(abe sata u BRETTEN Bouno IFF£ WHITNEY LIBRARY, HARVARD UNIVERSITY. THE GIET OF 2 D.E SW ENISEN ES, Sturgis Hooper Professor IN THE MUSEUM OF 00OMPARATIVE ZOOLOGY IRANSFERKED"TO GEOLOGICAL SCIENCES LIBRARY ! Fo | ee Q og © | geologischen Landesanstalt. Neue es Heft 19. : Abhandlungen der Königlich Keöietschen I | Die stratigraphischen Ergebnisse | der neueren Tiefbohrungen im | ' Oberschlesischen Steinkohlengebirge Th. Ebert. Hierzu ein Atlas, enthaltend eine iebechhikgrie der Bohrpunkte / : und 4 Tafeln Saigerrisse. { ia \ a er id A = rc RE: & © "Bearbeitet im Auftrage des Her Mes für Handel und Gewerbe unter Mitwirkung dos s Königlichen Oberber gamtes & zu Bea i Herausgegeben yo der on Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. ERRIITATTERIEIEETTTE NE SEN BERLIN © In Vötzleb: bei os Sim on Schropp ’schen Hof- Landkartenhandlung aD H. Neuman N), Berlin Wi er‘ 6l.. “ er is! ar‘ BE m 1; Fi 02 Abhandlungen der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 19. BERLIN. In Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung (J. H. Neumann), Berlin W., Jägerstr. 61. 1895. Die stratigraphischen Ergebnisse der neueren Tiefbohrungen im Oberschlesischen Steinkohlengebirge von Th. Ebert. Hierzu ein Atlas, enthaltend eine Uebersichtskarte der Bohrpunkte und 7 Tafeln Saigerrisse. Bearbeitet im Auftrage des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe unter Mitwirkung des Königlichen Oberbergamtes zu Breslau. Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. AAIAHIIIIIILINIRIN III annnnnnnnnrnnnnnnn BERLIN. In Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung (J. H. Neumann), Berlin W.. Jägerstr. 61. 1895. KR een “m ie ee Dr als a RN FE. RR Ken Ver Eu he & Au EOS: Te, ” ai An m: IARRR: ROFEREEER Br \allası ln Vorwort > I. Besprechung ae für ds Bohr nnesgehietn in Bei acht menden Literatur II. Die Ergebnisse der efizeinen nungen A. Bohrungen westlich der Störungszone . I. Fiskalische Bohrungen . II. Private Bohrungen B. Bohrungen östlich der Smeszone I. Fiskalische Bohrungen II. Private Bohrungen . 0. Bohrungen im östlichen Grubensehietl III. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen : A. Ergebnisse im Hinblick auf den lersschin Aufbau ie Steinkohlenformation in Oberschlesien . B. Die Fossilführung der Schichten der Steinkohlenköraetion C. Gliederung der productiven Steinkohlenformation . D. Das Deckgebirge der Steinkohlenformation . Nachtrag: Bohrung Oheim Anhang: Bohrtabellen der Bohrungen Donate m and IT, and witz VII, Leschezin IX, Paruschowitz XII und XIII und Rogoisna VIII 104 111 119 127 150 Al Be. fr Auge Er 2 } [ar u urt LETTER \ 2 Pak ; Art Rz ; j IDEEN: De) BEE IE e ET WeTeR wr 2 rel DRNL nl ME er _ Er klin mn } ,. sd Er 4 a dee a TE BRAIN Fi Du? . 2 & H P ee NEN! EARDANE N a Ba | EN a ran. NL 3 5 14% N% A en Ar Tr h jur . { en DR TRBETERTU UT | N I NEE a. N RI hu kalai 21% \ BE u, h Bag ne N ar 5 1 174 2 x Vorwort. Im October des Jahres 1889 wurde vom Königlichen Ober- bergamt in Breslau bei dem Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten, welchem damals die Verwaltung des preussischen Bergbaues unterstand, beantragt, dass ein Beamter der Kgl. geologischen Landesanstalt mit der Untersuchung der fiskalischen Schürfbohrungen zwischen Gleiwitz und Rybnik beauftragt werde, „um zuverlässige Ergebnisse bezüglich der Alters- stellung der durchbohrten Schichten zu gewinnen und dem- entsprechend beurtheilen zu können, nach welchen Richtungen die weiteren Schürfbohrungen fortzusetzen sein würden“. Die Direction der geologischen Landesanstalt beauftragte mit der Ausführung dieser Untersuchungen den Verfasser, da er sich mit neueren Aufschlüssen im oberschlesischen Grubengebiet, z. B. auf Florentine-Grube beschäftigt hatte. Da es jedoch wünschenswerth erschien, sofort an Ort und Stelle ein Urtheil über das Alter der Schichten abzugeben, und hierzu genügende Kenntniss der Pflanzenarten des Carbons nothwendig war, wurde Herr Dr. phil. Poronıe beauftragt, nach Bedürfniss bei den Untersuchungen mitzuwirken. Wir haben dann in der Folgezeit fast sämmtliche, zahl- reichen fiskalischen Bohrungen in Oberschlesien untersucht, konnten in den meisten Fällen sofort ein sicheres Urtheil über die Altersstellung der Schichten abgeben und haben ein ausserordentlich reiches Material an Versteinerungen und II Vorwort. interessanten petrographischen Bildungen gesammelt, welches der Sammlung der Kgl. geologischen Landesanstalt einverleibt ist. Neben diesen Untersuchungen wurden uns später auch die einer grösseren Zahl privater Bohrungen übertragen, welche zum Theil wichtige Bindeglieder zwischen fiskalischen bilden. Die in früheren Jahren ausserhalb der bergbaulich er- schlossenen Theile des Beckens umgegangenen Schürfarbeiten hatten sich meist nur in geringe Tiefen erstreckt. Bei den aus Staatsmitteln übernommenen Untersuchungen erschien es wesentlich, die Mächtigkeit der fötzreichen Carbonschichten auf möglichst grosse Tiefe zu erforschen, um über die Zukunft des oberschlesischen Bergbaus eine Vorstellung zu erhalten. In dieser Hinsicht haben die Tiefbohrungen bei Knurow bis 1351 Meter und bei Paruschowitz V unweit Rybnik bis 2003 Meter Tiefe wichtige Aufschlüsse ergeben. Die bisherigen Ergebnisse sind von grosser Bedeutung. So lange zwischen den Schürfern und deren Muthungen ein Wettkampf stattfand, war selbstredend Geheimhaltung der Aufschlüsse geboten. Auch jetzt sind die fiskalischen Bohr- arbeiten noch nicht abgeschlossen. Die vorliegende Darstellung vermag daher nur einen vorläufigen Ueberblick über die bisher gewonnenen Ergebnisse zu gewähren. Die fiskalischen Bohrungen erfolgten gemäss ministerieller Anweisung nach den bewährten bohrtechnischen Anordnungen des Kgl. Bergraths Kößrich in Schönebeck a. E. unter der Leitung der Dirigenten der Staatsbergwerke in Zabrze, anfangs des Geheimen Bergrathes von VELsEn, später des Oberberg- raths VossL unter Mitwirkung des Königlichen Oberbergamtes zu Breslau. Da bei dieser Behörde die Ergebnisse aller bergbaulichen Aufschlüsse und Schürfarbeiten zusammmenfliessen und unter der Leitung des seit 22 Jahren mit dem oberbergamtlichen Risswesen betrauten Mitgliedes, Geheimen Bergrath ALTHAns, kartographisch bearbeitet werden, so konnten Hand in Hand damit die paläontologischen Untersuchungen sich auf die ober- bergamtlichen bergbaulichen Kartenwerke und risslichen Dar- stellungen stützen. Vorwort. III Auch wurde es auf diesem Wege möglich, die Mitwirkung der Königlichen Revierbeamten und der Bergwerksverwaltungen, sowie auch der Grubenbesitzer in Oberschlesien und den be- nachbarten Grubenrevieren des Auslandes für die Förderung der geognostischen Untersuchung der durch _den Grubenbetrieb und durch Bohrversuche erhaltenen Petrefakten zu gewinnen. Der seit April 1893 als Oberbergamtsmarkscheider in Breslau angestellte Herr GäßLER hat die während seiner früheren Privatthätigkeit gesammelten Materialien und seine damals noch nicht veröffentlichten Entwürfe zur Darstellung der Lagerungsverhältnisse des oberschlesischen Beckens bald nach Beginn der hier behandelten Untersuchungen den Berg- behörden und mir entgegenkommend zur Verfügung gestellt, darunter seine markscheiderischen Darstellungen früherer Schürfbohrungen in der Gegend von Jastrzemb und der von dem verstorbenen Professor Weiss und Dr. Poronıs paläonto- logisch untersuchten Kernbohrungen bei Loslau, bei welchen Bohrarbeiten GÄBLER als Sachverständiger zugezogen war. Diese Vorarbeiten kamen uns bei einer im April 1891 in Begleitung des Geheimen Bergrathes ALtHAns unternommenen Bereisung von Bergwerken in Oberschlesien und im anstossenden Grenzgebiete (bei Sielce, Jaworzno, Mährisch - Ostrau und Karwin) zu Statten. Die uns zur Verfügung gestellten Petre- facten-Sammlungen der Grubenverwaltungen lieferten uns ein wichtiges Untersuchungsmaterial und eine werthvolle Be- reicherung der Sammlung der geologischen Landesanstalt. Die Einsicht der Grubenkarten, die entgegenkommende sachver- ständige Führung und Aufklärung seitens der Herren Ver- treter der Privatgrubenverwaltungen im In- und Auslande, hat nicht nur bei dieser Gelegenheit, sondern auch bei früheren und späteren Reisen unsere Arbeiten wesentlich gefördert. Die selbstlose Ueberlassung der Ergebnisse der Schürf- und Bergbau-Aufschlüsse seitens der Herren Bergwerksbesitzer und -Verwaltungen zur Verwerthung für gemeinnützliche und wissenschaftliche Zwecke hat den Umfang dieser Arbeit er- heblich erweitert und ihren Inhalt ergänzt, sowie den Werth erhöht. IV Vorwort. Mit dem Nachlassen des Muthungs-Wettkampfes ist es möglich geworden, die bisher erlangten Ergebnisse für die allgemeinen Zwecke des Bergbaues und der Wissenschaft durch Veröffentlichung nutzbar zu machen. Die Resultate der paläontologischen Bearbeitung der Thier- und Pflanzen - Versteinerungen werden später veröffentlicht werden, da bei dem reichen Material noch längere Zeit bis zum Abschluss erforderlich ist. Bezüglich der beiliegenden Uebersichtskarte der Bohrungen ist zu bemerken, dass als Unterlage die Netzkarte zur Special- karte der Oberschlesischen Bergreviere von dem Kgl. Ober- bergamt zu Breslau (Maassstab 1:200 000) benutzt worden ist. Die fiskalischen Bohrungen sind in blauer, die privaten in rother Farbe eingetragen. Im Text ist die Lage der Bohr- punkte im Anschluss an die Messtischblätter (1:25 000) genauer angegeben. Die beiliegenden 7 Blätter Saigerrisse der wichtigsten Bohrungen sind im Auftrag des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau von dem Kgl. Oberbergamtsmarkscheider Herrn GÄBLER zu- sammengestellt. Dieselben sind auf NN. berechnet und es zeigt jedes Blatt eine Zusammenstellung von Bohrungen, welche im Allgemeinen ein W.-O. streichendes Profil bilden. Die An- gaben der Ordinaten bezüglich NN. sind auch im Text, soweit nichts anderes bemerkt ist, nach Mittheilungen des Kgl. Ober- bergamtes gemacht. Die Teufenangaben im Text beziehen sich auf die liegende Grenze der Schicht, da auf den Profiltafeln von GAEBLER dies Verfahren angewendet ist. Von nachträglich eingegangenen wichtigeren Bohrungen, welche auf den Profil- tafeln nicht mehr zur Darstellung gebracht werden konnten, sind die Bohrtabellen im Anhang beigefügt. Bezüglich der Fallwinkel ist zu bemerken, dass dieselben theils von uns an den mitgebrachten Kernstücken bestimmt wurden, theils nach Mittheilungen des Kgl. Oberbergamtes und nach den Angaben der betreffenden Bohrmeister angeführt sind. Bei einer Anzahl von Bohrungen ist ein auffallend häufiger Wechsel des Einfallens beobachtet worden. Dies hängt zum Theil sicher, wie ich mich später an grösseren Vorwort. \% Kernstücken überzeugt habe, mit dem Umstand zusammen, dass nicht nur die Sandsteine, sondern auch die Schieferthone, besonders da, wo sie im häufigen Wechsel mit schwachen Sandsteinschichten liegen, eine deutlich diseordante resp. un- gleichförmige Parallel-Structur in der Schiehtung zeigen und bei dem Zerschlagen der Kerne diese Flächen als Schichtflächen erscheinen. Auch die Schichtung der Pflanzenreste ist in solchen Fällen nicht als Anhalt zu gebrauchen. Das Streichen der Schichten ist bei einzelnen Bohrungen angegeben und zwar rühren die Berechnungen zum Theil vom Bohrunternehmer Lusisch, zum Theil von den betreffenden Bohrmeistern her. Ich glaube indessen, dass vorläufig diese Bestimmungen des Streichens doch mit Vorsicht aufzunehmen sind, da keines der bekannten Bestimmungsverfahren völlig zuverlässig ist. Die bereits vor einem Jahr gedruckten Saigerrisse haben mir zur Prüfung vorgelegen. Einige Angaben dieser Tafeln sind noch — wie von mir nachstehend bemerkt — zu be- richtigen. Die darin beigefügte Stur’sche Bezeichnung der Carbonschichten als „Ostrauer“ und als „Schatzlarer“ Schichten ist von mir später aufgegeben worden. Wie ich im 1II. Theil dieser Abhandlung in dem dritten Abschnitt „Gliederung der productiven Steinkohlenformation Oberschlesiens“ ausführlich begründet habe, halte ich es für zweckentsprechend, um möglichste Klarheit in die Gliederung zu bringen, die Stur’schen Bezeichnungen „Ostrauer Schichten“ und „Schatzlarer Schichten“ fallen zu lassen und an Stelle der ersteren die Bezeichnung „Rybniker Schichten“, an Stelle der letzteren „Orzescher Schichten“ einzuführen, zwischen beiden jedoch die „Sattelflötzgruppe“ zunächst als selbständige Grenzschichtengruppe zu stellen, mit dem Vorbehalt sie eventuell später als Unterste Abtheilung den Orzescher Schichten anzufügen. Die Orzescher Schichten, welche den Saarbrücker entsprechen, kann man zur Zeit noch nicht wie jene scharf in untere, mittlere und obere gliedern, sondern es wird dazu erst das gesammte Material der aus den Bohrungen gewonnenen Pflanzenreste bearbeitet sein müssen. Jedoch kann VI Vorwort. man zur Zeit eine untere und obere Abtheilung gut unter- scheiden und nach Vorschlag des Kgl. Oberbergamtes in Breslau die erstere als „Rudaer Schichten“, die letztere als „Nicolaier Schichten“ bezeichnen. Es sind im II. und IM. Theil dieser Abhandlung die neuen Bezeichnungen angewendet worden. Sowohl im Text wie auf den Profiltafeln ist die Fauna der Thierreste führenden Schichten in eine marine und eine brackische getrennt, und im Text auch die erstere in Tiefsee- bildungen und Strandbildungen. Die Wichtigkeit dieses Ver- fahrens ist ebenfalls im Ill. Theil dieser Abhandlung im zweiten Abschnitt „Ergebnisse der Bohrungen im Bezug auf die Fossilführung der Schichten“ ausführlich begründet. Zu grossem Danke verpflichtet bin ich, und möchte den- selben hier aussprechen, der mir vorgesetzten Behörde für das mir geschenkte Vertrauen, sowie dem Kgl. Oberbergamt in Breslau, den beiden Herren, welchen die Leitung der Bohrungen oblag, Herrn Geheimen Bergrath von VELsEn und Herrn Ober- bergrath Vocer in Zabrze, ferner den Herren Revierbeamten sowie den Besitzern, Leitern und Beamten der Bergwerke des In- und Auslandes, welche die Arbeit in entgegenkommender Weise unterstützt haben. I Besprechung der für das Bohrgebiet in Betracht kommenden Literatur. Die fiskalischen Bohrungen Oberschlesiens und auch der grössere Theil der privaten, welche in dieser Abhandlung be- sprochen werden sollen, befinden sich vorzugsweise westlich einer fast nordsüdlich verlaufenden Linie Zabrze - Orzesche und deren Verlängerung nach N. und S. Bislang unter- schied man das Rybniker Becken als eine durch hangendere Formationen abgeschlossene Parthie von dem „Hauptzug“ des oberschlesischen Beckens zwischen Zabrze und Myslowitz mit dem Nicolaier Revier und der Beuthener Mulde. Die grosse Fläche zwischen diesen beiden Kohlengebieten, sowie östlich des Rybniker Beckens war terra incognita. Einzelne Schürfe und Bohrungen hatten wohl den Beweis erbracht, dass die Steinkohlenformation sich hier unter den hangenden Schichten fortsetze, aber über die Art des Zusammenhanges des Ryb- niker Beckens mit dem grossen oberschlesischen, über die Beziehungen der Flötze des ersteren zu denen des letzteren war wenig Sicheres bekannt geworden. Die früheren Autoren haben sich meist auf eine Schil- derung der geographischen Verbreitung, der petrographischen Neue Folge. Heft 19. \ 1 2 Besprechung der für das Bohrgebiet Beschaffenheit und der Mächtigkeit der zu Tage tretenden Theile des oberschlesischen Steinkohlengebietes beschränkt und die Beziehungen des Rybniker Beckens zu dem grossen öst- lichen Aufschlussgebiet unerörtert oder unentschieden gelassen. Nur Schürze und Runge sprechen präcisere Vermuthungen aus. Ersterer') hält die Rybniker Flötze für hangendere als die Hultschiner, aber liegendere als die Nicolaier. Letzterer?) lehnt sich an die Karsten’sche®”) Ansicht, dass die Dubenskoer und Czerwionkaer Flötze einem tieferen Niveau als dem Poch- hammerflötz angehören, an und glaubt, dass „die flötzarmen, mit ppt. 283 Lachtern Mächtigkeit unter dem Charlottenflötz aufgeschlossenen Schichten vielleicht auch schon diesem tieferen Niveau angehören“. Seite 483 sagt er ferner: Wir müssen es als eine zur Zeit noch offene Frage bezeichnen, ob unter den Örzescher, Lazisker und Nicolaier Flötzen die mächtigen Flötze von Zabrze, Königshütte und Rosdzin noch vorhanden sind odersenicht 2... vielleicht entsprechen die Lazisker Flötze dem Niveau der mächtigen Flötze bei Zabrze und Königshütte. Nach Abschluss meines Manuscriptes erfuhr ich durch das Kgl. Oberbergamt in Breslau, dass 1873 von DEcHEN in seinem Werke: „Die nutzbaren Mineralien und Gebirgsarten im Deutschen Reiche“, ebenfalls die Steinkohlenformation Ober- schlesiens berücksichtigt hat und dass die betreffenden An- gaben nur auf Runge als Gewährsmann zurückgeführt werden könnten. Im Vorwort seines Buches erwähnt von DEcHEN nur RömER und Oberbergrath SCHWARZE in Breslau als solche, denen er für ihre Mittheilungen zu besonderem Danke verpflichtet sei. Es sind nun in dem von Dechen’schen Werke bereits unterschieden: a) Partie vom Nicolai; b) Hauptzug Zabrze-Myslowitz, obere Gruppe; c) Hauptzug Zabrze-Rosdzin, untere Gruppe; ) Schürze in GEıinıTz, FLEck und Harrıc, Die Steinkohlen Deutschlands, Ba. I, S. 242. 2) Runge in Römer, Oberschlesien, S. 496. 3) Karsten’s Archiv, Bd. I, S. 38. in Betracht kommenden Literatur. 3 d) Partie von Rybnik; e) Partie von Hultschin. Die Partie von Nicolai „scheint“ von Decuzn die hangendste zu sein, die von Hultschin ist nach ihm sicher die liegendste. Von der oberen Gruppe des Hauptzuges, den hangenden der Sattelflötzgruppe, lässt er es zweifelhaft, ob ein Theil dieser Flötze mit solchen der Nicolaier Patie ident sei. Die untere Gruppe des Hauptzuges umfasst die Sattelllötzgruppe. Die Stellung der Rybniker Partie lässt er zweifelhaft und erklärt es für möglich, dass dieselbe „theils den liegenderen Flötzen der Partie von Nikolai, theils den hangenderen des Haupt- zuges bei Halemba (Hauptzug obere Gruppe) angehören“. Erst Stur versuchte auf Grund der, von RÖMER auch in Oberschlesien nachgewiesenen marinen Fauna des Ostrauer Beckens die Beziehungen der südlichen Aufschlüsse des ober- schlesischen Steinkohlengebietes mit den nördlichen zu be- leuchten. 1875 machte er') darauf aufmerksam, dass man aus dem Vorkommen solcher Fauna in mindestens drei marinen Horizonten im Ostrauer Becken gegenüber dem einen Horizont im Liegenden des Sattelflötzes Oberschlesiens vorläufig an- nehmen müsse, „dass man in Oberschlesien nur im Liegenden des Sattelflötzes die Aequivalente der Ostrauer Schichten zu erwarten habe, dass somit höchst wahrscheinlich das mit dem Tiefbohrloche der Königsgrube in 81 Klafter Teufe unter dem Sattelflötz erreichte, 100 Zoll mächtige Flötz, als ein Aequi- valent des M.-Ostrauer mächtigen Flötzes betrachtet werden dürfte“. In seiner 1877 erschienenen „Culmflora der Ostrauer und Waldenburger Schichten?) stellte er dann auf Grund von Pflanzenresten die mächtigen Flötze der Zabrze-Myslowitzer Sättel noch zu den Ostrauer Schichten, die über diesen folgen- den Flötze zu den Schatzlarer Schichten. Die marine Fauna unter dem Sattelflötz auf Königshütte ete. erklärt er für iden- tisch mit derjenigen des Idaschachtes bei Hruschau. Weitere Untersuchungen der Pflanzenreste in Oberschlesien haben die Srur’sche Abgrenzung der Schatzlarer Schichten 1) Verhandlungen der Wiener geologischen Reichsanstalt, 1875, S. 155. 2) Abhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Bd. VII. : 1® Es Besprechung der für das Bohrgebiet nach unten, gegen die Sattelflötzgruppe, welche sich ursprüng- lich auf ein in dem Breslauer Museum befindliches Exemplar von Lepidodendron Volkmannianum Sr. stützte, bestätigt. Im Jahre 1878!) veröffentlichte er das Resultat dieser Untersuchungen. Darnach ist seine frühere Auffassung in folgenden Punkten zu ergänzen. Das Rybniker Becken ent- hält Ostrauer Schichten, etwa die III. —V. Gruppe Srur’s, und verhält sich zu den Czerwionka-Orzescher und Nicolaier Schich- ten ebenso, wie die Ostrauer zu den Karwiner. Die Orzescher- Nicolaier Schichten gehören zu den Schatzlarer Schichten, sind aber hangende in Bezug auf den Myslowitz-Zabrzer Zug der Schatzlarer Schichten und die Nicolaier Mulde ist nur ein Flügel einer grossen Mulde, der auch das Orlau-Karwiner Revier angehört und deren Centrum mit noch jüngeren Schich- ten im S. bei Sohrau und Pless zu suchen ist. Die Gruppe der mächtigen Flötze, beginnend mit dem Einsiedelflötz, ent- spricht der IV. und V. Gruppe der Ostrauer Schichten in Folge der Mischflora, die sie enthält, und der darunter lagernden marinen Fauna, die mit der an der Grenze zwischen der Ill. und IV. Ostrauer Gruppe gelegenen Muschelschicht im Ida- schacht ident ist. „Nördlich der Linie der Sättel folgt aber- mals eine muldige Lagerung der Schatzlarer Schichten (Rad- zionkau, Zagorze) über Ostrauer Schichten“. In Bezug auf die Entstehung der Ablagerungen äussert er sich S. 255 wie folgt: Die älteste Schichtenreihe, die Ostrauer Schichten, erfüllen den Fonds der Mulde. Erst nach der völlig beendeten Ablagerung dieser Schichten, nachdem theils in Folge von Schichtenstörungen, theils von Auswaschungen die ursprüngliche Oberfläche dieser Ablagerung umgeformt war, erfolgte in den Mulden dieses neuen Terrains theils concor- dant, theils discordant die Ablagerung der zweiten Schichten- reihe, der Schatzlarer Schichten, genau so, wie viel später, über beiden endlich die Absätze der Trias abgelagert wurden.“ Aus weiteren Bemerkungen geht hervor, dass vom Nicolaier Revier discordante Lagerung über dem Ratibor-Rybniker Revier !) Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1878, S. 229—257. in Betracht kommenden Literatur. 5 vorausgesetzt wird (S. 256), während er für den Myslowitz- Zabrzer Flötzzug ausdrücklich die Concordanz der Schatzlarer und Ostrauer Schichten hervorhebt (8. 249). 1885 besprach Stur!) einige Bohrproben aus dem Bohrloch Loslau IV?) und gelangte dabei zu dem Ergebniss, dass die dort erbohrten Schichten der Ostrauer Stufe zugehören und die Schichten mit mariner Fauna in 237,2— 241,4 Meter Teufe „petrographisch und paläontologisch völlig ident erscheinen mit dem im Ida- schacht bei Hruschau ..... . durchteuften, Sphärosideritkugeln und marine Thierreste führenden Schieferthon“. Er hält es daher für „höchst wahrscheinlich“, dass hier „die III. Flötz- gruppe derselben verquert“ worden sei. In Bezug auf die Loslauer Bohrungen?) schloss sich 1885 Weiss‘) mit Vorbehalt Stur an. Er schreibt: „Völlige Identität des Loslauer und Rybniker Vorkommen mit den anderen hier genannten ist weder nach den Verhältnissen bei Königshütte noch nach denen von Östrau nachweisbar; es ist indessen grössere Aehnlichkeit mit den letzteren als mit den ersteren unverkennbar, daher die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass man es bei Loslau mit Schichten zu thun hat, welche nahezu oder völlig der III. Ostrauer Gruppe entsprechen.“ Die nörd- licheren Gruben bei Czernitz dürften nach ihm einer hangen- deren Gruppe entsprechen. Die Sattelflötzgruppe bildet un- zweifelhaft nach seiner Ansicht in Folge der Mischflora die Grenzschichten zwischen den beiden Stufen der Schatzlarer und Ostrauer Schichten und entspricht ganz oder zum Theil der Ostrauer Gruppe. B. Kosmann‘) schloss sich 1888 in seinem Buche „Ober- schlesien, sein Land und seine Industrie“ der Stur-Weiss’schen 1) Verhandl. d. Wiener geol. Reichsanstalt, 1885, S. 248. (Srur nennt die Nummer des Bohrloches nicht). 2) Dieselben, 5 an der Zahl, wurden 1885 und 1886 von der Gewerk- schaft der Cons. Loslauer Gruben durch Bohrunternehmer Lugisch mit Diamant- bohrung ausgeführt und im Auftrage der Direction der k. preussischen geol. Landesanstalt von Prof. Weıss und Dr. PoronıE untersucht. 3) Weiss, Jahrb. d. k. preuss. geol. Landesanstalt, 1885, S. 120. +) B. Kosmann, Oberschlesien, sein Land und seine Industrie. Festschrift. 8°. Gleiwitz, 1888. : 6 Besprechung der für das Bohrgebiet Auffassung an. Bezüglich der Flötzlagerung westlich Zabrze verweist er (S. 95) auf die Bohrungen der Fürstl. Hohenlohe- schen Verwaltung zwischen Karchowitz bis Przeschlebie und der Gewerkschaft Wilhelm Deutscher Kaiser bei Brzezinka, deren. Flötzfolge, nach seiner Ansicht, an die Reihe der Sattel- flötze erinnert und zukünftigen Bergwerksbetrieb in Aussicht stellt. Soweit waren die Kenntnisse und Anschauungen über die Lagerungsverhältnisse des oberschlesischen Steinkohlenbeckens gediehen, als mit Ende der 80er Jahre sowohl von Seiten der Kgl. Bergverwaltung als auch einer Anzahl Privatunternehmer Bohrungen im nördlichen, westlichen und südlichen Theil des Beckens eingeleitet wurden, um neue Kohlenfelder zu belegen. Diese Bohrungen befinden sich, wie schon hervorgehoben wurde, fast ausschliesslich westlich einer Linie Zabrze-Orzesche und deren Verlängerung nach N. und S. Im S. in der Gegend von Woschezytz und Sohrau waren Srtur’s Anschauungen gemäss Schatzlarer (Saarbrücker) Schichten zu erwarten. Soweit die- selben in die nördliche Fortsetzung des Rybniker Beckens fielen, war die Annahme gerechtfertigt, die Flötze dieses Reviers vielleicht mit einigen hangenden zu erlangen. Dagegen waren die Lagerungsverhältnisse des ganzen übrigen Gebiets trotz vereinzelter früherer Bohrungen und Aufschlüsse unbekannt, namentlich lag für das Verhalten der Sattelflötzgruppe und der Orzescher (Schatzlarer) Schichten nach W. kein sicherer An- halt vor, ebensowenig dafür, ob das eigenthümliche Verhalten zwischen dem Ostrauer und dem Karwiner Gebiet einerseits, dem Rybniker und dem Orzescher Revier andererseits nach N. sich wiederhole und ob dieses durch discordante Lagerung veranlasst sei oder durch andere Gründe. Nordwestlich Zabrze in der Gegend von Preiskretscham hatten frühere Bohrungen scheinbar mächtige Flötze angetroffen. Dieser Umstand und das Streichen der Gruppe der mächtigen Flötze auf den Gruben bei Zabrze liessen die Vermuthung zu, dass dieselben sich noch weiter nach W. und NW. verfolgen liessen. Die ersten fiskalischen Bohrungen wurden in der Gegend von Gleiwitz und südlich davon angesetzt. Das Vorkommen in Betracht kommenden Literatur. 7 von marinen Versteinerungen in den Bohrungen bei Stein und Chorinskowitz gab die Veranlassung zu der wissenschaftlichen Untersuchung der Bohrkerne der fiskalischen Bohrungen. Die Fortschritte, welche die fiskalischen Bohrungen durch die Ergebnisse dieser Untersuchungen machten, bewogen im Lauf der Zeit auch einige Privatunternehmer, welche mit Diamantbohrer hatten arbeiten lassen, uns die Untersuchung ihrer Bohrungen zu übertragen, und zwar ebenfalls gegen Zu- sicherung der vorläufigen Geheimhaltung der Ergebnisse. So kam es, dass das Bild der Lagerungsverhältnisse dieses weiten Gebietes sich nach und nach immer mehr klärte. Wenn die Bohrungen auch noch nicht abgeschlossen sind und noch manche Punkte der Aufklärung bedürfen, so ist doch die Verbreitung der einzelnen Stufen des Steinkohlengebirges in dem ganzen Gebiet, abgesehen von den südlichsten und nörd- lichsten Theilen, zur Zeit im Grossen und Ganzen erkannt. Auf einige weitere Publikationen, welche während der Ausführung der Bohrungen erschienen sind, gehe ich hier nicht ein, da die Fragen, welche in denselben erörtert werden, durch diese Arbeit zum Theil Beantwortung finden. II. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Bei der Besprechung der einzelnen Bohrungen dürfte es sich empfehlen, dieselben zunächst in zwei grosse Gruppen zu theilen und zwar nach der Lage derselben östlich oder west- lich einer Linie resp. Zone, welche von Rybnik aus in nord- nordöstlicher Richtung zwischen den Bohrungen Spendelmühle, Stein, Lassoki, Nieborowitz, Neu-Schönwald I einerseits und den Bohrungen Paruschowitz V, Leschezin, Sczyglowitz, Knurow, Schönwald andererseits verläuft und sich nach N. und S. in ähnlicher Richtung fortsetzt. Diese Linie giebt, wie im Weiteren nachgewiesen werden soll, die Richtung einer Störungszone an, welche die centrale Hauptmulde der ober- schlesischen Steinkohlenformation im W. begrenzt und durch welche eine!) westliche Seitenmulde geschaffen wurde, die an- scheinend jeder Verbindung mit der centralen Mulde entbehrt. Diesen beiden Hauptgruppen von Bohrungen ist dann noch eine dritte zugefügt, welche eine Anzahl Bohrungen um- fasst, die im östlichen Grubengebiet Oberschlesiens gemacht worden sind, mit den westlichen Bohrungen in geringerem oder keinem Zusammenhang stehen, vielmehr im Wesentlichen zur Aufklärung der Lagerungsverhältnisse südlich einer Linie Zabrze, Königshütte, Myslowitz beigetragen haben. ı) Vielleicht auch mehrere. Dies lässt sich zur Zeit nicht feststellen. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. I A. Bohrungen westlich der Störungszone. I. Fiskalische Bohrungen. 1. Preiskretscham (+ 215 NN.). Dieses südwestlich vom gleichnamigen Ort, westlich vom Bahnhof gelegene Bohrloch ist das nördlichste der fiskalischen Bohrungen. Es ruhen hier 294,23 Meter Deckgebirge auf der Steinkohlenformation, nämlich Diluvium (16,55 Meter), Tertiär (71,51 Meter), Muschelkalk (157,70 Meter) und Buntsandstein (48,47 Meter). Die Steinkohlenformation wurde bis zur Teufe von 335,64 Meter durchbohrt, dann musste die Bohrung eingestellt werden. Da nur 41,41 Meter Steinkohlenschichten aufge- schlossen sind, so war die Ausbeute an Versteinerungen eine geringe. Nur wenige Pflanzenreste wurden gefunden, die aber zur Altersbestimmung nicht brauchbar sind. Für Rybniker Schiehten spricht der durchaus sandige Character der Schiefer- thone. Die Schichten fallen steil ein. Bei ca. 294 Meter Teufe wurden 73'/" gemessen. Dieses Bohrloch findet sich auf Blatt I der Saigerrisse dargestellt. 2. Schechowitz I (+ 239,0 NN.). Das Bohrloch befindet sich südlich vom vorigen, dicht an der Chaussee von Schechowitz nach Pschyschowka, am Waldrand. Auch hier bilden Diluvium (27 Meter), Tertiär (125,29 Meter), Muschelkalk (56,71 Meter) und Buntsandstein (22,80 Meter) das Deckgebirge und zwar in einer Gesammtmächtigkeit von 331,80 Meter. Das Steinkohlengebirge wurde von dieser Teufe bis zu 515,12 Meter aufgeschlossen, also in einer Mächtigkeit von 283,32 Meter. Die ganze Schichtenfolge gehört zu den Rybniker Schichten. Marine Fauna fand ‚sich bei 305, 310 bis 315, 330, 855 390 und 394 Meter und zwar typische Rybniker Arten, wie Nucula gibbosa, Leda attenuata, Pleurotomaria Weissi, Philippsia 10 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. mucronata ete. Diese Schichten mit mariner Fauna werden unterlagert, getrennt und überlagert von Schichten mit Pflanzenresten, welche ebenfalls den Character der Rybniker Schichten repräsentiren; Sphenophyllum tenerrimum ist häufig. Beachtenswerth ist auch das Vorkommen von Orthoceras bei 330 Meter Teufe zugleich mit Pflanzenresten. Die Thatsache, dass über dem obersten marinen Horizont noch ca. 73 Meter pflanzenführende Schichten lagern, ohne ein bedeutenderes Flötz zu führen, beweist, dass diese marinen Schichten tiefere sind als der sogenannte Römerhorizont zu- nächst unter dem Sattelflötz und dass also diese ganze Schichtenfolge einem tieferen Niveau der Rybniker Schichten entspricht. Es wurden im Ganzen 11 Flötze nachgewiesen, von denen das mächtigste nur 0,79 Meter stark war. Von 309,62 bis 310,20 Meter Teufe soll nach Angabe des Bohrmeisters ein blauer, weicher Thon vorgekommen sein als Ausfüllung einer Verwerfungskluft. Zur Zeit unserer Unter- suchungen war keine Probe dieser Schicht mehr da und es konnte auch nicht festgestellt werden, ob thatsächlich eine Verwerfung vorliege oder nur eine Kluft. Das Profil der Bohrung findet sich auf Blatt I der Saigerrisse. 3. Chorinskowitz III (+ 253 NN.) liest westsüdwestlich von Gleiwitz und östlich von Kiefer- städtel, dicht bei der Colonie Chorinskowitz. Auch hier bilden noch, wie bei den vorigen, Diluvium (14,50 Meter), Tertiär (259,00 Meter, Muschelkalk (36,00 Meter) und Buntsandstein (62,50 Meter) das Deckgebirge in einer Gesammtmächtigkeit von 372 Meter. Das Steinkohlengebirge wurde darunter bis zur Teufe von 624,50 Meter aufgeschlossen, also in einer Mächtigkeit von 252,50 Meter. Dasselbe gehört durchweg zu den Rybniker Schichten und in’s Liegende der Sattelflötzgruppe. Das be- weisen die Thier- und Pflanzenreste. Marine Fauna fand sich in zahlreichen Horizonten, näm- lich bei 389, 396, 417, 420—424, 428, 443, 457—458, 464 bis Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. dal 470, 488—491, 528—530, 570 und 620 Meter Teufe. Beson- ders reich war die Fauna in der Teufe von 420-424, 457—458 und 464-470 Meter. In allen Horizonten konnten die typischen - Formen der Rybniker Schichten nachgewiesen werden, aber es fanden sich auch verschiedene dort noch »icht bekannte, so z. B. eine Bucania, und zwar eine neue Art. Erwähnenswerth ist, dass dieselbe bisher nur in diesem Bohrloch gefunden wurde, hier aber in 10 verschiedenen Teufen, bei 417, 420, 423, 424, 428, 457, 464, 466, 468 und 489 Meter und stets in vorzüglicher Erhaltung. Die Horizonte mit mariner Fauna werden durch pflanzen- führende Schichten von einander getrennt und 6 Kohlen- flötzchen schieben sich innerhalb derselben ein, von denen das mächtigste jedoch nur 0,357 Meter misst. Das Einfallen wurde bei 462 Meter Teufe mit 22!/.” gemessen. Die Bohrungen I und II bei Chorinskowitz haben wir nicht untersucht. Bohrung III findet sich auf Blatt I der Saigerrisse. 4. Deutsch-Zernitz III (+ 238 NN.). Die Bohrungen I und II bei Deutsch-Zernitz haben wir nicht untersucht. Das Bohrloch III (Blatt I der Saigerrisse) liegt ziemlich in der Mitte des gleichnamigen Dorfes. Die Bohrkerne waren nicht mit Teufenangaben versehen, als wir zur Unter- suchung dorthin kamen, und nicht genügend geordnet, so dass wir wohl das Vorkommen von mariner Fauna und von Pflanzen- resten, äquivalent denen der Rybniker Schichten, feststellen konnten, nicht aber die Teufen, in denen sie sich gefunden haben. Wir haben jedoch, ebenso wie von den übrigen Bohrungen, eine von dem Bohrmeister zusammengestellte Gebirgsprobensuite er- halten. Von diesen Proben enthielten diejenigen mit den Teufen-Angaben 371,67 bis 388,77 und 504,00 bis 553,65 Meter Reste mariner Fauna. Das genaue Niveau ist aber auch hier- durch nicht festzustellen. Das 276,50 Meter mächtige Deck- gebirge zerfällt nach dieser Gebirgsprobensuite in 14,02 Meter Diluvium, 252,18 Meter Tertiär (bei 238 bis 250 Meter Gyps- 12 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. schichten) und 10,30 Meter Buntsandstein. Muschelkalk ist hier nicht mehr vorhanden. Von den 13 erbohrten Kohlen- flötzchen ist das achte mit 0,51 Meter das mächtigste. Das Kohlengebirge wurde bis zur Tiefe von 610,90 Meter, also in einer Mächtigkeit von 334,40 Meter, durchteuft. Auch der petrographische Character der ganzen Schichtenfolge spricht für Rybniker Schichten. >». Neu-Schönwald I (+ 255 NN.) liest dicht an der Chaussee von Gleiwitz nach Nieborowitz, in der Nähe des „Krugs“, wo die Strasse von Deutsch-Zernitz einmündet, und ist auf den Saigerrissen nicht zur Darstellung gekommen. Das Deckgebirge (353 Meter mächtig) besteht hier nur aus Diluvium und Tertiär, ersteres 19,88 Meter, letzteres 333,12 Meter mächtig, bei 286,40 bis 308,05 Meter Gypsschichten. Das Steinkohlengebirge beginnt bei 353 Meter Teufe mit buntfarbigem, meist blaugrünem bis röthlichem Thon- schiefer, den man auf den ersten Blick für Buntsandstein zu halten geneigt ist. Jedoch belehren uns die darin enthaltenen Pflanzenreste, dass durch Nässe umgewandelte Stigmarien- schiefer vorliegen. Durchbohrt wurde das Steinkohlengebirge bis zur Teufe von 508,26 Meter, also in einer Mächtigkeit von . 155,26 Metern. Durch mehrfaches Missgeschick beim Bohren war der Durchmesser der Bohrkerne sehr bald ein so kleiner geworden, dass bestimmbare Pflanzenreste aus denselben nicht zu erhalten waren. Um so wichtiger war die Beobachtung von mariner Fauna in der Teufe von 479 Meter und zwar, was beachtenswerth ist, in Bohrkernen von 21 Millimeter Durchmesser. Durch dieselbe ist zweifellos nachgewiesen, dass die hier durchbohrten Schichten bereits im Liegenden der Sattelflötzgruppe sich befinden und zu den Rybniker Schichten gehören. Im Liegenden dieses marinen Horizontes wurden zwei über einen Meter mächtige Flötze erbohrt, das eine 1,28 Meter mächtig bei 502,00 Meter Teufe, das andere 1,10 Meter mächtig in 506,56 Meter Teufe, beide getrennt durch ein 3,46 Meter mächtiges Mittel von Schieferthon mit Sand- Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 13 steinschichten. Die Schichtproben aus diesem Mittel, sowie aus der Teufe von 446 bis 465 Meter lassen erkennen, dass die Schichten steil einfallen, mit etwa 50° Mithin wird die Mächtigkeit der Flötze zu reduciren sein. 6. Nieborowitz I (+ 225,00 NN.) dicht an der Gleiwitzer Chaussee am Südende des Dorfes an der Birawka gelegen, haben wir an Ort und Stelle nicht unter- suchen können, da die Kerne bereits vergraben waren. Eine Suite Gebirgsproben aus demselben, von dem Bohrmeister zusammengestellt, ist uns hierhergesandt worden. Darnach lagert dort 565,75 Meter Diluvium und Tertiär über der Stein- kohlenformation. Eine sichere Grenze zwischen diesen beiden Formationen ist nach den vorliegenden, nicht mit Diamant- krone gebohrten Proben nicht festzustellen. Wahrscheinlich wird die Grenze bei 12,47 Meter liegen. In der Teufe von 397 bis 462 lagern mehrfach Gypsschichten. Die Steinkohlen- formation ist bis 704,54 Meter Teufe durchbohrt. Es wurden 8 Kohlenflötze gefunden, darunter bei 878,03 Meter Teufe ein 2,10 Meter mächtiges Flötz und bei 614,18 Meter Teufe ein solches von 1,20 Meter. Die Uebrigen haben nur eine geringe Mächtigkeit. Nach der Probe aus 603,37 bis 612,98 Meter Teufe zu urtheilen, ist das Einfallen ein steiles, mehr als 50° betragendes, so dass also die Mächtigkeit der Flötze erheblich zu reduciren sein dürfte. Die Zwischenmittel be- stehen aus sandigen Schiefern und Sandsteinen mit Pflanzen- resten, die petrographisch ebenfalls auf ein Niveau in den Rybniker Schichten hinweisen. Leider konnten aus den Proben keine bestimmbaren Reste gewonnen werden, um ein sicheres Urtheil zu erhalten. Daraus, dass in den Proben keine marine Fauna gefunden wurde, ist auch nicht zu schliessen, dass solche dort nicht vorgekommen ist. Diese Schichten können vielmehr leicht von dem Bohrmeister übersehen sein. Bei 615 Meter Teufe wurde eine Sprocentige Soole beobachtet, bei 630 Meter eine 1Oprocentige. Das Profil der Bohrung findet sich auf Blatt I der Saigerrisse. 14 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 7. Pilchowitz I (+ 226,0 NN.). Die Bohrung wurde westlich vom gleichnamigen Ort, hinter den Gutsgebäuden angesetzt. Von dem Deckgebirge dürften die obersten 3'/); Meter zum Diluvium zu rechnen sein. Es folgt dann bis 553 Meter Teufe Tertiär, mit Gypsschichten bei 416,0 bis 439,0 und 449 bis 467 Meter. Der Kalkstein von 553 bis 554 Meter dürfte auch noch zum Tertiär zu ziehen sein. Dagegen lässt sich über die Schiehtproben von 554,0 bis 563,70 nichts Sicheres sagen, sie können noch zum Tertiär, aber auch schon zum Carbon gehören. Die Steinkohlenformation wurde uuter diesem 563,70 Meter mächtigen Deckgebirge bis 666 Meter Teufe, also in 103 Meter Mächtigkeit durchbohrt. Dabei wurden nur 4 Kohlenflötzchen angetroffen, deren mächtigstes 0,30 Meter mächtig war. Die Pilanzenreste waren undeutlich und nicht bestimmbar, Thier- Reste wurden nicht beobachtet. Dieser Mangel an Fossilien in Verbindung mit dem vorwiegend sandigen Character der Schichten lässt auch hier auf ein Niveau schliessen, das inner- halb der Rybniker Schichten seinen Platz finden dürfte. Das Einfallen der Schichten wechselt sehr, sie sind stellenweise steil aufgerichtet (bei 576 bis 592 fast auf dem Kopf stehend) und vielfach von Klüften und Sprüngen durchzogen. Bei 570 bis 575 Meter Teufe scheint eine Verwerfung durchquert zu sein. Bei 592,45 ist das Einfallen wieder ein geringeres, etwa 36". Das Bohrloch ist auf Blatt I der Saigerrisse dargestellt. 8. Lassocki I (+ 256 NN.) liegt südöstlich vom vorigen, zwischen den Dörfern Oberwileza und Kniezenitz, dicht bei der gleichnamigen Colonie am Wald- rand und ist auf Blatt III der Saigerrisse dargestellt. In dem 236,90 Meter mächtigen Deckgebirge tritt hier neben Diluvium (5,0 Meter) und Tertiär (199,18 Meter), auch wieder Muschel- kalk [Sohlenstein] (8,32 Meter) und Buntsandstein (29,40 Meter) Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 15 auf. Gypsschichten lagern im Tertiär bei 137,40 bis 156,24 Meter Teufe. Das Steinkohlengebirge wurde bis zu 560,36 Meter Teufe, also in 323,46 Meter Mächtigkeit erschlossen. Die 14 er- bohrten Kohlenflötze erreichen nicht die Mächtigkeit von einem Meter, ausser dem ersten bei 311,50 Meter Teufe, welches 1,50 Meter mächtig gefunden wurde. Einen halben Meter und mehr besitzen Flötz IV (0,61 Meter) in 354,35 Meter Teufe, VII (0,76 Meter) in 384,50 Meter Teufe, IX (0,50 Meter) in 391,67 Meter Teufe, XII (0,60 Meter) in 500,60 Meter Teufe und XIII (0,55 Meter) in 515,49 Meter Teufe. Die Steinkohlenschichten ım Hangenden dieses Flötzes I ent- halten undeutliche Pflanzenreste resp. Stigmarien-Appendices. Die letzen 5 Meter Schiefer dicht über Flötz I führen eine marine Fauna mit den typischen Formen der Rybniker Schichten. In den tieferen Schichten wurde keine sichere marine Fauna mehr beobachtet, vielmehr nur noch undeutliche Reste bei 446 (Modiola?), 463 (Lingula?) und 482 Meter (Anthracomya?), von denen die erste und letzte Gattung brackisch sind, die zweite einer besonderen Faciesbildung (Strandbildung) angehören kann. Jedoch fanden sich hier stellenweise häufig Pflanzenreste, welche ebenfalls die Zugehörigkeit dieser Schichten zu der Rybniker Gruppe beweisen; namentlich häufig war Sphe- nophyllum tenerrimum. Das Einfallen der Schichten wurde bei 314 Meter Teufe mit 12,5° gemessen, bei Teufen über 500 Meter mit 20°, 15° umd me. 9. Ochojetz I (+ 249 NN.) liegt westlich vom vorigen, nahe der Rybnik - Gleiwitzer Chaussee, ca. 300 Schritt nordwestlich vom gleichnamigen Ort, dicht am Wege nach Pilchowitz. Das Deckgebirge ist 314,60 Meter mächtig und wird aus 15,30 Meter Alluvium und Diluvium, 255,05 Meter Tertiär, 20,27 Meter Muschelkalk (Sohlenstein) und 23,98 Meter Buntsandstein gebildet. Gyps- schichten lagern im Tertiär bei 196,00 bis 218,50 Meter Teufe. 16 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Die Steinkohlenformation wurde bis 481,86 Meter Teufe verfolgt, also in einer Mächtigkeit von 167,26 Meter. In dem- selben wurden 6 Flötze beobachtet, von denen nur das dritte bei 342,32 Meter Teufe 1,02 Meter Mächtigkeit erreicht, von den übrigen das mächtigste, Flötz V in 439,30 Meter Teufe, 0,46 Meter stark ist. Typisch marine Fauna wurde in diesem Bohrloch nicht beobachtet. Bei 364 Meter Teufe fanden sich undeutliche Thierreste, die wohl einer Anthracomya zugehören, einer brackischen Gattung, welche im ganzen oberschlesischen Carbon verbreitet ist. Dagegen wurden Pflanzenreste gesammelt, darunter das Leitfossil für die Rybniker Schichten und die Sattelflötz- gruppe, Sphenophyllum tenerrimum, bei 319, 341 und 387 Meter Teufe, und Blätter, welche wahrscheinlich zu Archaeocalamites radiatus (Calamites transitionis) gehören. Dieselben lassen die Annahme zu, dass ein Niveau der Rybniker (Ostrauer) Schich- ten vorliegt. Das Einfallen wurde bei 342 Meter Teufe, mit 22!/,0, bei 376,78 mit 16" und bei 390 Meter mit 170° bestimmt. Das Profil des Bohrloches findet sich auf Blatt III der Saigerrisse dargestellt. 10. Stein I (+ 269 NN.). Das Bohrloch befindet sich auf der Wiese nördlich des Dorfes Stein, unweit der Station Egersfeld der Eisenbahn- strecke Orzesche-Rybnik. Es ist das erste Bohrloch, welches wir untersuchten, und ist auf Blatt III der Saigerrisse auf- genommen. Die Kerne waren nicht mit Teufenangaben ver- sehen und nicht geordnet. Ein Horizont mit mariner Fauna im Steinkohlengebirge bei 252 Meter Teufe wurde bereits vor unserer Ankunft entdeckt und Material für uns aufbewahrt. Wir konnten nun feststellen, dass es noch einen tieferen, wenn nicht mehrere Horizonte mit mariner Fauna giebt, da wir in Kernen mit geringerem Durchmesser als bei 252 Meter Ver- steinerungen fanden und da dieser geringere Durchmesser der Bohrkerne sich auf die Teufe von 329 bis 365 Meter erstreckt. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 17 Diese Beobachtungen konnten wir noch ergänzen durch die Gebirgsprobensuite des Bohrloches, welche von dem Bohr- meister zusammengestellt war. Darnach konnte zunächst fest- gestellt werden, dass das 160 Meter betragende Deckgebirge nur aus Diluvium (18 Meter) und Tertiär (142 Meter) besteht. Letzteres enthält in der Teufe von 80,0 bis 112,0 Meter Gyps- schichten. Das Steinkohlengebirge wurde bis zur Teufe von 365,52 Meter durchbohrt, also in 205,52 Meter Mächtigkeit. In den Schichtproben desselben konnte marine Fauna nach- gewiesen werden in den Proben zu den Schichtfolgen 191,0 bis 250,0 und 250,0— 251,0, sowie 298,65—306,41. Daraus geht hervor, dass die zunächst bei 252 beobachtete Fauna noch höher hinauf sich erstreckt, mindestens bis 250 Meter, sodann dass ausser dieser und der innerhalb der Kerne mit geringerem Durchmesser von 329—865 enthaltenen noch eine dritte Fauna innerhalb der Teufe von 298,51— 306,41 Meter vorhanden ist. Das genaue Niveau lässt sich bei den beiden letztgenannten nicht mehr feststellen. Die Beobachtungen genügen aber, um die durchbohrten Schichten als Rybniker zu bestimmen. Auch die Pflanzenreste bestätigen es, dass man sich im Liegenden der Sattelflötzgruppe befindet. Von den 9 erbohrten Flötzen ist das mächtigste, Flötz V in 342,76 Meter Teufe, 0,73 Meter mächtig. Das Einfallen der Schichten ist ein mässiges, ca. 20°. 11. Paruschowitz VI (Spendelmühle) (+ 255 NN.). Das Bohrloch ist ca. 2 Kilometer südwestlich von dem vorigen, unweit der „Spendemühle* angesetzt. Ein Profil desselben findet sich auf Blatt III der Saigerrisse. Das Deck- gebirge besteht auch hier nur aus Tertiär und Diluvium. Die Grenze zwischen beiden war nicht mit Sicherheit fest- zustellen, doch scheint der „graue Thon“ bei 14,51 15,38 Meter Teufe noch Geschiebemergel zu sein und würde somit die Grenze an die Basis desselben zu legen sein. Das Tertiär reicht mit Sicherheit bis 83,0 Meter Teufe und enthält von 65,27 bis 68,18 Meter Teufe Gypsschichten. Ob der „gelbe, Neue Folge. Heft 19, 2 18 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen, feste Thon“ von 83,0 bis 87,19 Meter Teufe ebenfalls noch dazu gehört oder ob vielmehr schon zum Carbon, wage ich nicht zu entscheiden. Von 87,19 Meter Teufe ab liegt sicher Steinkohlenformation vor. Dieselbe wurde bis zur Teufe von 600,11 Meter durchbohrt, also in einer Mächtigkeit von 512 Meter, und gehört sicher in’s Liegende der Sattelflötz- gruppe. Marine Fauna mit den typischen Formen der Rybniker Schichten fand sich bei 300—301, 358—859, 364!), 383, 542 bis 545, 551—554 und 560—565 Meter Teufe. Zingula wurde bei 852 Meter, Anthracomya resp. Modiola bei 98, 134, 136, 177—180, 187—189, 191, 230—232, 235, 238—242, 243,12-244, 3579), 447 und 540—541 Meter Teufe beobachtet. Bei 188 Meter Teufe fand sich Sperorbis. Bei 223 waren unbestimmbare Thierreste vorhanden. Pflanzenreste mit Rybniker Character wurden ebenfalls nachgewiesen, so Sphenophyllum tenerrimum bei 184, 188, 238, 297, 359, 362, 390 und 547 Meter Teufe. 31 Kohlenflötzchen wurden festgestellt, darunter nur 5 über 1 Meter mächtig, nämlich Flötz XIX 1,60 Meter mächtig bei 261,48 Meter Teufe ION 5 808.05 r » XXV 1,27 ” ” ” 390,50 ” ” EIRRV TEN BA EU) s A032 = ” AXVI 1,36 » ” ” 423,23 ” ” Zwischen einem halben und 1 Meter mächtig sind 11 Flötze, nämlich Flötz III in 169,84 Meter Teufe 0,61 Meter mächtig 2”. „ 17522. „ »„ 0,58 5 » » XI » 2 1 5,51 ” ” 0,62 » ” SCORUH 1232,00, EUR - er ” XXI ” 825,42 ” ” 0,96 ”» » ” XXI ” 850,9 ö ” ” 0,64 ” ”» !) In dem Profil auf Blatt III der Saigerrisse ist dieser Horizont ein- getragen, jedoch fehlt die Bezeichnung ,‚m. F.“ 2) Dieser Horizont ist im Profil nicht verzeichnet, wohl aber der direct darunter lagernde marine Horizont von 358-359 Meter. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 19 Flötz XXIV in 386,10 Meter Teufe 0,50 Meter mächtig 0 SORTIEN Alls = "os x 1 NORD 2 os { OR I i OD Sn 0,88 ” ” ” ) ”» Da das Einfallen der Schichten 30—40° beträgt, sind diese Angaben zu reduciren. 12. Paruschowitz IV (+ 240 NN.) liegt westlich vom vorigen einem kleinen Teich gegenüber, etwa in der Mitte des Weges von Spendelmühle nach Wielepole, + 240 Meter über NN. Das Deckgebirge, 393,30 Meter mächtig, wird von Diluvium und Tertiär gebildet, wenn man die Sande bis 4,90 Meter zum Diluvium rechnen will. Ein sicherer An- halt liegt nicht vor und es ist ebensowohl möglich, dass der Sand auch schon tertiären Alters ist. Von 194,0 bis 205 Meter Teufe lagern Gypsschichten im Wechsel mit tertiärem Kalk; bei 356,0 Meter wurde ein 2,78 Meter mächtiges Braunkohlen- flötz angetroffen. Das Steinkohlengebirge wurde bis zur Teufe von 546,07 Meter, also in einer Mächtigkeit von 150,77 Meter durchbohrt. Dabei wurden 14 Kohlenflötze nachgewiesen, von denen das unterste bei 497,76 Meter Teufe 5,56 Meter mächtig ist und das XI bei 461,35 Meter Teufe 1,30 Meter. Die übrigen schwanken zwischen 0,28 und 0,85 Meter Mächtigkeit. Jedoch enthalten Flötz IV und V im 429,49 Meter Teufe zusammen 1,75 Meter Kohle inel. 0,70 Meter Schieferthon-Mittel und in 440,47 Meter Teufe die Flötze VI bis IX zusammen 4,48 Meter Kohle incl. 3 Schieferthon-Mitteln von insgesammt 1,88 Meter. Thierreste wurden in diesem Bohrloch nicht gefunden. Die Pflanzenreste sind zum Theil der Orzescher Stufe eigen- thümlich, wie Mariopteris typ. latifolia, zum Theil aber den Rybniker Schichten, wie Sphenophyllum tenerrimum und Neuropteris Schlehani. Es liegt also eine Mischflora vor, welche vermuthen lässt, dass man sich in Schichten der Sattelllötzgruppe be- finde. a Das Bohrloch ist auf ‚Blatt III der Saigerrisse dargestellt. 9* 20 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 13. Paruschowitz XIII (ca. + 241 Meter NN.). Diese Bohrung liegt 2 Kilometer südlich von Paruscho- witz VI. Wir haben dieselbe nicht am Ort untersucht, sondern nur die eingesandte Schichtenprobensuite. Darnach lagern bis 20,14 Meter Diluvium, bis 328,17 Meter Tertiärformation, von dort bis 377,90 Meter gelbe und röthliche Thone des Bunt- sandsteins (Röth), während die darunter bis 476,56 Meter folgenden arkoseartigen, röthlichen und grauen Sandsteine so- wohl zum Buntsandstein als auch zur Steinkohlenformation gehören können. Letztere wurde von 476,50 bis 561,0 Meter Teufe durchbohrt. Die Bohrproben der Schicht No. 26 (476,56 bis 492,75 Meter Teufe) zeigten einen milden dunklen Schiefer- thon mit Ostracoden und einem Leda-Bruchstück'). Ebenso enthielt die Schichtprobe No. 28 (493,73 bis 516,12 Meter Teufe), welche durch ein 0,98 Meter mächtiges Kohlenflötz (No. 27) von No. 26 getrennt wird, ein Stück ähnlichen dunklen Schieferthons mit Ostracoden und ein Stück hell- grauen Schiefers mit Pflanzenresten. Die weiter nach unten folgenden Schieferthone enthalten nur unbestimmbare Pflanzen- reste. Darnach würden also hier zwei marine Horizonte vor- liegen, welche, da sie die hangendsten Schichten im Steinkohlen- gebirge des Bohrloches sind, für die ganze Schichtfolge ein Niveau der Rybniker Schichten voraussetzen lassen. Fünf Kohlenflötze wurden erbohrt, von denen das mächtigste das ebenerwähnte 0,98 Meter-Flötz in 493,73 Meter Teufe ist. Doch enthalten auch in 518,18 Meter Teufe Flötz II und Ill zu- sammen 2,06 Meter Kohle incl. 0,93 Meter Schieferthon-Mittel. Dieses Bohrloch ist auf den Saigerrissen nicht zur Dar- stellung gelaugt, jedoch die Bohrtabelle im Anhang beigefügt. 1) Nachträglich sind im October 1894 die Bohrkerne an Ort und Stelle vom Bohrobmann JENnTzscHh untersucht worden. Derselbe hat dabei Ostracoden- reste aus 477—478 Meter Teufe gefunden. Es dürfte also der obere Horizont auf die Schichten von ca. 476—480 Meter beschränkt sein. Im Uebrigen waren nach Mittheilung von JEnTzscH die Kerne durch das lange Lagern so zerfallen, dass keine brauchbaren Versteinerungen mehr zu gewinnen waren. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 21 14. Jeykowitz I (+ 237,50 NN.) ist westlich von Rybnik an der Strasse nach Jeykowitz in der Gemarkung Seibersdorf gelegen und auf Blatt IV der Saiger- risse dargestellt. Das Deckgebirge ist 241,50 Meter mächtig und besteht aus Diluvium, Tertiär und Buntsandstein. Letzterer ist bei 217 Meter Teufe 24,50 Meter mächtig erschlossen. Das Tertiär, welches bei 217,0 Meter Teufe endigt, enthält bei 107,50 bis 114,0 und 116,0 bis 121,0 Meter Teufe Gypsschichten. Die obere Grenze des Tertiärs gegen das Diluvium konnte nicht mit Sicherheit festgelegt werden. Letzteres dürfte bereits bei 7,60 Meter Teufe enden. Das Steinkohlengebirge wurde bis 518,90 Meter Teufe, also in einer Mächtigkeit von 337,40 Metern verfolgt. Dabei wurden 14 Kohlentlötze erbohrt. Darunter sind 5 über einen Meter mächtige Flötze, nämlich: Flötz IV 1,13 Meter mächtig bei 260,05 Meter Teufe Soll 15. 2 OO lg, SEX 15300, 5 sa ” xl 5,14 ” ” » 827,84 » ” » XH 8,21 » b) » 841,81 e>) » Die übrigen schwanken in der Mächtigkeit zwischen 0,32 und 0,96 Meter. Jedoch werden bei 362,67 Meter Teufe Flötz XIII (0,96 Meter) und XIV (0,32 Meter) nur durch ein Mittel von 0,92 Meter getrennt, bilden also zusammen ein Flötz von 1,28 Meter. Von 382—383 Meter Teufe lagert ein Brandschieferflötz. In der Teufe von 472—475 und 497—503 Meter fand sich marine Fauna mit typischen Formen der Rybniker Schichten, bei 509 Meter eine Fischschuppe. Die Pflanzenreste zeigten unterhalb der Schichten mit den mächtigen Flötzen vorwiegend einen Rybniker Typus (Sphe- nophyllum tenerrimum, Blätter von ? Archaeocalamites radiatus), während im oberen Theil des Steinkohlengebirges Mischflora nachgewiesen werden konnte (Mariopteris muricata und Pecopteris dentata neben Neuropteris Schlehant). 22 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Die mächtigeren Flötze dieses Bohrloches sind anscheinend dieselben, welche auf Beatensglückgrube abgebaut werden. Es dürfte entsprechen 1. Flötz VIII u. IX (1,54+3,27=4,81) nebst dem Mittel von 0,98 Schieferthon dem „Wienflötz“ -(4,23) »„ XI (5,14) dem Beateflötz (5,50) „.. XII (8,21) dem Gellhornflötz (4,50) + Vincenzflötz (1,30) „. AlIll(0,96) u. XIV (0,52) dem Franz-Josephflötz und seinen Begleitern. GÄBLER hatte diese Flötze der Beatensglückgrube für die Vertreter der Sattelflötzgruppe angesprochen. Der Umstand, dass eine Mischflora nun auch im Bohrloch und eine Unter- lagerung durch marine Fauna nachgewiesen ist, spricht dafür, dass wir thatsächlich in diesen mächtigen Flötzen Vertreter der Sattelfllötzgruppe erkennen, während die tieferen flötzarmen Schichten des Bohrloches durch das Auftreten der Fauna und den Character der Flora als Rybniker Schichten bezeichnet . werden müssen. Es wird im III. Theil dieser Abhandlung der. Nachweis geführt werden, dass diese liegenden Schichten mit Rybniker Character im Ostrauer Becken noch nicht aufge- schlossen sind, sondern einem höheren Horizont als die dortigen Schichten angehören. > Zu So 15. Paruschowitz XII (+ 240 NN.). Diese Bohrung haben wir nicht an Ort und Stelle (bei Smollna dicht östlich von Rybnik) untersucht, es sind viel- mehr die Kerne im September 1894 durch den betrefienden Bohrmeister JeEnTzsch zerklopft und die gefundenen Ver- steinerungen uns zugesandt worden. Die Bohrung hat, da sie gewissermaassen als Nachtrag beigefügt ist, auch keinen Platz auf den Blättern mit Saigerrissen erhalten, sondern die Bohr-. tabelle ist beigefügt. Die Bohrung hat unter 181,00 Meter Deckgebirge (Diluvium und Tertiär) das Steinkohlengebirge bis zu 713,60 Meter Teufe erschlossen. Es wurden dabei 26 Kohlenflötze erbohrt, von denen folgende einen Meter Mächtigkeit und mehr besassen: Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 23 Flötz VIII in 391,43 Meter Teufe 1,10 Meter mächtig Dr „ 403,51 .., SEHLSENONN & EX sn a RL 4 SRRUV - alle 5 Imauns = KERN , 286,0 5 Sale . RSSERSVET SSR e 20ER “ 2 RL 0919,22 ua, % 1,133 x RENTE UNE 6102, 3 AO EN inela 0,68 Meter Schiefer-Mittel. Mehr als einen halben Meter zeigten: Flötz II in 233,35 Meter Teufe 0,70 Meter mächtig av, 380.202, 000 » vl » 365,08 » » 0,90 » RE DNB 0530) IDEE 0 ROT I ee a BOCH 00, ER DT RSE Die wirkliche Mächtigkeit der Flötze ist entsprechend dem Fallwinkel, welcher an uns übersandten Stücken aus 360 und 470 Meter Teufe mit 25—26° gemessen wurde, zu berechnen. Es ist nun von hohem Interesse, dass die Untersuchung des uns eingesandten Materiales ergeben hat, dass bei 453 und 458—464 Meter Teufe einerseits, bei 488—496 Meter Teufe andererseits marine Fauna lagert mit den typischen Formen der Rybniker Schichten. Beide Horizonte liegen in dem Mittel zwischen Flötz XI und XII, welches 104 Meter mächtig ist und im Uebrigen aus sandigem Schiefer mit schwachen Sand- steinlagern besteht, während die Schichten, welche die Thier- reste enthalten, durch milde, homogene, schwarz bis dunkel- graue, thonige Schiefer mit muscheligem Bruch gebildet werden und Sphärosiderite enthalten. In dem Mittel zwischen den beiden marinen Horizonten fanden sich Pflanzenreste, ebenso im Liegenden des unteren, woselbst bei 512 Meter Teufe Sphenophyllum tenerrimum beobachtet wurde. Dieselbe Form fand sich bei 618 Meter Teufe und eine andere, eben- falls für die Rybniker Schichten charakteristische Form, 24 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Sphenopteris Hoeninghausi var. Larischiformis Por., in der Teufe von 360, 364, 366, 627—630 Meter). In der Teufe von 657 Meter fand sich Anthracomya in mehreren Exemplaren, aber meist verdrückt. Dort liegt also ein brackischer Horizont. Geht schon aus den Versteinerungen mit Sicherheit her- vor, dass Rybniker Schichten im Bohrloch erschlossen sind, so spricht auch dafür der petrographische Character der Ge- steine, die vorwiegend sandige Natur der Schieferthone und die Festigkeit der Sandsteine. ‘ Man könnte die Frage auf- werfen, ob nicht die über den Horizonten mit mariner Fauna gelegene Schichtenfolge mit den Flötzen I—XI schon zu der Gruppe der Beatensglückflötze und der Flötze im Bohrloch Jeykowitz zu ziehen sei. Dazu ist zu bemerken, dass schon ein Blick auf die Profile der Bohrungen Jeykowitz und Paruschowitz V genügt, um die Ueberzeugung zu gewinnen, dass dies nicht möglich ist. Der erste marine Horizont liegt in beiden Bohrungen bedeutend tiefer in Bezug auf die hangenden Flötze. Letztere sind in beiden Bohrungen, sowie auch auf der Beatensglückgrube ganz abweichend entwickelt und ebenso zeigen die liegenden Schichten unter dem Il. marinen Horizont weder Anknüpfungspunkte an Paruschowitz V noch an entsprechende Aufschlüsse im Rybniker Revier. Man muss also annehmen, dass hier schon tiefere Rybniker Schichten vorliegen, deren Einfallen wahrscheinlich ein westliches ist. Um festzustellen, ob dieselben noch mit tieferen Schichten- gruppen, die bereits im Rybniker Revier aufgeschlossen sind, sich in Beziehung bringen lassen oder ob es noch ältere sind, dazu würden eingehende markscheiderische Studien nöthig sein. Für mich genügt die Thatsache, dass eine Schichten- folge der Rybniker Gruppe vorliegt und werde ich auf die Bedeutung dieser Thatsache in dem Ill. Theil dieser Abhand- lung zurückkommen. 1) Diese Form ist z. B. auf der Leogrube massenhaft beobachtet. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 25 16. Paruschowitz XV (ca. + 246 NN.) liegt etwa 1,7 Kilometer westlich von Paruschowitz XII an der Chaussee von Rybnik nach Seibersdorf, ca. 300 Meter vor dem Weg, welcher rechts abbiegt nach dem Lerchenberg, resp. Orzupowitz. Das Bohrloch beginnt etwa 246 Meter über NN. (nach dem Messtischblatt). Es wurden 286 Meter Deckgebirge durchbohrt, welches, abgesehen von den oberen 6 Metern Diluvium, sämmtlich zum Tertiär zu rechnen ist. Das Steinkohlengebirge wurde dann bis 481,66 Meter erschlossen und darin 7 Flötze festgestellt, von denen nur das II. in 397,12 Meter Teufe 1,71 Meter mächtig ist. Die übrigen sind weniger als einen Meter mächtig, jedoch abgesehen vom Flötz VII (0,34 Meter) in 468,12 Meter Teufe, über einen halben Meter mächtig, nämlich Flötz I in 268,62 Meter Teufe 0,62 Meter ” II ” 421,98 ”» ” 0,80 ” ee ae ” % ” 444 ‚20 ” ” 0,92 ” N A520, 2 Die Bohrung haben wir nicht an Ort und Stelle unter- sucht, sondern Bohrmeister Jentzsch, und es konnte an dem von ihm eingesandten Material festgestellt werden, dass in den Teufen 313, 319, 379-383 und 389—393 Meter marine Fauna vorkommt. Das Muttergestein ist homogener, grauer bis schwärzlicher Thon, wie gewöhnlich. Bei 319 Meter fanden sich auch Fischschuppen. In 472—473 Meter Teufe wurden einige Exemplare einer grossen und breiten ZLingula beobachtet. Pflanzenreste fanden sich nur vereinzelt und die vorliegenden sind nicht ausschlaggebend. Das Vorkommen der marinen Fauna genügt, um auch diese Schichten als zur Rybniker Stufe gehörig zu bestimmen. II. Private Bohrungen. Die seither besprochene Gruppe der fiskalischen Bohrungen wird ergänzt im N. durch eine Bohrung bei Pschyschowka un- 26 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. weit Laband, nordwestlich von Gleiwitz, deren Untersuchung von Hern SuErmonpr-Breslau uns bereitwilligst ermöglicht wurde. Im S. liegen Kernbohrungen noch aus der Loslauer Gegend vor, die in den Jahren 1884—1886 von der Gewerkschaft der cons. Loslauer Steinkohlen-Gruben ausgeführt wurden. Diese sind seiner Zeit von Professor Wriss und Dr. PoTonız unter- sucht worden, doch ist über die Resultate nur eine kurze, vorläufige Mittheilung von Weiss veröffentlicht‘), so dass es zweckmässig erschien, auch diese Bohrungen hier zu berück- sichtigen nach erneuter Untersuchung des in unserer Samm- lung vorhandenen Materiales. 1. Pschyschowka (ca. + 239 NN. nach dem Messtischblatt) liegt südlich vom fiskalischen Bohrloch Schechowitz, östlich der Bahnstation Laband, am Waldrand südlich vom gleichnamigen Orte. Die Proben des Deckgebirges waren zur Zeit unserer Untersuchung nicht mehr zugänglich. Das Steinkohlengebirge beginnt mit 173,60 Meter Teufe und ist bis 254 Meter Teufe durchbohrt. Es wurde nur ein Kohlenflötzchen von 0,50 Meter in dieser Schichtenfolge gefunden. In der Teufe von 214 bis 220 Meter konnte in dem Schiefer marine Fauna nachgewiesen werden mit typischen Formen der Rybniker Schichten. Somit schaltet sich dieses Bohrloch als Bindeglied zwischen Schechowitz und Chorinskowitz resp. Neu-Schönwald I in die Kette der westlich der Störungszone gelegenen Bohrungen ein. 2. Die Loslauer Bohrungen. Von diesen liegen nur Proben mit Versteinerungen aus dem Steinkohlengebirge vor, welche Weiss und PoToNIE ge- sammelt haben. Eine vollständige Schichtenprobenreihe ist nicht vorhanden. Auch ist in den Berichten von Weiss das Deckgebirge nicht berücksichtigt worden, so dass ich also nur nach den Angaben der vom Bohr-Ingenieur Lusisch zusammen- I) Jahrb. d. Kgl. preuss. geol. Landesanstalt. 1885. S. 120—123. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 27 gestellten Bohrtabellen mein Urtheil bilden kann. Die Teufen- angaben der Bohrungen I—IV erstrecken sich fast stets auf mehrere Meter, so dass die genaue Bestimmung der ver- steinerungsführenden Horizonte nicht möglich ist. a. bLoslau I (+ 240,26 NN. nach Markscheider Hauck) liegt nordöstlich der Stadt Loslau unweit des Bahnhofes, da, wo die Chaussee nach Sohrau von der Rybniker Chaussee ab- biegt. Das Deckgebirge ist 142,80 Meter mächtig, davon ge- hören die unteren 133,70 Meter wahrscheinlich dem Tertiär an, die oberen 9,10 Meter wohl zum Diluvium. Das Stein- kohlengebirge wurde dann bis 389,0 Meter Teufe verfolgt, also in einer Mächtigkeit von 246,2 Metern. In demselben wurde marine Fauna mit typischen Formen der Rybniker Schichten nachgewiesen in 256,9 Meter Teufe 297 —3042 ,„ rn 336,1— 341,2 , N 368,8— 370,6 S Der Beginn des Horizontes bei 297—304,2 Meter dürfte im Hinblick auf die Schichtbezeichnungen der Bohrtabelle vielleicht bei 298,3 zu setzen sein. Indessen zeigen Proben aus der Teufe von 286—298 Meter typischen, allerdings festen Schieferthon mit reichlicher Beimengung von kleinen, dunklen Glimmerschüppchen, so dass die Weiss’sche Angabe auch richtig sein kann. Fischschuppen fanden sich bei 222,5 Meter sowie Anthracomya bei 222,8— 223,7 und 280,7 Meter Teufe, und in sehr schlechter Erhaltung, so dass die Gattungsbestimmung zweifelhaft bleibt, bei213,5 -214,30 und 226,9 - 229,9 Meter Teufe. Die Pflanzenreste beweisen ebenfalls, dass man Rybniker Schichten angetroffen hat. Auch die geringe Mächtigkeit der 20 erbohrten Kohlenflötzehen stimmt damit überein. Die drei mächtigsten bei 149,60, 248,90 nnd 253,00 Meter Teufe er- reichen nur je 0,50 Meter Mächtigkeit. Das Einfallen der Schichten betrug nach Messungen des Bohrunternehmers LusiıscH 28 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. bei 155 Meter Teufe 230 a len und 190 b$) 282 PR) 9 18!/a und 19% DIS 2H OLE Korn el, eben mind, 0" „ 940,6 „ los b. Loslau II (+ 253,66 NN. nach Markscheider Hauck) befindet sich etwa 700 Meter nordwestlich vom vorigen bei Radlin. Das Deckgebirge ist 190,20 Meter mächtig. Die oberen 9,30 Meter gehören wohl zum Diluvium, das Uebrige zum Tertiär. Das Steinkohlengebirge wurde bis 487,50 Meter Teufe verfolgt, also in einer Mächtigkeit von 297,30 Metern erschlossen. Von den 28 erbohrten Kohlenflötzen sind 2 über einen Meter mächtig, nämlich das vierzehnte bei 358,57 Meter Teufe mit 1,67 Meter Mächtigkeit und das bei 360,30 Meter Teufe mit 1,20 Meter Mächtigkeit. Beide werden nur durch ein 0,53 Meter mächtiges Mittel von Sandstein mit Schiefer- thon getrennt. Bei 260,95 Meter Teufe lagert ein unreines Flötz von 0,95 Meter Mächtigkeit, im Uebrigen überschreiten die Flötze 0,55 Meter nicht. Marine Fauna fand sich von 218,5 bis 228,8 und von 459,5 bis 465,1') Meter Teufe, auch hier mit typischen Rybniker Formen. Ebenso weisen die gefundenen Pflanzen- reste auf Rybniker Schichten hin. Die Fallwinkel schwanken nach den Bestimmungen des Bohringenieurs Lusisch zwischen 16° und 38° NO., das Streichen wurde von demselben in Stunde 5.0.4. gegen SW. ermittelt. c. Loslau III (+ 268,74 NN. nach Markscheider Hauck) liegt etwa °/, Kilometer südöstlich von Loslau. Das Deck- gebirge reicht anscheinend bis 195,60 Meter Teufe, davon ge- I) Iın Hinblick auf die Schichtbezeiehnungen der Bohrtabelle und da nur ein Belagstück, Dentalium enthaltend, mit der Weıss’schen Teufenangabe vor- liest, ist es vielleicht richtiger, d«n Horizont von 458,0 —463,9 zu legen. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 29 hören vielleicht die obersten 7,20 Meter dem Diluvium an, das übrige dem Tertiär. Das Steinkohlengebirge wurde mit Sicherheit von 232,50 bis 457 Meter durchteuft, also in einer Mächtigkeit von 224,50 Metern. Von den erbohrten 17 Kohlenflötzen sind zwei über einen Meter mächtig, nämlich das dritte bei 289,50 Meter Teufe mit 2,60 Meter und das neunte bei 354,30 Meter Teufe mit 1,50 Meter Mächtigkeit. Ausserdem werden die Flötze 7 (0,50 Meter mächtig bei 331,30 Meter Teufe) und Flötz 8 (in 332,10 Meter Teufe 0,60 Meter mächtig) nur durch ein Schieferthonmittel von 0,20 Meter getrennt, bilden also zu- sammen ein Flötz von 1,10 Meter. Der gleiche Fall liegt bei den Flötzen 15 (0,60 Meter mächtig) und 16 (0,40 Meter mächtig) vor in 441,20 Meter Teufe, wo nur 0,20 Meter Sand- stein mit Schieferthon das trennende Mittel bilden. Jedoch ist die Mächtigkeit der Flötze in Folge des steilen Einfallens der Schichten in Wirklichkeit geringer. Lusisch bestimmte in 12 verschiedenen Teufen die Fallwinkel. Dieselben schwanken zwischen 49° und 65° SW. Das Streichen wurde mit Stunde 9 bestimmt. Was nun das Alter der durchbohrten Steinkohlenschichten betrifft, so wurde typisch marine Fauna in diesem Bohrloch nicht angetroffen, jedoch fanden sich bei 361,6 bis 364,9 und bei 437,1 bis 438,6 Meter Teufe verdrückte Muscheln, die Anthracomya oder Modiola angehören mögen. Dagegen waren Pflanzenreste verhältnissmässig häufig, leider aber auch hier wenig typische Formen vorhanden. Aus dem Vorkommen von Sphenophyllum tenerrimum, charakteristisch für die Sattelflötzgruppe und die Rybniker Schichten, sowie Blättern, die wohl zu Archaeocala- mites radiatus gehören und Sphenopteriden-Resten, die auch sonst in Rybniker Schichten vorkommen, lässt sich auch hier vor- aussetzen, dass ein Niveau der Rybniker Schichten vorliegt. d. Loslau IV (+ 250,28 NN. nach Markscheider Hauck) liegt etwa 500 Schritt nordöstlieh von Loslau Ill, unfern des Loslauer Wassers. Das Deckgebirge scheint bis 166,55 Meter 30 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Teufe zu reichen und grösstentheils aus Tertiär zu bestehen, nur die obersten 13 Meter gehören wohl zum Diluvium. Ob der feste, buntfarbige Thon von 164,30 bis 166,55 Meter Teufe noch zum Tertiär gehört oder zersetzter Schieferthon ist, lässt sich ohne Schichtprobe nicht feststellen. Das Steinkohlengebirge wurde bis 450,40 Meter Teufe durchbohrt, also _ mit 284,85 Meter Mächtigkeit. Marine Fauna mit typischen Formen der Rybniker Schichten fand sich in 201 —203,8 Meter Teufe 231,6— 241,10 256,9— 261,80 293 —298 namentlich das erste und letzte Lager waren reich an Ver- steinerungen. Auch die Pflanzenreste tragen den Character der Rybniker Schichten. Von den 15 Kohlenflötzen erreichen 4 einen Meter Mächtigkeit und darüber, nämlich: Flötz IV bei 3038,33 Meter Teufe mit 1,90 Meter Mächtigkeit NIE 2556,8072 2, a „ .(unrein) IRTEE331790 1,90 Jedoch ist in Betracht zu ziehen, dass der Fallwinkel nach LugiscHh’s Messungen zwischen 14° und 53° schwankt. Das Fallen ist von Lusisch in Stunde 1 nach SSO. gerichtet, das Streichen nach SSW. in hora 7 gefunden worden. In der Bohr- tabelle ist in der Teufe von 344,0 bis 344,60 mürber Schiefer als Sprunggebirge angegeben. Diese Bohrung ist auf Blatt VII der Saigerrisse dar- gestellt. ” » ” ” ” ” B)] ” ” ” ” ” ” e. Loslau V. (+- 249,69 NN.) liegt in geringer Entfernung nordwestlich von Loslau II. Das Deckgebirge scheint nach der Bohrtabelle bis 110,90 Meter zu reichen. Davon gehören die oberen 10,50 Meter wohl zum Diluvium, die übrigen Schichten zum Tertiär. Das Steinkohlen- gebirge ist bis 452,18 Meter Teufe durchbohrt worden. Es wurden. dabei nur 9 Flötzchen angetroffen, von denen das Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 31 mächtigste (No. 1 bei 321 Meter Teufe) nur 0,90 Meter mächtig ist. Das Einfallen der Schichten ist ein sehr wechselndes. Lusisch hat in 90 verschiedenen Horizonten den Fallwinkel bestimmt. Darnach schwankt er zwischen 10° und 90%. Bis 142 Meter Teufe hält er sich meist zwischen 10° und 20°, von da ab bis 330,4 Meter meist zwischen 20° und 30°, bei 331 und 333 Meter steigt er auf 61° resp. 65° und bei 336 und 337 auf ca. 90", bei 339 Meter sinkt er auf 78°, hält sich bis 348 Meter zwischen 55° und 44° und in den späteren Teufen im Allgemeinen zwischen 17° und 30°; nur dreimal über- steigt er die letztere Zahl, am höchsten bei 425 Meter Teufe mit 41,5° Hieraus geht hervor, dass die Lagerung eine mehr- fach gestörte ist. Bei ca. 337 Meter wird eine Verwerfung vorauszusetzen sein. Marine Fauna mit typischen Formen der Ostrauer Schichten fand sich bei 151; 188,2; 191,5; 197; 217—218 und 318 Meter Teufe; bei 208 Meter unbestimmbare Thierreste; Anthracomya (?) bei 214 bis 214,5 und 364 Meter und bei 440 resp. 446 Meter Teufe schlecht erhaltene Thierreste, die wahrscheinlich Anthra- comya oder Modiola angehören. Auffallend ist der Unterschied in der Mächtigkeit des Deckgebirges dieses Bohrloches im Vergleich zu dem ganz nahe liegenden Bohrloch Il und ebenso der Unterschied in der Entwickelung des Steinkohlengebirges und dem Auftreten mariner Fauna und der Kohlenflötze in demselben. Die Er- klärung dürfte in Schichtenstörungen zu suchen sein. B. Bohrungen östlich der Störungszone. I. Fiskalische Bohrungen. 1. Schönwald I (+ 249 NN.) befindet sich an der Landstrasse von Gleiwitz nach Orzesche, direet vor dem Dorfe an der linken Seite der Strasse. Wir haben die Bohrkerne an Ort und Stelle nicht untersucht, 32 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. jedoch ist uns eine Schichtenprobenreihe zugegangen, nach der Folgendes sich feststellen liess. Das Deckgebirge beträgt 349,20 Meter. Nur die obersten 7,50 Meter kann man zum Diluvium rechnen. Die Schichten- probe 5 „Thon grau, sandig, mit Geröll und kleinen Sand- schichten“ enthält als Thonprobe eine schwach sandige, glimmer- haltige Thonmasse, welche sich in Nichts von schwach sandigem Tegel unterscheidet. Das beiliegende „Geröll“ ist Tertiärquarzit und der „Sand“ ist stark thonig. Demnach darf man diese Schicht wohl bereits zum Tertiär rechnen, zu dem auch die sämmtlichen übrigen nach der Tiefe folgenden Schichten des Deckgebirges zu rechnen sind. Gyps tritt in der Teufe von 230—252 Meter in grauen Schieferletten auf. Das Steinkohlengebirge wurde bis 372,45 Meter durchbohrt, dabei ein 2,80 Meter mächtiges Flötz bei 367,60 Meter Teufe und ein 1,10 Meter mächtiges Flötz bei 372,25 Meter Teufe ange- troffen. In den Schieferthonproben aus den Teufen von 369,76 bis 371,15 wie 372,25 — 872,45 Meter fand sich Annularia radiata, eine Saarbrücker Pflanzenform, aus deren Vorkommen man für die Schichten dieses Bohrloches die Zugehörigkeit zu den Orzescher Schichten annehmen kann!). Zudem wird diese Auffassung unter- stützt durch die Ergebnisse der folgenden, östlich und südlich davon gelegenen Bohrungen. Das Profil findet sich auf Blatt II der Saigerrisse. 2, Langwasser 1] liegt südöstlich von Gieraltowitz an der Chausse von Gleiwitz nach Orzesche, östlich vom Vorwerk Langwasser. Schichten- proben von diesem Bohrloch, das grösstentheils mit Meissel gebohrt war, haben wir nicht erhalten, auch die Proben an Ort und Stelle nicht untersucht. Nur wenige mit Diamant gebohrte Kerne von dort aus der Steinkohlenformation wurden I) Das Kgl. Oberbergamt war zur Zeit der Herstellung des Profiles von diesem Fund nicht unterrichtet, daher ist auf Bl. II der Saigerrisse das Alter des Steinkoblengebirges „unbestimmt“ gelassen. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 85 uns gelegentlich der Untersuchung von Dubensko I vorgelegt. Diese haben eine Flora ergeben, die characteristisch für die Orzescher Schichten ist, nämlich Annularia radiata, Sphenophyllum cuneifolium, Asterophyllites grandis, Sphenopteris Schatzlarensis und grypophylla, Dietyopteris Brongniartii, Neuropteris typ. flexuosa. Wir befinden uns also im Hangenden der Satteltlötzgruppe. Es wurden nur zwei Flötzchen erbohrt, No. 1 in 64,23 Meter Teufe 0,40 Meter und No. 2 in 66,90 Meter Teufe 0,60 Meter mächtig. Das Deckgebirge enthält nach der Bohrtabelle 54,18 Meter. 3 Die Bohrungen bei Gieraltowitz befinden sich etwa 2 Kilometer westlich vom vorigen Bohrloch, an einem Wege, der vom westlichen Theil des Dorfes Gieraltowitz direct nach Süden läuft in der Richtung nach dem Gieraltowitzer Wald. Es sind 9 Bohrungen dort angesetzt, deren Schichten- probenreihen uns sämmtlich zugingen, von denen wir aber an Ort und Stelle nur IIT—VII untersucht haben. In die Profile des Kgl. Oberbergamtes ist Nr. VI auf Blatt II aufgenommen worden. Das Deckgebirge wird durchweg von Diluvium und Tertiär gebildet. Die Mächtigkeit des Diluviums schwankt, je nach der Lage des Bohrloches, zwischen 9—19 Meter, die des Tertiärs zwischen 78 und 100 Meter. Auch die über dem ersten, 0,10—0,80 Meter mächtigen Flötz erbohrten Schichten der Steinkohlenformation haben in den verschiedenen Bohrungen eine verschiedene Mächtigkeit, welche sich zwischen 47,25 und 72,60 Meter hält. Unterhalb des ersten Flötzes ist das Steinkohlengebirge nur wenige Meter durchbohrt worden; am tiefsten ist Bohrloch I mit 11,6 Meter geführt. Dabei hat sich in den Bohrungen I und IV—VIII noch ein zweites Flötz gefunden, das in I, VI und VII durch ein Schieferthon-Mittel in zwei Flötzchen getheilt ist, und in VII am mächtigsten ist mit 1,13 Meter. Die Schieferthonlagen haben Pflanzenreste geliefert, nach welchen die Schichten der Orzescher Stufe zuzurechnen sind. Neue Folge Heft 19. 3 34 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 4. Die 4 Bohrungen bei Knurow befinden sich ca. 4'/; Kilometer westlich von den vorigen, dicht am Orte gleichen Namens, nördlich vom Gut, am Wege nach Gleiwitz. An Ort und Stelle von uns untersucht wurden I und IV. Von II haben wir, ebenso wie von I und IV, Schichten- probenreihen erhalten, von III hat dagegen uns Nichts vor- selegen. Das Deckgebirge besteht in den drei untersuchten Bohrungen aus Diluvium und Tertiär. Ersteres ist 18,20 resp. 16,20 resp. 18,80 Meter, letzteres 277,60 resp. 283,20 resp. 275,20 Meter mächtig. Das Steinkohlengebirge wurde in II bis 362,90 Meter Teufe, in IV bis 335,16 Meter Teufe durch- bohrt. Hierbei ergaben die Schieferthone Pflanzenreste, welche für die Orzescher Schichten charakteristisch sind. Das Bohrloch I (Blatt II der Saigerrisse) ist das zweit- tiefste der bis jetzt gemachten Bohrungen und erreichte eine Teufe von 1351,76 Meter. Das Kohlengebirge ist darin in einer Mächtigkeit von 1055,96 Meter aufgeschlossen. Nach den gewonnenen Pflanzenresten liessen sich Orzescher Schich- ten mit Sicherheit bis 796 Meter Teufe nachweisen. Doch werden sie in Wirklichkeit noch tiefer herabreichen, wahr- scheinlich bis 872 resp. 935 Meter Teufe.. In den Schichten zwischen 796 und 872 Meter Teufe kamen Pflanzenreste vereinzelt ebenfalls vor, jedoch solche, die sich sowohl in Orzescher wie in Rybniker Schichten finden, also für die Niveaubestimmung nicht ausschlaggebend sind. Interessant ist ferner die Beobachtung, dass Neuropteris Schlehani bis zur Teufe von 653 Meter hinauf sich findet, also auch in den untersten Orzescher Schichten noch auftritt, wie es neuer- dings auch in Westfalen nachgewiesen wurde. Von 872—935 Meter Teufe wurden Sandsteine und Conglo- merate mit schwächeren sandigen Schieferschichten erbohrt, welche nach Analogie der Conglomerate bei Myslowitz die Grenzschichten zwischen den Orzescher Schichten und der Sattelflötzgruppe bilden dürften. Denn unterhalb derselben treten mächtige Flötze auf, die von einer Mischflora begleitet sind. Eine solche liess sich mit Sicherheit bis 1093,33 Meter Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 35 Teufe nachweisen, während in den Schichten von 1093,33 bis 1171,22 Meter wiederum keine ausschlaggebenden Pflanzen gefunden wurden. Jedoch dürfte auch diese Schichtenfolge noch zu der Sattelflötzgruppe zu rechnen sein. Denn einerseits fehlen Schichten mit mariner Fauna, die sonst unter der Sattelflötzgruppe bald aufzutreten pflegen, gänzlich. Andererseits, würde man das 12,89 Meter mächtige Flötz bei 1058,77 Meter Teufe als Vertreter des Pochhammerflötzes ansprechen und das 3,44 Meter mächtige Flötz bei 1167 Meter Teufe als Vertreter des Andreasflötzes, bliebe zwischen beiden nur ein Mittel von 105 Meter, während auf der cons. Gieschegrube bei Kattowitz im Kronprinzschacht dasselbe bereits ca. 150 Meter beträgt. Es dürfte also wohl richtiger sein, das 3,44 Meter mächtige Flötz schon zu der Sattelflötzgruppe zu ziehen und eine Einschiebung neuer Mittel resp. Verstärkung der im Osten vorhandenen Mittel nach Westen, eventuell eine Spaltung der Flötze voraus- zusetzen. Von 1171 bis 1351 Meter Teufe sind nach dem Character der Flora und Fauna und dem petrographischen Verhalten der Gesteine sicher Rybniker Schichten durchbohrt. Typisch marine Fauna wurde bei 1267 bis 1270, bei 1290 bis 1293 und bei 1318 bis 1319 Meter Teufe angetroffen. Schlecht er- haltene Anthracomyen bei 1326—1328 Meter. In den höheren Schichten fanden sich Anthracomya-Reste bei 369-374, 438'), 645, 668—669 und 712, jedoch meist verdrückt; gut bestimm- bar nur bei 668—669 Meter. 65 Kohlenflötze wurden erbohrt, davon besitzen folgende eine Mächtigkeit von über einem Meter: Flötz 2 in 318,02 Meter Teufe mit 2,74 Meter Mächtigkeit » 8 » 323,60 „ » » 1,10 v>) 4 9) 325,30 » ” ” 1,30 ” ” ” 6 ” 841,60 ” E „ ” 2,07 ” ” ” 8 ” 873,00 2) ” ” 1,30 ” ” 2” 10 ” 402,34 ” >} ” 9,02 ” ” I) Dieser Horizont bei 428 Meter Teufe ist im Profil auf Blatt II nicht verzeichnet, da die betreffenden Stücke sich erst nachträglich unter Pflanzen- resten gefunden haben. g* 36 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Flötz 11 in 420,49 Meter Teufe mit 3,04 Meter Mächtigkeit ” 275%, 441,88 „ » 2 ll >) 13 ,„ 445,80 „ » „680 ,„ ” ID: 489,78 » „120 „ 2) 2) 16 ,„ 497,62 ) ” » 2,12 ; b2) 19—20 ” 536,30 ” ” ” 2,44 ” ” inel. 0,78 Mittel 21 242, 562,185; » » 4,78 Meter Mächtigkeit incl. 2,33 Mittel RE PR OLD UZAN Rn » » 1,47 Meter Mächtigkeit „ 29— 80 „ 591,36 ” ” ” 1,88 » ” inel. 0,29 Mittel RD ODARLZE ER, » ». 1,22 Meter Mächtigkeit » 35— 86 2) 648,63 ” b2) » 2,02 ” inel. 0,80 Mittel „8889 „ 679,54 ,„ >» » 1,46 Meter Mächtigkeit inel. 0,42 Mittel Do 100505 » » 1,62 Meter Mächtigkeit „ 45 „ 138,60 ” 6) ”» 2,88 » 48 2) 156,81 „ » „ 1,72 » 49 2) 1716,98 ” „ 2) 1,20 ” sl „ 808,08 ” ” b) 1,12 „ „ 92 » 821,00 e2) » ”» 2,12 62) 53 2) 837,40 ” „ ” 2,10 ” 2) Di, 868,79 >) 2) „ 1,08 ,„ ” 96 2) 341,80 e) 2) ” 1,82 „ >>) 58 ” 978,77 >} 2 ” 2,29 2) ” 60 ” 1071,26 ” ” Dr] 12,49 ” ” inel. 0,84 Schiefer url se » » 2,68 Meter Mächtigkeit 3 63 2 1171,22 ” ED) 3,44 2 ” Sphärosideritlager fanden sich in der Teufe von 452, 465, 493, 500 Meter, sodann bei 716,00 (0,30 em mächtig), 728 (0,20 cm), 748,50 und 766 (0,50 cm) Meter. Das Einfallen der Schichten ist sehr wechselnd. Zunächst in den oberen Schichten der Steinkohlenformation wurden 35° - gemessen. Der Fallwinkel hält sich dann in — 100 bis — 250 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 37 Meter NN. zwischen 17° bis 24°, erreicht bei — 322 Meter wieder 38°, bleibt in — 377 bis — 550 Meter Teufe wieder im Allgemeinen zwischen 10° und 24° und wird in der Teufe noch schwächer, übersteigt hier nicht mehr 13°. In der Teufe von ea. 1058 Meter wurde eine 13!/; procentige Soole erbohrt, in der Teufe von ca. 1101 Meter eine 17 procentige. 3. Die Bohrungen bei Sezyglowitz. Es sind bei diesem, südlich von Knurow gelegenen Ort 7 Bohrungen gemacht worden. Davon hat uns zur Unter- suchung am Orte nur No. III vorgelegen. No. VII ist vom Bohrmeister JENTZScH untersucht und die gefundenen Pflanzen- reste uns zugesandt worden. Eine Bohrprobensuite ist uns von diesen ebenfalls übermittelt, auch von I, Ilund VI. DieBohrungen I—IV wurden im Allgemeinen nicht mit Diamant, sondern mit Schappe gebohrt, und nur im Bohrloch III wurden in den Teufen von 168,54 bis 168,64, von 168,76 bis 174,25 und von 177,50 an bis 182,73 Meter Kerne erbohrt und von uns unter- sucht. Dieselben lieferten Pflanzenreste, welche die Zugehörig- keit der Schichten zu den Orzescher Schichten ausser Zweifel stellten. Die Abgrenzung des Deckgebirges lässt sich nach den vorliegenden Schichtproben nicht mit Sicherheit feststellen. Auf Blatt II der Saigerrisse ist in dem Profil von Sezyglowitz III die Gliederung so vorgenommen worden, dass die Schichten bis 98,50 Meter dem Diluvium, von da bis 120 Meter dem Tertiär und von da bis 130,25 Meter dem Buntsandstein (hier mit Vorbehalt) zugerechnet wurden. Richtiger dürfte es sein, das Diluvium auf die oberen 14 Meter zu beschränken und mit 14,0 Meter das Tertiär be- sinnen zu lassen. Die Proben von 14 bis 42,6 Meter „grauer Thon“ und von 75,30 bis 98,50 „feiner Schlemmsand“ gehören sicher zum Tegel. Auch wäre für Diluvialschichten die Mächtig- keit eine ungewöhnliche. Ebenso glaube ich nicht an das Vorhandensein von Buntsandstein. Der ‚gelbe Thon“ von 126,91 bis 130,25 Meter Teufe ist zersetzter Schieferthon der 38 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Steinkohlenformation, die also mit 126,91 Meter sicher beginnt und bis 182,73 Meter durchbohrt wurde. Der darüber lagernde „trothe Sandstein“ von 120,0 bis 126,91 Meter ist in der Probe rother, feiner, eisenschüssiger Sand mit einem Brocken sehr feinkörnigen, mürben, weissen Sandsteins. Ueber sein Alter lässt sich nichts Sicheres sagen, doch möchte ich ihn zum Buntsandstein schon aus dem Grunde nicht stellen, da in keiner der benachbarten Bohrungen Buntsandstein angetroffen wurde. Er kann zum Carbon, aber auch zum Tertiär ge- hören. Die erbohrten Flötze sind durchweg geringfügig und er- reichen nicht einen halben Meter, abgesehen vom Flötz VII in 177,50 Meter Teufe, das in der Bohrtabelle mit 1,30 Meter angegeben wird, jedoch mit dem Bemerken, dass mehrere Mittel mit eingerechnet sind. Auch die Bohrungen I, II und IV haben keine mächtigeren Flötze geliefert und auch bei ihnen bleibt die Abgrenzung und Gliederung des Deckgebirges vorläufig eine unsichere. Die Bohrung VII liest bedeutend südlicher, nordwestlich vom Gut Czuchow am Teich, welchen ein kleiner Zufluss des Birawka-Baches bildet, unweit des Weges von Czuchow nach Vw. Annahof. Das Deckgebirge wird hier von 5 Meter Diluvium und 116,40 Meter Tertiärformation gebildet. Das Steinkohlen- gebirge wurde bis 565 Meter Teufe durchbohrt. Dabei wurden 20 Flötze erschlossen, von denen jedoch nur Flötz XIII in 460,37 Meter Teufe 1 Meter mächtig ist und die drei Flötze XVII, XVIII und XIX in 558,20 Meter Teufe zusammen 3,35 Meter Kohle incl. 0,91 Meter Schieferthonmittel enthalten. Einen halben Meter und mehr erreichen noch die Flötze III in 297,23 Meter Teufe (0,50 Meter), V in 340,62 Meter Teufe (0,52 Meter), VIII in 392,80 Meter Teufe und XI in 423,31 Meter Teufe (beide je 0,70 Meter). Die übrigen sind weniger als einen halben Meter mächtig. Die Pflanzenreste waren ziemlich reichlich in den Schiefern vertreten und weisen auf hohe mittlere Orzescher Schichten, vielleicht schon obere hin. Fallwinkel wurden vom Bohr- meister mit 35° in 270 Meter, 20° in 519,34 und 35° in 536 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 39 Meter Teufe gemessen. An dem eingesendeten Material wurden gemessen: bei 169 Meter 10,5° 2 BD SD re ln Er Ian. 3.320 n al nr BA) en 20 eeonan 20202 EA rl? 1190, 2030 MRS 00RLN 1,800 Der starke Wechsel der Fallwinkel dürfte auf discordante resp. ungleichförmige Parallelstructur der Schichten zurück- zuführen sein, welche an einigen grösseren Kernstücken deut- lich beobachtet werden konnte. Der Bohrpunkt liegt nach dem Messtischblatt etwa + 241 Meter NN. Die Bohrtabelle ist im Anhang beigefügt. 6. Die 3 Bohrungen bei Dubensko. Auch diese Bohrungen, dicht nördlich bei Alt-Dubensko und östlich von Sezyglowitz gelegen, sind vorwiegend ohne Diamant gebohrt. Nur in Alt-Dubensko I wurden einige Kerne ge- fördert, deren Untersuchung Pflanzenreste vom Character der Orzescher Schichten ergab. Auf Blatt II der Saigerrisse des Kgl. Oberbergamtes ist Dubensko III aufgenommen, da es am tiefsten in das Steinkohlengebirge eingedrungen ist. Bei der geringen Entfernung von I und III darf man auch bei der letzteren Bohrung ein Orzescher Niveau voraussetzen. Da uns von den Bohrungen bei Dubensko keine Schichten- probenreihen zugegangen sind, auch an Ort und Stelle nur die Kerne von Bohrloch I vorgelegen haben, kann ich über das Deckgebirge kein Urtheil abgeben. 40 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 7. Die 9 Bohrungen bei Leschezin und Stanowitz. Von den mit Leschezin I bis IX bezeichneten Bohrungen liegen nur die ersten 5 bei dem gleichnamigen Orte und zwar an dem Wege, welcher auf der SW.-Seite des Dorfes nach dem Gut verläuft, die Bohrungen VI bis IX liegen östlich bei dem Dorfe Stanowitz. Von den 5 bei Leschezin selbst gelegenen Bohrungen haben wir I, II und V an Ort und Stelle untersucht, III und IV nicht, und wir erhielten auch keine Schichtenproben von dort, sondern nur Bohrtabellen. Auf dem Blatt III der Saiger- risse ist Bohrloch V (+ 262 NN.) aufgenommen, da es am tiefsten in das Kohlengebirge eingedrungen ist. Dieses Bohr- loch ist bis 61,21 Meter mit der Schappe gebohrt, von da ab meist stossend.. Mit Krone wurden Kerne erhalten nur aus der Teufe von 103,26 bis 135,32 Meter und von 205,26 bis 300,46. Das Deckgebirge besteht nach den eingesandten Schicht- proben und soweit sich nach dem mit der Schappe veränderten Zustand derselben urtheilen lässt, bis 21,90 Meter aus Diluvium. Auch die Schichtproben 21,90—32,0 Meter scheinen nach den vorliegenden „Thon- und Kiesproben“ noch zum Diluvium zu gehören, denn der „Thon“ hat in der Probe ganz den Character eines Geschiebemergels. In dem Saigerriss auf Blatt III ist diese Schichtfolge schon zum Tertiär gerechnet. Bei dieser Annahme müsste man voraussetzen, dass die Thonprobe beim Bohren durch Vermengung von Kies und Tegel den Character des Geschiebemergels, was wohl möglich ist, erhalten habe. Es folgt dann sicheres Tertiär bis 58,0 Meter Teufe.. Auf Blatt III hat GAzEBLEeR dasselbe bis 70,19 (+ 191,81 NN.) Meter gerechnet. Nach den vorliegenden Schichtproben ist der „weiss- graue Letten“ von 58 Meter bis in diese Teufe bereits Schiefer- thon und gehört ebenso wie der darunter folgende röthliche Schieferthon schon zur Steinkohlenformation. Im Bohrloch II liegt nach den vorliegenden Schichtproben die Grenze zwischen Diluvium und Tertiär bei 39,40 Meter, zwischen Tertiär und Carbon bei 70,50 Meter Teufe.. Im Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 41 Bohrloch I reicht das Diluvium bis 36,50 Meter, das Tertiär bis 69,50 Meter Teufe. In beiden Bohrungen ist das Stein- kohlengebirge mit Krone gebohrt. Die Flora dieser 3 Bohrungen aus den Schieferthonen des Steinkohlengebirges weist auf ein Niveau der Unteren, viel- leicht auch schon der Mittleren Orzescher Schichten hin. In Uebereinstimmung hiermit steht das Auftreten von Sphäro- sideriten in den Schieferthonen in der Teufe von 127—129 und 225—283 Meter. Bei 230—231 und 264-265 Meter Teufe bilden sie förmliche Lager. Das Einfallen der Schichten ist in dem Saigerriss auf Blatt III von GAEBLER mit 30° resp. 24° angegeben. Es wurden in Bohrloch V 21 Kohlenflötze erbohrt, von denen nur Flötz IX in 171,18 Meter Teufe 1,01 Meter Mächtigkeit erreicht, aber mit den hangenden Flötzen VI, VII und VIII und den be- treffenden Mitteln ein Flötz von 4,16 Metern incl. 1,71 Meter Schieferthon bildet. Auf Blatt III ist von GAEBLER auch noch das Flötz V (0,25 Meter) hinzugerechnet, welches durch ein 1,32 Meter mächtiges Schieferthonmittel von Flötz VI getrennt ist, so dass dort sich die Mächtigkeit auf 5,73 Meter Kohle incl. 3,03 Meter Schieferthon stellt. Die Flötze XVII, XVII und XIX in der Teufe von 283,80—285,49 Meter umfassen zusammen 1,69 Meter incl. 0,74 Meter Schieferthonmittel. In Bohrloch I wurden innerhalb der Schichten von 114,06 bis 150,42 Meter Teufe 6 Flötze erbohrt, von denen ebenfalls nur ein Flötz (No. I bei 115,94 Meter) 1,88 Meter Mächtigkeit erreicht, die übrigen überschreiten einen halben Meter nicht. Es dürfte dieses Flötz I ein hangenderes sein, welches in Bohrloch V nicht mehr vertreten ist. In den Bohrungen II (154,50 Meter tief), III (81 Meter tief) und IV (112,80 Meter tief) wurden nur 3 resp. 1 resp. 2 Flötze erbohrt, von denen nur das Flötz in Bohrloch III bei 80,60 Meter Teufe einen Meter mächtig wird. Die Bohrungen Leschezin VI, VI, VIII und IX be- finden sich östlich von dem genannten Orte bei Stanowitz und zwar VI-VIII in dem Thälchen zwischen diesem Orte und dem nördlich gelegenen Kupferhammer, IX ca. 800 Meter 42 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. südöstlich vom Gute gelegen, an einem Teich bei Podgra- bina. Leschezin VI (+ 260 NN.) enthält 112,40 Meter Deckgebirge, von dem wahrscheinlich die oberen 33,54 Meter dem Diluvium angehören, das Uebrige dem Tertiär. Jedoch ist es nicht ausgeschlossen, dass die unterste Schicht „Sandstein, grau“ von 111,34— 112,40 Meter bereits zum Carbon zu rechnen ist. Das Steinkohlengebirge wurde bis 357,31 Meter Teufe durchbohrt. Es fanden sich 12 Flötze in dieser Schichtenfolge, von denen Flötz VI in 283,61 Meter Teufe 0,90 Meter, Flötz VII in 301,21 Meter Teufe 1,40 Meter, Flötz X in 332,79 Meter Teufe 2,31 Meter und Flötz XI und XII in 349,00 Meter Teufe zusammen 1,81 Meter (incl. 0,79 Meter Mittel) Mächtigkeit besassen. Die übrigen Flötze erreichen in ihrer Mächtigkeit höchstens 0,70 Meter. Eisensteinlager fanden sich bei 141 (ca. 10 Cen- timeter mächtig), 205, 210—233 (reichlich), 340— 346,40, 347,08 — 347,87 und bei 350 Meter Teufe.. Bei 130 Meter Teufe lagert in zersetztem, eisenhaltigem Schieferthon ein Rotheisensteinflötzchen. Leschezin VII lieferte 11!,20 Meter Deckgebirge. Von 28,57 Meter Teufe an abwärts liegt sicher Tertiär vor, und in der Reihenfolge und Mächtigkeit der Schichten zeigt sich grosse Uebereinstimmung mit Leschezin VI. Dagegen sind die oberen Schichten nach den eingesandten Proben abweichend ent- wickelt. Das Diluvium erreicht anscheinend nur 7,30 Meter. Von dieser Teufe bis 28,57 Meter liegen Mergelsande und ein kalkhaltiger Thon vor, die eher an Tertiär erinnern. Das Kohlengebirge wurde bis 242,15 Meter durchbohrt, dabei 5 Flötze angetroffen, von denen das mächtigste (Flötz V) in 241,531 Meter Teufe nur 0,57 Meter mächtig ist. Eisensteine fanden sich von 211,75—231,17 reichlich, ferner von 231,21 bis 240,74 Meter Teufe. Leschezin VIII durchbohrte 104,60 Meter Deckgebirge, davon 17,78 Meter Diluvium, das Uebrige Tertiärformation. In letzterer fand sich in 62 Meter Teufe 4,80 Meter Gyps. Die Stein- kohlenformation wurde bis 262,96 Meter Teufe durchbohrt. Die Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 43 Bohrung stimmt, abgesehen von den obersten 17 Metern, mit VII in der Schichtenfolge gut überein. Auch hier sind 5 Flötze erbohrt, von denen das V in 262,65 Meter Teufe 0,90 Meter mächtig ist, Flötz I in 136,32 Meter Teufe nur 0,58 Meter; von den übrigen Flötzen hat das mächtigste 0,25 Meter. Eisensteine fanden sich in den Schieferthonen von 144,15 — 151,63, 151,88 bis 164,70 und 250,36— 258,00 Meter Teufe. Leschezin IX brachte 565,58 Meter Deckgebirge, und zwar 5 Meter Alluvium, 8 Meter Diluvium, im Uebrigen Tertiär- formation. Von 233,17—311 Meter lagert Thon mit Gyps und darin in 272,60 Meter Teufe ein 10,90 Meter mächtiges Steinsalz- lager. In 344—367 Meter Teufe lagert eine Scholle Steinkohlen- gebirge, nämlich Schieferthon mit Pflanzenresten der Orzescher Schichten (z. B. Annularia radiata), welche wohl zur Zeit der Ablagerung dieser Tertiärschichten von einer benachbarten, aus Steinkohlenschichten bestehenden Klippe abgebrochen und in den Meeresschlamm eingebettet worden ist. Denn für einen weiteren Transport war die Schicht von 23 Meter Durchmesser zu schwer. Das Steinkohlengebirge selbst wurde im Bohrloch nur bis 567,15 Meter Teufe durchbohrt, also nur 1,57 Meter, welche zwei Flötzchen von 0,47 und 0,24 Meter Mächtigkeit enthalten, getrennt durch ein Schieferthonmittel von 0,58 Meter. Das Bohrloch liegt nach dem Messtischblatt + 250,5 Meter NN. Die Bohrungen Leschezin VI, VII, VIII und IX sind im Steinkohlengebirge mit Krone gebohrt und die Schieferthone in denselben haben zahlreiche Pflanzenreste, z. B. Sphenopteris grypophylla, Lonchopteris rugosa, geliefert, welche darauf deuten, dass mittlere oder vielleicht schon obere Orzescher Schichten hier vorliegen. Der Fallwinkel beträgt in VI (nach dem Profil auf Blatt IV der Saigerrisse) bei 130 Meter 17°, bei 149,50 Meter 18°, bei 172 Meter 27°, bei 277,70 Meter 28°, bei 301 Meter 10%, bei 332,79 Meter 0°. In VII konnte ich an dem. eingesandten Material bei 228 Meter 15° messen, in VIII bei 232 Meter 7° und in IX an der Schichtprobe von 541—947 Meter 44°. 44 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 8. Belk I liegt östlich von den vorigen am westlichen Ende des Dorfes Nieder-Belk. Das Deckgebirge ist 186 Meter mächtig. Da- von gehören die Schichten von 64,80 Meter ab nach unten sicher dem Tertiär an. Ob indessen die obige Grenze des Tertiärs bei 64,80 Meter oder höher liest, lässt sich nach den vorliegenden Schichtproben nicht beurtheilen. Das Stein- kohlengebirge wurde nur bis 224,30 Meter Teufe verfolgt. In- dessen hat der hierbei erbohrte 17,55 Meter mächtige Schiefer- thon einige Pflanzenreste ergeben, die auf ein Niveau der Orzescher Schichten hinweisen. Das einzige in 206,75 Meter Teufe erbohrte Kohlenflötz ist nur 0,25 Meter mächtig. 9, Paruschoewitz V. (+ 235 NN.). Etwa 1 Kilometer östlich von Rybnik dicht nördlich der Chaussee nach Sohrau, kurz bevor dieselbe die Orzesche-Ryb- niker Eisenbahn durchschneidet, sind zwei Bohrungen gemacht worden, welche nach dem nördlich davon gelegenen Paruschowitz benannt worden sind, und zwar Paruschowitz I und V. Da dieselben dicht bei einander liegen und Paruschowitz I nur wenig in das Steinkohlengebirge eingedrungen ist, genügt es Paruschowitz V allein zu besprechen. Dieses Bohrloch ist das tiefste und wichtigste sämmtlicher neueren Bohrungen in Oberschlesien. Es hat die Teufe von 2003,34 Meter erreicht und in dieser Teufe noch Kerne von 45 Millimeter Durchmesser geliefert. Das Deckgebirge ist 210 Meter mächtig. Die oberen 14,90 Meter sind dem Diluvium zuzurechnen, das Uebrige der Tertiärformation. In der Teufe von 132,50— 157,60 finden sich Gypsschichten und Kalke eingelagert und wechsellagernd mit grünlich grauem Thon. Das Steinkohlengebirge beginnt mit 210 Meter Teufe und ist mit 2003 Meter noch nicht annähernd durchörtert, es dürften vielmehr noch mehr als 1000 Meter zu erwarten sein. Es sind in den aufgeschlossenen Schichten durchbohrt worden Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 45 Mittlere resp. Untere Orzescher Schichten, die Sattelflötzgruppe und Rybniker Schichten. Pfilanzenversteinerungen, welche typisch für die Orzescher Schichten sind, wie Neuropteris gigantea, Pecopteris crenata, Aletho- pteris lonchitica, Palmatopteris Coemansi und furcata, wurden ge- funden bis zur Teufe von 919 Meter. Typische Rybniker Formen fanden sich erst von 1409 Meter Teufe ab und abgesehen von Sphenophyllum tenerrimum, welches bei 1409, 1436— 1437, 1458 bis 1459, 1463-1464, 1968 und 1994 Meter Teufe beobachtet wurde, traten sie auch nur vereinzelt auf. Eigentliche Misch- flora in den Schichten, welche man der Lage nach der Sattel- tlötzgruppe zurechnen muss, wurde nicht beobachtet, vielmehr wurden in diesen Schichten überhaupt keine ausschlaggebenden Reste gefunden. Thierreste von marinem Character wurden in folgenden Teufen nachgewiesen: bei 1337, 1342—1347, 1358, 1362, 1370, 1372; 1491; 1608; 1825, 1840; 1917—1921, 1924—1925, 1945, 1970 bis 1972; 1975, 1978—1979 Meter. Lingula allein und massenhaft auftretend wurde bei 1634 und 1928 Meter Teufe angetroffen. Im ersteren Horizont liegt eine breite, grosse Lingula vor, welche mit der bei Dombrowa (Russisch Polen) auftretenden anscheinend identisch ist, im letzeren Lingula mytiloides. Diese beiden Horizonte dürften als brackische resp. Strandbildungen anzusehen sein. Thierreste von brackischem resp. Süsswasser - Character (Anthracomya, Modiola) wurden in 1680— 1684, 1690 — 1693, 1697, 1741; 1748; 1795 und 1853—1856 Meter Teufe gefunden. Bei den Horizonten 1748 und 1856 Meter liegt insofern eine Un- sicherheit vor, als unsere Belegstücke diese Nummern nach Angabe des betreffenden Bohrmeisters an Ort und Stelle er- halten haben, während nach der Bohrtabelle unter dem Kohlen- flötz No. 79 von 1747,89 —1748,49 Meter Teufe und demjenigen bei 1855,35 — 1855,75 Meter (No. 81) jedesmal Sandstein folgt. Es liegt also entweder ein Versehen für die Angaben auf den Bohrkernen vor und die Horizonte liegen thatsächlich über den Kohlenflötzen, wie in dem Saigerriss auf Blatt IV ange- nommen worden ist, oder aber es liegen auch unter den Flötzen 46 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. zunächst noch schwache Schieferlettenlager, die bei der Auf- stellung der Bohrtabelle nicht berücksichtigt sind, wie es ja häufiger vorkommt. Will man nun nach diesen Beobachtungen die Grenzlinien zwischen den Orzescher Schichten und der Sattelllötzgruppe einerseits und für die letztere und die Rybniker Schichten andererseits festsetzen, so muss man, um zum Ziel zu kommen, auch den petrographischen Character der Schichten mit be- rücksichtigen. Für die Bestimmung der oberen Grenze der Sattelflötz- gruppe ist auch das Auftreten von Sphärosideritlagern zu verwerthen, da dieselben, abgesehen von den ganz abweichend entwickelten Sphärosideritbildungen der Horizonte mit mariner Fauna, nach den bisher gemachten Erfahrungen erst oberhalb der eigentlichen Sattelflötzgruppe auftreten. Es wurden solche Eisensteinlager von uns beobachtet bei 335, 453, 461, 467, 692, 756, 812 und 867 Meter Teufe, in der Bohrtabelle sind solche ausserdem angegeben bei 504—509, 540—549, 557 —584, 630— 636, 637— 640, 710— 715, 716— 743, 756— 761, 789—804 und 965— 973, hiervon durch Schichtproben belegt jedoch nur 965—973. Es steht also hiermit fest, dass von 973 Meter aufwärts Eisensteinlager vorhanden sind. Örzescher Schichten können demnach bis zu dieser Teufe angenommen werden, zumal ja auch die für diese Schichten characteristischen Pflanzen bis 919 Meter sicher nachgewiesen worden sind. Auch das Auftreten von Conglo- meraten bei 985—987 Meter Teufe würden dann im Einklang stehen mit solchen in den oberen Grenzschichten der Sattel- flötzgruppe im östlichen Grubengebiet, wenngleich dort die Sandsteine und Conglomerate viel mächtiger entwickelt sind. Es empfiehlt sich, die Grenzlinie ungefähr hier zu legen, aber auch aus dem Grunde, weil unterhalb mächtigere Flötze auf- treten, welche ihrerseits von Schichten mit mariner Fauna unterlagert werden. Die Sattelflötzgruppe schliesst nach unten voraussichtlich mit dem 3,54 Meter Flötz (No. 70) ab bei 1177,13—1180,67 Meter Teufe. Denn darunter lagert ein flötzleeres Mittel von Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 47 fast 200 Meter und die nach der Tiefe folgenden Flötze er- reichen nur in zwei Fällen bis zu resp. über einen Meter Mächtigkeit, das Flötz 74 bei 1482,90—1483,9 Meter und das Flötz 83 bei 1972,08—1973,78 Meter Teufe. Das flötzleere Gebirge unter dem 3,54 Meter Flötz besteht-vorwiegend aus Sandsteinen und Conglomeraten, letztere theilweise als typisches Riegelgebirge entwickelt. Die erste marine Fauna tritt in den, das Hangende des nächsten (71) Flötzes (0,75 Meter mächtig) bildenden, Schieferchichten auf und zwar in 6 verschiedenen Niveaus und vom darauf folgenden (72) Flötzchen 10,83 Meter mächtig) an fanden sich die typischen Rybniker Pflanzen- Formen. Man wird also von dem 3,54 Meter Flötz ab nach unten die sämmtlichen Schichten zu den Rybnikern zu rechnen haben. In den der Orzescher Stufe zugewiesenen Schichten sind eine grössere Zahl von über einem Meter mächtigen Flötzen. Gleich zu Beginn in den höchsten Schichten von 227,08 bis 321,22 Meter Teufe lagern zwei über drei Meter mächtige Flötze, zwei über zwei Meter mächtige, drei über einen Meter mächtige, nämlich: Flötz I in 230,48 Meter Teufe 3,40 Meter mächtig 2» 1 ” 260,30 ” ” 8,20 ” ” ” IV ” 287,29 ” ” 1,60 2» ” b>) N ” 290,82 ” » 2,10 ” ” ” VI ” 806,20 >) ” l ‚26 » » ” N ” 811,51 ” » 2) 2) e>) SE AVINIGE 8212250 1280 nur eins, das II. Flötz in 248,28 Meter Teufe, bleibt unter einem Meter (0,48 Meter). Es folgen dann drei schwache Flötze, bei 359,38 bis 361,54 Meter ein 2,16 Meter mächtiges und nach weiteren 8 schwächeren Flötzen ein 2,97 Meter mächtiges Flötz bei 515,96 bis 518,93 Meter Teufe.. Von den tieferen Flötzen dieser Gruppe sind hervorzuheben das XXXV Flötz 1,07 Meter mächtig bei 677,35 Meter Teufe XL+XLI 2000; M „ide A N e incl. 0,61 Schiefermittel ” B>) 48 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. das XLIV Flötz 1,76 Meter mächtig bei 766,21 Meter Teufe ” XLVII ” 8,92 ” ” ” 815,77 ” ” ” LV ” 2,08 ” ” ”» 914,40 ” ” soLVI EM UT Se Is % „293198 H incl. 1,47 Schiefermittel „ LIX—-LX RZ ne 2 bei 942,71 Meter Teufe incl. 1,14 Schiefermittel SER „. 1,42 Meter mächtig bei 949,90 Meter Teufe, die übrigen erreichen nicht die Mächtigkeit von einem Meter. In den Schichten, welche oben zur Sattelflötzgruppe ge- zogen wurden, sind folgende Flötze durchteuft: das LXIV Flötz 2,55 Meter mächtig bei 990,77 Meter Teufe DR ES h „ 101,3 E h INNERN R -. 1042020058 4 inel. 1,05 Schiefermittel RS Ne bei 1069,21 Meter Teufe URIX „10,02 k „LSA An OR 3 0, 1280,07 Von den 13 unter der Sattelflötzgruppe erschlossenen Flötzen werden nur 2 mächtiger als einen Meter und sind oben bereits angeführt. Das Einfallen der Schichten der Steinkohlenformation ist ein mässiges und wird im Allgemeinen nach der Teufe immer schwächer. Bis zur Teufe von 745 Meter schwankt es zwischen 20° und 15°, nur bei 608 Meter erreicht es 25°. In tieferen Schichten bis ca. 1300 Meter Teufe schwankt es zwischen 17° und 10° und von da ab zwischen 10° und 5%. Nur in der Schichtenfolge von 1911,30—1972,08 Meter wurden zwei stärkere Fallwinkel gemessen, und zwar 14° bei 1925 Meter und 22° bei ca. 1963 Meter Teufe. Genauere Angaben be- finden sich auf dem Saigerriss-Blatt IV. 10. Die Bohrungen bei Pallowitz. Dieser Ort liegt etwa in der Mitte einer Verbindungslinie von ÖOrzesche nach Sohrau._ Es wurden 6 Bohrungen dort niedergebracht, von denen I—III und V von uns untersucht Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 49 wurden. Auf Blatt IV der Saigerrisse ist Bohrloch II als das tiefste zur Darstellung gekommen. Das Deckgebirge besteht überall aus Diluvium und Tertiär. Letzteres ist sehr mächtig, reicht in Bohrloch II bis zur Teufe von 515,60 Meter, während es in Bohrloch VI 345,35, in Bohrloch V 283,60, in Bohr- loch III nur 263 Meter Teufe erlangt. Die Abgrenzung des Diluviums ist nach den vorliegenden Proben nicht wohl durchzuführen. Im Bohrloch II liegt ein Geschiebemergel ähnliches Gestein vor in der Schichtprobe von 11,70 bis 68,0 Meter. Daneben aber Sande, die offenbar dem Tertiär angehören, sodass nicht die ganze Schichtenfolge, wie auf Blatt IV der Seigerrisse angegeben, zum Diluvium gehört. Immerhin scheint auch das Diluvium verhältnissmässig mächtig entwickelt zu sein. Im Tertiär ist in Pallowitz I von 228,24 bis 258,12 Meter und in II von 234,50— 262,50 Meter Teufe im Thon Steinsalz mit Kalk und Gyps wechsellagernd gefunden. Das Steinkohlengebirge wurde im Allgemeinen nur auf geringe Tiefe erschlossen, in Bohrloch III 56 Meter, in Bohr- loch II 24 Meter. Im beiden Bohrungen sind je 4 Flötze er- bohrt. Während aber von denen des Bohrloches III nur das vierte in 318,06—319,25 Meter Teufe 1,19 Meter Mächtigkeit erlangt, sind in Bohrloch II drei Flötze über einen Meter mächtig, nämlich das I. Flötz bei 524,65 Meter Teufe 2,10 Meter mächtig BEER Boa 1628 EVsdie IM53360 5 ON 3 Im Bohrloch III führten die Schichten von. 312,35 — 318,06 Meter Sphärosiderite, im Bohrloch II die Schichten von 516 bis 518 Meter Teufe. Die Pflanzenreste, die in den Bohrungen II, III und V gewonnen wurden, beweisen die Zugehörigkeit des vorliegenden Schichtencomplexes zu den Orzescher Schichten. ” ” ” ”» 11. Die Bohrungen bei Woschezytz An die Pallowitzer Bohrungen schliessen sich nach SO. die drei Bohrungen bei Woschezytz. Auch hier bildet Dilu- Neue Folge. Heft 19, 4 90 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. vium und Tertiär das Deckgebirge. Die Abgrenzung ist leider nach den Schichtenproben nicht sicher auszuführen. Im Bohr- loch I dürfte das Diluvium bis 22,50 Meter reichen (auf Blatt V der Saigerrisse ist es bis 43 Meter ausgedehnt). In den Bohrungen II und Ill weisen dem Character nach nur die obersten ea. 4 Meter auf Diluvium hin. Doch findet sich in dem groben rothen Kies bei 23,20 Meter in II, resp. 21,50 Meter in Ill Feuerstein und wenn dieser, wie behauptet wird, im Tertiär Oberschlesiens thatsächlich nicht vorhanden ist, worüber ich nicht genügend Erfahrung besitze, so könnte das Diluvium bis hierher ausgedehnt werden und würde dann auch in er Mächtigkeit mit Bohrloch I übereinstimmen. Das Tertiär reicht in Bohrloch I bis 267,50 Meter, in II bis 272,0 Meter und in III bis 274,20 Meter Teufe. Das Steinkohlengebirge wurde in II und Ill nur bis 315,74 resp. 303,30 Meter Teufe aufgeschlossen, dagegen in I bis 766,55 ° Meter und ist daher dieses auf Tafel V der Saigerrisse wieder- gegeben und zwar bis zum letzten Flötz, während die darunter bis 766,55 Meter erbohrten Schieferthon- und Sandsteinschichten nicht berücksichtigt worden sind. Es wurden im Kohlengebirge 68 Flötze aehelesn, dar- unter folgende 15 Flötze mit einer Mächtigkeit über 1 Meter. Flötz IV in der Teufe von 318,89 Mtr. 1,21 Mtr. mächtig RUN N ER e incl. 0,11 Mtr. Mittel „» Kim XXX 1, 2,°%% 0.535. 426,60Mtr.2,30 MizmAckne incl. 1,00 Mtr. Mittel sr MRRTIN » » 9» 9. 444,76Mtr. 2,26 Mtr. mächtig ” AXVI ” P>) ” ” 458,29 ” 1,21 ” ee »„ AAX » nn» 49818 „ 1,88 „ » XXXI ” 2] ” ” 508,98 ” 1 ‚38 » ” ” > RX. RRRTT ar 51480 incl. 0,30 Mtr. Mittel „ AXXVu.XXXV, » „ „ 529,48Mtr. 2,20 Mtrmächere incl. 0,66 Mtr. Mittel I RRRIVI 309016598 7,60 Mir. 1,10 Mir. maehnie ” AXXVI ” ” ” ” 545,99 ” 1,52 ” ” Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 91 Flötz XXXIX u.XL in derTeufe von 569,90 Mtr. 1,98 Mtr. mächtig incl. 0,45 Mtr. Mittel ER a 7622, 30,Mr24583 Mer mächtig incl. 0,64 Mtr. Mittel nl N! nn 928590MtE00Mtr. mächtig incl. 0,40 Mtr. Mittel BIN 69953 9Mtr 2,56 Mtr.mächtie incl. 0,40 Mtr. Mittel Davon erreichen 6 Flötze eine Mächtigkeit von über 2 Meter. Die Gesteinsmittel und die übrigen, die Schichtenfolge der Steinkohlenformation bildenden Schichten bestehen fast nur aus Schieferthonen, die vielfach Sphärosiderite führen. In grösserer Menge treten solche auf bei 293—294, 315, 322, 326, 328, 330, 381, 390, 416, 442, 449, 470, 616, 657, 677, 701-702, 708, 713, 717, 732—753, 741 und 746 Meter, besonders reich- lich bei 326, 328 und 390 Meter. Der Sandstein befindet sich nur untergeordnet, von ca. 700 Meter ab in dünnen Schichten mit Schieferthon in Wechsel- lagerung. Von Wichtigkeit ist eine 17,50 Meter mächtige Con- glomeratbank in 631 Meter Teufe, die vielleicht für Flötzidenti- fieirungen verwerthbar sein dürfte. Aus den Schieferthonen wurden zahlreiche, wohlerhaltene Pflanzenreste gesammelt, welche erkennen lassen, dass die ganze Schichtenfolge den höheren Orzescher Schichten zugehört. In 585586 Meter Teufe wurde brackische Fauna (Anthracomya) nachgewiesen. Der Fallwinkel schwankt zwischen 5" und 11°. 12. Die Bohrungen in der Umgebuug von Sohrau. In der Umgebung von Sohrau wurden mehrere Bohrungen ausgeführt, von denen zwei in Baranowitz, südöstlich von Sohrau, gelegen, nach diesem Dorf benannt wurden. Barano- witz II ist auf Blatt V der Saigerrisse dargestellt. Die übrigen wurden nach dem Dorfe Rogoisna, südwestlich von Sohrau, benannt. Jedoch liest nur No. I dicht südlich beim Dorfe. No. II befindet sich ea. 1'/) Kilometer südlich davon an einem kleinen Teich unweit des Försterhauses, östlich vom Dorfe 5 4* 52 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Brodek. No. IIT—VI wurden dicht zusammen beim Dorfe Vorbriegen, nordwestlich von Sohrau, angelegt, und zwar am südlichen Ende des Teiches dicht beim Gut. Diese sämmtlichen Bohrungen sind nur wenige Meter ins Steinkohlengebirge eingedrungen. Immerhin haben die wenigen Kerne der Rogoisna’er Bohrungen (die von Baranowitz wurden nicht von uns untersucht) durch ihre Pflanzenreste den Nach- weis geliefert, dass auch hier Aequivalente der höheren Orzescher Schichten vorliegen. Das Deckgebirge scheint nur aus alluvialen und tertiären Schichten zu bestehen, Diluvium scheint nicht vorhanden. Der Beginn des Steinkohlengebirges schwankt je nach der Lage der Bohrungen zwischen 116 und 173 Meter Teufe. In No. I wurde in 209,52 Meter Teufe ein Flötz von 1,64 Meter Mächtigkeit erbohrt. Besonderes Interesse verdient Rogoisna VIII (+ 243 Meter NN.), von dem uns nachträglich einige Kerne mit Pflanzen- - resten zugingen, welche vom Bohrmeister JENTZscH gesammelt wurden; auch eine Bohrprobensuite liegt vor. Dieses Bohrloch befindet sich etwas über 5 Kilometer südwestlich von Rogoisna Il, 400 Meter südöstlich von der Colonie Altenstein, da wo der Bach, welcher von Nieder-Schwirklan herabkommt, von dem Weg gekreuzt wird, welcher zu den östlich von Altenstein gelegenen, zu Nieder-Schwirklan gehörigen Abbauen führt. Es ist dieses Bohrloch deshalb von Interesse, da es das einzige auf der ganzen Strecke zwischen den Sohrauer Bohrungen mit hohen Orzescher Schichten und den Bohrungen im Felde der Grube Cons. Deutsches Reich mit Rybniker Schichten ist und ziemlich in der Mitte der Verbindungszone sich befindet. Es ist also wichtig, dass durch die wenigen Pflanzenreste, welche die Schieferthone des Steinkohlengebirges in diesem Bohrloch ergeben haben, hat festgestellt werden können, dass hier noch Orzescher Schichten lagern. Allerdings genügen die Funde nicht, um das genauere Niveau zu be- stimmen. Das Bohrloch hat 403 Meter Deckgebirge erschlossen, wovon die Schichten von 18,21—403 Meter Teufe sicher zum Tertiär gehören. Ob die obersten 18 Meter ganz zum Diluvium Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 39) resp. Alluvium oder zum Theil ebenfalls zum Tertiär zu rechnen sind, konnte nach den vorliegenden Schiehtproben nicht be- urtheilt werden. Das Steinkohlengebirge wurde bis 525,30 Meter Teufe durchbohrt und dabei 3 Kohlenflötze angetroffen, von denen No. I in 424,30 Meter Teufe 1,15 Meter mächtig ist, No. II in 459,34 Meter Teufe 2,99 Meter und No. III in 494,46 Meter Teufe 0,82 Meter. Der Fallwinkel wurde an Kernstücken aus den Teufen 435, 442, 451, 457, 496 Meter Teufe mit 70° gemessen, bei 525 Meter 60". Dementsprechend reducirt sich also die Mächtigkeit der Flötze. Ausserdem darf man auf gestörte Lagerungsverhältnisse schliesssen. II. Private Bohrungen. Die fiskalischen Bohrungen östlich der Verwurfszone werden ergänzt durch eine Anzahl privater Bohrungen. 1. Oehringen. (+ 227,30 NN.). Das Bohrloch Oehringen wurde im Jahre 1890 im Auftrage der Fürstlich Hohenlohe’schen Bergverwaltung vom Bohrunter- nehmer Lusisch im Grubenfelde Oehringen, südöstlich von Gleiwitz an der Strasse von Sosnitza nach Makoschau, nieder- gebracht, unweit des Bahnüberganges über den von Zaborze zur Klodnitz verlaufenden Bach. Das Deckgebirge ist 126,20 Meter mächtig. Davon gehören die obersten 37,50 Meter an- scheinend zum Diluvium. Von da ab bis 126,20 Meter liegt unzweifelhaft Tertiär vor, während die darunter bis 135,90 Meter lagernden buntfarbigen Sandsteine wohl schon zum Steinkohlengebirge zu rechnen sind. Das letztere wurde sodann bis 400,70 Meter durchteuft. Die oberen Schichten desselben bis 231,30 Meter sind unter Berücksichtigung der gefundenen Pflanzenreste und der Mächtig- keit der Flötze der Sattelflötzgruppe zuzurechnen. Dafür spricht auch das Auftreten von mariner Fauna bei 252— 254 54 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Meter Teufe, 20,70 Meter unter dem untersten (4 Meter) Flötz der mächtigen Flötze. Ein weiterer mariner Horizont findet sich von 321—324 Meter und enthält ein 0,25 Meter Flötzchen. Bei 327 und 332 Meter Teufe wurden unbestimmbare Muschel- reste, vermuthlich Anthracomya zugehörig, beobachtet. Ebenso wie die beiden marinen Horizonte, weisen auch die spärlichen Pflanzenreste von 231,30 Meter Teufe ab auf ein Niveau der Rybniker Schichten, ein Niveau unter der Sattelflötz- gruppe, hin. Bei 295,50 Meter Teufe wurde ein 0,30 Meter mächtiger Sprung beobachtet, dessen Kluft mit Schieferthon und Geröllen ausgefüllt war. Jedoch liess sich nicht feststellen, ob ein Ver- wurf damit verbunden ist. Das Einfallen der Schichten schwankte zwischen 25’ und 27%. In den oberen, der Sattelflötzgruppe zugerechneten Schichten wurden 5 Flötze durchbohrt: Flötz I bei 148,55 Meter Teufe 1,25 Meter N ”» Il ” 158, 70 ” ” 5, 00 ” ” ” IH ” 195,25 ” ” 2,45 ” ” ” U ” 225,80 ” ”) 1,00 ” ” >) v > 231,30 ” ” 4,00 ” Die letzteren beiden werden durch ein nur 1,50 Meter starkes Mittel von Schieferthon getrennt. In den tieferen, zu der Rybniker Stufe gerechneten Schichten wurden nur drei Flötze angetroffen :- Flötz VI bei 322,15 Meter Teufe 0,25 Meter mächtig, » va 2) 332,70 » » 0,50 » » en MILDE B3 RO, I IEODRT. 3 Das Bohrprofil ist auf Bl. V der beiliegenden Saigerrisse dargestellt. 2. Die Bohrungen bei Makoschan. In der Gegend von Makoschau, südöstlich von Gleiwitz, südwestlich von Zabrze gelegen, wurden von der Bergwerks- und Hütten-Verwaltung des Grafen Guido Henkel von Donners- mark 5 Diamantbohrungen ausgeführt. Davon wurden die Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 99 Bohrungen III—V von uns an Ort und Stelle untersucht, da- gegen haben uns von I und II keine Proben vorgelegen. Die Bohrungen III—V sind später vom Fiskus angekauft und in Folge dessen auf der Uebersichtskarte mit blauer Farbe ein- getragen worden. Auf dem Saigerrissblatt V ist Bohrloch I (Babinietz), aufgenommen worden. Dasselbe liegt dicht an dem Wege von Makoschau nach Bielschowitz, ungefähr 800 Meter westlich von dem Schnittpunkt des Weges mit der Zabrze-Chudower Chaussee, an einer kleinen Biegung des Weges. Das Steinkohlengebirge beginnt mit 84,5 Meter und ist bis 386,2 Meter durchbohrt worden. Das Deckgebirge wird von Diluvium und Tertiär ge- bildet. Auf dem Saigerriss ist vom Kgl. Oberbergamt die Grenze zwischen beiden Formationen in 50,6 Meter Teufe gelegt. Nach der Bohrtabelle scheint von dieser Teufe ab nach unten sicher nur Tertiär zu lagern, ob aber die nach oben folgenden Schichtenreihe durchweg Diluvium, oder ein Theil davon auch noch Tertiär sind, kann ich ohne Schichtproben nicht ent- scheiden. Das Steinkohlengebirge hat 19 Flötze ergeben, davon er- reichen über einen Meter Flötz VI in 274,4 Meter Teufe mit 2,8 Meter Mächtigkeit ” VI ”) 815,8 ” ” >} a „> ” ” IX U. x > 386,5 ” DD) ” 2,10 2”) ” incl. 0,40 Schieferthonmittel „ARD ENTN „ Teufe mit 1,60 Meter Mächtigkeit inel. 0,70 Schieferthonmittel „XVIu.XVIl in 359,20 ‚, Teufe mit 1,40 Meter Mächtigkeit inel. 0,10 Sehieferthonmittel Wir haben Proben von diesem Bohrloch nicht untersucht, wie schon erwähnt wurde. Man wird aber im Hinblick auf die Makoschauer Bohrungen III—-V und die Bohrungen bei Dorotka nicht fehl gehen, wenn man annimmt, dass hier Untere Orzescher Schichten vorliegen. Das Streichen wurde vom Bohrunternehmer Lusisch in hora 8 bestimmt, das Einfallen als ein südliches in der Teufe 56 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. von ca. 220 Meter mit 6,8—10° und in der Teufe von 331 Meter mit 12°. Die Bohrungen III und IV haben im Hinblick auf die aus den Thonschiefern der Steinkohlenformation gewonnenen Pflanzenreste sicher Untere Orzescher Schichten angetroffen. Bohrloch III liegt südlich der Preiswitzer Mühle bei Makoschau an einem Zufluss der Klodnitz, Bohrloch IV an dem östlichsten der von Makoschau in direct nördlicher Richtung führenden Wege, welcher an dem Zabrzer Forst sich noch ein Stück fortsetzt. Besonders das letztere Bohrloch zeigt vielfach ge- störte Lagerungsverhältnisse und dem entsprechend wechselndes Einfallen. In Bohrloch III erstreckt sich das Deckgebirge (Diluvium und Tertiär) bis 218,5 Meter Teufe.. Die dann folgenden gelben bis röthlichen, theilweise Eisenstein enthaltenden Thone sind zersetzte Schieferthone der Steinkohlenformation. Letztere wurde bis 395 Meter Teufe durchbohrt mit 9 Kohlenflötzen, von denen jedoch nur Flötz VII in 361,2 Meter Teufe 1,10 Meter Mächtigkeit besitzt, die übrigen haben eine geringere Mächtig- keit. Das Streichen der Schichten wurde vom Bohr-Unter- nehmer Lusiısch hora 6 bestimmt. Das Einfallen der Schichten ist gegen Süden gerichtet und hält sich im Allgemeinen im Durchschnitt mit 28—30°, doch wurden bei 303 Meter Teufe 37°, bei 353 Meter Teufe 41,5° gemessen. Die Sandsteine und Schieferthone waren vielfach klüftig. | Im Bohrloch IV bilden die oberen 114,5 Meter das Deck- gebirge, Diluvium und Tertiär. Das Steinkohlengebirge wurde sodann bis 417 Meter durchteuft mit 13 Kohlenflötzen, von denen Flötz I in 183,3 Meter Teufe 1,6 Meter mächtig » IT+IM b2) 196,7 „ b2) 1,6 2) » (inel. 0,3 Schieferthonmittel) „ IV+V-+YVI in 210,0 Meter Teufe 5,2 Meter mächtig (incl. 2,8 Schieferthonmittel) XI+ XII in 353,4 Meter Teufe 3,6 Meter mächtig (inel. 0,4 Schieferthonmittel) werden. Bei 318 Meter Teufe lagern ca. 4 Meter Brand- Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 57 schiefer. Die Schichten wurden mehrfach von Sprüngen durchsetzt, jedoch liess sich bei unserer Untersuchung nicht mehr feststellen, inwieweit Verwerfungen damit verbunden sind. Das Einfallen wurde vom Bohrunternehmer LusiscH bestimmt bis 250 Meter Teufe zwischen 30° una 44° schwan- kend, bei 261—264 Meter Teufe zwischen 17,5° und 25°, bei 270 Meter 12°, bei 278 Meter 24°. Von 287—417 Meter Teufe schwanken die Fallwinkel zwischen 30° und 42°, nur bei 295 Meter wurden 47,5° gemessen. Makoschau V liest nahe dem Hohenlohe’schen Bohr- loch Oehringen an dem Wege von Makoschau nach Sosnitza, etwa in der Mitte zwischen beiden Orten, wo die Eisenbahn den Weg durchkreuzt, westlich von der letzteren. Das Deck- gebirge umfasst die oberen 141,6 Meter und besteht aus Dilu- viunm und Tertiär. Ersteres dürfte voraussichtlich auf die obersten 35 Meter beschränkt sein. Das Steinkohlengebirge wurde nur bis 260,2 Meter Teufe verfolgt. Dasselbe enthält in dieser Schichtenfolge drei Flötze: Flötz I in 203,8 Meter Teufe 1,3 Meter mächtig, » II b2) 235,1 b2) 22) 1,4 „ » » II „ 248,7 22) „ 0.8 „ » Die Pflanzenreste, welche in den Schieferthonen gefunden wurden, kommen einerseits in den Orzescher Schichten vor, andererseits aber auch in der Mischflora der Sattelflötzgruppe. Daneben finden sich schmalblättrige Neuropteris-Arten, welche für die Sattelfllötzgruppe und die Rybniker Schichten charakte- ristisch sind, neuerdings aber auch in den tiefsten Orzescher Schichten Oberschlesiens und den entsprechenden Schichten Westfalens beobachtet wurden. Hiernach könnte man also zweifelhaft sein, ob die Schichtenfolge schon zu den hangend- sten Schichten der Sattelflötzgruppe zu rechnen sei, oder zu den tiefsten Schichten der Saarbrücker Stufe. Ich glaube, mich für die erstere Annahme entscheiden zu sollen. Denn einerseits lässt die Nähe des Bohrloches Oehringen, in welchem die Sattelflötzgruppe sicher nachgewiesen ist, letz- tere auch hier noch vermuthen. Andererseits wird diese 98 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Auffassung durch das Vorkommen von ca. 60 Meter mäch- tigen Sandsteinen im Hangenden dieser Schichtenfolge, die zum Theil conglomeratisch entwickelt sind und vielfach eine röthliche Färbung besitzen. Sie erinnern auffallend an die Sandsteine im Niveau des Einsiedelflötzes im benachbarten Zabrzer Revier. Man darf also die hier aufgeschlossene Schichtenfolge für. obere Schichten der Sattelflötzgruppe halten, unter denen die mächtigen Flötze bald folgen werden. Das südliche Einfallen der Schichten schwankt nach den Bestimmungen des Bohrunternehmers Lugisch zwischen 25° und 30", steht also mit dem in dem Bohrloch Oehringen beobachteten Einfallen von 25°— 27" in Einklang. Drei Streichbestimmungen Lugisch’s in der Teufe von 258—259 Meter lassen ein Streichen in hora 3,5—5,0 vermuthen. 3. Die Bohrungen bei Sohrau wurden unter Leitung des Herrn Directors HERMANNI (Orzesche) von dem Bauunternehmer Lvusgisch ausgeführt. Davon wurden 5 mit Diamant gebohrt und die Kerne derselben von uns untersucht, nämlich Max (I), Elsa (II), Paul (III), Carl (IV) und Moritz (V). Ausserdem ist noch das Bohrloch Renner von Wichtigkeit, welches zwar nicht mit Diamant gebohrt ist und daher auch von uns nicht untersucht wurde, das aber ein Verbindungsglied zwischen den fiskalischen Bohrungen bei Woschezytz und denen bei Sohrau bildet. Dasselbe befindet sich bei einer Ziegelei an der Chaussee von Sohrau nach Woschezytz dicht vor dem Sohrauer Stadtwald. Die 5 Diamant- Bohrungen liegen sämmtlich an der Chaussee von Sohrau nach Rybnik. Die ersten drei, Max, Elsa und Paul wurden dicht bei einander abgeteuft, etwa 300 Meter von Sohrau entfernt; Paul nördlich von der Chaussee, die beiden anderen südlich, Ca. 300 Meter weiter, da wo nördlich von der Chaussee der Weg nach der Mittelmühle abzweigt, wurde die fünfte Bohrung (Moritz) und bei Colonie Henriettendorf, an dem von der Chaussee nördlich nach dem Bissteich abzweigenden Weg, die vierte (Carl) ausgeführt. Letztere ist etwa 1,3 Kilometer von den Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 99 fiskalischen Bohrungen Rogoisna III —VI bei Vorbriegen ent- fernt. Ein ausserordentlich reiches und mannigfaltiges Material von Pflanzenresten aus den Steinkohlengebirgsschichten wurde in diesen fünf Diamantbohrungen in Foige des grossen Durch- messers der Bohrkerne erbeutet. Durch dasselbe ist erwiesen, dass auch hier sicher hohe Orzescher Schichten durchbohrt wurden. Was zunächst die drei ersten Bohrungen betrifft, so wurden I und III nur bis zum ersten Kohlenflötz abgebohrt, welches 0,8 Meter mächtig in I bei 141,4 Meter Teufe, in III bei 143,8 Meter Teufe angetroffen wurde, während II bis zu 493 Meter Teufe fortgeführt wurde. Das Deckgebirge, aus Diluvium und Tertiär bestehend, ist 106--110 Meter mächtig. Es wurden in Bohrloch II, abgesehen von einem halben Meter unreiner, mit Schieferthon gemischter Kohle bei 129,1 Meter Teufe, 14 Flötze erbohrt, von denen jedoch nur wenige einen Meter oder mehr Mächtigkeit besassen, nämlich: Flötz I in 136,60: Meter Teufe (1,0 Meter mächtig) und die Flötze XII und XIII in 444,50 Meter Teufe (3,80 Meter mächtig, incl. 1,55 Meter Schieferthonmittel). Von 380 Meter ab führten die Schieferthone vielfach Sphärosiderite.. Die Sandsteine, zum Theil auch die Schieferthone sind häufig klüftig. Der Fallwinkel bewegt sich nach Lusisc#’s Angaben zwischen 26 und 40°. In der Schieferthonschicht unter dem I. Flötz sollen bei 141,6— 141,8; 146,0 — 147,2; 148,1—149,0 Meter Teufe mit Thon gefüllte Sprünge beobachtet sein. Ob dieselben mit einer Gebirgsstörung (Verwerfung) zusammenhängen, ist nicht fest- gestellt. Bohrloch IV (Carl) erreichte 367 Meter Teufe. Das Deckgebirge (Diluvium und Tertiär) umfasst anscheinend die obersten 164 Meter. Dann folgen zersetzte Schieferthone der Steinkohlenformation mit Sandstein wechselnd. Von den er- bohrten 9 Flötzen ist nur das erste bei 199,8 Meter Teufe 1,2. Meter mächtig, von den übrigen hat das mächtigste 0,6 Meter. Bei 310-323 Meter wurden von LugiscH zahlreiche mit Thon ausgefüllte Sprünge beobachtet, 60 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Bohrloch V (Moritz), mit ca. 120 Meter Deckgebirge, wurde bis 186 Meter abgeteuft, ergab bis dahin nur 2 Flötze, von denen das Il. bei 185,4 Meter Teufe 1,1 Meter mächtig ist. Der Fallwinkel wurde von Lusisch bei 165 Meter mit 43°, bei 182 Meter mit 22° gemessen. Das Bohrloch Renner hat anscheinend 130 resp. 134 Meter Deckgebirge durchteuft, welches aus Diluvium und Tertiär besteht, ersteres auf wenige Meter beschränkt. Das Steinkohlengebirge wurde bis 235 Meter Teufe durchbohrt und es wurden dabei 5 Flötze angetroffen: Flötz I bei 180,94 Meter Teufe 1,26 Meter mächtig ” II ” 194,59 PP) ” 0,94 ” ” ” III ” 199,66 ” ” 1,73 ” ” ” IV ” 207,20 9 ” 8,17 ” ” ” V ” 226,34 ” ” 1,88 ” ” 4. Die Bohrungen bei Mschanna. In der Gegend von Mschanna, südöstlich von Loslau ge- legen, wurden mehrere Bohrungen ausgeführt, von denen drei im Felde der Grube „Deutsches Reich“ hier besprochen werden sollen, da sie mit Diamant gebohrt wurden. Es sind die ein- zigen Bohrungen in dem südlichsten Theil des Centralbeckens, welche zuverlässige Resultate geliefert und welche die früher über diesen Theil des oberschlesischen Steinkohlenreviers herrschenden Anschauungen als unrichtig erwiesen haben. Die auf der Uebersichtskarte und auf Blatt VII der Saigerrisse mit Bohrloch „Deutsches Reich I und Il“ an- gegebenen Bohrungen, die erstere dicht nördlich bei Mschanna gelegen, die II. nordwestlich vom gleichnamigen Gut am Wege nach Loslau, wurden in den Jahren 1889 — 1891 von der jetzigen Besitzerin des Grubenfeldes, der Prager Eisenindustrie- Actiengesellschaft, ausgeführt und von uns untersucht. Das östlich von diesen, an der Chaussee von Jastrzemb nach Loslau gelegene Bohrloch „Deutsches Reich 1587“ wurde im Jahre 1887 von der früher die Grube besitzenden Gewerk- schaft niedergebracht und vom Landesgeologen Dr. DATHE untersucht. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 61 Sämmtliche drei Bohrungen haben, wie die gefundenen Thier- und Pflanzenreste ergeben, Schichten der Rybniker Stufe durchsunken. Was zunächst das Bohrloch „1887“ (+ 260 Meter NN.) betrifft, so fand sich in demselben nach Darar’s Berichten bis 16 Meter Teufe Diluvium, von da bis 156 Meter Tertiär. Das Steinkohlengebirge wurde bis 351 Meter Teufe durchsunken. In unserer Sammlung sind Belegstücke von mariner Fauna mit typischen Ostrauer Formen aus 190—194, 248—249 und 252—257 Meter Teufe vorhanden, aus 205 Meter eine Muschel (Anthracosia?) und Knochenreste. Nach dem Bericht Darke’s hat sich jedoch der erste marine Horizont von 188,2—216,3 Meter und der zweite von 249—261 Meter erstreckt. Immerhin ist es möglich, dass nur die Schichtbezeichnungen der Kerne so ausgedehnt waren, dass aber die wirkliche Verbreitung der Fauna eine beschränktere war. Auch führt Dar#E noch marine Fauna aus 345—350,6 Meter Teufe an. Belegstücke liegen hiervon nicht mehr in unserer Sammlung vor und es ist diese Schicht in dem Bohrprofil auf Blatt VII der Saigerrisse nicht zur Darstellung gebracht. Auch die gewonnenen Pflanzenreste, welche von PorTonIE bestimmt wurden, weisen auf ein Niveau der Rybniker Stufe, so z. B. Sphenophyllum tenerrimum, Lepidodendron et. Veltheimia- num und Archaeocalamites radiatus. Letztere Art findet sich vorzugsweise in den tieferen Horizonten der Rybniker Stufe. Es wurden im Ganzen 7 Flötze erbohrt, von denen nur No. V bei 292,20 Meter Teufe 0,9 Meter Mächtigkeit erreicht und No. VI bei 321,15 Meter Teufe nach dem Profil des Ober- bergamtes 1,08 Meter, während in der uns vom Bohrunter- nehmer Lusisch übersandten Tabelle 0,45 Meter angegeben sind. Von den übrigen sind No. 1, 3 und 4 nur 0,4 Meter mächtig, die anderen noch schwächer. Das Einfallen der durchbohrten Schichten war ein ausser- ordentlich wechselndes und lässt annehmen, dass hier die Lagerung eine gestörte ist. In der mir vorliegenden Tabelle der von Lusisch ausgeführten 43 Winkel-Messungen heisst es bei 287 Meter Teufe: „ca. 90°, das Gebirge steht auf dem 62 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Kopf“ und bei 344,5 Meter Teufe „ca. 90°, es zeigte sich ein Umkippen der Schichten“. Zwischen diesen beiden Teufen be- wegt sich der Fallwinkel zwischen 53" und 75"; bei 346,4 Meter Teufe wurden 68", bei 348,7 Meter Teufe 73%: gemessen. In den höheren Schichten ist das Einfallen schwächer, schwankt in 197— 287 Meter Teufe im Allgemeinen zwischen 33’ und 57", erreicht nur bei 239,5 Meter Teufe 68", während andererseits bei 228 Meter Teufe nur 27,5" angegeben sind. In den obersten Schichten, von 195 Meter Teufe aufwärts, be- wegt sich das Einfallen zwischen 19° und 30". Da das Gebirge auch vielfach brüchig und klüftig war (in der Bohrtabelle als Sprunggebirge bezeichnet), so ist es somit wahrscheinlich, wie auch DaArtHE in seinem Bericht hervor- hebt, dass das Bohrloch wirkliche Sprünge resp. Verwürfe angetroffen hat oder sich doch wenigstens in nächster Nach- barschaft solcher befindet. Das Streichen der Schichten ist vom Bohrunternchraek Lusisch mit hora 9'?/ıs berechnet, das Einfallen nach NW. unter hora 3%/ıe. Das Bohrloch Deutsches Reich I (+ 252 Meter NN), dieht nördlich von Mschanna gelegen, durchörterte 124 Meter Deckgebirge, wovon die obersten 10 Meter dem Diluvium, das Uebrige dem Tertiär angehören dürfte. Darunter wurde die Steinkohlenformation bis 600,41 Meter Teufe durchbohrt. Es fanden sieh 31 Flötzchen, von denen jedoch nur Flötz I in 133,50 Meter Teufe 1,50 Meter Mächtigkeit „ XIX „ 411,70 ” » we 2) DON 2 ul. 20 LE, use. Mal erreichten, die übrigen hatten eine geringere Machliel al als einen Meter. | Bei unserer Drkesnehmne der Bohrkerne, die uns durch die Güte des Herrn Bergrath BacHErR ermöglicht wurde, konnten wir marine Fauna mit Rybniker Formen nachweisen in der Teufe von 360—368 Meter. und 369— 572 Meter. Es finden sich unter unseren mitgebrachten Belegstücken auch Schieferstücke mit der Teufenangabe 374 Meter. Da nach der Bohrtabelle in dieser Teufe Kohlensandstein durchbohrt wurde, so liegt hier ” Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 63 wohl ein Irrthum vor. Die Stücke dürften ebenfalls aus dem Schieferniveau von 369—872 Meter stammen, wenn nicht eine Einlagerung von Schiefer im Kohlensandstein vorhanden war, was sich jetzt nicht mehr feststellen lässt. Anthracomya-Reste haben wir mit der Teufenangabe 450 Meter mitgebracht. Auch diese Teufenangabe stimmt nicht mit der Bohrtabelle überein, da bereits von 448,75 Meter ab Sandstein vorgelegen haben soll. Diese Reste dürften demnach aus der darüber liegenden Schieferthonschicht von 446,90—448,75 Meter stammen. Die wenigen Pflanzenreste, die gefunden wurden, sind nicht geeignet, das Alter der Schichten zu bestimmen. Ein Fallwinkel liess sich nachträglich an dem Stücke mit Antracomyen-Resten mit 13,5” feststellen. Das Bohrloch Deutsches Reich II (+ 273 Meter NN.), nordwestlich von Mschanna gelegen, ergab 182,42 Meter Deck- gebirge, von dem die oberen 16,50 Meter wohl zum Diluvium, der Rest zur Tertiärformation zu rechnen ist. Das Stein- kohlengebirge wurde dann bis 617 Meter Teufe durchbohrt. Hierbei wurden 35 Flötze angetroffen, von denen 9 einen Meter Mächtigkeit und mehr erreichen, nämlich Flötz I in 189,56 Meter Teufe mit 1,52 Meter Mächtigkeit ll 1203,14 5,, SERIEN 8 ar IV: 2.008 aan ledalo S E>) VI e>) 289,92 >) ” ” 1,17 2) „ ni IN NT 5.845,58 0%, BEN ES 238 115% RN inel. 0,41 Meter Schiefer-Mittel » XIV-XV,, 384,52 , Teufe mit 1,21 Meter Mächtigkeit incl. 0,45 Meter Schiefer-Mittel FE DROREN „ 437,62 , Teufe mit 1,19 Meter Mächtigkeit » ROSLIEE „ 918,17, „ F „» 1,22 2 99 23 AXXI ” 602,70 ) ” ”) 1,00 > ” Die übrigen haben eine geringere Mächtigkeit. - Marine Fauna fanden wir in der Teufe von 229—280, 240, 321, 324—325, 328-329, 334, 338 und 518 —-920.Meter. Anthracomya wurde bei 240, 290 und 587 Meter Teufe be- obachtet, und zwar bildet dieselbe bei 240 Meter Teufe eine ‘dünne Lage direct über der marinen Fauna, aber völlig ge- 64 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. trennt von jener. Diese Erscheinung weist hier auf eine Senkung des Erdbodens zur Zeit der Ablagerung hin, wobei erst brackische, dann reine marine Gewässer sich einstellten. Die marinen Faunen von 324 bis 338 Meter dürften als ein Lager aufzufassen sein. ; Auch die Pflanzenreste weisen hier auf ein tieferes Niveau der Rybniker Schichten hin, besonders durch den Fund von Archaeocalamites radiatus. Fallwinkel wurden bei 325 Meter Teufe mit 14°, bei 588 und 589 Meter Teufe mit 15° gemessen. Sämmtliche drei Bohrungen im Felde „Deutsches Reich“ finden sich auf Blatt VII der Saigerriss-Tafeln dargestellt. 5. Bohrloch Paul Theodor II (+ 266 NN.). Diese Bohrung wurde vom Herrn Stadtrath LanGE in Brieg veranlasst und liegt südlich von Sohrau, direct nördlich von Pawlowitz. Die Bohrkerne sind nicht von uns untersucht worden, doch lässt sich nach der Bohrtabelle annehmen, dass das Deckgebirge 316,30 Meter betrug. Die obersten 41,20 Meter gehören anscheinend dem Diluvium an, das Uebrige zum Tertiär. Die Schicht von 316,30—320,0 Meter dürfte zer- zersetztes Carbon sein. Darunter ist dann sicheres Stein- kohlengebirge bis zur Tiefe von 477 Meter durchbohrt. Dieses enthielt 18 Flötze, von denen jedoch nur die 3 tiefsten einen Meter Mächtigkeit und mehr besassen, nämlich: Flötz XVI in 442,30 Meter Teufe mit 1,10 Meter Mächtigkeit „ XVII ” 446,40 ” ” ” 1,0 OT I 193580 ” ” ” ” ” Ausserdem ist Flötz III in 334,75 Meter Teufe 0,95 Meter mächtig und Flötz VII in 359,59 Meter Teufe 0,55 Meter, die Uebrigen haben sämmtlich eine geringere Mächtigkeit als 0,5 Meter. Mit Berücksichtigung der geringen Mittel bilden zu- sammen mächtigere Flötze Flötz II—IV in 335,65 Meter Teufe 3,75 Meter mächtig incl. 2,25 Meter Mittel Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 65 Flötz XII—XIlI in 386,90 Meter Teufe 1,40 Meter mächtig incl. 0,85 Meter Mittel BL SORIVE 0395,20 e 1,00 Meter mächtig incl. 0,20 Meter Mittel Das Einfallen wurde ermittelt in 332 Meter Teufe mit 6,5", in ca. 424 Meter Teufe mit 19,5° und in 468,60 Meter Teufe mit 12,5". Bei 300 Meter wurde eine Salzsoole beobachtet, die aus einem höheren Niveau stammen dürfte. Ü. Bohrungen im östlichen Grubengebiet. Von diesen wurden die Bohrungen Edler-Schacht und Sezadok nicht von uns untersucht, die Kerne der Bohrung im Hans Heinrich-Schacht nur zum Theil durch Dr. Poronie, wegen des geringen Durchmessers der Kerne aber mit geringem Erfolg. 1. Die fiskalischen Bohrungen bei Dorotka. In dem fiskalischen Grubengebiet bei Zabrze wurden drei Bohrungen ausgeführt, von denen uns nur Nr. I, unmittelbar westlich vom Vorwerke Dorotka, zur Untersuchung überwiesen wurde. Die Bohrungen Il und Ill sind vom Herrn Berg- _ referendar LIEBENEINER im Herbst 1894 untersucht und die Kerne mit Pflanzenresten uns übersandt worden. Es schliessen sich diese Bohrungen an die Gräfl. Henkel’schen bei Makoschau und die Hohenlohe’sche Oehringen und bilden Bindeglieder zwischen diesen und den weiteren östlichen. In Dorotka I (+ 252,34 NN.) ist das Deckgebirge 48,25 Meter mächtig. Davon gehören die obersten 35 Meter dem Diluvium an. Von 12,76—18,20 und 19,40—35 Meter lagert Geschiebemergel'. Von 35—48,25 Meter Teufe liegt zweifellos Tertiär vor. I) Ich war früher im Zweifel, ob die Schichten von 12,76—35 Meter zum Diluvium gehörten oder schon zum Tertiär und ist daher auch auf Blatt V der Neue Folge. Heft 19. 5 66 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Die Steinkohlenformation ist sodann bis 724,72 Meter Teufe durchsunken. Dabei wurden 35 Kohlenflötze erbohrt, von welchen folgende einen Meter oder mehr Mächtigkeit be- sitzen: Flötz I in 105,68 Meter Teufe 2,18 Meter mächtig 5 keins. [ii a Pe 23% Se AN incl. 1,46 Meter Schieferthon-Mittel EV EV. „ 139,90 Meter Teufe 2,30 Meter mächtig incl.0,60 Meter Schieferthon-Mittel VIH uw. IA „ 211,78 Meter Teufe 1,96 Meter mächtig incl. 0,48 Meter Schieferthon-Mittel >) EN? „ 279,64 Meter Teufe 1,40 Meter mächtig 2) XX » 351,56 2) b2) 2,20 » » ON NE: on Aula, ge! » „ 1,54 » » 22) AXVI » 488,57 » » 1,74 ” 2) „ XXVU Br) 494,64 » ” 2,17 ”» ” ROSEN in 551,60 Meter Teufe 2,28 Meter mächtig . DSIBTEEDODNTE Beerila 5. 10, 0 “ incl. 0,90 Meter Schieferthon-Mittel EI RRNI „ 599,88 Meter Teufe 1,06 Meter mächtig 2 AXXIV BR) 6836,81 > b>) 3,86 2) ” 2) AXXV Er} 675,60 ” PR] 10,26 2 ” Flötz XXXV ist das Pochhammerflötz, Flötz XXXIV das Heinitzflötz und Flötz XNXIX und XXX das Schuckmannflötz. Flötz XXVIII dürfte dem Einsiedelflötz entsprechen, das hier nur aus einer Bank besteht, und Flötz XXVIl und XXVII dem Georgtflötz. Untersucht wurden von uns nur die Kerne bis zum Flötz XXIX. Die Pflanzenreste ergaben vorwiegend Formen der Unteren Orzescher Schichten, zum Beispiel Mariopterüs muricata, Annularia radiata und grandis. Interessant ist das Saigerrisse dementsprechend das Diluvium in geringerer Mächtiekeit als das Tertiar angegeben. Nachträglich habe ich durch Herın Geheimen Bergrath Arrnans erfahren, dass bei dem späteren Schachtabteufen viel Kalkgeschiebe in den beiden Mergellagern gefunden sind, ihr diluviales Alter also sicher ist. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 67 Vorkommen einer Form der Rybniker Schichten und der Sattelflötzgruppe, Neuropteris Schlehani, welche sich bei 278, 281, 295, 297, 348, 365, 366 und 381 Meter Teufe fand. Es ist dies eine typische Form der Rybniker Schichten, welche noch die obere Grenze der Sattelflötzgruppe überschreitet. Doch bleibt sie auf die untersten Lagen der Unteren Orzescher Schichten beschränkt, ganz im Einklang mit neueren Beobach- tungen im Westfälischen Steinkohlenbecken. T[hierreste wurden angetroffen in 227 Meter Teufe (Anthra- comya elongata) und bei 289 Meter (hier ein stark verdrückter Pelecypode, wahrscheinlich Modiola Carlottae); ausserdem in 228 Meter Teufe eine Fischschuppe. Der brackische Horizont 227 Meter ist im Profil auf Blatt V der Saigerrisse nicht berück- sichtigt, da ich die Angabe in meinen Notizen erst nachträg- lich fand. Sphärosiderite wurden beobachtet in 240; 248— 249; 260,65 bis 268,80; 857; 8363; 8375,10— 877,02 und 377,70—381,37 Meter Teufe.. Conglomerat-Lager fanden sich in den Sand- steinen in 392—415, 435—469, 500 und 549 Meter Teufe. Deutliche Riegelbildung wurde in 3356 und 342-343 Meter Teufe beobachtet. Zerklüftetes Gestein mit Rutschflächen und Spiegelbildung zeigte sich bei 346, 348, 354, 862—-363, 866, 371, 886, 392, 419, 453 und 496-498 Meter Teufe. In der letzgenannten Teufe sind die Kluftflächen von einer talk- artigen Masse überzogen. Bohrloeh Dorotka II (+ 236,40 NN.) liegt nord- östlich vom Vorwerk Zuwadz und zwar dicht dabei, jenseits der Strasse und vor der Wegekreuzung, zwischen Kunzen- dorf und Bielschowitz. Dasselbe hat zunächst 36,30 Meter Deckgebirge erschlossen, darin anscheinend 19,30 Meter Dilu- vium, und dann bis 36,30 Meter Teufe Tertiär. Die darunter lagernden 11,70 Meter sind wahrscheinlich zersetztes Stein- kohlengebirge. Das Steinkohlengebirge wurde bis 895 Meter Teufe durchbohrt. Die Pflanzenreste, welche aus demselben sewonnen wurden, sind Formen der Orzescher Schichten, wie Lepidophloios laricinus (148 Meter Teufe), Sphenophyllum saxifragaefolium (187 Meter Teufe), Lonchopteris rugosa (264 Meter = 68 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Teufe), Sphenophyllum cuneifolium (423 Meter Teufe), Lepido- dendron cf. dichotomum (460 Meter Teufe) und Asterophyllites grandis (579 Meter Teufe). Das stimmt auch mit den Ergeb- nissen bezüglich der Flötze überein. Denn in den tieferen Schichten, welche keine Pflanzenreste geliefert haben, ist Flötz XL] in 879,18 Meter Teufe (— 642,78 NN.) mit 8,32 Meter Mächtigkeit jedenfalls als das Schuckmannflötz aufzufassen und die Flötze XXXVIII in 769,10 Meter Teufe (— 532,70 NN.) mit 1,86 Meter Mächtigkeit und XXXIX in 793,78 Meter Teufe (— 557,38 NN.) mit 2,14 Meter Mächtigkeit dürften Aequivalente der KEinsiedelflötze sein. Somit gehören diese Schichten hereits der Sattelflötz- gruppe an. Es sind im Ganzen 42 Flötze erbohrt worden. Davon weisen folgende eine Mächtigkeit von einem Meter und dar- über auf: PR Flötz I in 82,80 Meter Teufe, 1,04 Meter mächtig » INN) » 122,32 » ” 2,26 ” ” incl. 0,50 Meter Mittel AN > alla0:80r SE » 1,12 Meter mächtig ” VIH » 154,12 „ = 1,98 ” ” ” IX 2) 196,90 b2) ” 2,10 ” ” ” Xu ” 224,36 ” 2) 1,02 ” ” ” All ” 238,90 ” X) 1,50 ” ” ” XV 2) 405,76 ” b2) 2,24 ” ” ” XXI » 452,35 ” ” 1,40 2) ” IN 486,29, 50010. 25 RR NV ZRKN 1,4458, 1 58 nal, So n | inel. 0,30 Meter Mittel Bl RAIR RR 525,204, 55 » 1,80 Meter mächtig incl. 0,81 Meter Mittel KIRRAKI ls „ 1,32 Meter mächtig ” AXXH ” 916,22 „ ” 1,62 ” ” 2) AXXIV er 648,64 er) ” 1.02 ” ”» 3 RER V RAN IR, 681,70, 205; 200 * inel. 1,52 Meter Mittel RNIT raten ru » 2,16 Meter mächtig Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 69 Flötz XXXVIII in 769,18 Meter Teufe 1,86 Meter mächtig SEINEN UI USN .,, NE 1“ = BOHREN E79" ” ENDDI WE; " Im Liegenden und Hangenden der als Einsiedelflötze ge- deuteten Flötze XXXVIII und XXXIX fanden sich, entsprechend sonstigen Aufschlüssen Conglomerate, ebenso im Hangenden des Flötzes XXXVI, welches dem Veronikatlötz entsprechen durkte. Die, Mlötze XRXIV, RARV -RRAXVI und XRXIX bestehen aus Backkohle. Das uns vorliegende Material eignet sich wenig zum Messen des Fallwinkels. Ein Stück aus 232 Meter Teufe zeigte ca. 10", ein solches aus 264 Meter etwa 20°. Dagegen scheint in der Schichtfolge von 674—504 Meter nach den eingesandten Schiehtenproben die Lagerung eine ganz flache. Bohrung Dorotka Ill (+ 246,39 NN.) befindet sich ea. 400 Schritt südlich vom Gut Bielschowitz, und zwar an der Ostseite des Weges, welcher vom Gut nach Halemba führt, kurz vor der Stelle, wo er über den Bach _ setzt. Das Deckgebirge beträgt 35,36 Meter und gehört nach den eingeschickten Proben völlig zum Diluvium, sofern nicht in Folge des Bohrens mit Schappe durch Vermischung von Tegel und Sand ein Pseudogeschiebemergel in den Teufen von 11,20— 18,80 und 27,80— 33,50 Meter Teufe erzeugt worden ist. Das Steinkohlengebirge ist bis 428,12 Meter Teufe er- schlossen, darin 24 Kohlenflötze, von denen 10 einen Meter und darüber mächtig sind, nämlich: Flötz IV in 61,40 Meter Teufe 1,86 Meter mächtig » V ” 19,34 ” » 1,94 » D>] ro II "1023943 193 SOWIE E NN ZZIDSEESEN EI Br 2 SEI, ins 0,84 Meter Mittel Sy 103305, „ 1,21 Meter mächtig » XVI bp) 289,40 “ b>) 4,24 „ >) ” X » 316,04 ” » 1,06 Bo] 52] » XXI » 831,24 » » 1,12 » » XXIII OBEN „ 1,56 Meter mächtig SEX XTV a Se l02.N » 70 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Ueber einen halben Meter mächtig sind die Flötze: No. II in 39,81 Meter Teufe 0,65 Meter mächtig III 1650.02 5 202095 VI SI > 22.0166 » » 2 » X » 150,86 » » 0,62 » » o) XI » 195,02 » » 0,62 $2) » » XIV » 226,74 » » 0,76 » » » xVIl » 236,94 » » 0,92 » » as, Sole _ BR: 5 a sa, a AR Es Nach Untersuchungen auf der Königin Luise-Grube ent- halten die Flötze No. 13, 14, 18, 20, 21 und 23 Backkohle, die Flötze No. 8, 10, 11, 12, 15, 16, 17, 19 und 22 backende Sinterkohle und die Flötze No. 9 und 24 Sinterkohle. Die Einfallrichtung ist nach Kösrıcn genau nach 0. Der Fallwinkel wurde bestimmt: bei 146 Meter Teufe mit 10° 2er R 2 » 2 2 4 » ” » 8 a 290. Tr % SE n B 2 6 ” ” ” 1 n ” 4 00 ” » ” 6 5 P>) 4 2 2 ” ” ” 4 3 Thoneisensteine fanden sich von 115,70—8353,34 Meter Teufe in den meisten Schieferthonschichten, Conglomerat in 250,30 Meter Teufe 25,36 Meter mächtig. Die Pflanzenreste, welche durch LiEBENEINER aus den Kernen gewonnen und uns zugesandt wurden, gehören zu den für die Orzescher Schichten charakteristischen, z. B. Sphenopteris grypo- phylla, Lepidodendron dichotomum, Asterophyllites equisetiformis, Mariopteris muricata, I ecopteris cf. pennaeformis. Dorotka I findet sich auf Blatt V der Saigerrisse dar- gestellt, von II und Ill sind die Bohrtabellen im Anhang bei- gefügt. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. _ 71 >. Bohrung im Edler-Schacht (Gottessegen-Grube). In dem Edler-Schacht selbst sind zunächst bis zur Schacht- sohle durchörtert als Deckgebirge ein halber Meter Diluvium und dann 348,30 Meter Steinkohlengebirge. Letzteres hat 28 Kohlen-Flötze geliefert, von denen folgende einen Meter Mächtig- keit und mehr besitzen. Flötz I in 9,50 Meter Teufe 1,00 Meter mächtig Is) „. V1l-VI ES on N incl. 0,25 Meter Mittel „. R-iX END sn Sour machte inel. 0,71 Meter Mittel XIHT— XII ET » 1,70 Meter mächtig incl. 0,20 Meter Mittel u. XV Se int, „ 1,00 Meter mächtig n XV n 21 1,07 r>) Br] 2,70 ” >) ” XX >) 244,17 2) » l, 50 » 2 FERRE NR. 2.267492), a NO inel. 0,55 Meter Mittel RRMZRRYENEDTEI2IHZ „ 1,50 Meter mächtig incl. 0,55 Meter Mittel Die Flötze VII—VIIl sind Antonienflötz benannt. Die in der Sohle des Schachtes angesetzte Bohrung hat die Steinkohlenformation bis zur Teufe von 640,54 Meter er- schlossen. Es wurden in diesen Schichten noch 18 Kohlen- flötze (No. NXIX—XLVI) nachgewiesen. Davon erreichten folgende einen Meter Mächtigkeit und mehr: Flötz NXIN-\AXXI in 359,99 Meter Teufe 3,71 Meter mächtig, incl. 1,11 Meter Mittel, > AXRXIV AA LS6. 5 1,32 Meter mächtig, » AÄXXV > 514,62 » » 2 ‚38 » » »„ AL—XLI NBSBI6OT 36,55 ne 0,21 Meter Mittel, SHKLEV „ 601,64 „ 1,92 Meter mächtig. Flötz \L—AXLI dürfte dem Sehackınana-Blötz entsprechen. Darauf deutet auch die Mächtigkeit des darüber lagernden (549,16— 568,64 Meter Teufe) Sandsteins (19,48 Meter mächtig), 12 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. welcher von 554,01 Meter Teufe ab ein 4,44 Meter mächtiges Conglomerat und 5,54 Meter mächtigen groben Sandstein enthält. Da wir dieses Bohrloch nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, untersuchen konnten, kann ich bezüglich der darin ent- haltenen Versteinerungen und event. Eisenstein - führender Schichten keine Mittheilung machen. Es sind jedoch, wenn die Voraussetzung: Flötz XL—XLI (6,55 Meter) = Schuckmann- flötz richtig ist, die höheren Schichten als Untere Orzescher, die tieferen, inel. Flötz XL—XLI, als zur Sattelflötzgruppe ge- hörig zu betrachten. Das Profil des Schachtes und Bohrloches findet sich auf Blatt IV der Saigerrisse dargestellt und liegt darnach die Mündung des Schachtes 313,24 Meter über NN., der Beginn des Bohrloches 35,06 Meter unter NN. Es sind dort auch eine Reihe von Fallwinkeln eingetragen. 3. Bohrung im Recke-Schacht (Oons. Cleophas-Grube). Leider war der Durchmesser der Kerne dieses Bohrloches zu klein, um bestimmbare Pflanzenreste zu gewinnen. Das Deckgebirge, Diluvium und Tertiär, beträgt ins- gesammt 70 Meter. Im Schacht ist darunter das Steinkohlen- gebirge bis 351,50 Meter Teufe aufgeschlossen, darin 9 Kohlen- flötze, von denen 5 einen Meter und mehr mächtig sind: Flötz I in 76,80 Meter Teufe 3,60 Meter mächtig >] 1I ” 83,10 » ” 1,10 » ” ” NY ” 145,60 ” ” 1,60 ” » ” VI ” 253,70 ” ” 1,50 ” » ” IX ” 834,00 ” ” l ‚00 ” ” Flötz I ist „Hugo“ benannt. Das in der Sohle des Schachtes angesetzte Bohrloch ist bis zu 488,25 Meter Teufe eingedrungen und hat dabei ge- troffen: Flötz X in 452,91 Meter Teufe 5,67 Meter mächtig EURE A ED. een 0 KU 22479,90 1,65 ” ” » ” ” » Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 73 Die Mittel unterhalb des Flötzes V bestehen weitaus vor- wiegend aus Sandstein. Auch zeigte sich im Sandstein zwischen Flötz IX und X theils conglomeratische Ausbildung desselben und deutliches Riegelgebirge. Flötz X ist ein Aequivalent des Gerhardflötzes und mit ihm beginnt nach unten die Gruppe der Sattelflötze, während die höheren Schichten als Untere Örzescher aufzufassen sind. Das Profil des Schachtes und Bohrloches ist auf Blatt VI der Saigerrisse aufgenommen. Der Schacht beginnt 275 Meter über NN., das Bohrloch 76,50 Meter unter NN. Eine Anzahl Einfallswinkel sind dort eingetragen, aus denen hervorgeht, dass das Einfallen der Schichten, welche durch den Schacht aufgeschlossen sind, nach der Tiefe zu sich mehr und mehr steigert, von 8—9" oben auf 22" in der Schachtsohle. 4. Bohrung im Frankenberg-Schacht der Cons. Cleophas-6rube. Der dem Recke-Schacht benachbarte Frankenberg-Schacht wurde, nach gütiger Mittheilung der Gruben-Verwaltung, aus der 126 Meter Sohle (+ 150 NN.) abgeteuft und hat 325 Meter Steinkohlengebirge durchörtert. Es wurden in dieser Schichten- folge 8 Flötzchen angetroffen, deren 5 obere auch im Recke- Schacht vertreten sind. Es entsprechen sich augenscheinlich: Frankenberg-Schacht Recke-Schacht Flötz I (1,30 Mtr.) + 119,70 Mtr. NN. 1,60 Mtr. + 129,40 Mtr. NN. IE (020750 10,20% IE (05055): 152,0001,.0207.05:0,50: DA E50 3 el, 508 020 = VO) E00. 139,00 Die drei weiteren zehssachen Flötzehen (No. VI 0,20, VII 0,10 und VIII 0,40 Meter) sind im Recke-Schacht nach der Darstellung auf Blatt VI der Saigerrisse nicht angetroffen. In der Sohle des Schachtes, in 451 Meter Gesammt-Teufe, ist nun ein Bohrloch angesetzt worden, welches bis zu 566,55 Meter Teufe geführt wurde. Dasselbe hat bis 528,90 Meter die Sattelflötzgruppe erschlossen, während die tieferen Schichten 74 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. schon zu der Rybniker Stufe gehören. Innerhalb der Sattel- flötzgruppe sind 8 Kohlenflötze angetroffen. Flötz I+ 1 in 461,10 Meter Teufe 8,05 Meter mächtig incl. 0,50 Schiefermittel “el „ 484,40 „ „1,80 Meter mächtig an Ag, ADr |, N: ©. 4 N. TH aloe, # SUOMI. aloe Lin a Van. h VII + VIII „ 528,90 ” ” ” 9,05 » ”- incl. 1,35 Schiefermittel. Flötz I entspricht dem Gerhardflötz, Flötz VIII dem Sattelilötz. In den liegenden Schichten unter dem Sattelllötz wurden nur zwei schwächere Flötze erbohrt, ein 0,90 Meter mächtiges in 541,75 Meter und ein 0,30 Meter mächtiges in 562,10 Meter Teufe.. Um womöglich die Horizonte mit mariner Fauna nach- zuweisen, hatte ich um Zusendung der betreffenden Bohrkern- reihe gebeten, dieselbe auch erhalten, doch war das Resultat leider ein negatives. Immerhin ist diese Bohrung recht interessant und wichtig, da durch dieselbe nachgewiesen worden ist, dass hier die Sattelflötzgruppe noch wie auf der Königsgrube entwickelt ist und nicht auf 2 Flötze reducirt, wie auf der Cons. Giesche- und der Myslowitz-Grube. 5. Bohrung Sezadok. Dieses Bohrloch, bei Johannahütte im Plesser Wald ge- legen, ist nicht von uns untersucht worden. Unter 6 Meter diluvialem Lehm wurde die Steinkohlenformation hier bis 800,80 Meter Teufe erschlossen und dabei 21 Kohlenflötze er- bohrt, von welchen folgende einen Meter Mächtigkeit und mehr aufweisen: Flötz II u. III in 20,55 Meter Teufe 2,20 Meter mächtig incl. 1,00 Meter Mittel zaMEM a 28:05 „ 1,10 Meter mächtig 52a nz 240 » ” Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 15 Flötz VI in 56,10 Meter Teufe 1,30 Meter mächtig ” XI ” 135,70 ” ”» 1,20 ” ” OR 15350 Hello R ER MIEN, 204,807, Sun vlabar m z KERNE 223,330: 0, „1,60 “ mit Schiefer hmrtren ION 5 Zoll.) 2,20 Meter mächtig Nach der Bohrtabelle ad sich Brandeehieier in 19,75 Meter Teufe (hier 1 Meter mächtig als Mittel zwischen Flötz Il u. IH), 215,60 u. 298,20 Meter Teufe (ebenfalls je 1 Meter mächtig, ersteres im Liegenden des Flötzes XVIII, letzteres im Hangenden des Flötzes XXI) und in 300,80 Meter Teufe 0,60 Meter mächtig. Thoneisenstein fand sich in den Teufen von 14,98—18,35, 32,55 — 81,95, 94,85—97,05, 131,75—132,65, 139,75—140,85, 144,40— 146,05, 176,70— 118,85, 232,70— 233,20, 243,70— 245,80 und 286,80— 287,30. Nach der allgemeinen Lage des Bohrloches dürften die erbohrten Schichten der Orzescher (Schatzlarer) Stufe zuzu- rechnen sein. Ob jedoch dieselben noch gänzlich zur Unteren Abtheilung dieser Stufe oder zum Theil schon zur Oberen ge- hören, lässt sich nicht entscheiden, da keine Pfianzenreste aus dem Bohrloch uns vorliegen. Das Profil dieses Bohrversuches findet sich auf Blatt VI der Saigerrisse. Es beginnt 317,06 Meter über NN. Einfall- winkel sind nicht angegeben. 5. Bohrloch im Hans Heinrich-Schacht (Emanuelssegen-Grube). Dieses Bohrloch ist von Poronıs zum Theil untersucht, jedoch sind bei dem geringen Durchmesser der Kerne nur zwei brauchbare Pflanzenreste gefunden worden. Das eine Stück liess sich als Sphenopteris Bäumleri bestimmen, also eine für die höheren Orzescher Schichten charakteristische Form. So- dann liegen aus dem Schacht selbst eine Anzahl Pflanzenreste vor, die ebenfalls die Schichten als hohe Orzescher charakte- risiren. Es stimmt dies ja auch mit den Untersuchungen StuRr’s überein. 76 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Im Schacht wurde das Steinkohlengebirge, das hier zu Tage liegt, bis 33,80 Meter Teufe durchörtert, bis zu dem 3,50 Meter mächtigen Emanuelssegen-Flötz. Andere Flötze fanden sich bis hierher nicht. Das in der Sohle des Schachtes an- gesetzte Bohrloch ist bis zu 364,65 Meter Teufe geführt. Da- bei wurden noch 21 Kohlenflötze nachgewiesen, so dass also im Ganzen mit dem Emanuelssegen-Flötz 22 Flötze vorliegen. Davon erreichen, abgesehen von No. 1 (Emanuelssegen-Flötz), nur zwei mehr als einen Meter Mächtigkeit, das IV. Flötz in 61,70 Meter Teufe 1,60 Meter mächtig, sowie Flötz VIII u. IX in 134,00 Meter Teufe, welche zusammen 1,30 Meter mächtig sind inel. 0,20 Meter Sandstein-Mittel.e. In dem Profil auf Blatt VI der Saigerrisse sind auch die Flötze XIV—XIX in 194,50 Meter Teufe als ein 4,40 Meter mächtiges Flötz incl. 3,40 Meter Mittel zur Darstellung gebracht. Indessen dürfte praktisch dieses Flötz nicht in Betracht kommen, da Flötz XVI- 0,30 Meter, Flötz XIV u. XIX 0,20 Meter, die übrigen nur 0,10 Meter mächtig sind und die Mittel dazwischen zu be- deutend. Einen halben Meter mächtig und mehr sind Flötz II in 42,80 Meter Teufe 0,60 Meter mächtig REN 89,20 DO n unrein 3 SALE, SEE 0,65 Sämmtliche übrigen Flötze erreichen einen halben Meter nicht. Auffallend ist die Zahl der erbohrten Brandschieferflötzchen. Es sind im Ganzen 15, ihre Mächtigkeit schwankt zwischen 0,10—0,55 Meter und 5 davon bilden das unmittelbar Hangende von Flötzen. Eisensteine (Sphärosiderite) fanden sich von 34,55 —34,80, 51,10—52,60, 67,60—68,80, 69,30— 69,60, 73,20— 74,70, 82,50 bis 83,40, 86,80—87,20, 166,30—166,70 und 171,60— 172,70 Meter Teufe. Mächtigere Sandstein-Entwicklung wurde einerseits in 127,70 Meter Teufe nachgewiesen. Dieselbe umfasst 16,10 Meter, enthält in der Mitte ein Conglomerat-Bänkchen und ist auch nach unten grobkörnig. Eine 17,90 Meter mächtige Bank liegt andererseits in 269,40 Meter Teufe. ” ” » ” ”» » » ” Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. RT Das Einfallen wird im Profil auf Blatt VI der Saigerrisse in der Sohle des Schachtes mit 4'/" angegeben, desgleichen ca. 5 Meter über NN. Tiefer scheint die Neigung der Schichten stärker zu werden, da 9” und 11” beobachtet wurden. 6. Bohrloch der Carlssegengrube. Das Bohrloch hat das Steinkohlengebirge, welches hier zu Tage kommt, bis auf 687,20 Meter Teufe erschlossen. Dabei wurden 36 Kohlenflötze erbohrt, von denen jedoch die grosse Mehrzahl nicht einmal einen '/; Meter mächtig wird. Einen Meter und mehr Mächtigkeit besitzen folgende: Flötz V und VIin 134,49 Meter Teufe 2,35 Meter mächtig incl. 0,70 Mittel XXXI 2 224.007 7% maächtie ROOT 2 0 Auch OD): Sup e Das 4 Meter mächtige Flötz XXXI zergliedert sieh in eine 2 Meter mächtige Oberbank, -die sich aus Kohle und Brand- schiefer zusammensetzt, und eine 2 Meter mächtige Unterbank von reiner Kohle. Dieses Flötz wird von der Grubenverwaltung für das Moritz-Flötz der Myslowitz-Grube gehalten und zwar, abgesehen von seiner Mächtigkeit, weil 12 Meter darunter sich ein 0,30 Meter mächtiges Flötz findet, dessen Beschaffen- heit der Cannelkohle ähnlich ist, und auf der Myslowitz-Grube ebenfalls ein 2 Meter mächtiges Cannelkohl-Flötz 30 Meter unter dem Moritz-Flötz und 120 Meter über dem Ober- (Fanny-) Flötz sich gefunden hat. Einen halben bis dreiviertel Meter erreichen: Flötz III in 41,85 Meter Teufe 0,75 Meter mächtig ” M ” 58,90 ” ” 0,75 ” „> ” XXI ” 288,54 R22: ” 0,50 ” PB) Nach späteren Mittheilungen des Herrn Bergverwalter Aıtsmann sind die Flötze IIl und V annähernd einen Meter mächtig. Flötz XXI enthält 0,07 Meter Brandschiefer. Das 0,70 Meter mächtige Mittel des 2,35 Meter-Flötzes (Flötze VIl.u. VIII) in 134,59 Meter Teufe ist Brandschiefer. Herr ” ” 78 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. AuTtsmanN theilte später mit, dass das Mittel in Wirklichkeit nur ca. 0,40 Meter stark gewesen sei und die Oberbank eben- falls ca. 0,40 Meter, die Unterbank ca. 2,00 Meter. Das Profil auf Blatt VI der Saigerrisse giebt die ursprüngliche Fassung der Bohrtabelle. Die oberen Schichten des Bohrloches (ca. 400 Meter) wurden zum Theil von PoronıE allein, zum Theil von uns ge- meinsam im Frühjahr 1891 untersucht und ergaben Pflanzen- reste, welche für hohe Orzescher Schichten charakteristisch sind, so Aloiopteris Sternbergi (250—253 Meter) und Dietyopteris Brongniarti (268—279 Meter). Die später erbohrten tieferen Schichten wurden von Herrn Bergverwalter AuTtsmann selbst untersucht und es wurde uns die von ihm dabei gesammelte Suite von Versteinerungen überwiesen. Da ist es denn eine bemerkenswerthe Thatsache, dass sich noch in 472—550 Meter Teufe eine Pflanze (Stigmaria rimosa) gefunden hat, die bisher nur in hohen Saarbrücker Schichten beobachtet wurde. Die übrigen vorliegenden Pflanzenreste aus diesen unteren Schichten finden sich in der ganzen Orzescher Stufe verbreitet, eignen sich also nicht zur Trennung der oberen und unteren Ab- theilung. Leider war der genauere Horizont für Stigmaria rimosa nicht angegeben, sondern die umfassende Bezeichnung 472—550 Meter. Nimmt man auch die höchste Schicht 472 als Fundschicht an, so blieben doch nur 135 Meter bis zu dem 4 Meter Flötz, welches als Moritz-Flötz angesprochen wird. Dann bliebe allerdings eine verhältnissmässig geringe Mächtig- keit für die Unteren Saarbrücker Schichten. Indessen liesse sich diese Erscheinung durch die allgemeine Verjüngung der Schichten nach O0. wohl erklären. Dass thatsächlich diese tieferen Schichten oder wenigstens ein Theil derselben zu der Unteren Abtheilung gehört, dafür spricht der veränderte Ge- steinscharakter, das Vorwalten festerer Schieferthone und Sand- steine. Auffallend ist auch das Fehlen der Neuropteris Schle- hani im Liegenden des 4 Meterflötzes, welche sich weiter west- lich in diesen Schichteomplexen noch vorfindet. Indessen mag dieser Umstand in dem Vorwalten der Sandsteine im östlichen Gebiet zusammenhängen. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 79 Für die Auffassung des 4 Meter-Flötzes als Moritzflötz spricht das Vorkommen des Cannelkohl-Flötzes im Liegenden desselben und die mächtigen Sandsteinmassen im weiteren Liegenden. Andererseits weicht das Profil des Bohrloches, die Richtigkeit dieser Auffassung vorausgesetzt, in diesem Horizont doch sehr von dem des Schachtes der Myslowitz- Grube ab. Endgiltige Entscheidung würde also vorläufig nur eine Weiterführung des Öarlssegen-Bohrloches erbringen. | Thierreste fanden sich nur wenig, nämlich Fischschuppen (Rhizodus cf. Hibberti) in 472--550 Meter Teufe und in ca. 600 Meter Teufe schlecht erhaltene Muschelreste, Anthracomya oder Modiola -angehörig. Da bei 600 Meter Sandstein liegt, dürften die Stücke aus der darüber liegenden Schieferschicht stammen. Dieselben kamen erst nach Fertigstellung des Blattes VI der Saigerrisse in unsere Hände und sind daher im Profil des Bohrloches dort nicht berücksichtigt. Das für die Orzescher Schichten charakteristische Auf- treten der Sphärosiderite wurde in diesem Bohrloch besonders reichhaltig beobachtet. Von 34,20—132,24 Meter Teufe führen sämmtliche Schieferthone solche, ebenso von 161,27 — 173,55, von 199,17—345,48, von 448,26—471,72 und von 491,30 bis 512 Meter Teufe. Ebenso hat sich vielfach Brandschiefer ge- funden, theils dem Schieferthon eingelagert, theils den Kohlen- flötzen ein-, über- oder untergelagert. Mächtigere Lagen finden sich als Mittel zwischen Flötz VII und VIII (0,70 Meter), als Ueberlagerung bei Flötz XXXIII (Moritzflötz) und Flötz XXXVI (hier 1,20 Meter mächtig und gasreich), als Unterlagerung bei Flötz XXXIII 2 Meter mächtig. Flötz XXX (0,30 Meter in 405,30 Meter Teufe) ist von je 0,50 Meter Brandschiefer über- und unterlagert. Vielfach wurde sowohl in den Schiefern wie in den Sandsteinen Schwefelkies beobachtet. Ausser der 34 Meter mächtigen Sandstein-Schicht in 687 Meter Teufe bis zur Sohle des Bohrloches, welche als Aequivalent der mächtigen Sandsteinbank im Liegenden des Moritzflötzes der Myslowitz-Grube betrachtet wird, finden sich mächtige Sand- steinlager noch: 80 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 1. von 70,25 Meter Teufe ab 25,21 Meter mächtig 2. ” 177,42 „ ” ” 21,75 ” ” d. „ 354,89 „ ” >)%) 15,25 2) ” inel. 0,95 Schiefer-Mittel „ 419,719 ,„ Teufe ab 28,21 Meter mächtig inel. 2,48 Schiefer-Mittel 5. „ AU,T2 „oe Teufe ab 19,58 Meter mächss incl. 2,00 Schiefer-Mittel. Die Schichten sind horizontal oder doch annähernd ho- rizontal gelagert. Das Profil des Bohrloches findet sich auf Blatt VI der Saigerrisse und liegt darnach die Mündung des- selben 290,00 Meter über NN. 7. Bohrloch im Kronprinz-Schacht (Cons. Giesche-Grube). Die bisher besprochenen Bohrungen der Gruppe C haben sämmtlich hangende Schichten über der Sattelflötzgruppe resp. die letztere erschlossen. Das Kronprinz-Schacht-Bohrloch be- findet sich in liegenden Schichten der Sattelflötzgruppe. Der Kronprinzschacht hat nach 36 Meter Deckgebirge (Diluvium) das Steinkohlengebirge bis 336 Meter durchteuft. Die obersten Schichten gehören noch der Sattelflötzgruppe an und darin sind Oberflötz (5,80 Meter mächtig) in 74,64 Meter Teufe und Niederflötz (7,80 Meter mächtig) in 170,70 Meter Teufe angetroffen. Wenige Meter über dem Oberflötz befindet sich noch ein 0,84 Meter mächtiges Flötz. | In den unter dem Niederflötz folgenden Schichten bis zur 336 Meter Sohle befinden sich 10 Flötze, von denen jedoch nur 3 einen Meter und mehr Mächtigkeit besitzen, nämlich die 3 Flötze der Sattelflötzgruppe mitgerechnet. Flötz VI in 177,20 Meter Teufe 1,00 Meter mächtig ZEN 19 7 LADEN JE ” 2) x ” 237,50 ” ”» 1,50 ” ” Ausserdem hat Flötz XII in 265,95 Meter Teufe einen halben Meter Mächtigkeit, die übrigen 6 sind weniger als einen halben Meter mächtig. Flötz X wird als Aequivalent des Andreas- Flötzes der Sielcer Gruben in Russisch-Polen angesehen. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 81 Die im Schacht aufgeschlossenen Schichten habe ich nicht vollständig untersucht, sondern es wurden mir nur einzelne Gesteins-Proben aus dem Niveau unter dem Andreasflötz nach Berlin zugesandt. Diese Proben waren meistens Sandstein- proben, namentlich interessante Conglomerate. Einige Schiefer- proben aus einer 8,50 Meter mächtigen Schicht in der Teüfe von 290,95 —294,25 Meter und zwar aus den hangendsten Schichten (ca. 291 Meter) enthielten gut erhaltene Exemplare von Sphenophyllum tenerrimum, einer typischen Pflanze der Rybniker (Östrauer) Schichten und der Sattelflötzgruppe. Aus liegenden Schichten dieser Schieferschicht (also ca. 292 bis 294 Meter) oder schon aus dem Hangendsten der, durch ein 0,25 Meter mächtiges Sandsteinbänkchen getrennten, darunter lagernden, ca. 15 Meter mächtigen Schieferschicht (genau liess es sich später nicht mehr feststellen) erhielten wir grosse Platten mit zahlreichen Exemplaren der Lingula mytiloides Sow. Auf meinen Wunsch erhielt ich auch noch Sphärosiderite aus dem 6,20 Meter mächtigen Schieferthonlager 14 Meter unter dem Niederflötz, da ich conform mit den Aufschlüssen der Königs- und Florentine-Grube hier marine Fauna (den Römer- Horizont) vermuthete. Wirklich konnte ich in den übersandten Sphärosideriten die Fauna nachweisen. Nun vermuthete ich aber auch nach dem petrographischen Charakter der Gesteinsproben in der eben erwähnten 15 Meter mächtigen Schieferschicht von ca. 295—300 Meter Teufe, im Liesenden der Zingula-Schicht, marine Fauna, obwohl die mir übersandten Stücke nichts enthielten und auch von den Beamten an Ort und Stelle keine Versteinerungen beobachtet waren. Es war mir daher sehr willkommen, dass bald darauf von der 334 Meter - Sohle des Schachtes aus ein Querschlag ins Hangende getrieben wurde und ich bat die Gruben-Direction um Benachrichtigung, wann diese Schieferschicht wieder ange- fahren würde. Diese erfolgte und da die betreffenden Schichten abgesondert auf der Halde gestürzt waren, konnte ich nun thatsächlich eine reiche und interessante marine Fauna nach- weisen, interessant, da sie ausser den bekannten typischen Ostrauer Formen zahlreiche neue enthielt. Es würde diese Neue Folge. Heft 19. 6 82 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. Schicht im Schachtprofil unter die Lingula-Schicht zu setzen sein, wie es auch im Profil auf Blatt VI erfolgt ist. Dieser marine Horizont ist aber ein neuer, bisher noch nicht beob- achteter. Leider war es nicht zu ermöglichen, dass ich die ganze Schichtenfolge des Querschlages an Ort und Stelle untersuchen konnte. Doch bin ich noch einige Male dort gewesen und habe dabei noch einen höheren Horizont mit Thierresten gefunden, der ungefähr 68 Meter unter dem Niederflötz liegt und bereits vom Öbersteiger Vogt entdeckt war. Es liegt hier brackische Fauna resp. eine Strandbildung vor, nämlich Zingula, Diseina und Avsculopecten in zahlreichen Exemplaren vermischt mit Pflanzenresten, z. B. Sphenophyllum tenerrimum, Stigmaria cf. stellata und eine Sphenopteris-Art etc. Die Versteinerungen sind vorzüglich erhalten. Auf Blatt VI der Saigerrisse ist durch Herrn GÄBLER diese brackische Schicht in das Profil des Kronprinz-Schachtes projieirt und kommt dieselbe hier + 95,15 Meter über NN., also in 175,70 Meter Teufe des Schachtes zu liegen. Aus dem hangenden Schiefer über dem Andreasflötz können eventuell marine Versteinerungen stammen, welche ich gelegent- lich aut der Halde fand. Es können aber auch verschleppte Stücke aus dem marinen Horizont von 294—300 Meter Teufe sein, und darauf scheint mir die Aehnlichkeit des Gesteins und die Uebereinstimmung der Arten hinzuweisen. Es wurden mir später, nachdem das Niederflötz im Quer- schlag angefahren war, aus ca. 10'/; Meter Teufe unter diesem, Schieferthonproben zugesandt, da man vermuthete, dass hier der „Römer - Horizont“ vorliege. Die Untersuchung ergab Stigmarien-Schiefer mit ZLingula mytiloides, dagegen keine marine Fauna. Diese dürfte noch einige Meter tiefer zu finden sein. Auch im Querschlag zwischen Grundmann- und Kronprinz- Schacht konnte ich ca. 17 Meter unter dem Niederflötz marine Fauna (Römerhorizont), sehr reichhaltig, aber nicht gut er- halten, nachweisen; ausserdem 6 Meter unter Niederflötz Stigmaria stellata. Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. 83 Durch ein Bohrloch in der 336 Meter-Sohle!) des Kron- prinz-Schachtes sind nun ins Liegende weitere 143 Meter Stein- kohlengebirge erschlossen und darin 5 Kohlenflötzchen, von denen jedoch nur das IV. in 97,20 Meter Teufe des Bohrloches (433,20 Meter Gesammtteufe) 0,60 Meter mächtig ist. Die an- deren sind noch unbedeutender. Auch hier gelang es trotz des geringen Durchmessers der Bohrkerne (29 Millimeter) marine Fauna in zwei Horizonten nachzuweisen, nämlich von 861,50— 367,25 Meter und von 413,65—423,60 Meter Teufe. Die letztere Fauna hat ein reiches Material geliefert, ausser bekannten Kybniker Arten eine Anzahl neuer Formen, darunter auch vorzüglich erhaltene, allerdings ziemlich kleine Ostracoden, den Gattungen Leperditia und Beyrichia angehörig. Es sind dies die ersten Ostracoden, welche aus deutschem Carbon be- kannt wurden. Unbestimmbare kleine Bruchstücke von Mollusken-Schalen fanden sich ausserdem innerhalb der Schichten von 407,75 bis 410,55 Meter, von 428,73 —448,57 Meter und 137— 143,17 Meter Teufe. Es kann hier keine genaue Teufe angegeben werden, da die Kernstücke in den Schubladen des Schrankes, in dem sie hierher transportirt wurden, zum Theil vermengt waren. Da weder Gattung noch Art bestimmbar- sind und überhaupt kein einigermaassen erhaltenes Exemplar dabei ist, so lässt sich einerseits nicht erkennen, ob marine oder brackische Fauna vorliegt, :andererseits bleibt es fraglich, ob nicht die Stücke nur verschwemmt sind. Auch einige Pflanzenreste wurden gefunden, z. B. Spheno- phyllum tenerrimum in 432 Meter Teufe und innerhalb der Schichten von 473—479 Meter Teufe. Im letzteren Falle kann die genaue .Teufe nicht angegeben werden. Wichtig ist der Fund von einer Cardiopteris in der Teufe von 358,45 —-861,50 Meter, da diese Gattung hauptsächlich für den Culm charak- teristisch ist, in den Schichten des productiven Carbons nur selten und dann nur in den tiefsten Schichten derselben ı) In meiner Mittheilung Bd. 1893, S. 135 der Zeitschrift des Oberschles. Berg- und Hütteninännischen Vereins ist irrthümlich die 334 Meter-Sohle genannt. 6* 84 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. auftritt. Die Pflanzenreste sind jedoch auf wenige Schichten beschränkt und im Allgemeinen nur als unbestimmbare Bruch- stücke, dann aber meist massenhaft, angehäuft. Brandschiefer kam in mehreren dünnen Bänkchen vor. Die Schiefer mit mariner Fauna enthalten Sphärosiderite. Das Einfallen der Schichten wechselt zwischen 9" und 14'/s", meist zwischen 11° bis 12". Die Schacht-Mündung liegt 270,88 Meter über NN. Interessant ist auch das Auftreten von einer 3 procentigen Salzsoole in 318 Meter Teufe und einer 6procentigen in 395,22 Meter Teufe, welche, wie Herr Bergrath BERNHARDI in einem Briefe an mich hervorhebt, nicht aus überlagernden Tertiär- schichten stammen dürften. III. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. &. Ergebnisse im Hinblick auf den geologischen Aufbau der Steinkohlenformation in Oberschlesien. Bei der Besprechung der einzelnen Bohrungen habe ich in der Gruppirung derselben schon das wichtigste Resultat angedeutet, welches durch unsere Untersuchungen sich ergeben hat. Es ist die Feststellung einer Gebirgsstörungs-Zone, durch welche das grosse centrale Hauptbecken der oberschlesischen Steinkohlenformation im Westen begrenzt wird, während östlich von derselben sich ein kleineres, langgestrecktes Seitenbecken (wenn nicht mehrere) anschliesst. Innerhalb dieser Störungs- zone sind die Sattelflötzgruppe und die Orzescher (Schatzlarer) Schichten in die Tiefe verworfen, während jenseits derselben zunächst liegende Schichten der Sattelflötzgruppe an die Ober- fläche der Steinkohlenformation treten und erst nach der Mitte der als Grabenversenkung aufzufassenden Seitenmulde hin Ab- lagerungen sich zeigen, welche wahrscheinlich der Sattelilötz- gruppe entsprechen. Die Bohrungen haben ergeben, dass das schroffe An- einanderstossen jüngerer und älterer Schichten, ‘wie es bei 86 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Karwin und in der Rybniker Gegend beobachtet war, sich durch den ganzen westlichen Theil des oberschlesischen Stein- kohlengebietes verfolgen lässt. Die Erklärung der Erscheinung ist lediglich auf Verwürfe der Schichten zurückzuführen. Wenn wir die Resultate der einzelnen Bohrungen in der Weise vergleichen, dass wir von N. nach S. gehend, eine Reihe von Profilen von W. nach O. daraus zusammenstellen, so er- giebt sich Folgendes: 1. Die drei Bohrungen nördlich resp. nordwestlich von Gleiwitz, Peiskretscham, Schechowitz uud Pschy- schowka haben liegende Schichten der Sattelflötzgruppe er- seben. Während bei den letzteren beiden durch den Fund der marinen Faunen die Bestimmung dieses Alters. .der Schichten eine sichere ist, konnte sie bei Peiskretscham nur auf den petrographischen Character der Gesteine begründet werden. | Oestlich von diesen Bohrungen sind in neuerer Zeit keine Aufschlüsse gemacht worden. Jedoch sind früher durch ein- fache Bohrungen (nicht mit Diamant) mächtigere Flötze nach- gewiesen, welche der Sattelflötzgruppe vielleicht entsprechen. Auch westlich von Schechowitz bei Brzezinka sind früher mächtigere Flötze erbohrt, welche eventuell die Fortsetzung der Beatensglückflötze des Rybniker Beckens bilden können. Das Einfallen der Schichten war jedoch ein sehr steiles. 2. Die zunächst südlich von Pschyschowka gelegenen Bohrungen Chorinskowitz, Deutsch-Zernitz und. Neu- Schönwald stehen sämmtlich in Rybniker Schichten. Von den beiden südlich davon gelegenen Pilchowitz und Nie- borowitz ist es nicht mit Sicherheit erwiesen. Von letzterem liegt uns nur die vom Bohrmeister ausgesuchte petrographische Gebirgsprobensuite vor und bei der Untersuchung des ersteren sind weder Thierreste noch bestimmbare Pflanzenreste ge- funden. Jedoch der petrographische Charakter der Gesteine, die vorwiegend sandige Natur der Schiefer, der Mangel an gut erhaltenen Pflanzen und die dürftige Kohlenflötzbildung weisen ebenfalls auf liegende Schichten der . Satteltlötz- gruppe hin. | Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 87 3'/» Kilometer östlich von der Bohrung Neu-Schönwald liest die Bohrung Schönwald. Von derselben haben uns auch nur die petrographischen, vom Bohrmeister zusammen- gestellten Gebirgsproben vorgelegen, doch gelang es in der Probe für die Teufe 369,76—371,15 Meter Annularia radiata, eine Orzescher Pflanzenart, nachzuweisen, so dass man an- nehmen darf, dass dieses Bohrloch Untere Orzescher Schichten erschlossen hat. Damit stimmt auch das Ergebniss der weiter östlich folgenden Bohrungen bei Makoschau überein, die nach den gefundenen Pflanzenresten, Untere Orzescher Schichten durchörtert haben. Ebenso haben die Bohrungen bei Knurow, 3'/, Kilometer südöstlich von Neu-Schönwald und 4'/ Kilometer östlich von Nieborowitz gelegen, zunächst Orzescher Schichten durch- sunken und das tiefste derselben, Knurow I (das zweittiefste sämmtlicher oberschlesischer Bohrungen), hat diese bis zur Teufe von 872 Meter verfolgt. Dann traten bis 935 Meter Teufe Sandsteine und Conglomerate auf, welche offenbar dem Sandstein- und Conglomerathorizont im Hangenden der Sattel- flötzgruppe im östlichen Steinkohlengebiet entsprechen. Denn unter derselben folgt auch hier, und zwar bis zur Teufe von 1171,22 Meter, eine Schichtenfolge mit mächtigen Flötzen, in deren Mitteln sich eine Mischflora abgelagert befindet. Wes- halb ich die Grenze dieser Gruppe mit dem 3,44 Meter-Flötz in 1171,22 Meter Teufe erst abschliessen lasse und nicht schon mit dem 12,89 Meter-Flötz bei 1071,26 Meter Teufe, habe ich Seite 35 ausführlich erörtert. Unter dieser Schichtenfolge wurden dann bis 1351 Meter Teufe Schichten durchbohrt, welche nach dem Character der Flora und Fauna und dem petrographischen Verhalten sicher Rybniker Schichten sind, so dass auch hierdurch die Richtigkeit der Auffassung der darüber lagernden Gruppe als Sattelflötzgruppe bestätigt wird. Die weiter nach O. folgenden Bohrungen von Gieraltowitz und Langwasser haben ebenfalls Orzescher Schichten durch- örtert. Es stehen also in diesem Profil die Bohrungen Chorins- kowitz, Deusch-Zernitz, Neu-Schönwald, sowie Pilchowitz und 88 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Nieborowitz mit liegenden (Rybniker) Schichten in Bezug auf die Sattelflötzgruppe schroff gegenüber den Bohrungen Schön- wald, Makoschau, Knurow, Gieraltowitz, Langwasser mit Orzescher Schichten. Zur sicheren Beurtheilung dieses Verhältnisses’ ist es nöthig bei den einzelnen Bohrungen die Mächtigkeit des Deckgebirges in Betracht zu ziehen resp. die Lage der Ober- fläche des Steinkohlengebirges zu NN. Das Deckgebirge wird in dieser Profillinie von OÖ. nach W. immer mächtiger. Während bei Gieraltowitz VI das Deckgebirge nur 117 Meter mächtig ist und die Steinkohlenformation mit + 125,20 Meter NN. be- sinnt, steigert sich dies Verhältniss bei KnurowI auf 295,80 Meter Deckgebirge resp. — 48,46 Meter NN., bei Neu-Schönwald auf 353 Meter Deckgebirge resp. — 95 Meter NN. und bei Niebo- rowitz auf 565 Meter Deckgebirge resp. — 840,75 Meter NN. Man könnte hiernach annehmen, dass der Contrast nur ein scheinbarer und durch Auswaschung der Schichten zu erklären sei. Dem widerspricht indessen das Resultat der Bohrung Knurow I. In diesem Bohrloch bilden die Oberfläche des Stein- kohlengebirges Orzescher Schichten und zwar schon ziemlich hohe, denn die Sattelflötzgruppe beginnt erst mit %35 Meter. Demnach liegen die Orzescher Schichten bereits in einer Mächtigkeit von 640 Meter vor. Dazu kommen noch 236 Meter Sattelflötzgruppe, so dass hier das Hangende der Rybniker Schichten bereits 876 Meter beträgt. In dem nächst benach- barten Bohrloch Neu-Schönwald lagert die Oberflächenschicht des Steinkohlengebirges — 95 Meter NN. Würde man hier also die 876 Meter hangende Schichten des Bohrloches Knurow I aufsetzen, so würden die Schichten des Oberflächenhorizontes — 48 Meter NN. des Steinkohlengebirges dieser Bohrung in Neuschönwald + 781 Meter NN. lagern, also 829 Meter höher als in Knurow I. In Wirklichkeit würde der Abstand aber noch bedeutender sein, denn die im Bohrloch Neu-Schönwald erbohrten Schichten sind sicher nicht die direct unter der Sattelflötzgruppe lagernden, im Bohrloch Knurow I erbohrten, sondern noch tiefere, sodass also den 829 Meter Unterschied vielleicht noch mehrere hundert Meter zuzurechnen wären. Wenn auch Knurow I 3'/, Kilometer südöstlich von Neu- Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 89 Schönwald liegt, so darf für eine Berechnung der Mächtigkeit der Ablagerungen zwischen beiden Bohrungen nicht diese Ent- fernung massgebend sein, sondern Knurow ist etwa auf eine nördlich gelegene Verbindungslinie zwischen Neu-Schönwald und Schönwald zu projiciren, wodurch sich die Entfernung auf 1'/; Kilometer verringert. Die Annahme einer Aufsattelung der Schichten, welche bei einer regelrechten Lagerung zwischen den Bohrungen Neu-Schönwald und Knurow I sich noch finden müssten, begegnet also Schwierigkeiten, und es erscheint wahr- scheinlich, dass die vorliegenden Lagerungsverhältnisse durch Verwürfe zu erklären sind, die in SSW.-NNO.-Richtung zwischen den Bohrungen Nieborowitz und Neu-Schönwald einerseits und Knurow sowie Schönwald andererseits hindurchsetzen. Haben doch die Bohrungen bei Knurow, Pilchowitz, Deutsch-Zernitz Anzeigen geliefert, dass auch dort die Lagerungsverhältnisse gestörte sind. 3. In ähnlichem Verhältniss stehen die Bohrungen Ocho- jetz und Lassoki I einerseits, Sczyglowitz III und VI und Dubensko andererseits. Während bei Lassoki durch das Vorkommen mariner Fauna die Bestimmung als Rybniker Schichten sicher ist, beruht sie bei Ochojetz auf den Pflanzen- resten. Sezyglowitz III und VII und Dubensko stehen zweifel- los in Orzescher Schichten. Die Entfernung von Lassoki nach Sezyglowitz VII beträgt 4 Kilometer. Ist diese Entfernung auch zu gross, um hier einen sicheren Nachweis von Ver- würfen zu erbringen, zumal die Oberfläche des Steinkohlen- gebirges auf NN. berechnet, 100 Meter tiefer liegt, als in Sczyglowitz VII, so stimmt das Ergebniss andererseits mit den nördlichen und südlichen Aufschlüssen so gut überein, dass man auch hier an dem Vorhandensein der Störungszone nicht zu zweifeln braucht. 4. Die Bohrungen Stein, Paruschowitz VI und Pa- ruschowitz XIII sind durch das Vorkommen mariner Fauna sicher als in Rybniker Schichten stehend erkannt. Die ca. 1,50 Kilometer westlich von Paruschowitz XIII gelegene Bohrung Paruschowitz IV ergab Schichten, welche wohl zur Sattelflötzgruppe ‚gehören, da eine Mischflora nachgewiesen 90 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. wurde, marine Thierreste fehlten und thatsächlich zwei mehrere Meter mächtige Flötze nachgewiesen wurden. Es darf also eine Fortsetzung der Schichten der Beatensglück-Grube und der Bohrung Jeykowitz nach N. hier angenommen werden. Dagegen haben die östlich von den drei erstgenannten Bohrungen ge- legenen fünf Bohrungen bei Leschezin, vier weitere bei Stannowitz (Leschezin VI—IX) und die bei Nieder-Belk typische Orzescher Schichten und zwar offenbar schon höhere Horizonte dieser Stufe erschlossen. Also auch hier kommen höhere Orzescher Schichten Horizonten der Rybniker Stufe sehr nahe. Die fünf Bohrungen bei Leschezin sind von Bohrung Stein etwa 2'/% Kilometer, von Paruschowitz VI etwa 3!% Kilometer und von Paruschowitz XIII ca. 3°/, Kilometer ent- fernt. Leschezin V (+ 262 Meter über NN.), welches auf Blatt III der Saigerrisse dargestellt ist, hat 58 Meter!) Deckgebirge durchörtert bis zur Oberflächenschicht des Steinkohlengebirges, welche hier + 204,00 Meter über NN. lagert. In der Bohrung Stein (+ 269 Meter über NN.) beträgt das Deckgebirge 160 Meter. Demnach beginnt die Oberflächenschicht des Stein- kohlengebirges + 109 Meter über NN. Bei Paruchowitz VI (+ 255 Meter NN.) enthält das Deckgebirge nur 87,19 Meter und die Oberfläche des Steinkohlengebirges ruht + 167,81 Meter über NN., während bei Paruschowitz XIII (+ 241 Meter über NN.) das Deckgebirge 377,90 Meter Mächtigkeit erlangt und die Oberflächenschicht des Steinkohlengebirges 136,90 Meter unter NN. liegt. Die Bohrung Stein liegt 2'/; Kilometer von Leschezin V. Zwischen diesen beiden Bohrungen beträgt die Differenz zwischen der Lage des Oberflächen-Horizontes des Steinkohlen- Gebirges 95 Meter. Da die bei Leschezin V an der Oberfläche der Steinkohlenformation erbohrten Schichten wahrscheinlich noch höhere sind als die bei Knurow I beobachteten, so würde hier der zurErgänzung der vollständigen Schichtenfolge zwischen beiden Bohrungen nothwendige Schichtencomplex eher noch !) Nicht 70,19 Meter, wie auf Blatt III angegeben. Näheres auf S. 40. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 9] mächtiger sein, wie dort. Man wird also zur Erklärung der Lagerungsverhältnisse auch hier entweder eine steile Anf- sattelung oder Verwürfe annehmen müssen, jedenfalls eine Störung der ursprünglichen Lagerungsverhältnisse. 5. Endlich besteht ein gleiches Verhältniss zwischen den Bohrungen Paruschowitz XII und V bei Rybnik. Ersteres hat Rybniker Schichten, letzteres höhere Orzescher Schichten an der Oberfläche der Steinkohlenformation ergeben. Etwa 2 Kilometer westlich von ersterem ist in den Bohrungen bei Jeykowitz ein Schichtencomplex aufgeschlossen, der die Fortsetzung der Beatensglück-Flötze bildet und oben Schichten mit mächtigen Flötzen, darunter Rybniker Schichten mit mariner Fauna umfasst. Zwischen beiden liegst Paruschowitz XV mit Rybniker Schichten. Oestlich resp. südöstlich von Paruschowitz V haben Paruschowitz II \bei Ellguth) und die Bohrungen, Pallowitz, Woschezytz und Sohrau sämmt- lich höhere Niveaus der Orzescher Schichten erschlossen und zwar abgesehen von der ersteren Bohrung sogar sehr hohe, welche in der Flora Verwandtschaft mit den Schichtfolgen bei Nicolai aufweisen, wahrscheinlich aber noch ein hangenderes Niveau einnehmen. Das Deckgebirge im Bohrloch Paruschowitz XII beträgt 181 Meter, der Oberflächenhorizont der Steinkohlenformation liegt bei 59 Meter über NN. Bei Paruschowitz V liegt 210 Meter Deckgebirge und der Oberflächenhorizont der Stein- kohlenformation bei 25 Meter über NN. Während nun in Paruschowitz XII sicher tiefere Rybniker Schichten an der Oberfläche lagern, sind in Paruschowitz V reichlich hohe Orzescher Schichten vorhanden. Wie ich auf S. 45 ausführlich erörtert habe, sind in letzterer Bohrung Orzescher Schichten sicher bis 973 Meter Teufe nachgewiesen. Dann folgt nach einem 14 Meter mächtigen Sandstein- resp. Conglomerat-Mittel bis 1180,67 Meter Teufe ein Schichten- complex, welcher der Sattelflötzgruppe entspricht. Darunter lagern dann die Rybniker Schichten, in denen der erste marine Horizont in 1337 Meter Teufe gefunden wurde. Dieselben sind bis 2003 Meter durchbohrt. 92 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Es liegt nun der Oberflächenhorizont der Steinkohlen- formation in Paruschowitz XII bereits 34 Meter höher als der in Paruschowitz V. Eine Erklärung der Lagerungsverhältnisse zwischen beiden Bohrungen durch Auswaschung fällt also von vorn herein ausser Betracht. Will man ersteren Oberflächenhorizont bis zum Niveau des letzteren ergänzen, so würden zunächst 970 Meter Orzescher Schichten und Sattelflötzgruppe von Paru- schowitz V hinzuzurechnen sein, wodurch derselbe bereits bis zu 1004 Meter über den von Paruschowitz V erhöht würde. Dazu kommt aber noch eine Schichtenfolge der Rybniker Stufe, da die in Paruschowitz XII erbohrten Schichten schon tiefere Horizonte derselben sind. Jedoch lässt sich zur Zeit die Mächtigkeit dieser Schichtenfolge nicht sicher bestimmen. Es werden mehrere hundert Meter sein. Jedenfalls genügen die vor- liegenden Thatsachen, um eine Erklärung der Lagerungs- verhältnisse zwischen beiden, wenig mehr als 2 Kilometer von. einander entfernten, Bohrungen nur in der Annahme be- deutender Gebirgsstörungen zuzulassen. Auf eine steile Auf- sattelung der Schichten weisen keine Beobachtungen hin, da die Fallwinkel in beiden Bohrungen verhältnissmässig flach sind. Es müssen also mächtige Verwürfe die jetzigen Lagerungs- verhältnisse hervorgerufen haben. Es ist somit durch die Profile 2—5 festgestellt, dass inner- halb einer durchschnittlich 2'/ Kilometer breiten Zone aus der Gegend von Gleiwitz bis in die Gegend von Rybnik zwischen den Bohrungen Neu-Schönwald I, Nieborowitz, Lassoki, Stein, Paruschowitz VI, XIII und XII einerseits und den Bohrungen Schönwald, Knurow, Sezyglowitz III und VII, Leschezin und Paruschowitz V andererseits das grosse oberschlesische Central- becken der Steinkohlenformation durch Gebirgsstörungen ab- geschlossen wird. Diese Störungen ziehen sich im All- gemeinen in NNO.-Richtung, nur von Rybnik bis Paruscho- witz XIII in reiner NO.-Richtung. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass diese Störungen nicht auf steile Aufsattelung der Schichten nach W. zurückzuführen sind, sondern auf Verwürfe, vielleicht in Folge einer solchen. Die Bohrungen östlich der Störungszone übersteigen in ‘ihren Fallwinkeln Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 93 selten 25°, und hervorzuheben ist die Thatsache, dass in den beiden tiefsten Bohrungen Knurow I und Paruschowitz V in den tiefsten Schichten (Rybniker Gruppe) schwächere Fall- winkel constatirt wurden, als in den höheren. Die westlich von der Störungszone in den Rybniker Schichten befindlichen Bohrungen zeigen mehrfach eine steilere Schichten- stellung. Diese Bohrungen beweisen, dass westlich der Störungs- zone, in demselben Streichen mit dieser, zunächst eine Zone Rybniker Schichten folgt, die schon tieferen Horizonten ange- hören, während noch weiter westlich durch die Bohrungen Jeykowitz und Paruschowitz IV das Vorhandensein von Schichtencomplexen mit mächtigen Flötzen nachgewiesen ist, welche als die Fortsetzung der Schichten der Beatensglück- und Wien-Flötze anzusehen sind. Es ist somit das westlich an die Störungszone sich anschliessende Gebiet die Fortsetzung des Rybniker Beckens nach N. Ob dieses Becken als ein ein- heitliches entwickelt ist bis in die Gegend von Brzezinka, nordwestlich von Gleiwitz, bleibt eine offene Frage. Dasselbe hat in der Gegend von Pilchowitz bis Kieferstädl starke Aus- waschungen erlitten, die vorwiegend von Tertiär-Schichten er- füllt sind. Es bleibt nun ferner zu erörtern, ob diese Störungszone sich weiter nach N. und S. verfolgen lässt. Nach N. scheint dieselbe insofern wahrscheinlich, als die Bohrungen Schechowitz und Pschyschowka mit Rybniker Schichten westlich einer Ver- längerung derselben nach NNO. liegen und östlich von diesen früher mit einfachen Bohrungen mächtige Flötze erbohrt sind. Allerdings sind diese einfachen Bohrungen weniger zu- verlässig, da sie keine festen Kerne liefern, die sich zu einer wissenschaftlichen Untersuchung eignen. Andererseits ist zu berücksichtigen, dass vielleicht in diesem, nördlich von Glei- witz gelegenen Gebiet schon Verwürfe einen Einfluss aus- geübt haben, welche an der Bildung der Beuthener Mulde be- theiligt sind und in ihrer nordwestlichen Verlängerung die grosse Störungszone im W. kreuzen oder daran abstossen könnten. Auch im S$. ist die Verlängerung der Störungszone nicht mehr mit Sicherheit zu verfolgen, da es hier, wenn man die- 94 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. selbe mit gleichem Streichen verlängert, auf ihrer östlichen Seite an sicheren Aufschlüssen fehlt. Bemerkenswerth ist es, dass man bei einer Fortführung derselben im gleichen Streichen bis über die östreichische Grenze auf die Scheidezone in der Gegend von Orlau trifft, die das Ostrauer- und Karwiner- Becken trennt und die, wie ich bereits 1891 erörtert habe!), durch Verwürfe erklärbar ist, besser als durch eine Discordanz, wie sie Stur annahm. Da die geologischen Verhältnisse dort die gleichen sind, wie bei uns auf der Strecke Rybnik-Gleiwitz, so liegt die Versuchung nahe, an einen Zusammenhang beider Störungszonen zu denken. Möglich ist ein Zusammenhang nach unseren jetzigen Kenntnissen der Lagerungsverhältnisse, indessen fehlen vorläufig die Beweise dafür in dem zwischen Rybnik und Orlau befindlichen Gebiet. Dass westlich der von Rybnik in demselben Streichen nach S. verlängerten Störungszone wiederum Rybniker Schich- ten lagern, ist durch den Bergbau im Rybniker Becken und die Bohrungen bei Loslau erwiesen und das Ostrauer Becken ist als eine Verlängerung desselben nach S. anzusehen. Oest- lich von der Störungszone finden sich südlich von der Boh- rung Paruschowitz V nur drei Diamantbohrungen bei Mschanna (Deutsches Reich I, II und 1887) und diese haben ebenfalls Rybniker Schichten erbohrt, wie durch das Vorkommen mariner Fauna in mehreren Horizonten und durch die Pflanzenreste erwiesen ist. Zwischen diesen und Paruschowitz V fehlen Diamantbohrungen. Doch sind in neuerer Zeit von der Berg- werksdirection des Grafen Guido Henkel-Donnersmark mehrere einfache Bohrungen bei Michalkowitz, Chwallowitz, Boguscho- witz und Schwirklan ausgeführt worden. Leider - genügen jedoch die Bohrtabellen, welche uns zur Verfügung standen, nicht, um einen einigermaassen sicheren Anhalt über das Alter der Schichten zu gewinnen. Von den 11 Bohrungen bei Michalkowitz, - welche das Steinkohlengebirge schon mit 80—64 Meter Teufe erreichten, haben Bohrloch I, III und V in 61,50 resp. 80,40 resp. 64,20 !) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch. Bd. XLIII. S. 290 u. 547. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 95 Meter Teufe ein 5,61 resp. 5,50 resp. 7,60 (incl. 0,90 Schiefer- mittel) Meter mächtiges Flötz erbohrt. Unter dem 5,61 Meter Flötz des Bohrloches I folgt in 72,10 Meter Teufe ein 1,00 Meter Flötz und in 82,49 Meter Teufe ein 2,29 Meter mächtiges Flötz. Die entsprechenden Flötze in M. III haben bei fast übereinstimmender Teufe nur 0,90 resp. 0,30 Meter ergeben, während in V in den unter dem genannten Flötz erbohrten 48,58 Meter „Sandsteinschichten mit Schieferlagen“ kein Flötz mehr beobachtet wurde. Auch in Bohrloch VII wurde ein 5,03 (inel. 0,39 Mittel) mächtiges Flötz in 69,20 Meter Teufe erbohrt und 5,50 Meter darunter ein 1,20 Meter mächtiges Flötz, ferner in M. VIII ein 3,89 Meter Flötz in 67,79. Meter Teufe, während die Bohrungen IX und XI ein 1,20 resp. 1,90 Meter Flötz lieferten und die Flötze der Bohrungen IV, VI und X einen Meter nicht erreichten. In den Bohrungen bei Chwallowitz, Boguschowitz und Schwirklan ist das Deckgebirge mächtiger, in Boguschowitz 1 und II 263 resp. 274 Meter. Mächtigere Flötze als 1 Meter wurden angetroffen in Chwallowitz I in 73,33 Meter Teufe 1,50 Meter, in Boguschowitz I unter 8 schwachen Flötzchen in 468,45 Meter Teufe 1,56 Meter und in Boguschowitz Il in 285,00 Meter Teufe 1,53 Meter, in 339,30 Meter Teufe 2,75 Meter und in 344,80 Meter Teufe 3,05 Meter Kohle. Zwischen dem ersten und dritten Flötz in Boguschowitz Il lagert noch 0,60 Meter Kohle in 293,20 Meter Teufe und unter dem vierten 0,80 Meter in 350,52 Meter Teufe. Die Bohrungen _ Chwallowitz Il und Schwirklan | haben nur schwache Flötzchen geliefert, das erstere 3, das letztere 1. Von diesen Gräfl. Henkel’schen Bohrungen hat nur Bo- guschowitz I das Steinkohlengebirge ca. 212 Meter tief er- schlossen, die übrigen haben im Allgemeinen 50—100 Meter durchörtert. Es ist also, obwohl einige mächtigere Flötze er- bohrt sind, auch schwer, durch die Flötzentwicklung einen Anhalt zur Beurtheilung der Verhältnisse zu gewinnen, na- mentlich insofern als man nicht weiss, inwieweit durch das Einfallen der Schichten die Mächtigkeits-Angaben der Flötze zu reduciren 'sind. 96 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Immerhin glaube ich aus der allgemeinen Flötzentwicklung in diesen Bohrungen schliessen zu dürfen, dass dieselben, ab- cesehen von Chwallowitz I und II'), als Orzescher Schichten aufzufassen sind. In der Sattelflötzgruppe finden sich, soweit wir dieselben beobachteten, nicht so viele schwache Flötze zwischengebettet, wie es hier der Fall ist. Auch zeichnen sich, abgesehen von dem 5 Meter-Flötz bei Michalkowitz, die Flötze nicht durch solche Mächtigkeit aus, dass man, wenn dieses nicht vorhanden wäre, an Flötze der Sattelflötzgruppe denken würde. Dass aber auch in den Orzescher Schichten Oberschlesiens noch mächtigere Flötze vorkommen, beweist das 5,2 Meter-Flötz X im Bohrloch Knurow I und das 7,65 Meter (incl. 0,25 Mittel) mächtige Antonienflötz im Edler- Schacht der Gottessegengrube. Es wird diese Auffassung noch dadurch unterstützt, dass in den nördlich und östlich benach- barten Bohrungen Paruschowitz V und II (Ellguth), sowie bei Vorbriegen und Rogoisna höhere Orzescher Schichten nach- gewiesen sind. Jedenfalls genügt aber auch dieses Resultat noch nicht, um die Lagerungsverhältnisse südlich von Rybnik klarzustellen resp. die Verlängerung der Störungszone bis Orlau einiger- maassen sicher zu construiren. Es bleibt eine Lücke noch zwischen Schwirklan resp. Michalkowitz einerseits und Mschanna ° und Jastrzemb andererseits. Bei letzterem Orte sollten ja auch mit früheren einfachen Bohrungen mächtige Flötze angetroffen sein. Indessen, nachdem bei Mschanna durch die Diamant- bohrungen die dortigen, ebenfalls früher mit einfachen Bohrun- gen ermittelten, mächtigen Flötze sich theils als Brandschiefer, theils als überhaupt nicht vorhanden erwiesen haben, hat man allen Grund, auch bezüglich der übrigen Bohrungen in dieser Gegend vorsichtig zu sein. Vorläufig sind noch verschiedene Erklärungen der Ver- hältnisse möglich. So kann recht wohl durch SO.-NW.-Ver- würfe resp. Aufsattelungen, ähnlich wie im NO., zwischen dem Centralbecken und der Beuthener Mulde, eine Aufsattelung !) Chwallowitz I nnd II liegen schon so weit westlich, dass dieselben vielleicht schon Rybniker Schichten erbohrt haben. ’ Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen, 97 mit Verwürfen liegende Schichten und die Sattelflötzgruppe an die Oberfläche brachten, auch hier sich ein Zug liegender Schichten zwischen das Centralbecken und die Karwiner Mulde schieben. Es kann aber auch, und das scheint mir wahr- scheinlicher, die grosse Störungslinie südlich von Rybnik, nach- dem sie noch eine Strecke im gleichen Streiehen fortsetzt, sich ein Stück nach SO. biegen, ähnlich wie zwischen Rybnik und Paruschowitz XIII nach SW., und noch vor Jastrzemb in die alte Richtung zurückkehrend nach Orlau streichen. Denn möglich ist es, dass die bei Jastrzemb erbohrten Flötze schon zur Sattelflötzgruppe resp. zu den Orzescher Schichten gehören. Während das durch die westlichen Bohrungen erzielte Resultat im Wesentlichen in dem Nachweis der Abgrenzung des Centralbeckens durch die Störungszone und des damit verbundenen Versinkens der Sattelflötzgruppe in bedeutende Tiefen, sowie des Fortsetzens des Rybniker Beckens nach N. bestand, haben die südlichen, um die Stadt Sohrau gelegenen Bohrungen den Beweis erbracht, dass man sich hier dem Theil des Hauptbeckens nähert, welcher die jüngsten Schichten der Formation enthält, also dem Centrum des Beckens. Sowohl die fiskalischen Bohrungen bei Pallowitz, Woschcytz, Rogoisna und Vorbriegen, als auch namentlich die durch Herrn Director HERMAnnı geleiteten Bohrungen in unmittelbarer Nähe der Stadt haben ein ausserordentlich reiches Material an wohl- erhaltenen Pflanzenresten geliefert, welche für hohe Saarbrücker Schichten charakteristisch sind, zum Theil sogar schon in den Ottweiler Schichten sich finden. Soweit die Untersuchungen Poronie’s bis jetzt gediehen sind, liegt indessen noch kein Grund vor, eine besondere Gruppe, welche den Ottweiler Schichten entspräche, von den Nicolaier Schichten abzu- gliedern. Von besonderem Interesse war das Bohrloch Woschezytz I, da es diese Schichten in einer Mächtigkeit von fast 500 Metern erschlossen hat und mit einem verhältnissmässigen Reichthum an mächtigeren Flötzen (unter 68 Flötzen 15 über einen Meter Neue Folge. Heft 19. 7 98 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. mächtige und 6 über 2 Meter mächtige Flötze). Die Bohrungen bei Sohrau weichen im allgemeinen Charakter insofern von denen bei Woschezytz ab, als dort verhältnissmässig weniger Flötze angetroffen wurden und neben dem Schieferthon auch vielfach Sandsteine auftreten, während bei Woschezytz fast nur Schieferthone vorhanden sind. Von Bedeutung für eine spätere Flötz-Identifieirung kann vielleicht die 17,50 Meter mächtige Conglomeratbank in 631 Meter Teufe werden. Die Bohrung Rogoisna VIII bildet ein Bindeglied zwischen den Sohrauer und Jastrzember Bohrungen und hat den Beweis erbracht, dass bis dahin noch Orzescher Schichten lagern. Auf- fallend war das steile Einfallen (70°). Die Bohrung Paul Theodor bildet den südlichsten Aufschluss der Orzescher Schichten. Von den im östlichen Grubengebiet gelegenen Boh- rungen haben diejenigen bei Dorotka, im Edlerschacht und im Reckeschacht interessante Einblicke in die auf die Sattelflötzgruppe folgenden untersten Schichten der Orzescher Stufe (der Rudaer Gruppe) geliefert. War seither die Art des Zusammenhanges derselben mit der Sattelflötzgruppe durch einen Schacht oder ein Bohrloch noch nicht nach- gewiesen, so ist jetzt bei Dorotka und im Edlerschacht die Verbindung bis zum Schuckmannflötz, im Reckeschacht bis Gerhardtlötz hergestellt. Das Schuckmannflötz lagert in Do- rotka II in 879,18: Meter Teufe (-—- 642,78 Meter unter NN.), in Dorotka I in 588,46 Meter Teufe (— 336,12 NN.), im Edler- schacht in 586,60 Meter Teufe (— 273,66 Meter NN.), das Gerhardflötz im Reckeschacht in 452,51 Meter Teufe (— 177,91 Meter NN.). Es geht also daraus hervor, dass die Sattelflötz- gruppe nach W. zu sich in die Tiefe senkt, und zwar vom Reckeschacht bis Dorotka II (annähernd 12 Kilometer) um 465 Meter. Davon entfallen auf die Strecke bis zum Edlerschacht (ca. 7 Kilometer) 95 Meter, von diesem bis Dorotka II (5 Kilo- meter) 370 Meter. Zwischen Dorotka Il und I (1,35 Kilometer) beträgt die Höhendifferenz im Bezug auf die Lage des Schuck- mannflötzes bereits 306 Meter und steigt noch nach dem Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 99 Zabrzer Sattel. Denn sie erreicht zwischen Dorotka I und Poremba-Schacht II der Königin Luise Grube (ca. 2,15 Kilo- meter) 342 Meter. Ebenso hat sich der Horizont vom Edler- schacht bis zum Bismarckschacht I der Grube König um 467 Meter ins Hangende gehoben. Inwieweit an diesen Höhen- differenzen Verwürfe betheiligt sind, vermag ich nach dem mir vorliegenden Material nicht ausreichend zu ermitteln, jeden- falls muss man aber die Mitwirkung solcher zur Schaffung dieser Verhältnisse voraussetzen, namentlich auch im Hinblick auf die Höhen - Differenzen der Sattelfllötzgruppe am ganzen Südabhange der Sättel. Y Wie sich die Sattelflötzgruppe weiter nach W. verhält, bleibt ebenfalls zunächst noch unaufgeklärt, da die Bohrungen bei Makoschau und Gieraltowitz die Orzescher Schichten nicht völlig durchörtert und die Gruppe der mächtigen Flötze nicht erreicht haben. Fest steht nur, dass in der Bohrung Knurow I die entsprechenden Schichten in 939,98 Meter Teufe beginnen (— 692,64 Meter NN) und das 12 Meter mächtige Flötz Nr. 60 (Schuckmannflötz ?) in 1071,26 Meter Teufe (— 823,92 Meter NN) lagert. Hieraus ergiebt sich Dorotka II gegenüber eine Höhendifferenz von ca. 200 Meter. Westlich von Knurow schliesst die Störungszone diese Entwickelung ab und jenseits derselben sind bisher nur Rybniker Schichten an der Oberfläsche nach- gewiesen. Die einzige Bohrung, die ausserdem westlich von der - Königin Luise-Grube die Satteltlötzgruppe erschlossen hat, ist Öehringen. Dieselbe deutet ein Fortstreichen des Zabrzer Sattels nach W. an. Denn es findet sich hier die Sohle der untersten, dem Pochhammerflötz wohl entsprechenden, Flötze IV und V (6,50 Meter incl. 1,50 Meter Mittel) schon — 4,60 Meter unter NN., die Sohle des 5 Meter mächtigen Flötzes II + 41,10 Meter NN. Die Bohrungen Dorotka, Edlerschacht und Reekeschacht werden nun auch geeignet sein, Licht auf die Beziehungen der in den Rudaer Schichten durch Grubenbau aufgeschlossenen Flötze zu einander zu werfen und die Verjüngung der Schichten von W. nach ©. festzustellen. : 2 100 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Das Bohrloch im Frankenberg-Schacht der Cons. Cleophas-Grube hat den Nachweis erbracht, dass dort die Sattelfllötzgruppe noch wie auf der Königsgrube entwickelt ist und nicht, wie auf der Cons. Giesche-Grube und der Myslowitz- Grube, schon auf Ober- und Nieder Flötz reducirt. Die Sczadok - Bohrung ist nur durch Benutzung des Kartenmaterials der benachbarten Gruben verwerthbar, ebenso Dorotka Il. Von allgemeinerem Interesse ist ferner das Carlssegen- Bohrloch und das Bohrloch im Hans-Heinrich-Schacht der Emanuelssegen-Grube. Beide, mehr im Inneren des Central- beckens gelegen, sind in verhältnissmässig hohen Orzescher Schichten angesetzt. Letzteres wurde 364 Meter, ersteres 685 Meter tief geführt. Man kann also aus denselben ein Urtheil gewinnen, welchen Flötzreichthum man in diesem östlichen, mit Orzescher Schichten an der Oberfläche erfüllten Gebiete erwarten kann. Leider ist das Resultat ein wenig erfreuliches. Im Hans-Heinrich-Schacht ist unterhalb des 3,50 Meter mächtigen Emanuelssegen-Flötz in 33,80 Meter Teufe (+ 285,57 NN.), abgesehen von einem unreinen, 1,60 Meter mächtigen Flötz in 61,70 Meter Teufe, nur ein 1,30 Meter mächtiges Flötz (inel. 0,20 Meter Mittel) in 134,00 Meter Teufe (+ 185,37 NN.) gefunden worden. Flötz XIl und XIII bilden mit 0,80 Meter Mittel ein 1,75 Meter Flötz, das aber thatsächlich doch nur 0,65 + 0,30 = 0,90 Meter Kohle enthält. Auch die im Saiger- riss auf Blatt VI mit 4,40 Meter inel. 3,40 Meter Mittel an- gegebenen Flötze XIV— XIX, die also zusammen 1 Meter Kohl bilden, sind durch die 5 Mittel thatsächlich werthlos.. Von den übrigen Flötzen erreicht nur Flötz II in 42,80 Meter Teufe 0,60 Meter Mächtigkeit, die übrigen bleiben unter 0,50 Meter. Ebenso ist im Carlssegen-Bohrloch, welches im Liegenden des Carlssegen-Flötzes angesetzt wurde, bis zur Teufe von 600 Metern, abgesehen von dem 2,35 Meter (inel. 0,70 Meter Brandschiefer) mächtigen Flötz in 134,59 Meter Teufe (+ 155,41 Meter NN.) kein Flötz gefunden, welches 1 Meter oder mehr Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 101 Mächtigkeit besitzt, und nur 3 Flötze erreichen 0,50 resp. 0,75 Meter. Erst in 611 Meter Teufe (— 321,00 Meter NN.) tritt ein 4,00 Meter-Flötz auf und in 638,50 Meter Teufe (— 348,50 Meter NN.) ein 1 Meter-Flötz. Ersteres wird im Hinblick auf seine Mächtigkeit und auf das Vorkommen eines 0,50 Meter mächtigen Cannelkohlflötzes 12 Meter darunter von der Grubenverwaltung als Aequivalent des Moritzflötzes der Myslowitzgrube angesprochen, da dort ebenfalls ein 2 Meter mächtiges Öannelkohlflötz 30 Meter unter dem Moritzflötz sich gefunden hat. Ferner spricht dafür das Vorkommen von 34 Meter Sandstein als liegendste Schicht des Bohrloches, die den mächtigen Sandsteinen und Conglomeraten im Liegenden des Moritzflötzes entsprechen könnten. Ist diese Auffassung richtig, so müsste das Carlssegen- Bohrloch Untere und Obere Orzescher Schichten durchquert haben. Das ist nach den Pflanzenresten thatsächlich der Fall, jedoch war, wie ich S. 78 ausgeführt habe, die genauere Grenze zwischen beiden Abtheilungen nicht festzustellen. Vergleicht man nun mit diesen beiden Bohrungen solche aus dem W. des Centralbeckens, wie Paruschowitz V, Knurow I und diejenigen bei Szyglowitz und Leschezin, welche die gleichen Schiehtencomplexe durchbohrt haben, so sieht man, dass zwar auch hier im Allgemeinen die Flötze eine geringere Mächtig- keit als in den tieferen und höheren Schichten haben, jedoch sind eine grössere Zahl von 1 Meter und mehr mächtigen Flötzen hier vorhanden. Ob die obersten Schichten der Bohrungen Knurow I und Paruschowitz V hangende im Ver- gleich zum Carlssegen- und Emanuelssegenflötz sind, lässt sich zur Zeit nicht feststellen. Es sind in Knurow I 580 Meter Orzescher Schichten über der vermuthlichen Grenze zur Sattel- flötzgruppe aufgeschlossen worden. Die obersten 150 Meter davon enthalten sieben über 1 Meter mächtige Flötze, dar- unter ein über 5 Meter, ein über 3 Meter und drei über 2 Meter mächtige Flötze. In Paruschowitz V wurden 775 Meter ‚Orzescher Schiehten über dem wahrscheinlichen oberen Grenz- horizont der Sattelflötzgruppe durchbohrt, davon enthalten die obersten 150 Meter acht über 1 Meter mächtige Flötze, darunter 102 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. zwei über 3 Meter, drei über 2 Meter mächtige. Flötz IV (1,60 Meter) und Flötz V (2,10 Meter) lassen sich inclusive dem 1,43 Meter betragenden Schiefermittel als ein 5,13 Meter- Flötz zusammenfassen und Flötz VI (1,26 Meter) und VII (2,49 Meter) inclusive 2,82 Meter Schiefermittel zu 6,55 Meter, wie es im Profil Blatt IV geschehen ist. | Dagegen enthalten die nächst tieferen Schichten beider Bohrungen ebenfalls nur einen geringen Flötzgehalt. In Paruschowitz V wurde unter acht schwachen Flötzen ein 2,97 Meter mächtiges Flötz in 518 Meter Teufe erbohrt, 154 Meter unter der erwähnten oberen Schichtengruppe, und erst 157 Meter tiefer tritt das nächste, mehr als 1 Meter mächtige Flötz auf, dem sich nach unten noch sieben weitere über 1 Meter mächtige in geringeren Abständen anschliessen, darunter eins über 3 Meter, zwei über 2 Meter. Ebenso fanden sich in Knurow I zunächst 42 Meter unter den erwähnten obersten Schichten ein 1,20 Meter-Flötz und 5 Meter tiefer - ein 2,12 Meter-Flötz, dem nach unten noch 15 über 1 Meter mächtige Flötze folgen, darunter vier aus je zwei Flötzbänken mit Schiefermittel bestehenden und vier über 2 Meter mächtigen. Dieser grössere Reichthum und die grössere Mächtigkeit der Flötze in den Orzescher Schichten im W. weist darauf hin, dass auch in dieser Schichtengruppe von W. nach O0. eine Schichtenverjüngung vorliegt, wie sie bei der Sattelflötz- gruppe beobachtet worden ist. In Paruschowitz V bleiben nach Abzug der obersten 150 Meter 625 Meter Orzescher Schichten, in Knurow I 430 Meter, während im Carlssegen- Bohrloch im Ganzen 655 Meter vorliegen. Daraus geht hervor, dass das Carlssegenflötz nicht etwa dem 2,97 Meter Flötz in 518 Meter Teufe in Paruschowitz V oder dem 2,12 Meter Flötz in 497 Meter Teufe entsprechen kann, sondern schon ein Ver- treter eines jüngeren Flötzes resp. jüngerer Flötze sein muss. Der Kronprinzschacht der Cons. Giesche-Grube mit dem Bohrloch in der 336 Meter-Sohle und dem Querschlag in der Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 103 834 Meter-Sohle hat wesentlich zur Aufklärung der liegenden Schichten der Sattelflötzgruppe im O. des Centralbeckens bei- getragen. Einerseits ist festgestellt worden, dass bis in die Tiefe von 371 Meter unter dem Nieder- (Sattel-) Flötz nur wenig brauchbare Flötze sich finden, nämlich das 1,50 Meter starke, als das Andreasflötz der benachbarten russischen Gruben angesprochene Flötz in 237,50 Meter Teufe (+ 33,38 Meter über NN) und im Hangenden desselben noch 2 einen Meter mächtige Flötze. Von den übrigen erreicht als höchste Mächtig- keit nur eins in 97,20 Meter Teufe des Bohrlochs (— 162,32 NN.) 0,60 Meter. Andererseits ist, wie in den westlichen Bohrungen in den Rybniker Schichten, die von den Orzescher Schichten ab- weichende petrographische Ausbildung auch hier vorgefunden, nämlich vorwiegend sandige Natur der Gesteine. Einerseits treten die Sandsteine zahlreicher auf und sind fester, vielfach quarzi- tisch, andererseits sind auch die Schiefer vorwiegend sandig und fest. Nur die Sphärosiderit führenden Schiefer mit mariner Fauna sind mild, nicht schiefrig, sondern mit muscheligem bis splittrigem Bruch. Schliesslich sind die drei unter dem Andreasflötz erschlossenen Horizonte mit mariner Fauna in 295—300, 361,50— 867,25 und 413,55 —423,60 Meter Teufe neu, wenigstens für den O. Inwieweit sie solchen der im W. in den Rybniker Schichten befindlichen Bohrungen entsprechen, lässt sich zur Zeit nicht feststellen. Neu war sodann nicht nur für Oberschlesien, sondern auch für das deutsche Carbon das Vorkommen von Ostracoden in dem tiefsten dieser drei Horizonte. Erwähnenswerth ist endlich noch die Erschliessung von Soolquellen in einigen Bohrungen. Es fand sich im fis- calischen Bohrloch Nieborowitz in 615 Meter Teufe eine Sprocentige und in 630 Meter Teufe eine lOprocentige Soole, im Bohrloch Knurow I in ca. 1058 Meter Teufe eine 13'/»pro- centige und in ca. 1101 Meter Teufe eine 17 procentige und in der Bohrung von der 336 Meter-Sohle des Kronprinz- schachtes der Cons. Giesche-Grube in 63,50 Meter Teufe eine 6procentige Soole, sämmtlich in Schichten der Steinkohlen- 104 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. formation. Ferner wurde nach gütiger Mittheilung des Herrn Stadtrath Lange in Brieg im Bohrloch Paul Theodor II bei 300 Meter Teufe Soole constatirt, welche jedoch wahrscheinlich schon aus einer höheren Schicht stamme und deren Analyse folgendes Resultat ergeben habe: Spee. Gewicht bei 15" (. = 1,023. Gesammtrückstand im Liter = 32,90. Derselbe enthält Chlornatrium 28,70, Chlorcalcium 2,40, Chlormagnesium 1,80. Diese Soole wurde also in der Tertiärformation angetroffen '). B. Die Fossil-Führung der Schichten der Stein- kohlenformation. Aus den Bohrkernen haben wir ein ausserordentlich grosses Material an Pflanzen- und Thierresten gewonnen, durch welche die Fauna und Flora der Steinkohlenformation sich als eine reichere und mannichfaltigere ergeben hat, als seither bekannt war. Dadurch, dass für jede Versteinerung die Schicht, in der sie vorkam, absolut sicher festgestellt wurde, konnten inter- essante Einblicke in die Art und Weise des Vorkommens, der Vergesellschaftung der Formen, der Faciesbildungen und anderer Erscheinungen gewonnen werden. Wenden wir uns zunächst zur Fauna. Römer beschrieb in seiner Geologie von Oberschlesien 33 Thierarten aus der pro- ductiven Steinkohlenformation. Das mir vorliegende Material vervielfacht diese Zahl, nicht nur insofern, dass die Artenzahl der von Römer aufgeführten Gattungen sich vergrössert, es kommen weitere Gattungen, Familien, Klassen hinzu, z. B. auch der seltene Chiton und Ostracoden, so dass die Fauna der oberschlesischen Steinkohlenformation als eine den westlichen europäischen Ablagerungen gleichwerthige erscheint. Die echt marinen Formen sind, soweit unsere Beobachtungen !) Nach Mittheilung des Kgl. Oberbergamtes ist auch im Bohrloch Zawisz, südöstlich von Orzesche in der Tertiärformation Soole erbohrt, und zwar in 563 Meter Teufe. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 105 reichen, auf die Rybniker Schichten beschränkt. Auch in der Literatur findet sich sonst keine Angabe über das Vorkommen echt mariner Formen innerhalb der Sattelflötzgruppe oder darüber. Nur Kosmann erwähnt aus grauen Schieferthonen im unmittelbaren Hangenden des oberen Begleitflötzes des Sattel- flötzes im Felde der Königsgrube marine Arten‘), nämlich Productus longispinus Sow., Orthis sp. (resupinata?) neben Pecten sp., Anthracomya elongata und einem Fischzahn. Abgesehen von dem sonst nicht beobachteten und daher unwahrscheinlichen Zusammenvorkommen von Anthracomya mit echt marinen Formen, ist jedoch hier zu berücksichtigen, dass die Fundstelle in der Nähe mehrerer Verwerfungen in einem Querschlag des Kreuz- schachtes sich befand und das betreffende Flötzchen im Liegenden derselben als Oberer Begleiter des Sattelflötzes durch Combi- nation eines dieser Sprünge mit einem anderen Sprung bestimmt wurde. Es scheint demnach dieses Vorkommen vorläufig noch weiterer Aufklärung bedürftig. In gleichem Horizont im Hugo- schacht II der Gräfin Lauragrube wurde in einer 2—3 Centi- meter mächtigen Schicht Anthracomya allein und in Massen beobachtet). Anthracomya und Modiola sind Bewohner von brackischen Ablagerungen. Nach freundlicher Mittheilung des Herrn Professor von MARTEns hat sich in neuerer Zeit Modivola in Asien sogar in süssem Wasser gefunden), so dass es also nicht ausgeschlossen ist, dass auch von den oberschlesischen Schichten mit Vertretern beider Gattungen ein Theil im süssen _ Wasser sich abgesetzt hat. Jedenfalls haben wir die beiden Gattungen in Oberschlesien nie mit typisch marinen Formen vergesellschaftet beobachtet, obwohl Modiola sonst auch viel- fach marin vorkommt. Während die typisch marinen Formen auf die Rybniker Schichten beschränkt sind, finden sich Ver- treter dieser beiden Muschel-Gattungen im ganzen productiven Steinkohlengebirge Oberschlesiens. Meist treten sie in zahl- reichen Exemplaren auf und bilden förmliche Lager. Häufig 1) Zeitschr. f. Berg-, Hütten- und Salinenwesen. Bd. XXVIII. S. 321. 2) Stur, Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanst. 1878. S. 238. 3) Auch Fischer: Conchyliologie S. 968 erwähnt diese Thatsache. 106 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. finden sie sich im unmittelbaren Hangenden von marinen Horizonten, z. B. im Bohrloch Deutsches Reich Il, wo in 240 Meter Teufe ein 3 Centimeter mächtiges Lager voll Anthracomya dem marinen Horizont direct auflagert, ebenso im Bohrloch Paruschowitz VI in 357 und 540—541 Meter Teufe. Man findet nun in manchen Abhandlungen über fossilien- führende Horizonte im Steinkohlengebirge, z. B. von Srur und Kosmann, bei der Aufzählung der Arten aus einzelnen Schichten Anthracomya und Modiola neben echten marinen Formen ge- nannt, so dass darnach beide Gattungen ebenfalls marinen Herkommens wären. Ich möchte jedoch dem gegenüber darauf hinweisen, dass bei den betreffenden Untersuchungen voraus- sichtlich auf die Vertheilung der Arten in den aufgeschlossenen Schichten nicht geachtet worden ist und das Material vielfach von der Halde stammt. Es kann ein Versehen hierbei um so leichter vorkommen, als unsere Untersuchungen, wie schon erwähnt, ergeben haben, dass häufig der marine Horizont ein- geleitet resp. überlagert wird von einer, zuweilen nur wenige Centimeter mächtigen Schicht mit Anthracomya oder Modiola. In dieser Auffassung werde ich wesentlich unterstützt durch eine Abhandlung von W. Hmp, welche 1894 in den Monographs der Palaeontological Society in London erschienen ist unter dem Titel: A Monograph on Carbonicola, Anthra- comya and Najadites. Der Autor kommt auf Grund seiner Beobachtungen ebenfalls zu dem Resultat, dass die drei oben- genannten Gattungen nur als Süsswasser-Formen zu betrachten seien oder in ästuarischen Bildungen (also auch brackisch) zum Absatz gekommen sind. Auch er führt die Angaben des Zusammenvorkommens dieser Formen mit echt marinen im All- gemeinen auf Mängel in der Beobachtung zurück. Beim Sam- meln der Fossilien in den Kohlengruben sei es immer schwierig, das genaue Lager innerhalb weniger Fuss oder Zoll, aus dem ein solches entnommen wurde, anzugeben. Sehr wenig werde in situ beobachtet, der grössere Theil auf den Halden ge- sammelt, wo eine genaue Feststellung des Horizonts unmöglich sei. Ein Süsswasserlager von wenigen Zoll Dicke werde leicht übersehen und seine Fossilien vermischt mit solchen Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 107 von marinen Lagern darüber und darunter. Auch er hält es für sehr. wahrscheinlich, dass dünne Süsswasserbildungen zwischen den marinen Schichten eingelagert sind, worauf bereits PamLiprs 1854 aufmerksam machte und ein Beispiel aus den Gannister-Schichten von Lancashire anführte. Wenn wirklich eine Vermischung von mariner und Süss- wasser-Formen in einem Lager vorkomme, so könne sie auf verschiedene Weise ihre natürliche Erklärung finden, z. B. durch Einschwemmungen nahe der Mündung der Flüsse, in denen sie gelebt, oder durch periodisches Eindringen des Meeres in Form von Ueberschwemmungen in benachbarte Süsswasser- bildungen, oder ein Fluss habe sein Bett in etwas ältere marine Ablagerungen eingeschnitten und dabei deren Ver- steinerungen wieder aufgewühlt und mit den in ihm lebenden Formen vermischt. Jedenfalls sei eine Schicht, in der nur die drei genannten Gattungen vorkommen, ohne marine Bei- mengung, als Süsswasserablagerung oder ästuarische Bildung aufzufassen. Er führt dann eine Reihe älterer Autoren an, welche ähnliche Beobachtungen auf ähnliche Weise erläutern. In einigen Fällen haben falsche Bestimmungen vorgelegen, auch mangelhafte Etikettirung sei von Einfluss. Uebrigens entspricht das Vorkommen dieser Gattungen in England auch insofern dem Auftreten der Anthracomya und Modiola bei uns in Oberschlesien, als sie in den oberen Schichten der produktiven Steinkohlenformation mit anderen Süsswasserformen allein vertreten sind, in den tieferen mit -marinen wechsellagern. Ich befinde mich Hınp gegenüber in dem Vortheil, dass ich durch die Bohrungen die Wechsellagerung mit marinen Horizonten sicher nachweisen konnte. Ausser den beiden genannten treten nun noch drei weitere Gattungen selbständige Lager bildend auf, nämlich Zengula, Discina und Aviculopeeten. Auch aus rein marinen Ablagerungen sind dieselben wohl bekannt, sie treten aber dort in den Ryb- niker Schichten zwischen den anderen Formen nur vereinzelt auf. Unter Ausschluss typisch mariner Formen finden sie sich dagegen fast stets iu Massen, Lager bildend und mit Pflanzen 108 Die Ergebnisse der einzelnen Bohrungen. vermengt. Die lebenden Arten der beiden erstgenannten Gattungen (die letztere ist nur fossil bekannt) sind bislang nur im reinen Meereswasser beobachtet. Doch finden sie sich auch dort besonders reich entwickelt in der Nähe der Küsten, in dem Gebiete der Ehbe und Fluth. Es erscheint demnach nicht ausgeschlossen, dass dieselben unter Umständen auch mit brakischen resp. Süsswasserformen sich gemischt, resp. z. B. im brackischen Wasser in Lagunen gelebt haben. Wir haben Lingula im Oberschlesien auch mit Anthracomya zusammen ge- funden). Wie dem nun sei, so ist jedenfalls für unsere ober- schlesichen Horizonte im Steinkohlengebirge mit Zingula, Discina und Avieulopecten, insofern sie in grösseren Mengen für sich, ohne typisch marine Formen auftreten und mit Pflanzenresten gemischt sind, festzuhalten, dass dieselben von den typisch marinen abweichende Faciesbildungen darstellen, sowohl in Bezug auf den Charakter der Ablagerungen, als auch auf ihre Verbreitung. Ob dieselben als marine Seichtwasser-Küsten- absätze oder direct als Absätze aus Brackwasser aufzufassen sind, bleibt zunächst eine offene Frage. Dieselben sind auf den beigefügten Profiltafeln, sowie auch im beschreibenden Text zunächst insgesammt als brackisch bezeichnet worden, weil es mir im Hinblick auf die Benutzung der Thierreste-führenden Schichten des Steinkohlengebirges zu stratigraphischen Er- örterungen wichtig erschien, die abweichende Faciesbildung möglichst scharf hervortreten zu lassen. Lingula mytiloides findet sich ebenso, wie ich es schon von Anthracomya hervorhob, Schicht bildend im unmittelbaren Hangenden rein mariner Horizonte, z. B. im Kronprinzschacht der Cons. Giesche-Grube im Hangenden des marinen Horizontes in ca. 295—310 Meter Teufe. In dem tiefen Querschlag der 834 Meter-Sohle dieses Schachtes fand sich 68 Meter unter dem Niederflötz der Horizont, in welchem neben Zingula und Discina auch Avieulopecten massenhaft, zugleich mit Pflanzenresten auf- tritt. Herr Oberbergamtsmarkscheider GäÄBLER in Breslau zeigte ') Hıno erwähnt a.a. 0. S.8 das Vorkommen von Lingula ınit Anthracosia (Carbonicola) im „Lingula-ironstone“ von Lanarkshire. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 109 mir gelegentlich einen Vertreter der letzteren Gattung aus einem „Sandstein, welcher in einer gesetzten Klafter Sandsteine nahe der Synagoge der Gemeinde Antonienhütte bei Bielschowitz gefunden wurde“, also wohl aus den in Schichten der Rudaer Gruppe befindlichen Sandsteinbrüchen stammen. Es liefert diese Beobachtung den Beweis, dass also auch Avseulopeeten bis in die Orzescher Schichten hinauf vorkommt und nicht, wie die typisch marinen Formen, auf die Rybniker Schichten beschränkt ist. Lingula und Discina scheinen bisher aus der Sattelflötzgruppe und den Örzescher Schichten noch nicht be- kannt geworden zu sein. Die Untersuchung der Pflanzenreste hat folgende Resul- tate von allgemeinem Interesse geliefert. In den Rybniker Schichten ist eine Mischflora, wie sie in der Sattelflötzgruppe vorliegt, bisher nicht nachgewiesen. Die Stur’sche Behauptung, dass seine IV. und V. Ostrauer Gruppe eine Mischflora enthalte, hat sich nach Revision seiner Art- Bestimmungen durch PoronıE!) als unhaltbar gezeigt. Die be- treffenden Arten, welche er als sonst für hangendere Schichten charakteristisch in seiner Mischflora anführt, sind solche, die _ sich durch das ganze productive Carbon finden, also keinen Ausschlag geben. In der Sattelflötzgruppe ist es anders. Dort ist ein grosser Procentsatz typischer Orzescher Formen ver- treten, die in den Rybniker Schichten nicht mehr vorkommen, während die typischen Rybniker Formen in der Sattelflötz- gruppe über dieselbe hinaus in die Orzescher Schichten sich ebenfalls nicht erhalten haben, sondern ausgestorben sind bis auf Neuropteris Schlehani, eine Art, welche sich noch in den un- tersten Rudaer Schichten findet. Ebenso haben sich die von STUR als Leitpflanzen für die Ostrauer Schichten genannten Arten bei eingehender Bearbeitung zum Theil nicht als solche erwiesen. In den Rybniker Schichten sind gut erhaltene Pflanzen- reste im Allgemeinen seltener zu finden, als in den hangenderen Gruppen des oberschlesischen Carbons. Vielfach machen die Pflanzenablagerungen den Eindruck von angetriebenem Material, I) Jahrbuch d. k. preuss. geol. Landesanstalt f. 1890, 8. 38. 110 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. indem die Reste nur massenhaft gehäufte Bruchstücke dar- stellen. Damit stimmt auch der petrographische Charakter der Sedimente überein, welcher ein vorwiegend sandiger ist, also für bewegtes Wasser spricht. Dass die Pflanzenreste zum Theil jedoch auch hier an Ort und Stelle sich gebildet haben, dafür sprechen mehrfache Stigmarien-Lager'). In der Sattelflötzgruppe ist, wie schon hervorgehoben, eine Mischflora vorhanden, typische Formen der Rybniker Schichten mit solchen der Orzescher Schichten vereint. In dieser Gruppe beginnt also eine Aenderung der Flora. Uebrigens wiegen hier im Allgemeinen die Calamiten, Sigillarien und Lepidodendron vor, während die Farne mehr zurücktreten. Diese finden dann in den Orzescher Schichten eine um so reichere Entwickelung. Das Vorkommen der letzten Ryb- niker Form, Neuropteris Schlehani, in den untersten Rudaer Schichten steht im Einklang mit Beobachtungen in Westfalen. Während in den Rudaer Schichten nur typische Vertreter der Saarbrücker-Schatzlarer Schichten vorhanden sind, zeigt die Flora der Nikolaier Gruppe, namentlich in der Sohrauer - Gegend schon mehrfach Anklänge an Ottweiler Pflanzenformen. Die völlige Bearbeitung unseres Materiales wird ergeben, ob die obersten Schichten als ein Aequivalent der Ottweiler ab- zutrennen sind. Namentlich in den Orzescher Schichten wurde eine Er- scheinung in der Ablagerung der Pflanzenreste beobachtet, der im Allgemeinen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, besonders auch im Hinblick darauf, dass sie für die Beurtheilung der Entstehung der Pflanzenreste und der Kohlenlager von Wichtigkeit ist. Es hat sich nämlich durch die Untersuchung der Bohrkerne ergeben, dass einerseits in einer Schicht (bis zu mehreren Metern Mächtigkeit) vielfach nur wenig Pflanzen- arten vergesellschaftet sind, diese aber dann in grosser Indi- viduenzahl, andererseits dass der Facies-Character in der Auf- einanderfolge der Schichten sich häufig ändert. Es wechsel- lagern z. B. Schichten mit viel Calamiten und Sphenophyllum ı, Vergl. H. Poronı£, Zeitschr. d. D. geul. Ges. 1893, p. 97 ff. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 111 mit solchen, welche vorwiegend Farne enthalten, erstere haben dann vielfach eine sandigere Beschaffenheit, letztere eine mehr thonige. ;. Gliederung der produetiven Steinkohlenformation Oberschlesiens. ‚Die Gliederung der productiven Steinkohlenformation des Schlesisch - Mährisch - Polnischen Kohlenbeckens beruhte in neuerer Zeit im Wesentlichen auf Srur’s Arbeiten und An- schauungen. Die Hauptstützpunkte desselben bildeten für die Vergleichung des preussischen Gebietes des Beckens in Bezug auf die liegenden Schichten einerseits sein oberster mariner Muschelhorizont an der Grenze zwischen seiner Ill. und IV. Ostrauer Gruppe im Idaschacht, welcher ident sein sollte mit dem sogenannten Römerhorizont ca. 20 Meter unter unserem Sattelflötz, auf der Königsgrube andererseits die Mischtlora seiner IV. und V. Ostrauer Gruppe, welche der Mischflora unserer Sattelflötzgruppe entsprechen sollte, weshalb diese Gruppe als Aequivalent seiner IV. und V. Gruppe angesprochen wird. Schon im März 1891 hatte ich in einem Vortrag in der Deutschen geologischen Gesellschaft!) auf die unzureichende Begründung dieser Behauptungen Stur’s aufmerksam gemacht. Kurze Zeit darauf, im April desselben Jahres, wurden mir auf einer Studienreise im mährisch-ostrauer Revier von Herrn Markscheider. BEIGER marine Versteinerungen aus einem Sphäro- siderit führenden Schiefer zwischen Kronprinz- und Barbara- flötz in einem Querschlag des Dreifaltigkeitsschachtes auf der Grfl. Wilezek’schen Grube übergeben). Dieser Horizont lagert nach Jıcınsky ca. 850 Meter über dem Stur’schen Horizont im Idaschacht. Somit war der Idaschachthorizont nicht mehr der 1) Zeitschr. Deutsch. geol. Ges., Bd. 43, S. 282. 2) Ibid., S. 545, auch Zeitschr. d. Oberschles. Berg- u. Hüttenmännischen Vereins, Bd. XXX, S. 437. 112 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. oberste im Ostrauer Becken und die Identificirung desselben mit unserem Römerhorizont hinfällig. Aber auch die Misch- flora der IV. und V. Gruppe Stur’s wurde durch die Arbeiten Poronie’s') als unhaltbar erkannt, und es wurde nachgewiesn, dass die Mischflora unserer Sattelflötzgruppe einen ganz an- deren Charakter besitze, als die Flora der IV. und V. Gruppe Stur’s. Somit war also die Begründung der Anschauungen Srur’s bezüglich der Identifieirung der Ostrauer Schiehten mit unserer Sattelflötzgruppe und den liegenden Schichten der- selben als unhaltbar erwiesen. Dass unsere Sattelflötzgruppe überhaupt nicht im Ostrauer Becken vertreten sei, hat schon GAEBLER in seiner ersten, im Selbstverlage 1891 erschienenen Entgegnung auf die BERN- HARDI’ schen Abhandlungen behauptet. Allerdings kommt er zu diesem Schluss, indem er sich noch auf Srtur’s Angabe der Identität der in den Loslauer Bohrungen erschlossenen marinen Horizonte mit dem Idaschacht-Horizont stützt und darnach die Schichten des Rybniker Beckens auf die III.—V. Gruppe Stur’s verrechnet, wonach die V. Gruppe im Rybniker Becken 1200 Meter mächtig ist, während im Ostrauer Becken dieselbe nur 800 Meter beträgt. Nach ihm würden die hangendsten Flötze des Ostrauer Beckens der Leo-Hoym-Gruppe des Ryb- niker Beckens entsprechen, mithin die Beatensglückflötze, welche er für äquivalent der Sattelflötzgruppe hält, im Ostrauer Revier nicht vorhanden sein. Diese Vergleichung der marinen Thierhorizonte der Los- lauer Bohrungen mit dem Idaschachthorizont ist nun ebenso wenig begründet, wie die mit dem Römerhorizont der Königs- grube. Es hat die Untersuchung der oberschlesischen Boh- rungen den Beweis erbracht, dass es zahlreiche Horizonte mit marinen Thierresten im Liegenden der Sattelflötzgruppe auch im preussischen Oberschlesien giebt. Leider hat es sich aber auch mit Sicherheit ergeben, dass vorläufig die marine Fauna für sich allein nicht benutzt werden kann, um die Rybniker Schichten weiter zu gliedern. Nur die bekannte Fauna in I) 8.8. 109, Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 113 den tiefsten Schichten der Rybniker Gruppe in dem Eisen- bahneinschnitt bei Golonog in Russisch-Polen und bei Koslo- wagora südöstlich Tarnowitz an der Chaussee scheint sich von den höheren Horizonten mit mariner Fauna unterscheiden zu lassen. Das Muttergestein weicht petrographisch eänzlich von den übrigen, Thierreste führenden Schiefern ab. Dieses ist bei Golonog ein mehr oder weniger schiefriger Sandstein von grünlich und grauer bis röthlicher oder gelber Färbung mit zahlreichen Glimmerblättchen. Römer, welcher das Vorkommen zuerst erwähnt, hat die Schichten seiner Zeit in einem KEisenbahneinschnitt der Wien -Warschauer Bahn aufgeschlossen gefunden. Unweit jenes Einschnittes läuft jetzt die Iwangroder Bahn nnd in einem Einschnitt der letzteren habe ich im Mai 1892 unter der liebenswürdigen Führung der - Herren Direetoren MauwE und LenPpickt in Sielee die Schichten eingehend besichtigen und Versteinerungen sammeln können. Der Sandstein besitzt eine bedeutende Mächtigkeit, ist im Allgemeinen schiefrig ausgebildet, so dass nur wenig Bänke mehr als 20 CGentimeter Mächtigkeit erreichen. Vielfach ist er bröckelig und mürb. Die marinen Versteinerungen finden sich zahlreich nur in wenigen festeren Bänken, die durch mürbe, dünnschiefrige, versteinerungsarme Lagen getrennt sind. Das Vorkommen bei Koslowagora an dem Strasseneinschnitt unweit vom Försterhaus Lipka fand ich 1892 nicht auf- geschlossen. Doch lagen auf dem Acker mehrfach Stücke mit Versteinerungen und es konnte dann auch durch einen Schurf anstehendes Gestein blosgelegt werden. Dasselbe zeigte genau dieselben Eigenschaften wie der Sandstein bei Golonos. Man wird also beide Horizonte für aequivalent halten dürfen. Die genauere Bearbeitung der Fauna beider Fund- stellen werde ich demnächst ausführen und dann darüber be- richten. Es hat den Anschein, als ob die Fauna mehr An- klänge an die Culmfauna hätte. Stur hat nun mit diesen beiden Vorkommen den untersten seiner Ostrauer Horizonte im Reicheflötz-Erbstollen bei Petrzko- witz verglichen und für ident erklärt. Demgegenüber muss darauf hingewiesen werden, dass das dortige Gestein nach STUR Neue Folge. Heft 19. 8 114 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. ein dunkelgrauer, feiner, nicht besonders leicht spaltender, feine Glimmerschuppen und stellenweise eingesprengten Schwefelkies enthaltender harter Schiefer ist. Auch genügen die von STUR angeführten Arten nicht, die beiden Faunen für ident zu er- klären, vielmehr muss diese Frage vorläufig eine offene bleiben. Abgesehen von diesen Vorkommen bei Koslowagora und Golonog ist die marine Fauna in den Rybniker Schichten Oberschlesiens und des Ostrauer Beckens durchweg von gleichem Charakter und es haben sich keine Formen bislang gefunden, welche etwa für bestimmte Niveaus leitend wären. In dieser Hinsicht können dieselben nur unter gleichzeitiger Beachtung der stratigraphischen Verhältnisse, der Mächtigkeit der be- nachbarten Flötze und Mittel, sowie des Verhaltens zu han- genden und liegenden Horizonten mariner und brackischer Fauna benutzt werden. Eine Berechnung des Verjüngungs- verhältnisses der Rybniker Schichten auf Grund der so- genannten Muschelschichten ist unseren Erfahrungen nach zur Zeit nicht möglich )). Es sind in den Grubengebieten, z. B. im Rybniker Becken, sicher manche Horizonte mit mariner Fauna übersehen worden. Die durch die Bohrungen erschlossenen Lager mit mariner Fauna erbringen den Beweis, dass solche viel zahlreicher vor- handen sind, als seither angenommen wurde. Will man aber trotzdem einen solchen Versuch machen, so müssen die ver- schiedenen Faciesbildungen dabei scharf auseinander gehalten werden. Wenn auch nachgewiesen ist, dass verschiedene Facies- bildungen in verschiedenen Gebieten vielfach gleichzeitig sich entwickeln können und entwickelt haben, so darf man eine solche Gleichalterigkeit doch erst voraussetzen, wenn die Lagerungsverhältnisse direct darauf hinweisen resp. dieselbe deutlich bestätigen. Anderenfalls ist es richtiger, auf eine solche Identifieirung zu verzichten oder die Frage wenigstens offen zu lassen, denn die bis jetzt gemachten Aufschlüsse in den Rybniker Schichten Oberschlesiens lassen darauf schliessen, dass hier ähnliche Verhältnisse vorliegen, wie in der Wealden- !) Auch Hıno lehnt a. a.0. S.l im Hinblick auf die lokal verschiedene Entwickelung eine Identificirung der Schichten ab. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 115 formation, z. B. in der Gegend von Borgloh'), nämlich ein Wechsel von typisch marinen Ablagerungen und solchen von Süsswasser-, Brackwasser- und Seichtwasserabsätzen der Küsten. Aus den vorstehenden Erörterungen geht hervor, dass die Stur’sche Auffassung der Sattelflötzgruppe und ihrer liegenden Schichten unhaltbar ist. Die Sattelflötzgruppe unterscheidet sich von der liegenden Schichtengruppe durch den Mangel echt mariner Thierreste und durch die Führung einer Misch- flora. Letztere ist zur Zeit noch nicht genügend bearbeitet, um festzustellen, ob der Procentsatz der Pflanzenreste aus den liegenden oder hangenden Schichtengruppen der grössere ist, so dass etwa darnach entschieden werden könnte, ob die Sattelflötzgruppe den Rybniker oder, wie es den Anschein hat, den Orzescher Schichten anzugliedern sei. Daher habe ich es für zweckmässig erachtet, bei der Gliederung des oberschlesi- schen productiven Steinkohlengebirges vorläufig diese Gruppe als eine selbstständige Grenzgruppe zwischen den Rybniker und Orzescher Schichten aufzufassen. Sollte die Untersuchung der Pflanzenreste ergeben, dass die Örzescher Pflanzen-Charaktere stark vorwiegen, so kann später, auch im Hinblick auf das Fehlen typischer mariner Fauna, die Gruppe als unterste den Orzescher Schichten angegliedert werden. Die Sattelflötzgruppe beginnt mit dem Sattelflötz (Poch- hammerflötz) und endigt mit den Einsiedelflötzen resp. den in Folge der Schichtenverjüngung ihnen im OÖ. entsprechenden Flötzen. Die obere Grenze ist hierher gelegt nicht nur im Hinblick auf das Verschwinden der Rybniker Pflanzenformen oberhalb derselben, sondern hauptsächlich auch im Hinblick auf die petrographische Entwickelung in diesem Niveau. Die nächst hangenden Schichten weisen, wie bekannt, eigenartige Erscheinungen auf, mit welchen die Veränderung der Flora vielleicht im Zusammenhang steht. Es folgt nach oben ein verhältnissmässig flötzleeres Mittel, welches mächtige Sandstein- lager mit Conglomeraten und Riegelbildungen enthält und das oberste Flötz der Sattelflötzgruppe zeigt in verschiedenen 1) Gacer, Beiträge zur Kenntniss des Wealden ete. Jahrbuch der königl. preuss. geol Landesanstalt. 1893. S. 158 ff. 8” 116 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Grubengebieten starke Zerstörungen und Auswaschungen, die ebenfalls theils durch conglomeratische Massen erfüllt sind. Es weisen also diese Erscheinungen auf stärkere Strömungen der Gewässer hin. Die Sattelflötzgruppe ist im Ostrauer Revier anscheinend nicht vorhanden. Nach der neueren Jıcmsky’schen Karte dieses Reviers ist die östliche Mulde dort nach S. geschlossen, also die Sattelfllötzgruppe auch nicht mehr zu erwarten. Für das Rybniker Becken ist die von GÄBLER zuerst publicirte Auf- fassung, dass die Gruppe der Beatensglückflötze der Sattel- flötzgruppe entspreche, wahrscheinlich die richtige. Die ge- nauere Bearbeitung der bezüglichen Pflanzenreste wird Auf- klärung und Bestätigung bringen. Aber auch ein grosser Theil der oberen Schichten des Rybniker Beckens im Liegenden der Beatensglückflötze ist im Ostrauer Revier, soweit die Auf- schlüsse jetzt reichen, nicht vorhanden. Wie bedeutend dieser Schichtenkomplex ist, lässt sich zur Zeit nicht feststellen. Jedenfalls entspricht die Schichtengruppe des Ostrauer Reviers nur einem Theil der im Rybniker Revier ruhenden Schichtenfolge und habe ich es daher vorgezogen, die Stur’sche Bezeichnung „Ostrauer Schichten“ fallen zu lassen und die Gruppe als „Rybniker Schichten“ zu bezeichnen. Dieselbe ist characterisirt durch die Führung typisch mariner Fauna und zwar im Wechsel mit (marinen?) Küstenabsätzen und bracki- scher (th. Süsswasser-?) Fauna, durch eine Reihe von Pflanzen- formen und durch den vorwiegend festen, sandigen Character der Sedimente. Was nun die hangenden Schichten der Sattelllötzgruppe betrifft, so ist vorläufig die ganze Schichtenfolge, soweit die Aufschlüsse ins Hangende reichen, als Aequivalent der Saar- brücker (Schatzlarer) Schichten aufgefasst worden. Die Be- zeichnung dieser Schichtengruppe als „Orzescher Schichten“ rührt von Weiss her, welcher dieselbe in seiner nachgelassenen, von STERZEL abgeschlossenen Abhandlung über die Sigil- larien!), S. 41 einführte. Ich habe lange geschwankt, ob ich diese Bezeichnung annehmen sollte. Die Wahl des Lokalnamens !) Abhandl. d. K. Preuss. geol. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 2, S. 41. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 1 bedingt entweder eine besonders characterische Entwickelung der bezüglichen Schichten in dem betreffenden Gebiet, oder der Umstand, dass in demselben die betreffenden Schichten möglichst vollständig entwickelt sind. Der erstere Umstand trifft bei Orzesche zu, der letztere würde eher zu der Wahl von Sohrau oder Pless führen. Indessen ist es möglich, wie ich im vorigen Abschnitt ausgeführt habe, dass die hangendsten Schichten der letztgenannten beiden Orte vielleicht später in Folge genauerer Kenntniss ihrer Flora als Aequivalent der Ottweiler Schichten abzutrennen sind und dann bei Anwendung der Lokalnamen-Bezeichnung einer der beiden passend sein würde. Auf meinen Vorschlag haben die Direction der Kgl. geologischen Landesanstalt und das Kgl. Oberbergamt in Breslau für ihre beiderseitigen Arbeiten die Weiss’sche Be- zeichnung „Orzescher Schichten“ angenommen. Eine weitere Gliederung der Orzescher Schichten in obere, mittlere und untere, wie sie bei den Saarbrücker Schichten von Weiss durchgeführt worden ist, lässt sich zur Zeit in Oberschlesien noch nicht ausführen und zwar deshalb, weil aus dem Schichtencomplex, welcher den mittleren Saarbrücker eventuell entsprechen würde, noch zu wenig Pflanzenreste in Folge mangelnder Aufschlüsse vorliegen. Es würde sich also um die im ©. des Beckens im Allgemeinen flötzleere Partie zwischen dem Antonienflötz einerseits und den Carlssegen-, Emanuelsegen-, Orzescher Flötzpartieen andererseits handeln. Wir haben uns daher bis jetzt darauf beschränkt, nur untere _ und obere Orzescher Schichten zu trennen, indem wir zu den oberen die letztgenannte Flötzgruppe mit dem Nicolaier Revier und den hangenden Schichtenfolgen bei Sohrau und Pless rechneten. Von Seiten des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau wurde vorgeschlagen, auch für diese untere und obere Abtheilung der Orzescher Stufe Localnamen einzuführen und zwar für die untere „Rudaer Schichten“, für die obere „Nicolaier Schichten“. Die Orzescher Schichten sind charakterisirt durch den Mangel an rein marinen Thierformen, während Schichten mit Anthracomya und Modiola sich in mehreren Horizonten finden, sodann im Wesentlichen durch die charakteristische Flora. 118 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Die obere Abtheilung unterscheidet sich von der unteren durch das Auftreten von Pflanzenformen, die in der unteren noch nicht vorhanden sind und zum Theil noch in den Ottweiler Schichten sich finden. Die Sedimente sind im Allgemeinen weniger fest und sandig als in den Rybniker- und Sattelflötz- Schiehten, namentlich die Schieferthone. Besonders charac- teristisch ist auch das Auftreten zahlreicher Eisenstein- (Sphärosiderit)-Lager, welche in ihrem Habitus von den kleinen, mannigfach gestalteten Sphärosideriten der marinen Horizonte der Rybniker Schichten abweichen, im Durchsehnitt grösser sind und vielfach Pflanzenreste enthalten. Die beigefügte Tabelle erläutert die Gliederung des schlesisch-mährisch-polnischen produetiven Steinkohlengebirges und seine Beziehungen zu anderen Revieren. Dabei ist das westfälische Steinkohlenbecken nicht berücksichtigt worden, da neuere Untersuchungen daselbst noch im Gange sind, durch welche die Beziehungen zu dem oberschlesischen Becken vor- aussichtlich klarer gestellt werden. Nach Beobachtungen Potonıe’s scheint der Liegendzug der Waldenburger Schichten nur den tieferen Rybniker (Hultschiner) Schichten zu entsprechen und das flötzleere Mittel im Hangenden desselben den oberen Rybniker Schichten. Soheefsch MAhrseh | Nieder-Schlesien | Saar-Rliein-Gebiet. RadowenzerSch.., Schichten des | Oberes | ? \ versteinerten | ÖOttweiler Schichten | Waldes, : h ı Idastollner Zug S Orzescher Obere > 2 ie Ober - a Schichten j(Nicolaier)| Schatzlarer a Sr > Mittleres | (Karwiner \ Untere Schichten Mittlere _ brücker g Schichten) | (Rudaer) ı (Hangendzug) i | S ? Sattelllötz-Gruppe | Untere } Schichten Au ” 5 ıe | Rybniker (Ostrauer) iz Unteres Schichten Mo BEE NT : chichten Golonoger Sandstein (Liegendzug) Culm resp. Kohlenkaik Culm resp. Kohlenkalk Culm Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 119 D. Das Deckgebirge der Steinkohlenformation. In dem durch die Bohrungen erschlossenen Gebiet wird das Deckgebirge gebildet durch Trias, Tertiär, Diluvium und Alluvium. Die Trias nimmt nur einen verhältnissmässig kleinen Theil des Gebietes ein. Dieselbe wurde nämlich nur erbohrt in 8 Bohrungen, Peiskretscham, Schechowitz, Chorinsko- witz, Deutsch-Zernitz einerseits, Lassoki, Ochojetz, Paruscho- witz XIII und Jeykowitz I andererseits. Vertreten ist von den Triasbildungen der Muschelkalk und Buntsandstein, letzterer in den 4 erstgenannten Bohrungen 48 resp. 22 resp. 62 resp. 10 Meter mächtig, in den 4 letztgenannten 29, 23, 49 u. 24 Meter, ersterer nur in den drei erstgenannten Bohrungen und in Lassoki und ÖOchojetz. In letzteren beiden fand sich nur noch der Sohlenstein, 3,22 resp. 20,27 Meter mächtig, während der Muschelkalk in Peiskretscham 157,70 Meter, in Schechowitz 56,71 Meter und in Chorinskowitz 36 Meter mächtig erschlossen war. Entsprechend der Abnahme der Mächtigkeit des Muschel- kalkes nimmt in diesen drei Bohrungen die darüber liegende Tertiärformation von N. nach S. an Mächtigkeit zu, dieselbe beträgt 71,51 resp. 125,29 resp. 259 Meter. In Deutsch-Zernitz sind nur noch 10 Meter Buntsandstein vorhanden und 252 Meter Tertiär. Die Bohrungen Neu-Schönwald I, Nieborowitz und Pilchowitz haben nur noch Diluvium und Tertiär ergeben, letzteres in den beiden letztgenannten 553 resp. 550 Meter mächtig. Weiter nach S. in Ochojetz und Lassoki findet sich wieder Trias mit Tertiärbedeckung von 255 resp. 199 Meter. Wir haben also bei dieser Wanderung von N. nach 8. ein vortertiäres resp. vormiocänes Thal durchquert, welches an seinen tiefsten Stellen, bei Pilchowitz und Nieborowitz, die Trias völlig durchschnitten hat und dessen Sohle hier direct im Carbon liegt. Die nördlich von diesem Thal gelegene Triasparthie scheint einen nordsüdlich streichenden vor- springenden Rücken zu bilden, da östlich von ihm bei Neu- Schönwald, Schönwald, Oehringen und allen südlich von diesen 120 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. gelegenen Bohrungen das Carbon direct vom Tertiär überlagert wird. Seine Begrenzung nach W. kann ich nach dem mir vorliegenden Material nicht beurtheilen. Die südliche Parthie ist, sofern sie sich nicht nach W. fortsetzt, eine inselförmige, da nördlich, südlich und östlich derselben die Tertiärformation direet auf dem Carbon auflagert. Diese interessanten Ergebnisse, sowie auch die Mächtigkeits- verhältnisse des Diluviums und des Tertiärs im Allgemeinen und die hierdurch klar hervortretende Oberflächengestalt der Steinkohlenformation werden von dem Kgl. Oberbergamt in Breslau unter Benutzung der übrigen bergbaulichen Aufschlüsse kartographisch dargestellt werden und gehe ich daher nicht näher darauf ein. Ich möchte hier gleich darauf aufmerksam machen, dass häufig die Grenzen der verschiedenen Schichten des Deck- gebirges nach dem betreffenden Bohrmaterial nicht sicher zu bestimmen sind, einerseits weil meist das Deckgebirge mit Schappe gebohrt ist, also keine Kerne vorliegen, sondern ein Bohrschlamm, der häufig durch Nachfall von oben petrographisch beeinflusst wird'), andererseits bezüglich der Grenze des Bunt- sandsteins zum Carbon insofern, als gewisse eisenhaltige glimmer- führende Thonschiefer der Steinkohlenformation in Folge von Zersetzung ein den typischen Röth-Schieferthonen ähnliches Gepräge erhalten und nur durch eventuell vorhandene Pflanzen- reste als Steinkohlenschiefer erkannt werden können. Es sind mir bereits mehrere Fälle begegnet, wo ich in dieser Hinsicht Bohrtabellen berichtigen konnte. Uebrigens ist die Grenze zwischen Buntsandstein und Carbon auch insofern häufig schwer festzustellen, als die betreffenden Sandsteine, namentlich mit kaolinischem Bindemittel, sowohl zur einen wie zur anderen Formation gehören können. Dieser Fall liegt z. B. beim Bohr- loch Paruschowitz XIII vor, wo der Buntsandstein 49,73 Meter mächtig angegeben ist. Es sind dies graugelbe Kalkmergel, I) Ich habe z. B. die Ueberzeugung gewonnen, dass durch Vermengung von wechselnden Lagen von Tegel und Kies beim Schappebohren ein dem Ge- schiebemergel täuschend ähnliches Gebilde erzeugt wird. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 121 grober Kies und röthliche Thone. Darunter folgen nun noch ca. 98 Meter arkoseartige, röthliche und graue, verhältnissmässig mürbe Sandsteine, die ebensogut zum Buntsandstein wie zum Carbon gezogen werden können. Darunter lagert Steinkohlen- schieferthon mit mariner Fauna. Die Tertiärformation ist in so reichem Maaässe durch die ‚Bohrungen aufgeschlossen worden, dass man annehmen könnte, der geologische Aufbau derselben sei hierdurch wesentlich auf- geklärt worden. In mancher Beziehung ist dies auch geschehen, andererseits haben verschiedene Umstände die Untersuchung erschwert und die Resultate beeinflusst. Anfangs wurde beim Bohren auf diese Schichten kein Werth gelegt und häufig die Kerne überhaupt nicht aufgehoben oder doch nicht mit Teufen- angaben versehen. Sodann werden die Bohrproben beim Schappebohren, welches vielfach angewendet wurde, durch Zerdrückung der Petrefacten und Vermengung des Materials für wissenschaftliche Zwecke unbrauchbar und schliesslich sind aus dem Tegelthon, welcher im Wesentlichen vorliegt, sowohl im frischen als auch ganz ausgetrockneten Zustande desselben, Petrefacten nur schwer zu gewinnen. wegen der Zerbrechlich- keit der meist dünnen Schalen und der Zähigkeit des Gesteins. Es hing also wesentlich von dem Zustand des Tegels zur Zeit unserer Untersuchung ab, ob die Ausbeute eine grössere oder geringere war... Immerhin ist eine grössere Zahl von Ver- steinerungen zusammengebracht und wird die Bestimmung derselben, welche demnächst ausgeführt werden wird, doch noch Anhaltspunkte zum Vergleich mit gleichaltrigeren Ab- lagerungen des Wiener Beckens und bezüglich einer genaueren Altersbestimmung liefern. Zur Zeit kann ich nur die zuerst von Beyriıch aufgestellte, dann von RoEMmEr und neuerdings von Gürch weiter begründete Eintheilung des oberschlesischen Tertiärs in zwei Abtheilungen als richtig bestätigen. Die Schichten der oberen Abtheilung, die Schichten von Kieferstädtel, haben auch in den Bohrungen, welche dieselben erschlossen haben (Deutsch-Zernitz, Nieboro- witz, Chorinskowitz, Neu-Schönwald, Pilchowitz), sich durch Mangel an marinen Versteinerungen gegenüber der unteren 122 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. Abtheilung ausgezeichnet. Es wechsellagern Thone und Sande. Erstere sind theils plastisch, theils mehr sandiger Natur, ent- halten öfters Glimmerschüppchen und wechseln in der Farbe von weiss und grau zu gelb, enthalten auch zuweilen Glau- konitkörnchen und werden dann grünlich. Auch Sphärosiderite treten in den hangenden Schichten auf. Wirbelthierreste, wie sie in den Gruben bei Kieferstädtel beobachtet wurden, sind in den Bohrungen nicht angetroffen. Es fanden sich aber mehrfach Pflanzenreste, Blätter und Holz. Die Sande sind vorwiegend hell in der Farbe, bald fein-, bald grobkörnig und öfter als Kies entwickelt. Die Mächtigkeit dieser Abtheilung erreicht 60—100 Meter und mehr. Das Alter derselben ist noch nicht sicher. Görıch stellt sie zum Obermiocän)). Die Grenze zu der Unteren Abtheilung lässt sich nicht scharf feststellen, vielmehr ist der Uebergang zwischen beiden durch eine Schichtenfolge vermittelt, in welcher nach der Tiefe zu der Charakter der Oberen Abtheilung insofern sich ändert, als die Thone mehr und mehr kalkhaltig, also Thon- mergel sind, theils schiefrig werden und, zunächst nur ver- einzelt, später aber auch dünne Schichten bildend, miocäne marine Thierreste sich finden. Auch Pflanzenreste kommen hier noch vor. Die Mächtigkeit dieser Uebergangszone wechselt in den verschiedenen Bohrungen, jedoch erreicht sie in den oben genannten, wo die Kieferstädteler Schichten darüber lagern, bis zu 100 Meter und darüber. Unter diesen Uebergangsschichten folgt nun ein Complex von Thonmergeln und Sanden mit einer Mächtigkeit bis zu 100 Meter, selten darüber, welcher in reichlicher Menge miocäne marine Fauna enthält. Die Thonmergel sind hier vielfach fest und schiefern, meist hellgrau oder blaugrau. Häufiger zeigen die Schichtflächen sich völlig bedeckt durch Pecten-Arten. Nach der Basis wiegt die schiefrige Ausbildung vor und wird die Färbung häufig durch Beimengung von Glaukonitkörnchen grünlich. Diese grünen Schiefer enthalten häufig Fischreste, namentlich Schuppen. !) Erläuterungen z. geol. Uebersichtskarte von Schlesien, S. 156. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 123 Unterlagert wird diese Gruppe mit mariner Fauna durch eine Wechselfolge von Thonen resp. Thonmergeln und Kalken resp. Stinksteinen mit Gypslagern. Die Kalke sind ebenso wie die Thone vielfach schiefrig ausgebildet und enthalten in Zwischenlagerung Fasergyps, zum Theil sind sie aber auch sehr fest und klüftig und auf den Klüften mit Kalkspath- oder Gypskryställchen überzogen. Der Gyps erscheint theil- weise als Fasergyps, theilweise in conglomeratischen An- häufungen und Verwachsungen von Krystallen (auch mit Zwillingsbildung). Im Allgemeinen sind die Gypslager wenig mächtig und in dünnen Streifen dem Kalk oder Thon ein- gelagert, zuweilen erreichen sie aber auch grössere Mächtigkeit, z. B. in den Bohrlöchern Schechowitz in 134 Meter Teufe 3,65 Meter mächtig Jeykowitz 100507 5 20,0 a Lassoki » 139,46 » „ 1 1,79 » „ Zawisz Ü) $)) 254, 10 „ » 7,40 » >) Paruschowitz VI Gieraltowitz I 65,27 „ oo BON Ro ” b>) In drei Bohrungen ist in dieser Schichtenfolge auch Stein- salz beobachtet, nämlich in Leschezin IX von 261,70— 272,60 Meter Teufe, also 10,90 Meter mächtig, in Pallowitz I in der Teufe von 228,24— 258,12 Meter und in Pallowitz II in 234,50 bis 262,50 Meter Teufe, in letzteren beiden mit Thon, Kalk- stein und Gyps vergesellschaftet. Bemerkenswerth ist die be- nachbarte Lage dieser drei Bohrungen und die ähnliche Teufen- lage des Salzes. | Die Mächtigkeit dieser Kalk und Gyps führenden Schichten- gruppe schwankt im Allgemeinen zwischen 10 und 30 Meter, I) Dieses 4 Kilometer südöstlich von Orzesche gelegene Bohrloch, welches bei 653,92 Meter wegen Gestängebruches aufgegeben werden musste, haben wir nicht untersucht, jedoch durch das Kgl. Oberbergamt Mittheilung darüber er- halten. Darnach hat dasselbe bis 62,14 Meter, vielleicht bis 65,22 Meter Diluvium, von da ab nur Tertiär durchbohrt, aber nicht durchsunken. Es ist somit hier die tiefste vormiocäne Thalbildung im Steinkohlengebirge Ober- schlesiens nachgewiesen. 124 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. wird aber auch mächtiger und erreicht in den Bohrungen von Nieborowitz, Pilchowitz, Pallowitz ca. 50 Meter, in Leschezin IX 76,90 Meter incl. 10,90 Steinsalz und nach Mittheilung des Kel. Oberbergamtes in Zawisz 147,23 Meter. Im Liegenden dieser Schichten folgen wiederum Thon- mergel und Sande in Wechsellagerung, welche marine miocäne Fauna enthalten. Neben grauen und graublauen, theilweise schiefrigen Thonmergeln treten hier grüne Glaukonit führende Thonmergel in stärkerer Entwickelung auf als in den höheren Schichten und enthalten vielfach Fischreste, namentlich Fisch- schuppen. Es kommen in diesem Niveau auch lokal noch Kalke vor und Sandsteine mit stark kalkigem Bindemittel, so dass man sie als Kalksandsteine bezeichnen könnte. Auch diese führen Thierreste.e Manche Thonmergel und mürbe Kalke sind völlig von Foraminiferen etc. erfüllt. Die Mächtig- keit dieser untersten Schichtengruppe des Miocäns wechselt sehr je nach der Lage der Bohrung zu den vormiocänen Thälern, innerhalb derselben ist sie bedeutend, je weiter davon entfernt, um so geringer. Ueber 100 Meter mächtig ist die- selbe in Zawisz (838,71 Meter)'), Nieborowitz (103 Meter), Paruschowitz IV (188 Meter), Leschezin IX (254 Meter), Pallo- witz II (230 Meter) und VI (170 Meter). Zwischen 50 und 100 Meter liegt die Mächtigkeit bei Pilchowitz (97 Meter), Ochojetz (52 Meter), Jeykowitz (96 Meter), Paruschowitz XI (60 Meter), II (72 Meter), Schönwald I (97 Meter), Scezyglo- witz VII (67 Meter), Pallowitz III (88 Meter) und V (98 Meter). Im Uebrigen wurde, soweit die Gypsgruppe seitens der Bohr- meister?) festgestellt war, unter 50 Meter Mächtigkeit beobachtet. Diese Gliederung der marinen miocänen Bildungen in eine obere und untere Abtheilung, welche durch eine ver- steinerungsarme, Gyps, Kalk und Steinsalz führende Schichten- folge getrennt wird, ist also ein Erfolg der Bohrungen. Bis- !) Nach Mittheilung des Kgl. Oberbergamtes. ?) Es ist das leider bei einer Anzahl Bohrungen nicht geschehen, z. B. bei Chorinskowitz, Lechezin I- V, Woschezytz I—III, Dorotka I—III und mehreren Privatbohrungen. Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. 125 her nahm man an, dass der Gyps regellos in den miocänen Schichten auftrete, und es mag ja auch ausserhalb der eigent- lichen Gypsregion in den versteinerungsführenden beiden Abtheilungen vielleicht hie und da noch Gyps vorkommen, obwohl ich solchen nicht in den Bohrungen beobachtete. Jedenfalls ist es jetzt sicher gestellt, dass ein besonderes Niveau des Miocäns durch Gyps- und Steinsalz-Führung aus- gezeichnet ist und als solches bei der Gliederung der Formation benutzt werden kann. Dasselbe wird auch insofern eine praktische Bedeutung in Zukunft haben, als man bei Bohrun- gen und beim Abteufen von Schächten durch das Erschliessen des Gypsniveaus sofort weiss, dass nur Schichten der unteren Abtheilung noch zu erwarten sind. Es entsprechen die bis jetzt besprochenen Schichten der Unteren Abtheilung des oberschlesischen Tertiärs, wie schon Beyrich, RömER und Andere nachgewiesen haben, den sogenannten mediterranen Ablagerungen des Wiener Tertiärbeckens. Man rechnete sie bisher zu der Il. Mediterran-Stufe und stellte sie den Badener Tegeln gleich. Neuerdings (1887) hat jedoch Kırrı, welcher die Miocänablagerungen des Ostrau-Karwiner Steinkohlenreviers bearbeitet hat!), die Ansicht ausgesprochen, „dass die Ostrauer Tegelablagerungen wohl entschieden miocän oder neogen sind, aber meist in grösserer Tiefe zum Absatz gelangt sind, als z. B. der Badener Tegel, und dass der grösste Theil jener höchst wahrscheinlich zu den ältesten der neogenen mediterranen Ablagerungen zu zählen ist“. Die genauere Bestimmung der aus den Bohrungen ge- wonnenen Versteinerungen wird auf diese Frage weiteres Licht werfen und es wird sich dann auch ergeben, ob die Fauna über der Gypsregion sich von der unter derselben wesentlich unterscheidet. Kırır fasst die Tegelablagerungen auf Grund der Fauna, wie Fuchs, als Tiefseebildungen auf gegenüber anderen Ab- lagerungen des Wiener Niveaus, welche als Strandbildungen 1) Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien. Bd. II. 1837, S. 231. 126 Allgemeine Ergebnisse der Bohrungen. gedeutet werden, zu denen auch der Leithakalk gehört. Zu letzterem wurden seither auch in Oberschlesien eine Anzahl Kalksteinvorkommen gestellt, z. B. bei Bobrek und Hohndorf. In den Bohrungen sind nur bei Gieraltowitz, und auch hier nur in den Bohrnngen VI, VII und VIII als liegendste Schichten, unmittelbar auf den Schichten der Steinkohlenformation ruhend, Kalksandsteine in einer Mächtigkeit bis zu 3 Meter erschlossen, welche ein förmliches Muschelconglomerat darstellen und zu den Strandbildungen wohl ebenfalls gerechnet werden müssen. Die genauere Bestimmung der Versteinerungen wird darüber nähere Aufklärung bringen. Uebrigens hebt Kırmı bezüglich der Fauna der Strandbildungen des Ostrau-Karwiner Reviers hervor (a. a. O0. S. 235 und 237), dass ein Vergleich der- selben mit der des Leithakalkes ebenfalls zu der Annahme führe, dass dieselbe letzterer nicht entspreche, sondern auch ältere Schichten repräsentire, als die II. Mediterran-Stufe. Braunkohle wurde als Flötz in Paruschowitz IV in 358,78 Meter Teufe mit 2,78 Meter Mächtigkeit beobachtet, in Leschezin IX bei 49,0 Meter, in Nieborowitz bei 80—95 Meter, in Pallowitz I bei 24 Meter und in Chorinskowitz bei 20,50 und 25,59 Meter Teufe schwache Lagen. Zum Schluss sei noch auf die interessante Erscheinung aufmerksam gemacht, dass in zwei Bohrungen mächtige Schollen von Schichten der Steinkohlenformation innerhalb des Miocäns lagernd durchbohrt wurden, nämlich bei Pallowitz Sandstein und bei Leschezin IX Thoneisenstein führender Schieferthon, letzterer in 367 Meter Teufe in einer Mächtigkeit von 23 Meter mit Pflanzenresten, z. B. einer typischen Form der Orzescher Schichten, Annularia radiata und unterlagert noch von 198 Meter Miocän. Wie dieselben dahin gelangt sind, ist schwer zu er- klären, vielleicht durch Absturz von einer zur Zeit der Ab-. lagerung benachbarten Klippe. Die Kenntniss des Diluviums und Alluviums ist durch die Bohrungen nur wenig gefördert, da das vorgefundene Material meist zu ungünstig erhalten, öfters lückenhaft und, wie schon oben beim Tertiär hervorgehoben, durch das Schappe- bohren vielfach petrographisch beeinflusst war. Das Diluvium Nachtrag. 127 wird von Geschiebemergeln resp. Geschiebelehm, Thon, Sand, resp. Kies gebildet. Südlich von Rybnik scheint der Geschiebe- mergel nicht mehr ausgebildet zu sein und an seine Stelle treten Lösslehme. Die Mächtigkeit erreicht mehrfach 30-40 Meter und mehr, ist meist aber geringer. Nachtrag. Bohrung Oheim. Nach Abschluss des Druckes dieser Abhandlung wurde das in diesem Jahre im Feld des Steinkohlenbergwerks Oheim !) gelegene, durch den Bohrunternehmer Lusisch mit Diamant- bohrung ausgeführte Bohrloch von Poronıe untersucht. Da dasselbe insofern von Wichtigkeit ist, als es ausser den Orzescher Schichten auch noch die Sattelflötzgruppe und Rybniker Schichten durchörtert hat und somit ein Bindeglied zwischen dem Reckeschacht, Frankenbergschacht und Kron- prinzschacht einerseits, und den Bohrungen der Carlssegen- und Emanuelssegengrube andererseits bildet, werden seine Ergebnisse hier als Nachtrag beigefügt). Das Bohrloch liegt ca. 3 Kilometer südwestlich von Katto- witz bei Kamionkau und zwar nördlich von dem Weg, welcher von der südlich des Ortes gelegenen Ziegelei nach „Zabrzer Halde“ führt und in westlicher Richtung die Eisenbahn Kattowitz-Emanuelssegen schneidet, etwas über 200 Meter diesseits der Bahn. \) Repräsentant desselben ist Herr Rittergutsbesitzer G. v. Kramsta. 2) Ueber den an dem Bohrloch gelungenen Nachweis der Autochthonie der Kollenflötze wird der Genannte Ausführliches im Jahrb. d. geol. Landes- anstalt bringen. 128 Nachtrag. Die Bohrung beginnt + 292,23 Meter über NN. Das Deekgebirge reicht bis 12 Meter Teufe und besteht aus dilu- vialem Sand, Lehm und Gerölle. Das Steinkohlengebirge wurde von 12—750,10 Meter durchbohrt. Davon gehören die Schichten von 12 bis ca. 581 Meter der Orzescher Stufe zu, wie aus den in demselben gesammelten Pflanzenresten in Verbindung mit dem Auftreten mächtigerer Flötze unter dieser Stufe hervorgeht. Es sind Flötze in dieser Schichtenfolge angetroffen, von denen über 1 Meter mächtig sind: Flötz I 5,30 Meter mächtig incl. 1,99 Meter Mittel in 55,88 Meter Teufe SER 1,20% 2, e in 209,90 Meter Teufe „» XIV 1,50 „» » b3) 222,20 » b2) RN Ida x incl. 0,60 Meter Mittel in 250,45 Meter Teufe RN] 200 2, & inel. 0,07 Meter Mittel in 240,10 Meter Teufe SI ORN] Orr n in 279,10 Meter Teufe KENNT en incl. 1 Meter Mittel in 306,60 Meter Teufe BERONDNE 1100 °° ir inel. 0,50 Meter Mittel in 324,20 Meter Teufe ER EROROV, le 2 a incl. 0,30 Meter Mittel in 834,60 Meter Teufe ER 2 2908 N: inel. 0,70 Meter Mittel in 364,20 Meter Teufe 2 BORN Y in 871,60 Meter Teufe RR 15077, s inel. 0,14 Meter Mittel in 480,36 Meter Teufe ZEERIA UNE .502 2 m incl. 1,20 Meter Mittel in 502,50 Meter Teufe ERRANG 5 e % inel. 0,95 Meter Mittel in 558,85 Meter Teufe Die untere Grenzschicht der Orzescher Schichten bildet eine mächtige Sandsteinschicht mit Conglomeraten von 581 bis 612 Meter Teufe. Nachtrag. 129 Die Schichten von ca. 632 Meter bis ca. 674 Meter oder 682 Meter Teufe entsprechen der Sattelflötzgruppe. Einerseits liegt eine Mischflora vor, andererseits sind mächtige Flötze vorhanden, nämlich: Rlötz XXX VII 8,80 Meter mächtig in ’641,20 Meter Teufe- BOOT 3,10 n incl. 0,90 Meter Mittel in 647,20 Meter Teufe URL 6 e hs in 674,20 Meter Teufe Der übrige, liegende Theil des Bohrloches steht in den Rybniker Schichten. Pflanzenreste wurden hier nur spärlich gefunden. Thierreste fanden sich in mehreren Teufen, zu- nächst in 334,10 und in 385 Meter Teufe Muschelreste, die Anthracomya verwandt sind, aber entweder einer neuen Art oder einer anderen Gattung angehören und wohl auf eine brackische Ablagerung hinweisen. Eine demnächst auszuführende genauere Bestimmung wird darüber Aufschluss geben. In 684—685 Meter Teufe fand sich Lingula mytiloides lagerbildend, ebenso bei 700—701 Meter Teufe. Typisch marine Fauna wurde bei 697 Meter und von 737—745 Meter Teufe beobachtet. An- scheinend ist in dem letzteren Horizont in der Grenzschicht zwischen 741 und 742 Meter Teufe eine brackische Schicht von wenigen Centimeter Mächtigkeit, aber mit abweichendem petrographischen Charakter eingelagert, welche Anthracomya verwandte Muscheln enthält, deren genauere Bestimmung noch vorbehalten werden muss. Die Flötze (No. XLI—XLII) sind hier 0,30—-0,55 Meter mächtig. Neue Folge. Heft 19. : 3 Anhang. Mächtig- keit der Schichten Meter Lau- fende Durehsunkene Schichten No. Dorotka II (+ 236,40 NN.). I Ackererde it. see. aan MA To 2 | Thonz gelb, sandıo. rer. dere 3 | Geschiebemergel, grau, sandig, mit Steinen 4 | Sand: zeran. mit, Steinen en an sn 5 | Thon, gelb, sandig, mit Steinen ...... 6 | „ grau. mit Sandsteinschichten 7 | Sandstein, grau, mit Thonschichten SE Thon neelba. co. no era ae ee 9,5 Sandstein, Jetau) „iin u Sn ea 10 | Schieferthon, grau, mit Eisensteinen .... IE EHlObaS 1. en ee ee 12 | Schieferthon, grau, mit Eisensteinen .... Dandı JElOLZU Nr a ee 145 aSchieferthon. graue... 19 MNIOtEA N een 16 , Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten Ida) a enSchiefertNonweres., name. Dre | | 0,69 O. B. IS ARlotzalVundaV se 0,30 M.B. 1,27 N.B. 0,30 3,70 15,30 8,40 4,50 4,10 7,70 4,00 11,20 22,56 1,04 7,52 0,14 11.15 0,86 5,33 12,26 2,26 Teufe Meter :0,30 4,00 19,30 27,70 32,20 36,30 44,00 48,00 59,20 81,76 82,80 90,32 90,46 101,61 102,47 107,80 120,06 122,32 9*8 Anhang. 131 Lau- Mächtig- fende Durchsunkene Schichten keit der | Teufe No. Schichten Meter Meter KO Grauen 3Schieferthon wer. 20. 2.0. 7,42 129,74 29 dal ee ee 1,12 | 130,86 DR | Grauer Schiefenthon an... m... 02: 5,44 136,30 22, GR Sa are 0,50 136,80 DS, Grauen Schieresthon.. 2. za. ....... 15,34 152.14 Ba Nlotz Va ee let. 1,98 154,12 Dan GrauerSchieferthon 2 0.2 ...2..... 2,48 156,60 26 „ Sandstein mit Conglomerat...... 27540 184,00 27 2 0 Schietenthon he rn a neie au. 10,80 194,80 28. sl KRE Ge re 2,10 196,90 297 Grauen Schieferthom 2 ..... 2.0... 1,40 198,30 OR E KIOLZE ea en 0,62 198,92 le Grauen Schieferthon. 22 nu see 2,08 201,00 32 Br Sandstein se uer Aha 11.207) 212,20 33 BR Schieferthom en. a. en... 2 ana 1,94 | 214,14 Ba holz 05 Ve nn nen ne ent N 0,82 | 214,96 Boe Grauen Schiefertbong on 2.2... 2.5 8,38 223,34 36... ad ee 1,02 | 224,36 au Grauer Schleferthon... ........22% 13,24 237,60 SO BEN ORT en ee ee ae ee 1,50 | 238,90 39 | Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten 3,10 | 242,00 40 Be Schieferthone me an... 22. 10,10 | 252,10 41 ud sSandsteimie. een... an. 10,50 262,60 42 SR Schieferthon. zu... 2.2... 10,15 | 272,75 43 20.08 Bandstein, een: olkekae 6,65 | 279,40 44 Be Schieterthonge sn 2 au. 9,20 | 288,60 45 Re: Sandstein ln ne nee 5,68 | 294,28 ACHSE N) OIZE UV a. ee 0,54 | 294,82 Are Grauenischieferthon . „......2..2.e.. 9,185 | 304,00 43 & k mit Sandsteinschichten 4,00 308,00 As Grauesisandstenens. na 2a... 22,50 330,50 50 3 S mit Schieferthon. .. ... 4,00 | 334,50 DREI Grauer Sandstein. Nenner an. 8,65 343,15 32 Sehtefe:thon Js m nie 3,00 346,15 38 =, ID SS a a Re 0,45 346,60 132 Anhang. Mächtig- Lau- 5 fende Durehsunkene Schichten keit der | Teufe No. Schichten Meter Meter 54 | Grauer Sandstein mit Schieferthon .... . 26,60 | 373,26 EN TS a 0,28 | 373,54 56 | Grauer Sandstein mit Schieferthon .... . 2,46 | 376,00 57 | 22 WSchleferihone.e see uns 13,10 | 389,10 58 k 5 mit Sandsteinschichten 10,30 | 399,40 59 | Schwarzer Schieferthon (Brandschiefer) 4,12 403,52 508) NOIR VI N. area 2 ra 2,24 | 405,76 Gl Grauensschieierthon ea 2,36 | 408,12 622 EIOEZERWVIIINE 0. 2 0,76 | 408,88 ba Grauens Schietenthone Ar 2,40 | 411,28 BER SIFIOLZERIX 2 en ee 0,24 | 411,52 65% Grauen schieferthon ... 2 22. 0,82 | 412,34 baN| HlotzEXX 7:7... 12. een 0,26 | 412,60 67 | Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten 8,04 | 420,64 IHN IHRER 2 er 0,86 | 421,50 69 Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten 9,45. | 430,95 OR NISZENRTILN „222,2. 0 1,40 | 432,35 Ze Grauens Schieferihon ve... 02 ee 6,65 | 439,00 79 38 Sandstein. 1... cas ee 2,80 | 441,80 70 DIOR KH ae 0,52 | 442,32 ZA2 | Grauer Schieterthon u... a 12,55 454,87 7 HIOLZER XIV: 2... 000 a Wen erkenne Kr MR 1,35 | 456,22 716 | Grauer 'Schieferthon .... 2... . 2.0... 1,23 | 457,45 DS KIOEERRV. Ve 0,30 | 457,75 sa KGrawuernSchieferthen . 2 2. ru al 0,30 | 458,05 Le RL U 112.0, 1 WR en 0,76 | 458,81 802,2 GrauersSchiefe:thon. 2. 2 2. 7,49 466,30 Sm, Ra Sandstein... ee 27,70 | 494,00 820 | 266 4Schiefertnan.. u... en 10,65 | 504,65 BEN EHIORZREN NL Lone a ee 0,90 | 505,55 84 | Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten | 13,12 | 518,67 EH RIDLZER NUT" 027. u 0,62 | 519,29 86 | Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten 4,11 523,40 STH UENIDZERR RN ano ra tee ee ER 0,65 | 524,05 85 | Schteferthon. in. ae nee ER E 0,81 | 524,86 Anhang. 133 122 Ba Mächtig- fende Durchsunkene Schichten keit der | Teufe No. Schichten Meter Meter SIE KIOLZERER a le el: 0,34 | 525,20 SO Grauen Schieferthon San ne u. oa ar | 4,66 529,86 on | "Dir ono.di a I RE 132 | 531,18 Da GranemaSandsteing en u eo re 22,82 554,00 93 5 E mit Schieferthon .. ... . 4,50 | 558,50 94 x MI 16,72 | 575,92 GO BERIOLZERN NUT 2 ee eek 1,62 | 576,84 Som E.Grauer Schieferthon. ars a. ern anne 3,87 580,71 SE EHLOLZERSOXTI ee 0,32 | 581,03 98 | Schieferthon mit Sandstein ......... 17,07 | 598,10 99E W.Gramen Sandstein 00 anne anne 43,64 | 641,74 100 Be sSchiefenthon. es: ee. a 2,36 644,10 101 BE Sandsteine san une nee 2,82 646,92 102 | Mlötz XXXIV (Backkohle).......... 1,7% | 648,64 103 | Schieferthon mit Sandstein ......... 2,86 651,50 ae Grauer Sandstein u ann nun 23,40 674,90 105 EnESchieterthongss. ya se ur etc 2,86 677,76 106 | Mlötz XXXV (Backkohle) .......... 1,65 | 679,41 Rode a GrauersSchieferthon nn... 1,52 | 680,93 308. IR SS 0,83 | 681,76 109 | Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten 11,44 693,20 110 „ Sandstein mit Conglomerat..... 17,08 | 710,28 11l | Mötz XXXVII (Backkohle) ......... 2,16 | 713,04 112 | Grauer Schieferthon mit Sandstein... .. 3,96 | 717,00 113 „ Sandstein mit Conglomerat..... 24,40 | 741,40 114 „ Schieferthon mit Sandstein..... 6,60 | 748,00 114a a ES RNERRFESIRENRE NUBR ORIG U BIRLERS 7,00 | 755,00 115 DONE Sandstein a.s. ve sn al ae 11,12 | 766,12 116 A Schieferthon Mass ah rare re 1,12 | 767,24 an EIGEN KRVN.. 0. en. 1,86 | 769,10 il8 | Grauer Schieferthon ..... EN 6,22 | 775,32 119 BER Sandstein. 3. 2 een en. 16,32 | 791,64 120°) Mötz XXXIX (Backkohle) .......... 2,14 | 793,78 WO 7 Grauer Schieferthon®. . ... „wc. . 0.» 1,08 | 794,86 „ Sandstein mit Conglomerat. .... 38,00 832,86 134 Anhang. | Mächtig- Lau- 3 - fende Durchsunkene Schichten keit: der) | "Reufe No. Schichten Meter Meter 123 | Grauer Schieferthon mit Sandstein... .. 0,42 833,28 124 „ Sandstein mit Conglomerat. .... 6,72 840,00 125 aus Eischleterthhn. 2 ann ea cn 10,70 | 850,70 126 Se MSandsteindesc.. ran ee 4,30 | 855,00 127 0 #:Schieferthon. main. 2,72 | 857,72 BASE AEIOLE RE ER Re N 0,48 | 858,20 1298 K;GramertsSchieferthon 2.2.2... .....2% 9,50 |, 867,70 130 „ Sandstein mit Schieferthon ...... 3,16 | 870,86 BAUR RIOBSSTLIE N. nee 8.32 | 879,18 132 | Grauer Schieferthon mit Sandsteinschichten 8,02 | 837,20 KB BENEIT NS. 2 2 2. a oe 0,70 | 887,90 1342 Grauer Scheferthon . .......M2..8 7,10 | 895,00 Dorotka III (+ 246,39 NN.) y= + 304472 x = — 16321,79. Man itckererdenna nenn Se 0,45 0,45 2a SandiserDehmssgelb) 2,40 2,85 Balhanstgelb’arer: har urn a 1,05 3,90 4 RRLTETAU en. 2 ne ee 1,90 5,80 Da Sands Drama 9,00 10,80 om u RiesamitiSleinene, ra 0,40 11,20 7 | Mergel, grau, sandig, kalkhaltig ...... 7,60 18,80 8 Sande erausmit Steinen Wr 9,00 27,80 9 | Thonmergel, grau, sandig, mit Steinen... 5,70 33,50 10217 KiessmibStemen 0 2 1,86 35,36 UN ORRE Te A 0,25 35,61 12 | Thon, grau, sandig, mit Steinen ...... 1,19 36,80 38 vaschieten, zorau. an Rn 2,36 39,16 TE FORIOtzalliE. 20. 23 a en ee 0,65 39,81 Bay LaSchlefern.. a. a. nt 1,39 41,20 IGanSandsteine.v. 7. 0. u.1.,. 1,64 42,84 17 SCHBETETB. U 21 2. ll We 3,01 45,85 Anhang. 135 Lau- fende Durehsunkene Schichten No. "1 KLEE IS ee RR er EIE W Schiefer mit Sandstem 2 2. 2....... DA Se ee 21 Schiefer mit Sandstein . . 2.222200. 20. 1 SEEN RE DIWE BASchlelerie a sense Ds RO A Re ee RR RR. ARE 25 ! Schiefer mit Sandstein .........». NEE BERlOtZENIN 0 nee ges 27 | Schiefer mit Sandstein ... 2. 222.20. DIESE ROUTE nen a en s 29 | Schiefer mit Sandstein . 2... 2.2220. DUBE LE Sandsteine Br ar een relene neh aks orte 31 Schiefer mit Sandstein .... 22220. 32 & =) Thoneisensteme, Je. sn. 33 | Hlötz VIII, backende Sinterkohle ...... SER WESCHIEIELE, vs N ee een 3a \ ElOtZ.IXS Sinterkohlesn en a... b) SOhrelerssh et aaa 37 N mit Sandstein, 10° Fallen am INesenden.enn er. ee en. Da IE Sanelsteine ses ee achiesesuner le 39 Hiötz X, backende Sinterkohle ....... 40 | Schiefer mit Thoneisenstein ......... 41 | Mötz XI, backende Sinterkohle ....... 42 Schiefer mit Thoneisenstein ......... AS. RER Se Re 44 | Hlötz XII, backende Sinterkohle....... 45 Schiefer: ers le NER 46 | Sandstein mit Schieferschichten. ...... 47 | Sandstein, grau ...... N ee 48 Schiefer mit Eisensteinen ......2..... AS HlOEZENIII. Backkohler... .....5. er. 02. 50 | Schiefer mit Eisensteinen bei 204 Meter DOSE Allen 2 a Mächtig- keit der Schichten Meter 0,95 12,74 1,86 4,30 10,60 1,10 1,94 9,18 0,66 12,46 1,30 3,16 5,10 4,50 15,24 0,48 0,84 0,86 2,58 10,30 4,24 0,62 5,40 .0,36 9,18 2,29 1,21 1,60 3,50 5,60 14,40 0,6% 16,48 Teufe Meter 46,80 59,54 61,40 65,70 76,30 77,40 79,34 88,52 89,18 101,64 102,94 106,10 111,20 115,70 130,94 131,42 132,26 133,12 135,70 146,00 150,24 150,86 156,26 156,62 165,80 168,09 139,30 170,90 174,40 180,00 194,40 195,02 211,50 136 Anhang. nn gonna en nnsmennennmernunmmn nase nenn = | Mächtig- keit der Schichten Meter Lau- fende Durcehsunkene Schichten No. 5172 ‚Schiefer. mit, Sandstem oc nen 52 | Sandstein bei 224 Meter S° Fallen... ... Ban KlotaalV. backkohlen. een 2... 20 54 | Schiefer mit Eisensteinen .......... 55 ı Mötz XV, backende Sinterkohle....... DB. SCHRELETAE N e EN DER 3 Sans LEINE re NET Re DOW IT SCHTefer ae nee rer Hamm sGonelomeratin rc. en. ee 60BITSchieferämit Sandstein... 2. ee BI EISandsteIne ur an re en es ee re 62 | Flötz XVI, 11° Fallen bei 290 Meter backende Sinterkonle cr rn a ee 63 | Schiefer mit Thoneisenstein ......... 64 | Flötz XVII, backende Sinterkohle...... 65 | Schiefer mit Thoneisenstein ......... BE IE Backkohler on... 0.0 67 | Schiefer mit Thoneisensteinen und Sand- SLEIN FAKE A ee 68 | Plötz XIX, backende Sinterkohle....... 69 | Schiefer mit Thoneisensteinen........ RO NOLZERSS Backkohle . nn Eur ne ‘1 | Schiefer mit Thoneisensteinen; bei 326 Meter AWAKallen.. a"... Krucs eeee TE ERIOIREONRT, Backkohle er we 73 Schiefer mit Thoneisensteinen. .. 2.2... 74 SEITEN NS NE Ee 3 RER N LO WISCHIESER .. hc 76 | Fötz XXIl, backende Sinterkohle. ..... 77 | Schiefer mit Thoneisensteinen und Sand- StEIMAaRenkeN. un ea na Rs Klotzı XXI], Backkohle, ..... . uzasıe 219@\ Schiefer mit Sandstein... reales 80... : Sandstein. .masaht SR nd) ee 81 Schiefer 3,70 10.78 0,76 16,74 0.30 2.92 3,10 0,50 25,36 3,00 6,50 4,24 7,54 0,9 2,90 0,30 4,40 0,45 8,57 1,06 14,08 1.12 5,94 2,92 3,70 0.62 8,92 1,56 12,60 13,38 1,62 Teufe Meter - 215,20 225,98 226,74 243,48 243,78 246,70 249,80 250,30 275,66 278,66 285,16 289,40 - 296,94 297,86 300,76 301,56 305,96 306,41 314,98 316,04 330,12 331,24 337,18 340,10 343,80 344,42 353,34 354,90 367,50 380,88 382,50 Anhang. 137 Tau: Mächtig- fnde|l Durchsunkene Schichten na dar | ats No. Schichten Meter Meter 82 | Hötz XXIV, Simterkohle....2....... 1.04 | 383,54 SOBEISCHIEIGLE are ke ee ne hei tere ke ka keile nit hate 2,50 |; 386,04 84 | Sandstein mit Schieferschichten. ...... 10,96 307,00 85 | Sandstein bei 400 Meter 6° Fallen... .. 1, || 20010 86 | Schiefer 4° Fallen am Liegenden ..... | 10,35 | 422,50 87 | Schiefer mit Sandstein; Fallen genau Dach OR a ee hekene teen kalte te 5,62 | 428,12 Sezyglowitz VII (ca. + 241 Meter NN.). IM Dammerdefean ahnen Me 0,34 0,34 DE SandllteelbW an. ne an is lei needs ee oe 4,66 5,00 38 SE SandMoTana Sl. a: 4,40 9,40 Au Dhonmerselense.n on tete te ne nase hake 9,60 19,00 Se BlauersIhonmergel unser a. lei: 16,43 39,43 6 | Blauer Thonmergel, abwechselnd mit Kalk- StEINSCHICHLENE N AA N ra mm Meinanans 3,75 39,18 IR a Kalkstein a ne 9,82 45,00 Se a CV RER ERBEN nenne dena ann 9,63 54,63 39 esühonmergelilsrunlichan ne 51,82 106,45 IE RE MilderNSandsteing. 2. 0.02,.u.n. 0 Rn 9,90 112,00 11 | Gelber Thonmergel mit Kalkmergel..... 2,38 | 114,38 Na Schrelerthon gelb 1. ..n Naar aenete 7,02 | 121,40 II PESANASTEINE Eee lie de an eine Fu dsnie ae 2 14,60 | 136,00 129 Schieferthon Nas .en. ser. ai RE 31,40 | 167,40 TE SANUSTEIEL NS ne enanekenusscnaen 8,79 176,19 08% Schieterthon ld SER, 67,81 | 244,00 IR 8 Steinkohle 204 ce ee sen: 0,29 | 244,29 LS WE Schiefexthon iu eh aan een anne ee 1,10 | 245,39 29 Stenkohle Ins 2. 0,35 | 245,74 ZUR EESCHIEIERENONN N an aaa nennen dena ehe 12,26 | 258,00 DM 5 Sandstein Ay ncn Darchae: ERBE RAR REN 12,35 | 270,55 22 Schiefer und Sandstein, wechsellagernd . 26,38 | 296,75 138 Anhang. T: Mächtig- Jau- i fende Durcehsunkene Schichten keit der | Teufe No. Schichten Meter Meter 233. @Steinkohle; Ir. 0.9.2 4.0... 20. Shsterturio 0,50 | 297,23 ZU WISchielerthonee ee er. 7,03 | 304,26 2 Steinkohle NV... 2... nl en: 0,24 | 304,50 26 | Schiefer und Sandstein wechsellagernd 16,50 321,00 ZU Sandsteintn ea 19,10 | 340,10 28. | Steinkohle Vezaas. ins: srlauiere 0,52 | 340,62 ZEN Schreierthonste 2 20 2 een 2,49 343 302 @SteinKolleu\ie a zu. zus See a 0,35 | 343,46 Sl PESCHIEIERIhonE ee 14,74 | 358,20 32 | 2SteinkolleaV. I. or... co aloe 0,30 | 358,50 33 | Schiefer und Sandstein wechsellagernd 33,60 | 392,10 34.9 Stenmkehle®-Vlll 4.2 0.04. en ee 0,70 | 392,80 352 Schiefermitaliisenstein a en ee 3,81.) A0RHlE 308 =Steinkahlen Irre ne ne ee 0,40 | 403,01 30 2 Schiefexsund" Sandstenernn ar sonen 16,42 | 419,43 3er Steinkohle Xu. en re 0,35 | 419,78 39 | Schiefer... .... ab. 2 2,83 | 422,61 40 Steinkohle KILL Mur Erin 0,70 | 423,31 ER Schiefenir ey re ee 22,65 | 445,96 2 @Steimkahle XI. 2. nen ae ea 0,25 | 446,21 AB Schiele Pe ee ae 13,16 | 459,37 2 Stesukaklenxulle 2. nen ee 1,00 | 460,37 45 | Schiefer mit Eisenstein .. 2.2... 2... 0,74 | 461,11 At ;Steinkahle ALV.. „ebenen are 0,27 | 461,38 BTEM BASCHTELEN Ar. Won ee a ae ee 1,26 | 462,64 Fa SteimkaBler Rn ee re 0,33 | 462,97 A Schiefertunde Sandsten vn... 24,03 487,00 SO E.Stenikehle: VIER. 0 2: 2 En. 0,26 | 4837,26 51 | Schiefer und Sandstein, wechsellagernd .. 32,08 | 519,34 97. | ICE RUHE 17,42 | 536,76 STABRN Schlaloeree ee ee ee 18,09 | 554,84 24% SteinkahleX VII 20: 0. 0,355 | 555,70 JOBE ER SCHISEEE EEE RE ER re 0,60 556,30 96 Seinkallei XV ln. ee ae 1,25 557,50 97 SOBeLen: 12, u 0,31 957,86 Anhang. 139 Lau- fende No. 98 59 60 61 "Hrn oo Io pp D Ho oo 119 GT pP DD — Dvd» Po © DD DM a Em = Durcehsunkene Schichten Mächtig- keit der Schichten Meter Schiefer NET A a 0.34 5,95 0.40 0.45 Paruschowitz XII (ca. + 240 NN.). Tehmaaakr SA ss N Grauen Sand. A. ee elek braunersKhonmergel rn. 200. ann Blauerehhon .....e. neue a Grumerskhontnen. see ehe Grauens Ihonmergel... 2, 3. 0.....% Fester Thonmergel mit Gyps und Stinkstein Grauessthonmergel A. 0 0 2.2 0.20. Grauer, sandiger Mergel....2...... Brauner BHons un a Steinkohleol. anz..2.. sahacsterhn: ie. geres Grauer: Sandstein (2... sauren ne Stenikahle- 11.2... 2.22.00. 00.20. ne Grauen Schieferthoms. au.» 2.20.00. Steitkohlenlil.u 40.2. ee el: Grauer Schieferthone. 2 2. 2 2...2..2.% Rother und grauer Sandstein... ..... Grauer Schiefer mit Sanuskal RE Steinköhle: IV... 4... Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... Steinkohle: V ... 2... arokensan.. dans ln Sandıgerns Schiefer Un... eos. are air Steinkohle Vin een 05 2 eine units 0,40 2,60 3,08 1,82 6,80 0,80 83,50 22,00 47,00 3,00 10,00 15,00 26,20 0,38 10,07 0,70 7.21 0,24 4,00 74,30 16,60 0,60 26,73 0.20 1,05 0,90 Teufe Meter 558,20 564,15 564,55 565,00 0,40 3,00 6,08 7,90 14,70 15,50 99,00 121,00 168,00 171,00 181,00 196,00 222,20 222,58 232,65 233,35 240,56 240,70 244,70 319,00 335,60 336,20 362,93 363,13 364,18 365,08 140 Anhang. Mächtig- keit der Schichten Meter Lau- fnde| Durchsunkene Schichten No. 27 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... 2 steinkable Vller one een an 29 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... 026 SteinkohlesVillenne. nun aeee 31 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... 322 1 Steinkohleuiran ar aa a er 33" Sandırenaschlefen nA. nme 34 ;|7 SteinkohlenX „2... Sea 2 3a Ku Sandivensschlefert 2, were ee 3621. Steinkohle! fir „near ehren 37 | Sandiger Schiefer mit Sand und Eisenstein 38 | Steinkohle XII ......... ae 0 < 6 392, SandieeisSchleierie. Ars ce nn ee A Steinkohle XII. 2.2 are ueen. A ;Sandıser Schiefer. nern each. es rise Arm, Steinkohle XIV na suerae a le 43 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... An Grauers Sandsteinuer... syn. SE 390, SandigerSchiefen, 2.0 are ee AG 7. Stermkoble XV. oA. ne AT e SandıgeniSchiefere. ne. 2 Zn u Steinkohle: RU... 0.0... 0. 0.0 wa 49 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... 90 u Stermkahle XVIT 000.0. 22. un ol u Sehteiniser Sandstein vu... .nooncne SZ W Steinkohle Roy. u 2. 93 ; Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... SEN STEIN KoNlEHRTRG. I uch RE Ja. SandıpensSchiefen . ic ne Babe y StEINKOMENRX 4. lm. ou. SSR RR 97 , Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... 980: Stermkolle.X xt vH... ARE ER 59 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... GOWEStEInKOBIERRRIN Ge ven are NY E Granenr Sandstein ee 0er a eek 6,20 0,24 18,81 1,10 9,10 3,00 2,23 0,36 2,92 0,32 104,44 1,10 3,60 0,85 1,24 0,30 2,13 35,00 2,00 1,73 3,16 1,21 12,41 1,20 13,78 1,73 14,03 0,75 0,68 3,34 7,01 0,91 3,43 0,45 13,36 Teufe Meter 371,28 371,52 390,33 391,43 400,51 403,51 405,74 406,10 409,02 409,34 513,78 514,88 518,48 ° 519,33 520,57 520,87 523,00 558,00 560,00 561,73 564,89 566,10 578,51 579,71 593,49 595,22 609,25 610,00 610,68 614,02 621,03 621,94 625,37 625,82 639,18 141 Anhang. Bas: Mächtig- fendel Durchsunkene Schichten | kt der No Schichten Meter 622) =Stenkoble XXI... ...2.....2.£62 8 0,36 bar SandiseraSchiefer sa. 2. u. 2.208 3,54 sag Steinkohle XRIV... .. 2... Salltes. er 0,43 65 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... 8,42 667 15 Steinkohle XXV ..2...08. 2.2.0... 0,75 67 | Sandiger Schiefer mit Sandstein und Schwer- SPAtHW DS ee | 60,40 bEw Steinkohle XV. ra 2. 0,78 69 | Sandiger Schiefer mit Sandstein ...... — Paruschowitz XII (ea. + 241,1 NN.). I® 3 Dämmerder syn. sarah alas es ea ep 0,20 ZEN ASand Drau rer ee SET 1,30 32 S&runliehgsandieerzMerzelsy 222 2222. 10,10 A aRKieswigelbe en. ea er 8,54 5 | Sand resp. sandiger Mergel, grau ..... 4,04 6 | Thonmergel, grau (fest gelagert) ...... 22,72 Ze Bethonmerselsgerunlichreen oa 36,08 8 | Mergeliger Sand resp. sandiger Mergel, grau 4,02 SR E:bhonmerselssrausn yo aaa 13,95 102° MerseligersSand, grau, 2.2.2.2 u02.% 9,68 ie ofhonmergelsssraus zu... ua 1,87 127 | Mergelgen Sand, grau... ....2..0..0.2>. 8,11 3%, Thonmergelsorau, . 2.1... ie. 9,33 14 | Mergeliger Sand, grau... . ums. 11,41 15 | Sand und Thonmergel abwechselnd .... 35,94 16 | Thonmergel, grünlich . ......r. 0... 42,52 17 | Thonmergel, grünlich, abwechselnd mit Kalk- steinschichten‘. . .. . ... era dr. .% 22,88 182|-4Kalkstein: . .......... 30. 0Hlasat mein ie 17,71 199 Sfhonmergel, srünlichh................... nach 50,88 20 | Mergeliser Sand, gru.......».... 17,29 Teufe Meter 639,54 643,08 643,51 651,93 652,68 712,82 713,60 0,20 1,50 11,60 20,14 24,18 46.90 82,98 87,00 100,95 110,63 112,50 120,61 129,94 141,35 176,89 219,41 242,29 260,00 310,88 328,17 142 Anhang. Ds ME fnd| Durchsunkene Schichten keit der | Teufe No. Schichten Meter Meter DA Thenkkeeib a. 20,39 | 348,56 22.540 Thon: wöthlich yerınucns nen san rare 29,34 377,90 23 | Grober Sandstein, röthlich ......... 30,21 408,11 DAN Sandstein, DraU am... Ne 13,29 | 421,40 230, Sandstein, möbhliche nn... ee 55,16 476,56 26.1, Schieferthon Arm ee Mese 16,19 492.75 Dre u Steinkohle lets ss. aeea ke even: 0,98 | 493,73 DON ImSchieierthon Banden eher ee 22,39 | 516.12 29% | Steinkohle ae 20... Amar en 0,30 | 516,42 300 WSchieferthoneer ge. ee 0,93 | 517,35 31.3) »Steinkohle@ ill an. a ze, a ee 0,83 518,18 32 MSchieferthone gan... eier ne 8,34 | 526,52 33 1, SteinkohleAlV ea al er. are 0,28 | 526,80 SA @Schiererthone er pa. ne ER 22,05 | 548,85 392. @Steinkalle NV. 7.2. Sun 0,71 | 549,56 20 IS chieterthonme. ne Aa nee nenne 11,44 | 561,00 Leschezin IX (ea. + 250,5 NN.). IM A ckererdenn eh el Aa 0,30 0,30 ZU RE KEN IETANEN. ehe seele eve te ee 1,20 1,50 3 2 Moacbaden nen u rest ne te 0,80 2,30 A. eten N oTan ne ehe seen ee ne kertaernn. Aber 2,70 5,00 DU BE DAN TSLAUN Nr ve ae ONE 1,00 6,00 Ga Ihammeroeliacraus®., 220 2 nen ne 9,20 11,20 7 | Sand, grau, mit grobem Gerölle ...... 1,80 13,00 8 | Thonmergel, grau, sandig, abwechselnd Sand- schichten ‚mit Gerölle .......... 10,50 23,50 9 | Sand, grau, mit grobem Gerölle ...... 25,90 49,00 10 | Steinkohle mit Braunkohle gemischt .... | 0,05 49,05 11 | Sand, grau, mit grobem Gerölle ...... 26,95 76,00 12 | Thonmergel, grau ....... AR 5,43 81,43 139 Sand, keran, mit ‚Gerölle.. ........0....... 2,71 84,14 Lau- fende No. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 199 pa m - Anhang. 143 Mächtig- Durchsunkene Schichten Boiler | = Tenie Schichten Meter Meter I’honmercelteraum 2.8. 22.2. 5,16 89,90 Fester Thonmergel, grünlich grau ..... 34,20 124,10 DAROSSOLaU N leer 3,40 127,50 Sand, grau, mit zwischenlagernden festen 38,00 165,50 Thonmergelschichten, grau ....... Thonmergel, grünlichgrau .......... 67,67 | 233,17 GYBS@EROIEE N ee nat 28,53 | 261,70 Steimsalz Drau. ee een: 10,90 | 272,60 RhonsseraulfamitAGypsı Sa... u..n 38,40 311,00 Fester Thonmergel, grünlichgrau ...... 33,00 | 344,00 Schieferthon mit viel Eisenstein ...... 23,00 | 367,00 Fester Thonmergel, grünlichgrau ...... 30,50 | 397,50 Sandsteinssrau nee 32,50 | 430,00 Grünlichgrauer Thonmergel ......... 13,50 | 443,50 Merselsands graussthoniop Ian. 2 8,00 | 451,50 Thonmergel, grünlichgrau, sandig. ..... 89,50 | 541,00 Schieferthon Jeraut nn. 2 6,00 | 547,00 Thonmergel, roth, glimmerhaltig, sandig.. . 5,00 | 552,00 Sandaorau ae nen 13,58 | 565,58 Steinkohlemlis 0 sr 0,47 | 566,05 Schieferthonseraun. ne. 0,58 | 566,63 Steinkohleälen u. ne ee 0,24 | 566,87 Rogoisna VII (+ 243 NN.). Dammerdes se in ae Dat, 0,30 0,30 Thonvecelor ag N were 2 1,70 2,00 Mergeliger Sand, grau... ......... 3,20 5,20 Kiesserauen sn en ehe 0,60 5,80 ThonigerzSand@praus un aa... 3,70 9,50 Kies woraus N u alles 0,80 10,30 Sandaundelhonmereeln nenn 7,91 18,21 Fester, grauer Thonmergel ......... 13,23 31,44 144 Anhang. | Mächtie- Lau- | i ; fnd Durchsunkene Schichten a me Na Schichten Meter Meter 9 | Fester, grauer Thonmergel abwechselnd mit | sandiseny IIhonmergelr. u... 0. era 45,48 76,92 10 | "Fester, grauer Thonmergel . ........ 44,72 | 121,64 1ER Bhonmergel Yorünlichap ne 281,56 | 403,00 12° 17,Schieferthon re ale. ee 20,15 425,15 13 + Steinkohle: Ir... 2.22 2 zn ea 1,15 424.30 1A N Schieferhhon SA. ee 26,82 | 451,12 15 SARASTEID Re er TE 5,23 456,35 16 ;, "Steinkohle ll..: ... 2...02:.% 0... 2sur ae 2,99 | 459,34 17.» 8Schiefenthon. ns... Krause rar 34,50 | 493,64 18.9|,:Steinkahle 11]... een ee 0,852 | 494,46 194. Schieferthon: „2.23.4120. nee 30,84 | 525,30 rt gi RS hof in NIE 3 2044 1