L Par. Sn Pr TE Ne a ee ee RN ARTE NETTE Fre pt en © 7 Fouwnp /94%09 WHITNEY LIBRARY, HARVARD UNIVERSITY. THE GIFT OF J.. D. WELLTNEN,, Sturgis Hooper Professor IN THE MUSEUM OF 00MPARATIVE ZOOLOGY TRANSFERNEN TO GEOLOGICAL SCIENCES LIBRARY Ah? En AN Sr HIN x . une Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Band X, Heft 1. Das Norddeutsche Unter- Vligocän | und seine u Fi 5 Mollusken-Fana 17 Dr. A. von Koenen . Professor an der Universität in Göttingen. Lieferung I: e a _ Murieidae — Buccinidae ae s eh Vorwort und 23 Tafeln. | ‚März 1889. H ne yon ‚der a König h Preussischen, geologischen Landesanstalt. | @ ” Neumann) ‚1889. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. BERLIN. In Commission bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 18839. ii L . Y { Br % = . enrY% dir hf & 4 er A . FU 3 * d Y er j — BI _.* ä LANG h Y I RS Lu jo % ' 2% ’ b. r [7 N er 7 A T N T% RIRRESFO! Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken-Fauna von A. von Koenen in Göttingen. Lieferung I: Strombidae — Muricidae — Buccinidae nebst Vorwort und 23 Tafeln. März 1889. Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. IATIIIIITDIIIIANIIINANAIIIIIIAIANAnnnDnnnnnnne BERLIN. In Commission bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1889. TIRAITTERLABTE \ vrasgalldabın I PATIENTEN ‚ms nr PN REN 1 1 pe nn Ren » PIE A! Alk B Vorwort. Ueber dreissig Jahre sind nunmehr vergangen, seit BEYRICH seine meisterhafte Beschreibung der Oonchylien des norddeutschen Tertiärgebirges unterbrach, von welcher fünf Stücke in der Zeit- schrift der Deutsch. geol. Ges. (Bd. V, VI und VIII) erschienen waren. Er hatte darin die siphonostomen Gastropoden mit Ausnahme der Pleurotomen mit einer bis dahin unerreichten Genauigkeit be- schrieben, die Aufmerksamkeit auf einzelne sonst unbeachtet ge- bliebene Merkmale, wie das Embryonalende und die »Zwischen- sculptur« gelenkt, und, dem sich ergebenden Bedürfnisse ent- sprechend, zum Theil neue Benennungen geschaffen; auf den bei- gegebenen 28 Kupferstichtafeln wurden die beschriebenen Arten in ausgezeichneter Weise abgebildet. Durch die Untersuchung der Fauna sowohl, als auch der sie enthaltenden Schichten war BEYRIcH dazu gekommen, die Gliede- rung des norddeutschen Tertiärgebirges festzustellen und für einen Theil desselben die Oligocän-Periode zu unterscheiden, wie sie heute noch Geltung hat. Wenn diese Eintheilung im Auslande nur sehr langsam und vereinzelt angenommen wurde, so hatte dies seinen Grund zum Theil darin, dass, wie es scheint, nur in Nord- deutschland die verschiedenen Stufen des Oligocäns eine rein marine Entwicklung besitzen und, wenigstens theilweise, eine ana- loge Fauna enthalten, wie die älteren, eocänen und die jüngeren, miocänen Ablagerungen Europa’s, so dass eine richtige Würdigung Abh. X, 1. 1 2 Vorwort. dieser Faunen und der ganzen Eintheilung nur denjenigen möglich war und ist, welche in die Lage kommen, diese Fauna kennen zu lernen. Die gleichzeitige Beschreibung der verschiedenen oligo- cänen und miocänen Faunen musste aber immerhin die Uebersicht über die Verwandtschaft und Verschiedenheit der einzelnen Faunen in etwas erschweren. Ferner hatte BEYRIcCH — und mit Recht — mit dem alten Herkommen gebrochen, jeder Beschreibung einer Art eine kurze lateinische Diagnose voranzuschicken, aus welcher die Art doch nicht mit Sicherheit erkannt werden kann; die aus- ländischen Fachgenossen wagten sich jedoch bei ihrer meist sehr unvollkommenen Kenntniss der deutschen Sprache gar nicht an die deutschen Beschreibungen. Für das Verständniss der Gliederung des Oligocäns und des Alters mancher Schichten wurde ferner oft sehr verwirrend, dass für die Thone des Mittel-Oligocän die Bezeichnung »Septarien- Thon« gewählt wurde, unter welcher der Engländer, Belgier etc. eine petrographische Entwicklung versteht, welche in den ver- schiedensten Etagen des Tertiärgebirges (Barton-Thon, London- Thon ete.), aber auch schon in der Kreide ete. vorkommt, während in den Thonen des Mittel-Oligocäns Septarien ganz fehlen können. Um den hierdurch verursachten Missverständnissen in etwas ab- zuhelfen und vorzubeugen, zog ich es vor, die weit früher von LyELL eingeführte Bezeichnung Rupel-Thon (Rupel-clay, Argiles rupeliennes) für jene Thone anzuwenden, die doch den wichtigsten und verbreitetsten Leithorizont in der Mitte des Oligocäns abgeben. Aus diesem letzteren Grunde sowohl, als auch weil sie eine ver- hältnissmässig sehr arme Fauna enthalten, und weil ich von dieser recht gutes Material zur Verfügung hatte, schien es mir wünschens- werth, zunächst dıese Fauna in einer besonderen Arbeit (das Nord- deutsche Mittel-Oligocän und seine Mollusken-Fauna, Palaeonto- graphica XVI) bekannt zu machen, nachdem ich zwei Jahre vorher die ungenügend erhaltene und bekannte Unter-Oligocän- Fauna von Helmstädt besonders auf den Wunsch von STROM- BECK’s untersucht hatte (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865), während vorher und auch nachher die Faunen des Ober-Oligocäns und auch das Miocän von SEMPER, sowie von KocH und WIECH- Vorwort. 3 MANN und SPEYER näher und vollständiger bekannt gemacht worden waren, als dies durch die Arbeiten PnıLıppr’s etc. und die leider unvollendete Arbeit BEYRICH’s geschehen war. Schon vor 1860 hatte ich angefangen, Material aus dem norddeutschen Unter-Oligocän zu sammeln und dessen Bearbeitung vorzubereiten. Zu diesem Zwecke war ich 1861 und 1862 längere Zeit in Belgien und England und sammelte Vergleichsmaterial, das ich grösstentheils Dank dem freundlichen Entgegenkommen der Besitzer nach den Sammlungen von BoOSQUET in Maestricht, HEnRY Nyst ın Brüssel, Frep. E. EpwArps in London und SEARLES Woop in Woodbridge bestimmen konnte, z. Th. mit Hülfe dieser Herren. Ausserdem hatte ich aber auch den wesentlichsten Theil meiner Sammlung aus dem norddeutschen Unter-Oligocän mitgenommen und konnte diesen, nicht blos ein- zelne Exemplare, sondern heihen gegen Reihen, mit den Typen in den Sammlungen von BosQuET, Nyst, EpwArps und Dank der grossen Freundlichkeit SAMUEL WO0ODWARD’s auch mit den im British Museum aufbewahrten SOwERBY’schen Originalen ver- gleichen, meistens unter Beistand der genannten Herren. In Folge dessen haben wir in den meisten Fällen natürlich ein weit sichereres Urtheil über die Uebereinstimmung oder Verschiedenheit der norddeutschen, belgischen und englischen Vorkommnisse erlangt, als dies durch das sorgfältigste Studium der Litteratur oder selbst durch Benutzung guten Vergleichsmateriales möglich gewesen wäre, da hierbei denn doch immer nur vereinzelte Exemplare zu Gebote stehen. Zu besonderem Dank hat mich namentlich FreED. E. EpwArps verpflichtet, indem er mir mehrere Monate lang ganz freie Benutzung seiner Sammlung von Tertiär-Mollusken eröffnete, der reichsten in England, welche namentlich die Ori- ginale der »Eocene Mollusca« enthält und später dem British Museum einverleibt wurde. Dadurch, dass ich die gewonnenen Resultate Nysr und namentlich BosQuUET mittheilte, erklärt es sich, dass die Namen in den Sammlungen derselben in Uebereinstimmung kamen mit den Listen, welche ich seiner Zeit NAUMANN für den leider un- vollendet gebliebenen dritten Theil seines Lehrbuchs der Geognosie = 4 Vorwort. lieferte, und dass hiermit die in neuester Zeit von VINCENT ver- öffentlichte Liste von Fossilien des belgischen Unter-Oligocäns aus den für das Brüsseler Museum angekauften Sammlungen von Nysrt und BosQuET so wohl übereinstimmt, wie VINCENT selbst dies hervorhebt. Später habe ich denn auch alle wichtigeren Fundorte des Pariser Beckens aufgesucht und auch dort mit bestem Erfolge gesammelt, ebenso wie 1881 im südwestlichen Frankreich (Biarritz, Pau, Gaas, Bordeaux etc.), so dass ich mit Vergleichsmaterial ziemlich vollständig versehen bin. Leider fehlt es mir aber fast ganz an Vergleichsmaterial von den gleichaltrigen alpinen Fundorten, und gerade diese Faunen lassen sich aus den vorhandenen Beschrei- bungen und Abbildungen MicHELoTTr's etc. in Folge ihrer un- günstigen Erhaltung am allerwenigsten sicher erkennen. Ich ziehe es daher vor, zur Zeit die alpinen Vorkommnisse nicht mit in den Bereich meiner Arbeit zu ziehen, auf die Gefahr hin, den einen oder anderen Namen später zu den Synonymen stellen zu müssen, zumal da es besser ausführbar ist, schlechtes Material mit gutem zu vergleichen, als umgekehrt, und da es verhältnissmässig leicht sein wird, die alpinen Formen zu bestimmen, wenn die nord- deutschen erst genügend bekannt geworden sind. Die Bearbeitung der letzteren hatte ich nun immer wieder verschoben, theils weil andere Arbeiten sich darboten, theils weil ich immer noch erwartete, neue Fundorte und neue Arten kennen zu lernen. Diese Hoffnung ist nun aber nicht erfüllt worden. Der reiche Fundort, welcher den grössten Theil der von BeryrıcH beschriebenen Arten lieferte, der Tagebau der Braun- kohlengrube in Westeregeln, wo marine, glaukonitische Sande mit zahlreichen, wohlerhaltenen Fossilien aufgeschlossen worden waren, war schon 1858 wieder verschüttet, und ich war froh, Herrn DANNEBERG den ganzen Rest seiner Sammlung der Vorkommnisse von Westeregeln und Wolmirsleben abkaufen zu können, in welcher freilich diese beiden, ca. 6%® von einander entfernten Fundorte nicht sorgfältig getrennt gehalten waren. Vorwort. ur: Inzwischen war aber der Tagebau der Braunkohlengrube bei Lattorf, ca. 5*® ostnordöstlich von Bernburg, in lebhaften Betrieb gekommen und lieferte besonders aus den unter-oligocänen Sanden zahlreiche, wohl erhaltene Fossilien. Wie von C. von ALBERT (in Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 377) ausführlich beschrieben wurde, liegen bei Lattorf in einer muldenartigen Vertiefung auf der Grenze zwischen Buntsandstein und Keuper bis zu 36” Braunkohle, darüber an den Rändern weisser Quarzsand, und dann ca. 4” marines Unter- Oligocän und bis 6” schwarzer, feiner Sand des Mittel-Oligocäns, dessen Fauna ich in meiner Arbeit über das Norddeutsche Mittel- Oligocän mit beschrieben habe. Das Unter-Oligocän bestand aus feinem, grünlich-grauem, etwas glaukonitischem, wenig thonigem Sande, in dessen Mitte eine ca. 15°® dicke Schicht mit Schieferthonbrocken und erbsen- bis haselnussgrossen weissen Quarzgeröllen lag, reich namentlich an Bivalven. Der Sand war stellenweise durch kohlensauren Kalk zu unregelmässigen, sehr harten, bis fast meter-grossen Blöcken verkittet, in welchen dieselben Fossilien vorkamen, wie in dem Sande, aber gewöhnlich mit der Aussenseite fest am Gestein haftend, so dass sie nur als Steinkerne herausgeschlagen werden konnten. Nur Pholadomyen und andere grosse, zerbrechliche Bivalven waren besser darin erhalten, als in dem lockeren Sande. Das Zerkleinern der Blöcke musste durch Sprengen mit Pulver geschehen. Die in dem Sande liegenden Fossilien waren zum Theil sehr wohl erhalten, die Bivalven oft zweiklappig, entweder mit ganz geschlossenen, oder etwas geöffneten oder neben einander liegenden Schalen, die Gastropoden sehr häufig mit unversehrtem Gewinde und vollständigem Mundrand; die dünnschaligeren Formen hatten freilich oft schon Risse und mussten schon deshalb zunächst mit verdünntem Gummi arabicum getränkt werden. Ziemlich selten haftete aber daran auch Schwefelkies, welcher in Folge seiner früher oder später erfolgenden Zersetzung die Aufbewahrung auch der Fossilien von Westeregeln und Wolmirsleben oft unmöglich macht. Von Interesse war die Vertheilung der Fossilien in dem Sande; 6 Vorwort. so fand ich eine kaum einen Meter grosse Stelle, an welcher Cancellaria-Arten und Tornatella simulata in hunderten von Exem- plaren zu sammeln waren, während diese sonst ziemlich selten waren. Es zeigt dies so recht, wie wenig Gewicht auf das häufige oder seltene Vorkommen einzelner Arten an einer bestimmten Stelle in einer bestimmten Schicht zu legen ist. Die Fauna der Mollusken, wesentlich Gastropoden und Pelecy- poden, ferner der Korallen und Bryozoen, ist weitaus die reichste, die überhaupt bis jetzt im norddeutschen Tertiär-Gebirge bekannt geworden ist, obwohl sie sicher noch bei weitem nicht erschöpft ist. Ich muss dies daraus folgern, dass ich bis zuletzt immer noch einzelne neue Arten daraus erhielt, und dass ferner ein sehr hoher Procentsatz der Arten nur in je einem, viele andere nur in sehr wenigen Exemplaren überhaupt vorgekommen sind, während nur eine mässige Zahl von Arten in zahlreichen Exemplaren ge- funden wurde. Besonders häufig waren Buccinum bullatum PHIL. und Pleurotoma Beyrichi PHIL. Eine Reihe von Arten wurden aber auch bei Lattorf über- haupt nicht gefunden, sondern nur an anderen, z. Th. wenig ent- fernten Fundorten, obwohl die Verbreitung des fossilreichen marinen Unter-Oligocäns in dieser Gegend ja schon an und für sich eine recht beschränkte ist. Dieselbe wird etwa bezeichnet durch Helmstädt im Nordwesten, Osterweddingen-W elsleben- Eggersdorf-Wespen bei Barby nach Nordosten, Lattorf im Osten, Einsten Nscherlien Nachlerstedt nach Südwesten. Von den in diesem Gebiete liegenden Fundorten hat indessen kein einziger auch nur annähernd eine so reiche Fauna geliefert, wie Lattorf , und zwar aus sehr verschiedenen Ursachen: an den meisten Stellen wurde das Unter-Oligocän nur bei dem Abteufen von Schächten über den Braunkohlen angetroffen, es wurde also doch nur eine nicht sonderlich grosse Menge Sand etc. zu Tage gefördert, auf die Schachthalde gestürzt und gewöhnlich gleich mit Braunkohlensand etc. ganz oder theilweise überschüttet. Da aber auch die fossil-reichsten Schichten auch nicht entfernt eine solche Fülle von Fossilien enthalten, wie die eocänen Bildungen des Pariser Beckens oder die miocänen des Wiener Beckens oder Vorwort. 7 des südwestlichen Frankreichs, oder auch nur die unteroligocänen Belgiens, und da die Mollusken in dem frischen, feuchten Gestein oft äusserst zerbrechlich sind, so ist es meist wenig lohnend, oft so gut wie ganz aussichtslos, in den frisch geförderten Sanden und Thonen etc. Fossilien suchen zu wollen. Zudem sind diese an einzelnen Fundorten gleichsam von dem kalkhaltigen Gestein inkrustirt und können dann leicht übersehen werden. An solchen Stellen, wie Grube Alfred bei Tornitz nordnordöstlich Calbe a/S., Grube Henriette dicht bei Unseburg, und Grube Marie (zwischen Atzendorf und Unseburg, und Grube Sophie (westlich Wolmirs- leben), habe ich den weitaus grössten Theil meines Materials an Fossilien dadurch erhalten, dass ich diejenigen neueren und älteren Halden, auf welchen Unter-Oligocän frei lag, immer wieder von Zeit zu Zeit absuchte, zum kleineren Theile, wesentlich die kleinen Arten und Gattungen, auch wohl durch Waschen und Aussieben einer Quantität des Gesteins.. Oft genug war aber das Gestein, besonders die aschgrauen bis braunen sandigen Thone der Gegend von Eggersdorf, Mühlingen, Aschersleben etc. so arm an Fossilien, dass die Ausbeute eines Besuches wenig mehr oder nicht mehr als ein Paar Bruchstücke von Dentalium acutum Hk». betrug. An anderen Stellen waren wohl die Aufschlüsse durch Braunkohlen-Tagebaue oder Steinbrüche erheblich besser, aber es war die Erhaltung der Fossilien eine sehr ungenügende, wie auf der Grube Jakob bei Börnicke, Grube Luise bei Gattersleben, oder in dem schon von PnıLıppı (Palaeontographical) erwähnten Buntsandsteinbruche zwischen Österweddingen und Sülldorf. An ersterer Stelle waren in dem schwärzlichen Sande Fossilien genug vorhanden, aber so mürbe, dass selbst die solidesten, wie Cardita Dunkeri, nicht ohne besondere Sorgfalt, Tränken mit Gummilösung und dergl. mehr, erhalten werden konnten. Bei Österweddingen sind die Fossilien zum Theil wohl auf secundärer Lagerstätte und deshalb abgerieben und angewittert; die grosse Mehrzahl ist überdies nur in Form von Steinkernen eines Phos- phoritsandsteins erhalten. Eine grössere Sammlung von hier er- hielt ich 1883 mit anderen, werthvollen Sachen als Vermächtniss des verstorbenen Professor HEysE in Aschersleben, welcher die- 8 Vorwort. selbe seiner Zeit PmıtippI zur Bearbeitung anvertraut hatte; von besonderer Wichtigkeit war daher, dass sich darunter eine Reihe von PHıLıpprt’s Hand bestimmter Arten und auch einzelne von ihm abgebildete Exemplare befanden, wie z. B. das Original von Melania Heyseana PHiL. Wenn aber auch die Erhaltung dort eine weniger vollkommene ist, als an anderen Fundorten, so bedingt dieselbe doch anderer- seits, dass sehr zerbrechliche Arten, wie solche von Clavagella, Terebellum, Bulla etc., welche sonst gar nicht oder doch äusserst selten und meist verdrückt beobachtet wurden, hier häufiger und unverdrückt gefunden werden. Sehr häufig fand sich aber bei den besten Aufschlüssen, in Tagebauten, im Hangenden der Braunkohlen gar kein oder nur sehr wenig Tertiärgebirge, sondern direct Diluvium, so bei Neu- Gattersleben, Uellnitz etc. In dem Tagebau der Braunkohlengrube Concordia bei Nachter- städt, dem grossartigsten seiner Art, von dem ich Kenntniss habe, sah ich vor etwa 30 Jahren an einer Stelle über den Kohlen etwas glaukonitischen Sand mit schlecht erhaltenen unter-oligocänen Fossilien, während zur Zeit zwischen der Kohle und dem Diluvium nur theils lockerer, theils festerer, grober, eisenschüssiger Braun- kohlensandstein liegt, in welchem schön erhaltene Palmwedel (Chamaerops Helvetica HEER) vorkommen. (Ein schönes Exemplar verehrte mir Herr Director ScHATZ für das Göttinger Museum.) Es ergiebt sich hieraus auch das Alter dieser Palmenreste, welche ursprünglich nur in Knollensteinen verschwemmt im Diluvium bekannt gemacht wurden. Das marine Unter-Oligocän ist hier ohne Zweifel erodirt, hauptsächlich zur Glacialzeit, ebenso wie ein grosser Theil der eigentlichen Braunkohlenbildungen. Namentlich bei Nachterstädt finden sich aber auch im Diluvium verschwemmt Blöcke eines festen, grauen, etwas sandigen Mergels, in welchen häufig Steinkerne, besonders von Bivalven, wie Car- dium, Cardita, Thracia etc., anscheinend unter-oligocäner Arten vorkommen. Ganz dasselbe Gestein fand sich nach von HEysE gesammelten Stücken auch im Friedrich-Schacht bei Aschers- leben. Vorwort. 9 Es scheint mir nun von recht geringem Interesse zu sein, die einzelnen Schächte und Braunkohlengruben der Gegend von Aschers- leben, Egsersdorf, Mühlingen und Calbe a. S. anzuführen, von welchen ich einzelne Belegstücke für das Vorkommen des marinen Unter-Oligocäns in jenem Bezirk selbst sammelte oder kennen lernte, da auf der Ewarp’schen geologischen Karte die lokale Er- streckung der betreffenden Schichten ja sehr sorgfältig angegeben ist, und auch eine sehr eingehende Schilderung der Schichten- folgen in den einzelnen Grubenrevieren ist wohl überflüssig, zu- mal da ja ZINCKEN in seiner »Physiographie der Braunkohle« zum Theil eingehende Mittheilungen darüber gemacht hat. Ich will nur die Gruben erwähnen, deren Schächte für die Fauna des Unter-Oligocäns mir wesentliche Beiträge geliefert haben. Es ist dies I. Grube Alfred bei Tornitz, zwischen den Dörfern Tornitz, Wespen und der Stadt Oalbe a. S.; ich werde dieses Vorkommen bei den einzelnen Arten kurz als Calbe a. S. anführen. Ein in neuester Zeit dort niedergebrachtes Bohrloch ergab: HR Dammerden ee. Senn. ra md ar 0 DE Kseskunde sand ua. een Sala 9532 3) blauer Thon (Rupelthon) °. . . 8,0” 4) brauner, sandiger Thon nei) 7,0” 5) grauer Thon (Unter-Oligocän) . . 6,0” SeBraunkohle 2.2.7: Se, 0 7) Sandstein und sandiger Thon A RIESREON 8) Braunkohle mit 2 Sand- und Thonlagen 6,0” DE Sandstempr ee 10) Sand und Thon che, EB zusammen: 99,8” Darunter noch rothe und blaue Keupermergel bis zu 67” Tiefe. Die Grube Alfred ist übrigens die einzige ausser der bei Lattorf, wo ich selbst die Ueberlagerung des marinen Unter- Oligocäns durch das Mittel-Oligocän kennen gelernt habe; in der Regel fehlt eins von beiden im Hangenden der Braunkohle, nur bei Welsleben und Biere scheint beides vorhanden gewesen zu sein, und bei Westeregeln ist wenigstens in der Gemarkung sowohl 10 Vorwort. Unter-Oligocän als auch Rupelthon vorhanden, wie durch WIEcH- MANN gezeigt wurde. Ferner II. Grube Marie bei Atzendorf: Ein tiefes Bohrloch, ziemlich in der Mitte zwischen Atzen- dorf und Unseburg durchteufte folgende Schichten: 1)Därantende.. as mi Pu NER: 2) che Br ye On 3)2 Kaesuunde Sande en 4) grauer Thon (Unter- -Oligocin). or alas SA arauer2SandM Ir Re: tr SOiBraunkohle Er r REIST 7) grauer Sand mit Kohlen SEHEN. NS 8) ‚Braunkohle Fi. HERR SEO N) fester aranery Sande Ir. Ve Aa 10) hellerauer- Phones == 41) 2 2 11) feinen, öhellsraäuer Sand 7. KU Se een 12))/Sweissern Ihon .U 22 20. FU REEL 13) "erauer, thoniger’ Sand... m Mes sn ID) weisser Ihonuu. sn 73 Er LOS H)kerauer Sandı 3, kun... aa Re 16) weisser Thon. . . a 17) grauer Sand (nicht nalaheh) ton zusammen: 100,6 "Mit anderen Bohrlöchern und Schächten wurden die unter 9, 10 und 11 aufgeführten Schichten nicht angetroffen. Das Alter des grauen Sandes (5) ist zweifelhaft; derselbe könnte noch zum marinen Unter-Oligocän gehören, sehr häufig liegen aber graue bis braune Sande ohne eine Spur von Fossilresten unmittelbar über den Braunkohlen und sind wohl als Aequivalent der eisenschüs- sigen Sandsteine von Nachterstädt aufzufassen. Aehnlich ist das Hangende der Kohlen auf der nur etwa 2*® nordwestlich von hier liegenden III. Grube Henriette bei Unseburg zusammengesetzt, doch findet sich hier stellenweise unter dem verhältnissmässig fossil- reichen Thon eine schwache Schicht von kleinen Geröllen mit Fischzähnen, und ich erhielt daraus auch einen sehr defecten Unter- kiefer von Anthracotherium (?) sp: | Vorwort. 11 Ueber beide Gruben macht ZınckEx (Physiographie der Braun- kohle, S. 691 und 692) noch weitere Angaben, ebenso wie über die Grube Sophie bei Wolmirsleben, welche etwa 5*= westnord- westlich von Grube Henriette liegt. IV. Auf der Grube Sophie sind mit Schächten und Bohr- löchern recht verschiedenartige Gesteine angetroffen worden, so mit dem »Bismarkschacht«: Dr Dammerde und kehme 2 222. 77150x DethonsersBiesu 0 2.250: MesroberzKuese ne or. ragen A) grauer Sand 3 0 an... 350m HS) Grauer, thomeer Sand ..2..7680x S)asrauers sandıoer Thon u... 774,10, 7) grauer Sand mit »Steinen«. . . 1,60” SR orauerzSandas. Bam ne. .6:008 Se arauerthoniser sand 2.0.2.2 1,400 IO)}eorunersSandieanı ee ET.000 I) sriinerthoniwersSanda 02277 7.7216:60= 12) brauner sandıcer Thon. 2.2.72 70802 I)eorunerSandWae Mm. ee 270 Wbraunkohler ar 2er 2, 2924.92 20100° 15) hellgrauer, thoniger Sand . . . 0,30. iO) brauner Thon va 2 oneara0 25 L9), Braunkohle. „een... ,2.,2:.0.21,0082 IS) braunerebhon 2. 32 22 22..1..009 01,252 19) Braunkohle net. 2002 20) ahellbrauner Rhonge rare ze 2.7 .30:0,802 21) weisser Thon, nicht durchteuft. 80,30” Hiervon gehören die Schichten 1 bis 3 dem Diluvium an, 4 bis 13 dagegen vermuthlich sämmtlich dem marinen Unter- Oligocän, das hier also verschiedenartige Schichten enthält, sowohl in Bezug auf die Farbe, als auch auf die Zusammensetzung. Bemerkenswerth ist das Auftreten der stark glaukonitischen Sande und der oberen, thonig-sandigen Schichten; die letzteren werden 12 Vorwort. oft gelblich, vielleicht in Folge beginnender Verwitterung, und sind dann dem sonstigen Unter-Oligocän recht wenig ähnlich, während die glaukonitischen Sande zum Theil auch schwärzlich werden und besonders in diesem Falle reicher an Schwefelkies zu sein pflegen, oft auch haselnuss- bis zu faustgrosse, schwarzbraune Phosphoritknollen führen. Dieselben enthalten etwa 50 pCt. Calecium- phosphat, durch welches der glaukonitische Sand zu einem ziemlich festen Gestein verkittet wird. Dieses umhüllt die Fossilien, oder, noch häufiger, füllt das Innere der Gastropoden- und Pelecypoden- schalen aus, so dass diese dann ungewöhnlich solide erhalten sind. Freilich geht die Kalkschale dann meist leicht verloren, so dass dann nur die Steinkerne vorhanden sind. In den grauen, sandigen Thonen wurden mit einzelnen Schächten förmliche Austernbänke angetroffen, welche fast aus- schliesslich Ostrea (Queteletiana NysT oder ın anderen Fällen O. ventilabrum GOLDF. enthielten. Mit den glaukonitischen Sanden sind zunächst vergleichbar die Schichten, welche 1863 mit den Schächten der inzwischen längst wieder eingegangenen Braunkohlengrube V. Anna Alwine Elsbeth bei Helmstädt durchteuft wurden und deren Fauna ich 1865 (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 459 ff.) beschrieb. Es waren dort angetroffen worden: 1)0Däammerde 22.2.0 20222 Wen zur leere ZYWRIESE: a ea el Be nee SIE S) Kerunerssandyn aa RES A) Sgrüuner. Rhon’ mit Sand 2 2 era 2.285 5) grauer, kalkıger Sandstein . . . . .„ 1,2" 6) grüner, thoniger Sand, unten mit Quarz- Bieröllen an 0 Sn, 2 ran 7) grauer, thoniger Sand mit Schwefelkies 3,1” 8) Braunkohle sn EEE RRINGEn Sehr reich an Fossilien war nun der grüne thonige Sand (6), indessen waren dieselben fast ohne Ausnahme mehr oder weniger verdrückt und sehr mürbe, so dass vollständige Exemplare recht selten waren, und für alle war ein Tränken mit verdünntem Leim Vorwort. 13 oder Gummi arabicum behufs sicherer Conservirung wünschens- werth. Leider haften aber auch die Glaukonitkörner etc. meist so fest an den Schalen, dass sie nur mit Hülfe von Wasser und Bürsten entfernt werden können, und hierbei wird sehr leicht die Oberfläche der Schale selbst fortgewaschen; endlich sitzen häufig auf derselben kleine Schwefelkiestheilchen, welche sich nicht ent- fernen lassen, durch ihre Zersetzung aber, wie gewöhnlich, eine theilweise Umwandlung der Schalen in Gyps bewirkt haben; dieser bildet dann kleine warzige Ansätze und hat Gestalt und Sculptur ganz zerstört. (Sehr häufig sind übrigens durch kleine Gyps- knötchen die Embryonalenden der sonst so schön erhaltenen Gastro- poden von Lattorf ete. unkenntlich gemacht.) Trotz dieser Mängel in der Erhaltung bietet die Fauna dieser Schichten von Helmstädt besonderes Interesse, weil sie zwar einerseits mit dem übrigen Unter-Öligocän, besonders mit den ebenfalls glaukonitischen Sanden von Wolmirsleben und Westeregeln, die bezeichnendsten Arten gemeinsam hat, daneben aber auch eine Reihe von Formen enthält, welche sonst aus den ebenfalls glaukonitischen Schichten des englischen Mittel-Eocän von Bracklesham, Brook, Bramshaw und Hunting- bridge be- kannt sind. Die übrigen Braunkohlen-Schächte der Gegend von Helmstädt haben nach Allem, was ıch darüber erfahren konnte, marines Unter-Oligocän im Hangenden der Kohlen nicht angetroffen, so dass anscheinend dieses und ein Theil des eigentlichen Braunkohlen- gebirges in grösserer Ausdehnung erodirt worden ist. In der Nähe des »Schnitzkuhlenberges« sah ich jedoch in einer kleinen Grube glaukonitische, vermuthlich unter-oligocäne Sande mit zahlreichen grösseren und kleineren Phosphoritconcretionen, aber ohne Fos- silien, und hierüber scheinen die schon früher (l. c.) von mir er- wähnten Schichten des Schnitzkuhlenberges selbst zu liegen; zu unterst sind dort feine, grauliche, ursprünglich wohl glaukonitische Sande aufgeschlossen, welche nach oben etwas mehr thonig und gelblich werden und typisch unter-oligocäne Arten in geringer Zahl und schlechter Erhaltung lieferten. Ausserdem enthalten dieselben aber auch festere, innen braune Concretionen von Phos- 14 Vorwort. phorit und in diesen theils unter-oligocäne Mollusken, theils Krebse, und zwar (oeloma balticum SCHLÜT. und, seltener einen ? Psammo- carcinus sp. Leider wird in wenigen Jahren der Schnitzkuhlen- berg durch die Thongruben vollständig abgetragen worden sein. Die Phosphorite, welche in der Gegend von Helmstädt bis vor Kurzem in grossem Maassstabe gegraben worden sind, waren wohl sämmtlich umgelagert, beziehungsweise lagen im Diluvium. Ich erhielt vor Jahren ebenso wie GEINITZ unter den darin ge- sammelten Fossilien abgeriebene Kreide-Spongien und einzelne nordische Geschiebe und kam dadurch auf die Vermuthung, dass die von GEINITZ (Isis 1883, 1, 5 u. S. 105) angeführten und zum Theil abgebildeten Formen von Helmstädt und Büddenstedt sich verschwemmt im Diluvium gefunden hätten (Neues Jahrb. für Mineralogie 1884, I, S. 255). Es hätte freilich auch sein können, dass jene Geschiebe aus dem Deckgebirge eines tertiären Phos- phoritlagers gestammt hätten und zufällig zwischen die Phosphorit- knollen gelangt wären. Nach den Mittheilungen, welche mir Herr Dr. Barru über das ganze Vorkommen der abgebauten Lager machte, sind dieselben aber ohne Zweifel als diluviale an- zusehen. Zu einer ähnlichen Ansicht gelangte übrigens auch VATER (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1884, XXXI, S. 783) in seiner Arbeit »über die fossilen Hölzer des Herzogthums Braunschweig«e. Aus dem Diluvium rühren wohl auch die unter- oligocänen Arten her, welche v. STROMBECK mir seiner Zeit zur Bestimmung zusendete und welche mich veranlassten, die Schichten für unter-oligocäne zu halten (Sitzungsber. d. Ges. zur Beförd. d. ges. Naturwissensch. zu Marburg 1872, No. 10, S. 137). Ausserhalb des eben besprochenen Bezirkes kenne ich im nordwestlichen Deutschland marines Unter-Oligocän nur noch aus einem Brunnen vom Doberg und besonders an der Brandhorst bei Bünde in einer kleinen, seit langen Jahren nicht mehr aus- gebeuteten Mergelgrube, deren Fossilien in älteren Sammlungen oft mit den ober-oligocänen Arten des Doberges bei Bünde ver- mengt liegen. Von dem körnigen, z. Th. glaukonitischen Mergel des Doberges unterscheidet sich das Gestein leicht durch den nicht unbedeutenden Gehalt an Quarzsand; dasselbe ist zum Theil Vorwort. 15 reich an Foraminiferen, Bryozoen, kleinen Brachiopoden und Echinoeyamus, welche durch Aussieben des trockenen, losen Mergels oder kalkhaltigen Sandes und Auslesen des Siebrückstandes leicht gewonnen werden können. Die Mollusken sind sehr mürbe und müssen an Ort und Stelle mit Leim- oder Gummilösung getränkt werden; verhältnissmässig häufig ist dort die grosse, im Ober- Oligocän nicht vorkommende Pleurotomaria Sismondai GOLDF. Ich hatte seiner Zeit etwa 40 Arten Mollusken dort gesammelt und durch dieselben das unter-oligocäne Alter der Schichten nach- weisen können (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1866, S. 287 und Verhandl. d. naturhist. Vereins zu Bonn, Corresp. 1866, S. 58). Von Interesse ist dieses Vorkommen wesentlich, weil es die einzige mir bekannte Stelle ist, wo das marine Unter-Oligocän von Mittel-Olisocän und Ober-Oligocän überlagert wird, und weil es der einzige Fetzen von marinem Unter-Oligocän zu sein scheint, welcher zwischen Helmstädt und den belgischen Fundorten west- lich von Maestricht resp. nördlich von Lüttich erhalten ist. Auf diese näher einzugehen, ebenso wie auf die englischen Fundorte (Brockenhurst etc.), würde hier zu weit führen. Es sei hier nur bemerkt, dass ich aus dem belgischen Tongrien keine Art kenne, die nicht auch im norddeutschen Unter-Oligocän vorkäme, fast durchweg aber viel besser erhalten. Die schon von BEYRICH als unter-oligocän erkannten Tertiärbildungen des Samlandes sind von NÖTLING in neuester Zeit zum Gegenstande einer besonderen Monographie gemacht worden, von welcher der zweite Theil, die Mollusken enthaltend, demnächst in den Abhandlungen der König]. Preuss. geol. Landesanstalt erscheinen soll. Schon aus diesem Grunde verzichte ich darauf, die Mollusken der Bernsteinbildungen Östpreussens in den Bereich dieser Arbeit zu ziehen; im Uebrigen sind sie so mangelhaft erhalten, meist nur als defecte Steinkerne und Abdrücke, dass man wohl hoffen könnte, sie nach den Fossi- lien der Magdeburger Gegend einigermaassen sicher zu bestimmen, aber nicht umgekehrt. Die Mollusken des Vicentinischen resp. alpinen Oligocäns habe ich endlich im allgemeinen, wie schon oben bemerkt, vorgezogen, vorläufig ebenfalls unberücksichtigt zu lassen, da das den Arbeiten 16 Vorwort. von MICHELOTII, FucHs, BELLARDI etc. zu Grunde liegende Material zu einer genauen Vergleichung an und für sich un- genügend zu sein scheint, eine solche aber nach den Abbildungen und kurzen Beschreibungen ganz unausführbar ist. Vielleicht finde ich später, nach Vollendung dieser Arbeit, Veranlassung, alpine und samländische Fossilien näher mit den norddeutschen zu ver- gleichen. Von den Lagerungsverhältnissen der Unter-Oligocän-Schichten am Aralsee, aus welchen ich früher einmal Gelegenheit hatte, eine Reihe von Fossilien zu untersuchen (Bull. Soc. Imp. des Natura- listes de Moscou 1868, p. 1), ist mir nichts Neueres und Genaueres bekannt geworden; es wäre aber höchst interessant, darüber Näheres zu erfahren. Leider liegen mir jene Fossilien nicht mehr zum Vergleich vor. Die Fauna unserer Unter-Oligocän-Bildungen ist nun in einer grösseren Zahl von Arbeiten berücksichtigt worden, welche ich in einem weiter unten folgenden Litteratur-Verzeichniss auf- führen werde; ich werde aber unterlassen, die ganze benutzte oder doch benutzbare Litteratur anzuführen, wie sie z. B. bei HÖRNES (Wiener Becken) allein bis zum Jahre 1836 schon 9 Folio-Seiten füllt und jetzt fast doppelt soviel Raum einnehmen würde, da an der betreffenden Stelle doch immer ein Citat gegeben werden muss, und die ältere Litteratur bei HÖRNES etc. recht vollständig zu finden ist. Ich werde nur die für das norddeutsche Unter-Oligocän resp. dessen Fauna wichtigen Arbeiten aufzählen. Hier möchte ich betreffs der Arbeiten GIEBEL’s kurz folgendes erwähnen. Schon in den Jahren 1857 und 1861 waren Herrn Prof. GIEBEL Suiten von Fossilien von Lattorf theils für das Hallische Museum, theils (von Herrn SIEMENS) nur zur Untersuchung über- geben worden, und wurden von ihm (Zeitschr. f. d. ges. Natur- wissensch. XII, S. 422 und XVII, S. 304 und in den Abhandl. d. Naturforsch. Ges. zu Halle Bd. VIII) beschrieben und theil- weise abgebildet. Die grösstentheils recht gelungenen Abbildungen lassen die betreffenden Arten gut erkennen, zeigen aber auch, dass in den Bestimmungen viele Irrthümer vorgefallen sind, wie Vorwort. 17 dies übrigens kaum anders zu erwarten war, wenn man bedenkt, dass GIEBEL so gut wie gar kein Vergleichsmaterial besass, die einschlägige Litteratur wohl nur theilweise zur Hand hatte und früher nicht Gelegenheit gehabt hatte, sich in Tertiärfaunen hinein- zuarbeiten. Bei den von ihm nicht abgebildeten, sondern nur ganz kurz beschriebenen Arten ist es aber meist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, ein Urtheil zu gewinnen, welche Art oder gar Gattung mit einem Namen gemeint ist, sind doch die Gattungen Astarte und Crassatella, Donaxw und Tellina, Fusus und Buccinum verwechselt worden, und Arten wie Donax sub- Fragilis NYST und Astarte subquadrata PHIL. angeführt worden, die seit langen Jahren aufgegeben und zu anderen Gattungen gestellt sind. (Nysr selbst stellte seinen Donaw subfragilis zu Tellina donacina LinN., die bei Lattorf auch nicht vorkommt. PhıLıppi selbst stellte seine Astarte subguadrata zu Crassatella tenuistriata DESH.) Dies veranlasste mich später, allerdings in weniger höflicher Weise, als ich dies heute thun würde, den Vorschlag zu machen, die von GIEBEL nicht abgebildeten Arten nicht ohne Weiteres zu eitiren, um zahllose Irrthümer zu vermeiden (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch. XVII, S. 469), welchen Jeder ausgesetzt war, der nicht selbst Exemplare von Lattorf besass. Bei der jetzt vorliegenden Arbeit habe ich selbstverständlich gesucht, die von GIEBEL angeführten, aber nicht abgebildeten Formen auf mir bekannte Arten zu deuten, und habe, wo mir dies gelang, die von ihm gegebenen neuen Namen adoptirt; es erschien aber überflüssig, die Namen der in den beiden ersteren Aufsätzen erwähnten oder beschriebenen Arten unter die Synonyme der be- treffenden Arten aufzunehmen, da diese Aufsätze durch die Arbeit über »die Fauna der Braunkohlenformation von Lattorf« wesentlich ergänzt und berichtigt werden. Zudem habe ich, BeyYrıca’s Vor- sang folgend, den Wunsch, die Verzeichnisse von Citaten nicht unnöthig zu verlängern, und werde deshalb besonders diejenigen Autoren citiren, welche Wesentliches für die betreffende Art durch Beschreibung oder Abbildung veröffentlicht haben, oder doch auf neue Vorkommnisse derselben aufmerksam gemacht haben. Einzelne Abh. X, 1. D) 18 Vorwort. schon von BEYRICH aufgeführte Citate glaube ich fortlassen zu können. | Bei solchen norddeutschen und belgischen Vorkommnissen, von welchen ich nicht selbst Exemplare gesehen habe, werde ich, falls sie nicht von BEYRICH beschrieben wurden, stets dem Fund- orte beifügen »fide« oder »f.« und den Namen des Autors. Aus den schon von BEYRICH (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 284) angeführten Gründen werde ich ebenfalls darauf verzichten, lateinische Diagnosen den neuen oder schon bekannten Arten beizufügen, da ich diese Gründe für durchaus zutreffend halte. Die Fundorte verschwemmt aufgefundener unter-oligocäner Fossilien werde ich nur dann erwähnen, wenn diese in besonderer Grösse oder Schönheit oder in abweichenden Varietäten dort ge- funden wurden, da diese Fundorte im Wesentlichen im Verbrei- tungs-Gebiete des Unter-Oligocäns selbst liegen, und im All- gemeinen doch allerhöchstens ein ganz lokales Interesse darbieten. Ebenso verzichte ich darauf, die einzelnen Schächte anzuführen, aus welchen die Stücke herrühren. Von Fundorten werde ich nur die gleichaltrigen möglichst vollständig aufzählen; die älteren des Pariser Beckens etc. sind bei DESHAYES, die jüngeren bei den jedesmal citirten Autoren zu finden. | In der Anordnung und Reihenfolge der Gattungen werde ich im Alloemeinen S. WoopwarD's trefllichem »Manual of recent and fossil shells« folgen, wie ich dies bereits in meinen früheren Arbeiten gethan habe; diesem sind ja auch im letzten Jahrzehnt eine Anzahl Anderer in ihren Arbeiten über Tertiär-Faunen ge- folgt, da es den äusseren, bei fossilen Formen doch allein sicht- baren Merkmalen der Mollusken vorwiegend Rechnung trägt. Von besonderem Werth ist nun für die Systematik der Mollusken vor Allem die neue, im vergangenen Jahre fertig gewordene Bearbei- tung des Woopwarp’schen Werkes durch FISCHER, in welcher zahlreiche, zum Theil erst in neuerer Zeit aufgestellte oder schärfer unterschiedene Gattungen und Untergattungen eingereiht oder gewürdigt worden sind. Ich werde indessen bei der Annahme kleinerer Gattungen eine gewisse Zurückhaltung bewahren, schon weil manche der sie auszeichnenden Merkmale, dem lebenden Vorwort. 19 Thiere entnommen, wohl bei recenten, nicht aber in gleicher Weise bei fossilen Formen kenntlich sind. Dagegen trägt eine Trennung in Gruppen sehr erheblich zur Orientirung und zur Erkennung der Verwandtschaftsverhältnisse bei, wie dies ja auch BEYRICH ausführte. Was nun endlich die Frage betrifft, welche Grenzen den einzelnen Arten zu ziehen sind, so ist von nicht wenigen Seiten in neuerer Zeit das Bestreben hervorgetreten, einerseits recht scharf zu unterscheiden, andererseits aber auch alles Unterschiedene als besondere Form anzusehen und mit besonderen Namen zu be- zeichnen. Wenn es aber auch dringend nöthig ist, möglichst genau zu beschreiben und zu unterscheiden, so ist doch unter Umständen ein Belegen sehr nahe verwandter Formen mit ver- schiedenen Namen nicht unbedenklich, indem hierdurch nicht selten lokale Varietäten von einander getrennt werden dürften, so dass paläontologisch wie geologisch dann irrige Anschauungen hervor- gebracht würden. Nun ist es ja weit bequemer, neue Namen zu geben, als nach längerem Vergleichen zu dem Resultat zu gelangen, dass es zweifelhaft ist, ob man eine Varietät vor sich hat, aus welcher unter geeigneten Verhältnissen sich wieder die Stamm- form entwickelt haben würde, oder eine Form, die wirklich als besondere Art zu unterscheiden ist. Ich glaube aber doch, dass man, so schwierig dies oft sein mag, vor allem suchen muss, ein Urtheil zu gewinnen, in wie weit in dem angegebenen Falle an solche lokale Varietäten gedacht werden kann, wie sie z. B. WEINKAUFF (Conchylien des Mittelmeeres II, S. 172) bei Cancellaria cancellata L. fand, welche in typischer Form auf feinsandigem Boden in 3 bis 8 Faden Tiefe lebt, in einer Varietät mit eng- stehenden, weit zahlreicheren Streifen dagegen auf Schlammboden in 10 und mehr Faden Tiefe. Gerade durch die Zahl und die Feinheit der Spiralstreifen unterscheiden sich ganz gewöhnlich die- jenigen fossilen Gastropoden, welche in thonigen Schichten vor- kommen, von denjenigen, welche in sandigen Schichten sich finden. Ebensowenig ist aber eine klimatische Verschiedenheit ausser Acht zu lassen, wie sie z.B. bei dem recenten Murex trunculus Linn& DE 20 Vorwort. vorkommt, welcher, an und für sich sehr variabel, im Allgemeinen um so schwächere Sculpturen aufweist, je weiter nach Norden er lebt, wie mir dies einst S. WOODWARD an einer grösseren Reihe von Exemplaren von verschiedenen Fundorten darlegte. | Bei solchen Formen, von denen mir nur ganz geringfügiges resp. ungenügend erhaltenes Material vorliegt, werde ich vermeiden neue Namen zu geben, falls näher verwandte Arten mir bekannt sind, zu welchen jene möglicher Weise als Varietäten gehören könnten. Die Zahl der mir von den einzelnen Fundorten vorliegenden Exemplare und ihren Erhaltungszustand werde ich deshalb angeben, weil dies zu einem vollständigeren und klareren Bilde der ganzen Fauna beiträgt und zum Theil auch wohl Schlüsse auf kleine Facies- Unterschiede der einzelnen Faunen gestattet, weil sich daraus aber auch ergiebt, in wie weit mein Material ein sicheres Urtheil über die Selbstständigkeit resp. Variabilität der einzelnen Arten gestattete. Mit Bezug auf ersteren Punkt ist freilich nicht ausser Acht zu lassen, dass die selteneren Arten in ganz unverhältnissmässig grosser Zahl vorhanden sind, weil ich vor allem von diesen stets gesucht habe, immer mehr und bessere Exemplare zu erwerben, und im Hinblick auf diese Arbeit selten oder nie etwas davon fortgegeben habe, weil ich von den häufigen Arten dagegen meist nur gute Exemplare mitgenommen und von diesen im Laufe der Jahre eine mehr oder minder grosse Zahl Anderen mitgetheilt habe. Der Procentsatz der Exemplare der häufigeren Arten wird daher in allen anderen Sammlungen ein wesentlich anderer sein, als in der hiesigen. Die von mir erwähnten oder beschriebenen und abgebildeten Exemplare befinden sich sämmtlich in dem hiesigen geologisch- paläontologischen Museum mit der seltenen Ausnahme, wo einzelne Arten hier nicht oder nicht so gut vertreten waren, wie in einer anderen Sammlung, vornehmlich dem Kgl. Museum in Berlin, wo dies dann immer besonders erwähnt wird. Herr Geh. Rath BEYRICH hatte die Güte, mir die Benutzung der betreffenden von ihm zum Theil bearbeiteten und grossentheils erst zusammen- Vorwort. 21 gebrachten Tertiärsachen in der ihm unterstellten Sammlung zu ermöglichen; zu gleichem Danke bin ich auch Herrn Geheimrath HAUCHECORNE für die Sammlung der Kg]. Preussischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie verpflichtet, Herrn Professor K. von Fritsch für das geologische Museum in Halle, sowie Herrn VON STROMBECK in Braunschweig und Herrn Dr. EwaLp in Berlin für ihre Privatsammlungen. Ich werde diese Sammlungen indessen, wie gesagt, nur bei denjenigen Arten erwähnen, welche mir in der hiesigen Sammlung gar nicht oder nicht eben so gut vorliegen. Die Terminologie, welche BEYRICH (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 287) für die Gastropoden erörtert und eingeführt resp. angenommen hat, ist so passend und verständlich, dass ich sie längst angenommen habe, wenn ich auch die Ausdrücke » Aussen- lippe« und »Innenlippe« nicht vermieden habe, da sie doch einmal sehr gebräuchlich sind, zumal im Auslande; mit Mundrand könnte man den Rand der Lippe bezeichnen. Ausser der Bezeichnung Mündung werde ich auch die »Mundöffnung« gebrauchen; erstere umfasst die beiden Mundränder, die Aussenlippe und die Innen- lippe mit, reicht also von der Oberseite der Naht bis zum untersten Ende der Schale, während die eigentliche Mundöffnung nur die Oeffnung zwischen den Mundrändern bezeichnet, mit Ausschluss des Kanals bei denjenigen Formen, bei welchen der Kanal deutlich ausgebildet und abgegrenzt ist, wie z. B. bei der Gattung Murex. In den nicht seltenen Fällen, wo die Mündung schräg zur Axe der Schale steht, namentlich bei Murex ete. war es öfters wünschens- werth, diese schräge Höhe anzugeben, während sonst das Verhältniss der Mündung zur Gesammtlänge ein besseres Bild der Gestalt giebt. Eine ganz genügende Vorstellung von der Gestalt der ganzen Schale wie einzelner Theile, zumal der Mündung, würde in sehr vielen Fällen, wo diese Gestalt nicht einem einfachen Körper oder einer einfachen Figur entspricht, nur durch eine sehr umständliche Beschreibung gegeben werden können. Da es aber doch sehr zweifelhaft ist, in wie weit der Zweck erreicht werden würde, 23 Vorwort. habe ich in der Regel auf sehr umfangreiche Beschreibungen der Gestalt verzichtet, die ja auch sonst nicht üblich sind und selbst von BEYRICH in seinen genauen Beschreibungen der einzelnen Arten nicht für durchführbar oder doch nicht für nöthig erachtet wurden. Gerade die Gestalt kann durch eine getreue, wenn auch sonst noch so roh ausgeführte Abbildung weit besser anschaulich gemacht werden, während die Entwicklung der Sculptur, die sich nicht mit einem Blicke übersehen lässt, mit einer einfachen Abbildung nicht genügend wiedergegeben werden kann, so dass hierauf und auf die durch Zahlen ausdrückbaren Merkmale bei der Beschreibung ohne Zweifel hervorragendes Gewicht zu legen ist. Bei der Beschreibung der Sculptur werde ich den Ausdruck Längsrippen etc. im Gegensatz zu Spiral-Streifen etc. gebrauchen, während einzelne Autoren diesen Ausdruck gerade für die Spiral- sculptur angewendet haben im Gegensatz zu Quer-Streifen ete.; um Missverständnisse zu vermeiden, werde ich verhältnissmässig häufig den Ausdruck »Spiralen« benutzen und zwar zunächst nur für erhabene Streifen etc., welche dann durch »Zwischenräume« oder »Furchen« oder ev. durch eingeritzte Linien von einander getrennt sind. Bezeichnungen wie »erste, zweite, dritte Serie« von Spiralen oder primäre, secundäre, tertiäre Spiralen habe ich gewählt, um 1. die in der Jugend erscheinenden, 2. die mit fortschreitendem Alter der Gastropoden sich einschiebenden feineren und 3. noch feinere damit kurz zu unterscheiden. Unter Nahtlinie verstehe ich die Linie, auf welcher auf der Schluss- windung eines Gastropods bei weiterem Fortwachsen die Naht liegen würde; durch die Nahtlinie wird die Schlusswindung also in 2 Theile getheilt, von welchen der obere den Mittelwindungen entspricht, der untere dagegen beim Fortwachsen durch die neue Windung verdeckt werden würde. Da endlich eine scharfe Grenze zwischen Kanal und dem, was man Ausschnitt oder Ausguss genannt hat, nicht existirt, so werde ich »Kanal« in dem allgemeineren Sinne gebrauchen, und dazu bemerken »scharf begrenzt oder Ausguss-artig« ete., um dies besondere Merkmal zu betonen. Der untere Rand der Spindel ist bei vielen Arten und Gattungen mehr oder minder scharf Vorwort. 33 umgebogen, so dass er einer Spindelfalte ganz ähnlich sieht; dergleichen ist nun bald als Spindelfalte gerechnet worden, bald nicht, und hierdurch erklärt es sich, wenn verschiedene Autoren verschiedene Angaben über die Zahl der Spindelfalten bei den- selben Formen machen. Da aber die Art und Weise der Um- biegung bei den einzelnen Gattungen sehr erheblich schwankt und ein gutes Species-Merkmal zu sein scheint, so werde ich den umgebogenen Spindelrand mit diesem Ausdruck und nicht als Spindelfalte bezeichnen; es ist dies also der untere Rand der »Spindelplatte«, des unteren Theiles des inneren Mundrandes oder der Innenlippe. Der Ausscheidung der Innenlippe geht oft eine theilweise Resorption der äusseren Schal-Lage beziehungsweise der Sculptur der letzten Mittelwindung voraus, kenntlich durch eine mehr oder weniger tiefe Furche zwischen der noch unversehrten Sculptur und der Innenlippe. Dieses Merkmal ist bisher unbeachtet geblieben, scheint mir aber doch bemerkenswerth, zumal da es vielleicht zu schärferer Trennung von Gattungen oder Gruppen benutzt werden kann, wenn erst umfangreichere Angaben darüber vorliegen werden. Die von mir seit ca. 20 Jahren benutzte Loupe, eine Cylinder- loupe mit tiefer Einschnürung, giebt eine 6- bis 7malige lineare Vergrösserung, so dass ich in manchen Fällen das Embryonalende und feine Einzelheiten der Sculptur etc. genauer beobachten konnte, als in früheren Jahren, und als Andere. Zum Messen kleiner Dimensionen bediene ich mich endlich eines unter dem Namen »Mikrometer-Lehre« sonst zum Messen der Blech-Dicken gebräuchlichen Instrumentes, bei welchem jede Umdrehung einer Schraube 1"® Länge ergiebt und jede Umdrehung in 20 Theile getheilt ist, so dass 0,05" direct abgelesen werden, aber auch noch der fünfte Theil davon taxirt werden könnte. Verzeichniss der für das norddeutsche Unter-Oligocän besonders 1842. 1843. 1846. 1547. 1848. 1849. 1358. 1859. wichtigen Abhandlungen. Nyst, Notice sur deux coquilles nouvelles du genre Crassatelle. Bull. de l’Acad. roy. de Belgique. Tome XIV, No. 8, 16 S., 1 Taf. P.H. Nysr, Description des coquilles et des polypiers fossiles des terrains tertiaires de la Belgique. 675 S. u. 48 Taf. (August.) Puıuırer, Verzeichniss der in der Gegend von Magdeburg aufge- fundenen Tertiärversteinerungen. Palaeontographica I, S. 42 — 44. (März.) Fortsetzung davon. Ebenda S.45—90. Taf. VII—Xa. E. Beyrıcn, Zur Kenntniss des tertiären Bodens der Mark Brandenburg. Karsten s u. v. Decnen’s Archiv für Bergbau ete. Bd. XXI, S. 3—102. Hiserr, Notice sur les fossiles tertiaires du Limbourg ete. Bull. Soc. geol. de France. 2 serie, Vol. VI, S. 459 —472. . A. Erman u. P. Herrer, Ueber Tertiärschichten, welche die Bernstein- führende Braunkohle an der Samländischen Ostküste bedecken. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. II, S.410— 27. Taf. XIV u. XV. . E. Berkıcn, Die Conchylien des norddeutschen Tertiärgebirges. 1 Stück. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. Bd. V, S. 273—385, Taf. IV—VII (1—5). . Desgl. 2. Stück, ebenda Bd. VI, S. 408—500, Taf. IX — XIV (6—1]). Desgl. 3. Stück, ebenda Bd. VI, 8. 726— 781, Taf. XV—XVII (12-15). . Desgl. 4. Stück, ebenda Bd. VIII, S. 21—88, Taf. I—-X (16—25). E. Bryrıcn, Ueber den Zusammenhang der norddeutschen Tertiärbildungen, zur Erläuterung einer geologischen Uebersichtskartee Abhandl. d. Königl. Akad. d. Wissenschaften zu Berlin. Physik. Klasse. S. 1—20. 1 Karte. C. Gisser, Tertiäre Conchylien aus dem Bernburgischen. Zeitschr. f. d. gesammte Naturwissensch. von C. Giezer u. W. Hemrz. Band XII, S. 422 — 446. Aszıch, Beiträge zur Paläontologie des asiatischen Russlands. Mem. de l’Acad. des Sciences de St. Petersbourg. VI. Serie. Sciences Math. et Phys. Tome VII, S. 537 — 577, Taf. I-VII. W. Kerrerstein, Die Korallen der norddeutschen Tertiärgebilde. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XI, S. 354—383, Taf. XIV u. XV. J. Bosaurr, Recherches paleontologiques sur le terrain tertiaire du Lim- bourg Neerlandais. Acad. Roy. des Sciences d’Amsterdam. 28 S., 2 Taf. 1860. 1861. 1862. 1868. 1864. Verzeichniss der für das norddeutsche Unter-Oligocän etc. 35 K. Mayer, Deser. d’un nouveau genre de Protopodes. Journ. de Conchy- liologie VII, S. 308 — 310. J. G. Borsnemann, Bemerkungen über einige Foraminiferen aus den Tertiärbildungen der Umgegend von Magdeburg. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XII, S. 156 — 160, Taf. VI. O. Speyer, Ueber Tertiär-Conchylien von Söllingen bei Jerxheim im Herzogthum Braunschweig. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XII, S. 471 bis 508. Taf. XI. J. O. Semrer, Notiz über die Gattung Cancellaria. Archiv d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg. Jahrg. XV, S. 244 — 266. Desgl. Katalog einer Sammlung Petrefakten des Sternberger Gesteins. Ebenda S. 266 — 326. Desgl. Ueber Woodia Deshayesana nov. sp. Ebenda S. 326 — 330. Desgl. Ueber einige Eulimaceen und Pyramidellaceen der Tertiär- formation Norddeutschlands. Ebenda S. 330 — 869. C. Giesen, Tertiäre Conchylien von Latdorf im Bernburgischen. Zeitschr. f. d. ges. Naturwissensch. von C. Gıeser u. W. Heıyrz. Bd. XVII, S. 30—47. | K. Maver, Die Faunula des marinen Sandsteins von Kl.-Kuhren. Viertel- jahrsschr. d. naturforsch. Ges. in Zürich, Bd. VI, S. 109. Ferpınasp Storıczka, Oligocäne Bryozoen von Latdorf in Bernburg. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Bd. XLV, S. 71—94. Taf. III. O. Speyer, Ueber einige Tertiär-Conchylien von Westeregeln im Magde- burgischen. Palaeontographica IX, 2, S. 8I—85, Taf. XVI. J. O. Semeer, Beschreibung einer neuen tertiären Art der Gattung Ouma. (C. Bettina). Archiv d. Vereins d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklen- burg XVI, S. 102 — 103. F. E. Kocu, Beiträge z. Kenntniss d. norddeutschen Tertiär-Conchylien. (Ancillaria, Cypraea, Voluta, Mitra.) Archiv d. Vereins d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg XVI, S. 104— 113. J. Bosaver, Notice sur deux nouveaux Brachiopodes, trouves dans le terr. tert. oligocene du Limbourg N£eerlandais et Belge. Comptes rendus de l!’Acad. roy. des Sciences d’Amsterdam, Sciences exactes Volume XIV, Ss lekar C. L. F. Sanpeereer, Die Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens. 458 S. u. 35 Tafeln. O. Seever, Die Conchylien der Casseler Tertiärbildungen I. Palaeonto- graphica IV, 3, S. 91—141. Taf. XVIITI— XXI (Separat-Abdr. S. 1—49, Taf. I—V). Desgl. II. Ebenda. S.153—198, Taf. XXX—XXXIV (Sep.-Abdr. S. 49 bis 95, Taf. VI—X). O. Speyer, Die Tertiärfauna von Söllingen bei Jerxheim im Herzogthum Braunschweig. Palaeontographica IX, 7, S. 247— 333, Taf. XL—XLIN. 26 1864. 1865. 1866. 1867. Verzeichniss der für das norddeutsche Unter-Oligocän C. Giesen, Die Fauna der Braunkohlenformation von Latdorf bei Bern- burg. Zeitschr. f.d. ges. Naturw. von C. Gieser u. W. Hrmwrz, Bd. XXIII, S. 235 — 248. J. Bosquer, Deser. d’une espece nouv. du genre Argiope du terrain oligoc. inf. du Nord de l’Allemagne. Mastricht. 6S8., I Taf. F. A. Rormer, Beschreibung der norddeutschen tertiären Polyparien. Palaeontographica IX, S. 199 — 264, Taf. XXXV—XXAIX. (Mai.) v. Kornen, On the Correlation of the Oligocene deposits of Belgium, Northern Germany and the South of England. Quart. Journ. geol. Soc. 1864, 8. 98. v. Korxen, Die Fauna der unter-oligocänen Tertiärschichten von Helm- städt bei Braunschweig. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. Bd. XVII, S. 459, Taf. XV u. XVI, und Nachtrag dazu ebenda S. 702. 0. Semrer, Du genre Mathilda. Journ. de Conchyliologie tome XIII, S. 323—341, Taf. XIII, Fig. 1—4. O. Semrer, Description de 2 especes foss. appartenant aux genres Scaliola et Microstelma. Journal de Conchyliologie tome XIII, S. 432—436, Taf. XII, Big 7,8 H. C. Weıskaurr, Ein Beitrag zur Kenntniss der Tertiärbildungen in der hessischen Pfalz und den angrenzenden preussischen und bayerischen Bezirken. Neues Jahrb. f. Min. 1865, S. 171—211. C. von Auzerr, Darstellung der geognostischen Verhältnisse der Braun- kohlen-Ablagerung bei Lattorf in Anhalt. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 377 — 385, Taf. XII. von Koznen, Ueber das Alter der Tertiärschichten von Bünde in West- falen. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 2837 und Verhandl. d. naturhist. Vereins f. Rheinl. u. Westfalen zu Bonn, Correspondenzblatt 8. 58. C. Gieser, Cistudo anhaltina nov. sp. aus der Lattorfer Braunkohle. Zeitschr. für die ges. Naturwissensch. v. ©. Giesen u. W. Heınrz, Bd. XXVII, SI I Tata use (November.) ©. Sereyer, Die oberoligocänen Tertiärgebilde und deren Fauna im Fürstenthum Lippe-Detmold. Palaeontographica XVI, S. 1—52, Taf. I—V. (Juli.) von Koxnen, Beitrag zur Kenntniss des norddeutschen Tertiär- gebirges. Palaeontographica XVI, 3, S. 145 — 158, Taf. XII— XIV. (September.) vox Kornen, Ueber Conorbis und Cryptoconus, Zwischen- formen der Gattungen Conus und Pleurotoma. Palaeontographica XVI, 4, S. 159 bis 174, Tafel XV. Besonders abgedruckt als Habilitationsschrift für die Philosoph. Faeultät d. Universität Marburg. (September.) ©. Srerer. Die Conchylien der Casseler Tertiär- bildungen III. Palaeontograpbica XVI, 4, S. 175— 218, Taf. XVI—-XXIV. (Sep.-Abdr. S. 95 —138, Taf. XI— XIX.) C. F. Zincken, Die Physiographie der Braunkohle, mit 3 Tafeln und Holzschnitten, S. 1—818 (besonders S. 580—586, 682, 695, 703—707). 1567. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. besonders wichtigen Abhandlungen. 937 (September.) vox Korxen, Das marine Mittel-Oligocän Norddeutschlands und seine Mollusken-Fauna. I. Theil. Palaeontographica XVI, S. 53—128, a VInaV.TE (August.) Desgl. II. Theil. Ebenda S. 223 — 294, Taf. XXVI—XXX. C. M. Wırenmann , Bemerkungen über einige norddeutsche Tertiär- Mollusken. Archiv der Freunde der Naturgesch. in Mecklenburg XXI, S. 141— 151. von Korsen, Ueber die unteroligocäne Tertiärfauna vom Aralsee. Bull. Soc. Imp. des Natural. de Moscou 1868, 8. 1. F. E. Koca u. C. M. Wıecumann, Die oberoligocäne Fauna des Stern- berger Gesteins in Mecklenburg. Erste Abtheilung. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XX, S. 543 — 564, Taf. XII. J. Bosauer, Notice sur deux especes tertiaires nouvelles du genre Mathildia. Mededel. der Kon. Akad. van Wetenschappen, Naturk. 2de Reeks-Deel IIT, Sana Oscar BoETTGErR, Beitrag zur paläontologischen und geologischen Kennt- niss der Tertiärformation in Hessen. Inaug.-Diss. Phil. Facultät in Würz- burg, 33 Seiten mit 2 Tafeln. Desgl. Neue Conchylien des Mainzer Beckens (der paläontologische Theil der vorhergehenden Arbeit). Palaeontographica XIX, 2, S. 35 —45, Taf. VIHa u.b. (März.) O. Speyer, Die Conchylien d. Casseler Tertiärbildungen IV. Palaeontographica XVI, 7, S. 237 — 339, Taf. XXXI--XXXV. (Sep.-Abdr. S. 139 — 181, Taf. XX— XXIV.) (Januar.) Desgl. V. Palaeontographica XIX, 2, S. 47— 101, Taf. X—XV (Sep.-Abdr. S. 182 — 236, Taf. XXVY— XXX.) (November.) Desgl. VI. Ebenda 4, S. 159 — 202, Taf. XVIII-—- XXI. (Sep.-Abdr. S. 237—308, Taf. XXXI—XXXV.) Nyst, Tableau Syn. des esp. viv. et foss. du genre Scalaria. Ann. Soc. Malacol. de Belgique, t. VI, 71 S., Taf. V. A. Schreiger, Einige mitteloligocäne Brachiopoden bei Magdeburg. Zeitschr. für die ges. Naturw. zu Halle Bd. XXX VII, S.60—62, Taf. III u. IV. C. F. Zıncken, Ergänzungen zu der Physiographie der Braunkohle. mit 6 Iithogr. Tafeln. S. 1—257 (besonders S. 174, 191). C. M. Wiecnmans, Ueber einige Conchylien aus dem oberoligocänen Mergel des Dobergs bei Bünde und Peeten pietus Gotor. im Unteroligocän. Archiv d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg XXIV, S. 49 — 64. F. E. Koc# u. C. M. Wıecumann, Die Mollusken-Fauna des Sternberger Gesteins in Mecklenburg. Archiv d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklen- burg. Jahrg. XXV, S.1— 128, Taf. I—- I. von Kornen, Ueber die Phosphorite der Magdeburger Gegend. Sitzungs- berichte d. Gesellsch. z, Beförd. d. ges. Naturw. zu Marburg 1872, No. 10, S. 137, & z 1873. 1874. 1875. 1576. 1878. 1879. 1880. 1881. 1882. Verzeichniss der für das norddeutsche Unter-Oligocän . (Februar.) A. von Korsen, Das Miocän Norddeutschlands und seine Molluskenfauna. I. Theil. Schriften der Gesellsch. zur Beförd. d. ges. Naturwissensch. zu Marburg. Band X, Heft 3, S. 139—262, Taf. I-Il. Tr. Lerkver, Une anomalie observee chez le Pecten corneus Sow. Ann. Soc. Malacol. de Belgique, t. VIII, 6 S., 1 Taf. Tr. Davıpson, On tertiary Brachiopoda of Belgium. Geolog. Magazine No. IV, Decade II, vol. I, S. 150— 159, Taf. VII u. VII. Tr. Lerkvee, Uebersetzung der vorhergehenden Arbeit. Soc. Malacolog. de Belgique. A. Ruror, Note sur quelques foss. recueillies dans le diluvium des env. de Tongres. Ann. Soc. Malacolog. de Belgique, t. X, 8.7 — 20, Taf. I. T. C. Wincxter, Beschreibung einiger fossiler Tertiär -Fischreste, vor- zugsweise des Sternberger Gesteins. Archiv d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg XXIX, S. 97”—129, Taf. II u. II. O. Borrıeer, Ueber die Gliederung der Cyrenenmergelgruppe im Mainzer Becken. Bericht über die Senckenberg. naturforsch. Gesellschaft für 1873 u. 74, S.1—59. A. Ruror, Deser. de la faune de l’Oligocene inf. de la Belgique. Annales de la Societe Royale Malacologique de Belgique. Tome XI, Memoires, S. 1— 67, Taf. I-IV. F. E. Kocn, Catalog der fossilen Einschlüsse des oberoligoeänen Stern- berger Gesteins in Mecklenburg. Archiv d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg. Jahrg. XXX, S. 139 — 192. L. Morter, Monographie du genre Ringicula ete. Journ. de Conchyliologie t. 26, S. 251 ff. (bes. 254, 257, 271, Taf. VIII, Fig. 4). C. M. Wiecumann, Verzeichniss der Pelecypoden des oberoligocänen Stern- berger Gesteins in Mecklenburg. I. Hälfte. Archiv d. Freunde d. Natur- gesch. in Mecklenburg für 1877. XXXI, S. 133— 153. Desgl. für 1878. II. Hälfte, ebenda XXXII, S. 1— 34. F. E. Koch, Ueber die Qlassifieirung der Pleurotomidae ete., ebenda S. 40 — 57. Cr. Schröter, Neue und wenig gekannte Kreide- und Tertiärkrebse des nördlichen Deutschlands. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XXII, S. 586— 615, Taf. XIII— XVII. Sranıstas Meusier et J. Lamzerr. Recherches stratigraphiques et paleon- tologiques sur les sables marins de Pierrefitte pres Etampes (Seine et Oise). Nouvelles Archives du Museum d’Histoire naturelle. 1]. Serie. Tome 3, 8. 235—268, Taf. XIII u. XIV. Tu. Lerivee. La Rostellaria ampla Sol. et ses varietes. Annales de la Societe Royale Malacologique de Belgique, t. XVI. Bull. S. XXV—XXXII. A. vox Kornxen, Die Gastropoda holostomata und tectibranchiata, Cephalo- poda und Pteropoda des Norddeutschen Miocän. Neues Jahrbuch für Mineralogie ete. Beilageband II, S. 223— 363, Taf. V-VIL. 1884. 1885. 1886. 1887. 1888. 1889. besonders wichtigen Abhandlungen. 29 F. NorrLinc, Ueber das Alter der samländischen Tertiärformation. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. für 1883, Bd. XXXV, S. 671—694. Vergl. Referat hierüber: Neues Jahrb. f. Mineralogie 1884, 1, S. 353. A. Schkeiger, Beiträge zur Fauna des mitteloligocänen Grünsandes aus dem Untergrunde Magdeburgs, mit 2 Tafeln. Schulprogramm des Real- Gymnasiums zu Magdeburg und Festschrift zur 57. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Magdeburg. Cossmasy et Lausert, Etude paleontologique et stratigraphique sur le terrain Oligocene marin aux environs d’Etampes. Mem. de la Soc. geol. de France, t. III, ser. 3, S. 1— 187, Taf. I—Vl. OÖ. Speyer, Die Bivalven der Casseler Tertiärbildungen. 31 Tafeln. Vorwort und Tafel-Erklärungen von A. von Korxexn. Abhandl. zur geol. Specialkarte von Preussen ete. Band IV, Heft 4. F. Norreıne, Die Fauna des samländischen Tertiärs. I. Abhandl. zur geol. Specialkarte von Preussen ete. Band VI, Heft 3, 216 S., 27 Taf. Erssr Kosxen, Ueber Fisch-Otolithen, insbesondere über diejenigen der norddeutschen Oligocän- Ablagerungen. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. für 1884, Bd. XXXVI], S. 500— 565, Taf. IX — XII. F. E. Koc#, Die Ringieula des norddeutschen Tertiär. Archiv d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg XL, S. 15—32 u. S7—89, Taf. I u. II. Rıc#arp Kress, Gastropoden im Bernstein. Jahrb. d. Königl. preuss. Landesanstalt für 1885, S. 366 — 394, Taf. XVII. G. Vıxscexr, Liste des Coquilles du Tongrien inferieur du Limbourg belge. Memoires de la Societe Royale Malacologique de Belgique. Tome XRT SI 16. Tu. Eserr, Teredo megotara Hanter aus dem Septarienthon von Finken- walde und Beitrag zur Kenntniss der tertiären Dekapoden Deutschlands. Jahrb. d. Königl. preuss. geol. Landesanstalt für 1886, S. 259 — 271, Taf. VII u. IX. F. v. Sanpeercer, Bemerkungen über einige Heliceen im Bernstein der preussischen Küste. Schriften d. Naturforsch. Gesellsch. zu Danzig. N. F. VI. Band, 4. Heft. Während des Druckes erschien: F. Nöruınc, Die Fauna des samländischen Tertiärs. II. Abhandl. zur geol. Specialkarte von Preussen etc. Band VI, Heft 4, 109 S., 12 Taf. Demnächst erscheint: Tea. Eserr, Die Echiniden des nord- und mittel-deutschen Oligocäns. Abhandl. z. geol. Specialkarte von Preussen ete. Bd. IX. Beschreibung der Arten. Gastropoda Prosobranchiata. I. Siphonostomata. I. Strombidae. Strombus ceanalis LAMArck var. plana BEYRIcH. Rakorvosnllanbye-n2anbensanbire-r4a,. br e;e3a,b: Rostellaria plana Beyr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, 1854, S. 489, Taf. XTV BUT, 12e5 8), Strombus? canalis Lam. (von Korsen in Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 470). Strombus canalis var. plana Beyr. (Ruror, Deser. de la faune de l’Olig. inf. de Belg. Ann. Soc. Malacol. de Belg. t. XI, 1876, S. 31, Taf. II, Fig. 3 und G. Vincent, Mem. de la Soc. R. Malacol. de Belg. t. XXI, 1886, S. 5). Vorkommen (die typische Art). Mittel-Eocän: Grobkalk des Pariser Beckens; Brook, Bramshaw, Huntingbridge. Ober-Eocän: Barton. | Unter-Oligocän (var. plana): Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Mühlingen und Biere (fide BEyr.), Helmstädt; Grimmer- tingen (f. Ruror). Bei Vergleichung einer Anzahl gut erhaltener, z. Th. sehr ‚grosser Exemplare aus dem norddeutschen Unter-Oligocän mit sehr zahlreichen, schönen Stücken von Grignon, Chaussy, Mouchy, Ferme de !’Orme, Brook etc. ergiebt sich im Embryonalende und ın _ der Gestalt kein einigermaassen constanter Unterschied, nur ist die zweite Ausbuchtung der Aussenlippe bei dem ächten 8. canalis stets tiefer und deutlicher, und die unter dieser liegende Spitze ist fast immer schwächer. In den Proportionen schwanken. die Abh. X, 1. 3 34 1. Strombidae. unter-oligocänen Stücke etwa ebenso, wie die eocänen; so haben Exemplare von Lattorf folgende Dimensionen: Länge Dicke in der Mündung Dicke senkrecht dagegen 26,2 mm 9,6 mm g mm 22 mm 8,8 mm 6,8 1m 16,8 7m 6,5 0m 5,5 mm 13,4 mm 4, 9m 4 mm Ferner ist das selten ganz vollständig erhaltene Embryonal- ende bei den norddeutschen Stücken vielleicht etwas spitzer aus- gezogen, und die Axe der ersten anderthalb Windungen scheint bei 3 Exemplaren etwas gegen die Schal-Axe geneigt zu sein. In Bezug auf die Sculptur finde ich, dass die Spiralen der norddeut- schen Stücke etwas breiter und platter sind, so dass sie durch eingeritzte Furchen getrennt sind. Die Längssculptur ist bei grossen wie bei kleinen Exemplaren in der Stärke sehr verschieden, bei den norddeutschen fehlen aber die zahlreichen früheren ver- dickten Mundränder des ächten S. canalis gewöhnlich ganz oder sind doch ziemlich undeutlich, und die Längsrippen sind auf der Schlusswindung und meist auch den letzten Mittelwindungen des- selben Stückes ziemlich gleichmässig, während sie bei dem ächten S. canalis auf der ersten Hälfte der Schlusswindung meistens viel schwächer, auf der letzten Hälfte dagegen erheblich schmaler, schärfer und etwas weiter von einander entfernt sind. Ruror bemerkt ]. c. unter Anderem, die var. plana unterscheide sich stets von dem ächten 8. canalis durch schlankere Gestalt, schwächere und gedrängtere Längsrippen, durch geradere Rippen und dadurch, dass diese auf der Schlusswindung bedeutend über dem Kanal verschwänden. Von diesen Unterschieden finde ich bei meinem reicheren Material aber nur den zweiten für die letzte Hälfte der Schlusswindung leidlich konstant, wie schon oben bemerkt. Es erreichen aber Individuen mit stärkeren Längs- rippen ebenso grosse Dimensionen, als solche mit ganz schwachen, und mitunter findet sich auf einem Exemplare eine Win- dung mit schwachen Rippen zwischen solchen mit deutlicheren Rippen. 1. Strombidae. 35 In der Gestalt und Ausbuchtung der Aussenlippe zeigt S. canalis soviel Aehnlichkeit mit anderen Strombus- Arten, wie 8. decussatus GRAT. von Dax, dass er ohne Zweifel zu Strombus zu stellen ist trotz mancher Analogie mit Rostellaria fissurella etc. 1. Rostellaria excelsa GIEBEL. Talea Rıenoanbscc: Rostellaria exceisa Giesen, Fauna von Lattorf S. 23, Taf. IV, Fig. 2. » » » Ruror, Faune de l’Olig. inf. de Belg. Ann. Soc. geol. eo veller 5 2% 1878, Sr 87, ers IL, Nie, 9, » » Vincent, Ann. Soc. R. Malacol. de Belg. t. XXI, 1886. Vorkommen. Ober-Eocän: Barton (coll. EDWwARDS). Unter-Oligocän: W esteregeln, Unseburg, Atzendorf, Calbe a/S., Lattorf; Grimmertingen, Lethen u. Vliermael ( Bosquer). Fast an allen den genannten Fundorten ist unsere Art sehr selten, und noch seltener mit erhaltener Mündung. Nur bei Unse- burg glückte es mir vor Jahren, aus dem sandigen Thon, welcher beim Abteufen eines neuen Schachtes gewonnen worden war, ausser einer Anzahl von Bruchstücken etwa 10 ziemlich voll- ständige Exemplare herauszulösen. Die Schale erreicht 12" Durchmesser, ungerechnet die etwa 2m ausgebreitete Aussenlippe und 42"" Länge, wovon 19,5”® auf die Mündung kommen. Sie enthält ein kegelförmiges Embryonalende von mindestens 5 glatten, gewölbten Windungen, und etwa 91/, andere Windungen. Die Zwischensculptur besteht darın, dass unter dem Embryonalende zuerst ein paar Kanten auftreten, welche aber schnell in die Spiralsculptur der Mittel- windungen übergehen. Diese besteht in der Regel aus 5 leisten- artigen, stark erhabenen Spiralstreifen, welche zuerst etwa ebenso breit sind, wie ihre Zwischenräume, später aber weniger an Breite zunehmen und in Folge dessen zuletzt nur etwa ein Viertel so breit werden, als diese. Die ziemlich gleichmässig und stark ge- wölbten Mittelwindungen werden hierdurch in 6 Theile getheilt, von welchen der oberste und der unterste oft wesentlich schmaler B%C 36 1. Strombidae. sind, als die übrigen. Die oberste Spirale ist gewöhnlich schwächer als die 4 übrigen, und die sie begleitenden Rinnen, besonders die oberen sind dann etwas schmaler als die übrigen; auch die zweite Spirale von oben ist, mindestens auf den früheren Mittelwindungen, etwas schwächer, als die unteren. Unter diesen Spiralen folgen auf der Schlusswindung meist 4 (seltener 3) ähnliche Streifen mit ebensolchen Abständen, dann 3 (seltener 4) etwa halb so dicke und entsprechend einander näher stehende, und endlich am Kanal einige nach unten immer feinere, schräger und gedrängter stehende Streifen. Auf der letzten Mittelwindung wird mitunter über der Naht noch ein sechster Spiralstreifen sichtbar, sehr selten ‚schon 2 Win- dungen früher. Auf der Schlusswindung oder etwas früher schieben sich zwischen die stärkeren Streifen meistens feinere ein. Besonders zwischen den Spiralen sind sehr deutlich Anwachs- streifen sichtbar, welche auf der oberen Hälfte der Mittelwindungen mässig zurückgebogen, auf der unteren Hälfte dagegen stärker vorgebogen sind und auf den ersten Mittelwindungen als ziemlich regelmässige, breite, flache, dicht gedrängte Rippchen erscheinen, bald aber in feine, gelegentlich faltenartige Anwachsstreifen über- gehen. Die Schlusswindung ist nahe der Mündung flacher gewölbt. und durch eine flache Depression von dem spitz auslaufenden, etwas schräg nach vorn gerichteten Kanal getrennt. Die Aussenlippe ist aussen wulstig verdickt und ist, den Anwachsstreifen entsprechend, unter der Naht zunächst zurück- gebogen, darunter biegt sie sich wieder vor, indem sie sich zu- gleich etwas nach aussen ausbreitet, und an der Depression zum Kanal biegt sie sich sehr scharf zu der Einbuchtung über dem Kanal zurück. Ueber die Verdickung der Aussenlippe laufen die stärkeren Spiralen, mitunter auch die schwächeren, fort und treten vor derselben als spitze Höcker oder Zähnchen hervor; mit ihnen correspondiren oft innen in der Aussenlippe flache, schmale Furchen. Die Innenlippe ist stark verdickt und nicht unbedeutend, besonders unten, nach aussen ausgebreitet. l. Strombidae. 37 2. Rostellaria ampla Sor. var. oligocaenica LEr&vre. Rostellaria ampla Sor. var. oligocaenica Lerkvre, Bull. Soc. R. Malacol. de Beleg. t. XV], 1831, 8. XXRT. » » » Ruror, Deser. de la faune de l’Olig. inf. de Belg. Ann. Soc. Malacol. de Belg. t. XI, 1376, S. 32, Taf. I, Fig. $; 3 Taf. I, Fig. 1 und Ann. Soc. geol. de Belg. t. III, S. 78; Pass Roos: Rostellaria macroptera (non Lam.), Asıcn in Mem. de l’Acad. des Sciences de St. Betersboure. VI. ser., t.VIl, 8.555, Taf. I, Rig. > u. af DI ERToSsIE Rostellaria ampla Sour. (v. Korszn in Quart. Journ. Geol. Soc. 1864, S. 100 und Bull. Soc. Imp. des Natural, de Moscou 1868, S. 5). Vorkommen. Ober-Eocän (die typische Art): Barton. Unter - Oligocän (var. oligocaenica): Lattorf, Calbe a/S.; Grimmertingen und Neerrepen, Vliermael, Lethen; Brockenhurst; Aralsee (ABIcH). Bei Lattorf fand ich vor 25 Jahren einige grössere Bruch- stücke einer grossen, eben durch einen Arbeiter mit der Hacke getroffenen Rostellaria, welche mit einem von mir bei Vliermael gesammelten defecten Exemplare und mit der von LEFEVRE im Text abgedruckten Skizze in der Gestalt des Flügels noch besser übereinzustimmen scheint, als mit der ächten R. ampla von Barton, und 10 bis 11°® grössten Durchmesser gehabt hat. Ein beschädigtes Stück von Lattorf besitzt auch die geologische Landesanstalt. Von Calbe a. S. habe ich nur ein Bruchstück des Flügels. Der von LEFEYRE |. c. hervorgehobene und an mehreren belgischen Exemplaren beobachtete Unterschied seiner var. oligo- caenica scheint somit constant zu sein, nämlich: der Flügel steht oben wie unten fast rechtwinklig zur Schal-Axe, und läuft aussen mit derselben ziemlich parallel; oben bleibt er ziemlich weit von der Gewindespitze entfernt, und die Aussenlippe und Innenlippe laufen bis zu dieser nur mit einer verhältnissmässig niedrigen, schwielig-blättrigen Verdickung hinauf. Bei der ächten R. ampla, von welcher mir mehrere gute Exemplare von Barton vorliegen, ist unten der Flügel ähnlich gestaltet, läuft dann aber nicht so weit nach oben, sondern biegt sich früher wieder dem Gewinde zu und 38 1. Strombidae. reicht etwa bis zu dessen Spitze nach oben, bei mittelgrossen Stücken etwas weniger, bei einem sehr grossen aber noch hölier darüber hinaus. An allen meinen Stücken von Barton ist übrigens der Flügel unten weit mehr ausgebreitet und herabgezogen, als dies LEr&vrE bei seiner Skizze der ächten R. ampla angiebt. Das riesige, defecte, von ABıcH ]. c. abgebildete Individuum vom Aralsee dürfte in der Gestalt des Flügels eher der var. oligo- caenica, als der ächten R. ampla geglichen haben. Ein ziemlich vollständiges Exemplar von Lattorf besitzt Herr Dr. EwaLp, dasselbe ist aber sehr zerbrechlich und zu einer Abbildung nicht geeignet. 3. Rostellaria integra v. KoENnEn. Taf. I, Fie. 8a, b, ec; 9a, b, c. ? Rostellaria fissurella Lam., Prıtıper in Palaeontogr. ], S. 75. » » » Bosater in Quart. Journ. Geol. Soc. 1852, S. 317. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Osterweddingen?; Belgien? Von Lattorf liegen mir 5 ausgewachsene, mehr oder minder vollständige Exemplare vor, von denen 4 gut erhalten die Mündung und Aussenlippe besitzen. - In Gestalt und Sculptur nähern sich dieselben einigermaassen grösseren und schlankeren Individuen der R. ssurella Lam., wie solche mir von einer Reihe von mittel- und ober-eocänen Fundorten des Pariser Beckens und Englands vorliegen; die Gestalt ist aber doch noch schlanker, als bei diesen sowie bei R. labrosa Sow. und R. rimosa Sow., die Zahl der Windungen ist etwas grösser, und die Aussenlippe ist neben dem Kanal sehr viel schwächer aus- gebuchtet, also zuerst zurück- und dann vorgebogen, auch unten weit weniger ausgebreitet, als bei jenen Arten. Zwei Exemplare haben 8,7”® resp. 9,7=®= Dicke senkrecht gegen die Mündung gemessen, und 12”® resp. 14”® Dicke durch die Aussenlippe gemessen, und 34”" resp. 32”" Länge (ein drittes Stück sogar über 42“); die Mündung ist bei beiden 14,5"" lang, 1. Strombidae. 39 die Zahl der Windungen beträgt 9, ungerechnet das kegelförmige Embryonalende von ca. 31/ glatten, gewölbten Windungen. Die Windungen sind flach gewölbt und tragen etwa 25 bis 30 schmale, gerade oder schwach gekrümmte Rippchen, zwischen denen in ganz unregelmässigen Abständen eine dicke, stärker zurückgebogene ehemalige Aussenlippe auftritt, und zwar von den ersten Mittelwindungen an. Auf den ersten Mittelwindungen sind die Rippchen dicht gedrängt; später erhalten sie immer grössere Zwischenräume, in welchen dann breite, flache Spiralen sichtbar werden. Diese sind auf dem obersten Theile der Schlusswindung weniger deutlich, auf dem untersten Theile derselben sind aber Rippen und Zwischenräume durch die Spiralen rauh gefurcht, "ähnlich wie bei R. labrosa und R. rimosa. Das von PhıLıppI ]. c. erwähnte defecte Stück von Oster- weddingen kenne ich nicht, ebenso wenig, wie das von BOSQUET l. ec. angeführte. Vielleicht gehören dieselben zu unserer Art. Die unter-oligocänen englischen Vorkommnisse von Brockenhurst und Öolwell-bay gehören nicht dazu. 4. Terebellum striatum v. KoEnEn. Tal, Big. ta,b,e,d. Terebellum fusiforme (non Lam.) Pmutıper, Palaeontogr. I, S. 80 ? » sp. ind.? Berar., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 317, Taf. V, Fig. 6. » fusiforme? Bosquer, in Quart. Journ. Geol. Soc. 1852, S. 317 und Viscesr in Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, 1886. Vorkommen. Öber-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Lattorf, Osterweddingen?; Belgien ? Von Lattorf liegt ausser dem abgebildeten, 38,5"" langen und 10,7”® dicken vollständigen Exemplare (Sammlung der Kgl. geolog. Landesanstalt) noch ein zweites ebendaher vor, leider mit defectem Gewinde, aber über 12”® dick. Das Gewinde würde über der Mündung in einer Länge von 11”® sichtbar sein, doch ist die Aussenlippe hier bis zu der stumpfen Spitze des Gewindes in die Höhe gezogen. Durch grössere Dimensionen, verbunden mit etwas kürzerem Gewinde und gedrungenerer Gestalt unter- 40 1. Strombidae. scheidet sich unsere Art von dem Terebellum fusiforme Lam., welches mir aus dem Cale. grossier von Chaussy und in zahlreichen guten Exemplaren aus dem Unter-Eocän von Cuise und St. Gobain vorliegt. Ausserdem trägt aber auch der untere Theil der Schluss- windung feine, schräge, eingeritzte und etwas zackige Spiralen, welche an den beiden Exemplaren 17” resp. 22"” an der Innen- lippe hinaufreichen und ca. 0,4 resp. 0,5 bis 0,8”" von einander entfernt sind (bei dem grösseren Stück sind sie ziemlich unregel- mässig). Endlich ist auch die Aussenlippe unten in weit kürzerem Bogen zurückgebogen, als bei 7. fusiforme, und verläuft somit von der Naht ziemlich gerade oder doch nur schwach gebogen weiter nach unten. Von Barton (High-Chff) habe ich zwei etwas kleinere Exemplare der als T. fusiforme von DESHAYES, MORRIS etc. angeführten Art; dieselben gleichen in der Gestalt jedenfalls weit eher der Form von Lattorf, als der von Cuise ete., und lassen ebenfalls, obwohl die Schale etwas abgerieben und ange- fressen ist, doch deutlich, zumal neben der Innenlippe, eingeritzte, feine, schräge Spiralstreifen erkennen. Die von PhıLipp1 l.c. erwähnten Stücke aus der Sack’schen Sammlung kenne ich nicht; die drei Steinkerne von Osterweddingen aus der Hryse’schen Sammlung sind vollständiger, als der von BEYRICH |. ec. abgebildete und beschriebene von demselben Fund- orte, gehören aber wohl derselben Art an und haben etwa die- selbe Grösse. Ein hervorragendes Gewinde hat diese Art jeden- falls gehabt; ich muss es aber dahingestellt lassen, ob sie zu T. striatum gehören. Was GRATELOUP (Conch. foss. des terr. tert. du bass. de ’Adour Taf. XLII, Fig. 1 und 2—3) als T. convolutum und T. fusi- J/orme aus dem Mittel-Oligocän von Gaas abbildete, ist durch die Gestalt der Aussenlippe ganz von unserer Art verschieden. 2. Muricidae. Gattung: Murex Lınnt. Von .den folgenden Arten der Gattung Mures haben die ersten 10 je 3 Varices auf jeder Windung und würden zu den Gattungen oder Untergattungen Pferonotus SWAINSON und Chicoreus MOoNTFORT zu stellen sein; die übrigen 7 haben mehr als 3 Varices pro Windung und würden meist zu Muricantha SWAINSON und Ocinebra GRAY, und nur M. pereger BEYRICH und M. fusiformis Nysr zu Muricopsis BREGENZ zu rechnen sein. Auffällig ist die Verwandtschaft von M. Deshayesi DE Kon., M. elatior v. KoEn. und M. Dannebergi BEYR. ın Bezug auf die Sculptur, während in der Gestalt diese 3 Arten sich doch recht wesentlich unter- scheiden und von BEYRICH verschiedenen Gruppen, seiner zweiten resp. dritten, zugerechnet wurden. Eine Art mit langem, dünnem Kanal habe ich ebenso wenig kennen gelernt, wie BEYRICH eine solche kannte. Es sei hier bemerkt, dass M. inornatus BEYR. einen anderen Namen erhalten muss, weıl RecLuz schon 3 Jahre früher eine recente Art so genannt hatte (Journ. de Conchyologie 1851, S. 207). Die norddeutsche etc. miocäne Art mag daher M. Bey- richi heissen. Mehrere Arten wie M. piligrana Evw., M. bispinosus SOW., M. asper SoL., M. subrudis DEsH. sind ident mit eocänen Arten oder doch nahe verwandt mit solchen, so auch M. brevicauda H&e., während andere, wie M. Deshayesi NYST, M. tristichus BEXR., M. pereger BEYR., M. ornatus GRAT. und M. brevicauda Hze. auch ins Mittel-Oligocän oder sogar ins Ober-Oligocän hinaufreichen, 42 2. Muricidae. l. Murex tristichus BEYRICH. TaeIVSRis- Tab; 725,3. Murex tristichus Beyn., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 746, Taf. XII, Fig. 1. » Söllingensis Server, Z. d. Deutsch. geol. Ges. XII, S. 478, Taf. XI, Fig. 1. » tristichus Beyr., Speyer, Söllingen S. 14. » » » v. Korsas, Mittel- Oligocän 8. 15. » » » Weınkaurr, N. Jahrb. f. Min. 1365, S. 190. » » » Ruror, Faune de l’Oligoe. inf. de Belg., Ann. Soc. Malacol. de Belg. 1876, t. XI, S. 43, Taf. III, Fig. 3. » » » Scaereiser, in Progr. d. Realgymn. Magdeburg 1884, S. 16. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brand- horst bei Bünde; Grimmertingen (fide RUTOT). Mittel-Oligocän: Magdeburg und Neustadt- Magdeburg, Söl- lingen, Kreuznach. Von Grube Alfred bei Calbe habe ich nur ein Gewinde- Bruchstück. Ein Exemplar von Lattorf erreichte 43"" Länge, wovon 25 "® auf die Mündung kommen. Das Fig.2 abgebildete Stück hat 2/; Windungen weniger, ist aber das einzige, bei welchem die Ausbreitung der Aussenlippe fast ganz erhalten ist. Dasselbe hat 18,3" grössten Durchmesser und 34,5”" Länge, wovon 20” auf die Mündung kommen, und besteht aus 7 Windungen excl. des Embryonalendes. Dieses ist mir in guter Erhaltung nur an Stücken aus dem Festungsgraben von Magdeburg bekannt, die ich Herrn SCHREIBER verdanke. Es besteht, wie auch von SPEYER und SCHREIBER angegeben, aus 3 glatten Windungen, aber nur die erste ist stärker gewölbt, die zweite schon weniger, und auf der dritten, flach gewölbten, bildet sich unten eine Kante aus, welche bald in einen dicht über der Naht liegenden schmalen Kiel übergeht. Dieser nur auf einer halben Windung vorhandene Kiel ist an Exemplaren von Lattorf und Söllingen, deren Embryonal- ende angewittert ist, doch noch mehr oder minder deutlich zu erkennen. Die ersten 2 bis 3 Mittelwindungen enthalten je 8 bis 10 scharfe, hohe Mundwülste, von welchen die 4 ersten, leisten- artigen, unter der Naht zurück, dann aber schärfer wieder vor- 2. Muricidae. 43 gebogen sind. Dann entwickelt sich auf der Biegungsstelle eine schuppige Spitze, welche schon auf der folgenden Windung etwas tiefer, fast auf der Mitte der Windung, sitzt und deutlich herauf und ein wenig zurückgebogen ist, während die Basis dieser Varices ziemlich gerade verläuft und nur unter der Naht deutlich zurück- gebogen bleibt. Dann folgen zwei Drittel-Windungen mit je zwei Mundwülsten, und der Rest der Schale trägt deren 3 pro Windung; dieselben liegen, wenn auch etwas rückwärts gedreht, doch ziemlich genau über einander und werden im Alter bis zu 5”" hoch, sind aber fast immer abgerieben oder abgebrochen und treten dann, namentlich etwas über der Mitte, entsprechend den Spitzen auf den jüngeren Windungen, stärker hervor. Auf der zweiten Mittelwindung bildet sich eine stumpfe Kante in der Mitte aus, auf der dritten wird daraus eine dicke Spirale, unter welcher, dicht über der Naht, eine zweite, ähnliche erscheint; auf den letzten Mittelwindungen wird nicht selten unter dieser in etwas grösserem Abstande noch eine dritte Spirale sichtbar, und auf der Schlusswindung dann in demselben Abstand noch eine vierte; in der Depression am Kanal folgen dann noch etwa fünf etwas schwächere, nach unten flacher werdende Streifen, während der Kanal selbst glatt bleibt. Von dieser normalen Sculptur weichen nun einzelne Stücke ab; so sind bei zwei Stücken von Neustadt-Magdeburg und Söllingen die beiden obersten Spiralen dicht gedrängt, bei einem von Lattorf liest zwischen beiden noch eine gleich starke und ‘über der obersten eine schwächere; bei dem Fig. 3 abgebildeten von Lattorf liest zwischen der dritten und vierten Spirale noch eine gleich starke, und eine ebensolche folgt unter der vierten, während die übrigen Streifen in der Depression ganz ungewöhnlich fein und gedrängt sind; bei einem Stück von Magdeburg liegt endlich eine schwächere Spirale auch zwischen der zweiten und dritten. Besonders gross sind die Unterschiede in der Breite der Streifen. Dieselben sind bei den meisten Exemplaren von Neu- stadt-Magdeburg, einzelnen von Magdeburg und einem von Lattorf etwa ein Drittel so breit, wie die Abstände der dritten Spirale 44 9. Muricidae. von der zweiten oder vierten. Bei anderen Stücken von Neustadt- Magdeburg, bei den meisten von Magdeburg und von Söllingen sind sie halb so breit bis eben so breit wie diese Abstände, und bei den meisten Exemplaren von Lattorf sind sie eben so breit oder sogar breiter, und zugleich ungewöhnlich flach und abgerundet, während sie bei den stets nur wenig über 20”" langen Individuen von Magdeburg meist ungewöhnlich hoch sind. Die Aussenlippe ist bei klemeren Exemplaren oft innen glatt, selten zeigt sich, wie bei den grösseren gewöhnlich, oben ein ziemlich dicker Höcker und recht selten darunter noch ein oder zwei oder gar drei schwache; nur die kleinen Stücke von Magde- burg zeigen diese Knoten häufiger. Die Innenlippe ist oben meist recht dünn, und ihrer Aus- scheidung geht hier eine ziemlich starke Resorption der Schale vorher, so dass sie oft vertieft liegt; nach unten löst sie sich los, und ihre untere Fortsetzung bedeckt zum Theil den ziemlich langen, wenig gebogenen Kanal. Von Bünde liest nur ein Bruchstück vor. 2. Murex temuispira v. KoEnNEN. Tat. IV, Rig5a,b;26a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf. Von Atzendorf liegen 2 kleine Exemplare, deren besseres aus 5 Windungen, excl. der 1!/, glatten, gewölbten, zuerst aufgebogenen Embryonalwindungen, besteht, und, ungerechnet die Varices, 3" Durchmesser bei 9,4”" Länge erreicht, wovon die Mündung etwa die Hälfte einnimmt; die Aussenlippe fehlt. Von Calbe habe ich ein noch kleineres Stück, von Lattorf deren mehrere, welche sämmtlich höchstens 3 Mittelwindungen besitzen. Die erste halbe Mittelwindung enthält 5 hohe Längs- rippchen, welche dicht unter der Naht sich scharf zurückbiegen, dann aber nach unten ein wenig nach vorn gerichtet sind. Auf der folgenden halben Windung sind ihrer 6 vorhanden, die sich zu hohen Lamellen entwickeln und nach unten durch 2 breite Spiralen gleichsam gefältelt sind. Die beiden folgenden Mittel- 2. Muricidae. 45 windungen erhalten je 14 Längslamellen und eine abgerundete Kante, über welcher sie steil zur Naht abfallen, während sie darunter fast eben und nur an der unteren Naht etwas verjüngt sind. Auf der Kante richten sich die Lamellen immer höher auf und biegen sich darüber deutlich nach vorn, darunter nur wenig, lassen aber immer deutlicher die 2 flachen, rundlichen Spiralen erkennen. Eine dritte, breitere, bildet sich aber auf dem stumpfen Kiel aus, indem zwei schmale, flache Furchen sie abgrenzen. Auf diesem obersten Streifen erheben sich die Lamellen zuletzt zu schuppigen, etwas nach oben gerichteten Spitzen, um dann plötz- lich einigen ganz dünnen, niedrigen Anwachslamellen Platz zu machen. Die folgenden Windungen tragen je 3 hohe Varices, zwischen welchen in unregelmässigen Abständen ähnliche Anwachs- lamellen sichtbar sind. Auf der letzten vorhandenen Windung sieht man unter jenen 3 breiten, flachen, gedrängten Spiralen deren noch 3 ähnliche, doch etwas höhere, welche durch etwa eben so breite, nach unten breitere Furchen von einander getrennt sind. An dem etwas ge- bogenen, mässig langen Kanal sind nur ein Paar schwache, breite Furchen zu erkennen. Die Varices erheben sich oben bis um 1,5”® und sind deutlich gezackt durch die Spiralstreifen, welche, ziemlich stark divergirend, von hinten bis an ihren Aussenrand laufen und dort auf Furchen zu treffen scheinen, welche über die. stark blättrige Vorderseite fortlaufen; namentlich die oberste Spi- rale verlängert sich auf dem Flügel zu einer breiten, mit ca. 40° schräg nach oben gerichteten Spitze. Eine entfernte Aehnlichkeit besitzt unsere Art, besonders in der schlanken Gestalt, mit dem M. contabulatus Lam. des Grobkalkes, doch ist bei diesem die Sculptur zumal der ersten Mittelwindungen sehr verschieden. .3. Murex trialatus v. KoENENn. Karren ee, dann. e;voab,.e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 15 wenigstens theilweise gut erhaltenen Exemplaren haben zwei je 13”® orössten Durchmesser und je 20”” Länge, wovon 11,3”® resp. 11,7== auf die Mündung kommen. Die 46 2. Muricidae. Schale dürfte bei beiden aus 7 Windungen excl. Embryonalende bestehen, es ist aber bei diesen Exemplaren sowie bei allen übrigen die Gewindespitze abgerieben; nur an dem Fig. 3 ab- gebildeten ist sie noch einigermaassen erhalten, und scheint das Embryonalende aus 11/, glatten, etwas aufgetriebenen Windungen zu bestehen. Die Mittelwindungen sind mässig gewölbt und tragen je drei dünne, weit ausgebreitete Varices und, alternirend mit diesen, je 3 knotige Längsrippen, welche erst in einiger Ent- fernung unter der Naht beginnen, auf der Hauptwölbung sich schnell am meisten erheben, bis zur unteren Naht sich wieder ver- flachen und auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie nur als Anschwellungen oder ganz abgerundete Kanten weiter verlaufen. Die Varices erheben sich zuletzt bis zu 4”"®, so dass ohne sie die eigentliche Schlusswindung nur wenig über 5”® Durch- messer erreicht. Die etwas röhrenartig vorspringende Mündung ist dreieckig-oval, oben mit zwei Ecken, die eine am oberen Ende der ziemlich stark verdickten Innenlippe, die andere ca. 2”® nach aussen, etwas tiefer liegend. Bis hierher legen sich die Varices g, erhalten hier aber eine schwach gekrümmte, mit höchstens etwa 40 Grad unter und dicht hinter die der vorhergehenden Windun nach oben gerichtete Spitze, welche durch einen Umschlag, eine Verdoppelung des Flügels gebildet wird. Der übrige, untere Theil des Flügels verläuft in ziemlich gleichmässigem Bogen bis etwa 1,5”"” oberhalb des Kanalendes, ist aber am Aussenrande schwach zackig, und zwar finden sich die Zacken immer da, wo auf seiner Vorderseite flache, von der Aussenlippe ausstrahlende Furchen seinen Rand erreichen und hier mit Radialstreifen auf seiner Rückseite zusammentreffen. Die Vorderseite trägt erhabene, blättrige, dem Aussenrande paral- lele Anwachsstreifen. Die Spiralsculptur ist nur schwach entwickelt; auf den Mittelwindungen sind in gleichen Abständen drei schmale, niedrige Streifen sichtbar, welche auf der Rückseite der Flügel stark divergiren und etwas stärker werden, deren oberer auf den Rippen um die Hälfte weiter von der Naht entfernt ist als von dem mitt- leren, deren unterer von der unteren Naht aber nur halb so weit 2. Muricidae. 47 entfernt ist. In etwas grösseren Abständen folgen auf der Schluss- windung dann nach meist 3 ähnliche, dünne Streifen bis an den Anfang des glatt bleibenden "Kanals. Zwischen je 2 der oberen 4 dieser Streifen ıst bei den grösseren Exemplaren noch je ein etwas feinerer vorhanden. Mit Hülfe einer recht scharfen Loupe sieht man aber, dass die Schale von ganz feinen, flachen, ge- drängten Linien bedeckt ist. Die Aussenlippe ist innen etwas verdickt und trägt unter der erwähnten, äusseren Ecke 6 kleine Höcker, von welchen der oberste weitaus der stärkste ist. Der Kanal ist bis auf eine schmale Spalte geschlossen, nur wenig rückwärts gerichtet, und um die Hälfte länger als die eigentliche Mundöffnung. Die zu dem vorletzten und drittletzten Mundsaum gehörigen Kanäle sind an dem letzten, nur wenig von ihm divergirend, sichtbar. Bei der Beschreibung von M. brevicauda habe ich schon ausgeführt, dass mit Unrecht RurtorT unsere Art auf den M. brevicauda HE. (M. tricarinatus NYST non Lam.) bezogen hat. Eine gewisse Aehnlichkeit zeigt unsere Art besonders ın der Gestalt und Sculptur der Schlusswindung mit M. asper SoL., doch ist dieser weit grösser, die Flügel schwächer, die Spitze weit weniger nach oben gerichtet, und erst die letzten Windungen er- halten die 3 hohen Flügel, auch ist der Kanal weit stärker ge- krümmt. 4. Murex Sandbergeri v. KoEnENn. DaalseRresoanbrerntarnbse: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von etwa 20 vorliegenden Exemplaren ist etwa die Hälfte defect oder stärker abgerieben, nicht wenige sind mit Bryozoen be- wachsen und nur eins lässt noch die ersten Mittelwindungen und zwei gewölbte Embryonalwindungen erkennen; der Anfang des Embryonalendes scheint auch hier abgeworfen zu sein. Das grösste Stück hat etwa 24"” Länge gehabt (etwa 1” des Gewindes fehlt); der Durchmesser beträgt 12,5”®. Die Mündung 48 2. Muricidae. ist 15®” Jang, ohne die Aufbiegung des Flügels, also von der Naht an gemessen. Die Schale besteht aus etwa 7 Windungen ohne das Embryonal- ende. Die Windungen tragen je 3 hohe, ausgebreitete, ziemlich dünne Varices, welche unter einander folgen und somit wie 3 hohe, meist nicht unbedeutend gewundene Leisten am Gewinde hinauf- laufen. Auf den beiden ersten Mittelwindungen laufen die da- zwischen liegenden je 3 Zwischenrippen ziemlich gleichmässig von Naht zu Naht; auf dem oberen Drittel der folgenden Windungen bildet sich aber eine flache Depression aus, auf welcher dann die Längsrippen nur als flache Anschwellungen auftreten, und darunter, auf der flachen Wölbung der Windungen, schwellen die Rippen zu dicken, hohen Knoten an, welche an der Naht sich schon wieder verflacht haben und unter der Nahtlinie auf der Schlusswindung nur noch als ganz stumpfe Kanten bis zum Anfang des Kanals verlaufen. Die Varices ziehen sich an der oberen Naht noch fast eine Sechstel-Windung nach vorn, erheben sich aber, sobald sie sich frei ablösen, in kurzem Bogen höher als die Naht, im Alter immer höher und laufen dann, bis zu 3”® hoch, in langem Bogen mit wellisem Rande, zuletzt sich abflachend, bis an das Ende des Kanals. Die welligen Erhebungen des Aussenrandes entsprechen flachen Furchen, welche von der Aussenlippe auf der Vorderseite der Flügel radial an den Rand verlaufen, und dünnen Spiralstreifen, welche über die Windungen auf die Rückseite der Flügel ver- laufen, hier stark divergirend, und am Rande mit jenen Furchen zusammentreffen. Auf den Mittelwindungen liegt die oberste con- stante Spirallinie etwa in der Mitte, die unterste nahe der Naht, mitten zwischen beiden eine dritte; oft ist über der obersten Linie in gleichem Abstande noch eine vierte und darüber mitunter in etwas geringerem Abstande noch eine fünfte, feinere vorhanden. Unter einer recht scharfen Loupe sieht man die Schale übrigens von ganz feinen, flachen, gedrängten Linien bedeckt. Unter der Nahtlinie folgen auf der Schlusswindung bis zum Anfang des Kanales in ähnlichen Abständen noch 4 oder 5 Streifen, welche aber nach unten immer schräger werden. 2. Muricidae. 49 "Die Varices tragen vorn stark erhabene Anwachslamellen, welche wellig, parallel dem Aussenrande, verlaufen. Die Mündung ist dreieckig-oval und verhältnissmässig eng, die Innenlippe mässig gebogen und mässig verdickt, unten etwas losgelöst; die Aussen- lippe ist ca. 2,5"®% von der Naht um etwa 90° geknickt und läuft dann in flachem Bogen, recht deutlich nach innen verdickt, bis zum Anfang des Kanals, indem sie oben einen dicken und darunter 4 schwächere Höcker trägt, den untersten am Eingange des Kanals; einen stumpfen, breiten Höcker trägt sie aber auch innerhalb des Knicks. Der Kanal ist ziemlich gerade, nur wenig verdeckt und etwa um ein Drittel länger, als die eigentliche Mundöffnung. Die De- pression der Schale über demselben ist recht flach. Meine Exemplare von Waldböckelheim haben nun zum Theil fast eine Windung mehr und über 30""® Länge, die Flügel sind grösstentheils abgerieben, die Spiralen bei manchen erheblich stärker; es sind deren unten am Kanal noch ein Paar mehr vor- handen, und die Zwischenrippen sind im Allgemeinen dicker und stärker; endlich ist die Drehung der Flügellinie auf dem Gewinde wohl etwas stärker, doch sind dies alles Unterschiede, welche viel- leicht nur als lokale zu bezeichnen sind. Bei Weinheim erreicht unsere Art noch eine Windung mehr und über 40"® Länge. GRATELOUP führt seinen M. Lamarcki von Gaas an, aber ich habe nicht nur selbst ihn dort nicht gefunden, sondern auch in den Sammlungen in Dax, sowie von K. MAYER fehlt er ebenfalls, und Brnoıst kennt ihn nur von St. Paul-les-Dax. Ein defectes Stück von da verdanke ich Herrn H. pu BoucHER und finde, dass nur ganz abgeriebene oder angewitterte grosse Stücke von Weinheim noch eine gewisse Aehnlichkeit damit besitzen. 5. Murex detritus v. KoEnEn. Bar DV kietdgasıbrer Tas XIV Bye. 1a,b; 2a, bye; 3a. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen je 2 Exemplare aus der Sammlung der Königl. geol. Landesanstalt und des Museums in Berlin und 5 aus dem Abh. X, 1. 4 50 3. Muricidae. hiesigen vor. Das weitaus grösste, Taf. XIV, Fig. 1, abgebildete befindet sich im Berliner Museum. Dasselbe hat ca. 35"" grössten Durchmesser und 68" Länge, wovon 40”” auf die Mündung kommen. Leider ist die Gewindespitze abgerieben; das Stück hat etwa 2 Windungen mehr, als mein grösstes, welches aus ca. 7 Win- dungen besteht excl. des ebenfalls abgeriebenen Embryonalendes und 14”® Dicke und 30"® Länge hat, wovon 16”" auf die Mün- dung kommen. Das Taf. IV, Fig. 7 abgebildete Stück zeichnet sich vor den übrigen durch etwas gedrungenere Gestalt aus. Bei einem kleinen, defecten Exemplar, das wohl hierher gehört, scheint das Embryonalende aus ca. 3 glatten, gewölbten Windungen bestanden zu haben; die erste Mittelwindung trägt 6 dünne, nach unten etwas vorgebogene Rippen, die folgenden haben je 3 hohe, dünne Varices, welche sich über der Naht an dem darüber liegenden alten Mundrande etwas in die Höhe ziehen. Zwischen je 2 Varices liegt immer eine knotige Rippe, welche nur auf den ersten Mittel- windungen bis an die obere Naht reicht, später aber mit einem Höcker auf der Mitte der Windung beginnt und schnell sich ver- flachend nach unten verläuft, bei dem grössten Exemplare jedoch zuletzt ziemlich schwach wird. Die Windungen sind im obersten Drittel deutlich eingedrückt, darunter aber um so stärker gewölbt und tragen 4 niedrige, kantenartige Spiralen, von welchen die 3 obersten wenig mehr als halb so weit von einander entfernt sind, als von der untersten und von der Naht. Die dritte von oben läuft gerade über den Höcker, mit welchem die Rippen beginnen. Dicht unter der Nahtlinie folgt dann noch eine fünfte, und in gleichem Abstande darunter eine sechste Spirale, und weniger deutlich dann noch eine oder zwei andere, schon sehr schräg liegende an dem schwach gebogenen Kanal; bei dem grössten Stück sind sie ganz undeutlich geworden. Die Nahtlinie liest etwas über zwei Dritteln der Höhe der Schlusswindung; der Kanal ist reichlich so lang, wie die eigent- liche Mundöffnung, und dicht über dessen Anfang beginnt die breite, oben und unten deutlicher eingesenkte Depression, welche bis zum Ende des Kanals reicht. Die Mundöffnung ist eiförmig, um die Hälfte länger als breit, unter der Naht mit einer stumpfen 9. Muricidae. 51 Ecke, von welcher aus eine deutlichere Rinne, schwach gekrümmt, über den Flügel mit ca. 40 Grad nach oben verläuft, entsprechend der obersten Spirale auf der Hinterseite. Wo die übrigen Spiralen über die Hinterseite der Flügel laufen, findet sich auf deren Vorder- seite auch je eine flache Rinne, und zwischen je 2 Rinnen stets eine ganz flache, dachförmige Kante. Der Kanal ist durch die sich überlegende Innenlippe bis auf einen engen Schlitz geschlossen. An der Mundöffnung ist die Innenlippe schwielig verdickt und oben etwas nach aussen ausgebreitet. Die Aussenlippe springt etwas vor den Flügel vor und trägt in nahezu gleichen Abständen 7 stumpfe Höcker, welche etwas schmaler sind, als ihre Zwischen- räume; der oberste ist ein wenig stärker, als die übrigen und liegt ein wenig unter der erwähnten Ecke der Mündung; der unterste liest am Anfang des Kanals. Die Varices liegen ziemlich genau über einander und sind, von der Gewindespitze aus gesehen, zuerst nur wenig rückwärts ‘ gedreht, auf den letzten Windungen wird die Drehung jedoch wesentlich stärker. Von M. Sandbergeri unterscheidet sich unsere Art besonders durch stärker gewölbte Windungen, grössere und weit mehr eiförmige Mündung, zahlreichere und gleichmässigere Höcker innen auf der Aussenlippe, weit weniger blättrige aber stärker gefurchte Varices, sowie dadurch, dass sie weit grössere Dimensionen erreicht und eine dunklere, fast hornartig aussehende oberste Schal-Lage hat. Die Drehung ist in der Jugend schwächer als bei jener Art, und noch mehr fällt dies auf gegenüber dem M. Lamarcki SANDBERGER’S von Weinheim und Waldböckelheim; der M. Lamarcki von Dax ist auch von unserer Art ganz verschieden. 6. Murex bispinosus SOWERBY. Kara 1039 asbre; 102,6. Murex bispinosus Sow., Min. Conch. Taf. 416, Fig. 2. » Äignitum GıeseL, Fauna von Lattorf S. 26, Taf. III, Fig. 10. ? » Caillati Desm., Anim. s. vert. III, S. 316, Taf. 87, Fig. 24—26. - 52 2. Murieidae. ? Murex angelus Auprıcn, Journ. Cincinnati Soc. Nat. Hist. VIII, 1885, S. 145. » » » Geol. Survey Alabama Bull. No. 1, 1886, S. 18, Taf. II, Fig. 2. Vorkommen. ?Mittel-Eocän: Brook; Grignon. Ober-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Lattorf, Westeregeln. Von Lattorf habe ich ausser einigen defecten oder kleinen Exemplaren zwei bis auf die Gewindespitze vollständige, welche 16%” Durchmesser und 29" Länge erreichen, wovon 16”® auf die Mündung kommen. Diese Stücke (Fig. 9) würden excl. der ca. 3 glatten Embryonalwindungen 7 Windungen haben, deren erste noch fehlt. Aehnliche Dimensionen haben die Formen von Barton und Brook, sowie das einzige Exemplar von Westeregeln, welches auf der letzten Mittelwindung statt 3 Mundwülsten deren 4 besitzt, wohl in Folge einer Verletzung, und dessen Aussenlippe defect ist. Das Exemplar, dessen Schlusswindung Fig. 10 abgebildet ist, hat mindestens 2 Windungen mehr gehabt, bei 31”” Durchmesser gegen 60”"”" Länge. Die erste Mittelwindung eines kleinen Exemplares trägt 7 nach unten stark vorgebogene Längsrippen, die beiden folgenden je 4 ziemlich gerade verlaufende Varices, welche sich an der Naht höher erheben und eine nach oben geschlossene und nach oben gerichtete, schuppige Spitze tragen. Die übrigen Win- dungen haben ziemlich regelmässig je 3 Varices, welche mässig gegen einander gedreht sind; die schuppigen Spitzen derselben werden höher und entfernen sich deutlicher von der Naht, so dass sie unmittelbar über einer stumpfen Kante auf der Mitte der Windungen liegen. Unmittelbar über der Naht oder noch von dieser verdeckt findet sich auf allen Windungen ein Spiralstreifen, welcher auf der Schlusswindung als etwas schärfere Kante hervortritt und von hinten auf die blättrigen, ausgebreiteten Mundwülste verläuft, welche dort vorn eine zweite, schwächere, schuppige Spitze zeigen. Oefters hat diese schärfere Kante eine Anzahl kurzer Unterbrechungen, so dass sie gleichsam eine Reihe schwacher Knoten bildet. Die ganze Wölbung der Schale trägt im Uebrigen breite, flache, wenig deutliche Spiralstreifen, von denen einer zwischen den beiden 2. Muricidae. 53 Kanten, und ein zweiter, ebensoweit unter der zweiten Kante, mit- unter deutlicher werden und dann das Auftreten von schwachen Schuppen auf den Mundwülsten bedingen. Bei guter Erhaltung sind diese Schuppen und Spitzen durch eine dünne, hinter ihnen liegende Ausbreitung der Schale mit einander und dem Kanal verbunden. Die Depression zum Kanal ist glatt, der Kanal selbst ziemlich gerade, fast ganz geschlossen und etwa eben so lang, wie die eigentliche Mundöffnung. Diese verläuft oben in die schuppige Spitze wie in einen zweiten Kanal und ist sonst länglich oval. Die Aussenlippe ist kaum irgendwie innen verdickt und lässt hier mitunter 4 schwache, knotenartige Anschwellungen erkennen. Die Innenlippe ist ziemlich schwach entwickelt und löst sich erst am Anfange des Kanals ab. Die Uebereinstimmung der mittelgrossen norddeutschen Indi- viduen mit solchen von Barton ist eine so gute, als man sie nur irgend bei Stücken von verschiedenen Fundorten und von ver- schiedener Erhaltungsweise erwarten kann. Mein Exemplar von Brook zeigt dagegen eine deutlichere Spiralsculptur, besonders auf dem unteren Theile der Schlusswindung, und nähert sich dadurch sehr dem M. Caillati DEsH. von Grignon, der in den Dimensionen dem Fig. 10 abgebildeten Stück von Lattorf gleicht und möglicher- weise mit M. bispinosus zu vereinigen sein wird. Nahe verwandt mit unserer Art ist anscheinend auch M. angelus ALDRICH aus dem Eocän von Alabama. 7. Murex ? asper SOLANDER. Murex? asper Sor. (Beyzıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 745, Taf. XVI [13], Fig. 3). » » » (Desnaves, Anim. s. vert. II, 8.319; Coqu. foss. II, Taf. LXXXI, Fig. 22, 23). Vorkommen. Öber-Eocän: Barton; Auvers, Mary etc. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von DAnNEBERG erwarb ich vor nunmehr 27 Jahren zwei Bruchstücke der Schlusswindung resp. der Aussenlippe und ein Stück des Gewindes, etwa 7 Windungen enthaltend. Die ersten 54 2. Muricidae. 3 Windungen davon sind stark angewittert, es fehlen aber mindestens deren 11/5, nach dem von BEYRICH abgebildeten Stücke, mit welchem die übrigen Windungen und die beiden erwähnten Bruchstücke sonst gut übereinstimmen. Von meinen Exemplaren von Barton scheinen sie sich immer- hin durch schlankere Gestalt, besonders in der Jugend, nicht un- erheblich zu unterscheiden, doch genügt das vorliegende Material in keiner Weise zu einem genauen Vergleiche. Der ächte M. asper hat ein kegelförmiges Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen, welche zuletzt über der Naht einen scharfen Spiralkiel erkennen lassen und mit einer stark ge- krümmten Lamelle endigen; dann folgen ca. 3 Windungen mit je etwa 8 bis 9 geraden Längsrippen, und deren Zahl sinkt auf den folgenden Windungen auf 6, von welchen 3 sich zu Mund- wülsten ausbilden, die 3 anderen, alternirenden dagegen sich in knotenartige Zwischenrippen umwandeln. Eine solche Sculptur könnte auch mein Gewindebruchstück gehabt haben, dessen 2 letzte Windungen schon je 3 Varices und ebensoviel Mittelrippen besitzen. Es könnte also die Sculptur der ersten Mittelwindung und die erste Embryonalwindung fehlen; bei Beyrıcm’s Exemplar könnte dagegen die Sculptur der 2 ersten Mittelwindungen und das ganze Embryonalende durch Anwitterung verschwunden sein. Was ich aus dem englischen Mittel-Eocän von BROOK durch Enwarps als M. asper erhielt, ist schon durch das kurze Gewinde und die abweichende Ausbildung der Spitze auf den Varices von dem ober-eocänen, ächten M. asper wohl zu unterscheiden. 8. Murex brevicauda H£BERT. Tarsly aRıp29anb; 10a,b,e: Murex brevicauda Hüserr, Bull. Soc. gEol. de France 1849, II. serie, Taf. VI, S. 471. » » » v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 470. » » » (Kocr u. Wıscnnmans, Meckl. Archiv 1872, S. 10). » tricarinatus? (non Lau.) Nysr, Coqu. foss. de Belg. S. 546, Taf. XLII, Fig. 12. 2, Muricidae. 55 Murex plicatocarinatus Giesen (Berrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, SEA Tat oxaV. No], Eie2): » » » (Ruror, Faune de l’Olig. inf. de Belg., Ann, Soc. Malacol. de Belg. t. XI, 1876, S. 38, benz I0E, Jones Id) Vorkommen. Unter-Oligocän: Calbe a/S., Lattorf, Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Helmstädt; Lethen, Hoesselt (NysT), Vliermael, Grimmertingen, Neerrepen (f. Ruror). Ober-Oligocän? Sternberger Gestein (Koch), Crefeld. Von Lattorf habe ich ausser dem abgebildeten Exemplar, welches 42"% Durchmesser und 42””® Höhe erreicht bei 26 "= Höhe der Mündung, noch ein zweites mit defecter Schlusswindung, welches etwa eine Drittel-Windung mehr und 46"® Länge hat, sowie ein kleines von 15" Länge und 9" Durchmesser bei 5 Windungen excl. Embryonalende; dasselbe hat etwa 21/, bis 22/3 Windungen weniger, als die anderen. Von Helmstädt und Unse- burg liegen sehr defecte Stücke vor, welche auf ähnliche Dimen- sionen hinweisen, wie die ersteren. Unvollständig sind auch meine beiden Stücke von Oalbe a. S. Mindestens eine Windung weniger hat das einzige, leidlich erhaltene Exemplar von Atzendorf, sowie das einzige vorliegende, etwas angewitterte, aus dem belgischen Unter-Oligocän von Lethen, welche immer noch grösser sind, als Beyrıch’s Original. Von Wolmirsleben habe ich das Gewinde eines noch kleineren Stückes. Durch directen Vergleich der Form von Lattorf mit NysrT’s nahezu gleich grossem Original seines M. tricarinatus?, auf welches ja der Name M. brevicauda HERBERT zu beziehen ist, habe ich seiner Zeit constatirt, dass beide voll- ständig übereinstimmen, und dass zu dieser Art der Name M. pli- catocarinatus GIEBEL als Synonym zu stellen ist. Der Irrthum ist daher auf der Seite RurtorT’s, wenn er Il. c. den H£BERT’schen Namen auf eine wesentlich verschiedene Art bezieht, die übrigens M. Rutoti heissen mag. Ein Blick auf seine Abbildung von M. brevicauda und die von M. tricarinatus von NYST genügt, um die Verschiedenheit beider zu erkennen. Die Schale erreicht also fast 8 Windungen excl. Embryonal- ende, welches ebenso, wie die ersten Mittelwindungen, an allen erwähnten Exemplaren abgerieben ist. 56 2. Muricidae. iin kleines Exemplar von Unseburg, das zu unserer Art ge- hören könnte, hat noch die 3 glatten, gewölbten, kegelförmigen Embryonalwindungen und 4!/, Mittelwindungen, die Spitze des ümbryonalendes ist leider beschädigt. Die beiden ersten Mittel- windungen sind -mässig gewölbt und tragen circa 6 undeutliche, breite Spiralen und je 6 hohe, ziemlich gerade Längsrippen, welche nur unter der Naht eine kurze, scharfe Zurückbiegung zeigen und zuletzt in blättrige, dünne, hohe Mundwülste übergehen. Auf der dritten Mittelwindung sind nur drei solche vorhanden, während alternirend mit ihnen 3 hohe, schmale Rippen auftreten, welche sich auf der folgenden Windung oben verflachen und über der Naht als längliche Knoten hervortreten, während die Varices, nur wenig gegen die darüber liegenden zurückgedreht, sich noch mehr erheben. Die obere Hälfte der Windungen wird glatt, die untere trägt 3 breite, flache Spiralen, unter welchen auf der letzten Windung noch 5 ähnliche, nach unten immer schwächer werdende folgen. Die letzten Windungen der grösseren Exemplare erhalten eine flache Depression unter der Naht, die Sculptur bleibt jedoch eine ganz ähnliche; die länglichen Knoten zwischen den Varices sind bei verschiedenen Individuen im Alter recht verschieden stark, mit am schwächsten bei dem abgebildeten; dieses ist auch verhält- nissmässig gedrungen; die übrigen sind etwas schlanker, besonders in der Jugend. Die eigentliche Mundöffnung ist oval, die Innenlippe mässig dick, nach unten losgelöst; die Aussenlippe springt etwas vor, ist zunächst der Naht und dem Kanal glatt, trägt dazwischen aber ganz vorn 8 Zähne, von welchen stumpfe Kiele auf den weit nach aussen ausgebreiteten Mundwaulst ausstrahlen, dessen Rand zackig machend, wie es nach dem Verlauf der blättrigen Anwachsstreifen scheint. Der Kanal ist etwa ebenso lang, wie die eigentliche Mündung, nur wenig zurückgedreht und durch die Fortsetzung der Innen- lippe bis auf eine schmale Spalte geschlossen. Von BEYRICH wurde als Unterschied des M. drevicauda von M. plicatocarinatus angegeben, dass die Zwischenrippen sich nicht zu Längshöckern verkürzten. Dies ist aber weder bei meinem 2. Muricidae. 57 Stück von Lethen, noch bei Nysr’s Abbildung Fig. 12b im Alter der Fall, und die norddeutschen schwanken, wie erwähnt, im Alter nicht unerheblich in der Entwicklung dieser Längshöcker. Die Aussenlippe ist bei genügender Erhaltung bei beiden gleich weit ausgebreitet. | Die ober-oligocäne, bisher zu M. brevicauda gezogene Form ist nur ın kleinen Exemplaren bekannt; Kocm und WIECHMANN führen an (Mecklenbg. Archiv XXV, 5.10), dass das grösste Stück aus dem Sternberger Gestein ergänzt 15”"” Länge habe. Das mir vorliegende von Urefeld hat nur 7”® Länge; das Em- bryonalende ist mit Ausnahme der ersten Windung etwas ange- wittert, und diese ist ähnlich gestaltet, wie bei M. Deshayesi, während sie bei den unter-oligocänen Stücken, die mir vorliegen, beschädigt ist. Ruror und VINCENT führen in einer Liste (MOURLON, G£o- logie de la Belgique, S. 183) M. plicatocarinatus auch aus dem Öber-Eocän (Wemmelien) von Wemmel und von Barton an; ich habe unsere Art weder selbst von Barton, noch habe ich sie in Epwarps’s reicher Sammlung gesehen. Ich lasse dahingestellt, ob unter jenem Namen wirklich unsere Art zu suchen ist. 9. Murex filigrana EpwaArbps. Taf. IV, Fig. 8a, b, e. Murex filigrana Eow. (v. Kornen in Palaeontographica XVI, 3, S. 147, Taf. XII, Fig. 1). Vorkommen. Mittel-Eocän: Huntingbridge (Hampshire). Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unseburg. Von Lattorf liegen mir 5 Exemplare vor, von den übrigen Fundorten je eins. Das abgebildete, grösste, hat 19” orössten Durchmesser und 33”® Länge, wovon 21” auf die Mündung kommen, und enthält 6 Windungen; das Embryonalende und allen- falls die erste Mittelwindung ist abgerieben. Die stark gewölbten ersten Mittelwindungen tragen 3 dicke, hohe Spiralstreifen und darüber ein Paar weit feinere; diese vermehren sich aber bald 58 2. Murieidae. durch Einschiebung, so dass die letzten Mittelwindungen, welche nur noch flach gewölbt sind und auf ihrer oberen Hälfte unter dem angeschwollenen, breiten Nahtsaum sogar eine flache Ein- senkung besitzen, hier etwa 10 hohe, ungleich breite Streifen tragen, während die 3 stärkeren Spiralen der unteren Hälfte sich in Bündel von je mehreren feinen Streifen verwandelt haben, deren Zwischenräume noch einen oder 2 ähnliche feine Streifen ent- halten. Unter diesen Streifenbündeln, welche auf der Schlusswindung von Mitte zu Mitte etwa 1,5"® Abstand haben und ca. 7 feine Streifen erkennen lassen, folgen dort zunächst 3 ähnliche, aber etwas breitere Streifenbündel, und auf der Depression zum Kanal zum Theil noch bündelförmig angeordnete, aber unregelmässigere Streifen, nach unten dicht gedrängt. Ueber alle diese Streifen laufen feine, ziemlich regelmässige, etwa 0,4”" von einander ent- fernte Anwachslamellen fort, welche sich auf den Streifen nach vorn aufrichten und eine sehr zierliche, rauhe Sculptur hervor- bringen. Auf den ersten Mittelwindungen scheinen ferner je 6 dicke, grobe und gerade Längsrippen vorhanden zu sein, von denen 3 alternirend stehende sich jedoch bald in blättrige Varices ver- wandeln und auf der Wölbung der Windungen sowie nach oben sich höher erheben, gezackt durch die Streifenbündel. Die drei anderen Längsrippen werden aber schnell schwächer, so dass sie auf den letzten Mittelwindungen und auf der Schlusswindung meistens nur noch wie stumpfe Kanten oder schwache An- schwellungen erscheinen. Der Kanal ist etwas zurückgebogen und zeigt eine schmale Nabelspalte.e. Die Mündung ist dreieckig-oval; die Aussenlippe ist unmittelbar über der Stelle, wo das oberste stärkere Streifenbündel sie zu einer stumpfen Spitze erhebt, schwach ausgebuchtet, darunter ein wenig nach innen verdickt und trägt 5 stumpfe Höcker, welche in ihrer Lage den Zwischen- räumen zwischen den fünf erwähnten Streifenbündeln entsprechen. An den grössten Exemplaren, besonders deutlich an meinem ein- zigen von Huntingbridge, welches 35"® Länge und 22"® Durch- messer besitzt, wird noch gerade am Anfang des Kanals ein 2.. Muricidae. 59 schwacher sechster Höcker sichtbar, und ein wenig höher auf der Innenlippe ebenfalls ein schwacher Knoten. Murex distans DESH. von AUVERS und VALMONDOIS (Anım. s. vert. III, S. 318; Coqu. foss. II, S. 592, Taf. LXXI, Fig. 24, 25) scheint mit M. Aligrana nahe verwandt zu sein; aus der kurzen Beschreibung und aus der Abbildung, welche mindestens für die Mündung, lippe, nicht zutreffend sein dürfte, lässt sich ein sicheres Urtheil nicht gewinnen. Im Uebrigen zählt ihn DesnAyYEs unter den ‘Arten mit 3 Varices auf, sagt aber im Text, er habe deren 5 oder 6, und aus der Abbildung kann ich nicht mit Sicherheit ersehen, welche von beiden Angaben zutrifft. also für die Innenlippe und die Innenseite der Aussen- 10. Murex ornatus GRATELOUP? Itene INT, 1816 Alan \0e Sen 10, © Murex ornatus Grat. (SanDBERGER, S. 210, Taf. XVII, Fig. 5). » » » (Cossmann und Laueerr, Olig. marin d’Etampes S. 162, ars NIC ie, S)k » » » (Sran. Meunser, Nouv. Arch. du Museum 1880, S. 252, Taf. XIV, Fig. 23, 24). Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf. Mittel-Oligocän: Mainzer Becken. Von 8 vorliegenden Exemplaren sind 6 mehr oder weniger beschädigt, aber auch bei den 2 übrigen ist das Gewinde ab- genutzt und die Sculptur angewittert; nur ein Gewinde- Bruch- stück lässt die ersten Mittelwindungen noch einigermaassen er- kennen. Die Schale erreicht etwa 17”® Länge und 8"” Durch- messer bei 5 Windungen excl. des abgeriebenen Embryonalendes; die Mündung ist 10,5"® Jang. Die Windungen sind stark ge- wölbt und durch stark vertiefte Nähte getrennt. Die ersten Mittel- windungen tragen 3 hohe, durch etwas schmalere Zwischenräume getrennte Streifen, über welche 9 schmale Längslamellen fortlaufen. Ueber der Naht wird bald eine vierte Spirale sichtbar, welche auf der dritten Mittelwindung den ersteren gleich wird, während oben und unten noch je eine feinere Linie erscheint, welche indessen 60 2. Muricidae. auf der letzten Mittelwindung jenen ebenfalls gleich werden. Gleichzeitig werden die Abstände dieser 6 Spiralen etwas grösser, und es schieben sich feinere Streifen zwischen und über ihnen ein. Die Schlusswindung trägt unter der Nahtlinie bis in die flache Depression am Kanal noch 8 ähnliche Streifen, mit feineren alternirend, und dann anscheinend 6 ein wenig schwächere, weniger weit von einander entfernte. Alle diese Streifen sind sehr zier- lich gekörnelt durch ziemlich regelmässig etwa 0,2”” von einander entfernte, dünne Anwachslamellen, welche über sie fortlaufen und sich auf ihnen erheblich verdicken, so dass die Streifen auf der Wölbung der Windungen bei guter Erhaltung, welche allerdings sehr selten genügt, ein Perlschnur-artiges Ansehen haben. Von der dritten Mittelwindung an hat jede Windung 3 Varices, welche immer unter einander folgen und ohne nennenswerthe Drehung bis über die Schlusswindung verlaufen; nur zwischen den beiden ersten dieser Varices findet sich noch ein ähnlicher. Später tritt dafür eine dicke, rundliche Mittelrippe auf, welche ım Alter immer breiter wird und auf der Schlusswindung unter der Wölbung ver- schwindet. Die Varices erheben sich von der dritten Mittelwindung an immer mehr, auf der Schlusswindung gegen 2"”; oben erheben sie sich etwas über die Naht, beschreiben dann bis unter die Mitte der Mittelwindungen mit ihrem Aussenrande einen gleichmässigen Bogen und laufen dann ziemlich gerade bis an das Ende des Kanals. Sie sind ziemlich stumpf und dick, da sie hinten nicht recht scharf gegen die Windungen abgegrenzt sind. Hier laufen die Spiralen, stärker sich erhebend und oben stark divergirend, bis auf den Aussenrand der Varices und treffen hier auf flachere, oft wenig deutliche Streifen, welche von der Mundöffnung hierher ver- laufen. Die Vorderseite der Varices zeigt zahlreiche Anwachs- lamellen, welche indessen sehr unregelmässig verlaufen, zum Theil stark auf- und niedergebogen, und dadurch ein gleichsam blasiges Gefüge hervorbringen. Die Mundöffnung ist eiförmig, die Innenlippe mässig verdickt, unten etwas losgelöst. Der gerade Kanal ist bei guter Erhaltung durch die Fortsetzung der Innenlippe bis auf einen engen Schlitz 2. Murieidae. 61 verdeckt und um mehr als die Hälfte länger, als die eigentliche Mundöffnung. Die Aussenlippe ist nicht nach innen verdickt und trägt keinerlei Zähne oder Höcker. Ein defectes Exemplar von Lattorf zeichnet sich von den übrigen durch gedrungenere Gestalt aus, indem es 9" Durch- messer erreicht. Meine Exemplare von Waldböckelheim unterscheiden sich von denen von Lattorf in etwas durch höhere Zwischenrippen und deutliche Drehung der Varices auf dem Gewinde, sowie da- durch, dass auf der Schlusswindung feinere Spiralen sich noch nicht eingeschoben haben. Im Uebrigen scheinen sie gut mit denen von Lattorf übereinzustimmen. Der von SANDBERGER her- vorgehobene Umstand, dass die Zwischenrippen näher am vorher- gehenden, als am folgenden Mundsaum liegen, erklärt sich dadurch, dass letzterer stets vorn weit steiler, als nach hinten abfällt. Exemplare des ächten M. ornatus aus der Umgegend von Dax habe ich trotz mehrfacher Bemühungen nicht zum Vergleich erhalten können; weder in Dax selbst, noch in Zürich und Berlin sind solche vorhanden. ll. Murex Deshayesi Nysr. ara nie lampe: Murex Deshayesi Nyst (Saxpeercer, S. 211, Taf. XVII, Fig. 3). » » » DBerrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 753. » » » Desmaves, Anim. s. vert. III, S. 327, Taf. 87, Fig. 9 bis 10. » » » Wemkaurr, N. Jahrb. f. Min. 1865, $. 183, 190. » » » Speyer, Cassel S. 71 u.290, Taf. VIII, Fig. 1—10 u. 14. » » » » Söllingen S. 16. » » » v. Koesen, Mittel-Olig. S.15 u. Miocän S. 13. » » » Koca u. Wırcumans, Meckl. Archiv 1872, S. 11. » » » Kocn, Meckl. Archiv 1876 (XXX), S. 140. » » » (Cossmann et Lauserr, Terrain Olig. marin d’Etampes S. 163. » » » Ruror, Faune de !’Olig. inf. de Belg. Ann. Soc. geol. de Belg. t. XI, 1876, S.47, Taf. III, Fig. 4c,d, e, £. » » » ScHrEiser, Progr. d. Realgymn. Magdeburg 1884, S. 16. » » » Gorssche, Moll.-Fauna d. Holst. Gest. Abhandl, des naturwissenschaftl. Vereins in Hamburg, X. 623 3, Nılmmeiker Murex capito Puı. (Bevrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, 8.750, Taf. XII [11], Fig. 4—6). » » » ? Hönnes 1, S. 226, Taf. XXIII, Fig. 10. » » » SPEYER, Söllingen SE 19: » » » » Detmold 8. 17, Taf. I, Fig. 10a, b. » Hörnesi Speyer, Cassel S. 72, Taf. VIII, Fig. 11—13; Taf. IX, Fig. 1, 2. Vorkommen. Unter-Olisocän: Lattorf, Atzendorf, Unse- burg; Neerrepen u. Grimmertingen (fide Ruror). Mittel-Oligocän: Neustadt-Magdeburg, Söllingen, Buckow, Freienwalde; Mainzer und Pariser Becken; Belgien. Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Wiepke, Freden, Oasseler Becken, Crefeld. Miocän: Plön, Stolpe, Segeberg, Travemünde, Hamburg, Bokup, Itzehoe, Mölln, Sahl bei Skire (GoTTScHE); ? Wiener Becken. Von Atzendorf liegen 2 defecte Exemplare vor, von Unse- burg nur eins, von Lattorf zwei vollständige, ausgewachsene, und 6 theils defecte, theils unausgewachsene, von denen nur eins das Embryonalende noch leidlich frisch erhalten hat. Dasselbe gleicht dem der ober-oligocänen Form, die mir besonders von Crefeld in guten Exemplaren vorliegt, und besteht aus ca. 11/, glatten, ge- wölbten, aufgetriebenen Windungen. Ohne diese bestehen die unter-oligocänen Stücke, welche etwas kleiner zu bleiben scheinen, als die mittel- und ober-oligocänen, aus 7 Windungen und er- reichen 30”" Durchmesser bei 44"" Länge, wovon 30”® auf die Mündung kommen. Die Windungen tragen meist 6 bis 7, selten 8 Mundwülste, welche zuerst nur wie scharfe Längsrippen aus- sehen, bald aber, indem die Windungen sich stärker wölben, sich höher erheben, bis zur Mitte sich zurückbiegen und hier eine breite, schuppige, schwach nach vorn gebogene Spitze erhalten, nach welcher vorn, auch auf der Aussenlippe, eine flache, glatte Rinne verläuft. Unmittelbar darunter trägt bei grösseren Individuen die Aussenlippe innen einen Höcker und in ziemlich gleichen Abständen darunter deren noch 2 oder 3, den dritten gerade am Anfang des Kanals. Die letzten Mundwülste sind bei den grösseren Stücken von Lattorf und Söllingen schon ziemlich stark verdickt und blättrig, früher und stärker, als bei denen von Rupelmonde, Crefeld u. s. w. 9, Muricidae. 63 In der Jugend erscheint das Gewinde schlanker, als im Alter, wo die Mundwülste sich stets mehr an den vorhergehenden W in- dungen hinaufziehen. Von hinten verläuft stets nach der Spitze der Mundwülste eine breite, rundliche Spirale, über welcher die Schale nur un- deutliche Spiralen und Anwachsstreifen zeigt, während darunter, auf der eigentlichen Wölbung, etwa 14 bis 17 flache, breite, ganz abgerundete Spiralen folgen bis zu der Einsenkung am Kanal, wo sich die Mundwülste mehr verflachen. Diese Spiralen laufen auf die hintere Seite der Mundwülste und machen dieselben wellig- zackig. Die Innenlippe ist oben mässig verdickt, nach unten geht sie in die dicke Spindel über, welche bei der deutlichen Zurück- biegung des Kanals meist einen, zumal im Alter, sehr deutlichen Nabel bildet. Die mittel- und ober-oligocänen Vorkommnisse haben wohl durchschnittlich etwa eine Windung mehr, und der obere Theil der letzten Windungen steht ein wenig schräger, indessen finden sich unter ihnen nicht selten Exemplare, welche auch in diesen Punkten ganz mit unter-oligocänen übereinstimmen. Die Stücke aus dem belgischen Rupelthon haben gewöhnlich 8, recht selten nur 7 Mundwülste, und bekommen besonders hohe. und starke Spitzen auf denselben. Die Stücke von Orefeld haben im Alter 6 bis 8 Mundwülste, in der Jugend zum Theil deren sogar 9. Ich habe schon früher (loc. cit.) ausgeführt, dass die von BEYRICH und Anderen hervorgehobenen Unterschiede zwischen M. Deshayesi und M. capito nicht constant sind, und namentlich gestatten sie nicht, etwa einen unter- und mittel-oligocänen M. Deshayesi von einem ober-oligocänen M. capito zu trennen. Ruror führt zwar (loc. eit.) aus, dass von dem ächten M. Des- hayesi eine var. prisca und eine var. capito zu unterscheiden sei, die erstere dem Unter-Oligocän eigenthümlich, klein und mit sehr hohem Gewinde, die letztere hauptsächlich im Ober-Oligocän und Miocän verbreitet, mittelgross, mit sehr niedrigem Gewinde (M. Hörnesi, Speyer), beide sollen aber mit dem ächten M. Deshayesi zusammen vorkommen, und die erstere ist mir jedenfalls aus Nord- deutschland nicht bekannt geworden. 64 2. Muricidae. 12. Murex elatior v. KoEnEn. Taf. III, Fig. 2a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Westeregeln. Von Lattorf kenne ich zwei gut übereinstimmende Exemplare in der Göttinger Sammlung und in der der geol. Landesanstalt; bei beiden ist das Embryonalende beschädigt. Das erstere hat 16”® Durchmesser und 28,5”® Länge, wovon 17"® auf die Mün- dung kommen und enthält 61/, Windungen excl. des Embryonal- endes. In der Sculptur zeigen die Stücke erhebliche Aehnlichkeit mit M. Deshayesi, doch sind die Spitzen auf den Mundwülsten stärker entwickelt und scharf nach oben gerichtet, bei M. Deshayesi dagegen nach aussen und nur wenig nach oben. Die Gestalt weicht jedoch noch weiter ab, indem unsere Art schlanker und, obgleich sie nur eine halbe Windung weniger hat, doch erheblich kleiner ist. Einzelne junge, besonders schlanke Exemplare des M. Deshayesi, wie sie mir besonders von Crefeld vorliegen, haben zwar mit den ersten 4 Mittelwindungen fast dieselbe Gestalt, werden dann aber gedrungener und haben ein weit weniger treppen- förmiges Gewinde. Die Zahl der Mundwülste beträgt auf den ersten Mittel- windungen 10, auf den letzten deren 7. Die Windungen sind ziemlich stark gewölbt und tragen etwas über der Mitte eine stumpfe Kante, über welcher sie glatt sind, unter welcher sie aber 4 ganz flache, breite, rundliche Spiralen zeigen. Auf der Schluss- windung folgen darunter bis zum Anfang des ziemlich stark zurück- gebogenen Kanals noch 8 ähnliche, aber breiter und deutlicher werdende Streifen. Diese Streifen laufen stets von hinten auf die Mundwülste und machen dieselben wellig-zackig. Die Mündung, sowie besonders der Kanal ist länger als bei M. Deshayesi, und die Innenlippe begrenzt unten mit den spar- rigen früheren Kanalenden einen schmalen Nabel. Die Mündung ist leider von Schwefelkies erfüllt. Mein einziges Stück von Westeregeln hat mindestens eine Windung weniger und trägt auf der letzten Windung 8 Mund- wülste, welche etwas dicker sind, als bei gleicher Grösse bei dem Stücke von Lattorf. 2. Muricidae. 65 15. Murex Dannebergi BEYRIcH. Mass 6 Biet73a,ib524; 5. Murex Dannebergi Beyrıca., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 749. Vorkommen. Unter-Oligocän: Wolmirsleben, Westeregeln, Unseburg. Bei Unseburg habe ich ein kleines Exemplar mit defecter Mündung gesammelt, welches aus 5 Windungen excl. Embryonal- ende besteht und sich schon durch stärker gewölbte Windungen gut von M. Deshayesi unterscheidet und durch gedrungenere Gestalt von M. elatior; auf der letzten Rippe ist eine Spitze vorhanden, welche etwas mehr nach oben gerichtet ist, wie bei ersterer Art, aber lange nicht so stark, wie bei letzterer. Dagegen scheint dasselbe gut mit dem Gewinde des kleineren der beiden von BEYRICH |. c. beschriebenen Exemplare übereinzustimmen, welche er mir gütigst zur Ansicht zugesendet hat. Das hoch kegelförmige Embryonalende besteht aus reichlich 21/9 glatten, stark gewölbten Windungen, deren Anfang aufgebogen resp. abweichend gewunden ist. Die beiden ersten Mittelwindungen tragen je 9 dünne, hohe, unten etwas vorgebogene Rippen, welche immer höher werden und immer mehr das Aussehen von Varices erhalten. Die dritte Mittelwindung trägt deren 8, die folgenden je 7, und das kleinere, von BEYRICH beschriebene Exemplar, welches 61/5 Windungen excl. Embryonalende enthält, hat die gleiche Zahl von Rippen bis zuletzt; das grössere, welches noch ca. 11/g Windungen mehr besitzt, hat auf den beiden letzten Windungen je 6 Varices, auf den vorhergehenden deren je 7; die Gewindespitze ist ganz abgerieben. Auf der vierten und fünften Mittelwindung werden die Varices immer höher, besonders auf der Mitte der Windungen, und biegen sich unter der Naht immer mehr zurück, und auf der sechsten erhalten sie bei dem kleinsten Exemplar eine ziemlich breite, schuppige Spitze. Bei den grösseren Stücken sind die Spitzen auf dem Gewinde weniger gut erhalten, sind aber schliesslich recht spitz ausgezogen und etwas nach oben gerichtet und im Alter auch immer stärker nach hinten. Zwischen diesen Spitzen, etwas unter der Mitte der Mittel- windungen, bildet sich auf den letzten derselben eine ganz stumpfe Abh. X, 1. 5 66 2. Muricidae. und abgerundete Kante aus, an welcher die Windungen auch die grösste Dicke haben. Der darüber liegende Theil der Windungen ist glatt, kaum gewölbt, mitunter sogar etwas eingedrückt, ist aber mit ca. 50° gegen die Schal-Axe geneigt. Der untere Theil der Mittelwindungen trägt drei ganz niedrige, im Alter deutlicher werdende Spiralen, und auf der Schlusswindung folgen darunter bis in die tiefe, den stark gedrehten Kanal begrenzende Depression noch 5 nach unten breiter werdende Spiralen. Die letzte Windung des kleineren Stückes und die letzten des grösseren der Berliner Sammlung tragen nun mehr und mehr blättrig verdickte Varices, welche durch die Spiralen unverhältnissmässig stark gezähnelt werden. Mit dem Kanal ist der unterste Theil der Varices stark rückwärts gedreht, und es begrenzen dieselben in Folge dessen einen deutlichen Nabel, um welchen die früheren Kanalenden als schuppige Knoten hervortreten. Das grösste Stück würde ergänzt etwa 35%" Durchmesser und 50”"® Länge haben, wovon etwa 30”® auf die Mündung kommen. Die Innenlippe ist mässig verdickt und sehr wenig nach aussen ausgebreitet; die Aussenlippe fehlt bei den beiden grösseren Stücken, war aber anscheinend innen nicht verdickt, aber gezähnelt und ist von der Naht bis zu dem Dorn sehr stark rück- wärts gezogen, von hier an weit weniger und zum Kanal hin biegt sie sich ziemlich gerade. 14. Murex pereger BEYRIcH. TamniksBiezbasbrerata,nbre: Murex pereger Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 759, Taf. XVII [14], Fig. 1. » » » v. Korsen, Mittel-Oligocän S. 16, Taf. I, Fig. 1. » » » Kocn u. Wıecnmann, Mecklenb. Archiv 1872, S. 12. » » » Kocu, Mecklenb. Archiv 1876, S. 140. » » » Cossmann et Lamzertr, Terr. Olig. marin d’Etampes, S. 165. » » » Börrser, in Bericht Senckenberg. naturforsch. Ges. 1873 bis 1874, $. 24 u. 49. 9. Muricidae. 07 Murex pereger Brysıcn (Schreiser, in Progr. d. Realgymn. Magdeburg 1854, SI UD) » areolifer Saxoe., S. 214, Taf. XVII, Fig. 7 u. Taf. XXXV, Fig. 13. » » » WeınkAurF, N. Jahrb. f. Min. 1865, S. 201, 204. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf; Brockenhurst. Mittel-Oligocän: Neustadt-Magdeburg, Magdeburg, Söllingen ; Mainzer Becken; Pariser Becken. ? Ober-Oligocän: Sternberger Gestein. Das grösste Exemplar von den 9 mir vorliegenden von Lat- torf hat 6 Windungen excl. Embryonalende und erreicht 8,2" Durchmesser und I" Länge, wovon 10”” auf die Mündung kommen. Die Mittelwindungen tragen auf ihrer unteren, ziemlich verti- kalen Hälfte zwei dicke, hohe Spiralstreifen, welche durch Zwischen- räume von etwa gleicher Breite von einander und von der unteren Naht getrennt sind, und deren oberer etwas über der Mitte liegt. Der obere Theil der Windungen fällt mit ca. 45 Grad zur Naht ab und trägt meist noch eine weit niedrigere und schwächere Spirale. Auf der Schlusswindung folgen unter jenen 2 starken Streifen bis in die Depression am Kanal in ähnlichen Abständen noch 3 ähnliche Spiralen, deren oberste übrigens mitunter auch auf den letzten Mittelwindungen noch über der Naht sichtbar wird. Am Kanal, dessen unterster Theil glatt bleibt, folgen dann noch etwa 4 schwächere, niedrigere und gedrängtere Streifen. Vom Embryonalende ist an 2 Exemplaren von Lattorf nur etwa eine glatte, etwas aufgetriebene Windung sichtbar. Herr SCHREIBER hat aber an Stücken aus dem Grünsand von Magde- burg ein kegelförmiges Embryonalende beobachtet (1. c.), und ich habe mich durch Ansicht eines von ihm gütigst mitgetheilten Exemplars überzeugt, dass das Embryonalende aus etwa 3!/, glatten, gewölbten Windungen besteht. Freilich sind diese und die erste Mittelwindung ein wenig angewittert. Die Mittelwindungen tragen etwa 10—12 Längsrippchen, welche unter der Naht zurückgebogen sind und dann ziemlich gerade nach unten verlaufen, aber schon auf der zweiten Mittelwindung in aufgerichtete Lamellen. über- 5° 68 2. Muricidae. gehen und sich auf den dicken Spiralen schuppig erheben. Auf der Schlusswindung können einzelne dieser Lamellen fehlen. Die Aussenlippe grösserer Exemplare trägt innen 2 dicke, stumpfe Höcker in etwa gleichem Abstande von einander und von der Naht und einer 'Hervorragung am Anfange des Kanals; selten tritt in einem der Zwischenräume noch ein schwächerer Knoten auf. Aussen ist sie zu einem breiten, blättrigen Wulst verdickt, und ein zweiter ist bei den Lattorfer Stücken eine Drittelwindung zurück vorhanden, bei denen von Neustadt-Magdeburg noch 3 andere, je eine Drittel-Windung zurück; bei denen von Magde- burg selbst liegen die Mundwülste reichlich 3 Achtel-Windungen von einander entfernt. Die Innenlippe ist dünn, gleichsam einge- senkt in eine Resorption der Sculptur, und trägt einen schwachen Höcker gegenüber, doch ein wenig höher, dem unteren Höcker der Aussenlippe. Der Kanal ist weit offen, wenig gebogen und nimmt etwa zwei Fünftel der Länge der ganzen Mündung ein. Ein angewittertes Exemplar von Lattorf von 8,7®® Dicke und 15,5"® Länge hat die untere Spirale der Mittelwindungen meist von der Naht verdeckt und gleicht denen von Maedeburg darin, dass auf der Schlusswindung 2 Varices stärker hervortreten. Die Exemplare von Lattorf unterscheiden sich von denen von Brocken- hurst nicht unerheblich durch geringere Grösse und rauhere Sculptur, namentlich auch durch höhere Spiralen; dieselben sind aber anscheinend noch nicht ganz ausgewachsen, und in der Stärke der Sculptur bilden die mittel-oligocänen Vorkommnisse einen Uebergang zwischen denen von Lattorf und denen von Brocken- hurst. Die grösseren Exemplare von Neustadt-Magdeburg und Brockenhurst zeichnen sich endlich dadurch aus, dass die Schluss- windung weniger stark gewölbt ist, und dass der Kanal weniger deutlich abgesetzt ist. Bei Exemplaren von Magdeburg, Neustadt-Magdeburg und Pierrefitte bei Etampes finden sich nun zwischen den gröberen Spiralen auf der Wölbung der Schlusswindung gelegentliche feinere Streifen, und es sind die ersteren dann verhältnissmässig schwächer. Im Festungsgraben von Magdeburg fand aber Herr SCHREIBER nicht selten auch Stücke, bei welchen die secundären Streifen 2. Muricidae. 69 den primären auf der Schlusswindung an Stärke gleich werden; alle Streifen auf der Wölbung der Schlusswindung sind dann annähernd eben so breit, wie ihre Zwischenräume. Diese Form mag var. multistriata heissen. Vielleicht gehören hierher auch einige Stücke von Magdeburg mit noch etwas zahlreicheren, dicht gedrängten Spiralen. Die- selben stehen unserer Art mindestens sehr nahe, werden aber bei der nächsten mit aufgeführt, da ich Uebergänge nicht habe. 15. Murex fusiformis Nysrt. Taf. III, Fig. 3a,b. Taf. VI, Fig. 4a, b, e. Murex fusiformis Nxst, Deser. coqu. foss. de la Belg. S. 546, Taf. XLII, Fig. 13. » » » Ruror, Faune de l’Olig. inf. de Belg. Ann. Soc. Malacol. de Belg. 1876, t. XI, S. 49, Taf. III, Fig. 5. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf; Vliermael. Mittel-Oligocän: Magdeburg. Das grössere abgebildete Exemplar von Lattorf hat 12,7" Durchmesser und 28"® Länge, wovon 17,3”® auf die Mündung kommen; noch erkennbar sind 5 nach unten mässig gewölbte Windungen, doch sind deren etwa. zwei, sowie das ganze Embryonalende durch Abnutzung verloren gegangen, so dass das Gewinde ursprünglich um ca. 2”” länger war. Nur auf den letzten 2 Mittelwindungen ist die Sculptur er- halten, nämlich 11 schmale, ein wenig schräg stehende Längs- rıppchen, über welche auf den unteren zwei Dritteln der Win- dungen 3 bis 4 breite, rundliche, ziemlich gedrängte Spiralen fort- laufen; auf dem oberen Drittel sind solche nicht zu erkennen. Bis zu 11/, Windungen zurück sind 7 Varices erkennbar, welche in- dessen nur theilweise stärker als die Rippen hervorragen. Diese werden auf der letzten Hälfte der Schlusswindung ziemlich un- deutlich; vorher sind ihrer je 2 oder auch nur eine zwischen je 2 Varices vorhanden. Am Kanal verflachen sie sich, ebenso die Varices. Auf der Schlusswindung folgen unter den erwähnten 4 Spiralen deren noch 6 bis in die Depression zum Kanal, ebenfalls ziemlich 70 2. Murieidae. gedrängt, nach unten ein wenig schmaler werdend, und dann folgen 6 noch schmalere, nach unten flacher werdende Spiralen bis in die Nähe des Kanalrandes, wo noch für 2 Streifen etwa Platz sein würde. Der Kanal ist unten etwas zurückgebogen und bildet mit der hier deutlich verdickten Innenlippe einen engen Nabel. In der eigentlichen Mundöffnung bedeckt die Innenlippe eine ziemlich tiefe Resorption der Aussenschale und trägt etwas unter der Mitte ein deutliches Knötchen. Die Aussenlippe ist deutlich blättrig nach aussen verdickt, aber nicht nach innen und trägt hier zwei Knoten in gleichem Abstande von einander, sowie vom Anfang des Kanals und vom oberen Ende der lang-ovalen Mündung. Ein zweites, etwas kleineres Stück von Lattorf trägt auf den letzten 7 Achteln der Schlusswindung 4 zum Theil sehr dicke, blättrige Varices und ist, wohl in Folge einer bei Lebzeiten erhaltenen Verletzung an dem vorletzten Mundwulst, zuletzt etwas deformirt. Sonst sind, abgesehen von der letzten Viertel-Windung, noch 3 stark verdickte, blättrige Varices vorhanden und ungefähr — aber keineswegs genau — eine halbe Windung von einander entfernt; zwischen ihnen liegen 4 resp. 3 hohe, oft etwas blättrige, aber scharfe, Mundwulst-artige Rippen. Auf der dritt- und viertletzten Windung sind, wenn auch etwas abgerieben, je 9 scharfe solche Rippen vorhanden, und diese, sowie die Spiralen gleichen hier ganz der Sculptur von NM. pereger BEYR. mit 2 dicken und einer schwächeren Spirale; auf der letzten Mittelwindung werden die Spiralen breiter, ihre Abstände geringer, eine vierte Spirale wird über der Naht sichtbar, und auf der Schlusswindung gleicht die Spiralsculptur der des anderen, abgebildeten Exemplares von Lat- torf; auch die Mündung und die Höcker in derselben sind ganz ähnlich, nur der Kanal ist in Folge der Deformirung kürzer, auch ist eine etwas deutlichere Depression unter der Naht vor- handen. Die vorliegenden Stücke von Magdeburg gleichen nun im Einbryonalende und in den ersten Mittelwindungen dem M. pereger 2. Muriecidae. Zul BEYR., doch ist schon auf der dritten Mittelwindung der Abstand der beiden dicken Spiralen ungewöhnlich gross, und zwischen beiden wird eine flachere, aber eben so breite sichtbar, welche später dieselbe Höhe ereicht, und die Spiralsculptur der Schluss- windung ist, ebenso wie die ganze Mündung durchaus ähnlich wie bei dem zuerst erwähnten Stücke von Lattorf; der Kanal ist aber wohl etwas deutlicher abgesetzt, die Schlusswindung merklicher gewölbt und unter der Naht stärker eingesenkt, wie bei dem zweiten Stück von Lattorf. Die Längsrippen, ca. 11 pro Windung, verschwinden früher oder später, nachdem die ersten dicken Mundwülste sich ein- fanden, und diese sind nicht ganz eine halbe Windung von einander entfernt, auf der letzten Mittelwindung eines grösseren Exemplares aber nicht ganz eine Viertelwindung. Nach allem, was sich aus NysT’s kurzer Beschreibung und Abbildung ersehen lässt, könnte unsere Art wohl zu M. fusiformis NystT gehören, welcher noch einen Höcker mehr in der Aussen- lippe zeigt. Die Abbildung Ruror’s weicht jedenfalls durch die Gestalt der Rippen viel weiter von unserer Art ab; da es aber nach Angabe RurorT’s nur eine Reproduction der Nysr’schen Ab- bildung ist, so ist wohl diese als richtig und maassgebend an- zusehen. 16. Murex faseistria v. KoENEN. Taf. III, Fig. 9a, b, c; 10a, b. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Von Calbe habe ich ein Stück von 27,5"® Länge, von Lat- torf 8 grösstentheils defecte und kleinere Exemplare, deren grösstes 13,5”® Durchmesser und (mit ergänzter Gewindespitze) 25”"" Länge hat, wovon 16”” auf die Mündung kommen. Dasselbe hat etwa eine halbe Windung weniger, als das von Calbe. Die Schale dürfte 7 Windungen gehabt haben ohne das Embryonalende, welches an allen Stücken abgeworfen ist. Die ersten Mittelwindungen 72 2. Muricidae. tragen 2 hohe Spiralstreifen, welche dicker als ihr Zwischenraum sind und mit diesem zusammen etwa ein Drittel der Höhe der Windungen einnehmen, aber bald anfangen, sich der unteren Naht zu nähern, so dass der obere derselben schon mit der dritten Mittelwindung auf deren Mitte liegt. Zwischen und unter ihnen hat sich aber je eine feinere, und über ihnen bis zur Naht drei oder vier noch feinere Spiralen eingestellt, und die Haupt- spiralen fangen an sich in Bündel von je 3 oder 4 hohen Streifen zu verwandeln, besonders da, wo sie über die Rippen fortlaufen. Ueber der oberen Spirale fällt die Schale mit ca. 45 Grad zur Naht ab, so dass das Gewinde deutlich treppenförmig aussieht. Auf den ersten vier Mittelwindungen finden sich 8 schmale, scharfe, ziemlich gerade Längsrippen, auf welchen sich alle Spiralen schuppig aufrichten, namentlich die obere grobe Spirale, so dass hier eine schräg nach oben gezogene Spitze entsteht; dieselbe geht aber leicht durch Abreibung verloren und wird auf den späteren Windungen immer schwächer. Schon auf der dritten oder vierten Mittelwindung erhalten mindestens einzelne dieser Rippen das Aussehen von Varices, welche sich nach der oberen Naht stark vorbiegen. Stark blättrig verdickt sind einzelne davon schon auf der fünften Windung, und werden die übrigen dann unregel- mässiger und verhältnissmässig schwächer, so dass ihrer 2 oder 3 zwischen je 2 Mundwülsten liegen, zwischen den 2 letzten nur eine schwache. Von Mundwülsten sind auf den 2 letzten Windungen nicht ganz je 3 und nicht unter einander liegende vorhanden. Das Stück von Calbe hat nur 2 Varices auf der Schluss- windung und in der ersten Hälfte derselben 5 schwache rund- liche Rippen. Mit der Schlusswindung wird die ganze Schale etwas schlanker, indem sich die Naht tiefer senkt, so dass vielfach noch eine dritte Hauptspirale über der Naht sichtbar wird. Bei dem Exemplar von Calbe a. S. ist dies weniger deutlich und erst mit der letzten Hälfte der Schlusswindung der Fall; dasselbe hat aber auch ein schlankeres Gewinde. 2. Murieidae. 73 Auf der Schlusswindung folgen unter der zweiten Haupt- spirale noch bis in die Depression am Kanal 4 ähnliche Spiral- kiele in Abständen, welche etwa um die Hälfte grösser sind, als der zwischen den beiden obersten; am Kanal folgen dann noch ein Paar unregelmässigere, recht hohe und rauhe Spiralkiele. Alle diese Spiralkiele werden von oben nach unten zu schmaler und sind, besonders oben, aus ca. 3 hohen Streifen zusammen- gesetzt. In den breiten Zwischenräumen zwischen ihnen finden sich dann noch etwa 3 ähnliche, doch meist etwas schwächere Streifen in ihrer Breite gleichen Abständen, der mittelste oft etwas dicker, als die übrigen; nur auf dem ziemlich stark zurückgebogenen eigentlichen Kanal liest noch eine Anzahl ziemlich gedrängter und ziemlich gleich breiter Streifen. Ueber alle diese Spiralstreifen laufen nun in ziemlich regel- mässigen Abständen von etwa 0,3 bis 0,4" sehr feine aber auf- gerichtete, auf den Streifen immer sehr stark rückwärts gekrümmte Anwachs-Lamellen fort, welche eine sehr zierliche, rauhe Sculptur hervorbringen. Die Mündung ist länglich-oval, die Innenlippe mässig ver- dickt und unten kaum losgelöst; sie trägt dicht über dem Anfang des Kanals zwei stumpfe Knoten. Die Aussenlippe ist aussen mässig und blättrig verdickt, innen auch nur mässig und trägt über ihrer Mitte einen dicken, stumpfen Höcker, einen schwachen am Anfang des Kanals und zwischen beiden noch 2 schwache. 17. Murex subrudis DEspayEs? Taf. 1V, Fig. 4a, b, c. Murez subrudis v’Ors. (Desm., Anim. s. Vert. III, S. 321, Coqu. foss. II, Taf. LXXXI, Fig. 1—3). Vorkommen. Ober-Eocän: Auvers. Unter-Oligocän: Lattorf. Die allein vorliegende defecte Schlusswindung hat 12%® Durch- messer und dürfte einem Exemplare von 20 bis 25”® Länge an- 74 2. Muricidae. sehören. Die Mündung ist 16"” hoch; die Schlusswindung trug 8 5 Varices, bei welchen die 2 letzten Abstände je fast um die Hälfte grösser sind, als die 3 vorhergehenden. Die Varices sind ziemlich niedrig, kantig, nach vorn etwas blättrig. Die Mündung ist länglich- oval, die Innenlippe mässig verdickt, unten etwas losgelöst und bildet mit dem offenen, etwas zurückgedrehten Kanal einen engen Nabel. Der Kanal ist etwa eben so lang, wie die eigentliche Mund- öffnung. Die Aussenlippe ist innen etwas verdickt und trägt 5 stumpfe Höcker, den obersten, stärksten, ein wenig über der Mitte, dann einen schwächeren und in etwas kleineren Abständen die übrigen noch schwächeren. Aussen fällt die Schale oben nach der Naht steil ab und er- scheint auf ca. 2”®, wo nur etwa 5 feine, hohe Spiralen liegen, etwas eingesenkt. Dann beginnt mit 3 stärkeren, aus mehreren hohen Streifen zusammengesetzten Spiralen, welche etwas schmaler sind, als ihre mit ähnlichen Streifen bedeckten Zwischenräume, die flache Wölbung, auf welcher in mehr als doppelt so grossen Abständen zwei ähnliche Streifenbündel folgen, zwischen ihnen und unter dem untersten der 3 oberen je ein schwächerer, beider- seits begleitet von je einem feineren Streifen. In etwas mehr als halb so grossen, 1 oder 2 Streifen tragenden Abständen folgen dann in der flachen Depression zum Kanal 6 Streifenbündel von ca. 3 Streifen, und darunter etwas unregel- mässiger, in kleineren Abständen, deren noch vier. Ueber alle diese einzelnen Streifen laufen nun, schuppig sich aufrichtend und schwach zurückbiegend, in Abständen von ca. 0,6” feine, erhabene Anwachslamellen fort, welche eine sehr zierliche, fast maschenartige Sculptur hervorbringen. Nach ihrer Gestalt und Sculptur sowie nach der Lage der Varices könnte das Bruch- stück zu M. subrudis DESH. gehören. Meine leider mangelhaft erhaltenen Exemplare von Auvers erhalten im Alter freilich höhere Varices, und die Aussenlippe hat innen zahlreichere und feinere Höcker. | | 2. Muricidae, 1) Gattung: Typhis MonTFrorT, AGASSIız emend. l. Typhis pungens SOLANDER. araV IE BieslOanp,err la, bre,d: Typlis pungens Sor. sp. Bexkıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 761, Taf. XVII [14], Fig. 4 u. 5. » » v. Kosses, Mittel-Oligocän S. 17. » » Speyer, Cassel S. 75, Taf. IX, Fig. 3 u. 4. » » » » Söllingen S. 16. » » » Koch und Wırcnmann, Mecklenb. Archiv 1872, S. 16. » » » » in Mecklenb. Archiv 1876, S. 140. » » » NRuror, Deser. de la faune de l’Olig. inf. de Belg. Ann. Soc. Belg. t. XI, 1876, S. 59, Taf. IV, Fig. 4, und G. Vıxcent, Mem. de la Soc. R. Malacol. de Belg. t. XXI, 18S6, S.5. T.? horridus Brocchi Sanpec., S. 207. Vorkommen. Öber-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Lattorf, Alfred bei Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben; Grimmertingen, Neerrepen, Lethen, Vliermael. Mittel-Oligocän: Söllingen, Neustadt - Magdeburg; Wald- böckelheim. Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Hohenkirchen, Nieder- kaufungen, Freden, Crefeld. An allen oligocänen deutschen Fundorten ist unsere Art recht selten; von den meisten sind nur vereinzelte, mehr oder minder defecte Stücke bekannt. Selbst von Lattorf habe ich nur 8 Exem- plare, von denen die 2 besten abgebildet wurden. Das abgestumpft kegelförmige Embryonalende ist sehr selten gut erhalten und besteht bei Exemplaren von Lattorf und Crefeld aus fast 4 glatten, gewölbten Windungen; an meinen Stücken von - Barton ist es weniger gut erhalten, scheint aber eben so lang zu sein. Der von SPEYER sowie von KocH und WIECHMANN |. c. schon erwähnte dünne Spiralkiel auf dem unteren Drittel der letzten 11/5 Embryonalwindungen der Stücke aus dem Casseler Becken und dem Sternberger Gestein ist weiter hinabgerückt und nur unmittelbar über der Naht noch sichtbar. Ein Exemplar von Crefeld zeigt aber ein fast walzenförmiges Embryonalende von 2 etwas aufgetriebenen, glatten, stark gewölbten Windungen, stimmt aber später mit den übrigen Stücken überein; das Embryonal- 76 2. Muricidae. ende ist also ähnlich gestaltet, wie es BEYRICH von den Vorkomm- nissen von Siena beschreibt und wie ich es auch bei einem Exem- plare von Saubrigues beobachtet habe. Das Embryonalende meiner miocänen Stücke von Edeshem bei Antwerpen gleicht dem der zuerst erwähnten Vorkommnisse. Auf das Embryonalende folgt bei diesen eine dünne, sehr stark rückwärts gekrümmte Lamelle, und dann abwechselnd die köhren und pro Windung je 4 Mundwülste. Letztere sind zu- erst nur als dünne Lamellen entwickelt und werden erst auf der unteren Hälfte der Windungen deutlich. Auf der Schlusswindung tragen sie je 3 schuppige, hohle Dornen, von welchen der oberste und stärkste nach oben sowie meist ein wenig zurück ge- krümmt und allein auf den Mittelwindungen frei sichtbar ıst. An den mittleren legt sich meist die folgende Windung dicht an. Die Röhren stehen ein wenig höher, als die obersten Dornen, etwas über der Mitte der Windungen, und sind ziemlich stark nach hinten und ein wenig aufwärts gebogen. Durch die Krümmung der Dornen und Röhren dürfte sich, wie ich schon früher (]. c.) ausführte, der eocäne und oligocäne T. pungens von dem jüngeren T. horridus BRoc. unterscheiden lassen. In wie weit das Embryonalende und etwa die Sculptur der ersten Mittelwindungen eine anderweite Unterscheidung gestatten werden, kann erst nach Untersuchung reichlicheren und besseren Materials, als des vor- liegenden, festgestellt werden. In der Gestalt der Mündung und des stark zurückgebogenen Kanals finde ich keinen wesentlichen Unterschied, wenn auch die Mündung bei den Stücken von Siena etwas rundlicher ist. 2. Typhis parisiensis D’ORBIGNY. Tags Rier 0a,b; 3a,b,e; Yarlb,e T. parisiensis v’Ors., Prodr. II, S. 364. T. pungens (non Sor.) Desm., Anim. s. vert. III, S. 335, Coqu. foss. 1, S. 605, Taf. LXXX, Fig. 1—5. Vorkommen. Mittel-Eocän: Calc. grossier bei Grignon etc. Ober-Eoeän: Barton. Unter-Oligocän : Lattorf, Unseburg. 2. Muricidae. 7“ Von Unseburg habe ich nur zwei kleinere und von Lattorf vier etwas grössere, aber abgeriebene Exemplare, deren grösstes 10” Durchmesser und 16,3”® Länge hat, wovon 9"” auf die Mündung kommen; die Spitze des Gewindes und des Kanales fehlen. Es sind erhalten die letzten 4 Windungen, welche nach oben stark gewölbt, fast treppenförmig sind. Jede derselben trägt 4 hohe Mundwülste, auf welchen bis zu 6 schwache, schuppige, nach vorn concave Spitzen sichtbar werden; die oberste derselben liest auf der Hauptwölbung und ist am stärksten und nach oben gebogen. Darüber verläuft eine hohe Anschwellung, fast wie eine Fortsetzung der Mundwülste aussehend, schräg nach oben und hinten, nach der Basis eines ziemlich dicken, schräg nach hinten und oben gerichteten Röhren-Stachels, welcher fast in der Mitte zwischen zwei Mundwülsten oder doch deren vorderem Rande liegt. Der Kanal ist nur wenig gedreht und in ganzer Länge ge- schlossen. Die Mündung ist eiförmig und röhrenartig nach aussen verlängert. Nur undeutlich sieht man an vereinzelten Stellen Spuren spiral verlaufender Kanten oder Streifen, wie solche bei den französischen und englischen Stücken gewöhnlich deutlicher erkennbar sind. i Die norddeutschen Stücke stimmen besonders mit solchen Exemplaren von Damery gut überein, bei welchen durch Ab- nutzung oder Anwitterung die Spitze des Kanals und die schuppigen Spitzen auf den Mundwülsten verloren gegangen sind, aber es ist auch mit meinen frischen Stücken von Damery und Grignon genügende Uebereinstimmung zu erkennen. Von BEYRICH war (in Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 763) die vorhandene Verwirrung über die zwei verschiedenen, von SOLANDER als Typhis pungens beschriebenen Arten aufgeklärt worden; ich habe dann später ausgeführt (Palaeontographica X VI, S. 69 oder Mittel-Olisocän S. 17), dass trotzdem DESHAYES |. c. den Namen T. pungens auf unsere seltenere, von D’ÖRBIGNY T. parisiensis benannte Art anwendete. Von allen Autoren sind aber die Vorkommnisse von Barton ohne weiteres mit denen des Pariser Beckens identificirt worden, 78 2. Muricidae. ohne dass die vorhandenen Unterschiede irgend erwähnt worden wären. Bei meinen sämmtlichen Exemplaren von Barton sind nämlich die Mundwülste erheblich höher, als bei den französischen, dabei auch weit stärker nach hinten übergebogen, die oberste Spitze ist schwächer, und der Mundwulst verläuft von hier mit geringer Depression schräg nach dem Röhrenstachel und über diesem wieder nach vorn zur Naht. Dass der Röhrenstachel hier inniger mit dem Mundwulst zusammenhängt, giebt diesem Theil der Schale ein recht abweichendes Aussehen, doch mag dies mit der stärkeren Entwicklung und Umbiegung der Mundwülste bei der Form von Barton zusammenhängen. Diese möchte ich daher immerhin als var. deflexa unterscheiden. 3. Typhis Schlotheimi BEyrıcnH. Taf VII, Biela,b,; 22, b; 3a,b, e; Aa, b; 5a, bye; Ga,shae: Typhis Schlotheimi Bexr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 765, Taf. XIV, Fig.7. » » » (v. Korxen, Mittel- Oligocän S. 18). » » » (Koch und Wırcnmans, Mecklenbg. Archiv 1872, S. 17). » » » (Koca in Mecklenbg. Archiv 1876, S. 141). » » » (Weıskaurr, N. Jahrbuch f. Min. 1865, S. 183 u. 190). » » » (Sanneao., Mainzer Becken, S. 206, Taf. XVIII, Fig. 9). > » » (Vıiscext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. t. XXI 1886, S.5). » » » (Cossmasn et Lamgerr, Oligoc. marin d’Etampes, S. 167). » sejuncius SEMPER (SPEYER, Cassel, S. 78, Taf. IX, Fig. 9—11). » fistulosus (non BroccHı) pars. Berr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 764. » » SPEYER, Söllingen, S. 17. » » v. Korsex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 471. » » » var. prisca Ruror, Deser. de la faune de l’Olig. inf. de Belg.. Ann. Soc. Malacol. de Beleg. t. XI, 1876, S. 66, Taf. IV, Fig. 5. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Alfred bei Calbe, Unseburg, Atzendorf, Westeregeln, Helmstädt; Grimmertingen und Neerrepen. Mittel-Oligocän: Hermsdorf, Söllingen, Neustadt -Magdeburg, Stettiner Sand; Weinheim, Kreuznach; Morigny bei Etampes; Belgien. 2. Muricidae. 79 Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Wiepke, Freden, Det- mold, Casseler Becken, Crefeld, Düsseldorf. Miocän: Allgemein verbreitet. In meiner Arbeit über das Mittel-Oligocän Norddeutschlands hatte ich ausgeführt, dass die von BEYRICH, SEMPER und SPEYER angeführten Unterschiede zwischen T. sejunctus SEMPER, T. Schlot- heimi BEYR. und T. jistulosus BRoc. in keiner Weise constant sich zeigten, sobald man reicheres und besseres Material untersuchen könnte, dass aber wohl die oligocäne Form von der jüngeren durch das längere Embryonalende sich unterschiede. Später (Miocän I) fand ich bei noch besserem Material, dass auch dieser Unterschied zu einer Trennung nicht recht genüge, und muss dies jetzt bestätigen. Wenn ich die Art von Siena aber doch als T. Aistulosus abgetrennt beibehalte, so geschieht dies mit der Ueberzeugung, dass auch im Embryonalende noch weitere Uebergänge gefunden werden dürften. Im Ober-Oligocän (Sternberger Gestein, Freden, Crefeld) ist das Embryonalende, wie von BEYRICH und SPEYER |. c. ab- gebildet, am längsten — reichlich 4 Windungen lang — und am schlanksten, und die letzten Windungen desselben zeigen über der Naht deutlich eine dünne Spiral-Leiste.e. Nur ein wenig gedrungener, sonst aber ähnlich ist das Embryonalende an den mittel-oligocänen Stücken von Söllingen. Bei den unter-oligocänen ist das Embryonalende wesentlich niedriger und enthält nur etwa 3!/, Windungen, welche nur undeutlich gerade an der Naht eine schwache Spirale erkennen lassen. Ein Paar trefflich erhaltene miocäne Exemplare, welche ich bei Saubrigues sammelte, haben ein etwas schlankeres Embryonalende, als die unter-oligocänen, und führen mindestens auf dessen letzter Windung deutlich eben- falls einen Spiralstreifen dicht an der Naht. Die miocänen Stücke von Dingden, Berssenbrück und Stolpe kommen den unter- oligocänen in Gestalt und Grösse des Embryonalendes etwa gleich; die von Gram dagegen haben ein noch grösseres und namentlich dickeres Embryonalende, als die ober-oligocänen, und tragen. eine recht deutliche Spirale dicht über der Naht. 80 2. Muricidae. Von meinen pliocänen Exemplaren zeigt nur eins von Siena das Embryonalende, nämlich ca. 21/, Windungen. Es ist aber keineswegs bei den Exemplaren ein und desselben Fundortes das Embryonalende immer gleich gross, so dass auch hierin sich Ueber- gänge ergeben, und es ist mir sehr zweifelhaft, ob es räthlich ist, die unter-oligocänen Vorkommnisse als var. prisca RuTOT, die ober- oligocänen als var. Schlotheim‘ BEYR. zu unterscheiden. Grosse, unter-oligocäne Exemplare haben etwa 5 Windungen excl. Embryonalende und 5"® Dicke bei 10,3"" Länge, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Im Allgemeinen liest die Basis der Röhren bei den unter- oligocänen Stücken näher an der Naht, als bei den jüngeren, und nähern sie sich dadurch in etwas dem T. cuniculosus NXST, indessen schwanken alle Vorkommnisse darin einigermaassen, so dass nicht wenige unter-oligocäne und jüngere Stücke darin über- einstimmen. T. cuniculosus hat aber stets eine gedrungenere Gestalt und oanz kurze Röhren und ist mir aus dem Unter-Oligocän nicht bekannt, obschon die belgischen Autoren ihn aus diesem anführen. Die Stücke von Lattorf etc. haben meist eine etwas längere, schlankere Schlusswindung, als die Mehrzahl der ober-oligocänen, miocänen und pliocänen Vorkommnisse, aber schon unter meinen Stücken von Unseburg sind nicht wenige, welche den jüngeren in der Gestalt der Schlusswindung gleichkommen. Dass die Zahl der Mundwülste auf je einer Windung nicht als Species-Merkmal benutzt werden kann, habe ich a. a. O. dar- gethan; ich kann somit alle die von Anderen und von mir her- vorgehobenen Unterschiede doch nur für individuelle resp. lokale halten. Gattung: Triton LAMARCK, MONTFORT. Zu den 3 Arten, welche BEYRIcCH aus dem Unter-Oligocän kannte, gesellen sich jetzt noch 6 andere, von denen eine, T. foveo- latus (apenninicus aut.) ihm wenigstens aus dem Mittel-Oligocän bekannt war. Zwei dieser Arten, T. detritus n. sp. und T. substriatulus GIEB. schliessen sich durch geringere Grösse, sowie durch ihre Sculptur 2. Muricidae. 81 an solche des französischen Eocän an, während die sämmtlichen übrigen zu den Gruppen des T. fandricus und des T. foveolatus gehören, und Verwandte sowohl in englischen Eocän -Bildungen, als auch in jüngeren Oligocän-Schichten resp. in noch jüngeren besitzen. BELLARDI hat nun 1872 (Molluschi dei Terr. terz. del Piemonte et della Liguria Parte I, pag. 219) für T. apenninicus und andere Arten die Untergattung Sassia aufgestellt, und zu dieser würde 7. foveolatus gehören, doch stehen einzelne Arten wie T. multigranus in der ganzen Gestalt und der Mündung den übrigen sehr nahe, zeigen aber in der Sculptur viel Analogie mit T. foveolatus und T. apenninicus, so dass für unsere Arten die Abtrennung der Untergattung Sassia nicht nöthig wäre, und T. foveolatus füglıch mit den übrigen unter-oligocänen Arten zu der Untergattung Simpulum KLEIN gestellt werden könnte. 1. Triton detritus v. KoEnen. Tar NT, Big: Ya, bc; 10a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Von Calbe a/S. habe ich nur ein mässig grosses Bruchstück. Von den 4 Exemplaren von Lattorf hat das grösste 5 Win- dungen excl. des abgeworfenen Embryonalendes, ist 8" dick und ca. 16”” lang gewesen, wovon reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt. | Das Embryonalende ist kegelförmig, oben abgestumpft, und besteht aus 31/, glatten, gewölbten Windungen. Die übrigen Windungen tragen in regelmässigen Abständen von je 2 Drittel- Windungen mässig hohe, abgerundete Mundwälste und sind immer eine halbe Windung unterhalb derselben stärker gewölbt, sonst aber ziemlich eben. Vor dem ersten Mundwulst tragen die ersten 2 Drittel-Windungen anscheinend 7 gerade Längsrippen, über welche 3 etwas stärkere und 4 etwas feinere, mit jenen alter- nirende, im Uebrigen dicht gedrängte Spiralen hinweglaufen. Zwischen den beiden ersten Mundwülsten sind 6 oben immer schwächer werdende Rippen vorhanden, und als schwache Falten Abh. X, 1. 6 0 82 2. Muricidae. bleiben diese Rippen, besonders auf der Wölbung, noch bis auf die Schlusswindung erkennbar. | Die erwähnten Spiralen der ersten Mittelwindung vermehren sich bis zum Beginn der Schlusswindung durch Einschiebung bis auf das Doppelte und bleiben auch auf der Schlusswindung flach und ziemlich gedrängt; die beiden unteren stärkeren, also die vierte und sechste, bleiben aber immer etwas breiter, auch wenn zwischen ihnen 3 feinere liegen, und erheben sich auf den schwachen Längsfalten zu ganz stumpfen, niedrigen Auftreibungen. Auf der Schlusswindung folgen dann unter der Nahtlinie bis zum Kanale, ebenfalls durch je 3 oder 4 feine Streifen getrennt, noch 4 solche etwas breitere Spiralen, welche öfters aus 2 oder 3 enger zu- sammenhängenden Streifen bestehen, von denen die beiden untersten einen etwas geringeren Abstand haben, als die übrigen, und zwischen welchen die Mundwülste auf ihrer Rückseite stark vertiefte Grübchen besitzen. Auch auf diesen 4 unteren, breiteren Spiralen sind öfters noch durch die obsoleten Längsrippen schwache Auf- treibungen hervorgebracht. An dem Kanal finden sich dann noch 10 etwas höhere, gröbere Streifen, meist mit feineren wechselnd. Der Kanal ist mässig zurückgebogen und etwa 3/4 so lang, wie die eigentliche Mundöffnung. Diese ist oval, ähnlich wie bei T. striatulus Desu. und T. substriatulus GIEBEL, und trägt auch dieselben Zähnchen. Durch kleineres Embryonalende, abweichende Sculptur und längeren, stärker gebogenen Kanal unterscheidet sich T. detritus von letzterer Art. 2. Triton substriatulus GIEBEL. Taf. VI, Fig. 7a, b; 8a, b, c. T. substriatulum GieseL, Fauna d. Braunkohlenformation von Lattorf, S. 24. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 12 meist gut erhaltenen Exemplaren besteht das grösste aus 5 Windungen excl. des niedrig-kegelförmigen, oben abge- stumpften Embryonalendes von 3 glatten, gewölbten Windungen, ist 10”" dick und 20”” lang, wovon die Hälfte auf die Mündung 2. Muricidae. 83 kommt. Die erste Mittelwindung beginnt mit einer deutlichen Anschwellung und trägt 6 flache, nach unten breitere Spiralen, zwischen welchen feinere, nach unten ebenfalls breitere liegen; sie ist ziemlich eben und hat nur unten, nahe der Naht, eine stumpfe Kante unter der vorletzten stärkeren Spirale, welche eine Reihe kleiner Knoten trägt, 9 an der Zahl bis zum ersten erhabenen Mundwulst, welcher nach zwei Drittel-Windungen auftritt; in gleichem Abstande folgen die übrigen Varices. Zwischen dem ersten und zweiten Mundwulst sind die Spiralen alle einander ziemlich gleich, doch schieben sich zwischen die unteren derselben schon wieder feinere ein; die Zahl der Knoten beträgt 7, soweit sie überhaupt noch deutlich erkennbar sind. Hinter dem zweiten Mundwulst sind sie nur selten noch sichtbar und dann sehr viel stumpfer, indem die Windung dann flach und gleich- mässig gewölbt ist. Die Spiralen vermehren sich noch weiter - durch Einschiebung ©) etwa 18 vorhanden sind, durch schmale Furchen getrennt, mitunter so dass auf der letzten Mittelwindung deren recht gleichmässig breit, mitunter aber auch unter der Naht oder in der Mitte der Windung etwas breiter als unten. Bis zur Mün- dung vermehren sie sich dann noch bis fast auf das. Doppelte, und unter der Nahtlinie folgt hier noch eine ähnliche Sculptur, welche nur am Kanal etwas rauher wird und aus abwechselnd gröberen und feineren Streifen besteht. Diese Spiralen laufen gleichmässig über die rundlichen Varices fort und sind vor diesen nur durch eine schmale, längsgestreifte Lücke unterbrochen. Die Mundwülste, besonders der letzte, zeigen meist recht deutlich, mit- unter freilich nur sehr schwach, von hinten zwischen der Naht und dem Kanal 8 vertiefte Grübchen, von welchen das oberste das schwächste ist, und die 3 untersten näher bei einander liegen, als die übrigen. Gewöhnlich ist das erste Drittel der Windung nach einem Mundwulst höher sichtbar und stärker gewölbt als das zweite Drittel, wie dies ja bei der Gattung Triton so häufig der Fall ist. Der Kanal ist recht scharf begrenzt, aber nur wenig gebogen und ziemlich kurz, im Ganzen wenig mehr, als halb so lang, als die eigentliche Mundöffnung. | 6* 84 2. Muricidae. Die Mundöffnung ist innen tief eingebuchtet und fast vier- eckig-oval, indem die mässig nach innen verdickte Aussenlippe unten erheblich stärker gekrümmt ist als oben; sie trägt meist 7 Zähnchen, von denen die beiden obersten die stärksten sind, die beiden folgenden öfters die schwächsten, und das unterste am Anfang des Kanals liest. Die Innenlippe ist oben dünn, unten dicker und trägt hier 2 oder 3 schräge Zähnchen über dem Ein- gang des Kanals. Oben trägt sie, gegenüber dem obersten Zähn- chen der Aussenlippe, noch ein schmales Zähnchen und darunter öfters noch 1 oder 2 schwächere. T. striatulus DESH. aus dem Grobkalk von Grignon unter- scheidet sich von unserer Art durch breitere, weit weniger zahl- reiche Spiralstreifen, das Fehlen der Grübchen in den Mund- wülsten, weniger gewölbte Windungen, schwächere Mundwülste und schwächere Zähnchen in der Mündung, obwohl Zahl und Stellung der Zähnchen dieselbe ist. Ausserdem ist aber auch deutlicher eine Berippung, welche selbst zwischen den 2 letzten Mundwülsten noch durch ca. 4 mit einigen ganz stumpfen Knoten besetzte Anschwellungen vertreten wird. 3. Triton solitarius BEYRIcH. T. solitarium Bexr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 728, Taf. XV [12], Fig. 1. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Meines Wissens ist ausser dem von BEYRICH ].c. beschrie- benen und abgebildeten Exemplare diese Art nicht wieder gefunden worden, so dass ich nur auf BEyRıcH’s Arbeit verweisen kann. 4. Triton semilaevis BrYricH. Tal Vi, Ei. 6a, b. T. semilaeve Beyr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 734, Taf. XV [12], Fig. 2. Vorkommen. ? Ober-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Westeregeln. Die mir vorliegenden Exemplare von Westeregeln stimmen gut zu BEYRICH’s Beschreibung und Abbildung, nur ist bei einem 2. Muricidae. 85 derselben der Kanal in etwas grösserer Länge erhalten, und eine breitere, glatte Zone auf der Wölbung der Schlusswindung nicht vorhanden. Nach meinen Notizen kommt bei Barton ziemlich selten eine Form vor, die mit der unsrigen identisch oder doch sehr nahe verwandt ist. 5. Triton abbreviatus v. KoEnEn. Earavie Rio anbresanbyesla,ibyrc: Triton. flandricum (non pe Kon.) v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 471. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt, Westeregeln. Von Westeregeln habe ich ein kleines Exemplar ohne Schluss- windung, aber sonst wohl erhalten. Bei Helmstädt sind ziemlich viele Stücke gefunden worden, aber alle mehr oder weniger ver- drückt und defect. Ich hatte unsere Art früher l.c. zu T. Hlan- dricus gestellt, muss sie aber jetzt, da mir ein Paar bessere Stücke aus der Wırte’schen Sammlung vorliegen, davon ab- trennen. Das Gewinde ist an dem Stück von Westeregeln am besten erhalten. Auf 3 glatte, gewölbte Embryonalwindungen folgen zu- nächst 3/4 Windungen, etwas flacher gewölbt, mit 3 Spiralen, welche etwa eben so breit sind, wie ihre Abstände von einander und von den Nähten, dann folgt der erste hohe Mundwulst, und die übrigen weiter in regelmässigen Zwischenräumen von je 2/; Windungen. Unter der Naht bildet sich sehr bald ein Nahtsaum aus, welcher eine Spirale erhält; diese entfernt sich etwas von der Naht und wird auf der dritten Mittelwindung der obersten jener drei Hauptspiralen, welche an Stärke weit weniger zugenommen hat, wie die beiden unteren, fast gleich. Schon auf der zweiten Mittelwindung erscheint über und dann unter der mittleren Hauptspirale eine sehr feine Linie. Hinter dem zweiten Mundwulst gesellt sich dazu noch je eine zweite und eine erste über der oberen Hauptspirale, hinter dem dritten 86 2. Muricidae. Mundwulst eine solche auch über der Naht, und zugleich erhält die Windung oben eine flache Einsenkung, so dass die beiden unteren Hauptspiralen auf einer um so stärkeren Wölbung liegen. Hinter dem vierten Mundwulst liegen in diesen 4 Zwischenräumen je 3 feine Linien, deren mittelste ein wenig stärker ist. Eine halbe Windung vor dem ersten Mundwulst treten gerade Längsrippchen auf, deren Zahl bis zum ersten Mundwulst 8 be- trägt und ferner zwischen je 2 Mundwülsten je 10 oder 9. Alle stärkeren Spiralen erheben sich auf ihnen recht bedeutend und bilden mit ihnen ein Gitterwerk. Unter der Naht folgen dann auf der kurzen Wölbung unter den erwähnten Hauptspiralen noch 5 andere, nach unten schmaler werdende, so dass sie hier zum Theil nur halb so breit sind, wie ihre Zwischenräume, in welchen ebenfalls sehr feine Linien liegen. Darunter sind dann noch einige gedrängtere, dicke, schräge Streifen sichtbar. Der letzte vorhandene Mundwulst trägt innen 7 Zähnchen. Die Zwischen- räume zwischen den Hauptspiralen bilden stark vertiefte Gruben in der Rückseite der Mundwülste. Die Längsrippen fangen schon an der Nahtlinie an schwächer zu werden und verschwinden am Anfang des ge- drehten Kanals. Das Stück ist auffällig schon durch seine gedrungene Gestalt; es hat 7,5”® Durchmesser bei 12”® Länge, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Exemplare von Helmstädt sind wohl durchweg schlanker gewesen, wenn schon einzelne auch eine recht gedrungene Ge- stalt haben und dem von Westeregeln hierin ziemlich nahe kommen; sie stimmen mit ihm aber in der Sculptur der ersten Mittelwindungen recht gut überein, soweit diese überhaupt gut erhalten ist. Sie haben meistens 2 Windungen mehr, nämlich 5 ohne das Embryonalende. Es bleibt bei ihnen die Spiralsculptur auch auf der Schlusswindung noch eine ganz ähnliche, wie auf den ersten Mittelwindungen, doch ist hier die Depression unter der Naht noch breiter und deutlicher, es haben sich im unteren Theile derselben noch ein Paar feine Linien eingeschoben, und die feinen Spiralen zwischen den dicken Streifen der Wölbung 9. Muricidae. : 87 sind meist wenig deutlich — freilich wohl nur in Folge der schlechteren Erhaltung. Die Längssculptur ist dagegen auf den letzen 2 Windungen eine wesentlich andere als auf den vorhergehenden. Auf der oberen Hälfte der Windungen sind die Rippen höchstens noch als Anschwellungen sichtbar, auf der unteren Hälfte sind sie dagegen ziemlich breit und mehr knotig, so dass die beiden unteren, dickeren Spiralen besonders stark auf ihnen hervorragen. Auf der Schlusswindung reichen sie noch bis zur nächstfolgenden Spirale, verschwinden aber dann. Ihre Zahl beträgt zwischen dem viert- letzten und drittletzten Mundwulst 7, seltener 6 oder 5, zwischen dem drittletzten und dem vorletzten 6 oder 5, seltener 4, zwischen dem vorletzten und dem letzten 4, seltener 5, und die letzte bleibt von der Mündung etwas weiter entfernt. Die letzten 2 Windungen geben ferner der ganzen Schale ein sehr buckliges Aussehen, indem das erste Drittel der Win- dungen nach den Mundwülsten stets erheblich höher ist, als das zweite, und zwar nicht nur scheinbar, indem die Naht sich tiefer senkt, sondern wirklich, indem besonders der obere Theil mit der Depression höher und bauchiger ist. Die Aussenlippe ist mässig nach innen verdickt und trägt 8 (selten nur 7)- schmale Zähne, welche von oben nach unten ein wenig an Stärke abnehmen und auch etwas kleinere Abstände erhalten. Die Innenlippe trägt einen starken Zahn ganz oben, öfters von einem Paar schwacher begleitet, und gewöhnlich drei oder auch mehr schwache auf der Spindel. Der Kanal ist mässig lang und zurückgebogen. Eins der besten Stücke von Helmstädt ist 14”” dick und 26" Jang, wovon über die Hälfte auf die Mündung kommt. Ein sehr defectes Exemplar hat über 30" Länge und dürfte !/; Windung mehr gehabt haben, als die übrigen. Unsere Art hat einige Aehnlichkeit mit 7. semilaevis BEYR., bei diesem sind aber die Spiralstreifen weit gedrängter und die Knoten viel gröber, auch fehlen die tiefen Gruben in den Mund- wülsten und dergleichen mehr. 88 2. Muricidae. 6. Triton flandrieus DE KonInck. Taf. VI, Fig. 1. Triton. flandricum ve Kon. (Beveıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 729, Taf. XV [12], Fig. 3, 4, 5). » » » (SPEYER, Söllingen, S. 14). » » » ( » Cassel, 8. 66, Taf. VII, Fig. 6—12). » » » (SAnDBERGER, Mainzer Becken, S. 201, Taf. XVII, Fig. 1). » » » (Desnayes, Anim. s. vert. des env. de Paris III, S. 301, Taf. S6, Fig. 23 u. 24). » » » (v. Kornen, Mittel-Oligoeän, S. 19). » » » (Ruror, Ann. Soc. Malacol. de Belgique XI, S. 58, Taf. IV, Fig. ]). » » » (Koch und Wıecnmann, Mecklenbg. Archiv 1872, S. 35). Vorkommen. Mittel-Eocän: Huntingbridge. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löderburg, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Osterweddingen; Vliermael, Lethen, Grimmertingen, Neerrepen, Smeermaes (fide RuTor). Mittel- und Ober-Oligocän: Ziemlich allgemein verbreitet. Aeusserst selten erreichen die norddeutschen Exemplare solche Dimensionen, wie die aus dem Rupel-Thon von Rupelmonde etc. sie ganz gewöhnlich besitzen. Nur ein Stück von Söllingen hat excl. Embryonalende 57"" Länge und 30” Durchmesser. Das grösste Exemplar von Wolmirsleben hat 28”® Durchmesser und 50"m Länge (etwa 3”" der Gewindespitze sind abgeworfen) und hat etwa 7 Windungen excl. des Embryonalendes besessen. Meine grössten Exemplare von Lattorf sind etwas kleiner, obwohl ich sie aus hunderten ausgelesen habe. Die meisten erreichen höchstens 45m Länge und 24”® Durchmesser. Das oben abgestumpfte Embryonalende besteht aus 31/, glatten, gewölbten Windungen, welche bei besonders guter Erhaltung zu- letzt: 4 sehr feine Spiralen in gleichen Abständen von einander erkennen lassen; die Abstände der obersten und untersten von den Nähten sind nur etwa halb so gross. Die zuerst mässig ge- wölbten Mittelwindungen tragen 3 stärkere Spiralen alternirend mit 4 schwächeren, secundären, von welchen die beiden unteren die schwächsten sind und bleiben und erst auf der Schlusswindung 2. Muricidae. 89 mitunter von einer dritten Serie ganz feiner Linien begleitet werden. Die oberste secundäre Spirale entfernt sich allmählich weiter von dem Nahtsaum, welcher etwa auf der zweiten Mittel- windung eine feine Spirale erhält. Die zweite secundäre Spirale wird etwa auf der dritten Mittelwindung an Stärke gleich der obersten primären, welche erheblich weniger an Stärke zugenommen hat, als die beiden unteren, und hier oder auf der folgenden Windung nur etwa halb so breit ist, wie diese. Von der vierten Mittelwindung etwa an wird die zweite secundäre Spirale noch beiderseits von ganz feinen tertiären begleitet, und noch später erscheint eine solche über der obersten primären Spirale. Während auf den ersten Mittelwindungen die Spiralen recht hoch und deutlich sind, werden sie später immer flacher und abge- rundeter. Auf der Schlusswindung folgen unter den beiden unteren primären Spiralen bis in die Depression am Kanal noch 4 ähnliche, doch nach unten schwächer werdende Streifen, welche mit schwächeren alterniren, die oberste oft sogar noch mit 2 Serien. An dem ziemlich langen, mässig gebogenen Kanal liegen dann noch etwa 6 schwächere Streifen, welche mit noch feineren abwechseln. Die Mundwülste sind mitunter auf den ersten Mittelwindungen nicht ganz 2 Drittel-Windungen von einander entfernt, und schwankt dann die Zahl der zwischen 2 Mundwülsten liegenden Rippen dem entsprechend. Vor dem ersten Mundwulst finden sich deren meist 10 oder 9, zwischen dem ersten und zweiten 10 oder 9 oder auch nur 8; meist ebenso viele in den 3 folgenden Intervallen, in den beiden nächsten gewöhnlich 9 bis 7 und in den folgenden etwa 7 oder 6, seltener 8 oder nur 5, in dem letzten Intervalle wohl auch nur 4, indem dann die letzte Rippe obsolet wird. Auf den beiden ersten Windungen verlaufen die Rippen gleichmässig von Naht zu Naht; etwa von der dritten an erheben sie sich etwas stärker auf der unteren Hälfte der Windungen, so dass auf ihnen die beiden unteren primären Spiralen etwas knotig hervor- treten. Gleich darauf fangen die Windungen an bucklig zu werden, indem die erste Hälfte des Zwischenraumes zwischen je 2 Mund- wülsten stärkere Wölbung erhält, mit ihrer oberen Hälfte aber, indem diese höher wird und eine deutliche Einsenkung bekommt, 90 5 2. Muricidae. sich weiter auf die vorhergehende Windung hinaufzieht. An dieser Stelle werden auch die Rippen gewöhnlich oben schwächer und darunter um so knotiger, so dass mitunter schon von der 5. Mittel- windung an, und zwar besonders auf der auf die Mundwülste folgenden Drittel-Windung, die Rippen in Knoten übergehen, welche unter den beiden primären Spiralen liegen und auf der Schluss- windung auch wohl noch etwas tiefer reichen, im Alter und nahe der Mündung aber auch öfters nur unter der obersten dieser Spiralen als dicke Höcker hervortreten. Im Allgemeinen sind aber die Rippen auf der ersten, bauchigen Hälfte der Intervalle weiter von einander entfernt und auf den Mittelwindungen stärker knotig, als auf der zweiten Hälfte. Bei einzelnen Individuen sind freilich die Rippen auch auf dem oberen Theile der Schlusswindung noch recht deutlich, und ist dann ihre Zahl etwas grösser, als bei den übrigen. In der Mündung findet sich am Anfang des Kanals und nahe ihrer oberen Ecke auf der Innenlippe wie in der wenig nach innen verdickten Aussenlippe je ein Höcker, und der zwischen diesen liegende Theil der Aussenlippe ist durch 2 andere Höcker in 3 ziemlich gleiche Theile getheilt, von welchen die beiden unteren gewöhnlich in der Mitte noch einen Höcker tragen, selten der obere, der mittlere auch wohl deren zwei. Dicht neben dem Höcker am Eingang des Kanals ist häufig noch ein zweiter zu sehen. Auf der Rückseite der Mundwülste sind zwischen den primären Spiralen nur flache Einsenkungen vorhanden, nicht aber vertiefte Gruben. Rutor hatte a. a. O. zu T. flandricus sowohl T. expansus Sow. und T. argutus SoL. als auch T. foveolatus SpsG., T. Tar- bellianus GRAT. und T. appenninicus Sassı als Varietäten gestellt. Diese sind aber durchweg so gut und scharf zu unterscheiden, dass ich doch vorziehe, ihm hierin nicht zu folgen; dagegen findet sich im Mittel-Eocän bei Huntingbridge eine Form, welche vielleicht zu T. flandricus zu ziehen ist. Mein Exemplar hat bei 6 Windungen excl. Embryonalende aber nur 30”® Länge, und in den letzten Intervallen finden sich nur 4 und 5, vorher 7 und 9 Rippen, ähnlich wie bei dem ächten T. flandricus. 2. Murieidae. 9] 7. Triton expansus SOWERBY var. postera v. KoENEN. TaraVa Riesa, bye, Dash: Triton. expansum var. postera v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 467. » flandricum Giesen (non pr Kon.), Fauna von Lattorf, Taf. III, Fig. 3. » » var. expansum und var. postera Ruror, Ann. Soc. Malacol. de Belg. XI, 8. 57, Taf. IV, Fig. 2, 3, » expansum Sow., Geology of Sussex, S. 186, Taf. V, Fig. 15. Vorkommen. Mittel-Eocän: Bracklesham; Zellick bei Laeken (ide Ruror). Ober-Eocän: Wemmel (fide Rurtor). Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unseburg, Atzendorf; Lethen, Grimmertingen, Neerrepen. Von Lattorf habe ich 10 grossentheils vollständige Exem- plare, von Unseburg und Atzendorf deren 3 resp. 2 noch nicht ausgewachsene, von Calbe nur ein solches. Die grössten Stücke erreichen 6 Windungen excl. Embryonalende und 22”® Dicke bei 33"2 Länge, wovon fast zwei Drittel auf die Mündung kommen. Das niedrig-kegelförmige, oben abgestumpfte Embryonalende be- ‚steht aus fast 4 glatten, gewölbten, verhältnissmässig schnell an Durchmesser zunehmenden Windungen; die erste Mittelwindung ist etwas schwächer gewölbt und erhält plötzlich; ohne Uebergang, eine stärkere Spirale in der Mitte, eine schwache dicht unter der Naht und dicht darunter eine etwas stärkere, und in etwas grösserem Abstande von dieser als der zuerst erwähnten noch eine schwache. Dicht über der Naht wird oft noch eine stärkere Spirale sichtbar, und eine gleiche liegt in der Mitte zwischen dieser und der Mittelspirale, und zwischen diesen dreien noch je eine feine. Diese Spiralen erscheinen ziemlich regelmässig ge- körnelt durch gerade Längsrippchen, welche etwa denselben Ab- stand haben, wie die stärkeren Spiralen und diesen bald an Stärke gleich werden; ihre Zahl beträgt etwa 9 bis 11 auf den ersten zwei Drittel-Windungen; dann werden sie durch einen hohen, ver- dickten Mundsaum unterbrochen. Ein zweiter folgt reichlich eine halbe Windung später, und dann die übrigen in regelmässigen Abständen von je zwei Drittel-Windungen. Zwischen den letzten 92 2. Muricidae. beiden Varices liegen bei den grössten Stücken nur 5 oder 6 Rippen, zwischen den vorletzten deren 6 bis 8, zwischen den drittletzten 7 bis 10. Dicht vor den Varices finden sich häufig ein Paar schwächere und gedrängtere Rippen. Die Spiralen nehmen verhältnissmässig wenig an Dicke zu, so dass ihre Zwischenräume immer grösser werden, und nur die Mittelspirale tritt immer mehr kielartig hervor. Schon auf der zweiten Mittelwindung schieben sich über ihr ein Paar feinere Linien ein, und unter ihr erscheint auf der vierten Mittelwindung eine Serie feinerer Linien, und auf der fünften über ihr und unter ihr eine Serie noch feinerer. Auf der ziemlich gleichmässig gewölbten Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie bis in die Depression am Anfang des Kanals noch 3 stärkere Spiralstreifen in ähnlichen Abständen, wie die beiden erwähnten unter der kielartigen Spirale, meist auch mit 2 Serien feinerer Streifen in den Zwischenräumen, und am Kanal liegen dann noch ca. 7 gröbere Streifen, mit feineren ab- wechselnd; die Umbiegung des Kanals ist feiner gestreift. Die Längsrippen fangen nun schon auf der dritten Mittel- windung an, auf der Mitte der Windungen sich stärker zu er- heben, so dass die kielartige Spirale sich auf ihnen zu hohen Höckern erhebt, während darüber und darunter später nur flache faltenartige Anschwellungen vorhanden sind, über welche die Spiralen ohne deutliche Knotenbildung hinweglaufen. Auf der Schlusswindung verschwinden die Rippen bis zur Nahtlinie meist ganz. Der Kanal ist ziemlich stark zurückgebogen, etwas stärker als bei dem im Unter-Oligocän mit vorkommenden T. Hlandrieus, etwa eben so lang wie die eigentliche Mundöffnung. Diese ist rundlich oval. Die Innenlippe ist mässig verdickt, unten etwas losgelöst und trägt oben einen leistenförmigen, nach innen ver- schwindenden Höcker, unten über dem Anfang des Kanals etwa 4 warzenartige Knoten, bei grossen Individuen auch wohl noch ein Paar mehr. Die Aussenlippe ist stark nach aussen, wenig nach innen verdickt und trägt hier in gleichen Abständen 7 oder 8 2. Muricidae. 93 schmale Zähnchen, von denen das unterste am Eingange des Kanals liegt. In Gestalt und Sculptur ist unsere Art zunächst vergleichbar dem T. expansus Sow. aus dem Mittel-Eocän von Bracklesham, doch hat dieser auf der Schlusswindung nur 5 oder 6 Längsrippen, nach SOWERBY’s Angabe 3 oder 4 zwischen je 2 Varices, und nur auf den ersten Mittelwindungen eine grössere Zahl. Jedenfalls ist der Unterschied nicht so bedeutend, dass ich die unter-oligocäne Form als besondere Art abtrennen möchte. Ruror stellt nun die belgischen Vorkommnisse unserer Art, sowie die typische Form von Bracklesham als Varietas expansa zu T. Handricus und glaubt nicht, dass Derartiges im norddeutschen Unter-Öligocän vorkäme. Dass die Stücke von Lattorf und Lethen gut übereinstimmen, habe ich seiner Zeit festgestellt; ich kenne aber keine Uebergänge zu T. fandricus und ziehe es da- her vor, T. expansus als besondere Art beizubehalten. Die belgischen Exemplare, wie sie Rutor l.c., fig. 2, abbildet, er- reichen ungewöhnlich grosse Dimensionen, sind aber nicht ent- fernt so gut erhalten, wie die norddeutschen. 8. Triton multigranus v. KoEnENn. arsa\a Rosa 0528: 9a,b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Oalbe a/S., Unseburg. Von Calbe und Unseburg liegen nur je einige kleinere Exemplare vor, von Lattorf dagegen zahlreiche gut erhaltene, und darunter auch solche, die 21 resp. 25”® dick und 41 resp. 450 Jang sind. Dieselben würden 61/,—7 Windungen excl. Embryonalende besitzen. Die Mündung nimmt etwa die Hälfte der ganzen Länge ein. Dieselben unterscheiden sich von 7. Han- dricus zunächst durch buckligere Gestalt, kürzeren Kanal, stärker vertiefte Gruben in den Mundwülsten, tiefere Depression unter der Naht und das Vorhandensein von 5 Höckerreihen auf der Schlusswindung. Das oben abgestumpfte Embryonalende besteht aus 4 glatten, gewölbten Windungen. Die etwa ebenso stark gewölbten Mittel- 94 2. Muriecidae. windungen tragen 4 primäre, mit 3 schwächeren, secundären, alter- nirende Spiralstreifen, von welchen der oberste durch einen weit feineren von der Naht getrennt wird und schon auf der dritten Mittelwindung stärker und breiter als die übrigen ist; die unter ihm folgende secundäre Spirale wird ebenfalls bald stärker als die übrigen, und unter ihr erscheint mitunter schon auf der dritten Mittelwindung eine noch feinere Linie. Der Zwischenraum zwischen den beiden oberen primären Streifen ist schon von Anfang an ein wenig grösser als der zwischen den übrigen, wird aber, indem sich dort bald eine tiefe Einsenkung der Schale ausbildet, auf der vierten oder fünften Mittelwindung etwa doppelt so gross, zumal auf dem auf die Mundwülste folgenden Drittel der Windungen, wo diese weit bauchiger sind und sich höher an den vorhergehenden Windungen hinaufziehen. Die Spiralen sind etwa bis zur fünften Mittelwindung sämmt- lich stark erhaben und durch schmale Zwischenräume von einander getrennt; von hier an fangen sie aber an, sich immer mehr zu ver-. flachen und abzurunden, und über dem untersten primären Streifen schiebt sich eine einzelne ganz feine Linie ein, die auch auf der Schlusswindung noch weit feiner ist als die darüber liegende secundäre. Unter der Nahtlinie folgen hier bis in die tiefe Ein- senkung am Kanal noch 3 primäre Streifen, getrennt durch nach unten breiter werdende Zwischenräume, in welchen ebenfalls je 2 Linien auftreten, eine secundäre und darunter eine noch feinere; beide sind von einander und den primären durch breitere, flache Abstände getrennt. Der unterste dieser primären Streifen ist mit- unter erheblich feiner und schliesst sich dann mehr an die circa 6 Streifen an, welche, mit feineren alternirend, den mässig langen, deutlich gedrehten Kanal bedecken. Etwa 6 flache Streifen liegen auf diesem noch zunächst dem Spindelrande. Die Berippung ist eine sehr ungleichmässige; auf den ersten Mittelwindungen kommen auf jedes Intervall zwischen je zwei Mundwülsten meist 9 bis 11 dünne, gerade Längsrippen, welche aber leicht durch Abreibung undeutlich werden. Von der dritten Mittelwindung an schwankt ihre Zahl in jedem Intervalle meist zwischen 7 und 9, steigt aber auch auf 10 oder sogar 11, oder 2. Muriecidae. 95 sinkt bis auf 6 oder sogar 5, und während einzelne Individuen durchweg zahlreiche, andere stets wenig Rippen besitzen, wechselt dies mitunter beträchtlich; so hat ein Stück vom Embryonalende an 11, 12, 10, 9, 5, 5, 5, 7, 8, 7, 6 Rippen in den einzelnen, auf einander folgenden Intervallen, ein anderes dagegen, dessen Ge- windespitze abgerieben ist, 6, 5, 5, 6, 10, 7, 7, 7 Rippen. Je zahlreicher die Rippen sind, desto dünner und schmaler sind sie im Allgemeinen. Auf der ersten bauchigen Drittel-Windung hinter den Mundwülsten, sind die Rippen weit entfernter von einander, oft auch auf den früheren Mittelwindungen erheblich feiner, als auf dem zweiten Drittel, und hier werden sie auch zuerst in der Depression zwischen den 2 oberen primären Spiralen flacher, so dass sie unter diesen um so stärker erscheinen. Nach der unteren Naht zu verflachen sie sich stets, und unter der Nahtlinie ver- laufen sie gewöhnlich nur als schwache Falten nach unten, oft deutlicher auf dem zweiten Drittel der Intervalle, als auf dem ersten, und in die Augen fallend besonders dadurch, dass auf ihnen die primären Spiralen sich zu stumpfen Höckern erheben und zwar selbst dann noch, wenn diese Spiralen selbst schon ganz flach geworden sind. Die Mundwülste besitzen auf ihrer Rück- seite zwischen den primären Spiralen etwas deutlichere Ein- senkungen, als bei T. Handricus, und sind auch etwas höher. In der Mündung sitzt am Eingange des Kanals jederseits ein kleiner Höcker, und zwischen diesem und der oberen Ecke der Mündung trägt die Aussenlippe innen 6 etwas stärkere Höcker in ziemlich gleichen Abständen. Die Innenlippe trägt oben einen dicken Zahn und unten meist einen oder zwei schräge Knoten. 9, Triton foveolatus SANDBERGER. Taf. V, Fig. 3a, b, e; 4a, b,e; 5a, b, ce; 6a, b, c. Triton. apenninicum (non Sassı) pars Bryr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI], | S. 738, Taf. XV [12], Fig. 8. > » » 2 _ScHREIBEr, in Progr. d. Realschule Magdeburg 1884, 8. 15. » foveolatum Sanpec., Mainzer Becken, S. 199, Taf. XVIH, Fig. 2. » » » v. Korsen, Mittel- Oligocän, 8. 19. 96 2. Muricidae. Triton. Daubrei Stan. Meunser, Nouv. Arch. du Museum 1880, S. 251, Taf. XIV, Fig. 22, 23. » » » » (Cossmann et Lanzerr, Oligoc. marin d’Etampes S. 161, Taf. VI, Fig. 14). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Brand- horst bei Bünde. Mittel- Oligocän: Magdeburg, Neustadt- Magdeburg; W ein- heim bei Alzei. Das grösste, vorliegende Exemplar stammt von Lattorf, ist 35mm Jang und 19”® dick, und hat etwa 61/5 Windungen gehabt excl. des abgeriebenen Embryonalendes. Die übrigen Stücke besitzen mindestens 2 Drittel-Windung weniger. Die Mündung hat etwa die Hälfte der Gesammtlänge. Im Alter erscheinen die Exemplare weit gedrungener, als in der Jugend. Das Embryonalende und die Gewindespitze sind nur selten erhalten. Das Embryonalende ist kegelförmig, oben abgestumpft und besteht aus 3 glatten, gewölbten Windungen. Die Mittelwindungen tragen, zuerst in ziemlich gleichen Ab- ständen, drei Spiralstreifen, von welchen der oberste nahe dem Nahtsaum liegt und der schwächste ist und bleibt, die beiden unteren aber stark hervortreten; der unterste liegt meist dicht über der Naht oder verschwindet sogar unter derselben und wird auf den letzten Windungen schwächer als der obere. Zwischen den beiden oberen Spiralen liegt eine ziemlich tiefe Einsenkung der Schale. Sehr bald erscheinen feinere Spiralen, welche zuerst sich zwischen die ersteren einschieben, dann unregelmässig vermehren, und auf der Schlusswindung in kleinerer oder grösserer Zahl (bis zu 10 und mehr) zwischen den Hauptspiralen oder selbst auf diesen sichtbar werden. “Zwischen je 2 Mundwülsten liegen ge- wöhnlich 7 oder 8, seltener 9 Längsrippen, welche auf den beiden ersten Mittelwindungen ziemlich gleichmässig von Naht zu Naht laufen und auf dem unteren, gewölbten Theile derselben nur wenig stärker hervortreten; von der dritten Mittelwindung an erscheinen sie nur auf diesem Theile, unter den beiden stärkeren Spiralen, noch als Rippen, auf dem oberen Theile dagegen nur als An- 9. Muricidae. 97 schwellungen, welche unter dem Nahtsaum und der darunter lie- genden Spirale noch am deutlichsten sind. Von der dritten Mittel- windung an werden die Rippen auch zwischen den beiden unteren Streifen undeutlicher, so dass diese in Höckerreihen übergehen. Auf der Schlusswindung folgen unter der _Nahtlinie resp. unter der unteren stärkeren Spirale in meist etwas geringeren Ab- ständen noch 4 ähnliche Spiralen, welche sich sämmtlich auf den faltenartigen Rippen zu Höckern erheben. An dem kurzen, ziem- lich stark gedrehten Kanal liegen noch 3 oder 4 schwächere, schmalere Streifen, unter welchen die Längsfalten auch deutlich fortlaufen, ohne indessen Höcker hervorzubringen. Die Aussenlippe ist mässig stark aussen verdickt und enthält nach hinten zwischen den Hauptspiralen stark vertiefte Gruben; innen trägt sie fünf Zähne, von denen der zweite und vierte ge- wöhnlich die stärksten sind, der dritte der schwächste ist und öfters ganz fehlt. Mitunter sind im unteren Theile der Aussen- lippe auch wohl noch ein oder zwei schwächere Zähne mehr vor- handen. Die Innenlippe ist schwach, bei grofsen Stücken ziemlich weit nach aussen ausgebreitet, nach unten dicker, am Kanal etwas ab- gelöst und trägt hier zwei oder drei schmale Zähne; oben trägt sie einen, selten zwei etwas dickere Höcker, und bei grossen Indi- viduen wohl noch ein Paar unregelmässige Knoten. Gewöhnlich sind die Stücke unserer Art wulstig gedreht, be- sonders die gedrungeneren, indem die erste Hälfte des Zwischen- raums zwischen zwei Mundwülsten, wie bei so vielen anderen Triton-Arten, stärker gewölbt und auf den Mittelwindungen in grösserer Höhe sichtbar ist, als die zweite Hälfte. Die Stücke von Lattorf erreichen die grössten Dimensionen von allen mir bekannten; ihnen zunächst kommen die von Neu- stadt-Magdeburg; dann folgen die von Magdeburg selbst und von Weinheim. Diese unterscheiden sich zum Theil in etwas durch schlankere Gestalt von den meisten übrigen. Von Lattorf habe ich 12 grössere und 6 kleine Exemplare, von Unseburg drei mittelgrosse, von Calbe a/S. ein solches, von Bünde ein defectes. Abh. X, 1. 7 98 2. Muricidae. Ein besonders gut erhaltenes Exemplar von Unseburg zeichnet sich von allen übrigen dadurch aus, dass das Embryonalende eine zwar sehr feine, aber .doch scharfe und unter der Loupe sehr deutliche Sculptur besitzt, zwischen welcher die Schale glänzend glatt ist. Es ist wohl möglich, dass an allen anderen Stücken diese Sculptur nicht mehr erhalten ist. Sie besteht aus sehr feinen, geraden, mit ca. 60° nach unten zurück gerichteten Streifen, über 20 pro Windung, welche meist durch breite Zwischenräume ge- trennt sind, am Ende des Embryonalendes sich aber dicht drängen und mehr gerade stellen. Dieselben werden gekreuzt durch sehr feine Spiralen, auf der zweiten Embryonalwindung 5 an der Zahl, am Schluss der dritten doppelt so viel. Die Unterschiede unserer Art von dem miocänen und plio- cänen T. apenninicus Sassı habe ich schon früher a. a. O. erwähnt. CossMANN und LAMBERT hielten es schon bei ihrem geringen Vergleichsmaterial für wahrscheinlich, dass T. Daubrei MEun. mit T. foveolatus zu vereinigen sei. Die von ihnen noch zur ÜUnter- scheidung angeführten Merkmale, Länge des Gewindes und Höhe der Spiralen, sind solche, in denen unsere Art erheblich variirt, so dass auf diese hin die Trennung nicht aufrecht zu erhalten ist. Gattung: Cancellaria LAMArcK. Die Gattung Cancellaria, von welcher BEYRICH aus dem Unter-Oligocän nur 8 Arten kannte, ist jetzt durch eine un- gewöhnlich grosse Zahl von Arten, 28, vertreten, von welchen die Mehrzahl der Gattung im engsten Sinne angehört, und die meisten verhältnissmässig schwache Sculpturen besitzen und sich an die Gruppe der €. evulsa SoL. anschliessen; sie gehören somit zu den purpuriformen Arten (vergl. SEMPER, Notiz über die Gattung Cancellaria, Mecklenburg. Archiv 1864, S. 244). Es fehlen darunter Formen jenes jüngeren Typus mit einer deutlichen Kante auf dem oberen Theile der Windungen (trigonostome Arten), wohl aber ist aus der Verwandtschaft der eocänen C. suturalis Sow. und C. diadema WAT. die zerbrechliche und vielleicht deshalb so seltene ©. nassoides zu nennen, und ausser der eigenthümlichen C. sub- 9. Muriecidae. 99 cylindrica und C. terebralis, welche in der Gestalt der ©. mitrae- Jormis BRoc. noch am nächsten stehen, noch C. labratula, C. harpa, ©. excellens, Ü. egregia, welche neben C. elongata und der vielleicht auch hierher zu ziehenden C. granulata die Bezeichnung »mitriforme Arten« noch mehr verdienen. Nur €. evulsa und ©. subangulosa sind schon im Eocän vor- handen und gehen zugleich auch in höhere Schichten hinauf; C. quadrata Sow. allein reicht aus dem Eocän nur bis zum Unter- Oligocän, noch dazu in einer etwas abweichenden Varietät, während C. granulata aus dem Unter-Olisocän noch in jüngere Schichten hinaufreicht; freilich sind Verwandte von C. granulata auch im Eocän vorhanden, wie C. interrupta DESH. | l. Cancellaria hordeola v. KoEnEn. Taf- XII, Fig. 9a, b, ce; 10a,b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. . Von 9 mir vorliegenden Exemplaren besteht das Fig. 10 abge- bildete aus 2!/, Windungen excl. des grossen, niedrig-kegelförmigen Embryonalendes von 21/, glatten, gewölbten Windungen und hat 1,5”= Dicke bei 3,2"” Länge, wovon etwa zwei Fünftel auf die Mündung kommen. Die erste Mittelwindung trägt 6 Spiralen, welche äusserst fein beginnen, aber schon eine Windung später fast so breit wie ihre Zwischenräume und auf der Schlusswindung noch etwas breiter werden. Die Windungen treten recht deutlich unter der Naht hervor und sind mässig gewölbt, die Schluss- windung ziemlich gleichmässig bis an den Ausguss-artigen Kanal. Unter der Nahtlinie folgen dann noch in etwas breiter werdenden Abständen meist 5 bis 6 ähnliche Spiralen, von denen jedoch die oberste auf der letzten Mittelwindung oft über der Naht sichtbar ist. Die Längssculptur besteht aus schwach gekrümmten und in der Jugend wenig, im Alter mehr nach unten rückwärts ge- richteten Längsrippen, welche auf dem Anfang der ersten Mittel- windung sehr fein beginnen, schnell aber stärker werden und schon ‚eine halbe Windung später recht deutlich sind, aber stets falten- artig bleiben, zuerst etwa 15 pro Windung, später einige mehr; 7# 100 23. Muricidae. auf der Schlusswindung sind sie etwas unregelmässig und feiner und verschwinden dicht unter der Nahtlinie. Verdickte Mund- ränder sind nicht vorhanden, falls nicht vereinzelte, nach der oberen Naht stärker vorgebogene und zum Theil auch stärkere Rippen als solche aufzufassen sind. Die Aussenlippe war scharf, ist aber bei allen Exemplaren etwas beschädigt und trägt innen auf den unteren zwei Dritteln ihrer Länge 4 ziemlich starke Zähnchen. Die Mundöffnung ist rhombisch-halbkreisförmig; die Innenlippe ist wenig nach aussen ausgebreitet, im Alter ziemlich dick und unten etwas schwielig. Die Spindel trägt 2 dicke Falten, von welchen die obere öfters ein wenig stärker ist, und die untere dicht an dem schwach umgebogenen Spindelrande liegt. 2. Cancellaria nitida v. KoENEn. are Rigslla,b,.e; 12a, bye. Vorkommen. Unter - Oligocän: Lattorf; Grimmertingen (Mus. Brüss.). Es liegen mir 12 Exemplare vor, meist gut erhalten, wenn auch zum Theil mit defecter Aussenlippe. Das grösste derselben hat 1,9”® Dicke und 3,7” Länge und besteht aus 31/, Windungen excl. des verhältnissmässig grossen, niedrig- kegelförmigen Em- bryonalendes von 2!/, glatten, gewölbten Windungen. Die übrigen Stücke haben mindestens eine halbe Windung weniger und erreichen 1,6"m Dicke bei 3"® Länge, wovon etwa zwei Fünftel auf die Mündung kommen. Die Schale ist glänzend glatt, frei von Spiral- sculptur; die Windungen sind meist nur schwach gewölbt und springen nur wenig und ohne eigentlichen Nahtsaum unter der Naht vor; sie tragen meist 9 oder 10 (besonders auf der letzten Mittelwindung), seltener nur 8 rundliche Längsrippen, welche auf der ersten Mittelwindung zuerst ziemlich schräg stehen, dann aber sich mitunter ziemlich gerade stellen, abgesehen von einer starken Zurückbiegsung unter der Naht, und auf der Schlusswindung gewöhnlich in unregelmässige, schwache Falten übergehen und unter der Nahtlinie stets verschwinden. Die Schlusswindung ist an der Mündung ziemlich gleichmässig gewölbt bis an den ganz kurzen, Ausguss-artigen Kanal. Verdickte 2. Muricidae. 101 Mundwülste fehlen ganz. Ein wenig nach innen trägt die dünne Aussenlippe 4 schmale Zähnchen, welche nach oben von einander und der Naht etwas weiter entfernt sind, als unten. Die Mundöffnung steht ziemlich schief und ist fast halbkreis- förmig, hat aber eine deutliche Ausbuchtung über der Spindel. Die Innenlippe ist schwach verdickt, wenig nach aussen ausgebreitet und trägt unterhalb der Mitte 2 mässig starke Spindelfalten, von denen die obere ein wenig stärker ist als die untere und ver- hältnissmässig wenig schräg steht. Der Spindelrand ist verhältniss- mässig stumpf. 3. Cancellaria subangulosa Woon». Taf. XII, Fig. 14a, b, e. Cancellaria subangulosa Woop, Crag Moll. I, S. 66, Taf. VII, Fig. 20. » » » (v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 473). » » » (v. Kozxen, Mitteloligocän S. 20). » » » (v. Kozses, Mioecän I, S. 27). » » » (Koch und Wırcnmasn, Mecklenbg. Archiv 1872, S. 87, Taf. I, Fig. 4). » » » (Srever, Cassel I, S.99, Taf. XI, Fig. 10-13). » pusilla PuıLıper (Beykıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VIII, S. 573, Taf. XVII [27], Fig. 9, Taf. XIX [28), Fig. 1, 2). » minuta A. Braun (SANDBERGER, Mainzer Becken, S. 259, Taf. XV, Fig. 9). » Baylei Bezaxgon (Journ. de Conchyliologie t.XVIII, 5.316, Taf.X, Fig. 3). » » » (Cossmann et Lamsert, Oligoc. marin d’Etampes S lar, Steye NIS) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Westeregeln, Helmstädt. Mittel- und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Lattorf liegen etwa 20, allerdings meist kleine oder mittelgrosse Exemplare vor, von Calbe ein kleines, von Atzendorf deren zwei, von Westeregeln und Helmstädt je ein grosses; das letztere ist das grösste von allen und erreicht bei 5 Windungen exclusive des abgeriebenen Embryonalendes 4,5”" Dicke und 9,4" Länge, wovon etwa zwei Fünftel auf die Mündung kommen. Das Stück von Westeregeln hat etwa 4°/; Windungen exclusive des angewitterten Embryonalendes und ist 3,9”” dick und 8,1" 102 2. Muricidae. lang, wovon knapp zwei Fünftel auf die Mündung kommen. Das grösste Exemplar von Lattorf besteht aus ca. 41/5 Win- dungen exclusive des angewitterten Embryonalendes und hat 3,4”” Dicke bei 7,6”"® Länge, wovon reichlich zwei Fünftel auf die Mündung kommen. Das Embryonalende ist an einigen kleineren Individuen gut erhalten. Es ist kegelförmig, oben abgerundet, und besteht aus 21/, glatten, gewölbten Windungen. Die nächste Viertel-Windung trägt etwa 10 zuerst äusserst feine, doch bald deutlicher werdende Rippchen und erst 4, dann 5 und 6 bald stärker werdende Spiralen, von denen die 2 obersten stets weit schwächer bleiben, als die übrigen. Eine mehr oder minder deutliche, später sich mehr abrundende Kante bildet sich unter der dritten Spirale bald aus, so dass diese gewöhnlich am stärksten hervortritt. Die Windungen sind unter der Naht stark aufgewölbt, nach unten nur flach. Bei besonders schlanken Exemplaren wird auch wohl über der Naht noch eine Spirale mehr sichtbar. Diese Streifen sind auf den ersten Mittelwindungen oft nur wenig schmaler, als ihre Zwischen- räume, auf der Schlusswindung dagegen meist nur etwa ein Drittel so breit. Feinere Streifen schieben sich öfters schon auf der dritten Mittelwindung ein, mitunter aber auch gar nicht; auf der Schluss- windung werden sie mitunter den primären an Stärke ziemlich gleich. Unter der Nahtlinie folgen dann etwa 5 primäre, den übrigen ähnliche Streifen bis zu einer schwachen Depression, durch welche der ganz kurze Kanal deutlicher hervortritt und welche schwächere, gedrängtere Streifen trägt, ebenso wie die wulstige, ganz kurze Umbiegung der Schale am Kanal und der meist sehr deutliche Nabel. Die Längsrippen sind sehr ungleich entwickelt und in der Jugend weit stärker und weniger zahlreich, als im Alter. Bei grösseren Individuen sind sie auf der Schlusswindung etwa eben so stark und eben so weit von einander entfernt, wie die primären Spiralen; sie fangen schon oberhalb der Nahtlinie an, an Stärke abzunehmen, verschwinden aber erst in der Depression. Nahe der 3%. Muricidae. 103 Mündung gehen die Rippen zum Theil in Anwachsfalten über. Auf den ersten Mittelwindungen verlaufen die Rippen ziemlich gerade; später biegen sie sich unter der Naht bis an die Kante immer deutlicher rückwärts, von der Kante bis zur Nahtlinie laufen sie ziemlich gerade nach unten und unter dieser wieder ein wenig rückwärts. Ihre Zahl beträgt auf den ersten Mittelwindungen meistens 13 bis 14, auf der Schlusswindung grosser Stücke finden sich einige mehr, obwohl hier 2 bis 3 ziemlich dicke und breite Mundwülste dazwischen liegen. Diese treten gewöhnlich erst auf der dritten Mittelwindung auf und sind hier zwar hoch, aber ziemlich schmal und folgen dann in Abständen von ca. ?/; Win- dungen, mitunter aber auch etwas mehr oder weniger. Die Mündung ist länglich oval. Die Aussenlippe ist scharf und springt meist vor dem letzten Mundwulst erheblich vor; innen ist ihr oberes und unteres Viertel fast immer glatt; in der Mitte sind mitunter bis zu 6 schwache Zähnchen sichtbar. Die Innen- lippe ist im Alter stark verdickt und trägt in der Mitte eine schwache und darunter eine stärkere Falte; beide sind aber erst weiter nach innen recht deutlich entwickelt. Der Spindelrand ist etwas verdickt und abgerundet. Bei den grossen Exemplaren ist ein sehr deutlicher, tiefer Nabel vorhanden, der aber auch bei kleineren oft als Nabelspalte schon entwickelt ist. Ein Exemplar von Lattorf unterscheidet sich von den übrigen dadurch, dass auch auf der dritten Mittelwindung die 4 unteren Spiralen noch fast ebenso breit sind wie ihre Zwischenräume und erst auf der folgenden Windung schmaler werden, wo feinere Streifen anfangen sich einzuschieben. Derartige Formen habe ich aber auch von Ürefeld et. Die Vorkommnisse aus jüngeren Schichten habe ich indessen a. a. OÖ. schon näher besprochen. Var. rotundata v. KoEneEn. Taf. XII, Fig. 15a, b. In meiner Arbeit über die Helmstädter Fauna habe ich bereits ausgeführt, dass das Stück von Helmstädt und 2 von Huntingbridge durch dicke, grobe, etwas weniger zahlreiche Rippen abweichen. 104 2. Muricidae. Die Zahl derselben beträgt meist 9 oder 10, auf der Schluss- windung 12. Die Windungen sind stark, aber ein wenig gleich- mässiger gewölbt. Die Spiralen sind auf der Schlusswindung noch fast 1/3 so ‚stark, wie ihre Zwischenräume, ohne dass sich feinere Streifen einschieben. Die 3 Stücke sind ziemlich weit und tief genabelt. 4. Cancellaria ovata v. KoEnEN. Taf. XII, Fig. 6a,b,c; 7a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Vier Exemplare von Lattorf haben in der Sculptur zwar eine gewisse Aehnlichkeit mit solchen Stücken von (. rugosa, C. nitens und C. evulsa, bei welchen secundäre Spiralen gar nicht oder doch nur sehr schwach entwickelt sind, sie weichen aber durch die ganze Gestalt so weit von jenen ab und stimmen hierin recht gut unter einander überein, dass ich sie nicht wohl mit einer ‘von diesen Arten, wenn auch nur als besondere Varietät, ver- einigen kann. Die Stücke haben 4 Windungen exclusive des ziemlich dicken, oben abgerundeten Embryonalendes von 21/, glatten, gewölbten Windungen. Die Dicke beträgt bei zwei extremen Stücken 5,6 "" resp. 5,5”” und die Länge 10,5”"” resp. 9,5””; die Mündung nimmt reichlich die Hälfte der ganzen Länge ein. Das gedrungenere Stück ist freilich vielleicht etwas deformirt durch einen bei Lebzeiten er- littenen und ausgeheilten Bruch, und bei dem anderen ist die Aussenlippe beschädigt. Die Windungen sind flach gewölbt, nur unter der Naht stärker, so dass sie hier merklich vorspringen. Die erste Mittelwindung erhält 6 verhältnissmässig starke Spiralen, von welchen die unterste zeitweise unter der Naht ver- schwinden kann; bei einem Stück ist auf kurze Entfernung sogar noch eine siebente Spirale sichtbar, und bei diesem, welches auch etwas stärker gewölbte Windungen und mehr konisches Gewinde hat, bleiben auf allen Windungen 6 Spiralen sichtbar. Die Spiralen 2, Muricidae. 105 sind stets etwas schmaler, als ihre Zwischenräume, sind aber auf der oberen Hälfte der Mittelwindungen etwas weiter von einander entfernt, als auf der unteren, und nur auf dem entsprechenden obersten Theile der Schlusswindung schieben sich mitunter noch feinere Streifen ein. Unter den 6 Hauptspiralen folgen auf der nach unten ziemlich gleichmässig gewölbten Schlusswindung noch fünf oder sechs ähnliche aber etwas höhere Spiralen mit etwas grösseren Zwischenräumen bis an die kurze Umbiegung der Schale an dem ganz kurzen Ausschnitt-artigen Kanal, wo noch zwei etwas schwächere Streifen mit etwas geringeren Abständen liegen. Die Mittelwindungen tragen je 3 Mundwülste, die Schluss- windung deren 4. Auf dieser sind sie durch Dicke und Höhe von den Rippen wohl unterschieden; auf den Mittelwindungen sind sie bei den schlankeren Stücken von Lattorf den Rippen sehr ähnlich und nur zum Theil sicher zu erkennen. Die Rippen sind schmal, hoch, mässig schief, nach der oberen Naht aber, besonders im Alter, erheblich vorgebogen; auf dem untersten Drittel der Schlusswindung werden sie schwächer und stellen sie sich zuerst etwas gerader, biegen sich aber, indem sie in faltige Anwachsstreifen übergehen, zum Kanal wieder zurück. Die Zahl der Rippen, die Mundwülste eingerechnet, beträgt meist 13 oder 12, seltener nur 11 pro Windung. Nahe der Mündung werden bei den grössten Stücken von Lattorf die Rippen mehr faltenartig und zahlreicher und wurden nicht bei der Zählung berücksichtigt. Die Mundöffnung entspricht etwa einem Kreisausschnitt von über 120 Grad. Die scharfe Aussenlippe springt meist erheblich vor dem letzten Mundwulst vor und trägt unter diesem innen bei dem ge- drungensten Stück 11 Leisten-Zähne; bei einem anderen deren nur 8, aber die 4 obersten in doppelt grossen Abständen. Die Innenlippe ist oben ziemlich dünn und mässig weit ausgebreitet. Die beiden Spindelfalten sind weiter nach innen recht stark; die untere ist dort etwa gleich weit von der oberen, wie von dem scharf umgebogenen Spindelrande entfernt; in der Mündung con- vergirt dieser mit ihr stark. 106 2. Muricidae. 5. Cancellaria buceinoides v. KoENEn. Taf. X, Fig. 9a, b; 10a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von 10 meist mittelgrossen oder kleinen Exemplaren besteht das grösste, abgebildete, aus nahezu 5 Windungen excl. des nur an einem kleinen Stück erhaltenen, oben abgerundeten Embryonal- endes von 21/5 glatten, gewölbten Windungen. Der grösste Durch- messer beträgt I9"”, die Länge 15,5”"", wovon fast 9"” auf die Mündung kommen. Das Gewinde erscheint auf den ersten Blick ziemlich gleichmässig konisch, die Windungen nur schwach ge- wölbt; ın Wirklichkeit sind sıe jedoch sehr deutlich gewölbt, springen aber unter der Naht scharf in die Höhe, wenn auch um weniger als 0,5”", so dass die Naht selbst in einer engen Rinne liegt und nur schräg von oben sichtbar ist. Die Nahtlinie trifft die Aussen- lippe ein wenig über ihrer Mitte; mit der Nahtlinie erhält die Schlusswindung resp. die Aussenlippe eine etwas stärkere Wölbung, flacht sich aber bald darunter sehr ab und erhält über dem Kanal eine deutliche Depression, so dass dieser ungewöhnlich stark her- vorragt, und die ganze Gestalt eine gewisse Aehnlichkeit mit Buceinum desertum SoL. erhält. Die ersten Mittelwindungen tragen 6 hohe Spiralen, welche etwas schmaler sind, als ihre Zwischen- räume, und von denen die unterste halb von der aufragenden folgenden Windung verdeckt wird. Am Schluss der dritten Mittel- windung sind die Spiralen noch etwa halb so breit, wie ihre Zwischenräume, und hier. fängt eine Serie feinerer, secundärer Streifen an, sich einzuschieben, zuerst auf dem oberen Theile der Windung. Zwei Windungen später, nahe der Mündung, sind diese secundären Streifen den primären ziemlich gleich geworden, aber doch schmaler, als ihre Abstände von diesen, und es beginnt eine dritte Serie ganz feiner Linien sich einzuschieben. Die Windungen tragen meist 3 dicke, breite, rundliche Mundwülste; die Schlusswindung hat deren 4 in sehr verschiedenen Abständen. Ausserdem tragen sie hohe, dicke, schräge, wenig gekrümmte und nur zur oberen Naht stärker vorgebogene Rippen, welche zuerst ziemlich dünn, sonst aber auf den Mittelwindungen mindestens 2. Muricidae, 107 ebenso breit sind, wie ihre Zwischenräume, auf der Schlusswindung aber etwa ebenso breit und rundlicher werden und zuletzt in faltenartige Anwachsstreifen übergehen. Die Zahl derselben, die Mundwülste eingerechnet, beträgt meist 17. oder 18 pro Windung, einmal 19. Auf der Schlusswindung gehen sie unter der Nahtlinie bald in Anwachs-Falten über, indem sie sich mehr gerade biegen, um am Kanal wieder eine deutliche Rückwärtsbiegung zu erhalten. Die Mundöffnung ist rhombisch-oval. Die Innenlippe ist bei dem grossen Exemplare stark verdickt und weit ausgebreitet und trägt oben eine breite, stumpfe Falte und auf der Spindelplatte zwei ziemlich scharfe Falten, von welchen die untere ein wenig schwächer und von der oberen etwas weiter entfernt ist, als von dem falten- artig umgebogenen Spindelrande, mit dem sie zuletzt stark conver- girt und fast zusammenläuft, indem sie sich selbst herabbiegt; es ist dies die Folge einer hier beginnenden noch stärkeren Ver- dickung der Spindel. Die Aussenlippe ist bei dem grossen Exemplare besonders unten nach aussen ausgebreitet und trägt etwas nach innen 11 Zähnchen. Durch die Gestalt der Windungen und den deutlicheren Kanal unterscheidet sich unsere Art erheblich von Cancellaria evulsa, ganz abgesehen von der Sculptur. 6. Cancellaria simulata v. KoEnEn. Dark SOUL, In, Seh: Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von 4 mir vorliegenden Exemplaren sind 3 ziemlich klein, das vierte ist wohl ausgewachsen, doch fehlt ihm das letzte Viertel der Schlusswindung. Dasselbe ist ca. 9"® dick und ca. 13”" lang gewesen, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Schale besteht aus ca. 41/, Windungen exclusive des niedrig- kegelförmigen, oben abgerundeten Embryonalendes von 3 glatten, gewölbten Windungen. 108 2. Murieidae. Die erste Mittelwindung erhält 6 verhältnissmässig hohe und starke Spiralen und zugleich 5 etwa eben so starke, schräge Ripp- chen; dann folgt, nach ca. !/& Windung, der erste sehr breite, rundliche alte Mundsaum. Von hier an nehmen die beiden ober- sten Spiralen verhältnissmässig wenig an Dicke zu, und die übrigen sind auf der dritten Mittelwindung fast doppelt so breit, werden oben abgeplattet und durch 3 bis 4mal schmalere, enge Furchen von einander getrennt; die unterste Spirale fängt spätestens hier an, von der Naht verdeckt zu werden. Später schiebt sich neben die beiden obersten Streifen je ein feinerer ein, und unter der Nahtlinie, welche über der Mitte der Mündung liegt, folgen auf der eigentlichen Wölbung zunächst noch 5 ähnliche, flache, doch nach unten etwas schmaler werdende und etwas grössere Zwischen- räume erhaltende Spiralen, von welchen die 3 untersten noch durch je einen weit schmaleren Streifen getrennt werden; das unterste Drittel trägt 5 platte, wesentlich schmalere Spiralen, in mindestens doppelt so breiten Abständen. Die Mittelwindungen sind deutlich gewölbt und springen unter der Naht etwas vor; sie tragen je drei Mundwülste, welche zuerst recht breit und deutlich sind, aber dann immer schmaler und undeutlicher werden und auf der letzten Windung des grossen Stückes sich nur wenig von den Rippen unterscheiden. Zwischen den Varices finden sich auf den ersten Mittelwindungen meist je 4 oder 5 schräge, ziemlich hohe Rippen; später werden diese zahl- reicher, niedriger, und erheben sich von hinten steil, um nach vorn ganz allmählich abzufallen; auf der letzten Mittelwindung sind 25 Rippen und Mundwülste vorhanden, und deren 33 auf der Schlusswindung, ungerechnet natürlich das fehlende Stück der- selben und ein diesem vorhergehendes Stück, welches durch einen verheilten Bruch entstellt ist. Die Rippen stehen, namentlich im Alter, sehr schräg und werden nach der Naht zu wesentlich schwächer und verschwinden unter der Nahtlinie schnell ganz. Die Spindel trägt 2 hohe Falten, von welchen die untere zuletzt mit dem faltenartig umgebogenen, nur wenig schwächeren Spindelrande convergirt. Die Innenlippe ist deutlich verdickt. In der Gestalt gleicht unsere Art einigermaassen der C. bistriata, 2. Muricidae. 109 doch ist die Sculptur wesentlich verschieden; mit C. laevigata hat sie nur eine oberflächliche Aehnlichkeit; Gestalt wie Sculptur und Spindelfalten weichen bedeutend ab. 7. Cancellaria laevigata v. Kornen. Taf. IX, Fig. 7a, b,c,d; Sa, b, ec, d. Cancellaria laevigata v. Korxex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 472. » laeviuscula (non Sowerey) Berrıch pars, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VII, 1556, S. 562, Taf. X [25], Fig. 9. Vorkommen. Unter-Öligocän: Heimstädt, Westeregeln, Wolmirsleben, Osterweddingen, Unseburg, Atzendorf, Löderburg, Calbe a/S., Lattorf; Lethen. Ebenso wie früher BEYRICH, so liegen auch mir von den meisten Fundorten nur vereinzelte Exemplare vor, von Unseburg jedoch 6, von Lattorf noch 17, deren grösstes 19,2"” Länge und 14”m Dicke erreicht. Die eiförmige Schale besteht aus 5 Windungen excl. des niedrigen Embryonalendes von 21/5 glatten, gewölbten Windungen. Die erste Mittelwindung erhält meist 5 starke Spiralen, die unteren meist ziemlich dicht gedrängt, die oberen etwas entfernter von einander und zugleich etwas schwächer. Auf der folgenden Windung schieben sich feinere Linien ein, welche auf der vierten Mittelwindung den primären an Stärke ziemlich gleich werden, während hier sich eine neue Serie feiner Linien einstellt, und von hier an die Zwischenräume zwischen allen Spiralen ein wenig grösser, und diese selbst etwas schwächer werden, so dass nahe der Mündung der grössten Individuen einige 20 Spiralen über der Nahtlinie vorhanden sind; unter derselben, welche etwa in halber Höhe der Mündung liegt, folgt eine ähnliche Sculptur, bei welcher aber nach unten die ca. 12 stärkeren Streifen immer stärker, die mit ihnen hier recht regelmässig alternirenden feineren Linien immer feiner werden. Der untere, kurz umgebogene Theil der Schale trägt noch ca. 6 feinere Linien, ist aber zu einem wesentlichen Theile von der auf der Spindel weit nach aussen ‚ ausgebreiteten Innenlippe bedeckt. Die Windungen sind ziemlich 110 3. Muricidae. stark gewölbt, am stärksten dicht unter der vertieft liegenden Naht, wo sie stark hervorspringen. Die Längssculptur besteht aus recht schräg stehenden Anwachs- g, welche an der unteren Naht resp. Nahtlinie anfangen zu verschwinden und im Alter streifen und Falten, etwa 20 pro Windun schwächer und auch unregelmässiger werden. Von der ersten Mittelwindung an finden sich zwischen diesen Falten breite, rund- liche Anschwellungen, ehemalige Mundränder, in der Regel etwa 3 auf jeder Windung, auf der Schlusswindung auch wohl 4. Die Aussenlippe ist scharf, da sie noch 1— 2" vor diese Verdickung vorspringt, der innen eine Kerbung durch ca. 13 feine Zähnchen entspricht. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet, oben dünn, an der Spindel schwielig verdickt und trägt hier 2 Zähne, von welchen der untere dicht über dem scharfen, umgebogenen Spindelrande liegt, der obere aber weit stärker ist und weit nach aussen reicht. Auf Grund meines reicheren Materials muss ich jetzt unsere Art von der anderen trennen, mit welcher zusammen BEYRICH sie zu ©. laeviuscula gerechnet hatte; die Unterschiede in der Gestalt und Sculptur sind ganz constant, wie ich dies bei €. cras- sistria erwähnt habe. ‘8. (ancellaria quadrata SowERBY var. planistria v. KoENEn. ItaiE IE Ja, Ber Io, @3 De, 1, @ch Can cellaria quadrata Sowerey, Min. Conch. S. 360. » » » Beykıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VIII, S.564, Taf. X [25], Fig. 6. Vorkommen (typisch). Ober-Eocän: Barton. Unter-Oligocän (var. planistria): Lattorf, Unseburg, Wolmirs- leben, Westeregeln; Lethen. Nur von Lattorf liegen etwas zahlreichere Exemplare vor, nämlich 14, welche bis zu 9"" Dicke und 18”® Länge erreichen, wovon die Mündung etwa drei Fünftel einnimmt. Auf das kegelförmige, oben abgestumpfte Embryonalende von 21/, glatten, gewölbten Windungen folgen fast 41/5 Windungen, ° 2. Muricidae. | welche mässig, doch nach unten etwas flacher gewölbt sind und unter der Naht mit hohem Nahtsaum etwas hervorspringen. Die Mittelwindungen tragen 7 oder 8 bis 9 oben abgeplattete Spiralen, welche breiter sind als ihre Zwischenräume, mit Ausnahme der beiden obersten, welche stets schmaler sind und bleiben. Zwischen diese schiebt sich auf der letzten Mittelwindung eine feine Spirale ein, und dann allmählich nach unten fortschreitend je eine gleiche auch zwischen die übrigen Spiralen, so dass an der Mündung solche feine Linien in den breiter gewordenen Zwischenräumen mitunter noch etwas unter der Nahtlinie sichtbar sind. Unter der Naht- linie folgen dann noch 8 oder 9 ähnliche, doch nach unten oft etwas gedrängter stehende primäre Spiralen auf der flachen Wölbung, und etwa 4 schärfere Streifen in etwas grösseren Abständen auf der kurzen Biegung der Schale an dem Ausguss-artigen Kanal. Die Längssculptur besteht aus faltenartigen Anwachsstreifen, welche in den Zwischenräumen der Spiralen deutlicher hervor- treten und als unregelmässige Rippen meist erst auf der Schluss- windung auftreten, auf der zweiten Hälfte derselben sich aber höher aufrichten und wiederholt in grösserer Zahl dicht neben einander liegen, so dass hierdurch blättrige, sehr wenig erhabene, nahe auf einander folgende Mundwülste angedeutet werden. Die Aussenlippe ist scharf und trägt innen etwa 18 schmale Leisten; im Bereich des Nahtsaums ist sie scharf rückwärts, darunter plötzlich nach unten, aber auch bis zur Hälfte ihrer Länge noch etwas nach hinten gerichtet. Die Innenlippe ist mässig verdickt und trägt, etwas entfernt von dem scharf umgebogenen Spindel- rande, zwei schräge, erst weiter nach innen recht deutliche Spindelfalten. BEYRICH giebt für sein ziemlich ausgewachsenes Exemplar von Westeregeln nur 21/g Windungen an. Bei Barton kommt im Thon eine schlankere, im Sand (Higheliff) eine gedrungenere Form unserer Art vor; besonders letztere stimmt mit den unter- oligocänen Stücken zwar in der Gestalt überein, die Spiralen sind aber von Anfang an erheblich schmaler als ihre Zwischenräume, in welche sich sehr bald feine Streifen einschieben, und auf dem oberen Theile der Schlusswindung sind 3 Serien alternirend gröberer 112 2. Muricidae. - und feinerer Streifen, welche trotz ihrer grösseren Zahl weniger gedrängt sind, als bei den unter-oligocänen Stücken; endlich sind die Streifen nicht oben abgeplattet, wie bei diesen. Bei der schlanken Form aus dem Thon, welcher einzelne nord- deutsche Stücke, wie das Fig. 9 abgebildete, noch in der Gestalt ziemlich nahe kommen, sind nun die Spiralen gedrängter und auch deutlich abgeplattet, es schieben sich aber schon zu Anfang der vorletzten Windung gleichzeitig feine Linien ein, welche nahe der Mündung noch bis zu 2 Streifen unter der Nahtlinie reichen; der unterste Theil der Schlusswindung bleibt frei davon. Wenn hierin also eine gewisse Uebereinstimmung vorhanden ist, so sind dafür auf den letzten beiden Windungen die Anwachsstreifen zu ziemlich regelmässigen Rippchen ausgebildet, welche durchschnittlich etwa 2/; des Abstandes der Hauptspiralen haben und eine zierliche Granulirung aller Spiralen bewirken. Die unter-oligocänen Vorkommnisse möchte ich nach allem diesem von den englischen nicht ganz trennen, will sie aber doch als besondere Form var. planistria unterscheiden. 9, Cancellaria erassistria v. KoENENn. Taf. VIII, Fig. 6a, b,c; 7a, be,d. Cancellaria laeviuscula (non Sowzrey) Bereich pars, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, S. 562, Taf. X [25], Fig. 7, 8. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Helmstädt. Von den meisten Fundorten kenne ich nur ein oder doch nur wenige Exemplare, von Lattorf deren 16, welche mit BEYRICH’s Abbildung ]. c. ziemlich gut übereinstimmen. | Das grösste derselben besteht aus 5 Windungen excl. des niedrigen, kegelförmigen, oben abgestumpften Embryonalendes von 3 glatten, gewölbten Windungen und hat 10,5"” Dicke und 12” Länge, wovon reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Mittelwindungen sind flach gewölbt, springen aber unter der ver- tieften Naht nicht unbedeutend hervor und tragen meist 6 breite 2. Muricidae. 118 Spiralstreifen, von welchen die 4 unteren zuerst durch ganz schmale, die 3 oberen durch etwas breitere Zwischenräume von einander getrennt sind. Auf der dritten und vierten Mittelwindung werden diese Zwischenräume indessen breiter resp. ebenso breit wie die Streifen, und es schieben sich dann feine Linien ein, während über der Naht oft noch eine siebente Spirale sichtbar wird. Auf dem obersten Theile der Schlusswindung wird nahe der Mündung häufig noch eine dritte Serie ganz feiner Linien sichtbar; alle Spiralen sind hier aber erheblich verflacht. Unter der Nahtlinie, welche über der Mitte, etwa in °/; der Höhe der Schlusswindung liegt, folgen dann noch auf den übrigen ?/,; ca. 9 ähnliche, pri- märe, doch etwas gedrängtere und oft etwas rauhere Streifen, mit feineren alternirend, oder diesen an Stärke gleich werdend. Etwa 5 noch rauhere Streifen, mit feinen abwechselnd, bedecken dann die kurze Umbiegung der Schlusswindung und de Aussen- lippe unter dem Kanal- Ausguss. Die Längs-Sculptur besteht aus etwas unregelmässigen, schrägen, faltigen Längsrippen, welche auf den ersten Mittel- windungen etwa ebenso weit oder etwas weiter von einander entfernt sind, als die primären Spiralen, und deren Zahl zuerst etwa 20 bis 25 pro Windung beträgt, später gegen 30. Auf der Schlusswindung gehen sie in unregelmässige, faltige Anwachsstreifen über, welche sich immer schräger stellen, zur Naht stark vorgebogen sind und unter der Nahtlinie anfangen undeutlicher zu werden. Bei grossen Individuen bildet sich unten ein mehr oder minder weiter Nabel aus, indem die Spindelplatte zuerst schwielig verdickt wird und später sich loslöst; hierdurch wird auch eine schrägere Stellung der Aussenlippe bedingt. Die Varices sind meist flach, rundlich-wulstig; auf den ersten 3 Mittelwindungen fehlen sie gewöhnlich ganz, dann folgen auf der vierten oft 2 im Abstand einer halben Windung, und dann mehrere in kurzen Abständen; bei grossen Exemplaren ist meist eine Verdickung aussen nicht zu erkennen; der Mundrand ist scharf und glatt, und ca. 1””® weit nach innen sieht man eine Anschwellung, auf welcher 10 bis 12 schmale, scharfe Spiralleisten beginnen. Abh. X, 1. 8 114 2. Muricidae. Die Innenlippe ist bei manchen Exemplaren ziemlich stark verdickt und oben weit ausgebreitet und trägt auf ihrem unteren Theile, der Spindelplatte, nahe dem scharfen, umgebogenen Spindel- rande zwei ziemlich gleich starke Spindelfalten. Diese reichen nicht soweit nach aussen, wie bei C. laevigata, welche sich ausser- dem durch gedrungenere Gestalt, feinere, früher vermehrte Radial- sculptur, weit früheres Auftreten der Varices, schräger stehende Rippen etc. und Fehlen des Nabels unterscheidet. 10. Cancellaria rhombea v. KoENEN. Taf. VIII, Fig. 1a, b, c, d; 2a, b, ce, d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. 11 meist gut erhaltene Exemplare von Lattorf unterscheiden sich von (€. quadrata Sow., mit welcher sie auf den ersten Blick wohl verwechselt werden könnten, doch durch weit gröbere Sculptur, bauchigere Schlusswindung, schiefere Gestalt und die Spindelfalten sehr bedeutend. Die grössten Stücke bestehen aus 5 Windungen excl. des stumpfen Embryonalendes von 21/3 glatten, gewölbten Windungen und erreichen 9,2”” resp. 10”® Dicke und 18”" resp. 17”® Länge, wovon über die Hälfte resp. fast drei Fünftel auf die Mündung kommen. Die erste Mittelwindung ist zuerst ganz flach gewölbt, bekommt aber bald einen deutlichen, auch später bleibenden Ab- satz unter der Naht und trägt etwa 6 oder 7 dicke, erhabene, gedrängte Spiralen, deren oberste die Kante des Absatzes bildet und von der Naht und dem später sich ausbildenden Nahtsaum sich etwas entfernt. Am Schluss der ersten und auf der zweiten Mittelwindung werden die Zwischenräume zwischen den Spiralen allmählich breiter, so dass beide etwa von der dritten Mittel- windung an ziemlich gleich breit sind, und auf der vierten Mittel- windung schiebt sich eine Serie feinerer Spiralen ein, und zwischen diesen und den primären erscheinen auf dem obersten Theile der Schlusswindung nahe der Mündung mitunter noch ganz feine Linien. 2. Muricidae. 115 Die erste Mittelwindung steht oft etwas schief zur Axe der Schale und ragt höher über die Naht heraus, als die folgenden, so dass auf diesen gewöhnlich nur 5 oder stellenweise nur 4 von den primären 6—7 Spiralen sichtbar sind. Unter den 5 Streifen folgen auf der Schlusswindung, wo die Nahtlinie etwas über der Mitte liegt, noch 13 ähnliche, aber nach unten etwas schwächer werdende primäre Spiralen, mit feineren abwechselnd, bis zu dem unteren Ende der Schale resp. bis zu deren kurzer Umbiegung unter dem Ausguss-artigen Kanal. Der schmale Platz bis zur Innen- lippe trägt dann noch etwa 3 rauhe, schräge Streifen. Die Spiralen werden gekreuzt durch in der Jugend wenig, im Alter etwas mehr schräg nach unten und hinten verlaufende Längsrippen, welche auf den ersten Mittelwindungen etwas näher oder ebenso weit von einander stehen, als die primären Spiralen, aber feiner sind; später, besonders auf der Schlusswindung, gehen sie mehr in Falten und unregelmässige Anwachsstreifen über, so dass oft in der Nähe der Mündung die Spiralen dadurch einfach rauh erscheinen. Unter der Nahtlinie fangen sie immer an zu verschwinden. Die Mundwülste liegen stets etwas von der scharfen Aussen- lippe entfernt und erscheinen auf den letzten 2—2!/, Windungen mehr wie breite, rundliche Anschwellungen der Schale, kenntlich besonders durch das Fehlen der Längsrippen. Innen trägt die Aussenlippe etwa 0,5" bis 1”” nach innen in ziemlich gleichen Abständen 14 oder 15, bei kleineren Individuen nur 13 schmale Zähnchen, welche bis in die Mitte des Kanals reichen, also weiter nach unten, als dies sonst der Fall zu sein pflegt. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet, besonders oben, und deutlich verdickt, besonders unten, wo sie sich so erhebt, dass fast ein Nabel gebildet wird. Sie trägt hier zwei scharfe Spindel- falten in gleichen Abständen von einander und von dem zahnartig umgebogenen Spindelrande Etwas höher trägt die Innenlippe ganz aussen meist noch einen Knoten. Ein wenig nach innen sind die Spindelfalten auffallend erniedrigt, so dass eine gewisse Aehn- _ lichkeit vorhanden ist mit der Abplattung der Spindel bei den Gattungen Littorina und Purpura. | g* 116 2. Murieidae. ll. Cancellaria bistriata v. KoENEN. TSV RP. 9a,b, 6, d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unseburg. Es liegen 2 Stücke von Calbe a/S., 4 von Unseburg und 10 von Lattorf vor. Diese haben bis zu 41/, Windungen excl. des niedrigen Embryonalendes von 21/5 glatten, gewölbten Win- dungen und erreichen 9”” Durchmesser und 13,6"" Länge, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Nicht selten ist die Gestalt etwas gedrungener, selten schlanker. Die Mittel- windungen springen unter der Naht etwas hervor und sind mässig, aber, besonders im Alter, oben stärker als nach unten zu gewölbt; sie tragen in der Regel 6 breite, oben abgeplattete Spiralstreifen, welche durch weit schmalere, tiefe Furchen von einander getrennt sind. Der unterste Streifen verschwindet auf den letzten Mittel- windungen mitunter unter der Naht. Die oberste, dicht unter der Naht befindliche Spirale ist oft etwas schwächer, als die übrigen; die Furchen sind auch auf der Schlusswindung noch nicht halb so breit, wie die Streifen. Diese erhalten auf der letzten Mittel- windung oben je eine schmale Furche, und zwar die oberen zuerst, aber gewöhnlich nicht in der Mitte, sondern etwas unterhalb der- selben, so dass beim tiefer Werden und schliesslich auch breiter Werden dieser Furchen die Spiralen in je 2 gespalten werden, und zwar meist in eine etwas breitere obere und eine etwas schmalere untere. Selten und nur in einzelnen Zwischenräumen schieben sich auf der Schlusswindung oder der letzten Mittelwindung feinere Streifen ein. Unter der Nahtlinie folgen auf der ziemlich gleich- mässig gewölbten Schlusswindung noch bis an deren kurze Umbiegung am Kanal gewöhnlich 9 primäre Spiralen, seltener eine mehr oder weniger, aber nur die obersten derselben gleichen an Breite den zuerst erwähnten und spalten sich im Alter; die übrigen werden nach unten zu immer schmaler, und ihre Zwischenräume immer breiter, so dass diese unten mehr als 2 Mal so breit als die Streifen sind. Unter dem Kanal liegen bis zur Spindelplatte noch etwa 4 rauhe, gedrängtere Streifen. 2. Muricidae. 117 Die ersten Mittelwindungen besitzen eine zierliche Gitter- Sculptur, indem die Spiralen über schräge, ziemlich regelmässige Längsrippen fortlaufen, welche von Mitte zu Mitte etwa so weit von einander entfernt sind, wie die Spiralen, aber faltenartig nach hinten weit steiler abfallen als nach vorn. Auf der letzten Mittel- windung fangen sie an, immer unregelmässiger und schräger zu werden, und auf der Schlusswindung biegen sie sich nach der oberen Naht stark nach vorn und verschwinden bald unter der Nahtlinie. Auf dem ersten Drittel der ersten Mittelwindung sind die Rippen recht schmal und hoch und weiter von einander ent- fernt, auch erscheinen sie etwas später als die Spiralen. Nach diesem ersten Drittel findet sich der erste alte Mundrand, und folgen Varices dann ziemlich regelmässig in Abständen von circa 1/;, Windung; erst auf der Schlusswindung grosser Individuen pflegt der Abstand kleiner zu werden, so dass hier ein Mundwulst mehr Platz findet. Dieselben sind meist rundlich, oft wenig höher als die Rippen, aber erheblich breiter. Die Aussenlippe trägt etwas nach innen meist 9, mitunter bis zu 14 verhältnissmässig sehr schwache Zähnchen. Die Innenlippe ist mässig weit aus- gebreitet und oben wenig verdickt, unten etwas mehr, und trägt hier 2 schräge Spindelfalten, welche etwa doppelt so weit von einander entfernt sind, als die untere derselben von dem um- gebogenen Spindelrande, der mit ihr zuletzt convergirt. 12. Cancellaria evulsa SOLANDER sp. Taf. X, Fig. 1a, b, c,d; 2a, b,c,d; 3a, b,c. var. minor Fig. 4a, b, c, d. Cancellaria evulsa So. sp. Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, S. 556, Taf. XVII [26], Fig. 2-5. » » » v. Koznxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 472. » » » » Mittel-Oligocän S. 19. » » » » Mioeän I, S. 24. » Een» Speyer, Cassel S. 97, Taf. XI, Fig. 1—4. » » » » Detmold S. 18. » » » SANDBERGER, S. 257, Taf. XX, Fig. 4. - » » » Kocn und Wırchmans, Mecklenbg. Archiv 1872, S. 86. » » » v. Kossen, Quart. Journ. Geol. Soc. 1864, S. 100. 118 2. Murieidae. 'ancellaria evulsa Sow. sp. Drsmayes, Anim. sans Vert. III, S. 104, Coqu. Foss. II, S. 503, Taf. LXXIX, Fig. 27, 28. » » » ScHrEIBER, Progr. d. Realgymn. zu Magdeburg 1884, S. 20. Vorkommen. Ober-Eocän: Barton; Auvers, Ver, La Guepelle etc. Unter-Oligocän: Helmstädt, Osterweddingen, Westeregeln, Wolmirsleben, Unseburg, Atzendorf, Löderburg, Calbe a/S., Lattorf; Lethen, Vliermael etc.; Brockenhurst. Mittel- und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Während BEYRICH nur bis zu 15,7”® lange und 10” dicke Exemplare aus dem norddeutschen Tertiärgebirge besass, haben meine grössten Stücke von Lattorf bei je 24"" Länge eine Dicke von 17”” resp. 15,5”” und bestehen aus 5 Windungen, ungerechnet das niedrig-kegelförmige, oben etwas abgeflachte Embryonalende von 21/, bis 3 glatten, gewölbten Windungen. Meine Exemplare der anderen Fundorte sind freilich sämmtlich erheblich kleiner, nur von Barton selbst habe ich Stücke von 23"® Länge und 15"® Dicke, welche sich in etwas durch wesentlich stärker ge- wölbte Windungen und kleinere Schlusswindung, durch kleineres Embryonalende und durch rauhere Spiralsculptur mehr oder minder -unterscheiden, darin aber doch selbst so varliren, dass ich eine Abtrennung in verschiedene Arten für beide Vorkommnisse nicht für räthlich halte; andernfalls müsste man C. evulsa überhaupt in eine noch grössere Zahl von einzelnen Formen zerlegen. Diese grössten, typischen Stücke der var. vera BEYR. waren bei Lattorf nicht häufig; sie haben auf den Mittelwindungen 4 Spiralen oder lassen über der Naht wohl noch eine fünfte sehen. Nur auf der ersten Mittelwindung, wo diese !/3 bis 1/g, Windung früher als die Rippen erscheinen, sind sie etwa ebenso breit, wie ihre Zwischenräume, werden aber schnell weit schmaler. Feine Streifen schieben sich meist auf der zweiten oder dritten Mittelwindung ein, und dann bald auch eine dritte Serie, doch wird diese auf der Schlusswindung oft recht undeutlich. Unter der Nahtlinie folgt hier noch eine ähnliche, aber etwas rauhere und meist etwas ge- drängtere Sculptur mit 8 oder 9 primären Spiralen bis unter die 2. Muricidae. 119 kurze Umbiegung der Schale unter dem Ausguss-artigen Kanal. Die Mittelwindungen, ausgenommen die erste, besitzen gewöhnlich 3 verdickte Mundwülste, die Schlusswindung häufig deren vier. Zwischen je 2 Mundwülsten, abgesehen von den letzten, liegen gewöhnlich 4 oder 5 scharfe, hohe Längsrippen. Die Aussenlippe trägt innen gewöhnlich 11 Zähnchen, aber auch wohl 12 oder nur 10. Die Innenlippe ist ziemlich weit ausgebreitet, aber dünn. Die Spindelfalten werden erst weit nach innen recht scharf und hoch, und die etwas stärkere untere ist hier fast eben so nahe der oberen, wie dem scharf umgebogenen Spindelrande, mit welchem sie in der Mündung convergirt. Von den übrigen Fundorten habe ich immer nur wenige und zugleich weit kleinere Exemplare. Was BEYRICH als var. minor von Osterweddingen etc. anführte, ist von der Hauptform wohl nicht scharf zu trennen, jedoch ist es öfters recht schwierig, Derartiges und unvollkommen erhaltene Jugendformen der verwandten, von mir beschriebenen Arten, wie C. rugosa, C. tumida, C. tumescens genau aus einander zu halten. Von C. evulsa unterscheidet sich BEYRICH’s var. postera aus dem Mittel- und Ober-Oligocän gerade durch solche Abweichungen in der Spiralsculptur, die ich für lokale ansehen möchte; die secun- dären Spiralen sind stärker entwickelt und werden den primären auf der Schlusswindung oft ganz gleich, und hier sind dann ge- wöhnlich noch zwei Serien feinerer Streifen vorhanden, und die Zwischenräume zwischen den Streifen sind besonders bei den Vor- kommnissen aus dem Rupelthon ziemlich schmal. In Bezug auf die Gestalt ist zu bemerken, dass die Vorkommnisse des Rupel- thons von Hermsdorf und grossentheils auch die von Kupelmonde, Boom etc. erheblich gedrungener sind, als die echte Ü. evulsa, dass dieser dagegen die ober-oligocänen Vorkommnisse oft voll- ständig gleichen. Von den Formen des Pariser Beckens scheinen die von Auvers am besten mit der von Barton übereinzustimmen. Die von Ver, La Gu£pelle ete. sind meist ungewöhnlich schlank, haben deut- licher hervorragenden Kanal, schwächere und zahlreichere Rippen, welche sich auf der Schlusswindung in unregelmässige Falten 120 2. Muricidae. verwandeln, und die secundären Spiralen, welche sich in der Regel erst am Anfang der dritten Mittelwindung einstellen, werden be- reits am Ende derselben den primären Streifen an Stärke ziemlich gleich, und diese sämmtlichen schmalen Streifen werden auf der Schlusswindung durch mindestens 4 bis 6 mal so breite Zwischen- räume von einander getrennt. Die mit zahlreichen feinen Spiralen bedeckte (©. subevulsa D’ORB. der Sables inferieurs ist vermuthlich mit der (©. laeviuscula Sow. des London-Thons zu vereinigen, von welcher sie sich nur zum Theil durch feinere und zahlreichere Rippen und gedrungenere Gestalt unterscheidet. 15. Cancellaria rugosa v. KoENENn. Taf. X, Big.'8a,b,e. Tat XxT, Big. 7a, b; 8a, b, ec, 102,b, e.d; Maspge: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Westeregeln, Helmstädt. Von Lattorf habe ich noch über 20, von Unseburg 10.und von Westeregeln 6 grössere und kleinere Exemplare, von Atzendorf und Helmstädt je 3 kleinere, von Calbe a/S. nur eins, das Taf. XI, Fig. 11 abgebildete; dasselbe ist das grösste von allen und erreicht bei knapp 5 Windungen excl. Embryonalende 10,3”" Dicke und 15,5 ®” Länge, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Die grösseren Exemplare von Lattorf haben reichlich 4 Windungen excel. des Embryonalendes und bei ca. 7,6””® Dicke eine Länge von ca. 12,5”"", wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Mittelwindungen sind mässig gewölbt und springen unter der Naht etwas vor. Ungewöhnlich häufig sind die grösseren Exemplare durch bei Lebzeiten erlittene und verheilte Brüche deformirt und erscheinen dann noch stärker knotig und runzelig, als dies schon durch die starken Mundwülste der Fall ist. Das niedrige, oben abgerundete Embryonalende besteht aus knapp 21/, glatten, gewölbten Windungen; hinter diesen erscheinen 5 ziemlich dicht stehende Spiralen und gleich darauf schräge 2. Muricidae. 121 Längsrippen und 1/3 Windung später der erste dicke Mund- wulst. Derartige Mundwülste folgen dann ziemlich regelmässig je /s Windung, seltener einmal !/, Windung, auf der Schluss- windung auch wohl nur ca. !/ Windung von einander entfernt, und sind ungewöhnlich dick und hoch. Die Spiralen, von welchen die beiden obersten ein wenig schwächer sind, als die 3 unteren, nehmen nur wenig an Dicke zu, so dass sie auf der zweiten Mittelwindung etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume sind, und in diese, mindestens in die oberen, schiebt sich meist erst am Ende der folgenden Windung eine Serie feiner Streifen ein, welche auf der Schlusswindung durch erheblich breitere (2 bis 3mal so breite) Zwischenräume von den primären Streifen getrennt sind. Unter der Nahtlinie, welche etwa in der Mitte der Aussenlippe liegt, folgen noch etwa 7 ähnliche primäre Streifen, wechselnd mit secundären, bis unter den ganz kurzen, verhältnissmässig deutlichen Kanal. Selten finden sich einzelne feine, tertiäre Spiralen auf der Schlusswindung ein. In den Intervallen zwischen je zwei Mundwülsten, also auf ca. !/; Windung, finden sich ge- wöhnlich 4 oder auch 3 oder 5 Längsrippen; falls die Intervalle grösser oder kleiner werden, entsprechend mehr oder weniger. Die ersten Rippchen hinter dem Embryonalende sind ganz dünn und lamellös; später werden sie höher und dicker, mindestens halb so dick, wie ihre Zwischenräume, krümmen sich mehr oder weniger und biegen sich oft oben an der Naht sehr stark vor, ähnlich wie die Mundwülste. Auf der ziemlich gleichmässig ge- wölbten Schlusswindung verschwinden sie allmählich nach der kurzen Umbiegung der Schale unter dem Kanal. Die Aussenlippe ist stark nach aussen und ein wenig innen verdickt und trägt hier etwa 10 schmale Zähnchen, welche nach der Naht wie nach dem Kanal zu gedrängter stehen und sich näher an beide heranziehen, als dies bei den meisten anderen Arten der Fall zu sein pflegt. Die Innenlippe ist oben sehr wenig verdickt, oft gar nicht erkennbar, unten an der Spindel etwas schwielig, so dass sie dann wohl mit der wulstigen Spindel eine Nabelgrube begrenzt, und trägt zwei dicke, weit nach aussen reichende Spindelfalten, von welchen die untere ein wenig schwächer 122 2. Muricidae. und von der oberen nach innen etwa eben so weit entfernt ist, als von dem recht scharf umgebogenen Spindelrand, welche nach der Mündung zu sich ihr aber bis auf etwa ?/; der früheren Ent- fernung nähert. Die Mundöffnung gleicht einem Kreisausschnitt, welcher ein Drittel des Kreises oder etwas mehr enthält. Durch geringere Grösse, flacher gewölbte Windungen, ab- weichende Spiralsculptur und kleinere Mündung unterscheidet sich unsere Art deutlich von der ächten C. evulsa, mit welcher sie sonst nahe verwandt ist. Bei jungen Exemplaren sind diese Unterschiede freilich oft nicht sonderlich kenntlich, zumal da ©. evulsa ja selbst erheblich variirt. Von Westeregeln liegen mir 2 grössere und 4 kleinere Exemplare vor, welche durch zum Theil schlankere Gestalt einen Uebergang von C. rugosa zu C. nitens BEYR. anbahnen, aber flacher gewölbte Windungen haben, ferner, in der Sculptur ihnen gleichend, ein grösseres Stück von Lattorf, welches sich in der schlanken Gestalt an C. nitens anschliesst, aber ebenfalls durch geringere Wölbung der Windungen abweicht und sich hierdurch, sowie durch die wulstigen Varices an (©. rugosa anschliesst. Ein Unterschied von dieser ist für die erwähnten Exemplare, ab- gesehen von der z. Th. schlankeren Gestalt, wesentlich darin zu suchen, dass sich secundäre Spiralen schon am Schluss der zwei- ten Mittelwindung einstellen (zuerst auf dem oberen Theile der- selben), welche auf dem oberen Theil der Schlusswindung den primären Streifen fast gleich werden, und hier in ihren Zwischen- räumen zum Theil noch tertiäre Streifen erhalten. Das Stück von Lattorf ist 7”® dick und 13,3”® lang, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Es liegen aber auch von Lat- torf, Unseburg u. s. w. Exemplare vor, welche in der Gestalt den abgebildeten von Lattorf gleichen und sich von ihnen nur durch eine ähnliche Spiral-Sculptur unterscheiden, wie die oben erwähn- ten von Westeregeln u. s. w. Einer zweiten Varietät gehören 2 verhältnissmässig gedrungene Exemplare von Lattorf an, bei welchen die primären Spiralen verhältnissmässig stark sind, und erst auf der Schlusswindung sich feine secundäre Streifen einschieben. 2. Muricidae. 123 14. Cancellaria tumescens v. KoENnEN. aroRe Rio alab,rch 6a, b, ca Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg. Von Lattorf und Calbe a/S. habe ich je ein grösseres Exemplar ausser einigen kleinen, von Löderburg ein kleines, von Unseburg ein grösseres und 6 kleine, von Atzendorf 4 kleine. Das grössere Stück von Lattorf ist ein wenig grösser und frischer erhalten wie das von Calbe, mit dem es gut übereinzustimmen scheint; es besteht aus 41/} mässig gewölbten Windungen excl. des niedrig-kegelförmigen, oben abgerundeten Embryonalendes von reichlich 2 glatten, gewölbten Windungen, und hat 9”" Dicke bei 15”® Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Windungen sind oben am stärksten gewölbt und springen deshalb deutlich unter der Naht vor. Mit Beginn der ersten Mittelwindung finden sich 5 äusserst feine aber scharfe Spiralen ein, welche erst ?/; Windung später, hinter dem ersten Mundwulst, deutlicher und etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume werden; gleich darauf beginnt eine Serie feinerer Streifen sich einzuschieben, welche auf der Schlusswindung ziemlich ebenso stark werden, wie die primären. Am Schluss der dritten Mittelwindung schieben sich dann zuerst oben, später auch unten noch tertiäre feine Streifen ein, welche auf der Schlusswin- dung durchschnittlich ebenso breit sind, wie die Zwischenräume, so dass diese also fast durchweg schmaler sind, als die secun- dären und primären Streifen. | Die Mundwülste unterscheiden sich von den Rippen mehr durch grössere Breite, als durch ihre Höhe, namentlich auf den Mittelwindungen; auf der Schlusswindung befinden sich deren 4, auf den letzten Mittelwindungen anscheinend je 3. Dieselben stehen, ebenso wie die schmalen, hohen Rippen auf den Mittel- windungen deutlich schräg und sind ein wenig gekrümmt, nach der oberen Naht aber stark vorgebogen; auf der Schlusswin- dung werden die Rippen und die Mundwülste wesentlich stärker gekrümmt, indem sie nach oben zu erheblich schräger stehen, nach 124 2. Muricidae. der Nahtlinie hin sich aber mehr gerade biegen und unterhalb derselben unter Abnahme an Stärke fast gerade verlaufen, um erst nahe dem Kanal sich wieder etwas rückwärts zu biegen, indem sie in wellige Falten übergehen. Unter der Nahtlinie, welche etwa die Mitte der Aussenlippe trifft, ist die Schlusswindung stärker gewölbt und dann ein wenig eingesenkt, so dass der Kanal, wenn auch sehr kurz, doch deutlich hervorragt. Die Zahl der Rippen, die Mundwülste eingerechnet, beträgt bei den zwei grossen Exem- plaren je 13 oder 14 pro Windung, bei dem von Lattorf in der Jugend 15. Die Innenlippe ist oben mässig weit ausgebreitet und ziem- lich stark verdickt. Die schwielige Spindelplatte trägt 2 rundliche, erst weiter nach innen recht hoch werdende Falten, deren untere etwas schwächer und von der oberen etwas weiter entfernt ist, als von dem scharf umgebogenen Spindelrande, welcher in der Mündung sich ihr noch mehr nähert. Die Aussenlippe springt vor dem letzten Mundwulst etwas vor und trägt innen 10 schmale, nach unten etwas gedrängter stehende Zähnchen. Von Unseburg habe ich ein noch etwas grösseres Stück von reichlich 10”® Durchmesser und 20”” Länge, wovon etwas weniger als die Hälfte auf die Mündung kommt; dasselbe ist schlanker, als die eben beschriebenen Stücke und besitzt fast noch eine Windung mehr, doch ist die Gewindespitze angewittert und die Aussenlippe beschädigt. Die Sculptur ist ziemlich ähnlich, doch fangen die secundären Spiralen erst auf der zweiten Mittelwindung an zu erscheinen und tertiäre erst auf dem oberen Theile der vierten, und auf der Schlusswindung sind die Zwischenräume zwischen den Spiralen verhältnissmässig etwas breiter; endlich sind die Mund- wülste etwas breiter und dicker resp. deutlicher, und auf der Schlusswindung finden sich deren 4, auf den Mittelwindungen ziemlich regelmässig 3. Diese Unterschiede sind jedenfalls nicht bedeutend genug, als dass dieses Stück nicht als Varietät von C. tumescens gelten dürfte. Die kleineren Exemplare von Lattorf und den übrigen Fund- orten haben sämmtlich etwa eine Windung weniger als die grossen. 3. Muricidae. 125 15. Cancellaria tumida v. KoEnEn. las ID, das Ele), 108 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von Lattorf habe ich zwei schöne Exemplare von über 5 Windungen excl. des rundlichen Embryonalendes von 21/, glatten, gewölbten Windungen. Dieselben haben 12,5”” resp. I1”m Dicke bei 22"m resp. 20,5"® Länge, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Windungen sind nur mässig gewölbt, abgesehen von einer rundlichen Vor- und Aufbiegung unter der Naht, welche auf den ersten Mittelwindungen sich auf und über einer stumpfen Kante resp. über der obersten primären Spirale entwickelt. Dies erste Drittel der ersten Mittelwindung trägt 5 schmale Spiralen, deren oberste hier noch den Nahtsaum bildet, und sehr feine, schräge Lamellen; dann folgt ein flacher Mundwulst, hinter welchem die oberste Spirale sich weiter von der Naht entfernt und dann eine stumpfe Kante bildet. Die 5 Spiralen sind von hier an und auf der zweiten Mittelwindung durchschnittlich eben so breit, wie ihre Zwischenräume; diese sind unten etwas schmaler, oben etwas breiter, als die Rippen. Das grössere Stück zeigt aber auf der zweiten Mittelwindung einen schrägen, verheilten Bruch, hinter welchem an Stelle der 5 Spiralen deren nur 4 auf- treten in entsprechend grösseren Abständen. Die Mundwülste werden bei dem grösseren Stück auf den beiden letzten Win- dungen von den Rippen deutlicher unterscheidbar durch grössere Höhe und Breite. Es sind hier deren 8 vorhanden; weniger deutlich sind sie auf dem kleineren Exemplar, welches auf den letzten 11/4 Windungen 5 Mundwülste trägt. Der untere Theil der Schlusswindung ist wesentlich stärker gewölbt, als der obere. Am Ende der zweiten Mittelwindung fangen feinere Spiralen an sich einzuschieben, welche an Stärke bald zunehmen und nahe der Mündung den primären Streifen nicht mehr viel nachgeben. Auf dem oberen Theile der Schlusswindung resp. bei dem grösseren Exemplare schon auf der vorhergehenden Windung fangen ganz feine tertiäre Streifen 126 2. Muricidae. an sich einzuschieben. Unter der Nahtlinie, welche die Mitte der Aussenlippe trifft, folgen auf der Schlusswindung noch 6 ähnliche primäre Streifen, welche indessen grössere Abstände erhalten, besonders nach unten, und selbst schwächer werden, ebenso wie die secundären Streifen. Auf den letzten 3 Windungen zeichnen sich alle etwas dickeren Spiralen dadurch aus, dass sie oben abgeplattet und ziemlich scharfkantig und dabei im All- gemeinen schmaler als ihre Abstände sind, auch von den feinsten tertiären Streifen. Unter dem Kanal liegen dann noch 5 ziemlich dicke Streifen mit breiten Zwischenräumen. Die feinen, schrägen Längsrippen der ersten Mittelwindung werden allmählich stärker, so dass sie am Schluss der zweiten etwa den primären Spiralen gleich kommen, auf der dritten aber schon wesentlich stärker sind; auf der letzten halben Windung des grösseren Exemplares werden die Rippen jedoch unregelmässiger und mehr faltenartig. Unter der Nahtlinie biegen sie sich auf der Schlusswindung ebenso wie die Mundwülste mehr gerade nach unten und verflachen sich immer mehr, so dass sie am Kanal ganz undeutlich sind. Den Mund- wülsten gleichen sie auch darin, dass sie unter der Naht bis zur obersten primären Spirale scharf rückwärts gerichtet sind, von hier an aber erheblich weniger. Die Innenlippe ist oben nur wenig verdickt und ausgebreitet; unten trägt sie 2 weit nach aussen reichende, aber verhältnissmässig schwache und erst weit nach innen höher werdende Spindelfalten, deren untere von der oberen etwa ebenso weit entfernt ist, als von dem weit stärker faltenartig umgebogenen Spindelrande. Der Kanal ist ganz kurz, aber deut- lich begrenzt. Die Aussenlippe ist bei dem kleineren Stücke defect; bei dem grösseren springt sie vor dem letzten verdickten Wulst noch ca. 3"® vor und trägt ebenso weit nach innen 12 schmale Zähnchen. Die Mundöffnung ist rhombisch. 16. Cancellaria lima v. KoEneEn. Taf. XT, Big. 1a, b,c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Von 2 vorliegenden Exemplaren von Lattorf ist das grössere 11" dick und 18”® Jang, ist aber etwas angewittert und beschä- 2. Muricidae., 127 digt, das kleinere ist wohl erhalten und hat 9,6%" Dicke bei 15,5mm Länge, wovon 9”" auf die Mündung kommen. Das einzige Stück von Calbe a/S. hat etwa eine Windung weniger. Die Schale besteht aus nahezu 4'/; Windungen excl. des niedrigen, abgerundeten Embryonalendes von 2 glatten Win- dungen. Auf der ersten halben Mittelwindung erscheinen, ganz allmählich deutlicher werdend, 5 niedrige, rundliche Spiralen, welche von der oberen Naht etwas entfernt bleiben. Auf den folgenden 2/; Windungen, bis zum ersten verdickten Mundwulst, zieht sich die unterste Spirale unter die Naht, und es entwickelt sich dafür ein schmaler Nahtsaum und auf diesem eine oberste Spirale, welche von den übrigen ein wenig weiter entfernt ist und bleibt, als diese untereinander; diese sind immer noch reichlich so breit, wie ihre Zwischenräume, in denen aber schon feine, secundäre Streifen sichtbar werden. Zwischen dem ersten, zweiten und dritten Mund- wulst liegt je etwa eine halbe Windung; die folgenden 7 Mund- wülste sind je etwa ?/; Windung von einander entfernt. Nach dem ersten Mundwulst entfernt sich die oberste Spirale weiter von der Naht und bildet allmählich eine stumpfe Kante, über welcher die sonst nur mässig gewölbten Windungen deutlich unter der Naht vorspringen. Auf der letzten Mittelwindung werden die primären Spiralen schmaler als ihre tiefen Zwischenräume, in welchen die secundären Streifen recht schmal und ungewöhnlich niedrig geblieben sind, und es schieben sich bei den kleineren Exemplaren meist noch ganz feine, tertiäre Linien ein, von welchen freilich an dem grösseren auch auf der Schlusswindung so gut wie nichts zu sehen ist. Auf der ziemlich gleichmässig gewölbten Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie bis auf die kurze Umbiegung der Schale unter dem wenig hervortretenden, Ausguss-artigen Kanal noch 10 ähnliche primäre Spiralen, mit secundären und (bei dem kleineren Stück) tertiäiren abwechselnd, doch sind die obersten primären etwas schwächer und weniger weit von einander entfernt und die untersten primären ein wenig stärker. Während aber bei dem grösseren die Abstände der primären Spiralen im Uebrigen ziem- lich gleich sind, und die Sculptur dadurch recht regelmässig wird, 128 3. Muricidae. sind bei dem kleineren die Abstände zwischen der vierten, fünften und sechsten, sowie zwischen der achten und neunten geringer, und der zwischen der sechsten und siebenten grösser, und in diesem liegen 2 secundäre und 3 tertiäre Streifen, und die secundären Streifen zwischen den obersten primären sind stärker als die übrigen. Besonders auffällig ist, dass die primären und die untersten secundären Spiralen gleichsam zweitheilig sind, indem sie in der Mitte je eine Reihe von eingestochenen Punkten oder von kurzen Schlitzen tragen; besonders deutlich ist dies, wohl in Folge der weniger frischen Erhaltung, bei dem grösseren Exemplare. Die Mundwülste sind rundlich und breit bei dem kleinen, schmaler und höher bei dem grösseren Stück. In den Intervallen zwischen denselben finden sich meist 7 oder 8 Längsrippen, bei grösseren Intervallen auch 10 oder 11; die Längsrippen sind schmal, hoch, aber dicker und etwas weiter von einander entfernt, als die primären Spiralen, welche durch sie ziemlich regelmässig hoch erhoben werden. Die Rippen laufen unter der oberen Naht ziem- lich schräg nach hinten, fangen aber über der unteren Naht resp. über der Nahtlinie gewöhnlich an sich mehr nach unten zu biegen und laufen auf dem unteren Theile der Schlusswindung ziemlich gerade nach unten, werden aber bis zum Kanal allmählich schwächer. Die Mundwülste laufen ihnen im Allgemeinen parallel, sind aber nach oben noch weit stärker vorgebogen und auf dem unteren Theile der Schlusswindung weit stärker zurückgebogen. Die aussen blätterige Aussenlippe springt vor den letzten Mundwulst noch 1,5"” vor und trägt innen ebenso weit zurück 11 rundliche Zähnchen. Der grössere, untere Theil des scharfen Mundrandes ist deutlich nach aussen und nach unten ausgebogen. Die Mund- öffnung ist etwa vergleichbar einem Kreisausschnitt von ca. 120 Grad. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet und stark verdickt, trägt aber sehr deutlich die Abdrücke der darunter befindlichen Schalsculptur; unten, an der Spindel, ist sie losgelöst und begrenzt eine schmale Nabelspalte. Unterhalb ihrer Mitte trägt sie 2 dicke, weiter nach innen sehr hohe Spindelfalten, deren untere wohl ein wenig schwächer und von der oberen ein wenig weiter entfernt ist, als von dem dicken, faltenartig umgebogenen Spindelrande. 2. Muricidae. 129 Unsere Art ist verwandt mit der Cancellaria ringens SAND- BERGER, welche mir von Weinheim, Waldböckelheim und Magde- burg vorliegt, leider nur in etwas angewitterten Exemplaren. Die- selben unterscheiden sich von C. ima durch gedrungenere Gestalt, stärkere Wölbung, besonders unter der Naht, flachere und auch weniger breite primäre Spiralen, ferner durch gröbere, weit weniger zahlreiche Längsrippen und den Höcker in der Mitte der Aussen- lippe. In diesen letzten Punkten nähern sich übrigens die 3 Exem- plare von Magdeburg in etwas der ©. ima. Zu C. ringens möchte ich auch Formen des Ober-Oligocäns rechnen, wie sie von SPEYER |. c. Taf. XI, Fig. 1 abgebildet und zu (. evulsa gezogen wurden, da sie in der Gestalt von dieser Art doch deutlich abweichen und von jener sich hauptsächlich nur durch weniger dicke Aussen- und Innen-Lippe unterscheiden, also ein Merkmal, das auf verschie- denes Alter oder lokale Einflüsse zurückgeführt werden könnte. 17. Cancellaria tenuistriata v. KoENEN. rain 206, is Der 0, Cancellaria tenuistriata v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 471, ray, 200, len 3 Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. Ich kenne nur die beiden a. a. OÖ. beschriebenen Exemplare, deren Gewindespitze etwas angewittert ist. Das bessere derselben ist 10,2” dick und 17,5””® lang, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Die ganze Gestalt ist kegel- förmig. Auf anscheinend 11/, glatte Embryonalwindungen folgen nahezu 5 wenig gewölbte, unter der Naht etwas hervortretende Windungen, deren drittletzte mit ca. 15 feinen, ziemlich gleichmässigen, dicht gedrängten Spiralen bedeckt ist, während auf den ersten Mittel- windungen 7 deutlichere Spiralen mit feineren alterniren. Auf der letzten Mittelwindung schieben sich feinere Linien ein, welche nahe der Mündung zum Theil dieselbe Stärke erreichen. Unter Abh. X, 1. B) 130 2. Muricidae. der Nahtlinie folgen hier noch ähnliche, aber weniger gedrängte Streifen, und deutlicher, dickere und feinere alternirend. Die Windungen tragen ferner je 11 bis 13 scharfe, faltenartige Längsrippen, welche mit den Anwachsstreifen nach unten mit circa 25 Grad rückwärts. gerichtet sind und auf der Schlusswindung ausserdem an der Naht sich meist schärfer vorbiegen. Unter der recht gleichmässigen Wölbung verflachen sich die Rippen schnell, und nahe dem ganz kurzen, eckig hervortretenden Kanal sind sie nur noch wenig deutlich. Bei dem schlechteren Exemplare sind auf der Schlusswindung 2 solche Rippen verdickt; bei dem besseren ist nur die letzte Rippe nahe dem Mundrande etwas verbreitert, und innen ist hier eine flache Verdickung sichtbar. Die Innenlippe ist mässig verdickt und weit ausgebreitet. Die Spindel trägt unten, abgesehen von dem scharf umgebogenen Spindelrande, zwei scharfe, mittelstarke Falten. Die Mundöffnung hat eine fast rhombische Gestalt. 18. Cancellaria interstrialis v. KoEnENn. 1a 20 Sure Ser, 10, 8, eb Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige vorliegende Exemplar ist zwar verdrückt, lässt aber doch alle Merkmale gut erkennen und zeichnet sich durch seine eigenthümliche Sculptur sowohl im Alter wie in der Jugend sehr aus. Das Stück besteht aus 4 Windungen excl. des oben abgerundeten Embryonalendes von 2 glatten, gewölbten Windungen und hat bei etwa 10”® Durchmesser etwa 16”"” Länge gehabt, wo- von gegen drei Fünftel auf die Mündung kommen. Die erste Mittelwindung ist mässig gewölbt; ihre erste Hälfte trägt nur 5 feine Spiralen (die oberste ist wenig deutlich), welche auf der sonst glatten Schale wie Kanten erscheinen; die zweite Hälfte erhält 8 deutlichere Streifen, mit einer Lücke zwischen dem zweiten und dritten. Auf der folgenden halben Windung bildet sich unter der Naht ein horizontales Dach aus, dessen Kante durch die zweite Spirale gebildet wird. In die Lücke unter dieser schiebt sich eine feinere ein, und die dritte, fünfte und siebente 2. Muricidae. 131 Spirale werden ein wenig stärker, ebenso wie die ursprünglich zweite, so dass diese 4 als primäre Streifen gelten müssen, die übrigen als secundäre; fast gleichzeitig schiebt sich aber noch eine dritte Serie feiner Streifen ein, welche ziemlich gedrängt zwischen jenen liegen, auf der Schlusswindung aber ein wenig breitere Zwischenräume erhalten, in welche sich dann eine vierte Serie feiner Streifen einschiebt. Diese unterscheiden sich nahe der Mündung von denen der dritten und zweiten Serie weniger durch geringere Breite, als durch geringere Höhe. Die primären Streifen erheben sich auf den letzten 1!/g Windungen immer mehr und werden dachförmig, doch mit länglichen Verdickungen, wo sie über die Rippen fortlaufen, und erhalten oben eine tief eingeritzte Rinne. Unter der Nahtlinie, auf der unteren grösseren Hälfte der Schlusswindung, folgen noch bis auf die kurze Umbiegung der Schale unter dem nicht deutlich begrenzten Kanal 10 ganz ähnliche, doch nach unten schwächer werdende, primäre Spiralen mit ähnlicher Sculptur ın ihren Zwischenräumen, welche indessen unten schmaler werden. Die letzten 11/4 Windungen tragen 5 erhabene und verdickte Mundwülste, deren letzter in der Mitte deutlich nach aussen aus- gebreitet ist; in den Intervallen zwischen denselben liegen (von der Mündung an gerechnet) 6 resp. 4 resp. 3 resp. 6 breite, rund- liche Rippen, auf welchen in dem letzten Intervalle stets mehrere rauhe Anwachsstreifen besonders hervortreten. Die dem ersten Mund- wulst vorhergehende Windung trägt 20 ziemlich schräg stehende Rippen, von welchen die ersten sehr flach und wenig deutlich sind, die folgenden aber immer stärker werden. Die vorhergehende halbe Windung zeigt nur dadurch Andeutungen von Rippen, dass die oberste primäre Spirale und später auch die zweite in gleichen Abständen kleine Anschwellungen tragen; im Uebrigen sind auf den ersten 1?/4 Mittelwindungen nur schräge Anwachsstreifen sicht- bar, und hinter der ersten ?/a Windung eine breite, rundliche An- schwellung, welche als Mundwulst gelten könnte. Abweichend von den ziemlich geraden Rippen, welche in schräger Richtung nach unten verlaufen, auf der Schlusswin- dung erst ganz unten verschwinden und, abweichend von den 9* 132 2. Muricidae. [9 247 den Rippen parallelen früheren Mundwäülsten, ist die Aussenlippe nicht unerheblich geschwungen, indem sie bis auf ca. zwei Drittel ihrer Länge nur wenig schräg nach unten verläuft und sich dann um so stärker nach hinten biegt bis zum Kanal. Innen trägt sie in gleichen Abständen 9 niedrige, rundliche Zähnchen, welche bis dicht an den blätterigen Rand verlaufen, und deren unterstes etwas weiter vom Kanal entfernt bleibt, gleichsam als ob hier ein Zähn- chen fehlte. Die Innenlippe ist ziemlich weit ausgebreitet und verdickt, lässt aber die unter ihr liegenden primären Spiralen als erhabene Leisten erkennen, und zwar sind die drei obersten innerhalb der Mündung besonders verdickt und erhaben. Unten, als Spindel- platte, ist sie stark verdickt und löst sich etwas los, so dass hier eine schwache Nabelspalte entsteht, an welcher die Schale einige feine, gedrängte Streifen besitzt. Unter der Mitte trägt die Innenlippe 2 Spindelfalten, welche erst weiter nach innen ihre volle Höhe erreichen. Die untere derselben ist nach innen von der oberen eben soweit entfernt, wie von dem dicken, umgebogenen Spindelrande, nähert sich diesem aber nach aussen mehr. Die Mundöffnung ist mehr als doppelt so lang, als breit, nach aussen ziemlich gleichmässig gebogen, innen mehr nach unten, nach der Spindel zu, ausgebuchtet. 19. Cancellaria nitens BEYRICH. TaRoRRealanbsze: 2jarıbr 3a,ıbr Aaybaernaanbire: Cancellaria nitens Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, $. 561, Taf. XVII [27], Fig. 1. » » v. Konsens, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 472. Vorkommen. Ober-Eocän: Barton? (var.) Unter - Oligocän: Westeregeln, Wolmirsleben, Helmstädt, Unseburg, Calbe a/S., Lattorf; Vliermael, Lethen. Von den meisten Fundorten kenne ich nur je 1 oder 2 Exem- plare; von Westeregeln liegen mir deren 8 vor, von Lattorf 14. Die Exemplare von Westeregeln sind zum Theil etwas schlanker, als die von den anderen Fundorten, aber keins derselben hat eine so schlanke Schlusswindung wie das von BEYRICH abgebildete. 2. Muricidae. 133 Zwei Exemplare von Lattorf haben je 8,6"® Dicke und 16m resp. 14,5°® Länge, wovon 6"" resp. 5,8%" auf die Mündung kommen. Mein grösstes Stück hat 9um Dicke und 17m Länge, wovon 6,7”2 auf die Mündung kommen. Ausserdem haben die grossen Individuen von Westeregeln schwächere Mundwülste, als die übrigen, während kleinere von Westereseln hierin keinen Unterschied zeigen. Die Zahl der Windungen beträgt etwas mehr als 5 ohne das verhältnissmässis hohe Embryonalende von 21/g glatten, gewölbten Windungen, von welchen die letzte sehr bauchig ist. Die Windungen sind stark gewölbt, zumal oben, so dass sie unter der Naht stark hervortreten. Die erste Mittelwindung trägt 5 durch schmalere Zwischen- räume getrennte Spiralen, welche stets hoch und scharfkantig bleiben und verhältnissmässig wenig an Dicke zunehmen, so dass sie auf der Schlusswindung höchstens 1/3 bis 1/4 so breit sind, wie ihre Zwischenräume; nur sehr selten schieben sich auf den letzten Windungen wohl einmal einzelne feinere Spiralen ein. Mitunter wird auf der letzten Mittelwindung über der Naht noch eine sechste Spirale sichtbar; bei den bauchigeren Exemplaren, wie dem Fig. 1 abgebildeten, tritt gewöhnlich eine solche sechste Spirale schon auf der ersten Mittelwindung über der Naht hervor, und es sind auf allen Mittelwindungen dann 6 Spiralen vorhanden; bei diesen Formen ist die Schlusswindung unten förmlich abge- stutzt, und somit der Kanal noch kürzer, als bei den übrigen Exemplaren. Auf der Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie, welche ein wenig unter der Mitte der Aussenlippe liest, noch 6 ähnliche Streifen in ähnlichen Abständen bis unter die kurze Umbiegung der Schale unter dem Ausguss-artigen Kanal, und an diesem liegen dann noch 2 oder 3 dickere aber flachere, gedrängte Streifen. Während ferner bei den Vorkommnissen von Westeregeln die Mundwülste nur mässig stark sind, treten sie bei den übrigen recht dick und knotig hervor; auf der Schlusswindung grosser Stücke sind sie öfters durchschnittlich noch nicht !/; Windung von einander entfernt, auf den Mittelwindungen und bei kleineren Individuen etwa !/; Windung, und auf den ersten Mittelwindungen 134 2. Muricidae. sind sie mitunter undeutlich; zuweilen sind sie auch eine halbe Windung von einander entfernt. Wenn der Abstand ca. !/; Windung beträgt, so enthält er gewöhnlich 4 oder 3, seltener 5 Längsrippen, welche, ebenso wie die Mundwülste, unter der Naht, besonders im Alter, zuerst stark rückwärts gerichtet sind, dann aber mässig schräg nach unten verlaufen, über der Naht sich noch mehr gerade biegen und auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie ziemlich gerade nach unten verlaufen, über der kurzen Umbiegung der Schale aber ganz verschwinden. Die Mundöffnung ist bei den Stücken von Lattorf etc. ver- hältnissmässig klein und fast rhombisch. Die Innenlippe ist oben weit ausgebreitet und mässig dick; unten ist sie schwielig ver- dickt und begrenzt eine, besonders bei den gedrungenen Stücken sehr deutliche Nabelgrube. Die Spindel trägt 2 dicke Spindel- falten, von denen die untere etwas schwächer ist, als die obere, und von dieser etwas weiter entfernt ist, als von dem faltenartig umgebogenen Spindelrande, welcher zudem in der Mündung mit der unteren Falte merklich convergirt. Die Aussenlippe ist innen schwach verdickt und trägt hier meist 10 oder 11, seltener 9 Zähnchen, welche nach unten oft etwas gedrängter stehen als in der Mitte. Bei Barton (High Cliff) habe ich eine Anzahl Exemplare ge- sammelt, welche bis zu 11”® Dicke und 20”® Länge bei reich- lich 5 Windungen erreichen und in der Gestalt sich zum Theil recht nahe an die Stücke von Westeregeln anschliessen; es sind aber die Spiralen weniger regelmässig, die oberste derselben liest näher an der Naht, und es sind zuerst nur 4 Spiralen vorhanden; auf der dritten Mittelwindung erscheint ferner eine zweite Serie und auf der vierten eine dritte Serie feinerer Spiralen; endlich sind die Mundwülste im Alter ca. 1/; Windung von einander entfernt, vorher etwa eine halbe Windung. Die Rippen sind meist feiner und zahlreicher, doch nicht immer; die Merkmale der Mündung sind im Wesentlichen dieselben, so dass diese Form von Barton doch vielleicht nur als lokale Varietät der ©. ringens anzusehen ist, zu welcher EDWARDS sie auch stellte. 2. Muricidae. 135 Als var. elatior möchte ich 2 Exemplare von Westeregeln unterscheiden, von denen das grössere aus ca. 5 Windungen be- steht excl. des angewitterten Embryonalendes und 5,8” Dicke hat bei 11,6”® Länge, wovon wenig über ein Drittel auf die Mündung kommt. Dieselben unterscheiden sich von den übrigen Stücken von Westeregeln durch schlankere Gestalt, entsprechend schmalere Rippen, sowie dadurch, dass auf der dritten Mittelwindung feinere Spiralen sich zwischen die primären Streifen einschieben und diesen auf dem oberen Theile der Schlusswindung ziemlich gleich werden, während sie auf dem unteren Theile derselben erheblich schmaler sind. Die primären Streifen sind auf der Schlusswindung meist nur wenig schmaler als ihre Zwischenräume. 20. Cancellaria granulata Nysr. Kar IX Rio 4a, n,c,d;3a,b,e,d; 6a, bc. Cancellaria granulata Nyst, Deser. Terr. tert. de la Belgique S. 479, Taf. 39, Fig. 14. » » » Beyrıc#, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, S. 567, Taf. XVII [27], Fig. 7—9. » » » v.Koenes, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1565, S. 473. » » » v.Koznxen, Mittel-Oligocän S. 20. » » » Koch und Wiercnmann, Mecklenbg. Archiv 1872, S. 87. » » » Speyer, Cassel I, S. 99, Taf. 11, Fig. 6— 8. » » » SCHREIBER, 1. Progr. d. Realgymn. Magdeburg 1834, S.20. Vorkommen. OÖber-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Westeregeln, Wolmirsleben, Unseburg, Atzen- dorf, Helmstädt, Calbe a/S., Lattorf; Lethen. Mittel-Oligocän und Ober-Oligocän: Fast an allen Fund- orten. Von Lattorf habe ich noch über 20 Exemplare jeder Grösse vor mir, von Oalbe und Unseburg je 10, von den übrigen Fundorten 5 oder noch weniger. Dieselben erreichen 5 Windungen excl. des niedrigen, oben abgestutzten Embryonalendes von 2 glatten, gewölb- ten Windungen, schwanken aber in dem Verhältniss der Länge zur Dicke recht erheblich, und die grössten Exemplare werden 136 2. Muricidae. namentlich unverhältnissmässig dick; so haben 4 Exemplare von Lattorf folgende Maasse: Länge 2. 2..080210,1..10,14104. v11,5 132 DiEas Dicke Hu 7 A 4.0 0356 #6 Cp Höhe der Mündung . 44 5 2 A a) 6,51 dal Diese Stücke variiren somit auch in der Höhe der Mündung bedeutend, und zwar ist dieselbe am geringsten bei den schlanksten Formen. Die zuerst stärker, später schwächer gewölbten Mittel- windungen tragen in der Regel 5 Spiralstreifen, welche zuerst dicht gedrängt sind, sich aber immer weiter von einander entfernen und bei sehr grossen Exemplaren zuletzt kaum so breit wie ihre Zwischenräume sind. Der oberste dieser Streifen ist freilich auf den ersten Mittelwindungen oft ganz obsolet oder doch nur als Nahtsaum ausgebildet und wird erst später deutlich und den übrigen an Stärke etwa gleich; der unterste liegt dicht an der Naht und wird, besonders im Alter, nicht selten von dieser ver- deckt. Unter diesen Streifen folgen auf der ziemlich gleichmässig gewölbten Schlusswindung noch etwa 5 ähnliche, doch nach unten schmaler werdende Streifen, und an der Umbiegung am Kanal noch ein Paar flachere, gedrängte. Die sämmtlichen Spiralen sind nach oben schärfer und steiler begrenzt, als nach unten, und auf der unteren Hälfte der Schlusswindung zeigt sich öfters darin eine Unregelmässigkeit, dass einzelne oder mehrere jener Spiralen gespalten sind. Hinter dem Embryonalende erscheinen die Spiralen nicht plötz- lich, sondern allmählich immer stärker werdend, aber nur etwa eine Drittelwindung später stellen sich Längsrippen ein, zuerst ein Paar feine, dann aber gröbere, zuerst deutlich schräg, später ziemlich gerade gestellt, durchschnittlich etwa 12 auf jeder Windung. Zwischen ihnen liegen, durch grössere Höhe und Dicke und durch einige blätterige Streifen vorn leicht erkennbar, eine Anzahl alte Mundwülste, der erste etwa am Schluss der ersten Mittelwindung, später meist etwa je 2 auf jeder Windung, aber auch gelegentlich nur einer oder 3, zumal auf der Schlusswindung. Innen trägt die Aussenlippe etwa 7—8 Zähnchen bei kleinen und mittelgrossen Individuen, bei grossen 9, 10 und selbst 12. Die 2. Muricidae. 137 Zähnchen stehen meist in ziemlich gleichmässigen Abständen, doch nach unten gern etwas enger, und gewöhnlich sind sie hier auch etwas schwächer. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet, meist stark verdickt und trägt in der Mitte zwischen Naht und Kanal eine starke Spindel- falte, und in der Mitte zwischen dieser und dem schwach umge- bogenen Spindelrande eine zweite, schwächere. Der Kanal ist ganz kurz, aber verhältnissmässig deutlich. Die mittel- und ober-olisocänen Vorkommnisse unterscheiden sich von den unter-oligocänen wesentlich dadurch, dass die Spiral- streifen weniger breit sind und gewöhnlich auch weniger hoch, und bei den ober-oligocänen schieben sich, wie schon BEYRICH er- wähnt, häufig secundäre Spiralen ein; oft erscheinen auch die Längsrippen erst auf der zweiten Hälfte der ersten Mittelwindung. Die Exemplare von Barton haben zwar recht scharfe, aber doch auch schmalere Spiralen als die von Lattorf ete., und die Innenlippe trägt oben einen ziemlich starken Zahn. 21. Cancellaria terebralis v. KoEnen. Taf. VIII, Fig. 4a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Von Lattorf habe ich nur ein Stück mit defecter Schluss- windung von 5"”” Durchmesser und 11”” Länge, wovon reichlich ein Drittel auf die Mündung kommt; dasselbe hat 5!/; Windungen gehabt excl. des niedrigen, oben abgestumpften Embryonalendes von 21/, glatten, gewölbten Windungen. Von Unseburg liegt mir ein Exemplar vor mit sehr defecter Schlusswindung; dasselbe hat etwa eine Windung weniger gehabt. Die Windungen sind ziem- lich stark gewölbt, oben etwas stärker, als unten, und springen unter der stark vertieften Naht deshalb deutlich vor. Die erste Mittelwindung bekommt 6 flache Spiralstreifen, welche aber sehr schnell höher werden und etwas breiter, wie ihre Zwischenräume, und dieses Verhältniss bis auf die Schlusswindung behalten; die unterste derselben ist ein wenig schmaler als die übrigen; darunter 138 2. Muricidae. folgen auf der ziemlich gleichmässig gewölbten Schlusswindung bis an die Spindelplatte noch 8 ähnliche, aber ein wenig schmalere Streifen mit erst breiteren, nachher jedoch wieder schmaleren Zwischenräumen. Die Längssculptur besteht aus ziemlich schrägen Rippen, welche auf den ersten Mittelwindungen rundlich und ziemlich hoch sind, und deren Zahl hier etwa 9 bis 10 pro Windung beträgt. Später werden sie immer feiner und zahlreicher, so dass sie dann feiner, aber von Mitte zu Mitte etwa eben so weit von einander entfernt sind, wie die Spiralstreifen. Von der Nahtlinie an laufen sie auf der Schlusswindung ziemlich gerade nach unten, gehen aber schnell in Anwachsstreifen über. Gleiche Richtung haben eine Anzahl rundliche, hohe Varices, welche auf den ersten Mittelwin- dungen unverhältnissmässig breit sind und sich unregelmässig, meist je 2, auf den letzten Windungen je 3 auf jeder Windung finden. Die Aussenlippe scheint innen glatt gewesen zu sein, wenig- stens ist nirgends eine Spur von Zähnchen zu sehen. Die Innen- lippe war oben anscheinend dünn, auf der Spindel etwas dicker und trägt hier 2 schräge Spindelfalten, deren untere ein wenig schwächer ist, als die obere, und von dieser etwas weiter entfernt ist, als von dem scharf umgebogenen Spindelrande. Das Stück von Unseburg unterscheidet sich in etwas von dem von Lattorf dadurch, dass auf den letzten Windungen über der Naht noch eine siebente Spirale deutlich hervortritt. 22. Cancellaria subeylindrica v. KoENENn. Tat. x IE Riesanb,c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg. Von 4 Exemplaren besteht das grösste, abgebildete, aus 31/g Windungen excl. des dicken, oben abgerundeten Embryonalendes von 21/9, glatten, gewölbten Windungen und hat 2,7”® Durch- messer bei 6"® Länge, wovon ca. zwei Fünftel auf die Mündung kommen. 2. Muricidae. 139 Die Windungen sind ziemlich stark gewölbt, am stärksten und erheblich vorspringend unter der stark vertieften Naht; die Schluss- windung ist nach unten immer flacher gewölbt und über dem ganz kurzen, stark gedrehten Kanal fast ganz flach. Die Mittelwin- dungen tragen 5 ziemlich hohe, gleich starke Spiralen und eine sechste, schwächere unter der Naht, alle in gleichen Abständen. Auf der ersten Mittelwindung beginnen die 5 unteren Streifen ganz schwach, nehmen aber sehr schnell an Stärke zu und werden breiter, wie ihre Zwischenräume, auf der zweiten Mittelwindung etwa eben so breit, auf der dritten halb so breit, und nahe der Mündung fast nur ein Drittel so breit. Unter der Nahtlinie folgen hier noch 7 ähnliche, doch nach unten etwas weniger weit von einander entfernte Streifen bis unter den Kanal, und dann noch 2 schwächere, ziemlich gedrängte. Auf die erste halbe Mittel- windung folgt ein breiter, dicker Mundwulst, und in unregel- mässigen Abständen von je etwa %ı Windung folgen dann die übrigen Mundwülste, und nach jedem folgt eine breitere Einsenkung, fast eine Einschnürung der Schale. Ein Mundwulst nebst dieser Einsenkung nimmt etwa so viel Platz ein, wie 2 der ziemlich regel- mässigen, schrägen, scharf sich erhebenden, langsamer nach vorn abfallenden Rippen. Auf dem ersten Achtel der ersten Mittel- windung finden sich einige zuerst äusserst feine, aber schnell stärker werdende Rippchen. Die folgende Windung trägt dann (incl. eines Mundwulstes) 11 Rippen, die nächste deren 13 und die Schlusswindung 15. Die Rippen verflachen sich bedeutend nach der unteren Naht zu und verschwinden auf der Schlusswindung dicht unter der Nahtlinie, und auch die Mundwülste werden von hier an weit niedriger, indem sie sich zugleich ziemlich gerade nach unten biegen. Die Mündung ist oval; die Aussenlippe ist scharf, springt vor dem letzten Mundwulst etwas vor und zeigt unter diesem eine schwache Verdickung ohne eine Spur von Zähnchen. Die Innenlippe ist oben nicht verdickt; auf der Spindel befinden sich 2 schräge, nach innen höhere Spindel- falten, deren untere mit dem schwach umgebogenen Spindel- rande convergirt und ausserhalb der Mündung mit ihm zu- sammentrifft. 140 2. Muricidae. Durch das dicke Embryonalende und die entsprechend schwach konische Gestalt, sowie durch die schräge Stellung der Rippen zeichnet sich unsere Art vor allen übrigen aus, die etwa zum Ver- gleich herangezogen werden könnten. 23. Cancellaria elongata Nysrt. Ba Rior Ia,brce,d;2a,b,c: Cancellaria elongata Nysr, Descr. terr. tert. de la Belg., S. 476, Taf. 38, Fig. 21. ö » » » Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, S. 565, Taf. XVII [26], Fig. 1. » » » v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 472. » » » v. Korsen, Quarterly Journal 1864, S. 100. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Oster- weddingen, Helmstädt; Lethen, Hoesselt; Brockenhurst. Unsere Art ist überall ziemlich selten, und auch von Lattorf liegen mir nur 8 Exemplare vor. Die grösseren derselben bestehen aus 6 Windungen excl. des niedrig-kegelförmigen, oben abge- stumpften Embryonalendes von 21/5 glatten, gewölbten Windungen. In der Gestalt schwanken sie recht erheblich, so haben 2 Exem- plare 7°” resp. 8"® Durchmesser und 16”" resp. 18,3" Länge, wovon nicht ganz resp. reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt. Noch gedrungener ist das sehr grosse, Fig. 2 abgebildete Exemplar, welches etwa eine halbe Windung mehr besitzt; es hat 11,5®m Dicke und 22,3”® Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt, ist aber wohl durch einen Bruch ein wenig de- formirt, wenigstens ist dadurch vielleicht die stumpfe Kante auf der Schlusswindung und die starke Zurückbiegung und schwielige Verdickung der Spindel bedingt. Die Windungen sind nur flach gewölbt, springen aber unter der Naht etwas hervor, so dass das Gewinde schwach treppen- förmig aussieht. Die erste Mittelwindung erhält zuerst, etwa 2 bis 3 Mal so weit von der unteren Naht entfernt, als von der oberen, eine schmale, eingeritzte Furche und bald darauf eine zweite zwischen der ersten und der oberen Naht, und dann zwischen der ersten 2. Muricidae. 141 und der unteren Naht drei flachere und schwächere Furchen, welche diesen Theil der Windung in 4 Theile theilen, deren oberster meist ein wenig breiter ist, als die übrigen. Der unterste dieser 4 Theile und auch die unterste dieser 3 Furchen werden auf den folgenden Mittelwindungen gewöhnlich dadurch unsicht- bar, dass sich die Naht etwas weiter heraufzieht. Diese Furchen werden bald deutlicher und tiefer und etwas breiter, aber doch nicht in gleichem Grade, wie die beiden oberen Furchen, welche zuletzt fast eben so breit, wie die Spiralstreifen zwischen ihnen werden. Auf der letzten Mittelwindung fangen einzelne der oben abgeplatteten Spiralen an, in der Mitte eine Einsenkung zu be- kommen, aus welcher sich dann eine tiefe Furche entwickelt, so dass auf der Schlusswindung eine Spaltung der Spiralstreifen er- folgt, doch nur bei den 4 oberen, der fünfte bleibt einfach und etwas schmaler, und unter ihm folgen dann noch meist 8 bis 9, oder auch 10 hohe, nach unten immer schmaler werdende und grössere Abstände erhaltende Spiralstreifen auf der stärkeren Wölbung der Schlusswindung bis an den Kanal, auf welchem einige scharfe, gedrängtere Streifen liegen. Auf den Mittelwindungen finden sich gewöhnlich je 2 recht breite, aber wenig erhabene Mundwülste in etwas unregelmässigen Abständen; auf den letzten zwei Dritteln oder drei Vierteln der Schlusswindung sind deren gewöhnlich 3 vorhanden. Zwischen den Mundwülsten finden sich zahlreiche, hohe, faltenartige Rippen, welche von Mitte zu Mitte eben so weit oder etwas weiter von einander entfernt sind, wie die Spiralstreifen. Ihre Zahl beträgt in der Jugend bis zu 26, im Alter noch nicht 20; unter der Naht- linie fangen sie bald an sich zu verflachen; in ihren Zwischen- räumen erscheinen die Furchen zwischen den Spiralen meist wie eingestochen, zumal auf den früheren Mittelwindungen. Die Rippen sowohl als auch die Mundwülste und die An- wachsstreifen stehen schräg, und zwar um so mehr, je gedrungener die Exemplare sind. Die Aussenlippe ist innen wenig verdickt und trägt meist 8 oder 9 schmale Zähnchen, die unten oft etwas gedrängter stehen und bei kleineren Stücken sehr schwach sind. 142 3. Muricidae. Die Innenlippe ist oben sehr dünn, an der Spindel deutlich verdickt und trägt etwas unter ihrer Mitte der Höhe eine starke Spindelfalte; der Spindelrand ist schwach umgebogen, und dicht darüber liegt eine schwache Falte, welche sich mit ihm öfters nach aussen vereinigt. In der Mitte zwischen diesen und der oberen starken Spindelfalte liegt eine etwas schwächere Falte. Die Mundöffnung ist bei den ‚gedrungeneren Stücken etwa 3 Mal so lang wie breit, bei den schlankeren etwas mehr, in ihrer Gestalt etwa rhombisch, nach oben und unten ziemlich sym- metrisch. 24. Cancellaria egregia v. KOENEN. "Taf. XIII, Fig. 3a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich kenne zwar nur das abgebildete, nicht ganz frische Exem- plar, welchem zudem noch der dritte Theil der Schlusswindung fehlt, dasselbe weicht aber durch seine hohe Gitter-Sculptur so weit von anderen Arten ab, dass es ohne Zweifel einer besonderen Art angehört. Dasselbe besteht aus etwa 5 Windungen excl. des etwas an- gewitterten Embryonalendes von circa 2 Windungen und hat noch 6,7" Durchmesser bei 14”® Länge, wovon etwas weniger als die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Windungen sind ziemlich stark gewölbt und springen unter der Naht stark vor und auch in die Höhe, zumal wenn man die Rippen mit in Betracht zieht. Die Mittelwindungen tragen 4 sehr hohe Spiralen, welche im Alter etwa halb so breit wie ihre Zwischenräume sind, in der Jugend etwas mehr als halb so breit, und von denen die oberste und die dritte ursprünglich weit stärker als die zweite und vierte sind, und die oberste die Rinne auf dem oberen Theile der Windungen begrenzt. Auf dem unteren, gleichmässig weiter gewölbten Theile der Schlusswindung folgen dann noch 3 ganz ähnliche Spiralen in gleichen Abständen bis zu der schwach gefurchten und gedrehten Spindel. 2. Muricidae. 143 Ausserdem tragen die Windungen sehr hohe, gerade, ein wenig schräg stehende Längsrippen, welche den Spiralen an Stärke etwa gleich sind und auf der Schlusswindung nur wenig grössere Zwischenräume haben; auf den ersten Mittelwindungen finden sich je 11 solcher Rippen, auf der letzten Windung steigt ihre Zahl bis auf 15; es sind hier aber eingerechnet die früheren Mund- wülste, welche sich durch grössere Höhe und auf der Schluss- windung auch durch grössere Breite von den Rippen unterscheiden und auf jeder Windung etwa je 2 bis 3 an der Zahl auftreten. In den Zwischenräumen zwischen den dicken Spiralstreifen sieht man auf der Schlusswindung unter der Loupe je etwa 5 feine, dicht gedrängte Linien, welche sowohl über die Rippen, als auch durch die tiefen Gruben zwischen ihnen hinweglaufen. Unter jeder dieser Gruben trägt die Aussenlippe innen einen Höcker. Die Innenlippe trägt unten 2 hohe Spindelfalten in gleichem Abstande von einander wie von dem umgebogenen Spindelrande; oben zeigt sie 2 niedrige Leisten, eine recht schwache auf der untersten und eine recht deutliche auf der vorletzten dicken Spirale der letzten Mittelwindung. Die Mundöffnung ist im Allgemeinen oval, hat aber oben 2 deutliche Ecken, ent- sprechend der Naht und dem äusseren Rande der Rinne. 25. Cancellaria excellens Beyrıcn. TarıX hie asprer Var XxVIE, Eis. 10a, b. Cancellaria excellens Bexzicn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, S. 566, Taf. X [25], Fig. 5. Vorkommen. Unter - Oligocän: Lattorf, Unseburg, Westeregeln. Es liegen mir vor das abgebildete Stück von Lattorf und je ein defectes ebendaher und von Unseburg; letzteres hat etwa eine halbe Windung mehr besessen als das zuerst erwähnte. Dieses besteht aus 5l/; Windungen excl. des niedrigen, rundlichen Em- bryonalendes von 2 Windungen, deren erste sehr klein, die zweite etwas aufgetrieben ist; die Dicke beträgt 7,6””, die Länge 15°", wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. 144 2. Muricidae. Die Windungen sind mässig gewölbt, oben jedoch stärker, so dass sie unter der Naht deutlich vorspringen. Die erste Mittelwindung erhält 5 breite, gedrängte, niedrige Spiralen, welche nach oben etwas schmaler und undeutlicher sind. Ihre Zwischenräume werden bald etwas grösser, so dass diese auf der zweiten Mittelwindung ihnen gleich werden, und dass sich hier eine Serie feinerer Streifen einzuschieben anfängt, welche auch auf der Schlusswindung noch etwas schmaler als die primären sind; die Zwischenräume sind hier wieder etwa den Streifen an Breite gleich, die Streifen selbst sind aber ungewöhnlich niedrig geworden. Mit einer sehr scharfen Loupe erkennt man dann, wie bei so vielen anderen Arten mehr, eine sehr feine und ziemlich gleichmässige Spiralstreifung der ganzen Schale. Unter der Naht- linie folgen noch 6 etwas stärkere primäre Streifen in ähnlichen Abständen, mit feinen alternirend, bis in die flache Einsenkung an dem ganz kurzen, aber doch deutlichen Kanal. Etwa eine Drittelwindung später als die Spiralen erscheinen hohe Längsrippen, von denen die erste ziemlich schräg liegt, die folgenden dagegen nur wenig schräg stehen und etwa eben so breit wie ihre Zwischenräume sind, auf der letzten Mittelwindung dagegen anfangen schmaler zu werden. Ihre Zahl beträgt fast auf jeder Windung 11, auf der Schlusswindung nur 10. Zwischen ihnen liegen vom Schluss der ersten Mittelwindung an etwa ein, nur wenig durch grössere Dicke ausgezeichneter, verdickter Mund- rand auf jeder Windung, später deren mehrere und am Schluss mehrere auf einander folgende; das Stück von Unseburg besitzt aber auf den letzten zwei Dritteln der Schlusswindung 5 breite, dicke Mundwülste und auf der Innenseite der letzteren 8 niedrige aber ziemlich breite Zähnchen, während das Stück von Lattorf an Stelle von solchen nur 8 oder 9 rundliche Anschwellungen erkennen lässt. Die Innenlippe ist bei diesem oben mässig aus- gebreitet und mässig dick. In der Mitte trägt sie eine ziemlich starke Spindelfalte und eine nur wenig schwächere in der Mitte zwischen dieser und dem etwas faltenartig umgebogenen Spindelrande. Die Mundöffnung ist reichlich doppelt so lang wie breit. 2. Murieidae. 145 Die 2 von BEYRIcH beschriebenen Exemplare von Westeregeln haben 11/5 resp. 1 Windung mehr, haben aber defecte Schluss- windungen und abgeriebene Gewindespitzen; die Zahl der Längs- rıppen (die Mundwülste eingerechnet) beträgt bei dem kleineren je 10 auf den 4 letzten Windungen, bei dem grösseren je 10 auf den beiden letzten und je 11 auf den 3 vorhergehenden Win- dungen. Beide haben auf der Schlusswindung 4 hohe Mundwülste, getrennt durch je eine oder 2 Längsrippen; die Spiralseulptur ist auf den Mittelwindungen ganz dieselbe, wie bei dem abgebildeten Exemplare von Lattorf, auf der Schlusswindung aber noch weit schwächer und zwar sicher nicht blos in Folge von Anwitterung. Das kleinere Stück, 12”” dick und 22,5”® lang, stimmt auch in Gestalt und Längssculptur gut zu dem von Lattorf; das grössere, 14”” dick und 27”® lang, ist dagegen ein wenig ge- drungener, und die Rippen erheben sich ein wenig höher über der Naht, doch beides ‘ist nicht ganz so stark der Fall, wie auf Beyrich’s Abbildung, auch müsste hier die obere Spindelfalte ein wenig tiefer und weniger schräg liegen. 26. Cancellaria harpa v. KoEnen. Taf. IX, Fig. 3a, b, c, d. Vorkommen. Unter-Oligocän:’ Calbe a/S., Lattorf. Unsere Art ist überall selten; von Calbe habe ich nur zwei kleinere Exemplare, von Lattorf ein defectes und das abgebildete grössere. Dieses hat 51/5 Windungen excl. Embryonalende und 7,8”= Durchmesser bei 16,5”® Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Das rundliche Embryonalende besteht aus 2 glatten, gewölbten Windungen, von denen die erste klein und sehr niedrig, die zweite dafür etwas aufgetrieben ist. Die Windungen sind mässig gewölbt, abgesehen davon, dass sie unter der Naht nicht nur etwas vor, sondern auch in die Höhe springen, so dass die Naht in einer engen, stark vertieften Rinne liegt. Die Schlusswindung ist im unteren Drittel etwas stärker gewölbt. | Abh. X, 1. 10 146 2. Muricidae. Auf dem flacher gewölbten Theile der ersten Mittelwindung erscheinen 5 schmale Furchen, und später auf der oberen Kante eine sechste, durch welche 6, später 7 flache, gedrängte Spiralen begrenzt werden. Zwischen diese fangen schon auf der zweiten Mittelwindung feinere, flache Streifen an, sich einzuschieben, und auf der vierten Mittelwindung fangen die obersten primären Streifen an, platt zu werden und sich durch eine ganz schmale Furche zu theilen, besonders die oberen, so dass am Schluss der letzten Mittelwindung 17, an der Mündung dagegen über 20 flache, nur durch eingeritzte Furchen getrennte Spiralen vorhanden sind, von welchen die 3 obersten primären nicht erheblich breiter sind, als die je 3 oder 4 zwischen ihnen liegenden. Unter der Nahtlinie folgen auf der Schlusswindung noch bis zu der schwachen Einbuchtung am Kanal etwa 10 etwas höhere, aber ungleich breite und dicht gedrängte Streifen; auf dem Kanal liegen 10 flachere, dicht ge- drängte, ziemlich gleich breite Streifen. Die Längssculptur be- steht aus hohen, seitlich zusammengedrückten, ziemlich geraden‘ und ein wenig schräg stehenden Rippen, welche sich, besonders auf den Mittelwindungen, noch weit höher über die Naht erheben, als die Windungen selbst, und auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie anfangen schwächer zu werden und am Kanal ver- schwinden. Ihre Zahl beträgt meistens 11, seltener 12 auf jeder Windung; auf dem ersten Viertel der ersten Mittelwindung stehen die Rippen ziemlich schief und sind wulstig und rundlich. Die Varices gleichen den Rippen auf den Mittelwindungen voll- ständig und sind nur durch den etwas blättrigen Absatz auf der vor- deren Seite zu unterscheiden; auf der Schlusswindung des abgebilde- ten Exemplares sind aber drei Varices vorhanden, welche etwa doppelt so breit und hoch sind (auch nach oben), und zur Naht sich scharf vorbiegen. Innen trägt die Aussenlippe 10 niedrige Knoten, von denen der vierte und fünfte von oben aus je 2 schwächeren Zähn- chen bestehen. Die Innenlippe ist stark verdickt, mässig weit aus- gebreitet und trägt einen Höcker oben und in der Mitte eine erst etwas nach innen stärker werdende Spindelfalte und in der Mitte zwischen dieser und dem faltenartig umgebogenen Spindelrande eine zweite. Der Kanal ist ganz kurz, aber deutlich begrenzt. 2. Muricidae. 147 27. Cancellaria labratula v. Kornen. Taf. XI, Fig. 52,b,c,d; 6a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Es liegen 6 meist wohl erhaltene Exemplare von Lattorf vor, ein defectes und zwei kleine von Unseburg. Die grösseren ent- halten 6 mässig gewölbte, unter der Naht wenig hervortretende Windungen excl. des rundlichen, oben abgestumpften Embryonal- endes von 2 glatten, gewölbten Windungen. Nur ein sehr grosses, etwas abgeriebenes Stück von Lattorf hat noch ca. eine und eine Viertel-Windung mehr und 11”” Dicke bei 23"m Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Die übrigen Stücke varıuren recht bedeutend in ihren Proportionen; die beiden ex- kremistenwhaben 9,2 25resp2 1,5 Dicke und 1727 resp. 17,2% Länge, wovon 9,2”” resp. 9”” auf die Mündung kommen. Die erste Mittelwindung erhält 3 niedrige, aber ziemlich breite Spiralen und darüber eine feine vierte, welche aber auf den letzten Mittel- windungen meist ganz undeutlich wird. Die drei übrigen nehmen auf den folgenden Windungen nur wenig an Breite und Höhe zu, so dass sie auf der Schlusswindung durch mehr als 6 mal so breite, ganz flache Zwischenräume getrennt werden, in deren Mitte hier gewöhnlich eine ganz schwache Linie sichtbar wird. Unter der Nahtlinie folgen noch 7 nach unten zu stärker werdende Streifen in immer geringer werdenden Abständen. Unter dem ganz kurzen Kanal liegen ein Paar feine, gedrängtere Streifen. Die Längssculptur besteht aus geraden oder wenig gekrümmten, hohen Rippen, welche auf den Mittelwindungen nur wenig schräg stehen, auf der Schlusswindung dagegen etwas mehr und erst nahe dem unteren Ende derselben verschwinden. Von den Rippen unter- scheiden sich durch weit grössere Breite und Höhe, sowie durch starke Vorbiegung nach der oberen Naht die zahlreichen Varices, welche etwa von der dritten Mittelwindung. an zu je 2 oder 3 auf jeder Windung sich finden, im Alter auch 4 Die Zahl der Rippen incl. der Varices beträgt gewöhnlich 11 bis 13 pro Windung, selten 14, bei zwei Stücken aber auch 15 und zuletzt 16. 10% 148 2. Muricidae. Die Aussenlippe ist unter der Naht und namentlich nach dem Kanal zu stärker gewölbt, als in der Mitte und trägt 9 oder 10 schmale Zähnchen, welche nach oben etwas entfernter stehen, als nach unten. Die Innenlippe ist mässig weit ausgebreitet, aber ziemlich stark verdickt, besonders bei dem grössten Exemplare. Auf ihrer unteren Hälfte trägt sie 2 hohe, dicke Spindelfalten, deren untere ein wenig schwächer ist, als die obere, und von dieser etwa eben so weit entfernt ist, als von dem dicken, faltenartig umgebogenen Spindelrande; oben unter der Naht trägt sie gegen- über dem obersten Zähnchen der Aussenlippe bei allen Stücken, ausser dem grössten von Unseburg, eine stumpfe Falte, welche sich mitunter nach aussen gabelt, mitunter auch darüber noch eine oder zwei schwächere. Durch weit feinere Spiralen, dickere Rippen, grössere Mün- dung, weit dickere Spindelfalten etc. unterscheidet sich unsere Art von C. granulata. Ein etwas verdrücktes Stück von Unseburg mit defecter Aussenlippe dürfte einer besonderen Art angehören, falls man es nicht als hybride Form zwischen C. labratula und C. evulsa auf- fassen will. Die Mundwülste und die Sculptur sowie die Gestalt der Mittelwindungen sind ganz ähnlich, wie bei €. labratula, doch sind die Rippen zahlreicher — ca. 16 pro Windung; das grosse, niedrig-kegelförmige, oben abgestumpfte Embryonalende besteht aus 21/, glatten Windungen, und ausserdem enthält die Schale, welche ca. 13"® Jang und 8,5”® dick war, noch 31/; Windungen. Die Mündung war fast um die Hälfte länger, als das Gewinde. Die erste Mittelwindung trägt 5 Spiralen, welche fein anfangen und etwa so breit werden, wie ihre Zwischenräume. Die oberste ist schwächer als die übrigen und liegt dicht unter der Naht; die unterste kommt gegen Ende der ersten Mittelwindung fast ganz unter die Naht, und es erscheinen hier ca. 8 feine, schräge Rippen in ähnlichen Abständen, wie die der Spiralen. Auf der nächsten halben Windung, bis zum ersten Mundwulste, folgen wieder 8 Rippen, welche schnell stärker und höher werden. Die ersten 4 Mundwülste sind je eine halbe Windung von einander entfernt, die drei letzten je etwa eine Viertelwindung. Die 2. Muricidae. 149 Schlosszähne und der Spindelrand gleichen denen von (Can- cellaria evulsa. Ein kleines Exemplar von Atzendorf von 7m Länge und ca. 3,7” Dicke, aus 31/, Windungen excl. Embryonalende bestehend, nähert sich durch das dicke Embryonalende und die Spindelfalten der C. labratula, doch sind die letzteren schwächer, die ganze Gestalt ist schlanker, die Windungen stärker gewölbt und höher, und die Sculptur zeigt bedeutende Verschiedenheiten. Die Mittelwindungen tragen nämlich ausser 2 feineren, ge- drängten Spiralen unter der Naht noch 5 breite, oben abgeplattete Streifen, welche breiter sind, als ihre Zwischenräume, und erst nahe der Mündung oben ein wenig schmaler werden. Die Naht- linie trifft die Aussenlippe etwa bei zwei Fünfteln ihrer Höhe. Die letzte Windung trägt unter der Nahtlinie noch 7 ähnliche Spiralen in nach unten deutlich zunehmenden Abständen bis unter den kurzen aber deutlichen Kanal. Zwischen den 3 untersten Spiralen liest eine etwa halb so starke. Die Windungen tragen je etwa 3 verdickte Mundwülste und zwischen diesen meist 3 oder 4 hohe, schmale, schwach gekrümmte, nach unten gerade stehende Längsrippen. Ich unterlasse es auch bei diesem Exemplare, einen besonderen Namen zu geben, da es noch bei weitem nicht ausgewachsen und eben das einzige vorhandene ist. 28. Cancellaria nassoides v. KOENEN. Taf. XII, Fig. 13a, b, e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige vorliegende Exemplar enthält zwar nur die letzten 13/4 Windungen, scheint aber doch so weit verschieden von anderen, mir bekannten Arten zu sein, dass ich es nicht unbeschrieben und unbenannt lassen mag. Vergleichbar sind zunächst wohl junge Exemplare von (. cerenulata DesH. aus dem Unter-Eocän von Cuise. Diese sind aber doch weit gedrungener und auf den ersten Blick zu unterscheiden. Das Exemplar hat 2,3"" Durchmesser und dürfte mindestens 7”” Länge gehabt haben; die Mündung 150 2. Muricidae. ist 2,7”® Jang. Die ungewöhnlich hohe Mittelwindung trägt 4 niedrige Spiralen, welche nur etwa 1/3 bis 1/4 so breit sind als ihre Abstände von einander resp. von den beiden Nähten. Unter der Nahtlinie, welche an der Mündung etwa um die Hälfte weiter von deren oberem als dem unteren Ende entfernt liegt, folgen noch 5 ähnliche, doch etwas stärkere Spiralen in etwas geringeren Ab- ständen bis auf die kurze Umbiegung der Schale unten. Die Schlusswindung ist nach unten etwas stärker gewölbt, die Windungen springen jedoch unter der Naht stark hervor, die Rippen erheben sich dort sogar etwas nach oben, so dass die Mittelwindung nach unten gleichsam eingeschnürt erscheint, und die Naht um so stärker vertieft liest. Auf der Schlusswindung sind auf etwas mehr als !/; Windung 3 hohe, verdickte Mundwülste vorhanden, welche nach der Naht sich stark vorbiegen. Zwischen ihnen liegen je 3 schmale und ziemlich scharfe Längsrippen, welche, ebenso wie die Mundwülste, ziemlich gerade nach unten verlaufen, unter der Nahtlinie sich aber allmählich mehr nach hinten biegen. 11 solcher Rippen finden sich auf der dem ersten Mundwulst vorhergehenden Windung, doch ist die erste dieser Rippen woll als alter Mundsaum zu bezeichnen. Die Aussenlippe trägt innen ein wenig entfernt von dem scharfen Mundrande 8 schmale, aber ziemlich scharfe Zähnchen in annähernd gleichen Abständen. Die Innenlippe ist oben mässig ausgebreitet und dick, an der Spindel dagegen dick und fast losgelöst und trägt 2 verhältniss- mässig schwache und weit von einander entfernte Spindelfalten, welche erst weiter nach innen stärker werden. Die untere det- selben ist etwas weiter von der oberen entfernt, als von, dem faltenartig umgebogenen Spindelrande. Die Mundöffnung ist lang oval, der Kanal-Ausschnitt nicht sehr scharf begrenzt, aber tief. Gattung: Pisanella v. KoEnen. Zu dem, was ich bei Aufstellung der Gattung Edwardsia resp. Pisanella hervorhob (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 480 u. 705), möchte ich jetzt folgende Bemerkungen hinzufügen. 2. Muricidae. 51 Der Anfang des Embryonalendes ist sowohl bei den nachstehend beschriebenen Arten, so weit ich es kennen gelernt habe, als auch bei P. Strombecki abweichend gewunden (heterostroph) und ver- hüllt; der Rest des Embryonalendes ist im Gegensatz hierzu un- gewöhnlich hoch. Die Innenlippe wird im Alter ziemlich dick, trägt 2 starke Falten und verläuft unten gerade, während die eigentliche Spindel eine deutliche Drehung zeigt. Die Aussen- lippe bekommt meist erst im Alter einen dicken, äusseren Mund- wulst, welcher nur bei P. Bettina fehlt, während bei P. semigra- nosa die Mundwülste sich öfters wiederholen. Die innere Zähnelung der Aussenlippe correspondirt mit den Zwischenräumen der pri- mären Spiralstreifen. Der Kanal ist weit und ganz kurz und nur bei dem grössten Exemplar von P. semiplicata von Lattorf durch die stark verdickte Spindelplatte deutlicher begrenzt und etwas verengt. Falls, wie es scheint, Turbinella pulcherrima DESH. mit Pisa- nella semigranosa zu vereinigen ist, würde unsere Gattung vom Ober-Eocän bis zum Ober-Oligocän hinauf reichen, die weitaus meisten Arten aber im Unter-Oligocän aufzuweisen haben. 1. Pisanella semigranosa Nyst sp. Par x Bio 1a,.b,c; 22, b, e. Pisanella (Edwardsia) semigranosa Nysr sp. (v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 182). Voluta semigranosa Nxst, Coqu. foss. de la Belg. S. 594, Taf. XLIV, Fig. 11. » » » - Baxkıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1853, V, S. 351, Taf. VII [A], Fig. 8. ? Turbinella pulcherrima Desuayzs, Anim. s. vert. du bass. de Paris III, S. 294, Taf. 83, Fig. 12 — 14. Vorkommen. ?Ober-Eocän: Auvers. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unseburg, Westeregeln, Helmstädt; Lethen. Von Lattorf habe ich 13 Exemplare in .allen Grössen, von den übrigen Fundorten nur je eins oder zwei. Die von Lattorf er- reichen 10" Dicke und 27”" Länge, wovon. etwa zwei Fünftel 152 2. Murieidae. - auf die Mündung kommen; sie haben bis zu 9 Windungen excl. des hohen, fast walzenförmigen Embryonalendes, von welchem der Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist, aber fast 21/, glatte, stark gewölbte Windungen noch sichtbar sind. Die Mittelwindungen sind mässig gewölbt, meist gleichmässig, mitunter auch nach unten etwas stärker; unter der Nahtlinie ist die Schlusswindung gleichmässig und schwächer gewölbt bis zum Anfang des an der Mündung wenig deutlich begrenzten Kanals. Die Mittelwindungen tragen meist 5 Spiralstreifen, von welchen der unterste freilich oft theilweise von der Naht verdeckt wird, und der oberste zugleich den Nahtsaum bildet; die beiden obersten sind gewöhnlich etwas schwächer als die beiden folgenden. Im Alter wird unsere Art meist schlanker, so dass dann unter dem schmalen fünften Streifen wohl noch ein sechster sichtbar wird, und unter diesem folgen auf der Schlusswindung bis zum Kanal noch etwa 12 bis 14 ebenso breite, platte, durch schmale Furchen getrennte Streifen, deren Zahl freilich öfters durch die unregel- mässige Einschiebung feinerer, zum Theil fast ebenso stark ge- wordener Streifen erheblich vermehrt ist. Die 4 oberen Spiralen sind auf den ersten Mittelwindungen stark erhaben und durch schmale Zwischenräume von einander getrennt; etwa auf der sechsten Mittelwindung schiebt sich ein feiner Streifen gewöhnlich zuerst zwischen die zweite und dritte ein, seltener zwischen die zweite und die erste; später, aber sehr unregelmässig, erscheinen dann auch in den übrigen Zwischenräumen feinere Streifen, doch sind diese bei einzelnen Stücken so flach und undeutlich, dass es fast so aussieht, als hätten lediglich die primären Streifen sich weiter von einander entfernt und wären schwächer geworden, wie dies auch bei den übrigen Exemplaren der Fall ist. Die erste Mittelwindung trägt zuerst 4 gerade, schnell an Stärke zunehmende Rippen, gleichsam als Entwicklung der Sculptur; die folgenden Rippen sind ebenso dick oder sogar etwas dicker wie ihre Zwischenräume, krümmen sich ein wenig und biegen sich nach unten mehr oder weniger deutlich vor, oft stärker als die Anwachsstreifen. Ihre Zahl beträgt auf den ersten Mittelwindungen 2. Muricidae. 153 meist 10 bis 12, selten 14 und steigt später bis auf etwa 20. Auf der Schlusswindung grosser Stücke werden sie unregelmässig und faltenartig und verschwinden nach dem Kanal zu ganz, wie sie auch schon über der Naht resp. Nahtlinie erheblich schwächer werden. Auf den Rippen erscheinen besonders die 4 oberen Spiralstreifen ziemlich regelmässig gekörnelt. Von den Rippen unterscheiden sich im Allgemeinen nur durch einen blättrigen Absatz und deutliche Zurückbiegung unter der Naht die alten Mundränder, welche z. Th. schon auf der dritten Mittelwindung auftreten und ganz unregelmässig wiederkehren, bald etwa einmal pro Windung, bald seltener, bald auch mehrere dicht hinter einander. Auf den letzten Mittelwindungen und namentlich auf der Schlusswindung grosser Stücke zeichnen sich diese Mundwülste durch grössere Breite und zuletzt auch durch grössere Dicke aus. Der letzte Mundwulst bleibt meist etwas von der scharfen, unter jeder stärkeren Spirale etwas eingekerbten Aussenlippe entfernt und ist wie diese unter der Naht etwas rückwärts gerichtet, biegt sich aber bald wieder etwas vor und beginnt unter der Mitte der Höhe sich wieder rückwärts zu biegen, erst am Kanal jedoch recht stark. Die Innenlippe ist erheblich verdickt und ziemlich weit ausgebreitet, bei grossen Exemplaren auch deutlich aufwärts; unterhalb ihrer Mitte trägt sie 2 Spindel- falten, welche in der Jugend recht scharf sind, im Alter weit stumpfer, mitunter fast abgeplattet, besonders die obere von oben, und der Spindelrand ist ebenfalls faltenartig umgebogen, so dass es mitunter aussieht, als seien auf der Spindel 2 tiefe Spiralfurchen von ziemlich gleicher Breite eingeschnitten, welche indessen nicht aus der Mündung herausreichen. Die Mundöffnung ist etwa 3 mal so lang wie breit. Die Stücke von Helmstädt zeichnen sich, wie ich loc. cit. aus- geführt habe, durch etwas stärkere Rippen und höhere Spiralen aus. Die Turbinella pulcherrima DESHAYES könnte sehr wohl zu unserer Art gehören; die Gestalt und die Sculptur würden gut dazu passen, und junge Individuen von Lattorf, in der Grösse des von DESHAYES abgebildeten, zeigen ähnliche Spindelfalten, wie dieses, und haben ebenfalls noch nicht eine verdickte Innenlippe 154 3. Murieidae. resp. Spindelplatte. Die drei ersten Windungen des Exemplares von Auvers sind glatt, wohl nur, weil sie abgerieben sind. 2. Pisanella semiplieata Nysrt sp. Tat Xal, Biesaanb,e Pisanella semiplicata Nysr sp. (v. Korxen, Mittel- Oligocän S. 30). » » » » (Speyer, COassel, S. 291, Taf. 35, Fig. 3). » » » » (Kocnu. Wıecumann, Mecklenbg. Archiv 1372, 8.26). Pisanella (Edwardsia) subgranulata Schuoru. (v. Koenen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, 8. 480 u. 705). Voluta subgranulata Scuuorn. sp. (Beyrıcu, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, 1853, 8.348, Taf. VII [4], Fig. 7). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Helm- städt; Vliermael. Mittel- und Ober-Oligocän: Ziemlich allgemein verbreitet. Unsere Art ist fast überall recht selten, nur im Sternberger Gestein ist sie etwas häufiger; von Calbe habe ich nur ein Bruch- stück von 4 Windungen, von Helmstädt ein verdrücktes Bruch- stück und von Lattorf 4 Exemplare, von welchen nur das ab- gebildete, etwas verdrückte, ganz vollständig ist. Dasselbe besteht aus 51/g Windungen excl. des hohen, oben abgestumpften Embryonal- endes, von welchem 21/5 glatte,. gewölbte Windungen sichtbar sind, der Anfang aber abweichend gewunden und verhüllt ist. Der Durchmesser beträgt 8,3”®, die Länge 20”®, wovon fast 11”® auf die Mündung kommen. Die Windungen springen unter der Naht etwas vor und sind sonst gleichmässig und nicht unbedeutend gewölbt. Die erste Mittelwindung bekommt plötzlich einen aufgeworfenen Nahtsaum und 4 hohe, dicke Spiralen mit schmalen Zwischenräumen. Diese werden auf der zweiten Mittelwindung etwas breiter, und es schieben sich erst oben, dann auch unten feinere Streifen ein. Zugleich ist der ursprünglich ganz schwache Nahtsaum immer stärker und einer Spirale ähnlicher geworden, und etwa auf der dritten Mittelwindung wird über der Naht noch eine Spirale sicht- bar, so dass dann 6 dicke und hohe Spiralen vorhanden sind, welche durch weit schwächere und niedrigere von einander ge- 2. Muricidae. 155 trennt werden. Auf der letzten Mittelwindung fängt dann eine dritte Serie feiner Linien an sich einzuschieben, und zwar auch wieder zuerst oben. Unter der Nahtlinie bis zum Anfang des kurzen, bei einzelnen Exemplaren etwas deutlicher abgesetzten Kanals folgen auf der Schlusswindung noch 8 nach unten ein wenig schmalere primäre Spiralen, welche mit secundären alter- niren, während tertiäre Streifen nur zwischen den obersten der- selben nahe der Mündung erkennbar sind, nach unten aber fehlen. Am Kanal liegen dann noch eine Anzahl flache, dicht gedrängte, schräge Streifen, zuerst 5 etwas breitere, dann 10 schwächere. Durch Anwachsstreifen, welche, der Aussenlippe folgend, von der Naht an auf dem obersten Drittel der Schlusswindung etwas rückwärts gerichtet sind, sich dann aber ziemlich gerade biegen, werden die Spiralen gekerbt und zwar am wenigsten die stärksten, am deutlichsten die schwächsten; in den schmalen, tiefen Furchen zwischen denselben treten die Streifen öfters als erhabene Leisten hervor. Ausserdem sind dicke, rundliche Längsrippen vorhanden, welche auf dem obersten Drittel der Mittelwindungen etwas zurück- gebogen sind, dann gerade laufen und auf der unteren Hälfte sich erheblich stärker nach vorn biegen, auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie anfangen schwächer zu werden und auf dem untersten Viertel derselben sich wieder gerade biegen um am Anfang des Kanals ganz zu verschwinden. Die Zahl der Rippen beträgt auf den Mittelwindungen 15, später 16 und auf der Schlusswindung 17 oder 18; nahe der Mündung werden sie bei einem Exemplare sehr schwach und undeutlich, bei welchem auch die Spiralen auf der Schlusswindung ganz ungewöhnlich flach und niedrig werden. Auf der ersten Mittelwindung beginnen die Rippen sehr breit und flach und wenig gekrümmt; sie haben aber schon auf der folgen- den Windung ihre volle Stärke, während die Krümmung bis zur letzten Mittelwindung noch immer zunimmt. Zwei Exemplare von Lattorf zeigen weit deutlicher als irgend welche, selbst erheblich grössere Stücke von anderen Fundorten, ca. 1,5”® von der Mundöffnung entfernt und dieser parallel, einen verdickten, rundlichen, fast 2"”” breiten Mundwulst. Die Aussen- lippe ist aber auch nach innen etwas verdickt und trägt, ent- 156 2. Muricidae. sprechend den Zwischenräumen zwischen den primären Spiralen, 11 ziemlich dicke Zähnchen, von welchen die oberen deutlich ge- spalten sind. Die Innenlippe ist mässig weit ausgebreitet und bei Stücken mit verdickter Aussenlippe stark verdickt, besonders unten, und hier fast losgelöst; sie trägt unterhalb ihrer Mitte 2 ziemlich starke, schräge Spindelfalten, welche aber nicht den Aussenrand der Innenlippe erreichen, sondern in der Mündung verschwinden; dicht über der oberen wird noch weiter nach innen eine schwache Anschwellung sichtbar, welche indessen, ebenso wie bei einem defecten belgischen Exemplare, nach innen bald verschwinden dürfte und somit nicht als Falte anzusehen ist. Der Spindelrand ist deutlich umgebogen, aber abgerundet und den Falten wenig ähnlich. Die Stücke von Lattorf gleichen in der Spiralsculptur am besten denen von Schelle aus dem belgischen Rupelthon, welche bei ca. 27”® Länge mindestens eine halbe Windung mehr haben. Bei den meisten übrigen Vorkommnissen werden die primären Spiralen auf der Schlusswindung weit schmaler, als ihre Zwischen- räume, und die tertiären Streifen werden verhältnissmässig weit stärker; ın besonders hohem Grade ist dies der Fall bei dem einzigen Exemplare von Freienwalde und einzelnen von Söllingen, bei welchen sich z. Th. die primären Streifen fast nur noch durch grössere Höhe auszeichnen. d. Pisanella pyrulaeformis NysT sp. Taf. XIII, Fig. 7a, b. _ Pisanella (Edwardsia) pyruliformis Nysr sp. (v. Koenen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1565, S. 481). » pyrulaeformis Nysr sp. (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S.7). Turbinella pyruliformis Nyst, Cogqu. foss. de la Belg. S. 486, Taf. 38, Fig. 26. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Helmstädt; Vliermael. Abgesehen von defecten Stücken von Helmstädt habe ich ein grosses und ein mittelgrosses Exemplar von Lattorf; ersteres ist 18”® dick und 31”® lang, wovon 22”” auf die Mündung kommen, 2. Muricidae. 157 und besteht aus fast 6 Windungen excl. des abgeriebenen Embryonalendes. Von diesem ist nur an dem kleineren Stücke eine halbe glatte, stark gewölbte Windung erhalten. Die erste Mittelwindung trägt 5 breite, flache, dicht gedrängte Spiralen, von welchen die unterste bald anfängt, von der Naht verdeckt zu werden, und die darüber folgende auch zeitweise ganz oder doch zum Theil verdeckt wird. Schon am Schluss der ersten Mittel- windung schieben sich zwischen die 3 oberen Streifen feinere ein, und auf der folgenden auch zwischen die übrigen Streifen und bei dem kleineren Exemplar auch noch unter der obersten secundären Spirale. Auf den folgenden Windungen sind diese feineren Streifen stets ganz flach und niedrig, durchschnittlich etwa halb so breit, wie die primären Streifen, und von diesen durch ganz feine, eingeritzte Furchen getrennt. Auf der Schlusswindung, welche etwa in der Nahtlinie eine stärkere Wölbung erhält, darunter aber bis zum Kanal ziemlich gleichmässig flach gewölbt ist, folgen bis zum An- fang des kurzen, undeutlich abgegrenzten Kanals noch ca. 13 pri- märe, durch je einen feineren von einander getrennte Streifen, welche, namentlich oben, durch deutlichere Rundung und Hervor- ragung sich auszeichnen und nach unten zu schmaler werden; zuunterst sind sie nur etwa halb so breit als oben. Am Kanal folgen dann etwa 4 gleich breite, platte Streifen, und die wulstige Biegung der Schale unter dem Kanal bleibt glatt. Die oberste primäre Spirale erscheint auf den späteren Win- dungen wie ein breiter, dicker Nahtsaum; unter ihr folgt eine Depression, und mit der dritten Spirale beginnt die stärkere Wöl- bung, indessen ist das Gewinde im Allgemeinen ziemlich gleichmässig konisch, und die ganze Gestalt ist recht ähnlich der mancher Cassis-Arten, von welchen unsere Art sich aber durch den, trotz der erheblichen Drehung der Spindel, ziemlich geraden Kanal und die beiden dicken, dicht unter der Mitte der Innenlippe liegenden, aber nicht nach aussen fortsetzenden Spindelfalten unterscheidet. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet, oben mässig verdickt, unten dagegen stark; sie bildet mit der Spindel eine tiefe Nabelspalte. Die Aussenlippe ist bei dem grossen Exemplare, besonders in der Mitte, innen stark verdickt und trägt 13 dicke, rundliche 158 2. Muricidae. Zähnchen, welche in der Mitte am stärksten sind, nach oben und unten aber weit schwächer werden. Von der Naht ab verlaufen die Anwachsstreifen und die Aussenlippe bis zur stärksten Wölbung schwach rückwärts, von da ziemlich gerade nach unten, und im untersten Viertel der Schlusswindung biegen sie sich wieder immer stärker rückwärts, so dass sie den Kanal fast rechtwinklig treffen. Von den Anwachsstreifen weichen die in der Jugend schwach, im Alter dagegen recht deutlich S-förmig geschwungenen Rippen ab, welche unter der zweiten primären Spirale anfangen sich vorzubiegen und zwar bis zur Hälfte der Höhe immer stärker, dann aber wieder weniger, indem sie zugleich schwächer werden, und auf dem untersten Viertel der Höhe biegen sie sich als schwache Anschwellungen mit den Anwachsstreifen wieder rück- wärts. Sichtbar sind sie erst auf der zweiten Mittelwindung und werden sie hier etwa ebenso breit, wie ihre Zwischenräume. Auf den letzten Windungen werden sie flacher, und es treten besonders auf ihnen die Hauptspiralen stärker hervor. Ihre Zahl beträgt auf der dritten und vierten Mittelwindung etwa je 18, auf den beiden letzten Windungen je 16. 4. Pisanella Bettina SEMPER sp. Taf. XIII, Fig. Sa, b; 9a, b. Pisanella (Edwardsia) Bettina SemeEr sp. (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1565, S. 481, 705). Cuma Bettina Semrer, Mecklenbg. Archiv XVI, S. 102. Fasciolaria tuberculata Giesen (Fauna v. Lattorf, S. 33, Taf. I, Fig. 7). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Wolmirsleben, Helmstädt. Von Helmstädt habe ich a. a. OÖ. einige junge, schlecht erhaltene Exemplare erwähnt; von Wolmirsleben habe ich 2 grosse, aber stark beschädigte, von Lattorf dagegen 13 meist gut erhaltene in verschiedenen Grössen. Zwei recht verschiedene derselben haben 42mm resp. 43,5”® Länge und dabei 20“= resp. 19% Dicke; die Mündung ist bei beiden ca. 23”® lang. Die Schale besteht aus nahezu 7 Windungen excl. des kegelförmigen, oben abgestumpften 2, Muricidae. 159 Embryonalendes, von welchem 2 glatte, gewölbte Windungen sichtbar sind, der Anfang aber abweichend gewunden und einge- wickelt ist. Nur bei einem kleinen Exemplare ist die Sculptur der ersten Mittelwindungen erhalten; bei allen übrigen ist sie durch Abreibung oder durch Abblättern der äusseren Schal-Lage verloren gegangen. Bei diesem tragen die 11/, ersten, mässig ge- wölbten, doch unter der Naht deutlich vorspringenden Mittel- windungen auf ihrer unteren Hälfte 4 breite, gedrängte, flache Spiralen, deren unterste zuletzt ganz unter der Naht verschwindet, und die darüber befindliche verschwindet ebenfalls meist schon am Schluss der zweiten Mittelwindung; in seltenen Fällen bleibt sie und selbst die vierte aber auch dauernd sichtbar. Die obere Hälfte der ersten Mittelwindung wird von einer breiten, rund- lichen Anschwellung eingenommen, welche am Anfang der zweiten Mittelwindung sich in einen dicken Nahtsaum, eine schwache zweite und eine dritte stärkere Spirale auflöst. Gleich darauf schiebt sich unter dieser und unter dem Nahtsaum je ein feinerer Streifen ein, und am Schluss der zweiten Mittelwindung erscheinen zwischen den unteren primären Streifen ebenfalls feinere. Zwischen diese Spiralen schieben sich auf den beiden folgenden Windungen feinere Streifen ein, und auf der letzten Mittelwindung resp. auf der Schlusswindung finden sich zwischen diesen und jenen noch feinere Linien ein, während die stärksten primären Spiralen durch flache Furchen erst zweitheilig, später, resp. auf einzelne Strecken, drei- oder viertheilig werden. Während die ersten 2 Mittelwindungen mässig gewölbt sind, bildet sich auf den folgenden eine ziemlich tiefe Einsenkung des früheren oberen Theiles aus, welche bis zur obersten der zuerst auftretenden Spiralen reicht; diese ragt öfters kielartig hervor, häufiger jedoch tritt sie gegen die zweite etwas zurück, unter wel- cher die Windungen anfangen sich zu verjüngen, und von wo die Schlusswindung in schwacher Wölbung bis zu der an der Mündung undeutlichen Depression am Kanal verläuft. Unter der Nahtlinie resp. unter jener zweiten Hauptspirale folgen auf der Schlusswindung bis in die Depression am Kanal noch gewöhnlich 9 zweitheilige (selten mehrtheilige) Hauptspiralen, welche nach unten etwas 160 2. Muricidae. schwächer werden und mehr oder minder regelmässig 2 Serien feinerer Spiralen zwischen sich führen. Dann folgen etwa 6 breite, flache Streifen, mitunter durch schmalere getrennt, und der Kanal trägt mindestens ebenso viele, aber schwächere und wenig deutliche. Abgesehen von diesen letzteren und den zunächst unter der Naht liegenden sind alle Spiralstreifen dicht gedrängt und durch ganz schmale, tiefe Furchen von einander getrennt. Auf der zweiten Mittelwindung stellen sich ferner Längs- rippen ein, zuerst in Form von flachen Anschwellungen, bald aber deutlicher werdend, und die dritte Mittelwindung trägt meist 18 oder 19 (in einem Falle nur 14) schmale, mehr oder minder ge- krümmte Rippen, die vierte meist 16, die fünfte meist 15 oder 14, die sechste meist 13 oder 12, und die Schlusswindung meist 10 oder 11. Die kippen werden gleichzeitig immer gröber und be- ginnen immer tiefer unter der Naht, je deutlicher die dort liegende Depression der Schale wird; auf der Schlusswindung beginnen die Rippen etwa in der Mitte der Depression, schwellen zur stärksten Wölbung der Schale knotig an und verschwinden bald unter der Nahtlinie. Auf der Schlusswindung sind sie schmäler wie ihre Zwischenräume, oft noch nicht halb so breit. Die Schale erscheint sehr rauh dadurch, dass zahlreiche, erhabene, oft ziemlich regel- mässig auf einander folgende Anwachsstreifen, welche namentlich nahe der Mündung sich hoch erheben, über alle Spiralen hin- weglaufen und öfters sich auf ihnen unter Rückwärtsbiegung schuppig aufrichten. Die Mundöffnung ist etwa 3 Mal so lang wie breit, oben spitz zulaufend, unten ziemlich breit; der Kanal ist wenig deutlich begrenzt. Die Aussenlippe ist scharf, bei den grössten Stücken schwach verdickt und trägt innen oft, etwa entsprechend den primären Spiralstreifen, eine Anzahl schwacher Leistenzähne, welche indessen vom Kanal wie von der Naht ziemlich weit entfernt bleiben. Von der Naht ab verläuft sie, ebenso wie die Anwachsstreifen, mehr oder minder schräg rückwärts nach unten, biegt sich auf der Hauptwölbung gerade und mit ihrem untersten Drittel wieder stark rückwärts. Die Spindel ist ziemlich stark gedreht resp. zurückgebogen. 2. Muricidae. 161 Die Innenlippe ist recht stark verdickt und ziemlich weit nach aussen ausgebreitet und begrenzt an der Spindel eine sehr deutliche Nabelgrube. In der Mitte oder ein wenig tiefer finden sich 2 starke Spindelfalten, welche indessen fast 5m yom Aussen- rande der Innenlippe entfernt bleiben. Bei einzelnen Exemplaren finden Abweichungen besonders in der Spiralseulptur statt, indem sich etwas zahlreichere Streifen schon auf den ersten Mittelwindungen einstellen. l. Ficula erassistria v. KoENEN. tee ll, I, ID Ser, log Nele, Ina en, 0 Vorkommen. Unter - Oligocän: Westeregeln, Helmstädt, Osterweddingen, Unseburg, Atzendorf, Calbe a/S., Lattorf. Von Lattorf und Unseburg habe ich zwar eine ganze Reihe von Exemplaren, dieselben sind aber fast durchweg defect und klein. Nicht besser sind die vereinzelten Stücke von Atzendorf, Calbe a/S. und Osterweddingen. Von Westeregeln habe ich da- gegen ein grosses Exemplar von 24” Durchmesser, incl. des Embryonalendes aus 6 Windungen bestehend, leider mit defectem Kanal; dasselbe dürfte gegen 40” lang gewesen sein. Die Naht ist deutlich vertieft; darunter folet eine flache Zone und dann eine um so stärkere Wölbung, welche nach aussen wieder o°)I flacher wird bis an die mässıg starke Depression am Kanal. Bis zu dieser trägt die Schlusswindung 18 hohe, oben abgeplattete Spiralstreifen, welche auf der Hauptwölbung durch etwa 3 mal so breite, nach unten durch kaum 2 mal so breite, platte Zwischen- räume getrennt sind. Die oberste Spirale ist nur etwa ein Viertel, und die zweite nur halb so breit, wie die übrigen, dafür sind hier die Abstände entsprechend grösser. Auf den Mittelwindungen erscheinen die Spiralen weit schwächer, weil sie erheblich niedriger sind, ohne dass sie unverhältnissmässig schmaler wären. Am Kanal folgt dann noch eine Anzahl feinerer, schräger Streifen in ihnen etwa gleichen Abständen. Alle diese Spiralen werden nun gekreuzt von Längs-Streifen, welche am Anfang der Schlusswindung nur etwa halb so breit, Abh. X, 1. 11 162 9. Muricidae. am Schluss derselben aber nur etwa ein Viertel so breit sind, wie die Spiralen, und mit diesen mehr oder minder regelmässige quadratische oder rechteckige, oben und unten dagegen rhom- boidische Vertiefungen begrenzen. Zwischen der Naht und der obersten Spirale sind diese Längs- streifen und die dazwischen sichtbaren Anwachsstreifen ein wenig rückwärts gekrümmt; darunter sind sie nicht unbedeutend nach vorn gerichtet, und erst auf der stärksten Wölbung der Schale, von der dritten und vierten Spirale an, laufen sie ziemlich gerade nach unten. Von Lattorf liegen mir nun 18, von Unseburg 8, von Calbe 4, von Atzendorf und Osterweddingen je 2 mehr oder minder defecte Exemplare vor, welche sämmtlich mindestens eine Windung weniger besitzen als das oben beschriebene, mit ihm aber im Verhältniss der Breite der Spiralstreifen zu der der Zwischenräume überein- stimmen und sich hierdurch ganz constant und erheblich von meinen etwa gleich grossen Exemplaren der ächten F\. nezilis SoL. von Barton und den, mindestens z. Th. mit Unrecht dazu ge- rechneten Formen des Calcaire grossier etc. unterscheiden. Die Längsstreifen sind ziemlich unregelmässig; meist sind sie schwächer als die Spiralen, zumal wenn sie sich mehr drängen; mitunter sind sie ihnen aber an Stärke auch gleich oder sogar breiter, und zwar besonders, wenn sie gleichsam aus mehreren Linien zusammengesetzt sind. Auf und zwischen den Längs- streifen sind überall feine, etwas faltige Anwachslinien sichtbar. In der Zahl der stärkeren Spiralen schwanken die Stücke etwa zwischen 15 und 20, und die untersten 3 oder 4 stehen meist etwas gedrängter, in einem Falle deren 9; in anderen Fällen beginnt die feine Streifung schon unter der 13. oder 14. Spirale. Es bestehen aber diese kleineren Exemplare aus etwas über 2 Windungen und dem niedrigen Embryonalende von 21/, glatten gewölbten Windungen. Von Lattorf und Unseburg habe ich nun je ein Exemplar mit 27 resp. 22 stärkeren Spiralen, welche auf dem oberen Theile der Schlusswindung etwa halb so breit, auf dem unteren etwa eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume. Die Längsrippen 2. Murieidae. 163 sind bei dem ersteren und auf der letzten halben Windung auch bei dem letzteren ziemlich gedrängt, so dass sie mit den Spiralen meist annähernd quadratische Felder begrenzen. Bei dem Stück von Unseburg sind sie vorher aber weiter von einander ent- fernt, so dass sie mit den Spiralen quer verlängerte Rechtecke bilden. Diese Form möchte ich wenigstens als var. densistria unter- scheiden. In der Zahl der Spiralen nähert sie sich der mittel- und ober-oligocänen /’yrula concinna BEYR. (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 775, Taf. XVII [15], Fig. 7, 8), welche etwa 35 Spiralen bis zum Anfang des Kanales trägt. Dieselben sind aber weit schmaler als ihre Zwischenräume, und die Sculptur, wie sie BEYRICH ]. c. vergrössert abbildet, würde eher der der gewöhn- lichen F. crassistria gleichen, wie ich sie Fig. 13—15 abbilden lasse, abgesehen davon natürlich, dass bei dieser die Sculptur etwa doppelt so grob .ist. In den verhärteten Mergeln des Schnitzkuhlenberges bei Helm- städt hat Hr. Dr. BARTH ein freilich fast‘ nur als Steinkern er- haltenes Exemplar gefunden, welches etwa dieselbe Grösse besitzt, wie das oben beschriebene von Westeregeln. Vermuthlich gehört hierher eine seltene Art von Barton (High-chiff), von welcher ich nur ein Stück von 17”"® Länge und 11”® Dicke habe. Dasselbe unterscheidet sich in etwas dadurch, dass sich auf dem unteren Theile der Schlusswindung feinere Spiralen einschieben. 2. Fieula plicatula BEYRIcH sp. Pyrula plicatula Beyeıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1854, VI, 5.774, Taf. XVII Bapakieal. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Es ist mir kein Exemplar weiter bekannt geworden, das ich auf diese Art beziehen könnte, so dass ich lediglich auf BEYrRıcH’s Beschreibung und Abbildung verweisen muss. Uebrigens dürfte dieselbe mit der seltenen P. Greenwoodi Sow. (Min. Conch. Taf. 498) von Barton nahe verwandt sein. LS 164 2. Muricidae. 3. Fieula nexilis SOLANDER sp. Pyrula nexilis So. (Beyrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 773, Taf. XVIII MabeRie2): » » » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, $. 474). ’ » » » (Bosquer in Dewaraur, Prodröme S. 412). Vorkommen. Eocän: Barton etc. Unter-Oligocän: Westeregeln, Osterweddingen, Helmstädt; ? Belgien. Ich kenne aus dem norddeutschen Tertiärgebirge ausser ver- quetschten Stücken von Helmstädt kein Exemplar, welches durch so schmale Spiralstreifen, wie das von BEYRICH |]. c. abgebildete, sich an die ächte Pyrula nezilis anschliesst, und muss mich daher darauf beschränken, BeyrıcH's Beschreibung und Abbildung hier anzuführen. In der von DEWALQUE und später von MOURLON (Geologie de la Belgique, S. 198) mitgetheilten Liste von Fossilien des Tongrien inferieur führt BosQuErT nur Ficula nexilis an; er hat also den früher angeführten Namen F. decussata aufgegeben. Ich weiss freilich nicht, ob diese F. nexilis des belgischen Unter- Oligocäns in der That zu F. neailıs SoL. oder eventuell ganz oder theilweise zu F\. erassistria gehört. 4. Fieula tenuis v. KoEneEn. Taf. XVI, Fig. 9a, b. Pyrula concinna (non Beyr.) v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. Alb. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Helmstädt. Das abgebildete, dünnschalige Exemplar fand ich selbst bei Lattorf und tränkte es sofort mit dünnem Gummi arabicum, so dass es leidlich vollständig erhalten blieb, obwohl es mehrere Risse zeiste. Andere Exemplare waren ganz verdrückt und konnten nicht conservirt werden, nur ein ganz kleines, noch ganz glattes erhielt ich durch Schlämmen des Sandes. Bei Calbe sammelte ich ein Exemplar ohne Schlusswindung. 2%. Muricidae. 165 Das Stück von Lattorf ist lang-oval, besteht aus 51/, Win- dungen und hat 6,5”" Durchmesser und 13,5"” Länge, wovon 10”” auf die Mündung kommen. Die ersten 21/, Windungen sind glatt, und dieses Embryonal- ende ist oben abgestumpft, erst die letzte halbe Windung hebt sich höher heraus und erscheint stärker gewölbt. Auf der ersten Mittelwindung bleibt das oberste Drittel glatt, während die unteren zwei Drittel 5 flache, durch ganz schmale Furchen getrennte Spiralen erhalten; diese Windung hebt sich aber allmählich noch weiter heraus, so dass bei Beginn der zweiten Mittelwindung 9 Spiralen, und an deren Ende 11 Spiralen sichtbar sind. Die glatte Zone unter der Naht ist hier etwa 0,5"" breit. Die untersten 4 Spiralstreifen sind etwas breiter als die übrigen, und zwischen die obersten ‚fangen einige feinere an sich einzuschieben. Die Mittelwindungen sind mässig und gleichmässig gewölbt. Auf der Schlusswindung ist die glatte Zone auch ca. 0,5"m hoch, dann folgen nahe der Mündung 7 feine, nach oben nicht ganz gedrängte Streifen auf 1"" Höhe, und hierauf auf circa 7m® Länge, bis in die flache Depression am Kanal, 28 flache, durch ganz schmale Furchen getrennte Streifen, welche zuletzt in der Mitte eine schmale Furche bekommen und somit anfangen sich zu spalten. Zwischen die untersten derselben schieben sich auch feinere ein. Am Kanal folgen dann noch gegen 20 rauhere, ungleiche, durchschnittlich nur halb so breite Streifen. Eine Längs-Sculptur wird nur durch die faltenartigen Anwachsstreifen in etwas angedeutet. Auf dem ersten Viertel der ersten Mittel- windung laufen dieselben ziemlich gerade herab; später ist dies aber nur dicht unter der Naht, auf der glatten Zone, der Fall. Gleich darunter biegen sich die Anwachsstreifen bis unterhalb der Wölbung der Schlusswindung deutlich vor und bringen nament- lich auf der letzten halben Windung sehr häufig ein Absetzen, gleichsam Knickungen der Spiralstreifen hervor. Das verdrückte Exemplar von Helmstädt, welches ich früher zu Pyrula concinna gestellt hatte, konnte ich Dank der Freundlich- keit Herrn v. STROMBECK’s jetzt nochmals untersuchen, und muss ich es jetzt zu F. tenwis rechnen, obwohl die Längsstreifen stärker 166 2. Muricidae. entwickelt sind, als an dem abgebildeten Stück von Lattorf; sie haben aber dieselbe Biegung und sind ganz ähnlich faltenartig, auch sind die Spiralen ziemlich ebenso gedrängt, nur haben sich nahe der Mündung meist noch feinere eingeschoben. Die Grösse und Gestalt dürfte in unverquetschtem Zustande etwa dieselbe gewesen sein, wie die des Stückes von Lattorf. Unsere Art ist allenfalls vergleichbar der F. elegans des Calcaire grossier, diese hat aber ein mehr treppenförmiges Gewinde resp. steiler unter der Naht vorspringende Windungen und breitere Zwischenräume zwischen den Spiralen, auch einen deutlicher ab- gesetzten Kanal. Gattung: Latirus MonTroRrT. Von den 3 nachstehend beschriebenen Arten war L. dubius von BEYRICH als Turbinella aufgeführt worden; da sie aber keines- wegs die bauchige Schlusswindung besitzt, welche für diese Gattung bezeichnend ist, so ziehe ich es vor, sie zu Latirus zu stellen. Latirus funiculosus hatte ich selbst früher zu Fasciolaria gerechnet, stelle ihn aber jetzt auch lieber zu Latirus, da die echten Fasciolarien, wie F. tulipa, glatt sind, und auch die ge- streiften und gerippten Formen einen gebogenen Kanal haben. 1. Latirus elatus v. KoENENn. tase, O0, a le, Io, eg Da, In, es (dan Im Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Es liegen vor 8 zum Theil defecte Stücke von Lattorf und eins, die letzten fünf Viertel Windungen enthaltend, von Unse- burg. Dieselben erreichen 51/, Windungen excl. des hoch kegel- förmigen Embryonalendes von ca. 3 glatten, mässig gewölbten Windungen, deren erste beschädigt ist. Im Verhältniss der Dicke zur Länge varüren die Stücke nicht unbedeutend; der Durch- messer beträgt bis zu 8,2””, die Länge bis zu 19”, wovon 12” auf die Mündung kommen. Auf das Embryonalende folgt eine Viertelwindung mit 3 oder 4 rundlichen, nach unten vorgebogenen Längsrippen; dann erscheint ein dicker Nahtsaum und unter 2. Muricidae. 167 diesem dicke, knotige Längsrippen, etwa 8 pro Windung, welche etwas unter deren Mitte am meisten hervortreten, da, wo ein dicker Spiralstreifen über sie hinwegläuft; eine zweite, ähnliche Spirale folgt unter ihr und über der Naht in einem Abstande, der ihnen an Breite gleich ist, bis auf die Schlusswindung aber mehr als doppelt so breit wird. In nur wenig geringerem Abstande bildet sich über der ersten Spirale schon auf der ersten Mittel- windung eine dritte schwächere aus, welche erst auf der Schluss- windung den ersteren an Stärke einigermaassen gleich wird. Die Mittelwindungen sowie die Schlusswindung sind, abgesehen von den Rippen, mässig stark gewölbt. Die Zahl der Rippen beträgt auf der Schlusswindung und auf der letzten Mittelwindung je etwa 10; nahe der Mündung stehen sie aber etwas weiter von einander entfernt als vorher und sind öfters nach unten etwas rückwärts gerichtet. Unter der Nahtlinie folgen auf der Schluss-., windung noch 6 ähnliche Spiralen mit ähnlichen Zwwischenräumen, wie die 3 oberen, und in der Mitte eines jeden mit einer dünnen Spirale von halbkreisföormigem Querschnitt. Am Kanal folgen dann noch etwa 6 feinere, gedrängtere Streifen. Zwischen dem Nahtsaum, welcher allmählich das Aussehen von zwei dicken, ge- drängten Spiralen erhält, und der obersten Hauptspirale liegen meist 2 feinere Streifen. Ueber die ganze Schale laufen gedrängte, ziemlich regelmässige, erhabene Anwachsleistchen fort, welche eine gewisse Rauhigkeit der Schale bedingen. Die Mündung ist lang und schmal, in der Regel in der oberen Hälfte etwas erweitert, aber gegen den kurzen, weiten, unten etwas zurückgebogenen Kanal nicht deutlich abgegrenzt. Die Aussenlippe ist innen schwach verdickt und trägt hier 5 oder 6 Höcker, von welchen die beiden obersten stärker sind und breitere Abstände von einander und der oberen Naht haben, als die übrigen, welche nach unten meistens wesentlich schwächer werden. Die Innenlippe ist mässig verdickt, deutlich nach aussen aus- gebreitet und trägt ganz oben, gerade auf der fünften Haupt- spirale, eine dicke Falte und dicht über ihrer Mitte zwei etwas schwächere, welche jedoch im Innern zerbrochener Exemplare auf 168 2. Muricidae. der Spindel gleichmässig stark bleiben, während die obere Falte dort weit schwächer ist. Auf der unteren Hälfte der Innenlippe sind noch mehrere Zähnchen vorhanden, von denen aber gewöhn- lich nur das oberste recht deutlich ist. Ein Exemplar von fast 6 Windungen excl. Embryonalende und 20”" Länge bei 8, 1"" Dicke unterscheidet sich von allen übrigen durch schlankere Ge- stalt, etwas schwächere und zahlreichere Rippen, 13 auf der letzten, 11 auf der vorletzten Windung, und dadurch, dass die verdickte Aussenlippe noch nicht ausgebildet ist, auch die letzten Rippen noch nicht entfernter stehen. Im Uebrigen stimmt es. mit den anderen Stücken so gut überein, so dass ich es nicht einer besonderen Art zurechnen mag. Dasselbe ist Fig. 4 abgebildet. Eine gewisse Aehnlichkeit in der Sculptur zeigt die ober- eocäne T. Parisiensis DEsH. (Coqu. foss. des env. de Paris II, Taf. LXXIX, Fig. 14,15). Dieselbe ist aber gedrungener, bauchiger, und hat dickere, schon an der Naht beginnende Rippen. 2. Latirus dubius BEYRICH sp. Tat VI, Big. Ila,n,c Turbinella dubia Beyrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S. 88. V, Taf. VII [5], Fig. 11. Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen, Lattorf. Von Lattorf habe ich 5, freilich meist mangelhaft erhaltene Exemplare, welche mit dem kleinen, abgeriebenen Originale BEyRIcH’s von OÖsterweddingen genügend übereinzustimmen scheinen. Das beste und grösste derselben besteht aus über 6 Win- dungen excl. des abgeriebenen Embryonalendes und hat fast 4,6" Dicke, sowie 12”" Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mün- dung kommt. Die Windungen sind mässig und gleichmässig ge- wölbt, erscheinen aber stark gewölbt durch dicke, hohe Rippen, je 7 auf jeder Windung, welche nahe unter der Naht beginnen, auf der Mitte der Windungen sich am höchsten erheben und etwas abgeflacht unter die untere Naht laufen. Sie sind durch etwas breitere Zwischenräume getrennt und stehen meist über 2. Muricidae. 169 einander, so dass sie am Gewinde oft leistenartig herablaufen, mit- unter fast gerade, gewöhnlich etwas schräg rückwärts gerichtet. Die Spiralsculptur besteht auf den ersten Mittelwindungen aus 6 ziemlich gedrängten Streifen, von welchen die 2 oberen etwas schwächer sind als die dritte, und diese schwächer als die 3 unteren. Diese Verschiedenheit wird später immer grösser, ebenso die Zwischenräume, so dass auf der drittletzten Windung die Streifen nur etwa eben so breit, auf der letzten nur halb so breit wie ihre Zwischenräume sind; zugleich entfernt sich der oberste Streifen etwas weiter von dem Nahtsaum, welcher eine Streifen- ähnliche Kante erhält. Auf der Schlusswindung, deren Wölbung durch eine tiefe Depression gegen den Kanal abgegrenzt ist, schiebt sich zwischen die 3 dickeren Streifen der Mittelwindungen je ein recht feiner ein. Unter jenen folgen auf der Wölbung noch 2 dickere Streifen in wenig geringeren Abständen. Die Depression und der Kanal tragen eine ähnliche Sceulptur, nur am Spindelrande folgen einige feinere, gedrängte Streifen, und auf dem grössten Exemplare schieben sich am oberen Rande der Depression 2 feinere Streifen ein, so dass hier die Streifen zuletzt ziemlich gedrängt stehen. Die Mündung war länglich oval; die Aussenlippe ist an keinem Exemplar erhalten; anscheinend war sie scharf, nicht ver- dickt und innen glatt. Die Innenlippe ist wenig verdickt und ausgebreitet und liegt auf einer ziemlich starken Resorption der obersten Schal-Lage; sie trägt in der Mitte der Höhe 3 Spindelfalten, von denen die oberste “ die stärkste, die unterste die schwächste und schfägste ist und erst ein wenig nach innen deutlich wird. Der Kanal ist kurz, gerade, offen und zeigt unten eine schwache Nabel-artige Einsenkung. 3. Latirus funieulosus LAMARCK sp. HRRFTERTS. Va,b, c. Fasciolaria funiculosa Lam. (v. Korses, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1365, S. 480). Fusus funiculosus Lan. ( Desnayes, Coqu. foss. Paris II, S.516, Taf. LXXI, Fig.5—7, Anim. sans vert. III, S. 259). PP 170 2. Muricidae. Fusus cognatus Beyrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S.85, Taf. X [25], Ries, 2: Fasciolaria fusiformis Priv. Palaeontogr. I, S. 70, Taf. 10, Fig. 1. Vorkommen. Mittel- Eocän: Calc. gross. bei Grignon, Damery etc.; Brook, Bramshaw. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unseburg, Westeregeln, Helmstädt. var. angusticosta: Lattorf. Taf. XIX, Fig. 2a, b, c. Von Unseburg und Helmstädt liegen mir jetzt je 3 meist defecte Stücke vor, von Calbe und Lattorf deren je 10, es ist also nur bei Calbe unsere Art einigermaassen häufig. Sie erreicht gewöhnlich bei 9 Windungen excl. Embryonalende einen Durch- messer von 11”® und eine Länge von 41", wovon etwa 22% auf die Mündung kommen; andere Exemplare sind auch wohl etwas gedrungener. Es sind dies ganz ähnliche Dimensionen, wie sie bei meinen Exemplaren von Brook sowie aus dem Pariser Becken namentlich von Damery vorhanden sind. Zwei defecte Stücke von Helmstädt haben aber 14"® Durchmesser und eine Mündung von über 27”® Länge und müssen noch etwa zwei Windungen mehr besessen haben. Das Embryonalende von ca. 1!/g glatten, auf- getriebenen Windungen ist nur an einem einzigen Stücke von Lattorf erhalten und ist zwar weit dicker, aber doch ganz ähnlich gestaltet, wie bei meinen französischen Exemplaren. Die ersten Mittelwindungen tragen 5 breite, oben abgeplattete Spiralen, von welchen die oberste und die unterste dicht unter resp. über der Naht liegen, und die dritte und vierte etwas stärker sind und etwas grössere Abstände von einander und der zweiten und vierten Spirale haben. Auf dem ersten Drittel der ersten Mittelwindung scheinen jedoch nur die drei unteren Spiralen vor- handen zu sein. Etwa auf der fünften Mittelwindung spaltet sich die zunächst unter der Naht liegende Spirale, und bald darauf fangen feine Streifen an sich in den Zwischenräumen einzustellen, welche etwa noch einmal so breit sind, wie die primären Spiralen; diese secundären Streifen werden auch auf der Schlusswindung noch nicht halb so breit, wie die primären, mit Ausnahme der Stücke von Helmstädt, bei welchen die primären Streifen auf den 2. Muricidae. 171 Mittelwindungen etwa so breit wie ihre Zwischenräume sind, und die secundären Streifen den primären auf der Schlusswindung gleich werden. Häufig wird hier noch eine dritte Serie von Spiralen sichtbar. Unter der Nahtlinie folgen auf der Schlusswindung bis in die deutliche Einsenkung an dem langen, schlanken Kanal noch 2 ähnliche primäre Streifen, mit feineren alternirend; zum Theil sind hier sogar noch tertiäre Streifen vorhanden. Der Kanal ist be- deckt mit abwechselnd stärkeren und schwächeren Streifen, welche indessen recht rauh sind und auf der unteren Hälfte des Kanals ganz undeutlich werden. Abgesehen von einigen schmalen Rippen auf dem ersten Drittel der ersten Mittelwindung tragen die Windungen breite, dicke, wenig schräg stehende Längsrippen, in der Jugend je 6 oder 7, später meist 7, zuletzt auch wohl 8 und bei den Helmstädter Stücken 9 und 10. Auf den ersten Mittelwindungen laufen sie gleichmässig von Naht zu Naht, auf den letzten bleiben sie aber immer weiter von der oberen Naht entfernt, so dass sich auf dem obersten Viertel der Windungen eine flache Depression ausbildet, und die mässige Wölbung nur auf die unteren drei Viertel beschränkt bleibt. Auf der Schlusswindung verlieren sich die Rippen unter der Hauptwölbung allmählich. Zwischen den Rippen sind die Spiralen meist stärker erhaben und von oben und unten Hohlkehlen-artig ausgehöhlt. Ausserdem ist die ganze Schale mit hohen Anwachsstreifen bedeckt, welche ihr ein recht rauhes Ansehen verleihen und öfters sehr regelmässig auf einander folgen, so dass dann die Spiralen zierlich gekörnelt erscheinen. Der Kanal ist etwa um die Hälfte länger, als die eigentliche Mundöffnung, und an deren unterem Ende ist die verdickte, aber nicht ausgebreitete Innenlippe genau eben so losgelöst, wie bei den französischen Exemplaren, dieser abgelöste Theil ist aber fast immer abgebrochen. In der Höhe der Rippen schliessen sich nun die norddeutschen Stücke an die von Brook und Chaussy an, und diesen gleichen 112 2. Muricidae. in der Breite der Spiralen am besten die Exemplare von Helm- städt und einzelne von Unseburg, während die übrigen nord- deutschen in der Spiralseulptur zwischen jenen und denen von Grignon etc. stehen, welche meist noch schwächere Spiralen be- sitzen. Die englische Form hat ebenso starke Spindelfalten, wie meine norddeutschen Stücke, welche darin sich alle gleich ver- halten, während bei den französischen die Spindelfalten stets schwächer sind und oft erst deutlich sichtbar werden, wenn ein Theil der Schale fehlt, so dass man sie weiter nach innen sieht. Ich möchte aber nur hierauf und auf das dünnere Embryonalende hin unsere Vorkommnisse nicht von den französischen trennen, zumal da die diesen gleichaltrige englische Form in jenen Punkten der unter-oligocänen sich ganz anschliesst; sonst würden mindestens 4 oder 5 Arten unterschieden werden müssen. Die Form von Cuise hat ein ganz anderes, kegelförmiges Embryonalende. Die Stücke von Grignon und Chaussy variiren nun sehr auch in der Gestalt, und es finden sich darunter sehr dünne, schlanke Formen, und dies veranlasst mich, zu unserer Art noch als Varietät (angusticosta) 4 Exemplare von Lattorf zu stellen, welche in der Spiralsculptur zwar genügend mit denen von Lattorf überein- stimmen, aber durch schlankere Gestalt und durch ihre Berippung erheblich abweichen, so dass sie vielleicht auch als besondere Art anzusehen sind. Das grösste derselben besteht aus 6 Windungen excl. Em- bryonalende und hat 7,3”® Dicke bei 23"" Länge; sie haben auf jeder Windung 6 hohe Längsrippen, welche auf den ersten Mittel- windungen etwa eben so breit, auf den letzten nur etwa halb so breit sind, wie ihre Zwischenräume, und auf der Schlusswindung auch auf dem Kanal noch als tiefe Falten sichtbar bleiben, so dass der Kanal tief gefurcht ist. Bei dem grössten Stück hängen diese Furchen aber meist zusammen mit Furchen, welche über die meisten Rippen der Schlusswindung laufen, so dass die Rippen ähnlich wie Varices abgesetzt erscheinen. Ausserdem ist endlich auch die Depression am Kanal tiefer als bei dem echten Latirus Junieulosus. 2. Muricidae. 173 Die Spindelfalten sind bei unserer Art doch so constant, dass ich es vorziehe, sie von Fusus zu trennen und zu Latirus zu stellen, wie ja auch schon BEYRICH sie lieber zu Turbinella als zu Fasciolaria gestellt wissen wollte. Gattung: Fusus LAmArck. Die zahlreichen sonst zu Fusus gerechneten Arten sind zu einem kleinen Theile bei anderen, gut begrenzten Gattungen unter- gebracht worden; viele aber zeigen wesentliche Unterschiede doch nur in der Länge des Kanals, und auch hierin ist eine scharfe Grenze zwischen den einzelnen Gruppen kaum vorhanden. Während FıscHer (Manuel de Conchyliologie et de Paleontologie conchylio- logique S. 615) neben Fusus die »Sectionen«: Sinistraha, Aptyais und Troschelia anführt, trennt BELLARDI (Molluschi dei Terr. terz. de Piem. I, S. 128) die Gattung Fusus in 4 Sectionen: I. mit sehr langen, geradem Kanal; II. der Kanal ist kürzer als das Gewinde und etwas gedreht; III. der Kanal ist sehr kurz, genabelt; IV. der Kanal ist sehr kurz und gebogen, die Schale Buceinum -ähnlich, die Windungen gewölbt. Der Section I gehören von den nach- stehend beschriebenen Arten nur die beiden ersten an, welche im Eocän Englands und Frankreichs nahe Verwandte besitzen. Der Section II gehören dagegen ausser der Gruppe des f". elongatus, also besonders F. septenarius und F. scabrellus, noch die folgenden elf Arten an, bei welchen freilich der Kanal zum Theil schon recht kurz ist. Formen der Abtheilung III liegen nicht vor; zur vierten würden F. brevicauda und F. scalarıformis, die nächsten Verwandten des F'. costellatus GRAT. gehören, welchen BELLARDI allein hierher rechnet. Er hat aber gar nicht berücksichtigt, dass bei dieser Gruppe die Aussenlippe verdickt ist, oft sehr bedeutend, und dass hierdurch eine gewisse Verwandtschaft mit Euthria an- gebahnt wird, sowie auch mit Angistoma SANDEBG. (non SCHUMACHER). Diese Gattung, von welcher Fusus Konincki wohl besser zu trennen ist, da die Aussenlippe innen nicht verdickt ist, ist somit im Unter- und Mittel-Oligocän gleich stark, durch je 2 Arten vertreten, im Ober-Oligocän nur noch durch eine. 174 9. Muricidae. Fusus praetenuis, F. subterebralis und auch F' flexicosta sind zu der Untergattung Euthria zu stellen, und Fasciolaria multicostata GIEBEL zeigt viel Analogie sowohl mit eocänen Formen, als auch mit Jania angulosa BROC. sp. Zu Hemifusus . (oder Semifusus) ist wohl am besten Fusus Sandbergeri BEYR. zu ziehen, sowie F. errans, F. regularis, F. restans und F. Auerbachi. Vielleicht gehört zu dieser Gattung noch ein dickschaliges Gewinde-Bruchstück von Unseburg, circa 3 Windungen enthaltend, welches in der Gestalt etwa dem Ge- winde von Chrysodomus Hörnesi BELL. entspricht, aber ca. doppelt soviel Spiralen und nur ganz undeutliche, breite Längsrippen be- sitzt; ich mag einem solchen Bruchstücke natürlich nicht einen besonderen Namen geben, wie ich dies bei F\. multipunctatus ge- than habe, der durch Gestalt und Sculptur jedenfalls leicht wieder erkannt werden kann, wenn sich einmal ein vollständiges Exemplar findet. Erst dann wird sich feststellen lassen, ob die Art zu Neptunea gehört oder nicht. 1. Fusns multispiratus v. KoENEN. Taf. XIV, Fig. 5, 6. Fusus unicarinatus Desn. (Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, S. SO, Taf. VII [22], Fig. 6). » » » (? Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 7). Vorkommen. Unter-Oligocän: Biere, Unseburg, Lattorf; Lethen. Unsere Art ist meist sehr selten und in Folge ihrer Länge fast stets zerbrochen. Von Lattorf habe ich 8 Exemplare, von welchen ich das vollständigste und das grösste, dem freilich der Kanal fehlt, abbilden lasse. Ersteres besteht aus 12 Windungen excl. des abgeriebenen Embryonalendes und hat 14”"® Dicke bei 61”® Länge, wovon 33” auf die Mündung und ca. 24"" auf den Kanal kommen. Letzteres hat noch ca. 2 Windungen mehr und 23"® Dicke bei einer Gewindelänge von 47”, so dass die Ge- sammtlänge gegen 100”” betragen haben mag. Bei einem kleinen, ungewöhnlich schlanken Exemplare sind von dem Embryonalende 2. Muricidae. 175 anderthalb glatte, aufgetriebene, stark. gewölbte Windungen sicht- bar; der Anfang ist abweichend gewunden und eingewickelt, ähn- lich, wenn auch etwas kleiner, wie an französischen Exemplaren von Cuise; dann folgt eine halbe Windung mit einer Zwischen- sculptur von 8 nach unten undeutlichen Rippchen (bei der Form von ÖCuise nur eine Viertelwindung mit 4 etwas dickeren, geraden, gleichmässigeren Rippchen). Dann erscheinen auf der besonders nach unten ziemlich stark sewölbten ersten Mittelwindung 4 erhabene Spiralen, von welchen die dritte von oben die stärkste ist; dann folgt in der Stärke die vierte, dann die zweite, und die oberste ist die schwächste. Eine fünfte, stärkere Spirale wird meist noch dicht über dem aufge- worfenen Nahtsaum sichtbar. Unter diesem schiebt sich mitunter sehr bald noch ein feiner Streifen ein, und später erscheinen in einzelnen Fällen secundäre Streifen über und unter dem zweiten und, etwas häufiger, zwischen dem vierten und fünften primären Streifen, welche letzteren dann einen etwas grösseren Abstand von einander erhalten. Auf der Wölbung der Schluss- windung folgt unter der Nahtlinie noch eine stärkere Spirale und dann in der tiefen Einsenkung ein Paar schwache. Der sehr lange, dünne Kanal ist mit zahlreichen, schrägen, rauhen, durch die An- wachsstreifen gezackten, nach unten immer feiner werdenden Spiralen bedeckt, welche weit schmaler als ihre Zwischenräume sind, ebenso wie alle übrigen Spiralen; dieselben sind zugleich oben ab- geflacht. Ausserdem tragen die Windungen dicke, hohe Längsrippen, welche durchschnittlich etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume und auf den ersten Mittelwindungen ziemlich gerade sind, später aber auf dem oberen Drittel der Windungen immer stärker rückwärts und auf der unteren Hälfte etwas schwächer wieder vorwärts gerichtet sind, auf der Schlusswindung aber unter der Wölbung schnell verschwinden, während die erhabenen, den Rippen parallelen Anwachsstreifen von hier an gerade nach unten laufen. Bei einzelnen Exemplaren früher, bei anderen später, be- ginnen auch die Rippen unter der oberen Naht undeutlich, so dass sie in der Mitte der Windungen knotig hervortreten und die Windungen selbst oben flach eingesenkt erscheinen. Die von An- 176 2. Muricidae. fang an stärkste Spirale (die dritte) erhebt sich dann meist kiel- artig, und fast ebenso stark sind die beiden auf der Schluss- windung über und unter der Nahtlinie liegenden Spiralen. Die Zahl der Rippen beträgt auf allen Windungen durchschnittlich 10, oft auch 9 oder 11, bei einzelnen Exemplaren auch vorwiegend 9 oder 11. Bei dem Fig. 6 abgebildeten Stücke und zwei anderen werden die Rippen sehr knotig und kurz, so dass sie weder die obere, noch die untere Naht erreichen, und bei diesen erhebt sich der Kiel auf den Rippen ganz besonders hoch. Diese nähern sich auch am meisten dem Fusus unicarinatus DESH., welcher mir von Cuise, St. Gobain etc. und Brook vorliegt. Dieser hat aber auf den ersten Mittelwindungen nur 5 oder 6 Rippen und ist im Alter stets viel gedrungener, und nur einzelne ganz junge Stücke von Cuise nähern sich denen von Lattorf noch einigermassen, die auch in der Jugend noch schlanker sind, als im Alter. Zudem erreicht unsere Art weit grössere Dimensionen und zeigt auch im Embryonalende, besonders aber in der Zwischensculptur und in den ersten Mittelwindungen constante Unterschiede,. so dass ich sie mit jener Form nicht ohne Weiteres vereinigen mag, zumal da sie auch mit dem F‘ serratus DesH. des Mittel-Eocäns recht nahe verwandt ist. Exemplare aus dem belgischen Unter-Oligocän liegen. mir nicht vor, doch habe ich sie früher bei dem directen Vergleich mit Exemplaren von Lattorf nach meinen Notizen für gut über- einstimmend mit diesen gehalten. 2. Fusus ereetus v. KoEnEn. TaxıV, Rips Zarb:rsa,ib,ze: » Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. Von Lattorf habe ich 4 Exemplare, wovon 3 mit defectem Kanal; von. Unseburg liegen 6 defecte und grösstentheils kleine Stücke vor, von Westeregeln, Atzendorf und Calbe nur je em solches. 2. Muricidae. rer Das beste Stück von Lattorf besteht aus 71/; Windungen und einem blasig aufgetriebenen Embryonalende von ca. 11/; Windungen und ist 6,6%® dick und 25"® lang, wovon ca. drei Fünftel auf die Mündung kommen. Ein anderes Stück von Lattorf hat nur ca. eine Windung mehr, aber schon 9"” Dicke, da unsere Art im Alter weit schneller an Durchmesser zunimmt, als in der Jugend. Auf das glatte Embryonalende folgt eine Viertelwindung mit 4 glatten, flachen Längsrippen, und dann erscheint in der Mitte der mässig gewölbten ersten Mittelwindung eine stärkere Spirale und darüber und darunter je eine etwas schwächere, und etwa eine Viertelwindung später über der unteren Naht eine vierte und unter der oberen Naht zwei feine Streifen; die 3 unteren dieser Spiralen sind sich an Stärke ziemlich gleich, und eine vierte, ähnliche folgt dann in der Nahtlinie oder wird auch mitunter über der Naht sichtbar. Die 3 Streifen auf der oberen Hälfte der Windungen nehmen nach oben an Stärke und an Breite ihrer Zwischenräume ab, und etwa auf der fünften Mittelwindung wird über ihnen noch eine ganz feine Spirale sichtbar, und eine andere schiebt sich über der Mittelspirale ein, wird aber schnell stärker und zuletzt der darunter folgenden gleich. Auf der Schlusswindung fangen auch auf deren unterem Theile feine secundäre Streifen an, sich in die Zwischenräume einzuschieben, welche mindestens doppelt so breit sind, wie die primären Streifen. Unter der Nahtlinie folgen in der tiefen, den Kanal begrenzenden Depression bis zu deren Mitte 3 etwas schwächere Streifen in etwas geringeren Abständen, und an dem langen, geraden Kanal selbst ähnliche, aber rauhere Streifen, welche nach unten immer schwächer und niedriger werden und auf dem unteren Drittel des Kanals ziemlich undeutlich sind. Die Streifen auf der Wölbung der Schlusswindung sind oben deutlich abgeplattet. Ausserdem tragen die ersten Mittelwindungen je 8, die letzten häufiger je 9 sehr hohe, wenig gekrümmte, fast wulst- artige Längsrippen, welche nur etwa halb so breit sind wie ihre Zwischenräume, auf der Schlusswindung der zwei grössten Stücke aber unregelmässiger und, besonders zuletzt, seltener werden, so dass ihrer dort nur 6 vorhanden sind. Sie verschwinden hier schnell unter der Nahtlinie, wo sich die Anwachsstreifen stärker Abh. X, 1. 12 178 2. Muricidae. vorbiegen, und nur bei den beiden grössten Exemplaren, wo die beiden letzten Rippen ganz wie Mundwülste abgesetzt sind, ver- laufen dieselben bis an den Anfang des Kanals. Unsere Art ist zunächst vergleichbar einer Varietät des F. acı- culatus LAaM., die ich bei Mouchy gesammelt habe; dieselbe hat aber schmalere, niedrigere, stärker gekrümmte Rippen und schlankere Gestalt auch im Alter, sowie ein sehr dünnes, walzenförmiges Embryonalende. Der Fusus porrectus des Barton-Thons hat zahl- reichere, niedrigere Längsrippen und extrem vertiefte Nähte. Das Stück von Westeregeln enthält das Embryonalende und die 5 ersten Mittelwindungen und unterscheidet sich von den übrigen durch etwas gedrungenere Gestalt, so dass die Nähte weniger vertieft sind, und eine Spirale weniger über der Naht sichtbar wird. In Folge dessen nähert sich die Spiralsculptur etwas mehr der des F. multispiratus; durch gedrungenere Gestalt, durch das Embryonal- ende und die kurze Zwischensculptur unterscheidet sich das Stück indessen wesentlich von dieser Art. 3. Fusus erassistria v. KoENEN. lie SON, res ler, 0, 3 2er, 0: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 12 meist etwas defecten Exemplaren hat das grösste 7 Windungen excl. des abgeriebenen Embryonalendes und 7em Durchmesser und 17” Länge, wovon etwa 7,5”"% auf die Mündung kommen. Das hoch kegelförmige, oben stumpfere Embryonalende besteht aus 4 glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang versteckt ist; dasselbe ist nur an einer Anzahl kleiner Exemplare gut erhalten, welche ich durch Schlämmen und Sieben des Sandes fand. Die Mittelwindungen tragen 5 dicke, hohe Spiralen, von welchen die beiden unteren stark hervorragen und fast doppelt so breit sind, wie die 3 oberen. Zwischen diese schieben sich mitunter auf der dritten oder vierten Mittelwindung feine Streifen ein, welche aber später wieder verschwinden; die beiden obersten bleiben auch im Alter ziemlich schwach, und die dritte steht dann in der Stärke zwischen ihnen und den unteren. 2. Muricidae. 179 Auf der dritten oder vierten Mittelwindung wird auch ge- wöhnlich über der Naht noch eine dritte starke Spirale sichtbar, und diese 3 Streifen erheben sich hoch und biegen sich beider- seits über die wesentlich schmaleren Zwischenräume über, so dass sie Hohlkehlen-artig ausgehöhlt sind; auch in diesen Zwischen- räumen sind mitunter sehr viel feinere Streifen vorhanden. Auf der Schlusswindung folgt darunter, auf der eigentlichen Wölbung, noch eine ähnliche dicke Spirale, und in der tiefen, breiten Ein- senkung zum Kanal noch 4 etwas schmalere und niedrigere Streifen, welche mitunter etwas verschieden breit sind, und zwischen denen auch wohl noch ein oder zwei schwächere liegen. An dem mässig langen, schwach gedrehten Kanal, welcher etwa eben so lang ist, wie die eigentliche, ovale Mundöffnung, ist eine Spiralsculptur nicht wahrnehmbar. Die Windungen tragen ferner 7, sehr selten 8 hohe, ziemlich gerade Längsrippen, welche schmaler sind, als ihre Zwischenräume, unter den dicken Spiralen sich am höchsten erheben, in der Einsenkung am Kanal verschwinden und erst im Alter sich ein wenig krümmen, dann auch wohl blättrige Absätze zeigen. Zahl- reiche erhabene Anwachsstreifen sind besonders zwischen den Rippen sichtbar. Die Aussenlippe ist nicht eigentlich verdickt und zeigt innen unter jeder Spiralfurche eine Anschwellung. Die Innenlippe ist kaum nach aussen ausgebreitet, nur an der Spindel und ganz oben deutlich verdickt, wo sie nahe der Naht einen rundlichen Höcker trägt, während am Eingang des Kanals 2 oder 3 stumpfe Knötchen sitzen. In der Mitte der Mundöffnung legt sich die Innenlippe auf eine ziemlich tiefe Resorptions-Zone der obersten Schal-Lage der vorhergehenden Windung. 4. Kusus septenarius BEYRICH. BaeoXsypakier 3: Aa, b; 252, b. Fusus septenarius Beyr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S. 76, BRD], Big: 7,8; » » » (v. Koxnen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, 9.477, TEE 2). » » » (2? Vincext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, 8.7). 12* 180 2. Muricidae. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Österweddingen, Welsleben, Helmstädt; Grimmertingen. Von den meisten Fundorten liegen nur vereinzelte, zum Theil auch defecte Exemplare vor, nur von Unseburg und Lattorf habe ich je 16 meist ziemlich vollständige Stücke, welche im Verhältniss der Dicke zur Länge nicht unerheblich schwanken; so haben 2 grosse Individuen von reichlich 8 Windungen excl. Embryonal- ende 13”” resp. 13,5”® Durchmesser und 39”” resp. 35"" Länge, wovon je etwa 17,5”® auf die Mündung kommen. Einzelne extreme Stücke sind aber noch schlanker; ein solches hat nur 11"® Dicke bei 30,5"® Länge. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus fast 4 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang eingebogen zu sein scheint; dann folgt eine Viertelwindung mit 4 geraden, zuerst ganz schwachen Rippchen, und dann stellen sich 4 breite Spiralen ein, gleich darauf aber noch eine fünfte, welche gleichsam als Nahtsaum dient. Diese Streifen sind auf den ersten Mittelwindungen durch- schnittlich ebenso breit, auf der Schlusswindung nur noch etwa halb so breit, wie ihre Zwischenräume, und zwar sind die beiden untersten die stärksten, die dritte ist meist schon etwas schwächer, und die beiden obersten sind die schwächsten. Die oberste trennt sich etwa auf der fünften Mittelwindung deutlicher von dem eigent- lichen :Nahtsaum. Bei schlankeren Exemplaren wird öfters schon auf der ersten Mittelwindung über der Naht noch eine sechste Spirale theilweise sichtbar und bei extrem schlanken wird sie vollständig entblösst. Auf der dritten Mittelwindung oder, bei den gedrungeneren Stücken, erst auf der fünften schieben sich feine Streifen zwischen die primären ein, aber in beiden Fällen erscheint schon auf der fünften oder sechsten Mittelwindung noch eine dritte Serie von feinen Spiralen, und diese beiden Serien feinerer Streifen bleiben bis auf die Schlusswindung erheblich schwächer, als die 3 unteren stärkeren, primären Streifen. Die secundären zwischen den beiden oberen primären werden aber diesen an Stärke ziemlich gleich. Die primäre Spirale der Nahtlinie liest dicht unter der stärksten 2. Muricidae. 181 Wölbung der Schlusswindung und etwa ebenso weit über. dem Anfang der breiten Depression zum Kanal, und es folgen darunter noch etwa 7 ähnliche, doch nach unten weiter von einander ent- fernte und meist etwas gröbere Spiralen, welche mit 2 Serien feinerer Streifen alterniren; diese sind mitunter in der Stärke einander ziemlich gleich, in der Regel aber doch wesentlich ver- schieden. Gerade hier varıirt die Spiralsculptur stärker. Das Ende des schwach gedrehten Kanals selbst ist schwächer gestreift. Die Mittelwindungen sind an und für sich fast flach, erscheinen aber, besonders nach unten zu, nicht unerheblich gewölbt, indem die Längsrippen — in der Jugend etwa 7 oder 8 pro Windung, auf den letzten Windungen fast durchweg 8 — schon auf der ersten Mittelwindung anfangen, sich nach unten mehr zu erheben. Auf den letzten Mittelwindungen beginnen sie dann erst etwas von der Naht entfernt, und es bildet sich hierdurch unter der Naht eine flache Depression aus, welche besonders bei den schlankeren Formen stärker hervortritt, da bei diesen der Nahtsaum selbst stärker vertieft und zudem auf den Rippen der vorhergehenden Windungen weniger hoch erhaben liest. Die Rippen sind ab- gerundet, im Allgemeinen etwas breiter oder eben so breit, wie ihre Zwischenräume, und verflachen sich stets zur unteren Naht; auf der Schlusswindung verschwinden sie unter der Nahtlinie bis zur Mitte der Depression. Sie stehen meist gerade, mitunter, besonders bei den gedrungeneren Stücken, wohl auch etwas schräg und sind mitunter auf der Schlusswindung, den Anwachsstreifen folgend, oben ein wenig rückwärts gerichtet, darunter aber gerade. Der weite Kanal ist etwa eben so lang, wie die eiförmige Mundöffnung. Die Aussenlippe ist scharf, innen glatt und nur bei einzelnen kleineren Exemplaren ziemlich undeutlich gezähnelt. Die Innenlippe ist sehr wenig ausgebreitet und nur ganz oben und an der Spindel deutlich verdickt, legt sich aber fast in ihrer ‘ganzen Länge auf eine merkliche Resorption der obersten Schal- Lage der vorhergehenden Windung. Ganz oben trägt sie gewöhnlich eine stumpfe Leiste oder doch einen Höcker und etwa im obersten Drittel eine schwache Falte, selten darunter eine zweite, noch schwächere. 182 2. Murieidae. E4 .Die extrem schlanken Exemplare, deren ich 4 habe, zeichnen sich nicht unerheblich dadurch aus, dass besonders auf der Schluss- windung die Rippen sehr schmal und hoch werden und erst ein wenig weiter nach unten verschwinden. 5. Fusus scabrellus v. KoENEn. Taf. XV, Fig.6; 7a,b; 8a,b,c. var. gracilior Fig. 6a, b, c. Fusus scabrellus v. Koenes, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 477, Taf. XV, Fig. 4. » elongatus var. scabrellus v. Koeses (Vıxcext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, 8.7). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Helmstädt; Neerepen etc. Var. gracilior: Lattorf, Atzendorf, Unseburg. Von Lattorf habe ich gegen 16 mehr oder minder vollständige Exemplare, von Unseburg und Calbe deren je 6, von Helmstädt und Atzendorf nur wenige, meist recht defecte; dieselben unter- scheiden sich von F. septenarius BEYR. und F. elongatus NYST schon auf den ersten Blick durch den wesentlich stärker gedrehten Kanal, höhere Rippen und die rauhere Sculptur. In der Gestalt varlırt unsere Art nicht unerheblich, so dass 2 Exemplare von Lattorf bei ca. 91/; Windungen excl. Embryonal- ende 17"” dick und 42,5” resp. 44,5"” lang sind, wovon reichlich resp. knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Ein defectes Stück von 19"= Dicke hat noch etwa eine halbe Windung mehr gehabt. Das kegelförmige, oben ein wenig abgerundete Embryonal- ende besteht aus fast 4 glatten, mässig gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist; zuletzt erhalten sie ein Paar schwache, gerade Längsrippen als Uebergang zur ersten Mittelwindung. Auf dieser erscheinen 5 breite Spiralen, von welchen die drei untersten etwas stärker sind, und die oberste zuerst mit dem Nahtsaum vereinigt ist, von welchem sie sich aber auf der zweiten oder dritten Mittelwindung ablöst. Auf der dritten bis fünften Mittelwindung werden die hohen Spiralen DE u 9. Muricidae. 183 etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume, und es fangen hier sehr feine, secundäre Streifen an, sich einzuschieben; später, etwa auf der sechsten Mittelwindung, erscheint auf der unteren Hälfte noch eine dritte Serie feiner Linien; zugleich ist auch über der Nahtlinie bei den gedrungeneren Exemplaren noch eine primäre Spirale sichtbar geworden, und vom Nahtsaum hat sich noch ein schwächerer Streifen abgelöst. Die mittelste der 3 unteren pri- mären Spiralen liegt auf der stärksten Wölbung der Windungen, etwa doppelt so weit von der oberen Naht entfernt, als von der unteren, oder, besonders in der Jugend, etwas weniger, und er- hebt sich im Alter meist kielartig auf den Längsrippen. Die Nahtlinie liegt auf der Schlusswindung etwa um die Hälfte weiter von unten, als von der Naht entfernt, und unter der in der Naht- linie liegenden Spirale folgen bis in die Mitte der breiten, nicht unbedeutenden Depression am Kanal noch 4 ähnliche primäre Spiralen, alternirend mit 2 Serien feinerer, und an dem mittel- langen, deutlich gedrehten Kanal etwa 8 primäre, nach unten schwächer werdende Streifen, welche meist mit einem feineren abwechseln; die eigentliche Spindel ist endlich ziemlich fein ge- streift. Die Längsrippen erheben sich auf den ersten Mittelwindungen am höchsten etwas unter deren Mitte und sind etwa so breit, wie ihre Zwischenräume; später beginnen sie unter der Naht immer flacher und werden auf dem obersten Viertel der Windungen ganz undeutlich; zugleich werden sie immer schmaler, so dass sie auf der Schlusswindung meist noch nicht halb so breit, als ihre Zwischenräume sind, und sie verschwinden hier unter der Nahtlinie bald ganz, so dass in der Depression resp. auf der unteren Hälfte der Schlusswindung nichts mehr davon zu sehen ist. Ihre Zahl beträgt in der Regel 7 oder 8 pro Windung, nur die ersten Rippen der ersten Mittelwindung stehen mitunter ein wenig gedränster, und auf der Schlusswindung finden sich auch wohl nur 6 Rippen. Bei den gedrungeneren Exemplaren mit etwas stärker ge- wölbten Windungen sind die Rippen meist etwas höher und mehr knotig, als bei den schlankeren, sind auch wohl ein wenig mehr 184 2. Muricidae. schräg gestellt, während sie bei jenen auf den letzten Windungen deutlicher gekrümmt sind, indem sie mit den Anwachsstreifen unter der Naht bis zur stärksten Wölbung mit 20 bis 30 Grad rückwärts und unter derselben schwächer wieder vorwärts gerichtet sind bis an die Depression. Da nun auch die gedrungeneren Stücke einen kürzeren, kürzer gedrehten Kanal haben, so könnte man versucht sein, sie zu einer besonderen Art zu stellen, wenn nicht eine Reihe von Zwischen- formen vorlägen. Die ovale, eigentliche Mundöffnung ist fast um die Hälfte länger, als der Kanal. Die Aussenlippe ist etwas nach innen fein, aber deutlich gestreift, entsprechend den Zwischenräumen zwischen den primären Spiralen. Die Innenlippe ist sehr wenig nach aussen ausgebreitet und mässig verdickt, besonders unter der Naht und unten auf der Spindel, am wenigsten in der Mitte der Mund- öffnung. Die meisten Exemplare lassen ein wenig nach innen eine gewöhnlich sehr schwache Spindelfalte erkennen, ausnahmsweise aber auch deren zwei. Die meisten Exemplare sind endlich in der Jugend recht schlank und nehmen im Alter schneller an Dicke zu. Als var. gracilior möchte ich eine Form unterscheiden, welche ich in über 20 Exemplaren von Lattorf, in je einem von Atzendorf und Unseburg habe. Die Entwicklung der Spiralsculptur ist bei denselben der des F. scabrellus ganz ähnlich, doch ist kein Streifen so kielartig erhaben; die Rippen sind niedriger, besonders im Alter, und ihre Zahl beträgt meist eine mehr pro Windung, und die Gestalt bleibt auch im Alter meist schlanker. Die Drehung des Kanals ist zum Theil schwächer, als bei F. scabrellus, aber doch noch stärker, als bei F. elongatus und weit stärker, als bei F. septenarius. Von Spindelfalten ist nichts zu sehen, und die Aussenlippe ist innen nicht gestreift, sondern nur mitunter am äussersten Mundrande schwach gefurcht, entsprechend den primären Spiralen, wie dies übrigens auch bei dem ächten F. scabrellus, bei F. elongatus u. A. m. vorkommt. 2. Muricidae. 185 6. Fusus elongatus Nysr. Taraxoy. Kin la, b; 2a, b. Fusus elongatus Nyst, Coqu. foss. Belg. S. 493, Taf. XXX VIII, Fig. 25. » » » (Bevrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S. 69, Taf. IX [24], Fig. 3—6). » » » _(v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 477). » » » (Viscext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 6). » » » _(Sanpserger, Mainzer Becken S. 219, Taf. XVII, Fig. 7). » » » (v. Korsen, Mittel-Oligoeän S. 27). » » » (Sperer, Cassel $. 83, Taf. X, Fig. 7, 8). » » » (Kocn und WıiEenmann, Mecklenbg. Archiv XXV, S. 24). » » » (Cossmann et Lamsrer, Oligoc. marin d’Etampes S. 156, Taf. V, Fig. 16). » Speleri Desn., Anim. s. vert. IN, 5. 270, Taf. 85, Fig. 7). » » » (Cossmann et Lamserr, ÖOligoe marin d’Etampes S-Hla7, Taf. V, Fig. 15). » retrorsicosta SANDBERGER, Mainzer Becken S. 221, Taf. XVII, Fig. 6. » robustus Beyr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S. 77, Taf. IX [24 , Fig. 9. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben; Vliermael, Lethen, Hoesselt, Grimmertingen. Mittel- und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Während unsere Art im belgischen Unter-Oligocän recht häufig ist, ıst sie an den norddeutschen Fundorten dieses Hori- zontes recht selten und war BEYRICH von solchen typisch nicht bekannt. Jetzt habe ich von Lattorf je 2 kleine, mittelgrosse und grosse Exemplare, von den übrigen norddeutschen Fundorten nur vereinzelte, kleine und defecte Stücke. Das grösste Stück von Lattorf besteht aus 11 Windungen excl. des abgeriebenen Embryonal- endes und hat 26,5”"”= Dicke bei 93”” Länge, wovon 40"” auf die Mündung kommen. Das kegelförmige Embryonalende besteht bei kleinen Stücken aus ca. 31/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang verhüllt ist. Die Mittelwindungen sind an und für sich nur flach gewölbt, die späteren besonders auf ihrer unteren Hälfte; sie erscheinen aber stärker gewölbt — auf den 4 ersten Mittelwindungen gleich- mnässig, später immer mehr nach unten — durch rundliche Längs- rippen, welche zuerst durchschnittlich etwa ebenso breit sind, wie ihre Zwischenräume, und, gerade oder wenig gekrümmt, auf der 186 2. Muricidae. Mitte der Windungen am meisten anschwellend, von Naht zu Naht laufen; auf der vierten oder fünften Mittelwindung fangen sie an, unter der Naht schwächer zu beginnen, und auf dem etwas ein- gesenkten obersten Viertel der letzten ca. 3 Windungen der 2 grossen Stücke sind sie gar nicht oder fast gar nicht mehr erkennbar und treten nur dicht unter der Mitte höckerartig hervor. Ihre Zahl beträgt meistens 9 oder 10 pro Windung, aber auch 8, seltener 11; auf dem ersten Viertel der ersten Mittelwindung finden sich jedoch etwa 5 schwächere und näher bei einander stehende Rippen, und hier sind mit der Loupe etwa 5, dann 6 feine, schwache Streifen sichtbar. Unter der Nahtlinie, welche etwas unter der grössten Dicke der Schlusswindung und über deren Mitte liegt, verschwinden die Rippen schnell ganz. Die ersten Mittelwindungen tragen ferner meistens 7 rundliche, gedrängte Spiralen, von welchen auch wohl die unterste noch ganz oder theilweise unter der Naht versteckt sein kann; die obersten 3 sind öfters etwas schwächer als die folgenden, doch ist die oberste der- selben meistens zuerst gleichsam aus zweien verwachsen und theilt sich etwa auf der vierten oder fünften Mittelwindung in zwei deutlich getrennte Streifen, und der obere derselben theilt sich später nochmals, so dass auf der sechsten und siebenten Mittel- windung 8 oder 9 hohe, rundliche Spiralen vorhanden sind. Die Zwischenräume derselben sind bis dorthin allmählich etwas breiter geworden, durchschnittlich etwa halb so breit wie die Streifen selbst, und es schieben sich nun feine Streifen ein, erst oben, dann unten, und diese werden bis auf die Schlusswindung der grossen Stücke den primären Streifen ziemlich an Stärke gleich; sie werden, ebenso wie diese, oben abgeplattet und von ihnen durch weit schmalere Furchen getrennt. Unter der Nahtlinie trägt die Schlusswindung noch ähnliche Spiralen, doch werden dieselben nach unten höher, zum Theil auch breiter, und in der Einsenkung zum Kanal alterniren dieselben meist mit schwächeren, ebenso wie in und unter der Nahtlinie sich einige feine Streifen einschieben. Der deutlich gedrehte, ziemlich weite Kanal, welcher etwa ebenso lang ist, wie die eigentliche eiförmige Mundöffnung, ist fein und schwach gestreift. 9%. Muricidae. 187 Die Aussenlippe ist scharf, innen gefurcht, entsprechend den stärkeren Spiralen, und bei den grossen Stücken ein wenig nach aussen umgebogen, und dergleichen blätterige alte Mundränder sind auf der Schlusswindung noch mehrere vorhanden. Die Aussenlippe sowie die Anwachsstreifen. sind unter der Naht nicht unerheblich rückwärts gerichtet bis fast zur halben Höhe der Mittelwindungen und biegen sich dann ziemlich gerade nach unten. Die Innenlippe ist wenig ausgebreitet und nur oben und unten nennenswerth verdickt; in der Mitte der eigentlichen Mund- öffnung legt sie sich auf eine Resorptionszone der äusseren Schal- Lage der vorhergehenden Windung; über der Drehung der Spindel trägt sie zwei erst weiter nach innen deutliche, schwache Spindel- falten, von welchen die obere öfters fast ganz obsolet ist. Die Exemplare von Lattorf stimmen nun ganz überein mit den etwas kleineren, leider sämmtlich defecten, welche ich im belgischen Unter-Oligocän gesammelt habe, und zu diesen passt auch Nysr’s Abbildung und Beschreibung leidlich gut, jedenfalls besser als zu den meisten Vorkommnissen des belgischen und deutschen Rupelthons, bei welchen sich fast durchweg drei Serien gröberer, feinerer und feinster Spiralen finden; weit besser passen zu den unter-oligocänen die französischen Stücke von Morigny, Jeures und Pierrefitte und solche von Weinheim und Waldböckel- heim, bei welchen auch die Zwischensculptur nur ganz kurz ist. Dies könnte freilich recht wohl Folge der Erhaltung oder des Lebens auf sandigem Boden sein; ich habe auch bei anderen Arten wohl gefunden, dass so äusserst feine Streifen, wie sie BEYRICH für die Zwischensceulptur beschreibt und abbildet, an Exemplaren von einzelnen Fundorten nicht vorhanden sind. Die Stücke von Rupelmonde, Boom etc. aus dem belgischen Rupelthon variiren aber in der Spiralsculptur auch besonders darin, dass auf dem obersten, eingesenkten Theile der Windungen bald abwechselnd starke und schwache Spiralen liegen, — ähnlich starke, wie auf dem Rest der Schale, — bald wesentlich feinere. An die letzteren Formen schliesst sich aber die Hauptmasse dessen an, was im norddeutschen Mittel- und Ober-Oligocän an Indi- viduen von F. elongatus vorkommt; bei diesen würden etwa als 188 2. Muricidae. Varietät zu unterscheiden sein solche Formen mit weniger zahl- reichen (oft nur 5 oder 6) und dann recht knotigen Rippen, meist auch mit gedrungener Gestalt, und bei denen etwa 5 primäre Spiralen auf der Wölbung der Schlusswindung mit 2 oder gar 3 Serien erheblich feinerer alterniren; extreme derartige Stücke sind von SANDBERGER als F. retrorsicosta beschrieben worden. Das Original von F. robustus BEYR. gleicht nun in der Spiral- sculptur ganz manchen Exemplaren von Rupelmonde etc., nähert sich aber durch die flacher gewölbten Windungen und niedrigen Rippen den unter-oligocänen Stücken von Lattorf etc. 7. Fusus Lattorfensis v. KoENEN. Taf. XVII, Fig. 6a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe nur zwei ziemlich gut erhaltene Exemplare von Lattorf, von welchen das grössere aus mindestens 8 Windungen excl. Embryonalende besteht und 5,8”"® Dicke bei 16"" Länge erreicht; die Mündung ist 7”® Jang. Die Gewindespitze ist leider bei beiden angewittert, doch ist zu erkennen, dass das Embryonal- ende kegelförmig war und aus ca. 3 glatten, mässig gewölbten Windungen bestand, von welchen 2 noch erhalten sind, sowie ferner, dass auf der ersten Mittelwindung zuerst nur ca. 4 Spiralen in geringen Abständen von einander und etwas grösserem von der oberen Naht auftreten, dass sie sich aber bald noch weiter von dieser entfernen, und hier schieben sich dann noch 2 Streifen ein, so dass die folgende Windung 6 ziemlich gleiche, gedrängte Streifen trägt; zwischen diese schieben sich sofort feine ein, welche aber schon am Anfang der sechsten Windung den ersteren etwa gleich sind, und gleich darauf schieben sich nochmals zwischen diese 12 Streifen erst unten, dann auch oben feine Linien ein, welche ihnen auf der Schlusswindung nahe der Mündung wiederum an Stärke gleich sind. Die Nahtlinie liegt etwas über der Mitte der Mündung, etwas über dem Anfang der breiten, tiefen De- pression am Kanal, und unter ihr folgt bis an den mässig langen, deutlich gedrehten Kanal eine ähnliche Spiralsculptur, doch immer 2. Muricidae. 189 deutlicher stärkere Streifen mit feineren abwechselnd, und die stärkeren am Kanal selbst sind breiter, als alle höher liegenden Streifen. Alle diese Streifen sind dicht gedrängt und flach ge- wölbt, nur die untersten sind etwas höher, und der Kanal selbst ist fein gestreift. Die Windungen erscheinen deutlich gewölbt, hauptsächlich durch verhältnissmässig schmale, meist gerade Rippen, welche sich besonders nach unten stärker erheben und oft nur halb so breit sind wie ihre Zwischenräume; auf den letzten 2 Windungen fangen sie aber an, sich unter der Naht mehr und mehr rückwärts zu biegen; die Zahl derselben beträgt meist 8 oder 9 pro Windung, auf der ersten, genügend erhaltenen Windung jedoch 11, auf der Schlusswindung des kleineren Stückes nur 7. Unter der Nahtlinie verflachen sie sich auf der Schlusswindung schnell, und sie ver- schwinden ganz am Anfange des Kanals. Die letzten Rippen erhalten zum Theil blättrige Absätze, so dass sie wie Mundwülste aussehen; bei dem kleineren Exemplare ist unter ihnen eine Zähnelung der Schale innen sichtbar. Die Innenlippe ist nicht ausgebreitet, wenig verdickt und legt sich auf eine Resorptionszone der oberen Schal-Lage der vorher- gehenden Windung. Bei dem kleineren Stück trägt sie oben, nahe der Naht, einen ziemlich scharfen Höcker und nach unten 3 schwache Knoten in ungleichen Abständen. Der Kanal ist etwas kürzer, als die ovale, eigentliche Mundöffnung. Die beiden Exemplare sind vergleichbar in Gestalt und Sculptur den schlanken Exemplaren von F. Waeli, wie mir solche von Rupelmonde und aus dem Sternberger Gestein vorliegen. Die letzteren haben indessen einen geraderen Kanal, wie ich dies schon l. ec. erwähnt habe. (Koch und WIECHMANN finden dies zwar nicht, vielleicht haben sie aber Exemplare mit defecter Aussenlippe verglichen, bei welchen ja stets der Kanal stärker gedreht erscheint.) Ausserdem sind auch die schlanksten derselben noch ge- drungener als die von Lattorf, die Rippen sind bei letzteren ver- hältnissmässig weit dicker, und das Embryonalende sowie die Sculptur der ersten Mittelwindungen sind ganz verschieden. 190 2. Muricidae. Fusus pergraeilis unterscheidet sich von unserer Art. schon durch noch schlankere Gestalt, weit weniger zahlreiche, flachere Rippen, schwächer gedrehten Kanal und die abgeplatteten Spiralen. 8. -Fusus pergraeilis v. KoENEn. Ta aVl. Bie’ha,h, e;;63, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. ? Mittel-Oligocän: Magdeburg. Von 4 zum Theil defecten Exemplaren hat das beste 5,5 ®” Durchmesser und 15”® Länge, wovon stark ein Drittel auf die Mündung kommt; die übrigen sind etwas schlanker; die Schale be- steht aus 6!/, Windungen excl. des hoch-kegelförmigen Embryonal- endes von ca. 4 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und versteckt ist. Die erste Mittelwindung trägt 6 dicht gedrängte Spiralen, von welchen die 2 obersten etwas schwächer sind, als die übrigen; schon auf der zweiten und dritten Mittelwindung schieben sich feinere Streifen ein, und diese sowie die obersten primären Streifen werden verhältnissmässig schnell stärker, und alle Streifen werden dann immer flacher, so dass auf der letzten Mittelwindung 13 oder 14 ganz ebene, durch schmale, aber tiefe Furchen getrennte Spiralen vorhanden sind, welche im Wesentlichen gleich breit sind, oder, doch ganz regellos, zum Theil ein wenig breiter sind. Die Nahtlinie liegt dicht unter der Mitte der Schlusswindung und dicht über der Stelle, wo eine breite und tiefe Einsenkung beginnt, durch die der ziemlich kurze, mässig gedrehte Kanal begrenzt wird; bis an dessen Anfang folgen noch etwa 14 ähnliche, doch nach unten etwas schmalere und ein wenig gewölbte Spiralen, und ähnliche, aber feinere und auch unregelmässigere, schräge Streifen folgen dann am Kanal selbst. Bei dem besten Stück sind freilich die Spiralen unter der Naht- linie zunächst unregelmässiger, indem breitere mit schmaleren alterniren. Die Schale trägt sehr feine, erhabene, ziemlich regel- mässige Anwachsstreifen, welche den Furchen z. Th. ein punktirtes Aussehen geben oder auch die Ränder derselben unregelmässig zackig machen. 2. Muricidae. 191 Die erste Mittelwindung trägt ferner auf ihrer ersten Hälfte 7 gerade Rippen, welche zuerst niedrig sind, dann aber höher werden und sich weiter von einander entfernen, so dass auf den folgenden Windungen je 8 oder 9 Rippen vorhanden sind, welche ebenso breit oder, besonders später, etwas schmaler wie ihre Zwischenräume sind und sich in der Mitte hoch erheben, so dass hierdurch die sonst schwach gewölbten Windungen recht bauchig erscheinen. Auf der vierten oder fünften Mittelwindung erhalten die Rippen etwas grössere Zwischenräume, und sie werden zugleich flacher und niedriger, so dass sich ihrer nur 7 und zuletzt 6 pro Windung finden; einzelne Rippen oder die Rippen einzelner Windungen können aber auch fast obsolet werden, so dass sie kaum noch als ganz abgerundete Kanten sichtbar sind. Auf der Schlusswindung werden sie jedoch wieder stärker und erhalten zum Theil Mundwulst-ähnliche Absätze und zugleich eine schwache Rückwärts-Krümmung; von der Nahtlinie bis zum Anfange des Kanals verschwinden sie allmählıch. Die Aussenlippe ist nach aussen etwa um die Dicke der letzten Mundwulst-artigen Rippe verdickt, nach innen dagegen nur wenig 2) Innenlippe ist nicht nach aussen ausgebreitet, aber deutlich ver- und ist sie hier mit ca. 12 feinen Zähnchen besetzt. Die dickt, wenn sie sich auch mit ihrer oberen Hälfte auf eine Re- sorptionszone der oberen Schal-Lage der vorhergehenden Windung lest. Bei 3 Exemplaren trägt sie unter der Naht einen rundlichen Höcker und bei dem grössten nahe der Spindel noch drei schwache, längliche Knötchen. Die länglich - eiföormige Mundöffnung ist von dem Kanal ziemlich scharf getrennt und ist etwa um die Hälfte länger, als dieser. Vielleicht ist hierher zu stellen eine Art aus dem Grünsande von Magdeburg, welche im Allgemeinen ziemlich ähnlich ist und ein wenig grösser wird, aber schon auf der ersten Mittelwindung 9 oder 10 dicht gedrängte Spiralen hat, welche sich auf der dritten Mittelwindung durch Einschiebung verdoppeln; auf der Schlusswindung sind alle diese Streifen ziemlich gleich stark und 192 2. Muricidae. zum Theil durch etwas deutlichere Zwischenräume von einander getrennt. Die Zahl der Längsrippen, welche im Alter recht schwach und flach werden, beträgt 10 oder 9 pro Windung. 9.. Fusus erassiseulptus Bryrıcn. Taf. XNVI, Eig. 7a, b, e;' 8a, b. Fusus crassisculptus Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VII, S. 76, Taf. VI [21], Fig. 1. » » » (v. Korsen, Z. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 478). Rs » » (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 6). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Westeregeln; Grimmertingen (Mus. Bruss.). Von Lattorf habe ich 14, von Unseburg und Calbe je 6 zum Theil defecte Exemplare in allen Grössen. Die grössten Exemplare bestehen aus 7 Windungen excl. Embryonalende und erreichen etwa 9,8”" Durchmesser bei 23"® Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt; manche Exemplare sind schlanker und haben z. B. bei 7,8""® Dicke eine Länge von 19,5””. Das kegel- förmige Embryonalende besteht aus reichlich 4 glatten, flach ge- wölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist; die letzte Viertelwindung erhält etwa 5 feine Längsrippchen, von welchen die ersten nur bei guter Erhaltung mit der Loupe zu erkennen sind. Die mässig gewölbten Mittelwindungen tragen 5 dicke, hohe Spiralen, von welchen die beiden obersten etwas schwächer sind, als die übrigen, und die oberste mitunter von dem aufgeworfenen Nahtsaum getrennt ist; eine sechste Spirale liegt in der Nahtlinie und wird öfters über dieser, besonders bei schlankeren Exemplaren und auf den späteren Mittelwindungen, mehr oder minder voll- ständig sichtbar. Bei sehr gedrungenen Stücken ist aber auch wohl die fünfte Spirale schon theilweise von der Naht verdeckt. Die Zwischenräume zwischen den Streifen sind ursprünglich ziemlich schmal, werden aber allmählich breiter, und etwa auf der fünften bis sechsten Mittelwindung eben so breit wie die Streifen selbst, und es erscheinen dann in ihrer Mitte sehr feine secundäre Streifen, zuerst auf der unteren, dann auch auf der oberen Hälfte der 2. Muricidae. 193 Windungen; auf der Schlusswindung grosser Exemplare sind die primären Streifen wesentlich schmaler, als ihre Zwischenräume, aber doch noch mehr als doppelt so breit, als die secundären; mitunter werden hier auch noch sehr feine tertiäre Streifen sichtbar. Die Nahtlinie liegt dicht über der halben Höhe der Schluss- windung und nur wenig über dem Beginn der breiten, tiefen Depression an dem mässig langen und mässig gedrehten Kanal. Unter der Nahtlinie folgt eine ähnliche, doch nach unten schwächere Sculptur von alternirend gröberen und feineren Streifen, etwa je 7, welche auch etwas kleinere Abstände erhalten, bis an den Kanal, welcher mit flacheren, gedrängteren, aber auch abwechselnd breiteren und schmaleren Streifen bedeckt ist. Die Windungen erscheinen ziemlich stark und gleichmässig gewölbt, da die Längsrippen sich auf ihrer Mitte am höchsten erheben. Dieselben sind ein wenig rückwärts gerichtet oder stehen auch wohl ziemlich gerade und sind bald schmaler, bald auch breiter, wie ihre Zwischenräume, selbst bei ein und demselben Stück, werden aber auf den letzten Windungen grösserer Exem- plare stets schmaler und deutlich gekrümmt, indem sie von der Naht bis fast zur stärksten Wölbung merklich rückwärts gerichtet sind und dann ziemlich gerade nach unten laufen, um in der Depression allmählich bis zum Anfange des Kanals zu verschwinden. Ihre Zahl beträgt auf den Mittelwindungen meist 9 oder 10 pro Windung, ausnahmsweise nur 8, und bei den gedrungeneren Stücken gewöhnlich eine mehr, auf der Schlusswindung ist dagegen ge- wöhnlich eine oder zwei weniger vorhanden. Der Kanal ist mässig gedreht und reichlich so lang, wie die ovale, eigentliche Mundöffnung. Die Aussenlippe ist bei allen Stücken etwas beschädigt, war aber anscheinend blättrig auf- gerichtet und trägt innen 9 schmale, scharfe Leisten, entsprechend den Zwischenräumen zwischen den Hauptspiralen. Bei einzelnen grossen Exemplaren sind auf etlichen Rippen noch ein Paar frühere, derartige, blättrige Mundränder sichtbar. Die Innenlippe legt sich in der Mitte der Mundöffnung auf eine deutliche Resorptionszone der oberen Schal-Lage der vorhergehenden Windung und ist hier nur wenig verdickt, zum Theil aber recht erheblich an der Spindel, Abh. X, 1.- 13 194 2. Muricidae. wo meist 2 oder 3 ganz flache, leicht zu übersehende Falten sich finden, und dicht unter der Naht, wo sie einen recht dicken leistenförmigen Höcker trägt. Nur unter der Naht ist sie ein wenig nach aussen ausgebreitet. Das von BEYRIcH abgebildete Exemplar von Westeregeln ist leider im Wiesbadener Museum nicht mehr aufzufinden. Das Exemplar des Berliner Museums und das von BEYRICH gesammelte Stück von Grimmertingen hatte dieser die Güte mir zuzusenden. Ersteres ist wesentlich gedrun- gener als das abgebildete und gleicht in Gestalt und Sculptur ein- zelnen schlankeren Exemplaren von Lattoif u. s. w., während das letztere, wesentlich grössere, in Gestalt und Sculptur sich ganz an die gedrungeneren Exemplare von Lattorf u. s. w. anschliesst. 10. Fusus heetieus v. KOENEN. 1 20T, Is Ieaıd, AZ, Id, eh. Se Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wester- egeln; Lethen, Grimmertingen. Von Lethen habe ich 3 Exemplare, von allen übrigen Fund- orten je eins. Das von Lattorf (Fig. 2abc) besteht aus 5 Windungen excl. des hoch-kegelförmigen- Embryonalendes von 4!/, glatten, schwach gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend ge- wunden ist. Es hat 5,2”"" Dicke bei 12,2% Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Das Stück von Unseburg (Big. labie) hat beim amn Dicke? und (ca72022 Tangeek 1!/;, Windungen mehr, indessen ist das Gewinde so angewittert, dass nur auf den letzten 3 Windungen die Sculptur sicher zu erkennen ist. Die Mittelwindungen sind an sich flach gewölbt und tragen 6 ziemlich gedrängte Spiralen, von welchen die drei oberen ur- sprünglich etwas schwächer sind, aber den unteren später ziemlich gleich werden; eine siebente Spirale wird stellenweise, besonders auf den späteren Windungen, über der Naht sichtbar. Die Streifen sind ursprünglich oben abgerundet, werden aber später oben platt und zeigen auch wohl auf den letzten Windungen eine 2. Muricidae. 195 schwache Einsenkung. Die tiefen Furchen zwischen ihnen werden allmählich breiter, aber selbst auf den letzten Windungen noch nicht halb so breit wie die Streifen, und auf der fünften Mittel- windung beginnen einzelne recht feine Streifen sich in diese Furchen einzuschieben, von welchen nur die beiden obersten bei dem Stück von Unseburg frei davon bleiben. Die Nahtlinie liegt über der Mitte der Schlusswindung, dicht unter der grössten Dicke derselben; darunter ist die Schale gleichmässig weiter gewölbt bis zu der breiten, flachen Depression am Kanal und trägt bis zu deren Anfang noch 3 ähnliche, breite Spiralen, mit feinen alter- nirend, während in der Depression einige schmalere aber höhere Hauptspiralen folgen, und der Kanal selbst deutliche Streifen nicht erkennen lässt. Das erste Viertel der ersten Mittelwindung trägt 4 rundliche, gerade Längsrippen; auf den folgenden 4 Windungen sind deren je 9 vorhanden, welche von vorn gleichsam abgeplattet sind, an der Naht ziemlich schwach beginnen und unter der Mitte der Windungen ihre grösste Höhe erreichen, so dass hierdurch die Windungen etwas gewölbt erscheinen. Auf der Schlusswindung des kleineren und noch mehr auf den letzten 2 Windungen des grösseren Exemplares wird die Abplattung der Rippen von vorn immer stärker; die Rippen krümmen sich etwas und werden bei dem grösseren Stück recht flach, und vor einzelnen derselben erscheinen dünne, erhabene Anwachsstreifen, augenscheinlich frühere Mundränder. Unter der Wölbung der Schlusswindung verschwinden die Rippen bald ganz. Auf der oberen Hälfte der Mittelwindungen und dem entsprechenden Theile der Schlusswindung sind die Anwachsstreifen deutlich rückwärts und nach unten schwächer wieder vorwärts gerichtet. Die Aussenlippe ist scharf und innen fein gestreift, entsprechend den Furchen zwischen den Hauptspiralen. Die Innenlippe ist wenig ausgebreitet und verdickt und legt sich in der Mitte auf eine Resorptionszone der Aussenschale der vorhergehenden Windung. Der Kanal ist ziemlich stark zurückgebogen und etwa um die Hälfte kürzer, als die eiförmige Mundöffnung. Von F. crassisculptus BEYR. unterscheidet sich unsere Art bedeutend schon durch den kurzen, gedrehten Kanal. 15* 196 2. Muricidae. Das Stück von Westeregeln hat etwa eine Windung weniger, als das von Lattorf und weicht von diesem durch rauhere Sculptur, namentlich durch höhere Rippen ab, und hiermit zusammenhängend erscheinen die Windungen stärker gewölbt, auch sind die Zwischen- räume zwischen den 6 dicken Spiralen etwas grösser. Diese Art ist übrigens von den belgischen Autoren, jedenfalls von Nyst und auch von BoOSQUET, mit als F. crassisculptus auf- geführt worden. Mein einziges Exemplar von Grimmertingen ist leider, wie die meisten Vorkommnisse des belgischen Unter-Oligocän, etwas angewittert und die Gewindespitze ist abgerieben, es stimmt aber in der Spiralsculptur und den eigenthümlich von vorn abgeplatteten Rippen gut zu unserer Art; es ist etwas kleiner und gedrungener, als das Stück von Unseburg, und unterscheidet sich von diesem nur durch ein wenig mehr gewölbte Windungen, sowie dadurch, dass die Sculptur auch auf der Schlusswindung noch ebenso stark ist, wie auf den Mittelwindungen, und vielleicht über- haupt etwas höher und rauher ist, ähnlich wie bei dem Stück von Westeregeln. 1l. Fusus Edwardsi v. KoENEn. TarsRNIE Riessanp- Azc: Fusus Edwardsi v. Korxex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 478, Taf. XV, Fig. 3. » » » Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 6. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt; Grimmertingen (fide VINCENT). Es liegen mir etwa 30, leider durchweg mehr oder weniger verdrückte und defecte Exemplare dieser bei Helmstädt recht häufigen Art vor, welche mindestens 15—16”" Durchmesser und 46”® Länge erreicht hat; die Mündung nimmt hiervon etwa die Hälfte ein. Die Zahl der Windungen beträgt etwa 71/,, ungerechnet das rundliche Embryonalende von ca. 2 glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang anscheinend eingewickelt war. Die 2. Murieidae. 197 gewölbte erste Mittelwindung trägt eine Zwischensceulptur von 5 flachen, feinen Spiralen und zahlreichen, ein wenig rückwärts gerichteten, flachen, feinen Längsstreifen, welche freilich erst zu- letzt recht deutlich sichtbar werden und etwa um ein Drittel ge- drängter stehen, wie die Spiralen. Die folgenden Windungen tragen etwa 8 flache Spiralen, von denen die unterste auch wohl von der Naht verdeckt wird, und von denen einzelne schon auf der dritten oder vierten Mittelwindung anfangen undeuclich zu werden, die übrigen aber wesentlich breiter werden, so dass sie meist nur durch schmale Furchen getrennt sind. Gewöhnlich erst auf der letzten Mittelwindung .bildet sich unter dem dann deut- licher hervortretenden Nahtsaum eine flache Einsenkung aus, in welcher 3 oder 4 solche ganz flache, abgerundete Streifen sichtbar bleiben, während darunter eine breite, ziemlich glatte Zone folgt, und erst über der unteren Naht lassen sich wieder ein Paar ziem- lich undeutliche Spiralen erkennen. Je deutlicher die Depression wird, desto stärker wölbt sich die Windung unterhalb derselben. Auf der Schlusswindung liegt die Nahtlinie etwa bei drei Fünfteln der Höhe, und unter derselben trägt die flache, breite Einsenkung zum Kanal noch etwa 6 ähnliche, aber höhere Spiralen als die unter der Naht, und der wenig gebogene Kanal ist mit gedrängten feinen Streifen bedeckt. Ausgezeichnet ist unsere Art durch die rundlichen Längs- rippen, welche, etwa 12 bis 15 pro Windung, auf den ersten Mittelwindungen auf die erwähnte Zwischensculptur folgen und, etwa eben so breit wie ihre Zwischenräume, unter der Naht auf dem obersten Viertel recht schwach beginnen und deutlich rück- wärts gebogen sind, dann aber stärker hervortreten und auf der unteren Hälfte der Windungen, den Anwachsstreifen folgend, sich ebenso stark wieder vorbiegen; auf der dritten oder vierten Mittel- windung werden sie flacher, mehr faltenartig, beginnen tiefer und verschwinden etwa auf der fünften ganz. Die Anwachsstreifen biegen sich unter der Nahtlinie wieder gerade und laufen dann gerade an den Kanal. Die Aussenlippe ist scharf und trägt etwas nach innen bis zu etwa 12 ziemlich dicke Zähnchen. Die Innenlippe ist an- 198 2. Muricidae. scheinend mässig verdickt und wenig nach aussen aus- gebreitet. F. incultus Sow. (Dixon, Geol. of Sussex, S. 185, Taf. VII, Fig. 32) von Bracklesham ist augenscheinlich mit F. Edwardsi verwandt; leider kann ich englische Exemplare nicht ver- gleichen. 12. Fusus laeviuseulus SOwERBY. Taf. XVII, Fig. 9a, b. Fusus laeviusculus Sow., Dixon, Geology of Sussex, S. 186, Taf. VII, Fig. 34. » semiaratus Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1356, S. 67, Taf. VI, Fig. 6. Vorkommen. Mittel-Eocän: Bracklesham, Brook. Unter-Oligocän: Westeregeln. Ausser 4 kleineren Stücken habe ich von Westeregeln ein grösseres von 9”" Durchmesser, leider ohne Kanal, welches etwa eine Windung mehr hat als das von BEYRICH abgebildete. Zu BeyrıcH’s Beschreibung und Abbildung habe ich zu be- merken, dass der Anfang des Embryonalendes anscheinend ab- weichend gewunden und eingewickelt ist. Die Anwachsstreifen sind auf dessen Abbildung weniger gekrümmt, als auf der Schluss- windung meines grössten Stückes. Dieses bekommt übrigens, ebenso wie das eine von BEYRICH erwähnte, auf der dritten Mittelwindung unter den 2 Furchen unter der Naht eine dritte schmalere, welche bis auf die Schlusswindung indessen den anderen gleich wird, und hier stellt sich eine flache Furche ein noch über der Furche, welche dicht über der Naht, resp. Nahtlinie liegt. Auch die mittlere, glatte Zone zeigt im Uebrigen nahe der Mündung deutliche Spuren einer beginnenden Spiralstreifung. Beyrıcn führt nun an, unsere Art fände sich nicht selten im Barton- Thon, er könne aber keine der von MORRIS in seinem Catalogue of British Fossils angeführten Arten auf dieselbe be- ziehen. Ich habe indessen weder selbst derartiges von Barton, obwohl mir nur die seltensten Arten von Barton fehlen, noch 2. Muricidae. 199 habe ich in Epwarps’ Sammlung derartiges von Barton ge- sehen. Dagegen habe ich mir seiner Zeit notirt, das F. exaratus vergleichbar sei einer Varietät des F. interruptus Sow. aus dem London-clay von Hampstead und Clarendon, welche indessen so- wohl unter der Naht, als auch nach unten einige Spiralen mehr besässe. F. interruptus wird nun zwar von MORRIS aus dem Barton-Thon angeführt, aber die Exemplare aus dem Barton- Thon, welche ich mit dieser Bezeichnung erhielt, haben eine ganz andere Sculptur von erhabenen, schmalen Spiralen, als die Art des London-Thons. Dagegen ist stellenweise im englischen Mittel- Eoeän häufig eine ziemlich variabele Art, welche SowErBY (Dixon, Geology of Sussex, S. 186, Taf. VII, Fig. 34) von Bracklesham als F. laeviusculus beschrieb und abbildete, und von welcher mir 10 wohlerhaltene Exemplare von Brook vorliegen. Einzelne von diesen stimmen nun mit SOWERBY’s Abbildung gut überein bis auf den Umstand, dass auf dieser der Kanal kürzer ist, vermuth- lich weil das Exemplar hier beschädigt war, und dass auf den ersten zwei bis drei Mittelwindungen unter der Naht nur 2 Spiral- furchen vorhanden sind, auf der folgenden deren 3, und dass erst auf der vierten Mittelwindung der bis dahin glänzend glatte Haupt- theil der Schale anfängt gleichmässig überall Furchen zu be- kommen, welche indessen zuerst sehr flach und schwach sind und bei manchen Exemplaren bis auf die fünfte Mittelwindung oder selbst bis auf die Schlusswindung noch meist obsolet bleiben. Vermuthlich ist es diese Form aus dem englischen Mittel- Eocän, die BEYRICH mit falscher Fundortsangabe vorgelegen hat, und die er selbst mit seiner Art von Westeregeln identificirte. Ich kann einen Unterschied zwischen dieser und manchen Exem- plaren von Brook ebensowenig finden und nehme daher den älteren Namen SOWERBY’s für unsere Art an, obschon es leicht möglich ist, dass, wenn ältere, ausgewachsene Exemplare der norddeutschen Art einst gefunden werden, diese doch noch Unterschiede von der englischen Art erkennen lassen. Ich lasse ein extrem glattes Exemplar von Brook abbilden, um diese Art kenntlicher zu machen. 200 2. Murieidae. 15. Fusus Hoffmanni PriLipPI sp. Taf. XVI, Fig. 10a, b, c; 11a, b, c. Pleurotoma? Hoffmanni Priuiper, Palaeontographica I, S. 65, Taf. X, Fig. 5. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Oalbe a./S., Atzen- dorf, Unseburg, W olmirsleben, Westeregeln, Osterweddingen, Wels- leben (PHiLipPr). An den meisten Fundorten ist unsere Art recht häufig, und namentlich von Atzendorf, Unseburg und Lattorf liegen mir zahl- reiche, gut erhaltene Exemplare vor, von Westeregeln 3, von Wolmirsleben nur eins und von Osterweddingen 2 mit PHıLippr’s Bestimmung. Dieselben schwanken in der Jugend bedeutend in den Pro- portionen, werden aber im Alter verhältnissmässig schlanker als in der Jugend und erreichen etwa 81/5 Windungen excl. Embryonal- ende bei 9,2”® bis 10”® Dicke und 27” Länge, wovon knapp 12”% auf die Mündung kommen. Zwei kleinere Stücke von Lattorf haben bei 7 resp. 8 Win- dungen? 8,9 Fresp., 8, 21mm Dicke und beide 21,5"® Länge, wovon 10”® resp. 9,7”® auf die Mündung kommen. Die Stücke von Österweddingen haben bei etwa derselben Länge 10”® Durch- messer. Das zitzenförmige Embryonalende besteht aus 1!/, glatten Windungen, von welchen die erste stark aufgebläht ist, die letzte halbe dagegen ganz flach wird. Die Mittelwindungen sind un- gewöhnlich niedrig und ganz flach gewölbt; oft, jedoch nicht immer, ist ein deutlicher Nahtsaum vorhanden, so dass die Win- dungen unter der Naht etwas vorspringen; die Naht ist häufig unregelmässig zackig. Die Schlusswindung hat ihren grössten Durchmesser in ler Nahtlinie, bei zwei Dritteln ihrer Höhe oder dicht darüber, und biegt sich im mittleren Drittel um bis zum Anfang der flachen Depression, welche den kurzen, weiten Kanal abgrenzt. Mitunter bildet sich auch auf der oberen Hälfte der Mittelwindungen eine schmale Depression aus, welche besonders bei Exemplaren von Unseburg, Wolmirsleben und Westeregeln 0) deutlicher hervortritt. 3. Muricidae. 301 Die erste Mittelwindung erhält, abgesehen von dem etwas breiteren Nahtsaum, 4 ganz flache, breite, durch ganz schmale Zwischenräume getrennte Spiralen, welche auf den nächsten Win- dungen etwas höher und schmaler werden, und etwa auf der fünften oder sechsten Mittelwindung wird unter ihnen meist noch eine Spirale sichtbar, indem die Windungen etwas höher werden resp. höher frei bleiben. Meist schon auf der dritten Windung löst sich von dem Nahtsaum unten eine Spirale ab, welche oft etwas stärker bleibt oder als schwache Kante hervortritt und die häufig darunter folgende Depression deutlicher hervortreten lässt. Mitunter und zwar bald früher, bald später erscheinen auch, besonders auf der Mitte der Windungen, feinere Streifen, welche indessen den primären meist bald an Stärke gleich werden, so dass nicht selten auf der Mitte der letzten Mittelwindung die Spiralen gedrängter stehen. Auf der Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie noch etwa 12 Spiralen, welche nach unten immer höher und zuletzt oft etwas breiter wie ihre Zwischenräume werden, doch finden sich auch hierin öfters Abweichungen und Unregelmässigkeiten, namentlich ist bei grossen Individuen die Spiralsculptur durchweg feiner. Am Schluss der ersten Mittelwindung stellen sich ferner flache, breite, rundliche, unten etwas vorgebogene Längsrippen ein, welche schnell deutlicher werden. Auf der zweiten Mittelwindung beträgt ihre Zahl etwa 16, auf der dritten aber schon 20 und mehr, indem sie flach und unregelmässig werden, und auf den folgenden Windungen gehen sie immer mehr in unregelmässige, faltenartig erhabene Anwachsstreifen über, welche in der Mitte der Windungen ein stumpfes, rückwärts gerichtetes Knie bilden und namentlich bei grossen Exemplaren stellenweise ganz schwach und nachher wieder deutlich erhaben sein können. Die Vorbiegung der Anwachsstreifen und der Aussenlippe wird auf der Schluss- windung unter der Nahtlinie, welche etwa das oberste Drittel der Mündung abgrenzt, allmählich schwächer, und auf dem untersten Drittel, welches die Depression an dem weiten Kanal enthält, biegen sich Anwachsstreifen und Aussenlippe wieder deutlich zurück. | 202 2. Muricidae. Die Aussenlippe ist scharf und innen glatt; die Innenlippe reicht sehr wenig nach aussen und ist deutlich verdickt, liegt aber mit ihrem unteren und mittleren Theile auf einer durch Resorption der oberen Schal-Lage entstandenen Einsenkung der vorher- gehenden Windung. PnıLıppı hatte unsere Art als Pleurotoma aufgeführt; die Biegung der Aussenlippe und der Anwachsstreifen ist jedoch um nichts stärker, als bei vielen Arten, die allgemein zu Fusus ge- stellt werden, und mit F’usus scheint sie doch mehr Analogie zu besitzen, so dass ich vorziehe, sie zu dieser Gattung zu stellen. 14. Fusus nudus Beyrıch. Taf. XX, Fig. 4a,b,c; 5a,b. Fusus nudus Beykıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S.68, Taf. VIII [23], Fig. 8. » interruptus Sow., v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 478. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt. Zu BEyrıcnH's treffender Beschreibung möchte ich noch be- merken, dass die 3 Embryonalwindungen etwas gleichmässiger ge- wölbt sind, als die übrigen, dass ihr Anfang abweichend gewunden ist und versteckt liegt, und dass das Embryonalende selbst nicht unwesentlich gedrungener ist, als der Rest der Schale, welche übrigens bei zweien seiner Exemplare, welche BEYRICH mir gütigst anvertraute, nicht unwesentlich schlanker ist, als bei den beiden andern resp. dem von ihm abgebildeten. An diesem ist die Gewindespitze abgerieben, so dass etwa das Embryonalende fehlt, doch sind ausserdem noch reichlich 7 Windungen vorhanden, welche glänzend glatt und nur ganz schwach gewölbt sind und unter der Naht ein wenig vorspringen. Das grösste Exemplar ist ca. 13"® lang und 4,5"® dick; seine Mündung ist knapp 6“ lang und wird von der Nahtlinie etwas über der Mitte getroffen. Unter der Nahtlinie beginnt die Schlusswindung sich stärker zu wölben, und etwa das unterste Drittel der Aussenlippe enthält eine deutliche Einsenkung der Schale und ist unten scharf ge- streift, oben eher gefurcht. | 2. Muricidae. 203 Sehr bezeichnend ist eine dicke, z. Th. faltenartige An- schwellung der Spindel etwas unter deren Mitte, so dass in der Mundöffnung hierdurch ein verhältnissmässig langer, aber weiter Kanal abgegrenzt wird. Nach unten verläuft die Innenlippe ziemlich gerade, so dass der Kanal trotz jener stark gedrehten Anschwellung ziemlich gerade ist, und die Spindel nach unten sich stark verjüngt. Das grösste Stück zeigt schon auf der letzten Mittelwindung 2 feine Spiralfurchen in ziemlich gleichem Abstande von einander, wie von der Naht; auf der Schlusswindung werden sie, besonders die obere, wesentlich deutlicher, und darunter wird eine feine, dritte sichtbar. Bei dem zweitgrössten Exemplare sind nahe der Mündung ebenfalls flache Spiralfurchen zu erkennen. Von den von mir früher (]. c.) mit einer Form des London- clay von Highgate verglichenen Stücken von Helmstädt liegen mir noch 2 vor; ich möchte das eine davon aber doch jetzt zu F. nudus BEYR. stellen; es unterscheidet sich von den Stücken von Westeregeln besonders durch noch schlankere Gestalt, durch noch flachere Windungen und dadurch, dass schon auf den ersten Mittelwindungen eine feine Furche unter der Naht auftritt und bis zur Mündung allmählich deutlicher wird. Dasselbe ist 2,9"" dick und 8"” lang ©) Es besteht aus 5 Windungen excl. des Embryonalendes von wovon etwa 3,8”"” auf die Mündung kommen. 3 gewölbten Windungen; die Depression am Kanal enthält bis zu dessen unterem Ende etwa 10 tiefe Furchen, welche nach unten etwa so breit sind, wie ihre Zwischenräume, nach oben dagegen schmaler. Das andere vorliegende Stück von Helmstädt gleicht dem eben erwähnten in Gestalt und Grösse ziemlich gut, es hat aber unter der Naht eine breite Furche, welche etwa so breit ist, wie ihr Abstand von der Naht, und in etwas grösserem Abstande eine ganz feine. Ich lasse es dahin gestellt, ob dieses Exemplar noch zu F. nudus zu ziehen ist; durch die breite Spirale unter der Naht schliesst es sich an ein etwas gedrungenes, nahezu gleich grosses, defectes Exemplar an, welches ich im London-clay bei 204 2. Muricidae. Highgate sammelte und früher mit zu Fusus interruptus zog; es ist mir jetzt indessen wahrscheinlicher, dass es einer anderen, noch unbeschriebenen Art angehört. 15. Fusus unisuleatus v. KoEnen. Taf. X, Fig. 122, b, e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Von 12 Exemplaren von Lattorf sind alle bis auf eins noch klein und meist defect. Dieses eine besteht aus 4 Windungen excl. des schlanken Embryonalendes von 2 hohen, gewölbten, glatten Windungen. Der Durchmesser beträgt 1,7””, die Länge 4,4"; davon kommen etwa zwei Fünftel auf die Mündung. Die kleineren Exemplare sind zum Theil etwas gedrungener. Von Unseburg habe ich 2 mittelgrosse Stücke. Die Mittelwindungen tragen über der vertieft liegenden Naht einen verhältnissmässig dicken Kiel, welcher durch eine schmale, flache Einsenkung von dem gleichmässig verjüngten, ebenen und glatten Haupttheile der Windungen getrennt ist. Auf der Schlusswindung folgt unter dem Kiel eine tiefe, etwa eben so breite Furche und dann ein zweiter, schwächerer, weit weniger hervortretender, mehr Kanten-artiger Kiel, welcher in der Nahtlinie oder dicht über derselben liegt, und unter diesem Kiel liegt eine breite, tiefe Einsenkung, welche bis fast an das Ende des kurzen, mässig gedrehten Kanals reicht. Am Kanal sind bei den meisten Exemplaren mit Hülfe der Loupe eine Anzahl feine Streifen erkennbar. Die äusserst feinen Anwachsstreifen sind von der Naht bis zum oberen Kiel etwas rückwärts gerichtet, treten in der Furche zwischen diesem und dem unteren, besonders bei kleineren Stücken, oft in gleichmässigen Abständen als feine Leisten hervor und biegen sich in der Einsenkung gerade nach unten. Die Mündung ist rhombisch. Die Innenlippe ist jedenfalls sehr schwach, die Aussenlippe war scharf und dünn, innen glatt und ist bei allen Exemplaren defect. 2. Muricidae. 205 Der mittel-eocäne Fusus exceptiunculus DesH. (Anim. sans vert. III, S. 266, Taf. 84, Fig. 10 — 12) gleicht auf den ersten Blick unserer Art einigermaassen, ist aber gedrungener und trägt unter der Naht einen scharf begrenzten, hohen Spiralstreifen. 16. Fusus reeticosta v. KoEnen. 1235 2X, ie da, | Wo Vorkommen: Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Von Calbe habe ich nur ein Stück, welchem leider ein Theil der Aussenlippe fehlt. Von Lattorf liegen 10 meist sehr defecte und kleine Exemplare vor, deren grösstes aus knapp 4 Windungen besteht excl. des hohen Embryonalendes von ca. 2 glatten, schlanken, schwach gewölbten Windungen, deren Anfang etwas aufsetrieben und ab- weichend gewunden ist. Der Durchmesser beträgt 1,6”*, die Länge 4,3”®, die Mündung hat etwa zwei Fünftel der ganzen Länge. Die Mittelwindungen sind ziemlich eben und erscheinen nur durch die nach unten etwas höheren Rippen ein wenig ge- wölbt, sind aber durch deutlich vertiefte Nähte getrennt, da die Nahtlinie dicht unter einer ganz stumpfen, abgerundeten Kante liegt, unter welcher die Schlusswindung sich zu einer breiten, tiefen Einsenkung an dem kurzen, mässig gedrehten Kanal umbiegt. Dieser ist fein gestreift, während sonst die Schale glänzend glatt ist; nur das Stück von Calbe zeigt noch in der Nahtlinie zwei schwache Furchen. Die Rippen sind rundlich, breiter als ihre Zwischenräume, gerade und laufen gerade nach unten, oder auch zum Theil ein wenig schräg nach vorn. Ihre Zahl beträgt meist 13 pro Windung, _ auf der Schlusswindung auch wohl ein Paar mehr. Dort ver- schwinden sie an der Nahtlinie, werden aber unregelmässiger und flacher und zuletzt zuweilen undeutlicher, besonders unter der Naht. Die Aussenlippe war anscheinend nicht verdickt und innen nicht gestreift; die Innenlippe ist wenig ausgebreitet und verdickt. Der weite Kanal ist fast eben so lang, wie die eigentliche Mundöffnung. 206 2. Muricidae. Das Stück von Calbe unterscheidet sich von den erwähnten von Lattorf ausser durch die feinen Furchen in der Nahtlinie auch durch etwas gedrungenere Gestalt und durch dickeres, ge- drungeneres Embryonalende und schliesst sich hierdurch an zwei andere Exemplare von Lattorf an, welche sich durch eine feine Spirale in der Nahtlinie und eine darunter und zwei darüber in etwas auszeichnen, sowie auch zum Theil durch etwas schwächere und zahlreichere Rippen; das eine Exemplar hat deren bis zu 19 pro Windung. 17. Fusus (Clavella) egregius BEyRrıcH. Taf. XX, Fig. 11. Fusus longaevus Son. var. egregia Beyrıcn (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 479) und Quart. Journ. Geol. Soc. 1864, S. 100. » egregius Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S. 78, Taf. VII, [22], Fig. 15. » » » (Bosaurr in Dewaraur, Prodröme, S. 412). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Welsleben, Wolmirsleben, Westeregeln, Öster- weddingen, Helmstädt; Lethen; Brockenhurst. Von Lattorf und Helmstädt liegen mir je etwa 16 Exemplare vor, von Westeregeln, Unseburg und Atzendorf je 8, von Wolmirs- leben und Calbe 3, von Österweddingen 1 (aus der HryseE’schen Sammlung, von PHıLıppI selbst als F. gregarius bestimmt); alle ohne Ausnahme sind aber beschädigt, viele sehr stark, so dass an keinem derselben sowohl die Gewindespitze als auch der Kanal und die Aussenlippe vollständig erhalten sind, doch sind einzelne von Wolmirsleben, Westeregeln, Unseburg, Atzendorf und: Lattorf nur sehr wenig defect, und viele andere ergänzen sich gegenseitig. Bei Westeregeln und Helmstädt erreichen dieselben 34" Durch- messer und dürften gegen 100”" lang gewesen sein, gewöhnlich sind die Exemplare höchstens 20”” bis 25"" dick, haben aber dann oft eine wesentlich schlankere Gestalt; so hat ein Stück von Wol- mirsleben bei 5 Windungen excl. Embryonalende 17”® Dicke und 53”" Länge, wovon 31”” auf die Mündung kommen. 2. Muricidae. 207 Das walzenförmige Embryonalende besteht aus 3 — 4 zuerst gewölbten, später flachen Windungen und schwankt erheblich im Durchmesser, so bei den Stücken von Lattorf zwischen 2,8”” und 4,4®®. In letzterem Falle ist die erste Mittelwindung dünner als das Embryonalende; oft ist dieselbe hier zum Theil ungewöhnlich gedrungen. Der Anfang des Embryonalendes ist abweichend ge- wunden und eingewickelt, doch ist dies seltener deutlich erkenn- bar; dasselbe scheint übrigens auch bei den anderen Clavella-Arten der Fall zu sein, wenigstens habe ich es bei denen von Grigenon an mehreren Individuen deutlich erkennen können. Die ersten Mittelwindungen springen nicht oder nur wenig unter der Naht vor und sind flach, oder auch oben etwas eingesenkt, unten ganz schwach gewölbt und tragen etwa 8 bis 10 niedrige Spiralstreifen, von welchen die unteren schon auf der zweiten oder dritten Mittel- windung anfangen undeutlich zu werden, die obersten aber oft noch auf der vierten Mittelwindung deutlich hervortreten. Etwa ebenso lange bleiben die Spiralen sichtbar in der tiefen Depres- sion, welche den langen Kanal sehr scharf begrenzt, sowie die feinen, schrägen Linien an dem Kanal selbst. Später wird jedenfalls die Schale ganz glatt, abgesehen von den Anwachs- streifen. Etwa von der vierten Mittelwindunz an liegt die Naht stärker vertieft, indem unter ıhr die Schale mit einer rundlichen An- schwellung vorspringt, wie dies auf Beyrıc#'s Abbildungen gut erkennbar ist, hierin dürfte auch ein wesentlicher, constanter Unter- schied von dem F. longaevus SoL. von Barton zu finden sein, zu welchem ich unsere Art früher als Varietät zog, hauptsächlich, weil bei Brockenhurst den norddeutschen ganz gleiche Exemplare mit ungeripptem Gewinde vorkommen, zusammen mit solchen, deren Gewinde ähnliche Längsrippen trägt, wie der ächte F. longaevus. Bei diesem bildet sich aber schon auf der dritten Mittelwindung oben eine durchschnittlich etwa rechtwinklige Kante aus, so dass das Gewinde deutlich treppenförmig wird; ausserdem ist auch die Wölbung der Schlusswindung unten noch steiler abgegrenzt, und die Art von Barton wird noch weit grösser (bis 170”" lang). Fusus longaevus Lam., dessen Verschiedenheit von 208 2. Muricidae. F. longaevus SOL. schon BEYRICH hervorhob, unterscheidet sich von F. egregius ausser durch die starke Berippung des Gewindes auch durch erheblich grössere Höhe des gewölbten Theiles der Schluss- windung. Ich möchte übrigens glauben, dass die von DESHAYES (Coqu. foss. II, Taf. 74, Fig. 20, 21) abgebildete Form von der Fig. 18, 19 abgebildeten sich durch das spitze Gewinde wird unterscheiden lassen, und mit ersterer könnte die von RouAUuLT (Deser. des Foss. du terrain &eoc@ne des environs de Pau, S. 489, Taf. XVII, Fig. 8) als F. maximus DesH. angeführte Art übereinstimmen, welche ebenfalls ein sehr spitz auslaufendes und stark geripptes Gewinde besitzt. Diese Art mag F. Rouaulti heissen. Ich lasse ein schlankes Exemplar von Wolmirsleben mit ver- hältnissmässig starker Spiralsculptur abbilden, bei welchem zugleich, wie dies zuweilen der Fall ist, die Aussenlippe am unteren Ende der Wölbung etwas herabgebogen ist, so dass die Depression noch schärfer begrenzt wird. 18. Fusus sealariformis Nyst. Taf. XVII, Fig. 2a, b. var. varicosa v. KOENEN. Fig. la, b. Fusus scalariformis Nysr, Coqu. Foss. Belg. S. 504, Taf. XL, Fig. 5. » » » pars, v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 475. » brevicauda Priuirı pars, Palaeontogr. I, S. 71. » Iyra Bevkıca,. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S. 32, Taf. II [17], Fig. 10, 11. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Österweddingen ; Vliermael, Lethen etc. var. varicosa: Lattorf, Unseburg; Vliermael. An den meisten Fundorten ist unsere Art recht häufig, so dass mir doch mindestens immer 8 bis 10 Exemplare vorliegen, dieselben sind aber häufig etwas verdrückt oder defect; von Öster- weddingen habe ich nur ein defectes Stück, welches von PHILIPPT's 2. Muricidae. 209 Hand als F. drevicauda bezeichnet ist, aber sich ganz an die Stücke von Lattorf etc. anschliesst, deren ich noch etwa 50 aus- erlesene habe. Dieselben varıiren in Gestalt und Sculptur sehr bedeutend; so haben zwei extreme, sehr grosse Exemplare 12,2" resp. 13"® Dicke und 23,2”% resp. "26,5"" Länge, wovon je ca. 11,5"” auf die Mündung kommen. Das zweite, längere Exemplar, welches aus 7 Windungen excel. Embryonalende besteht, würde aber nicht wesentlich dicker sein, als das andere, welches anderthalb Windungen weniger besitzt, wenn nicht eine halbe Windung zurück noch ein alter verdickter Mundwulst vorhanden wäre. Die schlankere Form ist übrigens meist seltener, und obwohl sie durch alle möglichen Uebergänge mit der gedrungeneren ver- bunden ist, möchte ich sie doch als var. varicosa bezeichnen, da sie gewöhnlich noch einige andere Unterschiede zeigt. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus ca. 31/, glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die mässig gewölbten Mittelwindungen tragen, abgesehen von einer Zwischensculptur von einer viertel bis halben Windung mit ca. 6 bis 10 unten stark vorgebogenen Rippen, recht regelmässige, rundliche Längsrippen, welche auf den ersten beiden Mittelwindungen ziemlich gerade und etwas stärker sind, als ihre Zwischenräume. Auf der zweiten oder dritten Mittelwindung werden sie allmählich etwa ebenso stark und fangen an sich zu krümmen, und später sind sie auf dem oberen Drittel der Mittelwindungen schwach rückwärts und darunter etwas stärker vorwärts gebogen. Unter der Nahtlinie, welche etwa in der Mitte der nach unten schwächer gewölbten Schlusswindung liegt, biegen sich die Rippen wieder gerade und in der Depression an dem kurzen, stark gedrehten Kanal stark nach hinten. Die Zahl der Rippen beträgt auf der ersten Mittel- windung etwa zwischen 9 und 16 und steigt bis auf die Schluss- windung bis auf etwa 16 bis 25, und sie verschwinden hier unter der Nahtlinie, welche etwa in der halben Höhe der Schlusswindung liegt, allmählich bis zum Anfange des Kanals; mitunter werden aber auch die Rippen im Alter schwächer und verschwinden schon über der Nahtlinie. Bei grossen Individuen sind sie auf der ADHSEXETE 14 210 2. Muricidae. Schlusswindung oft nur ein Drittel bis halb so breit, wie ihre Zwischenräume. Im Alter, aber bei sehr verschiedener Grösse, mitunter schon am Schluss der vierten Windung (ungerechnet das Embryonalende), bekommt unsere Art eine rundliche, stark nach aussen verdickte Aussenlippe, welche besonders in ihrem oberen Theile nach hinten schärfer begrenzt ist und sich ein wenig über die eigentliche Nahtlinie hinaufzieht; innen trägt sie bis zu 20 Zähnchen, doch springt der scharfe äusserste Mundrand noch etwas weiter vor. Gewöhnlich ist nur der eine, letzte Mundwulst vorhanden, es finden sich aber auch mitunter Exemplare, welche ca. ein bis zwei drittel Windung vor der Mündung noch einen zweiten alten Mundwulst besitzen, und bei der var. varicosa sind auf den beiden letzten Windungen bis zu 3 und 4 alte Mundwülste vorhanden. Zwischen diesen Mundwülsten und den nächsten Rippen bleibt oft ein etwas grösserer Zwischenraum, und dies ist wohl mit der Grund, weshalb die Zahl der Rippen incl. Varices bei der var. varicosa auf der Schlusswindung nur etwa 10 bis 12 beträgt, während sie auf der ersten Mittelwindung meist 11 beträgt und auf den folgenden bis auf 14 steigt, also immerhin durchschnittlich kleiner ist, als bei der typischen Form; ausserdem sind die Rippen gewöhnlich entsprechend dicker und durchschnittlich weniger stark gekrümmt. Die beiden ersten Mittelwindungen tragen ferner in der Regel ca. 8—9 feine, gedrängte Spiralen, zwischen welche sich auf der zweiten oder dritten Mittelwindung feinere einschieben; schon auf der vierten werden die Streifen aber zuerst auf dem unteren und später auch auf dem oberen Theile undeutlich, und nur das unterste Drittel der Schlusswindung ist wieder deutlich gestreift durch etwa 6 bis (bei kleinen Exemplaren) 9 oder 10 Spiralen, welche dachziegelartig steil nach oben, ganz allmählich nach unten abfallen. Bei der var. varicosa sind zuerst nur 4 ge- drängte Spiralen vorhanden, zu welchen später dicht unter der Naht eine fünfte kommt; dieselben entfernen sich von der zweiten Mittelwindung an weiter von einander, ohne dass feinere Streifen sich einschieben, und werden auf der vierten in den Zwischen- 2. Muricidae. >: räumen undeutlich, bleiben aber auf den Rippen und Mundwülsten oft bis zur Mündung sichtbar, und es wird dort ausnahmsweise zwischen ihnen wohl auch noch ein feinerer Streifen sichtbar. Dieser Unterschied ist vielleicht der constanteste, aber es ist gerade ein Unterschied, auf welchen hin ich am wenigsten eine besondere Art gründen würde. Die grossen Exemplare von F. scalarinus DESH. von Parnes und Chaussy gleichen auf den ersten Blick eher der var. varicosa als dem F. scalariformis selbst, unterscheiden sich aber schon durch das Embryonalende erheblich. In diesem gleicht dagegen der F. subscalarinus d’ORB. von Cuise, St. Gobain ete. unserer Art, und ebenso ist eine kurze Zwischen- sculptur von unten vorgebogenen Rippchen vorhanden, dagegen sind die Längsrippen höher, besonders im Alter, und auch auf der Schlusswindung sind die primären Spiralen, mit feineren alternirend, noch eben so deutlich, wie bei den Helmstädter Vor- kommnissen von F. dbrevicauda, auch sind verdickte Mundwülste an meinen Exemplaren nicht vorhanden. Bei Vliermael habe ich ein Exemplar der var. varıicosa ge- sammelt, welches noch etwas grösser ist, als das grösste von Lattorf. BELLARDI (Moll. Terr. Terz. del Piemont I, S. 147) ver- einigt unsere Art mit F. costellatus GRAT. Ich habe diesen zwar nicht von BELLARDIs Fundorten, von Carcare, Dego, Parete und Cassinelle, wohl aber in 4 Exemplaren von Gaas, und finde, dass diese sich sämmtlich von den norddeutschen und belgischen Stücken dadurch unterscheiden, dass die Rippen auf der Schluss- windung viel weiter nach unten reichen und erst in der Depression nahe dem Kanal anfangen zu verschwinden; bei einem derselben ist auch das Embryonalende erhalten, und dieses besteht aus knapp 2 blasig aufgetriebenen Windungen, gleicht also dem des F. scalarinus, nicht aber dem unserer Art. Der ächte F. costel- latus GRAT. ist somit von F. scalarıformis NYST getrennt zu halten. Wozu die von Fuchs und BELLARDI angeführte Form aus dem Vicentinischen gehört, kann ich zur Zeit nicht ent- scheiden. 14* DD [89] 2. Muricidae. 19. Fusus brevieauda PriLippi. Taf’ XVII, Fig. 3a, b, c; 4a, b; 5a, b: Fusus brevicauda Pruw., Palaeontogr., I, S. 71, Taf. X, Fig. 12. » » » (Bervrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, S. 30, Taf. II [17], Fig. 1): » scalariformis Nysr pars (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 475). Vorkommen. Mittel-Eocän: Hunting-bridge. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt. Als ich die Helmstädter Fauna untersuchte, fand ich, dass die von BEYRICH angegebenen Unterschiede zwischen seinem F. Iyra und dem F. brevicauda Put. keineswegs sehr scharf und constant waren, dass vielmehr bei letzterer Art mitunter der »Randwulst der Mündung« etwa eben so stark nach aussen ver- dickt ist, wie bei extremen Stücken der ersteren Art, dass bei dieser die Längsrippen auf der Schlusswindung oft um nichts stärker geschwungen sind, als bei jener, und dass bei F. Iyra öfters die Spiralsculptur auf der Mitte der Schlusswindung obsolet wird; da beide in der Gestalt und in der Zahl und Dicke der Rippen bedeutend variiren, hielt ich es für richtig, beide Arten zu vereinigen. Auch heute noch möchte ich eine Verschiedenheit nicht für ganz unzweifelhaft halten, ziehe es aber doch vor, beide vor der Hand getrennt zu lassen. Mein grösstes Stück von Wester- egeln ist nur 21”” lang und 10,5"”® dick. Die ersten Mittel- windungen tragen etwa 12 feine, zuerst dicht gedrängte Spiralen, welche aber schon auf der zweiten Mittelwindung deutliche Zwischenräume bekommen, und in diese schieben sich dann feine, flach bleibende Spiralen ein; die ersten Mittelwindungen sind end- lich recht oft auf ihrer oberen Hälfte weit stärker gewölbt, als auf der unteren, springen daher unter der Naht erheblich vor und tragen gelegentlich auch über ihrer Mitte eine abgerundete, aber doch deutliche Kante, über welcher die Spiralsculptur wesentlich deutlicher ist, als auf dem mittleren Theile der Schale. Im Ver- hältniss der Länge zur Dicke variiren namentlich mittelgrosse Exemplare sehr erheblich, und die dickeren haben oft zahlreichere Rippen, doch kommt auch das Umgekehrte vor. Die Zahl der 9. Muricidae. 213 Rippen schwankt etwa zwischen 10 und 15 pro Windung bei den einzelnen Exemplaren, und bei Stücken mit zahlreicheren Rippen sind diese auch mehr oder weniger deutlich geschwungen. Die Stücke von Helmstädt sind zwar durchweg stark verdrückt, scheinen aber mit denen von Westeregeln im Wesentlichen gut überein- zustimmen, nursind auf den letzten Windungen stets je ca. 15 Rippen vorhanden, und die Spiralseulptur ist, wenn auch ganz ähnlich, so doch wesentlich höher und deutlicher, und auf den ersten Mittelwindungen sind mitunter nur 8 oder 9 Spiralen sichtbar. Aus dem Mittel-Eocän von Hunting-bridge habe ich 2 etwas verdrückte Exemplare, welche durch ihre rauhere Spiralseulptur sich eng an die von Helmstädt anschliessen, aber nur etwa 10 bis 12 Rippen pro Windung besitzen und ein ähnliches Embryonal- ende von ca. 4 glatten Windungen haben, wie die norddeutschen. Der erste Anfang des Embryonalendes ist übrigens bei diesen etwas aufgetrieben und abweichend gewunden. 20. Fusus (Angistoma) labratulus v. KoEnen. TarsxSyIlsaRliopla,ibyre; 2a, b, a Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 6 meist ganz vollständigen Exemplaren besteht das weitaus grösste aus 6 Windungen excl. Embryonalende und hat 12” Durchmesser bei 28" Länge, wovon reichlich die Hälfte auf die Mündung. kommt. Dieses Stück ist aber ungewöhnlich gedrungen, obwohl auch das zweitgrösste, welches eine Windung weniger und 9”® Dicke bei 20" Länge hat, deutlich erkennen lässt, dass im Alter unsere Art unverhältnissmässig schnell an Dicke zunimmt. Die übrigen 4 Exemplare haben noch etwa eine Windung weniger, aber doch bis auf eins schon eine verdickte Aussen- und Innenlippe. Sie haben durchschnittlich 6”"% Dicke und 16”® bis 17=® Länge, wovon etwa 9”” auf die Mündung kommen. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus ca. 4 glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden 214 2. Muricidae. und eingewickelt ist, ganz wie bei F. Feldhausi BEYR. Die Mittelwindungen sind ganz schwach gewölbt und durch 7 feine, eingeritzte Furchen in 8 ganz flache Bänder getheilt. Etwa auf der dritten Mittelwindung fangen die Furchen zuerst ‘auf der unteren Hälfte an undeutlich zu werden, während auf der oberen Hälfte die Bänder sich zu flach-gerundeten Spiralen erheben, und deren Zwischenräume später etwas breiter werden. Auf der Schluss- windung der kleineren Stücke sind somit unter der Naht zunächst einige flache, undeutlich begrenzte Spiralen, und bis zur Nahtlinie noch einige unregelmässige, Kanten-artige Linien sichtbar. Diese sind bei dem grössten Exemplare etwas zahlreicher, und die Streifen unter der Naht gleichen auch mehr solchen schmalen Kanten mit breiten, flach vertieften Zwischenräumen. Die Naht- linie liegt bei den kleinen Stücken etwa in der Mitte, bei dem grossen fast bei drei Fünfteln der Höhe der Schlusswindung, welche darunter flach und gleichmässig weiter gewölbt ist bis zu einer flachen Einsenkung an dem kurzen, weiten Kanal, und hier eine ähnliche aber nach unten immer stärker werdende Sculptur trägt, so dass dann wieder flache, rundliche Streifen mit schmalen Zwischenräumen sich entwickeln. In der Einsenkung werden die Streifen wesentlich schmaler, und am Kanal folgen dann noch feinere und auch flachere Streifen. Eine eigentliche Längssculptur fehlt ganz, nur treten die An- wachsstreifen, welche auf der oberen Hälfte der Mittelwindungen recht deutlich rückwärts gerichtet sind und sich darunter gerade nach unten biegen, auf den letzten Windungen mitunter etwas faltenartig hervor. Die Aussenlippe ist nie aussen, sondern nur innen erheblich verdickt, besonders in der Mitte und nach unten bis zum Anfange des Kanals, welcher etwa ein Viertel der Länge der Mündung einnimmt. Dicht über der Mitte der Mundöffnung hat die Aussen- lippe innen einen starken Höcker, darüber und darunter je einen schwächeren, und nach unten folgen bis zum Anfang des Kanals meist noch 2 noch schwächere. Die Innenlippe ist mässig weit ausgebreitet und nahe der Mundöffnung stark verdickt; auf ihrem obersten Viertel sind mitunter einige eine Kante bildende, feine 2. Muricidae. 915 Knötchen sichtbar, und unter ihrer Mitte liegen bis dicht über dem Anfang des Kanals drei scharfe Leisten-Zähnchen, von welchen das oberste das stärkste ist; unter ihnen folgen mitunter noch ein oder zwei Knötchen. Sowohl im Embryonalende als auch in Gestalt, Sculptur und der Mündung ist F. labratulus nahe verwandt mit F. Feldhausi BEYR.; dieser ist aber in der Jugend wesentlich gedrungener, hat stärker gewölbte Windungen und eine auch aussen verdickte Aussenlippe, welche innen nie Zähne oder Höcker trägt. 21. Fusus (Angistoma) ringens Bryricn. Taf. XVII, Fig. 7; 8a, b, c. Fusus ringens Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VIII, 1856, S. 24, Taf. I [16], on I 25 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Wester- egeln, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf habe ich noch 12 Exemplare von allen Grössen, von Calbe und Bünde je eins. Unsere Art varıırt im Verhältniss der Dicke zur Länge recht bedeutend, wie folgende Maasse zeigen. Länge Zahl der Windungen Diele: Lunge: der Mündung: exel. Embryonalende: 1. Calbe ga So Zum 61/a 2kattore , au 34,5 7m Syn 6 San Battork Seas 5A 2 ca. 71la Ag attor ; em Se 2 um la Grosse Exemplare sind dabei meist etwas schlanker, indem die letzten Mittelwindungen oft etwas höher werden, als die früheren. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus 4 glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die ersten Mittelwindungen sind mässig gewölbt, die späteren meist weniger, und diese haben, besonders wenn sie verhältnissmässig höher werden, unter der Naht meist eine flache Depression. Die ersten Mittelwindungen tragen etwa 9 bis 12 216 2. Murieidae. flache, abgerundete, dicht gedrängte Spiralstreifen, welche auf den letzten Windungen mitunter weniger gedrängt stehen, auf dem unteren Theile der letzten Mittelwindung und der Schlusswindung zum Theil obsolet werden, und zwischen welche sich in einzelnen Fällen einzelne feinere einschieben. Auf der letzten Mittel- windung sind öfters noch einige ähnliche, primäre Streifen mehr über der Naht sichtbar. Unter diesen folgen auf der Schluss- windung bis in die mehr oder weniger tiefe Depression am Kanal noch ca. 9 etwas gröbere, mit feineren alternirende Streifen, und unter diesen bis an die fein gestreifte Spindel noch ca. 12 ge- drängter stehende, nach unten feinere Streifen. Die Längssculptur besteht aus geraden oder wenig gekrümmten Rippen, deren Zahl auf der ersten Mittelwindung zwischen 8 und 10 beträgt, dann aber zunimmt und auf der 6. Windung etwa zwischen 13 und 15 beträgt. Auf der ersten Mittelwindung sind sie ziemlich hoch und recht deutlich (in einem Falle zuerst etwas gedrängter), auf den folgenden werden sie aber breiter, flacher, rundlicher und beginnen — früher oder später — erst in einiger Entfernung von der Naht, unter der Depression, und verschwinden wohl auch schon über der Naht, so dass sie dann nur auf der Wölbung der Windungen sichtbar sind. Bei grossen Exemplaren werden sie auf der Schlusswindung mitunter recht undeutlich oder gehen in faltenartige Anwachsstreifen über. Die Aussenlippe ist innen deutlich verdickt, namentlich in der Mitte der eigentlichen Mundöffnung, wo sich eine dicke, breite, meist gezähnelte Schwiele erhebt; kleine Zähnchen sind aber auch unterhalb derselben sıchtbar; aussen erhebt sich dicht hinter der Aussenlippe ein breiter, flacher Wulst, und !/g bis ?/4 Windungen zurück ist häufig ein früherer, ähnlicher Wulst zu sehen, und bei grossen Exemplaren sind auch wohl vorher noch 2 Wülste in ähnlichen Abständen sichtbar. Die Aussenlippe ist, ähnlich wie die Anwachsstreifen, unter der Naht bis zur halben Höhe der Mittelwindungen deutlich rückwärts gerichtet und biegt sich dann ziemlich gerade nach unten. Die Innenlippe ist ein wenig nach aussen ausgebreitet und, besonders in der Mundöflnung selbst, schwielig verdickt, wo sie 2. Muricidae. DU. stumpfe Höcker trägt. Etwa 6 bis 3 schwächere Höcker finden sich auf ihrem obersten Drittel; von diesen durch eine kleine Lücke gegenüber der stärksten Anschwellung der Aussenlippe getrennt, folgen dann meist 3 oder 4 weit dickere Höcker bis zum Anfang des ziemlich engen Kanals, welcher etwa zwei Fünftel der Länge der Mündung hat. Die Mündung ist ziemlich eng und hat über dem Kanal eine doppelte Krümmung. Der Kanal ist schwach rückwärts gebogen resp. gedreht. 22. Fusus (Euthria) flexicosta v. KoENEN. Iran 2OX, is Der, |, @& en los Fusus flexicosta v. Korsex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 476, Taf. XVI, Fig. 8. Vorkommen. Unter-Olisocän: Helmstädt. Zur Zeit liegen mir nur die beiden verdrückten, schon früher abgebildeten Exemplare vor; durch Vergleich zahlreicher Stücke von F. scalaroides von den verschiedensten Fundorten des fran- zösischen Mittel- und Ober-Eocän’s habe ich mich indessen jetzt überzeugt, dass die damals l. c. von mir hervorgehobenen Unter- schiede zwischen beiden Arten durchaus zutreffen; das niedrig- kegelförmige Embryonalende besteht bei F. scalaroides von Parnes Mouchy, Chaussy etc. aus 21/g Windungen und dürfte bei F. flexi- costa, wo die Spitze desselben fehlt, ähnlich gebaut gewesen sein, ist aber erheblich dicker. Das grösste Exemplar hat reichlich 5 Windungen ausser dem Embryonalende und mag bei 13"" Länge etwas über 4"" Durch- messer gehabt haben. Die Mündung ist etwa 5,3"® lang. Die Mittelwindungen springen unter der Naht deutlich vor, sind aber, besonders nach unten, nur flach gewölbt und tragen etwa 15 bis 18 feine, flache, gedrängte Spiralen, welche freilich erst auf den letzten Windungen deutlich sichtbar werden. Unter der Naht- linie, welche etwa in der Mitte der Schlusswindung liegt, folgen auf dieser noch ähnliche Spiralen, welche aber nach unten immer höher werden und in der flachen Einsenkung an dem kurzen Kanal auch grössere Zwischenräume bekommen. 218 2. Muricidae. Die flachen, faltenartigen Rippen sind auf den ersten beiden Mittelwindungen etwa so breit, wie ihre Zwischenräume, und von der Naht nach unten gleichmässig deutlich nach vorn gerichtet; ihre Zahl beträgt hier 14 resp. 15 pro Windung, steigt aber bis zur Schlusswindung auf 18; im Alter werden sie immer unregel- mässiger und sie theilen sich oft nach unten; auf der Schluss- windung verschwinden sie mitunter schon dicht unter der Naht- linie, zum Theil sind sie aber auch am Kanal noch erkennbar. Auf der dritten Mittelwindung fangen sie an, sich mit den Anwachsstreifen zu krümmen, indem sie sich unter der Naht zuerst auf höchstens ein Sechstel der Windungshöhe scharf rückwärts und dann erst vorwärts biegen; auf dem untersten Drittel der Schlusswindung laufen sie dann wieder gerade nach unten. Die Aussenlippe hat etwas zurück einen breiten, rundlichen Wulst; innen ist sie schwach verdickt und trägt sie 13 bis 16 feine Zähnchen. Die Innenlippe ist sehr wenig ausgebreitet und mässig verdickt. Die Mundöffnung ist spitz-eiförmig und etwa 3 Mal so lang, wie der ziemlich deutlich von ihr getrennte Kanal. 23. Fusus (Euthria) praetenuis v. KoENEN. Taf. XVII, Fig. 3a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich kenne nur das abgebildete Exemplar, welches 5 Windungen excl. Embryonalende enthält und bei 7"® Durchmesser eine Länge von 18”" hat, wovon genau die Hälfte auf die Mündung kommt. Das kegelförmige, oben flach abgerundete Embryonalende besteht aus ca. 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die erste halbe Mittelwindung trägt 8 etwas schräge Längsrippchen, die zweite deren nur 6, die folgenden zeigen nur Anwachsstreifen, welche auf dem obersten Drittel deutlich rückwärts gerichtet sind, sich dann aber biegen und auf der unteren Hälfte ziemlich gerade nach unten laufen; 2. Muricidae. 219 diese Richtung behalten sie auch auf der Schlusswindung bis an den kurzen, wenig gedrehten Kanal. Die ersten Mittelwindungen sind von 8 niedrigen, durch ganz schmale Furchen getrennten Spiralen bedeckt, von welchen die 4 untersten breiter und flacher sind, als die obersten. Auf der dritten Mittelwindung vermehren sich die Spiralen durch Ein- schiebung feinerer, besonders auf der oberen Hälfte, und durch hier wenigstens beginnende Furchung und Spaltung der breiten Spiralen auf der unteren Hälfte, so dass auf der letzten Mittel- windung zuletzt ca. 20 ziemlich gleich breite, gedrängte Streifen vorhanden sind, von welchen nur die 5 obersten etwas höher und weniger dicht gedrängt sind. Die Mittelwindungen sind mässig gewölbt, und die Schlusswindung ist unter der etwas unterhalb ihrer Mitte liegenden Nahtlinie etwas stärker gewölbt bis zu der recht merklichen Depression, welche den ziemlich kurzen Kanal begrenzt. Die Spiralsculptur ist unter der Nahtlinie eine ähnliche, wie darüber, doch sind die Streifen dort etwas schmaler und höher und regelmässig abwechselnd breiter und etwas schmaler, im Ganzen 16; in der Depression folgen darunter einige breitere, am Kanal selbst aber eine Anzahl feine Streifen. Der Kanal ist etwa halb so lang, wie die eiförmige eigent- liche Mundöffnung, und von dieser besonders durch eine Ecke innen an der Aussenlippe abgegrenzt. Diese trägt aussen, etwa 1,5%” von dem scharfen Rande entfernt, einen breiten, dicken, rundlichen Wulst, welcher sich ein wenig höher an der letzten Mittelwindung hinaufzieht, und je ein schwächerer Wulst ist eine resp. zwei Windungen vorher zu erkennen. Innen ist die Aussen- lippe wenig verdickt, und sie trägt dort 17 feine Zähnchen, von welchen die untersten ein wenig stärker sind und entfernter stehen, als die übrigen. Die Innenlippe ist wenig ausgebreitet aber ziemlich stark ver- dickt, namentlich unten. F. praetenuis ist etwa vergleichbar einer mittel-eocänen Art, welche ich bei Grignon gesammelt habe und für F\ tenuis DEsn. halten möchte. Dieselbe hat eine ähnliche Spiralsculptur und Gestalt und in der Jugend auch Rippen, ist aber doch wesentlich 220 2. Muricidae. schlanker, hat stärker gewölbte Windungen, weit kürzeres Em- bryonalende, und meine Exemplare besitzen (noch?) keine verdickte Aussenlippe. 24. Fusus (Euthria) subterebralis v. KoENEn. Taf. XVII, Fig. 4a, b, e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 4 Exemplaren ist eins ganz vollständig und gut erhalten. Dasselbe besteht aus 41/, Windungen excl. des kegelförmigen Embryonalendes von 4 glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Der Durch- messer beträgt 5,4"", die Länge 12,6"", wovon etwa 6,6"" auf die Mündung kommen. Die Mittelwindungen sind flach gewölbt, durch deutlich vertiefte Nähte getrennt und durch ca. 9 ganz schmale Furchen in flache, zuerst ein wenig abgerundete Streifen getheilt, welche indessen schon auf der zweiten Mittelwindung ganz eben werden, indem zugleich auf deren unterem Theile die Furchen anfangen zu verschwinden. Es bildet sich hierdurch eine glänzend glatte Zone aus, welche auf der letzten Mittelwindung von der unteren Naht nur durch eine der Furchen getrennt wird, von der oberen durch deren etwa drei. Von diesen ist die oberste die stärkste, und auf der Schlusswindung wird sie bei einem Stück noch breiter. Unter der Nahtlinie, welche etwas unter der Mitte der Schlusswindung liest, ist diese etwas stärker gewölbt bis zu der flachen Einsenkung, welche den kurzen, weiten, schwach gedrehten Kanal begrenzt. Der untere Theil der Schlusswindung trägt bis zum Kanal noch etwa 20 flache, abgerundete, dicht ge- drängte Streifen, welche nach unten immer höher werden und bei dem abgebildeten Exemplar in der Einsenkung durch besonders tiefe Furchen von einander getrennt werden. Die Anwachsstreifen werden erst auf der letzten Mittelwindung zum Theil etwas deutlicher; sie sind auf dem oberen Drittel derselben deutlich rückwärts gerichtet, biegen sich dann und laufen auf der unteren Hälfte ziemlich gerade nach unten, und 2. Muricidae. 3231 auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie wieder deutlich rück- wärts. Hier erheben sich mitunter einzelne Anwachsfalten, auf welchen die Spiralsculptur dann stärker hervortritt. Die Innenlippe ist wenig ausgebreitet, aber namentlich oben und unten stark verdickt; die Aussenlippe zeigt aussen eine recht breite, rundliche Verdickung; innen ist sie schwach verdickt und trägt etwa 12 feine, unregelmässig stehende Zähnchen. Der Kanal ist durch Vorsprünge der Aussenlippe und Innenlippe deutlich be- grenzt und knapp halb so lang, wie die eigentliche, lang- eiförmige Mundöffnung. Ein Exemplar zeigt übrigens etwa eine halbe und eine ganze Windung zurück noch zwei schwächere alte Mundwülste. Unsere Art ist wohl zunächst verwandt mit dem F'. terebralis Lam. aus dem Calcaire grossier von Grignon; dieser hat aber auf der ersten Mittelwindung gar keine Spiralsculptur, weit dickeres Embryonalende, etwas stärker gewölbte Windungen, eine weitere Mundöffnung etc. 25. Fusus (Jania) multicostatus GIEBEL sp. Taf. XIV, Fig. 4. Fasciolaria multicostata Giesen, Fauna d. Braunkohlenform. von Lattorf, S. 34, Taf. I, Fig. 4. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich kenne nur das von GIEBEL abgebildete Stück im Hallı- schen Museum. Dasselbe hat 21,5”® Durchmesser und 45"" Länge, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Das Embryonalende und vielleicht ein Theil der ersten Mittelwindung ist abgerieben; 7 stark gewölbte Windungen sind erhalten; dieselben sind durch 2 je eine primäre Spirale tragende Kanten in 3 der Höhe nach ziemlich gleiche Theile getheilt, von welchen der oberste mit mehr als 50 Grad zur Naht abfällt, der unterste noch nicht halb so steil. Eine dritte primäre Spirale wird auf den letzten Windungen noch eben über der Naht sichtbar, auf den früheren ist sie noch von ihr verdeckt; auf der Schlusswindung liegt sie in der Mitte der Höhe. Darunter folgen auf der hier nur flach gewölbten Schale 222 2. Muricidae. bis zur Mitte der breiten, deutlichen Depression am Kanal noch 3 etwas höhere Hauptspiralen in kleiner werdenden Abständen, dann 2 mit wieder grösseren Zwischenräumen, und die eigentliche mässig gedrehte Spindel ist mit 9 niedrigen, ziemlich gedrängten Streifen bedeckt. Zwischen den primären Spiralen sind schon auf den ersten Windungen secundäre und tertiäre sichtbar; dieselben nehmen je- doch unverhältnissmässig wenig an Stärke zu, am meisten noch auf dem obersten Drittel der Windungen, so dass sie auf den letzten Windungen durch sehr viel breitere, flache Zwischenräume von einander getrennt werden, in welchen die tertiären und die hier auch meist vorhandenen quartären Streifen erst unter der Loupe deutlich werden. Auf dem unteren Theile der Schluss- windung sind selbst die secundären Streifen ziemlich undeutlich. Die erste Windung trägt 8, alle übrigen je 7 dicke, hohe Längsrippen, auf welchen sich die Hauptspiralen etwas höher er- heben. Auf den ersten 4 Windungen stehen sie ziemlich gerade, dann aber fangen sie an, sich schräg zu stellen, besonders auf dem obersten Drittel der Windungen, und auf der Schlusswindung laufen sie unter der Nahtlinie ziemlich gerade, aber doch etwas geschwungen, nach unten und verschwinden allmählich in der Depression am Kanal. Sie sind, besonders auf der Schlusswindung, ungewöhnlich hoch, reichlich halb so breit, wie ihre Zwischenräume, und Mundwülsten nicht unähnlich. Zahlreiche, erhabene, falten- artige Anwachsstreifen bedecken die ganze Schale. Die eigentliche Mundöffnung ist spitz-eiförmig, mehr als doppelt so lang, als breit und als der kurze, weite Kanal. Die Aussenlippe springt ein wenig vor die letzte Rippe vor und ist innen gezähnelt, auf der unteren Hälfte etwa entsprechend den Zwischenräumen zwischen den Hauptspiralen, auf der oberen ctwa doppelt so zahlreich, aber dafür auch feiner. Die Innenlippe ist nur mässig ausgebreitet, aber deutlich ver- dickt, namentlich oben und unten, wo sie mit der eigentlichen Spindel eine schmale Nabelspalte bildet. Ueber dem Anfange des Kanals trägt sie 2 flache, ovale Höcker, von welchen der untere ein wenig weiter nach innen steht und sich bis an die Umbiegung 2. Muricidae. 2233 des Spindelrandes hinzieht. Zwei zahnartige Falten wurden von GIEBEL zwar angegeben, sind aber nicht vorhanden. Auf ihrem oberen Theile lässt sie die 3 gedrängteren Hauptspiralen durch- scheinen und zwar in verstärktem Maassstabe, und auf der mittleren derselben liegt ein wenig nach innen ein ziemlich dicker, läng- licher Höcker. GıEBEL’s Abbildung giebt die allgemeine Gestalt und die Sculptur ziemlich gut wieder, doch sind die Mittelwindungen viel zu stark gewölbt und die Nähte zu stark vertieft gezeichnet, und die Höcker auf der Innenlippe sind nicht ganz richtig an- gegeben. GIEBEL hatte die Verwandtschaft mit dem freilich um mehr als die Hälfte kleineren Fusus exeisus Lam. (nicht F. exiguus, wie er schreibt) von Grignon etc. richtig erkannt; derselbe stimmt mit unserer Art auch darin überein, dass er ähnliche Knoten auf der Spindel trägt und keine Spindelfalten. 26. Fusus (Hemifusus) restans v. KoEnEn. TarRV EB: a,b! Fusus restans v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 470. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Helmstädt. Es liest nur das grosse Exemplar von Helmstädt aus Hrn. VON STROMBECKs Sammlung vor, sowie von Lattorf 2 kleine, deren grösseres aus 4 Windungen excl. Embryonalende besteht und 8,7" Jang und 4,4" dick ist. Das Embryonalende besteht aus 11/, glatten, gewölbten, blasigen Windungen, von welchen die Hälfte aufgebogen ist; dann erscheint dicht unter der Mitte der Windung eine scharfe Kante mit einem Spiralstreifen, welcher sich im Ver- laufe der ersten anderthalb Mittelwindungen der unteren Naht nähert und dann ziemlich dicht über ihr bleibt. Ausserdem tragen die ersten Mittelwindungen je 11 gerade Längsrippen, auf welchen die Spirale sich zu Knoten erhebt. Auf der dritten Mittelwindung erscheint unter derselben, durch einen schmalen Zwischenraum getrennt, allmählich eine zweite, welche eine Windung später ihr 224 2. Muricidae. an Stärke gleich ist, aber weniger hervorragt, unterhalb der Mitte der Windungen liegt und von dem dicken Nahtsaum an der oberen Naht durch eine tiefe Einsenkung getrennt wird. Auf der vierten Mittelwindung werden die Längsrippen dicker, mehr falten- artig, einem verdickten Mundsaum; dieselben verschwinden fast ganz in und die letzte auf dem grösseren der kleinen Stücke gleicht der Depression zu dem kurzen Kanal. Auf der Wölbung der letzten Windung finden sich ausser den 2 breiten, flacher ge- wordenen Spiralen noch 5 ähnliche; die unterste ist ein wenig schwächer und etwas weiter entfernt; in der Depression folgen endlich noch 3 schmalere Streifen in grösseren Abständen. Der Kanal ist kurz, weit offen, die Spindel deutlich gedreht. Das von mir 1. c. beschriebene Stück von Helmstädt aus Hrn. von STROMBECK’s Sammlung, welchem ein Theil der Schluss- windung und die Gewindespitze fehlt, hat noch ca. 21/, Windungen mehr, als das grössere von Lattorf, und hat bei 22”” Durchmesser über 40"® Länge gehabt, wovon über 25”" auf die Mündung kommen. Nur die 3 letzten Windungen sind erhalten, und wenn auch die erste derselben zum Theil abgerieben ist, so ist doch zu erkennen, dass dieselbe wesentlich schlanker war, als die folgenden beiden. Das unterste Drittel der Mittelwindungen nimmt ein stumpfer, über die Naht hervorragender Kiel ein, welcher dicke Höcker trägt, auf der Schlusswindung 20, auf den beiden Mittel- windungen 15 und 17. Zwischen dem Kiel und dem Nahtsaum liegt eine zuerst flache, auf der Schlusswindung recht tief ge- wordene Depression, welche faltenartige Anwachsstreifen trägt. Diese erheben sich auf dem Nahtsaum stärker, sind auf den Mittel- windungen gröber und hängen besonders auf der ersten vorhandenen Windung deutlich als Rippen mit den Knoten des Kiels zu- sammen. Die Schlusswindung verjüngt sich nach unten in flacher Wölbung bis zu der den Kanal begrenzenden flachen Depression. Die Knoten des Kiels verlängern sich nach unten in flache, breite Rippen, welche aber bald undeutlich werden und in faltige An- wachsstreifen übergehen. Auf der ersten vorhandenen Windung sind die Anwachs- streifen unter der Naht nur wenig rückwärts gerichtet, später aber 9%. Murieidae. 225 immer stärker, zuletzt mit fast 30 Grad und bis unter die Mitte der Depression; über den Kiel verlaufen sie gerade, biegen sich dann wieder etwas vor und gehen über die untere Depression wieder ziemlich gerade fort. Der Kiel trägt auf der ersten vorhandenen Windung 2 flache Spiralen, und eine dritte wird stellenweise darunter resp. über der Naht sichtbar; sehr bald schieben sich aber feinere Streifen ein, und auf der Schlusswindung sind zwischen den 8 vom Kiel bis zur Depression am Kanal vorhandenen, dickeren und höheren Spiralen schon 3 Serien feinerer, ziemlich gedrängter Streifen sichtbar, und in der Depression folgen dann noch rauhere, mit feineren alternirende Streifen. Die Depression unter der Naht zeigt auf der drittletzten Windung etwa 6 flache, breite, gedrängte Spiralen, aber auch zwischen diese schieben sich sofort feinere ein, und auf der Schlusswindung sind deren sogar drei Serien vorhanden. Dieses grosse Stück erscheint durch seine gedrängte, feine Spiralsculptur und gedrungenere Gestalt freilich recht verschieden von den kleinen von Lattorf; ich halte es indessen mindestens für möglich, dass es derselben Art angehört wie diese, da seine Gestalt in der Jugend augenscheinlich weit schlanker war, und da die starke Vermehrung der Spiralen erst auf den letzten 21/5, Windungen eintritt. 27. Fusus (Hemifusus) regularis SowERBY. Taf. XXI, Fig. 12. Fusus (Hemifusus) regularis Sowerey, Min. Conch., Tab. 187, Fig. 2, Tab. 423, Fig. 1. » » » » (Desnaves, Anim. s. Vert. III, S.233, Coqu. foss. II, S. 559, Taf. LXXVI, Fig. 35, 36). Vorkommen. Unter-Eocän: Cuise etc.; Nuneham. Mittel- und Ober-Eocän: Bracklesham, Bramshaw, Barton. Unter-Oligocän: Helmstädt. Sämmtliche Stücke von Helmstädt sind stark verdrückt und mehr oder weniger defect. Das beste befindet sich in Abh. X, 1. 5 226 2. Muricidae. Hrn. VON STROMBECK’s Sammlung und besteht aus ca. 6 Windungen excl. Embryonalende bei einer Länge von 38”, wovon über 20 "m auf die Mündung kommen; der Durchmesser mag etwa 16"” betragen haben. Die stark gewölbten Mittelwindungen tragen dicht unter ihrer Mitte eine stärkere, zweitheilige Spirale, sowie in Abständen, die fast doppelt so breit sind, wie sie selbst, darüber und darunter noch je eine ähnliche, und unter der unteren in etwas grösserem Abstande eine vierte, etwas höhere, welche meist von der Naht ver- deckt ist, aber mitunter darüber sichtbar wird. Die Zwischenräume zwischen diesen Streifen sind ganz flach und enthalten noch je eine feinere Spirale; nur der oberste derselben führt noch eine zweite, feine Spirale. Der oberste Theil der Mittelwindungen enthält noch 3 deutlichere und mitunter einige undeutliche Streifen. Auf der Schlusswindung folgen noch bis in die breite, tiefe Depression am Kanal 4 oder 5 Streifen, von welchen die beiden obersten sich entweder in Stärke und Abständen an die darüber liegenden anschliessen und mit feineren alterniren, oder gleich den nach unten folgenden ziemlich fein sind. Der Kanal selbst ist noch mit mindestens 12 nach unten immer feineren und sedrängteren Streifen bedeckt. Die Längssculptur besteht aus hohen, dicken Rippen, auf den ersten Mittelwindungen je 10 oder Il, später je 10, auf der Schlusswindung des grössten Stückes nur 9; dieselben sind zuerst ziemlich gerade, später ein wenig gekrümmt; sie fangen unter der Naht an, erheben sich hoch auf der Mitte der Windungen und verschwinden wieder fast ganz bis zur unteren Naht. Auf der Schlusswindung folgen sie der Biegung der stark sekrümmten Anwachsstreifen, welche unter der Naht sehr stark nach hinten gerichtet sind, zur obersten Haupt- spirale sich gerade nach unten biegen, dann wieder stark nach vorn laufen bis in die Depression am Kanal und dann schwach rückwärts. Die Anwachsstreifen sind rauh und erhaben, liegen auf den ersten Mittelwindungen oft in ziemlich regelmässigen Zwischen- räumen, und an einem Exemplar ist noch auf mindestens ?/4 Win- dungen eine Zwischensculptur zu erkennen, bestehend aus 4 feinen, 9. Muricidae. DT erhabenen Spiralen, welche von ähnlich starken, hohen Anwachs- streifen gekreuzt werden. Eine ganz ähnliche Zwischenseulptur auf etwa einer Windung besitzen noch zwei meiner Stücke von Barton, bei allen übrigen ist die Gewindespitze abgerieben. Bei diesen besteht das Embryonalende aus ca. 11/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die Vorkommnisse von Barton selbst unterscheiden sich nun von den norddeutschen durch höhere, stärker gewölbte Windungen, durch zahlreiche, schmalere, weniger knotige Längsrippen und stärkere Spiralsculptur besonders auf dem obersten Theile der Windungen recht erheblich, indessen variiren die Stücke von Barton selbst hierin einigermaassen, und eins von High Cliff-Barton, sowie die französischen von Ouise und St. Gobain und namentlich ein Paar Stücke aus dem Mittel-Eocän von Bramshaw kommen in jenen Punkten sowie in der Anordnung der Spiralsculptur den Vorkommnissen von Helmstädt weit näher, so dass entweder diese sämmtlichen Formen zu F. regularis gezogen oder in mehrere Arten getrennt werden müssen. Um dies aber zu thun, bietet mir das ungenüsende, vorliegende Material keinen sicheren Anhalt. 28. Fusus (Hemifusus) Auerbachi v. KoENeEn. TarsrIXSnRiszita, b,c. Fusus (Hemifusus) Auerbachi v. Korsen, Bull. Soc. Imp. des Natural. de Moscou 1868, 8.8. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unse- burg, Helmstädt; Aralsee. Von Lattorf habe ich 4 recht gute Exemplare, von den anderen Fundorten nur je ein Bruchstück. Die von Lattorf erreichen bei 51/, Windungen exel. Embryonalende 23"” Durchmesser und 46" Länge, wovon die Mündung bis zu drei Fünftel einnimmt. Das Embryonalende ist niedrig-kegelförmig und besteht aus etwa 3 glatten, schwach gewölbten Windungen, deren Anfang bei dem Exemplare von Atzendorf versteekt zu liegen scheint. Darauf ri 155 228 9. Muricidae, i folgen 11/g mässig gewölbte Windungen mit 7 flachen Spiralen von gleicher Breite wie ihre Zwischenräume; sie werden gekreuzt von feinen, erhabenen, ziemlich geraden Längslamellen, welche zuerst recht schwach, zuletzt sehr deutlich und etwa doppelt so weit von einander entfernt sind. Wenn auch die beiden obersten Spiralen etwas schwächer sind, so beginnt doch die bleibende Sculptur recht plötzlich, indem die 4 unteren Spiralen stärker werden und nur durch flache, secundäre Streifen getrennt sind, während auf dem kleineren oberen Theile der zweiten Mittelwin- dung die untere Hälfte einen etwas stärkeren und darunter einen feineren trägt, die obere dagegen unter dem Nahtsaum 3 zuerst sehr feine, dicht gedrängte Streifen erhält. Auf der letzten Mittelwindung sind die meisten Spiralen schon wesentlich schmaler als ihre Zwischenräume, und es beginnen ganz feine Streifen sich einzuschieben. Die primären und secundären Streifen der unteren Hälfte der Mittelwindungen werden auf der Schlusswindung etwa gleich stark, und unter der Nahtlinie folgen bis in die breite De- pression an dem kurzen Kanal noch 5 primäre etwas gröbere Streifen nebst feineren secundären und sehr feinen tertiären, und eine ähnliche aber gedrängtere Sculptur mit 6 primären Streifen bedeckt den Kanal. Während aber die ersten Mittelwindungen gleichmässig gewölbt waren, bildet sich dann auf dem unteren Theile eine stärkere Wölbung und spätestens bei Beginn der letzten Mittelwindung auf dem oberen Theile eine Einsenkung und etwa in der Mitte der Windung eine mehr oder minder deutliche, ab- gerundete Kante aus, auf welcher die oberste der 4 stärkeren primären Spiralen liest. Diese Kante wird aber wesentlich dadurch bedingt, dass die etwas schrägen Längsrippen hier ihre grösste Höhe erreichen und auf den beiden letzten Windungen nach oben hin schnell ver- schwinden, während sie nach unten unter der Nahtlinie bald in Anwachsfalten übergehen; auf den ersten Mittelwindungen reichen die Rippen bis zur oberen Naht, biegen sich zu dieser aber etwas vor, indem sie zugleich schwächer werden. Die Zahl der Rippen beträgt 13 oder 12 pro Windung, und nur auf der ersten Mittelwindung und auf der Schlusswindung eine oder zwei 2. Muricidae. 329 mehr. Die Anwachsstreifen sind sehr rauh und faltenartig erhaben und geben der ganzen Schale ein sehr rauhes Ansehen; sie biegen sich ebenso wie die scharfe Aussenlippe im obersten Viertel der Mittelwindungen ziemlich stark, mit 30 bis 40 Grad, zur oberen Naht vor, und in den unteren drei Vierteln etwas schwächer nach unten bis zur Nahtlinie; unter dieser biegen sie sich wieder gerade nach unten und in der Depression etwas rückwärts. Die Innenlippe ist wenig verdickt und ausgebreitet und legt sich auf eine sehr merkliche Resorption der obersten Schal-Lage der vorhergehenden Windung und der Spindel auf. In der Gestalt sowie in der Biegung der Aussenlippe schliesst sich F. Auerbachi an F. Sandbergeri BEYR. und F. regularis Sow. an, während freilich auch mancherlei Analogie mit der Gruppe der Pleurotoma (Pseudotoma BELL.) intorta BRoC. vorhanden ist. Die Lattorfer Form hatte ich 1. c. als var. crebrilinea zu der Art vom Aralsee gestellt, welche gröbere und weniger zahlreiche Spiralen besitzt, aber doch ungenügend erhalten ist. Da die Form des norddeutschen Unter-Oligocän nun weit besser bekannt ist, ziehe ich jetzt vor, diese als Typus der Art hinzustellen und Jene als var. dispersa. 29. Fusus (Hemifusus) Sandbergeri BEYRICH. Ta XpRRıomsarab;r 4; 9a, b. var. erassistria v. KOENEN. Fig. 6. Fusus (Hemifusus) Sandbergeri Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1856, VIII, STEINE TS], EIS » » » » v. Koznen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 476. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Helmstädt; Grim- mertingen, Lethen; Brockenhurst. Von Lattorf habe ich Il meist mittelgrosse, zum Theil ziemlich vollständige. Exemplare, von den übrigen Fundorten nur vereinzelte, meist sehr defecte; nur von Helmstädt liegen noch 14, aber durch- weg unvollkommen erhaltene Stücke vor; von Wolmirsleben und 230 2. Muricidae. Westeregeln liegt mir nichts vor. Unsere Art schwankt recht erheblich in dem Verhältniss der Länge zur Dicke und ist namentlich in der Jugend meistens wesentlich schlanker als im Alter. Den von BEYRICH abgebildeten Exemplaren fehlen noch etwa die ersten 11/, Mittelwindungen und das kegelförmige Embryonalende, welches aus ca. 2!/, glatten, gewölbten Windungen besteht, dessen Anfang aber abweichend gewunden und eingewickelt ist. Mein grösstes Stück von Lattorf ist etwas verdrückt und defeet und hat bei ca. 20"® Durchmesser mindestens 50 "m Länge gehabt, wovon mindestens 30”" auf die Mündung kommen. Es sind 6 Windungen erhalten; das Embryonalende und: etwa die beiden ersten Mittelwindungen fehlen. Ein schlankeres Stück, dem nur die Spitze des Kanals fehlt, hat bei 71/, Windungen excl. Embryonal- ende und bei 15”" Dicke eine Länge von ca. 45”” gehabt, wovon etwa drei Fünftel auf die Mündung kommen; der Kanal ist selten vollständig erhalten und ist dann recht schlank, gerade oder doch nur wenig gedreht, und nimmt fast die Hälfte der Mündung ein. Die erste Mittelwindung trägt als Zwischensculptur auf ihrem ersten Drittel etwa 6 dünne Rippchen, von welchen die ersten nach unten vorgebogen sind, die folgenden aber gerade stehen. Dann bildet sich ein Nahtsaum aus, und unter ihm tragen die Windungen 5 oder 6 dicke, gedrängte Spiralen, welche über die von hier an dicken, hohen, geraden oder nach unten etwas vor- gebogenen Längsrippen fortlaufen. Schon auf der zweiten Mittel- windung werden die Zwischenräume zwischen den Spiralen grösser, und es schieben sich etwa auf der dritten Mittelwindung zuerst oben, später auch unten feinere Spiralen ein, welche etwa auf der fünften oder sechsten Mittelwindung den primären an Stärke gleich werden; zugleich fangen aber nochmals, und wieder zuerst oben, feine Streifen an, sich einzuschieben, welche auf der Schluss- windung wieder ziemlich dieselbe Stärke erreichen, wie die übrigen; auf den letzten beiden Windungen werden aber alle Spiralen erheblich flacher. Oft erhebt sich schon von der dritten Mittel- windung an eine auf oder dicht unter der Mitte der Windung liegende Spirale etwas mehr, mitunter kielartig, und über ihr bildet sich dann mehr oder weniger deutlich eine Einsenkung der 2. Muricidae. 231 Schale aus, während unter ihr die Schale eine stärkere Wölbung erhält. Wenn später die Windungen kürzer und dicker werden, nähert sich dieser Kiel natürlich etwas mehr der unteren Naht. Auf der Schlusswindung folgen bei schlankeren Exemplaren unter der Nahtlinie noch 5 ähnliche, doch nach unten rauhere Spiralen, welche mit etwas schwächeren alternıren, und in der breiten Depression bis an die Spindel noch etwa 8 oder 9 dickere meist mit feinen alternırend. Bei dem grössten Exemplar von Lattorf werden zuletzt, auf der Schlusswindung, die Zwischenräume zwischen den Spiralen wesentlich breiter, zum Theil freilich nur scheinbar, in Folge von Anwitterung der feineren Streifen. Die Zahl der Rippen beträgt gewöhnlich zwischen 9 und 11, bei den sedrungeneren Stücken, besonders im Alter, gelegentlich einmal 12. Selbst bei mittelgrossen Stücken werden sie mitunter zuletzt un- deutlich. Etwa von der dritten Mittelwindung an fangen sie an, sich von der Naht etwas mehr zurückzuziehen, und je deut- licher und stärker sich hier die Einsenkung der Windungen aus- bildet, desto mehr treten sie erst in der Nähe des Kieles knotig hervor, der auf ihnen sich dann zu stumpfen Spitzen erhebt. Unter dem Kiel resp. unter der Nahtlinie verschwinden sie dann schnell. Die Anwachsstreifen und die Aussenlippe laufen über den Nahtsaum gerade nach unten, biegen sich aber dann mit ca. 30 bis 40 Grad rückwärts bis unter die Mitte der Depression und dann bis zum Kiel wieder ziemlich gerade, darunter wieder deutlich vorwärts, und am Kanal laufen sie gerade nach unten. Die Aussenlippe ist dünn und scharf; die Innenlippe ist nicht ausgebreitet und ziemlich dünn, und es geht ihr eine Re- sorption eines Theils der obersten Schal-Lage der vorhergehenden Windung voraus. Die belgischen Stücke, sowie die von Calbe und Unseburg gleichen meist denen von Lattorf vollständig, doch tragen einzelne auf den ersten Mittelwindungen über der Kiel-Linie 2 feinere und unter diesen 3 dickere Spiralen, welche noch auf der vierten Mittelwindung den eingeschobenen, feineren schon gleich werden. Kein einziges unter diesen Exemplaren hat aber einen so hohen Kiel und so starke Spitzen auf demselben, wie das von BEYRICH |. c. 232 2. Murieidae. beschriebene und abgebildete; die Uebereinstimmung ist aber im Uebrigen so gut, und die Stücke von Lattorf variiren in der Stärke der Höcker oder Spitzen so sehr, dass ich diese unbedenklich zu der BeyrıchH’schen Art stelle. Die Stücke von Helmstädt sind meistens weit kleiner, als das von BEYRIıcH abgebildete, gleichen ihm aber in der Höhe des Kiels und der Höcker; doch setzen sich diese meistens deutlicher nach unten fort, und die Spiral- sculptur derselben weicht von der oben beschriebenen dadurch recht constant ab, dass auf dem Kiel sowie zwischen diesem und der unteren Naht 3 oder 4 primäre Spiralen stets an Stärke zu- nehmen, und dass die secundären Streifen bedeutend schwächer bleiben. Ein Paar recht defecte, grosse Exemplare von Helmstädt, welche 28"” Dicke erreichen, haben etwa 10 Knoten pro Windung und gleichen BEYrIcH’s Original darin, dass die Knoten wenig nach unten verlängert sind, indessen fallen die Windungen über dem Kiel steiler zur Naht ab resp. sind hier stärker eingedrückt, und der Unterschied in der Spiralsculptur tritt noch deutlicher hervor, als bei den kleineren Exemplaren von Helmstädt, indem unter der Kiel-Spirale auf der Schlusswindung noch 4 eben so breite und nach unten noch gröbere Spiralen folgen, welche mehr als doppelt so breit sind, wie die mit ihnen alternirenden Streifen, und in einzelnen Zwischenräumen sind ganz flache, wenig deut- liche, tertiäre Streifen sichtbar. Zwischen dem Kiel und der oberen Naht liegen etwa 10 bis 12 flache, unregelmässige Spiralen. Auf ihrem unteren Theile, in der Depression unter jenen starken Spiralen und am Kanal findet sich eine Anzahl breiter, flacher Streifen, höchstens halb so viel, wie auf den Exemplaren von Lattorf. Diese grossen Exemplare haben nun anscheinend eine weit gedrungenere Gestalt resp. ein stumpferes Gewinde als die kleineren, indessen könnte ähnlich wie bei den übrigen Vorkommnissen, so auch bei diesen, die Gestalt im Alter wesentlich gedrungener geworden sein. Ich stelle aber die Form von Helmstädt (Fig. 6) trotz der erwähnten Abweichungen als var. crassistria zu F. Sandbergeri, da das vorliegende Material nicht genügt zur Entscheidung, ob sie einer anderen, selbstständigen Art angehört. 9. Muricidae. 933 90. Fusus (Hemifusus) errans SOLANDER. Taf. XVII, Fig. 5. Fusus (Hemifusus) errans SoLANDER (BrAnper, Foss. Hant., Fig. 42). » » » » (Sowergy, Min. Conch., Tab. 400). » » » » (Dixon, Geology of Sussex, 8.185, Taf. VII, Fig.31). » » » » (v. Kornen, Zeitschr. der Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 476). » » » » (Nyst, Coqu. foss. de la Belgique, $. 497, Taf. XXXIX, Fig. 22). Vorkommen. Mittel- Eocän: Bracklesham, Brook ete.; Bruxellien und Laekenien. Ober-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Helmstädt. Einige defecte und verdrückte Exemplare von Helmstädt er- gänzen sich gegenseitig; nur die äusserste Spitze des Embryonal- endes ist bei keinem derselben erhalten, ebenso wenig wie an einem meiner englischen Exemplare, auch sind die ersten Mittelwindungen abgerieben; die Bruchstücke deuten aber auf Exemplare von min- destens 24"® Dicke und 45”® Länge hin; die Mündung war mindestens 25”" lang. Aehnliche Dimensionen erreichen die engli- schen Exemplare, welche ca. 61/); Windungen excl. Embryonalende haben. Bei diesen besteht das kegelförmige Embryonalende an- scheinend aus 3 glatten, gewölbten Windungen; der Anfang des- "selben dürfte abweichend sewunden resp. verhüllt gewesen sein. Die Mittelwindungen tragen unterhalb ihrer Mitte einen auch über die untere Naht deutlich vorspringenden Kiel, sind zwischen diesem und dem Nahtsaum eingesenkt und tragen hier etwa 6 Spiralen, welche erheblich schmaler sind als ihre Zwischen- räume. Eine flachere Depression folgt unter dem Kiel bis zu einer recht dicken Spirale, welche nur auf der Schlusswindung sichtbar ist, auf den Mittelwindungen dicht unterhalb der Naht liegt. Diese Einsenkung nimmt reichlich ein Fünftel des unteren Theiles der Schlusswindung ein und enthält etwa drei etwas stärkere Streifen in unregelmässigen Abständen, sowie mitunter noch einen oder zwei feinere. | Unter der dicken Spirale verjüngt sich der untere Theil der Schlusswindung stärker mit flacher Wölbung bis zu seiner Mitte 234 2. Muricidae. und trägt, ähnlich wie bei einzelnen Stücken von Brook, noch 4 dicke Spiralen, welche etwa halb so breit sind wie ihre Zwischen- ‚äume, und welche meist mit feineren alterniren. Von diesen 5 dicken Streifen liegen bei einem Exemplare die beiden obersten ziemlich nahe bei einander, ähnlich wie bei meinen Exemplaren von Barton und einzelnen von Brook, bei denen übrigens der dritte dicke Streifen mitunter durch einen feinen ersetzt wird, und dieser Theil der Schale in seiner Spiralsculptur sehr variirt, so dass einzelne Stücke dem F. bifasciatus Sow. (Min. Conch. Taf. 228; Desn., Anim. s. vert. III, S. 228, Taf. 84, Fig. 15, 16) aus dem Londonclay und von St. Gobain mindestens recht nahe kommen. Der Rest der Schlusswindung geht mit oben stärkerer, nach unten ganz flacher Depression in den weiten, wenig deutlich be- srenzten Kanal über und trägt ca. 10 gröbere Streifen und am Kanal selbst noch einige feinere. Auch diese Streifen sind aber meist um vieles schmaler, als ihre Zwischenräume, und sind sehr rauh, ebenso wie alle übrigen, indem sehr zahlreiche, ziemlich ge- drängte, oft faltenartig erhabene Anwachsstreifen auf ihnen be- sonders stark hervortreten. Auf den früheren Mittelwindungen sind dafür zierliche, ziemlich regelmässige Rippchen vorhanden, welche aber dann unregelmässig werden und in Anwachsstreifen übergehen. Diese sind, ebenso wie die scharfe Aussenlippe, zwischen Naht und Kiel recht stark rückwärts gekrümmt, und es liegt die Hauptkrümmung über der Mitte dieser Zone. Unter dem Kiel sind sie deutlich vorwärts gerichtet, doch nach unten immer schwächer, bis zur halben Höhe der Schlusswindung, und von hier an wieder schwach rückwärts. Die Innenlippe war jedenfalls nur sehr wenig verdickt. Wie oben erwähnt, stimmen die vorliegenden Stücke von Helmstädt in der Spiralsculptur noch besser mit einzelnen Stücken aus den mittel-eocänen glaukonitischen Sanden von Brook über- ein, als mit der allgemein derselben Art zugerechneten Form des Barton-Thons, und dies könnte durch die grössere Uebereinstim- mung im Gestein und somit auch wohl der Facies seine Erklärung finden. Der Kiel der norddeutschen Exemplare scheint nun zwar etwas dicker und weniger hoch zu sein, und der Abstand zwischen 2. Murieidae. 235 dem Kiel und den groben Spiralen der Schlusswindung ist grösser, als bei den Stücken von Brook, aber nur wenig verschieden von dem der Form von Barton, welche hierin von jenen etwas abweicht; ich möchte aber bei einer in der Spiralsculptur so variablen Art so unvollkommen erhaltene Exemplare auf diese Unterschiede hin nicht als eine besondere Art unterscheiden. ol. Fusus (Neptunea?) multipunetatus v. KoEnen. a SOUL, 1er Ser 10 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ausser dem abgebildeten Stück mit sehr defecter Schluss- windung habe ich noch ein zweites, gedrungeneres, welches noch ca. eine Windung mehr gehabt hat, doch ist diese grösstentheils zerstört. Das erstere besteht aus 41/, Windungen excl. des niedrig- kegelförmigen, oben abgerundeten Embryonalendes von ca. 31/9 glatten, gewölbten Windungen. Der Durchmesser des grossen Stückes betrug über 25"®, der des kleineren etwa 17"®, und seine Länge etwa 35"", wovon mehr als die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Windungen sind nur mässig gewölbt, unter der nicht vertieften Naht zunächst ein wenig eingesenkt und tragen 11 breite, flache Spiralstreifen, welche durch schmalere, oft nur halb so breite Furchen getrennt werden. Der oberste Streifen dient zugleich als Nahtsaum und ist, ebenso wie die 2 oder 3 nächsten, wesentlich schmaler als alle Uebrigen. Die Nahtlinie liegt über der Mitte der Schlusswindung, und diese wölbt sich von hier an etwas stärker bis zu einer flachen Depression an dem ganz kurzen, unten abgestutzten, Ausschnitt-artigen, schwach ge- drehten Kanal, und sie trägt bis zu diesem, welcher mit feineren, unregelmässigen Streifen bedeckt ist, noch 13 ähnliche, breite Spiralen, wie auf ihrem oberen Theile. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht ab gleichmässig schwach rückwärts gerichtet nach unten und biegen sich erst kurz über der Depression gerade, gleich darunter aber fast rechtwinklig wieder rückwärts zum Ausschnitt. Nur in den flachen Furchen zwischen den Spiralen treten sie indessen stets deutlich hervor und sind hier begleitet von. schmalen 236 2. Muricidae. Gruben, welche in mehr oder minder regelmässigen Abständen wiederkehren und somit die Furchen in quadratische oder recht- eckige Felder theilen. Durch diese eigenthümliche Sculptur unterscheidet sich F..multi- punctatus von allen anderen Arten. Die Innenlippe ist wenig verdickt, die Aussenlippe war an- scheinend scharf; der Spindelrand ist scharf umgebogen. Leiostoma ovatum BEYRIcH. Taf. XX, Fig. 8. Leiostoma ovatum Beykıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, 1354, S. 772, Taf. XVII [14], Fig. 8, 9. » » » (v. Korsen, Quart-Journ. 1864, S. 100). » » » (v. Korxen, Bull. Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou 1868, S. 11). Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Wolmirsleben; Brockenhurst; Aralsee. Ich habe nur 2 Stücke von Westeregeln, welche ich von DANNEBERG erwarb. Das abgebildete grosse Exemplar ist 75”® lang und 35” dick und besteht aus 6 Windungen excl. des abgeriebenen Embryonalendes; dasselbe erscheint etwas zu breit in Folge einer geringen Verdrückung, aber auch in Folge von Aufblähung, welche durch die beginnende Zersetzung des im Inneren befind- lichen Schwefelkieses bewirkt ist. Hierdurch sind auch die beiden letzten Windungen an der Naht um ca. 1"" abgelöst. Wie BEYRICH schon hervorgehoben hat, ist unsere Art durch die vertiefte Naht, die sehr geringe Höhe der ersten Mittel- windungen und die sehr langgewölbte Schlusswindung von sämmt- lichen eocänen Arten wesentlich unterschieden, welche DESHAYES meistens als Fusus, zum Theil aber auch als Pyrula aufführt. Es ist dies die jüngste Art der Gattung Leiostoma, welche schon im Paleocän von Kopenhagen auftritt, abgesehen von der L. canaliculata BELL. (L. bulbus MıcuH.), welche nur in 2 ver- muthlich unausgewachsenen Exemplaren von Pareto und Mioglia bekannt ist. 3. Buccinidae. Gattung: Cominella Gray. Von den 3 von mir zu Cominella gestellten Arten sind zwei, C. deserta SOoWw. und C. bullata PhiL., sonst wohl zu der Gattung Strepsidura SWAINSON gerechnet worden. Ich finde aber doch, dass unsere Arten in der Gestalt weit mehr Aehnlichkeit mit Cominella- Arten zeigen, zu welchen ja auch FiscHER in seinem Handbuch der Conchyliologie das Bucceinum cassidaria BR. des Uyrenenmergels zieht, als mit Strepsidura (Fusus) ficulnea.. Das ganz kurze Gewinde, der lange, gedrehte Kanal ist ja für diese Art sehr bezeichnend, nicht aber auch nur annähernd so für die unsrigen, und wenn einzelne, wie D. bullatum und B. armatum durch Spitzen auf den Rippen auch eine gewisse Aehnlichkeit mit $. iculnea erhalten, so ist diese doch ziemlich oberflächlich, und es fällt dem gegenüber die Depression des oberen Theiles der Windungen bei C. bullata und C. deserta um so mehr in’s Gewicht, welche bei den recenten Arten als Gattungsmerkmal besonders hervorgehoben wird, obschon sie öfters nur ganz schwach ist. l. Buceinum (Cominella) bullatum PriıLıppr. Taf. XXI, Fig. 1a,b; 2a, b; 3a, b. var. aspera v. KOENEN. Biol Aasbrnsanbresba,b; 7a, b; 3a, b;.9a,b: Buceinum bullatum Psuuerer, Palaeontographiea I, S. 76, Taf. X, Fig. 14, 15. > > » (Bexrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 446, Marx al, Kio. 2). » subcoronatum Puiuierer, Palaeontogr. I, S. 77, Taf. X, Fig. 17. 238 3. Buceinidae. Vorkommen. ?Mittel-Eocän: Bracklesham, Bramshaw. Unter - Olisocän: Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Österweddingen; ? Brockenhurst, ? Lyndhurst. var. aspera: Lattorf, Löderburg, Atzendorf. Von Wolmirsleben und Westeregeln liegen mir einige 20 fe) to} Oo p) allerdings meist defecte Exemplare vor, welche 76”" Dicke bei 25 "m Länge erreichen; von Osterweddingen 3 mittelgrosse, worunter PnıLippr’s Original von DB. excavatum; von Unseburg habe ich nur 7 höchstens mittelgrosse Stücke. Die grössten derselben mögen ca. 5l/g Windungen excel. des Embryonalendes erreichen, die meisten haben eine halbe oder ganze Windung weniger; alle variiren aber sehr erheblich in der Gestalt und, besonders die grösseren, auch in der Sculptur oder eigentlich in dem früheren oder späteren Auftreten der Längs- rippen und der Spitzen. Wie sehr die Gestalt schwankt, ergiebt sich aus folgenden Maassen: ]1., eines Stückes von Unseburg und dreier von W olmirs- leben, das eine 4., noch ohne Spitzen, die übrigen mit Spitzen. l. 2. 3 4. TDurchmesserk ze den allem j] 02 9 mm Länge IE A II De Ko 79mm Höhe der Mündung . . . j5um pn ea 10002 Zahl der Windungen (excl. Embryonalende) . . . 4la ca. 4°/4 4 41/g Von diesen Stücken erhält die Spitzen: No. 1, am Schluss der letzten Mittelwindung, No. 2 und No. 3, auf dem zweiten Viertel der Schlusswindung. Das sehr gedrungene Exemplar No. 3 bekommt die Spitzen ungewöhnlich früh, das sehr schlanke No. 4 hat solche noch gar nicht. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus 31/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang ein wenig aufgetrieben und abweichend gewunden ist. Die mässig gewölbten Mittelwindungen tragen oben einen zuerst nur kurzen aber steilen Absatz, welcher bald flacher wird und dann etwa !/ der Höhe einnimmt; derselbe wird nach unten begrenzt durch eine rundliche Spirale; eine zweite, 3. Buceeinidae. 239 liegt etwas innerhalb der Mitte des Absatzes (Beyrıcn’s Abbildung zeigt nur stumpfe Kanten). Unter der unteren Spirale stellt sich früher oder später eine Furche ein, unter welcher zuerst eine Kante, später eine ähnliche Spirale hervortritt und zwar im Alter immer stärker. Im Alter erhebt sich auch der Nahtsaum immer mehr, und die Spirale auf demselben verdoppelt sich. Der Rest der Mittelwindungen und der entsprechende Theil der Schlusswindung trägt noch eine Anzahl meist ganz obsoleter Spiralen, von denen nur selten einige deutlicher hervortreten. Die Nahtlinie liegt oberhalb der halben Höhe der Schlusswindung, und diese bekommt von hier an eine immer stärkere Wölbung bis zu der breiten Depression an dem breiten, kurzen Kanal. Dieser Theil der Schale trägt, etwas unter der Nahtlinie beginnend, eine ziemlich rauhe Sculptur von ca. 12 Spiralen, welche steil nach oben, flach nach unten abfallen. Die Schale trägt überall feine Anwachs- streifen, welche in der Regel etwa 1 bis 1!/, Windungen vor der Mündung grosser Individuen zum Theil sich faltenartig erheben und darauf auf der zuletzt aufgetretenen Spirale sich erst zu einem kleinen Höcker, später zu einer Spitze erheben, indem sie zugleich zu Rippen anschwellen, welche sich nach oben vor der Naht, nach unten unterhalb der Nahtlinie verlieren. Auf den letzten halben Windungen befinden sich etwa 5 bis 8 solcher Spitzen-tragender Rippen; vorher stehen sie gedrängter, nach der Mündung zu ent- fernter. Bei einzelnen Exemplaren sind indessen auf allen Windungen Anwachsfalten vorhanden, welche stellenweise, besonders auf den ersten Mittelwindungen, sich auch wohl zu Rippen ausbilden. Die Aussenlippe trägt innen ca. 20 feine aber scharfe Streifen. Die Innenlippe ist ziemlich weit ausgebreitet und im Alter deutlich verdickt. Die Spindel ist mässig gedreht und trägt 2 scharfe, schräge Leisten, welche nach den Rändern des Kanal-Ausschnittes führen und diesem parallele, erhabene, rückwärts gekrümmte Streifen begrenzen. ' Beyrıc#’s und PHILıppr’s Exemplare von P. bullatum kann ich nur für junge Individuen unserer Art halten, zu welcher auch PHILIPPpT's Original von B. subcoronatum gehört. 240 3. Buceinidae. Als var. aspera möchte ich die von Lattorf in sehr grosser Zahl (weit über 1000) mir vorliegenden Stücke unterscheiden, an welche sich je ein Exemplar von Atzendorf und von Löderburg anschliesst. Dieselben schwanken in Gestalt und Längs-Sculptur etwa in derselben Weise, wie die oben beschriebenen, erhalten aber stets schon auf der dritten Mittelwindung ca. 6 deutlichere Spiralen an Stelle der obsoleten Spiralen, und diese vermehren sich durch Einschiebung so, dass auf der letzten Mittelwindung zwischen der Naht und der Kante etwa 10 Streifen sichtbar sind, welche sich auf der Schlusswindung auch noch durch Einschiebung vermehren. Unter der Nahtlinie folgt dann noch eine ähnliche Sculptur bis zu den rauheren Streifen. Grosse Exemplare von Lattorf erreichen etwa 27,5” Länge und 15,5"® bis 16,5”® Durchmesser. Von Westeregeln habe ich ein Stück von 24”" Länge, welches ziemlich eben so deutliche Spiralsculptur besitzt, wie die von Lattorf, aber trotz seiner Grösse noch keine deutliche Längssculptur zeigt. Mindestens nahe verwandt ist mit D. bullatum eine Art von Brockenhurst, welche freilich 30”"" Länge und 17" Dicke erreicht und so starke Rippen und Spitzen auf den letzten 2 Windungen trägt, als sie irgend bei B. bullatum vorkommen, auch scheinen schwache Rippen stets und auf allen Mittelwindungen vorhanden zu sein. Die von SOWERBY (DıIxon, Geology of Sussex, S. 186, Taf. VII, Fig. 11) als Strepsidura armata beschriebene Art, welche mir von Bracklesham und von Bramshaw vorliegt, ist mit der unsrigen ebenfalls nahe verwandt, trägt aber eine regelmässigere Berippung auf allen Windungen, und der concave Absatz ist ganz ähnlich fein spiral gestreift, wie der untere, grössere Theil der Windungen, etwas gleichmässiger, als dies bei B. bullatum der Fall zu sein pflegt. Bei meinen sämmtlichen englischen Exemplaren ist leider die Gewindespitze mehr oder minder abgerieben, sonst würde ich jetzt, wo ich B. bullatum doch von B. excavatum getrennt halte, vielleicht bei Vergleichung besseren Materials doch noch andere Unterschiede zwischen B. bullatum und den erwähnten englischen Vorkommnissen constant finden. 3. Buceinidae. 241 Die Arten des Barton-Thons, Cominella canaliculata Sow. und C. Solandri Epw. (BRANDER, foss. Hant. Fig. 18) unter- scheiden sich schon durch ihre kleinere Schlusswindung und die Nahtrinne der einen, den dicken Nahtsaum der anderen recht leicht von den oben erwähnten Arten. 2. Buceinum (Cominella) desertum SoweErpy. Buceinum desertum SoLANDER Sp., BRAnDer, foss. Hant. Fig. 15. » » » Sowersy, Min. Conch. Taf. 415, Fig. 1. » excavatum Bevkıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 444, Taf. X [7], Fig. 1. » fusiopsis Desuaves, Anim. s. Vert. des env. de Paris III, S. 499. » Fusiforme » Coqu.foss. des env. de Paris II, 5.653, Taf. LXXX VI, Eis le Vorkommen. OÖber-Eocän: Barton, Auvers etc. Unter-Oligocän: Westeregeln. Mein grösstes, etwas verdrücktes Stück von Westeregeln ist 26" lang und mag etwa 13”® dick gewesen sein; es hat mindestens eine halbe Windung mehr als BEeyrıcH’s Original, etwa 51/, bis 5%/a Windungen excl. Embryonalende. Meine übrigen Stücke sind meist klein, und nur wenige erreichen annähernd die Grösse des von BEYRICH abgebildeten. Zu dessen Beschreibung möchte ich noch bemerken, dass das kegelförmige Embryonalende etwas mehr als 3 Windungen hat, dass dessen Anfang ein wenig auf- getrieben und abweichend gewunden ist, und dass die äusserste Spitze wohl verhüllt ist, ähnlich wie auch bei der vorigen Art. Auf der Schlusswindung des grössten Exemplares schieben sich ferner zwischen die Spiralen, wie sie auf Stücken von der Grösse von BEYRICH’s Original vorhanden sind, noch feinere ein, welche bis zur Mündung jenen an Stärke zum Theil ziemlich gleich werden. BEYRICH trennte nun sein B. excavatum von B. desertum, wie er ausdrücklich hervorhob, nur, weil dieses regelmässigere, schmale, entfernt stehende Streifen hätte, in deren Zwischenräume sich 1 bis 3 sehr viel feinere einschöben. Abb x, I. Mer 16 242 3. Buceinidae. Ausser einer Anzahl von Exemplaren, für welche dies durch- aus zutrifft, habe ich aber bei Barton auch solche gesammelt, welche eine weit feinere Spiralsculptur besitzen und recht gut hierin mit B. excavatum übereinstimmen. Das Gewinde ist leider bei allen meinen Stücken von Barton mehr oder weniger abge- rieben, ich glaube aber doch B. excavatum BEYR. und B. desertum Sow. vereinigen zu müssen, wie ich dies schon früher gethan hatte (Quart. Journ. Geol. Soc. 1864, S. 100). Wenn ich jetzt aber B. desertum und B. bullatum getrennt halte, so geschieht dies im Wesentlichen, weil beide bei Westeregeln sich ziemlich gut trennen lassen; die var. aspera von Lattorf etc. bahnt immerhin einen Uebergang zwischen beiden Arten an. DESHAYES führt sein B. fusiopsis, früher B. fusiforme aus den Sables moyens von Auvers etc. auch von Barton an. Ich habe nur ein Exemplar bei Auvers gefunden, das ich auf B. fusi- opsis beziehen kann, dasselbe hat aber nicht so hohe, scharfe Sculpturen, wie DeEsnAYEs’ Abbildung sie zeigt, stimmt jedoch recht wohl mit einzelnen Exemplaren des B. desertum von Barton überein bis auf seine feinere Spiralsculptur; ich stelle daher zu B. desertum auch B. fusiopsis DESH. d. Buceinum (Cominella) suturosum Nysr. Taf. XXI, Fig. 10a, b, c; 11a, b. Buceinum (Cominella) suturosum Nxst, Coqu. foss. terr. tert. Belgique, $. 579, Taf. XL, Ric. 16. » » » » (v. Korxen, Mittel-Oligocän, $. 31, Taf. I, Fig. 3). Strepsidura suturosa Bosquer (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique ART SID). Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf; Grimmertingen; Roydon. Mittel-Oligocän: Stettiner Sand, Magdeburg; Bergh etc. Von Lattorf habe ich noch 12 meist gut erhaltene Exemplare; von Magdeburg und Stettin fast eben so viele, aber weniger frische, von Bergh nur 2 etwas abgeriebene; Stücke von Roydon und Grim- mertingen habe ich früher in EpwArps’ und BosQuEr's Sammlung 3. Bueccinidae. 243 verglichen. Die Exemplare von Lattorf variiren in der Gestalt recht erheblich, wie denn 2 ziemlich extreme bei 13”® resp. 14,5 m Durchmesser eine Länge von je 26”® haben, wovon 14" resp. fast 16% auf die Mündung kommen. Dieselben bestehen aus 5l/a resp. 6 Windungen excl. des niedrigen Embryonalendes von 1!/, Windungen, deren Anfang etwas aufgetrieben ist. Die Win- dungen sind mässig gewölbt, springen aber unter der Naht ein wenig vor und in die Höhe, so dass dieselbe in einer Rinne ver- tieft liegt. Die Schale erscheint bei oberflächlicher Betrachtung glatt; namentlich mit Hülfe der Loupe erkennt man aber etwa je 10 feine, eingeritzte Linien auf den Mittelwindungen; die Zwischenräume sind meist ganz eben, in der Jugend auch mit- unter kantig-erhaben und nach der Naht zu ein wenig gewölbt. Auf den ersten Mittelwindungen sind mitunter auch eine Anzahl (ca. 12) rundlicher Längsrippen sichtbar, welche indessen bald verschwinden. ; Die Nahtlinie liegt etwas oberhalb der Mitte der Schluss- windung, welche von hier an eine immer stärkere Wölbung erhält bis zum Anfang der flachen Einsenkung an dem breiten, weiten Kanal. In der Einsenkung und der darüber liegenden Zone trägt die Schale ca. 10 —12 verhältnissmässig starke Spiralen, welche erheblich schmaler sind, als ihre Zwischenräume, und gelegentlich mit schwächeren Streifen alterniren. Der mittlere Theil der Schlusswindung trägt dieselben feinen Furchen, wie der obere. Die Aussenlippe ist scharf und mehr oder minder weit nach innen ziemlich regelmässig und mässig stark gestreift. Die Innenlippe ist, besonders bei grösseren Stücken, oben ziem- lich weit ausgebreitet und meist stark verdickt, erheblich weniger auf der Spindel, welche, entsprechend den Rändern des Kanal- Ausschnittes, über ihrer Drehung 2 scharfe Leisten trägt und zwischen ihnen eine Rinne mit erhabenen, rückwärts gekrümmten Anwachsstreifen. Die Schale trägt endlich überall feine Anwachsstreifen, welche nahe der Mündung sich öfters etwas erheben und als unregel- mässige Längsfalten hervortreten. Die Exemplare von Stettin und Bergh erreichen ziemlich dieselben Dimensionen, wie die von 16* 244 3. Buceinidae. Lattorf; die von Magdeburg dagegen nur etwa 18”" Länge und 1027 Dicke. Die feine Spiralsculptur ist nun freilich nur auf den Exem- plaren von Lattorf vorhanden, aber alle übrigen sind etwas abge- rieben oder angewittert, oder doch weniger frisch, so dass hier- durch diese Verschiedenheit erklärt werden könnte. 1. Pseudoliva nodulosa BEYRICH sp. Taf. XXIII, Fig. 13a, b, c; 143, b c. Purpura nodulosa Bexwıch, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 466, Taf. XI [8], Kig-7. » » » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges, XVII, S. 482). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Westeregeln, Helmstädt; Grimmertingen. Von Lattorf habe ich zahlreiche, aber meist ziemlich kleine Exemplare, von Unseburg und Calbe je 12, von Westeregeln und Atzendorf 3 resp. 4, von Helmstädt und Grimmertingen je eins. Auch von den grösseren Exemplaren sind wenige über 5"” lang; ein einziges, ziemlich gedrungenes Stück von Unseburg erreicht 3,1”® Dicke bei 6,3"” Länge, wovon reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt. Das rundliche, oben abgestumpfte Embryonal- ende besteht aus 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang sehr klein und niedrig ist. Die erste der 3 Mittelwindungen ist auf ihrem ersten Drittel nur flach gewölbt und trägt einige flache, breite Längsrippen, die ersten kaum erkennbar; dann erscheint ein erhabener Nahtsaum, darunter eine flache Einsenkung, in welcher öfters einige breite, ganz flache Spiralen mit der Loupe sichtbar werden, und der untere Theil der Mittelwindungen, fast zwei Drittel ihrer Höhe enthaltend, tritt stark bauchig hervor, zum Theil deshalb, weil die Rippen hier stark anschwellen, während sie auf dem oberen Theile der Windungen meist nur als niedrige Falten fortlaufen. Die Zahl derselben beträgt meistens etwa 12 bis 15 pro Windung, sie sind oben etwas rückwärts gerichtet, laufen dann aber ziemlich gerade nach unten und 3. Buceinidae. 245 sind durchschnittlich etwa so breit, wie ıhre Zwischenräume. Auf der Schlusswindung werden die Rippen schwächer und zahlreicher oder gehen in unregelmässig wiederkehrende Längsfalten über, welche dicht unter der Nahtlinie, an der Spiralfurche, meist ganz verschwinden, unter derselben jedenfalls nur noch als flache An- schwellungen auftreten. Unterhalb der Furche erkennt man auf der Schlusswindung bei guter Erhaltung mit Hülfe der Loupe etwa 10 bis 12 ganz flache Spiralen, welche nach dem ame Ausschnitt zu etwas deutlicher werden. Die Mündung ist spitz-eiförmig, fast 3 Mal so lang als breit. Die Innenlippe ist mässig ausgebreitet und legt sich auf eine deutliche Resorptions-Zone der obersten Schal-Lage der vorher- gehenden Windung; stärker verdickt ist sie nur unten, an der Spindel, ohne hier abgeplattet zu sein, wie dies für die Gattung Purpura bezeichnend ist. Die Aussenlippe ist ziemlich scharf und ist von der Naht aus in der Depression rückwärts gerichtet, verläuft dann aber gerade nach unten bis zu der Furche, in welcher sie sich scharf vorbiegt, um dann wieder gerade nach unten zu laufen und sich zuletzt wieder rückwärts zu biegen. Leider ist sie an keinem einzigen meiner Stücke ganz unversehrt erhalten. Unsere Art gehört nach Gestalt und Sculptur und Form der Aussenlippe sicher zu Pseudoliva; die weniger verdickte Innenlippe findet sich aber ganz ähnlich auch bei anderen Pseudoliva-Arten, so bei P. curvicosta BRIART und CoRNET aus dem Paleocän von Mons, und die Gattungsmerkmale von Pseudoliva, wie sie noch in neuester Zeit von ZITTEL und FISCHER angegeben wurden, »Innenlippe hinten schwielig, Spindel concav«, sind entsprechend zu verändern. 2. Pseudoliva pusilla Bryrica sp. Pseudoliva pusilla Beyrıca sp., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, 8.465, Taf. XI [8], Fig. 6. » sp.? (Purpura pusilla Bosquer non Beyrıcn) Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, 8.7. Vorkommen. Unter -OÖligocän: Westeregeln; Grimmer- tingen. 246 3. Buceinidae. Von Westeregeln habe ich 8 Exemplare, von Grimmertingen nur eins. Dieselben stimmen mit BeyricH’s Beschreibung und Ab- bildung ziemlich gut überein, sind jedoch etwas kleiner und nicht sonderlich frisch erhalten, so dass ich im Wesentlichen auf BeyrıcH’s Beschreibung und Abbildung verweisen muss. Die Innenlippe ist nicht abgeplattet, und mehr oder minder deutlich ist bei allen die etwas unter der Nahtlinie auf der Schlusswindung verlaufende Furche zu sehen, welche BEYRIcH erwähnte und auch abbildete. Obwohl nun meine Stücke von P. pusilla weniger gut sind, als die von BeyricH beschriebenen, so stelle ich sie doch wegen des Auftretens dieser Furche zu Pseudoliva, zusammen mit P. nodulosa BEYR., von welcher ich weit besseres Material habe, als BEYRICH, und aus denselben Gründen, die bei dieser Art an- geführt sind. 3. Pseudoliva rudis v. KoENEN. Taf. XXIII, Fig. 15a, b. Vorkommen. Unter-Oligscän: Helmstädt. Ich kenne nur das abgebildete, etwas verdrückte Exemplar, dessen Gewinde abgerieben ist, und dessen Aussenlippe defect ist. Der. Durchmesser hat etwa 35”" betragen und die Höhe der Mündung 38”"® bis 40”=, Die ganze Schale könnte etwa 45m bis 50"m hoch gewesen sein. In der Gestalt der Schlusswindung und besonders in der Sculptur ist das Stück etwa vergleichbar der Pseudoliva prima DESH. (Anim. s. vert. du bass. de Paris III, S. 509, Coqu. foss. II, Taf. LXXXVJ, Fig. 23, 24), doch ist das Gewinde jedenfalls weit kürzer gewesen, und es fehlt ganz die vorspringende Kante mit den Höckern unter der Naht, auch ist die Schlusswindung wohl bauchiger gewesen, etwa wie bei P. semicostata DESH. (1. c. Taf. LXXXVII, Fig. 3, 4). Unter dem schwachen Nahtsaum folgt eine flache Depression von etwa 8”® Breite, dann die Hauptwölbung der Schlusswindung, deren unterer Theil wieder flacher gewölbt ist. 3. Buceinidae. 247 Die Schlusswindung ist bedeckt von zahlreichen, etwa 1m breiten, flachen, rundlichen, durch ganz schmale Einsenkungen ge- trennten Spiralstreifen, welche nur zunächst der Naht noch breiter und weniger deutlich werden. Ausserdem laufen über die Schale fort zahlreiche, ganz niedrige, etwa 1,5”% breite Rippen in Abständen von durchschnittlich etwa 2”®; auf dem unteren Theil der Schlusswindung erheben sie sich etwas mehr; nach der Naht zu, ca. 10" von dieser entfernt, ver- einigen sie sich aber meist zu zweien zu breiten, rundlichen Rippen, welche am Nahtsaum verschwinden. Nahe der Mündung gehen sie in erhabene, zum Theil wulstige Anwachsfalten über. Die für Pseudoliva bezeichnende Furche liegt in einer Ein- senkung und mindestens doppelt so weit von der Naht, als vom Kanal entfernt. Die Mundöffnung ist eiförmig, etwa doppelt so lang, wie breit; die Spindelschwiele ist stark gedreht und wulstig, noch stärker, als bei P. prima Desu. Die Innenlippe war an- scheinend nur dicht unter der Naht und auf der Spindel deutlich verdickt. An der etwas zackigen Naht sind die Anwachsstreifen zuerst scharf nach vorn gerichtet, biegen sich aber nach wenigen Milli- metern herum und laufen über die Wölbung deutlich rückwärts gerichtet, dann aber zunächst gerade nach unten und an dem Kanal- Ausschnitt wieder scharf rückwärts. 1. Cassis ambigua SOLANDER sp. Taf. XXII, Fig. 1a,b; 2a, b; 3. Cassis ambigua SoLANDER (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 482). » » » (Vixcext, M&m. Soe. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 6). Buccinum ambiguum SOLANDER, in BRAnDer, foss. Hantoniensia, S.28, Taf. IV, Fig. 56. Cassis affınis Paıuieer, Palaeontographica I, S. 75, Taf. X, Fig. 11. » » » (Beyrıc#h, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, = 471, Taf. XIII [10], Fig. 3). Vorkommen. Öber-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Osterweddingen, Biere, Helmstädt; Lethen, Vliermael ete.; Brockenhurst. i 248 3. Buceinidae. Unsere Art ist an den meisten Fundorten nicht sonderlich selten, aber allerdings meist verdrückt und zerbrochen; nur von Lattorf habe ich eine grössere Zahl von gut erhaltenen Exemplaren in allen Grössen. Das grösste hat 27,5”"= Durchmesser und 43=m Länge, wovon 32"” auf die Mündung kommen, nur wenige Exemplare erreichen aber mehr als 21”" Dicke und 33" Länge. Die weitaus meisten bleiben etwas kleiner und bestehen dann aus ca. 5 Windungen excl. des kegelförmigen Embryonalendes von ca. 31/g glatten, gewölbten, mitunter etwas aufgetriebenen Win- dungen. Die erste Mittelwindung ist flach gewölbt und trägt zuerst ca. 11 ganz flache, gedrängte Streifen, doch bald ändert sich dies, und sie führt dann auf ihrer unteren Hälfte 5 gedrängte, ganz flache Spiralen, auf ihrer oberen 3 etwas stärkere, zwischen denen je eine weit feinere liegt. Von den 5 unteren Streifen ver- schwindet der unterste unter der Naht öfters schon am Schluss der ersten Mittelwindung und die beiden folgenden im Laufe der nächsten Windung. Diese ist kaum noch gewölbt, ebenso wie die übrigen Mittelwindungen, auf welchen noch der vierte und zeitweise auch der oberste jener unteren 5 Streifen von der Naht verdeckt werden. Schon auf der zweiten oder dritten Mittel- windung schieben sich zwischen alle primären Streifen ganz feine Spiralen ein, deutlich besonders auf der oberen Hälfte der Windung, so dass hier dann 3 Serien von Streifen auftreten, welche sich bis zur Schlusswindung noch durch 2 weitere Serien vermehren, doch nicht recht regelmässig. Die 3 hier ursprünglich stärksten Spiralen bleiben auch bis zur Mündung die stärksten und nehmen fast die ganze Höhe der letzten Mittelwindung ein; die oberste liegt dicht am Nahtsaum, die unterste erscheint als Kante, an welcher die nach oben ziemlich gleichmässig conische Schale sich fast gerade nach unten biegt; die mittlere liegt in der Regel der unteren erheblich näher, als der oberen, und tritt gegen beide etwas zurück. Die obere trägt auf den letzten Windungen eine grosse Zahl (ca. 30 bis 40 pro Windung) etwas unregelmässiger Knötchen, welche in gleicher Zahl, oder auch in grösserer oder kleinerer, meist auch auf der mittleren Hauptspirale sichtbar werden, 3. Buccinidae. 249 gewöhnlich aber schwächer oder selbst ganz undeutlich sind, auf der unteren dagegen stets weniger, oft noch nicht halb so zahlreich, und im allgemeinen um so stärker, je weniger zahlreich sie sind; doch wechselt dies sehr bei ein und demselben Exemplare. Die Naht liegt dicht unter oder auch wohl noch über dieser untersten Hauptspirale, nach der Mündung zu zieht sie sich aber fast immer über dieselbe hinauf; auf der Schlusswindung liegt die Nahtlinie etwa bei drei Vierteln von deren Höhe. Unter ihr ist die Schlusswindung flach gewölbt, und erst unter deren Mitte wird die Wölbung etwas stärker. Die Sculptur besteht hier aus flachen, oft abwechselnd breiteren und schmaleren Streifen, welche gewöhnlich nach oben steil, nach unten flacher oder ganz allmählich abfallen und durch ganz schmale Furchen getrennt sind. Nach unten zu werden sie, besonders auf dem untersten Viertel, immer höher, und ihre Zwischenräume erheblich breiter. Ihre Zahl beträgt von der Kante bis zur fein gestreiften, zum Kanal führenden Schwiele etwa 35 bis 40. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet und, besonders bei grossen Individuen, ziemlich stark verdickt. An der Spindel trägt sie in der Jugend 1 oder 2, später 3, und im Alter 4 oder 5 faltenartige Zähne. Der Rest der Innenlippe ist grössentheils ähnlich gezähnelt, doch oberhalb der eben erwähnten Zähnchen zunächst weit schwächer, und der oberste Theil derselben bleibt ganz glatt. Die Aussenlippe ist bei kleinen Exemplaren aussen kaum merklich verdickt, bei etwas grösseren dagegen deutlich und trägt zugleich zahlreiche, blättrige Anwachsstreifen und einzelne Furchen, während die Spiralsculptur verschwindet. In noch höherem Grade ist dies natürlich bei grossen Stücken der Fall. Sowohl bei solchen, als auch bei kleineren ist meist noch ein alter, verdickter Mundrand sichtbar, 2/3 bis %/a Windung vor der Mündung, doch ist bei einzelnen Exemplaren auch noch ein zweiter und dritter und selbst vierter vorhanden. Innen ist die Aussenlippe etwas wulstig verdickt und sehr unregelmässig gezähnelt. Meistens ist in der Mitte der stärkste Knoten und auf beiden Seiten sind meist 3 oder 4, seltener nur 2 oder 5 und 6 vorhanden, welche in Bezug auf Dicke und 250 3. Buecinidae. auf Abstände von einander ganz regellos sich verhalten. Der Kanal ist mässig gedreht und ganz kurz. Die Cassis affinis hatte ich 1. c. mit ©. ambigua SOL. vereinigt, da diese in jeder Beziehung grosse Uebereinstimmung mit ihr zeigt und sich nur etwa dadurch unterscheidet, dass sie in der Regel etwas niedrigeres Gewinde, oft höher aufgeworfenen Nahtsaum resp. eine flache Depression unter demselben besitzt, nicht ganz dieselbe Grösse erreicht, auf dem unteren Theile der Schlusswindung etwas schwächere Spiralsculptur besitzt, und dass die Aussenlippe dünner und innen regelmässiger gezähnelt oder — bei Stücken von Barton — ganz glatt ist. In letzterem Falle erscheint dann die Mündung wesentlich grösser. Auf diese geringfügigen und meist wenig constanten Unter- schiede hin möchte ich aber C. affinis höchstens als Varietät unterscheiden. 2. (Cassis @ermari PHiLipp1. Taf. XXII, Fig. 4a, b; 5a, b. var. lima v. KoOENEN. Fig. 6. Cassis Germari Puıuiperı, Palaeontographica I, S. 75, Taf. X, Fig. 13. » » » (Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 468, Taf. XIII [10], Fig. 1). » coronata Desnaves (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 482). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Westeregeln, Oster- weddingen, Helmstädt. Von Lattorf habe ich noch 15 gut erhaltene Exemplare, von Helmstädt nur einige verdrückte und defecte. Die ersteren schwanken in der Gestalt erheblich, so haben 2 Stücke von Lattorf 24” resp. 21” Durchmesser und 35”” resp. 35,9"" Länge, wo- von je 25”® auf die Mündung kommen. Die Gewindespitze ist bei allen Stücken etwas abgerieben, scheint aber mit der von C. Quenstedti übereinzustimmen, ebenso auch die ersten Mittel- windungen. Bei den schlankeren Exemplaren verschwinden die auf dem unteren Theile der ersten Mittelwindung vorhandenen, 4 feineren Spiralen zum Theil erst auf der letzten Mittelwindung 3. Buceinidae. 251 unter der Naht, und bei einzelnen Stücken fangen schon auf der vorletzten Mittelwindung die 3 dickeren, Höcker-tragenden Spiralen an, in Streifenbündel überzugehen, oder auch es erscheint die ganze Schale dort gleichmässig fein gestreift, ganz abgesehen von den Höckergürteln. Besonders auf der Schlusswindung, resp. auf dem untersten Höckergürtel sind die Höcker ziemlich dick und hoch und lassen die Zwischenräume zwischen den 3 oberen Höcker- gürteln. eingesenkt erscheinen. Die Zahl der Höcker beträgt endlich mitunter nur 15 oder 16 auf der Schlusswindung. Diese erscheint, bei guter Erhaltung, bedeckt von feinen, flachen, durch ganz schmale Furchen mehr oder minder deutlich getrennten Spiralen, welche durchschnittlich etwa 0,2” breit sein mögen. Ausserdem erheben sich auf dem unteren, grösseren Theile der Schlusswindung noch zahlreiche Spiralbänder, welche durch- schnittlich etwa 1”® bis 1,3"% breit und nach oben ganz scharf sind, nach unten dagegen sich ganz flach senken. Fast eben so weit unter dem unteren Knotengürtel der Mittelwindungen, als dieser von dem obersten entfernt ist, tritt auf der Schlusswindung noch ein vierter Knotengürtel und oft, wenn auch wenig deutlich, darunter in gleichem Abstande noch ein fünfter auf. Beide haben in der Regel nur etwa die Breite eines der erwähnten Spiralbänder, erreichen aber bei dem Fig. 5 abgebildeten Exemplare mindestens die doppelte Breite. Nach der Mündung zu werden die Knoten dieser unteren Gürtel immer schwächer und verschwinden zu- letzt ganz. Die Spiralbänder des unteren Theiles der Schlusswindung sind in ähnlicher Weise gekörnelt, wie bei ©. Quenstedti, durch Längsrippen, welche, meist 2—3mal so zahlreich wie die Knoten der gröberen Knotengürtel, unregelmässig sich theilend oder ver- einigend oder seitlich absetzend nach unten verlaufen. In Gestalt und Zähnelung der Mündung stimmt ©. Germari wesentlich mit C©. Quenstedti überein, nur ist die Zähnelung der Aussenlippe fast durchweg schwächer, und von den obersten und untersten der 9 Zähnchen fehlt häufig eins oder das andere; die Reihe der Spindelleisten ist an allen meinen Exemplaren am Anfang der Spindelplatte unterbrochen. 292 3. Bueccinidae. Die Stücke von Helmstädt zeichnen sich nun zum Theil da- durch aus, dass die beiden obersten Knotengürtel ungewöhnlich schwach sind, und die Knoten des dritten und vierten Gürtels recht stark und weit von einander entfernt sind, sowie dass die Granu- lirung der Spiralbänder der Schlusswindung recht schwach ist, dass die einzelnen Knoten schmal, fast wie Leisten entwickelt und oft auf den benachbarten Bändern nicht über einander, sondern alternirend stehen. In diesem Punkte, wie auch den übrigen, nähern sich ihnen indessen einzelne Exemplare von Lattorf; andrer- seits gleichen ihnen darin mehr oder weniger meine Exemplare von Cassis (Cassidaria) coronata DESH. aus dem Mittel-Eocän ven Brook und ein etwas abgeriebenes und defectes Exemplar aus dem Ober-Eocän von Auvers. Bei diesen ragt jedoch der Haupt- Höckergürtel noch stärker hervor, und die Höcker sind erheblich spitzer, so dass die ganze Gestalt der Schale eine etwas andere wird, auch ist der Kanal weniger stark gedreht und etwas länger, und die Innenlippe ist noch etwas weiter ausgebreitet und dicker, unten oft deutlicher losgelöst, und nur unten sind einige Zahn- leisten vorhanden. Ich halte es daher nach dem jetzt vorliegenden Material für richtig, C. Germari resp. die Helmstädter Varietät derselben nicht mit C. coronata DESH. zu vereinigen, wie ich dies vor 24 Jahren a. a. O. gethan hatte. Im Brüsseler Museum befindet sich ein defectes Exemplar von Grimmertingen, welches der Varietät ma von Helmstädt gleicht. 3. Cassis Quenstedti BEYRICH. Taf. XXI, Fig. 7a, b; 3a, b, c. Cassis Quenstedti Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 470, Taf. XII [10], Fig. 2. ? » calanthica Desnayes, Anim. sans Vert. III, S. 485, Coqu. foss. II, S. 640, Taf. LXXXV, Fig. 17— 19. » » » Vıxcext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, 8.7. Vorkommen. ?Öber-Eocän: Auvers. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Osterweddingen; Grimmertingen, Lethen. 3. Buccinidae. 953 Von Lattorf habe ich noch 10 gut erhaltene Exemplare, von Wolmirsleben eins, von den übrigen Fundorten je 2 oder 3 de- fecte. Bei Unseburg und Calbe erreicht unsere Art 41"® Länge und ca. 27”=® Dicke, bei Lattorf nur etwa 35"" Länge und 22”= Dicke und besteht aus ca. 5 Windungen excl. des kegelförmigen Embryonalendes von ca. 4 glatten, gewölbten Windungen. Die erste Mittelwindung erhält unter der Naht eine Kante mit einer etwas stärkeren Spirale, ein wenig tiefer, dicht über der Mitte, eine ähnliche Spirale und darunter 4 etwas feinere, dicht gedrängte. Zwischen den beiden stärkeren schiebt sich bald eine feinere ein, und bald auch erscheint eine Spirale auf dem Nahtsaum. . Auf den beiden ersten Mittelwindungen verschwinden aber die 4 unteren Spiralen allmählich unter der Naht, und auf den folgenden Win- dungen sieht man dann nur die Nahtsaum-Spirale und die beiden ursprünglich stärkeren Streifen, doch verschwindet der untere der- selben auch noch häufig unter der Naht; der feinere Streifen zwischen beiden erhält bald meist auf jeder Seite einen noch feineren, und zwischen dem oberen und dem Nahtsaum finden sich schon früh 2 oder 3 feine Streifen ein. Auf der ersten und zweiten Mittelwindung erscheinen ferner schmale Längsrippen, durchschnittlich auf jeder Windung etwa 18, später 20, welche eine ziemlich regelmässige Körnelung der stärkeren Spiralen be- wirken. Diese verwandeln sich übrigens etwa am Anfange der letzten Mittelwindung gleichsam in Bündel von 2, 3 oder mehr erhabenen Streifen, ähnlich denjenigen, welche die Zwischenräume bedecken. Von der untersten der stärkeren Spiralen spaltet sich auf der Schlusswindung meist ein unterer, schwächerer und schwächer granulirter Streifen ab. Darunter folgen bis zu dem kurzen, schwach gedrehten Kanal etwa 15 erhabene, ziemlich gleichmässige Spiralen, welche etwas breiter, mitunter aber auch eben so breit oder ein wenig schmaler sind, wie ihre Zwischen- räume, nach unten zu aber noch höher und dicker werden; zwischen ihnen liegen meist je 2 dicht gedrängte, schwächere Streifen, und sie selbst werden öfters durch eine schmale, tiefe Furche in 2 sehr ungleiche Theile getrennt, aber nicht immer 254 3. Buceinidae. ist diese Spiralsculptur ganz regelmässig; so liegen bei einem Exemplar von Lattorf zu oberst 2 erheblich stärkere Spiralen und darunter 4 ungewöhnlich schwache, auf welche dann 8 mittlere folgen; oft auch sind nur einzelne Spiralen schwächer, als die anderen. Die Hauptspiralen sind nun mitunter recht regelmässig gekörnelt, indem etwa ebenso breite Rippen sie kreuzen, welche zu 2 oder auch 3 einer Rippe des oberen Theiles der Windungen entsprechen; öfters wird aber, selbst auf demselben Exemplar, diese Längssculptur wesentlich gröber und entspricht je einer Rippe auf dem oberen Theile der Windungen. Häufig vereinigen sich auch Rippen oder gabeln sich solche in ganz unregelmässiger Weise, oft setzen sie sich auch seitlich etwas verschoben nach unten weiter fort. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet und nach der Mündung zu schwielig verdickt und gezähnelt; mitunter ist sie in ganzer Länge ziemlich gleichmässig mit leistenförmigen Höckern besetzt, bald werden diese nach unten undeutlich und nur nahe dem Kanal wieder stärker, dann aber oft auch kürzer. Die Aussenlippe ist aussen stark verdickt und, bis zu 5"” breit, mit blättrigen Anwachsstreifen bedeckt; ein früherer ähnlicher Mundrand ist nicht selten 2/3 bis %/4 Windungen zurück vorhanden. Innen ist die Aussenlippe nur wenig verdickt; sie trägt dort in ziemlich gleichen Abständen 9 Höcker, von welchen gewöhnlich die 3 mittleren am stärksten sind. Die Schale ist übrigens mit sehr feinen, aber regelmässigen Anwachsstreifen bedeckt. Die von BEYRICH angegebenen Unterschiede zwischen ©. Quen- stedti und C. Germari sind meist nicht constant, namentlich gilt dies von der Gestalt und der Faltung der unteren Hälfte des Daches, und manche Exemplare bahnen einen Uebergang zwischen beiden Arten an, die ich früher auch deshalb vereinigt habe, Unterschiede kann man etwa noch darin finden, dass das Dach der Schlusswindung bei C. Germari deutlicher eingesenkt ist, die Knoten auf den Spiralen sind meist dicker und seltener, der unterste Knotengürtel meist stark entwickelt, jedenfalls aber deut- licher als bei C. Quenstedti, endlich ist die Spiralsculptur des unteren Theiles der Schlusswindung eine andere. 3. Buceinidae. 255 ©. calanthica DESH. steht der €. Quenstedti noch näher, als BEYRICH meinte; bei letzterer ist der Spindelrand mitunter nicht wesentlich stärker eingebogen als auf DesnmAyEs’ Abbildung, und die Reihe der Spindelleisten ist öfters nicht unterbrochen, wie schon oben erwähnt. Das einzige bekannte Stück von C. calan- thica ist aber etwas schematisch abgebildet und vermuthlich etwas abgerieben, wie. fast alle Fossilien von Valmondois und Auvers. Ich vereinige daher (. calanthica und C. Quenstedti nur mit einem gewissen Vorbehalt und lasse der unter-oligocänen Form vorläufig noch letzteren Namen. 1. Cassidaria echinata v. KoENEn. Taf. XXII, Fig. 9a, b; 10a, b. Cassidaria echinophora Lınn& (v. Kornen, Palaeontographica XV], S. 147, Taf. XII, Fig. 4). » sp.? v. Korsen, Palaeontographica XVI, S. 86. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wolmirs- leben, Westeregeln. Mittel-Oligocän: ? Hermsdorf, Freienwalde, Joachimsthal. Von Lattorf habe ich ausser Bruchstücken 2 vollständige Exem- plare, von Unseburg ein solches und Bruchstücke mehrerer anderer, von Wolmirsleben und Westeregeln (durch Danneberg) je ein ver- drücktes und defectes Stück. Das Stück von Unseburg ist 50" lang und 33"® dick; das Stück von Wolmirsleben war mindestens ebenso gross, die von Lattorf sind etwas kleiner. Die Gewindespitze ist bei einem Stück von Lattorf leidlich gut erhalten. Dieses besteht aus reichlich 5 Windungen excl. des niedrigen Embryonalendes von ca. 21/, Windungen, deren Anfang sehr klein, aber abweichend ge- wunden und eingewickelt ist. Das Embryonalende ist aber niedriger und zu Anfang weit kleiner, als bei den mir vorliegenden Exemplaren der C. echinophora L. von Castel’ Arquato, Altavilla und Palermo, welche darin mit den recenten gut übereinstimmen; bei denselben ist trotzdem wenig mehr als eine einzige, förmlich aufgebogene Windung des Embryonalendes vorhanden oder doch sichtbar, so dass die unter-oligocäne Form trotz der sonstigen schon ]..c. von 256 3. Bueccinidae. mir hervorgehobenen Uebereinstimmung doch zu unterscheiden ist. Die ersten Mittelwindungen sind mässig gewölbt und tragen etwa 8 flache, durch fast ebenso breite Zwischenräume getrennte Spiralen, deren oberste von der den Nahtsaum vertretenden Spirale durch einen etwas grösseren Abstand getrennt ist. Auf der dritten oder vierten Mittelwindung fängt eine ungefähr auf der Mitte der Windung liegende Spirale an, sich mehr zu erheben, und es bildet sich hier eine deutliche Kante aus, auf welcher sich zuerst An- schwellungen, dann aber Knoten und zuletzt hohe Höcker oder Spitzen einfinden, meist 10 pro Windung, auf der Schlusswindung mitunter auch 12, also etwas weniger als bei der ächten ©. echino- phora; an diesen Höckergürtel schliesst sich darüber oder darunter eine schwächere Spirale eng an. Darüber und unter dem Naht- saum liegen dann noch 2 oder 3 Streifen, schmaler als ihre Zwischen- räume; auf der Schlusswindung wird der dritte mitunter erst deutlich, oder es kommt noch ein vierter hinzu. Die untere Hälfte der Mittelwindungen trägt 2 oben ziemlich platte Streifen von etwas grösserer Breite, wie ihre Zwischenräume; selten wird über der Naht noch eine dritte sichtbar. Unter dieser folgt auf der Schlusswindung eine fast drei mal so breite Spirale, der zweite Höckergürtel, dann 2 oder 3 Streifen, welche den oberen gleich oder etwas schwächer sind, immer in ähnlichen Abständen, und dann ein 2 bis 3 Mal so breiter, platter Streifen, der dritte Höcker- gürtel; der untere, stark sich verjüngende Theil der Schlusswindung trägt dann noch etwa 9 bis 11 platte Streifen mit schmaleren Zwischenräumen. Die Knoten auf dem zweiten und dritten Höckergürtel sind eben so zahlreich oder etwas zahlreicher, als diejenigen auf dem obersten Höckergürtel; sie sind aber stets weit schwächer, als letztere, und zwar sind die untersten die schwächsten, und etwa eine Viertel- Windung vor der Mündung verschwinden sie ganz. Die Aussen- lippe ist stark nach aussen verdickt und trägt innen etwa 12 bis 16 dicke Zähnchen, etwa entsprechend den Furchen zwischen den Spiralen, und einen sehr hohen, nach innen vorspringenden Zahn dicht über der Stelle, wo aussen der oberste Höckergürtel liegt. Die Innenlippe ist weit ausgebreitet, stark verdickt, unten abgelöst 3. Buceinidae. 257 und trägt oben einen dicken Höcker in der Mündung, gegenüber dem hohen Zahn der Aussenlippe; darüber folgen wohl noch ein oder 2 schwächere Höcker. Vielleicht ist die starke Zähnelung der Aussenlippe noch zur Unterscheidung von C. echinophora zu benutzen. Aus dem Rupelthon habe ich nur verdrückte, defecte Exem- plare, welche allenfalls hierher gehören könnten, bei welchen sich dann aber die Kante auf den Mittelwindungen erst sehr spät entwickelt. 2. Cassidaria nodosa SOLANDER. Taf. XXI, Fig. 14a, b. Cassidaria nodosa SoLAxDER (v. Korxen, Mittel-Oligocän, S. 33). » » » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 483). » » Dixox (pars, Desaavyes, Anim. s. Vert. III, S. 475). » depressa v. Buch (Pmuziprr, Palaeontographica I, S. 75, Taf. IX, Fig. 16). » » » (Bryrica, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 482, Taf. XII [9], Fig. 1). » » » (SANDBERGER, Mainzer Becken, S. 195, Taf. XIV, Fig.7). » Buchi Bouu (BexkıcH, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 484, Taf xE19], Kig..2, 3): » » » (Speyer, Cassel S. 58, Taf. VI, Fig. 1—9). » » » (Desuaves, Anim. s. Vert. III, S. 430, Taf. 93, Fig. 6—8). » retusa Desuavyes, Anim. s. Vert. III, S. 480, Taf. 93, Fig. 1—3. Vorkommen. Ober-Eocän: Barton etc. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Osterweddingen, Helmstädt; Grimmertingen. Mittel- und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von den meisten unter-oligocänen Fundorten kenne ich nur vereinzelte, fast durchweg verdrückte und defecte Exemplare, nur von Lattorf liegen mir noch 15 gut erhaltene Stücke vor, welche aber, wie alle unter-oligocänen und wie alle in sandigen Schichten gefundenen, nicht sonderlich grosse Dimensionen erreichen; die grössten von ihnen haben 35"" Länge und 29"" Durchmesser, es fehlt jedoch bei allen ein Theil des Kanals, so dass die Länge mit diesem einige Millimeter mehr betragen hat. Die Schale besteht Abh. X, 1. 17 258 3. Buceinidae. aus etwa 4 Windungen ohne das kegelförmige Embryonalende von etwa 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang sehr klein ist und versteckt zu liegen scheint. Die Zahl der Höckergürtel beträgt meistens 4, seltener 3 oder auch 5; in letzterem Falle ist der unterste Höckergürtel mitunter recht schwach entwickelt, wie ja überhaupt die Höcker der einzelnen Gürtel von oben nach unten erheblich an Stärke abnehmen. Ein halbwüchsiges Stück besitzt nur 2 deutliche Höckergürtel und darunter 2 stumpfe Kanten, da, wo die folgenden Höckergürtel liegen würden. Die Höckergürtel bestehen meist aus 3, die schwächeren wohl aus 2 dicht neben einander liegenden Spiralen. Der oberste der- selben trägt etwa 12 bis 14 hohe, seitlich verlängerte Knoten; die übrigen Knotengürtel tragen gewöhnlich einige Knoten mehr, welche dann schwächer und meistens weniger stark quer-verlängert erscheinen. Zwischen je 2 Knotengürteln liegen gewöhnlich 3 oder 4 Spiralstreifen, welche weit schmaler sind, wie ihre Zwischenräume, doch wird in diesen mitunter noch je ein ganz feiner Streifen sichtbar. Zwischen den obersten Knotengürteln finden sich meistens 3 bis 5 Streifen, von welchen der mittelste gewöhnlich weit stärker ist, als die anderen und dann auch Quer-Höcker bekommt, indem von den Höckern des obersten Gürtels mehr oder minder deutlich flache Rippen schräg nach vorn zur Naht laufen. Mit den Stücken von Lattorf scheinen die von Calbe a/S. und von Helmstädt im wesentlichen übereinzustimmen; die von Wolmirsleben und Westeregeln haben jedoch zwischen den Höcker- reihen zum Theil etwas breitere und auch zahlreichere Spiral- streifen, auch fehlt zum Theil ganz ein stärkerer Streifen zwischen der Naht und dem obersten Höckergürtel, und ein Stück von Westeregeln ist ganz bedeckt von gedrängten, abwechselnd etwas dickeren und feineren Spiralstreifen. Die mittel-oligocänen Stücke von Weinheim, Morigny und von Magdeburg (aus dem glaukonitischem Sande des Festungs- grabens) stimmen nun mit den unter-oligocänen gut überein, auch in der Grösse, haben indessen schwächere Spiralstreifen als die zuerst beschriebenen, mitunter auch zahlreichere, und nähern sich 3. Buceinidae. 259 dann in der Spiralsculptur dem erwähnten Exemplare von Wester- egeln, und zum Theil fehlt ihnen auch der dicke Streifen zwischen der Naht und dem obersten Höckergürtel. Diesen gleichen die sonstigen mittel-oligocänen Vorkommnisse in der Spiralsculptur, aber nicht in der geringen Grösse, doch sind-häufig die feineren Streifen sehr undeutlich und verschwinden in den dann breiter erscheinenden Zwischenräumen; oft ist auch der dicke Streifen unterhalb der Naht vorhanden, wenn auch nie so stark hervor- tretend, wie bei den Exemplaren von Lattorf. Es scheint hiernach die Spiralsculptur als gutes Species- Merkmal ebenso wenig brauchbar zu sein, als der dicke Streifen zwischen der Naht und dem obersten Höckergürtel. Ausserdem ist aber auch der Nahtsaum sehr verschieden stark entwickelt und wird mitunter ersetzt durch eine etwas stärkere Spirale in einiger Entfernung von der Naht. Der letzte unter den von BEYRICH hervorgehobenen Unterschieden zwischen Cassidaria depressa und C. Buchi würde also das Vorhandensein einer innen gezähnten Aussenlippe bei ersterer Art sein, aber ich habe, abgesehen davon, dass diese Zähnelung bei den unter-oligocänen Stücken sehr variirt und oft sehr schwach ist, aus dem Mittel-Oligocän von Lattorf, Calbe a/S., Magdeburg, Morigny, Rupelmonde etc. theils kleine, theils grosse Exemplare, bei welchen die Aussenlippe innen ganz glatt ist, und SPEYER bildete Exemplare der ©. Buchi mit stark gezähnelter Aussenlippe ab. Wenn man hiernach die ©. Buchi ab- trennen wollte, so würde doch kein einziges ganz constantes Merkmal bleiben, wie ich dies übrigens schon früher erwähnt habe, und die ober-oligocäne Form könnte höchstens als Varietät gelten. Die C. nodosa des Barton-Thons gleicht in Gestalt und Grösse ganz den Stücken aus dem Rupel-Thon, in der rauheren Sculptur mehr den unter-oligocänen. Die C. retusa DEsH. der Sables moyens des Pariser Ber schliesst sich an die erwähnten Stücke von Westeregeln auf’s engste an und ist damit zu vereinigen. Für die (©. carinata BruG. hat DESHAYES (Anim. s. Vert. du bassin de Paris III, S. 475) den Namen C. nodosa Dixon ange- nommen und führt diese aus dem Calcaire grossier des Pariser Yan 260 3. Buccinidae. Beckens, aus dem englischen Unter-, Mittel- und Ober- Eocän etc. an. Die mittel-eocänen Stücke von Brook etc. gleichen immerhin, abgesehen von ihrer geringeren Grösse, denjenigen von Grignon mehr als denen von Barton, aber gerade mit diesen sind die ver- drückten Exemplare von Helmstädt zunächst zu vergleichen. Das Embryonalende meiner Stücke von Grignon, Brook ete. besteht aus nur 2 Windungen, ist oben abgestumpft und niedriger als bei denen von Lattorf, dagegen dürfte mit diesen darin übereinstimmen ein Stück von Barton, bei welchem leider die Spitze des Embryonal- endes beschädigt ist. d. (Cassidaria tenuis v. KOENENn. Taf. XXI, Fig. 13a, b, c, d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg; Lethen. Von Unseburg habe ich nur 2 kleine, defecte Stücke, von Lattorf dagegen 6 meist etwas defecte Exemplare, welche 12,5” Dicke und 23,5”® Länge erreichen, wovon etwa 15"” auf die Mündung kommen. Die Schale besteht aus 4 Windungen ohne das niedrig-kegel- förmige Embryonalende von 41/, glatten, gewölbten Windungen. Die Mittelwindungen sind ziemlich gleichmässig und nicht unbe- deutend gewölbt. Sie tragen zuerst 8 oder 9 breite, platte Spiralen, in deren schmalere Zwischenräume sich bald feine Streifen ein- schieben; am Ende der ersten Mittelwindung zieht sich die untere Naht stets etwas herauf, so dass eine oder zwei jener Spiralen verdeckt werden; eine Serie noch feinerer Streifen fängt schon am Schluss der zweiten Mittelwindung an, sich zwischen jene einzuschieben. Am Schluss der ersten Mittelwindung tritt stets ein dicker, hoher Mundwulst auf, und ähnliche Mundwülste wieder- holen sich bei einem Exemplare nach stark 1/2, 1, 11/, und’ 21/, Win- dungen, bei anderen erst nach ca. 3 Windungen. Auf der Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie noch 7 breitere Spiralen, abwechselnd mit 2 Serien feinerer, und am Kanal liegen ziemlich nahe an einander 8 schmalere Streifen und 3. Buccinidae. 261 zuletzt, mehr nach innen, noch 4 feine. Diese Streifen laufen über die Mundwülste fort, indessen bilden die Zwischenräume zwischen den Hauptspiralen auf der Rückseite der Mundwülste vertiefte Gruben. Ausser den Spiralen trägt die erste Mittelwindung noch ca. 40 sehr feine, zuerst etwas rückwärts, später ziemlich gerade nach unten verlaufende Längsstreifen. Diese sind auch hinter dem ersten Mundwulst vorhanden, werden aber bald immer gedrängter und gehen dann in sehr feine, gedrängte, erhabene Anwachs- streifen über. Die zweite Mittelwindung trägt ausserdem auf ihrem oberen Theile etwa 13 ganz niedrige, breite, oft undeutliche, rückwärts gekrümmte Längsrippen, auf welchen gewöhnlich die mittelste (vierte) und auch die zweite Spirale sich zu querliegenden Höckern erheben. Die Zahl dieser Höcker beträgt zuerst etwa 13, zuletzt 15—16 pro Windung, doch treten gelegentlich für einen dickeren Höcker ein Paar feinere auf, oder es fliessen einzelne Höcker gleichsam in einen erhabenen Streifen zusammen. Bei je einem Stück von Lattorf und Unseburg sind die Rippen auch auf der Schlusswindung noch sehr deutlich und verursachen eine Höckerbildung auf den 4 obersten Spiralen. Die Aussenlippe ist scharf und etwas geschwungen, also oben zurück- und dann wieder vor-gebogen und trägt innen, ent- sprechend den Zwischenräumen zwischen den Hauptspiralen, paar- weise stehende Zähnchen, seltener einfache. Die Innenlippe ist deutlich nach aussen ausgebreitet, höckerig-gestreift und recht dünn. Der Kanal ist kurz, weit und ziemlich gerade. Sämmt- liche Individuen sind recht zerbrechlich und dünnschalig. Von Lethen erhielt ich durch Bosquer seiner Zeit ein Exemplar von 16”® Dicke mit defectem Gewinde. Dieses, sowie seine übrigen Stücke stimmten in jeder Beziehung mit den norddeutschen über- ein. Diese zeigen nun manche Analogie mit solchen Triton-Arten, bei welchen Mundwülste erst spät sich ausbilden, wie T. piraster Lam. von Grignon ete. Zu Triton passt aber nicht das ganz unregelmässige Auftreten der Mundwülste, und hierdurch schliesst sich unsere Art an Cassis- oder Cassidaria-Arten an. Bei diesen ist auch häufiger das Auftreten von paarigen Falten innen in der. 262 3. Buceinidae. Aussenlippe zu sehen, dafür zeigen sie nie einen so geraden Kanal, und dieser ist auch bei der etwa zur Vergleichung heran zu ziehenden Cassidaria cingulata Lam. (= Tritonium undosum KIENER) recht erheblich gedreht und länger, und dieser, welche der Unter- gattung Linatella GRAY angehört, fehlen ausserdem die früheren Mundwülste. Oliva cf. mitreola LAMARCK. Taf. XXIII, Fig. 16a, b. Oliva mitreola Lamarcx (DesuAyes, Anim. sans Vert. du bassin de Paris III, S. 531, Coqu. foss. II, 8. 742, Taf. XCVI, Fig. 21, 22). Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Ich kenne nur das abgebildete Stück, welches 4,5"" dick und 13,2”® Jang ist, wovon 7,5” auf die Mündung kommen. Das- selbe enthält 41), Windungen ausser dem oben abgerundeten Embryonalende von ca. 1!/; Windungen. Die Mittelwindungen sind fast eben, auf ihrer oberen Hälfte ganz flach gewölbt, haben unten über der tiefen Rinne eine fast rechtwinklige Kante und bedecken von unten die Rinne mit einem scharfen Vorsprung, erheben sich aber nur wenig über die vorhergehende Windung. Die Schlusswindung ist, abgesehen von der schwachen Depression unten, ganz flach und gleichmässig gewölbt. . Die Anwachsstreifen sind unter der Naht zuerst ein wenig vorwärts gerichtet, dann aber gerade nach unten, biegen sich aber zum untersten Viertel der Schlusswindung deutlich vor und dann eben so deutlich, aber länger, wieder zurück bis zu der unteren, scharf sich erhebenden Schmelzlage, welche in der Mündung nahe der Naht beginnt und sich schräg über die Schlusswindung bis zu dem unteren Ende der Aussenlippe hinzieht, wo diese anfängt sich schärfer zum Kanal-Ausschnitt umzubiegen. Diese Schmelzlage ist glatt und zeigt nur eine schwache, zum Ausschnitt führende Einsenkung. Dicht über der Stelle, wo die Anwachsstreifen sich deutlich vorbiegen, findet sich eine sehr schwache, aber doch er- kennbare Anschwellung der Schale. Die Innenlippe ist etwas angewittert und lässt von Zähnchen oder Furchen nichts erkennen; nur die Spindelplatte (Spindel- 3. Buceinidae. 263 schwiele) besitzt deutliche Falten, und zwar eine ziemlich starke an ihrem oberen Rande und, durch eine etwa eben so breite Furche von ihr getrennt, 3 schwache dicht neben einander am Spindelrande. Mit der O. mitreola Lam. von Grignon ete. zeigt das Exem- plar viele Uebereinstimmung, namentlich auch in der Vorbiegung der Anwachsstreifen und der Aussenlippe zum untersten Viertel derselben, ein Merkmal, welches DEsHAYES gar nicht erwähnt. Unter meinen Exemplaren des Pariser Beckens ist aber kein einziges, welches in der walzenförmigen oder eigentlich fassföormigen Gestalt dem unsrigen ganz gleicht, so dass ich dasselbe für ver- schieden halten möchte. DESHAYES stellt zu O. mitreola aber auch die unter-eocäne O. mucronata D’ORB. von Cuise etc., welche ebenso walzenförmig und noch schlanker ist, als das Stück von Westeregeln, und bemerkt ausdrücklich, dass die unter-eocäne Form öfters der mittel-eocänen ganz gliche. Mir scheint es freilich, als wäre die erwähnte Vorbiegung der Anwachsstreifen etc. bei O. mucronata wesentlich schwächer, als bei ©. mitreola. Gattung: Aneillaria LAmArck. Wir haben im norddeutschen Unter-Oligocän die verhältniss- mässig grosse Zahl von 6 Arten von Ancillaria, von welchen zwei, A. Karsteni und A. digitalis n. sp. (A. subulata BEYR.) der Ab- theilung der »zahnlosen Ancillarien« angehören, einer Abtheilung, welche von BEYRICH sehr treffend von den »gezähnten Ancillarien« unterschieden wurde und mindestens eben so wohl verdient hätte, als Untergattung einen besonderen Namen zu erhalten, wie hunderte von anderen Untergattungen, welche in den letzten 30 Jahren aufgestellt worden sind. Von den übrigen 4 Arten gehört A. canalis zu der wohl begrenzten Gruppe der A. canalıifera Lam. und A. suturalis Bon., innerhalb welcher, wie ich gefunden habe, wenigstens bei den eocänen Arten noch allerlei unterscheidbare Formen verwechselt worden sind. Es ist dies aber zum Theil dadurch verursacht, dass die von BEYRICH hervorgehobenen Merk- male von anderen Autoren nicht beachtet worden sind, dass aber 264 3. Buceinidae. auch nirgends Angaben gemacht worden sind, welche Gestalt das meistens sichtbare, beiläufig bemerkt, abweichend gewundene Embryonalende hat, und wie weit sich die gleichzeitig mit der Schlusswindung resp. den Mittelwindungen abgesonderte Schmelz- lage am Gewinde in die Höhe zieht, sowie auch, ob und in wie weit der Ablagerung der Innenlippe eine Resorption von Schmelz- oder Schal-Substanz vorhergeht. Die letzten 3 Arten sind gezähnt; von denselben kannte BEYRICH nur die seltene A. unguiculata, welche schon im Calcaire grossier bei Grignon vorzukommen scheint und sich durch die sehr hohe Mittelzone auszeichnet. Weit häufiger ist A. intermedia n. sp. mit ziemlich kurzer Mittelzone, und sehr selten ist wiederum A. obovata n. sp. mit ganz schmaler Mittelzone. | 1. Aneillaria digitalis v. KoEnen. Taf. XXI, Fig. 10a, b, e; 11; 12. Ancillaria subulata (non Lamarck) Bryricn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S.307, Taf. V [2], Fig. 1. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Wolmirs- leben?, Unseburg, Atzendorf, Lattorf;; Brockenhurst?; Smeer- maas (Mus. Brux.). Mein grösstes Stück von Westeregeln hat 11,5”” Durchmesser und 37,5”® Länge, wovon reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt; leider ist die Aussenlippe defect. Zwei andere Exem- plare ebendaher (oder von Wolmirsleben) sind nur wenig kleiner; alle übrigen erreichen jedoch nur etwa 18”” Länge bei 7"® Dicke, und zwar habe ich deren 10 von Westeregeln, 4 von Unseburg, 2 von Lattorf und 1 von Atzendorf. Das Embryonalende ist ganz abgerundet und lässt nur eine etwas blasige Windung erkennen; der Anfang liegt anscheinend versteckt. Das Gewinde und fast der vierte Theil der Schlusswindung sind von einer Schmelzlage bedeckt, welche nur da, wo die Naht der Schlusswindung liegen muss, eine flache Einsenkung zeigt und, soweit sie zur Schlusswindung gehört, über der Mündung über ca. 1?/, resp. 21/, Windungen fort bis zu 7"” resp. 3”® unter der 3. Buceinidae. 265 Gewindespitze hinaufreicht. Darunter folgt eine zuletzt 12" hohe Zone, die Mittelzone, mit feinen Anwachsstreifen, welche ziemlich gerade, doch ein wenig rückwärts gerichtet nach unten verlaufen und erst nahe der unteren Schmelzlage sich deutlicher rückwärts biegen. Auf der unteren Schmelzlage verläuft eine flache Anschwellung etwa von der Mitte der Innenlippe über die Aussenseite der Schlusswindung schräg nach der unteren Ecke der Aussenlippe; darunter folgt eine Kante, welche nach dem Aussenrande des Kanal-Ausschnittes verläuft, während die dicke Spindelschwiele auf dessen inneren Rand trifft. Auf der Spindelschwiele liegen 8 Falten, von welchen die beiden oberen stärker sind, als die unteren. Diese sind zum Theil paarweise angeordnet und dürften durch Spaltung sich vermehrt haben aus den weniger zahlreichen Falten der kleineren Exemplare. Die Stücke von Lattorf und Unseburg weichen durch weniger hohe Mittelzone in etwas von denen von Westeregeln ab. BEYRICH fand, dass bei aller sonstigen Uebereinstimmung die ihm vorliegenden halbwüchsigen Exemplare von Westeregeln von der A. buccinoides des Eocän durch weniger spitzen Obertheil unterschieden seien. Bei meinen grossen Exemplaren kommt hierzu aber noch der verhältnissmässig weit geringere Durchmesser der Schlusswindung, ähnlich wie bei A. fusiformis Sow., so dass ich die unter-oligocäne Form doch von der A. buccinoides trennen muss. Letztere Art hat aber auch ein weit höheres Embryonal- ende von mindestens 11/g Windungen. Die ober-oligocäne, von BEYRICH mit dazu gerechnete Form, welche mir von Freden und Crefeld vorliegt, ist von KocH und WIECHMANN (Mecklenb. Archiv XXV, S. 25) als A. indivisa unter- schieden worden, weil sie von oben bis unten von einer Schmelz- lage bedeckt ist, so dass die »Mittelzone« fehlt. Die Vorkommnisse von Brockenhurst schliessen sich durch ihr stumpfes Gewinde an die A. digitalis an, haben aber doch die dickere Schlusswindung der ächten A. buceinoides Lam. Das Embryonalende ist an meinen Exemplaren leider abgerieben. 266 3. Bueeinidae. ad BeyricH hatte den Namen A. subulata als den besser ge- bildeten dem Namen A. buecinoides vorgezogen; letzterer ist aber der für die eocäne Form jetzt fast ausschliesslich gebräuchliche geworden, nachdem DESHAYES ihn auch in seiner zweiten Arbeit beibehalten hat, weil mit A. subulata von LAMARCK zwei verschiedene Arten bezeichnet worden waren. 2. Aneillaria Karsteni BEYRIcH. Taf. XXIII, Fig. Sa, b; 9a, b, c. Ancillaria Karsteni Beyrıca, Zeitschrift d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 309, Taf. V [2], Fig. 2. » » » (Vincent, M&m. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, DE7): » » » (Koch u. Wırecamanx, Mecklenbg. Archiv XXV, S. 45). » » » (Speyer, Cassel, S. 8, Taf. I, Fig. 7, 8). » » » (Gorzscae, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1887, S. 623). Vorkommen. Unter - Oligocän: Westeregeln, Unseburg, Atzendorf, Lattorf; Smeermaas und Neerepen (Mus. Brux.). Mittel-Oligocän: Itzehoe (GOTTSCHE). Ober-Oligocän: Cassel, Crefeld, Sternberger Gestein. Von Atzendorf habe ich 6 Exemplare, von Westeregeln 2, von Unseburg 18, von Lattorf nur eins, das grösste von allen. Dasselbe hat 6,4”® Durchmesser und 17,5”m Länge, wovon 8” auf die eigentliche Mundöffnung kommen. Von den übrigen Stücken erreichen nur wenige 14,5”"® Länge, und diese haben dann 5,3"” bis 5,5"® Dicke, sind also ähnlich gedrungen, wie das von Lattorf, während die schlankeren z. B. 13,3"” resp. 12" Länge und 4,6”” resp. 4,4”® Durchmesser haben. Mein grösstes Stück aus dem Ober-Oligocän von Crefeld ist 10,7"® lang und 3,8"= dick und hat eine Mundöffnung von 5"” Länge, gleicht also in der Gestalt den von BEYRICH, KocH und WIECHMANN beschriebenen ober-oligocänen Stücken, während die von SPEYER erwähnten eine dickere und kürzere Schlusswindung haben. 3. Buceinidae. 267 Das abgerundete Embryonalende zeigt reichlich eine Windung; der Anfang desselben ist vermuthlich eingewickelt.. Das darauf folgende Gewinde ist von Schmelz bedeckt, doch reicht die Schmelz- lage einer jeden Windung stets nur wenig über der Naht in die Höhe, und diese wird gewöhnlich durch eine schwache Einsenkung der Schmelzlage angedeutet; es lässt sich dadurch erkennen, dass etwa 5 Windungen ausser dem Embryonalende vorhanden sind. Bei den Stücken, deren Maasse oben angeführt wurden, ist die Mittelzone 3,7”" resp. 4”® hoch und nimmt ziemlich genau die Mitte der Schlusswindung an der Aussenlippe ein. Die Anwachs- streifen sind auf der Mittelzone der gedrungeneren Stücke unten nie so weit umgebogen, wie bei den schlankeren und auf BEYRICH’s Abbildung, da die untere Schmelzlage, die Basalplatte, etwas höher hinaufreicht und den untersten Theil der Anwachsstreifen verdeckt; die Einbiegung der Anwachsstreifen nach hinten ist verschieden stark, doch nicht leicht nach unten hin so stark und ungleich- mässig, wie bei den mittleren auf Beyrıcm’s Abbildung. Diese gedrungeneren Stücke stehen der A. digitalis nahe, so dass ich sie fast lieber zu dieser gestellt hätte; sie unterscheiden sich von derselben indessen durch geringere Höhe der Mittelzone, sowie durch die, wenn auch oft nur schwache Zurückbiegung der An- wachsstreifen auf derselben. Ueber die nach oben nur wenig verdickte Basalplatte verläuft nach dem Kanal-Ausschnitt eine flache Furche, welche nach unten weit schärfer begrenzt ist, als nach oben. Die Spindelschwiele trägt ausser ihrem scharfen oberen und unteren Rande 4 oder 5 Falten, welche öfters nach unten hin deutlich schwächer werden. Die Innenlippe ist in der Nahtgegend stark verdickt, wird aber bis zur Basalscheibe sehr dünn, ist auf derselben aber noch erkennbar, ohne dass also in der Mundöffnung eine Resorption statt- gefunden hätte. Die ober-oligocänen Vorkommnisse möchte auch ich nicht von den unter-oligocänen trennen, obwohl sie stets schlanker sind, da sie im Uebrigen recht gut mit ihnen übereinstimmen. 268 3. Buceinidae. 3. Aneillaria (Aneillarina) canalis v. KoEnEn. Taf. XXIII, Fig. 5a, b; 63, b, ec; 7a, b, c,.d. Ancıillaria subcanalifera (non D’Orgıcny) v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. R XVII, S. 484. u canalıfera Lamarcr (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, 5.7). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Helm- städt; Vliermael. Von Lattorf habe ich über 30 wohl erhaltene Stücke, von den anderen unter-oligocänen Fundorten nur vereinzelte, defecte Exemplare. Die von Lattorf variiren in der Gestalt sehr bedeutend; so haben 3 Stücke folgende Dimensionen: Durchmesser Länge Länge der Mündung 1. 8,6mm 20,5 mu 17 mm 2. 84mm 25,3 um 20,5 mm 3. 9,270 3]mm 23mm Die Mündung wurde von der Furche an gemessen, welche die eigentliche Aussenschale der Schlusswindung von der Schmelzlage trennt, die sich hier unregelmässig am Gewinde in die Höhe zieht. Das nahezu halbkugelförmige Embryonalende besteht aus knapp 2 Windungen, deren Anfang klein und eingewickelt ist. Ausser demselben enthält die Schale noch 2 bis 21/, Windungen, von welchen die erste nur zum Theil sichtbar ist, indem die über der Naht der Schlusswindung liegende Schmelzlage sich immer mehr in die Höhe zieht; später reicht sie etwa bis an die Furche, welche auf der vorhergehenden Windung die Schmelzlage von der Aussen- schale trennt, und begrenzt diese Furche scharf nach unten, so dass sie in einer Rinne liest; nahe der Mündung senkt sich die Schmelzlage mehr. Bis zu der erwähnten Furche biegen sich die welligen Anwachsstreifen je nach der Höhe der Schmelzlage und des Gewindes mit ungefähr 20—40 Grad zurück, dicht unter derselben mit ca. 45 Grad auf 1”" Länge vorwärts und dann ziemlich gerade nach unten, zunächst noch etwas vorwärts ge- richtet, auf der unteren Hälfte der Schlusswindung mit einer ganz schwachen Einbuchtuug rückwärts und wieder vorwärts bis zu 3. Buccinidae, 269 der Schmelzlage, welche sich von dem oberen Ende der Mund- öffnung schräg über den Rücken der Schale nach dem unteren Ende der Aussenlippe hinzieht, wo diese anfängt sich nach hinten resp. nach dem Kanal- Ausschnitt umzubiegen. Ueber dieser Schmelz- lage ist öfters nahe der Mündung, jedenfalls aber-ca. 1/; Windung zurück, eine nur ca. 0,5”” breite Furche vorhanden, in welcher die Anwachsstreifen stärker hervortreten und anfangen sich umzu- biegen. Etwa eine halbe Windung zurück beginnt die untere Grenzlinie der oberen Schmelzlage und divergirt nach der Mün- dung zu rückwärts mit dieser Furche, so dass durch beide eine in der Mündung 11/3"® bis 3”"® hohe Mittelzone begrenzt wird, welche durch dunklere Färbung auffällt und feine, erhabene An- wachsstreifen zeigt. Ueber die untere Schmelzlage verläuft sehr schräg eine bis fast 2”® breite, flach-eingesenkte Zone, welche nach unten scharf begrenzt ist. Die Spindel ist scharf umgebogen und trägt ausser dem umgebogenen Rande meistens noch 2 scharfe Falten, unten auch wohl noch eine schwache, dritte, selten nur eine einzige. Die miocäne A. suturalis Bon. (A. subcanalifera D’ORB.), welche mir jetzt von Leognan, Saucats, Pontlevoy und aus dem Wiener Becken vorliest, und mit welcher ich früher die unter- oligocäne Form vereinigte, unterscheidet sich von dieser durch eine tiefere Furche am oberen Rande der Mündung resp. der Schluss- windung und durch das Embryonalende, welches nur ca. 1!/, Win- dungen hat und blasig aufgetrieben und aufgebogen ist. Bei der A. canahifera Lam. von Grignon etc. ist nun aber das Embryonalende kleiner, und die Furche im Alter noch schwächer, als bei der unter-oligocänen Art, und unter derselben sind die Anwachsstreifen noch weiter nach unten resp. stärker vorwärts gerichtet, endlich ist zwischen dieser und der unteren Furche eine gewöhnlich sehr deutliche Grenz-Linie vorhanden, bis zu welcher von oben die Schmelzlage reicht, während darunter die etwas dunklere Schale mit deutlicheren Anwachsstreifen sicht- bar wird. Die unter-eocäne Form von Cuise ist von der A. canalı- Jera ganz verschieden, indem die Schmelzlage nur wenige Milli- meter unter die Furche an der Naht hinabreicht, die untere Furche 270 3. Buceinidae. weit breiter wird, und die Aussenlippe fast in ihrer ganzen Länge, wenn auch nur wenig, eingebuchtet ist. In der Breite der unteren Furche gleicht ihnen die Form von Barton und Auvers, doch reicht die Schmelzlage etwa doppelt so weit nach unten und halb so weit, wie bei der Form von Grignon, und die Aussenlippe resp. die Anwachsstreifen gleichen mehr denen der unter-oligocänen Art. Die unter-eocäne Form mag A. Cossmanni heissen, die ober-eocäne A. Gardneri. Zu dieser gehören wohl auch meine Stücke von Brook, während die Vor- kommnisse von Bracklesham und Stubbington zu der ächten A. canalifera zu gehören scheinen. Vermuthlich ist A. canalıis näher verwandt mit A. apenninica BELLARDI (Moll. dei terr. terz. del Piemonte etc. III, S. 219, Taf. XII, Fig. 39) von Dego, Oarcare und Cassinelle, doch kann ich aus der kurzen Beschreibung und der Abbildung dieser Art kem sicheres Urtheil über dieselbe gewinnen. 4. Ancillaria unguieulata BEYRIıcH. Taf. XXIII, Fig. 4a, b, e. Anceillaria unguiculata Bexrich, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 311, Taf. V [2], Fig. 3. » » » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 484). Vorkommen. ? Mittel-Eocän: Grignon. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt. Von Helmstädt habe ich 5 halbwüchsige, meist mangelhaft erhaltene Exemplare, welche mit Bryricm#’s Original, dem einzigen, mir bekannten Stücke von Westeregeln, übereinzustimmen scheinen. Dieses ist 5,6”® dick und reichlich 14"® lang und besteht aus ca. 41/, Windungen, ungerechnet das ganz abgerundete, anscheinend etwas angewitterte Embryonalende, von welchem etwa 11/; Win- dungen sichtbar sind. Die Mundöffnung ist 7”® lang, die Mündung etwas über 8"". Die obere Schmelzlage reicht auf der Schluss- windung an der Aussenlippe bis zu 6,5"® von deren unterem Ende 3. Buceinidae. 271 und nach oben auf der letzten Mittelwindung bis zum unteren Rande von deren oberer Schmelzlage, wo ein Absatz namentlich durch eine dunklere Linie bemerklich wird, ebenso wie an gleicher Stelle auch auf den früheren Windungen. Zwischen diesen Ab- sätzen, also auf der Nahtlinie, ist die Schmelzlage deutlich einge- senkt, besonders auf der letzten Mittelwindung. Die Mittelzone ist auf der Aussenlippe 5,5”"" hoch und trägt 1”® von unten eine etwa 0,2”"® breite Furche, in welcher die Anwachsstreifen stärker hervortreten, und über welcher dieselben sich scharf vorbiegen, ebenso wie die Aussenlippe. Beide sind auf dem oberen, grösseren Theile der Mittelzone schwach nach hinten eingebuchtet, unter der Furche deutlich rückwärts ge- richtet. Im Bereich der oberen Schmelzzone biegt sich die Aussenlippe unter der Naht nicht unerheblich vor, unter der Nahtzone dagegen mit kurzem Bogen rückwärts zum Kanal-Ausschnitt. Auf der Basalplatte (der unteren Schmelzlage) liegt die nach dem Ausschnitt führende Zone in einer flachen Furche, welche nach unten durch eine scharf vorspringende Kante begrenzt wird, entsprechend dem unteren, inneren Rande des Ausschnittes, nach oben durch eine flache Anschwellung, über welcher eine flache, 2) breite Einsenkung folgt. Die Spindelschwiele ist oben wie unten umgebogen und trägt incl. der hierdurch gebildeten Leisten 6 durch wesentlich breitere Zwischenräume getrennte Falten, von welchen die beiden mittleren etwas stärker sind, als die anderen. Die Innenlippe ist oben etwas ausgebreitet und deutlich ver- dickt und trägt auf ihrem mittleren Theile 5 breite, spirale Leisten; es geht ihrer Ausscheidung hier eine Resorption des oberen Theiles der unteren Schmelzlage, der Basalplatte, voraus. Die Art von Barton, welche BEYRıicH zum Vergleich anführte, gehört wohl zu A. obesa SoL. oder A. dubia Desn., lässt sich aber sehr gut von unserer Art unterscheiden, .ebenso wie die ächte A. dubia von Grignon ete., durch stumpferes Gewinde, weiter hinab reichende Schmelzlage, tiefer liegende Furche auf der Mittel- zone und weniger hohe Basalplatte, doch stehen einige von mir bei Grignon gesammelte Exemplare einer anderen Art, welche 272 3. Buceinidae. von den von DESHAYES beschriebenen Arten verschieden.ist, der A. unguiculata in allen diesen Punkten sehr nahe und sind viel- leicht mit ihr zu vereinigen. 5. Aneillaria intermedia v. KoENENn. Tara aM, Fig. 1a,.b, e;; 2a,'b: Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg, Atzendorf, Lattorf. Von Unseburg und Lattorf habe ich je 7 Stücke, von Atzen- dorf 3. Die grössten Exemplare erreichen 16"”® Länge und 6,5” Dicke, die Mundöffnung hat reichlich die Hälfte der ganzen Länge. Von dem ganz abgerundeten Embryonalende ist nur etwa eine Windung sichtbar; der Anfang desselben ist abweichend ge- wunden und eingewickelt. Der Rest des Gewindes und reichlich die Hälfte der Schlusswindung sind von der oberen Schmelzlage bedeckt, welche von der Schlusswindung aus weit am Gewinde hinaufreicht. Von der unteren, kleineren Hälfte der Schlusswindung nimmt die Mittelzone an der Aussenlippe etwa zwei Drittel, die untere Schmelzlage, die »Basalplatte« ein Drittel ein. Etwa in der Mitte der Mittelzone biegen sich die Anwachsstreifen nicht unerheblich vor und wenig darunter, an einer stets deutlichen Furche, wieder etwas zurück, nach unten immer stärker. Diese Furche ist vom oberen Rande der Mittelzone fast um die Hälfte weiter entfernt, als vom unteren. Die nach oben durch eine erhabene Kante begrenzte Basal- scheibe trägt eine schmale Furche, welche nach dem äusseren Rande des Kanal-Ausschnittes verläuft, während die obere, scharfe Kante der Spindelschwiele auf dessen inneren Rand trifft. Der über der Spindelschwiele liegende Theil der Basalplatte (untere Schmelzlage) wird in der Mundöffnung vollständig resorbirt, und ausserdem noch ein Theil der davon bedeckten Schale und des »Mittelbandes«. Die Spindelschwiele trägt, abgesehen von dem oberen und dem unteren scharfen Rande, noch 3, oder bei grösseren Stücken 4 oder selbst 5 Falten. 3. Buceinidae. 273 6. Aneillaria obovata v. KoENEN. Taf. XXIII, Fig. 3a, b, c. Vorkommen. Jnter-Oligocän: Lattorf. Von zwei vermuthlich noch unausgewachsenen Exemplaren hat das grössere 4,4”"® Dicke und 9,3"” Länge, wovon über Ju auf die eigentliche Mundöffnung kommen. Von dem sehr breiten, abgerundeten Embryonalende ist etwa eine Windung sichtbar; der Anfang ist vermuthlich eingewickelt, und das folgende Gewinde ist mit Schmelz bekleidet, und zwar so, dass die Schmelzlage einer jeden Windung etwa bis auf die Mitte der vorhergehenden Windung hinaufreicht. Es sind ca. 31/, Win- dungen vorhanden, ungerechnet das Embryonalende. Von der Schlusswindung sind an der Aussenlippe fast drei Viertel von der oberen Schmelzlage bedeckt, und die »Mittelzone« ist hier auf eine noch nicht 0,2”% breite, vertiefte Furche beschränkt, zu welcher die Anwachsstreifen sich ziemlich stark vorbiegen. Dicht darüber ist eine noch schmalere und schwächere Einsenkung der Schale vorhanden. Erst dicht darunter, im Bereiche der Basalplatte oder unteren Schmelzlage, springt die Aussenlippe am weitesten vor und biegt sich dann mit nahezu 45 Grad in flachem Bogen rück- wärts nach dem Kanal-Ausschnitt. Auf der Basalplatte verläuft eine nach oben recht scharfe Erhebung nach ‘dem äusseren Rande des Ausschnittes und dicht darüber, diesem entsprechend, eine flache Einsenkung. Die Spindelschwiele trägt unter ihrem sehr scharfen oberen Rande eine verhältnissmässig breite Rinne und hierunter 3 oder 4 nach unten immer schwächere Falten. Der untere, innere Rand der Spindel ist glatt und kaum umgebogen. Durch die grosse Ausdehnung der oberen Schmelzlage und die geringe Höhe der Mittelzone gleichen die 2 Stücke von Lattorf einigermaassen der ober-oligocänen A. indivisa KocH und WıIEcH- MANN; diese hat jedoch eine sehr viel schlankere Gestalt, die Schmelzlage einer jeden Windung bedeckt noch mehr als die ganze vorhergehende Windung, und die Spindelschwiele ist ganz anders begrenzt und gefaltet. Abh. X, 1. 18 274 3. Buceinidae. Vergleichbar ist ferner die A. olivula Lam. des Üalcaire grossier; bei dieser ist aber das Gewinde auch wesentlich schlanker und das Embryonalende weit spitzer, die Mittelzone ist immer noch breiter, und die Spindel gleichmässiger gefaltet. Terebra plicosa v. KoENENn. Taf. XXIL, Fig. 11a, b; 12a, b, c. Terebra plicatula (non Lamarck) Bryrıce, pars, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 434, Taf. IX [6], Fig. 9-11. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Osterweddingen. Von Österweddingen habe ich nur ein Bruchstück von 5 Win- dungen, von Westeregeln 11 meist defecte Stücke, welche bei 22m Länge etwa 5"® bis 5,4" Dicke erreichen und ca. 11 Win- dungen haben excl. des kegelförmigen Embryonalendes von ca. 31/5 glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang etwas auf- getrieben und zuerst etwas abweichend gewunden ist. Die Mittel- windungen sind eben oder ganz flach gewölbt, springen jedoch meist unter der Naht etwas vor. Sie tragen in der Jugend ca. 15 flache, rundliche Längsrippen, welche an der oberen Naht recht deutlich beginnen, aber bis zur unteren Naht meist ganz verschwinden und auf den späteren Mittelwindungen immer schwächer und kürzer werden, resp. in weit zahlreichere, faltenartige Anwachsstreifen über- gehen; diese sind unter der Naht gleich deutlich rückwärts ge- richtet und biegen sich erst nahe der unteren Naht gerade nach unten. Auf der ersten halben Mittelwindung biegen sie sich je- doch nach unten sehr stark vor; leider ist das einzige Stück, an welchem die Spitze erhalten ist, hier etwas angewittert, doch scheinen die Rippen hier zuerst sehr breit zu sein. BeyrıcH hatte diese Form von Westeregeln zusammen mit ober-oligocänen Vorkommnissen zu der T. plicatula Lam. des Eocän’s gestellt; SEMPER (Mecklenbg. Archiv 1861, S. 114) hatte davon aber zunächst die ober-oligocäne Form von Cassel und Sternberg als T. Beyrichi abgetrennt, weil das Embryonalende 4 Windungen hat und »oben auch viel spitzer als das der Pariser Art ist«; die Form der Mündung schiene auch etwas verschieden 3. Buccinidae. 275 zu sein, sei aber an keinem Stücke gut genug erhalten. Der Unterschied im Embryonalende ist nun zwischen Exemplaren von Parnes, Chaussy, Damery, Grignon etc. und solchen von Crefeld, Hohenkirchen, Sternberg etc. keineswegs constant, ich finde aber, dass die ober-oligocäne Art durchweg niedrigere Windungen, eine kürzere Mündung und wesentlich stärker gedrehte Spindel hat; auch sind nur die ersten schwachen Rippen der ersten Mittel- windung unten ein wenig vorgebogen. Die Stücke von Westeregeln haben nun ein wenig höhere Windungen und nähern sich hierin noch am meisten einzelnen von Damery, würden sich von diesen indessen hierin noch gut unterscheiden lassen; sie stimmen aber in der Gestalt der Mün- dung und der Drehung der Spindel leidlich gut mit ihnen über- ein, wesentlich besser, als mit den grösseren Exemplaren von Grignon ete., bei welchen die Spindel weniger gedreht und zu- gleich weniger stark und erst weiter nach hinten gefaltet ist, welchen sie aber in Bezug auf die allgemeine Gestalt erheblich näher stehen. Diese grössere Form von Grignon verdiente wohl von der anderen, schlanker bleibenden getrennt zu werden. 182 IE 1. Strombus canalis Lamarex var. plana Beyrıca S. 2. Rostellaria excelsa GIEBEL A S. 3. » ampla var. oligocaenica LErkvrE . S. 4. » integra v. KoEnen . S. 5. Terebellum striatum v. KoEneEn S. 6. Murex tristichus BeyrıcH S. 7. » tenuispira v. KoEnen S. 8. » Zrialatus v. Koenen . S. 9. _» _ Sandbergeri v. KoEnen . S. 10. » _ detritus v. KoEnen S. ll. » bispinosus SowErgY . S. 12. _» _asper? SoLANDER . S. 13. >» brevicauda H£serr . S. 14. » filigrana Epwarvs S. 13. » ornatus GRATELoUP?. S. 16. » _ Deshayesi Nysr S. 17. » _elatior v. Kornen S. 18. » _ Dannebergi Beyrıca S. 19. » _ _pereger Bexyrıca . S. 20. » fusiformis Nyst D. 2l.e. » Jascistria v. Kornen . S. 22. » subrudis Desuayes? . S. 23. Typhis pungens SoLAnDER S. 24. » Parisiensis D’ORBIGNY S. 25. » Schlotheimi Beyrıcn. S. 26. Triton detritus v. Korxen S. 27. » substriatulus GiEBEL . S. 28. » solitarius BEyRıca S. 2 S. V erzeichniss der im I. Theil beschriebenen Arten. semilaevis BEYRICH Taf. I, Fig. 1-5. Taler Kie2o. Ian I iz &, 9 Aleıt, IL, 1dtyer, 7 Taf. IV, Fig. 1—3. Taf. IV, Fig. 5, 6. Taf. II, Fig. 1—3. Aterk, JUN, Je, 5 7. Batglvan Kiez: Taf. XIV, Fig. 1-3. Taf. II, Fig. 8—10. TafalV, Ki 95210: Taf. IV, Fig. 8. kafall B102405: ars Ir Abanz I0DL,, In, &; Taf. Ill, Fig. 2, 4, 5. Tall, Bi026,.7. Taf. III, Fig. 8; Taf. VI, Fig. 4. Tatı1ll,. Kis29, 10: . Taf. IV, Fig. 4. Taf. VI, Fig. 10, 11. Taf. VIL, Fig. 7—9. Taf. VII, Fig. 1—6. Taf. VI, Fig. 9, 10. Taf. VI, Fig. 7, 8. Taf. VI, Fig. 6. 278 0. 62. 63. 66. Triton » Pisanella » » » Verzeichniss der im I. Theil beschriebenen Arten. abbreviatus v. KoEnEN flandricus ve Koxinck expansus SowErBy var. postera v. Koenen . multigranus v. KoENEN foveolatus SANDBERGER hordeola v. Korxen . nitida v. Kosnen . subangulosa WooD var. rotundata v. KoEnen . ovata v. KoEnEN . buccinoides v. KoEnEN simulata v. KoEnen laevigata v. Kocsnen . quadrata SowErBY var. planıs v. KoEnen . crassistria v. KoEsen . rhombea v. KoEnkn bistriata v. Kossen evulsa SOLANDER var. minor Beyriıch . rugosa v. KoEnEn . var. Zumescens v. KoEnEn . var. ! tumida v. Korsen . lima v. KoEnen tenuistriata v. KoEnEn interstrialis v. KoENnEN nitens BEyrıca . var. elatior v. KoEnen . granulata Nxst terebralis v. KoEnen . subcylindrica v. Koknen . elongata Nyst . egregia v. KoEnen . excellens BeykıcnH . harpa v. KoExen . labratula v. Kornen . nassoides v. KoEnen . semigranosa Nyst sp. semiplicata Nyst sp. . pyrulaeformis Nxsr sp. . Bettina SEMPER Sp. un nunnnnmın nnnmmnu nnnnmmmnninın nnnunnnnmunmmınnın 85, Taf. VI, Fig. 2, 3, 5. 88, Taf. VI, Fig. 1. 91, Taf. V; Heer 93, Taf. V, Fig. 7—9. 95, Taf. V, Fig. 3—6. 99, Taf. AE, Ei 920: 100, Taf. XII, Fig. 11, 12. 101, Taf. XII, Fig. 14. 103, Taf. XII, Big. 19. 104, Taf. XI, Fig. 6, 7. 106, Taf. X, Fig. 9, 10. 107, Tat XVII eRe2 109, Taf. IX, Fig. 7—8. 110, Taf. VIII, Fig. 8, 9. 112, Taf. VIIL, Fig. 6, 7. .114, Taf. VII, Fig. 1, 2. 116, Taf. VIII, Fig. 5. 117, Taf. X, Fig. 1—3. 119, Taf. X, Fig. 4. 120, Taf. XI, Fig.”—9u.11. 120, Taf. X, Fig. 8; Taf. XI, Fig. 10. 123, Taf. X, Fig. 5, 6. 124, Taf. X, Fig. 7. 125, Taf. IX, Fig. 9. 126, Taf. XT, Rie.1. 129, Taf. XI, Fig. 2. 130, Taf. XI, Fig. 3. 132, Taf. XII, Fig. 1—4. 135, Taf. XU, Fig. 5. .135, Taf. IX, Fig. 4—6. 137, Taf. VIII, Fig. 4. 138, Taf. XII, Fig. 8. 140, Taf. IX, Fig. 1, 2. 142, Taf. XIII, Fig. 3. 143, Taf. XI, Fig. 4; Taf. XVII, Fig. 10. 145, Taf. IX, Fig. 3. 147, Taf. XI, Fig. 5, 6. 149, Taf. XII, Fig. 13. 151, Taf. XIII, Fig. 1, 2. 154, Taf. XII, Fig. 3. .156, Taf. XII, Fig. 7. .158, Taf. XIII, Fig. 8, 9. Verzeichniss der im I. Theil beschriebenen Arten. 67. Fieula erassistria v. KoEnEn 71. Latirus 74. 75. 76. UN: 78. 19. 80. Sl. 82. 83. 84. 85. S6. 87. 88. 89. %. al. 92. 3. 94. 9. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. » » Fusus » var. densistria v. Koexen plicatula Beyrıch nexilis SOLANDER tenuis v. KoEnEn elatus v. KoEnen dubius BeyrıcH Sp.. Funiculosus LAmArck Sp. . var. angusticostata v. Korxen . multispiratus v. KoENnEn erectus v. KoENEN crassistria v. KoENEN . septenarius BEYRICH scabrellus v. KoEnen var. gracilior v. KoEnEn elongatus Nyst Lattorfensis v. Kouxen pergracilis v. KoExen . crassisculptus BeyrıcH . hecticus v. KoEnen . Edwardsi v. KoEnen laeviusculus SOWERBY . Hoffmanni PruLsppi nudus Beyrıca : unisulcatus v. KoExen . recticosta v. KoENEN egregius BEYRICH scalariformis Nxst . var. varicosa v. KoEnEn brevicauda PriLieri labratulus v. KoEnEn ringens BEYRIcCH . flexicosta v. KoEnEn praetenuis v. KoEnEn subterebralis v. KoEnen multicostatus GIEBEL SP. . restans v. KOENEN regularis SOWERBY . Auerbachi v. Koenen . Sandbergeri BerkicH var. crassistria v. KornEn . errans SOWERBY . multipunctatus v. KoENEN 105. Leiostoma ovatum Bexrıca . 106. Buccinum bullatum PiLiepi var. aspera v. KoEnxEn ANUNNNNUNUNUMNUMNUNNUNWUNUNnNnNUMNUHNUnnNnmMnnnnImATn min ın ın 279 . 161, Taf. VII, Fig. 12-15. 163. 163. 164. 164, Taf. XVI, Fig. 9. 166, Taf. X11I, Fig. 4—6. 168, TatıVR, Biel. .169, Taf. XIX, Fig. 1. 172, Taf. XIX, Fig. 2. 174, Taf. XIV, Fig. 5, 6. 176, &Rar 22V EIS S> Yrlen eng DONE, ren IL, 2. 179, Taf. XV, Fig. 3 —5. 182, Taf. XV, Fig. 6— 8. 184, Taf. XV, Fig. 6. 185, Taf. XV, Fig.1, 2. Kerr, Abern SOYUNE, 1ayey 8% 190 EaESX0VI 11096: 192 BaLERSV IE Bios: 194, Taf. XX, Fig. 1—3. 196, Taf. XVI, Fig. 3, 4. 198, Taf. XVIII, Fig. 9. 00, ars 2ONT, re; 10), Il: 202, Taf. XX, Fig. 4, 5. 204, Taf. XX, Fig. 12. .205, Taf. XX, Fig. 9, 10. 206, Var. XX Kioaile 208, Taf. XVII, Fig. 2. 209, Taf. XVIIL, Fig. 1. 212, Taf. XVII, Fig. 3—5. 213, Tax Bio 215, Tata VIIERie08: ZaNtE, ben, 20T, Me, ©, 7. 218, Bat xoV Bios: 220, Taf. XVII, Big. A. 221, Taf. XIV, Fig. 4. 223, Lat NIE 2P1e%6,e 225, Bat Dex 9, lan DADXE,, Diez 7; 229, Taf. XIX, Fig. 3—35. 232, Taf. XIX, Fig. 6. 233, Bat XoV EEE 3% 1235, TarıX VllER1028% 236, Taf. XX, Fig. 8. ..237, Tat. XXI, Eıg. 12. 240, Tat. RoXe iR 749: 380 Verzeichniss der im I. Theil beschriebenen Arten. .24l. .242, Taf. XXI, Fig. 10, 11. 244, Taf. XXII, Fig. 13, 14. 245. 107. Buceinum desertum SowERBY 108. » suturosum NxsT 109. Pseudoliva nodulosa Beyrıcah sp. 110. » pusilla Beyrıch sp. 1% » rudis v. KoEnEn 246, Taf. XXIII, Fig. 15. 112. Cassis ambigua SOLANDER 247, Taf. XXII, Fig. 1—3. 113. » Germari Puruiepr . 250, Taf. XXII, Fig. 4, 5. var. lima v. Kounen 250, Taf. XXII, Fig. 6. 114. » Quenstedti Beyrıca 252, Taf. XXI, Biene 115. Cassidaria echinata v. KoEsen 255, Taf. AXIS 116. » nodosa SOLANDER . 257, Taf. XXI, Fig. 14. ulzr- » tenuis v. Kosxen . 260, Taf. XXI, Fig. 13. 118. Oliva cf. mitreola Lamarck . 119. Ancillaria digitalis v. Koexen 262, Taf. XXIII, Fig. 16. 264, Taf. XXIII, Fig. 10 — 12. 120. » Karsteni Beyrıcn . 266, Taf. XXIII, Fig. 8, 9. 1% » canalis v. Korxen 268, Taf. XXIU, Fig. 5 —7. 122. » unguiculata Beyrıch . 270, Taf. XXIII, Fig. 4. 123: » intermedia v. Koenen 272, Tat. xx, Ro 124. » obovata v. KoEnEn . 203, Dafı XXI, Hiess: nnnnnnnnnnnnnnmnnminm En 125. Terebra plicosa v. Koexen 274, Taf. XXI Biel 122 Errata et Corrigenda. S. 64, Zeile 2 von oben. Statt Fig. 2 ist zu lesen Fig. 3. > DD 2» » » De » >» > DH ES A » Dr NRat. XIESI ar BETA A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Inhalts-Verzeichniss. Seite Vorwort. io are or ae N 1— 23 Verzeichniss der für das norddeutsche Unter-Olisocän besonders wichtigen Abhandlungen ae 2. 249 Beschreibung der Arten. 2 Gastropoda Prosobranchiata. I. Siphonostomata. 1. Strombidae . . R Ne ee me ll) 2, Nnaedaa.s. Ser ala Me en DENE SaBucemidaee en 2a 210 Verzeichniss der in diesem I. Theil beschriebenen Arten . . . . . 277—280 BrratageisGornicendasess wa. ae 280 v < a | x n x REN 47 “ 2% 2 ö a lau: Tafel I. .12,b,c; 2a,b; 3a,b,c; 4a,b,c; 5a,b. Strombus canalis Lam. var. plana Buyrıca von Lattorf . .:. = 0... Rn la; 2a; 3a; 4a; da in natürlicher Grösse. lb, c; 2b; 3b, ec; 4b, ce; 5b vergrössert. .6a,b, c. Rostellaria excelsa GIEBEL von Lattorf . . . . . 8.35 6a in natürlicher Grösse. 6b, c vergrössert. . 7a, b, c,d. Terebellum striatum v. KoEnen von Lattorf . . 8.39 Das Original zu Fig. 7a, b, ce befindet sich in der Sammlung der Kgl. geologischen Landesanstalt zu Berlin. .8a,b,c; 9a, b, ec. ARostellaria integra v. KOENnENn von Lattorf S. 38 Sa; 9a in natürlicher Grösse. Sb, c; Ib, e vergrössert. en. Al, Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Lichtdruck v. A.Frısch, Berlm O.Peters gez. An A —_ ZU 5 £ [ E ba: r 2 = ‘ f , f Y f B ’ i : f % \ i“ N \* e y»L E} . i ) “ ser \ san 5 ? x Ren T 4 ; x N Er} Ay Br, u ® i # 2 a Mi ö LA ‘ 1 2 2 u ö Du $ e - Be la a men r Fig. Tafel I. la,b,c; 2a, b,c; 3a, b, c. Murex trialatus v. KOENEN von Lattorf ne 20 SEA la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. lb, c; 2b, c; 3b, ce vergrössert. .4a,b; 5a, b,c. Murex ornatus GRATELOUP? von Lattorf . . 8.59 4a; 5a in natürlicher Grösse.” 4b; 5b, ce vergrössert. .6a,b,c; 7a, b,c. Murex Sandbergeri v. KoEnEn von Lattorf S. 47 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b, c; 7b, c vergrössert. .8; 9a, b, e; 10a, b. Murex bispinosus SOWERBY von Lattorf 8.51 8; 9a; 10a in natürlicher Grösse. Ib, e; 10b vergrössert. De u 1 Di a ar re ee in Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. O.Peters gez. Lichtdruck v. Arche | an, ._ a! sr 3 nf 5 7 R- = “% ar re eg E 5 Sn h > Pe rc Di 3 E , N = nAR, & x ' ] - - A i j [) 1 Fi . Kr Perg! ’ i ” > in A - 1 ya . 4 e i vu t - ! E . N N “ N - X a . a} -r 4, a u + i 7 R T * 2 PN k F 5 r EN ” Ei En Dre] ia - nn % we . »% N . A I & « r . Pen > = al GT Zn, da Zr A A. > A - Tafel III. Fig. 1a,b,c. Murex Deshayesi Nyst von Lattorf . . . . . . 8.61 Fig. 2a, b. Murex Dannebergi BEYRICH von Unseburg . . . . 8.65 2a in natürlicher Grösse. 2b vergrössert. Fig. 3a, b,c. Murex elatior v. Koenen von Lattorf . . . . . 8.64 Fig. 4; 5. Murex Donnebergi BeyricH. . nn. 2. 2. Sms 4 von Wolmirsleben. 5 von Westeregeln. Die Originale befinden sich im Kgl. Museum zu Berlin. Fig. 6a, b,c; 7a,b,c. Murex pereger BEyrRIcH von Lattorff . . 8.66 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b, 6: 7b, c vergrössert. Fig. 8a,b. Murex De Nyvst von Lattorf.. .. 2... ee Fig. 9a, b,c; 10a, b. Murex fascistria v. KoEnEn von Lattorf. . S. 7 9a; 10a in natürlicher Grösse. 9b, c; 10b vergrössert. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Tichtdruck v: A. Frısch ‚Berlin. ‚O.Peters gez. r r i / B, E > f » - i . . l u. > er > = E= 3 =. r * % e ” Fugom v5 » ' a Rn v | e * « ” > Fig. Fig. Tafel IV. la,b,e; 2; 3. Mures tristichus BEYRIcH von Lattorf . 4a, b, c. Murex subrudis DESHAYES? von Lattorf 4a in natürlicher Grösse. 4b, e vergrössert. .5a,b; 6a, b. Murex tenuispira v. KOEnEN von Lattorf 5a; 6a in natürlicher Grösse. 5b; 6b vergrössert. . 7a, b,c. Murex detritus v. KOENEN von Lattorf . 7a in natürlicher Grösse. 7b, ce vergrössert. .8a, b,c. Murex filigrana EpwArvs von Lattorf . 8a, b in natürlicher Grösse. 8c vergrössert. .9a, b; 10a,b, c. Murex brevicauda HEBERT 9a; 10a, b, e in natürlicher Grösse. 9b vergrössert. 9 von Unseburg. 10 von Lattorf. S. 42 S. 73 Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Taf. IV. O.Peters gez. Lichtdruck v. A.Frisch Berlin . - . * m,t De er - > ‘ ‘ . | . _ Er - ir \ & }) E Bike 4 PR a f x . - Er: s ö j - ” u .- Pr} “ u. rev 7 "+ 7 x3 ze # . i en « Mi N © J < ; ! j ı% . TR s “ Ar AT er i 3 Fig. Tafel V. la, b, ec; 2a, b. Triton expansus SOWERBY var. postera v. KOENEN la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b vergrössert von Lattorf. .3a, b, e; Aa, b, c; 5a, b, ec; 6a, b, c. Triton foveolatus SANDBERGER 3a; 4a; 5a; 6a in natürlicher Grösse. 3b, ec; 4b, c; 5b, c; 6b, ce vergrössert. 3; 5; 6 von Lattorf. 4 von Unseburg. .7a,b; 8; 9a, b. Triton multigranus v. KOENEN 7a,b; 8; 9a in natürlicher Grösse. Ib vergrössert, von Lattorf. S. 91 3.95 S. 93 Bi a a u a ee N 2 ER ET ee 1 N 5 ee SEEN Wine « O.Peters gez. : Lichtdeuck v. A.Frisch Berlin Fig. Fig. Fig. Tafel VI. 1. Triton flandricus DE KoNnInck von Lattorf . 2a,b; 3a, b,c. Triton abbreviatus v. KOENEN Etwas verdrückt, von Helmstädt. 2a; 3a in natürlicher Grösse. 2b; 3b, c vergrössert. 4a, b,c. Murex fusiformis Nyst von Lattorf. 4a in natürlicher Grösse. 4b, c vergrössert. .da, b, c. Triton abbreviatus v. KOENEN von Westeregeln . 5a in natürlicher Grösse. 5b, e vergrössert. .6a,b. Triton semilaevis BEYRICH von Westeregeln . 6a in natürlicher Grösse. 6b vergrössert. g.7a, b; 8a, b, c. Triton substriatulus GIEBEL von Lattorf . 7a; 8a in natürlicher Grösse. 7b; Sb, ce vergrössert. .9a,b, c; 10a, b. Triton detritus v. KOENEN von Lattorf . 9a; 10a in natürlicher Grösse. Ib, c; 10b vergrössert. g. 11a, b,c. Latirus dubius BEYRICH sp. von Lattorf. lla in natürlicher Grösse. 11b, ce vergrössert. S.168 Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Berlin. 2 Lichtdruck v. A. Frısch O.Peters gez. [f A kr eir Re Bar 1 ur Hk IR OR a r [2 U N { N . R „ \ v e. ! Der. ' + 5 N r 4 f ‘ j SR f Li # Tu AT f IN af ne Bi, EN PART "EL A FE u ® i \ m: ae Fin IF 13 D 0. ri s # » u , . er WR RP TW ERS FNER BR f HRRBIN \ ıv.. EM h Fig. Fig. Tafel VII. larb; 2a. b; 3a,0b, co; Aasıb; 5a, br ce; 6a,.b, zer elples Schlotheimi BEYRICH EN 1—3 von Lattorf. 4—6 von Unseburg. la; 2a; 3a; 4a; 5a; 6a in natürlicher Grösse. lb; 2b; 3b, c; 4b; 5b, c; 6b, c vergrössert. .Ta,b; 8a, b,c; 9a, b, c. Typhis parisiensis D’ORBIGNY 7 und 8 von Lattorf. 9 von Unseburg. Ta; 8a; 9a in natürlicher Grösse. 7b; Sb, c; 9b, ce vergrössert. 10a, b, c; 11a, b, c, d. Typhis pungens SOLANDER sp. von Lattorf . 10a; 11a in natürlicher Grösse. 10b, c; 11b, e, d vergrössert. . 12; 13a, b; 14a, b; 15a, b. Ficula crassistria v. KoENEN . 12 von Wolmirsleben. 13—15 von Lattorf. 12; 13a; 14a; 15a in natürlicher Grösse. 13b; 14b; 15b vergrössert. S. 78 S. 75 S.161 Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Taf.VI. O.Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch ‚Berlin. Tafel VIII. von Lattorf . la; 2a in natürlicher Grösse. lb, ce, d; 2b, ec, d vergrössert. ie. la, b, c, d; 2a, b, c, d. Cancellaria rhombea v. KOENEN .3a, b, c. Cancellaria egregia v. KOENEN von Lattorf . 3a in natürlicher Grösse. 3b, c vergrössert. .4a,b,c. Cancellaria terebralis v. KoEnEN von Lattorf 4a in natürlicher Grösse. 4b, c vergrössert. .5a, b, c,d. Cancellaria bistriata v. KoENEN von Lattorf 5a in natürlicher Grösse. 5b, c, d vergrössert. von Lattorf . 6a; 7a in natürlicher Grösse. 8a; 9a in natürlicher Grösse. .6a, b, c; 7a, b, ec, d. Cancellaria crassistria v. KOENEN 6b, c; 7b, c, d vergrössert. .8a,b, c; 9a,b, c, d. Cancellaria quadrata SOWERBY var. pla- nistria v. KOENEN von Lattorf Sb, c; 9b, c, d vergrössert. .114 . 142 13% all 212 110 Taf. VID. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. 8: \bhandl.d.geolo Lichtderuckv. A Frisch Berlin. Tafel IX. . la, b, c,d; 2a, b, c. Cancellaria elongata Nyst von Lattorf S. 140 la; 2a in natürlicher Grösse. 1b,c,d; 2b, ce vergrössert. . 3a, b,c,d. Cancellaria harpa v. KoEnEN von Lattorf . . 8.145 3a in natürlicher Grösse. 3b, c, d vergrössert. ig. 4a, b, c, d; 5a, b, c,d; 6a, b, c. Cancellaria granulata NysT von Battorf su. le 0 ee ee 2 al 4a; 5a; 6a in natürlicher Grösse. 4b, c,d; Sb, c,d; 6b, e vergrössert. . la, b, ec, d; 8a, b, ec, d. Cancellaria laevigata v. KOENEN von TLattorfe en BE. is. 7a; Sa in natürlicher Grösse. 7b, ec, d; Sb, c,d vergrössert. ig. 9a, b. Cancellaria tumida v. KoOENEn von Lattorf . . . . S.125 9a in natürlicher Grösse. 9b vergrössert. ° \bhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. O. Peters gez. Tichtdruckv. A. Frısch ‚Berlin Fig. Fig. Tafel X. la, b,c,d; 2a,b, cc; 3a, b, ec, d. Cancellaria evulsa SOWERBY von Lattorf.. af. . era en. ee er ee 4a, b, ec, d. Cancellaria evulsa var. minor BEYRICH von Lattorf. la; 2a; 3a; 4a in natürlicher Grösse. lb,c,d; 2b, c; 3b, c, d; 4b, c, d vergrössert. 5—7. Cancellaria tumescens v. KOoENEN . . . ..... .. 8.123 9a, b,c; 6a, b, ce von Lattorf. 7 (var.) von Unseburg. da; 6a; 7a in natürlicher Grösse. 5b, c; 6b, c; 7b, c vergrössert. . 8a, b, c. Cancellaria rugosa v. KOENEN var. von Lattorf. . 8.120 Sa in natürlicher Grösse. 8b, ce vergrössert. ig. 9a, b, e; 10a, b. Cancellaria buccinoides v. KOENEN von Westeregeln: \., . ..u 2... u. 2 2n a ER 9a; 10a in natürlicher Grösse. 9b, ce; 10b vergrössert. IV MULUIGO WEIL VO Se Ve Shake | i\yUuwIıIIGiI. va Na, >20: Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Ö. 5 Abhandl.d.geolo Lichtdeuck v. A. Frisch ‚Berlin Ö. Peters gez. 5 ;, Pa Sa v % . a ’ f _ ’ R L} EN \ \ 2 # 4 x y Pr, k > * ’ x \ } f u a er er A Ti hr ee mi R LTR % - NEL TRER ER Tafel XI. . la, b,c. Cancellari«e lima v. KoENnEN von Lattorf . la in natürlicher Grösse. 1b, ce vergrössert. .2a,b, c. Cancellaria tenuistriata v. KOENnEn von Helmstädt 2a in natürlicher Grösse. 2b, ce vergrössert. .3a,b,c,d. Cancellaria interstrialis v. KOENEN (etwas ver- drückt) von Lattorf . 3a in natürlicher Grösse. 3b, c, d vergrössert. .4a, b, c. Cancellaria excellens BEYRICH juv. von Lattorf . 4a in natürlicher Grösse. 4b, e vergrössert. .5a,b,c,.d; 6a,b. Cancellaria labratula v. KOENEN von Lattorf 5a; 6a in natürlicher Grösse. 5b, ec, d; 6b vergrössert. ie. 7a,b; 8a,b,c; 9a,b,c; 10a,b,e,d; 11a,b,c. Cancellaria rugosa V. KOENEN . ler 1 ee Re 7; 8; 9; 11 von Lattorf. 10 (var.) von Calbe a. S. 7a; 8a; 9a; 10a; 11a in natürlicher Grösse. 7b5;8br.e;9lb..6;.10lbrre, 0; likbFenversrossent .143 . 147 . 120 len DaE, Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Lichtdruck vw. A.Frisch ‚Berlin. O.Peters gez. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel XII la,b,c; 2a,b; 3a,b; 4a, b,c. Cancellaria nitens BEYRICH 5a,b,c. Cancellaria nitens BEYRICH var. elatior v. KOENEN 1—3 von Lattorf. 4; 5 von Westeregeln. la; 2a; 3a; 4a; 5a in natürlicher Grösse. lb,c; 2b; 3b; Ab, c; Sb, e vergrössert. .6a,b,c; 7a, b. Cancellaria ovata v. KOENEN von Lattorf 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b,c; 7b vergrössert. .8a, b, c. Cancellaria subeylindrica v. KOENEN von Unseburg 8a in natürlicher Grösse. Sb, ce vergrössert. .9a,b,c; 10a,b,c. Cancellaria hordeola v. KOENEN von Lattorf 9a; 10a in natürlicher Grösse. 9b, c; 10b, ce vergrössert. .11a, b, ce; 12a, b, c. Cancellaria nitida v. KoEnEN von Lattorf lla; 12a in natürlicher Grösse. 11b, ec; 12b, e vergrössert. .13a, b, c. Cancellaria nassoides v. KOENEN von Lattorf . 13a in natürlicher Grösse. 13b, ce vergrössert. 14a, b, c. Cancellaria subangulosa WooD von Westeregeln . 14a in natürlicher Grösse. 14b, ce vergrössert. 15a,b. Cancellaria subangulosa W 00D var. rotundata v. KOENEN von Helmstädt . 15a in natürlicher Grösse. 15b vergrössert. .132 . 135 . 104 . 138 99 . 100 .149 LO . 105 Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. OÖ. Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch ‚Berlın Tafel XII. .la,b,c; 2a, b,c. Pisanella semigranosa Nyst sp. von Lattorf S. 151 la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b, ce vergrössert. .3a, b,c. Fisanella semiplicata Nyst sp. von Lattorf . . . 8.154 3a in natürlicher Grösse. 3b, ce vergrössert. .4a,b,c; da,b,c; 6a, b. Latirus elatus v. KoEnEN von Lattorf $. 166 4a; 5a; 6a in natürlicher Grösse. 4b, c; 5b, c; 6b vergrössert. . 7a, b. Pisanella pyrulaeformis Nyst sp. von Lattorf . . . 8.156 .8a,b; 9a, b. Pisanella Bettina SEMPER sp. von Lattorf. . 8.158 Taf. XL. eolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. [0] (=) bhandl. d. 73 {eb} ae} Der o© en & Fa = oO >) je rS = = SZ I 5 r € 57 HE; e ö « F ie r " » #r x P R 27 En, \ Pal j4 Fe - 2 2 « [1 £ 7 d 2 sul do “ B,08 “ . # rd € N Tafel XIV. Fig. la, b; 2a, b, c; 3a, b. Murex detritus v. KoEnEn von Lattorf S.49 la, b; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 2b, c; 3b vergrössert. Das Original zu Fig. 1 befindet sich im Kgl. Museum zu Berlin. Fig. 4. Fusus multicostatus GIEBEL sp. von Lattorf. . . . . 8.221 Das Original befindet sich im Museum zu Halle a. 8. Fig. 5; 6. Fusus multispiratus v. KOENEN von Lattorf . . . . 8.174 Fig. 7a,b; 8a,b,c. Fusus erectus v. KoENnENn von Lattorf . . 8.176 7a; 8a in natürlicher Grösse. 7b; 8b, ce vergrössert. ac 20V. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. n® ‚Berli ısch, Er Tichtdruck v. A. O.Peters gez. ne . ® » . = Br { ; » ne, f : = 3 S ’ A \ ß ) nr F ! vs ki Pr Du IF N iz D ö ie ur m € r Tafel XV. ie. 1a, b; 2a, b. Ausus elongatus Nyst von Lattorf . . . . 8.185 la,b; 2a in natürlicher Grösse. 2b vergrössert. ie. 3a, b; Aa, b; 5a, b. Fusus septenarius BeyvrcaH . . . . 8.179 3a; 4a; 5a in natürlicher Grösse. 3b; 4b; 5b vergrössert. ig.6a,b,c; 7a,b; 8Sa,b,c. Fusus scabrellus v. KOENEN von Tattorf. 6. var. grocihor v. Kommen . . 2.02 es 6a; 7a; 8a in natürlicher Grösse. 6b,r0; Xb;7Sib,e vergrössert. EV, eolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. 8 Abhandl.d. Lichtdruck v: A. Frısch ‚Berlin. O.Peters gez. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. ‘9a in natürlicher Grösse. 9b vergrössert. Fig. Tafel XVI. la, b, c; 2a,b. Fusus erassistria v. KoOEnENn von Lattorff . 8.178 la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b vergrössert. 3a, b; 4a,b. Fusus Edwardsi v. KOENEN (ein wenig ver- ' drückt) von Helmstädt 2. 222 u.. u 2. msn 3a; 4a in natürlicher Grösse. 3b; 4b vergrössert. 5a, b,c; 6a, b. Fusus pergracilis v. KOENEN von Lattorf . 8.190 5a; 6a in natürlicher Grösse. 5b, c; 6b vergrössert. 7a,b, ce; 8a,b. Fusus crassisculptus BEYRICH von Lattorf . 8.192 7a; 8a in natürlicher Grösse. 7b, c; 8b vergrössert. 9a,b. Ficula tenuis v. KoENEN von Lattorf . . . . . .. 8.164 10a, b,c; 11la,b,c. Fusus Hojfmanni Paıwwri. . . . . 8200 10 von Unseburg. 11 von Lattorf. 10a; 11a in natürlicher Grösse. 10b, ec; 11b, c vergrössert. Mate Dame ideuck v. A.Frısch,Berlm. Tach \'bhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. O0. Peters gez. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel XVII. la,b,e; 2a, b,c. Fusus labratulus v. KOEnEn von Lattorf S.213 la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b, c vergrössert. 3a,b, ec. Fusus praetenuis v. KOENEN von Lattorf. 3a in natürlicher Grösse. 3b, ce vergrössert. 4a,b,c. Fusus subterebralis v. KoENEN von Lattorf . 4a in natürlicher Grösse. 4b, c vergrössert. 5. Fusus errans SOWERBY (etwas verdrückt) von Helmstädt 6a,b; 7a,b. Fusus restans v. KOENEN 6 von Lattorf (etwas verdrückt) von Helmstädt. 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b; 7b vergrössert. 8a, b. Fusus multipunctatus v. KOENEN von Lattorf 8a in natürlicher Grösse. 8b vergrössert. 9a, b. Cancellaria simulata v. KOENEN von Westeregeln . 9a in natürlicher Grösse. 9b vergrössert. 10a, b. Cancellaria excellens BEYRICH von Wolmirsleben . Das Original befindet sich im Kgl. Museum zu Berlin. 8.218 S. 220 8.233 8.223 S. 235 S. 107 S. 143 bhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. ). Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch Berlin Fe; I te Ye Fig. Fig. Fig. Tafel XVIII. ig. la, b, c; 2a, b. Fusus scalariformis Nyst von Lattorf 1 var. varicosa V. KOENEN. la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b vergrössert. .3a, b,c; 4a,b. Fusus brevicauda PHıLıpPI 5a,b var. 3a; 4a; 5a in natürlicher Grösse. 3b, c; 4b; 5b vergrössert. 3 und 4 von Westeregeln. 5 (etwas verdrückt) von Helmstädt. 6a,b. Husus Lattorfensis v. KOENEN von Lattorf . 6a in natürlicher Grösse. 6b vergrössert. 7; 8a,b,c. Fusus ringens BEYRICH von Lattorf 7; Sa in natürlicher Grösse. 8b, e vergrössert. Ya, b. Fusus laeviusculus SOWERBY von Brook . 9a in natürlicher Grösse. 9b vergrössert. S. 208 S. 212 S. [88 S. 215 S. 198 \ Taf. XV. Abhandl.d.seolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. Lichtdruck v. A. Frısch ,Berlın O.Peters gez. ” u de Br ex Tafel XIX. Fig. la, b,e. Latirus funiculosus LAMARCK sp. von Lattorf . . 8.169 Fig. 2a, b, ec. ZLatirus funiculosus LAMARCK sp. von Lattorf var. ongusticostala v. KOENEN. . . . . „02 sie la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b, e vergrössert. Fig. 3a, b; 4; 5a, b. Fusus Sandbergeri BEyrıcH von Lattorf . S.229 3a; 4; da in natürlicher Grösse. 3b; 5b vergrössert. Fig. 6. Fusus Sandbergeri BEYRICH var. crassistria V. KOENEN (ein wenig verdrückt) von Helmstädt . . . . . ...%8.232 Fig. 7a, b,c. Fusus Auerbachi v. KoEnEn von Lattorf . . . . 8.227 7a in natürlicher Grösse. 7b, e vergrössert. eolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. u) S Abhandl.d. Tichtdruck v. A. Frisch, Berlin O.Peters gez. Tafel XX. Fig. 1a, b, c; 2a, b, ce; 3a, b. Fusus hecticus v. KOENEN 1 von Unseburg. 2 von Lattorf. 3 von Westeregeln. la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b, c; 3b vergrössert. Fig. 4a, b, ec; 5a, b. Fusus nudus BEyrRIcH von Helmstädt 4a; 5a in natürlicher Grösse. 4b, c; 5b vergrössert. Fig. 6a, b, c; 7a, b. Fusus flexicosta v. KOENEN (etwas verdrückt) von Helmstädt 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b, c; 7b vergrössert. Fig.8. Leiostoma ovatum BEYRICH von Westeregeln Fig. 9a, b, c; 10a, b. Fusus recticosta v. KOENEN von Lattorf . 9a; 10a in natürlicher Grösse. 9b, c; lOb vergrössert. Fig. 11. Fusus egregius Bryrıcn von Wolmirsleben . Fig. 12a, b,c. Fusus unisulcatus v. KOENENn von Lattorf . 12a in natürlicher Grösse. 12b, ce vergrössert. 8.194 S. 202 3.217 S. 236 S. 205 S.206 S. 204 Lichtdruck v. A.Frisch,Berlın — ru > ro a + Ss + .ın Ss {ns} 2 E - ‘on : E ö © & je 7S) “OD [77 = m = + 3 (eb) = [3 ja >> @) ‘ ‘ “a Fig. Tafel XXI. la, b; 2a, b; 3a, b. Buccinum bullatum PuıLıppi . la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 1b; 2b; 3b vergrössert. 1 und 2 von Wolmirsleben. 3 von Unseburg. ig.4a,b; 5a, b,c; 62,b; 7a,b; 8a,b; 9a,b. Buccinum bul- latum PHiILIprI var. aspera v. KOENEN von Lattorf . 4a; 5a; 6a; 7a; 8a; 9a in natürlicher Grösse. 4b, c; 5b; 6b; 7b; 8b; Ib vergrössert. .10a,b, c; 1la,b. Buccinum suturosum NysT von Lattorf . 10a; 11a in natürlicher Grösse. 10b, ec; 11b vergrössert. .12. Fusus regularis SOWERBY (etwas verdrückt) von Helmstädt .13a, b, c, d. Cassidaria tenuis v. KOENEN von Lattorf 13a, b, e in natürlicher Grösse. 13d, das Embryonalende vergrössert. ig. 14a, b. Cassidaria nodosa SOLANDER von Lattorf . S. 237 S. 240 S. 242 S. 225 S. 260 S. 257 Taf xXxT. a j‘ ee eh bhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. IR ner Nein Tafel XXI. Fig. la, b; 2a, b; 3. -Cassis ambigua SOLANDER von Lattorf Fig. 4a, b; 5a, b. Cassis Germari PniLippı von Lattorf Fis.6. Cassis @ermari PniıLiepı var. lima v. KOENEN (etwas ko) verdrückt) von Helmstädt . Fig. 7a, b; 8a, b. Cassis Quenstedti BEYRICH von Lattorf . 8c das Embryonalende vergrössert. Fig. 9a, b; 10a, b. Cassidaria echinata v. KoENEN . 9 von Unseburg. 10 von Lattorf. 10b das Embryonalende vergrössert. Fig. 11a, b; 12a, b,c. Terebra plicosa v. KOENEn von Westeregeln lla; 12 in natürlicher Grösse. 11b; 12 vergrössert. S. 247 8. 250 S. 251 S. 252 S. 255 S. 274 - Lichtdruck v. A. Frisch, Berlın Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. O.Peters gez. ie N en Fig. Fig. Tafel XXIII. .la, b,c; 2a, b, c. Ancillaria intermedia v. KOENEN 1 von Unseburg. 2 von Lattorf. la; 2a in natürlicher Grösse. 1b,c; 2b, c vergrössert. .3a, b, c. Ancillaria obovata v. KOENENn von Lattorf . 3a in natürlicher Grösse. 3b, e vergrössert. .4a, b, ec. Ancillaria unguiculata BEYRıcH von Westeregeln 4a in natürlicher Grösse. 4b und ce vergrössert. Das Original befindet sich im Kgl. Museum zu Berlin. .da,.b; 6a,b, ec; 7a, b,.c, d. Ancillaria canalıs v. KOENEN von Lattorf. 5a; 6a; 7a in natürlicher Grösse. Sb; 6b, c; 7b, c, d vergrössert. .82,b; 9a, b,c. Ancillaria Karsteni BEYRICH von Unseburg 8a; 9a in natürlicher Grösse. 8b; 9b, ce vergrössert. .10a, b, c; 11; 12. Ancillaria digitalis v. KOENEN . 10 von Lattorf. 11 und 12 von Westeregeln. 10a; 11 und 12 in natürlicher Grösse. 10b und c vergrössert. .13a, b, ec; 14a, b, c. Pseudoliva nodulosa BEYRICH sp. von Unseburg . 15a; 14a in natürlicher Grösse. 13b, c; 14b, e vergrössert. 15a, b. Pseudoliva rudis v. KoEnENn (etwas verdrückt) von Helmstädt . 16a, b. Oliva cf. mitreola LAMARcK von Westeregeln 16a in natürlicher Grösse. 16b vergrössert. S. 272 S. 273 S. 270 S. 268 S. 266 S. 264 5.244 S. 246 S. 262 Landesanstalt. Bd.X. Heft 1. g Abhandl.d.geolo Lichtdruck v. A.Frısch Berlin S ge2. 7 + O.Pete Publicationen der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt. Die mit } bezeichneten Karten u. Schriften sind in Commission bei Paul Parey hier; alle übrigen in Commission bei der Simon Schropp’schen Hoflandkartenhand- lung (J. H. Neumann) hier erschienen. l. Geologische Specialkarte von Preussen u. den Thüringischen Staaten. Im Maalsstabe von 1: 25000. » Doppelblatt der mit obigem 7 bez. Lieferungen 3 » für das einzelne Blatt nebst 1 Heft Erläuterungen ... 2 Mark. (Preis » ) > » » übrigen Lieferungen ...... 4 » Lieferung 1. Blatt Zorge, Benneckenstein, a Ellrich, Nord- hausen*), Stolberg . . 12 — » 2. » Buttstedt, Eckartsberga, Rosla, Alan Magdala, Tena*) 12 — » 3. » Worbis, Bleicherode, ler Ndr.-Orschla, Gr.-Keula, Immenrode . . 12 — » 4. » Sömmerda, Cölleda, Soearen, Neamarl, Erfurt, Weimar . . SR NEE Ra > 3. » Gröbzig, Zörbig, Pekersbene eh N — » 6. » Ittersdorf, *Bouss, * Saarbrücken, "Dudweilsn Dauer bach, Diantnersrmeilen, Hanweiler (darunter 3 * sn blätter) en 20 — » 1 » _ Gr.-Hemmersdorf, een, Sfeusweiler rederhe thal, “Neunkirchen (darunter 4 * Doppelblätter) . . 18 — » 8. » Waldkappel, ne: Sontra; Netra, Hönebach, Gerstungen ne 12 — » 9: » Heringen, Kelbra nebst Blatt it 2 Peoiden Sixeh des Kyffhäusergebirge sowie einem geogn. Kärtchen im Anhange, Sangerkausen, Sondershausen, Franken- hausen, Artern, Greussen, Kindelbrück, Schillingstedt 20 — > 10) » Wincheringen, Saarburg, Beuren, u Perl, Merzio, aa 0 12 — ler. » 7 Linum, Cremmen, Nauen Mennite Markanı Pahrbrech 12 — 2, » Naumburg, Stössen, ae Osterfeld, Bürgel, Eisenberg . . el > 13: » Langenberg, Grossenstäin, as, Ronneburg). on: al » + Oranienburg, Hennigsdorf, Spandow . . 6— > ..19, » Langenschwalbach, Platte, Königstein, Eltville, "Wies- baden, Hochheim . . 12 — » 16. » Harzgerode, Pansfelde, Leimbach, Schwenda, Wippra, : Mansteld 0... 125 IT. » Roda, Gangloft, Nenstadt, Triptis, Boni, Teulentoda 12 — » 18. » Gerbstedt, Cönnern, Eisleben, Wettin . . . I » 1% » Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziesohode, ur furt, Schafstädt, Wiehe, Bibra, Freiburg N 15 — el) » 7 Teltow, Tempelhof, *Gr.-Beeren, *Lichtenrade, Trebbin, Zossen (darunter 2* mit Bohrkarte und Bohr- aka) - B . 16— » 2° » Rödelheim, ae 2. EL, Schranheim, Sachsen. hansene2 2. 8— 20022: » r Ketzin, Fahrland Werder, Bald, Beohie Wildenbruch 12 — 2233 » Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf (die beid.letzteren m.je 1 Profiltaf. u.1geogn.Kärteh.) 10 — *) (Bereits in 2. Auflage). Mark Lieferung 24. Blatt Tennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andislebeen . . 8— » 25. > Mühlhausen, Körner, Ebeleben . . 6— » 26. >» + Cöpenick, Rüdersdorf, Königs- Wusterhausen, Alt- Hart- mannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorff . . . 12— » 27. » Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Gerane ...8— » 25. » Osthausen, Kranichfeld, Blankenhain, Cahla, Rudol- stadt, Orlamünde 5 12 — » 29 een Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Bernau, Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt - Lands- berg, sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister . 27 — » 30. » Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustadt an der Heide, Sonneberg 208 12 — » 31. » Limburg, *Eisenbach Gebet iliagerstättenkader meldkene Kettenbach {nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein 12 — » 32. >» + Calbe a.M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). . . 15 — » 33. >» Schillingen, Hermeskeil, Losheim, Wadern, Wahlen, Lebach. (In Vorbereitung). » 34. » 7 Lindow, Gr.-Mutz, Klein-Mutz, Wustrau, Beetz, Nassenheide. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). . 18 — » 35. >» r Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bamme, Garlitz, Tremmen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . N no: > » 36.. >». Herstel, Friedewald, _Vachn, Eiterfeld, Geisa, Lengsfeld . re N 2, = » Sat Altenbreitungen,, Wasungen, Oberkatz (nebst 1 Profil- tafel), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel) 10 — » 35. >» 7 Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). . . 18 — » 39. » Gotha, Neudietendorf, ÖOhrdruf, Arnstadt (hierzu eine Illustration) . er — » 40. » Saalfeld, Ziegenrück, Probstzella, Liebengrün Be = I. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. I, Heft1. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Mono- graphie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., 1 geogn. Karte und Profilen; von Dr. H. Eck . . . 3 — » 2. Ueber den Unteren Keuper des östlichen Thüringens, nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof. Dr. E. E. Schmid .. 2,50 » 3. Geogn. Darstellung des Steinkohlengebirges und Roth- liegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst 1 gr. geogn. Karte, 1 geogn. Uebersichtsblättehen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr. H. Laspeyres 12 — » 4. Geogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf. Profile, 1 Titelbilde und 1 Holzschn.; von Dr LE Meyn' oh ein. © Bd. II, Heft1. Beiträge zur Mossibk Flora. “ Steinkohlen-Calamarien, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructificationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. Dr.Ch. R..Weißseyr. 1. 20 — » 2. + Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. Grundlage agro- nomisch bearbeitet, nebst 1 geogn. TBEROUOEILCLET Karte; von Prof. Dr. A.Orth . . . 3— » 3. T Die Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. z. geogn.- agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Bed nebst 10 Holzschn. und 1 Kärtchen; von Prof. G. Berendt . FE — » 4. Die Fanın der ältesten Devon-Ablagerungen des Harzes, nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Kayser. . . 24 — (Fortsetzung auf dem Umschlage!) Bd. III, Heft 1. Bd. IV, Heft 1. Bd. V, Heft 1. a Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora des Roth- liegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss . r Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer und Dr. F. Wahnschaffe . ® £ Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig- Holstein als Erläut. zu der dazu gehörigen @eolog. Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein; von Dr. L, Meyn. Mit An- merkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebens- abriss des Verf.; von Prof. Dr. G. Berendt Geogn. Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Stein- kohlenbeckens, nebst 1 te 4 Taf. Profile etc.; von Bergrath A. Schütze . Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, I. Be phostoma (Latistellata), nebst 7 rn von Prof. Dr. Clemens Schlüter . . . BRRE Monographie der Homalonotus- Arten. des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von $ Taf.; von Dr. Carl Koch. Nebst einem Bildniss von C. Koch und einem Lebens- abriss desselben von Dr. H.v.Dechen . . ... Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora der Provinz Saclısen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas wit 31 Lichtdrucktafeln; von Dr. P. Friedrich Abbildungen der Bivalven der Casseler Tertiärbildungen von Dr. 0. Speyer nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A. v. Koenen Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geogn. Karte; von Dr. Herm. Roemer Beiträge zur fossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch, E. Weiss » 3. + Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kennt- Bd. VI, Heft 1. Bd. VII, Heft 1. niss des märkischen Bodens von Dr. E. Laufer. Mit 1 Titelbilde, 1 2 Holzschnitten und einer Bodenkatte . .„ . ENTE . Uebersicht über den Schichtenanfban Ostthüringens, ' nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ost- thüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer Spiriferenkand. 'steins und seiner Fauna, nebst 1 Atlas mit 6 Be . Tafeln, von Dr. L.Beushausen . 2 Die Trias am Nordrande der Eifel zwischen mr Zülpich und dem Roerthale. Von Max Blancken- horn. Mit 1 EU lei 1 Profil- und 1 Petrefakten-Tafel . . RA Die Fauna des sarsiändischen Tertiärs, Von Dr. ‚Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata. Mark Lieferung II: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: | Echinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Text- tafeln, Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln . .... Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Pelecypoda. Lieferung V: Bryozoa. Schluss: een Theil. Hierzu ein Atlas mit 19: Dafehr 7. P Die Quartärbildungen dir en von Uerdaihiee, | mit besonderer Berücksichtigung der Börde. Von Dr. Felix Wahnschaffe. Mit einer Karte in Bunt- x druck und 8 RE pie um Best 2. u 20 — Bd. VII, Heft2. Die bisherigen 4 Aufschlüsse Bi BERURR UNSEREN) Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit den Ti ‚ ergebnissen dieser. Gegend von Prof. Dr. G. Be ‚Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Text . . . » 3, Untersuchungen übor den inneren Bau ‚Carbon-Pflanzen. Von Dr. Johannes Reli: Tafel I-VI. — Beiträge zur fossilen Flora, NR Sigillarien der preussischen Steinkohlengebiete Gruppe, der Fayularien, übersichtlich zusammenge . von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. - Hierzu BR - (d—9). — Aus der Anatomie lebender und von Cycas revoluta. Vergleichsm terial phytopalaeontologische Studium der Pfl Izen -. älterer Formationen. Von Dr. u. Potoni6 : Tafel XVI-XXI (1-6) . » 4. Beiträge zur Kenntniss der Gattung "Lepidotus. Prof. Dr. W. Branco in Königsberg i./Pr. ein Atlas mit Tafel: I—VIN z ANNE Bd. VIII, Heft1. + (Siehe unten No. 8.) » 2. Ueber die geognostischen Verhältnisse der ‚von Dörnten nördlich Goslar, mit besonderer räcksichtigung der Fauna des oberen ie Dr. August Deı ekmann in. Marbu g. H 3 "Atlas mit Tafel I-X x » a Gulgi der Umgegend ‚von Hai ger (Nassau). Nebst einem palaeontologisc en Re Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 1 ‚geog stii 0... and.2 Petrefaeten-Tafelln . . n Bd. X, Heft 1. Das Norddeutsche Unter- Oligoein a seine Mi u | Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen ‚ Lieferung I: ‚Strombidae — ee. - Nebst Vorwort und 23 Tafeln ee, rl In. Aahrbuch der Königl. Preuss.. geölog. | A und Bergakademie. | Jahrbuch A Königl, Prenss. geolog. Landesanstal das Jahr 1880. Mit geogn. Karten rofile Dasselbe ah die Jahre 1881 — 1887. Mi u 5 > sammengestellt Aus der Flora er Steinkohlenfo ilı Steinkohlen zen m. kurzer Beschreibung); vo Prof. . Dr. Ludewig n. Lebensabriss und Schriften c von Prof. Dr.G.Berendt. Mit einem Lichtdruckbildn . Geologische Karte der Umgegend von Thal und W. Dam e8 Maafsstab 1: 25.000 aufgenomme fer Benutzung de der Stadt Berlin durch G. Bere + Geognastisch-agronomische Fa der Umgegend von Berlin 7 Geologische Uebersichtska, stab I: 100000, in 2 Blätt Preuss. Geolog. 'Landesanstal vorstehend genannten Abhe der Umgegend von Berli Mitwirkung von F. RloaEuie in" Göttingen. - NASE ui | | Lieferung II: Conidae — Volutidae — Oypraeidae nebst 16 Tafeln, März 1890, | Herausgegeben = von der | Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. Ann NTANNINIIV BERLIN. In Commission bei der Simon Schropp’ a Hof- Lamdkartenhandlung, (J. H. Neumann.) 12,837 an en “ Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Band X, Heft 2. Das Norddeutsche Unter-Vligoeän | und seine RD ER Mollusken- Fauna I 3 di s | A ns A. vn Keen * 1890. ER | Abhandlungen geologischen Specialkarte Preussen und 5 den Thüringischen Staaten. VI UV 90V 9999, 9,9,%9,9,9,9,9,.9.9,.9,9.9,.9,.5. 5,9. 55 BERLIN. In Commission bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann. ) 1390. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken-Fauna von A. von Koenen in Göttingen. Lieferung II: Conidae — Volutidae —- Cypraeidae nebst 16 Tafeln. März 1890. Herausgegehen von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. BERLIN. In Commission bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1890. ak: TUR E j Kasir YReT N er .. 1v \ a [3 “a Mi : Pr nr fü u m le & q D E r ik b H . w un ar j th HÄRERUGIHEREEN r 4. Conidae. Während von früheren Autoren sowohl, als auch in neuester Zeit von FISCHER in seinem »Manuel de Oonchyliologie« die Conidae nicht von den Pleurotomidae getrennt wurden, haben Andere, wie BELLARDI (Molluschi dei Terreni Terziari del Pie- monte etc. II) die Pleurotomidae als eine besondere Familie ab- getrennt. Wie ich aber in meiner Arbeit »über Conorbis und Crypto- conus etc.« (Palaeontographica XVI, 4) dargethan habe, ist die Gattung Conus, beziehungsweise die Familie der Conidae in jenem engeren Sinne mit dieser Familie der Pleurotomidae durch eine Reihe von Zwischenformen verbunden, welche in der Gestalt sowohl manchen Conus, besonders der Untergattung oder Gattung Conorbis, als auch manchen Pleurotoma, besonders den Gattungen Surcula und Clavatula sehr nahe stehen. Diese Zwischenformen waren von DESHAYES (Animaux sans Vert. des env. de Paris III) zusammen mit echten Conorbis- und echten Surcula-Arten in seine Abtheilung der coniformen Pleurotomen gestellt worden und wurden von mir als Gattung Cryptoconus unterschieden. Während bei Conus von der Schale zwischen den inneren Windungen die beiden obersten Lagen ganz und von der untersten der grösste Theil resorbirt wird, geschieht dies bei den Pleuro- tomiden nur mit einem Theile der obersten Schal-Lage und bei Öryptoconus mit der ganzen obersten und einem Theile der mittleren Schal-Lage; durch bezeichnende, spiral verlaufende Furchen inner- halb der Mündung ist der Beginn dieser Resorption bei Conus und Cryptoconus schon von aussen zu erkennen, während. bei Abh. X, 2. 19 282 4. Conidae. den Pleurotomiden, ebenso wie bei anderen Gastropoden, eine tesorption überhaupt nur ausserhalb der Mundöffnung zu erfolgen pflegt und durch eine an der Grenze der Innenlippe verlaufende Furche leicht erkannt werden kann. BErLLArDI hat nun in der oben erwähnten Arbeit, freilich mit allem Vorbehalt, dafür etwa eine besondere Unterfamilie aufzu- stellen, CUryptoconus zu der Familie der Pleurotomidae gezogen und zwar zwischen die Gattungen Genota und Surcula gestellt, und ZırteL (Handb. der Palaeontologie II, S. 286) ist ihm hierin ge- folgt, während FISCHER (Manuel de Conch., S. 589) Ci'yptoconus als Untergattung zu der Gattung Genotia gestellt hat und zwar zwischen die Untergattungen Pseudotoma und Dolichotoma. Nach dem, was ich oben hervorgehoben habe, kann ich diese Einreihungen nicht als richtig anerkennen und stelle Cryptoconus unmittelbar hinter die Gattung Conorbis, welche ja auch von ZITTEL und FISCHER als besondere Gattung von Conus abgetrennt worden ist. | Bezüglich der Gattungen etc. der Pleurotomidae werde ich im Wesentlichen BELLARDI folgen, doch mit einigen Abweichungen, wie sie ja namentlich mit dadurch bedingt sind, dass mir ganz anderes Material vorliegt. Folgende Gattungen sind im Unter- Oligocän vertreten: Surcula, Pleurotoma, Dolichotoma, Drillia, Olavatula, Borsonia, Pseudotoma, Raphitoma, Mangelia, Homotoma, zusammen mit 95 Arten, während Conus, Conorbis und C'rypto- conus 10 Arten geliefert haben. Gattung: Conus Line. Von den Conus-Arten des norddeutschen Unter-Oligocäns gehören die beiden ersten, ©. Beyrichi und ©. plicatilis, einer Gruppe an, welche sowohl in den älteren Tertiärschichten (C. concinnus Sow.) als auch in den jüngeren (C. antediluvianus BRUG.) sehr verbreitet ist. Dasselbe gilt aber auch von dem ©. Ewaldi, welcher ja zuerst zu dem jüngeren C. Allioni MıcH. und später von mir zu dem älteren C. deperditus gezogen wurde; es lassen sich jedoch diese unteroligocänen Arten, falls sie genügend erhalten sind, sehr wohl von den älteren, wie von den jüngeren Arten unterscheiden. 4. Conidae. 283 1. Conus Beyrichi v. KoEneEn. Taf. XXIV, Fig. 3. Conus Beyrichi pars v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 484, Taf. XV, Fig. 7b. » concinnus (non Sow.) Brykıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1853, V, 5329355 Bar. IV2 Elly Kıe9% Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg, Atzen- dorf, Unseburg, Westeregeln, Helmstädt; Vliermael, Hoesselt, Lethen. Von Löderburg, Westeregeln und Helmstädt habe ich je ein Stück, von Atzendorf 8, von Unseburg 16 und von Lattorf etwa 40; die grosse Mehrzahl dieser und der belgischen Exem- plare ist jedoch klein oder doch nur halbwüchsig, und nur einige von Lattorf sind als grosse zu bezeichnen. Zwei Stücke von Lattorf haben 15,5 resp. 13%” Durchmesser bei 36 resp. 83" Länge und 22 resp. 20”” Länge der Mündung. Die Zahl der Windungen beträgt ohne das Embryonalende 11 resp. 10. Bei diesen Exemplaren ist freilich, ebenso wie bei allen grösseren, die mir vorliegen, die Gewindespitze stark angewittert, so dass die Zahl der Windungen durch Vergleich mit kleinen Stücken bestimmt werden musste. Das hoch-kegelförmige Embryonalende besteht aus etwa 3 glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die erste Mittelwindung beginnt mit etwa 6 feinen, geraden, ziemlich gedrängten Längsrippchen und erhält oben einen hohen Nahtsaum, welcher unten durch eine tiefe Furche begrenzt wird, während die unteren drei Fünftel eine hohe Anschwellung bekommen, welche zuerst schräge, später ziem- lich gerade Knoten erhält, etwa 14 bis 16, später bis zu 20 pro Windung. Der Nahtsaum trägt zuerst etwa doppelt so viele schräge, hohe Falten, wird aber von der zweiten Mittelwindung an immer flacher, und die Falten werden immer zahlreicher und flacher und gehen in faltenartige und erhabene Anwachsstreifen über, sodass etwa von der vierten Mittelwindung an der Naht- saum die Furche nicht mehr deutlich nach oben begrenzt, und so- 19* 284 4. Conidae. mit die obersten zwei Fünftel der Windungen von einer tiefen Depression eingenommen werden, unter welcher die Anschwellung mit den Knoten als scharfe Kante hervortritt und das » Dach« der Schale begrenzt. Die Knoten verlieren sich auf der fünften bis achten Mittelwindung, und die Kante tritt dann immer schärfer hervor. 2 Unter der Kante ist die Schlusswindung im obersten Drittel flach, im zweiten Drittel sehr flach gewölbt und im untersten ein wenig eingesenkt; auf letzterem trägt sie etwa 10 rauhe Spiral- streifen, welche nach oben scharf begrenzt sind, nach unten all- mählich abfallen, und von denen die obersten nach oben schnell schwächer werden, die untersten, am Kanal befindlichen dagegen gedrängter stehen; oft sind diese Spiralen recht ungleich breit, und zuweilen sind einzelne von ihnen unregelmässig gekörnelt durch die sich hier faltenartig erhebenden Anwachsstreifen. Die Anwachsstreifen und die Aussenlippe sind bis unter die Mitte des Daches etwas rückwärts gerichtet, biegen sich zur Kante scharf vorwärts, auf dem folgenden Drittel allmählich mehr nach unten und verlaufen in flachem Bogen bis zum Kanal. Die Spindel ist durch die Resorption gleichsam abgeplattet ohne nahe der Mündung eine nennenswerthe Furche zu erhalten. Die obere Resorptionsfurche liegt bei grossen Stücken fast 2mm unter dem oberen Ende der Mündung. Ich habe schon früher l.c. erwähnt, wodurch sich unsere Art von Ü. concinnus Sow., C. antediluvianus BRUG und (. ante- diluvianus DESH. (später ©. Parisiensis von ihm benannt) unter- scheidet, muss aber jetzt die damals mit ©. Beyrichi vereinigten Stücke von Calbe a/S. und von der Brandhorst bei Bünde davon trennen. 2. Conus plicatilis v. KOENEN. NasXXTV, Kiel ab; 2542, 0h;n: Conus Beyrichi pars v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 485, Taf. XV, Fig. 7a. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brand- horst bei Bünde. 4. Conidae. 285 Von Lattorf habe ich ausser dem sehr grossen, Fig. 1 ab- gebildeten, 18 mittelgrosse und kleine, grossentheils abgeriebene Exemplare; von Calbea/S. 4 ziemlich grosse, aber meist beschädigte; von Bünde ein recht grosses mit defecter Schlusswindung. Das beste Stück von Calbe a/S. ist ca. 17”® dick und 42m lang, wovon 28”® auf die Mündung kommen; dasselbe besteht aus etwa 10 Windungen ohne das abgeriebene Embryonalende. Dieses ist hoch-kegelförmig und besteht aus mehr als 21/, glatten, gewölbten Windungen; sein Anfang ist an keinem Stück er- halten. Die erste Mittelwindung trägt auf ihrem ersten Sechstel 3 verhältnissmässig dicke, gerade Rippen, welche nicht ganz bis zur oberen Naht reichen, dann werden die Rıppen immer knotiger und lassen die etwas kleinere, obere Hälfte der Windungen frei, so dass sich hier eine flache Einsenkung ausbildet, welche zuerst mit ca. 45 Grad, später mit ca. 60 Grad gegen die Schal- Axe geneigt ist. Die Rippen gehen bald in etwas schräg stehende Knoten über, und ihre Zahl beträgt zuerst etwa 8 pro Windung, in einem Falle nur 6, und steigt dann bis auf 12 und selbst bis auf 20. Ueber die Rippen laufen 3 oder 4 sehr feine, eingeritzte Furchen fort, von welchen die unteren auch auf der Schluss- windung noch sichtbar sind und die Knoten gleichsam nach unten begrenzen. Diese sind dann oft quer verlängert und bilden einen gleichsam vielfach unterbrochenen Kiel, welcher sich deutlich über den ziemlich ebenen, wenn auch oben etwas gewölbten, unten etwas eingesenkten unteren Theil der Schlusswindung erhebt. Auf dem obersten Viertel derselben sind meist schräge, den An- wachsstreifen folgende Falten sichtbar, welche gewöhnlich zu zweien, seltener einzeln unter je einem Knoten schwach beginnen, stärker anschwellen und allmählich verschwinden. Auf der Schluss- windung der Stücke von Calbe a/S. sind die Knoten, sowie die Falten obsolet, ebenso‘ wie auf den 3 letzten Windungen des grossen, 76”” Jangen und 34”” dicken Stückes von Lattorf, welches etwa 13 Windungen excl. Embryonalende besitzt. Die Anwachsstreifen sind bis fast zur Mitte der Depression auf dem Dache deutlich rückwärts gerichtet, unter derselben aber weit stärker nach vorn und beschreiben unter der Kante einen, 286 4. Conidae, wenn auch oben etwas stärkeren, so doch leidlich gleichmässigen Bogen von etwa 50 0, Das unterste Drittel bis Viertel der Schluss- windung trägt etwa 12 breite, durch schmale Furchen getrennte Spiralen, welche nach oben immer schwächer und undeutlicher werden, nach unten dagegen schmaler und höher. Auf der Spindel ist eine recht tiefe, besonders nach aussen scharf begrenzte Resorptionsfurche sichtbar; die obere Resorptions- furche ist nach oben schärfer begrenzt und liegt bei mittelgrossen Stücken ca. 0,5"® unter dem oberen Ende der Mundöffnung. Von €. Beyrichi unterscheidet sich unsere Art durch kürzeres Gewinde, die dickeren Höcker, die Spiralen auf denselben, die Falten unter denselben, gleichmässiger gebogene Aussenlippe und Anwachsstreifen und die tiefe untere Resorptionsfurche recht erheblich. ©. Parisiensis Desu. (Anim. s. vert. III, S. 418, Coqu. foss., Taf. 98, Fig. 13, 14) aus dem Mittel-Eocän von Parnes, Mouchy ete. (= C. Lamarcki Epw.) steht dem C. plicatilis in mancher Beziehung näher, hat aber stets einen erhabenen, granulirten Naht- saum und ein noch niedrigeres Gewinde. 3. Conus insceulptus v. KoENENn. Taf. XXIV, Fig. 13a, b; 14a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 10 vorliegenden Exemplaren hat das grösste, Fig. 14 ab- gebildete, welches im Alter weit gedrungener wird, als in der Jugend, 8,8” Durchmesser bei 18"" Länge, wovon 13"= auf die Mündung kommen; es besteht aus ca. 6 Windungen ohne das abgeriebene Embryonalende, welches an einem anderen, kleinen Stück spitz-kegelförmig ist und aus mindestens 31/, flach ge- wölbten, glatten Windungen besteht; der Anfang desselben ist beschädigt, war aber eingewickelt. Ein kleineres, wesentlich schlankeres Stück hat 6,8"" Dicke bei 16”® Länge und 11®® Mündungs-Länge und ca. 5 Windungen ohne das abgeriebene Embryonalende. Von den Mittelwindungen ist die kleinere obere Hälfte etwas Be: 4. Conidae. 287 eingesenkt, die grössere untere nicht unerheblich gewölbt, da dicht über der Naht beziehentlich Nahtlinie die ganz abgerundete Kante liegt, welche den oberen Theil der Schlusswindung von dem unteren trennt. Durchschnittlich ist jedoch das Gewinde ziemlich eben, wenn auch in der Jugend spitzer, als im Alter. Auf den ersten Mittelwindungen erkennt man mit Hülfe der Loupe bei 2 Stücken einige obsolete Spiralen. Die ersten Mittel- windungen tragen auf der Wölbung ganz flache, rundliche Höcker, zuerst etwa 10, dann 12 und mehr pro Windung. Dieselben gehen aber bald in rundliche Anschwelluugen über, welche leicht ganz übersehen werden können und nur bei einem Stück auf der drittletzten Windung noch wohl erkennbar sind. Der untere Theil der Schlusswindung ist, abgesehen von ca. 8 nach unten feineren, rauhen Streifen unten am Kanal, glänzend glatt und auf seinen oberen zwei Dritteln gewöhnlich ganz flach gewölbt, auf seinem untersten Drittel ein wenig ein- gesenkt. Die Anwachsstreifen resp. die Aussenlippe laufen von der Naht schwach rückwärts gerichtet bis in die Depression und von dieser etwas stärker, mit 20— 30°, vorwärts gerichtet bis zur Nahtlinie und dann in ganz flachem Bogen bis zum Kanal. Von unten, vom Kanal aus, sieht man in der Spindel eine sehr tiefe, rinnenartige Resorptionsfurche. Die obere Resorptions- furche ist nach unten scharf begrenzt, etwa 1”"” unter dem oberen Ende der Mundöffnung. Unsere Art ist verwandt mit manchen eocänen Arten, wie ©. turbinopsis DESH. (Anim. s. vert. du bass. de Paris III, S. 425, Taf. 100, Fig. 10, 11) und auch mit dem mittel-oligocänen C. sym- metricus DESH., unterscheidet sich von beiden aber schon durch das Fehlen der Sculptur, von der letzteren auch durch die Gestalt des oberen Theiles der Schlusswindung. 4. Conus Fritschi v. KoEneEn. Taf. XXIV, Fig. 11a, b; 12a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unse- burg, Calbe a/S. 288 4. Conidae. Es liegen 12 Exemplare von Lattorf und 9 kleinere von Unse- burg vor, von Calbe nur ein kleines, von Atzendorf ein defectes kleines. Das grösste Stück von Lattorf ist 9,8”" dick und 23” lang, seine Mündung ist 15°® lang. Die Gewinde-Spitze ist ange- wittert, das Stück hat jedoch reichlich 6 Windungen gehabt ohne das Embryonalende, welches an kleineren Exemplaren von Unse- burg spitz-kegelförmig ist und aus 31/, glatten, schwach ge- wölbten Windungen besteht, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die ersten Mittelwindungen tragen, etwa 2—3 mal so weit von der unteren, als von der oberen Naht ent- fernt, eine ziemlich schmale, tiefe Furche und nahe darunter, auf ihrem von hier an mehr oder minder stark gewölbten unteren Theile, eine feine, eingeritzte Linie; unter dieser sind öfters auf den beiden ersten Mittelwindungen noch 2 sehr feine, vertiefte Linien zu erkennen. Die Furche wird nun auf der dritten und vierten Mittel- windung immer breiter und tiefer, etwa ebenso breit, wie der Zwischenraum, der sie von der Naht trennt und der dann als hoher, wulstiger Nahtsaum erscheint; zugleich wird auch die ein- geritzte Linie unter der Furche tiefer, so dass diese von einem schmalen, erhabenen Streifen begleitet wird; mitunter sind auch 2 solche vorhanden. Unter diesen erhebt sich die Wölbung immer mehr, so dass sie schliesslich eine, wenn auch abgerundete, Kante bildet, unter welcher die Schlusswindung öfters noch bis zur Nahtlinie schwach gewölbt ist; unter dieser ist sie in der Mitte gewöhnlich nochmals aufgewölbt, darüber und besonders darunter, nach dem Kanal zu, dagegen etwas eingesenkt; mehr oder minder deutlich ist dieser untere Theil der Schlusswindung durch schwach vertiefte, ganz schmale Furchen in flache, ca. 0,5 ®” breite Streifen getheilt, und im untersten Drittel werden diese Streifen wesentlich höher und nach unten immer schmaler und bekommen breitere, an Breite ihnen selbst etwa gleiche Zwischen- räume; mitunter werden sie auch durch Furchen gespalten. Die Aussenlippe und die Anwachsstreifen laufen von der Naht mit etwa 70° rückwärts gerichtet bis in die Furche und biegen 4. Conidae. 989 sich an deren unterem Rande mit ca. 450 vor, doch unter dem stumpfen Kiel allmählich immer mehr nach unten und beschreiben bis zum Kanal einen Bogen von etwa 60°, welcher allerdings in seiner oberen Hälfte wesentlich stärker gekrümmt ist, als in der unteren. In der breiten Furche auf der oberen Seite der Win- dungen und auch in den feinen, vertieften Linien der unteren Seite erheben sich die Anwachsstreifen oft etwas mehr, als auf dem - Rest der Schale. Gerade im der Mündung sieht man von unten eine starke Resorptionsfurche an der Spindel, so dass diese stark verdünnt und gleichsam abgeplattet wird. 5. Conus Ewaldi v. KoEnen. tan DONE ner ae, log oa Ile, I, @& Conus deperditus Bruc., (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, 3. 485). » Allioni Beyrıcu pars (non Mıca.), Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1853, VG 8. 298, Aleız IN DU, las 6% » Beyrichi pars (nec v. Kornen) Desmayes, Anim. s. vert. du bass. de Paris III, S. 422. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt. Es liegen mir 5 ziemlich vollständige Stücke von Westeregeln und 12 meist kleinere, verdrückte und defecte von Helmstädt vor. Das Gewinde ist fast bei allen abgerieben und nur bei 2 kleinen Exemplaren von Helmstädt noch einigermaassen erkennbar. Das grösste abgebildete Stück von Westeregeln ist 19" dick und 33"" lang und mag etwa 9 Windungen ohne das Embryonal- ende gehabt haben. Dieses ragt bei einem Stück von Helmstädt hoch hervor und scheint aus 2 — 21/5 glatten, gewölbten Windungen bestanden zu haben, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die ersten 4 oder 5 Mittelwindungen haben wohl bei allen Stücken kegelförmig hervorgeragt; dann aber flacht sich das Gewinde mehr oder minder schnell ab, und nur die Schluss- windung des abgebildeten Stückes senkt sich wieder etwas mehr. Der obere Theil der Windungen, das » Dach«, ist von dem unteren Theile durch eine recht scharfe Kante getrennt, welche 290 4. Conidae. dem oberen Theile des Gewindes ein scharf treppenförmiges Aus- sehen verleiht, auf den späteren Mittelwindungen jedoch sich ganz an die Naht anlegt und erst auf der Schlusswindung wieder sicht- bar wird. Auf dem nicht unerheblich eingesenkten Dache ver- laufen in der Jugend meist 2, im Alter meist 3 oder auch 4 flache, mehr oder minder deutliche Spiralstreifen. Die Kante des Daches ist in der Jugend mit niedrigen, stumpfen Knoten besetzt, etwa 20—22 pro Windung, doch gehen diese Knoten schon auf der vierten oder fünften Mittelwindung in eine unregelmässige Fälte- lung über, hervorgebracht durch mässig gekrümmte, faltenartige Anwachsstreifen, welche über das Dach fortlaufen und auch den Nahtsaum fälteln und die Spiralen des Daches schwach körneln. Diese Anwachsfalten, die Spiralen und die Knoten auf der Kante des Daches, sowie auch der Nahtsaum sind bei den Stücken von Helmstädt deutlicher entwickelt, als bei denen von Westeregeln. Der untere Theil der Schlusswindung ist durchschnittlich eben, doch in seiner oberen Hälfte immerhin merklich, wenn auch sehr flach gewölbt, in seiner unteren Hälfte ebenso eingesenkt; nur in seinem untersten Viertel trägt er Spiralen, zu unterst etwa 5 oder 6 rauhere, höhere, darüber in der Jugend etwa 2 breite, platte mit etwas schmaleren Zwischenräumen; in diesen werden aber auch feinere Streifen sichtbar, und die breiten Spiralen spalten sich früher oder später, so dass diese Spiralsculptur bei den ein- zelnen Exemplaren recht verschieden aussieht. Auf den obersten 2— 3"" unter der Dachkante sind die An- wachsstreifen noch recht stark vorwärts gerichtet, darunter be- schreiben sie einen Bogen von etwa 60°. Die Spindelplatte ist dünn und erst etwas nach innen sichtbar; sie wird nach oben durch eine zuerst schmale, nach innen schnell an Breite und Tiefe zunehmende Resorptionsfurche begrenzt. Durch Kochen mit verdünnter Wasserglaslösung erschien an einem Exemplare von Westeregeln die Färbung wieder, nämlich unter der Dachkante zwischen 2 breiten, hellen Streifen ein breiter, dunkler Streifen und darunter, bis zu dem spiral gestreiften Theile der Schlusswindung, 8 Reihen von dunklen Flecken, welche somit durch hellere Längs- und Spiralbänder von einander getrennt sind, ähnlich wie bei dem recenten ©. htteratus oder Ü. betulinus. 4. Conidae. 291 Ich trenne unsere Art jetzt von dem mittel-eocänen €. deper- ditus, welcher sich durch feinere Spiralen und ein wenig deut- lichere Depression auf dem unteren Theile der Schlusswindung, stumpfere Dachkante, weniger ın die Höhe gezogenen Nahtsaum und stärkere Vorbiegung der Anwachsstreifen an der Dachkante unterscheidet. Gattung: Conorbis SWAINSoN. Die Gattung Conorbis umfasst diejenigen Formen, welche durch fast vollständige Resorption der Schale im Inneren und konische Gestalt der Schlusswindung zu Conus gehören, die stark geschwungene Aussenlippe mit Leptoconus gemein haben, sich aber durch längeres Gewinde von beiden unterscheiden. Wenn FISCHER (Manuel de Conchyliologie S. 589) angiebt: » parois internes des tours de spire amincies ou presque completement resorbees« und im folgenden Absatz »cette resorption n’est jamais poussde aussi loin que chez les Cönes«, so muss ich daran festhalten, dass bei Conorbis ganz ebenso wie bei Conus stets der grösste Theil der unteren Schal-Lage ausser der mittleren und oberen resorbirt wird, während Cryptoconus nur die obere und einen Theil der mitt- leren Schal-Lage resorbirt. In diesem Sinne ist auch die bezüg- liche Angabe FıscHer’s zu berichtigen. Die Gattung Conorbis ist in einer ganzen Reihe von Arten im Eocän vertreten und scheint am Schlusse der Unter-Oligocän- Stufe zu verschwinden, aus welcher ich jetzt 4 Arten anzuführen habe. 1. Conorbis procerus BEYRICH. Taf. XXIV, Fig. 7, 8. Conorbis procerus Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1853, V, 8. 299, Taf. IV (di), Fig. 7. » » » (v. Korses, Quart. Journ. Geol. Soc. 1863, $. 100). » » » ( » Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVL, 8. 485). » » » (v. Kornen, Palaeontogr. XVI, 4, S. 165, Taf. XV, Fig. 1). 292 4. Conidae. Conorbis procerus Beyrıcn, (Vıneext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 8). » alatus Enw. var. hemilissa, Epwarns, Eocene Mollusca S. 202. ? Pleurotoma clavieularis (non Desn.) pars Pniuiwri, Palaeontographica I, S. 63. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Westeregeln, Helmstädt; Grimmertingen (fide VINCENT); Brockenhurst. Von Lattorf habe ich noch einige zwanzig Exemplare, von den übrigen Fundorten nur wenige, meist defecte. Das grösste von Lattorf ist 17,5”® dick und 44,5" lang, wovon 29,5" auf die Mündung kommen; dasselbe enthält 91/5; Windungen ohne das niedrig-kegelförmige Embryonalende von reichlich 31/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die erste Mittelwindung wird ganz eben und erhält 4 ganz schmale, ziemlich gleich weit von einander entfernte Furchen, von welchen die oberste die stärkste, und die zweite meist die schwächste ist. Diese verschwindet gewöhnlich auf der dritten Mittelwindung ganz, und bald darauf verschwinden auch die beiden unteren Furchen, während die oberste Furche allmählich breiter wird und sich in einer immer deutlicher werdenden Depression verliert, welche nach unten durch eine stumpfe Kante auf der Mitte der Mittelwindungen begrenzt wird, nach oben durch den zuerst oben abgeplatteten, später abgerundeten und bei grossen Stücken zuletzt durch eine Furche getheilten Nahtsaum. Die untere Hälfte der Mittelwindungen erhält eine, wenn auch stets schwache, so doch immer deutlicher werdende Wölbung. Die Kante über derselben wird im Alter öfters recht scharf, wie bei dem Fig. 8 abgebildeten Exemplare. Die Naht ist vertieft und verläuft unregelmässig, bald empor-, bald herabspringend. Unter der Nahtlinie ist die Schlusswindung noch schwach gewölbt, dann aber, auf etwa zwei Drittel ihrer ganzen Höhe, gewöhnlich eben und nach unten etwas eingesenkt, bei grossen Exemplaren auch wohl wieder schwach gewölbt. Der grösste Theil der Schlusswindung lässt ausser den oft faltenartig erhabenen Anwachsstreifen nur obsolete Spiralen er- 4. Conidae. 293 kennen; das unterste Drittel etwa, auf der Aussenlippe gemessen, trägt jedoch etwa 7 vertiefte Furchen, von denen die obersten schmal und durch breite Bänder von einander getrennt sind, die folgenden aber immer breiter werden, während ihre Zwischen- räume schliesslich auch noch durch schwache Furchen getheilt werden. In der Mündung reichen die Furchen etwa bis zu zwei Dritteln von deren Höhe. Auf dem untersten Drittel der Innen- lippe liest eine dicke, schmelzartige Spindelplatte, welche von der Aussenschale durch eine besonders im Alter und nach unten sehr deutliche Furche getrennt ist. Die Anwachsstreifen sowie die Aussenlippe sind unter der Naht mässig rückwärts gebogen bis dicht unter der Mitte der Depression, dann aber sehr scharf vorgebogen, so dass sie über die Kante unter derselben unter einem sehr spitzen Winkel hin- . weglaufen; gleich darunter biegen sie sich aber wieder mehr nach unten, und unter der Nahtlinie beschreibt die scharfe Aussenlippe einen Bogen von etwa 60% In der Depression unter der Naht erheben sich häufig die Anwachsstreifen etwas mehr. Mein grösstes Stück von Brockenhurst (©. alatus Epw. var. hemilissa) ist nur 30”® lang und 13”® dick, stimmt aber gut mit Stücken von Lattorf ete. überein. Freilich sind die ersten Mittel- windungen bei meinen 6 Exemplaren von Brockenhurst abgerieben und konnten also nicht verglichen werden. Die von Phıtippr als Pleurotoma clavicularıs DESH. ange- führten Steinkerne von Sülldorf, welche mir Herr H. B. GEINITZ gütigst zum Vergleich zusendete, gehören zum Theil vielleicht zu unserer Art. 2. Conorbis Deshayesi v. KoENEN. Taf. XXIV, Fig. 9, 10. Conorbis Deshayesi v. Kozsen, Palaeontogr. XVI, 4, S. 164, Taf. XV, Fig. 2. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. ‚Von Lattorf habe ich noch 25 Exemplare, von welchen das grösste 20 ”= Dicke und 45 "® Länge erreicht, wovon die Mündung 27 mm einnimmt. Das Stück hat etwa 10 Windungen ohne. das 294 4. Conidae. Embryonalende gehabt; seine Gewindespitze ist abgerieben. Das niedrig-kegelförmige, oben abgestutzte Embryonalende ist selten gut erhalten und besteht aus wenig mehr als 2 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und einge- wickelt ist. Die flach gewölbten Mittelwindungen springen unter der Naht ein wenig vor, doch in der Jugend meist deutlicher als im Alter. Die erste Mittelwindung wird in 5 ziemlich gleiche Theile getheilt durch 4 schmale, vertiefte Furchen, von denen die 3 unteren schon auf der nächsten Windung verschwinden, die oberste dagegen zunächst deutlicher und breiter wird und erst auf der dritten oder vierten Mittelwindung anfängt obsolet zu werden; dafür bildet sich über ihr eine flache Anschwellung aus, welche häufig unter der Naht eine stumpfe Kante besitzt. Etwa an der unteren Naht resp. der Nahtlinie beginnt dann eine deutlichere Wölbung, und über derselben findet sich bei grossen Exemplaren öfters auch noch eine ganz stumpfe Kante, zwischen dieser und dem Nahtsaum aber eine nur im Alter wohl merkliche, flache, breite Depression. Der unter der Nahtlinie folgende Theil der Schlusswindung ist ganz flach gewölbt oder eben, nach unten etwas eingesenkt. Die Schlusswindung trägt auf der Aussenlippe auf ihrem untersten Drittel, an der Innenlippe auf den unteren zwei Dritteln, etwa 5 breite, durch schmale Furchen getrennte Streifen, welche jedoch öfters durch Furchen in je 2 getheilt sind; darunter folgen an der Spindel noch etwa 5 schmalere, aber rauhere Streifen. Die verdickte Spindelplatte nimmt in der Mündung kaum ein Viertel von deren Länge ein. | Die Aussenlippe resp. die Anwachsstreifen sind unter der Naht zuerst nur wenig, später stärker zurückgebogen, etwa zur Mitte der Mittelwindungen biegen sie sich gerade nach unten und auf deren unterstem Viertel wieder sehr stark vor. Unter der Nahtlinie beschreibt die Aussenlippe fast noch einen Viertelkreis. Die wesentlichsten Unterschiede unserer Art von (. procerus Beyr. habe ich seiner Zeit hervorgehoben. In der Gestalt schwankt sie in noch höherem Grade, als diese Art. Während 4. Conidae. 295 manche Exemplare ein gleichmässig kegelförmiges Gewinde haben, werden nicht wenige im Alter weit gedrungener, wie das Fig. 10 abgebildete, und einzelne werden zuletzt wiederum schlanker. Die Resorptionsfurchen auf der Spindel habe ich früher 1. ec. schon genügend beschrieben und abgebildet, ebenso wie die gleichen Merkmale bei ©. procerus BEYR. Durch Kochen mit verdünnter Wasserglaslösung kamen auf der Schlusswindung zwischen dem unteren, gestreiften Theile und der Nahtlinie 6 dunkle Bänder mit schmaleren Zwischenräumen zum Vorschein, doch scheinen hellere Anwachsfalten die dunklen Bänder zu unterbrechen. 3. Conorbis Grotriani v. KOENEN. Taf. XXIV, Fig. 6. Conorbis Grotriani v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 486, INe35 20, Iniez 3% » » » Palaeontogr. XVI, 4, S. 164. » » ? (Vıscext, M&m. Soc. R. Malacol. de Belgique POXIESTE): Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt; ? Grimmertingen (fide VINCENT). Das abgebildete, etwas verdrückte Exemplar hat etwa 13 "= Dicke gehabt bei 29”” Länge, wovon etwa 19 "® auf die Mündung kommen. Dasselbe besteht aus ca. 6!/; Windungen ohne das oben abgestumpfte Embryonalende von kaum 2 Windungen, dessen Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die Gewinde- spitze ist leider nicht ganz frisch erhalten. Die kleinere, obere Hälfte der Mittelwindungen nimmt ein hoher, kielartiger Nahtsaum ein und eine doppelt so breite, tiefe, darunter folgende Rinne; die grössere, etwas gewölbte untere Hälfte wird durch 3 schmale Furchen in 4 platte Streifen getheilt, von welchen der unterste jedoch auf der dritten Mittelwindung unter der Naht verschwindet, der oberste ein wenig schwächer ist und später immer schwächer wird, und die beiden mittleren durch je eine Furche in einen breiten unteren und einen schmalen oberen 296 4. Conidae. Streifen getrennt werden; auf der drittletzten Windung schiebt sich unter dem obersten dieser letzteren auch noch eine feine Linie ein. Der unter der Nahtlinie folgende Theil der Schlusswindung ist in seinem obersten Drittel flach gewölbt, in seinem untersten flach eingesenkt und trägt an der Spindel 4 rauhe, ziemlich ge- drängte Streifen und darüber 12 fast doppelt so breite, flache Spiralbänder mit fast ebenso breiten Zwischenräumen, doch sind die Spiralbänder nach unten immer schmaler und höher. In den Zwischenräumen ist zum Theil je ein feiner Streifen sichtbar. Die Anwachsstreifen sind bis in die Rinne mässig rückwärts gerichtet, biegen sich aber in deren unterem Theile scharf vor, bis zur Nahtlinie jedoch schon wieder etwas mehr nach unten und beschreiben dann einen Bogen von über 600 bis zum Kanal. Die Spindelplatte nimmt reichlich ein Drittel der Höhe der Mündung ein. Die Resorptionsfurchen sind nicht deutlich zu er- kennen, da die Mündung etwas verdrückt ist und sich nicht wohl ganz reinigen lässt. Zwei andere mir noch vorliegende Stücke haben eine halbe resp. ganze Windung weniger und gleichen dem oben beschriebenen in der ganzen Gestalt und in der Sculptur des Gewindes, unter- scheiden sich aber dadurch, dass die Spiralsculptur nur auf der unteren Hälfte der Schlusswindung deutlich entwickelt ist; unter- halb der Dachkante sind nur wenig deutliche, vertiefte Spiralen vor- handen, und darunter eine fast ganz glatte Zone, besonders bei dem kleinsten Exemplare. 4. Conorbis sabmarginatus v. KoENEn. Tale x XV, Rio a,,5: 2a,,6;7320b: Conorbis alatus Evw.? (v. Korxen, Palaeontogr. XVI, 4, S. 165, Taf. XV, Fig. 4). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Von Unseburg habe ich jetzt die beiden abgebildeten Exem- plare; noch kleiner, als das kleinere derselben sind 2 Stücke von Lattorf. Das grössere Stück von Unseburg, welchem nur die Aussenlippe fehlt, ist 12”® dick und 30,5”” lang, wovon 19" 4. Conidae. 297 auf die Mündung kommen; es besteht aus 81/; Windungen ausser dem kegelförmigen Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang abweichend gewunden und ein- gewickelt ist. Die zuerst schwach, später stärker gewölbten Mittelwindungen werden in ziemlich gleiche, flache Streifen getheilt durch 4 schmale, eingeritzte Furchen, von denen die unterste mehrfach nahe an der etwas unregelmässig, gleichsam lappig, auf und ab- springenden Naht liest, die oberste dagegen gleich anfangs etwas tiefer und breiter als die übrigen ist, aber bald noch breiter wird, so dass sie auf der vierten Mittelwindung etwa halb so breit wie die Streifen ist, von der siebenten an etwa eben so breit. Zu- gleich bildet sich, etwa von der vierten Mittelwindung an, unter dem obersten Streifen eine Einsenkung auf der oberen, kleineren Hälfte der Mittelwindungen aus, und in diese Einsenkung zieht sich auch der zweite Streifen hinein, welcher, nicht wie die übrigen, an Breite zunimmt und von dem dritten durch eine immer breiter werdende Furche getrennt wird. In der obersten, breiten Furche erscheint früher oder später ein schwacher Streifen, welcher bei dem einen abgebildeten Exemplare fast eben so hoch und breit wird, wie der eben erwähnte, darunter folgende. Die zwischen diesem und der Nahtlinie liegenden breiten Streifen werden zuletzt etwas unregelmässig und undeutlich, und auf der Schlusswindung folgen dann noch 13 breite, flache, durch schmale, seichte Furchen getrennte Streifen, und auf dem untersten Drittel 6 nach unten immer schmaler und höher werdende Streifen, welche oben durch etwa ein Drittel so breite, unten durch doppelt so breite Furchen von einander getrennt werden; an dem Kanal liegen dann noch 4 schmale Spiralen. Das kleinere Stück von Unseburg trägt zwischen der Nahtlinie und den höheren Streifen auf dem untersten Drittel nur 9 flache, breite Streifen, von welchen nur die obersten weniger deutlich, die übrigen aber durch immer tiefer und breiter werdende Furchen von einander getrennt werden. Die Anwachsstreifen sind unter der Naht deutlich rückwärts gerichtet, stehen in der obersten Furche ziemlich gerade und treten Abh.X, 2. 20 298 4. Conidae. als ziemlich regelmässige Leisten stark hervor; darunter biegen sie sich scharf, mit mehr als 700 vorwärts, bis zur Nahtlinie aber schon etwas mehr nach unten und beschreiben bis zum Kanal dann einen Bogen von fast 90°; sie treten überall faltenartig her- vor, ın allen etwas tieferen Furchen aber als feine, scharfe Leistchen, so dass die Furchen punktirt erscheinen. Im unteren Drittel der Mundöffnung wird eine etwas faltige, durch eine Furche nach oben scharf begrenzte Spindelschwiele sichtbar, und ca. 1"" unter dem oberen Ende der Mundöffoung die flache obere Resorptionsfurche. Die Schlusswindung ist auf ca. 2”= unter der Nahtlinie noch schwach gewölbt und am Kanal ein wenig eingesenkt, dazwischen aber ziemlich eben. Unsere Art ist in Gestalt und Sculptur etwa vergleichbar dem ©. marginatus Lam. sp. (Pleurotoma marginata bei DESH. Anim. s. vert. III, S. 403), doch liegt bei diesem das Knie der Anwachs- streifen tiefer, und die Spiralsculptur ist feiner. Gattung: Cryptoconus v. KoEnen [1867 1]. Zu der Beschreibung der Gattung, wie ich sie früher (Palae- ontographica XVI, S. 168) gegeben habe, ist nichts hinzuzufügen. FiscHer hat dieselbe anscheinend nicht ganz richtig aufgefasst, wie ich dies bei Besprechung der Gattungen Conorbis und Conus ausgeführt habe. Bei Letzterer habe ich aber auch erwähnt, weshalb ich der Gattung Oryptoconus eine andere Stellung gebe, als BELLARDI und ZITTEL dies gethan haben. Aus dem Unter-Oligocän ist C. Dunkeri die einzige Art ge- blieben, nur die sehr gedrungene Form von Unseburg ist noch dazugekommen, die ich als Varietät zu jener Art gestellt habe. BELLARDI führt von Dego resp. Carcare (©. Degensis MAYER und ©. exacutus BELL. an. ') Bervarpı giebt, wohl in Folge eines Druckfehlers, 1840 an. 4. Conidae. 299 Cryptoconus Dunkeri v. KoENnEn. Taf. XXV, Fig. 4a, b, c. var. Taf. XXV, Fig. 5a, b. Oryptoconus Dunkeri v. Korsen, Palaeontogr. XV], 4, S. 166, Taf. XV, Fig. 5. Conus Dunkeri v. Kownen (Vıncext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 8). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg (var.), Westeregeln; Lethen etc. Von Lethen habe ich ein Exemplar, von Lattorf deren 13. Das grösste hat 8,8%” Dicke und 31”” Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt; die Gewindespitze ist beschädigt, doch hat die Zahl der Windungen etwas über 8 betragen ohne das kegelförmige Embryonalende von reichlich 31/, glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang ein wenig aufgebläht und abweichend gewunden ist. Manche Exemplare, wie das abgebildete, sind etwas gedrungener. Die ersten drei Viertel der ersten Mittelwindung tragen eine Zwischensculptur und zwar auf ihrer ersten Hälfte etwa 8 gerade Rippchen, von welchen die ersten sehr schwach, die letzten recht deutlich sind; darauf folgen 6 ebenfalls gerade, noch stärkere Rippen, welche indessen auf dem obersten Viertel der Schale verschwinden, indem sich hier ein hoher, scharfer Nahtsaum und darunter eine schmale Einsenkung entwickelt. Am Schluss dieser Zwischen- sculptur wird die Einsenkung plötzlich weit tiefer und etwa eben- so breit, wie der darunter befindliche Theil der Windun nach oben durch eine stumpfe Kante mehr oder minder deutlich g, welcher begrenzt wird und ziemlich eben ist. Auf diesen sind zugleich die Rippen beschränkt, welche zuerst den Anwachsstreifen folgen und sehr schräg stehen, später aber etwas weniger schräg werden und auf der vierten oder fünften oder auch erst auf der siebenten Mittelwindung verschwinden, indem sie in sehr schräge Anwachsfalten übergehen und nur mitunter noch auf der stumpfen Kante sichtbar bleiben. Oft spalten sich auch die Rippen nach unten. Der Nahtsaum geht auf der zweiten oder dritten Mittel- windung in eine breite hohe Wölbung über, welche später ähn- 20* 300 4. Conidae. liche, wenn auch schwächere Rippen erhält, wie der untere Theil der Windungen, ebenfalls den Anwachsstreifen folgend und somit rückwärts gerichtet. Die obere Wölbung wird eben so breit oder sogar breiter, als die Einsenkung darunter, aber nur etwa zwei Drittel so breit, als der untere, flache Theil. Auf den letzten Mittelwindungen wird jedoch die Einsenkung immer flacher, und die obere Wölbung immer niedriger, so dass sie auf der Schluss- windung nur noch wenig deutlich ist. Die Zahl der Rippen beträgt auf den ersten Mittelwindungen etwa je 15, steigt aber auf den- folgenden auf 20 und mehr. Unter der Nahtlinie ist die Schlusswindung zunächst flach gewölbt, auf der unteren Hälfte aber schwach eingesenkt. Die Mittelwindungen und die obere Hälfte der Schlusswindung tragen nur ganz obsolete, flache, unregelmässige Spiralen; die untere Hälfte der letzteren trägt dagegen etwa zehn breite, platte, durch schmale Furchen getrennte Bänder, welche nach unten immer deutlicher werden, nach oben schärfer als nach unten be- grenzt sind und öfters noch durch Furchen in je 2 Theile getheilt werden. Die Aussenlippe und die Anwachsstreifen sind unter der Naht zuerst mässig, später etwas stärker rückwärts gerichtet bis zu der Einsenkung; unter dieser recht scharf vorwärts, unter der Kante aber nur noch mit durchschnittlich etwa 45°, dann immer weniger, und auf der unteren Hälfte der Schlusswindung biegen sie sich in flachem Bogen wieder rückwärts. Die Mundöffnung ist sehr lang und schmal, in ihrer oberen Hälfte ein wenig erweitert; in der unteren Hälfte ist die Spindel schwielig verdickt. Dicht darüber läuft eine scharfe Resorptions- furche schräg nach innen und oben und trifft etwa eine Viertel- windung nach innen unter einem Winkel von ca. 75° auf die tiefe obere Resorptionsfurche, welche in der Mündung etwa 2”” unter der Naht beginnt und sich nach innen schnell senkt. Von Unseburg habe ich nur ein Stück von 61/, Windungen ohne das Embryonalende, 7"® dick und 18”® Jang, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Dasselbe ist noch etwas gedrungener, als das gedrungenste von Lattorf, und hat auch eine 4. Conidae. 301 noch "kürzere Schlusswindung; der Nahtsaum ist schmaler, die Einsenkung unter demselben gleichmässiger ausgehöhlt. Die rund- lichen, hohen Rippen auf dem unteren Theile der dritten bis fünften Mittelwindung stehen ziemlich gerade, sind recht regel- mässig und nur durch schmale Zwischenräume getrennt. Auf der zweiten Mittelwindung stehen sie fast so schräg, wie bei den Stücken von Lattorf und beträgt ihre Zahl dort 14; dieselbe steigt aber auf der dritten, vierten und fünften Mittelwindung auf 18, beziehentlich 22 und 26. Dann stellen sie sich immer schräger, spalten sich nach unten und gehen bald in unregelmässige An- wachsfalten über. Eine undeutliche Spiral-Sculptur ist auch auf der oberen Hälfte der Schlusswindung vorhanden; auf der unteren Hälfte wird sie dagegen schnell deutlicher und besteht aus 12 etwa 0,5"® breiten, rundlichen, durch schmale Furchen getrennten Streifen, welche durch die Anwachsstreifen rauh und vielfach ver- schoben erscheinen. Die Resorptionsfurchen sind dieselben, wie bei den Stücken von Lattorf und Lethen; ich lasse das Exemplar Taf. XXV, Fig. 5 abbilden. Ein Exemplar von Westeregeln befindet sich auch im Berliner Museum. Gattung: Surceula Ananms. Die Gattung Surcula umfasst spindelförmige Arten mit langem, geradem, durch eine Einsenkung deutlich abgegrenzten Kanal und einem breiten, abgerundeten Sinus in einer Einsenkung unter der Naht; einzelne derselben nähern sich, wie BELLARDI ausführt, den echten Pleurotomen und andere der Gattung Drüllia. Ich finde aber auch den Unterschied zwischen Surcula prisca und einzelnen von BELLARDI zu Olavatula gezogenen Arten, wie C. pre- tiosa keineswegs beträchtlich. BELLARDI unterscheidet folgende Gruppen: A. Der vordere Rand des Sinus der Anwachsstreifen liegt dicht über einer Kante. B. Der Sinus ist von der Kante ziemlich eben so weit entfernt, wie von der Naht. a. Alle Windungen sind gerippt oder mit 302 ‘4. Conidae. Knoten besetzt. b, 1. Alle Windungen oder doch 2. die letzten sind ohne Rippen oder Knoten. Zu B,b,1. rechnet BELLARDI aber auch Sureula prisca SoL., welche durch Kürze des Kanals und gleichmässigere Wölbung der Windungen von den übrigen Surcula- Arten einigermaassen abweicht. Von unseren übrigen Arten sind S. rostralina und S. inigua auch noch Vertreter eocäner Typen, während $. Beyrichi Pit. im Mittel- und Ober-Oligocän durch $. regularis DE Kon. vertreten wird, aber in der ganzen Ge- stalt sich der Gattung Genota nähert. Noch mehr ist dies, auch in der Sculptur, mit den folgenden Arten, namentlich mit S. stephano- phora der Fall, doch haben diese eine so stark geschwungene Aussenlippe, beziehentlich einen so tiefen Sinus der Anwachs- streifen, dass sie von Genota ramosa hierin doch weit abweichen, und ich vorziehe, sie zu Sureula zu stellen, anstatt zu der im unseren Arten nicht scharf abgegrenzten Gattung Genota. S. seminuda v. KOENEN nähert sich durch die dicke Innenlippe recht sehr manchen Clavatula-Arten, ist aber doch nicht wohl weiter von S. Berendti zu trennen, und an diese schliesst sich $. torna- telloides eng an, die freilich noch nicht genügend bekannt ist, da die vorliegenden Exemplare anscheinend noch nicht aus- gewachsen sind. Einige Aehnlichkeit damit besitzt wohl die Pleurotoma laevis BELL. aus dem Turiner Miocän, welche BELLARDI jetzt zu Pseudotoma stellt; immerhin sind bei dieser, abgesehen von anderen Merkmalen, die Anwachsstreifen auf der Schluss- windung wesentlich anders gekrümmt. Surcula perspirata gehört endlich zu der im ganzen Tertiär verbreiteten Gruppe der Pleurotoma terebralis LaM., von welcher BELLARDI die Pl. subterebralis (non Pl. serrata HÖRNES) abtrennt, um sie zu der Gattung Rowaultia zu stellen, da sie eine Spindel- falte besitzt. 1. Sureula prisea SoL. sp.? Taf. XXV, Fig. 6; 7a, b. Pl. prisca SoL. (Brauner, Foss. Hant. S. 16, Fig. 25 u. 44). » » » (Sow., Min. Conch. IV, S. 119, Taf. 386). 2» 3 » (Eowaros, Eoc. Moll. S. 320, Taf. XXX], Fig. 1). 4. Conidae. 303 Pl. prisca Sor. (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 495). Sue » (Desmares, Anim. s. vert. III, S. 406. Coqu. foss. Taf. LXIX, Fig. I, 2). Su » (Bevvarpı, Moll. dei Terr. Terz. del Piemonte etc. II, S. 79). ? Pl clavicularis Prır., Palaeontographica I, S. 63. Vorkommen. Mittel- und Ober-Eocän: England und Frankreich. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt, Calbe a/S. Von Calbe habe ich nur ein Gewinde -Bruchstück. Von Helmstädt habe ich 10 mehr oder minder verdrückte und defecte Exemplare, von Westeregeln 3 ebenfalls unvoll- ständige. Das beste, abgebildete, von Westeregeln besteht aus etwa 8 Windungen, deren Anfang, ebenso wie das Embryonalende, ab- gerieben ist; der Durchmesser beträgt 16”", die Länge 46", wovon 25%® auf die Mündung kommen. Die Stücke von Helm- städt sind zum Theil noch ein wenig grösser und auch etwas schlanker. An dem Stück von Calbe a/S. besteht das ganz ab- serundete, leider etwas beschädigte Embryonalende aus circa 1!/g Windungen. Die Windungen sind nur flach gewölbt, mitunter über der Mitte, da wo der Sinus der Anwachsstreifen liegt, ganz schwach eingesenkt und springen unter der Naht etwas vor, besonders merklich in der Jugend. Dieser Vorsprung erscheint bei den Stücken von Westeregeln und bei einzelnen von Helmstädt be- sonders deutlich dadurch, dass unterhalb desselben eine Spiralfurche auftritt, seltener auch noch eine zweite; es erscheint auch wohl dicht unter dem Vorsprung eine schmale, flache Depression, so dass er mehr das Aussehen eines Nahtsaumes gewinnt. Bei manchen Stücken von Helmstädt werden freilich die Furchen äusserst schwach oder fehlen ganz. Im Alter tritt mitunter noch eine dritte Spiralfurche hinzu, oder es gehen die Furchen in eine flache, unregelmässige Spiralstreifung über; im übrigen sind die Mittel- windungen glänzend glatt. Die Schlusswindung ist unter der Nahtlinie gleichmässig flach gewölbt bis auf das unterste Drittel, welches flach eingesenkt ist und etwa 10 scharf nach oben, allmählich nach unten abfallende 304 4. Conidae. Streifen trägt; dieselben werden nach unten, zumal an dem kurzen, geraden Kanal, wesentlich schmaler, und besonders die oberen spalten sich nicht selten in je zwei. Die Innenlippe ist unter der Naht und in ihrer unteren Hälfte, an der stark gedrehten Spindel, deutlich verdickt, weniger stark zwischen beiden Stellen und legt sich auf eine schwache Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Der Sinus der Anwachsstreifen liegt dicht unter dem obersten Drittel der Mittelwindungen; über demselben laufen die Anwachs- streifen mit durchschnittlich etwa 450 gegen die Schal-Axe nach vorn, doch in einem flachen Bogen zur Naht; unter demselben laufen sie etwa um die Hälfte schärfer nach vorn, doch ebenfalls in einem Bogen, welcher auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie allmählig flacher wird und auf dem untersten Drittel sich ein wenig nach hinten biest. Mit den norddeutschen Stücken von Westeregeln stimmen einzelne von Barton recht gut überein, während andere schlanker werden und auf der Schlusswindung bis zur Nahtlinie hinauf eine sehr deutliche Spiral- Sculptur besitzen und anscheinend bei allen den früheren Mittelwindungen 4 platte, durch tiefe Furchen ge- trennte Spiralstreifen tragen. Mein Material von Barton genügt leider nicht um festzustellen, ob sich unter ihnen etwa 2 ver- schiedene Formen unterscheiden lassen, und ob auch nur eine davon mit den unter-oligocänen und den mittel-eocänen Vor- kommnissen ganz übereinstimmt. Die mittel-eocänen englischen und französischen Vorkommnisse haben im allgemeinen eine etwas deutlichere Depression unter der Naht und ein wenig stärker gewölbte Mittelwindungen, doch schwanken sie hierin sehr erheblich und kommen den unter- oligocänen zum Theil darin sehr nahe, so dass ich sie nicht ab- trennen mag. Das Embryonalende der eocänen Vorkommnisse von Barton, Grignon etc. besteht aus 21/g glatten, gewölbten Windungen mit verstecktem Anfange; bei den Stücken von Grignon und Brook etc. sind sie ein wenig aufgetrieben. - BELLARDI führt ein unvollständiges Exemplar von Dego an. 4. Conidae. 305 Ich hatte geglaubt, dass Pl. obesa PrıLipp1 (Palaeontographica I, S. 65, Tat. IX, Fig. 17) mit Pl. prisca verwandt wäre, aber seine Originale von Sülldorf, welche sich jetzt im Dresdener Museum befinden, und welche Herr H. B. GEINITZ mir gütigst zum Ver- gleich zusendete, sind weit schlechter erhalten, als die Abbildung dies erwarten liess und gehören zu Fusus egregius BEYRICH. Das grössere besitzt nur noch Spuren der inneren Schal-Lage und ist eigentlich nur ein Steinkern; das kleinere besitzt die Oberfläche nur auf den ersten 11/; Windungen und zwar mit der ziemlich groben Spiral- Sculptur, welche für F. egregius bezeichnend ist. Eine halbe Windung später werden zwar auf eine kurze Strecke stark gekrümmte Linien sichtbar, wie PHıLıpPI sie abbildet; dieselben reichen jedoch keineswegs bis zu den Nähten und sind unzweifelhaft nur durch die ungleichmässige Abreibung der ver- schiedenen Schal-Lagen hervorgebracht. EDpwARrDs hatte irrthümlich die Pl. celavieularis LAM. zu Pl. prisca gezogen, doch ist dies bereits durch DesHAYESs berichtigt. 2. Sureula Beyrichi PrıLippi sp. Ira 200%, rer Sa, d5 5 Ian, DI HH Pl. Beyrichi Puın., Palaeontographica I, S. 68, Taf. X, Fig. 2. » » » (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 492). » » » (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 8). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Löderburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Brand- horst bei Bünde; Vliermael, Lethen etc. Von Lattorf habe ich noch hunderte von. Exemplaren, und darunter nicht wenige ganz vollständige. Die von den übrigen Fundorten sind fast ohne Ausnahme beschädigt, obwohl unsere Art an keinem derselben sonderlich selten ist; von Löderburg und Bünde habe ich nur je ein Stück, von Unseburg und Atzendorf je 10, von Calbe a/S. und Wolmirsleben je 4. Mein grösstes vollständiges Stück von Lattorf besteht. aus ca. 11 Windungen ohne das Embryonalende und hat 14" Durch- 306 4. Conidae. messer bei 56"" Länge, wovon 32""” auf die Mündung kommen. Einige defecte Stücke sind noch etwas grösser, die meisten Exem- plare haben aber eine halbe bis eine ganze Windung weniger und nur etwa 45"® Länge. Dieselben varıiren im Verhältniss der Dicke zur Länge sehr erheblich schon in der Jugend, noch mehr aber im Alter, da einzelne im Alter schlanker werden, andere dagegen eher noch gedrungener. Das kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende besteht aus etwa 3!/, glatten Wimdungen, von welchen nahezu 3 flach sewölbt sind, der Anfang ist dagegen stark gewölbt, abweichend sewunden und eingewickelt. Die erste Mittelwindung wird durch ganz schmale Furchen in eine Anzahl (meistens 6) ganz flache, gedrängte Streifen getheilt, von welchen der oberste etwas höher und breiter ist oder doch schnell wird und durch eine schnell tiefer und breiter werdende Furche nach unten begrenzt wird, so dass er als Nahtsaum erscheint; auf den folgenden Mittelwindungen wird dieser jedoch immer breiter und bekommt erst 2, dann 3 feine Streifen und geht etwa auf der fünften Mittelwindung in eine breite, flache Anschwellung über, unter welcher eine etwa ebenso breite, flache Einsenkung folgt; bei grossen Exemplaren verflachen sich oft beide fast ganz. Der untere, bei schlanken Exemplaren etwa die Hälfte, bei gedrungeneren mitunter noch nicht ein Drittel der Höhe ein- nehmende Theil der Windungen ist flach gewölbt und springt sewöhnlich unter der Einsenkung etwas vor, öfters mit einer wellig verlaufenden Kante, welche mit den hier am stärksten vorwärts gerichteten Anwachsstreifen im Zusammenhange steht. Etwa auf der vierten Mittelwindung schieben sich zwischen die erste Serie von Spiralen feinere ein, werden ihnen aber bald an Stärke gleich und sind ebenfalls flach und ziemlich gedrängt; dasselbe wiederholt sich später; auf dem unteren Theile der Mittel- windungen wird die Spiral- Sculptur dann aber ganz obsolet, und in der Einsenkung wird sie meist schwächer und auch ge- drängter, als auf der Anschwellung unter der Naht. Die Schlusswindung ist bis zu ihrer Mitte von der Nahtlinie 4. Conidae. 307 ab etwas stärker gewölbt, unter der Mitte flach eingesenkt, und unter der Nahtlinie wird die Spiral- Sculptur immer deutlicher und stärker, in der unteren Einsenkung gewöhnlich ziemlich rauh und am Kanal allmählich wieder schwächer. Die Aussenlippe, beziehungsweise die Anwachsstreifen sind zunächst unter der Naht mässig stark, doch darunter immer stärker rückwärts gerichtet bis fast zur Mitte der oberen Einsenkung; darunter folgt der mässig breite Sinus und dann eine sehr scharfe, zuerst fast horizontale Vorbiegung, dann ziehen sich die Anwachs- streifen in gleichmässigem Bogen, fast einen Viertelkreis be- schreibend, über die Wölbung nach unten und sind in der Mitte der Einsenkung sogar schwach rückwärts gerichtet, laufen aber dann am Kanal gerade nach unten. Häufig erheben sich unter- halb des Sinus flache, faltenartige Rippen, welche den Anwachs- streifen folgen oder auch etwas weniger schräg stehen und sich bis zur Naht meist ganz oder fast ganz verflachen. Ihre Zahl beträgt etwa 15—18 pro Windung. Auf den ersten 3 Mittel- windungen fehlen sie gewöhnlich und auf der Schlusswindung verschwinden sie oft, zuweilen sind sie aber auch nur auf den ersten Mittelwindungen deutlich entwickelt; bei einigen grossen, ziemlich gedrungenen Exemplaren stellen sich auf den letzten Windungen die Rippen mehr gerade, werden kürzer und gehen in niedrige, rundliche Höcker über. Mitunter sind auch, besonders auf den früheren Mittelwin- dungen auf dem Nahtsaum, beziehungsweise auf der Verdickung unter der Naht schräge Anschwellungen vorhanden, von welchen durchschnittlich etwa 2 einer Rippe entsprechen. Solche extreme Formen hielt ich früher für Pl. monilifera Pnir., während die Ori- sinale von Pl. Beyrichi, ebenso wie meine Exemplare von Vlier- mael, augenscheinlich etwas abgerieben sind. Die Innenlippe ist oben etwas ausgebreitet, aber nur auf ihrer unteren Hälfte merk- lich verdickt; auf ihrer oberen Hälfte geht ihrer Ausscheidung eine Resorption voraus, welche meist mit einer breiten Furche beginnt und die Sculptur der vorhergehenden Windung vollständig hinwegnimmt. | 308 4. Conidae. d. Sureula rostralina v. KOENEN. Taf. XXV, Fig. 12a, b. Pl. rostrata (non Sor.) v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 1865, S. 491. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. Da es mir nicht gelungen ist, die Erlaubniss zur Benutzung der GROTRIAN’ schen Sammlung jetzt, nach dessen Tode, zu er- halten, so liegt mir das meiner Erinnerung nach beste, vorhandene Stück von Helmstädt zur Zeit nicht vor, sondern ausser 6 ver- drückten, meist sehr beschädigten, nur das eine abgebildete, aber auch sehr unvollständige Exemplar aus Herrn VON STROMBECK’S Sammlung. Dasselbe ist bei 11 "” Dicke etwa 33 ”" lang gewesen, wo- von reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt. Absesehen von der beschädigten Aussenlippe, sind die letzten 5 Windungen erhalten, und es fehlen ausser dem Embryonalende noch etwa 3 oder 4 Windungen. Die Mittelwindungen sind ziemlich stark gewölbt, doch so, dass die stärkste Wölbung dicht unter der Mitte liest und nach oben von einer Einsenkung begrenzt wird, welche unter dem breiten, ziemlich ein Sechstel der Windungshöhe einnehmenden Nahtsaum liest. Am unteren Ende dieses Nahtsaums tritt eine feine Spirale etwas mehr hervor, welche sich auf den letzten Windungen in zwei Streifen spaltet; auf derselben sind zahlreiche, schräge Anwachsfalten vorhanden, welche darüber und darunter schnell verschwinden; darüber finden sich gewöhnlich noch 2 Spi- ralen, welche im Alter ziemlich schwach und undeutlich werden. In der Einsenkung liegen gewöhnlich 3 deutlichere Spiralen nebst einigen sehr feinen und undeutlichen. Die stärkste Aufwölbung unter der Mitte der Windungen trägt meistens 3 ziemlich starke Spiralen, welche durchschnittlich ebenso breit sind als ihre Zwischenräume, von welchen aber die oberste oder die mittlere ganz fehlen oder doch erheblich schwächer sein kann, als die beiden anderen; unter der untersten derselben folgt in etwas grösserem Abstande eine vierte, ähnliche Spirale, ist aber 4. Conidae. 309 oft von der Naht verdeckt; über ıhr schiebt sich jedoch schon früh eine feinere ein, und unter ihr wird in gleichem Abstande auf der letzten Mittelwindung des abgebildeten Exemplars noch eine fünfte ebenso starke Spirale sichtbar, zwischen dieser und der vierten eine feinere und sogar noch eine Serie ganz feiner Streifen, wie sie hier auch zwischen der dritten und vierten auftreten. Die Schlusswindung wird an der Mündung von der Naht- linie anscheinend dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist von hier an schwach weiter gewölbt bis zu ihrer Mitte, wo durch eine breite Einsenkung der lange Kanal abgegrenzt wird. Bis zu dieser Einsenkung trägt sie noch 4 ähnliche dicke Spiralen, mit 2 Serien feinerer alternirend, wie die über der Nahtlinie, und am Kanal folgt eine ähnliche Sculptur, doch werden dort die secundären Streifen immer stärker, und die pri- mären schwächer, so dass beide bald gleich stark werden. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht bis zum Sinus, welcher gerade in der Einsenkung unter dem Nahtsaum liegt, in einem flachen Bogen, dessen Sehne mit mindestens 45° gegen die Schal-Axe geneigt ist. Unter dem Sinus sind sie zunächst sehr scharf nach vorn gerichtet und biegen sich dann allmählich in einem Bogen von ca. 90° nach unten, in der Mitte der Schluss- windung ziemlich schnell ein wenig rückwärts, und laufen dann am Kanal gerade nach unten; auf den späteren Mittelwindungen werden unter dem Sinus, auf der stärksten Wölbung, zahlreiche, flache, schräge Anwachsfalten sichtbar, welche oberhalb der Naht verschwinden und auf der Schlusswindung grösserer Stücke zuletzt in rauhe Anwachsstreifen übergehen, wie solche auch auf dem unteren Theile der Schlusswindung die Spiralen sehr rauh machen. Die Innenlippe ist nur nach unten zu deutlicher verdickt und legt sich auf eine, besonders in der Mitte, recht beträchtliche Re- sorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Von Pl. regularis lässt sich unsere Art, abgesehen von der etwas abweichenden Sculptur, besonders durch die Gestalt unter- scheiden, den stärkeren Nahtsaum, weniger tiefe Einsenkung da- runter und schwächere Wölbung des unteren Theiles der Win- 310 4. Conidae. dungen; wesentlich näher steht ihr in diesen Punkten die mittel- eocäne Pl. inarata Sow., doch ist auch bei dieser der untere Theil der Windungen mehr nach unten und stärker und gleichmässiger gewölbt, und es fehlen hier die Anwachsfalten, auch ist die Schale weniger schlank. 4. Sureula iniqua v. KoENEn. Taf. XXX, Fig. 6. Pleurotoma rostrata var. multicostata v. Koexe, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 492. Vorkommen. Unter-Olisocän: Helmstädt. Es liegen mir 18, fast durchweg stark beschädigte und ver- drückte Stücke von Helmstädt vor; die Gewindespitze ist nur an einem kleineren Exemplare einigermaassen erhalten, und fehlt auch an dem besten, abgebildeten Stücke aus Herrn v. STROMBECK’s Sammlung, welches etwa 14"® Dicke gehabt hat bei ca. 50m Länge, wovon 29"® auf die Mündung kommen. Die Schale ent- hielt etwa 91/, Windungen ohne das dicke, kegelförmige Embryonal- ende von mindestens 3 glatten, flach gewölbten Windungen ; der Anfang desselben fehlt. Die ersten Mittelwindungen sind unverhältnissmässig hoch und nehmen gegen das Embryonalende nur wenig an Dicke zu. Auf das Embryonalende folgen 3/4 Windungen mit 10 ziem- lich geraden Rippen und 8 flachen, breiten, erst auf ihrer zweiten Hälfte sich einstellenden Spiralen, von welchen die 3 untersten die stärksten sind. Dann erhält die Windung unterhalb ihrer Mitte eine stumpfe Kante, auf welcher die oberste dieser 3 Spiralen liest. Darüber folgt eine zuerst nur flache Einsenkung bis zu dem an- fänglich ganz schmalen, aus der obersten Spirale hervorgehenden Nahtsaum. Dieser spaltet sich aber schon auf der zweiten Mittel- windung in zwei gedrängte Spiralen, über welchen auf den beiden folgenden Windungen noch je eine feinere sichtbar wird; später entfernen sich diese Streifen etwas von einander, werden undeut- licher und liegen auf einer wulstigen Anschwellung, welche zu- letzt mehr als ein Sechstel der Höhe der Windungen einnimmt. Bi 4. Conidae. al Die Einsenkung darunter wird: dementsprechend schmaler und tiefer und enthält 4 oder 5 feine, erhabene Streifen, welche auch auf der Schlusswindung deutlich bleiben und durch etwas breitere Zwischenräume getrennt werden. Diese Einsenkung enthält den Sinus der Anwachsstreifen. Von den 3 stärkeren Spiralen auf dem unteren Theile der ersten Mittelwindungen verschwindet die unterste bald unter der Naht oder wird nur eben noch über dieser sichtbar, indem die Windungen niedriger und die ganze Gestalt gedrungener wird. Zugleich erhebt sich die nächste feinere Spirale über der Kante Immer mehr, so dass die Kante sich mehr abrundet; zuweilen treten an Stelle dieser einen, stärkeren Spirale über der Kante deren 2, etwas schwächere auf; in beiden Fällen liegen diese Streifen aber dicht über der dicken Kanten- Spirale. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb derselben mässig ge- wölbt bis unterhalb ihrer Mitte, wo eine breite Einsenkung den langen Kanal begrenzt. Sie trägt dort über der Einsenkung ge- wöhnlich noch vier starke Spiralen, ähnlich denen über der Naht- linie und von einander getrennt durch etwas breitere Zwischen- räume, in welchen meist 2, selten 3 weit feinere Streifen liegen. Der Rest der Schlusswindung ist mit mehr oder minder regelmässigen, erhabenen Streifen bedeckt, von welchen die obersten nur wenig schwächer sind, als die eben erwähnten, die folgenden aber immer schmaler und gedrängter werden; die oberen derselben alterniren oft noch mit weit feineren. Die auf die Zwischen - Sculptur folgenden Windungen zeigen nur undeutliche Anwachsstreifen; auf der dritten oder vierten Mittel- windung beginnen aber über und unter dem Sinus schräge, erhabene Falten oder Knoten sich auszubilden, etwa 16 pro Windung. Die- selben erheben sich unter den stärkeren Spiralen am höchsten, ver- schwinden oberhalb der Naht, werden auf der Anschwellung unter der Naht auf den letzten Windungen weit zahlreicher, schwächer, unregelmässig und hängen zum Theil zusammen mit einer etwas unregelmässigen, etwa doppelt so zahlreichen Körnelung der groben Spiralen auf dem unteren Theile der Schlusswindung. Zuweilen 312 4. Conidae. steigt ihre Zahl auf den letzten Windungen bis auf 25 pro Windung. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht zum Sinus in ganz flachem Bogen, mit höchstens 45° gegen die Schal-Axe geneigt; unter dem Sinus sind sie zunächst ganz scharf nach vorn ge- richtet und biegen sich zuerst langsam, dann etwas schneller, mehr nach unten, beschreiben bis zur Mitte der Schlusswindung, wo sie gerade nach unten laufen, einen Bogen von fast 900, biegen sich dann noch ein wenig rückwärts und dann zum Kanal gerade nach unten. Die Innenlippe ist anscheinend nur dann deutlicher verdickt, wenn die Oberfläche der vorhergehenden Windung besonders wenig resorbirt wurde. Ich hatte unsere Art früher, vor 25 Jahren, als Varietät mit zu Pl. rostrata SOL. gezogen, trenne sie aber doch, da sie sich durch die Sculptur und noch mehr durch die Gestalt sehr wohl unter- scheiden lässt; die Anschwellung unter der Naht ist bedeutend breiter und höher, die Einsenkung darunter weit schmaler, die Wölbung unter dieser erheblich schwächer, und die Spiral-Sculptur _ gröber. Von der damals unterschiedenen var. multistriata liegen mir nur wenige, verdrückte und sehr beschädigte Exemplare vor, welche durch etwas zahlreichere Spiralen auf der Wölbung der Schlusswindung abweichen, vielleicht aber doch zu unserer Art gehören. 5. Surcula attenuata Sow. sp. Taf. IOXX7, SEio 9: Pl. attenuata Sow. (Mineral Conch. II, S. 103, Taf. XIV, Fig. 1). » » » (in Dıxox, Geology of Sussex $. 102, Taf. VI, Fig. 11, 14). » » » (Eopwaros, Eoc. Morr. 8.237, Taf. XXVI, Fig. 6). » » » (v. Kossen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 493). Vorkommen. Mittel-Eocän: Bracklesham, Brook, Brams- haw, Stubbington. Unter-Oligocän: Helmstädt. 4. Conidae. 313 Von Helmstädt habe ich 12 mehr oder minder verdrückte und defeete Exemplare, ebenso viele, besser erhaltene und zum Theil grössere von Brook und eins von Bracklesham. Die Ge- windespitze ist an allen Stücken abgerieben. Das beste Stück von Helmstädt enthält etwa 10 Windungen ohne das Embryonalende und hat 20””® Dicke bei ca. 65"" Länge gehabt, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Die obere, etwas kleinere Hälfte der Mittelwindungen ist deut- lich eingesenkt, die untere ist flach gewölbt; beide sind von einander getrennt durch eine dickere Spirale, welche sich auf den Rippen zu mehr oder minder spitzen Knoten erhebt, im Alter meist 8 pro Windung, seltener nur 7, in der Jugend anscheinend eine oder zwei weniger. Nach oben verlaufen die Knoten auf der De- pression als ganz schwache Anschwellungen, nach unten als recht deutliche, ziemlich hohe und dicke Rippen, schwach rückwärts gerichtet und allmählich schwächer werdend, bis zur Naht. Die Schlusswindung enthält im Wesentlichen in ihrer oberen Hälfte eine flache Wölbung, in ihrer unteren eine flache Ein- senkung, über welcher sich die Rippen ganz verlieren. Die obere Hälfte der Mittelwindungen trägt etwa 10 feine Spiralen, von welchen die 5 oberen stärker sind, als die unteren, und zwischen welche sich im Alter feinere unregelmässig ein- schieben. Die untere Hälfte trägt gewöhnlich drei dicke Spiralen die Grenz-Spirale eingerechnet; in der Jugend sind anscheinend nur 2 derselben sichtbar. Auf den letzten Mittelwindungen sind deren meist 4 sichtbar, von welchen die obersten etwas schwächer sind. Zwischen dieselben, welche etwas schmaler, als ihre Zwischen- räume sind, schieben sich etwa auf der vierten Mittelwindung feinere Streifen ein, und eine Windung später erscheint eine Serie noch feinerer. Die Schlusswindung trägt unter der Nahtlinie eine ähnliche, wenn auch zunächst etwas gröbere Spiral-Sculptur, doch in der Depression wird dieselbe schnell feiner. Alle Spiralen erscheinen sehr rauh durch die erhabenen An- wachsstreifen, welche unter der Naht mit fast 45° gegen die Schal-Axe rückwärts gerichtet sind; der Sinus liegt in der Mitte der Abh. X, 2. 91 314 4. Conidae. oberen Depression; darunter sind die Anwachsstreifen sehr scharf vorgebogen, doch biegen sie sich schon in der Zone der Höcker weit mehr nach unten, laufen in einem flacher werdenden Bogen über die Wölbung fort und sind unter dieser eher etwas rück- wärts gerichtet. Die Innenlippe ist mässig dick, etwas nach aussen ausge- breitet und legt sich auf eine besonders in der Mitte recht merk- liche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Die stärkeren Spiralen derselben sind, besonders ein wenig nach innen, scharf erhaben auf der Innenlippe ausgeprägt und erscheinen bei defeeten Exemplaren als schmale, scharfe Falten, welche oben am stärksten sind und nach unten schwächer werden. Die englischen Exemplare unterscheiden sich zum Theil von den norddeutschen dadurch, dass die Spiralen auf dem unteren Theil der Mittelwindungen schwächer sind, doch ist dieser Unter- schied keineswegs konstant. 6. Sureula pseudocolon GIEBEL. Taf. XXX, Rıg. 7a, b; 8. Pl. pseudocolon Gisert, Fauna von Lattorf S. 43, Taf. I, Fig. 11. » » » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1565, XVII, S. 493). » » » (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 8). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Helmstädt; Belgien (fide VINCENT). Es liegen mir von Lattorf 12 meist wohl erhaltene Exemplare vor, welche ın der Gestalt nicht unerheblich variiıren. Zwei der- selben haben 15 ”” resp. 16 "" Dicke und 52 ”” resp. 49 "" Länge, wovon je 30"" auf die Mündung kommen. Ein anderes Stück ist noch wesentlich schlanker und ein viertes noch etwas grösser. Ganz gewöhnlich werden die Exemplare in mittlerem Alter etwas gedrungener, als sie in der Jugend waren, und zuletzt werden sie wieder schlanker. Die grossen Stücke enthalten etwa 9 Windungen ohne das hoch-kegelförmige, oben abgestumpfte Embryonalende von 21/s glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang ab- weichend gewunden und eingewickelt ist. 4. Conidae. 315 Die eıste Mittelwindung erhält einen deutlichen, erhabenen Nahtsaum und darunter etwa 12 stark gekrümmte, besonders unten stark vorgebogene hippchen, von welchen die ersten nur schwach und ziemlich gedrängt sind; sobald dieselben stärker werden, er- hält die Windung eine stärkere Wölbung. Der Nahtsaum wird auf den folgenden Windungen immer stärker, später aber besonders breiter und wird nach unten durch einen Spiralstreifen begrenzt, über welchem öfters noch ein zweiter und auch wohl noch ein dritter, schwächerer auftritt. Ursprünglich ist der Nahtsaum schräg gekerbt, später sind die einzelnen Spiralen durch die Anwachs- streifen gekörnelt. Unter dem Nahtsaum bildet sich allmählich eine schmale Einsenkung aus, und die Wölbung der Windungen, welche durch die in der Mitte knotig hervortretenden Rippen ziemlich stark er- scheint, wird etwa auf der sechsten Mittelwindung durch eine Kante ersetzt, von welcher aus die Schale sich gleichmässig zur Naht, beziehungsweise zu der Depression senkt; diese wird ın Folge dessen nach unten nicht mehr scharf begrenzt, und es bildet sich zwischen der Kante und dem Nahtsaum eine flache, breite Einsenkung aus, deren unterer Theil das Knie (den Sinus) der Anwachsstreifen enthält und im Alter oft eine oder zwei feine, durch die Anwachsstreifen ziemlich regelmässig granulirte Spiralen trägt, bei einzelnen Exemplaren auch wohl eine flache An- schwellung erhält. Auf der oberen Hälfte der zweiten Mittelwindung sieht man einige feine Streifen, welche jedoch bald obsolet werden, auf der unteren Hälfte dagegen etwa 5 breite, flache Streifen, von welchen die eine Hälfte auf den nächsten Windungen ver- schwindet, die anderen, mit ihnen alternirenden, dagegen allmählich höher, wenn auch kaum breiter werden, so dass die späteren Mittelwindungen auf ihrer unteren Hälfte meist 3, zuletzt auch wohl 4 fadenförmige, durch sehr breite Zwischenräume getrennte Streifen tragen; nur mitunter werden auf der Schlusswindung zwischen ihnen je eine oder zwei oder einige ganz schwache Linien sichtbar. Die Schlusswindung ist unter der Nahtlinie meist ein wenig 21* 316 4. Conidae. deutlicher, dann aber ganz flach weiter gewölbt, am wenigsten oder ganz schwach eingesenkt im untersten Drittel; sie trägt hier eine ähnliche Spiral-Sculptur von feinen Streifen, etwa 20 an der Zahl, wie über der Nahtlinie, doch werden dieselben nach unten etwas rauher und liegen näher an einander, besonders an dem nicht unerheblich gedrehten Kanal. Auf der unteren Hälfte der Mittelwindungen steigt die Zahl der Rippen bis zum Anfange der Schlusswindung bis auf etwa 20, zugleich werden sie schwächer, treten auf der Kante oben weniger knotig hervor und gehen, meist erst auf der Schluss- windung, in noch schräger liegende, oft faltenartige und unregel- mässigere Anwachsstreifen über. Auf diesen sowohl, als auch auf den Rippen der letzten Windungen erheben sich die Spiralstreifen zu verhältnissmässig hohen Knötchen, so dass der grösste Theil der Schale mit zahl- reichen, zierlichen, ziemlich regelmässigen Knötchen besetzt. ist. Die Aussenlippe, beziehungsweise die Anwachsstreifen sind zum Sinus mit durchschnittlich 45°, doch in einem Bogen, rückwärts gerichtet, darunter dagegen, gerade auf der Kante, äusserst scharf vorwärts; dann biegen sie sich jedoch schnell mehr nach unten, und unter der Mitte der Schlusswindung laufen sie gerade nach unten oder sogar ein wenig rückwärts. Die Aussenlippe ist sehr scharf, die Innenlippe sehr dünn, nur an der Spindel deutlich verdickt, und mitunter ist erkennbar, dass ihrer Bildung eine schwache Resorption der Aussenschale der vorhergehenden Windung vorangeht. Von Helmstädt liest mir jetzt nur ein kleines, verdrücktes Exemplar vor, welches unserer Art angehören könnte. 7. Sureula stephanophora v. KOENEN. Taf. XXV, Fig. 13a, b; 14a, b. Pleurotoma ramosa var. praecedens v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVI, 1865, S. 493. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. Es liegen mir jetzt 3 mehr oder minder verdrückte und be- schädigte Exemplare vor, welche bei 12—13"”"® Dicke etwa 42”” 4. Conidae. 317 Länge erreichen; die Mündung nimmt reichlich die Hälfte davon ein. Die Zahl der Windungen mag etwa 8 ohne das Embryonal- ende betragen haben; die Gewindespitze ist an keinem der Stücke erhalten. Die unteren ca. drei Fünftel der Windungen werden oben durch eine stumpfe, eine dickere oder mehrere dünnere Spiralen tragende Kante begrenzt und sind schwach eingesenkt; sie tragen unter der Spirale auf der Kante meist 4 oder 5 erhabene Streifen, welche durch doppelt so breite (oder bei einem Stück nur wenig breitere) Zwischenräume von einander getrennt werden. Von den oberen zwei Fünfteln der Mittelwindungen nimmt ein dicker, rundlicher Nahtsaum ein Drittel bis ein Viertel ein, welcher auf den ersten erhaltenen Windungen 3 stärkere Spiralen trägt; diese alterniren später mit feineren und zuletzt, etwas un- regelmässig, mit noch einer zweiten Serie feiner Streifen mit ganz schmalen Zwischenräumen. Unter dem Nahtsaum folgt eine tiefe Einsenkung, welche den Sinus der Anwachsstreifen enthält und etwa 7, meist mit feineren alternirende Streifen trägt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie nahe der Aussen- lippe dicht unter deren oberstem Drittel getroffen und ist unter- halb derselben ein wenig deutlicher gewölbt bis zu ihrem untersten Drittel, auf welchem eme flache Einsenkung den langen, etwas gedrehten Kanal begrenzt. Sie trägt unterhalb der Nahtlinie bis in die Einsenkung noch etwa 9 ähnliche, mit 2 Serien weit feinerer Streifen alternirende Spiralen, wie über der Nahtlinie, und am Kanal werden die Spiralen immer schmaler und erhalten immer schmalere Zwischerräume. Der untere Theil der Mittelwindungen trägt ferner ziemlich regelmässige, flache, rundliche, gerade, oder doch nur wenig schräg stehende Rippen, welche durch etwa ebenso breite Zwischen- räume von einander getrennt werden, sich oben, auf der Kante, zu mehr oder minder hohen Knoten erheben und nach unten all- mählich schwächer werden. Auf den 3 letzten Windungen beträgt ihre Zahl etwa zwischen 12 und 14, auf den beiden vorhergehen- den etwa 11—13. Auf der Schlusswindung bilden sie bei den 2 Stücken mit etwas schwächeren Spiralen auf der Kante etwas schräge Knoten, und zuletzt folgen sie etwas den Anwachsstreifen; 318 4, Conidae. an der Nahtlinie gehen sie in zahlreichere, unregelmässige Anwachs- falten über, welche erst am Kanal verschwinden. Zahlreiche, leidlich regelmässige Anwachsstreifen erheben sich ferner auf dem Sinus und bewirken auch eine zierliche Körnelung aller Spiralen auf dem unteren Theile der Windungen, während sie auf dem Nahtsaum als weit weniger zahlreiche Runzeln oder Kerben hervortreten. Sie laufen von der Naht bis zum Sinus meistens in einem nur flachen Bogen, dessen Sehne mit etwa 30—40° gegen die Schal-Axe geneigt ist. Unter dem Sinus sind sie zunächst scharf nach vorn gerichtet, biegen sich aber dann erst schneller, später langsamer allmählich bis zur Mitte der Aussenlippe gerade nach unten, bis in die Einsenkung sogar ein wenig rückwärts, und laufen am Kanal wieder gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur auf der Spindel stärker verdickt und legt sich in ganzer Länge auf eine recht deutliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 8. Surenula Berendti v. KoEnEn, Tat XOCXTITZR alla bize: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Von Calbe a/S. habe ich 2 kleinere Exemplare und von Lattorf ein kleineres und 2 grössere, von welchen das grösste 3,6”" Dicke und 11,1”® Länge hat, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt; dasselbe besteht aus etwa 6 Windungen ohne das kegelförmige, oben etwas abgerundete Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Auf das Embryonalende folgen einige wenige gekrümmte, zuerst sehr feine Längsrippchen, dann stellen sich 8 Spiralstreifen ein, von welchen der oberste etwas höher ist, von dem folgenden durch eine etwas tiefere Furche getrennt wird und sich zum Nahtsaum ausbildet; die übrigen bleiben ganz flach, durch feine Furchen getrennt und vermehren sich unregelmässig und sehr allmählich durch Spaltung, so dass die letzte Mittelwindung etwa doppelt so viel flache, verschieden breite Streifen unter dem Nahtsaum trägt. 4. Conidae. 319 Die ersten Mittelwindungen sind recht erheblich gewölbt, die folgenden immer flacher; zugleich wird der zuerst ganz schmale Nahtsaum und die darunter folgende schwache Einsenkung immer breiter, so dass sie zusammen fast ein Drittel der letzten Mittel- windungen einnehmen. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte etroffen und ist unterhalb derselben eben so gleichmässig flach gewölbt, wie darüber; nur ganz unten, etwa auf dem untersten Sechstel, folgt noch eine ganz flache, breite Einsenkung an dem weiten, kurzen, nur undeutlich begrenzten Kanal. Die Spiral- Seulptur ist auf dem unteren Theile der Schlusswindung eine ähn- liche, wie auf dem oberen, wird aber nach unten zu etwas höher und deutlicher, besonders in der Einsenkung am Kanal. Die Längs-Sculptur besteht auf den letzten Windungen nur aus unregelmässigen Anwachsfalten, welche auf der Wölbung stärker hervortreten; auf den früheren Mittelwindungen ist sie bei den verschiedenen Stücken von ziemlich verschiedener Stärke, am stärksten bei dem grössten, nicht abgebildeten von Lattorf. Sie besteht aus feinen Längsrippchen, 11 auf der ersten Mittel- windung, 15 auf der dritten, welche auf der ersten Mittelwindung dicht unter dem Nahtsaum beginnen, später unter der Einsenkung unter diesem und um so tiefer, je breiter diese wird. Zuerst sind sie schmaler als ihre Zwischenräume, erheben sich bei dem abgebildeten Exemplar nicht unbeträchtlich auf der Mitte der Windungen und sind oben häufig gleichsam verlängert zu ge- krümmten Anwachsfalten, welche nicht selten noch bis auf den Nahtsaum laufen; bei den anderen Stücken erheben sie sich auch auf der Mitte der Windungen nicht wesentlich und bleiben über- haupt schwächer als bei jenen. Bei den Stücken von Calbe a/S. ist der Nahtsaum zeitweise durch Anwachsfalten förmlich ge- kerbt. Auf den folgenden Mittelwindungen werden die Rippen flacher, breiter, zum Theil weit breiter, als ihre Zwischenräume, nehmen nach der Naht zu immer deutlicher an Stärke ab und gehen end- lich in unregelmässige Anwachsfalten über, welche oft noch auf der Mitte der Windungen als sehr schräge Kerben eine gewisse 320 4. Conidae. Regelmässigkeit und Deutlichkeit besitzen, darunter aber schnell viel flacher werden und am Kanal erst ganz verschwinden. Der Sinus der Anwachsstreifen liegt in der breiten Einsenkung auf der oberen Hälfte der Mittelwindungen, mit seiner Mitte noch auf deren 'oberem Drittel. Darüber laufen die Anwachs- streifen ziemlich gerade, mit etwa 450 gegen die Schal-Axe ge- neigt, nach vorn zur Naht; darunter sind sie zunächst erheblich schärfer nach vorn gerichtet, biegen sich aber zuerst schnell, dann nach der Naht oder Nahtlinie und unter dieser langsamer, immer mehr nach unten und laufen etwa von der Mitte der Schluss- windung an gerade nach unten, um sich am Kanal schnell rück- wärts zu biegen. Von der Innenlippe sind die unteren zwer Drittel deutlich verdickt, am stärksten gegen deren Mitte, und sie trägt dort etwa 8 feine, schräge, gedrängte Streifen. Vor ihren oberen zwei Dritteln liegt eine, besonders in der Mitte, recht breite und tiefe Abplattung, hervorgebracht durch die Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 9. Sureula seminuda v. KOoENEN. IE RO, is len We Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige vorliegende Exemplar besteht aus 6 Windungen ohne das kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende von min- destens 21/, glatten, flach-gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die Dicke beträgt 3,1", die Länge 9,2”", wovon 4,4”® auf die Mündung kommen. Die erste halbe Mittelwindung trägt eine Zwischen -Sculptur von 7 flachen, rundlichen Rippen, von welchen die ersten recht schwach und sehr schräg nach unten vorwärts gerichtet, die folgenden deutlicher und weniger schräg und unten etwas angeschwollen, und die letzten ziemlich gerade und unter der Naht undeutlich sind, darunter aber sich zu breiten, rundlichen, flachen Anschwellungen erweitern. Zuletzt beginnt auch ein schwacher Nahtsaum, welcher auf den folgenden Windungen zwar etwas breiter und unten durch eine Furche begrenzt wird, aber 4. Conidae. 321 flach bleibt und auf den beiden letzten Windungen nur noch un- deutlich unten durch eine flache Einsenkung begrenzt wird. Am Ende der Zwischen-Sculptur erhalten die Windungen ın der Mitte eine stumpfe, abgerundete Kante, indem die Rippen hier am dicksten und höchsten sind und nach oben und unten schnell schmaler und niedriger werden; ihre Zahl beträgt 9 pro Windung, und werden sie durch schmalere Zwischenräume getrennt. Auf der drittletzten Windung erhalten sie breitere Zwischenräume, werden flacher, kürzer, und gehen in etwas schräge Knoten und endlich in kurze, sehr schräge Anschwellungen über, welche auf der Schlusswindung ganz verschwinden. In demselben Grade, wie die Rippen und Knoten schwächer werden, tritt auch die Kante auf der Mitte der Windungen immer mehr hervor, und über ihr erscheint eine flache Einsenkung; unter ihr ist die Schale dagegen flach gewölbt. Auf der letzten Mittelwindung senkt sich die Naht, so dass die untere Hälfte der Windung endlich fast noch einmal so breit wird, als die obere. Auf der zweiten Mittelwindung erkennt man ferner mit Hilfe der Loupe unter dem Nahtsaum 6 platte, durch ganz schmale Furchen getrennte Streifen, von welchen der unterste zum Theil von der Naht verdeckt wird, während der mittelste der übrigen am schmalsten ıst und gerade auf der Kante liegt. Auf der letzten Mittelwindung werden die Furchen immer flacher, die Streifen breiter, aber durch noch feinere Furchen noch in je 2 getheilt; nur die untersten Furchen sind deutlicher, und der sechste Streifen wird ganz sichtbar und entfernt sich sogar etwas von der Naht. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt bis zu ihrem unteren Drittel, wo eine mässig breite Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt; sie ist dort mit ähnlichen, etwa 0,2" breiten, durch ganz schmale Furchen ge- trennten Streifen bedeckt, wie über der Nahtlinie, doch werden dieselben nach unten immer höher und am Kanal endlich auch etwas schärfer und schmaler. Die Anwachsstreifen treten auf der etwas glänzenden Schale immerhin deutlich hervor; sie laufen von der Naht bis zu dem 322 4. Conidae. breiten Sinus, dessen Mittellinie etwa mit der der oberen Hälfte der Windungen zusammentrifft, in einer ziemlich geraden, gegen die Schal-Axe mit ca. 45° geneigten Linie, sind aber zu der Naht noch scharf vorgebogen. Unter dem Sinus sind sie zunächst scharf nach vorn gerichtet, biegen sich jedoch gleich unter der Kante schneller, später langsamer mehr nach unten und in der Einsenkung zum Kanal wieder etwas schneller nach hinten. Die stark beschädigte Aussenlippe scheint innen in der Gegend der Nahtlinie eine breite Verdickung zu besitzen. Die Innenlippe ist auf ihrer unteren Hälfte besonders stark verdickt und trägt hier 10 feine, scharfe Streifen, welche in der äusseren Streifung des Kanals eine Fortsetzung finden. Eine Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung ist vor der oberen Hälfte der Innenlippe sehr deutlich zu erkennen. 10. Sureula tornatelloides v. Kornen. Var RRKIV Riesa be Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Atzendorf. Von Lattorf habe ich ein Exemplar, von Atzendorf 2, von Unseburg 3. Das grössere von Atzendorf hat 1,25”" Dicke und 2,8"" Länge, wovon die grössere Hälfte auf die Mündung kommt. Dasselbe enthält nur reichlich 1'/, Windungen ohne das kegel- förmige, grosse Embryonalende von etwa 4 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang an keinem der Stücke ganz er- halten ist. Die Stücke von Unseburg sind zum Theil noch ein wenig grösser, sind aber etwas verdrückt. Hinter dem Embryonal- ende erscheinen auf der Windung 8 oder 9 breite, flache, durch ganz schmale Furchen getrennte Spiralen, von welchen die oberste von der zweiten durch einen etwas grösseren Zwischenraum ge- trennt ist; in diesem schiebt sich jedoch bald ein feiner Streifen ein. Ausserdem sind dort dünne, stark gekrümmte, den Anwachs- streifen folgende Längsrippchen vorhanden, etwa 6 auf der ersten von welchen die ersten recht scharf und deutlich Viertelwindung, sind, die folgenden aber flacher und mitunter ziemlich undeutlich 4. Conidae. 323 werden. Die Wölbung der Windung wird ferner auf ihrer unteren Hälfte etwas schwächer. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben ein wenig stärker, ım untersten Viertel dagegen wieder schwächer gewölbt, ohne schärfere Begrenzung des kurzen, weiten Kanals; sie trägt dort noch etwa 12 bis 14 flache, gedrängte, nach unten gewöhnlich schmaler werdende Streifen und am Kanal noch etwa 6 feinere. Die Mittellinie des rundlichen Sinus der Anwachsstreifen liest mindestens dreimal so weit von der unteren Naht entfernt, wie von der oberen. Ueber dem Sinus laufen die Anwachsstreifen, mit etwa 30° gegen die Schal-Axe geneigt, zu oberst sogar noch stärker, zur oberen Naht; unter ihm sind sie etwa eben so stark nach vorn gerichtet und fangen auf dem untersten Drittel über der Naht, beziehungsweise der Nahtlinie, an, sich mehr nach unten umzubiegen, so dass sie dicht unter der Nahtlinie gerade nach unten und bis zum untersten Drittel sogar deutlich rückwärts ge- richtet sind. Dann biegen sie sich wieder gerade nach unten und am Kanal kurz nach hinten. Häufig werden auch auf dem oberen Theile der letzten 1!/4 Windungen flache, rundliche, meist ganz den Anwachsstreifen folgende Anschwellungen sichtbar, etwa 12 pro Windung, doch sind sie ziemlich unregelmässig, und sie - verschwinden in der Regel ganz schon oberhalb der Naht, resp. der Nahtlinie. Die Innenlippe ist fast bei allen Exemplaren von Gestein ver- deckt, das sich nicht wohl entfernen lässt; bei dem unten be- schädisten Exemplar von Lattorf ist sie, abgesehen von ihren obersten Viertel, deutlich verdickt. Vor ihr ist eine Resorptions- furche zu erkennen, welche erst nahe der Naht verschwindet. ll. Sureula perspirata v. KoEnEn. TAERRRE 10a, b,.c. Pl. terebralis Lam. var. perspirata v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, $. 496. | » » Vixcext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, 8. 9. » » Gieszr, Fauna von Lattorf Taf. II, Fig. >. 324 | 4. Conidae. Vorkommen. Unter-Oligoeän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, W olmirsleben, Westeregeln, Helmstädt; Lethen etc. Von Lattorf habe ich über 20, zum Theil unverletzte Stücke, von Calbe und Unseburg je 6, von den übrigen Fundorten nur je ein oder zwei defecte. Die Stücke von Lattorf erreichen 11,5”" srössten Durch- messer und 31”® Länge, wovon reichlich die: Hälfte auf die Mündung kommt. Die Zahl der Windungen beträgt 9 ohne das niedrig-kegel- förmige, oben abgerundete Embryonalende von etwa 21/, glatten, gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang abweichend gewunden ist und versteckt liest. Die erste Mittelwindung bekommt zuerst — ohne scharfe Grenze — etwas unter ıhrer Mitte eine Kante, aus welcher sich nach einer halben Windung ein Kiel entwickelt; ein wenig später wird über der Naht ein sehr gleichmässiger Streifen, nach unten gut abgerundet, sichtbar, und unter der Naht ein gleichmässig ab- gerundeter, zuerst meist etwas stärkerer, später immer flacher und undeutlicher werdender Nahtsaum, während der Streifen regel- mässig an Stärke zunimmt. Der Kiel wird schnell sehr hoch und scharf und biegt sich ein wenig nach oben über‘; dies wird dadurch besonders deutlich, dass er unten sehr steil zu der tiefen Depression über der Naht abfällt. In der weit breiteren Depression über dem Kiel erscheint etwa auf der dritten Mittelwindung, etwa doppelt so weit vom Kiel, als von der Naht entfernt, eine nach oben schärfer begrenzte schwache Spirale. Die Schlusswindung trägt unter der Nahtlinie eine breite Depression, von welcher fast zwei Drittel am Kanal liegen und etwa 1] bis 12 hohe, rauhe, nach unten sehr schräg stehende Spiralen tragen; dieselben sind etwa eben so breit oder ein wenig breiter, wie ihre Zwischenräume. Das obere Drittel der Depression enthält 3 hohe Spiralen, welche wesentlich schwächer als die Nahtspirale sind und nach unten noch an Stärke abnehmen. Die Abstände dieser 4 Spiralen sind zwei bis drei Mal so breit, wie die Spiralen selbst. 4. Conidae. 325 Auf und unter dem Kiele treten die Anwachsstreifen etwas stärker hervor und bewirken eine ziemlich regelmässige, mehr oder minder schräge Kerbung des Kieles und sämmtlicher Spiralen. Auf der Schlusswindung grösserer Stücke kommen etwa 2 Kerben auf 1% des Kieles und der zunächst folgenden Spiralen. Die Aussenlippe und die Anwachsstreifen haben ihre tiefste Einbuchtung ein wenig über der Mitte zwischen Kiel und Naht und sind darüber mit mehr als 450 vorgebogen, darunter aber mehr als doppelt so scharf und doppelt so weit, und biegen sie sich unter dem Kiel schnell mehr nach unten, so dass sie am Kanal ziemlich gerade nach unten laufen. Die Aussenlippe ist, falls gut erhalten, sehr scharf und zeigt innen tiefe Furchen unter dem Kiel und den stärkeren Spiralen; weiter nach innen sind Furchen, wenn die Aussenlippe fehlt, nur noch unter dem Kiel und allenfalls der nächsten Spirale sichtbar. In der Mündung und ein wenig nach aussen vorspringend be- sinnt eine, besonders in der Mitte recht erhebliche Resorption der obersten Schal-Lage der letzten Mittelwindung. Die Unterschiede unserer Art von Pl. Volgeri und Pl. terebralis Lam. habe ich schon ]. c. erwähnt, habe auch schon in meiner Arbeit über das norddeutsche Mittel-Oligocän unsere Art nicht mehr als Varietät von Pl. Volgeri angeführt. BosQuET besass Stücke von Lethen etc., welche mit denen von Lattorf etc. gut übereinstimmten. Gattung: Pleurotoma Lamarck. Die Gattung Pleurotoma im engeren Sinne umfasst diejenigen Arten, bei welchen der »Sinus« der Anwachsstreifen auf dem Kiel oder der stärksten Wölbung der Windungen liest, mit Ausnahme der Gruppe der Pl. turbida SoL. oder cataphracta BRoc., welche die Gattung Dolichotoma bildet. BELLARDI (Moll. du Terr. del Piemonte etc. II, S. 10) unter- schied zwei Hauptabtheilungen von Pleurotomen, 1. solche mit langem, geradem Kanal, langer Schlusswindung, welche vorn stark 326 4. Conidae. eingedrückt ist, 2. solche mit kürzerem Kanal nnd kürzerer, vorn wenig eingedrückter Schlusswindung; die Grenze zwischen beiden ist jedoch nicht sonderlich scharf. Zu der ersten Ab- theilung würden Pl. odontophora, Pl. nodigera und Pl. odontella gehören, also Arten aus der Gruppe der Pl. denticula Bast. Mit einer von diesen Arten ist jedenfalls zu verbinden, was PHILIPPI (Tert. V. nordw. D. S. 57) und SPEYER (Palaeontogr. IX, S. 80) als Pl. coronata GOLDF. anführen, alle übrigen dagegen, meist zur Ver- wandtschaft der Pl. Selysi DE Kon. und Pl. laticlavia BEYR. oder Pl. turricula BRoc. gehörig, würden zu der zweiten Abtheilung zu rechnen sein. Bemerkenswerth ist jedoch, dass bei den Arten aus der Verwandtschaft der Pl. Selysi, nämlich Pl. plana, Pl. explanata, Pl. difjieilis, Pl. lunulifera, Pl. Ewaldi, Pl. subjilosa die Schluss- windung grösserer Stücke ganz gewöhnlich eine etwas veränderte Gestalt erhält, indem die höchste Wölbung derselben sich etwas nach unten verschiebt, so dass hier der Sinus der Anwachsstreifen dann über der stärksten Wölbung liegt. Dasselbe ist übrigens sehr häufig auch bei den Dolichotoma-Arten der Fall. Zu diesen bildet durch Gestalt und Sculptur Pl. edentata einen Ueber- gang. Pleurotoma interjecta würde nach Gestalt und Sculptur in die Nähe der Pl. latielavia zu stellen sein; durch die wesentlich höhere Lage des Sinus wird jedoch eine etwas schärfere Trennung bedingt und eine gewisse Annäherung an die Gattung Clavatula an- gebahnt. Die Gruppe der Pl. Selysi ıst im Paleocän, Eocän und Olıi- gsocän in einer ganzen heihe von Arten vertreten, von welchen die aus dem Calcaire de Mons, aus dem Paleocän von Kopen- hagen und namentlich auch die aus dem Londonclay den oligocänen zum Theil sehr ähnlich sind, so dass bei ungenügender Erhaltung, zumal des Embryonalendes und der Zwischen-Sculptur, eine scharfe Unterscheidung der verschiedenen Formen oft sehr misslich ist. Hierdurch erklärt es sich aber, dass einzelnen Arten eine grössere verticale Verbreitung beigemessen worden ist, als ich dies im. Folgenden annehme, nachdem ich bei den meisten der betreffen- den Arten die Gewindespitze beobachtet habe. u 4. Conidae. Da 1. Pleurotoma plana GiEBEL. Taf. XXVI, Fig. 1, 2, 3. Pl. planum Gieeer, Fauna von Lattorf Taf. IV, Fig. 4. » plana » (v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 1865, S. 491). » multicostatum Desu.? (Prrivserı in Palaeontographica I, S. 64). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wester- eceln, Helmstädt. Von Unseburg habe ich nur ein halbwüchsiges Exemplar, von Lattorf noch gegen 40 Stück im allen Grössen, doch alle mit beschädigter Aussenlippe. Das grösste derselben besteht aus reich- lich 12 Windungen ohne das Embryonalende und hat 20 %® Durch- messer bei 91" Länge wovon 44 "® auf die Mündung kommen; die meisten Stücke haben jedoch eine bis zwei Windungen weniger. Einzelne sind etwas gedrungener, manche aber auch schlanker, wie die Fig. 2, 3 abgebildeten, und in der Jugend ist unsere Art stets wesentlich schlanker, als im Alter. "Das ziemlich niedrig-kegelförmige Embryonalende besteht aus reichlich 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang ab- weichend gewunden und eingewickelt ist; dann folgt eine halbe Windung mit etwa 8 zuerst sehr schwachen, nach unten stark vorgebogenen, bald aber stärker und gerader werdenden Rippen, dann eine halbe Windung, auf welcher 8 ziemlich gerade Rippen stehen, und 7 oder 8 feine, gedrängte Spiralen auftreten. Auf der folgenden Mittelwindung erscheint ein schmaler Nahtsaum, unter ihm eine schmale Furche, und die Rippen krümmen sich, ent- sprechend den Anwachsstreifen, ohne bis an den Nahtsaum hinauf- zureichen, wenn derselbe auch öfters durch die Rippen gekerbt erscheint. Auf den folgenden 4 oder 5 Windungen werden die Rippen von oben her immer schwächer, so dass sie endlich erst mit dem unterhalb der Mitte der Windungen endigenden Sinus der Anwachsstreifen beginnen und über der Naht verschwinden und somit in schräge, flache Knoten übergehen. Die Zahl der Rippen steigt dabei bis zur siebenten Mittelwindung bis auf 15 und 16, seltener 17, nimmt aber später mitunter wieder etwas ab, und 328 4. Conidae. im Alter gehen die Rippen beziehungsweise Knoten in flache, un- regelmässige Anwachsfalten über. Während aber noch auf der sechsten Windung der Sinus auf der höchsten Erhebung der Rippen liest, zieht er sich später über die Knoten hinauf und liegt somit auf den letzten Windungen dicht über der grössten Dicke derselben; von hier bis zur Naht ist die Schale ziemlich eben oder auch wohl zunächst flach ein- gesenkt und darüber schwach gewölbt, unter den Knoten ist sie ganz schwach gewölbt, auf der Schlusswindung unterhalb der Nahtlinie ein wenig stärker. Die kleinere untere Hälfte der Schlusswindung ist nach oben hin deutlich, wenn auch flach eingesenkt. Von den 8 Spiralen der ersten Mittelwindung treten 2 unter dem sich bald verflachenden Nahtsaum bis etwa zur neunten Mittelwindung durch grössere Stärke und durch grösseren Abstand von einander und von der Naht mehr hervor, während ein Paar feinere über ıhnen sich zuerst eingeschoben haben, dann aber auch zwischen ihnen und endlich auch zwischen den übrigen erscheinen. Die letzte Mittelwindung trägt über dem Sinus etwa 10 — 12 feine, nicht gedrängte Streifen, etwa 3 solche auf‘ demselben und unter ihm meist 3 oder 4 wesentlich breitere, welche mit feineren, aber auf der Schlusswindung ebenso stark werdenden Streifen alterniren, indess durch ziemlich schmale Furchen von ihnen getrennt sind. Unter der Nahtlinie folgen auf der Schlusswindung bis zur De- pression noch ähnliche, ca. 0,7”® breite, etwas abgeplattete Streifen, mitunter mit feineren abwechselnd, durch schmale Furchen von einander getrennt. Im der Depression werden jedoch die Furchen breiter, als die Streifen, welche entsprechend schmaler sind. Alle Spiralen sind sehr rauh und oft seitlich verschoben durch die zahlreichen, erhabenen Anwachsstreifen. Diese laufen von der Naht wenig gekrümmt unter einem Winkel von etwa 45° gegen die Schal-Axe rückwärts bis zu der Viertelkreis-förmigen „Um- biegung im Sinus, darunter zunächst unter gleichem Winkel wieder vorwärts, biegen sich aber dann in einem Bogen von etwa 450 bis in die Mitte der Depression am Kanal immer mehr gerade nach unten und zuletzt sogar ein wenig rückwärts, am Kanal dagegen gerade nach unten. 4. Conidae. 329 Die Innenlippe ist schwach verdickt, nur an der Spindel deutlicher, und legt sich auf die mit einer Furche beginnende Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Ich glaube unsere Art auf P. planum GIEBEL beziehen zu müssen, obwohl seine Figur auf der rechten Seite viel zu stark gewölbte Windungen und einen zu kurzen Kanal zeigt; auch die Anwachsstreifen sind nicht richtig wiedergegeben. Pl. explanata hat einen sehr viel tieferen Sinus der Anwachs- streifen, breitere, flachere Spiralen und stark gekrümmte, weiter nach oben reichende Rippen auf den früheren Mittelwindungen, jedoch auf den späteren niemals Knoten oder Höcker. Ein defectes, etwas verdrücktes Stück von Westeregeln in der Hallischen Sammlung, welches von PhıLıpp1:als Pl. multicostatum DesH.? gedeutet worden war, und welches Herr von FRITscH mir gütigst zur Ansicht zusendete, dürfte wohl zu Pl. plana gehören. 2. Pleurotoma explanata v. KoEnen. Taf. XXV], Fig. 4, 5. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Westeregeln. to) fo) Von Westeregeln habe ich nur ein Bruchstück der Schluss- windung, von Lattorf noch 20 meistens grosse, aber durchweg irgendwie beschädigte Exemplare, welche bei 23"® Dicke bis zu 115”® Länge gehabt haben mögen. Ein leidlich vollständiges Stück enthält etwa 11 Windungen ohne das stark angewitterte Embryonalende und hat 20%® Durchmesser bei 81” Länge, wo- von 37”® auf die Mündung kommen; einzelne Stücke sind erheb- lich schlanker, und in der Jugend scheint die Gestalt stets schlanker gewesen zu sein. Die Mittelwindungen sind zuerst mässig gewölbt, nach unten etwas stärker, wie oben; später, etwa von der vierten Mittelwindung an, wird die Wölbung etwas schwächer, und es bildet sich unter der Naht eine breite, flache Anschwellung aus, und unter dieser eine ganz flache Einsenkung von gleicher Breite, welche durchschnittlich etwa bis zur Mitte der Mittelwindungen reicht und den Sinus der Anwachsstreifen enthält; auf den letzten Mittel- Abh. X. 2. 22 330 4. Conidae. windungen, wo diese Zone immer breiter wird, nimmt der Sinus nur noch die unteren zwei Drittel oder endlich auf der Schluss- windung reichlich die Hälfte derselben ein. Mitunter liest der Sinus hier auch etwas bandartig erhaben, durch zwei etwa 2”"% von ein- ander entfernte Streifen oder auch wohl Furchen begrenzt. Unter der Nahtlinie ist die Schlusswindung etwas stärker ge- wölbt bis da, wo eine verhältnissmässig schmale Einsenkung den langen, ziemlich geraden Kanal abgrenzt. Auf den ersten Mittelwindungen scheint der Sinus der An- wachsstreifen mit seiner Mitte dicht über der Mitte der Windungen zu liegen; es liegen auf ihm drei schwache, später ganz verschwin- dende Furchen, und unter ıhm eine schmale, über ihm eine breite Furche. Letztere begrenzt den später in die breite Anschwellung übergehenden Nahtsaum, auf welchem sich später noch 2 ganz flache, breite, durch eme ganz stumpfe Kante getrennte Furchen einfinden. Zwischen ersterer und der unteren Naht liegen 2 tiefe, schmale Furchen, durch welche über der Naht 2 hohe Streifen be- grenzt werden. Zwischen diese schiebt sich etwa auf der siebenten Mittelwindung ein feinerer ein, und von dem oberen wird später durch eine flache Furche unten noch ein schmaler Streifen abge- trennt, doch werden diese Streifen bei grossen Stücken schliesslich alle ziemlich gleich breit und mehr oder minder obsolet, da sich die Furchen verwischen. Unter der Nahtlinie folgen auf der Schluss- windung eine Anzahl flache, durchschnittlich etwa 1”” breite, durch schmale Furchen getrennte Streifen, und in der Einsenkung höhere, etwa halb so breite, oft alternirend stärkere und feinere Streifen, welche nach dem Kanal zu immer schwächer, niedriger und schräger werden. Die früheren Mittelwindungen tragen ferner 15 oder 16 er- habene, rundliche Rippen, welche zuerst ziemlich gerade sind, aber von der zweiten Mittelwindung an sich immer stärker krümmen, von der vierten an anfangen über dem Sinus weniger deutlich zu werden, dann auch auf dem Sinus schwächer werden und etwa von der achten an nur unter diesem als sehr schräge, nach der Naht zu verschwindende, flache Anschwellungen sichtbar sind. Später gehen sie in wellige, unregelmässige Anwachsfalten über, 4. Conidae. 331 welche unter der Wölbung der Schlusswindung sich verlieren. Die Anwachsstreifen laufen in einem Bogen von mindestens 609 von der Naht bis an den tiefen Sinus und an dessen Rand noch 1,5 — 2”" horizontal; unter dem Sinus biegen sie sich dagegen schon früher allmählich nach unten, so dass sie unter der Wölbung sogar ein wenig rückwärts gerichtet sind; am Kanal laufen sie gerade nach unten. Durch die zahlreichen, erhabenen, oft welligen Anwachs- streifen erscheinen die Spiralen sehr rauh und sind sie oft nach oben oder unten verschoben. Die Aussenlippe war dünn und innen glatt. Sie sprang unten nicht weiter vor, als dicht an der Naht. Die Innenlippe ist nicht ausgebreitet, mässig verdickt und liest hinter einer ziemlich tiefen Furche, welche durch die Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung hervorgebracht ist. 3. Pleurotoma diffieilis GIEBEL. benz SON, Ines lo, 17 Pl. Selysi ve Kon. (Nyst, Cogu. foss. Belgique S. 515, Taf. XL, Fig. 11). » » » (Greser, Fauna von Lattorf S. 40, Taf. I, Fig. 2). » diffieile Giesen, Fauna von Lattorf S. 41, Taf. IV, Fig 3. ? Pl. regularis ve Kon. var. (vw Kos., Coqu foss. de Basele ete. Taf. I, Fig. 1). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Grube Hedwig bei Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Westeregeln. Mittel-Oligocän: Neustadt-Magdeburg; Rupelmonde, Boom. Von Helmstädt, Atzendorf und Westeregeln liegen mir je 3 beschädigte Stücke vor, von Calbe und Unseburg deren je 6. Von Lattorf habe ich noch 25 Exemplare, von weichen das grösste 14,5 "® dick und 47” Jane ist; die Mündung nimmt etwa die Hälfte davon ein. Die Schale besteht aus etwa 10 Windungen, ohne das kegelförmige Embryonalende von 3 glatten, mässig ge- wölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist; darauf folgt nahezu eine Windung mit einer Zwischen-Sculptur von meist 15 oder 16 schmalen Rippchen, von welchen die ersten sehr fein und unten stark vorgebogen sind, die 92* 332 4. Conidae letzten 5 oder 6 dagegen ziemlich gerade. Ueber diese laufen 6 flache, gedrängte, wenig deutliche Spiralen fort, abgesehen von einem Nahtsaum, welcher hier anfängt sich auszubilden, schnell stärker wird und sich eine Windung später in 2 gedrängte, er- habene Spiralen theilt. Diese entfernen sich bald etwas von ein- ander und von der Naht, und etwa auf der fünften Mittelwindung erscheint dicht unter der Naht noch ein etwas schwächerer Streifen, welcher sich später auch etwas von der Naht entfernt, während der Nahtsaum immer breiter, flacher und undeutlicher be- grenzt wird. Unter dem Nahtsaum findet sich auf der zweiten Mittelwindnng eine Einsenknng ein, welche schnell recht breit und tief wird und eine oder 2 Windungen später oft schon bis zu deren Mitte reicht. Die beiden obersten der 6 Spiralen liegen in dieser Einsenkung, bleiben aber schwach und erhalten allmäh- lich 3 bis 4 oder mehr mal so breite Zwischenräume; auf den letzten Windungen gleichen sie hierin einigermaassen den Naht- saum-Spiralen, sind aber etwas schwächer. Der untere Theil der Mittelwindungen enthält eine starke Wölbung, welche besonders dadurch entsteht, dass die Rippen der ersten Mittelwindung sich auf den folgenden in der Einsenkung, stark verschwächen und unter dieser in hohe, rundliche Knoten übergehen, welche gerade auf dem tiefen Sinus der Anwachs- streifen liegen; etwa von der fünften oder sechsten Mittelwindung an werden sie verhältnissmässig schwächer und bleiben etwas weiter von der Naht entfernt. Später werden sie auch schmaler und gehen sie bei grossen Stücken zuletzt in unregelmässige An- schwellungen und Anwachsfalten über. Ihre Zahl beträgt-in der Regel zwischen 12 und 14 oder 15 pro Windung, zuletzt auch wohl noch eine oder zwei mehr. Ueber diese Knoten laufen auf den ersten Mittelwindungen drei oder vier gedrängte, flache Spiralen fort, und eine’ gleiche liegt zuerst dicht über der Naht; über dieser wird aber schon auf der dritten oder vierten Mittelwindung ein noch etwas stärkerer Streifen sichtbar; bald darauf schiebt sich über ihm ein feiner ein, der ihm und dem darüber folgenden mitunter schon eine Windung später an Stärke gleich wird. Diese 3 Streifen werden 4. Conidae. ° 333 auf den letzten Mittelwindungen durch etwas breitere Zwischen- räume getrennt und sind stärker und rauher als alle übrigen, über ihnen folgenden Spiralen. Auf beiden Seiten der 3 oder 4 zuerst allein auf den Höckern vorhandenen Streifen schieben sich endlich einer oder zwei feinere ein, welche ihnen später an Stärke gewöhnlich gleich werden. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Mündung dieht unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist von hier an stärker gewölbt bis fast zu ihrem unteren Drittel,. wo eine breite, ziemlich tiefe Einsenkung den langen, geraden Kanal begrenzt. Unter der Nahtlinie folgt gewöhnlich eine schwächere Spirale und dann bis in die Einsenkung 5 stärkere, doch nach unten etwas an Stärke abnehmende, durchschnittlich etwa ein Drittel so breit, wie ihre Zwischenräume. Der Kanal ist mit ca. 15 bis 18 nach unten immer schwächeren, durch die Anwachsstreifen stark gezackten Streifen bedeckt, welche eben so breit oder etwas breiter sind, wie ihre Zwischenräume. Die Spindel trägt gegen 6 flache, ge- drängte, feinere Streifen. Die Anwachsstreifen beschreiben von der Naht bis zum Sinus einen Bogen von etwa 45°, dessen Sehne meistens mit 50 bis 60% gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie zunächst etwas schärfer nach vorn gerichtet, biegen sich aber bis in die Einsenkung gerade nach unten oder sogar schliesslich ein wenig rückwärts, und laufen am Kanal gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur an der Spindel deutlich verdickt und legt sich auf eine über ihrer Mitte recht merkliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Die unter-oligocänen Exemplare stimmen zum Theil recht be- friedigend mit einer Anzahl von Stücken aus dem belgischen Rupel-Thon von Rupelmonde etc. überein, welche nur meist etwas feinere Spiralen haben und ohne Zweifel auf Nysr’s Abbildung zu beziehen sind, abgesehen davon, dass auf dieser die Anwachs- streifen ganz falsch und, wohl damit zusammenhängend, die Knoten auf den früheren Windungen nicht rundlich genug angegeben sind; diese Form erreicht im belgischen Rupel-Thon die grössten Dimensionen; weit häufiger ist aber dort eine kleiner bleibende, 334 4. Conidae. meistens schlankere Form, 'bei welcher die Knoten schmaler, nach unten mehr zu Rippen verlängert sind, auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie grobe und feinere Spiralen in 2 oder 3 Serien abwechseln, und der Kanal nur wenig deutlich durch eine schwache Einsenkung begrenzt ist. Diese Art ist es aber, auf welche von BEYRICH, SANDBERGER, SEMPER, SPEYER, KocH und Anderen, sowie auch von mir die gewöhnliche, mittel- und ober-oligocäne Art als Pl. Selysi DE Kon. bezogen worden ist; sie mag Pl. polytropa heissen. _ Die ächte von DE Konınck ganz gut beschriebene und abge- bildete Pl. Selysi (Coqu. foss. de Basele, Boom etc., S. 25, Taf. I, Fig. 4) ist weit seltener — ich habe von Rupelmonde, Boom und Edeshem nur 6 Exemplare und von Neustadt- Magdeburg 4, von Lattorf 1 — und durch die flacheren, gedrängten Spiralen, den schärfer begrenzten Kanal und das Verschwinden der Knoten im Alter wohl zu unterscheiden; vielleicht ıst DE KonInck’s Pl. laevigata damit zu vereinigen. Vielleicht ist noch eine vierte Form von Rupelmonde zu unterscheiden, welche durch Gestalt und Sculptur sich der Pl. regularis DE Kon. nähert, aber den Sinus der Anwachsstreifen nicht in der Einsenkung auf der oberen Hälfte der Windungen führt, sondern tiefer, auf dem Anfang der Wölbung. Diese Art könnte Pl. irregularis heissen; an diese schliessen sich die Stücke der » Pl. Selysi« aus dem Mittel-Oligocän von Lattorf und Neustadt-Magdeburg eng an, und hierzu passt auch die Pl. Sandbergeri DEsH. von Morigny und die Mehrzahl meiner Exemplare von Weinheim, die ich früher zu Pl. Selysi gerechnet hatte, recht gut; den Namen Pl. Sandbergeri hatte ich schon 1865 für die Pl. subconoidea SANDRERGER non D’ÖRB. vergeben. Es sei hier übrigens bemerkt, dass bei den Stücken der Pl. polytropa von Rupelmonde, Boom etc. die Spiral-Sculptur auf dem unteren Theile der Schlusswindung entschieden stärker und rauher ist, als bei denen von Hermsdorf ete., noch schwächer als bei diesen ist sie bei den Vorkommnissen aus sandigen Schichten, wie die von Söllingen und sämmtliche Ober-Oligocäne (Cassel, Crefeld, Sternberger Gestein etc.) 4. Conidae. 335 4. Pleurotoma lunulifera v. Kornen. RI ROVER = er 13 120 Te, Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- £ burg, Unseburg. 5 Von Calbe a/S. und Unseburg liegen 5 resp. 3 defecte Stücke vor, von Löderburg 1; von Lattorf habe ich noch 20 Exemplare, welche in dem Verhältniss der Länge zur Dicke bedeutend schwanken und bei 11 Windungen chne Embryonalende bis zu 15"® Dicke und 50”"% Länge haben; bei den sedrungensten Stücken erreicht die Mündung ziemlich die Hälfte der Länge; ein sehr schlankes Exemplar hat aber bei 11,5”" Dicke 44”® Länge, wovon 19”" auf die Mündung kommen. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus 31/, glatten, schwach gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang abweichend sewunden und verhüllt ist; dann folgt nahezu eine drei Viertel- Windung mit einer Zwischen - Sculptur von etwa 14 dünnen Rippchen, von welchen die 4 oder 5 ersten unten vorgebogen und sehr schwach und undeutlich sind. Die folgenden sind ziemlich gerade und werden gekreuzt von 6 ziemlich gedrängten, schnell recht stark werdenden Spiralstreifen, von welchen die unteren etwas breiter sind als die oberen, und die oberste sıch zuletzt mehr erhebt, um sich dann in einen erhabenen Nahtsaum zu verwandeln, welcher sich jedoch eine Windung später in eine schwächere obere und eine stärkere untere Spirale theilt; noch 2 Windungen später erscheint über ersterer meist noch ein schwächerer Streifen, und auf den letzten Windungen entfernen sich diese 3 Streifen weiter von einander. Am Schluss der Zwischen -Sculptur bildet sich ferner schnell eine recht tiefe Furche unter dem Nahtsaum aus, und es entfernt sich von diesem der oberste der 5 übrigen Spiralstreifen ent- sprechend, aber eine Windung später erscheint in der Furche ein feiner Streifen, noch 11/5 Windungen später meist ein zweiter, noch zwei Windungen darauf oft ein dritter, während die Furche sich immer mehr verflacht und verbreitert, ebenso wie der Naht- saum, so dass sie mit diesem zusammen bis zur dritten Mittelwindung 336 4. Conidae. etwa deren oberes Drittel einnimmt, von der fünften etwa an die Hälfte und, besonders bei den gedrungeneren Exemplaren, selbst noch mehr. Der untere Theil der ersten Mittelwindungen ist oben ziem- lich stark gewölbt und enthält ein wenig über seiner Mitte die Mittellinie des Sinus, auf welchem 4 von den 5 Spiralen liegen, während die unterste, fünfte, dicht über der Naht liest. Auf den späteren Windungen wird deren unterer Theil immer flacher, ab- gesehen von den Viertel-Mond-förmigen Höckern auf dem Sinus; die 4 Streifen auf diesem werden immer niedriger und weniger deutlich, und unter der fünften wird meist noch eine etwas stärkere sichtbar, bei schlanken Stücken schliesslich noch eine zweite oder es schieben sich hier ein oder zwei feine Streifen ein. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie meist etwas unter dem obersten Viertel getroffen, bei den schlanksten Stücken dicht unter dem obersten Drittel, und ist unterhalb derselben flach ge- wölbt bis zu ihrem untersten Viertel, auf welchem eine flache Einsenkung den Kanal wenig deutlich begrenzt. Bis zu dieser Einsenkung finden sich dort etwa 6 hohe, nach unten etwas schwächere Spiralen, welche bei kleinen Individuen etwas schmaler sind, wie ihre Zwischenräume; bei grossen sind die Spiralen niedriger, schmaler, und es haben sich feinere eingeschoben, welche ihnen zuweilen an Stärke gleich werden. Am Kanal folgen noch etwa 8 meist etwas schwächere Streifen, welche etwa eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume, und nach unten oft mit schwächeren alterniren; die Spindel trägt 6—8 flache, gedrängte, sehr schräge Streifen. Zugleich mit dem Auftreten der Furche unter der Naht, am Schluss der Zwischen -Sculptur, werden die Rippen unter der Furche wesentlich dicker, etwa eben so dick, wie ihre Zwischen- räume, später oft etwas schmaler; nach dem Nahtsaum, auf wel- chem sie schmale Knötchen bilden, biegen sie sich, den Anwachs- streifen entsprechend, nach vorn und ebenso auch nach unten nach der Naht zu, indem sie zugleich allmählich nach oben und unten zu immer mehr an Stärke abnehmen, so dass sie früher oder später in Viertel-Mond-förmige, auf dem Sinus der Anwachs- 4. Conidae. 337 streifen liegende Knoten übergehen, nach oben aber als unregel- mässige Anwachsfalten verlaufen, so dass die Knoten sich dann über die im übrigen flach gewölbte Schale erheben. Ihre Zahl beträgt nach Schluss der Zwischen-Sculptur 13—15 pro Windung, steigt auf den folgenden Windungen meist um 2 oder 3 und beträgt auf den letzten Mittelwindungen zwischen 12 und 16; auf der Schlusswindung gehen sie in seltenere, mehr rundliche Anschwellungen oder auch in unregelmässige, ziemlich zahlreiche Anwachsrunzeln oder Anwachsfalten über, welche oft die ganze Schlusswindung recht rauh machen. Die Anwachsstreifen sind unter der Naht nur mit 20 — 309 gegen die Schal-Axe geneigt und biegen sich erst dicht über dem Sinus schärfer rückwärts; unter demselben sind sie zunächst sehr scharf nach vorn gerichtet und biegen sich bis zum Anfange des Kanals nach unten und ein wenig rückwärts, indem sie einen Bogen von fast 90° beschreiben; am Kanal laufen sie gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur nach der Spindel zu deutlich verdickt; eine Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung hat nur in wenig merklichem Grade stattgefunden. 5. Pleurotoma Ewaldi v. Kornen. TELORXOV, Bio 6, 3, 19, 18. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Brandhorst bei Bünde; Vliermael. Von Lattorf habe ich noch über 50 Exemplare dieser in Ge- stalt und Sculptur sehr variabelen Art, von Unseburg 8 kleinere, von Calbe a/S. deren 2, von der Brandhorst und von Vliermael nur je ein unvollständig erhaltenes. Die meisten Stücke erreichen etwa 8 Windungen ohne das Em- bryonalende und bis zu 14" Dicke bei ca. 45"" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Ein recht schlankes Stück von Lattorf hat jedoch noch 2- Windungen mehr und 54"" Länge bei 15 "” Dicke, während die Mündung nur etwa 23"" lang war. 338 4. Conidae. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus nahezu 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist; darauf folgen 1!/; Windungen mit einer Zwischen- Sculptur, und zwar etwa eine Windung mit ca. 15 dünnen, unten stark vorgebogenen Rippchen und fast eine halbe Windung mit 6 ziem- lich geraden, etwas stärkeren Rippchen; auf diesen erscheinen zu- gleich 6 flache, wenig deutliche Spiralen, von welchen die oberste sich auf der folgenden Windung zu einem scharf erhabenen Nahtsaum ausbildet. Unter dieser folgt eine schmale Furche, und der mässig gewölbte untere Theil der Windung trägt die 5 übrigen, dicht gedrängten Streifen, von welchen der oberste sich etwas von dem Nahtsaum entfernt. Der Nahtsaum spaltet sich eine Windung später in zwei Spiralen, und in der Furche darunter erscheint eine sehr feine Spirale, zu welcher sich bald darauf noch 2 andere und später oft noch eine vierte gesellen, indem die Furche schnell breiter wird und in eine breite flache Einsenkung übergeht, welche, zusammen mit dem ebenfalls schnell breiter und flacher werdenden Nahtsaum auf der vierten oder fünften Mittelwindung schon deren obere Hälfte einnimmt. Von den Nahtsaum-Spiralen ist die untere etwas stärker und bleibt mehr oder minder deutlich bis auf die Schlusswindung kantenartig erhaben. Schon auf der fünften Mittelwindung fängt sie an, sich von der oberen etwas zu entfernen, und über dieser wird bald darauf noch ein feiner Streifen sichtbar. Von den 5 Spiralen auf dem unteren Theile der Windungen liegen die 3 oberen auf dem Sinus der Anwachsstreifen und werden dieselben auf den späteren Mittelwindungen immer flacher, durch breitere Zwischenräume von einander getrennt, und an der untersten bildet sich ım Alter oft eine erhabene Kante aus, so dass der Sinus über dieser liest. Die beiden untersten Spiralen, unter welchen früher oder später noch eine gleiche sichtbar wird, werden wesentlich stärker, als alle übrigen darüber liegenden, und etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume, und es schieben sich in diesen früher oder später, mindestens aber auf der letzten Mittelwindung feine Streifen ne ner ee u e a EN 4. Conidae. 339 ein, und auf der Schlusswindung findet sich zuweilen noch eine dritte Serie noch feinerer Streifen ein. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb derselben bis zur unteren Spitze ganz flach eingesenkt; sie trägt dort eine ähnliche Spiral-Sculptur, wie zwischen dem Simus und der Nahtlinie, doch wird dieselbe auf der unteren Hälfte wesentlich feimer, und hier sind die Streifen alle annähernd gleich stark, nicht abwechselnd stärker und schwächer, und nur zuweilen sind ihre Zwischen- räume gleichsam durch ganz flache Streifen ausgefüllt. Die Längsrippen erhalten am Ende der Zwischen - Sculptur eine starke Krümmung, beginnen erst unter der Furche, beziehent- lich der Einsenkung unter dem Nahtsaum, und gehen mehr oder minder schnell in flache, längliche Knoten über, welche sich nach unten stark vorbiegen, an der Naht jedoch verschwinden. Zuerst beträgt ihre Zahl etwa 12 bis 15 pro Windung, und später steigt sie zuweilen bis auf 17, doch werden die Knoten immer schwächer und kürzer und gehen oft schon auf der letzten Mittelwindung in unregelmässige Anwachsfalten über, welche auch über die ganze Schlusswindung hinweglaufen. Durch diese Anwachsfalten und zahlreiche, erhabene Anwachsstreifen erscheint die ganze Schale sehr rauh. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht bis zu dem tiefen Sinus in einem Bogen von etwa 60°, dessen Sehne mit ca. 50—60° gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie noch etwas schärfer und länger nach vorn gerichtet, biegen sich bis zur Mitte der Aussenlippe gerade nach unten, zuerst in kürzerem, später in längerem Bogen, machen dann noch eine schwache Biegung rückwärts, und laufen an dem ziemlich langen, aber un- deutlich begrenzten Kanal gerade nach unten. Die Innenlippe ist, abgesehen von ihrem obersten Viertel, deutlich verdickt und zwar unter ihrer Mitte recht stark, so dass die Spindel dort etwas schwielig verdickt erscheint. Die Re- sorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung ist in der ganzen Länge ziemlich schwach, zuweilen kaum merklich. 340 4. Conidae. 6. Pleurotoma subfilosa v. KoEnEn. 11780.0:9 BE ar DIS U STIER IN Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unsebure. Von Unseburg habe ich 6 zum Theil schlecht erhaltene Stücke, von Gr. Alfred und Gr. Hedwig bei Calbe a/S. je 1. Von Lattorf liegen mir 40 meist grosse oder mittelgrosse Exemplare vor, welche bei ca. 11 Windungen ohne das Embryonalende 16”” Dicke und 58"m Länge erreichen, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Jüngere Individuen sind meistens nicht uner- heblich schlanker, als die älteren, welche recht bedeutend m den Verhältnissen schwanken; so haben 2 extreme Exemplare 13 "" resp. 16,5”® Dicke bei 50”" resp. 48” Länge, wovon 23,5" resp. 22” auf die Mündung kommen. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus reichlich 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist; darauf folgen etwa drei Viertel-Windungen mit einer Zwischen-Sculptur von ca. 15 Längsrippen, von welchen die ersten sehr fein und deutlich gekrümmt sind, die folgenden stärker und gerader werden, und die letzten 7 ziemlich gerade und sehr deutlich sind; dann erscheint ein schwacher Nahtsaum und darunter 5 breite, flache Spiralen, von welchen die unterste, dicht über der Naht liegende, bald stärker wird, als die übrigen, und erst auf den letzten Windungen wieder verhältnissmässig schwächer wird, während die übrigen sich sehr bald durch Ein- schiebung vermehren; die secundären Streifen werden den pri- mären bald an Stärke gleich, so dass die fünfte Mittelwindung zwischen dem Nahtsaum und der unteren, stärkeren Spirale 9 flache, breite, gedrängte Streifen trägt. Diese vermehren sich durch wiederholte Einschiebung feinerer noch mehr, werden aber immer flacher und undeutlicher und verschwinden auf der Mitte der Windungen, wo der Sinus liegt, mitunter auf der achten Mittel- windung ganz oder werden doch sehr undeutlich und erhalten grössere Zwischenräume. Die obere Hälfte der Mittelwindungen trägt zuerst eine flache Einsenkung unter dem Nahtsaum, so dass sie schwächer gewölbt erscheint, als die untere; später wird der see HE 4. Conidae. 341 Sinus nach unten durch eine mehr oder minder deutliche Kante begrenzt, welche zuweilen die ganze Windung kantig erscheinen lässt, so dass der Sinus, welcher bei grösseren Stücken gewöhn- lich in einer flachen Einsenkung liest, dann über dieser Kante und über der grössten Dicke der Windung liegt. Es treten einige etwas breitere Streifen auf der oberen Hälfte der Windungen gewöhnlich etwas stärker hervor; eine ganz stumpfe Kante begrenzt auch häufig den Sinus nach oben, und einige flache Streifen sind auch über der Naht deutlicher erkennbar. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe dicht unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist unterhalb derselben ganz flach gewölbt, ım untersten Viertel aber eben oder ein wenig eingesenkt, so dass der ziemlich gerade Kanal nur un- deutlich begrenzt ist. Die untere Hälfte der Schlusswindung trägt zahlreiche, etwas deutlichere, flache, gedrängte Spiralen von etwa 0,4" Breite. Bei einzelnen, etwas abweichenden Stücken sind aber die Streifen gegen 0,8" breit und bis zum Sinus hinauf deutlich. Auf den ersten Mittelwindungen nach der Zwischen - Sculptur sind ferner je etwa 12 flache, gekrümmte Rippen vorhanden, welche nicht ganz an die Nähte heranreichen und auf der fünften oder sechsten Mittelwindung ganz verschwinden oder in schräge Falten oder Anschwellungen übergehen, welche am Sinus beginnen und oberhalb der Naht verschwinden; auf den letzten Windungen werden sie immer schwächer und erscheinen sie nur noch als faltige Anwachsstreifen. Unter der Naht sind die Anwachsstreifen zunächst nur mässig rückwärts gerichtet, und beschreiben sie bis zum Sinus einen nach unten schärferen Bogen von etwa 60°, dessen Sehne mit ca. 45° gegen die Schal-Achse geneigt ist; unter dem Sinus sind sie eben so scharf, aber etwas länger nach vorn gerichtet und biegen sie sich dann erst schneller, später langsamer nach unten, so dass sie auf der Mitte der Schlusswindung gerade nach unten laufen; dann biegen sie sich sogar noch ein wenig nach hinten und am Kanal gerade nach unten. 342 4. Conidae. Die Innenlippe ist nur an der Spindel stärker verdickt und lest sich auf eine schwache, nur über der Mitte meist etwas deut- lichere Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Bei einem grossen Exemplar ist die Resorption zwar recht stark, vermuthlich aber. nur in Folge eines bei Lebzeiten erlittenen Bruches. 7. Pleurotoma aequabilis v. KoEnen. Taf. XXXIV, Fig. 1a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: W esteregeln. Ich habe nur zwei sehr defecte Stücke, welche sich jedoch ergänzen; zwei bessere Stücke aus dem Berliner Museum konnte ich durch Herrn BEYrRıcH s Güte benutzen. Das beste von diesen ist ca. 5,9”® dick und 15,5%" lang, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt; es hat etwa 7 Windungen enthalten ohne das fehlende Embryonalende. Dieses ist an einem anderen Exemplare erhalten, wenn auch nur mangelhaft, und bestand aus etwa 21/, glatten, gewölbten Windungen; darauf folgen 11/, gewölbte Win- dungen mit einer Zwischen-Sculptur von 18 Rippen, von welchen die 5 ersten ziemlich fein und unten stark vorgebogen, die übrigen stärker und ziemlich gerade und auf der Mitte der zuletzt ziem- lich flach gewölbten Schale am höchsten sind. Die übrigen Windungen erhalten dicht unter ihrer Mitte eine starke Wölbung oder ganz abgerundete Kante, über welcher sie flach eingesenkt sind, während unter derselben eine ganz flache Wölbung liegt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie dicht unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist unterhalb derselben stärker gewölbt bis zu einer ziemlich tiefen Einsenkung über ihrem unteren Drittel, welche den mässig langen, geraden Kanal begrenzt. Die abgerundete Kante unter der Mitte der Windungen ent- hält den tiefen Sinus der Anwachsstreifen und erscheint erhaben besonders durch das Auftreten von niedrigen, rundlichen Knoten, etwa 10 pro Windung, welche von den Seiten ein wenig zusammen- gedrückt sind und nahe der Mündung noch niedriger werden; zu- gleich werden sie oben und unten durch je eine ganz flache Furche begrenzt, und eine eben solche läuft über ihre Mitte fort. 4. Conidae. 343 Der obere Theil der Windungen wird durch ca. 4 flache Furchen in ca. 5 breite Streifen getheilt, von welchen aber nur die obersten, und auch diese nur auf den letzten Windungen etwas höher und deutlicher werden; ein Paar undeutliche, feine Furchen lassen sich mit Hülfe der Loupe auch auf dem untersten Theile der Mittelwindungen erkennen. Die Schlusswindung ist unterhalb der Nahtlinie durch feine Furchen in flache, 0,25 —0,3"” breite, flache Streifen getheilt, welche nach unten hin etwas höher werden; am Kanal werden sie schmaler und erhalten sie dann entsprechend breitere Zwischen- räume, in welchen oft feine Streifen auftreten. Die Anwachsstreifen treten wenig hervor, so dass die Schale etwas glänzt. Von der Naht bis zum Sinus verlaufen sie in einem bald stärkeren, bald schwächeren Bogen, dessen Sehne durch- schnittlich etwa mit 45° gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie zunächst noch schärfer nach vorn gerichtet, biesen sich aber bis zum Anfange des Kanals in einem Bogen von beinahe 90° gerade nach unten. Die Innenlippe ist nicht merklich verdickt; eine Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung hat nur nach oben hin in geringem Grade stattgefunden. 8. Pleurotoma eonifera EDWARDS. als 2OONE ars Sei, a len, lo, eg üle 1% Pl. conifera Eopw., Eoc. Moll. S. 274, Taf. 31, Fig. 3. » » » (v. Korxex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 490). Vorkommen. Mittel-Eocän: Bracklesham, Bramshaw. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Helmstädt; Belgien. Von Lattorf habe ich noch über 30, abgesehen von der Aussen- lippe, meist gut erhaltene Exemplare in allen Grössen, von Atzen- dorf und Unseburg je etwa 10 zum Theil defecte, von Calbe a/S. Helmstädt nur je eins. | Das grösste Stück enthält 81/, Windungen ohne das Embryonaäl- ende und hat 8,53"" Dicke bei 28" Länge, wovon 11”®. auf die 344 4. Conidae. Mündung kommen; weitaus die meisten Exemplare haben aber mindestens eine Windung weniger und schwanken erheblich im Verhältniss der Dicke zur Länge. Zwei extreme Stücke haben 99m resp. 22,52 Hänge beit. Znsresp sö Dickes und einer Mündungs-Länge von 9"” resp. 10”®. In der Jugend sind fast alle Exemplare wesentlich gedrungener, als im Alter, und gewöhn- lich werden sie von der fünften oder sechsten Mittelwindung an schlanker. Das kegelförmige, oben etwas abgestumpfte Embryonalende besteht aus etwa 31/9 mässig gewölbten, glatten Windungen, deren kleiner Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist; dann folgt eine Windung mit etwa 12 zuerst schwachen und nach unten vor- gebogenen, später stärkeren und geraden Längsrippen. Auf der nächsten Viertelwindung sind noch etwa 3 Längsrippen und etwa 5 ganz schwache, flache Spiralen vorhanden; dann erscheint plötz- lich ein scharfer Nahtsaum, und darunter wird die Windung hoch- gewölbt, mit einer abgerundeten Kante auf ihrer Mitte oder dicht darunter; sie trägt 6 breite, flache Spiralen, welche sich auf den folgenden Windungen durch Einschiebung feinerer vermehren, so dass bei mittelgrossen Stücken annähernd die doppelte Zahl ziem- lich gleich breiter und ziemlich gedrängter Streifen auftritt. Bei grösseren Stücken erfolgt eine nochmalige, ebenfalls etwas unregel- mässige Einschiebung feinerer Streifen, doch bleiben von den ersten Mittelwindungen an auf der Kante der Windungen, gerade auf dem Sinus der Anwachsstreifen, 2 Spiralen ganz ohne Zwischen- streifen und zeichnen sich somit durch etwas grösseren Abstand vor den übrigen aus. Etwa auf der dritten Mittelwindung beginnt ferner der Naht- saum, sich in 2 Spiralen zu zerlegen, von welchen die obere zuerst sehr fein ist, auf der sechsten Mittelwindung jedoch der unteren gleich wird und sich ein wenig von der Naht entfernt; auch diese beiden Streifen zeichnen sich durch etwas grösseren, glatten Zwischen- raum aus, sowie auch durch etwas grössere Stärke. Ueber ihnen erscheint später meist noch eine feine Spirale. Die Schlusswindung ist unter der erwähnten Kante ganz flach gewölbt und hat eine deutlichere Wölbung oder sehr stumpfe, 4. Conidae. 345 abgerundete Kante unterhalb der Nahtlinie, darunter, bis zu dem kurzen Kanal, eine mässig starke Einsenkung. Die Spiral-Seulptur besteht unter der Nahtlinie, ähnlich wie über dieser, aus zahlreichen, ziemlich gedrängten Streifen, doch wechselnd öfters ziemlich regelmässig stärkere und feinere; aus- nahmsweise sind sogar 3 Serien stärkere und feinere zu unter- scheiden. Die Längs-Sculptur besteht aus gekrümmten Rippen, welche sich auf der Mitte der Mittelwindungen zu Höckern erheben, dar- über gleich sehr schwach werden und bis zum Nahtsaum ver- schwinden, darunter etwas langsamer abnehmen, mitunter aber schon auf der fünften Mittelwindung anfangen zu verschwinden, mitunter wohl auch auf der Schlusswindung noch deutlich sind. In ersterem Falle tritt dann die Kante fast eben so stark hervor, als vorher die Höcker. Die Zahl der. Rippen beträgt auf der ersten Mittelwindung etwa 10— 12 und steigt später bis auf 12 oder 13 pro Windung. Die Anwachsstreifen sind bis zum Sinus mässig stark rück- wärts gerichtet, darunter aber zunächst sehr scharf vorwärts, und biegen sich dann allmählich mit abnehmender Krümmung mehr nach unten, doch erst etwa in der Mitte der Einsenkung laufen sie gerade nach unten. Die Innenlippe ist mässig dick und legt sich auf eine, be- sonders im oberen Drittel und im Alter, ziemlich tiefe Resorption der obersten Schal-Lage der vorhergehenden Windung, und nur unten anscheinend ohne Resorption auf die nicht unerheblich ge- drehte Spindel. Wie ich schon ]. c. ausgeführt habe, unterscheiden sich die norddeutschen Stücke von den englischen durch etwas stärkere und später verschwindende- Berippung; doch schwanken hierin beide Vorkommnisse sehr erheblich, und einzelne von beiden kommen sich darin so nahe, dass ich sie bei der sonstigen Ueber- einstimmung nicht trennen mag. Die Stücke von Unseburg und Atzendorf unterscheiden sich von den übrigen in etwas durch ein wenig dickere Spiralstreifen Abh.X, 2. 23 + 346 4. Conidae. € und zum Theil durch kürzere, fast nur auf die Kante beschränkte Knoten. In Bosquer’s Sammlung sah ich auch Stücke unserer Art aus dem belgischen Unter-Oligocän. 9, Pleurotoma eathedralis v. KoENEN. Taf. XXVII, Fig. 7a, b, e. 2 Pl. uniseriale (non Des#.) Priusrı, Palaeontographica I, S. 63. Vorkommen. Unter -Oligocän: Westeregeln , Unseburg, Atzendorf, Calbe a/S. Von Unseburg habe ich 12 meist mittelgrosse Exemplare, von den übrigen Fundorten nur je 2 fast durchweg beschädigte. Das beste Stück von Unseburg hat 5"® Dicke bei 15,5"" Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt; es be- steht aus 6'/, Windungen ohne das ziemlich niedrig-kegelförmige Embryonalende von 31/, glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Andere, schlechter erhaltene Stücke haben bis zu etwa 17" Länge. Die erste Mittelwindung trägt eine Zwischen-Sculptur von etwa 16 dünnen Rippchen, von welchen die 4 ersten wenig deut- lich und unten vorgebogen sind; die übrigen sind schwach ge- krümmt, und etwa mit der dritten derselben erscheinen 6 schnell deutlich werdende Spiralen, von welchen die unterste auch wohl von der Naht verdeckt, und die oberste etwas stärker ıst und durch eine etwas tiefere und breitere Furche von der nächsten getrennt wird, während die übrigen ziemlich eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume. Mit Beginn der zweiten Mittelwindung erscheint die oberste Spirale als erhabener Nahtsaum und nimmt mit der unter ihr folgenden, schnell breiter werdenden Furche mindestens ein Drittel der Höhe der Windungen ein. Die Furche geht später allmäh- lich in eine flache Einsenkung über, während der Nahtsaum eine erhabene Kante bekommt, welche eine stärker hervorragende Spirale trägt und sich allmählich etwas von der Naht entfernt, so dass unter dieser etwa mit der dritten Mittelwindung noch eine ) 4. Conidae. 347 zweite, später eben so breit werdende Spirale Platz findet. Auf der letzten Mittelwindung sind diese beiden Spiralen und ihr etwas schmalerer Zwischenraum zusammen etwas schmaler, als die Einsenkung unter ihnen. In der Einsenkung erscheint gegen das Ende der zweiten Mittelwindung eine feine Spirale und eine Windung später noch eine zweite, auf der letzten Mittelwindung auch wohl noch eine dritte. Der untere Theil der auf die Zwischen -Sculptur folgenden Mittelwindungen ist flach gewölbt und trägt zunächst 4 Spiralen, von welchen die unterste öfters dicht über der Naht liegt, und die oberste eine stumpfe Kante gegen die Einsenkung bildet und nebst der zweiten den Sinus der Anwachsstreifen trägt. Auf der letzten Mittelwindung rückt der Sinus jedoch etwas höher, so dass seine Mitte auf der oberen dieser 2 Spiralen liest; diese selbst wird niedriger, die Kante verschwindet, die Einsenkung wird flacher und breiter und wird auf der Schlusswindung mehr oder minder deutlich durch die zweite Spirale begrenzt. Zwischen der zweiten und dritten Spirale erscheint auf der zweiten Mittelwindung ein feiner Streifen, und auf jeder Seite desselben 2 Windungen später noch ein feiner, und auf der letzten Mittelwindung erscheint ein feiner Streifen auch zwischen der dritten und vierten Spirale. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb derselben ganz flach eingesenkt, zuweilen fast eben; sie trägt bis zur Mitte dieses unteren Theils meist noch 3 hohe, doch nach unten schwächere Spiralen, welche nur etwa ein Drittel so breit sind, wie ihre Zwischenräume, und darunter folgen in schmaleren, nach unten immer schmaler werdenden Zwischenräumen bis zum Ende des Kanals noch etwa 10 fast eben so starke Streifen, und an der Spindel liegen noch einige gedrängte, ziemlich eben so starke und hohe Streifen. Die Längsrippen werden am Anfang der zweiten Mittel- windung auf deren unterer Hälfte bedeutend höher und mindestens eben so breit, wie ihre Zwischenräume, biegen sich nach der unteren Naht deutlich vor und werden zugleich wesentlich 23” 348 4. Conidae. schwächer oder verschwinden noch über der Naht ganz; durch die Furche laufen sie als schmale, schräge Anwachsfalten, und auf dem Nahtsaum erheben sie sich zu Knötchen, welche zuweilen nach Zahl und Lage genau den Rippen entsprechen, zuweilen aber auch, und zwar auf den späteren Windungen fast immer, in un- regelmässige, hohe, runzlige Falten übergehen. In der Einsenkung werden diese weit schwächer. Auf der letzten Mittelwindung werden die Rippen schmaler als ihre Zwischenräume, auch oft etwas schräg; auf der Schlusswindung werden sie niedriger, schräger, und sie verschwinden zuletzt mitunter ganz; auch die Fältelung des Nahtsaumes wird zuletzt immer feiner. Auf der zweiten Mittelwindung beträgt die Zahl der Rippen etwa 14 bis 16; später steigt sie gewöhnlich auf 15 bis 18, und auf der Schlusswindung werden die Rippen zuletzt wieder seltener. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht zum Sinus im Alter in einem flachen Bogen, durchschnittlich mit etwa 45° gegen die Schal-Axe geneigt; in der Jugend ist der Bogen stärker gekrümmt. Unter dem Sinus sind sie zunächst etwas schwächer nach vorn gerichtet, biegen sich bis nahe unter der Mitte der Schlusswindung an der Aussenlippe gerade nach unten und laufen gerade, oder mit schwacher Einbuchtung nach hinten, zum Kanal hinab. Die Innenlippe ist, abgesehen von einer Zone unter der Naht, deutlich verdickt und legt sich auf eine nur vor ihrer Mitte deutlich erkennbare Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Ungewöhnlich scharfkantig ist der Spindelrand. 10. Pleurotoma flexieostata GIEBEL. Taf. XXVII, Fig. Sa, b; 9a, b, c; 10a, b: 11a, b. Pl. Duchasteli (non Nysr) pars v. Korsen, Mittel-Oligoeän S. 38 u. Mioecän I, $. 92. » flewicostatum Gıeser, Fauna von Lattorf S. 49, Taf. IV, Fig. 6. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Westeregeln; Vliermael. Von Lattorf habe ich noch über 40 Exemplare in allen Grössen, von Unseburg 15, von Atzendorf 6, von Calbe 2, von Vliermael 1, von Westeregeln 5 kleinere. 4. Conidae. 349 Das grösste Stück von Lattorf hat bei 8,6"" Dicke etwa 33”® Länge gehabt, wovon reichlich 12”” auf die Mündung kommen; es hat etwa 13 Windungen besessen ohne das kegel- förmige Embryonalende von 3!/5 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. Die meisten Exenplare haben freilich 3 oder mehr Windungen weniger und erreichen nur etwa 6”"® Dicke und 22"" Länge, wovon etwas über $"" auf die Mündung kommen. Auf das Embryonalende folgt höchstens eine, flacher werdende Viertelwindung mit einer Zwischen-Sculptur von etwa 3 bis 5 breiten, flachen, rundlichen, geraden Rippen; dann stellen sich 5 ganz schmale Furchen ein, durch welche die ganz flach ge- wölbten, unter der Naht etwas vorspringenden Windungen in 6 breite, flache Streifen getheilt werden. Die beiden untersten der- selben sind etwas schmaler, und der oberste wird auf den folgen- den Windungen etwas breiter als die anderen und etwas höher, wird aber meist schon auf der dritten oder vierten Mittelwindung durch eine ganz schmale Furche in 2 Theile getrennt, und unter ihm schiebt sich dann ein feiner, langsam breiter werdender Streifen ein; später wird auch wohl die zweite und dritte Spirale in 2 Streifen getheilt, und über der Naht wird noch ein Streifen sichtbar, über dem sich wohl noch ein feiner einschiebt, so dass die siebente Mittelwindung etwa 10 bis 12 flache, durch ganz schmale Furchen getrennte Streifen trägt, von welchen die mittleren noch flacher und wohl auch ein wenig breiter sind, als die übrigen. Auf der letzten Mittelwindung grosser Stücke ist die Zahl der Spiralen mehr als doppelt so gross, doch werden sie zugleich immer weniger deutlich, die Windungen werden dafür etwas deut- licher gewölbt und treten unter der Naht immer mehr wulstig vor. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas oberhalb ihrer Mitte getroffen und ist darunter etwas stärker gewölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo an der Aussenlippe eine flache, breite Einsenkung den ziemlich kurzen, weiten Kanal begrenzt. Der untere Theil der Schlusswindung ist bei grossen Exem- plaren ganz ähnlich fein gestreift, wie der obere; bei kleineren finden sich zuweilen etwas stärkere Streifen unterhalb der Nahtlinie. 350 4. Conidae. Die ersten Mittelwindungen besitzen gewöhnlich gar keine Längs-Sculptur; erst die dritte oder vierte bekommt auf ihrem unteren Drittel rundliche, sehr schräge Längsrippchen, welche den Anwachsstreifen folgen oder auch wohl etwas weniger schräg sind und sich dicht unter der Nahtlinie verlieren. Gewöhnlich ver- längern sich die Rippen sehr bald nach oben, ganz den Anwachs- streifen entsprechend, doch sind sie über dem Sinus gewöhnlich etwas schwächer, und in der Nähe der oberen Naht verschwinden sie ganz oder fast ganz; auf den letzten Mittelwindungen grosser Exemplare werden sie unregelmässiger und gehen in mehr oder minder starke Anwachsfalten über. Ihre Zahl beträgt zuerst etwa 15 bis 20 pro Windung, zuletzt etwa 20 bis 25. Der Sinus der Anwachsstreifen liegt durchschnittlich gerade auf der Mitte der Mittelwindungen; darüber laufen die Anwachs- streifen zur Naht in einem flachen bis mässig starken Bogen, dessen Sehne meistens mit 30 bis 35° gegen die Schal- Axe ge- neigt ist, zuweilen aber, an demselben Exemplare, auch nur mit etwa 25° oder auch mit 40 bis 45°. Unter dem Sinus sind sie zunächst etwas schärfer bis etwa doppelt so scharf, im Alter sehr scharf vorwärts gerichtet, biegen sich aber in letzterem Falle um so schneller mehr nach unten und laufen etwa von der Mitte der Schlusswindung an gerade nach unten zum Kanal. Die Innenlippe ist kaum ausgebreitet und oben wenig, nach unten stärker verdickt. Vor ihr liegt oberhalb ihrer Mitte eine tiefe Resorptionsfurche, welche jedoch die obere Naht nicht erreicht. " In der Gestalt variirt unsere Art bei Lattorf etc. recht be- deutend, und solche extremen Stücke, wie ich sie Fig. 8 und 11 abbilden lasse, erscheinen dann sehr verschieden von einander, zumal wenn bei den schlanken die Längs-Sculptur recht schwach bleibt, wie dies nicht selten der Fallist. Das Fig. 11a, b abgebildete Stück weicht von den übrigen auch dadurch weiter ab, dass durch eine tiefe Furche ein deutlicher Nahtsaum begrenzt wird, dass auf der letzten Mittelwindung sich auf deren Mitte eine breite, glatte Zone ausbildet, und dass unter dieser zunächst eine gröbere Spiral-Sculptur folgt. Das Stück nähert sich hierdurch mehr der Pl. nudielavia BEYR. 4, Conidae. 351 Mit der jüngeren Pl. Chasteli Nyst von Hermsdorf etc. besitzt unsere Art sehr viel Aehnlichkeit, so dass sie von mir und Anderen früher mit derselben vereinigt wurde; ich ziehe es aber doch jetzt vor sie zu trennen, da sie stets niedrigere Windungen hat, die Zwischen-Seulptur weit länger ist, die Spiralen weit flacher sind, und die Lärgsrippen sich erst später entwickeln; ausserdem ist die Schlusswindung kürzer, das Gewinde länger, und die Win- dungen springen meist unter der Naht mehr wulstig vor. ll. Pleurotoma radiosa v. KoENEN. TaERRRVI Biezaa, br, ec A4a, b: Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von 18 Exemplaren erreicht das beste der grösseren 3,5" Durchmesser und 9,2”" Länge, wovon 4”” auf die Mündung kommen. Dasselbe enthält reichlich 5 Windungen ohne das niedrig-kegelförmige, etwas abgerundete Embryonalende von über 3 glatten, flach gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang ab- weichend gewunden und verhüllt ist. Andere, schlechter erhaltene Stücke sind noch ein wenig grösser. Eine eigentliche Zwischen- Sculptur fehlt. Die Windungen springen unter der ziemlich stark vertieften Naht etwas vor und sind auf ihrer oberen Hälfte ganz flach gewölbt, nach unten viel deutlicher. Die Schlusswindung wird an der Aussenlippe von der Nahtlinie ein wenig oberhalb ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben eben so oder etwas stärker gewölbt, wie darüber, bis zu ihrem untersten Viertel, wo eine flache, breite Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Die erste Mittelwindung trägt etwa 6 breite Spiralen, von welchen die oberste etwas breiter ist als die übrigen, auf den folgenden Windungen noch breiter und höher wird und etwas grösseren Abstand von der folgenden bekommt. In diesem Zwischenraum erscheint etwa auf der dritten Mittelwindung eine schmalere, etwas niedriger und schmaler bleibende Spirale, und eine den übrigen gleiche Spirale wird über der Naht sichtbar, so dass dann im Ganzen 8 breite, gedrängte Streifen die Windungen 352 4. Conidae. bedecken. Auf der letzten Mittelwindung senkt sich die Naht ein wenig, so dass noch ein neunter Streifen zum Vorschein kommt; unter diesem trägt die Schlusswindung noch etwa 12 ähuliche Spiralen, welche am Kanal jedoch etwas grössere Zwischenräume erhalten. £ Die Längs-Sculptur besteht aus zahlreichen, feinen, ziemlich regelmässigen Rippen, welche eben so breit oder etwas breiter sind, als ihre Zwischenräume. Die ersten 6 dieser Rippen auf der ersten halben Windung sind ziemlich gerade, aber nach unten etwas schräg nach hinten gerichtet; die folgenden bekommen in der Mitte oder dicht darunter eine später immer stärker werdende Krümmung, entsprechend dem Sinus der Anwachsstreifen, welchen sie folgen. Ueber demselben laufen sie ziemlich gerade zur oberen Naht, mit höchstens 45° gegen die Schal-Axe geneigt; unter dem- selben sind sie meist ein wenig schärfer nach vorn gerichtet, werden nahe der Naht etwas schwächer und verschwinden auf der Schlusswindung dicht unter der Nahtlinie.e Auf der dicken Spirale unter der Naht erheben sie sich gewöhnlich zu flachen Höckern. Die Zahl derselben beträgt zuerst etwa 18 pro Windung und steigt bis zur Schlusswindung der grössten Stücke bis auf etwa 30. Die Anwachsstreifen fangen erst unterhalb der Nahtlinie an sich mehr nach unten zu biegen und laufen dann am Anfang des Kanals gerade nach unten, biegen sich aber dann allmählich noch rückwärts. | Die Innenlippe ist nur auf ihrer unteren Hälfte, auf der schwach gedrehten Spindel, stärker verdickt und legt sich, abge- sehen von ihrem obersten Achtel, auf die mässig resorbirte Ober- fläche der vorhergehenden Windung. Von Pl. cathedralis und der mittel- und ober - oligocänen Pl. Chasteli NysT unterscheidet sich unsere Art durch die geringe Grösse, das kleine, niedrige Embryonalende, die feine Berippung etc. In dem letzten Punkte kommen zwar einzelne mittel- oligocäne Stücke von Lattorf, Magdeburg und Neustadt-Magdeburg, welche ich noch zu Pl. Chasteli zog (Mittel-Oligocän S. 39), unserer Art ziemlich nahe, durch ihre Grösse, Gestalt und ihr Embryonal- ende unterscheiden sie sich jedoch von dieser bedeutend. 4. Conidae. 353 12. Pleurotoma laeviuseula Sow. Tatra V I KiosAasbyr.e;75a,.b, ze. Pl. laeviuscula Sow. (Epw. Eoc. Moll. S. 227, Taf. XXVI, Fig. 9). » » » (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, 1886, S 8). Vorkommen. Ober-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg, Atzendorf, Unseburg, Westeregeln; Belgien (fide VINCENT); Brockenhurst. Von Lattorf habe ich 15 meist mittelgrosse oder kleine Stücke, sämmtlich mit. defecter Aussenlippe. Das grösste derselben ent- hält reichlich 8 Windungen ohne das Embryonalende und hat 7,3"@ Dicke bei 25”"® Länge, wovon ca. 11”" auf die Mündung kommen. Von den übrigen Fundorten habe ich nur je 1 oder 2 Exemplare. Das kegelföormige Embryonalende besteht aus reichlich 31/5 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend ge- wunden und eingewickelt ist. Häufig sind auf seiner letzten Windung mit Hilfe der Loupe einzelne schwache, unregelmässige Längsfalten zu erkennen, so dass der Uebergang zur Zwischen- Sculptur der ersten Mittelwindung oft nicht ganz scharf ist. Die erste halbe Mittelwindung trägt in etwas unregelmässigen Ab- ständen etwa 10 bis 12 dünne Rippchen, welche zuerst sehr fein und ziemlich gerade, später etwas stärker und mässig gekrümmt sind; zugleich wird immer deutlicher durch eine feine Furche ein schmaler Nahtsaum abgegrenzt, und auf dem Rest der Windung eine undeutliche Spiralstreifung erkennbar. Auf der folgenden halben Windung verschwinden die Rippen mehr oder minder schnell, indem sie sich stärker krümmen und in mehr oder minder deutliche, mitunter ziemlich regelmässige Anwachsfalten übergehen und als solche oft bei ein und demselben Exemplar zeitweise ver- schwinden und dann wieder stärker oder schwächer hervortreten» sei es.in ganzer Länge, sei es nur unter der Naht, oder vor- wiegend auf dem Sinus der Anwachsstreifen. Mit Hilfe der Loupe erkennt man ferner unterhalb des Nahtsaumes etwa 6 flache, breite Spiralen, welche jedoch auf den nächsten Windungen schon ganz oder fast ganz verschwinden bis auf die unterste, welche, durch eine deutlichere Furche abgegrenzt, meist bıs zur 354 4. Conidae. Schlusswindung sichtbar bleibt. Der Nahtsaum entfernt sich zu- gleich weiter von der Nabt und geht in einen Spiralstreifen über, welcher jederseits von einer Furche begrenzt wird; am Schluss der zweiten Mittelwindung erscheint darüber eine zweite Spirale, welche ihr nach drei Windungen etwa an Stärke gleich wird und sich auch wieder etwas von der Naht entfernt hat. Während aber der Abstand der Spiralen ihnen hier an Breite etwa gleich ist, wird er später doppelt so breit, und sie nehmen daher bei grossen Exemplaren mindestens ein Viertel der letzten Mittel- windung ein. Die Furche unter der unteren dieser 2 Spiralen wird ziemlich breit und flach und nach unten öfters durch eine ganz stumpfe Kante begrenzt. Die Aussenlippe wird von der Nahtlinie etwa bei zwei Dritteln ihrer Höhe getroffen und ist unterhalb derselben plötzlich stärker gewölbt bis in die breite, flache Einsenkung an dem mässig langen Kanal, also etwa bis zum untersten Drittel der Aussenlippe. Unter der Spirale an der Nahtlinie folgen auf der Schluss- windung bis in die Einsenkung noch etwa 8 breite, flache Streifen, weiche oben breiter sind, als ihre Zwischenräume, nach unten jedoch schmaler werden. Zwischen dieselben, und zwar zunächst zwischen die oberen, schieben sich bei grossen Exemplaren feinere Streifen ein. Feinere, oft unregelmässig vertheilte Streifen trägt dann der Kanal. Die Anwachsstreifen laufen in flachem Bogen, durchschnitt- lich mit 45° gegen die Schal-Axe geneigt, bis zu dem tiefen Sinus auf dem glatten Theile der Windungen etwas unter deren Mitte, darunter etwa doppelt so scharf nach vorn, biegen sich dann aber gleich allmählich und gleichmässig bis in die Einsenkung gerade nach unten, indem sie einen Bogen von etwa 75° be- schreiben, und laufen an dem schwach gedrehten Kanal gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur in ihrer unteren Hälfte deutlicher verdickt und legt sich auf eine besonders im oberen Drittel nicht unerhebliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Die abgebildeten Stücke, besonders das schlanke, zeigen die Extreme in der Gestalt unserer Art. 4. Conidae. 355 Englische Exemplare von Pl. laeviuscula besitze ich leider nicht; ich fand aber bei direktem Vergleich solcher in EpwArn’s Sammlung mit solchen von Lattorf seiner Zeit genügende Ueber- einstimmung. In meiner Arbeit über die Paleocän-Fauna hatte ich (S. 33) eine Art Pl. laeviuscula benannt, welche von der unsrigen ganz verschieden ist. Dieselbe mag nun Pl. Lundgreni heissen. 15. Pleurotoma Konincki Nysrt. 1a, KORAIE die, Ile, los ae 10, © Pi. Konincki Nyst (v. Korsen in Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 489). » » » (v. Kosxen, Mittel-Oligocän S. 36). » » » (Speyer, Cassel S. 106, Taf. XIII, Fig. 1 — 10). » » » (Speyer, Söllingen S. 25). » » » _ (SAnDBERGER S. 231, Taf. XV, Fig. 11). » » » (Kocu und Wircnmann, Meckl. Archiv XXV, S. 55). » » » (Vıseent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 9). » » » (Beruaror, Moll. dei Terr. Terz. del Piemonte ete. II, S. 131, Bars, Bios.219). » Waterkeyni Nyst (SanDBekcer S. 231, Taf. XV, Fig. 11). » Zinckeni Gieser, Fauna von Lattorf Taf. III, Fig. 6. Vorkommen. Unter-Olisocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Westeregseln, Helmstädt, Brandhorst bei Bünde; Belgien (fide VINCENT). Mittel-Oligocän und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Lattorf habe ich noch 18 zum Theil leidlich erhaltene Exemplare, von den übrigen Fundorten nur vereinzelte, weniger gute; bei keinem derselben ist die Aussenlippe erhalten, und bei allen grösseren ist die Gewindespitze abgerieben. Die abgebildeten grossen Stücke von Lattorf haben 16 "" zesp- , 14 vu Dickes und 588 "u resp: , 53.2” Länge, wovon die Hälfte resp. nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; einzelne kleinere Stücke sind selbst noch etwas schlanker, als das zweite von jenen; ein anderes ist 17,5 ””® dick und mag gegen 64 "= Jang gewesen sein. Jene beiden mögen etwa 12 Windungen besessen haben ohne das selten erhaltene, kegelförmige, aber oben 356 4. Conidae. vanz abgerundete Embryonalende von ca. 2 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang verhüllt lag. Die erste halbe Mittelwindung trägt etwa 6 immer gröber werdende Längsrippen; dann erscheint unter der Naht ein schwacher, später in eine breite Anschwellung übergehender Nahtsaum, auf der unteren Hälfte der Windung dagegen ein hoher, rundlicher Kiel, welcher auf der folgenden Windung auf deren unteres Drittel und etwa auf der vierten Mittelwindung auf deren unteres Viertel herabsinkt und von dem Nahtsaum durch eine deutliche, später immer flacher werdende Depression getrennt wird. Der Kiel wird allmählich flacher, so dass er mitunter schon auf der fünften oder sechsten Mittelwindung kaum noch über die darunter liegende Naht hervorragt; bei einzelnen Exemplaren ist er freilich auf der Schlusswindung deutlich erhaben, ist dann aber ab- geplattet. Bei grossen, im Alter schlanker werdenden Stücken entfernt er sich zugleich häufig von der unteren Naht und liest dann im unteren Drittel oder selbst über diesem. Etwa auf der fünften Mittelwindung finden sich ferner gegen 10 oder 12 breite, ganz flache Spiralstreifen ein, welche auf den folgenden Windungen schnell deutlicher werden und zwischen dem Kiel und der oberen Naht etwas breitere Zwischenräume er- halten; nur dicht über dem Kiel vermehren sie sich mitunter auch durch Einschiebung. Eine ähnliche Sculptur von breiten, flachen Spiralen wird unter dem Kiel sichtbar und folgt, nach unten immer feiner werdend, auf dem unteren Theile der Schlusswindung. Diese ist unter dem Kiel zunächst mässig gewölbt und darunter flach ein- gesenkt; Wölbung und Einsenkung sind jedoch bei kleineren Exemplaren wesentlich stärker, als bei grossen, und bei letzteren vermehren sich auch die Spiralen unter dem Kiele durch Ein- schiebung. Die Aussenlippe ist an keinem Exemplar erhalten, hat aber, ebenso wie die besonders im Alter stark erhabenen Anwachs- streifen, einen sehr tiefen Sinus (Knie), welcher gerade auf dem Kiel liegt. Unter demselben war sie etwas weiter vorgebogen, als darüber, beschreibt auf der Wölbung einen nach unten immer 4. Conidae. 357 flacheren Bogen, so dass sie unten sogar ein wenig rückwärts gerichtet ist, in der Depression am Kanal richtet sie sich aber wieder gerade nach unten. Der Kanal ist lang und ziemlich gerade; die Innenlippe ist dünn; ihrer Ausscheidung geht eine in der Mitte und an der Spindel recht deutliche Resorption der Oberfläche der letzten Mittelwindung voraus. Von den in Gestalt und Spiral-Sculptur recht variabelen mittel- und ober-oligocänen Vorkommnissen dürften sich die unter- oligocänen wohl nur in etwas durch das ein wenig kleinere Embryonalende und etwas kürzere Zwischen -Sculptur unter- scheiden. BELLARDI führt unsere Art auch von Cassinelle und Uremo- lino an. Seiner Abbildung nach zu urtheilen ist die Erhaltung indessen recht mangelhaft. 14. Pleurotoma Bosqueti Nysr. ia RORSVDHIEN Big amabsze7 3a, bc. var. aequistriata v. KOENEN. Die, 29, 18, & Pl. Bosqueti Nysr. Coqu. foss. Belr. S. 514, Taf. XL, Fig. 9. » » » (v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 488). » » » (Viscext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 8). » » » (Bervarpı, Moll. dei Terr. Terz. del Piemonte etc. II, S. 42). » denticula (non Basr) Gieser, Fauna von Lattorf Taf. III, Fig. 8. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Helmstädt; Lethen, Vliermael etc. Von Lattorf liegen mir noch über 40 Exemplare vor, von Calbe a/S. 6, von Unseburg 12, Wolmirsleben und Atzendorf je 1. Die Stücke von Lattorf schwanken in der Gestalt recht er- heblich und erreichen bis zu 9 Windungen ohne das kegelförmige Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen, deren An- fang abweichend gewunden .und eingewickelt ist. Die beiden grössten Stücke haben 9,5"® resp. 8,5"" Dicke und 31”” resp. 280m Länge, wovon 14,5”” resp. 12" auf die Mündung kommen. 358 4. Conidae. Die meisten Exemplare haben aber nur etwa 25”"” Länge und eine halbe Windung weniger; gewöhnlich kommt auch fast die Hälfte der Länge auf die Mündung. Auf das Embryonalende folgen durchschnittlich etwa 11/5 Win- dungen mit einer Zwischen-Sculptur von erhabenen Rippchen, etwa 13 pro Windung; dieselben sind zuerst sehr fein und unten sehr stark vorgebogen, zuerst auch wohl nur in diesem vorgebogenen Theile überhaupt vorhanden oder zu erkennen; später werden sie immer stärker und gerader; auf der letzten halben Windung sind sie nur ganz unten noch ein wenig vorgebogen, doch beginnt hier ein schmaler Nahtsaum sich zu erheben, welcher sich auf der zweiten Mittelwindung allmählich von der Naht entfernt und in eine kantenartig erhabene Spirale übergeht. Auf den letzten Mittel- windungen liegt dieselbe etwa bei */; oder °/; der Höhe, und unter der Naht stellt sich noch eine zweite, schwächere und niedrigere Spirale ein. | Unter dem Nahtsaum erscheint am Ende der Zwischen-Sculptur eine recht tiefe, etwa eben so breite Einsenkung, welche aber schon auf der folgenden Windung anfängt breiter zu werden und auf den letzten Windungen nahezu noch einmal so breit wird, als ihr Abstand von der oberen Naht. Auf den letzten Mittel- windungen stellen sich auf ihr bis zu 4 feine Spiralen ein. Nach unten wird sie begrenzt durch eine ziemlich scharfe Kante, welche durch eine breite Spirale gebildet wird, imdem diese, ebenso wie eine dicht darunter liegende, etwa ebenso breite Spirale, über die sich steil erhebenden Rippen hinwegläuft. Diese Rippen sind schmal, leistenförmig, gerade, und biegen sich unten an der Naht kurz vor, um zu verschwinden. Etwa von der vierten oder fünften Mittelwindung an wird der Zwischenraum zwischen den beiden Spiralen immer grösser und auf der Schlusswindung endlich breiter oder sogar doppelt so breit, wie sie selbst, und der Abstand der unteren von der Naht nimmt ebenfalls immer zu, indem die Naht sich senkt, so dass gewöhnlich auf den letzten Mittelwindungen zunächst über der Naht eine dritte, fast ebenso starke, aber weniger hervor- ragende Spirale sichtbar wird, welche von der zweiten etwas ke 4. Conidae. 359 weiter, zuweilen fast um die Hälfte weiter entfernt ist, als diese von der ersten. Die Leisten enthalten den tiefen Sinus der sehr stark ge- bogenen Anwachsstreifen, doch liegt dessen Mittellinie etwas näher der oberen als der unteren Spirale. Ihre Zahl beträgt in der Regel auf der ersten, auf die Zwischen-Sculptur folgenden Windung etwa 14—17, auf der zweiten etwa 17—21, auf der dritten 20—25 und mehr, auf der vierten meist über 25; früher oder später werden sie sehr zahlreich, ziemlich gedrängt und gehen in ziemlich regel- mässige, rundliche Anwachsfalten über, bei grossen Stücken auch wohl in die unregelmässigen, faltigen Anwachsstreifen, welche über die ganze übrige Schale hinweglaufen, häufig die Spiralen etwas verschieben und die ganze Oberfläche sehr rauh erscheinen lassen. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas unter ihrem obersten Viertel getroffen und ist unterhalb derselben an der Aussenlippe bis zu ihrer Mitte ganz flach gewölbt und darunter, an dem mässig langen und weiten Kanal flach eingesenkt; sie trägt unterhalb der Nahtlinie bis in die Einsenkung in grossen Abständen 4 hohe, nach unten feiner werdende Spiralen, welche meist mit einer oder zwei Serien feinerer alterniren, und am Kanal noch etwas feinere ın ähnlichen Abständen, doch meist weniger regelmässig, gröbere und feinere alternirend; die Spindel trägt etwa 8 flache, schräge, ziemlich gedrängte Streifen. Die Anwachsstreifen beschreiben über dem Sinus bis zur Naht einen Bogen von fast 60°, dessen Sehne mit etwa 30—40° gegen die Schal- Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie zu- nächst sehr scharf nach vorn gerichtet und biegen sich bis zur ‘Naht, beziehungsweise bis zur Nahtlinie, nur wenig nach unten, darunter aber bis zur Mitte der Schlusswindung, erst schneller, dann langsamer gerade nach unten und bis zum Anfange des Kanals ein wenig rückwärts, an diesem jedoch wieder gerade nach unten. Die Innenlippe ist wenig ausgebreitet und bei grösseren Exemplaren ziemlich stark verdickt, besonders auf ihren unteren zwei Dritteln; sie legt sich, abgesehen von ihrem obersten und untersten Sechstel, auf eine recht ‘merkliche Resorption der Ober- 360 4. Conidae. fläche der vorhergehenden Windung. Diese Resorption beseitigt die ganze Sculptur, zeigt sich aber nur als schmale Furche vor der Innenlippe. In der Jugend sind einzelne Exemplare sehr gedrungen, wie das Fig. 3 abgebildete, welches zwischen den primären Spiralen auf der Wölbung der Schlusswindung noch nicht feinere Streifen besitzt und auf den ersten Blick ziemlich verschieden aussieht, namentlich von den schlankeren Stücken, wie dem Fig. 2 abge- bildeten. Diese zeichnen sich zum Theil auch dadurch aus, dass die 2 den Sinus tragenden Spiralen sich, beide oder auch nur eine von ihnen, etwa von der vierten Mittelwindung an in je 2 Streifen zu theilen anfangen, dass der Sinus also später auf 4 gleich starken, oder einer stärkeren und 2 schwächeren Spiralen liegt, dass öfters auch die hohe Spirale über der Einsenkung im Alter schwächer wird und sich auf der Schlusswindung kaum noch von den darüber und darunter in etwas grösserer Zahl auftretenden feinen Streifen unterscheidet. Diese Varietät mag var. aequwistriata heissen. Ich habe 7 Exemplare derselben von Lattorf. 15. Pleurotoma latielavia BEyrıcn. Taf. XXVII, Fig. 4a, b, e. Pl. laticlavia Bexr. Karsten’s Archiv 1848, S. 22. » » » (v. Kornxen, Mittel-Oligocän S. 36). » » » (Spexer, Cassel, S. 107, Taf. XIV, Fig. 3). » » » (Cossmann et Lanmsert, Olig. marin d’Etampes S. 169, Taf.V, Fig. 21). » subdenticulata (non GoLpr.) pars SAnDBERGER, Mainzer Becken $. 239, Taf. XVI, Fig. 9. » » » ? (Berrarpı, Moll. dei Terr. Terz. del Piemonte II, S. 32). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg; Dego. Mittel- Oligocän: Hermsdorf etc. Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Atzendorf und Unseburg habe ich 4 resp. 7 mittelgrosse und kleine Exemplare, von Calbe a/S. eins, von Lattorf 16, von 4. Conidas. 361 welchen das abgebildete 6,5””" Dicke und 19"" Länge hat, wo- von fast die Hälfte auf die Mündung kommt; dasselbe enthält reichlich 8 Windungen, incl. 1%/a— 2 Windungen mit einer Zwischen-Sculptur, aber ohne das kegelförmige Embryonalende von etwa 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang ab- weichend gewunden und eingewickelt ist. Die erste halbe Windung der Zwischen-Sculptur trägt etwa 6— 8 sehr feine und sehr schräx stehende oder unten stark vor- gebogene Rippchen, die erste Viertelwindung auch wohl allein schon 6; auf den folgenden 11/4 — 1!/; Windungen stellen sich die Rippchen, deren hier 16 bis über 20 vorhanden sind, immer gerader, schwellen aber zuletzt nach unten etwas mehr an, und es bildet sich endlich ein schmaler, erhabener Nahtsaum aus. Am Schluss der Zwischen-Sculptur wird der Nahtsaum schnell breiter, so dass er etwa !/; der Höhe der Mittelwindungen einnimmt; zuerst wird er unten durch eine Kante begrenzt; dieselbe bildet sich aber etwa auf der vierten Mittelwindung zu einer ziemlich starken Spirale aus, welche von der Naht durch eine Aushöhlung getrennt wird, und unter der Naht erscheint dann gewöhnlich noch ein feiner Streifen. Unter dem Nahtsaum folgt eine tiefe Einsenkung, welche zuerst recht schmal ist, später aber immer breiter wird, so dass die sie unten begrenzende, recht scharfe Kante zuerst unter dem obersten Viertel, auf den letzten Mittelwindungen dagegen auf deren Mitte oder selbst ein wenig unter derselben liest. Auf und unter der Kante liegen 3 durch ganz schwache Furchen getrennte Spiralen, welche den tiefen Sinus der An- wachsstreifen und die in gerade, schmale Leisten übergegangenen Rippen tragen. Die Abstände der 3 Spiralen werden später etwas grösser, und die mittelste derselben wird bald wesentlich niedriger oder verschwindet ganz, so dass die beiden anderen um so stärker hervorragen. Unter der unteren und über der Naht sind zunächst nur höchstens ein oder zwei feinere, gedrängte Streifen sichtbar; auf den letzten Mittelwindungen erscheint unter denselben noch eine stärkere Spirale, welche sich nur selten am Schluss der letzten Mittelwindung etwas über die Naht erhebt. Abh. X, 2. 24 362 4. Conidae. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe etwas unter ihrem obersten Viertel getroffen und ist unter demselben ein wenig stärker gewölbt bis zu ihrer Mitte oder ein wenig darunter, wo eine flache Einsenkung den mässig langen Kanal begrenzt. Bis zu dessen Anfang folgen unter der Naht- linie gewöhnlich noch 4 stärkere Spiralen in etwa 3 mal breiteren, nach unten grösser werdenden Abständen, in welchen bei grösseren Individuen feine Streifen auftreten. Die Spiral-Sculptur des Kanals schliesst sich im Allgemeinen an die der Wölbung eng an, ist aber durchweg feiner, hat geringere Zwischenräume und ist öfters bei verschiedenen Stücken verschieden und bei ein und dem- selben zuweilen unregelmässig. An der Spindel folgt noch eine Anzahl feiner, gedrängter, schräger Streifen. Die Zahl der Leisten beträgt auf der ersten Mittelwindung etwa 15— 20 und steigt bis zur Schlusswindung allmählich, auf dieser bis auf 28. Besonders im Alter zeigen sie gern oben und unten eine kurze Vorbiegung, doch wiegt die Vorbiesung unten vor, und es sind auch wohl mitunter die Leisten ganz so ge- krümmt, wie der Sinus der Anwachsstreifen; sie gehen dann ge- legentlich in unregelmässige Anwachsfalten über. Solche Falten laufen auf den ersten Mittelwindungen zuweilen von den Leisten nach dem Nahtsaum und erheben diesen dann zu ziemlich regel- mässigen Knötchen. Ueber dem Sinus laufen die Anwachsstreifen in einem flachen Bogen, dessen Sehne mit etwa 30—40° gegen die Schal-Axe ge- neigt ist, zur oberen Naht; unter demselben sind sie zunächst sehr scharf vorwärts gerichtet, biegen sich aber in der Gegend der Nahtlinie schneller nach unten und beschreiben bis zur Mitte der Schlusswindung etwa einen Fünftel-Kreis; bis zum Kanal sind sie sogar ein klein wenig rückwärts gerichtet, an diesem laufen sie jedoch wieder gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur an der Spindel merklich verdickt und legt sich auf eine recht beträcht- liche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Wmdung; nur eine schmale Zone mit den beiden obersten stärkeren Spiralen unter der Naht bleibt unversehrt. Von Pl. Bosqweti unterscheidet sich unsere Art schon durch 4. Conidae. 365 die Gestalt der Schlusswindung und durch die weniger rauhe Sculptur recht wohl. Die typischen, mittel-oligocänen Stücke von Hermsdorf haben im Alloemeinen dickere, breitere Spiralen auf dem unteren Theile der Windungen und der Schlusswindung und dickere Längs- leisten, sie schwanken darin aber auch erheblich, und ich möchte sie bei der sonstigen Uebereinstimmung nicht von den unter-oligo- cänen trennen, um so mehr, als die in sandigen Schichten ge- fundenen mittel- und ober-olisocänen Vorkommnisse von Söllingen, Crefeld ete. im Wesentlichen noch feinere Spiralen tragen, als letztere, sowie meist dünnere, früher verschwindende Länes- leisten und eine schlankere Gestalt besitzen, so dass diese dann jedenfalls auch von /l. laticlavia getrennt werden müssten. 16. Pleurotoma humilis BEyricHh man. sp. Taf. XXVII, Fig. 5a, b; 6a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Ich habe über 20, aber grösstentheils kleine und beschädigte oder angewitterte Exemplare, von welchen das grösste bei Jun Dicke etwa 6!/; Windungen ohne das Embryonalende und 13" Länge besessen hat, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Ausserdem schickte mir Herr E. Beyrıcu gütigst zum Vergleich einige zum Theil besser erhaltene Stücke des Berliner Museums, von welchen ich das beste Fig. 5 abbilden lasse. Das kegelförmige Embryonalende ist an keinem Exemplare ganz erhalten, scheint aber aus etwa 3 mässig gewölbten Windungen bestanden zu haben. Die Zwischen -Sculptur nimmt gegen 1!/; Windungen ein mit ca. 24 dünnen, erhabenen Rippchen, von welchen die 5 ersten stärker gekrümmt, die übrigen ziemlich gerade, aber doch unten auch stark vorgebogen sind; zugleich bildet sich von einem äusserst feinen Anfange ein zuletzt recht scharfer und hoher Nahtsaum aus, und unter diesem eine ziemlich tiefe Furche, in welcher die Rippen dünner und niedriger sind. Am Ende der Zwischen- Sculptur nehmen Nahtsaum und Furche ziemlich ein Drittel von 24° 364 4. Conidae. deren Höhe ein; darauf werden beide noch etwas breiter und höher, beziehentlich tiefer, so dass sie fast die halbe Höhe der Windung einnehmen; die untere Hälfte derselben ist stärker ge- wölbt und trägt 3 dicke Spiralen, von welchen die unterste weniger hoch ist, als die 2 oberen, und zuerst dicht über der Naht liegt oder auch noch von ihr verdeckt wird; von der vierten Mittelwindung an schiebt sich über ihr eine feinere ein, welche ihr auf der letzten Mittelwindung an Stärke gleich wird. Gleich darauf erscheint wiederum ein feiner Streifen über ıhr und etwas später ein zweiter unter ihr. Die beiden oberen Spiralen treten zusammen vom Ende der Zwischen-Sculptur bis zur Mündung als breiter Kiel hervor, sind durch eine flache Furche von einander getrennt, tragen den Sinus der Anwachsstreifen und laufen über kurze, hohe Längs-Leisten hinfort, in welche die Rippen der Zwischen-Sculptur schnell übergehen. Die Zahl derselben beträgt auf der ersten Windung etwa 13 und steigt bis zur Schluss- windung bis auf 20 und mehr; zuletzt werden sie meist niedriger, unregelmässiger und zahlreicher. Auf dem Fig. 5 abgebildeten Exemplare des Berliner Museums werden sie auf den letzten Windungen verhältnissmässig breit und zählen nur 17 pro Windung. Auf dem Nahtsaum, welcher auf der dritten Mittelwindung sich in eine hohe, dicke untere Spirale und eine etwas schwächere obere spaltet, finden sich bis zur vierten oder fünften Mittel- windung rundliche, mit den Leistchen communicirende Knoten oder Anschwellungen, welche dann immer schwächer werden und auf der Schlusswindung grosser Stücke gewöhnlich ganz undeut- lich sind. Die Einsenkung zwischen dem Kiel und dem Naht- saum enthält 2 oder 3 feine, erhabene Streifen. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben stärker gewölbt bis zu der breiten, mässig tiefen Einsenkung, welche auf dem untersten Drittel der Schlusswindung den mittel-langen Kanal begrenzt; sie trägt hier bis zur Einsenkung noch 3 oder 4 ähnliche, doch nach unten schwächer werdende Spiralen, wie über der Nahtlinie, mit Zwischenräumen, welche durchschnittlich mindestens doppelt so breit sind, wie die Spiralen selbst; in dem obersten Zwischen- raum oder in mehreren Zwischenräumen tritt zuweilen noch je 4. Conidae. 365 ein feiner Streifen auf. Am Kanal folgen dann noch etwa 8 etwas schwächere und gedrängtere Streifen, von welchen die obersten öfters etwas unregelmässig sind; an der Spindel liegen endlich noch ein Paar flachere, schwächere Streifen. "Die stärkeren Spiralen auf der Wölbung der Schlusswindung sind oben etwas abgeplattet und erscheinen schwach aber ziem- lich regelmässig gekörnelt, indem sie über flache Anwachsfalten hinweglaufen, welche von den Leistchen auf dem Kiel ausgehen, mitunter aber auch etwas zahlreicher sind, als diese. Die Anwachsstreifen sind wenig deutlich; sie laufen auf dem Nahtsaum ziemlich gerade oder doch nur mässig schräg nach unten, biegen sich unter demselben jedoch ziemlich scharf nach hinten, so dass die Sehne dieses Bogens mit etwa 45° gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie noch etwas schärfer nach vorn gerichtet, biegen sich aber bis zum Anfange des Kanals in einem Bogen von fast 90% nach unten und sogar ein wenig nach hinten und laufen am Kanal dann gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur auf ihrer unteren Hälfte stärker ver- dickt und lest sich mit ihrer oberen Hälfte auf eine recht wahr- nehmbare Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Win- dung. Unsere Art gleicht einigermaassen der P!. latielavia BEYR., unterscheidet sich von dieser jedoch sehr wohl durch die weit feineren, gedrängter stehenden Rippen der Zwischen -Sculptur, durchschnittlich schlankere Gestalt, kürzeren, deutlich begrenzten Kanal, wesentlich dickere Spiral-Sceulptur und die Körnelung der- selben auf der Wölbung der Schlusswindung. 17. Pleurotoma perversa Prı1Lıpp1. Taf. XXVIL, Fig. 6a, b; 7a, b, c. Pl. perversa Pnıw., Palaeontographica I, S. 64, Taf. IX, Fig. 14. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Atzendorf, Wolmirsleben. Von Lattorf habe ich noch 8, meist defecte Exemplare, von Unseburg 3, von den übrigen Fundorten nur je ein solches. 366 4. Conidae. Das 5" Durchmesser und 20"" Länge, wovon 8”” auf die Mündung grösste und beste, abgebildete Stück von Lattorf hat kommen. Dasselbe enthält 8 Windungen ohne das dicke, abgerundete Embryonalende, von welchem etwa 1!/a glatte Windungen sicht- bar sind, deren erste bauchig und abweichend gewunden ist, während der Anfang eingewickelt ist. Die Mittelwindungen sind flach gewölbt, nur dicht unter der Naht bisweilen etwas stärker; sie werden zuerst durch drei ganz schmale Furchen in 4 Streifen getheilt, von welchen die beiden oberen ein wenig schmaler sind als die unteren, und der zweite und dritte den Sinus der Anwachs- streifen enthalten. Unter dem Sinus sind die Anwachsstreifen mit durchschnittlich mindestens 45° vorgebogen, über ihm kaum halb so stark. Etwa von der dritten Mittelwindung an wird die oberste Furche gewöhnlich breiter, und die Naht senkt sich mehr, so dass über ihr noch ein fünfter Streifen sichtbar, und die Gestalt schlanker wird. Etwa auf der fünften Mittelwindung beginnen einzelne Streifen, gewöhnlich zuerst der oberste, sich zu spalten, indem sie in der Mitte eine Furche erhalten; auf dem unteren Theile der Mittel- Windungen werden sie später ziemlich obsolet. Unter der Nahtlinie beginnt auf der Schlusswindung bald eine breite, mässig tiefe Einsenkung, welche eine ähnliche, doch etwas deutlichere Spiralstreifung trägt, wie der obere Theil. Der Kanal ist kurz, weit und gerade, die Spindel schwach gedreht. Die nicht nach aussen ausgebreitete Innenlippe lest sich in ganzer Länge auf die unmittelbar vor ihr resorbirte Oberfläche der letzten Mittelwindung. Die Aussenlippe ist vom Knie bis zur Nahtlinie mit etwa 60° geschwungen und biegt sich unter letzterer bald vollends gerade nach unten. Mitunter, und zwar am stärksten bei dem Fig. 7 abgebildeten Exemplare, bilden sich auf den ersten Mittelwindungen die An- wachsstreifen zu ziemlich regelmässigen Rippen aus, ca. 15 pro Windung, später 20 und mehr, um endlich wieder in faltig-er- habene Anwachsstreifen überzugehen und zwar zuerst unter dem 4. Conidae. 367 Sinus und dann über demselben, so dass dann gerade auf dem Sinus noch kurze, ein wenig gekrümmte Leisten übrig bleiben. Auf der Schlusswindung der grossen Exemplare, welche allein eine solche Längs-Sculptur besitzen, ist dieselbe ganz wieder verschwunden. 18. Pleurotoma nudielavia BEYRIcH. DaRRVIReeabirc: laarıbire: Pl. nudielavia Beyer. (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol,. Ges. XVII, 1865, S. 489). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Wester- egeln, Helmstädt. Von Westeregeln liegen mir 10 defecte Exemplare vor, von Helmstädt und Atzendorf je 1. Von Lattorf habe ich 16 meist mittelgrosse oder kleine Exemplare, von welchen ein mittelgrosses aus 9 Windungen besteht ohne das kegelförmige Embryonalende von etwa 4 bis 41/, glatten, gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang versteckt liegt; dasselbe ist 5,7”® dick und 18" Jang, wovon 7”" auf die Mündung kommen. Das grösste Stück hat etwa 12 Windungen ohne das Embryonalende und 7,8”® Dicke bei 27,5"" Länge, wovon 10”” auf die Mündung kommen. Nur mit Zweifel rechne ich dazu auch ein sehr gedrungenes Stück von Lattorf, welches fast 9” dick und 26%" lang ist, wovon 11,5 ""® auf die Mündung kommen. Auf das Embryonalende folgt eine Drittelwindung mit 6 schmalen, unten etwas vorgebogenen Rippen, von welchen die letzten auch oben vorgebogen sind und an einem allmählich deut- licher werdenden Nahtsaum endigen. Dieser wird hierauf plötz- lich breiter und nimmt nebst der darunter folgenden tiefen, ein wenig schmaleren Aushöhlung reichlich ein Drittel der Höhe der Mittelwindungen ein. Der Rest derselben ist fast eben und von der unteren Naht durch eine schmale Furche getrennt, unter welcher häufig noch eine flache Spirale sichtbar wird. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist von hier an stärker ge- 368 4. Conidae. wölbt bis unterhalb ihrer Mitte, wo der mässig lange Kanal be- > ginnt, begrenzt durch eine ziemlich tiefe Einsenkung. Bei kleineren Exemplaren liest in der Nahtlinie eine stärkere, breitere Spirale, welche bei grösseren öfters noch über der Naht auf der letzten Mittelwindung oder selbst noch etwas früher sicht- bar wird. Darunter folgt in etwas grösserem Abstande, in welchem meist eine schwächere liest, wieder eine stärkere und dann noch ein oder zwei stärkere, durch schwächere getrennt, oder auch 2 bis 4 etwas stärkere, und hierauf ziemlich gleich breite Streifen, etwa 5 oder 6 auf 1””, bis zum Anfange des Kanals ziemlich gedrängt, von da an in etwas deutlicheren Abständen. Bei den DE ‚rössten Exemplaren vermehren sich alle diese Streifen unregel- mässig durch Einschiebung und werden verhältnissmässig schwächer > und schmaler; schon bei mittel-grossen treten über der Nahtlinie früher oder später 1 oder 2 schmale, schwache Furchen auf, durch welche noch eine oder 2 ganz flache Streifen begrenzt werden. Etwa von der fünften bis siebenten Mittelwindung an wird ferner der Nahtsaum durch schwache Furchen in 2 oder 3 breite Spiralen getheilt, welche später grössere Zwischenräume erhalten, und auch in der Einsenkung unter dem Nahtsaum stellen sich 2 oder 3 dünne Streifen ein. Der untere Theil der ersten Mittelwindungen trägt nun faltige, etwas schräge Rippchen, etwa 18 bis 20 pro Windung. Dieselben sind zu der Einsenkung unter dem Nahtsaum sowie zu der Furche über der Naht scharf vor- gebogen und sind auf beiden höchstens noch als unregelmässige Anwachsstreifen sichtbar. Auf den folgenden Windungen steigt ihre Zahl auf etwa 20 bis 22, und von der sechsten bis achten Mittelwindung gehen sie in unregelmässige Anwachsfalten über. Der tiefe Sinus der Anwachsstreifen liegt mit seiner Mittel- linie in der Jugend etwa doppelt so weit von der oberen Naht entfernt, wie von der unteren, rückt aber allmählich höher und liest schon bei mittelgrossen Stücken auf der Mitte der letzten Mittelwindungen. Ueber ihm laufen die Anwachsstreifen zur oberen Naht in einem Bogen von fast 60%, dessen Sehne mit 45° und mehr gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie zuerst sehr scharf nach vorn gerichtet, biegen sich aber 4. Conidae. 369 dann erst langsamer, dann schneller immer mehr nach unten und zum Anfang des Kanals sogar merklich rückwärts, an diesem aber gleich wieder gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur auf ihrer unteren Hälfte deutlicher verdickt und lest sich auf eine besonders über ihrer Mitte recht erhebliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 19. Plenurotoma Roemeri v. KoENEN. Taf. ARRVT, Bie. 5a, b, e. Pl. Roemeri v. Korsex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 1865, $. 437, Toy, ION, Wie) & » » »? (Vixcexr, Mem. Soc. R. Malacol. de Bele. XXI, S. 9). Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt; Beloien (fide VINCENT). Es liegen mir über 30, leider grösstentheils verdrückte oder beschädigte Exemplare vor, welche zum Theil über 8 Windungen besitzen ohne das kegelförmige Embryonalende von ca. 31/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang aufgebogen und eingewickelt ist. Das Fig. 5 abgebildete Exemplar hat 9"" Durchmesser und 24m» Länge, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Bei Stücken von dieser Grösse senkt sich die Naht stets ein wenig zuletzt, und noch mehr ist dies der Fall bei denjenigen, welche noch eine Windung mehr haben. Die erste Mittelwindung trägt eine Zwischen-Seulptur von etwa 14 oder 15 Länesrippchen, von welchen die ersten sehr fein sind, die folgenden deutlicher und unten vorgebogen, und die letzten ziemlich gerade sind, auch 6 flache, undeutliche Spiralen erkennen lassen. Die oberste derselben bildet sich auf der folgen- den Windung schnell zu einem Nahtsaum aus, unter welchem eine Einsenkung immer tiefer und breiter wird, während die Rippen in derselben sich scharf zurückbiegen, immer schwächer werden und auf dem unteren Theile der Windung immer knotiger hervortreten. Auf der dritten Mittelwindung verschwinden die Rippen in der Einsenkung meistens ganz und erscheinen nur noch als mehr oder minder schräge Knötchen auf dem immer 370 4. Conidae. breiter und höher werdenden Nahtsaum und unter der Einsenkung als kurze Leisten, welche schon oberhalb einer stärkeren, über der Naht oft noch eben sichtbaren Spirale ganz verschwinden, so dass sie auf der unteren Hälfte der Windungen einen breiten, nach oben scharf begrenzten Kiel bilden. Die Zahl dieser Leisten steigt von ca. 14 pro Windung allmählich bis zur Schlusswindung bis auf 20 bis 25. Die Mittelwindungen sind ferner fein ge- streift, und zwar finden sich etwa 3 feine Streifen auf dem Naht- saum, in der Einsenkung darunter 2 etwas weiter von einander entfernte (im Alter 4) und auf dem Kiel 3 etwas breitere, aber flachere. Die ursprünglich in der Nahtlinie liegende stärkere Spirale entfernt sich auf der letzten Mittelwindung weiter von ihr, nach- dem schon einige Windungen vorher über ihr ein schwächerer Streifen erschienen ist, gerade da, wo die Leistchen verschwinden. Von der Schlusswindung ist durch eine mässig tiefe Ein- senkung in ihrer Mitte der ziemlich lange, allmählich verjüngte Kanal gut abgegrenzt. Die Nahtlinie trifft die Schlusswindung an der Aussenlippe unter deren oberstem Drittel; bis zu dem Anfang des Kanals folgen unter der Nahtspirale noch 4 ähnliche, hohe, doch nach unten schwächer werdende Spiralen, welche nur etwa ein Drittel so breit sind, wie ihre Zwischenräume; über der obersten derselben liegt zuweilen noch eine feinere. Die obere Hälfte des Kanals trägt 4 niedrigere und schwächere Streifen in ähnlichen Abständen, zuweilen alternirend mit feineren, und ähnliche alternirende oder nahezu gleiche, doch nach unten iinmer feinere Streifen bedecken den Rest des Kanals. Die Anwachsstreifen laufen in flachem Bogen, doch mit durchschnittlich mehr als 450 gegen die Schal-Axe geneigt bis zu dem Sinus, welcher auf dem oberen Theile des Kiels resp. der Leistchen liest; unter demselben sind sie zunächst ein wenig schärfer nach vorn gerichtet, biegen sich aber in einem Bogen von mehr als 60° bis zu der Einsenkung am Kanal gerade nach unten, zuletzt sogar ein wenig rückwärts, und laufen am Kanal dann gerade nach unten. 4. Conidae. 371 Die Innenlippe ist sehr schwach verdickt. Ihr geht voraus in ganzer Länge, ausser dicht unter der Naht, eine starke Resorption der Oberfläche, beziehentlich der Sculptur der letzten Mittelwindung. 20. Pleurotoma interjeeta v. KoENEN. TORE Big 6a, b, c. Vorkommen. Unter- Oligocän : Helmstädt. E sliegen mir zwei Exemplare aus der hiesigen und eins aus Herrn von STROMBECK’s Sammlung vor. Das grösste derselben besteht aus 7 Windungen ohne das fehlende Embryonalende und hat bei 5,8"” Dicke eine Länge von 185”. wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. An den beiden anderen Stücken ist das kegelförmige Embryonal- ende von ca. 3 glatten, flachgewölbten Windungen mit Ausnahme der Spitze erhalten. Die erste Mittelwindung trägt eine Zwischen-Sculptur von 12 Rippchen, von welchen die ersten sehr fein und stark gekrümmt und unten vorgebogen sind, die folgenden stärker und weniger krumm werden, und die letzten 5 ziemlich gerade und nach unten wesentlich stärker sind, auch etwas grössere Zwischenräume haben. Gegen Ende dieser Windung. erscheint ein schmaler Naht- saum, welcher schnell stärker wird, auf den folgenden Win- dungen fast ein Viertel oder doch ein Fünftel von deren Höhe einnimmt und auf den 3 letzten Windungen durch eine schwache Furche gleichsam in 2 breite Streifen getheilt wird. Unter dem Nahtsaum liest eine tiefe Einsenkung, welche in der Jugend ihm an Breite ziemlich gleich ist, später aber breiter wird und auf der Schlusswindung nahezu doppelt so breit wird; sie enthält bei dem grossen Stück eine feine, erhabene Spirale, bei einem kleineren deren 2, bei dem anderen ist nichts davon zu sehen. Der flach gewölbte untere Theil der Windungen ragt stärker hervor, ist oben durch eine ziemlich scharfe Kante begrenzt und trägt zuerst 3 ge- drängte, verhältnissmässig breite Streifen. 4. Conidae. SV) I IS) Diese entfernen sich allmählich von einander, doch so, dass der Abstand zwischen dem mittleren und dem untersten etwas erösser wird, breiter als die Streifen selbst, und der unterste ist etwas stärker, wie die beiden anderen. In bedeutend grösserem Abstande wird unter der dritten Spirale etwa auf der vierten Mittel- windung über der Naht noch ein vierter noch etwas stärkerer und höherer Streifen sichtbar, welcher bis zur Schlusswindung dicht über der Naht liegt und hier nur etwa ein Viertel so breit ist, als sein Abstand von dem dritten, und etwa ein Fünftel so breit, als sein Abstand von dem nur wenig schwächeren, zunächst unter ihm folgenden. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie dicht unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist unterhalb derselben stärker gewölbt bis unterhalb ihrer Mitte, wo eine recht tiefe Einsenkung den ziemlich langen, geraden Kanal begrenzt; es folgen bis in die Einsenkung unter den bereits erwähnten Spiralen noch 2 sehr viel schwächere, doch in ähnlichen Abständen, und der Kanal trägst zahlreiche, nach unten immer mehr gedrängte, etwas schwächere Streifen. Die Rippen werden in der Einsenkung unter dem Nahtsaum auf der zweiten Mittelwindung wesentlich schmaler und niedriger und später ganz undeutlich, treten aber, indem sie etwas der Biegung der Anwachsstreifen folgen, auf dem Nahtsaum als schräge Knoten, auf der unteren Hälfte der Windungen dagegen als ziem- lich gerade Leisten auf, welche oben an der Kante am stärksten hervorragen, unter der zweiten Spirale schnell schwächer werden, sich etwas vorbiegen, besonders im Alter, und über der Naht noch ganz verschwinden. Ihre Zahl beträgt auf der zweiten Mittel- windung meist 10 und steigt dann bis auf 16 auf der Schluss- windung. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht bis zum Sinus, dessen Mittellinie auf der Kante auf der Mitte der Windungen liegt, in einem ziemlich flachen Bogen, dessen Sehne mit knapp 45° gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie zu- nächst etwas schärfer nach vorn gerichtet, nahe der Mündung sogar sehr scharf, biegen sich aber bis in die Einsenkung gerade 4. Conidae. 373 nach unten oder sogar ein wenig rückwärts und laufen am Kanal gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur an der Spindel stärker verdickt und legt sich auf eine besonders über ihrer Mitte sehr merkliche Re- sorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 21. Pleurotoma edentata v. KoEnENn. Taf. XXVIIL, Fig. 10a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: W esteregeln. Ausser einem Bruchstück liegen 3 ziemlich gleich grosse Exemplare vor, von welchen eins sich in der hiesigen Sammlung befindet, die übrigen im Berliner Museum. Das beste von diesen hat bei 5,6”"W Dicke eine Länge von 14,5"", wovon die Hälfte auf die Mündung kommt; es besteht aus ca. 6 Windungen ohne das abgeriebene und beschädigte Embryonalende. Die Mittelwindungen tragen, fast um die Hälfte weiter von der oberen Naht entfernt, wie von der unteren, eine stumpfe Kante, über welcher die Schale deutlich eingesenkt ist bis zu dem ziem- lich flachen Nahtsaum, während sie unter dem Kiel ganz flach gewölbt und nach der Naht zu ein wenig verjüngt ist. Die letzte Mittelwindung wird etwas höher, so dass die Kante dann dicht unter ihrer Mitte liest. Die Schlusswindung wird an der Mündung von der Nahtlinie dicht unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist unterhalb der- selben etwas stärker gewölbt, im unteren Drittel dagegen flach eingesenkt an dem mässig langen, deutlich gedrehten Kanal. Der Nahtsaum ist zuerst sehr schwach und wird angedeutet durch eine feine Spirale, welche später allmählich stärker wird und sich weiter von der Naht entfernt; auf der letzten oder vor- letzten Mittelwindung erscheint über ihr noch eine schwächere dicht unter der Naht, von welcher sie sich auf der Schlusswindung auch etwas entfernt. In der Einsenkung unter dem Nahtsaum liegen 2 flache, von breiteren Zwischenräumen begleitete Streifen, welche erst auf den letzten Windungen deutlicher erkennbar werden. | 374 4. Conidae. Auf den ersten Mittelwindungen finden sich ziemlich zahl- reiche, wenig gekrümmte Rippchen, etwa 14—16 pro Windung, welche sich nur auf der Kante höher erheben; später folgen sie immer mehr den Anwachsstreifen, werden in der Einsenkung un- deutlich, erscheinen auf der Kante als kurze Leisten, welche nach oben und unten bald verschwinden, und gehen auf dem Nahtsaum in weit zahlreichere Anwachsfalten über, auf welchen sich be- sonders dessen untere Spirale oft, aber sehr unregelmässig, zu kleinen Knötchen erhebt. Auf den letzten Windungen steigt die Zahl der Leisten bis zu 18 pro Windung, und nahe der Mündung werden sie schwächer, zahlreicher und unregelmässiger. Auf der Kante liest eine stärkere Spirale, welche jedoch in den Zwischenräumen zwischen den Leistchen sehr flach ist und auf der Mitte des Sinus der Anwachsstreifen liegt. In einem ihrer Breite etwa gleichen Abstande liegt über ihr eine etwas schwächere Spirale und unter ihr in etwas grösserem Abstande eine zweite; diese beiden begrenzen die Leisten und den Sinus. Ueber der Naht folgt dann noch eine sehr flache Spirale, welche erst auf der letzten Mittelwindung deutlicher wird; hier wird über der Naht auch noch eine zweite, flache Spirale sicht- bar. Beide sind etwa halb so breit, wie ıhr Zwischenraum. Die Schlusswindung trägt bis zum Anfange des Kanals noch 7 ähnliche Streifen, von welchen die untersten zuweilen mit schwächeren alterniren. Am Kanal liegen dann noch 5 oder 6 schwächere Streifen in geringeren Abständen. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht bis zum Sinus in einem Bogen von etwa 45°, dessen Sehne mit 45° oder selbst mehr gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie zunächst ein wenig schärfer nach vorn gerichtet und biegen sich ziemlich schnell bis zur Mitte der Schlusswindung gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur nach der gedrehten Spindel zu deut- licher verdickt und legt sich auf eine mässig starke, nur zunächst unter der Naht fehlende Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung. 4. Conidae. 375 22. Pleurotoma nodigera v. KoENEN. Taf. XX VII, Fig. Sa, b; 9a, b, c. ? Pl. denticula var. D. Rovaunr, Deser. foss. Terr. Tert. des environs de Pau S. 484, Taf. XVI, Fig. 22. ? » coronata (non Münsr.) Speyer in Palaeontographica IX, 2, S. S0. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Wester- egeln, Helmstädt. Von Calbe a/S., Westeregeln und Helmstädt habe ich je ein mangelhaft erhaltenes Stück. Von Lattorf habe ich 12 Exemplare, welche meistens bei 8S1/;, Windungen ohne das Embryonalende eine Dicke von 5,4" und eine Länge von 15,5""” erreichen, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Ein Exemplar hat jedoch noch 2 Win- dungen mehr und bei 8”"" Dicke eine Länge von 26", Das kegelförmige Embryonalende besteht aus mindestens 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend ge- wunden und eingewickelt ist. Hierauf folgt als Zwischen-Sculptur eine gewölbte Windung mit 13 oder 14 ziemlich hohen, unten vorgebogenen Rippen, von welchen die letzten an der oberen und unteren Naht an je einer, hier auftretenden feinen, erhabenen Spirale aufhören. Dann folgt ohne weiteren Uebergang die bleibende Sculptur: Die beiden Spiralen werden stärker und höher, und entfernen sich allmählich etwas von den Nähten, so dass unter der unteren, über der Naht, etwa 2—3 Windungen später eine etwas schwächere Spirale ganz oder theilweise sichtbar -wird, welche jedoch der darüber liegenden auf der Schlusswindung an Stärke gleich wird, während die auf dem Nahtsaum nicht an Stärke zunimmt und somit auf den letzten Windungen schwächer ist, als jene beiden. Auf der Mitte der Windungen, etwa um die Hälfte weiter von der oberen als von der unteren, zuerst erschienenen Spirale entfernt, oder auch wohl, besonders ım Alter, in der Mitte zwischen beiden, liest ein breiter, rundlicher Kiel, welcher zuerst breiter ist, als sein Abstand von den Spiralen, auf der Schlusswindung jedoch wenig mehr als halb so breit; derselbe wird mitunter schon 376 4. Conidae. auf der vierten oder fünften Mittelwindung oben abgeplattet, an den Seiten etwas kantig, erhält zuweilen in der Mitte eine ganz schwache Furche, wird allmählich niedriger und verliert sich auf der Schlusswindung grosser Stücke auch wohl auf einer breiten, in der Mitte gefurchten, nur oben deutlicher begrenzten An- schwellung. Unter ihr wird öfters noch eine niedrige, feine Spirale sichtbar, und über ıhr eine oder selbst 2 noch feinere. Der Kiel trägt auf der ersten Windung nach der Zwischen- Sculptur etwa 14 — 18 rundliche, meist quer verlängerte Höcker, deren Zahl bis auf die letzte Mittelwindung bis auf 18— 22 steigt, doch werden sie immer unregelmässiger, bald kürzer, bald länger, bald fliessen zwei derselben gleichsam zusammen, und auf der Schlusswindung gehen sie in unregelmässige, flache Anschwellungen über, von welchen nach oben und unten einzelne faltige Anwachs- streifen auslaufen; zuweilen verschwinden sie auch ganz. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Mündung dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb der- selben ziemlich stark gewölbt bis dicht unterhalb ihrer Mitte, wo eine breite Einsenkung den geraden, mässig langen Kanal begrenzt. Unter den auf den Mittelwindungen sichtbaren Spiralen, welche zuletzt allmählich niedriger werden, folgt auf der Schluss- windung eine etwas schmalere in ähnlichem Abstande, wie jene ihn besitzen. Der Rest der Schlusswindung trägt zahlreiche, flache, mehr oder minder gedrängte, von Mitte zu Mitte meist nur ca. 0,2 ”” von einander entfernte Streifen. Auf dem grössten Stück sind die starken Spiralen auf der Schlusswindung sehr niedrig geworden, und zwischen ihnen liegen je 3 ganz flache, gedrängte Streifen. Der enge, ziemlich tiefe Sinus liegt anf dem Kiel; über ıhm laufen die Anwachsstreifen in einem Bogen von etwa 600 zur oberen Naht, dessen Sehne mit durchschnittlich etwa 450 gegen die Schal- Axe geneigt ist; unter demselben sind sie zunächst noch etwas schärfer vorwärts gerichtet, fangen aber schon an der nächsten starken Spirale an, sich schneller nach unten zu biegen, beschreiben einen Bogen von etwa 600 bis zum Anfange des Kanals, wo sie ein wenig rückwärts gerichtet sind, und laufen an diesem gerade nach unten. 4. Conidae. 377 Die Innenlippe ist nur an der Spindel deutlicher verdickt und legt sich auf eine in der Mitte recht beträchtliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. RovauLr's T. dentieula var. D. gleicht unserer Art einiger- maassen, besonders durch die Gestalt der quer verlängerten Höcker; es scheint aber die starke Spirale zwischen diesen und der Naht zu fehlen. 23. Pleurotoma odontophora v. KoENEn. a IR senbre Mar b, ec; 1a, bre Pl. denticula pars v. Kosnxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1365, XVII, S. 488. Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Helmstädt. Von Calbe und Atzendorf habe ich je 7 meist kleinere Stücke, von Unseburg 10, von Helmstädt 4; dagesen liegen mir etwa 40 Exemplare von Lattorf vor, welche meistens nur bis zu 15"" Länge und 5,3”" Dicke bei 8 Windungen ohne das Embryonal- ende erreichen; das grösste hat noch zwei Windungen mehr und bei 7,4"® Dicke 24"% Länge, wovon etwa zweı Fünftel auf die Mündung kommen. | Das kegelförmige Embryonalende besteht aus mindestens 3 glatten, recht flach gewölbten Windungen, deren Anfang ab- weichend gewunden und eingewickelt ist. Dann folgen 11/4 bis 11/; Windungen mit einer Zwischen- sculptur, und zwar °4 bis 1 Windung mit einfachen, dünnen Längsrippchen, etwa 16 pro Windung; die ersten derselben sind unten deutlich vorgebogen und so fein, dass sie sehr leicht durch Abreibung verschwinden; die letzten werden deutlicher, gerader, und es beginnt ein ganz schwacher Nahtsaum und darunter eine sanz schmale Einsenkung sich auszubilden. Die folgende halbe Windung trägt etwa 8 oder 9 ziemlich gerade, schmale Rippchen, und der Nahtsaum sowie die Einsenkung werden immer stärker, so dass sie zuletzt fast ein Drittel der Windungshöhe einnehmen, während auf dem übrigen Theile der flach gewölbten Windung 3 Spiralen auftreten und verhältnissmässig stark und breit werden. Abh. X, 2, 25 4. Conidae. > kn | [0 0) Am Ende der Zwischen-Sculptur wird die Einsenkung plötz- lich breiter, so dass sie mit dem Nahtsaum etwa zwei Fünftel der Windung eimnimmt, die beiden oberen Spiralen erheben sich zu einem ziemlich hohen Kiel, und die unterste entferst sich weiter von demselben, so dass sie zum Theil noch von der Naht bedeckt wird. Auf den folgenden Mittelwindungen erhebt sich der Naht- saum immer mehr und trägt in einiger Entfernung von der Naht eine kantenartige Spirale; ın der Mitte zwischen dieser und der Spirale an der Naht liegt der Kiel, welcher etwa ein Fünftel der Windungen einnimmt, oder auch, besonders im Alter, noch weniger, bis zu einem Achtel. Etwa auf der fünften Mittel- windung erscheint in den Einsenkungen über und unter dem Kiel je ein feiner Streifen, zu welchen sich meist schon auf der folgenden Windung noch feinere gesellen, gewöhnlich früher über dem Kiel, als unter demselben, so dass man auf den letzten Windungen grosser Stücke mit der Loupe dort mehrere feine, aber ungleich starke Streifen erkennt. Die Einsenkungen werden im Alter wesentlich flacher und der Kiel niedriger. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt bis zu ihrem unteren Drittel, wo eine breite Einsenkung den mässig langen, geraden Kanal begrenzt. Eben so weit unter der Nahtspirale, als diese vom Kiel entfernt ist, folgt eine eben so starke Spirale, in dem Zwischenraum liest eine feine und neben dieser bei den grössten Stücken zwei noch feinere; unter der untersten starken Spirale liegt eine etwas schwächere, und der Rest der Schlusswindung trägt eine Anzahl noch schwächerer Streifen, von welchen die obersten, unregelmässig abwechselnd, stärker und schwächer sind, während die am Kanal gleichmässiger und durch schmalere Zwischenräume getrennt sind. Abgesehen von den zum Theil etwas faltig-erhabenen An- wachsstreifen bleibt die Längs-Sculptur ganz auf den Kiel be- schränkt, auf welchem sich kurze, durch schmalere Zwischen- räume getrennt stehende Knoten erheben, auf der ersten Windung nach der Zwischen-Sceulptur etwa 17 oder 18; auf den 5 folgenden Windungen steigt ihre Zahl bis auf etwa 24 bis 28 pro Windung, 4. Conidae. 379 und dann fangen sie meistens an unregelmässiger zu werden, bald sehr breit, bald in Anwachsfalten übergehend, und auf den letzten Windungen der grössten Stücke werden sie ganz un- deutlich. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht bis zum Sinus, welcher gerade auf dem Kiel liegt, in einem Bogen, dessen Sehne mit 30 bis 400 gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie bis zur Nahtlinie in der Regel etwas stärker nach vorn gerichtet, biegen sich dann bis in die Einsenkung gerade nach unten und laufen so am Kanal hinab. Die Innenlippe ist nur dicht unter der Naht und an der Spindel deutlich verdickt und lest sich auf eine besonders ın der Mitte recht merkliche Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung. 24. Pleurotoma vdontella EnwARrDSs. ats SOSE In, JNlE, In, es IWER IC, Pl. denticula var. odontella Epvwarps, Eoc. Moll. S. 257, Taf. XXX, Fig. 7h. » » pars v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 488. » acutangulare Dssn.? (Prurıprs, Palaeontographica I, S. 63). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Westeregeln, Helmstädt. Von Lattorf habe ich noch über 80 Exemplare in allen Grössen, von Helmstädt 1, von Unseburg und Westeregeln je über 20, von Calbe a/S. und Atzendorf je 7, von Löderburg 2. Die Exemplare dieser Art von Lattorf haben, wie die meisten Gastropoden von dem gleichen Fundorte, sehr häufig bei Lebzeiten erlittene und verheilte Verletzungen aufzuweisen. Auffälliger als bei anderen Arten ist aber bei dieser der Einfluss solcher Brüche auf die Länge des Kanals, besonders sobald die Schlusswindung von ihnen betroffen ist. Die grössten Exemplare von Lattorf erreichen etwa 8"" Dicke bei 23"" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; sie besitzen etwa 9 Windungen ohne das ziemlich stumpf- kegelförmige Embryonalende von etwa 3 glatten, flach gewölbten 25” 380 4. Conidae. Windungen, deren Anfang an keinem einzigen Stück erhalten ist, wie überhaupt die Spitze des Gewindes nur bei wenigen kleinen Exemplaren nicht abgerieben oder » angefressen « ist. Auf das Embryonalende folgt mindestens eine Windung mit einer Zwischen-Sculptur von etwa 14 feinen, ‘unten etwas vor- gebogenen Rippchen, von welchen besonders die ersten oft un- deutlich geworden sind; bei einzelnen Exemplaren sind sogar etwa 17 Rippchen auf 11/4 Windungen zu erkennen. Hinter dieser Zwischen-Sculptur wird die Schale schlanker, es erscheint ein scharfer, erhabener Nahtsaum und zwischen diesem und der unteren Naht 3 dünne Spiralstreifen, welche schon nach der nächsten Viertelwindung, welche 6 schwach gekrümmte, dünne Längsrippchen trägt, sich schnell unter die Mitte der Windung herabziehen. Es entsteht dadurch eine breite, tiefe Einsenkung zwischen dem Nahtsaum und der obersten Spirale, welche zu- gleich mit der zweiten als Doppel-Riel stark hervortritt, während die unterste weit niedriger wird und nur zum Theil über der Naht sichtbar bleibt; etwa auf der zweiten oder dritten Mittel- windung erscheimt in der breiten Einsenkung zwischen dem Kiel und der unteren Naht eine feine Spirale, welche später den übrigen meistens ziemlich gleich wird und auf den letzten Windungen grosser Exemplare meist von einem Paar noch feinerer begleitet wird, während sich in der Einsenkung über dem Kiel ebenfalls einige sehr feine Streifen einstellen. Im Alter wird der Kiel niedriger und ist dann nur nach oben scharf begrenzt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie doppelt so weit von der Naht, wie von der Kanalspitze getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt bis zu ihrer Mitte, unter der eine recht tiefe Einsenkung den ziemlich langen, geraden Kanal be- grenzt. Auf der Wölbung unterhalb der Nahtlinie trägt sie noch eine stärkere Spirale, ähnlich den darüber liegenden und in ähn- lichem Abstande von ihnen, und darunter eine etwas schwächere, in etwas geringerem Abstande von der letzteren. Darunter folgen dann noch 8 bis 10 nach unten schwächer werdende Streifen mit etwas schmaleren Zwischenräumen; in diesen finden sich bei grossen Stücken öfters noch feinere Streifen; bei den grössten Stücken wird zuletzt öfters die ganze Spiral-Sculptur schwächer. 4. Conidae. 381 Die Läng habenen Anwachsstreifen,„ welche besonders auf der Schluss- s-Sculptur besteht, abgesehen von zahlreichen, er- windung stärker hervortreten, aus kurzen, geraden, verhältniss- mässig hohen Rippchen oder Knoten, welche gerade auf dem ziemlich tiefen Sinus, beziehentlich dem Kiel liegen und nur zu- weilen, besonders im Alter, oben und unten durch eine Vorbiegung der Anwachsstreifen begrenzt werden; ihre Zahl beträgt auf der auf die Zwischen-Sculptur folgenden Windung meistens 16 oder 17, auf den folgenden steigt sie gewöhnlich auf 15 bis 20, und bis zur Schlusswindung grosser Individuen bis auf 30 und mehr; sie werden hier aber meistens unregelmässiger, schmaler, stellen sich oft ein wenig schräg und gehen theilweise oder auch sämmtlich in stärker erhabene Anwachsstreifen über. Die Anwachsstreifen sind unter der Naht mit etwa 450 gexen die Schal-Axe rückwärts geneigt, nahe dem Sinus sogar noch etwas schärfer; unter diesem sind sie gewöhnlich etwas schwächer nach vorn gerichtet, biegen sich bis in die Einsenkung gerade nach unten und laufen am Kanal in dieser Richtung weiter. Die Innenlippe ist meist nur schwach verdickt, besonders oben und unten, und lest sich auf eine in der Mitte ziemlich starke Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Die echte Pl. denticula BAST. von Leognan etc. unterscheidet sich von den älteren, ähnlichen Formen recht erheblich schon durch die höhere, rauhere Sculptur; ausserdem ist aber auch die Zwischen-Sculptur eine andere, indem die zahlreichen, dünnen, unten vorgebogenen Rippchen sich immer weiter von der oberen Naht zurückziehen, unter welcher sich zugleich eine breite Ein- senkung ausbildet; ein deutlicher Nahtsaum entwickelt sich etwa gleichzeitig damit, dass für die Rippchen die kurzen, weit stärkeren Leisten auftreten, auf welchen die Spiralen zuerst wenig deut- lich sind. Die grösseren Exemplare von Helmstädt unterscheiden sich von den übrigen unter-oligocänen in etwas dadurch, dass die Spiralen auf der Wölbung der Schlusswindung breiter sind, doch kommen einzelne Stücke von Unseburg ihnen hierin sehr nahe. Einige kleinere Individuen von Helmstädt zeichnen sich auch durch auffallend schlanke Gestalt aus. 382 4. Conidae. Soweit ich jetzt die Gewinde-Spitze bei den mittel- und ober- olivocänen Vorkommnissen kenne, die von mir (Mittel-Oligocän I], S.37) und von Koch und WIECHMANN als Pl. denticula ange- führt worden sind, so lassen sich diese dadurch unterscheiden, dass über 2, selbst über 2!/, Windungen mit einer Zwischen- Sculptur von dünnen, unten vorgebogenen Rippchen vorhanden sind. KocH und WIECHMANN geben zwar an (Meckl. Archiv 1872, S.57), es seien 1 bis 2 oder selbst mehr Windungen, vielleicht sind aber bei ihren Stücken die Rippen zum Theil verloren ge- gangen. Die Art mag Pl. Geinitzi heissen. Die Formen, welche EpwArps (Eocene Mollusca, S. 286) zu Pl. denticula stellte, stehen unserer unter-oligocänen Art in der Zwischen-Sculptur, soweit ich dieselbe an meinen Exemplaren er- halten fand, sehr nahe; von den 6 Varietäten, welche Epwarps sehr scharf unterschied, ist aber die unter-olisocäne var. odontella, die mir von Colwell-bay, White-cliff-bay und Brockenhurst vor- liegt, zunächst mit den Vorkommnissen von Lattorf zu vergleichen, während die übrigen eocänen durch die von Epwarps schon her- vorgehobenen Merkmale, namentlich auch durch niedrigeren, be- ziehungsweise früher niedrig werdenden Kiel, niedrigere Spiral- Sculptur der Schlusswindung, zum Theil durch schwache Knoten auf dem Kiel etc. sich in etwas unterscheiden. Da ich nun aber doch die älteren Vorkommnisse von der echten Pl. denticula BAST. trennen muss, scheint es mir richtiger, auch die verschiedenen von EDwARDS unterschiedenen Varietäten als besondere Arten aufzufassen, von _ welchen einzelne, wie die mittel - eocäne Pl. plebeja Sow. von den übrigen recht erheblich abweichen. Gattung: Dolichotoma BELLARDI. BELLARDI (Molluschi dei Terreni Terziariı del Piemonte etc. Parte II. S. 229) führt zwar an, dass bei D. cataphracta BRoc. die Spindelfalte in Lage und Stärke einigermaassen variire, hält dieselbe aber doch für so,wichtig, dass die Gattung in nächste Beziehung zu Borsonia zu bringen wäre. 4. Conidae. 3893 Ich finde nun, dass nicht nur die Individuen, sondern auch die verschiedenen Arten in der Entwicklung der Falte nicht un- erheblich schwanken, so dass einzelne Arten, wie D.. trachytoma zuweilen kaum noch Spuren derselben erkennen lassen, welche wesentlich schwächer sind, als Kanten und Anschwellungen auf der Spindel anderer Plewrotomiden. Ich möchte daher, ähnlich wie bei der Gattung Fusus und ihren Verwandten, so auch bei den Pleurotomiden die Spindelfalte für das weniger wichtige Merk- mal ansehen gegenüber den übrigen. In der Gestalt, der Lage und Tiefe des Sinus weicht aber Dolichotoma weiter von Borsonia ab, als von der Gattung Pleuwrotoma in der Beschränkung, wie sie von BELLARDI recht passend gegeben wurde. Ich stelle daher Dolichotoma nicht zu der Unterfamilie der » Borsoninae«, sondern neben Pleurotoma, und möchte neben den von BELLARDI erwähnten Merkmalen, wie »tiefer Sinus, auf dem Kiel gelegen, unter dem- selben flüselartige Vorbiegsung der Aussenlippe, Kanal undeutlich begrenzt« noch hervorheben, dass mindestens in der Jugend der Kiel und der Nahtsaum mehr oder minder regelmässige Knoten oder Leisten trägt, dass die Innenlippe etwas nach aussen aus- sebreitet ist, und dass ihrer Ausscheidung fast auf ihrer ganzen Länge eine starke Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung vorausgeht; die untere Hälfte der Innenlippe ist meist stärker verdickt, und diese Verdickung beginnt oben mit einer mehr oder minder wulstigen Anschwellung, zuweilen mit einer scharfen, dicken Spindelfalte, zuweilen auch nur mit einer stumpfen Kante oder selbst ohne eine solche. Am deutlichsten ist die Spindelfalte wohl bei der unten be- schriebenen D. subeylindrica und bei D. elatior von KOENEN von DinGDEN etc., welche ich seiner Zeit (Miocän I, S. 83) nur als Varietät unterschieden hatte, aber doch jetzt als besondere Art abtrennen möchte. Daran schliesst sich an D. granata Epw. und D. parilis Epw. aus dem London-Thon, während bei D. trachy- toma, D. hantoniensis Evw., D. rotundata Epw. und der mittel- und ober-oligocänen D. subdenticulata MÜNSTER sp. (D. crenata Nysr.), die ich jetzt ebenfalls getrennt halte, die Anschwellung der Spindel zuweilen kaum merklich ist. GIEBEL hatte von 384 4. Conidae. Lattorf Pleurotoma turbida, Borsonia turbida und B. fasciata an- geführt, und zu letzterer Beyrıcn's Abbildung der miocänen D. cataphracta eitirt, jedenfalls eine grosse Confusion, die sich nicht entwirren lässt. Pl. hemileia Epw. aus dem Barton-Thon von Alum-bay steht der echten D. turbida jedenfalls ausserordentlich nahe, welche sich im Allgemeinen durch starke, regelmässige Spiral-Sculptur aus- zeichnet und nur von D. ligata Epw.sp., D. hantoniensis EDw. sp. und D. doliolum BELL. in der Stärke der Spiralen übertroffen wird. Der Marquis ANTONIO DI GREGORIO hat kürzlich (Geological Magazine 1889, Febr. Decade III, Vol. VI No. 2, Seite 78) angegeben, Pleurotoma turbida SoL. sei von Pl. colon Sow. ver- schieden, da der Sinus in einer mittleren Einsenkung der Win- dungen, nicht auf der Anschwellung läge. Nach dem mir. vor- liegenden Material von Barton, sowie nach den Abbildungen und kurzen Beschreibungen von SOLANDER (in BRANDER, Foss. Hant. Taf. II, Fig. 31) und von SowErByY (Min. Conch. S. 106, Taf. 146 Fig. 7 und 8) kann ich diese Angabe nicht für richtig halten. Ferner bemerkt er, Pl. turbida NysT sei von jenen beiden Arten verschieden durch mehr rechteckigen vorderen Kanal und nicht in der Mitte unterbrochene Rippen, und nennt diese Art Pl. Lethensis. Diese Angaben dürften ebenfalls nicht zutreffen ; den Namen nehme ich aber schon deshalb nicht an, weil die Abbilduns Nysrt’s augenscheinlich verfehlt ist, besonders in Bezug auf die Biegung der Anwachsstreifen, und weil ich nicht weiss, welche Art damit gemeint ist. 1. Dolichotoma subeylindriea v. KOENEN. Taf. XXIX, Fig. 6a, b, c; 7a, b, c. Vorkommen. Unter-Olisocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Osterweddingen, Westeregeln; Vlier- mael etc. Von Lattorf habe ich noch gegen 60 Exemplare, von den übrigen Fundorten nur vereinzelte. Die Stücke von Lattorf erreichen eine Dicke von 12,5” und 4. Conidae. 385 eine Länge von 35”", wovon knapp die Hälfte auf die Mündung komnt. Die Zahl der Windungen beträgt bis zu 7!/ ohne das kegelförmige Embryonalende von mehr als 31/5 glatten, flach ge- wölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. | Auf das Embryonalende folgen etwa °/4 Windungen mit einer Zwischen-Seulptur von gegen 12 schmalen, geraden oder ein wenig schräg stehenden Rippchen, von welchen die letzten unter der Naht etwas schwächer beginnen, indem sich hier ein schmaler Nahtsaum ausbildet. Unter diesem erscheint dann eine breite Einsenkung, und der Nahtsaum wird auf der folgenden Windung schnell breiter, so dass von den nächsten Mittelwindungen reich- lich ein Drittel auf die Einsenkung und knapp ein Drittel auf den nach unten nicht scharf begrenzten Nahtsaum kommt, und etwa eben so viel auf den stark hervorragenden, durch eine stumpfe Kante oben begrenzten untersten Theil der Windung. Derselbe wird jedoch meistens mit der fünften oder sechsten Mittelwindung höher, indem die Naht sich tiefer herabzieht, und die ganze Gestalt schlanker wird; von der letzten Mittelwindung nimmt er dann mindestens die Hälfte ein. Auf seinem obersten, am stärksten ge- wölbten Rande trägt er auf den früheren Windungen den tiefen, engen Sinus der Anwachsstreifen; sobald aber die Naht sich tiefer hinabzieht, senkt sich auch die stärkste Wölbung etwas, so dass der Sinus dann dicht über ihr liegt und gewöhnlich nach unten durch eine stumpfe, mehr oder minder deutliche Kante be- grenzt wird. Die erste Mittelwindung bekommt ferner unterhalb des Naht- saums etwa 7 breite, flache, gedrängte Spiralen, von welchen die 4 ın der Einsenkung liegenden in der Regel bald ziemlich un- deutlich werden; etwa auf der fünften Mittelwindung vermehren sich diese Streifen durch Einschiebung feinerer, werden aber von da an auch auf dem unteren Theile der Windungen immer flacher und umdeutlicher. Der Nahtsaum trägt auf der ersten Mittelwindung eine scharfe Kante, welche sich auf der folgenden Windung gleichsam in 2 flache, gedrängte Streifen auflöst; über diesen stellt sich dann 386 4. Conidae. noch ein Streifen ein. Auf der vierten Mittelwindung schieben sich zwischen diese Streifen feinere ein, welche bis zur vorletzten den ersteren an Stärke gleich werden, wo sich dann meist noch- mals feinere Streifen zwischenschieben. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas oberhalb ihrer Mitte getroffen und ist unter derselben flach gewölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo eine flache Einsenkung besonders nach unten mehr oder minder scharf durch einen schrägen, zum Aus- schnitt des kurzen Kanals führenden Wulst begrenzt wird. Unter- halb der Nahtlinie tritt die Spiral-Sculptur deutlicher hervor, variirt aber recht bedeutend; in der Regel besteht sie dort aus etwa S bis 10 dicken Spiralen, welche mit feineren alterniren, oben oft mit 2 Serien feinerer, während unten solche häufig ganz fehlen; auf dem Wulst finden sich gegen 6 feine, gedrängte Streifen. Die ersten Mittelwindungen tragen ferner auf der stärksten Wölbung, auf dem Sinus der Anwachsstreifen, gegen 20 flache Knötchen, welche durch die erhabenen, faltisen Anwachsstreifen meist mit ziemlich regelmässigen, doch weniger zahlreichen Falten auf dem Nahtsaum zusammenhängen; auf den folgenden Windungen steigt ihre Zahl auf 30 und mehr, und auf der letzten oder auch schon vorletzten Mittelwindung verschwinden sie oder werden sie doch schwächer und unregelmässiger; zugleich werden auch die Falten auf dem Nahtsaum immer zahlreicher, unregelmässiger und schwächer. Die Anwachsstreifen sind auf dem Nahtsaum meistens nur mässig schräg nach hinten gerichtet, biegen sich zu dem Sinus jedoch scharf rückwärts und unter demselben ebenso scharf vorwärts und beschreiben einen ziemlich gleichmässigen Bogen von etwa 900 bis zu dem Wulst, an welchem sie sich scharf rückwärts biegen. Innen trägt die Aussenlippe etwas über ihrer Mitte in der ltegel eine breite Anschwellung und auf dieser häufig eine falten- artige Kante. Die Innenlippe lest sich auf eine tiefe Resorption der Ober- fläche der vorhergehenden Windung und ist auf ihrer unteren Hälfte stark verdickt, oben beginnend mit einer gewöhnlich sehr deutlichen Spindelfalte. Sinzelne Exemplare unserer Art kommen solchen der echten 4. Conidae. 387 D. turbida von Barton ziemlich nahe, lassen sich aber doch noch sehr gut durch die schärfere Falte auf der Spindel, schwächere Spiral-Sculptur, kürzere Leisten auf dem Kiel und etwas breiteren Nahtsaum unterscheiden. 2. Dolichotoma anodon v. KoENENn. Da XRIX Bio lab} 22, b: Vorkommen. Unter-Oligocän: Taattorf, Oalbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln; Vliermael etc. Ich habe noch gegen 150 Exemplare in allen Grössen von Lattorf, von Calbe a/S. und Unseburg je 7, zum Theil beschädigte, von den übrigen Fundorten nur vereinzelte. Die grössten Stücke von Lattorf bestehen aus 915 Windungen ohne das kegelförmige Embryonalende von 31/, glatten, flach ge- wölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und ver- hüllt ist. Sie erreichen 21”" Dicke und 59"® Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf das Embryonal- ende folgt nahezu eine Windung mit einer Zwischen-Sculptur, und zwar etwa 18 Längsrippen, von welchen die ersten sehr fein und unten vorgebogen, die folgenden deutlicher und ziemlich gerade sind; auf der zweiten Hälfte dieser Windung stellt sich allmählich ein erhabener Nahtsaum ein und unter diesem eine schnell ziem- lich tief werdende Furche; diese geht auf der folgenden Windung plötzlich in eine tiefe, breite Einsenkung über, welche sich bald tiefer herabzieht, so dass der zuerst knapp ein Viertel der Windung einnehmende Nahtsaum dann ein Drittel einnimmt; dasselbe ist mit der Einsenkung der Fall, welche zudem nach oben und unten nur durch ganz abgerundete Kanten.begrenzt wird, während der untere, stärker hervortretende Theil von reichlich der Hälfte auf ein Drittel der Höhe der Windung beschränkt wird; derselbe ent- hält den Sinus der Anwachsstreifen. Von der vierten oder fünften Mittelwindung an wird die Wölbung dieses untersten Theiles immer flacher, die Einsenkung darüber immer seichter und gegen den Nahtsaum immer weniger deutlich abgegrenzt, und zugleich senkt sich die Naht immer mehr, 388 j 4. Conidae. beziehentlich die Gestalt wird immer schlanker, so dass jener untere Theil von der letzten Mittelwindung grosser Exemplare bis zu zwei Drittel einnimmt. Zuweilen verbreitert sich aber auch die Einsenkung, so dass sie noch den Sinus enthält. Unter demselben ist die Schale nur flach gewölbt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwa in ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben flach gewölbt und nur ein klein wenig eingesenkt. Auf der Windung mit der Zwischen-Sculptur sind zuletzt unter dem Nahtsaum etwa 6 flache, breite Spiralen zu erkennen, von welchen auf der folgenden Mittelwindung die beiden obersten, in der Einsenkung liegenden, sehr schwach sind und sich an- scheinend durch Einschiebung feiner vermehren, auch dies später wohl noch wiederholen, während die vier unteren erst etwa 5 Windungen später feinere Streifen eingeschoben erhalten, aber zugleich ebenfalls sehr schwach und undeutlich werden. Der kantige Nahtsaum spaltet sich dagegen bald nach der Mittel- Sculptur m 2 gedrängte, rundliche Spiralen, über welchen je eine Windung später eine dritte und vierte erscheint, und wieder 2 Windungen später verdoppeln sich diese Streifen durch Ein- schiebung feinerer oder, wie es scheint, auch durch Spaltung, und mit der letzten Mittelwindung grosser Stücke schieben sich noch mehr Streifen unregelmässig ein. Diese vom Nahtsaum herrührenden Streifen sind auf den Mittelwindungen die deutlichsten von allen; darunter folgen feinere, schnell an Stärke abnehmende; der Sinus der Anwachsstreifen und die zunächst darüber und darunter liegende Zone ist nur undeutlich gestreift, und nur nach der unteren Naht zu werden auf den letzten Mittelwindungen grosser Stücke oft wieder deutlichere, breitere Spiralen sichtbar. Die Schlusswindung trägt unter der Nahtlinie eine nach unten immer rauher werdende Spiral-Sculptur: bei grossen Stücken bis in die flache Einsenkung etwa 5 oder 6 dicke, nach oben schärfer als nach unten abfallende, gegen 1,5"" von einander entfernte Streifen, zwischen welchen etwas unregelmässig 2 oder selbst anz unten an der Aussenlippe, an dem weiten, kurzen Kanal, ee 4. Conidae. 389 3 Serien feinerer liegen, darunter etwa 3 oder 4 annähernd nur etwa halb so weit von einander entfernte, grobe, welche mit je einem oder 2 weit schwächeren alterniren, und an der mässıg sedrehten Spindel liegen noch etwa 6 etwas schwächere und etwas weniger weit von einander entfernte Streifen, meist mit schwächeren alternirend. Auf den ersten Mittelwindungen trägt ferner die untere Auf- wölbung genau auf dem Sinus zahlreiche, kurze, rundliche Leistchen, durchschnittlich etwa 25 pro Windung, und ihnen entsprechend liegen ebenso zahlreiche, etwas schräg stehende Leisten auf dem Nahtsaum. Auf den folgenden Windungen werden diese Leisten schwächer, immer mehr ähnlich kurzen Falten, ein wenig zahl- reicher, besonders auf dem Sinus, so dass öfters 3 Leisten auf dem Sinus 2 Falten auf dem Nahtsaum entsprechen. Etwa auf der fünften bis siebenten Mittelwindung verschwinden die Leisten auf dem Sinus ganz, indem sie zuletzt immer schwächer und zahlreicher werden, und die Leisten auf dem Nahtsaum gehen in mehr oder minder unregelmässige Anwachsfalten über, welche sich oft erst dicht unter dem Sinus verlieren. . Die Anwachsstreifen sind auf dem Nahtsaum in der Jugend nur mässig, später dagegen recht erheblich rückwärts gerichtet und beschreiben bis zum Sinus einen Bogen von etwa 45 — 60°. Unter dem Sinus sind sie zunächst ganz scharf nach vorn ge- richtet und beschreiben dann bis zum Kanal-Ausschnitt, an welchem sie sich gerade nach hinten biegen, einen Bogen von etwa 1200. Innen trägt die Aussenlippe zuweilen auf ihrer Mitte, doch weiter nach innen, einige schwache, kurze Falten, meist verbunden mit einer Verdickung der Schale. Die Innenlippe legt sich auf eine starke Resorption der Ober- fläche der vorhergehenden Windung, ist aber m der Mündung nur unterhalb ihrer Mitte stärker verdickt, und diese Verdickung endigt oben mit einer gewöhnlich sehr stumpfen und schwachen Kante, welche oft auch bei günstiger Beleuchtung nur undeut- lich erkennbar ist; nur bei 2 mittelgrossen Exemplaren ist eine deutliche Falte vorhanden. 390 4. Conidae. 2 ». Dolichotoma trachytoma v. KoEnEn. Tal RRIRX Silo 35, bengaschbire: ? Pleurotoma turbida (non SoLAxDER) v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 1865, 8. 486. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Helmstädt? Von Calbe a/S. und Atzendorf liegt nur je ein mittelgrosses Stück vor, vou Helmstädt habe ich 4 kleinere, verdrückte und defecte Stücke, welche zu dieser Art gehören könnten, von Unse- burg 10 kleine und mittelgrosse. Von Lattorf habe ich 12 meist mittelgrosse und kleine Exem- plare; die kleinen sind zum Theil weit gedrungener, als die grossen. Das grösste von allen hat bei 21” Dicke leider ein defectes Ge- winde; das grosse, abgebildete hat etwa eine halbe Windung weniger und 18”® Dicke bei 52" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Dasselbe enthält etwas über 9 Win- dungen ohne das abgeriebene Embryonalende, welches an einem anderen Exemplare kegelförmig ist und fast 3 glatte, gewölbte Windungen erkennen lässt; der Anfang desselben ist abweichend gewunden und eingewickelt.e Auf das Embryonalende folgen drei Viertelwindungen mit einer Zwischen-Sculptur von 13 schmalen Rippchen, von welchen die 4 ersten etwas schräg stehen und die ‚obere Naht nicht ganz erreichen; dann beginnt eim Nahtsaum sich auszubilden, welcher zuerst sehr feın und dünn ıst, am Ende der Zwischen-Sculptur aber etwa ein Sechstel der Höhe der Windung erreicht und unten durch eine immer tiefer werdende Furche begrenzt wird; nur undeutlich sind mit der Loupe unter- halb derselben am Schluss der Zwischen-Sculptur einige sehr feine Streifen auf der sonst glänzend glatten Schale erkennbar; darauf erhält der Nahtsaum und die Furche plötzlich je ein Viertel der Windungshöhe, und der darunter liegende, gewölbte Schal-Theil die Hälfte. Schon eine Windung später beginnt dieses Verhält- niss sich dahin zu ändern, dass alle drei etwa gleich hoch werden, also 1/3 der Windungshöhe erhalten; die Furche ist somit in eine tiefe Einsenkung übergegangen, welche auf der folgenden Windung 4. Conidae. 391 noch etwas breiter wird und etwa zwei Fünftel der Höhe be- kommt. Etwa auf der sechsten Mittelwindung beginnt der Naht- saum sich mehr zu verflachen, und die Naht sich etwas zu senken, die ganze Gestalt schlanker zu werden, und unter dem bisher untersten, den Sinus enthaltenden, als rundlicher, stumpfer Kiel hervortretenden Theile der Windungen wird eine immer grösser werdende, kaum gewölbte, nach unten ein wenig verjüngte Zone sichtbar, so dass der erwähnte Kiel auf der letzten Mittelwindung der grösseren Exemplare die Mitte einnimmt oder selbst ein wenig höher liest. Zuweilen verflacht er sich schon von hier an in etwas. Die Schlusswindung der grossen Stücke wird an der Aussen- lippe von der Nahtlinie über ihrer Mitte getroffen und ist unter- halb derselben ein wenig stärker gewölbt bis zu einer sehr flachen Einsenkung auf ihrem untersten Drittel. Die Spiral-Sculptur entwickelt sich ähnlich, wie bei D. anodon, ist aber stärker, abgesehen von der mittleren Einsenkung, in welcher sie auch bei unserer Art nur mit Hilfe der Loupe deut-- lich erkennbar ist. Auf dem Nahtsaum erscheinen auf der zweiten Mittelwindung 2 Spiralen, auf der dritten oder vierten eine dritte und später meist eine vierte und selbst eine fünfte; etwa von der sechsten Mittelwindung an werden die Zwischenräume derselben wesentlich breiter, und es werden in diesen zuweilen noch deut- liche, feinere Streifen sichtbar. Der stumpfe Kiel enthält in der Regel 2 breite, flache, durch eine feine Furche getrennte Spiralen und darüber und darunter je eine etwas niedrigere, doch werden dieselben auf den späteren Windungen gewöhnlich undeutlich, und der Kiel erscheint dann flach und unregelmässig gestreift. Unter demselben folgen bis zur Nahtlinie etwa 4 breite, aber sehr flache und wenig deutliche, mit schmaleren alternirende Streifen, welche bei kleinen Stücken etwas höher sind. Der Rest der Schluss- windung trägst bis zum Kanal- Ausschnitt etwa 10 —12 breite, flache Spiralen, welche ziemlich regelmässig mit feineren ab- wechseln, bei den grösseren Stücken wohl sogar mit 2 Serien solcher, und von welchen die 5 obersten eben so breit oder breiter sind, als ihre Zwischenräume, die folgenden aber schmaler werden, 392 4. Conidae. beziehentlich die Zwischenräume breiter, und nur zuletzt werden diese wieder schmaler. Die zum Kanal- Ausschnitt führende Zone bedecken endlich gegen 8 schräge, feinere Streifen in geringen Abständen. Alle diese Spiralen erscheinen sehr rauh durch die zahlreichen, er- habenen, oft faltenartigen Anwachsstreifen, welche oft gleichsam in Bündeln sich höher erheben. Die Längs-Sculptur geht am Ende der Zwischen -Seulptur schnell in Knotenreihen auf dem Nahtsaum und auf dem stumpfen Kiel auf dem unteren Theile der Windungen über. Die Knoten dieser Reihen sind im Allgemeinen etwas deutlicher durch An- wachsfalten mit einander verbunden, als bei anderen Dolichotoma- Arten. Die Knoten auf dem Kiel sind rundlich und zeigen erst auf den späteren Mittelwindungen oben und unten eine scharfe Vorbiegsung, entsprechend den Anwachsstreifen; erst auf der Schlusswindung der grössten Exemplare gehen sie in runzlige An- wachsfalten über. Auf der ersten Windung beträgt ihre Zahl ge- - wöhnlich nicht ganz 20, auf den folgenden schwankt sie meist zwischen 23 und 26 pro Windung, kann aber auch noch 2 mehr oder weniger betragen. Die Knoten auf dem Nahtsaum werden gebildet durch die ziemlich regelmässigen, hohen, etwas schrägen Anwachsfalten und entsprechen meistens bis auf die letzte Mittel- windung der grössten Stücke den Knoten des Kiels; dann werden sie jedoch zahlreicher und unregelmässiger und gehen in hohe, regellose, die Naht zackig machende Anwachsfalten über, welche bis auf den Kiel und bis auf die untere Hälfte der Schluss- windung fortlaufen. Die Anwachsstreifen gleichen in ihrer Krümmung im All- gemeinen denen von D. anodon, zeigen aber noch deutlicher, als es bei dieser Art wohl vorkommt, auf dem mittleren Drittel der Schlusswindung eine etwas schwächere Krümmung, als darüber und darunter. Das Fig. 8 abgebildete Stück und ein etwas kleineres zeichnen sich durch Dickschaligkeit vor den übrigen sehr aus und besitzen innen in der Innenlippe, gegen die Mitte von deren Höhe, eine flache aber deutliche Verdickung, und das kleinere trägt auf 4. Conidae. | 393 derselben noch eine faltenartige Kante; eine schwache, ähnliche Kante ist nur noch bei zwei kleinen Stücken sichtbar. Die Innenlippe ist auch auf ihrer unteren Hälfte nur mässig ver- dickt und zeigt nur weiter nach innen eine stumpfe, wenig deutliche Kante, welche die »Spindel-Falte« der Dolichotoma-Arten vertritt. Bei den beiden erwähnten dickschaligen Exemplaren ist jedoch der Kanal unten deutlich gedreht, und- mit diesem bildet die an ihrem unteren Ende stark verdickte Spindelplatte eine enge Nabel-Spalte. 4. Dolichotoma ligata EDwArDs sp. Itaın 2OODXT, Is, 838 Aigen, ID; Pl. ligata Epvw. Eocene Moll. $. 313, Taf. XXXIL, Fig. 12. > » (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 1865, S. 487). Vorkommen. Mittel-Eocän: Bramshaw, Brook. Unter-Oligocän: Helmstädt. Von Helmstädt habe ich einige 20 Exemplare in allen Grössen, allerdings meist verdrückt und mit abgeriebener Gewindespitze und alle ohne Aussenlippe, von Brook 6 Stücke, alle ohne Em- bryonalende. Das grösste Stück von Helmstädt hat etwa 9 Win- dungen ohne das Embryonalende und etwa 14”® Dicke bei 36 wm Länge gehabt, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. An einem kleinen Exemplare besteht das niedrig-kegelförmige Embryonalende aus 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang verhüllt ist. Die erste halbe Mittelwindung ist gleichmässig ge- wölbt und trägt 10 gerade Längsrippchen, von welchen die ersten recht schwach sind, die folgenden aber immer deutlicher und stärker werden. Die folgenden Windungen tragen einen erhabenen, bald sehr dick und wulstig werdenden Nahtsaum, unter diesem eine tiefe, meist etwas breitere Einsenkung und auf dem untersten Drittel eine hohe Anschwellung, welche den sehr tiefen Sinus der Anwachsstreifen enthält, gewöhnlich 3 flache und schwache Spiralen und auf den früheren Mittelwindungen in ziemlich gleichmässigen Abh. X, 2. - 26 394 4. Conidae. Abständen schmale, leistenartise Knoten trägt, gegen 30 pro Windung; auf den letzten Windungen sinkt deren Zahl auf etwa 20, indem sie zugleich breiter werden, und auf der Schlusswindung grosser Stücke gehen sie in zahlreiche, erhabene Anwachsstreifen über. Etwa von der sechsten Mittelwindung an wird die bis dahin recht gedrungene Schale wesentlich schlanker, indem die Naht sich mehr senkt, so dass die eben erwähnte Anschwellung etwa auf die Mitte der folgenden Mittelwindungen gelanst, und unter ihr zunächst eine schwächere und darunter eine dickere und schliesslich noch eine zweite dicke Spirale über der Naht sichtbar werden. Der Nahtsaum trägt in der Jugend 2 schwache, im Alter 3 etwas rauhere Spiralen und ähnliche Höcker, wie die An- schwellung, und zwar annähernd eben so viele oder auch, be- sonders in der Jugend, weniger zahlreiche, doch schwankt ihre Zahl sehr bedeutend, selbst bei ein und demselben Exemplare. Einige schwache Spiralen werden auf den späteren Windungen auch über der Anschwellung sichtbar. Die Schlusswindung ist unter dieser etwa zur Hälfte mässig und ziemlich gleichmässig gewölbt, auf der unteren Hälfte flach eingesenkt an dem kurzen, weiten Kanal; auf der Wölbung trägt sie ausser den erwähnten noch 2 dicke, hohe Spiralen, welche reichlich halb so breit bis fast eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume; in der Einsenkung trägt sie etwa 4— 6 Streifen, von welchen der oberste mitunter nur wenig, mitunter aber auch erheblich schwächer ist, als die darüber folgende dicke Spirale, die folgenden aber immer schwächer werden; die untersten alterniren auch wohl mit feinen Streifen, und die Spindel ist mit feinen aber rauhen Streifen bedeckt. Die Anwachsstreifen beschreiben von der Naht bis zu dem tiefen Sinus etwa den fünften Theil eines Kreises und sind mit mehr als 450 gegen die Schal-Axe rückwärts gerichtet; unter dem Sinus laufen sie auf eine kurze Strecke direkt nach vorn und dann in einem ziemlich gleichmässigen, doch nach unten etwas flacheren Bogen, welcher etwa einem Viertelkreis entspricht, bis an den Kanal-Ausschnitt. Die Innenlippe legt sich auf die namentlich in ihrer Mitte 4. Conidae. 395 deutlich resorbirte Oberfläche der vorhergehenden Windung und ist nur nach unten stärker verdickt, wo eine schwielige An- schwellung auf der Spindel, nach oben etwas deutlicher begrenzt, ein wenig nach innen wie eine stumpfe, undeutliche Spindelfalte erscheint. Die Exemplare von Helmstädt stimmen mit denjenigen von Brook zum Theil in Gestalt und Sculptur recht gut überein, ob- schon letztere in den Zwischenräumen der dicken Spiralen der Schlusswindung gewöhnlich deutlicher feine Streifen erkennen lassen. Ausser den unter einander in der Zahl der Spiralen überein- stimmenden Exemplaren von Helmstädt liegen noch einige andere vor, bei welchen unter der Naht eine stärkere Spirale mehr oder weniger vorhanden ist und dementsprechend die stärkeren Spiralen mehr oder weniger weit von einander entfernt sind. Ich möchte diese Stücke von unserer Art um so weniger trennen, als die übrigen von Helmstädt und die von Brook in der Breite der Spiralen und ihrer Abstände recht bedeutend schwanken. | Bei einem Stücke mit weniger zahlreichen Streifen sind diese ungewöhnlich schmal, besonders die obersten, ihre Zwischenräume um so viel breiter, und in diesen finden sich feinere, nach unten immer stärkere Streifen. In der Spiral-Sculptur nähern sich diese Exemplare zum Theil der D. hantoniensis Epw., doch hat diese eine ganz andere, schlankere Gestalt, eine weit tiefere und breitere Einsenkung unter der Naht und nur in der Jugend einen schwachen Nahtsaum ohne deutliche Knoten. Gattung: Drillia Gray. BELLARDI führt als wesentlichste Merkmale von Drillia an: Gewinde lang, länger als die Schlusswindung; Aussenlippe vorn meist eingebuchtet, Innenlippe hinten meist schwielig; Sinus rund- lich, wenig tief, liegt in einer Einsenkung unter der Naht; der Kanal meist sehr kurz. Er hebt aber hervor, dass die Abgrenzung 26* Pi 396 4. Conidae. einer so artenreichen Gattung sehr misslich ist, da viele Ueber- oänge zu anderen Gattungen vorhanden sind. Es werden dann 7 Abtheilungen von Drülia unterschieden. I. Arten mit Längs- rippen, welche nicht bis zu der von einem schwachen Nahtsaum begleiteten Naht reichen; die Aussenlippe ist einfach, nicht ver- dickt, vorn ausgebuchtet; Sinus breit, nahe der Naht, Kanal ziemlich lang, gedreht. A. gross, schlank, mit vertiefter Naht. B. klein, spindelförmig, Naht wenig vertieft. II. Die Längs- rippen endigen vor der nicht vertieften, aber von einem dicken Saum begleiteten Naht; Sinus unterhalb des Saumes; Kanal sehr kurz; Aussenlippe einfach. A. Kanal ganz kurz, Spindel ge- dreht nach links. B. Kanal kurz; Spindel schwach nach rechts gedreht. III. Die Längsrippen endigen unter der von einem Saum begleiteten Naht; die Aussenlippe und der hintere Theil der Innenlippe sind schwielig. IV. Nahtsaum fehlt an der Naht; die Rippen endigen unterhalb derselben, Aussenlippe nicht verdickt. V. Ohne Längsrippen und Nahtsaum; ein stumpfer Wulst liegt auf der Mitte der Schlusswindung. VI. Ohne Längsrippen, Windungen gekielt, spiral gestreift, mit Nahtsaum; Aussenlippe einfach. A. Sinus tief, in der Mitte zwischen dem Kiel und der Naht in einer tiefen glatten Einsenkung. a. Nahtsaum einfach. b. Nahtsaum doppelt. B. Sinus breit und flach; näher dem Kiel als der Naht in einer flachen, spiral gestreiften Einsenkung. a. Nahtsaum einfach; zahlreiche, niedrige Windungen; die letzte nimmt die Hälfte der ganzen Länge ein. b. Nahtsaum doppelt; wenige, hohe Windungen; die letzte nimmt die Hälfte der ganzen Länge ein. C. Sinus ziemlich tief, auf dem Kiel; die Einsenkung darüber ist spiral gestreift. VII. Bis an die Naht gerippt, ohne Nahtsaum; Aussenlippe schwielig; Innenlippe unter der Naht: mit einem Höcker. Sinus im Alter halbkreisförmig, Kanal ganz kurz. Von diesen würde die letzte Gruppe, die der D. incrassata, zu den Raphitominen zu stellen sein, wie BELLARDI bemerkt, wenn nicht bei D. Maravignae ein ÖOperkel beobachtet worden wäre; ich möchte indessen das Vorhandensein oder Fehlen eines hornigen Operkels, durch welches die Gestalt ete. des Thieres nicht sonder- lich beeinflusst wird, unbedingt nicht für ein wichtigeres Merkmal 4. Conidae. 397 halten, als die ganze Gestalt ete. der Schale; zudem lässt sich ja in keiner Weise feststellen, ob auch die fossile Pl. incrassata etc. wirklich ein Operkel gehabt hat, und wie dasselbe etwa gestaltet war. Jedenfalls würde ich diese Gruppe nicht zu Drillia, sondern noch eher zu Bela oder Mangelia stellen. Ebenso würde ich es aber auch vorziehen, die Pl. obtusangula Broc. und ihre Verwandten (Abtheilung IB) nicht zu Drülia zu stellen, sondern zu Raphitoma, da sie in Gestalt und Sculptur der dünnen Schale mir besser dahin zu passen scheint. Von unseren Drillia-Arten gehören D. helicoides Epw. und D. bieingulata SG. zur VI. Abtheilung, die übrigen jedoch zu der Abtheilung II oder IV. D. truncatula, D. obtusa, D. planıstria und D. nassoides besitzen schon mancherlei Verwandtschaft mit der Gattung Clavatula. 1. Drillia Semperi v. KoEnEn. Taf. XXXT, Fig. 14a, b, ec; 15a, b, ce. Pleurotoma Semperi v. Kosxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, >. 298, Tem; 2%, Bier 10, 19, €: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Westeregeln, Helmstädt. Von Lattorf habe ich 10 meist kleinere Exemplare, von Unse- burg, 15, vorwiegend grosse, von Üalbe a/S., Westeregeln und Helmstädt je 8. Die Stücke erreichen selten mehr als etwa 5" Durchmesser bei 12,7”® Länge, wovon etwa 5"”" auf die Mündung kommen; sie haben dann 61/5 bis 7 Windungen ohne das kegel- förmige Embryonalende von etwa 21/, glatten, flach. gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden ist und verhüllt liest. Dann folgt eine halbe Windung mit einer sehr selten er- haltenen Zwischen-Sculptur von etwa 8 sehr feinen, unten stark vorgebogenen Rippchen, von welchen die letzten dicht unter der Naht feine Knötchen bilden auf einer feinen, scharfen Spirale, welche sich hier einstellt und dann schnell zu einem hohen Naht- saum ausbildet. Unter demselben erscheint zugleich eine breite Einsenkung und unter dieser 2 Spiralstreifen, von welchen der 398 4. Conidae. obere zuerst etwas niedriger ist, als der untere, aber schon auf der zweiten Mittelwindung höher wird und eine ziemlich scharfe Kante bildet. Der Zwischenraum zwischen beiden Streifen ist durchschnittlich etwa jeder von ihnen an Breite gleich und wird erst auf der letzten Mittelwindung häufig breiter, und es schiebt sich dann nicht selten ein feiner Streifen zwischen sie ein. Die obere der beiden Spiralen liest auf den ersten Mittelwindungen meistens erheblich unter deren Mitte, zieht sich aber früher oder später ziemlich genau auf die Mitte der Windungen. Unter den Spiralen fällt auf den ersten Mittelwindungen die Windung zur Naht steil ab, so dass sie kielartig hervortreten; auf den letzten Mittelwindungen wird der Abfall immer flacher, und auf der Schlusswindung 0) Mitte getroffen wird, ist die Schale von den 2 Spiralen an bis welche von der Nahtlinie fast 0,5”"® über ihrer unter die Nahtlinie flach gewölbt, darunter etwas stärker, und auf dem untersten Viertel begrenzt eine ziemlich tiefe Einsenkung den ganz kurzen Kanal. Von der zweiten Mittelwindung an entfernt sich die Naht- saum-Spirale ein wenig von der oberen Naht, und über der unteren Naht wird eine Spirale sichtbar, welche der Kiel-Spirale an Breite ziemlich gleich ist. Häufig wird die Schale mit der vierten oder fünften Windung etwas schlanker, und über der Naht kommt dann meistens noch eine Spirale mehr zum Vorschein, unter welcher auf der Schlusswindung bis zum Anfange, des Kanals in nach unten bedeutend zunehmenden Abständen noch 4 Streifen von ähnlicher, bei verschiedenen Individuen recht ver- schiedener Breite folgen. Der Kanal trägt 6 bis 8 flache, schräge, mitunter ziemlich gedrängte Streifen. Zwischen die auf der letzten Mittelwindung sichtbaren Streifen schieben sich dort mitunter feine Streifen ein; zuweilen wird dann auch unmittelbar unter der Naht eine zweite feine Linie sichtbar. Für die feinen, unten vorgebogenen Rippchen der Zwischen- Sculptur treten auf der folgenden Windung etwa 9 oder 10 ziem- lich gerade Rippen auf, welche sich auf der unteren Hälfte der Windungen, besonders mit den obersten starken Spiralstreifen knotig erheben, darüber wesentlich schmaler und niedriger sind 4. Conidae. 399 und auf dem Nahtsaum kleine Höcker bilden. Bald aber krümmen sich die Rippen auf der oberen Hälfte und dann auch auf der unteren etwas mehr in der Richtung der Anwachsstreifen und zwar um so stärker, je feiner sie sind, werden in der tiefen Ein- senkung unter der Naht ganz undeutlich, gehen früher oder später in zahlreichere, unregelmässige Anwachsfalten über und verlieren sich auf den letzten Mittelwindungen gewöhnlich schon über der Naht. Ihre Zahl beträgt, so lange sie noch regelmässig sind, bei den Stücken von Lattorf etwa 13 bis 17 pro Windung, bei denen von Unseburg steigt sie mitunter zuletzt auf über 20. Bei den Stücken von Helmstädt sind die Höcker im Allgemeinen dicker und rundlicher, und ihre Zahl beträgt höchstens 12 pro Windung. Die von Westeregeln haben zum Theil ebenfalls sehr breite und rundliche Höcker, doch sind dieselben ebenso zahlreich, wie bei denen von Lattorf ete., und sie bilden somit einen Uebergang zwischen den erwähnten Vorkommnissen; dasselbe ist bei 2 kleineren Exemplaren von Lattorf der Fall, welche in der Sculptur auch der Pl. bifrons von Westeregeln nicht unähnlich sind, aber doch weit schmalere Spiralen auf der Schlusswindung, eine wesentlich tiefere De- pression am Kanal und eine breitere und tiefere Einsenkung unter der Naht haben, so dass ich sie lieber zu unserer Art stelle. Der breite Sinus der Anwachsstreifen liegt mit ‚seiner Mittel- linie etwas unter der Mitte der Einsenkung unter der Naht; dar- über laufen die Anwachsstreifen ziemlich gerade, mit etwa 40° gegen die Schal-Axe geneigt, zur oberen Naht; darunter sind sie zunächst fast doppelt so scharf vorwärts gerichtet und biegen sich dann in einem Bogen von fast 50° bis zum Anfange des Kanals gerade nach unten und ein wenig rückwärts, laufen in dieser Richtung auf den Kanal und biegen sich dann endlich noch stärker rückwärts. Innen trägt die Aussenlippe ein wenig nach innen eine mehr oder minder grosse Zahl von scharfen, feinen Leisten, eine etwas stärkere gewöhnlich in der Nahtlinie. Die Innenlippe ist auf ihren unteren zwei Dritteln nicht un- erheblich verdickt und lest sich auf eine besonders in der Mitte und darüber recht tiefe Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung. 400 4. Conidae. 2. Drillia acaulis v. KoEneEn. Tate XRXR], Bio lka,b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Wester- egeln. ! Von Lattorf habe ich 2 Stücke, von Calbe a/S. ein kleineres; eins von Westeregeln befindet sich auch im Berliner Museum. Das grössere von Lattorf hat 5,8”"" Durchmesser und 13,4”m Länge, wovon etwa 5,7”" auf die Mündung kommen. Die Schale besteht aus 7!/g Windungen ohne das kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende von 2!/a glatten, flachgewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden ist und versenkt liegt; darauf folgt höchstens eine Viertel-Windung mit einigen undeutlichen, flachen, unten vorgebogenen Rippchen. Auf den Mittelwindungen nimmt durchschnittlich etwa ein Fünftel der breite, erhabene Nahtsaum ein, welcher nach unten durch einen feinen Spiralstreifen begrenzt ist, auf den letzten Windungen jedoch immer flacher wird; darunter folgt eine zuerst eben so breite, später etwa um die Hälfte breitere Einsenkung. Auf der Mitte der Windungen liest ein hoher Spiralstreifen und etwa ein Fünftel der Windungshöhe unter ihm noch ein zweiter. Beide sind auf den ersten Mittelwindungen kaum so breit, wie ihr Zwischenraum, werden aber allmählich schmaler, und auf der Schlusswindung des grössten Stückes sind sie höchstens ein Drittel so breit; hier schiebt sich dann auch ein feiner Streifen zwischen ihnen ein. Eine dünne Spirale erscheint auch auf der dritten Mittelwindung oder später in der Einsenkung unter dem Nahtsaum. Unter den beiden als breiter Kiel hervortretenden Spiralen ist die Schale wiederum eingesenkt bis zu einem nur wenig schwächeren Streifen, welcher öfters noch von der Naht verdeckt wird; diese Einsenkung wird jedoch auf der Schlusswindung des grössten Stückes flacher, und es schiebt sich dort noch eine feine Linie ein. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben bis zu ihrem unteren 4. Conidae. 401 Drittel stark gewölbt, wo dann eine recht merkliche Einsenkung den ganzen kurzen, weiten Kanal begrenzt. Die Schlusswindung trägt zwischen der Spindel und der Naht- linie noch 6 ähnliche Spiralen, wie über dieser, doch sind die mittelsten derselben etwas schwächer und durch breitere Zwischen- räume getrennt. Am Kanal-Ausschnitt folgen darunter noch 3 schräge Streifen in etwa halb so grossen Abständen, welche indessen immer noch breiter sind, als die Streifen selbst. Die Windungen erscheinen nun auf ihrer Mitte und etwas darunter, gerade auf den beiden dort liegenden Spiralen, so stark aufgetrieben durch Längsrippen, welche, etwa eben so breit wie ihre Zwischenräume, nach oben und unten sich sehr schnell senken, nach unten nur wenig, nach oben jedoch stärker vorgebogen sind und auf dem Nahtsaum sich wieder zu schrägen Knoten erheben. Auf der Schlusswindung der kleineren Stücke verschwinden sie erst in der Einsenkung am Kanal, auf dem grösseren dagegen schon mit der Nahtlinie. Ihre Zahl beträgt auf der ersten Mittel- windung 9 oder 10 und steigt später auf 10—12; auf der Schluss- windung des grössten Stückes werden sie niedriger, etwas zahl- reicher und gehen zuletzt in schräge Anwachsfalten über, und solche bewirken auch eine ziemlich unregelmässige Körnelung der Spiralstreifen in und unter der Nahtlinie. Der breite Sinus der Anwachsstreifen liegt mit seiner Mittel- linie ein wenig unter der Mitte der Einsenkung unter dem Naht- saum; nach oben laufen die Anwachsstreifen theils ziemlich gerade, theils nicht unerheblich gekrümmt unter einem Winkel von 30—45° gegen die Schal-Axe zur Naht; nach unten sind sie zunächst eben so stark oder häufiger stärker, bis doppelt so stark, nach vorn gerichtet, biegen sich dann aber unter der Wölbung der Schlusswindung in einem Bogen von etwa 60° nach unten und schliesslich etwas nach hinten, am Kanal erst wieder gerade nach unten und dann in kurzem Bogen rückwärts. Wo die Anwachs- streifen unter dem Sinus sehr scharf nach vorn gerichtet sind, biegen sie sich zunächst schneller herab. Ziemlich weit nach innen lässt die Aussenlippe bis zu 8 recht scharfe Falten erkennen. Die Innenlippe ist nur unterhalb 402 4. Conidae. ihrer Mitte deutlich verdickt und legt sich, abgesehen natürlich von ihrem untersten Theile, auf eine recht beträchtliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. .3. Drillia aberrans v. KoEnEn. Tat XXRVM, Bis. 5a, bc var. a, Fig. 8a, b, c. Pleurotoma tricincta var. a. u. b. v. Kornen, Z. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 498. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. Die früher von mir zu Pl. tricincta gezogenen Stücke ziehe ich jetzt vor, noch zu D. bieingulata zu rechnen; von der var. a. liegen mir zur Zeit 3 Exemplare von Helmstädt vor, und 3 leidlich erhaltene der var. b., welche ich jetzt als besondere Art an- sehen muss. Das grösste der Stücke besteht aus etwa 7 Windungen ohne das bei allen ‘abgeriebene Embryonalende und hat 3,9%” Dicke bei ca. 10%" Länge gehabt, wovon reichlich zwei Fünftel auf die Mündung kommen; das abgebildete kleinere Stück ist etwas schlanker. Auf den ersten Mittelwindungen erhebt sich bei der früheren var. b. etwas über deren unterstem Drittel eine mehr oder minder scharfe Kante, auf welcher eine ziemlich dicke Spirale liegt, nahe darunter folgt eine zweite und in ein wenig grösserem Abstande, zu- weilen noch von der Naht verdeckt, eine dritte, welche etwas gegen jene zurücktritt. Auf der letzten Mittelwindung schiebt sich über ihr ein feiner Streifen ein, welcher bis zur Mündung fast eben so stark wird. Die oberste Spirale ist zuweilen etwas schwächer als die beiden anderen primären und nähert sich auf den letzten Mittelwindungen etwas mehr der Mitte derselben. Unter der Naht liegt zuerst ein scharfer, hoher Nahtsaum, welcher bald als hohe Spirale erscheint; dieselbe entfernt sich allmählich etwas weiter von der Naht, und über ihr wird eine zweite, aber ganz flache Spirale sichtbar. Zwischen dem Nahtsaum und der er- wähnten Kante liegt eine recht tiefe Einsenkung, in welcher zwei feine Spiralen liegen, zuweilen in gleichen Abständen von ein- u 4. Conidae, 403 ander, wie von der Kante und dem Nahtsaum, zuweilen aber auch die obere in der Mitte der Einsenkung; der Sinus der Anwachs- streifen liegt zwischen deren Mitte und dem untersten Viertel. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben ziemlich stark gewölbt bis zu einer recht tiefen Einsenkung auf ihrem untersten Viertel an dem kurzen, nicht unerheblich ge- drehten Kanal. Bis in diese Einsenkung trägt sie noch 4 breitere, mit etwas schwächeren alternirende Streifen, doch werden die breiteren wie die schwächeren Streifen nach unten immer schmaler und ihre Abstände immer grösser, und am Kanal folgen dann ähnliche, doch etwas gedrängtere Streifen, während die Spindel noch etwa 5 wesentlich feinere Streifen trägt. Auf den früheren Mittelwindungen erheben sich unter deren Mitte je 10— 12 breite, rundliche Rippen, welche nach der Naht hin schwächer werden, später sich nach unten etwas vorwärts richten und auf der letzten Mittelwindung der grösseren Stücke verschwinden. Die Anwachsstreifen sind auf dem Nahtsaum nur mit etwa 30—40° gegen die Schal-Axe rückwärts gerichtet, darunter, bis zum Sinus, dagegen mit 50— 60° und unter dem Sinus noch weit schärfer nach vorn, biegen sich aber schon auf der Kante mehr nach unten, auf der Wölbung allmählich gerade nach unten und zuletzt sogar ein wenig rückwärts, zum Kanal aber wieder gerade nach unten und endlich an diesem wieder rückwärts. Ueber der Kante sind zahlreiche feine, erhabene Anwachsstreifen vorhanden, unter derselben sind sie nur bei den grössten Stücken recht deutlich. Die Innenlippe ist nur an der Spindel deutlich verdickt und legt sich auf eine mässige Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung. Unsere Art zeigt in der Spiral-Sculptur einige Ueberein- stimmung mit Borsonia Koeneni KocH und WIECHMANN, ist aber schlanker, hat stärkere Längs-Sculptur, eine kürzere Schluss- windung, eine deutlichere Einsenkung am Kanal, keine Spindel- 8) falte und einen etwas höher liegenden Sinus der Anwachsstreifen. 404 4. Conidae. Die var. a. (Pl. trieineta var. a.) unterscheidet sich von der beschriebenen Form dadurch, dass die Rippen mehr höckerartig erscheinen und unter der Einsenkung höher sind, nach unten schneller verschwinden, dass die Kante höher, mehr kielartig ist, dass die Spiralstreifen im Allgemeinen schmaler sind, besonders auch die sekundären Streifen, resp. dass diese auf dem unteren Theile der Schlusswindung fehlen, und dass die Spirale auf der Kante durch 2 schmale Streifen vertreten wird. Vielleicht wird diese Varietät als besondere Form abzutrennen sein, wenn besser erhaltene Exemplare vorliegen. 4. Drillia oxytoma v. KoEneEn. Taf. XXXVIJ, Fig. 9a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Ich habe von Westeregeln nur ein Exemplar, welches aus 5!/g Windungen besteht, ohne das fast walzenförmige, oben ab- gerundete Embryonalende von 1!/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Das Stück ist 4”” dick und 9,4" lang, wovon etwa 4” auf die Mündung kommen. Die übrigen Windungen tragen eine stumpfe, etwas abge- rundete Kante auf ihrer Mitte; darüber ist die erste Mittelwindung recht deutlich gewölbt, die zweite schon weniger, und später bildet sich hier eine flache Einsenkung aus zugleich mit einer flachen, breiten Anschwellung unter der Naht. Auf der Kante liegt eine starke Spirale, nahe darunter eine zweite, und in der Mitte zwischen dieser und der unteren Naht eine dritte, und eine vierte wird über der Naht noch auf der letzten Mittelwindung sichtbar. Die Abstände dieser 3 letzten Spiralen sind wesentlich breiter, als diese selbst, besonders der zwischen der zweiten und dritten, in welchem auf der Schlusswindung noch ein feiner Streifen sich einschiebt. i Eine erhabene Spirale liest ferner dicht unter der Naht der ersten Mittelwindung, zieht sich aber bald etwas tiefer, und auf 0) der dritten erscheint noch eine Spirale darüber, beziehentlich unter 4. Conidae. 405 der Naht. Zwischen dieser und der Kante auf der Mitte der Windungen stellen sich nach einander, die unterste zuerst, auf der ersten, zweiten und dritten Mittelwindung 3 feinere Spiralen ein, so dass der obere Theil der Windungsen dann 5 Spiralen trägt, von welchen die dritte und vierte noch nicht halb so breit sind, als ihre Abstände von eimander und den benachbarten Streifen, und die unterste sich der Kanten-Spirale auf der Schluss- windung etwas nähert. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie ein wenig unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb derselben stärker sewölbt bis zu ihrem untersten Drittel, wo eine oben schärfer begrenzte Einsenkung an dem kurzen Kanal folgt. Bis in die Mitte dieser Einsenkung folgen unter der Naht- linie noch 4 ähnliche Spiralen, wie sie über derselben liegen, doch werden dieselben nach unten hin immer schwächer und erhalten immer breitere Zwischenräume. Am Kanal folgen noch 6 Streifen, eben so breit, wie ihre Zwischenräume. Die Längs-Sculptur besteht aus schrägen Rippen, welche sich auf der Mitte der Windungen knotig erheben und darüber auf der ersten Mittelwindung, wenn auch weit schmaler und niedriger werdend, die Naht noch erreichen; später gehen sie über der Kante in flache Anschwellungen über und erreichen sie die Naht nicht mehr; nach unten werden sie schnell schmaler und niedriger, und auf der Schlusswindung verschwinden sie bald unter der Nahtlinie. Ihre Zahl beträgt etwa 11 pro Windung. Der Sinus der Anwachsstreifen liegst in der unteren Hälfte des oberen Theiles der Windungen. Ueber demselben laufen die Anwachsstreifen ziemlich gerade, mit etwa 45° gegen die Schal- Axe geneigt, zur oberen Naht; unter demselben sind sie zunächst sehr scharf vorwärts gerichtet, biegen sich aber dann zuerst schneller, später langsamer, mehr nach unten, so dass sie bis zum Anfange des Kanals einen Bogen von etwa 60° beschreiben, und laufen am Kanal gerade nach unten. Die Innenlippe ist oben wenig verdickt, auf ihrer unteren Hälfte etwas mehr und zwar beginnend mit einer nach innen deutlichen, wenn auch stumpfen, kantenartigen Falte, welche in 406 4. Conidae. der Mündung in eine rundliche, an der Spindel hinablaufende Anschwellung übergeht. Eine Resorption der Oberfläche der vor- hergehenden Windung ist deutlich erkennbar. 5.. Drillia peracuta v. KoENEN var. Taf. XXXTI, Fig. 16a, b, ce. Pleurotoma peracuta v. Korsexn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, 8.499, Taf. XV, Eır. 10d, e » » » Mittel-Oligoeän I, S. 41. » » » (Koc# u. Wıecnmasn, Mecklenb. Archiv XXV, 72390): » » » (Vınckxr, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique REST): » » »? (Berrannı, Moll. dei Terr. Terz. del Piemonte etc. I12S7 126). » Hörnesi (non Bosqurr) Speyer, Söllingen S. 30, Taf. I, Fig. 3. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln (var.). Mittel - Oligocän: Neustadt- Magdeburg (var.), Söllingen, Hermsdorf, Neu - Brandenburg (fide KocH u. WIECHMANN). Es liegt von Westeregeln nur das eine, schon früher (I. c.) von mir erwähnte Stück, die 3 letzten Windungen enthaltend, vor. Dasselbe hat bei 5"" Durchmesser etwa 12,5"®% Länge gehabt, wovon 5”% auf die Mündung kommen; ausser dem Embryonal- ende dürften reichlich 3 Windungen fehlen. Die Windungen tragen in der Mitte eine stumpfe, rundliche Kante und sind darüber und darunter ziemlich gleichmässig ver- jüngt; nur unter der Naht ist ein breiter, flacher Nahtsaum vor- handen, welcher nach oben durch eine schmale Einsenkung begrenzt wird. Auf der unteren Hälfte des Nahtsaumes liegen auf der ersten vorhandenen Windung anscheinend 2 feine Spiralen, auf der Kante 2 etwas stärkere, in der Zone darüber 3 feine, welche wesentlich schmaler sind, als ihre Zwischenräume, und darunter 3 etwas stärkere. Zwischen diese schieben sich bald darauf feine Streifen ein, welche ihnen schon auf der folgenden Windung an Stärke gleich werden und später eben so breit oder etwas schmaler sind, als ihre Zwischenräume. Auf der Schlusswindung stellen sich in diesen zuletzt noch einzelne sehr feine, wenig deutliche Linien ein. 4. Conidae. 407 Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie ein wenig unter ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben stärker gewölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo durch eine ziemlich tiefe Ein- senkung der kurze Kanal recht deutlich begrenzt wird. Bis zu dessen Anfang trägt sie noch 7 ähnliche Spiralen, wie über der Nahtlinie, doch im etwas grösseren Abständen und meist mit feineren alternirend. Der Kanal trägt noch 9 ähnliche Streifen, welche etwas schmaler sind, als ihre Zwischenräume. Die Längs-Sculptur besteht aus schmalen, stark geschwungenen, den Anwachsstreifen folgenden Rippchen, welche auf dem Naht- saum meistens kleine Knötchen bilden, in der Einsenkung dar- unter sehr schwach sind, aber bis zur Kante auf der Mitte der Windungen stärker anschwellen, dort kleine Höcker bilden und bis zur unteren Naht sıch wieder sehr verflachen, auf der Schluss- windung aber dicht unter der Nahtlinie verschwinden; ihre Zahl beträgt auf der letzten Windung etwa 17, auf der drittletzten nur 16. Der ziemlich breite Sinus der Anwachsstreifen liest in der Mitte zwischen dem Nahtsaum und der mittleren Kante der Windungen, oder ein wenig tiefer; über ihm laufen die Anwachs- streifen zur oberen Naht in flachem Bogen, dessen Sehne mit durchschnittlich etwa 45° gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter demselben sind sie zunächst etwas schärfer vorwärts gerichtet, auf der Kante noch etwa eben so scharf und biegen sich dann langsam mehr nach unten, unter der Nahtlinie aber schneller und bis zur Einsenkung sogar ein wenig rückwärts; dann biegen sie sich gerade nach unten, aber gleich darauf wieder schnell rück- wärts zum Kanal- Ausschnitt. Die Innenlippe ist nur an der ziemlich geraden Spindel stärker verdickt und legt sich auf eine recht beträchtliche, nur nach der Naht und nach dem Kanal zu verschwindende Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Mit dem beschriebenen Stück von Westeregeln stimmt ein Exemplar von Neustadt-Magdeburg in jeder Beziehung, auch in der Grösse, gut überein, so dass ich die Länge und die Zahl der Windungen nach diesem angeben konnte. Die Rippen sind bei demselben auf den früheren Mittelwindungen ziemlich gerade ge- stellt und werden allmählich schräger. | 408 4. Conidae. Die Vorkommnisse von Söllingen unterscheiden sich von dem- selben besonders dadurch, dass die obere Hälfte der Windungen etwas tiefer eingesenkt ist, und somit die Kante stärker hervor- tritt, dass die Rippen länger gerade stehen und nur bei einzelnen Stücken auf der Schlusswindung sich schräger stellen und auch wohl in Anwachsfalten übergehen, sowie dadurch, dass feinere Spiralen sich zwischen die primären, verhältnissmässig breiteren Streifen erst auf der letzten Mittelwindung oder auf der Schluss- windung einschieben. Die Stücke von Hermsdorf schliessen sich an die von Söllingen eng an, doch schieben sich die secundären Spiralen schon auf der dritten Mittelwindung ein; dafür sind alle Spiralen auf den letzten Windungen breiter und durch wesentlich schmalere Zwischen- räume getrennt, als bei denen von Westeregeln und Neustadt- Magdeburg. Die früher von mir hierher gezogenen, schlankeren Stücke mit niedrigeren Rippen aus dem Ober-Oligocän möchte ich doch jetzt von Pl. peracuta trennen und die ehemals mit Pl. peracuta und Pl. Semperi verglichene miocäne Art habe ich (Miocän I], S. 105, Taf. 2, Fig. 2) seiner Zeit als Pl. Hosiusi beschrieben. 6. Drillia truneatula v. KoENEn. Taf. XXXI, Fig. 10a, b, e. Vorkommen. Unter- Oligocän: Lattorf. Das abgebildete Exemplar ist 5,8”"® dick und 15”® Jang, wovon 6”" auf die Mündung kommen; ausser demselben habe ich nur noch ein viel kleineres; ersteres besteht aus 8 Windungen ohne das niedrig-kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende von 2'/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang versenkt liest. Die erste halbe Mittelwindung trägt etwa 6 schwache, unten vorgebogene Rippchen; dann stellt sich ein erhabener Nahtsaum ein, welcher schnell breiter wird, und auf der dritten Mittel- windung sich in 2 breite, gedrängte Streifen spaltet; über dem oberen, weniger hervorragenden erscheint auf der sechsten Mittel- windung noch ein feinerer. 4. Conidae. 409 Unter dem Nahtsaum folgt auf der ersten Mittelwindung eine tiefere Furche und dann bis zur unteren Naht 4 breite, gedrängte Spiralen, von welchen die beiden oberen in einer auf den letzten Mittelwindungen sehr flach werdenden Einsenkung liegen, die beiden unteren auf einer Erhebung, auf welcher die schrägen, knotenartigen Rippen oben am stärksten hervorragen. Ihre Zahl beträgt zuerst 10 pro Windung und steigt bis zur sechsten Mittel- windung auf 17, indem sie zugleich immer flacher und breiter werden; dann gehen sie in unregelmässige Anwachsfalten über. Ueber den beiden Streifen in der Einsenkung erscheint auf der vierten Mittelwindung ein dritter und auf der sechsten über diesem ein vierter; beide werden bald an Stärke den ersteren ziemlich gleich, doch sind diese auf der Schlusswindung wieder etwas breiter, und auf ihnen liest der Sinus der Anwachs- streifen. Zwischen die beiden untersten Streifen schiebt sich auf der zweiten Mittelwindung ein feinerer ein, welcher ihnen 2 Win- dungen später an Stärke gleich ist, und von dem oberen spaltet sich auf der fünften Mittelwindung nach oben ein feinerer ab, welcher auch auf der Schlusswindung noch feiner ist und eigent- lich noch mit in der Einsenkung liegt. Die Schale wird ferner im Alter etwas schlanker, und auf der sechsten Mittelwindung wird in Folge des damit verbundenen Herabsinkens der Naht noch eine breitere Spirale sichtbar, über welcher sich gerade hier ein feiner Streifen einstellt. Dieser ist den übrigen schon am Schluss der letzten Mittelwindung ziemlich gleich, und eine Windung früher erscheint noch über der nach oben auf ihn folgenden Spirale ein feiner Streifen, welcher den übrigen auf der Schlusswindung ebenfalls ziemlich gleich wird. Schon auf der letzten Mittelwindung werden alle Spiralen flacher, und die Windung bekommt eine flache Wölbung, abge- sehen von der immerhin noch deutlichen Einsenkung. Auf der Schlusswindung werden die Streifen sowie die Einsenkung noch flacher. Die Schlusswindung ist unter der Nahtlinie, welche die Aussen- lippe nur etwa 0,5"® über deren Mitte trifft, ein wenig stärker Abh. X, 2. 27 410 4. Conidae. sewölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo eine ganz flache Ein- senkung den Anfang des ganz kurzen, abgestutzten Kanals an- deutet; sie trägt auch unter der Nahtlinie zahlreiche, flache Spiralen mit schmaleren Zwischenräumen, von Mitte zu Mitte etwa 0,2”® breit; am Kanal sind die Streifen eben so breit, haben aber etwas breitere Zwischenräume. Die Aussenlippe trägt etwas nach innen auf ihrem mittleren Theile einige kurze, unregelmässige und zum Theil schrägstehende Leistchen. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht an mit 30 — 409 gegen die Schal-Axe geneigt zum Sinus, unter diesem zunächst noch einmal so stark nach vorn und dann in einem ziemlich gleichmässigen, doch nach unten etwas schärferen Bogen von gegen 60° bis zum Kanal, immer mehr nach unten und zuletzt sogar ein klein wenig rückwärts gerichtet; am Kanal biegen sie sich gerade nach unten und dann kurz ganz rückwärts nach dem Ausschnitt. Die Innenlippe ist nur nach unten stärker verdickt; gegen die Mitte ihrer unteren Hälfte legt sie sich auf eine ziemlich tiefe Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 7. Drillia obtusa v. KoENnENn. Taf. XXXIU, Fig. 16a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 3 Exemplaren hat das grösste 4,3%” Durchmesser und 11,4" Länge, wovon etwa 4,5”” auf die Mündung kommen. Es besteht aus 7 Windungen ohne das rundliche Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang versenkt liest. Auf das Embryonalende folgen 3 feine, schmale, unten vor- gebogene Längsrippchen; dann erscheinen zunächst 3 feine, er- habene Spiralen, von welchen die oberste dicht an der Naht liest, später sich aber immer mehr von ihr entfernt, während die beiden anderen auf der unteren Hälfte der Windung liegen. Bald darauf erscheint unter ihnen eine vierte, am Ende der ersten Mittelwindung über der Naht noch eine fünfte und erst auf der 4. Conidae. 411 fünften Mittelwindung eine sechste. Von denselben bleiben die dritte, vierte und fünfte etwas stärker, etwa so breit wie ihre Zwischenräume; nur wenig schwächer ist die zweite, doch mit gleichem Abstande wie jene. Die oberste bleibt von ihr weiter entfernt und bleibt die schwächste, verschwindet sogar auf der Schlusswindung ganz. Die Windungen sind ziemlich stark gewölbt, doch auf ihrer oberen Hälfte wesentlich schwächer, als auf der unteren und über dem Nahtsaum ein wenig eingesenkt. Bei dem grösseren Stück erscheint am Anfang der fünften Mittel- windung zwischen der dritten und vierten, etwas früher zwischen der ersten und zweiten und auf der Schlusswindung auch zwischen der vierten und fünften Spirale je eine feinere. Bei dem ab- gebildeten Stück stellen sich diese feineren Streifen erst auf der Schlusswindung ein. Diese wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt bis zu dem ganz kurzen, weiten, durch eine breite, flache Einsenkung be- grenzten Kanal, welcher knapp das unterste Viertel der Schluss- windung einnimmt. Es folgen unter der Nahtlinie ähnliche, niedrige Spiralen, wie sie darüber liegen, doch nach unten in grösseren, bis zu 3 und 4mal so breiten Abständen; die Spindel ist mit etwa 8 Streifen bedeckt, welche durch höchstens eben so breite Zwischenräume getrennt werden. Die Windungen tragen ferner rundliche, erhabene Rippen, welche unter der Naht etwas schwächer sind und auf den ersten Mittelwindungen ziemlich gerade stehen, später jedoch sich immer mehr krümmen, zuletzt fast so stark, wie die Anwachsstreifen ; nahe der Mündung werden sie schon oberhalb der Nahtlinie wesentlich schwächer oder theilen sich ın Anwachsfalten und ver- schwinden bald unterhalb derselben. Auf der ersten Mittelwindung beträgt ihre Zahl 9 oder 10, auf der Schlusswindung 12. Die Mitte des verhältnissmässig tiefen Sinus liegt etwa doppelt so weit von der unteren Naht entfernt, wie von der oberen; über dem Sinus laufen die Anwachsstreifen ziemlich gerade, mit mindestens 45° oegen die Schal-Axe geneigt, zur oberen Naht; unter demselben sind sie zunächst etwa eben so scharf nach vorn 27* 412 4. Conidae. erichtet, fangen aber gleich an, sich allmählich nach unten zu biexen und beschreiben bis zum Anfange des Kanals, wo sie so- gar ein wenig rückwärts gerichtet sind, einen Bogen von etwa 609, biegen sich dann gerade nach unten und dann kurz rück- wärts. Die Innenlippe ist nur unterhalb ihrer Mitte stärker verdickt und legt sich mit ihren oberen zwei Dritteln auf eine besonders in deren Mitte recht beträchtliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 8. Drillia nassoides v. KoENEN. Taf. XXXILU, Fig. 7a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von Lattorf habe ich 5 Exemplare, worunter 3 kleinere. Das grösste Stück enthält 7 Windungen ohne das niedrige, rundliche Embryonalende von 3 glatten, flach gewölbten Win- dungen, deren kleiner Anfang verhüllt ist. Der Durchmesser beträgt 4,2”", die Länge 11,5””, wovon 4,5” auf die Mündung kommen. Die flach gewölbte erste Mittelwindung trägt 11 Rippen, von welchen die ersten sehr dünn, unten etwas vorgebogen und durch ‚breite Zwischenräume von einander getrennt sind; die folgenden werden schnell etwas stärker, schwellen nach unten mehr an, und es bildet sich unter der Naht eine Abplattung oder ganz flache Einsenkung dadurch aus, dass die Windung oben sich gleichsam in die Höhe zieht; zuerst zeigt sich dort eine erhabene Linie, doch verschwindet dieselbe bald, und auf den folgenden Win- dungen ist von einem erhabenen Nahtsaum gar Nichts zu sehen. Die Wölbung der ersten Mittelwindungen ist, abgesehen von den Rippen, nur gering und liegt unterhalb der Mitte; später wird sie etwas stärker und liegt auf der Mitte, die Rippen werden dann gleichmässiger. | Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe ein wenig über ihrer Mitte getroffen und hat unterhalb der- 4. Conidae. 413 selben etwa die gleiche Wölbung bis zum untersten Viertel, wo der kurze, weite Kanal durch eine flache Einsenkung deutlich abgegrenzt wird. Die Rippen bleiben stets schmal, durchschnittlich höchstens halb so breit, wie ihre Zwischenräume, sind auf der Mitte der Windungen oder dicht darüber etwas rückwärts eingebogen und schwellen nahe der oberen Naht oft ein wenig mehr an. Ihre Zahl beträgt auf der zweiten Mittelwindung etwa 9 oder 10, steigt aber dann auf 14 oder 15 auf den letzten Windungen, bei den grössten Exemplaren sogar auf 17 und 18, indem sie zugleich erheblich schwächer werden. Auf der Schlusswindung verschwinden sie allmählich unterhalb der Nahtlinie, indem sie mit den An- wachsstreifen bis zur halben Höhe der Schlusswindung noch deutlich schräg nach vorn laufen und sich dann gerade nach unten und zuletzt, auf dem unteren Theile der Wölbung, etwas rückwärts biegen. In der Einsenkung am Kanal biegen sich die Anwachs- streifen schnell gerade nach unten und dann in kurzem Bogen rückwärts. Unter der Naht laufen die Anwachsstreifen in ganz flachem Bogen, nur mässig rückwärts gerichtet, bis zu dem flachen Sinus, welcher dicht unter dem obersten Drittel der Mittelwindungen liest, und sind unter demselben wesentlich schwächer vorwärts gerichtet. Auf der ersten Mittelwindung sind auch mit Hülfe der Loupe nur einige breite Spiralen undeutlich erkennbar, auf den folgenden doppelt so viele und auf den folgenden Windungen sieht man deutlicher 8 breite, platte, durch schmale Furchen getrennte Streifen, von welchen die 4 oberen sich meistens bald durch Einschiebung vermehren und zugleich entsprechend schmaler werden. Nur bei dem grössten Stück werden auch die Zwischen- räume der unteren Streifen auf der letzten Mittelwindung breiter, und es fangen dann feine Streifen an sich einzuschieben. Die Schlusswindung trägt unter der Nahtlinie eine ähnliche Spiral-Sculptur, wie darüber, nur werden am Kanal die Streifen etwas höher und rundlicher und bekommen gewöhnlich etwas breitere Zwischenräume. 414 4. Conidae. Die Innenlippe ist deutlich verdickt, besonders an der Spindel, und legt sich auf eine in der Mitte ziemlich starke Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 9, Drillia densistria v. KoENEN. Taf. XXXII, Fig. 9a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das ganz vollständige, abgebildete Exemplar enthält 51/g Win- dungen ohne das abgerundete Embryonalende von mehr als 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang versenkt liest. Der Durchmesser beträgt 3,7"", die Länge 9,5"%, wovon 4m auf die Mündung kommen. Die erste Mittelwindung trägt auf ihrem ersten Viertel 4 feine, ziemlich gerade Rippchen, auf den übrigen drei Vierteln 8 schnell dick und hoch werdende Rippchen, sowie 5 Spiralstreifen, von welchen der oberste als Nahtsaum auftritt und von dem folgenden durch eine etwas tiefere Furche getrennt wird, die beiden untersten aber die breitesten sind und die untere Hälfte der Windung ein- nehmen. Unter diesen wird auf der zweiten Mittelwindung noch ein eben so breiter Streifen sichtbar, auf der dritten noch ein zweiter und auf der vierten noch ein dritter. Schon auf der zweiten "Mittelwindung theilt sich der Nahtsaum in zwei gcedrängte, gleich breite Streifen, und unter diesen erscheint eine ganz feine Spirale in der allmählich breiter werdenden Furche, durch welche die stark gewölbten Windungen eine schwache Einsenkung erhalten, während sie auf ihrer später etwas grösser werdenden unteren Hälfte etwas schwächer gewölbt sind, so dass die 3 ursprünglich untersten, später auf die Mitte rückenden Spiralen besonders stark hervortreten. Zwischen diese schieben sich am Schluss der dritten Mittel- windung und zwischen alle übrigen bald darauf ebenfalls, feinere Streifen ein, welche jenen auf der letzten Mittelwindung ziemlich gleich werden, während die Nahtsaum-Spiralen und die ursprüng- 4. Conidae. 415 lich stärksten auf der Mitte der Windung etwas schwächer und niedriger werden. Die letzte Mittelwindung trägt daher etwa 15 flache, ziemlich gedrängte und gleichmässige Streifen, von welchen nur die unter dem Nahtsaum etwas schwächer sind, als die übrigen. Auf der Schlusswindung wird die Spiral-Sculptur noch flacher, die Zwischenräume werden etwas breiter, und feinere Streifen be- ginnen zuletzt wiederum sich einzuschieben. Die Schlusswindung wird an der Aussenlippe von der Nahtlinie ein wenig über ihrer Mitte getroffen und ist gerade bis hier deutlicher, darunter aber erst ganz flach gewölbt, dann an dem ganz kurzen, weiten Kanal ein wenig eingesenkt. Die Spiral-Sculptur ist unter der Naht- linie ganz ähnlich, wie darüber, erst in der Einsenkung wechseln sehr deutlich breite und schmale Streifen, und die Spindel trägt ganz feine, gedrängte Linien. Die Rippen sind schon auf der ersten Mittelwindung auf dem Nahtsaum und in der darunter folgenden Furche nur schwach und erheben sich unter dieser schnell und hoch, fallen aber zur unteren Naht wieder deutlich ab; sie sind aber ziemlich gerade und durchschnittlich etwa eben. so breit, wie ihre Zwischenräume. Ihre Zahl steigt bis auf die letzte Mittelwindung auf 12 und auf der Schlusswindung auf 14. | Auf der letzten Mittelwindung krümmen sie sich, besonders auf deren oberer Hälfte, allmählich eben so wie die Anwachs- streifen und werden nach der unteren Naht zu recht schwach. Auf der Schlusswindung werden sie immer flacher und ver- schwinden unter dem Nahtsaum und an der Nahtlinie ganz, in- dem sie hier in zahlreiche, schmale Anwachsfalten übergehen, welche sich erst am Kanal verlieren. Der breite Sinus der Anwachsstreifen liest mit seiner Mitte auf der mittelsten der 5 ursprünglichen Spiralen, unmittelbar unter dem obersten Drittel der letzten Mittelwindung; über ihm laufen die Anwachsstreifen, mit etwa 30 bis 400 gegen die Schal- Axe geneigt, ziemlich gerade zur oberen Naht; unter ihm sind sie zunächst etwas schwächer nach vorn gerichtet und biegen sich 416 4. Conidae. dann allmählich bis zum Anfange des Kanals nach unten und zu- letzt ein wenig rückwärts, am Kanal zuerst wieder gerade nach unten und dann in kurzem Bogen rückwärts. Die Aussenlippe ist sehr dünn; die Innenlippe ist nur an der Spindel deutlich verdickt und legt sich über ihrer Mitte auf eine merkliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 10. Drillia helicoides EpwArDps sp. EL ODE ie iVeh Io, ep 2, 103 Sn, Ib) & Pleurotoma helicoides Eovw., Eoc. Morr. S.319, Taf. XXXI, Fig. 7. » crispata (non Jan.) Puıtıprı, Palaeontographica I, S. 63. Vorkommen. Ober-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Österweddingen, Gross-Mühlingen; Vliermael. Von Lattorf habe ich über 40 grösstentheils kleine Exemplare; nur 3 derselben übertreffen das grosse, von EDwArDs Fig. 7b ab- gebildete Stück an Grösse, während die übrigen meinen Stücken von Barton in der Grösse meist nahe kommen. Von Atzendorf und Unseburg habe ich je 3 mittelgrosse Exemplare, von Calbe, Mühlingen und Vliermael je 1. Das grösste Stück von Lattorf hat 10 Windungen ohne das Embryonalende gehabt und 8,8”"" Dicke bei 26"" Länge, wovon 11,5" auf die Mündung kommen. Die übrigen Stücke haben selten mehr als 7 Windungen und ca. 14”" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; im Verhältniss der Dicke zur Länge variiren sie nicht unerheblich, und die grösseren Stücke werden im Alter meist schlanker. Von dem kegelförmiger, oben abgerundeten Embryonalende sind 2 bis 21/, glatte, mässig sewölbte Windungen sichtbar; deren Anfang ist abweichend ge- wunden und eingewickelt; dann folgt eine Viertelwindung mit 3 oder 4 flachen, rundlichen, wenig deutlichen Rippen, und dann erscheint ein dicker, hoher Nahtsaum, welcher bald in einen hohen Kiel übergeht, sich von der Naht allmählich etwas entfernt und zunächst fast ein Viertel der Höhe der Windungen einnimmt, auf 4. Conidae. 417 den letzten Windungen grosser, schlanker Exemplare jedoch höchstens ein Sechstel. Unter diesem Kiel folgt eine tiefe Einsenkung und dann ein zweiter, höherer und etwas stärkerer Riel, welcher auf den ersten 11/; Mittelwindungen sich allmählich aus dicken, rundlichen Knoten entwickelt, indem diese, etwa 9 pro Windung, zuerst als kurze, dicke Rippen bis in die Einsenkung hineinreichen und dann immer mehr von unten und oben zusammengedrückt werden. Gewöhnlich laufen über die ersten Knoten 2 Spiralstreifen fort, von welchen der untere später in den Kiel übergeht, der obere, etwas schwächere, spätestens auf der folgenden Windung ganz ver- schwindet. Oefters wird später dicht unter der Mitte der Ein- senkung, gerade auf der Mittellinie des Sinus, eine feine Spirale wieder deutlich sichtbar, zuweilen darunter noch eine zweite. Bei den grössten Stücken werden dieselben meistens wieder undeut- lich, und der Sinus verschiebt sich noch mehr nach unten. Der untere Kiel entfernt sich auf den ersten Mittelwindungen allmählich weiter von der Naht, und über dieser wird etwa auf der fünften oder sechsten noch eme erhabene, aber gegen den Kiel zurücktretende Spirale sichtbar. Zwischen ihr und dem Kiel schiebt sich dann eine oder zwei Windungen später ein zuerst sehr feiner Streifen ein, welcher jedoch bald der Naht-Spirale an Stärke gleich wird, und bei den grössten Exemplaren erscheint über ihr zuletzt noch ein feiner Streifen. Der Kiel unter der Naht verflacht sich im Alter mehr und ist nicht stärker als die Naht- Spirale Der untere Kiel wird zwar auch schwächer, tritt aber doch noch deutlicher hervor. Vom Kiel an ist die Schlusswindung an der Aussenlippe bis zu ihrem untersten Viertel mässig und gleichmässig gewölbt; dar- unter folgt der kurze, weite Kanal, welcher durch eine flache Einsenkung begrenzt wird. Die Aussenlippe wird von der Nahtlinie etwas unter ihrem obersten Drittel getroffen und trägt unterhalb derselben bis zum Anfang des Kanals noch 5 erhabene, der Nahtspirale ähnliche Streifen, welche durch etwa 4mal so breite Zwischenräume von einander getrennt sind; bei den grössten Stücken erscheinen da- 418 4. Conidae. zwischen zuletzt noch feine Streifen, und zwar in den untersten Zwischenräumen zuerst. Die deutlich gedrehte Spindel trägt noch etwa 5 ziemlich gedrängte Streifen. Die Anwachsstreifen sind von der Naht bis zum Sinus in flachem Bogen mit durchschnittlich etwa 45° gegen die Schal- Axe rückwärts gerichtet, nur bei den grössten Stücken zum Theil wesentlich schwächer, vielleicht in Folge einiger bei Lebzeiten erlittener und wieder verwachsener Beschädigungen. Unter dem Sinus sind die Anwachsstreifen bei den grösseren Stücken scharf nach vorn gerichtet, aber nur bis zu dem Kiel; auf diesem biegen sie sich kurz mehr nach unten und dann bis zum Kanal in flachem Bogen erst gerade nach unten, dann ein wenig rückwärts, am Kanal selbst dagegen kurz nach hinten. Bei kleineren Stücken sind die Anwachsstreifen unter dem Sinus gleichmässiger gebogen. Die Innenlippe legt sich auf eine nach oben etwas stärkere Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung und ist auf ihrer unteren Hälfte deutlich verdickt; namentlich trägt sie eine breite, fast faltenartige Anschwellung bei den grösseren Stücken an der Stelle, wo sie auf der Drehung der Spindel liest. Bei einzelnen Exemplaren finden sich zahlreiche, sehr feine, erhabene Anwachsstreifen, wie sie bei den englischen Stücken fast stets vorhanden sind; bei den meisten norddeutschen Stücken sind sie jedoch wenig deutlich oder fehlen ganz, vielleicht nur in Folge der anderen Erhaltungsweise. Im Uebrigen unterscheiden sich die Stücke von Barton von den meisten der unsrigen in etwas durch deutlichere und stärkere Höcker auf den ersten 1'/ Mittelwindungen, doch ist dieser Unterschied sehr geringfügig. Einzelne Exemplare von Lattorf und Unseburg zeichnen sich übrigens dadurch aus, dass zum Theil schon auf der sechsten oder siebenten Mittelwindung auf deren unterem Theile feinere Spiralen sich einschieben und auf der achten den übrigen an Stärke gleich werden. Hierher gehören auch Pnırippr’s Originale von Sülldorf-Oster- weddingen, welche sich im Dresdener Museum befinden, und welche Herr H. B. GEInITZz mir freundlichst zusendete. BR. 4. Conidae. 419 11. Drillia bieingulata SANDBERGER sp. Taf. XXXII, Fig. 4a, b; 5a, b, e Pleurotoma bieingulata Sanpe., 8. 242, Taf. XVII, Fig. 11; Taf. XXXV, Fig. 14. » > » (v. Kornen, Mittel-Oligocän $. 41). » tricineta pars v. Kornen, Z. d. Deutsch. gcol Ges. XVII, 1865, S. 497. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Westeregeln, Helmstädt. Mittel-Oligocän: Lattorf, Söllingen, Stettiner Sand; Creuz- nach; Rupelmonde. Von Westeregeln, Helmstädt und Unseburg habe ich je 2 Stücke, von Calbe ein Bruchstück, die Schlusswindung enthaltend, von Lattorf 10 Exemplare, von welchen das grössere abgebildete 4,4 "m Durchmesser und 11,4"" Länge hat, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Dasselbe besteht aus 7 Win- dungen ohne das niedrig - kegelförmige Embryonalende von 21/5 flach gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend ge- wunden und verhüllt ist, und von welchen die letzte halbe mit Hülfe der Loupe zahlreiche feine Längsstreifen erkennen lässt. Die ersten ca. 11/, Mittelwindungen tragen sehr feine, zuerst gerade, später unten vorgebogene Rippchen mit breiten Zwischen- räumen, etwa 15 bis zu‘ 20 pro Windung. Zuletzt stellen sich auf der unteren Hälfte der Windung 3 flache, breite Spiralen und ein schnell stärker werdender Nahtsaum ein. Zuweilen ist über den 3 Spiralen noch eine vierte sichtbar, doch verschwindet diese sowie die oberste jener 3 am Schluss der Zwischen-Sculptur, und die beiden unteren bilden sich zu rundlichen Kielen aus, welche durch einen zuerst etwas schmaleren, später jedoch breiter werden- den Zwischenraum von einander getrennt werden. Der Nahtsaum erhebt sich bald zu einer Spirale und ent- fernt sich allmählich von der Naht; etwa auf der dritten Mittel- windung erscheint über ersterer eine zweite Spirale, welche von ihr nur durch eine flache Einsenkung getrennt wird. Zwischen diesen Spiralen und den Kielen liegt eine tiefe Einsenkune, welche genau den ziemlich tiefen Sinus enthält und Fo») etwa eben so breit ist als die beiden Kiele nebst deren Zwischen- raum, später etwas schmaler. Auf der fünften oder sechsten 420 4. Conidae. Windung senkt sich die Naht etwas, indem die ganze Gestalt ein wenig schlanker wird, und es wird dann über der Naht noch eine Spirale sichtbar, welche zuerst gegen die beiden Kiele zurück- tritt und von dem unteren etwas weniger weit entfernt ist, als dieser von dem oberen, auf der letzten Mittelwindung aber ihnen gleich wird und ziemlich die gleiche Entfernung erhält. Zugleich schiebt sich meist zwischen die beiden Hauptkiele ein feiner Streifen ein, und dasselbe ist der Fall ein wenig später oder früher zwischen dem zweiten und dem unteren. Auf der Schlusswindung werden diese flachen, feinen Streifen jedoch den immer flacher werdenden Kielen an Stärke gleich und werden von ihnen durch flache, etwas schmalere Zwischenräume getrennt. Die Schlusswindung wird an der Aussenlippe von der Naht- linie über ihrer Mitte, etwa bei drei Fünfteln ihrer Höhe getroffen und ist von dem oberen Kiel an mässig und gleichmässig gewölbt bis zu ihrem unteren Drittel, wo der ganz kurze, weite Kanal durch eine ganz flache Einsenkung begrenzt wird. Unter der Nahtlinie trägt die Schlusswindung eine ganz ähnliche, nur etwas feinere Spiral-Sculptur, als darüber, also bei grossen Stücken zahlreiche flache, ziemlich gedrängte Streifen, bei etwas kleineren alternirend dickere und feinere Streifen, und bei kleinen Stücken fehlen letztere. An der Spindel folgen noch zahlreiche feine, gedrängte Streifen. . Ausserdem trägt die Schale noch zahlreiche, erhabene An- wachsstreifen, welche besonders in der Einsenkung, welche den Sinus enthält, als ziemlich regelmässige, gekrümmte Linien sicht- bar werden. Vom Sinus laufen sie in ganz flachem Bogen, mit ca. 45° gegen die Schal-Axe nach vorn gerichtet, zur oberen Naht. Unter dem Sinus sind sie zunächst sehr scharf nach vorn gerichtet, biegen sich jedoch schon auf dem obersten Kiel schnell mehr nach unten und laufen auf der unteren Hälfte der Schluss- windung ziemlich gerade nach unten. Die Aussenlippe trägt bei grossen Exemplaren ziemlich weit nach innen einen schwachen Leistenzahn unter dem obersten Kiel, einen meist stärkeren unter der Nahtlinie und unter diesem noch einige schwächere und nach unten schwächer werdende. 4. Conidae. 421 Die Innenlippe legt sich auf eine besonders im obersten Drittel (abgesehen von einem schmalen Streifen dicht unter der Naht) recht erhebliche Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung und ist auf ihren untersten zwei Dritteln ziemlich stark verdickt, namentlich da, wo sie sich auf die etwas gedrehte Spindel lest. Die mittel-oligocänen Vorkommnisse werden nun im Allge- meinen grösser, als die unter-oligocänen, haben höhere Anwachs- streifen, und es schieben sich feinere Streifen bei denselben auf dem unteren Theile der Windungen, beziehentlich der Schluss- windung erst viel später ein, doch bilden die Stücke von Söllingen in diesen so wie so weniger bedeutsamen Punkten einen Ueber- gang zwischen beiden, so dass sie darauf hin nicht von einander zu trennen sind, zumal da sie auch im Embryonalende und der Zwischen-Sculptur recht gut mit einander übereinstimmen. Gattung: Clavatula LAmArck. Die Gattung Clavatula bildet bei BELLARDI eine eigene Unter- familie, bei welcher der breite, dreieckige, wenig tiefe Sinus der Anwachsstreifen in einer Einsenkung der Schale liest und von der Naht durch einen verdickten, oft Knoten oder Spitzen tragen- den Nahtsaum getrennt wird; die Spindel ist einfach, nicht ge- faltet, der Kanal meist kurz, die Innenlippe hinten schwielig. Den Unterschied von Clavatula und Drillia findet BELLARDI be- sonders auch darin, dass bei ersterer der Sinus weiter von der Naht entfernt ist, dass die Naht von einem Saum begleitet ist, und dass die Schale dicker ist. Er unterscheidet ferner 2 Abtheilungen: I. Der untere Theil der Windungen trägt, mindestens in der Jugend, Rippen, Falten oder Knoten, und der Kanal ist meistens kurz. II. Der untere Theil der Windungen ist glatt, der Kanal ist meistens lang. Bei I. findet sich entweder: A. eine Knotenreihe unter der Naht oder: B. eine solche fehlt, dann ist der Kanal meist länger. Bei I.A. werden ferner unterschieden: Arten a. mit kurzem Kanal und PS 422 4. Conidae. b. mit langem Kanal und von ersteren nochmals 1) solche mit Längsrippen und hoher Knotenreihe, 2) solche mit Höckern und schwacher Knotenreihe. Bei OH. (Perrona SCHUM.) ist entweder A. die Schale mit Spitzen oder Knoten besetzt oder B. ohne solche. ? Die norddeutschen Arten gehören fast sämmtlich der ersteren Abtheilung an, und zwar (. nitidula v. KOENEN, C. monilifera PHit., ©. Barthi v. KOENEN, Ü. Roeveri v. KOENEN, (. subconoidea D’ÖRE. und (€. bellula PuiL. zu I. A.a.; C. bifrons v. KOENEN, (©. Strombecki v. KOENEN und (. sindonata EDw., sowie ©. Brancoi, Ü. Struck- manni V. KOENEN, (. decurtata v. KOENEN, (Ü. scabrida :v. KOENEN und (©. granulata Lam. zu I.A.b.; C. headonensis EDw., (. semi- laevis PmiL., ©. falcifera v. KOENEN und (. microdonta Epw. zu 1.B. Ich,ziehe es jedoch vor, Ü. headonensis neben C. monili- fera zu stellen, mit der sie doch näher verwandt ist, als mit C. semilaevis und (. microdonta; das Vorhandensein oder Fehlen eines Knotengürtels unter der Naht erscheint nicht sehr geeignet als scharfes Merkmal zur Unterscheidung grösserer Gruppen, da die Höckergürtel bei manchen Arten doch nur sehr vereinzelte Höcker besitzen, bei anderen dagegen sehr zahlreiche, und da dieselben im Alter häufig verschwinden oder doch ziemlich undeutlich werden. 1. Clavatula monilifera PriLıppr sp. Taf. XXXIL, Fig. 13a, b, ce; 14a, b. Pleurotoma moniliferum Puıurerı (non Prax), Palaeontographica I, S. 67, Taf. X, Fig. 3. 2% Goldfussi Psuır., Palaeontographica I, S. 66, Taf. IX, Fig. 10. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Im Berliner Museum befinden sich ausser dem ziemlich stark beschädigten, von PuıLippi beschriebenen und abgehildeten Exem- plare noch 3 wohl erhaltene Stücke von Westeregeln, von welchen das grösste bei 10"= Dicke 30"" Jang ist, wovon 13” auf die Mündung kommen. Die Gewindespitze ist abgerieben, das Stück mag jedoch I = D 5) gegen 9 Windungen ohne das Embryonalende enthalten haben. ee Se EEE en 4. Conidae. 493 Dieses ist an einem anderen Exemplar kegelförmig und besteht aus 31/, glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. Darauf folgt eine halbe Windung mit einer Zwischen-Sculptur von 7 ziemlich geraden Rippchen und 3 flachen, breiten Streifen, getrennt durch 2 ganz schmale Furchen, von welchen die obere am Ende der Zwischen -Sculptur sich schnell in eine tiefe, ein Viertel oder später selbst ein Drittel und mehr der Windungs- höhe einnehmende Einsenkung verwandelt, während die untere flach und undeutlich bleibt. Durch die Einsenkung wird ein dicker Nahtsaum begrenzt, welcher auf den ersten 4 Mittel- windungen etwa ein Viertel bis ein Drittel der Windungshöhe einnimmt, später weniger und dann durch eine schmale Furche in 2 Theile getheilt wird; bei dem grössten Stück erscheint sogar unter der Naht noch eine zweite, flachere Furche. Auf den späteren Mittelwindungen erscheint dicht über dem untersten Drittel der Einsenkung eine feine, erhabene Spirale, welche in der Regel in eine Reihe von kleinen Knötchen oder kurzen Strichen zerfällt und auf der Mitte des Sinus liest. Etwa von der vierten Mittelwindung an werden die Windungen immer höher, die Gestalt schlanker, so dass auf der letzten Mittelwindung des grössten Stückes der ganz flach gewölbte untere Theil derselben etwa die Hälfte der Höhe einnimmt, und es werden auf dem- selben ausser einigen ganz undeutlichen Streifen deren 2 deutlichere, aber auch sehr flache, rundliche sichtbar. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Mündung dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb der- selben bis zu ihrer Mitte noch flach gewölbt und von hier an ganz flach eingesenkt; sie trägt unterhalb der Nahtlinie 8 oder 9 nach unten immer schärfer hervortretende, durch 3—4 mal so breite Zwischenräume getrennte Streifen; unterhalb der Mitte treten in den Zwischenräumen noch ein wenig schwächere Streifen auf. Alle diese Streifen sind nach oben etwas schärfer begrenzt, als nach unten; bei dem einen kleineren Stücke sind die Streifen doppelt so zahlreich und etwa eben so breit, wie ihre Zwischen- räume. 424 4. Conidae. An Stelle der Rippen der Zwischen-Seulptur finden sich auf den folgenden Windungen zahlreiche, rundliche, durch schmalere Zwischenräume getrennte Knoten, zuerst nur auf dem unteren Theile, bald aber auch auf dem oberen Theile der Windungen, und zwar etwa 12 —14 pro Windung. Allmählich werden aber die Zwischenräume breiter, die Knoten stellen sich etwas schief in der Richtung der Anwachsstreifen, und verschwinden nach unten allmählich, sobald die Naht sich senkt, beziehentlich die Windungen höher werden; ihre Zahl steigt dann hier auf 16—18 pro Windung, und auf der letzten Mittel- windung der kleineren Stücke oder der drittletzten des grossen werden sie immer schwächer, schiefer, zahlreicher, und zuletzt gehen sie in schiefe, nur auf der Kante unter der Einsenkung noch sichtbare Falten über. Die Knoten auf dem dicken Naht- saum werden schon früher etwas schwächer und zahlreicher, bleiben aber, obwohl der Nahtsaum selbst flacher wird, bis zur Mündung als etwas schräge und unregelmässige Falten oder Leistchen auf demselben sichtbar. Die Anwachsstreifen biegen sich unter dem Nahtsaum noch etwas stärker rückwärts bis zu dem Sinus; unter demselben sind sie zunächst recht scharf nach vorn gerichtet, fangen aber schon über der Kante an, sich mehr nach unien zu biegen, laufen unter- halb der Mitte der Schlusswindung gerade nach unten und biegen sich dann rückwärts, so dass sie bis zu dem kurzen, weiten Kanal einen mehr oder minder gleichmässigen Bogen von etwa 90° beschreiben. Die Innenlippe ist unter der Naht nur schwach, nach unten stärker und unterhalb der Mitte schwielig verdickt und lest sich auf eine besonders in der Mitte sehr deutliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 2. Clavatula Barthi v. KoENENn. Taf. XXXII, Fig. 6a, b, ce. Vorkommen. Unter- Oligocän: Helmstädt. Von 4 mir vorliegenden Exemplaren hat das beste 6,1"" Durch- messer und 16"" Länge, wovon fast die Hälfte auf die Mündung 4. Conidae. 495 kommt; dasselbe besteht aus 6!/a Windungen ohne das kegelför- mige, oben etwas abgerundete Embryonalende von etwa 31/, glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden ist und verhüllt liegt. Auf das Embryonalende folst eine Drittel- Windung mit 8 schmalen Rippchen, welche zuerst sehr schwach und etwas gekrümmt sind, später aber gerade und deutlicher werden. Die letzten 4 dieser Rippchen sind zugleich etwas weiter von einander entfernt und werden weniger deutlich auf dem breiten, hier beginnenden Nahtsaum, welcher unten durch eine tiefe Furche begrenzt wird, während sie auf ihrem übrigen Theile 5 sehr feine, flache Spiralen erhalten. Hinter dieser Zwischen-Sculptur erscheint unter dem Naht- saum eine ziemlich tiefe Einsenkung, welche zuerst etwas breiter, später etwa eben so breit ist, wie dieser, und von dem unteren, her- vorragenden Theile der Windungen durch eine stumpfe, aber sehr deutliche Kante getrennt wird. Dieser untere Theil ist und bleibt ein wenig niedriger, als der Nahtsaum und die Einsenkung, wird aber auf der letzten Mittelwindung etwas höher, indem die untere Naht sich etwas senkt. Auf demselben sind auf den früheren Mittelwindungen 3 ganz flache, wenig deutliche, gedrängte Spiralen vorhanden, auf der letzten deren 5, doch werden sie dort immer undeutlicher mit Ausnahme der obersten, welche auf der Kante unter der Ein- senkung liest und besonders auf den Rippen recht stark hervor- tritt; auch 2 Streifen, welche auf der letzten Mittelwindung noch über der Naht sichtbar werden, sind ein wenig .deutlicher. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker als darüber sewölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo durch eine mässig tiefe Einsenkung der kurze, weite Kanal begrenzt wird; sie trägt bis zu dessen Anfang unter der Nahtlinie gegen 8 von Mitte zu Mitte etwa 0,5"" breite Streifen, welche nach unten flach abfallen, oben aber scharf begrenzt sind und nach unten zu höher und rauher werden. Am Kanal folgen darunter noch etwa 7 etwas schmalere und weniger weit von einander entfernte Streifen. Abh.X, 2. 28 426 4. Conidae. Die Rippen, deren Zahl auf den ersten Mittelwindungen je 12 beträgt und bis zur letzten auf 14 steigt, sind mindestens doppelt so breit, wie ihre Zwischenräume, beginnen unter der Ein- senkung auf der Mitte der Windungen sehr scharf und laufen sehr schräg nach vorn, schnell an Stärke abnehmend, zur unteren Naht, verschwinden aber oberhalb derselben schon auf der letzten Mittelwindung und gehen in breite, auf der Kante scharf erhabene Knoten über, welche sich nach unten, den Anwachsstreifen folgend, schnell abflachen. Zuweilen bleiben Anwachsfalten auch bis zum Anfange des Kanals sichtbar. Der Nahtsaum ist schräg gekerbt, und es entspricht einer Rippe auf der ersten Mittelwindung eine Kerbe, auf der folgenden etwa 11/y, bis zur fünften etwa je 2 und von hier an bis zur Mündung etwa je 3. Der ziemlich tiefe Sinus der Anwachsstreifen liegt in der Einsenkung unter dem Nahtsaum. Die Anwachsstreifen erheben sich dort zu mehr oder minder kurzen, verhältnissmässig sehr dicken und hohen Rippchen; über demselben laufen sie in einem Bogen von etwa 600 zur oberen Naht; unter demselben sind sie zunächst mit mindestens 50° geoen die Schal-Axe nach vorn ge- richtet, biegen sich aber bald allmählich mehr nach unten, so dass sie einen Bogen von etwa 60° beschreiben und am Anfang des Kanals schwach rückwärts gerichtet sind; an diesem laufen sie zuerst gerade nach unten und biegen sich dann kurz rückwärts. Die Innenlippe ist nur mässig verdickt, auch auf der ge- drehten Spindel, und lest sich auf eine besonders oberhalb ihrer Mitte etwas stärkere Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 3. Clavatula Roeveri v. KOENEN. Taf. XXXII, Fig. 15a, b. Pleurotoma bellula Puruirı (v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 1865, S. 196). Vorkommen. Unter- Öligocän: Helmstädt, ? Westeregeln und Wolmirsleben (Mus. Berol.). Bee re N N 4. Conidae. 427 Von 2 leidlich erhaltenen Stücken von Helmstädt hat das grössere bei 6,6"® Dicke etwa S Windungen ohne das fehlende Embryonalende und ca. 15”” Länge gehabt, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Das andere Stück hat etwa 1!/; Windungen weniger und bei 5,5””" Dicke eine Länge von rarsan, Die etwas schlankere Gestalt erhält das grössere Stück aber nur dadurch, dass sich die Naht auf der letzten Mittelwindung etwas senkt. Die Gewindespitze ist bei beiden Exemplaren ab- gerieben. Die meist etwas kleinere untere Hälfte der früheren Mittel- windungen ist flach gewölbt und nach oben durch eine stumpfe Kante begrenzt; auf der letzten Mittelwindung wird die untere Hälfte die grössere. Von der oberen Hälfte nimmt ein dicker Nahtsaum zuerst etwa die Hälfte ein, zuletzt nur noch ca. ein Drittel; unter ihm folgt eine ziemlich breite und tiefe Einsenkung, in deren Mitte der Sinus der Anwachsstreifen und ein feiner Spiralstreifen liest. Dieser besteht an den meisten Stellen aus einer Reihe rundlicher oder länglicher Knötchen, welche zuweilen sogar als kurze Striche erscheinen; über demselben ist noch ein zweiter, schwächerer Streifen sichtbar. Der Nahtsaum erhält auf der Schlusswindung des grösseren Stückes über seiner Mitte eine schwache Furche. Die. untere Hälfte der ersten Windungen wird durch 2 flache Furchen in 3 breite, flache Streifen getheilt, von welchen die beiden oberen etwas schmaler sind und dichter neben einander liegen. Auf der vorletzten Mittelwindung des grösseren Stückes (der letzten des kleinen) wird über der Naht noch eine vierte breite Spirale sichtbar, und eine Windung später noch eine fünfte. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben noch weiter flach ge- wölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo eine ganz flache Ein- senkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt; sie trägt von der Nahtlinie bis zu dieser Einsenkung noch fünf ähnliche, doch nach unten immer höher werdende Spiralen, welche nach oben deutlich steiler begrenzt sind, als nach unten; über der untersten schiebt 285 428 4. Conidae. sich bei dem grösseren Stück eine feinere ein. Am Kanal folgen darunter noch etwa 5 schwächere und erheblich schmalere Streifen. Der untere Theil der Mittelwindungen trägt ferner zahlreiche, dicke, rundliche Rippen, welche durch viel schmalere Zwischen- räume von einander getrennt sind, nach unten etwas schwächer werden und ein wenig nach vorn gerichtet sind, jedoch in der Einsenkung nur auf den früheren Windungen als flache An- schwellungen fortsetzen. Auf dem Nahtsaum erheben sie sich dann wieder zu etwas schrägen Knoten, doch werden diese schon auf der drittletzten Windung des grossen Stückes zahlreicher als die Rippen der unteren Hälfte; die Zahl der Rippen beträgt auf der ersten erhaltenen Windung 13 und steigt später bis auf 16 und 18 pro Windung. Auf der Schlusswindung des kleineren Stückes und der letzten Mittelwindung des grösseren beginnen sie sich zum Theil nach unten zu spalten, und auf der Schluss- windung des grösseren werden sie schwächer, schräger und un- regelmässiger und spalten sich zum Theil unmittelbar unter der Kante, an welcher sie beginnen. Sie werden dann bis zum Kanal immer schwächer und gehen in Anwachsfalten über, be- wirken aber eine zierliche Körnelung der Spiralstreifen, welche über sie hinweglaufen. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht bis zum Sinus in einem meistens recht flachen Bogen, dessen Sehne mit etwa 30—45° gegen die Schal-Axe geneigt ist; unter dem Sinus sind sie zunächst recht scharf nach vorn gerichtet, biegen sich aber zuerst schneller, später langsamer bis zum unteren Drittel der Schlusswindung gerade nach unten, mit Beginn der Einsenkung deutlich rückwärts, aber gleich darauf wieder gerade nach unten und dann in kurzem Bogen rückwärts zum Kanal. Die Innen- seite der Aussenlippe ist nicht sichtbar. Die Innenlippe ist oben nur mässig, nach unten dagegen stark verdickt und legt sich auf eine sehr merkliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Unsere Art ist nahe verwandt mit Pl. Iyra DesH. aus den. Sables moyens; diese hat jedoch zahlreichere, schwächere, schrägere Rippen und nur in der Jugend Knoten auf dem Nahtsaum. Das- selbe gilt auch von der Pl. pyrgota Epw. von Bramshaw etc. 4. Conidae. 429 Vielleicht gehört zu Cl. Roeveri auch ein kleines Stück von Helmstädt, welches nur 6,4”® lang ist und sich durch schwächeren Nahtsaum und schwächere Höcker auf demselben sowie durch wesentlich schärfere und höhere Spiralen unterhalb der 2 auf der Kante liegenden unterscheidet; auch sind die Rippen hier etwas schmaler und zahlreicher. Mit diesem Stück sind aber vergleichbar 2 kleine Stücke von 7,4"m Länge von Westeregeln und Wolmirsleben im Berliner Museum, welche sich durch besonders dicke, grobe Spiralen auf der Schlusswindung auszeichnen. Die Längsrippen sind dafür noch zahlreicher und nähern sich darin mehr denen kleiner Exem- plare der Pl. conoidea SoL. von Barton; dafür hat aber mindestens das Stück von Wolmirsleben einen fast ebenso dicken Nahtsaum wie (1. Roeveri, auch hat es 4 dünne Leisten oben in der Aussenlippe. Beide sind übrigens wohl ein wenig abgerieben, besonders das von Westeregeln. 4. Clavatula subconoidea D’ORBIGNY sp. ERROR la birc- 10.4, bie: Pleurotoma subconoidea »’Ore., Prodröme III, S. 12 (non SAnDBErRGER). » » » (v. Korxen, Palaeontographica XVI, 4, S. 169, Taf. XV, Fig. 6). » conoidea (non Sor.) Nyst, Coqu. foss. Belg. S. 515, Taf. XL, Fig. 10. » pyrgota var. a. Epwarns, Eoc. Moll. S. 257. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf; Lethen, Vlier- mael etc.; Brockenhurst. Bei Lattorf war unsere Art ziemlich häufig, so dass ich hunderte von Exemplaren dort gesammelt habe. Von Vliermael habe ich 4 Exemplare. Die Stücke von Lattorf erreichen bei 71/; Windungen ohne das Embryonalende 8”" Durchmesser und ca. 22”" Länge, wo- von knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Ein Stück von 7,8"® Dicke hat freilich nur 19%” Länge, aber auch fast I1"” Länge der Mündung. Das kegelförmige, oben ganz abgestumpfte Embryonalende besteht aus ca. 3 glatten, flach gewölbten Windungen, deren An- fang abweichend gewunden und verhüllt ist. Die folgende Viertel- 430 4. Conidae. Windung trägt meist 3 oder 4 schmale Rippen, von welchen die letzte unten vorgebogen ist. Dann erscheint ein scharfer, hoher Nahtsaum und darunter eine Furche oder tiefe Einsenkung, welche bald breiter, auf den letzten Windungen sogar 3 mal so breit wird, als der Nahtsaum. Dieser ist nach unten durch eine Kante begrenzt und wird auf den letzten Windungen wesentlich flacher. Eine zweite Kante trennt die Einsenkung von dem unteren Theile der Windungen, welcher zuerst etwa ein Drittel, zuletzt nahezu die Hälfte derselben einnimmt und sich mit flacher Wölbung zur Naht etwas verjüngt; auf der Schlusswindung reicht diese Wöl- bung etwa bis zu deren unterstem Drittel, welches bis zu dem kurzen, weiten Kanal flach eingesenkt ist. An der zweiten Kante beginnen plötzlich hohe Rippen, welche auf den ersten Mittelwin- dungen, etwa 15 oder 16 pro Windung, ziemlich gerade nach unten verlaufen, aber nur als kurze Knoten sichtbar sind. Später steigt ihre Zahl bis auf 20 und selbst 24 pro Windung, und sie stellen sich mehr oder weniger schräg, mitunter fast ganz so schräg, wie die Anwachsstreifen. Je schräger sie werden, desto schneller ver- schwinden sie aber auch nach unten und zuletzt gehen sie oft in schräge, dicht unter der Kante verschwindende Knoten über, welchen dann meistens erst etwas tiefer wieder deutlich hervor- tretende, ziemlich regelmässige Anwachsstreifen entsprechen. Auf den jüngeren Mittelwindungen trägt auch der Nahtsaum mehr oder minder deutliche Höcker, je einen oder auch wohl zwei einer Rippe entsprechend; auf der Schlusswindung sind die Höcker ge- wöhnlich recht undeutlich und unregelmässig geworden. Auf der Schlusswindung beginnt ferner ein wenig unterhalb der Nahtlinie eine recht variabele Spiral-Sculptur von Streifen, welche scharf nach oben begrenzt sind, aber nach unten allmählich abfallen und durch die Anwachsstreifen zierlich granulirt werden. Durchschnittlich sind 7 oder 8 primäre solche Streifen bis zum Kanal vorhanden; die untersten sind die schwächsten, doch werden öfters auch die obersten obsolet. Zwischen dieselben schieben sich meist im Alter feinere ein, welche nach unten hin regelmässiger, zuweilen stärker und den primären ziemlich gleich werden. Selten ist noch über der Naht eine oder gar zwei Spi- ralen durch Anschwellungen auf den Anwachsfalten angedeutet. en DE 4. Conidae. 431 Die selten vollständig erhaltene Aussenlippe sowie die An- wachsstreifen haben ihren tiefen Sinus in der Mitte der Ein- senkung und sind über demselben mit etwa 450 gegen die Schal- Axe vorwärts gerichtet, darunter noch schärfer. An dem Nahtsaum biegen sie sich schnell mehr nach oben, während sie auf der Wölbung der Schlusswindung bis zur Mitte der unteren Ein- senkung einen Bogen von etwa 60° beschreiben und unten, etwa von der Mitte der Schlusswindung an, sich immer mehr rückwärts biegen, darunter gleich mehr nach unten und dann in kurzem Bogen scharf rückwärts zum Kanal. = Innen trägt die Aussenlippe etwas weiter nach innen eine Anzahl scharfer Leisten, die stärkeren in denselben Abständen, wie die primären Spiralen der Aussenschale, aber in deren Zwischen- räumen liegend; nach unten werden die Leisten schwächer, und es schieben sich noch schwächere Leisten zwischen ihnen ein. Die Innenlippe ist in ihrer unteren Hälfte und zunächst unter der Naht ziemlich stark verdickt und begrenzt bei grossen Exemplaren mit der ziemlich stark gedrehten Spindel eine flache Nabel-Grube; ihrer Ausscheidung geht eine nach oben recht tiefe Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung voraus. Die Pl. conoidea SoL. des Barton-Thones unterscheidet sich von unserer Art namentlich durch die starken, regelmässigen und regelmässig gekörnelten Spiralen auf dem unteren Theile der Windungen, wie ich dies bereits früher (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 497) erwähnt habe. Pleurotoma swbconoidea SANDB. (Mainzer Becken, Taf. XVI, Fig. 7) ist von unserer Art weit verschieden und wurde von mir (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges., XVII, S. 706) Pl. Weinkaufi benannt. 5. Clavatula bellula Prurıprr sp. A PRRRUF ER a,b 128, be: Pleurotoma bellula Puiuıper, Palaeontographica I, S. 67, Taf. IX, Fig. 12. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von Westeregeln habe ich 12 grösstentheils kleine Exemplare, von welchen das beste, Fig. 11 abgebildete aus 5 Windungen 432 4. Conidae. besteht ohne das niedrig-kegelförmige, oben abgerundete Em- bryonalende von über 3 flach gewölbten Windungen, deren Anfang anscheinend versenkt liest. Der Durchmesser beträgt 3,5"", die Länge 8,5"®, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Ein anderes Stück mit defectem Gewinde hat bei 4,3”® Durch- messer noch etwa 1!/g Windungen mehr gehabt bei circa 11" Länge. Auf das Embryonalende folgt etwa eine halbe Windung mit etwa 8— 10 dünnen Rippchen, welche zuerst gerade sind und später sich krümmen. Dann erscheint unter dem obersten Drittel der Windung eine tiefe Furche, welche bald breiter wird und von der dritten Mittelwindung an bis zu einem Fünftel von deren Höhe einnimmt, ebenso weit von der oberen Naht entfernt bleibt und den grösseren oberen Theil des Sinus der Anwachsstreifen ent- hält. Diese erheben sich darin nicht selten zu erhabenen, schmalen, gekrümmten Leistchen, doch ist oft auch der Sinus erheblich schmaler, und fällt dann die untere Hälfte des Sinus mit auf die untere der beiden scharfen Kanten, welche die Furche oder Aus- höhlung begrenzen; zuweilen erhebt sich auch, wenn eine breitere Aushöhlung vorhanden ist, die untere Hälfte derselben über die obere mit einer deutlichen Kante, oder die ganze Aushöhlung ver- schwindet im Alter, wie bei dem Fig. 11 abgebildeten Stück. Die Kante über der Aushöhlung wird durch eine stärkere Spirale gebildet, welche sich im Alter immer höher erhebt und durch eine flache Furche von einem feineren, nahe unter der Naht liegenden Streifen getrennt wird. Unterhalb der Aushöhlung sind die Mittelwindungen ganz flach gewölbt und werden durch schwache Furchen meist in 4 flache, oft ziemlich undeutliche Streifen getheilt. Die Schluss- windung wird von der Nahtlinie ein wenig über ihrer Mitte ge- troffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt bis zu der flachen Einsenkung, welche auf ihrem untersten Viertel den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Von der Nahtlinie an bis in diese Einsenkung folgen auf der Schlusswindung etwa 6 erheblich höhere Spiralen, welche oben etwas schmalere, unten dagegen breitere Zwischenräume haben. ee na 4. Conidae. 433 Darunter folgen zunächst einige etwas schmalere Streifen in grösseren Abständen und an der Spindel etwa 6 schmale, ge- drängte Streifen. Ausserdem tragen die Windungen zahlreiche, dünne, ziemlich regelmässige, gekrümmte Rippen, auf der ersten Mittelwindung nahezu 20; später steigt ihre Zahl allmählich bis auf 30 und mehr. Dieselben sind auf der Zone über der Aushöhlung mässig stark rückwärts gerichtet, gehen aber hier ziemlich früh in unregel- mässige Anwachsfalten über; zuweilen sind sie auch in der Aus- höhlung selbst noch vorhanden. Unter dieser werden sie stets deutlicher und spalten sich im Alter zuweilen in je 2, laufen, mässig vorwärts gerichtet, nach unten und sind hier etwa eben so stark und eben so weit von einander entfernt, wie die Spiralen unter der Nahtlinie der Schluss- windung. Unter deren Wölbung biegen sie sich gerade nach unten und verschwinden sie schnell. Bei dem grössten, Fig. 12 abgebildeten Exemplar gehen sie zuletzt in ziemlich unregelmässige Anwachs- falten über. Die Anwachsstreifen laufen von der Naht in flachem Bogen, durchschnittlich mit fast 450 gegen die Schal-Axe geneist, bis zu dem Sinus; unter demselben sind sie zunächst mehr als doppelt so stark nach vorn gerichtet, biegen sich aber dann, indem sie mindestens einen Fünftel-Kreis beschreiben, bis zum Anfange des Kanals allmählich nach unten und sogar ein wenig rückwärts, am Kanal selbst aber erst etwas schwächer, dann in kurzem Bogen scharf rückwärts. Innen trägt bei einzelnen Exemplaren die Aussenlippe unter der Nahtlinie und in der Mitte zwischen dieser und der oberen Naht je eine ziemlich starke Leiste und ein wenig unter der ersteren zuweilen noch eine dritte, schwächere. Die Innenlippe lest sich auf eine besonders vor ihrer oberen Hälfte sehr merk- liche Resorption der. Oberfläche der vorhergehenden Windung und ist auf ihrer unteren Hälfte stärker verdickt, namentlich unter ihrer Mitte, von welcher eine nach oben deutlicher begrenzte, fast faltenartige Anschwellung zur Spindel läuft. PS 434 4. Conidae. 19] 6. Clavatula Headonensis EDWARDS sp. Taf. XXXIL, Fig. 7a, b; 83, b, c. Pleurotoma Headonensis Evw., Eoc. Moll. S. 265, Taf. XXVIIL, Fig. 17. Vorkommen: Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Atzendorf, Westeregeln; Colwell-bay, Lyndhurst etc. Von Calbe, Atzendorf und Unseburg habe ich je 2 oder 3 Exemplare, von Westeregeln 1, von Lattorf 8 in allen Grössen. Das grösste derselben besteht aus 51/, Windungen ohne das kegeltörmige Embryonalende von 31/5 glatten, gewölbten Win- dungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Der Durchmesser beträgt bei 2 Stücken 4,3"% resp. 3,8"”, die Länge 11,7” resp. 11,4”%, wovon etwa die Hälfte auf die Mün- dung kommt. Die erste halbe Mittelwindung trägt eine Zwischen-Sculptur von etwa 9 Rippchen, von welchen die ersten sehr fein und gerade sind, die folgenden deutlicher, sowie immer gedrängter und stärker gekrümmt werden; dann erscheint ein scharfer Nahtsaum, auf welchem sich die Rippchen meist zu schrägen Knötchen erheben, aber früher oder später verschwinden; der Nahtsaum wird schnell breiter, erreicht etwa bis zu ein Viertel der Höhe der Windungen, erscheint dann erst aus 2, später aus 3 flachen Spiralen zusammen- gesetzt und fällt nach oben gleichmässig zur Naht ab, nach unten gewöhnlich scharf; seltener ist er unten abgerundet. Unter dem Nahtsaum folgt eine Einsenkung, welche durchschnittlich etwa eben so breit oder ein wenig breiter ist und den Sinus der An- wachsstreifen enthält; sie erscheint zuweilen schmaler, wenn ein Spiralstreifen in ihrer unteren Hälfte sich stärker heraushebt; unter diesem Streifen wird im Alter zuweilen noch ein zweiter schwächerer und selbst ein dritter sichtbar. Die untere Hälfte der Mittelwindungen ist von der Ein- senkung gewöhnlich durch eine deutliche, wenn auch stumpfe Kante getrennt, ist nur flach gewölbt und trägt 4, seltener 5 flache, breite, gedrängte Spiralen, von welchen die oberste etwas breiter ist oder gespalten erscheint; auf der letzten Mittelwindung der ee ee u en Sn. 4. Conidae. 435 grössten Stücke schieben sich zwischen den Spiralen feinere ein, welche ihnen auf der Schlusswindung ziemlich gleich werden. Die Nahtlinie trifft die Aussenlippe etwa bei drei Fünfteln ihrer Höhe; darunter ist die Schlusswindung ein wenig stärker sewölbt, und im untersten Viertel derselben folgt eine breite Ein- senkung an dem ziemlich kurzen Kanal. Unterhalb der Nahtlinie folgen ähnliche Spiralen, wie sie darüber vorhanden sind, doch werden dieselben bis in die Mitte der Einsenkung allmählich höher und erhalten breitere Zwischen- räume, von hier an jedoch wieder schmalere, und zugleich werden sie selbst schwächer. Die Längssculptur besteht aus ziemlich regelmässigen, schrägen, den Anwachsstreifen ganz oder nahezu folgenden Rippchen auf der unteren Hälfte der Mittelwindungen, zuerst etwa 18, zuletzt etwa 25 pro Windung; dieselben sind oben am stärksten, ver- schwinden jedoch über der Wölbung schnell, beziehungsweise gehen in zahlreiche, erhabene, gekrümmte, nur in dem Sinus sicht- bare Anwachsstreifen über; nach unten verflachen sie sich auf den letzten Mittelwindungen bis zu der Naht früher oder später ganz, oft unter Theilung in zwei oder mehr erhabene Anwachs- falten oder Anwachsstreifen. Bei einzelnen Exemplaren und zeit- weise verschwinden die Rippen aber auch ganz. Unter der Naht laufen die Anwachsstreifen in ziemlich gerader Linie, mit 30 — 40° gegen die Schal-Axe geneigt, bis zum Sinus; unter diesem sind sie dagegen sehr scharf, mehr als doppelt so stark, nach vorn gerichtet, biegen sich aber auf der Kante schnell mehr nach unten und laufen dann in ganz flachem Bogen, immer noch erheblich nach vorn gerichtet, über die Wölbung der Schluss- windung und biegen sich erst zu der Einsenkung am Kanal schneller gerade nach unten oder selbst ganz schwach rückwärts. Die Innenlippe ist nur auf ihrer unteren Hälfte deutlich ver- dickt und trägt dort eine schräge, dicke Anschwellung, ent- sprechend der nicht unbeträchtlichen Drehung der Spindel; oben geht ihr eine starke Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung voraus. Meine englischen Exemplare von Colwell-bay und White- 436 4. Conidae. eliff-bay sind im Allgemeinen schlanker als die norddeutschen, doch stimmen nicht wenige von Whitecliff-bay in der Gestalt mit solchen von Lattorf ganz überein. Der einzige Unterschied könnte etwa darin liegen, dass die englischen Stücke breitere Spiralen erhalten, die sich nicht durch Einschiebung feinerer ver- mehren. 7. Clavatula faleifera v. KoENEN. Taf. XXXIV, Fig. 6a, b, e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von 3 vorliegenden, ziemlich gleich grossen Exemplaren hat auch das beste eine abgeriebene Gewindespitze; reichlich 9 Win- dungen sind erhalten, und es fehlt wohl nur das Embryonalende. Der Durchmesser beträgt 5,6”", die Länge 15,5”", wovon 6,9” auf die Mündung kommen. Die Windungen sind mässig gewölbt; etwa der fünfte bis sechste Theil derselben wird unter der Naht durch eine flache Furche zu einem breiten, niedrigen Nahtsaum abgegrenzt, unter welchem der ziemlich schmale Sinus der An- wachsstreifen liegt. Auf und unter diesem liegen zuweilen noch 2 flache, schmale, vertiefte Furchen. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb derselben etwa eben so stark gewölbt, wie über derselben, bis zu ihrem untersten Drittel, wo eine flache, breite Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Dieses untere Drittel trägt etwa 10 breite, er- habene, nach unten schmalere Spiralen, und zwischen diesen und der Nahtlinie werden bei dem abgebildeten Exemplar noch 3 feine, schwache, gleichsam eingeritzte Furchen sichtbar. Die Längs-Sculptur besteht aus zahlreichen, rundlichen Rippen, welche auf den ersten Mittelwindungen nur mässig gekrümmt, beziehungsweise unten vorgebogen sind und nach der unteren Naht zu wesentlich schwächer werden. Auf den letzten Mittelwindungen folgen sie dagegen immer mehr den Anwachsstreifen und verschwinden schon ein Stück oberhalb der Naht. Auf der Schlusswindung gehen sie in un- 4. Conidae. 437 regelmässige Anwachsfalten über; ihre Zahl beträgt etwa zwischen 15 und 19 pro Windung und zwar auf den ersten Mittelwindungen gewöhnlich 2 weniger, als auf den letzten. Die Innenlippe ist nur an der ziemlich stark gedrehten Spindel stärker verdickt; abgesehen von dieser und der Zone zunächst unter der Naht liest vor der Aussenlippe eine ziemlich tiefe Resorptionsfurche. 8. Clavatula nitidula v. KoENEN. Taf. XXXIV, Fig. 7a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Das einzige, vorliegende Exemplar besteht aus reichlich 3 Win- dungen ohne das niedrig-kegelförmige Embryonalende von etwa 3 glatten, sehr flach gewölbten Windungen, deren Anfang sehr klein ist und wohl verhüllt liegt; das Stück ist vermuthlich noch nicht ausgewachsen, unterscheidet sich aber durch seine glänzend- glatte Schale von fast allen anderen norddeutschen Pleurotoma-Arten, und von ZI. semilaevis und Pl. acuticosta durch Gestalt und Sculptur. Die Windungen sind glänzend glatt, mässig gewölbt, doch nach oben etwas stärker, hauptsächlich weil die Längsrippen dicht unter dem obersten Drittel der Mittelwindungen steil nach oben abfallen und nur auf dem flachen Nahtsaum, stark nach vorn ver- schoben, nochmals als schwache Knoten sichtbar werden. Die Zahl der Rippen beträgt auf der ersten Mittelwindung 12, später 11 bis 10; dieselben sind rundlich, etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume, verflachen sich bis zur unteren Naht erheb- lich und verlieren sich auf der Schlusswindung unterhalb der Nahtlinie allmählich. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie ein wenig oberhalb ihrer Mitte getroffen und ist unter derselben recht stark gewölbt bis zu ihrem untersten Drittel, wo eine ziem- lich tiefe Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt. An dessen unterem Ende sind mit Hülfe der Loupe 5 schräge, breite, flache, gedrängte Streifen zu erkennen. Die Mitte des breiten Sinus der Anwachsstreifen liegt in der Linie der obersten, höchsten Erhebung der Rippen; über dem- 438 4. Conidae. selben laufen die Streifen ziemlich gerade, mit 30 bis 409 gegen die Schal-Axe geneigt, zur oberen Naht; unter demselben sind sie fast ebenso stark vorwärts gerichtet und laufen in dieser Richtung über die Wölbung der Schlusswindung; erst unterhalb der Naht- linie biegen sie sich nach unten und am Kanal weiter rückwärts. Die Innenlippe ist, abgesehen von ihrem obersten Drittel, ziemlich stark verdickt und lest sich auf eine anscheinend ziemlich gleich- mässige, jedoch in der Mitte am deutlichsten erkennbare Resorp- tion der Oberfläche der vorhergehenden Windunge. 9. Clavatula Struckmanni v. KoEnen. TaERXRXT Bieslda,b,ze: Vorkommen. Unter-Olisocän: Lattorf. Von 6 vorliegenden Exemplaren hat das grösste 1,8" Dicke und 3,8”® Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Dasselbe enthält reichlich 3 Windungen ohne das grosse, kegelförmige Embryonalende von über 3 flach gewölbten, glatten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden ist und ver- hüllt liest. Auf das Embryonalende folgt eine Viertelwindung mit einer Zwischen-Sculptur von einigen sehr flachen, unten vorgebogenen, wenig deutlichen Rippchen; dann erscheint ein schmaler Naht- saum und darunter 5 ziemlich gedränste Spiralen, von welchen die beiden obersten die schwächsten sind und in einer flachen Ein- senkung liegen, die mittelste aber auf einer stumpfen Kante auf der Mitte der Mittelwindungen liest. Unterhalb dieser Kante ist die Schale schwach gewölbt und bis zur unteren Naht etwas verjüngt. Auf der letzten Mittelwindung schiebt sich zwischen die beiden untersten Spiralen eine feine ein, wird ihnen aber bald an Stärke gleich, und über der Naht werden noch 2 Streifen sichtbar. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt, wie darüber, bis zum untersten Drittel, wo an der Aussenlippe ee isn ii nn 4. Conidae. 439 eine ganz flache Einsenkung den sehr kurzen, weiten Kanal begrenzt. Sie trägt unter der Nahtlinie bis zu dieser Einsenkung noch 6 rundliche, ziemlich gedrängte Streifen, in der Einsenkung 4 etwas breitere und am Kanal selbst etwa 8 gedrängte, feinere, nach unten immer feiner werdende Streifen. Ausserdem tragen die Windungen noch dicke, rundliche Rippen, meist 10 pro Windung, auf der Schlusswindung auch wohl nur 8; dieselben stehen ziemlich gerade und beginnen unter dem Nahtsaum ganz schwach, schwellen aber bis zur Mitte der Windungen hoch an und werden etwa eben so breit wie ihre Zwischenräume; bis zur unteren Naht werden sie wieder merklich niedriger, und auf der Schlusswindung verschwinden sie allmählich noch auf der Wölbung. Auf der Schlusswindung werden sie auch zuletzt noch kürzer, schmaler, mehr knotig und stellen sich merk- lich schräger. Der verhältnissmässig breite Sinus der Anwachsstreifen liegt in der Einsenkung unter dem Nahtsaum; dieselben biegen sich über dem Sinus erst dicht an der Naht scharf nach vorn; unter demselben sind sie zunächst recht scharf nach vorn gerichtet, biegen sich aber schon auf der Kante mehr nach unten, laufen auf der Mitte der Schlusswindung gerade nach unten, bis zum Kanal ein klein wenig rückwärts und dann in kurzen Bogen zum Kanal-Ausschnitt nach hinten. Die Innenlippe ist anscheinend nur wenig verdickt und legt sich auf eine recht tiefe Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung. 10. Clavatula deeurtata v. KoENEN. Taf. XXXIV, Fig. 3a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 6 ziemlich gleich grossen, zum Theil etwas beschädigten Exemplaren besteht das grösste aus 4!/4 Windungen ohne das niedrige, oben ganz abgerundete Embryonalende von nahezu 3 glatten, gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang verhüllt 440 4. Conidae. ist. Der Durchmesser beträgt 0,8”", die Länge 4,1””, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf das Embryonalende folst eine gewölbte halbe Windung mit 6 dünnen Rippchen, von welchen die ersten unten vorgebogen, die folgenden gerade sind und zuletzt unten mehr anschwellen; zugleich erscheint an der Naht eine erhabene Spirale, welche auf den 2 folgenden Windungen auf einem erhabenen Nahtsaum liest, sich aber mit diesem bis zur Schlusswindung ganz verflacht. Unter diesem Nahtsaum liest eine schmale Einsenkung, unter welcher die Rippen sich höher erheben; dieselben sind hoch, rundlich, etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume und zuerst ziemlich gerade, biegen sich aber später immer mehr gegen die obere Naht etwas vor. Ihre Zahl beträgt 9 oder 10 pro Windung, auf der Schlusswindung nur 9, indem hier einzelne von ihnen stärker hervortreten und, wie frühere verdickte Mundränder, nach vorn deutlicher abgesetzt sind.- Die Aussenlippe ist jedoch scharf und springt ein wenig vor einer solchen Verdickung vor. Auf der Schlusswindung verlieren sich die Rippen allmählich unter der Nahtlinie, welche die Aussenlippe etwa in deren Mitte trifft. Die Mittelwindungen erscheinen durch die Rippen ziemlich stark gewölbt, zuweilen nach unten etwas stärker; die Schluss- windung ist unterhalb der Nahtlinie ein wenig schwächer gewölbt, als darüber, und in ihrem untersten Drittel, an dem ganz kurzen, weiten Kanal deutlich eingesenkt. Bald nachdem die Spirale an der Naht auf der ersten Mittel- windung erschien, stellen sich auf deren unterer Hälfte 2 ähnliche, erhabene Streifen ein; bald darauf wird über der Naht noch ein dritter sichtbar, und schon auf der zweiten Mittelwindung noch ein vierter. Diese nehmen dann etwa zwei Drittel der Windungen ein, sind etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume, und in der schmalen Einsenkung über ihnen findet sich meistens noch ein schwacher Streifen ein. Zuweilen schieben sich auf der letzten Mittelwindung einzelne feinere zwischen sie ein. Die Schlusswindung trägt unter der Nahtlinie ähnliche Spiralen, wie darüber, doch am Kanal in etwas grösseren Abständen. Die Anwachsstreifen sind wenig deutlich und laufen mit fast 45° gegen die Schal-Axe geneigt bis zum Sinus, welcher dicht 4. Conidae. 441 über der Mitte der Windungen liest, sind unter demselben etwa eben so stark oder etwas stärker nach vorn gerichtet und biegen sich bis zum Anfang des Kanals allmählich nach unten und schliesslich etwas rückwärts, dann aber auf eine kurze Strecke wieder gerade. Die Innenlippe ist ziemlich stark verdickt, besonders dicht unter der Naht und an der Spindel. Vor den unteren zwei Dritteln der Innenlippe liegt eine in der Mitte sehr breite und tiefe, nach oben und unten schwächer werdende Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung, so dass diese vor der Mündung abgeplattet erscheint. ll. Clavatula sindonata EpwArDps sp. Taf. XXXIV, Fig. 19a, b, c. Pleurotoma sindonata Eow., Eoc. Moll. S. 263, Taf. XXIX, Fig. 12. Vorkommen. Mittel-Eocän: Stubbington. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von 12 Exemplaren von Westeregeln enthalten die grössten 51/3 Windungen ohne das kegelförmige, oben abgerundete Embryo- nalende von 3 glatten, flach-gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Der Durchmesser beträgt 3"=, die Länge 8””, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf das Embryonalende folgt eine halbe Windung mit einer Zwischen - Sculptur mit etwa 6 geraden oder schwach gekrümmten Rippchen, von welchen die ersten sehr dünn sind, die folgenden aber stärker werden. Dann erscheint ein scharfer Nahtsaum, unter diesem eine schmale Furche, und die stärker gewölbten unteren drei Viertel der Windung bekommen 3 erhabene Spiralen, welche durch etwa ebenso breite Zwischenräume getrennt sind. Die Wölbung wird nur durch die dicken, rundlichen Rippen hervor- gebracht, welche durch meist weit schmalere Zwischenräume ge- trennt werden, und deren Zahl etwa 10 pro Windung beträgt. Auf den folgenden Windungen werden die Rippen flacher, gleich- mässiger, die obere Spirale wird eher schwächer als stärker und Abh. X, 2. 29 442 4. Conidae. kommt mit in eine immer breiter werdende Aushöhlung unter dem Nahtsaum, auf welchem sich etwas unterhalb der Naht ein Streifen fast Kiel-artig immer mehr erhebt. Die beiden unteren Spiralen werden dagegen immer stärker und höher, und besonders die obere tritt stärker unter der Aushöhlung hervor; unter der unteren wird auf der zweiten oder dritten Mittelwindung ein etwas feinerer Streifen sichtbar und etwas später noch ein zweiter, indem die Gestalt schlanker wird, und die Naht sich etwas senkt. Die obere stärkere Spirale, welche ursprünglich etwas unter der Mitte der Windungen liest, gelangt dadurch auf die Mitte oder selbst ein wenig über diese; unter ihr schiebt sich auf der letzten Mittelwindung ein feinerer Streifen ein, welcher schnell breiter wird, und die Rippen werden zahlreicher, schräger und sind auf dem Anfange der Schlusswindung nur noch ganz schwach und verlieren sich schon oberhalb der Nahtlinie. Zugleich mit dem Schwächerwerden der Längsrippen verflacht sich der be- treffende Theil der Windungen, und auch die Aushöhlung über demselben wird gewöhnlich wesentlich flacher. Die Schlusswindung ist unter der Nahtlinie ziemlich flach ge- wölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo eine flache Einsenkung den kurzen, weiten, geraden Kanal begrenzt. Bis zu diesem ist sie von gedrängten, flachen, reichlich 0,1”” breiten Streifen be- deckt, welche zuweilen nach unten alternirend breiter und schmaler werden; am Kanal selbst werden die breiteren Streifen auch höher, und feinere zwischen ihnen fehlen. Die Innenlippe ist nur zuweilen an der Spindel stärker ver- dickt; die Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung ist vor der oberen Hälfte der Innenlippe recht tief. Der Sinus der Anwachsstreifen liegt gerade in der Aushöhlung auf der oberen Hälfte der Windungen. Ueber demselben laufen die Anwachsstreifen mit etwa 60° gegen die Schal-Axe geneigt nach oben zur Naht; unter demselben sind sie zunächst etwa eben so scharf nach vorn gerichtet, biegen sich aber am Rande der Aushöhlung schnell mehr nach unten und laufen, in flachem Bogen sich gerade nach unten richtend, über die Wölbung der Schluss- windung bis zum Kanal. 4. Conidae. 443 Leider kann ich englische Exemplare nicht vergleichen; dies ist jedenfalls später noch nachzuholen, da ich mir seiner Zeit nur nahe Verwandschaft schlechter Stücke von Westeregeln mit den englischen notirt hatte. 12. Clavatula bifrons v. KoEnen. PARSE Bar, ©; 13a, b. Pleurotoma Strombecki pars v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVI, S. 494. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Von 3 Exemplaren besteht das grösste, bis auf die Aussen- lippe wohl erhaltene, aus nicht ganz 6 Windungen ohne das kegel- förmige, oben abgestumpfte Embryonalende von 21/5 glatten, mässig gewölbten Windungen, deren dicker Anfang versenkt liest. Der Durchmesser beträgt 3,5””, die Länge 8,2"%, wovon reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf das Embryonalende folgt etwa eine Drittel-Windung mit einer nicht ganz frisch erhaltenen Zwischensculptur von etwa 8 Rippchen, von welchen nur die letzten recht deutlich sind. Dann erscheint ein scharfer Nahtsaum und darunter eine schmale Einsenkung, während die untere Hälfte der Windung nach oben or) schärfer begrenzt ıst und nöch mehr durch die sich auf ihr zu hohen Knoten erhebenden Rippen hervortritt. Auf den folgenden Windungen erhebt und verbreitert sich der Nahtsaum zu einer hohen Anschwellung, nimmt und ebenso stark oder, besonders auf den letzten Win- welche fast ein Drittel der Windungen ein- dungen, stärker unter der Naht vorspringt, als der untere Theil der nächst vorhergehenden Windungen, bei dem Fig. 12 abgebildeten Stück sich sogar wesentlich höher erhebt; die Einsenkung g, von oben und unten scharf begrenzt, erscheint dann als tiefe Rinne und bleibt stets etwa eben so breit wie der Nahtsaum, während der untere Theil der Windungen etwa zwei Fünftel von deren Höhe einnimmt und im Alter nur von oben her gekerbt erscheint, indem die hohen Knoten der ersten Mittelwindungen später nie- driger werden. Die zwischen den schmalen Kerben liegenden, 29* 444 4. Conidae. rundlichen Knoten reichen bei weitem nicht bis an die Naht resp. die Nahtlinie auf der Schlusswindung, stehen ziemlich gerade und sind schliesslich nur durch flache, schräge, den Anwachsstreifen folgende Anschwellungen in der Einsenkung mit den rundlichen Höckern auf dem Nahtsaum verbunden, zu welchen sich die Rip- pen dort erheben. Die Zahl der Knoten steigt von etwa 11 auf der ersten Mittelwindung bis auf 19 auf der Schlusswindung, und auf dem Nahtsaum werden dieselben zuletzt ganz schräg und ent- sprechend länglicher. Auf dem Nahtsaum ist auch mit Hülfe der Loupe nur stellenweise eine undeutliche Spiralstreifung zu erkennen; über die Knoten auf der unteren Hälfte der Windungen laufen dagegen zwei deutliche, wenn auch flache, rundliche, durch eine schmale Furche getrennte Streifen fort, und unter ihnen ist dicht über der Naht noch eine Spirale sichtbar. Darüber schiebt sich auf der letzten Mittelwindung des besten Stückes noch ein Streifen ein. Auf dem untersten Viertel der Schlusswindung begrenzt eine recht deutliche Einsenkung den kurzen, weiten Kanal; über der- selben ist die Schale bis zur Nahtlinie nicht unerheblich gewölbt und trägt hier noch 5 ähnliche, doch nach unten schmalere Spi- ralen, wie die über der Naht; dieselben sind nahe der Nahtlinie fast ebenso breit, nach unten noch nicht halb so breit, wie ihre Zwischenräume. Am Kanal folgen dann noch 8 gedrängte, breite, nach unten schmalere Streifen. Die Anwachsstreifen laufen unter der Naht in flachem Bogen, durchschnittlich mit etwa 45 Grad gegen die Schal-Axe geneigt, bis zu dem Sinus, welcher ım untersten Theile der tiefen Ein- senkung liest; unter demselben sind sie zuerst etwa eben so stark nach vorn gerichtet, biegen sich aber auf der Wölbung bis zum Anfange des Kanals allmählich gerade nach unten und am Kanal schnell rückwärts. Die Innenlippe legt sich auf eine besonders über ihrer Mitte sehr deutliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Win- dung und ist auf ihrer unteren Hälfte, an der Spindel, schwielig verdickt. Das Fig. 13 abgebildete kleinere Stück weicht nicht unerheb- lich dadurch ab, dass die Rippen dicker und etwas weniger zahl- 4. Conidae. 445 reich sind und auf den Mittelwindungen bis zur Naht laufen, auf der Schlusswindung sich dagegen erst am Anfange des Kanals ganz verlieren. Im Uebrigen ist die Uebereinstimmung doch so gut, dass ich bei der Geringfügiskeit des vorliegenden Materials nicht eine Trennung vornehmen möchte. 13. Clavatula Strombecki v. KoEnen. ALSTER: 0207212, b. Pleurotoma Strombecki v. Kosnen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 1865, 8. 494, Taf. XV, Fig. 9. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. Es liegen mir jetzt 9 mehr oder minder defecte Exemplare vor, welche etwa 71/, Windungen ohne das Embryonalende er- reichen, sowie 8,5”"® Durchmesser und ca. 24"" Länge, wovon fast 14"® auf die Mündung kommen. Das Embryonalende ist kugelig und besteht aus mehr als 2 glatten Windungen, von welchen die letzte halbe nur flach gewölbt, der Rest aber bauchig und aufgetrieben ist, während der Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. Dann folgt eine Viertelwindung mit 5 schwachen, schrägen faltenartigen Rippchen, welche erst etwas unterhalb der Naht, am Sinus, beginnen und auf der Mitte der Windung am deutlichsten sind; zugleich wird diese durch ganz schmale Furchen in 8 ganz flache, breite Streifen getheilt. Die folgenden Windungen zeigen einen Nahtsaum und darunter eine flache Einsenkung, welche zuerst noch nicht die Hälfte der Höhe der Windung einnehmen, auf der dritten Mittelwindung etwa die Hälfte und auf der fünften ast zwei Drittel; der Nahtsaum wird dabei immer breiter und dicker, so dass er fast eben so weit hervorragt, wie der untere Theil der Windungen; dieser wird dagegen immer schmaler, da die Naht sich höher hinaufzieht und die Schale gedrungener wird. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie unter ihrem obersten Viertel getroffen und ist bis zu ihrer Mitte bei kleinen Exem- plaren ziemlich stark gewölbt, bei grossen wesentlich schwächer. 446 4. Conidae. Die untere Hälfte beginnt mit einer dementsprechend mehr oder minder tiefen Einsenkung und verjüngt sich dann allmählich zu dem spitzen, ziemlich geraden Kanal. Von den ursprünglich vorhandenen 8 Spiralen verschwindet mindestens eine bald unter der Naht; zwei liegen auf dem Nahtsaum und ziehen sich allmählich mit seinem Breiterwerden auf seine untere Hälfte, bleiben aber sehr flach; ein Streifen in der Einsen- kung darunter wird oft bald ganz undeutlich, ebenso ein zweiter, welcher sich später in die Einsenkung von unten hineinzieht, und nur 2 oder 3 Streifen auf dem unteren Theile der Mittelwindungen treten etwas deutlicher hervor. Unter ihnen folgen auf der Wölbung der Schlusswindung in etwa doppelt so grossen Ab- ständen 4 starke Streifen, von welchen der unterste der schwächste ist, und die untere Hälfte der Schlusswindung trägt, nicht immer ganz regelmässig, etwa 12 rauhe Streifen von durchschnittlich etwa gleicher Breite, wie ihre Zwischenräume. Die erste Mittelwindung trägt ferner etwa 10 Längsrippen, welche indessen nur auf ihrem unteren Theile als dicke, rundliche Knoten entwickelt sind. Je breiter und höher dann der Nahtsaum wird, desto stärker werden diese Knoten auch aufihm, doch sind sie, entsprechend der Biegung der Anwachsstreifen, gegen die unteren Kuoten stets verschoben. Ihre Zahl steigt allmählich auf 16 und bei grossen Stücken zuletzt auf 18 und 20, doch gehen sie dann zum Theil in schmale Falten über. Unter der Nahtlinie ver- schwinden sie auf der Schlusswindung ganz, oder sie theilen sich dort in eine Anzahl erhabenere Anwachsfalten, durch welche die Spiralen auf der Wölbung mehr oder minder regelmässig ge- körnelt werden. Die Anwachsstreifen sind unter der Naht nur mässig rück- wärts gerichtet bis zu dem Sinus in der Einsenkung, biegen sich darunter sehr scharf nach vorn, auf dem unteren Theile der Mittel- windungen jedoch allmählich wieder nach unten, unter der Wöl- bung etwas schneller, sogar ein wenig rückwärts und laufen dann gerade nach unten zum Kanal. Die Innenlippe ist bei grösseren Exemplaren recht stark ver- diekt, doch ist dicht vor ihrem obersten Theile eine schmale Re- sorptionsfurche deutlich erkennbar. 4.. Conidae. 447 Die Stücke von Westeregeln, welche ich früher mit zu Pl. Strombecki vechnete, unterscheiden sich durch das kegelförmige Embryonalende, gleichmässigere Zunahme des Gewindes an Dicke, kürzeren Kanal und geringere Grösse, und ich führe sie als (1. bifrons auf. 14. Clavatula seabrida v. KoEnEn. Tak ANA EI I, D, 65.22, b, ec. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe’a/S., Unse- burg; Vliermael. Von Lattorf habe ich 14 Exemplare, sämmtlich mit mehr oder weniger beschädigter Aussenlippe, von Calbe und Unseburg je ein defectes Stück. Das grösste Stück von Lattorf enthält 8 Windungen ohne das co} kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende von ca. 21/, glatten, gewölbten Windungen, deren dicker Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. Der. Durchmesser beträgt 7,5"", die Länge 21”=, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt; ein recht schlankes Exemplar hat bei 6,4”® Dicke eine Länge von 20”, wovon 8,5 °® auf die Mündung kommen. Die erste Viertelwindung trägt 5 feine Rippchen, welche zuerst sehr schwach sind, später deutlicher werden, sich unten scharf vorbiegen und zuletzt unten mehr anschwellen: dann findet sich ein zuerst sehr schwacher Nahtsaum ein, die Rippen werden gerade und erheben sich auf dem Naht- saum zu Knötchen und dicht unter der Mitte der Windungen zu länglichen Höckern, indem sich hier eine starke Aufwölbung ausbildet. Gerade über die Mitte der Höcker läuft eine recht deutliche Spirale fort, dicht darunter liest eine zweite und darüber, meist in ein wenig grösserem Abstande, eine dritte; ın der ziemlich - tiefen Einsenkung zwischen der letzteren und dem Nahtsaum er- scheint auf der dritten Mittelwindung eine feinere Spirale und später meistens eine zweite und auch wohl eine dritte; dieselben werden jedoch bis zur Schlusswindung ziemlich undentlich.- 448 4. Conidae. Deutlicher bleiben 2 Spiralen zwischen der unteren Naht und den erwähnten Streifen, doch ist eine davon zuweilen von der Naht verdeckt oder wird nur eben über ihr sichtbar. Zwischen ihnen findet sich zuweilen eine feinere. Der Nahtsaum wird auf den Mittelwindungen schnell breiter, indem die Spirale, welche zuerst auf ihm liegt, sich auf der zweiten Mittelwindung in 2 Streifen spaltet, und oft der obere von beiden auf der fünften Mittelwindung sich nochmals theilt; auf der Schlusswindung wird er jedoch meist ziemlich schwach, und oft ist hier nur der unterste Streifen noch deutlich erkennbar. Die Zahl der Höcker beträgt auf den ersten Mittelwindungen etwa 10 pro Windung, steigt aber bis zur Schlusswindung bis auf 15 oder 16; dieselben werden zugleich gewöhnlich zuletzt schwächer und nicht selten ganz obsolet, und dasselbe ist dann auch mit den Knoten auf dem Nahtsaum und den schwachen Rippen auf der Einsenkung darunter der Fall, welche auf den letzten Windungen in schräge Anwachsfalten übergehen. Der untere Theil der letzten Mittelwindung und die Wölbung der Schlusswindung wird dann häufig nach oben durch eine recht scharfe Kante begrenzt, zuweilen, bei den schlankeren Stücken, rundet sich dieselbe aber auch einigermaassen ab. Die Aussenlippe wird von der Nahtlinie unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unter der Kante flach gewölbt, in ihrer unteren Hälfte, an dem kurzen Kanal, dagegen mehr oder minder tief eingesenkt und trägt bis zum Kanal ähnliche Streifen, wie zwischen der Kante und der Naht, oft mit feineren wechselnd und in der Stärke sehr varıırend, doch unten wesentlich schwächer werdend. Der Sinus der Anwachsstreifen liest im unteren Theile der oberen Einsenkung über den Höckern resp. der Kante. Ueber dem Sinus laufen die Anwachsstreifen in flachem Bogen, bei ge- drungeneren Stücken mit bis zu 450 gegen die Schal-Axe eneigt, zur Naht, bei schlankeren im Alter zum Theil weit gerader; unter dem Sinus sind sie etwas stärker nach vorn gerichtet, biegen sich aber von der Kante an bis zur Mitte der Einsenkung am Kanal in einem Bogen von etwa 60° nach unten und ein wenig rück- 4. Conidae. 449 wärts, dann gerade nach unten und schnell stark rückwärts zum Kanal. Die Innenlippe ist nach unten stärker verdickt und legt sich auf eine schwache Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Bei Vliermael habe ich ein etwas beschädigtes Exemplar ge- sammelt, welches mit einzelnen grösseren Stücken von Lattorf in Grösse, Gestalt und Sculptur recht gut übereinstimmt. Nahe verwandt mit unserer Art ist die pliocäne ©. Romana DErFR. 15. Clavatula granulata Lan. sp. Taf. XXXIV, Fig. 122, b, c. Pleurotoma granulata Lam. (Desuayes, Anim. s. vert. TI, S.385. Coqu. foss. II, S. 476, Taf. LXVII, Fig. 1—35). » » » (Speyer, Palaeontographica IX, S. 81). » » » (Epwarps, Eoc. Moll. S. 264, Taf. XX VII, Fig. 4). » granulatum Puiurerr, Palaeontographica I, S. 67, Taf. IX, Fig. 12. Vorkommen. Mittel-Eocän: Grignon etc. Ober-Eocän: Barton etc. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unseburg, Westeregeln. Von Atzendorf, Unseburg und Westeregeln habe ich je 3 kleinere Exemplare. Von Lattorf habe ich über 20 grossentheils kleine oder mittel- grosse Stücke. Das grösste Stück von Lattorf besteht aus 8 Windungen ohne das kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende von reichlich 3 glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang ab- weichend gewunden und verhüllt ist. Der Durchmesser beträgt 4,6”"®, die Länge 12,5"®%, wovon etwa 5”" auf die Mündung kommen. Die erste halbe Mittelwindung trägt eine Zwischen -Sculptur von etwa 12 Rippchen, von welchen die ersten sehr schwach sind, die folgenden deutlicher werden und sich unten vorbiegen. Dann erscheinen 4 feine Spiralstreifen, von welchen der unterste dicht über der Naht liegt, und der oberste und dritte bald sehr an 450 4. Conidae. Stärke und Höhe zunehmen, indem sich alle Streifen in sehr regelmässige Reihen hoher, rundlicher Höcker verwandeln, welche durch die sehr regelmässigen, auf den Kreuzungsstellen der dritten Spirale etwa an Stärke gleichen Längsrippen hervorgebracht werden. Die Zahl dieser Rippen beträgt zuerst etwa 16 pro Windung und steigt bei grossen Stücken bis auf die Schlusswindung bis auf das Doppelte, doch gabeln sie sich dann öfters unter der kielartig hervorragenden dritten Spirale oder gehen in einzelnen Fällen in starke, erhabene, ziemlich gedrängte Anwachsstreifen über. In den schmalen Zwischenräumen zwischen den Spiralen sind die Rippen ganz unverhältnissmässig schwach, besonders im Alter zwischen der obersten und der zweiten, sowie zwischen der zweiten und der dritten Spirale; unter der Naht laufen die Rippen sowie die Anwachsstreifen in ziemlich gerader Linie, mit mindestens 450 gegen die Schal-Axe geneigt, bis zu dem Sinus, in dessen Mitte die im Alter öfters sehr schwache und schwach granulirte zweite Spirale liegt; unter diesem sind die Rippen etwas schwächer, die Anwachsstreifen dagegen zunächst fast doppelt so stark nach vorn gerichtet, und letztere beschreiben etwa einen Sechstelkreis bis zu der breiten Einsenkung an dem kurzen Kanal, an welchem sie gerade nach unten laufen, während erstere schon von der dritten Spirale an nur schwach nach vorn gerichtet sind, ausgenommen natürlich den Fall, dass sie im Alter, oder zeitweilig auch früher, in erhabene Anwachsstreifen übergehen. Im Alter wird die Schale stets schlanker, so dass die vierte Spirale sich weiter von der Naht entfernt, und unter ihr schliess- lich wohl noch eine fünfte zum Vorschein kommt. Etwa auf der vierten Mittelwindung erscheint zwischen der dritten und vierten Spirale eine feinere, welche der letzteren, aber nicht der ersteren, zwei Windungen später an Stärke gleich wird, und ziemlich gleichzeitig erscheint über ihr und bald darauf auch unter ihr je ein feiner Streifen, von welchen der erstere auf der Schlusswindung des grössten Stückes dem darunter liegenden, sowie dem ursprüng- lich dritten und vierten gleich wird. In Folge dieser Vermehrung der Spiralen ist die Gestalt der 4. Conidae. 451 Mittelwindungen verändert, so dass die dritte Spirale nicht mehr als Kiel hervortritt, sondern nur als Kante, unter welcher eine flache Wölbung bis zur Naht folgt. Unter der Nahtlinie ist die Schluss- windung ein wenig stärker gewölbt bis zu dem kurzen, mässig weiten Kanal, welcher etwa das untere Viertel derselben einnimmt und durch eine breite Einsenkung ziemlich scharf begrenzt wird. Unter der Nahtlinie folgt dann auf der Schlusswindung bis an den Anfang des Kanals eine ähnliche, wenn auch öfters etwas unregelmässige Sculptur von etwa 5, nach unten an Stärke ab- nehmenden, granulirten Spiralen, von welchen mindestens die oberen bei allen grösseren Exemplaren mit feineren alterniren. Am Kanal liegen dann noch etwa 6 ziemlich gedrängte Streifen, von welchen nur selten noch die obersten schwach gekörnelt sind. Die Innenlippe ist nur bei grossen Exemplaren und nur unter ihrer Mitte deutlicher verdickt. Besonders ihre obere Hälfte legt sich auf die stark resorbirte Oberfläche der vorhergehenden Windung. | Mit den Vorkommnissen von Grignon stimmen die nord- deutschen Stücke in Gestalt, Sculptur, sowie auch im Embryonal- ende recht gut überein, während die Stücke von Barton (Highcliff) sich durch feinere Knötchen auf den Spiralen in etwas unter- scheiden. PnHiıtipprs Original von Pl. granulatum im Hallischen Museum konnte ich durch die Güte des Herrn v. Fritsch vergleichen; das- selbe ist verdrückt und defect, gehört aber ohne Zweifel zu unserer Art; PnıLıpprs Abbildung ist wenig gelungen. Ein kleines Stück von Lattorf zeichnet sich dadurch aus, dass auf dem Kiel 2 stärkere Spiralen auftreten. 16. Clavatula Braneoi v. Kornen. Taf. XXXIV, Fig. 14a, b, c; 15a, b. ' Vorkommen. Unter-Oligocän: W esteregeln. Es liegen mir über 20 Exemplare vor, von welchen das grösste 2,7”0 Dicke und 7,1"" Länge hat; davon kommen etwa 2,5" auf die Mündung. 452 4. Conidae. Die Schale besteht aus reichlich 6 Windungen ohne das kegel- förmige, oben ganz abgerundete Embryonalende von 21/, glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang verhüllt ist. Auf das- selbe folgt höchstens eine Viertelwindung mit etwa 4 oder 5 sehr dünnen, wenig deutlichen Rippchen; zugleich erscheint ein erhabener Nahtsaum, welcher auf der folgenden Windung etwa ein Viertel der Höhe einnimmt, auf den späteren aber immer weniger und auf der letzten Mittelwindung nur etwa noch ein Sechstel. Von der zweiten oder dritten Mittelwindung an trägt der Nahtsaum 2 feine, gedrängte Spiralen, zuletzt deren 3. Dicht unter der Mitte des übrigen, grösseren Theiles der Mittelwindungen erhebt sich eine ziemlich starke Spirale als stumpfe Kante, welche auf der letzten Mittelwindung in Folge eines Höherwerdens derselben, beziehungsweise eines Herabsinkens der Naht auf die Mitte der Windung rückt. Ueber dieser Kante sind die Windungen ein wenig eingesenkt, unter derselben flach gewölbt oder eben, doch deutlich zur Naht verjüngt. Auf der zweiten Mittelwindung erscheint über der Kanten- Spirale noch ein schwächerer Streifen, und unter ihr wird über der Naht ein fast gleich starker sichtbar. Ueber diesem schiebt sich auf der letzten Mittelwindung oder etwas früher ein feiner Streifen ein, und ein eben solcher erscheint nur wenig später in dem breiten Zwischenraum zwischen dem Nahtsaum und der Spirale über der Kante. Auf der letzten Mittelwindung der grössten Stücke wird über dem Nahtsaum noch ein stärkerer Streifen sichtbar. Die Schlusswindung wird vom Nahtsaum etwa in der Mitte ihrer Höhe getroffen und ist unterhalb desselben ein wenig stärker gewölbt bis zu ihrem untersten Drittel, wo eine verhältnissmässig scharfe Einsenkung den kurzen Kanal begrenzt; bis in die Ein- senkung folgen unter der Nahtlinie noch 3 Spiralen, etwa halb so breit, wie ihre Zwischenräume; im untersten derselben ist öfters noch ein feiner Streifen vorhanden. Am Kanal liegen etwa 8 Streifen; die Zwischenräume der obersten sind etwa eben so breit, wie diese, nach unten werden die Zwischenräume jedoch immer schmaler. 4. Conidae. 453 Die Längsrippen, deren Zahl zuerst etwa 12 pro Windung beträgt und bis zur Schlusswindung bis auf 17 und selbst 19 steigt, sind auf den ersten Mittelwindungen etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume, und erheben sich auf dem Nahtsaum und auf der Kanten-Spirale zu rundlichen Knötchen; sie sind zu- erst unten etwas vorgebogen, sonst aber ziemlich gerade, krümmen sich auf ihrer oberen Hälfte allmählich immer mehr in der Richtung der Anwachsstreifen und gehen zugleich zwischen Naht- saum und Kante in flache Anschwellungen und schliesslich in Anwachsfalten über. Auf den letzten Windungen werden auch die Knötchen auf dem Nahtsaum und der Kanten-Spirale immer flacher und gehen in rundliche Anschwellungen über, welche sich bis zur Nahtlinie ganz oder fast ganz verlieren. Der ziemlich tiefe Sinus der Anwachsstreifen ist mit seiner Mitte etwa doppelt so weit vom Nahtsaum entfernt, wie von der Kanten- Spirale. Ueber dem Sinus laufen die Anwachsstreifen ziemlich gerade, durchschnittlich mit etwa 45° gegen die Schal- Axe geneigt, zur Naht; unter dem Sinus sind sie etwas stärker vorwärts gerichtet und biegen sich bis zur halben Höhe der Schlusswindung nur sehr langsam mehr nach unten, zur Ein- senkung am Kanal dagegen recht schnell gerade nach unten und zuletzt sogar ein wenig rückwärts, am Kanal selbst dagegen zunächst wieder gerade nach unten und dann wieder stark nach hinten. Die Innenlippe ist nur an der Spindel deutlich verdickt und lest sich mit ihren oberen zwei Dritteln auf eine recht tiefe Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 17. Clavatula semilaevis PruıLıppi sp. Va IRRXTB1043: 4a, b; da, b. var. fenuistriata v. Kornen Fig. 6a, b; 7a, b. Pleurotoma semilaevis Paır., Palaeontographica I, S. 66, Taf. IX, Fig. 15. » » » (v. Korsen, Z. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 495). Vorkommen. Unter-OÖligocän: Westeregeln, Helmstädt, Lattorf. var. tenuistriata: Helmstädt. 454 4. Conidae. Von Westeregeln habe ich 8 Exemplare, von Helmstädt deren 12, doch ist bei keinem derselben die Aussenlippe oder die Gewindespitze gut erhalten. Das grösste Stück von Westeregeln hat etwa 91/, bis 10 Windungen ohne das Embryonalende besessen und hat 10,7" Dicke bei ca. 33””® Länge gehabt, doch ist das- selbe durch einen Bruch deformirt, und die beiden letzten Win- dungen nehmen verhältnissmässig wenig an Durchmesser zu. Die übrigen Stücke haben mindestens eine Windung weniger; ein solches von Westeregeln hat 9,6”® Dicke bei ca. 27" Länge ge- habt, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Windungen sind unter dem wulstigen Nahtsaum ziemlich tief eingesenkt, auf ihrer unteren Hälfte dagegen hoch gewölbt, hauptsächlich, weil die Rippen sich dicht unter der Mitte der Windungen zu mehr oder minder spitzen Knoten erheben. Bei grossen Individuen senkt sich die Naht zuletzt etwas, so dass die stärkste Wölbung dann etwa auf die Mitte der Windungen fällt; der Nahtsaum ist dann meist besonders stark. Nahe unter der Nahtlinie beginnt auf der Schlusswindung eine tiefe, breite Einsenkung, welche bis zu dem mässig langen, schwach gedrehten Kanal reicht. Diese Einsenkung wird oben begrenzt durch eine ca. 0,5"® dicke, zuweilen kielartig hervorragende Spirale, über welcher noch in etwa 0,5"® Abstand, gerade unter der Nahtlinie, eine zweite, ähnliche liest; über dieser folgt in ähnlichem Abstande eine dritte, flachere, öfters ganz ob- solete Spirale, und der obere Theil der Windungen trägt noch eine Anzahl breiter, ganz flacher und undeutlicher Streifen. Unter den starken Spiralen unter der Nahtlinie folgen ge- wöhnlich zwei weit flachere Streifen, doch in ähnlichen Abständen, und an die untere derselben schliessen sich etwa 9 schwache, nur halb so weit von einander entfernte Streifen an. Die Rippen, deren Zahl in der Jugend meist 8 oder 9, im Alter 11 oder 12 beträgt, sind etwa eben so breit oder etwas schmaler, als ihre Zwischenräume, und beginnen oben ziemlich spitz, parallel den Anwachsstreifen schräg abgestutzt und laufen gerade oder etwas nach vorn gerichtet nach unten, nehmen aber schnell an Stärke ab, so dass sie an der Naht nur noch wenig 4. Conidae. 455 hervortreten, doch verschwinden sie in der Regel erst unter der Wölbung, und die dickeren Spiralen erheben sich auf ihnen zu schwachen Höckern. Mit den Rippen correspondirend sind ge- wöhnlich auch rundliche Höcker auf dem Nahtsaum vorhanden. Der ziemlich tiefe Sinus der Anwachsstreifen liegt im untersten Theile der Einsenkung dicht über dem untersten Anfange der Rippen. Ueber dem Sinus laufen die Anwachsstreifen mit durchschnitt- lich mindestens 450 gegen die Schal-Axe, doch in einem recht starken Bogen nach oben zur Naht; unter dem Sinus sind sie wesentlich schärfer nach vorn gerichtet und beschreiben fast einen Viertelkreis bis in die Mitte der unteren Einsenkung, wo sie selbst ein wenig rückwärts gerichtet sind; am Kanal laufen sie gerade nach unten. Bei dem erwähnten grössten Stück ist auf der Schlusswindung dieser Bogen von vorn ganz abgeflacht, und die Anwachsstreifen reichen daher hier nicht weiter nach vorn, als an der Naht; dafür ist der Sinus weit tiefer und schärfer begrenzt, so dass sich ein Schlitz- band von 1” Breite ausbildet. Die Innenlippe ist mässıg stark, besonders oben und unten, und legt sich auf eine, zumal über ihrer Mitte recht deutliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Von Lattorf habe ich ein grosses Exemplar mit beschädigter Mündung und Gewindespitze, welches bei ca. 17""® Durchmesser etwa 47"® Länge und mindestens eine Windung mehr geh akt hat, als die Stücke von Westeregeln. Dasselbe hat auf den 4 letzten Windungen 13, 13, 14 und 16 Rippen, welche zuletzt sehr kurz werden. Auf der Schlusswindung verlieren sich die niedrigen Knoten auf dem Nahtsaum ganz, und dieser selbst verflacht sich fast ganz. Unter den beiden breiten Spiralen unter der Nahtlinie folgen bis in die Mitte der Ein- senkung 6 flache, schmale, aber gedrängte Streifen und darunter noch einige flache, nach unten immer undeutlicher werdende. Als var. tenuistriata hatte ich a. a. O. eine etwas abweichende Form von Helmstädt unterschieden, von welcher mir jetzt gegen 40 Exemplare vorliegen. Er 456 4. Conidae. Dieselben haben im Allgemeinen kürzere, mehr knotige Rippen, welche oft die untere Naht nicht erreichen, und es fehlen meist die Höcker auf dem Nahtsaum, welche freilich bei der typischen Art zum Theil durch die Rippen der vorhergehenden Windung bedingt sind. ‘Endlich sind die zunächst unter der Nahtlinie liegenden Spiralen meist viel feiner und oft sogar ganz obsolet, doch schwanken die Exemplare gerade hierin ganz erheblich, und da sie sämmtlich kleiner sind, als die der typischen Art, so sind jene Unterschiede zum Theil vielleicht nur auf die verschiedene Grösse zurückzuführen. Bei einzelnen dieser kleineren Stücke ist die Gewindespitze gut erhalten; das Embryonalende besteht aus etwa 1!/, glatten Windungen, von welchen die erste stark gewölbt und blasig aufgetrieben ist, der Anfang aber verhüllt ist. Die erste halbe Mittelwindung ist mässig gewölbt und trägt 5 Rippen, von welchen die 4 letzten immer mehr nach unten knotig anschwellen. Dann erscheint der Nahtsaum, darunter eine Einsenkung, die Rippen beginnen immer tiefer, werden knoten-artiger, und auf der zweiten Mittelwindung ist die Sculptur und Gestalt der späteren Windungen im Wesentlichen ausgebildet. 18. Clavatula mierodonta EpwArDs sp. ? Bat VI, Rio. 8a, b} 9a, bh. ‚Pleurotoma microdonta Eow., Eoc. Moll. S. 236, Taf. XXVII, Fig. 4. Vorkommen. Öber-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Westeregeln. Es liegen mir 8 Exemplare vor, sämmtlich mit abgeriebenem Gewinde und beschädigter Aussenlippe, meistens auch angewittert; dieselben mögen gegen 10 Windungen ohne das Embryonalende gehabt haben und erreichen über 10”" Dicke bei fast 34" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Bei keinem Exemplare ist mehr als die letzten 4 Windungen so er- halten, dass die Sculptur genau zu erkennen ist. Etwa das unterste Drittel der Windungen nimmt eine nach oben durch eine stumpfe Kante begrenzte und nach unten ver- Jüngte Auftreibung ein. Von dem Rest der Windungen fällt 4. Conidae. 457 etwa ein Drittel auf einen niedrigen, flach gewölbten Nahtsaum, und zwischen diesem und der Auftreibung liegt eine breite, mehr oder minder stark vertiefte Einsenkung, welche somit fast die Hälfte der Windung einnimmt. Die Windungen tragen zahlreiche, gedrängte Spiralen, etwa 25, entweder nahezu, wenn auch unregelmässig, gleich breit, oder — auf dem untersten Theile der Windungen — alternirend breitere und schmalere. Dazu gesellen sich Längsrippen, welche auf den ersten Mittelwindungen vielleicht zusammenhängend von Naht zu Naht laufen, auf den bei meinen Stücken erhaltenen Windungen aber nur als Knoten-artige Anschwellungen auf dem Nahtsaum und auf der Auftreibung über der Naht entwickelt sind, jedenfalls auf beiden in gleicher Zahl und in Beziehung zu einander stehend. Die Knoten auf dem Nahtsaum sind: flach- rundlich und verschwinden spätestens auf der Schlusswindunse. Die auf der Auftreibung beginnen an deren oberer Kante ganz plötzlich und laufen auf den ersten erhaltenen Windungen etwas nach vorn gerichtet, doch an Stärke abnehmend, bis zur Naht; später werden sie immer schräger und kürzer und sind endlich nur als scharfe, schräge Höcker auf der oberen Kante der An- schwellung sichtbar, oder gehen in kurze, schräge Anwachsfalten über. Ihre Zahl beträgt meist nur etwa 14 pro Windung, steigt zuweilen aber auch auf 20. Unterhalb der Nahtlinie, welche die Schlusswindung ziemlich genau unter ihrem obersten Drittel trifft, ist diese stärker gewölbt, bis zu der breiten, tiefen Einsenkung, der Schlusswindung einnimmt und den mässig langen, schwach gedrehten Kanal gut abgrenzt. welche die untere Hälfte Die Schlusswindung trägt dort in 3 Serien alternirende stärkere, feiınere und feinste Streifen, die stärkeren je etwa 0,6" von einander entfernt. Am Kanal wird diese Sculptur etwas rauher, unregelmässiger und zuletzt auch gröber. Der Sinus der Anwachsstreifen ist ziemlich breit und liegt genau in der breiten Einsenkung unter dem Nahtsaum; über ıhm laufen die Anwachsstreifen stark gekrümmt, durchschnittlich mit etwa 30—40° gegen die Schal-Axe zur Naht; unter ihm sind sie Abh.X, 2. 30 458 4. Conidae. weit schärfer vorgebogen und schneiden die Kante unter der Ein- senkung unter einem sehr spitzen Winkel, biegen sich aber dann bis unter die Wölbung ziemlich schnell und gleichmässig gerade nach unten. Die Aussenlippe ist bei allen Exemplaren sehr be- schädigt; sie trägt bei mehreren derselben gegen 8 scharfe Leisten in grossen, regelmässigen Abständen. Die Innenlippe ist nur dicht unter der Naht und auf ihrer unteren Hälfte deutlicher ver- dickt und legt sich mit dem dazwischen liegenden Theile auf eine recht tiefe Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Zu einem genauen Vergleiche sind diese Exemplare in keiner Weise genügend; sie scheinen aber, so weit sich dies erkennen lässt, mit meinen Stücken der Pl. microdonta Epw. von Barton recht gut übereinzustimmen, nur haben diese sämmtlich mindestens eine halbe Windung weniger und sind entsprechend kleiner. 19. Clavatula millegranosa v. KoENENn. Taf. XXXII, Fig. Sa, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige vorliegende Exemplar besteht aus 7 Windungen ohne das Embryonalende und hat 4,7” Durchmesser bei 12,2” Länge, wovon 5,5"® auf die Mündung kommen. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus 2 glatten, gewölbten Windungen, deren ‘Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist; die folgenden 1!/g Windungen sind ziemlich stark gewölbt und tragen eine Zwischen-Sculptur von 6 gedrängten, nach oben sehr feinen Spi- ralen und zahlreichen etwas schwächeren, aber dafür weiter von einander entfernten Längslinien, welche zuerst auch mit Hülfe der Loupe kaum erkennbar sind, später aber deutlicher werden und sich immer mehr mit den Anwachsstreifen krümmen. Die übrigen Windungen sind ebenfalls erheblich gewölbt, haben aber eine zuerst recht merkliche Abplattung unter der Naht; die Rippen, zuerst 11 pro Windung, auf der Schlusswindung 16, beginnen unter der Naht ziemlich schwach und erheben sich nach unten stärker; sie sind durchschnittlich höchstens halb so breit, wie ihre Zwischenräume und zuerst fast gerade, krümmen sich aber später besonders unten deutlich nach vorn. 4. Conidae. 459 Die Schlusswindung wird an der Aussenlippe dicht über deren Mitte von der Nahtlinie getroffen und ist unterhalb derselben flach gewölbt bis an die flache, breite Einsenkung, welche auf dem untersten Viertel der Aussenlippe den ziemlich kurzen Kanal begrenzt. Die Rippen biegen sich unter der Nahtlinie etwas mehr nach unten und verschwinden allmählich bis an den schwach ge- drehten Kanal. Von den Spiralstreifen der Zwischen -Sculptur erheben sich auf der folgenden Windung die 3 unteren, stärkeren, etwas mehr, und besonders die mittlere derselben tritt zuerst unterhalb der Mitte der Windungen als schwacher Kiel hervor, zieht sich bis zur letzten Mittelwindung aber auf deren Mitte. Die oberste jener 3 Spiralen wird nicht entsprechend stärker und ist auf den letzten Windungen nicht stärker, als andere, neben ihr liegende; die unterste dagegen ist auf den letzten Windungen ziemlich eben so stark, als die mittlere und liegt in der Mitte zwischen dieser und der Naht, ist aber nur etwa ein Achtel so breit als ıhre Abstände von jenen. Durch mehrfach wiederholte Einschiebung von feinen, stets dicht gedrängten Streifen werden aber diese Zwischenräume sowohl als auch der obere Theil der Windungen mit zahl- reichen, unregelmässig wechselnd feinen und feinsten, rundlichen Streifen ausgefüllt, welche durch ziemlich regelmässige, erhabene Anwachsstreifen sehr zierlich und fein gekörnelt werden. Die Zahl dieser feinen Streifen beträgt auf der letzten Mittelwindung etwa 80. Auf der Schlusswindung folgt unter der Nahtlinie eine etwas regelmässigere Sculptüur von 3 oder 4 Serien alternirend stärkerer und feinerer Streifen. Nach unten wird die Zahl der Serien ge- ringer, und am Kanal liegen nur noch 2 Serien. Unter der Naht laufen die Anwachsstreifen mit 30— 40°, auf der Schlusswindung mit höchstens 450 gegen die Schal-Axe nach hinten zu dem breiten, mässig tiefen Sinus, dessen Mitte etwa halb so weit von der oberen Naht wie von der unteren resp. der Nahtlinie entfernt ist. Unter dem Sinus sind sie zunächst 30* 460 4. Conidae. etwa eben so scharf nach vorn gerichtet, biegen sich aber bald mehr nach unten und laufen unterhalb der Nahtlinie ziemlich ge- rade nach unten. Die Innenlippe ist nur schwach verdickt, die ihrer Ab- sonderung vorausgehende Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung ist nur auf ihrer oberen Hälfte deutlich zu erkennen. 20. Clavatula innexa SoL. var. postera v. KoENnEn. Pleurotoma innewa var. postera v. Korxen, Z. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 495. » » v. Korsen, Vıncenr, M&m. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 8. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt; Belgien- (fide VINCENT). Das a. a. Ö. erwähnte einzige Exemplar in der Sammlung des leider verstorbenen Herrn GROTRIAN ist mir nicht zugänglich; vermuthlich würde ich jetzt vorziehen, es einer besonderen Art zuzurechnen. Gattung: Borsonia BELLARDI. BELLARDI hat in neuerer Zeit (Moll. dei terr. Terz. del Pie- monte etc. II, S. 227) die Diagnose der Gattung Borsonia in folgender Weise gegeben: Testa fusiformis, Anfractus medio injlati, Rima arcuata, parum profunda, in canaliculo postico incisa, columella uni- plicata vel biplicata, cauda longa, subrecta. Diese Diagnose ist jedoch in verschiedener Beziehung zu verändern; der Sinus der Anwachsstreifen ist ziemlich tief sowohl bei der ächten BD. uni- plicata NysTt, welche ja auch BELLARDI anführt, als auch bei einzelnen norddeutschen Arten, welche zum" Theil in diesem Punkte erheblich schwanken, wie B. Deluei Nyst. Der Kanal ist aber bei sämmtlichen oligocänen und eocänen Arten, welche von EDWARDS, DESHAYES, SANDBERGER und Anderen sowie im Folgenden von mir beschrieben wurden, recht kurz, so dass bei den meisten der- selben die Aussenlippe, sofern sie vollständig erhalten ist, keinerlei Einsenkung oder Abgrenzung des Kanals erkennen lässt; dieser wenn ein Theil der Schlusswindung ist nur dann scheinbar lang, 4. Conidae. 461 fehlt. Die grosse Mehrzahl der eocänen und oligocänen Arten stimmt aber auch darin überein, dass 2 Falten vorhanden sind, und dass die Rippen sehr dick und wulstig sind; in der Gestalt, besonders im Verhältnis der Länge zur Dicke, schwanken manche von ihnen sehr erheblich, z. B. 5. Deluci Nyst und B. turris GIEBEL, und die Spiral-Sculptur ist dann für die Unterscheidung der Arten besonders wichtig. Zu dieser Gruppe von meist kleineren eocänen und olisocänen Arten gehören sämmtliche von DESHAYES beschriebene des Pariser Beckens, ferner von den von EDWARDS beschriebenen die B. Biarritzana Epw. (non RovAuLr), B. semi- costata Epw. und B. sulcata Epw., ferner B. plicata BEYR., B. gra- cilis SanpB. des Mittel-Oligocän sowie auch wohl die ober-oligo- cäne B. obligua und. die B. laevigata v. KOENEN, falls man nicht diese mit der ım Folgenden beschriebenen B. splendens zu einer besonderen Gruppe vereinigen will; ausser den erwähnten unter- oligocänen kommen dazu noch B. costulata v. KOENEN, BD. coarctata v. KoOENEN, DB. obtusa v. KOENEN und D. biplicata SOWw. sp. Wesentlich abweichend, zumal in der Sculptur, sind unsere beiden letzten Arten: D. bilineata v. KOENEN und B. Koeneni KocH und WIECHMANN, von welchen die erstere der B. lineata EDWARDS von Barton zunächst steht. 1. Borsonia Deluei Nysr sp. 1a MOON, ie, Ile, Ib3 28, 108 Ser, 108 2ler (08 es, 105 B. Deluci Nysr (v. Kornen pars, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, 8.499 u. 1866, $. 289). Pleurotoma? Deluci Nysr, Coqu. foss. Belg. S. 532, Taf. XLI, Fig. 10. Mitra biplicata Prıw., Palaeontographica I, S. 77, Taf. Xa, Fig. 16. Fasciolaria nodosa Giesen, Fauna von Lattorf, Taf. I, Fig. 8. Vorkommen. Unter-Olisocän: Lattorf, Calbe a/S., Müh- lingen, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Helm- städt, Osterweddingen, Brandhorst bei Bünde; Lethen, Vlier- mael etc. ; Von Lattorf habe ich noch 25 Exemplare, von Unseburg 22, von Atzendorf und Wolmirsleben je 4, von den übrigen Fundorten meist je 2. Das grösste Stück von Lattorf besteht aus etwa 462 4. Conidae. 10 Windungen ohne das abgeriebene Embryonalende und hat 16”® Dicke und 48”" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; das Fig. 1 abgebildete Stück hat bei gleicher Dicke und der gleichen Zahl von Windungen nur 43" Länge. Das Embryonalende ist an keinem Exemplare gut erhalten. Die erste Mittelwindung trägst 5 breite, dicht gedrängte Spiralen, von welchen die beiden untersten etwas stärker sind und bald noch verhältnissmässig stärker werden; in etwas geringerem Grade ist dies mit dem mittleren Streifen der Fall. Auf der dritten und vierten Mittelwindung schieben sich zwischen und neben den beiden oberen Spiralen feinere ein, welche ihnen etwa drei Windungen später an Stärke gleich werden, so dass die kleinere obere Hälfte der sechsten Mittelwindung unter dem schmalen Nahtsaum etwa 5 dicht gedrängte Streifen trägt; zugleich hat sich auf diesem Theile eine deutliche Einsenkung entwickelt. Etwa auf der fünften Mittelwindung erscheinen auch zwischen den 3 unteren Spiralen feine Streifen, welche diesen etwa 3 oder 4 Windungen später an Stärke gleich werden, wäh- rend die Streifen auf dem oberen Theile der Windungen sich noch- mals durch Einschiebung vermehren, und alle Spiralen, besonders zunächst unter der Naht und auch auf der unteren Hälfte der Windungen anfangen sehr flach und später undeutlich zu werden. Die Nahtlinie liegt etwa bei zwei Dritteln der Höhe der Schlusswindung; diese ist auf den oberen drei Fünfteln noch am stärksten gewölbt, auf den unteren zwei Fünfteln schwach eingesenkt. Unter der Nahtlinie trägt die Schlusswindung eine ähnliche Spiral-Sculptur, wie darüber, doch auf der Wölbung ge- wöhnlich recht flach und oft undeutlich, in der Einsenkung da- gegen immer höher und rauher werdend und nur am Kanal wieder schwächer. Die Schale trägt ferner dicke, ziemlich gerade und regel- mässige Längsrippen, gewöhnlich 10 oder 11 pro Windung; dieselben sind wesentlich breiter als ihre Zwischenräume und reichen auf den ersten Mittelwindungen fast bis zur oberen Naht, werden dann aber kürzer und beschränken sich auf die unteren 4. Conidae. 463 ca. drei Fünftel der Windungen; auf der Schlusswindung ver- schwinden sie allmählich unter der Wölbung; nahe der Mündung werden sie bei einigen grossen Stücken undeutlich. Die Anwachsstreifen, beziehentlich die Aussenlippe sind nun bei solchen Stücken, wie das Fig. 1 abgebildete, bis zu dem ganz flachen Sinus, welcher etwa bei ?/; der Höhe der Mittel- windungen liegt, ziemlich schwach rückwärts gerichtet, darunter ein wenig stärker nach vorn und biegen sich dann auf der Wölbung allmählich gerade nach unten und in der Einsenkung zum Kanal sind sie ein wenig nach hinten gekrümmt. Bei einem und demselben Exemplare liegt aber der Sinus bald höher, bald niedriger, bald ist er ganz flach, bald auch tiefer, und es finden sich nicht wenige Stücke, welche einen Uebergang bilden zu solchen extremen Formen, wie sie Fig 4 und 5 abgebildet wurden, welche ziemlich gedrungen sind und einen recht tiefen und dicht unter der Naht liegenden Sinus besitzen; namentlich war es mir nicht möglich, bei den schlankeren und schlanksten Exemplaren, wie den Fig. 2 und 3 abgebildeten, eine irgendwie scharfe Trennung zwischen solchen mit flachem und solchen mit tiefem Sinus durchzuführen, und auf diese Weise etwa von der Borsonia Deluci die Mitra biplicata PHIL. zu trennen. Ich hatte dies um so mehr gehofit, als die schlankeren Stücke und die mit tieferem Sinus im Allgemeinen eine deutlichere Spiral-Sculptur auf der Wölbung der Schlusswindung behalten; die Entwicklung und Anordnung der Spiral-Sculptur ist indessen bei allen, auch bei den extremsten Formen, dieselbe, nur werden bei den schlankeren Exemplaren die Windungen in grösserer Höhe sichtbar, und es kommen dann auf den Mittelwindungen noch eime oder zwei Spiralen zum Vorschein, die bei gedrungeneren Stücken nur auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie zu sehen sind. Die Innenlippe ist in ihrem obersten Drittel nur wenig ver- dickt, recht stark dagegen ein wenig nach innen auf dem übrigen Theile, besonders oben, legt sich aber anscheinend doch auf eine schwache Resorption der Oberfläche der letzten Mittelwindung, von deren Sculptur sie durch eine flache, glatte Furche getrennt wird. Die starke Verdickung beginnt plötzlich mit einer hohen 464 4. Conidae. Spindelfalte, unter welcher ca. 2""” tiefer eine zweite, etwas schwächere folgt; unter dieser nimmt die Verdickung allmählich ab. Unten bildet die Spindelplatte mitunter mit dem Spindel- rande, welcher bei den gedrungeneren Stücken deutlicher gedreht ist, eine schmale Nabel-Grube. Die Aussenlippe ist scharf, jedoch sehr selten erhalten. Die ober-oligocäne Form von Hohenkirchen, welche von SpEYER (Palaeontogr. XVI, S. 205, Taf. XXIII, Fig. 3 u. 4) und mir früher zu B. Deluci gestellt wurde, lässt sich immerhin, abgesehen von der weit geringeren Grösse, dadurch unterscheiden, dass die Rippen schräger stehen, die Schlusswindung unten tiefer eingedrückt ist, und dass die untere Spindelfalte sehr flach ist. Diese Art mag DB. obliqua heissen. Die Borsonia Biarritzana RouAuLr finde ich beim Vergleich von Exemplaren, die ich bei Biarritz sammelte, von unserer Art ganz verschieden, schon durch die geringe Zahl von 4 oder 5 Rippen pro Windung, und von beiden ist zu trennen die 2. Biarritzana Epw., welche ich unten als B. biplicata Sow. an- führen werde, da sie weniger zahlreiche, oben stark hervorragende Rippen und eine stärkere Einsenkung unter der Wölbung der Schlusswindung besitzt. 2. Borsonia biplieata Sow. sp. Taf. XXXV, Fig. 14a, b. Fasciolaria biplicata Sow. Dixon, Geology of Sussex, S. 134, Taf. V, Fig. 7. Borsonia Biarritzana (non Rovaurr) Enw., Eoc. Moll. S. 327, Taf. XXXIIL, Fig. 11. Vorkommen. Mittel-Eocän: Bracklesham, Bramshaw, Brook. Unter-Oligocän: Unseburg?, Helmstädt. Von Helmstädt habe ich ausser dem abgebildeten Stück noch ein schlechteres, von Unseburg ein etwas abgeriebenes. Das erstere enthielt etwa 8 Windungen ohne das Embryonalende; die Ge- windespitze ist abgerieben. Der Durchmesser beträgt 13", die Länge 32"”, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Von den Mittelwindungen sind die unteren zwei Drittel, ab- gesehen von den Rippen, mässig gewölbt, das obere Drittel ist unter dem breiten Nahtsaum ein wenig eingesenkt. 4. Conidae. 465 Die ersten Mittelwindungen haben 5, die folgenden 6, die letzte 7, und die Schlusswindung 8 hohe, dicke, abgerundete, ziemlich gerade stehende Rippen, welche sich auf den unteren zwei Dritteln der Mittelwindungen immer mehr erheben und dann nach oben steil abfallen, so dass sie in der Einsenkung nur noch rundliche Anschwellungen bilden; ebenso verschwinden sie auf der Schlusswindung schnell unter der Nahtlinie, welche etwas über der Mitte der Schlusswindung liegt. Diese ist auf und unter der Nahtlinie am stärksten gewölbt und hat darunter, auf ihrer etwas kleineren unteren Hälfte eine breite, ziemlich tiefe Einsenkung. Der Nahtsaum erscheint in der Jugend aus 2 Spiralen zu- sammengesetzt, welche jedoch später undeutlich werden. Die Ein- senkung unter dem Nahtsaum trägt in der Jugend wohl nur eine flache Spirale, später deren 2, auf der vorletzten und letzten Mittelwindung steigt ihre Zahl auf 8, welche auf der Schluss- windung weniger deutlich und etwas unregelmässig verlaufen. Auf der unteren Hälfte der Mittelwindungen, auf den Rippen, scheinen zuerst nur etwa 3 flache Spiralen vorhanden zu sein, welche sich auf der vierten Mittelwindung durch Einschiebung feinerer ver- mehren; diese sind jenen 2 Windungen später an Stärke gleich, so dass dann 4 breite, flache Spiralen auftreten, zwischen welche sich aber bald nochmals feinere einschieben. Auf der Schlusswindung folgt unter der Nahtlinie eine ähnliche Spiral-Sculptur, doch zunächst deutlicher in 3 Serien angeordnet, später unregelmässiger, und bei dem abgebildeten Exemplare ist der untere Theil der Einsenkung am Kanal ziemlich gleichmässig fein gestreift, bei den anderen alternirend feiner und gröber. Die Innenlippe ist nur mässig verdickt, nach unten etwas mehr, und legt sich auf die schwach resorbirte Oberfläche der letzten Mittelwindung; sie trägt etwas über ihrer Mitte zwei ziem- lich starke und ziemlich gleiche Spindelfalten, welche etwa 1,5" von einander entfernt sind und erst etwäs nach innen ihre volle Stärke erreichen; unten bildet sie mit der nicht unerheblich ge- drehten Spindel eine mehr oder minder deutliche Nabelspalte. Die Anwachsstreifen sind auf der Einsenkung unter der Naht 466 4. Conidae. oft ziemlich gleichmässig rückwärts eingebogen in einem Bogen von etwa 90°, biegen sich aber darunter schnell nach unten und nach dem Kanal zu schwach rückwärts. Mit den Stücken von Helmstädt stimmen solche von Brook gut überein, wenn sie auch ein wenig schlanker sind und ein wenig breitere Spiralstreifen besitzen. EpwArps hatte dieselben zu B. Biarritzana gestellt; meine Stücke von Biarritz haben aber niedrigere Windungen, auch auf der siebenten Mittelwindung nur 5 Rippen, und diese sind sehr hoch und erheben sich oben, unter einer dickeren Spirale, zu Höckern; auch die Depression zum Kanal ist noch tiefer. Exemplare von Pau, wie das von RouAurr abgebildete, besitze ich nicht, doch dürften diese sich in ähnlicher Weise unter- scheiden lassen. d. Borsonia turris GIEBEL. Taf. XXXV, Fig. 6a, b; 7a, b; 8a, b, c. B. turris Gıeser, Fauna von Lattorf S. 52, Taf. IV, Fig. 5. » iberica (non RovauLr) v. Kornen, Miocän I, 1872, S! 119. » gracılis (non Sanpe.) v. Kornen, Mittel-Oligocän I, S. 45. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Mittel-Oligocän: Magdeburg, Neustadt- Magdeburg. Von Lattorf habe ich 20 Exemplare, welche ausserordentlich im Verhältniss der Dicke zur Länge variiren; so haben die drei abgebildeten Exemplare folgende Maasse: 1 2 3 Durelmesserzeer aan janm 7,90 Länge... ss Spare ea42 ham SDzn 23,220 Länge der Mündung . 14m 14,5%” Bl Verhältniss dieser Maasse 1:2,37:1,27 1:2,7:1,3 1:3,13:1,2 Zahl der Windungen ohne Embryonalende . . ca. 8 ea) ca. 9 Das Exemplar 1. ist freilich das gedrungenste von allen und 3. das schlankste, bei welchem die letzten 1!/; Windungen kaum noch an Durchmesser zunehmen; die weitaus meisten Stücke 4. Conidae. 467 stehen dagegen in der Gestalt zwischen den beiden Fig. 7 und 8 abgebildeten. | Das Embryonalende ist nur an einem kleineren Exemplare erhalten, aber auch an diesem etwas angewittert; es besteht aus ca. 1!/, glatten, gewölbten, etwas aufgetriebenen Windungen, deren Anfang verhüllt ist: Die Mittelwindungen sind an und für sich schwach gewölbt, erscheinen aber stärker gewölbt, weil die dicken, rundlichen Rippen sich in der Mitte am höchsten erheben und erst ein wenig unter dem breiten, flachen Nahtsaum beginnen; dieser ist zudem durch die Rippen der vorhergehenden Windung häufig stärker herausgehoben, so dass noch deutlicher eine schwache Einsenkung unter ihm hervortritt. Die Schlusswindung ist unter der Naht- linie zunächst noch flach gewölbt, doch fast ihre ganze untere Hälfte (an der Aussenlippe) ist ganz flach eingesenkt, und es verlieren sich die Rippen allmählich nach dem Kanal zu. Die Zahl der Rippen beträgt gewöhnlich 7 pro Windung, bei schlanken Stücken auch wohl nur 6, mitunter, besonders in der Jugend, aber auch 8, selten 9; nahe der Mündung werden sie bei grossen, gedrungenen Stücken mitunter sehr niedrig und schwach. Häufig stehen sie gerade über einander oder nach unten ein wenig rückwärts gedreht; sie laufen gerade nach unten, oder auch auf der Schlusswindung schwach rückwärts gerichtet. Durchschnittlich sind sie etwa eben so breit, wie ihre Zwischen- räume, in der Jugend gewöhnlich breiter, im Alter schmaler. Auf der ersten Mittelwindung erkennt man ferner mit der Loupe etwa 4 feine, gedrängte Spiralen, auf der dritten 8, auf der fünften etwa 16; später werden dieselben immer zahlreicher, flacher und undeutlicher, und nur unter der Naht treten einige Streifen mitunter deutlicher hervor, während das untere Viertel der Schlusswindung wieder eine Anzahl flache Streifen mehr oder minder deutlich erkennen lässt, so dass die Schale dem blossen Auge mitunter ganz glatt erscheint. Die Aussenlippe ist bei keinem Exemplar ganz vollständig erhalten; die Anwachsstreifen sind unterhalb des Nahtsaumes schwach rückwärts gekrümmt, mitunter kaum merklich oder selbst 468 4. Conidae. gar nicht, unter der Einsenkung dagegen deutlich nach vorn ge- richtet, biegen sich aber auf der Wölbung bald gerade nach unten und unter derselben ein wenig rückwärts. Die Innenlippe legt sich auf eine nach oben hin, besonders bei schlankeren Stücken, recht deutliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung und trägt über ihrer Mitte 2 scharfe, reichlich 1"® von einander entfernte Spindelfalten, von welchen die untere besonders deshalb wesentlich schwächer erscheint, weil unterhalb der oberen die Innenlippe stark verdickt ist; nach unten wird sie immer dünner bis zu dem geraden, ziemlich scharfen Spindelrande. Die Aussenlippe war innen glatt. B. iberica ROUAULT, von welcher ich ein leidlich erhaltenes Exemplar von Biarritz habe, unterscheidet sich doch wesentlich von unserer Art schon durch die mehr gleichmässigen Rippen, welche auf der Schlusswindung an einer dicken, Knoten-tragenden Spirale dicht unter der Nahtlinie fast ganz verschwinden. Näher verwandt ist noch die mittel-olisocäne 2. gracilis SANDB., doch ist bei dieser die Schlusswindung stärker und weiter nach unten gewölbt, sie bleibt weit kleiner, hat schmalere und zahl- reichere Längsrippen, mindestens 8 pro Windung, und schwächere Spindelfalten. Die von mir früher hierzu gezogenen Stücke von Neustadt- Magdeburg stelle ich jetzt, wo ich durch Herrn SCHREIBER eine Anzahl bessere Exemplare von Magdeburg erhalten habe, doch zu B. turris, da. sie mit schlankeren Stücken von Lattorf recht wohl übereinstimmen bis auf die ein wenig schwächeren Spindel- falten und das Fehlen der Spiral-Sculptur auf dem unteren Theile der Schlusswindung bei allen grösseren Stücken; dieses letztere könnte aber wohl dadurch zu erklären sein, dass die Stücke sämmtlich etwas angewittert oder abgerieben sind. 4. Borsonia costulata v. KoENEn. DataX Kae Bis: 9a, 4b): DlDa hr Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unse- burg, Wolmirsleben, Westeregeln, Helmstädt; Lethen ete. 4. Conidae. ‘469 Von Lattorf habe ich 12 zum Theil gut erhaltene Stücke von verschiedener Grösse, von den anderen Fundorten ausser Helm- städt und Lethen je 3 oder 4, von Helmstädt nur 1. Das grösste, gut erhaltene Stück.von Lattorf, welches Fig. 9 abgebildet ist, besteht aus 7 Windungen ohne das kegelförmige Embryonalende von reichlich 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Der Durchmesser beträgt 5"", die Länge 12,2"”, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Das ungewöhnlich schlanke, Fig. 10 abgebildete Stück ist 4,2”” dick und reichlich 11”” lang gewesen. Die erste Mittelwindung erhält einen schmalen Nahtsaum und .8 dicht unter diesem beginnende, dicke, rundliche, gerade Längsrippen mit weit schmaleren Zwischenräumen ; über die Rippen laufen 3 obsolete Spiralen fort. Der Nahtsaum wird bald breiter, rundlicher und nimmt auf der letzten Mittelwindung etwa ein Sechstel von deren Höhe ein; unter dem Nahtsaum bildet sich eine schmale Furche aus, welche später eben so breit oder ein wenig breiter wird, wie der Nahtsaum. Von der Mitte der Furche an erheben sich die Rippen ziemlich steil bis zu einer Kante, welche durch die oberste der 3 Spiralen gebildet wird, und laufen dann mit mässiger Wölbung bis zur Naht; auf der Schlusswindung verschwinden sie allmählich bis zur Mitte der breiten, flachen Einsenkung, welche die unteren zwei Fünftel der Schlusswindung einnimmt. Ihre Zahl steigt bis zur Schlusswindung bis auf 10 oder selbst 11; unten sind sie dann ein wenig rückwärts gerichtet. Die 3 Spiralen der ersten Mittelwindung werden später deut- licher, bleiben aber meist flach und rundlich und dicht gedrängt, bis sich, etwa auf der vierten Mittelwindung, feinere, noch flachere einschieben. Auf der Schlusswindung folgen darunter bis zur Mitte der Einsenkung drei stärkere, erhabene Streifen, alternirend mit feineren, flacheren, doch durch breitere Zwischenräume von ihnen getrennt, welche nur bei 2 grösseren Stücken wiederum durch Streifen ausgefüllt werden. Am Kanal finden sich dann noch etwa 5 rauhere Streifen. | | Die Innenlippe trägt über ihrer Mitte 2 kräftige Spindelfalten, 470 4. Conidae. etwa 0,7”® von einander entfernt. Die obere ist wesentlich stärker, und von dieser an ist die Innenlippe stark verdickt, wird aber nach unten allmählich dünner. Die Aussenlippe ist an keinem grösseren Stücke ganz unver- sehrt; innen trägt sie mitunter und etwas weiter nach innen, etwa den schwächeren Spiralen der Aussenseite entsprechend, einige stärkere Leisten und zwischen diesen zum Theil noch je eine feinere. Der Sinus der Anwachsstreifen liest in der Furche unter dem Nahtsaum und beschreibt einen Bogen von etwa 90°; auf der Wölbung verlaufen sie in flachem Bogen bis in die Einsenkung und biegen sich in dieser etwas schärfer wieder rückwärts. Ich bezog die Stücke von Lattorf früher theils auf B. swl- cata Epw. von Üolwell-bay, theils auf B. semicostata Epw. von Barton. Beide Arten haben jedoch ein Embryonalende von nur ca. 11/9 etwas aufgetriebenen Windungen, weit schwächere Spindel- falten und, besonders auf der Schlusswindung, weit schwächere Seulptur, abgesehen von sonstigen Unterschieden in Zahl und Stärke der Rippen etc. Nach meinen Notizen hatte BosQurT dieselbe Art auch von Lethen etc. 5. Borsonia eoaretata v. KoENEN. Taf. XXXV, Fig. lla, b. B. coarctata v. Korsen, Z. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, S. 500, Taf. XV, Fig. 8. » » » Vıxcext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 9. Vorkommen. Unter-Öligocän: Helmstädt; Belgien (fide VINCENT). Es liegen mir jetzt nur zwei Stücke vor; wie ich schon früher a. a. ©. bemerkte, bestand das grösste Stück aus 6 Win- dungen ohne das abgeriebene Embryonalende und hat 7”" Dicke bei 16”® Länge, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Windungen sind, abgesehen von den Rippen, nur flach ge- wölbt, doch haben sie oben, begrenzt durch eine schwache Ein- senkung, einen erhabenen Nahtsaum, welcher auf den letzten 4 Windungen 2 ziemlich dicke, gedrängte Spiralen trägt, vorher 4. Conidae. 471 nur eine. Die unteren zwei Drittel der Mittelwindungen erscheinen aber bauchig durch die dicken, durch wesentlich schmalere Zwischen- räume getrennten Rippen, welche nach oben ziemlich schnell abfallen. Auf den ersten Mittelwindungen tragen sie unterhalb dieses Abfalles 3 breite, gedränste, flache Spiralen, auf der letzten deren 5 von gleicher Breite; auf der dritten Mittelwindung, sowie auf der Schlusswindung schieben sich feine Streifen ein. Zwischen diesen breiteren Streifen und dem Nahtsaum liegen zuerst 3 feinere Spiralen, auf der Schlusswindung deren 6. Unterhalb der Naht- linie trägt die Schlusswindung eine gleiche Sculptur wie darüber, nämlich flache, durch schmale Furchen getrennte, ca. 0,25" breite Spiralen, welche nur in der flachen Einsenkung am Kanal etwas höher werden. Die Längsrippen, deren Zahl im Alter 8 oder 9 pro Windung beträgt, in der Jugend etwa 6 oder 7, stehen gerade oder auch im Alter ein wenig nach unten vorgebogen, laufen in gleicher Stärke bis zur Naht und verlieren sich auf der Schlusswindung erst am Anfange des weiten, kurzen Kanals. Der Sinus der Anwachsstreifen ist recht flach und liegt zwischen dem Nahtsaum und der Aufbauchung der Rippen, be- ziehentlich der Windungen, gewöhnlich vom Nahtsaum etwas weiter entfernt. Unter dem Sinus laufen die Anwachsstreifen ohne erhebliche Biegung, deutlich vorwärts gerichtet, nach unten und biegen sich erst unterhalb der Wölbung gerade nach unten. Die Innenlippe ist schwach verdickt, nur unter der Naht und nach unten deutlicher und trägt dicht unter ihrer Mitte 2 ver- hältnissmässig sehr schwache Falten, welche von Mitte zu Mitte 1”® von einander entfernt sind und erst etwas nach innen deut- licher erkennbar sind; sie legt sich auf eine besonders über den Spindelfalten sehr deutliche Resorption der Oberfläche der vor- hergehenden Windung. Die Aussenlippe erscheint bei dem abgebildeten Exemplar verdickt, da sie gerade mit einer Rippe abschliesst; bei dem- selben ist die ganze Spiral-Sculptur so flach und wenig deutlich, dass die Beschreibung derselben nach dem anderen Exemplar ge- geben wurde. 472 4. Conidae. Durch die gleichmässige, flache Spiral- Sculptur und die schwachen, weit von einander entfernten Spindelfalten unterscheidet sich B. coarcetata leicht von den übrigen Arten, namentlich von B. eostulata. 6. Borsonia obtusa v. KOENEN. DASRRRV,, Bie.19a br Babe: Vorkommen. Unter-Olisocän: Unseburg, Atzendorf. Von Atzendorf habe ich ein Stück, von Unseburg deren 6, von welchen das grösste, Fig. 13 abgebildete aus 6 Windungen ohne das ganz abgerundete Embryonalende besteht, von welchem bei kleineren Stücken mit wohl erhaltenem Gewinde nur ca. 11/5 glatte, flach gewölbte Windungen sichtbar sind. Der Durchmesser beträgt 4,7”®, die Länge 12,3"”, wovon 5,5”"®% auf die Mündung kommen. Die übrigen Stücke haben mindestens eine halbe Windung weniger. Die Mittelwindungen springen unter der vertieften Naht etwas vor und sind nach oben ziemlich stark gewölbt, hauptsächlich, weil die Rippen dort stärker hervortreten; die Schlusswindung ist besonders bei dem grössten Stücke in ihrem unteren Drittel bis zu dem kurzen, weiten Kanal ganz flach eingesenkt, darüber ziemlich gleichmässig gewölbt bis zu dem Vorsprung unter der Naht, da die Rippen hier wesentlich niedriger geworden sind. Dieselben sind dick, abgerundet, weit schmaler, als ihre Zwischenräume, nach oben etwas vorgebogen und verschwinden schnell auf dem untersten Drittel der Schlusswindung bis zu dessen Mitte; ihre Zahl beträgt gewöhnlich 8 oder 9 pro Windung. Die ersten derselben sind sehr niedrig, die folgenden nehmen aber schnell an Stärke zu und sind nach unten etwas vorgebogen. Auf den ersten Mittelwindungen finden sich ferner 5 flache, abgerundete, gedrängte Spiralen, von welchen die oberste die breiteste ist und bleibt; auf der dritten Mittelwindung schieben sich zwischen sie feine Streifen ein, welche schon auf der folgenden Windung eben so breit werden, und etwa noch eine Windung später erscheinen nochmals feinere Streifen, doch wird die Spiral- 4. Conidae. 473 Sculptur von hier an immer undeutlicher, und nur auf dem untersten Drittel der Schlusswindung sind noch ähnliche, aber höhere Spiral- streifen vorhanden. Die Anwachsstreifen sowie die Aussenlippe sind unter der Naht zunächst zum Theil recht erheblich rückwärts gerichtet, biesen sich aber schnell deutlich nach vorn um, darunter, auf der Wölbung der Schlusswindung, allmählich gerade nach unten und auf der unteren Einsenkung immer mehr rückwärts. Auf der Schlusswindung des grossen Stückes, auf welchem die Rippen zuletzt recht niedrig werden, stellen sich dafür verhältniss- mässig hoch erhabene Anwachsstreifen ein. Die Innenlippe trägt etwa auf ihrer Mitte eine mässig starke Spindelfalte und etwa 0,7”” darüber eine zweite; nur zwischen dieser und dem Kanal ist die Innenlippe stärker verdickt; ihrer Ausscheidung geht eine nach oben ziemlich beträchtliche Re- sorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung voraus. Zunächst vergleichbar ist mit unserer Art etwa die ober-eocäne B. obesula DEsH.; dieselbe hat aber weit schmalere, mehr nach unten hervortretende Rippen, einen deutlich ausgebildeten Naht- saum u. s. f. 7. Borsonia splendens v. KoEnen. Taf. XXXV, Fig. 15a, b, c. Vorkommen. - Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige vorliegende Stück besteht aus 6 Windungen ohne das kegelförmige, oben stark abgestumpfte Embryonalende von etwa 3 glatten, flach gewölbten Windungen, deren Anfang ab- weichend gewunden und eingewickelt ist. Der Durchmesser be- trägt 5,2”", die Länge 16,5””=, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf das Embryonalende folgt eine Viertelwindung mit 4 niedrigen, geraden Rippchen; dann erscheint ein breiter, erhabener Nahtsaum, welcher nach unten durch eine deutliche Kante be- grenzt wird. Darunter folgt eine recht tiefe Einsenkung, welche sich nach unten allmählich heraushebt und an einer stumpfen, Abh X, 2. al 474 4. Conidae. etwas abgerundeten Kante abschliesst. Diese Kante liegt auf der ersten Mittelwindung etwa doppelt so weit von der oberen Naht entfernt, als von der unteren, auf der vierten etwa eben so weit, auf der fünften Mittelwindung endlich der oberen etwas näher, indem sie sich allmählich höher: hinaufzieht. Unter dieser Kante folgt eine flache Wölbung, welche sich unter der Nahtlinie auf der Schlusswindung bis zu deren unterem Drittel fortsetzt, wo eine flache, schmale Depression sie begrenzt. Das unterste Viertel der Schlusswindung trägt eine Verdickung, auf welcher 4 nach oben scharf begrenzte, nach unten flach abfallende Spiralstreifen liegen; nur undeutlich sind zwischen denselben feine, flache Streifen erkennbar. Auf der ersten halben Windung ist die Kante mehr abge- rundet durch fünf sehr schräge, rundliche Anschwellungsen; auf der folgenden Windung gehen dieselben in schwache Falten über und sind nur zum Theil deutlich erkennbar. Später kehren solche, den Anwachsstreifen folgende Falten ganz unregelmässig und verschieden stark wieder und verlieren sich auf der Schluss- windung zum Theil erst an dem kurzen Kanal; im Uebrigen ist die Schale glänzend glatt. Der ziemlich tiefe Sinus der Anwachsstreifen liegt in der oberen Einsenkung, ein wenig unter deren Mitte; die Kante kreuzen die Anwachsstreifen unter einem sehr spitzen Winkel, biegen sich aber auf der Wölbung allmählich gerade nach unten und unter derselben deutlich rückwärts, auf der obersten Spirale wieder gerade nach unten und dann mit einem Bogen von etwa 60° wieder rückwärts. Die Innenlippe ist in ihrer oberen Hälfte sehr dünn und lest sich auf eine mit einer stumpfen Kante beginnende Resorption der Oberfläche der letzten Mittelwindung; unten ist sie stärker verdickt und läuft bis an den scharf umgebogenen Spindelrand. Etwa 3 mal so weit von der Naht als von dem unteren Ende des Kanals entfernt trägt sie 2 breite, flache, ganz abgerundete, weit nach vorn reichende, durch eine schmale Furche getrennte “alten, unter welchen noch eine schwache dritte sichtbar wird. Die Aussenlippe trägt innen 10 Leisten, von welchen die 5 4. Conidae. 475 oberen recht scharf, die 5 unteren aber weit schwächer sind, weniger weit nach innen reichen und viel näher an einander liegen; sie scheinen auf eine breite, flache, innere Verdickung der Schale beschränkt zu sein. Zunächst vergleichbar ist die oberoligocäne, von SPEYER (Pa- laeontogr. XVI, S. 207, Taf. XXII f. 12) abgebildete Art, welche ‘ich später (Miocän I, 8.119) B. laevigata nannte, und welche ich jetzt von Kaufungen, Hohenkirchen und dem Erlenloch bei Cassel, sowie von Freden und Ürefeld habe; dieselbe unterscheidet sich aber durch kürzere Schlusswindung, kürzere Wölbung der- selben und breitere, tiefere Depression darunter, sowie durch schwächere, weit von einander entfernte Spindelfalten. Von B. laevigata ist aber zu trennen das grössere ]. ec. erwähnte Stück sowie solche von dem Erlenloch und Freden, bei welchen der Nahtsaum und die Einsenkung unter demselben sehr schwach werden, feine aber sehr deutliche Spiralen unter der Wölbung der Schlusswindung auftreten, und der Sinus der Anwachsstreifen weit weniger tief ist. Diese Art mag B. laeviuscula heissen. 8. Borsonia bilineata v. KoEnEn. REEERRRV, Bio 16a, bh, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: W esteregeln. Von den 4 vorliegenden Exemplaren besteht das beste aus etwa 61/5 Windungen ohne das kegelförmige, etwas abgeriebene Embryonalende und hat 3,7”” Durchmesser bei 8,7"" Länge, wo- von reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt; auch die beiden ersten Mittelwindungen sind angewittert. Die untere Hälfte der Windungen (auf den früheren Mittelwindungen die kleinere Hälfte) ist ganz flach gewölbt und durch eine stumpfe Kante von einer darüber folgenden, tiefen Einsenkung getrennt, welche nach oben durch eine ähnliche Kante von einer etwa eben so breiten, nach der Naht allmählich abfallenden Auschwellung abgegrenzt wird. Diese wird durch eine Furche in 2 Streifen getrennt, von welchen der untere stark hervortritt, der obere auf den letzten Windungen nochmals, wenn auch wenig deutlich, getheilt ist. sl* 476 4. Conidae. Die untere Hälfte der Windungen ist ursprünglich durch eine ziemlich schwache Furche in 2 Streifen getheilt, unter welchen stellenweise ein dritter sichtbar wird; dauernd geschieht dies auf der letzten Mittelwindung, auf welcher auch noch ein vierter Streifen über der Naht sichtbar wird. In der Einsenkung sind nur 2 schwache Streifen zu erkennen. Die Schlusswindung ist unter der Nahtlinie ziemlich gleich- mässig gewölbt bis zu ihrem unteren Viertel, wo eine flache Ein- senkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt, und es folgen bis zu dem unteren Viertel noch 10 ähnliche, durch etwas schmalere Furchen getrennte Streifen, nach unten in etwas grösseren Ab- ständen und abwechselnd stärker und schwächer. Die Einsenkung trägt dann bis zum Spindelrande noch 10 schwächere, nach unten ziemlich gedrängte Streifen. Auf der unteren Hälfte der Windungen finden sich ferner oben scharf beginnende, nach unten wesentlich schwächer werdende Rippen, auf der dritten Mittelwindung 18, auf der letzten 25, welche durch schmale Zwischenräume von einander getrennt sind und zuerst ziemlich gerade stehen, später sich unten etwas vor- biegen und auf der Schlusswindung in schräge, den Anwachs- streifen folgende Falten übergehen, welche unter der Nahtlinie meist schnell verschwinden; einzelne Anwachsfalten laufen jedoch über die ganze Wölbung der Schlusswindung fort. Auf den früheren Mittelwindungen trägt der dicke Nahtsaum rundliche Knoten, welche den Rippen des unteren Theiles der Windungen ent- sprechen. Der Sinus der Anwachsstreifen liest in der Einsenkung unter dem Nahtsaum, und sind sie dort stark erhaben; darüber und darunter sind sie mit etwa 45° nach vorn gerichtet, biegen sich aber unten bis zur Mitte der Schlusswindung ziemlich gerade nach unten und dann immer stärker rückwärts. Die Innenlippe lest sich auf eine nach oben sehr deutliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung; sie ist oben nur schwach verdickt, nach der Mitte zu stärker und trägt dort zwei dicke, etwa 0,5"” von einander entfernte Spindel- falten, von welchen die untere ein wenig stärker ist, als die obere. 4. Conidae. 477 Borsonia lineata Epw. von Barton, zu welcher ich unsere Art früher stellte, lässt sich von ihr durch höheren Nahtsaum, feinere und zahlreichere Streifen auf dem unteren Theile der Mittelwindungen und schärfere, weiter von einander entfernte weiter nach Streifen unter der Nahtlinie auf der Schlusswindung, unten reichende Rippen und andere Merkmale unterscheiden. 9. Borsonia Koeneni Koch u. WIECHMANN. Ita, 2OOOYL,, er le, lo, es Alan: B. Koeneni Koch und Wırcumans, Meckl. Archiv XXV, 1872, S. 69. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Atzendorf. Von Calbe a/S. und Unseburg habe ich nur je ein Stück, von Atzendorf 2, von Lattorf deren 3, von welchen das grösste 4,1" Durchmesser und 10,6°® Länge hat. Die Hälfte davon kommt auf die Mündung. Die Schale besteht aus reichlich 6 Windungen ohne das hoch-kegelförmige, oben abgestutzte Embryonalende von mindestens 21/5 flach gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang; versenkt liegt. Darauf folgt eine Viertelwindung mit einer Zwischen-Sculptur von etwa 4 schmalen, unten vorgebogenen Rippchen; dann er- scheint unter der Naht eine hohe Spirale, welche sich auf den folgenden Windungen etwas von der Naht entfernt und oben etwas abgeplattet wird, wie alle übrigen stärkeren Spiralen auch. Unter dieser Spirale folgt eine ziemlich tiefe Einsenkung, und die etwas kleinere untere Hälfte der Mittelwindungen trägt 2 hohe, durch einen schmaleren Zwischenraum getrennte Streifen; auf der letzten Mittelwindung wird unter denselben, beziehungsweise über der Naht noch ein dritter, zuerst etwas niedrigerer und schwächerer Streifen sichtbar, welcher auf der Schlusswindung ihnen jedoch gleich wird; am Schluss der letzten Mittelwindung wird endlich noch oben eine ganz ähnliche, vierte Spirale über der Naht sichtbar. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über den unteren 2 Dritteln ihrer Höhe getroffen und ist von dem obersten dieser Streifen an ziemlich gleichmässig flach gewölbt, doch unten 478 4. Conidae. etwas schwächer, und auf ihrem untersten Viertel an der Aussen- lippe ein wenig eingesenkt, so dass der kurze Kanal nicht deut- lich abgegrenzt ist; es folgen aber unter jenen 4 Streifen noch 5 ähnliche, getrennt durch meist mehr als doppelt so grosse Zwischenräume, und in den obersten dieser Zwischenräume liegen auf dem grössten Exemplare nur wenig schwächere Streifen, in den unteren immer feiner werdende. In der unteren Einsenkung liegen 3 oder 4 etwas schwächere und an der Spindel etwa 6 flache, ziemlich gedrängte, schräge Streifen. Die Einsenkung unter dem Nahtsaum erhält zuweilen schon auf der dritten Mittelwindung eine ganz feine Spirale und später auch noch eine zweite. Auf der ersten Mittelwindung sind ferner etwa 8 Längsrippen vorhanden, welche auf deren unterer Hälfte ziemlich hoch und etwa eben so breit wie ıhre Zwischenräume sind, in der Mitte der Einsenkung aber schnell ganz schwach werden und in stark vorgebogene Anwachsfalten übergehen. Auf den folgenden Windungen werden die Rippen immer kürzer und zahlreicher und erheben sich zunächst nur noch als Knoten unter den beiden Spiralen über der Naht und auf der letzten Mittelwindung nur unter der oberen von beiden deutlicher als rundliche Anschwellungen; ihre Zahl ist bis hierher zum Theil bis auf 18 pro Windung gestiegen. Nach unten gehen sie in breite, schräge Anwachsfalten über, während der obere Theil der Windungen statt dessen zahlreiche, erhabene, ziemlich regelmässige Anwachsstreifen trägt. Der Sinus derselben liegt mit seiner Mittellinie am unteren Rande der tiefen Einsenkung, dicht unter der obersten der Spiralen, welche die untere Hälfte der Win- dungen bedecken. Ueber dem Sinus laufen die Anwachsstreifen in flachem Bogen, durchschnittlich mit etwa 45° gegen die Schal-Axe geneigt, zur oberen Naht. Unter dem Sinus sind sie zunächst, zwischen der ersten und zweiten Spirale, fast doppelt so stark nach vorn gerichtet, auf der zweiten Spirale nur etwa eben so stark, und von hier biegen sie sich bis zur Mitte der Schlusswindung all- mählich gerade nach unten; dann haben sie bis zum Kanal eine 4. Conidae. 479 schwache Einbuchtung rückwärts und biegen sich an diesem kurz nach hinten um. Innen trägt die Aussenlippe in der Gegend der Nahtlinie eine ziemlich dicke und in der Jugend recht scharfe Leiste. Die Innenlippe ist auf ihren unteren zwei Dritteln ziemlich stark verdickt und trägt auf ihrer Mitte in der Jugend eine ziem- lich scharfe Falte; später wird dieselbe jedoch flacher und nur nach unten deutlicher begrenzt. Etwa die untere Hälfte des oberen Drittels der Innenlippe legt sich auf eine recht tiefe Re- sorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Eins meiner Stücke von Lattorf verdanke ich Herrn WIEcH- MANN, so dass ich volle Sicherheit darüber habe, dass’ diese Art die von KocH und WIECHMANN benannte ist. Ein beschädigtes Stück von Lattorf und die beiden von Atzendorf unterscheiden sich von den übrigen in etwas durch ein wenig schwächere Spiralstreifen, etwas schlankere Gestalt und etwas abweichende Spiral-Sculptur auf dem unteren Theile der Schlusswindung, stimmen aber im übrigen gut mit ihnen überein. Gattung: Pseudotoma BELLARDI. BELLARDI (Moll. dei Terr. Terz. del Piemonte II, S. 209) unterschied zwei Sectionen von Pseuwdotoma-Arten: 1. glatte oder theilweise glatte und 2. gerippte oder gestreifte. Unter ersteren weichen im Aussehen die 3 kleinen Arten: P. laevis, P. striolata, P. semirugosa BELL. nicht unerheblich von den übrigen ab, und von den letzteren scheinen P. hirsuta und P. brevis BELL. den Sinus der Anwachsstreifen auf dem Kiel oder der Kante zu tragen und sich hierdurch recht wesentlich von den übrigen Arten zu unterscheiden. Mit diesen sind aber die im Folgenden be- schriebenen Arten P. coniformis, P. angystoma, P. erassistria und P. Morreni NYST, sowie die mittel-oligocäne P. scabra PiL., die ober-oligocäne P. Bodei v. KoENEN, die wohl unterscheidbare Art des London-clay und P. brevior v. KOENEN und P. Steenstrupi v. KoENEn aus dem Paleocän von Kopenhagen weit näher ver- wandt, als mit den vorher erwähnten Arten BELLARDT’. 480 4. Conidae. 1. Pseudotoma Morreni DE KonInck. Kap RX, Rio. La,oh: 2a, ihre: Pleurotoma intorta (non Bası) v. Kornen, Mittel-Oligocän S. 44. > » » Koch und Wircnmann, Mecklenb. Archiv 1872, - XXV, 8.71: » » pars v. Koesen, Miocän I, S. 99. » » » Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, 1886, S.9. » Morreni oz Kox. (Nyst, Coqu. foss. Belg. S. 510, Taf. XII, Fig. 6). » » » (Speyer, Söllingen S. 24). > » » (Server, Cassel, 8.116, Taf. XVI, Fig. 4, 5). » » » (Gıeser, Fauna von Lattorf S. 48, Taf. I, Fig. 10). » scabra PnıL. var. (Sanpgerger S. 243, Taf. XVI, Fig. 10). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Grube Hedwig bei Calbe a/S.; Lethen. Mittel- Oligocän: Görzig, Beidersee, Lattorf, Neustadt-Magde- burg, Magdeburg, Söllingen, Stettin; Weinheim bei Alzei; Rupel- monde etc. Ober-Oligocän: Crefeld, Freden, Hohenkirchen, Kaufungen, Sternberger Gestein. Von Oalbe habe ich nur ein kleineres Stück, von Lattorf aus dem Unter-Olisocän 12 zum Theil ziemlich grosse, welche bis zu 23°" Dicke und 54"® Länge erreichen; durchschnittlich kommt etwa die Hälfte davon auf die Mündung. Die Zahl der Windungen beträgt bis zu S ohne das rundliche Embryonalende von reichlich 2 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang versenkt liest. Dann folgt eine gewölbte Windung mit 6 flachen, gedrängten Spiralen, von welchen die oberste, schwächste, etwas von der Naht entfernt bleibt, und eine Achtel- windung, auf welcher sich zu den Spiralen etwa 8 ganz dünne, erhabene Rippen gesellen; diese Zwischen-Sculptur geht öfters ganz allmählich in die spätere Sculptur über, indem die Rippen sich nach unten etwas schräg nach vorn richten und auf dem obersten Viertel der Windung recht schwach werden; zugleich stellt sich hier allmählich eine Einsenkung und darüber ein rund- licher Nahtsaum em. Die oberste der 6 Spiralen der Zwischen- Sculptur liegt dann in der Einsenkung, doch gesellt sich gleich eine zweite, auf der folgenden Windung noch 2, und auf der 4. Conidae. 481 vierten Mittelwindung noch etwa 4 feine Streifen dazu; dann er- halten diese Streifen immer grössere Zwischenräume, welche nur undeutlich fein gestreift sind, oder in welche sich ähnliche feine Streifen ziemlich unregelmässig einschieben. Zugleich wird die Einsenkung sowie der Nahtsaum immer breiter, so dass beide etwa auf der vierten Mittelwindung schon etwa ein Drittel von deren Höhe einnehmen und später mehr als zwei Fünftel. Die Einsenkung ıst nach unten jedoch nicht recht scharf durch eine Kante begrenzt, sondern nur dadurch, dass die schmalen Rippen sich hier hoch zu Knoten erheben und sich im Alter, mehr den Anwachsstreifen folgend, immer mehr schräg stellen. In der Ein- senkung folgen sie stets den Anwachsstreifen und sind sie ur- sprünglich niedrig und schmal; etwa von der vierten Mittelwindung an gehen sie dort aber in flache, rundliche Anschwellungen über und werden wohl auf dem Nahtsaum noch etwas deutlicher, doch bald verschwinden sie dort ganz, und es bleiben nur noch zahlreiche, unregelmässige Anwachsfalten übrig. Der untere Theil der Mittelwindungen ist an und für sich zunächst der Einsenkung ganz, abgerundet; er erscheint aber nur flach gewölbt und nach unten zu verjüngt durch die Rippen, welche sich auf den Mittelwindungen bis zur unteren Naht meistens schon ganz oder fast ganz verlieren, auf der Schlusswindung grösserer Stücke aber oberhalb der Nahtlinie verschwinden und in zahlreiche, unregelmässige Anwachsfalten übergehen. Die Zahl der Rippen beträgt auf der ersten Mittelwindung nach der Zwischen-Sculptur etwa 19 und sinkt bis zur Schlusswindung allmählich auf etwa 12 oder 13, seltener 15 pro Windung herab. Auf diesem unteren Theile der Mittelwindungen vermehren sich die auf denselben entfallenden 5 Spiralen der Zwischen- Sculptur durch Einschiebung feinerer, welche ihnen bald an Stärke gleich werden, schon auf der zweiten Mittelwindung auf etwa 9, von der vierten bis zur letzten auf das Doppelte, und am Ende der letzten Mittelwindung oder auf der Schlusswindung der grössten Stücke schieben sich nochmals feine Streifen ein. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwa in der Mitte getroffen und ist unterhalb derselben flach gewölbt und nur 482 4. Conidae. auf dem untersten Viertel oder Fünftel ganz schwach eingesenkt am Anfange des ganz kurzen und weiten Kanals. Die Spiral- Sculptur wird unterhalb der Nahtlinie schnell gröber und höher, so dass auf dem unteren Drittel dicke Spiralen, welche von Mitte zu Mitte bei den grossen Exemplaren 1"” bis etwa 1,5”® von einander entfernt sind, mit feineren alternıren; am Kanal-Aus- schnitt folgen dann etwa 6 weniger grobe, gedrängte Streifen. Alle Spiralen erscheinen aber sehr rauh, indem sie von sehr zahl- reichen, mehr oder minder erhabenen Anwachsstreifen gekreuzt werden. Diese sind selbst bei ein und demselben Exemplar recht ver- schieden stark geschwungen; der breite, flache Sinus derselben liegt mit seiner Mittellinie ein wenig unter der Mitte der oberen Ein- senkung. Vom Sinus bis zur Nahtlinie laufen sie in ziemlich gerader Linie, biegen sich bis zum unteren Drittel gerade nach unten und sogar etwas rückwärts und laufen auf diesem in gleicher Richtung nach unten, bis sie sich unten am Kanal endlich ganz wagerecht biegen. Ein wenig nach innen zeigt die Aussenlippe gewöhnlich eine recht erhebliche Anschwellung, auch bei den kleineren Stücken. Die Innenlippe ist ziemlich weit ausgebreitet und ziemlich stark verdickt, besonders auf der Spindel; sie legt sich auf eine recht starke Resorption der Oberfläche der vorhergehenden W in- dung; die Furche, welche durch die Resorption vor der Innenlippe gebildet wird, ist gewöhnlich auch an der Spindel ziemlich tief und wird nur nach der oberen Naht zu undeutlich. Die mittel-oligocänen Vorkommnisse von Rupelmonde, Söl- lingen, Neustadt-Magdeburg, Beidersee etc. erhalten durchschnittlich die sämmtlichen Serien feinerer Spiralen etwas später und haben im Allgemeinen eine etwas tiefer ausgehöhlte, nach unten schärfer begrenzte Einsenkung unter der Naht, doch sind diese Unter- schiede sehr geringfügig. Aus dem Ober-Oligocän habe ich nur von Freden ein leidlich erhaltenes, mittelgrosses Exemplar; dasselbe gleicht den unter- oligocänen in der Gestalt, hat aber eher etwas feinere Spiral- Sculptur; SpEYER’s Angabe, dass die erste Mittelwindung ein Gitterwerk von zahlreichen feinen Längsrippchen und diese durch- 4. Conidae. 483 setzenden, gleich starken Spiralen enthielte, finde ich an meinen kleinen Stücken von Kaufungen, Hohenkirchen, Freden, Crefeld etc. nicht bestätigt, vielmehr erscheinen auch bei diesen die Längs- rippchen erst ganz zum Schluss der Mittel-Sculptur. Von den miocänen norddeutschen, früher von mir zu Pl. intorta gezogenen Vorkommnissen stehen die von Langenfelde, Sylt, Gram und Spandet zum Theil den oligocänen ziemlich nahe, zum Theil aber unterscheiden sie sich von ihnen und der echten, pliocänen Pl. intorta recht erheblich durch weit schwächere Längs-Sculptur ebenso wie die Form von Gühlitz, Dingden, Berssenbrück, Antwerpen und Edeshem. Eine solche sehr schlanke Form habe ich aber auch aus dem Ober-Oligocän von Freden; dieselbe mag P. Bodei heissen. Von den Arten, welche BELLARDI jetzt anführt (Moll. dei Terr. Terz. del Piem. II, S. 214 ff.), ist die miocäne P. connectens noch am nächsten mit P. Morreni verwandt. Die subapennine P. intorta würde sich durch die hohe, scharfe Kante auf der Mitte der Windungen und durch gröbere Spiral-Sculptur unterhalb der- selben, sowie durch längeren Kanal von allen diesen Formen nach BELLARDIs Auffassung und nach meinen Stücken von Savona und und Siena unterscheiden lassen. P. scabra PHiL. wäre dann aber von P. Morreni zu trennen, und beide müssten aus den von BELLARDI angeführten Synonymen der P. intorta gestrichen werden. 2. Pseudlotoma coniformis v. KOENEN. Kara RR ie. 3a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 6 Exemplaren ist das grösste 17” dick und 39"” lang, wovon 22”" auf die Mündung kommen; es enthält reichlich 7 Windungen ohne das niedrig-kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende von mindestens 21/, glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang verhüllt ist. Auf das Embryonalende folgen 11/a ge- wölbte Windungen mit einer Zwischen-Seulptur von 7 Spiralstreifen, von welchen die drei untersten die breitesten sind, die folgende schon etwas schwächer ist, die darüber liegenden noch schwächer 484 4. Conidae. sind. und die oberste zuweilen sehr undeutlich ist; dıe unterste verschwindet gewöhnlich bald unter der Naht. Zuerst sind diese Spiralen flach und dicht gedrängt, doch bald werden sie höher und erhalten grössere Zwischenräume, so dass diese ihnen schon am Schluss der ersten Windung an Breite ziemlich gleich sind. Die folgende halbe Windung trägt etwa 14 Längsrippchen, welche von oben nach unten deutlich schräg nach hinten gerichtet sind, und von denen die ersten äusserst fein sind, die folgenden an Stärke zunehmen, und die letzten weit stärker als die Spiralen sind. Die übrigen Windungen tragen einen erhabenen Nahtsaum, welcher etwa ein Achtel von ihrer Höhe einnimmt und zuerst 2 gedrängte Spiralen trägt; 2 Windungen später vermehren sich diese jedoch durch Einschiebung auf 4 oder 5, welche bald gleich breit werden, und der Nahtsaum wird rundlicher, breiter, flacher und nach unten immer undeutlicher begrenzt. Unter ihm folst eine ziemlich tiefe Einsenkung, welche unten ziemlich scharf durch eine abgerundete Kante begrenzt wird und auf den ersten Mittel- windungen etwa ein Viertel von deren Höhe einnimmt, auf den späteren aber höher wird und auf der letzten des abgebildeten Stückes, zusammen mit dem abgeflachten Nahtsaum, etwa bis zu deren Mitte reicht. Auf der Schlusswindung senkt sich die Kante noch tiefer. _ Der untere Theil der Mittelwindungen ist flach gewölbt, nach unten deutlich verjüngt; die Schlusswindung wird von der Naht- linie um die Hälfte weiter von ihrem unteren Ende entfernt ge- troffen, als von der Naht, und ist unterhalb derselben fast eben oder sehr flach gewölbt, ohne Einsenkung an dem ganz kurzen, weiten Kanal. Zum Schluss der Zwischen - Seulptur beginnen nun feine Streifen sich zwischen die primären Spiralen einzuschieben und werden ihnen höchstens eine Windung später an Stärke gleich, so dass der untere Theil der Windung dann 7 gedrängte, rundliche Spiralen trägt, die Einsenkung darüber 2 feine, weiter von ein- ander entfernte Streifen, und der Nahtsaum 2 gedrängte. Auf der folgenden Mittelwindung verdoppeln sich die Spiralen des Nahtsaums und der Einsenkung durch Einschiebung feinerer, 4. Conidae. 485 welche ihnen auch wieder bald an Stärke gleich werden, aber dann immer grössere Zwischenräume erhalten, in welchen erst auf der letzten Mittelwindung des grössten Stückes wieder einzelne feine Streifen sichtbar werden. Eine Windung vorher beginnen endlich auch auf deren unterem Theile zwischen die Spiralen feine Spiralen sich einzuschieben; dieselben werden aber selbst auf der Schlusswindung noch nicht halb so hoch und stark, wie jene und sind durch tiefe Furchen von ihnen getrennt. Unter der Naht- linie folgt zunächst eine ähnliche Sculptur, nach unten wird die- selbe jedoch sehr viel rauher, indem zwischen hohen Streifen, welche von Mitte zu Mitte etwa 1,3”" von einander entfernt sind, noch 2 Serien feinerer Streifen liegen; nach unten hin wird die zweite Serie der ersten an Stärke gleich, und am Kanal-Ausschnitt folgen einige rauhe, aber etwas feinere Streifen. Am Schluss der Zwischen-Sculptur erhalten die Rippen eine andere Richtune &, indem sie nach unten sich schräg nach vorn stellen und dann auch zum Nahtsaum vorbiegen; dann werden sie, etwa auf der zweiten oder dritten Mittelwindung, auf dem unteren Theile der Windungen höher und dicker, verflachen sich in der Einsenkung darüber sehr bedeutend und treten auf dem Nahtsaum als schräge Höcker hervor; auf der letzten Mittel- windung des grössten Stückes gehen sie hier schon in Anwachs- falten über, während die Rippen auf dem unteren Theile dieser Windung sehr niedrig werden, die Naht kaum erreichen und auf der Schlusswindung ebenfalls verschwinden. Die Zahl der Längs- rippen beträgt auf den ersten, auf die Zwischen-Sculptur folgenden Windungen etwa 15 oder 16 pro Windung, sinkt auf den nächsten zuweilen auf 14, ausnahmsweise auch auf 12, und steigt dann wieder auf 14 bis 16, ehe sie verschwinden. Der sehr flache Sinus der Anwachsstreifen hegt etwas unter der Mitte der Einsenkung. Ueber ihm sind sie zuerst etwa mit 20— 25° gegen die Schal- Axe geneigt, nahe der Naht aber sehr scharf vorgebogen; unter ihm auch mit etwa 20 — 25°, gegen die Mitte der Schlusswindung biegen sie sich aber schnell nach unten, dann etwa eben so stark rückwärts und zum Kanal -Ausschnitt ganz scharf nach hinten. Die Innenlippe ist mässig weit ausgebreitet und 486 4. Conidae. auf ihrer unteren Hälfte stark verdickt, auf der oberen erst etwas nach innen. Die Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung, welche der Ausscheidung der Innenlippe vorhergeht, ist unterhalb der Naht und an der Spindel jedenfalls sehr un- bedeutend, dazwischen aber ziemlich stark. An unsere Art schliesst sich wohl eine Form des London- clay’s zunächst an, die als Pl. Morreni angeführt worden ist und mir von Clarendon vorliegt; sie unterscheidet sich aber durch längere und zahlreichere Längsrippen, 17 pro Windung, und mag P. Topleyi heissen. 8. Pseudotoma crassistria v. KOENEN. Taf. XXX, Fig. 5a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän; Lattorf. Es liegen mir vor 2 ziemlich vollständige Exemplare, eins mit defeetem Gewinde und von 2 anderen Bruchstücke der Schlusswindung. Das beste, abgebildete Stück besteht aus 51/3 Windungen ohne das abgerundete Embryonalende von mindestens 21/, flach gewölbten Windungen, deren Anfang versenkt liegt. Der Durch- messer beträgt 9%", die Länge reichlich 20”®, wovon 10,5"” auf die Mündung kommen. Das Stück mit defectem Gewinde ist noch ein wenig grösser gewesen. Auf das Embryonalende folgt eine Windung, auf welcher 6 flache, gedrängte Spiralen sich einstellen und immer deutlicher werden; auf der folgenden halben Windung werden die 3 untersten dieser Spiralen immer höher, und dünne, ziemlich gerade Längs- rippchen, welche reichlich eben so weit von einander entfernt sind, wie die Spiralen breit sind, finden sich ein, zuerst sehr schwach, kaum erkennbar, dann immer deutlicher. Hierauf geht die oberste Spirale in einen erhabenen Nahtsaum über, indem sich unter ihr schnell eine tiefe, nach unten nicht scharf begrenzte Einsenkung entwickelt. In Folge von Spaltung der ursprünglich zweiten und dritten Spirale finden sich in dieser Einsenkung 4 feine, gedrängte Streifen. Der Nahtsaum 4. Conidae. 487 selbst trägt ebenfalls 3 oder 4 flache, rundliche, gedrängte Streifen, welche erst auf der Schlusswindung deutlicher hervortreten. Der untere Theil der Mittel-Windungen ist schwach gewölbt, und es wird über der Naht bald noch eine vierte, dicke Spirale sichtbar. Die Zwischenräume der Spiralen werden allmählich grösser, o dass sie ihnen bei den meisten Stücken an Breite gleich wer- zn den; auf der Schlusswindung schieben sich zuweilen feinere Streifen zwischen ihnen ein. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie fast 1"” über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben an der Aussen- lippe ebenso gleichmässig flach gewölbt und nur im untersten Viertel eben oder ganz flach eingesenkt; unterhalb der Nahtlinie trägt sie bis zu dem weiten, ganz kurzen Kanal noch 7 hohe, dicke Spiralen, welche durch nach unten etwas breitere Zwischen- räume von einander getrennt werden. Am Kanal-Ausschnitt folgen darunter noch etwa 4 hohe, ziemlich gedrängte Streifen. Die erste Mittelwindung trägt ferner 15 ziemlich gerade, nur oben etwas vorgebogene Längsrippen, welche ihren Zwischen- räumen an Breite ziemlich gleich sind; später steigt ihre Zahl allmählich bis auf 17 oder selbst 19, und zugleich werden sie in der Einsenkung unter der Naht immer flacher, biegen sich unten ein wenig und nach oben immer stärker vor, so dass sie auf dem Nahtsaum mehr oder minder regelmässige, schräge Knoten bilden. Auf der Schlusswindung folgen sie ganz den Anwachsstreifen, und unter der Nahtlinie biegen sie sich allmählich gerade nach unten und in der Einsenkung deutlich rückwärts, zum Kanal-Ausschnitt aber steil nach hinten. Der flache Sinus liegt in der Einsenkung unter dem Nahtsaum; auf diesem sind die Anwachsstreifen bald sehr stark, bald ganz schwach nach vorn gerichtet, am schärfsten stets erst dicht unter der Naht. Verhältnissmässig breite, erhabene, ziemlich gedrängte Anwachsstreifen bedecken die ganze Schale, machen sie ziemlich rauh und erheben sich besonders in den Furchen zwischen den Spiralen recht hoch. Die Innenlippe ist ziemlich stark verdickt, besonders an der Spindel, und legt sich mit ihrer unteren Hälfte auf eine sehr merkliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 488 4. Conidae. 4. Pseudotoma angystoma v. KoEnen. Taf. XXX, Fig. 4a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Die mir vorliegenden 10 Exemplare sind durchweg mehr oder minder abgerieben, besonders am Gewinde. Das beste und nahe- zu grösste derselben hat 14"" Dicke bei etwa 32" Länge ge- habt, wovon etwa 18,5”"" auf die Mündung kommen. Die Zahl der Windungen betrug etwas über 6 ohne das niedrig-kegelförmige Embryonalende von anscheinend etwa 21/, glatten, ziemlich flach gewölbten Windungen. Darauf folgt eine Windung mit einer Zwischen - Sculptur von etwa 5 flachen, gedrängten Spiralen und von 6 auf dem letzten Fünftel der Windung auftretenden, ganz dünnen, geraden Längsrippchen; auf der zweiten Mittelwindung erhält die obere Hälfte der Windung einen breiten, rundlichen Nahtsaum und darunter eine recht tiefe, ziemlich eben so breite Ein- senkung und auf beiden für die 3 früheren, breiteren Streifen 6 feine, gedrängte Spiralen. Auf den folgenden Windungen schieben sich unter der Naht noch einige feine Streifen ein, die Abstände der ersteren werden allmählich grösser, und auf der Schluss- windung schieben sich in dieselben noch feine Linien ein. Ueber der Naht wird auf der zweiten Mittelwindung unter den 2 übrigen breiten Spiralen noch eine dritte sichtbar, und gleich darauf schieben sich feinere zwischen ihnen ein; diese werden ihnen schon auf der folgenden Windung an Stärke ziem- lich gleich, und auf der letzten Mittelwindung schieben sich noch- mals feine Streifen ein, auch wird hier über der Naht meist noch ein Streifen sichtbar, doch bleiben alle Spiralen auf der unteren, flach (Gegensatz zu den feineren Streifen auf der oberen Hälfte. sewölbten Hälfte der Windungen ziemlich gedrängt im Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie ein wenig unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist unterhalb derselben ganz flach gewölbt; erst am unteren Ende der Aussenlippe wird die Wölbung stärker. Die Schlusswindung trägt dort noch etwa bum) 12 dicke Spiralen, zunächst etwa bis zu ihrer Mitte mit 2 Serien weit feinerer alternirend, auf ihrer unteren Hälfte nur mit einer 4. Conidae. A489 Serie. Diese dieken Spiralen werden zugleich bis zum unteren Drittel immer dieker und höher und von da an schneller wieder schwächer. Alle Spiralen erscheinen sehr rauh durch zahlreiche erhabene, auf den Mittelwindungen ziemlich regelmässige Anwachsstreifen, welche über sie hinweglaufen. Der breite Sinus derselben liegt mit seiner Mitte in der Mitte der Einsenkung unter dem Naht- saum oder auch ein wenig tiefer; über dem Sinus sind sie mit höchstens etwa 25—30° gegen die Schal-Axe nach vorn ge- richtet, nahe der Naht jedoch sehr viel schärfer. Unter dem Sinus laufen sie bis zur Mitte der Schlusswindung mit ganz geringer Krümmung und noch schwächer nach vorn geneigt und biegen sich dann bis zum unteren Drittel gerade nach unten und auf diesem gleichmässig weiter rückwärts. Die Rippen, deren Zahl meist 13 oder 14 pro Windung beträgt, sind rundlich, meistens wesentlich breiter als ihre Zwischenräume und folgen auf der oberen Hälfte der Windungen den Anwachsstreifen. Auf dem Nahtsaum bilden sie daher schräge, flache Knoten; in der Ein- senkung unter demselben sind sie sehr niedrig, sie erheben sich aber am stärksten zu der unteren Hälfte der Mittelwindungen, auf welcher sie in der Jugend ziemlich gerade stehen, später aber auch immer mehr den Anwachsstreifen folgen; unterhalb der Nahtlinie verlieren sie sich bald oder gehen, wie überhaupt auf der letzten Hälfte der Schlusswindung, in zahlreiche unregelmässige Anwachsfalten über. Die Aussenlippe ist ziemlich dick und trägt gewöhnlich innen in der Mitte und etwas darüber eine dicke Anschwellung, welche die Mündung dort erheblich verengt, aber nicht gleichmässig nach innen fortsetzt, sondern periodisch wiederzukehren scheint. Die Innenlippe ist verhältnissmässig weit ausgebreitet und ziemlich stark verdickt, nach unten etwas abgeplattet und legt sich auf eine gewöhnlich sehr deutliche Resorption der Ober- fläche der vorhergehenden Windung. Mehrere Exemplare sind durch einen verheilten Bruch der Schlusswindung deformirt und besitzen dann zwischen der Spindel und der Innenlippe einen mehr oder minder weiten Nabel. Abh. X, 2. 32 490 4. Conidae. Gattung: Raphitoma BELLARDT. BELLARDI beschränkte (Moll. dei Terr. Terz. II, S. 247) die Gattung Raphitoma auf kleinere, schlankere, gerippte Arten bald mit langem, bald mit kurzem oder ganz kurzem Kanal, bei welchen die Innenlippe glatt, die Aussenlippe einfach, nicht verdickt und hinten mit einer Einbuchtung versehen ist, ohne einen tiefen Sinus. Er unterschied 2 Abtheilungen und zwar I. mit meist bauchiger Schlusswindung, welche die Hälfte der Länge einnimmt; die Rippen werden in der Nähe der Naht schwächer oder doch nicht stärker. A. mit langem, schwach rechts gebogenem Kanal, vertiefter Naht und einer Kante auf der Mitte der Windungen; B. mit ziemlich langem, geradem Kanal; C. mit kurzem, links ge- bogenem Kanal; D. mit mehr oder weniger nach rechts gedrehtem Kanal. I. Schlusswindung kürzer als die Hälfte der ganzen Länge; die Rippen erheben sich an der Naht; Kanal sehr kurz. Zu Drillia stellte er aber als Abtheilung IB die Pleurotoma obtusangula BROCCHI mit ihren Verwandten, welche in Grestalt und Sculptur der kleinen, dünnen Schale sowie in der Lage des rundlichen Sinus sich ganz an die Gattung Raphitoma an- schliessen und nur durch zum Theil stärker entwickelten Naht- saum und mehr flügelartig vorgebogene Aussenlippe beziehentlich Anwachsstreifen zu unterscheiden sein dürften. Von solchen Arten sind aus dem Unter-Oligocän R. Pfefleri von KOENEN und R. erecta vorhanden, von welchen ich die erstere ursprünglich als Mangelia beschrieb und jetzt, nach Beschränkung dieser Gattung auf die mit Anwachswülsten versehenen Formen, vorziehe zu Raphitoma zu stellen. Die übrigen 4 unter-oligocänen Arten gehören zu der Abtheilung II BELLARDTS. 1. Raphitoma Pfeileri v. KoEnEn. Taf. XXXII, Fig. 4a, b; 5a, b; 62, b, c. Mangelia Pfefferi v. Kowses, Mittel-Oligoeän S. 44, Taf. I, Fig. Sc, d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. 4. Conidae. 491 Von Lattorf habe ich über 20 Exemplare, meist mittlerer Grösse, von Helmstädt nur 1, von den übrigen Fundorten nur je 2 oder 3 meist kleinere; die von Lattorf bestehen aus 5—51/a Windungen ohne das kegelförmige, oben etwas abgestumpfte Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang versenkt liest. Der Durchmesser beträgt bis zu 3,6”, die Länge bis zu 9,3"®, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf das Embryonalende folgt eine Drittelwindung mit einer Zwischen - Sculptur von etwa 4 feinen, unten vorgebogenen Rippchen, dann stellt sich ein schnell stärker werdender Naht- saum ein und unter diesem 5 flache Spiralen, von welchen die 3 untersten die stärksten sind, und die mittelste später zuweilen als Doppellinie entwickelt ist und auf der Mitte der Windungen wie eine stumpfe Kante hervorragt; die beiden oberen hleiben stets schwach, vermehren sich durch Einschiebung feinerer etwa auf . der dritten Mittelwindung, werden aber bis zur Schlusswindung meistens ganz undeutlich, indem sich hier, unter dem Nahtsaum, allmählich eine recht tiefe Einsenkung ausbildet. Gleichzeitig schieben sich auch zwischen die 3 unteren, stärkeren Streifen feinere ein, welche ihnen zwei Windungen später an Stärke gleich werden. Hier wird die Gestalt in der Regel auch schlanker, be- ziehungsweise die Naht senkt sich etwas, so dass über derselben noch eine secundäre und eine primäre Spirale sichtbar werden ; bald darauf schieben sich bei grossen Stücken wohl nochmals feine Streifen ein, doch wird die Spiral-Sculptur auch auf der unteren, flach gewölbten Hälfte der Mittelwindungen allmählich immer flacher. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben ein wenig stärker ge- streift, als darüber. Auf dem untersten Viertel der Schluss- windung begrenzt eine flache Einsenkung den kurzen, weiten Kanal. Unter der Nahtlinie folgt eine ganz ähnliche Spiral-Seulptur, wie darüber, doch, wenn hier schon feinere Streifen sich einge- schoben haben, nach unten zu immer deutlicher stärkere und schwächere abwechselnd; am Kanal liegen etwa 8 etwas gröbere und höhere Streifen, und die ziemlich gerade Spindel trägt etwas feinere, gedrängtere Streifen. 32” 492 4. Conidae. Die Längsrippen, deren Zahl auf den ersten Mittelwindungen etwa 9 oder 10 beträgt und später auf 12 oder 14 steigen kann, sind in der Mitte etwa eben so breit oder ein wenig breiter, als ihre Zwischenräume; auf der Mitte der Windungen erheben sie sich am meisten, darüber werden sie jedoch schmaler und flacher, und der Nahtsaum ist meist nicht durch die Rippen, sondern durch unregelmässige, schräge Anwachsfalten gekerbt. Nach der unteren Naht zu werden sie flacher und breiter, und auf der Schlusswindung verschwinden sie noch auf deren Wölbung sowie auf dem Nahtsaum ganz. Der Sinus der Anwachsstreifen liest in der Einsenkung unter dem Nahtsaum; über dem Sinus laufen die Streifen ziemlich gerade, mit etwa 45° gegen die Schal-Axe geneigt, zur Naht; unter dem- selben sind sie zunächst fast doppelt so scharf nach vorn ge- richtet, fangen jedoch gleich unter der Kante, welche die Ein- senkung unten begrenzt, an, sich allmählich mehr nach unten zu biegen, und beschreiben einen Bogen von etwa 60° bis zum An- fange des Kanals, wo sie zuerst gerade nach unten gerichtet sind und sich dann schnell rückwärts biegen. Die Innenlippe ist sehr dünn und legt sich mit ihrer oberen Hälfte auf die ziemlich stark resorbirte Oberfläche der vorher- sehenden Windung. Von Atzendorf und Unseburg habe ich aber noch je ein grösseres Stück und von Lattorf deren zwei, welche bis zu einer Windung mehr besitzen, als die oben beschriebenen, und bis zu 4,5” Dicke bei 12,8”" Länge erreichen; dieselben erscheinen noch ein wenig schlanker und haben auf der Schlusswindung meist eine noch etwas schwächere Sculptur. Die von mir früher mit unserer Art vereimigte Form von Crefeld möchte ich doch jetzt von ihr trennen, da sie eine längere Zwischen-Sculptur, weniger kantige Mittelwindungen und etwas abweichende Spiral-Sculptur etc. hat; sie mag R. Holzapfeli heissen. Von den jüngeren zu der P. obtusangula gerechneten Vor- kommnissen kommen die von Gram und Spandet durch gedrungene (Grestalt der R. Pfeffer! noch am nächsten; sie unterscheiden sich aber auch durch das oben spitze Embryonalende von ca. 31/; Windungen 4. Conidae. 493 und durch die lange, über eine Windung anhaltende Zwischen- Sculptur von dünnen Längsrippchen; ich trenne daher beide Arten ganz von einander, während ich früher (Miocän I, S. 113) über die Verschiedenheit derselben zweifelhaft war. Die von Koch und WIECHMANN (Mecklenbg. Archiv XXV. 1872, S. 76) als M. obtusangula angeführte Art des Sternberger Gesteins kann ich nicht selbst vergleichen. 2. Raphitoma ereeta v. KoENENn. Taf. XXXIM, Eıg. 14a, b, c; 15a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Westeregeln. Von Westeregeln habe ich 4 grosse Stücke, von Lattorf 6 kleinere, von Unseburg 3 und von Calbe a/S. 2 kleine. Das grösste Stück von Westeregeln hat 4,2”” Durchmesser und 12,7"" Länge, wovon 5,7” auf die Mündung kommen; es besteht aus 7 Windungen ohne das niedrig-kegelförmige Embryonal- ende von ca. 31/3 mässig gewölbten Windungen, deren Anfang stark aufgebogen und etwas aufgetrieben ist. Die letzte Windung des Embryonalendes trägt sehr zahlreiche feine, erhabene, unten vorgebogene Längsstreifen, gehört aber ihrer ganzen Gestalt nach zum Embryonalende und nicht zu den Mittelwindungen. Die feinen Streifen, etwa 20 pro Windung, sind im Uebrigen bei den meisten Exemplaren nicht oder doch nur theilweise erhalten. Auf der ersten Mittelwindung erscheinen 3 Spiralstreifen, welche auf der ersten Hälfte der Windung von etwa 12 feinen, erhabenen, schrägen Längsrippchen gekreuzt werden; dann erhebt sich die mittelste derselben etwas höher, und über der unteren Naht und unter der oberen Naht findet sich noch je ein etwas feinerer Streifen ein. Der Abstand des obersten primären Streifens von der Naht wird auf den folgenden Windungen schnell grösser, so dass der Streifen bald unmittelbar über der Mitte der Mittelwindungen liegt; dabei wird er aber schwächer als der zweite primäre Streifen, welcher dicht unter der Mitte der Windungen liest. Zugleich erhält die Windung unter der Naht eine Abplattung, so dass sie nach unten 494 4. Conidae. stärker gewölbt erscheint, indem die Rippen unter der Naht nur schwach beginnen und bald stärker werden. Auf den späteren Mittelwindungen erscheint die Wölbung meist gleichmässiger und flacher, indem eine Anschwellung der Schale unter dem Nahtsaum die dort geringere Höhe der Rippen ausgleicht. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben zunächst flach gewölbt und dann auf ziemlich dieselbe Länge flach eingesenkt an dem kurzen, weiten, etwas gedrehten Kanal. Die Rippen sind durchschnittlich etwa halb so breit, wie ihre Zwischenräume, sind in der Jugend nur schwach gekrümmt, be- sonders nach oben etwas vorgebogen und stehen ziemlich gerade; auf den letzten Windungen wird die Krümmung der Rippen, auch nach unten, immer deutlicher und nähert sich in etwas der der An- wachsstreifen; auf der Schlusswindung werden sie bald unterhalb der Nahtlinie undeutlich oder gehen dort, beziehungsweise nahe der Mündung auch schon früher, in unregelmässige Anwachsfalten ber. Ihre Zahl beträgt auf der ersten Mittelwindung etwa 10 und steigt bis zur Schlusswindung bis auf 12 oder 13. Auf der zweiten und dritten Mittelwindung erscheinen nun über den oben erwähnten Streifen noch 2 feinere Streifen und bald darauf dicht über der unteren Naht noch ein stärkerer, so dass unter den 2 Streifen auf der Mitte der Windungen noch 2 fast eben so starke in etwas grösseren Abständen folgen, über denselben 3 oder auch 4 feinere, nach oben schwächer werdende. Auf der dritten Mittelwindung fangen feine Streifen an, sich zwischen die stärkeren einzuschieben, bleiben aber in der Regel weit feiner. Nur bei wenigen Stücken von Lattorf und Unseburg werden sie auf der Schlusswindung den primären Streifen an Stärke gleich. Unter der Naht erscheinen auf den letzten Win- dungen öfters noch ein paar feine Streifen, besonders bei den Stücken von Lattorf. Die Schlusswindung trägt unterhalb der Nahtlinie noch etwa 10—12 stärkere, erhabene Streifen von gleicher Breite, wie ihre Zwischenräume, mit feineren alternirend, und am Kanal folgen noch etwa 6 schräge, schwache, gedrängtere Streifen. Alle Spiral- 4. Conidae. 495 streifen, besonders die feinen, oberen, sind durch feine, erhabene, ziemlich regelmässige Anwachsstreifen zierlich gekörnelt. Der breite Sinus der Anwachsstreifen liegt über der obersten stärkeren Spirale, dicht über der Mitte der Windungen und unter den darüber folgenden, schwächeren Streifen. Ueber dem Sinus laufen sie ziemlich gerade, im Alter mit durchschnittlich etwa 45° wegen die Schal-Axe geneist, zur oberen Naht; unter dem- selben sind sie zunächst mehr als doppelt so scharf nach vorn ge- richtet, fangen aber dicht unter der Mitte der Windungen an, sich mehr nach unten zu biegen, laufen in der Einsenkung am Kanal gerade nach unten und biegen sich an letzterem schnell rückwärts. Die Innenlippe ist nur dicht unter ihrer Mitte deutlicher verdickt; über ihrer Mitte legt sie sich dagegen auf eine ziemlich tief ausgehöhlte Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 3. Raphitoma Eberti v. KoEnEn. Ta ROORIVFrRiE. 9a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg. Von 2 vorliegenden Exemplaren hat das grössere 1,9”" Dicke und 4”® Länge, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt; dasselbe enthält etwa 5 Windungen einschliesslich 21/, Windungen mit einer Zwischen-Sculptur, jedoch ohne das kleine, kegelförmige Embryonalende von reichlich zwei glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. Die 21/5 Win- dungen mit der Zwischen-Sculptur bilden aber mit dem eigent- lichen Embryonalende einen gleichmässigen, etwas stumpferen Kegel, als die letzten 2!/; Windungen, und sind unten etwas stärker gewölbt, als zunächst unter der Naht. Die Zwischen-Sculptur besteht aus zahlreichen sehr feinen, erhabenen, gekrümmten Rippchen, über 20 pro Windung, welche besonders nach unten sehr scharf vorgebogen sind; erst die letzten 4 oder 5 derselben auf der letzten Viertelwindung der Zwischen-Sculptur erhalten allmählich etwas grössere Zwischen- räume. 496 4. Conidae. Die folgenden Windungen sind ziemlich gleichmässig und ziemlich stark gewölbt, und die Schlusswindung, welche von der Nahtlinie etwa in der Mitte getroffen wird, ist unterhalb der- selben fast eben so stark gewölbt bis zu ihrem untersten Viertel, wo eine flache Einsenkung an der Aussenlippe den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Hinter der Mittel-Sculptur stellen sich die Rippen ziemlich gerade, werden scharf und gerade und noch nicht halb so breit, wie ihre Zwischenräume; 11 finden sich auf der ersten Windung und eben so viel auch auf der Schlusswindung des einen Stückes, auf der des anderen dagegen 13; sie verlieren sich dort unterhalb der Nahtlinie allmählich, doch vollständig noch über dem untersten Drittel der Schlusswindung. Ueber die Rippen laufen auf den Mittelwindungen 6 Spiralen, welche etwa eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume, und erst auf der Schlusswindung etwas schmaler werden. Die 3 untersten derselben sind die stärksten, und die anderen nehmen nach oben hin an Stärke ab. Auf der letzten Mittelwindung wird über der Naht noch ein stärkerer Streifen sichtbar, und zwischen diesen starken Spiralen schieben sich meist feine auf der Schlusswindung ein. Auf dieser folgt unterhalb der Nahtlinie eine ganz ähnliche Sculptur von 8 oder 9 Spiralen, welche etwas schwächer sind, als ihre Zwischenräume, und der Kanal trägt etwa 12 schmale, gedrängte Streifen. Die Aussenlippe des einen Stückes ist leider beschädigt, die des anderen ist eingedrückt, und die Anwachsstreifen sind wenig deutlich. Der flache Sinus derselben liegt nahe der Naht; unter dem- selben sind die Anwachsstreifen ziemlich scharf nach vorn gerichtet, sie biegen sich aber bis zum untersten Drittel der Höhe der Schluss- windung ziemlich gerade nach unten und zum Kanalausschnitt steil rückwärts. Die Innenlippe ist nur bei dem einen Exemplar zu sehen und ist dort recht dünn; ihre obere Hälfte legt sich auf eine merk- liche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Unsere Art ist nahe verwandt mit der Pl. scalariaeformis 4. Conidae. 497 Sgs. von Waldböckelheim etc., doch hat diese nur eine Drittel- windung mit einer Zwischen -Sculptur von 5 sehr schwachen Rippchen und ist kleiner und etwas schlanker. 4. Raphitoma brachystoma v. KoExEn. Taf. XXXIU, Fig. 13a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von etwa 10 vorliegenden Exemplaren ist das weitaus grösste, abgebildete 2,3"” dick und 5" lang‘, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; es besteht aus 31/, ziemlich stark und gleichmässig gewölbten Windungen ohne das niedrig- kegelförmige Embryonalende von reichlich 31/; gewölbten Win- dungen, deren Anfang aufgebogen und ein wenig aufgetrieben ist. An einzelnen Stellen sind mit Hülfe einer scharfen Loupe auf den letzten 1!/g Windungen des sonst glänzend-glatten Embryonal- endes äusserst feine, gekrümmte Längsstreifen zu erkennen. Die erste Mittelwindung bekommt auf ihrer oberen Hälfte 4 feine, auf ihrer unteren 3 stärkere, höhere Spiralen, von welchen die mittlere später etwas stärker wird, als alle übrigen, und eine ganz stumpfe Kante bildet. Auf der dritten Mittelwindung schieben sich feine Streifen zwischen den 3 unteren Spiralen ein, und eine dritte Serie erscheint zwischen diesen und jenen am Anfange der Schlusswindung; am Ende derselben werden die Streifen der beiden ersten Serien einander an Stärke gleich und sind dann nur noch wenig stärker als die auf dem oberen Theile der Windungen befindlichen 4 Streifen, welche sich nicht durch Einschiebung vermehrt haben und etwa eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume. Die Schlusswindung wird au der Aussenlippe etwa in deren Mitte oder etwas über dem unteren Drittel ihrer Höhe von der Nahtlinie getroffen und ist unter derselben bis zu der flachen Ein- senkung an dem ganz kurzen, weiten Kanale eben so stark gewölbt, wie auf ihrem oberen Theile; sie trägt dort auch zu oberst eine ähnliche Sculptur von abwechselnd stärkeren und schwächeren Spiralen, es fehlen aber auf dem unteren Drittel die schwächeren 498 4. Conidae. Streifen zwischen den stärkeren, und auf dem Kanal liegen 6 feine, sedrängte, schräge Streifen. Die Windungen tragen ferner meistens 10 Rippen; nur die Schlusswindung besitzt deren nur 8, und die ersten 4 Rippen der ersten Mittelwindung stehen etwas dichter. Auf den Mittelwindungen sind die Rippen nur etwa halb so breit, wie ihre Zwischenräume, auf der Schlusswindung nur ein Drittel und zuletzt noch nicht ein Viertel so breit; sie beginnen an der Naht schon ziemlich hoch und, besonders auf der Schluss- windung, etwas rückwärts gerichtet, erheben sich aber schnell noch höher, biegen sich auf der Mitte der Windungen ziemlich gerade und verflachen sich unter der Nahtlinie auf der Schlusswindung bis zum Anfange des Kanals vollständig. Die Aussenlippe fällt mit einer Rippe zusammen und erscheint deshalb stark nach aussen verdickt, ist aber innen glatt; sie ist ebenso wie die Anwachsstreifen unter der Naht zunächst mit fast 45° gegen die Schal-Axe rückwärts gerichtet, biegt sich aber zur Mittellinie des Sinus, welche dicht unter dem obersten Dritte] der Mittelwindungen liegt, gerade nach unten, darunter noch nicht halb so scharf wieder nach vorn, dann in ganz flachem Bogen bis zum Anfange des Kanals gerade nach unten und an diesem schnell rückwärts. Die Innenlippe ist auf ihrer unteren Hälfte merklich verdickt und gedreht; mit ihrer oberen Hälfte legt sie sich auf eine bis zur Naht hinauf recht tiefe Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung. 5. Raphitoma murieina v. KOENEN. Taf. XXXIV, Fig. 10a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe nur 2 Exemplare; das abgebildete, grössere der- selben hat 3,5”" Durchmesser und 8"" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; es besteht aus 51/a Win- dungen ohne das kegelförmige, abgestumpfte Embryonalende von 2!/, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden 4. Conidae. 499 ist und verhüllt liest. Die folgende halbe Windung lässt etwa 6 feine Spiralen erkennen und noch weit feinere, schräge Längs- streifen als Uebergangs- Sculptur. Dann werden die 3 unteren Spiralen höher und deutlicher, während die 3 oberen sehr fein bleiben; zwischen alle schieben sich gleich darauf feine Streifen ein, und schon auf der zweiten Mittelwindung erscheint noch eine dritte Serie sehr feiner Linien. Die unterste der 3 stärkeren primären Spiralen liegt dicht über der Naht, die oberste dicht unter der Mitte der Windungen, auf der letzten Mittelwindung auf der Mitte, und hier stellt sich noch eine vierte Serie ganz feiner Linien ein. Auf der oberen Hälfte der letzten Mittel- windung sind die secundären Streifen den primären an Stärke gleich, alle aber sehr feın und nur mit Hülfe einer scharfen Loupe deutlich zu erkennen; auf der unteren Hälfte und dem entsprechen- den Theile der Schlusswindung bleiben die 4 Serien von Streifen stets von verschiedener Stärke, und eine ganz ähnliche Sculptur folgt unter der Nahtlinie auf der Schlusswindung bis zum untersten Viertel derselben, wo der kurze Kanal durch eine Einsenkung deutlich abgegrenzt wird. An diesem folgen dann 10 ziemlich grobe, nach unten schwächer werdende Streifen, welche mit feinen alterniren. Die Mittelwindungen erscheinen, auf der letzten Mittelwindung besonders über deren Mitte, hoch gewölbt durch die hohen Längs- rippen, etwa 10 auf jeder Windung, welche zuerst etwa halb so breit sind, wie ihre Zwischenräume, zuletzt nur etwa ein Drittel bis ein Viertel so breit; dieselben beginnen unter der Naht ziem- lich schwach, erheben sich aber schnell und nehmen zur unteren Naht nur wenig an Höhe ab, verschwinden aber auf der Schluss- windung bald unter der Nahtlinie. Während sie früher ziemlich gerade sind und gerade stehen, fangen sie auf der letzten Mittel- windung an, sich nach der oberen Naht etwas vorzubiegen, und dies bildet sich auf der Schlusswindung noch stärker aus; diese wird von der Nahtlinie etwas über ihrer Mitte getroffen. Alle Spiralstreifen sind sehr fein und zierlich gekörnelt durch recht regelmässige, erhabene Anwachsstreifen, deren breiter Sinus mit seiner Mitte dicht unter dem oberen Drittel der Mittel- 500 4. Conidae. windungen liegt; über demselben laufen sie auf der Schluss- windung ziemlich gerade, mit etwa 45° gegen die Schal-Axe ge- neigt, zur oberen Naht; auf den Mittelwindungen ist die Neigung geringer. Unter dem Sinus sind sie etwas schwächer vorwärts gerichtet und biegen sich dann sehr langsam bis zum Anfange des Kanals gerade nach unten. Die Innenlippe ist nur auf ihrer unteren Hälfte deutlich ver- diekt und trägt hier einige sehr feine, schräge Streifen; mit ihren unteren zwei Dritteln legt sie sich auf eine flache, nur in der Mitte etwas tiefere Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. 6. Raphitoma buceinoides v. KOENEN. Taf. XXXIV, Fig. Ila, b, e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Calbe a/S. Von Calbe habe ich nur das abgebildete Stück; dasselbe ent- hält reichlich 4 Windungen ohne das kegelförmige Embryonalende von 4!/, äusserst fein längsgestreiften, gewölbten Windungen, deren sehr kleiner Anfang anschemend abweichend gewunden und ein- gewickelt ist. Die Mittelwindungen sind mit den Rippen recht stark ge- wölbt, nach oben zu etwas stärker, ohne die Rippen dagegen ziemlich flach; die erste derselben erhält ohne eigentliche Zwischen- Sculptur auf ihrer unteren Hälfte 2 erhabene Spiralen, welche durch etwa doppelt so breite Zwischenräume von einander und von der unteren Naht getrennt sind, bald darauf über der oberen Spirale eine etwas schwächere dritte, dann über dieser 2 sehr feine Streifen, und zwischen dem obersten und der Naht sieht man sehr feine, erhabene, gekrümmte Anwachsstreifen, welche den Sinus enthalten. Am Ende der zweiten Mittelwindung wird über der Naht noch eime Spirale ähnlich den beiden ersten sichtbar, und es schieben sich in die Zwischenräume sehr feine Streifen ein, welche auf der Schlusswindung den 4 primären Spiralen an Stärke gleich werden und durch 2 bis 3mal so breite Zwischenräume von ihnen getrennt werden. Gleichzeitig schieben sich in diese wiederum 4. Conidae. 501 feine Linien ein, und die feinen Linien unter der Naht vermehren sich um 2, werden aber zugleich äusserst fein. Die Schluss- windung bekommt unterhalb der Nahtlinie eine flachere Wölbung, welche auf der Aussenlippe gleichmässig bis zum Kanal-Ausschnitt reicht, aber nur eine Viertel-Windung vorher in-eine flache Ein- senkung übergeht. Dieser untere Theil der Schlusswindung trägt eine ganz ähnliche, doch etwas gedrängtere Spiral-Sculptur, wie der obere, und nur an der etwas verdickten und gedrehten Spindel folgen noch etwa 10 feinere, ziemlich gleichmässige und gedrängte Streifen. Die Rippen beginnen nahe unter der Naht, erheben sich steil, werden auf der Mitte der Windungen am höchsten und verflachen sich bis zu der unteren Naht wieder merklich. Die erste derselben ist sehr schwach und, wie die beiden folgenden, nach unten stark vorgebogen; auf den folgenden Windungen stehen die Rippen ziemlich gerade und sind wesentlich schmaler, wie ihre Zwischenräume. Zuerst beträgt ihre Zahl 9 pro Win- dung, auf der Schlusswindung nur noch 7, und sind hier ihre Zwischenräume erheblich breiter. Unter der Nahtlinie biegen sie sich ein wenig rückwärts uud verschwinden allmählich bis zur Spindel. Die Anwachsstreifen sind sehr fein, aber zum Theil deutlich erhaben, besonders auf dem flachen Sinus, welcher dicht unter der Naht liegt; unter demselben sind sie, je nach ihrer Lage vor oder hinter einer Rippe, mehr oder minder deutlich nach vorn gerichtet, biegen sich aber ganz allmählich bis zu der flachen Einsenkung an dem ganz kurzen, weiten Kanal nach unten und an diesem plötzlich und steil nach hinten. Die Innenlippe ist nicht unbedeutend verdickt, ist jedoch unten durch einen ausgeheilten Bruch der Schale deformirt. Vor ihrer Mitte liest eine ziemlich tiefe Resorptionsfurche. Gattung: Mangelia Rısso. BELLARDI giebt als Gattungsdiagnose für Mangeha an »Rima in varıcıbus excavata, in interstitiis varicum indistincta , testa 502 4. Oonidae. multivaricosa«. Aus der Diagnose seiner Unterfamilie der Raphi- tominae käme hierzu besonders noch »Labrum sinistrum contra suturam posticam« ..., während FiscHER (Manuel de Conchylio- logie II, 8. 593) für die »Untergattung« angiebt: »Schale längs- gerippt; Mündung eng; Aussenlippe verdickt; Sinus deutlich; Kanal kurz«. Den letzteren Angaben entsprechen allenfalls die beiden unter-oligocänen Arten, M. acuticosta Nyst und M. plani- stria v. KOENEN, nicht aber den ersteren, abgesehen von der Lage des Sinus dicht unter der Naht. Bei M. planistria ist der aller- letzte Theil der Aussenlippe nicht erhalten, so dass die Stellung dieser Art zweifelhaft bleiben muss; bei M. acuticosta ıst die Aussenlippe bei einem Exemplare leidlich erhalten und ist etwas ausgebreitet, fast wie bei (lathurella CarP. (Defrancia MILLET), rippenartig verdickt, aber vorn ganz dünn und vor die letzte Rippe etwas vorspringend. Allerdings ist vielleicht eine abnorme Ausbildung vorhanden in Folge eines bei Lebzeiten erhaltenen Bruches, eine halbe Windung rückwärts; viele Exemplare dieser Art tragen aber auf der Schlusswindung noch eine frühere, auf- getriebene Aussenlippe. l. Mangelia acuticosta NysT sp. Tat. AXXIUT Rır. 1a, b, ce; 2a, b, er 3a: Pleurotoma acuticosta Nyst, Coqu. foss. Belg. S. 529, Taf. XL, Fig. 5. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S.; Hoes- selt etc. Von Lattorf habe ich 16 Stücke, von Calbe a/S. 1, von Hoesselt 5, alle mit defecter Aussenlippe und die meisten etwas angewittert. Zwei grosse Stücke von Lattorf bestehen aus 8 resp. 7a Windungen ohne das kegelförmige, oben abgerundete Embryonal- ende von reichlich 21/3 glatten, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. Die Dicke derselben beträgt 5,5”" resp. ca. 5"", die Länge 16,5"" resp. 15,3”", wovon bei beiden 6,3”"" auf die Mündung kommen. Die ersten Mittelwindungen haben oben eine flache Ein- 4. Conidae. 503 senkung und unten eine stärkere Wölbung mit 8 oder 9 schrägen, rundlichen, knotigen Rippen, welche auf der Einsenkung schnell verschwinden. Unter der flach liegenden Naht bildet sich dann eine flache Anschwellung aus, und die Einsenkung wird allmählich tiefer, aber verhältnissmässig schmaler, so dass sie auf der letzten Mittel- windung nur halb bis ein Drittel so breit ist, als die Wölbung. Die Zahl der Rippen beträgt in der Regel 9 oder 10; dieselben sind schmaler als ihre Zwischenräume, stehen oft gerade unter einander und stellen sich häufig ziemlich gerade, besonders auf der Schlusswindung, doch ist dies sehr verschieden, selbst bei einem und demselben Stück auf verschiedenen Windungen. Die Schlusswindung ist in ihrer unteren Hälfte, etwas unter- halb der Nahtlinie, tief eingesenkt, und die Rippen verlieren sich etwa in der Mitte dieser Einsenkung; also an dem kurzen Kanal, trägt die Schale etwa 12 feine, aber unterhalb dieser Stelle, scharfe Streifen, während sie im Uebrigen glänzend glatt ist. Die Aussenlippe ist im Alter nicht selten ziemlich stark aussen verdickt, besonders auf ihrer oberen Hälfte, und wenn auch die Aussenlippe selbst fast bei allen Stücken ganz fehlt, so ist doch bei mehreren eine halbe oder Drittelwindung zurück noch ein solcher verdickter Mundwulst sichtbar. Der Sinus der stark geschwungenen Anwachsstreifen liegt in der Einsenkung unter dem Nahtsaum; darüber sind die An- wachsstreifen in ganz flachem Bogen mit bis zu 45° gegen die Schal-Axe nach vorn gerichtet, darunter dagegen zunächst durch- schnittlich etwa noch einmal so scharf, doch biegen sie sich auf der Wölbung in einem mehr oder minder gleichmässigen Bogen von etwa 60° immer mehr nach unten, so dass sie in der Mitte der unteren Einsenkung sogar ein wenig rückwärts gerichtet sind. Die Innenlippe ist nach unten, sowie namentlich dicht unter der Naht, ziemlich stark verdickt, über ihrer Mitte dagegen nur wenig; sie lest sich hier auf eine sehr deutlich resorbirte Zone der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Zwei Stücke von Lattorf (Fig. 1) und das von abe a/S. unterscheiden sich von den übrigen einigermaassen dadurch, dass 504 4. Conidae. die Rippen, bei dem einen Stück 7, bei dem zweiten 8, bei dem dritten 9 pro Windung, weniger stark sind, schon auf der letzten Mittelwindung zum Theil undeutlich werden und bei Beginn der Schlusswindung ganz verschwinden; nur je ein alter, verdickter Mundwulst ist bei ihnen auf derselben vorhanden. Durch das Fehlen der Rippen wird die Gestalt einigermaassen beeinflusst, so dass die Wölbung der Schlusswindung namentlich kürzer und stärker erscheint. Die Art von Barton, welche EpwArps (Eoc. Moll. S. 249, Taf. XXVIII, Fig. 14) als Pl. acuticosta anführte, ist schon durch die gleichmässige Spiral-Sculptur und die hohen, von Naht zu Naht reichenden Rippen ganz verschieden. Dieselbe mag P. Geikiei heissen. Die oberoligocäne Pleurotoma Koeneni SPEYER ist durch die zahlreichen, schrägen Rippen leicht zu unterscheiden. 2. Mangelia planistria v. KoENEN. TARRRUT Rio. 102, he: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige vorliegende Exemplar besteht aus reichlich 6 Win- dungen ohne das niedrig-kegelförmige Embryonalende von etwa 4 sewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und verhüllt ist. Der Durchmesser beträgt 4,5"", die Länge 13", wovon 6"" auf die Mündung kommen. Mindestens die beiden letzten Embryonalwindungen lassen unter einer scharfen Loupe zahlreiche, sehr feine, unten vorge- bogene Längsstreifen erkennen; dann folgt knapp eine Viertel- windung mit einer Zwischen-Sculptur von 5 zuerst sehr dünnen, doch schnell an Stärke zunehmenden und gerader werdenden Rippehen und mehreren undeutlichen Spiralen. Die Mittelwindungen erscheinen wegen ihrer starken Be- g, die letzten besonders zunächst unter der Naht, so dass sie dort stärker rippung recht stark gewölbt, die ersten ziemlich gleichmässi hervorspringen, unten dagegen weit flacher. Die Aussenlippe wird von der Nahtlinie bei drei Fünfteln ihrer Höhe getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt bis in die flache Einsenkung an dem ziemlich kurzen, mässig gedrehten Kanal. 4. Conidae. 505 Die Zahl der Rippen, welche, zumal auf den ersten Mittel- windungen, etwas unregelmässig stehen, im Allgemeinen aber unter der Naht zunächst rückwärts gerichtet sind, dann gerade nach unten laufen und weit dicker als ihre Zwischenräume sind, beträgt auf den ersten Mittelwindungen 11 und steigt schliesslich bis auf 15. Auf den letzten Windungen spalten sich einzelne der- selben nach unten, und auf der Schlusswindung stellen sie sich etwas schräger, ein wenig mehr den Anwachsstreifen entsprechend; unter der Nahtlinie verlieren sie sich allmählich bis zum Anfang des Kanals, indem sie sich wieder gerade nach unten biegen. _ Die Mittelwindungen tragen ferner 8 dicke, rundliche, durch tiefe, ganz schmale Furchen getrennte Spiralen, von welchen die obersten die schmalsten, die unter der Mitte die breitesten sind und auf der vierten Mittelwindung zuerst abgeplattet und dann durch schmale, schwache Furchen gespalten werden. Dasselbe er- folgt später auch bei den übrigen Streifen; auf der Schlusswindung folgt in der Nahtlinie ein etwas schmalerer, dann 4 breitere, ferner 3 etwas schmalere und 4 breitere Streifen, sämmtlich durch ganz schmale, tiefe Furchen von einander getrennt, und die Spindel trägt 6 schräge, schmale Streifen. Die Aussenlippe ist beschädigt, endigte aber vermuthlich mit einer Rippe und war jedenfalls in so fern verdickt. Die Anwachs- streifen haben einen rundlichen Sinus dicht unter der Naht auf dem vorspringenden Theile der letzten Windungen und sind unter demselben, zuerst nicht unerheblich, nach vorn gerichtet, biegen sich aber bald ın schnell flacher werdendem Bogen mehr nach unten und laufen am Kanal wieder etwas rückwärts. Die Innenlippe ist im oberen Drittel nur wenig, darunter stärker verdickt und lest sich auf eine nach oben recht merkliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Gattung: Homotoma BELLARDI. Die Gattung Homotoma umfasst diejenigen kleinen Arten, bei welchen eim enger, tiefer Sinus der Anwachsstreifen unter der Abh. X, 2. 30 506 4. Conidae. Naht überall sichtbar und die Aussenlippe nicht schwielig, die Schale gedrungen und die Schlusswindung nicht länger ist, als das Gewinde. Die Gattung (lathurella CaRP. (Defrancia MILLET) unterscheidet sich von Homotoma dadurch, dass die Aussenlippe schwielig verdickt ist; dieser Unterschied ist freilich bei den ge- rippten Homotoma- Arten nicht sonderlich scharf, da die Aussen- lippe bei diesen gewöhnlich mit emer Rippe zusammenfällt, wie bei den im Folgenden beschriebenen 5 Arten, von welchen nur | H. Rappardi eine grössere vertikale Verbreitung besitzt. 1. Homotoma Rappardi v. KoENEN. Taf. XXXIV, Fig. 1a, b; 2a, b, e. M. Rappardi v. Korsen, Mittel-Oligocän S. 42, Taf. I, Fig. 12, Palaeontogr. XVI, S. 94, Taf. VI, Fig. 12. De » (pars Koch und Wırcnmann, Mecklenb. Archiv XXV, 1872, S. 78, Taf. Il, Fig. 3b). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Mittel-Oligocän: Söllingen; Waldböckelheim. Ober-Oligocän: Crefeld, Sternberger Gestein (Koch), Harles- hausen bei Cassel. Von Lattorf habe ich gegen 20, freilich meist kleine oder defecte Stücke, von Calbe a/S. 3 solche. Mein grösstes Stück von Lattorf ist 1,35" dick und 3,75" lang, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Dasselbe besteht aus 3 Windungen ohne das kegelförmige Em- bryonalende von etwa 31/, mässig gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Mit Hülfe einer sehr scharfen Loupe erkennt man auf den- selben eine eigenthümliche Sculptur von sehr feinen, sich zuletzt rechtwinklig kreuzenden Linien, nämlich von Anwachsstreifen, deren breiter Sinus auf dem obersten Drittel der Windungen liest, und welche darunter recht stark vorgebogen sind, und von unter dem Sinus noch etwas stärker rückwärts gerichteten Streifen. Am Schluss dieser Zwischen -Sculptur erschemt dicht unter der Mitte der Windung eine ziemlich starke, bald darauf auf die Mitte derselben rückende Spirale und gleich darauf unter ihr eine 4. Conidae. 507 zweite. Beide ragen als Kanten hervor, während über ihnen die Windung etwas eingesenkt ist und zuerst einen, später 3 oder 4 sehr feine Streifen trägt. Noch auf der ersten Mittelwindung wird über der Naht noch eine dritte, stärkere, doch weniger hervor- tretende Spirale sichtbar, und gleich darauf erscheinen unter und über der obersten derselben feine Streifen, welche ihnen auch auf der Schlusswindung nicht ganz an Stärke gleich werden. Erst gegen Anfang der Schlusswindung schieben sich auch über und unter der dritten stärkeren Spirale feine Streifen ein, und ziemlich gleich- zeitig stellt sich eine zweite Serie feiner Streifen in der Zone über und unter der obersten stärkeren Spirale ein. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie etwa ın der Mitte getroffen und ist unterhalb derselben bis zu ihrem untersten Viertel etwas schwächer gewölbt, als oberhalb derselben; eine breite Ein- senkung begrenzt den kurzen, weiten Kanal. Sie trägt unterhalb der Nahtlinie eine ähnliche, doch ein wenig feinere Spiral-Sculptur, wie darüber; am Kanal fehlen meist die secundären Streifen, und die primären sind dann gedrängter, breiter, werden aber nach unten feiner. Etwa eine Drittelwindung hinter der Zwischen-Sculptur er- scheinen ferner Rippen, welche erst unterhalb der Naht beginnen, mit den Anwachsstreifen deutlich vorwärts gerichtet sich zur Mitte der Windungen hoch erheben und dann gerade nach unten laufen, auf der Schlusswindung aber allmählich bis zu der Einsenkung am Kanal verschwinden. Sie sind schmal, hoch, zuerst etwa eben so breit, auf der Schlusswindung nur etwa ein Drittel so breit, wie ihre Zwischenräume; ihre Zahl beträgt etwa 9 pro Windung, auf der Schlusswindung meistens nur 8. Die letzte derselben bildet zugleich die aussen verdickte Aussenlippe. Die obere Hälfte der Windungen trägt zahlreiche, erhabene, recht regelmässige Anwachsstreifen, welche nach der Naht zu nur wenig vorwärts gerichtet sind, um so stärker aber nach unten, so dass sie mit durchschnittlich etwa 45° gegen die Schal-Axe ge- neigt die Mitte der Windungen überschreiten; sie biegen sich je- doch unter derselben zuerst schnell, dann weit langsamer, mehr nach unten und laufen etwa von der Nahtlinie an gerade nach’ unten. 33* 508 4. Conidae. Die Innenlippe ist wenig verdickt und legt sich auf. eine ausser an der Spindel und zunächst der Naht recht deutliche Re- sorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Die mittel-oligocänen Stücke von Söllingen und Waldböckel- heim sind etwas gedrungener und grösser, die letzteren haben dünnere, nach unten deutlich vorgebogene Rippen, 10—11 pro Win- dung, das Stück von Söllingen hat dagegen eher dickere Rippen, 10 pro Windung, sie stimmen aber doch leidlich mit den unter-oligo- ceänen überein, so dass sie derselben Art oder 2 anderen Arten zuzurechnen sein würden. Mein einziges Stück von Crefeld ist noch etwas kleiner und schlanker, als die von Lattorf, hat 10 Rippen pro Windung, etwas stärkere primäre Spiralen, und die secundären beginnen eben erst, sich einzuschieben. 3 etwas grössere Stücke habe ich vom Erlenloch bei Harleshausen. Einzelne Exemplare von Lattorf nähern sich aber auch in der Gestalt theils diesen schlanken Stücken von Crefeld und Harles- hausen, theils den gedrungeneren von Söllingen etc. Ein Stück von Lattorf ist sogar noch gedrungener und bauchiger als die letzteren und zeichnet sich im Uebrigen dadurch aus, dass unmittelbar auf das Embryonalende schon Längsrippen folgen, wenn auch sehr flache, schräg gestellte. Einzelne Stücke von Lattorf, wie das Fig. Il abgebildete, haben aber auch verhältnissmässig starke primäre Spiralen, wäh- rend die secundären schwächer bleiben. Diese nähern sich auch in der Sculptur den Exemplaren von Crefeld, Harleshausen und einem aus dem Sternberger Gestein. Das kleinere, von Koch ]. c. abgebildete Exemplar aus dem Sternberger Gestein könnte zu unserer Art gehören, während das grössere sich schon durch die zahlreichen Rippen wohl unter- scheiden lässt. 2. Homotoma intermissa v. KOENEN. Taf. XXXIV, Fig. 12a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Atzendorf. Das einzige vorliegende Exemplar hat leider eine beschädigte Schlusswindung; es besteht aus 2/4 Windungen ohne das kegel- 4. Conidae. 509 förmige Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen, deren erste aufsebogen und zum Theil eingewickelt ist. Der Durchmesser beträgt 1,4”, die Länge 2,3mm, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Die beiden auf das Embryonalende folgenden, ziemlich stark gewölbten Windungen tragen eine Zwischensculptur von je 13 dünnen, stark gekrümmten und besonders unten stark vorgebogenen Rippchen, und zwar sind die ersten derselben äusserst fein; die folgenden werden allmählich stärker, aber auch die letzten sind noch nicht ein Viertel so breit, wie ihre Zwischenräume. Am Ende der ersten Windung erscheinen auch 4 breite, flache Spiralen, deren oberste von der Naht etwas weiter entfernt bleibt. Später werden sie etwas schmaler als ihre Zwischenräume, und nahe der Mündung wird zwischen den beiden obersten eine feinere sichtbar. Die Nahtlinie trifft die Schlusswindung an der Aussenlippe dicht unter deren Mitte; unterhalb der Nahtlinie ist die Schale flach gewölbt und an dem kurzen, weiten Kanal flach eingesenkt; unmittelbar unter der Nahtlinie folgt eine verhältniss- mässig hohe und. starke Spirale, darunter ein breiterer Zwischen- raum und dann bis zum unteren Ende 7 schwache, nach unten immer feiner werdende Streifen. Am Schluss der Zwischen-Seulptur werden die Rippen ge- rade, wesentlich dicker und höher, besonders auf der Mitte der Wölbung, während sie an der Nahtlinie verschwinden; ihre Zahl beträgt 7 auf der letzten Drei-Viertel-Windung. Die Anwachsstreifen sind auch mit Hülfe einer scharfen Loupe nur undeutlich und an einzelnen Stellen zu erkennen; der Sinus liest jedenfalls dicht unter der Naht, und unter demselben sind die Anwachsstreifen scharf vorgebogen. 3. Homotoma alata v. KoENEN. Taf. XXXTV, Fig. 3a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. Ausser dem abgebildeten Exemplar habe ich nur ein Paar Bruchstücke von Lattorf, welche unserer Art angehören könnten, 510 4. Conidae. von H. quadricineta jedoch schwer zu unterscheiden sind, von Atzendorf und von Calbe a/S. ein kleineres, defectes Stück und von Unseburg ein verdrücktes Exemplar ohne Gewindespitze, welche mit dem abgebildeten übereinzustimmen scheinen. Das erstere-besteht aus knapp 4 Windungen ohne das rund- liche Embryonalende von 1!/, sichtbaren, glatten, gewölbten Win- dungen, von welchen die letzte ziemlich hoch ist, die erste halbe ganz niedrig beginnt, und der Anfang ohne Zweifel versenkt liegt. Der Durchmesser beträgt 1,6"", die Länge 3,5”", wovon knapp 1,5"® auf die Mündung kommt. Auf der ersten halben Mittelwindung erscheinen zuerst 3 Kanten, welche bald in stumpfe Kiele und erhabene, dicke Spiralen übergehen. Ueber der obersten erscheint dann noch ein ähnlicher Streifen, und zwischen diesem und der Naht springen die stark gewölbten Windungen fast senkrecht zur Schal-Axe vor. Auf der zweiten Mittelwindung wird unter der Naht noch ein fünfter Streifen sichtbar, und diese Streifen sind hier etwas schmaler wie ihre Zwischenräume, auf der folgenden Windung noch nicht halb so breit, auf der Schlusswindung noch nicht ein Viertel so breit. Auf dieser schiebt sich zuerst in dem ein wenig breiteren zweiten Zwischenraum (von oben gerechnet) ein feiner Streifen ein, zuletzt auch in den übrigen und über der obersten Spirale. Unter der Nahtlinie ist die Schlusswindung an der Aussen- lippe bis zum Kanal-Ende abgeflacht, kaum eingesenkt, und trägt hier noch 5 ähnliche, doch nach unten etwas weniger weit von einander entfernte Streifen und an der Spindel noch 4 feine, ge- drängte Linien. Die Windungen, mit Ausnahme der ersten halben Mittel- windung mit ihrer Uebergangs-Sculptur, tragen ferner je 12 hohe, schmale Längsrippen, welche zuerst etwa eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume, auf der letzten Mittelwindung nur etwa halb so breit und nahe der Mündung höchstens ein Viertel so breit. Sie beginnen oben dicht über der obersten Spirale, so dass unter der Naht eine schmale, glatte, erst auf der Schlusswindung etwas breitere Zone bleibt, auf welcher der Sinus der Anwachsstreifen liegt, und zahlreiche sehr feine, erhabene, gekrümmte Linien sicht- 4. Conidae. 511 bar sind. Auf den Mittelwindungen stehen die Rippen zuerst ziemlich gerade oder biegen sich endlich unten etwas vor; auf der Schlusswindung wird die Biegung immer regelmässiger, so dass sie zuletzt anscheinend den Anwachsstreifen folgen, also unter dem engen, mässig tiefen Sinus merklich vorwärts gerichtet nach unten laufen, unter der Nahtlinie sich aber gerade nach unten und zum Kanal etwas rückwärts biegen, indem sie sich hier verlieren. | Auf den Rippen werden die Spiralen ein wenig breiter und erscheinen wie ovale Knötchen. Die Innenlippe ist schwach verdickt und legt sich bis zu dem gebogenen Spindelrand auf die resorbirte, der Sculptur beraubte Oberfläche der vorhergehenden Windung. Die Aussenlippe enthält die letzte Rippe und ist somit stark aussen verdickt und etwas Flügel-artig erweitert. 4. Homotoma quadrieineta v. KoENEN. Taf, XXXIV, Fig. An, b, e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Von Calbe a/S. habe ich ein kleineres Stück, von Lattorf deren 4, allerdings meist kleine oder ungenügend erhaltene. Das beste derselben besteht aus 4 Windungen ohne das spitz -kegel- förmige Embryonalende von 41/s glatten, stark gewölbten Win- dungen, deren sehr kleiner Anfang anscheinend abweichend ge- wunden und verhüllt ist. Die letzte halbe Embryonalwindung bekommt in der Mitte einen Kiel und über der Naht eine scharfe Spirale. Der Durchmesser mag etwa 1,8”” betragen haben, die Länge beträgt 4,3”", wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mün- dung kommt. Die Mittelwindungen springen unter der Naht fast recht- winklis vor; der obere Theil derselben trägt nur eine oder zwei schwache Spiralen und wird durch eine Kante mit einer stärkeren, erhabenen Spirale von dem seitlichen Theile getrennt, auf welchem zuerst noch 2 ähnliche Spiralen liegen, von einander getrennt durch etwa doppelt so breite Zwischenräume. Etwa am Ende 512 4. Conidae. der zweiten Mittelwindung wird wohl über der Naht noch eine vierte Spirale in gleichem Abstande sichtbar, und zuerst über dieser, dann auch zwischen den übrigen, erscheinen feinere Streifen. Unter der Nahtlinie, auf ihrer unteren Hälfte, ist die Schluss- windung an der Aussenlippe stärker herabgebogen zu der tiefen, breiten Einsenkung an dem kurzen, feiner und dichter gestreiften Kanal und trägt über diesem noch 2 stärkere Streifen, ähnlich den oberen, alternirend mit etwas feineren. Die Windungen tragen ferner schmale, hohe, ziemlich gerade stehende Längsrippen, etwa 11 oder 12 pro Windung; dieselben sind über der Kante, auf dem oberen Theile der Windungen, nur als flache Anschwellungen sichtbar und verschwinden von der Nahtlinie bis zum Anfang des Kanals. Die stärkeren Spiralen erheben sich auf ihnen zu recht spitzen Knötchen. Die Anwachs- streifen treten auf dem ziemlich tiefen Sinus dicht unter der Naht als zahlreiche sehr feine, gekrümmte Leistchen hervor; sie sind auf dem unteren Theile der Schale nicht deutlich zu erkennen, dürften hier jedoch den Rippen folgen. Die Spindel ist ziemlich stark gedreht. | Die Innenlippe ist dünn und legt sich auf die deutlich resor- birte und dadurch der Sculptur beraubte Oberfläche der vorher- gehenden Windung. | Das abgebildete Exemplar unterscheidet sich von den übrigen in etwas durch dickere, etwas weniger zahlreiche Rippen, ein wenig stärkere Spiralen und vielleicht auch ein wenig niedrigere Win- dungen, doch nicht so sehr, dass es nicht doch derselben Art angehören könnte. Von H. Rappardi unterscheidet sich unsere Art weit. durch schlankere Gestalt, deutlicher treppenförmiges Gewinde, höhere primäre Spiralen und schlankeres Embryonalende sehr wohl. 5. Homotoma hexagona v. KOENEN. Tat AXRRUV, Bie.5a,.b; 68, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg, Tuattorf. Ich kenne nur ein kleineres Stück von Lattorf und die beiden abgebildeten Stücke von Unseburg. Das grössere von diesen ent- 4. Conidae. 513 hält 3/5 Windungen; es fehlt etwa die erste halbe Mittelwindung mit der Uebergangs-Sculptur und das ziemlich spitze Embryonal- ende von 4 glatten, gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist.. Der Durchmesser beträgt 1,8"®; die Länge mag etwa 4”" betragen haben, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Am Schluss des Embryonalendes bekommt die Schale nahe der unteren Naht eine Kante, welche sich auf der folgenden halben Windung bis zu deren Mitte hinaufzieht und hierbei in eine feine Spirale übergeht; eine ganz ähnliche erscheint zugleich zwischen ihr und der unteren Naht und, in etwas geringerem Abstande als jene, über ihr eine etwas schwächere. Ueber der letzteren bleibt die Schale olatt, abgesehen von den zahlreichen feinen, erhabenen, gekrümmten Anwachsstreifen, welche hier, gerade auf dem Sinus, auftreten. Da sich ferner auf den letzten Windungen die Schale zur Naht etwas mehr in die Höhe zieht, so wird diese Zone immer deutlicher eingesenkt, springt aber auch im Alter noch sehr merklich unter der Naht vor und ist nur etwa ein Viertel so hoch als der mässig gewölbte Rest der späteren Mittelwindungen. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie ein wenig unter ihrer Mitte setroffen und ist unterhalb derselben zunächst etwas stärker gewölbt und dann an der Aussenlippe abgeplattet bis zu dem sehr kurzen, weıten Kanal. Zwischen die primären Spiralen schieben sich schon auf der zweiten Mittelwindung feinere ein, welche ihnen später an Stärke ziemlich gleich werden; da die Schale dann schlanker wird, wird auch noch eine Spirale über der Naht sichtbar, und die letzte Mittelwindung des grösseren Stückes trägt auf ihrem seitlichen Theile 8 feine, ziemlich gedrängte Streifen; eine ähnliche, ziem- lich gleichmässige Streifung bedeckt auch die ganze Schluss- windung. Die auf die Zwischen-Sculptur folgende Windung trägt 8 Rippchen, welche, wie auch die späteren, erst unter der glatten Zone beginnen, und von welchen die 2 ersten noch etwas kürzer sind und schräg stehen, die übrigen dagegen ziemlich gerade. Sie sind hier etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume, auf den folgenden Windungen dagegen, wo ihre Zahl nur 6 beträgt, 514 4. Conidae. werden sie schmaler und zugleich niedriger, so dass sie schliess- lich gleichsam abgerundete Kanten bilden. Auf der Schluss- windung verlieren sie sich bald unter der Nahtlinie. Unter dem verhältnissmässig breiten Sinus laufen einzelne sehr feine, erhabene Anwachsstreifen, mit etwa 45° gegen die Schal-Axe nach vorn geneigt, über die obersten Spiralen, biegen sich aber bald gerade nach unten. Die Aussenlippe erscheint verdickt, da sie mit einer Rippe zusammenfällt. Die Innenlippe ist bei beiden Stücken von festem, sandigem Mergel verdeckt, welcher sich nicht entfernen lässt. Das Stück von Lattorf gleicht in der Sculptur und im Durch- messer dem kleineren, Fig. 6 abgebildeten Exemplare, ist aber etwas schlanker und bildet somit einen Uebergang zu dem anderen, Fig. 7 abgebildeten. Unsere Art ist nahe verwandt mit der Pl. striarella Lam. von Guespelle, Grignon etc.; diese ist jedoch schlanker und hat zahlreichere Rippen. 5. Volutidae. Von Volutiden ist im Unter-Oligocän ähnlich wie im Eocän vor Allem die Gattung Voluta (Volutilithes) in mehreren Arten ver- treten, ferner Aurinia, Lyria GRAY, Mitra und Marginella. Ich ziehe es jedenfalls vor, von den Volutiden die » Mitriden« nicht als besondere Familie abzutrennen. Von der Gattung Voluta sind eine ganze Reihe von Gattungen und Untergattungen abgetrennt worden, welche zum Theil recht wenig erhebliche Unterschiede von einander aufzuweisen haben; so würde ich z. B. die V. rarispina Lam. (Athleta CONRAD) nie von V. Rathieri MER. (Volutilithes SWAINSON) und der paleocänen V. de- pressa Lam. generisch trennen, da die Sculptur und Gestalt bei diesen und anderen Arten denn .doch nur wenig verschieden ist, und die Schmelzmasse der Innenlippe auch bei ausgewachsenen Individuen von FV. Rathieri etc. oft sehr erhebliche Dicke erlangt. Wenn man die mit dem schlechten Namen Volutilithes SWAIN- son belegte Gattung abtrennen will, so würden zu dieser die meisten unter-oligocänen Arten gehören, von welchen V. suturalis Nysr für diese Stufe sehr bezeichnend ist, während die übrigen, V. devexa BEYR., V. labrosa PhiL. und V. ? depauperata Sow. ihre nächsten Verwandten im Eocän, besonders Englands besitzen. Zur Verwandtschaft der Voluta (Aurinia Apıams) Lamberti Sow. aus dem Pliocän gehört dann die Voluta obtusa v. KOENEN und die V. longissima GIEBEL sp. Endlich ist auch die Gattung ZLyria GRAy, welche besonders im Eocän verbreitet ist, aber auch noch recent vorkommt, durch eine typische Art, die Voluta decora BEYR. vertreten, während die V. eximia BEYRICH schon etwas abweicht, Volutidae. on 516 Gattung: Voluta Linne. Wie schon oben erwähnt, gehören die 4 folgenden Arten zu der Gattung ? Volutilithes SWAINSON, welche sich durch ihr ver- hältnissinässig kleines Embryonalende auszeichnet, in Gestalt und Sculptur aber erheblich schwankt, vorwiegend dem Eocän und Unter-Oligocän angehört, aber auch bis zum Miocän hinaufreicht (V. rarispina Lam. etc.) und andrerseits auch schon in der Kreide auftritt. Immerhin ist das Embryonalende im der Regel keineswegs spitz, wie m den Handbüchern angegeben wird, sondern oben ab- gestumpft, und sein Anfang ist abweichend gewunden und einge- wickelt; ın der Gestalt ist es bei den einzelnen zu Volutzlithes gerechneten Arten recht sehr verschieden und zum Theil recht ähnlich dem von recenten, zu der Gattung Volutolyria gerechneten Arten, so dass es sehr misslich erscheint, auf das Embryonalende hin die Gattung Volutilithes abzutrennen. Bei PV. suturalis NYST ist es z. B. niedrig, abgerundet, bei V. scalaris Sow. und V. sca- bricula Sow. von Barton höher, aber auch oben abgerundet und so fort. l. Voluta devexa Brykıcn. Taf. XXXVII, Fig. 12a, b. V. devexa Beyr., Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1853, V, S. 333, Taf. VI (3), Fig. 6, 7. » nodosa (non Sow.?) v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 501. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt. Ausser den 2 von BEYRICH a. a. OÖ. abgebildeten Stücken von Westeregeln sind mir nur einige immerhin beschädigte und verdrückte Exemplare von Helmstädt bekannt, bei welchen die Gewindespitze abgerieben ist. Das grösste der 6 mir vorliegenden ist fast so gross gewesen, wie das grössere, von BEYRICH Fig. 6 abgebildete, hat aber, ebenso wie die meisten übrigen von Helmstädt, anscheinend eine stärkere, deutlichere Spiral-Seulptur auf der Schlusswindung, als dies bei BeyrıcH’s Stücken der Fall ist. 5. Volutidae. 517 Abgesehen von feinen, aber deutlichen, wenn auch unregel- mässigen Spiralen, welche die ganze Schale bedecken, ist eine etwa 1,5”" breite Zone unter der die Knoten oder Spitzen tragenden Kante glatt; darunter folgen aber rauhe, durchschnittlich etwa 1""® breite Streifen, welche oben scharf, nach _unten ganz all- mählich abfallen, unterhalb der halben Höhe der Schale etwas schmaler werden, in der Einsenkung am Kanal jedoch etwas höher und schärfer und zugleich breitere Zwischenräume bekommen. Im Uebrigen muss ich auf Brrrıcn#’s Beschreibung und Abbildung verweisen. Ich habe nun früher a. a. ©. Voluta devexa BEYR. mit V. no- dosa SoW. vereinigt und finde auch jetzt, bei erneutem Vergleich zahlreicher englischer Exemplare, dass die Uebereinstimmung der- selben mit den norddeutschen ın Gestalt und Sculptur eine sehr weitgehende ist; ein Unterschied lässt sich vielleicht darin finden, dass bei den englischen Stücken die Spiralstreifen auf dem unteren Theile der Schlusswindung nicht schmaler sind, als auf dem oberen, und dass der Nahtsaum dicker, und die feine Streifung der ganzen Schale sehr undeutlich ist. Wenn diese Unterschiede nun auch wenig erheblich sind, so ziehe ich doch jetzt vor, die norddeutsche Art vorläufig getrennt zu lassen; mit grösserer Sicherheit wird die Selbstständigkeit der- selben erst beurtheilt werden können, wenn das Embryonalende beobachtet sein wird, das im Uebrigen auch an keinem einzigen meiner englischen Stücke von Highgate etc. erhalten ist. 2. Voluta cf. depauperata Sow. ? Voluta depauperata Sow. (Epwarvs, Eoc. Moll. S. 164, Taf. XXI, Fig. 5). Vorkommen. Ober-Eocän: Barton, Hordwell. Unter-Oligocän: Wolmirsleben. Ich habe von Wolmirsleben nur ein beschädigtes und ver- drücktes Exemplar, welchem namentlich die letzte Hälfte der Schlusswindung und die Gewinde-Spitze fehlt. Vollständig mag dasselbe etwa 18"" Durchmesser gehabt haben und ziemlich 35" Länse. wovon etwa zwei Drittel auf die Mündung kommen. Sm eo) 518 5. Volutidae. 3 Windungen sind, wenigstens theilweise erhalten, mindestens eben so viele fehlen. Das Stück unterscheidet sich von den übrigen oligocänen Arten erheblich durch die weit bedeutendere Höhe der Mittelwindungen und des Gewindes, sowie durch die stumpfe Kante unter dem obersten Drittel der Windungen, welche auf den Rippen nur ganz schwache Höcker oder Spitzen trägt, und von welcher aus die Schale mit ca. 45° vegen die Schal- Axe geneigt zu der ebenfalls schwache Höcker auf den Rippen hervor- bringenden Nahtsaum-Spirale ansteigt, während die Naht selbst wenig deutlich ist. Unterhalb jener Kante sind die Windungen ganz flach ge- wölbt, die Schlusswindung jedoch nach unten etwas stärker. Die letzte ganz erhaltene Windung trägt 12 schmale, ziem- lich scharfe Rippen, welche sich erst unter der Kante stärker er- erheben und auf dem unteren Theile der Schlusswindung ver- schwinden; auf den früheren Windungen ist ihre Zahl etwas grösser. Ausserdem trägt die Schale in ca. 0,6”" Abstand von Mitte zu Mitte jene eigenthümlichen, besonders bei Volutilithes so häufigen Spiralen, welche nach oben recht scharf begrenzt sind, nach unten aber ganz allmählich abfallen. Dieselben werden je- doch erst auf dem unteren Theile der Schlusswindung etwas höher und rauher; auf dem unteren Theile der letzten Mittelwindung sind deren 4 sichtbar. Das Stück ist wohl zunächst vergleichbar der V. depauperata, von welcher mir ein paar Stücke von Barton vorliegen; eine sichere Bestimmung ist aber natürlich bei der ungenügenden Er- haltung nicht ausführbar. 3. Voluta labrosa PruLıppr. Tat. XXXVI, Eie: 7, S. V. labrosa Prur., Palaeontographica I, 8. 78, Taf. X, Fig. 16. > » » (Biewxıen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 337, Taf. VI (3), Fig. 1—5). Se) » (vw. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 501). » Germari Prur., Palaeontographica I, S. 78, Taf. X, Fig. 18. Vorkommen. Unter - Oligocän : Westeregeln, Osterwed- dingen?, Helmstädt. 5. Volutidae. 519 Von Westeregeln habe ich 5 Exemplare in allen Grössen, von Osterweddingen ein stark angewittertes, von Helmstädt gegen 40 kleine und mittelgrosse. Zu Beyrıch’s ausführlicher Beschreibung habe ich nur etwa noch hinzuzufügen, dass die Mündung grosser Exemplare zuweilen erweitert und die Aussenlippe nach aussen gebogen erscheint. An einem Stück von Westeregeln und an einzelnen von Helmstädt ist auch die Gewindespitze noch leidlich erhalten; das kleine Embryonalende ist niedrig, abgerundet und besteht aus mindestens 21/, glatten, flach gewölbten Windungen, deren An- fang vertieft liegt und eingewickelt ist. Grosse Exemplare ent- halten etwa 6!/, Windungen ohne das Embryonalende. Die erste Mittelwindung trägt etwa 17 gerade, etwas unregelmässige Rippchen, auf welchen sich etwas unterhalb der Naht eine flache Furche oder Einsenkung ausbildet; diese wird auf den folgenden Windungen breiter und unterbricht dann die Rippen gleichsam, so dass diese unter der Naht und auch auf dem unteren Theile der Mittel- windungen als flache, längliche Knoten erscheinen; sie reichen bei kleinen Stücken fast bis zur halben Höhe hinab; spätestens auf der fünften Mittelwindung verschwinden die Knoten, und die Einsenkung dehnt sich bis dicht an die vertiefte obere Naht aus, über welche sich die Schale stets deutlich erhebt. Bei kleinen Exemplaren, beziehungsweise auf den ersten Mittelwindungen, trägt deren obere Hälfte stets einige deutliche Spiralstreifen, welche anscheinend leicht durch Abreibung verloren gehen und auf den späteren Windungen undeutlich werden; aber auch der untere Theil der früheren Mittelwindungen ist stärker und höher hinauf, bis fast zur Nahtlinie, gestreift oder richtiger gefurcht, als auf den letzten Windungen. Am Kanal fallen die Streifen nach oben steil ab, nach unten ganz allmählich; nach oben hin werden die Streifen breiter, flacher und durch schmale Furchen von einander getrennt. Bei den Stücken von Helmstädt ist übrigens diese Streifung etwas stärker und reicht etwas weiter nach oben, als bei denen von Westeregeln. 520 5. Volutidae. 4. Voluta suturalis Nyst. Taf. RVM, Fig. 1; 22,372 V. suturalis Nysr, Coqu. foss. Terr. tert. de la Belgique, S. 592, Taf. VL, Fig. 6. » » » "(Bryrıca, Zeitschr. d. D. geol. Ges. V, S. 341, Taf. VII (4), Fig. 6). S » » (v. Korxen, Quarterly Journal Geol. Soc. 1864, S. 100). » » (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVIl, S. 506). » > » (v. Korxen, Bull. Soc. Imp. des Naturalistes de Moseou 1869, Sr ID). cingulata Nvst, Coqu. foss. Terr. tert. de la Belgique, S. 593, Taf. VL, Fig. 7. » » » (Bryrıcn, Zeitschr. d. D. geol. Ges. V, S.339, Taf. VII (4), Fig. 1). » suspensa (non Sor.) Asıch, Mem. Acad. des Sciences St. Petersbourg, II. Ser., t. VII, 8. 549, Taf. IV, Fig. 2. » Dunkeri Server, Palaeontographica IX, S. 80, Taf. XVI, Fig. 12. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Oster- weddingen, Helmstädt, Brandhorst bei Bünde; Vliermael, Hoesselt, Lethen ete.; Brockenhurst; Aralsee. Von Lattorf habe ich noch gegen 80 Exemplare, von Unseburg 20, von Westeregeln-Wolmirsleben 15, von den übrigen Fundorten nur vereinzelte oder doch nur wenige, meist kleinere und schlechter erhaltene. Mein grösstes, vollständiges Stück von Lattorf ist 30”® dick und 70” lang, und die halbe Schlusswindung eines anderen lässt auf eine Länge von ca. 80”" schliessen; die weitaus meisten Exemplare erreichen jedoch höchstens 40 bis 45" Länge bei ca. 19 bis 23”® Dicke, variiren aber erheblich im Verhältniss der Länge zu dem der Dicke. BeyrıcH hatte bei Beschreibung unserer Art nur ziemlich dürftiges Material besessen; ich habe dazu Folgendes zu bemerken. Von dem niedrigen, abgerundeten Embryonalende sind 21/ glatte, gewölbte Windungen sichtbar; der Anfang desselben ist versenkt, beziehungsweise eingewickelt. Am Ende desselben erscheinen gerade, flache Längsrippchen und gleich darauf auch unter dem obersten Viertel der ersten Mittelwindung eine schnell ziemlich tief werdende Furche, und der von ihr begrenzte obere 5. Volutidae. 531 Streifen erhebt sich immer mehr über die Naht, so dass diese vertieft liegt. Eine oder zwei flache, wenig deutliche Furchen sind in der Regel auch auf dem unteren, höheren Theile der ersten Mittelwindungen vorhanden, verlieren sich aber bald ganz. Die Zahl der Rippen schwankt sehr erheblich und dementsprechend auch ihre Stärke. Die ersten derselben sind ziemlich schwach und unten etwas vorgebogen; auf der ersten Mittelwindung sind ihrer gewöhnlich 14 oder 15 vorhanden, und auf den beiden folgenden eben so viele, oder je eine oder zwei mehr. Von da an nimmt aber bei manchen Stücken, und zwar vornehmlich bei den schlankeren, die Zahl der Rippen nicht mehr zu oder wird sogar auf der Schlusswindung noch geringer, während bei anderen die Zahl noch weiter zu- nimmt, so dass sie bei einem extremen Stück auf der fünften Mittelwindung bis auf 24 steigt. Bei diesen letzteren verschwinden aber die Rippen gewöhnlich etwa auf der fünften oder sechsten Mittelwindung ganz, und dann verliert sich auch in der Regel die Furche auf dem oberen Theile der Windungen. Diese Unter- schiede sind jedoch keineswegs scharf und constant, und andere, wie die Breite der horizontalen Rinne unter der Naht, schwanken bei allen Varietäten so erheblich, dass ich die beiden von Nysr unterschiedenen Arten schon 1865 vereinigen musste; ich möchte glauben, dass die gedrungenen, im Alter glatten Schalen etwa den Weibchen, die anderen den Männchen angehört haben könnten. Die gerippten, schlankeren Schalen sind gewöhnlich auch dickschaliger und besitzen häufig eine innen verdickte Aussenlippe, selbst schon bei einer Länge von nur 25”", während bei den glatten Individuen die Aussenlippe in der Regel, selbst im Alter, dünn und scharf bleibt. Bei diesen erstreckt sich endlich die stark verdickte Innenlippe bis fast eine halbe Windung vor die Mündung, und es fällt ihre obere Grenze hier gewöhnlich mit der Nahtlinie zusammen, während sie bei den schlankeren Stücken sich in der Regel mehr oder minder stark senkt, wie auf BEYRICH’s Abbildung, Fig. 1b. vr Von Brockenhurst kenne ich nur die im Alter glatt werdende Form. Abh. X, 2. 34 322 5. Volutidae. Gattung: Aurinia ADans. Die Gattung Aurinia umfasst glatte oder spiral gestreifte Arten mit dickem, abgerundetem Embryonalende und nach vorn verengter Mündung; mir scheint als wäre wohl dieses letztere Merkmal besser so zu bezeichnen »mit verlängertem, etwas ge- drehtem Kanal an Stelle des Kanal- Ausschnitts anderer Voluta«. Die Abbildung FıscHer’s (Manuel de Conchyliologie, S. 608) der Aurinia Lamberti Sow. giebt die Gestalt des Kanals nicht richtig wieder, da dieser augenscheinlich an dem abgebildeten Exemplar stark abgerieben ist. Die Voluta obtusa von KOENEN ist die gedrungenste unter den Aurinia-Arten und bekommt, eben so wie die ebenfalls sehr gedrungene V. miocenica FISCHER von Pontlevoy, im Alter eine innen etwas verdickte Aussenlippe, während bei den recenten Arten und den übrigen fossilen, wie V. Lamberti Sow., V. Bolli Koch aus dem Miocän, V. Siemsseni BOLL aus dem Mittel- und Ober-Oligocän, V. longissima GiEBEL, V. Wetherelli Sow. aus dem London - clay und V. crenistria KoENEN aus dem Paleocän von Kopenhagen die Aussenlippe auch im Alter dünn zu bleiben scheint. Ihrem Embryonalende nach sowohl als auch ihrer ganzen Gestalt und Sculptur nach ist auch die Mitra longissima GIEBEL zu Aurinia zu stellen, obwohl sie wesentlich schlanker ist, als die übrigen Arten; es konımt also im Unter-Oligocän die schlankste wie die gedrungenste Art vor. In den älteren Tertiärbildungen scheint das Vorkommen der Gattung fast ganz auf thonige Gesteine beschränkt zu sein, da sie in den paleocänen Thonen von Kopenhagen, dem London-clay, dem Rupelthon, sowie im Unter - Öligocän besonders in den thonigen Schichten von Unseburg, Atzendorf und Wolmirsleben vorkommt. l. Voluta (Aurinia) obtusa v. KoENneEn. Tan ARXNM, Bıe. 153, b;16: Voluta (Scapha) obtusa v. Korxen, Zeitschr. d.. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 502, Taf. XVI, Fig. 2. 5. Volutidae. 5233 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, W ester- egeln, Helmstädt. Von Lattorf habe ich 4 grosse und 6 kleine Stücke, von Westeregeln und Helmstädt je 2 resp. 1 kleinere, von Unseburg das beste von allen, welches Fig. 16 und in Z. d. Deutsch. Geol. Ges. XV], Taf. XVI, Fig. 2 abgebildet ist. Dasselbe besteht aus 31/, Windungen ohne das wulstig-abgerundete Embryonalende und hat 28" orössten Durchmesser bei 58”" Länge, wovon 47” auf die Mündung kommen. Ziemlich dieselben Dimensionen haben die grössten, leider etwas verdrückten Stücke von Lattorf. Das Embryonalende ist etwa 5,5 bis 6"" dick und besteht aus einer schnell an Dicke zunehmenden Windung, hat eine von der späteren Schale abweichende Axe und wird von der ersten Mittelwindung zum Theil umwickelt. Diese und etwa das erste Drittel der folgenden Windung sind sehr niedrig und flach ge- wölbt und werden durch einige feine, schmale, leicht durch Ver- witterung zerstörbare Furchen in breite, ebene Streifen getheilt, zuerst etwa 4, am Schluss der ersten Mittelwindung etwa 16. Aufihrer zweiten Hälfte besonders nimmt in Folge von Senkung der Naht die zweite Mittelwindung schnell an Höhe zu, so dass sie an ihrem Ende 3 oder selbst 4 mal so hoch ist, wie an ihrem An- fange; sie nimmt dabei auch weit stärker an Durchmesser zu und bekommt nach oben eine flache Einsenkung, nach unten eine flache Wölbung. Die Spiral-Sculptur wird gleichzeitig aber immer undeutlicher, und auf der Schlusswindung verschwinden auch die letzten Spuren derselben. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussenlippe dicht unter deren oberstem Achtel getroffen und be- sitzt gerade an dieser Stelle eine etwas deutlichere Wölbung; dar- unter ist sie ziemlich flach und gleichmässig gewölbt bis zu ihrem ganz flachen, untersten Drittel an dem: ziemlich stark gedrehten, langen Kanal. Die Aussenlippe ist bei ganz ausgewachsenen Exemplaren deutlich nach aussen ausgebreitet und ein wenig nach innen durch eine starke Anschwellung verdickt, welche sich indessen nach der Naht zu und am Kanal verliert. 94" 594 5. Volutidae. Die Innenlippe ist ziemlich weit ausgebreitet, aber nur nach unten zu deutlicher verdickt; sie trägt auf ihrer mittleren, mit der Drehung des Kanals zusammenhängenden Einbiegung 4 hohe Spindelfalten, von welchen die beiden obersten die stärksten sind, und die unterste die schwächste. Dicht über der obersten Falte beginnt die stärkere Verdickung der Innenlippe. 2. Voluta (Aurinia) longissima GIEBEL sp. Taf. XXX VL, Fig. 5a, b. Mitra longissima Giesen, Fauna von Lattorf, S. 16, Taf. I, Fig. 12. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unse- burg, Wolmirsleben, Helmstädt. Von Wolmirsleben und Atzendorf habe ich nur 5 resp. 3 kleinere Stücke, von Helmstädt 1, von Unseburg 24 und von Lattorf noch 18 und zugleich die grössten. Dieselben erreichen bis zu fast 5 Windungen ohne das Embryonalende und 19”® Dicke bei 56 "® Länge, wovon 32°” auf die Mündung kommen; die weitaus meisten Stücke haben freilich mindestens ?/4 Windung weniger und höchstens 45”"® Länge und 15%” Dicke. Das Embryonalende ist etwa 3—4"" dick und oben abge- rundet oder abgestumpft, indem der dicke, wulstige Anfang sofort eine Axendrehung erleidet, und auf der folgenden Windung sich oben eine recht scharfe Kante einstellt, gerade, als ob die Schale schon hier sich auf eine vorhergehende Windung auflegen müsste. Die erste Mittelwindung ist sehr niedrig, unten flach gewölbt und erhält etwa 10 flache, durch ganz schmale oben flach eingesenkt, Furchen getrennte Spiralen, welche zuerst sehr schwach sind, auf der folgenden Windung etwas höher werden und sich unregel- mässig durch Einschiebung feinerer Streifen vermehren, auf der dritten Mittelwindung jedoch anfangen ganz flach und undeutlich zu werden und nur auf einer 2—3”” breiten Zone unter der Naht noch mit der Loupe gut sichtbar bleiben; auf der Schluss- windung lassen sich auch hier jedoch nur noch einzelne feine, er- habene Streifen erkennen. Die späteren Mittelwindungen nehmen 5. Volutidae. 535 sehr bedeutend an Höhe zu und sind auf ihrem obersten Drittel oder Viertel flach eingesenkt und darunter flach gewölbt. Die Schlusswindung wird an der Mündung von der Nahtlinie dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb der- selben gewöhnlich zunächst eben so stark gewölbt als über ihr, aber nach dem mässig langen, weiten, deutlich gedrehten Kanal zu immer schwächer. Sie trägt unter der Nahtlinie eine ähnlich schwache, oder — im Alter — undeutliche Spiral-Sculptur, wie über derselben; nur auf dem untersten Viertel werden die Streifen etwas stärker oder — im Alter — deutlicher. Die Anwachsstreifen treten besonders auf den ersten Mittel- windungen als schmale Falten hervor und sind gerade nach unten oder auch ein wenig rückwärts gerichtet; erst auf der Schluss- windung grösserer Stücke sind sie unterhalb der Naht öfters zu- nächst ein wenig vorwärts gerichtet. Die Innenlippe ist mässig weit ausgebreitet und auf ihren ‘ unteren zwei Dritteln recht stark verdickt. Auf ıhrem mittleren Drittel trägt sie bei grossen Stücken 4 Spindelfalten, von welchen die unterste freilich stets sehr schwach und niedrig bleibt und bei kleineren -Exemplaren in der Regel nur angedeutet ist; von den 3 übrigen starken Falten ist die mittelste die stärkste und die unterste die schwächste. Unten begrenzt bei grossen Exem- plaren die Innenlippe mit der etwas gedrehten Spindel eine läng- liche Nabelgrube. Gattung: Lyria Gray. Die Gattung ZLyria enthält eine Reihe dickschaliger, spindel- förmiger Arten mit Längsrippen, verdickter Aussenlippe, mit Falten besetzter Innenlippe und enger Mündung; dieselben sind besonders im Eocän verbreitet, aber auch schon in der Kreide und finden sich in einigen Arten im Indischen und grossen Ocean. Voluta decora BEYRICH schliesst sich in Gestalt und Sculptur eng an sowohl an einzelne eocäne Arten, wie sie ja auch selbst. schon im Eocän auftritt, als auch an die mitteloligocäne V. mo- 526 5. Volutidae. desta MERIAN, während V. eximia BEYRICH zu einer nur im Eocän verbreiteten Artenreihe gehört. 1. Voluta (Lyria) decora BEYRICH. . Taf. XXXVI, Fig. 9a, b; 10a, b, c. V. decora Beyrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 345, Taf. VII (4), Fig. 5. » » » (v. Korxen, Quart. Journ. Geol. Soc. 1864, S. 100). » >» » (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVIL, S. 501). ».» » (Viscent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique, t. XXT, 8. 9). » » » (Kocz u. Wiscnmans, Mecklenb. Archiv XXV, S. 50). » Maga Epwarps, Eoc. Moll. S. 172, Taf. XXII, Fig. 2. » anhaltina Gıeser, Fauna von Lattorf, S. 14, Taf. I, Fig. 3. Vorkommen. Mittel- und Ober-Eocän: Bracklesham, Bar- ton etc. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf, W esteregeln, Brandhorst bei Bünde; Lethen, Vliermael etc.; Brockenhurst. Ober-Oligocän: Sternberger Gestein (f. KocH u. WIECHMANN). Von Atzendorf und Bünde habe ich nur je ein defectes Stück, von Calbe a/S. 6 mittelgrosse, von Lattorf noch einige 20. Das grösste von diesen besteht aus ca. 8 Windungen ohne das Em- bryonalende und hat 19"" Dicke bei 48"" Länge, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Kleinere Individuen sind, wie auch das von BEyYRicH abgebildete, gedrungener und haben entsprechend grössere Mündung, welche 5/3; oder selbst noch etwas mehr von der ganzen Länge einnimmt. Die Stücke von Calbe a/S. sind zum Theil gedrungener, eben so wie BEYRICH’s Original. Zu Beyrıca's Beschreibung ist zu ergänzen, dass das kegel- förmige, oben etwas abgerundete Embryonalende ausetwa 31/5 glatten, mässig gewölbten Windungen besteht, deren Anfang verhüllt ist. Auf das Embryonalende folgen einige ziemlich gerade, schnell stärker werdende Rippen, welche nach kaum einer Viertelwindung in die eigentliche Sculptur übergehen. Die ersten Mittelwindungen springen unter der Naht etwas vor und sind flach gewölbt, auf ihrer oberen Hälfte aber auch öfters abgeplattet; die späteren er- halten dort nicht selten eine flache Einsenkung und springen immer weniger unter der Naht vor. Die Zahl der Rippen beträgt gewöhnlich zwischen 12 und 14 pro Windung, selten nur 11 oder 5. Volutidae. 527 auch 15, also eine weniger, als auf Beyrıcm’s Original. Je zahl- reicher die Rippen sind, desto schmaler werden sie. Auf der ersten Mittelwindung erkennt man bei guter Erhaltung mit Hülfe der Loupe 5 flache, durch ganz schmale Furchen ge- trennte Spiralen, welche auf der folgenden Windung durch schwache Furchen gespalten werden, aber zugleich undeutlicher werden und bald darauf ganz verschwinden. Auf dem untersten Viertel der Schlusswindung, etwa 6 breitere, scharf nach oben, allmählich nach unten abfallende nahe der Aussenlippe gemessen, finden sich noch Streifen, von welchen die obersten sehr schwach sind, die folgenden jedoch immer stärker werden; etwa 5 weit schwächere, gedrängtere Streifen trägt die Spindel am Kanal-Ausschnitt. Nur zuweilen werden auf dem mittleren Theile der Schlusswindung noch feine Spiralen sichtbar. Von der Färbung sind an einzelnen Stücken ausser einigen dunkelen Streifen namentlich zwei röthliche, breite Bänder zu er- kennen, das eine dicht über der Mitte der Schlusswindung, das andere nahe unter der Naht. Die Innenlippe ist mässig ausgebreitet, besonders oben und unten gewöhnlich stark verdickt und trägt meistens 8 oder 9 Zähnchen, von welchen die 3 untersten nach innen in starke Spindelfalten übergehen, während die übrigen in der Regel schwächer, in der Jugend auch wohl sehr schwach sind und nach innen weit schwächer werden; zwischen ihnen erscheinen ein wenig nach innen bei grossen Stücken oft noch feine Leisten. Von den Spindelfalten ist die mittlere die stärkste. Der Ausscheidung des mittleren Theiles der Innenlippe geht meist eine schwache Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung voraus. Die Aussenlippe ist auch schon bei mittelgrossen Stücken innen stets verdickt und kantig begrenzt; bei sehr grossen Stücken erhält sie aussen zuweilen die doppelte Breite der Rippen. Die V. Maja Epw. ist wohl mit V. decora zu vereinigen; meine Stücke von Brook und Brockenhurst sind gedrungener, als die von Epwarns abgebildeten, aber nicht mehr, als einzelne nord- deutsche; die Drehung der Spindel ist stärker als bei diesen, und 528 5. Volutidae. die Rippen sind weniger zahlreich, 9—11 auf der Schlusswin- dung, doch kommen Epwarps’ Abbildungen, besonders Fig. 2a, b den norddeutschen Stücken hierin anscheinend ganz gleich. V. Maja DEsHAYES (Anim. s. Vert. III, S. 602, Taf. 102, Fig. 9, 10) hat viel zahlreichere Rippen. 2. Voluta (Lyria) eximia BEYRICH. Taf. XXXVL, Fig. 6a, b. V. eximia Beyrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 342, Taf. VII (4), Fig. 2, 3, 4. Vorkommen. Unter-Öligocän: W esteregeln. Es liegen mir 6 grössere und 14 mittelgrosse und kleine Stücke von Westeregeln vor, bei welchen zum Theil die dünne, erst weiter nach innen verdickte, unten etwas erweiterte Aussen- lippe besser erhalten ist, als dies an BEyrıcH’s Exemplaren der Fall war, so an dem Fig. 6 abgebildeten. Zu BEyRicH’s durchaus zutreffiender Beschreibung habe ich nichts hinzuzufügen; auf seiner Abbildung 4b tritt die wulstig gedrehte Spindel, die Fortsetzung des Kanal-Ausschnittes oder »Kammes« nicht genug hervor. Mit Recht vergleicht er mit seiner Art die Voluta uniplicata Sow.; meine Exemplare aus dem englischen Mittel- Eocän von Hunting-bridge, welche sich an EpwaArps’ Abbildung (Eoc. Moll. Taf. XXIII, Fig. 2b, c) anschliessen, kommen der V. eximia noch weit näher, als dies nach den Abbildungen von SOWERBY (DIXON) und von EDWARDS erwartet werden sollte. Vermuthlich ist es ein solches Stück, welches mit der falschen Fundortsangabe!) »Barton« in die Berliner Sammlung gelangt war und des Weiteren von BEYRICH erwähnt wird. Es lässt sich jedoch V. uniplicata dadurch von V. ezimia unterscheiden, dass bei ersterer auf den Mittelwindungen deut- !) Von Händlern wurden früher gar häufig englische mittel-eocäne oder unter-eocäne Arten von Bracklesham ete. oder aus dem London-clay mit dem Fundorte »Barton« verkauft, ebenso wie »Grignon« vielfach als Fundort für alle möglichen Vorkommnisse des Pariser Beckens angegeben wurde. 5. Volutidae. 5239 lichere und höhere Rippen vorhanden sind, dass die Mittelwin- dungen in der Regel weit höher sind, dass über der untersten, starken Spindelfalte drei ziemlich gleich schwache vorhanden sind, welche erst weiter nach innen sichtbar werden. Das Embryonal- ende und die Gewindespitze sind bei meinen englischen Stücken abgerieben, könnten aber möglicher Weise noch weitere Unter- schiede ergeben, so dass ich beide Arten vorläufig getrennt halten möchte. Noch näher steht unserer Art in mancher Beziehung die mittel- und ober-eocäne V. humerosa Epw., aber diese hat noch stärker gerippte Mittelwindungen, eine bauchigere Schlusswindung mit 9 Rippen und weit gröbere Höcker auf denselben. Gattung: Mitra LAmArck. Von den 14 unter-oligocänen Mitra-Arten gehört die erste (M. sp. ind.) zu der sonst nur aus dem Eocän bekannten Unter- gattung Mitreola SWAINSON, welche BEYRICH (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 409) als Gruppe der M. monodontae bezeichnete. Trotz seiner ungenügenden Erhaltung zeigt das Stück den Höcker über der Mitte der Innenseite der verdickten Aussenlippe sehr deutlich. Von den übrigen wurden M. tenwis und M. circumeisa von BEYRICH zu der Gruppe der Mitrae coarctatae gerechnet, und hier- . zu würde sich noch M. impressa gesellen, Arten, bei welchen durch eine Einsenkung auf dem unteren Theile der Aussenlippe ein deutlicher, wenn auch kurzer Kanal begrenzt wird; von diesen zeigt aber M. impressa und in noch sehr viel höherem Grade M. circumeisa eine sehr eigenthümliche Form der Aussenlippe, beziehungsweise der Anwachsstreifen; dieselben sind nämlich über jener Einsenkung vorgebogen, bei M. circumeisa zu einem spitzen Zahne, ähnlich wie er bei der Gattung Monoceros auftritt und bei einer Reihe von Oliva- und Ancillaria- Arten — den »gezähnten Ancillarien« BEYRICH’s. Diese beiden Mitra-Arten sind daher zu einer besonderen Gruppe oder Untergattung zu stellen, welche Dentimitra heissen könnte. 530 5. Volutidae. Mitra Mettei GIEBEL würde ferner zu BEYRICH’s Gruppe der Mitrae apertae gehören, bei welchen die Mündung sich unten weit öffnet, und die Aussenlippe innen glatt ist, doch ist die Mündung unten weit enger, als bei M. episcopalis L., M. fusiformis BRoc. etc. und gleicht mehr darin der eocänen M. elongata Lam. Daran schliesst sich die längsgerippte, leider nicht frisch erhaltene M. postera an, welche in der Sculptur etwa der M. Deluci DErR. des Calcaire grossier vergleichbar, aber weit gedrungener ist. Die übrigen 8 Arten würden zu den M. angustae gehören, und M. laevigata allein scheint eine innen glatte Aussenlippe be- sessen zu haben, während die übrigen Arten dort, mindestens periodisch, Zähnchen tragen und wohl zu der Gattung Uromitra BELL. zu ziehen wären; von ihnen weicht am meisten M. circumfossa BEYRICH durch ihre enge Mündung und ihre »coniforme« Gestalt ab, durch welche sie sich der eocänen M. plicatella Lam. und be- sonders der recenten Grattung Conohelix etwas nähert; daran schliesst sich an M. suleifera von KOENEN, während bei den übrigen die Aussenlippe stärker gewölbt und die Mündung in Folge dessen noch mehr eiförmig ist. M. suleifera ıst aber ausgezeichnet durch das dicke, knopf- förmige Embryonalende und die Längsfalten auf den früheren Mittelwindungen; verschiedene kleine eocänen Arten nähern sich ihr in diesen Punkten mehr oder weniger. Von allen diesen Arten reicht nur M. perminuta A. BR. in jüngere Schichten hinanf. 1. Mitra sp. ind. Taf. XXXVL], Fig. 11a, b. Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf. Ich habe von Lattorf nur die beschädigte Schlusswindung einer Art, welche sich durch die verdickte, innen mit einem Höcker besetzte Aussenlippe von den übrigen oligocänen Arten weit unter- scheidet und an einzelne eocäne Formen, wie M. scabra SoL., näher anschliesst. 5. Volutidae. 531 Der Durchmesser des Stückes von Lattorf beträgt 7,8””, die Länge der Mündung 13"®; die Nahtlinie dürfte die Aussenlippe dicht unter deren oberstem Drittel getroffen haben. Die Schale ist ziemlich flach und gleichmässig gewölbt. Die Aussenlippe ist ziemlich stark aussen verdickt, in der Mitte fast 1,5"® dick, doch ist diese Verdickung nach hinten nicht scharf begrenzt; sie trägt etwas über ihrer Mitte innen einen stumpfen, nach oben und unten flach abfallenden Höcker und ist zwischen diesem und dem durch eine Kante scharf begrenzten Kanal-Ausschnitt vorn abgeplattet. In Folge ihrer stärkeren Herausbiesung auf ihrer unteren Hälfte erscheint sie aber dort stärker gewölbt, als auf der oberen. Das oberste Sechstel der Mündung war recht schmal; dieselbe erweitert sich darunter bis zum untersten Drittel und verengt sich unter diesem wieder, erst langsam, dann ziemlich schnell. Die Innenlippe ist mässig weit nach aussen ausgebreitet und stark verdickt; sie trägt dicht über ihrer Mitte eine hohe Falte und darunter noch drei andere, welche nach unten etwas an Stärke abnehmen und etwa ein Drittel so dick sind, wie ihre Zwischen- räume; die unterste ist noch durch einen ähnlichen Zwischenraum vom Kanal- Ausschnitt getrennt. Ueber der zuerst erwähnten Falte folgt in gleichem Abstande noch eine etwas schwächere und über dieser 4 flache Falten, welche in der Mündung etwas stärker anschwellen und zwischen der zweiten und dritten, deren Ab- stand fast doppelt so gross ist, als der der übrigen, dort einen flachen Höcker führen. Die Sculptur ist durch Anwitterung etwas verwischt, doch erkennt man noch deutlich zahlreiche, flache, rundliche, etwas unregelmässige Längsrippen, welche von Mitte zu Mitte durch- schnittlich etwa 1”= von einander entfernt sind und erst in der Nähe des Kanal-Ausschnittes verschwinden. Der obere Theil der Schlusswindung scheint hell gefärbt ge- wesen zu sein bis zu etwa 1,5"" unterhalb der Nahtlinie, der Rest dagegen dunkel. 532 5. Volutidae. 2. Mitra postera v. KOENEN. Taf. XXXVI, Fig. 14a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige vorliegende und abgebildete Stück hat 8” Dicke und 18”"" Länge, wovon 11”® auf die Mündung kommen. Die Schale ist leider etwas angewittert und das Gewinde etwas abgerieben; es sind etwa 6 bis 7 Windungen ohne das Embryonalende vorhanden gewesen. Die Mittelwindungen sind flach gewölbt und springen etwas unter der Naht vor. Die Schlusswindung wird an der Aussenlippe von der Nahtlinie dicht unter dem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt, auf dem untersten Drittel dagegen wieder flacher. Dicht unter der Naht ist die Aussenlippe wie die An- wachsstreifen ein wenig vorwärts gerichtet, gleich darunter biegt sie sich ein wenig rückwärts und erst zum unteren Drittel wieder ein wenig vorwärts, aber gleich darauf wieder rückwärts zu dem Kanal- Ausschnitt; innen ist sie glatt. Die letzte Mittelwindung trägt etwa 20 flache, faltenartige Rippen, welche oben am stärksten sind, nach unten schwächer werden und ein wenig rückwärts gerichtet sind. Auf der ersten Hälfte der Schlusswindung finden sich ganz ähnliche Rippen; auf der zweiten werden sie aber erheblich zahlreicher und unregel- mässiger; sie verschwinden auf dem untersten Drittel der Schluss- windung. An der Spindel sind noch etwa 8 flache, breite Spiral- streifen zu erkennen; auch unterhalb der Naht ist noch an einzelnen Stellen ein undeutlicher Streifen sichtbar. Die Innenlippe ist nicht nach aussen ausgebreitet und ist nur wenig verdickt; ihr oberstes Viertel ist glatt; darunter folgen 4 scharfe Falten, welche erst ein wenig nach innen ihre volle Höhe erreichen. Die beiden obersten sind die stärksten und noch nicht ein Viertel so breit, als ihr Abstand von einander und von der dritten. Weit schwächer noch als dieser und von ihm etwas weniger weit entfernt ist die vierte, welche von dem rundlichen Spindelrande ganz getrennt und auch weit weniger schräg ist. Unsere Art ist wohl zunächst vergleichbar mit einzelnen eocänen Formen, wie M. crebricosta Lam. von Grignon, Parnes etc. 5. Volutidae. 533 3. Mitra Mettei GıEBEL. Taf. XXXVIL, Fig. 11a, b. Taf. XXXVI, Fig. 133, b. M. Mettei Giesen, Fauna von Lattorf, S. 15, Taf. I, Fig. 13. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir noch 17 Exemplare vor, welche bis zu 14m Dicke und ca. 45"® Länge erreichen, wovon ungefähr die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Gewindespitze ist an allen Stücken abgerieben; die Zahl der Windungen mag etwa 9 ohne das Embryonalende betragen haben. Die Mittelwindungen sind flach sewölbt und springen unter der Naht etwas vor, so dass diese vertieft liest; nur die Schlusswindung und ausnahmsweise auch schon Mittelwindungen erhalten auf ihrem oberen Drittel eine etwas stärkere Wölbung. Die Schlusswindung wird an der Aussenlippe von der Naht- linie dicht unter ihrem oberen Drittel getroffen und ist unterhalb derselben ebenfalls flach, doch nach unten etwas stärker gewölbt und zeigt, falls die Aussenlippe erhalten ist, keine Einsenkung an dem mässig langen, weiten, unten abgestutzten, bei grossen Stücken deutlich gedrehten Kanal. Die Mittelwindungen sind glatt, abgesehen von den sehr wenig hervortretenden Anwachsstreifen; nur mit Hülfe der Loupe sieht man zuweilen einzelne sehr feine Spiralen und unterhalb der Naht auch eine oder zwei schmale, flache Furchen. Auf der Schlusswindung finden sich am Kanal gewöhnlich 6 bis 8 deut- lichere, flache, breite, durch schmale Furchen getrennte Streifen. Die Aussenlippe ist dünn und scharf und unter der Naht zunächst merklich nach vorn gerichtet, besonders wenn sich dort eine deutlichere Wölbung findet, biegt sich aber bald gerade nach unten und am Kanal erst allmählich, dann schneller rückwärts. Die Innenlippe ist im Alter und besouders nach unten hin stark verdickt; ihrer Ausscheidung geht eine Resorptions- Furche voraus, welche nur zunächst der Naht und am Kanal undeutlich wird. Auf dem mittleren Drittel der Innenlippe finden sich gewöhnlich in gleichen Abständen 4 Spindelfalten, von welchen die oberste die stärkste, die unterste die schwächste ist; bei zwei Exemplaren tritt aber auch zwischen der zweiten und dritten noch 534 5. Volutidae. eine schwächere, ziemlich flache Falte auf, während bei fünf Stücken, und zwar keineswegs den grössten, unter der vierten Falte noch eine schwächere fünfte sichtbar wird, und bei einem mittelgrossen Individuum andererseits nur 3 Falten vorhanden sind, ohne dass sonstige Unterschiede in Gestalt und Sculptur Veran- lassung gäben, diese Exemplare verschiedenen Arten zuzurechnen. 4. Mitra eircumfossa BEYRIıcH. Taf. XXXVIII, Fig. 3a, b. M. eircumfossa Beyrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 413, V, Taf. VIII (5), Fig. 6. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Es liegen mir 5 Exemplare von Westeregeln vor, welche sämmtlich wesentlich gedrungener sind, als das von BEYRICH ab- gebildete, und eine deutlicher gewölbte Schlusswindung besitzen. Dieselben erreichen 7,5”"® Dicke und 17,5”® Länge, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Auch an meinen Stücken finde ich bis zu 8 Windungen, doch sind die ersten stets angewittert. Zu Beyrich’s Beschreibung möchte ich noch be- merken, dass die flache Furche auf den unter der Naht stark vorspringenden Windungen nach oben etwas deutlicher begrenzt ist, als nach unten, und dass durch sie von den Mittelwindungen das oberste Fünftel oder Sechstel abgetrennt wird, welches sich über der Furche etwas stärker erhebt und dann in einem Bogen von circa 90° zur Naht abfällt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe etwas unter deren oberstem Viertel getroffen und ist unter- halb derselben zunächst mässig bis flach gewölbt, auf ihrer unteren Hälfte ziemlich eben; unten am Kanal trägt sie etwa 6 flache, breite, mehr oder minder deutliche Streifen. Die Innenlippe ist überall deutlich verdickt und trägt auf ihrem mittelsten Drittel 4 scharfe Falten, von welchen die unterste etwas schwächer ist und von der dritten etwas weniger weit ent- fernt ist, als die 3 oberen von einander; in bedeutend geringerem Abstande folgt unter der vierten bei allen grösseren Stücken dann \ | ß EEE 5. Volutidae. 535 noch eine weit schwächere fünfte und unter dieser bei einem Exemplar noch eine noch schwächere sechste. 5. Mitra suleifera v. KoEnen. Taf. XXX VII, Fig. 2a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. Von Lattorf habe ich 12 grössere und kleinere Stücke, von Unseburg 7 grössere, von Atzendorf und Calbe a/S. je 1. Die grossen Stücke bestehen aus circa 51/, Windungen ohne das ganz abgerundete Embryonalende, von welchem etwa 1!/, glatte Win- dungen sichtbar sind, der grosse Anfang aber ganz eingewickelt ist. Die Dicke beträgt etwa 3,3”", die Länge 8,4"®, wovon reichlich die Hälfte auf die Mündung kommt. Die erste Mittelwindung ist zuerst ziemlich eben, abgesehen von einem flachen Nahtsaum; dieser wird aber schnell höher und breiter, springt unter der Naht scharf vor, biegt sich dann schnell zur Richtung der Schal-Axe um und ist unten durch eine ab- serundete Kante begrenzt, unter welcher dann der flache, weniger hohe Rest der Windungen folgt. Der Nahtsaum nimmt am Ende der ersten Mittelwindung etwa die Hälfte bis zwei Fünftel von deren Höhe ein; auf der vierten Mittelwindung beginnt aber die Naht sich zu senken beziehungsweise die Gestalt schlanker zu werden, so dass auf der letzten Mittelwindung der im Alter ver- hältnissmässig flacher werdende Saum etwa ein Drittel der Höhe einnimmt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe etwas oberhalb ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb der- selben etwas stärker gewölbt bis zum unteren Drittel, wo eine ganz flache Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Die ganze Schale erscheint etwas rauh durch zahlreiche, wellige und faltenartige Anwachsstreifen, welche besonders auf dem Nahtsaum sich vielfach zu unregelmässigen Knoten oder Falten erheben, aber auch, besonders auf den jüngeren Windungen, öfters eine flache, unregelmässige Längs-Sculptur hervorbringen; auf der 536 5. Volutidae. Schlusswindung sind sie stets nur flach und undeutlich. Am Kanal finden sich 4 oder 5 breite, flache Streifen und an der Spindel noch einige schwächere. Die Aussenlippe und die Anwachsstreifen sind von der Naht bis zur Nahtlimie schwach nach hinten eingebuchtet, unterhalb derselben ein wenig vorgebogen, und vom untersten Drittel an biegen sie sich rückwärts, zuerst langsam, später zum Kanal schneller. Ein wenig nach innen trägt die Aussenlippe bis zu 9 oder 10 Leistchen, welche zuweilen recht regelmässig liegen, mitunter aber auch ziemlich unregelmässig und zum Theil auch fehlen. Die Innenlippe ist wenig ausgebreitet, mässig verdickt und auf den oberen zwei Fünfteln glatt; darunter folgen 4 Spindel- falten, von welchen die oberste die stärkste und die unterste die schwächste ist, aber deutlich von dem stumpfen Spindelrande getrennt bleibt. Ausser mit einzelnen eocänen Arten ist unsere Art auch vergleichbar mit der M. Söllingensis SPEYER (Söllingen S. 11, Taf. I, . Fig. 1), doch hat diese weniger und höhere Windungen, eine grössere und stärker gewölbte Schlusswindung, der Saum ist ın der Jugend weit schmaler, im Alter aber durch eine Furche ge- theilt u. s. w. 6. Mitra inornata BryricnH. Taf. XXXVII, Fig. 4a, b, c; 5a, b, e. M. inornata Beyrıca, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 413, Taf. IX (6), Fig. 2. Vorkommen. Unter - Oligocän : Westeregeln, Unseburg, Calbe a/S., Lattorf. Mittel-Oligocän: Waldböckelheim. Das von BEYRICH beschriebene und abgebildete Exemplar hat etwa eine Windung weniger, als mein Exemplar von dem- selben Fundorte. Von Calbe a/S. habe ich 3 Stücke, von Unseburg 6, von Lattorf ausser zahlreichen kleineren auch 20 grössere. Das grösste von diesen besteht aus etwa 51/3 Windungen ohne das unten kurz- 5. Volutidae. 537 walzenförmige oder spitz-kegelförmige, oben ganz abgerundete Embryonalende von mindestens 21/5 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. BEYRICH’s Original, welches er mir gütigst zum Vergleich anvertraute, ist an der Spitze etwas angewittert und lässt dieselbe nicht so gut erkennen, als die Stücke von Lattorf, Calbe a/S. und Unseburg. Der Durchmesser beträgt bis zu 2,7””, die Länge bis zu 6,20, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Mittelwindungen springen deutlich unter der Naht vor, bis zu einer mehr oder minder stumpfen, abgerundeten Kante, sind aber im Uebrigen flach gewölbt und in der Jugend sehr niedrig, werden jedoch bald allmählich höher, indem die ganze Gestalt etwas schlanker wird, und die Naht sich senkt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussenlippe dicht unter ihrem obersten Drittel getroffen und ist unterhalb derselben eben so flach gewölbt, wie darüber, bis zu ihrem fast ebenen untersten Drittel. Nur nahe der Mündung springt die Schlusswindung unter der Naht zuweilen weniger deutlich vor und ist dafür dann etwas unterhalb der Naht ein wenig stärker gewölbt. Häufig findet sich etwa 0,2”® unterhalb der Naht auf der Schale eine Furche, zuweilen kaum oder nur bei einer bestimmten Beleuchtung bemerkbar, öfters aber auch stärker entwickelt und selbst ziemlich tief eingeritzt, besonders auf der Schlusswindung. Die Schale ist glänzend glatt, abgesehen von den sehr feinen, mitunter faltig hervortretenden Anwachsstreifen; nur unten an der Spindel sind gewöhnlich etwa 4 platte, durch ganz schmale Furchen getrennte, schräge Spiralen sichtbar. Die Aussenlippe trägt in der Regel ein wenig nach innen bis zu 10 ziemlich dicke Leistenzähnchen und ist auf ca. 0,6“ Länge unter der Naht etwas rückwärts gerichtet, biegt sich dann aber gerade nach unten bis zum untersten Drittel, wo sie sich erst langsam, in der Nähe des kurzen, weiten Kanals immer schneller, rückwärts biegt. Die Innenlippe ist kaum ausgebreitet, auf ihrem obersten Drittel kaum verdickt und legt sich hier auf eine mehr oder minder deutliche Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung; Abh.X, 2. 35 538 5. Volutidae. darunter folgen 5 dicke, hohe Spindelfalten, welche durch etwa doppelt so breite Zwischenräume von einander getrennt werden, und von welchen die zweite wohl etwas stärker ist, als die oberste, die folgenden aber schwächer werden, und die unterste weitaus die schwächste ist, aber von dem rundlichen Spindelrande doch getrennt bleibt. Ausser den erwähnten Stücken habe ich von Lattorf noch 2 etwas beschädigte und abgeriebene, welche noch eine Windung mehr und bei 4”"® Dicke 8,3"" Länge haben; dieselben haben eine verhältnissmässig gedrungene Gestalt, könnten aber doch wohl zu M. inornata gehören. Zu M. inornata gehört wohl die eine bei Waldböckelheim nicht seltene Art, welche ein wenig kleiner zu bleiben scheint, in Gestalt, Sculptur, in der Zahl und Stärke der Falten im Wesent- lichen mit schlankeren Stücken von Lattorf übereinstimmt. 7. Mitra extensa v. KoENENn. Taf. XXXVIII, Fig. 7a, b, e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 4 vorliegenden Exemplaren hat das beste und grösste 2,1” Dicke und 5,4"" Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; dasselbe enthält 4?/; Windungen ohne das abgerundete, fast knopfförmige Embryonalende, von welchem knapp eine gewölbte Windung sichtbar, der Anfang aber versenkt und eingewickelt ist. Die Mittelwindungen springen sehr deutlich unter der vertieft liegenden Naht vor und sind flach gewölbt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie dicht unter ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben etwa eben so weiter gsewölbt bis zu ihrem untersten Viertel, auf welchem eine breite Einsenkung den kurzen, weiten, etwas gedrehten Kanal begrenzt; nur in dieser sind mit Hülfe der Loupe eimige flache, breite Spiralstreifen zu erkennen, sonst sind die Windungen bis auf die wenig deutlichen Anwachsstreifen glatt. Die Aussenlippe trägt etwas nach innen bis zu 8 schwache Zähnchen. Die Anwachsstreifen sind zunächst unter der Naht 5. Volutidae. 539 ein wenig rückwärts gerichtet, biegen sich aber bald gerade nach unten und auf dem untersten Viertel wieder rückwärts. Die Innenlippe ist nur an der Spindel stärker verdickt und lest sich, abgesehen von dieser und von einer schmalen Zone unter der Naht, auf eine tiefe Resorption der Oberfläche der vorher- gehenden Windung; sie trägt zwischen dem obersten Viertel der Mundöffnung und dem Spindelrande 4 ziemlich niedrige Falten, welche nicht ganz halb so breit sind, wie ihre Zwischenräume; die oberste und die unterste sind etwas schwächer als die beiden mittleren und werden erst ein wenig nach innen sichtbar. Die unterste bleibt deutlich getrennt von dem rundlichen Spindelrande. Zwei ein wenig kleinere Stücke von Lattorf zeichnen sich von den hier beschriebenen durch ein wenig gedrungenere Gestalt und entsprechend grössere Schlusswindung aus; ich muss es dahinge- stellt lassen, ob sie noch zu M. extensa gehören oder nicht. 8. Mitra coneinna. BEYRIcH. M. concinna Beyrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 415, V, Taf. VIII (5), Fig. 9. Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen. Ausser BEYRICH’s Original ist meines Wissens bisher kein Exemplar dieser Art bekannt geworden, so dass ich lediglich auf BeyrıcH’s Beschreibung und Abbildung verweisen muss. 9. Mitra secalina v. KoEnEn. Taf. XXXVII, Fig. 6a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Von Unseburg habe ich 1 Exemplar, von Lattorf deren 30; dieselben erreichen reichlich 5 Windungen ohne das abgerundete Embryonalende von ca. 21/, glatten, gewölbten Windungen, deren kleiner Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Sie erreichen ferner etwa 2,2"% Dicke bei 5,6“ Länge, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Mittelwindungen springen unter der vertieften Naht deut- lich vor und sind flach gewölbt und glänzend glatt, abgesehen 35* 540 5. Volutidae. von einer feinen Furche, welche zuerst dicht unter dem obersten Viertel liegt; schon von der zweiten Mittelwindung an wird je- doch die Gestalt schlanker, und die Naht senkt sich, so dass die Furche am Schluss der letzten Mittelwindung etwa deren oberstes Achtel begrenzt: Auf der Schlusswindung wird die Wölbung zunächst unter der Naht etwas stärker als weiter unten, und unter der Nahtlinie, welche die Aussenlippe etwas über ihrer Mitte trifft, ist die Schale etwa eben so flach gewölbt, wie über der Nahtlinie bis zu ihrem untersten Viertel, wo eine ganz flache Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Die Aussenlippe trägt etwas nach innen bis zu 10 feine Zähnchen, jedoch bleibt ein ziemlich breiter Streifen unten und ein schmalerer oben frei davon. Die Anwachsstreifen sind sehr fein und wenig deutlich; sie sind fast bis zur Mitte der Mittelwindungen etwas rückwärts ge- richtet, biegen sich dann gerade nach unten und sogar ein wenig nach vorn und auf dem untersten Drittel der Schlusswindung wieder etwas rückwärts. Die Innenlippe ist nicht ausgebreitet, nur an der Spindel deutlich verdickt und legt sich auf eine ziemlich tiefe, nur an der deutlich gedrehten Spindel und nahe der Naht verschwindende Resorption der Oberfläche der vorhergehenden Windung. Sie trägt 5 hohe Falten, von welchen die oberste dicht unter ihrem obersten Viertel liegt, die zweite etwas stärker und die dritte wieder etwas schwächer ist, und die beiden untersten erheblich an Stärke abnehmen, auch von einander, beziehungsweise von der dritten etwas weniger weit entfernt sind. Vor der Mündung sind ın der Fortsetzung der Falten 7 flache, breite, schräge Spiral- streifen vorhanden, von welchen die 4 oberen ein jeder fast noch einmal so breit sind, als jeder der 3 unteren; der schmale unterste Theil der Spindel ist glatt. 10. Mitra perminuta A. Braun. Taf. XXXVII, Fig. 1a, b, e. M. perminuta A. Braun (Sanpgerger, Mainzer Becken $. 252, Taf. XIX, Fig. 4). Ö » » (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, 8.9), 5. Volutidae. 541 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Westeregeln; Grim- mertingen (fide VINCENT). Mittel-Oligocän: Weinheim bei Alzeı. Von Lattorf habe ich 10 Exemplare, von Westeregeln 1, leider sämmtlich mit mehr oder minder abgeriebenem oder be- schädigtem Gewinde. Dieselben erreichen 3,6”" Dicke und 9,6” Länge, wovon knapp die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Zahl der Windungen beträgt bis zu 5l/, ohne das ganz abgerundete, fast knopfförmige Embryonalende, von welchem bei gut erhaltenen Stücken vielleicht nur 2 glatte, gewölbte Windungen sichtbar sind, der Anfang aber eingewickelt ist, während an einem der vorliegenden Stücke noch mindestens eine Windung mehr frei liegt. Die Windungen sind glatt, flach und gleichmässig gewölbt und in der Jugend wesentlich niedriger, als im Alter, da etwa von der dritten Mittelwindung an die Naht sich senkt, und die Gestalt schlanker wird; sie springen im Allgemeinen nur wenig unter der Naht vor, in der Jugend etwas mehr, als im Alter, erst nahe der Mündung wieder etwas mehr, indem die Schluss- windung dort unterhalb der. Nahtlinie eine etwas deutlichere Wöl- bung bekommt. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe dicht über deren Mitte getroffen und ist unterhalb derselben etwas stärker gewölbt bis zu ihrem unteren, wieder flach gewölbten Viertel. Ziemlich weit nach innen trägt die scharfe Aussenlippe bis zu 10 ziemlich kurze, feinere oder dickere Leisten, von welchen die untersten ziemlich weit von dem kurzen, weiten Kanal entfernt bleiben und zuweilen auch ganz fehlen. Unter der Naht ist die Aussenlippe auf kurze Entfernung, bis zu der stärkeren Wölbung, deutlich nach vorn gerichtet, biegt sich dann gerade nach unten und von ihrer Mitte an erst ganz allmählich, in der Nähe des Kanal- Ausschnittes aber schneller rückwärts. Die Innenlippe ist nicht nach aussen ausgebreitet, aber auf ihren unteren zwei Dritteln merklich verdickt; sie trägt dort 542 5. Volutidae. 4 scharfe Falten, welche durch etwa 3 mal so breite Zwischen- räume von einander getrennt werden und erst etwas nach innen ihre volle Höhe erreichen; die zweite von oben ist die stärkste, und die unterste ist die schwächste; diese ist deutlich von dem rundlichen, weit, schrägeren Spindelrande getrennt und von der nächsten Falte etwas weniger weit entfernt, als diese von der folgenden. Die Spindel ist auf der zum Kanal-Ausschnitt führenden Zone merklich gedreht und trägt auf der den Spindelfalten ent- sprechenden Zone etwa 8 breite, platte Spiralen, welche oben breiter, unten schmaler sind, aber auf den meisten Exemplaren in Folge von Anwitterung verschwunden sind. Die echte M. perminuta von Weinheim liegt mir nur in an- gewitterten oder abgeriebenen Exemplaren vor, welche mir zum Theil Herr Dr. KınkELIN aus dem Frankfurter Museum freund- lichst zum Vergleich zusendete. Dieselben lassen sich von denen von Lattorf nur etwa durch etwas geringere Grösse und schlankere Gestalt und etwas dickere Spindelfalten unterscheiden. ll. Mitra tenuis BEYRICH. M. tenuis Bexrıcn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, S. 416, Taf. IX (6), Fig. 3. » » » (v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 505). Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt. Ausser BEYRıcH’s Original und dem früher l. c. von mir er- wähnten Exemplare von Helmstädt, welches ich jetzt nicht mehr vergleichen kann, ist mir kein Stück dieser Art bekannt. Zu Beyrıca’s Beschreibung möchte ich nur etwa noch bemerken, dass die Windungen deutlich unter der Naht vorspringen, so dass diese vertieft liegt, und dass die Anwachsstreifen ziemlich gerade von der Naht bis zu der tiefen Einsenkung verlaufen, welche auf dem untersten Drittel der Schlusswindung den Kanal begrenzt. Das Embryonalende ist nicht ganz gut erhalten, aber sein An- fang ist abweichend gewunden und eingewickelt gewesen. BELLARDI (Moll. dei Terr. Terz. del Piemonte etc. V. 2, S. 79, Taf. IV, Fig. 50) hat noch eine pliocäne Art M. tenuis benannt; dieselbe muss einen anderen Namen erhalten, falls man nicht die 5. Volutidae. 543 Gattung Uromitra BELLARDI, zu welcher die norddeutsche M. tenuis vermöge ihrer innen gezähnelten Aussenlippe gehören würde, in der That als eine besondere Gattung beibehalten will. 12. Mitra laevigata PnıLiıppr. M. laevigata Purw., Palaeontographica I, S. 78, Taf. Xa, Fig. 8. » » » (Bexkıca, Zeitschr. d. D. geol. Ges. VI, S. 412, Taf. 1X (6), Fig. 1). Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Ich kenne kein Exemplar dieser Art, da das von PHhiLıppI und BEYRIcH beschriebene Exemplar weder im Berliner noch im Hallischen Museum aufzufinden ist. GIEBEL (Fauna von Lattorf S. 16) erwähnt unsere Art zwar von Lattorf, von seinen 3 in in einem Glasrohr aufbewahrten Exemplaren gehört jedoch eins zu Mitra circumcisa BEYRICH und die beiden andern zu Margi- nella intumescens. 15. Mitra impressa v. KoEnEn. Taf. XRXXVI, Eig. 10a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen, Lattorf. Von Osterweddingen habe ich ein Stück von 6”" Dicke und 13,4”” Länge. Von Lattorf habe ich 3 zum Theil grössere Exem- plare, von denen das grösste über 19"" lang gewesen ist; das beste, abgebildete hat etwa eine Windung weniger und enthält etwa 6 Windungen ohne das selten erhaltene, kegelförmige Em- bryonalende von reichlich 2 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Der Durch- messer beträgt 6,1”", die Länge 14,4””, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Mittelwindungen springen etwas unter der Naht vor, sind flach gewölbt und glänzend glatt, abgesehen von den feinen Anwachsstreifen und zuweilen einer dünnen Furche, welche das oberste Sechstel der Windungen begrenzt; mit Hülfe der Loupe sieht man zuweilen noch ein Paar andere, sehr feine Furchen; alle diese Furchen verschwinden aber sehr leicht in Folge von Anwitterung. 544 5. Volutidae. Ä Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe etwas über ihrer Mitte getroffen und ist unterhalb derselben stärker gewölbt bis zu ihrem untersten Fünftel, wo eine recht tiefe Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Die Ein- senkung tritt dadurch noch stärker hervor, dass unter ihr eine Anschwellung folgt, welche der Zone unter der obersten Spindel- falte entspricht und deutlich getrennt bleibt von der zum Kanal- Ausschnitt führenden Anschwellung der mässig gedrehten Spindel. Die ganze Zone zwischen der Einsenkung und dem Kanal-Aus- schnitt trägt eine Anzahl unregelmässige Streifen, von welchen die auf der oberen Anschwellung breit und durch eime schmale Furche von einander getrennt sind. Die Anwachsstreifen sind unmittelbar unter der Naht nach hinten eingebuchtet, laufen dann aber ziemlich gerade nach unten und biegen sich zu der Ein- senkung deutlich vorwärts, unter derselben aber noch stärker rückwärts zum Kanal- Ausschnitt. Die Innenlippe trägt auf ihrem mittleren Drittel 3 scharfe, durch breite Zwischenräume getrennte Spindelfalten, von welchen die oberste erheblich stärker ist als die mittlere und von dieser durch einen etwas grösseren Zwischenraum getrennt ist, als diese von der noch bedeutend schwächeren untersten. Von der obersten Falte bis zum Kanal-Ausschnitt ist die Innenlippe ziemlich stark verdickt; mit der gedrehten Spindel begrenzt sie ganz unten eine kurze, enge Nabelspalte. Von M. eircumeisa BEYR. unterscheidet sich unsere Art, ab- gesehen von der grösseren Gestalt, durch etwas höhere und flacher gewölbte Windungen, sowie durch die weit schwächere Einsenkung unter der Wölbung der Schlusswindung, das Fehlen der einge- ritzten Linien über der Einsenkung und die weit schwächere Vor- biegung der Anwachsstreifen an dieser Stelle. 14. Mitra eireumeisa BEYRICH. Taf. XXXV], Fig. 12a, b, c. M. circumeisa Beyrıch, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI, $. 417, Taf. IX (6), Fig. 4. Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen, Lattorf. 5. Volutidae. 545 Von Lattorf habe ich über 30 allerdings grösstentheils ange- witterte und beschädigte oder kleinere Exemplare, welche mit Beyric#'s Original von Österweddingen gut übereinzustimmen scheinen; das grösste derselben hat etwa 11,5”" Länge gehabt. Das abgebildete Stück hat etwa eine Windung weniger und be- steht aus reichlich 5 Windungen ohne das fehlende Embryonal- ende; der Durchmesser beträgt 14,4”""”, die Länge etwa 9,2%, wovon etwas über die Hälfte auf die Mündung kommt. Das kegelförmige Embryonalende besteht an anderen Stücken aus 3 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend ge- wunden und eingewickelt ist. Die Mittelwindungen sind zuerst flach gewölbt, später etwas stärker, besonders auf ihrer oberen Hälfte, und springen dann immer deutlicher unter der Naht vor, so dass diese dann merklich vertieft liegt. Zuweilen tragen sie unter der Naht eine ganz feine, eingeritzte Furche, welche etwa ein Achtel der Windung begrenzt, und ein wenig tiefer wohl noch eine zweite, noch schwächere, bei grossen Stücken ist aber auch die obere Furche sehr undeutlich oder fehlt ganz. Die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussen- lippe etwa bei drei Fünfteln ihrer Höhe, also über ihrer Mitte, getroffen und ist unterhalb derselben zunächst noch schwach, nach unten aber stärker gewölbt bis zu ihrem untersten Achtel, wo eine tiefe, furchenartige Einsenkung den kurzen, weiten Kanal begrenzt. Dicht über dieser Einsenkung liest ein platter Streifen, welcher durch 2 tiefe, eingeritzte, schmale Linien abgegrenzt wird; zu diesem Streifen biegen sich die Anwachsstreifen sehr scharf vor, während sie von der Naht aus nach einer schwachen Ein- buchtung nach hinten zuerst gerade nach unten und dann immer deutlicher auch rückwärts gerichtet sind. In der tiefen Einsenkung sind sie wieder ganz scharf rückwärts gerichtet zu dem Kanal- Ausschnitt, so dass der erwähnte platte Streifen in der Mündung zahnartig weit hervorgeragt haben muss. An dem etwas gedrehten Kanal liegen etwa 6 flache, durch schmale Furchen getrennte Streifen, welche bei grossen Stücken in der Mitte meist noch eine ganz feine Furche erhalten. Die Innenlippe ist nur auf ihren unteren zwei Dritteln stärker 546 5. Volutidae. verdickt und trägt 3 scharfe Falten, von welchen die oberste, stärkste, etwas unter dem Beginn dieser Verdickung liest, und die unterste, schwächste, etwa eben so weit von der obersten ent- fernt ist, als von dem unteren Ende des Kanals; die mittelste ist von der obersten etwas weiter entfernt, als von der untersten. Bei grossen Exemplaren ist ganz unten eine kurze, enge Nabel- spalte sichtbar. Gattung: Marginella LAmArck. Beyrichn kannte aus dem norddeutschen Unter-Oligocän 3 Marginella-Arten, welche er mit solchen des Pariser Beckens identificirte, doch mit Unrecht, wie dies namentlich auch das jetzt vorliegende, weit bessere Material ergiebt; namentlich liest von den mit M. nitidula Lam. und M. eburnea Lam. verglichenen Arten eine Reihe von Exemplaren mit vollständig erhaltener Mündung vor. Von den jetzt bekannten 8 Arten würden die 3 ersten, M. grandis v. KOENEN, M. intumescens v. KOENEN und M. pergracilis v. KOENEN zu Marginella im engeren Sinne gehören, M. perovalıs v. KOENEn und M. globulosa v. KOENEN vermöge ihrer grösseren Zahl von Zähnen zu der Untergattung Cryptospira HınDs, M. bi- dens v. KOENEN, M. conoides v. KOENEN und M. brevis v. KOENEN dagegen, bei welchen die beiden untersten Falten besonders weit hervorragen, zu der Untergattung Closia GRAY, obwohl diese im Ganzen nur 4 Falten haben soll, während bei M. bidens noch eine fünfte sichtbar ist. l. Marginella intumescens v. KoENEN. Tat RAN, Bir. 8a,'b; oe; 9asıb,ze. M. intumescens v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 505, Taf. XVI, Fig. 5. » eburnea (non Lam.) Berercn, Zeitschr. d. D. geol. Ges. V, S. 324, Taf. V (2), Fig. 9. » » » Pustuıees, Palaeontographica I, S. 79. » Beyrichi Des#ayes, Anim. s. vert, des env. de Paris III, S. 546, 5. Volutidae. 547 Vorkommen. Unter - Oligocän: Osterweddingen, Lattorf, Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Westeregeln, Wolmirsleben, Helmstädt. Von Unseburg habe ich 17 Exemplare, von Lattorf 9, von Atzendorf, Calbe und Westeregeln je 2, von Wolmirsleben 1. Das grösste Stück von Lattorf besteht aus etwa 3 Windungen ohne das ganz von Schmelzmasse verhüllte Embryonalende und hat 5,9 "= Dicke bei 11,5 "® Länge, wovon nahezu zwei Drittel auf die Mündung kommen. Die meisten Stücke erreichen aber nur etwa 5,2 ®® Dicke bei 9,4 "" Länge. Zu BerrıcH'’s Be- schreibung habe ich zu bemerken, dass die Mittelwindungen zwar in der Regel nur ganz flache Wölbung zeigen, dass aber die letzte derselben auf ihrem letzten Drittel eine etwas deutlichere Wölbung erhält in Folge einer Senkung der Naht. Der darunter liegende Theil der Schlusswindung zeigt unter der Naht ebenfalls eine stärkere Wölbung und zieht sich an der Aussenlippe wieder ein wenig in die Höhe. Diese ist über 1 "" breit und fast 1 ”” stark verdickt und zwar auch ein wenig nach innen; dicht unter ihrem oberen Viertel trägt sie in der Regel eine stumpfe Anschwellung. Die rundliche Furche an der hinteren Seite der verdickten Aussenlippe verflacht sich nahe der Naht fast ganz und bleibt auch auf der Rückseite der Schale oberhalb des Kanal-Ausschnitts, obgleich dort die Ver- dickung so gut wie ganz verschwindet, noch sichtbar bis zur Spindelplatte, wo sie in die tiefe Lücke über dem scharf umge- bogenen Spindelrande (der untersten Spindelfalte) verläuft. Un- mittelbar unter der Naht zeigt die Aussenlippe eine flache Ein- buchtung nach hinten und ist dann ein wenig vorwärts gerichtet, biest sich aber dann in ganz flachem Bogen bald gerade nach unten und dann ein wenig rückwärts; in der Nähe des Kanals wird diese Rückwärtsbiegung schnell stärker. Die Innenlippe ist auf ihren unteren drei Fünfteln stärker verdickt und trägt (den umgebogenen Spindelrand mitgerechnet) vier dicke, nach aussen abgeplattete Falten, welche durchschnittlich etwa eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume. ara Einige Exemplare von Unseburg zeichnen sich durch etwas 548 5. Volutidae. geringere Grösse, ein wenig gedrungenere Gestalt und stärker, besonders innen, verdickte Aussenlippe aus, so dass die Mündung schmaler ist als bei den übrigen Stücken von M. intumescens; ich möchte sie jedoch nur auf diese Merkmale hin nicht als eine verschiedene Art ansehen, zumal da einzelne Stücke von Lat- torf ete., wie das Fig. 9 abgebildete, ihnen in der Gestalt sehr nahe kommen. DEsHAYES benannte die M. eburnea BEYRICH’s und PHILIPPT’s M. Beyrichi, übersah aber, dass ich dieselbe Art bereits als M. in- tumescens beschrieben hatte. 2. Marginella pergraeilis v. KoENEN. Taf. XXXVIL, Fig. 13a, b, ec; 14a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unse- burg?, Westeregeln. Ich habe von Lattorf 10 meist beschädigte oder unausge- wachsene Exemplare dieser Art, welche sich durch ihre schlanke Gestalt erheblich von M. intwmescens unterscheidet und an einzelne eocäne Formen anschliesst. Von Atzendorf habe ich nur ein be- schädigtes Stück. Dieselben erreichen knapp 3 Windungen ohne das ganz abgerundete Embryonalende, von welchem reichlich eine Windung sichtbar ist, der Anfang aber verhüllt ist. Der Durch- inesser beträgt 2,25”” und die Länge 4,6"”, wovon etwa zwei Drittel auf die Mündung kommen. Von Westeregeln habe ich 3 etwas grössere Stücke von 3"® Dicke und 6,7”” Länge, wovon etwa drei Fünftel auf die Mündung kommen; dieselben enthalten reichlich 31/5 Windungen ohne das Embryonalende. Von Unseburg liegt ausser einem beschädigten, kleinen Exem- plar noch ein grösseres vor, das grösste von allen; dasselbe hat bei 3,6”® Dicke 7,7”® Länge, wovon reichlich drei Fünftel auf die Mündung kommen; das Embryonalende ist mit Schmelzmasse bedeckt, welche sich auch noch auf den unteren Theil der ersten Mittelwindung hinzieht. Die Mittelwindungen sind eben oder ganz flach gewölbt, am stärksten noch bei dem grösseren Stücke von Unseburg, doch 5. Volutidae. 549 flacher als bei M. intumescens; die Schlusswindung wird von der Nahtlinie an der Aussenlippe dicht unter deren oberstem Drittel getroffen und ist unterhalb derselben ganz flach gewölbt, nach unten ziemlich eben. Die Aussenlippe ist ziemlich stark nach aussen und ein wenig auch nach innen verdickt, letzteres besonders in der Gegend der Nahtlinie; die Verdickung ist etwas schwächer dicht unter der Naht und verschwindet in der Nähe des Kanal- Ausschnittes. Die Aussenlippe, sowie die nur durch hellere oder dunklere Färbung erkennbaren Anwachsstreifen sind unter der Naht zunächst ein wenig nach vorn gerichtet, biegen sich aber bald gerade nach unten und in der Nähe des Kanal- Ausschnittes ziemlich schnell rückwärts. Die Mündung ist oben am engsten, in den unteren zwei Dritteln deutlich erweitert. Die Innenlippe ist etwas nach aussen ausgebreitet und deut- lich verdickt (bei den Stücken von Unseburg nur auf den unteren zwei Dritteln); sie trägt auf ihren unteren zwei Dritteln 4 hohe Falten, welche nur etwa halb so breit sind, wie ihre Zwischen- räume; die zweite von oben ist die stärkste, etwas schwächer ist die oberste, dann folgt in der Stärke die dritte und endlich die unterste, welche auch als umgebogener Spindelrand gelten kann und als solcher sich weiter nach aussen bis zum Kanal-Ausschnitt hinzieht. 3. Marginella grandis v. KoEneEn. Tax XVII Ri 2a, b, e;:22a, b. M. nitidula (non Desn.) Beyricn, Zeitschr d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 326, Batav. (2), Bio: Tl. 2u 0» Paır., Palaeontographica 1, S. 79. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Lattorf, Oster- weddingen. Von Lattorf habe ich 2 Stücke, von Westeregeln 4 mehr oder weniger beschädigte, von Osterweddingen einen Steinkern, welcher hierher gehören dürfte. Das eine Stück von Westeregeln, 550 5. Volutidae. das grösste von allen, hat 12,4”” Durchmesser und 17,2"m Länge; das grösste von Lattorf hat 9,6””® Dicke und 13”® Länge. Das Gewinde ist von Schmelz verdeckt und besteht aus etwa 3 Win- dungen ohne das Embryonalende; es ist ganz niedrig und ragt kaum merklich’ über der Aussenlippe hervor, welche sich vermöge ihrer Verdickung etwas über die Naht erhebt. Die Aussenlippe ist in einer Breite von 1,5 bis 2”” verdickt, doch nahe der Naht und nach unten stets etwas weniger. Die Verdickung beträgt überall etwa 1”"; innen ist die Aussenlippe glatt und nicht verdickt. Unter der Naht ist die Aussenlippe deutlich vorgebogen, soweit sie in horizontaler Richtung verläuft, allerdings wesentlich mit deshalb, weil sie breiter wird; sie biegt sich aber gleichzeitig mit ihrer Umbiegung nach unten auch gerade und erst nahe dem unteren Ende der Schale wieder etwas rückwärts zu dem Kanal-Ausschnitt. Auf ihrer hinteren Seite ist die verdickte Aussenlippe ziem- lich tief durch eine Furche ausgehöhlt, springt über die eigentliche Schale, besonders nach unten hin, nicht unerheblich vor bis zu einer kurzen Umbiegung, mit welcher sie in den »Umschlag« übergeht, in die Schmelzmasse, welche um die Aussenseite des Kanal-Aus- schnitts zur Spindelplatte verläuft; der Umschlag erhält in der Mitte zwischen der Aussenlippe und der Innenlippe auf seiner oberen Hälfte, indem er zugleich fast die doppelte Breite, aber auch geringere Dicke bekommt, eine breite, rundliche Furche und etwas weiter hin, von dieser durch eine stumpfe Kante getrennt, noch eine zweite, noch tiefere Furche auf seiner unteren Hälfte, so dass unten ein scharfer Spindelrand begrenzt wird, welcher weiter nach innen als Spindelfalte gelten kann. Die Innenlippe ist zunächst der Naht nicht oder nur schwach verdickt, nach unten hin ziemlich stark, jedoch ohne scharfe Ab- grenzung nach aussen; sie trägt auf ihrer unteren Hälfte 4 scharfe, hohe Falten, von welchen die 3 oberen durch mindestens 4 mal so breite Zwischenräume von einander getrennt sind, der unterste, mit dem umgebogenen Spindelrand zusammenhängende, von dem darüber folgenden dagegen weniger weit entfernt ist. Bei den Exemplaren von Lattorf sind übrigens die Falten 5. Volutidae. 551 dicker und ihre Abstände geringer, als bei dem besten Stücke von Westeregeln. Die M. nitidula Lam. von Grignon und Parnes liegt mir nicht vor; sie unterscheidet sich aber augenscheinlich recht be- deutend von unserer Art schon durch die weitere Mündung, die schwächer verdickte und innen stärker gebogene Aussenlippe. 4. Marginella perovalis v. KoEnen. Tal ARXVUE Riesisesb,.e; 16a, b, e; 17a, b, e. M. perovalis v. Koxnen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1865, XVII, S. 506. » ovulata (non Lam.) Beyricn, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. V, S. 321, Taf. V (2), Fig. 10. | Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Helmstädt, Lattorf, Unseburg. Von Westeregeln habe ich 16 Exemplare, welche bei ca. 3 Win- dungen ohne das ganz von Schmelz bedeckte, stumpfe Embryonal- ende bis zu 4,5”® Dicke und 8,2"® Länge erreichen, wovon höchstens etwa ein Zwölftel auf das niedrig-kegelförmige, schmelz- bedeckte Gewinde kommt. Eine flache Furche trennt die eigentliche Schlusswindung von der gleichzeitig mit ihr abgesonderten, einen grossen Theil der letzten Mittelwindung bedeckenden Schmelzlage. Dadurch, dass diese Furche und der obere Theil der Mittelwindungen nicht von Schmelz verdeckt werden, ist es möglich zu erkennen, dass ausser dem schmelzbedeckten Embryonalende noch fast 3 Windungen vorhanden sind. Die Aussenlippe ist auf ıhrem srösseren mittleren Theile ziemlich flach gewölbt, auf dem unteren Drittel nnd dem oberen Viertel allmählich stärker. Unmittelbar unter der Naht ist sie scharf nach vorn gerichtet, biegt sich aber zuerst schneller, später langsamer, mehr nach unten, so dass sie zum Ende des obersten Viertels gerade nach unten gerichtet ist; von hier bis zum untersten Viertel hat sie eine, wenn auch sehr schwache Einbiegung nach hinten, und auf dem untersten Viertel biegt sie sich erst langsam, dann immer schneller rückwärts zum Kanal- Ausschnitt; ein wenig 552 5. Volutidae. nach innen trägt sie durchschnittlich etwa 13 mässig starke Leisten. Die Innenlippe ist unten etwas nach aussen ausgebreitet und stärker verdickt; sie trägt auf ihren unteren drei Vierteln 6 Falten . (den faltenartig umgebogenen Spindelrand mitgerechnet), von. welchen die oberste die schwächste ist und nicht bis in die Mundöffnung hineinreicht. Die übrigen sind etwas schmaler, als ihre Zwischenräume, nehmen nach unten an Stärke zu und reichen immer weiter nach vorn; der umgebogene Spindelrand verliert sich erst am Kanal- Ausschnitt, von dessen äusserem Rande eine erhabene Kante über den Rücken der Schale bis oberhalb der drittuntersten Falte verläuft. Diese Kante begrenzt einen aus Schmelz bestehenden Um- schlag, welcher bis zur Spindel reicht und unterhalb der Kante sowie über dem Spindelrande je eine flache Einsenkung, zwischen beiden aber eine flache Wölbung besitzt. Die Mündung ist im unteren Drittel stark erweitert und verhältnissmässig weit. Die Unterschiede unserer Art ven der M. ovulata Lam. habe ich a. a. O. erörtert. Von Lattorf habe ich nur eine Anzahl kleinerer Exemplare, welche unserer Art angehören könnten, von Unseburg nur ein einziges kleines. 5. Marginella globulosa v. Kornen. Taf. XXXVIIL, Fig. 12a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Das einzige vorliegende Exemplar ist 3"" dick und 4,5” lang und unterscheidet sich durch seine gedrungene Gestalt sowie durch das niedrige, breite, schmelzglänzende Gewinde und die enge Mündung von den übrigen kurzen Arten des Unter-Oligocän und des Eocän. Es scheinen etwa 3 Windungen ohne das ganz abgerundete Embryonalende vorhanden zu sein; das Gewinde ist nur etwa 0,5”® hoch und ganz stumpf konisch, fast abgerundet, und die Schlusswindung beginnt nahe unter der Naht sich nach unten 5. Volutidae. 553 zu wölben und ist unterhalb ihres obersten Viertels ganz flach sewölbt und nach unten ziemlich stark verjüngt. Unter der Naht sind die Anwachsstreifen deutlich rückwärts gerichtet, biegen sich jedoch bis zur Mitte der Mündung gerade nach unten und unter derselben ein wenig vorwärts, auf dem untersten Viertel aber erst langsam, dann schneller rückwärts zum Kanal-Ausschnitt. Innen ist die Aussenlippe, welche beim Versuch, das Gestein aus der Mundöffnung zu entfernen, zer- bröckelte, anscheinend glatt gewesen. Die Mundöffnung ist recht eng und läuft oben unter ziemlich starker Biegung spitz zu. Die Innenlippe ist stark verdickt, abgesehen von einer schmalen Zone unter der Naht, und trägt unterhalb ihres obersten Sechstels 6 Falten (den umgebogenen Spindelrand als Falte ge- rechnet); dieselben sind etwas schmaler als ihre Zwischenräume, und die oberste ist bei weitem die schwächste, während die beiden untersten ein wenig stärker sind als die 3 übrigen und weiter aus der Mundöffnung hervorragen, um sich erst am Kanal- Aus- schnitt ganz zu verlieren. Ueber diesem liegt auf der Rückseite der Schale ein Schmelz - Umschlag, dessen obere Grenze vom vorderen Rande des Ausschnittes nach der Lücke zwischen den beiden mittelsten Falten verläuft. Von M. bidens unterscheidet sich unsere Art schon durch die Richtung der Anwachsstreifen sehr erheblich. 6. Marginella bidens v. KoEnen. Taf. XXXVIIL, Fig. 11a, b, c. Vorkommen. Unter-Olisocän: Unseburg, Lattorf, Wester- egeln. Ich habe von Unseburg 7 meist gut erhaltene Exemplare, von welchen das grösste 2,8”" Dicke und 4,5"® Länge hat. Die Mündung nimmt fast die ganze Länge der Schale ein, da das ganz stumpfe, schmelzbedeckte Gewinde nur sehr wenig hervor- ragt, und da über der Naht der Schlusswindung öfters noch eine flache, breite Furche liest. Abh. X, 2. 36 554 5. Volutidae. Die glänzend glatte Schale ist eiförmig, oben abgerundet, nach unten verjüngt und unten abgestutzt und hat ihren grössten Durch- messer noch auf ihrem obersten Drittel; die Aussenlippe ist dem- entsprechend in ihrem grössten Theile ziemlich gerade, nur unten stärker gewölbt’und biegt sich oben ziemlich schnell und gleich- mässig zur Naht herum. In ihrem grössten Theile läuft sie ziem- lich gerade nach unten, ist aber unten ein wenig: vorgebogen, ehe sie sich zum Kanal schneller wieder rückwärts biegt; unter der Naht ist sie bis zu dem geraden Theile sehr deutlich nach vorn gerichtet. Ihr äusserer Rand ist ziemlich scharf, doch ein wenig nach innen ist sie deutlich verdickt und trägt dort etwa 16 starke Zähnchen, welche ın der Mitte am stärksten und etwa eben so breit sind, wie ihre Zwischenräume. Die Innenlippe ist nach unten stärker verdickt und trägt auf ihrem untersten Viertel 2 starke, weit nach aussen reichende Falten, den faltenartig umgebogenen Spindelrand als Falte ge- rechnet. Dicht über der oberen dieser Falten liest aussen eine flache Kante oder Schwiele, welche schräg über die Rückseite der Schale zum Aussenrande des Kanal- Ausschnittes läuft. Ueber der oberen Falte folgen auf dem mittleren Drittel der Innenlippe noch 3 Falten, von welchen die unterste schon erheb- lich schwächer ist, und die anderen noch schwächer werden; die- selben sind bei den meisten Exemplaren, deren Mündung mit Gestein erfüllt ist, nicht sichtbar, da die unterste nur bis m die Mündung reicht und die beiden anderen nicht einmal bis zu dieser. Die Mundöffnung ist auf ihrer oberen Hälfte sehr schmal, er- weitert sich aber nach unten auf das doppelte. Von Lattorf habe ich nur 2 kleinere Stücke, welche zu M. bidens gehören dürften. 7. Marginella eonoides v. KoENEN. Taf. XXX VII, Fig. 10a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Wolmirsleben. Das einzige vorliegende Exemplar hat 2,5”® Dicke und 3,9" Länge und zeichnet sich durch seine birnförmige Gestalt aus. 5. Volutidae. 555 Das kleine Gewinde ist von Schmelz bedeckt, flach ge- wölbt und ragt kaum hervor, scheint aber etwas eingedrückt zu sein, da es durch eine Einsenkung von der Schlusswindung ge- trennt ist und etwas schief liest. Die grösste Dicke der Schale liest dicht unter dem obersten Viertel; auf diesem liegt die stärkste Umwölbung der Schale zum Gewinde, während dieselbe in der Mitte ganz flach und nur auf dem untersten Viertel, nach dem Kanal-Ausschnitt zu, wieder gewölbt ist. Die Mundöffnung läuft oben spitz aus und ist in ihrem obersten Viertel ziemlich stark gekrümmt; nach unten erweitert sie sich zuerst schnell, auf den übrigen 3 Vierteln allmählich, in- dem sie hier ziemlich gerade verläuft und auch unten kaum merk- lich verengt ist. Die Aussenlippe ist dicht unter der Naht deutlich vorwärts gerichtet, biegt sich aber bald gerade nach unten und hat bis zu ihrem unteren Achtel, auf welchem sie sich allmählich zum Kanal- Auschnitt rückwärts biegt, eine ganz flache Einbuchtung nach hinten; innen trägt sie mindestens 12 starke Zähnchen, von welchen die 4 untersten wesentlich gedrängter stehen, als die übrigen. Der oberste Theil der Aussenlippe schemt innen glatt zu sein, doch ist dies nicht sicher zu erkennen, da die Mündung ein wenig nach innen von Gestein erfüllt ist, welches sich nicht wohl ent- fernen lässt. Die Innenlippe ist besonders nach unten hin stark verdickt und trägt auf ihrer ein wenig grösseren unteren Hälfte 4 Falten (den faltenartig umsebogenen Spindelrand mitgerechnet), von welchen die oberste die schwächste ist und nicht ganz bis in die Mündung hineinreicht, die zweite schon wesentlich stärker ist, und die dritte weit aus der Mündung hervorreicht, während die unterste in den etwas aufgeworfenen Rand des Kanal-Ausschnittes übergeht. Gleichsam als Fortsetzung der dritten Falte läuft eine dicke Anschwellung über die Rückseite der Schale zum Kanal- Aus- schnitt, und in der darüber liegenden Einsenkung liegt eine flache Spirale, welche auf der Rückseite allmählich verschwindet. 36” 556 5. Volutidae. 8. Marginella brevis v. KoENENn. Taf. XXX VII, Fig. 13a, b; 19; 20. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Ich habe über 40 allerdings grösstentheils beschädigte oder unausgewachsene Exemplare dieser ausserordentlich gedrungenen Art. Dieselben erreichen etwa 1,7”® Dicke und 2"® Länge. Das ganz von Schmelzmasse bedeckte Gewinde ist sehr niedrig und abgerundet, und die Oberseite der Schale erscheint daher ganz flach gewölbt oder ziemlich eben. Die Aussenlippe ist innen glatt, aber, besonders in der Mitte, nicht unerheblich verdickt, in der Mitte ziemlich gerade, nach unten deutlicher gewölbt, oben ziem- lich kurz zur Naht umgebogen und springt mit diesem obersten Theile etwas nach aussen und oben vor, zuweilen noch höher, als das Gewinde. Eine halbe Windung vorher ist die Schale etwas stärker und gleichmässiger gewölbt. Auf ihrem obersten Viertel ist ferner die Aussenlippe von der Naht an deutlich nach vorn gerichtet, biegt sich dann gerade nach unten und dann ein wenig rückwärts und läuft in dieser Richtung bis zum unteren Sechstel der Höhe, um sich dann stärker zum Kanal-Ausschnitt rückwärts zu biegen. Die Innenlippe ist recht stark verdickt und trägt auf ihren ‚unteren zwei Dritteln, den scharf umgebogenen Spindelrand mit gerechnet, 6 Zähne, welche durchschnittlich etwas breiter sind, als ihre Zwischenräume, und von unten nach oben an Stärke ab- nehmen, so dass der oberste ziemlich schwach ist; der umgebogene Spindelrand biegt sich nach unten und hinten um den Kanal- Ausschnitt herum und ohne merkliche Verdickung zum unteren Ende der Aussenlippe. Von Unseburg liegen nur 4 kleine Individuen vor, welche wohl zu M. brevis gehören. 6. Cypraeidae. Gattung: Cypraea Linn£. Die im Folgenden beschriebenen 5 Cypraea-Arten schliessen sich meistens zunächst an solche des englischen Eocän’s an, wäh- rend ja im Mittel- und Ober-Oligocän die Gattung nur sehr schwach vertreten ist; leider liegen die meisten unserer Arten nur in un- vollkommen erhaltenen, deformirten oder beschädigten Exemplaren vor. Dem Unter-Öligocän eigenthümlich ist die äusserst zierliche, aber ebenso zerbrechliche, kleine Trivia scabriuscula v. KOENEN. l. Cypraea excellens v. KoENEn. Taf. XXXIX, Fig. 1a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir von Lattorf 4 Exemplare und ein Bruchstück eines fünften vor, bei welchen sämmtlich die Rückseite eingedrückt ist. Dieselben erreichen 56"" Länge und 40" Breite und mögen etwa 34"m dick gewesen sein. Die Aussenlippe nimmt etwa ein Drittel der Breite ein und ist aussen deutlich verdickt, besonders oben und noch mehr unten, und endigt am Ausschnitt und Kanal in recht scharfen Kanten. Die Innenlippe ist ähnlich verdickt. Die obere Hälfte der Mündung hat parallele Ränder und ist ziemlich erheblich und gleichmässig gekrümmt; die untere Hälfte ist gerade und erweitert sich nach unten auf mehr als das Doppelte, verengt sich aber am Kanal-Ausschnitt schnell wieder auf die ur- sprüngliche Breite. Diese ovale Erweiterung erweitert sich nach aussen schnell bis zu den erwähnten Kanten. 558 6. Cypraeidae. Die Zähne der Innenlippe und der Aussenlippe correspon- diren ziemlich genau mit einander und reichen nicht ganz nach aussen; auf den oberen drei Vierteln der Innenlippe sind sie etwas schwächer als die gegenüberliesenden Zähne der Aussen- lippe und ziehen sich als flache Leisten weiter nach innen. Die obersten Zähne liegen etwa 7”" vom oberen Ende entfernt und sind von Mitte zu Mitte etwa 2”"% von einander entfernt; unter dem obersten Drittel werden sie schwächer und nähern sich ein- ander bis auf 1,5"" (von Mitte zu Mitte). Auf dem erweiterten untersten Drittel werden die Zähne wesentlich dicker, fast eben so dick, wie ihre Abstände, und sind 2“®, nach unten sogar 21/,;”® von einander entfernt (wiederum von Mitte zu Mitte), doch endigen sie etwa 3" innerhalb der Kanten der Aussen- und Innenlippe. Die Bauchseite der Schale ist auf ihrer unteren Hälfte nur flach gewölbt, auf ihrer oberen wesentlich stärker; die Rücken- seite ist ziemlich gleichmässig gewölbt, doch immerhin auf ihrer oberen Hälfte stärker als auf der unteren; sie läuft oben aus in den um einige Millimeter vorspringenden Ausguss, unten in den mindestens noch einmal so weit hervorragenden Kanal. 2. Cypraea iniquidens v. KOENEN. Taf. XXXIX, Fig. 4a, b. Vorkommen. Unter -Oligocän: Westeregeln, Unseburg, Österweddingen?. Ich habe je ein auf der Rückseite etwas beschädigtes Exem- plar von Westeregeln und Unseburg, von welchen das erstere, etwas grössere 40 "= lang, 26,5 ”” breit und ca. 26 == diek ist. Die Rückseite ist ziemlich gleichmässig gewölbt, doch nach oben und unten abgeflacht; von der Rückseite betrachtet, springt die oben fast "horizontal endigende Aussenlippe um etwa 2 == vor,. während der Kanal-Ausschnitt auf der Spindelseite durch eine ver- hältnissmässig tiefe Einbuchtung begrenzt wird, deren Mitte etwa 5 ”® von unten liegt. Die Mündung ist etwa 2 ”” weit, nahe dem oberen Ausschnitt 6. Cypraeidae. 559 durch die dort stärker verdickte Innenlippe verengt und im unter- sten Viertel ein wenig erweitert, am Kanal-Ausschnitt wieder durch die Innenlippe verengt. Die Aussenlippe hat nur etwa ein Viertel der Gesammtbreite. Auf der Bauchseite ist die Schale bauchig, doch ragt oben die Innenlippe hervor, und unten ist der Kanal- Ausschnitt wiederum durch eine tiefe Einsenkung abgegrenzt; die Aussenlippe ist schwächer und gleichmässiger gewölbt, doch ist ihr unterstes Ende ebenso wie die Spindel zahnartig hervorge- bogen. Die Aussenlippe ist stark verdickt, aussen durch eine deutliche Furche beorenzt; sie verjüngt sich nach oben und unten sehr er- heblich, ist unten etwas abgeplattet, auf ihren unteren zwei Dritteln aussen wie innen schwach gekrümmt, auf dem oberen wesentlich stärker; sie trägt innen zahlreiche, ziemlich schmale Zähnchen, welche von Mitte zu Mitte etwa 1,5”" von einander entfernt sind, und von welchen nur die des obersten Viertels ein wenig mehr nach aussen reichen; die untersten erscheinen mehr wie Höcker und sind etwas breiter als die übrigen. Die obersten nehmen immer mehr an Stärke ab. Die Innenlippe trägt über dem umgebogenen Spindelrande 3 scharfe, ziemlich weit nach aussen reichende Leisten, darüber folgen fast 2"® von einander .(von Mitte zu Mitte) ent- fernte Zähnchen, die untersten ziemlich stark und höckerartig, die folgenden immer schwächer; auf der Mitte der Innenlippe sind die Zähnchen etwas gedrängter und, besonders bei dem Unseburger Stück, weit schwächer, auch fehlen bei diesem weiter hinauf ein- zelne ganz. Das oberste Fünftel der Innenlippe schwillt nach oben immer stärker wulstig an und trägt 4 dicke, weit nach aussen reichende Zähne, von welchen die beiden untersten nahezu horizontal stehen, die beiden anderen nach aussen etwas abwärts geneigt sind. | Von Osterweddingen habe ich einen Steinkern von 28%” Länge und 22 == Breite, welcher allenfalls unserer Art angehören könnte. Zwei andere Steinkerne, von welchen der bessere 23 "= lang, 17 =© breit und 13,5 == dick ıst, schliessen sich in der mehr seitlichen Lage der Mündung an unsere Art an, sind aber kleiner und mehr walzenförmig und könnten recht wohl von einer 560 6. Cypraeidae. Art herrühren, welche bisher noch nicht mit der Schale erhalten beobachtet wurde. Die mittel-eocäne (©. tumescens EDWARDsS von Brook und Bramshaw (Geolog. Magaz. 1865, Il, S. 540, Taf. XIV, Fig. 5) nähert sich unserer Art in der Gestalt, der Zähnelung und der Ausbildung des Kanals, hat aber anscheinend eine gleichmässiger gekrümmte Mundöffnung und eine etwas gröbere Zähnelung der Aussenlippe. d. (Cypraea anhaltina GIEBEL. Taf. XXXIX, Fig. 6a, b; 7a, b. ©. anhaltina Giesen, Fauna von Lattorf, S. 11, Taf. III, Fig. 2. »? avellana Paiuseri, Palaeontographica I, S. 80. Vorkommen. Unter - Oligocän: Lattorf, Wolmirsleben?, Helmstädt?, Osterweddingen?. Es liegen mir noch 16 meist gut erhaltene Exemplare von Lattorf vor, von welchen das grösste 29,5”" lang, 20,5" breit und 17,7 == dick ist; die meisten haben jedoch in jeder Richtung 3" be- ziehungsweise 2" weniger. Die grösste l)icke liest über der Mitte der Höhe und unterhalb des obersten Drittels.. Auf diesem ist die Rückseite der Schale stark gewölbt und fällt mehr oder minder steil ab zu dem um etwa 2" vorspringenden oberen Ausschnitt. Der Abfall ist besonders steil in der Richtung zur Aussenlippe, da vor dieser gewöhnlich noch eine Vertiefung oder Einsenkung liest, während dicht daneben, in der Richtung zur Innenlippe, eine Anschwellung, das schmelzbedeckte Gewinde, mehr oder minder stark hervortritt; nach unten ist die Schale gleichmässiger verjüngt, und der Kanal erscheint deutlicher abgesetzt, vornehm- lich durch zwei längliche Eindrücke, welche die unteren Enden der Innen- und Aussenlippe gleichsam in die Mündungs-Ebene vor- drücken. Die Aussenlippe ist ziemlich stark verdickt und nach hin- ten, zuweilen auch in der Mitte, durch eine ganz stumpfe, rundliche Kante begrenzt; die Innenlippe ist etwas schwächer verdickt, aber doch oben und noch mehr unten recht erheblich. Die Mund- öffnung ist eng und nur im untersten Drittel ein wenig erweitert; 6. Cypraeidae. 561 oben ist sie mit fast 45° gegen die Schal-Axe rückwärts geneigt, biest sich aber bald mehr nach unten, so dass die unteren zwei Drittel bis drei Fünftel gerade nach unten laufen. Auf diesem Theile der Aussen- und Innenlippe sind deren Zähnchen nur etwa halb so breit wie ıhre Zwischenräume und, von Mitte zu Mitte, etwa 1"® von einander entfernt; unten werden sie höher und reichen weiter nach aussen, besonders auf jeder Seite der unterste, welcher zugleich sehr schräg steht und den Kanal- Ausschnitt scharf begrenzt; das auf der Innenlippe zunächst oder zu zweit darüber folgende Zähnchen tritt ebenfalls stärker hervor, und nach oben werden die Zähnchen immer kürzer, schwächer und auf der Innenlippe oft ziemlich undeutlich. Auf dem obersten Drittel der Aussenlippe werden die Zähnchen wieder stärker, zuweilen etwas seltener, wie bei dem Fig. 6 abgebildeten Stück, und verlaufen nach aussen in flache, rundliche Falten; nur die oberste ıst meist wieder weit schwächer. Auf der Innenlippe finden sich stärkere Zähnchen meist erst auf deren oberstem Viertel, und zwar liegen hier gewöhnlich 3 oder 4 weit aus der Mundöffnung heraustretende, gegen diese mit etwa 30 —45° divergirende Leisten, deren oberste dicht am Rande des Ausschnitts liest, aber deutlich von ihm getrennt bleibt und von ihm divergirt. Von Helmstädt liest ein stark verdrücktes und beschädigtes Exemplar vor, welches seiner Grösse nach und vermöge der Ge- stalt einiger noch erhaltener Zähne der Innenlippe zu unserer Art gehören könnte; dasselbe gilt von einem Stück aus den grau- gelben, hangenden Sanden von Wolmirsleben, welches grossentheils der Schale beraubt ist, aber noch eine Anzahl Zähne der Aussen- lippe nnd der Innenlippe besitzt. Vielleicht gehört hierher auch ein Steinkern von Öster- weddingen, 16”= Jang, 14,5%” breit und 11,3”® dick, welchen PaıLıppI als ©. avellana Sow.?? anführte. C. anhaltina gleicht der C. bartoniensis EDWARDS von Barton in der Zähnelung der Mundränder recht bedeutend, doch ist bei dieser Art die obere Hälfte der Mündung weit weniger stark ge- krümmt und die ganze Gestalt weit weniger bauchig. P% 962 6. Cypraeidae. 4. Cypraea pumila v. KoEnEn. Taf. XXXIX, Fig. 2a, b; 3a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 6 etwas verdrückte Exemplare vor, von welchen das grösste 17m lang, ca. 12°" breit und 102 dick ist und das kleinste 10” lang, 6,7% breit und 5,4”® dick. Die Rückenseite ist recht gleichmässig gewölbt, abgesehen von der oben um 1”” vorspringenden Aussenlippe und von dem untersten Drittel der Schale, welches gleichmässiger zu dem kleinen Kanal-Ausschnitt abfällt und in dessen Nähe sogar eine flache Einsenkung besitzt. Der Umriss ist, von der Rückenseite gesehen, birnförmig. Die Bauchseite ist ähnlich gewölbt, wie die hückenseite, doch die Aussenlippe wesentlich schwächer, als die nur oben und unten deutlicher verdickte Innenlippe. Die Mündung ist auf ihrer oberen Hälfte ziemlich stark ge- krümmt und oben mit mehr als 60° gegen die Schal-Axe geneist; ihre untere Hälfte ist ziemlich gerade und erweitert sich allmäh- lich nach unten hin etwas, verengert sich dann aber schnell wieder zum Kanal- Ausschnitt. Die Aussenlippe ist sehr stark verdickt und nimmt reichlich ein Drittel der Gresammtbreite ein; nach aussen ıst sie ziemlich stark rückwärts gebogen und springt recht stark gegen die sonstige eigentliche Schale vor, beziehungsweise ist von dieser durch eine sehr deutliche Furche getrennt. Am breitesten ist die Aussenlippe etwas unterhalb ihrer Mitte, und von hier aus nımmt sie nach oben wie nach unten ziemlich gleichmässig an Breite ab; abge- sehen davon, dass ıhre Aussenseite auf ihrer oberen Hälfte wesent- lich stärker gekrümmt ist als auf ihrer unteren, beschreibt dieselbe annähernd einen Bogen von 150° Innen trägt die Aussenlippe zwischen 19 und 23 Zähnchen, von welchen die mittelsten ziem- lich stumpf und etwa eben so breit sind wie ihre Zwischenräume; nach unten werden die Zähne zunächst schmaler und höher, so dass sie unten nur etwa ein Drittel so breit sind, wie ihre Zwischenräume; die 3 untersten werden» zugleich wesentlich schwächer, und der unterste bleibt vom Kanal - Ausschnitt etwas 6. Cypraeidae. 963 entfernt, dessen Aussenrand dafür mehr oder minder deutlich nach vorn vorspringt. Nach oben werden die Zähne schnell schmaler, kürzer und immer schwächer, und die dem oberen Ausschnitt zunächst liegen- den sind meist ziemlich undeutlich. Der Spindelrand ist scharf umgebogen; im übrigen trägt die Innenlippe bei einzelnen Stücken etwa eben so viele Zähnchen, als die Aussenlippe, doch sind die unteren derselben kurz, mehr knotenartig, nehmen nach oben schnell an Stärke ab, und stehen gedrängter; auf dem mittleren Drittel sind sie sehr schwach oder sanz obsolet, und auf dem oberen Drittel gehen sie in feine Leistchen über, welche aus der Mundöffnung etwas weiter heraus und schräg nach oben verlaufen. Durch hellere Färbung unterscheidet sich die stärker ver- dickte Schmelzmasse der Aussen- und Innenlippe von der übrigen Schale. In der Gestalt nähert sich C. pumila anscheinend der mittel-eocänen (. orthocheila EDWARDS (Geol. Mae. II, 1865, 5.538, Taf. XIV, Fig. 3) von Brook; diese hat jedoch anscheinend eine mehr gleichmässig gekrümmte Mundöffnung und eine gröbere Zähnelung der Mundränder. 5. Cypraea sphaerica PrrLippi. Taf. XXXIX, Fig. 5a, b, c. ©. sphaerica Pusr., Palaeontographica I, S. 79, Taf. Xa, Fig. 15. » » » (Beyeıc#, Zeitschr. d. D. geol. Ges. V, 8.319, Taf. IV (1), Fig. 8, 9. » » » (Vıscext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique, Taf. XXI, S. 9). Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen, W olmirs- leben, Lattorf; Grimmertingen (fide VIncENT). Von Lattorf und Wolmirsleben habe ich je ein etwas ver- drücktes, aber mit der Schale erhaltenes Exemplar, von Oster- weddingen Steinkerne eines halbwüchsigen und eines grossen Stückes. Der letztere ist eben so breit, aber um 1,5" länger, als BEeyricH’s Original, bei welchem die Ausfüllung der Aussen- lippe vorn und hinten beschädigt ist. Das stärker verdrückte 564 6. Cypraeidae. Stück von Lattorf entspricht in der Grösse etwa den Steinkernen von Osterweddingen; das von Wolmirsleben ist etwas kleiner und 26,5"” lang, fast eben so breit und 21”" hoch. Durch Ver- drückung in der Richtung von links unten nach rechts oben ist es ebenfalls etwas- deformirt, aber doch weniger, als das von Lattorf. Die sehr bauchige Rückseite der Schale fällt nach vorn etwas weniger steil ab, als nach hinten, wo die Aussenlippe um etwa 1,5”® mit ihrem obersten, horizontal gebogenen Ende hervorspringt. Der kurze, enge Kanal-Ausschnitt ragt wenig hervor und ist auch auf der Spindelseite nur undeutlich von einer ganz flachen Ein- senkung begrenzt. Der Umriss von der Rückenseite erscheint rundlich-eiförmig, doch natürlich etwas unsymmetrisch. Die Bauchseite der Schale ist ziemlich stark gewölbt, doch nach oben wesentlich stärker, als nach unten hin; die Aussenlippe erhebt sich jedoch nur mässig über die Ebene der Mundöffnung; sie ist stark verdickt, aussen durch eine flache Furche deutlich begrenzt und in der Mitte etwa 6,5"" breit, verjüngt sich aber gleichmässig nach oben und unten. Ihr Aussenrand beschreibt ziemlich genau einen Halbkreis, ihr Innenrand einen freilich ın der Mitte etwas abgeflachten Bogen von etwa 140 bis 150°. Die untere Hälfte der Mündung ist oval-erweitert, in der Mitte etwa 4” weit und vom Kanal-Ausschnitt durch die untersten Zähnchen scharf getrennt. Die Zähnchen der Aussenlippe sind höchstens 1/) bis 1/3 so breit, wie ihre Zwischenräume, von Mitte zu Mitte etwa 2”® von einander entfernt, sind auf der unteren Hälfte am stärksten und reichen dort am weitesten nach aussen; die 4 untersten nehmen ‚jedoch schnell an Stärke und Länge ab. Auf der oberen Hälfte sind sie durchweg kürzer und nehmen allmäh- lich nach oben an Stärke ab, so dass die obersten wenig deutlich sind; ihre Gesammtzahl beträgt etwa 18. Auf der Innenlippe sind die beiden untersten Zähnchen die stärksten und über 2”® von einander entfernt; die darüber folgen- den nehmen schnell an Stärke und Abstand von einander ab, so dass dieser auf der Mitte der übrigens nur schwach verdickten Innenlippe nur etwa 1"”® beträgt; auf dem oberen Drittel der- selben werden die Zähnchen anscheinend ganz undeutlich, 6. Cypraeidae. 565 Gattung: Trivia GRAY. Trivia scabriuseula v. KoEnen. Taf. XXXIX, Fig. Sa, b,.c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe 8 leider meist beschädigte Exemplare dieser sehr zierlichen und zerbrechlichen Art. Das grösste derselben hat 3,2 ®® Länge und 2,15 "® Dicke, durch die Aussenlippe gemessen, und 1,6"%® senkrecht gegen letztere Richtung. Die Schale ist oberhalb der Mitte ziemlich walzenförmig, nach vorn stark ver- jüngst; oben (hinten) fällt sie über einer stumpfen, abgerundeten Kante ziemlich steil ab zu dem nur zur Hälfte von der Schmelz- masse an der Vereinigung der Aussen- und Innenlippe verhüllten niedrig-kegelförmigen Gewinde, welches aus ca. 4 glatten, flach ge- wölbten Windungen besteht; die ersten 11/, Windungen sind auf- gebogen, abweichend gewunden und zum Theil eingewickelt. Die Axe des Gewindes ist aber mit ca. 250 gegen die Axe der Schluss- windung geneigt und zwar nach dem oberen Ende der Mündung hin. Der aussen sichtbare Theil des Gewindes ist höchstens etwa ein Sechstel so lang, wie die Schlusswindung; die Schlusswin- dung nimmt ganz unverhältnissmässig schnell an Durchmesser und an Höhe zu und ist von sehr zahlreichen, erhabenen Spiralstreifen bedeckt. Diese sind in 4 Serien gröberer und feinerer Streifen angeordnet derartig, dass die 3 stärksten Streifen auf dem mittle- ren Theile der Schale je etwa 0,7 bis 0,8 "® von einander entfernt sind. Auf dem Rest der Schale fehlen diese stärksten Streifen und werden ersetzt durch solche, welche denen der zweiten Serie gleichen und mit solchen der dritten Serie alterniren, doch ist die Verschiedenheit der Stärke der drei ersten Serien nicht übermässig gross; die Streifen der vierten Serie sind besonders auf der Mitte der Schale deutlich und nicht viel schmaler als die der dritten Serie, aber sehr viel flacher. Nach dem Kanal-Ausschnitt zu werden alle Spiralen etwas feiner und gedrängter. Alle Spiralen sind zierlich gekörnelt, und zwar sind die Körner der secundären Streifen doppelt so zahlreich, und die der tertiären etwa. vier- 566 6. Cypraeidae. mal so zahlreich, als die der primären; die der quartären sind sehr niedrig und wenig deutlich. Die Mündung nimmt die ganze Länge der Schale ein und endigt oben wie unten mit einem tiefen Ausschnitt; sie ist in ihrer oberen Hälfte schwach gekrümmt, in ihrer unteren merklich er- weitert. Die Aussenlippe ist stark verdickt, neben der Mündung etwa 0,5”” breit, aussen durch eine scharfe Kante begrenzt und innerhalb derselben abgeplattet; sie trägt hier zahlreiche, erhabene Streifen oder Leisten, welche von Mitte zu Mitte etwa 0,15" von einander entfernt sind und durchschnittlich etwa halb so breit sind wie ihre Zwischenräume; am Innenrande der Aussenlippe verdicken sie sich etwas und werden nach aussen schwächer; nahe dem Aussenrande schieben sich meistens zwischen ihnen nur wenig schwächere Leisten ein. Die Innenlippe ist mässig weit ausge- breitet und endigt nach aussen mit einer ziemlich scharfen Kante, welche sich unten ein wenig loslöst; ausserhalb der eigentlichen Mundöffnung ist sie schwach gewölbt und unten etwas eingesenkt; innerhalb der Mundöffnung sieht man aber noch eine Einsenkung. Die Streifung der Innenlippe ist ganz ähnlich und etwa eben so zahlreich wie die der Aussenlippe, doch sind die Streifen ein wenig dicker, und die Hauptstreifen sowohl, als auch die nahe dem Aussen- rande der Innenlippe sich einschiebenden Streifen endigen dicht ausserhalb der Kante und gehen nicht in die meist schwächeren Streifen der Aussenschale über. Gattung: Eratopsis HÖöRrnzEs. Zu den wenigen fossilen Arten, besonders der £. crenata Desn., E. Wateleti DesHu. und E. Bernayi Cossm. aus dem Pariser Eocän und der E. Barrandei aus dem Miocän von Niederleis kommt noch als zeitliches Bindeglied &. (Cypraea) costulata GIEBEL Sp. Eratopsis costulata GIEBEL sp. Taf, XXX IE 2108, be, Wache Uypraea costulata Giesen, Fauna von Lattorf, S. 12, Taf. IIT, Fig. 4. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wester- egeln (Mus. Berol.). 6. Cypraeidae. 567 Von Lattorf habe ich 12, von Unseburg 3 Exemplare; eins von Westeregeln befindet sich im Berliner Museum. Die Dimensionen des grössten und des kleinsten Stückes betragen: Länge 11,4" resp. 7,8”®; Dicke durch die Aussenlippe gemessen: 8,6" resp. 5,6”"; Dicke, senkrecht gegen die vorige: Una, resp 4,902. Die grösste Dicke liegt oberhalb der Mitte; nach vorn wird die Schale schnell enger, und das untere Drittel der Innenlippe wird durch eine Einsenkung begrenzt, welche über den Rücken der Schale fortläuft und erst an der Aussenlippe verschwindet. Das Gewinde ist bei den meisten Exemplaren, wenn auch von Schmelzmasse bedeckt, doch als mehr oder minder hoher Höcker von aussen zu erkennen, welcher mehr oder minder über das obere Ende der Aussenlippe hervorragt. Die Aussenlippe ist ver- hältnissmässig schmal und läuft von dem Kanal-Ausschnitt mit ihrem Innenrande ziemlich gerade bis zu ihrem obersten Sechstel bis Achtel und biegt sich dann ziemlich kurz zur Innenlippe um mit einer schwachen Einbuchtung, ohne dass ein Ausschnitt vor- handen wäre. Ueber den Rücken der Schale läuft vom Kanal bis in die Nähe des Gewinde-Höckers eine flache, glatte Furche, und von dieser aus laufen nach beiden Seiten bis auf die Aussen- lippe beziehentlich auf die Innenlippe je zwischen 9 und 12 rund- liche Leisten, welche nur etwa ein Drittel bis ein Viertel so breit sind als ihre Zwischenräume; auf jeder Seite schiebt sich aber gewöhnlich noch eine oder zwei ähnliche Leisten ein, und die oberste sowohl als auch die unterste sind etwas schwächer und entsprechend gedrängter. Die mittleren stehen ziemlich senkrecht gegen die Furche, während die obersten und untersten gegen dieselbe etwas nach oben, beziehungsweise nach unten divergiren. An der Furche stehen sie sich zuweilen gerade gegenüber, zu- weilen alterniren sie auch, oder noch öfter stehen sie etwas un- regelmässig; zuweilen sind sie auch zunächst der Furche ein wenig stärker angeschwollen. Nahe der Innenlippe oder Aussenlippe oder auf beiden schieben sich zuweilen noch einzelne Streifen ein, oder es verschwinden auch einzelne, und alle Streifen laufen ohne Unterbrechung. nur 568 6. Cypraeidae. etwas schärfer und höher werdend, über die mässig verdickte Aussenlippe und Innenlippe bis in die Mündung hinein. Die erstere ist innerhalb der Mündung concav, die letztere convex. Gattung: Ovula BRUGUIERE. Die einzige sicher bestimmbare Art des Unter-Oligocäns, 0. Bosqueti NysT man. nom. ist im belgischen Tongrien inferieur nicht ganz so selten, wie im norddeutschen Unter-Oligocän, und schliesst sich theils an einzelne eocäne, von DESHAYES beschriebene Arten des Pariser Beckens an, theils an miocäne und jüngere aus der Gruppe der recenten O. spelta U. Die andere, nur unvollständig bekannte Art, weicht durch ihre Spiral-Seulptur wesentlich von den übrigen Arten der Gattung ab und kann bei ihrer unvollkommenen Erhaltung nur mit allem Vorbehalt zu Ovula gestellt werden. l. Ovula Bosqueti Nysr. Taf. XXXIX, Fig. 13a, b, c. O. Bosqueti Nysr (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique, t. XXI, S. 9). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf; Lethen etc. Das einzige, abgebildete Stück von Lattorf ist leider abhanden sekommen, ehe ich es auch nur mit der Zeichnung vergleichen konnte. Diese stimmte jedoch mit einem wohlerhaltenen, wenn auch etwas angewitterten Exemplare von Lethen in der Grösse und Gestalt recht wohl überein und wich von ihm besonders in einzelnen Theilen der Mündung ab, welche ich dann nach dem belgischen Exemplar habe verändern lassen. Dasselbe hat 5,5" Dicke und 12"® Länge, hat aber wohl oben und unten etwas durch Anwitterung verloren; die grösste Dicke liegt dicht über der Mitte der Höhe; auf dem obersten Viertel liegt eine flache Einsenkung, darüber, am Anfange des Ausschnitts, eine wulstige Verdiekung, welche auf der Innenlippe als Spindelschwiele hervor- tritt. Oben ist die Schale schräg abgestutzt. Auf der unteren 6. Cypraeidae. 569 Hälfte hat die Schale an der Aussenlippe eine ziemlich gleich- mässige Wölbung, und die Aussenlippe selbst ist in einer Breite von reichlich 1”” stark nach aussen und auch ein wenig nach innen verdickt, so dass sie etwa 1”" dick ist. Die Mündung ist auf ihrer oberen Hälfte sehr eng, höchstens etwa 0,5%” weit, erweitert sich jedoch auf der unteren bis auf etwa 1;3"® und verenst sich schneller wieder bis zu dem engen Kanal, welcher, ebenso wie der obere Ausschnitt, durch eine stumpfe Ecke der Aussenlippe von der eigentlichen, inneren Mund- öffnung gut abgegrenzt wird. Das Stück von Lattorf scheint unten und auch ohen, nach der Zeichnung zu urtheilen, eine schwache Spiral-Sculptur ge- habt zu haben; an dem belgischen Exemplar ist nichts mehr von einer solchen zu erkennen. Ich nehme für unsere Art den Namen O. Bosqueti NYST an, obwohl derselbe nur ein sogenannter »Manuscript-Namen« und nirgends mit einer Beschreibung und Abbildung veröffentlicht ist, sondern nur in Listen belgischer Autoren bisher angeführt wurde. Derselbe würde somit keinerlei Priorität begründen, es existirt jedoch noch kein anderer Namen für unsere Art, und ich habe mich vor Jahren durch Vergleich der Nysr’schen und BosQUET- schen Exemplare überzeugt, dass wirklich unsere Art mit diesem Namen bezeichnet werden sollte. 2. Ovula? sp. ind. Taf. XXXIX, Fig. 9a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Bei dem einzigen abgebildeten Exemplare fehlt leider etwa die Hälfte der Schlusswindung, beziehungsweise die Aussenlippe; dasselbe weicht aber durch seine Spiral-Sculptur von allen mir bekannten Ovula-Arten ab; es hat 4,7”® Dicke und noch 17 == Länge; die grösste Dicke liegt etwas oberhalb der halben Höhe, doch ist nach oben die Schale bis fast zum obersten Vier- tel ganz flach gewölbt, fast walzenförmig; darüber ist die Aussen- lippe mässig und ziemlich gleichmässig gewölbt bis in die. Nähe Abh. X, 2. 37 570 6. Cypraeidae. des oberen Ausschnittes, welcher anscheinend in einem walzen- förmig verlängerten Theile der Schale lag. Unterhalb der Mitte nimmt die Schale ganz allmählich an Dicke ab bis zu dem unteren ünde, welches, den Anwachsstreifen nach zu urtheilen, ziemlich weit und schräg abgestutzt war, ähnlich wie bei einer jungen Oypraea. Zu dieser Gattung würde ich auch das Stück gestellt haben, wenn nicht das obere Ende besser zu Ovula zu passen schiene. Auf der oberen Hälfte laufen ferner die Anwachsstreifen ziemlich gerade von oben nach unten, sie biegen sich jedoch von der. Mitte der Schale an ganz allmählich etwas rückwärts und in der Nähe des Kanals schneller und kürzer, so dass ein ziemlich weiter Kanal-Ausschnitt vorhanden war, ehe die verdickte Aussen- lippe sich ausbildete. Ausser feinen, zum Theil etwas erhabenen Anwachsstreifen trägt die Schale zahlreiche Spiralstreifen, welche in der Mitte ganz platt und durch ganz schmale Furchen getrennt sind, auf dem oberen Viertel und unteren Drittel dagegen flach gewölbt sind und ein wenig breitere Zwischenräume erhalten. Auf der Mitte der Schale sind die Streifen durchschnittlich etwa 0,3 ”® breit, tragen aber zum Theil schon in der Mitte eine Furche und fangen somit an, sich im je zwei zu spalten; auf dem oberen und .unteren Theile sind sie nur etwa 0,2 ”% breit, und nach oben resp nach unten zu schieben sich noch feinere Streifen ein; der oberste, walzenförmige Fortsatz ist glatt, während ganz unten die Streifen sehr schräg und sehr schwach werden und auf der Spindelseite des Kanal-Ausschnittes ganz verschwinden. \V erzeichniss der ım 1. Theil beschriebenen Arten. 126. Conus Beyrichi v. KoEnen 127. 128. » » 129. 130. . Conorbis procerus BEyrich 151 132. 133. 134. 135 156. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147 148. 149. 150. 151. 152. » » » plicatilis v. KoEsEx insculptus v. KoEnEN Fritschi v. Korxex Ewaldi v. Korxen . Deshayesi v. Koexes Grotriani v. Koenes submarginatus v. KoEnen . . Oryptoconus Dunkeri v. Kossex » » » Surcula prisca SOLANDER Sp.? Beyrichi PruLseri sp. rostralina v. KoEsEn iniqua v. KoEnsEn attenuata SowERBY SP. . pseudocolon GiEsBEL sp. stephanophora v. Koexen . Berendti v. Korsex . seminuda v. Koexex tornatelloides v. KoExEx perspirata v. KoExes . Pleurotoma plana GiEBEL . » explanata v. Korsex difneilis Giesen . Selysi pe Konisck polytropa v. Korxen irregularis v. KoEsEn lunuhifera v. KoEnen Ewaldi v. Koexen subnlosa v. KoExen . VRMNNUNHNHNUNnUnnmnUn mn nung: mnmnmn un min in in Sal, . 940, 3, Taf. XXV) 1ER ROOT, Taf. XXIV, Fig. 3. Taf. XXIV, Fig. 1, 2,4, 5. Taf. XXIV, Fig. 13, 14. Taf: XXIV, Fig. 11, 12. Tat. RRIVDSRISS Sl Taf. XXIV, Fig. 7, 8. Fig. 9, 10. Taf. XXIV, Fig. 6. Taf. XXV, Eig. I Taf. XXV, Fig. 4, 5. . 300. Taf. XXV, Taf. XXV, Taf. XXV, Fig. 1 Taf. XXX, Fig. 6. Taf. XXX, Fig. 7, 8. 5, Taf. XXV, Fig, 13, 14. Tat. XRO@IE Rio nle Taf. XXXIV, Fig. 17. , Lat. ROOXUV Biole: Taf. XXX, Fig. 10. Taf XV SEE 16,273: Taf. XXVI, Fig. 4,5. Taf. XXVI, Fig. 15, 17. Taf. XXVI, Fig. 7, 13, 14, 16. Taf. XXVI, Fig. 6, 8, 12, 18. Taf. XXIX, Fig. 10, 11, 12, 13. 572 Verzeichniss der im II. Theil beschriebenen Arten. 153. Pleurotoma aequabilis v. Koxsex . S. 342, Taf. XXXIV, Fig. 18. 154. » conifera Epwarns . S. 343, Taf. XXVL Eig.I9 10508 155. cathedralis v. KoEsEx S. 346, Taf. XX VII, Fie. 7. 156. » flexicostata GiEBEL 5.348, Taf. XXVIL, Fig. 8, 9, 10, 11. 157. » radiosa v. KoENENn S. 351, Taf. XXXVI Be, 158. 5 lasviuscula SOWERBY . S. 353, Taf. XXVII, Fig. 4, 5. » Lundgreni v. Korsex . S. 355. 159. » Konincki Nysr . 3.899, Lat. XXVl, Brose 160. » Bosqueti Nxsr .. Saar, Taf. X X VI, Rıealwes » » var. aequistriata 8. 360, Taf. XX VIII, Fig. 2. 161. » laticlavia BeyrıchH . S. 360, Taf. XXVIII, Fig. 4. 162. » humilis BEyYRıcH S. 363, Tat. XXVIl, Riezs,o: 163. » perversa Prur. . S. 365, Taf. XXVII, Fig. 6,7. 164. » nudiclavia BeykicH S. 367, Taf. XX VII, Fig. 12, 13. 165. » Roemeri v. KoExen S. 369, Taf. XXXVI, Fig. 5. 166. » interjecta v. KoEnen S. 371, Taf. XXXVI, Fig. 6. 167. » edentata v. KoExeEn S. 373, Taf. XXVII, Fig. 10. 168. » nodigera v. KoEnEn S.375, Taf. XX VII, Fig. S, 9. 169. » odontophora v. Korsen . 8.877, Taf. XXVIII, Fig. 13, 14, 15. 170. » odontella Epwarns 3.379, Taf. XXVI, Kos: » Geinitzi v. Korxen. S. 382. Dolichotoma elatior v. Korsex S. 888. Ir, » subcylindrica v. Korxen . 8.884, Taf. XXIX, Fig. 6, 7. 172. » anodon v. Korsex 32987, Lab X RIN Se 173. » trachytoma v. KoExen 5. 390, Taf. XXIX, Fig. 8, 9. 174. » ligata Epwarps sp. S. 893; Taf. xXxIX, Biomasse 175. Drillia Semperi v. Kosxen 5.397, Taf. XRXXTL-Eis 249: 176. » acaulis v. KoEnEn . S. 400, Taf. XXXI, Fig. 11. THE » aberrans v. KoExen S. 402, Taf. XXXVI, Fig. 85. » » >» -var.a, 98.404, Taf. XXXVI Ries 178. » oxytoma v. KoEnEn S. 404, Taf. XXXVI, Fig. 9. 109: » peracuta v. Korsen S. 406, Taf. XXXI, Fig. 16. 10. » truncatula v. Korsen S. 408, Taf. XXXI, Fig. 10. 181. » obtusa v. Kornex . S. 410, Taf. XXXII, Fig. 16. 182. » nassoides v. KoexEn S. 412, Taf. XXXII, Fig. 7. 183. » densistria v. Korsen . S. 414, Taf. XXXII, Fig. 9. 184. » helicoides Evwaros sp. . 8.416, Taf. XXXI, Fig. 1, 2, 3. 185. » bicingulata SANDBERGER sp. S. 419, Taf. XXXIL, Fig. 4, 5. 186. Clavatula monilfera PriLırr sp. S. 422, Taf. XXXIL, Fig. 13, 14. 187. » Barthi v. Kousen . S. 424, Taf. XXX, Fig. 6. 188. » Roeveri v. Kossen S. 426, Taf. XXXII, Fig. 15. 189. » subconoidea D’Oreıcny sp. 98.429, Taf. XXXIL, Fig. 9, 10. 190. » bellula Puiuıprr sp. . 8.431, Taf. XXXIL, Fig. 11, 12. 191. » Headonensis Epwaros sp. ©. 434, Taf. XXXIL, Fig. 7, 8. 192. » Jaleifera v. Koesex S. 436, Taf. XXXIV, Fig. 16. 193. » nitidula v. Koenen , S, 437, Taf. XXXIV, Fig. 7. Verzeichniss der im II. Theil beschriebenen Arten. 573 194. Olavatula Struckmanni v. KoEnEn S. 438, Taf. XXXII, Fig. 12. 195. » deeurtata v. Kosnen S. 439, Taf. XXXTV, Fig. S. 196. » sindonata EpwArps Sp. S. 441, Taf. XXXIV, Fig. 19. SHE » bifrons v. Koexen 8.443, Taf. XXXI, Fig. 12, 13. 198. » Strombecki v. KoEnen . S. 445, Taf. XXXIV, Fig. 20, 21. 199. » scabrida v. Kornen . S. 447, Taf. XXXIL, Fig. 1, 2. 200. » granulata Lamarcx Sp. . S. 449, Taf. XXXIV, Fig. 22. 201. » Brancoi v. Korxen . DIE 5) Bu 19: 0,.0. VE ur E 67 202.7» semilaevis Pruuiper Sp. . 453, Wat RR RA » » » var. Zenui- striata : S A, ben SOOdE, fie, 6, Te 203. » microdonta Epwarps sp. . 8.456, Taf. XXXI, Fig. 8, 9. 204. » millegranosa v. KoEsex S. 458, Taf. XXXII, Fig. 8. 205. » innexa SOLANDER Var. postera v. KoEsen S. 460. 206. Borsonia Deluci Nyst sp. . DIAS, Bat XXX Reese » obliqua v. KoExEn S. 464. 207. » biplicata SoweErgy Sp. . 5.464, Taf. XXXV, Fig. 14. 208. » turris GIEBEL . S. 466, Taf. XXXV, Fig. 6, 7, 8. 209. » eostulata v. KoEsen . Do 2 Ein DOOOT, ie 10. 210. » coarctata v. KoExen S2A.10, Ta RX 21. » obtusa v. KoEnex DE DOOR, Mic, 112, 118: 212: » splendens v. Kosxen 84413, Balz KXRUVeR Bozen: » laevigata v. Korsen SEAT. » laeviuscula v. Korxen . S. 475. 213 » bilineata v. Kornex . 8 A Alan 2OON er 1: 214. » Koeneni Kocu u. Wrecnm. S.477, Taf. XXXVI, Fig. 1, 2. 215. Pseudotoma Morreni ve Koxıxck 8. 480, Taf. XXX, Fig. 1, 2. » Bodei v. Korsen . S. 483. 216. » coniformis v. KoExen 55483, ar XXX Ries: » Topleyi v. Kornen S. 486. DET. » crassistria v. KoEsEx S. 486, Taf. XXX, Fig. 5. 218. » angystoma v. KoEsex S. 488, Taf. XXX, Fig. 4. 219. Raphitoma Pffefferi v. Koerxes S. 490, Taf. XXXII, Fig. 4, 5, 6. » Holzapfeli v. Kossen S. 492. 220. » erecta v. Kornen . 3195, Dar xOoXlliss Risse: 221 » Eberti v. Kozxen . S. 495, Taf. XXXIV, Fig. 9. 222. » brachystoma v. Koesex.. 8.497, Taf. XXXUI, Fig. 13. » muricina v. Kosnex . 8. 498, Taf. XXXIV, Fie. 10. 224. » buccinoides v. KoEsEs S- 500, Taf. XXXIV, Big7Ll. 225. Mangelia acuticosta Nysr sp... . 52502, Fat XXOCie ie 20: » Geikiei v. Kossex S. 504. 226. » planistria v. Korxes S. 504, Taf. XXXII, Fig. 10. 227. Homotoma Rappardi v. Kosxex . S. 506, Taf. XXXIV, Fig. 1, 2. 228. » intermissa v. Kousen . S! 508, Taf. XXXIV, Fig. 12. 229: 2 alata v. Kozsen . „ ,„ 8,509, Taf. XXXIV, Fig. 3, 974 230. Homotoma quadricincta v. Korxen . 231 » hexagona v. KoExex 232. Voluta devexa Beyrıca . 3 233. >» depauperata SowErey ? 234. » labrosa Phıtwer . 235. >» suturalis Nyst ' 236. Aurinia obtusa v. Kornen . DIE: longissima GisBEL Sp. 238. Lyria decora Bexrıch sp. . 239. » ewimia BexrıcH sp. . 240. Mitra sp. ind. . 241. » postera v. Kosnex 242, » Mettei Giesen . 243. » circumfossa BryricH 244. » sulcifera v. Koxxen . 245 inornata BryRicH 240. » extensa v. KoEnEx 247. » concinna BevrıcH 245. » secalina v. KoEnen 249. >» perminuta A. Braun. 250. >» tenuis BerrıcH 25l. » laevigata Pruuieri 252. » impressa v. Koxnen . 2535. » circumcisa Beyrıcn . . . 254. Marginella intumescens v. Korsex 259. » pergracilis v. KoENxEN 256. » grandis v. Koesen 257. » perovalis v. Kossex 258. » globulosa v. Kornen . 259. » bidens v. Korsen . 260. » conoides v. KossEn 261 » brevis v. KoEsen 262. Uypraea excellens v. Korxen 208 » iniqwidens v. KoEnen 264. » anhaltina GıEBeL . 265. » pumila v. Kosses 266. » sphaerica Pruurpei 267. Trivia scabriuscula v. KoExen Verzeichniss der im Il. Theil beschriebenen Arten. . Eratopsis costulata GieBEL Sp. 269. Ovula Bosqueti Nxsr 2 Fep-ind.e: Lnnnmnnnnunnmmnın VPRURMNNAUNUNUNUUMNUNnTURNMnNn nm nn 511, 513, 516, 517. 51, 519, 522 “, Taf. XXXIV, Fig. 4. Taf. XXXIV, Fig. 5, 6. Taf. XXXVL, Fig. 12. Taf. XXXVII, Fig. 7, 8. Taf. XXX VI, Fig. 1, 2, 3,4. Taf. XXXVI, Fig. 15, 16. 524, Taf. XXX VI, Fig. 5. 526, Taf. XXXVII, Fig. 9, 10. Taf. XXXVII, Fig. 6. Taf. XXXVIL, Fig. 11. Taf. XXXVI, Fig. 14. Taf. XXXVIL, Fig. 11. Taf. XXXVI, Fig. 13. Taf. XXXVIIL, Fig 3. 5, Taf. XXX VIU, Fig. 2. Taf. XXX VII, Fig. 4, 5. Taf: XXX MN, Biete ‚ Taf. XXX VIII, Fig. 6. Taf. XXXVIIL, Fig. 1. Taf. XXXV]J, Fig. 10. Taf. XXX VI, Fig. 12. Taf. XXXVIMN, Resssı Taf. XXX VII, Restore Taf. XXXVIL, Rio 2222 Taf. XXXVIN, Rıorta,Iie sie Taf. XXX VII, Fig. 12. Taf. XXX VII, Fig. 11. Taf. XXXVII, Fig. 10. Taf. XXX VII, Fig. 18, 19, 20. Taf. XXXIX, Fig. Taf. XXXIX. Fig. Taf. XXXIX, Fig. Taf. XXXIX, Fig. Taf. XXXIX, Fig. Taf. XXXIX, Fig. Taf. AXXIX, Eirl0S EB Taf. XXXIX, Fig. 13. Tat, XXXIX, Rose @oaworrm ww -ı A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46, Tafel XXIV. . la,b; 2; 4a,b; 5. Conus plicatilis v. KOENEN 4b. vergrössert. la,b; 2; 4a; 5 in natürlicher Grösse. 1; 4; 5 von Lattorf. 2 von Calbe a/S. 0.3. Conus Beyrichi v. KoENnENn von Lattorf .6. Conorbis Grotriani v. KOENEN von Helmstädt . ig. (5; 8. Conorbis procerus BEyrıcı: von Lattorf . ig. 9; 10. Conorbis Deshayesi v. KoENENn von Lattorf .l11a,b; 12a,b. Conus Fritschi v. KoEnEn von Lattorf. lla; 12a in natürlicher Grösse. 11b; 12b vergrössert. ig. 13a, b; 14a, b. Conus insculptus v. KoENENn von Lattorf 13a; 14a in natärlicher Grösse. 13b; 14b vergrössert. ig. 15a, b; 16; 17a,b,c. Conus Ewaldi v. KOENEN . 15a; 16; 17a, b in natürlicher Grösse. 15b; 17c vergrössert. 15 von Helmstädt. 16; 17 von Westeregeln. . 254 Abhandl.dgeolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. O.Peters gez. Lichtdruckv: A Frisch ‚Berlin ‘ . "a ’ . er x Io N Yy N J j ! f N i a Pr n ; IA ’ B 7 $ j re % Mn 7 i \ RB; 2 I> H 3 ? “ X ’ ‘ s ‘ \ f 1 j 1, I u w ’ m ca u ER f a Zu s s ä j Na: f y 5 “ 2 3 . f ; { L ' n IND, j De a 2 \ er ' : “M ve . Va Ba h VA ; air f Pi A d sy u nis Pa a pr a, 1 dh AZ Tafel XXV,. Fig. la, b; 2a, b; 3a, b. Conorbis submarginatus v. KOENEN la, b; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 2b; 3b vergrössert. 1; 2 von Unseburg. 3 von Lattorf. Fig. 4a, b; 5a, b, c. Cryptoconus Dunkeri v. KOENEN (5 var.) . 4 von Lattorf. 5 von Unseburs. 4a; 5a in natürlicher Grösse. 4b; 5b, ce vergrössert. Ris.6: Qarb. Sunculosmmıseo SoL. Spur 6 von Helmstädt. 7 von Westeregeln. Fig. Sa,b; 9; 10a,b; 11. Surcula Beyrichi Pnıu. sp. von Lattorf 11 var. Fig. 12a,b. Surcula rostralina v. KoOEnEn von Helmstädt 12a in natürlicher Grösse. 12b vergrössert. ig. 13a, b; 14a, b. Surcula stephanophora v. KOENEN von Helmstädt . . 13a; 14a in natürlicher Grösse. 15b; 14b vergrössert. [0 p} . 305 . 308 Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. Taf.XXV O. Peters gez. : - Lichtdeuckv. A Frisch, Berlin. Fig. Tafel XXVI. ig. 1; 2; 3. Pleurotoma plana GIEBEL von Lattorf . . . . 8.327 .4; 5. Pleurotoma explanata v. KoEnEN von Lattorf. . . 8.329 ig.6; 8; 12a,b; 18. Pleurotoma Ewaldi v. KoENEN von Lattorf S. 337 - ig. 7; 13; 14; 16. Pleurotoma lunulifera v. KoENEn von Lattorf S. 335 .9a,b; 10a, b,c; 11a, b. Pleurotoma conifera EvwArps . S. 343 10; 11 von Lattorf. 9 von Unseburg. 9a; 10a; 11a in natürlicher Grösse. 9b; 10b, c; 11b vergrössert. 15; 17. Pleurotoma difficilis GießgEL von Lattorf . . . . 8.881 Taf. XXVl. ° Abhandl.d.seolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. SIE Tichtdruck v: A. Frisch ‚Berlin Tafel XXVI. .la,b; 2; 3a, b,c. Pleurotoma Konincki Nyst von Lattorf la,b; 2; 3a in natürlicher Grösse. 3b, ce vergrössert. „4a, b,c; da,b,c. Pleurotoma laeviuscula Sow. von Lattorf 4a; da in natürlicher Grösse. 4b, c; 5b, c vergrössert. .6a.b; 7a, b.c. Pleurotoma perversa Phitıprı von Lattorf 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b; 7b, c vergrössert. ig. Sa,b; Ja,b,c; 10a, b; 1la,b. Pleurotoma Jlexicostata GIEBEL von Lattorf 8a; 9a; 10a; lla in natürlicher Grösse, Sb; 9b, ec; 10b; 11b vergrössert. 10 und 11 var. ig. 12a,b, ce; 13a, b,c. Pleurotoma nudiclavia BEYRICH . 12a; 13a in natürlicher Grösse. 12b, c; 13b, ce vergrössert. 12 von Lattorf. 13 von Westeregeln. . 348 . 367 Tichtdruck v. A Frisch, Berlin anstatt. Bd.X. Heft 2. S Lande eolog. e = Abhandl.d. O.Peters gez. H # “ = ” % g = =Y Mu - HM 3 0 r 's - u “ * E7 h . > 7 * ö . % . + . u de “ Ni De a a A A a GE a m a a a ES I Eee Fig Fig. Fig. Tafel XXVIII. la, b,c; 3a,b, c. Pleurotoma Bosqueti Nyst von Lattorf . 2a, b.c. Pleurotoma Bosqueti var. aequistriata. la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. lb, c; 2b, c; 3b, e vergrössert. .4a,b,c. FPleurotoma laticlavia BEYRICH von Lattorf . 4a in natürlıcher Grösse. 4b, e vergrössert. .94,b; 6a, b. Pleurotoma humilis BEYRICH von Westeregeln da; 6a in natürlicher Grösse. 5b; 6b vergrössert. Die Originale befinden sich im Berliner Museum. . Ta,b,c. Pleurotoma cathedralis v. KOENENn von Unseburg 7a in natürlicher Grösse. 7b, ce vergrössert. g. 8a.b; Ya, b,c. Pleurotoma nodigera v. KOENEN von Lattorf 3a; 9a in natürlicher Grösse. 8b; Ib, e vergrössert. . 10a. b. ec. Pleurotoma edentata v. KOENEN von Westeregeln 10a in natürlicher Grösse. 10b, ce vergrössert. Das Original befindet sich im Berliner Museum. lla, b.c; 12a, b,c. Pleurotoma odontella EDwARrDS Von. Tattorf 2.0 ea ae ee lla; 12a in natürlicher Grösse. l1b,c; 12b, ce vergrössert. 13a, b,c; 14a, b, ce; 15a, b, ce. Pleurotoma odontophora v. Kornen von Lattorf 13a; 14a; 15a in natürlicher Grösse. 13b, ce; 14b,c; 15b, ce vergrössert. © or -] . 360 . 363 . 979 alt x [45 stalt Bd.X. Heft Abhandl. d.geolog. Landesan Lichtdruck v. A Frisch, BerIm. Ö.Peters gez. EEE FREE a ee BE EEE EEE TE BEEE NEN TE \ I I Tafel XXIX. un ©» [0 =] =] Fig. la, b; 2a, b. Dolichotoma anodon v. KOENENn von Lattorf Fig. 3; 4; 5a, b. Dolichotoma ligata EDwARrDS sp. von Helmstädt S. 393 3; 4; 5a in natürlicher Grösse. 5b vergrössert. Fig. 6a, b, ec; 7a, b. Dolichotoma subcylindrica v. KOENEN von Lattorf . „eu. en. Een 6a; 7a, b in natürlicher Grösse. 6b, c vergrössert. Fig. Sa, b; 9a, b, c. Dolichotoma trachytoma v. KOENEN von Lattorf S. 390 8a. b; 9a in natürlicher Grösse. 9b, e vergrössert. Fig. 10; 11; 12a, b; 13. Pleurotoma subfilosa v. KOENEN von Lattorf .: 2 ee en E NUTQUUGUISLTIIES VNIEE-VUNGOGaEN. Y. INVGIIGI. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. ö. 5 Abhandl.d.geolo I Br BRHCE: Ei ”z Tafel XXX. .la,b; 2a,b, ce. Pseudotoma Morreni DE Kon. von Lattorf la. b; 2a in natürlicher Grösse. 3a in natürlicher Grösse. 3b, c vergrössert. 4a in natürlicher Grösse. 4b, ce vergrössert. .5a,b,c. Pseudotoma crassistria v. KOENEN von Lattorf 5a in natürlicher Grösse. 5b, e vergrössert. 7a; 8 in natürlicher Grösse. . 10a, b. c. Surcula perspirata v. KOENEN von Lattorf 10a in natürlicher Grösse. ig.6. Surcula rostralina v. KOENEn von Helmstädt 7b vergrössert. ig.9. Surcula attenuata Sow. von Helmstädt 10b, e vergrössert. 2b, ce vergrössert. ig. 3a, b, c. Pseudotoma coniformis v. KoENnEn von Lattorf ig. 4a, b,c. Pseudotoma angystoma v. KOENEN von Lattorf ie. 7a, b; 8. Surcula pseudocolon GIEBEL sp. von Lattorf . . . 480 . 483 . 483 . 486 . 308 . 914 . 312 . 323 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. Tafel XXXT. ‘joe. la, b, c; 2a, b, c. Clavatula scabrida v. KoENEn von Lattorf la; 2a in natürlicher Grösse. 1b,c; 2b, c vergrössert. ig. 3; 4a. b; 5a, b. Clavatula semilaevis PHILIPPI Sp. 6a, b; 7a, b. Clavatula semilaevis var. tenuistriata v. KOENEN 3; da; da, b; 6a; 7a in natürlicher Grösse. 4; 6b; 7b vergrössert. 3 von Lattorf. 4; 5 von Westeregeln. 6; 7 von Helmstädt. .8a,b; 9a, b. Clavatula microdonta Epw. von Westeregeln Sa; 9a in natürlicher Grösse. 8b; 9b vergrössert. .10a,b,e. Drillia truncatula v. KoEnEN von Lattorff . . 10a in natürlicher Grösse. 10b, e vergrössert. "ig. 1la, b, c. Drillia acaulis v. KOENEN von Lattorf . 11a in natürlicher Grösse. 11b, c vergrössert. ig. 14a, b, c; 15a, b, ce. Drillia Semperi v. KoEnen von Lattorf 14a; 15a in natürlicher Grösse. 14b, c; 15b, ce vergrössert. ig. 16a, b, c. Drillia peracuta v. KOENEN von Westeregeln 16a in natürlicher Grösse. 16b, ce vergrössert. v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Taf.XXXI. stalt. Bd.X. Heft 2. . Abhandl. d.geolog. Landesan Fig. Tafel X XII. la,b,c; 2a, b; 3a, b, c. Drillia helicoides EDWARDS sp. von Lattorf En la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 1b,c; 2b; 3b, c ver- grössert. g. 4a, b; 5a, b,c. Drillia bicingulata SAnDB. sp. von Lattorf 4a; 5a in natürlicher Grösse. 4b; 5b, e vergrössert. je. 6a, b,c. Clavatula Barthi v. KOENEN von Helmstädt 6a in natürlicher Grösse. 6b, ce vergrössert. .1a,b; 8a, b,c. Clavatula Headonensis EDWARDS Sp. von Lattorf 7a; 8a in natürlicher Grösse. 7b; 8b, c vergrössert. ig. 9a, b, ce; 10a, b,c. Clavatula subconoidea D’ORB. Sp. von Lattorf 9a; 10a in natürlicher Grösse. 9b, c; 10b, e vergrössert. .1la,b; 12a, b, ce. Clavatula bellula PhıLırPI sp. von Westeregeln . lla; 12a in natürlicher Grösse. 11b; 12b, c vergrössert. . 15a, b,c; 14a, b. Clavatula monilifera PHiLIpPI sp. von Westeregeln . re l5a; 14a in natürlicher Grösse. 13b,c; 14b vergrössert. Die Originale befinden sich im Berliner Museum. 8. 15a, b. Clavatula Roeveri v. KOENENn von Helmstädt 15a in natürlicher Grösse. 1löb vergrössert. . 416 . 419 . 424 . 434 . 429 . 431 . 422 . 426 Igocaen Norddeutsches Unter-Ol v. Koenen Abhandl.d.seolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. Tafel XXXILHM. .la, b,c; 2a, b, c; 3a, b. Mangelia acuticosta NYsT sp. von Lattorf. la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 1b,c; 2b, c; 3b ver- grössert. ie. 4a, b; 5a,b; 6a,b,c. ARaphitoma Pffeferi v. KOENEN von Lattorf. 4a, b var. 4a; 5a; 6a in natürlicher Grösse. 4b; öb; 6b, c vergrössert. g. Ta, b,c. Drillia nassoides v. KOENEn von Lattorf 7a in natürlicher Grösse. 7b, ce vergrössert. .8a,b,c. Clavatula millegranosa v. KOENEN von Lattorf 8a in natürlicher Grösse. Sb, c vergrössert. ig. 9a, b,c. Drillia densistria v. KOENnENn von Lattorf 9a in natürlicher Grösse. 9b, c vergrössert. g. 10a, b,c. Mangelia planistria v. KOENEN von Lattorf 10a in natürlicher Grösse. 10b, ce vergrössert. .lla,b,c. Surcula Berendti v. KoEnen von Lattorf . lla in natürlicher Grösse. 11b, ce vergrössert. . 12a, b, ec. Clavatula Struckmanni v. KOENEN von Lattorf . 12a in natürlicher Grösse. 12b, ce vergrössert. . 13a, b,c. Raphitoma brachystoma v. KOENEN von Lattorf . 13a in natürlicher Grösse. i3b, ce vergrössert. .14a, b, c; 15a, b, c. ARaphitoma erecta v. KOENEN 14 von Lattorf. 15 von Westeregeln. 14a; 15a in natürlicher Grösse. 14b, c; 15b, ce vergrössert. . 16a, b, c. Drillia obtusa v. KOENEN von Lattorf . 16a in natürlicher Grösse. 16b, e vergrössert. . 502 . 490 . 412 . 458 .414 . 904 . 318 . 438 . 497 . 493 . 410 Igocaen. Norddeutsches Unter-Ol v. Koenen. Taf. XXX. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. P - x D v = r BD 5 n® nn. & w Tafel XXXIV. ‚la. b; 2a, b,c. Homotoma Rappardi v. KOENNEN von Lattorf la; 2a in natürlicher Grösse. 1b; 2b, e vergrössert. ‘je. 3a, b. Homotoma alata v. KoENEn von Lattorff . . . 3a in natürlicher Grösse. 3b vergrössert. "io. 4a, b,c. Homotoma quadricincta v. KOENEN von Lattorf 4a in natürlicher Grösse. 4b, ce vergrössert. ie. 5a, b; 6a, b. Homotoma hexagona v. KOENEN von Unseburg 5a; 6a in natürlicher Grösse. 5b; 6b vergrössert. . 7a, b, c. Clavatula nitidula v. KOENEN von Westeregeln 7a in natürlicher Grösse. 7b, c vergrössert. ig. 8a, b,c. (Clavatula decurtata v. KoENEn von Lattorf Sa in natürlicher Grösse. Sb, ce vergrössert. .9a,b,c. Raphitoma Eberti v. KoOENEN von Unseburg . . 9a in natürlicher Grösse. 9b, e vergrössert. . 10a, b,c. Raphitoma muricina v. KOENEN von Lattorf . . 10a in natürlicher Grösse. 10b, ce vergrössert. . 11a, b,ec. Raphitoma buccinoides v. KoEnEN von Calbe a/S. lla in natürlicher Grösse. 11b, c vergrössert. . 12a, b. Homotoma intermissa v. KOENEN von Atzendorf. 12a in natürlicher Grösse. 12b vergrössert. ig. 13a, b,c. Surcula tornatelloides v. KOENEN von Atzendorf 13a in natürlicher Grösse. 13b, c vergrössert. . 14a, b, c; 15a, b. Clavatula Brancoi v. KOENEN von Westeregeln RE - 14a; 15a in natürlicher Grösse. 14b, c; 15b vergrössert. ig. 16a, b,c. Clavatula falcifera v. KOENEN von Westeregeln 16a in natürlicher Grösse. 16b, ce vergrössert. ig. 17a, b, c. Surcula seminuda v. KOENEN von Lattorf . 17a in natürlicher Grösse. 17b, ce vergrössert. . 18a, b. Pleurotoma aequabilis v. KoOENENn von Westeregeln 15a in natürlicher Grösse. 18b vergrössert. Das Original befindet sich im Berliner Museum. . 19a, b,c. Clavatula sindonata EpwArns von Westeregeln 19a in natürlicher Grösse. 19b, e vergrössert. ig. 20; 2la,b. Clavatula Strombecki v. KOENEN von Helmstädt 20; 2la in natürlicher Grösse. 21b vergrössert. .22a,b,c. Clavatula granulata Lam. von Lattorf 22a in natürlicher Grösse. 22b, e vergrössert. S. 506 Oligocaen. Norddeutsches Unter- Koenen. V. ;. Landesanstalt. Bd.X. Heft d. (>) Taf. XXXIV, 9) A =, Abhandl.d.seolo Tafel XXXV. von Lattorf .la,b; 2a,b; 3a, b; 4a, b; 5a, b. Borsonia Deluei NYST sp. 8.6a,b; 7a,b; 3a, b,c. Borsonia turris GIEBEL von Lattorf 6a,b; 7a,b; 8a in natürlicher Grösse. 8b, c vergrössert. . 9a, b,c; 10a, b, c. Borsonia costulata v. KOENEN 9a; 10a in natürlicher Grösse. 9b, c; 10b, c vergrössert. lla ın natürlicher Grösse. . 11a, b. Borsonia coarctata v. KOENEn von Helmstädt . 11b vergrössert. .12a,b; 13a. b,c. Borsonia obtusa v. KOENEN von Unseburg 12a; 13a in natürlicher Grösse. 12b; 13b, ce vergrössert. l4a in natürlicher Grösse. 15a in natürlicher Grösse. 16a in natürlicher Grösse. . 14a, b. Borsonia biplicata Sow. von Helmstädt 14b vergrössert. g. 15a, b, c. Borsonia splendens v. KOENEN von Lattorf 15b, ce vergrössert. . 16a, b,c. Borsonia bilineata v. KOENEN von Westeregeln .. 16b, ce vergrössert. . 461 . 466 . 468 . 470 . 475 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. I DORY ae DIA Te 2 S TER b Te ET u pr “ r “ > \ . \ L > y - { — ) . j “ Tan d a Ex a h 14 g 2 % e) zn Dee “n + > D f ’ r % Re) - x n “r 1 AM = % . u E &: Br: W Be EEE EEG a Tafel X xXXVIL .la,b,c; 2a,b. Borsonia Koeneni KocH und WIECHMANN von Lattorf. . E. : 2.0. w Ve nV Er la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b vergrössert. ig. 3a, b, c; 4a, b. Pleurotoma radiosa v. KOENEN von Westeregeln .E. „0 » 0. no 3a; 4a in natürlicher Grösse. 3b, c; 4b vergrössert. .5a,b,c. Drillia aberrans v. KoENEn von Helmstädt . . S. 402 da in natürlicher Grösse. 5b, c vergrössert. ig. 6a, b, ec. Pleurotoma interjecta v. KOENNEN von Helmstädt . S. 371 6a in natürlicher Grösse. 6b, ce vergrössert. ie. Ta, b. Pleurotoma Roemeri v. KoEnEn von Helmstädt . . 8.369 7a in natürlicher Grösse. 7b vergrössert. un .8a, b,c. Drillia aberrans v. KOENEN var. a von Helmstädt >. 404 Sa in natürlicher Grösse. 8b, e vergrössert. .9a,b, c. Drillia oxytoma v. KOENEN von Westeregeln . . 9. 404 9a in natürlicher Grösse. 9b, e vergrössert. g. 10a, b,c. Mitra impressa v. KoEnEn von Lattorf . . . 8.543 10a in natürlicher Grösse. 10b, ce vergrössert. .11a,b. Mitra n. sp. von flattorf 2 2 u Wr ee lla in natürlicher Grösse. 1I1b vergrössert. ig. 12a, b,c. Mitra circumeisa Beyrıcn von Westeregeln . . 9. 544 12a in natürlicher Grösse. 12b, e vergrössert. .13a,b. Mitra Mettei GieseL von Lattorf . -. » -» . . 8.088 .14a,b,c. Mitra postera v. KoEnEn von Lattorf . . . . 8.0532 l4a in natürlicher Grösse. 14b, e vergrössert. . 15a, b; 16. Aurinia obtusa v. KOENEN .» » 2 2... 8.522 15a, b von Lattorf. 16 von Unseburg. v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. Taf XXXVL ws N N N 1 Tafel XXXVI. ig. 1; 2a, b; 3; 4. Voluta suturalis NysT 1 von Westeregeln. 2; 3; 4 von Lattorf. .5a,b. Aurinia longissima GIEBEL von Lattorf . .6a,b. ZDyria eximia BEYRICH von Westeregeln . 8.7; 8. Voluta labrosa PHıLıprı von Westeregeln .9a,b; 10a, b,c. ZLyria decora BEYRICH von Lattorf. Fig. 9a, b; 10a in natürlicher Grösse. 10b, ce vergrössert. .11a,b. Mitra Mettei GiEBEL von Lattorf .12a,b. Voluta devexa BEYRICH von Helmstädt n mn . 999 . 916 -Oligocaen. v. Koenen. Norddeutsches Unter Taf.xXXVI. alt. Bd.X. Heft 2. Abhandl.d.geolog. Landesanst Ne — Fig. Fig. Tafel XXXVIL. , la, b,c. Mitra perminuta A. Braun von Lattorf . la in natürlicher Grösse. 1b, ce vergrössert. .2a, b,c. Mitra suleifera v. KOENEN von Lattorf 2a in natürlicher Grösse. 2b, c vergrössert. ie. 3a, b. Mitra circumfossa BEYRICH von Westeregeln 3a in natürlicher Grösse. 3b vergrössert. ige. da, b,c; 5a,b,c. Mitra inornata BEyrıcH von Lattorf . 4a; 5a in natürlicher Grösse. 4b, c; 5b, ce vergrössert. .6a,b,c. Mitra secalina v. KOENEN von Lattorf 6a in natürlicher Grösse. 6b, c vergrössert. ig, Ta, b,c. Mitra extensa v. KoEnEn von Lattorf 7a in natürlicher Grösse. 7b, c vergrössert. .8a, b, c; 9a, b, c. Marginella intumescens v. KOENEN von Lattorf . Sn By Sa; 9a in natürlicher Grösse. 8b, c; Ib, c vergrössert. ig. 10a, b, ce. Marginella conoides v. KOENEN von Wolmirsleben 10a in natürlicher Grösse. 10b, c vergrössert. ig. 1la, b,c. Marginella bidens v. KOENENn von Unseburg lla in natürlicher Grösse. 11b, ce vergrössert. ig. 12a, b. Marginella globulosa v. KOENEN von Westeregeln 12a in natürlicher Grösse. 12b vergrössert. . 13a, b, ce; I4a, b, c. Marginella pergracilis v. KOENEN 13a; 14a in natürlicher Grösse. 13b, ec; 14b, ce vergrössert. 13 von Westeregeln. 14 von Lattorf. ig. 15a, b,c; 16a,b, c; 17a, b,c. Marginella perovalis v. KOENEN von Westeregeln Be de ee es N re 15a; 16a; 17a in natürlicher Grösse. 15b,c; 16b,c; 17b, ec vergrössert. 15a, b; 19; 20. Marginella brevis v. KOENnEN von Lattorf 15a in natürlicher Grösse. 18b; 19; 20 vergrössert.. Bei 15b ist die Aussenlippe oben etwas zu eckig gezeichnet und bei 19 etwas zu gleichmässig gewölbt. 2la,b,c; 22a, b. Marginella grandis v. KOENEN . 2la; 22a, b in natürlicher Grösse. 21b, ce vergrössert. 21 von Lattorf. 22 von Westeregeln. . 940 . 939 . 988 . 946 . 904 .553 . 592 . 948 .901 . 906 . 949 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. Tal RX s a „, Tafel XXXIX,. Sa in natürlicher Grösse. 9a in natürlicher Grösse. ig. la,b. Cypraea excellens v. KoEnEn von Lattorf . "ig. 2a, b; 3a, b. Cypraea pumila v. KoENnENn von Lattorf ig. 4a, b. Cypraea iniquidens v. KOENEN von Westeregeln . ig. da, b,c. Cypraea sphaerica PuıLıprı von Wolmirsleben .6a,b; 7a,b. (Cupraea anhaltina GIEBEL von Lattorf g. 8a, b, c. Trivia scabriuscula v. KOENEN v. Lattorf Sb, e vergrössert. . 9a, b,c. Ovula? sp. von Lattorf 9b, e vergrössert. . 10a, b,c; lla,b,c; 12a,b,c. ZEratopsis costulata GIEBEL Sp. . 10 und 12 von Lattorf. 11 von Unseburg. 10a; 11a; 12a in natürlicher Grösse. 10b,e; 11b,e; 12b, e vergrössert. 13a in natürlicher Grösse. g. 13a, b,c. Ovula Bosqueti Nyst von Lattorf 13b, e vergrössert. 957 962 998 663 960 865 . 969 . 966 . 968 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d.geolog. Landesanstalt. Bd.X. Heft 2. Publicationen der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt. Die mit 7 bezeichneten Karten u. Schriften sind in Commission bei Paul Parey hier; alle übrigen in Commission bei der Simon Schropp’schen Hoflandkartenhand- lung (J. H. Neumann) hier erschienen. I. Geologische Specialkarte von Preussen u. den Thüringischen Staaten. Im Maafsstabe von 1: 25000. für das einzelne Blatt nebst 1 Heft Erläuterungen ... 2 Mark. (Fri » » Doppelblatt der mit obigem bez. Lieferungen 3 » ) Due» » » übrigen Lieferungen ...... 4» Lieferung 1. Blatt Zorge, Benneckenstein, Hasselfelde, Ellrich, Nord- hausen), Stolbero 2. rare .. 12— > 28 » Buttstedt, Eckartsberga, Rosla, Mealdı Magdals, a 12 — » 3. >» Worbis, Bleicherode, Hayn, Nar.- De Gr. a Immenrodew a 12 — > 4. » Sömmerda, DL Stotterahein, en Erfurt, Weimar . . 6 a en a u) » 5. » Gröbzig, Zörbig, Peiarbere‘ a > 6. » Ittersdorf, *Bouss, *Saarbrücken, *Dudweiler, Lauter- bach, Emmersweiler, Hanweiler (darunter 3 * Doppel- SS . eo » 7. » _ Gr.-Hemmersdorf, *Saarlouis, *Heusweiler, *Friedrichs- thal, *Neunkirchen (darunter 4 * Doppelblätter) . . 18 — > 8. » Waldkappel, EDUEe, ; a A Hönebach, Gerstungen . . - Ro 12 — > 9. » Heringen, Kelbra nebst Blatt mit 2 Profilen durch das Kyffhäusergebirge sowie einem geogn. Kärtehen im Anhange, Sangerhausen, Sondershausen, Franken- hausen, Artern, Greussen, Kindelbrück, Schillingstedt 20 — » 10. » _ Wincheringen, Saarburg, Beuren, Freudenburg, Perl, METZIS. - ansieht 0 re er » 11. » + Linum, Cremmen, Nauen, Marwitz, Markau, Rohrbeck 12 — 212} » Naumburg, Stössen, Camburg, Osterfeld, Bürgel, Eisenberg »..° 27 „n..0 al a 2 *) (Bereits in 2. Auflage). Mark Lieferung 13. Blatt Langenberg, Grossenstein, Gera, Ronneburg . . . . 8— » 14. » + Oranienburg, Hennigsdorf, Spandow . . . 6— » 15. » Langenschwalbach, Platte, Elanein a Wies- baden, Hochheim . . . 12 — » 16. >» Harzgerode, Pan Leimbach, nz Wipps, Mansfelld . . . 12 — » 17. » Roda, Gangloff, Narkiaä Triptis, Pörmitz, N: 12 — | » 18. » _ Gerbstedt, Cönnern, Eisleben, Wettin . . . . I » 19. » Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelroda, N | furt, Schafstädt, Wiehe, Bibra, Freiburg 2 De | | » 20. » + Teltow, Tempelhof, *Gr.-Beeren, *Lichtenrade, Trebbin, | Zossen (darunter 2* mit Bohrkarte und Bohr- | rerister); DEEP en 5 16 — | » 2l. » Rödelheim, Frankfurt a. M., Schranheim, Sachsen- | hausen. . . AR s— » 22. » Tr Ketzin, Fahrland Werder, Be Beelitz, Wildenbruch 12 — » 23. » Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf (die beid.letzteren m. je 1 Profiltaf. u.1geogn.Kärtch.) 10 — 24. » Tennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andileben . . 8— » 25. ”» Mühlhausen, Körner, Ebeleben . . . 6 — 26. » 7 Cöpenick, Rüdersdorf, Königs- en An- Hart- mannsdorf, Mittenwalde, Brriedersdort 2 2 lern » _Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Gere . . 8— DIE » 25. >» Osthausen, Kranichfeld, Benin Bios Rudol- stadt, Orlamünde re 10 . 12 — » 29. » + Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Bernau, Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt - Lands- berg, sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister . 27 — » 80. » Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, ee Neu an der Heide, Sonneberg Re 12 — » 3l. » Limburg, *Eisenbach (nebst1 EN ec Kettenbach (nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein 12 — » 32. » 7 Calbe a.M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke, Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). . . 18 — » 33. » Sehillingen, Hermeskeil, Losheim, Waeco Wahlen, Lebach .. ae. 1 » 84. » + Lindow, Gr. Ma, x. a tan Beetz , Nassenheide. (Mit Bohrkarte nd Bohrregister). . 18 — » 35. >» 7 Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bamme, Garlitz, Tremmen. ae Bohrkarte und Bohrregisten) Tr 5 a 27 — » 36. » Hersfeld, Friedewald, Vacha ; Fiterfeld, Gr h Lengsfeld . EL 12 — » 37. » Altenbreitungen, Wesen, Oberkatz (nebst 1 Profil tafel ), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel) 10 — Lieferung 38. Blatt Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » 39. » Gotha, Neudietendorf, Ohrdruf, Arnstadt (hierzu eine Illustration) N , N » 40. » Saalfeld, Ziegenrück, Probstzella, Liebengrün » 42. » T Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Schernebeck, Weissewarthe, Genthin, Schlagenthin. a Bohr- karte und Bohrregister) . 5: BR 5 » 435. » rRehhof, Mewe, Münsterwalde, re Atit Bohrkarte und Bohrregister) [Karten im Druck]. Mark ll. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bq.I, Heft 1. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Mono- graphie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., 1 Een Karte und Profilen; von Dr. H. Eck . » 2. Ueber den Unteren Keuper des östlichen Thüringens nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof. Dr. E. E. Schmid » 3. 6&eogn. Darstellung des Steinkrhlensphirzes and Roth- liegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst 1 gr. geogn. Karte, 1 geogn. Uebersichtsblättchen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr. H. Laspeyres » 4. Geogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf. Profile, 1 Titelbilde und 1 Holzschn.; von Dr. iD. Meyn Bd. II, Heft1. Beiträge zur fossilen a I einkkohen. Cnliaatien, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructificationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. i » 2. 7 Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. Cendlage agro- nomisch bearbeitet, nebst 1 geogn. -agronomischen Karte; von Prof. Dr. A. Orth 2.) 0 RE . » 8. T Die Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. z. geogn.- agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Berlins, nebst 10 Holzschn. und 1 Kärtchen; von Prof. Dr. G. Berendt » 4. Die Fauna der ältesten Davon Altgeernngen. des Harzes nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Kayser. Ba. III, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora des Roth- liegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss » 2. 7 Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer und Dr. F. Wahnschaffe. ar Mark 12 — 3— 24 — SG Bd. III, Heft 3. Bd. IV, Heft 1. y DD . Yv [u V Bd. VI, Heft 1. Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig-Holstein als Erläut. zu der dazu gehörigen @eolog. Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein; von Dr. L. Meyn. Mit An- merkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebens- abriss des Verf.; von Prof. Dr. G. Berendt Geogn: Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Stein- kohlenbeckens, nebst 1 Uebersichtskarte, 4 Taf. Profile ete.; von Bergrath A. Schütze £ Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, 1. Giy- phostoma (Latistellata), nebst 7 Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter . Monographie der Homalonotus- Aral der Bheinischen Unterdevon, mit Atlas von S Taf.; von Dr. Carl Koch. Nebst einem Bildniss von C. Koch und einem Lebens- abriss desselben von Dr. H.v.Dechen . .. Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora der Provinz Sachsen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas mit 31 Liehtdrucktafeln; von Dr. P. Friedrich Abbildungen der Bivalven der Casseler Tertiärbildungen von Dr. 0. Speyer nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A. v. Koenen Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geogn. Karte; von Dr. Herm. Roemer Beiträge zur fossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch. E.Weiss . r Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kennt- niss des märkischen Bodens von Dr. E.Laufer. Mit 1 Titelbilde, 1 ann 2 Holzschnitten und einer Bodenkarte R Uebersicht über an Sehichtennanllan Onkthurinren nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ost- thüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe . . Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer Spirtfersnenni steins und seiner Fauna, nebst 1 Atlas mit 6 lithogr. Tafeln ; von Dr. L. Beushausen RES: Die Trias am Nordrande der Eifel zwischen BE . Zülpich und dem Roerthale. Von Max Blancken- horn. Mit 1 BEDEneEI N Kerle 1 Profil- und 1 Petrefakten- Tafel : Die Fauna des Snläunieehen Tertiärs, Yon Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata. Lieferung II: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: Echinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Text- tafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln . . Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Peleeypoda. Lieferung V: Bryozoa. Schluss: Geologischer Theil. Hierzu ein Atlas mit 12 Taf. (Fortsetzung auf dem Umschlage!) Mark 4,50 20 — 10 Bd. VII, Heft 1, Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburs, mit besonderer Berücksichtigung der Börde, Von Dr. Felix Wahnschaffe. Mit einer Karte in Bunt- druck und 8 Zinkographien im Text. RE » 2. Die bisherigen Aufschlüsse des märkisch-pommerschen Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit. den Tiefbohr- ergebnissen dieser Gegend, von Prof. Dr. G. Berendt. Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Text ; » 3. Untersuchungen übor den imneren Bau westfälischer Garbon-Pflanzen. Von Dr. Johannes Felix. Hierzu Tafel I—VI. — Beiträge zur fossilen Flora. IV. Die Sigillarien der preussischen Steinkohlengebiete. I. Die Gruppe der Fayularien, übersichtlich zusammengestellt von. Prof. Dr. Ch. E. Weiss. Hierzu Tafel VII-XV (1—9). — Aus der Anatomie lebender Pteridophyten und von Cycas revoluta. Vergleichsmaterial für das phytopalaeontologische Studium der Pflanzen -Arten älterer Formatiogen. Von Dr. H, Hierzu Tafel XVI-XXI (1—6). : » 4, Beiträge zur Kenntniss der Gattung Lepidotus,. Von Prof. Dr. W. Braneo in nannse HER Hierzu ein Atlas mit Tafel I-VIII ER ne Ba. VIII, Heft1. 7 (Siehe unter IV. No. S.) » :2. Deher die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Dörnten nördlich Goslar, mit besonderer Be- rücksiehtigung der Fauna des oberen Lias. Von Dr. August Denckmann in mes Hierzu ein - Atlas mit Tafel I-X » 3. Geologie der Umgegend von Haiger bei Dillenburg (Nassan). Nebst einem palaeontologischen Anhang. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 1 ee Kärte und 2 Petrefacten- Tateln 4.0 ER » 4, Antlıozoen des rheinischen Marke: Davon. Von Dr. | Clemens Schlüter. Mit 16 lithographirten Tafeln . Mark. 20 — 23 12 — 19 — Bd. IX, Heft‘1. Die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Oligoeäns. = Von Dr. Theodor Ebert in Berlin. Hierzu ein Atlas mit 10 Tafeln und eine Texttafel ee dem handschriftlichen 'Nachlasse des Verfassers be- . arbeitet. von R. Triebel. Hierzu ein Atlas mit 15 Taf. Bd. X, Heft1. Das Norddeutsche Unter- Oligoeän und ‚seine Holluisken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. 40 2 » 2. R. Caspary: Einige fossile Hölzer Preussens, "Nach 10 Lieferung I: Strombidae — Murieidae — Buceinidae. Re Nebst Vorwort und 23 Tafeln ...20 Ei » 2. Das Norddentsche Unter-Dligoein und seine Mollusken- RN Fauna. Yon Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung II: Conidae — ‚Yolutidae En a Nebst 16 Tafeln . . . 2 Neue wo | (Fortsetzung dieser Abhandlungen in einzelnen Heften). Heft 1. Die Fauna des Hauptquarzits und der Zorger Schiefer des Unterharzes. Von E. Mit 13 Pe und 11 Lichtdruck 11, tafeln. ..... . HE ee: BER 1 Jahrbuch der Königl. Preuss. geolog. Ba das Jahr 1880. .Mit geogn. Karten, Profilen, 'ete. Dasselbe für die Jahre 1881—1888, Mit d; re ne ee 2B: Kralserihe: Weberkichiskarte ‚des: Harzgebirges, 1: sa BRNO von I A Lo: Ä 4. Dr. Lädewie hey. ne A \ von Prof. ‚Dr. 6. Berendt. Mit einem Liehtdruckb dn 5. Geologische Karte der Umgegend von Thale, b und W. Dames. Maafsstab 1: : 25000 6. Geologische Karte der Stadt Berlin im Maafsstabe >43 aufgenommen unter Benutzung. der ‚der Stadt. Berlin durch G. Bere Ti + Geognostisch-agronomische Farben-H der Umgegend ‚von Berlin, Bi + Geologische Vehersichtskarte, det, stabe L: A: N AT 3 2044