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Marcus Elieſer Blochs, ausuͤbenden Arztes zu Berlin, Mitglieds der Berliniſchen, Danziger, Halliſchen natur⸗ forſchenden; der Schleſiſchen und Leipziger oͤkonomiſchen Geſellſchaften; der Göttinger, Utrechter und Frankfurter Societaͤten der Wiſſenſchaften, Korreſpondent, Abhandlung von der Erzeugung der Eingeweidewuͤrmer und den Mitteln wider dieſelben. Eine von der Koͤniglich Daͤniſchen Societaͤt der Wiſenſchaften zu Copenhagen gekroͤnte a Mit 10 Kupfertafeln. * Berlin, bei Siegismund Friedrich Heſſe, 1782. 8 * E RR, 8 n Borerinterung. . an kann das jetzige Jahrhundert, mit Recht, das Jahrhundert der Naturgeſchichte und Oekonomie nennen. In beiden Wiſſenſchaften find in den mehreſten Landern | +" Europens Rieſenſchritte gethan worden. Nicht nur einzelne Perſonen, ſondern auch ganze Geſellſchaften, haben mit vereinigten Kräften, dieſe für das menſchliche Geſchlecht fo nuͤzliche Felder, bis zum Erſtaunen erweitert. Man hat nicht nur mit Sorgfalt und Fleiß in unſerm Welttheile Koͤrper aus allen dreien Reichen der Natur aufgeſucht und beſchrieben; ſondern der geſchaͤftige Europaͤer hat auch ſeinen Forſchungsgeiſt uͤber die uͤbrigen Welttheile hinaus erſtreckt. Indeſſen haben doch in der Kultur nicht alle Reiche der Natur einerlei Fortgang ges habt. Die Kraͤuterkunde hat faſt zu allen Zeiten, und in allen Ländern, große Männer auſzu⸗ weiſen: die Mineralogie aber, ohngeachtet ſie die groͤßten Reichthuͤmer gewaͤhrt, bei weitem nicht fo viel Verehrer gefunden, und nur erſt jezt hat der Geiſt eines Wallexius, Serber und von Born ihr viele Nacheifferer erworben. Das Thierreich, ob es gleich zunaͤchſt an uns grenzt, iſt nicht durchgaͤngig mit ſolchem Fleiß bearbeitet worden, und nur einige Klaſſen haben das Gluͤck gehabt, die Aufmerkſamkeit der Naturkuͤndiger vor andern an ſich zu ziehen. Dahin gehoͤrt die Naturgeſchichte der vierfuͤßigen Thiere, und beſonders der Inſekten. Die Naturgeſchichte der Fiſche und Amphibien hingegen, iſt gaͤnzlich veruachlaͤßiget, die, der Voͤgel, nur wenig bearbeitet worden, und eben dieſes Schickſal haben die Wuͤrmer, wenn ich das Geſchlecht der note und Infuſionsthiere ausnehme, auch gehabt; 1 Kaum iſt es zu begreiffen, wie man fo viele Jahrhunderte hindurch, Geſchoͤpfe, welche in den Leibern der Thiere und Menſchen wuͤhlen, ſie zu Zeiten peinigen, oder wohl gar ihren Un⸗ tergang befoͤrdern, ſo wenig gruͤndlich unterſucht hat. Man kannte zwar laͤngſt einige von ihnen, die der Zufall an das Tageslicht gebracht: allein wie klein war ihre Anzahl gegen diejenigen, wel⸗ che man gegenwärtig kennt; wie unzulaͤnglich und ſchlecht außerdem die Begriffe, die man fich von ihnen machte? Ich beziehe mich hier auf die mediziniſchen Schriften, von Sipokrates an, bis auf unſere Zeiten. Dem Herrn Etatsrath Muͤller allein war es vorbehalten, in dieſem wichtigen Theile der Naturgeſchichte ein helleres Licht anzuzuͤnden. Dieſem Gelehrten haben wir Aan; die Vain. a die Kenntnuiß einer großen Menge neuer Wurmarten, aus der Tiefe des Weltmeeres, aus den ſuͤſſen Waſſern und aus den Eingeweiden verſchiedener Thiere, zu danken. Naͤchſt ihm haben zwar auch in den neuern Zeiten die Herren Pallas, Wagler, Zoega, O. Fabricius, Goͤtze und Leske zur Geſchichte der Eingeweide wuͤrmer ſchaͤtzbare Beiträge geliefert: allein dieſe laſſen ſich nur als einzelne Bruchſtuͤcke betrachten, woraus noch lange kein Ganzes gemacht werden kann. Da gleichwohl eine genaue Kenntniß dieſer Wuͤrmer von Wichtigkeit iſt; ſo war der Gedanke die Aerzte und Naturforſcher zur Erweiterung der Kenntniß derſelben, ya eine Ban. ‚au; . fordern, Einer erleuchteten Societaͤt überaus würdig. Ich habe ſeit verſchiedenen Jahren viel Zeit und Muͤhe auf die Unterſuchung der Einge⸗ weidewuͤrmer verwendet, manche neue Art entdeckt und genau kennen gelernt, auch manches gefunden, wodurch dieſer Theil der Naturgeſchichte uͤberhaupt berichtigt werden kann. Die Schrift, welche ich der Beurtheilung der Societät vorzulegen wage, iſt das Reſuſtat davon und ich bemerke hierbei, wie ich es mir zum Geſez gemacht habe, auf dasjenige was andere geſagt, mich nicht allein zu verlaſſen, ſondern meine eigene Unterſuchungen zum Grunde zu legen. Ich will daher zuvoͤrderſt die Thatſachen erzaͤhlen, und daraus die Folgerungen herleiten, welche ſich ei⸗ gentlich auf den Gegenſtaud der Preisfrage beziehen; und durch ſie getraue ich mir, zu beweiſen, daß der Saame der Eingeweidewuͤrmer, nicht von außen in die Thiere hinein komme, ſondern ihnen angebohren ſei: woraus ſich denn die Mittel wider dieſelben angeben laſſen werden. Es zerfallt daher dieſe Schrift in drei Abſchnitte, davon der Erſte die Thatſachen, der Sweete die Felgerungen und der Dritte die Mittel wider die Wuͤrmer enthaͤlt. In dem erſten habe ich, um die Schranken einer Preisſchrift nicht zu uͤberſchreiten, die Gegenſtaͤnde dieſes reichhaltigen Theile der Naturgeſchichte nicht umſtaͤndlich abhandeln Fönnen, und vielmehr geſucht, die Sachen durch Zeichnungen deutlich zu machen. Dieſe erachte ich um fo viel nöchiger, da man ohne ihre Beihuͤlfe, durch Beſchreibungen ſelten jemand einen deutlichen Begrif von einem noch unbekannten Thiere beizubringen im Stande iſt. Die Anzahl der bekannten Eingeweidewuͤrmer iſt ziemlich groß, und wird bei fernerer Unterſuchung noch größer werden, und daher finde ich noͤthig, fie nach verſchiedenen an den Thieren ſelbſt bemerke baren Kennzeichen, in mehrere Geſchlechter abzucheilen. Berlin, den 15. Julius 1780 A N eg Der ee | Juhalt. 19 Inhalt. Erſter Abſchnitt. Von den verſchiedenen Arten der Eingeweidewuͤrmer. I. Von den breiten Würmern, Seite 1. Erſtes Geſchlecht. Der Riemenwurm, Ligula. S. u 1. Der Fiſchriemen, Ligula piſcium. S. 2. 5 2. Der Vogelriemen, Ligula avium. Tab. 1. fig. 1. 2. S. 4. Zweites Geſcblecht. Das Doppelloch, Fafciola. S. 5. 1. Der Leberwurm, Faſciola hepatica. Tab. T. fig. 3.4. S. 5. 2. Das langhaͤlſige Doppelloch, Fafctola collo cylindrico produttiori, S. 6. Drittes Geſchlecht. Bandwurm, Tænis. S. 7. Erſte Abtheilung. Unbewaffnete Bandwuͤrmer, Teniæ inarmatæ. S. 9. 1. Die Lanzette, Tania lanceolata. T. 1, fig. 5. 6. S. 9. 2. Die knotige Lanzette, Tenis lanceolata nodoſa. T. 1. fig. 9. S. 10. 3. Der Winkelhaken, Fænia rectangulum. T. 1, fig. 7. 8. S. 11. a 4. Der rundgliedrigte Bandwurm, Tenia articulis rotundis. T. 2. fig. 1-4. 1. 11. S. 11. 5. Der Linien-Bandwurm, Tenia lineara, S. 12. 6. Der Frangen-Bandwurm, Tænia villoſa T. 2. fig. 5 9. S. 12. 7. Der Bandwurm mit keilfoͤrmigen Gliedern, Tenia articulis conoideis. T. 3. fig. I. 2. S. 13. 8. Der Langhals, Tenia collo longiſſimo. T. 3. fig. 3. 4. S. 14. 9. Der Bandwurm mit cylindriſchen Gliedern, Tænis eylindracea. T. 3. fig. 5-7. S. 14. 10. Der ſchmale und knorige Bandwurm, Tienia tenuis nodis inſtructa. T. 4. fig. 1-3. S. 14. 11. Der glatte Bandwurm, Tania lævis T. 4. fig. 46. S. 15. 12. Der Bandwurm mit abgeſtumpftem Kopfe, Tænia capite truncato. T 4. fig. 7 10. S. 15. 13. Der Bandwurm mit ſchwarzem Ringe, Tenia collar! nigro. T. 4. fig 11-13, S. 16. 14. Die Manſchette, Tenia vafis nutriciis diſtinctis. T. 5. fig. 1-5. S. 16. 15. Der Gurkenwurm, Tænia cucumerina T. 5. fig. 6. 7. S. 17 16. Der breite Bandwurm, Tania lata. S. 17. Zwote Abtheilung. Bewaffnete Bandwuͤrmer, Tæniæ armatæ. 5 17. Der Bandwurm mit drei ſpitzigen Haken, Tænia tricuspidata S. 19; 4 18. Der Kurzhals, Tenis collo breviſſimo. T. 6. fig. 1-5. S. 19. 19. Der ſchmale Bandwurm, Tenıa canina. Tab. 6. fig. 6-8. S. 20; 20. Der Kuͤrbiswurm, Tania eucurbitina. S. 20, * | II. Von II. Von den runden Wuͤrmern. S. 23. Viertes Geſchlecht. Blaſenwurm, Vermis veſieularis. S. 23. 1. Der bandartige Blaſenwurm, Vermis veſicularis teniæformis. S. 23. 2. Der Einfiedler, Vermis velicularis eremita. S. 24. Der Geſellige, Vermis veſicularis ſocialis. S. 25. Sünfteo Geſchlecht. Kratzer. Echinorynchi. S. 26. 1. Der Nieſe, Echinorynchus gigas. T. 7. fig. 1-8. S. 26. 2. Der Stachelhals, Echinorynchus capite & collo armato. T. 7. fig. 9.10. S. 2 a7, Sechſtes Geſchlecht. Spulwurm, Afcaris inteſtinalis. S. 28. 1. Der Spulwurm, Alcaris. T. 8. fig 1.6. S. 2 2. Der Nadelwurm, Alcaris acus. o. 30. 1 Der Afterwurm, Afcaris vermicularis. S. 31. Der Warzenwurm, Alearis papilloſus. T. 9. fig. 1-6. S. 32. 5 Geſchlecht. Schwanzwurm, Trichuris. S. 32. 1. Der Schwanzwurm, Trichuris. T. 9 fig. 712. S. 32. Achtes Geſchlecht. Sadenwurm, Gordius. S. 33. 1. Der Eingeweid⸗Fadenwurm, Gordius inteftinalis. T. 10. fig. 8. 9. S. 33. 2. Der lebendig gebaͤhrende Fadenwurm, Gordius viviparus. S. 33. 3. Der Heringsfadenwurm, Gordius Harangum. T. 8. fig. 7 10. S. 33. Meuntes Gefcblecht. Nelkenwurm, Cheriophyllus. 1. Der Nelkenwurm, Chariophyllus. T. 6. fig. 9-13. S. 34. Zehntes Geſchlecht. Rappenwurm, Cuculanus. 1. Der lebendig gebaͤhrende Kappenwurm, Cuculanus viviparus. T. 10. fig. 1-4. S. 34 2. Der keilfoͤrmige Kappenwurm, Cuculanus conoideus. T. 10. fig. 5-7. S. 35. Eilftes Geſchiecht. Eingeweid⸗Infuſtonsthier, Chaos inteſtinalis. S. 35. I. Der Eingeweideblutigel, Hirudo inteltinalis T. 10. fig. 10. S. 36. 2. Das Reset Infuſionsthierchen, Chaos cordiformis. T. 10. fig. II. 12. S. 36. Zweeter Abſchnitt. Von der Entſtehung der Eingeweidewuͤrmer. Sind den Thieren angebohren, welches durch zwoͤlf Beweiſe dargethan wird. S. 37:43, Die Eingeweidewuͤrmer machen eine eigene Klaſſe im Thierreiche aus. S. 43. Die Beantwortung der Aufgabe. S. 45. Dritter Abſchnitt. | PVon den Mitteln wider die Eugeweidewürmer. Wie der Entwickelung des Wurmſaamens ee ſey. S. 47748. Die Heilungsmethode. S. 49⸗ 51: 110172 Erklaͤrung der Kupfertafeln. S. 52:54 sus i f 0805 SS . Im l (N U 4 HR Erſter Abſchnitt. Von den verſchiedenen Arten der Eingeweidewuͤrmer. anderer Thiere zu leben; es gehoͤren daher diejenigen, welche ſich von außen in die Beſtimmung. Haut einzuniſteln pflegen, als die Viehbremſe (larva oeftri), der Zautwurm, (vena medinenſis) der Zoͤllenwurm, (furia infernalis) der Fiſchwurm, (mixine glu- tinoſa) nicht zu meinem Vorwurf: noch weniger aber diejenigen Geſchoͤpfe, welche mit der Speiſe und dem Getraͤnke in den Körper kommen, als Schlangen, Froͤſche, Eidexen, Kroͤten ıc. Wenn wir die Eingeweidewuͤrmer betrachten; ſo zeigen ſie ſich uns entweder in einer plattgedruckten oder runden Geſtalt. Die erſtern will ich breite (vermes inteſtinales lati) und Eintheilung. die anderen runde (vermes inteſtinales teretes) nennen. Von beiden Arten treffen wir wie⸗ derum eine große Mannigfaltigkeit an, und dieſe werde ich in Geſchlechter und Gattungen abtheilen. U: den Eingeweidewuͤrmern verſteh' ich ich welche tete ſind, in den Leibern — 1. Breite Würmer, Erſtes Geſchlecht. Der Riemenwurm. (Ligula) Der Koͤrper bandfoͤrmig und ungegliedert. De Wuͤrmer dieſes Geſchlechts, ſind glatt, ungegliedert, und haben mitten auf beiden Seiten eine der Laͤnge nach N Linie: das Schwanzende laͤuft etwas ſpitz zu und das Kopfende iſt ſtumpf. A 325 Der I. er Biſchrie⸗ Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer, Der Siſchriemen. ( Ligula pifeium.} Der Kor per weiß und knorpelartig. Der Liſchwurm, Müller L. S. 6. Th. S. 43. T. 6. fig. I. Der Kiek, Beſch. Nat. Fr. 4. B. S. 549. N Ligula iuteſtinorum, Plates i Prax. Med. p. 993. i Faſciola iuteſtinalis, Lin. S. N. p. 1078. n. 2. taſciola linearis longa. Faun. ſuec. un Ed. 2. p. 505. n. 2076. Im Unterleibe verſchiedener Fiſche findet ſich ein weißer, harter, faſt kuorpelartiger Wurm, welcher gewöhnlich 3 bis 6 Linien breit und ı bis 11 Fuß lang iſt. Da er weder abgetheilte Glieder noch zwey deutliche koͤcher (port) hat; fo kann er fo wenig unter den Bandwuͤrmern, wohin ihn Linns anfaͤuglich rechnete *), noch unter den Doppelloͤchern, (Fafciola) worunter er ihn in der Folge bringt, eine Stelle erhalten *). Ich habe weder eine Oefnung daran, noch in ihm einen Darmkanal, oder Eyerſtock entdecken koͤnnen. Wenn man ihn mit der Lupe betrachtet; ſo bemerkt man auf ſeinem Koͤrper feine Streifen und am Rande kleine Einſchnitte: dem Kopfende vermag er eine zugeſpitzte Geſtalt und die Figur ei⸗ ner Zunge zu geben. Durch ein gelindes Maceriren gehet die Haut ab und alsdann koͤmmt ein markigtes Weſen zum Vorſchein, welches aus kleinen nach der Quere laufenden Buͤndeln von Fiebern beſteht. So wenig der Preßſchieber als die Vergrößerungsgläfer ſetzten mich in den Stand in ſeinen organiſchen Bau tiefer einzudringen. Mehrmals habe ich nur einen einzigen dieſer Wuͤrmer, öfters vier bis fechs, nie aber mehr, als acht Stuͤck in einem Fiſch angetroffen. Man kann es dem Fiſch an ſeinem dicken Bauche gleich anſehen, wenn er den Fiek bei ſich fuͤhrt. Dieſe Wuͤrmer ſind gewoͤhn⸗ lich um die Gedaͤrme, die Leber und das Fett gewickelt und oft ſo in einander geſchlungen, daß fie ſich nur mit Mühe aus einander wickeln laſſen. Arn haͤufigſten findet mau ihn in der Güter, 3) naͤchſt dieſer im Sraffen, (eyprinus brama) beſonders wenn diefer noch jung iſt. Noch habe ich ihn beim Gründling (e. gobio) der Uekeley (e. alburnus) und dem Steinbeißer (Cobitis aculeata) wahrgenommen. Bonnet fand ihn auch im Schlei (e. Tinca) *). Aus dem aufgetriebenen Bauche eines Steinbeißers, der nicht uͤber vier Zoll lang war, habe ich, in Gegenwart verſchiedener Gelehrten, vier Stuͤck, davon der klein⸗ ſte ſieben Zoll lang war, herausgezogen. Merkwuͤrdig iſt es, daß man dieſen Wurm am haͤufigſten im Herbſt und im Winter und nur ſelten im Fruͤhjahr oder im Sommer bei den Fiſchen antrift. Gegen die Zeit wenn der Nogen und Milch zu wachſen anfangen, verlaͤßt er den Fiſch, indem er ſich durch ſein Fleiſch, bald am Bauche, bald auf der Seite, oder nahe am Nuͤcken, bisweilen auch am Kopfe, oder ohnweit des Schwanzes durchfrißt, ſich im Waſſer verliert und bald darin umkoͤmmt. Der Ort wo er durchbrechen will, erhebt ſich, die Haut wird duͤnn, und die Wunde welche er zuruͤck laͤßt iſt laͤnglich, wie die Wunde einer geoͤfneten Ader, auch dabei blutig. Aus allen den erwehnten Stellen habe ich ihn, wenn ich ſie aufgetrieben fand, oft in Beiſe in mehrerer gelehrten Freunde herausgezogen und 00 eini⸗ 1) Tauna ſuecica. No. 1268. Tænia continua pla- 4) S. 62. Siehe Bonnets wie auch einiger anz na ſulcis longitudinalibus longa. dern Naturforſcher Abhandlungen aus der In⸗ 2) 8. N. XII. p- 1078. N. 2. g ſektologie aus dem franzoͤſiſchen von dem 5 3) Man ſehe meine oͤkonomiſche Naturgeſchichte Paſtor Goͤtze. der Fiſche. 1. Th. Seite 65, Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer, 3 einigemal ſind mir auch Fiſche zu Geſicht gekommen, wo der Wurm, der ſich eben erſt durchgebohrt hatte, noch zum Theil heraus hieng. Erfahrne Fiſcher verſicherten mich auch, daß fie dieſen Wurm bisweilen todt an den Waſſerkraͤutern fünden, und Foſenſtein ent⸗ deckte gleichfalls verſchiedenemal zwey bis drey Stuͤck in einem Braſſenbehaͤlter ). Dieſer verdienſtvolle Gelehrte bemerkt zugleich, daß er den Fiſchriemen in einem gekochten Braſſen lebendig gefunden habe,“) und Coulet will beobachtet haben, daß die Kuͤr⸗ biswuͤrmer, fo gar, nachdem ſie zwoͤlf Stunden in einer ſiedenen Kalbsbruͤhe gelegen, noch eben fo munter als vorhin geweſen D). Was aber dieſen Umſtand betrift; fo ſcheint es mir unmoͤg⸗ lich, daß ein ſo weiches Geſchoͤpf, welches nur in einer kalten Wohnung lebt, im kochenden Waſſer nicht ſeinen Tod finden ſollte, und folgende Verſuche, bei welchen ich mich eines Fahrenheitſchen Thermometers bedienet, brachten meine Muthmaſſung zur völligen Gewißheit. Erſter Verſuch. 4 Ich legte eine kleine Guͤſter in kochendes Waſſer. Nachdem fie zwo Minuten 7) 905i gelegen hatte, nahm ich ſie heraus; ihr Fleiſch war weich, und die Wuͤrmer gaben kein Zeichen des Lebens von fih » jedoch behielten fie ihre natürliche Härte, Zweeter Verſuch. In eben dieſem Waſſer ließ ich eine andere nur 50 Sekunden. Der Fiſch war nur am Bauche weich und die Wuͤrmer lebten; an einer Stelle wo der Fiſch geplatzt war, rar ein Stuͤck von einem Wurm hervor, welches ebenfalls weich geworden war. x Dritter Verſuch. Ich ließ das Waſſer bis auf 170 Grad erkalten, legte den Fiſch hinein, und nahm ihn nach 4 Minuten wieder heraus; der Fiſch war halb gahr und die Würmer lebten. Vierter Verſuch. Einen friſch ausgenommenen Wurm that ich in eben dieſes Waſſer da er fi ch u nach Verlauf von 90 Sekunden noch am Leben befand. a Fuͤnfter Verſuch. Ein a dergleichen Wuͤrmer war todt, nachdem ich ihn in eben dieſem Grad von heiß em Waſſer drei Minuten gelaſſen hatte. Sechſter Verſuch. Ich ſetzte den Fiſch mit kaltem Waſſer zum Feuer, und nahm ihn, als es bis zu 150 Grad erwaͤrmt war, wieder heraus: der Fiſch war todt und auch ſeine Wuͤrmer. Aus dieſen wenigen Verſuchen erhellet klar, daß dieſer Wurm, wenn er mit dem Fifche, zugleich gekocht wird, ohnmoͤglich beim Leben bleiben koͤnne: denn gewoͤhnlich werden die Fiſche in kaltem Waſſer auf das Feuer geſetzt, und da ſie nicht eher von demſelben abgenom⸗ men werden, als bis der Fiſch hinlaͤnglich gekocht iſt; ſo begreift man leicht, daß es un⸗ b A 2 i N moͤg⸗ 5) Schwediſche Abhandl. 22 B. S. 164xñ7., ) Ein Freund der eine Sekundenuhr in der Hand 6) ſ deſſen Kinderkrankh. 3. Ausg. S. 445. hatte, maß die Zeit ab, und ein anderer, ſchrieh Nam angef. O. S. 446. dasjenige was wir bemerkten, genau auf. d | Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer, | - möglich ſei, daß der Wurm beym Leben bleiben könne, wie der letzte Verſuch zeigt; und geſetzt, man legte ſie in bereits kochendes Waſſer; ſo kann man, um die Fiſche eßbar zu machen, ſie doch nicht weniger als ein paar Minuten darin laſſen, und auch in dieſer Zeit ſtirbt der Wurm, wie der erſte Verſuch lehrt. Ich will indeſſen hiermit der Roſenſteinſchen Beobach⸗ tung nicht gerade zu widerſprechen, da er ſie beim Braſſen gemacht hat. Vermuthlich war dieſer Fiſch ſtark und fett, und daher vielleicht eher in Stande den Wurm vor der Hitze des Waſſers zu ſchuͤtzen; da man aber in hieſiger Gegend in dem groſſen Braſſen dieſen Wurm nicht findet; ſo war es mir auch nicht moͤglich Verſuche damit anzuſtellen. 0 Ariſtoteles hat bereits dieſen Wurm gekannt ), und Ruyſch “) gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts eine Zeichnung davon geliefert: allein dieſe iſt fehlerhaft, da ſie ihn gegliedert vorſtellt; ein Fehler welchen auch Clerc 1) in feine Copie mit uͤbertra⸗ gen hat. Die Linneiſche ) und Muͤllerſche !?) Zeichnung verdient vor jener den Vorzug. Der Vogelriemen (Ligula avium.) Tab. 1. fig. I. 2. — D.ieſer Wurm iſt weich, duͤnner und ſchmaͤler als der vorhergehende, und am Kopfende 2. mit einem einer Zunge aͤhnlichen Theile verſehen (fig 1. a.). Er erreicht bisweilen die Laͤn⸗ Oer Vogel- ge von zween Fuß. Ich vermogte bei dieſem Wurm eben fo wenig, als bei dem vorhergehen⸗ i den ſeinen organiſchen Ban kennen zu lernen, wann ich einige kleine durchſichtige Linien aus⸗ nehme, welche der Preßſchieber ſichtbar machte, und welche wechſelsweiſe die vertiefte Linie berühren (fig. 2.) und vermuthlich Pori find, Ich habe dieſen Wurm in den Gedaͤrmen der Tauchergans (Mergus merganfer) in der ſchwarzen Nonne (M. albellus) *3) und im Norcken (Colymbus auritus) angetroffen. In der erſtern war er bisweilen in einer ſo zahlreichen Menge vorhanden, daß ich nicht ſelten 50 bis roo Stuͤck aus einer einzigen i erhielt. Die Gedaͤrme ſind manchmal ſo haͤufig damit angefuͤllt, daß ſie zur Dicke eines Daumen ausgedehnt werden, und daher beim Herausnehmen leicht zerplatzen. Ich habe dieſe Wuͤrmer verſchiedenemal auch außer den Gedaͤrmen, jedoch in einer geringen Anzahl, im Unterleibe angetroffen, und einmal ſogar in der Bruſthoͤhle und nahe am Herzen dieſer Vogel. Ob er ſich erſt nach dem Tode durchbohre, weil er nach dem Erkalten des Vogels eine waͤrmere Stelle ſucht, oder ob er, nach Art des vorhergehenden, den Vogel zu gewiß fen Zeiten verlaſſe? hieruͤber laͤßt fich nichts gewiſſes jagen. Ohnerachtet der vielen Würs mer waren dieſe Voͤgel dennoch oft ſehr fett. ; Be Ä Zwei⸗ i K 1) Er giebt ihn der Guͤſter und bemerkt dabei. 10) Hift. lumbr. lat. T. XII. allwo dem Wurm wie er nur in den Hundstagen darin erzeugt auch Augen angedichtet worden ſind. TEEN . Seine ene ſind in ſeiner a 11) S. N. Ed. VI. p. o. t. 6. fig 1. Schwediſche der Thierf geg Buch Am ne Lap, dieſe: Abhandlungen 9 B. S. 127. tab. 5 fig. 4. Ey oe Twenga TER EMS . 12) k. S. 6. Th t. 1 fig. 2. vou A πνν: Are l 13) Auch bei den Weibchen derſelben die Linne 5 zu beſondern Gattungen (Mergus caſtor & mi- nitue) macht, trifft man dieſe Würmer an. colel. 9) Obſerv. Cent. p. 84. fig. o. Erſter Abſchnit. I. Breite Würmer. 3 Zweites Seſchlecht. a Das Doppelloch. (Faſciola.) Zwo Saugoͤfnungen, eine beim Anfange und elne unterm Bauch. Die Würmer dieſes Geſchlechts koͤnnen ſich, wie die Blutigel, mit beiden Oefnungen an = andere Körper feſt ſaugen: gewöhnlich geſchieht dieſes wechſelsweiſe. Vermuthlich dienet ihnen die vordere Oefnung zum Mund, und die hintere den Unrath und die Eier ab- zufuͤhren. Die Doppelloͤcher beſtehen aus zweien merklich abgeſonderten Theilen, aus einem verengeten, oder dem Halſe, und aus einem duͤnnern und breitern, oder dem Koͤrper. Der Leberwurm. (Tafciola hepatica.) Tab. 1. fig. 3 — 4. Der Koͤrper oval und zuſammen gedruͤckt. Fafciola hepatica. Lin. S. N. pag. 1077. no. 1.) — Müller. Prodr. Zoolog. dan, p. 223. no. 2207. Hiſt. verm. n. 177. — Leuwenheœck. arc. nat. p. Mr — Clerc. hift. lumbr. lat. tab. 5 ö — Philoſoph. tranſact. Vol. 49. 55 1. p. 248. tab. 7. fig. T. ovata, plana, ſubpetiolcta. Pallas Diſſert. inaugur, de inf. vivent. intra Vie ventia p. 27. 6 Der Leberwurm. Miller. L. S. 6. Th. S. 42. I. 1. fig. 4 & Die Egelſchnecke. Schäffer. In einer eigenen Abhandlung, mit aue Tafel fig. 1-17: Dieſen Wurm habe ich bei den Schaafen, in den erweiterten Gallengaͤngen und in der mm — Gallenblaſe, oͤfters gefunden; auch bemerkte ich ihn einmal in der Leber eines noch faugenden I. Lammes, deſſen Mutter gleichfalls mit diefen Würmern behaftet war: ein Umſtand der mir A ip ſehr auffiel und mich daher auf die Entſtehung der Würmer erft recht aufmerkſam machte, um fo viel mehr, da ich bald darauf einen ſieben Ellen langen Bandwurm in eben einem ſol— chen Lamme wahrnahm. Wenn die Schaafe eine zeitlang auf einer naſſen Weide gehen, ſo erkranken ſie; die Galle wird waͤßrigt, und verliert ihre Bitterkeit; die Leber ſchwillt an und die ſich entwickelnden Wuͤrmer durchwuͤhlen dieſelbe. Die Schaafe werden mager und ſterben an der Bauchwaſſerſucht (aſeitis. Aus dem matten Auge, der blaſſen Farbe der aͤußern Haut deſſelben (eonjunctiva) und der innern Seite des Augenliedes, erkennt man wenn ein Schaaf dieſe Wuͤrmer bei ſich fuͤhrt. Bei einer noch nicht zu tief eingewurzelten . . A 3 Krank⸗ ba, lateribus acutis. It. gotl. 182. 250. Limax ovatus lividus, margine acuto, Ameen. acad. [it ) Aus den verſchiedenen Befchreibungen, welche der Ritter von dieſem Wurm giebt und aus den Stellen, welche er ihm zur Wohnung anweiſet, erhellet, daß er von demſelben einen undeutlichen Begriff gehabt haben muͤſſe; wie aus folgenden Stellen zu erſehen iſt. Faſciola hepatica ovata. Amen. acad. 4 p. 185. 186. Hirudo depreſſa al- 2 p. 86. Habitat ſub aquis, ſupra lapides, in rivulis frequens, ſæpe etiam in piſcibus, præ- ſertim Gafteroftiis, copioſa, nec infrequens in ovium hepate. It. gotl. 182. Faun. ſuecic, edit. 2. p. 505. n. 20755 - — nn 2» Das langhal⸗ ſige loch Doppel⸗ 6 Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer, u Krankheit geneſen fie, wenn fie auf eine trokene Weide, hohe Triften, oder in Waͤlder, wo Heidekraut (erica vulgaris) waͤchſt, getrieben werden; die Wuͤrmer verlieren ſich alsdenn, und die erweiterten Gallengaͤnge verwandeln ſich in Knoten. Herr Schäffer 1.) und Lin⸗ ne glauben, daß die Schaafe, wenn fie aus den Baͤchen und Graͤbens trinken, dieſe Wuͤr⸗ mer mit einſchlurften. Faͤnde dies ſtatt; fo müßten die Würmer unbeſchaͤdigt durch die Ma⸗ gen der Schaafe, und den darin befindlichen Vorrath der genoſſenen Nahrungsmittel ſich ei⸗ nen Weg bahnen, um die kleine Oefnung des Gallenganges auszuſpaͤhen; ſie muͤßten ferner die davor ſitzende Klappe, (valvula) welche verhindert, daß nichts aus den Gedaͤrmen ein— dringen kann, zerſtoͤren, und den engen Gang (duttus choledochus) welcher durch zwei andere zur Leber und Gallenblaſe (ductus hepaticus & eyſticus) führt, durchkriechen. Hier muͤßten fie nun ungehindert, in dem warmen thieriſchen Körper eingeſperrt, ihre Oeko— nomie eben fo gut, als im freien und kalten Waſſer forttreiben; welches fie jedoch nur fo lange koͤnnten, als die Schaafe auf naſſer Weide giengen. Sonderbar genug! aber alle dieſe Vorausſetzungen fallen als unnoͤthig weg, wenn wir, wie ich in der Folge bewei⸗ ſen werde, annehmen, daß die Eingeweidewuͤrmer in den Thieren gebohren ſind; ich zweifele auch noch ſehr daran, ob man dieſe Art jemals im Waſſer antreffen werde. Schon Gentilis Arnulphus gedenkt im Jahr 1542 dieſes Wurms, als eines Bewohners der Leber in den Schaafen 1). Wir finden dieſen Wurm abgezeichnet, ſchlecht beim Rupſch 1”) Clerc s) und Statius Muller 1 Schaͤffer 0 aber hat ihn gut und ausgemalt vor⸗ geſtellt. Naͤchſt dieſer habe ich noch eine kleine ſchmale in der Leber der Schaafe gefunden. (ſ. Tab. 1. fig. 3.) Ob dieſe eine eigene Art, oder nur junge von jenen ſind, kann ich nicht beſtimmen: es laͤßt ſich indeſſen aus den zeitigen Eiern, welche Tab. 1. fig. 4. 21) in der Ferre e Figur bei b. b. des Wurms vorgeſtellt ſind, vermuthen, daß ſie ihr Geſchlecht bereits fortpflanzen koͤnnen, und daher ihrem reifen Alter nahe fein muͤſſen; in dieſem Fall wären fie der Ge⸗ ſchlechtsgroͤße nach, unterſchieden. Daß die Eier zeitig waren, lehrte mich der braune und undurchſichtige Eierſchlauch, welcher vor der zwoten Oefnung befindlich war. Das langhaͤlſige Doppelloch. Der Hals lang und rund. Faſciola Luci, Müll Prodr. p. 224. N. 2714 icones Zoolog. dan. T. XXX. fe. 7. 78. fig. 6—8. Das Doppelloch d Beſchäſt Matr. Fr. ter B. S. 537541. T. 14. fig. 144 Dieſer Wurm iſt roth, hat einen platten lanzettfoͤrmigen Koͤrper, iſt gewoͤhnlich 12301 lang und 14 bis 2 Linien breit und wohnt zwiſchen den Falten des un und Magens * i 24) Abhandl. von den Egeln der Schaafe. S. 31. 15) S. N. ed. XII. p. 1077. 16) Haller. Bibliorh. medie. pract. T. 2. p. 31. 17) Cent. obſerv. p. 84. fig. E. 16) Hift. lumbr. lat. t. IX. fig. a. bie er aus dem Bidloo entlehnt hat. im 19) L. S. 6. Th. Tab, 1. fig. 4. 5. 20) Auf der angefuͤhrten Tafel. 31) Ich bediene mich zu meinen Unterfuchungen des Hofmanniſchen Vergroͤßerungsglaſes, und beobachte die Gegenſtaͤnde gewoͤhnlich durch den Tubus A. und die Linſe N. 4. Erſter Abſchnitt. I. Breite Wuͤrmer. 7 im Hechte. Am erſten Orte verraͤth ihn ſeine rothe Farbe, welche gegen die blaſſen Falten des Schlundes hervorſticht, gar bald: im zweiten Orte aber, wo die Falten gleichfalls roth ſind, muß man ihn erſt aufſuchen. Er fangt nicht ſelten mit der vordern Oefnung ſich dergeſtalt feſte, daß der Hals beim ſtarken Abziehen oͤfters entzwei reißt und der Mund ſitzen bleibt. Wenn man die eine Oefnung abzieht, ſaugt er ſich geſchwinde mit der andern wieder an. Er hat ein zaͤhes Leben, indem ich ihn drei bis vier Tage im Waſſer erhalten konnte. Es gewaͤhrt einen angenehmen Anblick, den Umlauf des Bluts in dieſen kleinen Geſchoͤpfen unter dem Compoſitum zu ſehen, wenn ſie durch den Preßſchieber aus einander gedehnt ſind. Man ſehe uͤbrigens, was ich im vierten Bande der Beſchaͤftigungen Seite 537 und folgende von dieſem Wurm geſagt habe: woſelbſt auch auf der XIV. Tafel eine Abbil⸗ dung befindlich iſt. \ Drittes Geſchlecht. ee Bandwuͤrmer. (Tæniæ.) Der Koͤrper bandfoͤrmig und gegliedert Die Vandwuͤrmer beſtehen aus einer Kette in einander haͤngender platt gedruckter Glie⸗ der, welche dergeſtalt in einander faſſen, daß allezeit der weitere oder untere Theil eines Gliedes, vom Kopfe angerechnet, den engern und obern Theil des folgenden Gliedes umgiebt; nach dem Schwanzende zu ſind ſie groͤßer, gegen das Kopfende kleiner; die letzteren ſind bei verſchiedenen Arten ſo klein, daß man ſie mit bloſſen Augen nicht mehr unterſcheiden kann. Auf dieſem Theil, welchen ich vergleichungsweiſe den Hals nennen will, ſitzt ein klei⸗ nes Knoͤtcheu oder der Kopf, an welchem vier Mund- oder Saugoͤfnungen befindlich ſind, die bei einigen vertieft, bei andern erhaben erſcheinen. Bei erſtern ſind zwar gewoͤhnlich nur zwo ſichtbar: allein da man fie auch alsdenn, wenn die untere Seite oben gebracht wird, wahrnimmt; ſo ſtehen wahrſcheinlich zwo Saugoͤfnungen gegen einander uͤber. Aus dieſen Mundoͤfnungen gehen vier Nahrungskanaͤle durch alle Glieder hindurch, welche man bei zar⸗ ten, oder in einem auseinander gedruͤkten Stuͤckchen, deutlich fehen kann. Außer dieſen vier Mundoͤfnungen habe ich auch bei verſchiedenen einen Ruͤſſel wahrgenommen, den ſie her⸗ vorzuſtoſſen und einzuziehen vermoͤgen. Ein Theil der Bandwuͤrmer iſt auch mit Haken am Kopfe verſehen, womit fi ſie ſich an den Darmkanal befeſtigen. Ein jedes Glied hat feinen eigenen Ei⸗ erſtock, welcher bald in Knoͤtchen, bald trauben⸗ moos und baumfoͤrmig erſcheinet: auch iſt ein jedes Glied mit beſondern Oefnungen (Bori) zum Abgang der Eier, welche bald ſeit⸗ waͤrts, bald nahe am obern Rande gelegen find, verſehen. Bei einigen nimmt man auch in jedem Gliede zwei Kanoͤle wahr, welche nahe am Eierſtock anfangen und an der Seite ſich öfnen, und durch dieſe Kanäle laſſen ſich die Eier, mittelſt eines gelinden Drucks, auspreſ⸗ ſen. Einige Bandwuͤrmer find aus langen und ſchmalen, andere aus kurzen va breiten, und noch andere aus beinahe viereckigten Gliedern zuſammengeſetzt— Die Bandwuͤrmer wachfen manchmal zu einer beträchtlichen. Größe heran. Ich habe fie oͤfters, auch bei ſaͤugenden Thieren, von 9 bis 12 Fuß im der Länge angetroffen. Ihr Wachsthum gefchieht nicht, wie viele bisher geglaubt haben, durch das Anſetzen neuer Glie⸗ 8 Erſter Abschnitt. I. Breite Würmer. Glieder, ſondern durch die Entwickelung und Vergrößerung derſelben. Ich habe oft junge Bandwuͤrmer unter ſucht, und bei ihnen eine ungeheure Anzahl aͤußerſt zarter Glieder wahr— genommen, davon die nach dem Schwanzende zu jederzeit die ſtaͤrkſten waren. Auch in der Entwickelung zeigen dieſe Geſchoͤpfe vor andern etwas beſonders: denn es erreichen nicht alle Glieder, fo wie bei den übrigen Geſchoͤpfen, zu gleicher Zeit ihre verhaͤltnismaͤßige Ent⸗ wickelung und beſtimmte Groͤße; ſondern die letzten Glieder ſind bereits ausgewachſen, wenn die erſten kaum noch den bloſſen Augen ſichtbar find. Man nimmt indeſſen nicht ſelten ge⸗ wiſſe Stellen an den Bandwuͤrmern wahr, an welchen ein oder mehrere Gelenke verenget, oder anders als die uͤbrigen gebildet, erſcheinen: allein dieſes ruͤhrt nicht von einer unregel⸗ maͤßigen Entwickelung, ſondern von andern ‚zufälligen Urſachen, als von den Kruͤmmun⸗ gen des Darmkanals und von dem Druck eines nahe liegenden Eingeweides her. Wie viel Zeit bei einem Bandwurm dazu gehoͤre, um reife Eier hervor zu bringen, ſolches kann ich nicht mit Gewißheit beſtimmen: ſo viel aber getraue ich mir zu behaupten, daß ſie in einem Alter von noch nicht vier Monaten bereits vollkommene entwickelte Eier bei ſich fuͤhren: denn ich habe in verſchiedenen Thieren, die etwa dieſes Alter hatten, als z. B. in jungen Gaͤnſen und anderen, dergleichen gefunden. Die Bandwuͤrmer gehoͤren zu denen eierlegenden Thieren, und ein jedes Gelenk iſt mit einer ſo ungeheuren Anzahl von Eiern angefüllt, daß man bei einer Betrachtung derſelben unter dem Vergroͤßerungsglaſe, uͤber ihre Menge erſtaunen muß. Ich bemerkte auch in jedem Gelenke Eier von verſchiedener Groͤße und Zuͤgen; die reifen waren durchaus dunkel; die weniger reifen, hatten nur einige regelmaͤßige dunkle Zuͤge; bei den kleinſten nahm ich aber weiter nichts, als den Umriß wahr. Ueber die Art und Weiſe wie die Befruch⸗ tung dieſer Eier vor ſich gehe; ob es zweierlei Geſchlechter unter den Bandwuͤrmern gebe, oder ob ſie Hermaphroditen ſind, und ſich wie die Schnecken wechſelsweiſe begatten, oder auf eine uns unbekannte Art befruchtet werden, daruber kann ich nichts gewiſſes ſagen. Zwar habe ich mehr als einmal zween Bandwuͤrmer ſo dicht zuſammen liegen gefunden, daß ſie völs lig das Anſehen eines einzigen dicken hatten, und erft das Einweichen im laulichten Waſſer trennte ſie von einander. Dieſe Vereinigung ſchien aber eher eine zufaͤllige Verkittung von Schleim, als eine Begattung zu ſein. Man findet die Bandwuͤrmer gewoͤhnlich in großer Anzahl beiſammen und ich habe nicht ſelten in einem Thier 50 bis 100 angetroffen: ja ich kann ſogar verſichern, welches beinahe uͤbertrieben ſcheinen koͤnnte, daß ich in der Trappe, deren Gedaͤrme ganz mit dieſen Wuͤrmern angefuͤllt waren, zum wenigſten uͤber 500 Stuͤck wahrgenommen. Manchmal habe ich nur einen einzigen Bandwurm, zu Zeiten auch ſie in Geſellſchaft mit mehreren anderen Wurmarten, in einem Thiere beiſammen angetroffen. Schon SZipocrates 22) der Vater der Aerzte, gedenkt des Bandwurms und ſagt, daß die Krankheit die er verurſacht, nicht allezeit tödlich fern Dieſe Behauptung hat auch die Erfahrung beſtaͤtigt und ich bin uͤberzeugt, daß die Gegenwart der Bandwuͤrmer nicht allezeit eine Krankheit verurſache. Ich kenne erwachſene Perſonen, aus denen von ihrer Jugend an von Zeit zu Zeit große Stücken derſelben abgegangen ſind, ohne 15 fie ihnen einige Unbequemlichkeiten verurſacht bitten en Man 25) de Morbis Lib. IV. N Eeſter Abſchnitt. I. Breite Wuͤrmer | 9 ner Man hat eine lange Zeit a © es nur eine Art dieſer Wuͤrmer gäbe. Felix Pe war der erſte, welcher zwei d en angab, ohne ſie doch genau zu unterſcheiden. Herr Andrey nahm die nach der Laͤnge laufende Knoͤtchen der einen Art als Kennzeichen an, leg⸗ te ihnen den Namen Nuͤckgrad bei, und nennt die eine den Bandwurm ohne Ruͤckgrad (Tx- nia ſans epine) und die audere den Bandwurm mit dem Ruͤckgrad (Tania à epine). Herr Bonnet aber glaubte in der Kuͤrze oder Laͤnge der Gelenke ein ſicheres Unterſcheidungs⸗ „zeichen zu finden, da er denn die Tenia fans epine des Andrey den langgliedrigten und ‚feine Tænia A epine den kurzgliedrigten Bandwurm nannte. Allein auch dieſe Unterſch dungsart iſt nicht befriedigend, da auch die langen Glieder unter gewiſſen Umſtaͤnden, als z. . in der Kaͤlte ſich zuſammen ziehen, und es uͤber dieſes auch Vandwuͤrmer giebt, deren Ge⸗ lenke eben ſo lang als breit ſind. Linné nimmt vier Arten an und feinen Eintheifungsgrund unſicher von den Poren her, da dieſe nicht allezeit ſichtbar ſino. Der beruͤhmte Pallas der bei ſeiner Eintheilung nicht allein auf die Lage der Poren, ſondern auch auf die Breite der Gelenke und die Knoten Nuͤckſicht nimmt, hat ſechs Arten angegeben, wovon aber die zwo letzten nicht zu den Baudwuͤrmern gehören. Die Anzahl der Baͤndwuͤrmer iſt aber viel zu groß, als daß fie fich durch die Agen ten Kennzeichen hinlaͤnglich unterſcheiden laſſen. Ich werde ſie unter zwo Abtheilungen bringen, davon die erſte diejenigen enthalten ſoll, an deren Koͤpfen keine Haken ſichtbar, die zwote aber diejenigen in ſich faßt, welche außer den Saugdfnungen noch mit einem Haken⸗ kranz verſehen find, Ich finde dieſe Eintheilung auch in Nuͤckſicht der Cur brauchbar: denn da die letzteren ſich mehr befeſtigen koͤnnen, ſo ſind ſie um ſo ſchwerer zu verfiigen und man muß ihnen daher weit kraͤftigere Mittel als jenen entgegen ſetzen. Die Gattungen ſelbſt wer⸗ de ich nach denen an ihren beſonders zu bemerkenden Kennzeichen zu beſtimmen ſuchen, und zu mehrerer Deutlichkeit Zeichnungen beifuͤgen. Indeſſen kann ich hiebei nicht unbemerkt laſſen, daß wenn man beurtheilen will zu welcher Gattung ein Bandwurm gehöre, derſelbe weder todt, oder in der Kaͤlte abgegangen, noch lebendig im heißen Waſſer oder im Weingeiſt ge⸗ toͤdtet fein dürfe, denn in dieſen Faͤllen zieht er die Glieder ſeyr zuſammen, kruͤmmt ſich nach allen Seiten, und nimmt daher eine dicke und unnatuͤrliche Geſtalt an. Im laulicht n Waſſer bekommt man ihn am wenigſten in veraͤnderter Geſtalt, da daſſelbe die Glieder aus: i ke den anhängenden Darmſchleim aufloͤßt und dadurch ihre Theile ſichtbar n. St | Erſte Abtheilung. | Unbewafnete Bandwuͤrmer. (Treniæ inarmatæ.) b Die Lanzette. (Tania lanceolata) T. 1. fie. 5. 6. 25 Der Körper lanzettförmig. | Dirt Bandivurm iſt einer r Aderläßlanzette ſehr ahnlich, jedoch am Rande eingekerbtz er beſtehet aus ſehr kurzen und breiten Gliedern, aus einem ſtumpfen Schwanz⸗ und zu⸗ — 7 ro . geſpizten Kopfende, an welchem letzteren ein kleines rundes plattes Köpfchen, wie es bei Die Lanzette. Bas a. erſcheint, befindlich ift, und an dem die zarten Saugoͤfnungen, doch nur beim hellen * | B Lichte 2 Die knotige Lanzette, Bandwurm dieſer Art den Kopf gewahr, indem 10 Erſter Abſchnitt. I. Breite Wuͤrmer. Lichte, unter dem Vergroͤßerungsglaſe, ſichtbar werden. Nur ſelten wird man bei einem ü r ihn gewohnlich eingezogen haͤlt: aber durch den Druck eines zarten Pinſels laßt er ſich, wenn der Wurm vorher in laulichtem Waſſer gelegen hat, zum Vorſchein bringen. Durch Huͤlfe einer ſehr ſtarken Vergrößerung entdeckt man nicht nur die vier Saugoͤfnungen, wie ſolche fig. C. a. a. erſcheinen, ſondern auch die Nahrungskanaͤle welche der Laͤnge nach den Koͤrper durchlaufen. ſ. fig. 6. e. c. e. Dieſe Wurmgattung iſt gemeiniglich nicht über drei Zoll lang und drei bis vier Linien breit, naͤmlich ſo lange ſie in den Gedaͤrmen liegen: im laulichten Waſſer dehnen ſich aber dieſe Wuͤrmer aus und werden faſt noch einmal ſo lang; die Glieder ſtecken tief in einander und das breite Ende ſtehet vor dem ſchmalen des folgenden Gliedes etwas hervor, gegen das Kopfende zu nehmen ſie eine mondfoͤrmige Figur an (fig. 6. bb.). Der Wurm iſt daher, wie erwähnt, auf den Seiten gezackt, oder ſaͤgefoͤrmig und da er dünn iſt, auch halb durchſichtig. Wenn ein Wurm auf der Seite verwundet wird, ſo kommt eine große Men⸗ ge Eier zum Vorſchein; legt man ihn in heißes Waſſer, fo zieht er ſich zuſammen, und die Eier ſpritzen in Form eines weißen Strahls heraus: auch vermittelſt des Preßſchiebers laßt a ſich die Menge Eier, welche ein Glied euthaͤlt, dem Auge darſtellen. Dieſer Bandwurm findet ſich häufig in dem Darmkanal der magern Gaͤnſe, in wel⸗ chem ich nicht ſelten 30 bis 50 Stuͤck angetroffen: bei den fett gemachten aber ſind ſie bet weitem nicht fo zahlreich. In dieſen bemerkte ich fie manchmal im Maſtdarm zuſammen ge⸗ zogen, im Unrath eingewickelt, mit dem fie zugleich aus dem Körper abgehen, Die Urſa⸗ chen warum dieſe Wuͤrmer ihren Aufenthalt die Gedaͤrme der Gaͤnſe verlaſſen, kann ohn⸗ moͤglich in dem Fettwerden der legtern liegen, ſondern, wie ich glaub e, in der veraͤnderten Nahrung derſelben. Der Bauer treibt fie auf die Weide, wo die Würmer den aus dem gefreſſenen Grafe bereiteten Rahrungsſaft ruhig en Nun wird der Staͤdter ihr Wirth, dieſer fuͤttert fie gewohnlich mit Gerſte oder Hafer, die Gans verdauet zwar das Mehl aber nicht die Huͤlſen der Körner; dieſe ſtechen die Würmer, und noͤthigen ſolche dadurch fich nach dem untern Theil des Darmkanals hinzuziehen, wo ſie denn im Unrath eingehuͤllt mit dem⸗ ſelben zugleich abgehen. a Auf eben dieſe Art glaube ich auch, laſſe ſich die Wirkung des engliſchen Zinns, wider die Baudwuͤrmer erklaͤren; ich bediene mir daher des klein gepfeilten und nicht des gekoͤrn⸗ ten, wie es gewöhnlich in den Apotheken bereitet wird, indem es mir wahrſcheinlich iſt, daß je rauher ſeine Theile ſind, deſto faͤhiger es ſein muͤſſe die Wuͤrmer zu reizen. Ich muß bei dieſem Bandwurm noch bemerken, daß, da unſere ahme Gaͤnſe Abkoͤm⸗ linge der wilden find, er fich auch vermuthlich in diefen aufhalten muͤſſe, bey vier Stuͤck davon hat es mir nicht geglückt, auch einen einzigen Wurm dieſer? Art zu entdecken. Die knotige Lanzette. (Tania Inpesalata dk ,., m Der lanzettfoͤrmige mit Knoͤtchen eee Bandwurm hat ein zugeſpitztes Kopfende. Seine Glieder ſind kurz, breit und in der Mitte, bis auf diejenigen welche nahe am Kopf⸗ ende een, mit einem Kumanilsanaen Knoͤtchen oder Eierſtock (ovarium) verſehen. Bis⸗ wei⸗ Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer, on weilen habe ich auch eine doppelte Reihe ſolcher Eierfiöce wahrgenommen. Der Wurm hat, | eben ſo wie der vorhergehende, einen weißen halbdurchſichtigen Koͤrper, auf welchem die 1 ſchwarze, braune, dichte Knötchen, ſehr fchön abſtechen. Gewoͤhnlich iſt er drey Zoll, aber 5 auch manchmal einen Fuß lang. Ich habe ihn nur in der ſchwarzen Nonne (Mergus albel- lus) und der Tauchergans (Mergus merganſer) zu A bis zehn Stuͤck mit dem Vogel⸗ riemen in Geſellſchaft angetroffen. Der Winkelhaken. ( Tunis rectungulum Ki RE 78. 1 5 ‚ Diefer Bandwurm unterſcheidet ſich von allen mir bekannt gewordenen durch 12 an ihm ſichtbaren winkelfoͤrmigen Figuren. Er iſt nicht uͤber einen Zoll lang und etwas uͤber eine 3- Linie breit; das Kopfende laͤuft fpiger zu, als das Schwanzende (fig. 7. a.) und hat in der Er Winkel⸗ Mitte eines jeden Gliedes eine klare durchſichtige Stelle, die der Figur eines Winkelhakens vollkommen aͤhnlich ya ‘fig. 8. b b) und mir nichts anders als ein Perus zu fein ſcheint. Die Gelenke find im Verhaͤltuiß des Wurms breit, auf den Flächen glatt, und die Pori er⸗ ſtrecken ſich von der Mitte des Koͤrpers bis zur Mitte des Nandes bei einem jeden Gliede.— Die Glieder ſind auf den Seiten rund, und daher entſtehen an den Stellen, wo ſie zuſam⸗ menſtoſſen, kleine Vertiefungen oder Einſchnitte. Dieſer Wurm iſt uͤbrigens weiß, duͤnn und halbdurchſichtig, und es laſſen ſich daher die darin befindliche, laͤnglichtrunde Koͤrperchen, welche Eier zu fein ſcheinen, leicht erkennen. Bis jezt habe ich dieſen Wurm nirgends, als 5 im Darmkanal der Barbe (cyprinus barbus) angetroffen. 1 Der rundgliedrigte Bandwurm. (Tania articulis rotundis: N Tab. 2. fig. 1— 4. 10. IE. Dieſer Bandwurm unterſcheidet ſich durch feine runden, kurzen, dicken, und undurchſichtige Glieder, an deren Nande die Pori ſichtbar ſind, von den uͤbrigen, und dieſe runde Figur der— 4. ſelben bildet bei ihrer Vereinigung vertiefte Einſchnitte. Der Hals iſt kurz, der Kopf platt, Der rundglie⸗ vorn abgeſtumpft und mit vier vertieften Saͤugoͤfnungen verſehen. Dieſen giebt der Wurm 9 Band⸗ bei ſeiner Bewegung mancherlei Geſtalten und da er ſie allezeit paarweiſe bewegt, ſo zieht er bald zween in halbmondfoͤrmige Wuͤlſte (fig. 2.) bald in ovale Oefnungen (Ag. 3.) und bisweilen erweitert er fie alle viere in eine Zirkelrunde Geſtalt, (hig. 4.) und alsdann ver⸗ ſchwindet der ſonſt ſichtbare ſchwarze Ring. Die vertieften Saugoͤfnungen laſſen ſich auch ſchon mit dem Suchglaſe (Lupe) wahrnehmen. Ich fand ſechs Stuͤck dieſer Würmer in ei⸗ nem anderthalb pfuͤndigen Aland (cyprinus jefes) und zwar in Geſellſchaft einer großen Menge von Nelkenbandwuͤrmern, und Kratzern. Ihre Eange betrug zween Fuß und ihre Breite eine Linie. Ich ſchnitt ein Glied ab, legte es auf den Preßſchieber, und ehe ich noch das obere Glas darauf brachte, wurde es duͤnn und von einem milchichten Saft umgeben. Das Compoſitum belehrte mich bald, daß dieſe Maſſe der Inbegrif vier tauſend Eier war. 2) B 2 Der 22) Um dieſe Eier deſto genauer betrachten zu Fon, Waſſer und nun ſahe ich ein neues ergoͤtzendes nen, verduͤnnte ich fie mit ein paar Troͤpfchen Schauſpiel. Ein kleines Thierchen haſchte (fig. 100 12 | Erſter Abſchnitt. I. Breite Wuͤrmer. Der Linien BSanowurm. (Tenia lineata .) Dieſer Bandwurm unterſcheidet ſich durch zwo nach der Laͤnge laufende und nahe am 5. Nande befindliche ſchwarze Linien, naͤchſt denen auch in der Mitte, eine weiße helle ſichtbar iſt. Der Linien Sein Kopf iſt rund und an demſelben ein Saugruͤßel zu ſehen; die Glieder ſind viermal ſo Bandwurm. breit als lang, und fo zart, daß man ſie mit bloſſen Augen nicht unterfeheiden kann. Im Darmkanal erſcheint er kurz und dickzuſammengezogen, daß man ihn für nichts weniger als fuͤr einen Bandwurm halten ſollte: erſt im laulichten Waſſer dehnt er ſich zu einer Laͤnge von ohngefaͤhr vier Zoll, und zu einer Breite von 1 bis 2 Linien aus, und erſcheint alsdann in der Geſtalt unter welcher ich ihn in den Beſchaͤft. der Berl. Geſellſch. Nat. forſch. Fr. gter Band S. 5 5 T. XIV. fig. 5. habe abbilden laſſen. Ich fand ihn nur im Pfeilſchwanz (anas acuta) und der Sommerhalbente (anas circia) in einer geringen Anzahl von 6 Lu 10 Stück beieinander. 1 4 * Ar Srangen · Bandwurm. (Tania villa ee on T. 2. fig. 5—9. 7 85 2: Das unterſheidungszeſchen dieſes Bandwurms ſind die auf der einen Seite weit AR vorragende Frangen. Dieſes Thier iſt eins der ſonderbarſten Geſchoͤpfe: denn ſein Bau weicht nicht nur von allen ſeines gleichen, ſondern auch von allen übrigen mir bekannten un⸗ gemein ab. Seine Theile haben nicht wie bei den uͤbrigen Thieren, auf beiden Seiten einer⸗ lei Ebenmaaß, ſondern die eine iſt nur etwas gezackt, die andere "aber an jedem Glied mit einem faſt noch einmal ſo breiten Anhang oder Frange, als das Glied ſelbſt breit iſt, verſehen. Der Wurm iſt gewoͤhnlich vier Fuß lang und nicht viel ſtaͤrker als ein Pferdehaar. Die Glieder ſind kurz, breit und ſo zart daß ein jeder dieſer Wuͤrmer wenigſtens 32 Tauſend der⸗ felben ) enthält, und an deren jedem, nahe am ſtumpfen Ende zwei durch eine Zwiſchenhaut ge⸗ theilte 6. Der Frangen⸗ Bandwurm. 10) nach dieſen Eiern, die es zu verſchlucken ſchien; dieſes Thierchen war an einigen Stellen wie die Infuſionsthierchen des faulen Waſſers, welche die andern kleinen verſchlucken, undurch⸗ ſichtig. Ob es andre Thierchens in den Einge⸗ weiden giebt, welche die allzuſtarke Vermeh⸗ rung, der Bandwuͤrmer durch die Verzehrung ihrer Eier verhindern ſollen, oder ob dieſes Thierchen zufaͤbigerweiſe, durch den zugeſchuͤtte⸗ ten Waſſertropfen hinzugekommen? hievon laßt ſich aus dieſer einzigen Beobachtung nichts ent⸗ ſcheidendes ſagen. 23) Mein Mikrometer haͤlt einen halben Dezimal⸗ Zoll. Dieſer Raum iſt durch hundert nach der Länge und nach der Breite gezogene Linien in zehntauſend Quadrate abgetheilt. In einem fol: chen Quadrat hatten von den Gliedern am Körs per vier, von denen aber am Halſe acht Raum, Ich nehme indeſſen die geringſte Zahl, und mul⸗ tiplieire ſie mit 100, welche die Laͤnge des halben Zolls ausmachen, ſo ſaßt dieſer Raum 400 Glie⸗ der in ſich, dieſe Zahl mit 80 multiplieirt, als eben ſo viel halbe Zolle auf 4 Fuß welche die Laͤnge des Wurms betraͤgt, gehen, ſo haben wir die 32 Tauſend Glieder. Nach der Augabe der ter, welche ein jedes Glied für einen beſondern Wurm, und die Poren für ihre Mundoͤfnungen halten, haͤtte alſo diefer Wurm 64 Tauſend Maͤuler. Da ich nun in einer jeden Trappe we⸗ nigſtens soo dieſer Würmer gefunden habe, fo wuͤrden diejenigen welche dieſe Hypotheſe be⸗ haupten, fuͤr zureichenden Platz zum Anſaugen der 32 Millionen Maͤuler zu ſorgen haben. Erſter Abschnitt. Breite Wuͤrmer. 73 theilte Oefnungen (Pori) befindlich find. (fig. 7. a. a.) Am Halſe, welcher lang und jo. duͤnn als das feinſte Haar iſt, werden die Glieder außerordentlich zart, und koſtet es daher nicht wenig Muͤhe das Kopfende ganz zu erhalten. An demlaͤnglichten Kopf dieſes Wurms konnte ich von den vier Saugoͤfnungen, die er wahrſcheinlich mit den uͤbrigen gemein hat, niemals mehr, als zwo wahrnehmen, vermuthlich weil ſie gegeneinander uͤber ſtehen, und folglich nur zwo davon auf einmal geſehen werden koͤnnen. Anfaͤnglich konnte ich mir von der Beſtimmung dieſer Frangen keinen Begrif machen: als ich aber fand, daß ſie am Halſe fehlten, am Schwanze ſich immer verkuͤrzten und am Ende deſſelben gar verſchwanden; ſo glaube ich daraus ſchließen zu koͤnnen, daß fie Eierbehaͤlter (ovaria) fein muͤßen. Am erſten Orte find die Glieder noch nicht hinlaͤnglich entwickelt, um Eierfchläuche zu haben, am letztern aber, nachdem ſie von den Eiern entledigt ſind, zuſammengeſchrumpft und endlich entziehen. fie ſich dem Auge gar. Ich habe bei mehreren vollſtaͤndigen Bandwuͤrmern die letzten Ge lenke ſchmaͤler als die übrigen gefunden, und wenn ich diefe durch den Preßſchieber unterſuch⸗ te, ſo war es mir nicht moͤglich einige Eier zu entdecken. Da unter allen mir bekannten Ge⸗ ſchoͤpfen die Eingeweidewuͤrmer mit den meiſten Eiern begabt find; jo wuͤrde dieſer boͤchſt zarte Wurm in ſeinem Koͤrper fuͤr dieſelben nicht Raum genug Ba wenn ihn die Vorſe⸗ hung mit dieſen Anhaͤngſeln, welche ihm zum Eierbehaͤltniß dienen, nicht verſehen haͤtte. Ich habe dieſe Wurmart noch in keinem andern Vogel, als bei der Trappe wahrgenommen, und es iſt in der That ſonderbar, daß unſer groͤßter Vogel den zarteſten unter allen Bandwuͤr— mern bei ſich fuͤhrt, ich fand ihn daſelbſt ſehr haͤufig, und von fuͤnf Trappen die ich unter⸗ ſuchte, hatte eine jede zum wenigſten 500 Stuͤck. Unter dieſen Trappen befand ſich fogar ein alter Hahn, in dem die Bandwuͤrmer von der nemlichen Menge und Beſchaffenheit wa— ren, und in einem jungen, welchen man zahm aufgezogen hatte, waren die Gedaͤrme derge⸗ ſtalt augefüllt, daß ſich ihre Anzahl ohngefaͤhr auf tanſend Stuͤck belaufen mogte. Da ich nun zwiſchen den Wuͤrmern aus der jungen und alten Trappe, in Anfehung ihrer Stärke, kei⸗ nen merklichen Unterſchied wahrnehmen konnte; ſo glaube ich daraus mit Recht folgern zu koͤnnen, daß dieſe Wuͤrmer niemals eine größere, als die angeführte Stärke erlangen. Dieſe Wuͤr⸗ mer habe ich auch einigemal mit andern Arten, als dem folgenden Bandwurm mit keilfoͤrmi⸗ gen Gliedern, und dem warzigen Spulwurm in Geſellſchaft angetroffen. z Der Bandweurm mit keilfoͤrmigen Gliedern. ( hanno, convideis ) Tab. IN. fig. 1— 2. Die Gelenke dieſes Bandwurms erſcheinen wie eine Reihe in einander geſchlegener Kei⸗ꝑꝑ le, indem die breiten Theile vor den ſchmaͤlern weiter vorſtehen, ſo ſcheinet es, als waͤre der 7. Wurm aus lauter in einander geſteckten Keile zuſammengeſetzt, ſiehe die erſte Figur auf der Der Band⸗ dritten Tafel. An dem Kopfe bemerkt man außer den laͤuglichten Saugoͤfnungen, auch ei- wurm mit nen kurzen Nüffel, wie er in fig. 2 auf der angeführten Tafel vorgeſtellt iſt. Dieſe Art iſt 1 — gewöhnlich 1 bis 12 zuweilen auch zwei Fuß lang. Sch habe fie bei vielen Voͤgeln ange: j troffen, als der OGuakerente (anas elangule) der Saubenente (anas fulica). Derjenige wovon ich hier eine Zeichnung liefere, iſt nebſt fünf andern ſchmaͤlern in der Trappe einhei⸗ miſch geweſen. Dieſer Wurm hatte eine ſchoͤne orange Farbe, welche aber wahrſcheinlich 1 B 2 von m: Erſler Abſchnitt. I. Breite Wuͤrmer. von einer zufaͤlligen Urſache, als der Nahrung, oder Galle herruͤhrte, denn die uͤbrigen hatten ſie nur am Schwanzende und in den andern Voͤgeln war die Farbe durchaus weiß. f Der Langhals. (Tania collo longiſſimo - A W Tab. III. fig. 3 — 4. 1 700 8700 W ! * Dieſer Bandwurm unterſcheidet ſich von allen uͤbrigen, durch ſeinen außerordentlich 6 zarten Hals, welcher jo duͤnn iſt, als das feinfte Kopfhaar und daher, wenn man nicht ſehr Derkanghals. viel Vorſicht und Geduld anwendet, beim herausnehmen von dem im Schleim ſteckenden Kopfe ſehr leicht abreißt. Bei aller unverdroſſenen Mühe und Behutſamkeit iſt es mir nur zweimal gelungen den Kopf zu erhalten. Dieſen Wurm habe ich nie laͤnger als von zehn Zoll gefunden, und an feinem Kopfe, der nur ſehr klein iſt, zwo runde Saugoͤfnuugen (fig. 4. a a) und einen zarten Nuͤſſel bemerkt; die Glieder haben eine viereckigte Geſtalt. Er iſt unter andern in der gemeinen Ente (anas bolchas) und in der Pfeifente (anas penelops) zu Hauſe. 0 Der Bandwurm mit cylindriſchen Gliedern. ¶ Tænia cylindracea.). Tab. III. 5 — 7. 5 — Dieſer Bandwurm beſtehet aus roͤhrenfoͤrmigen Gliedern, welche am breitern Ende abgeſtumpft erſcheinen. Die Pori liegen auf den Seiten, und die Eier werden in zwei ſicht⸗ Der Band- baren Kanälen (Ag. 7.) welche man durch ihre dunkelere Farbe in den weißen durchſichtigen wurm mit ey⸗ Gliedern leicht erkennt, dahin geleitet, dieſe Eier lagen in dem ganzen Gliede umher zerſtreut. lindriſchen Nahe am Rande läuft auf jeder Seite, durch die ganze Länge des Wurms, eine durchſichti⸗ Gliedern. ge Linie welche von denen daſelbſt liegenden Nahrungsgefaͤſſen gebildet wird. (fig. 7. b. b.) Ich habe ihn im Maußaar (Fulco lanarius L) im Bußhart (F. buteo) in der, Miſtel⸗ droſſel (turdus vifeiforus) in Geſellſchaft des ſaͤgefoͤrmigen gefunden. l Der ſchmale und knotige Bandwurm. Nenig tenuis nodis inſtructa.) Tab. IV. fig. 1—3. | 5 Dieſer Bandwurm it schmal, duͤnn, durchſichtig und beſtehet aus breiten und kurzen 10. Gliedern, in deren Mitte ein ſchwarzes Knoͤtchen zu ſehen iſt. Er unterſcheidet ſich von denen Der ſchmale oben angeführten (No. 2.) durch den Kopf und Hals, die jenen fehlen und von dem kno—⸗ und knotige tigten Bandwurm aus den Menſchen, durch die weit mindere Breite (T. IV. fig. 1). Daß Baudwurm. dieſer aber von dem letztern Wurm kein junger ſei, laͤßt ſich aus den ſchwarzen Knoͤtchen, oder den reifen Eierſtoͤckchen, welche bis am Halſe ſichtbar ſind, ſchließen; ein Merkmal , daß dieſer Wur'n feine gehörige Entwickelung erhalten hat. Dieſe ſchwarze Knoͤtchen, die auf einem weißen durchſichtigen Grund liegen, machten unter dem Compoſitum dem Auge ei⸗ m e Anblick. Ich fand ihn nebſt vier feines gleichen in der Ziepdroſſel (Turdus iliacus). Der Erſter Abſchnitt. I. Breite Wuͤrmer. 15 Der glatte Bandwurm. (Tania lavis. N. Tab. IV. fig. 4—6. a Dieſer Bandwurm zeichnet ſich, durch fein glattes Anfehen, vor allen übrigen aus. p Seine Glieder find fo zart, daß ſie ſich mit bloſſen Augen nicht unterſcheiden laſſen, und nur IT. ein ſtark vergroͤßerndes Suchglas ſetzt uns erſt in den Stand, ihn als einen gelenkigen Der glatte Bandwurm zu erkennen. Der Hals iſt ſehr duͤnn und lang, der Kopf cylindriſch, mit er-VBandwurm, habenen Saugofnungen und einem Nuͤſſel verſehen (fig. F.). Seine Glieder find ohngefaͤhr ſechsmal ſo breit, als lang (fig 6.). Eier und Poren habe ich nicht wahrgenommen, und ſie ſind ohnſtreitig zu klein, als daß ſie dem Auge ſichtbar gemacht werden koͤnnten. Ich habe dieſe Art mit dem ſaͤgefoͤrmigen zugleich (No. 7.) in der Quackerente (anas clangula) ge⸗ funden. Anfaͤnglich glaubte ich, daß beide nur eine Species ausmachten und daß man die Glieder deswegen nicht unterſcheiden koͤnnte, weil ſie beim Abſterben des Thiers ſich zu ſtark zuſammen gezogen hätten: allein da ich ihn in der Folge auch in der Loͤffelente (anas ciype- ata) zugleich mit dem fagefürmigen unter der nehmlichen glatten Geſtalt lebendig autraf; fo halte ich mich berechtiget ihn zu einer eigenen Gattung zu machen. > Der Bandwurm mit dem abgeſtumpften Kopfe. ( Tænia capite truncato,) Tab. IV. fig. FEN Diefer Bandwurm macht ſich durch feinen keilfoͤrmigen und abgeſtumpften Kopf kn bar (Ag. 8.). Auf den Seiten des Wurms ſieht man zwo laͤnglichte Vertiefungen, oben 12. eine klare durchſichtige Stelle fig. 8. b. und am abgeſtumpften Ende ebenfalls eine Vertte⸗ . fung, nebſt vier Saugeblaſen. Ob erſtere auch eine Oefnung oder nur von dem Schatten haar der letztern herruͤhren, laͤßt ſich nicht mit Gewißheit ausmachen. Dieſer Wurm iſt dick, auf ftum often den Seiten abgerundet, und hat in der Mitte eine nach der Länge laufende vertiefte Linie. Kopfe. Der groͤßte der mir vorgekommen iſt, hielt beinahe einen Fuß in der Laͤnge und zwo Linien in der Breite; nach dem Kopfe zu wurde er etwas ſchmaͤler, nach dem Schwanze zu aber etwas breiter. Die Glieder dieſes Wurms weichen von den übrigen Arten ab, indem ab: wechſelnd ſchmaͤlere auf breitere folgen; jedoch habe ich in dieſer Ordnung eben keine ſtreuge Regelmaͤßigkeit wahrgenommen, weil manchmal auf ein breites ein ſchmales, manchmal aber auf zwei oder drei ſchmaͤlere erſt ein breites Glied folgte (fig. 10) Ich fand dieſen Wurm zuerſt in der Madui Maraͤne, nachher im Lachs zu vier bis ſechs Stück von verſchiedener Große. Dieſe Wurmart ſitzt mit ihren Köpfen allezeit in den Anhaͤngſeln (appendiees ver- mi formes), der Körper aber haͤngt im Darmkanal frei. Dieſe Anhaͤngſel muͤſſen vorſich⸗ tig aufgeſchnitten werden, wenn man den Wurm ſamt dem Kopf unbeſchaͤdigt erhalten will. Als ich im vorigen Winter einen vierzigpfuͤndigen Lachs von Weſel erhielt, ſo fand ich, ob er gleich beinahe zwo Wochen unterweges geweſen war, demohngeachtet noch dieſe Wuͤrmer lebendig. Auf der IV. Tab. fig. 4. iſt ein ſolcher Wurm in natuͤrlicher Große und unter fig 8 das Kopfende, unter fig. 5. aber der Kopf mit den vier Saugeblaſen und fig. 10. ein Stück aus der Mitte, vergroͤßert vorgeſtellt, a Der * Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer. — 13. Der Band⸗ * Bandwurm mit dem ſchwarzen Ring. 7 Tenia:collari nigro.) i Tab. IV. fig. 11— 13. Sitte Bandwurm unterſcheidet ſich durch ſeinen nahe am n befindlichen Ring, der „wie die ſtaͤrkſte Vergroͤſſerung mich belehret, aus ſchwarzen, linienweiſe geordneten Punkten beſteht (fig. 11.) Er hat breite und auſſerordentlich kurze Glieder (lig. 131). wurm mit dem Der Hals iſt fo dunn und feine Glieder find fo zart, daß nach meinem Mikrometer 1200 der: ſchwarzen Ring. ſelben in einem halben Zoll Raum haben. An dieſen ſitzt ein kleines rundes Koͤpfchen, mit einem Saugeruſſel verſehen, welches fig. 11. in der gewoͤhnlichen Vergroͤſſerung vorgeſtellt iſt. Ich fand von dieſen Wurm, in Geſellſchaft mit den lanzettfoͤrmigen, einige 100 Stück in einer zahmen fetten Ente beiſammen. Dieſer Wurm hat mir, um ihn beim Herausneh⸗ men vollſtaͤndig zu bekommen, wegen feines haarfoͤrmigen Halſes, ſehr viel Mühe verurſacht. Drei Tage nach einander habe ich wohl taͤglich eine Stunde lang vergebens mich bemuͤhet, ein vollſtaͤndiges Kopfende zu erhalten; denn der Hals riß jederzeit ab. Nachdem endlich am vierten Tage der Schleim aufgeloͤßt war, und ich noch eine Stunde meine Geduld wie⸗ wohl vergeblich auf die Probe geſetzt hatte ſo gerieth ich auf die Vermuthung, daß er mit Haken verſehen ſein muͤßte. Da ich aber bishero in den Voͤgeln noch keinen Bandwurm mit einem Hakenkranz entdeckt habe; ſo verdoppelte ich meine Geduld und nach ein Bemuͤ⸗ en von anderthalb Stuͤnden, gluͤckte es mir endlich, einen, und in der Folge noch ſieben mit Koͤpfen zu erhalten. Dieſe Bandwuͤrmer waren nicht uͤber acht bis neun Zoll lang und eine Linie breit; der hintere Theil endigte ſich in eine Spitze und ihre Glieder waren ſehr kurz. Auf der vierten Tafel iſt unter fig 11. dieſer Wurm in natürlicher Gröffe und unter fig. 12. — It Die Man: ſchette. das Kopfende, unter lig. 13. aber ein Stuck aus der Mitte, vergroͤſſert vorgeſtellt. Die Manſchette. (Tenia 7 8 nutsichs di find ) T. V. fig. 1— 5. Dieſer Bandwurm macht ſich durch eine auf jeder Seite nahe am Rande, der Laͤnge nach, laufende durchſichtige Linie kenntbar, und da dieſe nebſt den abgerundeten Gliedern dem Wurm eine Aehnlichkeit mit einer ausgezackten Manſchette giebt; ſo halte ich die ange⸗ fuͤhrte Benennung für paſſend. Dieſe klare Linien (fig. 3. a a) vertreten in ihm die Stelle des Darmkanals, indem vermittelt derſelben einem jeden Gliede die Nahrung zugeführt wird. Sie find bei dieſem Wurm ſo ſtark, daß fie auch dem bloſſen Auge ſichthar werden, wie aus der erſten Figur, to fie in natürlicher Groͤſſe erſcheinen, zu erſehen iſt. Da ich die angefuͤhrten Linien bei keinem andern Bandwurm in ſolcher Deutlichkeit bemerkt habe; ſo „geben fie ein charakteriſtiſches Zeichen. Dieſer Bandwurm iſt duͤnn, halb durchſichtig und beſtehet aus kurzen Gliedern, die auf beiden Seiten abgerundet find, und alſo da, wo ſie ſich vereinigen, einen Ausſchnitt bilden. Er hat einen langen und ziemlich ſtarken Hals und unter allen denen bishero mir zu Geſicht gekommenen Bandwuͤrmern, den groͤſten Kopf, auch die vier erhabene runde Saugoͤfnungen kann man ſchon mit einem Handglaſe ſehen. An den Gliedern nach dem Schwanzende zu nimmt man auf jeder Seite ein Waͤrzchen wahr, aus welchem ein Kanal hervorragt (fig. 3 und 4.) Bey einem gelinden Druck ſieht man die in einem dünnen milchigten Saft IRRE Eier, wie aus einer Fontaine, bei der Betrach⸗ Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer, 17 Betrachtung unter dem Compoſitum hervorſchieſſen (Ag. 3. e.). Auch die Eier haben bei dieſem Wurm das Eigene, (fig. 5.) daß man in der Mitte derſelben allezeit eine viereckigte klare Stelle wahrnimmt, welche vermuthlich das den Dotter umgebende Weiſſe iſt. Sie liegen nicht in beſondern Eierſtoͤcken, ſondern im ganzen Gliede umher zerſtreut. Ich habe dieſen Bandwurm nur allein beim Schaafe angetroffen, wo ihrer gewoͤhnlich mehrere bei⸗ ſammen wohnen. So fand ich in einem fettgemachten Hammel funfzehn und in einem an⸗ dern nur drey Stuͤck, davon der groͤßte neun Fuß lang, und die ſtaͤrkſten Glieder einen hal⸗ ben Zoll breit waren. Unter fig. 1. iſt der obere Theil dieſes Wurms in feiner natuͤrlichen Geſtalt vorgeſtellt worden; unter fig. 2. fein Kopf, wie gewöhnlich mit No. 4. Vigere nuter fig. 3. mit Nd. 6. fig. 4. und 5 aber durch No. I. betrachtet. 2 Der Gurkenwurm. nen cucumerina) Die Glieder dieſes Bandwurms weichen von denen bisher angefuͤhrten merklich 7 „Der a Sie find flach, laͤnglichtrund, und da fie die ee Aehnlichkeit mit den Gurkenkoͤrnern wurm. haben; ſo ſcheint mir dieſe Benennung paſſend. Sie hangen wie eine Kette nur mit ihren 5 aͤuſſeren Enden zuſammen und reiſſen daher leicht ab. Die Pori liegen am Rande und die Eier, wie bei den vorhergehenden, in den Gliedern ſelbſt zerſtreuet. Ich habe dieſe Wuͤrmer beim Hunde angetroffen, und der groͤßte derſelben hatte einen Fuß Lin: ge und eine Linie in der Breite (fig. 6.). An dem ziemlich langen Halſe ſitzt ein kleines Koͤpfchen, an welchem vier Saugeoͤfnungen und ein Ruͤſſel durch das Compoſitum ſichtbar werden (fig. 7.). Ob unter der Tenia canina des Ritters Linne 25) und des Herrn Pallas ) dieſer, oder derjenige, den ich unter No. 19. beſchreiben werde, zu verſtehen ſey, kann ich, da ſie keine Zeichnungen geliefert, nicht beſtimmen ); wenigſtens halte ich ihre Benennung, aus dem Grunde nicht e 5 weil ſich auſſer dieſer auch noch eine e Gattung beim Hunde findet. Der breite Bandwurm aus dem Waere (Taenia lata liominis. ) z Tænia lata ofeulis lateralibus ſolitariis. Liuné. S. N. p. 324. n. 3. Der breite — — Pallas. Elench. Zooph. p. 450. n. 4. — de. inf. viv. p. 35. n. 2. Bandwurm — prima Plateri, Prax, c. 14. aus dem Men⸗ Der kurzaliedrigte Bandwurm. Bonnet. N ſchen. Andraͤs Bandwurm mit dem Ruͤckgrade. je Tænis articulos non demittens des Dionis. Der breite Bandwurm. Muͤller. L. ©. 6 Th. S. 707. Billig haͤtte ich mit den Bandwuͤrmern aus dem Menſchen, da uns deren genaue Kennt ö niß am nuͤtzlichſten. iſt, den Anfang machen ſollen: allein da ich bishero nicht ſo gluͤcklich ge⸗ weſen 24) S. N. p. 1324. n. 4. Schriftſteller berufen, nicht biefen Wurm, und die 25) Elench. ne p- 408. n. 2. Differt. de inf. wenigen Glieder deſſelben die Statius Müller in viv. p. 48. n. 5. ö derer Linneiſchen Ueberſetzung auf der XXXVI. 26) bes bezeichnet die fig. A. auf der fuͤnf⸗ Tafel des sten Theils hat abbilden laſſen, find ten Tafel im ten Bande der ſchwediſchen Ab: ſo ſchlecht, daß ſich nichts weniger als ein Band⸗ handlungen in der Ueber ſetzung, worauf ſich beide wurm daraus erkennen laͤßt. 7 C r 15 Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer, weſen bin, vollſtaͤndige Exemplare davon zu erhalten; fo hielt ich es für ſchicklicher, erſt von ſolchen, die ich ganz, und nachhero von denen, die ich nur zum Theil geſehen habe, zu handeln. Ich habe zwar in meiner Praxis die Bandwuͤrmer vielfaͤltig abgetrieben: allein zum Ungluͤck gingen, da man mir dieſelben reinlich uͤberliefern wollte, die Köpfe jederzeit verloren. Dieſer Bandwurm, der bei ſeinen kurzen Gliedern die Eierſtoͤcke in der Mitte zeigt, koͤmmt bey uns nicht ſo haͤufig vor, als der langgliedrigte. Da ihn die angeführten Schriftſteller bereits beſchrieben, und Herr Bonnet feiner umſtaͤndlich erwaͤhnet; fo wäre es uberfluͤßig, ſich lange bei ihm aufzuhalten. Nur dieſes muß ich noch anmerken, daß feine Glieder zu Zeiten die Breite eines Zolls erreichen, wie denn noch kuͤrzlich ein dergleichen von einem meiner Kranken abgegangen iſt, der acht bis neun Fuß lang war, und deſſen Gelenke, wegen ihrer ungewoͤhnlichen Breite, ſelbſt bey den Mitgliedern der Geſellſchaft naturforſchender Freunde, denen ich ſie vorzeigte, Bewunderung erregten. Clerc hat uns groͤßtentheils erdichtete Figuren von dieſem Wurm geliefert, und dieſe nicht ohne viele Muͤhe aus andern Schriftſtellern zuſammen getragen **) und unvollſtaͤndige, Kaltſchmidt 2 Linné 2) und Statius Muͤller ). Seren Bonnet aber haben wir eine beſſere Zeich⸗ nung zu verdanken ). Auſſer dieſen führt Linné noch einen, unter dem Namen des, ger meinen Bandwurms, an, deſſen Kennzeichen in den zwei auf den Seiten gelegenen Poris be⸗ ſteht. Herr Pallas nennt ihn den grauen. Ich habe indeſſen bei den vielen Truͤmmern dieſer Art, die mir zu Geſichte gekommen ſind, weder einen grauen noch einen weiſſen, mit erwähnten Poris verſehen, wahrgenommen: vermuthlich if dieſe Gattung nur in Schwe⸗ den gemein. 7 Zwote Abtheitung. Bewaffnete Bandwuͤrmer. (Fæeniæ armatæ.) D Jieſe Würmer find an ihren Köpfen mit krummen ſpitzigen Haͤkgen verſehen, welche jene in einem Cirkeß umgeben, und daher die Geſtalt eines Kronrads in einer Uhr annehmen. Bei einigen iſt ein doppelter Haakenkranz ſichtbar: der Bandwurm im Hecht aber hat ſtatt des Hakenkranzes die Haken im Munde. Wenn man dieſe Haͤkgen durch eine ſtarke Vergroͤſſerung betrachtet, ſo ſiehet man deutlich, daß ſie innwendig hohl ſind. An der Wurzel derſelben nimmt man Scheiden oder Futterale wahr „in welche der Wurm ſie zuruͤckziehen und wieder herausſtoſſen kann. Stirbt er nun mit eingezogenen Haͤken; ſo bleiben ſie unſichtbar. Sie dienen ihnen, zu einem Werkzeug, ſowohl im Schleim als in der zottigten Haut (Tunica villofa) ſich einzubohren und feſtzuhalten. Wenn fie dieſelben hineinſtechen wollen, fo machen fie fie gerade und drücken ihren Kopf tief hinein: die Haͤk⸗ gen bekommen dadurch eine Kruͤmmung, welche ſie vor dem Losreiſſen ſichert; es waͤre denn, daß man ſie mit Gewalt abziehen wollte, als im welchem Falle der Kopf gewoͤhnlich ſtecken bleibt. Hinter dieſen nimmt man alſezeit vier Saugeblaſen wahr. ö En Der 27) Hiſt. lumbr. lat. Tab, F. 6. 8. 0) L. S. 6. Th. Tab. 36 fig. 37 28) Diſs. inaug. de verm. fig. 1. 31) Abhandlungen aus der Inſektologie, uͤberſetzt 25) Aungenit. acad. II. tab. 1. fig. 33 von Herrn Paſtor Goͤtze. S. 61. tab. 1. 2. ö f Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer. 19 Der Bandwurm mit drei ſpitzigen Haken. (Tania tricmſpidata. ) Tania lucii Malleri Prod. Zool. Dan. p. 279. n. 2655. — rugoſa Pallas Diff. de inf. viv. n. 3. p. 37. 1 Dieſer Bandesurm macht ſich durch feine vier Haken im Munde, davon ein jeder dre D Spitzen hat, kenntlich. Es ſtehen allezeit zwey Paare derſelben segen einander uͤber. 17. Man kann daher, wenn er den Mund geſchloſſen haͤlt, nicht mehr als zwey Paar erblicken, Der Band⸗ wenn man aber auf den Augenblick acht giebt, da er den Mund oͤfnet; ſo wird man alle die mit vier Haken zugleich bemerken koͤnnen, welche die Geſtalt eines Hufeiſens haben, indem die 3 beiden aͤuſſern länger als der in der Mitte ſind. Durch dieſes Werkzeug hält er ſich in dem zaͤhen Schleim, welcher das innere des Darmkanals beim Hecht uͤberzieht, ſo feſte, daß der Kopf beim Herausziehen gewoͤhnlich abreißt: ſondert man aber den Schleim mit einem ſtumpfen Meſſer zugleich ab, und legt den Wurm mit ſelbigem in laulichtes Waſſer; ſo löͤſet ſich der Schleim bald auf und der Kopf wird unverſehrt erhalten. Auf dieſe Art habe ich mir einige hundert dieſer Würmer mit den Köpfen geſammlet. Von denen Bandwuͤrmern, welche ich kenne, iſt dieſer der einzige, der, ſtatt der Saugeblaſen, mit einer ordentlichen Mundoͤfnung verſehen iſt. Ich habe ihn am haͤufigſten in jungen Hechten angetroffen. Sein Sitz iſt im obern Theil des Darmkanals, und nicht ſelten ſind ihrer funfzig und mehrere beiſammen. Er wird ohngefaͤhr zwey Fuß lang; die Glieder ſind kurz und der Hals von mittler Laͤnge. Die Eierſtoͤcke ſind traubenfoͤrmig geſtaltet und am Schwanzende am ſicht⸗ barſten und deutlichſten; laͤngs dem Koͤrper laͤuft in der Mitte deſſelben eine vertiefte Linie. Auch in der Leber dieſes Fiſches habe ich dieſen Bandwurm in einem weiſſen Bläschen, ganz ſchmal zuſammen gezogen, angetroffen. Nachdem er eine Zeitlang im laulichten Waſſer ge⸗ legen hatte, dehnte er ſich auseinander, und er war, wie mich das Microſcop belehrte, von der Beſchaffenheit als der oben angefuͤhrte. Da ich im vierten Bande der Beſchaͤfti⸗ gungen S. 5 41. umſtaͤndlich von dieſem Wurm geredet und auf der funfzehnten Tafel eine Zeichnung von ihm geliefert habe; fo wäre es uͤberfluͤßig, mich laͤnger bei ihm aufzuhalten. Der Kurzhals. (Tania collo brevifimo.) ' T. VI. fig. 1 — f. a Der Kopf dieſes Wurms ſitzt nicht, wie bei den übrigen, an einem langen fadenfürm gen Halſe, ſondern unmittelbar an den breiten nur etwas wenig verjuͤngten Gliedern des 18. Koͤrpers. Am Kopfe nimmt man 36 Haͤkgen wahr, welche zween Kreiſe bilden, davon die DerKurzhals. im innern die groͤßten ſind. Der Theil des Kopfes, woran dieſe Werkzeuge ſitzen, iſt cy⸗ lindriſch, hinter dieſem erſcheint ein dickerer, an dem die vier Mundoͤfnungen in Ge⸗ ſtalt der Warzen dem bloſſen Auge bei einem ſcharfen, bei einem ſchwaͤchern Geſicht aber durch ein Handglas ſichtbar find. Bei lig. 2. find dieſe Theile von der Seite, bei fig. 3. aber von vorne vergroͤſſert vorgeſtellt. Die Glieder des Halſes beſtehen aus laͤnglichten Vierecken, welche nach der Breite des Wurms geordnet ſind. Am Koͤrper haben ſie eine faſt viereckige Geſtalt: am Schwanzende erſcheinen ſie aber, wenn ſie von den Eiern entledigt ſind, zu— ſammen geſchrumpft, laͤnglicht und ſchmaͤler; die Pori liegen auf beiden Seiten am Rande. Dieſer Bandwurm hält ſich in der Katze auf, und gewöhnlich find mehrere von ihm bei⸗ C 2 he ſammen, 20 Erſter Abſchnitt. I. Breite Würmer. ſammen, von denen ich die Groͤßten zwei Fuß lang und zwey bis drey Linien breit angetrof⸗ fen habe. Da ich die Naturgeſchichte dieſer Thiere nicht gerne durch Vervielfaͤltigung der Gattungen weitlaͤuftig machen moͤgte; ſo will ich folgenden Bandwurm, davon ich einige beim Schweinigel (Erynaceus) gefunden, als eine Nebenart anfuͤhren. Er weicht von den vorhergehenden darin abt? b 2 8 1) Daß er am Kopfe nur einen Kreiß von Haken und ſehr kleine Saugewarzen hat, 3 wie aus fig. 4 und 5 zu erſehen iſt. . a 2) Daß ihm der duͤnnere Theil oder der Hals gänzlich mangelt. 3) Daß ſeine Glieder kurz ſind, und 4) Daß er nicht uͤber drei bis vier Zoll lang wird. Beide Würmer find unter fig 1 und 8 in ihrer naturlichen Geſtalt , die Köpfe aber unter 2 und 7 nach der gewoͤhnlichen Vergroͤſſerung, bei fig. 3 aber iſt der Kopf vorgeſtellt. Der ſchmale Bandwurm. (Tania canına,) ab. VI. fig. 6— 8. 8 — Dieſer Bandwurm unterſcheidet ſich von den beiden vorhergehenden durch feine ſchmalen 19. Glieder, von den aus der vorigen Klaſſe aber dukch den bewaffneten Kopf. Seine Pori Der ſchmale iegen ebenfalls auf den Seiten. Der Hals iſt fadenfoͤrmig, der Kopf klein (fig. 6. a.) Bandwurm. und an ſeinem Ende erſcheint ein einfacher Hakenkreiß, von welchem ein jeder an der Wur⸗ zel zwo Spitzen hat, wie ſolches bei fig. 8., wo einer durch die ſtaͤrkſte Vergroͤßerung vor⸗ geftellt worden, zu erſehen iſt. Hinter dieſen wird der Kopf dicker und ſind daran die vier Saugewarzen ſichtbar, wie ſelbige lig 7, wo ſie durch die Linſe No. 3. vergrößert, vorge⸗ ſtellt ſind. Man findet dieſe Wuͤrmer haͤufig beym Hund, und bei dem Fuchs; auch be⸗ merkie fie Wepfer 3 *) in einem jungen Wolf. Sie werden ſelten einen Fuß lang und über eine Linie breit angetroffen, ſind dabei zart und halb durchſichtig. Die duͤnnen Gedaͤrme find der Ort ihres gewöhnlichen Auffenthalts, und ich habe neulich aus einem jungen Fuchs 50 Stück herausgenommen. Zeichnungen haben uns davon geliefert, Johnſton, ) An⸗ drae, 2) Kniphoff, **) Kaltſchmidt, ) und Rlerk: ). Da dieſe aber alle man⸗ gelhaft ſind; ſo habe ich hier einen in natuͤrlicher Groͤße unter fig. 6. vorſtellen laſſen. * Der Kuͤrbiswurm. (Tenia cucmbitina) Tania folium Linné S. N. XII. p. 1323. n. 1. 2 Der einmuͤndige Bandwurm. Muͤller. L. ©. 6. Th. ©. 904. | Der langgliedrigte Bandwurm des Bonnet. über]. von Hen. Goͤtze S. 6r. et Der Bandwurm ohne Ruͤckgrad des Andry. Von Erzeugung der Würmer 3. Cap. S. 66. 8. Leipfig 716. a RE, Der Solitair der Franzoſen. Tænia 22) De cicut. p. 230. 30) Difs. de verm. hom. moleſt. t. 1 fig. B. 33) Hiſt anim. lib. 3. de inſe k. tab. 24. 36) Difs. de vermib. fig. 2. 34) Von der Erzeugung der Würmer, Tab. a. 27) Hift, lumbr. lat. tab. 5. fig. 2. N 89 Erſter Abſchnitt. I. Seite MWirmers 2 Tænia eucurbitina Palla, Elench. p! 405 n. 1“ Tænia articulos demittens Dionis. Diflert de Tænia. 8 Vermis cucurbitinus Plareri. Prax. Medic. p. 992. Lumbricus latus Thyfon. Philofoph: tranf. n. 146. Catena de cucurbin. Valifzeri. Oper, in fol. p. 177. Lumbrieus latus, de Haen. Rat. med. P. 12. C. V. p. 210. Dieſer Bandwurm beſteht aus langen viereckigten dem Küͤrbisſaamen ahnlichen Glie⸗ dern, welche nach dem Schwanze zu, nicht ſelten die Größe eines halben Zolls erreichen. 0. Als etwas beſonders verdient bei ihm angemerkt zu werden, daß ſeine Eierſtoͤcke wie ein Br Stamm gebildet find, aus welchem auf beiden Seiten Zweige hervorſchießen, die um ſo viek deutlicher ins Auge fallen, da der Wurm nur eine ſehr weiße und duͤnne Haut hat, durch wel⸗ che die reifen Eierſtoͤcke hindurch ſcheinen. Daß dieſe baumfoͤrmige Figuren wuͤrkliche Eier⸗ ſtoͤcke ſind, lehrte der Preßſchieber, mittelſt welchen die Eier auf die am Rande gelegenen Pori zum Vorſchein gebracht werden koͤnnen. Der Hals iſt duͤnn und ſeine Glieder ſind ſo zart, daß ſie nur wie kleine Falten ausſehen. Da die reifen Glieder von den uͤbrigen ſehr leicht abreißen, ſo gehen oft bald einzelne bald mehrere Stuͤcke zugleich mit dem Unrath ab. Dieſer Wurm lebt nur in dem menſchlichen Koͤrper, und haben mich meine Beobachtungen belehrt, daß ihrer mehrere gewoͤhnlich darin vorhanden ſein muͤßen. Denn ob gleich die Wuͤrmer welche man mir gebracht, nicht vollſtaͤndig waren, fo konnte ich doch aus der ver: haͤltnißmaͤßigen Abnahme der abgegangenen Stücke, von denen ſich mehrere haarfoͤrmig en⸗ digten, mit Gewißheit ſchließen, daß ſie einzelne Theile von verſchiedenen ganzen Wuͤrmern geweſen. Dieſes beſtaͤtigen auch die Erfahrungen des Dionis, 3°) Tulpius, de Haen, 40) und des Dr. Nitert. Letzterer hat von einem Kranken innerhalb zwo Tagen ſiebenzehn Bandwuͤrmer, „*) und Zerrenſchwand +?) mehrere kurzgliedrigte, die in feiner Gegend ge⸗ mein find, zu gleicher Zeit von feinen Kranken abgehen geſehen. „Die letzten Gelenke reißen vorzuͤglich bei dieſem Wurm leicht ab, daher Dionis bewogen wurde, ein charakteriſtiſches Zeichen daraus zu machen, indem er dieſen tænis artieulos demittens . den breitgliedrigten aber artieulos non demittens, nannte. Ueberhaupt hat der Abgang der einzelnen Glie— der zu vielen Irrthuͤmern Anlaß gegeben. So machten die Araber, da fie an demſelben Leben fanden, eine eigene Art daraus, die ſie wegen der Aehnlichkeit mit den Kuͤrbiskoͤrnern, Kuͤrbiewuͤrmer (cucurbitini) nannten. Wann man aber Stücke von mehrern an einan- der hangenden Gliedern wahrnahm; ſo glaubten einige, daß ſie ſich einander anſaugten: *? ) andere hingegen, welche die Unmoͤglichkeit begriffen, daß alsdann Winkel gegen Winkel und Nahrungskanaͤle gegen Nahrungskanaͤle paſſen ſollten, halfen ſich damit, wenn ſie annahmen, daß fie in einer gemeinſchaftlichen Haut ſtekten, welche Zelmont aus dem Darmſchleim ent⸗ ſtehen laͤßt. Linné macht dieſe Wuͤrmer zu iz 14) welche Meinung auch jetzt noch rr — E 3 ver⸗ 38) Differt. für le tæn ou vers plat. p. 14. 4) Cartheuſer. Fundam. pathol. t. II. p. 203. 39) Obſerv. medic. cap. 42. p. 161. 44) Wie aus folgenden Stellen eines feiner Brie⸗ 46) de Haen. Rat. med. pars. 12. C: V. p. 227. fe an Haltern erhellet. Tæniam examinavi, & 410 In einem Schreiben an de Haen. welches im reperi 14 vivas integras, quæſivi caput, quod angefuͤhrten Buch. S. 218. eingeruͤckt iſt. omnes medici in lumbrico lato quæſiverunt, 42) Bonnet. Abhandlung von Bandwuͤrm. ſed fruſtra; falſiſſunum eſt caput, quod Tul. pius 22 Erſter Abſchnitt. 1. Breite Wuͤrmer. berſchiedene Anhänger findet. Auch bei dem andern Theil der Bandwuͤrmer begieng man Fehler. Man machte die Poren zu Mundoͤfnungen, welche durch ihr Anſaugen das Abtrei⸗ ben des Bandwurms erſchwertenz bei andern waren fie Mund⸗ und Abfuͤhrungsoͤfnungen zu⸗ gleich “) und bald wurden fie für Werkzeuge des Athemholens ausgegeben “). Die Eier⸗ ſtoͤcke hielt Valisneri und Linne 47) für Nahrungsgefaͤſſe (vaſa chylopoetica); die Eier für Druͤſen, für fette Kuͤgelchen, für eben fo viel kleine Polypen *). Ein anderer ſonſt ſcharfſinniger Gelehrter macht den Kopf zur Wurzelknolle 2), und den Hals zum Stengel. Die vier Saugeblaſen gab Andry ») für Augen und Mery für Nafelöcher aus. Ihren Urſprung ſuchte man bald in den Fiſchen und in andern Thieren, bald im Waſſer, und ihre Eier ließ man durch die Luft, Speiſen und Getraͤnke in den menſchlichen Körper kommen z Buchan ) laͤßt fie durch die Ammenmilch in den Körper der Saͤuglinge, und Wagler, durch das Anhauchen und Kiffen fortpflanzen 52). Ihren organiſchen Bau ſchaft man, weil fie mit jenen, die man in den Fiſchen und Waſſer findet, keine Aehnlichkeit hatten, in unſern Koͤrpern durch die veraͤnderte Nahrung um. öriſch 3) ließ den Spulwurm im Bandwurm verwandeln, und Bianchy ) machte ein jedes Glied zum Hermaphroditen, die in Reihen geordnet, ſich wechſelsweiſe begatteten. Klerk ) ſetzte den Kopf an das breite Endet und daß in einem Menſchen nur ein einziger Bandwurm vorhanden waͤre, glaubten Nationen ganze Jahrhunderte hindurch: daher der Name (Selium, vers ſolitaire) entſtanden 1 Doch ich höre auf noch mehrere Trugſchluͤſſe zu ruͤgen, und es iſt in der That ſehr demuͤthi⸗ gend fuͤr den menſchlichen Verſtand, wenn man unter den vielen tauſend Gelehrten, welche an der Naturgeſchichte der Bandwuͤrmer geſcheitert find, auch einen Boͤrhaave, Hofmann, Linné, Cartheuſer, Bofenftein, Bonnet, Reimari, Blumenbach, von Gleichen, und Wagler erblickt *). Wer Luft hat Betrachtungen über den Gang der Irrthuͤmer anzu⸗ ſtellen, wird auch hier einen ſehr reichhaltigen Stoff antreffen. Es iſt indeſſe en uͤber fluͤßig den Ungrund dieſer Meinungen zu zeigen, und ſie zu beſtreiten: denn wenn ich beweiſe daß die Bandwuͤrmer aus vielen Gliedern beſtehen, mit Köpfen und Saugoͤfnungen verſehen find, durch welche ſie die Nahrung in ſich ſaugen „ und dieſe in er ee Kanaͤlen durch den Pius habet in obſervationibus, & fruftra que- 48) Herrn von Gleichen, ſiehe den àten B. der ritur caput, nam caput eſt in ſingulo articulo, Beſchaͤft. Naturf. Fr. S. ars. & os in fingulo artieulo, in una ſpecie ſubtus, 49) Reimarus von der Natur der Pffantzthiere. in altera ad latus. Nullus mortalium potuerit S. 131. intelligere hunc vermem, qui non intellexerit 50) Von Erzeugung der Wuͤrmer. Polyporum naturam, de quibus recentiores 51) Hausarzeneirunſt, aus dem engl. von Herrn tam multa, habet tænia naturam polyporum, Dr. Koͤnigsdoͤrfer uͤberſetzt S. 557. & propagatur ſecendentibus articulis, dum 52) Naturforſcher 14tes Stuͤck. S. 199. quilibet articulus vivit, & accrefcit in perfe- 53) Mifcel. Berolin. T 3. p. 47. Aum corpus, inſervi actis Upſalienſibus nunc . $4) de Generzt. verm. p. 258. imprimendis. Lineus, in Collect. epiſt. ab 55) Rift, lumbr. lator. p. 165. erudit. viris ad Haller. T. 2. p. 411. | 56) Der Ausdruck des Thyfon iſt baher paſſend, 45) Coulet, Track. hift. de Afcarid. Ernſt. Diſſert. wenn er ſagt: die Aerzte hegen eben fo vielerley inaugural. de Tenia ſecunda plateri. Meinungen vom Bandwurm, als die Exdpbe⸗ 46) Bonnet Abhandlung ven Pundir 17. ſchreiber vom Urſprung des Nils. 47 8. N. T. J. p, 1323. Erſter Abſchnitt. I. Kunde Würmer. 23 den ganzen Koͤrper allen Gliedern mittheilen; ferner daß die Knoͤtchen und baumfoͤrmige Figuren nichts anders find als Eierſtoͤcke, aus welchen die Eier durch die Poren ihren Aus⸗ gang finden, und daß endlich die Bandwuͤrmer eben jo, wie die übrigen Eingeweidewuͤr⸗ mer, nur im thieriſchen Koͤrper, und auch in Geſellſchaft leben koͤnnen; fo bedarf es wei⸗ ter keiner Widerlegung. Unſtreitig wird mich, in dieſer noch mit ſo vieler Dunkelheit um⸗ huͤllten Materie, das Schickſal meiner Vorgaͤnger treffen: jedoch hoffe ich der Wahrheit etwas naͤher gekommen zu ſein, weil das, was ich uͤber dieſen Gegenſtand ſage, ſich blos auf anugeſtellte Unterſuchungen und Thatſachen gruͤndet. Zeichnungen von dieſem Wurme⸗ haben uns geliefert: Zeyde ), Thyſon 9), balisneri ??), Andry , Clerc Linne ), Raulin 3), Statius Muͤller ) und Herr Doktor Lymburg . M Runde Würmer⸗ Viertes Geſchlecht. Blaſenwürmer. (V ermes veficular es.) Der bandartige Blaſenwurm. (Fermis veſiculnris temie formis. Dieſer Wurm iſt zart gegliedert und am Schwanzende mit einer Waſſerblaſe verſehen; er 0 macht daher den Uebergang von den Bandwuͤrmern zu Blaſenwuͤrmern. Man findet ihn 1. in einer weiſſen Blaſe, an der Leber der Haus-Feld⸗ und Fledermaus eingeſchloſſen. Wenn Der bandarti⸗ man dieſe Blaſe vorſichtig Öfnet, fo kommt ein kleiner etwas zuſammengedruͤckter ganz fein ge Blaſen⸗ geſtreifter Wurm mit einer Waſſerblaſe am Schwanzende zum Vorſchein, welcher, wenn a er in laulichtes Waſſer gelegt wird, ſich zu einer Laͤnge von drei bis vier Zoll und zur Breite eine Linie ausdehnt. Hartmann *) war der erſte, welcher dieſen Wurm bemerkte, nach ihm thaten Ruyſch, ) Friſch, ) Daubenton, *) und Herr Pallas feiner Erwaͤh⸗ nung, wovon der letzere zuerſt die Schwanzblaſe geſehen “) und davon eine Abbildung mit⸗ getheilet hat ). b Der 77) Experim. 5. p. 4. 58) Philofop. tranſact. a. 1693. N. 146. T. 1. 59) Oper. in fol. tab? 18. 19. 60) Von Erzeugung der Würmer; . Cap. S. 66. F. 5. fig. 17. b 61) Hiſt. Iumbr. lat. tab. 1. a, tab. 2. bi- 62) Amen. t. 2. t. 1. fig: 1. 63) Morb. aer. fig. 1-4. 64) L. S. 6. Th. tab. 26. fig. 1. 65) Philofoph. trans. v. 56. a. 1766 P. 128. tab. VB- und in dee Wittenbergiſchen Ausgabe 1776 P. 62: g 1) Mifeel. nat. cur. Dee; HI. an. 2. Obſ. 193. 2) Op. om. Vol. I. p. 17. 3) Mifcel. Berolin. t. VI: pars 1. p. 127. 4 Allg. Geſch. der Nat. in der Ueberſ. in 4to⸗ 4 Th. 1. B. S. 179. tab. 40. 5), Difs. de inf. viv. p. 57. 60 Miſcel. Zool. p. 168. tab. XII. fig. 13-13: > Der Einſied⸗ ler. 24 Erſter Abſchnitt. II. Runde Würmer. Der Kinfiedler. (Fermis ve cularis eremita. 1 * Hydra Hydatula. Linne p. 1320. n. 5. Tænia Hydatoidea. Pallas Elyn. Zooph. N. 413. Lumbricus hydropiqus Thyfonii Philofoph. Knie, V. 17. No. 193. p. 506. Hydatis animata. Heyer Mifcell. nat. cur. Dec. I. ann. 7. obſerr. 206. | Ova in poreis. Barthol. cent. 2. obſ. 87. p. 293. 1 Die Waſſerblaſe. Muͤller. L. S. 6. Th. S. 891. 3 — 2 Von dieſem Wurme wohnt allezeit nur ein einziger in einer Huͤlle oder Blaſe, welcher Umſtand mich veranlaßt hat, ihm dieſen Namen beizulegen. Er beſteht aus einem Kopf und einer mit Waſſer angefuͤllten Blaſe. Dieſer Wurm iſt von mehrern Seiten betrachtet, eins der ſonderbarſten Geſchoͤpfe im ganzen Thierreiche. Man gedenke ſich ſeine Entſtehung in den Hoͤhlungen des Koͤrpers, auſſer allen Zuſammenhang mit den Gefaͤſſen; man be⸗ trachte ferner ſeine Fortpflanzung, da man in ihm nicht die geringſte Spur von Eiern, wo⸗ durch er fein Geſchlecht fortpflanzte, entdeckt; ferner den gaͤnzlichen Mangel an organiſir⸗ ten innern Theilen, und endlich die große Anzahl der Haken als Werkzeuge zum Feſthalten, da er gleichwohl auf allen Seiten eingeſchloſſen, und daher von keiner Gewalt, von ſeiner Stelle vertrieben zu werden, etwas zu befuͤrchten hat; u. ſ. w. ſo wird er auch dem ſcharf⸗ ſichtigſten Naturforſcher ein wahres Naͤtzel bleiben. Außer den Hakenkranz und Sauge⸗ warzen, nimmt man weiter nichts wahr, als einen vereugeten Hals und kleine Flocken die in dem unſchmackhaften Waſſer befindlich ſind. Wenn man ſeine Wohnung oder die aͤußere Blaſe worin der Einſiedler lebt, bald nach dem Tode des Thieres vorſichtig oͤfnet; fo faͤllt er heraus, und nimmt nach der verſchiedenen Figur des Koͤrpers, worauf er zu liegen koͤmmt, wie eine jede mit Waffer-angefüllte Blaſe eine verſchiedene Geſtalt an, da er denn bald rund bald laͤnglicht, u. ſ. w. erſcheint. Wenn das Thier noch lebt, laͤßt ſich der Kopf durch einen gelinden Druck am Halſe leicht zum Vorſchein bringen, und alsdann fallen die Haken und Saugeblaſen durch ein Handglas deutlich in die Augen: ſtirbt aber das Thier mit einge⸗ zogenem Kopfe, ſo ſieht man weiter nichts als eine kleine Vertiefung am Ende des cylindri⸗ ſchen Halſes. Man findet dieſen Einſiedler bei den Schweinen, und in dem Unterleibe der mehreſten wiederkaͤuenden Thiere, am haͤufigſten aber beym Schaafe. Eben da ich dieſes ſchreibe, finde ich einen in der Groͤße einer Welſchennuß im Netze (omentum) und einen andern in der Groͤße einer Haſelnuß auf dem Zwergfell eines Affen, den ich der Guͤtigkeit Sr. Exellenz des koͤniglichen preußiſchen Etasminiſters Freiherrn von der Schulenburg zu ver⸗ danken habe. Auch beim Menſchen findet ſich dieſer Wurm ein, wie denn Herr Profeſſor Rölpin *) viele derſelben im Unterleibe eines geoͤfneten Leichnams bemerkt hat, auch Herr Profeſſor Walter verſicherte mich, daß er bei ſeinen Zergliederungen, wenn er die Hydatites geöfnet, mehrmalen dergleichen Blaſen herausfallen geſehen. Es verdienen da⸗ her dieſe Wuͤrmer um ſo viel mehr unſere Aufmerkſamkeit, weil man durch eine genaue Kennt⸗ niß derſelben auf eine ſichere Heilungsmethode dieſer ſogenannten Hydaten geleitet werden kann. Ohnlaͤngſt habe ich auch einen in der Groͤße eines kleinen Kinderkopfs erhalten, welcher in der Milz eines Schweines ſaß, und einen andern in der Groͤße einer geballten Fauſt aus der Lunge eben dieſes Thieres. Aus den n welche ich mit der, 8 der We ala, ir 7) Schriften der Geſellſchaft naturf. Freunde ıter B. S. 350 Erſter Abſchnitt. IL. Runde Würmer. 25 Blaſe enthaltenen Feuchtigkeit angeſtellet habe, erhellet, daß dieſe Thiere nur den reinſten und vünnften Theil des Blutwaſſers (lympha) einſaugen. Im kochenden Waſſer ge- ſchuͤttet, bildet es kein haͤutiges Weſen, und als ich den ſtaͤrkſten Weingeiſt (alcahol) hinzu goß, gerann es eben fo wenig, als von den Beimiſchungen der mineralifchen Saͤuren. Von zwei und ein halb Loth dieſer Feuchtigkeit, welche ich abdeſtilliren ließ, erhielt ich weiter nichts, als ſechs Gran eines ranzigten Oels und zwei Gran Kohlen. Beim Eroͤfnen einer ſolchen Blaſe, bald nach dem Tode des Thieres, nahm ich nur ſehr wenig Waſſer zwiſchen der Huͤlle und dem Wurm wahr: nach Verlauf einiger Zeit aber, fand ich viel Waſſer, welches entweder der Wurm durch ſeine Saugoͤfnungen von ſich giebt, ‚oder durch feine Haut ausdunſtet. Ob nun dieſe Ausleerung durch die Kaͤlte bewirkt wird, oder ob der Wurm dieſes Waſſer von Zeit zu Zeit von ſich laſſe und wieder einſauge, um durch den Umlauf es vor der Faͤulniß zu ſchuͤtzen, uͤberkaſſe ich andern zur Beurtheilung. Die Ge⸗ ſtalt der Blaſe iſt in dem eri Koͤrper nicht immer eine und eben dieſelbe; an der Leber iſt ſie rund und prall, ſitzt ſie aber am zelligten Gewebe, (cellulofa) am Gefröfe, (mefente- rium) am Netze (omentum) oder im Fett; fo nimmt fie mancherlei Figuren an, je nachdem fie an einer oder mehrern Stellen anhaͤngt. An der Leber und hinten am Nückgrade des Has ſens, findet ſich der Einſiedler ſehr oft ein, und gewöhnlich in einer ſehr großen Anzahl; die Jaͤger ſagen alsdann von einem mit dergleichen Wuͤrmern behafteten Hafen, daß er die Franzoſen habe, und werfen ihn als eine ſchaͤdliche Nahrung weg. Da ich in dieſem Thiere ihn nie anders, als in der Geſtalt und Groͤße einer Erbſe angetroffen, ſo koͤnnte man ihn als eine Nebenart des eben gedachten, unter dem Namen des erbſenfoͤrmigen Blaſenwurms (vermis veficularis piſiformis) aufführen, Die erſte Gattung hat der koͤnigsbergiſche Arzt Zartmann ?) gegen das Ende de vorigen Jahrhunderts, zuerſt für lebendige Geſchoͤpfe erkannt, und davon eine fehlechte Zeich— Dem. nung gegeben: nachher beſchrieb fie der engliſche Arzt Thyſon, ?) und lieferte davon eine ; beffere Abbildung. Nach der Zeit haben ſich die Aerzte und Naturkuͤndiger wenig um diefe Wuͤrmer bekuͤmmert, und ſie wuͤrden daher, wenn nicht unſer aufmerkſame Herr Pallas ) ſich ihrer angenommen hätte, wahrſcheinlich ihre Stelle im Thierreiche wieder verlohren haben. g Der Geſellige. Vermis veſicularis focialis.) Dieſe Bandwuͤrmer die im kleinen eben jo wie der vorhergehende im großen gebiet — ſind, ſitzen mehrentheils in einer Anzahl von drey bis vierhundert gemeinſchaftlich in einer E mit Waſſer angefuͤllten Blaſe beiſammen. Sie ſind nicht größer wie der Mohnſaamen, die Der Geſelize. Blaſe aber, woran ſie ſitzen, wird von verſchiedenen Umfang angetroffen. Man findet der⸗ glei⸗ 8) Mifcel. nat. cur. Dec. 2. ann, 4. obſ. 73. p. 10) Diſſert. de inf. viv. p. 30. n. 6. Elench. 152. fig. 25-28. p 415. Miſcel. Zool. p. 157. 9) Philofoph. transact. T. 12. n. 193. lumbr. Hydrop. N D 25 Erſter Abſchnitt. II. Runde Wuͤrmer. gleichen Blaſen im Gehirn derjenigen Schaafe, welche mit der Drehekrankheit behaftet ſind. Ihr Sitz iſt bisweilen oben unter der Hirnſchale, und ein andermal. unterwaͤrts nach der Seite zu: im erſtern Falle geht das Schaaf in die Runde, und wird ein Dreher/ im letztern Fall aber ſpringt es allezeit nach derjenigen Seite hin, wo der Wurm ſitzt, und wird als⸗ dann ein Springer genannt. Die Waſſerblaſen im Gehirn waren den Schaͤfern laͤngſt be⸗ kannt: auch Geutebruͤck 1), Zaſtfer ) und Ranftler ) haben die Drehekrankheit dieſen Blaſen zugeſchrieben; letzterer bemerkte auch zuerſt die erwaͤhnten kleinen Koͤrperchen und vermuthet, daß daraus Wuͤrmer entſtuͤnden: allein daß ſie wuͤrklich Blaſenwuͤrmer ſind, haben die Herren Leske *) und Goͤtze “) zu gleicher Zeit entdeckt, und hat erſterer fie in einer eigenen Abhandlung genau beſchrieben, und von ihnen eine gute Zeichnung geliefert. Fünftes Geſchlecht. Der Kratzer. (Echinorynchus.) R Die Würmer diefes Geſchlechts haben einen runden Körper und ein bewafnetes un Der Rieſe. (Echinorynchus Gigas.) Tab. VII. fig. 1 — 8. — Dieſe Gattung, welche ſich durch ihre eigenthuͤmliche Groͤße von den folgenden merklich Es Der Rieſe. unterſcheidet, zeigt einen runden mit einigen vierzig Haͤkchen beſetzten Kopf, welche fo ſtark find, daß man fie mit bloſſen Augen ſchon erkennen, und wenn man mit dem Ruͤcken der Hand daruͤber faͤhrt, das Einhaken in derſelben merklich empfinden kann. Bei fig. 2 a find ſie in natuͤrlicher Größe und fig, 3. durch die Lupe betrachtet, vorgeſtellt. Es bilden dieſe Haͤkchen am Kopfe ſechs bis ſieben Kreiſe: am Scheitel aber bemerkt man eine ſternfoͤrmige Figur, die aus ſechs langen und eben fo viel kurzen erhabenen Strahlen, davon erſtere aus zwei, letzte⸗ re aus einem Waͤrtzchen beſtehen, mit einer Vertiefung in der Mitte, durch welche, ſo wie vielleicht auch durch die gedachten Waͤrtzchen dieſer Wurm ſeine Nahrung zu ſich nimmt. Siehe fig 4. wo der Scheitel von vorne vorgeſtellt iſt. Mit dem Kopfe figen ſie zwiſchen den Haͤuten des Darms, daher inwendig an denſelben eine Vertiefung, und aus— wendig eine Erhöhung ſichtbar iſt (fig- 1. 2). Sie ſitzen fo feſt, daß der Kopf ſtecken bleibt, wenn man den Wurm mit Gewalt abzieht ). Auf einem kurzen cylindriſchen Hals folgt der Koͤrper, in der Staͤrke eines Schwanenkiels, welcher bei den Weibchen vierzehn bis funf⸗ zehn Zoll in der Länge hat (fig. 1): das Männchen aber habe ich nie größer, als wie eins unter 5 fig. 11) Geſammleter Unterricht von Schaͤfereien 1. Catechismus der Natur 2. Th. S. 99. Th. S. 277. 16) Durch folgenden Handgrif aber kann man ihn 12) Unterricht von Zucht und Wartung der Schaa⸗ allezeit unbeſchaͤdigt erhalten: wenn man das fe, S. 98. Stuͤckchen Darm, worin der Kopf ſitzt vorſichtig 13) Anzeige der Leipziger oͤkonomiſchen Societät. heraus ſchneidet, und den Wurm einige Tage 1776 S. 20. im Waſſer, zu welchem man von Zeit zu Zeit 14) Von dem Drehen der Schaafe. Tab. 1. fi; 1-3. lauligtes hinzugießt, erhält, fo läßt ſich durch 15) Prof. Eberts Anmerkung im Martinetſchen ein Buͤrſtchen die Haut davon abſondern. * Erſter Abſchnitt. II. Runde Würmer. 27 fig. 5. vorgeſtellt iſt, geſehen. Das Weibchen iſt auch viel ſtaͤrker, und hat ein zugeſpitztes, das Maͤnnchen aber ein ſtumpfes Schwanzende, an welchem eine laͤnglichte Furche wahrzu⸗ nehmen iſt (fig. 5. b). Einmal hatte dieſe eine runde Geſtalt (Ag. 6.), in welcher ein Waͤrzchen zu ſehen war. Als ich den Wurm auffchnitt, fand ich ein zwo Linien langes Koͤr⸗ perchen, welches ich für das männliche Glied (Ag. 7. halte. Bei den Weibchen habe ich weder die erwaͤhnte Oefnung, noch dieſes Koͤrperchen wahrnehmen koͤnnen: RR iſt ihr ganzer Koͤrper mit einer weißen Maſſe angefuͤllt, die aus einer erſtaunlichen Menge Eier zu— ſammen geſezt iſt. Nachdem ich die aͤußere pergamentartige Haut, nebſt dem Darmkanal, abgeſondert hatte, wog die bloße Maſſe zwei und ein halb Quentchen. Ich nahm mit ei⸗ ner Nadelſpitze fo wenig als möglich davon, verduͤnnte es mit einen Troͤpfchen Waſſer und be⸗ trachtete es unter dem Compoſito mit der Linſe no. 4. In einer nicht geringen Verwun⸗ derung gerieth ich, als ich in dieſem Waſſertroͤpfchen eine faſt unzaͤhlbare Menge Eier er⸗ blickte. Sie waren alle laͤnglichtrund und von verſchiedener Größe, wie bei lig. 8 zu fe hen iſt. Einige waren ganz dunkel, in anderen entdeckte ich dunkele Linien, nach 3 nen Richtungen hin, und bei noch andern, war nur der aͤuſſere Umriß zu erkennen. Da nun ein fo kleiner Theil fo viel Eier enthielt, wie viel Millionen muß nicht die Anzahl derganzen Maſſe in ſich begreifen! Daß aber dieſe Koͤrperchen wuͤrkliche Eier und keine Nahrungstheilchen wa— ren, beweiſt die cylindriſche Figur, die verſchiedene Groͤße, die darin befindlichen regelmaͤßi⸗ gen Züge, und die Abweſenheit derſelben bei den Maͤnnchen: denn bei dieſen fand ich zwar auch einen weißen milchigten Saft, dieſer war aber, durch das Vergroͤßrungsglas betrach— tet, nichts anders, als eine große Menge runder durchſichtiger Kuͤgelchen, von welchen eine jes de, unter der ſtaͤrkſten Vergroͤßerung, wieder aus mehrern kleinern Kuͤgelchen zuſammenge⸗ ſetzt ſchien. Außer dieſer weißen Maſſe und dem e. waͤhnten Darmkanal, habe ich in dieſem — ſonſt anſehnlich großen Geſchoͤpfe kein Eingeweide wahrnehmen koͤnnen. Unter dieſen Wuͤr⸗ j mern finder fich 17 einer, welcher an verſchiedenen Stellen feines Koͤrpers zuſammen 11 gezogen iſt (fig. 2. b. b.). Dieſe Verengerungen ruͤhren aber ohnſtreitig eben ſo, wie die i bei den Bandwuͤrmern, von der Lage oder einer andern zufälligen Urſache her. Dieſe Thiere — haben nicht immer einerlei, ſondern gewoͤhnlich eine weiße, manchmal aber auch eine blaͤulichte N Farbe, und es ruͤhret dieſe Verſchiedenheit ohnſtreitig von der verſchiedenen Nahrung her. 2 Ich habe dieſe Wuͤrmer nirgends als im Darmkanal der Schweine angetroffen, und vorzuͤg— 0 lich werden diejenigen haͤufig damit geplagt, welche man auf den Koben mäftet, und nicht felten iſt eine Geſellſchaft von zwanzig bis dreißig in ihnen beiſammen. Im ee 3 9 erſtarren ſie augenblicklich, im n aber bleiben ſie einige Stunden lang am eben. Der Stachelhals. ( 6 capite & collo armato.) Tab. VII fig. 9. 10. und 11. Dieſe Gattung unterſcheidet ſich von den uͤbrigen durch den 508 Kopf und Hals, an denen ich dreißig Kreiſe zaͤhlte, davon; ein jeder zwanzig bis zwei und zwanzig Haken 2. hatte: folglich iſt dieſer Wurm mit einer Anzahl von ohngefaͤhr 600 Haͤkgen zu feiner Befejti- Der Stachel gung verſehen fig. 10. a b.). Der Körper war weiß, rund, von der Stärke einer Naͤh— 8 nadel und am Schwanzende zugeſpitzt. Durch die Linſe No. 3. erblickte ich auf jeder Seite D 2 einen — Entdeckungs⸗ heſchichte. 28 Erſter Abſchnitt. II. Runde Wuͤrmer. einen gekrümten (tig 10. c. e.) und in der Mitte einen geraden Sack: erſtere find vermuth⸗ lich die Eierbehaͤlter, und letzterer der Magen. Als ich einen Wurm unter den Preßſchieber brachte, platzte er, und es kamen eine Menge Eier von verſchiedener Gräſit zum Vorſchein (fig. 11). Ich fand von dieſen Würmern die 1 bis 13 Zoll lang waren, (fig .) einige dreißig Stuͤck in dem Darmkanal des kleinſten Tauchers, welcher der einzige Vogel war, in welchem ich einen Wurm aus dieſem Geſchlechte bemerkt habe: bei den Fiſchen hingegen trifft man ſie von fünf bis acht Linien lang häufig an. Desjenigen, den der Hecht ernaͤhrt, habe ich im vierten Bande der Beſchaͤftigungen S. 543. Erwaͤhnung gethan, und da ihn der Herr Etatsrath Müller im 1 2ten Stück des Naturforſchers umſtaͤndlich beſchrieben und abgezeichnet hat; ſo halte ich es für uͤberfluͤßig, ihn hier zu beſchreiben. Eben dieſer berühmte Schriftſteller gedenkt noch dreyerley Arten, die er in feiner Zoolog. dan. auf der 37ſten Platte hat abbilden laſſen, und dieſe ſitzen gleich den vorhergehenden, mit ihrem Ruͤſſel in der Haut dergeſtalt feſte, daß dieſer ſehr oft darin ſitzen bleibt, wenn man ihn mit Gewalt abreißen will. Die Bewegung welche dieſes Thier mit feinem Nüffel beim Aus- und Einziehen macht, geſchieht auf folgen⸗ de Art: wenn er ſich damit im Darm befeſtigen will, fo druͤckt er das Eude deſſelben tief hinein; die Haͤkchen davon kruͤmmen ſich hierauf, und dienen ſtatt der Wiederhaken: will er ſich aber vom Darm losmachen, ſo kehrt er die Spitze des Nuͤſſels nach inwendig um, wodurch die Häkchen gerade und herausgezogen werden, und auf dieſe Art fährt er fort bis der Ruͤſſel ganz nach inwendig umgekehrt iſt. Betrachtet man einen dergleichen nur zum Theil eingezogenen Nüffel, fo ſieht man die Spitzen in gerader Richtung hervorragen, und alsdann gleicht er einem von Schweineborſten gemachten Pinſel. Dieſe Würmer find meh- rentheils weiß, manchmal aber auch gelb. Man findet ſie faſt in allen Fiſcharten. Leuwenhoek 17) kannte bereits den Kratzer; in der Folge beſchrieben ihn . Pallas ) und Linné ) erſterer macht ihn zum Bandwurm und lezterer zum Doppel⸗ loch: allein da er weder bandfoͤrmig und gegliedert, noch mit zwo Saugoͤfnungen (Pori) verſehen iſt, ſo kann er auch zu keinen von beiden gerechnet werden. Der Herr Etatsrath Müller, (welchem wir auch die Entdeckung, daß beiderlei Geſchlechter unter ihnen har fin⸗ den, zu danken haben,) macht daher mit Recht ein eigenes Geſchlecht daraus 2 »). | Sechſtes Geſchlecht. Spulwuͤrmer. (Afcaris inteftinalis.) Die Wuͤrmer dieſes Geſchlechts ſind rund, am Schwanzende zugeſpizt, am Kopfende ſtumpf, und mit drei runden Blaſen verſehen. Der 170 Arcana nat. detect. p. 313. 19) Fafciola barbata S. N. p. 1078. N. 3. 18) Herucula. ſeu. Tæn. ofcul, obfeuris. Differt-. de inf; p. 52. Elench. Zoopk: Ten. herueg. 20) Prodr. Zool. dan. p. 214 No. * p. 4140 f Erſter Abſchnitt. II. Runde Wuͤrmer. 29 Der Spulwurm. (Aſcuris lumbricoides) : Tab. VIII. fig. 1—6. Dieſer Wurm macht ſich durch ſeinen dreieckigen Mund, den drei Warzen umgeben, kenntbar. 9 | 7 Aſcaris lumbricoides. Linné. S. N. p. 1076. n. 2. 5 _ Muller. H. verm. p. 35. n. 166. Lumbricus inteftinalis Pallas Disſ. de inf. viv. p. 13. n. 4. — teres Clerc. Hiſt lumbr. lator. p. 224. 5 Lumbrieus inteſtinalis humanus teres. Kin. herpethol. p. 62. Der Darmwurm. Müller. L. S. 6. Th. S. 36, Der Herzwurm. Zwinger, Obſervat. p. 437. Der Spulwurm iſt bereits zu Zipokrates Zeiten bekannt geweſen, und von vielen mit dem Regenwurm für einerlei Art gehalten worden, von dem er jedoch ſehr unterſchieden iſt. I. Der Regenwurm hat nur eine runde Blaſe am Munde, iſt unterwaͤrts flach, mit vielen har-Der Spul⸗ ten Borſten verſehen, die ihm ſtatt der Fuͤſſe dienen; über dieſes hat er ſtaͤrkere Ringe, und wurm. eine braunrothe Farbe. Alle dieſe Merkmale fehlen hingegen dem Spulwurm, welcher rund, weig, oder etwas roͤthlicht, nur mit ganz zarten Ringen, und am ſtumpfen Ende mit den erwaͤhnten drei Blaſen verſehen iſt. Der Regenwurm gehoͤret uͤberdies zu den lebendig gebaͤhrenden, der Spulwurm aber zu den eierlegenden Thieren. Verſchiedene Schriftſteller haben den Guͤrtel, welchen man am Regenwurm wahrnimmt, zum Merkmale angegeben, wodurch man ihn von dem Spulwurm unterſcheiden koͤnnte: allein da man dieſelben bei den Jungen gar nicht, und bei den Erwachſenen nur zur Begattungszeit wahrnimmt; fo koͤnnen fie auch kein charafteriftifches Zeichen abgeben 21). Verſchiedene Schriftſteller haben auch eine ſehr große Anzahl Borſten an unſerm Wurm bemerken, und daraus die Zufaͤlle, welche dieſe Wuͤrmer oft verurſachen, herleiten wollen: allein dieſe angebliche Borſten, die ich mit andern lange vergebens geſucht habe, ſind nichts weiter, als ganz zarte Haare, die, ſo lange der Wurm feucht iſt, an dem Koͤrper anliegen, und nur erſt alsdann, wenn er trocken wird, vermittelſt des Suchglaſes, zu erkennen ſind. Sie koͤnnen daher weil der Wurm im Darmkanal allezeit feucht iſt, die Nerven ohumoͤglich damit reizen. Zeichnungen von dieſem Wurm finden wir beim Redi, 2°) Thyſon, 23) Valisneri, 2“) Klein, 8) Johnſton, 28) Klerk, 2°) und Anipphoff, 28) und da außer den angeführten Schriftſtellern auch die Herren O. F. Muͤller, 25 Pallas, 3°) Wichmann, ) und noch kuͤrzlich Kavh, 2) dieſen Wurm genau beſchrieben haben / ſo „ D R 21) Die Abweſenheit dieſes Guͤrtels außer der Ber 26) 11 anim. IIb. 3. de inſect. t. 24, vo gattungszeit, veraulaßte den Redi und Klein 27) Hift. Jumbr. 4. iu glauben, daß es ſelbſt unter den Regenwuͤn⸗ 28) Diſſert. de pedicul. inſect. & Verm. homin, mern zweierlei Arten gaͤbe. Siehe Kleins Her⸗ moleft. p. 4: pethl. p. 59. lumbricus texreſtris. n. I. 2. 29) Hift. verm. am angef. O. a 22) de animal. viv. t. 8. 9. ö 30) Differt. de inf. viv. am angef. O. 23) Philoſoph. tranſact. t 13. p. 155. 31) Beſchaͤft. Naturf. Fr 3. Band, S. 231 - 240. 24) Oper: in fol Vol.. 1. tab. 21. 32) Di. de Afcarid, Iumbricoid. Gœtt. 1779: 25) am angef. O, Tab. II. 38 Erſter Abſchnitt. IT. Runde Wuͤrmer. darf ich nur meine Leſer darauf verweiſen. Sein Aufenthalt iſt im Darmkanal der ſaͤugen⸗ den Thiere; woraus er zu Zeiten in den Magen hinauf ſteigt, und habe ich ihn ſogar ver⸗ ſchiedentlich bei Kranken, auch bei einem Schooßhuͤndchen, durch das Erbrechen weggehen geſehen. Auch findet man ihn manchmal in andern Theilen des Körpers. So erhielt ich kürze lich einen weißen, duͤnnen, fuͤnf Zoll langen Spulwurm, den der hieſige Regimentsfeldſcher Herr Maͤcker, bei der Oefnung einer Leiche, in der Gallenblaſe gefunden hatte. Bartmann, 33) und Redi bemerkten in der Niere eines Hundes einen dergleichen Wurm, und in eben dieſem Theil ſah ihn Klein 34) bei einem Fuchs, fo wie auch in dem Gehirn eines Seehun⸗ des. Von jenem Falle, wird auch im Journal des ſeavans (tom. 12. p. 14.) Meldung ge⸗ than. Bei einem Wurm dieſer Gattung, welchen ich erhielt, fand ich am Schwanzende auf beiden Seiten eine hervorſtehende Haut, welche den Fettfloſſen der Fiſche gleichet: ob dieſes zufällig, oder etwas weſentliches und vielleicht diejenige Art iſt, die edi unter dem Namen ano ſubtriquedra beſchrieben hat? daruͤber kann ich eben jo wenig etwas gewiſſes beſtim⸗ men, als uͤber die zwo hervorſtehende breiten Borſten, welche am Schwanzende eines andern Spulwurms ! waren (fg. 1— 3.) welchen das erwähnte Schooßhuͤndchen ausge⸗ brochen hatte. Kuͤrzlich erhielt ich auch drei große Spulwuͤrmer, die von einem kranken Pferde abgegangen waren, und wovon ich einen bei fig. 4. habe abzeichnen laſſen. Er war viel länger und dicker, als der aus dem Menſchen, und hatte an ſeinem ſtumpfen Kopfende drei fo ſtark hervorſtehende Wuͤlſte, daß fie ſich mit bloſſen Augen erkennen ließen (lig 40. Ein jeder dieſer Wuͤlſte iſt durch einen Einſchnitt in der Mitte wieder in zwei kleinere getheilt, ſiehe fig. 5. wo dieſe Theile von vorne vorgeſtellt ſind. Der Kopf dieſes Wurms iſt durch eine Verengerung vom Numpfe abgeſondert, und der Mund dreieckigt (fig. 4. a.). Die äußere Haut war ſehr duͤnn und zart, und man konnte daher micht nur den ſtarken, mit gruͤnlichem Un⸗ rath angefuͤllten Speiſekanal, ſondern auch die geſchlaͤngelten Eierſaͤcke durchſcheinen ſehen. Am zugeſpizten Ende erſchien eine hervorſtehende Warze oder der After (fig. 4. b.), und un⸗ ter dieſer eine andere breitere Warze, welche vermuthlich das Geburtsglied ift (fig. 6. ). Sie waren anderthalb Fuß lang und von der Stärke eines kleinen Fingers. Ob ſich dieſe Wuͤrmer durch die Geſchlechtsgroͤße von denen aus dem Menſchen unterſcheiden, oder ob die Nahrung welche fie beim Pferde finden, ihren Körper fo ſehr ausdehnen? ? darüber getraue ich mir nicht, etwas zu entſcheiden. Aus der Analogie koͤnnte man ſowohl fuͤr die eine als die an⸗ dere Meinung wahrfcheinliche Gründe beibringen. Es giebt allerdings Thiere, beſonders unter denen, welche unter dem Zwang der Menſchen leben, die ſich durch einen Überfluß von Nahrung, ſtark vergroͤßern laſſen: unter denen hingegen, welche bloß der Natur uͤberlaſſen find, findet man nicht leicht Beiſpiele von ſolchen ſtarken Ausartungen. Dieſem Spulwurm, der an ſeinem, ihm von Natur angewieſenen Ort zu leben ſcheint, koͤnnte wohl dieſe Groͤße eigenthuͤmlich fein. Valisneri fand einen eben fo großen Spulwurm in einem Kalbe). Der Nadelwurm. Caſcaris acus.) Dieſer Wurm hat gewoͤhnlich zwei Zoll in der Laͤnge, und iſt ſo dick wie eine ſtarke 0 1 Naͤhnadel, von weißer Farbe und glatt. Ich habe ihn nicht nur in den Gedaͤrmen des wurm . AN Seh 5 33) Mifcel. nat. cur. Dec. III. ann. 4. obſ. 72.9. 34) Herpethol. p. 63. 151. tab. 18. fig. 18. 19. 35) Oper. fific. medic. p. 271. tab. 34 35. ieee Erſter Abſchnitt. II. Runde Würmer, 31 Hechtes, ſondern auch im Welſe, (ſilurus glanis) dem Fiſchgeyer, (vultur albiula) Baumfalken, (falco ſubbuteo) in der Trappe, (otis tarda) in der Schwalbenente (anas fuligula) und in mehrern andern Thieren gefunden. Er hat gewöhnlich, wie der Spulwurm, eine etwas gekruͤmmte Lage: aber ein zaͤheres Leben als jener; denn er halt. ſich zwei bis drei Tage im Waſſer, und macht darin nach Art der Eßigaͤlchen ſchlangenfoͤrmige Bewe⸗ gungen. Sein Koͤrper iſt gleichfalls mit Eierſchlaͤuchen wie die vorhergehenden angefuͤllt; dicht am Schwanze befindet ſich der After. Da ich ihn im vierten Bande der Beſchaͤftigun⸗ gen Seite 544 beſchrieben habe, ſo will ich meine Leſer darauf verweiſen, und nur hier die⸗ ſes noch anfuͤhren, daß ich bei der Mandelkraͤhe, (coracias garrula.) einen aͤhnlichen nur etwas duͤnnern zwiſchen, den Muskeln des Halſes, gefunden habe. Er iſt gewoͤhnlich ſpiralfoͤrmig zuſammengedreht, wie der Fadenwurm. Wenn dieſer Wurm an die Luft oder ins kalte Waſſer koͤmmt, ſtirbt er augenbliklich, und es iſt merkwuͤrdig daß er ſich bei keinem andern einlaͤndiſchen Vogel an dieſe Stelle einfindet. Es iſt nicht glaublich daß ein bloſſer Zufall ihn hieher gebracht habe, ſondern er ſcheint beſtimmt zu ſein, ſeine Oekonomie hier zu treiben: denn bei zehn Stück dieſer Vögel fand ich in den mehreſten ſechs bis acht dergleichen Würmer. Der Afterwurm. (Afcaris vermicularis) Das Schwanzende in eine borſtenartige Spitze auslaufend. Aſcaris pollicaris.. Linne. T. aun fuecic. n. 1269. Afcar vermicularis S. N. p- 1076 n. 1. Afcaris cauda fedacea, Mälleri, Hift. verm. n. 165. Afcaris græcorum, Pallas Disſ. de inf. viv. p. 12. Vermis aſcaris, Clerc, Hiſt. lumbr. lat. 3. fig. 10. Die Aftermade. Muͤller, L. S. 6. Th. S. 53. BEN Ra pa Dieſer Wurm der nicht über einen Zoll lang wird, iſt duͤnn, weiß und fo glatt, daß man ſogar durch das Suchglas keine Ringe an ihm entdecken kann. Er iſt nicht ſelten eine Plage der Kinder, haͤlt ſich im Maſtdarm auf, und verſchiedene Aerzte haben ihn mit dem Urin abgehen geſehen. Wulf, 5) fand ihrer eine große Menge in einem Sack zwiſchen den Haͤuten des Magens. Contulus ) hielt dieſe Würmer für eine Art kleiner Schlan- gen, und Kratzenſtein *) behauptet, daß diejenigen Fliegen, welche ſich an unreinen Oertern aufhalten, ihre Eier in den Hintern der Kinder legten, woraus dann dieſe Wuͤrmer entſtuͤnden. Allein der Afterwurm iſt keine Larve, welche, wie jene, ſich in eine Fliege verwandelt. Linné *) will dieſen Wurm ſogar in den Suͤmpfen und faulen Wurzeln ge— funden haben; allein da dieſer große Gelehrte für erwieſen annahm, daß die Eingeweide⸗ wuͤrmer, von außen in den thieriſchen Koͤrper hineinkommen; ſo hielt er es fuͤr uͤberfluͤßig, beide mit einander genau zu vergleichen. Zeichnungen von dieſem Wurm finden wir ſowohl in natuͤrlicher Geſtalt, als vergrößert beim Aldrovand, 70) Johnſton, *) von Phelſum, 42) Klerk, ) Bianchy **) und valisnieri #5). a aE- 8 ER Ran Der 36) Obf. chir. med. L. 2. Obf. 4. 41) Hift. anim. lib. 3 de inſect. tab. 24. dan 37) beim Pallas am angef. O. p. 13. 42) Hift. afcarid. tab. 1 fig. 3. 11. tab. 2. fig. 1-3. 38. Von der Erzeugung der Würmer. 43) Hift. Iumbr. lat- tab. 3. fig. 510. 39) am angef. O. 44) Hiſt. morb. tab. 3. fig. 20. 40) De animalibus, lib. 6. p. 652. 45) Oper. Vol. 1. tab. 10 fig. 1-10. an 5 Der After « * Der Warzen⸗ wurm. e I. DerSchwanz⸗ wurm. ne Entdeckungs⸗ geſchichte. 32 Erſter Abſchnitt. II. Runde Würmer, Der Warzenwurm. 4 Aſenris papillofus.) Tab. IX. fig. 1—6. Dieſer Spalten unterſcheidet ſich von den vorhergehenden buch ſeine vier Warzen am Unterleibe, Er iſt fo duͤnn wie ein Pferdhaar und nicht über ſechs bis acht Linien lang. (fig. 1. 4) Unter dem Compoſito habe ich in ihm ebenfalls Eierſchlaͤuche wahrgenommen (fg. 2. a.), welche, als ich denſelben unter den Preßſchieber brachte, mit ihm zugleich zerplazten und mit den Eiern zum Vorſchein kamen (lig. 5. e.). Das Schwanzende laͤuft bei einigen in eine, bei andern in drei Borſtenfoͤrmige Spitzen aus (fig 2. und 6.). Ich habe zweierlei Arten von dieſen Wuͤrmern bemerkt; die eine hatte nur vier Warzen unter dem Leibe; (fig. 2.) die andere Art aber außer denſelben noch eine unter dem Leibe fig. 4. 5), und uͤber⸗ dies am Schwanzende drei kleine auf jeder Seite (fig. 5. b. b.). Wenn der Wurm auf der Seite lag, fo nahm ich am Schwanzende eine lange ſpitzige Stachel wahr, und über demſelben eine dergleichen kuͤrzere (fig. 6.). Ob die mit der Warze verſehene Weibchen und die Stacheln die Eierleiter, die glatten Würmer aber die Männchen, oder ob es gar ver— ſchiedene Gattungen ſind? laſſe ich jezt noch unentſchieden. Ich traf ſie in zahlreicher Men⸗ ge in dem Maſt- und Blinddarme der Trappen an; davon verſchiedene ſich in einer geraden, andere in einer ſpiralfoͤrmigen Lage befanden. Bei allen bemerkte ich am Kopfe bei einer ſtarken Vergrößerung drei kleine Warzen (lig. 3.). Siebentes Geſchlecht. Der Schwanzwurm. (Trichuris.) Tab. IX. fig. 7 — 12. | Der Körper breit, der Schwanz rund und fadenfoͤrmig. Trichuris. Wagleri & Röderi FVrisberg. de animalculis. infusor. p. 6. ’ 5 Der Schwanzwurm. Blumenbach, Handbuch der Naturgeſch. p. 410. a Der Schwanzwurm. Die größte Breite dieſes Wurms betraͤgt eine halbe Linie, und die Länge zwei Zoll, da⸗ von der Körper ein, und der Schwanz zwei Theile ausmacht. Am Rüden erſcheint derſelbe eingekerbt, am Bauche glatt und am Schwanze fein geſtreift. Er iſt mit einem Küffel verſehen (Ag. 9. a.), welcher jedoch da ihn der Wurm zu Zeiten einzieht, nicht allezeit ſichtbar iſt. Innerhalb des Nüffels ſieht man den Speiſekanal (fig. 9. b. b.) welcher laͤngſt dem Ruͤcken bis an dem After (e) hinlaͤuft. Unter erſterm liegt ein geſchlaͤngelter mit Eiern angefuͤllter Schlauch (dd), welcher ſich, ſo wie jener Kanal, am After endigt. (ig. 10. a.). Ich habe ihn einzig und allein in dem Blinddarm des Menſchen, wo er bald in ei⸗ ner Spirallinie (fig. 7), bald in gerader Na (fig. 8.) erſchien, bemerkt. Wagler und Roͤder entdekten dieſen Wurm zuerſt im Jahre 1760 in den Leichen der franzoͤſiſchen Soldaten, welche damals an einer anſteckenden Krankheit ſtarben und Herr Prof. Blumenbach traf ihn in der Folge haͤufig in den Leichen armer Leute an. Achtes = 4 Il. Runde Würmer 33 Fist en knen, (Gordius) na Hi Wuͤrmer dieſes Geſchlechts find e ee glatt, an beiden enden zugeſpitzt und an der Mundoͤfnung mit zwo Blasen oder aufgeworfenen Lippen verſehen. Der Eingerweld. Sadenwurm. (Gordins int final ) * ne i 9 5 Tab. 95 fig. 9. 9. ed mee d 215177 e R —— „ N gms In N Eingeweiden aa Vögel und Fiche, trifft man einen Faden wurm * ——— welche weiß, glatt, drei bis vier Zoll lang, und meiſtentheils ſpiralformig gewunden ift, T. Gewöhnlich liegen ihrer mehrere an einer Stelle beiſammen. Sie haben ein hartes Leben Der Einge⸗ und ich konnte fie verſchiedene Tage hindurch im Waſſer erhalten. Vermuthlich gehört der Sumpf⸗ — fadenwurm des Li Linne *°). (Gordius lecuſtris) welchen er in der Hechtleber bemerkt hat, und der zug gleich ein Bewohner der füffen Waſſer ſein ſoll, hieher: allein ſie unterſcheiden ſich darin, daß dieſer Fadenwurm ein ſtumpfes, mit zwo aufgeworfenen Lippen verſehenes Kopf⸗ ende hat (fig. 8. 9.0, dabügegen die beiden Enden, des Wäſſezſüfemurms, in eine Spitze ausgehen. ; Der lebendig gebaͤhrende Fadenwurm. Cor dius viviparus. Jar Ä — „M, AR A TE Der berühmte Camper fand in der Luftroͤhre des an der Seuche verrekten Viehes i einander gewickelte ganze K lumpen dieſer Würmer, welche drei bis vier Zoll lang, und deren 2. bei vielen hunderten in einem einzigen Thiere vorhanden waren. Sie gehören zu den leben- Der lebendig dig gebaͤhrenden Thieren, denn, wie mich eben dieſer Gelehrte verſichert, ſo hat er durch das Seren, Compoſitum die Lebendigen im Leibe der Alten ſich bewegen geſehen. Der Saingefedenwurm. 0 „ ia ann FR Tab. VIII. fig. 7 10. In dem Milch der Heringe findet ſich zu Zeiten ein weißer, einen Zoll langer Faden⸗ wurm, in der Stärke eines Pferdshaares (lig. 7.), welcher in einer Spirallinie (fig. 8.) 3. und gewoͤhnlich in Geſellſchaft mit mehreren beiſammen liegt. Bei einigen, welches vermuth⸗ 5 . lich die Weibchen waren, habe ich nach dem Schwanzende zu eine Warze unter dem Leibe“ wahrgenommen (lig. 10.) Auch dieſer Wurm ſoll nach dem Linne mit dem Seefaden⸗ wurm (Gordius marinus No. 4.) nur eine Gattung ſeyn. Wahrſcheinlich gehoͤrt auch hieher derjenige Seewurm, welchen Statius Muller 47) und Suttuin haufig an der äußern Seite der Leber des Cabeljau F Neue 5 — nia n c dane id aun 46) S. N. p. 1076, n.5: N m 2. S. é. Th. S. 33. ub. 1 he: 2.3. 2 Erſter Abschnitt. II. Runde Würmer. Neuntes Geſchlecht. Der Nelkenwurm. (Chariophyllus) Tab. VI. fig. 9—13. Der Kbrper d weiß, glatt, rund und die m undsfining, weit. 5 Der Nelkenwurm. u Chariophyllus.) 30 — um Hirte * hat einen halben Zoff Kinge und iſt nicht ſtaͤrker, als eine dicke Steckna⸗ del. Seine Mundoͤfnung unterſcheidet ſich von allen mir bisher bekannt gewordenen Der Ae Eingeweidewuͤrmern, durch die mannigfaltigen Geſtalten, die ſie bei der Bewegung annimt, wurm. ran „ davon einige auf der 6. Taf. fig. 10 — 13, abgezeichnet ſind. Gewoͤhnlich iſt ſie fo kraus, wie ein Nelkenblatt, und der Wurm kann ſich mit dieſem Theil ſehr feſt anſaugen. Sein Schwanzende iſt rundlich; nach dem Tode deſſelben bildet das Kopfende, ein Köpfchen he (fig. 9.) . Unter allen Eingeweidewuͤrmern, die ich kenne, hat dieſer das zaͤheſte Leben. Di mehreſten derſelben gaben nach zwo Stunden, nachdem ſie aus dem Koͤrper heraus⸗ jenommen waren, kein Zeichen des Lebens mehr von ſich; nur der Nadelwurm, blieb drei Tage am Leben, der Nelkenwurm aber bewegte ſich am vierten Tage, als ich ihn in Wein⸗ geiſt ſetzte, noch recht lebhaft. Ich fand ihn im Darmkanal verſchiedener Weißfiſche, ſowohl allein, als auch in Geſellſchaft mit den Kratzern, wie z. B. beim Aland, (Cyprinus Jeſes) Bley, (C. brama) und dem Schley, (C. ug und noch . 80 traf ich eine große nn davon in einem Karpfen an. m Zehntes Geſclecht Kappenwuͤrmer. (Cuculanus.)) 10 If: dieſem Wurm iſt das Schwanzende zugeſpizt, das 2 Rumpf. und am letzeren unterwaͤrts eine runde nn befindlich. 4 Du lebendig. gebährende Mappen (Cuculanus viviparus.) Tab. X. fig. 14. — Im Blinddarm des Flußbarſches (Perca fluviatilis) bemerkte ich Würmer in der Dicke 1. eines Pferdshaars, (fig. 1. 1 welche roth, vier Linien lang waren, und ſich fo feft angeſogen Der lebendig hatten, daß ich ſie nur mit Muͤhe abziehen konnte; einer davon ſogar ließ ſich eher ent⸗ gebaͤhrende Kappenwurm, ey reißen, ehe er loslaſſen wollte. Als ich einen unter dem Compoſito durch den Tubus und die Linſe No. 4, beim Sonnenlicht betrachtete, ſo erſtaunte ich, uͤber der entſezlichen Menge lebender Jungen, die ſich ſehr lebhaft in geſchlaͤngelter Figur, in dem Leibe der Mutter bewegten; der ganze Körper war damit angefuͤllt. Sie find in einer Haut, in wel chet eine Feuchtigkeit befindlich iſt, eingeſchloſſen, und ſchwimmen darin wie in einem See; und dieſer Sack wurde durch die Bewegung der Mutter hin und her gezogen. Nene befindliche Embrionen ließen ſich aber durch dieſe Bewegung nicht ſtoͤhren, ſondern fie ſchlaͤn⸗ gelten ſich nach Willkuͤhr hin und her. Es iſt eins der angenehmſten Schauſpiele, welche das Mikroſcop gewaͤhrt, in einem Thiere welches nicht ſtaͤrker als ein Pferdshaar ift, noch fo viele andere Geſchoͤpfe nach Willkuͤhr ſich bewegen ſehen. Der Speiſekanal lief mitten durch den Koͤrper, er war oberwaͤrts durchſichtig, unten aber wegen des in ihm befindlichen ſchwarzen Unraths, undurchſichtig. Auf den Seiten lagen die Blutgefaͤße und Eyer, aus welchen die Jungen ohne Zweifel im Mutterleibe ausſchluͤpfen. In erſteren wurde ein rother Saft vom Kopfe bis zum Schwanze, und nach einem kleinen Stillſtand wieder zurück getrieben. Fer⸗ ner bemerkte ich an der Mundoͤfnung den Muskel, vermittelſt deſſen der Wurm ſich ſo feſt anſaugen kann; imgleichen den After, der etwas uͤber der Mitte des Koͤrpers gelegen iſt. Der Herr Etatsrath Muller hat dieſes Geſchlecht zuerſt unter dem oben angeführten Namen beſchrieben, und bemerkt, daß es auch zweierlei Geſchlechter unter ihnen gaͤbe 79). Herr Rendant Ebel fand ſie auch in der Lunge eines Friſchlings, und Herr Paſtor Soͤtze, in dem Magen des Aals ““). f ar ER Der keilfoͤrmige Rappenwurm. (Cuculanus conoideus,. = Tab. X. fig. 5-7. nn n Der Körper keilförmig. 1 . 1 Dieſer Kappenwurm hat ein ſtumpfes Kopf- und ein zugeſpiztes Schwanzende und de After iſt mitten am Bauche befindlich. (fig. 6.). Ich bemerkte ihn zuerſt in den Gedaͤrmen 2 einer zahmen Ente, wo ihrer vierzig beiſammen waren, die alle eine rothe Farbe hatten (fig. Der keilfoͤr⸗ 5.). Die Laͤnge betrug ſechs, die Breite eine Linie; fie ſaſſen alle mit der obern Oefnung mige Kappen⸗ feſt. Die Ente war bereits vier und zwanzig Stunden todt, und die 2 er ſchienen gleich⸗ I falls abgeſtorben zu fein; als ich ſie aber in warmes Waſſer legte, fiengen ſie an ſich wieder zu bewegen, und ſtießen bald den Nuͤſſel hervor, bald zogen fie ihn wieder ein (fig 7). Bei einem welchen ich unter dem Preßſchieber betrachtete, ſah' ich in der Mitte den Darmkanal mit irregulaͤren Koͤrperchen angefuͤllt (fig. 6. a.), auf den Seiten aber ſehr viel regelmaͤßige gebildete Körperchen oder Eier (b. b.). Von jeder Seite gieng ein Kanal oder Eierleiter, durch welchen die Eier ihren Ausgang nahmen (ee). In der Folge fand ich dieſe Würmer auch beim Kranich. Md RS d ZEN 5 r Eilftes Geſchlecht. Infuſions Thierchen, (Chaos inteftinalis.) Dem bloſſen Auge unſichtbare Eingeweidethterchens. Der Nitter von Linne hat bekanntlich in feinem Naturſyſtem die Infuſionsthierchen unter dem Namen Chaos aufgeführt 3°), Da ich nun im Darmkanal des Froſches eben⸗ falls dem bloßen Auge unſichtbare Thierchen bemerkt; ſo habe ich ihnen obige Benennung bei⸗ a € 2 zule⸗ 48) Defeript. animal. p. 100. | 50) p. 1326. gen. 354. nt 49) Beſchaͤft. Naturforſch. Fr. . B. S. 494. 36 Erſter Abſchnitt. II. Runde Würmer, zulegen für ſchicklich gehalten. Wenn man ein wenig Darmſchleim, beſonders aus dem After⸗ f darm, ‚deffelbe l mit etwas Waſſer verduͤnntz ſo wird man dieſe Thierchen wahrnehmen. Sie find nicht nur in 1 kͤckſi cht der Geſtalt von, den übrigen. Jufuſionsthieren , ſon⸗ dern auch | in Anſehung der Bewegung, weſche ſehr langſam iſt, und a 5 welchem Grunde man fie, das Faulehier! unter den Chaos nennen konnte. Ich habe zwo Gattungen gefunden, davon die eine laͤnglich die andere aber breit war. 1 Beide hatten ein ſtin fes und ein zuge⸗ ſpitztes Ende, und da ſie jenes zuerſt bewegen; ſo halte ich dieſes fuͤr den g opf, um ſo mehr, da ich ſie mit dem ſpitzen Ende Wa ſich Branfen, als auch daraus Junge Feen 3 155 1 N r Ber 771 Ve ß PER AR a EZ 43 Br 54 6 5 A 5 1 0 an 9 8 ie 15 Ka 13 0 105 i wur 1 er m ‚De Beingeoeidebtuigl 0 Hirudo ulm, ji en „i 88 Bu Tab. X. fig. 10. — re — Die Figur biefes Thierchens kommt in Anfehung feiner Geſtalt dem gemeinen Blutigel 5 I. ziemlich nahe; jedoch iſt der Körper ſchmaͤler und das Kopfende breiter. Er iſt durchſichtig, Der Einge⸗ bis auf verſchiedene unregelmaͤßige Zuͤge fig 10.). Der Herr Oberprediger Berbſt, ſahe weideblutigel. in einer unſerer Verſammlungen, wo ich dieſe Thierchen vorzeigte, ſelbige mit ihren ſpitzigen Theilen ſich vereinigen (fig. 10.): weil ſie ſich aber dabei bewegten, und ſich daher dem Ge— ſichte gar bald entzogen; ſo konnte er nicht beſtimmen, wie lange dieſe Bereinigung gedauert: wahrſcheinlich war dieſes eine Begattung. Herr von Gleichen, der dies bei den Jufuſions⸗ thierchen beobachtet, erklärt in feinem vortreflichen A Werke von miktoſcopiſchen Entdeckungen, dieſe Erſcheinung fuͤr feindliche Angriffe. Jenes erhellet auch daraus, daß ich mit meinem Mahler, bei der folgenden Gattung, die Jungen aus dem ſpitzen Ende wirklich herauskom⸗ men geſehen. Da alſo an dem ſpitzigen Theile die Geburtsoͤfnung ſich befindet, ſo iſt es wahr⸗ TEN er re eg © Ende age RD fein müͤße. Das bersförmige dune able (Chaos aui, e e 95 Aae e |! Tab. X. fig. KI. I. 2 ı 3 Die Geſtalt dees 3 gebaͤhrenden Infuſionsthierchen koͤmmt der Gef 2am naͤchſten und es ift eben fo wie das vorhergehende, bis auf einige wenige unregelmaͤßige Das herzför⸗ Sage, durchſichtig (Ag. 11.). Als ich dieſe Thierchen abzeichnen ließ, nahm ich mit meinem ee Nahler wahr, wie aus einem, welches ſich ganz ruhig hielt, eine Menge Junge nach einan⸗ 5 der ausſchluͤpften (fig. 12, die, fo wie fie zur Welt kamen, ſogleich in lebhaften Bewegun⸗ gen ſich nach allen Seiten hin zerſtreuten. Die Mutter blieb, nachdem ſie ſich ihrer J Jungen entledigt hatte unbeweglich, vermuthlich endigte ſie, fo wie der Seidenwurm und andere In⸗ ſekten, ſogleich nach der Geburt, ihr Leben. Es iſt in der That keine geringe Beloh fuͤr einen Beobachter, die Natur in ihren geheimen Werkſtaͤtten zu belauren, und fie in Ge⸗ ſchoͤpfen, die nur erſt nach einer Vergroͤßerung von vielen Millionen, ſichtbar find, eben ſo als in großen Kreaturen würken zu ſehen. Wenn man ein Zuſchauer bei dergleichen Erſcheinungen iſtz wenn man die Menge der Heinen organiſirten We die re eines m. an ſich 7 Uunend⸗ — 3 beeter Abſchnitt. 37 unendlich kleinen Thierchens noͤthig find betrachtet; ſo muß uns dies mit der innigſten Ruͤh⸗ rung gegen den allweiſen Urheber der Natur erfuͤllen. ö Außer dieſen Infuſionsthierchen habe ich auch den Kratzer im Darmkanal des Froſches angetroffen. | 2 zer Ä 414.73 Zweeter Abſchnitt. 5 Von der Entſtehung der Eingeweidewuͤrmer. Ns denen bishers vorgetragenen Thatſachen, werde ich, wie ich hoffe, ſicher ſchluͤßen Finnen, daß die Eingeweidewuͤrmer den Thieren angebohren find und daß ihre Beſtimmung es mit ſich bringe, nur in den Leibern anderer Thiere zu leben; daß ig ch, wie ich hiernaͤchſt zeigen werde, im Thierreiche eine eigene Klaſſe ausmachen. K i Erſter Beweis. | Die Abweſenheit dieſer Würmer außer dem thieriſchen Koͤrper. Weun die Eingeweidewuͤrmer in den thieriſchen Körper von außen hinein kommen ſollten, fo muͤſſen fie irgendwo außerhalb deſſelben anzutreffen fein: bishero aber hat man fie feit vielen Jahrhunderten nirgend anderswo gefunden. Dem Herrn Etatsrath Muller, der in der Naturgeſchichte der Wuͤrmer Epoche macht, und auch die kleinſten mit Lebensge⸗ fahr aus der Tiefe des wuͤtenden Meeres heraus zu holen wuſte, iſt niemals ein Wurm dieſer Art zu Geſicht gekommen. Die Linne⸗) und Unzerſche⸗) Geſchichte der gefundenen Bandwuͤrmer iſt bereits vom Klein 3) in Zweifel gezogen, und vom Herrn Profeſſor Pallas gruͤndlich widerlegt worden 8 der Bandwurm aber, den Roſenſtein im Fiſchkaſten angetroffen, HE nichts anders, als, wie ich bereits oben bemerkt, ein Fiſch⸗ riemen geweſen, welcher den Fiſch verlaſſen: wahrſcheinlicherweiſe war der Linneiſche auch nichts anders. Da nun das Daſein der Eingeweidewuͤrmer außer dem thieriſchen Koͤrper noch nicht erwieſen iſt; jo wäre es ungereimt, daſelbſt ihre Entſtehung zu ſuchen, Zweeter Beweis, Die Gegenwart derſelben in neu⸗ und ungebohrnen Kindern und jungen 5 Thieren. f Wen in neugebobrnen und bei ſaͤugenden Thieren, welche noch keine andere Nahrung als ihre Muttermilch genoßen, ſich Wuͤrmer finden; ſo muͤſſen ſte wohl unſtreitig bereits in der zarten Frucht vorhanden, und mit ihr zugleich, wenigftens nicht viel ſpaͤter, entwickelt hau 2 23 worden 1) Amen. T. II. p. 95: ah 3) Herpethol. p. 69. 2) Hamburgiſches Magazin ster Band S. 313, 4) Disſert. de ini. viv. p.57. & Elench. Zooph. p. 407. 38 Zweeter Abſchnitt. Von der Entſtehung 3 5 f g worden ſein. Brendel fand einen Klumpen Wuͤrmer in den duͤnnen Gedaͤrmen einer noch unreifen Frucht (foetus). ) Mein gelehrter Freund der Herr Hofrath Zeim in Spandow, verſichert mich, daß ihm der Fall bekannt ſei, wo man in einem neugebohrnen. Kinde einen Bandwurm geſehen habe, und Hartmann hat Lebermürner bei einem noch in der Mutter (uterus) eingeſchloſſenen Lamme bemerkt ). Zypokrates beobachtete fo wie auch Brendel, in einem neugebohrnen Kinde, einen Bandwurm. Dolaͤus 7) fand in den Ge⸗ daͤrmen eines bald nach der Geburt verſtorbenen Kindes, einen Klumpen Wuͤrmer. Ein gleiches hat auch der Doctor de Lille bey ſeinem eigenen Kinde geſehen, welches eilf Wochen alt war, und noch nichts als Muttermilch genoſſen hatte). Wepfer fand den duͤnnen Darm (Ileum) einer jungen Katze mit langen Spulwuͤrmern angefuͤllt?) und Valisneri 10) dergleichen in einem ſaugenden Kalbe. Diejenigen Faͤlle, wo man bei ſaͤugenden Ki dern ſowohl Band⸗ als Spulwuͤrmer hat abgehen geſehen, will ich nicht anführen, weil die⸗ ſe, da ſie außer der termilch auch andere Speiſen und Getraͤnke genießen, keinen voll⸗ kommenen Beweis ı mögten. Mein wuͤrdiger Freund Herr Prediger Soͤtze zu Quedlinburg meldet mir, daß er einen ſehr langen Bandwurm aus einem ſaugenden Lamme erhalten habe: eben dieſes verfichert Raulin ) und Sartmann 12) hat den Leberwurm in einem noch ungebohrnen Laͤmmchen wahrgenommen. Herr Profeſſor Blumenbach ) hat den Darmkanal eines jungen Hundes, gleich nach der Geburt mit unzaͤhligen Bandwuͤr⸗ mern angefüllt, geſehen und Roußeus 7) hat bei ungebohrnen Thieren Spulwuͤrmer gefun⸗ den: Auch ich habe, wie ich bereits oben erwaͤhnt, in einem ſaugenden Lamme, einen ſieben Ellen langen Bandwurm, und in einem andern Leberwuͤrmer angetroffen, welche wohl nicht mit dem Getraͤnke hinein gekommen ſein konnten, da die Laͤmmer noch nicht aus dem Stall gekommen waren, kein Waſſer geſoffen hatten, und in ihren Magen, außer einem weißen Brey oder dem Dicken von der Milch (eremor), keine ee eines genoßenen Futters ani } treffen war. BER Dritter Beweis. 8 Der Aufenthalt der Wuͤrmer in den innern Theilen des Koͤrpers. Won wir die Eingeweidewuͤrmer auch in ſolchen Theilen des thieriſchen Körpers antref⸗ fen, wozu ihnen von außen aller Zugang verſchloſſen iſt; und wenn wir ſo gar ſolche Gattungen finden, die man ſelbſt im Darmkanal nicht antrifft; ſo 2 ſie unſtreitig den Thieren angebohren ſein. Hierher gehoͤren: 1. der bekannte Fiek oder Fiſchriemen, welcher jederzeit im Unterleibe der Fiſche, nie⸗ mals aber im Darmkanal, wohnt. 2. Der 5) beim Pallas Diſſert. de inf. viv, p. 59. 11) Obſ. ſur le tænia. 6) Mife. nat. cur. D. I. an. VI. K. VII. obſ. 189. 12) Mife. nat. cur. Dec. I. ann.“ vi. & vn. 7) de morbis infant. lib. 4. Cap. 10. obf. 189. a 1 8) de cordis Palpitatione. p. 133. 13) Handbuch der Naturgeſch. S. 21. | 9) de Cicuta. p. 387. 14) de morbis. lib. IV. 10) Oper. in fol. Vol. I. p. 275 R der Eingeweidewuͤrmer. 39 2. Der Leberwurm, welcher lediglich in dem Theile wovon er den Namen führt, feine Oekonomie treibt. 3. Der bandartige Blaſentdurm, der nur in den Lebern der Maͤuſe, von Jartmann, Ruyſch, Friſch, Galler, Daubenton und Pallas beobachtet worden iſt. | 4. Der Einſiedler, welchen Thyſon, Zartmann, Redi, Zarder, Bartholin, Peper, Stenon, Linné und die Herren Pallas, Koͤlpin, Walter und ich in der DR, des Unterleibes und der Bruſt gefunden. 5. Der geſellige Blaſenwurm, den ich e wie die Herren von Rochoro, Leske und Bose, nur im Behirn der Schaafe geſehen habe ). Vierter Beweis. Aus der een an ſolchen Oertern wo andere Körper verdauet werden. Wen wir een, daß die verſchlukten Thiere verzehrt werden; daß Körner, trokne Kraͤu⸗ ter, Wurzeln und Baumrinden im Darmkanal erweicht; daß ſelbſt Knochen, Mu— ſcheln und andere harte Koͤrper zermalmet, und daß alle dieſe Speiſen durch die vorhandene Säfte (liquor gaſtrieus & panereaticus) und Bewegungen des Speiſekanals, (motus perittalticus) in einem Brey (chymus) und Nahrungsſaft (chylus) verwandelt werden: daß hingegen die Eingeweidewuͤrmer im Magen und Gedaͤrmen ihres Daſeins ſich freuen, ſich vermehren und ungehindert ihre Oekonomie forttreiben; ſo muͤſſen ſie ſich wohl hier an dem Orte ihrer eigentlichen Beſtimmung befinden. Waͤre ihr Bau nicht dergeſtalt ein⸗ gerichtet, daß die aufloͤſenden Saͤfte und das Reiben der Muskelfaſern, des Magens und der Gedaͤrme ihnen nichts abhaben koͤnnte; ſo wuͤrde der Bind- und Bandwurm im Hecht eben ſo gut, als die verſchlukten Fiſche und Froͤſche in dem Rachen deſſelben, der Bandwurm im Pferde eben fo gut, wie die harte Gerfte und das trokne Hekſel erweicht, und der Band⸗ wurm im Hunde eben ſo wohl, als die aufgeſuchten Knochen in kleinen Stuͤcken zermalmet, und der im Seefiſche eben ſo wie die verſpeißte Auſtern und Schnecken, oder andere weiche Seewuͤrmer (moluſea) aufgeloͤßt werden. Folgt nun nicht hieraus deutlich, daß die Einge⸗ weidewuͤrmer in den Leibern anderer Thiere zu leben beſtimmt ſind? Fuͤnfter Beweis. Aus dem Gedeihen im thieriſchen Koͤrper. Die tägliche Erfahrung lehret, daß wenn ein Thier, eine ihm ganz ungewohnte Nahrung bekoͤmmt, oder aus einer kalten Gegend in e eine warme verſezt wird, es entweder um⸗ komme 15) Nach dem Bonetus (in dem fepulereto, lib. hen Feuchtigkeit eines Pferdeauges einen Wurm 1. p. 422.) hat Spigelius ſogar in der glaͤſer⸗ angetroffen. | W Zweeter Abſchnitt Von der Entſtehung N komme, oder wenigſtens erkranke, nie aber ſo gut, als an ſeinem Geburtsorte und bei ſeiner gewoͤhnten Nahrung gedeihe. Waͤre den Eingeweidewuͤrmern das Waſſer, oder die Erde zu ihrem Aufenthalte angewieſen; ſo wuͤrden ſie, da ſie aus einem kalten in einen warmen Koͤrper verſezt werden, in welchem ſie zugleich andere Nahrung genießen, ohumdͤglich fort⸗ kommen. Allein hier lehrt die Erfahrung das Gegentheil; denn ſie gedeihen nicht nur, ſon⸗ dern vermehren IM auch zu u ſo N daß wen uns dadurch * wenig lig w werden. 1 15 Ln Sechster Beweis. 2 Das baldige Abſterben derſelben außer en tSterifhen e Arch daraus daß dieſe Thiere außerhalb des thieriſchen Koͤrpers bald . laßt ſich auf ihre eigentliche Beſtimmung fuͤr denſelben ein ſicherer Schluß machen. Ich habe nicht ein ſondern viele hundertmal Eingeweidewuͤrmer, wenn ich ſie in Waſſer 5881 eilch legte, bald darauf ſterben geſehen: einige wenige Arten ausgenommen, die ſich vier, hoͤchſtens - ſechs Tage beim Leben erhalten ließen. BEER ee a 9 1 \ g f . I 5 6 ; EN Siebenter Beweis. i 1 Verſchiedene Thiere haben ihre eigenthumliche Würmer. N Veel angeſtellte Unterſuchungen haben mich belehret, daß nicht, nur jede Klaße von Thieren und beinahe jedes Gefchlecht, ſondern auch daß ſogar mehrere Gattungen ihre eigenthuͤmliche Würmer haben, ohngeachtet fie in einer und ebenderſelben Gegend ſich aufhalten, und einer⸗ lei Nahrung mit denenſelben genießen. Den ſaͤugenden Thieren find die Blaſenwuͤrmer allein zugeſellt worden: Den Vögeln iſt der glatte Bandwurm, und den Fiſchen der Fiſchriemen und der Bandwurm mit abgeſtumpftem Kopfe eigen. Das Geſchlecht der Taucher hat den Vogelriemen, und eine eigene Art von kurzgliedrigtemBandwurm. Eben fo verhaͤlt ſichs mit ge⸗ wiſſen Gattungen der Thiere. Der geſellige Blaſenwurm iſt nur beim Schaafe, die Lanzette bei der Gans, der zottige Bandwurm bei der Trappe, der Schwanzwurm nur beim Menſchen zu Haufe, u. ſ. w. Wären nun die Würmer dem thieriſchen Körper nicht ange bohren, ſondern ſie kaͤmen von außen hinein; ſo laͤßt ſich kein Grund angeben, warum Thiere, die in einerlei Gegend leben, und eben dieſelbe Nahrung genießen, nicht auch eben dieſelben Wuͤrmer haben ſollten. Haben aber wohl der Wels und die Quappe, die mit dem Hecht und Barſch in einerlei Waſſer, und ſaͤmtlich vom Naube leben, die Würmer die⸗ ſer Fiſche? Noch nie habe ich beim Fiſchreiher, der Fiſchmewe, Fiſchaar, und dem Fiſch⸗ geier diejenigen Wurmarten bemerkt, welche dem Tauchergeſchlecht eigen ſind. Wuͤrde man fie aber auch nicht bey ihnen finden muͤſſen, wenn fie ſelbige durch die Fiſche, die fie verzeh⸗ ren, erhielten? Achter r x 90 Neunter Beweis. — ff — — Br der Eingeweidewuͤrmer. Achter Beweis. — Der Bau der Würmer, Der Schoͤpfer hat eine jede Gattung der Thiere gerade mit ſo vielen und ſolchen Werkzeu⸗ gen begabt, als ihnen zu ihrer Erhaltung nothwendig ſind, und da ihre Lebensart verſchieden iſt; ſo finden wir auch ihren Bau derſelben gemaͤß eingerichtet. Bei der Be⸗ trachtung der Eingeweidewuͤrmer, fallt ſehr deutlich in die Augen, daß die Beſtimmung die⸗ ſer Thiere es mit ſich bringe, in den Leibern anderer Thiere zu leben. Ihnen fehlen die Au⸗ gen; weil ihnen kein Lichtſtrahl zu Theil wird 5); die Fuͤhlhoͤrner, weil fie keiner Gefahr auszuweichen noͤthig haben; die Vertheidigungswerkzeuge, weil ſie von keinem andern Thiere feindliche Angriffe zu befürchten haben: hingegen find die langen, als die Bandwuͤrmer, mit vielen Gliedern verſehen, um ſich nach den Kruͤmmungen der Gedaͤrme bequemen zu koͤnnen „ und damit auch ihr langer Körper bei ihrem kleinen Kopf zureichende Nahrung erk alten moͤge; fo find fie von der Natur, ſtatt eines einzigen Mundes, mit vier Mund- oder Saugoͤfnungen verſehen worden. Viele haben auch Haken am Kopfe erhalten, um den ihnen angewieſenen Platz deſto ſicherer behaupten zu koͤnnen: andere hingegen, wie die Bind- und Kappenwuͤrmer, haben an ihrer Mundoͤfnung einen ſtarken Muskel, der bei ihnen die Stelle der Haken ver- tritt. Wenn ferner genoſſene Gifte welche die Thiere getoͤdtet, auf ihre Einwohner keinen ſchaͤdlichen Einfluß geäußert haben, fo muß nothwendig ihr innerer Bau von der Beſchaffen— heit der übrigen Thiere gar ſehr abweichen. So war das Eiſenhuͤttlein nach Wepfers !“) Verſuch dem Bandwurm unſchaͤdlich; auch Herr Pallas, 18) welcher durch den gifti⸗ gen Stephans⸗ oder Lauſeſamen (Delphium ſtaphiſagriaL.) einen Hund toͤdtete, fand die Band— und Spulwuͤrmer in feinen Gedaͤrmen noch lebendig, und ohngeachtet er nachhero dieſe Wuͤr— mer mit dieſem Pulver beſtreute, fo blieben fie demohngeachtet beim Leben. Eben dieſes ber ſtaͤtigen auch die Verſuche des Doctors Herbert, *) die er mit dem giftigen und den Thie⸗ ren toͤdtlichen Safte der Caſſava angeſtellt hat, welche gleichwohl den Spulwuͤrmern unfchad- lich geweſen. 5 285 Die Menge der Eier. enn wir das Innere der Eingeweidewuͤrmer betrachten; ſo erblicken wir eine erſtaunliche Menge kleiner Koͤrperchen, welche bei einigen eine runde, bei andern aber eine ovale Geſtalt haben. Wer dieſe Koͤrperchen öfters geſehen hat, der wird fie ohumoͤglich für etwas anders, als Eier erklaͤren: denn ihr regelmaͤßiger Bau, die verſchiedene Größe und Dunkel—⸗ heit, 16) Man hat zwar lange den Wuͤrmern uͤberhaupt, mern, in feiner Bibel der Natur, ſattſam ange⸗ aus dem Wahn, weil man ſie fuͤr unvollkomme⸗ zeigt. 5 ne Thiere hielt, einige Sinne worunter das Ge- 17) De Cicuta. p, 235. ſicht gehört, abgeſprochen: allein Schwammer⸗ 18) Differt. de inf. viv. p. 48. dam hat das Daſein der Augen bei den Wuͤr⸗ N der Geſellſch. 1. B. ©, 363. — a Zweeter Abſchnitt. Von der Entſtehung heit, nachdem fie ihrer Entwickelung und Reiffe näher gekommen, oder nicht, der bloſſe Um riß bey jenen, und die regelmaͤßigen Züge bei dieſen, geben lauter überführende Beweiſe ab, daß es ſolche organiſche Koͤrper ſeyn muͤſſen, worin der Keim des kuͤnftigen Thieres verbor⸗ gen liegt. f u Bon diefen Eiern hat ein jeder — eine ſo erstaunliche Nen daß es ſcheint, als waͤre fein Körper weiter nichts, als eine mit ihnen angefuͤlte Haut. Eben. dieſe Millio⸗ nen von Eiern dienen zum Beweiſe, daß die Eingeweidewuͤrmer in den Koͤrpern anderer Thiere zu leben beſtimmt find. Dieſe Thiere koͤnnen fie nicht, wie andere Gefchöpfe, an ei⸗ nen ſichern Ort hinlegen, oder ankleben, ſondern ſie muͤſſen ſelbige da abſetzen, wo ſie ſich ſelbſt befinden, und hier ſind ſie der Gefahr umzukommen, gar ſehr ausgeſetzt, indem ſie mit dem Unrath vermiſcht, aus dem thieriſchen Koͤrper weggefuͤhrt werden. Aus aͤhnlichen Abft chten begabte der Schoͤpfer die Fiſche mit ſo vielen Eiern, wie ich ſolches in den Schriften der Ber⸗ liner naturforſchenden PA 1. Theil S. 277 und 284 gezeigt aut: ’ Zehnter Beweis, 95 Die größere Anzahl der Weibchen. | So viel mir bekannt iſt, iſt das männliche Geſchlecht in Ruͤckſicht auf die Anzahl dem weiblichen, wenigſtens zur Zeit der Mannbarkeit, gleich; nur bei einigen Huͤnerartigen Voͤgeln, wie bei dem Faſan und Rebhuhn, iſt die Menge der erſteren größer und dieſe Ungleichheit war zur Erhaltung der Art unumgaͤnglich noͤthig: denn da ſie dreiſter ſind, ſo kommen ſie leichter in die Gewalt der ihnen nachſtellenden Menſchen und Naubthiere als die ſchuͤchternen Weibchen, die ſich mehr verſteckt halten. Aus der Mehrheit der Weib⸗ chen bey dem Kratzer und Spulwurm laͤßt ſich ſchließen, daß ihnen der thieriſche Körper zur Wohnung. angewieſen ſey, weil wegen des ſtarken Verluſts der Eier, zur Erhaltung der Art, eine groͤßere Anzahl von Weibchen noͤthig war. Dieſes ungleiche Verhaͤltniß der Weibchen gegen die Männchen hat der Herr Etatsrath Muͤller beim Kratzer im Hechte beobachtet?), und ich habe das naͤmliche beim Nieſenkratzer wahrsenommen: auch glaube ich, daß man bei den uͤbrigen Eingeweidewuͤrmern ein gleiches finden wuͤrde, wenn man im Stande waͤre, beide Geſchlechter zu unterſcheiden. Eilfter Beweis. sn en 2 Die Eingeweidewuͤrmer laſſen ſich nicht aus einem Thier in dus andere fortpflanzen. ö Wien den Eingeweidewuͤrmern nicht die thieriſchen Koͤrper und zwar dem einen dieſer, dem andern jener, zu ihrer Wohnung angewieſen worden, ſondern kaͤmen ſie nur zu⸗ faͤlligerweiſe hinein; ſo wuͤrden ſie ſich auch wohl aus einem Thiere ins andere fortpflanzen laſſen: allein meine hierüber angeſtellten Verſuche und bee beweifen das Gegen theil. ac) Okt Naturf. 13. Stück, S. 193. der Eingeweidewuͤrmer. 43 theil. Ich ließ mehrmals den Fiek oder Fiſchriemen und die Bandwuͤrmer aus dem Hecht und Gaͤnſen, den Enten vorwerfen, welche ſie auch lebendig verſchlangen; auch die Hühner geſellten ſich zu ihnen, zerriſſen und fraſſen einige: als ich aber die erwaͤhnten Voͤgel nachhers zu verſchiedenen Zeiten, ſchlachten ließ, fand ich außer denen bei ihnen gewohnlichen nicht die mindeſte Spur dieſer Wurmarten in denſelben. Auch in den Voͤgeln, welche von den Fiſchen leben, habe ich nie Wuͤrmer, welche den Fiſchen eigen ſind, wahrgenommen; dieſes gilt auch von den Raubfifchen, in welchen, ohnerachtet fie alle Arten Fiſche, deren fie ſich bemaͤchtigen koͤnnen, verzehren, ich doch nie andere Wurmarten als die ihnen eigenthuͤmlichen, bemerkt habe. Man koͤnnte zwar einwenden, daß die Wuͤrmer zugleich mit den verſchluckten Fiſchen verdauet wuͤrden und ſtuͤrben: allein ihre zuruͤck gebliebene Eier muͤſten ſich doch wenigſtens mit dem Schleim vermiſchen, und warum werden dieſe nicht auch eben ſo gut, wie die Eier der ihnen eigenthuͤmlichen Wurmarten, in ihren Gedaͤrmen ausgebruͤtet? f ei dc Zwoͤlfter Beweis. we Aer te. | | Die Wuͤrmer verurſachen nicht e Krankheiten in dem thieriſchen | Körper, | Eh habe nicht nur bei einem, ſondern bei vielen hundert Vögeln, Fiſchen und auch bei * mehreren ſaugenden Thieren wahrgenommen daß „ ohngeachtet ihr Darmkanal mit Wuͤrmern angepfroft war, fie dennoch fett und munter geweſen. Dieſes würde wohl ſchwer⸗ lich ſtatt haben, wenn fie ſich nur als Schmarotzer bei ihnen eingefunden hätten. Sie ver: urſachen nur alsdenn Krankheiten, wenn ihre Anzahl dergeſtalt anwaͤchſt, daß fie dem Thiere den noͤthigen Nahrungsſaft entziehen. Auch dem Menſchen fallen ſie nicht allezeit laͤſtig. Ich habe es ſehr oft geſehen und andere Aerzte werden ohnſtreitig ein gleiches wahrgenommen haben, daß ſowohl von geſunden Perſonen, als auch von ſolchen, welche mit Pocken, Maſern oder andern hitzigen Krankheiten behaftet waren, Wuͤrmer abgegangen ſind, ohne daß man vorher die geringſte Spur von ihrem Daſein gemerkt haͤtte. Die Eingeweidewuͤrmer machen eine eigene Klaſſe im Thierreiche aus. Ars dem, was ich bishero geſagt habe, kann ich mit Recht behaupten, daß die Eingewei⸗ dewuͤrmer eine eigene Klaſſe unter den Würmern ausmachen, die im Linnéiſchen Syſtem nach den Schaalthieren aufzufuͤhren waͤren. Ich habe noch bei weitem nicht alle einlaͤndiſche vierfuͤßige Thiere, Voͤgel und Fiſche unterſucht, und aus der Klaſſe der Amphybien nur eine einzige Froſchart geoͤfnet: demohngeachtet fand ich die Anzahl der Wuͤrmer bei ihnen ſchon betraͤchtlich und wie viele wird man nicht noch bei fernerm Nachſuchen entdecken? In den Fascekeln der vortreflichen Zoologia danica des Herrn Etatsraths Muͤller finde ich vier⸗ zehn Doppelloͤcher, acht Kratzer, acht Spulwuͤrmer, zwei Bandwuͤrmer, eben ſo viele Kap⸗ penwuͤrmer und zwei neue Geſchlechter Strongylus und Scolex angeführt, Die Eingeweidewuͤrmer unterſcheiden ſich von den uͤbrigen Thierarten in mehr als einer Betrachtung. Das Innere anderer Thiere iſt ihre Welt; ſie leben da, wo andere Thiere ö ö F 2 ; ſter⸗ 44 1 Zweeter Abſchnitt. Von der Emiſtehung ſterben, und ſterben da, wo andere leben; ihre Körper find gleichſam nur Eierſaͤcke, die bei verſchiedenen Arten in Gelenke abgetheilt ſind. Die Menge der Weibchen iſt, wenigſtens bei denen, wo ſich beide Geſchlechter unterſcheiden laſſen, ungleich größer, als die Anzahl der Maͤnnchen; verſchiedene haben mehr als eine Mundoͤfnung, und andere noch einmal ſo viel Geburtsoͤfnungen, oder Ausgänge zu den Eiern, als Glieder; unter ihnen iſt nichts als Eintracht, daher keine Vertheidigungswerkzeuge an ihnen wahrzunehmen ſind, u. ſ. w. Indeſſen haben ſie auch verſchiedenes mit andern Thieren gemein, beſonders mit den Inſekten. Unter letztern finden wir welche, die nur auf einem einzigen Thier oder einer ein⸗ zigen Pflanze, bisweilen auch nur auf einer einzigen Stelle derſelben, ihre ganze Lebenszeit zubringen. Eben diefe Bewandniß hat es mit den Eingeweidewärmern. Wir dürfen uns nur an den zottigen Bandwurm, an den Winkelhaken, und den geſelligen Blaſenwurm erin⸗ nern. Die Floh, die Ameiſe und verſchiedene Schmetterlinge, leben auf mehr als einer Thierart oder an mehr als einer Pflanze; ; eben fo auch der Spul⸗ Nadel und Blaſenwurm, der ſaͤgefoͤrmige Bandwurm und der Kratzer i ‚in mehr als in einem einzigen Thiere. Nicht ſelten finden ſich mehrere Inſektenarten, auf einem, und eben ſo mehrere Eingeweidewuͤrmer, in einem einzigen Thiere. Der Menſch, das Schaaf, die Trappe, der Hecht und der Froſch koͤnnen hier zu Beiſpielen dienen. Auch treffen wir bei den Eingeweidewuͤrmern, eben ſo wie bei den Inſekten, ſowohl eierlegende als lebendig gebaͤhrende an, u. ſ. w. Dies ſey genug um darzuthun, daß die Eingeweidewuͤrmer im Thierreich eine eigene Klaſſe ausmachen. Sie gehoren mit zur beſten Welt, und wenn es uns verſtattet waͤre, in den Plan des Urhebers aller Dinge tiefer einzu⸗ dringen; ſo wuͤrden wir auch einſehen, daß die inneren Bewohner eben ſowohl zur Erhaltung der Thiere das ihrige mit beitragen, als die ihnen aͤußerlich zugeſellten Inſekten. Denn, wuͤrden die Menſchen wohl fo geſund bleiben, wenn ſie ſich nicht durch die Floͤhe, Kopf und Wandlaͤuſe genoͤthiget fanden, ihren Körper, ihre Zimmer, Betten und Waͤſche rein zu hal⸗ ten? Welche zaͤrtliche Mutter wuͤrde nicht von dem Weinen der Kinder beim Auskaͤmmen der Haare ſich erweichen laſſen, wenn ſie ſich nicht vor den allzu ſtarken Voͤlkerſchaften auf dem Kopfe deffelben fuͤrchtete? Befoͤrdert aber nicht das Kaͤmmen die Ausduͤnſtung? Glei⸗ che Vortheile erwachſen uns auch ohnſtreitig aus dem Daſein der Eingeweidewuͤrmer. Ich bin bereits auf verſchiedene nn gerathen; welche aber noch nicht reif genug find, um fie dem Publikum vorlegen zu koͤnnen. Was für einen herrlichen Stoff geben fie nicht überdies zur Bewunderung des allweiſeſten Schoͤpfers, der auch die verborgenſten Oerter der Thiere mit ſo wunderbaren Ge ſchoͤpfen, welche ſich auch hier ihres Daſeins freuen, zu beleben wuſte. Ich hätte noch verſchiedenes über den Nutzen der Theile bei den Eingeweidewuͤrmern, uͤber ihre Entwickelung, ihre Ernährung, u. ſ. w. zu ſagen; allein um nicht die vorgeſchriebene Graͤnze zu uͤberſchreiten, will ich dieſes bis zu einer andern Gelegenheit verſparen. Es ſcheint zwar, als hätte ich bieſelbe bereits bis zum Un ‚chühr uͤbertreten: da aber auf der einen Seite die Materie an ſich ſehr reichhaltig iſt, und auf der andern ich dadurch t in den Stand geſezt wor⸗ den bin, bei der eigentlichen Beantwortung der Stage, mic) deſto kürzer faſſen zu koͤnnen; io befürchte ich deshalb keinen Vorwurf. re HIN Br 1 k der Eingeweidewuͤrmer. 45 Beantwortung der Frage. a Nec v Vorſchrift der Preisfrage ſoll aus Erfahrung und Gründen: — — Aufloͤſung der Ob der Saame der Eingeweidewuͤrmer den Thieren angebohren ſei, oder ob Aufgabe. er von außen hinein komme, dargethan und in jenem Falle Mittel darwider ange⸗ zeigt werden? (an ſeminium vermium in teſtinalium ammalibus connarum, an ab extus intromiſſum r & argumentis probare, ‚remediaque i in illo caſu notare.) Ich glaube uͤberzeugt zu ſeyn, daß mur bas kekere fü att finde, und ich darf hoffen, N dieſe Ueberzeugung bei einer erleuchteten Societaͤt zu erwecken, ſo bald ſie die Gruͤnde der angefuͤhrten Beweiſe ihrer Aufmerkſamkeit wuͤrdigen wird. Daß der Saame der SmaR weidewuͤrmer den eee ſei, iſt aus folgenden Gruͤnden klar: Erſter Beweis. Die Eier weiden jetzt da angetroffen, wo die Brut ihre eu f findet. wir das geſarmite Thierreich durchgehen; ſo finden wir jederzeit, daß die Alten ihre Nochkonmmenſchaft da abſetzen, wo das kuͤnftige Thier, oder die kuͤnftige Brut ſogleich die nbthige Nahrung findet. Sollte wohl die Natur bei den Eing geweidewuͤrmern nach an⸗ dern Geſetzen verfahren; ſollte es der Allweisheit des Schoͤpfers, der das Daſein dieſer Wuͤrmer im thieriſchen Koͤrper gewollt hat, gemaͤß ſein, ihre Eier lieber der Luft, der Spei⸗ ſe und dem Getraͤnke, als einem weitern und unſichern Weg, als den Thieren ſelbſt, als den achten Weg am Endzweck aigubesteanen g 2 — ee Zweeter Beweis. Thiere, welche einerlei Nahrung genießen, haben berſchiedene Würmer. Kin die Eier durch Luft, Speiſe und Trank in die thieriſche Korper; fo muͤſte daraus folgen, daß diejenigen Thierarten, welche in einerlei Gegend leben, und eben dieſelbe Nahrung genießen, auch eben dieſelben Würmer haben müßten: allein die Erfahrung lehret das Gegensheil, Kein einziger Ackervogel zeigt den zottigten Bandwurm der Trappe auf; keins unſerer zahmen Thiere, das mit dem Schaafe gleiche Nahrung genießt, wird vom ge⸗ ſelligen Blaſenwurm geplagt. Wird wohl bei einem andern ſaugenden Thiere als beim Men⸗ ſchen der Schwanzwurm gefunden? u. ſ. w. Es wäre uͤberfluͤßig, mehrere Beweiſe aufzuſuchen. Da ich hoffen kann, durch die an⸗ geführten Beobachtungen und Gruͤnde dem Verlangen der erleuchteten Societaͤt gemaͤß, hin⸗ reichend dargethan zu haben, daß der Saame der Eingeweidewaemer den Thieren angeboh— ‚zen ſey; fo will ich verſuchen, auch den zweiten Theil der Aufgabe: die Mittel darwider anzuzeigen, ein Genuͤge zu leiſten, zuvor aber noch einig ge hieher gehörige Punkte RI F 3 | Wi 45 Siveeter Abſchnitt. Von der Entſtehung Wir haben verſchiedene Würmer kennen gelernt, welche nur die innern Theile der Thies re bewohnen: es fraͤgt ſich daher, ob die Eier in dem Theile wo wir ſie finden, gleich von Anfang gelegen, und nur unter die erforderliche Umſtaͤnde verſetzt, ausgebruͤtet, oder ob fie in den Saͤften vorhanden, und mittelſt des Kreislaufes derſelben dahin geführt werden. Durch Beobachtung wird ſich dieſes, wegen der großen Zartheit der Eier, in welcher man ſie ſich, wenn ſie noch unentwickelt ſind, denken muß, auch ſelbſt durch das am ſtaͤrkſten be⸗ wafnete Auge, nicht ausmachen laſſen. Indeſſen iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß die Eier mit cirkuliren, weil wir zu Zeiten auch ſolche Wuͤrmer in dem Innern der Menſchen und Thiere antreffen, die ſonſt gewoͤhnlicherweiſe ihren Aufenthalt im Darmkaual haben. So fahe Zartmann 21) in der Niere eines Hundes und Stalpath van der Wiel 2) in der Nachgeburt einen Spulwurm, und verſchiedene Aerzte haben den Afterwurm mit Urin ab⸗ gehen geſehen. Ich habe eben fo wie Richter, 5) und der Herr Etatsrath Muller ) an den Lebern des Hechtes denjenigen Bandwurm gefunden, welcher ſich ſo haͤufig in dem Darmkanal deſſelben aufzuhalten pflegt. Dumont 25) fand zween Bandwuͤrmer, in der Höhle des Unterleibes beim Kaninchen auf den duͤnnen Gedaͤrmen liegen, und M. Marig⸗ nes 2) (a) einen dergleichen, der um die Leber dieſes Thieres geſchlungen war (b). Daß indeſſen dieſe Eier hoͤchſt zart ind, und daher durch die feinſten Gefäße nit durchlaufen koͤn⸗ nen, davon uͤberfuͤhren uns die Vergroͤßerungsglaͤſer. In dem Zofmannſchen Mikroſcop erſcheint der Gegenſtand mit der Linſe No. 1. durch die Roͤhre B. funfzig Millionen mal größer, als er wuͤrklich iſt, und dennoch habe ich nicht ſelten Eier durch daſſelbe wahrge⸗ nommen die nicht ſtaͤrker als der Mohnſaamen waren. Wie viel Millionen mal kleiner mögen fie nicht in ihrem noch gaͤnzlich unentwickelten Zuſtande feyn? Da indeſſen in Abſicht der Hei⸗ lung der Würmer es gleichgültig iſt, ob ihre Eier da wo man jene findet, durch die Cirkula⸗ tion hin gerathen, oder ob fie gleich von Anfang da gelegen; fo will ich mich bei dieſer Un⸗ terſuchung nicht laͤnger verweilen, und nur noch einem Einwurf begegnen, den man dem Va⸗ lisneriſchen Syſtem entgegen zu ſetzen pflegt. Es iſt dieſer: wenn der Wurmſaamen dem Menſchen, und auch den Thieren angebohren wäre; fo mußten auch alle Menſchen und Thie⸗ ge ohne Unterſchied mit dergleichen Wuͤrmern behaftet ſein. Allein, trift man denn bei allen Menſchen oder Thieren jederzeit die ihnen eigenen Inſekten fan; oder erſcheinen alle Jahre gleichviel Raupen, Kaͤfer, Mehlthau, Heuſchrecken, Ameiſen, Erduaͤuſe, u. ſ. w.? Eben den Einfluß welchen die warme Witterung, vernachlaͤßigte Reinlichkeit zur Erzeugung der Ins ſekten, bei den Menſchen und Thieren, die trockne oder naſſe Witterung, die Winde u. ſ. f. auf die Vermehrung oder Verminderung derſelben auf den Pflanzen haben; hat auf die Ent⸗ wickelung der Eingeweidewörmer, ein feuchter Boden, der häufige Genuß ſolcher Nahrungs⸗ mittel, weiche die Gedaͤrme erſchlaffen, den Darmkanal mit Schleim anhaͤuffen, u. ſ. w. n So begänfiiget z. B. die naffe Weide, die Erzeugung des Leberwurms bei den Schaa⸗ fen, und das Einſperren des Schweines im Koben, die Entſtehung des Rieſenkratzers. Wir kennen die Eingeweidewuͤrmer noch zu wenig, um alle hiebey vorkommende Erſcheinungen, i | als 20 Mifcel. nat. cur. dec. II. an, 4. obs. 22. p. 24) Der Naturforſch. 13. Stuͤck S. 184. b 152. tab. 18. | 25) Rozier Journal de Phyfique. fept. 1778. p 229. 22) Obf. varior. cent. II. obſ. 29. 26) 1. c. p. 230. Planch. 2. fig. 3. allws bei a, am 23) Ichthyol. S. 315. f breiten Ende der Kopf angegeben witd. * * » E als: warum ſie bei einem Öefchöpfe ſich haͤufiger, bey dem andern ſeltner ſich einfinden, erklaͤren zu konnen. Jene ſpitzfindige Einwuͤrfe und Fragen: daß wenn die Würmer dem Menſchen angebohren wären, auch Adam den Bandwurm gehabt haben muͤße; wo der Bandwurm, da alle Thiere vor Adam erſchaffen worden, vor dem Daſein des erſten Menſchen geweſen; ob der Bandwurm aus dem Milchgang Adams unmittelbar, weil er dichte an den Ribben in die Höhe ſteigt, in diejenige Ribbe woraus Eva erſchaffen ward, verpflanzt worden; oder ob er durch den Umlauf der Saͤfte hinein gerathen; ob ferner der Bandwurm vor dem Fal⸗ le Adams, ſich ihm dadurch wohlthuͤtig bewieſen, daß er den Ueberfluß der Nahrung einge⸗ ſogen, und ihm nur erſt nach dem Falle ſchaͤdlich geworden? Dieſe und andere Spitzfindig⸗ keiten verdienen nicht in Erwegung gezogen, noch ernſthaft widerlegt zu werden. N VRR lang, / . 1 ir Dritter Abſchnitt. | Von den Mitteln wider die Eingeweidewuͤrmer. Neher ich im erſten Abſchnitte die verſchiedenen Gattungen, der von mir beobachteten Eingeweidewuͤrmer kurz beſchrieben, und im zweeten dargethan habe, daß ihr Saame den Thieren angebohren ſei; fo liegt mir vermoͤge der Aufgabe noch ob, die Mittel darwider anzuzeigen, und dieſes ſei der Vorwurf des gegenwaͤrtigen Abſchnitts. So lange der Saamen noch in Geſtalt hoͤchſt zarter Teilchen in dem Kreißlaufe der Saͤfte befindlich iſt, oder an dem Ort ſeiner Beſtimmung unbeweglich liegt; ſo lange wer— Sen alle unſere Bemühungen, ihn zu zerſtoͤhren, oder gar zu vernichten, vergebens fein. Dan nehme übrigens entweder das Leibnitzſche Syſtem der Entwickelung der Keime, oder die ber - weglichen Koͤrperchen (moleculge moventes) des Buffon, oder die Praͤexiſtenz der orga⸗ niſirten Keime, oder welches Syſtem man ſonſt will, an; ſo werden wir doch eben ſo we⸗ nig im Stande ſeyn, die Wurmkeime als die Elemente der Koͤrper zu zernichten. Da dies ſes alſo ohnmoͤglich iſt, ſo bleibt uns weiter nichts uͤbrig, als entweder die Entwickelung der Keime zu verhindern, oder wenn bereits ihre Entwickelung vor ſich gegangen iſt, fie aus dem Koͤrper fortzuſchaffen. Beides halte ich in ſo weit moͤglich, als uns die Beobachtungen und Erfahrungen darzu Anleitung geben. Dergleichen Erfahrungen haben wir vor uns in Anz ſehung der Würmer, welche man im Speiſekanal der Menſchen antrifft, und dererjenigen, welche ſich in den Lebern der Schaafe befinden. Wie wir oben geſehen haben, fo verurſachen die Wuͤrmer nur ſelten ſchwere Zufaͤlle und zwar find uns nur diejenigen Krankheiten bekannt, welche fie beim Menſchen und den Schaa⸗ fen hervorbringen. Aus dieſem Grunde werde ich alſo bei den anzuzeigenden Mitteln nur auf dieſe Nückficht nehmen koͤnnen. Wenn wir auf die Umſtaͤnde, unter welchen die Einge⸗ weidewuͤrmer erſcheinen, Achtung geben; ſo nehmen wir wahr, daß diejenigen, die im Darmkanal leben, bei Kindern und jungen Thieren weit häufiger, als beßßerwachſenen; bei ſchwachen eher, als bei ſtarken Perſonen; bei eingeſperrten öfters als bei den frei herum—⸗ laufenden und bei den zahmen mehr als bei den wilden Thieren ſich aͤußern. Bei allen diefen. Erſcheinungen liegt eine einzige Urſach zum Grunde: naͤmlich eine verminderte Spannungs⸗ krafft „ Driter fit: ven den Mü krafft der Beben und ein dadurch erzeugter zaͤher Schleim. Bey Kindern und jungen * find die Faſern noch ſchlaff, ihre Körper mit vieler Gallert begabt, and daher zur Hervorbringung des Schleims geneigt. Eben dieſes ſindet auch bei ſchtoachen und kraͤnkli⸗ . Perſonen, deren Verdauungskraͤfte geſchwaͤcht ſind, ſtatt. Es beguͤnſtigen d gr die Entwickelung der Wuͤrmer, der Genuß vieler warmen Getraͤnke, Raemcher n „und eine jede Lebensart, welche die thieriſchen Faſern erſchlafft. We 7255 5 Eben dieſen Einfluß hat die naſſe Weide auf den Leberwurm der Schaafe: : denn, wie die Erfahrung lehrt, ſo trifft man denſelben bei ihnen! mehr an, wenn ſie auf naſſer, als auf trockner Weide gehen; in feuchten Jahren mehr, als i in duͤrrenz im Herbſt eher „als in den uͤbrigen Jahreszeiten. 98 2 e Der Entwickelung des Wurmkeims wird demnach vorgebengt: 19) Durch Vermeidung des übermäßigen Genuſſes warmer Getraͤnke, ſchleimich⸗ ter, unverdaulicher Speiſen und der Saͤure: dieſe ſchwaͤcht die Galle, und jene den Magen, und die Gedaͤrme, und in e Saum nimmt der un kit 7 . Durch Abfuͤhrungsmittel, wenn Be von Zeit; zu Zeit wiederholt werden. Es u aber hierzu weder heftig wuͤrkende Oraſtica) gewaͤhlt, noch die gelin⸗ den zu oft wiederholt werden: weil beide die Gedaͤrme hübschen, und eine gegen⸗ ſeitige Wirkung hervorbringen wuͤrden. Im Fall aber die Verdaunngswege bereits einmal gechwächt fein folten; 0 müßte man nach einer gelinden Abfuͤhrung, ſich ſolcher Mittel bedienen, welche dieſen Theilen die gehoͤrige Spannung wieder zu geben vermoͤgen. Dieſe Mittel aber namentlich anzufuͤhren, waͤre uͤberfluͤßig, weil man ſie in einem jeden Handbuche der Heilungskunſt antrifft. Indeſ⸗ ſen gehoͤren unſtreitig die Eiſenfeilſpaͤhne, die China und wenn dieſe zu koſtbar iſt, die Rinde der Brech- und Lorbeerweide und die kalten Baͤder nebſt hinlaͤnglicher Bewegung des Koͤr⸗ pers mit unter die wee Gegenmittel. Da indeſſen das leztere bei Kindern nicht wohl anwendbar iſt; ſo kann das Waſchen des Unterleibes mit kaltem Waſſer die Stelle des Ba⸗ des einigermaßen vertreten. Die ſchwache Verdauung ruͤhrt oft von einer waͤßrigten Galle, und des daher uͤberhand nehmenden Schleims her. Zu dieſer Abſicht wird ein Kunſtverſtaͤn⸗ diger aus der großen Anzahl von bittern und gewuͤrzhaften Mitteln die ſchicklichſten leicht zu waͤhlen wiſſen. Ich meines Theils habe von den Pommeranzen, der Quaßia, oder der ver⸗ dickten Ochſengalle mit Zimmetwaſſer verſetzt, allezen die beſten Wirkungen in N Falle verſpuͤhrt So weit Haben uns unſere Eifchen gel und Beobachtungen, auf eine ſichere Vorbau⸗ ungsmethode in Ruͤckſicht der Wuͤrmer, die ſich im Darmkanal befinden geleitet: jene ver⸗ laſſen uns ab agegen gänzlich, wenn es auf die Umſtaͤnde ankommt, unter welchen ſich die Blaſeuwuͤrm eugen, und wie ihnen daher zu begegnen ſey; ihre Naturgeſchichte iſt noch zu wenig bekannt, und ihr Daſein im Menſchen eine noch neue Entdeckung. Die Ent⸗ wickelung der Würmer in der Leber der Schaafe laͤßt ſich verhindern, wenn man dieſe ent weder gar nicht auf naſſe Weide treibt, oder doch zeitig mit einer troknen abwechſelt. me aber weder die Eingeweidewuͤrmer. 49 aber den geſelligen Blaſenwurm im Gehirn derſelben anbetrifft; fo. vermuthe ich, daß die Sonnenſtrahlen, welche durch die noch zarte Hirnſchale dringen, zu ſeiner Entwickelung beitragen: denn nach den Beobachtungen der Herren Geutebruͤck ) und Zaſtfer ) find. nur Laͤmmer und Jaͤhrlinge, hoͤchſt ſelten aber alte Schaafe, der Drehekrankheit unter⸗ worfen. Man muͤßte demnach, wenn meine Vermuthung gegruͤndet waͤre, die Laͤmmer in den Stunden, in welchen die Hitze am ſtaͤrkſten iſt, an ſchattigte Orte treiben. So viel von dem Vorbeugungsmittel, um die Entwickelung des Wurmſaamens zu ver⸗ hindern. Wenn dieſer aber bereits entwickelt iſt, und im Darmſchleim ſich befindet, muß er durch Mittel, welche den Schleim verduͤnnen und abfuͤhren, aus dem Koͤrper geha werden: allein da wir von der Gegenwart des Wurmſaamens nicht anders uͤberzeugt werden koͤnnen, als durch den Abgang der Würmer ſelbſt, oder durch die Zufaͤlle ??) welche ſie ver⸗ urſachen; fo haben wir alsdann nicht mehr mit dem Saamen, ſoudern mit den Würmern ſelbſt zu kaͤmpfen. f 3 a Ich wuͤrde ganze Seiten anfuͤllen müffen, wenn ich auch nur ein bloſſes Nomenverzeich- niß aller dererjenigen Mittel liefern wollte, welche der Aberglaube, und die irrigen Begriffe, die man ſich von der Natur der Wuͤrmer und von ihrer Eutſtehung gemacht, erdacht haben. Man begnügte ſich nicht mit dem, was man auf und in der Erde fand, ſondern man nahm auch die Luft und den Mond mit zu Huͤlfe. Nicht etwa nur die guten und boͤſen Muͤtterchen be⸗ haupten, daß die Würmer, wenn von dieſem Planet, vermöge feines Standes gegen die Erde, weniger Lichtſtrahlen auf leztere fallen, ſich alsdann mehr fuͤr die Wurmmittel ſcheuen, als in dem entgegengeſezten Falle; ſondern ſogar gelehrte Aerzte, worunter ein Roſenſtein ?°) iſt, pflichten dieſem bei. Haͤtten die Wuͤrmer Augen, oder waͤre das Mondlicht warm; ſo ließe ſich doch noch eine Möglichkeit des Einfluſſes deſſelben auf dieſe Thiere, oder auf die Arzneymittel, oder auf den Kranken denken. Andere unzweckmaͤßige Mittel übergehe ich ganz, aus Furcht die mir vorgeſchriebene Schranken zu uͤberſchreiten. Ich will vielmehr nur dererjenigen wuͤrkſamen Erwaͤhnung thun, deren ich mich mit gutem Erfolg bey meinen Kranken bedient habe. Die beſten Mittel ſind unſtreitig: J 1) Alle diejenigen welche den Schleim verduͤnnen. 2) Welche die Wuͤrmer beunruhigen. 3) Wovon fie erſtarren und t 40 die ſtark abfuͤhrende (draſtica). ö f Zu den erſten gehoͤren die Salze und das viele Waſſertrinken: daher die mineraliſchen Waſſer, weil man gewoͤhnlich viel auf einmal davon zu ſich nimmt, die Wuͤrmer abzufuͤhren pflegen. Da indeſſen nicht leicht ein jeder ſich dieſer Waſſer, wegen ihrer hohen Preiſe be⸗ dienen kann, ſo laͤßt ſich ſtatt derſelben das Brunnenwaſſer, worin ein wenig Salz aufgeloͤſet iſt, gebrauchen: doch muß man es in eben der Menge wie jenes zu ſich nehmen. 1 6 Am wuͤrkſamſten zeigt ſich das Ammoniakſalz, beſonders wenn es mit Rhabarber, oder Jalappenwurzel, verſezt wird. Ich nehme gewoͤhnlich von dieſem Salze ein Drittel N f 5 * 8 Quent⸗ 27) Geſammleter Unterricht von Schaafen. S. 277 he ich hier der Kürze halber, da fie in jedem prak⸗ 28) Unterr. von der Zucht der Schaafe S. 98. tiſchen Handbuche angezeigt find. 29) Die Zufaͤlle welche als Kennzeichen von der Non di uh; 1 Gegenwart der Würmer anzuſehen find, uͤberge⸗ * 5 een, * Nass ee: * — 80 1 Dritter Abſchnitt. Von den Mitten Quentchen, von den angeführten Wurzeln aber nur ein Sechſtel Bieten ehrt zween Grat Jngber; eine ſolche Gabe laſſe ich alle zwo Stunden nehmen. Weil dieſe Zuſammenfetzung oft durchzuſchlagen pflegt; ſo darf ich wohl nicht erſt erinnern, daß man dabei auf das Alter, die Kraͤfte und Menge des Schleims Nuͤckſicht nehmen muͤße. Da unter allen Salzen dieſes den Magen am meiſten ſchwaͤcht; ſo wechſele ich, nachdem ſechs Pulver ver⸗ braucht worden, mit bittern Mitteln ab. Weil jedoch dieſe Methode bei Kindern und denenjenigen, die einen ſchwachen Magen haben nicht anwendbar iſt; ſo laſſe ich, ſtatt des nach der Alſtonſchen Methode granulirten 51), das grob gefeilte engliſche, und wenn ich es habhaft werden kann, das malaiſche Zinn, mit Jalappenwurzel und eingemachten Noſen⸗ blaͤttern zu einem Biſſen gemacht, oder mit Syrup verſetzt, nehmen. Da das engliſche Zinn die Wuͤrmer durch ſeine Schwere und Na uhigkeit reizt; fo kruͤmmen fie ſich, verlaſſen den Ort ihres Aufenthalts, ſuchen einen andern auf, und da es von einem Abfuͤhrungsmittel begleitet iſt; ſo werden ſie dadurch mit fortgeſchafft. Von dieſem Zinn nehme ich fuͤr eine erwachſene Perſon zwei und von der Wurzel ein Sechſtel Quentchen, und zwar alle vier Stunden eiue ſolche Gabe. In der Folge laſſe ich, wenn anders die angefuhrten Mittel nicht hinlaͤnglich durchge⸗ ſchlagen haben, eine ſtarke Abfuͤhrung nehmen, welche aus Jalappenwurzel und deſſen Harz mit verfügten Quekſüber zuſammengeſezt ' tft, alsdann aufs neue die erwähnte wiederholen, und fo lange damit fortfahren, bis ich meinen Zweck erreicht habe. Erlange ich ihn dadurch nicht; fo nehme ich das kakte Waſſer wieder zu Huͤlfe. Ich laſſe den Kran⸗ ken nuͤchtern fo viel davon trinken, als er nur immer hinunter bringen mag, und bald dar⸗ auf das angeführte Abfuͤhrungsmittel oder ein ähnliches folgen, damit, durch die vermehrte Bewegung des Magens und der Gedaͤrme, das Waſſer kalt an den Ort, wo die laͤſtigen Gaͤſte ſich aufhalten, gelange, ſie erſtarre und mache, daß ſie deſto ſicherer von dem folgenden Abfuͤhrungsmittel weggefuͤhret werden. Kinder finden nicht leicht Geſchmack am kalten Waſ⸗ fer, und um fie dazu zu noͤthigen, laſſe ich ihnen kurz vor dem Och lafengehen, ein Abend⸗ brodt das aus Hering, oder aus einem ſtark geſalzenen Stuck Fiſch beſtehet, reichen, und zwar ohne ihnen dabey etwas zu trinken zu geben. Beim Erwachen ae fie alsdann einen dringenden Durſt, und jedes Getränk iſt ihnen willkommen. Da ündeſſen der Eigen ſinn des Kranken nicht ſelten den beſten Plan des Arztes vereitelt; 0 muß man jederzeit mehrere M ethoden in Bereitſchaft haben. Wenn daher die bishero angefuͤhrten, ſich nicht anwenden laſſen; fo bediene ich mich der folgenden: ich laſſe namlich das Harz der Purgier⸗ einde (feanunotium) zu gleichen Theilen mit dem gereinigten Weinſteinſalz, eine viertel Stunde lang, in einem glaͤſernen Möoͤrſer reiben. Hierdurch wird es ſeiffenartig, milder, und hat wegen ſeiner ſtarken Bitterkeit, vor andern Mitteln bieſer Art, einen Vorzug. Ge⸗ meiniglich fange ich, nachdem es mit Zucker ermiſcht iſt, nie zwei Gran an, und vermehre ieſe Gabe taͤglich Abends und Morgens mit einem Gran, bis zum Halbeß e In auch wohl druͤber, nach dem Befunden der Umſtaͤnde. ö 5 Dieſes waͤre ohngefaͤhr meine Art die Bands und Sbm ner aber Wenn leztere, wie zuweilen geſchieht, bis nach dein Magen herauf kommen, welches man aus den Uebelkeiten, die auch beim gehoͤrig gereinigten Magen fortdauern, erkennt; ſo kann man ſich ihrer leicht durch ein Brechmittel bemaͤchtigen⸗ ei WERDE e, u ſich e oͤligte ; en n ae 190 Fes sg * 31) Medic. Eſſays. Vol. 5. pars 1. P. 894) wider die Eingeweidewuͤrmer. sr Klyſtire und gelinde abfuͤhrende Mittel leicht bezwingen. Ich beſchließe allezeit die Eur wider die Würmer mit den oben angegebenen ſtaͤrkenden Mitteln: denn wenn nicht durch dieſe die Spannung und Verdauungskraft gehörig wieder hergeſtellt wird; fo erzeugen fie ſich aufs neue. So viel von der Cur wider die Wuͤrmer welche ſich im Darmkanal befinden: was aber die Blaſenwuͤrmer betriftz fo wird mit Arzeneien wohl ſehwerlich etwas auszurichten ſeyn. Das einzige Mittel dawider beſtuͤnde wohl im Punktiren: allein alsdann müßten wir auch wuͤrklich verfichert fein, daß fie ſich nahe an der Oberflaͤche des Körpers befaͤnden. Sollte wohl ein harter Leib mit ungleichen Erhöhungen bei einer gefunden Geſichts farbe ein charak⸗ teriſtiſches Zeichen der Gegenwart dieſer Wuͤrmer abgeben? Wenigſtens verhielt es ſich ſo bei einem damit behafteten Kranken ??). Vom geſelligen Blaſenwurm werden die Schaafe, wenn die Blaſe unmittelbar unter der Hirnſchaale ſitzt, zu Zeiten durchs Trepaniren geheilt. Der Leberwurm bei den Schaafen verliert ſich, wenn anders die Krankheit nicht zu tief ein⸗ gewurzelt iſt, alsdann, wenn ſie auf hohe Triften getrieben werden. Ehe ich dieſe Abhandlung ſchließe, will ich noch einige allgemeine Betrachtungen über verſchiedene bekannte Wurmmittel herſetzen. Ich habe oben erwieſen, daß die Eingewei⸗ dewuͤrmer von ganz anderer Natur ſind, als die uͤbrigen Thiere, und daß daher die Gifte welche andere Thiere toͤdten, ihnen unſchaͤdlich waͤren. Hieraus erhellet die Truͤglichkeit des Schluſſes, daß, weil das Queckſilber, der Lauſeſaamen, das Oel und der Schwefel, die Inſekten toͤdten, fie aueh den Wuͤrmern ſchaͤdlich fein muͤßen. Auch meine eigene Erfahrung: hat die Unwuͤrkſamkeit dieſer Mittel genugſam beſtaͤtigt: denn ich habe das abgekochte Queck⸗ ſilberwaſſer, das mit Schwefel und Zucker abgeriebene Queckſilber lange vergebens wider die Würmer verordnet. Ich legte in erwaͤhntes Waſſer, einen lebendig abgegangenen Spulwurm, ſtellte ihn mit dzmſelben an die Sonne, und er blieb am Leben, jo lange das Waſſer nicht erkaltete. Das verſuͤßte Queckfüber treibt zwar zu Zeiten die Würmer ab: allein dieſe Wuͤrkung thut es nicht als Metall, ſondern als ein jedes anderes ſtarkes Abfuͤhrungsmittel. Eben ſo ver⸗ haͤlt ſichs mit dem Sabadillſaamen, welcher jetzo in meiner Gegend haͤufig gebraucht wird. Er verurſacht viel Uebelkeiten, und nicht felten Erbrechen; die Kranken werden aber, wie ich aus der Verſicherung verſchiedener Patienten weiß, ohne Nutzen gequält. Wenn ja bei deſſen Gebrauch einmal ein Stuͤck von einem Bandwurm weggehet; ſo iſt, wie geſagt, dieſer Erfolg der abfuͤhrenden Kraft zuzuſchreiben, die er unterweilen aͤußert. Eben fo verhält ſichs mit vielen andern für ſpecifiſchausgegebenen Mitteln. Wir find in der Naturgeſchichte der Eingeweidewuͤrmer noch zu weit zuruͤck als daß wir wiſſen konn⸗ ten, welche Dinge ihnen behagen oder nachtheilig ſind. Vor der Hand wiſſen wir aus der Erfahrung nichts weiter, als daß fie vom Falten. Waſſer erſtarren und von ſtark abfuͤhren⸗ den Mitteln mit dem Schleim zugleich weggefuͤhret werden: und in der ſtarken Abfuͤhrung, welche das Nuffertſche, das Zerrenſchwandſche, das Waglerſche Pulver, die Wurmkuchen der Marktſchreier, und anders Mittel aͤußern, liegt, was ſelbige auch fonft für prahlende Titel führen mögen, zuverlaͤßig das ganze Geheimniß. Es iſt daher meines Erachtens die große Menge Pulver des männlichen Farnkrauts beim Nuffertſchen Mittel eine ganz gleichguß tige Sache, womit jedoch die Kranken ohne Noth gequaͤlt werden, 32) Schriften der Geſellch. 1. B. S. 34% | Erklaͤ⸗ AR 7 ’ | . - Erſte Tafel. iR Erklaͤrung der Kupfertafeln. * 1. a. Saen = a. der Kopf. b. das Schwanzende. Fig. 2. Ein Stückchen deſſelben durch das Handglas betrachtet, um die Poren fi cha | 3. Ein kleines Doppelloch, aus der Leber der Schaafe. f 5 m m men 4. Daſſelbe vergrößert. a a. die Saugzͤfnungen. bbb. die Eierſchlaͤuche. F. Die Lanzette. a. der Kopf. b. das Schwanzende. 6. Deſſen Kopfende mit der Linfe No. 2. vergrößert. a a. die Sau öfnungen, bb. die Nehme Glieder. ccc. die Nahrungskanäaͤle. gfnung 7. Der Winkelhaken. a. das Kopfende. b. das Schwanzende. 8. Ein Stückchen vergroͤßert. aa. die Eiuſchnitte zwiſchen den Sag bb. die e kelhakenfoͤrmige Poren. cc. die Eier. „9. Die knotige Lanzette. a. das Kopfende. b. das Schwanzende. Zwote Tafel. 1. Der rundgliedrigte Bandwurm. a. der Kopf. b. der Schwanz. 2. Das Kopfende vergroͤßert. as. zwo runde Saugoͤfnun en. Pb, wo dergleichen ie halbmondfoͤrmige Wuͤllſte gebildet. ee : l 6 Fig. 3. Die vordern Saugoͤfnungen oval. 125 Fig. 4. Die vier Saugofnungen in runder Geſtalt. ö Fig. 5. Der Frangen: Bandivurm. a. der Kopf. b. der Schwanz. EN Fig. 6. Das Kopfende vergrößert. a. der Ruͤßel. bb. die ovale Saugöfnungen. Fig: 7. Ein Stuͤck aus der Mitte vergrößert. a a. die doppelte länglichte Poren. Bi. die brand. Fig. 8. Ein Stuͤckchen nahe am Schwanzende vergrößert. Fig. 9. Das Schwanzende eben ſo vorgeſtellt. . Fig. 10. Ein Infuſtonsthierchen, welches die Eier des vorhergehenden Bandwurms verſcluck. 7 . Bund wum mit keilfoͤrmigen Gliedern. 2. Deſſen Kopfende vergrößert. 5 3. Der Langhals. d i 5 2 # Deſſen Kopfende. aa. die Saugoͤfnungen. b. der eingezogene Ruͤſſel. 11. Ebendaſſelbe mit der ſtaͤrkſten Vergroͤßerung. Dritte Tafel. Der Bandwurm mit eylindriſchen Gliedern. 18. Das Kopfende Werhroßer 2 Si 7. Ein einzelnes Glied eben bo vorgeſtellt. aa. die Dei b b. die Nahrungskanaͤle. c e. die Eier. Vierte Tafel. . r. Der knotige Bandwurm. 2. Der Kopf mit den Saugoͤfnungen und eingezogenem Nüffel, vergrößert. g. 5 Ein Theil aus der Mitte dieſes Wurms, eben ſo vorgeſtellt. Fig. 4. Erklärung der Kupfertafeln, 83 Fig. 4. Der glatte Bandwurm, Fig. 5. Der Kopf mit den Saugoͤfnungen und Ruͤſſel, vergrößert. Fig. 6. Ein Stuͤck aus der Mitte dieſes Wurms, auf eben die Art vorgeſtellt. Sig. 7. Der Bandwurm mit dem abgeſtumpften Kopfe. a. das Kopfende. b. das Schwanzende. Fig. 8. Das Kopfende durch ein ſtark vergroͤßerndes Handglas von der Seite vorgeſtellt. a. die Saugoͤfnungen. b. eine durchſichtige Stelle hiüter demjelben. Fig. 9. Der Kopf von vorne vorgeſtellt. Fig. 10. Ein Stuͤck aus der Mitte, nach eben dleſer Vergrößerung, 819. 11. Der Bandwurm mit dem ſchwarzen Ringe. Fig. 12. Deſſen Kopfende durch die Linſe No. 2. betrachtet. n Fig. 13. Ein Stuͤck aus der Mitte, durch eben dieſe Linſe. 8 Fünfte Tafel. Jig. 1. Ein Stuͤck von der Manſchette mit dem Kopfe. Fig. 2. Der Kopf vergroͤßert. | Fig. 3. Desgleichen. aa. die Nahrungskanäle bb. die Warzen mit den 3 c. der Ausfluß des milchtgten Safts mit den darin befindlichen Eiern. 1 Fig. 3. Ein Stuͤck eines einzelnen Gliedes, mit den darin zerſtreuten ne durch die ſtaͤreſte Linſe. a. die warzenfoͤrmige Oefnung. f * Fig. 5. Die Eier. 8 N Fig. & Der Surfenmurm, Kos i 15 Fig. 7. Deſſen Kopfende. N \ Sechste Tafel, Fig. 1. Der Kurzhals. a. der Kopf. b. der Schwanz. Fig. 2. Das Kopfende a. der doppelte Hakenkranz. b. die Saugewarzen, Fig. 3. Der Kopf von vorne, und mit der Linſe No, 3. vergrößert, Jig. 4. Der Bandwurm aus dem Igel. | Zig. 5. Deſſen Kopfende vergroͤßert. Jig. 6. Der ſchmale Baud wurm aus dem Hunde. a. der Kopf. b. der Schwer, 919. 7. Deſſen Kopf 18 1 7 8 Fig. 9. EM Haken, mit der Linſe No. 1. Fig. 9. Der Nelkenwurm. Fig. 10. a vergrößert, Fig 11, 12. 13. Die verschiednen Geſtalten feines M Siebente Tafel. Jig. 1. Der Rieſe. a. der Kopf, wie er im Darm ſteckt. b. der Schwanz, Fig. 2. Derſelbe. a. der Kopf. bb b. die Verengerungen. Fig. 3. Der Kopf vergrosert. aa. die Hakenkrelſe. b der Scheitel, Fig. 1. Der Scheitel von vorne vorgeſtellt. Fig 5. Ein Manuchen. a. der Kopf. b. die laͤnglichte Furche, Fig. 5. Dieſelbe in runder Meſtalt. Fig. 7. Das maͤnnliche Glied vergroͤßert, Fig. 8. Die Eier. Fig. 9. Der Stachelhals. 1 G3 Fig. 10. Bee Erklärung der Kupfertafeln. Fig. 10. Doſſen Kopfende vergrößert, a. der Kopf. b. der Hals. cc. dle beiden Säcke. Fig. 11. deſſen Eier. J Achte Tafel 1. Der Spulwurm aus dem Hunde. 1 * 2. Der Kopf mit drei Warzen. Der Schwanz mit zween Stacheln. 1 a Der Spulwurm aus dem Pferde. a. der Kopf. b. Der Schwanz. Die dreieckigte Mundoͤfuungen mit den drei Wülften von vorne. Der Schwanz. 5 . Der Heringsfaden, in geſchlaͤngelter Geſtalt. „Derſelbe in ſpiralfoͤrmiger Lage. „Vergroͤßert, 8 i o. Derſelbe, wo die Warze angedeutet iſt. Neunte Tafel. 2 FR 5 S 8 n a 2 22 DD SON AM Fig. 1. Der Warzenwurm, Fig. 2. Vergroͤßert. a. der gefchlängelte Eierſtock. Fig. 3. Das Kopfende, eben ſo vorgeſtellt. Fig. 4. Der Warzenwurm mit den Warzen am Schwanzende. Fig. 5. Derſelbe vergrößert. a. die groſſe Warze unterm Leibe. b b. die ſechs kleinern am Schwanz ende. . die Eierſchlaͤuche nebſt den Eiern. en 28 Ilg. 6. Deſſen Schwanzende mit den zwei Stacheln, vergrößert. Fig. 7. Der Schwanzwurm in ſpiralfoͤrmiger Lage. N ö Fig. 8. Derſelbe in gerader Richtung. a. der Kopf. b. der Schwanz. 1 Fig. 9. Derſelbe vergrößert, a. der Nuͤſſel. bbb. der Speiſekanal c. der After. d d. der geſchlaͤn⸗ gelte Eierſchlauch. N VPP Fig. 10. Der Koͤrper deſſelben Wurms in einer ſtaͤrkern Vergrößerung. a, das Ende des Eier⸗ ſchlauchs. b. das Ende des Darmkanals. | ö Bi Fig. 11. Ein Stuͤckchen vom Elerſchlauch mit der Linſe No. 3. vergrößert. Fig. 12. Die ausgetretenen Eier, durch die ſtaͤrkſte Vergrößerung. Zehnte Tafel. Fig. 1. Der lebendig gebaͤhrende Kappenwurm. Fig. 2. Derſelbe durch dle gewöhnliche Linſe und die Roͤhre B. a. die Mundoͤfnung. Fig. 3. Ein Junges aus n der ſtaͤrkſten Linſe und der naͤmlichen Roͤhre. Fig. 4. Die Eier auf dieſelbe Art ellt. Fig. 5. Der keilfoͤrmige Kappenwurm. 5 Fig. 6. Derſelbe vergrößert. a. der Darmkanal. bb b. die Eier. cc. die Eiergaͤnge. Fig. 7. Der Nuͤſſel, etwas ſtaͤrker vergrößert. f Fig. 8. Der Eingeweide -Fadenwurm. 7 Fig. 9. Der Kopf. 5 4 N Fig. 10. Der Eingeweide⸗Blutygel vergrößert, wo zugleich 2 davon, wie fie ſich begatten, vorgeſtellt find. Fig. 11. Das herzſoͤrmige Infuſionsthierchen. vie al Ei Fig. 12. Daſſelbe während dem Gebaͤhren mit der ftärkfien Vergrößerung betrachtet. N ET LE DI | | | | | nl 0 . re — | U | UL | UI 1 1 u IM m 4 Ill Pr — — 6 a — — — + Geh, g. U (Welle F I ZT a Te —— N ter Marne — a — Haende FFP . al e. 5 * Nen r B S. N e r ccc er 2 Ff, , 4 rr rrrffffffßh* F d EN f f , 2. —— 77 — aD) . EEE — Og: — n 77 e . — 5 2. Ff ffffffffffffffffffffr pff WE. 4 ! sen EP AR EERTPEH EFT Aung REG 02 PAD. nu Be on EDEL md, 20 oo c Mh cee SD Delle») RU eat 2 N W Wa tete Hi c 0 N W W I — = 2 2 295522 NR III ra son UND OFEN 8 N IN) 0 NN N N U N NN RN n nn n * N N — 7 S J r IN 5 S N UN aa * ER 3 2 EEE * — € „a ER Hr Woran ig verr NS SON rr! ZT GG . G GE GEER GR —— oe u — — 1 9 N Di N ö SS IIIIIIESS III — — — SE — 2 ,, ]? So 0 SS SEE D 8 = Se N = 5 85 S. 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