we yalıP nenne en mine en aan mn ee Miete ee hen r ne .% ee Seen mn - a ale v “ 7 hr r wenn, Maiden m Maas i x | ine een een . inte EL ü A Mare ie rien ei net ber . Na pasrerit Sereharerubine Hirte - f m tn ten = Baht > mb ahBÄEt Te br a Er he de ie aensrEnne wur zu ßeiafntghegtaee “.. Br re en r Mehrnanharn Aare De Zeh . rare ve tan u HARVARD UNIVERSITY LIBRARY OF THE MUSEUM OF OOMPARATIVE ZOÖLOGY 3 2 EIKE 3} “ jr . ER er & gen der Königlich Preussischen Be ogischen Landesanstalt. | dr Neue Folge. Heft 34. urze Erläuterungen zur ” u we en ebersichtskarte des Kellerwaldes Sl De RR ER RT ERR 5 AR’ er SEH Be 3% BERN N Abhandlungen der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 34. AHIIAHIAAAND DT LANA Annnnnnr “BERLIN. | In Vertrieb bei der Königlichen geologischen Landesanstalt, N.4, Invalidenstr, 44 und bei der Sımon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1901. GHANMAR ie LarE dr 2: , Yale OLT «0% SENDEN e%; ae EN AUG 1 1902 Der senlonische Bau des Kellerwalles | Kurze Erläuterungen zur Geologischen Uebersichtskarte des Kellerwaldes 1: 100000. Von Dr. phil. A. Denckmann, Königlichem Landesgeologen in Berlin. Mit drei Kartentafeln. Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. nnd BERLIN. In Vertrieb bei der Königlichen geologischen Landesanstalt, N.4, Invalidenstr. 44 und bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H, Neumann,) 1901. 061 902 Einleitung. Der Plan, eine geologische Uebersichtskarte des Kellerwaldes zu entwerfen, geht schon auf das Jahr 1890 zurück, als es sich herausstellte, in wie wenig geeigneter Weise die wissenschaftlichen Resultate der mit A. LEeppLA 1888 und 1889 am Ostrande des Rheinischen Schiefergebirges gemeinsam!) ausgeführten Uebersichts- aufnahmen durch die Art und Weise ihrer Publication auf dem Uebersichtsblatte Waldeck-Oassel (1: 80,000) zum Ausdrucke ge- kommen waren. Sicher nicht im Sinne des verstorbenen v. DECHEN, dessen Andenken die Publication des letzten Blattes der geologischen Karte von Rheinland-Westfalen gewidmet war, wurde der König- lichen geologischen Landesanstalt der Auftrag, bei der Wieder- gabe des Kartenbildes auf genanntem Blatte sich an die heute veraltete Darstellung auf den benachbarten Blättern des trefflichen Kartenwerkes zu halten. Dieses grundsätzliche Vermeiden von Neuerungen in der Dar- stellungsweise des Blattes Waldeck-Cassel, wodurch wichtige Fort- schritte in der geologischen Erkenntniss nicht zum Ausdruck kamen, entsprach um so weniger der ganzen Sinnesart des damals eben erst Verstorbenen, als er doch noch in der Publication des vorletzten Blattes seines Lebenswerkes, des Blattes Wiesbaden, gezeigt hatte, wie sehr gerade er bis in sein höchstes Lebensalter hinein allen wirklichen Fortschritten der Wissenschaft zugäng- lich war. 1) Ueber die annähernde Grenze unserer beiderseitigen Aufnahmegebiete siehe unten S. 2. Neue Folge. Heft 34. 1 > Einleitung. EG war denn für A. LEPPLA sowohl, wie für mich hinreichend Ursache vorhanden, nach einer Form der Publication zu suchen, die der zeitgemässen Darstellung unserer in den beiden genannten Jahren gemachten wissenschaftlichen Beobachtungen gerecht ge- worden wäre. Ich selbst entwarf im Frühjahr 1892 nach dem damals vor- handenen Aufnahme-Material die erste Zeichnung einer »Ueber- sichtskarte des Kellerwaldgebirges«. Diese Karte ist nicht publi- cirt worden, weil im Sommer des gleichen Jahres meine ganze Aufmerksamkeit von den überraschenden Ergebnissen der Special- untersuchungen in den devonischen Kalken des Kellerwaldes ab- sorbirt wurde. Definitiv wurde die Publication des Uebersichtsblattes in Angriff genommen im Jahre 1897, als der Stand der Untersuchungen es er- möglichte, einen Ueberblick über die Verbreitung der im Keller- walde von mir neu aufgefundenen Formationsglieder (Silur und hereynisches Unterdevon) zu gewinnen. Das Bild der Uebersichtskarte wurde in der Weise fertig gestellt, dass von jeder Gegend das beste vorhandene Aufnahme- Material verwendet wurde. Auf diese Weise findet sich Ueber- sichtsaufnahme sowohl wie Specialaufnahme zu einem Bilde ver- einigt, und es entspricht das Kartenbild unseres Uebersichtsblattes, was die geologische Specialaufnahme betrifft, dem Stande der Auf- nahme vom Schlusse des Sommers 1896. Es ist nicht mehr als ein Akt der Gerechtigkeit, wenn ich hier besonders hervorhebe, dass derjenige Theil des Ueber- sichtsblattes, welcher etwa nördlich einer Linie Bärmühle, Quernst, Traddelkopf, Ochsenwurzelskopf, Affholdern, Wega, Rothhelms- hausen liegt, eine reducirte Wiedergabe der A. LeppLA’schen Auf- nahmen von 1888 und 1889 ist. Dieser Theil der Karte ist also geistiges Eigenthum des Genannten und wird bei dieser Gelegen- heit in dieser vollständigen Form zum ersten Male publicirt. Bei der Fertigstellung des Kartenbildes bin ich durch den Zeichner der Geologischen Landesanstalt Herrn HorFrmanNn in sehr dankenswerther und geschickter Weise unterstützt worden. Einleitung. 2 Der erste, im Einzelnen und im Gesammteindrucke noch'recht mangelhafte Farbenandruck des Uebersichtsblattes wurde auf der Versammlung der Deutschen geologischen Gesellschaft in Berlin im Herbste 1898 in einer beschränkten Anzahl von Exemplaren zur Vertheilung gebracht, so dass die eigentliche Publication der geo- logischen Uebersichtskarte des Kellerwaldes auf genanntes Jahr zurückzudatiren ist. In den auf genannte Versammlung folgenden beiden Wintern wurde ich von schwerer Krankheit heimgesucht, so dass ich nicht in der Lage war, den ursprünglich beabsichtigten ausführlichen Text zur Uebersichtskarte fertig zu stellen. Nach obiger kurzer Geschichte unserer Uebersichtskarte ist es wohl selbstverständlich, dass die Wiedergabe des schliesslich für die Specialkarte maassgebenden Kartenbildes in der Darstellung des Uebersichtsblattes nicht gesucht werden darf. Wurden doch noch drei ganze Sommer äusserst ergiebiger Kartirungsarbeit seit Festlegung des Bildes der Uebersichtskarte auf die Specialaufnahme des Kellerwaldes verwendet, deren Resultate selbstverständlich bei dem weit vorangeschrittenen Drucke der Uebersichtskarte nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Ich glaube übrigens, dass die übersichtliche kartographische Darstellung eines Gebirges von der Abgeschlossenheit und von der geologischen Eigenart des Kellerwaldes auch so den Fachgenossen nicht unwillkommen sein wird. Der vorliegende Text soll den Leser bei der Lectüre der Uebersichtskarte unterstützen und soll vor allen Dingen auch nach Möglichkeit die seit Fertigstellung des Bildes der Uebersichtskarte bei der weiteren wissenschaftlichen Durcharbeitung des Kellerwaldes gemachten Fortschritte zur Dar- stellung bringen. Dem gleichen Zwecke dienen die dem Texte beigegebenen Karten des Hohelohr und der Silurbildungen in den Gilsabergen bei Densberg (1:25,000; Tafel II und III), die im Wesentlichen nach den Aufnahmen des Sommers 1898 entworfen sind. Bezüglich des letzteren Kärtchens bemerke ich, dass seine Darstellung des Steinhornes bei Schönau durch das Specialkärtchen des Steinhornes im Maassstabe 1:2000 überholt wird, welches nach den endgültigen Untersuchungen des Sommers 18 4 Einleitung. 1899 entworfen ist und ım Jahrbuch der Geologischen Landes- anstalt) inzwischen erschienen ist. Die fett gedruckten Ueberschriften der einzelnen Capitel des nachfolgenden stratigraphischen Textes entsprechen der Farben- erklärung und deren Reihenfolge). Solche Horizonte, die auf der Karte noch nicht zum Aus- drucke gekommen sind, deren abgesonderte Betrachtung aber im Interesse des Verständnisses der Stratigraphie liest, sind durch einfach gesperrt gedruckte Ueberschriften innerhalb der Haupt- abtheilungen hervorgehoben worden. !) Jahrbuch d. Geol. Landesanst. f. 1899, S. 291 f., Taf. XVI. 2) Mit einziger Ausnahme der Hundshäuser Schichten, deren 1897 noch völlig zweifelhafte Stellung jetzt so weit geklärt ist, dass man sie in das Silur stellen kann. Erster Abschnitt. Specielle Stratigraphie des Kellerwald- Horstes. | Der nachfolgende Abschnitt über die specielle Stratigraphie des Kellerwald-Horstes behandelt nicht sämmtliche Schichten und Gesteine, welche auf der Uebersichtskarte ausgeschieden worden sind, sondern nur diejenigen, welche innerhalb der Randverwerfungen des Paläozoicums, also innerhalb der eigentlichen Grenze des Keller- wald-Horstes auftreten. Bezüglich der übrigen auf der Karte noch mit dargestellten Gebiete verweise ich auf nachfolgende Schriften: A. LEPPLA und A. DENCKMANN: Je zwei Berichte über die Aufnahmearbeiten auf dem Uebersichtsblatte Waldeck - Oassel. (Jahrbuch d. Geol. Landesanst. f. 1888, S. LXXXVI und XCV, und 1889, S. LVIH und LXV.) A. Leppta: Ueber die Zechsteinformation und den Buntsand- stein im Waldeckischen. (Jahrbuch d. Geol. Landesanst. f. 1890, S. 40.) A. DEnckMANN: Die Frankenberger Permbildungen. (Jahr- buch d. Geol. Landesanst. f. 1891, S. 234.) A. DEncKMAnNN: Bericht über die wissenschaftlichen Resultate seiner Aufnahmen im Sommer 1895. (Jahrbuch d. Geol. Landesanst. 1,1895, S. XLI.) A. DENCKMAnN: Bericht über die wissenschaftlichen Resultate seiner Aufnahmen im Sommer 1899. (Jahrbuch d. Geol. Landes- anstalt f. 1899, S. IV.) 6 Specielle Stratigraphie. A. Sedimentgesteine. Silur. Hundshäuser Grauwacke hg)). Beim Entwerfen der Uebersichtskarte war mir bezüglich der unter obigem Namen zusammengefassten Gesteine lediglich die Thatsache bekannt, dass sie von Culmkieselschiefern überlagert werden. Da ich deutliche Versteinerungen in ihnen nicht ge- funden hatte, so musste ich auf eine sichere stratigraphische Deutung verzichten. Es kommt hinzu, dass die Untersuchung der fraglichen Sedi- mente in eine Zeit fiel, in der sicheres Silur im Kellerwalde über- haupt noch nicht nachgewiesen, und in der von älterem Paläozoi- cum lediglich hereynisches Unterdevon durch Petrefactenfunde belegt war. Im Uebrigen habe ich mich seiner Zeit (Jahrbuch d. Geol. Landesanst. f. 1896, S. 161) über das Alter der Hundshäuser Grau- wacke sehr reservirt ausgedrückt. Erst das Endresultat meiner Unter- suchungen im Kellerwalde macht es wahrscheinlich, dass wir es hier mit Schichten silurischen Alters zu thun haben. Damit sind aber die Schwierigkeiten, welche der Deutung der Hundshäuser Schichten entgegenstehen, keineswegs beseitigt. a. Die typischen Gesteine der Hundshäuser Grauwacke. Die typischen Gesteine der Hundshäuser Grauwacke setzen sich zusammen aus sehr feldspathreichen bis arkoseartigen Grau- wacken, aus Kieselschiefern und aus körnigen Diabasen. Zwischen den Grauwacken und den Kieselschiefern stellen sich in der Regel sehr milde, kalkreiche Thonschiefer mit Concretions-Lagen unreiner Kalke ein, die meist ockerig verwittern. Die körnigen Diabase kommen zwar auf der Karte wenig zur Geltung, doch habe ich neuerdings an künstlichen Aufschlüssen, sowie durch genaue Untersuchung schlecht erschlossener Gebiete in der Nähe des Dorfes Hundshausen festgestellt, dass sie weiter verbreitet sind, ") Auf dem Uebersichtsblatte in der Farbenerklärung noch unter dem her- cynischen Unterdevon eingereiht. Silur. ” als ich ursprünglich beobachtet habe. Das definitive Bild dieser Verhältnisse wird die Specialkarte bringen. b. Die Gesteine des alten Kirchhofes am Jeust bei Möscheid. Die Betrachtung der typischen Hundshäuser Grauwacke lässt sich nicht trennen von derjenigen der am alten Kirchhofe am Jeust zu beobachtenden Gesteinsfolge. Auch hier findet man ein System von körnigen Diabasen mit Kieselschiefern und feldspath- reichen Grauwacken, welche letztere in genanntem Gebiete durch Grauwackensandstein in Quarzit übergehen und sich hierdurch von der eigentlichen Hundshäuser Grauwacke unterscheiden. Eigenthümlich sind den Grauwackensandsteinen gewisse Lagen mit wulstigen Oberflächen, welche lebhaft an einen bestimmten Horizont des älteren Silur der Gegend von Gladenbach im Hessischen Hinterlande erinnern. Auf der Uebersichtskarte sind diese Gesteine (vor ihrer definitiven Specialkartirung) wegen des in ihnen vorwiegenden Kieselschiefers als Schiffelborner Schichten gedeutet bezw. von diesen noch nicht abgetrennt worden, da ich damals die Diabase noch nicht gefunden hatte. c. Die Graptolithenschiefer des alten Teiches bei Möscheid. Ein kleines, durch einen vor wenigen Jahren entstandenen Wasserriss aufgeschlossenes Vorkommen von silurischen Gesteinen hat sich kurz vor Abschluss der Specialaufnahme am alten Teiche bei Möscheid gefunden und ist daher auf der Karte noch nicht berücksichtigt. Hier werden körnige Diabase im ÜOontact mit schwärzlich- grünem, äusserlich an Minette erinnerndem Spilosit anscheinend überlagert durch ein System von milden, kalkigen Thonschiefern, in denen sowohl lagenweise kleine, ockerig ver- witternde Kalkknollen mit Tentaculiten, als auch dunkel und roth gefärbte Thonschiefer mit Graptolithen (Monograptus) beobachtet werden. Ueber den milden Schiefern folgt, wie meine Schürfarbeiten zeigten, zunächst eine wenige Centimeter mächtige Lage von 8 Specielle Stratigraphie. lederfarbigen Graptolithenschiefern mit zahlreichen Monograpten und mit Retiolites. Es folgen schwarze Kieselschiefer, die in Lydit übergehen, sodann eine Wechsellagerung von diesen Kieselschiefern mit einem groben, feldspathreichen, röthlich ge- färbten Grauwackensandsteine, endlich derbe Grauwacken, die auf der Uebersichtskarte noch als Culm gedeutet sind. Unter den schwarzen Kieselschiefern zeichnen sich manche Lagen durch die Häufigkeit des Vorkommens von Monograptus turrieulatus und ähn- lichen Formen aus. Die Wichtigkeit dieses kleinen Profils scheint mir darin zu _ liegen, dass hier am alten Teiche bei Möscheid Gesteine, welche ihrem petrographischen Verhalten nach sehr wohl als Aequivalente der Hundshäuser Grauwacke gelten können, durch ihre Petrefacten- führung, speciell durch das Auftreten von Retiolites-Formen eine sichere Stellung im stratigraphischen System erhalten. Stratigraphische Deutung der Hundshäuser Grauwacke. Die stratigraphische Deutung der im Obigen beschriebenen Sedimente wird durch zwei Umstände besonders erschwert, durch den Mangel an guten zusammenhängenden Aufschlüssen im südlichen Kellerwalde, wo sie verbreitet sind, sowie dadurch, dass das stark in sich verworfene Paläozoicum hier durch die Randverwerfungen des Kellerwaldes völlig abgeschnitten wird. Es muss zunächst betont werden, dass trotz der Analogie in der Entwickelung beider Gesteinsfolgen die Identität der ächten Hundshäuser Grauwacken mit den Gesteinen des alten Kirchhofes keineswegs sicher ist. Die letztgenannten Gesteine entsprechen denjenigen Schichten von Gladenbach, welche muthmasslich als Liegendes der Gladenbacher Kalke aufzufassen sind, würden also das tiefste Schichtenglied des Kellerwald-Silur repräsentiren. Andererseits steht, bloss nach dem Gestein geurtheilt, \ nichts dem entgegen, dass die Graptolithenschiefer des alten Teiches bei Möscheid als Einlagerungen in die Hundshäuser Grauwacke auf- gefasst werden. Sollte sich diese letztere Vermuthung durch intensive Schurfuntersuchungen in den milderen Gesteinen der Hundshäuser Grauwacke bei Hundshausen etc. bestätigen, so Silur, 1) würden wir die Hundshäuser Grauwacke als eine Schichtenfolse aufzufassen haben, deren Aequivalente in den höheren Horizonten des tieferen böhmischen Obersilur (E!) zu suchen sind, eine Schichtenfolge, die sich von dem E! der Gegend von Beraun da- durch im Wesentlichen unterscheidet, dass in ihr ausser Diabasen, Kieselschiefern und Graptolithenschiefern noch einerseits tuffig- klastische Gesteine überwiegen, andererseits Tentaculiten führende Gesteine vertreten sind und in der für das Kellerwald-Silur charakteristischen Weise mit einander wechsellagern. Man wird es begreiflich finden, dass ich die hier aufge- worfenen Fragen zunächst unbeantwortet lasse, wenn man bedenkt, dass im Rheinischen Schiefergebirge sowohl, wie im Unterharze grosse Gebiete vorhanden sind, in denen ähnliche Gesteine, wie die in diesem Oapitel von mir behandelten auftreten. Leider wird die zur Entzifferung der stratigraphischen Verhältnisse unum- gängliche ganz specielle Durchforschung bezw. Revision dieser sehr schwierigen Gebiete in nächster Zeit noch nicht erfolgen können. Aus gleicher Ursache ist es ferner zu bedauern, dass die isolirte Lage des Kellerwaldes es nicht gestattet, über die soeben behandelten wichtigen Fragen der Stratigraphie seiner ältesten Sedimente anders als andeutungsweise zu urtheilen. Indem ich die oben besprochenen Deutungs-Möglichkeiten ausser Acht lasse, stelle ich die Hundshäuser Grauwacke. zum Zwecke dieser Publication zunächst an die Basis des Kellerwald- Silur, indem ich das grössere Gewicht auf ihre Analogie und theilweise Identität mit denjenigen Sedimenten lege, welche in der Gegend von Gladenbach unter den Urfer Schichten liegen. Urfer Schichten $z. Gesteinsbeschreibung. Die Urfer Schichten bestehen im Wesentlichen aus grünlich-grauen, dünnplattigen, meist glimmer- reichen Thonschiefern und Grauwackenschiefern, welche in ihrer Eigenart etwa in der Mitte zwischen den rauhen Gesteinen der Coblenz-Stufe und den milden Gesteinen des mittleren Culm stehen, sowie aus Grauwacken. 10 Specielle Stratigraphie. Die Thonschiefer der Urfer Schichten zeichnen sich wie ihre Grauwackenschiefer durch papierdünne Lagen von grösseren Glimmerblättchen sowie durch Bänderung aus. Die oft ziemlich rauhen Grauwackenschiefer gehen gern in bestimmte festere Ge- steinsvarietäten mit wulstigen Oberflächen über, wie solche in der Gegend von Löhlbach für einen an der Basis der Culmthon- schiefer gelegenen Horizont bezeichnend sind. Die Grauwacken der Urfer Schichten sind meist sehr feld- spathreich und können Culmgrauwacken ähnlich werden. Sie führen nicht selten Reste von Landpflanzen, namentlich in den höheren Horizonten der Urfer Schichten, in denen die plattigen Grauwacken mit auffallend milden plattigen Thonschiefern wechsel- lagern. Ausser den Landpflanzen sind in den höher gelegenen Grauwacken der Urfer Schichten organische Reste von mir nicht beobachtet worden. Eine für die Urfer Schichten wie für die Silurbildungen des Kellerwaldes überhaupt bezeichnende Eigenthümlichkeit ist es, dass in ihnen eine häufige Wechsellagerung von Sedimenten heterogenen Ursprungs, heterogener Facies beobachtet wird. Die Elemente dieser Wechsellagerung setzen sich wie folgt zusammen: 1. Aus den oben beschriebenen normalen Gesteinen der Ur- fer Schichten, aus den Grauwacken und Thonschiefern, erstere mit derben und grobconglomeratischen Varietäten, letztere mit einer dachschieferartigen Varietät (Plattenschiefer). 2. Aus den Kieselschiefern in adinolartigen und in Iydit- artigen Varietäten, sowie aus Wetzschiefern. Die Kieselschiefer gehen da, wo sie von Kalken begleitet werden, zuweilen in Kiesel- kalke über. 3. Aus milden, kalkigen Thonschiefern mit Monograpten. 4. Aus hellen bis dunkel gefärbten, dicht oder körnig erschei- nenden Kalken, die ausgesprochene Neigung einerseits zur plattigen Absonderung, andererseits zur Bildung von Linsen-Lagen zeigen. In den Kalken sowohl, wie in den Mergelschiefern, die den Uebergang des Kalkes zu den milden Thonschiefern vermitteln, besonders aber in schwach entwickelten, den kalkigen Thonschiefern eingelagerten Kalklagen haben sich die spärlichen Petrefactenreste gefunden, die Silur. 1 ] für die stratigraphische Deutung der kalkigen Sedimente in den Urfer Schichten entscheidend und beweisend sind. 9. Aus Kieselgallenschiefern bezw. aus Lagen von Kiesel- gallen, die in Quarzit-Linsen übergehen. Die reineren Varietäten der Kieselgallen enthalten nicht selten Fauna, vorwiegend Tenta- euliten und kleinäugige Phacops- Arten. Die genannten Gesteinsarten lassen sich bei der Kartirung nur zum Theil ausscheiden, da einige von ihnen in der Regel nur wenige Centimeter stark sind. Wohl aber lassen sich in den Aufschlüssen je nach dem Vorwiegen der einen oder der anderen eingelagerten Gesteinsart bestimmte Gruppen von Wechsellagerung erkennen und unterscheiden. Einige dieser Gruppen habe ich schon auf der Uebersichtskarte ausgeschieden. Diese werden im Folgenden zuerst besprochen. Andere, die ich erst nach Druck- legung der Uebersichtskarte ausgeschieden habe, die aber zum Theil von grosser stratigraphischer Wichtigkeit sind, folgen mit einfach gesperrter Ueberschrift. Densberger Kalk in den Urfer Schichten Sr. Der Horizont des Densberger Kalkes setzt sich aus einer Wechsellagerung der normalen, den Urfer Schichten eigenthüm- lichen plattigen Thonschiefer mit den oben unter 2 bis 4 aufge- zählten Gesteinen zusammen. Das vorwiegende Gestein ist jedoch der Kalk, in dem sich zuweilen Hornstein lagenweise linsen- förmig ausgeschieden findet. Wo der Kalk ockerig zersetzt ist, da wird sein Vorhandensein im Verwitterungsboden leicht über- sehen. Der dem Oomplexe der Urfer Schichten gleichfalls angehörige, von E. Kıyser und E. HoLzAPFEL!) ursprünglich als Mittel- devon gedeutete Gladenbacher Kalk des Hessischen Hinter- landes unterscheidet sich vom Densberger Kalke dadurch, dass in ihm der Kalk durchaus vorherrscht, dass mit dem Kalke wechsel- lagernde heterogene Gesteine fast ganz zurücktreten. Nach den 1) E. Kaysır und E. Horzarrer, Ueber die stratigraphischen Beziehungen der böhmischen Stufen F, G, H Barkanpe’s zum rheinischen Devon. Jahrbuch d. Geol. Landesanst. f. 1893, 3. 239. 12 Specielle Stratigraphie. Profilen der Gegend von Gladenbach und des Dillthales hat es den Anschein, dass der Gladenbacher Kalk im Liegenden des Plattenschiefers auftritt, während der Densberger Kalk des Kellerwaldes in seinem Hangenden liegt. Falls sich dies bestätigt, so werden beide Namen aufrecht zu erhalten sein. Graptolithenschiefer und Kieselschiefer, den Urfer Schichten eingebettet Srt. Die unter obiger Bezeichnung auf der Karte zusammenge- fasste Wechselfolge heterogener Gesteine scheint nur eine geringe Mächtigkeit zu besitzen. Die einzelnen Gesteine sind immer nur wenige Üentimeter stark. Die Wechsellagerung umfasst sämmt- liche im Densberger Kalke auftretenden Gesteinsarten, jedoch tritt der Kalk fast ganz zurück. Dieser Horizont, der in das Hangende des Densberger Kalkes zu stellen ist, hat schon aus dem Grunde eine grössere Bedeutung, weil die in ihm auftretenden dünnen Kalklagen und Kieselgallen- schiefer-Lagen die ersten und die wichtigsten kleinen Faunen der Urfer Schichten geliefert haben, nämlich in den dünnen Kalklagen der Hammerdelle bei Densberg: Cardiola signata BARR., » cf. gibbosa BARR., ferner ein grösseres Kelchstück von Scyphocrinus sp.; endlich zahl- reiche Monograpten. Kieselschiefer und Thonschiefer zweifelhaften Alters im Gebiete der Urfer Schichten Sry. Die südöstlich der Ruine Schönstein zuerst von mir beobach- tete Gesteinsfolge, die ich unter der Signatur s2y zusammenfasse, besteht aus derberen Kieselschiefern, dunkel gefärbten Grauwacken- schiefern, die in eine Art Alaunschiefer übergehen, und aus groben bis conglomeratischen Grauwacken, sowie aus Kieselgallenschiefern. Leider gestatteten die forstlichen Verhältnisse es nicht, in dieser Schichtenfolge umfangreichere Schürfarbeiten vorzunehmen. Es ist nach den von mir aufgefundenen Spuren sehr wahrscheinlich, dass Silur. ] 3 in ihr auch Graptolithenschiefer und kalkige Gesteine mit E2-Fauna auftreten. Die feldspathreichen, conglomeratischen Grauwacken sind dadurch besonders merkwürdig, dass in ihnen Gerölle phylili- tischer und anderer krystallinischer Gesteine vertreten sind. In den Kieselgallen, die im Allgemeinen nicht reich an Fauna sind, fand sich schon gelegentlich der Uebersichtskartirung für das 80 000- theilige Blatt Waldeck-Oassel im Jahre 1889 ein eingerolltes Exem- plar eines kleinäugigen Phacops. Die durch obige Merkmale gekennzeichnete Schichtenfolge habe ich seither in der Gegend zwischen Schönstein und Schönau weiter verfolst. Während ich bei Zusammenstellung der Ueber- sichtskarte noch im Zweifel war, ob es sıch thatsächlich um silurische Bildungen handelte, bin ich nunmehr dessen sicher ge- worden. Bezüglich der systematischen Stellung dieser Schichten habe ich keine sicheren Anhaltspunkte, es spricht jedoch Manches, auf das ich hier nicht näher eingehen kann, dafür, dass sie tiefer zu stellen sind, als der Densberger Kalk, und dass sie nicht etwa als Aequivalente der unter der Signatur Srt zusammengefassten Gesteine zu gelten haben. Auf der Karte der Gilsa - Berge (Tafel III) sind diese Sedimente als Grauwacke des Königsberges ausgeschieden. Neu ausgeschiedener Horizont in den Urfer Schichten. Von den auf der Uebersichtskarte als Urfer Schichten angegebenen Sedimenten ist der folgende wichtige Horizont erst nach der Zusammenstellung der Karte ausgeschieden worden. Plattenschiefer. Die Plattenschiefer sind nur an einer Stelle, nämlich im Wasserrisse des Schieferreinsgrabens im Kellerwalde von mir be- obachtet worden. Sie bestehen aus zähen, rauhen, dachschieferartigen Thon- schiefern von plattiger Absonderung, welche Einlagerungen von zähen Grauwacken und Grauwackensandsteinen enthalten. Die oft wul- stigen Absonderungsflächen der Thonschiefer zeigen nicht selten 14 Specielle Stratigraphie. Nemertites-artige Bildungen und solche, die in der Litteratur unter dem Namen Dietyodora bekannt sind. In den Grauwacken finden sich Reste von Landpflanzen. Eine Grauwacke von gröberem Korne zeigt vielfach Eisenhydroxyd als Andeutung ursprünglich vorhan- dener, ausgewitterter Einschlüsse von Kalk. Auch finden sich darin Hohldrücke von Crinoiden-Stielen. Die Uebereinstimmung der Plattenschiefer des Kellerwaldes mit den Plattenschiefern von Mägdesprung im Unterharze veranlasste mich, diesen Namen auch auf die Vorkommnisse des Kellerwaldes zu übertragen. Nach den Profilen der Gladenbacher Gegend und des Dillthals scheinen die Plattenschiefer ihr Niveau zwischen dem Gladenbacher und dem Densberger Kalke zu haben. Stratigraphische Stellung der Urfer Schichten und der ihnen eingelagerten Sedimente. Obgleich die in den Urfer Schichten gefundenen Versteinerungen darauf hinzuweisen scheinen, dass wir es mit Aequivalenten der Böhmischen Stufe E zu thun haben,.so ist doch in Erwägung zu ziehen, dass die Urfer Schichten von einem sehr mächtigen Schichtensystem überlagertwerden, dessen Hangendes dem tieferen Böhmischen E? äquivalent ist. Da grössere Bezirke des Preussischen Aufnahmegebietes, in denen Aequivalente des Kellerwald-Silur vorhanden sind, noch wenig oder gar nicht speciell untersucht sind, so erscheint es vorläufig nicht rathsam, hier die verschiedenen Möglichkeiten für die Deutung der Urfer Schichten zu erörtern oder gar einer bestimmten Auffassung darüber Raum zu geben. Es ist aber nach den mannigfachen Ueberraschungen, die im Kellerwalde erlebt worden sind, vielleicht nicht unangezeigt, auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass durch die Urfer Schichten und durch andere, tiefere Glieder des Kellerwald- Silur irgend welche Glieder des höheren Untersilur in einer hete- rogenen Facies vertreten werden. Diese Deutung würde sich dem gesunden theoretischen!) Kerne nähern, der in der Colonien- ') Es muss hier wohl darauf hingewiesen werden, dass die sachliche Un- richtigkeit der Barranpe’schen Auffassungen in Bezug auf einige seiner »Colonien« erwiesen ist. Silur. 15 b) . Lehre BARRANDE’s steckt, wenn man sie von der unklaren Vor- stellungsweise und Ausdrucksweise früherer Jahrzehnte frei macht und in die Sprache der modernen Geologie übersetzt. Möscheider Schiefer. Die Möscheider Schiefer sind auf der Uebersichtskarte von den Urfer Schichten noch nicht abgeschieden. Ihre Verbreitung er- streckt sich vom Spinnegraben an der Südostseite des Jeust bis nach dem Oberurfer Hammer im Urfe-Thale. Wo sie anstehend beobachtet werden, da finden sie sich zwischen den Urfer Schichten und den Schiffelborner Schichten. Ausserdem wurden sie von mir im Liegenden der Schiffelborner Schichten im soge- nannten Neugesäss auf der Nordwestseite des Kellerrückens einmal beobachtet. Die Möscheider Schiefer bestehen aus einer mächtigen Folge sehr milder und sehr feinschiefriger Thonschiefer, in denen Ein- lagerungen von Kieselgallen-Lagen, von Kieselschieferbänken und von Grauwackenbänkchen zwar nicht ganz fehlen, aber doch eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Sie sind vorwiegend glimmer- arm und scheinen nach oben durch Polirschiefer-ähnliche Gesteine in die Kieselschiefer der unteren Schiftelborner Schichten überzugehen. Petrefacten, besonders Tentaculiten (Tentaculites ornatus) finden sich namentlich auf vereinzelte, wenige Centimeter mächtige Lagen vertheilt. Eine dieser Lagen zeichnet sich durch verkieste Cepha- lopoden (vorwiegend Orthoceraten) sowie durch Zweischaler aus, deren Erhaltung eine sichere Bestimmung nicht zulässt). Unver- drückte Exemplare von Tentaculites ornatus fand ich nebst einer Avicula und einer Lingula in den Kieselgallen. Die Möscheider Schiefer waren mir am Jeust und in der Gegend von Densberg schon bei der Aufnahme für das Ueber- sichtsblatt Waldeck-Cassel aufgefallen. Die in ihnen enthaltenen Tentaculiten veranlassten ihre Auffassung als Mitteldevon in der Darstellung genannter Uebersichtskarte. Ihre spätere Deutung als Silur erfolgte in erster Linie auf Grund des geologischen Karten- 1) Kieskerne einer winzigen Cardiola zeigen die Seulptur von C. interrupta. 16 Specielle Stratigraphie. bildes, erst in zweiter Linie auf Grund der aufgefundeneu Ver- steinerungen. Die Möscheider Schiefer sind als ein selbständiges Schichten- glied über den Urfer Schichten und unter den Schiffelborner Schichten aufzufassen. System des Kellerwaldquarzits. a. Schiffelborner Schichten Ss. Weisse Quarzite in derben Bänken von der petrographischen Beschaffenheit des Wüstegarten- Quarzits; Kieselschiefer, mehr oder weniger reine, tief schwarz gefärbte Lydite; Quarzitlinsen, den Lyditen eingelagert; schwarze oder gebleicht erscheinende Alaunschiefer, die in Lydit übergehen; dunkel gefärbte Thon- schiefer; unreine Kieselschiefer mit viel Glimmer, die in Quarzit übergehen: dies sind die Gesteine, die in mannigfacher Wechsel- lagerung den Horizont der Schiffelborner Schichten zusammensetzen. Versteinerungen habe ich in diesen Schichten bisher nicht nach- weisen können, mit Ausnahme von Radiolarien, die in ihren Kiesel- schiefern keineswegs selten sind. Die Schiffelborner Schichten bilden mit ihrer Wechsellagerung von Kieselschiefern und klastischen Gesteinen das tiefste Glied der Quarzite des Kellerwaldes. Ihre Mächtigkeit lässt sich mangels guter Aufschlüsse nicht annähernd schätzen. Die vorwiegend aus Kieselschiefern zusammengesetzten Sedimente bilden in ihnen mächtige Packete, die übrigens neuer- dings durch Steinbrüche zur Gewinnung von Strassenschotter auf- geschlossen werden. Solche Steinbrüche finden sich besonders auf beiden Seiten des Jeust, wo sie von der Gemeinde Gemünden und von der Öberförsterei Densberg betrieben werden. b. Wüstegarten-Quarzit Sw. Der Wüstegarten-Quarzit besteht vorwiegend aus derben Bänken eines weissen, harten Klippen-Quarzits, dessen Schich- tung in manchen Aufschlüssen schwer von der Klüftung nach ge- wissen Richtungen zu unterscheiden ist. In dem Klippenquarzit Silur. 17 finden sich Einlagerungen eines conglomeratischen, durch Aus- laugung von (vermuthlich carbonatischen) Geröllen löcherig ge- wordenen Gesteins, welches ausser Quarzgeröllen namentlich Roll- stücke eines Rösnel-artigen Gesteins enthält. Der Zertrümme- rung und der Wiederablagerung speciell dieses Gesteins ver- danken wahrscheinlich manche conglomeratische Quarzit-Lagen ihre intensiv rothe Farbe. Die eonglomeratischen Lagen des Quarzits, die eine erhebliche Mächtigkeit zu erreichen scheinen, zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen organische Reste, bezw. die Hohldrücke von solchen keineswegs selten sind. Besonders häufig finden sich Hohldrücke von Crinoiden-Stielen, von Zwei- schalern (Nucula, Ctenodonta), seltener von Brachiopoden und von nicht näher bestimmbaren Trilobiten-Resten. Für die Bestimmung der stratigraphischen Stellung des Wüstegarten -Quarzits sind diese Funde ohne Bedeutung. Schiefrige Einlagerungen finden sich zwischen den ausseror- dentlich derben Bänken des Wüstegarten-Quarzits nur von unter- geordneter Bedeutung. Es sind dunkle, oft sehr milde Lettenschiefer, denen sich kohlige Grauwackenschiefer mit kohligen Resten von Landpflanzen, Linsen-Lagen von Thoneisenstein, der concen- trisch-schalig in bekannter Weise verwittert, von Röthel und von Quarzit eingelagert finden. Die Thoneisenstein-Linsen des Wüste- garten-Quarzits haben im Kellerwalde nur kleinere Dimensionen und unterscheiden sich hierdurch von den Thoneisenstein-Concre- tionen, welche wir in den schiefrigen Zwischenlagen des Wüste- garten-Quarzits von Gommern bei Magdeburg finden. | Die Mächtigkeit des Wüstegarten-Quarzits überschreitet wahr- scheinlich hundert Meter erheblich. Eine genauere Angabe über seine Mächtigkeit lässt sich indess nicht machen. ec. Grauwackensandstein des Ortberges Sri. Der oberste Horizont des Quarzit-Systems im Kellerwald- Silur zeichnet sich durch ein äusserst charakteristisches Gestein aus, welches überall leicht wieder erkannt wird. Dünnplattig abgesonderter Grauwackensandstein mit sehr viel weissen Glimmerblättehen auf den Spaltflächen, ein ausserordent- Neue Folge. Heft 34. 2 18 Specielle Stratigraphie. lich zähes Gestein, ist im Verlaufe des Quarzit-Zuges des Keller an zahlreichen Fundpunkten als geologisch Hangendes des Wüste- garten-Quarzits sowie als Liegendes der nächstfolgenden Zone zu beobachten. Das Gestein, dessen Mächtigkeit mindestens 20 = be- trägt, ist im Allgemeinen ziemlich gleichmässig entwickelt und wird aus diesem Grunde nicht leicht übersehen; nach oben hin stellt sich jedoch an einzelnen Fundpunkten Wechsellagerung des Grauwackensandsteins mit rothen Thonschiefern sowie mit harten Schiefern ein, welche letztere dem Hauptgestein der nächstfol- genden Zone schon entsprechen. Von thierischen Versteinerungen wurde bisher in den Ortberg-Gesteinen nichts angetroffen, da- gegen sind kohlige Reste von Landpflanzen keineswegs selten auf den Schichtflächen zu finden. Zuweilen zeigt sich kalkiges Bindemittel in den Grauwackensandsteinen, auch wurden Linsen unreinen Kalkes beobachtet. An der oberen Grenze des Ortberg- Sandsteins stellen sich an einzelnen Punkten sehr derbe Linsen einer etwas quarzitischen Grauwacke ein, die über 1% im Durch- messer stark gefunden werden. Das Gestein dieser Linsen zeigt etwas weniger Glimmerblättchen auf den Bruchflächen, als das eigentliche und normale Gestein unseres Horizontes. Rückling - Schiefer Sr2. Rauhe, feinschiefrige Thonschiefer und Wetzschiefer mit Knollen eines grauen bis bläulichen, muschelig brechenden, flintartigen Kieselschiefers, welche in ihrer äusseren Form den Kieselgallen ähnlich sind, diese Gesteine setzen im Wesentlichen in grosser Eintönigkeit den Rückling-Schiefer zusammen. Seltenere Einlagerungen der Schiefer sind Lagen von Linsen eines eisenschüssig verwitterten unreinen, Glimmerblättchen füh- renden Kalkes, sowie Linsen von Grauwackensandstein. Von Versteinerungen wurden von mir undeutliche Spuren nördlich der Densberg-Schönsteiner Strasse, oberhalb der Schmittemühle an einem schmalen Feldwege gefunden. Die Rückling-Schiefer treten auf der N.W.-Seite des silurischen Quarzitzuges zwischen Braunau und Schönstein, in dem Gebiete zwischen dem Jeust, Densberg und Dodenhausen in weiter Verbreitung auf. Auch am Hohelohr sind sie vorhanden. Endlich finden wir sie im Silur-Devon-Culm- Zuge der Gilsa-Berge und in deren südwestlichstem Ausläufer, dem Steinboss bei Möscheid wieder. Sehr wahrscheinlich ist es, dass eine Anzahl körniger Dia- base der Nordwestseite des Keller, so weit sie stratigraphisch dem Rücklingschiefer sich direct anschliessen, in sein Niveau hinein- gehören. Das Gleiche gilt von einigen Diabasen des Hohelohr. Mangels ausreichender Aufschlüsse in den fraglichen Schichten muss diese Frage vorläufig unentschieden bleiben. Sicher ge- hört dem Rückling-Schiefer ein kleines Vorkommen von körnigem Diabas an, welches im Holbachsgraben oberhalb Densberg zu Tage tritt. Dachschiefer in den Rückling-Schiefern Srd. Nicht weit von der unteren Grenze der Rückling-Schiefer finden sich im Urfe-Thale, an der Densberger Kirche und am Schmitteberge über dem rechten Norte-Ufer ziemlich rauhe, dach- schieferartige Thonschiefer, welche im Urfe-Thale Veranlassung zu einem grösseren Versuche auf Dachschiefer gegeben haben. Diese rauhen Thonschiefer enthalten nur vereinzelt Linsenlagen von unreinem, ockerig verwitterndem Kalke. In den alten Pingen des Urfe-Thales fand sich auch eine dünne Lage von Grauwackensandstein mit kalkigem Bindemittel. Versteinerungen wurden in diesem Schiefer bisher nicht angetroffen. Steinhorner Schichten Sc. Unter dem Namen »Steinhorner Schichten« sind auf der Karte eine Reihe von Schichtenabtheilungen zusammengefasst, die dem höheren Obersilur des Kellerwaldes angehören. Da gerade in diesen Schichten die Schlussarbeiten im Kellerwalde noch wesentlich neue Gesichtspunkte gebracht haben, so verweise ich bezüglich ihrer kartographischen Darstellung auf die kürzlich erschienene Darstellung des Steinhornes bei Schönau in ganz grossem Maassstabe (1:2000). Im nachfolgenden Texte werden 9*F = 230 Speeielle Stratigraphie. unter kleinerer Ueberschrift die neuausgeschiedenen Gesteine ın ihrer stratigraphischen Reihenfolge besprochen. a. Gilsa-Kalk. Der Gilsa-Kalk ist nur einmal!), im engsten stratigraphischen Zusammenhange mit Rückling-Schiefern und mit den Gesteinen des nächstfolgenden Horizontes, am Steinhorne bei Schönau von mir beobachtet worden. Er besteht aus dunklen bis lederbraunen kalkigen Thonschiefern und aus Mergelschiefern mit Linsen-Lagen dolomitisirter und vielfach ockerig verwitterter Kalke, denen sich eine bis zu 1” mächtige Bank eines gleichfalls dolomitisirten Goniatiten-Knollenkalkes eingebettet findet. Während ein- zelne dunklere Schiefer-Zwischenlagen lebhaft an die Graptolithen- Schiefer des nächstfolgenden Horizontes erinnern, ohne dass bisher Graptolithen darin nachgewiesen wären, besteht der Gilsa-Kalk im Uebrigen aus Gesteinen, die ihrer Fauna nach zu der Tentaeculiten- Facies des Kellerwald-Silur gehören. Der Goniatiten-Knollenkalk enthält an wichtigeren Versteinerungen ausser kleinäugigen Phacops- Arten und Dalmaniten, Tentaculites ornatus, Lowonema sp., Lunuli- cardium sp. etc., echte Goniatiten der Gattung Agoniatites. Er ist, abgesehen von seiner Dolomitisirung, oberdevonischen Clymenienkalken, wie sie bei Wildungen auftreten, ausserordentlich ähnlich. b. Untere Steinhorner Schichten. Milde, dunkel gefärbte, kalkhaltige Thonschiefer mit Pyrit- knollen, Thonschiefer, welche nicht sehr zähe sind, im frischen Aufschlusse dünne Platten bilden, an der Luft aber theilweise zer- fallen, im Uebrigen viel Glimmer führen, enthalten lagenweise Linsen und dünne Platten eines meist dicht bis feinkörnig er- scheinenden Kalkes, der im frischen Zustande dunkel gefärbt, zumeist aber in stark eisenschüssigen oder manganreichen Mulm umgewandelt ist. Das Verhalten des frischeren Kalkes gegen verdünnte Salzsäure lässt auf einen grösseren Magnesia- Gehalt des Gesteins schliessen. Dünne Zwischenlagen besonders 1) Allerdings auf etwa 70 m Erstreckung im Streichen. Silur. 91 glimmerreicher Thonschiefer, die durch Grauwackenschiefer in schiefrige Grauwacke übergehen und kohlige Reste von Land- pflanzen führen, wurden von mir ebenfalls in diesem Schichten- verbande beobachtet. Wichtige Versteinerungen der Unteren Steinhorner Schichten sind die Graptolithen (Monograptus) und die Peleeypoden. Von den letzteren sind die Gattungen Cardiola, Praecardium, Patro- cardium, Lunulicardium, Leptynoconcha (= Tenka BARR.), Praelu- cina, Avicula und Aviculopecten sicher vertreten. Zweifelhaft ist die Bestimmung der Gattungen Antipleura, Myalina, Deeruska, Posidonia. — Cardiola interrupta Sow. und verwandte Formen sind keineswegs selten. Besonders häufig sind ferner Orthoceraten und Crinoiden (Scyphoerinus), in manchen Gesteinen auch Cypridinen- ähnliche Schalenkrebse. Die genauere stratigraphische Stellung der Unteren Steinhorner Schichten, namentlich ihr Verhältniss zu dem E? der Gegend von Karlstein in Böhmen, ergiebt sich möglicher Weise daraus, dass am Steinhorne bei Schönau eine tiefere Bank von dunklen Kalk- linsen mit zahlreichen Crinoiden-Kelchen (Scyphocrinus) von einer höheren solchen Bank überlagert wird, welche ausser Orthoceraten und Monograpten ganz besonders häufig Pelecypoden der ge- nannten Gattungen führt. Dies entspricht den Vorkommen, welche an der unteren Grenze des E? ın der Gegend von Karl- stein zu beobachten sind. ec. Obere Steinhorner Schichten. Die von mir im Jahre 18971) als Kieselgallenschiefer des nordwestlichen Steinhornes bezeichneten Gesteine sind nunmehr stratigraphisch festgelegt worden, nachdem namentlich ihre Be- ziehungen zum nächstfolgenden Horizonte klar gestellt sind, und nachdem sich ausserdem in ihnen eine Lage schwarzer Kiesel- gallen gefunden hat, welche vereinzelt Graptolithen (Mono- graptus) führt. Die Fauna der Kieselgallenschiefer ist ausserordentlich reich 1) Jahrbuch d. Geol. Landesanst. für 1896, S. 152, 22 Specielle Stratigraphie. und zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr zahlreiche Anklänge an die Fauna der Wissenbacher Schiefer vorhanden sind. Be- sonders zahlreich sind vertreten Phacops-Arten, darunter klein- äugige, eckäugige und Trimerocephalus-Formen, Hochsee - Pelecy- poden und Tentaculiten. Auch Orthoceraten sind ausserordentlich häufig. Da die Untersuchungen über diese Fauna noch nicht ab- geschlossen sind, so ist es noch nicht möglich, näher auf dieselbe einzugehen. Nur eine sehr genaue paläontologische Bearbeitung der reichen Funde kann uns darüber aufklären, wie sich die Fauna der Oberen Steinhorner Schichten zu derjenigen der Wissenbacher Schiefer verhält, und welche Faunen-Elemente der devonischen Hochsee bereits ähnlich zur Zeit des Obersilur vorhanden waren, d. Klüftiger Plattenkalk. Der klüftige Plattenkalk, der auf dem Uebersichtsblatte nicht besonders ausgeschieden ist, wurde nur in zwei Zügen, im unteren und mittleren Hauptschurfe des Steinhornes und am Nordwest- hange des Steinhornes bei Schönau von mir gefunden bezw. durch Schürfarbeiten aufgeschlossen. Seine Gesteine bestehen aus Bänken eines dichten, plattigen Kalkes, der in Gestalt einzelner Lagen milden, z. Th. mergeligen Thonschiefern eingebettet ist. Die Kalk- bänke lösen sich vielfach in Linsen-Lagen auf. Besonders charak- teristisch für den Plattenkalk ist das stark klüftige Zerspringen, derart, dass er leicht in unregelmässige prismatische Stücke zer- schlagen wird, wie die schwarzen Kalke des Böhmischen F1 (Zinkawa). Das Gestein des Kellerwaldes, dessen Mächtigkeit 5” nicht überschreiten dürfte, ist mehr oder weniger stark dolo- misirt, bezw. am Ausgehenden ockerig zersetzt. Reichere Fauna hat sich im klüftigen Plattenkalke bisher nur an seiner unteren Grenze (gegen die Oberen Steinhorner Schichten) gefunden. Sie erinnert im Wesentlichen an diejenige der letzteren Schichten und bedarf noch einer eingehenden paläontologischen Untersuchung. In den höheren Lagen des klüftigen Plattenkalkes haben sich bisher nur Tentaculites sp. und andere unwichtige Ver- steinerungen gefunden. Bezüglich seiner stratigraphischen Stellung kann nur die Thatsache betont werden, dass er über den Oberen u Ar B “ H fi - £ Y . 2 | & ) { + 2} N “4 ER Uebersicht über die Silurbildungen des Kellerwaldes. Zu Seite 23. —— [1-1 mm — ei 1 0000707000000 an Steinhorner Schichten Specialaufnahme 1899. Endgültige Gliederung nach Abschluss der | Klüftiger Plattenkalk. Obere Steinhorner Schichten. Untere Steinhorner Schichten. Paläontologischer Charakter der einzelnen Horizonte. Am Steinhorne an der Basis des Horizontes eine kleine Fauna, welche derjenigen der Oberen Steinhorner Schichten entspricht; weiter oben Tentaculiten, Oyphaspis, Harpes; im Hilgenfeld bei Möscheid Hercynella, Patrocardium, Monograptus. In den Kieselgallen Phacops-Arten, besonders kleinäugige und Trimerocephalus; Orthoceraten, Tentaculiten und Tiefsee-Pelecypoden; Plumulites ete. ete. reiche Fauna; in einer Lage schwarzer Kieselgallen u. A. Monograptus. Die Fauna derjenigen der tieferen Bänke des E? der Gegend von Karlstein in Böhmen entsprechend. Besonders wichtig: Pelecypoden, Scyphocrinus, Monograptus. In Grauwacken - Zwischenlagen unbestimmbare Reste von Landpflanzen. Gilsa-Kalk. Kleinäugige Phacops-Arten, Dalmanites, Tentaculites ornatus, Lunulicardium, echte Goniatiten der Gattung Agoniatites. Reihenfolge der Schichten in der Farbenerklärung der \ \ ) [ Uebersichtskarte 1: 100000. (Resultate der Aufnahme bis Ende 1896.) Steinhorner Schichten. Rückling-Schiefer mit eingelagerten Dachschiefern. Bisher nur undeutliche thierische Reste. Dachschiefer in den Rücklingschiefern. Rückling-Schiefer. System des Keller- wald-Quarzits Grauwackensandstein des Ortberges. Wüstegarten-Quarzit. Bisher nur unbestimmbare Reste von Landpflanzen. Grauwackensandstein des Ortberges. In den conglomeratischen, löcherigen Auarzit-Einlagerungen Hohldrücke von Crinoiden- Stielen, Reste von Peleeypoden (Nucula, Ütenodonta) seltener von Brachiopoden und von Trilobiten unbestimmbarer Gattungen; unbestimmbare Reste von Landpflanzen. Wüstegarten-Quarzit. Schiffelborner Schichten. Unbestimmbare Reste von Landpflanzen in den Quarzitbänken. Schiffelborner Schichten. Möscheider Schiefer. Verkieste Cephalopoden (Orthoceraten) und Peleeypoden (Cardiola?); Tentaculiten (T. ornatus); Lingula. Urfer Schichten Dünnplattige Thonschiefer, Grauwackenschiefer und Grauwacken. Reste von Landpflanzen, darunter Sphenophyllum-, Rhodea- und Nitella-ähnliche Reste®). Graptolithenschiefer, Kieselschiefer, Kieselgallen- schiefer, Kalke etc. Densberger Kalk. In den milden, dünnschiefrigen Thonschiefern nebst Kalkeinlagerungen Cardiola signata Barr , Scyphocrinus, Monograptus. In den Kieselgallen kleinäugige Phacops- Arten, Tentaculites ornatus. In den dazwischen gelagerten Grauwacken und Grauwacken- schiefer-Bänken Reste von Landpflanzen. De In kalkigen Einlagerungen Monograptus, in Kieselgallen Ctenodonta, eine Oystidee, iscina. Grauwacken, Grauwackenschiefer, Kieselgallen- schiefer und Kieselschiefer des Königsberges. \ Plattenschiefer. Hundshäuser Grauwacke. In den Kieselgallen kleinäugige Phacops-Arten; im Grauwackenschiefer unbe- stimmbare Reste von Landpflanzen. In den Grauwackeneinlagerungen Hohldrücke von Crinoidenstielen; Reste von Land- pflanzen, darunter ein Wedelfetzen von cf. Sphenopteridium rigidum (Lupw. erw.) Pot. 3). Urfer Schichten (Nicht ausgeschieden.) Urfer Schichten z. Th. Graptolithenschiefer und Kieselschiefer, den / Urfer Schichten eingelagert. Densberger Kalk in den Urfer Schichten. Kieselschiefer und Thonschiefer zweifelhaften Alters im Gebiete der Urfer Schichten ?). (Nieht ausgeschieden.) In den nicht sicher hierhergehörigen Thonschiefern und Kieselschiefern des alten Teiches bei Möscheid gerade und gekrümmte Monograpten, Retiolites; in Kieselgallen Tentaeuliten. Die hierher gehörige Hundshäuser Grauwacke unter »Unterdevon« eingeordnet. ') Die Stratigraphie der Einlagerungen in den Urfer Schichten hat sich erst nach der Zusammenstellung der Uebersichtskarte herausgestellt. Die Reihenfolge von unten nach oben ist auf der Uebersichtskarte: Densberger Kalk, Graptolithenschiefer und Kieselschiefer, Kieselschiefer und Thonschiefer zweifelhäften Alters. ?) Die Zugehörigkeit der betreffenden Grauwacken und Grauwackenschisfer zu diesen Schichten ist erst nach Zusammenstellung der Uebersichtskarte erkannt worden, ®) Nach H. Poronxti, Silur- u. Culm-Flora. Berlin 1901. Unterdevon. 93 Steinhorner Schichten und unter den tiefsten hereynischen Unterdevon beobachtet worden ist. Von grösserer Wichtigkeit für die directe Vergleichung mit der Böhmischen Stufe F! ist das Vorkommen von ockeris zersetzten Kalklınsen bezw. von Thoneisenstein-Geoden in Graptolithen (Mo- nograptus) führenden dunklen Thonschiefern im Hilgenfelde bei Möscheid, welche in ähnlicher Weise, wie der bekannte schwarze sildungen des Kalk der Harzgeröder Ziegelhütte im Unterharze (neben Mono- graptus und Patrocardium) besonders reichlich Hereymella enthalten. Das Vorkommen im Hilgenfelde steht in enger stratigraphischer Verbindung mit den Kieselgallenschiefern der Oberen Steinhorner Schichten, würde also in dieser Beziehung dem klüftigen Platten- "kalke des Steinhornes entsprechen. Unterdevon. Hercynisches Unterdevon!) h. Hercynisches Unterdevon wurde im Horste des Keller- waldes in zwei Gebieten nachgewiesen. a. Gebiet des oberen Bernbachthales bei Densberg. 1. Tentaculiten-Knollenkalk an den alten Schacht- Pingen des Silberstollens. Der wenig mächtige, dichte Knollen- kalk enthält ausser zahlreichen Tentaculiten nur undeutliche Pe- trefacten-Reste. Er liest auf einem wenig mächtigen, dunklen, Monograptus führenden Thonschiefer und wird überlagert von 2. Krystallinischem Kalk mit Rähynchonella bifida Roem. | 3. Kalkige Grauwacke des Erbsloches. Eine kalkige Grauwacke mit groben: Geröllen zerstörter Kalke und Schiefer liegt anscheinend transgredirend auf obersilurischem Kieselschiefer und Thonschiefer. Häufige Versteinerungen dieser Grauwacke sind: Pleurodictyum Petrii Maur. Pl. Selcanum GiEB. Leptagomia rhombor- dalis WILCK. Strophomena Bouei BARR. Streptorhymchus umbra- 1) Jahrbuch d. Geol. Landesanst. f. 1896, S. 156. 24 Specielle Stratigraphie. culum SCHLOTH. Chonetes sarcinulata SCHLOTH. Ch. dilatata F.RoEM. Atrypa reticularis L. var. aspera. Spürifer Nerei BARR. Spirifer Decheni Kays. Sp. Bischofi GIEB. Sp. Hercyniae GıEB. Rhyn- chonella princeps BARR. Rhynchonella bifida A. RoEm. Rh. Da- leidensis F. RoEM. Pterinea-Arten, Bellerophon-Arten, Loxonema- Arten, Orthoceraten, Cyrioceras sp., Trilobiten, namentlich Pha- cops und Dalmanites. Die Kalkige Grauwacke des Erbsloches wurde von ihrem ersten. Fundpunkte aus, der im Bernbachthale liegt, auf eine streichende Länge von etwa 500” nach Nordosten hin verfolgt. Sie tritt 300” weit als dünne Bank von durchschnittlich 1” Stärke auf, um dann bis zu 400” zu einer Linse anzuschwellen, die mit 10° ihre grösste Mächtigkeit erreicht, und schliesslich in den letzten hundert Metern wieder auf die ursprüngliche Mächtigkeit zu- sammen zu schrumpfen. Die stratigraphische Stellung der a. a. OÖ. S. 158 erwähnten, im Liegenden der Kalkigen Grauwacke auftretenden Thonschiefer, die sich u. A. durch das häufige Auftreten von Beyrichien aus- zeichnen, war zur Zeit der Abfassung der citirten Arbeit noch nicht sicher zu entscheiden. Nachdem jedoch in diesen Schiefern eine etwas reichere Fauna von mir gesammelt worden ist, welche am meisten an diejenige der Oberen Steinhorner Schichten erinnert, so gewinnt es den Anschein, dass eine Identificirung dieser Schiefer mit dem höheren Obersilur des Steinhornes näher liegt, als eine Zutheilung zu ihrem Hangenden, von dem sie sich schon durch die Facies ihrer Fauna unterscheiden. Es kommt hinzu, dass das stratigraphische Niveau der Erbsloch-Grauwacke wahrscheinlich kein sehr tiefes im hereynischen Unterdevon ist. b. Gebiet des Steinhornes bei Schönau. Am Steinhorne bei Schönau ergab sich nachfolgende Schich- tenfolge im hercynischen Unterdevon: 1. Tentaculiten-Knollenkalk, als Hangendes des klüf- tigen Plattenkalkes, mit Tentaculiten und mit undeutlichen, Gonia- titen ähnlichen Cephalopoden. Unterdevon. 95 2. Schichten mit Rhynchonella princeps. Dickschie- frige, mergelige, grünlich gefärbte Thonschiefer und Grauwacken- schiefer, in denen ziemlich grosse Linsen (bis zu 35 grösstem Durchmesser) lagenweise auftreten. Das Gestein dieser Linsen besteht vorwiegend aus einem unreinen, körnigen Kalke. An einer Stelle des Steinhornes gehen die Linsen-Lagen des unreinen Kalkes in feste Bänke eines reineren körnigen Kalkes über. Von leitenden Versteinerungen fanden sich, ausser Fragmenten von Dalmanites, Rhynchonella princeps BARR. und Spirifer Hercyniae GIER. 8. Schönauer Kalk. Die im Ganzen 3—4" mächtigen Gesteine des Schönauer Kalkes bestehen in den unteren zwei Dritteln ihrer Mächtigkeit aus Flasern eines hellen körnigen Kalkes, die durch Thonschiefermasse zu derben Platten und Bänken ver- einigt sind. Nach oben hin wird das Gestein der Flasern dicht und sieht dann den Knollenkalken des Olymenien-Horizontes ausser- ordentlich ähnlich. Die untere, körnige Abtheilung des Schönauer Kalkes enthält ausser den Trilobiten und Brachiopoden nament- lich auch Pelecypoden und Oephalopoden. In dem oberen dichten Kalke scheinen letztere beiden Thiergruppen mehr oder weniger ausschliesslich aufzutreten. Die wichtigsten Leitfossilien des Schönauer Kalkes sind eine Anzahl Goniatiten - Arten, unter denen Formen aus der Gruppe des Agoniatites fecundus BARR. sowie solche aus der Verwandt- schaft des Agonvatites fidelis BARR. überwiegen. 4. Dalmaniten-Schiefer. Nach oben hin stellen sich im Schönauer Kalke Lagen von mergeligem Thonschiefer ein, der dichte Flaserkalk verschwindet, und statt seiner treten in dem neuen Horizonte, der vorwiegend aus kalkreichen, derb-plattigen Thonschiefern besteht, flache Linsen eines unreinen Kalkes auf, die nach oben hin verschwinden, wo der mergelige Schiefer in grösserer Reinheit auftritt. Der Dalmaniten-Schiefer ist besonders reich an Trilobiten (Phacops, Dalmanites). Bezüglich seiner stratigraphischen Stellung ist es wichtig, dass er im Hangenden des Schönauer Kalkes auftritt, und dass er sich auskeilend, also wahrscheinlich in Form der Transgression, von den Grauwacken der Michelbacher Schichten überlagert wird. 26 Specielle Stratigraphie. (Hundshäuser Grauwacke hg.) Ueber die Hundshäuser Grauwacke siehe Seite 1. Michelbacher Schichten tut. Die Michelbacher Schichten setzen sich vorwiegend aus grünlich gefärbten, mehr oder weniger feldspathhaltigen Grauwacken zu- sammen, deren verschiedenartig stark entwickelte Bänke durch un- regelmässige Zwischenlagen von rauhen bis milden, seifig anzu- fühlenden Thonschiefern getrennt sind. Vielfach sind diesen Schichten rauhere Parthien eingelagert, und zwar finden sich solche in verschiedenen Horizonten der Michelbacher Schichten. Solche rauheren Parthien bestehen aus rauhen, glimmerreichen Thonschiefern mit Linsen-Lagen von Grauwackensandstein. Die einzelnen Linsen zeigen in der Regel wulstige, phyllitisch glänzende Oberflächen. Ihr sandiges oder auch quarzitisch - grauwacken- artiges Gestein enthält nicht selten lagenweise kalkiges Binde- mittel, das an der eisenschüssigen Verwitterung der Grauwacken zu erkennen ist. Das kalkige Bindemittel des Gesteins deutet in der Regel auf Petrefactenführung der Linsen hin. Die mehr quarzitischen Linsen gehen nicht selten in Kieselgallen über. Im grossen Ganzen ist die Versteinerungsführung der Michel- bacher Schichten eine ausserordentlich ärmliche, wie schon der Um- stand beweist, dass ich in der Umgebung des Steinhornes und am Steinhorne selbst trotz grosser Mühe überhaupt keine Spur von Fauna in unserem Horizonte gefunden habe. Die einzigen Fundstellen des Kellerwaldes, welche reichlichere Fauna geliefert haben, sind der Oberurfer Michelbach, der Steilhang nebst Fahrweg oberhalb des Kalkofens im »Kalk«< an der Südostseite des Hohelohr und die Schürfe des oberen Bernbachthales bei Densberg im nordöst- lichen Fortstreichen des Steinhornes.. An sämmtlichen Fundstellen wiedergefunden wurden von mir Pleurodietyum problematicum GF., Spirifer Arduennensis SCHNUR, Rhynchonella pila SCHNUR, Chonetes sarcinulata SCHLOTH. Eine abweichende Fauna zeigt das Vorkommen des unteren Bernbachthales, in dessen an Pelecypoden und an Brachio- re er Unterdevon. 97 poden besonders reichen Gesteinen folgende wichtige Formen nach- gewiesen wurden: Cypricardella elongata BEUSH. Tropidoleptus Rhenanus FrECH. Rensselaeria strigiceps F. RoEm. Da einerseits diese Formen leitend für Unter - Coblenz sind, und andererseits innerhalb der Michelbacher Schichten eine Unterscheidung der Sedimente nach petrographischen oder nach faunistischen Merkmalen in zwei Gruppen unmöglich ist, so än- dert sich nunmehr ihre Auffassung insofern, als sie nicht mehr für Schichten speciell vom Alter des Ober-Coblenz erklärt werden können, wie ich dies (Jahrbuch d. Geol. Landesanst. für 1896, S. 162) gethan habe. Vielmehr müssen jetzt die Michel- bacher Schichten schlechtweg als Vertreter der gesammten Coblenz- Stufe aufgefasst werden. Da die Transgression der Michelbacher Schichten über älteren Sedimenten für die Auffassung der stratigraphischen Verhältnisse ım Kellerwalde eine grosse Rolle spielt, so ist es vielleicht zweck- mässig, hier in aller Kürze einen stricten Beweis anzuführen, der für diese Transgression u. A. vorliegt. An der mehrfach erwähnten Fundstelle des Bernbachthales liegen die zum Theil Fauna führenden Linsen-Lagen und Bänke der Michelbacher Schichten direct auf Rückling - Schiefern. Zum Beweise dessen, dass diese Ueberlagerung keine zufällige, aus tektonischen Verhältnissen zu erklärende ist, findet man die mit nichts Anderem im Kellerwalde zu verwechselnden flintartigen Knollen der Rückling-Schiefer auf secundärer Lagerstätte eingebettet in den z. Th. aus Brachiopoden - Schalen, z. Th. aus Pelecypoden-Schalen bestehenden Bänken und Linsen der Michel- bacher Schichten. 28 Specielle Stratigraphie. Mitteldevon. Wissenbacher Schiefer tmt. Die Wissenbacher Schiefer des Kellerwaldes nehmen im Ge- biete der Uebersichtskarte relativ grosse Flächenräume ein. Ihr Gestein ist in der Regel feinschiefrig, zuweilen jedoch mehr dick- schiefrig; im letzteren Falle zeigen die Schiefer Neigung zur griffligen Absonderung. Abgesehen von den in den folgenden Abschnitten besonders behandelten Einlagerungen und den Diabas- Mandelsteinen finden sich in den Wissenbacher Schiefern Kalk- linsen eingebettet, die indess nur in der Gegend von Hüddingen besonders auffallen. In Grauwackenschiefer übergehende Thon- schiefer, die mit den Grauwackenschiefern des mittleren Culm Aehnlichkeit haben, beobachtet man besonders im Gebiete des Urfethals bei Fischbach, bei Bergfreiheit und am Gershäuser Hofe. Dickschiefrige, mergelige Gesteine der Wissenbacher Schiefer mit Linsenlagen von Kalk finden sich im Weasserrisse des Holbachsgrabens bei Densberg, am Osthange des Rückling. Weiter sind die Kieselgallen zu erwähnen, welche sich in der Ge- gend von Hüttenrode und von Battenhausen in den Wissenbacher Schiefern finden und ihre Fauna führen. Diese Kiesel- gallen dürfen nicht mit solchen Kieselgallen verwechselt werden, welche an der oberen Grenze der Michelbacher Schichten auftreten und, wie z. B. am Öberurfer Michelbache, Chonetes sarcinulata SCHLOTH., Rhynchonella pila SCHNUR, Spirifer Arduennen- sis SCHNUR und andere Coblenz-Fauna enthalten. Endlich ist hier das Auftreten der Wissenbacher Schiefer in einem kleinen Profile des Bernbachthales bei Densberg zu erwähnen, wo sie direct auf den (hier durch Unter -Coblenz -Versteinerungen ausgezeichneten) Michelbacher Schichten aufliegen. In diesem Profile treten die Wissenbacher Schiefer, die nach dem Hangenden zu durch eine Ueberschiebungsfläche abgeschnitten werden, als ein ziemlich rauhes Schiefergestein von wenigen Metern Mächtigkeit zu Tage. Die in ihnen hier enthaltene ziemlich reiche Fauna findet sich in zwei Mitteldevon. I9 dünnen Lagen von sehr flachen, breiten Kalklinsen. die Schiefern eingebettet sind. den Die Fauna der Wissenbacher Schiefer, die namentlich durch die Auffindung einer neuen Fundstelle im Blauen Bruche bei Wildungen, sowie durch Schürfarbeiten am Holbachsgraben und durch Aufsammlungen bei Armsfeld und am Auenberge bereichert worden ist, verdient noch eine eingehendere Berücksichtigung. Wichtigere Versteinerungen, die im Kellerwalde häufiger vor- kommen, sind: Anarcestes lateseptatus BEYR. Mimoceras compressum BEYR. Agoniatites occultus BARR. Tornoceras circumflexiferum SDB. Pinaeites Jugleri RoEM. Cardiola sexcostata ROEM. Anoplotheca lepida Gr. ‚Was die stratigraphische Auffassung der Wissenbacher Schiefer im Kellerwalde betrifft, so ist es zunächst von Wichtigkeit, dass alle Funde von Versteinerungen, die in den Wissenbacher Schiefern des Kellerwaldes gemacht worden sind, auf einen einheitlichen Horizont deuten, dass in diesen Funden immer dieselben, keine fremdartigen Faunenelemente wiederkehren, und dass das Netz der Versteinerungsfundpunkte in dem grossen Verbreitungs- ‚gebiete der Wissenbacher Schiefer sich immer mehr und mehr ver- dichtet hat, ohne dass hierauf bei der geologischen Aufnahme ein besonderer Nachdruck gelegt wäre. Weiterhin ist es wesentlich für die Beurtheilung der Wissenbacher Schiefer, dass in den Kalk- gebieten des Kellerwaldes in ihrem Hangenden überall da, wo sie von Kalken in normaler Weise überlagert werden, Ense-Kalk auf- tritt, nicht etwa oberes Mitteldevon. | Andrerseits fehlt in dem Haupt-Verbreitungsgebiete der Wissenbacher Schiefer der Nachweis ihres Liegenden. Ob hier unter ihnen zunächst Calceola-Schichten und dann normale Co- blenz-Schichten folgen, oder ob in den Grauwackensandsteinen des Hahnberges Vertreter unterdevonischer Schichten stecken, oder ob 30 Specielle Stratigraphie. die Wissenbacher Schiefer endlich über irgend welchen unter Tage verborgenen älteren Bildungen transgrediren, zur Beurtheilung dieser Fragen fehlt uns vorläufig immer noch jeder Anhalt. Jedenfalls geht aus dem thatsächlich Beobachteten hervor, dass die Wissenbacher Schiefer des Kellerwaldes, über denen noch unter der Grenze des Odershäuser Kalkes, also unter der Grenze des oberen Mitteldevon (nach E. HoLzZAPFEL), ein Horizont von Kalklinsen, der Ense-Kalk gefunden wird, unteres Mitteldevon sind. Grauwackensandstein des Hahnberges in tmt, tmg, Graue bis graubraune, mehr oder weniger plattig oder bankig entwickelte Grauwackensandsteine, die mit mehr schiefrigen Ge- steinen wechsellagern, bilden in dem Hauptverbreitungs-Gebiete der Wissenbacher Schiefer fast die einzige Abwechslung in den sonst gleichförmigen Schichten des unteren Mitteldevon. Mangels beweisender Versteinerungen, und da in anderen be- nachbarten Gebieten (z. B. in der Gegend von Biedenkopf, bei Raumland und bei Holzhausen an der Edder etc.) Einlagerungen petrographisch identischer Grauwackensandsteine in zweifellosem Mitteldevon sicher nachgewiesen sind, so habe ich kein Bedenken getragen, die Hahnberger Sandsteine als »Einlagerungen« im Mitteldevon auch weiterhin aufzufassen, nicht etwa als Sättel von Unterdevon. Ich bin mir dabei bewusst, dass die Specialkartirung des Blattes Wildungen, die noch aussteht, diese Auffassung modi- fieiren kann, falls glückliche Funde gemacht werden. Vorläufig scheint mir die Auffindung einer kleinen Chonetes und eines ge- ringelten Tentaculiten kein Beweis dafür zu sein, dass unser Grauwackensandstein als Aequivalent der Michelbacher Schichten des südlichen Kellerwaldes oder der oberen Coblenz-Stufe des Rheinlandes aufzufassen sei. Wohl aber giebt es ausser den be- nachbarten genannten Vorkommen im Lenneschiefer-Gebiete des Sauerlandes in zweifellosem Mitteldevon ähnliche Grauwacken- sandsteine, in denen derartige Funde nicht auffallen würden. Topographisch zeichnen sich die festen Grauwackensandsteine des Hahnberges, im Gebiete der milden Thonschiefer des Wissen- bacher Horizontes, dadurch aus, dass sie kurze Bergrücken bilden. Mitteldevon. 3] Die kurze gedrungene Form dieser Bergrücken erklärt sich da- durch, dass der ıhre Herausmeisselung aus dem Terrain be- dingende Grauwackensandstein des Hahnberges auf beiden Seiten im Streichen durch Ooulissenverwerfungen abgeschnitten wird. Solche Rücken beobachtet der aufmerksame Beschauer der Land- schaft namentlich nördlich von Wildungen, von der nach Löhlbach führenden Strasse aus. Der Hahnberg bei Reinhardshausen und der Homberg bei Albertshausen sind charakteristische Vertreter dieser Geländeformen. Tuffgesteine in tmt, tm. Die Tuffgesteine, welche den Wissenbacher Schiefern ein- gelagert sind, können sich hinsichtlich ihrer Mächtigkeit und ihrer Verbreitung mit ähnlichen als mitteldevonisch gedeuteten Vor- kommnissen anderer Gegenden, z. B. des Lahnthales, nicht messen. Auf der Uebersichtskarte ausgeschieden wurden diese Gesteine am Wölftekopfe westlich des Dorfes Hundsdorf, südlich der Jä- gersburg, südwestlich des Dorfes Armsfeld und nördlich des Dorfes Dodenhausen. Wie weit noch ausserdem Tuffgesteine, bezw. Schalsteine auftreten, etwa in Verbindung mit den Eisenerze führenden mitteldevonischen Diabas-Mandelsteinen des Keller- waldes, über die unten gesprochen wird, liess sich nicht er- mitteln, da die einzigen Aufschlüsse, die hierüber Auskunft geben könnten, die alten Grubenbaue, nirgends mehr fahrbar sind. In anderen Fällen, wo man auf den ersten Blick Schalsteine vor sich zu haben glaubt, wie z. B. an der Strasse, welche von der Hardt- Mühle im Urfethale nach dem Gershäuser Hofe führt, handelt es sich nicht um Schalsteine, sondern um Diabase, welche durch Druck geschiefert sind. Die mit den mitteldevonischen Diabas- Mandelsteinen wohl etwa gleichalterigen Tuffgesteine, deren wich- tigste Fundpunkte ich oben aufgezählt habe, enthalten in der Regel ziemlich viel organische Reste. Besonders reich an Cepha- lopoden (Orthoceraten und Anarcestes-Formen) sind die Wölfte und der nördlich von Dodenhausen gelegene Punkt. Die Ge- steine der Wölfte zeichnen sich dadurch aus, dass man in ihnen grosse Feldspathkrystalle dem Umrisse nach erkennt, ähn- 32 Specielle Stratigraphie. lich wie sie der sogenannte Diabas-Porphyr des Sauerlandes und gewisse Varietäten der Diabas-Mandelsteine des Kellerwaldes führen. Ense-Kalk, zum Theil mit Crinoidenkalk tmh. Der Ense-Kalk besteht aus einer Wechselfolge von milden, mergeligen Thonschiefern mit Linsen-Lagen von dichten bis fein- körnigen, meist dunkelgefärbten Kalken. Die Gesteinsbeschaffenheit der einzelnen Linsen-Lagen ist keineswegs eine gleichförmige, ebenso wenig, wie die Beschaffenheit der in ihnen enthaltenen Faunen. Unter den verschiedenartigen Linsen - Lagen fällt besonders eine auf, die in beinahe schwarzem, feinkörnigem Kalkgestein nicht selten die von E. WALDSCHMIDT von der Ense bei Wildungen beschriebene Bronteus - Art (Br. speciosus (thysanopeltis) var. Waldschmidti v. KoEn.) enthält. Ein nicht ganz so dunkler Kalk führt nicht selten Proetus-Arten (Proetus eremita BARR.), eine dritte hellere, grünlich gefärbte Kalkvarietät wimmelt von Glabellen, Pygidien, auch wohl ganzen Exemplaren der Phacops- Arten Ph. fecundus BARR. und Ph. breviceps BARR. Eine vierte Varietät, ein etwas unreiner, dunkler Kalk, enthält platt gedrückte oder verkieste Exemplare von Agoniatites occultus BARR., sowie von Orthoceraten; eine schwarze, plattig-schiefrige Kalkvarietät endlich enthält zahlreiche Exemplare einer Discina-Art. Ausserdem findet sich in ihr nicht selten Pinacites Jugleri A. RoEM. Einige der kurz skizzirten Gesteins-Varietäten sind noch bei Güntered und in der Gegend von Wetzlar vorhanden. Da sich die thatsächliche Wichtigkeit derartiger Ueberein- stimmungen bei paläozoischen Kalken mehrfach gezeigt hat, so scheint es mir für einen vorsichtigen Stratigraphen lohnend, diese Spur weiter zu verfolgen. Vielleicht dient ihre Verfolgung dazu, manche der noch schwebenden Fragen, über das Ver- hältniss des Ense-Kalkes zum Günteröder Kalke, sowie bezüglich einer sicheren oberen Abgrenzung des Wissenbacher Schiefers zu beantworten. Bezüglich der stratigraphischen Stellung des Ense-Kalkes, Mitteldevon. 35 speciell bezüglich seines Verhältnisses zum Günteröder Kalke habe ich zwar die Vermuthung, dass beide Kalke identisch sind. Ich kann jedoch eine Identification beider nicht vornehmen, bezw. den Namen »Ense-Kalk« nicht fallen lassen, da die Autoren des Günteröder Kalkes in ihm eine facielle Vertretung der mittel- devonischen Tentaculiten - Schiefer (= Wissenbacher Schiefer) sehen, während der Ense-Kalk nach zweifellosen Profilen an der Ense und im Uhfe-Thale die Wissenbacher Schiefer überlagert. Gelegentlich der Besprechung des Ense-Kalkes erwähne ich bier kurz das Vorkommen einer ziemlich individuenreichen Fauna von Goniatiten, besonders von Anarcestes-Formen aus der Verwandtschaft des A. lateseptatus und des A. Wenkenbachi im Blauen Bruche bei Wildungen. Auf Grund neuer Aufschlüsse, die an genannter Stelle gemacht sind, werde ich Gelegenheit nehmen, dieses Vor- kommen nochmals zu untersuchen und darauf zurückzukommen. Dasselbe erscheint deshalb von grösserer Bedeutung, weil in ihm der durch obige Petrefacten als Ballersbacher Kalk gekennzeichnete Horizont mit dem Ense-Kalke im gleichen Profile auftritt. Crinoidenkalk. Unter den verschiedenen Varietäten des Ense-Kalkes nicht besonders aufgeführt ist der Urinoidenkalk, der sich dem Ense- Kalke eingelagert findet, und der wegen seiner grossen petro- graphischen Aehnlichkeit mit dem Greifensteiner Kalke einige Bedeutung hat. Nach dem Auftreten dieses Orinoidenkalkes im stratigraphischen Verbande ist es wahrscheinlich, dass er in Form von Linsen auftritt, die sich mehr oder weniger plötzlich aus- keilen, wenn man das Streichen verfolgt. Da ich selbst nicht das Glück gehabt habe, speciell die reicheren Crinoidenkalke unseres Horizontes bezüglich ihres stratigraphischen Verbandes durch Schürfe hinreichend aufzuschliessen, so ist es vielleicht zweck- mässig, hier eine Beobachtung E. Horzarrer’s zu erwähnen, die er in der Nähe von Leun im Lahngebiete gemacht hat, und die er meines Wissens nicht publieirt hat. Oberhalb des bekannten Fundpunktes von Leun sind die Günteröder Kalke in einem Hohl- wege vorzüglich aufgeschlossen. In diesem Aufschlusse beobachtet [2] Neue Folge. Heft 34, 2) 34 Specielle Stratigraphie. man das wahre Modell einer Orinoidenkalk-Linse, die, wenn weiter. nichts, so doch auf jeden Fall das beweist, dass dem normal ent- wickelten Günteröder Kalke linsenförmige Einlagerungen von Crinoidenkalk nicht fremd sind. Der beste Aufschluss in den Crinoidenkalken der Ense findet sich an dem Feldwege, welcher die Grenze der Gemarkungen Odershausen und Braunau bilde. Hier finden sich besonders häufig Bronteus speciosus CORDA, Proetus eremita BARR., Pr. orbitatus BARR. Odershäuser Kalk und Kalke mit Goniatites discoides tmd. a. Odershäuser Kalk. Ein petrographisch wie faunistisch scharf gekennzeichnetes Gestein tritt in geringer Mächtigkeit (nicht über 1”) auf der Grenze des unteren Mitteldevon gegen das obere Mitteldevon im Kellerwalde auf. Das Gestein besteht aus mehreren Lagen von Linsen schwarzer, krystallinischer, bituminöser Kalke, die durch dünne Mergelschiefer-Lagen von einander getrennt sind. Sie ent- halten eine namentlich individuenreiche Fauna, deren Liste ich im Folgenden vollständig gebe, da die Fauna durch E. HoLZAPFEL und durch L. BEUSHAUSEN in einer Vollständigkeit bearbeitet ist, wie die Fauna keines zweiten Horizontes im Kellerwalde. Phacops breviceps BARR. Orthoceras angustum HPFL. Anarcestes lateseptatus BEYR. » Karpinskyi HPFL. » Denckmanni HPFL. Maeneceras terebratum SDB. > excavatum PHILL. Tornoceras circumflexiferum SDB. » convolutum HPFL. » psittacinum W HIDE. » simplex v. BUCH. Agoniatites inconstans PHILL. Kokenia obliquecostata HPFL. Mitteld evon, Dre Bellerophon? sp. Chaenocardiola Denckmanni Beusn. » carınata BEUSH. > striatula BEUSH. Buchiola aguarum BEUSH. Cardiola subconcentrica BEUSH. Posidonia hians W ALDSCHM. Spirifer simplex PHiLL. Der Odershäuser Kalk wurde an folgenden Punkten des Kellerwaldes von mir nachgewiesen: am Blauen Bruche südöstlich des Wildunger Bahnhofes; in sämmtlichen Mitteldevon-Aufschlüssen des grossen Kalkgebietes Ense-Hauern südlich von Wildungen, so weit hier die Unterlage des discoödes-Horizontes aufgeschlossen oder im Verwitterungsboden nachzuweisen war; in den Steinbrüchen, welche in der Nähe der Waldeckischen Grenze südlich des Gers- häuser Hofes liegen; in der Hundsgrebe im Urfethale, besonders an dem in ihr vom Urfethale aus neu gebauten Forstwege; an einer Anzahl von Stellen in den beiden grösseren Kalkgebieten ’ welche nördlich von Dodenhausen im Hohelohr liegen. b. Kalke mit @oniatites discoides. Ueber dem Odershäuser Kalke wechsellagern im Kellerwalde theils derbe, dickbankige, theils dünnbankige graue, in’s Röthliche und Violette spielende, mehr oder weniger plattige oder bankige dichte Kalke mit dünnen Lagen von Thonschiefern und mit Mer- gelschiefern, die lagenweise Knollen eines dichten hellen Kalkes führen. Die Vertheilung der verschiedenen Gesteine in unserem Horizonte scheint in der Regel eine derartige zu sein, dass die mehr knollis ausgebildeten Schichten an seiner Basis, die mehr derb bankigen Gesteine in seinem höheren Niveau vorwiegend auf- treten. Auf der Grenze der mehr schiefrigen Gesteine gegen die derberen Kalke tritt der Uebergang beider in einander in der Weise in Erscheinung, dass die Kalkbänke sich in Lagen un- regelmässiger, flacher Linsen auflösen. Für die sichere Auffindung unseres Horizontes bei schlechten Aufschlüssen, in stark durch Druck verändertem Gebirge und im 9% 36 Specielle Stratigraphie. Verwitterungsboden dient eine wenig mächtige Zone schwarzen bituminösen Thonschiefers mit anscheinend nur zwei dünnen Bänken schwarzen bituminösen Kalkes von plattiger Structur, der ganz aus einem kleinen Brachiopod (cf. Terebratula pumilio A. Rom.) besteht. Der schwarze Thonschiefer, der die bituminösen Kalke begleitet, tritt in den Aufschlüssen meist ganz zurück. Diese »Brachiopoden-Platten« sind für die Untersuchung und die Kartirung der devonischen Kalke des Kellerwaldes ausserordentlich wichtig gewesen. Ihre Bedeutung für die Stratigraphie der deutschen devonischen Kalke erhöht sich dadurch, dass sie im Oberharze (durch Verf. zusammen mit L. BEUSHAUSEN aufgefunden, durch Letzteren weiter verfolgt) eine weite Verbreitung besitzen.. Diese Bedeutung liegt weniger darin, dass durch das Auftreten der Brachiopoden-Platten das geologische Alter des Schichtenverbandes, in dem sie auftreten, direct bewiesen würde, als vielmehr darin, dass sie leicht aufgefunden werden und den Beobachter auf die richtige Spur zur Deutung der von ihm untersuchten Kalke führen. Nachfolgende Versteinerungen finden sich in guten Auf- schlüssen unseres Horizontes nicht gerade häufig, aber keineswegs selten: Phacops breviceps BARR. Orthoceras Sp. Öyrioceras Sp. Agoniatites inconstans PHILL. Agoniatites(?) discoides W ALDSCHM. Tornoceras Sp. Stringocephalus Burtini DEFR. Amplexus sp. Von WALDSCHMIDT und FRECH!) wird Prolecanites clavilobus aus unserem Horizonte von Wildungen angeführt. Es wäre inter- essant zu wissen, ob die betreffenden Funde im anstehenden Gestein oder auf Steinbruchshalden gemacht worden sind. Es handelt sich nämlich ‘darum, ob Prolecanites clavilobus aus dem eigentlichen Horizonte des Goniatites discoides oder von dessen oberer Grenze 1) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1889, S. 243. Oberdevon. 37 .) stammt. Im letzteren Falle darf die Art nicht als Leitfossil einer Schichtenfolge aufgestellt werden, welche übereinstimmend allen Autoren mit dem Stringocephalenkalke identifieirt wird. Unter allen Horizonten der devonischen Kalke des Keller- waldes ıst keiner an so zahlreichen Stellen nachgewiesen worden, wie gerade der Horizont des @omiatites discoides. Er wurde in sämmtlichen Schollen devonischer Kalke von mir aufgefunden. von Während im Uebrigen die petrographische Ausbildung unseres Horizontes von einer grossen Gleichmässigkeit ist, zeigen am Blauen Bruche einzelne derbere Lagen seines Gesteins Neigung, in körnige Crinoidenkalke überzugehen. Oberdevon. Vorbemerkung: Durch die im Sommer 1900 ausgeführten Kartirungs- arbeiten im Oberdevon des Hönnethales im Sauerlande sind bezüglich mancher im Kellerwalde bis dahin noch offenen Fragen so wichtige Resultate zu ver- zeichnen, dass es angemessen erschien, auf diese Resultate im nachfolgenden Texte bereits Bezug zu nehmen. Büdesheimer Schichten und Adorfer Kalk toi. Unter der Signatur toi sind auf der Uebersichtskarte die- jenigen Schichten vereinigt, welche dem unteren Oberdevon an- gehören; in der Legende ist indessen versehentlich nur der Adorfer Kalk aufgeführt worden. a. Büdesheimer Schichten. Vorwiegend dunkel gefärbte, zuweilen bituminöse, fein- schiefrige bis mergelige Thonschiefer wechsellagern mit dünnen, zwischen 4”= und 16 ®® starken Bänken eines hellfarbigen, dichten splitterigen Kalkes. Die Oberflächen der Kalkbänke sind vielfach unregelmässig wulstig geformt. In den Schiefern finden sich nicht selten lagenweise länglich oval oder unregelmässig knollig geformte Aggregate von Pyrit-Krystallen, welche in der Regel von der Oberfläche her nach innen zu mehr oder weniger in Brauneisenstein umgewandelt sind. Manche Lagen, namentlich die dunkler gefärbten Thonschiefer, sind von Tentaculiten erfüllt. 38 Specielle Stratigraphie. Daneben treten verkiest und in Brauneisenstein umgewandelt Ortho- ceraten, Goniatiten, Gastropoden und Brachiopoden in manchen Lagen häufig auf. Unter den Goniatiten sind vorwiegend die Gattungen Gephyroceras und Tornoceras vertreten. In dem Profile des Blauen Bruches bei Wildungen beträgt die Mächtigkeit der hier normal entwickelten Büdesheimer Schich- ten 5,35%. Es ist das die einzige Stelle im Kellerwalde, an der die beiden Grenzen unseres Horizontes nach dem Liegenden wie nach dem Hangenden zu gut erschlossen sind, während man in den Aufschlüssen der Ense nur ihre untere Grenze beobachtet. Uebrigens wurden die Büdesheimer Schichten durch sämmtliche grösseren devonischen Kalkcomplexe des Kellerwaldes hindurch mit Sicherheit festgestellt. Besonders gute Aufschlüsse zeigen sie noch im Urfethale an der Fortbrücke und an der Hundsgrebe. War es schon an und für sich wichtig, dass im Kellerwalde eine den Thonschiefern von Büdesheim faciell und sogar in der Erhaltung der Versteinerungen analoge Bildung im unteren Ober- devon im Liegenden des Adorfer Kalkes existirt, so wird die Wichtigkeit dieser Thatsache noch besonders dadurch hervor- gehoben, dass eine entsprechende Schichtenfolge auch im Ober- harze in weiter Verbreitung nachgewiesen worden ist, ja dass ein grosser Theil derjenigen Thonschiefer, welche auf der Uebersichts- karte von Rheinland-Westfalen im Gebiete des Sauerlandes theils als Flinz, theils als Kramenzel angegeben sind, diesen Bildungen entspricht. Weiterhin ist es von Interesse, dass auch in den mächtigen Schiefercomplexen des unteren Oberdevon im Sauer- lande Einlagerungen von dichten hellfarbigen, splittrigen Kalken von dünnbankiger oder plattiger Absonderung angetroffen werden, die den Kalken des Büdesheimer Horizontes im Kellerwalde petro- graphisch entsprechen, und nur nicht gleichmässig auf den ganzen Horizont vertheilt sind, wie dies im Kellerwalde der Fall ist. Auch da, wo die Plattenkalke des Adorfer Kalkes einer mehr schiefrigen Ausbildung Platz machen, wie an manchen Punkten des Sauerlandes (z. B. bei Hövel) und anscheinend auch in der Weilburger Gegend, ist Hoffnung vorhanden, die Horizon - tirang durchzuführen, da die schwarzen bituminösen Kalke (Kell- Oberdevon. 39 wasser-Kalk) oder Schiefer mit Ruchiola angulifera als Leitsesteine des Adorfer Kalkes ausserordentlich weite Verbreitung ae und in Folge dessen vor Verwechselung der beiden Bildungen schelesh . sofern sie beide in schiefriger Gesteinsentwickelung ne werden. £ 5 b. Adorfer Kalk. Das Gestein des Adorfer Kalkes ist ein dichter, dünnplattiger, in grossen Platten brechender, selten etwas knollig entwickelter, hell oder zart röthlich gefärbter, meist sehr reiner Kalk, mit mehreren (bis zu drei) Lagen von dunklen, bituminösen Thon- schiefern oder plattigen Mergelschiefern, in denen ein schwarzer, bituminöser, dichter Kalk in linsenförmigen Knollen auftritt (Kell- wasser-Kalk des Oberharzes). Weder in den schwarzen Linsen, noch in den Plattenkalken pflegen in nicht zu sehr druckgeschie- fertem Gebirge dem Beobachter die zahlreichen Versteinerungen zu entgehen, die in diesem Schichtencomplexe eingebettet sind. Die nachfolgende Liste enthält diejenigen wichtigeren Ver- steinerungen des Adorfer Kalkes, welche bis zum Jahre 1898 von mir im Kellerwalde gesammelt waren). Aspidichthys. Coccosteus. Phacops sp. Harpes gracilis SDB. Entomis Kayseri W ALDSCHM. Oyrtoceras SP. Gomphoceras subfusiforme MÜNST. Gephyroceras intumescens BEYR. @. complanatum SDB. @. acutum SDB. @. caleuliforme BEYR. Tornoceras paucistriatum D’A.V. T. simplex v. BUCH. Beloceras Kayseri HPFL. B. multilobatum SDB. 1) Die späteren, z. Th. reichen Nachträge sind noch nicht durchgearbeitet. 40 Specielle Stratigraphie. Cardiocaris SP. Cardiola concentrica v. B. C. Bickensis BEUSH. Buchiola angulifera A. RoEM. B. Prumiensis SDB. Chaenocardiola Koeneni BEUSH. Prosochasma Bickense HPFL. Avicula cf. bodana A. RoEm. Myalina sp. An der Basis des Adorfer Kalkes, auf der Grenze gegen die Büdesheimer Schichten, tritt ein Horizont schwarzer Kalklinsen mit specifischer Fauna auf, der in obiger Liste noch nicht be- rücksichtigt ist. Eigenthümlich ist dieser Fauna, abgesehen von einigen z. Th. neuen Goniatiten, darunter Gephyroceraten, eine der Buchiola Dillensis BEUSH. sehr nahe stehende Muschel, sowie eine Posidonia, welche der Posidonia hians W ALDSCHM. ähnlich ist. Die relativ grosse Mächtigkeit des Adorfer Kalkes (bis zu 15”) und die relative Reinheit seines Gesteins machen ihn zu einem wichtigen Objecte der kleinen Kalk-Industrie, welche auf dem grössten devonischen Kalkcomplexe im Kellerwalde von Öders- hausen, von Braunau und von Wildungen aus betrieben wird. Wenn wir bisher noch nicht in der Lage sind, den Adorfer Kalk bezüglich seiner Fauna scharf von den Büdesheimer Schich- ten zu trennen, so ist doch zu hoffen, dass durch intensives Sammeln in den neu erschlossenen Gebieten des Sauerlandes das nöthige Ma- terial zu diesem Zwecke beschafft werden wird!). Vorläufig scheint das Auftreten von Beloceras multilobatum sowie von Buchiola an- gulifera für Adorfer Kalk leitend zu sein. Fundstellen für die Fauna des Adorfer Kalkes haben sich in sämmtlichen Kalkgebieten des Kellerwaldes in grosser Anzahl ge- funden, sowohl im Gebiete der Ense und der Hauern, als auch !) An zwei von einander getrennten Stellen, bei Meggen und bei Langen- holthausen, fand ich verkieste Goniatiten in unserem Horizonte. An ersterer Stelle allerdings nur Tornoceras, bei Langenholthausen jedoch auch Gephyroceras und zahlreiche andere Versteinerungen. (Vergl. Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1900, S. 564 und Protokoll der Dezembersitzung 1900,) Oberdevon. 41 am Gershäuser Hofe und auf der Nordwestseite des Keller- rückens, am Hohelohr und am Blauen Bruche. Von besonderem Interesse ist das Vorkommen des Adorfer Kalkes im Silur-Devon- Gebiete der Gilsa-Berge bei Densberg, am Silberstollen. Bezüglich der Uebersichtskarte muss hier erwähnt werden, dass die kleineren Kalkpartien des Kellerwaldes, welche nicht weiter gegliedert werden konnten, in denen aber Büdesheimer Schiefer oder Adorfer Kalk nach dem Gestein erkannt oder durch Versteinerungen nachgewiesen wurden, auf der Karte mit Farbe und Signatur von toi wiedergegeben worden sind. Wo also auf der Karte sich isolirte kleinere Partien von toi ungegliedert finden, da handelt es sich um Kalk, dessen Gliederung nach den vor- handenen Aufschlüssen bisher nicht möglich war, der aber wahr- scheinlich sämmtliche im Kellerwalde unterschiedenen devonischen Kalkhorizonte enthält. Clymenienkalk tocl. Unter dem Namen »Clymenienkalk«< habe ich in meinen früheren Publicationen diejenigen Clymenien führenden Kalke ver- einigt, welche in ununterbrochener Folge den Adorfer Kalk über- lagern, und innerhalb deren eine Unterbrechung der kalkigen Ammonitiden-Facies durch Schieferpackete oder durch Sandsteine nicht stattfindet. Diesen Clymenienkalken habe ich eine Anzahl von Sedimenten als transgredirendes, jüngstes, schiefrig-sandiges Oberdevon unter dem Namen der Auenberger Schichten gegenübergestellt. Es ist nun während der Ausarbeitung dieser kurzen Erläuterungen durch meine, von Herrn Dr. LoTz erfolgreich unterstützten Unter- suchungen im Südosten des Ruhrkoblengebietes, im Sauerlande, im Sommer 1900 eine wesentliche Klärung des Sachverhaltes ein- getreten, indem ich in Schichten, deren stratigraphische Stellung derjenigen der Auenberger Schichten entspricht, Faunenfunde ge- macht habe. Während auf’ der einen Seite östlich des Hönne- thales die von mir im Kellerwalde unterschiedenen Uly- menien-Horizonte in reicher Faunenentwickelung wie- dergefunden wurden, hat sich andererseits der oberste Horizont 42 Specielle Stratigraphie. der mit den Auenberger Schichten des Kellerwaldes zu identifi- cirenden Sedimente als ein neuer Clymenienkalk mit speci- fischer Fauna herausgestellt, der »Wocklumer Kalk« (nach dem Gute Wocklum beı Balve). Dieses Resultat, auf das ich hier im Einzelnen nicht eingehen kann, bringt den positiven Beweis dafür, dass die Sauerländischen Aequivalente der Auenberger Schichten noch zur Clymenien- stufe gehören. Hierdurch wird es nöthig, die Schichten, die ich in früheren Publicationen als »Clymenienkalk« bezeichnet habe, mit den Auenberger Schichten und deren bis jetzt jüngstem Gliede, dem Wocklumer Kalke zusammen zu fassen, indem man den Namen »Olymenienkalk« als Stufenbenennung fallen lässt und statt seiner die Bezeichnung »Clymenienschichten« wählt. Die von mir unterschiedenen Horizonte »Unterer, mittlerer, oberer Clymenien- kalk« sind dementsprechend mit Localnamen zu benennen, so weit nicht eine Benennung nach organischen Einschlüssen möglich ist; denn durch obige Unterstufen wird nunmehr der Gesammt- Horizont der Olymenienschichten nicht mehr umfasst. Für meine Gliederung der tieferen Clymenienschichten haben somit die Untersuchungen des letzten Sommers auf weit nach NW. hin vorgeschobener Etappe eine abermalige Bestätigung er- geben. Angesichts dieser Thatsache erübrigt sich für mich ein Eingehen auf F. Freon’s Erklärung, dass keine Veranlassung vor- liege, meiner Gliederung mehr als locale Bedeutung beizumessen (Lethaea palaeozoica II. 1, S. 178). In der als Olymenienkalk entwickelten tieferen Folge der Olymenienschichten des Kellerwaldes habe ich drei Horizonte unterschieden, die ich unter neuer Benennung im Folgenden kurz anführe: a. Enkeberger Kalk. (= Unterer Clymenienkalk früherer Publicationen des Verfassers) Hell-röthlich bis gelblich - grau gefärbte, plattig - knollige, dichte Kalke, die in manchen Lagen zahlreiche Versteinerungen, besonders Goniatiten, enthalten. Wichtige Versteinerungen dieses Horizontes sind: Prolobites delphinus SDB. Tornoceras simplex v. B. Oberdevon. 4: MS Cherloceras Verneuili MÜNST. Brancoceras sulcatum MÜNnSsT. Sporadoceras Münsteri v. B. Olymenia cf. laevigata MÜnsT. Clymenia aff. striata Münst. Kochia dispar SDB. Wegen der unreinen Beschaffenheit seines Kalkgesteins wird der Enkeberger Kalk im Kalkplateau von Braunau - Wildungen nicht aufgeschlossen, da er zum Kalkbrennen untauglich ist; auch entgehen seine Petrefacten führenden Lagen wegen ihrer leichten Zerstörbarkeit durch Atmosphärilien leicht dem Beobachter. Unter diesen Umständen kann ich es als einen besonders glücklichen Zufall bezeichnen, dass sich während meiner Aufnahmearbeiten auf dem Blatte Kellerwald die Auflagerung des Enkeberger Kalkes auf dem Adorfer Kalke an den Hauern in einer grösseren Zahl von Ausschachtungen beobachten liess, die von dem Besitzer des Braunauer Kalkofens, Herrn SCHMIDT, gelegentlich der Zusammen- legung der Braunauer Feldmark gemacht wurden. Die Frage nach dem Alter der Nehdener Goniatiten-Schiefer lasse ich an dieser Stelle unerörtert, da meine Untersuchungen über dieses Thema noch nicht abgeschlossen sind). Folgendes scheint mir jedoch erwähnenswerth: Im Gebiete des Hönnethales, besonders auf der linken Seite des Asbecker Thales beobachtet man unter den- jenigen Bänken, welche die in obigem Verzeichniss wieder- gegebene Fauna des Enkeberger Kalkes führen, eine dem Adorfer Kalke direct auflagernde Bank von geringer Mächtigkeit, ın der überwiegend Cheiloceras - Arten auftreten. Stellt man sich diese Fauna verkiest vor, so erscheint ihre oberflächliche Aehnlichkeit mit der Nehdener Fauna in der That überraschend. Die Aequivalente des Enkeberger Kalkes sind im Oberdevon- gebiete des Sauerlandes vom Hönnethale bis zum Enkeberge in zahlreichen Etappen nachgewiesen worden, so dass an ihrem ur- 1) Meine diesjährigen Orientirungstouren sind nur bis nach Scharfenberg bei Brilon vorgedrungen. Bezüglich der Profile von Nehden selbst ist der nächste Sommer abzuwarten. 44 Specielle Stratigraphie. sprünglich ununterbrochenen Zusammenhange in den das Ruhrthal begleitenden Gebirgszügen kaum gezweifelt werden wird. Im Kellerwalde, wo die specielle Untersuchung der de- vonischen Kalke im Wesentlichen schon im Jahre 1893 beendet war, sind die Ergebnisse der im Sauerlande ausgeführten ver- gleichenden Studien noch nicht verfolgt worden, so dass hier be- züglich der Aufsuchung und Ausscheidung des Enkeberger Kalkes, besonders in den südlichen Kalkvorkommen des Gebirges, noch eine lohnende Aufgabe zurückbleibt. b. Zone der ÜUlymenia annulata. (= Mittlerer Clymenienkalk früherer Publicationen des Verfassers) Zart roth gefärbte, dichte Kalke, die in sehr dünnen Platten brechen, und deren mildes Gestein ausserordentlich reich an Ver- steinerungen ist, finden sich weit verbreitet im Verwitterungsboden auf den Feldern und den Trieschen des Ense-Hauern-Plateau’s. Anstehend fand A. v. KoENEN dieses Gestein vor einer Reihe von Jahren und beutete es am ScHMmIpT’schen Kalkofen durch einen Petrefactenschurf aus. Die dünnplattigen Kalke enthalten beson- ders zahlreiche Clymenien aus der Verwandtschaft der Cl. annulata Münsr., die in dem nächsthöheren Horizonte zu fehlen scheinen oder doch sehr selten sind). Die häufigeren Versteinerungen dieses Horizontes sind: Clymenia annulata MÜNST. Cl. angustiseptata MÜNST. Cl. cf. laevigata MÜNST. Kochia dispar SDB. Posidonia venusta MÜNST. Ausserdem eine Anzahl von kuglig geformten Goniatiten, die noch einer näheren Bestimmung harren. In den übrigen Kalkgebieten des Kellerwaldes fand ich den Horizont der Clymenia annulata nur noch im Urfe-Thale, an der 1) Meine frühere Angabe von dem Auftreten der Clymenia annulata im nächst- folgenden Horizonte (Jahrbuch d. Geol. Landesanst. für 1894, S. 14) beruht darauf, dass bei Abfassung der betreffenden Arbeit die Selbstständigkeit der Annulata-Zone von mir noch nicht erkannt war. Öberdevon. 45 grösseren der beiden Klippen, welche oberhalb der Fort-Brücke an der Strasse zu Tage treten. Hier, in stark druckgeschiefertem Gebirge, zeigt das Gestein, welches die Fauna des unnulata-Hori- zontes in stark verdrückter Erhaltung einschliesst, keine Spur von der dünnplattigen Structur, auf die oben Werth gelegt wurde. Von auswärtigen Aequivalenten des Horizontes der Clymenia annulata nenne ich das höchste Oberdevon des Enkeberges, so weit es im Hangenden des vorigen Horizontes unter den trans- gredirenden Culmkieselschiefern noch erhalten geblieben ist, das Clymenien-Vorkommen vom Beringhäuser Tunnel bei Brilon, ein Vorkommen an zwei Punkten des Asbecker Thales bei Balve, endlich die Grube Sessacker bei Oberscheld und das Vorkommen in der Breceie von Langenaubach bei Dillenburg. Hier kommt das betreffende Gestein bekanntlich auf secundärer Lagerstätte vor. c. Dasberger Kalk. (= Oberer Clymenienkalk früherer Publicationen des Verfassers) Da der Stand der paläontologisch - stratigraphischen Unter- suchungen über Clymenien es nicht gestattet, den von mir »Oberer Clymenienkalk« benannten Horizont nach Leitfossilien zu benennen, und da für das schöne Vorkommen von Wildungen kein geeigneter Localname vorhanden ist, so wähle ich das neu entdeckte Vor- kommen des Dasberges bei Hövel im Hönnegebiete als Ausgangs- punkt für die Benennung des Horizontes. Der Dasberger Kalk ist ein echter, derber Ammonitiden- Knollenkalk, und er unterscheidet sich von den tieferen Horizonten der Olymenien-Schichten namentlich dadurch, dass in ihm feste Bänke und Platten fehlen. Das Gestein selbst ist sehr dicht und erinnert am: Ense-Hauern-Plateau durch seine intensiv rothe Fär- bung lebhaft an die rothen Cephalopoden-Kalke der Alpen. Wo immer dieser Horizont aufgeschlossen ist, da liefert er in der Regel eine reiche Fauna, die viel Neues enthält, und die besonders bezüglich der darin enthaltenen Ammonitiden der Bear- beitung noch harrt. Wichtig sind folgende Formen: Phacops Sp. Sp. Dechenella sp. 46 Specielle Stratigraphie. Clymenia angustiseptata MÜNST. Cl. striata MÜNST. Cl. canalifera MÜNST. Cl. speciosa MÜNST. Cl. undulata MÜNST. Ol. laevigata MÜNST. Gephyroceras ? sp. Sporadoceras Münsteri v. B. Brancoceras sulcatum MÜNST. Naticopsis sp. Kochia dispar SDB. Posidonia venusta MÜNST. Camarophoria sp. Petraja sp. Besonders charakteristisch für unseren Horizont ist das Auf- treten der Olymenia speciosa in abnorm grossen Exemplaren. Im Gebiete des Ense-Hauern-Plateau’s ist der Dasberger Kalk besonders durch reiche Fundstellen seiner Fauna vertreten. Da seine Kalkknollen hier ziemlich wetterbeständtg sind, so ver- läugnet er sich nicht im Verwitterungsboden und lässt sich daher an zahlreichen Stellen nachweisen, an denen eigentliche Aufschlüsse fehlen. An solchen Stellen wurde vielfach das Vor- handensein des Dasberger Kalkes durch Petrefactenschürfe be- stätigt. Weiterhin ist unser Horizont nachgewiesen im Kalkgebiete des Gershäuser Hofes und des Urfe-Thales, sowie am Hohelohr. Von auswärtigen Aequivalenten sind besonders einige Vorkommen des Sauerlandes (Kallenhardt und Rüthen, Hömberg bei Hachen?), Dasberg und Wettmarsen) ihrer Fauna wie der Beschaffenheit des Gesteins nach charakteristisch und schön entwickelt. Auf Harzer, Thüringer, Fichtelgebirgische, Schlesische und andere Vorkommen hier einzugehen, halte ich nicht für zweckmässig, trotzdem die von diesen Punkten bekannten Faunen direct zu einem Ver- 1) Letzteres Vorkommen von Herrn Dr. Lorz entdeckt. Oberdevon. 47 gleiche herausfordern. Ich glaube aber, dass man solchen Ver- gleichen in erster Linie persönliche Anschauung und eingehende Kenntniss der in Frage kommenden Profile zu Grunde legen soll. Cypridinenschiefer toc. Mit den Cypridinenschiefern erreichen wir die Schichtenfolge derjenigen Sedimente, die ich in älteren Publicationen unter dem Namen der Auenberger Schichten zusammengefasst habe, und welche meiner Auffassung nach die älteren Devonglieder des Kellerwaldes und anderer Gebiete in Form der (mit Abrasion verbundenen) Transgression überlagern. Es ist hier nicht der Ort, auf die theoretischen Einwände einzugehen, die von solchen Forschern gegen meine Auffassung gemacht worden sind, die eine gewisse Führung in der paläozoischen Stratigraphie haben bezw. beanspruchen). Das Endresultat der neueren Forschungen, namentlich in dem so günstig aufgeschlossenen und so wenig bekannten nördlichen Oberdevon-Zuge des Rheinischen Schiefer- gebirges wird über diese Frage zu entscheiden haben. Für den Zweck dieser Publication bin ich zufriedengestellt, wenn es mir gelingt, den springenden Punkt, der mich veranlasst hat, dieses Thema überhaupt in Angriff zu nehmen, dem allgemei- neren Verständniss durch das Folgende näher zu bringen. Fand. man früher in einem ungestörten Profile Oypridinen führende rothe Thonschiefer, für sich oder in Verbindung mit kör- nigen Diabasen und mit Sandsteinen, in directer Ueberlagerung beispielsweise auf mitteldevonischen Thonschiefern, so erklärte man das in Frage kommende Profil dahin, dass man sagte: Die mitteldevonischen Thonschiefer vertreten »das Mitteldevon«, die Cypridinenschiefer mit ihren Einlagerungen »das Oberdevon«. Gegen diese Methode sträubte sich mein an einfachen stratigra- phischen und tektonischen Verhältnissen gross gezogenes Ver- ständniss für Lagerungsverhältnisse und deren Endursachen vom 1) Die Bedenken, welche E. Kayser in seinem Referate (N. Jahrbuch f. Min. 1896, I, S. 2386—289) erhoben hat, beruhen auf missverständlicher Auffassung meiner Ausführungen über die Transgression des obersten Oberdevon. 48 Specielle Stratigraphie. ersten Tage an, da ich Einblick erlangte in den Schichtenbau des Paläozoicums. Von der Jura- und der Kreideformation her war ich es gewohnt, bestimmte charakteristische Gesteinsindividuen, Leitgesteine, immer wieder in demselben Horizonte, nicht in beliebiger Vertretung anderer Horizonte, wiederzufinden und diese Auffassung durch organische Einschlüsse bewiesen zu sehen. Bei meinen langjährigen Arbeiten im Paläozoicum habe ich es mir deshalb zu einer wichtigen Aufgabe gemacht, dieses Princip der Beurtheilung von Sedimenten an der Hand von Thatsachen zu verfolgen. Wer ohne voreingenommen zu sein, meine bis- herigen Publicationen aus dem Paläozoicum verfolgt, der wird anerkennen müssen, dass ich mir gerade in dieser Richtung, und mithin in der Zerstörung des Schleiers, der durch die missbräuch- liche Anwendung der Begriffe »Einlagerungen« und »Faciesver- tretung« über die besonders schwierigen Probleme der Stratigraphie des deutschen Paläozoicums gezogen war, ein gewisses Verdienst erworben habe. Wenn, um auf unsern Specialfall zurückzukommen, in allen Profilen, in denen die rothen Oypridinenschiefer etc. auftreten, wohl eine normale Schichtenfolge nach oben hin, nach dem Culm zu, nicht aber eine Unterlagerung der Auenberger Schichten durch die nächst älteren Glieder des Oberdevon gefunden wird, so verlange ich stritte Beweise für die Möglichkeit, dass ein und dasselbe so charakteristische Schichtenglied der rothen und grünen Cypridinenschiefer, welches einmal einen sehr hohen bezw. den höchsten Horizont des Oberdevon bildet, an anderen Stellen den hier in seinem Liegenden nicht vorhandenen älteren Schichten des Oberdevon entsprechen kann. Aus dem Fehlen dieser Schichten ihre Vertretung durch die Cypridinenschiefer einfach zu folgern, ist absolut unzulässig. Die Cypridinenschiefer des Kellerwaldes bestehen aus Thon- schiefern von rother oder grüner Farbe, deren Beschaffenheit im Einzelnen davon abhängt, ob die ihnen eingelagerten, mit ihnen wechsellagernden oder sie überlagernden Gesteine von sandiger oder kalkiger Beschaffenheit oder eruptiver Natur (Diabase) sind. In den grösseren Packeten der Cypridinenschiefer kann man reinere Oberdevon. 49 oder mehr mergelige, oder rauhe, glimmerreiche oder sandire Varietäten unterscheiden. Die letzteren zeichnen sich nicht nella durch kalkiges Bindemittel aus. Cypridinen finden sich weniger in den reinen und in den sandigen Schiefervarietäten, als in den kalkigen Lagen. Wo man grössere Folgen von reinen, rothen und grünen Thonschiefern untersucht, da deutet die durch Ver- witterung des kalkisen Bindemittels entstandene bräunliche Fär- bung die vereinzelten dünnen Lagen an, in denen man auf relativ schnelle und sichere Auffindung von Cypridinen rechnen kann. In das Niveau der Cypridinenschiefer hinein gehören in erster Linie die körnigen Diabase, sodann die Quarzite,” Arkosen, Grau- wackensandsteine der Aschkuppen. Diese Einlagerungen werden in besonderen Abschnitten behandelt. Die Kalkknotenschiefer, die in anderen Gebieten als Einlagerungen der Cypridinenschiefer eine sehr wichtige Rolle spielen , wurden im Gebiete des Keller- waldes in grösserer Mächtigkeit nur im Kalkplateau der Ense- Hauern und an einer Stelle des Fahrweges zwischen den Dörfern Battenhausen und Dodenhausen beobachtet. Nach den Ueberraschungen, welche die Becbachtungen des Sommers 1900 im nördlichen Sauerlande gebracht haben, entsteht die Frage: Ist etwa im Kellerwalde an der oberen Grenze des Oberdevon gegen den Culmkieselschiefer über den rothen Thonschiefern an irgend welchen Stellen der im Sauer- lande so verbreitete neue Clymenien-Horizont (Wocklumer Kalk) vertreten, bezw. wo ist er zu vermuthen? Nach meinen bis- herigen Untersuchungen erwarte ich den Wocklumer Kalk im Gebiete der von mir speciell aufgenommenen Blätter Kellerwald und Frankenau, die hier in Frage kommen, nicht, wenigstens nicht, so weit dort die untere Culm-Grenze im Contact mit oberstem Oberdevon zur Zeit meiner Untersuchungen auf- geschlossen war. Dagegen ist es nicht ausgeschlossen, dass der Wocklumer Kalk oder dessen schiefrige Aequivalente im nord- westlichen Kellerwalde, etwa in den Gegenden von Frebertshausen und von Emdenau im Wese-Thale noch nachgewiesen wird. Sicher vertreten sind im Wesethale an der Basis des Culm die schwarzen Alaunschiefer, die im Sauerlande als wichtiger Grenz-Horizont Neue Folge. Heft 34. 4 50 Speeielle Stratigraphie. Aufschluss darüber geben, ob zwischen Oberdevon und Culm Ueberlagerung oder Verwerfung vorliegt. Von dieser Thatsache aus wird man die weitere Frage nach dem Vorhandensein des Wocklumer Kalkes in den betreffenden Gegenden des Kellerwaldes in Angriff nehmen müssen. Harte Schiefer des Hohelohr. Unter der Farbe und der Signatur der Cypridinenschiefer sind auf der Uebersichtskarte diejenigen Gesteine einbegriffen, welche in speciellen Publicationen als »harte Schiefer des Hohe- lohr« von mir bezeichnet werden. Es handelt sich um ein System von groben, dunklen, vielfach grünlich gefärbten Thon- schiefern, die in den Gebirgsschollen des Hohelohr zusammen mit einem System von körnigen Diabasen auftreten, mit kleinen Diabas- lagern wechsellagern und grössere Diabaslager unterteufen. Diese Gesteine treten entweder mehr oder weniger unverändert auf, oder sie sind zu harten, kieselschieferartigen Gesteinen umgewandelt. Da in diesem System an einer Anzahl Stellen des Hohelohr rothe ober- devonische Oypridinenschiefer auftreten, und da es nicht möglich ist, die mit diesen zusammengehörigen körnigen Diabase von denen der harten Schiefer zu trennen, so habe ich mich entschlossen, die letzteren dem Öberdevon anzugliedern. Ich verhehle mir nicht, dass die stratigraphische Stellung gerade dieser Gesteine von sämmtlichen Gesteinen des Kellerwaldes am schwächsten be- gründet ist. Andrerseits sprechen die zahlreichen Aufschlüsse in neuen Wegeeinschnitten des Hohelohr dafür, dass das Liegende unserer Schiefer von Silur (Rückling-Schiefern) oder von darüber noch auftretenden Wissenbacher Schiefern und mitteldevonischen Kalken gebildet wird. Die schwierigen Lagerungsverhältnisse und die gerade an den wichtigsten Stellen versagenden Aufschlüsse des Hohelohr lassen die Frage unentschieden, wie weit etwa noch zwischen dem älteren System der Rückling-Schiefer und dem jüngeren System der Diabase und harten Schiefer obersilurische und tiefere devonische Sedimente vorhanden sind. Anzeichen da- für sind entschieden vorhanden. So wünschenswerth es nur noch Öberdevon. 5] wäre, dass die auf derartige Verhältnisse hindeutenden Spuren am Hohelohr verfolgt und festgelegt werden, so musste ich doch bei Abschluss der Kartirung hierauf verzichten, da für die Be- urtheilung der Dauer und des Erfolges derartiger Schürfarbeiten nicht der geringste Anhaltspunkt vorhanden war. Quarzite und Arkosen der Aschkuppen to,. Die unter obigem Namen auf der Uebersichtskarte zusammen- gefassten Gesteine sind im grossen Ganzen die derberen, san- digen Einlagerungen bezw. die sandigen und tuffigen Aequiva- lente des vorigen Horizontes. Es sind hier die Bildungen, welche ohne Diabase den rothen und grünen Thonschiefern einlagern oder auflagern, von denen zu unterscheiden, welche von Diabasen begleitet sind. Die Gesteine der ersteren Gruppe tragen den Charakter von glimmerreichen Grauwackensandsteinen oder Sandsteinen, während die mit den körnigen Diabasen und den Paläopikriten auftretenden eigentlichen Aschkuppengesteine sehr feldspathreiche Grauwackensandsteine sind, welche in schal- steinartige Schiefer oder aber in helle Quarzite übergehen. Leider sind die Aufschlüsse in den Aschkuppengesteinen äusserst selten. Wo ich solche beobachten konnte, wie am Auenberge in den für die Wildunger Wasserleitung gemachten Schürfen, oder an der Hundsdorf-Löhlbacher Strasse in einem Steinbruchsversuche, da erkennt man, dass die derben Grauwackensandsteine des Asch- "kuppen-Quarzits mächtige Bänke bilden, die nur untergeordnete Schieferzwischenlagen zeigen. Tuffige Schieferzwischenlagen beob- achtet man am Profile der Reitzenhagener Wand, wo der Quarzit von Culmkieselschiefern überlagert wird. Thierische Versteinerungen wurden von mir im Aschkuppen- Quarzite, mit Ausnahme eines Crinoiden-Stielgliedes nicht gefunden. Reste von Landpflanzen sind häufiger, aber von keiner Stelle in guter Erhaltung bekannt geworden. An der Kohlbachsseite bei Armsfeld und nordöstlich des Kemnatenkopfes bei Haina finden sich Pingenzüge eines alten Eisensteinbergbaus, der im engen stratigraphischen Zusammen- hange mit den im Hangenden auftretenden Aschkuppengesteinen 4* 52 Specielle Stratigraphie. steht. Da die alten Baue nicht mehr fahrbar sind, so lässt sich aus deren geologischer Lage, sowie aus der Erinnerung der alten Bergleute nur feststellen, dass die fraglichen Eisenerze auf der Grenze der mitteldevonischen Wissenbacher Schiefer gegen den transgredirenden Aschkuppenquarzit auftreten, und dass von ihnen aus ein allmählicher Uebergang des Gesteins zuerst durch unrein- kalkiges, geringprocentiges Eisenerz, dann durch eisenschüssigen, kalkigen Sandstein in die Aschkuppengesteine stattfindet. Spuren einer solchen Eisenerz-Lagerstätte auf der Transgressionsgrenze des Aschkuppenquarzits gegen die Wissenbacher Schiefer haben sich neuerdings auch bei Schürfarbeiten gefunden, die nordwest- lich des Dorfes Battenhausen ausgeführt worden sind. Die tiefsten dünnen Bänke des Aschkuppengesteins sind hier stets erfüllt mit Resten von Landpflanzen. Da diese in den höheren Lagen des Gesteins in der dortigen Gegend nicht häufig sind, so darf man wohl annehmen, dass es sich hier um eine Eisenerzbildung auf einer Schichtgrenze, nicht auf einer Verwerfungskluft handelt. Als Bausteine finden die Aschkuppengesteine heute keine Verwendung mehr. Es zeigte sich jedoch bei den Aufräumungs- arbeiten nach dem grossen Brande, welcher vor einigen Jahren das Dorf Löhlbach verwüstet hat, dass sie in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten hier vielfach zum Bauen verwandt sind. Unter-Carbon. Culmkieselschiefer cuk. Schwarze Lydite, rothe und grüne Adinole, graue Kiesel- schiefer von dunklerer und hellerer Färbung, die sämmtlich in ihren Bänken und Bänkchen stark rhomboödrisch klüften, wechsel- lagern in ganz unregelmässiger Weise mit lettig verwitternden Thonschiefer-Lagen. In dieser Weise tritt uns der Culmkiesel- schiefer in einer mindestens 40” betragenden Mächtigkeit im Kellerwalde entgegen. Wo der Kieselschiefer-Horizont den körnigen Diabasen des Oberdevon aufruht, da zeigt sich in seinen Gesteinen mehr Neigung zur Bildung von Adinolen, wo dagegen die Diabase fehlen, da herrschen die Lydite vor. Im Einzelnen Unter-Carbon, 53 herrscht natürlich eine grosse Mamnigfaltigkeit in der G« ausbildung, auf die ich hier nur so weit eingehe, als es sich um charakteristische Bildungen von stratigraphischer Bedeutung handelt. In einem grossen Gebiete des Kellerwaldes tritt über den lagerhaften körnigen Diabasen des obersten Oberdevon, welche die Unterlage des Culmkieselschiefers bilden, an der B steins- asis des Culm eine 1/ bis 1” mächtige Bauk von blutroth, grünlich oder schwarz gefärbtem Eisenkiesel auf, welche meist in ausserordentlich charakteristischer Weise von Gangquarz netzartig durchtrümert wird. Diese Erscheinung findet sich besonders in den Diabas- Gebieten, welche sich von Wildungen aus nach Süden, nach der Grossen und der Kleinen Leuchte hin erstrecken. Weiter findet sich der Eisenkiesel an der Basis des Culm in den Diabas-Gebieten, welche zwischen Löhlbach und Haina liegen, endlich in den Dia- basgebieten des Pferdsberges, des Kesselberges, des Schellberges, des Dülferschen Holzes, des Weseberges, der Struthmühle und an vereinzelten anderen Punkten. In den nordwestlichen Gebieten des Kellerwaldes, so besonders in den Gegenden, die zwischen Frebertshausen und Kleinern an das Wesethal angrenzen, beobachtet man auf der Grenze der ober- devonischen Thonschiefer gegen den Culmkieselschiefer an der Basis des Letzteren eine nicht sehr mächtige, aber deutlich er- kennbare Folge von dunklen Alaunschiefern. Diese Alaunschiefer- Zone, deren Vorhandensein in anderen Gegenden, besonders im Sauerlande ein wichtiges Kriterium für die Frage abgiebt, ob die im Specialfalle vorliegende Oulmgrenze eine normale ist, oder eine Verwerfungs-Grenze, habe ich bisher nur in den noch nicht spe- cieller bearbeiteten Gebieten des nordwestlichen Kellerwaldes ge- funden. Sie wurde bereits oben erwähnt. Im SO. des silurischen Quarzit-Zuges zeigen die Culm- kieselschiefer, welche hier bis auf das Obersilur übergreifend be- obachtet werden, eine bestimmte Eigenthümlichkeit in der Weise, dass sich in ihnen einerseits linsenförmige Einlagerungen von dichtem, plattigem Kalke, andrerseits solche von Grauwacke und quarzitischer Grauwacke zeigen. Die durch neue Verkoppelungs- wege in der Schönauer Feldmark im Culmkieselschiefer gewon- 54 Specielle Stratigraphie. nenen Aufschlüsse zeigen die Linsennatur sowohl der Kalke wie der Grauwacken in unzweideutiger Weise. Es handelt sich dabei meist um sehr geringe, zuweilen jedoch um erheblichere Mächtig- keiten des eingelagerten Gesteins, besonders der Grauwacke. Die einzelnen Lagen der Kieselschiefer selbst sind in dem genannten Gebiete mehr dünnschichtie, als im nordwestlichen Kellerwalde. >)? Von concretionären Einlagerungen der Culmkieselschiefer erwähne ich die auch in anderen Gebieten verbreiteten kugel- bis linsenförmigen schwarzen Kieselgallen, die nicht rhomboödrisch klüften, sowie linsenförmige Körper fleischrother Adinole von muscheligem Bruch, die in den Kieselschiefern des Pferdsberges die einzigen Versteinerungen des Culmkieselschiefer-Horizontes (Reste von Phillipsia und von Brachiopoden) im Kellerwalde ge- liefert haben. Culmthonschiefer cut. Als Culmthonschiefer sind in den bei der Zusammenstellung der Uebersichtskarte bereits speciell kartirten Gebieten diejenigen Gesteine des Culm ausgeschieden worden, welche die Culmkiesel- schiefer überlagern, und welche wiederum von der Culmgrau- wacke überlagert werden. Auf der unteren Grenze der Culmthonschiefer beobachtet man zunächst weit verbreitet im Kellerwalde, namentlich auf der Nordwestseite des silurischen Quarzit-Zuges, eine schmale Zone von Alaunschiefern, welche von der bekannten Fauna der Posi- donienschiefer erfüllt sind. Der petrographische Uebergang von den Oulmkieselschiefern zu den Alaunschiefern in ihrem Hangenden ist kein schroffer. Am SO.-Hange des Pferdsberges, am Rande des Schweinfe - Thales enthalten die Alaunschiefer der oberen Kieselschiefer-Grenze Concretionen eines zu Manganmulm ver- witterten Gesteins von zweifelhafter ursprünglicher Beschaffenheit, in denen sich die Goniatiten unseres Horizontes unverdrückt, aber leider meist nur als Hohldrücke finden. Ueber dem Alaunschieferhorizonte finden sich entweder, wie in der Umgebung von Wildungen, dunkle, dickschiefrige Grau- wackenschiefer, oder, wie bei Löhlbach, rauhere Thonschiefer und Unter-Carbon. : > un Grauwackenschiefer mit dünnen Lagen rauher, glimmerreicher, wulstiger Grauwacken, welche den Thonschiefern und Grauwacken- schiefern eingelagert sind. Nach oben hin stellen sich in unserem Horizonte immer der- bere Grauwacken ein, die sich von den Grauwacken des nächst höheren Horizontes dadurch unterscheiden, dass sie, ähnlich wie die Culmkieselschiefer, rhomboödrisch klüften — ganz abgesehen von ihrer meist feinkörnigen Beschaffenheit. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich im Kellerwalde, wie dies stellenweise im Oberharze bei der Kartirung geschehen ist, noch Unterhorizonte in unserem Schichtengliede ausscheiden lassen. Im Uebrigen ist es wahrscheinlich, dass auch im Keller- walde in den Einzelprofilen sich sehr verschiedenartig zusammen- gesetzte Schichtenfolgen des Culmthonschiefers herausstellen würden, wenn man auf die Specialuntersuchung der Culm-Gebiete noch einen grösseren Zeitraum verwendete. Thierische Versteinerungen finden sich in den eigentlichen Culmthonschiefern — abgesehen vom nordwestlichen Kellerwalde — keineswegs häufig. Im mittleren Kellerwalde sind mit Aus- nahme des Fundpunktes Seelen und des Hohelohr (nach CHELıvs) die Faunen-Funde auf den oben erwähnten Alaunschiefer-Horizont beschränkt. Im SO. des silurischen Quarzit-Zuges fehlt Fauna im Culm überhaupt. Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass bei der Aufnahmearbeit in diesem Gebiete, welche so sehr viele neue Formationsglieder berücksichtigen musste, auf die paläonto- logischen Beweise für das culmische Alter der betreffenden Sedimente nicht viel Gewicht gelegt wurde, da sich ja ihr Alter aus dem geologischen Kartenbilde und aus der vergleichenden Untersuchung der Gesteins-Folgen mit völliger Deutlichkeit ergab. Feldspathreiche Grauwacke in cut, cuy. Eine hellfarbige, sehr feldspathreiche Grauwacke beobachtet man im südlichen Theile des Kellerwaldes als Einlagerung in den Culmthonschiefern. Die günstigste Stelle zur Beobachtung dieses Gesteins liegt südöstlich des Gutes Richerode am rechten Ufer des Treisbaches und auf den nordöstlich des Bachufers gelegenen 56 Specielle Stratigraphie. Feldern, gegenüber dem Scheid-Felde. (Siehe die Karte der Silur- bildungen in den Gilsa-Bergen.) Aehnliche Gesteine finden sich südwestlich genannter Stelle an verschiedenen Punkten. In dieser Richtung nehmen jedoch die Quarz-Gerölle in dem Grauwackengestein derart zu, dass sie vollkommen überwiegen, so dass das Gestein unserer Grauwacke aus Geröllen von Gangquarz zusammengesetzt erscheint. Hierin gleicht unser Gestein vollkommen der Grauwacke, welche ich in den (Posidonia Becheri führenden) Culmschiefern von Somplar an der Frankenberg- Winterberger Strasse beobachtet habe, und welche in dem dem genannten Dorfe benachbarten Gebiete keineswegs selten auftritt. Culmgrauwacke cug. Die Culmgrauwacke tritt in mächtigen Bänken, theils ohne bedeutendere schiefrige Zwischenlagen, theils mit solchen auf. Die besten Aufschlüsse zur Beurtheilung dieser Verhältnisse findet man in der nächsten Umgebung der Klosters Haina, wo Stein- brüche im Betriebe sind. Im Verwitterungsboden finden sich unsere Grauwacken als sehr charakteristische, derbe, unregelmässig geformte Schollen. Die der Grauwacke eingelagerten Grauwacken- Schiefer verschwinden im Verwitterungsboden überhaupt. Auf- fällige Einlagerungen der OCulmgrauwacke sind die groben Con- glomerate, von denen nur die ganz groben Vorkommen, die im folgenden Abschnitte behandelt werden, unter einer besonderen Signatur auf der Karte ausgeschieden sind. Die derben Grauwacken-Bänke werden zu Bausteinen ver- arbeitet und zu Strassenmaterial verwandt. Besonders geschätzt werden die Grauwacken, welche in der Umgebung des Klosters Haina in einigen Steinbrüchen ausgebeutet werden. Bemerkenswerth ist die flache, oft fast söhlige Lagerung der derben Grauwackenbänke, wie man-sie besonders in der nächsten Umgebung des Klosters Haina beobachten kann. Reste von Landpflanzen sind keineswegs selten. Auf den Klüften des Gesteins finden sich vielfach Rotheisen- Unter-Carbon. ' r stein, Kalkspath, Schwerspath und andere Gangmineralien, zu- weilen mit Anflügen von Kupferkies etc. Grobe Conglomerate in cug und in cu, cuc, Bei der Zusammenstellung der Uebersichtskarte waren die ganz groben Conglomerate der Culmgrauwacken des Kellerwaldes nur erst zum Theil im speciellen Maassstabe kartirt worden. Auch fehlt ihre Angabe gänzlich in dem zwischen Allendorf und Hem- furt gelegenen Gebiete und in der Gegend von Wildungen. Gleichwohl lag ein gewisses Interesse vor, dass sie wenigstens in einem Theile des Kartengebietes, im südlichen Kellerwalde zur *Darstellung gebracht wurden, da hier mangels leitender Verstei- nerungen unter Anderem auch die Verbreitung der groben Granit- und Quarzporphyr - Gerölle als Beweismoment für das culmische Alter der betr. Sedimente herangezogen werden kann. Die groben Gerölle, welche den Durchmesser eines Kindskopfes erreichen, be- stehen vorwiegend aus Quarzporphyr, Granit und Quarzit, seltener aus Kalk, aus Diabas und aus anderen Gesteinen von geringerer 'Widerstandsfähigkeit. Das Bindemittel dieser ganz groben Grau- wacken ist mehr oder weniger fest. Im letzteren Falle erinnert der Verwitterungsgruss an nordischen Kies. Ueber die stratigraphische Stellung der groben Conglomerate, ob sie identisch sind mit den weniger groben Conglomeraten der Culmgrauwacke, und wie sie sich zu dieser verhalten, hierüber lässt sich vorläufig nichts Bestimmtes sagen. Dagegen scheint es, nach einigen Profilen der Gegend von Jesberg zu urtheilen, ziemlich sicher, dass unser Gestein sich unter Umständen unmittelbar auf ältere Glieder des Oulm auflegt, eine Erscheinung, die auf Trans- gression der groben Grauwacke zurückzuführen wäre. In einigen Gegenden, so besonders zwischen Geismar und Luisendorf, treten die groben Porphyr und Granit führenden Con- glomerate so derb auf, dass man sich mangels eines geeigneten Deckmaterials für Strassen mit der Frage beschäftigt hat, ob nicht die groben Granit- und Porphyr - Gerölle genannter Gegend für diesen Zweck ausgebeutet werden sollen, 98 Specielle Stratigraphie. Culmthonschiefer und Culmgrauwacke ungegliedert cu. Da in der nordwestlichen Ecke des Uebersichtsblattes bei dessen Zusammenstellung die Culm-Schichten wenig oder gar nicht gegliedert waren, so musste für dieses Gebiet, mit Ausnahme der theilweise ausgeschiedenen groben Conglomerate, eine zusammen- fassende Signatur gewählt werden. Es ist daher in der Farbenerklärung zur Uebersichtskarte eine besondere Farbe mit besonderer Signatur für ungegliederte Culm-Sedimente eingestellt worden. Zechsteinformation. Die Sedimente der Zechsteinformation lagern im Gebiete des Kellerwald-Horstes discordant auf den Schichtenköpfen der ge- falteten Sedimente des Silur, des Devon und des Culm. Die Verwerfungen, welche sie von den Kellerwald-Gesteinen, gegen die sie anstossen, trennen, sind jüngeren Datums und müssen zum _ grössten Theil sogar den Randverwerfungen des Kellerwald-Horstes zugetheilt werden. Es liegt deshalb kein Grund vor anzunehmen, dass in permischer Zeit eine Scheide zwischen dem Zechstein- meere des heutigen Waldeck und dem Zechstein-Meere der (tek- tonischen) Frankenberger Bucht existirt habe. Der Umstand, dass einerseits vor Ablagerung der Fraukenberger Permbildungen die älteren Bildungen der Zechsteinformation zerstört worden sind, dass andrerseits die Frankenberger Gesteine nach der Wildunger Gegend zu zwar verfolgbar sind, aber sich auskeilen, kann nicht als Beweis für die Annahme älterer Autoren gelten, dass beide Gebiete zur Zeit der Ablagerung der Zechsteinformation dauernd durch Land getrennt gewesen seien. Conglomerate der Zechsteinformation unbestimmten Alters Ze. Unter diesem Namen sind diejenigen Conglomerate des Keller- wald-Randes und der Frankenberger Bucht zusammengefasst, welche im Gebiete unserer Karte zwischen Herbelhausen und Haubern sowie südlich des Eulenberges und südlich des Pferds- Zechsteinformation. 509 berges in discordanter Ueberlagerung auf den gefalteten paläo- zoischen Gesteinen zu beobachten sind. Abgesehen von den beiden letztgenannten Vorkommen, welche sich in der Gesteinsbeschaffen- heit etwas abweichend verhalten, entspricht unser Conglomerat den- jenigen Sedimenten, welche ich (Jahrb. d. Geol. Landesanst. für 1891, S. 241) als Aelteres Conglomerat beschrieben habe. Die Ge- rölle dieses rothen Conglomerats, welches nicht selten kalkiges Bindemittel zeigt, entstammen solchen Gesteinen, welche im be- nachbarten paläozoischen Gebirge auftreten, und zwar nur den widerstandsfähigsten unter diesen Gesteinen, wie verschiedenartigen Quarziten, Kieselschiefern, Adinolen, Lyditen, Gangquarzen, Eisen- kiesein der unteren Oulm-Grenze, Kalken, Tuffgesteinen des Lenneschiefers, dazu Granit- und Porphyr-Geröllen der Culm- Grauwacken. | Wennschon ich mich seiner Zeit unbestimmt über das Alter dieser Oonglomerate ausgesprochen habe, so geht doch aus dem a.a. O., S. 248 u. 249 beschriebenen Vorkommen des Hainer Berges und der Hoheäcker bei Frankenberg hervor, dass die dort auftre- tenden Oonglomerate eng mit dem Stäteberg-Flötze, bezw. über- haupt mit den Frankenberger Permbildungen zusammenhängen. Sie würden also in die obere Zechsteinformation zu rechnen sein. Hierbei lasse ich ausser Acht, wie weit die Eingangs genannten, petrographisch abweichenden Vorkommen, und wie das gleichfalls petrographisch verschiedene Vorkommen von Rodenbach mit den im Uebrigen petrographisch gleichmässig entwickelten Conglo- meraten identificirt werden dürfen. Die Stellung der Conglomerate Ze an der Basis der Zech- steinformation in der Farbenerklärung entspricht nicht der oben entwickelten Auffassung. Unser Conglomerat müsste seinen Platz zwischen den Signaturen Y und Zs haben. Wenn schon fremd- artige Conglomerate, die möglicher Weise älter sind, in den hier zusammengefassten Sedimenten enthalten sind, so darf doch diese vage Möglichkeit nicht ausschlaggebend sein für die Stellung des Ze, dessen grösserer Complex, wenn er auch ausserhalb unseres Kartengebietes liegt, stratigraphisch eng zu Zs gehört. 60 Specielle Stratigraphie. Untere und mittlere Zechsteinformation Zm. Gesteine der unteren und mittleren Zechsteinformation, be- züglich deren ich auf die Arbeit von A. LEPPLA!) verweise, kommen im Gebiete des Kellerwald-Horstes nicht vor, wenigstens treten sie nicht zu Tage. Im grösseren Gebiete des Uebersichts- blattes zeigt sie die nordwestliche Ecke des Blattes in der Um- gegend von Marienhagen. Obere Zechsteinformation Zo. Zur oberen Zechsteinformation, von der die Frankenberger Permbildungen unter der Signatur Zs abgetrennt sind, gehören die Dolomite, Letten und Platten-Dolomite, welche den Rand des Kellerwaldes von Möscheid aus über Gilserberg, Sebbeterode, Strang, Hundshausen, Jesberg, Reptig, Ober- und Nieder-Urf, Zwesten, Braunauer Warte, Wildungen, Grundmühle, Anraff, Gifflitz, Bergheim, Affholdern, Buhlen, Waldeck begleiten. Näheres über diese Bildungen findet sich bei A. LEPPLA a. a. O., soweit es sich um die Vorkommnisse handelt, die nördlich der Edder liegen. Südlich der Edder umschliesst der Dolomit der oberen Zechsteinformation an einer Anzahl von Stellen, zwischen Brau- nauer Warte und Zwesten und südlich von Reptig, wenig mächtige, aber doch ausserordentlich deutliche Conglomerate in seiner tiefsten Lage als Bindemittel. Ein in diesen Gebieten nicht seltenes Vorkommen ist Dolomitasche, zu Mehlstaub zersetzter Dolomit, dessen reinste weisse Varietäten früher bei Reptig zur Kohlensäurefabrikation gewonnen wurden. Gyps der oberen Zechsteinformation Y. Als einzige Andeutung der Gyps- und Steinsalz-Formation in unserem Gebiete findet sich Gyps in der Nähe des Gebirgsrandes östlich von Schloss Friedrichstein bei Alt-Wildungen. Er gehört den Letten der oberen Zechsteinformation an. Der an genannter ) A. Lerreva, Ueber die Zechsteinformation und den Buntsandstein im Waldeckischen. Jahrbuch d. königl. Preuss. geol. Landesanst. 1890, S. 40 ff. Buntsandsteinformation. 61 Stelle aufsetzende Gypsstock ist bis auf wenige Reste vollständie ausgebeutet worden. Sandsteine und Conglomerate der oberen Zechstein- formation, z. Th. Kupferletten enthaltend Zs, Unter obiger Bezeichnung sind folgende a. a. ©. meiner Arbeit über das Frankenberger Perm unterschiedene Horizonte (in der Tabelle S. 267) zusammengefasst worden: Jüngeres Conglomerat, Permische Sandsteine mit Geismarer Kupferletten. Während in der Gegend zwischen Allendorf und Herbel- hausen das tiefere der beiden genannten Glieder derb und charakteristisch entwickelt ist, verschwindet es nördlich der Edder fast völlig. Zwischen Alt-Wildungen und Gifflitz finden sich statt der Sandsteine mit carbonatischem Bindemittel, die hier nur andeutungsweise vorhanden sind, noch sandige Mergelgesteine mit Dolomit-Concretionen. Das jüngere Conglomerat hingegen keilt sich nicht völlig aus, weder bei Wildungen, noch in dem von A. LEpPpLA kartirten Gebiete nördlich der Edder. Hier ist es von ihm ausgeschieden worden. Buntsandsteinformation. Unterer Buntsandstein su. Der untere Buntsandstein findet sich im eigentlichen Gebiete des Kellerwald - Gebirges besonders in der Gegend zwischen Allendorf und Herbelhausen, wo er in Plattenform über dem Jüngeren Oonglomerat der Zechsteinformation lagert. Speciell in diesem Gebiete findet man häufiger Steinbruchs-Aufschlüsse in der Bausandstein-Zone des unteren Buntsandsteins. Die rothen und grünlichen Schieferthon- und Schieferletten-Lagen, welche mit dünn- plattigen, rothen, feinkörnigen Sandsteinen wechsellagern, treten in der genannten Gegend nicht in der Weise zu Tage, wie beispiels- weise in den Rand-Gebieten des Kellerwaldes, wo der untere 69 - Specielle Stratigraphie. Buntsandstein an Randverwerfungen gegen das Paläozoicum oder gegen die Zechsteinformation abstösst, also in den höheren Lagen unseres Horizontes. Tertiärformation. Jüngste Tertiärbildungen bp. Die in der Farbenerklärung als »jüngste Tertiärbildungen« bezeichneten Sedimente habe ich (Jahrb. d. Geol. Landesanst. für 1895, S. LIV) unter No. VII eingehend beschrieben. Nachträge hierzu finden sich in demselben Jahrbuche für 1899, S. VI. Es handelt sich um eine Sedimentfolge, die zu unterst aus - Kies mit groben Geröllen von Braunkohlenquarzit, in der Mitte aus gelben Sanden, zu oberst aus Thonen mit Blätterabdrücke enthaltenden Eisenschalen besteht. Diese Sedimente lagern discordant über den Verwerfungen, auch über den Rand-Verwerfungen des Kellerwaldes. Ihre von Norden nach Süden und von der Hessischen Senke nach dem Kellerwald- Horste zu ansteigende Auflagerungsfläche fasse ich als Abra- sionsfläche auf. Die Entstehung der Ablagerungen bringe ich mit dem Einbruche der Niederhessischen Senke in Verbindung, durch welchen vermuthlich nördlich gelegenen Meeren das Eindringen nach Süden frei gemacht war. Bezüglich des Alters der »jüngsten Tertiärbildungen« schwankte ich, ob ich sie für pliocän oder für altdıluvial halten sollte. Diese Frage wird indessen nur durch Hand in Hand gehen der Erfor- schung nordisches Diluvium führender Gegenden mit der Unter- suchung mitteldeutscher Gebiete entschieden werden können, und ich habe mich deshalb entschlossen, diejenige Auffassung unserer Se- dimente beizubehalten, welche den neuen Beobachtungen Rechnung trägt, ohne zugleich sich in das Gebiet der Theorie hinein zu wagen. Es sei bemerkt, dass das inzwischen vollendete geologische Kartenbild des Messtischblattes Kellerwald eine erheblich grössere Verbreitung unserer Sedimente zeigt, als die Uebersichtskarte. Auch giebt die Darstellung der Specialkarte ein deutliches Bild der Lagerungsverhältnisse, das man naturgemäss bei der auf un- Tertiärformation. — Diluvium. 63 vollständigem Material an Einzelbeobachtungen beruhenden Dar- stellung in der Uebersichtskarte vermissen muss. In den Gebieten, welche nach dem Material zur 80000theiligen Uebersichtskarte (Waldeck-Cassel) dargestellt sind, ist die Verbreitung unserer Se- dimente nur höchst unvollkommen zum Ausdrucke gelangt, beson- ders in dem Terrassengebiete der Gilsa und der Schwalm westlich der Linie Wickershof-Zwesten, sowie in dem Tertiärgebiete des östlichen Kartenrandes, welches sich nördlich von Ziesenhain ausdehnt. | Diluvium. Flussschotter einheimischer Gesteine, nur zum Theil von d getrennt, ds. Eine Scheidung des Terrassenschotters vom Lehm und Löss der flachen Thalgehänge ist auf unserem Uebersichtsblatte nur in wenigen Gebieten vorgenommen worden, da das hierzu nöthige Aufnahme-Material nicht vorhanden war. Lehm und Löss d. In den auf der Karte als Lehm und Löss angegebenen Flächen treten vielfach (direct auf anstehendem Gestein) noch Schotterterrassen heraus, die nicht ausgeschieden sind. Die be- kannte Erscheinung, dass bei den südnördlich oder nordsüdlich gerichteten Thälern die östlich gelegene Seite immer die Steilseite, die westlich gelegene immer die flache Seite ist, auf der Lehm und Löss abgelagert sind, lässt sich im Gebiete unseres Ueber- sichtsblattes an einer grossen Zahl von Beispielen verfolgen. Kalkhaltıger Löss mit Kalkconcretionen, sogenannten Löss- Kindeln, tritt im Gebiete des Kellerwaldes nur da auf, wo im Ursprungsgebiete des das Thal durchfliessenden Gewässers Kalk- Gesteine vorhanden sind. Quarzitschutt des Kellerwaldes dx. Grössere Flächen vor den Quarzit-Bergen des Silur haben ein flaches Gefälle, sind oberflächlich mit grossen und kleineren Quarzit-Geröllen bedeckt und zeigen auch in den Aufschlüssen 64 'Specielle Stratigraphie. der Wasserrisse Anhäufungen von Quarzit - Schutt, der jedoch vielfach nicht reiner Quarzit - Schutt ist, sondern dessen Einzel- gerölle in ein thoniges Mittel eingebettet sind. Da sich die vor den Quarzit - Rücken sanft ansteigenden Hochflächen in der Regel über der Terrasse der jüngsten Tertiärbildungen befinden, und da die Quarzit-Gerölle vielfach im aufgearbeiteten rothen Thone speciell dieser Sedimente eingebettet gefunden werden, so ist man geneigt, einen genetischen Zusammenhang dieser Art von Quarzit-Schutt mit den genannten Terrassen- Bildungen zu vermuthen. In anderen Fällen, wo das Gehänge steiler ist, wie z.B. in den Querthälern der Quarzit-Züge, und wo die Gelände-Formen in keiner Weise auf das Vorhandensein der Terrasse hindeuten, wird man den Quarzit-Schutt als einfachen Abhangsschutt auffassen. Ich muss bedauern, dass mir die Auf- gabe der Entzifferung des Paläozoicums nicht die reichliche Zeit gelassen hat, die dazu nöthig gewesen wäre, das Problem der Ent- stehung und Verbreitung des Quarzit-Schuttes einwandsfrei zu lösen. Der @arzit- Schutt des Kellerwaldes ist von grosser wirth- schaftlicher Bedeutung, da sein tiefgründiger Boden der Wald- wirthschaft, speciell der Eichencultur besonders günstig zu sein scheint. Für die Erkenntniss des stratigraphischen und tektonischen Zusammenhanges der Quarzit-Berge bietet der Quarzit-Schutt grosse Hindernisse, die besonders im Anfange der Aufnahme unüberwind- lich zu sein schienen. Besonders leicht entgehen dem Beobachter die thatsächlich vorhandenen Beweise dafür, dass man sich nicht mehr auf Quarzit-Schutte, sondern auf Anstehendem befindet. Man braucht lange Zeit, bis man für diese Verhältnisse den sicheren Blick bekommt, und erst mit dem Abschlusse der Kartirungs- arbeiten im Kellerwalde war es möglich, ein den wirklichen Ver- hältnissen einigermaassen entsprechendes Kartenbild zu liefern. Aus diesem Grunde ist das auf der Uebersichtskarte gegebene Bild der Verbreitung des Quarzit-Schuttes als ein sehr rohes zu bezeichnen, das durch die Specialkarte wesentlich ergänzt und deutlicher gemacht wird. Alluvium, Fr Alluvium. Ebener Thalboden der Gewässer a. In das Alluvium der Thalgründe, dessen Darstellung nicht ‚unwesentlich dazu beiträgt, das ganze Kartenbild übersichtlicher zu gestalten, ıst das alte Alluvium mit einbegriffen. Eine an künstlichen Aufschlüssen nicht nur im Kellerwalde, sondern auch in anderen Gebieten des Rheinischen Schiefergebirges wiederholt von mir gemachte Beobachtung ist die, dass unter dem alluvialen Schotter der Thäler ein zäher, hellfarbiger Thon zum Vorschein kommt. Wie ich bei Besichtigung der ersten Arbeiten, die für die Anlage von Thalsperren oberhalb des Hospitals Haina gemacht wurden, unter Führung der damit beauftragten Techniker zn beob- achten Gelegenheit hatte, wird bei Anlage derartiger Bauten aut das Vorhandensein dieses Thones Gewicht gelegt und wird spe- ciell hiermit gerechnet. In den Thalgründen des Kellerwaldes stösst man in zahl- reichen Fällen auf eine Erscheinung, die man erst nach Abschluss der Kartirung, wenn das tektonische Gerippe des Gebirges klar vorliegt, ganz würdigen kann. Es ist dies das Auftreten quellig- sumpfiger Stellen in den Wiesenthälern da, wo das Thal von einer Verwerfung gequert wird, auch da, wo nicht direct über- fliessende Quellen auf den Verwerfungen zu Tage treten. So plausibel diese Erscheinung an und für sich ist, und so klar sie in manchen Gegenden des Kellerwaldes zu Tage tritt, so habe ich doch davon Abstand genommen, sie kartographisch zum Ausdruck zu bringen. Schon der Umstand, dass die Deutlichkeit dieser Erscheinung von dem jeweiligen Stande der Wiesencultur in dem betreffenden Thale abhängt, sowie dass das sumpfige Quellenterrain durch Delta-Bildungen oder durch den in das Thal herabgeschlemmten Lehm und Löss verdeckt werden kann, lässt keine das Verständniss des Ganzen fördernde Wirkung von einer solchen Ausscheidung erwarten. Neue Folge. Heft 34. 9] 66 Specielle Stratigraphie. B. Eruptivgesteine. Wenn wir von den nur auf secundärer Lagerstätte im Oulm des Kellerwaldes auftretenden Graniten und Quarzporphyren ab- sehen, so bleiben für eine kurze Betrachtung der Eruptivgesteine folgende Gruppen übrig 2). Diabas-Mandelstein Dm. Der Diabas-Mandelstein, der ausschliesslich auf der NW.- seite des Silurischen Quarzit-Zuges in dem mittleren Gebiete des Kellerwaldes zwischen Dodenhausen, Battenhausen, Hüttenrode, Armsfeld, Odershausen, Braunau, Gershäuser Hof, Neugesäss in mächtigen Zügen bezw. Lagern auftritt, kennzeichnet sich schon äusserlich durch die eigenthümlichen Absonderungsformen. Das Gestein, ein meist bis zur Unkenntlichkeit zersetztes Schlacken- gestein, besteht aus mehr oder weniger derben brodförmigen Ein- zelkörpern, die derart über einander liegen, dass zwischen ihnen ursprünglich unregelmässige Hohlräume vorhanden waren, die später von Kalkspath oder Kalk ausgefüllt wurden. In den ein- zelnen Broden sind in der Regel die Blasenräume concentrisch angeordnet. Eine besondere Varıietät des Diabas-Mandelsteins, die ich an einem kleinen Diabasvorkommen des Pickelsberges bei Fischbach sowie in einer Pinge des Kalten Baumes bei Battenhausen beob- achtete, enthält bei gleichfalls schlackiger Structur grosse Feld- spath-Krystalle ausgeschieden und scheint den Diabas-Porphyren des Sauerlandes und anderer Gegenden nahe zu stehen. Das Alter der Diabas-Mandelsteine ist tief mitteldevonisch. Man beobachtet sie stets im engsten Zusammenhange mit den Wissenbacher Schiefern, sei es, dass sie ihnen eingelagert sind, sie überlagern oder von ihnen überlagert werden. Ueber ihr !) Die petrographische Bearbeitung der betreffenden Gesteine hat Herr Dr. ©. H. Expuassspörrer in Angriff genommen. Eruptivgesteine. 67 ganz specielles Niveau lässt sich bei den mangelhaften Auf- schlüssen des Kellerwaldes nichts Näheres sagen, Bezüglich des grossen Kalkspath-Gehaltes der Diabas-Mandel- steine und der Ausfüllung der Blasenräume des Schlackengesteins und seiner Zwischenräume (zwischen den einzelnen Broden) mit Caleit geht man wohl nicht fehl, wenn man diesen Kalkgehalt auf Infiltration von aussen her zurückführt. Dabei muss man be- rücksichtigen, dass nach der Zeit der dem älteren Mitteldevon angehörigen Diabas-Mandelsteine die mächtigen Kalkabsätze des oberen Mitteldevons abgelagert wurden, und dass die schwamm- artig porösen Lager des Diabas-Mandelsteins ohne Zweifel mit diesem Kalk absetzenden Meere in Verbindung treten konnten. ‚Eine specifische Eigenthümlichkeit der mitteldevonischen Diabas-Mandelsteine im Kellerwalde ist es, dass sie Rotheisenerze führen. Der. nicht unbedeutende Eisenerzbergbau und der Eisen- hüttenbetrieb, die im Kellerwalde Jahrhunderte lang umgegangen sind, beruhten vorwiegend auf den Eisenerzen des Diabas-Mandelsteins. Dadurch ist es erklärlich, dass wir überall, wo Diabas-Mandel- stein auftritt, Pinge neben Pinge von alten Schächten antreffen, deren Zahl in einzelnen der alten Reviere Hunderte beträgt. Leider wird durch diese Pingen die Klarheit des geologischen Bildes nicht gefördert, auch sind die Stollenbauten späterer Zeiten ver- brochen und völlig unfahrbar. Aktenmaterial und Grubenrisse sind nicht vorhanden. Nur in einem einzigen Falle hatte ich das Glück, einen alten Abbau von Rotheisenstein im Diabas-Mandelstein vor Ort kennen zu lernen, der über die Art des Vorkommens der Erze. Aufschluss gab. Es war das in einem alten, jetzt längst wieder verfallenen Stollen, dessen Mundloch am Nordosthange des Pickelsberges liest, und den der Steiger WESTMEYER aus Bergfreiheit für mich fahrbar machte. Gegenstand des Bergbaues war hier Rotheisen- stein. der sich in den Zwischenräumen der Brode des Diabas- Mandelsteins und in den. grösseren unregelmässigen Mandelräumen befand, die im Kerne der Diabas-Mandelstein-Brode aufzutreten pflegen. Bezüglich der Entstehung dieses Rotheisensteins ist an- Hr 68 Specielle Stratigraphie. zunehmen, dass es sich um metasomatische Verdrängung des ur- sprünglich vorhandenen Kalkes handelt. Körniger Diabas D. Der körnige Diabas des Kellerwaldes ist in ähnlicher Weise, wie der Diabas-Mandelstein derart zersetzt, dass seine mikrosko- pische Untersuchung meist nur wenig erfreuliche Resultate liefert. Makroskopisch zeigt er sehr mannigfaltige Varietäten, unter denen die grobkörnigen und zugleich schlackigen, die mittelkörnigen und die feinkörnigen in den verschiedenen Gebieten des Gebirges reich vertreten sind. Der körnige Diabas gehört stratigraphisch fast ausschliesslich dem Oberdevon an. Speciell seine grobkörnigen Varietäten finden sich vorwiegend in den Gesteinen der Aschkuppen. Er tritt ın Decken auf, die in vielen Profilen mit oberdevonischen Sedimenten abwechseln. Die schiefrige Unterlage solcher Decken ist in der Regel stark im Contact verändert, während die Oberflächen der Decken gern Flusserscheinungen sowie ein Abnehmen der Korn- grösse nach der Abkühlungsfläche hin zeigen. | Körnige Diabase sicher vordevonischen Alters sind bisher nur spärlich ım Kellerwalde nachgewiesen worden und waren zur Zeit der Zusammenstellung der Uebersichtskarte nur erst theilweise bekannt. Es sind das hauptsächlich solche Diabase, welche im Obersilur der Gegend von Densberg und Möscheid sowie in den älteren Gesteinen des Lindenbornes bei Möscheid und bei Hunds- hausen auftreten. Sie sind auf der Karte nicht besonders aus- geschieden worden. Olivin-Diabas Do. Der Olivin-Diabas (Pikrit) tritt im Kellerwalde, wie im Dillen- burgischen mit körnigen Diabasen im gleichen Niveau auf. Ob er etwa Uebergänge zeigt in bestimmte Varietäten des körnigen Diabases, lässt sich an den Aufschlüssen des Kellerwaldes nicht erkennen. | Das Gestein des Olivin-Diabases ist in der Regel stark serpentinisch sersetzt, derart, dass es einen dunkelgrünen lockeren Eruptivgesteine, 69 Sand bildet, in dem unregelmässig rundlich geformte Stücke oder Fladen des frischeren Gesteins mit tiefnarbigen Oberflächen ein ganz charakteristisches Merkgestein bilden. An der Grossen Aschkuppe und nördlich des Dorfes Batten- hausen beobachtete ich in den derben verwitterten Olivin-Diabasen schmale Trümer eines körnigen Diabases. Ein auffällig frisches Handstück dieses Gesteins, welches ich in der Nähe der Grossen Aschkuppe sammelte, erwies sich unter dem Mikroskop als ein sehr grobkörniger Diabas mit sehr grossen Feldspath- Leisten und auffallend grossen Leisten von Apatit. Der zersetzte Olivin- Diabas wird im Kellerwalde Mangels besseren Materials als Sand zum Versetzen des Mörtels ge- wonnen und ist zu diesem Zwecke an zwei Stellen, an der Farrnseite bei Battenhausen und am Rothen Bruch unweit der Grossen Aschkuppe durch Sandgruben erschlossen. In der Sand- grube des Rothen Bruches ist das zersetzte Gestein besonders reich an Zersetzungsmineralien (Öhrysotil, Metaxit etc.). 70 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. Zweiter Abschnitt. Tektonik und deren Begleiterscheinungen. Die ursprünglich mehr oder weniger horizontal gelagerten Sedimente des Kellerwald-Horstes haben im Laufe der geologischen Zeitläufte gewaltige Veränderungen erlitten, die die tektonische Geologie als Faltungen, Zerreissungen, Brüche, Versenkungen, Horste, Gräben, Verschiebungen etc. bezeichnet. Als Endresultat dieser Erscheinungen ist das heutige, durch Abrasion und durch Erosion herausgemeisselte Kellerwaldgebirge zurückgeblieben, dessen mannig- fache Lagerungsverhältnisse uns in der Grundrissdarstellung auf dem Uebersichtsblatte vorliegen. Allgemeine tektonische Lage des Kellerwaldes. Das grössere Gebiet, dem das Gebirge des Kellerwaldes an- gehört, setzt sich aus verschiedenen geologischen Einheiten zu- sammen. Im Westen liegt das Rheinische Schiefergebirge mit seinem präpermischen System in niederländischer (SW.- NO. -) Richtung gefalteter paläozoischer Schichten. Die östliche Randzone des Rheinischen Schiefergebirges, zwi- schen Niedermarsberg und Nauheim ist dadurch tektonisch von Bedeutung, dass in ihr die Schichten unregelmässig staffelförmig nach Osten zur Niederhessischen Senke hin abgebrochen und ein- gesunken sind. Oestlich des Schiefergebirgs-Randes dehnt sich die Nieder- hessische Senke .aus, deren westliche Grenze im grossen Ganzen Allgemeine tektonische Lage des Kellerwaldes. 71 an der Verbreitung der Basaltdecken und ihrer Erosionsreste nach W. hin zu erkennen ist. Die Gleichmässigkeit der Begrenzung der drei grösseren geologischen Einheiten: Rheinisches Schiefergebirge, östliche Rand- zone desselben, Niederhessische Senke, wird nun unterbrochen durch eine Erscheinung, die schon auf Uebersichtskarten von ganz kleinem Maassstabe dem Beschauer in’s Auge springt. Es ist dies das scheinbar halbinselförmige oder nasenförmige Vorspringen eines Gebietes paläozoischer Schichten über den Rand des Rhei- nischen Schiefergebirges hinaus, weit in die Niederhessische Senke hinein nach Osten hin. Es hat sich durch die geologische Untersuchung heraus- gestellt, dass der östliche Theil des halbinselförmigen Vorsprungs ein Horst ist, und dass die auf der Südseite desselben ein- schneidende Bucht von Mesozoicum ein durch Kreuzung von Spalten verschiedener Richtungen entstandener Einbruchs-Halbkessel ist. Aus dieser Complication der Tektonik des Schiefergebirgs- Randes ergeben sich drei neue geologische Einheiten, nämlich das Horstgebirge des Kellerwaldes, die Culm-Brücke von Altenlotheim- Sachsenberg-Somplar und die Rand-Bucht von Frankenberg. Gebiet der Uebersichtskarte. Auf der Uebersichtskarte nimmt der Kellerwald-Horst etwa die Mitte des Blattes ein. Begrenzen wir ihn in der Weise, dass wir alle diejenigen Gebiete hineinrechnen, in denen die älteren paläozoischen Gesteine vom Oulm - Kieselschiefer abwärts auf- treten, so erhält das roh umrissene Gebirge eine Form, die sich derjenigen eines Rhombus nähert, dessen spitze Winkel in der Weise südnördlich gerichtet sind, dass ihre Halbirungslinie annähernd mit dem Meridian zusammenfällt. Auf der Westseite der Meridian-Mittellinie stösst in der nörd- lichen Hälfte des Uebersichtsblattes das Gebiet der Culm-Brücke von Altenlotheim-Sachsenberg an den Nordwestrand des Keller- waldes. Auf der südlichen Hälfte des Uebersichtsblattes stösst die Rand-Bucht von Frankenberg gegen den südwestlichen Rand des Kellerwaldes. Oestlich der Mittellinie des Kellerwaldes legt 70, Tektonik und deren Begleiterscheinungen. sich die 4 bis 10km breite Rand-Zone des Kellerwaldes mit ihren Staffelbrüchen in einem nach Westen offenen Bogen um den Horst des Kellerwaldes herum. In Folge dessen springen in der NO.-Ecke des Uebersichtsblattes sowohl, wie in der SO.-Ecke Gebiete der Niederhessischen Senke mit ihren Basalten in das Kartenblatt hinein. Tektonik des Kellerwald-Horstes im Speciellen. Schon der oberflächlich das Gebiet des Kellerwald-Horstes auf dem Uebersichtsblatte streifende Blick des Beschauers bleibt an bestimmten auffälligen Richtungen haften, die im Bau unseres Gebirges immer wiederkehren. Es sind dies in erster Linie die in südwest-nordöstlicher bis süd-nördlicher Richtung streichenden Schichtenbänder, in zweiter Linie die diese Bänder kreuzenden und abschneidenden, im Durchschnitt südost-nordwestlich verlaufenden rothen Linien, endlich diejenigen gleichfalls in rother Farbe zum Ausdruck gebrachten Linien, welche das Gebiet des Paläo- zoicum’s gegen das Mesozoicum abschneiden. In obigen, äus- serlich stark in’s Auge fallenden Darstellungsformen geben sich die Grundzüge des Gebirgsbaues im Kellerwalde, geben sich zu- gleich die Grundzüge der geologischen Geschichte des Kellerwaldes wieder. a. Tektonik der Streichrichtung des Gebirges. (Die präpermische Faltung und ihre Begleiterscheinungen.) Die in südwest-nordöstlicher bis süd-nördlicher Richtung verlau- ‘fenden Farbenbänder des Kellerwaldes zeigen uns die Grundriss- darstellung des alten, zur jüngsten Oarbon-Zeit entstandenen Falten- gebirges, von dem der Kellerwald und seine paläozoischen Nachbarn, das Rheinische Schiefergebirge, das Allendorfer Gebirge an der unteren Werra und der Harz stehen gebliebene, nicht mit ver- sunkene Bruchstücke darstellen. Der von Südosten her wirkende Gebirgsdruck, der von den Forschern im Rheinischen Schiefergebirge allgemein als wirkende Kraft angenommen wird, hat auf die im Kellerwalde unserer For- schung erhalten gebliebenen Gebiete in der Weise eingewirkt, dass Tektonik der Streichriehtung des Gebirges. 73 er gewaltige Faltenzüge geschaffen hat, Faltenzüge von einheitlich einseitigem Bau. Der Kellerwald zeigt in gleicher Weise, wie seine Nachbarn in hervorragender Weise liexende Falten mit gegen die Druckrichtung geneigter Achsenfläche, bei denen unter Verkürzung oder Auswalzung des Liegendflügels der Sattel zer- rissen und der Hangendflügel überschoben wurde. Um ein gedrängtes Bild der alien Falten und Ueberschiebungen zu geben, könnte ich es versuchen, den Kellerwald in eine An- zahl von Sätteln und Mulden zu zerlegen, wie dies in tektonischen Beschreibungen üblich ist. Beim genaueren Beobachten der Karte erkennt man jedoch leicht, dass die Ausführung dieser Aufgabe in dem arg zerrissenen Kellerwald-Horste unmöglich ist. Wohl kann man in manchen Gebieten des Gebirges, besonders in dem zwischen Battenhausen, Dodenhausen und Odershausen gelegenen Gebiete zerrissene Sättel und Mulden erkennen, aber auch diese lassen sich nur streckenweise verfolgen, und im Uebrigen sind für eine derartige Reconstruction zu viele Fehlerquellen vorhanden. Insbesondere macht auch das Uebersichtsblatt nicht den Anspruch, schon ein fehlerfreies tektonisches Bild der Lagerungsverhältnisse des Gebirges zu geben, wie dies die Specialkarte anstrebt. Ich muss mich daher darauf beschränken, einzelne besonders wichtige Er- scheinungen des alten Faltenbaues herauszugreifen und ihre Be- deutung zu besprechen. Das auffälligste Beispiel von Ueberschiebungen ist das- jenige der Ueberschiebung des silurischen Quarzits auf devo- nische Sedimente, die leider in dem arg querzerrissenen Bilde des Kellerwaldes nicht in der Deutlichkeit zum Ausdrucke kommt, wie in den entsprechenden Gebieten des Rheinischen Schiefer- gebirges und des Harzes. Eine zweite, in ihrer Art sehr merkwürdige Ueberschiebungs- form ist diejenige der devonischen Kalke (mit ihrer Unterlage von Wissenbacher Schiefern) auf die Thonschiefer des mittleren Culm, die südlich von Wildungen in dem zwischen dem Blauen Bruche und dem Dorfe Odershausen gelegenen Gebiete zu beobachten ist!). ) Jahıb, d. Geol. Landesanst. 1894, S. 24, Fig. 3. 74 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. Eine dritte Form der Ueberschiebung zeigt sich im Keller- walde am Pferdsberge und am SW.-Hange des Eulenberges west- lich des Dorfes Löhlbach, wo oberdevonische körnige Diabase auf Culmschiefer überschoben sind. Unzerrissene liegende Falten scheinen sich in der nord- westlichen Grenzzone des Gebirges häufiger zu finden, als in den südlichen Gebieten des Kellerwaldes. Eine solche Falte ist beispiels- weise als Luftsattel gut erschlossen zwischen der Struthmühle und dem Dorfe Frebertshausen. Diese Erscheinung steht mit der Thatsache im Einklange, dass in der nördlichen Hälfte des Rhei- nischen Schiefergebirges die Intensität der Faltung quer zum Streichen nach N. bezw. nach NW. hin abnimmt. Abgesehen von derjenigen Wirkung, die sich in der Grund- rissdarstellung in Farbenbändern von der Richtung des General- streichens geltend macht, giebt es nun noch verschiedene Arten der Druckwirkung, die sich auf der Karte überhaupt nicht, oder nur unter ganz besonders günstigen Verhältnissen zum Ausdrucke bringen lassen. Die einfachste dieser Druckwirkungen ist diejenige, die sich bei Thonschiefern in Form der Schieferung, bei derben Quarzit- und Grauwacken-Bänken in Form der Klüftung nach bestimmten Richtungen äussert. Die Schieferung gehört im Kellerwalde keineswegs zu den seltenen Erscheinungen, sie drängt sich aber dem Beobachter nicht so intensiv auf, wie dies im benachbarten Sauerlande, z. B. bei Winterberg und Züschen, der Fall ist, wo die Schichtung in den gleichmässigen Gesteinen des Lenneschiefers nur dem geübten Auge kenntlich wird. Wie gering die Rolle ist, die im grossen Ganzen die Schieferung im Kellerwalde spielt, das zeigen die Dachschiefer des Hahnberges bei Wildungen und des Urfethals, deren Spaltungsflächen mehr oder weniger vollkommen den Schichtungsebenen entsprechen. Eine Zone intensiveren Ge- birgsdruckes findet sich jedoch nordwestlich der Silur-Ueber- schiebung, die ihren Einfluss besonders auf die dem Silur zunächst liegenden devonischen Kalke ausgeübt hat. Auf diese ist das Si- lur mehr oder weniger direct aufgeschoben. Eine weitere Form der intensiven Druckwirkung ist die in- Tektonik der Streichrichtung des Gebirges. 75 'tensivste Special- Faltung, eine Form des Gebirgsbaues, die im Gebiete des Kellerwaldes ganz besonders schön in die Er- scheinung tritt. Hier fällt zunächst die an und für sich ganz plausible Thatsache auf, dass Schichtenfolgen von ganz bestimmter Anordnung ihrer Specialglieder und Gliedchen der intensiven Fal- tung am meisten zugänglich sind; und zwar sind diejenigen Se- dimentfolgen von der Specislfalkäng unter geeigneten Verhält- nissen am meisten betröffen worden, welche aus dünnen harten Bänken und Bänkchen mit weichen schiefrigen und lettig-schiefrigen Zwischenlagen bestehen. Hierher gehören die devonischen Ammo- nitidenkalke, ganz besonders aber die Kieselschiefer des Culm und des Silur. Andrerseits findet man in den derben Bänken der Grauwacken und der Quarzite weniger Faltung, als intensive Zer- klüftung des Gesteins. Die Einzelheiten der intensiven Faltung haben natürlich für die Kenntniss des Gebirgsbaues kaum irgend welche Bedeutung. Dies muss man besonders demjenigen Beobachter gegenüber be- tonen, der das paläozoische Gebirge als Anfänger betritt, und der des Glaubens st, den Gebirgsbau vermittelst des Compasses und des Pendels ergründen zu können. Ein solcher Beobachter wird bald erkennen, dass die Aufnahme des Streichens und des Fallens in solchen Gebieten intensiver Specialfaltung eine überflüssige und nutzlose Arbeit ist. Andererseits giebt es eine intensive Faltung, die für die Deutung der intimeren tektonischen und stratigraphischen Ver- hältnisse von grosser Wichtigkeit ist. Es ist das der unter dem Namen der »Schuppenstructur« bekannte Schichtenbau, der indess ebenfalls besser durch Kartirung in möglichst grossem Maassstabe, als durch Messung des Streichens und Fallens in den Einzelaufschlüssen erkannt wird. Es scheint, dass die ‘ Schuppenstructur in solchen Modificationen der Gesteinsfolge am ' leichtesten und am vollkommensten entsteht, bei denen die mit 'schiefrigen Lagen wechselnden harten Bänke, bei grösserer Mächtigkeit der ganzen Folge, derart unter sich verschieden sind, dass mit einer Anzahl derber Bänke, die einen Horizont aus- machen, Hunderte von dünnen und dünnsten Bänkchen in einer 76 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. Folge vereinigt sind. Eins der schönsten Beispiele für die Schuppenstructur, bei dem die Zone des @on. discoides die Rolle des Horizontes der derben Bänke vertritt, bieten die devonischen Kalke des Kellerwaldes, soweit ich sie speciell im Kalkplateau der Ense-Hauern, am Gershäuser Hofe, ım Urfe-Thale und am Hohe- lohr genauer kartirt habe. Ein weiteres Beispiel der Schuppenstructur bietet der Silur- Devon-Zug der Gilsa-Berge im südlichen Kellerwalde. Hier ist das Verständniss der Lagerungsverhältnisse noch besonders da- durch erschwert, dass in den dort zu beobachtenden Profilen ausser der tektonischen Ueberschiebung noch die Transgressionen zu beachten sind. (Siehe hierzu die Specialkarte Tafel II. Vergl. auch die geologische Karte des Steinhornes. Jahrbuch d. Geol. Landesanst. für 1899, Taf. XVI). Schliesslich ist noch eine Wirkung des intensiven Gebirgs- druckes zu besprechen, die auf den Ueberschiebungsflächen des Kellerwaldes eine weit verbreitete Erscheinung ist, und die be- sonders in grösseren Complexen von reinerem Thonschiefer zur Geltung kommt. Es ist dies die Verruschelung oder Gang- thonschiefer- Bildung, die man im Culmthonschiefer der Ge- gend von Wildungen besonders häufig beobachtet. Hier zeigen be- sonders die Anschnitte und Klippen des Helenenthals mit dem Sonderrain von Odershausen abwärts wahre Modelle kleiner Special- Ueberschiebungen im mittleren Culm, mit Gangthonschiefern auf den Ueberschiebungsklüften. Diese Klüfte sind in der Regel daran erkennbar, dass auf ihnen Wasser circulirt. Die krummschaligen, kurzklüftigen, glänzend schwarzen Gang- thonschiefer speciell des Culm dienen einer bestimmten Klasse von Betrügern dazu, ungelehrte Landbewohner zur Anlage von Ver- suchsarbeiten auf Steinkohle zu veranlassen. Ein solcher Schwindler hat Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre eine Reihe von Grundeigenthümern im Waldeckischen und in der lmz Hessen-Nassau schwer gebrandschatzt. Coulissen-Verwerfungen. 77 b. Coulissen-Verwerfungen, Die rothen Linien, welche die Schichtenbänder des Keller- waldes mehr oder weniger rechtwinkelig abschneiden, und welche durch eine scheinbare seitliche Verschiebung der durch die Ver- werfungsklüfte getrennten Gebirgsstücke dem Kartenbilde ein sehr charakteristisches Aussehen geben, bezeichne ich als Coulissen- Verwerfungen, während ich unter Coulissen die von je zwei Coulissen-Verwerfungen begrenzten Gebirgs-Schollen verstehe, Die Coulissen-Verwerfungen streichen vorwiegend in der Richtung von SO. nach NW. Diese Richtung entspricht dem Verlaufe des hercynischen Gebirgssystems am nördlichen Harz- rande und dem Verlaufe einer grossen Zahl von Graben-Ein- brüchen in dem zwischen den paläozoischen Gebirgs-Horsten des Rheinischen Schiefergebirges, des Harzes und des Thüringer Waldes gelegenen Trias-Hochlande. Für das Verständniss der Coulissen - Verwerfungen ist zu- nächst der Umstand wichtig, dass der im Kartenbilde zum Aus- drucke kommende Bau zweier benachbarter Ooulissen oft ausser- ordentlich verschieden ist. Dieser Umstand lässt darauf schliessen, dass die Verschiebung der Gebirgs-Schollen (Coulissen) nach Aufreissung der Coulissen-Verwerfungen vorwiegend in ver- ticaler Richtung stattgefunden hat. Wäre die Verschiebung in vorwiegend horizontaler Richtung erfolgt, so müsste man den Bau der Gebirgs-Stücke in jedem Einzelfalle auf beiden Flügeln der Coulissen-Verwerfungen verfolgen können. Es müssten auch schon kleinere Ueberschiebungen über die Verwerfungslinien hinaus ver- folgbar sein, es dürfte nicht, wie man das gar nicht selten beobachtet, eine Coulisse ein durch die Coulissen-Verwerfungen in der Streich- richtung beiderseits abgeschnittenes Schichtenglied führen, welches in den benachbarten Coulissen oder in einer Anzahl benachbarter Coulissen nicht wieder auftritt. Für obige Auffassung ist die Thatsache nicht ganz unwichtig, dass auch die sorgfältigste Specialkartirung der Coulissen-Ver- werfungen auf Grund zahlreicher direeter Beobachtungspunkte immer wieder mehr oder weniger gerade Linien in der Grundriss- 78 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. darstellung ergiebt. Wäre das Einfallen der Verwerfungsklüfte ein flaches, so müssten bei der Grundrisszeichnung ihrer Schnitt- linie mit der Terrainoberfläche Curven entstehen. Wenn, wie oben mehrfach betont wurde, durch die Coulissen- Verwerfungen das Verständniss der Lagerungs-Verhältnisse im Kellerwalde vielfach erschwert wird, so lassen sich doch aus ihrer Grundriss-Darstellung bei sorgfältigem Studium des Kartenbildes mancherlei Schlüsse über das gegenseitige Verhältniss der einzelnen Üoulissen ziehen. Hierfür ein Beispiel statt vieler. Im Gebiete des Urfe-Thales, bei seinem Durchbruche durch den Ostrand des Kellerwaldes, sowie nördlich dieses Gebietes nach Braunau zu, wird der silurische Quarzit mehrfach auf Coulissen- Verwerfungen in nordwestlicher Richtung verschoben. Da wir wissen, dass die Ueberschiebungs-Fläche des silurischen Quarzits über die devonischen Gesteine nach Südosten einfällt, so wissen wir auch, dass die an den Coulissen- Verwerfungen, welche dieses Gebiet durchsetzen, nach Nordwesten vorgeschobenen Ueberschiebungs-Bruchstücke abgesunkene Gebirgsschollen oder Coulissen gegenüber den ihnen südwestlich benachbarten bezeichnen. c. Randverwerfungen. ‚Unter den Randverwerfungen des Kellerwaldes und des Rheinischen Schiefergebirges verstehe ich diejenigen Brüche, an denen das Absinken von dem (stehen gebliebenen) im nieder- ländischen Gebirgssystem gefalteten paläozoischen Gebirge fort, nach der Niederhessischen Senke zu stattgefunden hat. Die Sprunghöhe der Gesammtheit dieses Absinkens von der Auf- lagerungsfläche der permischen Sedimente auf die abradirten Schichtenköpfe des Paläozoicums bis zu den höchsten einge- brochenen Schichten der Hessischen Braunkohlenformation ist natürlich eine erhebliche und dürfte im Durchschnitt 500% erheblich übersteigen. Eine auch nur annähernde Schätzung dieser Sprung- höhe verbietet sich indessen schon aus dem Grunde, weil Bohrungen und. bergmännische Arbeiten, aus denen man eine zahlenmässige Schätzung der Schichtenmächtigkeiten direct herleiten könnte, im ganzen Gebiete nicht zu Gebote stehen. Es ist nun. wohl selbst-. Randverwerfungen, 79 verständlich, dass ein Einbruch von dem Umfange desjenigen der Hessischen bezw. Niederhessischen Senke nicht einheitlich war, dass der Bruch vielfach staffelförmig stattgefunden hat, und dass besonders da, wo ein Horst von mindestens 10 Quadratmeilen Flächenraum, der Horst des Kellerwaldes, inmitten des Abbruchs- gebietes stehen blieb, noch eine Anzahl Specialerscheinungen zur Geltung kommen musste. Beginnen wir im Osten des Uebersichtsblattes, so sehen wir zunächst, dass der definitive Abbruch der Schichten zur Nieder- hessischen Senke hin einen grossen, nach Westen offenen Bogen um den Kellerwald herum beschreibt; hiermit correspondirend springt in der Südostecke sowohl, wie in der Nordostecke des Kartenblattes der Basalt mit den hessischen Braunkoblenbildungen nach Westen hin in das Gebiet des Blattes hinein vor, während das Auftreten beider Bildungen im mittleren Theile des östlichen Kartenrandes, der zugleich dem östlichen Vorsprunge des Keller- wald-Horstes entspricht, nicht mehr beobachtet wird. Die definitive Randverwerfung der eigentlichen Nieder- hessischen Senke verläuft im Südosten von Treysa über Allendorf, Michelsberg, Dorheim, Arnsbach, Stöckelbacher Mühle, Geismar, Züschen. Wie man bei dem Verfolgen dieser Linie auf der Karte sieht, erfolgt das Abspringen der Haupt- Linie in der Weise, dass es um die Abbruchszone des Kellerwaldes herum, und zwar in tangentialer Richtung zu dem durch diese Bruchzone gebildeten Bruchbogen verläuft. Die Randverwerfung, bezw. die aus Einzelverwerfungen com- binirte Verwerfung, welche das Paläozoicum des Kellerwald- Horstes begrenzt, wird bezeichnet durch die Punkte Geismar (b. Frankenberg), Bockendorf, Halgehausen, Herbelhausen, Möscheid, Gilserberg, Teufelsberg, Strang, Hundshausen, Jesberg, Reptig, Wickershof, Wiesenmühle, Zwesten, Braunauer Warte, Blauer Bruch, Alt-Wildungen, Grund-Mühle, Aftholdern, Buhlen, Waldeck (Stadt). Auf der NW.-Seite des Gebirges sind die Aufnahmen noch nicht so weit vorangeschritten, dass man aus ihnen ein Bild entnehmen könnte, wie weit hier die Grenzen des Horst-Gebirges durch scharf hervortretende Verwerfungen gekennzeichnet sind. 80 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. Innerhalb des durch obigen Verlauf begrenzten Gebietes lassen sich nun an einigen Strecken des Kellerwald-Randes prächtig aus- gebildete Staffelbrüche beobachten, so in der Gegend zwischen Allendorf und Herbelhausen, westlich von Möscheid, östlich von Gilserberg, südlich von Hundshausen, südlich von Jesberg, südlich von Reptig, besonders aber in der weiteren Umgebung von Bad Wildungen. Diese Staffelbrüche kommen im Kartenbilde in der Regel in der Weise zum Vorschein, dass ausserhalb einer inneren Parallelverwerfung zur Randverwerfung des Horstes an den Thal- rändern das Paläozoicum heraustritt, das von der Zechstein- formation (allen oder mit auflagernden Platten von . unterem Buntsandstein) überlagert wird. Im paläozoischen Gebirge des Kellerwaldes selbst sind Ver- werfungen vom Alter und von der tektonischen Bedeutung der Randverwerfungen keineswegs selten. Da die Entscheidung der Frage, ob jüngere oder ältere Verwerfungen vorliegen, nicht immer einfach ist, so wird man es verständlich finden, dass ich bezüglich dieser Classificirung mich ganz besonders vorsichtig aus- drücke und nur zweifellos jüngere Verwerfungen zu den Rand- verwerfungen hinzurechne. Zu diesen Randverwerfungen des eigent- lichen Gebirgshorstes gehören ausser den soeben besprochenen inneren Staffelbrüchen ein grösserer Theil der Störungen des Hohelohr; die in den Gilsa-Bergen zwischen Steinhorn und Hemberg verlaufende, das ältere Silur vom jüngeren (mit Devon und Culm) trennende Linie; endlich die grösseren Süd-Nord-Ver- werfungen der Gegend von Bad Wildungen, auf denen zum Theil die bedeutenderen Mineral-Quellen entspringen. Unter diesen treten die Verwerfungen der Thalquelle, der Georg Victor-Quelle und der grösseren Quelle von Kleinern besonders auffällig auf dem Kartenbilde heraus. Die Specialkarte wird noch eine grössere Anzahl von inneren Randverwerfungen des Kellerwald-Horstes bringen, auf die hier einzugehen nicht zweckmässig erscheint. Zum Schlusse des Kapitels über die Randverwerfungen erwähne ich noch zwei Erscheinungen, von denen die erstere namentlich für gewisse Fragen der praktischen Geologie von Bedeutung ist. Es ist dies die mauerartige Umwallung des paläozoischen Gebirgs- Gänge. 8] Horstes durch unteren Buntsandstein. Da der untere Buntsand- stein wegen der Wechsellagerung dünner Sandsteinbänke mit thonig- oder lettig-schiefrigen Sedimenten als relativ undurchlässiges Gebirgsglied bezeichnet werden muss, so ist sein mauerärtiges Abschliessen des Paläozoicums einer natürlichen Stau-Mauer ver- gleichbar, die für die Wasserführung des Gebirges eine grosse Rolle spielt. Eine zweite interessante Erscheinung im Gebiete des Keller- wald-Randes ist das Auftreten eines Röth-Muschelkalk-Grabens zwischen Treysa und dem Ziegenkopfe bei Jesberg, den man wohl als secundäre Begleiterscheinung des staffelförmigen Ab- bruches der Schichten nach der niederhessischen Tertiärversenkung hin auffassen muss. Begleiterscheinungen der Tektonik des Kellerwaldes. Der Umstand, dass der Kellerwald ein in sich abgeschlossenes Gebirge von complicirtem Bau ist, lässt in ihm und an seinen Rändern Beobachtungen über den Zusammenhang zwischen Ge- steinsfolge und Verwerfungsklüften auf der einen Seite, bestimmten geologischen Erscheinungen auf der anderen Seite in einer Weise zu, wie dies bei anderen weniger isolirten Gebirgen von so ge- ringem Flächenraume kaum der Fall sein dürfte. a. Gänge. Ausfüllung der Klüfte des Gebirges durch mineralische Massen findet sich im Kellerwalde in hervorragend häufiger Weise. Besonders in den Klüften von tektonischer Bedeutung (Ueberschie- bungen, Coulissen-Verwerfungen, Randverwerfungen) beobachtet man das Auftreten von Gangmineralien überall leicht, wo Auf- schlüsse vorhanden sind. Da jedoch im Kellerwalde ein Bergbau heute nicht existirt, und da die älteren Grubenbaue seit vielen Jahren verlassen und unfahrbar geworden sind, so muss sich der beob- achtende Geologe in der Regel mit der Kartirung von Quarz und unreinem, kieseligem Brauneisenstein begnügen, die das Ausgehende der auf den Verwerfungsklüften aufsetzenden Gänge zu bilden pflegen. Neue Folge. Heft 34. 6 82 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. Die Gangausfüllungen der Ueberschiebungen sind, wo sie be- obachtet werden, untergeordneter Natur; sie zeigen sich in dem ruscheligen Gangthonschiefer schnürenartig und unzusammen- | hängend. Die Ooulissen- und Randverwerfungen dagegen weisen derbe Gangmassen auf, die als unreiner kieseliger Eisenstein oder als kieselige Gangbreccie nicht selten Klippen bildend zu Tage treten. Solche Klippenbildungen finden sich am Katzenstein bei Wildungen, am Auenberge, über der Hundsdorfer Mühle, am Schierberge, am Wilm, an der Grossen Aschkuppe und in der Gegend von Hüddingen. An verschiedenen Stellen ist unter dem Gang-Ausgehenden im Mittelalter Bergbau auf Bleiglanz und auf Kupferkies getrieben, so an der Grossen und Kleinen Leuchte, im Dorfe Armsfeld, am Auenberge, am Silberberge bei Hundsdorf und bei Hüddingen. Gänge, die keinem bestimmten Verwerfungs - Systeme an- gehören, die nur in einem Theile ihres Verlaufes als Verwerfer auf- treten, beobachtete ich in der Gegend von Fischbach und in der Nähe von Löhlbach. Von diesen führt der letztgenannte, am Westrande des Hain im Culmschiefer zu Tage tretende dichten Schwerspath und Kupferkies. Späthiger Schwerspath tritt ausserdem noch auf der Rand- verwerfung des Kellerwaldes im Dorfe Zwesten und nördlich des - Dorfes auf. Das gangartige Auftreten von Bleiglanz in der Gegend von Bringhausen a. d. Edder gehört nicht mehr in das Gebiet des Kellerwaldes und kann hier nicht berücksichtigt werden, da sein Zusammenhang mit dem Bau des Gebirges noch nicht klar ge- lest ist. I Was der Gegenstand des Bergbaues am sogenannten Silber- stolln bei Densberg und in den über ihm liegenden Schacht- Pingen gewesen ist, liess sich nach den Halden-Gesteinen nicht sicher ermitteln. Ein im Jahre 1898 von mir nnternommener Versuch, den Stolln fahrbar zu machen, musste aufgegeben werden, da das Gebirge am Stollnmundloche zu stark verbrochen war. Im grossen Ganzen ist das Auftreten von Gängen im Keller- walde in ähnlicher Weise an die Verwerfungen, insbesondere an Wasserführung, 83 die Querverwerfungen gebunden, wie im Oberharze, Ueber ihre wirthschaftliche Bedeutung lässt sich in keiner Weise ein Urtheil fällen, da in ihnen bisher keine genügenden Aufschlüsse existiren. Auch ist es nicht wahrscheinlich, dass ohne zufällig gemachte werthvolle Funde solche Aufschlüsse etwa veranlasst werden. Die besonders im Mittelalter auf Waldeckischem Gebiete be- triebenen Gruben von Bergfreiheit u. a. ©. haben (theils in Lager- form, theils in gangförmigen Vorkommen) ab und zu schöne An- brüche von Kupferkies ergeben, wie aus alten Chroniken zu er- sehen ist, jedoch herrscht unter den Fachmännern, welche sich mit diesem alten Bergbau beschäftigt haben, die Ansicht, dass die guten Anbrüche viel zu dünn gesäet seien und viel zu rasch aus- keilten, um einen regelrechten Betrieb zu lohnen. b. Wasserführnng. 1. Für die Oirculation des Wassers im Gebirge ist in erster Linie maassgebend der Wechsel relativ durchlässiger Schichten mit relativ undurchlässigen Schichten. a. Zu denjenigen klüftigen und daher relativ durchlässigen Gesteinen, welche wegen ihrer grösseren Mächtigkeit in gleichmässiger, nicht durch undurchlässige Sedimente unterbrochener Beschaffenheit für die Wasserführung des Gebirges wichtig sind, gehören im Silur der Wüstegarten- Quarzit, der Grauwackensandstein des Ortberges, die Kieselschiefer der Schiffelborner Schichten, die Grauwacken und Kieselschiefer der Hundshäuser Grauwacke. die Grauwacken der Urfer Schichten. Im Unterdevon bestehen die Michelbacher Schichten vor- wiegend aus relativ durchlässigen Grauwacken. Im Mitteldevon dürfte der Grauwackensandstein des Hahn- berges da, wo er mächtiger ist und nicht mit Thonschiefern in dünnen Bänken wechsellagert, als relativ wasserdurchlässig be- zeichnet werden können. Die devonischen Kalke des höheren Mitteldevon und des Oberdevon wechseln vielfach mit thonigen Gesteinen und dürften deshalb als wasserdurchlässige Schichten nicht denselben Werth für Gr 84 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. die Beurtheilung der Wasserverhältnisse haben, wie etwa der Massenkalk im Wetzlarischen und in Westfalen. Unter den höheren Sckichten des Oberdevon dürften die Quarzite, Arkosen und Grauwackensandsteine der Aschkuppen wegen ihrer zum Theil recht grossen Verbreitung im Kellerwalde und wegen ihrer zum Theil relativ grossen Feiheit von Schiefer- zwischenlagen als relativ durchlässige Schichten in Betracht kommen. Der Culm-Kieselschiefer, der im Durchschnitt 40° Mäch- tigkeit zu erreichen scheint, ist wegen seiner grossen Klüftiskeit als relativ durchlässig für Wasser zu bezeichnen. Die Culm-Grauwacke nebst dem groben Conglomerat ist viel- fach derb und klüftig und daher relativ durchlässig für Wasser. Dasselbe gilt von den derberen Conglomeraten, Dolomiten und Kalken der Zechsteinformation, von den Bausandsteinen des Buntsandsteins, von den derberen Kalkbänken des Muschel- kalkes, von den gröberen Kiesen der jüngsten Tertiärbil- dungen, von den derberen Terrassenschottern des Diluviums. Zweifelhaft dagegen erscheint mir in vielen Fällen der an und für sich sehr mächtige Quarzitschutt im Kellerwalde, da er sehr häufig in ein thoniges Zwischenmittel eingebettet ist, das, mag es aus der Zerzetzung von Thonschiefern, mag es aus der Aufarbeitung von Thonen der jüngsten Tertiärbildungen herrühren, dem Ganzen einen relativ hohen Grad von Un- durchlässigkeit verleihen kann. Man wird also bei der Beur- theilung dieser Schuttbildungen für die Wasserführung des Gebirges darauf Rücksicht nehmen müssen, ob sie rein sind oder ob sie mit thonigem Zwischenmittel auftreten. Von den Eruptivgesteinen des Kellerwaldes (Diabas- Mandelstein, körniger Diabas und Olivin-Diabas) und seiner Rand- gebiete (Basalt) dürften nur diejenigen Gesteine einigermaassen wasserdurchlässig sein, welche relativ frisch, in derberen, klüftigen Massen auftreten. In dieser Beziehung sind besonders die Diabase des Kellerwaldes mit Vorsicht zu beurtheilen, da sie nicht selten durch hochgradige Zersetzung zu einem thonigen, wenig durch- lässigen Gestein umgewandelt worden sind. b. Relativ undurchlässige Gesteine sind naturgemäss alle Wasserführung. 85 Schichten von Thonschiefer, Thon und Lehm, mögen sie als ein- zelne Lagen oder als grössere Complexe in den Gebirgs-Profilen wiederkehren. Als relativ undurchlässige Bildungen von grösserer Mächtigkeit sind im Kellerwalde nachfolgende Se- dimentreihen für die Beurtheilung der Wasserführung des Gebirges von Wichtigkeit: Im Silur: Die Thonschiefer der Urfer Schichten, die Mö- scheider Schiefer, die Thonschiefer und Kiesel- gallenschiefer der Steinhorner Schichten. Im Devon: Die Wissenbacher Schiefer, die Öypridinenschiefer. Im Culm: Die Thonschiefer des mittleren Culm. In der Zechsteinformation: Die rothen und weissen Letten, die Thone und Thonmergel der oberen Zechsteinformation. Im Buntsandstein: Die mächtige Wechsellagerung tho- niger Lagen und feinkörniger, dünnbankiger Sand- steine im unteren Buntsandstein (mit Ausnahme der Bausandsteinzone an seiner Basis), die rothen und hellen Thone und Letten des oberen Buntsandsteins. Im Tertiär: Die Thone und Letten der hessischen Braun- kohlenformation und der jüngsten Tertiärbildungen. Im Diluvinm: Die Lehme und Lösse der flachen Thal- gehänge. Im Alluviunm: Der Auelehm und die alluvialen Thone, welche letztere vielfach unter dem Flusskiese des Alluvialbettes beobachtet werden, und die eine weite Verbreitung zu haben scheinen. Letzteres ist für die Anlage von Thalsperren wichtig. In der obigen gröberen Classificirung der Sedimente nach ihrer Durchlässigkeit sind viele kleinere Sedimentfolgen unberück- sichtigt geblieben, die bei einem so complieirten Gebirgsbaue, wie es derjenige des Kellerwaldes ist, keine besondere Beachtung verdienen, die jedoch unter einfachen Verhältnissen und bei flacher Lagerung beachtet werden müssten. Ebenso sind solche Sediment- folgen, deren Verhalten gegen das Eindringen des Wassers häufiger im Profil wechselt, wie Grauwacken- und Quarzit-Bänke in häufiger 86 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. Wechsellagerung mit Thonschiefer, hier nicht besonders berück- sichtigt, da das für die Zwecke dieses allgemeinen Bildes zu weit führen würde. Das Hauptgewicht ist jedenfalls in unserem Ge- biete auf das Vorhandensein mächtiger kräftiger, relativ durchlässiger Gesteinsfolgen zu legen, sobald es sich um die Beurtheilung der Wasserverhältnisse handelt. 2. Die Beurtheilung der durchlässigen Gesteine als Wasser- bringer wird nun aber ganz wesentlich beeinflusst durch das Vor- handensein der verschiedenartigen und verschiedenalterigen Quer- verwerfungen!), welche das Gebirge durchsetzen und den Zu- sammenhang der durchlässigen Gesteine unterbrechen. Das in diesen letztern circulirende Wasser wird aufgefangen von den Klüften der Coulissen-Verwerfungen. Diese‘ wiederum münden in die Rand-Verwerfungen aus, welche den Horst des Keller- waldes begrenzen und ibn durchsetzen. Obiges Verhalten der Verwerfungsklüfte zu einander. besitzt eine gewisse Analogie mit dem Verhalten des Hauptflusses zu den Nebenflüssen, und es ist nun eine wichtige Thatsache, dass nach den im Kellerwalde ge- wonnenen Erfahrungen diesem Verhalten auch die auf den Verwer- fungsklüften als Quellen austretenden Wassermengen entsprechen, so dass man etwa den Satz aufstellen kann: »Bei sonst gleichen Bedingungen (Gesteinsdurchlässigkeit auf beiden Flügeln der Verwerfung, Höhenlage des Quellenaustrittes ete.) ist die Wasserabgabe der auf Verwerfungsklüften austretenden Quellen um so grösser, je jünger die sie bedingende Ver- werfung ist«. Dementsprechend zeichnen sich die auf den Schnittpunkten der Randverwerfungen mit Thälern zu Tage tretenden Quellen durch starke Wasserabgabe (bis zu 70 Liter in der Secunde) so- wie durch die wichtige Eigenschaft aus, dass ihre Wassermenge von trockenen Jahren oder Jahreszeiten anscheinend wenig oder gar nicht beeinflusst wird. !) Die streichenden Störungen (Uebersehiebungen) spielen naturgemäss nur eine untergeordnete Rolle, da sie ebenso wie die durch sie gestörten durchlässigen oder undurchlässigen Schiehtenglieder von den Querverwerfungen abgeschnitten werden. Säuerlinge. gm Als solche starke Quellen, die auf Randverwerfungen aus- treten, erwähne ich diejenige von Kirschgarten, die Quelle, welche im Schweinfe-Thale zwischen Seelen und Bockendorf liegt, die Quelle von Sehlen, von Strang, von Zwesten und den Grossen Brunnen bei Wildungen. Auf die Resultate meiner Untersuchungen in der Gegend von Frankenberg, durch welche die obigen Ausführungen in mancher Beziehung nicht unwesentlich ergänzt werden, kann ich hier nicht eingehen. Sie sind publicirt im Januar-Hefte 1901 der Zeitschrift für praktische Geologie. | Im eigentlichen Kellerwalde haben nur die in der Nähe des Dorfes Dodenhausen zu Tage tretenden Quellen grössere Bedeutung. Obwohl hier die Bedeckung des Anstehenden durch Diluvium eine ganz scharfe Deutung des tektonischen Bildes nicht gestattet, so ist es doch nach dem geologischen Gesammtbilde sehr wahrscheinlich, dass (jüngere) Süd-Nord-Störungen die Ursache der starken W asser- abgabe sind. c. Säuerlinge. Am Östrande des Rheimischen Schiefergebirges und am W est- rande der Niederhessischen Senke steht das Auftreten von kohlen- säurehaltigen Mineralquellen in so auffälligem Zusammenhaunge mit dem Bruchsysteme, welches den Einbruch der Niederhessischen Senke einerseits, das Austreten der Basalte andererseits begrenzt, dass man über den Zusammenhang des Kohlensäure-Austrittes mit diesen gewaltigen Phänomenen ebensowenig im Zweifel sein kann, wie man es bezüglich des Zusammenhanges von Verwerfungen und Wasserführung des Gebirges ist. Schwieriger ist schon die Frage, wie es zu erklären ist, dass kohlensäurehaltige Wasser speciell gerade an denjenigen Punkten auftreten, an denen sie beobachtet und von den Menschen nutzbar gemacht worden sind. Wenn man die Erfahrungen zu Rathe zieht, die in neuerer Zeit bei dem Ansetzen von Bohrlöchern auf Kohlensäure gemacht werden, so gewinnt es den Anschein, dass wir uns die Umgebung solcher Kohlensäure führenden Ver- werfungsklüfte, soweit die Schichten klüftig und daher auf- nahmefähig sind, und soweit sie durch mehr oder weniger 88 Tektonik und deren Begleiterscheinungen. undurchlässiges Deckgebirge geschützt sind, als imprägnirt mit Kohlensäure vorstellen müssen, deren Aggregatzustand jedoch nicht der gasförmige, sondern vermuthlich der flüssige it). Werden diese Kohlensäure führenden Schichten durch natürliche Klüfte oder durch künstliche Verletzung (Bohrungen) der atmosphärischen Luft zugänglich, so entstehen die durch ihre Intensität bekannten Ausbrüche von Kohlensäure- gas und Wasser. Da für die Annahme solcher stockartigen Lager- stätten von Kohlensäure immerhin eine gewisse Tiefe voraus- gesetzt werden muss, und da wir nicht in der Lage sind, den speciellen Bau und Verlauf einer Verwerfungskluft von der Ober- fläche her zu berechnen, so entgeht uns in Folge dessen die Mög- lichkeit, nach dem Bau des Gebirges im Voraus zu sagen: An der und der Stelle einer Randverwerfung tritt ein Säuerling aus. Das aber wissen wir bestimmt, dass nur die jüngsten Verwerfungen, die Randverwerfungen im Gebiete des Kellerwaldes bisher als kohlensäurehaltiges Wasser führend festgestellt worden sind. Die Säuerlinge des Uebersichtsblattes sind, von S. angefangen, folgende: Der sogen. Salzbrunnen, welcher am oberen Ende des Dorfes Reptig im Gilsathal-Alluvium liegt; eine der Quellen, welche westlich der Keilmühle an der Niederurfer Strasse im Alluvium der Schwalm austreten; die zahlreichen Mineralquellen der Gegend von Wildungen (Thalquelle, Stahlquelle, Helenen- Quelle, Königsquelle, Georg Vietor-Quelle, Reinhardshäuser, Reitzenhagener Quelle, nebst einer kleinen Zahl untergeordneter Quellen). Endlich kommt die Quelle in Betracht, welche zwischen Geismar und Fritzlar im Elbe-Thale austritt. Von all’ diesen Quellen lässt sich — mit einziger Ausnahme der Helenen-Quelle — ihre Lage auf einer Randverwerfung nachweisen. Die Helenen-Quelle liegt jedoch in einem derart verworfenen Gebiete, dass lediglich die Schwierigkeit festzustellen, welcher Verwerfung ihr Austreten zu verdanken sei, den im obigen Satze ausgesprochenen Zweifel über die Veranlassung ihres Austritts veranlasst. 1) Nach Fresenuvs. unıtTgs -uoaa(]-dorun "Uoaa-[epTm "uoaa(L-10q0 Ge ologis che Übersichtskarte des KELLERWALDES Nach den eigenen Aufnahmen, mit Berücksichtigung des Materials für das Blatt Waldeck-Cassel, entworfen von Dr. A.Denckmann. Abhandl; d. König). Preuss. geol. Landes: anstalt. Neue Folge, Heft AXXIV Taf. 1 Mies ‚Schiefer Gulm- Thon ‚schiefer: Grap E Aiesı ‚Feldspathreichı ° Scht Graurvackein cut 17 & o© ® Kir. = sc = en te ii A ea far 4 VA 1 Untere u. mittlere \| Zeeistantzrmation Zechsteinformation. Wessenbacher Ss y 3 Eh, 2 FRON < ) DR, \ Sm ‚Schiefer. y ie Su Buntsandsteinformation. Grauroackensand - stein des Halmberges || vatıt | Muschelkalk. Azuper. Quarziteudrko- ‚sen derAschkuppen. 1: 1500000, Geologisch. bearbeitet. von A, Denckmann 1896-98. Ban Fe I, + — - Diluvium. Alluvium Eruptivgesteine | ı BEN BE I; 2 ei] [ | — | 3= we = J Alussschottereinhei- lehmunilLäss. Quarzitsehutt des Ebener Thalboden. Diab mischen Gesteine, Kellerroaldes der Gernüsseı mi ‚Diabas Olivin-Diabas Basalt Terwerfungen onisch. (obendevonisch.. nur sum Theil von d gatrennt. Geologische Karte des Hohelo im Kellerwalde. Abhandl.d. Kkönigl. Freuss. geol. Landesanstalt, Neue Folge: Heft AXXIY- 1:25000. hr Tafel 2 D (TEP-- i) 9 A 2 - p: | A N erbelhausen } ee Spodu Geologisch bearbeitet von A.Denckmann 1898 u Farben -Erklärung, u Silur Mitteldevon lith.Anst.v. Apmann & Pillraeier in Cassel Tieferes,kalkiges IS Unterdevon Räckling-Schuefer. Michelbacher Schichten Wissenbacher Schiefer trat Günteröder Kalk Höhenres, schiefrig-sandiges Überdevon \ Odershänser Kalk und Büdesheimer Schiefer Zone des bonialites dis- und _Adorfer Kalk eoides Unter-Carbon x te] TIRN E Ben € 2 ERERILREER, = Ben] N B22 TEREN| “s Devonische Kalke, Gypridinen-Scuefer. _Aschkuppen- Auarzit Harte Schiefer des Gum -Kieselschzefer Gelm -Thonschiefer QGulm- Graumwacke ungegliedert Hohelohr. Zechsteinformation. Buntsandsteinformatior Diluvium Alluvium rd 1: = = — — Grobe Conglomerate delteres Frankenber- . Fermische Sandsteine Unterer Bantsandstein, Quarzıt-Schutt. des Lehm der flacher Alltariumv. Diabas-Mandelsteirv drcug ger Conglomerat. mit Geismarer liupfer- Küellerwaldes Thalgehänge Eruptivgesteine .-. KörnigerDiabns Grenzlinien Dlwwin-Diabas. Kleine körnige.Dixbase in harten Schiefern, ungegliedert Abhandl.d Königl. Preuss. geol. Landesanstalt. Neue Folge. Heft XXXIV. der Silurbildungen in den Gilsabergen bei Densberg. 100 200 300 #00 500 IM Berliner Lithogr. Institut. Silur. NN NININSS| Urter Graumackeu.Schie - ; Grobe Graumacken MöscheiderSchiefer. Wästegarten - Ihonschiefer Era ae® isn. Quarzit. Graumackenschiefer WmST. Graumacken, Graumackensandstein : Unter Devon. Mittel Devon. Ober Devon. ENRHRNBIINTT N | | Graumackensandstein Rückling-Schiefer. des Ortberges.. Üdungen des BESSERE E Gulm-Thonschiefer, Feldspathreiche Grau- Culm- Graumacken, Grobe Conglomerate Jüngste Tertärbildungen en. körnigenDiabas. z.ITheilm.kalkign mackein Cut. in ug. untenkies, in derMitte b : BE Dr F 2 8 ‚gelber Sand,oben rothe Diluvium. Alluvium. Eruptiv Gest., Thoneundletten. ra] | 2: ] BEN _-; | _— Ouarzit-Schudt des Flussschotterein- LehmundlLöss. EbenerThalboden _körnigerDiabas. _Hundpunkte von Verwerfungen. Lellerwaldes. heimischer Gesteine. der Gewässer: Graptolitken. Veröffentlichungen der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt. Sämmtliche Karten und Schriften sind durch die Vertriebsstelle der Köniel. geologischen Landesanstalt in Berlin N., 4, Invalidenstrasse 44, direct gegen Nachnahme, oder auch durch jede Buchhandlung zu beziehen. Die Simon Schropp’sche Hof- Landkartenhandlune (EB Neumann) Berlin W., Jägerstrasse 61, hält sämmtliche Veröffentlichungen auf Lager. Die mit + bezeichneten Veröfientlichungen beziehen sich auf das Flachland, alle übrigen auf das Gebirgsland. "3 I. Geologische Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Im Maafsstabe von 1: 25000. Die Karten erscheinen in Lieferungen, jedoch ist auch jedes Blatt einzeln käuflich und kostet, mit dem zugehörigen Heft Erläuterungen 2 Mark. Bei Bestellungen ist die-Nummer der Lieferung (siehe Karten-Verzeichniss A) oder der Name des Blattes und des Bezirkes (siehe Karten-Verzeichniss B) anzugeben. Weitere Mittheilungen über Bohrkarten, handschriftliche Auszüge, Sonderaufnahme von ie und Untersuchung derselben auf Meliorationsmittel befinden sich am Schlusse dieses Ver- zeichnisses. A. Karten-Verzeichniss nach Lieferungen geordnet. Mark Lieferung 1. Blatt Zorge)), Benneckenstein!), Hasselfelde!), Ellrich!), Nordhausen !), Stol- Der De EL 5 a = Buttstedt, Eckartsberga, Rosla, Apolda, Magdala, Jena)... .. 2B— » .Worbis, Bleicherode, Hayn, Ndr.-Orschel, Gr.-Keula, Inmenrode . . 12 — » Sömmerda, Cölleda, Stotternheim, Neumark, Erfurt, Weimar . . . 2— 'Gröbzig, Zörbig, Petersberg . a er re ne: » _Ittersdorf, *Bouss, *Saarbrücken, *Dudweiler, Lauterbach, Emmers- weiler, Hanweiler (darunter 3 * Doppelblätter) . - - . 2.2... 2B— s » .Gr.-Hemmersdorf, *Saarlouis, *Heusweiler, *Friedrichsthal, *Neun- kirehen (darunter. 4 * Doppelhlätter „1 . nn zn: _ » 8& » _ Waldkappel, Eschwege, Sontra, Netra, Hönebach, Gerstungen . . . 12 — & » Heringen, Kelbra (nehst Blatt mit 2 Profilen durch das Kyffhäuser- gebirge sowie einem geogn. Kärtchen im Anhange), Sangerhausen, Sondershausen, Frankenhausen, Artern, Greussen, Kindelbrück, NYVYNVNYNVY D DZ N Supp» Y Schillingstädt sc: SEE a we 13 — DO: » . Wincheringen, Saarburg, Beuren, Freudenburg, Perl, Merzig . . . 12— Dale » f Linum, Cremmen, Nauen, Marwitz, Markau, Rohrbeck . . . . . . 12— Bi » Naumburg a. $., Stössen, Camburg, Osterfeld, Bürgel, Eisenberg . . 12 — » 13. » Langenberg, Grossenstein, Gera!), Ronneburg ME » 14. > Oranienbure, Hennigsdorf, Spandaow.ı. 2. u. a nn. 8 >=. 18: » Langenschwalbach, Platte, Königstein, Eltville, Wiesbaden, Hochheim 12 — » 16. » _ Harzgerode, Pansfelde, Leimbach, Schwenda, Wippra, Mansfld . . 12— » 17. » Roda, Gangloff, Neustadt a. d. Orla, Triptis, Pörmitz, Zeulenroda . . 12 — » »18.. ..»° Gerbstädt, Cönnern, Eisleben, Wettin . - ». 2 2. 2. 2 0. . > ER » . Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelroda, Querfurt, Schafstädt, Wiehe, Bibra, Freiburg er Er 2528 » + Teltow, Tempelhof, *Gr.-Beeren, *Lichtenrade, Trebbin, Zossen (darunter 2:=2mit Bohrkarte und Bohrregister) „ .. 0... mu! . 2, BZ » 21. » Rödelheim, Frankfurt a.M., Schwanheim, Sachsenhausen . . . . . 9— 1) Zweite Ausgabe. Lieferung 22. Blatt Ketzin, Fahrland, Werder, Potsdam, Beelitz, Wildenbruch . 23. » » Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf en beiden letzteren mit je 1 Profiltafel und 1 geogn. Kärtchen) » Tennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andisleben . » Mühlhausen, Körner, Ebeleben . . » + Cöpenick, Rüdersdorf!), Königs- -Wusterhausen, Alt- Hartmannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorf . . NA » Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Gerode . . » Osthausen, Kranichfeld, Blankenhain, Kahla, Rudolstadt, Orlamünde » + Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Bernau, Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt-Landsberg. (Sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister) . e » Eisfeld, Steinheide, Spechtsbrunn, Meeder, "Neustadt an der Heide, Sonneberg ale », Limburg, Eisenbach (nebst 1 Tagerstättenkarte), Feldberg, Kettenbach (nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein . » 7 Calbe a.M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke, Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . 5 16930 » Schillingen, Hermeskeil, Losheim, Wadern, Wahlen, Lebach © » T Lindow, Gross - Mutz, Klein - Mutz , Wustrau, Beetz , Nassenheide. (Mit Bohrkarie und Bohrregister) » f Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bauıme, Garlitz, Tremmen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » Hersfeld, Friedewald, Vacha, Eiterfeld, Geisa, Lengsfeld » » Altenbreitungen, Wasungen, Oberkatz (nebst 1 Profiltafel), Meiningen, Helmershansen (nebst 1 Profiltafel) . » f Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, | Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) ie: : nr » Gotha, Neudietendorf, Ohrdruf, Arnstadt er Babes IE » Saalfeld, Ziegenrück, Probstzella, Liebengrün.. . . » Marienberg, Rennerod, Selters, Westerburg, Mengerskirchen, Monta- baur, Girod, Hadamar (nebst 1 Lagerstättenkarte) »r Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Schernebeck, Weissewarthe, Genthin, Schlagenthin. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . ; » f Rehhof, Mewe, Münsterwalde, Marienwerder. (Mit Bohrkarte En Bohrregister) : » _ Coblenz, Ems (mit 9 Lichtdrucktafeln),. Schaumburg, Dachsenhausen, Rettert » Melsungen, Lichtenau, Altmorschen, Seifertshausen, Ludwigseck, Rotenburg 3 » Birkenfeld, Nohfelden, reisen, ler St. anal. ; » T Heilsberg, Gallingen, Wernegitten, Siegfriedswalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) » r Parey, Parchen, Karow, Burg, Theossen, Ziesar. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) 5 » Gelnhausen, Langenselbold, Bieher (hierzu eine Profiltafel), Lohrhaupten » Bitburg, Landscheid, Welschbillig, Sehweich, Trier, Pfalzel . . . » Gmünd-Mettendorf, Oberweis, Wallendorf, Bollendorf : » Landsberg, Halle 2./S., Gröbers, Merseburg, Kötzschau, Weissenfels, Lützen. (In Vorbereitung) . » TZehdenick, Gr. Schönebeck, Joachimsthal, Liebenwalde, Ruhlsdorf, Eberswalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). 5 » T Plaue, Brandenburg, Gross-Kreutz, Gross -Wusterwitz, Göttin, Lehnin, Glienecke, Golzow, Damelang. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » Stadt Ilm, Stadt Remda, Königsee, Schwarzburg, Gross- Breiten- bach, Gräfenthal et er » Themar, Rentwertshausen, Dingsleben, Hildburghausen . SR? » Weida, Waltersdorf (Langenbernsdorf), Naitschau (Eisterberg), Greiz (Reichenbach) . » 7 Fürstenwerder, Dedelow, Boitzenburg, Hindenburg, Templin, Gerswalde, Gollin, Ringenwalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . . » . » 7 Gr.-Voldekow, Bublitz, Gr.-Carzenburg, Gramenz, Wurchow, Kasimirs- hof, Bärwalde, Persanzig, Neustettin. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) 1) Zweite Ausgabe. Mark 12 — 12 — ae De Ealpıng 60. Blatt Mendhausen-Römhild, Rodach, Rieth, Heldburg . 61. 62. 69. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 7 Gr.-Peisten, Bartenstein, Landskron, Gr.- Se hwansfeld, Bischofstein (Mit Bohrkarte and Bohrregister) } Göttingen, Waake, Reinhausen, Gelliehausen Schönberg, Morscheid, Oberstein, 3uhlenberg Crawinkel, Plaue, Suhl, Ilmenau, Schleusingen, M: 1sserberg . ie, + Pestlin, Gross- Rohdan, Gross- Krebs, Riesenburg. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) 1% f Nechlin, Brüssow, Löcknitz, Prenzlau, Wallmow, Hohenholz, Bietikow, Gramzow, Pencun. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) ; 1 Kreckow, Stettin, Gross-Christinenberg, Colbitzow, Podejuch, Alt-Damm, (Mit Bohrkarte und Bohrregister) T Wilsnack, Glöwen, Demertin, Werben, Havelberg, Lohm. (Mit Bohr. karte und Bohrregister) FALL, m, f Wittstock, Wuticke, Kyritz, Tramoitz, Neu- ‚Ruppin, Wus sterhausen, Wildberg, Fehrbellin. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . { Wernigerode, Derenburg, Elbingerode, Blankenburg. (In Vorbereitung) Gandersheim, Moringen, Westerhof, Nörten, Lindau . Coburg, Oeslau, Steinach, Rossach . meer 7. r Prötzel, Möglin, Strausberg, Müncheberg. (Mit Bohrkarte und Bohr- neeister) . . RE 1 Kösternitz, Alt- man "Pollnow, Kenn Kurow, "Sydow. (Mit Bohr- karte und Bohrregister) : T Schippenbeil, Dönhoffstedt, Langheim, Lamgarben, " Rössel, Heiligelinde, (Mit Bohrkarte und Bohrregister) T Woldegk, Fahrenholz, Polssen, Passow, Cunow, 'Greiffenberg, Anger- münde, Schwedt. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) F Windecken, Hüttengesäss, Hanau-Gr.-Krotzenburg . et Reuland, Habscheid, Schönecken, Mürlenbach, Dasburg, Neun Waxweiler, Malberg. (In Vorbereitung) . i Se Wittlich, Bernkastel, Sohren, Neumagen, Morbach, Hottenbach. . . 1 Gr. -Ziethen, Stolpe, Zachow, Hohenfinow, Oderberg. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . 7 Wölsickendorf, Freienwalde, Zehden, Neu- Lewin, Neu- Trebbin, "Trebnitz. (In Vorbereitung) . . T Altenhagen, Karwitz, Schlawe, Damerow, Zirchow, Wussow. (mit Bohrkarte und Bohrregister) . PIRPET RT - Lanzig mit Vitte, Saleske, Rügenwalde, Grupenhagen, Peest. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . 2 1 7 Gross-Schöndamerau, Mheerwisch, Babienten, Ortelsburg, Olschienen, Schwentainen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) + Niederzehren, Freystadt, Lessen, Schwenten. (Mit Bohrkarte und Bohr- register) . T Neuenburg, Garnsee, Feste Courbiere, Roggenhausen. ai 1 Bohrkarte und Bohrregister) . T Thomsdorf, Gandenitz, Hammelspring. (In Vorbereitung) . + Wargowo, Owinsk, Sady, Posen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) f Greifenhagen, Woltin, Fiddichow, Bahn. (Mit Bohrkarte u. Bohrregister) 7 Neumark, Schwochow; Uchtdorf, Wildenbruch, ar en Bohr- karte und Bohrregister) . 4 Gross-Freden, Einbeck, Dransfeld, Jühnde . Wilhelmshöhe, Cassel, Besse, Oberkaufungen (In Vorbereitung). f Paulsdorf, Pribbernow, Gr.-Stepenitz, Münchendorf, Pölitz, Gollnow. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) 3 + Königsberg i. d. Nm., Schönfliess, Schildberg, Mohrin, w artenberg, Rosenthal. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) + Bärwalde, Fürstenfelde, Neudamm, Letschin, Quartschen, Tamsel. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) ze a + Gülzow, Schwessow, Plathe, Moratz, Zickerke, Gr.-Sabow. (Mit B ohrkarte . und Bohrregister.) (In Vorbereitung) A + Graudenz, Okonin, Linowo, Gr.- Plowenz. (sit Bo hrkarte und Bohr- register.) (In Vorbereitung) . - + Gr.-Schiemanen, Lipowietz, Liebenberg, Willenberg- Opalenietz, Gr.- Leschienen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) en Lieferung 99. Blatt Obornik, Lukowo, Schocken, Murowana-Goslin, Dombrowka, Gurtschin. (Mit Rankanıa und Bohrregister) . . 12 — » 100. » _ Seesen, Zellerfeld, Osterode, read (In Vorbereitung) . ? or >» 10, > Dillenberg, Ober-Scheld, Herborn, Ballersbach. (In Vorbereitung) . or 8 » 102. » Tr Lippehne, Schönow, Bernstein, Soldin, Staffelde.e (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) £ ee » 103. » tr Briesen, Bahrendorf, Schönsee, Gollub,, yore. “ (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) - N — » 104. » + Gr.-Barthelsdorf, Mensguth, Passenheim, Jedwabno, Malga, Reuschwerder. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) ee ». 105.0 »3 4Rambow,, Sehnaeckenbure, „Schilde, Berlebers tn 2 Pr u) Er » 106. » +FStade, Uetersen, Hagen, Horneburg, Harsefeld. (In Vorbereitung). . 10 — » 107. » rOliva, Danzig, Weichselmünde, Niels aueh Trutenau, Käse- mark. (In Vorbereitung) . . Ne een ol » 108. » r Winsen, Artlenburg, Lauenburg a. E., "Lüneburg. (In Vorbereitung). S— » 109. » 7 Gr.-Barten, Drengfurth, Wenden, Rosengarten, Rastenburg, Gr.-Stürlack. (In Vorbereitung). ; = ee » 110. » 7 Angerburg, Buddern, Steinort, Kutten, Lötzen, Kruglanken. (In Vor- bereitung) . . zZ » „Ill: 1,27 5St2Goarshausen, Älgenroth, Caub- Bacharach, Pressberg wit Rüdesheim. (In Vorbereitung). 3 I » 112. » Berlingerode, Heiligenstadt, Dingelstädt, Kella, Lengenfeld. “(in Vor- bereitung) . . we = » 113. » Eisenach, Wutha, Fröttstedt, Salzungen, Brotterode, Friedrichsroda. (In Vorbereitung) 5 Al — » 114. » Schleiz, Lehesten, Lobenstein mit elschheneer® Hirschberg & 2. S. Kan Vorbereitung) . . = » 115. » Reichenbach, Rudolfswaldan,. Langenbielau, Wünschelburg, "Neurode. (In Vorbereitung). & Id » 116. » Frankenau, Kellerwald, Rosenthal, Gilserberg. “(In Vorbereitung) . ar B. Karten-Verzeichniss nach Bundesstaaten und Provinzen geordnet. Rhein - Provinz. Regierungsbezirk Coblenz. Bernkastel 79, Coblenz 44, Sohren 79. Regierungsbezirk Trier. Bernkastel 79, Beuren 10, Birkenfeld 46, Bittburg 50, Bollendorf 5l, Bouss 6, Buhlen- gerg 63, Dudweiler 6, Emmersweiler 6, Freisen 46, Friedrichsthal 7, Freudenburg 10, Hanweiler 6, Hemmersdorf 7, Hermeskeil 85, Heusweiler 7, Hottenbach 79, Ittersdorf 6, Landscheid 50, Lauter- bach 6, Lebach 33, Losheim 33, Mettendorf mit Gemünd öl, Merzig 10, Morbach 79, Morsc'reid 63, Neumagen 79, Neunkirchen 7, Oberstein 63, Oberweiss 5l, Ottweiler 46, Perl 10, Pfalzel 50, Saarbrücken 6, Saarburg 10, Saarlouis 7, Schillingen 33, Schönberg 63, Schweich 50, St. Wendel 46, Trier 50, Wadern 33, Wahlen 33, Wallendorf 5l, Welschbillig 50, Winchringen 10, Wittlich 79, Grossherzogthum Oldenburg. Birkenfeld 46, Bublenberg 63, Freisen 46, Nohfelden 46, Oberstein 63. Provinz Hannover. Regierungsbezirk Hildesheim. Benneckenstein I, Cassel 92, Dransfeld 91, Duderstadt 27, Einbeck 91, Ermschwerd 23, Gandersheim 71, Gelliehausen 62, Gerode 27, Gieboldehausen 27, Göttingen 62, Gross-Freden 91, Hasselfelde 1, Heringen 9, Jühnde 91, Lauterberg 27, Lindau 71, Moringen 71, Nörten 71, Nord- hausen 1, Reinhausen 62, Stolberg 1, Waake 62, Westerhof 71. Regierungsbezirk Lüneburg. Schnackenburg 105. Provinz Hessen-Nassau. Regierungsbezirk Oassel. Allendorf 23, Altmorschen 45, Arendshausen (Witzenhausen) 23, Besse 99, Bieber 49, Cassel 92, Eiterfeld 36, Ermschwerd 23, Eschwege 8, Frankfurt a,M. 21, "Friedewald 36, Geisa 56, u Te Gelnhausen 49, Gerstungen 8, Gross-Allmerode 23, Hanau mit Gross-K 7, N D , 88-, 23, Han: ır088-Krotzenburg 77, Netra 8, Hersfeld 36, Hönebach 8, Hüttengesäss 77, Langenselbold 49, Lichtenau 45, Lohrhaupten 49 Ludwigseck 45, Melsungen 45, Oberkaufungen 92, totenburg 45, Seifertshausen 45, Sontra 8, Vacha 36, Waldkappel 8, Wilhelmshöhe 92, Windecken 77. | Ri Regierungsbezirk Wiesbaden, Coblenz 44, Dachsenhausen 44, Eisenach 31, Eltville 15, Ems 44, Feldberg 31, Frankfurt a.M. 21, Girod al, Hadamar 41, Hochheim 15, Idstein 31, Kettenbach 31, Königstein l5, Langen- schwalbach 15, Limburg öl, Marienberg 41, Mengerskirchen 41, Montabaur 41, Platte 15. Renre- rod 41, Rettert 44, Rödelheim 21, Sachsenhausen 21, Schaumburg 44, Schwanheim 21, Selters 41, Westerburg 41, Wiesbaden 15. ; Thüringische Staaten. Altenbreitungen 37, Andisleben 24, Apolda 2, Arnstadt 39, Artern 9, Blankenhain 28 Bürgel 12, Buttstedt 2, Camburg 12, Coburg 72, Cölleda 4, Crawinkel 64, Dinesleben 56 Ebe- leben 25, Eckartsberga 2, Eisenberg 12, Eisfeld 30, Erfurt 4, Frankenhausen g, Friedewald 36 Gangloff 17, Gebesee 24, Geisa 56, Gera 13, Gerstungen 8, Gotha 39, Gräfen-Tonna 24, Greiz 57, Greussen 9, Grossenstein 15, Gross-Keula 3, Heldburg 60, Helmershausen 37, Heringen 9, Hild- burghausen 56, Jena 2, Ilmenau 64, Immenrode 3, Kahla 28, Kelbra 9, Körner 25, Kranichfeld 98 Langenberg 13, Lengsfeld 36, Liebengrün 40, Magdala 2, Masserberg 64, Meder 30, Meininren 37. Naitschau 57, Naumburg a. S. 12, Neudietendorf 39, Neumark 4, Neustadt a. d. Heide 30, Neustadt a. Orla 17, Oberkatz 37, Oeslau 72, Ohrdruf 39, Orlamünde 28, Osterfeld 12, Osthausen 28 Plaue 64, Pörmitz 17, Probstzella 40, Rentwertshausen 56, Riestedt 19, Rieth 60, Roda 17, Rodach 60, Römhild mit Mendhausen 60, Ronneburg 13, Rossach 72, Rossla 2, Rudolstadt 28, Saalfeld 40, Sangerhausen 9, Schleusingen 64, Sömmerda 4, Sondershausen 9, Sonneberg 30, Spechtsbrunn 30, Steinach 72, Steinheide 30, Stotternheim 4, Suhl 64, Tennstedt 24, Themar 56, Triptis 17, Vacha 36, Waltersdorf 57, Wasungen 37, Weida 57, Weimar 4, Zeulenroda 17, Ziegelroda 19, Ziegenrück 40. Herzogthum Braunschweig. Benneckenstein 1, Einbeck 91, Ellrich 1, Gandersheim 71, Gross-Freden 91, Hasselfelde 1, Zorge 1. Herzogthum Anhalt. Harzgerode 16, Hasselfelde 1, Pansfelde 16, Provinz Sachsen. Regierungsbezirk Magdeburg. Arneburg 38, Bismark 32, Burg 48, Calbe 32, Gardelegen 32, Genthin 42, Glienecke 54, Gross-Wusterwitz 54, Hindenburg 38, Jerichow 42, Karow 48, Klinke 32, Lüderitz 32, Parchen 48, Parey 48, Plaue 54, Sandau 38, Schernebeck 42, Schinne 32, Schlagenthin 42, Schnackenburg 105, Schollene 38, Stendal 38, Strodehne 38, Tangermünde 42, Theesen 48, Vieritz 42, Weissewarthe 42, Werben 68, Ziesar 48. Regierungsbezirk Merseburg. Aıtern 9, Bibra 19, Buttstedt 2, Cölleda 4, Cönnern 18, Eckartsberga 2, Eisleben 18, Frankenhausen 9, Freiburg 19, Gerbstädt 18, Greussen 9, Gröbzig 5, Grossenstein 13, Hassel- felde I, Hayn 3, Heringen 9, Kelbra 9, Kindelbrück 9, Langenberg 13, Leimbach 16, Mansfeld 16, Naumburg a. S. 12, Osterfeld 12, Pansfelde 16, Petersberg 5, Querfurt 19, Riestedt 19, Sanger- hausen 9, Schafstädt 19, Schillingstädt 9, Schraplau 19, Schwenda 16, Stössen 12, Stolberg 1, Teutschenthal 19, Wettin 18, Wiehe 19, Wippra 16, Ziegelroda 19, Zörbig 5. Regierungsbezirk Erfurt, Andisleben 24, Arendshausen (Witzenhausen) 23, Arnstadt 39, Bleicherode 3, Ebeleben 25» Ellrich 1, Erfurt 4, Gebesee 24, Gerode 27, Hayn 3, Körner 25, Liebengrün 40, Meiningen 37, Mühlhausen 25, Neudietendorf 39, Nieder-Orschel 3, Nordhausen 1, Ohrdruf 39, Schleusingen 64, Sömmerda 4, Stotternheim 4, Suhl 64, Tennstedt 24, Wasungen 37, Worbis 3, Ziegenrück 40. Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Frankfurt a. O. Müncheberg 73, Oderberg 80, Schwedt 76, Zachow 80. Regierungsbezirk Potsdam. Alt-Hartmannsdorf 26, Alt-Landsberg 29, Angermünde 76, Bamme 35, Beelitz 22, Beetz 34, Berlin 29, Bernau 29, Biesenthal 29, Bietikow 66, Boitzenburg 58, Brandenburg ö4, Brüssow 66, a a Brunne 35, Cöpenick 26, Cunow 76, Cremmen 11, Damelang 54, Dedelow 58, Demertin 68, Eberswalde 53, Fahrenholz 76, Fahrland 22, Fehrbellin 69, Fiddichow 89, Friedersdorf 26, Friedrichsfelde 29, Friesack 35, Fürstenwerder 58, Garlitz 85, Gerswalde 58, Glöwen 68, Göttin 54, Gollin 58, Golzow 54, Gramzow 66, Greiffenberg 76, Gross-Beeren 20, Gross-Kreutz 54, Gross- Mutz 34, Gross-Schönebeck 55, Gross-Wusterwitz 54, Gross-Ziethen 80, Grünthal 29, Haage 35, Havelberg 68, Henningsdorf 14, Hindenburg 58, Hohenfinow 80, Hobenholz 66, Joachimsthal 53, Ketzin 22, Klein-Mutz 34, Königs-Wusterhausen 26, Kyritz 69, Lehnin 54, Lichtenrade 20, Lieben- walde 53, Lindow 34, Linum 11, Löcknitz 66, Lohm 68, Markau 11, Marwitz 11, Mittenwalde 26, Möglin 73, Müncheberg 73, Nassenheide 34, Nauen 11, Nechlin 66, Neu-Ruppin 69, Oderberg 80, Oranienburg 14, Passow 76, Perleberg 105, Plaue 54, Polssen 76, Potsdam 22, Prenzlau 66, Prötzel 73, Rambow 105, Rathenow 35, Rhinow 35, Ribbeck 35, Ringenwalde 58, Rohrbeck 11, Rüdersdorf 26, Ruhlsdorf 53, Schilde 105, Schnackenburg 105, Schönerlinde 29, Schollene 38, Schwedt 76, Spandow 14, Stolpe 80, Straussberg 73, Strodehne 33, Teltow 20, Tempelhof 20, Templin 55, Tramnitz 69, Trebbin 20, Tremmen 35, Wandlitz 29, Wallmow 66, Werben 68, Werder 22, Werneuchen 29, Wildberg 69, Wildenbruch 22, Wilsnack 68, Wittstock 69, Woldegk 76, Wusterhausen 69, Wustrau 34, Wuticke 69, Zehdenick 53, Zossen 20. Provinz Pommern. Regierungsbezirk Köslin. Altenhagen 82, Alt-Zowen 74, Bärwalde 59, Bublitz 59, Damerow 82, Gramenz 59, Gross- Carzenburg 59, Gross-Voldekow, 59, "Grupenhagen 83, Karwitz 82 , Kasimirshof 593 Kösternitz 74, Klannin 74, Kurow 74, Lanzig mit Vitte 88, Neustettin 39, Peest 85, Persanzig 59, Pollnow 74, Rügenwalde 83, Saleske 83, Schlawe 82, Sydow 74, Wurchow 59, Wussow 82, Zirchow 82. Regierungsbezirk Stettin. Alt-Damm 67, Bahn 89, Beyersdorf 90, Colbitzow 67, Fiddichow 89, Gollnow 95, Gramzow 66, Greifenhagen 89, Gross-Christinenberg 67, Gross- -Stepenitz 95, Hohenholz 66, Kreckow 67, Löck- nitz 66, Münchendorf 93, Neumark 90, Paulsdorf 93, Pencun 66, Podejuch 67, Pölitz 93, Pribber- now 93, Schwochow 90, Stettin 67, Uehtdorf 90, Wildenbruch 90, Woltin 89. Provinz Posen. Regierungsbezirk Posen. Dombrowka 99, Gurtschin 99, Lukowo 99, Murowana-Goslin 99, Obornik 99, Owinsk 88, Posen 88, Sady 88, Schocken 99, Wargowo 88. Provinz Westpreussen. Regierungsbezirk Marienwerder. Feste Courbiöre 86, Freystadt 85, Garnsee S6, Gross-Krebs 65, Gross Rohdau 65, Lessen 85, Marienwerder 43, Mewe 43, Münsterwalde 43, Neuenburg 86, Niederzehren 85, Pestlin 65, Reh- hof 43, Rıesenburg 65, Roggenhausen 86, Schwenten 85. Provinz OÖstpreussen. Regierungsbezirk Königsberg. Bartenstein 61, Bischofstein 61, Dönhoffstädt 75, Gallingen 47, Gross-Peisten 61, Gross- Schwansfeld 61, Heiligelinde 75, Heilsberg 47, Lamgarben 75, Landskron 61, Langheim 75, Rössel 75, Schippenbeil 75, Siegfriedswalde 47, Wernegitten 47. EN Il. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. I, Heft 1. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Monographie, nebst I Taf. Mark . Abbild. von Verstein., 1 geogn. Karte und Profilen; von Dr. H. Eck 8— » 2. Ueber den Unteren Keuper des östlichen Thüringens, nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof, Dr. E. E. Schmid . . 250 » 3. Geogn. Darstellung des Steinkohlengebirges und Rothliegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst 1 gr. geogn. Karte, 1 geogn. Uebersichtsblättchen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr. H. SENDE Se a N a a » 4. Geogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf, Profile, 1 Titelbilde u. 1 Holzschn.; von Dr. L. Meyn N ee ee Bd. II, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. Steinkohlen-Calamarien, mit besond. Berück- | sichtigung ihrer Fructifieationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. 2 20 — » 2. r Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. Grundlage agronomisch bearbeitet, nebst l geogn.-agronomischen Karte; von Prof. Dr. A.Orth . . . . 3— » 3. TDie Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. z. geogn.-agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Berlins, nebst 12 Abbildungen ‚und 1 Kärtchen; von Prof. Dr. G. Berendt. Zweite Auflage . .. 3— » 4. Die Fauna der ältesten Devon-Ablagerungen des Harzes, nebst 1 Atlas wongaoprbaisvon»Dr. Be Kayser. IN u nt. rue Bd.II, Heft1. Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora des Rothliegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von EEOTSDEROIRESEREWESSEN a a N » 2. f Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; , von Dr. E. Laufer und Dr. F. Wahnschaffe . . .» .... I— » 3. Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig-Holstein als Erläut. zu der dazu gehörigen Geolog. Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein; von Dr. L. Meyn. Mit Anmerkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebenabriss des Verf.; von Prof. Dr. @. Berendt. . . . .... 10— » 4. .Geogn. Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Steinkohlenbeckens, ‚nebst 1 Uebersichtskarte, 4 Taf. Profile ete.; von Bergrath A. Schütze 14 — Bd. IV, Heft 1. Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, I. Glyphostoma (Latistellata), nebst 7 Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter . . 6— » 2. Monographie der Homalonotus-Arten des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von S Taf.; von Dr. Carl Koch. Nebst einem Bildniss von C. Koch und einem Lebensabriss desselben von Dr. H. v. Dechen 9-— Bd. IV, Heft 3. Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora der Provinz Sachsen, mit 3 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas mit 31 Lichtdruck- tafeln-evon? Dr. Pa Friedrichs 5. =... sungen Sana ee 24 — » 4. Abbildungen der Bivalven der Casseler Tertiärbildungen von Dr. O.Speyer nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Drof, De N er Bi. Bd. V, Heft 1. Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geogn. e Karte; von Dr. Herm. Roemer . 4,50 » 2, Beiträge zur fossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss SD 24 — » 3. + Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kenntnis des märkischen Bodens. Mit 1 Titelbilde, 1 Zirkographie, 2 Holzsehnitten und einer Bodenkartes von Dr EB. Lauter Wan... „nee nn 0 Se » 4. Uebersicht über den Schiehtenaufban Ostthüringens, nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ostthüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe 6— Bd. VI, Heft 1. Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer Spiriferensandsteins und seiner Fauna, nebst 1 Atlas mit 6 lithogr. Tafeln; von Dr. L. Beushausen We » 2, Die Trias am Nordrande der Eifel zwischen Commern , Zülpich und dem Roerthale. Mit 1 geognostischen Karte, 1 Profil- u. 1 Petre- facten-Tafel; von Max Blancekenhorn „ . ne tn. 7— » 3. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata. Lieferung II: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: Echinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Text- tafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln A A ETTIER AR En > Mark Bd. VI, Heft 4. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Pelecypoda. Liefe- rung V: Bryozoa. Schluss: Geologischer Theil. Hierzu ein Atlasmit12 Taf. 10 — Bd. VII, Heft1. Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde. Mit einer Karte in Buntdruck und | 8 Zinkographien im Text; von Dr. Felix Wahnschaffe .. 3, » 2. Die bisherigen Aufschlüsse des märkiseh- pommerschen Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit den Tiefbohrergebnissen dieser Gegend. Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Text; von Prof. Dr. @G. Berendt. . 3— » 3. Untersuchungen über den inneren Bau westfälischer Carbon -Pflanzen. Von Dr. Johannes Felix. Hierzu Tafel I-VI. — Beiträge zur fossilen Flora. IV. Die Sigillarien der preussischen Steinkohlengebiete. I. Die Gruppe der Favularien, übersichtlich zusammengestellt von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. Hierzu Taf. VII-XV (1—9).— Aus der Anatomie lebender Pteridophyten und von Cycas revoluta. Vergleichsmaterial für das phytopalaeontologische Studium der Pflanzen-Arten älterer Formationen. Von Dr. H. Potonie. Hierzu Taf. XVI—-XXI (1-6) 20 — - » 4. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Lepidotus. Von Prof. Dr. W. Branco in Königsberg i./Pr. Hierzu ein Atlas mit TafelI-VII. . 12 — Ba.VIII, Heft1. 7 (Siehe unter IV. No. 8.) » 2. Ueber die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Dörnten nörd- lich Goslar, mit besonderer Berücksichtigung der Fauna des oberen Lias. Von Dr. AugustDencekmann in Marburg. Hierzu ein Atlas mitTaf. I—-X 10 — » 3. Geologie der Umgegend von Haiger bei Dillenburg (Nassan). Nebst einem palaeontologischen Anhang. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu f 1 geognostische Karte und 2 Petrefacten-Tafeln . . ee » 4. Anthozoen des rheinischen Mittel-Devon. Mit 16 Iithographirten Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter . 12 — Bd. IX, Heft 1. Die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Oligoeäns. "Von Dr. Theodor Ebert in Berlin. Hierzu ein Atlas mit i0 Tafeln und eine Texttafel . . 10 — » 2. R. Caspary: Einige fossile Hölzer Preussens. Nach dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers bearbeitet von R. Triebel. Hierzu ein Atlas mit 15 Tafeln . . LIEST ER WEEZE ER » 3. Die devonischen Avienliden Deutschlands. Ein Beitrag zur Systematik und Stammesgeschichte der Zweischaler. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 5 Tabellen, 23 Textbilder und ein Atlas mit 18 lithograph. Tafeln 20 — » 4. Die Tertiär- und Diluvial-Bildungen des Untermainthales, der Wetterau und des Südabhanges des Taunus. Mit zwei geologischen Uebersichts- kärtchen und 13 Abbildungen im Text. Von Dr. Friedrich Kinkelin in Frankfurt a/M. . ...,,A0— Bd. X, Heft 1. Das Norddeutsche Unter- -Oligoeän. und seine Mollusken-Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung I: Strombidae — Murieidae — Buceinidae. Nebst Vorwort und 23 Tafeln . . . . 20 — » 2. Das Norddeutsche Unter-Oligoeän und seine Mollusken-Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung Il: Conidae — Volutidae — Cypraeidae. Nebst 16 Tafeln . ln 165 ; » 3. Das Norddentsche Unter-Oligoeän und seine Mollusken-Fauna. Von | Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung III: Naticidae — Pyramidellidae — Eulimidae — Cerithidae — Turritellidae. Nebst 13 Tafeln . ' =. AI » 4. Das Norddeutsche Unter- Oligoeän” und seine Mollusken-Fauna. Von Bros DrEA.DEvon Koenen in Göttingen. Lieferung IV: Rissoidae — Littorinidae — Turbinidae — Haliotidae — Fissurellidae — Calyp- traeidae — Patellidae. II. Gastropoda Opisthobranchiata. III. Gas- tropoda Polyplacophora. 2. SSarleDole — 3. Pteropoda — 4. Cr lopoda. Nebst 10 Tafeln . . eh » 5. Das Norddentsche Unter- Oligoein® und seine Mollusken-Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung V: 5. Pelecypoda. — ]. Asiphonida — A. Monoımyaria. B. Heteromyaria. C. Homo- myaria. — Il. Siphonida. A. Integropalliala. Nebst 24 Tafeln . . 20 — » 6. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken-Fanna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung VI: 5. Pelecypoda. II. Siphonida. B. Sinupalliata. 6. Brachiopoda. Revision der Mollus- ken-Fauna des Samlärdischen Tertiärs. Nebst 13 Tafeln . . . . . 2— u ze Bd. X, Heft 7. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken-Fauna. Von Prof.. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung VII: Nachtrag, Schlussbemerkungen und Register, Nebst 2 Tafeln 7 Neue Folge. (Fortsetzung dieser Abhandlungen in einzelnen Heften.) Heft 1. Die Fauna des Hauptquarzits und der Zorger Schiefer des Unterharzes, Mit 15 Steindruck- und 11 Lichtdrucktafeln; von Prof. Dr. E. Kayser 1,00% Heft 2. Die Sigillarien der preussischen Steinkohlen- und Rothliegenden-Gebiete. Bei- träge zur fossilen Flora, V. Ii. Die Gruppe der Subsigillarien; von Dr. E. Weiss. Nach dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers vollendet von Dr. J. T. Sterzel. Hierzu ein Atlas mit 28 Tafeln und 13 Textfiguren Heft 3. Die Foraminiferen der Aachener Kreide; von Ignaz Beissel. Hierzu ein Atlas mit 16 Tafeln . ee eine lumalae mas. Sur oa m Heft 4. Die Flora des Bernsteins und anderer tertiärer Harze Ostpreussens. Nach dem Nachlasse des Prof. Dr. Caspary bearbeitet von R. Klebs,. Hierzu ein Atlas mit 30 Tafeln. (In Vorbereitung.) Heft 5. Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide. II. Cidaridae. Salenidae. ana Tafeln; von Brot. Dr. Clemens Schluten 22 vv nn Heft 6. Geognostische Beschreibung der Gegend von Baden-Baden, Rothenfels, Gerns- ‚bach und Herrenalb. Mit einer geognostischen Karte. Von H. Eck . . . Heft 7. Die Braunkohlen-Lagerstätten am Meissner, am Hirschberg und am Stellberg. Mit 3 Tafeln und 10 Textfiguren; von Bergassessor A. Uthemann.. . . . Heft 8. Das.Rothliegende in der Wetterau und sein Anschluss an das Saar-Nahegebiet; NORBENBEVARRTE Nach ea Late) sa aa ehr ai > Heft 9. Ueber das Rothliegende des Thüringer Waldes; von Franz Beyschlag und Henry Potonie. I, Theil: Zur Geologie des Thüringischen Rothliegenden; von F. Beyschlag. (In Vorbereitung.) II. Theil: Die Flora des Rothliegenden von Thüringen. Mit 35 Tafeln; van I, PORT ee ee Ne Heft 10. Das jüngere Steinkohlengebirge und das Rothliegende in der Provinz Sachsen und den angrenzenden Gebieten; von Franz Beyschlag und KarlvonFritsch Heft 11.7 Die geologische Specialkarte und die landwirthschaftliche Bodeneinschätzung in ihrer Bedeutung und Verwerthung für Land- und Staatswirthschaft. Mit 2 Tas von De EiheodoriWoelen aa anna Er Heft 12. Der nordwestliche Spessart. Mit einer geologischen Karte und 3 Tafeln; von nis, Die Ekel ee Heft 13. Geologische Beschreibung der Umgegend von Salzbrunn. Mit einer geologischen Specialkarte der Umgegend von Salzbrunn, sowie 2 Kartentafela und 4 Profilen Ineextu von Dr phile EB. Dather on 0 0. 0 0200 anne Heft 14. Zusammenstellung der geologischen Schriften und Karten über den ost- elbischen Theil des Königreiches Preussen mit Ausschluss der Provinzen Schlesien und Schleswig-Holstein; von Dr. phil. Konrad Keilhack . . . Heft 15. Das Rheinthal von Bingerbrück bis Lahnstein. Mit 1 geologischen Uebersichts- karte, 16 Ansichten aus dem Rheinthale und 5 Abbildungen im Text; von Bros Dre Bu Holzapkelens ne ee ne Heft 16.. Das Obere Mitteldevon (Schichten mit Stringocephalus Burtini und Maeneceras terebratum) im Rheinischen Gebirge. Von Prof. Dr. E. Holzapfel. Hierzu ein Atlas mit 19 Tafeln a re er Heft 17. Die Lamellibranchiaten des rheinischen Devon. Von Dr. L. Beushausen. Hierzu 34 Abbildungen im Text und ein Atlas mit 33 Tafeln ID EINE FE Heft 18. Säugethier-Fauna des Mosbacher Sandes. I. Von H. Schröder. (In Vorbereitung.) Heft 19. Die stratigraphischen Ergebnisse der neueren Tiefbohrungen im Oberschlesischen Steinkohlengebirge. Von Prof. Dr. Th. Ebert. Hierzu ein Atlas mit 1 Ueber- siehtskarter undWanlatelne te a ee 2 = a ee a Se ne Heft 20. Die Lagerungsverhältnisse des Tertiärs und Quartärs der Gegend von Buckow. Mit 4 Tafeln. (Separatabdruck aus dem Jahrbuch der Königl. preussischen . geologischen Landesanstalt für 1893.) Von Prof, Dr. F. Wahnschaffe Heft 21. Die floristische Gliederung des deutschen Carbon und Perm. Von H. Poto- nie Mit728, Abbildungen im Text. u. ae ee ee Mark Mark le Mark Heft 22. Das Schlesisch-sudetische Erdbeben vom 11. Juni 1895. Mit 1 Karte. Von . Dr. E. Dathe, Landesgeologe . . . ge Heft 23. Ueber die seiner Zeit von Unger beschriebenen strukturbietenden Pflanzen- reste des Untereulm von Saalfeld in TRiruBen: Mit 5 Tafeln. Von H. Grafen zu Solms-Laubach .. ie Heft 24. Die Mollusken des Norddeutschen Neocom. Van A v. Rosa. Kun Wsekenn) Heft25. Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede. I. Lamelli- branchiaten und Glossophoren. Von Dr. G. Müller. Hierzu ein Atlas mit 13-Tafelns en 1) — Heft 26. Verzeichniss von auf Deutschland. bezüiglichen geologisehen Schriften und Karten-Verzeichnissen. Von Dr. K. Keilhack, Dr. E. Zimmermann und Dr. R.Michael . . . A— Heft 27. Beitrag zur genaueren Kenntniss Ahs Muschelkalks von IK Hyen R. Wacner 4,50 Heft 28. Der tiefere Untergrund Berlins. Von Prof. Dr. G. Berendt unter Mitwirkung vonDr.F. Kaunhoven. (Mit 7 Tafeln Profile u. einer geognost. Uebersichtskarie) 4 — Heft 29. Beitrag zur Kenntniss der Fauna der Tentaculitenschiefer im Lahngebiet mit besonderer Berücksichtigung der Schiefer von Leun unweit Braunfels. Mit 5 Tafeln. Von H. Burhenne.. . a Heft 30. Das Devon des nördlichen Oberharzes nit besbniderar erucheichireune der Gegend zwischen Zellerfeld und Goslar. Von L. Beushausen. Mit 11 Ab- bildungen im Text und einer Karte . . . 2 — Heft 31. Die Bivalven und Gastropoden des dentschen und holländischen Neoeom. Von Dr. A. Wollemann . . 12 — Heft 32. Geologisch - hydrographische Beschreibung "des Niederschlags- - Gebietes der Glatzer Neisse, oberhalb der Steinemündung. Von A. Leppla. Mit 7 Tafeln und 3 Textfiguren . . . 15 — Heft 33. Beiträge zur Kenntniss der Goldlagerstätten des Siebenbürgischen Erz- gebirges. Mit 36 Abbildungen im Text. Von Bergassessor Ssemper . . . 6— Heft 34. Der geologische Bau des Kellerwaldes. Kurze Erläuterungen zur geologischen Uebersichtskarte des Kellerwaldes 1:100000. Von Dr.phil. A. Denckmann. Mit..3 Kartentafeln up auken el. ee A Il. Jahrbuch der Königl. Preuss. geolog. Landesanstait und Bergakademie. „,. Jahrbuch der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie für die Jahre 1550—1899. Mit geognostischen Karten, Profilen ete., Band . . . 15 — IV. Sonstige Karten und Schriften. Mark 1. Höhenschichtenkarte des Harzgebirges, im Maassstabe 1:100000.. . . 8— 2. Geologische Uebersichtskarte des Harzgebirges, im Maassstabe 1: 100000; zusammen- gestellt von Dr. K. A. Lossen . . Wo uAg=: 3. Aus der Flora der Steinkohlenformation @0 Tafeln Abbildungen der wiehtigsten Steinkohlenpflanzen mit kurzer Beschreibung); von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. . . 3— 4. Dr. Ludewig Meyn, Lebensabriss und Schriftenverzeichniss desselben; von Prof. Dr.2G: Berendt. Mit einem Lichtdruckbildniss von L. Meyn . . 2 — 5. Geologische Karte der Umgegend von Thale, bearbeitet von K. A. Lossen und W. Dames. , Maassstab 1:25000 . . 1,50 6. Geologische Karte der Stadt Berlin im Maassstabe 1: :15000, geolog. aufgenommen unter. Benutzung der K. A. Lossen’schen geol. Karte der Stadt Berlin durch G. Berendt 3— 7. Geognastisch-agronomische Farben-Erklärung für die Kartenblätter der masarzl von Berlin, von Prof. Dr. G. Berendt . 0,50 8. Geologische Uebersichtskarte der Umgegend von Berlin im Maassstabe 1: 100 000, in B Blättern. Herausgegeben von der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Hierzu als »Bd. VIII, Heft 1« der vorstehend genannten Abhandlungen: Geognos- tische Beschreibung der Umgegend von Berlin, von G. Berendt und W. Dames unter Mitwirkung von F.Klockmann. . “0, 12. 9. Geologische Uebersichtskarte der Gegend von Halle a. $.; von F. "Beyschlag le, IM 10. Höhenschiehtenkarte des Thüringer Waldes, im Maassstabel: 100.000; von E. Beyschlag 6 — Aal ° ” k 11. Geologische Uebersichtskarte des Thüringer Waldes im Maafsstabe 1:100000: zu- “ni Aanmennesjolleevonuis Bevschlag . 0... 0. 2 200 mul) 1a SIE Marı 12. Einführung in die Benutzung der Messtischblätter von Prof. A. Schneider in Berlin 1-— 13. Einführung in das Verständniss der geologisch-agronomischen Speeialkarten des Norddeutschen Flachlandes von Prof. Dr. Konrad Keilhack. 2. Auf. . .. 2— {7 Mittheilung über den Wegfall der Bohrkarten. Im Einverständniss mit dem Königl. Landes-Oeconomie-Kollegium werden vom 1, April 1901 ab besondere Bohrkarten zu unseren geologisch-agronomischen Karten nicht mehr herausgegeben. Es wird jedoch auf schriftlichen Antrag der Orts- oder Gutsvorstände eine handschriftlich oder photographisch hergestellte Abschrift der Bohrkarte für die betreffende Feldmark bezw. für das betreffende Forstrevier von der Königl. geologischen Landesanstalt und Bergakademie (Berlin N. 4, Invalidenstr. 44) unentgeltlich geliefert. Vergrösserungen der Bohrkarte werden gegen sehr mässige Gebühren abgegeben und zwar a) handschriftliche Eintragung der Bohrergebnisse in eine vom Antragsteller gelieferte, mit ausreichender Orientirung versehene Guts- oder Gemeindekarte beliebigen Maassstabes: bei Gütern etc. unter . . . 100 ha Grösse für 1 Mark, > » » über 100 bis 1000 » » IND » » » » =27210008> » >» 1073 b) photographische Vergrösserungen der Bohrkarte auf 1:12500 mit Höhenkurven und un- mittelbar eingeschriebenen Bohrergebnissen bei Gütern unter . . . 100 ha Grösse für 5 Mark, » » von 100 bis 1000 » » » 10 » » Su übersen. : ::10005> » >20 2 Sind die einzelnen Theile des betreffenden Gutes oder der Forst räumlich von einander getrennt und erfordern sie deshalb besondere photographische Platten, so wird obiger Satz für jedes einzelne Stück berechnet, Eine »Kurze Einführung in das Verständniss der geologisch-agronomischen Speeialkarte des norddeutschen Flachlandes« wird jeder Lieferung bezw. jeder Erläuterung kostenlos beigegeben. Dieselbe bildet einen Theil einer im Auftrage der Direktion der Geologischen Landesanstalt von Prof. Dr. Keilhack verfassten grösseren Abhandlung, in welcher Grundlagen und Inhalt dieser Karten in ausführlicher Weise dargestellt sind. Diese Abhandlung kann zum Preise von 2 MH durch die Vertriebsstelle der geologischen Landesanstalt (Berlin N. 4, Invalidenstr. 44) sowie durch jede Buchhandlung bezogen werden, Bedingungen für die geologisch-agronomische Sonderaufnahme von Gütern bezw. deren Untersuchung auf das Vorkommen nutzbarer Kalk- und Mergellager und sonstiger Meliorationsstoffe durch die Königl. geologische Landesanstalt zu Berlin N.4, Invalidenstr. 44, Die Antragsteller haben dafür zu vergüten: 1. Eine Einschreibegebühr von 3 #% für jedes Gut. 2. An Reisekosten vom jeweiligen Wohnort des Geologen die baren Auslagen a) für die Eisenbahnfahrt in II. Wagenklasse, b) wenn eine Abholung am Bahnhofe nicht erfolgt oder ein Bahnhof sich am Wohn- orte des Geologen nicht befindet, für das erforderliche Fuhrwerk. A: 3. An Tagegelder für jeden Tag, einschliesslich der Reisen hin und zurück, sowie ein- schliesslich der Beförderung und Benutzung der Bohrgeräthe 30 WM. | Als Tag, für welchen Tagegelder gezahlt werden, gilt die Zeit von Mitternacht zu Mitter- nacht, jeder angefangene Tag wird als voll berechnet. 3 Während der Zeit des Aufenthaltes des Geologen auf dem Gute ist freie Wohnung und Verpflegung zu gewähren. Etwa nothwendige Arbeitshülfe ist kostenlos zu gewähren. Anträge sind der Direetion der Königl. geologischen Landesanstalt zu Berlin N.4, Invaliden- strasse 44, möglichst in jedem Jahre bis Ende Februar einzureichen und werden im Laufe des Jahres durch den mit Legitimation dieser Anstalt versehenen Geologen zur Ausführung gebracht. BR ae 4. Wird ein kurzes schriftliches Gutachten gewünscht, so ist dafür ein weiterer Tag mit 30 A in Ansatz zu bringen. Soll das Gutachten ausführlicher oder von Beilagen an Karten, Profilen, Analysen oder dergl. begleitet sein, so steht ein besonderer Tarif zur Verfügung. Für Kalkanalysen werden 3 A berechnet. Die Rechnung wird nach Erledigung übersandt und der Betrag von der Königl, geologischen Landesanstalt eingezogen. Buchdruckerei A..W. Schade, Berlin N., Schulzendorferstr. 26. Fi TE AT, M RN ININNNINUMN 3 2044 102 949 229