiger hei Dillenburg. a Nebst, ‚einem palaeontologischen Anhang. Bi: ‚Von Fritz utern „Hierzu R ee Yonischen : irieuliden nBeiiichiena Ein nes sgeschichte der Zweischaler. lierzu, 6) a 23 en = Norddeutsche ne jauna. Von] E Bd. ang Das Norddeuische Unter-Oli 'Fauna. Von Prof. Dr. ' Lieferung‘ I: Conidae „Nebst: 16 Ten Be Von. Prof. Dr ce HT: Natici der. ee ‚Anker. Mitwirk } x 5 \ | X $ r \ en‘ Mi ’ 1 » \ N a I ) 4 Da B i | ’ y Tr y f - 3 , ” ih BETT ‘ ER 3; 5 r? % - 4 7 L r , \ . j Y j' f L* 7 { n ! 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