EE TEE DRE me EI TRIER RETE TURO RES TE ee Bee Sa = t DOTE rer Sin a apa ra. erede eie aeq ihi : Lots olm eme mestre Seen Y riens T ^ Conte . een nennen Mn HET Tr d loge et or ee QE ee gen de) ACTA SOCTIETATIS SCHEENTIARUM FENNICA. TOMUS XLI. HELSINGFORSIE. Ex officina typographica Societatis litterariæ fennicæ MCMXIII. vi HAALITF u ALTO * AN Ki YR di ^ N:o. 6. TABLE DES ARTICLES CONTENUS DANS CE TOME. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente, von L. Wiruıam Önorn. Mit 18 Figuren im Text. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen, von SEVERIN Jo- HANSSON. Die Miriden der äthiopischen Region. I. Mirine, Cylapina, Bryocorina, von B. Poppius. Mit einer Tafel und 11 Textfiguren. É Über zwei molekular-physikalische Konstanten, von K. F. Srorrk. Über die Stabilität des elektrodynamischen Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen und über die Simon'sche Theorie des Lichtbogens, von Taure LEscH. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlósungen bei verschiede- nen Koncentrationen und Temperaturen von Suro Koskınen und Vänü I. SAARIALHO. (Mitteilungen aus dem physikalischen Laboratorium der Universität Helsingfors. Leitung: Prof. Dr Hr. TALLQVIST.) Über den Vorgang der Schmelzung, von K. F. Srorrr. Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden, von Arex. Lurner. Mit 10 Figuren im Text. Über die vom N. Trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten, von AnEx. LurHER. Mit 1 Tafel und 28 Figuren im Text. CR pa re: ale ip Der M n Så um ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N 1. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DAS ELEKTROMOTORISCHE VERHALTEN BINIGER KADMIUMELEMENTE VON L. WILLIAM ÖHOLM. MIT 18 FIGUREN IM TEXT. — EE HELSINGFORS 1912, DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITTERATURGESELLSCHAFT = cien RANGE a; Am CT LUE ET | HU: eiu E EE Yu Ea sr var: HH Einleitung, Die galvanischen Kombinationen, welche als elektrische Normale Verwendung gefunden haben, sind innerhalb gewisser Grenzen ausserordentlich sorgfältig untersucht. So verhält es sich zum Beispiel mit den Clark ')-, Kadmium ?)- undW eston- ?)- Elemen- ten *) ^). Diese Untersuchungen gelten doch hauptsächlich für Zellen mit gesättigten oder stark konzentrierten Lösungen, welche gerade für diese Elemente als elektrische Normale angewandt werden. Früher wurde ausschliesslich das Clark-Element benutzt. Seitdem es sich aber gezeigt hat, dass ein Austausch von Zn in Cd ein Element mit bedeutend niedrigerem Temperaturkoeffizienten ergiebt, kam das Kadmiumelement immer mehr in Gebrauch. Dieses Element hat sich schliesslich in dem sogenannten Weston - Typus, gefüllt mit einer bei + 4° C gesáttigten Lösung, in ein ideales Normalelement verwandelt, dessen "l'emperaturkoeffizient auch bei genauen Messungen ganz und gar vernachlässigt werden kann, wenn die Temperaturvariationen nicht allzu gross sind. 1) CLARK. Phil. Trans. 164, 1. 1874. Lorp RAYLEIGH. Phil. Trans. 175, 412. 1884; 176, 781. 1885. KAHLE. Wied. Ann. 51, 177 und 203. 1894. 2) Weston. Elektrot. Zeitschr. 13, 235. 1892. JAEGER und WACHSMUTH. Elektrot. Zeitschr. 15, 507. 1894. z » 5 Wied. Ann. 59, 575. 1896. = » LINDECK. Zeitschr. f. phys. Chemie 37, 641. 1901. 7 „ KAHLE Wied. Ann. 65, 926. 1898. " 3 ONE TEE. 1808: 3) Worrr. Trans. of the Am. El. Chem. Soc. V, 49. 1904. CARHART AND HULETT. Trans. of the Am. El. Chem. Soc. V 59. 1904. HUurETT. d N 5 E VI 109. „ CARHART. 5 3 - » AU Worrr. Bulletin of the Bureau of Standards III n:o 4. 1907. »" 5 5 = III n:o 1. 5 5 3 m 5 V n:0 2. 1908. +) Die hierher gehörige Litteratur ist ausserordentlich umfangreich. Eine bis zum Jahre 1902 voll- ständige Zusammenstellung findet sich bei JAEGER. „Die Normalelemente und ihre Anwendung in der elektrischen Messtechnik*. Des Raumes wegen erwühne ich nur die Quellen welche in engstem Zusammen- hang mit dieser Untersuchung stehen. Im Uebrigen verweise ich auf die erwähnte Arbeit. 5) Um in irgend einer Weise durch die Benennung zwischen den beiden benutzten Kadmium- oder Weston-Normalelementen unterscheiden zu kónnen, habe ich den mit Krystallen gefüllten Typus Kadmium- 4 L. WILLIAM Omorw. Ausser diesen sind im Laufe der Zeit auch andere Kombinationen vorgeschlagen und teilweise angewandt. Doch haben diese bei weitem nicht solche Bedeutung erhal- ten, wie die früher genannten, da es sich erwiesen hat, dass sie nicht alle die Anfor- derungen erfüllen, welche an ein Normalelement gestellt werden müssen. So hat z. B. OsrwaALp!) das sogenannte HzrwnorrZ'sche Element”; als Normal einzuführen und dabei durch einen geeigneten Gehalt der Zn Cl,-Lüsung ein Element von 1 Volt Spannung zu erhalten versucht. Osrwarp giebt an, dass die Lösung zu diesem Zwecke bei 15° C ein spec. Gewicht von 1,409 haben müsse. Scnoop *), welcher ebenfalls Messungen über die Hermnortz’sche Kombination vorgenommen hat, setzt wiederum das spec. Gewicht der Lösung auf 1,391 bei 15° C fest, um eine Spannung von 1 Volt erhalten zu kön- nen. Untersuchungen, welche sich über eine lüngere Zeit erstrecken, liegen jedoch nicht vor, weshalb noch Unsicherheit betreffs der Anwendbarkeit dieses Elements herrscht. Das Kalomel ist im allgemeinen als ein schlechter Depolarisator angesehen worden und Zn Cl, als ein in chemischer Hinsicht nicht ganz sicher definierbarer Kórper. Wie sieh. die elektromotorische Kraft bei verschiedenen Konzentrationsgraden der Lösungen der genannten Elemente verhält, ist im allgemeinen garnicht oder nur in ganz geringem Grade untersucht worden. Ebenso dürften die Kombinationen, welche sich bei den ersten qualitativen Versuchen als Normale nicht besonders geeignet erwiesen haben, in elektrischer Hinsicht nur wenig bekannt sein. So verhält es sich z. D. mit der Kombination Cd | Cd CT, | Hg, Cl, | Hg wenigstens soweit man nach den Angaben, welche über ein solches Element vorliegen, urteilen kann. W. JarerR und R. Wacus- MUTH *) sagen, dass eine solche Kombination eine E M K von ungefähr ?/, Volt er- Bn Grad nämlich nach dieser Richtung hin vorgenommen um in das Cd-Element anstatt Merku- giebt, dass aber der Temperaturkoeffizient beträchtlich ist (0,0001 ) Versuche sind rosulfat, welches früher nur schwer rein erhalten wurde, Kalomel als einen chemisch sicher definierbaren Kórper einzuführen. Später findet man nach JAEGER °) angegeben, dass die Kadmiumchlorid-Elemente V. Gr. haben. Dieses nach Messungen von Czarskr?) Diese Angaben scheinen nun in offenbarem eine Spannung von ?/, Volt und einen Temperaturkoeffizienten — — 0,00025 element genannt und denjenigen welcher eine bei ]-4? O gesättigte Lösung enhält als Westonelement be- zeichnet. Bekanntlich werden gewóhnlich beide Typen Westonelement genannt. !) OswALD. Zeitschr. f. phys. Chemle I, 403. 1887. ?) v. HELMHOLTZ. Sitz. ber. der Akad. zu Berlin II. 1882. 2) Scoop. Jaeger. Normalelemente S. 74. 1902. +) Wied. Ann. LIX, 589. 1896. 5) L. c. S. 91. *) Wied. Ann. XXI, 235, 1884. Tom. XLI, Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 5 Widerspruch zu einander zu stehen. Eine genanere Untersuchung ergiebt jedoch, dass Czarskı für das Element, welches ungefähr ?/, Volt Spannung zeigte, eine verdünnte Lösung (ungef. 0,75-n) angewandt hatte, und erhielt er faktisch für diese Kombina- tion einen positiven Temperaturkoeffizienten — 0,000186 '). Dagegen erhielt er für ein anderes Cd-Element, welches eine etwas ungewöhn- liche Zusammensetzung hatte (Cd CdCl, | Ag Cl| Ag), indem der positive Pol aus Ag und 4g Cl bestand, einen negativen Koeffizienten — — 0,00025 V/Gr. Dieses Element hatte doch eine niedrigere Spannung ungef. */, Volt, trotzdem es eine Lösung derselben Konzentration (0,75-n) wie das früher genannte enthielt. Was den negativen Temperaturkoeffizienten anbetrifft, so dürfte derselbe sehr unsicher sein, denn aus mehreren Messungen erhält man auch einen positiven Koeffi- zienten. Bei 25,45" erhielt Czarskr den Wert 0,66797 — und bei 19,96? 0,66753 Volt, also einen ersichtlich niedrigeren Wert bei ungef. 6° niedrigerer Temperatur. Im allgemeinen scheint die E M K allerdings abgenommen zu haben, wenn die Temperatur stieg. Hier tritt jedoch ein Umstand hervor, welchen Czarskr unbeachtet gelassen hat, nümlich der, dass die elektromotorische Kraft des Elementes mit der Zeit abgenommen zu haben scheint Am 16 Juli 1883 erhielt er nämlich bei der Temperatur 19,03? 0,64930 Volt und schon drei Tage später bei 19,01” 0,66806 Volt. Da Czarsxr nach dieser Zeit Messungen nur bei steigender Temperatur vornahm, ohne irgend welche Kontrollbestimmungen bei niedrigeren Wärmgraden zu machen, so ist es möglich, dass das Abnehmen in der Spannung, welches er auf solche Weise zu finden glaubte, nicht ausschliesslich auf der Temperatur beruhte, sondern könnte die Spannungsabnahme mit der Zeit dabei auch von Einfluss gewesen sein. Bei Temperaturen um 20° war der Temperaturkoeffizient linear. Was seine Elemente im übrigen anbetrifft, so bestand der negative Pol nicht aus Amalgam sondern aus Cd-Metall, dessen Reinheit er bezweifelt, denn der Pol wurde in der CdCl,-lösung sehr bald mit einer blauschwarzen Schicht überzogen. Ferner entstanden in den Elementen chemische Reaktionen welche einen ziemlich dicken weis- sen Belag auf den Metall zur Folge hatten ^). Schliesslich nimmt er, wie auch v. HELMHOLTZ ”) an, das zufällige Variationen bei allen den Kombinationen, deren positi- ver Pol aus //g besteht, auf Erschütterungen beruhen, indem durch die Bewegung der Quecksilberflüche eine elektromotorische Gegenkraft entsteht, welche für einige Zeit die 1) Übrigens varierte dieser bedeutend. Aus Czarskıs Messungen L. c. S. 242 erhält man Werte die zwischen 0,00014- und 0,000290 Veit liegen. Pau? Grad ?) Vergleiche Seite 14. 3) Sitz. ber. der Akad. zu Berlin. II 826. 1882. N:o 1. 6 L. Wizrram OmHorw. Spannung herunterdrückt. Dies galt hauptsächlich für verdünnte Lósungen. Gerade auf Grund dieses Umstandes versuchte er //g gegen Ag auszutauschen. Nachdem v. Hxzrwmorrz hervorgehoben hat, wie die Zinkehloridelemente sich lange Zeit hindurch konstant halten ohne zur polarisieren, falls sie durch einen grösseren Wiederstand wie z. B. 10000 Siemens Einheiten geschlossen sind, setzt er fort: ,Nach Durchgang stürkerer Stróme ist allerdings Polarisation vorhanden, ebenso stórt mechani- sche Erschütterung, wobei die Quecksilberfläche theils gedehnt theils zusammengezogen wird und die von Herrn G. LIPPMANN beobachteten elektromotorische Kräfte auftreten. Aber, in den Elementen, welche über fünf Prozent ZnCl, in der Lösung enthalten, verschwinden die Störungen der Regel nach in fünf bis zehn Minuten. Bei noch stärker verdünnter Lösung werden die Elemente aber so empfindlich gegen Erschütte- rungen, dass der Magnet des Galvanometers hier in Berlin wenigstens unter dem Ein- fluss der von der Strasse kommenden Vibration fortdauernd unruhig hin- und hergeht*. Bei den von mir vorgenommenen Untersuchungen habe ich keine so grosse Emp- findlichkeit gegen Erschütterungen bei Kadmiumehlorid-Elementen finden können, trotz- dem ich Lösungen anwandte, deren Gehalt nur ungef. 2°/, betrug. Dies beruht viel- leicht darauf, dass ich ziemlich dicke Pastemassen anwandte. Wie aus dem Folgenden hervorgeht, hatte ich die Elemente bei den genauen Messungen in einem Thermostat, aufgestellt, dessen Rührer durch einen Elektromotor getreiben wurde. Schon die Be- wegung des Wassers war sehr heftig und der Motor verursachte ausserdem eine schwache Vibration des Thermostaten, so dass die darin befindlichen Elemente, solange der Motor ging, Erschütterungen ausgesetzt waren. Indessen konnte ich keine Varia- tionen in der Spannung verspüren, welche dieser Erschütterung zugeschrieben werden konnten, denn ob der Motor im Gange war oder nieht, erhielt ich dieselben Werte, wenn nur die Temperatur konstant gehalten wurde. Erst bei recht heftigem Umrühren traten Unregelmässigkeiten bei den Zellen auf, welche sehr verdünnte Lösungen ent- hielten, und schien die Empfindlichkeit auch hier mit der Verdünnung zuzunehmen. Die Elemente dagegen, welche wie gewöhnliche Kadmiumnormale zusammengesetzt wa- ren, wurden auch durch recht starke Stösse keineswegs beeinflusst und dürfte, soviel mir bekannt, auch niemand anders eine solche auf Grund von Erschütterung entste- hende Variation bei den gewöhnlichen Normalen bemerkt haben. Da also keine genauere Untersuchung über das Element Cd | CdCl, Hg, Cl, | Hg in elektrischer Hinsicht vorliegt, fing ich mit einer solchen im Herbst 1905 an. Es war meine Absicht zu untersuchen, wie diese Kombination sich verhalten würde beson- ders bei verschiedenen Konzentrationen der Lösung (die Vergrösserung der Spannung mit der Verdünnung) und bei verschiedenen Wärmegraden. Gleichzeitig habe ich auch versucht etwas weitgehende Beobachtungen zu machen über das Verhältnis des Elemen- Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadiniumelemente. 7 tes in den Fällen, wo es so zusammengesetzt war, wie man im allgemeinen die ge- wöhnlichen Normalelemente aufbaut. Wie schon hervorgehoben, war ja hier keine Aus- sicht vorhanden einen neuen Normaltypus zusammensetzen zu kónnen und ging mein Streben mit dieser Arbeit auch nicht dahin. Da jedoch diese Kombination die Bedin- gung eines Normalelementes erfüllt, dieselbe ist ja ein im Gleichgewicht befindliches reversibles chemisches System mit konstanten Phasen, und dürfte dies auch in hóherem Grade tun als das Herwnorrz'sche Element, da C4 Cl, ein in chemischer Hinsicht gut definierter Körper ist, so hielt ich es doch der Mühe wert auch in dieser Beziehung einige Beobachtungen anzustellen. Die Messungen, welche ich in den Jahren 1905—08 ausführte, sind bereits teilweise in der „Öfversigt af Finska Vet. Soc. Förhandlingar" ') veröffentlicht und teil- weise im „Teknikern“. Sie umfassen jedoch nur die oben genannte Kadmiumchlorid- kombination. Die Resultate, welche dabei erhalten wurden, veranlassten jedoch eine fortgesetzte Untersuchung, welche dann derartig erweitert wurde, dass sie auch die Kadmiumbromid-, -jodid- und -sulfatzellen umfasste. Aus dem Folgenden geht hervor, dass auch bei der Untersuchung dieser letztgenannten Kombinationen auf die Einwir- kung der Konzentration und der Temperatur auf die Grösse der E M. K Gewicht ge- legt wurde. Um einen besseren Ueberblick über alle diese Kadmiumserien zu erhalten, ist im Folgenden auch das wichtigste des früher erhaltenen Messungsmateriales über die Kadmiumkloridzellen mitgenommen. Eingangs findet sich eine kurze Beschreibung über die Zusammensetzung der Elemente und auch der Methoden zur Bestimmung der Span- nung derselben. Allgemeines über den Aufbau der Elemente. Die Gefässe. Die Gefässe, welche ich bei meinen Untersuchungen anwandte, waren die für Konstruktion von Normalelementen gewöhnlich gebrauchten Rayrrien'schen H-Röhren. Bei zwei CdCl,-Elementen vom Normal-Typus waren die Platindrähte in den Boden eingeschmolzen, wie bei gewöhnlichen Kadmiumsulfatnormalen. Da es doch zur Be- stimmung des Temperaturkoeffizienten bequemer war einen gewöhnlichen Wasserther- mostaten anstatt eines Petroleumbades anzuwenden, so richtete ich die meisten H-Gefässe 1) Vol. XLVII. N:o 19. 1905—06. N:o 1. 8 L. WILLIAM ÖHOLM. so ein, dass die Platindrähte in Glasröhren eingeschmolzen wurden, welche dann in das Gefäss eingesetzt wurden. Die Glasröhren wurden teilweise mit Quecksilber gefüllt, worin die Leitdrühte eintauchten. Nebenstehende Fig. I zeigt das Aussehen dieser Elemente. Cd. amalg Fig. 1. Bei dem Olark-Element des H-Typus hat es sich gezeigt, dass sich manchmal zwischen dem Zn-Amalgam und dem darüber befindlichen Zn SO,- Krystallager eine Gasschicht bildet, wobei der Kontakt völlig unterbrochen werden kann. Aus vielen Untersuchun- gen ist hervorgegangen, dass dieser Umstand bei den gewöhnlichen Cd-Elementen nicht einmal nach Zusatz von etwas freier Säure zur (4SO-Lüsung auftritt. Auch bei den von mir zusammengesetzten Elementen habe ich nur in einem Falle eine solche Gas- entwickelung bemerkt, als die Kadmiumchloridlösung sehr sauer war. (Mercks Präpa- rat.) Die hier in Frage gestellten Zellen wurden nur bei den ersten ganz qualitativen Versuchen benutzt. (Seite 15). Was die Materialien und besonders die Kadmium- und Quecksilbersalze anbe- langt, so wurden die besten Handelswaren und zwar Kahlbaums „chemisch reine“ ver- wendet. Wie aus dem Späteren hervorgeht, sind diese auf ihren Reinheitsgrad unter- sucht worden, während die Salze auch in einigen Fällen umkrystallisiert wurden. Die Umkrystallisation verursachte keine merkbare Veränderung in der Potentialdifferenz. Da ja diese Arbeit bis auf Weiteres keine Herstellung neuer Normalien bezweckte, so sind die elektrolytischen Methoden, wodurch die Substanzen völlig rein hätten erhalten werden können nicht benutzt worden. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 9 Das Quecksilber. Das als positive Elektrode angewandte Quecksilber wurde erst durch Schütteln mit angesäuerter Merkuronitratlósung gereinigt, wonach es zweimal im Vacuum destil- liert wurde. Das Kadmiummetall. Das angewandte Kadmiummetall war von Kahlbaums bestem Präparat. Wie be- kannt, kann eine Zinkverunreinigung eine bedeutende Vermehrung des Potentials ver- ursachen. Ich nahm daher die von Mxrrs und Funk befürwortete Probe vor!). Da- bei trat sofort ein farbiges Oxyd auf, weshalb nur Spuren von Zn (unter 0,01 °/;) müglicherweise vorkommen konnten. Auch frühere Untersuchungen des Kadmiums ha- ben ergeben, dass die Handelsware sehr rein ist. Spuren von Zn üben nur geringen Einfluss aus. Jarser und WacnuswuTH *) fanden, dass ein Amalgam, welches 1 ?/, Zn mehr als das gewóhnliche enthielt, die elektromotorische Kraft des Elementes mit unge- fähr 0,001 Volt erhöhte. Das Amalgam. Dieses wurde aus dem von Kahlbaum bezogenen Cd-Metall und dem auf früher erwühnte Weise gereinigten Quecksilber hergestellt. Der Kadmiumgehalt darin betrug 12,5 */. Das Amalgam wurde erzeugt durch Zusammenschmelzen der Metalle in einer Porzellanschale auf dem Wasserbad. Auf diese Weise erhält man eine gleichmässige Mischung und es bildet sich nur eine unbedeutende Oxydschicht. Als das Amalgam in ein Gefäss eingebracht werden sollte, wurde es zuerst auf dem Wasserbad bis gegen 100° erwärmt, wobei man eine leicht fliessende Masse erhält. Davon wurde aus dem Innern der Masse eine geeignete Quantität in eine warme Pipette aufgesogen, welche man dann aus der Pipette auf den Boden des Elementgefässes fliessen liess. Im Zu- sammenhang hiermit kann erwähnt werden, dass auch das Quecksilber, die Paste und die Lösung mit besonders zu diesem Zwecke angefertigten Pipetten eingefüllt wurden. Was den Kadmiumgehalt des verwendeten Amalgames anbetrifft, so mag noch bemerkt werden, dass die Spannung des Kadmiumamalgames gegen eine konstante Elektrode von der Zusammensetzung des Amalgams abhängig ist. Ist der Kadmium- gehalt kleiner als 5°/, so nähert sich die Spannung der des Quecksilbers und über- schreitet derselbe 15 °/, so nähert sie sich dem Potential des reinen Cd-Metalles. Ver- suche haden erwiesen, dass die Spannung von 6 °/,— 14 °/, Kadmiumgehalt konstant ’) Zeitschr. f. anorg. Chemie 13, 167. 1897. ?2) JAEGER und WACHSMUTH L. c. N:o 1 10 L. WILLIAM ÖHOLM. ist. Im allgemeinen wird 12,5 °/, Amalgam benutzt, weil dasjenige von 10 °/,, welches zwischen den Grenzwerten liegt, bei gewöhnlicher Temperatur beinahe flüssig ist !). Die Paste. Was das zur Herstellung der ,Paste“ verwendete Kalomel anbetrifft, so wurde gewóhnliche Handelsware gebraucht, weil diese sehr rein erhültlich ist. Bei der Berei- tung wurde dieselbe sorgfältig im Mörser mit Quecksilber und Kadmiumsalzlósung von dem Gehalt, der für das in Frage stehende Element verwandt werden sollte, zerrieben, wobei die Lüsung mehrere Male abgegossen und mit neuer ersetzt wurde. Schliesslich wurde die Pastemasse gut mit der Lösung umgeschüttelt, mit der das Element gefüllt werden sollte, wonach man die Masse sich setzen liess und die klare Lósung abhob. Hierbei wurde also, was die Herstellung der Paste und die letzte Behandlung der Ló- sung betrifft, analog verfahren wie es der Fall ist bei Konstruktion von Normal-Kalo- melelektroden. Auch die für die Pasten der übrigen Kadmiumelemente benutzten Quecksilber- salze Bromür-, Jodür und Sulfat waren reine Handelswaren. Die Pastemassen wurden ebenfalls in der oben angegebenen Weise hergestellt. Die Kadmiumsalze. Bei allen hier angeführten Versuchen, die Zellen À und B (Seite 15) ausgenom- men, habe ich Kahlbaums Präparate angewandt. Das Kadmiumchlorid zeigte in Lösung eine etwas saure Reaktion, welche in konzentrierten Lösungen bei Versuchen mit Kongo- papier gut hervortrat. Mehrere Elemente wurden doch, wie aus dem Folgenden hervor- geht, direkt aus dem gekauften Salz hergestellt. Bei anderen wurde wieder eine ein- fache Umkrystallisation vorgenommen. Da frühere Untersuchungen von Kadmiumsulfat zeigten, dass die gewöhnliche Handelsware praktisch frei von Zink ist, lag es nahe an- zunehmen, dass auch diese Kadmiumsalze zinkfrei seien. Die Umkrystallisation wurde also hauptsächlich vorgenommen um neutrales Salz zu erhalten. Deshalb versuchte ich die freie Säure durch Umschütteln mit CdO bei schwacher Erwärmung zu neutralisieren. Auf diese Weise erhält man eine ziemlich neutrale Lösung. Ich wagte doch nicht die 1) Eine etwas verbesserte Form für transportable Normale ist neulich von COHEN und KRUYT vor- geschlagen und auch untersucht worden. Die genannten Herren haben auch nachgewiesen, dass dies Element, welches ein gewöhnliches Kadmiumsulfat-Normal ist, aber 8°/,-iges Amalgam enthält, alle Bedin- gungen für ein Normalelement zwischen den Temperaturen — 40° und + 40° C erfüllt. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 11 Neutralisation allzu weit zu treiben, weil ich befürchtete, dass alkalische Produkte ent- stehen künnten. Darauf wurde die Lösung filtriert und in Krystallisationsschalen abgedunstet. Sobald sich genügend Krystalle gebildet hatten, wurde die Mutterlösung abgegossen und die Krystalle mehrere Male mit Wasser gut abgespült, wonach sie zwischen Filtrier- papier getrocknet und in einem gut geschlossenen Gefäss aufbewahrt wurden. Das Spül- wasser wurde zu der Mutterlauge gegossen, das Ganze wurde filtriert und man liess es nochmals krystallisieren. | Die aus solchen Krystallen hergestellten konzentrierten Lösungen zeigten auf Kongopapier schwach saure Reaktion. Bei grósseren Verdünnungen war diese nicht mehr merkbar. Die gesättigten Lösungen wurden bei Zimmertemperatur hergestellt durch Zusammenreiben von Cd Cl,-Krystalen mit Wasser im Porzellanmörser. Dabei musste die Lösung mehrmals einige Zeit stehen, wonach Reiben und Umrühren im Mórser auf's neue erfolgte. Von dem Salz wurden stets so grosse Quantitäten zuge- setzt, dass ein bedeutender Teil feiner Krystalle in der gesättigten Lüsung nachblieb, woraus sie durch Filtrieren ausgeschieden wurden. Die Kadmiumbromid, -jodid und -sulfatsalze wurden ebenfalls vor ihrer Anwen- dung auf Reinheit und Zusammensetzung untersucht. Es ergab sich hierbei, dass die- selben recht grossen Anforderungen genügten. Eine Umkrystallisation oder Neutralisa- tion wurde deshalb nicht vorgenommen. Die konzentrierten Lósungen reagierten beim Versuch mit Kongorot schwach sauer. Einige Zellen wurden nach dem s. g. Weston-Typus zusammengestellt und ent- hielten eine Lösung, welche bei einer unter Zimmertemperatur liegenden Temperatur ge- sättigt war. (Für das Weston-Normal + 47). Die bei Zimmertemperatur gesättigte Lósung wurde deshalb abgekühlt, wobei aus derselben ein Salzüberschuss auskrystalli- sierte. Die Sättigungstemperatur wurde jedoch nicht mit grösserer Genauigkeit bestimmt. Dieselbe lag zwischen + 2° und +5°. Die nichtgesättigten Lösungen wurden durch Verdünnung von Lösungen mit genau bestimmtem Gehalt hergestellt. Siehe übrigens die Angaben bei den einzelnen Elementen. Die Zusammensetzung der Elemente. Diese geschah in der für Normalelemente gebrüuchlichen Weise. Wie schon gesagt, wurden alle Reagentien mit verschiedenen Pipetten in die Zellen eingeführt. Nachdem das Zellengefäss sorgfältig gereinigt und getrocknet war, wurde in den ei- nen Schenkel das geschmolzene Amalgam und in den andern das Quecksilber einge- führt. Falls die Elektroden in Glasróhren eingeschmolzen waren, wurden diese darauf N:o 1. 12 L. WILLIAM OÓmorw. eingeführt und vor allem musste die „negative“ Elektrode eingesetzt werden, solange das Amalgam flüssig war, wo sie bei der Erstarrung des Amalgames in. senkrechter Stellung befestigt wurde. Dann wurde die Paste über das Quecksilber und ein Kad- miumchloridteig über das Amalgam eingetragen, wonach das Element mit trockenen Kadmiumchloridkrystallen und gesättigter Lösung gefüllt wurde. Dies für Elemente von dem Kadmium-Normaltypus. Was dagegen die Elemente von dem Weston-Typus anbetrifft, fielen hier natürlich die Krystalle und der C4 Cl,-Teig über dem Amalgam fort, und wurden dieselben statt dessen mit Kadmiumchloridlösung von bestimmtem Gehalt gefüllt. Bei den Elementen, in denen das Amalgam durch einen amalgamierten Kadmiumstab ersetzt war, wurde dieser in einem Gummistópsel befestigt, mit welchem die eine Seite der H-hóhre in die- sem Falle geschlossen wurde. Die Stange wurde nach oben zu paraffiniert, so dass eine Kontaktstelle zwischen Lósung, Metall und Luft nicht entstand. Nachdem alle Reagentien eingeführt waren, wurde eine Paraffinschicht auf der Lösung erst in der einen Hälfte des Gefässes geschmolzen. Durch Schrägstellung des Gefüsses wurde darauf eine Luftschicht zwischen das Paraffin und die Lósung gebracht. Ebenso wurde mit der andern Hälfte verfahren. Auf das Paraffin wurde eine Kork- schicht gesetzt und die Zelle schliesslich sorgfältig mit gewöhnlichem Siegellack oder Marineleim geschlossen. In ähnlicher Weise wurden auch die übrigen Kadmiumzellen aufgebaut mit dem einzigen Unterschied, dass hier natürlicher Weise die entsprechenden Bromid-, Jodid- und Sulfatsalze verwendet wurden. Was nun spezielle Eigentümlichkeiten in der Zu- sammensetzung u. s. w. anbetrifft, so finden sich weitere Angaben bei den einzelnen Serien. Allgemeines über die Messungen. Um die Temperaturkoeffizienten der Elemente zu bestimmen, war es nötig, diese eine längere Zeit bei konstantem Wärmegrad zu halten, damit Gleichgewicht bei dieser Temperatur in jeder Zelle eintreten könnte. Die Zellen wurden daher während aller Messungen in einem Thermostat gehalten und da die meisten Elemente so eingerichtet waren, dass sie ohne weiteres in einen gewöhnlichen Wasserthermostaten eingesetzt wer- den konnten, so wurde ein solcher für den Zweck verwandt. Nur die Zellen C und III des gewöhnlichen Normaltypus mit im Boden eingeschmolzenen Platindrähten wurden in ein mit Petroleum gefülltes Glasgefäss gesetzt, welches wieder im Wasserthermostat auf- gestellt wurde. Der Rührer desselben wurde durch einen Elektromotor getrieben und die Temperatur, welche mit zwei in 0,1° geteilten Termometern gemessen wurde, hielt sich überall im Gefäss ausserordentlich konstant, solange die Temperatur höher war als die- Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 13 jenige des Zimmers. Um Messungen bei niedrigeren Wärmegraden machen zu können, hatte ich eine Kühlleitung durch den Thermostat geleitet. In diesem Falle war doch die Temperatur desselben in so hohem Grade abhängig von Veränderungen in der Zim- mertemperatur, dass sie nicht mehr ganz konstant gehalten werden konnte. Die Messungen wurden mit Hülfe eines Kompensationsapparates (Potentiometer von Siemens & Halske) ausgeführt. Als Arbeitselemente wurden zwei Accumulatoren an- gewandt, welche durch einen äusseren Wiederstand von ungefähr 20280 Ohm mit dem Kompensationsapparat vereinigt waren. Das Normalelement war ein Weston-Normal. Als Nullinstrument wurde ein Spiegelgalvanometer, Deprez-d’Arsonval von I. Carpentier, angewandt. Die Empfindlichkeit desselben betrug 24,5 >< 10 " Amp. per Skalateil und ein Meter Tubenabstand, weshalb die Bestimmungen mit der grössten Genauigkeit gemacht werden konnten. Gewöhnlich habe ich mich doch damit begnügt fünf Decimale in die Resultate einzuführen, welche direkt vom Potentiometer erhalten werden. Die sechste kann wohl mit ziemlicher Zuverlässigkeit aus den Ausschlügen des Galvanome- ters erhalten werden, setzt jedoch, um einen Wert zu haben, äusserst genaue Messun- gen voraus und besonders sichere Temperaturbestimmungen, denn diese Decimale wird in hohem Grade von Temperaturvariationen um 0,01” beeinflusst. Im Zusammenhang hiermit muss auch folgender Umstand erwähnt werden. Das Weston-Element N:o 1, welches als Normal benutzt wurde und auf welches alle Mes- sungen zurückgeführt wurden, war von Fritz Köhler in Leipzig und hatte laut mitfol- gendem Certifikat der Reichsanstalt eine Spannung von 1,0190 Volt. Nachdem die Messungen eine Zeit lang fortgesetzt waren, verglich ich dieses mit einem andern We- ston-Normal N:o 2, welches laut Zeugnis der Reichsanstalt auch dieselbe Spannung bei Zimmertemperatur hatte. Es zeigte sich dann, dass zwischen den elektromotorischen Kräften der Zellen eine Differenz bestand von 0,0003 Volt, indem N:o 2 eine Span- nung von 1,0193 Volt zeigte, wenn N:o 1 als Normal eingesetzt wurde. Ich nahm an, dass dies darauf beruhen konnte, dass das Element N:o 1, welches angewandt wurde während kurzer Zeit Strom geliefert hatte und polarisiert worden war. Mehrere darauf folgende Kontrollmessungen haben jedoch dasselbe Resultat ergeben und es hat daher den Anschein, als ob zwischen diesen beiden Normalen eine solche konstante Differenz bestände. Alle Messungen sind jedoch mit N:o 1 als Normal vorgenommen und gelten sie daher nur unter der Voraussetzung, dass diese Zelle richtig sei, d. h. eine Spannung von 1,0190 Volt bei Zimmertemperatur besässe. Für die genannte Spannung bei dem Normal war auch der in Frage stehende SrgwENs-Harskr'sche Poten- tiometer konstruiert. N:o 1. 14 L. WILLIAM OHOLM. In Folgendem sind die Resultate von allen den Untersuchungen verzeichnet, wel- che ich bis jetzt über die verschiedenen Kadmiumchlorid, -bromid, -jodid und sulfat- elemente angestellt habe. Kadmiumchloridelemente. Im ganzen wurden 21 Kadmiumchloridzellen zusammengestellt und geprüft. Von diesen waren 7 Elemente, nämlich die Zellen C, III, D, E, F, G und H vom ge- wöhnlichem Normaltypus, I, II, IV und V waren vom Westontypus d. h. sie enthielten eine bei ungefähr 3°—4° C. gesättigte Cd Cl,-Lósung. Die Elemente L, M, N, O, P, Q, R und S enthielten verdünnte Lósungen, deren Kadmiumchloridgehalt, wie aus dem Folgenden hervorgeht, von 3,836 Mol-normal für die Zelle L bis zu 0,1 Mol-normal für Q variierte. Um die Verschiedenheiten nachweisen zu können, welche auftreten, wenn als negative Elektrode anstatt eines 12,5 °/, Kadmiumamalgams ein amalgamierter Kadmiumstab verwendet wurde, stellte ich die Zellen A, B, R und S zusammen. R enthielt eine 1 »- und S eine 0,1 »-Lósung. Die ersten ganz qualitativen Versuche wurden mit den Zellen A und B an- gestellt, welche eine bei Zimmertemperatur gesättigte Lösung enthielten. Diese — das Präparat war von Merck bezogen — war jedoch stark sauer. In der Zelle A bestand der negative Pol aus einem amalgamierten Kadmiumstab und in B aus gewöhnlichem 12,5 ”/, Amalgam. Der Kadmiumstab, welcher anfangs vollkommen blank war, wurde nach und nach dunkler und war schon einige Tage nach der Zusammensetzung der Zelle vollkommen schwarz. Daneben wurde eine schwache Gasentwickelung bemerkbar. Die schwarze Farbe ging langsam in dunkelgrau über und es bildete sich ein dünnes festes Lager um die Elektrode. Recht bald traten auch merkbare Veränderungen an dem negativen Pol des Elementes B ein. Nach einigen Wochen zeigten sich Gasbla- sen zwischen dem Krystalllager und dem Amalgam. Auf demselben befand sich näm- lich eine Schicht festes Kadmiumchlorid. Die Messungen zeigten jedoch, dass diese Reaktionen nicht sehr stark auf die E M K eiwirkten. Die Spannung stieg wohl bei A anfangs mit ungefähr 0,022 Volt, hielt sich aber dann recht konstant. Das elektromotorische Verhalten dieser Elemente wurde nur bei Zimmertempera- tur untersucht und zwar ziemlich qualitativ mit Messbrücke und Lippmann-Kapillar- elektrometer. Deshalb konnten auch keine Temperaturkoeffizienten berechnet werden. Von den Bestimmungen, welche während des Oktober und November 1905 und im Tom. XLI. Untersuchungen. über das elektromotorische Verhalten. einiger. Kadmiumelemente. 15 Verlaufe des Januar und April 1906 ausgeführt wurden, sollen doch um die Grósse der Spannung zu beleuchten einige Zahlen angeführt werden. Element A. Element B. Messungen mit Messbrücke bei Zimmertemperatur. | | US | Tempe- | E Tempe- Tag. tas Volt. Tag. SERI: Volt. 29 Okt. 1905 | 15,7 | 0,692 | 29 Okt. 1905 | 16,4 | 0,6696 IUNOV-- 15,2 0,710 OUNOVS 16,1 | 0,6699 gu 04 Be 155.| en3 t! 4' 17,4 | 0,6697 1 orm 168 | 0,714 | 14 Dec. , 17,9 | 0,6685 | 11 Jan. 1906 15,5 0,713 | 11 Jan. 1906 16,0 | 0,6686 Messungen mit Potentiometer in April 1906. Mittelwerte. 182 0,7161 182 0,6675 Auch die Elemente I, IL, IV und V, welche wie erwähnt vom Westontypus wa- ren, wurden nur kürzere Zeit während des Herbstes 1905 und des Winters 1906 unter- sucht. Hier wie auch bei allen übrigen Elementen ausser den eben erwähnten A und B wurden ausschliesslich Kahlbaums Reagentien benutzt. Die für die Zellen IV und V ver- wendete CdCl,-Lösung war mit Cd O neutralisiert. Aus diesen Messungen ging hervor, dass alle diese Zellen beinahe dieselbe elektromotorische Kraft hatten, welche ungefähr 0,6727 Volt bei 20? C betrug mit einer Differenz von + 0,00005 Volt. Da die Un- tersuchung bei verschiedenen Wärmegraden 10^— 30^ ausgeführt wurde, so konnte auch der Temperaturkoeffizient bestimmt werden. Dieser erwies sich als positiv und betrug ungefähr 0,00026 a Aus den Messungen konnte nicht entschieden werden, in wie weit dieser Koeffizient von der Temperatur abhängig war oder nicht. Bei einem Platz- umtauseh im Thermostaten wurden indessen diese Elemente beschädigt, weshalb keine späteren genauen Messungen über das elektromotorische Verhalten derselben vorliegen. Es wurden auch später weiter keine Zellen dieses Typus zusammengestellt, weil diese für die vorliegenden Untersuchungen von keinem speziellen Interesse waren. Was die Resultate der Messungen anbetrifft, welehe während des Herbstes 1905 und des Frühjahres 1906 ausgeführt wurden, so sind dieselben schon verüffentlicht wor- den und zwar teils in der ,Ofversigt af Finska Vet. Soc. Fórhandlingar, XLVII N:o 19*, teils in den Zeitschrift „Teknikern 1906“. Sie brauchen hier also nur erwähnt zu werden. Es wurden alle Zellen ausser D, E, F, G und H, welche erst später zusam- N:o 1. 16 L. Wicriam Omorw. mengestellt wurden, untersucht. So wurde D und E im Januar, sowie F, G and H im April 1908 angefertigt. Soweit die Messungen von Interesse sind, werden später einzelne derselben angeführt. Aus denselben ging hervor, dass die Spannung des Kadmiumchlorid-Elementes bedeutend unter 1 Volt liegt und ungeführ 0,6717 Volt bei 20? betrügt bei mit Kry- stallen gefüllten Zellen. So zeigte die Zelle C am 26 März 1906 bei der Temperatur 19,9" die Spannung 0,67172 — und am 1 April die Spannung 0,67169 Volt bei 20,13”. Für das Element III wurden gleichzeitig die Werte 0,67163 — und 0,67161 Volt notiert. Die Elektromotorische Kraft steigt doch stark mit der Verdünnung und erreicht für 0,1 Mol. normale CdCl,-Lösung den Wert 0,7458 Volt bei derselben Tempera- tur 20° (die Zelle Q). Aus der Untersuchung ging weiter hervor, dass dieses Steigen der Spannung durchaus kontinuierlich durch alle untersuchten Konzentrationsgrade war, welches Verháltnis am besten durch die Kurve Fig. 6 anschaulich gemacht wird. Dies Ansteigen der E M K wird auch durch folgendes Beispiel illustriert: Die am nächsten der die Zellen bezeichnenden Benennungen stehenden Zahlen geben den Salzgehalt der CdCl,-Lösungen in Mol an. In der dritten Reihe stehen die Voltzahlen, welche sámmtlich für die Temperatur 20,15” gelten. Element. L. M. N. O. 18: Q. Mol-n. 3,836 2,0 1,0 0,5 0,25 0,1 Volt 0,67981, 0,69328, 0,70405, 0,71542, 0,729774, 0,714580. Bestand der negative Pol nicht aus 12,5 °/, Kadmiumamalgam, sondern aus ei- nem amalgamierten Kadmiumstab, so stieg die Spannung bei entsprechenden Verhält- nissen mit ungefähr 0,050 Volt. Demnach hatte das Element R bei der Temperatur 20,1^ die Spannung 0,7542 Volt, wührend dieselbe gleichzeitig bei N nur 0,7040 Volt betrug. Bei 25,6^ wurden die entsprechenden Zahlen 0,75497 — und 0,70595 Volt. Auch bei S und Q findet sich ein ähnlicher Unterschied. . Bei der Temperatur 20,1” betrug die Spannung bei dem ersten Element 0,7935 — und bei dem letzteren 0,7458 Volt. Die Differenz beträgt also 0,048- bis 0,050 Volt, welche dem Spannungsunter- schied zwischen dem benutzten Amalgam und einem amalgamierten Kadmiumstab ent- spricht, nachdem alles Quecksilber in den Stab hineindiffundiert ist. Im übrigen erwiesen sich solche Zellen als sehr unsicher und gaben oft ohne sichtbare äussere Ursache recht verschiedene Werte. Anfangs fand eine starke Steige- rung der E M K statt, offenbar deshalb, weil das Quecksilber in den Kadmiumstab hineindiffundierte und die Spannung dadurch immer mehr gegen die des reinen Kad- Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 17 miummetalles stieg. Dieser Umstand möge durch folgendes Exempel verdeutlicht werden: Das Element R wurde am 20 Januar 1906 zusammengestellt und mehrfache Messungen sofort vorgenommen. Hierbei wurden folgende Resultate erhalten: Datum dE en | Jan. 20 Uhr 10 St. 0 M. V. M. 16,59 0,7338 10" 10 A 4 0,7351 2 55 N.M , 0,7360 Sa IS n A 0,7405 4 0 - 5 0,7449 5 0 4 » 0,7462 S 0 ^ | H 0,7480 22 9 30 16,3 0,7493 Im Thermostat iig | 16,5 0,7522 | Febr. 1 17,0 0,7530 | April 5 17,8 0,7538 Nachdem alles Hg hineindiffundiert war, wurde die Spannung natürlich wieder konstant, was auch aus den für Februar und April angegebenen Zahlen hervorgeht. Was den Einfluss der Temperatur anbelangte, so zeigte es sich, dass die Kad- miumchlorid-Kombination, wenigstens bei gesättigten Lósungen, einen hóheren Tempera- turkoeffizienten hat, als die gewóhnliche Kadmiumsulfat-Zelle. Das Verhältnis dieser letzteren bei verdünnter C4SO,-Lósung dürfte bis jetzt noch nicht untersucht sein. Im übrigen war der Koeffizient auch hier negativ und betrug ungefähr — 0,00007 V/Gr., wogegen er für das Kadmiumsulfatelement wie bekannt ungefähr — 0,00004 V/Gr. ist. Bei beiden Kombinationen steigt der absolute Wert desselben mit der Temperatur, wes- halb er auch bei dem Kadmiumchloridelement nicht konstant ist. Von den ersten Messungen vom März und April 1906 sollen folgende Werte von = für die Zellen C und III angeführt werden. N:o 1. 3 18 L. Wınvıam OHoLN. Temperaturkoeffizient t? C. SS Element C. Element III. | mu i 9,9°—14,7° — 0,000060 — 0,000060 ie ABE ©) 63 FES 14,7 —20,1 | » xd "EOS 10,45—29,0 | - (2 20982 20,1 —29:9 | "EOS LOI 20,1 —29,0 cui — 0,000100 25,5 —29,0 | — 0,000103 OX Bei Zellen mit verdünnten Lósungen hatten die Temperaturkoeffizienten positive Werte, welche mit zunehmender Verdünnung der Kadmiumchloridlösung stiegen. Von dem Werte 0,00026 V/Gr. für 3,8 Mol. norm. C4Cl,-Lósung wurde also der Koeffi- zient kontinuierlich erhöht und erreichte den Wert 0,0005 V/Gr. für 0,1 Mol. Normal- lösung. Diese Steigerung mit der Verdünnung bei einem der Zimmertemperatur nahe liegenden Wärmegrade geht aus folgenden Koeffizientenwerten, welche für die Tempera- turdifferenze 14,7°—20,1° berechnet sind, hervor. Element. L. M. N. O. ID: Q. 2 0,00026, 0,00030, 0,00035, 0,00040, 0,00045, 0,00050 Bestand die negative Elektrode aus einem amalgamierten Kadmiumstab, so wurde der FEinfluss der Temperatur auf die elektromotorische Kraft bedeutend vermindert, so dass der Wert des Koeffizienten bei entsprechenden Verhältnissen mit ca. 0,00020 V/Gr. herunterging. Demnach wurde für obige Temperaturdifferenz 14,7°—20,1° für die Zelle R der Temperaturkoeffizient 0,00014 — und für das Element S der Wert 0,000530 V/Gr. gefunden. (Vergleiche mit den Koeffizientwerten für L und Q). Aus den Messungen, welche bei verschiedenen Temperaturen zwischen 10^ und 30° C vorgenommen wurden, ging wie bereits gesagt hervor, dass die elektromotorische Kraft bei mit Krystallen gefüllten Elementen keine lineare Funktion der Temperatur war und schien die Temperatursteigerung von einer bedeutenden Zunahme des absolu- ten Wertes des Koeffizienten begleitet zu sein. Für die Zelle III z. B. eine Verän- derung von dem Werte — 0,000060 V/Gr. bei Temperaturen zwischen 9,9°—14,7° bis zum Werte — 0,000104 V/Gr. zwischen den Temperaturen 25,5°—29,0°. Die Kadmiumchlorid-Zelle verhielt sich also in dieser Hinsicht wie die gewöhnlichen Nor- malen. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 19 Ausserdem glaubte ich noch zu finden, dass ein Abweichen von der linearen Funktion sich auch bei den Zellen mit verdünnten Lösungen zeigte und dass die elektro- motorische Kraft nur bei einer ganz bestimmten Konzentration linear mit der Temperatur stieg. Folgende Beispiele, aus den frühesten Messungen berechnet, verdeutlichen dies. Element II 9,9?— 14,7? - — 0.000248 , , 95,69—99,5? . — 0,00028 . L 99-—14,7? . — 0,0003 5 » 25,6?— 29,6? = 0.00028 » Sowohl bei M als auch bei N erschien der Koeffizient nach der ersten Ver- suchsserie beinahe konstant zu sein und bei dem ersteren Element 0,00030 — und bei dem letzteren 0,000354. V/Gr. zu betragen. Bei den Zellen O, P und Q, welche sehr verdünnte Lósungen enthielten fiel der Koetfizient etwas mit steigender Temperatur. Hiement 0° 9,999 04 2 — 0,00042 . ' , 95,6?— 99,6? . = 0,00040 P 9,99—14,7* . = 0,00046 - U^ 9589-99 6^ RE 00045 | MG 999-14, 6? . = 0,00050 . 95,69 —99,5^ . = 0,00048 Die Abweichungen waren doch äusserst gering und die ersten Messungen nicht hinreichend genau, um dies etwas eigentümliche Verhältnis mit Sicherheit feststellen zu können, besonders da es sich zeigte, dass die Veränderung von dem Linearen bei Ele- menten mit stark verdünnten Kadmiumchloridlósungen nach der entgegengesetzten Seite geschah wie bei Zellen mit mehr konzentrierten Lösungen. Bei Elementen mit ver- dünnten Lösungen sollte ja eigentlich die E M K eine lineare Funktion der Tempera- tur sein, da die Konzentration bei allen Temperaturen gleich ist und sowohl Lósungs- als auch Bildungswárme daher immer zur selben Konzentration hingeführt werden. Ein Abweichen in dieser Hinsicht würde also darauf hindeuten, dass die chemische Total- energie der Zelle von der Temperatur nicht unabhängig wäre. N:o 1. 20 L. WILLIAM Omorw. Die Untersuchung wurde daher hauptsächlich mit denselben Elementen fortgesetzt, wodurch auch Klarheit darüber gewonnen werden konnte, in wiefern die Spannung, wel- che sie ursprünglich zeigten, bestehen bleiben sollte und die Elemente also konstant seien, was wieder ein Kriterium darauf wäre, dass keine chemischen Veränderungen in den- selben vor sich gehen sollten. Ausser den alten Zellen sind fünf neue D, E, F, G und H von dem gewöhnlichen Normaltypus untersucht worden. Diese wurden im März 1907 zusammengesetzt wie die Zelle C aber mit dem Unterschied, dass die Elektroden in die neuen Elemente eingesetzt wurden gleich wie es der Fall bei den Zellen mit ver- dünnten Lósungen war, damit sie im Wasserbad autgestellt werden konnten, und dass ich für die Zellen F, G und H das angewandte Quecksilber nicht umdestillierte, son- dern Kahlbaums beste Ware gebrauchte. Im übrigen waren die heagentien identisch mit denen, welche für das Element C angewandt wurden. Auch wurde keine Umkry- stallisation des Kadmiumchlorids vorgenommen, obgleich die Krystalle nicht mehr ganz klar waren. Wie aus dem Folgenden hervorgeht, dürfte dieser Umstand nicht in hóhe- rem Grade auf die elektromotorische Kraft einwirken. Auch Gurke und vow ENDE") sind betreffs der Kadmiumsulfatzelle zu demselben Resultat gekommen. Auf Seite 221 findet man nämlich folgende: „Clear and cloudy cadmium sulfate crystals produce no difference in the electromotive force of the cadmium cells“. Wie bereits früher hervorgehoben, war die Weise, wie die älteren Zellen mit Lack verschlossen wurden, nicht ganz sicher. Als sie während der Versuche starken Temperaturvariationen ausgesetzt wurden, sprang nämlich der Lack in einigen Fällen von den Röhren ab, sodass etwas Wasser vom Thermostaten in einige Zellen eindrang und die Lösungen derselben verdünnte, denn auf andere Weise kann man die plötzliche Steigerung der elektromotorischen Kraft nicht erklären, welche die Zelle V schon wäh- rend der Messungen im Frühjahr 1906 aufwies und die zunehmende Spannung, welche später im Sommer beim Element M entstand und etwas über 60-Hundertstel Millivolt ausmachte. Ueber den Lack wurde daher eine Schicht geschmolzenen Wachses und Paraffin auf alle älteren Zellen gegossen und hielten diese sich danach konstant bis zum Herbst 1907, da wieder etwas ähnliches während des Sommers bei den Elementen L, P und Q vorgefallen zu sein scheint. Hier wurde nämlich eine Steigerung der Spannung vor- gefunden, welche für L 14-, für P 57-, und für Q 25-Hundertstel Millivolt betrug, wogegen die übrigen Zellen mit verdünnten Lösungen nicht verändert waren. Die Ge- fässe, welche verdünnte Lösungen enthalten, sollten eigentlich also, um jede Konzentra- !) The physical Review CXXXI, 214. 1907. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiuwmelemente. 21 tionsveränderung vermeiden zu können, zugeschmolzen sein. Die Elemente F, G und H, welche im März 1907 zusammengestellt wurden, wurden mit Marineleim verschlossen. Wie soeben hervorgehoben, waren die ersten Messungen nicht hinreichend für eine nähere Frklärung über die Abhängigkeit der elektromotorischen Kraft von der Temperatur und von der Konzentration bei den verschiedenen Typen der untersuchten Kadmiumchloridkombination. Zu diesem Zwecke wurden deshalb während des Herbstes 1906 und des Winters 1907 eine Reihe von Messungen ausgeführt. Das umfangs- reiche Beobachtungsmaterial, welches in der Zeit gesammelt wurde, ist bereits teilweise in der „Öfversigt af Finska Vet. Soc. Förhandlingar L N:o 11 1907* publiziert. Ein Teil dieser Bestimmungen, welche als Grundlage für die Berechnung der Temperatur- koeffizienten der Elemente benutzt wurden, kónnen doch nicht in diesem Zusammenhang übergangen werden. Sie wurden im Januar und Februar 1907 ausgeführt. Die elektromotorischen Kräfte der Zellen wurden dabei für jeden fünften Grad zwischen 10° und 30°C gemessen. Um mit Sicherheit entscheiden zu können, dass die Ele- mente die der jedesmaligen Temperatur entsprechende Spannung angenommen hatten, wurden dieselben stets wenigstens zwei Tage lang auf dem fraglichen konstanten Tem- peraturgrad erhalten, während wiederholte Messungen vorgenommen wurden. Die erste Messerie im Januar wurde bei steigender Temperatur ausgeführt. Hier- bei wurde die Temperatur des Thermostaten jedesmal langsam mit ungefähr 5^ erhóht, nachdem sie einige Tage bei einer gewissen Temperatur z. B. 10^ konstant gehalten wurde und Messungen ausgeführt waren. In dieser Weise wurde fortgefahren bis ungef. 30* C erreicht waren. Bei der zweiten Serie vom Februar wurde umgekehrt verfahren d. h. hier be- gannen die Messungen bei 30^ worauf die Temperatur langsam um je 5^ sinken durfte bis wiederum 10° erreicht waren. Durch dieses Verfahren konnten die Messungen weiter kontrolliert werden und man konnte sich einen Begriff darüber bilden in wie weit sich ein Element durch die Temperatursteigerung verändert hatte. Die nachfolgenden Ta- bellen zeigen, dass keine bedeutenderen Veränderungen stattgefunden haben. Die in den beiden Versuchsserien erhaltenen Resultate entsprechen einander völlig in jeder Beziehung. N:o 1. 22 L. Wıruıam ÖHorm. Die elektromotorische Kraft und die Temperaturformel der Kadmiumchloridzellen. A. Elemente von Normaltypus. Hierbei wurden die Zellen C, D, E und III untersucht. In den folgenden Ta- bellen finden sich jedoch nur die für C und E beobachteten Werte, welche für die Be- rechnung der Temperaturformel benutzt sind. D und E könnten für ganz gleichwertig gelten, denn sie ergaben bei diesen Messungen beinahe dieselbe Voltzahl. Nur selten trat eine Differenz von einem Hunderttausendstel Volt auf und dies geschah auch ziem- lich unregelmássig, so dass einmal D und ein anderes mal E eine etwas höhere Span- nung zeigte. Aus demselben Grunde ist auch die Zelle III ausgeschlossen worden, weil auch diese beinahe gleich C war. Der einzige Unterschied war der, dass III eine um einige Hundertstel Millivolt niedrigere Voltzahl aufwies und sich auch etwas langsamer als C bei Temperaturvariationen einstellte. Die für 5°C Differenzen angeführten Temperaturkoeffizienten sind unter der Voraussetzung berechnet, dass die Spannungser- hóhung linear verläuft. Hieraus ersieht man, wie bedeutend die Abweichungen tatsäch- lich sind. Ferner werden die mittleren Koeffizienten für das ganze Interwall 10°—30° angegeben. Wie ersichtlich sind diese letzteren gleich gross. Element C. Element E. Tempe- : Tempera- | i | Tempe- | s | Tempera- | | ratur C?. Moa | ratur C9. | vor: | ratur 95 yos CUT CE MS 98. | 0,607281 | 29,65 | 0,67070 9,75 | 067223 | 30,15 0,67056 10,1 0,67231 | 24,55 0,67127 10,25 | 0,67220 | 24,95 | 0,67113 1495 | 0,67200 | 24,6 | 0,67126 10,45 | 0,607219 | 25,0 0,67112 Fr 0,607200 | 204 |! 0,67165 14,95 | 0,07194 | 20,1 | 0,67156 90,1 067165 | „ 0,67163 on 0,67193 | 20,15 | 0,67156 20,05 | 0,67164 | , 0,67168 20,15 067157 | 15,25 | 0,67190 20,25 | 0,67160 | 15,3 0,67198 : " | 15,35 0,67187 246 | 0,67126 | 10,25 0,607226 249 | 087114 | 10,3 0,67216 247 | 067120 | 9,8 | 0,607231 25,0 0671121098 0,67219 250 | 0,67119 | Temperaturkoefizient 29,5 | 0,67069 | Temperaturkoeffizient 290 | 0,67082 | 109—15? | 0,000059 ; 29,6 — | 0,607067 | 10?—15? | 0,000057 29,05 | 0,67082 | 15°—20° ot | 159-— 209 > FÖR | |209—959 | , 88 | | 209—959 | , 89 | 25°—30° | 0,000100 | 259—830? | 0,000102 | | Mittelwert 0,000080 | Mittelwert. 0,000081 109—309 el) | 109—309 5 ED Tom. XLI. Untersuchungen. über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 23 Auf Grund dieser Messungen wurden die Konstanten in der Temperaturformel für die Zellen C und E berechnet. Nach der Methode der kleinsten Quadrate und ausgehend von 18°C wurden die Zahlen — 0,000074 und — 0,0000015 für das In- tervall 107— 30” erhalten. Für die Zelle C ergibt sich demnach folgende Formel: E,, = 0,671179 — 0,000074 (4° — 18°) — 0,0000015 (£° — 18°)? Volt. Die Zahl 0,67179 ist die elektromotorische Kraft des betreffenden Elements bei 18? C und ist in der Gleichung demnach die Grösse /7,,». Um diesen Wert zu er- halten wurden spezielle Messungen längere Zeit hindurch bei 18° ausgeführt (siehe Seite 32). Dass diese Gleichung beinahe vüllig die elektromotorische Kraft der Kadmium- chlorid-Normalzelle innerhalb des betreffenden Temperaturintervalles angiebt, geht nicht nur aus einem Vergleich zwischen den für verschiedene Temperaturen berechneten und den in der vorstehenden Tabelle beobachteten Voltwerten hervor, sondern man findet auch eine gute Uebereinstimmung sowohl mit den früheren als auch mit den späteren Beobachtungen. Dies móge dureh einige Beispiele illustriert werden: E Datum. | LAC | Obs. | Ber. 1906. April. | 25,5 |0,67117 | 0,67115 A x IWI0 10067281 | 0,67229 1907. Jan. Febr. | 10,25 | 067226 | 0,67227 9,8 | 0,67231 | 0,67230 | 14,95 | 0,67200 | 0,67200 | 20,1 | 0,67163—8. | 0,67163 25,0 | 0,67119 | 0,67120 x A 290 | 0,67082 0,67080 1908. Nov. | 20,1 | 0,67162 0,67163 1909. Febr. 18,0 | 0,67180—79 | 0,67179—80 , Mir. 248 | 0,67120 0,67122 Obenstehende Formel gilt natürlich auch fast genau für die übrigen Zellen vom Normaltypus doch mit dem Unterschied, dass für Æ,,° dann die elektromotorische Kraft für 18^ des entsprechenden Elementes eingesetzt wird. Wie aus einer späteren Tabelle "hervorgeht, differierten die Spannungen der hier untersuchten Zellen vom Normaltypus etwas. Ebenso scheint es, als ob die elektromotorische Kraft derselben wührend der vergangenen Jahre ein wenig abgenommen hätte. N:o I. 94 L. WILLIAM OmorM. Setzt man für die Zelle E den Wert Æ,,° = 0,67172 Volt in der Temperatur- formel ein, so erhált man Datum. | "JOE | Obs. Ber. 1907. Jan. Febr. | 9,8 | 0,67223 | 0,67222 ^ 0,67219 , | 14,97 | 0,67193—4 | 067193 T 20,1 0,67156 0,67156 T 250 | 067112 | 0,7118 29,5 | 0,67069 0,67068 Die Spannung bei E nahm indessen später etwas ab, ca. 8/100 Millivolt. Um nun eine Uebereinstimmung zwischen den berechneten und den während der Jahre 1908—10 beobachteten Werten zu erhalten, muss £,,» = 0,67164 Volt gesetzt werden. Man erhält dann folgende Uebersicht: E, Datum. i: Obs. | Ber. | | 1908. Nov. | 202 0,67146 | 0,67147 1909. März. | 25,1 0,67104 | 0,67104 1910. Nov. 20,1 | 067148 | 0,607148 Die Uebereinstimmung zwischen den beobachteten und den berechneten Werten ist demnach ziemlich gut. Die grössten Differenzen 1—2 Hundertstel Millivolt liegen beinahe innerhalb der Beobachtungsfehler, denn wenn auch die Spannung mit einer Ge- nauigkeit von 1/100 Millivolt gemessen wurde, so wurde doch die Temperatur nur auf 0,1” genau bestimmt. Falls verschiedene Beobachtungsserien für die Berechnung der Konstanten — 0,000074 und — 0,0000015 benutzt wurden, so zeigte es sich dass sie etwas va- riierten doch höchstens um 1—2 Einheiten in der letzten Decimale, darauf beruhend, welche Beobachtungen bei der Berechnung benutzt wurden. Da das Kadmiumchlorid naeh ausgeführten Untersuchungen einen Umwandlungspunkt bei 12,5^ und einen zwei- ten bei 34? sowie einen labilen Punkt bei 20° besitzt, so kann eine bessere Überein- stimmung zwischen den berechneten und den gemessenen Werten für die E M K als die, welche oben gefunden wurde, nicht erwartet werden. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 25 Mit demselben guten Resultat ist die Temperaturformel auch auf die übrigen Elemente vom Normaltypus angewendet worden. In Fig. 2 findet sich die Verän- derung der elektromotorischen Kraft mit der Temperatur für die Zellen C und E graphisch angegeben. Man findet dort völlig kontinuierlich verlaufende Kurven C und E. Zum Vergleich ist hier auch die Kurve für die gewöhnliche Kadmiumsulfatnormale konstruiert, Kurve N. Die zur Konstruktion der letztgenannten benutzten Werte sind genommen aus W. JAEGER. „Die Normalelemente*. Volt. 10° 20° 309 B. Elemente mit verdünnten Lösungen. Die unten angeführten Werte stammen auch aus den während des Januar und Februar 1906 ausgeführten Messungen. Auch hier wurde das Verhalten der elektro- motorischen Kräfte zuerst bei steigender und dann bei sinkender Temperatur zwischen 10*— 30° untersucht. Die Zelle V war vom Weston-Typus d. h. sie enthielt eine bei ca. + 3° gesättigte Cd CL,-Lósung. Die übrigen enthielten: L 3,836-; M 2-; N 1-; O 0,5-; P 0,25- und Q 0,1 Mol-normal Kadmiumchloridlösung. Bei R und S bestan- den die negativen Elektroden aus amalgamierten Cd-stäbchen. Die erstere Zelle ent- hielt 1- und die letztere 0,1 Mol-normal Cd Cl, Lösung. N:o 1. 4 L. WILLIAM OnorM. 26 Element V. a ae oe: 10,25 0,67509 30,0 0,68023 14,95 0,67626 | 24,95 0,67890 15, — 0,67628 | 25,05 0,67891 20,05 0,67757 | 20,1 0,67763 20, + 0,67760 4 0,67762 24,85 0,67888 | 15,25 0,67636 24,9 0,67888 15,35 0,67636 25,0 0,67893 9,75 0,67497 29,6 — 0,68015 Temperaturkoeffizient 109—159 0,000250 159—209? » 260 209—959 , 265 259—309 » 240 Mittelwert 0,000261 109—309? „ 261 Element L. Element M. ee we en wu Volk s | vot 9,75 | 0,627738 | 30,15 0,68273 9,75 | 0,69078 | 30,15 0,69705 10,25 | 0,67751 | 25,05 0,68136 10,25 | 0,69096 | 25,05 0,69547 10,45 | 0,67754 | 24,95 0,68134 10,45 | 0,69101 | 24,95 0,69547 1495 | 0,67870 | 20,1 0,68007 15,0 0,69238 | 20,2 — 0,69397 , 0,607871 3 0,68006 15,0 0,69238 : 0,69397 2045 | 0,608004 | 15,225 0,067873 — 20,1 0,69394 | 15,25 0,69243 E 0,608005 | 15,35 0,67876 — 20,15 | 0,69396 | 15,35 0,69245 2490 | 0,8132 | 10,25 0,67748 2485 | 0,69545 —| 10,25 :0,69088 + 25,0 0,68133 | 9,7 | 0,67738 250 | 0,69545 +| 9,75 0,69074 + 25,15 0,68137 Temperaturkoeffizient 25,15 0,69550 +) Temperaturkoeffizient 29,6 0,68259 109—159 | 0,000249 | 29,55 | 0,69690 +) 10°—15° | 0,000305 159—209 219209 | 159—209 » 908 209—259 | , 264 | 209—259 | , 812 25° 502 > DUO | Da ae 310 Mittelwert 0,000260 | Mittelwert 0,000310 10° —30° » 261 109—309 » 909 Tom. XLI. Untersuchungen. über das Element N. bog "e e Pee NET ratur Ce. | ratur Ge: | | 9,75 | 0,70038 | 30,15 0,70753 + 1025 | 0,0055 | 25,0 0,70579 10,45 | 0,70063 | 24,95 0,70578 15,0 | 070225 | 20,2 0,70409 NE - | 0,70410 20,05 | 0,70403 | 15,25 0,70235 20,1 | 0,70406 | 15,35 0,70238 2485 | 070573 | 10,25 0,70056 25,0 0,70577 | 9,75 | 0,70040 25,2 0,70583 | Temperaturkoeffizient 2945 | 0,70735 | 109—15? | 0,000355 | RON ox Sud | 20°—25° „ 852 25622800 no „852 | | Mittelwert 0,000353 | | 109—309 352 Element P. | Tempe- | Tempe- ratur Ce. MES ratur C2. Melt | 9,70 | 0,72303 | 30,1 0,73208 10,25 | 0,72326 | 25,0 0,72995 10,45 | 0,72835 | 2495 | 0,72992 15,0 | 0,72546 + 202 | 0,72782 4 0,72547 a | 2 20,05 | 0,72773 +| 15,25 0,72560 20,1 0,72777 | 15,85 0,72563 2485 | 0,722987 9,8 0,72308 25,0 | 0,72990 1025 0,72328 25,2 0,72998 Temperaturkoeffizient 29,5 0,73191 + 10°—15° | 0,000464 | 159—309 , 451 9ge-o5e |. 441 25? — 30° 432 | Mittelwert 0,000447 10°— 30° , 446 N:o 1. elektromotorisehe Verhalten. einiger Kadmiumelemente. Element 0. ter MILIUM EL. 9,75 0,71118 30,15 0,71933 10,25 0,71137 25,0 0,71739 — 10,45 0,71147 —| 24,95 0,71736 15,0 0,71334 --| 20,2 0,71546 a 0,71335 E 0,71545 20,05 0,71537 15,25 0,71346 20,1 0,721542 | 15,35 0,71349 2485 | 0,721730 | 10,25 0,71139 25, 0,71735 9,8 0,71121 25,2 0,71743 Temperaturkoeffizient 29,5 0,71916 | 109 —15? | 0,000413 159—209 „ 405 202 29° "E398 259 —30° 392 Mittelwert 0,000402 | 109—390? 402 Element Q. mod MN eMe cc 9,70 | 0,74089 | 30,15 0,75050 10,2 0,74065 | 35,05 0,74817 10,45 | 0,74077 | 24,95 0,74813 1495 | 0,74314 | 20,1 0,74579 15,0 0,74316 5 » 20,05 | 0,74568 +| 15,25 | 0,74330 20,1 0,74574 — 15,85 | 0,743838 2485 | 0,74807 9,8 | 0,74043 2495 | 0,74810 | 10,25 | 0,74067 25,2 0,74820 Temperaturkoeffizient 29,5 0,75033 | 109 —15? | 0,000525 159—209 | 506 20° - 25° | 489 | 25° 300 | 475 | Mittelwert 0,000499 10° — 30° 498 28 L. WILLIAM ÖHOLM. Element R. Element S. DS lt: Dn Volt. Fe Volt. Tenes Volt. ratur C?. ratur C°. ratur C9. ratur C9. 14,95 0,75408 30,1 0,75602 14,95 0,79660 30,1 0,80040 15,0 0,75395 24,95 0,75542 15,0 0,79641 24,95 0,79913 20,05 0,75482 25,05 0,75544 20,05 0,79784 25,05 0,79919 24,85 0,75538 20,1 0,75495 24 85 0,79916 20,1 0,79776 24,95 8,75538 » - 2495 | 0,79913 » | 079788 25,0 0,75542 15,25 0,75440 25,2 0,79912 15,25 0,79630 | 29,5 0,75600 15,35 0,75434 | 29,5 0,80040 15,35 0,79645 | 9,8 0,75353 | 9,8 0,79513 10,25 0,75337 10,25 0,79495 Temperaturkoeffizient. Mittelwert 0,00013 Temperaturkoeffizient. Mittelwert 0,00027 Wie aus diesen Messungen hervorgeht, werden die erwähnten Resultate betreffs des Verhältnisses der Temperaturkoeffizienten bei den mit verdünnten Lösungen gefüll- ten Zellen bestätigt. Volt/Grad. 0,00050 48 46 44 42 40 38 0.00026 Wir finden zuerst, dass der Koeffizient positiv ist und dass der- selbe mit der Verdünnung der CdCi,-Lösung zunimmt. Von dem Werte 0,00026 V/Gr. für 3,84 Mol.-Lüsung steigt derselbe allmählich auf 0,0005 V/Gr. für 0,1 Mol. nor- male Kadmiumchlorid-Lósung bei Temperaturen um ungefähr 20° C. 0.1 025 05 Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 29 Werden die Koeffizierten für die verschiedenen Zellen als Ordinaten in ein Ko- ordinaten-System eingesetzt, dessen Abscissen aus entsprechenden Konzentrationen be- stehen, so erhält man eine kontinuierlich verlaufende Kurve. Fig. 3. Ausserdem zeigen vorstehende Tabellen, dass die elektromotorische Kraft bei mit verdünnten Lösungen gefüllten Elementen im allgemeinen keine lineare Funktion der Temperatur ist. Nur für eine ganz bestimmte Konzentration der Lósung ungefähr 1- bis 2-Mol. normal dürfte der Temperaturkoeffizient konstant sein. Für mehr konzentrierte Lösungen wie z. B. bei den Zellen V und L wächst der genannte Koeffizient mit der Temperatur. Bei der Zelle L steigt er von dem Werte 0,00025 V/Gr. für die Intervalle 10°—15° auf den Wert 0,00027 V/Gr. für Temperaturen zwischen 25° und 30°. Ausserdem scheint die Zunahme bei niedrigeren Wärmegraden etwas grösser zu sein als bei höheren. Gehen wir jedoch zu den Ele- menten O, P und Q über, welche mehr verdünnte Lósungen enthalten, so finden wir ein entgegengesetztes Verhältnis, nämlich dass die Temperaturkoeffizienten hier bei stei- gender Temperatur abnehmen. Nebenstehende Fig. 4 verdeutlicht dies. Volt/Grad M. 230 oce I Wed WAGE m E LE EET 10°- 15° 15° - 20° 209-25? 259-309 Bei der Zelle Q mit 0,1 Mol.-normaler Kadmiumchlorid-Lösung, wo dieses Fal- len des Wertes des Koeffizienten am meisten hervortritt, macht es, wie aus der Tabelle für den Temperaturkoeffizienten hervorgeht, 0,000050 V/Gr. von ungefähr 13° bis 28° C aus. Bei P ist das Abnehmen für dieselben Temperaturintervalle 0,000031 V/Gr. N:o 1. 30 L. WinnLrAM ÖHorm. und bei O nur 0,000021 V/Gr. Die Differenz wird also gleichmässig mit steigender Konzentration vermindert. Bei der Zelle N tritt noch ein äusserst unbedeutendes Fallen der Spannungs zunahme von 0,000003 V/Gr. auf, doch bei M mit 2-Mol.-normaler Lö- sung finden wir schon eine Zunahme von 0,000005 V/Gr. für dieselbe Temperaturinter- valle. In allen Fällen scheint der Einfluss bei niedrigeren Wärmegraden grösser zu sein. Dasselbe eigentümliche Verhalten der Temperaturkoeffizienten bei den Zellen mit verdünnten Lösungen finden wir wiederum mehr oder weniger ausgeprägt auch bei den folgenden Cd-Kombinationen. Es ist sehr schwierig hierüber eine allseitig be- friedigende Erklärung zu geben, denn an dieser Stelle dreht sich die Frage eigentlich nur um Konzentrationselemente in gewöhnlicher Bedeutung. Auch sind ja die benutz- ten Kadmiumsalze dafür bekannt Komplexe zu bilden, wodurch die Frage noch ver- wickelter wird. Um also eine vollständige Erklärung zu erhalten, müsste jedes der Halbelemente für sich untersucht werden. Wahrscheinlich ist die Hauptursache für diese Veränderungen in dem Verhalten der Kathode zu suchen. Wir müssen nämlich daran denken, dass die Positivität derselben in diesen Kombinationen sehr schwach ist und in hohem Masse auf der Quecksilberionkonzentration beruht. Wird diese in irgend einer Weise mit der Konzentration der Kadmiumsalzlösung verändert — und dies ist ja nicht unmöglich, denn die Menge des Cd-Salzes kann ja eventuell auf die Lös- lichkeit der Merkurosalze einwirken — oder bewirkt eine Erhöhung der Temperatur eine Spaltung der vorhandenen Komplexe, so kann die Positivität der Kathode sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung verändert werden — abhängig von der Konzentration der Lösung — so dass sich dies bei genauen Messungen bei verschiede- nen Wärmegraden bemerklich macht. Um die Abhängigkeit der Spannung von der Temperatur sowohl bei Zellen vom Normaltypus als auch bei solchen mit verdünnten Lösungen noch weiter zu illustrieren, sind die Kurven Fig. 2 Seite 25 und Fig. 5 mit den Temperaturen als Abseissen und die entsprechenden elektromotorischen Kräfte als Ordinaten aufgezeichnet. Die Kurven für die Elemente Q, N und L Fig. 5 sind der Einfachkeit halber von demselben Punkte gezogen, sodass dieser, was die E M K d. h. die Y-Achse anbetrifft, in der Wirklich- keit einen verschiedenen Wert für jede Kurve hat. Man findet dass die Linie N bei- nahe grade ist und dass von Q und L die erstere ihre konvexe die letztere dagegen ihre konkave Seite nach oben wendet. Die Abweichungen von dem Linearen sind ja doch gering und treten nur bei üusserst genauen Messungen hervor, weshalb sie auch durch andere Umstände als die eben angeführten hervorgerufen werden kónnen. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 31 Millivolt/10 90 Fig. 5. Ein Vergleich zwischen den Zellen N und R sowie zwischen Q und S zeigt, welcher Unterschied in der Spannung entsteht, wenn als negative Elektrode 12,5 °/, Cd-Amalg., die Elemente N und Q, oder ein amalgamierter Kadmiumstab, die Ele- mente R und S, angewandt wird. Im letzteren Falle wird die elektromotorische Kraft bedeutend grösser. N und R enthielten beide 1 Mol. normale Kadmiumchloridlösung und bei letzterer war die Spannung ca. 50 Millivolt hóher, welche Differenz doch mit steigender Temperatur abnimmt, weil der Temperaturkoeffizient von R im Durchschnitt nur 0,00013 V/Gr. ist, wogegen derselbe bei N 0,00035 V/Gr. betrügt. Von ungeführ 52,9 Millivolt bei 10^ und 51,9 Millivolt bei 15^ fiel die Spannungsdifferenz wie folgt und betrug bei 20^ 50,8-, bei 25^ 49,6- und bei 30^ 48,5 Millivolt. Dies macht ein Sinken der Differenz von 1,1 Millivolt für jede 5° aus. Da der Temperaturkoefflzient des Elementes N 0,00035 V/Gr. und derjenige für R 0,00013 V/Gr. ist, so erhält man auch hier für 5^ dieselbe Differenz 0,0011 Volt, woraus hervorgeht, dass auch die Elektromotorische Kraft von R eine lineare Funktion der Temperatur ist. Wie schon früher betont, variierte die Spannung bei R in hohem Grade, weshalb man nicht aus den direkten Messungen auf das Verhalten des Koeffizienten in dieser Hinsicht schliessen. konnte. N:o 1. 32 L. WILLIAM Omorw. Wenn man einen ähnlichen Vergleich zwischen Q und S anstellt, welche Zellen 0,1 Mol. n. CdCl,-Lósung enthielten, so findet man zuerst, dass der Temperaturkoeffi- zient bei Q beinahe doppelt so gross ist wie bei S. Trotzdem die Werte für letzteren ziemlich unsicher sind, so scheint es doch, als ob der Koeffizient linear wäre und — 0,00027 V/Gr., oder wenn eine Abweichung hiervon besteht, so ist diese auf jeden Fall bedeutend geringer als die, welche bei der Zelle Q auftritt. Die grössten Ab- weichungen von dem Durchschnittswerte 0,00027 V/Gr. betragen + 0,00003 V/Gr. Doch kommen sie in gleich hohem Grade mit positiven und negativen Zeichen bei sowohl niedrigeren als höheren "Temperaturen vor, weshalb das regelmässige Abnehmen in dem Wert des Koeffizienten, welches bei Q auftritt und welches von 10° bis 30° 0,00005 V/Gr. ausmacht, hier nicht gespürt werden kann. Die Differenz in der Spannung zwischen S und Q macht auch ungefähr 50 Milli- volt aus und auch hier tritt ein ähnlicher Abnehmen derselben mit steigender Tempe- ratur aufwie bei R und N, sodass sie von dem Werte 0,054 Volt bei 10? bis zu 0,050 Volt bei 30° fällt. Ausserdem hat es den Anschein als ob der Differenzunter- schied für jede 5 Grad hier nicht derselbe wáre, sondern dass auch dieser mit stei- gender Wärmegraden von 0,0013 V. zu 0,0010 V. abnehmen sollte, was wieder darauf beruht, dass die elektromotorische Kraft nieht hier, wenigstens nicht bei Q, vollkommen linear abhüngig von der Temperatur ist. Da die Spannung des reinen Kadmiummetal- les ungefähr 50 Millivolt über dem Wert des 12,5 °/, Amalgames liegt, so ist diese also allmühlich erreicht worden, was darauf hindeutet, dass die kleine Quecksilbermenge, welche bei dem Amalgamieren die Fläche des Kadmiumstabes bedeckte, ganz und gar in denselben diffundiert ist. Messungen bei 18°-C. Wie aus den früheren Messungen hervorgeht, sind die Zellen im allgemeinen nieht lüngere Zeit bei derselben Temperatur untersucht, sondern hat diese von Zeit zu Zeit gewechselt, sodass die Elemente selten mehr als ca. 24 bis 48 Stunden bei dem- selben Wärmegrad gehalten wurden. Während eines Monats, vom 8 April bis zum 6 Mai 1906 wurden sie jedoch bei ca. 18° gehalten (Variation + 0,1”) und untersuchte ich dabei gleichzeitig die drei neuen Zellen F, G und H, welche wie D und E zusam- mengesetzt waren. Aus diesen Messungen, welche jeden 'l'ag vorgenommen wurden, ging hervor, dass, was die älteren Zellen anbelangte, © sich ganz konstant verhielt. Die Spannung variierte zwischen 0,67180 — und 0,67179 Volt, beruhend auf kleinen T'emperaturvaria- tionen. Der Durchschnittswert der Zelle betrug also 0,6718 Volt, was auch mit frü- Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 33 heren bei derselben Temperatur erhaltenen Werten übereinstimmte. Die elektromoto- rische Kraft des Elementes III hielt sich auch jetzt ebenso wie früher etwas unter der von C. Doch war der Unterschied, nachdem sie lange bei derselben "Temperatur ge- standen hatten, geringer und betrug nur 0,02—0,01 Millivolt. Bei den früheren Ver- suchen bei mehr variabler Temperatur war die Differenz ungefähr 0,07 Millivolt. Die E M K derselben bei 18^ betrug also 0,67179 Volt. Die Zellen D und E zeigten während dieser Zeit auch konstante Spannung, doch war diese ungefähr 10. 10 ^^ Volt niedriger als diejenige der Elemente © und III. Desgleichen bestand zwischen ihnen eine konstante Differenz von 0,00002 Volt. Der Durchschnittswert für E wurde also 0,67170 — und für D 0,67168 Volt bei 18°. Was die neuen Zellen F, G und H anbelangt, welche kurz vor diesen Versu- chen zusammengesetzt waren, so scheint die Spannung bei denselben während der Ob- servationszeit etwas gesunken zu sein; besonders wührend der zwei ersten Wochen. In der letzteren Hälfte gaben sie doch recht konstante Werte und stimmten gut mit den Zellen C und III überein. Die Messungen der elektromotorisehen Kräfte gaben fol- gende Resultate: Für F = 0,67181— , G = 0,67177 — und H = 0,67178 Volt. An- fangs hatte F ungefähr 0,00009 —, G 0,00003 — und H 0,00003 Volt höhere Spannung. : Wenn man die Werte bei 18^ C für die mit Krystallen gefüllten Kadmium- chloridelemente vom Normaltypus zusammenfasst, erhält man folgende Tabelle: Element. Volt. C = 067180 — 17 9— 20501579 E — 0,67170 D = 0,67168 F = 0,67181 G = 0,67177 H = 0.0 Mittelwert 0,67177 Von den übrigen, D und E ausgenommen 0,67179. Wenn man den Wert, welchen die Zelle C angab, die sich als am meisten kon- stant erwiesen hat, als Normalwert wählt, so findet man, dass die verschiedenen Ele- mente recht gut übereinstimmen, trotzdem keine besonderen Vorsichtsmassregeln bei ihrer Zusammensetzung getroffen waren. Nur die Zelle D zeigt eine bedeutendere Ab- weichung von 0,00011 Volt. N:o 1. en 34 L. WinnrAw OHOLM. Auch die Zellen mit verdünnten Lösungen verhielten sich bei diesen Messungen ausserordentlich konstant und die etwas verschiedenen Werte von einigen Hundertstel Millivolt, welche man an den einzelnen Tagen erhielt, beruhten auf kleinen Differenzen in der Temperatur, welche hier natürlich mehr bemerkbar waren zufolge der grossen Temperaturkoeffizienten dieser Elemente. Kleine Temperaturvariationen, welche ich kaum mit Hülfe meiner in 0,1 Grade geteilten Termometer bemerken konnte, wurden bei Messungen der E M K sofort bemerkbar, besonders da frühere Observationen bewiesen haben, dass die Elemente mit verdünnten Lösungen sich sehr schnell mit der Tempera- tur einstellen. Eine Veränderung der E M K der Zellen mit der Zeit konnte nicht gespürt werden. Die elektromotorischen Kräfte bei 18^ C waren folgende: Element. Volt. V = 0,7716 L = 0,67949 M = 0,69340 N = 0,0335 (9) — 071459 P = 072198 Q = 0,4410 R ungf. 0,75520 S , 0,9768 Volt 0,7500 0,7400 0,7300 0,7200 18° C. 0,7100 0,7000 0,6900 0,6800 -— 6,6700 5 ————— 01 025 05 1 2 3 3,84 Mol. n. Fig. 6 Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 35 Die grössten Differenzen obenstehender Werte betrugen ungefähr + 0,00004 V. Die Werte für R und S wurden ziemlich unsicher, denn hier waren die Variationen bedeutend und stiegen bis zu mehreren Zehntel-Millivolt. Im Zusammenhang hiermit kann noch erwähnt werden, dass folgende Polarisa- tionsversuche mit den Zellen F, H, G, L, N und Q ausgeführt wurden, während die Messungen bei 18° im Gange waren, ohne dass dies scheinbar eine schädliche Nach- wirkung auf die genannten Elemente ausgeübt hat. Fig. 6 zeigt die Änderung der EM K mit der Konzentration der Lósung. Untersuchung über die Polarisation der Elemente. Zufolge seiner Schwerlöslichkeit muss ja der Kalomel ein ziemlich schlechter Depolarisator sein, da die geringe Anzahl Zg-ionen, welche sich in der Paste über dem Quecksilberpol befinden, schon bei schwachem Strom schneller verbraucht werden als sich neue Jonen bilden kónnen. Die Versuche, welche ich in dieser Hinsicht machte, zeigen auch deutlich, dass die Spannung bei der Kadmiumchloridzelle schnell fällt, wenn das Element Strom liefern muss. Für die Experimente wurden die Zellen F, H, G, L, N und Q angewandt, also drei mit gesättigten und drei mit verdünnten Lösungen. Der innere Wiederstand derselben wurde mit Hülfe von Telephon und Wechselstrom be- stimmt und war ungefähr wie folgt bei: F — 4640 —, H — 2600 —, G — 4700 —, L—630 —, N — 300 —, und Q — 1040 Ohm. Dieser grosse Unterschied wurde teilweise dadurch bedingt, dass die Pastemassen so ungleich dick und die Zellen verschieden gross waren. Bei den Polarisationsver- suchen wurden die Elemente mit so grossen áusseren Wiederständen geschlossen, dass die Stromstärke ungefähr 0,0001 Amp. betrug. Zur Kontrolle wurde auch ein Ampermeter eingesetzt, dessen Wiederstand 177 Ohm betrug und dessen Empfindlichkeit 6,9. 10 " Amp. per Skalateil war. Jede Zelle wurde 60 Sekunden geschlossen gehalten und zeigte es sich, dass die Stromstärke, soweit man nach dem Ampermeter schätzen konnte, sich bei allen Zellen während dieser Zeit nahezu konstant hielt und betrug nach dem Ausschlage des Ampermeters, 13,7 Skalateile, ungefähr 0,000095 Amp. Fünf Minuten nachdem der Strom unterbrochen wurde, wurde die erste Ablesung vorgenommen und die folgenden anfangs mit zehn Minuten Zeitintervallen später nach längeren Perioden wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht. Die erste Observation nach fünf Minuten wurde etwas unsicher, weil die Spannung da noch, besonders bei einigen Elementen, N:o 1. 36 L. WILLIAM ÖHOLM. stark im Steigen war. Die Zeit 0 giebt die Spannung der Elemente unmittelbar vor dem Schluss der Strombahn an. Die Temperatur betrug 18^ C. Zu bemerken ist, dass die Wiederstandsbestimmungen einige Tage früher gemacht wurden, damit die geringe Senkung in der Spannung der Zellen, welche daraus erfolgte, voll kompensiert werden konnte. Vorgenommene Kontrollmessungen zeigten auch, dass die Elemente ihren nor- malen Zustand erreicht hatten, ehe die Polarisationsversuche anfingen. Zeit. F. | H. G. if | N. Q. 0 Min. | 0,67183 0,607180 | 067179 | 0,607944 | 0,703383 0,74469 Deus 0,67108 | 0,67096 | 0,67108 | 0,67903 | 0,709283 0,74429 (De 1080 v5 D$ , 29 „20 | 905 , 49 AS , 88 , 25 NS A NET , 58 Se un , 43 > 30 en 215 , 55 db , 46 , 85 SEEN EN N EN RTT 57 te 3 4g 2:39 near og len, ll = ARD 5n 1445 , 49 AL rud NA LA Fee Li „ 46 , 51 480. "1| ee s | St. , 58 or 25g , 84 , 25 » 62 US , 68 , 63 E wr , 86 Em , 64 DE, a TA 2573 A IE 21250 5:108 onm 0,607183 —| 0,067180 | 0,47179 | 0,67945 | 0,703834 0,74470 Die Zeitperioden sind berechnet von der zunächst vorhergehenden Observation. In folgender Tabelle sind die Zunahmen in der Spannung der Zellen für die vorhergehende Zeitperiode in Hundertstel-Millivolt angegeben. Ausserdem geben die Ziffern der ersten horizontalen Reihe das Sinken von 0 bis 5 Minuten an. Zeit. F. H. G. 10s N. Q. 5 Min 75 se | 41 5 40 10 29 21 | 21 17 22 20 ET 8 8 8 14 5 5 4 2. 2 PIE: 3 5 3 2 2 2 2 3 2 1 A € 1 St. 7 11 6 4- 4 6 5 w^ 5 6 5 2 a 2 5 , 11 11 11 4 Pp NINE 12 , 8 6 6 5 4 3 Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 37 Aus diesen Tabellen geht hervor, dass die Zellen mit gesättigten Lösungen mehr polarisiert wurden als die mit verdünnten, denn bei den ersteren war die Spannung fünf Minuten nach Abbruch des Stroms ungefähr 70— 80. 10 ^ Volt und bei den letzteren nur 40—50.10 * nüchstfolgenden zehn Minuten stieg die E M K bei allen Elementen mit beinahe dem- Volt unter dem ursprünglichen Wert derselben. Während der selben Betrag 20. 10 ^ Volt, aber während der darauf folgenden Zeitperioden ist das Steigen bei den konzentrierten ungefähr doppelt so gross wie bei den verdünnten, wel- cher Umstand bewirkte, dass die Polarisation praktisch genommen gleichzeitig bei allen Elementen aufhörte. Weiter findet man, dass die Spannung bei jeder Zelle im Anfang ziemlich schnell zunimmt. Je mehr sich dieselbe dem normalen Wert nähert, desto langsamer geschieht das Steigen. Dieses dürfte darauf beruhen, dass Quecksilberionen anfangs von den über dem Quecksilber am nächsten befindlichen Schichten der Paste an die Stelle der verbrauchten treten (die Pastemasse war im allgemeinen dicker in den Zellen mit konzentrierten Lösungen) und dass sich erst später allmählich neue Jonen aus dem Kalomel bilden. Der Unterschied im Steigen der Spannung, welcher zwischen den mit gesättig- ten und den mit verdünnten Lösungen gefüllten Elementen auftritt, könnte darauf beru- hen, dass der Kalomel grössere Löslichkeit in konzentrierter als in verdünnter CdÜl,- Lösung besitzt. Ein typischer Unterschied in dieser Beziehung zwischen den mit ver- schieden konzentrierten Lósungen gefüllten Zellen L, N und Q tritt doch nicht hervor, sondern verhielten sie sich bei den Polarisationsversuchen alle ungefähr gleich. Nach der Polarisation haben die Elemente sich ganz normal verhalten, welches beweist, dass vollständiges Gleichgewicht bei denselben wieder eingetreten ist. Vor Kurzem hat auch Worn '!) dieses Verhalten beim Kadmiumsulfatelement vom Normaltypus untersucht. Der innere Wiederstand in seinen Zellen betrug 1500 Ohm. Eine Angabe über die Stromstärke findet sich nicht vor. Seine Messungen führten im übrigen zu demselben Resultat wie die eben erwähnten. Zeichnet man nämlich mit Hilfe der von mir erhaltenen Werte Kurven, so dass die Abscissen die Zeit vom Kurz- schluss und die entsprechenden Ordinaten die Differenzen vom Normalwert bezeichnen, so erhalten die Kurven dieselbe Form wie Worp's Kurven unter den entsprechenden Verhältnissen. Die Kurve für die Zelle F (siehe Fig. 7) zeigt dieselbe Krümmung wie Worv’s Kurven 3 und 4 bei denen der Strom bei 3 sechzig Sekunden und bei 4 zwei Minuten lang geschlossen war. Die Kurve für L wiederum, bei welcher die Polarisation kleiner wurde, nähert sich in der Form Worv’s Kurven 1 und 2. Die Perioden für den Kurzschluss variierten bei Worp's Versuchen zwischen 65 Sek. und 1) The Physical Review CLV Seite 132. Febr. 1909. N:o 1. 38 L. WILLIAM ÖHOLM. 10 Min. Die Depolarisation wird natürlich langsamer und die Biegung kleiner, wenn die Polarisationszeit länger ist. 10 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 Min. RJ RUS I LEE I 0,10 Bed compre A 0,20 0,30 0,40 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 Millivolt. Fig. 7. Das Verhalten der Zellen wáhrend der ganzen Untersuchungszeit. Da die Hauptbedingungen für die Anwendbarkeit einer galvanischen Kombina- tion als Normale die Reproduzierbarkeit und Konstantheit derselben sind, so soll im Folgenden ein kurz gefasster Bericht darüber gegeben werden, was in diesen Beziehun- sen während der Untersuchungszeit betreffs der Kadmiumchloridzelle in Erfahrung ge- bracht wurde. Da einige Elemente schon beinahe fünf Jahre beobachtet worden sind, so müssen ja daraus gewisse Schlüsse gezogen werden künnen. Was zuerst die heproduzierbarkeit anbelangt, so sind ja verhältnismässig wenige ganz gleich zusammengesetzte Elemente untersucht, nämlich nur die Zellen vom Nor- maltypus C, II, D, E, F, G und H sowie die mit bei ungefähr 3° C gesättigten CdCl,Lósung gefüllten IV und V. Während des kurzen Zeitraumes, in welchem die beiden letzteren gleichzeitig beobachtet wurden, gaben sie den ganz gleichen Spannungs- Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 39 wert. Während des Februar 1906 wurden demnach folgende Werte für die elektro- motorische Kraft beider Zellen erhalten. Temperatur. Volt. 10,3° 0,67050 22.0? 0,673170 31,0? 0,67599 Aus der Tabelle für 18° C auf Seite 33 geht auch hervor, dass die Differenz in der Spannung zwischen den sieben zuerst genannten Zellen nicht besonders hoch war und höchstens + 0,00002 Volt von dem Durchschnittswerte 0,67179 ausmachte, falls nämlich D und E bei der Berechnung nicht in Betracht gezogen werden, denn diese zeigen einen 0,0001 Volt niedrigeren Wert. Dieser Umstand beruht jedoch darauf, dass die E M K bei D und E anfangs stark zurückging und wenn man das Verhalten derselben eine kurze Zeit nachdem sie zusammengesetzt waren in Betracht zieht, so fällt auch diese Differenz fort, da sie Ende Dezember 1906 ganz dieselbe Spannung wie C hatten, also bei 18^ ungf. 0,67180 Volt. In dem Februarheft 1907 der „The physical review“ ist eine Untersuchung von K. E. Gurur und C. L. von Exp ') be- treffs der Kadmiumsulfatzelle, in welcher sich die genannten Forscher mit den Verän- derungen beschäftigen, welche diese Zelle mit der Zeit zeigt, und den Verschiedenheiten in der Spannung, welche bei etwas ungleicher Zusammensetzung auitreten. Aus ihren Resultaten findet man, dass die Differenzen, welche zwischen den elektromotorischen Kräften der von mir untersuchten Cd CL,-Zellen auftreten, nicht grösser sind als dieje- gen, welche Kadmiumsulfat-Normale gewóhnlich zeigen, und dass die Kadmiumchlorid- Zelle demzufolge gleich reproduzierbar wäre wie das Kadmiumsulfat-Normal. Die von ihnen mit elektrolytisch hergestelltem Merkurosulfat gefüllten Elemente zeigten nämlich kurz nach der Zusammensetzung eine Spannungsdifferenz von 0,00001 — bis 0,00002 Volt, also dieselbe wie obenstehende CdCl,-Zellen. Wenn man jedoch die Elemente in Betracht zieht, welche auf chemischem Wege hergestelltes Hg, SO, enthielten, so sind die Differenzen recht bedeutend und steigen bis zu 0,00008 Volt. In dieser Hinsicht scheint also das Kadmiumchlorid-Element vom Normaltypus nicht hinter einer entspre- chenden Kadmiumsulfat-Zelle zu stehen. Es bleibt übrig zu sehen, wie sich die Spannung der Kadmiumchlorid-Zelle wäh- rend einer längeren Zeit verhalten hat und welchen Veränderungen dieselbe unterwor- fen gewesen ist. 1) The Physical Review CXXXI, Seite 214. 1907. N:o 1. 40 L. WILLIAM ÖHOLM. Die Elemente vom Normaltypus. Da die Zellen C und III schon im November 1905 zusammengesetzt waren und keine genauere Beobachtungen vor März 1906 gemacht wurden, so ist es unsicher, wie es sich im Anfang mit ihrer Spannung verhielt. Dagegen hatte ich Gelegenheit vis à vis den Elementen D und E sowie F, G und H zu konstatieren, dass sie kurz nach der Konstruktion eine bedeutend hóhere Voltzahl hatten als nach einiger Zeit, und dass also die Spannung im Anfang schnell abnahm. D und E wurden am 18 Dezember 1905 zusammengesetzt und ergaben sich anfangs folgende Werte bei 18" C. 19'9/,,06 E—0,67181 Di 0;67181 192106 » 80 PIE 19 5/,07 JUI 5b mii Innerhalb eines Monats hatte also die E M K mit zehn Hundertstel-Millivolt abgenommen. Dasselbe Verhältnis finden wir bei den Zellen F, G und H, welche im April 1907 zusammengesetzt waren. Das weitere Verhalten der Zellen geht aus folgenden tabellarischen Zusammen- stellungen hervor. In der ersten Tabelle finden sich die direkt beobachteten elektromo- torischen Kräfte aus verschiedenen Serien entnommen. Da sich jedoch zum Vergleiche nicht immer dieselbe Temperatur vorfindet, so sind diese Werte sämmtlich auf 18^ C in der anderen Tabelle umgerechnet. Tom. XLI. 41 Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. | | (o8I) 84149'0 | (o8T) 64149'0 TI6T we (002) 601290 | (— 002) GF1290 | (— 008) 261290 | (— 08) 651290 | (008) 061,90 | | "o "eq (00'028) cGT49'0 | (ecO'0c) 9F149'0 | (eGO'0z) TCI49'0 | (o1‘03) 851290 | (eT'Oc) 8F1290 | | OT6T ‘AON (oT’Tz) S0149'0 (oT'C2) 00149'0 (ol‘C2) 60149 0 | (el'Cc) TOIZ9'0 (oT‘C2) TOIA49'0 (tf) 221290 | (e4*ve) 821290 "o ZEN (o8I) 191490 (o8T) c9149'0 (o8T) 021290 (o8T) €91/9'0 (o8I) T9149'0 | (— o8I) 08T49'0 | (= eST) OSTZ9'0 6061 "q9,T oG 8I) 29129°0 08 8I) 291290 oc 81) 04149'0 oc 81) €9149'0 (oT'81) c9149'0 (oT'81) 881490 | (oT'ST) 611290 P» D (08.02) 0CT49'0 (08.08) cFT49'0 (ec'0c) TGT49'0 (08 0) LFI29'0 (0808) 9FTL9'0 | (oC0'0Z) ECI29'0 | (sco'0c) 29129‘ soór * *- YAN) tr) AN) “ I8I49'0 “ 02129'0 © 491490 | “ O8I29'0 “ QSr49'0 "o CAON * 821290 “ 321290 * 181290 | “ 021490 | * 8912490 | Geo | “ QgT49'0 E mw (087) 881290 | (oBI) €8TL9'0 (081) 661290 | — (o8I) 021290 (oST) 021290 | (oBT) 82129'0 (o81) 621290 "o qudy | | (008) 801290 (608) 661290 | (002) 19129'0 (008) T9149'0 4061 ZIEN | | | (087) 921290 | (08T) 08129'0 2. Cup) | | | (ec'ec) 211490 | (oG'Ce) SITA49'0 2 x | | (08'2T) BLTL9'0 | (og ^T) TST49'0 * mdy | (er'oc) 191290 | (CeT'Oc) 891490 9061 ZURIN | | | | "ez 'H 73) d | del | ‘a | "IIT | 10 SUD EEUU 6 [9] N 42 L. Wizziam Oo. Ss: Beregnnev von © I D E. F " | H Observation. März 1906 0,67183 | 0,67177 April , I ES 5 Wd ^ 3 a 88) 35 Okt. 4 » 80 = 16 März 1907 „79 3 76. |:0:67174° | 0,67173 ADH I" 70 AUS SX | s 70 3087193. | ÖRE | 06782. Mai 2 |: 0. 180 > YO » 68 zr OU LC FEST wer des Nov, | 0,80 A PRO MEC MET Le m ENS men Nov. 1908 mes , 69 2* (5334 » 64 „ 68 27.59 > FÖR " LC ALTE HEC , 88 2 682 V. cu 65 RUE , 64 , 69 Febr. 1909 | , 79 = ode ETT 3. 0 + 02 > Gi März „ TB 1x18 , 64 > (C2 , 69 , 60 , 68 Nov. 1910 » 64 » 64 22867 z. fel m 109 Der, „ 65 „ 64 3 367 . 60 , 68 Jan. 1911 » A9 , 80 Mittelwert für C und III und für D, E, F, G und H 0,67179—0,67180 Volt; 0,67164—0,67165 Volt bei 18? C. Wie aus Obenstehendem hervorgeht, sind keine bedeutenderen Veränderungen der elektromotorischen Kräfte der Zellen vom Normaltypus aufgetreten und wenn man aus- serdem in Betracht zieht, dass keine besonderen Vorsichtsmassregeln beim Zusammen- setzen derselben getroffen wurden, so muss zugegeben werden, dass auch die Differenz in der Spannung zwischen denselben nicht gross ist. Nur die Zelle III enthielt mit Cd O neutralisiertes und umkrystallisiertes CdCl,. Bei allen übrigen bestand dasselbe aus gewöhnlicher Handelsware, allerdings Kahlbaums bestem Präparat. Als jedoch die Zellen F, G und H konstruiert wurden, waren die Krystalle schon etwas verwittert. Im übrigen wurden bei den drei letztgenannten dieselbe Lósung und gleichartige Kry- stalle verwandt. Was die älteren Elemente nämlich C und III anbelangt, so hat C sich durch- aus konstant verhalten. Die kleinen Variationen von ungefähr 0,01 Millivolt, welche dort auftraten, können ganz und gar auf Temperaturdifferenzen beruhen. Die Spannung der Zelle III, welche im Anfang 0,00007 Volt unter derjenigen von C war, ist allmählich auf den Wert 0,67180 Volt gestiegen, so dass sie im Novem- ber 1907 ganz gleich waren. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 43 Vom November 1908 also während der zwei letzten Jahre haben sich die Zel- len D, E, F, G und H, wie aus den Messungen hervorgeht, nicht mehr verändert. Die elektromotorische Kraft derselben ist völlig konstant geblieben. Aber während der zwei ersten Jahre trat eine bedeutende Abnahme in der Spannung um sogar ein bis zwei Millivolt hervor. Der grösste Teil dieser Veränderung fällt doch in die Zeit kurz nach der Zusammensetzung. Während der fünf ersten Monate sank die EM K bei D und E mit ungefähr 0,12 Millivolt, dagegen während der achtzehn darauf folgenden Monate mit nur 0,05 Millivolt, wonach sie dann konstant blieb. Dasselbe Verhalten tritt auch bei FR G und H hervor. Die Ungleichheit in der Zusammensetzung derselben war wie erwähnt recht unbedeutend. Bei einigen Flementen trat also unter einer längeren Zeit ein kontinuierliches Abnehmen der elektromotorischen Kraft auf, während dieselbe bei anderen schon von Anfang an konstant war oder es nach einer kürzeren Zeit wurde, ohne dass dies Ver- hältnis einem merklichen äusseren Umstande zugeschrieben werden kann. Vergleicht man dies mit den Resultaten, zu welchen GvrHE und vow ENDE bei ungefähr gleichzeitig in Iowa ausgeführten Versuchen mit Kadmiumsulfat-Normalen ka- men, so findet man, dass beide Kombinationen in dieser Hinsicht eine grosse Ueberein- stimmung zeigen. Die Untersuchungen der genannten Verfasser über neuere Zellen sind im Laufe des November und Dezember 1906 sowie des Januar 1907 gemacht, und zeigen alle, dass auch die E M K des Kadmiumsulfat-Normals mit der Zeit abnimmt und scheint dies in noch höherem Grade zu tun, als es der Fall war bei den von mir zusammengesetzten Kadmiumchlorid-Elementen. So sank die Spannung bei einer Zelle, welche am zweiten November konstruiert war und am dritten eine E M K gleich 1,01839 Volt hatte, mit 0,06 Millivolt bis zum zwölften November. Am 19 Januar 1907 hatte die elektromotorische Kraft bis zu 1,01828 Volt abgenommen, weshalb die ganze Ver- minderung innerhalb 2,5 Monaten 0,00011 Volt betrügt. Hier finden wir also ein ganz ühnliches Abnehmen wie bei einigen Kadmiumchlorid-Zellen. Doch befanden sich zwischen den untersuchten Kadmiumsulfat-Elementen auch solehe, welche ein bedeutend grösseres Fallen der Spannung innerhalb derselben Zeit zeigten. Bei einer Zelle z. B., welche am 9 November 1906 zusammengesetzt war und am folgenden Tage eine Spannung von 1,01847 Volt hatte, fiel die EM K bis zum 19 Januar 1907 auf 1,01802 V. also ein Sinken von 0,00045 V. Mehrere andere Elemente verhielten sich ungefähr in derselben Weise und man findet, dass das Abneh- men der elektromotorischen Kraft während der erwähnten Zeit in den meisten Fällen 0,0001 — bis 0,0002 Volt überstieg. Trotzdem die fragliche Untersuchung eigens des- halb vorgenommen wurde um in Erfahrung zu bringen, worauf dieses Fallen beruhen könne, fanden die genannten Verfasser kein wirklich positives Resultat. Nur soviel N:o 1. 44 L. WILLIAM Omorw. konnte konstatiert werden, dass, falls das Merkurosulfat elektrolytisch hergestellt war, das Fallen der Spannung wenigstens im Anfang geringer war. Gleichzeitig untersuchte Clark-Zellen verhielten sich dagegen durchaus konstant. Aus untersuchten älteren Zellen fanden Gurne und von ExpE weiter, dass dies Fallen der Spannung recht lange vor sich gehen kann, bei einigen Elementen mehrere Jahre hindurch, wogegen andere wieder nach einer Zeit konstant werden. So verän- derte sich die E M K bei einigen CZSO,-Elementen nicht mehr nach zwei Jahren, nachdem sie wührend dieser Zeit mit 1 bis 2 Zehntel-Millivolt gefallen war. Demnach tritt genau dasselbe Verhalten wie oben geschildert bei den CdUl,-Zellen auf. Bei andern fiel sie noch nach vier Jahren und mit recht bedeutenden Beträgen in jedem Jahr, wenn die Zellen auch elektrolytisch hergestelltes Merkurosulfat enthielten. Die Differenzen, welche nach einiger Zeit zwischen gleich zusammengesetzten Kadmium- sulfat-Normalen auftreten können, sind also bedeutend grösser als die, welche ich bei Kadmiumchlorid-Zellen von demselben Typus beobachtet habe. Hier ist die grösste Differenz, nachdem die Zellen konstant geworden sind, zwischen den Elementen III und G 0,2 Millivolt. Im Allgemeinen ist sie aber nur 0,11 — bis 0,14 Millivolt zwischen C und den übrigen Elementen. Man hat im Allgemeinen geglaubt, dass dies Sinken in der Spannung auf das Merkurosulfat zurückgeführt werden könnte, welches nur schwer ganz rein erhalten wird, weshalb eine Chloridkombination unter Anwendung von Kalomel als Depolarisator in dieser Hinsicht sich günstiger stellen muss. GuruE's und vow Expe’s Untersuchung zeigt jedoch, dass die Spannung auch bei Zellen, welche elektrolytisch hergestelltes Hg,SO, enthalten, welches ja praktisch genommen als rein angesehen werden muss, recht bedeutenden Veränderungen unterworfen ist. Hurerr hat daher die Vermutung ausgesprochen, dass das Abnehmen der elektromotorischen Kraft darauf beruhen sollte, dass das Gleichgewicht sich nicht sofort einstellt zwischen der Kadmiumsulfat-Lösung und den übrigen Substanzen bei der Katode und dass die Dicke der Pastemasse hierbei auch eine Rolle spielen könnte. Was das letztere anbelangt, so geht sowohl aus Gurne’s und vox Expe’s als auch aus meinen Versuchen mit der CdÜl,-Zelle hervor, dass das Sinken ganz unabhängig von der Dicke der Pastemasse ist und so natürlich die Ansicht Hvrerr’s über den Zustand bei der Katode auch scheint, so muss man sich doch bis auf weiteres derselben etwas zweifelnd gegenüber stellen, besonders vis à vis dem Kadmiumchlorid-Element, weil sich die Zelle C z. B. gar nicht verän- dert hat, und wie aus dem Folgenden hervorgeht, haben sich auch einige der Zellen mit verdünnten Lösungen durchaus konstant verhalten. Was das Verhalten der CdSO,- Zellen anbelangt, so soll dasselbe weiter unten im Zusammenhang mit den Sulfatele- menten berührt werden. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 45 Die Elemente, welche verdünnte Lösungen enthielten. Um eine Vorstellung über das Verhalten der Zellen mit verdünnten Lösungen während einer längeren Zeit zu erhalten, sind in der folgenden Tabelle ein Teil Werte für die EM K derselben zusammengestellt. Auch diese beziehen sich auf 18°C. Die meisten derselben sind direkt bei dem genannten Temperaturgrade gemessen, andere wieder sind aus bei 20° und 25° erhaltenen Werten berechnet. 18) Observationszeit. L. M. N. O. pe Q. 7 | | | | Mürz 1906 0,67936 | 0,69262 | 0,70330 | 0,71457 | 0,722680 | 0,74473 Apis OT ee en RES dn bau Oba dopo mes 8 Ed MN EL ME Mürz 1907 MAU 0008 | , 33 > 58 , 82 Men Mai - , 49 seis 55 5000727280 dö Nov. , BERGE 728 300 me 59 , 85 , 95 Sept. 1908 beer» "Pu og , 56 | 0,2814 , 92 Febr. 1909 CE . 45 , 09 so Me Où März » MES zx LO) yo 12 + CHU) re Mit 80 | Nov. 1910 SM ers] |i "12. Die Veründerung der elektromotorischen Kraft mit der Zeit scheint demnach bei diesen Elementen im Allgemeinen bedeutend grósser zu sein als bei den Zellen vom Normaltypus. Aber wir finden auch, dass eine Zelle nämlich O ganz unverändert ge- blieben ist. Die Spannung ist hier die ganze Zeit über gut konstant geblieben, im Mittel 0,71457 Volt bei 18^ C. Ebenso variierte die E M K bei N und Q höchst unbedeutend. Diese drei Zellen sind wie es scheint beinahe besser konstant gewesen als die Zellen vom Normaltypus. Bei den drei übrigen hat sich jedoch die elektromotori- sche Kraft bedeutend verändert. Aus obenstehender Tabelle sowie aus den Versuchen überhaupt geht ganz deut- lich hervor, dass die Veränderungen welche die elektromotorischen Kräfte bei den Zel- len mit verdünnten Lósungen erlitten haben, ganz unabhängig von der Konzentration der Kadmiumchlorid-Lósung sind und offenbar auch nicht durch eine chemische Veränderung innerhalb der Zelle verursacht worden sind, doch unter der Voraussetzung, dass diese nicht von aussen hervorgebracht ist. Wenn man die ganze Untersuchungszeit in Be- tracht zieht, so findet man, das die E M K im Allgemeinen bei den Elementen gestie- gen ist. Doch kommt auch ein Sinken vor. Die Untersuchung zeigt ausserdem, was auch N:o.1. 46 L. Wrzzram Ö HOLM. teilweise aus obenstehender Tabelle hervorgeht, dass diese Steigerungen nicht kontinuier- lich sind, sondern dass sie ziemlich plötzlich auftreten und zwar besonders nach den Sommern, in denen die Zellen sich selbst überlassen waren. Ich kann daher keine andere annehmbare Ursache für dieses Verhalten finden, als dass sie zufolge der unvollstándi- sen Weise, wie sie geschlossen waren, undicht waren, welcher Umstand schon früher hervorgehoben ist. Während des Sommers war ja die Aussicht, dass Risse im Lack und in der darüber befindlichen Harz-Paraffinschicht entstehen sollten, ziemlich gross, da sie nicht vóllig in dem Thermostatwasser eingetaucht waren. Dieses verdunstete nämlich zum grossen Teil im Sommer 1907 und während des Sommers 1906 waren die Elemente aus dem ‘Thermostat herausgenommen. Als sie dann wieder bei den Versuchen Tem- peraturvariationen ausgesetzt wurden, drang leicht durch irgend einen feinen Riss beim Sinken des Wärmegrades Wasser vom Thermostat ein, wodurch die Lösung ver- dünnt wurde und die Spannung stieg, welches sich schon bei einem äusserst geringen Zusatz von Wasser in hohem Grade bemerkbar macht, weil de EM K mit der Verdünnung der Kadminmchlorid-Lösung stark zunimmt. Dass die ganze Zunahme der Spannung auf diesem Umstande beruht, ist umsomehr anzunehmen, als ich fak- tisch konstatieren konnte, dass die Steigerung bei der Zelle M von 0,69262 — auf 0,69322 Volt wirklich hieraus herrührte, denn hier war momentan der Riss zwischen dem Lack und der Glasröhre so gross, dass man beobachten konnte. dass das Wasser durchsickerte. Als dies konstatiert wurde, wurde der Lack auf allen Zellen mit einer Schicht aus Wachs und Paraffin übergossen. Die E M K der übrigen Zellen hatte sich während der ersten Observationszeit garnicht verändert, und zeigten sie auch ausser L im Herbst 1906 dieselbe konstante Spannung. Weitere mehr bemerkbare und plötzliche Sprünge finden wir bei dem Element P, wo die elektromotorische Kraft, nachdem sie ganz konstant gewesen war, mit 0,46 Millivolt während des Frühjahres 1907 stieg und sich während des folgenden Sommers eine weitere Steigerung bei derselben Zelle um 0,57 Millivolt bemerkbar machte. Auch die Spannung der Zelle @ nahm gleichzeitig mit 0,00025 Volt zu. So finden wir weiter nach einem Jahre im September 1908 eine neue Erhöhung um 0,00030 Volt bei der Zelle P. Aber bei allen Elementen, bei welchen derartige Spannungszunahmen vorkommen, bemerkt man auch eine zeitweilige Erniedrigung der E M K (siehe vorhergehende "l'abelle)J. Diese Verminderung trat stets nach solchen Zeitperioden ein, unter denen die Zellen nicht im Thermostaten gestanden hatten. Es konnte also durch kleine Sprünge im Lack oder im Paraffin eine Verdampfung einge- treten sein, die Lósung also etwas konzentrierter geworden sein, woraus sich dann die Erniedrigung in der Spannung des Elementes erklärt. Sollte das Steigen und Sinken der elektromotorischen Kraft auf einer inneren Energieveränderung beruhen, so hätte es Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 47 allmählich geschehen und gleichzeitig bei allen Elementen auftreten müssen. Man fin- det jedoch, dass N, O und Q während der ganzen Untersuchungszeit ziemlich kon- stant waren. Ausserdem ging aus den wiederholten Messungen hervor, dass die EM K der sämmtlichen Zellen während gewisser Perioden garnicht von den normalen Werten va- riierten, besonders wenn sie eine längere Zeit bei konstanter Temperatur gehalten wur- den, weshalb die Veränderungen hier offenbar von anderer Art sind wie die, welche bei den Zellen vom Normaltypus auftreten. Man dürfte daher den Schluss ziehen kön- nen, dass die elektromotorische Kraft einer mit hinreichend verdünnter Lösung gefüllten Kadmiumchloridzelle bei derselben Temperatur konstant ist, wenn nur die Zelle so kon- struiert ist, dass jede Veränderung der Konzentration der Lösung ausgeschlossen wird. Während der Herbstes 1910 wurde jedoch deutlich beobachtet, dass sich CdCL,- Krystalle auf dem Lack und Paraffin bei den Elementen vorfanden, deren Spannung variiert hatte. Die Art des Verschlusses derselben war also für längere Zeitperioden nicht sicher genug. Einwirkung von Temperaturvariationen auf die Spannung der Kadmiumchloridkombination. Dass die mit Krystallen und gesättigten Lösungen gefüllten Zellen sich bei Tem- peraturvariationen verhältnismässig langsam einstellen, habe ich zu wiederholten Ma- len konstatieren können und können sie daher, falls die Temperatur nicht eine längere Zeit vor der Messung konstant gehalten wird, völlig unrichtige Werte geben, besonders wenn der Wärmegrad plötzlich variiert. Dagegen nehmen die Elemente mit verdünnten Lösungen sehr sehnell ihre einer gewissen Temperatur entsprechende Spannung an. Da dieser Umstand bei einigen Messungen, welche zufälligerweise im Juni 1907 ausgeführt wurden, besonders deutlich hervortrat, so will ich hier die Werte anführen, welche da- mals erhalten wurden. Der Thermostat hatte bei Zimmertemperatur gestanden und mit dieser variiert seit Ende Mai. Am 18 Juni abends war der Wärmegrad desselben et- was über 20°C, und wurde er jetzt durch eine Kühlleitung auf ungeführ 18° einge- stellt. Eine kurz darauf vorgenommene Messung gab folgende Resultate : N:o 1. 48 L. WILLIAM ÖHOLM. Element. Volt. Element. Volt. C 0,67163 L 0,67945 III 0,67110 M 0,69338 F 0,67157 N 0,70332 G 0,67163 (0) 0,71459 H 0,67165 iP 0,72730 D 0,67 140 Q 0,74469 E 0,67160 Hieraus geht hervor, dass die Zellen von L ab ihre ungeführ 18? C entsprechen- den Spannungen angenommen hatten, dass aber die vorhergehenden mit gesättigten Lö- sungen und Krystallen gefüllten Elemente Werte ergaben, welche einem bedeutend hó- heren Wärmegrad entsprechen. Besonders sind die bei D und III befindlichen, abnorm niedrigen Potentialzahlen bemerkenswert und beruhen sie möglicherweise auf ungleich- mässiger Temperaturverteilung. Eine derartige ungleichmässige Wärmeverteilung konnte nach der plötzlichen Temperaturveränderung wohl in dem Petroleumbade eingetreten sein, in welchem sich C und III befanden. Das Bad stand zwar in demselben Wasserther- mostaten, in welchem sich die übrigen Elemente befanden, das Petroleum wurde jedoch nicht umgerührt. Am folgenden Morgen wurde der Umrührer wieder in Gang gesetzt und die Temperatur wurde auf 18,2° gehalten bis 12 Uhr, als die Messung vorgenommen wurde. Jetzt fingen auch die Zellen vom Normaltypus an ihre dieser Temperatur entsprechenden Werte anzunehmen, doch lagen sie noch einige Hundertstel-Millivolt unter den norma- len Spannungen. Vier Stunden später am Nachmittag waren die normalen Werte er- reicht, doch zeigte die Messung, dass die Spannung bei E, D, F und H mit ungefähr 0,00008 V. gefallen war. Die mit verdünnten Lösungen gefüllten Zellen stellten sich nun auch beinahe augenblicklich ein und man konnte z. B. aus der E M K der Zelle N die Temperatur im Thermostat beinahe sicherer bestimmen als mit Hülfe des Termometers. Einfluss von Erschütterungen. Es ist schon früher hervorgehoben worden, dass v. Hrrmnorız und Czarskı be- obachtet hatten, dass gewisse Elemente dermassen empfindlich gegen Erschütterungen waren, dass ein sicherer Begriff über die Spannung derselben nicht erhalten werden Tom. XLI. Untersuchungen. über das elektromotorisehe Verhalten einiger Kadmiumelemente. 49 konnte. Da bei den hier vorgenommenen Versuchen der Thermostat in Folge der Be- wegungen des Elektromotors und des Rührers stets leicht zitterte und die Messungen im Allgemeinen unter vollem Gang des Motors ausgeführt wurden, so wurden auch ei- nige Untersuchungen angestellt, um zu erfahren, in wie weit dieser Umstand auf das Resultat einwirken konnte. Hierbei ergab sich, dass eine derartige kleine Erschütterung gar keinen Einfluss auf die E M K der Zellen ausübte. Bei einer recht starken Erschütterung, wobei die Elemente mit der Hand kräf- tig geschüttelt wurden, bemerkte man, dass einige Zellen hierbei eine fallende Tendenz der elektromotorischen Kraft zeigten. Sie nahmen jedoch recht bald wieder ihren ur- sprünglichen Wert an, sobald die Erschütterung aufhörte. Aus den Versuchen ging hervor, wie auch v. HeLmnorrz beobachtet hatte, dass hierbei die Konzentration eine gewisse Rolle spielte, so dass die Einwirkung bei verdünnten Lösungen besser hervor- trat, weil hier das Quecksilber leichter beweglich war. Hierbei müsste doch auch die Dicke der Paste einwirken, denn wenn dieselbe ein dickeres Lager bildet, so wird auch hierdurch die Bewegung der positiven Elektrode verhindert. Die Untersuchungen, welche mit einigen Zellen ausgeführt wurden, ergaben folgendes Resultat. Element L. t=17,2°C. E M K = 0,67902 Volt. Die Zelle wurde erschüttert und sofort danach Messungen angestellt. Keine Veränderung. Das Element wurde nun äusserst heftig erschüttert und sogar auf den Kopf gestellt. Die Messung ergab: E M K—0,67901 Volt. Falls die Leitung zum Galvanometer während des Umschüttelns geschlossen blieb, so schwang der Spiegel etwas hin uad her. Sobald jedoch die Erschütterungen aufhörten, stellte sich das Element beinahe sofort auf seinen normalen Wert ein. Bei diesen Ver- suchen betrug die "Temperatur 17,5^ und die Spannung 0,67910 Volt. In derselben Weise verhielt sich das Element O. Die Zelle Q, welche eine recht verdünnte Lósung, 0,1 Mol-normal d. h. ca. 1,8?/,, und demnach eine bedeutend schwächer konzentrierte Lösung enthielt als die Zn Cl,-Elemente, mit welchen v. HermHortz experimentierte, zeigte sich etwas empfind- licher gegen die Erschütterungen. Ehe die Messungen ausgeführt wurden, wurde der Motor angelassen. Nachdem derselbe zehn Minuten gestanden hatte, wurde bei 17,1” C eine Spannung von 0,74429 Volt notiert. Aus einem früheren Werte — der Motor lief wührend dieser Messung — für die Temperatur 17,8° und den Temperaturkoeffi- zienten 0,0005 V/Gr. wurde für die Temperatur 17,1^ auch der Spannungswert 0,74429 Volt erhalten. Die geringe Erschütterung, welche aus dem Umrühren des Wassers N:o 1. d 50 L. WILLIAM Omorw. herrührte, übte demnach keinen Einfluss auf die E M K der Zelle aus. Das Ele- ment wurde darauf heftig mit der Hand geschüttelt, wodurch die Spannung auf 0,74424 Volt fiel, um dann bei fortgesetztem Schütteln auf den Wert 0,74413 Volt hinabzugehen. Der Motor wurde nun angelassen und nach zehn Minuten die Zahl 0,744921 Volt beobachtet, von welchem Werte die E M K langsam zu ihrem ursprünglichen Be- trage wieder hinaufging. Kleinere Erschütterungen, welche während dieser Zeit her- vorgerufen wurden, erniedrigten jedesmal die Spannung des Elementes Q um 0,00001 — bis 0,00002 Volt. Es ging aber ganz deutlich aus einer ganzen Anzahl von Ver- suchen hervor, dass dieses Element, welches eine so verdünnte Lösung enthielt, nicht mit derselben Geschwindigkeit seinen ursprünglichen Wert wieder annahm als wie die Zellen, welche konzentriertere Lósungen enthielten. Was die Beschaffenheit der negativen Elektrode anbelangt, so konnte in dieser Beziehung kein wesentlicher Unterschied bemerkt werden. Der Einfluss der Erschütte- rungen war ungefähr derselbe ob die Elektrode aus Amalgam oder aus amalgamiertem Metall bestand. Auch hier war das Element R mit 1-n Lösung ziemlich unempfind- lich, es verhielt sich ungefähr wie L, wogegen S, welches 0,1-n Kadmiumchloridlösung enthielt, gegen heftige Erschütterungen empfindlich war, wobei die Spannung wie bei Q sank. Die mit CdCLl-Krystallen gefüllten Zellen waren in jeder Beziehung ganz un- empfindlich und verhielten sich auch in dieser Hinsicht wie gewöhnliche Normal- elemente. Aus der fraglichen Untersuchung über die Kadmiumchloridkombination dürften folgende Schlüsse gezogen werden Können. 1) Die elektromotorische Kraft des Kadmiumchloridelementes liegt bedeutend un- ter 1 Volt und beträgt ungefähr 0,6717 — bis 0,6718 Volt bei 18°C für Zellen von dem gewöhnlichen Normaltypus mit bei allen Temperaturen gesättigten Lösungen. 2) In dem Temperaturintervalle 10°—30° C wird die Spannung der Kadmium- chlorid-Zelle vom Normaltypus berechnet nach der Formel. E, = 0,67179 — 0,000074 (t — 18°) — 0,0000015 (t — 18°)?. 3) Die Differenz in der Spannung zwischen Kadmiumsulfat- und Kadmiumchlo- rid-Zellen vom Normal- und Westontypus ist dieselbe und beträgt 0,3469 Volt bei Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 51 17°. Die Kadmiumchloridzelle vom Westontypus hat jedoch einen bedeutenden Tem- peraturkoeffizienten. 4) Der Normaltypus verhält sich im übrigen was die Reproduzierbarkeit und Konstantheit anbelangt wie eine entsprechende Kadmiumsulfat-Normale. Steht ihr jedoch darin nach, dass die Temperaturkoeffizienten etwas grösser sind und dass das Kadmium- chlorid zwei einander nahe liegende Umwandlungspunkte bei 12,5” und 34° C hat. Die obenstehende Formel gilt also für ein beschränktes Gebiet, welches jedoch alle ge- wöhnlichen Zimmertemperaturen umfasst. Dazu kommt, dass das Kadmiumchlorid noch einen labilen Punkt bei 20° C hat, weshalb das ganze Intervall offenbar etwas labil ist. 5) Die elektromotorische Kraft steigt kontinuierlich mit der Verdünnung der Lösung und erreicht für 0,1 Mol.-normal Kadmiumchloridlösung den Wert 0,74470 Volt bei 18°C. 6) Die Temperaturkoeffizienten der Zellen mit verdünnten Lösungen sind positiv und steigen mit der Verdünnung der Lösung von 0,00025 V/Gr. für 3,54 — bis 0,00050 V/Gr. für 0,1 Mol.-n Kadmiumchloridlösung bei Zimmertemperatur. 7) Falls der negative Pol aus einem amalgamierten Kadmiumstab besteht, steigt die Spannung mit ungefähr 0,050 Volt über den Wert für das 12,5 °/, Amalgam bei derselben CdCL,-Konzentration. Ausserdem nimmt der "lemperaturkoeffizient, welcher auch hier bei verdünnten Lösungen positiv ist, mit ungefähr 0,00023 V/Gr. ab. 8) Was die Zellen, welche verdünnte Lösungen enthalten, anbelangt, so ist die elektromotorische Kraft eine lineare Funktion der Temperatur nur bei denjenigen Ele- menten, welche eine ganz bestimmte CdCl,-Lösung enthalten, deren Konzentration grösser als 1- aber kleiner als 2-Normal ist. Bei allen übrigen sind die Temperatur- koeffizienten wenn auch in geringem Grade variabel. Bei Elementen mit konzentrier- teren Lösungen nehmen die Koeffizienten zu. und bei denjenigen, welche mehr verdünnte Lösungen enthalten, nehmen sie bei steigender Temperatur ab, was wahrscheinlich auf den Einfluss der Kathode zurückzuführen ist. 9) Für denselben Strom werden Elemente mit konzentrierten Lösungen stärker polarisiert als diejenigen, welche verdünnte enthalten. Bei den ersteren ist jedoch die Depolarisation kräftiger, weshalb sie alle praktisch genommen gleichzeitig ihre normalen Werte wieder annehmen. N:o 1. 52 L. WILLIAM ÖHOLM. 10) Nicht nur die Zellen vom Normaltypus sondern auch die, welche mit ver- dünnten CdCl,-Lösungen gefüllt waren, haben sich als sehr konstant und unempfindlich gegen luschütterungen erwiesen, weshalb sie in dieser Hinsicht mit gewöhnlichen Nor- malen vollständig gleichgestellt werden kónnen. binige andere Kadmiumelemente. Die Resultate, zu welchen die Messungen über das Verhalten der elektromotori- schen Kraft der Kadmiumchloridzelle führten, veranlassten weitere Untersuchungen über die Kadmiumbromid-, Kadmiumjodid- und Kadmiumsulfatelemente, das heisst über die Kombinationen. Cd. amalg. | Cd Br, | Hg, Br, | Hg Cd. amalg. | CdJ, | Hg,J, Hg Od. amalg. | C4SO, | Hg, SO, | Hg. Auch hier wurden die Zellen, welche verdünnte Lösungen enthielten einer be- sonderen Beachtung unterzogen. Von den beiden erstgenannten Kombinationen wurden einige Zellen vom Normal- typus, d. h. ständig gesättigte Cd Br,- resp. CdJ,-Krystalle enthaltende Lösungen, her- gestellt. Das Kadmiumsulfatelement vom Normaltypus ist ja vielseitig und genau un- tersucht vorden, weshalb dasselbe in diesem Zusammenhange völlig vernachlässigt wer- den konnte. Ein Versuch wurde jedoch gemacht, ein Sulfatelement vom Westontypus, d. h. eine bei +4° C gesättigte CdSO,-Lösung enthaltend, zusammenzusetzen, welcher Versuch jedoch nicht vollkommen glückte. Diese Untersuchungen wurden seit März 1908, also beinahe drei Jahre hin- durch ausgeführt. Die meisten und am besten systematischen Messungen wurden während der Monate März, April und Mai 1908 vorgenommen. Hierbei wurden drei Serien Be- stimmungen angestellt sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Temperaturen von 10° bis 30°C. Die Spannung der Zellen wurde ungefähr für jeden fünften Grad ge- messen, genau so wie bei den Untersuchungen der CdCl,-Elemente. Es sind auch die Resultate dieser Messungen, welche hauptsächlich für die Berechnung der Temperatur- koeffizienten benutzt wurden. Der Zweck der Messungen, die später ausgeführt sind, war hauptsächlich der, das Verhalten der Zellen unter einer längeren Zeitperiode zu er- forschen, ferner ihre Konstanz u. s. w. zu prüfen. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 53 Um die elektromotorischen Kräfte dieser Zellen bei 18°C zu messen, wurden die- selben bereits während des Frühjahres 1908 zwei Mal während einer längeren Zeit bei dieser "Temperatur gehalten. Diese Messungen bei 18^ sind spáter mehrere Male wie- derholt worden, weil sich dabei manchmal recht variable Resultate ergaben und zwar besonders für die C4Br,- Kombination von Normaltypus. Es zeigte sich, dass diese Zelle nicht nur einen sehr hohen Temperaturkoeffizienten besass, sondern sich auch lang- sam bei Temperaturvariationen einstellte. Deshalb war es auch bei kleinen Veränderun- gen der Thermostatentemperatur bisweilig schwierig zu entscheiden, ob die gemessene EM K wirklich dem zufälligen Wärmegrade entsprach. (Siehe unter den speziellen Bemerkungen bei den einzelnen Kombinationen.) Da die Kadmiumchlorid-Kombination im Vorhergehenden in jeder Hinsicht recht ausführlich behandelt worden ist und da bei den Untersuchungen dieser späteren Kombi- nationen genau dieselbe Methode angewendet wurde und ferner auch der Zweck der- selbe war, so sollen im Folgenden hauptsáchlich nur die Resultate beschrieben werden, zu welchen die Untersuchungen der letzgenannten Kombinationen führten. Die HEle- mente waren ebensolche und in derselben Weise zusammengesetzt wie die CuUCL,-Zellen. Sie wurden während aller Messungen im Thermostaten gehalten. Die zur Verwendung gelangenden Salze waren sämmtlich von Kahlbaums besten Präparaten und wurden vor ihrer Anwendung auf ihre Reinheit und Zusammensetzung geprüft. Eine Umkrystalli- sation derselben wurde nicht vorgenommen. Das Amalgam war 12,5 °/,. Da die Untersuchung der CdÜl,-Zellen ergeben hatte, dass sowohl Lack als auch Paraffin recht unsicher als Verschlussmittel der Elemente waren, so wurde nun an deren Stelle Marineleim benutzt, welcher bedeutend sicherer erschien. Im Folgenden wird zuerst für jede Zelle die zweite der drei Messserien ange- führt, welche während des Frühjahrs 1908 bei einer zwischen 9° und 30° C steigenden und fallenden Temperatur ausgeführt wurden. Auch hier wurde der Thermostat wenig- stens einen Tag lang auf demselben konstanten Wärmegrad — Variation + 0,1” — gehalten und wiederholte Messungen ausgeführt. Kadmiumbromidelemente. Von diesen Elementen wurden sieben Stück am 15 März zusammengestellt. A und B waren vom Normaltypus mit CdBr,-Krystallen gefüllt. C enthielt 2-; D 1-; E 0,5-; F 0,25- und G 0,1-Mol-normal CdBr,-Lüsung: Die gesättigte Lösung zeigte gegen Kongopapier etwas saure Reaktion. Die Zusammensetzung des Salzes war nach der Analyse CdBr, +4 H,O. N:o 1. 54 L. WILLIAM ÖHOLM. A. Die Zellen vom Normaltypus A und B. Diese unterschieden sich von den entsprechenden Kadmiumchloridelementen C und III dadurch, dass bei ihnen die Platindrähte nicht in dem Boden sondern in Glas- róhren eingeschmolzen waren, in derselben Weise, wie bei den Elementen mit verdünn- ten Lösungen. Sie konnten deshalb ohne weiteres im Wasserthermostaten gehalten wer- den. Die in nachstehender Tabelle angeführten Zahlen sind die Resultate der Messun- gen, welche gegen Ende März und im April 1908 ausgeführt wurden. Daneben befin- den sich unter den Tabellen die "Temperaturkoeffizienten berechnet für die Intervalle 5° und 10°. Sie sind unter der Voraussetzung berechnet worden, dass die Spannungs- änderung von der Temperatur unabhángig wäre, woraus hervorgeht, dass die Abweichung ziemlich gross ist, sogar noch grösser als bei den CdCl,-Zellen. Bei der Berechnung dieser Koeffizienten sind nicht nur die unten angeführten Messungen beachtet worden, sondern auch eine grosse Anzahl anderer. Schliesslich wird der Mittelwert des Koeffi- zienten angegeben, welcher beinahe mit der Zahl übereinstimmt, welche man erhält, wenn man denselben für das ganze Intervall 9^— 30" berechnet. Tempera- | Volt. | Tempera- | Volt. tur CS: A B. tur, Oo nt B. 9,0 0,56207 0,56202 29,96 0,55414 0,55437 8,3 — 0,56226 +, 0,56230 e 0,55642 | 0,55646 16,5 0,55973 0,55979 " | 0,55640 | 0,55645 17,2 0,55953 | 0,55953 20° | 05584 | 0,55820 20,3 +- 0,55818 0,55820 20-- | 0,5844 | 0,55832 L | 0,55840 — | 0,55833— | 158 | 0,6015 0,56019 2495 | 055627 0,55632 154 | 056007 | 0,56008 25,0 | | .0,55637 0,55649 15,1 | 0,56022 0,56020 s 0,55645 | 0,55660 149 | 0,56037+| 0,56023 + 29,92 0,55418 0,55448 | 104 0,56173 0,56162 lE 20g 0,55419 0,55439 — 9,6 0,56198 | 0,56189 + | 9,7 0,560198 | 0,56194— Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 55 | Temperaturkoeffizienten Volt/Grad. t A. B. t | A. B. I 89—13? | 0,000308 0,000334 99— 90? | 0,000332 | 0,000326 Se 15 309 | » 314 15 —25 „ 884 | » 390 gp 1 PAS ON) „ 293 20 —30 | „447 „ 445 1505 180 386 | , 825 | | 5220 | 362 | „ al Mittelwert | 0,000388 | 0,000387 20 OD AS ATTE ARG 995—309 | 0,000887 | 0,000382 2511089 "UE OR HO s 465 | Mittelwert, 0,000388 0,000384 Wie aus diesen Messungen hervorgeht, trat zwischen den elektromotorischen Kräf- ten der beiden Zellen eine Differenz von einigen Hunderttausendsteln Volt auf. Manch- mal lieferten sie jedoch die genau gleiche Spannung. B zeigte im Allgemeinen im An- fang eine etwas hóhere Voltzahl, besonders kurz nachdem die Zellen zusammengesetzt waren. So ergab sich am 17 Mürz d. h. zwei Tage nach der Zusammensetzung für A der Werth 0,55920 — und für B 0,55963 Volt bei 18° C. Diese bedeutende Differenz von 0,2 Millivolt glich sich jedoch im Verlaufe einiger Wochen aus, indem die Span- nung bei B wührend der ersten Beobachtungszeit recht bedeutend abnahm. Bei A hatte die Spannung schon von Anfang an den Wert angenommen, welcher während der drei ersten Monate beobachtet wurde. Später ging derselbe doch etwas herunter, so dass derselbe wühreud der beiden letzten Jahre im Mittel 0,55916 Volt bei 18^ betrug. Aus den obigen Tabellen und besonders aus den Temperaturkoeffizienten geht auch hervor, dass die E M K von B unregelmässiger variierte als die von A, weshalb dieses letztere Element das Elektromotorische Verhalten der Kadmiumbromid-Zelle vom Normaltypus sicherer angeben móchte. Anderen bedeutenderen Veränderungen war die Zele A wührend der drei ersten Monate der Untersuchungszeit nicht unterworfen, aus- ser dass die elektromotorische Kraft etwas zu steigen schien. Bei 18^ C war die Spannung anfangs ungefähr 0,55920 Volt, demnach 0,1126 Volt niedriger als bei der entsprechen- den CdCL-Zele. So gut übereinstimmende Resultate wie bei dem letztgenannten Ele- ment wurden jedoch nie erhalten, sondern variierten sie stets etwas. Es schien näm- lich, als ob sich die Kadmiumbromidzelle bei Temperaturvariationen recht langsam einstellt. Aus der Tabelle für den Temperaturkoeffizienten geht hervor, dass dieser ne- gativ und sehr gross ist, etwa fünfmal so gross als bei der entsprechenden CdCI,- N:o 1. 56 L. WILLIAM ÖHOLM. Zelle. Er ist auch keineswegs konstant, sondern sein absoluter Wert wächst in dersel- ben Weise bei steigender Temperatur als wie bei dem Chloridelement. Falls man an- nimmt, dass die Spannung der Zelle bei 18^ 0,55920 Volt beträgt und bei der Berech- nung die in der vorhergehenden Tabelle angeführten Voltwerte für die verschiedenen Temperaturen benutzt, so erhält man für die Zelle A folgende Temperaturformel. E, = 0,55920 — 0,000362 (t — 18°) — 0,000005 (t — 18°). Es wurde bereits erwähnt, dass die E M K der Zelle A anfänglich etwas zu- nahm. Dies ergab sich besonders aus den Messungen bei 18^ C, welche wiederholt an- gestellt wurden, wobei die Zellen mehrere Tage auf dieser Temperatur gehalten wurden. Die Zunahme war verhältnismässig klein, nur 0,00008 Volt. Die Spannung begann indessen wieder abzunehmen, so dass sie gegen Ende Mai wieder den Wert 0,55920 Volt angenommen hatte. Diese Abnahme scheint sich indessen während des Sommers fortgesetzt zu haben, denn im Herbst 1908 wurde der Wert 0,55916 Volt notiert und letzterer veründerte sich nicht mehr im Verlaufe der beiden letzten Jahre. Bei einer zweiten Berechnung der Temperaturformel wurde deshalb angenommen, dass die letztge- nannte Zahl der E M K des CdBr,-Elementes vom Normaltypus bei 18° entspricht. Da bei der Berechnung ferner Beobachtungen benutzt wurden, welche sich über die ganze Beobachtungszeit erstreckten, so ergab sich die Temperaturformel: E, = 0,55916 — 0,000366 (t — 18^) — 0,0000046 (t — 18°). Der Unterschied zwischen diesen beiden Formeln ist ja nicht gross. Die nach der ei- nen oder der anderen Formel berechneten Werte stimmen mit den direkt beobachteten recht gut überein. Dies geht auch aus der nachstehenden Tabelle hervor, in welcher die berechneten Werte mittelst der letztgenannten Formel erhalten wurden. Element A. Tempera- | Volt. tur C*. | Obs. | Ber. | 8,32 0,56226 , 056227 9,0 0,56207 — 0,56208 0,56208 9,7 0,56189 — 0,56198 |! 0,56198 100 | 0,56173 (10,49) | 0,56179 15,0 0,56037 — 0,56022 — 0,56015 | 0,56021 200 | 0,558838 — 0,55840 — 0,55844 | 0,55841 25,0 0,55627 — 0,55637 — 055642 | 0,55638 29,94 | 0,55407 — 0,55414 — 0,55427 | 0,55414 Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 57 Da, wie hieraus erhellt, die beobachteten Werte recht bedeutend variierten und zwar ganz unregelmüssig, so kann natürlich eine bessere Übereinstimmung zwischen den berechneten und den gefundenen Werten nicht erhalten werden. Mit Rücksicht hierauf ist sie ja an und für sich recht gut und die Übereinstimmung ist um so mehr annehm- bar, da ja schon eine so geringe Temperaturveränderung wie 0,1" C bereits eine Ver- ünderung der E M K um beinahe 0,04 Millivolt verursacht, weil der Temperaturkoef- fizient so gross ist. Die Kurve Fig. 8 zeigt die Veränderung der E M K des Ele- mentes À mit der Temperatur. Volt 056210 60 056110 60 0,56010 60 910 60 810 60 710 60 610 60 510 60 0,55410 9” 10° 15° 20° 259 309 B. Zellen mit verdünnten Lösungen. Von diesen wurden sechs zusammengestellt. C enthielt 2-, D 1-, E 0,5-, F 0,25- und G 0,1-Moln CdBr,-Lösung. In den nachstehenden Tabellen, welche die elektromo- torischen Kräfte der Zellen bei verschiedenen Temperaturen enthalten, werden nur die Werte angeführt, welche von 9^ bis 30^ bei steigender und fallender Temperatur wäh- rend der zweiten Messungsserie erhalten wurden. Bei der Berechnung der Temperatur- koeffizienten wurden jedoch alle während des Frühjahrs 1908 erhaltenen Bestimmungen benutzt. N:o 1. 8 L. WILLIAM Onmorw. 58 Elemente C und D. Temperatur Volt. Temperatur Volt. de C. D. (CE C. D. | ms 90° | 0,56745 0,58018 + 29,969 0,57485 0,58903 8,9 — 0,56712 0,57986 — 25 — 0,57298 0,585689 16,5 0,56996 0,58338 5 0,57296 0,58687 17,2 0,57016 — 0,58363 — 20,0 0,57112 0,58475 20,8 + 0,57118 0,58494 20 + 0,57109 0,58474 — 5 0,57127 0,58495 15,3 | 0,56933 0,58268 + 24,95 0,57298 0,58692 154 | 056934 0,58272 — 25,0 0,57299 0,58693 151 | 056928 0,58257 25, 0,57298 0,58694 14,9 | 0,56922 0,58251 29,92 0,57487 0,58903 + 10,4 | 0,56766 0,58055 -F 29,9 0,57486 0.58903 — 9,6 | 0,56722 — 0,58018 9,7 | 0,56731 + 0,58026 Elemente E und F. Temperatur | Volt. Temperatur Volt. Co. E. | F. De E. F. 9,09 0,60152 29,96? 0,60069 0,612949 Big 0,60112 2 0,59830 0,60993 16,5 + 0,59440 | 0,60557 = 0,59828 0,60992 17 059464 | 0,60590 20,05 0,59591 0,60733 + 20,3 + 0,59611 | 0,60752 20 + 0,59591 0,60733 ; 0,9616 | 0,60752 15,3 0,60482 — 24,95 0,59836 0,60993 15,4 0,59354 0,60488 25,0 0,59839 0,60996 15,1 0,59332 0,60467 + 25 — 0,59840 0,60996 14,9 0,59328 0,60461 29,92 0,60072 — 0,61249 10,4 0,59108 0,60216 29,9 0,60070 — 0,61247 9,6 0,59075 0,60173 — 9,7 0,59087 0,60182 Tom. XLI Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten. einiger Kadmiumelemente. 59 Element G. Te i Se - Temperatur C?. Yell | Temperatur 0°. Yo G. G. 9,0 0,61742 29,93 0,62982 83 — 0,61698 25 — 0,62632 16,5 0,62206 x 0,62698 172 0,62252 + 20,05 0,62409 20,3 0,62432 20 + 0,62408 + x 0,62432 + | 15,3 0,62131 24,95 0,62700 + 15,45 25,0 0,62703 15,05 0,62110 — 25 — 0,62703 14,9 0,62107 29,92 0,62982 — 10,4 0,61830 29,9 0,62979 9,6 0,61780 9,7 0,61789 + Die elektromotorische Kraft steigt demnach auch hier mit zunehmender Verdün- nung der Kadmiumbromidlósung und tritt diese Steigerung, wie aus den angeführten Werten für 25° hervorgeht, besonders bei stärkeren Verdünnungen hervor. Trägt man die Konzentrationen in ein Koordinatensystem als Abscissen und die entsprechenden elektromotorischen Kräfte als Ordinaten ein, so erhält man eine kontinuierlich verlau- fende Kurve (Fig. 10 Seite 62). Was nun die Temperaturkoeffizienten für Kadmiumbromidzellen mit verdünnten Lösungen anbetrifft, so findet man hier genau dasselbe Verhalten wie bei den CdÜl,- Zellen übersteigen etwas die der entsprechenden Kadmiumchloridkombinationen. Die folgende Tabelle enthält die Temperaturkoeffizienten dieser Zellen berechnet für sowohl 5° als 10° Intervalle, aber unter der Voraussetzung, dass der Koeifizient innerhalb des In- tervalles konstant ist. Auch bei den früheren sind die Koeffizienten positive. Ihre mittleren Werte N:o 1. 60 L. WILLIAM ÖHorm. Temperaturkoeffizienten. Element. Temperatur. C. D. E. F. G. 9°—15° 0,000341 . 0,000434 . 0,000489 . 0,000547 . 0,000611 . 15 —20 “Oil: „ 428. » 474. 9258 980. 20 —25 s BASS , 435. , 418. » 928. » 982, 25 —30 | „887. 438. e e sns 22:967 » 968. 99—209 0,000358 . 0,000432 . 0,000483 . 0,000538 . 0,000600 . 15 —25 376. „ 482. » 418. 2 Ys) » 983. 20 —30 FÖLJ. » 432. 474. SONIS qe exl a Mittelwert | 0,000371 . 0,000432 . 0,000479 . 0,000527 . 0,000585 . 99—30 | „ 810. „ 432. | 52449; » 928. » 986. Aus der Tabelle geht hervor, dass der Temperaturkoeffizient mit der Verdün- nung der Kadmiumbromidlósung von dem Mittelwerte 0,00037 V/Gr. für die 2 Mol.-n- Neben et- was grösseren Koeffizienten finden wir demnach auch eine etwas grössere Zunahme des Lósung bis auf ungefähr 0,00059 V/Gr. für die 0,1 Mol.-n-Lósung steigt. Koeffizientenwertes für die Verdünnung als bei den CdCl,-Zellen, denn bei den letzt- genannten betrug der Mittelwert für die 2 Mol-n-Lósung 0,00031 V/Gr. und für die 0,1 Mol-n-C4C7,-Lósung 0,00050 V/Gr. die E M K der Kadmiumbromidelemente mit verdünnten Lósungen anbelangt, so tritt Was nun den Einfluss der "Temperatur auf ja eine recht in die Augen fallende Analogie mit dem Verhalten bei den Kadmium- Nur bei der Zelle D, welche 1 Mol-n-CdBr,-Lüsung enthielt, ist die elektromotorische Kraft eine lineare Funktion der Temperatur. Hier ist der Tempera- turkoeffizient fast konstant und gleich 0,000432 V/Gr. genau wie er bei der Zelle N beinahe konstant und gleich 0,000352 V/Gr. ist. veründert er sich in derselben Weise mit der Temperatur wie bei den entsprechenden chloridzellen ein. Bei allen übrigen Bromidelementen Chloridzellen, was auch aus untenstehender Fig. 9 deutlich hervorgeht. Er wächst mit steigender Temperatur bei C und nimmt wieder bei den Zellen E, F und G ab, welche verdünntere Lüsungen enthalten. und diese Abnahme erhóht sich mit der Verdünnung ganz wie bei den CdÜUl,-Elementen. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 6l Volt/Grad. -5 62x10 60 E. 16 44 n. 42 40 38 C. 109-15? 159-209 200-259 259- 309 o 109— 209 159-959 209—309 Für die Intervalle 13^— 18? treten somit bei den Temperaturkoeffizienten der Zellen E, F und G folgende Erniedrigungen auf: Für E = 0,000013 V/Gr., für F — 0,000031 V/Gr. und für G = 0,000043 V/Gr. Wir begegnen also hier wieder fast denselben Zahlen als wie bei den entsprechenden Kadmiumchloridelementen. Messungen bei 18° C. Um den für die Berechnung der Temperaturformel des Kadmiumbromid-Normal- elementes erforderlichen Spannungswert bei 18° C zu erhalten, wurden die Zellen eine längere Zeit hindurch und zwar schon während der Monate März und April 1908 bei dieser Temperatur gehalten. Gleichzeitig wurden auch die Zellen mit den verdünnten Lósungen untersucht, damit vüllig vergleichbare Werte über die Abhängigkeit der E M K von der Konzentration der Lósung erbalten wurden. Aus diesen Messungen, welche täglich während je zweier Wochen ausgeführt wurden, ging hervor, wie auch noch später weiter besprochen werden soll, dass keinerlei grüssere Veränderungen in der Spannung der Elemente stattgefunden hatten. Die bedeutendsten traten kurz nach N:o 1. 62 L. WILLIAM ÖHOLM. der Zusammensetzung ein d. h. es konnten grössere Differenzen bei den verschiedenen Messungen im März konstatiert werden als wie sie später beobachtet wurden. Folgende Werte wurden am 20 März 1908 notiert: Element. Volt. A = 0,55920 B = 0,55938 O = 0,7052 D = 0,8410 E = 0,9536 F 0,60643 G = 0,62299 Die gróssten Differenzen aus obigen Voltzahlen betrugen bei den Messungen im April und Mai nur einige Zehntel oder Hundertstel Millivolt. Volt. 0.63000 500 0.62000 500 0.61000 500 0.60000 500 0.59000 500 0,558000 500 0,57000 ÖJ 0.25 0,5 1 2 Mol n. Fig. 10. Mit Hilfe der vorherstehenden Werte ist die Kurve Fig. 10 gezeichnet. Nach die- ser scheint die elektromotorische Kraft kontinuierlich mit der Verdünnung der Lósung zu steigen. Zieht man bei der Berechnung die Normaltypzelle mit in Betracht, so fin- det man, dass die totale Spannungserhóhung bei 18^ C 0,0638 Volt betrügt, wenn die Lösung bis auf 0,1-normal verdünnt wird. Die Spannungssteigerung ist demnach etwas geringer als bei der Kadmiumchloridkombination, bei welcher sie 0,0741 Volt beträgt. Dies beruht wohl darauf, dass die Konzentrationsdifferenz zwischen einer gesättigten Kadmiumchloridlösung und einer 0,1-n-Lósung tatsächlich grösser ist, denn die bei 18° Tom. XLI, Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiwmelemente. 63 gesättigte Chloridlösung ist 7,7-normal, während die gesättigte Bromidlösung nur 3,5- normal ist. Bei 18° wird doch die Spannungssteigerung bei der Bromidkombination faktisch etwas grösser, wenn man die Differenz zwischen der E M K für die Normalitäten 2 und 0,1 betrachtet. Demnach beträgt sie bei der ersteren 0,05247 Volt und bei der letzteren 0,05130 Volt. Dies leitet sich daraus her, dass die Spannung bei der Chlo- ridzelle nur mit 0,00995 Volt steigt bei einer Verdünnung von 2- bis 1-n-Lüsung, bei der Bromidzelle dagegen unter derselben Verhältnissen sich um 0,01377 Volt erhöht. Für alle übrigen Konzentrationsdifferenzen ist die Erhöhung der Spannung geringer bei der Kadmiumbromidkombination. Dies geht aus der Tabelle Seite 97 hervor, aus wel- cher man sieht, dass die Spannungszunahme auch bei den CdSO,-Elementen bedeutend wird bei einer Verdünnung der stets gesättigten bis zur O,1-n-Lósung. Die elektromo- torische Kraft steigt hierbei mit 0,0567 Volt. Dagegen ist die Spannungserhöhung bei einer Verdünnung von 2- bis O,1-n-Lösung am kleinsten bei der letztgenannten Kombi- nation. Sie beträgt nämlich nur 0,03722 Volt. Bei der Jodidzelle finden wir eine etwas kleinere Zunahme der E M K bei der Verdünnung als bei den Chlorid- und Bromidelementen. Die Spannungsdifferenz zwischen der 0,1-n enthaltenden und derjenigen, welche mit der 2-n CdJ,-Lösung gefüllt war be- trägt nur 0,05044 Volt. Da die bei 18° gesättigte Lösung hier auch ungefähr 2-n (2,3-n) ist, so wird der Unterschied in der E M K des Normalelementes und der Zelle mit der O,1-n-Lüsung beinahe derselbe wie bei der 0,1-n- und der 2-n-Lösung. Er wird tatsüchlich sogar noch etwas kleiner gleich 0,05028 Volt auf Grund des abwei- chenden Verhaltens dieser Zellen bei Temperaturünderungen. (Siehe ferner Seite 69). Das Verhalten der Kadmiumbromidzellen wáhrend der ganzen Untersuchungszeit. Während der Zeit von ca. drei Jahren in welcher diese Elemente beobachtet wur- den, haben sich die elektromotorischen Kräfte derselben nicht wesentlich verändert. Was die Zellen vom Normaltypus A und B anbetrifft, so ging aus den Messungen hervor, wie auch schon früher hervorgehoben, dass das Element B oft eine recht va- riable Spannung zeigte. Die Voltzahl überstieg die von A zuerst mit ca. 0,6 Millivolt. So wurden am 16 März für A die Spannung 0,559129 — und für B 0,55971 Volt bei 17,9” erhalten. Die Spannung von B nahm doch ziemlich schnell ab, während die von À etwas zunahm. Am 20 Mürz, d. h. vier Tage später, wurden die Voltzahlen notiert A = 0,55920 — und B — 0,55938 Volt bei 18°. A blieb nun konstant aber die E M K bei B fiel weiter, so dass die Spannung derselben nach einem Monate 0,1 N:o 1. 64 L. WILLIAM ÖHOLM. Millivolt unter der von A lag. Während des April und Mai veränderte sie sich nicht. Inwiefern ein weiterer Spannungsfall eintrat, ist schwer zu sagen, denn der negative Pol der Zelle B wurde beschädigt, weshalb auch spätere Messungen als diejenigen während des Frühjahres 1908 über diese Zelle nicht vorliegen. Die Glasröhre in welche der Leitungsdraht eintauchte war nämlich gesprungen, so dass das Amalgam verdünnt wurde. Da die elektromotorischen Kräfte der CdBr,-Elemente mehrere Male bei 20^ C bestimmt wurden, so eignen sich die bei dieser Temperatur gefundenen Werte besonders gut zu Vergleichen. Ein Teil der hierher gehörenden zu verschiedenen Zeiten getun- denen Werte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt, welche ein deutliches Bild über das Verhalten der Zellen wührend der gesammten Versuchszeit liefert. Volt bei 20? C. Element.| April 1908. Okt. 1908. | März 1909. Dez. 1910. A 0,55844 0,55851 0,55843 0,55840 B | 055832 | C | 057111 | 057157 0,57192 D 0,584775 0,58579 0,58597 0,586835 E 0,59591 0,59579 0,59591 0,59591 F 0,60733 0,60751 0,60762 0,60750 G | 0,62409 0,62394 0,62389 0,62401 Die Veränderung der E M K in Millivolt. Rn. Erstes | Zweites re | Ganze Zeit. Halbjahr. Halbjahr. 2 Jah. 8 Mon. A Dom 9 5:10:88 001 mir 20,04 Ü 7048|, NES 081.01) 22-2080 D + 1,04 +018 | +122 | +1,60 E —="(0 12 + 0,12 0,00 |, 250,00 F + 0,18 1200 02a en G 015 — 0,05 020 | 08 Wir finden, dass die elektromotorische Kraft der Zelle A während des ersten Halb- jahres mit 7 Hundertstel Millivolt zunahm. Später nahm sie jedoch etwas ab, so dass sie nach einem Jahre wieder ihren ursprünglichen Wert erreicht hatte. Die Spannung sank dann wiederum während des Sommers 1909 um 0,03 Millivolt. Hierauf trat Fom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 65 keine weitere Veränderung ein. Diese Normaltypzelle hat sich also besonders konstant erhalten und ist in dieser Hinsicht völlig vergleichbar mit sowohl dem Kadmiumsulfat — als auch dem — Chlorid-Element desselben "Typus. Was nun die übrigen Elemente d. h. die Kadmiumbromidzellen mit verdünnten Lösungen anbetrifft, so ergiebt sich ja aus der Tabelle, dass die Veränderungen auch hier ziemlich gering waren. So hat sich z. DB. die Zelle E mit der 0,5-n-Lösung völlig unverändert erhalten. Die kleinen Schwankungen in positiver oder negativer Richtung, welchen die Zelle während des ersten Beobachtungsjahres unterworfen war, können aus- schliesslich auf zufälligen Temperaturdifferenzen beruhen. Auch das Element G mit der 0,1-n Kadmiumbromidlösung kann praktisch genommen als unverändert angesehen wer- den. Während des ersten Jahres nahm die elektromotorische Kraft um 0,2 Millivolt ab. Aber dies Abnehmen, welches während der ersten Observationszeit etwas bedeutender war, hörte nach einen Jahre auf und die Spannung wurde nun wieder etwas grösser, so dass de E M K der Zelle nach weiteren zwei Jahren wieder ihre ursprüngliche Spannung erreicht hatte. Die grösste Veränderung finden wir bei der Zelle D. Hier ist de E M K während der ganzen Zeit gestiegen und diese Erhóhung überschritt nach einem Jahre ein Millivolt. Aus den Messungen ergab sich jedoch, dass sich die Zelle hauptsächlich während des ersten Halbjahres veränderte. Später war die Spannungszunahme ziem- lich unbedeutend. In derselben Weise verhielten sich die Zellen C und F. Auch bei diesen stieg die E M K etwas und zwar hauptsächlich unter der ersten Beobachtungs- zeit. Nach dem Verlaufe eines Jahres wurden sie jedoch vóllig konstant. Mit Aus- nahme von D haben sich also diese Zellen wie gewöhnliche Normale verhalten, denn die Veränderungen betragen in den meisten Fällen nur Teile eines Millivolts. Dies be- ruht wahrscheinlich in erster Linie darauf, dass der Verschluss dieser Elemente besser glückte als bei den übrigen, denn alle Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Ver- ünderungen bei den Elementen mit verdünnten Lósungen in erster Linie auf entweder eine Verdampfung oder eine Verdünnung zurückgeführt werden können. Eine Untersuchung über die Polarisation dieser Zellen wurde nicht vorgenom- men. Die Elemente durften niemals Strom liefern. Was Erschütterungen anbelangt, so erwiesen sie sich in dieser Beziehung wie die entsprechenden Kadmiumchloridzellen. N:o 1. 9 66 L. WILLIAM ÖHOLM. Die Resultate der Messungen der Kadmiumbromidelemente sind kurz folgende: 1) Die elektromotorische Kraft des Kadmiumbromidelementes ist noch geringer als die der Chloridzelle und beträgt bei 18^ C ungefähr 0,5592 Volt für die Normal- typzelle, welche eine bei allen Temperaturen gesättigte Lösung enthält. 2) Innerhalb des Temperaturintervalles 10°—30° bestimmt sich die Spannung des Kadmiumbromidelementes vom Normaltyp nach der Gleichung E, = 0,55916 — 0,000366 (t — 18°) — 0,0000046 (t — 18°)?. 3) Der Temperaturkoeffizient bei dieser Kombination ist demnach sehr gross und zwar ungefähr fünf mal grösser als bei der entsprechenden Kadmiumchloridzelle. 4) Was die Reproduzierbarkeit und die Konstanz betrifft, so verhält sich der Normaltypus wie das entsprechende Sulfat- und Chloridelement. Da zwischen 10° und 30° kein Umwandlungspunkt für Cd Br, vorliegt, so gilt obenstehende Temperaturfor- mel innerhalb dieses Intervalles mit grosser Genauigkeit. 5) Die elektromotorische Kraft steigt kontinuierlich mit der Verdünnung der Lösung und erreicht für die 0,1 Mol-n Cdbr,-Lüsung den Wert 0,62299 Volt bei 18? C. | 6) Die Temperaturkoeffizienten für die Zellen mit verdünnten Lüsungen sind positiv und steigen mit zunehmender Verdünnung von dem Mittelwert 0,00037 V/Gr. für die 2-n bis zum Werte 0,00058 V/Gr. für die 0,1 Mol-n Cdbr,-Lösung. Sie sind also etwas grósser als die Koeffizienten der entsprechenden Chloridelemente. Für die erwähnte Konzentrationsdifferenz ist die Steigerung ungeführ dieselbe für beide Kombinationen nämlich 0,0002 V/Gr. 7) Auch bei der Kadmiumbromidkombination mit verdünnter Lüsung wurde be- obachtet, dass die elektromotorische Kraft nicht allgemein eine lineare Funktion der Temperatur ist. Nur bei Zellen, die eine ungefähr 1-Mol-n Cd Br,-Lósung enthalten, ist der Temperaturkoeffizient konstant. Ist die Lösung konzentrierter, so wächst der Koeffizient und ist dieselbe andererseits verdünnter, so nimmt derselbe bei steigender Temperatur ab. Es ist hier genau wie bei der CZ Cl,-Kombination. 8) Sowohl die Zellen vom Normaltypus als auch die mit verdünnten Lüsungen erwiesen sich als besonders konstant und unempfindlich gegen Erschütterungen und kón- nen sie in jeder Beziehung mit gewöhnlichen Normalen gleichgestellt werden. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiwmelemente. 67 Kadmiumjodidelemente. Wie aus dem Folgenden hervorgeht, zeigt diese Kombination ein im Verhältnis zu dem entsprechenden Kadmiumchlorid- und -bromidelement ziemlich abweichendes Verhalten, besonders was den Einfluss der Temperatur anbetrifft. Sowohl das Kadmium- als auch das Merkurojodid waren Kahlbaums bestes Prä- parat. Die stark konzentrierte (gesättigte) Kadmiumjodidlösung zeigte auf Kongopapier etwas saure Reaktion. Letztere konnte in verdünnten Lösungen kaum nachgewiesen werden. Hier ebenso wie in den übrigen untersuchten Zellen konnte eine Gasentwicke- lung nicht bemerkt werden. Die Elemente wurden wie die entsprechenden Kadmium- chloridelemente zusammengesetzt und die folgenden wurden einer Untersuchung unter- zogen: Die Elemente I und II waren vom Normaltypus, III enthielt 2 Mol-normal, IV 1—, V 0,5 —, VI 0,25 — und VII 0,1 Mol-normal Kadmiumjodidlösung. Ferner wurden einige Bestimmungen ausgeführt mit den Zellen VIII und IX, von denen die erstere 0,05 — und die letztere 0,025 Mol-n-Lösung enthielt. Mit diesen Zellen wurden zuerst im Frühjahr 1908 einige Serien Messungen bei steigender und fallender Temperatur zwischen 10° und 30°C ausgeführt. Von diesen findet sich in folgenden Tabellen eine derartige Serie für jede Zelle. Die Re- sultate aus diesen ersten Messungen sind hauptsächlich als Grundlage für die Berech- nung der Temperaturkoeffizienten benutzt worden. Die später auch bei etwas verschie- denen Wärmegraden hauptsächlich 18° und 20° ausgeführten Bestimmungen haben in erster Linie dazu dienen sollen die Konstanz der Zellen zu untersuchen. Für jede Messung wurden die Zellen wenigstens einen Tag lang auf demselben konstanten Wärmegrad gehalten. A. Die Zellen des Normaltypus I und I. Diese Elemente wurden gleichzeitig am 15 Februar 1908 mit derselben Lösung zusammengestellt. Die unten angeführten Messungsresultate wurden im März und April erhalten. N:o 1. 68 L. WILLIAM ÖHOLM. Element 1. Element II. | " Hec au a a SE TON 0,41185 29,929 0,41900 TOO 2720319:90 29.929 0,41903 gem 0,141141 249— 041718 92 10411146 249 —| 0,411720 8,3 — 0,41114 25,0 | 0.41723 8,9 — 0,141120 25.0 0,41723 16,5 — 0,41421 20,05 0,41542 16,5 0,414253 20,05 0,41546 (7e 041444 + | 20 + 0,41541 ie 0,41447 —| 20 + 0,41546 — 20,3 041557 —| 15,3 | 041377 20,3 0,41559 15,3 0,41378 24.95 041723 | 149 0,41359 24,95 0,41726 14,9 0,41360 25,0 041722--| 104+| 0,41191 250 | 041726 | 104-+| 041194 29,9 0,41897 9,7 0,41166 299 —| 0,41900 9,7 0,41169 Aus den Messungen geht hervor, dass die elektromotorische Kraft der Kadmium- jodidzelle von Normaltypus kleiner als 0,5 Volt ist und bei 18° C 0,41470 Volt be- trägt. Die Spannung ist demnach 0,257 Volt niedriger als die der CdCl,- und 0,144 Volt niedriger als die der CdBr,-Zelle. Bei 20^ C betragen die entsprechenden Differenzen 0,256 — und 0,143 Volt. Die Zellen I und II haben unter einander recht gut übereinstimmende Werte ergeben. Die E M K des Elementes II war doch wäh- rend der ersten drei Monate bei allen Temperaturen (10^ bis 30^) ungeführ 0,00003 Volt höher als bei Zelle I. Diese Differenz glich sich jedoch langsam dadurch aus, dass sich die Spannung der Zelle I etwas erhóhte, so dass die beiden Zellen nach dem Verlaufe eines halben Jahres praktisch genommen die gleiche eJektromotorische Kraft besassen. Die Werte in der vorhergehenden Tabelle zeigen unmittelbar, dass sich die E M K mit steigender Temperatur bedeutend erhöht, dass der Temperaturkoeffizient demnach positiv ist, wodurch sich die Kadmiumjodid-Kombination beträchtlich von den übrigen Kadmiumelementen und auch von mehreren anderen bekannten Zellen vom Normaltypus unterscheidet. Ferner erscheint der Temperaturkoeffizient, für welchen man den Mittelwert 0,000361 V/Gr. erhält, ziemlich konstant zu sein. Dies ergiebt sich aus der folgenden Tabelle, zu welcher auch andere Messungen ausser den eben angeführten benutzt worden sind. Die Koeffizienten sind für Intervalle von 5° und 10? berechnet und sind die folgenden Zahlen Mittelwerte. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 69 Temperaturkoeffizient. Temperaturintervall Fel Element I. Element II. 10°—-15° + 0,000372 | + 0,000368 15 —20 | „ 360 | „ 358 20 —25 2299/09 357 | 25 —30 » 995 | 355 Mittelwert + 0,000361 + 0,000360 109—209 + 0,00037 15 —25 , 36 20 —30 21135 8/30 + 0,000359 Die elektromotorische Kraft ist demnach beinahe eine lineare Funktion der Tem- peratur. Unter dieser Voraussetzung stimmen jedoch die bei 10^ und 30° erhaltenen Werte nicht ganz mit den berechneten überein, indem nämlich die letzteren bei niedri- geren Würmegraden etwas zu gross werden und umgekehrt bei hohen zu klein sind. Die Temperaturformel muss demnach auch hier nach der Methode der kleinsten Qua- drate berechnet werden und wird im Falle dass die Spannung bei 18^ gleich 0,41470 Volt gesetzt wird. E, = 0,41470 + 0,000362 (£ — 18°) — 0,0000003 (£ — 18°)” Volt. Bei dieser Berechnung wurden nicht nur die eben angeführten elektromotorischen Kräfte bei den verschiedenen Temperaturen benutzt, sondern auch ein grosser Teil des gesammten Beobachtungsmateriales. Die nach dieser Gleichung berechneten Werte stimmen innerhalb der Intervalle 9:—30^ gut mit den beobachteten überein, was aus folgendem Vergleiche hervorgeht: Element I. i C. Volt. Obs. Ber. OPEM 0,41146 0,41142 83 | 0,41114 | 0,1116 9,6 0,41163 | 0,1163 10,0 0,41177 0,41178 15,0 0,41362 | 0,41361 20,0 0,41540 — 0,41543 | 0,41542 250 | 0,1720— 0,411723 | 041722 30,0 0,41900 — 0,41904 0,41901 N:o 1. 70 L. WILLIAM ÖHOLM. Versucht man mit den hier angeführten Werten die Abhängigkeit der elektro- motorischen Kraft von der Temperatur graphisch darzustellen, so erhält man, wie auch zu erwarten ist, eine fast gerade Linie. Volt 0,41900 R00 700 500 400 300 200 0,41100 10° 159 209 259 30° DB. Die Zellen mit den verdünnten Lösungen. Die Elemente, welche III 2-Mol-n, IV 1-, V 0,5-, VI 0,25-, VII 0,1-, VIII 0,05- und IX 0,025 Mol-normale CdJ,-Lüsungen enthielten, wurden im März 1908 zu- sammengestellt. Die unten angeführten Voltzahlen wurden bei steigender und fallender Temperatur bei den Messungen im Verlaufe des März und April erhalten Tom. XLI, N:o 1. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. Elemente III und IV. Tempera- Volt. uen. II. 8,3% 0,41017 10,1 0,41102 16,5 | 0,411387 17,2 | 0,41419 20,3 | 0,41557 24,95 | 0,41770 25,0 0,41771 29,9 0,41995 | 0,1996 — | Tempera- | Volt. tur Ce. V. TOSS 0,43887 8,9 + 0,438537 83— | 0,43804 16,5 | 0,44217 17,2 0,44255 20,3 — 0,44406 20,8 0,44407 24.93 0,44640 — 25,0 0,44643 25,0— | 0,44643 29,9 0,44889 | 044888 | 0,42630 0,42719 0,43016 0,43049 0,43190 0,43191 0,43411 0,43413 0,43646 0,43645 Tempera- tur 0°. 29.939 24.9 25.0 20,05 20.2 15,3 15,5 14,9 10,4 9,7 Elemente V und VI. VI. 0,44865 0,44813 0,44779 0,45222 0,45262 0,45428 0,45428 0,45678 0,45681 0,45680 0,45939 + 0,45939 Tempera- tur 0°. 29,96° 24,9 — 25,0 20,0 + 15,3 + 15,5 14,9 10,4 + 9,6 9,7 Volt. II. IV. 0,41999 0,43648 0,41766—| — 0,43408 0,41769 0,43411 0,41544 0,43179 + 0,41544 0,43179 0,41331 0,42958 0,41337 0,42964 0,41314 0,42941 0,41110 0,42731 — 0,41078 | 0,42697 Volt. V. | VI. 0,44892 0,45944 0,44638 — 0,45672 — 0,44642 0,45680 0,44397 0,45418 + 0,44398 0,45419 0,44165 0,45171 0,44172 0,45179 + 0,44146 0,45150 0,43922 0,44912 0,43882 0,44869 + 0,43890 0,44877 + 71 72 L. WILLIAM Omorw. Elemente VII und VIII. Tempera- Volt. Tempera- Volt. pu VII. VIII. SEDAN US SOIT VIII. 83°—| 045981--| 046754 29.96? 047203 —| — 0,48018 — 89 | 04970—| 046799 +| 249— 046906 | 0,417786 10,1+ | 046028 | 046870 250 | 046914+| 0,7776 16,5 0,46420 0,417200 20,0 0,6629 + | 0,47469 17,2 0,46465 + 0,47261 20,0 + 0,6630 — — 0,447473 20,3 — 046641 | 047439 15,3 + 0.46361 0,47178 20,3 | 046640 | 047455 15,5 0,46371 0,47183 2494 | 046912 | 047742 149 | 046840 | 047129 25,0 0,6914 | 0,417749 10,4 0,46077 0,46870 250— | 0,6914 0,47760 9,6 | 0,060032 0,46821 | 29,9 0,47202 | 0,48086 9,7 | 0,46042 046819 | IX 0,417199 0,48103 | Element IX. Temperatur e +. atur es | Volt. | Volt. | | | 8,99 — 0,47601 99,979 | 0,49356 8,9 047600 | 249— | 0,48997 10,1 047675 | 250 | 0,18999 16,5 048204 | 20,0 | 0,48643 172 048345 200+ | 0,48641 20,25 048554 | 15,3 + | 0,48298 20,3 0,48579 15,5 | 0,48309 24,95 0,48904 | 15,1 | 0,48296 25.0 048931 | "129 | 0,48292 250 us 0,418943 10,4 0,47979 + 29,9 0,49339 9,6 | 0,47903 | à 049858 | 9 I "usare | Auch bei den Kadmiumjodidzellen steigt demnach die elektromotorische Kraft mit der Verdünnung der CdJ,-Lósung. Die Spannung wächst von dem Werte 0,41544 Volt für die 2 Mol-n (CdJ,-Lösung langsam bis auf 0,46630 Volt, welchen Wert sie bei der 0,1 Mol-n Lösung erreicht. Wir finden demnach eine Spannungszunahme von mehr als 12 °/,. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 73 Aus den soeben angeführten und den später ausgeführten Messungen erhält man für diese Elemente folgende Temperaturkoeffizienten, welche alle positiv sind. Temperaturkoeffizienten. Element. | t Ce. III. IV. V. VI. VII. | | 10—15 0,000449 0,000473 0,000496 0,000534 0,000599 15 —20 449 469 493 » 928 s B 20-25 455 . 476 500 „ 540 590 25—30 458 478 , 499 2210320 z- OI 10—20 0,000450 0,000472 0,000493 0,000533 0,000592 15—25 450 470 495 533 2855! 20—30 456 475 „ 497 212992 mn Of Mittelwert | 0,000452 0,000474 0,000497 0,000532 0,000584 10°—30° | 451 472 „ 497 2215592 1500 Obige Tabellen, sowie die hierzu gehórigen Kurven Fig. 12, welche die Verän- derung der Temperaturkoeffizienten mit der Temperatur bei den Kadmiumjodidzellen mit verdünnten Lósungen darstellen, zeigen, dass diese Koeffizienten nicht nur positive sind, sondern auch gleichzeitig in derselben Weise mit der Verdünnung der Lósungen wach- sen, wie dies der Fall bei den entsprechenden Kadmiumchlorid- und -bromidzellen ist. Sie sind jedoch etwas grösser besonders bei den konzentrierteren Lösungen als die Koeffizienten der letztgenannten Elemente. N:o 1. 10 74 L. WILLIAM Omorw. Volt/Grad, 600 x 10 550 VIL 60 VL 109—159 159-209 5° 250-309. 109—909 150-250 209—309 Von den hier in Frage stehenden Kombinationen ist demnach die Spannung der CdJ,-Kombination am meisten von der Temperatur abhängig. Folgende AP Mittelwerte für die Intervalle 10° bis 30^ veranschaulichen dies sehr gut: Element mit 2-n CdCl, , 0,00031 V/Gr.; Element mit 0,1-n Cd Cl, , 0,00040 V/Gr. CdBr,, 0,000397 , = „ CdBr,, 0,00059 , CdJ, , 0,00045 , à , Cd], , 0000058 , ” » ” ” Der Temperaturkoeffizient wächst demnach stärker mit der Verdünnung bei den Chlorid- und Bromidzellen. Bei sehr verdünnten Lósungen werden dieselben beinahe gleich gross für die Bromid- und Jodidelemente. Es geht aber auch zugleich aus den Tabellen für die Koeffizienten der Jodid- zellen hervor, dass diese, im Unterschied von dem was der Fall ist bei anderen Kad- miumelementen, beinahe konstant d. h. ziemlich unabhängig für alle Konzentrationen von der Temperatur sind. Die Abweichungen von dem Mittelwert für die Intervalle 107—30^, welche hier auftreten, sind so gering, dass sie auf Fehlern bei den Messungen oder auch auf Spannungsveründerungen beruhen kónnen. Ganz besonders konstant sind die Koeffizienten bei den Zellen V und VI, welche 0,5- und 0,25 normale CdJ,-Ló- sungen enthielten. Eine schwache Neigung zur Zunahme des Koeffizientwertes mit stei- gender Temperatur kann ja bei Zellen III und IV bemerkt werden und anderseits eine - Tom. XLI. =] ox Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. unbedeutende Abnahme bei den Temperaturkoeffizienten des Elementes VII. Dieses Verhalten tritt ja bei den entsprechenden Kadmiumchlorid- und Kadmiumbromidzellen auf, ist da aber viel stärker ausgeprägt. Was die Temperaturkoeffizienten für die mit stark verdünnten Lösungen gefüll- ten Zellen VIII und IX anbelangt, so dürften auch diese beinahe konstant sein. Da aber die E M K dieser letzgenannten Elemente recht beträchtlich variierte, was auch aus den Tabellen hervorgeht, so kann die Abhängigkeit derselben von der Temperatur nicht völlig genau festgestellt werden. Aus den hier angeführten und anderen Werten wurden folgende Mittelwerte erhalten. i Für die Zelle VIII, ^7 — 0,00062 V/Gr. und IX 2 20000724} Aus den verschiedenen Beobachtungen ergaben sich etwas verschiedene Zahlen- ” » » werte. Es konnte jedoch nicht festgestellt werden in wie weit eine Veränderung in ei- ner bestimmten Richtung vorlag. Da der Temperaturkoeffizient der Kadmiumjodidkombination durchweg positiv ist, auch bei den Elementen vom Normaltypus, so kann derselbe hier natürlich nicht durch einen Nullwert laufen, was der Fall ist für eine gewisse Konzentration bei allen übrigen Kadmiumkombinationen. Setzt man in ein Koordinatensystem die Konzentra- tionen der CdJ,-Lüsungen als Abscissen und die entsprechenden mittleren Temperatur- koeffizienten als Ordinaten ein, so erhält man eine kontinuierlich verlaufende Kurve, welche die Zunahme des Temperaturkoeffizienten mit der steigenden Verdünnung an- giebt Fig 13. Volt/Grad 0,000590 80 70 10 0,000500 90 80 70 60 0,000450 0,1 0,25 05 1 2 Mol. n N:o 1. 76 L. WILLIAM ÖHOLM. Messungen bei 18” C. Die Abhüngigkeit der elektromotorischen Kraft von der Konzentration der Lösung. Wiederholte Messungen bei 18° C wurden teils zur Untersuchung der Abhängig- keit der elektromotorischen Kraft von der Konzentration der Lósung und teils deshalb ausgeführt um die Æ,,°-Werte für die Zellen I und II des Normaltypus zu erhalten. In Folgendem wird eine Serie angeführt, welche bereits im Jahre 1908 erhalten wurde, weil diese wahrscheinlich den richtigsten Begriff über die Veränderung der elektromoto- rischen Kraft mit der Verdünnung der Kadmiumjodidlósung geben kann. Wie aus dem Folgenden hervorgeht veränderte sich nämlich die E M K der Zellen mit den verdünn- ten Lósungen mit der Zeit etwas. Element. Volt bei 18 C9. I 0,41471 1l 0,41474 III | 0,41456 IV | 0,43090 V | 0,44290 VI 0,45300 VII | 0,146500 Volt 04700 0,4600 0,4500 RC 0,4400 0,4300 0,4200 0,4100 0,1 0,25 0,5 1 2 Mo n Fig. 14 Tom. XLI. = -1 Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. Aus diesen Werten und aus der hierzu gehörigen Kurve Fig. 14 geht hervor, dass die Spannung beträchtlich mit der Verdünnung der Kadmiumjedidlösung steigt und die Kurve lässt erkennen, dass diese Steigerung von den 2-n Lösung an recht kontinuierlich verläuft. Man findet aber hier, dass die Kurve wiederum steigt, wenn die Konzentration der Lösung 2 Mol-n übersteigt, denn die mit Krystallen gefüllten Zellen I und II zeigten bei 15° eine höhere Spannung als die Zelle III. Bei 20° wird die elektromotorische Kraft wieder für alle diese drei Elemente gleich, d. h. die Spannung der Kadmiumjodidzelle ist bei diesem Wärmegrad unge fähr dieselbe ob die Lösung gesättigt oder ob dieselbe 2-normal ist. Auch hierin unterscheidet sich die CdJ,-Kombination von allen anderen Kadmiumelementen. Be- trachten wir inzwischen das Verhalten der hier besprochenen Zellen, so sieht man leicht, worauf dies beruht. Die elektromotorische Kraft ist zuerst ziemlich dieselbe bei den Elementen vom Normaltypus als auch bei der Zelle, welche 2-n CdJ,-Lüsung ent- hält, weil die Konzentrationsdifferenz so gering ist. Bei 18°C ist nämlich die gesät- tigte Lösung nur ungefähr 2,5-n. Die Temperaturkoeffizienten sind in beiden Fällen positiv und der Unterschied zwischen ihnen ist beträchtlich. Während der mittlere Koeffizient der Zellen vom Normaltypus + 0,00036 V/Gr. ist, so beträgt derselbe für das Element III + 0,00045 V/Gr. und aus diesem Grunde muss sich die elektromotorische Kraft des letzteren in bedeutend höherem Grade bei Temperaturvariationen verändern als die der ersteren. Bei 10° besitzt die Zelle I eine Spannung von 0,41180 Volt und die Zelle III eine solche von 0,41100 Volt. Hier ist also die E M K derselben 0,80 Millivolt niedriger. Bei 30° dagegen wird das Verhältniss umgekehrt, denn in diesem Falle besitzt die Zelle III eine elektromotorische Kraft von 0,42000 — während die der Zelle I nur 0,41900 Volt beträgt. Bei dieser Temperatur übersteigt also die Spannung bei III diejenige von I mit 1 Millivolt. Es ist also klar, dass beide Zellen bei 20° C ungefähr dieselbe E M K besitzen, wenn man zu gleicher Zeit den Temperaturkoeffizienten in Betracht zieht, welcher bei zunehmen- der Temperatur bei Zelle III etwas steigt und bei Element I etwas niedriger wird. Für die Zelle III beträgt nämlich der mittlere Koeffizient für 10°—20° ungefähr 0,00045 — und für 20°— 30° 0,00046 V/Gr., und für das letztere Element in dem In- tervall 10°—20° 0,00037 — und im Intervall 20°—30° ca. 0,00036 V/Gr. Das Verhalten der Kadmiumjodidelemente während der gesammten Versuchszeit. Die elektromotorischen Kräfte dieser Zellen wurden ebenfalls während eines Zeit- raumes von ca. drei Jahren untersucht. Zellen vom Normaltypus wurden nur zwei zu- N:o 1. 78 L. Wınvıam ÖHoum. sammengestellt I und II. Diese Elemente, welche vollkommen gleichartig zusammen- gesetzt waren, ergaben auch beinahe dieselbe Spannung mit einer Differenz von nur 0,00001 Volt. Soweit man also berechtigt ist aus dem Verhalten von nur zwei Zellen einen Schluss zu ziehen, erscheint es, dass das Kadmiumjodidelement vollständig gleich- wertig reproduzierbar sei wie die Sulfat- oder Chloridelemente desselben Typs, wenn nur bei der Zusammensetzung die nötige Vorsicht beobachtet wird. Was diese Zellen wei- ter anbelangt, so zeigten sie während der Zeit gleich nach ihrer Zusammensetzung eine etwas höhere Spannung als es später der Fall war. Es trat nämlich während der ersten Wochen eine Spannungserniedrigung von 0,1 Millivolt ein. Seitdem haben sich die Zellen jedoch vollständig konstant gehalten wie dies aus der folgenden Tabelle hervorgeht. Die kleinen Differenzen, Teile von Hundertstel Millivolt, welche dann auftreten und bald positiv bald negativ sind, beru- hen deutlich nur auf einigen zufälligen Temperaturverschiedenheiten. Die Temperatur- koeffizienten der CdJ,-Kombination sind ja so beträchtlich, dass eine Variation von 0,02° schon bemerkbar wird und die Temperatur wurde ja nicht genauer als bis auf 0,1° gemessen. Im Vergleich mit allen übrigen hier untersuchten Zellen, zeigten sich also die zwei Kadmiumjodidelemente vom Normaltypus als die am meisten konstanten und in dieser Hinsicht völlig vergleichbar mit allen übrigen seien dies Clark- oder Weston- normale. Dass die elektromotorische Kraft in einer etwas mehr merkbareren Weise bei Temperaturschwankungen zurückbleiben sollte, wurde nicht bemerkt, sondern zeigten die Zellen beinahe unmittelbar die der betreffenden Temperatur entsprechende Spannung. Volt bei 20°. Element.| März 1908 Okt. 1908 März 1909 Dec. 1910 | | I 0,411541 | 0,411540 0,41542 0,41543 II | 041544 0,61539 0,41544 0,41542 III | 041544 0,41504 0,41507 0,41507 IV 0,43179 | 0,43205 0,43200 0,42996 V 0,44398 0,44320 0,44275 0,44185 VI | 045418 0,455831 0,45487 0,45414 VII 0,46629 0,46780 0,46780 — Tom. XLI. = Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. Die Veränderung der EM K in Millivolt. Erstes Zweites Element. | N E E Erstes Jahr. CRE CD Zeit | Halbjahr. Halbjahr. 2 Jahr. 9 Mon. I — 0,01 + 0,02 | -+ 0,01 + 0,02 II — 0,05 + 0,05 + 0,00 — 0,02 III — (040) + 0,03 ore 0,37 — 0,37 IV + 0,26 — 0,05 + 0,21 — 1,83 V 073 — 0,45 — NAS — 2,18 VI + 0,13 — 0,44 | + 0,69 — 0,04 VII 1,51 zuo ELITS = Wie aus der Tabelle hervorgeht veränderten sich die elektromotorischen Kräfte der Zellen mit verdünnteren Lösungen um etwas bedeutendere Beträge. Dies war ja auch der Fall bei den entsprechenden Elementen der übrigen Kombinationen. Nimmt man die gesammte Untersuchungszeit in Betracht, so treten die grössten‘ Veränderungen bei den Zellen IV und V ein, deren Spannung mit ca. zwei Millivolt abnimmt. Da- gegen hielten sich die Zellen III und VI recht gut konstant. Schliessen wir die Zelle VII aus, für welehe keine Messungen vom Herbst 1910 vorliegen, so finden wir, dass die E M K während der letzten zwanzig Monate der Versuchszeit durchweg abgenom- men haben. Eine Abnahme tritt ein, wenn die Konzentration der Lósung durch Ver- dunstung steigt, und es ist ziemlich sicher, dass eine derartige Konzentrationsveründe- rung während der Zeit Frühjahr 1909— Herbst 1910 eingetreten ist in Folge des mangelhaften Verschlusses der Zellen. Dieselben standen nämlich dann die ganze Zeit in einem warmen Zimmer. Eine Untersuchung hierüber zeigte auch, dass sich zwischen dem Marineleim und dem Glase kleine Sprünge befanden und dass auch das Paraffinla- ger die Röhren nicht vollständig hermetisch verschloss, ein Folge der unaufhórlichen Ausdehnungen und Zusammenziehungen des Glases bei den stündigen Temperaturvaria- tionen. Während der ersten Perioden, im l:sten und 2:ten Halbjahr, traten sowohl Span- nungserhóhungen als auch -Verminderungen ein. In dieser Zeit standen die Zellen hauptsächlich im Thermostaten unter Wasser. Dies verdunstete jedoch teilweise einige Male während des Sommers 1908, weshalb ebenfalls eine mögliche Verdunstung oder auch Verdünnung der Lósungen in den Zellen nicht ausgeschlossen war, im Falle dass schon Sprünge in dem Marineleim entstanden waren. Was die allerersten Monate Fe- bruar und März anbetrifft, in welchen die Zellen stets unter Wasser standen und so das Entstehen von Verschlussfehlern weniger móglich war, so entstanden keine mehr N:o 1. 80 L. WILLIAM ÖHOLM. bemerkbaren Veränderungen. Die E M K variierten wohl um einige Hundertstel Mil- livolt zwischen den einzelnen Messserien. Die Differenzen waren doch so unbedeu- tend, dass sie vüllig auf kleine Temperaturschwankungen zurückgeführt werden konn- ten. Die ersten stärker bemerkbaren Spannungsunterschiede wurden während des Herb- stes 1908 also nach einem halben Jahre bemerkt. Während des Sommers standen wie erwähnt die Elemente nicht die ganze Zeit unter dem Thermostatenwasser, und als die Messungen im Oktober vorgenommen wurden, nachdem die Zellen während einer Woche bei ziemlich schwankenden Wärmegraden gestanden hatten, wurden die oben angeführ- ten Differenzen für das erste Halbjahr bemerkt. Man findet, dass die E M K bei IIT und V abgenommen hat und bei IV, V und VII gestiegen ist. Mach diesen Messungen wurde das Wasser im Dezember aus dem Thermostaten abgelassen und erst im Februar 1909 wieder eingefüllt. Die Messungen im März zeig- ten nun, dass die Spannung der Zelle III gestiegen, die der Zellen IV, V und VI aber abgenommen hatte. Bei dem Element VII war dieselbe unverändert. Die Beschaffenheit dieser Veränderungen ist ja eine derartige, dass sie wohl nur auf äussere Einflüsse zurückgeführt werden kann. Wir finden — mit Ausnahme der Zelle V, in welcher die Spannung während der ganzen Zeit abgenommen hat, — dass sie wührend der einzelnen Zeitperioden bald gestiegen, bald gefallen ist, weshalb die to- talen Veränderungen während des Verlaufes von beinahe drei Jahren nicht besonders gross gewesen sind. Zieht man nun in Betracht in wie hohem Grade die E M K von der Konzen- tration abhängt, so kann man auch leicht einsehen, dass die hier vorfindlichen Variatio- nen hauptsächlich auf Konzentrations- Veránderungen beruhen. Für die Zellen IV und V z. B. betrügt die grósste Veründerung rund 2 Millivolt und entspricht dies einer Konzentrations-Veränderung von nur ca. 0,06 Normalitäten für die letzterere und 0,1 Normalität für die erstere. Eine Untersuchung über die Polarisation dieser Zellen wurde nicht vorgenom- men. Was der Einfluss stürkerer Erschütterungen anbetrifft, so verhielten sie sich wie die entsprechenden Kadmiumchloridelemente. Es ergab sich auch aus vielen Messungen, dass die E M K der Kadmiumjodidelemente mit verdünnten Lüsungen in keiner Weise bei Temperaturvariationen zurückblieben, sondern nahmen sie beinahe unmittelbar die der Temperatur entsprechenden Spannungen an. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 81 Aus den Messungen mit der Kadmiumjodidkombination kónnen folgende allge- meine Schlüsse gezogen werden: 1) Die elektromotorische Kraft des Kadmiumjodidelementes ist niedriger als 0,5 Volt und beträgt ungefähr 0,4147 Volt bei 15° C bei Zellen vom Normaltypus, welche ständig gesättigte Lösungen enthalten. Von den hier untersuchten Kombinationen be- sitzt diese demnach die niedrigste Spannung. 31) P Innerhalb des Temperaturintervalles 10° bis 30^ C gilt für die Berechnung der E M K der Kadmiumjodidzelle vom Normaltypus die Formel E, = 0,414710 + 0,000362 (t — 18^) — 0,0000003 (4° — 18^)* Volt. Die elektromotorische Kraft erhóht sich also mit steigender Temperatur und der positive Koeffizient ist beinahe konstant. 3) Der Normaltypus verhält sich hinsichtlich der Konstanz und Reproduzierbarkeit wie die gewühnliche Sulfatnormale, und — soweit sich aus dieser Untersuchung schlies- sen lässt — hat sich die Jodidzelle als am meisten konstant und unveründerlich erwiesen. 4) Auch hier steigt die Spannung mit der Verdünnung der Lósung von dem Werte 0,41456 Volt für 2 — bis auf 0,416500 Volt für 0,1 normal CdJ,-Lüsung. Die Erhöhung ist also ungefähr dieselbe wie bei den Chlorid- und Bromidelementen nümlich 0,051 Volt. 5) Die Temperaturkoeffizienten der Zellen mit verdünnten Lósungen sind positiv und auch hier steigen sie mit zunehmender Verdünnung der Lósung von dem Mittelwert 0,00045 V/Gr. für die Zelle mit der 2-normal Jodidlósung bis zu dem Werte 0,00058 V/Gr.für das Element mit der 0,1-n Lösung. Die Zunahme ist demnach geringer als bei den Chlorid- und Bromidelementen, weil der Temperaturkoeffizient bei der Zelle, welche 2-n CdJ,-Lósung enthält, hier ungewöhnlich gross ist. 6) Die EM K der Zellen mit verdünnten Lösungen sind beinahe lineare Funktionen der Temperatur. Es kann hier dasselbe Verhalten wie bei den Chlorid- und Bromidelementen bemerkt werden, dass nämlich der Temperaturkoeffizient bei Zellen mit konzentrierten Lösungen etwas mit steigender Temperatur zunimmt und umgekehrt wieder bei Elementen mit verdünnten Lösungen etwas abnimmt. Diese Eigenschaft tritt jedoch hier nicht so ausgeprägt hervor wie bei den genannten Zellen. N:o 1. 83 L. WILLIAM OmnHOLM. 7) Die Kadmiumjodidelemente und besonders diejenigen vom Normaltypus zeig- ten sich besonders konstant und unempfindlich gegen Erschütterungen. Sie haben sich stets fast unmittelbar bei Temperaturvariationen auf die entsprechende Spannung einge- stellt und können in dieser Hinsicht völlig mit den Sulfatnormalen gleichgestellt werden. Kadmiumsulfatelemente. Wenn nach dem Vorhergehenden die Temperaturkoeffizienten bei allen Kad- miumjodidzellen positiv sind, so scheint es, wie aus Nachstehendem hervorgeht, dass dieselben innerhalb der gewöhnlichen Temperaturintervalle für die Kadmiumsulfatele- mente negativ sind. Bekanntlich beträgt die elektromotorische Kraft bei der CdSO,-Zelle vom Nor- maltypus bei 20° C 1,0186 Volt und der Temperatarkoeffizient ist ungefähr — 0,00004 V/Gr. oder genauer: E,— E,, — 0,000038 (t — 20°) — 0,00000065 (t — 20°)? Volt. Bei der mit bei + 4^ C gesättigten C/SO,-Lósung gefüllten Westonzelle beträgt die Spannung 1,0191 Volt und der Temperaturkoeffizient ist praktisch genommen gleich Null. Keine anderen galvanischen Kombinationen dürften so genau untersucht worden sein als diese, weil sich herausgestellt hat, dass man in dem Kadmiumsulfatelement die beste elektrische Normale gefunden hat. Durch ein internationales Übereinkommen ist jetzt festgelegt, dass die E M K des sogenannten Weston-Normalelementes, d. h. einer mit Krystallen gefüllten Kadmiumsulfatzelle, 1,0183 internationale Volt bei 20° C be- tragen soll. Ferner soll die Zelle entsprechend den Vorschriften, welche von dem in- ternationalen Kongress in London 1908 aufgestellt wurden, zusammengestellt sein. Was die oben angegebene Formel für die Cd SO,-Zelle anbetrifft, so ist ja die Rich- tigkeit derselben in der letzten Zeit viel diskutiert worden, weil die Uebereinstimmung zwischen den durch die Formel erhaltenen und den beobachteten Werten nicht voll- kommen ist, und auch keine vüllige Uebereinstimmung zwischen der aus der Gleichung berechneten totalen Wärmetönung und derjenigen, welche man aus termochemischen Da- ten findet, erhalten werden konnte. Die Gleichung wurde zuerst von «JAEGER und Wacusmurn ') berechnet. Die Zellen dieser Forscher enthielten 14,3 ^/, Amalgam. Die- 1) Wied. Ann. 59, 575. 1896. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 83 ses Amalgam liegt indessen recht nahe der oberen Grenze für die Unabhängigkeit der E M K vom Kadmiumgehalt des Amalgames. Jarser hat später auch die Verwendung eines weniger Cd enthaltenden Amalgams 12—13 ?/, empfohlen, da die Untersuchungen ergaben, dass die Konstitution des erstgenannten Amalgames von der Temperatur ab- hängig ist. Worrr '), welcher im Jahre 1908 die Temperaturformel für viele Kad- miumsulfatzellen untersuchte, berechnete folgende Formel: E, — E,,» — 0,00004075 (t — 20°) — 0,000000944 (t — 20^)? + + 0,0000000098 (£-— 207?)* Volt. Indessen scheint doch diese Gleichung das Verhältnis zwischen der E M K und der Temperatur, wenigstens bei Zimmertemperatur, nicht besser wiederzugeben als o JascEns Formel. Bei niedrigeren Wärmegraden 0°, 5° und 10° ist die Uebereinstim- mung gewiss etwas besser, aber sie ist schlechter bei Temperaturen über 20^ C. Dies geht aus folgender Zusammenstellung hervor, in welcher auch die Differenzen, welche zwischen den beobachteten und den nach Swrrus formel ?) FE, = E,» — 0,0000345 (t — 17°) — 0,00000066 (t — 17°)” Volt berechneten Voltzahlen angegeben sind. Differenzen in Mikrovolt bei Anwendung der verschiedenen Gleichungen. Lo Jaeger. Smith. Wolff. | zul 5 -- 424 + 428 + 366 10 + 815 | + 319 4- 304 15 + 174 | + 176 Lure 20 | 0 | 0 0 | 25 E2006 | — 909 — 926 30 — 445 | — 451 — 492 | 40 | — 1020 | — 1033 — 1114 Man muss also zugeben, dass die Jarser’sche Gleichung bis auf Weiteres die Abhängigkeit der I M .K der Kadmiumsulfat-Normalen von der Temperatur am besten wiedergibt. Da die Verhältnisse, unter denen diese Untersuchung ausgeführt wurde, Praezi- sionsmessungen von so ausscrordentlicher Genauigkeit wie sie bereits mehrmals ausge- 1) Bulletin of the Bureau of Standards 5, 309. 1908 2) Phil. Trans. Roy. Soc. 207. 1998. N:o 1. 84 L. WırLram OmonMm. führt sind nicht erlaubten, und die benutzten Materialien auch nicht eigens für eine Verwendung für Normale hergestellt waren, so war es hier von keinem speziellen In- teresse Elemente vom Normaltypus zusammenzustellen. Folgende von mir untersuchte Kadmiumsulfatelemente enthielten deshalb verdünnte Lösungen. a enthielt eine bei ungefähr 5°— 6° C gesättigte CdSO,-Lösung. Der Salzge- halt dieser Lösung kann doch nicht vollkommen genau angegeben werden. Sie wurde nämlich durch Auskrystallisieren einer bei Zimmertemperatur gesättigten Lösung erhal- ten. Die übrigen Elemente enthielten: b 2-; € 1-; d 0,5-; e 0,25- und f 0,1- Mol-n C4SO,-Lósung. Das benutzte Kadmiumsulfat war gut krystallisiert und hatte die durch Analyse festgestellte Zusammensetzung 3 C450, .8 H,O. Die Lösung, sogar die gesättigte, war beinahe neutral. Es konnte nur eine schwache Bläuung bei der Probe auf Kongopa- pier bemerkt werden. Das Kadmium- und das Merkurosulfat waren Kahlbaums beste Prüparate. Die Elemente wurden am 6:ten und 7:ten März 1908 in derselben Weise zusammengestellt wie die übrigen Kadmiumzellen, welche verdünnte Lósungen enthiel- ten. Die ersten Messungen wurden in der Zeit vom 10:ten März bis zum 6:ten Mai 1908 bei verschiedenen Temperaturen zwischen 8° und 30° € ausgeführt. Daneben wurde mit den Zellen €, e und f eine Bestimmung bei ca. 0° C angestellt. Diese drei Elemente mussten damals eine Zeit in schmelzendem Schnee stehen. In den nachstehenden Tabellen ist die Messungsserie angeführt, welche im April bei steigenden und fallenden "Temperaturen angestellt wurde. Elemente a und Bb. Tempera- Volt Tempera- Volt. SET a. b. gus (CP: a. b. 10,0? 1,01824 1,083883 +] 29,939 1,01861 1,035700 18,05 1,01832 1,03814 2$ 101870 —| 103744 905 | 101841 1,03883 +| 25,0 101872 1,03742 8,3 — 1,01845 1,03S91 20 + 1,01882 1,03789 + 16,5 + | 101859 1,03823 20,0 1,01886 1,03789 + 17,15 1,01881 1.02817 15.33 101888 | 1,03829 20,9 1,01877 1,037857 15,4 1,01887 1,059826 20,3 + 1,01882 1,03789-L| 15,05 | 101883 1,03830 24.95 101870 | 1,08744 15,0 1,01892 + | — 1,03830 25 1,01871 1.03744 104 1,0 1888 L| 1,038067 3 1,01871 1,83745 | 9,6 1,01 892 1,083876 2993 | 101851 + 1,03698 9,83 | 1,01896 1,03874 29,9+ | 1,01854 1,03698 | Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Tempera- tur 69; 10,0° 18,05 | 9,05 8,3 — 16,5 17,15 20,3 20,3 + 24,95 Tempera- tur C?. 10,0? 18,05 9,0 8,25 16,5 + 17,15 20,3 20,3 + 24,95 | WTA | 29,93 29,9 Æ Volt. c. 1,05067 + 1,04991 105075 | 1,05080 + 1,05009 1,05007 1,04971 1,04976 + 1,04922 | 1,04924 1,04924 1,04868 1,04869 + Elemente c und d. d. 1,05851 4- 1,05787 1,05848 + 1,05854 1,05795 1,05788 1,05758 1,05759 1,051707 1,05709 1,05709 1,05649 + 1,05651 Tempera- tur C°. 29.939 Elemente e und f. Volt. 1,06573 — 1,06526 1,06567 — 1,06569 1,06529 + | 1,06520 1,06494 1,06497 — | 1,06453 1,06454 1,06454 1,06405 1,06405 1,07565 1,07545 1,075683 — 1,07563 1,07548 1,075406 1,07523 1,07492 1,07492 1,07452 1,07452 — Tempera- tur C?. 104870 | 1,04927 1,04926 104982 | 104985 | 1,05029 + 1,005028 | 1,05032 — | 1,05035 1,05073 — 1.05082 1,05084 Volt. e. 1,06406 — 1,06454 1,064553 1,06496 1,06499 1,06529 1,06528 1,06529 — 1,06532 12060550 — 1,0655: 1,06559 Verhalten einiger Kadmiumelemente. 85 1,05654 1,05708 + 1,05706 1,05759 4- 1,05760 1,05799 1,05796 — 1,05799 + 1,05802 + 1,05832 1,05838 | 1,05840 Y. 1,07451 1,07490 1,07490 — 1,07520 1,0752: 1,07539 + 1,07537 1,07538 1,07540 + 1,07545 1,07548 — | 1,07551 Auch bei diesen Zellen steigt demnach die elektromotorische Kraft mit der Ver- dünnung der N:o 1. CaSO,-Lüsung. Von dem Werte 1,0379 Volt beim Element b, Mol-n Lósung enthielt, steigert sich demnach die Spannung mit ungefähr 0,057 welches Volt, 86 L. WILLIAM ÜHOLM. wenn die Lösung bis auf 0,1 Mol-n verdünnt wird, so dass die Zelle f eine E M K von 1,0752 Volt bei 20^ hat. (Siehe näheres bei den Messungen bei 18^ C und Kurve Fig. 18). Die Steigerung in der Spannung ist demnach bedeutend kleiner als für die entsprechenden Cd CL-, Cd Dr,- und CdJ,-Kombinationen, bei welchen sie ungefähr 0,05 Volt beträgt. Aus den Versuchen ging hervor, dass mehr bedeutendere Veränderungen der EM K bei ein und derselben Beobachtungsserie nicht vorkamen. Der Einfluss der Temperatur. Wie schon erwähnt unterscheiden sich die Kadmiumsulfatzellen von den vorher- gehenden Kombinationen dadurch, dass die Spannung auch bei den Zellen mit verdünn- ten Lösungen wenigstens was das Intervall 10°—30° anbelangt mit steigender Tempe- ratur abnimmt. Aus dem Folgenden schen wir, dass der Temperaturkoeffizient doch auch das Zeichen umtauschen kann, wenn man zu niedrigeren Wärmegraden und sehr verdünnten Lösungen übergeht. Aus der vorherigen Serie und den Messungen, welche während des Frühjahrs und des Herbstes 1908 sowie im Laufe des Frühjahrs 1909 ausgeführt wurden, wurden folgende Werte für die Temperaturkoeffizienten erhalten. Die unten angegebenen mitt- leren Zahlen beziehen sich auf die E -Werte für 5° und 10° Intervalle. Der Wert für 10°— 30° ist direkt aus den Beobachtungen berechnet. Temperaturkoeffizienten. Element. (GE b. | c. | d. e. | f. | | | | | | | 10° —15° — 0,000084 | — 0,000090 — 0,000072 — 0,000050 — 0,000020 15 —20 eng, | 2497. | TEE 7 768 .. 86 20 —25 | 5 S9 1 = atl) 1005) PISIS zo (69 25 —30 > OM | LS | - a: | . 98 4 180 | 10° —20° — 0,000087 Ir 0,000094 — 0,000076 — 0,000058 — 0,000030 | | 15 —25 50989 > 05 | » 95 3. 76 255298 20 —30 | 2 PES „ 110 , 94 ; "qam Mittelwert — 0,000088 | — 0,000103 | | — 0,000093 — 0,000076 | — 0,000050 10230: ee "ES! KARO? AUNT MI ce 1310, Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 87 Aus vorstehender Tabelle geht hervor, dass die Werte für die Temperaturkoef- fizienten bei den Kadmiumsulfatzellen mit verdünnten Lösungen bei steigender Tempe- ratur zunehmen, und dass die Zunahme um so grósser wird je grósser die Verdünnung ist. Bei niedriger Temperatur sind die Koeffizientenwerte ziemlich ungleich und der Ein- fluss der "Temperatur auf die E M K ist da am grössten bei den konzentriertere Lö- sungen enthaltenden Zellen, nimmt aber stark mit der Verdünnung ab. Bei hóheren Wärmegraden gleicht sich jedoch diese Verschiedenheit aus, weil die T'emperaturkoeffi- zienten der Elemente mit verdünnten Lösungen dann bei zunehmender Temperatur s : DN t DE n : e : ADR stärker steigen und die ^ -Werte sich 0,1 Millivolt per Grad C nähern. Da der dt Koeffizient der Zelle b zwischen 10° und 15° den Wert — 0,000084 besitzt, betrügt derselbe für f für dasselbe Intervall nur — 0,000020. Für das Intervall 25^— 30^ sind sie aber schon ziemlich gleich, indem derselbe für die erstere Zelle — 0,000091 — und für die letztere — 0,000080 V/Gr. beträgt. Die Einwirkung der Temperatur auf die E M K des Elementes a konnte nicht vüllig sicher ermittelt werden, da die Spannung der Zelle in stetigem Steigen begriffen war. Dies ergiebt sich auch aus der angeführten Serie. Bei plótzlichen Temperaturverän- derungen um einige Grade konnte keine merkbare Veränderung in der Spannung beob- achtet werden, weshalb die Zelle sich ungefähr wie die gewöhnliche Weston-Normale verhielt, welcher sie betreffs ihrer Zusammensetzung am meisten áhnelte. Wurde die Temperatur plötzlich um 5° erhöht, z. D. vom 20° bis 25°, so fiel de E M K im allgemeinen um 0,00001 Volt, weshalb der Temperaturkoeffizient auch hier negativ sein müsste. Beim Element b ist der Temperaturkoeffizient im Mittel = — 0,000088 V/Gr. Er ist also verhältnismässig gross, weshalb eine starke Vermehrung des Wärmeeinflusses auf die elektromotorische Kraft bemerkbar wird, sobald die CdSO,-Lösung bis auf 2 Mol-n verdünnt wird. Die Normalität einer bei + 4° C gesättigten Kadmiumsulfatló- sung beträgt ungefähr 3,59, und hierbei ist ja der Koeffizient praktisch = 0 (Weston- Normale). Sowohl aus der vorherstehenden Tabelle als auch aus der Kurve Fig. 15 b geht hervor, dass sich der Temperaturkoeffizient nicht in höherem Grade verändert, denn die Zunahme mit steigender Temperatur ist ziemlich gering. Etwas bedeutendere Abweichungen von dem Mittelwert — 0,000103 V/Gr. tre- ten aber bereits bei der Zelle € auf, welche 1 Mol-n-Lósung enthielt. Fig. 15 C. Der Temperaturkoeffizient steigt hier somit von — 0,000090 V/Gr. (10°—15°) bis auf — 0,000115 V/Gr. (25°—30°). Man findet auch, dass der Einfluss der Tempe- ratur innerhalb des untersuchten Temperaturintervalles bei der Zelle € sein Maximum erreicht hat, denn hier ist der Koeffizient am grössten bei sowohl höheren als auch niedrigeren Wärmegraden. N:o 1. 88 L. WILLIAM Omorw. Von und mit dem Element d, welches eine 0,5-n Lüsung enthält, werden die Ab- weichungen vom Mittelwert bedeutend, während gleichzeitig der Einfluss der Wärme auf die E M K mit sinkender Temperatur füllt. Da der Temperaturkoeffizient dem- nach bei d — — 0,000072 V/Gr. für das Intervall 10? — 15? ist, so beträgt er bei e — 0,000050 — und bei f nur — 0,000020 V/Gr. für dasselbe Intervall. Dagegen wird die Zunahme mit der Verdünnung der CdSO,-Lösung grösser und beträgt für d 42-, für e 48- und für f 60 Tausendstel Millivolt bei einer Temperatursteigerung bis 30^ C, so dass sich hier die Koeffizienten wieder nähern. Dies Verhalten geht auch aus den Kurven für die entsprechenden Zellen hervor Fig. 15 d, e, f. Volt/Grad 100 ES = SK rad E RL, n 10 (9. 9n0 )50. 20 9 4 5 j 25 7 0 200-159 159-109 Die in den Tabellen verzeichneten Mittelwerte zeigen, dass der absolute Wert d E : = ; I. - - von zuerst mit der Verdünnung steigt bis die Lösung ungefähr 1 Mol-n (Zelle €) d t geworden ist, um dann wieder bei weiterer Verdünnung stark abzunehmen. Der Ver- lauf dieser Veränderung der Temperaturkoeffizienten wird graphisch durch die Kurve Fig. 16 dargestellt. Die Richtung derselben deutet ja darauf hin, dass sich ein Nullwert sowohl nach der konzentrierten als nach der verdünnten Seite vorfindet. Für den ersten Fall ist ja ein derartiger Nullkoeffizient bekannt (Weston-Element mit bei + 4^ C gesättigter Lösung) und die Messungen der Zelle f zeigen, dass der Wert des Koeffizienten mit fallender "Temperatur abnimmt und unterhalb — 0,00002 Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 89 V/Gr. sinkt für Temperaturintervalle unter 12°C. Es ist deshalb deutlich, dass auch dieser Wert sich Null nähern wird und danach positiv werden soll, was ja auch aus dem Aussehen der Kurve hervorgeht. Volt/Grad + 0,000020 — vilis — 0,000060 — 6,000100 — 0.000140 Einige Messungen bei Temperaturen unter 10° C. Da der Temperaturkoeffizient, wie aus dem Vorhergehenden hervorgeht für die Zelle f bei niedriger Temperatur 8^—10^ ziemlich klein ist und eine starke Abnahme mit sinkender Temperatur zeigt, so wurden einige weitere Messungen bei noch niedrige- ren Wärmegraden vorgenommen. Diese wurden natürlich weniger genau, weil es nicht glückte die Temperatur längere Zeit konstant zu erhalten, so dass es nicht möglich war den Wärmegrad der Zelle genau zu bestimmen. Ausser f wurden bei diesen Versuchen auch die Elemente € und e benutzt. Sie wurden in ein Gefäss mit Wasser eingesetzt in welches Eisstücke gelegt wurden, so dass die Temperatur langsam sank. Bei + 0,2° C konnte letztere eine längere Zeit hindurch konstant gehalten werden. Die Versuche wurden am dritten Mai 1908 ausgeführt. Vor der Abkühlung betrug die Temperatur der Elemente 8° C. Es zeigte sich nun, dass die elektromotorischen Kräfte der Zellen € und e bei sinkenden Wärmegraden fortwührend zunahmen. Die erstere Zelle erreichte bei unge- fähr + 0,2° eine Spannung von 1,0515 — und die letztere 1,0658 Volt. Die Zu- nabme ist verhältnismässig gering und beträgt bei € 0,4 — und bei e 0,2 Millivolt. Die . Temperaturkoeffizienten waren also weiter gesunken, für das Element € von — 0.000090 V/Gr. (10?^— 15^) bis auf — 0,00005 V/Gr. (0°—8°) und für die Zelle e von — 0,000050 V/Gr. (10°—15°) auf — 0,000026 V/Gr. (0°—8°). Bei der Zelle f dagegen findet man eine Abnahme der Spannung, so dass der Temperaturkoeffizient demnach innerhalb des Intervalles das Zeichen geändert hat und positiv geworden ist. Bei 8,2^ C besass f die elektromotorische Kraft 1,0754 —- und bei N:o 1. 12 a 90 L. WILLIAM ÖHOLNM. 0,2” 1,0750 Volt. Die Differenz betrug also 0,4 Millivolt. Dies war auch vorauszu- sehen, wenn man bedenkt wie klein der Wert des Temperaturkoeffizienten schon bei s°—-10° ist und wie stark er mit sinkender Temperatur abnimmt. Wenn man in ein Koordinatensystem die Wärmegrade als Abscissen und die entsprechenden Temperaturkoeffizienten als Ordinaten einzeichnet, so schneidet die Kurve die Abseissenachse bei ca. 7°C, d. h. hier ändert der Koeffizient das Vorzeichen. (Siehe untenstehende Fig.) Die Messungen waren jedoch nicht hinreichend genau um mit grösserer Sicherheit den Punkt zwischen 0° und 10° angeben zu können, an wel- chem der Temperaturkoeffizient den Wert O annimmt. Die folgende Kurve ist wohl in Wirklichkeit keine gerade sondern eine gebogene Linie, und dürfte vielleicht der Sehnittpunkt etwas näher 0° kommen. Volt/Grad. + 0,000010 — 0,000010 30 40 50 60 70 80 Fig. 17. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 91 Die Abhängigkeit der Elektromotorischen Kraft von der Konzentration der Kadmiumsulfat- Lösung. Messungen bei 18^ C. In Uebereinstimmung mit den früher angeführten Cd-Kombinationen wurden auch hier mehrfache Messungen bei 18^ C angestellt, bei welcher Temperatur die Zellen je- desmal längere Zeit gehalten wurden. Dies geschah teils um etwas über ihre Konstanz zu erfahren, teils um einen sicheren Begriff über die Veränderung der elektromotorischen Kraft bei der Verdünnung der CdSO,-Lüsung zu erhalten. Hier soll eine derartige Messung von 25 April 1908 angeführt werden. Element. Volt. 1,01912 1,083804 1,05016 1,050778 1,06509 1,07526 "ogocso» Die elektromotorische Kraft steigt demnach auch hier mit der Verdünnung der Lósung und wenn man die Konzentrationen als Abscissen und die entsprechende Volt- zahlen als Ordinaten in ein Koordinatensystem einzeichnet, so erhält man eine konti- nuierlich verlaufende Kurve Fig 18. Bei 18°C beträgt demnach die totale Zunahme in der Spannung, wenn die Kadmiumsulfatlósung von 2- bis 0,1-n verdünnt wird, 0,03722 Volt und von I-n bis 0,1-n 0,02510 Volt. Im Vergleich mit der entsprechenden Steigerung bei den Chlorid-, Bromid- und Jodidelementen ist sie demnach bei der Sulfatkombination bedeutend geringer. Volt, 1,0800 1,0700 1.0600 1,0500 1.0400 1,0300 O1 025 05 1 2 Mol a, Fig. 18. N:o 1. B 92 L. WILLIAM Omorw. Das Verhalten der Kadmiumsulfatzellen während der ganzen Untersuchungszeit. Die elektromotorischen Kräfte der hier angeführten Kadmiumsulfatzellen sind während einer Zeit von zwei Jahren und neun Monaten untersucht worden und da Messungen mehrere Male bei 18° und 20° ausgeführt wurden, so eignen sich diese be- sonders zum Vergleich. Hierbei kann gleich hervorgehoben werden, dass keine Zelle mit Ausnahme von a während des ersten Teiles der Versuchszeit d. h. Frühjahr 1908 eine bedeutendere Veränderung erlitten hat. Folgende Tabelle, in welcher Messungen von verschiedenen Zeiten zusammenge- stellt sind, zeigt die Veränderungen, welchen die EM K der Zellen unterworfen waren. Volt bei 20°. Element. | 1912/1108. | 19 5/1v 08. | 194/v08. | 1918/x 08. | 19 1/x108. | 195/11 09. | 19!7/xi 10. a 1,01825 1,01885 1,01924 | 1,02098 1,02120 | 1,02152 1,02220 b 1,03802 1,03789 1,03785 | 1,038773 | 1,03773 | 1,03769 1,03737 c 1,04975 1,04985 1,050002. | 1,05045 1,05044 1,05040 1,04878 d 1,05775 1,05760 1,05760 1,05639 e 1,06517 1,06497 1,06496 1,06496 1,06492 1,06478 1,05760 f 1,07539 1,07521 1,07519 | 1,07509 1,07503 1,07327 1,06240 Volt bei 18°. Element. | 19 17/1108. | 1925/ıv 08. | 19 8/m 09. a 1,01832 | 1,01912 1,02155 b 103814 | 1,03804 1,03784 c 1,04991 | 1,05016 1,05062 d 1,05787 1,05778 e 1,06526 | 1,06509 1,06492 f 1,07545 1,07526 1,07340 Man ersieht aus dem Obigen, dass sich wáhrend des ersten Jahres nur die E M K der Zellen a und f mit Betrügen, welche 1 Millivolt übersteigen, veründert haben, und ist die Spannung bei der ersteren Zelle gestiegen, bei der späteren gefallen. Schliesst man die ersten Messserien von 12:ten und 17:ten März aus, welche kurze Zeit nach der Zusammenstellung der Elemente angestellt wurden, da die Veränderung noch bedeutend Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 93 war, so erhält man folgende Variationen für das erste und zweite Halbjahr sowie fol- gende Totalveränderungen in Millivolt. " ürstes Zweites Erstes | , Element. | ] ; Bis 1911. Halbjahr. Halbjahr. Jahr. a + 2,13 + 0,54 + 2,67 + 3,85 b — 0,16 — 0,04 — 0,20 — 0,52 c + 0,60 — 0,05 + 0,55 31.07 d — 0,12 e — 0,01 — 0,17 = 018 ern] f = (011122 — 1,82 — 1,94 — 12,81 Die elektromotorische Kraft hat demnach abgenommen mit Ausnahme beim Ele- ment a, bei welchem man eine bedeutende Zunahme bemerkt. Betrachtet man die ge- sammte Untersuchungszeit, so sind ja die Veränderungen recht grosse, grösser als bei einer der anderen Kombinationen. Es ist ja leicht erklärlich, dass die Spannung der mit verdünnten Lösungen gefüllten Zellen b bis f abgenommen hat, da der unvollkom- mene Verschluss eine Verdampfung nicht hatte verhindern kónnen, woraus eine Kon- zentrationserhóhung folgte. Die Abnahme in der Spannung tritt um so deutlicher auf, je verdünnter die Lösung war. Dies geht aus den totalen Veränderungen bis 1911 hervor. Während die E M K der Zelle b nur um 0,5 Millivolt gefallen war, finden wir bei € bereits eine doppelt so grosse Senkung und diejenige der Zelle f ist 25 mal so gross nämlich 12,8 Millivolt. Hier ist die totale Veränderung somit bedeutend grösser als z. DB. bei den Kadmiumjodidelementen, bei welchen die grösste Spannungserniedrigung für die ge- sammte Beobachtungszeit bei der Zelle V, welche 0,5-n-Lósung enthielt, 2,1 Millivolt beträgt. Dass bei den Kadmiumsulfat-Zellen e und f eine bedeutendere Konzentrations- veränderung eintreten konnte als bei anderen Elementen ist wohl begreiflich, denn sie wurden infolge von Platzmangel nicht im Thermostaten aufbewahrt und gelangten nur in diesen und unter Wasser, wenn sie zu Messungen benutzt werden sollten. Während der ganzen Zeit vom Frühjahr 1909 bis zum Herbst 1910 standen sie in einem trocke- nen und warmen Zimmer. Aus obiger Tabelle geht auch deutlich hervor, dass die grössten Veränderungen gerade in diesem Zeitraume eingetreten waren. Im Verlaufe des ersten und zweiten Halbjahres, wobei sich diese Sulfatelemente zusammen mit den anderen Zellen hauptsächlich im Thermostaten befanden, finden wir, dass ihre E M K N:o 1. 94 L. WILLIAM ÖHOLM. ziemlich unverändert verblieben. So z. B. veränderte sich die Spannung der Zelle e, welche später recht beträchtlich sank, während des ganzen Frühjahres 1908 mit nur 0,01 Millivolt. Auch bei den übrigen Elementen liegt die Veränderung während dieser Zeitperiode unter 1 Millivolt. Bei der Zelle € finden wir ja zu Anfang eine Steigerung von ca. 0,5 Millivolt. In derselben Weise verhielt es sich unter dem zweitem Halbjahre. Die Veränderungen sind nicht grósser sondern beinahe kleiner als diejenigen, welche wir z. B. bei den entsprechenden Kadmiumbromid- und -Jodidzellen beobachteten. Alles dies deutet, wie schon wiederholt hervorgehoben, darauf hin, dass der Grund aller die- ser Veränderungen in positiver oder negativer Richtung, welche bei den mit verdünnten Lósungen gefüllten Zellen zu Tage getreten sind, nur in Konzentrationsveränderungen zu suchen ist, welche durch äussere Ursachen bedingt waren. Schwerer ist zu verstehen, warum die Spannung der Zelle a jn so hohem Masse gestiegen ist. Diese war ja ursprünglich so zusammengesetzt, dass die elektromotorische Kraft derselben 1,019 Volt betragen sollte. Aus den Messungen geht hervor, dass sie aber zu Anfang dieselbe Spannung wie ein mit Krystallen gefülltes C4 S O,-Normal, d. h. 1,0183 Volt, besass. Dieser Wert stieg indessen recht schnell und nach Verlauf von zwei Monaten war die Spannung 1,0192 erreicht. Diese hielt sich jedoch jetzt nicht völlig unverändert, sondern stieg weiter während des Sommers 1908 und ver- mehrte sich dauernd auch unter der Zeit 1909— 1910, in welcher das Element nicht sich im 'lhermostaten befand. Ob sich nun die Lösung während der ersten Zeit, in wel- cher das Element unter Wasser stand, etwas verdünnt hätte, so hätte sie sich wieder unter der langen Zeit, in welcher ein Verdampfen möglich war, etwas konzentrieren müssen. Es konnte indessen keine Erniedrigung in der Spannung bemerkt werden. Man findet zwar, dass die grösste Veränderung im Verlaufe des ersten Jahres erfolgte, in welchem sich die E M K um zusammen 2,67 Millivolt erhöhte. Während der dar- auf folgenden Zeit von 1 Jahr und 9 Monaten beträgt die gesammte Veränderung nur 0,68 Millivolt und es scheint demnach als ob die Zelle mehr und mehr konstant ge- worden ist. Wir finden hier demnach wieder ein Beispiel für die Veränderung, welche bisweilen bei dem Kadmiumsulfatelemente vom Normaltypus auftreten kann, wenn die verwendeten Reagentien gewöhnliche Handelsware sind, ohne dass man mit Sicherheit sagen kann, worauf dies beruht. So z. B. fand Worn '), dass sich CdSO,-Zellen nicht vollkommen konstant erhalten, sondern dass sie sich mit der Zeit verändern, und dass diese Veränderung nicht mit Sicherheit auf die Zusammensetzung zurückgeführt werden kann. Anderseits bemerkt Cannuanr *) dass sich die E M K der Weston-Zelle, im Falle 1) The Physical Review Vol. XXVII, 329. 1908 en n 5 Vol XXVI, 124. 1908. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 95 dass diese mit entsprechender Präzision zusammengestellt ist, nicht verändert. Die von ihm während der Jahre 1903—07 untersuchten Elemente verhielten sich recht gut kon- stant und zeigten im allgemeinen den Wert 1,01936 Volt bei 21,1° C auf 0,01 Milli- volt genau. Die Angaben sind demnach sehr verschieden und eine vüllige Klarheit über das Gleichgewicht in dieser Kombination ist bis dato nicht gewonnen. Fasst man die hier gemachten Beobachtungen über die Kadmiumsulfat-Kombina- tionen mit bereits früher bekannten Fakta zusammen, so kann man hieraus folgende allgemeine Schlüsse über dieselben ziehen: 1) Die elektromotorische Kraft der Kadmiumsulfatzelle vom Normaltypus be- trägt bei 20° C 1,0186 Volt und die Temperaturformel ist: E, — E,5° — 0,000038 (t — 20^) — 0,00000065 (t — 20°)” Volt. Die Zelle besitzt also von allen Kadmiumkombinationen die hóchste Spannung und den niedrigsten "'emperaturkoeffizienten. 2) Enthält das Element eine bei + 4^ C gesättigte CdSO,-Lösung, so wird die Spannung 1,0191 Volt und der Temperaturkoeffizient wird beinahe gleich Null. 3) Die elektromotorische Kraft steigt kontinuierlich mit der Verdünnung der CaSO,-Lösung von dem Werte 1,03804 Volt für die Zelle b, welche 2-n-Lösung ent- hält, bis zum Werte 1,07526 Volt für das Element f mit der 0,1-n CdSO,-Lösung. Die totale Spannungszunahme 0,037 Volt ist demnach kleiner als diejenige bei den Chlo- rid-, Bromid- und Jodizellen bei entsprechender Verdünnung. 4) Die Temperaturkoeffizienten der hier untersuchten Zellen mit verdünnten CdSO,-Lösungen sind innerhalb des Intervalles 10^—30^ sämmtlich negativ. Von ei- nem gewissen Konzentrationsgrade an, ungefähr 1-n CdSO,-Lösung, nehmen die absolu- ten Werte derselben ab mit der Verdünnung der Lüsung vom Mittelwerte — 000103 V/Gr. für die Zelle c, welche 1-n-Lösung enthält, bis zum Werte — 0,00005 V/Gr. für den Element f mit der 0,1-n C4S0,-Lüsung. Steigt die Konzentration der Lösung, so nimmt wiederum der Koeffizientwert ab, so dass derselbe für die Zelle b mit der 2-n-Lösung ungefähr = — 0,000088 V/Gr. wird. N:o 1. 96 L. WII i TAM ÖJ OMM. 5) Die Temperaturkoeffizienten der Kadmiumsulfatzellen mit verdünnten Lösun- gen sind nicht konstant, sondern wachsen die absoluten Werte derselben mit steigender . Temperatur. Diese Zunahme wird verhältnismässig um so grösser, je verdünnter die Lósung ist, weswegen sich die Werte der Koeffizienten nach Vorherstehendem einander immer mehr nähern. 6) Bei genügend starker Verdünnung (0,1-n C4 SO,) und niedriger Temperatur 5°— 0° wird der Temperaturkoeffizient positiv, d. h. die elektromotorische Kraft der Zele nimmt mit sinkender Temperatur ab. Bei der Kadmiumsulfatkombination durch- läuft der Temperaturkoeffizient demnach einen Nullwert nicht nur wenn die Lösung bei ca. 4- 4^ gesüttigt ist, sondern auch dann, wenn sie genügend verdünnt und die Temperatur niedrig ist. 1) Die Zellen haben sich als unempfindlich gegen Erschütterungen erwiesen. Während der Zeit von beinahe drei Jahren, in welcher sie untersucht wurden, hat sich die Spannung bei einigen Zellen in ziemlich hohem Grade verändert ohne dass es ge- nügend erklärt werden konnte, worauf dies zurückzuführen war. Die elektromotorische Kraft ist bei allen mit verdünnten Lósungen gefüllten Elementen gesunken und ist diese Verminderung um so grösser, je stärker die Verdünnung war. Nachstehende tabellarische Uebersicht giebt einen Ueberblick über die erhaltenen Resultate. Die Eiemente vom Normaltypus. Element. | Elektromotorische Kraft. Volt. | Kadmiumchlorid | E, — 0,67180 — 0,000074 (£ — 18°) — 0,0000015 (£ — 18°)? Kadmiumbromid E, — 0,55916 — 0,000366 (£ — 18?) — 0,0000046 (£ — 18°)? Kadmiumjodid E, — 0,41470 + 0,000362 (£ — 18^) — 0,0000003 (tf — 18°)? Kadmiumsulfat E, = 1,0186 — 0,000038 (1 — 20°) — 0,00000065 (£ — 20°)? Tom. LXI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 97 Die Elemente mit verdünnten Lösungen. | Dis Konsentidtion dar Elektromotorische Kraft. Volt. Lósung. À 5 CdCl,. | Cd Br,. | CT C480,. Gesüttigt bei + 49 C 0,6722 | = 1,0191 3,84 Normal 0,67949 — = — 2 0,67340 0,570523 0,41456 1,038504 1 0,70335 0,58410 0,43090 1,05016 0,5 0,1459 | 0,59536 0,44290 1,05778 0,25 0,272728 | 0,60643 0,45300 1,06509 0,10 0,74470 | 0,62299 0,46500 1,07526 Temperaturkoeffizienten. Volt/Grad. a ne RU En MM px ee SEE Temperatur: | Kadmiumchlorid-Elemente. Intervallen. L. M. N. O. p: Q — € VE eo 2321 —— 109—159 0,000249 0,000305 0,000355 0,000413 0,000464 0,000525 15 —20 259 308 354 | 405 451 506 20 —25 264 312 352 398 » 441 489 25 —30 270 310 352 392 2 492 415 Mittel 10° —30° 0,000260 0,000310 0,000353 0,000402 0,000447 0,000499 lÉ———— er Tomporaturs Kadmiumbromid-Elemente. Intervallen. D. E. | F. G. nuoc uec M Ae fe S 109—159? 0,000341 | 0,000434 0,000489 | 0,000547 0,000611 15 —20 » 971 428 » 474 | 525 „ 580 20 5 379 … 485 CT 2523 „ 582 25 —30 „ 987 433 476 | 21:216 568 Mittel | 109—309 0,000370 0,000432 0,000479 0,000528 0,000586 N:o 1. 13 98 L. WILLIAM Ö HOLM. Kadmiumjodid-Elemente. Temperatur- | hi = - Il E | ntervallen IL IV. V. VI. VII. xay | 109—159 | 0,000449 0,000473 0,000496 0,000534 | 0,000599 15790 * 449 ^d 469 , 493 » 528 | > OU 20 —25 „ 455 „ 476 „ 500 $7540 5 95 —30 . 458 , 478 , 499 3559/62 MORE TO Mittel | 109—309 | 0,000451 0,000472 0,000497 0,000532. | 0,000580 Kadmiumsulfat-Elemente. Temperatur- H 4 j = 4 13 Intervallen. b. e. d. Pu P er Ier a AE 109—15? — 0,000084 | — 0,000090 | — 0,000072 | — 0,000050 | — 0.000020 15 —20 - GU OT 521-92 27368 za 9 20225 > 259 110 „ 106 | Sr V. 183 25 —30 20591 ZING POCHE RS ue (510) Mittel 109—309? | — 0,000088 | — 0,000104 | — 0,000092 | — 0,000075 | — 0,000050 Was nun die Zellen mit verdünnten Lósungen, als Konzentrationselemente be- trachtet, betrifft, so ist es deutlich, dass ein Vergleich zwischen den hier erhaltenen Werten und denjenigen, welche man bei einer Berechnung nach der Nrmwer'schen Glei- chung E= UE log c? erhält, nicht besonders günstig ausfallen kann. Die hier benutzten Lösungen sind ver- hältnismässig stark konzentriert und es kann sich ferner der positive //7-Pol bei ver- schiedenen ‚Konzentrationen ungleich verhalten. Die Differenzen zwischen den hier ge- messenen E M K für die verschiedenen Konzentrationsgrade werden deshalb nicht völlig den Spannungen entsprechen, welche man erhalten sollte, - wenn man die ent- sprechenden Konzentrationselemente gemessen hätte. Da dazu auch noch die Jonkonzentrationen in den hier angewendeten Lösungen unbekannt sind, so ist eine derartige Berechnungsmethode in diesen Fällen ziemlich il- Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 99 lusorisch. Im Falle man bei der Berechnung einfach nur die Konzentrationsgrade als C, und C, nimmt, so fallen die beobachteten Werte in den Regel grösser aus als die berechneten. Betrachten wir die Formen derjenigen Kurven, welche die Veränderung der elektromotorischen Kraft mit der Konzentration wiedergeben, so finden wir, dass diesel- ben ziemlich deutlich Exponentialfunktionen darstellen. Es ist ja auch schon lange be- kannt, dass das Potential proportional zum Logarithmus der Konzentration ist. Nehmen wir also eine beliebige galvanische Kombination, so muss die Spannung derselben durch die Gleichung E—a.log N +b ausgedrückt werden kónnen, worin Æ die elektromotorische Kraft, N die Normalität der Lösung und a und 5 Konstanten sind; Voraussetzung ist ein bestimmter Wärme- grad. Geht man bei der Berechnung von den beobachteten Werten für die 0,1- und 0,5 Mol-n-Lüsung aus, so erhält man für die Konstanten der hier in Frage stehenden Kombinationen folgende Werte bei 18°C. ad b Call, — 0,04306 ; 0,7017 Cad Br, — 0,03953 ; 0,58346 Cd J,, — 0,03162 ; 0,43338 Cd SO, — 0,02501 ; 1,05025 a ist also durchweg negativ!) Da der log 1— 0 ist, so ist es klar, dass D die E M K der Zellen mit 1 Mol-n-Lósungen darstellen wird. In den nachfolgenden Tabellen finden sich die nach obiger Gleichung berechne- ten Voltzahlen zusammengestellt. Unter Hy... stehen die direkt beobachteten Werte und 1” gibt die Differenzen in Prozenten an, welche sich zwischen den beobachteten und den berechneten Werten finden. Bei der Berechnung der Kadmiumchloridzellen wurde jedoch von den Werten für die 0,1- und 1-n-Lüsungen ausgegangen, weil die bei der letzteren Konzentration gefundene Voltzahl für sicherer angesehen wurde. !) Weil hier die Auflösung des Metalls bei der Anode erfolgt und demnach mit steigender Konzen- tration abnimmt. N:o 1. 100 L. Wizriam ÖHorm. CaCl,;-Elemente. CaBr,-Elemente. E — — 0,0413 log N + 0,7034 V. E — — 0,039583 log N + 0,58346 V. pe ee en, N Es Er 4 = N 0,7447 0,7447 0 0,1 0,6230 0,6230 0 0,1 0,7278 0,7282 0,12 0,25 0,6064 0,6072 0,13 0,25 0,7146 0,7158 0,16 0,5 0,5954 0,5954 0 0,5 0,7034 0,7034 0 1 0,5841 0,5835 0,10 1 0,6934 ? 0,6910 0,34 2 0,5705 0,5716 0,18 2 0,6795 0,6793 | 0,03 3,84 (0,5593) (0,5620) (0,48) | (3,5) (0,6718) (0,6713) (0,1) | (6 —) Cd J,-Elemente. '41SO,-Elemente. E = — 0,03162 log N + 0,43338 V. E = — 0,0250 log N + 1,05025 V. — nn ———— ——- Je n ZI N obs. ae | An N 0,4650 0,4650 0 0,1 1,0753 1,0753 0 0,1 0,4530 0,4524 0,1 0.25 1,0651 1,0653 0,02 0,25 0,4429 0,4429 0 0,5 1,0578 1,0578 0 0,5 | 0,4309 0,4334 0,58 1 1,0502 1,0503 0,01 1 0,4146 0,4239 29 2 1,0380 1,0427 0,45 2 (0,4147) (0,4218) (1,7) (2,33) 1,0193 1,0363 1,6 (3,6) Wir finden aus dem Vorstehenden, dass die Uebereinstimmung zwischen den di- rekt beobachteten und den berechneten Werten für alle Serien ziemlich gut ist, denn die Differenzen übersteigen im allgemeinen nicht ein zehntel Prozent. Dass bei der CdCL,-Zele, welche 2-n-Lósung enthält, ein grösserer Unterschied auftritt, beruht wohl darauf, dass sich die Konzentration dieser Zelle wie schon früher hervorgehoben, verándert hat. Zu gleicher Zeit erhellt auch hieraus, dass man bei den Kadmiumchlorid- und bro- midkombinationen bis zu ziemlich konzentrierten Lösungen gehen kann, ja bis zu bei- nahe gesättigten Lösungen, ohne dass grössere Ungleichmässigkeiten auftreten. Für Elemente von Normaltyp gilt obige Gleichung natürlich nicht mehr. Wenn man auch bei der obigen Berechnung der CdCl,-Zellen von den 0,1- und 0,5 norm-Ló- sungen ausgeht, so wird die Differenz für die 3,54 Mol-n-Lösung doch nicht grösser als 0,4 °/, und dann wird die Uebereinstimmung bei der 0,25 Normal-Lösung natürlich noch besser. Führt man die Kurven für die Chlorid- und Bromidelemente weiter fort, so verlaufen dieselben kontinuierlich bis zu den gesättigten Lösungen. So erhält man Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 101 für die Zelle C (Cd Cl;), welche ungefähr eine 6 n-Lósung enthält nach obiger Berech- nungsweise 0,6713 Volt (beob. 0,6718 V.) und für D (CdBr,) mit ungeführ 3,5 n-Lósung 0,5620 V. (beob. 0,5593 V.). Die Differenz bleibt demnach unter einem halben Prozent. Was nun die Kadmiumsulfat- und Jodidelemente anbelangt, so treten grüssere Abweichungen auf sobald wir zu konzentrierten Lösungen übergehen. Es geht dies auch aus einer Verlängerung der Kurven Figg. 14 und 18 nach der konzentrierten Seite hin hervor, denn dort verlaufen sie nicht mehr kontinuierlich. So beträgt die Differenz bei der 2-n C4SO,-Lósung bereits 0,45 ?/,. Für eine 3,6-n-Lösung übersteigt dieselbe 1,5 °/, etc. Noch grössere Differenzen treten bei den CdJ,-Zellen auf. Dort überstei- gen die Differenzen schon bei einer 1-n-Lüsung 0,5 ?/, und bei einer 2-n-Lósung ergibt sich ein Unterschied von 2,2°/,. In allen diesen Fällen werden wie ersichtlich, die beobachteten Voltzahlen kleiner als die berechneten. Dies beruht wiederum darauf, dass der osmotische Druck der Kadmiumsulfat- und Jodidlósungen stürker zunimmt als die Konzentrationszunahme bei konzentrierten Lösungen. Dass dies der Fall ist, geht aus Gefrierpunktsbestimmungen hervor. So fand ARRHENIUS !) folgendes Verhalten bei den erwähnten Salzen Normalität. | Gefrierp. ona i eri Cd J, — 00544 0,161 1,57 1,53 0,136 0,320 1.24 1,39 0,342 0,715 ity 1,51 0,684 1,523 | 1,16 1,25 | CdSO, 0,0417 | 0108 | 1234 1,39 0,104 0,237 1,21 1,31 0,196 0,420 1,14 1,27 0,480 0,938 1,02 1,21 0,815 | 1,535 0,99 1,19 1,36 | 2,68 1,04 1,13 Wir finden demnach, dass 2,,,.mach der konzentrierteren Seite zu wächst und zwar schon bei einer 0,6-n CdJ,-Lösung und einer 1-n C4 S O,-Lósung. Deshalb tritt auch die Differenz bei den soeben angeführten Berechnungen bei der Cd/,-Kombination für die entsprechende Konzentration stärker hervor. !) Zeitschr. f. phys. Chemie 2, 497. 1888. N:o 1. 102 L. WILLIAM ÖHOLM. Thermodynamische Betrachtungen. Die eigentliche Ursache für die elektrische Energie, welche in einer galvanischen Kombination auftritt, ist wie bekannt eine chemische Reaktion. Die älteste über diese Energieumwandlung von THomson und v. HeELmHortz ausgesprochene 'Theorie nahm an, dass die gesammte chemische Energie während der elektrolytischen Erscheinungen in einem Element in Stromenergie verwandelt wird. Man hatte also die Auffassung über das Verhältnis zwischen der elektromotorischen Kraft einer galvanischen Kombination und des dieselbe verursachenden chemischen Prozesses, dessen Intensitit durch die dabei entwickelte Würmemenge gemessen werden konnte, dass die E M K direkt aus der Wärmetönung des chemischen Prozesses bestimmt werden konnte. Demnach wäre, wenn man / durch Volt und @ durch Cal. ausdrückt, Hu 0309 in welcher Gleichung C eine allgemeine Konstante sein müsste. Eine grosse Anzahl Messungen, welche JourE und 'luowsoN über das Da- NIELL'sches Element und mehrere andere Kombinationen ausführten, schienen die Rich- tigkeit dieser 'l'heorie zu bestätigen. Indessen wurde einige Dezennien später besonders durch Dmauw's') ausgedehnte Messungen nachgewiesen, dass dieser so allgemein ausgesprochener Satz nur in gewissen speziellen Fällen gültig war. Die Versuchsresultate zeigten im Gegenteil, dass die elektromotorische Kraft im allgemeinen nicht durch die Wärmetönung des chemischen Prozesses bestimmt wird sondern dass dieselbe entweder grósser oder kleiner ist, je nachdem die Zelle während ihrer Arbeit abgekühlt oder erwärmt wird. Diese Untersuchungen führten zur Aufstellung der sogenannten Gipss-v. HELM- uoLTrZ'schen Gleichung xc (MV RAR: pum are in welcher Formel auch auf den Einfluss der Temperatur Rücksicht genommen wurde. E ist die elektromotorische Kraft der Zelle, ( die totale Reaktionswärme, n der Ion- Valenz, F die Anzahl Coul., die von 1 Grammäquivalent des Tons transportiert werden und 7 die absolute Temperatur. Hieraus geht hervor, dass die elektromotorische Kraft grösser, gleich oder kleiner ist als @ ganz davon abhängig ob dieselbe mit steigender Temperatur zunimmt, unver- 1) Wied. Ann. 5, 182. 1878; 16, 561. 1882; 17, 593. 1882. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 103 ändert bleibt oder abnimmt. Im ersten Falle nimmt die Kombination Wärme auf (sie kühlt sich ab beim Stromdurchgang) und im dritten Falle giebt sie Wärme ab (sie er- wärmt sich beim Stromdurchgang). » FE ist demnach gleich Q nur in dem Falle, dass der Temperaturkoeffizient gleich Null ist oder falls die absolute Temperatur Null ist. Durch Jaux's!) Untersuchungen ist die Richtigkeit obiger Gleichung, welche das Ver- hältnis zwischen der elektrischen und der chemischen Energie sowie auch des Tempera- turkoeffizienten bei einem reversiblen Element darstellt, sowohl qualitativ als auch quan- titativ festgestellt worden. Setzen wir in Übereinstimmung mit den Resultaten der letzten Messungen 1 Wattsekunde — 0,2387 Cal.^) und nehmen wir an, dass wir mit einem zweiwertigen Element zu tun haben, so wird der Wert für » F = 46088 und wir erhalten ^ noQ 1 rn IE Q — 46088 [# E 77 Cal. Ist demnach die EM K z. B. bei einer Kadmiumkombination bekannt, und die Temperaturformel derselben bestimmt, so kann Q, d. h. die Summe aller Wärmetönun- gen, welche in der Zelle während des entsprechenden chemischen Prozesses auftreten, berechnet werden. Andererseits kónnen die elektrischen Messungen kontrolliert werden, wenn @ direkt aus thermochemischen Daten berechnet werden kann. Was nun diese letzteren anbelangt, so muss man sich im allgemeinen an die Ziffern halten, in welchen THOMSEN's ausgedehnte Untersuchungen resultierten. Diese letzteren sind in der letzten Zeit nur in wenigen Fällen kontrolliert worden, trotzdem diese Kontrollmessungen zeig- ten, dass die 'luowsEeN'schen Zahlen oft mit recht grossen Fehlern behaftet sind. Man kann also bei derartigen Berechnungen auf keine allzu guten Übereinstimmungen rechnen. Halten wir uns zu den Zellen, welche zunächst hier in Frage stehen, nämlich die Normaltypen der verschiedenen Kadmiumkombinationen, so hat wie bereits erwähnt Brauns ?) die elektromotorischen Kräfte derselben bestimmt und auch einen Vergleich angestellt zwischen den direkt gemessenen und den nach den 'TuowsEN'schen thermo- chemischen Bestimmungen berechneten Spannungen. Die Uebereinstimmung war die schlechtest mögliche und Nernsr') zeigte auch 1888, dass dies hauptsächlich darauf beruhte, dass die Resultate, zu welchen Tnomsexs Messungen über die Bildungswärme der Quecksilberhalogene führten ganz falsch waren. Dies veranschaulicht folgende Tabelle. 1) Wied. Ann. 28, 21 u. 491. 1886; 63, 44. 1897. ?) Nernst. Theor. Chemie. Seite 718. 1909. 3) Wied. Ann. 17, 593. 1882. +) Zeitschr. f. phys. Chemie 2, 23. 1788. N:o 1. 104 L. Wınvıam OHOLM. E berechnet mit Q nach Element. E beob. Thomsen. Nernst. Ca | Od Gl 9 CI 29 | 0,654 Volt + 0,213 Volt 0,613 Volt Cd | CdBr, | Hg,Br, | Hg (MONS OS 40,144 , 0,514 , I GR NOSE | ades e e hae NN EE — 01.030,71, NO STORE | Die Uebereinstimmung zwischen den beobachteten und den auf Grund von NenwsTs thermochemischen Bestimmungen berechneten elektromotorischen Kräften ist ja auch nicht so besonders gut. Aber hier ist zu beachten dass auch Braun’s Messungen, besonders was die Kadmiumbromidzelle anbetriift, keine richtigen Resultate ergeben, denn wie aus dem Vorhergehenden hervorgeht ist die Spannung derselben tatsäch- lich kleiner als die der Kadmiumchloridzelle. Die Berechnung der E M K mit den Nerxsr'schen Zahlen stellt demnach die Abnahme der Spannung vom Chlorid durch das Bromid zum Jodid richtiger dar als Braun’s Werte. Bei früher angestellten Berechnungen dieser Art sind doch eine ganze Reihe von Umständen ausser Acht gelassen worden, welche in gewisser Beziehung auf das Resultat einwirken. Dies wurde schon 1900 von Couex ') hervorgehoben. Man hat sich im allgemeinen damit begnügt ( denjenigen Wert zu geben, welcher der Differenz zwischen der Bildungswürme der beiden Salze entspricht, zwischen denen die Umsetzung stattfindet. Dies ist gewiss ein integrierender Bestandteil. Aber auch die Beschaffen- heit der durch die Umsetzung entstandenen Salze muss beachtet werden und im Falle dass die Zellen als gewöhnliche Normale zusammengesetzt sind mit einem aus Amalgam und nicht aus reinem Metall bestehenden negativen Pol, muss dieser Umstand ebenfalls bei der Berechnung von @ mit in Betracht gezogen werden. Für eine Normaltypzelle wird demnach ( im allgemeinen aus drei Termen zu- sammengesetzt und bezeichnen wir diese mit q,, 9, und q,, so erhalten wir Qu AU a dy Bleiben wir nun speziell bei den Kadmiumelementen, so bezeichnet q, die Wär- metónung, welche daraus entsteht dass dem Kadmiumamalgam ein Grammatom Cd ent- zogen wird. Wenn dieses sich mit dem Anion des Merkurosalzes zu Kadmiumsalz verei- nigt, so entsteht die Wärmetönung q,, welche demnach die Differenz zwischen der Bil- dungswärme des Kadmiumsalzes und des Merkurosalzes ist. !) Zeitschr. f. phys. Chemie 54, 65 u. 614. 1900. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 105 Die dritte Komponente bezeichnet die Wärmetönung, welche entsteht, wenn das neugebildete Kadmiumsulfat der Lósung noch weiterhin Wasser in der Form von Kry- stallwasser entzieht. Durch die Beobachtung aller dieser angedenteten Umstände hat auch Comnrw !) kürzlich nachgewiesen, dass die beste Uebereinstimmung zwischen den aus elektrischen und thermochemischen Daten berechneten Energiemengen existiert. Für die Clark- Zelle war die grösste Differenz 1-—3?/,. Für die Weston-Zelle wurde sie noch klei- ner 0,6—1°/,, was aus folgenden Werten hervorgeht. Weston-Element. Temperatur. Chem. Energie aus thermoch. Daten. | Chem. Energie ber. aus Elektr. Mess. | 100 £4 47049 Cal. | 41369 Cal | 18 | 47427 , 25 | 47559 , In Folgendem soll ein ähnlicher Vergleich angestellt werden zwischen den Ener- gieverhältnissen der hier untersuchten Kadmiumchlorid-, -bromid und -jodidzellen. Lei- der fehlen für die Berechnung so genaue und weitläufige Untersuchungen über die hierher gehörenden Salze, wie diejenigen über welche Couex bei der Berechnung der Sulfatelemente verfügen konnte, weshalb hier auch eine so gute Übereinstimmung nicht erwartet werden kann. I. Das Kadmiumoehlorid-Element. Zur Berechnung der chemischen Energie der Kadmiumchloridzelle in Cal. aus den Bestimmungen der elektromotorischen Kraft, haben wir die Gleichungen: - 1) E, = 0,671179 — 0,000074 (£ — 18°) — 0,0000015 (t — 18°). dE DM DET A NUNT Setzt man hier wie auch fernerhin überall 1 Wattsekunde — 0,2387 Cal, so wird n F' — 2 x 96540 x 0,2381 — 46088. 1) Zeitschr. f. phys. Chemie 76, 77. 1911. N:o 1. 14 106 L. WILLIAM ÖHorn. Für 18°C d. h. T— 291 erhält man aus obigen Gleichungen 1 u. 2 dE ; 7] ee 99: Il! d 7 =" 0,02235 . Demnach Q— 31993 Cal. Bei der thermochemischen Berechnung von (Q9 — q, + 9, + 9, haben wir zu be- achten, dass q, hier die Wärmetönung ist, welche auftritt, wenn einem 12,5 */, Cd- Amalgam ein Grammatom Cd entzogen wird. Hierüber liegen aber keine Messungen vor. Ich habe deshalb in dem Folgenden denselben Wert angewendet, welchen Conex ') auf elektrochemischem Wege für 14,3 prozentiges Amalgam erhalten hatte nämlich q,— — 5436 Cal. Der Wert der Würmetónung beim 12,5 prozentigen Amalgam dürfte auch fast vüllig mit demjenigen übereinstimmen, welcher für das 14 prozentige erhalten wurde, weil die Messungen ergaben, dass die E M K sich nicht nennenswert verändert, wenn der Cd- Gehalt des Amalgams zwischen 5 °/, und 15 ?/, variiert. q, bezeichnet den Unterschied zwischen der Bildungswärme des Kadmiumchlorids und der des Quecksilberchlorürs. Nach 'TuowsEN *) ist Cd + 2 Cl = CaCI, + 93240 Cal. Nerxsr und VannET fanden für das Quecksilberchlorür 2 Hg + 2 Cl = Hg, Cl, + 62600 Cal. Demnach q, = 30640 Cal. Zur Bestimmung der Wärmetönung g,, welche dadurch entsteht, dass das gebil- dete CdC,-Salz der gesättigten Lösung etwas Wasser in Form von Krystallwasser ent- zieht, kann man in derselben Weise verfahren wie dies Conex bei der Erforschung dieser speziellen Hydratationswürme für CdSO,.°/, H,O gemacht hat, wenn man die Lüslichkeit des Salzes kennt und weiss wie viele Wassermoleküle gebunden werden. Beim CdCl, würde die Gleichung hierfür folgendes Aussehen annehmen, !) Zeitschr. f. Phys. Chemie. 34, 518. 1900. 2?) Die hier angeführten calorischen Zahlen sind in den meisten Fällen den Tabellen von LANDoLT- JÓRNSTEIN entnommen. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 107 CACI, - À H,0 — 4 Call, .n H,O epa n CdCL, + AT n ist die Anzahl der 7,0 Mol, welche gebunden werden und A ist die Anzahl der Wassermoleküle in der gesättigten Lösung per Mol. CdCl, bei der Temperatur gedacht, bei welcher die Zelle elektrische Energie liefert. Aus der Löslichkeit kann 4 berechnet werden und für » — 29,5 wird A — 8,98 für 18" C. Mit diesen Werten kann dann 4, aus der Verdünnungswürme berechnet werden, falls diese für eine Serie verschiedener Konzentrationen bestimmt ist. Diese Berechnungsart für das Kadmiumsulfat wurde indessen nur ermöglicht durch Horssorns genaue Untersuchungen über das genannte Salz. Äünliche Versuche sind jedoch so- weit mir bekannt niemals über Kadmiumchlorid und -bromid ausgeführt worden. Um jedoch irgend einen Vergleich anstellen zu können, ist 4, im Folgenden nach der von JAEGER ') vorgeschlagenen Berechnungsweise bestimmt worden. Es wurde bereits in der vorhergehenden Gleichung von Comen angedeutet, dass, falls durch den elektri- schen Strom ein Mol eines Salzes gebildet wird, bei welchem ein Molekül des Anhy- drides mit » Mol Wasser verbunden sein kann und die Lösung gesättigt ist, im Gan- zen E Mol des Hydrats auskrystallisieren, während gleichzeitig 7 — Mol der Lö- sung (Anhydr. x //,0) verschwinden. Ausser dem durch den elektrischen Strom ge- . . n e. . bildeten Anhydrid werden also noch YII Mol aus der Lüsung ausgeschieden. Nun kann die Erscheinung derart aufgefasst werden, dass dicm Moleküle des Hydrates aus Anhydrid und x Wasser gebildet sind und dass von diesem Hydrat 4 Mol aus der Lösung, mit welcher sie verbunden waren, abgeschieden werden müssen. Wir können also q, berechnen aus der Hydratwärme und aus der negativen Lösungswärme des An- hydrides in der gesättigten Lösung desselben. Bezeichnet man die Hydratwärme mit H und die Lösungswärme mit L, so wird A n ario Hi ne us qa A und n haben dieselbe Bedeutung wie in der früher erwähnten ConEN schen Gleichung. Was die Hydratwärme der hier in Frage stehenden Salze anbelangt, ist man gezwungen sich an die Angaben zu halten, welche man bei Taomsex und anderen fin- det. Die Uebereinstimmung derselben unter einander ist indessen äusserst gering. Was zuerst das Kadmiumchlorid anbelangt, so ist es schon schwer zu entscheiden wie viele HAE C N:o 1. 108 L. WILLIAM ÖHOLM. Wassermoleküle dasselbe bei 18^ O bindet. (Siehe TLANDOLT-BÖRNSTEIN Tab. Seite 530. 1905). Gewisse Hydrate scheinen recht labile zu sein. Nach den Angaben, welche | sich dort finden, gibt es eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass es 2'/, wäre. Die Hy- dratationswärme ist indessen nur für 2 Moleküle //,O bestimmt. Diese beträgt nach Pick") 5600 Cal. Was die Lösungswärme anbetrifft, so ist dieselbe für CdCl, in 400 11,0 3000 Cal.*). Irgendwelche Angaben über die Verdünnungswärme habe ich nicht gefunden, weshalb im Folgenden diese Zahl für die Lösungswärme direkt ange- wendet ist. Sie wird also bei der Berechnung wahrscheinlich etwas zu gross sein. Die Gleichung für CdCl, wird demnach: TAE Wis ds — 898— 25 - 2,9 LI n 3€ — — —— — .- N € 5600 898 — 2,5 3000 Cal. 93 = 6603 Cal. Wir erhalten also: Q = — 5436 + 30640 + 6603 Cal. [IM = 31807 Cal. Die Uebereinstimmung mit dem aus der E M K des Elementes berechneten Q-Werte 31993 Cal. ist ja sehr gut. Aus dem Vorstehenden ging hervor, dass einige Kadmiumchloridzellen nämlich D, E, F, G und H eine etwas niedrigere Spannung hatten als die Zelle C, deren EM K zur Berechnung benutzt wurde. Nehmen wir den Wert, welchen genannte Zellen im Mittel zeigten, so wird: E, = 0,617164 — 0,000074 (t — 18°) — 0,0000015 (t — 18”)? Volt. Hieraus erhált man dE + 99: i T; qp — 0,02235 und Q — 31984 Cal. Demnach beinahe derselbe Wert welcher früher erhalten wurde. 1) THOMSEN erhielt den Wert 2250 Cal. Pıck’s Untersuchung ist doch späteren Datums und dürfte sein Resultat sicherer sein, weshalb dies genommen ist. (L.-B. Seite 461. 1905). ?) PICKERING fand 3300 Cal. Diese kleine Differenz wirkt in keiner bedeutenderen Weise auf das Resultat ein. 'Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten einiger Kadmiumelemente. 109 II. Das Kadmiumbromid-Element. Für das Kadmiumbromidelement haben wir die Gleichungen: 1) E, = 0,55916 — 0,000366 (€ — 187) — 0,000004.6 (t -— 185) Volt. 1 dE o m IQ er € 2) Q— 46088 [# je 7| Kür 1589 6-d- bh. 7 —291? wird (eese pose und somit Q — 30802 Cal. Was die thermochemischen Daten anbetrifft, so müssen wir uns hier auch der vollstindigen Gleichung bedienen: Q—4; d» t d, in welcher für g, wieder der Wert — 5436 Cal. genommen wird. 4, ist die Differenz zwischen der Bildungswürme des Kadmiumbromides und der des Quecksilberbromürs. Nach 'luowsEN ist Cd + 2 Br = Cd Br, + 75200 Cal. Die Bildungswärme des Quecksilberbromürs ist wieder nach Nerxsr 2 Hg + 2 Br = Hg,br, + 49000 Cal. Demnach TEA 49000 — 26200 Cal. Was q, anbetrifft, so müssen wir auch hier dieselbe Berechnungsart anwenden, wie bei der Kadmiumchlorid-Zelle. Nach Dierrz (Landolt-Börnstein. Seite 529) ist die Zusammensetzung des Salzes bei 18? C Cd Br, . 4 H,O und hierfür gibt THousex die Hydratationswärme 7730 Cal. und Pick 6860 Cal. an. Die Lósungswürme für CdBr, in 400 H,O beträgt + 440 Cal. Aus der Lös- lichkeit erhält man für A den Wert 15,76 durch Berechnung nach den Angaben in Lawporr-BógwsrETN's "Tabellen. Für g, der Kadmiumbromidzelle vom Normaltyp erhal- ten wir demnach UT AU NUUS 4 SS Te 1780 — rg 440 Cal. q,— 10209 Cal. N:o 1. 110 L. Wınvıam Onozm. Demnach wird Q = — 5436 + 26200 + 10209 Cal. Die Uebereinstimmung mit dem aus der E. M K berechneten Q-Werte 30802 ist ja sehr gut. Indessen differieren wie gesagt die Angaben über die Wärmetönungen etwas. So ist nach NERNST Cd + 2 Br = CdBr, + 76300 Cal. Für die Hydratwärme CdBr, . 4 H,O gibt Pick den Wert 6860 Cal. an. Kombinieren wir letztgenannte Hydratwärme mit Taomsexs Bildungswürme für das Bromid, so wird o Q = 29807 Cal. Nehmen wir wieder die Nznwsr'sche Zahl und kombinieren wir dieselbe mit 'T'uow- SENS und Picks Hydratwärme, so erhalten wir für Q im ersteren Falle den Wert 32073 — und in dem späteren 30907 Cal. Die Übereinstimmung mit dem aus den elektrischen Messungen erhaltenen Q-Werte wird in jedem Falle befriedigend. III. Das Kadmiumjodid-Element. Was nun endlich die Kadmiumjodidzelle anbelangt, so gestaltet sich die Berech- nung bedeutend einfacher, weil hier bei der Bestimmung von () aus thermochemischen Daten der ziemlich unsichere Ausdruck g, wegfällt. Derselbe ist hier nämlich gleich Null. Zur Berechung der Wärmemenge aus den elektromotorischen Messungen haben wir die Gleichungen: 1) Æ,—0,41470 + 0,000362 (t — 18°) — 0,0000003 (t — 18°)? Volt. : NN Ne QE) 2) Q = 46088 |]— T$]. Für TS 07—129]* wird dE = Ty = + 0,10517 woraus man erhält Q — 14266 Cal. Tom. XLI. Untersuchungen über das elektromotorische Verhalten. einiger Kadmiumelemente. 111 Bei der thermochemischen Berechnung haben wir wieder 4, = — 5436 Cal. Nach Taousex ist die Bildungswärme für Kadmiumjodid Cd + 2 J = CdJ, + 48800 Cal. und nach Varrer ist dieselbe für Quecksilberjodür 2 Hg + 2 J — Hg,J, + 28800 Cal. Demnach Q— — 5436720000 14564 Cal: Die Übereinstimmung ist demnach gut, denn die Differenz beträgt weniger als 2 ?/,. Die Ursache dafür, dass bei den Kadmiumchlorid- und -bromidzellen etwas grós- sere Abweichungen zwischen den aus der E M K und den aus thermochemischen Be- stimmungen berechneten Wärmemengen in gewissen Fällen auftreten, beruht darauf, dass zur Bestimmung von q, allzu unsichere Werte angewendet wurden. Wahrscheinlich wäre auch anderes bei einer bei den Kadmiumchloridzellen angedeuteten Berechnungs- weise herausgekommen, wenn etwas derartiges durchführbar gewesen wäre. Aus folgender Tabelle geht hervor, dass man auch bei von einander recht weit entfernten Temperaturgraden mit einander gut übereinstimmende Werte für die aus den elektromotorischen Kräften berechneten Wärmemengen erhält. Die hier angeführten Zahlen sind Kg. cal. Chemische Energie ber. aus E M K. Temperatur. CaCl,-Zelle. | CdBr,-Zelle. CdJ;-Zelle. 10° 31,99 | 30,74 14,27 20° 31,99 | 30,80 14,23 30817 31,999 (u 3078 1427000 Man findet also eine in jeder Beziehung befriedigende Übereinstimmung zwischen der aus den thermischen Bestimmungen erhaltenen chemischen Energie und der aus den elektromotorischen Kráfte der Elemente berechneten. N:o 1. ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 2. HERSTELLUNG AUTOMORPHER POTENTIALE BELIEBIGEN HAUPTKREISGRUPPEN SEVERIN JOHANSSON. — epi o HELSINGFORS 1912, :I DER FINNISCHEN LITTERATURGESEI ce T TT 2a Med "TD A js» A TOM Drs NAI S. AM ys Por MURAMMAOE STATE “ E frasco ar 7 | | «^ LAM , DEM" e - Le STRA. ALMA gum ifi m. fi | m. | | ; | i ; x L] u | KETLISDENKERDITAR au! TRE LA bu 5 F "m 5 LO , | | D its (tr ^ HOUAIUSN GH E h | TS | > y U TER 1 ! s LRULCX NM SE ix HE TA MNT e DET Einleitung. Die Existenz der automorphen Funktionen wurde von Poincaré) dadurch nachgewiesen, dass er gewisse Reihen analytisch bildete, deren Quotienten direkt automorphe Funktionen dar- stellen. Klein?) dagegen gründet seine Anschauungen auf die allgemeinen Riemann’schen Existenztheoreme, deren Beweise auf Schwarz und Neumann zurückgehen. Bei diesen An- schauungen tritt als erste Aufgabe auf, den Nachweis zu erbringen, dass es automorphe Ele- mentarpotentiale zur vorgelegten Gruppe giebt. Diese Aufgabe wird einfach gelóst, wenn die vorgelegte Gruppe einen Fundamental- bereieh besitzt, den wir mit endlich vielen Kreisscheiben und Sectoren dachziegelartig über- decken kónnen. In der vorliegenden Abhandlung dagegen, die sich ausschliesslich mit Haupt- kreisgruppen beschäftigt, wird jede einschränkende Voraussetzung über dern Fundamental- bereieh der Gruppe vermieden. Es handelt sich nàmlich daselbst um die Lósung des fol- genden Problems: Es sei im der n-Ebene I eine beliebige innerhalb des Einheitskreises eigentlich diskon- tinuierliche Hauptkreisgruppe, die das Innere des Einheitskreises in sich transformiert. Weiter seien zwei Systeme in Bezug auf die Gruppe I aequivalenter Punkte gegeben. Es gilt zu zeigen, dass es eine eindeutige, in Bezug auf IT automorphe Potentialfunktion giebt, die in jedem Punkt n, des einen Systems unstetig wird wie log Eee und in jedem Punkt $4, des anderen Systems 0 unstetig wie log mn — 34, ; an jeder von den genannten Punkten verschiedenen Stelle innerhalb des Einheilskreises soll die gesuchte Funktion regulär sein. 1) Vgl. Poincaré: Mémoire sur les fonctions fuchsiennes, Acta math. Bd 1 pg. 193, und Mémoire sur les groupes kleinéens, Bd 3 pg. 49. ?) Klein: Neue Beiträge zur Riemann'schen Funktionentheorie, Math. Ann. Bd 21 pg. 141. HE. Ritter: Die eindeutigen automorphen Formen vom Geschlechte Null, Math. Ann. Bd 41 pg. 1. SR == <>) (LIBRARY 133 ^T Ln TY t TI = vi | = x d | Era) & " wur | | n. 1 vd ds UR dU BE Eee AL AIR ' l'a X au fais we sub “AIN OUR [IPIE X - Ka tu ni du ma M 7 E E b "» À z uw 1t , år 7 AM ie pe 'E 5 | T nien EU 122148 x y «9 i In V T | AAC LEUR oIE LAS: as hou : M d M A. p "ub | rn Ai ee : n : \ EM \ LA "Lag : Imm ALT" | T "T ban «en situe wn Dun E ni mui tata tige 1 nb I —4 P RM er fé PEE - «dou nno : hate) Wi A " £f» J i ft il mir " = CAs TT | E "us | U uen 1 ag # n Mc 7 a . Vorbereitende Sätze über Potentiale. 1. Um den Beweisgang später nicht zu unterbrechen, werde ich einige Sätze über Potentiale vorausschicken. Vor allen Dingen werde ich bei der Untersuchung von dem Harnack’schen Prinzip Ge- brauch machen. Bei dem Harnack’schen Prinzip handelt es sich um eine in einem Gebiet regulàre Potentialfunktion, die daselbst überall das gleiche Zeichen hat, z. B. das positive. Ist G dieser Bereich und u die genannte Potentialfunktion, ist weiter @’ ein ganz innerhalb G liegender Bereich und P eine Stelle dieses Bereiches, so besagt das genannte Prinzip, dass es eine von der Auswahl der Funktion u völlig unabhängige Konstante q < 1 giebt, die so beschaf- fen ist, dass in dem ganzen Bereich G' die Beziehung du Bye e : -u CP) stattfindet. Die Konstante q hängt von der Auswahl der Bereiche @ und @’ und des Punktes P ab. Aus diesem Prinzip folgt unmittelbar, dass, wenn die Potentiale Ma Un cent. te n in dem Bereieh G eine zunehmende. oder abnehmende Reihe bilden, so dass für alle Werte von n der Unterschied %,,,—%, innerhalb G entweder positiv oder negativ ist, die Reihe der Potentiale w, (n — 1,29,---) in dem Bereich G" entweder gleichmässig konvergiert oder divergiert, jenachdem die Reihe der Zahlen u, (P)(n —1,2,---) gegen einen endlichen Grenz- wert konvergiert oder nicht. 2. Weiter werde ich folgende für die spätere Entwickelung erfolgreiche Sätze vor- ausschicken. I. Es seien K,,K, und K’ drei konzentrische Kreise mit dem Radien r, << v, U. Diese Beziehung besagt, dass die Werte von U gegen Null herabsinken, wenn wir uns der Kreislinie K, nähern. Ist nun K' das Spiegelbild von Æ’ in Bezug auf die Kreislinie K,, so sind bekanntlich die Potentiale U, und U, weil sie längs Æ, verschwinden, in den Bereich (K' K,) fortsetzbar, wobei jede dieser Funktionen in zwei durch die Spiegelung zusammenhörenden Punkten ent- gegengesetzte Werte aufweist, und in dem Bereich (K' K") regulär und eindeutig ist. Ist s beliebig klein, so können wir sicher n, so gross wählen, dass für n >», auf der Kreislinie X, (7) D see; daraus folgt, dass auf der durch Spiegelung von K, entstandenen Kreislinie X, (8) DURE ist. Die Ungleichungen (7) und (8) besagen, dass in dem ganzen Kreisring (K, Ki) DU -— |' 8 Fr. 7| Ee (10) |W Xu De W. arctg ze Wir bezeichnen mit W eine Potentialfunktion, die für die ganze Kreisfläche X’ erklärt ist und auf der Kreisperipherie X’ mit W übereinstimmt. Diese Funktion hat dann im Mit- telpunkt den Wert EZ der nach unserer Voraussetzung gleich Null ist. Folglich hat diese Funktion auf jeder mit unseren Kreisen konzentrischen Kreislinie innerhalb X’ sowohl positive als negative Werte. Nach einem bekannten Satz!) über Potentiale, die in einer Kreisfläche regulàr sind und in dem Kreismittelpunkt verschwinden, können wir schliessen, dass auf der Kreislinie X, IW zt ,W. arotg = - oder, weil D, W=D, W ist, dass 4 r IW = - 1 (11) WX „DW. arg > Die Funktion W—W verschwindet auf der Peripherie von K’, weil W und W daselbst dieselben Randwerte haben. Auf der Peripherie von K, ist W — 0, woraus folgt, dass die Werte von W—W daselbst mit — W übereinstimmen. Wir können aus dieser Tatsache den Schluss ziehen, dass der maximale Wert von | W—W | im Kreisring (X, K’) sicher nicht grösser ist als der maximale Wert von |W| auf dem Rand von K,. Dieser maximale Wert ist seinerseits kleiner als der maximale Wert von |W| auf der Kreislinie K,. Also ist nach (11) für alle Punkte im Kreisring (X, K') und infolgedessen auch für alle Punkte auf der Kreis- linie K, (12) W—W|< * DW. arctg 3 1) Vgl. Harnack: Das logarithmische Potential S. 65. Ernst Lindelüf: Mémoire sur certaines inégalités dans la théorie de fonctions monogènes et sur quelques propriétés nouvelles de ces fonctions dans le voisinage d'un point singulier essentiel pg. 16 Acta Societatis Scientiarum Fennicae, Tom. XXXV, N:o 7. N:o 2. . 3 10 SEVERIN JOHANSSON. Nun ist innerhalb (X, K") W=W+(W—W) und infolgedessen (13) IWI<|W|+IW—W] Aus (11), (12) und (13) folgt unmittelbar, dass auf der Peripherie von K, 8 ri Wa zDxW. aretg =. qe. d. V. Es sei w eine im Kreisring (K, K') reguläre und eindeutige Potentialfunktion, deren Schwankung auf Ky, D, wo, grösser ist als die Schwankung auf K', D, wo. Weiter sei w eine in der ganzen Kreisfläche K' reguläre Potentialfunktion. Soll dann die Sehwankung von w + wy auf Ko, Dj (w + wo), ebenfalls grösser sein als die Schwankung auf K', Di. (w + wo), so muss sein D, o + Dy Wo (14) DER : I wo q eine nur von vg und r' abhängende, zwischen 0 und 1 liegende Zahl ist‘). Nach der Voraussetzung ist D, (w + u) — D, (w +). Andererseits ist D, w < D (w + wo) + D, ws, woraus erhellt, dass (15) B (4 w< De (w + wo) + D, wo. Weiter ist D, (w + wo) < D, ww + Dj ws. Da aber w innerhalb K' regulär ist, so besteht nach einem allgemeinen Satz aus der Potentialtheorie?) die Beziehung D, wg D, w, wo 4 Tor: : - : A In aretg = ist und also zwischen 0 und 1 liegt. Also ist (16) D. (2 + wo) : 1 so entstehenden Bereich nenne ich 2,”. Aus der obigen Definition geht unmittelbar hervor, dass jede Begrenzungslinie von À : À 3 ] 2 OM ’ auch in der Begrenzung von 2, +D auftritt. Weiter ist (20) lim m =) 1 = © Schliesslich ist noch 9? ein Teil von 9/7 ,. 8. Für den Bereich D gilt ja der elementare Satz, dass eine innerhalb où regu- làre Potentialfunktion, die auf allen Randkurven von p verschwindet, notwendig identisch Null ist. Diese Tatsache làsst sich auch für den Bereich 2, in modifizierter Form festlegen. Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 13 Es sei nämlich « eine in 2, reguläre Potentialfunktion, die auf allen Kreislinien X a ver- schwindet. Weiter sei auf den innerhalb 2, liegenden Teilen der Peripherie des Kreises mit dem Radius A u | Le, wo lim s" —0. Dann ist unmittelbar klar, dass die Funktion « identisch Null sein muss. = o Ist nämlich P ein beliebiger Punkt von 2, so ist |w(P) | « a) sobald der Punkt innerhalb des Kreises mit dem Radius R^ liegt. Diese Tatsache können wir auch so aussagen: Eine innerhalb 2, regulüre und eindeu- tige Potentialfunktion, die auf allen Kreisen Ki” verschwindet und deren Werte gleichmässig gegen Null sinken, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern, ist identisch Null. Die Green'sche Funktion //,(n;7,) des Bereiches 2,. 9. Innerhalb des Bereiches 2, nehme ich einen beliebigen Punkt P(y). Mit der Green’- schen Funktion U, (9; 0) des Bereiches 2, verstehe ich eine in 2, positive Potentialfunktion, die auf allen Randkreisen Rn verschwindet, deren Werte in dem oben festgelegten Sinn gleichmässig gegen Null herabsinken, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern, und die innerhalb 2, regulär ist ausser in dem Punkt P, wo aber U, (25 70) — log DEN regulär ist. Durch diese Festlegung ist die Funktion U, (n;70), falls sie überhaupt existiert, eindeutig bestimmt, was unmittelbar aus dem Satz in 8 hervorgeht. Um die Existenz der Funktion U,(7; #0) zu beweisen, bilden wir zu dem Bereiche am die Green’sche Funktion | (21) U ? (o; m). M Ei À E À Weil jede Begrenzungslinie von 2/^ ebenfalls in der Begrenzung von 2°*" vorkommt, so ist innerhalb QU +? a 70) QD... Ugo ae): Folglich bilden die Potentiale um (2559) (4— 1, ,-- -) eine abnehmende Reihe. Ist nun a eine so kleine positive Grósse, dass der Kreis mit P als Mittelpunkt und a als Radius ganz innerhalb 2, liegt, so ist ersichtlich für alle Werte von 4 innerhalb dieses Kreises a EB n 5 90) > log en Folglich konvergieren nach dem Harnack’schen Prinzip die Potentiale u (7 ; 70) gleichmässig gegen eine Grenzfunktion (22) U, (7 3%) = lim UP (7:40. N:o 2. 14 SEVERIN JOHANSSON. Die Funktion U, (7 ; %) ist dann genau unsere gesuchte Funktion. Erstens folgt näm- lich, dass 1 U, (7 ; 90) — log —— —— Hn (n No g | N Eur No im Punkte P regulär ist. Weiter ist fär jeden Wert von 4 und 4' und fär alle Punkte von of EC Ua) > U P 7), und also für jeden Punkt von ©, und für jeden Wert von 4 (23) | UD (y qu) 2 U, Us). Aus dieser Beziehung aber folgt, dass U,(5;7,) auf allen Randkurven ON von 2, verschwin- det. Weiter folgt aus dem Umstande, dass Um (7 ; %) auf der Peripherie des Einheitskreises verschwindet, dass die Werte von U, (y :%) auf den innerhalb 2, liegenden Teilen der Kreise mit den Radien R” unbegrenzt gegen Null abnehmen, wenn Ro gegen eins zunimmt. 10. Die hiermit definierte Green'sche Funktion U, (7:%) des Bereiches 2, hat nun eine Reihe von Eigenschaften, die wir im Folgenden benutzen. Erstens kónnen wir nach unserem vorbereitenden Satz III unmittelbar schliessen, dass die Funktion U, (7 ; 70) längs jeder Kreislinie À i9 regulàre normale Ableitungen hat und dass IL |, OU,@im), m, LO iq) 5 co dv n° KO dv 2 a 2 . 2 : Weil 2 ein Teil von 2? , ist, so folgt, dass OR ‚a: 20) > Of (23; No) för jeden Wert von 4 und fär den Bereich QUE Also ist für jeden Bereich 2, U, 41 (5 %0) ZU, (0; 19). Kàme das Gleichheitszeichen in einem einzigen Punkt zum Vorschein, so würden die beiden Funktionen nach dem Gauss’ischen Mittelwertsatz überhaupt identisch inner- halb 2,. Das ist aber nicht möglich, denn U, , , (y; 0) nimmt auf allen Kreisen Ks positive Werte an. Also ist (24) U, ,1( ;%0) > U, (m; 9), und die Potentiale U (7590) («= 1,2,---) bilden eine zunehmende Reihe. Weil die Potentialfunktion | 1 | U (4 ; 49) = log —— : | 90 17 —% | Tom. LXI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 15 die Green’sche Funktion des Einheitskreises mit dem Pol z, darstellt, so ist für jeden Wert; von À und « innerhalb Q9 U (2:3) > Us (m; 0) und also innerhalb 2, (25) Un; 4) > U, (9; mo). Die Beziehungen (24) und (25) besagen, dass die Potentiale U, a) (um 159, re) gleiehmüssig gegen eine Grenzfunktion konvergieren. Diese Grenzfunktion ist dann anfäng- lich erklärt für alle von den Punkten PC verschiedenen Punkte des Einheitskreises, und ist mo nach (25) da, wo sie erklärt ist, nirgends grösser als U (5:7. Da aber die Punkte E iso- liert liegen und die Grenzfunktion in der Umgebung jedes derselben unterhalb einer endlichen Grenze liegt, so ist bekanntlich die Grenzfunktion auch in diesen Punkten regulàr und somit eine innerhalb des ganzen Einheitskreises eindeutig erklärte harmonische Funktion, die nur im Punkt P unstetig wird wie log— — und übrigens in keinem Punkt die Werte von 17 — Ho U (7:70) überschreitet. Aus diesem Umstande aber folgt, dass die Werte der Grenzfunktion gegen Null herabsinken, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern. Folglich ist die Grenzfunktion einfach die Green’sche Funktion des Einheitskreises mit dem Pol 2%, d. h. 1 Min lim U, (m; 90) = U (7 ; 90) = log —" PE ei | %o |- 11. Wir wollen noch einige für die folgende Entwickelung wichtige Schlüsse ziehen. Weil U (7; 70) die Green'sche Funktion des Bereiches 2” ist, so folgt, dass TUNES do—=2# (4) ^ LL [ OU (m; 70) Q | : Aa. A 2 - DEN ist, wo die Integration über die volle Begrenzung von 2 zu erstrecken ist, op die in der Richtung der inneren. Normale genommene Ableitung bedeutet und do das Bogenelement der Begrenzungslinie ist. Weil alle Integralelemente positiv sind, so folgt hieraus, dass UD) vo QU, m) do “2x Vr) Qv ien ga) K, n ist, wo das Integral über jeden in der Begrenzung von OM eingehenden Kreis Ke Zu er- strecken ist und die Summe sämtlicher so entstandener Integrale zu berechnen ist. : A . 5 . Weil nach (23) U, (m ; 70) < Ut" (m; 70) innerhalb 9 ist, so folgt, dass wenn KY" in 2 ANG : > À Ue : Begrenzung von 9) vorkommt und X ein mit XA? konzentrischer Kreis ist, dessen Peri- fi N:0 2: 16 SEVERIN JOHANSSON. pherie im Inneren von QU liegt, der Mittelwert von U, (7; #) auf der Peripherie von K klei- ner ist als der Mittelwert von Ux (7; %) auf derselben Kreislinie. Aus dieser Tatsache folgt nach dem vorbereitenden Satz I, dass auf der Kreislinie K(^ und also schliesslich, dass OU, (y ; %) V 1 0 UC (n i qp) ER LITE BE TE AT . > lun Qv de Ci ko Qv dd; Q0) da aber die Summe rechts kleiner ist als 2s, so folgt, dass ebenfalls die linke Seite kleiner als 2 ist. Da die somit gewonnene Ungleichung für jeden Wert von 4 gilt, so kann hieraus geschlossen werden, dass ; QU (ni) |. . (26) D AT 07 - do «9s QR ist. Es treten uns hier schon zwei Móglichkeiten entgegen, die bei der folgenden Unter- suchung eine grundlegende Spaltung bedingen. Es giebt zweierlei Arten von Bereichen 9, und also zweierlei Typen von Hauptkreisgruppen; diejenigen, für welche J d U . » | 20 (43 m) do < 27% Jio dv y [Imus (0) dv & K n und solche, bei denen Ik : ; x : . C : € ; , ! 0 ist. Dass diese Einteilung eine wesentliche ist und nicht etwa von der Auswahl von K? und z, abhängt, wird sich im Folgenden ergeben. Wir wollen den ersten Fall den hyper- bolisehen und den zweiten den parabolischen Fall nennen. 12. Schliesslich wollen wir noch folgende Eigenschaft unserer Funktion U, (y; o) her- vorheben. Wenn wir auf 2, eine beliebige unserer Substitutionen S ausführen, so geht 2, in sich über oder wird also auf sich selbst abgebildet. Lassen wir bei dieser Abbildung den in jedem Punkt vorkommenden Wert unserer Green’schen Funktion mitfolgen, so bekommen wir über 2, eine neue Verteilung dieser Werte, die dann eine neue Funktion definiert, nämlich die Funktion U (ST y : %o). uu Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 17 Diese verschwindet ersichtlich auf allen Kreisen KV, A... und wird im Punkte S, un- stetig wie Mops —— LESE Weil nach (25) U, (2 ; 70) SU (q ; 99), So folgt, dass (27) U, (8 7 ; 70) «U(S 7; m). Die rechts stehende Funktion ist aber einfach die Green’sche Funktion des Einheitskreises mit dem Pol im Punkte S, d. h. es ist U(S aq) —U (q; SY). Da aber die Werte der Green'schen Funktion bei Annäherung an die Peripherie des Einheits- kreises unbegrenzt gegen Null sinken, so sinken also auch die Werte der Funktion U (S 7 ; 49 unbegrenzt gegen Null, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern. Diese Funk- tion ist also nichts anderes als die Green'sche Funktion des Bereiches 2, mit dem Pol im Punkte S;, und ist folglich identisch mit der Funktion U, (7 ; So), d. h. wir haben die identische Beziehung (28) UMS 22410) — 7 (95 Sq). ; =! E À NN : > (0 = _ Mit K, bezeichnen wir denjenigen Kreis, der aus Hood durch Ausübung von S^! entsteht. Wenn wir nun auf 2, die Substitution S8 anwenden, so geht ere in K über. Bei dieser Substitution geht jedes Element des Integrals [md RIED 2 ij oU, (m ; 970) 40! - in das entsprechende Element des Integrals OU, (q; Sn) GE IX K n 18 SEVERIN JOHANSSON. über!) und wir erhalten somit [ AU, (q; S qp) hos OU, (x ; 90) mj] _, "gps do. SER: K Le 1 Diese Beziehung gilt für jede Substitution S. Lassen wir S alle Substitutionen von I durch- laufen, so erhalten wir rechts alle Glieder der Reihe in (26); also ist . Oe) QU 2) (29) Y | QU (sS nm > ; uu. dc 2m, 5 2| xo 0v à K e) ) ft wo das obere Zeichen im hyperbolischen, das untere im parabolischen Fall zum Vorschein kommt. Das Potential W, (7 : no). 13. Wir betrachten jetzt sämtliche Funktionen U, (7; Sn) WENIG d.h. alle Green'sche Funktionen von 2,, deren Pole ein System aequivalenter Punkte bilden. Wir behaupten, dass die Summe aller dieser Potentiale (30) > U, (7 SK 40) konvergiert. Wir betrachten deshalb die Summe o=N n * U, (n; Sn), e=0 wo N eine beliebige positive ganze Zahl bedeutet. Mit wachsendem N bilden ersichtlich die Potentiale W' eine zunehmende Reihe. Das Potential Wf? verschwindet auf allen Kreislinien K^, K1P,-... Weiter ist LN f OM S3 [ OU, (m; S9 no) ——— dg -— MU EE do IU e=0 ‘x, und also nach (29) o Ww ') Sind nämlich zwei Gebiete auf einander konform abgebildet und ist u eine Funktion in dem ei- nen Gebiete und w' diejenige Funktion in dem anderen, die durch die Transformation hervorgeht, so ist be- ñ 4 21" kanntlich pu do= au dv Qv' und »' die entsprechenden Elemente in dem zweiten Bereich bedeuten. do' wo da ein beliebiges Bogenelement, v die Richtung der Normale desselben und do’ Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 19 oder 1 d wi c HAST IJI Grec Ule 2m xD TE Nach unserem vorbereitenden Satz III folgt aus der letzten Ungleichung, dass die Potentiale Wm mit wachsendem N gleichmässig gegen eine Grenzfunktion W, (2:n) heranwachsen. Folglich konvergiert die Reihe (30). Die hiermit gewonnene Funktion ; N il (31) W, (9 ; %o) = > U, (2 Nee 70) — N Un (s? "m 20) e 2 ist, wie aus ihrer Definition unmittelbar hervorgeht, automorph im Bezug auf die Gruppe T. Wenn wir nämlich 2, dureh eine Substitution unserer Gruppe I in sich transformieren, so wird nur die Reihenfolge der Glieder in (31) geàndert. Da aber die Summe lauter positive Glieder enthält, so bleibt dabei der Wert der Summe unverändert. Ist also 5 die betreffende beliebige Substitution der Gruppe 7, so ist W, (S 9 ; 49) — W, (1; 9. Da die Grenzfunktion nm (7;5) nach dem vorbereitenden Satz III auf der Kreisperi- pherie K verschwindet, so folgt aus ihrem automorphen Charakter, dass sie auf allen Kreisen KO verschwindet. Innerhalb 2, ist sie positiv und regulär ausser in den Punkten S'm, wo sie unstetig wird wie log - HE qj — SO % Weiter ist ebenfalls nach dem Satz III (31°) 9 W, (y ; m) joe OU, (2; 80), Satur c] er o) 2 dv Le pn und also nach (29) oW (m ; %o) D E SOMME US aen 9 (32) NT a do <2x, I wobei dann das Gleichheitszeichen im parabolischen Fall auftritt, während im hyperbolischen Fall das Ungleichheitszeichen zum Vorschein kommt. Schliesslich ist, weil W, (m; yy) in Bezug auf I automorph ist, der Wert des Integrals oW (m; „(9 5 90) ar KO dv von e unabhängig und also im parabolischen Fall = 2: und im hyperbolischen Fall < 2 v. N:o 2. 20 SEVERIN JOHANSSON. Bedeutet X einen um den Nullpunkt als Mittelpunkt geschlagenen Kreis, dessen Radius Be so gewählt ist, dass der Kreisring (KK) ganz dem Bereich 9 dann ist nach unserem Mittelwertsatz „ angehört, 1 t ad | 9 W, (m; %) ser Gin) d og „Dam dv Pon K A Rx In dem parabolischen Fall ist also 1 Pa (33) IR a W, (q ; %o) de = log i» K Hn während im hyperbolischen Fall 5 1 " r (33') Im | W, (7; 70) de < log KS K n 14. Weil naeh (24) Ur mss mU mtn so folgt, dass i W, 4015: > W, 15 m). Folglich bilden die Funktionen LA (9 ; %) (9 — 0, 1,:-:) eine wachsende Reihe positiver Potentiale. Es wird sich im Folgenden zeigen, dass diese Reihe im hyperbolischen Fall gegen eine Grenzfunktion konvergiert, während sie im parabolischen Fall über alle Grenzen hinauswächst. Um dies aber zu beweisen, müssen wir zeigen, dass unsere Falleinteilung von w und 7, gänzlich unabhängig ist, oder also, dass die zur selben Gruppe I gehörenden Be- reiche 2, entweder alle vom hyperbolischen oder alle vom parabolischen Typus sind. Das zeigen wir dadurch, dass wir unsere Falleinteilung mit von w und 7, unabhängigen Grössen der Gruppe I in Verbindung bringen. Das Potential V, (7). 15. Um das oben skizzierte Problem zu lósen, wollen wir eine neue Potentialfunktion einführen. 4 4 - Eu j 1 2 4 Es seien 4 und e so gewählt, dass K,? in der Begrenzung von 2” auftritt. Dann bezeichne ich mit V ? (o, K ©) eine Potentialfunktion, die innerhalb où regulàr und eindeutig ist, auf der Peripherie von KS den Wert eins annimmt und auf allen übrigen Rand- kurven von am verschwindet. Die Werte dieser Funktion innerhalb OC liegen dann ersicht- lich zwischen 0 und 1. Die Potentiale F À KO (34) Vu, Et) Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 21 bilden ersichtlich eine mit wachsendem 4 abnehmende Reihe. Da sie alle auf K/? gleich eins sind, so müssen sie also gleichmässig gegen eine Grenzfunktion konvergieren: (35) I (gs RO) — im ye (m; KS] : 5 2 Azo ‘ ei Die Grenzfunktion V, (y; K,®) ist innerhalb 2, regulär und eindeutig; auf Be nimmt sie den Wert eins an, während sie auf allen übrigen Randkreisen von 2, verschwindet. We die Grenzfunktion weiter kleiner ist als jede der Funktionen (34) so folgt, dass ihre Werte gleichmässig gegen Null sinken, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern. Betrachten wir nun die Funktion V (s! 7; RS D so nimmt diese ersichtlich auf der Kreisperipherie Kio in allen. Punkten den Wert eins an und verschwindet auf allen übrigen Randkreisen von 2,, während sie gleichmässig gegen Null herabsinkt, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern. Daraus erhellt aber, dass diese Funktion mit der Funktion V, (7; KS identisch ist, d. h. wer haben für jeden Wert von o -- die identische Beziehung 1:269) MEET KO) Wenn wir die Green’sche Integralformel auf yo (m; K19) und Ue (750) für den Bereich a) anwenden, so erhalten wir die Formel ; 2 NCC aU: oM niue yt ku EE zZ Eine oi SE ^ Jas, i7 wo die Integration über die Begrenzung von oe ) zu erstrecken ist. Weil EX (7; %) auf allen 4 À Randkurven verschwindet und V/^ (7; K,?) nur auf K/^ den Wert eins annimmt, auf allen übrigen Randkurven aber verschwindet, so erhalten wir die Formel yq ke — i [ Um, DT EC) j Ku da Aus dieser Formel folgt beim Grenzübergang die Formel 10 DAT: 1590) DEN. Hn ! > Tv (68) V „We; À NÅT 2æ x? dv gs 16. Wir bilden jetzt die Summe (87) DAS * e . N:o 2. 22 SEVERIN JOHANSSON. und behaupten, dass diese Summe von positiven Potentialen konvergiert. Es genügt nach dem Harnack’schen Prinzip zu zeigen, dass sie in einem einzigen Punkt konvergiert. Wählen wir als diesen Punkt gerade z, und lassen N eine beliebige positive ganze Zahl sein, so - ist nach (36) ON o=N E : i. ANS " AU (qq) ag Y (o Segen CPS 30/01. (38) 2 ANS 2 Jo 0% Da aber der rechts stehende Ausdruck für jeden Wert von N kleiner ist als 1, so ist die Konvergenz der Reihe (97) im Punkt 7, und also die Konvergenz überhaupt sichergestellt. Wir schreiben jetzt S RE (39) V, (= » AGE) =Y VS Re) e [4 und haben für diese Funktion sogleich die Formel 1 " OU, (7; %) eee 1 aed QU, oder (vergl. die Formeln (31') und (29)) MON PACE TL) (40) Ar be m "as Aus der Definition von y (4) oder also aus der Gleichung (39) geht unmittelbar hervor, dass V,(y) in Bezug auf die Gruppe T automorph ist. Übrigens ist die Funktion V, (7) auf allen Randkreisen K/? von 2, gleich eins. Da in (38) der rechts stehende Ausdruck un- abhängig von 7, immer kleiner als eins ist, so folgt, dass V, (7) innerhalb 2, überhaupt keine Werte annimmt, die grósser sind als eins. Weiter ist M (4) > 0 innerhalb 9, . Aus der Formel (40) können wir schliessen, dass sich V, (7) in unseren beiden Fällen ganz verschieden verhält. Liegt nämlich der parabolische Fall vor, so ist in (40) der rechts stehende Ausdruck genau gleich 1, woraus erhellt, dass V, (49) = 1 ist. Daraus folgt nach dem Gauss'ischen Mittelwertsatz, dass V, (y) überhaupt identisch gleich eins ist. Das besagt wieder, dass die für unsere Falleinteilung wichtige Summe in (26) von z, gänzlich unabhängig und immer gleich 2 ist. Ist 2, vom hyperbolischen Typus, so ist das Integral in (40) kleiner als 2: und also V, (mv) << 1. In diesem Fall ist also V, (y) sicher keine Konstante, weil V, (y) auf allen Randkreisen K/? gleich eins ist. 17. Die hiermit vollständig definierte Potentialfunktion Uo (4) kann auch durch einen anderen für die folgende Entwickelung wichtigen Grenzübergang hergestellt werden. | Wir führen deshalb eine neue Funktion V (a) ein durch die Gleichung rna Nr. x0 " ()— Y vi (m; Kr), (4) g, Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 2 wo die Summe über alle in der Begrenzung von (RU vorkommenden Kreise mU ausgedehnt ist. Diese Funktionen VE (9) bilden ersichtlich mit wachsendem 2 eine zunehmende Reihe; wir wollen zeigen, dass diese Reihe gleichmässig gegen die Funktion V, (7) heranwächst. Vor allen Dingen müssen wir dann beweisen, dass V.P) an keiner Stelle von 2, die Funktion V, (y) überschreitet. Wir betrachten deshalb die Funktion Va) — Vi? m und nehmen an, dass diese Funktion in einem innerhalb 2, liegenden Punkt z' den negativen Wert — 6 hat. Weiter wählen wir eine positive Grösse " so dass e — 6 ist. Die Funktion pe (a) ist ersichtlich eine für den ganzen Bereich Q (und also auch für den ganzen Bereich 2,) erklärte Potentialfunktion, die auf der Peripherie des Einheits- kreises verschwindet und auf den in der Begrenzung von où vorkommenden Kreislinien KS gleich eins ist. Innerhalb D ist sie regulär und zwischen Null und eins enthalten. Aus diesen Eigenschaften der Funktion ns (n) folgt, dass wir eine Grösse r so fest- legen können, dass z' « r-« 1, dass weiter alle der Bedingung r< 7|-1 genügende Punkte 7 dem Bereich am angehören und dass in diesen Punkten yon (4) «s ist. Nachdem wir r so festgelegt haben, denken wir uns in den zwischen der Peripherie des Einheitskreises und der Peripherie des Kreises mit dem Radius r um den Nullpunkt liegenden Kreis- ring eine geschlossene, sich selbst nicht schneidende Kurve C derart niedergelegt, dass sie den Nullpunkt umschliesst und in ihrer ganzen Ausdehnung innerhalb 2, liegt. Dann liegt 7’ innerhalb dieser Kurve. Weil weiter überall innerhalb 2, die Funktion p (q) 2 0, während auf dieser Kurve C die Funktion V, HE e ist, so folgt, dass auf der Kurve C (41) V, (9) — V? (7) > — s. Die Kurve C schneidet aus dem Bereich 2, einen endlich vielfach zusammenhängenden Bereich aus. Dieser Bereich wird ausser von der Kurve C von den innerhalb C liegenden Kreislinien Ke begrenzt. Auf allen diesen Kreislinien ist V,(y)— 1, während VO (y) auf keiner derartigen Kreislinie eins überschreitet. Folglich ist auf allen diesen Kreisen (42) V, (y) — VO (s) > 0. Weil die Funktion V, (m) — VO (y) in dem eben genannten Bereich regulär ist, so folgt aus (41) und (42), dass die Beziehung (41) überall innerhalb des Bereiches gültig ist. Da nun aber z' diesem Bereich angehört, so ist also auch — 6 > — & oder s 7» e. Da dies aber im Widerspruch mit der Feststellung s «^ e steht, so können wir schliessen, dass die Funktion V () — V? (7) an keiner Stelle von 2, negativ sein kann. Den Wert 0 kann sie auch nicht annehmen, denn dann wäre sie identisch Null, und es gilt somit für den ganzen Bereich 2, die Ungleichung (43) V, (9) 2» VO (9) für jeden Wert von 4. N:o 2. 24 SEVERIN JOHANSSON. Wir hatten in 15 (S. 21) gefunden, dass V/” (s; K(?) > V, (7; K(?) innerhalb 2, ist. Daraus folgt, dass (44) Y? (2 2. V, (s: Kt) QU) r innerhalb 2, ist. - | Die Ungleichungen (43) und (44) in Verbindung mit der Definition von V (4) zeigen uns unmittelbar, dass die Funktionen V? (y) mit wachsendem 4 gleichmässig gegen die Funktion V (7) heranwachsen, d. h. wir haben die Beziehung V; (4) = lim y (7), q. e. d. Der hyperbolische und der parabolische Fall. Lösung des Problems im hyperbolischen Fall. 18. Ich setze qq) — 1 — VO (y) und bekomme dadurch eine in 2” erklärte Potentialfunktion, die längs der Peripherie des Einheitskreises den Wert eins annimmt und längs allen übrigen Randkurven von d ver- schwindet. Mit wachsendem 4 nähern sich diese Funktionen im hyperbolischen Falle der Grenzfunktion o, (g) —1— LAUF während, wenn 2, vom parabolischen Typus ist, lim eX (m) — 0: Innerhalb QU sind sowohl o? (n) als log ey reguläre Funktionen. Weil die Funktion / | 7 log _ auf der Peripherie des Einheitskreises verschwindet, so erhalten wir, wenn wir auf die genannten Funktionen für das Gebiet Q0) die Green'sche Integralformel anwenden X à eX? (y) x [ log ee Pas [og Lac, SL (0) 7 ov (a) y n | o0) K, wo das letzte Integral über die Peripherie des Einheitskreises zu erstrecken ist. Da aber dieses Integral gleich 2 ist, so erhalten wir die Formel ; 1 0o (y) (45) > log fe En dor ort. 7 Qv Tom. XLL — Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 25 Sind nun M, und m, die grösste und kleinste Entfernung des Kreises E von dem Nullpunkte, so erhalten wir hieraus die Formel 1 0 eX? (m) ep), 46 lg. | an ul 1 (46) 2 "m, y o iu ru zul, (0 à y Liegt nun der hyperbolische Fall vor, so ist o? (]) > e, (), und also, weil beide Funktionen auf allen in der Begrenzung von OM auftretenden Kreislinien Ke verschwinden, auf allen diesen Kreisen à 0 w " do (47) i docs | PM (o dv @ Ov 1587 K, Weil aber o, (7) automorph ist, so ist das letzte Integral von e unabhängig und gleich [ 0, (0) dv K, Aus (46) und (47) in Verbindung mit der letzten Bemerkung folgt die Beziehung i log a = "om | x an Lo Ie Im hyperbolischen Fall konvergiert also die Reihe 0 = © (48) log 7 Liegt zweitens der parabolische Fall vor, so làsst sich mit Hilfe der Beziehung (46) zeigen, dass die Reihe (49) : divergiert. Wir führen den Beweis indirekt. Wir nehmen an, dass die Reihe (49) konver- giert und werden daraus einen Widerspruch ableiten. Wir bezeichnen die Summe der Reihe (49) mit A. Weiter wählen wir e beliebig, aber doch so klein, dass EL OT Es sei w(7) diejenige Potentialfunktion, die auf Rn verschwindet und auf der Peripherie des Einheitskreises den Wert eins annimmt, übrigens aber innerhalb des von Kn und dem N:o 1. 4 26 SEVERIN JOHANSSON. Einheitskreis eingeschlossenen Kreisringes regulär ist. Dann ist w (S? y) eine Funktion, die auf Ka verschwindet, auf der Peripherie des Einheitskreises gleich eins ist und in dem von . diesen Kreisperipherieen eingeschlossenen Ringgebiete regulàr ist. Dabei ist Om. ^ i à o (S ds | IM 40 KO (0) dv — dv : | u n : Da aber das letzte Integral gleich mes C ist, so folgt, dass für jeden Wert von o log E r HL (- t || à (S - N) 35 — C. (0) [/] y K, Sind nun e und 4 so gewählt, dass der Kreis Ri in der Begrenzung von 0 vorkommt, so ist ersichtlich (A) ol o, (4) = o (5° 7) und infolgedessen = d (A) (50) ji Ur er (0) y H Nach dieser Vorbereitung wählen wir N so gross, dass (51) log ist. Das ist natürlich möglich, weil die Summe (49) als konvergent angenommen wurde. Weiter wählen wir 4 so gross, dass alle Kreise Ke (p — 0, 1, ..., N) in der Begren- zung von an vorkommen und dass auf allen den genannten Kreisen à o? (x) 3 Kn (C2) Us dv US A A Hu Das ist wieder móglich, weil im parabolischen Fall ‚im ex? (7) — 0 ist. — ow Wenn die volle Begrenzung des hiermit definierten Bereiches on ausser aus der Peri- pherie des Einheitskreises aus den der Kreise KE (0 — OMIS NO) besteht, so ist nach dem : : - À ; ; obigen NY — N. Dabei besteht auf den Kreisen S NT on (qu ? die Beziehung (50). Auf Grund von (51) und (52) kónnen wir aus der Beziehung (46) schliessen, dass Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 27 e=N e— (A) € 1 ; VW 1 llo E T0 log-— > 2m A > m Ai SR > 2=0 e. o=N+1 0 Nun ist e=N 1 (53) Ÿ log 0 ist, regulär und positiv innerhalb jedes mit dem y (9) HG nicht enthält. Folg- Nullpunkt als Mittelpunkt geschlagenen Kreises, der den Punkt — lich giebt es nach dem Harnack’schen Prinzip eine von e völlig unabhängige Konstante q (0 — q — 1) so dass 1 1 Jaga 1 il a CD 0 m PO Aus dieser Beziehung folgt, dass die Reihen (55) log M und > log N:o 1. 28 SEVERIN JOHANSSON. gleichzeitig mit der Reihe 9 =» 1 (56) » jp E | So (0) konvergieren oder divergieren. Da die Reihen (55) durch Weglassen des ersten Gliedes log E —log 2 2s 0 Mo D aus den Reihen (48) und (49) hervorgehen, kónnen wir den Satz aussprechen: Im hyperbo- lischen Fall konvergiert die Reihe (56), im parabolischen Fall dagegen ist die Reihe (56) divergent. Nun ist 1 1 | gle O. m 5 [SO (0) | log | FOI 6 (0 o (9 log ^ 1 Weiter ist lim |—; |— 1 und also lim —— — 3: Daraus folgt, dass die Reihe (56) e=»|y SER | 5@ |? 2 y9 gleichzeitig mit der Reihe Te 12 a Æ 0 konvergiert oder divergiert. Weil | 0? |? — | ,/|? —1, so ist aber limone 1 ne , und rf Y wir kónnen folglich unseren obigen Satz auch folgendermassen aussprechen: Im hyperbolischen Fall konvergiert die Reihe e—=x 1 IG | me» c während sie in dem parabolischen Fall divergiert. Hiermit haben wir unsere Falleinteilung an Bedingungen angeknüpft, die von w und 4. gänzlich unabhängig sind und die nur noch von der Eigenart der Gruppe I abhängen. Folglich gelten alle oben gefundenen Unterschiede zwischen den beiden Fällen ganz unab- hängig von w und 2%. Den oben gefundenen Satz können wir in einer anderen Form ausdrücken. Weil die (0) Punkte — EM alle ausserhalb des Einheitskreises im Endlichen liegen, so kónnen wir mit dem Nullpunkt als Mittelpunkt einen so grossen Kreis ziehen, dass sie alle in dem von der Peri- pherie dieses Kreises und der des Einheitskreises eingeschlossenen Kreisring liegen. Es sei R der Radius des genannten Kreises. Weiter sei r« C 1. Dann ist für || en y '?» ie o |2 E |y@ 2 (jc innerhalb des Einheitskreises gleichzeitig konvergieren oder divergieren. Unser Satz bringt uns also in enge Verbindung mit den von Poincaré eingeführten Fuchs’schen 0-Reihen. Wir können den Satz nunmehr folgendermassen aussprechen: In dem hyperbolischen Fall konvergieren die Poincaré'schen 0- Reihen (— 2):ter Dimen- sion, wührend sie in dem parabolischen Fall divergieren !). ) Weil SEL = Jr der lag | d so folgt, dass der Umfang von Lord gleich dem Ausdruck i i do RI +00] 2 yo Ten ist. Aus den obigen Ungleichungen folgt also der Satz: In dem hyperbolischen Fall konvergiert die Summe der Umfünge aller Kreise KO in dem parabolischen dagegen divergiert diese Summe. 20. Nachdem wir hiermit unsere Falleinteilung in Verbindung mit wesentlichen Eigen- schaften der Gruppe I gebracht haben, ist es uns nunmehr möglich die auf der S. 20 auf- geworfene Frage nach der Konvergenz der Potentiale W, (4; no) (« — 0, 1, ---) vollständig zu erledigen. Wir betrachten deshalb zuerst den parabolischen Fall. Wir hatten mit Hilfe unseres Mittelwertsatzes in diesem Fall die Gleichung ab- geleitet ?) 1 gar re r TE p ) I W, (q; %) de — log Diese Beziehung gilt nun ganz unabhängig von w und z, X ist ein fester Kreis um den Nullpunkt als Mittelpunkt, dessen Radius grósser ist als sámtliche Tu Aus dieser Beziehung lesen wir ab, dass der Mittelwert von W,(7; no) auf der Peripherie von K mit wachsendem wu über alle Grenzen wächst. Daraus folgt aber, weil alle "n (7: 90) in einer von & unabhängigen Umgebung der genannten Peripherie regulär !) Vgl. die Abhandlung des Verfassers: Zur Theorie der Konvergenz der Poincare’schen Reihen bei den Hauptkreisgruppen. Öfversigt af Finska Vetenskaps-Societetens Förhandlingar, Bd. LIII 1909—1910. Afd. A N:o 15. 2?) Vgl. S. 20. Gleichung (33). Neo 12 30 SEVERIN JOHANSSON. sind, nach dem Harnack'schen Prinzip genau so wie in dem vorbereitenden Satz III, dass die Werte der Funktionen W, (7; no) in jedem beliebigen Punkt dieser Peripherie und also über- haupt in jedem Punkt über alle Grenzen wachsen. Folglich haben wir den Satz: In dem parabolischen Fall divergiert die Reihe der Potentiale W, (75 70) (n —0, 1,-- -). Wir gehen jetzt zu dem Ayperbolischen Fall. Wir hatten auf S. 15 die Green'sche Funktion des Einheitskreises U (7; 79) betrachtet und gefunden, dass U'(g; y) > U, (7; %) ist. Daraus folgt, dass U (y; go 19) > U, (9; SO 7) und also AR pe. [uU a; Sn) Weil aber U(0; S'” #7) = log Pr ee so ist (Se 57 jog de ma. L [v (7; S? 5) dc. (57) [SÖ «1^ 2er de In dem vorliegenden Fall konvergiert die Reihe (56). Aus der Konvergenz von (56) kónnen wir aber nach dem Harnack'schen Prinzip schliessen, dass die Reihe (58) Lv TU überhaupt in jedem für alle Glieder regulàren Punkt konvergiert. Also konvergiert dann auch diese Reihe für 7 = 7. Wenn wir nun in (57) über alle S summieren, so bekommen wir die Ungleichung 0 —oo 1 1 Y 1 gl. frei nae. e=0 i Sn, 2m! K Da die linke Seite in dieser Ungleichung eine von wu völlig unabhängige endliche Zahl ist, so folgt, dass die Mittelwerte von Ba; 70) auf X unterhalb einer endlichen Grösse bleiben, wenn # über alle Grenzen wächst. Daraus lässt sich in schon gewohnter Weise schliessen, dass die Funktionen W, (7; 70) gleichmässig konvergieren. Also haben wir den Satz: In dem hyperbolischen Fall konvergiert die Reihe der Potentiale W, (m; 70) (vu — 0,1, **-) gleichmässig gegen eine Grenzfunktion W (n; m) = lim WE (95 No). u = re) Weil die Reihe Q — a Y vais 70) e—=0 nach der obigen Entwickelung im Nullpunkt konvergiert, so konvergiert sie überhaupt. Aus der Ungleichung U (y; S? 7) > U, (7; S' s) folgt, dass Tom. XLI Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 31 e -—0 > Um; 8 4) — W. (9; 70) e —0 und also dass 0 — 0 (59) 3 Um; S 3) > W (y; m). 0=0 e Diese Beziehung besagt, dass die Punkte Acy in die sich die Randkreise Kr von 2, zusammenziehen, reguläre Punkte für W(n; 7) sind, denn sie liegen alle isoliert und die Funktion W (7; #) liegt in ihrer Umgebung nach (59) unterhalb einer endlichen Grenze. In den Punkten S s, (o =0, 1,---) wird die Potentialfunktion W (m; no) unstetig wie y — 7 en i sonst ist sie überall regulär, eindeutig und positiv. Weiter ist W (n; m9) eine zur Gruppe I ge- hórende automorphe Potentialfunktion. 21. Wir wollen nun schliesslich zeigen, dass in (59) das Gleichheitszeichen gilt und dass also 9 — oo (60) W (5; 4) — M Um; S 9 m0). Q—0 Es bedeute deshalb 7’ eine beliebige Stelle, « eine beliebig kleine positive Grösse und N eine beliebige positive ganze Zahl. Weil Jim U, (m; SC 75) —U (7; S® no), können wir sicher s, so gross wählen, dass für u > mu, die Beziehungen , , € Ua; S* m0) —U, (7; 8? m0) « 4 gelten für o — 0, 1,---, N. Daraus folgt, wenn wir alle diese Ungleichungen addieren o=N QN Ua; 895) — Y U, (; Som) «e. e —0 e=0 Folglich ist o=N e=N Y uei 5*4) T, Ua; en 0-0 e=0 Es ist aber e=N Wr; n)> À UG; S° m) 0—0 N:o 1. 32 SEVERIN JOHANSSON. und also e—N Wr; m) > > Ua; Sq): 0=0 Da die linke Seite und s gänzlich von der Auswahl von N unabhängig sind, so folgt, dass e= © (61) Wr; 9) > D Var; 89 70) 0=0 sein muss. Aus den Beziehungen (59) und (61) können wir schliessen, dass im Punkt 7’ die ver- langte Gleichung (60) besteht. Aus (59) folgt aber mit Hilfe des Gauss’ischen Mittelwertsatzes, dass die Gleichung dann überhaupt in jedem Punkt bestehen muss. Wenn wir die Ergebnisse des hyperbolischen Falles zusammenstellen, können wir fol- genden Satz aussprechen: In dem hyperbolischen Fall konvergieren die Funktionen e= x W, (2; 9) = D U, (7; S® 7) =0 1,---) 0—0 gleichmässig gegen eine Grenzfunktion W (y; no) und es ist 0 — o0 W (7; 4) = DUT S mo) - 9—0 Die Grenzfunktion W (y; no) ist dabei eine zur Gruppe I gehörende automorphe Potentialfunktion, die in den Punkten S' s, (p — 0, 1,---) unstetig wird wie log 780° in allen übrigen | "m L 0 | innerhalb des Einheitskreises liegenden Punkten regulär und eindeutig ist und lauter positive Werte annimmt. Das Potential W, (2; m, 7). Lösung des Problems im parabolischen Fall. 22. In dem hyperbolischen Fall haben wir durch die obige Überlegung unser Problem in einem über die Anforderung hinausragenden Sinn gelöst; in dem parabolischen Fall sind wir bis jetzt zu einem negativen Resultat gekommen. Ist nun 7, ein von 4, verschiedener Punkt innerhalb 2,, so setze ich W, (73 9], )=W,(n; m) -W,@; m) und bekomme dadurch eine Potentialfunktion, die wiederum auf allen Kreisen Ko 1,::-) verschwindet, in allen Punkten S? ;7,(o — 0, 1,---) unstetig wird wie log und 17 —S 0m | in allen Punkten S® 7, unstetig wie log :7— #87, |; im übrigen ist die Funktion innerhalb 2, regulär und eindeutig und geht bei allen Substitutionen der Gruppe I in sich über. Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 33 In dem hyperbolischen Fall konvergiert die Reihe der Funktionen W, (y; 90, m) (u — 0, 1, ...) gleichmässig gegen die Grenzfunktion W (q; 9s, )=W (4; m) — W (y; m). Für diese Grenzfunktion besteht dabei die Entwickelung 0 -—0 W(7; 7, 7) = > (Un; SO qj) — U (n; SO m3); . e=0 Hiermit ist das Problem im hyperbolischen Fall vollständig erledigt, denn die Grenzfunk- tion erfüllt alle Anforderungen unseres Problems. 93. Wir wollen nun zeigen, dass auch im parabolischen Fall die Reihe der Funktio- nen W, (7; %, 7) gleichmàssig konvergiert. Deshalb müssen wir tiefer in die Natur des parabolischen Falles eindringen. Zuerst beweisen wir folgenden Satz: Auf der Peripherie von K nimmt die Potentialfunktion W, (7; 90, 91) in dem parabo- lischen Fall sowohl positive als negative Werte an. K bedeutet dabei wieder einen mit kn konzentrischen Kreis, dessen Radius r > r x ist. Wir hatten nämlich gefunden, dass im parabolischen Fall 1 2er i » [We Gi m dem 08 T K D Da diese Relation von der Lage von #% völlig unabhängig ist, so ist auch 1 r AT HOT ENS K [ Aus diesen Gleichungen folgt, dass 1 . (62) ER | W, (qu; 4,7) do — 0. K Da der links stehende Ausdruck der Mittelwert von W, (m; 90, m) auf K ist, so besagt die Gleichung (62), dass die Funktion LE (7; %, #1) auf der Peripherie von Æ sowohl positive als negative Werte annimmt, q. e. d. Ich denke mir jetzt, dass 2, und 7, innerhalb desselben Kreises x’, liegen, dessen Inneres ganz dem Bereiche 2, angehört. Aus x’, entstehen durch Ausübung der Substitutio- nen S? Kreise x,, die sämtlich innerhalb 2, liegen und die Punkte SO 7, und S'? 7, im Inneren enthalten. Ich denke mir z, und n, so gewählt, dass wir x’, so klein nehmen können, dass die Kreise x, keine Punkte gemeinsam haben. Wenn ich alle Kreisflächen x, aus 2, ent- ferne, entsteht ein Bereich, den ich ©, nenne. Innerhalb 2, sind nun die Funktionen W, (n; m), W, (y; m) und W, (7; 70, m) reguläre Potentiale, die auf allen Kreisperipherieen Ki) verschwinden; auf allen Kreisen x, nimmt jedes der genannten Potentiale genau dieselbe Wertreihe an. Wir beweisen jetzt folgen- den Satz: N:o 2. 2 34 SEVERIN JOHANSSON. Ist b, der grösste Wert von W, (n; m) auf #. so besteht in dem ganzen Bereich *, die Ungleichung W, (9, no) < bo: Dieser Satz folgt unmittelbar aus der Definition von W, (y; #). Ist nämlich N eine - beliebige positive ganze Zahl, so besteht innerhalb 2, und also auch innerhalb 2, die Un- gleichung (0) W, (y; m) > > U,(n; S^ no). e —0 Insbesondere folgt hieraus, dass auf allen Randkurven x, o=N (63) y m; 8" ay) < bs. e=0 Die links stehende Summe sinkt gleichmässig gegen Null, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern. Ist also € << b,, so können wir R(< 1) so gross wählen, dass die be- trachtete Summe in dem ausserhalb des Kreises mit dem Radius A liegenden Teil des Ein- heitskreises kleiner ist als s. Ist nun C eine diesem Teil angehórige geschlossene Kurve, die den genannten Kreis einschliesst, so ist auf dieser Kurve die betrachtete Summe kleiner als «. Dasselbe gilt ausserhalb der Kurve C. Wir denken uns die Kurve C so gezogen, dass sie die Kreise Kr und x, weder schneidet noch berührt. Dann bildet derjenige Teil von 2’,, der innerhalb C liegt, einen von endlich vielen Randkurven begrenzten Bereich. Da nach den obigen Überlegungen die Summe in (63) auf allen diesen Randkurven kleiner ist als b, und innerhalb des Bereiches regulär ist, so folgt unmittelbar, dass die Summe in dem ganzen Bereich kleiner ist als by. Da die Summe in (63) ebenfalls ausserhalb C kleiner ist als b,, so folgt dass in dem ganzen Bereich 2, die Ungleichung (63) besteht. Da weiter diese Ungleichung für alle Werte von N gilt, so ist die Grenzfunktion W,(n; m) der linken Seite in (63) innerhalb 2°, nicht grösser als by, womit der Satz bewie- sen ist. Wenn wir mit b, den grössten Wert von W, (m; 7) auf x, bezeichnen, so gilt analog die Ungleichung W, (y; m) < b, innerhalb des Bereiches 92",. Daraus folgt aber ohne weiteres folgender Satz: In dem ganzen Bereich ©, besteht die Ungleichung |W, (y; 9, 4) | Ebo d- bi. 24. Nachdem wir uns jetzt davon überzeugt haben, dass | W, (y; 90, 7) | innerhalb 2°, endlich bleibt, beweisen wir folgenden Hilfssatz, der nur im parabolischen Fall gültig ist: Wenn eine harmonische Funktion w folgende Eigenschaften hat: lo @ ist regulär innerhalb ©, 2:0 daselbst ist |w|< M, wo M eine endliche Grösse ist, 3:0 auf allen Randkreisen x, und 1 von Q' nimmt e Werte an, die nicht unterhalb Null sinken, dann ist » in keinem Punkt von ©, kleiner als Null. Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 35 Wir führen deswegen die Funktion S au M yo ) SETT a M ein !), wo À beliebig ist, und wollen anfänglich aus unseren Voraussetzungen den Schluss zie- hen, dass diese Potentialfunktion e' innerhalb e nirgends negativ wird. Aus der Annahme |o | — M folgt, dass ex >0 innerhalb e ist. Weil auf allen Kreisen KV und x, die Relation w>0 stattfindet, während daselbst RAT ist, so folgt, dass auf den genannten Randkreisen © > 0. Wenn nun o' in einem innerhalb 9", liegenden Punkt »' einen negativen Wert — c annähme, so wähle ich erstens e «c. Weil Lon (y) gleichmässig gegen Null herabsinkt, wenn wir uns der Peripherie des Einheitskreises nähern, so können wir sicher r(7»|7'|) so gross wählen, dass in demjenigen Teil des Einheitskreises, der ausserhalb des Kreises mit dem Radius r um den Nullpunkt liegt, die Relation Ves e stattfindet. Wenn ieh nunmehr in denjenigen Teil von e der zwischen den Peripherieen des eben definierten Kreises und des Einheitskreises liegt, eine geschlossene Kurve C derart niederlege, dass sie den Nullpunkt umschliesst, so schneidet diese Kurve einen Teil von e aus. Auf allen in der Begrenzung dieses Teiles eingehenden Kreisen 2 00 und x, ist o 0. Auf der Kurve C ist ^ A 6, während [eee t ist, woraus unmittelbar hervorgeht, dass auf dieser Kurve e' > — « ist. Dann können wir aber in bekannter Weise schliessen, dass die Relation o' > — s überall in dem betrachteten Teil von e stattfindet. Da der Punkt z' gerade in dem betrachteten Teil von 2, vorkommt, so folgt, dass — 07» —£t oder e>o ist. Das steht aber in Widerspruch mit der Voraussetzung e < 0. Hiermit ist nachgewiesen, dass die Funktion ®’ überhaupt keine negative Werte innerhalb 2, annimmt, d. h. wir haben die Beziehung M (64) xS 2 V? (m) für alle Punkte von S und für alle Werte von 4. Aus (64) folgt nun weiter, dass D lim V = (n). Da aber in dem parabolischen 4 — o Fall lim un (gy) — 1 ist, so haben wir also gefunden, dass innerhalb 2, A-—o0 + M y 2! ist. Diese Relation lässt aber erkennen, dass e > 0, womit unser Satz bewiesen ist. 25. Durch Heranziehung dieses Hilfssatzes können wir nummehr über die Funktion NW (7; 90, m) wichtige Schlüsse ziehen. Zuerst beweisen wir folgenden Satz: Die Potentialfunktion W, (7; no, 9) nimmt auf der Kreisperipherie z', (und also auf allen Kreisperipherieen x,) sowohl positive als negative Werte an. 1) Vgl. S. 22. 36 SEVERIN JOHANSSON. Wenn nämlich Ww (2; 20, 9) auf x, lauter positive Werte annähme, so würde diese Funktion nach dem obigen Hilfssatze überhaupt in keinem Punkt von v negativ. Das steht doch in Widerspruch mit der Tatsache, dass W, (7; zo, 7) auf der Kreisperipherie K sowohl positive als negative Werte aufweist. In genau gleicher Weise sieht man ein, dass — W,(2; %, 9) auf x, nicht lauter positive Werte annehmen kann, d. h. dass W, (2; 90,1) auf x, nicht durchgehends negativ sein kann. Ist also M’ der grösste und m’ der kleinste Wert von W, (2; 9, m) auf x'y, so ist nach dem letzten Satz M'>0 und m'<0. Es lässt sich nun ebenfalls mit Hilfe unseres Satzes zeigen, dass M’ und m’ der Maximal- und Minimalwert der Funktion W, (9; 90, m) für den ganzen Bereich 2, sind, oder in einem Satz ausgedrückt: In dem ganzen Bereich XY, besteht die Beziehung (65) m' « W, (; 1, Mm) « M". Betrachten wir nämlich die Potentialfunktion M' — W, (7; 7o, M), so ist diese Funk- tion innerhalb 2, regulär und liegt daselbst zwischen endlichen Grenzen. Es ist nàm- lich. sicher | M' — W, (7; mn) 0 an. Auf Grund unseres Hilfssatzes schlies- sen wir hieraus, dass die betrachtete Funktion überhaupt innerhalb 2, positiv ist. — In genau gleicher Weise zeigen wir, dass W, (7; no, 9) — m’ innerhalb ©, positiv ist. Die Extremen der Funktion W,(7; 70, 9) für den Bereich 2, liegen also auf den Kreisen x, Ich ziehe jetzt x,, kleiner als x, und konzentrisch mit diesem; ich nehme an, dass 5j; und z, noch teils x, liegen. Aus x, entstehen die Kreise 2,5 wenn wir alle diese Kreise aus 2, entfernen, so entsteht der Bereich %, der ersichtlich 2, als Teil enthält. Wenn wir mit M" und m" das Maximum und das Minimum von W, (y; %, 7) auf x, (und also auf allen z;) bezeichnen, so ist nach der obigen Del ks dass überall innerhalb o (66) m" < W, (05; 90, m) LM” ist. Aus (65) und (66) folgt, weil 2, in 2, enthalten ist, dass M">M' und m" < m’, d. h. wir haben den Satz: Die Schwankung D,"W, (7; qo, m) der Funktion W,@; wo, m) auf x, ist grösser als ihre Schwankung Dy W,(n; m, m) auf «,. Innerhalb x', können wir setzen m | E W, (7; 70 » ME De wo die Potentialfunktion 2 innerhalb x, regulär und eindeutig ist. Die Funktion w, = Tom. XLI. Herstellung automorpher Potentiale bei beliebigen Hauptkreisgruppen. 37 log In—m! IE KO D, Wo >> D, Wo. ist im Kreisring (x,x;) ebenfalls regulär und eindeutig. Weiter ist Le Wir haben hiermit alle Voraussetzungen unseres vorbereitenden Satzes V' und kón- nen folglich schliessen, dass (67) D, W, (1; m; mn <° = ist. Hier ist die rechte Seite eine von w völlig unabhängige Grösse, die nur noch von 7», 9ı und den Kreisen x, und x, abhängt. Wir bezeichnen die rechte Seite mit A. Die linke Seite der Relation (67) stellt die Wertschwankung von W, i; 7, m) für den ganzen Bereich 2, dar. Weil der Kreis K diesem Bereich angehört, so folgt also, dass D,W,@; 9, m) Mm) | PLI arctg DS Aus dieser Ungleichung schliessen wir, dass die Werte von | W(z; no, mi) | in jeder Umgebung von dem Nullpunkt unterhalb einer endlichen Grenze liegen; der Nullpunkt ist also ein regu- lärer Punkt für die Grenzfunktion W(z; mo, 7), die daselbst den Wert Null annimmt. Weil v(0) die Funktion automorph ist, so folgt daraus, dass alle Puukte ES reguläre Punkte der Funk- tion sind und dass sie in allen diesen Punkten verschwindet. Bei der eben abgeschlossenen Entwickelung haben wir gewisse Einschränkungen über die Lage der Punkte 7, und 7, gemacht. Diese können wir nunmehr fallen lassen. Sind nàm- lich 7, und 7, zwei beliebige reguläre Punkte der Gruppe 7^ die innerhalb 2, liegen, so kön- nen wir eine endliche Anzahl ebenfalls innerhalb 2, liegender regulärer Punkte 9’, 7”,--:, 7” derart einschalten, dass die Paare von Punkten ee Toi alle oben auf 7, und 7, aufgelegten Bedingungen befriedigen. Dann existieren die Potentiale W (73 20, 4), We; 2, 0), +, Wa; 4, m) und ihre Summe stellt die Lösung unseres Problems dar. >) !) Zu der hiermit abgeschlossenen Untersuchung wurde ich durch die berühmte Abhandlung von Poincaré: Sur luniformisation des fonctions analytiques ( Acla mathematica, Tom. 31) angeregt. N:o 2. ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 3 DIE MIRIDEN DER ÄTHIOPISCHEN REGION MIRINA, CYLAPINA, BRYOCORINA VON B. POPPIUS MIT EINER TAFEL UND 11 TEXTFIGUREN. Lc o] 22 — SE HELSINGFORS 1912 DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITTERATUR-GESELLSCHAFT. VI Pun: unie wo à Den m "LES rct pue. 4e MEE io = 4" = | H ! VAHUUDPTTENT LLORET ciet esos Ie d Hs t A'A Viol Co Hor PT: TOR a ORE TE NE ie Kenntuis der Miridenfauna der aethiopischen Region ist nicht gross gewesen. Wenn wir Australien mit Inseln ausnehmen, ist wohl dieses Gebiet in eben genannter Hinsicht am lückenhaftesten bekannt gewesen. Dass die Fauna jedoch an Miriden nicht besonders arm ist beweist schon der Umstand, dass jeder Beitrag, ob auch oft ganz klein, immer neue und interessante Arten hervorbrinet. Lange Zeit waren nur gang einzelne Arten von Afrika bekannt. BUCHANAN-WHITE teilte ein Verzeichniss von S:t Helena mit, das nur wenige Arten enthielt. Noch schlimmer war die Kenntnis vom afrikanischen Kontinente. Nur einige Arten wurden von WALLENGREN, STÅL, WALKER, LETHIERRY, Karsch und Ha@zuxp aufgeführt. Erst durch die Arbeiten Reuters wurden aus verschiedenen Gegenden Afrika's zahlreiche Arten und Gattungen bekannt. Auch Distant hat mehrere eigenthümliche Miriden aus dem Caplande beschrieben und in letzter Zeit habe auch ich teils einzelne Gattungen, teils auch die interessante und reiche Ausbeute, die Prof. Y. SzósrEDT von seiner Kilimandjaro-Reise mitbrachte, bearbeitet. In der jetzt vorliegenden Arbeit bin ich in Gelegenheit gewesen, ein grosses und reichhal- tiges Material durchzugehen. Dasselbe stammt aus den verschiedensten Gegenden des afrika- nischen Festlandes. Nur aus den südlichen Teilen ist menig Material vorgelegen. Die Samm- lungen, die zu meiner Verfügung gestanden sind, stammen aus den Museen zu Berlin, Buda- pest, Genua und Paris und auch ausserdem ein kleitneres Material aus dem Helsingfors'er Museum und von D:r H. ScHoUTEDEN in Bruxelles. Besonders reich ist das Beliner Material gewesen, nicht nur an Arten, sondern auch an Individuen, wodurch die Variationserscheinun- gen z. T. mehr eingehend untersucht werden konnten. Ausser der hier aufgeführten Arten sind mir noch andere vorgelegen, die z. T. neue Gattungen reprásentieren, die Exemplare aber sind im schlechtem Zustande gewesen, wodurch eine Beschreibung derselben unmóglich gevesen ist. Von den hier bearbeiteten Unterfamihen Mirina, Cylapina und Bryocorina waren früher aus der aethiopischen Region 42 Gattungen mit zusammen 140 Arten bekannt. Ich kann jetzt hier etwa 20 neue Gattungen mit 110 neuen Arten hinzufügen, wodurch bis jetzt im ganzen aus der genannten Region 68 Gattungen mit 250 Arten der eben erwühnten Unter- familien bekannt sind. Jedoch ist unsere Kenntnis der aethiopischen Mirinen, Bryocorinen und Cylapinen bei weitem nicht genügend untersucht. Fast mehr müssen wir bedeutende Zusätze erwarten, dies um so mehr, da, wie es scheint, in einigen Gegenden, besonders in den westlichen Teilen des Festlandes, nicht wenige eigenthümliche endemische Formen vorkommen. Eine nähere Besprechung der Verbreitung der Gattungen und Arten werde ich später geben, wenn das ganze Material, d. h. die anderen Unterfamilien, bearbetet worden ist. D r sir cede A TA fra. Ani do ritar as a) out ID TOM F a auos n E à Nec " u » sd u. » [| WM . 2 « = u » > " pv p u í ' =. . n id * *" - E P - à 1 - à = ' anni Jg eT aires cle to voli nol TIE itas, D avi ÖNA b ii T QT wid afta iod pni fida). sant uluw @E ash alg Tug icsitirttan ak da Vulgo! lh .aokniM (as, diobec dit ses dés ww, aside etait ihn asus Fu BUE OP: tonndett gihtA-aóv mnt E qim! pem UD Ge” KMS TU Sb BELLI il ^A (ema 4 mm Bat (uu ind re qn se ub power" enmt | 0 uhr mus au stipinD iG N qid ax HR aw na anche 4 dr nl pep " iiio real. mu étalée eorr D: AU 2 ennui. Haar, ati bei d'a esie e rwr CRGA yl pts dies! ang) DOT kad Vnd warte Ay — Tu NT "wc AUELZXUL vins HAN E Mimfu- mium een jan A Eua toO. HOM LAM wb Jub hag emu (rs puer mw la mod) fà ut us y I atia rear afe etiem q udo aye ee RA. Asti] he he ét uit nélie'l au Ste Au hen) fs spit wi ed us de ail ele sure munis Ale iris. «mul w'T dear re E dpuslali dal eus ara fl uus. vibes Au. reta. MEME agr dac feda PT mus DU "aar el. lui aee salto zo rin Hw. 007% onto cette ut dimit oc Da lu Y as de irae Aue do TE iini eund erlag Wera ‚until. LA LR OI LUTTE dors DUR VM œil: jos 24 D PPT TO Nuys lö) wen 1 va BO zw im bons, Ant ige ui ae sept ee rs N erm ^bacremN. meine at Da Min. wing fii vetu AIN d "PEEL tiaofiodsgsid. veut aD tow b AU dal itu. 051! tina NUR Dato tza C Eb SUD iudi ses ais IR luf an! dto ] ultio tés ch ia UII Jtt 5 tar) DT ALLER Fon vidi TRE node vl er 035 iac noue) No unde matintag Sb ad mbi iubet ouem q»feuionifaa veli milano} anne Mi nie, ees VIE us u mdp medo ae) busy SARA md ft " "sh di — maelnauyat? dh ja nin d hs e» ^re "n lei m au m BET ae BR ei, domnus 1 wy 1d oor öltält d sol waliak ne ' aun dcn EMI Jon st) snb Sesterce Y ves Sept 7 Na Eu ' rire (élit HAND vage n A4 6 bleu ava rai, dee d 1 i] Bemerkung. Da die resp. deskriptiven Verfasser bei der Beschreibung der Dimensionen (Lànge, Breite und Dicke) der einzelnen Körperteile oft von sehr verschiedenartigen Gesichtspunkten ausgehen und deshalb sich auch verschiedenartig ausdrücken, finde ich es nótig hier diese Frage nàher zu berühren, besonders da ich selbst in vorliegender Arbeit diesbezüglich nicht konsequent verfahren habe und es mir sehr angelegen ist, dass meine Beschreibungen kein Missverständnis veranlassen. Das einzig richtige Verfahren bei Messung von zwei zu ver- gleichenden Körperteilen ist wohl den Kürperteil als Masstab zu verwenden, mit welchem die Vergleichung stattfindet; es giebt indessen aber auch Verfasser, die anders verfahren. Jener Regel bin ieh auch fast immer bei Vergleichnng z. B. der Fühlerglieder mit ein ander oder von der Stirnbreite mit dem Durchmesser des Auges gefolgt. Wenn z. B. Glied I sich zum Glied II wie 2:3 verhält, wird entweder Glied I als 1/, kürzer als IT oder auch Glied II als die Hälfte (dimidio) oder halbandertmal (sesqui) lànger als I bezeichnet. Die beiden letzteren Ausdrucksweisen, die gleichbedeutend sind, sind beide in dem Text verwendet. Wenn Glied I sich zum Glied II wie 2 : 4 verhält, wird jene als die Hälfte kürzer !) als diese oder diese als dop- pelt länger als jene bezeichnet. Wenn Glied I sich zum Glied II wie 2:5 verhält, wird jene als 3/; kürzer als diese oder auch diese als 21/, länger als jene bezeichnet, u. s. w. Was die Beschreibung der Dimensionen des Vorderrückens betrifft, habe ich leider in vorliegender Arbeit selbst nicht immer richtig verfahren, indem ich meistens den Hinter- rand als Masseinheit genommen habe, da ich die Breite desselben mit der Länge der Scheibe oder der Breite des Vorderrandes verglichen habe und also nicht dem Kôrperteil, mit welchem die Vergleichung stattgefunden hat, als Masstab angewendet habe. Wenn ich z. B. den Hinterrand als !/; länger als die Länge der Scheibe beschreibe, ist damit zu verstehen, dass der Hinter- rand mit einem drittel seiner Länge die Länge der Scheibe überragt. Richtig ausgedrückt, das heisst nach den oben angegebenen Regeln, ist der Hinterrand halbandertmal so lang wie die Lànge der Scheibe. !) Einige Verfasser wenden in diesem Falle die Bezeichnung „doppelt kürzer“ an, welche Benen- nung als entschieden sprachlich unrichtig, ich überall vermieden habe. Noch unrichtiger ist es, wie wenig- stens ein Verfasser, der glücklicherweise nur wenige Hemipteren beschrieben, gemacht hat, zwischen den Be- nennungen ,doppelt kürzer* und ,die Hälfte kürzer* in der Weise zu unterscheiden, dass z. B einen Kór- perteil, der sich zu einem anderen wie 2:4 verhült, als ,doppelt kürzer*, einen anderen der sich als 2:3 ver- hält, als „die Hälfte kürzer“ zu bezeichnen. In letzterem Falle ist der Körperteil I natürlich '/, kürzer als II! Endlich mag noch bemerkt werden, dass alle Dimensionen nur nach Augenmass auf- gemessen und deshalb wohl nicht streng koncis sind, jedoch aber genügend sein dürfen, weil wohl die meisten Augen bei solehen Messungen etwa dieselben Fehler begehen. In der Tafelerklärung ist ein Fehler eingekommen. Statt Fig. 14 Lamprolygus signatus Popp. ist zu lesen Hemiophthalmocoris lugubris n. gen. et sp. ot - 10. . (10). (3). (6). (5). (8). (9). Übersicht der Unterfamilien. Die Arolien der Klauen gross, frei, zur Spitze etwas erweitert und divergierend. Mirina. Die Arolien der Klauen anders gebaut oder fehlend. Die Klauen ohne Arolien. Das erste Fussglied lang oder sehr lang, sehr selten nicht lànger als das zweite. Die Schienen oft unbedornt und zur Spitze deutlich verschmälert. Die Hinterflügelzelle ohne oder mit sehr rudimentärem Hamus. Cylapina. Die Klauen mit Arolien, die selten fehlen, in dem Falle das erste Fussglied kurz oder die Hinterflügelzelle mit deutlichem Hamus oder der Kórper in der Mitte eingeschnürt. Das erste Fussglied selten lang, dann aber die Hinterflügelzelle mit Hamus oder die Klauen mit Arolien. Die Schienen sehr selten zur Spitze ver- schmälert. Das letzte Fussglied zur Spitze mehr oder weniger deutlich erweitert, selten fast lineär. Die Arolien der Klauen sehr breit, selten kurz, meistens kräftig, immer den Klauen stark genáhert oder mit denselben verwachsen. Die Lorae des Kopfes nicht abgesetzt. Die Hinterflügelzelle ohne Hamus. Bryocorina. Das letzte Flussglied zur Spitze nicht erweitert, lineär, die Schienen deutlich bedornt. Der Halsschild mit Apicalstrietur, die zuweilen beim brachypteren Weibchen oben in der Mitte erloschen ist. Die Klauen meistens ohne Arolien, wenn aber vorhanden, sind dieselben stark den Klauen genähert und wenigstens an der Basis zusam- mengewachsen. Die Lorae des Kopfes lineär, oben und unten deutlich abgesetzt. Macrolophina. Der Halsschild ohne Apicalstrictur, zuweilen der Vorderand schmal abgeflacht, dann aber die Klauen mit freien, zur Spitze convergierenden Arolien. Die Arolien der Klauen frei, fein, parallel oder zur Spitze convergierend, selten fehlend, dann aber die Hinterflügelzelle ohne Hamus oder der Kórper in der Mitte eingeschnürt oder die zwei letzten Fühlerglieder kräftiger als die anderen. Heterotomina. Die Arolien mit den Klauen verwachsen, sehr selten frei, dann aber den Klauen stark genähert, zuweilen zur Spitze erweitert und die Klauen klein, sichelfórmig, selten fehlend, dann aber die Hinterflügelzelee mit Hamus. Phylina. 2 B. Poprivs. Mirina Reut. Reur., Neue Beitr. zur Phyl. und Syst. der Mirid. p. 128. Das letzte Fussglied lineär. Die Arolien der Klauen frei, zur Basis einander genähert, zur Spitze etwas erweitert und deutlich divergierend. Die Hinterflügelzelle bei den aethio- pischen Arten immer ohne Hamus. Die Membran immer zweizelig. Die Lorae hinten und innen mit den Wangen zusammenfliessend oder von denselben fein abgesetzt, dann aber sind sie breit, fast triangulär, niemals schmal, lineär oder kräftig abgesetzt. Übersicht der Divisionen. 1. (2). Der Halsschild mit deutlicher Apicalstrietur, die über die Seiten hin reicht. Nur selten ist dieselbe in der Mitte erloschen, selten fehlt sie, dann aber ist der Hin- terkórper zur Basis eingeschnürt; das erste Fussglied selten lang. j Capsaria. 2. (1) Die Apicalstrietur des Halsschildes an den Seiten nicht abgesetzt, die Seiten bis zur Apicalspitze sich erstreckend, oft scharf gekantet. Die Vorderhüften kurz. Das erste Fussglied lang. Die Stirn mit einer. Làngsfurche. Miraria. Div. Capsaria Reut. Reur., Neue Beitr. Phyl. und Syst. der Mirid., p. 133. Der Halsschild mit deutlicher, ringtórmiger Apicalstrictur, selten in der Mitte erloschen oder fehlend, dann der Hinterkórper zur Basis eingeschnürt. Die Seiten des Halsschildes selten. scharf oder gerandet. Die Call des Halsschildes mehr oder weniger deutlich. Die Hinterflügelzelle ohne Hamus. Die Schienen bedornt. Das erste Fussglied selten lang. Übersicht der Gattungen. ') 1l. (2. Der Kopf sehr gross, etwas länger als der Halsschild, der Körper in der Mitte ein- geschnürt. Sphinctothorax STÅL. 2. (1). Der Kopf nicht sehr gross, nie länger als der Halsschild, der Körper selten leicht eingeschnürt. 3. (6) Die Hemielytren ausgedehnt glasartig durchsichtig. (5). Der Clavus und das Corium ohne Venen. Der Körper gestreckter. Hyalopeplus SAL. an (4. Der Clavus und das Corium mit Venen. Der Körper gedrungener. Corizidolon Revr. 6. (3) Die Hemielytren nicht glasartig durchsichtig. A 7. (8). Die Hinterschenkel lang, die Hinterkórperspitze weit überragend, an der Basis von den Seiten zusammengedrückt und hier am kräftiesten, zur Spitze allmählig verengt. Phytocoris Fall. 1) In dieser Übersicht fenlt Nymannus Dist. Tom. XLI. LS vun [T m NND REN PTS t2 02 1 © — M Q ^o D — 30. (23). 31. (20). Die Miriden der äthiopischen Region. 3 Die Hinterschenkel nicht auffallend lang, nicht oder kaum die Hinterkórperspitze überragend, an der Basis nicht am kräftigsten. Die Oberseite des Körpers unpunktiert, selten erloschen punktiert, dann das erste Glied der Hinterfüsse sehr lang, etwa ebenso lang als die zwei letzten zusammen, oder die Lorae des Kopfes scharf gekielt. Die Lorae des Kopfes nicht scharf gekielt. Die kleine Membranzelle gut abgesetzt, die Venen des Coriums und des Clavus deutlich. Die Stirn ungerandet. Das erste Glied der Hinterfüsse hóchstens so lang als das zweite. Die grosse Membranzelle zur Spitze oft winkelig, nicht kurz und breit und kräftig gerundet. Das erste Fühlerglied ziemlich dicht mit langen, abstehenden Haaren bekleidet. Trichobasis Rav. Das erste Fühlerglied ohne oder mit einzelnen langen, abstehenden Haaren. Die Stirn vorne buckelförmig aufgetrieben, die Seiten des Halsschildes deutlich gerandet. Pleurochilophorus Reur. Die Stirn vorne nicht buckelartig aufgetrieben, die Seiten des Halsschildes ungerandet- Der Kopf vor den Augen nicht stark und spitz vorgezogen. Die Oberseite behaart, die Behaarung zuweilen weitläufig. Der Kórper in der Mitte leicht emgeschnürt, die Hemielytren lang abstehend behaart. Megacoelopsis n. gen. Der Kôrper in der Mitte nicht emgeschnürt. Die zwei letzten Fühlerglieder nicht oder kaum dünner als das zweite. Der Clypeus von der Seite gesehen wenig hervortretend. Das Schildchen und die Hemielytren nicht mit leicht abfallenden gelben Haaren bekleidet. Megacoelum FE». Das Schildchen und die Hemielytren mit leicht abfallenden, gelben Haaren bekleidet. Adelphocoris Reur. Der Clypeus von der Seite gesehen kräftig hervortretend. Der Körper gestreckt, mehr oder weniger glänzend. der Kopf von vorne gesehen ebenso lang oder länger als breit, die Stirn der Länge nach gefurcht. Creontiades Drsm. Der Kórper gedrungen, matt, der Kopf von vorne gesehen breiter als lang, die Stirn ungefurcht. Volumnus STÅL. Die zwei letzten Fühlerglieder deutlich dünner als das zweite. | | Calocoris Fes. Der Kórper oben unbehaart. Adelphocoridea n. gen. Der Kopf vor den Augen kräftig und spitz vorgezogen. Oxacicoris REUT. Die grosse Membranzelle kurz und breit, sehr breit gerundet. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. (40). . (11). 3. (10). . (45). (44). (9). (48). (47). (50). (49). (74). (53). B. Porrms. Die Oberseite mit anliegenden, schuppenartigen Haaren bekleidet. Der Kórper mehr oder weniger matt. Eurystylus STÄL. Der Vorderkörper lang abstehend, die Hemielytren etwas anliegend behaart. Der Körper glänzend. Histriocoridea n. gen. Das erste Glied der Hinterfüsse deutlich länger als das zweite. Der Körper kürzer und gedrungener, an den Seiten deutlich gerundet. | Charitocoris Reur. Der Kórper schmäler und gestreckter, an den Seiten kaum gerundet. Stenotus JAK. Die Stirn gerandet. Der Kopf ist mässig geneigt oder horizontal, von vorne gesehen länger als breit, vor den Augen spitz vorgezogen. a. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften. Cixacoris n. gen. b. Das Rostrum ziemlich die Spitze der Hinterhüften überragend. Stenotopsis n. gen. Der Kopf vertical, viel breiter als lang und nicht vorgezogen. Lygidolon Reur. Die kleine Membranzelle undeutlich abgesetzt, die Venen des Coriums und des Clavus erloschen. Der Kórper stark glänzend, abstehend behaart. Schoutedeniella n. gen. Die Lorae des Kopfes scharf gekielt. Der Kórper ziemlich klein, gedrungen. Lamprocapsidea n. gen. Der Kórper gross, lang und schmal. Linocerocoris KARSCH. Die Oberseite des Kórpers deutlich punktiert, die Punktur selten erloschen, dann aber die Oberseite dicht gerunzelt und mit leicht abfallenden Schuppenhaaren bekleidet und der Kopf zugleich spitz und lang vorgezogen. Der Kopf, der Halsschild und das Schildchen sehr lang, dicht; abstehend behaart, die Behaarung des Halsschildes in dunklen und hellen Büscheln geordnet. Tinginotum Kirk. Die Oberseite weniger lang und dicht behaart, die Behaarung des Halsschildes nicht in dunklen und hellen Büscheln geordnet. Der Kopf lang, hinter den Augen deutlich halsfórmig eingeschnürt. Büttneriella n. gen. Der Kopf hinter den Augen nicht halsfórmig eingeschnürt. Der Kórper nicht mit leicht abfallenden Schuppenhaaren bekleidet. Der Xyphus der Vorderbrust kurz, halbkugelfórmig gewölbt, am Basalrande abgeflacht. Histriocoris Reur. 53 (52) Der Xyphus der Vorderbrust nicht halbkugelfórmig gewölbt. Tom. XLI. 60. (59). 61. (56). 62. (63). 63. (62). 64. (69). 65. (68). 66. (67). 67. (66). 68. (65). =] pe =] ar — Die Miriden der älhiopischen Region. 5 Das erste Glied der Hinterfüsse deutlich lànger als das zweite. Lygopsis n. gen. Das erste Glied der Hinterfüsse kürzer oder ebenso lang, sehr selten kaum merkbar lànger als das zweite. Die Stirn hinten. deutlich der ganzen Breite nach gerandet, selten nur jederseits gerandet oder fast ungerandet, dann die Oberseite grün gefärbt. Der Clypeus von der Seite gesehen kräftig hervortretend, das Schildehen in der Mitte leistenfórmig erhoben. Tropidophorella Reur. Der Clypeus von der Seite gesehen mässig oder wenig hervortretend, das Schildchen ohne Längsleiste. Der Körper mehr gedrungen, der Kopf weniger quer, vollkommen unpunktiert. Lygus Hann. Der Körper schmäler und gestreckter, der Kopf stärker quer, sehr fem und weit- läufig punktiert. Yngveella n. gen. Die Stirn hinten ungerandet, selten gerandet, dann aber der Körper nie grün oder die Klauen mit einem Zähnchen bewehrt. Die Seiten des Halsschildes fein gerandet. | Lamprolygus Porr. Die Seiten des Halsschildes ungerandet. Die Oberseite ziemlich lang, abstehend behaart. Die Stirn der Lànge nach gefurcht, das Rostrum bis zu den Hinterhüften sich erstreckend. Das zweite Fühlerglied zur Spitze nicht verdickt. Die Seiten des Halsschildes gerade. Die Hemielytren nach hinten nicht erweitert. Tricholygus Porr. Die Seiten des Halsschildes ausgeschweift. Die Hemielytren nach hinten erweitert. Horvathiella n. gen. Die Stirn ungefurcht, das Rostrum bis zu den Mittelhüften sich erstreckend.‘ Das zweite Fühlerglied zur Spitze kräftig verdickt. T'richocapsus n. gen. Die Oberseite unbehaart, selten abstehend behaart, dann aber die Stirn der Lànge nach ungefurcht und meistens jederseits an der Basis erloschen gerandet. Die Oberseite kräftig und mehr oder weniger dicht punktiert. Die Stirn ohne Làngsfurche; die Seiten des Halsschildes gerade, die Scheibe nicht kräftig quer gerunzelt. Die Schienen nicht kräftig und dicht bedornt. Deraeocoris Kirsch. Die Stirn mit einer deutlichen Längsfurche; die Seiten des Halsschildes deutlich ausgeschweift, die Scheibe kräftig quer gerunzelt. Die Schienen kräftig und dicht bedornt. | Alloeochrus Rav. Die Oberseite sehr weitläufig ‚punktiert. Liocoris Fin». Der Körper mit leicht abfalleiden Schuppenhaaren bekleidet. 6 B. Popprus. 75. (76). Der Kopf vorne spitz und lang forgezogen. Die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. Proboseidocoris Reur. - 76. (75). Der Kopf nicht lang und spitz vorgezogen. Die Klauen einfach. Poeciloscytus Figs. Sphinctothorax Srar. STÅL, Hem. Afr., III, p. 18. — Reur., Ófv. Finsk. Vet. Soc. Fôrh., XLVII, N:o 12, De GE Der Kórper gestreckt, in der Mitte leicht eingeschnürt. Der Kopf ist gross, von vorne gesehen etwas länger als der Halsschild, eiförmig, vorne gerundet, vertical, hinter den Augen eingeschnürt, vor den Augen lang, zugespitzt vorgezogen, die Seiten etwas zusammen- gedrückt. Die Stirn ungerandet und ohne Längsfurche, der Clypeus gar nicht hervortretend, flach, an der Basis mit der Stirn zusammenfliessend, an den Seiten gekielt, die Lorae flach, abgesetzt und breit, die Wangen sehr hoch, die Kehle lang, fast gerade. Die Augen eifórmig, von der Kopfbasis mássig entfernt, mässig hervortretend. Das Rostrum fein, die Spitze der Mittelhüften erreichend, das erste Glied kaum das Peristom überragend. Die Fühler fein, etwas vor der Augenspitze eingelenkt, das erste Glied kurz, lineär, die Kopfspitze nicht errei- chend, das zweite zur Spitze leicht erweitert. Der Halsschild etwas vor der Mitte einge- schnürt, die Seiten zur Spitze von der Einschnürung parallel oder leicht gerundet, zur Basis divergierend, der Apicaltell kaum breiter als die Stirn zwischen den Augen. Die Apical- strictur deutlich abgesetzt, etwa ebenso breit als die Spitze des zweiten Fühlergliedes, der Basalrand in der Mitte breit ausgeschweift, etwa doppelt (f. macer.) oder etwa !/, (f. brach.) breiter als der Vorderrand, die Scheibe unpunktiert und ungerunzelt, zur Basis etwas gewölbt, zur Spitze flach. Das Schildchen an der Basis vom Halsschilde bedeckt. Die Hemie- lytren länger (f. macr.) oder etwas kürzer (f. brach.) als der Hinterkörper, bei der f. brach. ist der Cuneus und die Membran nicht ausgebildet, der erstgenannte durch die erloschene Fractur angedeutet, bei der f. macr. der Cuneus länger als an der Basis breit, die Membran deutlich zweizellig, die grosse Zelle hinten zugespitzt. Der Xyphus des Prosternums gerandet. Die Orificien des Metastethiums deutlich, gerandet. Die Hinterhüften ziemlich wenig von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Schenkel gestreckt, die Schienen ziemlich kräftig, leicht zusammengedrückt, ziemlich kurz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang als das zweite, das dritte länger als das letztgenannte, die Klauen einfach, die Arolien stark divergierend. Typus: Sph. leucophaeus (GERX.) Sphinctothorax leucophaeus (GEnw.). Cyllocoris id. Germ. in Silb., Rev. Ent. V., p. 135. — Sphinctothorax id. Svårt, Hem. Afr., III, p. 18. — Reur, l c., p. 10. Matt, weiss oder weissgelb kurz und weitläufig behaart, bei f. brach. hinten auf dem Corium in Tomentflecken geordnet, schwarz, ein Fleck jederseits auf der Stirn an den Augen und zuweilen zwei am Hinterrande derselben, der Basalrand des Halsschildes sehr schmal, die Spitze des Schildchens, ein grosser, dreieckiger Fleck vor der Mitte des Coriums, nach innen sich auf den Clavus ausdehnend, der Innenrand hinter der Commissur und der Aussenrand schmal, die Orificien des Metastethiums, zuweilen die Mitte der Unterseite des Hinterkórpers vorne, bei der f. macer. ausserdem die Cuneusspitze und die Vena connectens und Vena Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 7 brachialis der Membran gelbweiss, die Basis des dritten Fühlergliedes weisslich, zuweilen das zweite Fühlerglied in der Mitte und die Mitte der Mittelschienen gelbbraun. Der Kopf mit den Augen schmäler als die Basis des Halsschildes, von vorne gesehen etwa doppelt länger als breit, die Stirn fast doppelt (>) oder fast mehr wie doppelt (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied kaum länger als die Augen, das zweite etwa dreimal lànger als das erste, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite. Der Halsschild ist am Basalrande etwa ebenso breit als lang. — Long. 6 (f. brach.) — 7 (f. macr.), lat. 2 mm. Cap! 19, f. brach., Kress (Mus. Berol); Caffraria, sec. Står, L c. Sphinctothorax montandoni Kirk. Kirk., Trans. Ent: Soc. London, 1902, p. 248, T. V, fig. 3, T. VI, fig. 3. „Superficially like Orectoderus amoenus, Uhler, but much larger. Head, apex of 2 nd and 3rd segments of antennae, tarsi, etc., black. Scutellum pale reddish-black. Eyes, prono- tum, sterna, elytra, legs, etc., reddish-brown; an oblique band near the base of corium and the base of cuneus — stramineoflavous. Antennae stramineoflavous, lst segment infuscate. Membrane cinereohyaline, nervures dark brown. Head nearly vertical in front of the eyes, wider at eyes than the anterior lobe of pronotum. Eyes forming continuous curve with the lateral margins of the head. Head three times as long as lst segment of antennae (which does not reach to apex of head); 2 nd segment apically incrassate, nearly 5 times as long as 1 st and nearly twice as long as 3 rd. Rostrum reaching to the base of intermediate coxae. Coxae somewhat long, anterior pair inserted in the anterior lobe of the sterna. Hamus very obscurely indicated. Long. 9 mill., lat. 21/, mill. Hab. Zanzibar.* Es ist fraglich, ob die Art zu Sphinctothorax gehört. Hyalopeplus Svår. Står, Ófv. Svensk. Vet. Ak. Förh., 1870, pon Kink., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 253. — Disr, Faun. Brit. Ind., Il, p. 447. — Revur. Ófv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904—1905, N:o 12, p. 1. — Callicratides Dist., l c., p. 417. — Reur., I. c. XLVII, N:o 5, p. 4. Der Kórper ziemlich gestreckt, unbehaart. Der Kopf wenig geneigt, viel breiter als der Apicalrand des Halsschildes, von oben gesehen etwa ebenso lang oder länger als breit, von der Seite gesehen ebenso lang oder länger als an der Basis hoch. Die Stirn mit einer schwarzen oder roten Lüngslinie, die zuweilen gefurcht ist, ausserdem mit einer gleichfarbigen Linie jederseits an den Augen. Der Clypeus bis zur Basis stark hervortretend, senkrecht, von der Stirn durch einen Quereindruck getrennt, die Wangen fast die Hälfte der Kopfhóhe einnehmend, die Kehle horizontal. Das Rostrum bis zu den Mittelhüften sich erstreckend oder dieselben etwas überragend. Die Fühler etwas überhalb der Spitze des Augenvorder- randes eingelenkt, das erste Glied ziemlich kurz, fast gerade oder nach aussen seicht gebogen, das zweite viel länger, mässig dick, die letzten dünn und kurz. Der Basalrand des Halsschil- des ebenso breit oder etwas breiter als die Länge der Scheibe, die Scheibe gerunzelt, selten punktiert, mässig gewólbt und geneipt, die Calli ziemlich gross, zuweilen sich fast bis zur N:o-3.—- 8 B. Poprrus. Mitte der Scheibe erstreckend, die Apicalstrictur meistens schmäler, selten ebenso breit als das erste Fühlerglied, oft quer gestrichelt, die. Seiten breit ausgeschweift oder gerade, der Basalrand nicht oder leicht ausgeschweift in der. Mitte: Das Schildchen etwas kürzer als der . Halsschild, in der Mitte mit einer ziemlich kräftigen Längsfurche. Die Hemielytren fast parallelseitig, durchsichtig und glänzend, der Clavus und das Corium ohne Venen, der Aus- senrand des letztgenannten etwas verdickt, der Cuneus oft undurchsichtig, die grosse Mem- branzelle mit abgerundeter Spitze. Die Örificien des Metastethiums gerandet und gut aus- gebildet. Die Hinterhüften von den Epipleuren der Hemielytren ziemlich entfernt. Die Beine ziemlich kurz, die Schienen behaart und bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite. Typus: A. vitripennis STAL. Hyalopeplus similis n. sp. . Der Vorderkórper matt; gelb, auf dem Halsschilde eine Querbinde gleich vor dem Basalrande und die Hinterecken, eine Längslinie in der Mitte, sich auf den Kopf fortsetzend, vor der Spitze der Stirn abgebrochen und wieder auf dem Clypeus erscheinend, und eine Längslinie jederseits schwarz, innerhalb der letztgenannten jederseits eine rote Längslinie, die sich auf den Kopf fortsetzt und hier dunkler ist, sowie eine gleichfarbige Linie auf den Epi- pleuren; alle Linien auf der Apicalstrietur dunkel. Die Längsfurche und die Spitze des Schildehens braungelb, die Suturen und die Venen auf den glasartig durchsichtigen Hemie- lytren, auch: auf der Membran schwarz, der Cuneus, der sehr schmal schwarze Aussenrand ausgenommen, eine Längslinie unten an den Seiten des Kopfes, zwei abgebrochene Längs- linien auf den Meso- und Metapleuren, eine Längslinie jederseits auf den Ventralsegmenten, sowie die Dorsalsegmente in der Mitte und hinten rot. Das erste Fühlerglied gelb, dicht mit rot überzogen, das zweite rot mit hellerer Basis, die Spitze desselben und die zwei letzten Glieder schwarz, die Basis des dritten etwas breiter, die Basis des letzten schmal weiss, die Beine, gelb, die Hinterschenkel zur Spitze mit rot überzogen, die äusserste Spitze der vor- deren, die Hintertibien ganz und die hinteren Füsse rot, das letzte Fussglied und die Spitze des Rostrums schwarz. Der Kopf ist schwach geneigt, etwa ?/; schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen lànger als an der Basis hoch. Die Stirn ist fein der Lànge nach gefurcht, beim 9 etwa !/, breiter als der Durch- messer des Auges; das erste Fühlerglied etwas kürzer als die Breite des Kopfes mit den Augen, nach aussen seicht gebogen, das zweite zur Spitze sehr seicht verdickt, etwa viermal lànger als das erste, das dritte etwas lànger als das vierte, beide zusammen etwa um die Hälfte kürzer als das zweite. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Mitte der Hinterhüften, das erste Glied die Mitte des Vorderbrustxyphus erreichend. Der Basalrand des Halsschildes gerundet, in der Mitte seicht ausgeschweift, nur etwa '/, breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe gewölbt, ziemlich geneigt, runzelig punktiert, die Calli gross und breit, die Mitte der Scheibe nicht erreichend, hinten die Scheibe etwas einschnürend, die Apicalstrictur ebenso breit als das erste Fühlerglied, quer gestrichelt. Das Schildchen mit einer tiefen Lángsfurche in der Mitte, punktiert. Die Beine, besonders die Hinterschienen, zimlich lang, halb abstehend behaart. — Long. 8, lat. 2.5 mm. Ist am nächsten mit H. vitripennis Stäl verwandt, unterscheidet sich aber durch andere Farbe, schmäleren Kopf, schmäleren, hinter den Calli eingeschnürten Halsschild, durch die Punktur des Halsschildes und des Schildchens, durch etwas anderen Bau der Fühler sowie durch die etwas làngere Behaarung der Beine. Nyassa-See: Langenburg!, III—IV. 1898, FÖLLEBORN, 2 QQ (Mus. Berol.) Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 9 Hyalopeplus horväthi n. sp. Der Vorderkórper kaum glänzend; gelb, der Kopf gelbbraun, eine sehr feine Längs- linie in der Mitte, die sich auf den Clypeus fortsetzt, ein Làngsfleck jederseits auf dem letzt- genannten, eine Längslinie jederseits auf der Stirn am Innenrande der Augen, eine feine auf der Strictur erweiterte Längslinie, sowie drei Jederseits derselben auf der Apicalstrictur, eine Querbinde gleich vor dem Basalrande und die Hinterecken auf dem Halsschilde, sowie die Basis des Schildchens schwarz, die Spitze desselben braun, der Innen-, Aussen- und Apicalrand des Clavus und der äusserste Aussenrand des Coriums und des Cuneus schwarz, die Venen der Membran braun, der Cuneus, die Spitze der vorderen Schienen, die Spitze der Hinter- schenkel und die Hinterschienen rot, die Hinterschenkel besonders zur Spitze braun punktiert, die Spitze des Rostrums und das letzte Fussglied schwarz, die zwei ersten Fühlerglieder (die letzten mutiliert) braun — braunschwarz, das erste zuweilen heller mit dunkler Basis. Der Kopf schwach geneigt, um !'/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum breiter als lang, von der Seite gesehen länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist sehr fein gefurcht, ebenso breit (5) als der Durchmesser des Auges. Das Rost- rum bis zu den Mittelhüften sich erstreckend, das erste Glied kaum den Vorderrand des Halsschildes überragend. Das erste Fühlerglied ziemlich kurz, nach aussen kaum gebogen, etwa ebenso lang als die Stirn mit einem Auge breit, das zweite zur Spitze nicht verdickt, etwa 4'/, mal länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes in der Mitte seicht aus- geschweift, annähernd 3/; breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe hinten ziemlich gewölbt, nach vorne wenig geneigt, am Hinterrande der Calli kaum eingeschnürt, unregelmässig, ziemlich grob, quer gerunzelt, die Calli erreichen nicht die Mitte der Scheibe, die Apicalstrictur auch quer gerunzelt, etwas schmäler als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes. Das Schildchen quer gerunzelt, der Länge nach tief gefurcht. Der Clavus und das Corium durchsichtig. Die Beine kurz behaart. — Long. 7.5, lat. 2 mm. Der vorigen Art nahe stehend. Die Farbe der Fühler, des Halsschildes, der Venen, der Hemielytren und der Unterseite ist eine andere, der Halsschild ist ‘etwas schmäler und an den Call kaum eingeschnürt, die Scheibe wie auch das Schildchen sind gerunzelt ohne deutliche Punktur, die Farbe der durchsichtigen Hemielytren ist etwas gelblich, die Beine kürzer behaart und die Hinterschenkel braun punktiert. Ins. S:t Thomé!, Mocquerys, 2 Go (Mus. Hung). Corizidolon Revr. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906 —1907, N:o 7, p. 3. Der Körper ziemlich breit, unbehaart, matt, die Hemielytren glasartig durchsichtig und glänzend. Der Kopf vertical, etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von oben gesehen viel breiter als lang, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet mit einer Längsfurche, vorne etwas buckelig aufgetrieben, der Clypeus ziemlich hervortretend, von der Stirn durch emen tiefen Einschnitt getrennt, vertical, die Lorae undeutlich abgesetzt, die Wangen ziemlich hoch, die Kehle sehr kurz. Die Augen ziemlich hervortretend, ziemlich gross, glatt, auf die Wangen wenig ausgezogen, der Vorderrand etwas ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich fast bis zu der Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler gleich oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa N:o 3: 2 10 B. Popprus. ebenso lang als der Kopf hoch, zur Spitze leicht erweitert, das zweite lang, zur Spitze schwach verdickt, die zwei letzten dünner als das zweite und zusammen kürzer als dasselbe. Der Halsschild breiter als lang, der Basalrand breit gerundet, die Seiten fast gerade, die Scheibe mässig gewólbt, etwas geneigt, sehr fein gerunzelt, die Calli deutlich, fast bis zu den Seiten sich erstreckend, die Apicalstrictur etwa ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen kürzer als der Halsschild, flach. Die Hemielytren ziemlich den Hinterkórper überragend, durchsichtig, das Embolium verdickt. Die Spitze der Cubiltalvene gefurcht, die grosse Membranzelle an der Spitze fast rechtwinkelig. Die Orificien des Metastethiums deut- lich, die Spalte ziemlich hoch gerandet. Die Hinterhüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Schienen aussen bedornt. Das erste Glied der Hinterfüsse kaum länger als das zweite. Typus: C. notaticolle Reur. Corizidolon notaticolle Reur. Reur,, 1-6, p + Oben braungelb, auf dem Halsschilde die Apicalstrictur, eme Längslinie in der Mitte, zwei grosse Flecke in der Mitte der Scheibe, beide mit einem kleinen, runden, schwarzen Mittelflecke, eine Querbinde in der Mitte vor der Basis, von einer feinen braunen Längslinie geteilt, und die Seiten gelb, die letztgenannten vor den Hinterecken jederseits mit einem runden schwarzen Flecke, eine von einer feinen braunen Längslinie geteilte Längsbinde auf dem Schildchen gelb. Auf dem Clavus die Scutellarsutur breit und die Commissur schmal braun, das Embolium braungelb, die Venen des Coriums rotbraun, der Cuneus braungelb, innen rótlich, die Ränder braun, die Membran durchsichtig gelblich mit braunen Venen. Die Unterseite und die Beine gelb, die Ventralsegmente jederseits mit einer schwarzbraunen Punktreihe, die Spitze des letzten Fussgliedes schwarzbraun. Die Stirn beim © ebenso breit als der Durchmesser des Auges. Das zweite Fühler- glied etwa 22/, länger als das erste, etwa doppelt länger als das dritte, das vierte etwa !/, kürzer als das dritte. Der Halsschild etwa ?/, kürzer als an der Basis breit. — Long. 6.5, lat. 2. mm. Insel Mauritius!, VorLrzkov (Mus. Helsingf.). Phytocoris Farc. H.-Scn. FALL. Spec. Hem. meth. disp., p. 10. — Hem. Suec., p. 76 (prt.). — H.-S cH., Nomencl. Entom., p. 47, Westw. Intr. mod. class. ins., II. Syn. p. 122 — Fies., Crit. Phyt., p. 306. — Eur. Hem., p. 65 et 258. — Doux. & Scorr, Brit. Hem., p. 301. — Reur., Gen. Cim., p. 10. — Rev. crit. Caps., 2, p. 19. — Hem. Gymn. Eur., V, p. 355 et 242, t. II, f. 16. — Hües., Syn. Blindw., I, p. 89 et 104. Der Kórper gestreckt, beim Männchen schmäler als beim Weibchen, oben mehr odér weniger matt. Der Kopf vertical oder geneigt, die Stirn hinten ungerandet, der Clypeus: hervortretend, der Gesichtswinkel recht oder fast recht. Die Augen granuliert, mehr odér weniger auf die Wangen sich erstreckend, der Innenrand ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich meistens ziemlich weit über die Hintercoxen. Die Fühler unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, fein und lang, nur das erste Glied dicker, zuweilen ziemlich kräftig verdickt, selten kürzer als der Halsschild, weit über die Kopfspitze sich erstreckend, mit einigen abstehenden Borsten besetzt, meistens hell und mit dunkleren Zeichnungen besprenkelt. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet oder fast gerade abgestutzt, zuweilen in der Tom. . XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. T Mitte leicht aus geschweift, die Scheibe unpunktiert. Die Hemielytren beim ; zuweilen ver- kürzt. Die Beine hell, die Hinterschenkel lang, die Spitze des Hinterkórpers überschreitend, an der Basis von den Seiten zusammengedrückt und hier verdickt, zur Spitze allmänlich verschmä- lert, besonders die Hinterschenkel mehr oder weniger mit braun oder rot besprenkelt, die Hinterschienen lang und fein. Das erste Fussglied ist meistens kürzer als das zweite, das dritte etwas länger oder ebenso lang als das zweite, die Klauen einfach, ziemlich breit gebogen. Typus: Ph. populi (1.) sec. Westwood, 1839. Übersicht der Arten. 1. (12). Das Rostrum erreicht nicht die Mitte des Hinterkörpers. 2. (5) Die Membran glasartig durchsichtig, zuweilen sehr undeutlich braun besprenkelt, der Kórper hellgelb. 3. (4). Der Kórper mit roten Zeichnungen. rubrolineatus n. sp. 4. (3). Der Körper ohne rote Zeichnungen. monteiroi n. sp. or © Die Membran immer deutlich mit mehr oder weniger zusammentliessenden dunklen Zeichnungen. 6. (9). Der Kórper mit roten, braungrauen oder rotbraunen Zeichnungen. 7. (8) Die Spitze des Schildchens braun, die Clavusspitze nicht schwarz. Die Hemie- lytren sehr lang. dolichopterus Rv. 8. (7) Die Spitze des Schildchens nicht dunkel, die Clavusspitze schwarz. Die Hemie- lytren mässig lang. sjöstedti Porr. 9. (5) Der Kórper mit braunen — braunschwarzen Zeichnungen. 10. (11). Das zweite Fühlerghed auch in der Mitte gelb. alluaudı n. sp. 11. (10). Das zweite Fühlerglied nur an der Basis hell. pluvialis Borr. 12. (1) Das Rostrum erstreckt sich bis zur oder über die Mitte des Hinterkórpers. 13. (14). Die Oberseite gelbweiss, nur braun besprenkelt. Das Rostrum nicht über die Mitte des Hinterkórpers sich erstreckend. galléni n. sp. 14. (13). Die Oberseite deutlich dunkel gefleckt. Das Rostrum die Mitte des Hinterkórpers überragend. erlangeri n. sp. Phytocoris rubrolineatus n. sp. Gestreckt, ziemlich schmal, wenig glänzend, oben auf dem Kopfe mässig lang, abste- hend, auf dem Halsschilde und auf den Hemielytren kurz, anliegend, hell behaart. Hellgelb, ein gebogener Fleck vorne auf der Stirn, der Clypeus in der Mitte, Flecke auf den Kopfseiten vorne, die Augen, vier Längslinien auf dem Halsschilde, von denen die zwei inneren sich auf das Schildchen fortsetzen, auf dem Clavus der Aussenrand schmal und eine breitere Làngslinie am Innenrande, auf dem Corium der Innenrand schmal und die äussere Hälfte, der Aussenrand ausgenommen, der Cuneus zum grössten Teil, die Membranvenen, N:o 3 12 B. PorPrvs. kleine Fleckchen an den Seiten der Brüste, zwei Längslinien jederseits unten auf dem Hinter- kórper, einige kleine Fleckchen an der Basis und die äusserste Spitze auf dem ersten, einige Fleckchen auf dem zweiten Fühlergliede, das erste Rostralglied, einige Flecke auf den Hüften, : Flecke auf den Schenkeln, die besonders innen zur Spitze zusammenfliessen, sowie die Basis der Schienen unten hellrot; ein tiefschwarzer kleiner, runder Fleck in der Mitte des Apical- randes auf dem Corium, das Rostrum zur Spitze braunschwarz, die Membran glasartig durch- sichtig, ungefleckt. Der Kopf ist wenig geneigt, von oben gesehen etwas kürzer als mit den Augen breit, kürzer als der Halsschild und breiter als derselbe am Vorderrande, von der Seite gesehen deutlich länger als hoch. Die Stirn ist vorne gewölbt, beim 9 etwas mehr wie doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ist stark hervortretend, von der Stirn kräftig abgesetzt, die Lorae ziemlich breit, die Wangen klein, die Kehle wenig lang, horizontal. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied verdickt, kaum die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied nur wenig verdickt, mit einigen dunklen Borsten besetzt, etwa ebenso lang wie der Halsschild und der Kopf bis zum Vorderrande der Augen zusammen, das zweite ist etwas mehr wie doppelt lànger als das erste, doppelt länger als das dritte (das letzte mutilert) Der Basalrand des Halsschildes ist breit ausgeschweift, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten fast geradlinig verengt; die Scheibe ist flach gewölbt, die Strietura apicalis ist scharf, etwa ebenso breit als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes. Das Schildchen ist etwas länger als breit. Die Hemielytren beim 9 länger als der Hinterkörper. Die Hinterschenkel überragen die Spitze des Hinterkörpers und sind etwas zusammengedrückt und zur Basis allmählich verdickt, etwa achtmal länger als die grösste Dicke, die Schienen lang, dunkel bedornt, die Dörnchen etwa ebenso lang als der Durchmesser der Schienen, das erste Glied der Hinterfüsse kaum länger als das zweite, kürzer als das letzte. — Long. 6.5, lat. 1.2 mm. Durch die Farbe und durch die ungetleckte Membran leicht von anderen Arten zu unterscheiden. Togo: Bismarcksburg! 15—21. XI. 1892, L. Conrapr, 1 2 (Mus. Berol.). Phytocoris monteiroi n. sp. Gelbweiss, weiss behaart, der Halsschild zur Basis gelbgrün, die Scheibe mit drei weisslichen Tomentbinden, etwa die Apicalhälfte des Coriums hell gelbbraun, der Innenrand des Cuneus in und vor der Mitte mit zwei kleinen, schwarzen Haarbüscheln, die Spitze gelbbraun, die Membran glasartig durchsichtig, erloschen mit sehr kleinen, dunkleren Fleckchen bestreut, die Venen zur Spitze gelbbraun, die Unterseite des Hinterkórpers jederseits mit einer schmalen, braunen Längsbinde, die Fühler gelbweiss, die Basis und die Spitze des ersten, ein Ring in der Mitte und die Spitze des zweiten Gliedes gelbbraun (die zwei letzten Glieder mutiliert), das Rostrum gelb mit brauner Spitze, die Vorderbeine (die hinteren mutiliert) gelb, die Schenkel zur Spitze und zwei Ringe und die Spitze der Schienen etwas dunkler. Der Kopf ist mässig geneigt, von oben gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen etwas länger als an der Basis hoch, die Stirn vorne etwas gewölbt, beim Q etwa doppelt breiter als der Durchmesser der mässig grossen Augen. Der Clypeus ist ziemlich kräftig hervortretend, von der Stirn deutlich getrennt, die Wangen ziemlich klein, die Kehle mässig lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum die Mitte der Vorderhüften erreichend, Das erste Fühlerglied mit einigen ziemlich Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 13 langen, weissen Börstchen bewehrt, etwa ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa 21, mal länger als das erste. Der breit werundete Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Lànge der Scheibe, doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten fast geradlinig verengt. Die Scheibe ist flach gewölbt, wenig geneigt, die Apicalstrietur etwa ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Die Hemielytren sind mässig lang. Die Dörnchen der Vorderschienen kaum länger als der Durchmesser der Schienen. — Long. 45, lat. l.s mm. Durch die Farbe sofort von allen anderen äthiopischen Arten verschieden. Delagoa-Bai!, Moxrerro (Mus. Berol.) Phytocoris galléni n. sp. Oben weisslich behaart. Gelbweiss, einige nach vorne convergierende Querstriche auf der Stirn, ein Fleckchen jederseits auf der Apicalstrictur vor den Calli und ein anderes jeder- seits hinter der Aussenseite der Calli auf dem Halsschilde rotgelb, die Scheibe des letzt- genannten, der Clavus und das Corium fein braun besprenkelt, die Besprenkelung zur Spitze des Clavus und des Coriums zusammenfliessend, einige Flecke am Aussenrande des Coriums braun, zwei Tomentflecke am Innenrande des Cuneus tiefschwarz, das Rostrum, die Fühler und die Hüften (die anderen Teile der Füsse mutiliert) gelb, die Spitze des erstgenannten dunkel, ein schmaler Ring in der Mitte und die Spitze des ersten Fühlergliedes, ein Ring vor der Mitte und die Spitze des zweiten und des dritten sowie das ganze vierte Glied braun. Der Kopf ist stark geneigt, von oben gesehen deutlich, von vorne gesehen kaum breiter als lang, von der Seite gesehen etwas länger als an der Basis hoch. Die Stirn vorne kräftig gewölbt, beim 9 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ist mässig hervortretend, etwas gebogen, die Augen ziemlich klein, nicht granuliert. Das Rostrum erstreckt sich fast bis zur Mitte des Hinterkórpers, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied mit einigen langen, abstehenden, weissen Haaren, deutlich länger als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa doppelt lànger als das erste, die zwei letzten zusammen ebenso lang als das zweite, das dritte etwas länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten gerade. Die Scheibe ist Hach gewölbt, nach vorne wenig geneigt. Die Hemielytren beim 9 viel länger als der Hinter- kórper, die Membran hell durchsichtig, dicht graubraun besprenkelt, die Venen rotbraun. — Long. 5, lat. 2 mm. Sehr nahe mit Ph. monteiroi m. verwandt, die Oberseite ist deutlich dunkel besprenkelt, der Körper ist grösser, die Fühler auffallend länger. Brit. Ost-Afrika: Kenia-Gebiet, Fi. Tana!, VI— VIII. 1910, A. GALLÉN-KALLELA, 2 292 (Mus. Helsingf.); Kibwezi!, SCHEFFLER (Mus. Berol.). Phytocoris dolichopterus Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fôrh., XLVII, 1904—1905, N:o 22, p. 1. ,Elongatus (7), pallidissime flavens, oculis extremoque apice scutelli fuscis; hemielytris longissimis, dense aequaliter rufo-ferrugineo conspersis, cuneo basi late innotato, apice late rufo-ferrugineo et pallido-variegato: membrana dense cinereo-irrorata, venis rufoferrugineis: femoribus posticis apice dense rufo-ferrugineo-conspurcatis; rostro apicem mesosterni attin- N:o 3. 14 : B. PorPrvs. gente; femoribus posticis longis, tibiis innotatis, spinulis testaceis crassitie tibiarum brevioribus; segmento maris genitali sat compresso, mutico. > Long. 10?/5 lat. 21/, mm. Caput Bonae Spei, D. DREGE. Species colore, statura valde elongata longitudineque hemielytrorum insignis. Caput basi pronoti circiter ?/; angustius, a supero visum pronoto fere !/, brevius, ab antico visum latitudini verticis oculique uniei aeque longum, a latere visum altitudine basali fere nonnihil longius, vertice ( 5) oculo paullo latiore, sulco longitudinali distincto instructo, fronte omnium levissime declivi, clypeo usque a basi fortiter prominente, ipsa basi in parte quarta basali alti- tudinis capitis a latere visi posita, angulo faciali acutiusculo, genis linearibus, gula horizon- tali, peristomio fere aeque longa. Oculi totam fere altitudinem capitis occupantes, supra superficiem verticis surgentes, fortiter granulati, orbita interiore valde sinuati. Rostrum solum apicem mesosterni attingens, articulo primo caput haud superante. Antennae desunt. Pronotum latitudine postica circiter !/, brevius, apice quam basi fere triplo angustius, lateribus subrectis, disco postico leviter convexiusculo, versus apicem levissime declivi. Hemielytra usque a basi pronoto paullo latiora, parallela, latitudine communi fere triplo longiora (8!/, mm. longa, 3 mm. lata) cuneo corio parum magis quam duplo breviore; membrana angulo apicali interiore areolae majoris recta. Pedes longi, graciles; femoribus posticis cras- sitie maxima circiter octuplo longioribus, tarsis articulo primo secundo breviore, tertio secundo longiore et graciliore.“ Phytocoris siöstedti Porr. Porr. in Ssöstepr’s Kilimandjaro— Meru—Exp., 12, N:o 4, p. 31. Graugelb, hell behaart, der Kopf mit einigen Fleckchen und zwei Längsbinden auf der Stirn, unregelmüssig gestellte Fleckchen auf dem Halsschilde, die jederseits zu einer Längsbinde und am Basalrande zu einer Querbinde zusammenfliessen, braun, unregelmässige Flecke auf den Hemielytren, besonders auf dem Clavus, auf den Schenkeln und auf dem ersten Fühlergliede braungrau—braunrot, die äusserste Spitze des Clavus schwarz, der Aussen- rand des Coriums zur Spitze und der Cuneus mit rótlichem Anstrich, auf dem letztgenannten ein Fleckchen am Innenrande in der Mitte braunschwarz, das zweite Fühlerglied vor der Basis mit einem mehr oder weniger deutlichen, dunklen Ring, die Spitze verdunkelt. Der Kopf ist mit den Augen etwa !', schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von oben gesehen etwa !/, kürzer als der Halsschild, von vorne gesehen etwas kürzer als die Breite der Stirn mit den Augen, von der Seite gesehen etwas länger als die Höhe an der Basis. Die Stirn ist nicht voll um die Hälfte (4) oder etwas mehr als um die Hälfte (9) breiter als der Durchmesser des Auges, nach vorne stark convex abfallend, die Längsfurche erloschen, der Clypeus bis zur Basis convex, von der Stirn durch einen Quereindruck getrennt, die Kehle horizontal. Die Augen die ganze (4) oder fast die ganze (9) Kopfhóhe einneh- mend, ziemlich stark granuliert. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Hinterhüften. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, kaum länger als Kopf und Halsschild zusammen, das zweite Glied doppelt, das dritte etwas länger als das erste. Der Halsschild ist beim { etwas stärker quer als beim ©, der Basalrand etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten nach vorne fast geradlinig verengt,. die Scheibe hinten convex, nach vorne mässig stark abfallend. Die Hemielytren bedeutend (5) oder etwas (2) länger als der Hinterkörper, an den Seiten leicht gerundet. Das Genitalsegment ist beim > grübchentórmig eingedrückt. Die Hinterschenkel mehr wie acht- mal länger als die grösste Breite derselben, die Schienen kurz bedornt. — Long. 6—6.5 mm. Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 15 Kilimandjaro: Kibonoto!, VIII. 1905, D:r SaósrEpr (Mus. Holm.); Brit. Ost-Afrika: Kenia, Moranga!, V. 1910, A. GALLÉN-KALLELA (Mus. Hesingf.), Kibwezi! (Mus. Berol.). Phytocoris alluaudi n. sp. Kopf und Halsschild braungelb, die Seiten des letztgenannten, sowie Zeichnungen auf dem Kopfe und auf dem Halsschilde in der Mitte braun, das Schildchen braun, ein Fleck jeder- seits an der Basis und die Spitze gelb, der Clavus braun, die Basis, die Scutellarsutur und die Spitze gelb, das Corium gelb, ein grosser, langer Fleck innen und kleine Flecke an den Seiten braun, der Cuneus gelbbraun mit brauner Spitze, die Membran braun mit gelben Zeichnungen, die Unterseite braun, die Ventralsegmente gelb gefleckt, das Rostrum braun- gelb, die Fühler braun, das erste Glied gelb gefleckt, die Basis und ein Ring in der Mitte des zweiten gelb (die zwei letzten Glieder mutihert), die Beime braun, gelb gefleckt (die Be- haarung der Körper mutiliert). Der Kopf ist fast vertical, von oben gesehen viel kürzer als breit, viel kürzer als der Halsschild, von der Seite gesehen kaum länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist vorne etwas gewölbt, beim 9 fast doppelt breiter als der Dürchmesser des Auges. Der Clypeus ist ziemlich kräftig hervortretend, von der Stirn deutlich getrennt, die Wangen klein, die Kehle kurz, stark geneigt. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, fast ebenso lang als der Halsschild und der Kopf bis zum Vorderrande der Augen zusammen, das zweite nicht voll doppelt länger als das erste. Der breit gerundete Basalrand des Hals- schildes ist etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten gerade, die Scheibe flach gewölbt, etwas geneigt, die Apicalstrietur etwa ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen ist lánger als breit. Die Hinterschenkel über- ragen etwas die Spitze des Hinterkórpers und sind etwas zusammengedrückt und zur Basis allmählich verdickt, etwa 7 mal länger als die grösste Breite, die Schienen lang, die Dörnchen etwa ebenso lang als der Durchmesser der letztgenannten, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite. — Long. 5, lat. 2 mm. Unter den äthiopischen Arten am nächsten mit Ph. pluvialis m. verwandt. Der Kórper ist kleiner und etwas gedrungener, anders gezeichnet, die Augen sind kleiner, der Halsschild etwas breiter und der Cuneus kürzer und breiter. Brit. Ost-Afrika: Nairobi (Wa-Kikuju und Masai)!, VIII. 1904, CH. Auuvaup (Mus. Paris). Phytocoris pluvialis Porr. Pope l. c..p. 32. Gestreckt und schmal, die Hemielytren fast parallelseitig; !) oben matt, Kopf und Halsschild mit längeren und mehr abstehenden, die Hemielytren mit kürzeren und mehr anlie- genden, schwarzen Haaren bekleidet. Schwarzbraun, der Kopf vorne und unten, die Stirn hinten, auf dem Halsschilde die Scheibe in der Mitte mehr oder weniger breit und einige kurze Längsflecke am Basalrande, die Basalecken des Schildchens breit, Flecke auf dem Clavus und auf dem Corium, auf dem letztgenannten in der Mitte zu einer schief gestellten, undeutlichen Querbinde zusammenfliessend, die Basis ‘des Cuneus, die Vorderbrust in der Mitte, der Vorderrand der Hinterbrust, die Basalhälfte des Rostrums, unregelmässige Flecke ') In der Beschreibung 1. c. wird der Körper als sehr gestreckt beschrieben, was aber nicht der Fall ist, indem das Exemplar durch die Conservierung ihre Gestalt etwas verändert hatte. N:o 3. 16 B. Porrrts. auf dem ersten Fühlergliede, sowie die Basis des zweiten und des dritten, die Hüften, einige braune Flecke an der Basis ausgenommen, die Basis und kleine, mehr oder weniger zusam- menfliessende Flecke auf den Schenkeln, drei Ringe auf den vorderen Schienen, ein gleich. hinter der Basis, der andere vor und der dritte hinter der Mitte, ein Ring hinter der Basis und einige unregelmässige Flecke auf den Hinterschienen gelbweiss, die Membran durch- sichtig gelblich, dicht mit mehr oder weniger zusammenfliessenden, rauchig graubraunen Flecken besetzt. Der Kopf ist von oben gesehen kürzer als mit den Augen breit, kürzer als der Hals- schild uud etwas breiter als derselbe am Vorderrande, hinter den Augen kurz halsfórmig verengt, von der Seite gesehen etwas länger als hoch. Die Stirn ist mässig gewölbt, zwischen den Augen ebenso breit (c?) oder etwas breiter (9) als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften. Das erste Fühlerglied ist sehr schwach verdickt, unten mit mehreren, abstehenden, hellen Borsten besetzt, etwa ebenso lang als der Kopf vom Vorderrande des Auges und der Halsschild zusammen, das zweite doppelt, das dritte etwa 1;, länger, das letzte kürzer als das erste. Der Halsschild ist am Basalrande breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten seicht ausgeschweift. Die Scheibe ziemlich gewólbt, nach vorne schwach geneigt. Die Hemielytren auch beim 9 viel länger als der Hinterkórper. Die Hin- terschenkel sind etwa 7 mal länger als die grósste Breite, die sehr langen Schienen mit hellen Borsten bekleidet, die Borsten kaum lànger als die grósste Dicke der Schienen. — Long. 6.5—8, lat. 1..—2 mm. Kilimandjaro: Kibonoto!, im Regenwalde in einer Höhe von 2.000 m., II. 1906, Dr Ssöstenr (Mus. Holm.); Brit. Ost-Afrika: Kikuza! 8 und 27. IV. 1902, F. Tuowas (Mus. Berol.). Phytocoris erlangeri n. sp. Oben dunkel behaart, kaum glänzend, gelb, der Kopf mit rot überzogen, der Hals- schild mehr oder weniger zusammenfliessend braun gefleckt, zu den Seiten eine nach aussen jederseits scharf begrenzte, nach vorne verschmälerte, von den Hinterecken bis zur Mitte der Calli sich erstreckende Làngsbinde bildend, die beiden Binden durch eme schmale Querbinde am Hinterrande der Apicalstrictur mit einander verbunden, die Apicalstrictur in der Mitte rot; das Schildchen braun gesprenkelt und vor der Spitze mit einem braunen Querfleck: auf dem Clavus die Coriumsutur und eine Längslinie in der Mitte, die hinten mit dem erst- genannten zusammenfliesst, auf dem Corium die Clavalsutur, der Aussenrand und ein schief gestellter Fleck vor der Spitze braun, der Cuneus braunrot mit dunkler Spitze, die Membran gelbbraun, dicht und fein braun besprenkelt; die Unterseite braun, die Ränder der Pleuren unten und die Orificien des Metastethiums gelb, das Rostrum gelb mit brauner Spitze, die Fühler braun, Flecke auf dem ersten Gliede, die Basis und ein Ring in der Mitte der zwei folgenden Glieder gelb, die Beine gelb, die Schenkel zur Spitze allmählich, Flecke auf den Schienen und die Füsse braun. Der Kopf ist beim 5 nur etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, ver- tical, von oben gesehen fast doppelt breiter als lang, von der Seite gesehen deutlich kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn beim + etwa um die Hälfte schmäler als der Durchmesser des Auges, vorne etwas gewólbt, der Clypeus ziemlich stark hervortretend, die Wangen klein, die Kehle kurz. Das Rostrum erstreckt sich weit über die Mitte des Hinterkórpers, das erste 3lied etwas über die Mitte der Vorderhüften sich erstreckend. Das erste Fühlerglied etwa ebenso lang als der Halsschild und der halbe Kopf zusammen, das zweite doppelt länger, das dritte kaum !/, kürzer. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, annähernd doppelt Tom. XLI, -3 Die Miriden der äthiopischen Region. 1 breiter als die Scheibe lang, fast dreimal länger als der Vorderrand, die Seiten fast gerade verengt. Die Scheibe etwas gewölbt, wenig geneigt. Die Hinterschenkel länger als der Hinterkörper, etwas abgeflacht, zur Spitze allmählich verengt, etwa 9 mal länger als breit, die Schienen lang-und dünn, die Dörnchen kaum kürzer als der Durchmesser der Schienen. Das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 4, lat. 1.5 mm. Durch die geringe Grösse und durch das lange Rostrum von den übrigen äthiopischen Arten sofort zu unterscheiden. S. Galla!, 21. IV. 1901, v. ERLANGER (Mus. Berol.). Trichobasis Revr. . - Revr., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVI, 1903-1904, N:o 10, Due „Genus divisionis CAPSARIA, generi Pantiliodes Noualh. proximum, articulo primo antennarum multisetoso, basi pronoti sinuata, basi scutelli detecta, spinulis tibiarum longis divergens. Corpus subelongatum, laeve, nitidumn, pilis squamiformibus destitutum; capite basi pronoti cireiter !/, angustiore, a supero viso pronoto parum breviore, usque ad marginem antieum oeulorum horizontal, dein fortiter declivi, ab antico viso latitudini cum oculis fere aeque longo, a latere viso altitudinem basalem latitudine clypei superahte, vertice immarginato, suleo medio longitudinal tenui instructo, clypeo usque a basi fortiter prominente, verticali, compresso, a latere viso marginibus parallelis, basi in linea inter bases antennarum ducenda posita, angulo facial recto, loris haud buccatis, genis (c^) humilibus, gula brevi, subhorizon- tali; oeulis maris rhagnis, granulatis, in genas longe productis, margine interiore apicem versus divergentibus. et sinuatis; rostro coxas posticas superante, articulo primo parum dilatato, medium xyphi prosterni attingente; antennis mox infra medium marginis interioris oculorum insertis, articulo primo pronoto aeque longo, subcylindrico, setis longis rigidis sat dense ornato, secundo basi pronoti longiore, primo paullulum tenuiore, duobus ultimis simul sumtis secundo longioribus et paullo tenuioribus: pronoto transverso, trapeziformi, lateribus subsinuatis, subacutis, margine basali late distincte sinuato, disco apicem versus leviter declivi, callis parum elevatis, confluentibus, medium disci attingentibus, strictura apicali crassitiei articuli primi antennarum aeque lata: scutello parte basali detecta; hemielytris (9) abdomen sat longe supe- rantibus, lateribus parallelis, venis cori parum distinctis, cuneo parvulo, membrana areola majore angusta, angulo apicali interiore angulata; coxis anticis sat brevibus, posticis contiguis; femoribus elongatis: tibiis teretibus, longe tenuiter spinulosis, tarsis articulo primo secundo paullo breviore, tertio secundo longiore.* Typus: Tr. setosa Reur. Trichobasis setosa Rxvr. Reur. |. c. „Inferne picescenti-ferruginea, superne rufescenti-testacea, setis longis erectis tenuibus. pallidis pilosa, hemielytris pallidioribus, flavo-testaceis, pallido-pubescentibus et longe setosis, cuneo piceo-ferrugineo, membrana nigricante; antennis pedibusque pallide flaventibus, illis articulo primo toto, ima basi secundi basique quarti sat late, his femoribus, apice excepto, picescenti-ferrugineis, articulo primo antennarum setis plurimis rigidis albonitentibus crassitie artieuli fere longioribus, etiam basi secundi setis nonnullis rigidis; vertice maris oculo aeque lato; antennis articulo secundo primo vix duplo et dimidio et margine basali pronoti circiter 1/, longiore, tertio secundo circiter !/, breviore, quarto tertio circiter !/, breviore; pronoto N:o 3. u 3 is B. Poppius. latitudine basali fere duplo breviore, apice quam basi duplo angustiore; spinulis tibiarum tenuibus, pallidis, crassitiei tibiae longioribus. Long. g' 4!/, mm. Kongo, Kinchassa, unicus mas, d. 12 oct. 1896.* Pleurochilophorus Revr. Reur., Ófv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLVII, 1904— 1905, N:o 10, p. 3 (1905). Der Kórper gestreckt, mehr oder weniger glänzend, unbehaart und ungerunzelt. Der Kopf ist stark geneigt, fast vertical, hinten ungerandet, von vorne gesehen hóchstens ebenso lang als breit, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch, der Gesichtswinkel recht. Die Stirn der Länge nach'gefurcht, vorne oberhalb der Clypeusbasis etwas buckelartig aufgetrieben, der Clypeus schwach hervortretend, von der Seite gesehen zur Basis versch- . mälert, von der Stirn scharf getrennt, die Lorae leicht gewólbt, die Wangen klein, die Kehle mässig lang. Die Augen sind fein granuliert, gross undhervorspringend, am Vorder- und Hinter- rande ausgeschweift. Das Rostrum meistens die Hinterhüften erreichend. Die Fühler gleich unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, lang, das erste Glied mit Dórnchen be- wehrt, die übrigen glatt, die letzten ebenso dick als das zweite. Der Halsschild quer, der Basal- rand breit gerundet, die. Scheibe ziemlich schwach geneigt, glatt, die Calli flach, die Apical- strietur viel schmäler als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes, die Seiten bis zu den Calli stumpf, aber deutlich gerandet. Das Schildchen an der Basis leicht wulstfórmig erhoben. Die Spitze der grossen Membranzelle gerundet. Die Hinterschenkel zur Spitze und die Schienen kräftig bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kurz. . Nahe mit Megacoelum Fieb. verwandt, unterscheidet sich aber durch den Bau der Stirn, dureh den von der letztgenannten scharf abgesetzten Clypeus, durch die Randung der Halsschildseiten und durch den Bau des Schildchens. — Von Creontiades Dist. sofort durch den Kopfbau, durch die gerandeten Seiten des Halsschildes und durch den Bau des Schildchens zu unterscheiden. Typus: Pl. quadripunctatus Reur. Pleurochilophorus quadripunctatus Reur. (Fig. 1.) REUT., lc, p. 4. Glànzend, hell strohgelb oder grünlich gelb, die Stirn, der Clypeus und die Lorae zuweilen mit rôtlichem Anstriche, der Kopf oben mit zwei, nach vorne und hinten convergierenden, feinen, roten Längslinien, ein Fleck jederseits vor den Hinterecken auf dem Halsschilde, zwei Flecke an der Basis des Schildchens, sowie kleine Pünktchen auf dem ersten Fühlergliede, aus denen die schwarzen Dörnchen entspringen, schwarz, die Spitze des Rostrums schwarzbraun. Der Kopf von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite Fig. 1. gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch, etwa ?/; schmäler als der Basalrand des Halsschildes. Die Stirn sowohl beim cg, wie auch beim © ebenso breit als der Durehmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. ro ist etwa ebenso lang als die Breite der Stirn mit den Augen, das zweite etwa dreimal länger, das dritte etwa !/; kürzer als das zweite, das letzte ebenso lang als das erste, die Spitze des dritten und das vierte zuweilen verdunkelt. Der Basalrand des Halsschildes !/, oder etwas mehr breiter als die Scheibe lang, doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe mässig gewülbt und geneigt. — Long. 8—8., lat. 2.5 mm. Eritrea (sec. Reur., 1. c.): Asmara!, 8. VI, KRISTENSEN, 1 c? (Mus. Stettin.). Pleurochilophorus bipunctatus n. sp. Gestreckt, wenig glänzend, einfarbig hell strohgelb, zwei kleine Punkte in der Mitte an der Basis des Schildchens, die Spitze des Rostrums und des letzten Fussgliedes schwarz- braun (die Fühler mutiliert). Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, fast um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum lànger als breit, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn fast doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (9). Das Rostrum erreicht fast die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas über die Basis der Vorderhüften sich erstreckend. Die Augen sind mässig gross, hervorspringend, ziemlich fein granuliert. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa ?/; breiter als die Länge der Scheibe, ®/, breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, nach vorne mässig abfallend, sehr erloschen quer gestrichelt. Das Schildchen hinten flach gewölbt. — Long. 8, lat. 3 mm. Cape-Town!, E. Simox (Mus. Paris.). Pleurochilophorus subhyalinus n. sp. Glänzend, unbehaart, graugelb, der Basalteil des Kopfes bis zur Fühlerbasis braun, auf dem Halsschilde jederseits vor den Hinterecken ein kleiner und an der Basis des Schild- chens zwei schwarze Flecke. Die Hemielytren halb durchsichtig, die Commissura Clavi schmal rot, das erste Fühlerglied rotgelb besprenkelt, das dritte Glied gelbbraun (das letzte mutiliert), die Basis der Hinterschienen aussen rot, die Dórnchen gelbbraun. Der Kopf ist stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Hals- schildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn beim 9 kaum breiter als der Durchmesser des Auges. (Das Rostrum?) Das erste Fühlerglied etwas kürzer als der Halsschild, das zweite etwas mehr als 2!/, mal länger, das dritte nur wenig kürzer als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt länger als der Vorderrand, die Scheibe ist ziemlich flach gewölbt, schwach nach vorne geneigt, vollkommen ungerunzelt. Das Schildchen ist glatt, die Erhebung an der Basis undeutlich. — Long. 6.5, lat. 2 mm. Von PI. quadripunctatus durch die Farbe, durch die halb durchsichtigen Halbdecken, durch weniger geneigten, etwas schmäleren Halsschild, durch den Bau des Schildchens, durch die rote Commissur des Clavus, sowie durch die helleren Dórnchen auf den Schienen ver- schieden. — Von Pl. bipunctatus m. sofort durch die Farbe und durch den kleineren Körper zu unterscheiden. Kamerun: Adamaua!, 1 © (Mus. Hung.); Nyassa-Geb.: Langenburg!, IV. 1898, D:r FÜLLEBORN, 1 9 (Mus. Berol.). N:o 3. 20 B. Porrrvs. Creontiades Dis. Disr, Biol Centr. Amer, Rhynch, Het, I, p. 237, T. XXIII, fig. 12 (1883). — Pantiliodes - NovarB, Ann. Soc. Ent. France, 1898, p. 15. — Reur., Hem. Gymn. Eur., V, p. 237 et 354, Taf. II, fig. 14. — Hües., Syn. Blindw., I, p. 88. Der Körper gestreckt, mehr oder weniger glänzend, der Kopf meistens mässig geneigt, von vorne gesehen ebenso lang oder länger als breit, von der Seite gesehen ebenso lang oder länger als an der Basis .hoch, hinten ungerandet. Die Stirn tief der Länge nach gefurcht, convex-geneigt. Der Clypeus ist von der Stirn deutlich, meistens durch einen scharfen Quereindruck getrennt, bis zur Basis stark hervortretend, senkrecht gestellt, von der Seite gesehen der ganzen Höhe nach etwa gleichbreit, die Lorae nicht aufgetrieben, die Wangen klein, die Kehle kurz, horizontal, der Gesichtswinkel recht. Das Rostrum erstreckt sich meistens wenigstens bis zur Basis der Hinterhüften. Die Fühler unbehaart, dünn, etwas oberhalb der Mitte der Kopthöhe am seicht ausgeschweiften Vorderrande der Augen eingelenkt, das erste Glied meistens mit einigen Börstchen, die drei letzten Glieder etwa gleich dick. Der Halsschild breiter als lang, die Seiten ungerandet, nach vorne gerade verengt, die Apicalstrietur etwa ebenso breit als die Dicke des ersten Fühlergliedes, die Scheibe mehr oder weniger gewölbt und nach vorne geneigt, glatt, die Calli meistens flach. Die Spitze der grossen Zelle der Membran gerundet. Die Schenkel nicht verdickt, die hinteren die Spitze des Hinterkörpers nicht erreichend, die Schienen bedornt, das erste Fussglied kurz. Von Phytocoris H. Sch. sofort durch die kürzeren, nicht verdickten Schenkel zu unter- scheiden. Typus: Or. rubrinervis (STAL). Übersicht der Arten. A. Das zweite Fühlerglied länger als das dritte. 1. (4). Das erste Fühlerglied rot mit dunkler Basis. Der Körper etwas gedrungener. 2. (3). Die Hemielytren einfarbig hell. hildebrandti n. sp. 3. (2). Der Clavus mnen schwarz, der Cuneus rot. simillimus n. sp. 4. (1) Die Grundfarbe des ersten. Fühlergliedes nie rot. Der Kórper lang und schmal. 5. (16). Der Clavus und das Corium einfarbig, mehr oder weniger hellgelb, hóchstens die Clavalsutur sehr schmal verdunkelt. 6. (7) Der Halsschild dichter, der Clavus und das Corium weitläufiger mit ganz kleinen, runden, braunen Pünktchen bestreut. pallidus (Rams.). 7. (6). Der Halsschild und die Hemielytren ohne solche Pünktchen. 8. (15). Die Spitze des SchildchenS dunkel, die Clavalsutur hell. 9. (12). Die Venen der Membran mehr oder weniger ausgedehnt rot gefärbt. 10. (11). Die Commissur des Clavus und des Coriums von derselben Farbe wie die übrigen Teile der Hemielytren. tellimii (Reur.). 11. (10). Die Commissur des Clavus und des Coriums rot, elongatus (Lig. ). Tom. XLI. LM id U Ion sn sto Die Miriden der äthiopischen Region. 21 12. (9). Die Venen der Membran nicht rot. : 13. (14). Die Hemielytren einfarbig hell, die Grundfarbe der Membran dunkler als die Venen. ” Klemer. subpellucidus n. sp. 14. (13). Die Aussenecke des Coriums und die Spitze des Cuneus rot, die Grundfarbe der Membran heller als die Venen. Grósser. erlangeri n. sp. 15. (8). Die Spitze des Schildchens hell, die Clavalsutur schmal verdunkelt. « suturale (Popr.). 16. (5) Der Clavus und das Corium hell mit dunklen Zeichnungen, oder mehr oder weniger einfarbig dunkel. 17. (18. Der Kopf mit drei roten Querlinien, die Fühler rot geringelt. pulchricornis n. sp. 18. (17). Der Kopf ohne rote Querlinien, die Fühler nicht rot geringelt. 19. (24). Die Hemielytren nie rein schwarz, höchstens braun gezeichnet. 20. (21). Die Hemielytren gelblich mit einem grossen, aussen sinuierten Längstleck. bouvieri n. sp. 21. (20). Der Clavus und das Corium einfarbig, gelbbraun — braun. 22. (23). Der Cuneus einfarbig rotbraun, die Basalhältte des dritten Fühlergliedes gelbweiss. Die Stirn beim g" um die Hälfte schmäler als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerghed etwas kürzer. plebejus n. sp. 23. (22). Der Cuneus zur Spitze dunkler, ohne rötlichen Anstrich, nur das basale Drittel des zweiten Fühlergliedes gelbweiss. Die Stirn beim 5% nur etwas schmäler als der Durehmesser des Auges. Das erste Fühlerglied länger. rusticus n. sp. 24. (19). Die Grundfarbe der Hemielytren schwarz. Kopf, Halsschild und Schildchen rotgelb. coloratus n. sp. B. Das zweite Fühlerghed ebenso lang als das dritte. x longicornis n. sp. Creontiades hildebrandti n. sp. Mässig gestreckt, ziemlich glänzend, hell gelb, zuweilen mit schwach grünlichem Anfluge, die innerste Basis des ersten Fühlergliedes, die Spitze des Rostrums und des letzten Fussgliedes schwarz, die Fühler rot, die drei letzten Glieder zuweilen braunrot—braun, die Spitze des zweiten schwarz, die Basis der zwei letzten gelbweiss, die Hinterschenkel zuweilen zur Spitze rot, die Membran durchsichtig. Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas länger als breit, von der Seite gesehen deutlich länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist der Länge nach gefurcht, nicht voll doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (2), der Clypeus ist ziemlich wenig hervortretend, von der Stirn nur wenig getrennt, die Wangen ziemlich klein, die Kehle kurz. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied nicht die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist wenig verdickt, etwa ebenso lang als der Kopf mit den Augen breit, N:o 3. 22 B. PorPrvs. das zweite annähernd dreimal länger, nur wenig länger als das dritte, das vierte kaum lànger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewólbt, : nach vorne stark abfallend, ziemlich kräftig der Quere nach gestrichelt, die Calh flach. Das Schildchen ist flach gewólbt, sehr fein quer gestrichelt. Die Schienen sind hell bedornt, die Dürnchen kaum so lang als der Durehmesser der Schienen. Das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite. — Long. 6.,— 7, lat. 2—2.5 mm. Durch den mehr gedrungenen Körper und durch die Farbe, sowie durch den nach vorne stark geneigten Halsschild ausgezeichnet. Madagaskar! HILDEBRANDT (Mus. Berol): Wald Tanala, Dikongo, Vinanitelo!, III. 1901, CH. ArrLvAUD, Tananarıve! (Mus. Paris.) Creontiades simillimus n. sp. Dem Cr. hildebrandti m. sehr nahe stehend, von demselben durch folgende Merkmale verschieden: Gelbbraun, der Halsschild zum grössten Teil gelb, die Spitze des Schildchens und die innere Hälfte des Clavus schwarz, der Cuneus rot, die Membran mehr gelbbraun. Das ganze erste Fühlerglied rot, das zweite rot mit gelber Basis, das dritte rot, an der Basis nur schmal gelbweiss. Der Kopf ist etwas weniger geneigt, von vorne gesehen kaum länger als breit. Das Rostrum erstreckt sich nur bis zu den Mittelhüften, das dritte Fühlerglied ist etwa um die Hälfte kürzer als das zweite (das letzte, «wie auch die hinteren Beine mutiliert). Der Halsschild ist etwas mehr gewölbt, viel weniger nach vorne geneigt. — Long. 7, lat. 2.5 mm. West-Madagaskar!, HILDEBRANDT, 1 9 (Mus. Berol.) Creontiades pallidus (Raws.). Phytocoris pallidus Rame., Faun. Andal., p. 159. — Phytocoris punctum Reur., Spec. Phyt., p. 30. — Pantiliodes id. NovaLH. Ann. Soc. Ent. France, 1893, p. 15. — Pantiliodes pallidus Reur., Hem. Gymn. Eur, V, p. 238, T. II, fig. 14. — Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLV, N:o 6, p. 2. Gestreckt, gelbweiss-gelbgrau, Kopf und Halsschild ziemlich dicht weisslich behaart, der Halsschild mehr oder weniger dicht und ausgedehnt mit ganz kleinen, zuweilen auch die Apicalstrictur mit einipen und die Basis mit 8—10 grósseren schwarzen Punkten bestreut, auf dem Schildchen zwei Basalflecke schwarz, die Spitze tiefschwarz, glänzend, der. Clavus und das Corium innen weitläufig mit braunen-schwarzbraunen Pünktchen besprenkelt, die Membran schwach verdunkelt, die Venen gelbweiss oder mehr oder weniger rótlich, das erste Fühler- glied weitlàufig, die Hinterschenkel dichter und mehr oder weniger, besonders zur Spitze rot besprenkelt. Der Kopf mässig geneigt, zuweilen mit einigen roten Querlinien, von der Seite gesehen etwas länger als an der Basis hoch, die Stirn ebenso breit (c?) oder etwas breiter (£) als der Durchmesser des Auges, die Kehle kurz, annühernd vertical. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied kaum kürzer als der Halsschild, das zweite mehr wie doppelt länger, das dritte etwa 1/; kürzer als das zweite, das letzte etwas länger als das erste. Der. Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte kaum merkbar ausgeschweift, etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe Tom. XUT, Die Miriden der üthiopischen Region. 23 ist ziemlich gewólbt, nach vorne wenig geneigt, sehr fein chagriniert. Auf dem Corium zuweilen an der Spitze der zuweilen rótlichen Cubitalvene ein schwarzer Punkt. Die Schienen hell bedornt. — Long. 8, lat. 2 mm. Franz. Sudan: Kayes!, G. Massıox; Mascate!, IX —X, Marxpnow (Mus. Paris.); Djibouti, Aden, sec. Reur., l. c.; Togo: Bismarcksburg! 1. XI—15. XII. 1890, BürTTNER, 11—16. XII. 1892, L: Coxnapr, Kete Kratje!, IX — X. 1900, Miscaricn; Nyassa-See: Langenburg!, 3. X.— 4. XI. 1898, Fürvegorn; Madagaskar! HILDEBRANDT (Mus. Berol): Tamatave!, Mararaux (Mus. Paris.. — Ausserdem aus dem ganzen Mittelmeergebiete, von den Canarischen Inseln und Madeira bekannt. — Alle von mir gesehenen Stücke aus Afrika gehóren zu der var. reuterianus Fairm. (Rev. d'Ent. V, p. 355). Creontiades tellinii (Reur.). Pantiliodes Tellinii Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLVII, 1904—1905, N:o 10, p. 3 (1905). „Pallide ochraceus, opaculus: fronte utrinque lineis 7 obliquis impressis subferrugineis ; antennis articulo primo atomis ferrugineis adsperso; pronoto limbo tenui basali ante marginem concolorem maculisque duabus parvulis sat late distantibus mox pone medium disci nigro-fuscis; seutello basi vittulis duabus nigro-fuscis, apice nigro; membrana pallide fumata, venis ferru- gineis, area majore parallela, angulo interiore apicali angulato-rotundato; capite a latere viso altitudini basali vix aeque longo, fronte fortiter declivi, gula brevi; pronoto disco postico ruguloso. Long. 9 6!/, mm. Abessinia: N. Dongotto, D. TELLint, comm. D. SCHOUTEDEN. P. pallido (Ramb.) similis, sed signatura pronoti capiteque breviore divergens. Caput basi pronoti circiter ?/; angustius, vertice oculo aeque lato. Oculi fusci. Rostrum apicem coxarum posticarum subattingens. Antennae articulo primo pronoto aeque longo, secundo primo cireiter 2 !/, longiore, tertio secundo circiter !/, breviore. Pronotum latitudine basali paullo magis quam !/, brevius.* Var. junodi n. Mit gewissem Bedenken führe ich eine Form als Var. der vorigen Art auf. Im wesendt- lichen stimmen die sechs Exemplare mit der obigen Beschreibung überein, weichen aber in einigen Hinsichten davon ab. Der Kopf ist bei den Exemplaren ein wenig länger als hoch, die zwei Diskoidalmakel auf dem Halsschilde sind zuweilen erloschen oder verschwunden und die schwarze Linie vor dem Basalrande ist zuweilen in Flecken aufgelóst. Die Hinter- schenkel sind immer zur Spitze mit rot mehr oder weniger überzogen und auch die Unter- seite ist oft rot besprenkelt. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, mal breiter als die Lànge der Scheibe. Beim c ist die Stirn etwas schmäler, beim 9 kaum breiter als der Durh- messer des Auges. Obgleich also einige Unterschiede vorhanden sind, glaube ich jedoch nicht, dass hier eine verschiedene Art vorliegt. Zu dieser Form dürfte wohl auch der Oreontiades pallidus gehören, den Reuter, Ofv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, N:o 7, p. 4, von der Insel Pemba aufführt, denn zu Cr. elongatus (Lxrm.) gehört sie sicher nicht. Das mir vorliegende Exemplar ist aber schlecht conserviert, woher eine sichere Bestimmung nicht môglich ist. Nordost-Afrika: S. Galla!, 16. IV. 1901, v. Ertanger (Mus. Berol); Mozambique: Rikotla!, Juxon (Mus. Helsingf.); Leopoldville!, V— VI. 1899, E. Craverkau; Transvaal: Zout- pansberg! (Mus. Stettin), Makapan!, E. Smon (Mus. Paris.). N:o.3. 24 B. Porprus. Creontiades elongatus (Lrrm.). Megacoelum elongatum Lerg., Ann. Mus. Civ. Genov., XVIII, 1883, p. 293 (sec. spec. typ.). — Pantiliodes id. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Fórh., XLV, N:o 6, p. 3. Hellgelb-gelbweiss, ziemlich glänzend, sehr kurz, fein gelblich behaart, der Halsschild zuweilen mit einer verdunkelten Querbinde vor der Basis, das Schildchen an der Basis mit zwei braunroten Flecken, in der Mitte eine schmale, vor der Spitze abgebrochene Längsbinde rot, die äusserste Spitze braunrot, auf den Hemielytren die Commissuren des Clavus und des Coriums schmal rot, die Membran schwach verdunkelt, die Brachialvene rot, die Fühler zur Spitze braungelb, das erste Glied innen mit einzelnen, kleinen, roten Pünktchen, die Hinter- schenkel zur Spitze rot besprenkelt. Der Kopf ist mässig geneigt, fast um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Hals- schildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch, die Stirn !/, schmäler (>) oder ebenso breit (2) als der Durchmesser des Auges, vorne jederseits mit feinen roten Querlinien. Das Rostrum bei den vorliegenden Exemplaren unsichtbar. Das erste Fühlerglied fast ebenso lang als der Halsschild, das zweite etwa 2!/, mal länger, das dritte etwa !/- kürzer als das zweite. Der Basalrand des Hals- schildes breit gerundet, doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ?/,— !/, kürzer als der erstgenannte breit, zur Spitze ziemlich geneigt, wenig gewölbt, fein quer gerunzelt. Die Schienen mit hellen Dórnchen bewehrt. — Long. 7, lat. 2 mm. Von Cr. pallidus durch etwas mehr glänzende Oberseite, durch etwas breiteren Hals- schild, der wie die Hemielytren ohne dunklen Pünktchen ist, sowie durch die rote Claval- commissur zu unterscheiden. — Von Cr. tellinii Reur. durch etwas grösseren Kopf, breiteren Halsschild, durch die Farbe des Schildchens, dessen Spitze nicht tiefschwarz ist, sowie durch die rote Commissur der Hemielytren verschieden. Scioa: Sciotalik!, 23. XII. 1878, Anrorinr (Mus. Genoy.). Creontiades subpellucidus n. sp. Ziemlich glänzend, glatt, hell gelbgrau, die Hemielytren halb durchsichtig, die Mem- bran etwas verdunkelt, die Venen heller, das Schildchen braungelb, in der Mitte mit einer feinen, heller Längslinie, die Spitze des Rostrums und der letzten Fussglieder braun. Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basal- rand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen länger als an der Basis hoch. . Die Stirn ebenso breit als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich ziemlich über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied etwa ebenso lang als der Hals- schild, das zweite fast 21/, mal länger, das dritte etwa !/, kürzer als das zweite (das letzte mutiliert). — Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, in der Mitte kaum merkbar ausgeschweift, nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe mässig stark nach vorne geneigt, ungerunzelt, die Calli fach. Das Schildchen ist flach gewólbt. Die Schienen dunkel bedornt, die Dórnchen ebenso lang als der Durchmesser der erstgenannten. — Long. 5, lat. 1.5 mm. Durch die geringe Grósse und durch die Farbe leicht erkennbar. Konakry!, D:r Macravp, 1 9 (Mus. Paris.). Tom. XLI. I Die Miriden der äthiopischen Region. 25 Creontiades suturalis (Popp.). Megacoelum id. Pope. in Sjóstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 34. Hell strohgelb, unbehaart (die Haare abgerieben?), glänzend, die Augen, eine schmale Querbinde vor dem Basalrande des Halsschildes und auf dem Clavus die Commissur schmal schwarzbraun, das Embolium zur Spitze, der Cuneus und eine Fleckenreihe auf den Ventral- segmenten rotgelb, das erste Fühlerglied etwas rot gesprenkelt, zur Spitze rötlich, die Spitze des zweiten rotbraun, die Spitze des Rostrums braun, die Membran fast glasartig durchsichtig, die Venen etwas verdunkelt. Der Kopf ist ziemlich schwach geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas lünger als breit, von der Seite gesehen kaum länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist ebenso breit (9) als der Durchmesser des Auges, vorne jederseits mit einigen flach eingedrückten, feinen Querlinien. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorder- hüften erreichend. Das erste Fühlerglied fast lànger als der Halsschild, das zweite mehr wie doppelt länger als das erste (die zwei letzten mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt länger als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich kräftig gewólbt und zur Spitze geneigt, fein quer gestrichelt, die Calli ziemlich gewólbt. Die Schienen und das letzte Fussglied an der Spitze verdunkelt, die erstgenannten mit schwarzen Dórnchen bewehrt, die fast ebenso lang als der Durchmesser der Schienen sind. — Long..8, lat. 2,, mm. Von Cr. elongatus durch mehr glànzende Kórper, andere Farbe u. s. w. verschieden. Kilimandjaro: Kibonoto!, VIII. 1906, D:r SzósrEpT (Mus. Holm.) Creontiades erlangeri n. sp. Mit Cr. suturalis sehr nahe verwandt und mit demselben in der Farbenzeichnung ziemlich übereinstimmend, der Halsschild ohne dunkle Querbinde vor der Basis, die äusserste Spitze des Schildchens und des Coriums schwarz, die äusserste Spitze des Emboliums und des Cuneus rot, das erste Fühlerglied ohne rote Zeichnungen, das zweite nur am basalen Drittel hell. die Unterseite des Hinterkórpers einfarbig hell. Kleiner, etwas weniger glänzend, der Kopf kürzer, von vorne gesehen fast breiter als lang, von der Seite gesehen fast kürzer als an der Basis hoch, die Stirn gewólbter, etwas schmäler als der Durchmesser des Auges (9). Der Halsschild etwas breiter und kürzer, die Scheibe weniger gewólbt und geneigt, unge- runzelt, die Calli weniger hervortretend. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften. Das erste Fühlerglied ist etwas kürzer, das dritte etwa !/, kürzer als das zweite. — Long. 6, lat. 1,; mm. Nordost-Afrika: S. Galla!, 23. IV. 1901, v. ERLANGER (Mus. Berol.). Creontiades pulchricornis n. sp. Gestreckt, glänzend, der Vorderkórper etwas matter, die Hemielytren parallelseitig, Gelb, der Halsschild vor dem Basalrande mit einer braunschwarzen Querbinde, das Schildchen, eine Längslinie in der Mitte ausgenommen, auf den Hemielytren ein grosser, gemeinsamer Fleck, der an der Clavusspitze stark eingeschnürt ist, vorne den Clavus und die Clavalsutur des Coriums einnehmend und hinter der Einschnürung sich plótzlich stark erweiternd, nach aussen sich über die Mitte des Coriums erstreckend und hier vorne winkelig ausgeschnitten, die Membran und die Spitze des Rostrums braun, die Membranvenen dunkler, drei schmale N:o 3. 4 26 B. Poprits. Querlinien auf dem Kopfe, eine hinten, eine vorne zwischen den Augen und eine nach vorne gebogene zwischen den Fühlern, auf dem Halsschilde die Seiten vorne schmal, die Spitze des Cuneus, eine hinten etwas abgebrochene Längslinie auf den Brustseiten, eine jederseits auf . den Ventralsegmenten, ein kleines Fleckchen an der Basis der Hüften, mehr oder weniger zusammenfliessende Fleckchen auf der Apicalhälfte des ersten Fühlergliedes, ein abgebrochener Ring hinter der Basis und ein etwas breiterer, ganzer in der Mitte des zweiten Fühlergliedes rot, die Spitze der drei letzten Fühlerglieder und ein Ring in der Mitte des dritten rotbraun, der Cuneus zum grössten Teil gelbrot (die Beine mutiliert). Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen deutlich länger als breit, von der Seite gesehen kaum länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist beim © ebenso breit als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist ebenso lang als der Hals- schild, das zweite etwa dreimal länger, etwa !/, länger als das dritte, das letzte etwa ebenso lang als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, doppelt breiter als die Lànge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ist ziemlich gewölbt, nach vorne mässig geneigt, quer gerunzelt, die Calli flach gewólbt. Das Schildchen ist etwas gewölbt, sehr fein gerunzelt. — Long. 7, lat. 2 mm. Diese Art ist besonders durch die Farbe charakteristisch und ist wohl am nächsten mit Cr. bouvieri verwandt. Ost-Afrika: Moschi!, VII. 1905, Karona, 1 9 (Mus. Hung.). Creontiades bouvieri n. sp. Megacoelum hottentottum Porr. in Sjóstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 35. Ziemlich glänzend, unbehaart, hellgelb, auf dem Halsschilde zuweilen die Calli, zwei kürzere und zwei äussere lingere Flecke vor der Basis und die Hinterecken braun, meistens das Schildchen in der Mitte mehr oder weniger verdunkelt, auf den Hemielytren ein grosser bis zur Spitze des Coriums sich erstreckender brauner Längsfleck, der aussen dreimal sinuiert ist, in der Mitte des Apicalrandes des Coriums ein kleines Fleckchen und der Innenrand des Cuneus schmal rot, der innere Apicalrand des Coriums und die Spitze des Cuneus braun- schwarz, die Membran braunschwarz mit dunkleren Venen, die Seiten der Meso- und Meta- pleuren sowie die Seiten der Ventralsegmente mehr oder weniger ausgedehnt braun; die Fühler gelb, die zwei ersten Glieder mehr oder weniger braun besprenkelt, beim c? die Spitze, ein mehr oder weniger deutlicher Ring hinter der Basis und ein anderer in der Mitte des zweiten, die Mitte und die Spitze des dritten Gliedes und das vierte braun, die Basis und die äusserste Spitze des letztgenannten gelb, das Rostrum gelb—gelbbraun mit verdunkelter Spitze, die Beine gelb, die Hüften meistens braun, die vorderen Schenkel sehr weitläufig, die Hinterschenkel besonders zur Spitze ausgedehnt braun besprenkelt, die äusserste Spitze der Schienen und die Klauen braun, die Schienen dunkel bedornt, die Dórnchen aus braunen Pünktchen entspringend. Der Kopf ziemlich stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen deutlich länger als breit, von der Seite gesehen etwas lànger als an der Basis hoch. Die Stirn ist etwas schmäler (c?) oder ebenso breit als der Durch- messer des Auges. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ebenso lang als der Halsschild, das zweite etwa dreimal länger, etwa !/, länger als das dritte, das vierte etwa ebenso lang als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 27 Mitte kaum merkbar ausgeschweift, etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe etwas gewölbt, nach vorne stark geneigt, sehr fem gerunzelt, die Calli lach. Das Schildchen ist sehr fein gerunzelt, flach gewólbt. Die Dörnchen der Schienen etwa ebenso lang als der Durchmesser der letztgenannten. — Long. 8, lat. 2,5 mm. Von Cr. plebejus durch die Farbe, die breitere Stirn und durch den anderen Bau der Fühler zu unterscheiden, von Cr. pulchricornis u. a. besonders durch die Farbe verschieden. Kilimandjaro: Kibonoto!, VIII. 1905, D:r Ssöstepr (Mus. Holm.); Brit. Ost-Afrika: Nyanguori (Nandi occid.)', X. 1904, Cu. ArzuauD (Mus. Paris.) Creontiades plebejus n. sp. Mässig glänzend, auf dem Kopfe und auf dem Halsschilde abstehend, auf den Hemie- lytren anliegend, ziemlich kurz, gelblich behaart; schmutzig gelbbraun, der Basalrand des Halsschildes sehr schmal gelbweiss, der Kopf z. T., eine schmale Querbinde vor dem Basal- rande auf dem Halsschilde, das Schildchen, die äusserste Spitze ausgenommen, die gelb ist, der Clavus, das Corium, die Membran und die Unterseite braun, der Cuneus rotbraun, die Seiten der Mittelbrust und des Hinterkórpers unten in der Mitte gelb, die Membranvenen braungelb, die zwei ersten Fühlerglieder gelb, die Spitze des ersten schmal, des zweiten breit, sowie die zwei letzten Glieder braunschwarz, die Basalhälfte des dritten, das basale Drittel und die äusserste Spitze des vierten gelbweiss (die Beine mutiliert). Der Kopf ist mässig geneipt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kaum länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist annähernd um die Hälfte schmäler als der Durch- messer der grossen und hervorspringenden Augen (5). Das zur Spitze verdunkelte Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorder- häften erreichend. Das erste Fühlerglied ist kürzer als der Halsschild, das zweite etwa 2 !/, mal lànger, etwa ?/, lànger als das dritte, das letzte etwas länger als das erste. Der Basal- rand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt länger als der Vorderrand, die Scheibe mässig gewólbt und nach vorne geneigt, quer gerunzelt, die Calli ziemlich hervortretend. Das Schildchen flach gewölbt, sehr fein gerunzelt. — Long. 7, lat. 2 mm. Usambara: Derema!, 30. VIIL, Conrapr, 1 c? (Mus. Berol.). Creontiades rusticus n. sp. Megacoelum apicale Porr. in Stóstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 34. Wenig glänzend, ziemlich kurz anliegend hell behaart, schmutzig braungelb—braun, der Kopf in der Mitte, auf dem Halsschilde die Apicalstrietur, die Calli und eine Querbinde vor dem Basalrande, der hellgelb ist, das Schildchen in der Mitte, die Aussenecke des Coriums, die Spitze des Cuneus, die hinteren Brüste zum grössten Teil und der Hinterkörper unten mehr oder weniger ausgedehnt dunkler, braun—schwarzbraun, die Membran braun mit dunk- leren Venen; die Fühler gelb—gelbbraun, das erste Glied zuweilen mit braun mehr oder weniger überzogen, das zweite zur Spitze und die zwei letzten braun, die Basis derselben sowie die äusserste Spitze des letzten gelbweiss. Das Rostrum und die Beine gelb—gelbbraun, die Spitze des erstgenannten mehr oder weniger, besonders zur Spitze, zusammenfliessende Flecke auf den Schenkeln, die Spitze der Schienen und des letzten Fussgliedes braun — braun- schwarz, die Schienen dunkel bedornt, die Dórnchen aus schwarzbraunen Punkten entspringend. N:o 3. 28 B. Poppius. Der Kopf ist ziemlich stark geneipt, fast um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum länger als breit, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn ist etwas schmäler (c?) oder ebenso breit (9) als der : Durehmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist etwa ebenso lang als der Halsschild, das zweite nicht voll dreimal länger, annähernd !/, länger als das dritte, das letzte kaum lànger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte kaum merkbar ausgeschweift, etwa doppelt breiter als die Scheibe lang, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe wenig gewölbt, nach vorne ziemlich geneigt, ziemlich kráftig quer gerunzelt, die Calli etwas gewólbt. Das Schildchen ist fast flach, sehr fein quer gerunzelt. Der Cuneus zuweilen etwas rôtlich. Die Dórnchen der Schienen sind etwas kürzer als der Durchmesser der letztgenannten. — Long. 8, lat. 2,9 mm. Kilimandjaro: Kibonoto!, IX—X. 1905, D:r Ssösrepr (Mus. Holm. et Helsingf.); Deutsch Ost-Afrika: Aruscha!, XI. 1904, AsrEr (Mus. Berol); Brit. Ost-Afrika: Nakuro (Rift Valley)', XIE, Nyanguori (Nandi orient.)', X, Landiani, 2,500 m. (Mau-Escarpment)!, X. 1904, CH. ArLvAvD (Mus. Paris.) Creontiades coloratus n. sp. Mässig glänzend, anliegend hell behaart, rotgelb, die Stirn vorne, der Clypeus, ein schmaler Làngsfleck in der Mitte an der Basis und die Hinterecken des Halsschildes, die Basalecken des Schildchens, die Hemielytren, die Membran und das erste Fühlerglied (die anderen mutiliert) schwarz, die Commissur sehr schmal und die Spitze des Clavus, auf dem Corium die Commissur sehr schmal, ein kleiner Fleck etwa in der Mitte und der Seitenrand, der in der Mitte etwas erweitert ist, sowie der Cuneus gelbrot, der áusserste Aussenrand des Coriums sehr schmal und die Spitze des Cuneus schwarz, die Spitze des Rostrums, die Legescheide des 2, die äusserste Spitze der Hinterschienen und die Hinterfüsse (die anderen Beine mutiliert) braun, die übrigen Teile der Hinterschienen gelbrot. Der Kopf ist mässig geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen deutlich länger als breit, von der Seite gesehen deutlich länger als an der Basis hoch, die Stirn ebenso breit als der Durchmesser des Auges (2), die Kehle mässig lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Mitte der Hinterhüften, das erste Glied nur wenig die Basis des Kopfes überragend. Das erste Fühlerglied etwa ebenso lang: als die Breite des Kopfes. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, etwas mehr als 1/, breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ist wenig gewölbt und geneigt, ziemlich kräftig quer gerunzelt. Das Schildchen fein gerunzelt, Hach. Die Hinterschienen braungelb bedornt, die Dórnchen kaum kürzer als der Durchmesser der erstgenannten. — Long. 9,5, lat. 2,5 mm. Nordost-Afrika: S. Somali!, 7. V. 1901, v. ERLANGER, 1 9 (Mus. Berol.). Creontiades longicornis n. sp. (Fig. 2.) Gestreckt, kaum glänzend, dicht, anliegend gelb behaart. Bräunlich gelb, die Augen schwarz, der Innenrand des Cuneus und die Hinterbeine (die anderen mutiliert) rotgelb, die Basis der Schen- kel und etwas mehr wie die Apicalhälfte der Schienen sowie die Füsse gelb, Tom. XUI. Die Miriden der äthiopischen Region. 29 Der Kopf ist mässig geneigt, von vorne geschen etwas kürzer als mit den Augen breit, von der Seite gesehen deutlich länger als hoch. Die Stirn ist beim c? etwa !/, schmäler als der Durchmesser des Auges, fein der Länge nach gefurcht. Die Augen sind gross und hervorspringend, glatt. Der Clypeus ist von der Stirn deutlich abgesetzt, vorne leicht gebogen. - Der Gesichtswinkel recht, die Kehle ziemlich lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas die Kopfbasis überragend. Die Fühler sind lang und dünn, etwas länger als der Körper, wie bei den Arten der Gattung eingelenkt, das erste Glied dünn, etwa ebenso lang als der Halsschild an der Basis breit, die folgenden Glieder dünner als das erste, das zweite etwa doppelt länger als das erste, etwas dicker als die beiden folgenden, ebenso lang als das dritte, das etwa 21/, mal länger als das letzte ist. Der Basalrand des Halsschildes ist sehr breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind gerade verengt, die Scheibe flach, leicht nach vorne geneigt, vorne mit einigen abstehenden Häärchen, sehr fein punktu- liert, die Apicalstrietur fast ebenso breit als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes. Das Schildchen und die Hemielytren noch feiner punktuliert als der Halsschild, die letzteren beim c' länger als der Hinterkörper, die Membran schwarzbraun, die grosse Zelle mit etwas abgerundeter Spitze. Die Hinterbeine lang, die Schienen braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 5, lat. 1,6 mm. Durch die langen und dünnen Fühler, deren drittes Glied ebenso lang als das zweite ist, besonders ausgezeichnet. Kamerun: Bascho!, Bartsch, 1 5 (Mus. Berol.). Megacoelum Fieb. F1EB., Crit. Phyt., p. 305. — Eur. Hem., p. 64 et 249. — Rrur., Hem. Gynm. Eur. V, p. 230 et 354, Taf. 2, fig. 13. — Hürs., Syn. Blindw., I, p. 88 et 235. Der Körper gestreckt, mehr oder weniger glänzend, meistens fein behaart oder fast glatt. Der Kopf sehr stark geneigt, meistens vertical, von vorne gesehen kürzer oder ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kürzer oder fast ebenso lang als an der Basis hoch, hinten ungerandet, der Gesichtswinkel recht. Die Stirn schmal, der Länge nach deutlich gefurcht, sehr stark geneigt, der Clypeus wenig hervortretend, nicht oder undeutlich von der Stirn getrennt, von der Seite gesehen zur Basis verschmälert, die Lorae nicht aufgetrieben, die Wangen sehr klein oder verschwunden. Das Rostrum wenigstens die Spitze des Mesoster- nums überragend. Die Fühler sind unbehaart, in oder fast oberhalb der Mitte der Kopfhöhe am ausgeschweiften Vorderrande der Augen eingelenkt, das erste Glied wenigstens ebenso lang als die Kopfhöhe, das zweite zur Spitze leicht verdickt. die folgenden nicht dünner, das letzte kurz. Der Halsschild ist breiter als lang, mehr oder weniger gewólbt und geneigt, die Scheibe meistens glatt, die Apicalstrictur etwas schmäler als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes. Die Hinterschenkel nicht verdickt, die Spitze des Hinterkörpers nicht erreichend, die Schienen bedornt, das erste Fussglied meistens kürzer als das zweite. Sehr nahe mit Creonfiades Disr. verwandt, von dieser Gattung nur durch den Bau des Kopfes verschieden. x Typus: M. infusum (H. Scx.). Übersicht der Arten. !) 1. (2). Der Halsschild nur wenig breiter als lang. longicolle Reur. 2. (1) Der Halsschild deutlich breiter als lang. j 1) In dieser Uebersicht fehlen M. lustratum B. WHITE und M. transvaalensis Dist. 30 B. Porrrvs. | 3. (4). Der Körper oben einfarbig gelb, die Spitze des Coriums und der Cuneus braun- schwarz. cuneale n. sp. 4. (3). Der Körper anders gezeichnet. 5. (0) Die ganze Oberseite fast einfarbig rotgelb. : rufescens n. sp. ). Die Oberseite anders gefärbt. Der Kopf gelbweiss mit zwei vorne und hinten convergierenden, roten Längslinien. persimile Reur. 8. (7) Der Kopf ohne rote Längslinien. 9. (10). Die Oberseite dunkel, ein grosser Fleck vor der Mitte auf dem Corium und die Basis des Schildchens gelb. quadrimaeulatum n. sp. 10. (9). Die Oberseite anders gezeichnet. 11. (12). Das erste Fühlerglied fast ebenso lang als die Basis des Halsschildes breit. variabile n. sp. 12. (11). Das erste Fühlerglied deutlich kürzer als der Basalrand des Halsschildes. 13. (14). Die Calli des Halsschildes buckelartig a. Nur die Calli aufgetrieben. howanum (Kırk.) b. Ausser der Calli jederseits derselben ein kleines Höckerchen. 4-tubereulatum n. sp. 14. (13). Die Calli des Halsschildes nicht besonders aufgetrieben. 15. (16). Der Halsschild schwarz — braun, der Basalrand sehr schmal hell. apieale Rv. 16. (15). Der Halsschild gelb, wenn braun, dann ohne hellen Saum an der Basis. 17. (22). Die Grundfarbe der Oberseite gelb—gelbweiss. 18. (19). Die Seiten des Halsschildes schwarz. macrophthalmum Rv. 19. (18). Die Seiten des Halsschildes hell. 20. (21). Der Clavus und das Corium innen braun, der gemeinsame Fleck aussen dreimal sinuiert. hottentottum STÄL. 21. (20). Die Innenhälfte des Clavus und ein Fleck an der Spitze des Coriums braun. seutellare n. sp. 22. (17). Die Grundtarbe der Oberseite rotbraun—braun. madagascariense n. sp. Megacoelum longicolle Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904—1905, N:o 22, p. 2 ,Inferne pallide flavens, colore in roseum vel pallide sangvineum fortiter vergente, capite pronotoque sordide fuscescenti-ochraceis, scutello hemielytrisque nigro-piceis; antennis nigris (articuli ultimi desunt), articulo primo capite ab antico viso distincte longiore et pro- noto, strictura apicali excepta, vix breviore, setulis paucis brevissimis instructo; rostro pallido, Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 31 coxas posticas distincte paullo superante; pronoto latitudine basali parum breviore, apice quam basi duplo angustiore, disco a basi usque'ad strieturam apicalem sensim acqualiter modice declivi et convexo, lateribus fortius, disco obsolete transversim remote strigoso; dorso abdominis pallido, ventri concolore: femoribus flaventi- et rufescenti-conspurcatis, tibiis pallide flaventibus, fusco-spinulosis, apice earum tarsisque obscure fuscis. g". Long. 7, lat. 2!/, mm. Sierra Leona, D. Arzerius. Mus. Holm. Species statura pronoti mox distinguenda. Caput fortiter nutans, basi pronoti circiter 3/-. angustius, ab antico visum latitudini basali cum oculis longitudine subaequale, a latere visum altitudine basali saltem !/, brevius, vertice (c?) oculo latitudine subaequali, sulco longitudinali distincto instrueto, fronte subverticali, utrinque oblique strigata, clypeo parum prominente, basi a fronte sat obsolete discreto, angulo faciali subacuto, genis humilibus, gula distincte, sed.sat leviter obliqua. Oculi laeves, nigro-fusci, orbita interiore maris fortiter sinuati. Rostrum rufescenti-flavens, articulo primo medium xyphi prosterni subsuperante, ultimo basi excepta nigro-piceo. Antennae mox infra medium orbitae interioris oculorum interne insertae, Seutellum modice convexum, laeve. Hemielytra laevia, lateribus cori pallidioribus. Tibiae spinulis crassitiei tibiae aeque longis. Tarsi margine inferiore articuli primi eodem secundi longiore. Segmentum maris genitale ad angulum sinus sinistri aperturae plica instructum, inferne carina media longitudinali bene elevata.* Megacoelum variabile n. sp. Gestreckt, schwach fettig glänzend. Der Kopf ist stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kaum länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist der Länge nach gefurcht, ebenso breit (9) oder etwas schmäler (5) a's der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ist wenig hervortretend, von der Stirn undeutlich getrennt, die Wangen klein, die Kehle kurz. Die Augen ziemlich gross, hervortretend, granuliert, von der Seite gesehen am Vorderrande sehr seicht, am Hinterrande deutlich ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied wenig verdickt, etwa ebenso lang als der Halsschild, mit einigen ganz kurzen Borsten bewehrt, das zweite etwas mehr wie doppelt länger, etwas länger als das dritte, das letzte etwa ebenso lang als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, ?/. breiter als die Scheibe in der Mitte lang, mehr wie doppelt breiter als der Vor- derrand. Die Scheibe ist ziemlich kräftig gewölbt, nach vorne mässig geneigt, die Calli flach. Das Schildehen ist etwas gewólbt. Die Membran schwarz. Die Dórnchen der Schienen etwas kürzer als die Dicke der letzteren, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. Das Genitalsegment des c? an der linken Ecke. der Apertur mit einer Plica, unten in der Mitte mit einer Längsleiste. — Long. 8, lat. 2,5 mm. Scheint sehr nahe mit M. longicolle Reur. verwandt zu sein, und hat denselben Bau des Genitalsegmentes beim X. Die neue Art unterscheidet sich aber durch anderen Bau des Halsschildes, der breiter und nicht quer gestrichelt ist, sowie durch etwas kürzeres Rostrum. In der Farbenzeichnung ist sie sehr veründerlich. Var. fypica: Rot, die Hemielytren gelbrot, die Orifieien des Metastethiums gelb, der Apicalrand des Coriums, die rote Aussenecke ausgenommen, der Cuneus, die Augen, die Fühler, die Spitze des Rostrums, die Spitze der Schienen und die Füsse schwarzbraun—sch warz, die innerste Basis des ersten Fühlergliedes rot, die Basis der folgenden drei Glieder breit gelb, zuweilen mit rot mehr oder weniger überzogen. Kamerun: Joh. Albrechtshóhe!, 29. V. 1896, L. CowRaApT (Mus. Berol), Barombi!, Coxrapr (Mus. Stettin.). N:o 3. 32 B. Popprrus. Var. femoralis n. Wie die Hauptform, die Schenkel aber und die Hinterschienen schwarz. Kamerun: Lolo-Dorf!, L. CoxnApT (Mus. Berol.). Var. obseurata n. Wie die Hauptform, die Hemielytren, der Aussenrand des Coriums ausgenommen, braunschwarz, das zweite Fühlerglied an der Basis braun. Lolo-Dorf!, L. CoxgApT (Mus. Berol.). Var. conradti n. Wie die vorige, die Schenkel und die Hinterschienen schwarzbraun, das zweite Fühlerglied meistens einfarbig dunkel. Johann-Albrechtshühe!, 25. V. u. 1. VI. 1896, Lolo-Dorf!, L. Coxranr (Mus. Berol.) Var. ventralis n. Braunschwarz, der Kopf, die Stirn in der Mitte ausgenommen, der Halsschild vorne, die Seiten des Coriums und meistens das zweite Fühlerglied, die Spitze ausgenommen, schmutzig gelbbraun, der Cuneus aussen und die Schenkel rótlich, die Basis des ersten Fühlergliedes rotbraun, die Basis der zwei letzten gelb, die Basis der vorderen, die Basis und die Spitze der Hinterschenkel, die Spitze der Schienen und die Füsse schwarz, die Unterseite braunschwarz, die Orificien des Metastethiums und ein Ring auf den 6 ersten Ventralsegmenten gelb; die letzten mit rot überzogen. Johann-Albrechtshóhe!', 26. V. 1896, Lolo-Dorf!, L. Cosrapr (Mus. Berol); Fernando Pot Coxrapr (Mus. Stettin.). Megacoelum madagascariense n. sp. Gestreckt, ziemlich stark, etwas fettig glänzend, oben rötlich braungrau, der Clavus, ein viereckiger Fleck in der Mitte des Innenrandes auf dem Corium und die Spitze des Rostrums braunschwarz, der Aussenrand des Coriums zur Spitze, der Cuneus, die Unterseite, die Hüften, die Schenkel, die Basis und die Spitze der Schienen schmal und die Spitze der Füsse rotbraun, die Spitze des Hinterkórpers und das Rostrum rot, das dritte und das vierte (Glied an der Basis und die übrigen Teile der Schienen und der Füsse gelb, die Fühler braunrot, die Basis der drei letzten Glieder gelb, die Membran rauchig grauschwarz. Der Kopf ist stark geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen kaum länger als hoch. Die Stirn ist gefurcht, etwas (2) oder fast um die Hälfte (>) schmäler als der Durchmesser des Auges, der Clypeus nur wenig hervortretend, von der Stirn undeutlich abgesetzt. die Wangen sehr klein, die Kehle kurz. Die Augen sehr gross und hervortretend, fein granuliert, sowohl vorne wie hinten ziemlich stark ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist schwach verdickt, seicht nach aussen gebogen, kaum kürzer als der Halsschild, das zweite fast dreimal länger, etwas länger als das dritte, das letzte etwas kürzer als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa doppelt breiter als die Scheibe in der Mitte lang, mehr wie dopgelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist mässig gewölbt, nach vorne ziemlich abfallend, die Calli erloschen. Das Schildchen ist etwas gewölbt. Die Schienen hell bedornt, die Dórnchen kaum kürzer als der Durchmesser der Schienen. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite. Das Genital- segment des c? ist wie bei M. variabile m. gebaut, nur die Längsleiste ist weniger hervortre- tend. — Long. 7, lat. 2 mm. Ist nahe mit M. variabile verwandt, unterscheidet sich aber durch stärker glänzende Oberseite, durch anderen Bau des Kopfes, des Halsschildes und der Fühler. Madagaskar!, HirpEBRANDT (Mus. Berol): Tavanarıve!, Wald Tanala, Dikongo, Ampo- rombe!, CH. AzzLuauD (Mus. Paris.). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 33 Megacoelum rufescens n. sp. Gestreckt, ziemlich glänzend, rotgelb, der Kopf und der Halsschild etwas heller, die Seiten des Coriums und des Cuneus wie die Membran glasartig durchsichtig, die Seitenränder des Coriums und des Cuneus rot, das Rostrum gelbrot mit dunkler Spitze, die zwei ersten Fühlerglieder (die anderen mutiliert) und die Beine gelb, die erstgenannten, die Schenkel, die Schienen zur Spitze und die Unterseite des Hinterkürpers mit rot besprenkelt. Der Kopf ist stark geneigt, um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum länger als breit, von der Seite gesehen etwas kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ist der Länge nach gefurcht, kaum !/, breiter als der Durchmesser des Auges (9), der Clypeus wenig hervortretend, von der Stirn wenig deutlich getrennt, die Wangen sind klein, die Kehle kurz. Die Augen mässig gross und vorspringend, vorne und hinten leicht ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied wenig verdickt, etwas kürzer als der Halsschild, das zweite etwas mehr wie doppelt länger. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewólbt und nach vorne geneigt, glatt, die Calli flach. Die Schienen hell bedornt, die Dórnchen ebenso lang wie der Durchmesser der erstgenannten, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite. — Long. 4, lat. 2 mm. Nahe verwandt mit M. seutellare m., unterscheidet sich aber durch andere Farbe, lingeren Kopf und etwas breiteren Halsschild. Nyassa-See: Langenburg!, VI. 1898, FöLLEBoRN (Mus. Berol.) Megacoelum quadrimaculatum n. sp. LI Gestreckt, etwas fettartig glänzend, schwarzbraun, der Kopf braungelb, die Stirn in der Mitte etwas dunkler, ein. Fleck jederseits an der Basis des Schildchens, ein grosser Fleck auf dem Corium vor der Mitte, die Basalhälfte des Clavus, die Mittelbrust in der Mitte, die Hinterbrust mehr oder weniger, die Orificien des Metastethiums und der Hinterkórper gelb, der letztgenannte zuweilen von rot überzogen, das Rostrum rot—rotbraun, in der Mitte etwas heller, die Spitze braun, die Fühler gelbrot—gelb, das zweite Glied zur Spitze und die zwei letzten braungelb. die Basis der letztgenannten gelb, die Beine gelb, die Apicalhälfte der Hinterschenkel, zuweilen auch der vorderen, die Hinterschienen, zuweilen auch die vorderen, rotgelb, die Membran schwarzbraun. Der Kopf ist stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Hals- schildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ist der Länge nach gefurcht, etwas (9) oder um die Hälfte (c) schmäler als der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ist wenig hervortretend, von der Stirn undeutlich getrennt, die Wangen sehr klein, die Kehle ist kurz. Die Augen gross und vorspringend, granuliert, am Hinterrande, von der Seite gesehen, ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied nicht ganz die Mitte der Vorderschenkel erreichend. Das erste Fühlerglied sehr wenig verdickt, lang, nur wenig kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, das zweite nicht voll doppelt lànger, ebenso lang als das dritte, das vierte etwas kürzer als das erste, die drei letzten alle gleich dick. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe nach vorne kráftig geneigt, mässig gewölbt, sehr erloschen chagriniert, die Calli flach gewölbt. Das Schildchen N:o 3. 5 34 B. Poppius. ist ziemlich flach. Die Schienen dunkel bedornt, die Dürnchen etwa ebenso lang wie die Schienen dick. Das erste Glied der Hinterfüsse kaum länger als das zweite. — Long. 6.5—7, lat. 2 mm. Durch die Farbenzeichnung leicht von den anderen Arten zu unterscheiden. Togo: Bismarcksburg!, 19. VI — 12. X. 1893, L. CownApT; Kamerun: Lolo-Dorf!, L. Coxrapr, Ostidinge!, D:r MawsrELD (Mus. Berol.). Megacoelum cuneale n. sp. Gestreckt, nur wenig glänzend, hellgelb, die Spitze des Coriums, der Cuneus, die Spitze ausgenommen, die Spitze des Rostrums, das erste Fühlerglied, die Basis ausgenommen (die anderen Glieder mutiliert), die Mittelschenkel (die Vorder- und Hinterbeine mutiliert) und das letzte Fussglied braunschwarz. Der Kopf ist stark geneigt, um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas länger als breit, von der Seite gesehen kaum kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ist der Länge nach gefurcht, vorne etwas quer gestrichelt, kaum breitet als der Durchmesser des Auges (9), der Clypeus wenig hervortretend, von der Stirn undeut- lich abgesetzt, die Wangen klein, die Kehle kurz. Die Augen sind gross und vorspringend, fein granuliert, vorne und hinten seicht ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Mitte der Vorderschienen erreichend. Das erste Fühlerglied ist ziemlich schwach verdickt, etwa ebenso lang als der Halsschild. Der Basalrand des letztgenannten breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist mässig gewólbt, nach vorne ziemlich abfallend, der Quere nach erloschen gestrichelt, die Calli flach. Das Schildchen sehr fein gerunzelt, flach gewólbt. Die Membran gelbbraun. Die Schienen dunkel bedornt, die Dórnchen ebenso lang als der Durchmesser der erstgenannten- — Long. 8, lat. 2,5 mm. Togo: Bismarcksburg!, XI. 1891, Bürrxer (Mus. Berol.). Megacoelum scutellare n. sp. Gestreckt, mässig glänzend, gelb, die Stirn mit einigen rotbraunen Querlinien, der Halsschild an der Basis, der innerste Basalrand ausgenommen, der gelbweiss ist, das Schildehen, die Basalecken und eine schmale Mittellinie ausgenommen, die innere Hälfte des Clavus, ein grosser, nach vorne gerundeter, die Aussenecken nicht erreichender Fleck hinten auf dem Corium, die Membran und das Rostrum zur Spitze braunschwarz, das letzte Fühlerglied zur Spitze etwas verdunkelt, die Seiten des Kopfes, das Rostrum, die Mittelbrust z. T., eine Querbinde in der Mitte jedes Ventralsegments sowie die Spitze des letzten, die Hüften, zusammenfliessende Fleckchen zur Spitze der Hinterschenkel und an der Basalhälfte der Schienen rot—rotgelb, die Membran hinter der Cuneusspitze etwas heller. Der Kopf ist sehr stark geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen etwas kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn der Länge nach gefurcht, unbedeutend schmäler (9) als der Durchmesser des Auges, der Clypeus wenig hervortretend, durch eine ganz flache Querfurche von der Stirn getrennt, die Wangen sehr klein, die Kehle kurz. Die Augen gross, hervorspringend, ziemlich fein granuliert, vorne selcht, hinten etwas deutlicher ausgesch weift. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied die Mitte der Vorder- hüften erreichend. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, ebenso lang wie der Halsschild, das zweite mehr wie doppelt lànger, unbedeutend lànger als das dritte, das letzte etwa ebenso Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region, 35: lang als das érste. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, im der Mitte sehr-breit ausgeschweift, etwas mehr als !/, breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewólbt und nach vorne abfallend, sehr erloschen quer gestrichelt, die Callı ziemlich flach gewólbt. Das Schildchen ist flach gewölbt, sehr fein quer gestrichelt. Die dunklen Dórnchen der Schienen ebenso lang als die Dicke der letzt- genannten, das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang als das zweite. — Long. 6, lat. 2 mm. Durch die Farbe und durch den Bau des Kopfes leicht erkenntlich. Ins. Capo Verde: S. Nicolau!, XI. 1898, L. Fra (Mus. Genov.). Megacoelum persimile Rrur. Reur., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Fórh. XLV, 1902—1903, N:o 6, p. 4 (1903). Gelbweiss, auf dem Kopfe zwei durchgehende, vorne und hinten convergierende Längslinien sowie eine jederseits innen an der Einlenkungsstelle der Fühler rot; die Fühler hellgelb, die zwei ersten Glieder weitläufig braunrot gesprenkelt, das erste ausserdem aussen mit zwei Längslinien, das zweite an der Basis und in der Mitte innen und aussen braun, das letztgenannte Glied zur Spitze verdunkelt, die zwei letzten braun, an der Basis weiss. Der Basalrand des Halsschildes verdunkelt, das Schildchen schwarzbraun, in der Mitte mit einer erloschenen, helleren Längslinie, die innere Hälfte und die Spitze des Clavus ziemlich breit, auf dem Corium an der Basis ein kleines Fleckchen und ein grosser, gemeinsamer Fleck an der Commissur sowie die Innenecke und die Spitze des Cuneus schwarzbraun, die Membran hell rauchbraun mit etwas dunkleren Venen (die Beine mutiliert). Der Kopf stark geneigt, fast um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas p als breit, von der Seite gesehen ein wenig lànger als an der Basis hoch. Die Stirn ebenso breit (Q) oder !/, schmäler (c) als der Durchmesser des Auges, der Lànge nach gefurcht, der Clypeus. wenig hervortretend, von der Stirn wenig scharf abgesetzt, die Wangen sehr klein, die Kehle kurz. Die Augen gross und hervorspringend, wenig grob granuliert, vorne und hinten seicht ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied kaum die Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, etwa ebenso lang als der Halsschild und der Kopf bis zum Vorderrande der Augen zusammen, das zweite doppelt länger, das dritte etwa !/, kürzer als das letztgenannte. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, fast doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist schmutzig gelb, ziemlich gewólbt und nach vorne geneigt, der Basalteil sehr fein gerunzelt. Das Schildchen ist flach gewölbt. Der grosse Fleck auf dem Corium erstreckt sich nach vorne bis zur Mitte der Clavaleommissur und ist hier winkelig ausgeschnitten, die Seiten nach hinten etwas erweitert. Die Unterseite des Hinterkórpers jederseits mit einer Reihe roter Làngsfecke. — Long. 7, lat. 2 mm. Massauah!, Frasca (Mus. Genov.). Megacoelum hottentottum STAL. Phytocoris id. Står, Öfv. Sv. Vet. Ak. Fôrh., 1855, p. 36. — Megacvelum id. Står, Hem. Afr., III, p. 18. — Rzvr., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLVII, 1904--1905, N:o 12, p. 11 (1905). .Pallide albido-testaceum vel griseo-stramineum, glabrum, capite pronotoque unicolo- ribus, signaturis destitutis; antennis pallide flaventibus, articulis duobas basalibus atomis sparsis fusco-testaceis, secundo apice fuscescente, ultimis fuscescentibus, tertio basi latius, No 3. 36 B. Porrivs. quarto basi anguste palhdo, tertio secundo circiter !/, breviore; scutello nigro-fusco, angulis basalibus apiceque pallidis; clavo toto corjoque interne fuscis, vena clavi limboque laterali corii exteriore pallidis, hoc interne trisinuato; cuneo margine interiore tenuiter, apice tamen : latius, fusco-sanguineo; membrana dilute infuscata, venis fuscescentibus; ventre lateribus in pallidissime rufescentem vergentibus, disco utrinque vitta laterali fusca. Long. & 7, lat. 21/, mm. M. persimili Reut. similis, capite pronotoque innotatis, corio sutura clavi usque ad basim fusco cuneoque margine toto interiore fusco-sangvineo divergens. Caput basi pronoti fere duplo angustius, a latere visum altitudine fere duplo brevius, gula omnium brevissima; vertice (7) oculo fere aeque lato, suleo optime distincto. Rostrum apicem coxarum posticarum subattingens. Antennae ad medium marginis interiorem oculorum insertae, articulo primo pronoto strictura excepta aeque longo, secundo primo circiter duplo et margine basali pronoti circiter !/, longiore. Pronotum basi quam apice magis quam duplo latius, latitudine basalı circiter !/, brevius, disco postico versus apicem sat fortiter convexo-declivi, sublaevi, strictura apicali tenui, lateribus rectis. Hemielytra abdomen sat longe superantia. Pedes pallide flaventes, tibiis spinulis tenuibus concoloribus crassitiei tibiae longitudine subaequalibus.* Caffraria, sec. STÄL, l. c. Megacoelum macrophthalmum Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906 —1907, N:o 7, p. 5 (1907). Hell strohgelb, die Seiten des Halsschildes, ein Fleck an der Basis des Schildchens, die Innenhälfte des Clavus bis zur Vene, ein Längsfleck hinten auf dem Corium und ein Seitenfleck auf den Metapleuren schwarzbraun, das Schildchen in der Mitte etwas verdunkelt, die Membran rauchbraun, die Venen rotbraun, ein kleiner Fleck hinter der Cuneusspitze und eine gebogene Binde aussen an dea Venen hell, die Spitze des Rostrums, die Basis des ersten Fühlergliedes schmal und die Spitze des zweiten breit braunschwarz (die zwei letzten Glieder und die Beine mutiliert). Der Kopf ist stark geneigt, etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa doppelt breiter als lang, von der Seite gesehen fast doppelt hóher als lang. Die Stirn der Länge nach gefurcht, beim c? fast viermal schmäler als der Durchmesser des Auges, der Clypeus wenig hervortretend, von der Stirn undeutlich getrennt, die Wangen und die Kehle unsichtbar. Die Augen sehr fei granuliert, sehr gross und hervorspringend, bis auf die Unterseite sich erstreckend. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hin- terhüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist ebenso lang als die Höhe des Kopfes von der Seite gesehen, das zweite etwa 2?/, mal lànger, zur Spitze kaum verdickt. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte deutlich ausgeschweift, etwa dreimal breiter als der Vorderrand, die Scheibe etwa ?/; kürzer als der Basalrand breit. Die Scheibe ziemlich gewólbt, zur Spitze ziemlich geneipt. Das Schildchen flach gewólbt. — Long. 6,7, lat. 2 mm. Ost-Afrika: Tana! (Mus. Vindob.). Megacoelum apicale Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XXV, 1882, p. 30. Gestreckt, die Hemielytren parallelseitig, Kopf und Halsschild ziemlich glänzend, die Oberseite anliegend gelbweiss behaart. Braun— braunschwarz, der Clypeus und der Kopf vorne braun, der Basalrand des Halsschildes schmal gelbbraun, das Schildchen, die Hemie- Tom. XLI. Die Miriden der äthiomschen Region. 37 lytren vorne und an den Seiten, zuweilen mehr ausgedehnt braun-—braungelb, der Cuneus braunrot, die Basis innen und die Spitze braunschwarz, die Membran schwarz mit einem gelben Fleck an der Cuneusspitze, die Fühler gelbbraun, das zweite Glied zur Spitze und die zwei letzten Glieder braun—braunschwarz, die Basis der zwei letztgenannten und die äusserste Spitze des letzten gelb, die Beine braunschwarz, die vorderen Schenkel zur Spitze allmählich heller, die vorderen Schienen, die áusserste Spitze der Hinterschenkel und die Füsse, das Klauenglied ausgenommen, gelbbraun, die Hinterschienen und die Unterseite zuweilen braun, die letztgenannte vorne in der Mitte heller, die Orificien des Metastethiums innen gelb. Der Kopf ist stark geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halssehildes, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn ist der Länge nach gefurcht, etwas (9) oder um die Hälfte (>) schmäler als der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ist wenig hervortretend, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Wangen und die Kehle undeutlich. Die Augen, besonders beim ©, sehr gross, granuliert, auf die Unterseite des Kopfes sich erstreckend, vorne sehr seicht, hinten etwas kráftiger ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinter- hüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist wenig verdickt, etwas kürzer als die Breite des Kopfes mit den Augen, das zweite ist mehr wie dreimal länger, länger als das dritte, das vierte kaum länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte kaum merkbar ausgeschweift, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist mässig gewölbt, nach vorne wenig geneigt, quer gerunzelt, die Runzelung an den Seiten kräftiger. Das Schildchen ist fast flach, wie die Hemielytren matt. Die Schienen dunkel bedornt, die Dórnchen ebenso lang wie die Dicke der Schienen. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang wie das zweite. — Long. 6, lat. ls mm. i | Nahe mit M. macrophthalmum Reur. verwandt, unterscheidet sich aber durch andere Farbe. Die Fühler sind dünner und etwas anders gebaut, die Augen etwas kleiner, der Halsschild glänzend, gerunzelt, in der Mitte des Basalrandes seichter ausgesch weit. Addah! (Mus. Helsingf.); Ins. S. Thomé!, MocqvERvys (Mus. Hung.); Portug. Guinea: Bolama!, VI— XII. 1899, L. Fra (Mus. Genov.); Kamerun!, L. Coxkapr (Mus. Berol.); Nyassa- See: Langenburg!, D:r FÜLLEBoRN (Mus. Berol.). Megacoelum hovanum (Kinx.). (Fig. 3.) Meginoe id. Kırk., The Entomol., 1902, p. 283 (sec. spec. ty p.). Gestreckt, matt, der Halsschild schwach glänzend, die Ober- seite anliegend gelbweiss behaart. Schmutzig gelb, auf dem Halsschilde die Calli, die Seiten vorne, zwei Flecke auf der Scheibe in der Mitte, zwei an der Basis in der Mitte und ein jederseits innerhalb der Hinter- ecken, das Schildchen, die Basalecken und die Spitze ausgenommen, die Aussenecke des Coriums, zuweilen der Clavus und das Corium ganz, mit Ausnahme des Aussenrandes des letztgenannten, die Basis und die Spitze des Clavus, die Vorderbrust zum gróssten Teil, die Fig. 3. Seiten der Mittel- und der Hinterbrust, zuweilen auch eine Längs- binde jederseits an der Unterseite des Hinterkórpers schwarz, die Membran rauchig braun- schwarz, an der Spitze des Cuneus mit einem gelben Fleckchen, das Rostrum gelblich, die Spitze und die Basis dunkel, die Fühler gelb, das erste Glied hinter der Mitte braun, die Basis des zweiten Gliedes schmal und die Apicalhälfte, sowie das basale Drittel des dritten N:o 3. 38 B. Porpivs. Gliedes gelb (das letzte mutiliert), die Beine schmutzig gelb, die Schenkel und die Schienen dunkel gefleckt, die Flecke auf den Hinterschenkeln mehr oder weniger zusammenfliessend. Der Kopf ist sehr stark geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand : des Halsschildes, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen kaum kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ist gefurcht, etwa um die Hälfte schmäler (>) als der Durchmesser des Auges. «Der Clypeus ist sehr wenig hervortretend, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Wangen und die Kehle unsichtbar. Die Augen sehr gross, hervor- springend, grob granuliert, auf die Unterseite des Kopfes sich erstreckend, sowohl vorne wie hinten seicht ausgeschweift Das Rostrum erstreckt sich bis zur Mitte der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied wenig verdickt, etwas kürzer als der Kopf mit den Augen breit, das zweite etwa 21/, mal länger, etwa !/, länger als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte seicht ausgeschweift, etwa !/, breiter als die Scheibe in der Mitte lang, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewólbt und nach vorne geneigt, ziemlich kräftig quer gerunzelt, die Calli innen etwas buckelförmig erhaben und hier glänzend und glatt. Das Schildchen flach gewölbt, fein quer gestrichelt. Die dunklen Dörnchen der Schienen ebenso lang als die letztgenannten dick, das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang als das zweite. — Long. 6 mm. Ist nahe mit M. macrophthalmum Reur. und apicale Reur. verwandt, unterscheidet sich aber besonders durch den Bau der Call. Grande Comore!, H. PosÉcurs; Madagaskar: Mananjary!, CH. AzLuauD (Mus. Paris.); Diego Suarez!. Megacoelum quadrituberculatum n. sp. Ziemlich glänzend, die Hemielytren fast matt, die Oberseite anliegend gelbweiss behaart. Schwarzbraun, der Halsschild vorne etwas heller mit sehr fein gelb gesäumtem Basalrande, eine feine Längslinie in der Mitte und die Spitze des Schildchens gelblich, die Hemielytren braun, hinter der Mitte heller, der Cuneus gelb mit brauner Spitze, die Membran braungelb mit dunkleren Venen, die Unterseite braun, der Hinterkórper vorne in der Mitte heller, die zwei ersten Fühlerglieder (die anderen mutiliert) und die Beine gelbbraun, die Schienen braun gefleckt, die Schenkel braun mit einzelnen helleren Flecken. Der Kopf ist stark geneigt, von vorne gesehen viel kürzer als mit den Augen breit. Die Stirn fein der Länge nach gefurcht, beim c? fast 4 mal schmäler als der Durchmesser des Auges. Die Augen sind sehr gross, kräftig hervorspringend, granuliert. Der Clypeus ist wenig hervortretend, von der Stirn nicht scharf abgesetzt, die Kehle ganz kurz. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied etwas die Kopfbasis überragend. Das erste Fühlerglied ist etwa ebenso lang als die Breite der Stirn mit einem Auge (c), das zweite Glied etwa 21/, mal länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, in der Mitte leicht ausgeschweift, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten fast geradlinig verengt, die Scheibe ziemlich gewölbt, mässig nach vorne geneigt, ziemlich fein runzelig punktiert. Die Calli sind rund, buckelartig aufgetrieben, klein. Jederseits derselben ein kleinerer, glatter, etwas weniger aufgetriebener Buckel. Das Schildchen ist vorne fein quer gerunzelt, hinten glänzend glatt und ziemlich aufgetrieben. Die Hemielytren beim g länger als der Hinterkörper. Die Schienen dunkel bedornt. — Long. 4.5, lat. 1.5 mm. Ist nahe mit M. howanum (Kırk.) verwandt, unterscheidet sich aber durch die viel grösseren Augen, die schmälere Stirn, kürzeres erstes Fühlerglied, durch die vier Höckerchen vorne auf dem Halsschilde, sowie durch den Bau des Schildchens. Brit. Ost-Afrika: Kibwezi!, XI. 1907, 1 c, SCHEFFLER (Mus. Berol.). Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 39 Megacoelum transvaalensis Disr. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist, (7) XIII, 1904, p. 196. „Pale luteous; apex of head, eyes, subanterior and subposterior transverse fasciae to pronotum, broken at centres and sometimes united along lateral margins, inner and outer margins of clavus, and elongate spot on posterior disk of corium wich is angulated and connected with the membranal margin, membrane, basal joint of antennae (remaining joints mutilated), extreme apices of tibiae, and the apices of tarsi black; abdomen beneath with central and sublateral fuscous fasciae: apices of femora and bases of tibiae testaceous; pro- notum finely transversely granulate; scutellum shining, almost glabrous; hemielytra finely and obscurely punctate; posterior tarsi mutilated. Long. 6 mm. Hab. Transvaal; Zoutpansberg (Juxop, Brit. Mus); Pretoria (Disranr).“ Megacoelum lustratum Buou. Wnrrg. Calocoris (Megacoelum) lustratus Buou. Wnrrg, Proc. Zool. Soc. London, 1878, p. 466. „C. sordide stramineo-testaceus, maculis parvis fuscis rufisque remote et obscure notatus, capillis tenuibus adpressis pallido-aureis vestitus; pronoto obsoletissime punctulato; oculis, maculis parvis in disco et ante marginem posticum pronoti, macula geminata ad basin scutelli, dimidioque apicali femorum posticorum plus minus brunneo-vel rufo-fuscis; apicibus rostri scutellique fusco-nigris; antennarum articulo 3° ad apicem et articulo 4° toto, apice imo tibiarum anticarum, apicibusque tarsorum omnium pallide fusco-brunneis; capite, antennarum articulo 1?, dimidio apicali femorum anticorum intermediorumque, tibiis omnibus ad basin, et interdum elytris et lateribus abdominis supra subtusque, sat conferte rufo-sparsis. I 9. Long. 6, lat. 2 mm. Hab. in intermedis insulae — „Plantation“. (S:t Helena). Sometimes the apical half of the antennae is vinous red in colour and the fuscous markings generally more suffused with red.“ — Ist vielleicht mit Creonfiades pallidus (Ramb.) identisch. Megacoelopsis n. gen. cd. Der Körper schwach glänzend, gestreckt, in der Mitte leicht eingeschnürt, einzeln und lang abstehend dunkel behaart, die Oberseite unpunktiert. Der Kopf stark geneigt, von oben gesehen viel breiter als lang, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen höher als lang. Die Stirn ist schmal, hinten ungerandet, erloschen der Länge nach gefurcht, von der Seite geseben ziemlich kräftig gerundet, der Clypeus schwach hervortretend, von der Stirn nicht getrennt, leicht gerundet, der Gesichtswinkel etwa recht. Die Wangen ganz klein, die Kehle kurz. Die Augen sehr gross, mässig hervorspringend, granuliert, weit nach unten auf die Wangen sich erstreckend, am Vorderrande ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied mässig verdickt. Die Fühler sind gleich unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, die zwei ersten Glieder (die anderen mutiliert) mässig kräftig, das erste etwas dicker als das zweite und viel kürzer als dasselbe, das zur Spitze nicht verdickt ist. Der Halsschild ist quer, der Basalrand breit gerundet, in der Mitte nicht ausgeschweift, die Seiten gerade. Die Scheibe ziemlich schwach gewölbt und geneigt, die Calh erloschen, die Apicalstrictur ganz schmal. Das Schildchen flach gewölbt. Die Hemielytren sind nur wenig länger als der Hinterkörper, die Membran N:o 3: 40 B. Poppius. zweizellig, die Spitze der grossen Zelle rechtwinkelig, die Hinterflügel ohne Zellhaken. Der Xyphus der Vorderbrust gerandet. Die Orificien des Metastethiums gut ausgebildet, hinten scharf gekantet. Die Beine ziemlich lang und dünn, kurz behaart, die Schienen ziemlich - kräftig bedornt, das erste Glied der Mittelfüsse (die Hinterbeine mutiliert) ebenso lang als das zweite. Die Klauen einfach, schwach gebogen, die Arolien frei, ziemlich breit, von der Basis an divergierend. Das Genitalsegment des c? links am linken Ausschnitte mit einem kleinen Zühnchen. Ist wohl am nächsten mit Megacoelum Fieb. verwandt, unterscheidet sich aber besonders durch den etwa in der Mitte leicht eingeschnürten Kórper. Typus: M. fasciatus n. sp. Megacoelopsis fasciatus n. sp. Braunschwarz, der Kopf etwas heller, braun, der Basalrand des Halsschildes ganz schmal, die Spitze des Schildchens, eine ziemlich breite Querbinde, die Basis des Cuneus einnehmend, die Orificien des Metastethiums und die Spitze der Hinterhüften gelbweiss, die Beine und die Fühler braun—braungelb, das erste Fühlerglied, die Schienen und die Füsse gelb, das letze Glied der letztgenannten zur Spitze verdunkelt. Die Stirn beim c? mehr wie !/, schmäler als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerghed kaum kürzer als der Apicalrand des Halsschildes, das zweite etwa 2 !/; mal länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, kaum doppelt breiter als der Vorderrand. — Long. 5, lat. 1.5 mm. Mombassa!, HILDEBRANDT, 2 gg (Mus. Berol.) Volumnus Svår. (Fig. 4.) STÀL, Hem. afr, III, p. 19. — Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 12, p. 11. Der Körper eiförmig, unpunktiert, oben fast matt, behaart. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, geneigt, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen ebenso lang oder kürzer als der Kopf an der Basis hoch, hinten ungerandet. Die Stirn ohne Längsfurche, schwach gewölbt, der Olypeus hervortretend, von der Stirn deutlich getrennt, die Lorae nicht erhaben, die Wangen sehr klein, die Kehle kurz. Die granulierten Augen sind gross, den Vorderrand des Halsschildes berührend. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied wenig die Kopfbasis über- ragend. Die Fühler sind anliegend behaart, an der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als der Kopf, das zweite zur Spitze allmählich, schwach erweitert, viel länger als das erste, die zwei letzten etwa ebenso dick als das zweite, das letzte kurz, zur Spitze verschmälert. Der Halsschild breiter als lang mit geraden Seiten, zur Spitze kräftig verengt, der Basalrand breit gerundet, die Apicalstrietur schmäler oder fast ebenso breit als das zweite Fühlerglied an der Basis, die Scheibe ziemlich flach gewölbt, geneigt, die Calli flach. Das Schildchen flach, etwas kürzer als der Halsschild. Die Hemie- lytren länger als der Hinterkörper, die grosse Membranzelle hinten fast rechtwinkelig, leicht Fig. 4. Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 41 abgerundet. Die Orificien des Metastethiums gross, stumpf gerandet. Die Hinterhüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt. Die Beine ziemlich kurz, die Schenkel glatt oder kurz, anliegend, fein behaart, die hinteren etwas verdickt, die Schienen kurz und fein bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kurz. Von Adelphocoris Reur. ‘durch den ziemlich matten Körper, den hervortretenden Cly- peus, der von der Stirn getrennt ist, durch die ungefurchte Stirn, sowie durch die zwei letzten Fühlerglieder, die zusammen nicht länger als das zweite sind und durch die kurz bedornten Schienen verschieden. Typus: V. stramznicolor STÅL. Volumnus straminicolor STAL. (Fig. 4.) Capsus- id. STÄL, Öfv. Svensk. Vet, Ak. Förh., 1855, p. 36. — Volumnus id. STÅL, Hem. Afr., IIT, p. 12. — Reur, lc, p: 12. Strohgelb, gelblich behaart, der Kopf ganz oder zur Spitze, die Fühler, die innere Basalecke des Cuneus, zuweilen die Schienen und die Membran braun, das letzte Fühlerglied zur Basis weisslich, das zweite und dritte zuweilen.zur Basis heller, die Membran mit einigen gelbweisen Flecken. Der Kopf etwa 3/; schmäler als der Basalrand des Hals- schildes. Die Stirn fast doppelt (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Basis der Mittelhüften. Das zweite Fühlerglied etwa 2!/, mal länger als das erste, ebenso dick als das erste an der Spitze, das dritte um die Hälfte kürzer als das zweite, ebenso dick als das j zweite. Der Basalrand des Halsschildes etwa ?/, breiter als Fig. 4. die Länge der Scheibe, fast dreimal breiter als ‘der Vorderrand. — Long. 8, lat. 3.5 mm. Caffraria, sec. Står, l. c.; Port Natal! (Mus. Vindob.). Volumnus obscuricornis STAL. Capsus id Står, Öfv. Sv. Vet. Ak. Förh., 1855, p. 36. — Volumnus SvÀv, Hem. Afr., III, p. 19. — Rzvr., l. c, p. 13. »Stramineus, parce flavicanti-pubescens; capite antennisque obscure fuscis, harum articulo ultimo basi anguste albido; angulo interiore apiceque cunei, nec non venis membranae pallide sordide vinaceae fuscis. Long. œ 7, lat. 3 mm. Caffraria, D. J. WAHLBERG. Praecedenti (straminicolor) affinis, cuneo etiam apice fusco coloreque membranae diver- gens. Caput basi pronoti circiter #/; angustius, vertice (5) oculo distincte angustiore. Rostrum apicem coxarum intermediarum attingens. Antennae (g) articulo primo capite ab antico viso paullo breviore, secundo sat incrassato, primo circiter triplo longiore et margini basali pronoti longitudime subaequali, tertio secundo circiter ?/; breviore, secundo aeque crasso, versus basin sat longe nonnihil gracilescente, etiam ipso apice paullo graciliore, quarto elongato-fusiformi, tertio paullo minus quam dimidio breviore et huic fere aeque crasso. Pronotum latitudine basali circiter ?/, brevius. Hemielytra abdomen sat longe superantia, membrana sordide flavi- canti-hyalina, irregulariter nonnihil rugulosa, venis vinaceo-fuscis, * Tibiae spinulis crassitie tibiae sat multo brevioribus. Segmentum genitale ad marginem superiorem sinus sinistri plicula vel tuberculo parvulo instructum.“ N:o 3. 6 42 B. Poppivs. Volumnus ruficornis n. sp. Hell strohgelb, hell behaart, die Augen und die äusserste Spitze des Cuneus schwarz, der Aussenrand der Membran breit, zuweilen auch die grosse Membranzelle braun besprenkelt, zuweilen auf dem Halsschilde zwei Längsflecke in der Mitte. und die Calli sowie auf den Hinterschenkeln ein Fleck vorne zur Spitze braun, die Fühler (das letzte Glied mutiliert) rot, das erste gelb, dicht rot besprenkelt, die Spitze der Schienen und die Füsse braunrot. Der Kopf etwa */; schmäler als der Basalrand des Halsschildes; die Stirn kaum schmäler als der Durchmesser des Auges (7). Das zweite Fühlerglied zur Spitze allmählich schwach verdickt und hier ebenso dick als das erste, fast 21/, mal länger als dasselbe, das dritte etwas schmäler als das zweite an der Spitze, nur etwa !/, kürzer als dasselbe. Das Rostrum erstreckt sich fast bis zur Spitze der Hinterhüften. Der Basalrand des Halsschildes etwa 3/, breiter als die Länge der Scheibe, fast dreimal länger als der Vorderrand. Die Beine, auch die Schenkel, kurz anliegend behaart, die Dörnchen der Schienen kürzer als der Durch- messer der letzteren. — Long. 6, lat. 2.5 mm. Von straminicolor und obseuricornis durch die Farbe leicht zu unterscheiden. Ausserdem ist der Körper kleiner. i Nordost-Afrika: S. Somali!, 13. V. 1901, v. ERLANGER, 2 g' (Mus. Berol.). Volumnus elongatus n sp. Etwas gestreckter als die drei anderen Arten, oben dunkel behaart; hellgelb, auf dem Halsschilde ein kleines Fleckchen jederseits am Hinterrande der Calli, die äusserste Spitze des Schildchens, ein kleines Fleckchen etwas vor der Mitte des Innenrandes und die àusserste Spitze des Cuneus schwarz, das letzte Fussglied schwarzbraun, die Membran braun, in der Mitte und hinter der Cuneusspitze etwas heller. Der Kopf etwa !/, mal schmäler als der Basalrand des Halsschildes. Die Stirn etwa 1/3 (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelschienen, Die Fühler etwas dünner als bei den drei anderen Arten, das zweite Glied zur Spitze allmählich, schwach verdickt, hier kaum schmäler als das erste und etwa 21/, mal länger als dasselbe, annähernd ?/, länger als das dritte, das nur wenig schmäler als das erstgenannte an der Spitze ist. Der Basalrand des Halsschildes etwa 2/; breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr als 2 !/, mal breiter als der Vorderrand. Die Dörnchen der Schienen etwas kürzer als der Durchmesser der erstgenannten. — Long. 8, lat. 3 mm. Von den übrigen Arten, ausser durch die Farbe, besonders durch den schmäleren Körper zu unterscheiden. Deutsch Südwest-Afrika: Windhusk!, 3. II. 1909, SEgEwarp, (Mus. Berol.). Adelphocoris Rxvr. Revr., Hem. Gymn. Eur., V, p. 135, T. IL, fig. 11. — Hüre., Syn. deutsch. Blindw. I, p. 88 et 207. Der Kórper mehr oder weniger gestreckt, oben leicht anliegend gelblich behaart, selten mit längeren schwarzen Haaren. Der Kopf ist mehr oder weniger stark geneigt, von vorne gesehen ebenso lang oder etwas kürzer als breit, von der Seite gesehen besonders beim Männchen viel kürzer als hoch. Die Stirn hinten ungerandet, in der Mitte mit einer mehr oder weniger hervortretenden Làngsfurche. Der Clypeus etwas oder nur wenig hervortretend, wenig scharf von der Stirn getrennt, der Gesichtswinkel recht oder leicht zugesspitzt, die Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region 43 Wangen ganz klein, die Kehle kurz, schief. Die Augen hinten den Vorderrand des Hals- schildes berührend, gross, beim c?! grösser als beim 9, weit nach unten auf die Wangen sich erstreckend, vorne beim c? kräftig, beim © leicht ausgeschweift. Das Rostrum nicht oder wenig die Hinterhüften überragend, das erste Glied mässig lang. Die Fühler fast in der Mitte oder am unteren, apicalen Drittel des Augenvorderrandes eingelenkt, fast unbchaart, das erste Fühlerglied ebenso lang oder etwas kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite viel länger, zur Spitze leicht, selten etwas kräftiger, zuweilen gar nicht erweitert, die zwei letzten ebenso dick oder nur wenig dünner als das zweite. Der Halsschild quer, die Seiten gerade, die Scheibe zur Spitze kräftig geneigt, mässig gewölbt, fast glatt oder gerunzelt und punktiert. Das Schildehen flach. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, parallelseitig (c?) oder ganz leicht gerundet (9), die grosse Membranzelle zugespitzt. Der Xyphus der Vorderbrust gerandet. Die Beime ziemlich lang, die Schienen kräftig bedornt, das zweite Fussglied meistens länger als das erste. Das Genitalsegment beim c? oben am linken Winkel mit emer Spina. Nahe mit Calocoris Fieb. verwandt, der Kopf ist kräftiger geneigt, viel kürzer als hoch, die Stirn schmäler, der Clypeus weniger hervortretend, die Wangen sind kleiner, die Kehle kürzer, die Augen weit nach unten auf die Wangen sich erstreckend, die zwei letzten Fühlerglieder sind dicker, zusammen länger als das zweite, das letzte viel kürzer als das dritte, die Apicalstrictur des Halsschildes ist viel schmäler, die Schienen länger bedornt. Typus: A. seticornis FABR. Adelphocoris aethiopicus n. sp. Gestreckt, ziemlich glänzend, gelbweiss behaart, schwarz (9) — schwarzbraun (7), die Kopfseiten vorne, die Apicalstrictur und der Basalrand des Halsschildes schmal, die Spitze und die Basalecken des Schildchens und ein grosser Fleck aussen auf dem Cuneus, beim c ausserdem die Scheibe des Halsschildes in der Mitte ausgedehnt gelb, die Unterseite braun- schwarz, der Hinterkörper unten vorne in der Mitte (9) oder auch ausgedehnt (g) sowie eine Fleckenreihe jederseits gelb, das Rostrum und die Beine braunschwarz, Zeichnungen auf den Mittelschenkeln und zur Spitze der Hinterschenkel, zwei Ringe auf den vorderen Schienen und die Füsse gelblich, die Spitze des letzten Fussgliedes dunkel, das erste Fühlerglied gelb mit braunschwarzer Spitze, die anderen braunschwarz, ein Ring hinter der Basis des zweiten gelb, die Basis der zwei letzten weiss. Der Kopf stark geneigt, von vorne gesehen etwas breiter als lang. Die Stirn nur beim c? mit einer erloschenen Längsfurche, etwa um die Hälfte schmäler (4) oder ebenso breit (2) als der Durchmesser des Auges. Die Augen sind sehr gross, granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das. erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied fast !/, kürzer als der Seitenrand des Hals- schildes, die drei letzten unter einander etwa gleich dick, etwas dünner als das erste, das zweite zur Spitze nicht verdickt, etwa 21/, mal länger als das erste, die zwei letzten zusammen länger als das zweite, das letzte etwas länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes nicht voll !/, (>) oder !/, (2) breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, breit gerundet, in der Mitte kaum ausgeschweift. Die Seiten fast gerade. Die Scheibe ist ziemlich geneigt, mässig gewölbt, quer gerunzelt. Die Apicalstrictur schmal. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, fast parallelseitig. Die Schienen sind kräftig, dunkel bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite. — Long. 6.5, lat. 2 mm. Südost-Kamerun: Lolodorf!, L. Coxrapr, 1 5: Nord-Kamerun: Johann-Albrechtshöhe!, 15. IV. 1896, L. CowRapr, 1 9 (Mus. Berol.). N:o 3. 44 B. Poprius. Calocoris Free. FreB., Crit. Phyt., p. 305. — Eur. Hem., p. 65 et 251. (prt.) — Revr, Ofv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XXXVIII, p. 167. — Hem. Gymn. Eur, V, p. 160 et 354, Taf. II, fig. 10. — Hües., Syn. deutsch. Blindw., I, p. 87 et 153. — Closterotomus Fig, Crit. Phyt., p. 306. — Eur. Hem., p. 65 et 261. — Lophyrus Kor., Mel. Ent., II, p. 106. Der Körper gestreckt— gestreckt oval, selten nach hinten erweitert oder leicht verschmä- lert mehr oder weniger anliegend, selten abstehend behaart, oben selten punktiert, zuweilen der Halsschild quer gerunzelt. Der Kopf mehr oder weniger, bisweilen sogar stark, geneigt, sehr selten kürzer als hoch, die Stirn ungerandet und meistens ungefurcht, der Clypeus hervortretend, von der Stirn mehr oder weniger deutlich abgesetzt, die Lorae nicht aufgetrieben. Die Augen die Spitze des Halsschildes berührend. Das Rostrum wenigstens die Spitze des Mesosternums erreichend. Die Fühler etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied meistens kürzer als der Halsschild, die zwei letzten viel feiner als das zweite. Der Halsschild quer, ohne Querfurche, die Seiten gerade oder leicht ausgeschweift, nicht oder etwas vor der Api- calstrictur sehr kurz gerandet, die Calli nicht bis zu den Seiten sich erstreckend, die A picalstrictur breit, breiter als das zweite Fühlerglied an der Basis dick. Das Schildchen zuweilen stark auf- getrieben. Die grosse Membranzelle zugespitzt oder etwas gerundet. Die Hinterschenkel nicht oder selten die Spitze des Hinterkórpers erreichend, die Dórnchen der Schienen mässig lang oder kurz, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite, alle Fussglieder gleich stark. Typus: Calocoris affinis H. Scn.. Calocoris braunsi Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906—1907, N:o 7, p. 6. (1907). Gestreckt, glänzend, kurz anliegend hell behaart, schmutzgelb, die Hemielytren dunkel- braun, das Corium zur Basis und an den Seiten heller, der Cuneus gelb, die Membran braun- gelb, die Unterseite gelbbraun, dàs erste Fühlerglied rot, an der Basis schmal, die Spitze des zweiten ziemlich breit und die zwei letzten schwarz, die Basis des dritten hell das Rostrum und die Beine gelb, die Hinterschenkel zur Spitze rot, die Spitze des Rostrums und des letzten Fussgliedes braunschwarz. : Der Kopf stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Hals- schildes, von der Seite gesehen etwas kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn beim c? etwa ?/|. breiter als der Durchmesser des Auges, fein der Länge nach gefurcht, der Clypeus ziemlich schwach hervortretend, von der Stirn deutlich getrennt, die Kehle mässig lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Basis der Vorder- hüften erreichend. Das erste Fühlerglied ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwas mehr als doppelt länger, das dritte etwa !/, kürzer als das zweite. Der Hals- schild etwa ?/, kürzer als am Basalrande breit, die Scheibe ziemlich gewölbt und geneigt, ziemlich grob runzelig punktiert, die Apicalstrictur ebenso breit als das erste Fühlerglied. Das Schildchen fein quer gestrichelt, die Hemielytren fein punktiert, die hellen Dórnchen der Schienen eben so lang als der Durchmesser der letzteren. — Long. 6.; lat. 2.4 mm. Algoa Bay!, 25. X. 1897, D:r Brauns (Mus. Vindob.) Calocoris phytocoroides Porr. Pope. m Syüsrepr's Kilimandjaro-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 36. Ziemlich gedrungen, oben matt, kurz anliegend hell behaart, unpunktiert und unge- runzelt, schmutzig gelbgrau, auf dem Kopfe einige Flecke, auf dem Halsschilde Längsflecke, Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 45 die am Basalrande durch Querbinden mit einander verbunden sind und die zu den Seiten etwas zusammenfliessen, auf den Hemielytren ziemlich einzelne Fleckchen, die nur auf dem Clavus dichter stehen und mit einander zusammenfliessen, braun, die Membran gelbweiss mit mehr oder weniger zusammenfliessenden, grauschwarzen Fleckchen besprenkelt, das Schildchen an der Basis gelb, jederseits mit einem schwarzen, runden Flecke, sonst schwarz, die Spitze und ein Längsfleck in der Mitte gelb; die Unterseite braun, auf den Propleuren zwei Längs- flecke, die Mesopleuren ausgedehnt, auf den Metapleuren erloschene, kleine Flecke aussen und die Umgebung der Orificien, ein Fleck in der Mitte jedes Segments auf dem Connexivum und an den Seiten des Hinterkörpers unten drei mehr oder weniger abgebrochene Längslinien, von denen die innerste am breitesten-ist, gelb. Die Fühler gelblich, das erste Glied unten braun gefleckt. Die Hüften braun, die übrigen Teile der Vorderbeine (die Mittel- und Hinter- beine mutiliert) gelb, die Schenkel und die Schienen braun gefleckt, das Rostrum gelb. Der Kopf ist ziemlich geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von der Seite gesehen kaum länger als hoch, die Stirn etwa ?/, breiter (9) als der Durchmesser des Auges, fein der Länge nach gefurcht, der Clypeus mässig hervortretend, von der Stirn scharf getrennt, die Kehle ziemlich kurz. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied etwa ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite dünn, etwa dreimal länger als das erste (die letzten Glieder mutiliert). Der Halsschild ist mässig gewölbt und geneigt, der Basalrand etwa !/, breiter als die Scheibe lang, fast doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten kaum merkbar ausgeschweift, die Apicalstrietur ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen ist zur Spitze glänzend, die Basis unbedeckt, vorne fein quer gerunzelt, stark gewólbt, vor der flachen Spitze steil abfallend. Die Dórnchen der Vorderschienen kürzer als der Durchmesser der ersteren. — Long. 7, lat. 2.4 mm. Meru: Ngare na nyuki, I, D:r Ssöstepr (Mus. Holm.). Anm. Obgleich das Schildchen bei dieser wie bei der folgenden Art auffallend gebaut ist und beide eine merkwürdige, abweichende Farbe haben, kónnen dieselben nicht von der Gattung Calocoris getrennt werden, da sie in allen anderen Hinsichten mit derselben über- einstimmen. Calocoris bergrothi n. sp. (Fig. 5.) Matt, unpunktiert und ungerunzelt, kurz anliegend gelb- lich behaart, auf der Stirn an der Basis einige Zeichnungen und ein Längsfleck jederseits innerhalb der Augen, Flecke auf dem Clypeus und an den Seiten des Kopfes schwarzbraun, einige nach vorne convergierende, in der Mitte abgebrochene Querstriche jederseits vorne auf der Stirn und eim Längsstrich auf den Cly- peus rotbraun; auf dem Halsschilde jederseits eine Längsbinde, mehr oder weniger zusammenfliessende Querflecke am Basalrande, die Cali und die Apicalstrietur braun, vorne in der Mitte eine sehr feine, kurze, rote Längslinie. Das Schildchen braun, die unbedeckte Basis und eine Längsbinde in der Mitte, die zur Spitze ganz schmal wird und vorne mit rot besprenkelt ist, gelb, jederseits an der Basis ein tiefschwarzer Fleck. Die Hemie- lytren gelb, mehr oder weniger, besonders auf dem Clavus und auf dem Corium hinter der Mitte, zusammenfliessend braun gefleckt, die Cubitalvene und die Seiten des Coriums hinten braunrot besprenkelt, der Cuneus dunkelbraun, in der Mitte breit gelb, die Membran braun, die Venen und eine abgebrochene, etwas zackige Querbinde in der Mitte gelb. Die Unterseite N:0 3. 46 B. Porrmws. gelb, auf den Pleuren zwei Làngsbinden schwarzbraun, von denen der obere auf den Pro- pleuren zur Basis sich erweitert und die untere sich auf den Kopf fortsetzt, die Unterseite des Hinterkórpers besonders zu den Seiten braun gefleckt. Das Rostrum gelb, die Spitze : braunschwarz, die Fühler braun, das erste Glied rotbraun, einzeln gefleckt, das zweite Glied an der Basis. schmal schwarz, hinter der schwarzen Stelle ein schmälerer, in der Mitte ein breiterer Ring sowie die Basis des dritten breit und des vierten Gliedes schmal weiss. Die Hüften gelb mit zwei braunen Querflecken, die Schenkel braun, ziemlich dicht hell gefleckt, die Schienen und die Füsse gelb, auf den erstgenannten die Basis, ein etwas erloschener Ring hinter derselben, ein in der Mitte und die Spitze, auf den letzteren das erste und letzte Glied braun. . Der Kopf ist ziemlich geneigt, um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Hals- schildes, von vorne gesehen lànger als breit, von der Seite gesehen deutlich lànger als an der Basis hoch. Die Stirn fein gefurcht, beim © etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus kráftig hervortretend, von der Stirn deutlich abgesetzt, die Wangen klein, die Kehle lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied 1st etwas kürzer als der Halsschild, das zweite fein, der ganzen Länge nach etwa gleichbreit, etwa 2!/, mal länger als. das erste, die zwei letzten sehr fein, zusammen etwas lànger als das zweite, unter einander etwa gleichlang. Der Basalrand des Halsschildes etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten seicht ausgeschweift, die Scheibe ziemlich gewölbt, mässig geneigt, die Apicalstrictur etwas schmäler als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen fast ganz matt, wie bei phytocoroides gebaut. Die Hinterschenkel fast die Spitze des Hinterkórpers erreichend, die Hinterschienen sehr seicht gebogen, die Dórnchen kürzer als der Durchmesser der erstgenannten. — Long. 6.5, lat. 2 mm. Usambara: Derema!, 16. IX—7. X. 1891, L. Coxkapt (Mus. Berol); Amani! (Mus. Helsingf.). Var. obscurior n. Der Halsschild schwarzbraun, der Basalrand schmal und eine breite Längsbinde in der Mitte, die Basis nicht erreichend, gelb, die übrigen dunklen Zeichnungen der Hauptform braunschwarz. Brit. Ost-Afrika: Nairobi (Wa-Kikuju und Masai)!, CH. Auzvaup (Mus. Paris.) Adelphocoridea n. gen. Ziemlich gestreckt oval, unbehaart und unpunktiert, mehr oder weniger, etwas fettig glänzend, der Kopf und das Schildehen, zuweilen auch der Halsschild stark glänzend. Der Kopf stark geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang oder etwas kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet und ungefurcht, der Clypeus wenig hervor- tretend, von der Stirn sehr seicht abgesetzt, die Lorae ungekielt, von vorne gesehen etwas gerundet hervortretend, die Wangen sehr klein, die Kehle kurz. Die kaum granulierten Augen sich weit auf die Wangen ausdehnend, vorne leicht ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich wenigstens bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied mässig verdickt, nicht oder nur wenig die Basis der Vorderhüften überragend. Die Fühler ziemlich dünn, das erste Glied etwa ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite zur Spitze sehr leicht verdickt und hier dünner als das erste, das dritte etwas kürzer, etwa ebenso dick oder etwas schmäler als das zweite an der Spitze, das letzte etwas dünner als das dritte, viel kürzer Tom. XLI. - Die Miriden der äthiopischen Region. 47 als dasselbe, beide zusammen länger als das zweite. Der Halsschild breiter als lang, nach vorne stark verengt, der Basalrand breit gerundet, die Seiten kaum gerundet, die Scheibe gewölbt, mässig oder wenig geneigt, die Call erloschen und klein, die Apicalstrictur fast schmäler als das zweite Fühlerglied an der Basis. Das Schildchen kürzer als der Halsschild, etwas länger als breit, ziemlich kräftig gewölbt mit abgeflachter Spitze. Die Hemielytren an den Seiten leicht gerundet, die grosse Membranzelle etwas spitz gerundet. Die Orificien des Metastethiums gut ausgebildet, die Ränder der Spalte erhaben. Die Beine mässig lang, die Hinterhüften ziemlich von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Schienen ziemlich kurz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, die Klauen- arolien divergierend. Diese Gattung scheint mit Adelphocoris Reur. etwas 'verwandt zu sein, unterscheidet sich aber u. a. durch den unbehaarten Körper, sowie durch die wenig hervortretenden Calli. Typus: À. laevigata n. sp. Adelphocoridea laevigata n. sp. Schwarz, der Kopf gelb, vorne rot, hinten mit einer feinen braunen Querlinie, der Halsschild vorne bräunlich, der Cuneus an der basalen Hälfte braunschwarz, an der apicalen gelb, die äusserste Spitze schwarz, die Membran rauchbraun, an den Seiten gelblich, die Fühler rot, das zweite Glied zur Basis gelblich, das dritte braunschwarz mit gelbweisser Basis, die Unterseite gelb, die Pleuren der Brüste schwarz, die Unterseite des Hinterkörpers braun, die Spitze rotbraun, die Segmente am Hinterrande schwarz, das Rostrum und die Beine gelb, die Spitze des erstgenannten braun, die Spitze der Hinterschenkel breit und dieselbe der Vorderschienen schmal rot, die Spitze der hinteren Schienen und des letzten Fussgliedes braun. Die Stirn beim 9 kaum breiter als der Durchmesser des Auges, das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das zweite Fühlerglied doppelt länger als das erste, etwa !/, länger als das dritte (das letzte mutiliert) Der Basalrand des Halsschildes nicht voll doppelt breiter als die Scheibe lang, fast dreimal breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewólbt und geneigt, die Calli erloschen. Die Dórnchen der Schienen etwas kürzer als der Durchmesser derselben. — Long. 5.5, lat. 2 mm. Madagaskar: Sainte-Marie! (Mus. Paris.). Adelphocoridea brunnea n. sp. Braunrot, der Kopf und der Halsschild vorne etwas dunkler, die Hemielytren braun, der Cuneus braunrot, vor der Spitze etwas heller, die letztgenannte braun, die Membran rauchig braungelb, die Brüste in der Mitte gelb, die Beine braunrot, die Hüften und die Schenkel an der Basalhälfte, sowie die Füsse gelb, die Spitze des letzten Gliedes der letzteren braunschwarz, die Fühler braunrot, die Spitze des zweiten Gliedes dunkel, die Basis des zwelten und des dritten gelb. Der Kopf weniger geneigt als bei laevigatus. Die Stirn ist beim © etwa ebenso breit als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das zweite Fühlerglied doppelt länger als das erste, das dritte etwa !/, kürzer, das letzte etwa ebenso lang als das erste. Der Basalrand des Halsschildes etwa doppelt breiter als die Lànge der Scheibe, fast dreimal breiter als der Vorderrand. Die Scheibe etwas weniger gewölbt und seichter geneigt als bei laevigata, die Calli deutlicher, die Seiten leicht gerundet. Die Dórnchen der Schienen etwa ebenso lang als der Durchmesser der letzteren. — Long. 7, lat. 3 mm. Madagaskar: Antanambé, Mocquery (Mus. Paris.). N:0 3. 48 B. Porrius. Oxacicoris Rxv. (Fig. 6.) Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh. XLVII, 1904—1905, N:o 10, p. 5. (1905). Der Körper länglich (c) oder länglich eifórmig (9), oben unpunktiert und ungerunzelt, mit leicht abfallenden gold- oder silberfarbigen Tomente bekleidet. Der Kopf um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, wenig geneigt, von vorne gesehen länger als breit, von der Seite gesehen länger als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet und ungefurcht, der Clypeus stark hervortretend, von der Stirn wenig scharf abgesetzt, von der Seite gesehen breit, der Vorderrand leicht gebogen, die Lorae etwas gebogen, die Wangen mässig gross, die Kehle lang, horizontal. Die granulierten Augen berühren den Vorderrand des Hals- schildes. Das Rostrum weit über die Hinterhüften sich erstreckend, das erste Glied etwas die Kopfbasis überragend. Die Fühler lang, fein, \ das erste Glied dicker als das zweite, kürzer als der Kopf, die letzten etwas feiner als das zweite und zusammen länger als dasselbe. Der Halsschild breiter als lang, der Basalrand breit gerundet, die Scheibe wenig gewölbt, etwas geneigt, die Seiten gerade, die Apicalstrietur etwas breiter als der Durchmesser des zweiten Fühlergliedes. Die Basis des Schildchens bedeckt. Die Hemielytren nach hinten ewas erweitert, beim 9 etwas, beim cg? viel länger als der Hinterkórper, die grössere Membranzelle hinten stark zugespitzt. Die Orificien des Metastethiums deutlich. Die Hinterschenkel von den Epipleuren der Hemielytren ziemlich entfernt. Die Hinterschenkel ziemlich lang, die Schienen fein bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite. Von Calocoris Fieb. durch den vorgezogenen Kopf, durch das lange Rostrum und durch die langen Fühler, durch die femeren drei letzten Fühlerglieder, von denen das zweite lineär ist und die zwei letzten lànger als dasselbe, durch die hinten spitze grosse Membran- zelle und durch die Behaarung verschieden. Typus: O. bimaculicollis Reun. Oxacicoris bimaculicollis Rv. Reuvr.., 1. c, p. 6. — Porr. in SzósrEpr's Kilimandjaro-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 34. Hell strohgelb, bei verblichenen Exemplaren weisslich, wenig glänzend, mehr oder weniger mit braun oder braunschwarz überzogen, der Halsschild vor dem Basalrande braun, auf der Mitte der Scheibe zwei ziemlich kleine, sowie ein nach vorne verschmälerter Längs- fleck jederseits auf den Epipleuren tiefschwarz. Das Schildchen braun, in der Mitte mit einer feinen hellen Längslinie, der Cuneus meistens rotbraun, die Membran braun, in der Mitte hell mit hellen Venen. Zuweilen ist die Farbe mehr dunkel und mehr zusammenfliessend, beson- ders auf den Hemielytren und auch die Unterseite kann stark verdunkelt erscheinen. Der Kopf etwa ebenso lang als der Halsschild, die Stirn etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied ist etwa !/, kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa dreimal länger, das dritte wenig bis ’/, kürzer als das zweite, das letzte etwa !/, kürzer als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, doppelt oder mehr.als doppelt (2) breiter als der Vorderrand.. Die Dörnchen ebenso lang als die Dicke der Schienen. — Long. 5.5—6 (c), 5 (9), lat: 2 (5) — 2.5 (9) mm. Erythrea: Ghinda!, Massauah!, D:r LEVANDER (Mus: Helsingtors.), Asseteh, sec. Reur., l. e.; Kilimandjaro! (Mus. Hung.): Kibonoto! D:r SaósrEDT, 20. X., 2—3. I (Mus. Holm.). Tom, XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 49 Eurystylus Svår. Står, Ófv. Sv. Vet. Ak. Förh., 1870, N:o 7, p. 671. — Porr, Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLIII, Afd. A, N:o 4, 1910, p. 2. — Euryeyrtus Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., 21, p. 33. — Hem. Gynm. Eur. V, p. 126, 351. — Hües., Syn. Blindw., 1, p. 84. — Reur., Ann. Soc. Ent. Belg, LIV, 1910, p. 52. — Paracalocoris Disr., Faun. Brit. Ind., Rhyneh. II, p. 449, part. — Olympiocapsus Kirk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 255. Der Kórper ziemlich gedrungen, wenig glünzend, mit leicht abfallenden, kurzen und anliegenden weisslichen oder gelben Haaren bekleidet. Der Kopf ziemlich geneigt, von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen deutlich kürzer als hoch. Die Stirn ungerandet, der Clypeus meistens wenig hervortretend, die Basis desselben hoch gelegen, von der Stirn getrennt, die Wangen mässig hoch oder klein (5). die Kehle kurz, der Gesichts- winkel recht. Die Augen sind gross, die Spitze des Halsschildes berührend, weit nach unten auf die Wangen sich erstreckend, vorne breit ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich meistens bis zu den Mittelhüften, nur sehr selten die Hinterhüften erreichend, das erste Glied mässig verdickt. Die Fühler etwa in oder etwas oberhalb der Mitte des Augenvorderrandes einge- lenkt, die zwei ersten Fühlergheder kräftig, das erste die Kopfspitze überragend, meistens, zuweilen sogar kräftig von den Seiten zusammengedrückt, das zweite länger, zur Spitze mehr oder weniger deutlich erweitert, die zwei letzten kurz, zusammen viel kürzer als das zweite, nicht sehr dünn, oft etwas spindelförmig, das letzte meistens kürzer, selten ebenso lang als das dritte. Der Halsschild quer mit geraden Seiten, der Basalrand breit gerundet, in der Mitte fast gerade abgestutzt oder leicht ausgeschweift, die Scheibe ziemlich gewölbt und geneigt, die Callı wenig hervortretend, die Apicalstrictur breit. Das Schildchen ist flach oder leicht gewölbt. Die Hemielytren etwas kürzer als der Hinterkörper, der Cuneus geneigt, die Brachi- alvene der Membran der ganzen Länge nach breit gerundet. Die Orificien des Metastethiums klein. Die Beine ziemlich kurz, die Schienen kurz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, das letzte etwa ebenso lang als die zwei ersten zusammen, die Klauen einfach. Typus: E. costalis STÅL. Von den Capsarien mit ungerandeter Stirn durch den Bau der Fühler sowie durch die breit gerundete grosse Membranzelle verschieden. Übersicht der Arten. 1. (6). Die Membran mehr oder weniger ausgedehnt glasartig durchsichtig, der Apicalrand immer mehr oder weniger breit schwarzbraun—schwarz, die Venen schwarz— braunschwarz. 2. (3). Die Grundfarbe der Beine dunkel, wenigstens an der Basis der Hinterschenkel und auf den Schienen gelbweisse oder weisse Ringe oder Flecke. Das erste Fühler- glied von der Seite stark zusammengedrückt. schoutedeni Eum. 3. (2) Die Beine gelb—gelbbraun, ohne hellere Ringe, das erste Fühlerglied nicht auffallend zusammengedrückt. 4. (5). Der Körper sowohl beim 9 wie beim c? schwarz. Der Halsschild kräftiger gerunzelt, ohne discoidaltlecke, etwas länger. Die Fühler dünner. lineatocollis Porr. 7 N:o 3. 7 50 B. Porrivs. 5. (4) Der Körper beim © oben hell, gelbbraun, beim g' dunkel, nie aber rein schwarz. Der Halsschild feiner gerunzelt, mit Discoidalflecken, gedrungener. Die Fühler ' dicker. capensis (Drsr.). 6. (1). Die Membran anders gefärbt. 7. (8) Die Membran gelbbraun, hinten mit undeutlichen, dunklen Querbinden. Gróssere Art. annulipes (Porp.). 8. (7) Die ganze Membran glasartig durchsichtig, ohne dunklere Zeichnungen. 9. (10). Der Cuneus einfarbig rot. rufocunealis Por». 10. (9) Der Cuneus anders gefärbt. 11. (12). Das erste Fühlerglied braunschwarz— schwarz. Die Oberseite weiss behaart. bellevoyei (Reur.). 12. (11). Das erste Fühlerglied gelb. Die Oberseite dunkel behaart. parvulus (REUT.). Eyrystylus schoutedeni (Reur.). Eurycyrtus id. Reur., Ann. Soc. Ent. Belg., LIV, 1910, p. 54 — Æurystylus id. Porr., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., LIII, Afd. A, N:o 4, p. 6. Wenig glänzend, gelblich behaart, schwarz, auf der Stirn jederseits an den Augen, zuweilen die Seiten des Kopfes vorne, der Besalrand des Halsschildes ganz schmal und zuweilen ein Làngsfleck in der Mitte der Scheibe, nach vorne verschmälert und bis zum Hinterrande der Calli sich erstreckend, das Schildchen vor der Spitze und zuweilen an den Seiten, oft der ganze Seitenrand des Coriums und der Aussenrand des Cuneus bis etwas über die Mitte gelbbraun, die Membran glasartig durchsichtig, ein kleiner Fleck hinter der Cuneus- spitze, der Aussenrand und die Venen schwarzbraun. Die Unterseite schwarz und weiss gefleckt, selten die ganze Unterseite gelb, ein grosser Fleck an den Seiten der Mittelbrust und eine Fleckenreihe jederseits auf der Unterseite des Hinterkórpers schwarz, die Fühler braunschwarz, die drei letzten Glieder an der Basis sehr schmal gelbweiss, das Rostrum braun, die Vorderschenkel braunschwarz, fein weiss besprenkelt, die Mittelschenkel weiss, das apicale Viertel braunschwarz, die Hinterschenkel weisslich, etwas mehr als die Apicalhälfte braun- schwarz, weiss besprenkelt, die Schienen und die Füsse braunschwarz, die ersteren in der Mitte mit einem weissen Ringe. Der Kopf ist ziemlich geneigt, etwa ebenso lang als breit, die Stirn etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus hervortretend. Die Augen mässig gross, her- vorspringend, nicht granulert. Das Rostrum zur Spitze verdunkelt, bis zu den Mittel- hüften sich erstreckend. Das erste Fühlerglied ist kräftig, von den Seiten stark zusam- mengedrückt, etwa ebenso lang als der Seitenrand des Halsschildes, die Apicalstrietur aus- genommen, das zweite zur Spitze ziemlich verdickt, etwa ?/, länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, tast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewölbt und nach vorne geneigt, deutlich quer gerunzelt. Das Schildchen flach, feiner quer gerunzelt als der Halsschild. Die Hemie- lytren ganz matt, etwas länger als der Hinterkörper, kurz und anliegend gelb behaart. — — Long. 5.5, lat. 2.5 mm. Tom. XLI. 2 Die Miriden der üthiopischen Region. 51 Sehr nahe mit Æ. lineatocollis Porr. verwandt, unterscheidet sich aber durch andere Farbe, durch die kräftigeren zwei ersten Fühlerglieder, von denen das erste von den Seiten deutlich zusammengedrückt ist und das zweite zur Spitze kräftiger erweitert und deutlich kürzer ist. Die Augen sind weniger hervorspringend und der Halsschild kürzer, nach vorne weniger verengt, mehr glänzend. Boma! (Coll. Scxour.); Kamerun: Ngoko-Station!, 2. IV. 1902, HósEMANN (Mus. Berol.), Sp. Guinea, Hinterland: Nkolentangan!, 14. II, TESSMANN (Mus. Berol.); Ins. Thomé! Mocquerys (Mus. Hung.): Agua Izé!; 400—700 m., XII. 1900, Fea (Mus. Genov.). Eurystylus lineatocollis Porr. Popr., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., LIII, Afd. A, N:o 4, pe Matt, oben mit kurzen und anliegenden gelben Schuppenhaaren bekleidet. Schwarz, der Kopf, auf dem Halsschilde eine breite, zur Basis kielfórmig verengte Längsbinde und die Seiten schmal, zuweilen auch der Basalrand jederseits sehr schmal, das Schildchen, oder auch nur die Seiten desselben, der Aussenrand des Coriums bis über die Mitte schmal, die ganze Unterseite und die Beine gelb, die Schienen und die Füsse dunkler, das Rostrum gelb, zur Spitze verdunkelt, das erste Fühlerglied und die Mitte des Cuneus braun, das zweite Fühler- glied braunschwarz, in der Mitte heller, die zwei letzten schwarz, die Basis der drei letzten Glieder sehr schmal gelbweiss, die Membran glasartig durchsichtig, der Spitzenrand mässig breit verdunkelt, nach innen einen dunklen Ast, der fast die Spitzenecke der grossen Zelle erreicht, aussendend. Der Kopf ist mässig geneigt, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, die Stirn beim © ebenso breit als der Durchmesser des Auges, der Clypeus ist kräftig hervortretend, parallelseitig. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied etwas den Vorderrand des Halsscildes überragend. Das erste Fühlerglied ist mässig stark verdickt, kürzer als der Seitenrand des Halsschildes, die Apicalstrietur ausgenommen, das zweite ist dünner, zur Spitze nur wenig verdickt, etwas mehr wie doppelt länger als das erste, die zwei letzten Glieder kurz, zusammen etwas länger als das halbe zweite Glied, das letzte etwa !/, kürzer als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist ebenso breit wie die Scheibe lang, breit gerundet, in der Mitte und jederseits leicht ausgeschweift, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, nach vorne kräftig geneigt, dicht und mässig stark quer gerunzelt. Die Apicalstrictur ist breit, deutlich breiter als der Durchmesser des ersten Fühlergledes. Das Schildchen flach gewölbt, dicht, aber feiner als der Halsschild gerunzelt, die Hemielytren sehr fein gerunzelt. — Long. 5.2, lat. 2.5 mm. Diese Art ist nahe mit KE. schoutedeni Eum. verwandt, unterscheidet sich aber u. a. von dieser wie auch von verwandten Arten durch die viel dünneren Fühler. Kamerun: Johann-Albrechtshöhe!, 21. IV. 1896, L. CowRApT, 1 9; Ngoko-Station!, 2. IV. 1902, HósEMANN, 1 2 (Mus. Berol.). Eurystylus capensis (Drsr.). Paracolocoris id. Dist., Ann. Mag. Nat. Hist, (7) XIII, 1904, p. 110 (©). — Paracolocons Barretti Disr., l. e., p. 199 (9). — Æurycyrtus capensis Reur., Ann. Soc. Ent. Belg., LIV, 1910, p. 53. — Eurystylus id. Porr., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., LIII, Afd. A, N:o 4, p. 12. c. Oben dunkelbraun, matt gelblich behaart, die Stirn zum grössten Teil, eine nach vorne erweiterte Längsbinde und der Basalrand jederseits auf dem Halsschilde, die Basalecken N:o 3. 52 B. Popprus. und zwei kleine, seitliche Fleckchen vor der Spitze auf dem Schildchen, das Embolium, die Spitze ausgenommen, gelb, auf dem Halsschilde vor der Mitte zwei kleine, runde, hell umrandete, schwarze Flecke, der Cuneus in der Mitte heller, die Membran hell durchsichtig, die Venen dunkel, der Aussen- und der Apicalrand breit rauchbraun, ein gebogener Strich zwischen der Cuneusspitze und der Spitze der kleinen Zelle verdunkelt. Die Unterseite ein- farbig gelb, nur jederseits auf der Mittelbrust ein kleiner schwarzer Fleck. Das Rostrum gelb mit verdunkelter Spitze, das erste Fühlerglied braun—braunschwarz, das zweite gelb— gelbbraun, em feiner Ring hinter der Basis und die Spitze breit schwärzlich, die drei letzten Glieder an der Basis schmal weiss, die Beine gelb, die Schienen heller mit rótlicher Spitze, das letzte Fussglied swarz. Das erste Fühlerglied etwas länger als der Kopf von vorne gesehen, nur an der Basis etwas zusammengedrückt, das zweite doppelt länger, zur Spitze ziemlich kräftig verdickt, die Spitze des letztgenannten fast ebenso dick als das erste, die zwei letzten Glieder zusammen etwa ebenso lang als das erste, das dritte etwa ?/, kürzer als das zweite, das letze etwa ?/, kürzer und etwas feiner als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes etwa ebenso breit als die Scheibe lang, die Apicalstrictur ebenso breit als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes. — Long. 5.5, lat. 2.3 mm. 9. Oben matt, gelb, auf dem Halsschilde die Seiten der Apicalstrictur, ein Làngsfleck jederseits innerhalb des Aussenrandes, die Hinterecken und zwei Flecke in der Mitte am Basalrande, auf dem Clavus die Basis, die Scutellarsutur breit und die Spitze schmal und eine Längslinie auf dem Corium innerhalb des Emboliums und ziemlich weit vor der Spitze abgebrochen, schwarzbraun, der Halsschild bräunlich gelb, in der Mitte eine breite, helle Längsbinde, die Scheibe jederseits vor der Mitte mit einem schmal hellumsäumten, schwarzen Fleckehen, das Schildchen mit drei rötlichen Längsflecken, der Clavus zur Spitze und aussen und das Corium an der Clavalsutur braunrot, der Cuneus rot, die Innenecke schwarzbraun, die Membran, die Unterseite, das Rostrum und die Beine wie beim c? gefärbt. Die Fühler etwas kräftiger als beim ©, braungelb, das zweite Glied zur Spitze breit schwarzbraun, die innerste Basis der drei letzten Glieder weiss, das erste Glied etwas länger als der Kopf von vorne gesehen, nur an der Basis zusammengedrückt, das zweite fast doppelt länger, zur Spitze kräftig verdickt und hier fast ebenso dick als das erste, die zwei letzten zusammen deutlich kürzer als das erste, das dritte ?/, kürzer als das zweite, das letzte feiner und etwa !/, kürzer als das dritte. Long. 6, lat. 2.6 mm. Der Clypeus ist kräftig hervortretend, die Stirn etwas (c?) oder etwa 1/, (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Mitte der Mittelhüften, das erste Glied etwa bis zur Mitte des Vorderbrustxyphus. Der Basalrand des Halsschildes in der Mitte fast gerade abgestutzt, jederseits kräftig gerundet, die Scheibe ziemlich gewölbt und geneigt, ziemlich dicht quer gerunzelt, die Calli wenig scharf abgesetzt, flach. Das Schildchen ziemlich stark quer gerunzelt. Die Schienen hell bedornt. Süd-Afrika: Cap der guten Hoffnung, King William's Town (sec. Disr., l. c.); Cape Town!, E. Simox (Mus. Paris.); Port Elisabeth!, Brauns (Mus. Vindob.); Caffraria! (Mus. Helsingf.). Eurystylus annulipes (Popp.). Euryeyrtus id. Popp. in Ssöstenr’s Kilim —Meru-Exp., 12, 4, 1910, p. 33. — Æurystylus 1d., Popp., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., LIIT, Afd. A, N:o 4, p. 13. Matt, ziemlich dicht mit anliegenden, goldgelben Haaren bekleidet, schwarz, der Kopf, auf dem Halsschilde die Seiten, eine Làngsbinde jederseits innerhalb der Hinterecken und eime breite Mittelbinde, die nach vorne sich erweitert und hier durch emen schmalen schwarzen Längsstrich geteilt ist, sowie ein Ring um die beiden tiefschwarzen Flecken auf der Scheibe 'Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 53 gelb, das Schildchen gelb, an den Seiten und in der Mitte mit drei schwarzen Längsstrichen, die Spitze des Clavus, ein schmaler Längsstrich an der Basis und der ganze Aussenrand des Coriums gelbbraun, die Aussenhälfte des Cuneus braun, die Membran durchsichtig gelbbraun, die Venen schwarz, die Unterseite gelb, die Mittelbrust in der Mitte und ein erloschener Fleck an den Seiten sowie ein Längsfleck jederseits an der Basis der Ventralsegmente schwarz. Das Rostrum und die Fühler gelb, die Spitze des erstgenannten und fast die ganze Apical- hälfte des zweiten Fühlergliedes braunschwarz, die zwei letzten Fühlerglieder braun, die Beine gelb, auf den Schenkeln unten zwei Punktreihen, die von der Basis bis etwas über die Mitte sich erstrecken, sowie ein breiter Ring in der Mitte und zwei schmälere vor der Spitze braun, das letzte Fussglied schwarz. Der Kopf ist von vorne gesehen deutlich breiter als lang, die Stirn wenig breiter als der Durchmesser des Auges (2), der Clypeus stark hervortretend. Die Augen sind gross und hervorspringend. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied die Kopfbasis nicht überragend. Das erste Fühlerglied etwa ebenso lang als der Apicalrand des Halsschildes breit, ziemlich verdickt, nicht zusammengedrückt, das zweite mehr wie doppelt länger, zur Spitze ziemlich stark verdickt, die zwei letzten schwach spindelförmig, das dritte etwas dicker und etwa !/, länger als das letzte, beide zusammen ebenso lang als das erste. Der Halsschild ist ziemlich gewölbt, nach vorne stark geneigt, der Basalrand in der Mitte fast gerade abgestuzt, an den Seiten gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte und fast 2/, breiter als der Vorderrand, die Scheibe fein, ziemlich weitläufig quer gerunzelt. Das Schildchen ziemlich gewölbt, ungerunzelt. Die Schienen kurz bedornt. — Long. 6, lat. 2.s mm. Von E. capensis (Dist.) sofort durch die andere Farbenzeichnung verschieden. Kilimandjaro: Kibonoto!, in der Kulturzone, 8. IX, D:r Srüsrrpr, 1 9 (Mus. Holm.); Brit. Ost-Afrika: Kenia-Gebiet!, Fl. Tana!, VI—VIII. 1910, A. GALLÉN-KALLELA, 1 9 (Mus. Helsingf.). Var. impunctatus Porr. Porr., Öfv. Finsk. Vet. Soc. l. c. 9. Gelbbraun, auf dem Halsschilde ein schmaler Längsstrich vorne im der Mitte und ein undeutlich begrenzter Fleck jederseits an den Vorderecken, sowie undeutliche Längs- fleckchen an der Basis braun, auf dem Schildchen ein schmaler Längsstrich in der Mitte und ein breiterer jederseits braun. Die Hemielytren etwas dunkler als der Vorderkörper, der Aussenrand des Coriums schmal hell gefärbt, fast die ganze innere Hälfte des Clavus, die Clavalsutur, ein schmaler Längsstrich innerhalb des hellen Aussenrandes und ein schief gestellter, breiterer, nach hinten erweiterter Längsstrich hinten auf dem Corium schwarz, der Cuneus braunrot, die Membran rauchig gelbgrau mit schwarzen Venen und aussen etwa in der Mitte mit einer undeutlichen dunklen Querbinde. Die Unterseite ist gelblich, das Meso- sternum jederseits mit einem schwarzen Fleckchen und auf den Ventralsegmenten jederseits eme dunkle Punktreihe. Die Fühler gelbbraun, das zweite Glied etwa von der Mitte an verdunkelt (die zwei letzten Glieder und die Beine mutiliert). — Long. 6.5, lat. 3 mm. West-Afrika: Boma!, M. TscHerrEN, 1 © (coll. SCHOUTEDEN). Eurystylus ruiocunealis Pope. Popp., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh. LIII, Afd. A, N:o 4, 1910, p. 16. Matt, oben kurz, anliegend gelb behaart. Gelbbraun, der Kopf gelb, der Halsschild vorne in der Mitte gelb, die Seiten und der Basalrand an den Seiten dunkel, jederseits auf N:o 3, 54 B. Poppius. der Scheibe hinten ein schwarzes Pünktchen, das Schildchen gelblich, die Mitte und die Spitze gelbbraun, die äussere Apicalecke des Coriums und der Cuneus rot, die Membran glasartig durchsichtig mit dunklen Venen, die Unterseite und die Beine gelb, die äusserste Spitze der . Schienen und die Spitze der Hinterschenkel rot, die Spitze des letzten Fussgliedes braun, die zwei ersten Fühlerglieder (die zwei letzten mutiliert) rot, die Spitze des zweiten dunkler, die Basis desselben sehr schmal weiss, das Rostrum gelb mit verdunkelter Spitze. Der Kopf ist von vorne gesehen deutlich breiter als lang, mässig geneigt, der Clypeus kräftig hervortretend. Die Stirn beim c? etwa ebenso breit als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum überragt etwas die Mittelhüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist mässig verdickt, kaum länger als der Vorderrand des Halsschildes breit, das zweite etwas mehr wie doppelt lànger als das erste, zur Spitze schwach verdickt und hier kaum dicker als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte und jederseits seicht ausgeschweift, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Apicalstrietur ist etwas breiter als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes. Die Scheibe ist ziemlich gewólbt, mässig nach vorne geneigt, dicht und fein quer gerunzelt. Das Schildehen etwas gewölbt, wie der Clavus sehr fein gerunzelt. — Long. 4.6, lat. 2 mm. Am nächsten mit A parvulus (Reut.) verwandt, unterscheidet sich aber leicht sowohl durch die Farbe, wie auch durch die helle Behaarung der Oberseite. Togo: Bismarcksburg!, 21. II—3. III. 1893, L. CoxnRapr, 1 c? (Mus. Berol.). Eurystylus bellevoyei (Reur.). Euryeyrtus id Reur., Ófv. Finsk. Vet. Soc. Förh., 21, p. 34. — Hem. Gymn. Eur., V, p. 127, T. I, fig. 22. — Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 10, 1905, p. 10. — ÖsHan., Verz. pal. Hem., I, 3, 1909, p. 710. — Rzur., Ann. Soc. Ent. Belg., LIV, 1910, p. 50. — Paracolocoris lanarius Disr., Faun. Brit. Ind., Rhynch., Il, 1904, p. 250. — Bury- stylus bellevoyei Porr., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., LIII, Afd. A, N:o 4, p. 17. Wenig glänzend, kurz anliegend weiss behaart. Hellgelb oder rötlich gelb, die Fühler- basis und ein Pünktchen oberhalb derselben, der Clypeus ganz oder zur Spitze, auf dem Halsschilde der Hinterrand der Apicalstrictur mehr oder weniger ausgedehnt, die Callı ganz oder nur hinten, zwei Punkte hinter der Mitte der Scheibe, oft auch zwei Längsbinden zwischen denselben, die zuweilen bis zum Hinterrande der Calli sich erstrecken, zuweilen vor dem Basalrande in der Mitte eine Querbinde und die Seiten vor den Hinterecken schwarz— schwarzbraun, zuweilen die dunklen Zeichnungen des Halsschildes, besonders beim 5, aus- gedehnter und mehr oder weniger zusammenfliessend, meistens die Basalecken und eine feine, öfters nur vorne sichtbare Längsbinde in der Mitte des Schildchens, oft eine feine Längsbinde in der Mitte des Clavus, der Aussenrand schmal und die apicale Aussenecke, zuweilen auch erloschene, schief verlaufende Längslinien auf dem Corium, sowie die basale Aussenecke und die Spitze, oft auch die basale Innenecke des Cuneus schwarz—schwarzbrauu, die Membran glasartig durchsichtig mit schwarzen Venen; die Unterseite gelb—gelbrot, ein Punkt an den Seiten der Mittelbrust, oft auch dieselbe mehr oder weniger ausgedehnt, sowie eine Punkt- reihe jederseits an den Ventralsegmenten schwarz, das Rostrum und die Fühler schwarz- braun, das zweite Fühlerglied gelb, ein schmaler Ring gleich hinter der Basis und etwa die Apicalhälfte dunkel, die innerste Basis sowie auch dieselbe des dritten weiss, die Beine gelb, zwel Ringe vor der Spitze der hinteren Schenkel braun, die Basis breit und die Spitze der Schienen, sowie das letzte Fussglied braunschwarz. 'Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 55 Der Kopf ist stark geneigt, von vorne gesehen etwas (9) oder viel (g") breiter als lang, der Clypeus ziemlich stark hervortretend. Die Stirn ebenso breit (5) oder etwa !/, breiter (2) als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittel- hüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ziemlich kurz und dick, etwas länger als der Kopf von vorne gesehen, das zweite zur Spitze kaum (c) oder ziemlich stark (2) verdickt, fast dreimal länger als das erste, die zwei letzten zusammen deutlich länger als das erste, das dritte dicker und etwas länger als das letzte. Der Halsschild ist etwa !/,—?/, kürzer als am Basalrande breit, der letztgenannte breit gerundet, in der Mitte abgestutzt, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Apicalstrietur etwa ebenso breit als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes, die Scheibe ziemlich fein gerunzelt. Das Schildchen flach gewölbt, sehr fein gerunzelt. Die Schienen fein hell bedornt. — Long. 4—4., lat. 1.5—2.? mm. Eritrea: Agordat!, I. 1906, D. Fısımt (Mus. Genov.); Gumer!, XII. 1907, KRISTENSEN (Mus. Stettin.); Massauah!; Ghinda!; Mascate!, IX—X, MaiwpRoN (Mus. Paris); Ins. Capo Verde: S. Nicolau!. XII. 1898, L. Fra (Mus. Genov.); Togo: Kete—Kratji!, 21. IV. 1898, Graf Zack (Mus. Berol) — Ausserdem aus Algier, Ägypten, Turkestan, Persien und Ceylon bekannt. Eurystylus parvulus (Reur.). Euryeyrtus id. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLV, N:o 6, 1903. — Eurystylus id. Popr., Jc SI DBEISSAT GO FAST NEO A pre „Inferne palhde flavens, superne fusco-ferrugineus, opacus, capite, strictura apicali margineque basali pronoti nec non scutello apicem versus pallide flaventibus; margine basali extremaque apice scutelli nigro-fuscis; pronoto vitta media magis minusve distincte palh- diore; scutello vitta media vel etiam lateribus ferrugineis; hemielytris flavo-ferrugineis, breviter nigro-pubescentibus, angulo apical exteriore corii apiceque cunei fuscis, membrana hyalina, venis fuscis; antennis testaceis, articulo secundo apice infuscato, primo et secundo crassis, hoc maris cylindrico primo fere paullo magis quam triplo longiore, duobus ultimis gracilibus, longitudine aequalibus, simul sumtis secundo fere duplo brevioribus; pedibus pallide faventibus; rostro apicem coxarum posticarum attingente, articulo primo caput paullo superante; metastethio orificüss distinctis, transversis, marginatiss — Long. c 23/, mm. Djibouti, a. 1897, D. H. CovmrERE (Mus. Paris.). Ab E. Bellevoyei Reut. statura minore, structura antennarum, pronoto versus apicem minus declivi, orificis metastethii distinctis, transversis, marginatis mox distingvendus. Caput verticale, basi pronoti circiter 2/, angustius, ab antico visum latitudine frontis oculique unici parum longius, a latere visum altitudime circiter duplo brevius, vertice (X) oculo magno aeque lato, fronte convexiuscula perpendiculari, clypeo sat prominente, basia fronte optime discreto, angulo faciali subrecto, genis humilibus, gula brevi, obhqua. Oculi (g) magni, exserti, orbita interiore late sinuati, apicem versus vix divergentes, Antennae supra apicem oculorum interne insertae, maris articulo primo cylindrico solum basi constricto, secundo primo aeque crasso, margini basali pronoti aeque longo. Pronotum basi longitudine vix duplo et apice magis quam duplo latiore, lateribus rectis, strictura apicali articulo primo antennarum saltem aeque crassa, callis haud elevatis, nonnihil obliquis, marginibus praecipue postice impressis, disco sublaevi. Coxae anticae medium mesosterni paullo superantes. Tarsi articulo primo secundo fere aeque longo, tertio duobus ultimis simul sumtis longitudine aeqvali.* N:o 3. 56 B. PorPrvs. Histriocoridea n. gen. Gedrungen, ziemlich glänzend, oben lang abstehend, auf den Hemielytren kürzer und etwas anliegend, hell behaart. Der Kopf ziemlich geneigt, viel schmäler als der Halsschild, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet und ungefurcht, der Clypeus ziemlich hervortretend, etwa vertical, von der Stirn seicht begrenzt, die Lorae nicht aufgetrieben, die Wangen sehr klein, die Kehle undeutlich. Die Augen gross, ziemlich hervortretend, fein granuliert, bis auf die Unterseite sich erstreckend, am Vorderrande seicht ausgeschweift, den Vorderrand des Halsschildes berührend. Das Rostrum ist dünn, bis zu den Mittelhüften sich erstreckend, das erste Glied wenig ver- dickt, die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind gleich unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied ganz kurz, kaum die Kopfspitze überragend, stark verdickt, wie das zweite halb abstehend behaart, das zweite bedeutend länger als das erste, zur Spitze kräftig verdickt und hier etwas dicker als das erste (die zwei letzten Glieder mutilert) Der Halsschild ist breiter als lang, nach vorne geradlinig verengt, der Basalrand breit gerundet, die Scheibe ziemlich kräftig gewólbt und nach vorne geneigt, quer gerunzelt, die Calli flach und klein, die Apicalstrictur etwas breiter als das zweite Fühlerglied an der Basis, die Seiten ungerandet. Das Schildchen ist etwas kürzer als der Halsschild, etwas lànger als breit, kräftig gewólbt, zur Spitze stark abfallend, sehr fein gerunzelt. Die fast unpunk- tierten Hemielytren etwas länger als der Hinterkórper, der Cuneus kurz und ziemlich breit, die grosse Membranzelle kurz mit breit gerundeter Spitze, etwa wie bei der Gattung Bury- stylus Stål. Die Orificien des Metastethiums sind gut ausgebildet, die Furche vorne fein gerandet. Die Hinterhüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt. Die Legescheide des © ist lang, bis über die Mitte des Hinterkörpers sich nach vorne er- streckend (die Beine mutiliert). Durch die Behaarung, durch den Bau des Kopfes und der Fühler sehr ausge- zeichnet. Typus: À. variegata n. sp. Histriocoridea variegata n. sp. Kopf und Halsschild gelb, der letztgenannte unregelmässig braunschwarz gefleckt, das Schildchen und die Hemielytren braunschwarz, auf dem erstgenannten die Basalecken, ein Làngsfleck in der Mitte und die Spitze, kleine Flecke auf dem Clavus und auf dem Corium sowie die Basis des letztgenannten gelb, der Apicalrand desselben und die Basal- hälfte des Cuneus braungelb, die Basalhälfte des letztgenannten in der Mitte braun, die Spitze sehr schmal schwarzbraun. Die Membran braun. Die Unterseite gelb, die Mittelbrust, die Meso- und Metapleuren in der Mitte, ein Fleck auf den Orificien sowie zwei Lüngsbinden jederseits auf den Ventralsegmenten braun—braunschwarz. Das Rostrum und das erste Füh- lerglied gelb, die Spitze des erstgenannten breit und Flecke auf dem letzteren sowie das zweite Fühlerglied braun, das basale Drittel gelb. Der Kopf ist etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes. Die Stirn beim 9 etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied beim © ebenso lang als die Stirn zwischen den Augen breit, das zweite etwa dreimal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, doppelt breiter als der Vor- derrand. — Long. 4.5, lat. 2 mm. S. Somali!, 22. V. 1901, v. ERLANGER (Mus. Berol.). Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 57 Charitocoris Rrur. Reur., Ann. Mus. Zool. S:t P:bourg. IX, 1904, p. 10. — Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLIX, NEO GD: E Der Körper gestreckt oval, oben mehr oder weniger glänzend, anliegend und kurz hell behaart, unpunktiert oder erloschen punktuliert. Der Kopf mehr oder weniger geneigt, viel schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen breiter — hüchtens ebenso breit als lang, von der Seite gesehen variabel. Die Stirn ist hinten ungerandet, ohne Längsfurche, der Clypeus hervortretend, von der Stirn ziemlich scharf abgesetzt, die Lorae nicht aufgetrieben, die Wangen klein, die Kehle kurz. Das Rostrum erstreckt sich wenig- stens bis zu den Mittelhüften, das erste Glied wenigstens etwas den Vorderrand des Hals- schildes überragend, nicht auffallend verdickt. Die Fühler an oder etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt (bei sanguineonotatus Reut. jedoch höher), das erste Glied viel kürzer als der Halsschild, das zweite zur Spitze nicht verdickt, viel lànger als das erste, die zwei letzten zusammen kürzer als das zweite. Der Halsschild quer, ohne Querfurche, die Seiten gerade oder sehr seicht ausgeschweift, ungerandet, die Calli wenig gewölbt, die Apicalstrietur meistens ziemlich breit. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, die grosse Membranzelle hinten zugespitzt oder etwas gerundet. Die Schenkel die Spitze des Hinterkörpers nicht überragend, die Schienen mit kurzen, hellen oder dunklen (bei den äthiopischen Arten immer dunklen) Dörnchen, die kürzer als der Durchmesser der Schienen sind, bewehrt. Die Fussglieder gleich breit, das erste etwa doppelt länger als das zweite. Diese Gattung ist äusserst nahe mit Sfenofus JAK. verwandt und von derselben kaum verschieden. Das einzige Unterscheidungsmerkmal ist der viel breitere und an den Seiten mehr gerundete Körper, unter den Stenotus-Arten kommen aber solche vor, die in dieser Hinsicht ziemlich sich denselben der Gattung Charitocoris nähern. Die Einlenkung der Fühler ist auch als Unterschied hervorgehoben worden, ist aber Schwankungen unterworfen. Typus: Ch. pallidus Reur. Charitocoris rufoplagiatus Reur. (Fig. 7.) Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904 N:oN pe 1905, N:o 21, p. 3 (1905). — 1. e. XLIX, Hell gelbgrün oder grünlich, ziemlich. glänzend, das Schild- chen und die Hemielytren kurz anlegend gelb behaart, oben mit roten Zeichnungen, die Hinterschenkel zur Spitze und die Basis der Hinterschienen rot, die Spitze des letzten Fussgliedes braunsch warz. Die rote Farbe der Oberseite variabel: Var. « Reur. Oben hell grüngelb, der Clavus innerhalb der Vene bis zur Mitte der Commissur rostrot, das Corium aussen etwas vor der Spitze verdunkelt, der Innenrand des Cuneus gegen die Spitze rot. Die Venen der Membran hell. l'ig. 7. Var. 8 Reur. Der Kopf und die Calli des Halsschildes mit rötlichem Anstrich. Der Clavus innen bis zur Mitte der Commissur, auf dem Corium ein, Fleck in der Mitte des api- calen Viertels, der Innenrand des Cuneus und die Venen der Membran rot, die Hinterschen- kel vor der Spitze rot besprenkelt. Var. y Reur. Oben gelbgrün, der Kopf, der Basalrand des Halsschildes ziemlich breit, der ganze Clavus, auf dem Corium die Clavalsutur und ein mehr oder weniger ausgedehnter Apicalfleck, der ganze Cuneus oder nur der Innenrand und die Spitze breit, sowie die Venen der kleineren Zelle auf der Membran rot. N:013: 8 58 B. Porrrvs, Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn etwas gewölbt, beim 2 fast doppelt breiter als der . Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied etwa !/, kür- zer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa dreimal länger als das erste. Der Ba- salrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich flach gewölbt, mässig geneigt, erloschen punktuliert, die Apicalstrictur etwas schmäler als das erste Fühlerglied dick. Die Membran wenig verdunkelt, hinter der Cuneusspitze mit einem kleinen, weisslichen Fleckchen. Das erste Glied der Hin- terfüsse etwa doppelt länger als das zweite. — Long. 6—6.4, lat. 2.»3—2.3 mm. Soll sich von Ch. sanguineonotatus Reut. durch breiteren Kórper, längeres Rostrum und durch die helleren Füsse unterscheiden. Südafrika: Cap (sec. Reur.); Port Elisabeth! Brauns (Mus. Vindob.); Caffraria! (Mus. Helsingf.). Charitocoris sanguineonotatus REur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904—1905, N:o 10. pP» 741905: „Pallide albido-stramineus, superne subtiliter flavicanti pubescens, oculis nigris, rostro apice nigro: pronoto limbo basali, clavo ante medium corioque fascia vel macula magna api- cali nec non femoribus posticis apicem versus sanguineo-conspurcatis, tibiis tenuiter nigro- spinulosis, tarsis totis nigris; vertice oculo paullo angustiore (gp) vel latiore (9); segmento maris genitali mutico, basi leviter sanguineo-consperso. Long. c? 4 ?/, 9 5 ?/, mm. Somalis, 1 &, 2 9 9, comm. D. SCHOUTEDEN. — — — — Corpus oblongum, pallide pubescens, superne sublaeve. Caput fortiter nutans, basi pronoti circiter 2/, angustius, ab antico visum fortiter (>) vel sat leviter (9) transversum, a latere visum altitudini fere aeque longum, vertice immarginato, sulco destituto, clypeo pro- minente, verticali basi a fronte sat discreto, ipsa basi im medio altitudinis capitis posita, loris haud buccatis, genis humilibus (9) vel humillimis (9), gula brevi, subhorizontali. Oculi pro- noto contigui, granulati, orbita interiore praecipue maris fortiter sinuati. Rostrum apicem coxarum intermediarum attingens vel paullulum superans. Antennae longius supra apicem (9) vel mox infra medium oculorum interne insertae, articulo primo capite ab antico viso breviore, secundo lineari, margine basali pronoti paullulum longiore. duobus ultimis secundo gracilioribus et simul sumtis hoc paullo brevioribus, tertio secundo fere ?/; breviore. Prono- tum latitudine basali circiter !/, brevius, apice quam basi duplo angustius, lateribus subrectis, disco laevi, apicem versus modice convexo-declivi, strictura apicali crassitie articuli antenna- rum secundi distincte graciliore. Hemielytra explicata, abdomen (4 ©) modice superantia, cuneo elongato-triangulari, membrana areola majore apice fere acutangulata. Femora elongata, apicem abdominis haud superantia. Tibiae spinulis tenuibus crassitie maxima tibiae breviori- bus. Tarsi articulis aeque crassis, articulo primo margine inferiore eodem margine secundi fere duplo longiore, tertio primo paullo breviore.* Charitocoris bipuncticollis Rzvr. Reur., Ófv Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX. 1906—1907, N:o 7, PS. Kopf, Halsschild und Schildchen glänzend, unbehaart, die Hemielytren etwas matt, fein anliegend hell behaart. Hellgelb, auf dem Halsschilde in der Mitte der Scheibe zwei weit von einander entfernte braunschwarze Punkte, die Clavalcommissur, auf dem Corium zwei Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 59 Längsflecke hinter der Mitte, von denen der innere kurz, der äussere lang und bis zur äus- seren Apicalecke ausgezogen, sowie der Cuneus hellbraun, die Membran gelbbraun mit hellen Venen, die Spitze der Mittelbrust, ein Fleck auf den Metapleuren und ein Längsfleck, der nur wenig die Mitte überschreitet, jederseits auf die Unterseite des Hinterkörpers braun, die Schenkel braun punktiert, die Füsse etwas vendunkelt. Der Kopf ist nur wenig geneigt, etwa ?/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen ebenso lang als breit, von der Seite gesehen deutlich länger als hoch. Die Stirn ist beim 9 doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich fast bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas den Vorderrand des Hals- schildes überragend. Das erste Fühlerglied etwa !/, kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa doppelt länger als das erste. Der Halsschild etwa ?/, kürzer als am Basal- rande breit, der letztgenannte nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe sehr erloschen skulptiert, ziemlich flach, nur schwach geneigt, die Apicalstrietur etwas breiter als das erste Fühlerglied dick. Die Schienen ziemlich dick, das erste Glied der Hinterfüsse etwas mehr wie doppelt länger als das zweite. — Long. 6, lat. 2,3 mm. Kap der guten Hoffnung!, PFEIFFER (Mus. Vindob.). Charitocoris nigrolineatus n. sp. Ziemlich glänzend, die Hemielytren etwas matter, die letztgenannten kurz anliegend, hell behaart. Gelb, die Stirn zwischen den Augen gelbbraun, der Clypeus, auf dem Hals- schilde die Calli, zwei nahe zu einander gestellte Querflecke in der Mitte an der Basis und ein runder jederseits an den Basalecken, die Basis des Schildchens, auf dem Clavus die Scu- tellarsutur und die Sutura corii, auf dem Corium die Clavalsutur, eine nach hinten erweiterte Längsbinde, die am Aussenrande am basalen Viertel entspringt und in der Mitte sich nach innen biegt und dann gerade nach hinten bis zum Apicalrande in der Mitte des Coriums ver- läuft, sowie ein kleiner Fleck an der apicalen Aussenecke schwarz, die Membran braungelb mit verdunkeltem Aussenrande und mit hellen Venen, das Rostrum, die Fühler und die Beine gelb, die Spitze des erstgenannten, die Basis und die Spitze des ersten, wie auch die Spitze des zweiten Fühlergliedes, die Spitze der Schienen sowie die Füsse schwarz. Der Kopf ist ziemlich geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum breiter als lang (2), von der Seite gesehen etwas länger als an der Basis hoch. Die Stirn ist nicht voll doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (2). Das Rostrum erstreckt sich fast bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist etwa !/, kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa doppelt länger als das erste (die letzten Glie- der mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Scheibe lang, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten gerade. Die Scheibe mässig gewölbt, we- nig geneigt, fein runzelig punktuliert, die Calli etwas gewólbt, die Apicalstrictur etwa ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Die Hemielytren etwas länger als der Hinterkórper, die grosse Membranzelle etwas gerundet an der Spitze. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa doppelt länger als das zweite, etwas länger als das dritte. — Long. 7, lat. 2,5 mm. Nordost-Tanganyika: Urundi', 12. IV. 1897, Ramsay und Hösemann (Mus. Berol.) Nyassaland: Unterer Shir-Tal bei Chikawa!, 600°, 12—16. IV. 1910, Nrave (Ent. Res. Comm.). Stenotus Jax. Oncognathus Fres., Cr. Phyt., p. 303. — Eur. Hem., p. 63 et 246. — Reur., Gen. Cim., p. 15. — Rev. cr. Caps., II, p. 40. — Stenotus Jax., Bull. Soc. Nat. Mosc., 1877, p. 288. — Reur. N:o 3. 60 B. Porrrvs. Rev. Syn., p. 266. — Hem. Gymn. Eur, V, p. 122 et 351, T. I, f. 20. — Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, N:o 7, p. 10. — HörB., Syn. Blindw., I, p. 83 et 258. — Makua Kırk., The Entomol, 1902, p. 282. — Umslopogas Kırk., Trans. Ent. Soc. . London, 1902, p. 254. — Zulaimena Kırk., l. c., p. 256. — Koraciocapsus Kırk., l. c., p. 260. — Tancredus Disr., Faun. Brit. Ind., Rhynch. II, p. 430. Der Kórper gestreckt, mehr oder weniger schmal, kurz und anliegend hell behaart, oben fein punktiert oder gerunzelt, selten fast glatt. Der Kopf mehr oder weniger stark ge- neigt, von vorne gesehen ebenso lang oder kürzer als breit, von der Seite gesehen meistens ebenso lang als an der Basis hoch, selten etwas länger. Die Stirn ungerandet und unge- furcht. Der Clypeus von der Basis an deutlich hervortretend, die Wangen klein, die Kehle kurz. Das Rostrum erstreckt sich wenigstens bis zu den Mittelhüften, zuweilen sogar über die Spitze der Hinterhüften. Die Fühler in oder etwas unterhalb der Mitte des Augenvor- derrandes eingelenkt, das zweite Glied zuweilen beim g? fast oder ebenso dick als das erste. Der Halsschild breiter als lang, mehr oder weniger gewölbt und nach vorne geneigt, die Basis breit gerundet, die Seiten gerade. Die Scheibe gerunzelt, runzelig punktiert oder ein- fach punktiert, selten fast glatt. Die Calh flach, die Apicalstrictur ziemlich schmal. Das Schildchen ist flach, die Hemielytren immer länger, zuweilen viel länger als der Hinterkörper, mehr oder weniger deutlich skulptiert, die grosse Membranzelle lang mit gerundeter Spitze. Die Orificien des Metastethiums ziemlich klein, die Furche nicht scharf gerandet. Die Schie- nen ziemlich kräftig bedornt. Das erste Glied der Hinterfüsse wenigstens !/, länger als das zweite. Typus: St. binotatus (Fabr.). Übersicht der Arten. 1. (8. Der Körper oben einfarbig rot—gelbrot, höchstens der Kopf, die Seiten des Co- riums und zuweilen auch der Cuneus zum grössten Teil gelb. 2. (3). Das erste Fühlerglied rot. ruber n. sp. 3. (2) Das erste Fühlerglied braun—schwarz. 4 (7) Die Oberseite rot- rotgelb, die Seiten des Coriums gelb. 5. (6) Der Körper gedrungen, rein rot, der Kopf und die Seiten der Hemielytren gelb, das erste Fühlerglied schwarz. pylaon (Kırk.). 6. (5) Der Körper gestreckt und schmal, rotgelb, die Seiten der Hemielytren gelblich, das erste Fühlerglied braun. lindiensis n. sp. =] + — Die Oberseite einfarbig gelbrot, der Kórper gestreckt. fulvus n. sp. S. (1) Die Oberseite anders gezeichnet. 9. (12). Der Halsschild rot—rotbraun, in der Mitte heller. 10. (11). Der Halsschild in der Mitte allmählich heller. Das Schildchen rot. fülleborni n. sp. 11. (10). Der Halsschild im der Mitte mit einer scharf begrenzten, gelben Làngsbinde. Das Schildchen eelb. pulcher n. sp. Tom. XLI. 14. 15. na (9). LL): (13). (16). zahle): . (20). . (19). (15). Die Miriden der äthiopischen Region. 61 Der Halsschild anders gefärbt. Der Kórper hellgelb, der Clavus und das Corium hinten sowie die Hinterschenkel zur Spitze, die zwei letztgenannten zusammenfliessend rot besprenkelt. Der Kórper ziemlich gedrungen. brauni n. sp. Der Körper anders gezeichnet, wenn hell mit rot überzogen, ist derselbe gestreckt und schmal und der Kopf und der Halsschild vorne dunkler gezeichnet. Der Kopf und der Halsschild ziegelrot, der letztgenannte an der Basis meistens mit einer dunklen Querbinde. Die Hemielytren bunt, mit gelb, rot und schwarz gezeichnet. elegans n. sp. Der Kopf und der Halsschild hóchstens gelbrot, die Hemielytren nicht besonders bunt gefürbt. Der Halsschild sehr erloschen skulptiert. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften. Der Halsschild mit zwei rotbraunen Längsbinden. Die Fühler rotbraun. gestroi n. sp. Der Halsschild mit zwei erloschenen, braunen Längsflecken. Die Fühler braungelb. brevior Porr. Der Halsschild mehr oder weniger deutlich skulptiert, wenn undeutlich, erstreckt sich das Rostrum nur bis zu den Mittelhüften. Der Halsschild ohne scharf begrenzte schwarzbraune—schwarze Zeichnungen. Der Halsschild mit zwei undeutlich begrenzten braunen Làngsbinden. Der Kórper ziemlich gedrungen. psole (Kırk.). Der Halsschild einfarbig hell, nur die Calli etwas dunkler. . Der Körper etwas gestreckter. Das zweite Fühlerelied 3 !/, mal länger als das m [e] 2 [m] erste. Die Hemielytren ganz erloschen punktiert. hathor (K1RK.). Der Körper etwas gedrungener. Das zweite Fühlerglied viermal länger als das erste. Die Hemielytren deutlich punktiert. rufescens Porr. Der Halsschild mit scharf begrenzten schwarzbraunen—schwarzen Zeichnungen. Der Halsschild vor der Basis mit einer Querbinde oder mit zwei Querflecken schwarz. Der Halsschild mit einer schwarzen Querbinde vor der Basis. Das Rostrum er- streckt sich bis zu den Hinterhüften. fasciaticollis Rav. Der Halsschild mit zwei schwarzen Querflecken vor der Basis. Das Rostrum er- streckt sich bis zu den Mittelhüften. Die Hemielytren gelb—gelbbraun mit dunklen Längsbinden und Flecken. Der Kórper gedrungener und kürzer, die Augen grósser. affinis n. sp. Der Körper sehr schmal und gestreckt, parallelseitig, die Augen kleiner. longulus n. Sp. 62 B. Popprus. 33. (30). Die Hemielytren braunschwarz mit hellen Flecken. capensis n. Sp. 34. (27). Der Halsschild mit schwarzen Làngsbinden oder mit zwei schwarzen Discalmakeln, bisweilen fast ganz schwarz. 35. (40). Der Halsschild mit vier schwarzen Làngsbinden. 36. (37). Die Hemielytren sehr lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften. longipennis Rv. 37. (36). Die Hemielytren nicht auffallend lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften. 38. (39). Der Körper breiter, an den Seiten etwas gerundet. Der Halsschild kräftig punk- tiert. Die Schenkel rot besprenkelt. vitticollis Rev. 39. (38). Der Kórper schmal, an den Seiten kaum gerundet. Der Halsschild etwas erloschen punktiert. Die Schenkel und die Schienen braun gefleckt. nigroquadristriatus (Kink.). 40. (35). Der Halsschild mit zwei schwarzen Discalmakeln oder fast ganz schwarz. 41. (42). Grósser, der Kopf gestreckter, der Halsschild mit zwei mehr oder weniger ausge- dehnten, schwarzen Diskalmakeln, die Hemielytren hell mit schwarzen Längs- binden. binotatus (F AnR.). 42, (41). Kleiner, der Kopt gedrungener. Der Halsschild schwarz, nur eine Längsbinde auf der Scheibe und die Seiten in der Mitte schmal gelb, das Corium hinten bis zum Aussenrande schwarz. distinctus Reur. Stenotus pylaon (Kırk.). Koraciocapsus id. Kirk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 261, (sec. spec. typ.). — Stenotus id. Reur., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, N:o 7, p. 11. Wenig glänzend, oben mehr oder weniger dunkelrot, der Kopf und die Seiten des Coriums und des Cuneus, auf dem letztgenannten breit, gelb, zuweilen auch der Halsschild zur Spitze gelb—gelbrot, die Membran rauchschwarz, die Venen ganz oder z. T. rot, die Unterseite rot oder gelb mit roten Seiten, zuweilen sogar einfarbig gelb. Die Fühler mehr oder weniger dunkelbraun, das erste Glied schwarz, die Beine hellgelb, die Hüften oft mehr oder weniger rot, die Schenkel mehr oder weniger rot besprenkelt, die äusserste Spitze der Schienen und die Füsse braun. Der Kopf von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch, die Stirn beim g^ ebenso breit als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorder- hüften überragend. Die Fühler etwa in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als der Apicalrand des Halsschildes breit, das zweite etwa 2 !/, mal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa 2/, breiter als der Kopf, etwa !/, breiter als die Scheibe lang, fast ?/, breiter als der Apicalrand, die Seiten fast gerade, die Scheibe ziemlich gewölbt, schwach geneigt, dicht runzelig punktiert. Das Schildchen etwas gewölbt, wie die Hemielytren sehr fein runzelig punktiert. Das zweite Glied der Hinterfüsse !/, kürzer als das erste, das etwa ebenso lang als das letzte ist. — Long. 4—4,4, lat. 1,3—1,5 mm. Tom XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 63 Mozambique: Rikatla!, Juwop; Tanagebiet! 23. VIII. 1895, Dex#aror (Mus. Berol.): Amani' VossELER (Mus. Berol); Nyassaland: Ft. Mangoche!, 4000', 20—25. III. 1910, unt. Shir-Tal bei Chikawa!, 600', 12—16. IV, Chiromo!, 400’, 15— 20. IV. 1910, Neave (Ent. Res. Comm.) Congo: Boma, Nguelo, sec. Rrur., I. c. Stenotus ruber n. sp. : Mässig glänzend, oben rot, der Kopf rotgelb, die Seiten des Coriums nach hinten und der Cuneus in der Mitte gelb, die Membran gelbgrau mit roten Venen, die Unterseite, die Fühler und die Beine rot, die Mittelbrust in der Mitte, die hinteren Pleuren z. T., die Ori- ficien, die Hinterränder der Ventralsegmente schmal, das Rostrum, die dunkle Spitze ausge- nommen, die Schienen und die Füsse gelb, das letzte Glied der letztgenannten braunschwarz, das zweite Fühlerglied zur Basis etwas heller. Der Kopf ist etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn beim c? etwa ebenso breit als die etwas granulierten Augen. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorder- hüften erreichend. Die Fühler sind etwa in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied kaum lànger als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa 21/, mal län- ger. Der Basalrand des Halsschildes ist kaum !/, breiter als die Lànge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten kaum ausgeschweift. Die Scheibe flach ge- wölbt, wenig geneigt, ziemlich dicht, fein runzelig punktiert. Das Schildchen flach, wie die Hemielytren fem runzelip punktiert. Das erste Glied der Mittelfüsse (die Hinterbeine mu- tiliert) etwa !/, länger als das zweite, etwas länger als das letzte. — Long 5, lat. 1.s mm. Nahe mit Sf. pylaon verwandt, ist aber anders gefärbt, die Augen sind etwas grösser, granuliert, der Halsschild und das Schildehen flacher und die Membran anders gefärbt. Delagoa Bai!, MowrEmo (Mus. Berol.). Stenotus lindiensis n. sp. Gestreckt und schmal, ziemlich glänzend. Das Männchen rotgelb, der Kopf, das Schildchen, der Aussenrand des Coriums und der Cuneus gelb, eine Querbinde vor der Spitze des Cuneus und die Unterseite rot, die Membran rauchbraun mit hellen Venen, die Ventral- segmente in der Mitte und die Beine gelb, die hinteren Schenkel etwas rótlich, die Spitze der Schienen und die Füsse braun, die Fühler braun. Der Kopf !/, (9) schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als hoch, die Stirn ebenso breit (7) als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinter- hüften, das erste Glied den Vorderrand des Halsschildes kaum überragend. Die Fühler sind etwa in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als der Seitenrand des Halsschildes, das zweite Glied fast mehr als 2!/, mal länger. Der Hals- schild am Basalrande etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vor- derrand. Die Scheibe ist mässig gewólbt, wenig geneigt, ziemlich dicht runzelig punktiert. Das Schildchen flach gewólbt, wenig kürzer als der Halsschild, schmal. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als die zwei letzten zusammen. — Long. 4, lat. 1.3 mm. Von St. pylaon und ruber besonders durch den schmalen und gestreckten Körper zu unterscheiden. Lindi!, FÖLLEBORN (Mus. Berol.) N:o 3. 64 B. Poppius. Stenotus fulvus n. sp. Ziemlich glänzend, rötlich gelb, die Seiten der Hemielytren, die Schenkel zur Basis : und die Schienen gelb, die Spitze der letzteren, die Füsse und das erste Fühlerglied schwarz, die übrigen Glieder braun, die Membran braunschwarz mit gleichfarbigen Venen. Der Kopf etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halschildes, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch, die Stirn beim c? kaum schmäler als der Durchmesser der fein granulierten Augen. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler etwa in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glid etwas kürzer als der Halsschild, das zweite etwa 2!/, mal länger. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa 1/, breiter als die Lànge der Scheibe, kaum doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich flach gewólbt, nur wenig geneigt, fein, etwas runzelig punktiert, das Schildchen und die Hemielytren fein runzelig punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse fast doppelt län- ger als das zweite. — Long. 4.5, lat 1.5 mm. Durch die Farbe und durch den gestreckten Kórper leicht erkenntlich. Madagaskar: Ambodimanga!, I—II. 1906, HawMEnsTEIN (Mus. Stettin.). Stenotus fülleborni n. sp. Wenig glànzend, rotbraun, der Clavus etwas dunkler, der Halsschild und das Schild- chen rot, der erstgenannte in der Mitte und der Kopf rotgelb, die Seiten des Coriums ziem- lich breit und der Cuneus hellgelb, der Innenrand des letztgenannten sehr schmal rot, die Membran braun, die Venen z. T. rot, die Unterseite rot, die Propleuren und die Unterseite des Hinterkórpers vorne rotgelb, die Hüften und die Vorderschenkel rot (die anderen Beine mutiliert), die Schienen gelb, die äusserste Spitze, die Füsse und das erste Fühlerglied (die anderen mutiliert) schwarz, das Rostrum gelb mit schwarzer Spitze. Der Kopf ist etwas mehr als um !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch, die Stirn beim 9 etwa !/, breiter als die fein granulierten Augen. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler etwas unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwas länger als der Kopf von vorne gesehen. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe flach gewölbt, mässig geneigt, dicht, mässig stark runzelig punktiert, das flache Schildchen und die Hemielytren sehr fein runzelig punktiert. Das erste Glied der Vorderfüsse etwa !/, länger als das zweite. — Long. 5, lat. 1.5 mm. Von St. pylaon und ruber durch gestreckteren, anders gefärbten Körper, von St. psole durch die Farbe und den etwas längeren Kórper verschieden. Nyassa— See: Langenburg!, Dr. FÖLLEBORN (Mus. Berol.). Stenotus pulcher n. sp. Glänzend, die Hemielytren etwas matter. Der Kopf gelb, ein Fleck jederseits inner- halb der Fühlerbasis und der Clypeus braun, der Halsschild rotbraun, die Calli braun, die Seiten und die Basis sehr schmal und ein breiter, zwischen den Callı eingeschnürter, zur Basis etwas verengter und die letztgenannte nicht erreichender Längsfleck gelb. beim c? nur die Basis rotbraun, das Schildchen und die Hemielytren gelb, der Clavus und ein grosser, etwa das apicale Drittel einnehmender Fleck auf dem Corium braunrot, die Spitze des Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 65 Clavus breit gelb, die Membran gelb mit gleichfarbigen Venen, die Unterseite rot, die Vorderbrust in der Mitte, die Pleuren z. T. und die vorderen Ventralsegmente in der Mitte, das Rostrum, die dunkle Spitze ausgenommen, und die Beine gelb, die Schenkel braun, die Spitze der Schienen und die Füsse schwarz, die Fühler gelb, die zwei letzten Glieder braun. Der Kopf etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas breiter als lang, beim & mehr als beim 2, von der Seite gesehen kaum länger als an der Basis hoch, die Stirn beim Q etwa !/, breiter, beim c? ebenso breit als der Durchmesser der fem granulierten Augen. Das Edu ect sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Die Fühler beim g? ziemlich kräftig (beim 2 mutiliert), das zweite Glied fast dreimal länger als das erste, die zwei letzten zusammen deutlich kürzer als das zweite, das letzte fast um die Hälfte kürzer als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe wenig gewólbt und geneigt, fein und weitläufig gerunzelt, das Schildchen flach, wie die Hemielytren sehr fein runzelig punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang als die zwei letzten zusammen. — Long. 5.5, lat. 1.5 mm. Sehr nahe mit St. füllebornà verwandt, unterscheidet sich aber, ausser durch die abweichende Farbe, durch stärker glänzenden Kórper und durch gróssere, deutlicher granu- lierte Augen. Südafrika: Livingstone! X. 1906, Hasserijd!, 29. IX. 1906, Sener (Mus. Berol); Brit. Ost-Afrika: Kenia-Geb., Fl. Tana!, VI— VIII. 1910, A. GanrEN-KarrELA (Mus. Helsinpf.). Stenotus brauni n. sp. Mässig glänzend, gelb, der Basalrand des Halsschildes etwas rótlich durchschimmernd, die Basalhälfte des Clavus und die Hinterschenkel zur Spitze mehr oder weniger zusammen- fliessend rot besprenkelt, der Cuneus hinten mit einem grossen, z. T. in Fleckchen aufgelósten Makel rot, die äusserste Spitze der Schienen und die Füsse braun. Der Kopf ist etwa ?/; schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch, die Stirn en 9 etwa !/, breiter als die kaum granulierten Augen. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften überragend. Die Fühler gleich unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwas kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite fast dreimal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa 3/- breiter als die Scheibe lang, doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist mässig gewölbt und geneigt, mässig dicht, fein runzelig punktiert, die Hemielytren sehr fein punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse fast um !/, länger als das zweite. — Long. 5.5, lat. 1.7 mm. Sehr nahe mit Sf. fülleborni und pulcher verwandt, unterscheidet sich aber durch die andere Farbe und den breiteren, geradlinig verengten Halsschild, von dem erstgenannten ausserdem durch die grösseren Augen und durch feinere Sculptur auf dem Halsschilde. Nordost-Afrika: S. Somali!, 6. V. 1901, v. ERLANGER (Mus. Berol.). Stenotus elegans n. sp. Glänzend, die Hemielytren matt, der Kopf rot, die Spitze dunkel, der Halsschild rot, die Basis sehr schmal gelb gesäumt, vor der Basis eine mehr oder weniger hervortretende, selten ganz verschwundene braune—schwarze Querbinde, die zuweilen auch in Flecken auf- gelöst sein kann; das Schildchen an der Basis braun— braunschwarz, zur Spitze rotgelb — gelb, N:o 3. : 9 66 B. Porrrvs. selten fast einfarbig rotgelb; die innere Hälfte des Clavus braun— schwarz, die äussere gelb, auf dem Corium die Clavalsutur breit, eine Längsbinde, die bis etwas hinter der Mitte am Aussenrande verläuft und dann sich seicht nach innen biegt, um in die Mitte des Apicalrandes auszulaufen, der letztgenannte breit und der Aussenrand sehr schmal braun—schwarz, die zwischenliegenden Teile rotgelb, die innere helle Binde vorne und hinten mehr oder weniger deutlich und die andere vor der apicalen Aussenecke mehr oder weniger deutlich gelb, zuweilen der Clavus und das Corium fast einfarbig rotgelb mit sehr erloschenen dunklen Zeich- nungen. Der Cuneus gelb, an der Basis rotgelb, die Membran braunschwarz mit gelbroten Venen; die Unterseite rot, der Hinterkörper in der Mitte gelb, die Beine rot, die Schienen gelb, die Basis mehr oder weniger ausgedehnt rot, die Spitze und die Füsse braunschwarz, die Fühler braun. Der Kopf etwa ?/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basıs hoch, die Stirn etwas schmäler (7) oder etwa !/, breiter (9) als die fast glatten Augen. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied kaum die Kopfbasis überragend. Die Fühler sind gleich unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als der Halsschild, das zweite etwas mehr wie doppelt lànger. Der Basalrand des Halsschildes fast !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich gewólbt, wenig geneigt, mässig fein, runzelig punktiert. Das Schildchen flach gewólbt, wie die Hemielytren fein punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse fast doppelt länger als das zweite. — Long. 5—6, lat. 1.—2 mm. Durch die auffallende Farbe sehr ausgezeichnet. Deutsch Ost-Afrika! (Mus. Hung.): Amani!, 28. II. 1906, Vosseter (Mus. Berol. et Helsingf.); Kilimandjaro!, CHR. Scarôner (Mus. Helsingf.). Stenotus gestroi n. sp. Wenig glänzend, gelb, die Spitze des Kopfes, eine breite Längsbinde jederseits auf dem Halsschilde und eine Längsbinde jederseits an den Seiten der Unterseite, vom Vorder- rande des Halsschildes bis zum letzten Ventralseomente sich erstreckend, rot, die Seiten des Schildchens und die Clavalsuturen, ihre Spitzen jedoch ausgenommen, und eine breite, durchgehende Längsbinde in der Mitte des Coriums braun, die Membran gelbbraun, die Venen etwas heller, die Beine gelb, die Schenkel zur Spitze etwas rótlich, die äusserste Spitze der Schienen und die Füsse schwarz, die Fühler rotbraun. Der Kopf ist etwa 1/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch, die Stirn beim 9 fast um die Hälfte breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften überragend. Die Fühler sind etwas unterhalb des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als der Kopf an der Basis hoch, das zweite etwa viermal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Scheibe lang, doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich flach gewölbt, wenig geneigt, sehr erloschen runzelig punktiert. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa 1/, länger als das zweite. — Long. 5, lat. 2 mm. Diese Art ist sehr nahe mit den indischen St. sandaracatus (Dist.) und St. bipunetatus m. verwandt, unterscheidet sich u. a. durch den Bau der Fühler. Unter den äthiopischen Arten wohl am nächsten mit St. affinis verwandt, hat aber u. a. einen abweichenden Kopfbau. Portug. Guinea: Bolama!, VI—XII. 1899, L. Fra (Mus. Genov.). Tom. XLI. mo M À Die Miriden der äthiopischen Region. 67 Stenotus brevior Porr. Pope. in SrósrEpr's Kilimandjaro-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 35. Mässig gestreckt, ziemlich matt, gelb, zwei ziemlich erloschene Flecke auf der Scheibe des Halsschildes vor der Basis, die Rànder des Clavus schmal, ein breiter, langer Mittelfleck auf dem Corium, sowie eine Lüngsbinde jederseits auf den Ventralsegmenten, die Spitze der Schienen und die Füsse schwarzbraun, die zwei ersten Fühlerglieder (die anderen mutiliert) braungelb. Der Kopf ziemlich stark geneigt, fast um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum länger als breit, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn fast doppelt breiter (9) als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Mitte der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind gleich unterhalb der Mitte des Augen- vorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als die Kopfhóhe an der Basis, das zweite etwa viermal länger. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe flach gewólbt, wenig geneigt, sehr erloschen gerunzelt, die Hemielytren fein punktuliert, beim 9 nur wenig länger als der Hinterkórper. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa doppelt lànger als das zweite. — Long. 5, lat. 2 mm. Durch den gedrungeneren Kórper und durch den fast glatten Halsschild charak- terisiert. Meru: Ngare na nyuki!, D:r Ssösrepr (Mus. Holm.). Stenotus psole (Kırk.). Makua id. Kigk., The Entomol. 1902, p. 282 (sec. spec. typ.). Mässig glänzend, gelb, die Spitze des Kopfes rot, eine nicht scharf begrenzte Längs- binde jederseits innerhalb des Seitenrandes auf dem Halsschilde braun, der Clavus, die Spitze ausgenommen, und das Corium an der Clavalsutur schmal dunkelbraun, ein grosser Fleck innen an der Spitzenhälfte des Coriums braunrot, die Membran braunschwarz mit roten Venen, das Rostrum und die Beine gelb, die Spitze des erstgenannten und die Füsse braun- schwarz, die Schenkel rotbraun, die zwei ersten Fühlerglieder schwarz, die zwei letzten, zuweilen auch das zweite, heller. Der Kopf ist fast um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als hoch. Die Stirn etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Die Fühler etwas unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite fast 21/, mallànger. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Scheibe lang, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe gewölbt, ziemlich geneigt, dicht quer gerunzelt. Das Schildchen etwas gewölbt, wie die Hemielytren fein runzelig punktiert, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als die zwei letzten zusammen. — Long. 5, lat. 1.5 mm. Von Sf. brevior und gestroi u. a. durch die Farbe zu unterscheiden. Mozambique: Rikatla!, Juxop (Mus. Helsingf.); Usambara: Derema! (Mus. Berol.). N:o 3. 68 B. Porrivs. Stenotus hathor (Kırk.). Zulaimena id. Kirk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 256, T. VI, f. 8 (sec. spec. typ.). Grestreckt, mässig glänzend, hell strohgelb, der Kopf, die Calli des Halsschildes und das erste Fühlerglied gelbbraun, die Hemielytren in der Mitte rötlich, ein Längsstrich auf den Propleuren, ein Längsfleck auf den Mesopleuren und eine Längsbinde jederseits auf den Ventralsegmenten rotbraun (die Beine mutiliert). Der Kopf ist ziemlich geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum länger als breit, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges (9). Das Rostrum, das zur Spitze verdunkelt ist, erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied unbedeutend den Vorderrand des Halsschildes überragend. Die Fübler sind etwas unterhalb des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied fast ebenso lang als der Kopf von der Seite gesehen, das zweite etwa 31/, mal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe flach gewölbt, wenig geneigt, fein, ziemlich dicht quer gerunzelt, das Schildchen und die Hemielytren ungerunzelt und unpunktiert. — Long. 5.5, lat. 1.5 mm. Guinea: Addah! Stenotus rufescens Porr. Porr. in SzósrEpr's Kilimandjaro-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 36. Gestreckt, wenig glänzend, schmutzig gelb, der Clypeus und die Apicalhälfte des letzten Fussgliedes schwarz, die übrigen Teile des Kopfes braungelb, die Stirn in der Mitte mit einem gelben Längsstrich, die Calli des Halsschildes und das Schildchen braungelb, auf dem letztgenannten ein breiter Längsstrich in der Mitte gelb, auf dem Corium eine erloschene Längsbinde hinter der Mitte und der Apicalrand, wie auch der Innenrand des Cuneus rot, ein erloschener. ziemlich breiter Längsfleck und Fleckchen auf den Schenkeln rot, das erste Fühler- glied rotbraun, die Membran gelbgrau mit dunklerer Spitze. Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, etwas mehr als !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn beim X nur wenig schmäler als der Durch- messer der grossen Augen. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied kaum den Vorderrand des Halsschildes überragend. Die Fühler sind etwa in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa viermal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwas mehr als 1/, breiter als die Länge der Scheibe, nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe flach gewölbt, nach vorne wenig geneigt, fein und dicht runzelig punktiert, das Schildchen sehr fein gerunzelt, die Hemielytren deutlich punktuliert Das erste Glied der Hinterfüsse etwa doppelt länger als das zweite. — Long. 5.5, lat. 15 mm. Ist nahe mit Sf. hathor (Kirk.) verwandt, unterscheidet sich aber durch etwas gedrun- generen Körper, etwas andere Farbe, durch anderen Bau der Fühler sowie durch deutlich punktierte Hemuielytren. Kilimandjaro: Kibonoto!, D:r Ssösteor (Mus. Holm.). Tom. XLI. Mas oss Die Miriden der äthiopischen Region. : 69 Stenotus fasciaticollis Rv. Reur., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904— 1905, N:o 21, p. 4, 1905. „Pallide flavens, scutello hemielytrisque tenuiter pallido-pubescentibus; clypeo, oculis, callis pronoti saltem interne fasciaque ejus a margine basali sat remota, fascia basali margini- busque lateralibus scutelli, marginibus omnibus clavi, vitta corii longitudinali pone medium, angulo interiore cunei, articulo primo basique secundi antennarum, extremo apice tibiarum tarsisque nigro-piceis; antennis cetero fusco-ferrugineis, articulis secundo et tertio .apicem versus quartoque fuscis; capite ab antico viso latitudini eum oculis longitudine subaequali, a latere viso altitudini basali aeque longo, clypeo usque a basi fortiter prominente, basi a fronte bene discreto, gula dimidium capitis occupante; rostro apicem coxarum posticarum attingente, pronoto disco sat crebre minus subtiliter impresso-punctato. 9. Long. 7 mm., lat. 2!/, mm. Sierra Leona. Species signatura pronoti mox distinguenda. Caput (2) vertice oculo aeque lato; angulo faciali recto, genis humilibus. Antennae ad tertiam partem aplcalem orbitae interioris oeulorum insertae, articulo primo altitudine basali capitis a latere visi paullo breviore, secundo (9) primo fere triplo longiore et margini basali pronoti aeque longo, tertio secundo circiter ?/; breviore. Pronotum latitudini basali circiter !/, brevius, apice quam basi circiter duplo angustius, disco apicem versus sat leviter declivi et convexo. Scutellum planum, sat remote transversim strigatum. Hemielytra (9) apicem abdominis modice superantia, sublaevia, mem- brana subhyalina, venis pallidis, apice areolae majoris, areola minore limboque dilute fumatis, macula inter apicem cunei et areolam minorem aliaque majore ante medium limbi externi hyalinescentibus. Tarsi articulo primo secundo magis quam duplo longiore. Terebra feminae longissima, basin ventris subattingens.* Stenotus affinis n. sp. (Fig. 8.) Stenotus faseiatieollis Reur., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, N:o 7, por Ziemlich glänzend, gelb, die Kopfspitze, auf dem Halsschilde meistens die Calli, eine in der Mitte abgebrochene, selten ganz fehlende Querbinde vor dem Basalrande, zuweilen nur ein Fleck an den Hinterecken, hin und wieder die Seiten breit schwarz, die Basis und die Seiten des Schildchens, die Suturen des Clavus, ihre Spitze jedoch ausgenom- men, die Sutura clavi und ein grosser, nach hinten erweiteter Fleck hinter der Mitte auf dem Corium und die Innenecke des Cuneus braun—schwarz- braun, die Membran schwarzbraun mit helleren Venen, die Unterseiten gelb, Flecke auf den Brüsten, eine Längsbinde in der Mitte und eine jederseits auf den Ventralsegmenten braun, die Beine gelb, die Schenkel gelbrot—rot, die Spitze der Schienen und die Füsse schwarz, die Fühler braun—braunschwarz, beim c? meistens heller, das erste Glied schwarz. Der Kopf etwa 1/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, sehr stark geneigt, beim cg? vertical, von vorne gesehen breiter als lang, beim c? breiter als bem 9, von der Seite gesehen ebenso lang (© ) oder etwas kürzer (c als an der Basis hoch. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied kaum lànger als die Hóhe des Kopfes von der Seite gesehen, das zweite fast dreimal länger, beim c? ebenso dick, beim 9 aber dünner als das erste. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Lànge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorder- rand. Die Scheibe kráftig gewólbt, nach vorne ziemlich geneigt, ziemlich grob, etwas runzelig À Fig. 8. N:o 3. 70 B. Porrrvs. punktiert. Das Schildchen flach, die Hemielytren sehr fein runzelig punktiert. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa 1/, länger als das zweite. — Long. 5.5—6.5. lat. 1.6—2.3 mm. Scheint sehr nahe mit Sf. fasciaticollis Reur. verwandt zu sem. Die Farbe ist etwas anders und bei den 10 vorliegenden Exemplaren ist die Basalbinde auf dem Halsschilde immer in der Mitte abgebrochen. Der Kopf ist deutlich breiter als lang, das Rostrum erstreckt sich nur bis zu den Mittelhüften, die Scheibe des Halsschildes mehr gewólbt, die Membran ist braunschwarz und das erste Glied der Hinterfüsse ist nicht doppelt länger als das zweite. Transvaal: Makapan!, Hamman's Kraal!, Simon (Mus. Paris. et Helsingf.), Hobera, sec. Reur. 1. e.; Guinea: Bolama!, VI —XII. 1899, L. FEea (Mus. Genov.); Nyassaland: Blantyre!, 3000', 7—11. IV, Chiromo!, 400', 17—20. IV. 1910, Neave (Ent. Res. Comm.); Langenburg!, FÜLLEBORN (Mus. Berol.) Stenotus longulus n. sp. Mässig glänzend, lang und schmal, die Hemielytren parallelseitip. Hell strohgelb, der Clypeus, die Calli und ein grosser, nach vorne mit der Zeichnung der Calli zuweilen ganz erloschen zusammenhängender Querfleck jederseits vor der Basis des Halsschildes, ein Fleck jederseits an der Basis und die Seiten des Schildchens, die Scutellar- und Aussensutur des Clavus und die Clavalsutur des Coriums schwarz, auf dem letztgenannten ein Längsfleck hinter der Mitte und die Innenhälfte des Cuneus braun, die Membran rauchbraun mit helleren Venen. Die Unterseite gelb, die Brüste in der Mitte und eine Längsbinde an den Seiten der Ventralsegmente braunrot, das letzte Segment rotgelb. Die Fühler braun, das erste Glied, die Basis und die Spitze des zweiten schwarz. Die Beine gelb, die Hüften braun, die Schenkel zur Spitze und die Basis der Schienen rotbraun, die Spitze der letztgenannten und die F'üsse schwarz. Der Kopf ist stark geneigt, etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum breiter als lang, von der Seite gesehen ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn ebenso breit als der Durchmesser des Auges (7). Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied nur wenig die Kopfbasis überragend. Die Fühler sind etwas unterhalb des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied kaum kürzer.als der Kopf von vorne gesehen, das zweite beim c? nur wenig dünner, fast 2!/, mal lànger. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe mässig gewölbt, wenig geneigt, weitläufig und flach, ziemlich grob punktiert. Das Schildchen fein quer gestrichelt, die Hemielytren erloschen punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse fast doppelt lànger als das zweite. — Long. 6, lat. 1.5 mm. Sehr nahe mit Sf. affinis m. verwandt, u. a. aber durch den schmalen und gestreckten Kórper leicht zu trennen. Madagaskar: Tananarive!, 2 3 (Mus. Paris.). Stenotus capensis n. sp. Kopf, Halsschild und Schildchen gelbrot, der Clypeus schwarz, die Calli, der Seiten- rand und zwei etwas zusammenfliessende Flecke in der Mitte an der Basis auf dem Halsschilde, die Basis und die Seiten des Schildchens braun, die Hemielytren braunschwarz, die Spitze des Clavus, ein Fleck vor der Mitte, die innere Apicalecke und der Seitenrand des Coriums sowie der Cuneus gelb, der letztere an der Basis in der Mitte gelbrot, die Membran braun, die Unterseite gelbrot, die Mittelbrust in der Mitte, die Mitte und die Seiten der Ventral- segmente braun, das erste Fühlerglied schwarz, die anderen braun, das zweite an der Basis und an der Spitze schwarz, die Beine gelbrot, die Schienen gelb, die Spitze und die Füsse schwarz. Tom. XLI. ur Die Miriden der üthiopischen Region. 71 Der Kopf ist ziemlich geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kaum länger als an der Basis hoch. Die Stirn kaum doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (©). Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler gleich unterhalb der Mitte des Augenvorder- randes eingelenkt, das erste Glied fast länger als der Kopf von der Seite gesehen, das zweite etwa doppelt länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewólbt, mässig geneigt, dicht quer gerunzelt. Die Hemielytren ziemlich dicht runzelig punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa !/, länger als das zweite. — Long. 7, lat. 2.5 mm. Besonders durch die Farbe der Hemielytren ausgezeichnet. Cap!, Lichtenstein (Mus. Berol.). Stenotus longipennis Reur. (Fig. 9.) Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904-1905, N:o 10, p 115 1905: Gestreckt, ziemlich glänzend, graugelb, auf der Stirn jederseits ein nach vorne leicht gebogener Querfleck und vorne 6—7 feine Linien, der Clypeus, die Lorae, auf dem Hals- schilde die Call und vier nach vorne convergierende Längsbinden, die zuweilen jeder- seits mit einander zusammenfliessen, zwei Punkte an der Basis des Schildehens, zwei Flecke auf den Epipleuren des Halsschildes, die Mittelbrust, die Mesopleuren mit einem Flecke, die Metapleuren, auf den Ventralseomenten eine Längsbinde jederseits, sowie das letzte braun, die Hemielytren graubraun, die Seiten und die Commissur gelb, der Cuneus rot, aussen hellgelb, die Membran hell rauchbraun, die Venen rot, die Fühler braunschwarz, die Beine gelb, die Spitze der Schienen und die Füsse schwarz. Der Kopf etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, ziemlich geneigt, von vorne gesehen etwa ebenso lang als an der Basıs breit. Die Stirn etwa ebenso breit als der Durch- messer des Auges (g). Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Fig. 9. Hinterhüften, das erste Glied kaum die Mitte der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind fast in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied etwa ebenso lang als der Kopf von der Seite gesehen, das zweite etwa ebenso dick und fast mehr wie dreimal länger. Der Basalrand des Halsschildes fast doppelt breiter als die Länge der Scheibe, fast dreimal breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, mässig geneigt, kräftig quer gerunzelt und punktiert. Das Schildchen fein quer gestrichelt. Die Hemielytren sehr lang, etwa viermal länger als der Halsschild. Das erste Glied der Hinterfüsse doppelt länger als das zweite. — Long. 8—8.3, lat. 2 mm. Abessinia: Asmara Cheren! (coll. Schoutepen et Mus. Helsingf): Deutsch Ost-Afrika: Langenburg!, D:r FÖLLEBORN, 12—13. V. 1899 (Mus. Berol.). Stenotus vitticollis Reur. Reur., Ófv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906—1907, N:o 7, p. 10. (1907.) Strohgelb, der Clypeus, vier Längsbinden auf dem Halsschilde, die nach vorne con- vergieren und hier auf den Calli zusammenfliessen und von denen die zwei inneren mehr von N:o 3. 72 B. Porrrus. einander entfernt sind, die Seiten des Schildchens, die Mitte der Brüste, eine Längsbinde in der Mitte und eine andere jederseits auf den Ventralsegmenten schwarz, auf dem Corium die Clavalsutur und ein grosser, bis zur Spitze sich erstreckender Längsfleck braun—rotbraun, selten die Clavalsutur schwarz oder die Zeichnungen auf dem Corium fast ganz erloschen, der Cuneus ganz oder nur innen braun, die Membran braun mit helleren Venen, die Beine gelb, die Schenkel mehr oder weniger mit rot überzogen, die Spitze der Schienen und die Füsse schwarz, das erste Fühlerglied und das zweite an der Basis schwarz, die übrigen Fühlerteile braun. Der Kopf um die Hälfte (9) oder !/, (c?) schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen viel (5) oder etwas (2) breiter als lang, von der Seite gesehen etwas kürzer als an der Basis hoch, die Stirn !/, schmäler (>) oder fast doppelt breiter (©) als der Durch- messer des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied nicht die Kopfbasis überragend. Die Fühler sind etwas unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied fast ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa 21/, mal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/,—!/, breiter als die Länge der Scheibe, fast dreimal breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich wenig gewólbt und geneigt, ziemlich kráftig punktiert, das Schildchen fein quer gestrichelt, die Hemielytren fast unpunktiert. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa doppelt länger als das zweite. — Long. 7..— 7.5, lat. 2.5 mm. Transvaal! (Mus. Vindob. et Helsingf., coll. ScrovrEDEN); Abessinien: Scioa, Fecherie Ghem!, RaGazzr (Mus. Genov.). Stenotus nigroquadristriatus (Kırk.). Umslopogas id. Kirk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 254, T. V., fig. 11, VI, fige. 7, 25. — Megacoelum id. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, XIII, 1904, p. 196. Hell gelbgrün, glänzend, auf der Stirn jederseits ein kurzer Querfleck am Augen- innenrande und in der Mitte eine Längslinie, die die Basis nicht erreicht, aber sich auf den Clypeus fortsetzt, vier Längsbinden auf dem Halsschilde, die den Basalrand nicht erreichen und von denen die zwei inneren bis zu den Calli sich erstrecken, zwei Flecke an der Basis und die Seiten des Schildchens schwarz, auf den Hemielytren der Clavus ganz oder z. T., ein Längsfleck in der Mitte und ein apicaler Seitenfleck des Coriums braunschwarz, die Membran gelbbraun mit braunem Apicalrande, die Unterseite gelb, ein Seitenfleck auf dem Mesosternum, zwei Längsflecke auf den Metapleuren, eine Längsbinde jederseits auf den Ventralsegmenten sowie das letzte in der Mitte schwarzbraun. Die Fühler braun, die Beine gelb, die Schenkel und die Schienen braun gefleckt, die äusserste Spitze der letztgenannten und die Füsse schwarz. Der Kopf ist ziemlich geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen deutlich länger als an der Basis hoch. Die Stirn kaum schmäler als der Durchmesser des Auges (c7). Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied fast die Mitte der Vor- derhüften erreichend. Das erste Kühlerglied kürzer als der Halsschild, das zweite doppelt länger. Der Basalrand ist etwa ?/; breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewölbt, nach vorne wenig geneigt, quer gerunzelt. — Long. 6.5— 7.5, lat. 2 mm. Diese Art ist nahe mit Sf. vitticollis Reur. verwandt, unterscheidet sich aber u. a. durch viel schmäleren Körper. Natal: Howick!; Transvaal: Pretoria, Johannisburg (sec. Dirsm.). Tom. XLI. par Die Miriden der äthiopischen Region. 13 Stenotus binotatus (lAnn.). Lygaeus id FaABr., Ent. Syst, IV, p. 172. — Syst. Rh., 235, 159. — Phytocoris id. FArı., Mon. Cim., p. 75. — Hem. Sv., p. 78. — Capsus id. H. Sca., Wanz. Ins., III, p. 77, f. 296. — Mzv. Rh. Schw., p. 92. — Capsus (Deraeocoris) id. KırscHhp., Rh. Wiesb., p. 59. — Capsus (Capsus) id. From, Rh. Livl., I, p. 499. — Oncognathus id. Fres., Eur. Hem. p. 246. — Reur., Rev. cr. Caps. II, p. 41. — Saunp., Synops, II, p. 266. — Hem. Het. Brit, p. 246, T. 22, f. 7. — Stenotus sareptanus Jax., Bull. Soc. Nat. Mosc., 1877, II, p. 289. — Stenotus binotatus REvr., Rev. Syn. N:o 240. — Hem. Gymn. Kur., V, p. 123, T. V, f. 5. — Hors. Syn. Blindw., I, p. 259. — Cimex Paykulli Curr., Syst. Nat., IT, 609. Dunkler oder heller gelb oder grün, die Kopfspitze, zwei mehr oder weniger aus- gedehnte Flecke auf der Scheibe des Halsschildes, die Seiten des Schildchens bis zur Mitte, em mehr oder weniger ausgedehnter Lüngsfleck auf den Hemielytren, die Spitze des Rostrums und der Schienen, sowie die Füsse schwarz, die Membran braunschwarz mit gelb- roten Venen. Der Kopf ziemlich geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen fast lánger als an der Basis hoch. Die Stirn etwas (9) oder doppelt (©) breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerghed etwas kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa dreimal länger. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich flach gewólbt, wenig geneigt, fein und dicht punktiert. Das Schildchen sehr fein quer gestrichelt, die Hemielytren sehr fein punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse etwa doppelt länger als das zweite. — Long. 7, lat. 2.5 mm. Scioa!, VI— VII. 1880, Axrtınorı (Mus. Genov.) — Sonst über fast ganz Europa, Kleinasien und Nord-Amerikasverbreitet. Stenotus distinctus Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 19041905, N:o 10, p. 10, 1905. ,Elongatus, superne cum hemielytris piceus vel rufopiceus, tenuiter pallido-pubescens, vertice postice, pronoto vitta media longitudinali marginibusque lateralibus medio, scutello, basi excepta, parte basali corii extra venam brachialem, clavo apice, cuneo, angulo interiore excepto, medio ventris (antennis?), rostro pedibusque flavis, rostro articulis duobus apicalibus piceis, tibiis apice tarsisque nigris; capite ab antico viso leviter transverso, a latere viso alti- tudine basali parum longiore, clypeo basi cum fronte subconfluente, gula sat brevi; rostro coxas prosticas parum superante, articulo primo medium xyphi prosterni paullo superante. Long. gj" 5 !/, mm. Abessmia: Adi Agri, comm. D. SCHOUTEDEN. St. binotato (Fabr.) sat similis, sed minor et gracilior, aliter pictus, pronoto solum vitta media margineque laterali medio flavis, corio postice usque in marginem lateralem piceo, capite rostroque brevioribus divergens. Caput vertice (g) oculo fere aeque lato, angulo fasciali acutiusculo. Antennae mox infra medium orbitae interioris in sinu oculorum in- sertae (articuli desunt) Pronotum latitudine basali circiter !/, brevius, apice quam basi N:o-3. 10 74 B. Poppius. circiter duplo angustius, disco sat fortiter declivi, subtiliter punctulato. Scutellum sublaeve. Hemielytra abdomen modice superantia, membrana sat leviter fumata, venis rufopiceis. Tibiae anticae solum postice tenuiter spinulosae, intermediae sat longe piceo-spinulosae (posticae : desunt) Tarsı intermedi (postiei desunt) articulo primo secundo magis quam duplo longiore.* Stenotopsis n. gen. Der Kórper mässig gestreckt, wenig glänzend, kurz anliegend hell behaart. Der Kopf ist horizontal, von oben gesehen deutlich länger als breit, vorgezogen und etwas zugespitzt, von der Seite gesehen viel lànger als hoch. Die Stirn hinten gerandet, in der Mitte sehr seicht abgeflacht. Der Clypeus ist ziemlich stark hervortretend, vertical, von der Stirn undeutlich abgesetzt. Die Wangen mässig klein, die Lorae schmal, die Kehle lang, der Gesichtswinkel recht. Die Augen sind mässig gross und hervorspringend, glatt. Das Rostrum erstreckt sich ziemlich über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas verdickt, die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind etwas vor den Augen eingelenkt, das erste Glied kräftig, weit die Kopfspitze überragend, wie die übrigen kurz anliegend behaart, die übrigen ziemlich dünn, das zweite lang, viel länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite. Der Halsschild ist breiter als lang, nach vorne ziemlich kräftig verengt, der Basalrand ist breit gerundet, die Seiten leicht ausgeschweift. Die Scheibe ist kaum gewólbt, nach vorne nur sehr wenig geneigt, dicht quer gerunzelt, die Calli ziemlich klein, flach, ziemlich von einander entfernt, die Apicalstrictur breit. Das Schildchen ist flach, wie der Halsschild gerunzelt. Die Hemielytren sowohl beim © wie beim cg? länger als der Hinter- kórper, sehr fein unregelmässig runzelig punktuliert, der Cuneus etwas länger als breit, die grosse Membranzelle mit etwas abgerundeter Innnenecke. Die Rima orificiorum des Metaste- thiums wenig hoch gerandet. Die Beine mässig lang, kurz anliegend behaart, die Schienen fein dunkel bedornt, das erste Fussglied auffallend dicker als die übrigen und ebenso lang als dieselben zusammen, die Arolien frei und divergierend. Durch den Bau der Füsse an Sfenotus Jak. und Charitocoris Reur. erinnernd, von den beiden Gattungen aber sofort durch den Bau des Kopfes zu unterscheiden. Typus: Stenotopsis tarsalis n. sp. Stenotopsis tarsalis n. sp. Das c? braun, zuweilen der Kopf und der Halsschild sowie das Schildchen schwarz- braun, die Spitze des letztgenannten heller, der Clavus braunrot, zur Basis etwas dunkler, das Corium und der Cuneus rótlich, die Basalhälfte ganz oder eine Querbinde hinter der Basis sowie der Apicalrand in der Mitte auf dem Corium und ein Fleckchen an der Basis des Cuneus gelb, die Unterseite schwarzbraun, die Ventralsegmente mehr oder weniger gelbrot, die Schenkel braun—rotbraun, die Schienen zuweilen rötlich. Das © ist einfarbig gelbbraun, die áusserste Spitze des Schildchens gelb, die Seiten sehr schmal schwarzbraun, auf dem Corium die Apicalhälfte, die gelbe Apicalrand ausgenommen, und der Cuneus zur Spitze rötlich, der Clavus in der Mitte rötlich schimmernd, die Beine gelb. In beiden Geschlechtern sind die Fühler und das erste Fussglied gelb, das erste Fühlerglied braun—braunschwarz, die äusserste Spitze des ersten Fussgliedes und die zwei letzten schwarz. Das erste Fühlerglied ist nur wenig kürzer als die Kopflänge von oben gesehen, das zwelte 1st etwa dreimal lànger, das dritte ist etwa !/, kürzer als das zweite, das letzte etwa ebenso viel kürzer als das dritte. Die Stirn beim 5 doppelt, beim 9 etwas mehr wie doppelt Tom. XLI. -1 ou Die Miriden der äthiopischen Region. breiter als der Durchmesser des Auges. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. — Long. 5.5, lat. 1.6 mm. Süd-Afrika: Fischhock!, 8. VII, 1 g, Rifle Range, Simonstown!, 26. VII. 1903, & u. 2, Deutsche Südpolar-Expedition (Mus. Berol. et Helsingf.). Cixacoris n. gen. Mässig gestreckt, sehr wenig glänzend, oben kurz anliegend, dunkel behaart, beim 9 quer gerunzelt. Der Kopf mässig geneigt, viel kürzer als der Halsschild und fast um die Hälfte schmäler als der Basalrand desselben, wie bei Oxacicoris nach vorne spitz und lang vorgezogen, von vorne gesehen lünger als breit, von der Seite gesehen länger als an der Basis hoch. Die Stirn hinten sehr fein aber scharf gerandet, vor der Basis flach eingedrückt, der Clypeus weit hervortretend, von der Stirn nicht scharf abgesetzt, von der Seite gesehen zur Basis etwas verschmälert, zur Spitze etwas convex. Die Lorae schmal, die Wangen sehr klein, die Kehle lang, horizontal. Die Augen fast glatt, den Vorderrand des Halsschildes berührend, vorne etwas ausgeschweift, nach unten auf die Unterseite sich erstreckend. Das Rostrum erreicht die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied nur wenig über die Kopfbasis sich erstreckend. Die Fühler sind etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes ein- gelenkt, das erste Glied etwas die Kopfspitze überragend, das zweite dünner, gleichbreit, die zwei letzten sehr fein, zusammen nicht länger als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte leicht ausgeschweift, die Seiten gerade, die Scheibe hinten ziemlich gewólbt, nach vorne kräftig geneigt, in der Mitte mit einer sehr flachen Längslinie, die Calli flach, die Apicalstrictur ebenso breit als das zweite Fühlerglied. Das Schildchen etwas gewölbt, in der Mitte mit einer Längslinie, die Basis bedeckt. Die Hemielytren beim 9 nach hinten kaum erweitert, die Spitze der grossen Membranzelle etwas gerundet. Die Orificien des Metastethiums deutlich, klein, die Hüften weit von den Epipleuren der Hemie- lytren entfernt (die übrigen Teile der Beine mutiliert). Sehr nahe mit Óxacicoris Reurt. verwandt, die Stirn aber ist hinten gerandet, die Wangen sehr klein, der Halsschild und die Hemielytren gerunzelt, der erstgenannte stark geneigt, der Basalrand in der Mitte leicht ausgeschweift, die Scheibe mit einer sehr flachen Mittelfurche. Das Schildchen ist der Länge nach gefurcht und die Spitze der grossen Mem- branzelle etwas abgerundet. Typus: Cixacoris obseurus n. sp. Cixacoris obscurus n. sp. Braun, die Seiten des Kopfes, ein Fleck jederseits innerhalb der Augen auf der Stirn, die Apicalstrictur, eine Längslinie in der Mitte der Scheibe, eine erloschene Längslinie in der Mitte und die Spitze des Schildchens, der Aussenrand an der Basis schmal und die äussere Apicalhälfte des Coriums, die Spitze des Cuneus und die Membranvenen gelb, die Unterseite gelb, die Mittelbrust, die Metapleuren und eine Punktreihe jederseits auf den Ventralsegmenten schwarz, die Fühler braun, die Basalhälfte des zweiten Gliedes gelblich, die Basis des dritten weiss. Die Stirn ist etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges (2). Das zweite Fühler- glied etwa 21/, mal länger als das erste, die zwei letzten gleich lang, zusammen etwa ebenso lang als das zweite. Der Basalrand des Pronotums ist etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Hemielytren dichter und feiner gerunzelt, matter als der Halsschild. — Long. 6, lat. 2 mm. Ost-Afrika: Moschi, Fl. Rau!, Karowa, 5—10. VIII. 1904 (Mus. Hung.). IN:or 3: 76 B. Popprrus. Lygidolon Rxzvr. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906—1907, N:o 7, p. 14 (1907). Der Kórper ist klein, oben glänzend, unpunktiert, unbehaart, nur die Hemielytren sehr erloschen, etwas runzelig punktuliert. Der Kopf ist breit, vertical, von vorne gesehen viel breiter als lang, nur ganz wenig zur Spitze vorgezogen, von der Seite gesehen kurz. Beim Is sind die Augen sehr gross und vorspringend, ziemlich fein granuliert, die ganzen Kopfseiten einnehmend, von oben gesehen viel breiter als lang, von vorne gesehen gleich unterhalb der Mitte kräftig ausgeschweift. Die Stirn fast ganz die Apicalstrietur des Hals- schildes bedeckend, am Basalrande kräftig gekielt, vor dem Rande abgeflacht, glänzend. Der Clypeus von der Stirn deutlich abgesetzt, ziemlich kurz, wenig hervortretend, von der Seite gesehen gleich breit, gleich oberhalb der Einlenkungsstelle der Fühler beginnend. Der Gesichts- winkel ist fast recht, die Lorae etwas gekielt, die Kehle undeutlich. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Mitte des Mesosternums. Die Fühler gleich unterhalb des apicalen Augenviertels eingelenkt, das erste Glied kurz, kaum die Kopfspitze überragend, das zweite viel länger, zur Spitze seicht verdickt (die zwei letzten mutiliert) Der Halsschild ist breiter als lang, der Basalrand breit gerundet, in der Mitte kaum merkbar ausgeschweift, die Seiten fast gerade. Die Apicalstrictur schmal, die Scheibe mässig gewólbt und nach vorne geneigt, die Calli erloschen. Das Schildchen flach, kürzer als der Halsschild und an der Basis von demselben bedeckt. Die Hemielytren ziemlich die Spitze des Hinterkórpers überragend, parallelseitig, der Cuneus etwa ebenso lang als an der Basis breit, die grosse Membranzelle innen stumpfwinkelig. Die Beine kurz, die Hinterschenkel kräftiger und fast doppelt länger als die vorderen, die Schienen ziemlich kurz bedornt. Das zweite Glied der Hinterfüsse kaum länger als das erste, kürzer als das letzte. Habituell sehr an der Gattung Lygus Harn, Reur. erinnernd, unterscheidet sich aber sofort durch den unpunktierten Kórper sowie durch den Bau des Kopfes und des Halsschildes. Typus: LL. laevigatum Rxvr. Lygidolon laevigatum Reur. guns cp lo sec. spec. typ: Braunschwarz—schwarz, die Stirn fast ganz oder nur am Basalrande, der Basalrand des Halsschildes sehr schmal, zuweilen auch der Seitenrand, die Spitze des Schildchens, der Xyphus des Prosternums und die Vorderhüften schwefelgelb, die Hemielytren, die Meso- und Metapleuren, der Hinterkórper unten in der Mitte, die Fühler und die Beine hellgelb, der Clavus, ein Querfleck, der zuweilen fast bis zum Seitenrande sich ausdehnt, vor der Spitze auf dem Corium und die Apicalhälfte des Cuneus schwarzbraun, die Membran rauchbraun, ein Fleckchen am Aussenrande vor der Mitte hell, mehr wie das apicale Drittel des zweiten Fühlergliedes und die Spitze der Schienen und der Füsse schwarz, die Hinterschenkel zur Spitze braungelb, die Schienen dunkel bedornt. Der Kopf beim c" kaum mehr als um !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen fast doppelt breiter als lang, von der Seite gesehen fast mehr wie doppelt höher als lang. Die Stirn etwa ?/; schmäler als der Durchmesser des Auges. Das zweite Fühlerglied etwa !/, länger als die Breite des Kopfes, fast mehr wie viermal länger als das erste Glied. Der Halsschild etwa ?/; kürzer als am Basalrande breit. Die Dörnchen der Hinterschienen etwa ebenso lang als der Durchmesser der letztgenannten. — Long. 3, lat. 14 mm. Brit. Ost-Afrika!, 1 c, F. TuHowas (Mus. Vindob.); Deutsch Ost-Afrika: Tanga!, 1 cf, VossELER (Mus. Berol.). Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 77 Schoutedeniella n. gen. Der Körper kurz oval, stark glänzend, unpunktiert, Kopf und Halsschild abstehend, die Hemielytren anliegend, ziemlich kurz hell behaart. Der Kopf sehr stark geneigt, fast mehr wie um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen etwas kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet und ungefurcht, der Clypeus sehr kräftig hervortretend, gewölbt, von der Seite gesehen zur Basis verschmälert, von der Stirn deutlich getrennt, die Lorae schmal, die Wangen ziemlich klein, die Kehle mässig lang. Die fast glatten Augen etwas den Vorderrand des Halsschildes berührend, hinten vor der Spitze etwas ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich nur bis zur Mitte der Mittelbrust, das erste Glied kurz und dick, die Kopfbasis nicht über- ragend. Die Fühler sind etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied nur wenig die Kopfspitze überragend, das zweite zur Spitze allmählich, ziemlich kräftig verdickt und hier dicker als das erste, die zwei letzten sehr dünn, zusammen nicht länger als das zweite. Der Halsschild ist viel breiter als lang, zur Spitze kräftig verschmälert, ziemlich kräftig gewölbt und geneigt, deı Basalrand breit gerundet, die Seiten kaum gerundet, die Calli flach und erloschen begrenzt, die Apicalstrietur schmal, schmäler als das zweite Fühlerglied an der Basis dick. Das Schildchen kurz, mehr wie um die Hälfte kürzer als der Halsschild, fast breiter als lang, vorne etwas abgeflacht, hinten ziemlich kräftig gewölbt, die Basis bedeckt. Die Hemielytren an den Seiten etwas gerundet, an der Cunealfraktur etwas eingeschnitten, die Venen des Coriums erloschen, die kleine Membranzelle sehr erloschen begrenzt, die Spitze der grossen gerundet. Die Mittelbrust mässig gewölbt (die Orificien des Metasthetiums nicht zu sehen). Die Beine kurz, die Hinterhüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Hinterschenkel zur Spitze leicht verengt, die Hinterschienen kurz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang als das zweite, die Klauenarolien von der Basis an divergierend. Durch den gedrungenen, stark glänzenden, unpunktierten Körper, durch die Behaarung, durch das kurze Rostrum, durch das kurze, gewölbte Schildchen, durch die erloschenen Venen der Hemielytren und durch die undeutlich begrenzte kleine Membranzelle sehr charakteristisch. Typus: Sch. pilosula n. sp. Schoutedeniella pilosula n. sp. Der Kopf, der Halsschild, die Basis der Hemielytren, die Vorder- und die Mittelbrust rot, die übrigen Teile der Hemielytren, die stark glänzende Membran jedoch an der Spitze braun, die Hinterbrust, der Hinterkörper, die hinteren Hüften, die Basis der Mittelschienen, die Basalhälfte der Hinterschienen und das letzte Fussglied schwarz, das erste Fühlerglied rot, die Spitze schmal und das zweite schwarz mit roter Basis, die zwei letzten braungelb, das Rostrum, die Schienen und die zwei ersten Fussglieder gelb, die Basis der Schienen, die Vorderhüften und -Schenkel, sowie die übrigen Teile der hinteren Schenkel rot. Die Stirn nicht voll doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (9), das zweite Füblerglied etwa 2/, mal länzer als das erste, das letzte kaum länger als das dritte, beide zusammen etwa ebenso lang als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes nicht voll doppelt breiter als die Scheibe lang, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Dörnchen der Schienen etwas kürzer als der Durchmesser der letztgenannten. — Long. 4.;, lat. 2 mm. Madagaskar: Mt. d’Ambre! (coll. ScHOuTEDEN). Erinnert in der Körperform und in der Farbenzeichnung sehr an den Eeeritotarsus-ähnlichen Bryocorinen. N:o 3. 78 B. Poprivs. Lamprocapsidea n. gen. Der Körper kurz eifórmig, stark glänzend, unbehaart, die Oberseite sehr weitläufig, erloschen gerunzelt. Der Kopf ist stark geneigt, viel schmäler als der Basalrand des Hals- schildes, vor den Augen etwas vorgezogen, von vorne gesehen lànger als breit, von der Seite gesehen ebenso lang oder länger als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet und erloschen gefurcht, der Clypeus ziemlich schwach hervortretend, von der Stirn deutlich getrennt, die Lorae gekielt, von vorne gesehen gerundet und kräftig hervortretend, die Wangen ziemlich hoch, die Kehle lang. Die Augen glatt, etwa in der Längsrichtung des Kopfes gelegen, vorne ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich wenigstens bis zu den Hinterhüften. Die Fühler etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied nur wenig die Kopfspitze überragend, zur Spitze nur wenig verdickt, das zweite zur Spitze allmählich, ziemlich kräftig verdickt, hier dicker als das erste, die zwei letzten sehr dünn, das letzte dünner als das dritte, das von der Basis zur Spitze sich allmählich verengt, beide zusammen etwas länger als das zweite. Der Halsschild ist breiter als lang, ziemlich gewülbt, mehr oder weniger geneigt, der Basalrand breit gerundet, die Seiten vor den Vorderecken gerundet, die Calli flach, die Apicalstrictur fast ebenso breit oder schmäler als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen ist etwas kürzer als der Halsschild, länger als breit, flach, mit bedeckter Basis. Die Hemielytren an den Seiten nach hinten gerundet erweitert, an der Cuneusfraktur tief ausgeschnitten, die grosse Membranzelle an der Spitze etwa rechtwinkelig. Die Orificien des Metastethiums kurz, der Vorderrand der Öffnung gebogen. Die Beine ziemlich kurz, die Hüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Hinterschenkel wenig verdickt, die Schienen kurz und fein bedornt, die Füsse schmal, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite, die Klauenarolien divergierend. Besonders durch den Kopfbau sehr ausgezeichnet. Typus: L. rubra n. sp. Lamprocapsidea rubra n. sp. Der Kopf gelbrot—gelbbraun, an der Basis etwas heller, der Halsschild gelb, die Calli und die Apicalstrietur, das Schildchen und die Hemielytren rot, die Membran braun mit roten—rotbraunen Venen, die Unterseite, die Beine und das Rostrum gelb, die Spitze des letztgenannten braunschwarz, eim Ring vor der Spitze der Schenkel gelbbraun, ein anderer vor der Spitze der Schienen und die Spitze der Füsse braun, das erste Fühlerglied braun, an der Basis und an der Spitze gelbweiss, hinter der Basis ein schmaler, schwarzer Ring, das zweite schwarzbraun, an der Basis heller, die zwei letzten braun, die Basis des dritten breit weiss. Der Kopf ist annühernd vertical, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn deutlich gefurcht, die Lorae stumpfer gekielt, die Kehle ziemlich lang. Der Durchmesser der Augen kaum kürzer als die Stirn zwischen denselben breit (2). Das Rostrum erstreckt sich über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Glied der Fühler etwa ebenso lang als der Vorderrand des Halsschildes breit, das zweite 2 !/, mal länger als das erste, das letzte etwa !/, länger als das dritte, beide zusammen etwas länger als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa ?/, breiter als die Länge der Scheibe, etwa dreimal breiter als der Vorderrand. Die Dórnchen der Schienen etwa ebenso lang als ihr Durch- messer. — Long. 4.5, lat. 2.5 mm. Tom. XLI. —— Die Miriden der üthiopischen Region. 79 Ins. Fernando-Po: Musola!, 500—800 m., I—III. 1902, Bahia de Carlos!, 0—400 m., XII. 1901, L. Fra (Mus. Genov.); Kamerun: Joh. Albrechtshöhe, 21. V. 1895, 28. V—12. VI. 1898, L. Coxrapr (Mus. Berol.). Lamprocapsidea subcarinata n. sp. Die Farbe hauptsächlich wie bei rubra, das erste Fühlerglied statt braun rot, das zweite an der Basis rot, Kopf und Halsschild rotgelb, das Corium am Apicalrande und der Cuneus in der Mitte aussen zuweilen braun, die Unterseite gelbrot, die Ventralsegmente hinten in der Mitte braun, die Beine gelb, die Basalhälfte, ein Ring vor der Spitze und die letztgenannte auf den Schenkeln sowie die Basalhälfte der Schienen gelbrot. Der Kopf ziemlich stark geneigt, etwa ?/; schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen deutlich länger als breit, grösser und mehr vorgezogen als bei rubra, von der Seite gesehen etwa !/, länger als an der Basis hoch. Die Stirn nur etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges (2), sehr erloschen gefurcht, die Lorae scharf gekielt, die Wangen etwas höher und die Kehle viel länger als bei rubra. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied nicht die Kopfbasis erreichend. Das erste Fühlerglied ist etwas lànger als der Apicalrand des Halsschildes, das zweite doppelt lànger, zur Spitze weniger als bei rubra verdickt. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa ?/, breiter als die Länge der Scheibe, etwa dreimal breiter als der Vorderrand. Das Schildchen in der Mitte sehr fein gekielt. Die Dörnchen der Schienen kürzer als der Durchmesser derselben. — Long. 6, lat. 2. mm. Kamerun!, 222 (Mus. Hung). Linocerocoris Karscn. KanscH, Ent. Nachr., XVIII (1892) p. 133. — Haar., Öfv. Sv. Vet. Ak. Fórh., 1895, N:o 7, p. 467. — Reur. Ofv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904— 1905, N:o 10, p. 8, 1905. Der Kórper gross und gestreckt, nicht oder kurz anliegend und fein hell behaart, glànzend, oben punktiert oder quer gerunzelt. Der Kopf ist schwach geneigt, etwas kürzer als der Halsschild, vor den Augen lang vorgezogen, von vorne gesehen länger als breit, von der Seite gesehen länger als an der Basis hoch. Die Stirn schmal, ungerandet, der Länge nach gefurcht, fast flach, der Clypeus abgeflacht, wenig hervortretend, von der Stirn durch eine feine Querfurche getrennt. Die Lorae gekielt, breit, die Wangen hoch, die Kehle hori- zontal lang. Die glatten Augen von oben gesehen halb eifórmig, der Vorderrand aus- geschweift, von der Seite gesehen in der Längsrichtung des Kopfes gestellt. Das Rostrum fast die Spitze der Hinterhüften erreichend, das erste Glied die Kopfbasis kaum überragend. Die Fühler etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied kürzer als der Halsschild, zur Spitze mássig verdickt, das zweite zur Spitze allmählich kráftig verdickt, viel länger als das erste, das dritte an der Basis etwas dünner als die Basis des zweiten, zur Spitze sehr dünn werdend, das letzte sehr dünn, länger als das vorhergehende, beide zusammen etwas länger als das zweite. Der Halsschild ebenso lang als breit, flach gewölbt und zur Spitze schwach geneigt, der Basalrand breit gerundet, die Seiten fast gerade, die Callı flach, nach aussen bis zum Aussenrande sich erstreckend, innen zusammenfliessend, die Apicalstrictur breit. Das Schildchen ist flach mit bedeckter Basis. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, die Spitze der grossen Membranzelle fast rechtwinkelig, kaum gerundet. Der Innenrand der Orificien auf dem Metastethium ziemlich stark erhaben. Die Beine lang, die Sehienen kurz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. Typus: L. curiniventris KarscH. N:o 3. 80 B. Poppius. Linocerocoris cariniventris KArscn. KarsoH, l c. p. 133. — Reur,, L c. p. 9. Schwarz—braunschwarz, der Kopf, die Seiten ausgenommen, auf dem Halsschilde zwei ‘breite, vorne zusammenfliessende, hinten divergierende Längslinien, eine durchgehende, breite Längsbinde auf dem Schildchen, auf dem Clavus ein kleines Fleckchen an der Spitze des Schildchens und die Vene, auf dem Corium ein Längsfleck an der Clavalsutur, die Brachial- vene, ein nach hinten erweiteter Längsfleck hinten und eine Längslinie gleich ausserhalb der Cubitalvene gelb, die Membran braun, die Venen z. T. rotgelb, die kleine Zelle, die grosse zum grössten Teil, ein Fleck am Apicalrande der letztgenannten und ein grosser bei zusam- mengeschlagenen Hemielytren nicht sichtbarer Fleck am Innenrande hell, die Unterseite rotgelb —gelb. Die Fühler schwarz, die zwei letzten Glieder braun, die Apicalhälfte des dritten gelbweiss, der Clypeus oft, das Rostrum, die verdunkelte Spitze ausgenommen, und die Beine rotgelb, ein Fleck am Vorderrande hinter der Mitte auf den Hinterschenkeln, ein Ring hinter der Mitte der Mittelschienen, die Apicalhälfte der Hinterschienen und die Füsse gelb, die vorderen Schienen zur Spitze braunschwarz, die äusserste Spitze derselben braun, die Hinterschienen an der Basalhälfte schwarz, nur die Basis rot, das letzte Fussglied braunsch warz. Der Kopf ist etwa ?/; schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn ebenso breit (9) oder schmäler (c) als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied nur wenig kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite fast mehr wie doppelt länger, das dritte etwas kürzer als das vierte, beide zusammen etwa ebenso lang als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes fast dreimal breiter als der Vorderrand. Die Venen der Hemielytren erhaben. Der Halsschild und das Schildehen sehr weitläufig, etwas runzelig punktiert, die Hemielytren dicht und ziemlich kráftig runzelig punktiert. — Long. 9—10, lat. 2.5—3 mm. Kamerun (sec. Reur. 1. e.): Barombi! (Mus. Stett.), Joh. Albrecht-Höhe!, 9. X. 1895, 11. IV—27. V. 1898, L. CoxnzApr, Bipindi!, G. ZENKER; Amani!, X. 1904, Prof. VossgLER (Mus. Berol et Helsingf.); Span. Guinea: Alcu!, G. Tessmann (Mus. Berol); Fernando-Po!, L. Coxrapr (Mus. Paris.): Bahia de S. Carlos!, XII. 1901, 0—400 m., L. Fg4 (Mus. Genov.). Linocerocoris niger n. sp. Gestreckt und schmal, die Hemielytren fein hell behaart. Schwarz, die Hemielytren etwas braun durchschimmernd, die Brüste in der Mitte, die Orificien des Metastethiums und die Unterseite des Hinterkörpers vorne in der Mitte gelb, die Fühler schwarz, die zwei letzten Glieder braun, die Basalhälfte des zweiten Gliedes weissgelb, die Beine braunschwarz, die Hüften und ein Ring gleich hinter der Mitte auf den vorderen Schienen gelb, die Basis der Schenkel und die Füsse braun, etwa die Apicalhälfte der Hinterschienen gelb weiss. Der Kopf etwa ?/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn ebenso breit (c) oder sehr wenig breiter (9) als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied ein wenig kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite doppelt länger, etwa !/, länger als das letzte, das !/, länger als das dritte ist. Der Basalrand des Halsschildes etwa dreimal breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich weitläufig, die Hemielytren dicht quer ge- runzelt, die Venen der letztgenannten wenig erhaben. — Long. 9—10, lat. 2—2.; mm. Von Z. cariniventris, ausser durch die Farbe, durch den schmäleren Körper, durch etwas anderen Bau der Fühler, durch etwas schmäleren Halsschild, durch die Sculptur der Oberseite sowie durch die feine Behaarung der Hemielytren verschieden. Fernando-Po: Basile!, 400—600 m., VIII—IX. 1901, 1 2, Musola!, 500—800 m., III. 1902, 1 9, L. Fra (Mus. Genoy.). Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischem Region. 81 Tinginotum Kirk. Kırk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 263. — Porr., Öfv. Finska Vet. Soc. Fórh., LIII, A, N:o 2, p. 21. Der Kórper gestreckt oval, matt, Kopf, Halsschild und Schildchen sehr lang, dicht und abstehend, die Hemielytren kürzer und weitlàufiger, weniger abstehend behaart, die Be- haarung des Halsschildes in dunklen und helleren Büscheln geordnet. Der Kopf mehr oder weniger stark geneigt, zuweilen vertical, von vorne gesehen immer breiter als lang, von der Seite gesehen höher als lang. Die Stirn hinten ziemlich seicht gerandet, in der Mitte der Lànge nach gefurcht, der Clypeus stark hervortretend, von der Stirn mehr oder weniger deutlich abgesetzt, die Lorae ziemlich schmal, die Wangen sehr klein, die Kehle ganz kurz. Die Augen sind gross und hervorspringend, deutlich granuliert, den Vorderrand des Hals- schildes berührend. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften. Die Fühler sind in oder etwas unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied wenig verdickt, in der Mitte etwas dünner, die folgenden Glieder dünn, das zweite viel länger als das erste, etwas kürzer als die zwei letzten zusammen. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundert, viel breiter als der Kopf, nur wenig breiter als die Lünge der Scheibe, viel breiter als der Vorderrand, die ungerandeten Seiten geradlinig verengt. Die Scheibe ziemlich dicht und kräftig punktiert, kräftig gewölbt und nach vorne stark geneigt, vorne zwischen den erloschenen Calli fein der Lànge nach gefurcht, im Grunde beim auffallenden Lichte etwas silberfarbig tomentiert, die A picalstrietur breit. Das Schildchen etwas gewölbt, erloschen punktiert. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, unpunktiert, der Clavus und das Corium mit silberweissen Tomentflecken, das Embolium ziemlich breit, die grosse Membran- zelle nicht scharf winkelig. Die mässig langen Beine sind lang behaart, die Schienen aus- serdem bedornt, die Schenkel die Spitze des Hinterkórpers nicht überragend. Das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang oder etwas länger als das zweite. Typus: T. javanum Kirk. Tinginotum bipuncticolle n. sp. (Fig. 10.) Gelbbraun, gelb behaart, der Kopf und besonders der Halsschild ausgedehnt mit braun überzogen, der Basalrand schmal zackig hell, die Kopfspitze, ein Punkt an den Hinterecken des Halsschildes und der Clavus schwarz, die Spitze des letztgenannten gelbbraun, das Schildchen braun mit hellerer Spitze, das Corium und der Cuneus gelbbraun, auf dem erst- genannten die Basis, einige Querflecke auf dem Embolium und das apicale Drittel, auf dem letzteren ein erloschenes Fleckchen am Aussen- und am Innenrande sowie die Spitze braun, die Membran gelbgrau mit dunklerer Spitze. Die Brüste braun, die Ventralsegmente gelb, die Fühler braun, die Basis sehr schmal, die Mitte und die Spitze des ersten Gliedes, ein Ring vor der Basis, ein in der Mitte und die äusserste Spitze des zweiten gelbweiss, Die Beine gelb, auf den Schenkeln zur Spitze braune Flecke und auf den Schienen vier Ringe braun, die Spitze des letzten Fussgliedes braunschwarz. Der Kopf ist vertical, etwas mehr als !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen etwa um die Hälfte kür- zer als an der Basis hoch. Die Augen sind sehr gross, fast auf die Unterseite des Kopfes sich erstreckend, deutlich granuliert, die Stirn um die Hälfte schmäler (>) oder ebenso breit Fig. 10. N:o 3. | 11 82 B. Poppius. (2) als der Durchmesser der erstgenannten. Das erste Fühlerglied ist kaum länger als die Stirn mit einem Auge breit, das zweite nicht voll 21/2 mal länger, das letzte unbedeutend : kürzer als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa ?/, breiter als die Länge der : Scheibe, fast dreimal breiter als der Vorderrand. Die Scheibe stark geneigt, die Calli etwas gewölbt. — Long. 4, lat. 1.s mm. Sehr nahe mit T. javanum Kirk. verwandt. Der Halsschild jederseits an den Basal- ecken mit einem schwarzen Punkte und der Clavus ist ebenso schwarz. Die Augen sind grósser und die Stirn schmäler. Insel St. Thomé!, Mocquerys (Mus Hung.) Vista Alegre!, 200—300 m. ü. d. M., X. 1900, L. FE^ (Mus. Genov.). Tinginotum obscurum n. sp. Gelblich behaart, der Kopf braun, die Basis und die Spitze heller, der Halsschild braunschwarz, unregelmässig gelbbraun gefleckt, die Hinterecken gelb, das Schildchen schwarz, eine Querlinie an der Basis und die Spitze gelbbraun, die Hemielytren schwarzbraun, der Aussenrand schmal und die Spitze des Clavus sowie einige Flecke vorne auf dem Corium gelbbraun, einige Querflecke auf dem Embolium und der Cuneus gelb, ein kleines Fleckchen am Aussenrande, der Innenrand und die Spitze des letztgenannten braun, die Membran braun, in der Mitte heller, die Unterseite gelbbraun, die Seiten der Brüste braun, die Beine gelb, die Schenkel zur Spitze, die Basis und die Spitze sehr schmal und drei Ringe auf den Schienen sowie das letzte Fussglied braun. Der Kopf ist vertical, fast um ?/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen nur wenig breiter als lang, von der Seite gesehen nicht doppelt hóher als lang. Die Stirn etwa !/, breiter (9) als der Durchmesser des Auges. Die Augen mässig gross, fast glatt, von der Seite gesehen gestreckt oval. Der Halsschild sehr stark geneigt, der Basal rand etwa !/, breiter als die Lànge der Scheibe, etwa dreimal breiter als der Vorderrand, die Calli erloschen. — Long. 4, lat. 2 mm. Von sowohl T. bipuncticolle wie auch von javanwm, ausser durch die andere Farbe, besonders durch den auffallend kleimeren Kopf mit kleineren Augen zu unterscheiden. Madagaskar: Wald Tanala, Reg. Dikongo, Ankarimbelo!, III. 1901, CH. ALLUAUT (Mus Paris.) Tinginotum villosum n. sp. $rau behaart, die Behaarung des Kopfes, des Schildchens und besonders des Hals- schildes sehr lang, wollig. Der Kopf graugelb, der Halsschild braun, am Basalrande schmal und vorne in der Mitte graugelb, das Schildehen braun mit hellerer Spitze, der Clavus schwarz, das Corium, der Cuneus und die Membran braun, das erstgenannte auf der vorderen Hälfte und hinten auf dem Embolium zahlreiche ziemlich breite Querbinden, die Basis und die Mitte des Clavus und drei Querbinden an den Seiten der Membran durchsichtig gelb, die Unterseite graugelb, die Mittelbrust und die Seiten der Hinterbrust braun, die Fühler braun, das erste Glied unten, die Basis und die Spitze des zweiten sehr schmal gelb, die Beine gelb, die Schenkel zur Spitze mit Längslinien, die Schienen mit vier Ringen und die Füsse braun. Der Kopf sehr stark geneigt, fast mehr als um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum breiter als lang, von der Seite gesehen etwas kür- zer als an der Basis hoch. Die Stirn ist beim 9 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, die Augen ziemlich klein, fast glatt. Das erste Fühlerglied etwa ebenso lang Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 83 als der Kopf von vorne gesehen, das zweite kaum doppelt länger, das dritte nur unbedeu- tend länger als das erste (das letzte mutiliert). Der Halsschild stark geneigt, der Basalrand etwa !/, breiter als die Scheibe lang, etwa dreimal breiter als der Vorderrand. — Long. 5, lat. 2.3 mm. Durch die eigenartige Farbe sowie durch die lange Behaarung und den lüngeren Kopf besonders charakterisiert. Kamerun: Bibundi!, 14. X. 1904, G. Tessmax (Mus. Berol.) Büttneriella n. gen. Der Körper gestreckt, nach hinten etwas erweitert, oben ziemlich glänzend, Kopf, Halsschild und Schildchen abstehend, die Hemielytren anliegend, ziemlich kurz, hell behaart, der Kopf etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas länger als breit, von der Seite gesehen etwas länger als an der Basis hoch, hinter den Augen etwas halsfórmig eingeschnürt, ziemlich stark geneigt. Die Stirn breit und erloschen quer eingedrückt, ausserdem mit einer sehr erloschenen Lüngsfurche, der Clypeus stark her- vortretend, von der Stirn wenig scharf abgesetzt, die Lorae nicht hervortretend, die Wangen mässig hoch, die Kehle ziemlich lang. Die granulierten Augen sind ziemlich vom Vorderrande des Halsschildes entfernt und erstrecken sich weit auf die Wangen. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied schwach verdickt, lang, etwa ebenso lang als der Kopf und die Apicalstrictur des Halsschil- des zusammen, das zweite dünn, etwas dicker und länger als das dritte. Der Halsschild ist nur wenig breiter als lang, flach gewólbt und wenig geneigt. Der Basalrand ist breit gerun- det, die Seiten erst gerade und an den Hinterrändern der Calli etwas eingeschnürt. Die Scheibe ziemlich kräftig runzelig punktiert, die Calli breit, bis zu den Seiten des Halsschildes sich erstreckend, wenig scharf begrenzt und kaum gewölbt, die Apicalstrictur ist etwa doppelt breiter als das erste Fühlerglied dick. Das flache Schildchen ist kürzer als der Halsschild, fein quer gerunzelt. Die Hemielytren sind länger als der Hinterkörper, dicht und fein run- zelig punktiert, der Cuneus ziemlich kurz, die grosse Membranzelle ist ziemlich schınal mit leicht abgerundeter Spitze. Die Orificien des Metastethiums sind ganz klein mit einer klei- nen, rundlichen Spalte. Die Hinterhüften sind ziemlich weit von den Epipleuren der Hemie- lytren entfernt. Die vorderen Beine (die Hinterbeme mutiliert) ziemlich lang, anliegend be- haart, die Schienen mässig lang, hell bedornt, dass erste Fussglied etwa ebenso lang als das zweite. Typus: B. longicollis n. sp. Büttneriella longicollis n. sp. Gelbbraun, der Aussenrand des Coriums zur Spitze, der Cuneus und die Basis der- hinteren Hüften rot, die Seiten des Halsschildes und die Unterseite braun, die Mitte der letztgenannten gelb, das Rostrum, die Fühler und die Beine gelb, die Spitze des erstgenann- ten, die Spitze des zweiten Fühlergliedes, das dritte und die Spitze des letzten Fuss- gliedes braun. Die Stirn beim 2 etwas schmäler als der Durchmesser des Auges, das zweite Fühler- glied etwa doppelt länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes etwa dreimal breiter als der Vorderrand. — Long. 5, lat. 2 mm. Togo: Bismarcksburg!, 20. VII — 20. IX. 1890, R. BürrNER (Mus. Berol.) N:o 3. 84 B. Popprus. Histriocoris Rxvr. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904—1905, N:o 12, p. 15, 1905. Der Kórper mehr oder weniger breit oval, oben sehr fein und kurz anliegend behaart, ziemlich glänzend. Der Kopf sehr stark geneigt oder vertical, viel kürzer als der Halsschild, viel schmäler als der Basalrand des letztgenannten, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn nicht oder sehr fein erloschen gerandet, ungefurcht. Der Clypeus hervortretend, undeutlich von der Stirn ge- trennt. Die Wangen ziemlich hoch, die Kehle sehr kurz. Das Rostrum wenigstens bis zu den Mittelhüften sich erstreckend, das erste Glied den Vorderrand des Halsschildes überra- gend. Die fast glatten Augen. berühren den Vorderrand des Halsschildes und erstrecken sich mehr oder weniger weit auf die Wangen hinab. Die Fühler ziemlich über die Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied kurz, das zweite kaum kürzer als der Kopf breit, zur Spitze allmählich ziemlich kräftig verdickt, die zwei letzten dünner und kür- zer als das zweite, das letzte kürzer als das dritte. Der Halsschild breiter als lang, der Ba- salrand breit gerundet, viel breiter als der Vorderrand, die Scheibe gewölbt, kräftig geneigt, weitläufig. mässig stark punktiert, die Calli zusammenfliessend, die ganze Breite vor der Spitze einnehmend, etwas convex, die Apicalstrictur etwas schmäler als das erste Fühlerglied. Das Schildchen ist ziemlich flach, an der Basis bedeckt. Die Hemielytren fein punktiert, an den Seiten gerundet, länger als der Hinterkörper. Der Xyphus der Vorderbrust ist kurz, halb kugelfórmig gewólbt, am Basalrande abgeflacht. Die Orificien des Metastethiums deutlich. Die Beine kurz, die Hinterschenkel wenig lànger als die anderen, die Schienen fein bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kurz. Typus: Deracocoris incomparabilis STÅL. Histriocoris incomparabilis (STAL). Capsus id. STÄL, Öfv. Svensk. Vet. Ak. Förh., 1855, p. 35. — Deraeocoris id. Srár, Hem. Afr, III, p. 22. — Histriocoris id. Reur., l. c., p. 16. Oben schwarz, der Kopf, die Spitze des Halsschildes, das Schildehen, ein Mittelfleck an der Basis ausgenommen, und der Cuneus, die innere Basalecke und die Spitze ausgenom- men, gelbrot, der Halsschild mit drei breiten Längsflecken, die von der Basis bis zum Hinter- rande der Calli sich erstrecken, auf dem Corium zwei grosse Flecke, der eine vor der Mitte, nach innen fast die Sutura clavi berührend, den Aussenrand aber nicht erreichend, hinten erweitert und gerade abgeschnitten, der andere an der inneren Apicalecke gelegen, kleiner, aussen gerade abgeschnitten, gelbweiss; unten gelbrot, die Mittelbrust in. der Mitte, die Spitze und eine Fleckenreihe jederseits auf der Unterseite des Hinterkórpers schwarz. Die Fühler schwarz, das erste Glied, die Spitze ausgenommen, rotgelb, die zwei letzten an der Basis gelb. Die Hüften und die Schenkel gelbrot, die Basis und die Spitze der letztgenannten, die Schienen und die Füsse schwarz, die Schienen hinter der Mitte breit gelb. Der Kopf vertical, etwas mehr als doppelt schmäler als der Basalrand des Halsschil- des. Die Stirn etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (9). Die Wangen ziem- lich hoch. Das erste Fühlerglied etwas die Kopfspitze überragend, das zweite kaum doppelt lànger, das dritte etwas länger als das erste, fast doppelt länger als das letzte. Der Basal- rand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Scheibe lang, der Apicalrand etwa 3/; schmäler als der erstgenannte, die Seiten gerade. Die Hemielytren etwas matter als der glänzende Vorderkórper. — Long. 6, lat. 3 mm. Caffraria, sec. SräL, l. c; Delagoabai!, R. Moxteiro (Mus. Berol. & Helsingf.). Tom. XLI. Ben v Die Miriden der äthiopischen Region. 85 Histriocoris lineatus n. sp. Breit oval, glänzend, gelb, der Kopf gelbrot, auf dem Halsschilde die Calli, in der Mitte jedoch abgebrochen, an dieser Stelle einen kurzen Ast zur Basis aussendend, die Seiten und die Hinterecken schwarz, auf der Scheibe vier braune Längsbinden, zwei Längsflecke auf dem Schildchen, der Clavus, eine Lüngslinie in der Mitte und die Commissur ausgenommen, auf dem Corium die Sutura clavi hinter der Mitte schmal, die Vena cubitalis bis zur Mitte, zwei Längslinien auf der Apicalhälfte, die eine innerhalb der Cubitalvene, die andere gleich ausserhalb derselben, eine schmale Längslinie innerhalb des Aussenrandes und der letztge- nannte sehr schmal, auf dem Cuneus an der Basis ein dreieckiger Fleck in der Mitte und die Innenecke sowie der Aussenrand sehr schmal und die Spitze schwarz, die Membran braun, die Venen, ein Fleck in der Mitte und ein anderer hinter der Cuneusspitze gelb, das erste Fühlerglied (die anderen mutiliert) und das Rostrum, die dunkle Spitze ausgenommen, gelbrot, die Unterseite und die Beine gelb, die Terebra und Querbinden in der Mitte der Unterseite braunschwarz, die Schenkel etwas rot besprenkelt, zwei schmale Ringe vor der Spitze der Hinterschienen und das letzte Fussglied braun. Der Kopf sehr stark geneigt, nicht vertical, fast doppelt breiter als der Basalrand des Halsschildes, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch, die Wangen kleiner, die Lorae etwas schmäler als bei incomparabilis, die Stirn fast doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (9) wenig gewölbt. Das erste Fühlerglied unbedeutend die Kopf- spitze überragend, das Rostrum bis zur Spitze der Hinterhüften sich erstreckend. Der Basalrand des Halsschildes etwas mehr als !/, breiter als die Scheibe lang, etwas mehr als doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewölbt und geneigt, die Seiten vor den Vorderecken etwas gerundet. Die Hemielytren glänzend, etwas runzelig punktiert. — Long. 4, lat. 2 mm. Brit. Ost-Afrika: Kibwezi!, 26. XI. 1905, ScHERTLER (Mus Berol.). Lygopsis n. gen. Ziemlich gestreckt eiförmig, !mässig glänzend, anliegend und kurz weiss behaart. Der Kopf ziemlich stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Hals- schildes, von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang als an der Basis hoch. Die Stirn ist ungerandet und ungefurcht, der Clypeus stark hervor- tretend, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Wangen klein, die Kehle kurz. Die glatten und ziemlich grossen Augen bedecken etwas die Seiten des Halsschildsvorderrandes, erstrecken sich weit auf die Wangen und sind am Vorderrande seicht ausgeschweift. Das Rostrum er- streckt sich fast bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorder- hüften überragend. Die Fühler sind fast in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied mässig verdickt, ziemlich die Kopfspitze überragend, das zweite ist dünner und viel länger als das erste, zur Spitze nicht verdickt, die zwei letzten etwas dünner als das zweite und zusammen etwas kürzer als dasselbe, das dritte etwa 1/, länger als das letzte. Der Halsschild ist breiter als lang, der Basalrand breit gerundet, die Seiten geradlinig verengt. Die Scheibe ziemlich flach gewölbt, mässig geneigt, fein runzelig punktiert, die Calli flach, undeutlich begrenzt, die Apicalstrictur etwa ebenso breit als das zweite Fühler- glied dick. Das Schildchen kürzer als der Halsschild, flach, etwas länger als breit, an der Basis bedeckt, sehr fein quer gerunzelt. Die Hemielytren beim 9 unbedeutend länger als der Hinterkörper, die Spitze der grossen Membranzelle etwas winkelig gerundet. Die Orificien des Metastethiums deutlich, die Furche gerandet. Die Legescheide des 9 sehr lang, fast die Basis des Hinterkörpers erreichend. Die Beine mässig lang, die Hüften ziemlich weit von N:o 3. 86 B. Poprius. den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Schienen ziemlich kurz, hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa !/, länger als das zweite, das kaum kürzer als das dritte ist. Erinnert sehr an der Gattung Lygus Hanw, unterscheidet sich aber sofort durch die ungerandete Stirn und durch den Bau der Füsse. — Von Tropidophorella Reur. zu unter- scheiden durch die ungerandete Stirn und den wenig vorgezogenen Kopf. Typus: L. pallidus n. sp. Lygopsis pallidus n. sp. Einfarbig hellgelb, die Beine und die Fühler kaum dunkler, die Spitze des Rostrums und des letzten Fussgliedes braun. Die Stirn beim 9 etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Füh- lerglied etwa !/, kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa dreimal länger als das erste. Der Basalrand des Halssehildes etwa doppelt breiter als die Scheibe lang, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. — Long. 5, lat. 2.5 mm. Abessinien: Obock!, MAINDRON (Mus. Paris.). Tropidophorella Revr. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLIX, 1906 —1907, N:o 7, p. 15, 1907. Der Körper ziemlich breit oval, der Halsschild und das Schildchen runzelig punktiert, die Hemielytren fein oder erloschen punktuliert. Der Kopf etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, mehr oder weniger geneigt, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, vor den Augen ziemlich lang, spitz vorgezogen, von der Seite gesehen deut- lich länger als an der Basis hoch. Die Stirn fein, aber deutlich gerandet, jederseits mit zahl- reichen nach vorne convergierenden und in der Mitte fast zusammenstossenden feinen Quer- linien, der Clypeus sehr kráftig hervortretend, von der Stirn deutlich, obgleich seicht abge- setzt, von der Seite gesehen zur Spitze erweitert, die Lorae nicht hervortretend, die Wangen mässig gross, die Kehle ziemlich kurz. Die glatten Augen berühren den Vorderrand des Hals- schildes und sind ziemlich auf die Wangen ausgezogen. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften. Die Fühler etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied wenig verdickt, etwas die Clypeusspitze überragend, das zweite viel länger, zur Spitze seicht verdickt und hier etwas schmäler als das erste (die zwei letzten bei den beiden vorliegenden Arten mutiliert). Der Halsschild breiter als lang, der Basalrand in der Mitte seicht ausgeschweift, etwa dreimal breiter als der Vorderrand, die Seiten vorne leicht gerundet. Die Scheibe ziemlich convex und nach vorne geneigt, die Calli deutlich, fast flach, die Seiten nicht erreichend, die Apicalstrictur ebenso breit oder etwas schmäler als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen kürzer als der Halsschild, mässig gewólbt und in der Mitte zur Spitze mit einer feinen Längsleiste. Die Hemielytren beim 9 etwas lànger als der Hinterkórper, der Cuneus nur wenig länger als breit, die grosse Membranzelle an der Spitze winkelig. Die Orificien des Metastethiums am Hinterrande etwas erhaben. Die Hinterhüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt (die Beine mutiliert). Typus: Tr. plagiata Reur. Tom. XLI. Die Miriden der äthiopıschen Region, 87 Tropidophorella plagiata Reur. (Fig. 11.) EEuT, 1. c., p. t6. Hell graugelb, der Kopf hinten und die Querlinien auf der Stirn grau, auf dem Halsschilde die Calli und vier Längstlecken, die den Hinterrand der Calli erreichen, nicht aber sich bis zum Basalrande des Halsschildes er- strecken und von denen die zwei inneren breit, triangulär, die äusseren schmal sind, auf dem Clavus die Scutellarsutur und ein schmaler Längsfleck am Aussenrande, zwei etwas zusammenfliessende Makeln auf dem Corium, von denen der äussere kurz, drei Flecke jederseits auf den Brüsten und eine Längslinie jederseits auf den Ventralsegmenten schwarzbraun, die Mem- bran braun mit hellen Venen, die Spitze des zweiten Fühlergliedes schwarzbraun. Die Stirn beim 2 doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühler- ghed um die Hälfte kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa dreimal länger als das erste. Das erste Glied des Rostrums nur wenig die Kopfbasis überragend. Der Ba- salrand des Halsschildes in der Mitte seicht gerundet ausgeschweift, etwa 2/, breiter als die Scheibe lang, die letztgenannte in der Mitte mit einer erloschenen Längsleiste, die A pical- strictur etwa ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Die Seiten des Coriums gerundet. — Long. 6, lat. 2.7 mm. Ost-Afrika!, Hönsen (Mus. Vindob.). Tropidophorella pallida n. sp. Hell strohgelb, das Schildchen jederseits in der Mitte etwas verdunkelt, die Meta- pleuren am Vorderrande schwarz, die Spitze der Hüften braun, das zweite Fühlerglied zur Spitze rot. Die Stirn beim 2 doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied fast um die Hälfte kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite fast dreimal lànger als das erste. Das erste Glied des Rostrums nur wenig den Vorderrand des Halsschildes über- ragend. Der Basalrand in der Mitte fast gerade abgeschnitten, etwa !/, breiter als die Scheibe lang. Die letztgenannte in der Mitte ohne Längsleiste, fein runzelig punktiert, die Apical- strictur etwas schmäler als das erste Fühlerglied dick. Die Hemielytren an den Seiten fast gerade. — Long. 7, lat. 3 mm. Zwischen Dohotle und Berbera!, V—VII. 1903, CrrEnN: (Mus. Genov.). Lygus Hann, Run. Der Körper oblong bis eiförmig, oben glänzend, meistens kurz anliegend behaart, sel- ten fast glatt. Der Kopf ist stark geneigt, oft vertical, von vorne gesehen ebenso lang oder kürzer, nur selten etwas länger als breit, von der Seite gesehen viel, oft doppelt höher als lang. Die Stirn hinten meistens deutlich gerandet, zuweilen ist die Randung nur jederseits ausge- bildet, ausnahmsweise ganz erloschen, der Clypeus von der Stirn mehr oder weniger deutlich abgesetzt, mässig breit; zuweilen ist die Stirn kurz der Länge nach gefurcht. Der Clypeus ist schwach oder mässig hervortretend, die Basis desselben etwa an der Höhe der Einlenkungsstelle der Fühler gelegen. Der Gesichtswinkel recht oder mehr oder weniger spitz. Die Wangen sind N:o 3. 88 B. Poppius. ganz klein, beim Männchen zuweilen fast lineür, die Kehle kurz — sehr kurz, geneigt. Die Augen glatt — mehr oder weniger deutlich granuliert, mehr oder weniger weit auf die Wan- gen sich ausdehnend, am Vorderrande unten mehr oder weniger stark ausgerandet. Das Rostrum wenigstens die Mittelhüften erreichend, selten über die Spitze der Hinterhüften sich erstreckend. Die Fühler unten am Augenvorderrande eingelenkt, das erste Glied wenig ver- dickt, nicht — ziemlich die Clypeusspitze überragend, das zweite immer viel lànger, zur Spitze meistens nur seicht erweitert. Der Halsschild ist !/, — doppelt breiter als lang, der Basalrand breit gerundet, oft in der Mitte seicht ausgeschweift, die Seiten sind gerade oder seicht gerun- det. Die Apicalstrictur ist schmal und glatt, meistens jederseits von den Augen etwas bedeckt. Die Calli sind flach. Die Scheibe mehr oder weniger gewólbt und nach vorne geneigt, mehr oder weniger krüftig und dicht, zuweilen etwas runzelig punktiert. Die Hemielytren lànger als der Hinterkórper, an den Seiten gerade oder leicht gerundet, der Clavus und das Co- rium mehr oder weniger deutlich punktiert, die grosse Zelle der Membran zur Spitze ver- schmälert. Der Xyphus prosterni dreieckig, gerandet. Die Rima orificiorum des Metastethiums deutlich. Die Hinterschenkel etwas verdickt, die Schienen bedornt, die hinteren zuweilen leicht gebogen. Das zweite Glied der Hinterfüsse meistens deutlich länger als das erste, selten ebenso lang oder unbedeutend länger als dasselbe, ebenso lang oder fast länger als das dritte. Typus: L. limbatus (FALL.). Anm. Ich kann nicht die Untergattungen Orthops und Lygocoris als natürliche Grup- pen auffassen, indem unter den afrikanischen Arten mehrere deutliche Ubergänge vorhanden sind und ausserdem durch diese Einteilung sonst nahe verwandte Arten von einander isoliert werden müssen. So z. B. hat L. gabonius (Kırk.) ein langes Rostrum, steht aber sonst dem kurzrüssligen L. rugulosus m. sehr nahe. Auch die Randung der Stirn ist sogar bei dersel- ben Art variabel. Übersicht der Arten. !) 1. (2). Das erste Glied der Hinterfüsse kaum kürzer als das zweite. Das zweite Fühler- glied sehr lang, viel länger als der Basalrand des Halsschildes breit. camerunensis n. Sp. Das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. Das zweite Fühlerglied nicht auffallend länger als der Basalrand des Halsschildes. 3. (36). Die Basis der Stirn der ganzen Breite nach gerandet. 4. (15). Das Rostrum erstreckt sich nicht oder kaum über die Mittelhüften. 5. (6) Die Hemielytren scheckig behaart. Der Halsschild ohne dunkle Zeichnungen an der Basalhälfte. [89 —. mÓ — fatuus Lern. 6. (5) Die Hemielytren nicht scheckig behaart. Der Halsschild an der Basis meistens mit dunklen Zeichnungen. 7. (10). Die Cuneusspitze verdunkelt. S. (9). Der Halsschild nur am Basalrande mit einer dunklen Querbinde. Die Hemielytren hell mit dunklen Zeichnungen. thomasi Ru. 1) In dieser Übersicht fehlen L. perversus Reut. (beim Typus ist das Rostrum nicht zu sehen) und die mir unbekannten L. schouledeni Reut. (das Rostum nicht beschrieben) und L. schonlandi Dist., sowie L. mocquerysi m. (das Rostrum mutiliert); die letztgenannte Art ist jedenfalls sehr nahe mit L. atralus m. verwandt. p i : Tom. XLI. | ! 10. Ter (8). (7). (12). 12. (11). 14. 31. 3. (14). (13). (4). . (23). 98). E (LT). . (22). . (21). . (20). . (19). . (16). . (27). 5. (26). 5. (25). . (24.) . (29). . (28) . (81). (30). N:o 3. Die Miriden der äthiopischen Region. 89 Der Halsschild dunkel, nur am Basalrande schmal hell. Die Hemielytren einfarbig dunkel oder mit helleren Zeichnungen. atratus Porr. Die Cuneusspitze nicht verdunkelt. Das erste Fühlerglied an der Basis verdunkelt. V-flavum Reur. Das erste Fühlerglied einfarbig: hell. Der Körper gestreckt, klein, oben fein punktiert, der Halsschild dunkel mit einer hellen Querbinde in der Mitte. fasciaticollis Porr. Der Körper mehr gedrungen, grösser, oben dicht und kräftig runzelig punktiert, der Halsschild hell oder mit verdunkelter Scheibe. rugulosus n. sp. Das Rostrum erstreckt sich weit über die Spitze der Mittelhüften, meistens bis zur Spitze der Hinterhüften. Die Schienen braun—schwarzbraun bedornt. Grössere, 6 mm. messende, gedrungenere und gewölbtere Art. gabonius (Krnk.). Kleinere, hóchstens 4.5 mm. messende, weniger gedrungene und gewólbte Arten. Der Halsschild und die Hemielytren mit dunkleren Zeichnungen. Der Halsschild mit einer scharfen, schwarzen Querbinde an der Basis, die Hemie- lytren fein dunkel besprenkelt. montivagus Porr. Der Halsschid ohne scharfe, dunkle Querbinde an der Basis, die Hemielytren mit grósseren, dunklen Zeichnungen. simonyt Reun. Die ganze Oberseite einfarbig hell, nur die Cuneusspitze schwarz. vosseleri n. sp. Die Schienen hell bedornt. Der Halsschild ohne dunkle Zeichnungen. Das zweite Fühlerghed einfarbig hell. apicalis Kres. Die Spitze des zweiten Fühlergliedes dunkel. capicola (STÄL). Der Halsschild wenigstens an der Basis dunkel gezeichnet. Die Unterseite einfarbig hell. flaviventris Porr. Die Unterseite mit dunklen Zeichnungen. Das Schildchen einfarbig hellgelb. howanus n. sp. Das Schildehen mit mehr oder weniger ausgedehnten dunklen Zeichnungen. 90 . (88). (32.) . (85). 5. (34). (3). . (52). . (49). (40). (39). . (42), 2. (41). (44). . (43). 5. (46). 5. (45). . (48). 3. (47). . (88). 50. (51). . (50). B. Popprrus. Der Hinterkórper unten einfarbig hell. abessinicus Reur. Der Hinterkürper unten mit dunklen Längsbinden und Flecken. Auf dem Halsschilde hóchstens die Calli und ein Fleck jederseits an den Basal- ecken schwarz. meruensis Popp. Der Halsschild zum gróssten Teil einfarbig schwarz. obscuratus Porr. Die Stirn hinten nicht oder nur jederseits etwas erloschen gerandet. Die Pünkte der Oberseite im Grunde nicht dunkel. Die Oberseite mit schwarzen Zeichnungen. Die Spitze des ersten Fühlergliedes dunkel. vittatus Eur. Das erste Fühlerglied nicht mit verdunkelter Spitze. Das erste Fühlerglied unten dunkel. fuelleborni n. sp. Das erste Fühlerglied einfarbig hell. Das Schildchen einfarbig grün, das zweite Fühlerglied deutlich mehr wie doppelt länger als das erste. nairobiensis n. sp. Das Schildchen mehr oder weniger dunkel gefärbt, wenn aber einfarbig hell, dann das zweite Fühlerglied kaum mehr wie doppelt lànger als das erste. Das Schildehen einfarbig schwarz, auf dem Halsschilde ein Querfleck in der Mitte an der Basis dunkel. nigriseutum n. sp. Wenigstens die Spitze des Schildchens hell, der Halsschild anders gefärbt. Auf den Hemielytren nur die Clavalsutur schmal dunkel. suturellus Pope. Die Hemielytren ausgedehnter dunkel gefärbt. alpicola Porr. Die Oberseite im frischen Zustande einfarbig grün. Das erste und das zweite Fühlerglied grün—gelberün, die Spitze des letztgenann- ten schwarz. incertus Popr. Das zweite Fühlerglied schwarz, ein Ring vor der Basis und das ganze erste Glied gelbrot. sjöstedti Porr. Die Pünkte der Oberseite im Grunde dunkel. nigropunctatus n. Sp. Tom. XLI. Mon Wi uL — Die Miriden der äthiopischen Region. 91 Lygus camerunensis n. sp. Gestreckt, glänzend, oben schwarz, der Kopf gelbbraun mit schwarzer Clypeusspitze, der Basalrand des Halsschildes schmal und der Aussenrand des Coriums sowie die Unterseite gelbbraun, die Propleuren braunschwarz mit hellen Rändern, die Meso- und Metapleuren braun, die Membran braunschwarz mit dunkleren Venen, das Rostrum, die Spitze ausgenom- men, die zwei ersten Fühlerglieder, die dunkle Spitze des zweiten Gliedes ausgenommen (die zwei letzten Glieder mutiliert), und die Beine gelb, die äusserste Spitze der Schienen und die Spitze des letzten Fussgliedes verdunkelt. Der Kopf ist vertical, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite ge- sehen etwa doppelt hóher als lang. Die Stirn ist scharf gerandet, der Länge nach fein ge- furcht, etwa um die Hälfte schmäler (c^) als der Durchmesser der sehr grossen und vorsprin- genden, deutlich granulierten Augen, vom Clypeus deutlich getrennt. Das Rostrum erstreckt sich nur unbedeutend über die Spitze der Mittelhüften, das erste Glied die Basis der Vorder- hüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist ziemlich lang, ziemlich viel die Clypeusspitze überragend, das zweite sehr lang, etwa dreimal länger als das erste, !/, länger als der Basal- rand des Halsschildes breit. Der breit gerundete Basalrand des Halsschildes ist kaum !/, brei- ter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind nur vorne ganz seicht gerundet, die schmale Apicalstrietur jederseits von den Augen bedeckt. Die Scheibe mässig geneigt und gewölbt, ziemlich fein, dicht, etwas runzelig punktiert. Das Schildchen fem runzelig punktiert. Die Hemielytren sind etwas länger (œ) als der Hinter- körper, etwas weitläufiger als der Halsschild punktiert. Die Schienen braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kaum kürzer als das zweite. — Long. 4, lat. 1.» mm. Durch den schmäleren Körper, durch den Bau der Fühler und durch die Farbe ver- schieden. S. O. Kamerun: Lolodorf!, 1 c^, L. Conranr (Mus. Berol.). Lygus fatuus Lern. Ler#., Ann. Mus. Civ. Genov., XVIII, 1883, p. 749. — Reur, Ofv. Finska Vet. Soc. Fórh., XLV, N:o 6, p. 6. Oben ziemlich lang, anliegend gelb behaart, die Haare auf den Hemielytren etwas kürzer, weisslich, kleine Fieckchen bildend. Hellgelb, auf der Stirn em zweiastiger Fleck, auf dem Halsschilde em den Vorderrand und die Calli einnehmender Fleck, der jederseits vorne ein klemes gelbes Fleckchen trágt, auf dem Schildchen jederseits vor der Spitze ein grosser Fleck und die Spitze des Cuneus schwarz, der Scutellarwinkel auf dem Clavus, auf dem Corium eine Querbinde vor der Mitte und eine andere vor der Spitze, auf dem Cuneus die basale Innenecke und ein kleines Fleckchen aussen an der Basis braun. Die Membran glasartig durchsichtig, die Venen braun, die Vena connectens der grossen Zelle weiss, die Spitze der Zellen braun, die Venen aussen braun gesáumt, die Seiten der Membran braun, eine Binde zwischen der Cuneusspitze und der Spitze der kleinen Zelle und ein grosser, rectangulärer Fleck vor der Mitte hell, der Spitzenrand ziemlich schmal und eine gebogene, mit derselben parallele Querbinde, etwa am apicalen Viertel gelegen, aussen mit einem von der Spitze der grossen Zelle entspringenden Längsflecke zusammenfliessend, braun. Die Fühler gelb, die innerste Basis und die Spitzenhälfte des zweiten Gliedes sowie die zwei letzten schwarzbraun, die Basis der zwei letzten weiss. Die Beine gelb, die Basis der Schenkel, zwei Ringe vor der Spitze der vorderen, drei vor der Spitze der hinteren, auf den N:o 3." 92 B. Popprus. Schienen ein Ring vor der Basis, ein in der Mitte und die Spitze sowie die Spitze des letzten Fussgliedes braunschwarz Der Kopf ist stark geneigt, etwa ?/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, breiter als lang, von der Seite gesehen fast um die Hälfte kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn beim © etwa um die Hälfte schmäler als der Durchmesser der grossen Augen, làngs der ganzen Basis gerandet, der Clypeus von der Stirn getrennt, die Wangen sehr klein, die Kehle kurz. Das zweite Fühlerglied fast 21/, mal länger als das erste, das dritte kaum länger als das erste, das letzte ?/; kürzer als das dritte. Das zur Spitze verdunkelte Rost- rum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften. Der Halsschild etwa ?/, kürzer als am Basal- rande breit, der letztgenannte etwa dreimal breiter als der Vorderrand, die Scheibe ziemlich gewölbt, ziemlich fein und dicht runzelig punktiert. Das Schildchen ziemlich kräftig quer gerunzelt, die Hemielytren fein punktiert. Die Schienen hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 6.s, lat. 2.s mm. Durch die Behaarung der Hemielytren, durch die Zeichnung der Schienen und durch die auch beim 9 ganz schmale Stirn ausgezeichnet. Scioa: Giagague!, IIL— VI, Anrınorı (Mus. Genov.). Lygus thomasi Rzvr. Reut., Ofv. Finska Vet. Soc. Fórh, XLIX, 1906-1907, N:o 7, p. 12, 1907. — Porr., in Sıöstev’s Kilim.-Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 40. Mässig gestreckt, oben glänzend, kurz hell behaart. Grüngelb — gelb, die Basis des Halsschildes mehr oder weniger ausgedehnt, zuweilen bis zur Mitte, auf dem Clavus die Com- missur und zuweilen auch die Mitte, auf dem Corium eine: schief gestellte Querbinde, die zuweilen nur aussen vorhanden ist, und eine andere an der Spitze, die Spitze des Cuneus und die Seiten der Brüste braunschwarz—schwarz, die Fühler gelb, die Spitze des zweiten Gliedes und die zwei letzten, die Basis des zweiten ausgenommen, braunschwarz, die Beine gelb, etwas mehr wie die apicale Hälfte der Hinterschenkel, die Basis der hinteren Schienen und die Spitze des letzten Fussgliedes braunschwarz, die Membran rauchgrau, die Venen zur Spitze heller, etwas mehr wie die basale Hälfte der grossen Zelle, ein quadrangularer Fleck am Aussenrande vor der Mitte und eine Querbinde gleich hinter der Mitte, den Innen- rand erreichend, glasartig durchsichtig. | Der Kopf ist von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen fast mehr wie doppelt höher als lang. Die Stirn fein gerandet, beim 9 etwa ebenso breit als der Durchmesser des Auges, der Clypeus mässig gewölbt. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Füh- lerglied ist schwach verdickt, das zweite etwa dreimal lànger, etwa ebenso lang als der Ba- salrand des Halsschildes breit, die zwei letzten zusammen deutlich kürzer als das zweite, das letzte etwa halb so kurz wie das dritte. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten fast gerade, die Apicalstrietur schmal, an den Seiten von den Augen bedeckt, die Calli flach. Die Scheibe ziemlich gewólbt und geneigt, dicht und fein punktiert. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium dichter, aber feiner punktiert als der Halsschild. Die Schienen dunkel bedornt, die Mittelschenkel zur Spitze etwas braun, gefleckt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite. — Long. 4—4.5, lat. 2—2.5 mm. Brittisch Ost-Afrika!, F. Taomas (Mus. Vindob.); Kilimandjaro: Kibonoto! in der Kul- turzone und in einer Höhe von 1,300 — 1,900 m., VIII—X, D:r Ssöstepr (Mus. Holm. et Helsingf.), Kiboscho!, IX. 1904, Karona (Mus. Hung.). Tom. XLI. — ace Die Miriden der äthiopischen Region. 93 Lygus atratus Porr. Pope. in Ssöstepr’s Kilim.-Meru-Exp., 12, 4, p. 41. Gestreckt, glänzend, kurz und anliegend gelbweiss behaart. Schwarz, der Kopf gelb- braun, der Clypeus schwarz, auf dem Halsschilde der Basalrand sehr schmal und ein Fleck jederseits am Seitenrande vor der Mitte, ein Längsstrich hinten in der Mitte auf dem Schild- chen, die Basis und die Spitze des Clavus, die Basis, der Seitenrand hinten von der Mitte an, gleich am Anfange ein schief gestellter Querfleck nach innen ausschickend, und die Claval- sutur auf dem Corium, der Cuneus, die äusserste Spitze ausgenommen, die Ränder der Pleu- ren, die Orificien des Metastethiums, der Hinterkórper, das Rostrum und die Beine gelb, die Seiten der Ventralsegmente, das letzte ausgenommen, und die Spitze des letzten Fussgliedes ‚schwarz, die Fühler schwarzbraun, das erste Glied und die Basis des zweiten braungelb. Der Kopf ist von vorne gesehen breiter als lang, von der Seite gesehen etwa dop- pelt hóher als lang, die Stirn glatt, hinten gerandet, etwa ebenso breit als der Durchmes- ser des Auges (X), schwach convex. Der Clypeus von der Stirn deutlich abgesetzt, schwach gewölbt. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist schwach verdickt, das zweite etwa drei- mal lünger als das erste, etwa ebenso lang als der Basalrand des Halsschildes breit (die zwei letzten Glieder mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, nicht voll dop- pelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind nach vorne geradlinig verengt, die Apicalstrictur ist fein, aber scharf, an den Seiten von den Augen bedeckt, die Calli flach. Die Scheibe ziemlich kräftig gewólbt, nach vorne mäs- sig geneigt, dicht, etwas quer runzelig punktiert. Das Schildchen ist quer gerunzelt. Die Hemielytren erstrecken sich beim c? weit über die Spitze des Hinterkórpers, der Clavus und das Corium sind dichter, aber feiner runzelig punktiert als der Halsschild. Die Membran ist schwarzbraun, etwas hinter der Cuneusspitze am Seitenrande ein kleiner, erloschener, heller Fleck. Die Schienen sind hell bédornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 5 mm. 1 In der Farbenzeichnung etwas an Z. obscuratus Porr. erinnernd, unterscheidet sich aber u. a. leicht durch den schmalen und langen Körper. Kilimandjaro: Kibonoto!, in der Kulturzone, 2. IX., D:r Ssöstepr (Mus. Holm.). Var. nigerrimus Porr. Popp, 1. c., p. 42. Einfarbig schwarz, der Kopf braunschwarz, nur die Stirn zwischen den Augen braun, der Basalrand des Halsschildes sehr schmal, der Cuneus, die äusserste Spitze ausgenommen, die Ränder der Propleuren und die Mesopleuren hinten, die Orificien des Metastethiums und die Beine gelb, das Rostrum gelbbraun, das erste Fühlerglied braun. Das Schildchen hinten mit einem grünlichen Längsfleck. Sonst mit der Hauptform übereinstimmend. Kilimandjaro: Kibonoto!, Obstgartenssteppe, XII, 1 c, D:r Srôsrenr (Mus. Holm.). Lygus mocquerysi n. sp. Gestreckt, glänzend, kurz anliegend gelb behaart. Schwarz, der Kopf, die Clypeus- spitze ausgenommen, der Basalrand des Halsschildes sehr schmal, die Apicalhälfte des Schild- chens, die Basalhälfte und der ganze Aussenrand des Coriums breit, die Apicalhälfte des Cu- neus, die Spitze ausgenommen, die Unterseite und die Beine (die Fühler und das Rostrum N:o 3. 94 B. Porrrvs. mutilert) gelb, auf der Stirn der Hinterrand sehr schmal, auf dem Corium eine schmale Längslinie vorne in der Mitte, der Emboliumrand schmal und der Aussenrand sehr schmal wie auch die Propleuren schwarz, die Mesopleuren und die Seiten des Hinterkórpers braungelb : gefleckt, die Membran schwarz. Der Kopf ist von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen etwa doppelt hóher als lang. Die glatte Stirn ist hinten gerandet und ausserdem in der Mitte der Länge nach fein gefurcht, flach, der mässig gewülbte Clypeus von der erstgenannten ziemlich deutlich getrennt. Beim die Augen sehr gross und‘ vorspringend, grob granuliert, ihr Durchmesser etwa doppelt breiter als die Breite der Stirn. Der Basalrand des Halsschildes ist ziemlich breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, kaum mehr als dop- pelt breiter als der Vorderrand, die Seiten fast gerade, die Apicalstrictur sehr schmal, an den Seiten von den Augen bedeckt, die Calli flach, wenig hervortretend. Die Scheibe ist kräftig gewölbt, ziemlich nach vorne geneigt, dicht, mässig stark punktiert. Das Schildchen sehr flach gewólbt, fein runzelig punktiert. Die Hemielytren viel länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium etwas dichter, aber etwa ebenso kräftig punktiert als der Halsschild. — Long. 4.; mm., lat. 2 mm. Sehr nahe mit Z. atratus Porr. verwandt, unterscheidet sich aber, ausser durch die Farbe, besonders durch den Bau der Stirn und durch die sehr grossen, grob granulierten Augen. West-Afrika: S. Thomé!, Mocqurnvs, 1 c? (Mus. Hung.). Lygus V-flavum Reur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906-1907, N:o 7, p. 18. Glänzend, kurz anliegend hell behaart, oben braungelb—rötlich, der Clypeus, die Lorae, auf dem Halsschilde die Apicalstrictur und eine breite Querbinde an der Basis, zuwei- len auch die Calli und die Seiten, auf dem Schildchen in der Mitte ein dreieckiger, bis zur Spitze sich erstreckender Makel, der Clavus, dfe Vene ausgenommen, ein schief gestellter, grosser -Makel hinten auf dem Corium und die innere Basalecke des Cuneus schwarz, die Seiten des Schildchens und des Cuneus, die Basalecken des letzteren ausgenommen, gelb, die Membran braunschwarz mit hellen Venen. Unten gelb, die Seiten der Brüste und eine Längs- binde jederseits auf den Ventralsegmenten braunschwarz. Die Fühler gelb, die Basis des ersten und die Spitze des zweiten Gliedes schwarzbraun, die zwei letzten Glieder braun- schwarz, das dritte an der Basis gelb. Die Beine hell gelb, die vorderen Schenkel zur Spitze gelbrot, die Hinterschenkel dunkelbraun mit breit gelber Basis, die Basis der Schienen braun, die Dörnchen schwarz, das erste und letzte Fussglied braunschwarz. Der Kopf vertical, etwa ?/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen fast um die Hälfte kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn hinten gerandet, vor der Randung jederseits quer eingedrückt, beim 9 etwasfbreiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus von der Stirn getrennt, die Wangen klein, die Kehle sehr kurz. Das zur Spitze verdunkelte Rostrum erstreckt sich bis zur Basis der Mittelhüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Das zweite Fühlerglied kaum 2 /, mal länger als das erste, das dritte etwa !/, kürzer als das zweite, das letzte ebenso lang als das erste. Der Halsschild etwa ?/; kürzer als der Basal- rand breit, der letztgenannte etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich flach gewölbt, etwas geneigt, ziemlich dicht und fein punktiert. Das Schildchen quer gerun- zelt und fein punktuliert. Das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. Die Te- rebra;des © lang. — Long. 5.6, lat. 2.3 mm. Capland: Algoabai!, 1. XI. 1896, D:r Brauns (Mus. Vindob.); Cap der guten Hoff- nung! (Mus. Berol.). Tom. XLI. Die Miriden der älhropischen Region. 95 Lygus fasciaticollis Porr. Porr. in SuósrEpT's Kilim.-Meru-Exp., 12, 4, p. 41. Gestreckt, glänzend, kurz anliegend gelb behaart. Schwarzbraun, der Kopf gelb mit schwarzem Clypeus, auf dem Halsschilde die Apicalstrictur, eine ziemlich breite Querbinde in der Mitte der Scheibe und der Basalrand schmal, auf dem Schildchen die Basalecken und die Spitze, auf dem Clavus die Basis und die Spitze, auf dem Corium die Basis schmal, der Seitenrand von der Mitte an und ein Querfleck, der vom gelben Seitenrande vorne entspringt, der Cuneus, die äusserste Spitze ausgenommen, und die Unterseite gelb, die Propleuren vorne, die Meso- und die Metapleuren schwarzbraun, die Membran rauchbraun, die Fühler und die Beine gelb, auf den erstgenannten die Spitze des zweiten und die zwei letzten Glie- der dunkel, die Basis des dritten schmal gelb, auf den Füssen das letzte Glied schwarz, das Rostrum gelb mit verdunkelter Spitze. Der Kopf ist von vorne gesehen etwas kürzer als breit, von der Seite gesehen fast doppelt hóher als lang. Die Stirn ist glänzend glatt, kaum schmäler als der Durchmesser des Auges (c), hinten fein gerandet, sehr schwach gewólbt, vom Clypeus deutlich getrennt, der letztgenannte schwach gewölbt, die Kehle sehr kurz. Die Augen sind gross und vor- springend, vorne ausgeschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied nur wenig die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste;Fühlergled ist schwach verdickt, das zweite zur Spitze etwas verdickt, lang, etwa viermal lànger als das erste, etwa !/, länger als der Basalrand des Halsschildes, das dritte etwa !/, kürzer als das zweite, nicht voll doppelt länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, fast doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten gerade, die Apicalstrictur fein, an den Seiten von den Augen be- deckt, die Calli schwach gewólbt. Die Scheibe ist ziemlich gewólbt, nach vorne kráftig ge- neigt, dicht, ziemlich stark runzelig punktiert. Das Schildchen ist etwas matt, fein gerun- zelt. Die Hemielytren etwas stärker glänzend als das Schildchen, viel länger als der Hinter- körper (g), dichter und feiner punktiert als der Halsschild. Die Schienen hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 5.s, lat. 2.2 mm. Ist mit L. obseuratus Popp. verwandt, unterscheidet sich aber durch etwas andere Farbenzeichnung, durch die Farbe der Membran und der Unterseite, sowie durch das lange zweite Fühlerglied und das kürzere Rostrum. Kilimandjaro: Kibonoto!, IX. 1905, in der Kulturzone, D:r Ssöstepr, 1 c? (Mus. Holm.). Lygus rugulosus n. sp. Mässig gestreckt, mässig glänzend, ziemlich dicht anliegend gelb behaart. Gelb- braun, die Scheibe des Halsschildes ausgedehnt, das Schildchen, die Spitze ausgenommen, der Clavus, die Commissur ausgenommen, und das Corium schwarzbraun, auf dem letzt- genannten die Seiten gelbbraun, die Membran braunschwarz, die Venen hell, die Zellen zum grössten Teil und ein Fleck am Aussenrande etwas hinter der Cuneusspitze hell, das erste Fühlerglied rötlich gelb, das zweite gelb mit breit braunschwarzer Spitze, die zwei letzten Glieder braunschwarz, die Basis des dritten gelbweiss, die Apicalhälfte des letzten Fussgliedes schwarzbraun. Der Kopf ist fast vertical, von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen etwa doppelt höher als lang. Die Stirn ist hinten gerandet, etwas (9) oder etwa um 1/, (g) schmäler als der Durchmesser des Auges, der Länge nach gefurcht, vom Clypeus ziemlich deutlich getrennt. Die Augen sind gross und hervorspringend, grob granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorder- N:o 3. 96 \ B. Poppius. hüften überragend. Das erste Fühlerglied ziemlich die Clypeusspitze überragend, schwach verdickt, das zweite mehr wie 21/, mal länger als das erste, kaum länger als der Basalrand des Halsschildes breit, die zwei letzten zusammen etwa ebenso lang als das zweite, das dritte nicht voll doppelt lànger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa ?/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr als doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind sehr seicht gerundet, die schmale Apiealstrictur jederseits etwas von den Augen bedeckt. Die Scheibe ziemlich kräftig gewülbt, stark nach vorne geneigt, kräftig und dicht, etwas runzelig punktiert. Das Schildchen fein, aber dicht gerunzelt. Die Hemielytren kaum (9) oder deutlich () länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium viel dichter, feiner, der Cuneus noch feiner runzelig punktiert als der Halsschild. Die Schienen sind braungelb bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite, das kürzer als das letzte ist. — Long. 5.5 (g — 6 (9) mm., lat. 2.5 (g) — 3 (9) mm. Nahe mit L. gabonius (Kırk.) verwandt, unterscheidet sich aber u. a. sofort durch die kräftigere und dichtere, rugulose Punktur. N. O. Kamerun: Joh. Albrechtshóhe!, 16—17. IV. 1896, c? u. ©, L. ConnApm (Mus. Berol.) Lygus gabonius (Kırk.). Gutrida gabonia Kink., The Entomol. 1902, p. 284, sec. spec. typ. — Zygus alluaudi Reur., Ofv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 10, p. 13, sec. spec. typ. (1905). Ziemlich gedrungen, glänzend, gelb—gelbbraun, die äusserste Spitze des Clypeus meistens, auf dem Clavus die Scutellarsutur und die Commissur mehr oder weniger breit, die Coriumsutur schmal, auf dem Corium die Cubitalvene und ein mehr oder weniger aus- gedehnter Spitzenfleck sowie der Aussenrand schmal, auf dem Cuneus die innere Apicalecke breit und die äusserste Spitze schmal schwarz—braunschwarz, zuweilen die Basis und die Seiten des Schildehens braun, selten die dunklen Zeichnungen mehr oder weniger erloschen, die Membran braun mit dunkleren Venen, auf den Hinterschenkeln ein Ring vor der Spitze braunschwarz, die vorderen Schienen an der Spitze meistens etwas breiter, die hinteren schmal verdunkelt, die Spitzenhälfte der Füsse braunschwarz, die Spitze des zweiten und des dritten Fühlergliedes breit, das letzte ganz schwarzbraun. Der Kopf ist fast vertical, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen etwa doppelt höher als lang. Die Stirn ist kaum breiter (9) oder etwa !/, schmäler (cg) als der Durchmesser des Auges, von dem Clypeus deutlich getrennt, hinten gerandet. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ziemlich lang und dünn, ziemlich die Clypeus- spitze überragend, das zweite etwas mehr wie doppelt lànger als das erste. kaum lànger als der Basalrand des Halsschildes, die zwei letzten zusammen etwa ebenso lang als das zweite, das dritte nicht voll doppelt länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten sehr seicht gerundet, die Apicalstrictur schmal, jederseits von den Augen bedeckt. Die Scheibe fein und ziemlich weitläufig punktiert, ziemlich gewólbt und nach vorne kräftig geneigt. Das Schildchen sehr fein quer gestrichelt. Die Hemielytren etwas lànger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium etwas feiner, aber dichter punktiert als der Halsschild, das Corium zur Spitze fast glatt. Die Hinterschienen leicht gebogen, braun bedornt, das zweite Glied der Hinterfüsse kaum länger als das erste, etwa ebenso lang als das dritte. — Long. 6, lat. 2.:—3 mm. Durch den gedrungenen Kórper, durch die Farbe und die Zeichnung gut von den anderen Arten mit kurzem Rostrum verschieden. Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 97 Gabon!; Assinia!, Arpvavp (Mus. Helsingf.); Ins. Fernando-Po: Bahia de S. Carlos!, 200 m. ü. d. M., I. 1902, L. Fra (Mus. Genov.); S. O. Kamerun: Lolodorf!, L. CONRADT (Mus. Berol.). Var. lineellus n. var. Oben grün, der Kopf und der Halsschild vorne gelb, auf dem Clavus der Scutellar- rand und die Commissur schmal, auf dem Corium die Brachialvene braunschwarz, auf dem Clavus ausserdem die Coriumsutur und eine Längslinie innerhalb der Vene schwarz. S. O. Kamerun: Lolodorf!, L. Conranr (Mus. Berol. et Helsingf.). Lygus montivagus n. nom. Lygus vicarius Porr. in SyósrEpr's Kilim.—Meru—Exp., 12, N:o 4, p. 38 (nom. praeocc.). Ziemlich gestreckt, glänzend, die Hemielytren fast matt. Oben kurz gelblich weiss behaart. Dunkelgelb, auf dem Halsschilde vor dem Basalrande eine ziemlich breite, zu den Seiten etwas verschmälerte Querbinde, die jederseits innerhalb der Hinterecken abgebrochen sein kann, und die Calli hinten schwarz, das Schildchen schwarz, ein vorne erloschener Làngsstrich und die Spitze gelbweiss, die Basalecken breit gelb, die Hemielytren dunkel gelb, der Clavus, das Corium und die Basis des Cuneus dicht braun gesprenkelt, die Spitze des letztgenannten braun, die Pleuren ausgedehnt und eine Längsbinde jederseits auf der Unter- seite des Hinterkórpers braun, auf der Längsbinde an der Basis jedes Segmentes aussen ein gelbes Fleckchen. Die Fühler gelb, das erste Glied unten, die Spitze des zweiten und die zwei letzten braun, das dritte an der Basis gelb. Die Hüften braun, die Hinterbeine gelb, die Schenkel dicht braun gefleckt, auf den Schienen ein Ring an der Basis und die Spitze braun, die Mittelschenkel vor der Spitze mit zwei erloschenen, braunen Ringen. Der Kopf vertical, von vorne gesehen deutlich kürzer als breit, von der Seite gesehen etwas mehr als doppelt höher als lang. Die Stirn beim 9 etwas schmäler als der Durchmesser des Auges, hinten gerandet. Der Clypeus etwas hervortretend, von der Stirn undeutlich getrennt, die Kehle sehr kurz. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinter- hüften, die Spitze desselben verdunkelt. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, das zweite mehr wie doppelt länger, nur wenig länger als die zwei letzten zusammen, das dritte fast doppelt länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes mehr wie doppelt breiter als die Scheibe lang, nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten gerade, die Scheibe stark geneigt, mässig gewölbt, vor den Calli seicht eingedrückt, ziemlich dicht und mässig stark punktiert. Das Schildchen fein runzelig punktiert. Die Hemielytren mässig dicht punktuliert, die Membran schwarzbraun, in der Mitte und hinter der Cuneusspitze etwas heller, die Venen braunrot. Die Schienen schwarz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite. — Long. 4.5, lat. 1.s mm. Kilimandjaro: Kiboscho!, auf den Bergwiesen, II, D:r SzósrEpr (Mus. Holm.); Kap! (Mus. Vindob. in Coll. Siaxorer, wo die Art ,L. apicalis* bezettelt war). Lygus simonyi Reur. Reur., Ófv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLV, N:o 6, p. 11 (1903). — Pope. in Syüsrepr's Kilim.— Meru-Exp., 12, 4, p. 40. Ziemlich gestreckt, oben glünzend, weiss oder gelbweiss, anliegend behaart. Hellgelb, zuweilen mit graugrüner Einmischung, selten auf dem Schildchen zwei braunschwarze Längs- N:o 3. 13 98 B. PorPrvs. flecke in der Mitte, zuweilen der Clavus etwas verdunkelt, auf dem Corium zwei mehr oder weniger erloschene, zuweilen fast ganz verschwundene Querbinden, die eine vorne, die andere hinten, braun— braunschwarz, oft die äussere Apicalecke des Coriums sowie der Basal- und - der Innenrand des Clavus rótlich, die Spitze des letztgenannten schwarz, die Membran schwärzlich, die Zellen, die Spitze ausgenommen, ein Fleck vor der Mitte des Aussenrandes und eine Querbinde hell, die Brüste schwarzbraun, das Rostrum, die Fühler und die Beine gelb, die Spitze des zweiten Fühlergliedes und die zwei letzten schwarzbraun, die Basis der zwei letzten hell, auf den Mittelschenkeln undeutliche feine Ringe vor der Spitze und mehr wie die Apicalhälfte der Hinterschenkel braun, auf den letztgenannten zwei undeutliche helle Ringe vor der Spitze und die Spitze des letzten Fussgliedes braunschwarz. Der Kopf von vorne gesehen kaum länger als breit, von der Seite gesehen etwa doppelt höher als lang. Die Stirn fein gerandet, beim c? mit einer feinen Längsfurche, etwa 1/, schmäler (>) oder ebenso breit (9) als der Durchmesser des Auges, vom wenig hervor- tretenden Clypeus deutlich getrennt. Das Rostrum erstreckt sich fast bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Das zweite Fühlerglied etwa dreimal länger als das erste, etwa ebenso lang (7) oder nur unbedeutend kürzer (2) als der Basalrand des Halsschildes breit, die zwei letzten zusammen etwas kürzer, das dritte etwa ?/; kürzer als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa ebenso viel breiter als der Vorderrand, die Seiten fast gerade, die Apicalstrictur fein, an den Seiten von den Augen bedeckt, die Call flach. Die Scheibe ziemlich gewólbt und geneigt, fein und dicht punktiert. Die Hemielytren viel länger als der Hinterkórper, sehr fein, dicht punktiert. Die Schienen braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite. — Long. 4—4.5 mm., lat. 2 mm. Aden!, XII. 1898, O. Simoxy (Mus. Paris); Kilimandjaro!, BornemiszA (Mus. Hung.), Kibonoto!, VIII—IX, D:r Ssöstepr (Mus. Holm. et Helsingf.), Moschi! VII. 1905, KATONA (Mus. Hung.); Meru—Niederung!, 7. X., D:r Ssösteor (Mus. Holm.); Madagaskar!, HıLDEBRANDT (Mus. Berol): Tamatave!, Fort Dauphin!, Tanala!, Sainte—Marie!, CH. AzcLuaup (Mus. Paris.); Caffraria! (Mus. Helsingf.); Cape-Town!, E. Simon (Mus. Paris.). Anm. Mir liegen drei Exemplare einer Form vor, die betreffs der Farbe vollkommen mit L. simonyi übereinstimmen, unterscheiden sich aber durch etwas gestreckteren Körper und durch längere Fühler, deren zweites Glied etwa viermal länger als das erste ist und deren drittes Glied deutlich länger ist. Ausserdem ist der Halsschild etwas weniger quer. Ich glaube kaum, dass dieselben als eine selbständige Art, sondern dass sie fastmehr als eine Unterart des simonyi aufzufassen sind. Ehe ein reicheres Material vorhanden ist, kann aber die Frage nicht entschieden werden. Ich benenne die Form Z. simonyi longiusculus n. subsp. — Long. 5.5, lat. 2.4 mm. Abessinien: Mission de Bonchamps!, Cu. MicHEL et M. Porter (Mus. Paris.); Meru— Niederung!, 27. XII, D:r Ssöstepr (Mus. Holm.); Madagaskar: Sainte-Marie! (Mus. Paris.). Lygus capicola (Srár). Capsus capicola Står, Freg. Eug. resa, Hem., p. 256. — Lygus id. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLVII, N:o 12, p. 14. „Ovalis, fuscescenti-testaceus; capite latitudini verticis oculique unici aeque longo, vertice immarginato sed margine tenui, maris apicem versus medio impresso, oculo aeque lato; oculis nigris, maris magnis; rostro apicem coxarum posticarum attingente; antennis arti- culo secundo margine basali pronoti parum breviore, fere tertia parte apicali nigra; pronoto dense subtiliter punctato; hemielytris dense subtiliter punctulatis, margine exterlore corii Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. . 99 concolore, corio fascia obliqua ante medium aliaque apicali obsoletissimis fuscescentibus, angulo exteriore apicali late nigro-fusco; cuneo laevigato, flavotestaceo, basi late rufescente, apice nigro-fusco; membrana fumata, venis testaceis, areolis pellucidis, majore apice anguste infumata; pectore fusco; pedibus cum coxis pallide flaventibus, femoribus anterioribus annulis duobus anteapicalibus rufo-castaneis, posticis ?/, apicalibus maximam ad partem rufo-castaneis; tibiis testaceo-spinulosis, posticis basi rufo-castaneis, spinulis crassitiei tibiarum vix aeque longis. Long. & 3?/,—4 mm. Promontorium Bonae Spei, D. KINBERG. L. Simonyi Reur. simillimus, vix nisl oculis maris paullo minoribus, vertice ejus paullo latiore spinulisque tibiarum distinetissime brevioribus distinguendus. Caput basi pronoti circiter !/, angustius, a latere visum altitudime basali duplo brevius, gula haud distinguenda, clypeo leviter prominulo, basi a fronte optime discreto, angulo fasciali recto. Rostrum apice nigro. Antennae articulo primo apicem capitis vix superante. Pronotum basi longitudine fere duplo latius, disco convexiusculo, apicem versus parum declivi, callis obsoletis concoloribus. Hemielytra (c?) abdomen sat superantia.* Es ist fraglich, ob diese Art von Z. simonyi wirklich verschieden ist. Lygus schonlandi Disr. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist, Ser. 7, XIII, 1904, p. 199. „Ochraceous; hemielytra somewhat longly pilose; apex of second joint of antennae black (remaining joints mutilated); basal area of pronotum, two central longitudinal fasciae to scutellum, inner area and two lateral spots (one before middle, the other at apex) to corium, and a spot at apex of cuneus piceous; basal and inner margins of cuneus generally distinctly narrowly sanguineous; membrane fuscous with paler mottlings; body beneath and legs pale ochraceous, mesosternum, a lateral spot to metasternum, base of posterior tibiae, and apices of tarsi black; apical halves of posterior femora castaneous with broad fuscous annulations; rostrum reaching the intermediate coxae; pronotum finely and obscurely punctate; first joint of antennae slightly thickened, second joint a little more than twice the length of first. Long. 4 to 4!/, mm. Hab. Cape Colony: Grahamstown (Albany and Brit. Muss.). Natal: Durban (Marshall).* Ist wohl nahe mit L. simonyi Reur. verwandt, vielleicht sogar mit demselben identisch. Lygus vosseleri n. sp. Mássig gestreckt, ziemlich stark glänzend, oben anliegend und kurz hell behaart. Gelb, die Augen, die Spitze des Cuneus, des zweiten und des dritten Fühlergliedes sowie das ganze letzte Glied, die Spitze des Rostrums, der Schienen und des letzten Fussgliedes, die Brüste, die Orificien des Metastethiums ausgenommen, und die Basis des Hinterkörpers unten braun—braunschwarz, die Kopfspitze, Flecke an den Seiten der Ventralsegmente und die Apicalhälfte der Hinterschenkel rötlich, die Membran rauchgrau, die Zellen zum grössten Teil und eine Querbinde, die in der Mitte abgebrochen ist, gleich hinter der Mitte glasartig durchsichtig. Der verticale Kopf ist von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen etwa doppelt höher als lang. Die Stirn hinten erloschen gerandet, beim + ausserdem mit einer kurzen Längsfurche, vom Clypeus undeutlich abgesetzt, beim 5 etwa !/,, beim 9 kaum schmäler als der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ist wenig hervortretend. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorder- N:o 3. 100 B. Popprus. höften überragend. Das zweite Fühlerglied ist etwa dreimal länger als das wenig verdickte erste, kaum lànger als der Basalrand des Halsschildes breit, die zwei letzten zusammen kürzer als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, nicht voll doppelt breiter . als die Länge der Scheibe, fast doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind gerade, die Apicalstrietur schmal, jederseits von den Augen bedeckt. Die Scheibe ist mässig gewölbt, nach vorne wenig geneigt, ziemlich fein runzelig punktiert, Das Schildchen ist sehr fein gerunzelt. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium feiner als der Halsschild runzelig punktiert. Die Schienen sind mit ziemlich langen, braunen Dürnchen bewehrt, das erste Fussglied kürzer als das zweite, das dritte länger als das letzt- genannte. — Long. 4, lat. 2 mm. Diese Art ist sehr nahe mit L. apicalis Fres. verwandt, unterscheidet sich aber durch kleimeren und gedrungeneren Kórper, durch die Farbe des zweiten Fühlergliedes, das kürzer ist, durch die dunklere Unterseite und durch den breiteren Kopf. REUTER erwähnt, Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 10, p. 12, dass Exemplare von ÅL. apicalis aus Abessinien sich durch das zur Spitze verdunkelte zweite Fühlerglied von der typischen Form abweichen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Stücke sich auf die neue Art beziehen. Port. Guinea: Bolama!, VI—XII. 1899, L. Fra (Mus. Genov.); Deutsch Ost-Afrika: Amani!, II. 1905, schädlich an JAicimus, Prof. Vosserer (Mus. Berol); Mombassa!, HrirprE- BRANDT (Mus. Berol); Delagoa Bai! Monrerro (Mus. Berol); Madagaskar: Ambodimanga!, I—1I. 1906, HAMMERSTEIN (Mus. Stettin. et Helsingf.). Lygus apicalis Fir». Fres., Eur. Hem., p. 275. — B. Wire, Proc. Zool. Soc., London, 1878, p. 463 et 467. — Reur., Hem. Gymn., Eur. V, pp. 110 et 366, T. V., fig. 1. — Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 10, p. 12. — 1 c, XLIX, N:o 7, p. 14. — Bem. nearkt. Caps. p. 43. — Porr., in Srüsrenr's Kilim.—Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 39. — Lygus putoni MzEy.. Mitth. Schweitz. Ent. Ges., III, p. 207. — Lygus osiris Kırk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 262. Oblong (5) oder gestreckt eiförmig (9), oben tein weisslich behaart. Hellerün oder gelbgrün, die Spitze des Rostrums und die Apicalhälfte der letzten Fussglieder braunschwarz, die Fühler gelb, die zwei letzten Glieder oft braun, die Schienen einfarbig hell mit hellen oder gelbbraunen Dörnchen; die Membran hell mit dunkleren Querzeichnungen. Der Kopf etwas mehr als 1/, (7) oder ?/; — fast um die Hälfte (9) schmäler als der Basalrand des Halsschildes, ziemlich stark geneigt, der Clypeus von der Stirn schwach abgesetzt, die Kehle kurz, die Wangen ganz klein. Die Stirn längs der ganzen Basis fein gerandet, '/,—!/, schmäler (4) oder etwa ebenso breit (9) als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum überragt etwas die Spitze der Hinterhüften. Das zweite Fühlerglied beim c? zur Spitze verdickt, dreimal (2) oder etwas mehr als dreimal (c?) länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwa ebenso lang als das zweite, das letzte !/,—?/, kürzer als das dritte. Der Halsschild 2/,—/, kürzer als der Basalrand breit, flach gewölbt, zur Spitze ziemlich geneigt, der Basalrand kaum doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe fein quer runzelig punktiert, die Apicalstrictur fem. Das Schildchen fein der Quere nach gestrichelt. Die Hemielytren fein, etwas erloschen punktiert. Die Schienen hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 4:5—5, lat. 2—2.5 mm. Die Hauptform: Zwei Längsflecke an der Basis des Schildchens, auf dem Clavus ein Làngsfleck am Scutellarwinkel und die Spitze, auf dem Corium ein Fleck an der Basis an der Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 101 Clavalsutur, ein Fleck an der inneren Apicalecke und ein anderer an der äusseren braun — braunschwarz, die Spitze des Cuneus schwar®. Die Hinterschenkel vor der Spitze mit zwei dunklen Ringen. Sierra Leone, sec. Reur.; St. Helena, sec. B. WmnrrE; Ins. Réunion! (Mus. Helsingf.); Kilimandjaro!, ScHröper (Mus. Helsingf. et Berol.) Var. prasinus (Reun.). Lygus prasinus Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc., Förh., 1875, p. 72; — Lygus apicalis var. inops Horv., Rev. d’Ent., 1894, p. 190. — Reur., Hem. Gymn. Eur, V, p. 110. — Lygus apicalis var. prasinus Reur., Bem. Nearkt. Caps., p. 43. Oben einfarbig grün, nur die Cuneusspitze schmal schwarz, die Schenkel einfarbig hell. Erithraea: Gumer!, 10. VII. 1907, KRISTENSEN (Mus. Stett.); Kilimandjaro!, SCHRÖDER (Mus. Helsingf.); Kibonoto!, D:r Ssöstepr (Mus. Holm.); Ost-Afrika: Moschi!, VII. 1905, KaroNA (Mus. Hung.); Süd-Madagaskar: Androy-Land, Behara!, IX. 1901, CH. Arzuaup (Mus. Paris); Mozambique: Rikatla!, Juxop (Mus. Helsingf.); Nyassa-See: Langenburg!, FÜLLEBORN (Mus. Berol); Delagoabai!, R. MonrEıro (Mus. Berol); Bechuana: Vryburg!, E. Simon (Mus. Paris); Togo: Bismarcksburg!, XI—XII. 1890, Bürrer (Mus. Berol); Cape Verde-Inseln: Brava! 800—900 m. ü. d. M., IX. 1898, L. Fra (Mus. Genov.). Var. innotatus n. Ganz wie die vorige Var., der Cuneus aber einfarbig hell. Ost-Afrika: Moschi!, Karona (Mus. Hung.); Madagaskar: Sainte-Marie! (Mus. Paris.); Kenia! (Mus. Helsingf.). Var. rufoviridis n. Die Oberseite mehr oder weniger, besonders auf dem Schildchen, die Fühler zur Spitze und die Spitze der Hinterschenkel mit rot überzogen. Cape Verde-Inseln: Brava!, 800—900 m., IX, St. Nicolau!, XII. 1898, L. Fra (Mus. Genov.). Lygus flaviventris Por». Porr. in Ssöstepr’s Kilimandjaro—Meru-Exp., 12, 4, p. 40. Gestreckt, glänzend, oben kurz anliegend hell behaart, rôtlich gelb, auf dem Hals- schilde in der Mitte am Basalrande ein mehr oder weniger breiter Querfleck und jederseits an den Hinterecken ein Längsfleck, auf dem Clavus die Scutellarsutur breit, der Aussenrand sehr schmal, die Commissur etwas breiter, zuweilen auch der ganze Clavus, auf dem Corium ein grosser Längsfleck am Hinterrande innerhalb des Emboliums und nach vorne über das hintere Drittel sich erstreckend, sowie ein ganz schmaler Lüngsstrich vorne, auf dem Embo- lium ein schmaler Längsstrich, der nach hinten sich selten bis zum Apicalrande erstreckt, die innere Basalecke ziemlich breit und die üusserste Spitze des Cuneus schwarz, die Membran schwarzbraun, in der Mitte heller, die zwei ersten Fühlerglieder (die zwei letzten mutiliert), die Spitzen derselben, die schwarz sind, ausgenommen, und die Beine gelb, die Hinterschenkel vor der Spitze mit einem braunen hinge. Der Kopf ist von vorne gesehen etwas kürzer als breit, von der Seite gesehen fast doppelt höher als lang. Die Stirn ist ebenso breit (ÿ) oder !/, breiter (9) als der Durch- messer des Auges, hinten fein gerandet, der Clypeus schwach convex und von der Stirn deutlich abgesetzt. Die Augen sind gross und vorspringend, vorne ausgerandet. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, mehr wie um die Hälfte kürzer als das zweite, dieses etwas länger als der Basalrand des Halsschildes. Der letztgenannte ist nicht voll doppelt breiter als die Scheibe lang, fast doppelt breiter als der Vorderrand, ziemlich gerundet. Die Seiten sind fast gerade, nur vor den Vorderecken etwas gerundet. Die A pical- N:o 3. 102 B. Porrrvs. strictur ist fein, an den Seiten von den Augen bedeckt. Die kleinen Calli sind wenig gewölbt, die Scheibe ist mässig gewölbt, nach vorne stark geneigt, ziemlich weitläufig, fein punktiert. Das Schildehen vorne fein quer gestrichelt, hinten fein punktiert. Der Clavus und das Corium ebenso dicht und stark punktiert wie der Halsschild. Die Hemielytren sind beim 2 etwas, beim c? bedeutend länger als der Hinterkórper, die Schienen mit einzelnen, hellen Dörnchen bewehrt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 5—5.3, lat. 2.4 mm. Ist wohl am nächsten mit Z. vittatus Reut. verwandt, unterscheidet sich aber von diesem, wie auch von anderen verwandten Arten u. a. durch die helle Farbe des Kopfes, des Schildehens und der Unterseite des Körpers. Kilimandjaro: Kibonoto-Niederung!, 6—7. IX. 1905, 2—3. I. 1906, D:r SJÖSTEDT (Mus. Holm. et Helsingf.); Amani!, Kamerun: Jaunde-Staat!, 800 m., ZENKER (Mus. Berol.). Lygus howanus n. sp. Gestreckt, glänzend, oben kurz anliegend hell behaart. Der Kopf braungelb, in der Mitte ınit einer gelben Längslinie, der Halsschild schwarz, der Basalrand ganz schmal, die Seiten etwas breiter und eine breite Längsbinde in der Mitte, die vom Vonderrande nach hinten bis über die Mitte oder fast bis zum Basalrande sich erstreckt, gelb, das Schildchen einfarbig gelb, der Clavus schwarz, in der Mitte mit einer schmalen, gelben Längsbinde, das Corium und der Cuneus gelb, auf dem erstgenannten die Sutura clavi ziemlich schmal, eine nach hinten erweiterte Längsbinde in der Mitte und eine ganz schmale am Aussenrande sowie die äusserste Spitze des Cuneus schwarz, die dunklen Zeichnungen auf dem Corium hinten zuweilen zusammenfliessend. Die Membran schwarzbraun, hinter der Cuneusspitze und in der, Mitte etwas heller, die Venen gelbbraun. Die Unterseite gelb, die Brüste ausgedehnt und zwei Längsbinden jederseits auf der Hinterkörper schwarz. Die Fühler rot, die Spitze des zweiten Gliedes breit und die zwei letzten schwarz, die Basis des dritten hellgelb, das Rostrum und die Beine gelb, die Spitze des erstgenannten und das letzte Fussglied sch warz- braun, die Apicalhälfte der Hinterschenkel und die Hinterschienen an der Basis schmal braun, die vorderen Knieen und die Spitze der Schienen rot. Der Kopf ist von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen fast doppelt höher als lang, die Stirn hinten fein gerandet, der Clypeus wenig scharf von der Stirn getrennt, schwach gewölbt. Die Stirn ist ebenso breit (X) oder etwa !/, breiter (9) als der Durchmesser des Auges, die letzteren sind gross und vorspringend. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, das zweite mehr wie doppelt länger als dasselbe, länger als der Basalrand des Halsschildes breit, das dritte etwas länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwas mehr als !/, breiter als die Länge der Scheibe, doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten gerade, die Apicalstrietur schmal, an den Seiten von den Augen bedeckt, die Scheibe ziemlich stark gewölbt, nach vorne kräftig geneigt, ziemlich dicht, aber fein punktiert, die Calli flach. Das Schildchen glatt, die Hemie- lytren beim 9 etwas, beim 5 viel länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium feiner punktiert als der Halsschild. Die Schienen hell bedornt, das erste Fussglied kürzer als das zweite. — Long. 5, lat. 2.5 mm. ; Von L. flaviventris Popp. unterscheidet sich die Art u. a. leicht durch andere Farben- zeichnung. Sehr nahe verwandt mit L. V-flavum Reur., die Farbe aber ist etwas anders, der Kopf ist etwas kleiner, der Halsschild stärker geneigt. Madagaskar: Tananarive! 5, 9 (Mus. Paris.). Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 103 q Lygus abessinicus Rrur, Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLV, N:o 6, pt 1908 Ziemlich gestreckt, glänzend, kurz anliegend hell behaart. Hellgelb, meistens die Calli und ein Fleck jederseits an den Hinterecken des Halsschildes, zwei Lüngsflecke auf dem Schildchen, auf dem Clavus die Scutellarsutur und die Spitze, auf dem Corium ein Fleck innen etwa am apicalen Viertel der Clavalsutur und einige Apicalflecke, auf dem Cuneus die Spitze, Flecke auf den Seiten der Brüste, ein breiter Ring vor der Mitte und zwei vor der Spitze der Hinterschenkel, die innerste Basis der Schienen, die Spitze der Vorderschienen und das letzte Fussglied braun—braunsehwarz. Selten sind die dunklen Zeichnungen fast ganz erloschen. Die Membran hell, die Venen braunschwarz, die Zellen fast ganz,.ein Fleck gleich hinter der Cuneusspitze, eim anderer hinter der Mitte des Aussenrandes, nach vorne sich bis zur Spitze der grossen Zelle erstreckend, sowie ein Querfleck in der Mitte der Membran verdunkelt, die Fühler gelbbraun, die Spitze des zweiten Gliedes breit sowie die zwei letzten dunkel. Der Kopf ist von vorne gesehen kaum länger als breit, von der Seite gesehen etwa doppelt hóher als lang. Die Stirn ist hinten fein gerandet, ausserdem kurz und seicht der Länge nach gefurcht, flach gewólbt, stark geneigt, vom mässig hervortretenden Clypeus getrennt, sowohl beim c" wie beim 9 etwa ebenso breit als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, das zweite nicht voll dreimal länger, etwa !/, kürzer als der Basalrand des Halsschildes breit, die zwei letzten zusammen etwa ebenso lang als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes breit gerundet, fast doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten fast gerade, die Apicalstrictur schmal und an den Seiten von den Augen bedeckt, die Calli flach. Die Scheibe ziemlich gewólbt und geneigt, sehr kräftig, tief punktiert. Das Schildchen kräftig punktiert und ausserdem quer gerunzelt. Die Hemielytren sowohl beim c wie beim © länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium ziemlich dicht und stark, feiner als der Halsschild punktiert. Die Schienen hell bedornt. Das zweite Glied der Hinter- füsse etwa doppelt länger als das erste. — Long. 5—6, lat. 2—2.5 mm. Nahe mit L. meruensis m. verwandt, u. a. durch die einfarbig helle Unterseite des Hinterkórpers zu unterscheiden. | Abessinien: Kupi, sec. Reur., l. c., Mission Bonchamps!, Cn. MicHEL (Mus. Paris.). Lygus meruensis Porr. Pope. in Ssöstepr’s Kilimandjaro—Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 37. Gestreckt, glänzend, die Hemielytren etwas matter, oben kurz grau behaart. Dunkel strohgelb, auf dem Halsschilde die Calli und die Hinterecken ziemlich breit braunschwarz, auf dem Schildchen zwei parallele, mehr oder weniger zusammenfliessende Längsflecke schwarz, auf dem Clavus die Scutellarsutur, eine breite Querbinde hinter der Mitte und die äusserste Spitze, auf dem Corium hinten ein grosser Fleck, der etwas mehr als das apicale Viertel ein- nimmt, nur den Apicalrand schmal frei lassend, innen nach vorne etwa bis zur Mitte sich erstreckend, an der inneren Apicalecke ein gelbes Fleckchen einschliessend, zuweilen in kleineren Flecken aufgelóst, auf dem Cuneus zuweilen ein rander Fleck vorne in der Mitte und die äusserste Spitze schwarz, die Membran gelblich, die Venen braunschwarz, innen breit, zwei Längsstriche, der eine parallel mit dem Cunevs, von der Aussenecke der grossen Zelle bis zum Seitenrande verlaufend, der andere etwas zackip, von der Innenecke derselben Zelle entspringend und in den Aussenrand auslaufend, rauchig schwarz. Auf der Unterseite die N:o 3. 104 B. Poppius. Propleuren zum Teil, die Meso- und Metapleuren fast ganz und drei Längsstriche jederseits auf der Unterseite des Hinterkórpers braunschwarz. Die Fühler gelbrot, das erste Glied unten und die Spitze des zweiten breit schwarz, die Beine gelb, auf den Schenkeln Ringe, die Spitze . der Schienen und des letzten Fussgliedes braun. Der Kopf ist stark geneigt, etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Hals- schildes. Die Stirn beim g' deutlich schmäler als der Durchmesser des Auges, längs der ganzen Basis gerandet und ausserdem kurz und seicht der Länge nach gefurcht. Der Clypeus ist wenig hervortretend, von der Stirn seicht abgesetzt, die Wangen klein, die Kehle mässig kurz. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied fast die Vorder- hüften erreichend. Das zweite Fühlerglied zur Spitze sehr seicht verdickt, etwa dreimal länger als das erste (die zwei letzten mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes fast doppelt breiter als die Scheibe lang, etwa ebenso viel breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich gewólbt, wenig geneigt, ziemlich dicht und kräftig punktiert, die Apicalstrietur fein. Das Schildchen ist sehr fein punktiert. Der Clavus und das Corium etwas weitlàufiger, feiner als der Hals- schild punktiert. Die Schienen kurz hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 6.5, lat. 2 mm. Meru!, Regenwald, 3,000—3,500 m. i. d. M., D:r Ssöstepr (Mus. Holm.); Moschi!, VII. 1905, Fl. Rau!, VIII. 1904, Karona (Mus. Hung. et Helsingf.); Brit. Ost-Afrika: Nairobi!, CH. Auvvaup (Mus. Paris., Kibwezi!, SCHEFFLER (Mus. Berol); Vest-Afrika: Togo, Bismarcks- burg! 28. XII. 1892. — 2. I. 1893, L. Coxranr (Mus. Berol.). Lygus obscuratus Porr. Pope. in Ssösrepr’s Kilim.—Meru-Exp., 12, 4, p. 48. Mässig gestreckt, oben ziemlich stark glänzend, kurz anliegend gelblich behaart, schwarz, der Kopf gelb, ein Fleck vorne in der Mitte der Stirn, der Clypeus und die Lorae schwarz, auf dem Halsschilde die Apicalstrictur und der Basalrand schmal gelb, das Schildchen gelb mit zwei undeutlich begrenzten Längsflecken in der Mitte verdunkelt, die Basalhälfte des Clavus, die Basis und ein Seitenrandfleck gleich hinter der Mitte auf dem Corium und der Cuneus gelb, die äusserste Spitze des letztgenannten schwarz. Die Membran schwarzbraun, die Basalhälfte der grossen Zelle, die Vene der letztgenannten aussen, ein kleiner Fleck hinter der Cuneusspitze und ein langer, schief gestellter Querfleck hinter der grossen Zelle, vom Innenrande der Membran entspringend, gelblich. Die Unterseite schwarz, die Propleuren unten am Vorderrande schmal und die Orificien des Metastethiums gelb, auf dem Hinterkórper unten jederseits drei rotbraune Lüngsbinden. Das Rostrum braun, zur Spitze gelb, die Fühler gelb, die Spitze des zweiten Gliedes schwarz, das dritte Glied gelbbraun, zur Spitze verdunkelt (das letzte mutiliert), die Vorderbeine gelb, die Basalhälfte der Schenkel braun (die anderen Beine mutiliert). Der Kopf ist von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen fast doppelt höher als lang. Die Stirn ist sehr fein gerunzelt, hinten gerandet, nur etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges (9), schwach gewólbt, vom Clypeus deutlich getrennt, der letztgenannte etwas gewólbt. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Basis der Hinterhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied ist nur wenig verdickt, das zweite fast dreimal länger als das erste, etwa !/, kürzer als der Basalrand des Halsschildes, das dritte fast um die Hälfte kürzer als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind fast gerade, die Apicalstrictur schmal, an den Seiten von den Augen bedeckt. Die Calli sind nur wenig gewólbt, die Scheibe ziemlich Tom. XLI. Die Miriden der äthiopıschen Region. 105 stark gewölbt und nach vorne geneigt, ziemlich dicht runzelig punktiert. Das Schildchen und die Hemielytren etwas matt, das erstgenannte zur Spitze fein und weitläufig quer gerun- zelt. Die Hemielytren beim 9 etwas länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium sind viel dichter, feiner als der Halsschild punktiert. Die Vorderschienen hell bedornt. — Long. 5 mm., lat. 2. mm. Durch die andere Farbe und durch den gedrungeneren Körper von Z. atratus Porr. und Z. mocquerysi Por». verschieden. Kilimandjaro: Kibonoto!, in der Kulturzone, X, 1 9; Kiboscho!, Bergwiesen, 3000— 4000 m., II, 1 9, D:r Syüsrenr (Mus. Holm.). Lygus perversus Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLV, 1902—1903, N:o 6, p. 10, 1903. Oben kurz anliegend hell behaart, glänzend, die Hemielytren ziemlich matt. Hellgelb, auf dem Kopfe der erhabene Basalrand, eine bis zur Clypeusspitze sich erstreckende Mittel- linie und eine die Basis nicht erreichende Lüngslinie jederseits an den Augen, der Hals- schild vorne in der Mitte mit zwei gebogenen Quermakeln, die vorne und innen die Calli begrenzen, und mit vier Längsflecken hinter den Calli, von denen die zwei inneren in der Mitte von einander entfernt sind und zur Basis sich erweitern und hier mit den äusseren zusammenfliessen, die letztgenannten mit den Seiten parallel verlaufend und in der Mitte aussen ausgeschweift, schwarz, der Basalrand schmal gelb, auf dem Schildchen zwei nahe zu einander stehende Längslinien in der Mitte schwarz, auf dem Clavus der Scutellarrand und die Commissur, der Aussenrand des Coriums und des Cuneus, alle Venen und der Innen- rand des Emboliums schmal schwarzbraun, die Membran braunschwarz mit hellen Venen. Auf den Propleuren eine schwarze Làngslinie. Die Fühler schwarzbraun, das zweite Glied gelb, die Basis schmal und die Spitze breit schwarzbraun, die Beine hellgelb, die Hinter- schenkel an der Spitze mit einigen erloschenen, dunklen Ringen, die Schienen mit kurzen und feinen, dunkelbraunen Dórnchen bewehrt, ganz an der Basis schmal braun, zur Spitze etwas verdunkelt, das letzte Fussglied braun. Der Kopf ziemlich stark geneigt, etwa ?/, schmäler als der Basalrand des Halsschil- des, etwas breiter als lang, von der Seite gesehen etwas kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn hinten gerandet, beim c !/,—!/, breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus von der Stirn deutlich getrennt, die Wangen mässig hoch (p), die Kehle kurz. Das Rostrum beim einzigen Typus-Exemplare nicht sichtbar. Das zweite Fühlerglied etwa 2!/, mal länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite, das letzte etwa 1/, kürzer als das dritte. Der Halsschild nicht voll um die Hälfte kürzer als der Basalrand breit, der letztgenannte etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe flach gewülbt, kaum geneigt, dicht, ziemlich fein punktiert. Das Schildchen fein quer gestrichelt. Die Hemiely- tren fast unpunktiert. Das erste Glied der Hinterfüsse nur wenig kürzer als das zweite. — Long. 5, lat. 1.6 mm. Scioa: Let. Marefia!, VIII. 1887, RaGazzr (Mus. Genov.). Lygus schoutedeni Eur. Reur., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904—1905, N:o 10, p. 12, 1905. „Oblongus, pallide virescens, pronoto pallido-pubescente, subtiliter punctulato, scu- tello hemielytrisque dense subargenteo-pubescentibus, illo transversim strigoso, his subti- N:o 3. 14 106 B. Popprus. liter punctulatis, corio apicem versus cuneoque sublaevibus; oculis fuscis; capite utrinque vitta lorarum margineque peristomii, pronoto fascia ante marginem basalem ultra angulos antrorsum producta, vittula brevi anteriore superiore aliaque percurrente inferiore epipleura- , rum prothoracis, scutello vittulis duabus apicalibus, hemielytris lineolis maculisque parvis lon- gitudinalibus, cuneo margine interiore apicem versus, mesosterno, mesopleuris vitta obliqua, ventre vittis duabus lateralibus, exteriore postice abbreviata, tarsis articulo ultimo apice nig- ris vel nigro-piceis; membrana hyalina, areola majore interne et apice nigro-variegata, minore nigra, vittula arcuata inter apicem areolae minoris et apicem cunel, vitta arcuata ab apice areolae majoris ad medium marginis exterioris ducta ibique dilatata, nec non arcubus duobus discoidalibus venae brachiali parallelis nigris, posteriore sat obsoleto; antennis articulo se- cundo margine basali paullulum longiore, ultimis pallidis; tibiis pallido-spinulosis, punctis destitutis. — Long. 9 5?/, mm. Abessinia: Asmara Cheren, D. TELLINI, comm. D. SCHOUTEDEN. Species signaturis nigro-piceis, articulis ultimis antennarum pallidis, tibiis pallido-spi- nulosis distincta. Caput basi pronoti duplo angustius, ab antico visum latitudini frontis ocu- lique unici aeque latum, a latere visum altitudine basali circiter !/, brevius, vertice tenuissime marginato, suleo medio longitudinali impresso. Antennae articulo primo capite paullo bre- viore, secundo primo circiter triplo longiore, tertio secundo circiter ?/; breviore. Pronotum latitudine basali circiter ?/, brevius, apice quam basi circiter ?/; angustius, strictura annuli- formi apicali apicl articuli secundi antennarum aeque crassa, disco apicem versus sat convexo- declivi, callis parvulis. Hemielytra abdomen sat longe superantia. Tibiae ipso apice infuscato, an- ticae solum interne tenuiter spinulosae, intermediae triseriatim spinulosae. (Pedes postici desunt).* Lygus vittatus Reur. Rzur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLV, N:o 6, p. 8, 1908. »Superne pallide flavo-testaceus vel fere albido-flavens, capite ochraceo; pronoto apice cum callis fasciaque sat lata ante limbum basalem, scutello vitta media interdum obsoleta, clavo margine scutellari apicem. versus late, commissura suturaque gGlavi anguste, corio vittis duabus posterioribus per venas ductis angulisque apicalibus nigris; membrana obscure fumata, medio pallidiore, venis testaceis; cuneo gutta media marginis basalis dimidioque apicali femo- rum posticorum sanguineis, his ante apicem annulis duobus nigricantibus; tibiis fortiter nigro- spinulosis, anticis parce spinulosis; tarsis nigro-fuscis, articulo secundo pallide flavente; ca- pite verticali, basi pronoti parum magis quam !/, angustiore, fortiter transverso, a latere viso brevissimo, vertice omnium tenuissime obsoletissimeque marginato vel immarginato, clypeo basi cum fronte subconfluente; rostro apicem coxarum posticarum attingente; anten- nis gracilibus, articulo secundo margini basali pronoti aequelongo, apice nigro; pronoto crebre subtiliter punctato, hemielytris adhue densius et subtilius punctulato. — Long. 9 31/, mm. Djibouti!, D. H. CovurrERE a. 1897 (Mus. Paris.). Species a reliquis vertice immarginato vel omnium obsoletissime marginato signaturis- que mox distincta. Caput verticale, ab antico visum latitudine verticis oculique unici fere brevius, a latere visum altitudine paullo magis quam duplo brevius, vertice (9) oculo aequelato, immarginato vel ommium tenuissime et obsoletissime marginato, margine tenui, acuto, fronte et clypeo perpendicularibus, hoc parum prominente, basi cum fronte sub-confluente, genis humilibus, gula brevi. Oculi magni, fusci, orbita interiore supra medium paralleli, dein fortiter sinuati, postice angulis pronoti anticis sub-incumbentibus. Rostrum pallide testaceum, apice nigro. Antennae pallide testaceae, graciles, articulo primo Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 107 apicem versus sensim sat incrassato, apice nigro, ultimis fuscescentibus, simul sumtis secundo circiter !/, brevioribus, tertio latitudini basali capitis longitudine subaequali, quarto tertio cir- citer duplo breviore. Pronotum basi longitudime duplo latius, apice longitudime distincte la- tiore, disco apicem versus leviter declivi, strictura apieali tenui, angulis anticis ab oculis ob- tectis, margine basali latissime rotundato. Scutellum basi obtecta, parte apicali subtiliter transversim strigosa. Hemielytra (9) abdomen modice superantia. Metastethium orificiis bene distinctis. Tarsi postici articulo primo secundo fere duplo breviore, tertio secundo longitu- dine subaequali.* Lygus nairobiensis n. sp. Mässig gestreckt, ziemlich glänzend, kurz anliegend hell behaart. Gelb, die Hemie- lytren gelbgrün, der Halsschild mit einem vor der Basis beginnenden, über die Calli bis zum Vorderrande sich erstreckenden, schwarzen, U-förmigen Fleck, die Membran und die äusserste Cuneusspitze, drei erloschene Ringe an der Apicalhälfte der Hinterschenkel, das letzte Fuss- glied, die Spitze des zweiten und die zwei letzten Fühlerglieder, die Basis des dritten aus- genommen, und die Spitze des Rostrums braunschwarz. Der verticale Kopf ist von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite ge- sehen fast doppelt höher als lang. Die Stirn ist hinten nur an den Seiten fein gerandet, beim 2 ausserdem sehr erloschen der Länge nach gefurcht und kaum breiter als der Durch- messer des Auges. Der Clypeus ist ziemlich schwach hervortretend, von der Stirn nicht scharf abgesetzt. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwas die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied ist schwach verdickt, das zweite nicht voll dreimal länger als das erste, etwa !/, länger als der Basalrand des Halsschildes, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite. Der breit gerundete Basalrand des Halsschildes ist nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind gerade, die Apicalstrictur schmal, je- derseits von den Augen bedeckt. Die Scheibe ist mässig gewölbt, ziemlich geneigt, fein und etwas runzelig punktiert. Das Schildchen ist sehr fein gerunzelt. Die Hemielytren beim 2 deutlich länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium feiner punktiert als der Halsschild. Die Schienen braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite, das dritte etwas länger als das letztgenannte. Long. 5, lat. 2 mm. Wohl am nächsten mit Z. V-flavum Reur. verwandt, unterscheidet sich aber u. a. durch andere Farbe und durch längeres, etwas dünneres zweites Fühlerglied. Brit. Ost-Afrika: Nairobi! (Wa-Kikuju und Massai), Cm. ArLvAvp (Mus. Paris.). Lygus alpicola Porr. Porr. in SzósrEDT's Kilim.—Meru-Exp., 12, 4, p. 45. Mässig gestreckt, glänzend, kurz anliegend hell behaart. Gelb, der Kopf und der Halsschild von einfarbig gelb bis mehr oder weniger dunkel, auf dem erstgenannten das Pe- ristom immer braun—braunschwarz, das Schildchen schwarz mit einem gelben Längsstrich in der Mitte, die Hemielytren gelb, der Scutellarrand und die Commissur des Clavus schmä- ler oder breiter, auf dem Corium ein grosser Fleck an der inneren Apicalecke sowie die Brüste braunschwarz—schwarz, die Membran rauchbraun, in der Mitte etwas heller, die Beine und die Fühler gelb, auf den letztgenannten die Spitze des zweiten und die zwei letzten Glieder schwarz. N:o 3. 108 B. Porrivs. Der Kopf ist stark glänzend, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen fast doppelt höher als lang. Die Stirn hinten ungerandet, etwas gewölbt, beim © etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, der gewólbte Clypeus von der : . Stirn nicht scharf abgesetzt. Die Augen sind mässig gross, vorspringend. Das Rostrum er- streckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied etwa die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist schwach verdickt, etwas mehr als um die Hälfte kür- zer als das zweite, dieses etwas kürzer als der Basalrand des Hasschildes breit, kürzer als die zwei letzten zusammen. Der Basalrand des Halsschildes ist nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, nicht doppelt breiter als der Vorderrand, breit gerundet, in der Mitte sehr seicht ausgeschweift. Die Seiten sind in der Mitte kaum merkbar ausgeschweift, die scharf abgesetzte Apicalstrietur ist schmal, an den Seiten von den Augen nicht bedeckt. Die Calli sind schwach gewölbt, die Scheibe kräftig gewölbt, nach vorne mässig stark geneigt, mässig dicht, aber kräftig punktiert. Das Schildchen ist fein quer gestrichelt, hinten mit ein- zelnen, feinen Pünktchen. Die Hemielytren überschreiten beim 9 ziemlich die Spitze des Hinterkörpers, der Clavus und das Corium sind etwas dichter, aber feiner punktiert als der Halsschild. Die Schienen hell bedornt, das letzte Fussglied zur Spitze schwarz. — Long. 4, lat. 1.s mm. Meru!, 3000 m., I, D:r Ssöstepr (Mus. Holm. et Helsingf.). Var. denigratus Porr. PorP lc, p, 46: Der Kopf zum eróssten Teil und der Halsschild schwarz, auf dem letztgenannten ein [o] [e] dreieckiger Fleck in der Mitte des Vorderrandes und der Hinterrand schmal rotgelb. Meru!, zusammen mit der Hauptform. Lygus fülleborni n. sp. Glànzend, kurz anliegend weissgelb behaart. Gelb, der Kopf oben in der Mitte aus- gedehnt, der Halsschild und das Schildchen braun—braunschwarz, auf dem Halsschilde die Apicalstrietur, der Basalrand und eine Längsbinde in der Mitte der Scheibe, auf dem Schild- chen die Spitze gelblich, der Scutellarrand und die Commissur auf dem Clavus und ein ziem- lich grosser Fleck an der apicalen Innenecke auf dem Corium braun, die Membran gelbbraun, die Seiten der Brüste schwarz, die Fühler und die Beine gelb, das erste Fühlerglied unten und die Basis des zweiten braun, die Spitze des letztgenannten und die zwei letzten schwarz, das dritte an der Basis schmal gelb, die Hinterschenkel an der Spitze etwas verdunkelt, die Spitze des letzten Fussgliedes schwarzbraun. Der Kopf ist mässig geneigt, von vorne gesehen kaum breiter als lang. Die Stirn beim & fast !/, breiter als der Durchmesser des Auges, jederseits erloschen gerandet. Die Augen sind gross und hervorspringend. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hin- terhüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist ebenso lang als die Stirn zwischen den Augen breit (5), nur wenig die Kopfspitze über- ragend, das zweite kaum dünner als das erste, etwas mehr wie doppelt länger als dasselbe, die zwei letzten zusammen etwa ebenso lang als das zweite, das dritte deutlich lànger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes sehr breit gerundet, in der Mitte leicht ausgeschweitt, fast doppelt breiter als die Lànge der Scheibe, etwa dreimal breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist flach gewólbt, nur wenig geneigt, ziemlich weitlàufig und fein punktiert. Das Tom. XLL Die Miriden der äthiopischen Region. 109 flache Schildchen ist sehr weitläufig, fein punktiert. Die Hemielytren sind wie der Halsschild punktiert. Die Schienen sind hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse deutlich kürzer als das zweite. — Long. 4.», lat. 1.5 mm. Erinnert sehr an L. perversus Reur., ist aber kleiner und anders gefärbt. Die Stirn ist nur jederseits gerandet, die Fühler sind auffallend dünner und der Halsschild kräftiger punktiert. — Von Z. nairobiensis m. u. a. durch andere Farbe und kürzere und etwas dic- kere Fühler leicht zu unterscheiden. Deutsch Ost-Afrika: Bulongua!, 27.—28. IX. 1899, D:r FürrEBORN, 1 c? (Mus. Berol.) Lygus nigriscutum n. sp. Gestreckt, mässig glànzend, kurz anliegend weiss behaart. Gelb, ein breiter Querfleck in der Mitte des Basalrandes auf dem Halsschilde, das ganze Schildchen, die Sutur auf dem Clavus und die Fühler braunschwarz, das erste Glied und ein mehr oder weniger breiter Ring auf dem zweiten gelb (die Beine mutiliert). Der Kopf ist stark geneigt, von vorne gesehen kaum breiter als lang. Die Augen sind ziemlich gross und hervorspringend, die Stirn beim c^ etwa !/, breiter als der Durch- messer derselben, hinten sehr erloschen gerandet. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind ziemlich dünn, das erste Glied etwa ebenso lang als der halbe Basalrand des Halsschil- des breit, das zweite fast 21/, mal länger als das erste, etwa ebenso lang als die zwei letzten zusammen, das dritte deutlich länger als das letzte, beide dünner als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, in der Mitte kaum ausgeschweift, nicht doppelt breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist wenig gewölbt, mässig geneigt, ziemlich dicht und kräftig punktiert, die Punkte im Grunde etwas dunkel. Das Schildchen kaum gewölbt, viel weitläufiger und etwas feiner, der Clavus und das Corium wie der Halsschild punktiert. Die Membran rauchgraubraun. — Long. 5.5, lat. 1.6 mm. Durch die Farbe von anderen Arten leicht zu unterscheiden. Nyassa-Gebiet! 24. V. 1899, D:r FÜürLEBORN, 2 gg (Mus. Berol.) Lygus suturellus Porr. Popp. in SzósrEpr's Kilim.— Meru-Exp., 12, 4, p. 45. Mässig gestreckt, glänzend, kurz anliegend weiss behaart. Im frischen Zustande grün, der Kopf gelblich, auf dem Clavus der Scutellarrand schmal, die Commissur breiter, auf dem Corium die apicale Innenecke mehr oder weniger schmal schwarz, zuweilen auf der letztgenannten Stelle ein grösserer, schwarzer Fleck. Die Fühler schwarz, das erste Glied und ein breiterer Ring vor der Mitte des zweiten rot, die Spitze des letzten Fussgliedes schwarz. Der Kopf ist von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen nicht voll doppelt höher als lang, die Stirn glatt, hinten erloschen gerandet, beim c? schmäler, beim 9 etwas breiter als der Durchmesser des Auges, schwach gewölbt, vom wenig gewölbten Clypeus abgesetzt. Das Rostrum erstreckt sich fast bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied schwach ver- dickt, nicht voll dreimal kürzer als das zweite, dieses etwa um !/, kürzer als der Basalrand des Halsschildes breit (die zwei letzten Glieder mutihert) Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast mehr wie doppelt breiter N:o 3. 110 B. Porrivs. als der Vorderrand. Die Seiten gerade, die Apicalstrictur schmal, an den Seiten von den Augen nicht bedeckt. Die Scheibe ist kräftig gewólbt, nach vorne stark geneigt, ziemlich dicht, kräftig punktiert, an der Basis etwas gerunzelt. Das Schildchen ist ziemlich fein quer gerunzelt und punktiert. Die Hemielytren sind sowohl beim 9 wie beim c? viel länger als der Hinterkörper, der Clavus etwas stärker, das Corium ebenso stark wie der Halsschild punktiert, die Punktur auf dem letztgenannten zur Spitze feiner und erloschener. Die Mem- bran ist rauchbraun, die Venen nur wenig dunkler. Die Schienen sind hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 4.;—5, lat. 2 mm. Meru!, 3000—3500 m., I; Kilimandjaro: Kibonoto!, 1300—1900 m., X, D:r SJÖSTEDT (Mus. Holm. et Helsingf.). Lygus nigropunctatus n. sp. Glänzend, oben weisslich behaart. Gelbgrün, die Hemielytren zur Spitze deutlicher grün, die Punkte der Oberseite im Grunde schwarzbraun, auf dem Clavus die Commissur und die Spitze breit, auf dem Cuneus die basale Innenecke schwarz, die Membran rauchbraun mit helleren Venen, die Unterseite einfarbig gelb, das Rostrum, die Fühler und die Beine gelb, die Spitze des erstgenannten und die drei letzten Fühlerglieder schwarzbraun, das zweite gleich hinter der Mitte mit einem breiten gelben Ringe, zwei schmale Ringe an der Spitze der Hinterschenkel, die äusserste Spitze der Schienen und die Spitze des letzten Fuss- gliedes braun. Der Kopf ist stark geneigt, von vorne gesehen kaum länger als breit, die Stirn ist jederseits hinten erloschen gerandet, beim Q9 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus ziemlich schwach hervortretend, von der Stirn nicht deutlich abgesetzt. Die Augen sind mässig gross, glatt. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinter- hüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied überragt etwas die Kopfspitze, das zweite zur Spitze kaum verdickt, etwas ınehr wie doppelt länger als das erste, das dritte etwa um !/, kürzer als das zweite (das letzte mutilert) Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten fast gerade. Die Scheibe ist mässig gewölbt, stark geneigt, ziemlich weitläufig, wenig stark punktiert, die Calli flach, die Apicalstrietur schmal, jederseits von den Augen nicht bedeckt. Das Schildchen ist fein und weitläufig punktiert, flach. Die Hemielytren etwas länger als der Hinterkörper, der Clavus wie der Halsschild, das Corium feiner punktiert, zur Spitze fast glatt. Die Schienen hell be- dornt, das erste Glied der Hinterfüsse deutlich kürzer als das zweite, das etwas kürzer als das letzte ist. — Long. 3.5, lat. 1.5 mm. Nahe mit L. alpieola m. und L. suturellus m. verwandt, von beiden sofort durch die im Grunde dunklen Punkte der Oberseite verschieden. Kilimandjaro!, Car SCHRÖDER, 1 9 (Mus. Helsingf.). Lygus incertus Porr. Porr. in SyósrEpT's Kilim.—Meru-Exp., 12, 4, p. 43. Das Männchen viel gestreckter als das Weibchen. Oben glänzend, kurz anliegend weiss behaart. Im frichen Zustande einfarbig grasgrün, das zweite Fühlerglied zur Spitze, die zwei letzten und das letzte Fussglied schwarz, die Membran glasartig durchsichtig mit grünen Venen. Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 111 Der Kopf ist weniger stark geneigt, von vorne gesehen kaum kürzer als breit, von der Seite gesehen nicht doppelt hüher als lang. Die Stirn ist glänzend glatt, hinten unge- randet, ebenso breit (p oder !/, breiter (2) als der Durchmesser des Auges, etwas gewüibt, vom schwach gewólbten Clypeus getrennt. Das zur Spitze verdunkelte Rostrum erstreckt sich fast bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied ist schwach verdickt, etwa dreimal kürzer als das zweite, das etwas lànger als der Basalrand des Halsschildes ist, das letzte etwas kürzer als das dritte, beide zusammen länger als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, nicht doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind sehr seicht ausgeschweift, die Apicalstrietur scharf, ziemlich schmal, an den Seiten von den Augen nicht bedeckt, die Calli ziemlich gewölbt. Die Scheibe ist ziemlich stark gewölbt, mässig nach vorne geneigt, kräftig, aber ziemlich weitläufig punktiert. Das Schildehen weitläufig und wenig stark punktiert. Die Hemielytren sind beim 9 etwas, beim c? viel länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium dichter und etwas feiner punktiert als der Halsschild. Die Schienen sind hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse fast um die Hälfte kürzer als das zweite. — Long. 5 (9)—6 (0°) mm., lat. 2.6 mm. Meru!, I, zahlreiche Exemplare in einer Höhe von 3000 m., D:r Ssüsrepr (Mus. Holm. et Helsingf.). Lygus sjöstedti Porr. Porr. in Ssöstepr’s Kilim.—Meru-Exp. 12, 4, p. 44. Ziemlich gedrungen, oben stark glänzend, kurz anliegend weiss behaart. Im frischen Zustande grasgrün, die Fühler und die Spitze des letzten Fussoliedes schwarzbraun, auf den erstgenannten das erste Glied und ein ziemlich breiter Ring hinter der Basis des zweiten Gliedes rotgelb. Der Kopf ist von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen fast doppelt höher als lang. Die Stirn ist glatt, hinten sehr erloschen gerandet, ebenso breit (2) oder etwas schmäler (4), als der Durchmesser des Auges, sehr wenig gewölbt, vom Clypeus deutlich getrennt, der letztgenannte etwas gewülbt. Die Augen sind, besonders beim c, sehr gross und vorspringend, das zur Spitze verdunkelte Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Mitte der Vorderhüften erreichend. Das schwach verdickte erste Fühlerglied ist mehr wie um die Hälfte kürzer als das zweite, dieses etwa ebenso lang als der Basalrand des Halsschildes breit, das dritte etwa !/, kürzer als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten sind gerade, die Apicalstrictur schmal, an den Seiten von den Augen etwas bedeckt. Die Calli sind flach. Die Scheibe ist ziemlich stark gewölbt, nach vorne stark geneigt, ziemlich dicht, kräftig punktiert. Das Schildchen ist weitläufig und sehr fein quer gestrichelt und punktiert. Die Hemielytren sind beim 2 etwas, beim & viel länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium ebenso stark und dicht punktiert wie der Halsschild, das Corium zur Spitze und der Cuneus undeutlich punktiert, ziemlich dicht rugulos. Die Membran glasartig durchsich- tig mit grünen Venen. Die Schienen sind mit dunklen Dörnchen bewehrt, das erste Glied der Hinterfüsse fast um die Hälfte kürzer als das zweite. — Long. 5.5, lat 2.4 mm. Ist nahe mit L. incertus Porr. verwandt. Der Körper des c ist viel weniger ge- streckt, die Augen sind etwas grösser, aber weniger vorspringend, die Fühler sind anders gefärbt und gebaut, der Halsschild ist breiter, viel kräftiger gewölbt und geneigt mit feinerer Punktur, der Cuneus ist deutlich rugulos. N:o 3. 112 B. Popprus. Meru!, zahlreich in einer Hóhe von 3000 m., I, gefunden; Kilimandjaro: Kibonoto!, 1300—1900 m., 7. X, in der Kulturzone, X—XI, D:r Ssösteor (Mus. Holm. et Helsingf.). Yngveella n. gen. !) Gestreckt eifórmig, ziemlich stark glänzend, oben kurz, anliegend hell behaart. Der Kopf nicht voll um die. Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, vertical, von vorne gesehen viel breiter als lang, von der Seite gesehen deutlich kürzer als an der Basis hoch. Die Stirn scharf gerandet, fein der Länge nach gefurcht, sehr fein und sehr weitläufig punktiert, stark glänzend, der Clypeus mässig hervortretend, zur Spitze etwas nach hinten gebogen, von der Stirn nicht scharf abgesetzt, die Lorae von vorne gesehen etwas her- vortretend, die Wangen mässig hoch, die Kehle kaum ausgebildet. Die Augen glatt, ziemlich auf die Wangen ausgezogen. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied etwa die Mitte der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind ziemlich oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied mässig verdickt, kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite viel länger als das erste, zur Spitze kaum verdickt, hier deutlich dünner als das erste, sehr kurz anliegend behaart, das dritte dünn, etwas làn- ger als das erste (das letzte mutiliert). Der Halsschild ist breiter als lang, ziemlich gewölbt und nach vorne geneigt, der Basalrand in der Mitte kaum ausgeschweift, die ungerandeten Seiten gerade, die Scheibe ziemlich dicht und kräftig punktiert, in der Mitte mit einer glatten Längsleiste, die Calli deutlich begrenzt, ziemlich gross, flach, die Apicalstrietur etwa ebenso breit als das erste Füblerglied dick. Das Schildchen etwas kürzer als der Halsschild, an der Basis flach gewólbt und quer gerunzelt. Die Hemielytren viel länger als der Hinterkórper, etwas weniger glänzend als der Halsschild, der Clavus und das Corium dichter, aber feiner punktiert als derselbe, das Corium an den Seiten leicht gerundet, der Cuneus länger als breit, die grosse Membranzelle schmal mit leicht gerundeter Spitze. Die Orificien des Metastethiums deutlich, die Furche hinten erhaben gerandet. Die Legescheide des 9 lang, über die Mitte nach vorne sich erstreckend. Die Beine mässig lang, die Hinterhüften weit von den Epi- pleuren der Hemielytren entfernt, die Hinterschenkel länger und viel kräftiger als die vor- deren, die Schienen kurz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, beide zusammen ein wenig länger als das dritte. Die Arolien der Klauen divergierend. Typus: Y. seutellaris n. sp. Yngveella scutellaris n. sp. Kopf und Halsschild schwarz, die Scheibe des letzteren in der Mitte mit einer scharf begrenzten, etwas zackigen, gelbroten Querbinde, die Randung des Kopfes, die Apicalstrictur und die Längsleiste des Halsschildes gelb, das Schildchen an der Basis gelbbraun, in der Mitte schwarz, die Spitze breit schwefelgelb, die Hemielytren gelbbraun, die innere Hälfte des Clavus, ein Längsfleck in der Mitte und der Seitenrand des Coriums braun, der Clavus durchsichtig hell gelb mit braunschwarzer Spitze, die Membran schwarzbraun, in 'der Mitte hell. Die Unterseite gelb, die Mittelbrust, die Metapleuren und der Seitenrand der Unter- seite des Hinterkórpers breit schwarzbraun. Die Fühler schwarz, das erste Glied an der Basis schmal gelb, das dritte braun mit heller Basis. Das Rostrum und die Beine gelb, !) Durch Versehen ist diese neue Gattung nicht von mir in meiner Bearbeitung der Miriden in SiósrEDT's Kilim.—Meru-Exp. aufgenommen worden. Tom. XLI. — —À Die Miriden der üthiopischen Region. 113 die Spitze des erstgenannten, die Hinterschenkel, die Basis ausgenommen, und das letzte Fussglied braun, die Hinterschienen zur Spitze gelbbraun. Die Stirn beim 2 nicht voll doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied etwa !/, kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite mehr wie drei- mal länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Scheibe lang, annühernd dreimal breiter als der Vorderrand. — Long. 4, lat. 1.5 mm. Kilimandjaro: Kibonoto!, in der Kulturzone, D:r SaósrEDr (Mus. Holm.). Lamprolygus Porr. Porr. in Ssösrtepr’s Kilimandjaro—Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 46. Der Körper ziemlich gestreckt, oben unbehaart, stark glänzend, der Halsschild, der Clavus, das Corium, der Cuneus und die Epipleuren der Vorderbrust mässig dicht und grob mit im Grunde dunkelbraunen Punkten bestreut. Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen kaum länger als hoch. Die Stirn ist ungerandet, kurz und erloschen der Lünge nach gefurcht, der Clypeus ist ziemlich hervortretend, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Wangen klein, die Kehle kurz. Die Augen sind gross, glatt, unten bis auf die Kehle sich erstreckend, vorne seicht ausgeschweift, hinten den Vorderrand des Halsschildes berührend. Die Fühler sind etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, ziemlich lang, einzeln abstehend behaart, das erste Glied schwach verdickt, etwa 1/, kürzer als die Hóhe des Auges von der Seite gesehen, das zweite viel länger, zur Spitze allmählich, seicht verdickt und hier fast dicker als das erste, die zwei letzten dünn, zusammen etwas kürzer als das zweite, das dritte nur wenig lünger als das letzte. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied die Kopfbasis nicht überragend. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, jederseits innerhalb der Hinterecken sehr seicht ausgeschweift, breiter als die Scheibe lang, die Seiten nach vorne gerade verengt mit abgerundeten Vorderecken, fein der ganzen Länge nach ge- randet. Die Scheibe ist kräftig gewólbt, nach vorne mässig geneigt, die Calli sind gross, flach, die Apicalstrictur sehr schmal, schmäler als das zweite Fühlerglied an der Basis dick. Das Schildchen ist flach gewólbt, etwa ebenso lang als breit. Die Hemielytren sind länger als der Hinterkórper, die grosse Membranzelle mit breit abgerundeter Spitze. Die Orificien des Metastethiums ziemlich gross, die Furche hoch gerandet. Die Unterseite des Hinterkór- pers ziemlich lang, anliegend behaart. Die Beine kurz, besonders auf den Schienen lang und abstehend behaart, die letztgenannten ausserdem kurz bedornt, das erste Glied der Hin- terfüsse ebenso lang als das zweite. Habituell sehr an die Gattung Lygus erinnernd, die Stirn ist ungerandet, die Fühler etwas anders gebaut, der Halsschild kräftig gewölbt mit gerandeten Seiten, die Beine lang behaart. — Von Tricholygus u. a. durch den gedrungeneren, gewólbten, oben unbehaarten Körper, durch die breit gerundete grosse Membranzelle, durch die gerandeten Seiten des Halsschildes u. s. w. verschieden. : Typus: L. signatus Porr. Lamprolygus signatus Porr. Pops. L er p. 47. Die Stirn beim © etwa !/, schmäler als der Durchmesser des Auges. Das zweite Fühlerglied etwa viermal länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes etwa ?/, brei- 5 N:o 3. 114 B. Popprus. ter als die Scheibe in der Mitte lang, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Fühler gelb, das erste Glied in der Mitte, das apicale Drittel des zweiten, die Spitze des dritten und das ganze vierte schwarz. — Long. 6.5—7, lat. 2.5 mm. Var. typica: Gelbgrau, auf der Stirn mehrere nach vorne convergierende Querstriche, der Clypeus, die Lorae, auf dem Halsschilde die Calli, zwei halbmondfórmige, nach aussen divergierende, nahe zu einander stehende Flecke ausgenommen, und die Apicalstrictur, auf dem Schildchen die Basis in der Mitte dreieckig und die Seiten schmal, die Basis, die ganze Innenrand schmal und die Spitze des Clavus, auf dem Corium ein grosser Fleck, die ganze Innenecke einnehmend und nach vorne bis zur Mitte sich erstreckend, innerhalb der Cuneus- fractur von einem gelben Flecke abgebrochen, sowie die Apicalhälfte des Cuneus schwarz, die Membran mit braunschwarzen Venen. Die Unterseite gelb, Flecke auf den Pleuren und auf dem Hinterkórper schwarz. Auf den vorderen Schenkeln zwei Ringe vor der Spitze, auf den Hinterschenkeln ein hinten abgebrochener Ring, drei Ringe auf den Schienen, ein gleich hinter der Basis, ein in der Mitte und ein die Spitze einnehmend, sowie die Füsse braun. Kilimandjaro: Kibonoto—Niederung!, I, D:r Ssöstepr (Mus. Holm.). Var. discoidalis n. Wie die Hauptform, die Stirn in der Mitte und die Scheibe des Halsschildes schwarz, nur die Seiten des letztgenannten breit gelb, das Schildchen schwarz, ein Fleck jederseits an der Basis, eine Längslinie in der Mitte und die Spitze gelb, die Basis und die Spitze des Clavus und die Basis des Coriums schwarz, der grosse dunkle Fleck hinten auf dem letzgenannten die ganze Apicalhälfte bis zum Seitenrande einnehmend, die Propleuren ganz schwarz. Nord-Kamerum: Joh.-Albrechtshöhe!, 18. IV. 1896, L. Coxkapr; Delagoabai!, R. Mox- TEIRO (Mus. Berol.). Tricholygus Porr. Popr. in Ssöstepr’s Kilimandjaro—Meru-Exp., 12, N:o 4. p. 47. Der Körper gestreckt, glänzend, oben auf dem Kopfe und auf dem Halsschilde mıt ziemlich langen, abstehenden, auf den Hemielytren mit kürzeren, mehr anliegenden Haaren bekleidet. Der Kopf mässig geneigt, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen etwas länger als hoch, die Stirn ungerandet, der Länge nach gefurcht. Der Clypeus ist ziemlich kräftig hervortretend, etwa vertical, die Lorae von vorne gesehen etwas gerundet hervortretend, die Wangen mässig gross, die Kehle ziemlich kurz. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied fast die Mitte der Vorderhüften er- reichend. Die glatten Augen sind gross, vorne seicht ausgeschweift, den Vorderrand des Halsschildes berührend. Die Fühler sind etwas unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, die zwei ersten Glieder einzeln mit ziemlich kurzen, abstehenden Haaren bekleidet, das erste wenig verdickt, etwa ebenso lang als der Kopf mit den Augen breit, das zweite viel länger, dünner als das erste, zur Spitze nicht verdickt, die zwei letzten noch dünner, etwa gleich lang, zusammen etwas kürzer als das zweite. Der Halsschild ist breiter als lang, ziemlich schwach gewölbt, wenig geneigt, die Seiten gerade, die Scheibe ziemlich dicht und kräftig runzelig punktiert, die Call flach, wenig scharf begrenzt, die Apicalstrictur etwas schmäler als das zweite Fühlerglied dick. Das Schildchen ist länger als breit, fein quer ge- runzelt. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, fast parallelseitig, dicht runzelig, etwa ebenso grob als der Halsschild punktiert, die grosse Membranzelle ziemlich lang, rektangulàr, die Spitze leicht abgerundet. Die Orificien des Metastethiums deutlich, die Furche flach ge- randet. Die Hüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Schenkel und Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 115 die Schienen ziemlich lang, abstehend behaart, die letztgenannten ausserdem bedornt. Das erste Fussglied etwa ebenso lang als das zweite. Typus: Tr. hirsutus Porr. Tricholygus hirsutus Porr. Porr., 1. c., p. 48. Kopf, Halsschild und Schildchen gelb, der Clypeus braunschwarz, die Seiten des Halsschildes zuweilen braun, die Hemielytren etwas dunkler gelb, der Cuneus innen braunrot, die Membran gelbbraun mit verdunkeltem Spitzenrande, die Unterseite gelb, das erste Fühler- glied gelbbraun, die zwei folgenden gelb, beide mit schwarzer Spitze, das letzte schwarzbraun. Der Kopf um die Hälfte schmäler als der Halsschild an der Basis, die Stirn ebenso breit (>) oder etwa !/, (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Das zweite Fühlerglied etwa doppelt länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes nicht voll doppelt breiter als die Scheibe lang, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. — Long. 7, lat. 2 mm. Kilimandjaro: Kibonoto—Niederung!, IX, Ssöstepr (Mus. Holm.); Moschi: Fl. Rau!, Karoxa (Mus. Hung.). Tricholygus grandis n. sp. Braungelb, der Halsschild in der Mitte, das Schildchen, die Unterseite, die Hinter- schenkel (die anderen Teile der Beine mutiliert), das Rostrum und das erste Fühlerghed (die anderen mutiliert) gelb, die Calli des Halsschildes schwarzbraun. Der Kopf von vorne gesehen etwas länger als breit, nicht voll um die Hälfte schmä- ler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn beim 9 nur wenig breiter als der Durch- messer des Auges. Das erste Fühlerglied etwas kürzer als der Kopf von vorne gesehen. Der Basalrand des Halsschildes kaum !/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe etwas gewólbter als bei der vorigen Art, dicht, mässig stark punktiert, die Calli gewólbter und mehr hervortretend, die Hemielytren feiner runzelig punktiert. — Long. 9.5, lat. 3.5 mm. Durch die. Farbe sowie durch die Grósse, durch die kráftigere Punktur und durch den etwas gewölbteren Halsschild verschieden. Bas Ogoué, zwischen Lambaréné und dem Meere!, E. Have (Mus. Paris.). Horvathiella n. «en. 5 Der Körper gestreckt oval, glänzend, oben ziemlich lang abstehend, auf den Hemie- lytren kürzer, anliegend behaart. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, ziemlich geneigt, von vorne gesehen deutlich länger als breit, von der Seite gesehen länger als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet, in der Mitte der Länge nach fein gefurcht. Der Clypeus stark hervortretend, vertical, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Lorae von vorne gesehen et- was gerundet hervortretend, die Wangen mässig gross, die Kehle ziemlich lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften. Die Augen sind glatt, ziemlich gross, vorne sehr seicht ausgeschweift. Die Fühler oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt wenig dicht und ziemlich lang abstehend behaart, das erste Glied schwach verdickt, etwas kürzer oder fast ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite zur Spitze nicht verdickt, etwas dünner, länger als das erste, die zwei letzten dünn, zusammen etwa ebenso N:o 3. 116 B. Porrrvs. lang als das zweite. Der Halsschild ist länger als breit, der Basalrand breit gerundet, die Seiten etwas ausgeschweift, ungerandet. Die Scheibe flach gewólbt, schwach geneigt, kräftig runzelig punktiert, die Calli gross, etwas gewölbt, bis zu den Halsschildsseiten sich erstreckend, die Apicalstrictur ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen etwas kürzer als der Halsschild, flach, quer gerunzelt. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, etwas feiner als der Halsschild runzelig punktiert, nach hinten erweitert, die grosse Membranzelle gestreckt, ihre Spitze leicht gerundet. Die Orificien des Metastethiums ziemlich klein, die Furche flach gerandet. Die Hinterhüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Beine ziemlich lang, weitläufig, abstehend behaart, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, die Arolien der Klauen vom Grunde an divergierend. Nahe mit Trichocapsus verwandt. Die Behaarung ist etwas kürzer, die Stirn ist ge- furcht, die Lorae etwas hervortretend, die Fühler anders gebaut, indem das zweite Glied zur Spitze nicht verdickt ist, und die Calli sind grösser, deutlich. Von Tricholygus m. durch die ausgeschweiften Seiten und durch die kráftiger entwickelten Calli des Halsschildes, sowie durch die nach hinten erweiterten Hemielytren verschieden. Typus: JH. transvaalensis n. sp. Horvathiella transvaalensis n. sp. Kopf und Hälsschild rot, der Clypeus, das Schildchen, die Hemielytren und die Unter- seite schwarzbraun, die Seiten des Schildchens schmal und der Cuneus braun, das Rostrum und die Beine gelbrot, die Hinterschenkel vor der Spitze mit einem breiten Ringe braun, die Spitze des Rostrums und des letzten Fussgliedes braun, das erste Fühlerglied schwarz, das zweite gelb mit schwarzer Spitze, die zwei letzten braun, das dritte an der Basis gelbweiss. Der Kopf ist etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn etwa !/, (c) breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite doppelt länger als das erste, das dritte länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, et- was mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten gerade. Die Scheibe ist kräftig, die Hemielytren etwas feiner, ein wenig dichter runzelig punktiert. — Long. 6, lat. 2.2 mm. Transvaal: Makapan!, E. Simon (Mus. Paris.). Horvathiella variabilis n. sp. Oben von verschiedener Farbe, der Clypeus und die Seiten des Kopfes sowie die Unterseite schwarz, die Meso- und Metapleuren oben zuweilen rot, die Mittel- und die Hin- terbeine (die Vorderbeine mutiliert) gelb, die Spitze und ein Ring vor derselben auf den Mit- telschenkeln, die Spitze der Hinterschenkeln breit, die Basis der Schienen und die Spitze des letzten Fussgliedes schwarzbraun, das Rostrum braungelb mit brauner Spitze, das erste Fühlerglied schwarz, das zweite gelb mit schwarzer Spitze, die zwei letzten schwarzbraun, das dritte an der Basis gelb, die Membran schwarzbraun. Der Kopf ist etwa um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn !/, () oder !/, (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied etwas kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite doppelt länger, das dritte etwas länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, et- was mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten deutlich ausgeschweift. Die . Scheibe kräftig, die Hemielytren etwas feiner runzelig punktiert, — Long. 6.5, lat. 24 mm. Tom. XLlI. Die Miriden der äthiopischen Region. 117 Var. typica: Kopf und Halsschild rot, Schildehen und Hemielytren schwarzbraun. Var. seutellaris: Kopf, Halsschild und Schildchen rot, die Hemielytren schwarzbraun. Var. pallida: Auch die Hemielytren von derselben Farbe wie der Vorderkörper. Von A. transvaalensis durch die dunklen Seiten des Vorderkopfes, durch andere Farbe der Beine, durch etwas längere Fühler sowie durch die ausgeschweiften Seiten des Halsschil- des zu unterscheiden. Ost-Afrika: Aruscha-Chini!, 5—20. V., Moschi!, VII. 1905, Karona (Mus. Hung. et Helsingf.). Trichocapsus n. gen. 5 Der Körper gestreckt, nach hinten zu etwas erweitert, glänzend, oben lang und abstehend, auf den Hemielytrer etwas kürzer und mehr anliegend hell behaart. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, stark geneigt, von vorne gesehen länger als breit, von der Seite gesehen länger als an der Basis hoch. Die Stirn ungerandet und ungefurcht. Der Clypeus ziemlich stark hervortretend, vertical, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Lorae von vorne gesehen kaum hervortretend, die Wangen mässig hoch, die Kehle ziemlich lang. Die Augen glatt, etwas in der Längsrichtung des Kopfes gestellt. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften. Die Fühler sind oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, weitlàufig, lang, abstehend behaart, das erste Glied sehr wenig verdickt, ziemlich lang, das zweite zur Spitze allmählich, kräftig verdickt, viel lànger als das erste, die zwei letzten dünn, beide länger als das erste. Der Halsschild etwas breiter als lang, der Basal- rand gerundet, die Seiten gerade. Die Scheibe flach gewölbt und wenig geneigt, kräftig run- zelig punktiert, die Calli wenig hervortretend, die Apicalstrictur etwa ebenso breit oder etwas breiter als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen etwas kürzer als der Halsschild, flach, fein quer gerunzelt. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, kräftig, nur etwas feiner als der Halsschild runzelig punktiert, der Cuneus mässig lang, die grosse Membranzelle ziem-. lich lang, ihre Spitze seicht gerundet, annähernd rechtwinkelig. Die Orificien des Meta- stethiums mässig gross mit flach gerandeter Furche. Die Beine lang abstehend behaart, ziemlich lang, die Hinterhüften weit von den Epipleuren der Hemielytren entfernt, die Schie- nen ziemlich lang bedornt, das erste Fussglied etwa ebenso lang als das zweite. Die Arolien vom Grunde an divergierend. Durch den gestreckten, nach hinten etwas erweiterten, lang behaarten Kórper, sowie durch den Bau des Kopfes und der Fühler ausgezeichnet. Typus: Tr. unicolor n. sp. Trichocapsus unicolor n. sp. Einfarbig braunrot, die Membran und die Beine braun, die Fühler schwarzbraun, das zweite Glied zur Basis etwas heller, die Basis des dritten und des vierten weissgelb. Der Kopf fast vertical, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn beim 9 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied etwa 1/; kürzer als die Breite des Kopfes mit den Augen (9), das zweite doppelt länger als das erste, zur Spitze krüftig verdickt, das dritte etwas lànger als das erste, die zwei letzten zusammen kürzer als das zweite. Der Ba- salrand des Halsschildes ist etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, in der Mitte sehr seicht ausgeschweift, etwas mehr als doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten gerade, die Calli N:o 3. 118 B. Poppius. flach, undeutlich begrenzt, die Apicalstrietur kaum breiter als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes, sehr erloschen gerunzelt. Die Beine sind sehr lang abstehend behaart. — Long. 7, lat. 3 mm. Kitui!, HILDEBRANDT (Mus. Berol.); Brit. OstAfrika: Kibwezi!, 26. XI. 1908, von Büschen geklopft, ScHEFFLER (Mus. Berol); Deutsch Ost-Afrika! (Mus. Hung.) Trichocapsus rufus n. sp. Einfarbig rot, der Cuneus etwas dunkler, der Kopf vorne, die Spitze des Hinterkórpers, die Spitze der vorderen Schienen, die Spitze der Hinterschenkel, die Hinterschienen und die Spitze des letzten Fussgliedes braun, das erste Fühlerglied rot mit etwas verdunkelter Spitze, das zweite und das dritte, (das letzte mutiliert) gelb, die Apicalhälfte des zweiten schwarz, die Membran gelbbraun. Der Kopf ziemlich stark geneigt, nicht voll um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn etwa '/, breiter (c?) als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied nur unbedeutend den Vorder- rand des Halsschildes überragend. Das erste Fühlerglied etwas kürzer als der Kopf mit den Augen breit (c), das zweite etwa doppelt länger, zur Spitze ziemlich kräftig verdickt, das .dritte etwas länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes in der Mitte nicht ausge- schweift, etwa ?/, breiter als die Scheibe lang, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten gerade, die Scheibe ziemlich fein punktiert, die Calli wenig deutlich abgesetzt, die A pi- calstrictur etwa ebenso breit als das erste Fühlerglied dick. Die Beine sind ziemlich lang behaart. — Long. 5.5, lat. 2.5 mm. Von Tr. unicolor durch geringere Grösse, andere Farbe, kürzere Behaarung und fei- nere Punktur verschieden. Delagoabai!, Monteıro (Mus. Berol.). Deraeocoris Kırscons. KinscHB., Rhynch. Wiesb., 1855, p. 208. — Står, Hem. Afr. III, p. 20. — Revr., Rev. Caps., p. 87. — Hem. Gymn. Eur. V, p. 18. — Camptobrochis WrkB., etc. vide ÖsHAN. Cat. pal. Hem., p. 745. — Reur., Bem. Nearkt. Caps. p. 52. — Maerocapsus Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., 1879, p. 55. — Zool. Jahrb., 1879, p. 509. — Chiocrates Honv., Termész. Füzetek, XII, p. 39. — Shana Kırk., Entomologist, 1902, p. 315. Der Kórper mehr oder weniger gestreckt eifórmig, oben meistens glatt, selten behaart, mit Ausnahme des Kopfes mehr oder weniger kráftig und dicht, deutlich punktiert. Der Kopf leicht, selten etwas stärker, geneigt, ebenso lang oder kürzer, sehr selten etwas länger als breit. Die Stirn bei den afrikanischen Arten meistens an oder hinter den Augen jederseits erloschen gerandet, zuweilen ganz ungerandet, der Clypeus meistens kräftig hervortretend, mehr oder weniger deutlich von der Stirn getrennt, der Gesichtswinkel spitz, selten fast recht. Die Wan- gen sind ziemlich klein, die Kehle geneigt oder fast horizontal. Die Augen meistens gross und hervorspringend, besonders beim g^ mehr oder weniger granuliert oder glatt. Das Rostrum erstreckt sich meistens bıs zu den Mittelhüften, überragt selten nur etwas die Vorderhüften das erste Glied meistens kurz, nicht oder nur wenig die Kopfbasis überragend, sehr selten länger. Die Fühler sind etwas oberhalb der unteren Augenspitze eingelenkt, behaart, das erste Glied wenig verdickt, von variabler Länge, das zweite viel länger als das erste, zur Spitze mehr oder weniger, zuweilen besonders beim 9 nicht verdickt, die zwei letzten dünn. Der Hals- schild quer, mehr oder weniger gewölbt, meistens wenig geneigt, die Calli klein, wenigstens vorne Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 119 in der Mitte zusammenfliessend, die Seiten gerade und nach vorne stark verengt, die Apical- strictur flach, mässig fein. Das Schildchen meistens unpunktiert, zuweilen punktiert. Die Hemielytren lànger als der Hinterkórper, die Cuneusfractur meistens tief und der Cumeus ge- neigt, die grosse Membranzelle gebogen mit abgerundeter, selten winkelig gerundeter Spitze. Der Xyphus der Vorderbrust flach, scharf gerandet. Die Orificien des Metastethiums sind gross, die Rima hoch gerandet. Die Beine behaart, die Schenkel gestreckt, die Schienen meistens bedornt, zuweilen unbewehrt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer bis lünger als das zweite, die Klauen an der Basis meistens mit einem deutlichen Zähnchen, selten stump- winkelig erweitert. Typus: D. olivaceus FABR. Anm. Ich bin mehrmals beim Durchgehen tropischer Arten der Gattungen Deraeocoris und Camptobrochis in Zweifel gelangen, zu welcher Gattung sie zu stellen wären. Die Unter- schiede, die Reurer in Hem. Gymn. Eur. und auch anders, zwischen den beiden Gattungen gegeben hat, sind so sehr schwebend gewesen, dass es unmóglich gewesen ist, hieraus eine Klarheit zu bekommen. Es scheint, als ob die Grósse der resp. Arten in dieser Hinsicht die grósste Bedeutung gehabt hat. Ich habe neulich, beim Durchgehen des vorliegenden Ma- teriales, alle palaearktischen und nearktischen Arten der beiden Gattungen eine genaue Un- tersuchung unterworfen, um in dieser Frage Klarheit zu erhalten. Ich bin hierbei zu der Aut- fassung gekommen, dass die beiden Gattungen unmóglich von einander zu trennen sind. Die Länge des ersten Fühlergliedes, die Form des Halsschildes, die Biegung der Brachialvene der Membran u. s. w. sind alle solche Merkmale, die als Artenunterschiede aufzufassen sind, jedenfalls aber nicht als generische angesehen werden kónnen. Besonders charakteristisch für die allermeisten Arten ist die Bezahnung der Klauenbasis, nur bei ganz einzelnen fehlt der Zahn, wie z. B. bei D. annulipes H. Scu. Aus den oben angeführten Grunden bin ich überzeugt, dass die Gattungen nicht als verschiedene aufrecht zu halten sind. Übersicht der Arten. 1. (4). Der Körper oben oder wenigstens der Clavus und das Corium behaart. 2. (3). Die Spitze des zweiten und des dritten Fühlergliedes dunkel. esau (Drsm.). 3. (2) Die Fühler einfarbig hell. capensis (Disr.). 4. (1). Der Körper oben unbehaart. 5. (16). Der Kopf schwarz mit hellen Zeichnungen. 6. (15). Die Schienen hell und dunkel geringelt. 7. (8) Die Membran hinten mit einer dunklen Querbinde. ostentans (STÄL.). 8. (7). Die Membran hinten ohne dunkle Querbinde. | 9. (14). Der Clavus und das Corium einfarbig schwarz. 10. (13). Die Oberseite ziemlich weitläufig punktiert. 11. (12. Die Schienen gelbrot, die Spitze, meistens auch die Basis und ein Ring in der ; Mitte schwarz. histrieus (STAL.). 12. (11). Die Schienen schwarz, ein ganz erloschener Ring in der Mitte und ein breiterer, deutlicher vor der Spitze gelb. alluaudi n. sp. N:o 3. . (24). . (23). . (28). . (27). . (80). . (29). . (34). 32. (33). 33. 34. 35. 36. (32). (31). (36). (35). B. Poppius. Die Oberseite sehr kráftig und dicht punktiert. tibialis (Reur.). Der Clavus meistens, das Corium immer hell mit dunklen Zeichnungen. pallidipennis (Reur.). Die Schienen anders gefärbt. Die Oberseite fein punktiert. subtilis n. sp. Der Kopf nicht schwarz. Die Hemielytren schwarz—braun, zuweilen mit hellen Zeichnungen. Die Hemielytren einfarbig schwarz—braun. Das zweite Fühlerglied mit breit schwarzer Spitze. howanus n. Sp. Die Spitze des zweiten Fühlergliedes nicht schwarz. brunneus n. sp. Auf dem Clavus eine, auf dem Corium zwei gelbe Längslinien an der Basalhälfte. sexvillatus n. sp. Die Hemielytren hellgelb, mit oder ohne schwarze Zeichnungen. Das zweite Fühlerglied an der Spitze und an der Basis mehr oder weniger ver- dunkelt. Kopf und Halsschild mit hellen und dunklen Zeichnungen. kenianus n. sp. Kopf und Halsschild einfarbig gelb. aberrans n. sp. Das'zweite Fühlerglied nur zur Spitze verdunkelt. Die Calli ausgedehnt dunkel gefärbt. oculatus (Reur.). Die Calli höchstens aussen jederseits mit einem schwarzen Pünktchen. Die Calli jederseits aussen mit einem schwarzen Pünktchen. hildebrandti n. sp. Die Calli einfarbig hell. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften. Die Stirn beim c? deutlich schmäler als der Durchmesser des Auges. Die Fühler lànger. fülleborni n. sp. Die Stirn beim c^ nicht schmäler als der Durchmesser des Auges. Die Fühler kürzer. martini (Pur.) Das Rostrum erreicht nicht die Mittelhüften. Die Hemielytren mit schwarzen Zeichnungen. callosus n. sp. Die Hemielytren ohne schwarze Zeichnungen. obseuriventris n. sp. Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 121 Deraeocoris capensis (Disr.). Camptobrochis id. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist, Ser. 7, XIII, 1904, p. 202. „Reddish ochraceous; head and scutellum black, the last with a central reddish-ochra- ceous fascia, which does not reach the base: antennae, lateral margins of corium, tibiae, and tarsi pale ochraceous; apices of tarsi black; antennae somewhat slender, second joint more than twice the length of first: pronotum distinctly punctate, anterior and posterior margins narrowly ochraceous, the last linearly transversely black near lateral angles; scutellum and corium more finely and obscurely punctate than pronotum; corium and clavus somewhat longly pilose; membrane fuscous, whit paler mottlings. Long. 4 mm. Hab. Cape Colony: Grahamstown (Albany and Brit. Muss.).* Deraeocoris esau (Drsr.). Camptobrochis id. Dist., Ann. Mag. Nat. Hist, Ser. 7, Vol. XIII, 1904, p. 201. Shining black, somewhat longly greyishly pilose: head opaque, piceous, with a large testaceous spot at inner margin of each eye; anterior and posterior margin of pronotum, a broad central fascia to scutellum (not reaching base), corium (excluding inner area and a sub- marginal punctate line), body beneath, antennae, rostrum, and legs pale dull ochraceous; ba- sal joint of antennae, apical halves of posterior femora, and bases of posterior tibiae dull testaceous; extreme base of first joint and apices of second and third joints of antennae and apices of the tarsi piceous; antennae finely pilose, first and second joints moderately thickened, second a little more than twice as long as first; pronotum distinctly punctate, scutellum and corium a little more finely and obscurely punctate; cuneus sanguineous, its outer area and apex black. Long. 5 mm. Hab. Transvaal: Zoutpansberg (Junod, Brit. Mus.).* Durch die behaarte Oberseite sind diese beide Arten von den anderen äthiopischen verschieden. Deraeocoris ostentans (STAL). Capsus id. Smár, Ófv. Svensk. Vet. Ak. Fórh., 1855, p. 37. — C. histricus var. e, d Svr, l e. — Derueocoris ostentans SrÂz, Hem. Afr., III, p. 21. — Arkıns, Cat.. Caps., p. 100. — Plexaris Saturnides Kırk., Entomol. 1902, p. 282. — Camptobrochis ostentans Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh, XLVII, N:o l2 Xp MENACE XIE UNE OTI S — Pope, in Ssöstepr’s Kilim.— Meru-Exp., 12, 4, p. 50. Glänzend, unbehaart, von sehr variabler Farbe. Die Membran graugelb, durchsichtig, die Venen schwarzbraun, eine gebogene Querbinde am Aussenrande der grossen Zelle und eine andere, etwas breitere, schwach gebogene gleich hinter der Mitte braun, die Orificien des Metastethiums gelb, das Rostrum, die Fühler und die Beine braunschwarz, das erst- genannte in der Mitte gelbbraun, das zweite Fühlerglied in der Mitte beim 9 breit gelb— gelbbraun, die Schienen und die Füsse gelb, die erstgenannten mit zwei meistens deutlichen, dunklen Ringen, der eine gleich hinter der Basis, der andere etwa in der Mitte, und das letzte Fussglied ausgedehnt braun. N:o 3. 16 122 B. Poppius. Der Kopf von vorne gesehen deutlich breiter als lang, die Augen gross und vor- springend, ungranuliert. Die Stirn ist etwa ebenso breit (c) oder fast 1/; (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ziemlich stark hervortretend, von der Stirn deutlich abgesetzt. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied ziemlich verdickt, kaum die Kopfbasis überragend. Das erste Fühlerglied überragt ziemlich die Clypeusspitze, das zweite zur Spitze leicht verdickt und hier ebenso dick und mehr wie dreimal länger als das erste, beim cf etwas dicker und ein wenig länger als beim 2, die zwei letzten zusammen kürzer als das zweite, das dritte länger als das vierte. Der Halsschild ist etwa ?/, kürzer als am Basalrande breit, der letztgenannte fast dreimal breiter als der Vorderrand, breit gerundet. Die Scheibe ist etwas gewölbt, schwach geneigt, ziemlich weitläufig und mässig stark punktiert. Das Schildchen etwas gewölbt, unpunktiert. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium an der Basalhälfte wie der Halsschild punktiert, zur Spitze des letztgenannten wird die Punktur weitläufiger und erloschener. Die Schienen sind fein hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite, das letztgenannte kaum kürzer als das letzte, die Klauen an der Basis mit einem deutlichen Zähnchen. — Long. 4, lat. 2 mm. Var. typica. Hellgelb—gelb, der Kopf schwarz, eine Längslinie vorne und ein Querstrich an der Basis der Stirn gelbweiss, auf dem Halsschilde zwei Längsflecke, die weit von ein- ander entfernt sind und die nach vorne convergieren, meistens die Calli mehr oder weniger ausgedehnt, selten auch die Basalecken, auf dem Schildchen die Basalecken, zuweilen auch die Clavalsutur und ein Lüngsfleck auf dem Corium, die Spitze des Cuneus immer und der Hinterkórper unten mer oder weniger ausgedehnt schwarzbraun. Var. obseuricollis Porr. Der Halsschild schwarz, in der Mitte mit einem breiten, vorne abgebrochenen, gelben —gelbroten Lüngsstriche, die Hemielytren mit etwas mehr ausgedehnter, dunkler Farbe als die Hauptform. Var. vitticollis Reur. Schwarz, auf dem Halsschilde eine nach vorne abgebrochene Längsbinde gelblich. Var. nigricollis Porr. Wie die Var. obscuricollis gefärbt, der Halsschild aber einfarbig schwarz, nur zwischen den Calli mit emem kleinen gelben Fleckchen. Var. saturnides (Kırk.). Einfarbig schwarz, meistens nur die helle Querbinde auf der Stirn vorhanden, zuweilen eine erloschene braungelbe Längsbinde vorne auf dem Halsschilde. Kap der guten Hoffung! (Mus. Berol); Caffraria, sec. Srät, l c.; Natal: Howick!, Juxop (Mus. Helsingf.); Nyassa-See: Langenburg!, . FÖLLEBORN (Mus. Berol); Madagaskar: Wald Tanala, Reg. Ranomafana, Anjorojor!, CH. Arrvavp (Mus. Paris); Ins. Bourbon! (Mus. Helsingf.); Ins. Comoro, sec. REvr.; Usambara: Derema!, 850 m., CoxRapr (Mus. Berol.); Kili- mandjaro! (Mus. Berol. et Helsingf.): Kibonoto!, bis 2,000 m., Flusspferdseen!, Ssüsrenr (Mus. Holm. et Helsingf.), Moschi!, Kiboscho!, 1,600 m., Aruscha-Chini!, Mto- ja Kifaru!, Karona (Mus. Hung.); Meru!, bis 3,000 m., SsósrEpr (Mus. Holm.); Brit. Ost-Afrika: Nairobi!, Cm. ArLUAUD (Mus. Paris.; Abessinien: Mission de Bonchamps!, Cnm. MicHEL (Mus. Paris); Ins. Fernando-Po: Moka!, 1,300—1,500 m., L. Fra (Mus. Genov.). Deraeocoris histricus (Stàl). Capsus id. STÅL, Öfv. Svensk. Vet. Ak. Förh., 1855, p. 37. — Deraeocoris id. Svår, Hem. Afr., II, p. 21. — Arkıns., Cat. Caps, p. 100. — Camptobrochis id. Reur., Ofv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLVII, N:o 12, p. 17. Glänzend, schwarz, eine Querlinie an der Basis der Stirn gelbweiss, das Schildchen und mehr als die Basalhülfte des Cuneus, die Innenecke ausgenommen, zuweilen auch der Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 123 Basalrand des Halsschildes rotgelb, selten der Cuneus einfarbig schwarz (var. nigrocunealis n.), die Ränder der vorderen Acetabula sowie die Orificien des Metastethiums weissgelb, die Membran durchsichtig hellgelb, die Venen und die Zellen mehr oder weniger ausgedehnt braunschwarz, die Fühler nach Reuter, 1. c, beim © gelb, die Spitze des ersten Gliedes, mehr als das apicale Viertel des zweiten sowie die zwei letzten schwarz, bei den mir vor- liegenden drei 22, die sonst gut mit der Beschreibung Reurer’s übereinstimmen, sind die Fühler einfarbig schwarz, die Schienen gelbrot, die Spitze, meistens auch die Basis und ein Ring in der Mitte sowie die Füsse schwarz, selten auch die Schenkel gelbrot (var. pallipes Reur.). Der Kopf ist von vorne gesehen etwa !/, kürzer als breit, die Stirn beim Q9 etwas mehr als !/, breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus ziemlich hervortretend, von der Stirn deutlich getrennt. Die Augen mässig gross, ziemlich hervorspringend, nicht granu- liert. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied schwach verdickt, kaum die Kopfbasis überragend. Das erste Fühlerglied kaum die Kopfspitze überragend, das zweite zur Spitze leicht verdickt und hier ebenso dick als das erste und etwa viermal länger als dasselbe (die zwei letzten Glieder mutiliert). Der Halsschild etwa 2/; kürzer als der Basal- rand breit, der Apicalrand etwa ?/; schmäler als der letztgenannte. Die Scheibe mässig gewölbt, wenig geneigt, ziemlich weitläufig, aber tief punktiert. Das Schildchen, etwas gewölbt, unpunktiert. Die Hemielytren beim 9 etwas länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium wie der Halsschild punktiert. Die Punktur zur Spitze des Coriums fast erloschen. Die Schienen fein hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite, das ein wenig kürzer als das letzte ist, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4, lat. 2 mm. Sehr nahe mit D. ostentans (STÅL) verwandt, unterscheidet sich aber durch die Farbe des Cuneus, der Membran und der Beine, durch kleinere, weniger hervorspringende Augen, durch kürzeres erstes Fühlerglied und durch nach vorne weniger verengten Halsschild.: Caffraria, sec. Reur., l. c.; Cape-Town!, E. Sımox (Mus. Paris); Hopefield!, F. Bocn- MANN (Mus. Berol); Natal! (Mus. Hung.). Deraeocoris alluaudi n. sp. Glänzend, schwarz, der Basalrand dev Stirn und des Halsschildes schmal gelbweiss, das Schildchen gelbrot, die Seiten bis etwas über die Mitte schwarz, die Membran glasartig durchsichtig, die Venen schwarz, die Ränder der vorderen Acetabula und die Orificien des Metastethiums gelbweiss, das Rostrum, die Fühler und die Beine schwarz, auf den Schienen ein ganz erloschener Ring vor der Mitte und ein breiterer vor der Spitze gelb. Der Kopf ist von vorne gesehen breiter als lang, die Stirn beim 9 fast doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus stark hervortretend, deutlich von der Stirn getrennt. Die Augen nicht besonders gross, vorspringend, ungranuliert. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Mittelhüften, das erste Glied kaum verdickt, die Kopfbasis nicht überragend. Das erste Fühlerglied ist kurz, die Clypeusspitze nicht überagend, das zweite zur Spitze leicht verdickt und hier etwa ebenso dick als das erste, fast viermal länger als dasselbe (die zwei letzten Glieder mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast dreimal breiter als der Vorderrand, breit gerundet und in der Mitte etwas ausgeschweift. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, schwach geneigt, ziemlich dicht, kräftig punktiert, die Apicalstrietur matt. Das Schildchen ist flach gewólbt, unpunktiert. Die Hemielytren etwas länger als der Hinterkórper (9), der Clavus und das Corium wie der Halsschild punktiert, das Corium zur Spitze erloschen und weit- läufig punktuliert, der Cuneus glatt. Die Schienen sind braun bedornt, das erste Glied der N:o 3. 124 B. Porrivs, Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, das letzte fast ebenso lang als die zwei ersten zusammen, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4.5, lat. 2.1 mm. Unterscheidet sich leicht von D. ostentans (STAL) u. a. durch die dunkel gefärbten Fühler und durch das kurze erste Glied derselben sowie durch dichtere Punktur der Ober- seite, von D. histricus (STAL) durch kürzeres zweites Fühlerglied und durch nach vorne weniger verengten und dichter punktierten Halsschild sowie durch die Farbe der Beine, von D. tibialis (Reur.) durch feinere und weitläufigere Punktur und durch gedrungeneren Körper. Brit. Ost-Afrika: Nairobi, VIII. 1904, CH. Arwvaun, 1 9 (Mus. Paris.). Deraeocoris tibialis (Reur.). Camptobrochis id. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLV, N:o 6, 1903, p. 12, sec. spec. typ. — Deraeocoris id. Reur., l. c, XLVII, N:o 10, p. 19. Glänzend, schwarz, der Hinterrand der Stirn, selten auch eine feine Längslinie in der Mitte, der Basalrand des Halsschildes schmal, das Schildchen ganz oder nur an der Spitze, die Orificien des Metastethiums weisslich, beim c? die Beine weissgelb, die Spitze der Schenkel etwas verdunkelt, auf den Schienen die Basis, ein Ring vor der Mitte und die Spitze sowie die Füsse sehwarz, beim 9, die Beine schwarz, auf den Schienen ein Ring vor der Mitte und ein sehr breiter hinter der Mitte, auf den hinteren fast die Spitze erreichend, weisslich, selten die Schienen nur vor der Spitze mit einem gelben Ringe, die Membran braun mit schwar- zen Venen. Der Kopf von vorne gesehen beim c^ viel, beim © kaum kürzer als breit, die Stirn ebenso breit (c?) oder ?/, — doppelt breiter (9) als der Durchmesser des Auges, der Clypeus stark hervortretend, von der Stirn getrennt. Die Augen sind gross und hervorspringend, beim c? viel grösser als beim 2, nicht granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied schwach verdickt, die Kopfbasis nicht überragend. Das erste Fühlerglied überragt nicht die Kopfspitze, das zweite zur Spitze seicht verdickt, hier etwa ebenso dick als das erste, etwa viermal lànger als dasselbe, das dritte etwa um die Hälfte kürzer als das zweite, etwas länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast dreimal breiter als der Vorderrand, breit gerundet, in der Mitte ausgeschweift. Die Scheibe ist mässig gewólbt, wenig geneigt, sehr kräftig, ziemlich dicht punktiert, die Apicalstrictur matt. Das Schildchen unpunktiert. Die Hemielytren etwas (2) oder viel (c) länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium wie der Halsschild punktiert, das Corium zur Spitze feiner, der Cuneus fein punktiert. Die Schienen fein gelb- braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4.5—5.2, lat. 2 mm. Von D. ostentans (STAL) und histrieus (STÅL) u. a. durch den gestreckteren Körper und durch die viel kráftigere und dichtere Punktur, vom erstgenannten ausserdem durch das kürzere erste Fühlerglied zu unterscheiden. Eritrea: Cheren!, D. F. DErcm (Mus. Genov.); Abessinien: Adi Agri, sec. REUT. Deraeocoris pallidipennis Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 10, 1905, p. 20. „Niger, nitidus, glaber, stria verticis marginali margineque basali pronoti tenuiter luteis; scutello rufo-testaceo, saepe vitta media lutea, hemielytris sat obscure testacels, remote nigro-punctatis, clavo toto (9) vel solum limbo scutellari commissuraque, corio plaga dimidii Tom XL]. Die Miriden der üthiopischen Region. 125 apicalis, embolio apice cuneoque apice late nigris, membrana nigricante, venis nigris, areolis maculaque sat magna infra apicem cunei hyalinis, interdum dimidio basali hyalino; tibiis annulis duobus albidis, altera angustiore in parte quarta basali posito, altero latiore infra medium; ventre maris testaceo, apice nigro. — Long. œ 6!/, 9 43/, mm. Abessinia: Adi Caré!, comm. D. ScuovrEDEN. An varietas D. fibialis Reur., sed major, oculis maris paullo minoribus. A D. seutellari (Fabr.) corpore graciliore, scutello rufotestaceo nec rubro, colore hemielytrorum, vertice maris angustiore hemielytrisque maris remotius et subtilius punctatis distinguendus. Caput basi pronoti paullo minus quam duplo angustius, ab antico visum latitudini frontis oculique unici longitudine subaequale (2) vel hae distincte brevius (c), vertice oculo paullulum (c) vel fere dimidio (9) latiore. Antennae nigrae, articulo secondo (c) latitudini basali pronoti aeque longo, versus apicem leviter incrassato. Pronotum latitudine postica circiter !/, brevius, apice quam basi triplo (c^) vel fere triplo (9) angustius, disco sat convexo, fortiter sed modice dense punctato. Scutellum laeve. Hemielytra remote punctata, cuneo sublaevi. Area ori- fieiorum metastethii alba. Pedes glabri. Unguiculi fortiter curvati, basi dentati.* Deraeocoris subtilis n. sp. Glänzend, schwarz, auf der Stirn jederseits an den Augen ein Fleckchen, die Basis des Halsschildes schmal, die Seiten und die Spitze des Schildehens und die Orificien des Metastethiums weiss, die Hemielytren braun, der Cuneus etwas dunkler, die Membran gelb- weiss mit schwarzen Venen, die Seiten des Hinterkórpers unten in der Mitte gelbrot, das Rostrum und die Beine gelb, die Basis und die Spitze des erstgenannten braun, ein erloschener Ring vor der Mitte der Schienen, das letzte Fussglied und die Fühler schwarzbraun, das erste Glied der letztgenannten an der Basis und in der Mitte gelb. : Der Kopf ist von vorne gesehen deutlich breiter als lang, die Stirn beim c? ebenso breit als der Durchmesser des Auges, der Clypeus ziemlich hervortretend, von der Stirn getrennt. Die Augen sehr gross, hervorspringend, fein granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied etwas verdickt, die Kopfbasis nicht überragend. Das erste Fühlerglied überschreitet kaum die Clypeusspitze, das zweite zur Spitze ziemlich verdickt und hier fast dicker als das erste, etwa dreimal länger als dasselbe (die zwei letzten Glieder mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes ist kaum !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwa dreimal breiter als der Vorderrand, breit gerundet, in der Mitte kaum aus- geschweift. Die Scheibe ist ziemlich kräftig gewólbt, wenig geneigt, fein und mässig dicht punktiert, die Apicalstrictur glänzend. Das Schildchen ist flach, wie der Halsschild punktiert. Die Hemielytren viel länger als der Hinterkörper (c), der Clavus ebenso stark, das Corium an der Basis feiner wie der Halsschild punktiert, zur Spitze mit sehr erloschener Punktur. Die Schienen hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kaum kürzer als das zweite, das etwas kürzer als das dritte ist, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 3, lat. 1.5 mm. Durch die geringe Grösse und durch die feine Punktur leicht zu unterscheiden. Eritrea: Gumer!, XII. 1907, CHRISTENSEN, 1 c? (Mus. Stettin.). Deraeocoris howanus n. sp. Glänzend, schwarzbraun, der Kopf braun, an der Basis schmal schwarzbraun, auf dem Halsschilde die Apicalstrictur und der Basalrand sehr schmal der ganzen breite nach (9) oder nur an den Seiten (c) braungelb, die Membran glasartig durchsichtig, die Venen schwarz- N:o 3. 126 B. Popprus. braun, beim © ausserdem einige undeutliche dunklere Zeichnungen in der Mitte, die Orificien des Metastethiums hellgelb, das Rostrum gelb mit dunkler Spitze, die Beine braun, die vor- deren Schienen und die Füsse gelb, die Basis der erstgenannten, das letzte Glied der Füsse und die Hinterschienen braun, ein breiter Ring vor der Spitze der letztgenannten gelbweiss, die Basis der Schenkel beim 9 sowie die Fühler gelb, die Apicalhälfte des zweiten Gliedes und das letzte braunschwarz. Der Kopf ist von vorne gesehen kaum breiter als lang, die Stirn etwas schmäler (cg) oder kaum breiter (9) als der Durchmesser des Auges. Der Clypeus ist mässig hervortretend, von der Stirn getrennt. Die Augen sind, besonders beim g^, gross und hervorspringend, granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Basis der Mittelhüften, das erste Glied ziem- lich verdickt, ganz kurz, kaum die Koptmitte überragend. Das erste Fühlerglied ist kurz, kaum die Clypeusspitze überragend (die übrigen Glieder des 2 mutiliert), das zweite beim c? zur Spitze ziemlich verdickt und hier dicker als das erste, fast viermal länger als dasselbe, die zwei letzten zusammen etwa !/, kürzer als das zweite und unter einander etwa gleich lang. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, breit gerundet und in der Mitte kaum ausgeschweitt. Die Scheibe ist mássig gewólbt, wenig geneigt, fein und mässig dicht punktiert, die Calli ziemlich flach, die Apicalstrictur glänzend. Das Schildchen ist feiner und weitläufiger punktiert als der Halsschild, flach. Die Hemielytren lànger als der Hinterkórper, beim c? nicht viel mehr als beim ©, der Clavus wie das Schildchen punktiert, die Punktur des Coriums feiner und zur Spitze erloschener. Die Schienen sind braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang.als das zweite, beide zusammen kaum lànger als das letzte. Die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 3 (g)—3.» (2), lat. 1.5 (g")—1.s (9) mm. Durch die Farbe, durch die feine Punktur und durch die wenig gewölbten Calli des Halsschildes ausgezeichnet. Madagaskar: Sainte-Marie!, X u. 9 (Mus. Paris.). Deraeocoris brunneus n. sp. Glänzend, dunkelbraun, der Kopf, der Basalrand schmal und die Apicalstrietur des Halsschildes, die Spitze und die Seiten des Schildchens, der Aussenrand des Coriums und der Cuneus etwas heller, die Brüste in der Mitte und der Hinterkörper unten, die Spitze ausgenommen, rotbraun, die Orificien des Metastethiums braungelb, die Membran durchsichtig gelblich, die Venen schwarzbraun, das Rostrum braungelb mit verdunkelter Spitze, die Fühler dunkelrot, das zweite zur Basis und das dritte etwas heller, die Beine gelb, die Hinterschenkel zur Spitze und die Basis der Hinterschienen braungelb, das letzte Fussglied braun. Der Kopf ist von vorne gesehen etwas breiter als lang, die Stirn beim 9 kaum !/, breiter als der Durchmesser des Auges, hinten erloschen gerandet, der Clypeus ziemlich her- vortretend, von der Stirn getrennt, Die Augen sind gross und hervorspringend, kaum merk- bar granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Basis der Mittelhüften, das erste Glied wenig verdickt, kurz, kaum die Kopfbasis erreichend. Die Fühler etwas abstehend behaart, das erste Glied ein wenig die Clypeusspitze überragend, das zweite zur Spitze etwas verdickt und hier fast ebenso dick als das erste und etwa dreimal länger als dasselbe, die zwei letzten zusammen kaum kürzer als das zweite, unter einander etwa gleich lang. Der Basalrand des Halsschildes etwas mehr als !/, breiter als die Lànge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, breit gerundet, in der Mitte nicht ausgeschweift. Die Scheibe ist ziemlich seicht gewölbt, schwach geneigt, dicht und ziemlich kräftig punktiert, die Calli flach gewölbt, die Apicalstrietur glänzend. Das Schildchen ist flach gewólbt, unpunktiert. Die Hemielytren Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 127 länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium weitläufiger punktiert als der Hals- schild, die Punktur des Coriums zur Spitze erloschener und weitlàufiger. Die Schienen sind braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, beide zusam- men ein wenig länger als das letzte. Die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 3.6, lat. 1.» mm. Verwandt mit D. howanus m., unterscheidet sich aber durch andere Farbe, durch brei- teren Körper, kräftigere Punktur, längeres erstes Fühlerglied, durch kleinere, kaum granu- lierte Augen, nach vorne mehr verschmälerten Halsschild und durch unpunktiertes Schildchen. Madagaskar: Nossi-Be!. 5. VII. 1900, CH. Arrvavp, 1 9 (Mus. Paris.). Deraeocoris sexvittatus n. sp. Glänzend, dunkelbraun, der Kopf braunrot, auf dem Clavus ein Längsstrich, der bis zum apicalem Viertel sich erstreckt, und zwei auf dem Corium, die an der Basis zusammen- fliessen und nach hinten divergieren, beide bis zur Mitte des Coriums sich erstreckend, gelb, die Membran braunschwarz, die Venen dunkler, die Vorderbrust in der Mitte und die Seiten des Hinterkörpers unten gelb, die Spitze des letztgenannten, das erste Fühlerglied und das Rostrum rotbraun, die Spitze des Rostrums braunschwarz, die Beine braun, die Vorderhüften und Vorderschenkel sowie die Füsse gelb, das letzte Fussglied braun. Der Kopf ist von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, die Stirn beim 9 etwa 1/, breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus kräftig hervortretend, von der Stirn getrennt. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Basis der Mittelhüften, das erste Glied mässig verdickt, bis zur Kopfbasis sich erstreckend. Das erste Fühlerglied überragt etwas die Clypeusspitze. Der Basalrand des Halsschildes ist fast mehr als !/, breiter als die Lánge der Scheibe, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, breit gerundet, in der Mitte nicht ausgeschweift. Die Scheibe ist mässig gewólbt, wenig geneigt, ziemlich dicht und fein punk- tiert, die Calli flach, die Apicalstrictur matt. Das Schildchen ist ziemlich kräftig gewólbt und hinten steil abfallend, unpunktiert. Die Hemielytren sind etwas länger als der Hinter- kórper, der Clavus und das Corium feiner und weitläufiger als der Halsschild punktiert, die Punktur des Coriums zur Spitze ganz erloschen. Die Schienen fein braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, beide zusammen ebenso lang als das letzte, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long, 5, lat. 2, mm. Verwandt mit D. howanus m. und D. brunneus m., von beiden u. a. durch die andere Farbe und das gewólbte Schildchen leicht zu unterscheiden. Madagaskar: Tananarive!, 1 © (Mus Paris.). Deraeocoris oculatus (Reur.). Camptobrochis id. Reur., Ófv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLVI, N:o 10, 1904, p. 3. »Oblongo-ovalis, pallide ochraceo-flavens, pronoto hemielytrisque concoloriter punc- tatis, pronoto dense punctato, clavo fortius sed remotius, corio minus fortiter, interne sat dense punctato, externe et apice sublaevi, cuneo laevi; capite maris basi pronoti fere duplo angustiore, ab antico viso latitudine cum oculis paullo minus quam duplo breviore, vertice immarginato oculo saltem !/, angustiore; oculis maris maximis, nigris, granulatis; antennis articulo primo exepto dense pilosis, setis excertis destitutis, articulo secundo margine basali pronoti parum breviore, apice nigro-piceo, ultimis fuscis, tertio secundo circiter ?/; breviore, basi pallido; pronoto callis piceo-cinctis; scutello laevi, piceo, lateribus pallide ochraceis; clavo margine scutellari commissuraque, hac latius, corio macula obsoleta anguli interioris N:o 3. 128 B. Popprus. anguloque exteriore, nec non apice cunei piceis vel picescentibus: membrana hyalina, venis picescenti-testaceis: femoribus anterioribus totis pallidis, posticis picescentibus, annulo antea- picali apiceque pallidis, tibus breviter pubescentibus, extrema basi margineque superiore linea longitudinali picea, hac linea mox ante basin abrupta. — Long. c? 4 mm. Unicas mas d. 6 oct. 1896 (d. h. Kongo, Kinschassa, Nachts am Lichte gefangen). C. Martini Put. colore signaturisque sat similis, mox autem oculis maris majoribus verticeque multo angustiore distinguendus.“ Deraeocoris kenianus n. sp. Glänzend, schmutzig gelbbraun, der Kopf, ein heller Querstrich an der Basis aus- genommen, die Calli und ein grosser Fleck jederseits hinten vor der Basis auf dem Hals- schilde, das Schildchen, die Spitze ausgenommen, auf dem Clavus der Scutellarrand, die Com- missur und die Spitze breit, ein grosser Fleck hinten auf dem Corium, die innere Apical- hälfte einnehmend, die Brüste und die Seiten des Hinterkórpers vorne auf der Unterseite schwarzbraun— schwarz, die Membran rauchbraun, die Orificien des Metastethiums hellgelb, das Rostrum, die Fühler und die Beine gelb, die Spitze des erstgenannten verdunkelt, die Basis des zweiten Fühlergliedes schmal braun, die Spitze breit, die zwei letzten Glieder und das letzte Fussghed schwarz. Der Kopf ist von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, die Stirn beim 9 doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus mássig hervortretend, von der Stirn er- loschen getrennt. Die Augen sind mässig gross, ziemlich hervortretend, erloschen granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kräftig, fast die Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied überschreitet viel die Clypeusspitze, das zweite zur Spitze kaum verdickt und hier dünner als das erste, doppelt lànger als dasselbe, das dritte etwa !/, kürzer als das zweite (das letzte mutiliert) Der Basalrand des Hals- schildes mehr wie !/, breiter als die Scheibe lang, mehr wie doppelt breiter als der Vorder- rand, breit gerundet und in der Mitte seicht ausgeschweift. Die Scheibe ist ziemlich flach gewólbt, wenig geneigt ziemlich dicht und kräftig punktiert, die Calli wenig gewölbt, die Apicalstrietur glänzend. Das Schildchen kaum gewölbt, erloschen punktiert. Die Hemie- lytren beim 9 etwas länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium wie der Hals- schild punktiert, die Punktur des letztgenannten zur Spitze erloschen. Die Schienen hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite, dieses ebenso lang als das letzte. Die Klauen an der Basis mit einem kleinem Zähnchen. — Long. 4.5, lat. 2 mm. Nahe mit D. oculatus (Reut. verwandt, unterscheidet sich u. a. durch den schwarzen Kopf. Brit. Ost-Afrika: S. Kenia!, 28. VIII. 1908, BERGER, 1 9 (Mus. Berol.). Deraeocoris aberrans n. sp. Ziemlich glänzend, oben kurz etwas abstehend, hell behaart, gelb, die Pünkte der Oberseite im Grunde, die Clavaleommissur breit, die apieale Innenecke auf dem Corium und die Fühler schwarz, das erste Glied der letztgenannten und ein breiter Ring hinter der Ba- sis auf dem zweiten gelb, die àusserste Spitze der Schienen und die Spitze des letzten Fuss- gliedes braun. Der Kopf ist fast vertical, von vorne gesehen kaum breiter als lang. Die Stirn beim œ unbedeutend breiter als der Durchmesser des Auges, hinten erloschen gerandet, in der Mitte mit einer erloschenen Längsfurche. Die Augen sind ziemlich gross, hervorspringend, Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 129 glatt. Die Kehle ziemlich kurz. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüf- ten, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler ziemlich dünn, das erste Glied etwa ebenso lang als der Halsschild an der Apicalstrictur breit, das zweite zur Spitze kaum verdickt, fast dreimal länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwa 1/, kürzer als das zweite, das letzte etwa um die Hälfte kürzer als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa !/, breiter als die Lànge der Scheibe, doppelt brei- ter als der Vorderrand, die Seiten fast gerade. Die Scheibe convex, ziemlich geneigt, kräf- tig und dicht, etwas runzelig punktiert, die Calli flach und undeutlich begrenzt. Das Schild- chen ist quer gerunzelt, fast flach. Die Hemielytren viel länger (4) als der Hinterkürper, der Clavus etwas, das Corium viel weitlàufiger punktiert als der Halsschild. Die Schienen hell bedornt. Das zweite Glied der Hinterfüsse ebenso lang als das dritte, viel lànger als das erste, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4.5, lat. 2 mm. Durch die Punktur und durch den Bau der Calli von verwandten Arten verschieden. Deutsch Ost-Afrika: Langenburg!, D:r FULLEBORN 1 © (Mus. Berol.). Deraeocoris hildebrandti n. sp. Ziemlich gesteckt, glänzend, gelb, die Seiten des Kopfes hinter den Augen, ein klei- nes Pünktchen jederseits an den Calli des Halsschildes, die innerste Basis und die Spitze des Clavus, zuweilen auch ein Fleckchen hinter der Basis des Coriums schwarz, zwei Flecke in der Mitte des Schildchens, zuweilen die Seiten der Hinterbrust und die Spitze des Hinter- kórpers unten braun, die Membran mit schwarzen Venen, hinten mit einem braunen Flecke, die Orificien des Metastethiums hell gelb, das Rostrum gelb mit brauner Spitze, die Fühler gelb, das erste Glied rótlich gelb, die Spitze des zweiten und die zwei letzten, die Basis des dritten ausgenommen, schwarz, die Beine gelb, ein Ring hinter der Mitte und die Spitze der Hinterschenkel sowie das letzte Fussglied braun. Der Kopf ist von vorne gesehen etwas länger als breit, die Stirn beim œ fast dop- pelt breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus mässig hervortretend, von der Stirn getrennt. Die Augen mässig gross, vorspringend, deutlich granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied wenig verdickt, die Koptbasis erreichend. Das erste Fühlerglied überschreitet viel die Clypeusspitze, das zweite zur Spitze etwas verdickt und hier etwas dünner als das erste, fast dreimal länger als dasselbe, die zwei letzten fast ebenso lang als das zweite, das dritte kaum kürzer als das letzte. Der Basalrand des Pronotums ist kaum um !/ breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, breit gerundet und in der Mitte leicht ausgeschweift. Die Scheibe ziemlich gewölbt, wenig geneigt, dicht und ziemlich kräftig punktiert, die Calli gewólbt, die Apicalstrictur glänzend. Das Schildchen flach gewó!bt und unpunktiert. Die Hemielytren beim c? nur wenig länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium etwas weitläufiger punktiert als der Halsschild, die Punktur des Coriums zur Spitze erloschen. Die Schienen sind hell bedornt, das erste Glied der Hintertüsse etwa ebenso lang als das zweite, beide zusammen etwas lànger als das dritte. Die Klauen an der Basis mit einem kleinen Zähnchen. — Long. 5.3 lat. 2 mm. Nahe mit JD. martii (Pur. verwandt, der Körper ist aber etwas gestreckter, die Farbe etwas anders und die Schienen fein bedornt. Madagaskar! HILDEBRANDT (Mus. Berol. et Helsingf.): Reg. Ranomafana, zwischen Sa- vondro und Andranomafana!, III. 1901, Cm. ArnvaAvp (Mus. Paris.). N:o 3. 17 130 B. Popprus. Deraeocoris fülleborni n. sp. Ziemlich glänzend, unbehaart, strohgelb, die Pünkte im Grunde braun, die Vorder- ecken des Halsschildes, eine Längsbinde in der Mitte des Schildchens, die Spitze des Clavus, auf dem Corium die Basis ganz schmal und ein grosser, etwas zackiger Fleck, die innere Apicalecke einnehmend, die innere Basalecke und die äusserste Spitze des Cuneus braun, die Membran gelblich mit braunen Venen, die Fühler, das Rostrum und die Beine gelb, auf den erstgenannten die Spitze des zweiten Gliedes schwarz, die zwei letzten braungelb, an der Basis etwas heller, auf den Hinterschenkeln ein Ring gleich hinter der Mitte braun. Der Kopf ist stark geneigt, von vorne gesehen deutlich breiter als lang. Die Stirn beim & etwa !/, schmäler als der Durchmesser des Auges, hinten sehr fein gerandet, in der Mitte flach der Länge nach gefurcht. Die Augen sind gross und hervorspringend, fein gra- nuliert. Die Kehle ist kurz. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied kaum die Kopfbasis überragend. Die Fühler sind ziemlich dünn, das erste Glied etwa ebenso lang als der Halsschild an der Apicalstrictur breit, das zweite zur Spitze kaum merk- bar verdickt, etwa 21/, mal länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwa !/, kürzer als das zweite, unter einander gleich lang. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, nicht voll doppelt breiter als die Lànge der Scheibe, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten fast gerade, die Scheibe ziemlich convex und geneigt, mässig dicht, kräftig punktiert, die Calli convex, zusammenfliessend, schmal, die Seiten des Halsschildes nicht erreichend. Das Schildchen ist kaum gewölbt, unpunktiert. Die Hemielytren beim c^ viel lànger als der Hinterkórper, der Clavus ebenso kräftig, aber etwas weitläufiger, das Co- rium, besonders nach aussen und zur Spitze, viel weitläufiger und etwas feiner punktiert als der Halsschild. Das letzte Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als die zwei ersten zu- sammen, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4, lat. 1.s mm. Ist nahe mit D. martini (Pur.) verwandt, ist aber etwas anders gefärbt mit weitlàufige- rer Punktur auf dem Halsschilde, die Fühler sind länger, besonders das zweite Glied, die Augen beim c? viel grósser und die Stirn auffallend schmäler. Deutsch Ost-Afrika: Langenburg!, 15. VIII. 1899, am Licht gefangen, D:r FÜLLEBORN, 1g (Mus Berol.). Deraeocoris martini (Pur.). Capsus id. Pur, Rev. d'Ent, Vl, p. 306. — Camptobrochis id. Reur., Hem. Gymn. Eur., V, p. 89. — Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLV, N:o 6, p. 12. — Osnax., Cat. pal Hem. I, p. 745. — Porr. in Ssöstepr’s Kilim.—Meru-Exp., 12, 4, p. 50. — Camptobrochis pal- lidus Reur., Rev. d'Ent., IX, p. 255. Gestreckt eifórmig, glänzend, hellgelb, auf der Stirn ein unregelmässiger, erloschener, brauner Fleck, Linien auf der Stirn, zwei Linien auf dem Clypeus sowie Flecke auf den Wangen heller, jederseits auf der Apicalstrictur des Halsschildes an den Calli ein Fleck und oft Flecke auf der Scheibe hinten braun, oder auch drei weissliche Längsflecke, das Schild- chen braun—braunschwarz mit hellgelben Seiten, zuweilen einfarbig hell, auf dem Corium an der Basis zwischen den Venen zuweilen ein erloschener Fleck und eine schiefe, mehr oder weniger abgebrochene Querbinde hinten, die Commissur oder nur die Spitze des Clavus, die Innenecke und die Spitze des Cuneus braunschwarz, die Membran bräunlich mit dunklen Venen, die Basis und die Zellen hell, zuweilen die Seiten der Vorderbrust, die Mittelbrust und die Hinterbrust bräunlich, die Orificien hellgelb, die Seiten des Hinterkórpers unten mehr oder weniger verdunkelt oder rot gebandet, das Rostrum und die Fühler gelb, die Spitze Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 131 des ersten Fühlergliedes verdunkelt, oben rot gestrichelt, die Spitze des zweiten und die zwei letzten, die Basis des dritten ausgenommen, schwarzbraun, die Beine hellgelb, die Seiten der vorderen Schenkel zuweilen zur Spitze, zwei oder zuweilen nur ein Ring vor der Spitze der Hinterschenkel, der Vorderrand bis über die Mitte und die Spitze der Schienen braunschwarz oder braunrot, die Spitze der Füsse schwarzbraun. Die Stirn ist beim œ deutlich, beim 9 */, bis fast doppelt breiter als der Durchmes- ser des Auges. Die Augen sind gross und hervorspringend, granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften. Das zweite Glied der Fühler auch beim c zur Spitze nicht ver- dickt, etwas (>) oder fast um die Hälfte (9) kürzer als der Basalrand des Halsschildes breit, die zwei letzten zusammen etwa !/, oder !/, länger als das zweite. Die Scheibe des Hals- schildes ist dicht punktiert, die Calli sind klein. Das Schildchen unpunktiert. Der Clavus ist weitläufig, das Corium ziemlich dicht punktiert, das letztgenannte zur Spitze mit fast er- loschener Punktur. Die Beine fein behaart, die Schenkel innen mit einigen längeren Haaren die Schienen unbedornt, die zwei ersten Glieder der Hinterfüsse unter einander etwa gleich lang, die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4.,—5 mm. Djibouti, sec. Reur.; Kilimandjaro: Kibonoto!, in der Kulturzone, VIII—IX, D:r Ssö- stepr (Mus. Holm.); Langenburg! VIII, 1899, am Licht, D:r FÖLLEBORN (Mus. Berol.). — Sonst von Algier, Ägypten und von der Insel Cyprus bekannt. Deraeocoris callosus n. sp. Glänzend, unbehaart, strohgelb, die äusserste Spitze des Schildchens, der Scutellarrand und die Commissur auf dem Clavus breit, ein Fleck an der apicalen Innenecke auf dem Corium, die Spitze des Rostrums und des letzten Fussgliedes braunschwarz, die Spitze des zweiten Fühlergliedes und die zwei letzten Glieder gelbbraun, die Pünkte der Oberseite im Grunde braun, die Membran gelblich mit kaum dunkleren Venen. Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, von vorne gesehen deutlich breiter als lang. Die Stirn beim 2 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, hinten fein gerandet, in der Mitte der Länge nach gefurcht. Die Augen sind mässig gross, stark hervorspringend, glatt. Die Kehle ist kurz. Das Rostrum erreicht nicht die Basis der Mittelhüften, das erste Glied nicht die Kopfbasis erreichend. Die Fühler sind ziemlich dünn, das erste Glied etwas kürzer als der Halsschild an der Apicalstrictur breit, das zweite zur Spitze kaum verdickt, fast dreimal länger als das erste, die zwei letzten zusammen fast um die Hälfte kürzer als das zweite, das dritte länger als das vierte. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerun- det, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten sehr leicht ausgeschweift. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, wenig geneigt, ziemlich dicht und ziemlich kräftig punktiert, die Calli convex, zusammenfliessend, breit, bis zu den Halsschildsseiten sich erstreckend. Das Schildchen fast flach, erloschen punktuliert. Die Hemielytren etwas länger als der Hinterkörper (2), der Clavus weitläufiger, das Corium viel feiner und weitläufiger punktiert als der Halsschild. Die Klauen der Füsse an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4, lat. 1.s mm. Von D. martini (Pur.) ausser durch die Farbe, durch die längeren Fühler, durch fei- nere Punktur und durch kräftiger entwickelte Calli verschieden. — Von D. fülleborni m. durch andere Farbe, durch stärker glänzende und weitläufiger punktierte Oberseite, durch den Bau der Fühler und durch die kräftigeren Callı zu unterscheiden. Deutsch Ost-Afrika: Langenburg!, 27. X. 1898 — I. 1899, D:r Fürrzsorn, 1 9 (Mus. Berol.). N:o 3. 132 B. Porrivs. Deraeocoris obscuriventris n. sp. Glänzend, hellgelb, die Punkte der Oberseite im Grunde schwarz, das Schildchen zuweilen braun mit heller Spitze, der Aussenrand des Coriums sehr schmal und die áusserste Spitze des Cuneus braunschwarz, die Membran rauchbraun, die Venen kaum dunkler, die Mittel- und die Hinterbrust sowie der Hinterkórper unten in der Mitte schwarz, das Rostrum und die Fühler gelb, die Spitze des erstgenannten, die Spitze des zweiten und des dritten Füh- lergliedes sowie das letzte schwarz, die Beine gelb, die Basis und ein Ring vor der Mitte der Mittelschienen, die Spitze der Hinterschenkel, die Basis, ein Ring vor der Mitte und die Spitze der Hinterschienen, sowie die Spitze des letzten Fussgliedes schwarzbraun. Der Kopf ist von vorne gesehen kaum breiter als lang, die Stirn beim 9 kaum !/, breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus mässig hervortretend, von der Stirn we- nig scharf getrennt. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Vorderhüften, das erste Glied ziemlich verdickt, ganz kurz, kaum die Mitte des Kopfes überragend. Das erste Fühlerglied überschreitet nur wenig die Kopfspitze, das zweite zur Spitze ziemlich ver- dickt und hier etwas dicker als das erste, fast mehr wie dreimal lànger als dasselbe, die zwei letzten zusammen etwa ebenso lang als das zweite, unter einander etwa gleich lang. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe und doppelt breiter als der Vorderrand, breit gerundet und in der Mitte nicht ausgeschweift. Die Scheibe ist mässig gewölbt, wenig geneigt, ziemlich weitläufig, fein punktiert, die Calli sind flach ge- wölbt, die Apicalstrietur glänzend. Das Schildchen ist flach, weitläufig fein punktiert. Die Hemielytren sind beim 9 etwas länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium wie der Halsschild punktiert, die Punktur des Coriums zur Spitze erloschen. Die Schienen sind hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse ist kürzer als das zweite, das kaum kürzer als das dritte ist, die Klauen an der Basis mıt einem Zähnchen. — Long. 4, lat. 2 mm. Durch die Farbe und durch die im Grunde dunklen Punkte von verwandten afrika- nischen Arten leicht zu unterscheiden. Madagaskar: Mananjary!, CH. Arnvaup, 2 9 9 (Mus. Paris.). Alloeochrus Revr. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 21, 1905, p. 5. „Corpus ovale, superne glabrum, capite excepto impresso-punctatum, pronoto et scu- tello adhuc fortiter transversim strigosis; capite sat leviter nutante, basi pronoti magis quam duplo angustiore, ab antico viso latitudini cum oculis aeque longo, a latere viso altitudini ba- sali longitudine aequali, vertice immarginato, sulco tenui longitudinali medio instructo, fronte leviter declivi, clypeo prominente, basi cum fronte confluente, ipsa basi in altitudine capitis a latere visi alte posita, angulo faciali acuto, loris haud buccatis, genis (9) mediocribus, gula borizontali et peristomio paullulum breviore; oculis laevibus, sat leviter exsertis, in la- teribus capitis oblique positis, in genas modice extensis, orbita interiore leviter (9) sinuatis; rostro apicem coxarum intermediarum attingente, articulo primo medium xyphi prosterni vix at- tingente; antennis mox infra tertiam apicalem partem orbitae interioris oculorum insertis, arti- culo primo apicem clypei sat longe superante, secundo piloso, primo magis quam duplo lon- giore, gracili, fere tertia apicali parte distincte incrassato, ultimis brevibus; pronoto latitudine basali fere 2/, breviore apice quam basi paullo magis quam ?/, angustiore, lateribus rectis, apicem versus sinuatis, margine basali medio truncato, disco postico subhorizontali, sat levi- ter convexo, callis sat brevibus antice confluentibus, strictura apicali articulo primo antenna- rum aeque crassa, convexiuscula; scutello subhorizontali, basi obtecta; hemielytris vena cubitali Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 133 cori haud furcata, cuneo latitudini basali aeque longo (9), fractura basali externe distincte excisa, membrana biareolota, areola majore apice interiore obtuse rotundata; xypho prosterni triangulari, planiusculo, marginibus lateralibus acute reflexis; mesosterno subhorizontali, meta- pleuris orificis transversis, angustis, obtuse marginatis; coxis anticis medium mesosterni haud attingentibus; pedibus pilosis, femoribus elongatis, tibiis distincte spinulosis, tarsis posticis artieulo primo secundo haud validiore et margine inferiore eodem hujus paullulum longiore, tertio secundo parum longiore, unguiculis a medio curvatis, basi parum ampliatis, aroliis magnis, divaricatis; terebra feminae medium ventris paullulum superante. Generi Deraeocoris Kirschb., Stål valde affinis, differt vertice sulco tenui longitudimali distinctissimo instructo, oculis minus exsertis, articulo primo rostri longiore, pronoto retror- sum minus ampliato lateribusque ante apicem distincte leviter sinuato, disco subhorizontali, leviter convexo et transversim fortiter rugoso, scutello horizontali, furca cubiti corii incompleta, rima orificiorum metapleurarum obtusius marginata, tibiis fortius et densius spinulosis, arti- culo primo tarsorum reliquis haud. validiore.* Alloeochrus rufinervis Reur. Rum, 1. e., p. 6. „Pallide ochraceus, cuneo macula basali transversa margineque interiore nec non venis membranae pallidae sangvineis; mesosterno leviter rufescente; tibiis margine exterlore basi fusco-sangvineo; antennis articulo secundo apice sat late nigro-fusco, ultimis fuscis, tertio basi pallido; tibiis articuloque ultimo tarsorum apice anguste fusco. Q9. — Long. 7!/j lat. 3 mm. Caput Bonae Spei, D. DRÉGE. Caput pronoto, strictura apicali excepta, aeque longum, vertice (9) oculo fere duplo latiore. Antennae articulo primo capite ab antico viso circiter !/, breviore, secundo primo circiter 2?/, longiore, longius et parcius piloso, magis quam quarta apicali parte leviter in- crassato. Tibiae quadriseriatim picescenti-spinulosae, spinulis crassitiei tibiarum salteın aeque longis.“ Liocoris Free. Fres., Wien. Ent. Monatsschr., II, 1858, p. 309. — Eur. Hem., p. 67. — Reuvr., Bih. Sv. Vet. Ak. Handl., III, 1, p. 20. — Hem. Gymn. Eur. V, p. 45. — Dist., Faun. Brit. Ind., Rhynch., II, p. 463. — Osnax., Verz. pal. Hem., I, p. 743. Der Körper eifórmig, oben unbehaart, glänzend, unten fein behaart. Der Kopf ist stark geneigt, von oben gesehen stark transversal, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, von der Seite gesehen kürzer als hoch, der Gesichtswinkel schwach spitz. Die Stirn jederseits hinten erloschen gerandet, der Clypeus von der Seite gesehen etwas gebogen, zur Spitze erweitert, ziemlich hervortretend, von der Stirn nicht sehr scharf getrennt, die Wan- gen ziemlich hoch, die Kehle geneigt. Die Augen ziemlich gross, vorne zur Spitze ausge- schweift Das Rostrum erstreckt sich wenigstens bis zu den Hinterhüften. Die Fühler sind weit unten am Augenvorderrande eingelenkt, das erste Glied wenig verdickt, die Clypeusspitze überragend, das zweite zur Spitze leicht oder kaum verdickt, viel länger als das erste, die zwei letzten unter einander etwa gleich lang und zusammen etwa ebenso lang oder länger als das zweite. Der Halsschild ıst quer, wenig gewölbt und nach vorne mehr oder weniger geneigt, nach vorne ziemlich stark verengt, die Scheibe weitläufig und flach punktiert. Das Schildchen an der Basis vom Halsschilde bedeckt. Die Hemielytren länger als der Hinter- N:o 3. 134 B. Poppius. kórper, fein und weitlàufig punktiert, die Brachialvene der Membran gerundet. Der Xyphus der Vorderbrust mit scharf gerandeten Seiten, die Spitze zugespitzt. Die Orificien des Me- tastethiums ziemlich gross, der Innenrand erhaben. Die Schienen dunkel bedornt. Das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang oder etwas kürzer als das zweite, das letzte ebenso lang oder etwas länger als das letztgenannte. Die Klauen einfach oder an der Basis schwach stumpfwinkelig erweitert. Typus: LL. tripustulatus FABR. Liocoris signatus n. sp. Glänzend, unbehaart, rotgelb, zwei nach vorne convergierende und hier zusammen- fliessende Längslinien auf dem Clypeus, zuweilen auch zwei Flecke vorne auf der Stirn, auf dem Halsschilde ein Fleck jederseits vor den Basalecken, zuweilen auch ein Fleck jederseits auf den Calli und die Scheibe in der Mitte an der Basis mehr oder weniger ausgedehnt und deutlich, der Clavus, die Spitze ausgenommen, die gelbbraun ist, eine in der Mitte breit ab- gebrochene Querbinde hinter der Basis und eine andere, breitere hinten, den ganzen Apical- rand einnehmend, auf dem Corium, die basale Aussenecke und die Spitze des Cuneus schwarz, die Spitze des Schildchens gelbweiss, die Membran schwarzbraun, die Venen etwas heller, die Zellen zum grössten Teil, ein Querfleck hinter der Cuneusspitze und ein anderer innerhalb desselben und von demselben nur durch ein schmales Feld getrennt glasartig durchsichtig, die Brüste zuweilen mehr oder weniger ausgedehnt und der Hinterkörper unten schwarz, auf dem letztgenannten jederseits Flecke und die Spitze rötlich, das Rostrum und die Fühler gelbrot, die Spitze des erstgenannten, ein Längsstrich unten auf dem ersten Fühlergliede und zuweilen ein Ring vor der Spitze, die Basis, ein Ring hinter der letztgenannten und die Spitze des zweiten braunschwarz, das dritte braun mit heller Basis, die Beine rotgelb, einige Flecke auf den Vorderschenkeln zur Spitze, ein breiter Ring gleich hinter der Mitte und zwei schmale vor der Spitze auf den Hinterschenkeln (die Mittelbeine mutiliert), die Basis sehr schmal, ein schmaler Ring hinter derselben und die äusserste Spitze der Schienen sowie die Spitze des letzten Fussgliedes braunsch warz. Der Kopf ist stark geneigt, von vorne gesehen kaum länger als breit, die Stirn je- derseits erloschen gerandet, beim Q nicht voll doppelt breiter als der Durchmesser des Au- ges, der Clypeus ist ziemlich hervortretend, von der Stirn wenig scharf getrennt. Die Augen sind ziemlich gross und hervorspringend, erloschen granuliert. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied ziemlich verdickt, die Basis der Vor- derhüften erreichend. Das erste Fühlerglied überragt etwas die Clypeusspitze, das zweite zur Spitze kaum verdickt, etwa 21/, mal länger als das erste, das dritte um die Hälfte kür- zer als das zweite (das letzte mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes ist sehr breit ge- rundet, in der Mitte kaum merkbar ausgeschweift, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten sind gerade. Die Scheibe ist flach gewölbt, ziemlich geneigt, sehr weitläufig, flach punktiert, die Calli flach gewölbt, vorne in der Mitte zusammenfliessend, die Apicalstrietur ziemlich schmal. Das Schildchen ist flach, unpunktiert. Die Hemielytren beim 9 etwas länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium weitläufig, erloschen runzelig punktiert, das letztgenannte zur Spitze fast glatt. Die grosse Membranzelle breit gerundet. Die Schienen sind braunschwarz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang als das zweite, beide zusammen länger als das dritte, die Klauen an der Basis etwas stumpfwinkelig erweitert. — Long. 4.5, lat. 2.2 mm. Kamerun: Lonji!, H. Pascnen (Mus. Berol.). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 135 Proboscidocoris Revr. Revr., Öfv. Finska Vet. Soc. Fürh., XXV, i 1882, p. 30. — l. e, XLVII, N:o 10, p. 15. — — Poeciloscytus Disr., Faun. Brit. Ind., Rhynch., Il, p. 458. — Charagochilus Reur., Ent. Tidskr. Stockh., 1884, p. 196. — Ofv. Finsk. Vet. Soc. Fórh., XLVI, N:o 10, p. 2. Der Kórper gedrungen, mehr oder weniger glänzend, meistens ziemlich dicht mit leicht abfallenden, weissen oder gelblichen Schuppenhaaren bekleidet. Der Kopf ist mehr oder weniger stark geneigt, von vorne gesehen wenigstens ebenso lang, meistens lünger als breit, vor den Augen mehr oder weniger lang, spitz vorgezogen, von der Seite gesehen meistens doppelt länger als hoch. Die Stirn ist nach vorne leicht gewölbt, hinten gerandet. Der Clypeus von der Seite gesehen zur Spitze erweitert, von der Stirn undeutlich abgesetzt. Der Gesichtswinkel spitz, die Lorae nicht abgesetzt, die Kehle lang, horizontal. Die Augen sind gross und vorspringend, unten weit auf die Wangen sich erstreckend, vorne ausgeschweift. Das Rostrum ist fein, meistens die Spitze der Hinterhüften erreichend, sehr selten nur bis zur Spitze der Mittelhüften sich erstreckend, das erste Glied etwas die Kopfbasis überragend. Die Fühler sind dünn, etwas unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied meistens die Kopfspitze überragend, das zweite viel länger, zur Spitze kaum erweitert, die zwei letzten fein. Der Halsschild ist breiter als lang, ziemlich gewölbt und nach vorne stark geneigt, der Basalrand ist breit gerundet, in der Mitte leicht ausgeschweift, die Scheibe vorne mit zwel Grübchen, mehr oder weniger deutlich gerunzelt oder punktiert, die Apicalstrictur breiter als das zweite Fühlerglied an der Spitze dick. Die Hemielytren immer länger als der Hinterkórper, der Cuneus kurz, die grosse Membranzelle hinten zugespitzt. Der Xyphus des Prosternums flach, fein gerandet. Die Orificien des Metastethiums gross. Die Schienen vier- eckig, alle Ecken bedornt. Das erste Glied der Hinterfüsse meistens deutlich kürzer als das zweite, dieses ebenso lang oder kürzer als das letzte, die Klauen an der Basis zahnartig erweitert, ziemlich stark gebogen. Unter den aethiopischen Gattungen wohl mit JPeoeciloseytus am nächsten verwandt, unterscheidet sich aber durch den Bau des Kopfes, der Orificien, der Schienen und der Klauen. Typus: Pr. fuliginosus REvr. Übersicht der Arten. 1. (24). Das Rostrum erstreckt sich wenigstens bis über die Spitze der Mittelhüften. Die Beine ziemlich lang und wenig dick. 2. (28). Die Fühler nicht einfarbig schwarz. 3. (12). Der Halsschild nicht deutlich eingestochen punktiert, mehr oder weniger stark gerunzelt. 4. (9) Die Oberseite mehr oder weniger, oft fast ganz hell gefürbt. 5. (8) Das Schildchen nicht oder kaum gewülbt. 6. (7). Der Halsschild einfarbig rotbraun. ferrugineus Rev. 7. (6). Der Halsschild vor der Mitte mit zwei kleinen schwarzen Punkten. bipuncticollis n sp. 8. (5). Das Schildchen deutlich gewölbt. a. Das erste Fühlerglied kürzer als der Kopf. Die Membranzelle nicht hell. S-nigrum n. sp. b. Das erste Fühlerglied ebenso lang als der Kopf. Die Membranspitze hell. affinis n. sp. N:o 3. 136 B. Popprus. 9. (4). Die Oberseite dunkel gefärbt, nur mit einzelnen, kleinen, hellen Zeichnungen. 10. (11). Das zweite Fühlerglied hell mit verdunkelter Spitze. Der Halsschild ziemlich erloschen gerunzelt. Grössere Art. fuliginosus Reur. 11. (10). Das zweite Fühlerglied dunkel, vor der Mitte mit einem hellen Ringe. Der Hals- schild kräftig quer gerunzelt. Kleinere Art. | debilis Reur. 12. (3). Der Halsschild deutlich und ziemlich kräftig eingestochen punktiert, kaum oder nicht gerunzelt. 13. (14). Das erste Fühlerglied einfarbig hell. punctaticollis Reur. 14. (13). Das erste Fühlerglied nicht einfarbig hell oder ganz dunkel. 15. (16). Das erste Fühlerglied hell mit verdunkelten Basis und Spitze. signoreti n. sp. - 16. (15). Das erste Fühlerglied einfarbig dunkel. 17. (22). Das Schildchen flach oder garnicht gewölbt. 18. (21). Die Punktur des Halsschildes und des Schildchens quer runzelig. 19. (20). Das zweite Fühlerglied an der Basis und an der Spitze dunkel. intermedius n. sp. 20. (19). Das zweite Fühlerglied nur an der Spitze dunkel. tibialis n. sp. 21. (18. Die Punktur des Halsschildes und des Schildchens nicht runzelig. Das erste Fühler- glied die Clypeusspitze nicht überragend. schroederi n. sp. 22. (17). Das Schildchen deutlich gewölbt, kräftig, nicht runzelig punktiert. feanus n. sp. 23. (2). Die Fühler einfarbig schwarz. nigricornis n. sp. 24. (1) Das Rostrum erstreckt sich nur bis zur Spitze der Mittelhüften. 25. (26). Die Oberseite heller, die Hemielytren einfarbig, das erste Fühlerglied rotgelb, die Beine nicht auffallend kurz und dick. madagascariensis n. Sp. 26. (25). Die Oberseite dunkel, die Hemielytren mit helleren Zeichnungen, das erste Fühler- glied dunkelbraun, die Beine verhältnismässig kurz und dick. crassipes n. Sp. Proboscidocoris ferrugineus Reur. Revr., Öfv. Finska Vet. Soc. Fórh., XLVII, 1905, N:o 10, p. 18, sec. spec. typ. — 1. c., XLIX, INS OS pr 9. Schwach glänzend, kurz und ziemlich dicht gelb behaart. Dunkel rotbraun, unten heller, die Mitte des Mesosternums braun, das erste Fühlerglied rot—gelbrot, das zweite zur Basis hellgelb, zur Spitze rot, die Spitze selbst braunschwarz, die zwei letzten Glieder braun- schwarz, die Basis des dritten gelbweiss, die vorderen Schenkel rot, die hinteren gelb, die Spitze breit und zwei Punktreihen unten und die Tibien rot—rotgelb, die Spitze des letzten Fussgliedes schwarzbraun, die Membran schwarzbraun mit rótlichen Venen, ein Fleck hinter der Cuneusspitze hell. Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 137 Der Kopf ist ziemlich geneigt, von vorne gesehen deutlich länger als breit und nach vorne vor den Augen ziemlich stark zugespitzt vorgezogen. Die Stirn ist hinten gerandet, beim & etwa ebenso breit, beim 9 fast um !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich ziemlich über die Spitze der Hinterhütten, das erste Glied nur wenig den Vorderrand des Prosternums überragend. Das erste Fühlerglied schwach verdickt, das zweite zur Spitze kaum verdickt, etwas mehr als 2 !/, länger als das erste, die dünnen zwei letzten zusammen etwas länger als das zweite, das dritte etwas länger als das letzte. Der Halsschild ist etwa !/, kürzer als am Basalrande breit, der letzte fast dreimal breiter als der Vorderrand. Die Apicalstrictur ist deutlich breiter als der Durchmesser des zweiten Fühler- gliedes, die Scheibe ziemlich convex, nach vorne stark geneigt, müssig fein und dicht runzelig punktiert. Das flache Schildchen ist fein quer gerunzelt. Die Hemielytren deutlich länger als der Hinterkörper, beim c? kaum länger als beim 2, der Clavus und das Corium erloschen gerunzelt. Die Schienen braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite, das ebenso lang als das dritte ist. — Long. 6, lat. 24—3 mm. Von verwandten Arten durch die Farbe leicht zu unterscheiden. Assinia!, CH. Arvuaup (Mus. Paris.); Portug. Guinea: Rio Cassine!, IV. 1900, L. FEA (Mus. Genov.); Togo: Bismarcksburg!, 20. IX—31. X. 1890, R. Bürrser (Mus. Berol); S. Kamerun: Lolodorf—Kribi!, 2-—12. VIII. 1891, GravwivG (Mus. Berol); Fernando Po, St. Isabel, III, sec. Reur., l. c.; Ins. Principe: Roca Inf. D. Henrique!, 100—300 m., III. 1901, L Fra (Mus. Genov. et Helsingf.). Proboscidocoris bipuncticollis n. sp. Fast matt, ziemlich dicht gelblich behaart. Gelbbraun, die Stirn hinten und zuweilen auch ein Längsstrich in der Mitte, die Spitze des Clypeus, die Lorae in der Mitte, auf dem Halsschilde ein Fleckchen jederseits an den Basalecken, zwei Punkte auf der Scheibe hinter den Calli und die Basis der Apicalstrictur, zuweilen auch die Seiten und die Basis des Hals- schildes, auf dem Schildchen ein Fleckchen jederseits an den Basalecken und die Seiten schmal, auf dem Clavus die Coriumsutur, zuweilen auch die Meso- und Metapleuren in der Mitte schwarzbraun, der Cuneus, der Aussenrand und die Spitze ausgenommen, zuweilen auch der Aussenrand des Coriums braun, die Membran rauchbraun, ein kleines Fleckchen hinter der Cuneusspitze gelbweiss, die Venen gelbrot, das Rostrum, die Fühler und die Beine gelb- braun, die Spitze des erstgenannten, das erste und zweite Fühlerglied zur Spitze und die zwel letzten, die Basis des dritten ausgenommen, und die Spitze der Klauenglieder braun. Der Kopf ist ziemlich geneigt, von vorne gesehen deutlich länger als breit, lang vor- gezogen, die Stirn hinten gerandet, beim c? kaum, beim 9 etwas breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen gross und vorspringend, granuliert. Das Rostrum erstreckt sich etwa bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied überschreitet die Kopfspitze, das zweite zur Spitze kaum verdickt, etwa dreimal länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite, das dritte kaum länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe mässig gewólbt und geneigt, ziemlich fein runzelig punktiert. Das Schildchen fast flach, etwas runzelig. Die Hemielytren etwas lànger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium fein, aber dicht runzelig punktiert. Die Schienen hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite, das etwas kürzer als das letzte ist. — Long. 6.7, lat. 2.5—3 mm. Von Pr. ferrugineus Reur. sofort durch die Farbe zu unterscheiden. Togo-Hinterland!, 28. VI. 1889, Kring, 1 ©, Bismarcksburg!, 19 —31. XII. 1890, R. BürrNER, 1 9 (Mus. Berol); Sierra Leone (Mus. Berol.). N:o 3. 18 138 B. Poppius. Proboscidocoris S-nigrum n. sp. Fast matt, gelblich behaart, gelbbraun, auf dem Halsschilde ein runder Fleck jeder- seits vor den Hinterecken und zwei S-fórmige Striche in der Mitte der Scheibe, auf dem Schildchen ein Fleck jederseits an der Basis und die Seiten schmal, auf dem Clavus der Seutellarrand sehr schmal schwarz, die Spitze des Schildchens hell, der Cuneus rötlich, die Membran schwarzbraun, ein kleines Fleckchen hinter der Cuneusspitze hell, die Venen rótlich, die Meso- und Metapleuren in der Mitte braun, das Rostrum, die Fühler und die Beine gelb- braun, das erstgenannte zur Spitze dunkel, die Basis des ersten Fühlergliedes gelb, das zweite zur Spitze und die zwei letzten braun, das dritte an der Basis schmal gelbweiss, die Schenkel, die Basis und die Spitze der Schienen rotgelb, die erstgenannten mit erloschenen gelben Fleckchen, die Apicalhálfte der Klauenglieder schwarzbraun. Der Kopf ist mässig geneigt, von vorne gesehen deutlich länger als breit, die hinten gerandete Stirn etwa !/, (œ)—1/, (9) breiter als der Durchmesser des Auges, die Augen ziemlich gross, vorspringend, nicht granuliert. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied etwas die Kopfspitze überragend, kürzer als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwas mehr wie dreimal länger als das erste, zur Spitze kaum verdickt, die zwei letzten zusammen fast ebenso lang als das zweite, das dritte etwas länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwas mehr als !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Scheibe kräftig gewólbt, sehr stark geneigt, ziemlich dicht, mässig stark runzelip punktiert. Das Schildchen erloschen gerunzelt, ziemlich gewölbt. Die Hemielytren etwas länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium sehr fein, aber dicht runzelig punktiert. Die Schienen gelb bedornt (die Hintertüsse der vor- liegenden Exemplare mutiliert). — Long. 6, lat. 3 mm. Von Pr. bipuncticollis m. u. a. durch den gedrungenen Körper und das gewölbte Schildchen verschieden. S. Kamerun: Lolodorff!, 15. VI. 1891, L. ConrapT, 2—12. VIII. 1901, GrauwiNG; N. Kamerun: Johann-Albrechtshöhe!, L. Coxrapr (Mus. Berol.). Var. nigricans n. Die Hemielytren schwarzbraun, nur der Aussenrand und der Apicalrand des Coriums sowie der Cuneus aussen und zur Spitze gelbbraun. Kamerun!, Conrapr (Mus. Berol.). Proboscidocoris affinis n. sp. Sehr nahe mit Pr. S-nigrum verwandt. Einfarbig schmutzig gelbgrau, die Vorder- ecken schmal und ein kleines Pünktchen jederseits hinter den Calli auf dem Halsschilde schwarz, die Membran schwarzbraun mit hellen Venen, die Spitze und ein Fleckchen hinter der Cuneus- spitze weisslich, die Beine ohne dunkle Zeichnungen, die Fühler wie bei S-nigrum gefärbt. Das erste Fühlerglied länger, ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite etwa 21/, mal länger als das erste. Das Schildehen ist weniger gewölbt. In anderen Hin- sichten mit der vorigen Art übereinstimmend. — Long. 6.5, lat. 3 mm. Deutsch Ost-Afrika: Langenburg!, 23. XII. 1897—21. III. 1898, D:r FÖLLEBORN, 1 9 (Mus. Berol.). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 139 Proboscidocoris fuliginosus Reur. Reur., Ófv. Finska Vet. Soc. Förh., XXV, 1882, p. 31, sec. spec. typ. — I. c., XLVII, N:o 10, 1905, p. 15. — I. c, XLIX, N:o 7, p. 18. — Porr. in Ssöstepr’s Kilim.—Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 49. — Proboscidocoris seti Kırk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 261. Ziemlich matt, oben gelblich, unten weiss behaart. Schwarzbraun, auf der Stirn jederseits an den Augen ein Fleck und die Lorae, der Basalrand des Halsschildes schmal, die Spitze des Schildchens, die Clavalsutur schmal und zuweilen erloschen sowie der Apcalrand des Coriums und die Spitze des Cuneus gelb, die Membran schwarzbraun, die Venen und ein kleines Fleckchen hinter der Cuneusspitze gelbweiss, die Unterseite braun— braunschwarz, der Hinterkórper unten an den Seiten zuweilen mit dunkleren Flecken, die Orificien des Meta- stethiums gelb, das Rostrum gelb mit verduukelter Spitze, das erste Fühlerglied braunschwarz, das zweite braungelb, zur Spitze, zuweilen auch an der Basis dunkel, die zwei letzten schwarz- braun, die Basis des dritten Gliedes weiss, die Hüften braun— braunschwarz mit hellerer Basis, die Schenkel dunkelbraun, die basale Hälfte (Q) oder das basale Fünftel (c?) weisslich, die Spitze oft hell gefleckt, die Schienen gelbbraun oder gelb, die Basis oft verdunkelt, die äusserste Spitze braun, die Füsse gelbbraun— gelb, die Spitze des Klauengliedes braunschwarz. Zuweilen ist der Kopf gelb mit einem schwarzen Längsfleck (var. vifticeps Reur.), zuweilen ganz einfarbig gelb (var. pallidiceps Reur.). Der Kopf ist ziemlich geneigt, von vorne gesehen deutlich länger als breit, die Stirn gerandet, etwa !/, (9) — ?/; (cg) breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen sind ziemlich gross und vorspringend, ungranuliert. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied erstreckt sich über die Kopfspitze, das zweite zur Spitze kaum verdickt, fast dreimal länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite, das dritte etwas länger als das letzte. Der Halsschild etwa !/, (9) — !/; (c?) kürzer als der Basal- rand breit, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewólbt und nach vorne stark geneigt, fein und dicht gerunzelt und erloschen punktiert. Das Schildchen kaum gewölbt, fein und dicht quer gerurzelt. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, beim c? mehr als beim 9, fast glatt. Die Schienen sind braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse deutlich kürzer als das zweite, das kaum kürzer als das dritte 1st. — Long. 4.5—0.», lat. 2—92.9 mm. Addah! (Mus. Helsingf.); Fernando-Po!, CoxnAp? (Mus. Berol.); Ins. Principe!, L. FrA (Mus. Genov.); Ins. S:t Thomé: Agua-Izé, L. Fra (Mus. Genov.); Goldküste!, DELAFOSSE (Mus. Paris.); Assinia, sec. Reur., l. c.; Sierra Leone! (Mus. Berol. et Hung.); Togo: Bismarcks- burg! L. CownApTr; Kamerun: Lanaza, sec. Reur., l. c.; Johann-Albrechts-Höhe, L. CONRADT; Jaunde-Stat!, ZENKER; Ossidinge!, Maxsrezp; Lolo-Dorf, L. Coxranr (Mus. Berol. et Helsingf.); Portug. Guinea: Bolama!, L. Fra (Mus. Genov.); Span. Guinea: Alcu!, Nkolentangan!, Tess- MANN (Mus. Berol); Franz. Kongo: Libreville!, C. Cuator; N'Doro!, VacHarn; zwischen Sam- Ouito und N’Jole!, J. Bouysson (Mus. Paris); Nyassa-See: Langenburg!, Konde-Unyika!, FÜLLEBORN (Mus. Berol); Mozambique: Rikatla!, A. Junop (Mus. Helsingf.); Kilimandjaro! Cum. SCHRÖDER (Mus. Berol. et Helsingf.), Borxemıssza (Mus. Hung.): Kibosho!, ALLUAUD, Karona (Mus. Paris. et Hung.), Fl. Rau!, Moschi!, Mto-ja-Kifaru!, Aruscha-Chini!, Boma- Gombe!, Karona (Mus. Hung.) Kibonoto!, Kiboscho!, bis 4,000 m., Natronseen!, Meru!, Ssöstepr (Mus. Holm. et Helsingf.); Madagaskar: Sainte-Marie! (Mus. Paris.); Ins. Funda! et Pemba!, VoELzkov (Mus. Berol. et Helsingf.. — Scheint das ganze Jahr hindurch vorzu- kommen und ist wohl eine der häufigsten Miriden in den äquatorialen Teilen Afrikas. N:o; 3. 140 B. Poprivs. Proboscidocoris punctaticollis Reur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, 1905, N:o 10, p. 16. — 1. c, XLIX, 1906—1907, N:o 7, p. 19.. — Popp. in Ssöstenr’s Kilim.— Meru-exp., 12, 4, p. 49. Ziemlich glànzend, weisslich behaart. Schwarz, auf der Stirn jederseits an den Augen ein Fleck, die Lorae, die Spitze des Schildchens, zuweilen auch der Basalrand des Hals- schildes schmal, auf dem Corium die Basis, der Aussenrand schmal und der Apicalrand sowie die Cuneus-Spitze gelb — gelbbraun, die Membran braunschwarz, die Venen und ein kleines Fleckchen hinter der Cuneusspitze weisslich, das Rostrum gelb mit verdunkelter Spitze, die Fühler gelblich, das erste Glied gelbbraun, das zweite zur Spitze, zuweilen auch an der Basis, und die zwei letzten braunschwarz, das dritte an der Basis weisslich. Die Unterseite schwarzbraun, die Ventralsegmente mehr oder weniger schmutzig gelbbraun, die Orificien des Metastethiums gelb, die Beine gelbweiss, die Schenkel zur Spitze ganz braun oder braun geringelt und gefleckt, die Basis und die Spitze der Schienen und das letzte Fussglied zur Spitze braun. schwarz. Der Kopf ist von vorne gesehen deutlich länger als breit, ziemlich stark geneigt, die Stirn gerandet, !/, (59) *) — !/; (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen sind gross und vorspringend, fein granuliert. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied erstreckt sich ziemlich über die Kopfspitze, das zweite zur Spitze kaum verdickt, etwa 2!/, mal länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite, das letzte etwas länger als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr als !/, breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziem- lich gewölbt, nach vorne kräftig geneigt, ziemlich kräftig punktiert, hinten ausserdem etwas gerunzelt. Das Schildchen nicht gewölbt, quer gerunzelt und punktiert. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium innen fein punktiert. Die Schienen gelblich bedornt, von braunen Pünktchen entspringend, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite, das etwa ebenso lang als das letzte ist. — Long. 4—4.5, lat. 2 mm. Nahe mit Pr. fuliginosus Reur. verwandt, unterscheidet sich aber durch weniger her- vorgezogenen Kopf und besonders durch die deutliche Punktur des Halsschildes. Ghinda!, D:r LEVANDER (Mus. Helsingf.); Kilimandjaro!, Car. ScHöDER (Mus. Helsingf.), Kibonoto!, VIIT—III, Meru!, bis 3,000 m., I, D:r SzósrEpr (Mus. Holm.), Mto-ja-Kifaru!, KATONA (Mus. Hung.); Morogoro, sec. Reur., 1. c.; Nyassa-See: Langenburg! FÖLLEBORN; Zanzibar- Küste!, bei 6° 5' s. Br., HILDEBRANDT; Delagoa-Bai!, R. Monrerro (Mus. Berol); Madagaskar!; Ins. Pemba!, Voezzxov (Mus. Berol); Ins. Bourbon; Comoren, sec. Reur., 1. c. Proboscidocoris signoreti n. sp. Fast matt, weissgelb behaart, die Behaarung auf den Hemielytren scheckig. Schwarz, auf der Stirn ein kleines Fleckchen jederseits innerhalb der Augen, auf dem Corium ein Strichchen an der Basis und der Apicalrand sehr schmal und die Spitze des Cuneus gelb, die Unterseite z. T. schmutzig gelb gezeichnet, die Membran schwarzbraun, die Venen und ein kleines Fleckchen hinter der Cuneusspitze gelbweiss, das Rostrum gelb, die apicale Hälfte verdunkelt, die Fühler gelb, die Basis und die Spitze des ersten Gliedes schmal, auf dem zweiten die Basis ziemlich breit und das apicale Drittel, sowie die zwei letzten Glieder braun- schwarz, die innerste Basis des zweiten Gliedes, die Basis des dritten etwas breiter und die 1) Nicht doppelt breiter wie es REUTER angiebt. Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 141 Basis des letzten sehr schmal gelbweiss, die Beine braunschwarz, ein schmaler Ring auf den Schenkeln, ein Ring hinter der Basis und erloschene Flecke auf den Hinterschenkeln, die Schienen und die Füsse gelb, auf den ersteren die Basis ziemlich breit, die Spitze ganz schmal, sowie die Spitze des Klauengliedes braunschwarz. Der Kopf ist mässig geneigt, von vorne gesehen etwas länger als breit. Die hinten gerandete Stirn !/, (0) — !/3; (9) breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen ziemlich gross, vorspringend, fein granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinter- hüften, das erste Glied nur wenig die Kopfbasis überragend. Das erste Fühlerglied überragt etwas die Kopfspitze, das zweite fast mehr als 2!/, mal länger als das erste, die zwei letzten zusammen ein wenig länger als das zweite, das dritte etwas kürzer als das letzte. Der Basal- rand des Halsschildes ist kaum !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr als doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich stark gewölbt, kräftig nach vorne geneigt, dicht, etwas runzelig, ziemlieh kräftig punktiert. Das Schildchen ist ziemlich gewölbt, dicht runzelig punktiert. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corium dicht gerunzelt und erloschen punktiert. Die Schienen gelbbraun bedornt, die Dórnchen aus kleinen braunen Pünktchen entspringend, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite, das dritte ein wenig länger als das letztgenannte. — Long. 5—5.;, lat. 2.3—2.5 mm. Unterscheidet sich von den verwandten Pr. punctaticollis Reur. und intermedius m leicht u. a. durch das gewölbte Schildchen. Von Pr. feanus m. u. a. durch den grösseren Körper und die anders gefärbten Fühler und Beine verschieden. Madagaskar! (Mus. Vindob.): Tananarive!; Haut Onilahy, Imahabo!, CH. ÅLLUAUD (Mus. Paris. et Helsingf.). Proboscidocoris intermedius n. sp. Mässig glänzend, gelblich weiss behaart. Schwarz, ein Fleck auf der Stirn jederseits innerhalb der Augen, die Kopfseiten vorne, die Basis und der Apicalrand des Coriums, die Spitze des Cuneus, die Orificien des Metastethiums und die Seiten des Hinterkörpers unten gelb, die Membran schwarzbraun, die Venen und ein kleines Fleckchen hinter der Cuneus- spitze gelbweiss, das Rostrum gelb, die Mitte und die Spitze braunschwarz, die zwei ersten Fühlerglieder schwarz (die zwei letzten mutiliert), das zweite an der Basis schmal gelbweiss, in der Mitte breit gelbbraun, die Hüften und die Hinterschenkel braunschwarz, das basale Drittel und einige erloschene Flecke der letzteren zur Spitze gelbweiss, die Hinterschienen gelb, die Basis breit, die Spitze sehr schmal sowie die Spitze des letzten Fussgliedes dunkel- braun. (die anderen Beine mutiliert). Der Kopf ist ziemlich geneigt, von vorne gesehen etwa ebenso lang als breit, vor den Augen nicht sehr spitz vorgezogen. Die hinten gerandete Stirn sowohl beim 5% wie beim 9 etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen ziemlich gross, vorspringend, fein granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied überschreitet etwas die Kopfspitze, das zweite fast mehr als 21/, mal länger als das erste. Der Basalrand des Hals- schildes ist etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, stark geneigt, ziemlich dicht und mässig stark punktiert. Das Schildchen flach gewölbt, quer runzelig punktiert. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium runzelig punktiert, der erstgenannte kräftiger. Die Schienen braun bedornt, die Dörnchen aus kleinen, braunen Püncktchen ent- springend, das erste Glied der Hinterfüsse fast ebenso lang als das zweite, dieses etwas kürzer als das letzte. — Long. 4—4., lat. 1.9—2.2 mm. N:o 3. 142 " B. Porrrvs. Ist nahe mit Pr. punctaticollis Reur. verwandt, unterscheidet sich aber sofort durch andere Farbe der Fühler. Ausserdem sind dieselben, besonders das zweite Glied, viel kürzer. Franz. Kongo: Libreville!, C. Cxaror, 1 9; Haut-Niger!, War», c? (Mus. Paris.). Proboscidocoris schroederi n. sp. Dem Pr. intermedius m. sehr nahe stehend, unterscheidet sich aber durch viel kürzeres erstes und zweites Fühlerglied, das erste die Kopfspitze nicht überragend, die Augen sind kleiner und weniger vorspringend, ihr Durchmesser etwa um die Hälfte schmäler als die Breite der Stirn beim 9, die Oberseite ist viel stärker glänzend, die Punktur etwas kräftiger, anf dem Halsschilde und auf dem Schildchen nicht runzelig. Der Halsschild ist etwas breiter. — Long. 3.5, lat. 1.5 mm. Kilimandjaro!, Car. SCHRÖDER, 1 9 (Mus. Helsingf.). Proboscidocoris tibialis n. sp. Ziemlich wenig glänzend, silberweiss behaart, schwarz, auf der Stirn jederseits inner- halb der Augen ein Fleck und der Apicalrand des Cuneus sehr schmal braungelb, die Mem- bran einfarbig schwarzbraun mit hellen Venen, die Orificien des Metastethiums gelbweiss, das Rostrum gelb mit dunkler Spitze, die Fühler und die Beine braunschwarz, das zweite Fühler- glied gelb, das apicale Drittel braunschwarz, die innerste Basis des dritten Gliedes weisslich, die Füsse, die Basis der Mittelschenkel, ein Ring gleich hinter der Basis der Hinterschenkel, die Apicalhälfte der Mittelschienen und die Spitze der Hinterschienen weiss, das letzte Fuss- glied zur Spitze braun. Der Kopf ist mässig vorgezogen, von vorne gesehen kaum breiter als lang, die Stirn bein 2 etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges, der Clypeus ziemlich hervortretend, von der Stirn wenig scharf getrennt. Die Augen sind sehr gross, hervorspringend, fein granuliert. Das Rostrum erstreckt sich zu den Hinterhüften, das erste Glied nur wenig die Kopfbasis überragend. Das erste Fühlerglied ist kurz, nicht die Clypeusspitze überragend, das zweite zur Spitze kaum verdickt, etwa viermal länger als das erste, die zwei letzten zusammen etwas kürzer als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist etwas mehr als 1/, breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist kräftig gewölbt, ziemlich stark geneigt, ziemlich dicht, mässig grob, quer runzelig punktiert. Das Schildchen Nach gewölbt, quer runzelig punktiert. Die Hemielytren matt, länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium erloschen punktuliert. Die Schienen sind hell bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite, dieses ebenso lang als das letzte. Die Klauen an der Basis mit einem Zähnchen. — Long. 4, lat. 2 mm. Ist nahe mit Pr. intermedius m. verwandt, unterscheidet sich aber sofort durch die andere Farbe der Fühler und der Beine. Von Pr. punctaticollis Reur. besonders durch die Farbe der Fühler und der Beine zu trennen. Von Pr. feanus m. und signoreti m. u. a. durch das flach gewölbte Schildchen verschieden. Togo; Adeli, Bismarcksburg!, VII—IX. 1890, Bürrxer, 1 2 (Mus. Berol.). Proboscidocoris feanus n. sp. Etwas glänzend, silberfarbig behaart. Schwarz, der Kopf vor den Augen, die Basis und der Apicalrand des Coriums, die äusserste Spitze des Cuneus und die Ränder der Orificien auf dem Metastethium gelb, die Membran schwarzbraun, die Venen und ein kleiner Fleck Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 143 hinter der Cuneusspitze weisslich, das Rostrum gelb mit verdunkelter Spitze, die Fühler schwarzbraun, das zweite Glied in der Mitte breit gelbbraun, an der Basis schmal, das dritte etwas breiter, das letzte sehr schmal weiss, die Hüften und die Schenkel braun, das basale Drittel und einige Flecke zur Spitze der letztgenannten, sowie die Schienen und die Füsse gelbweiss, die Basis der Schienen ziemlich breit, die Spitze der Vorderschienen sehr schmal und ein màssig breiter Ring in der Mitte der Hinterschienen sowie die Spitze der Klauen- glieder braun. Der Kopf ist mässig geneigt, von vorne gesehen deutlich länger als breit, vor den Augen spitz vorgezogen. Die gerandete Stirn beim © etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen ziemlich gross, vorspringend, fein granuliert. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum die Kopfbasis überragend. Die Fühler ziemlich kurz, das erste Glied die Kopfspitze nicht überragend, das zweite etwa 2!/, mal lànger, die zwei letzten zusammen etwas lànger als das zweite, unter einander etwa gleich lang. Der Basalrand des Halsschildes ist kaum !/, breiter als die Lànge der Scheibe, fast mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, stark geneigt, deutlich, ziemlich dicht und fein punktiert. Das Schildchen deutlich gewólbt, wie der Halsschild punktiert. Die Hemielytren sind beim 2 länger als der Hinterkörper, der Clavus wie der Halsschild punktiert, das Corium erloschen, etwas runzelip punktuliert. Die Schienen sind hell bedornt, das erste Glied der Hiuterfüsse deutlich kürzer als das zweite, das etwa ebenso lang als das letzte ist. — Long. 4, lat. 1.9 mm. Sehr nahe mit Pr. infermedius m. verwandt, unterscheidet sich aber durch mehr vor- gezogenen Kopf, durch auffallend kürzere Fühlerglieder, durch das gewölbte Schildchen, dessen Punktur anders ist, sowie durch die Farbe der Hinterschienen. — Von Pr. debilis Reur. und Pr. nigricornis Reur. u. a. durch die Farbe der Fühler verschieden. Portug. Guinea: Bolama!, VI—XII. 1899, L. Fra, 1 9 (Mus. Genov.). Proboscidocoris debilis Reur. Rzvr., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, 1905, N:o 10, pu „Niger, opaculus, superne longe griseo pubescens, superne et inferne pilis squamifor- mibus facile divellendis pallide aureis, hemielytrorum in maculas collocatis; capite latitudine cum oculis parum (9) vel paullo (9) longiore, infra oculos rostrato-producto, vertice utrinque guttula minuta ferruginea notato, oculo fere !/, (>) vel ?/, (9) latiore; antennis longiusculis, nigris, articulo primo annuloque secundi ante medium testaceis, tertio basi anguste (c) vel latius (2) albido, secundo latitudini basali pronoti aeque longo (g' vel hae circiter !/, breviore, tertio secundo circiter ?/. (c?) vel ?/. (Q) breviore et quarto distincte paullo longiore; pronoto latitudine basali parum magis quam !/, (cg) vel circiter ?/, (9) breviore, disco versus apicem fortiter convexo-declivi, transversim fortiter rugoso, margine basali tenuiter testaceo; scutello sublaevi, apice sat late pallide testaceo; hemielytris sublaevibus, solum clavo subtiliter punctu- lato, corio margine exteriore concolore, basi anguste margineque apicali medio supra basin cunei nee non apice cunel pallido-flaventibus; membrana nigricante, venis pallido-flaventibus, brachiali maris fusca; area orificiorum metastethii albida; femoribus cum coxis nigro-fuscis vel fuscis, illis annulo infra basin albido, interdum apicem versus testaceo-variegatis, tibiis tarsisque testacels, ilis saepe inferne et basin versus fuscescentibus, spinulis brevibus pallidis, tarsis apice fusco. Long. & 3, 9 31/,—3?/, mm. Tokal, Key, 1 ©, 2 99. N:o 3. 144 B. Popprus. A Pr. nigricorni Reur. colore antennarum, pronoti et scutelli, vertice latiore, pronoto minus transverso, transversim fortiter rugoso, a Pr. longicorni Reur. antennis aliter coloratis et constructis pronotoque magis transverso mox distinguendus.“ Proboscidocoris nigricornis (Reur.). Charagochilus id. Reur., Ófv. Finska Vet. Soc. Fórh, XLVI, 1904, N:o 10, p. 2. — Pro- boscidocoris id., l. c, XL VI, N:o 10, p. 18, Not. „Nigricans, modice nitidus, superne capite excepto dense sed sat leviter et subtiliter punctatus, superne et inferne pilis squamiformibus aureis faciliter divellendis; capite latitudini cum oculis longitudine subaequali, vertice maris oculo aeque lato, utrinque ad oculum guttula parva testacea; antennis nigris, articulo secundo margine basali pronoti parum breviore; pro- noto et scutello totis concoloribus, illo latitudine basali duplo breviore, hoc transversim stri- goso; hemielytris nigricantibus, solum margine corii apicali supra basin cunei medio anguste testaceo, maris parallels; membrana sordida, venis testaceis; orificiis metastethii albido-margi- natis; femoribus nigricantibus, tibiis tarsisque testaceis, ilis basi infuscatis, his articulo ultimo moricante. Long. œ 3 mm. Unicus mas d. 6 nov. 1896 (d. 1. in Kongo bei Kinchassa Nachts an Licht gefangen). Ch. Gyllenhali (Wall. simillimus, punctura subtiliore, antennis, scutello, cuneo femori- busque totis uigricantibus divergens.* Proboscidocoris madagascariensis n. sp. Wenig glänzend, oben dicht goldgelb behaart. Die Oberseite braungelb, der Kopf, die Basis des Halsschildes, das Schildchen zur Spitze, der Aussenrand und der Apicalrand des Coriums und der Cuneus zur Spitze heller, die Membran rauchbraun mit gelblichen Venen, die Unterseite gelbbraun, die Orificien des Metastethiums gelb, das Rostrum, die Fühler und die Beine rotgelb, das erstgenannte zur Spitze dunkler, etwas mehr als das apicale Drittel des zweiten Fühlergliedes und die zwei letzten schwarzbraun, die Basis des dritten gelb, die äusserste Spitze der Schienen braun, die Spitze des letzten Fussgliedes braunschwarz. Der Kopf ist mässig geneigt, nach vorne lang vorgezogen, von vorne gesehen deutlich länger als breit. Die Stirn ist hinten gerandet, ebenso breit (c) oder !/, (9) breiter als der Durehmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied kaum die Basis der Vorderhüften erreichend. Das schwach verdickte erste Fühlerglied überragt etwas die Kopfspitze, das zweite zur Spitze seicht erweitert und hier etwas dünner als das erste, etwa 21/, mal lànger als dasselbe, die zwei letzten zusammen kaum länger als das zweite, das dritte deutlich länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa 1/, breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr als doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist ziemlich gewólbt, stark geneigt, fein, aber dicht, etwas runzelig punktiert. Das Schildchen fast flach, fein gerunzelt. Die Hemielytren beim 9 etwas, beim c? viel länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium fein, etwas runzelig punktiert. Die Schienen braun bedornt, das erste Fussglied etwas kürzer als das zweite, das kürzer als das dritte ist. — Long. 6, lat. 3 mm. Erinnert sehr an Pr. ferrugineus Reur., unterscheidet sich aber u. a. durch das kürzere Rostrum. — Von Pr. erassipes m. durch andere Farbe und durch längere Beine verschieden. Madagaskar!, HILDEBRANDT (Mus. Berol): Sainte Marie! (Mus. Paris.). Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 145 Proboscidocoris crassipes n. sp. Fast matt, dicht gelblich behaart. Der Kopf gelbbraun, die Stirn hinten und in der Mitte und der Clypeus schwarzbraun, der Halsschild schwarzbraun, die Apicalstrietur hinten und zwei Flecke hinter den Calli tiefschwarz. Die Apicalstrietur sonst, eine Längsbinde in der Mitte, die sich hinter der Strictur sich an den Seiten ausdehnt, und eine kürzere jeder- seits auf der Scheibe sowie das Schildchen gelbbraun, die Basis, ein Lüngsfleck in der Mitte der vorderen Hälfte und die Seiten des letztgenannten schmal schwarz, die Hemielytren braun- schwarz, die Basis und eine bis zur Spitze sich erstreckende Längslinie in der Mitte des Clavus, die Basis, der Aussenrand fast bis zur Spitze und der Apicalrand des Coriums sowie die Spitze des Cuneus gelbbraun, die Membran rauchbraun, die Venen rótlich gelb, ein kleines Fleckchen hinter der Cuneusspitze und ein grosser Fleck an der Basis der grossen Zelle hellgelb, die Unterseite gelbbraun, die Meso- und Metapleuren z. T., die Mittelbrust fast ganz, eine Punktreihe jederseits und die Spitze des Hinterkórpers unten braunschwarz, die Orificien des Metastethiums gelb. Das Rostrum gelb mit verdunkelter Spitze, die Fühler dunkelbraun, das zweite Glied gelblich mit breit verdunkelter Spitze, die innerste Basis des dritten Gliedes weisslich, die Hüften gelb mit brauner Spitze, die Vorderschenkel braun, ein grosser Fleck unten an der Basis und kleinere zur Spitze gelb, die vier hinteren braun, die Basalhälfte der Mittelschenkel und mehr wie das basale Drittel der Hinterschenkel sowie einige kleine Flecke zur Spitze hellgelb, die Schienen braun, ein schmaler Ring in der Mitte der vorderen, ein brei- terer auf den vier hinteren sowie die Füsse, die Spitze des Klauengliedes ausgenommen, gelb. Der Kopf ist ziemlich geneigt, von vorne gesehen kaum länger als breit, vor den Augen ziemlich vorgezogen. Die hinten etwas erloschen gerandete Stirn beim c? etwas mehr als !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen gross und vorspringend, fein granulert. Das Rostrum erstreckt sich nur bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied fast die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind ziemlich kurz, das erste Glied überschreitet etwas die Kopfspitze, das zweite zur Spitze kaum merkbar verdickt, etwa 2 !/, mal lànger als das erste, die zwei letzten zusammen etwa ebenso lang als das zweite, das dritte länger als das letzte. Der Basalrand ist etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich gewólbt, stark nach vorne geneigt, dicht gerunzelt, die Apicalstrictur breiter als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen ist kaum gewölbt, fein gerunzelt. Die Hemielytren länger als der Hinterkörper, der Clavus und das Corium sehr fein und dicht gerunzelt. Die Beine ziemlich kurz und dick, die Schienen ziemlich kräftig braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das zweite, das kürzer als das dritte ist. — Long. 6, lat. 3 mm. Durch das kurze Rostrum und durch die verhältnissmässig kurzen und dicken Beine leicht zu unterscheiden. Nord-Kamerun: Johann-Albrechtshóhe!, CoxRgApm, 1 c? (Mus.Berol.). Poeciloscytus Fir». Fies., Cr. Phyt, p. 311. — Eur. Hem., p. 68 u. 276. — Dover. et Sc., Brit. Hem., p. 466. — Reur., Hem. Gymn. Eur. X, p. 52 et 349, T. I, fip. 12. — Hörs. Syn. Blindw., p: 81 et 941: Der Kórper gestreckt oder eifórmig, mehr oder weniger glänzend, oben und unten mit gelben oder weissen, leicht abfallenden Schuppenhaaren bekleidet, oben fein bis ziemlich fein punktiert, das Schildchen nur quer gestreift. Der Kopf ist glatt, ziemlich stark geneigt, von vorne gesehen etwas breiter als lang bis etwas länger als breit, von der Seite gesehen etwas N:o 3. j 19 146 B. Porrits. kürzer als hoch. Die Stirn jederseits an den Augen gelb, hinten deutlich gerandet, der Clypeus ziemlich hervortretend, von der Stirn deutlich abgesetzt, der Gesichtswinkel etwas spitz. Die Wangen sind ziemlich klein, die Kehle ziemlich kurz. Die Augen, besonders des æ, gross und vorspringend, mehr oder weniger stark granuliert. Das Rostrum erstreckt sich wenigstens bis zur Spitze des Mesosternums, das erste Glied etwa die Mitte des Xyphus auf dem Proster- num erreichend. Die Fühler unten am Augenvorderrande eingelenkt, das erste Glied nicht oder kaum die Kopfspitze überragend, das zweite viel länger als das erste, zur Spitze mehr oder weniger, meistens nur schwach verdickt. Der Halsschild ist viel breiter als lang, nach vorne stark verengt, gewülbt und geneigt, der Basalrand meistens schmal hell. Die Scheibe ist mehr oder weniger, meistens fein punktiert und ausserdem quer gerunzelt, die Calli deutlich. Die Hemie- lytren beim Männchen parallelseitig, viel länger als der Hinterkórper, der Cuneus länger als breit, beim 9 sind die Hemielytren an den Seiten etwas erweitert, nur wenig die Hinter- kórperspitze überragend, der Cuneus ebenso lang als breit, selten länger, die Fractur tief. Die Brachialvene der Membran fast gerade. Der Xyphus des Prosternums flach, gerandet. Die Orifieien des Metastethiums klein mit schmaler Öffnung. Die Hinterschenkel lang und ziemlich verdickt, die Schienen bedornt, das zweite Glied der Hinterfüsse deutlich länger als das erste, fast ebenso lang oder etwas kürzer als das letzte. Von Charagochilus Fie8. durch oben feiner punktierten Körper, längere Kehle, schmä- lere Apicalstrictur auf dem Halsschilde, kleinere Orificien und durch anderen Bau der Hinter- füsse zu unterscheiden. Typus: Übersicht der Arten. 1. (2). Das erste Fühlerglied einfarbig gelb. Das Rostum erstreckt sich ziemlich weit über die Spitze der Hinterhüften. longirostris Reur. 2. (1) Das erste Fühlerglied dunkel. Das Rostrum erstreckt sich nicht oder nur wenig über die Spitze der Hinterhüften. 3. (8) Das zweite Fühlerglied mehr oder weniger ausgedehnt hell. 4. (5). Das zweite Fühlerglied mehr wie viermal länger als das erste. vittatus Reur. 5. (4). Das zweite Fühlerglied nicht voll viermal länger als das erste. 6. (7). Heller gefärbt, die Apicalstrictur des Halsschildes gelb, das Schildchen fast flach. voelzkovi Rav. (6). Dunkel, die Apicalstrictur des Halsschildes braunschwarz, das Sehildehen deutlich gewölbt. =] obsewrus n. sp. 8. (3) Das zweite Fühlerglied einfarbig dunkel, die Apicalstrictur des Halsschildes schwarz. bimaculatus Porr. Poeciloscytus longirostris Reur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 10, 1905, p. 14, sec. spec. typ. Oben und unten mit leicht abfallenden, grauweissen Schuppenhaaren bekleidet, unten gelb, oben braunschwarz, glänzend, auf der Stirn jederseits an den Augen, auf dem Hals- schilde die Apicalstrictur, eine feine Längslinie in der Mitte der Scheibe und der Basalrand schmal, die Spitze des Schildchens breit und die Hemielytren bräunlich gelb, der ganze Clavus, die innere hälfte des Coriums sowie die Innenecke des Cuneus braunschwarz, die Membran braungelb, die Venen weisslich, cin kleiner Fleck hinter der Cuneusspitze glasartip durch- Tom. XLI. E. Die Miriden der äthiopischen Region. 147 sichtig, die Fühler hellgelb, das apicale Viertel des zweiten Gliedes und die zwei letzten, die Basis des dritten ausgenommen, braun, das Rostrum gelb mit dunkler Spitze (die Beine mutiliert). Der Kopf etwas mehr als ?/. schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas breiter als lang. Die Stirn gerandet, beim c? etwas breiter als der Durch- messer des Auges, der Clypeus vou der Stirn deutlich abgesetzt, der Gesichtswinkel spizt, die Kehle ziemlich lang. Die Augen des Männchens gross und vorspringend, weit auf die Wangen sich erstreckend. Das erste Fühlerglied überschreitet etwas die Clypeusspitze, das zweite etwas mehr als dreimal lànger, beim c? zur Spitze etwas erweitert, ebenso dick als das erste, das dritte viel dünner und mehr als um die Hälfte kürzer als das zweite, das letzte dünner und länger als das dritte. Das Rostrum erstreckt sich über die Spitze der Hinter- häften, das erste Glied etwa die Basis der Vorderhüften erreichend. Der Halsschild etwa ?/, kürzer als an der Basis breit, der Basalrand fast dreimal breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ziemlich stark gewólbt und geneigt, dicht, etwas runzelig punktiert. Das Schildchen quer gestreift. — Long. 47—5, lat. 1.7 mm. Durch das lange Rostrum und durch die Farbe von den anderen Arten verschieden. Massauah!, D:r LgvawpER, 2 gx? (Mus. Helsingf.). Poeciloscytus vittatus Reur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906—1907, N:o 7, p. 17, 1907, see. spec. typ. Glänzend mit matteren Hemielytren, gelbweiss behaart, braunschwarz—schwarz, auf der Stirn hinten jederseits ein Fleck, ein Fleck oberhalb und ein anderer jederseits an der Basis des Clypeus, die Apicalstrietur, der Basalrand schmal, und ein zuweilen fehlender Längsfleck auf der Scheibe des Halsschildes, das Schildchen und die Hemielytren gelb—gelb- braun, der Clavus, die äusserste Spitze ausgenommen, auf dem Corium an der Clavalsutur ein breiter, die Basis und die innere Apicalecke nicht erreichender Fleck sowie zwei mehr oder weniger ausgedehnte an der Spitze, die zuweilen mit einander und mit demselben an der Clavalsutur zusammenfliessen, und der Cuneus, die Basis und die Spitze ausgenommen, braunschwarz, die Membran braunschwarz mit gelbweissen Venen, die Unterseite gelb, mehr oder weniger ausgedehnt verdunkelt, die Füh'er und das Rostrum gelb, das letztgenannte zur Spitze, das erste Fühlerglied, die Spitze des zweiten und die zwei letzten, die Basis des dritten ausgenommen, schwarzbraun. Die Beine gelb, die Apicalhälfte der Schenkel, die Basis des Schildchens und die Spitze des letzten Fussgliedes braun. Der Kopf etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen kaum länger als breit, von der Seite gesehen kaum höher als lang. Die Stirn beim 9 etwa ebenso breit als der Durchmesser des Auges, hinten gerandet. Die Augen sind gross und vorspringend. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied etwa die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühlerglied bis zur Kopfspitze sich erstreckend, das zweite zur Spitze leicht verdickt und hier kaum dünner als das erste und mehr als viermal länger als dasselbe, die zwei letzten dünn, zusammen etwas kürzer als das zweite, das letzte kaum kürzer als das dritte. Der Halsschild etwa ?/; kürzer als am Basal- rande breit, der letztgenannte fast dreimal breiter als der Vorderrand, die Scheibe mässig gewölbt, ziemlich nach vorne geneigt, kräftig punktiert. Das Schildchen ziemlich weitläufig, quer runzelig punktiert. Die Hemielytren etwas länger als der Hinterkörper (2). Das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang als das zweite, kaum kürzer als das letzte. — Long. 3.7, lat. 1.» mm. Moliro!, III— V. 1895, J. Duvivier (coll. Schour.); Portug. Guinea: Bolama!, VI—XII. 1899, L. Fra (Mus. Genov, et Helsingf.), Bissau!, XII. 1898—III. 1899, L. Fra (Mus. Genoy.). N:o 3, 148 B. Poppius. Poeciloscytus voelzkovi Reur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Fürh., XLIX, 1906 —1907, N:o 7, p. 18, 1907, sec. spec. typ. Glänzend, weisslich behaart, schwarzbraun, ein Fleck jederseits an den Augen auf der Stirn, die Apicalstrictur und der Basalrand des Halsschildes schmal und die Spitze des Schildchens gelb—gelbweiss, die Hemielytren schwarzbraun, die Basis des Coriums sowie ein Basalfleck und die Spitze des Cuneus gelbbraun, die Membran schwarz, die Venen gelb, ein Fleck hinter der Cuneusspitze hell, die Unterseite dunkel, die Orificien des Metastethiums gelb. Das Rostrum an der Basalhälfte gelb, die Fühler schwarz, das zweite Glied, die Basis und fast das apicale Drittel ausgenommen, und etwa die Basalhälfte des dritten gelb (das letzte mutiliert), die Beine braunschwarz, die Basis der Mittelhüften, ein breiter Ring vor der Spitze der hinteren Schienen und die zwei ersten Fussglieder gelb. Der Kopf etwa 3/; schmäler als der Basalrand des Halsschildes, von vorne gesehen etwas breiter als lang. Die Stirn scharf gerandet, beim 9 und c? etwas breiter als der Durch- messer des Auges. Das Rostrum erstreckt sich nicht über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Die Fühler beim c dicker als beim 2, das erste Glied kaum die Kopfspitze überragend, das zweite zur Spitze kaum verdickt, fast viermal länger als das erste, das dritte etwa um die Hälfte kürzer als das zweite. Der Hals- schild ist etwa ?/, kürzer als am Basalrande breit, der letztgenannte mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist mässig gewölbt, ziemlich geneigt, dicht und ziemlich kräftig punktiert. Das Schildchen quer gerunzelt, die Hemielytren ziemlich, beim c? etwas mehr als beim 9, die Spitze des Hinterkörpers überragend. Die Mittelschienen innen fein hell bedornt, die Hinterschienen fein braun bedornt. — Long. 3.5, lat. 1.5 mm. Von JP. vittatus Reur. durch dichter und feiner punktierte Scheibe des Halsschildes, durch das kaum merkbar punktierte Schildchen und durch die Farbe verschieden. Madagaskar: Tenerivo!, Voxrzxov (Mus. Berol), Sainte-Marie!, Baie d’Antongil!, A. MocqvEnvs (Mus. Paris.); Zanzibar! (Mus. Berol.) Poeciloscytus obscurus n. sp. Ziemlich glänzend, die Hemielytren matt, oben weisslich behaart. Schwarz, auf der Stirn ein Fleck jederseits an den Augen, die innerste Basis des Coriums sowie der Apicalrand desselben sehr schmal und die Cuneusspitze gelb, die Apicalstrictur des Halsschildes braun- schwarz, die Membran graubraun, die Venen und ein Fleck hinter der Cuneusspitze hell, das Rostrum gelb mit verdunkelter Spitze, die Fühler und die Beine braun, das zweite Glied der erstgenannten braungelb, etwas mehr als das apicale Drittel dunkel, die Basis des dritten Gliedes, die Schienen zur Spitze, die zwei ersten Fussglieder sowie die Orificien des Metaste- thiums gelb. Der verticale Kopf ist von vorne gesehen etwas breiter als lang. Die Stirn hinten gerandet, beim c? etwas breiter als der Durchmesser der Augen, die letztgenannten ziemlich gross und vorspringend, granuliert. Das Rostrum erstreckt sich kaum über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied die Basis der Vorderhüften erreichend. Das erste Fühler- glied etwas verdickt, das zweite zur Spitze schwach verdickt, ebenso dick als das erste und etwa 3!/, mal länger als dasselbe, das dritte etwa um die Hälfte kürzer als das zweite (das letzte mutihert) Der Halsschild ist etwa !/, breiter als lang, der Basalrand fast dreimal breiter als der Vorderrand. Die Scheibe ist kräftig gewólbt und geneigt, ziemlich dicht und stark punktiert, die Ca!li erloschen. Das Schildchen quer gerunzelt und undeutlich punktiert, von der Seite gesehen deutlich gewólbt. Die Hemielytren deutlich länger als der Hinter- Tom. XLI. santé Die Miriden der üthiopischen Region. .149 körper (pg), der Clavus kräftiger als das Corium runzelig, ziemlich fein punktiert. Die Schienen braun bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse kürzer als das zweite. — Long. 3, lat. 1.3 mm. Sehr nahe mit £P. voelzkovi Reur. und bimaculatus Popp. verwandt, von beiden durch gewólbteren und stärker geneigten Halsschild und gewölbteres Schildchen, vom erstgenannten ausserdem durch dunklere Farbe und làngere und etwas dickere Fühler, vom letzteren u. a. durch die Farbe der Fühler und der Beine verschieden. Madagaskar: Sainte Marie!, 1 & (Mus. Paris.). Poeciloscytus bimaculatus Porr. Porr. in SzósrEpr's Kilim.—Meru-Exp., 12, 4, p. 48, sec. spec. typ. Ziemlich glànzend, die Hemielytren matt, oben weisslich behaart. Schwarz, ein Fleck jederseits an den Augen auf der Stirn, die innerste Basis und der Apicalrand am Cuneus auf dem Corium, die àusserste Spitze des Cuneus sowie die Mitte der Hinterschienen rotgelb, die Orificien des Metastethiums gelbweiss, die Membran rauchschwarz mit braunen Venen. Der Kopf ist stark geneigt, von vorne gesehen ebenso lang als breit, von der Seite gesehen nicht voll doppelt höher als lang. Die Stirn ist etwas gewölbt, hinten mässig scharf gerandet, beim 9 fast doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften. Das erste Fühlerglied etwas verdickt, etwa um 1/, kürzer als die Breite der Stirn zwischen den Augen (2), das zweite zur Spitze schwach verdickt, mehr wie dreimal länger als das erste (die zwei letzten Glieder mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, fast dreimal breiter als der Vorderrand, die Apicalstrictur ziemlich breit, die Calli flach. Die Scheibe ist ziemlich gewölbt, nach vorne mässig geneigt, dicht und ziemlich kräftig, etwas runzelig punktiert. Das Schildchen ist fein runzelig, gewölbt. Die Hemielytren erstrecken sich beim © nur wenig über die Spitze des Hinterkörpers, der Clavus ist etwas feiner punktiert als der Halsschild, die Punktur des Coriums erloschen und weitläufig. Die Schienen sind kurz bedornt. — Long. 3.5, lat. 1.5 mm. Ist nahe mit P. voelzkovi Reur. und vittatus Reur. verwandt, von beiden durch die dunklere Farbe und die einfarbig dunklen zwei ersten Fühlerglieder zu unterscheiden. Kilimandjaro: Kibonoto!, 1,300— 1,900 m., XII, D:r Ssöstepr (Mus. Holm.). Nachtrag zu den Capsarien. Während des Druckes ist mir von D:r MARSHALL eine eigentümliche, ameisenähnliche Capsarie zugeschickt worden, die eine neue Gattung und Art repräsentiert, sowie auch eine neue Art der Gattung Zurystylus Står, deren Beschreibung hier unten folgt. Xenetomorpha n. gen. Der Körper gestreckt, in der Mitte eingeschnürt, wenig glänzend, oben sehr kurz, ganz anliegend gelblich behaart. Der Kopf ist vertical, von oben gesehen kurz und vorne breit gerundet, viel breiter als lang, von vorne gesehen breit zugespitzt, nur wenig breiter als lang, von der Seite gesehen etwas höher als lang. Die Stirn stark gerundet geneigt, der Länge nach ziemlich kurz gefurcht, hinten ungerandet. Die Augen ziemlich gross und her- vorspringend, fein granuliert, den Vorderrand des Halsschildes berührend. Der Clypeus flach, schwach hervortretend, von der Stirn undeutlich getrennt, die Lorae undeutlich abgesetzt, N:o 3. 150 B. Popprus. breit, die Wangen ziemlich hoch, die Kehle geneigt, ohne Erhabung, ziemlich lang, der Gesichts- winkel annähernd recht. Das Rostrum erstreckt sich fast bis zu den Hinterhüften, das erste Glied ziemlich verdickt, etwa die Vorderhüfter erreichend. Die Fühler sind etwa in der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, ziemlich lang, unbehaart, das erste Glied mässig lang, nach aussen leicht gebogen, zur Spitze allmählich, leicht verdickt, das zweite viel lànger als das erste und etwa ebenso dick als dasselbe an der Basis, die zwei letzten kaum dünner als das zweite, das dritte etwas kürzer als das letztgenannte, leicht gebogen, das letzte kurz. Der Halsschild ist etwas länger als an der Basis breit, die letztgenannte in der Mitte breit ausgeschnitten, die Hinterecken etwas spitz, die Seiten bis zu den Call gerade verengt, dann fast parallel verlaufend. Die Scheibe bis zu den Calli kräftig gewólbt und geneigt, sehr fein gerunzelt, die Apicalstrictur ist breit, in der Mitte etwas verengt, erloschen quer gestrichelt, die Calli gross und flach, vorne scharf, hinten erloschen begrenzt, in der Mitte durch eine kurze Längsfurche von einander getrennt. Das Schildchen ist länger als breit, ziemlich gewölbt, die Basis unbedeckt. Die Hemielytren kaum den Hinterkörper überragend, etwa von der Mitte an nach hinten kräftig erweitert, die grösste Breite an der Cuneusfractur, der Cuneus wenig länger als breit, die grosse Membranzelle gestreckt, die innere Apicalecke der- selben gerundet. Die Hinterflügelzelle ohne Hamus. Die Orificien des Metastethiums ohren- förmig, die Rima etwas gebogen, gerandet. Der Hinterkörper nach hinten kräftig erweitert, von der Seite gesehen an der Basis eingeschnürt, nach hinten kräftig aufgetrieben. Die Beine sind lang, unbehaart, die Hinterschenkel gebogen, die Hinterschienen leicht gebogen, einzeln bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwas länger als das zweite, kaum kürzer als das letzte, die Arolien der Klauen frei und divergierend. Ist nahe mit der Gattung Xenetus Dist. verwandt, der Kopf und der Halsschild sind anders gebaut, die Behaarung sehr kurz u. s. w. Typus: X. carpenteri n. sp. Xenetomorpha carpenteri n. sp. Braun—braunschwarz, das Schildehen, zuweilen auch der Halsschild hinten und die Hemielytren zur Basis verdunkelt, die Hinterecken des Halsschildes, die áusserste Spitze des Clavus, eine Querbinde, die den Apicalrand des Coriums und den Basalrand des Cuneus ein- nimmt, der Innenrand von der Mitte bis zur Spitze schmal sowie die letztgenannte auf dem Cuneus schwarz, das Corium hinten und vor der Mitte sowie der Hinterkórper unten bei gewisser Beleuchtung hell tomentiert, eim halbmondfórmiger Fleck vorne, an der Clavalsutur hinter der Clavusspitze beginnend und nach aussen und vorne bis zum Aussenrande des Coriums sich erstreckend, weiss, der Fleck vorne schwarz umsäumt, die Fühler und die Beine braun—braunschwarz, die Basis der zwei letzten Fühlerglieder breit und die Spitze der Schienen, zuweilen die letztgenannten ganz braungelb, das letzte Fussglied zur Spitze schwarz, die Orificien des Metastethiums hellgelb. Die Stirn beim œ und beim 9 doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied etwa ebenso lang als der Halsschild, das zweite nicht voll doppelt länger, etwa !/, länger als das dritte, das fast 21/, mal länger als das letzte ist. Der Basalrand des Halsschildes nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand. — Long. 6.5—6.s, lat. 1.s—2 mm. Diese eigentümliche, ameisenähnliche Art ist zusammen mit der Ameise Oecophylla smaragdina auf der Insel Damba in Victoria Nyanza, 2. VII. 1911, von D:r G. D. H. Car- PENTER in 3 Exemplaren gefunden worden. D:r MARSHALL schreibt, dass „the Capsid lives in intimate relations with Oecophylla, and runs about over the nest, amongst the Ants, which it closely resembles.* (Ent. Research Comm., Tropical Afr.). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 151 Eurystylus oldi n. sp. Matt, kurz anliegend goldgelb behaart, braun, der Kopf vorne in der Mitte, der Hals- schild in der Mitte und jederseits, sowie die Seiten des Schildchens gelb, die ganze Unter- seite einfarbig hellgelb, jederseits an den Seiten der Ventralsegmente eine braune Punktreihe, die Fühler gelb, das erste Glied fein braun besprenkelt, die drei folgenden zur Spitze breit braunschwarz, die Membran durchsichtig gelb, ein kleines Fleckchen am Aussenrande hinter der Cuneusspitze und die Spitze breit braunschwarz, die dunkle Stelle vorne zackig vorgezogen, ein runder Fleck jederseits auf der Scheibe des Halsschildes und ein an der Basis des Clavus tief schwarz, die Beine gelb, das letzte Fussglied zur Spitze verdunkelt. Der Kopf ist sehr kräftig geneigt, von vorne gesehen deutlich breiter als lang, die Stirn beim g? etwas schmäler als der Durchmesser des Auges, die Augen gross und hervor- springend. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das etwas verdickte erste Glied ein wenig die Basis der Vorderhüften überragend. Das erste Fühlerglied ist kräftig verdickt, von den Seiten kaum zusammengedrückt, etwa ebenso lang als der Kopf von vorne gesehen, das zweite zur Spitze allmählich verdickt und hier kaum dünner als das erste und etwa 2!/, mal länger als dasselbe, die zwei letzten Glieder kurz und viel dünner als die zwei ersten, das dritte länger als das letzte, beide zusammen etwa ebenso lang als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist breit gerundet, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe, mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten leicht ausgeschweift. Die Scheibe mässig gewölbt, stark geneigt, fein gerunzelt, die Calli wenig hervortretend, die Apicalstrietur ziemlich breit, etwas schmäler als das erste Fühlerglied dick. Das Schildchen etwas gewölbt. Die Hemielytren beim viel länger als der Hinterkörper. — Long. 5.5, lat. 2 mm. Nahe mit E. rufocunealis m. verwandt, u. a. durch die Farbe und den Bau der Fühler verschieden. Nyassaland: Blantyre! VI. 1910, D:r J. E. S. On (Ent. Res. Comm., Trop. Afr.). Unbekannte Miriden-Gattungen und -Arten die wahrscheinlich dieser Division zugehörig sind. Capsus sobrius WALK. Warkx., Cat. Hem. Het, VI, p. 115. — Paracalocoris Dist, Ann, Mag. Nat. Hist, Ser. 7, . XIII, 1904, p. 208. „Foem. Ferrugineus, fusiformis, subtilissime punctatus, subtus luteus; caput luteum; oculi subprominuli; rostrum coxas intermedias attingens; antennae nigrae, graciles, corpore paullo breviores; prothorax antice nigro bipunctatus, postice piceo bimaculatus, lateribus nigris; pedes lutei, validi; corium costa guttaque discali nigris, striga apieali alba; membrana fusca. Female. Ferruginous, fusiform, very finely punctured, luteous beneath. Head luteous, triangular. Eyes black, slightly prominent. Rostrum extending to the middle coxae. Antennae black, slender, a little shorter than the body; first joint much longer than the head; second a little more than twice as long as the first; third longer than the first. Prothorax with two large piceous spots on the hind border and with two black points in the fore part; fore border and sides reflexed, the latter black. Legs luteous, rather stout. Corium with a black dot in the disk near the exterior border and with a white apical streak. Membrane brown. Lenght of the body 3 lines. Sierra Leone. Presented by the Rev. D. F. Morgan.* Disranr führt die Art, l. c, in die Gattung Paracalocoris, d. i. betreffs der aethio- pischen Arten die Gattung Æurystylus, und auch REvrER, Ann. Soc. Ent. Belg., LIV, p. 51, N:o 3. 152 B. Poppius. scheint geneigt zu sein die Art dahin zu stellen. Die Beschreibung der Fühler ,antennae nigrae, graciles — — —“ stimmt aber nicht mit den Arten dieser Gattung überein. Die Art zu identifieren ist ohne Typen jedenfalls fast unmóglich. Es scheint mir jedoch nicht unwahr- scheinlich, dass sie zu den rotgelben Proboscidocoris-Arten zu stellen wäre. Capsus illepidus WALK. WarE.,l. c. — Lygus Dism., 1. c. „Mas. Fulvus, fusiformis, subtilissime punctatus, subtus flavus; facies nigro unimacu- lata; oculi subprominuli; rostrum coxas intermedias attingens; antennae fuscae, graciles, corpore paullo breviores; prothorax antice bicallosus: pedes longi, graciles; membrana pal- lide cinerea. Male. Tawny, fusiform, very finely punctured, yellow beneath. Head triangular; a black spot on the face. Eyes slightly prominent. Rostrum extending to the middle coxae; tip black. Antennae brown, slender, a little shorter than the body; first joint longer than the head; second more than twice as long as the first; third as long as the first; fourth much shorter than the third. Prothorax with a callus on each side in front. Legs long, slender. Membrane pale cinereous. Hind wings pellucid. Length of the body 3 lines. Cape. From M. Dregé's collection.“ Ist wohl mit grösster Wahrsheinlichkeit eine Lygus-Art. Capsus solitus War. Walk, 1. c. p. 116. — Poeciloscytus Drsm., 1. c. ,Piceus, fusiformis, subtilissime punctatus, cinereo tomentosus; oculi prominuli; an- tennae flavae, graciles, corpore paullo breviores, articulis 2:0 3:0que apice l:oque nigris; pro- thorax antice subsulcatus; pedes flavi, femoribus piceis basi flavis; membrana obscure cinerea. Piceous, fusiform, very finely punctured, with cinereous tomentum. Head elongate- triangular. Eyes prominent. Antennae yellow, slender, a little shorter than the body; first joint black, a little shorter than the head; second black towards the tip, more than twice as long as the first; third black at the tip, as long as the first. Prothorax with a slight trans- verse furrow near the fore border. Legs yellow, slender; femora piceous, yellow at the base. Membrane dark cinereous. Length of the body 2 lines. Cape. From M. Dregé's collection.“ Nach Disranr 1. c. eine Poeciloscytus-Art. Capsus pallidulus WALK. WALK., |. e. — Zygus Disr. l. c. ,Pallide flavus, fusiformis, subtilissime punctatus; oculi subprominuli; prothoracis sulco transverso antico indeterminato; membrana cinerea. Pale yellow, fusiform, very finely punctured. Head elongately-triangular. Eyes piceous, slightly prominent. Antennae slender; first joint as long as the head; second more than twice as long as the first. Prothorax with a slight transverse furrow in front. Legs slender. Membrane cinereous. Hind wings pellucid. Length of the body 1 1/, line. Cape. From M. Dregé's collection.* Nach DisrAwT l. c. eine Lygus-Art. Tom XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 153 Capsus conspersus WALK. Wark., I. c. — Lygus? Disr., l. c. „Foem. Flavus, elliptieus, subtilissime punctatus, subtus nitens; caput valde convexum: oculi subprominuli; prothorax luteo bistrigatus, antice bicallosus; scutellum transverse sulca- tum, luteo biguttatum et bistrigatum; corii venae luteo marginatae; membrana pallide cinerea. Female. Yellow, elliptical, very finely punctured, shining beneath. Head triangular; vertex very convex. Eyes piceous, slightly prominent. Prothorax with two exterior longitu- dinal streaks in the disk and with a strongly-marked callus on each side in front; sides re- flexed. Scutellum with a transverse furrow, with two anterior luteous dots and with two posterior luteous streaks. Legs stout. Corium luteous along the veins. Membrane pale einereous. Hind wings pellucid. — Length of the body 2 lines. Cape. From M. Dregé's collection.“ Von Disraxr, 1. c., fraglich zur Gattung Lygus geführt. Capsus innotatus WALK. Wark., l e. — Lygus australis Drsm., 1. c. „Foem. Testaceus, ellipticus, nitens, subtilissime punctatus; oculi subprominuli; rostrum coxas postieas attingens; antennae graciles; prothorax antice bicallosus; membrana diaphana. Female. Testaceous, elliptical, shining, very finely punctured. Head elongate-triangu- lar. Eyes piceous, slightly prominent. Rostrum extending to the hind coxae; tip black. Antennae slender; first joint as long as the head; second much more than twice as long as the first; third longer than the first. Prothorax with a callus on each side in front. Legs slender. Membrane pellucid. Length of the body 2!/, lines. Interior of South Africa. Presented by the Earl of Derby in 1843.* DisrANT stellt diese Art, l. c, in die Gattung Lygus. Capsus suffusus Warx. WALKE.,l. c., p. 117. — Lygus Drsr., l. c. „Foem. Testaceus, fusiformis, subtilissime punctatus; oculi subprominuli; rostrum coxas posticas attingens; antennae graciles, corpore breviores; prothorax rufo postice unifas- ciatus: scutellum apice rufum; corium rufum, vitta costali testacea; membrana cinerea. Female. Testaceous, fusiform, very finely punctured. Head triangular. Eyes pi- ceous, slightly prominent. Rostrum extending to the hind coxae; tip black. Antennae slen- der, shorter than the body; first joint as long as the head; second more than twice as long as the first. Prothorax with a red band on the hind' border. Scutellum red towards the tip. Legs slender. Corium red, with a testaceous costal streak extending from the base to half the length. Membrane cinereous. — Length of the body 3 !/, lines. Cape. From M. Dregé's collection. Von Disraxr, l. c., als eine Lygus-Art aufgeführt. N:o 3. 20 154 B. Poppius. Capsus limbatus Warx. Wark., l c. — Lygus aethiops Disr., l. c. „Testaceus, fusiformis, subtilissime punctatus; oculi subprominuli; antennae graciles, corpore breviores, articulo 2:0 apice nigro; prothorax antice bicallosus, postice fusco uni- fasciatus; corium fusco univittatum et unimaculatum; membrana cinerea. Testaceous, fusiform, very finely punctured. Head short-triangular. Eyes piceous, slightly prominent. Antennae slender, shorter than the body; first joint as long as the head; second black at the tip, a little more than twice as long as the first; third longer than the first. Prothorax with a callus on each side in front and with a brown band on the hind bor- der. Legs slender. Corium with a brown stripe along the interior border and with a brown spot on the interior angle. Membrane cinercous. — Length of the body 1 3/, line. Cape, From M. Dregé’s collection. Von Disranr, l. c,, als eme Lygus-Art erklärt. Capsus sericeus WALK. Wark., l c. — Paracalocoris Disr. l. c. „Foem. Piceus, fusiformis, subtilissime pnnctatus, cinereo tomentosus, subtus testa- ceus plceo bivittatus; caput fulvum, antice piceum: oculi prominuli; rostrum testaceum, coxas posticas paullo superans; antennae testaceae, corpore breviores: prothorax antice fulvus et bicallosus; pedes picei; corium apice testaceum, membrana obscure cinerea. Female. Piceous, fusiform, very finely punctured, with cinereous tomentum, testaceous beneath. Head tawny, elongate-triangular, piceous in front. Eyes piceous, prominent. Rostrum testaceous, extending a little beyond the tind coxae. Antennae testaceous, slender, shorter than the body; first joint a little longer than the head; second more than twice as long as the first, third longer than the first. Prothorax tawny towards the fore border, near which there is a callus on each side. Pectus and under side of the abdomen with a piceous stripe on each side. Legs piceous, slender. Corium testaceous at the tip. Membrane dark cinereous. — Length of the body 2 lines. Sierra Leone. Presented by the Rev. D. F. Morgan.“ DisrANT stellt diese Art in die Gattung Paracalocoris (= Eurystylus). Meiner Ansicht nach scheint sie aber nicht dahin zu gehóren. Cyphodema? junodi Disr. Cyphodema? junodi Disr., Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, XIII, 1904, p. 201. „Head ochraceous, eyes and antennae black; pronotum ochraceous, somewhat coarsely punctate, with a very large, transverse, subbasal, black spot, wich is angulately sinuate an- teriorly; seutellum pale stramineous, with a central longitudinal ochraceous fascia; corium and clavus black, the first with a longe central, marginal, pale stramineous spot; inner and apical margins of clavus, extreme lateral margin and apex of corium and the cuneus dark ochraceous; membrane fuscous, black at basal angle; body beneath black, legs ochraceous, bases of femora and apices of tibiae black; hemielytra very finely and obscurely pilose; se- cond joint of antennae about. three times the length of first; eyes large and transverse. — Long. 41/, mm. Hab. Transvaal: Zoutpansberg (Junop, Brit. Mus.). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 155 A single specimen, agreeing generally with the characters and appearance of the genus Cyphodema.“ Nach der sehr mangelhaften Beschreibung ist es unmüglich festzustellen, wohin die Art gehört, mit der Gattung Cyphodema aber hat sie nichts zu thun. Nymannus Disr. Dism, Ann. Mag. Nat. Hist, Ser. 7, XIII, 1904, p. 195. „Elongately subovate; head as long as pronotum, subconical,.narrowed anteriorly, with a narrow central linear sulcation; eyes of moderate size, almost touching the anterior margin of the pronotum; antennae about as long as the body, first joint strongly incrassated, narrowed at base, about as long as head, second joint slender, about twice as long as first and almost equal in length to remaining joints together; rostrum almost reaching the poste- rior coxae; pronotum nearly twice as broad posteriorly as anteriorly, very faintly transver- sely impressed on anterior area, posterior margin truncate, oblique beyond the scutellar angles, mesonotum exposed; scutellum subtriangular; hemielytra a little convexly ampliated, cuneus longer than broad, membrane short; posterior femora incrassated, posterior tibiae finely setose; first joint of posterior tarsi as long as second and third joints together.“ Anm. Die Gattung ist vielleicht mit Stenotopsis m. identisch, da aber Disranr nichts von der deutlich gerandeten Stirn spricht, habe ich nicht gewagt, dieselben zu vereinigen. Nymannus typicus Drsr. Disrt., 1. c. „Pale reddish-testaceous, basal lateral areas of corium stramineous, clavus somewhat piceous; antennae with the basal joint castaneous, second joint pale ochraceous, remaining joints fuscous; femora castaneous; tibiae pale ochraceous; tarsi, excluding base, fuscous; mem- brane dark fuscous; body above finely shortly pilose; narrow central sulcation to head ap- pearing as a fuscous line; basal angles to scutellum linearly foveate and fuscous. Long 6 mm. Hab. Cape Colony: Grahamstown (Albany and Brit. Muss.).* Div. Miraria Reur. Reur., Neue Beitr. z. Phyl. und Syst. der Mirid., p. 130. Der Körper meistens gestreckt und schmal. Die Apicalstrictur des Halsschildes die Seiten nicht überragend, die letztgenannten bis zum Apicalrande sich erstreckend, ófters vorne scharf, zuweilen gerandet. Der Cuneus ist gestreckt. Die Hinterflügelzelle immer ohne Hamus. Das erste Fussglied viel länger als das zweite. Die Vorderhüften kurz. Die Schienen mit oder ohne Dórnchen. Die Stirn meistens mit einer Längsfurche. Die Arolien der Klauen wie bei den Capsarien gebaut. Das erste Fussglied meistens lang. Übersicht der Gattungen. 1. (2. Die Stirn ohne Längsfurche, hinter den Augen aber ziemlich stark der Quere nach eingedrückt. Die Seiten des Halsschildes breit abgeflacht, die Scheibe meistens mit einer Längsleiste. Die Stirn über die Clypeusbasis vorgezogen. Acetropis FrkB. N:o 3. 156 B. PorPrvs. 2. (1) Die Stirn immer mit einer deutlichen Längsfurche. Die Seiten des Halsschildes nicht abgeflacht. 3. (10). Der Kopf horizontal der Clypeus von der Stirn scharf abgesetzt. Der Halsschild mit einer undeutlichen oder ganz fehlenden Strictura spuria. 4. (5) Der Basalrand des Halsschildes gerade abgeschnitten, die Basis des Schildchens bedeckend, die Scheibe kräftig und dicht punktiert. Das Schildchen deutlich punktiert. Stenodema Lar. 5. (4). Der Basalrand des Halsschildes immer ausgeschweift, die Scheibe erloschen punk- : tiert. Das Schildchen mit unbedeckter Basis, unpunktiert. 6. (9). Die Schienen (bei den afrikanischen Arten) lang und abstehend behaart. 7. (8) Die Stirn vorgezogen und zugespitzt, die Basis des Clypeus bedeckend. Dolichomiris Reur. 8. (7). Die Stirn nicht vorgezogen, fast gerade abgestutzt, die Basis des Clypeus nicht bedeckend. Ommatomiris Pope. 9. (6) Die Schienen sehr kurz und anliegend behaart. Trigonotylus Figs. 10. (3). Der Kopf stark geneigt. Der Clypeus von der Stirn undeutlich abgesetzt. Der Halsschild mit emer deutlichen Strietura spuria. Collaria Prov. Acetropis Fir». FrgB., Cr. Phyt, p. 302, T. 6, f. 2. — Eur. Hem., p. 62 et 244. — Dover. et Scorr, Brit. Hem., p. 290. — Reur., Gen. Cim., p. 8. — Rev. crit. Caps. 1, p. 98. — HözrB., Syn. Blindw., I, p. 32 et 34. Der Kórper ziemlich breit, kurz behaart, wenig glánzend. Kopf von oben gesehen nur wenig lànger als breit, die Stirn ohne Längsfurche, deutlich quer eingedrückt, vorne zugespitzt und über die Clypeusbasis hervorgezogen, der Clypeus stark hervortretend, verti- cal, von der Stirn sehr scharf, winkelig abgesetzt. Die Augen ziemlich klein und mässig hervorspringend, etwas vor der Kopfbasis gelegen. Das Rostrum erreicht meistens die Mit- telhüften, das erste Glied kräftig, über die Kopfbasis sich erstreckend. Das erste Fühler- glied meistens kurz und halb abstehend dunkel behaart, kaum länger als der Kopf, mässig verdickt, das zweite viel länger als das erste, die zwei letzten zusammen bedeutend kürzer als das zweite. Der Halsschild ist am Apicalrande nur wenig schmäler als der Kopf mit den Augen, zur Basis mässig erweitert, die Seiten breit gerandet, die Randung aufgebogen, die Scheibe in der Mitte meistens mit einer Lüngsleiste. Das Schildchen flach, etwas länger als breit. Die Venen des Clavus und des Coriums erhaben, der Cuneus weit nach hinten sich erstreckend, innen leicht gebogen, die Fractur weit hinter der Basalecke der Membran gelegen. Die Beine ziemlich abstehend behaart, die Schenkel und die Schienen ausserdem - bedornt. Typus: A. carinata (H.-Scn.). Tom. XLI. -€ Die Miriden der äthiopischen Region. 15 Acetropis carinata (H. Son). Lopus carinatus H. ScH., Wanz. Ins, 6, p. 49, f. 609, — Kirsong., Caps., p. 194. — Acetropis id. Fıes., Eur. Hem., p. 244. — Hües., Syn. Blindw., 1, p. 34. Strohgelb, eine Längslinie auf dem Kopfe, eine schmale jederseits der Längskiele und eine) breite Längslinie jederseits auf dem Halsschilde, das Corium innen, die Spitze des dritten Fühlergliedes sowie das letzte braungelb— braun, die äusserste Spitze der Vorderschie- nen sowie das letzte Glied der Füsse braunschwarz. Das erste Fühlerglied mässig verdickt, ebenso lang wie der Halsschild in der Mitte, ziemlich anliegend, kurz, schwarz, die folgenden Glieder mehr abstehend behaart, das zweite fast mehr wie dreimal länger, das dritte kaum länger, das letzte kürzer als das erste. Massauah!, D:r LEVANDER (Mus. Helsingf.). — Sonst aus Mittel- und Süd-Europa, Nord- Afrika, Klem-Asien und Kaukasus bekannt. Stenodema La». Lar., Essai, p. 40. — Reur., Rev. Synon., II, N:o 203. — Hürs., Syn. Blindw., 1, p. 33 et 36. — Rzvr. Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., 46, N:o 15. — Miris Fann., S. Rh., p. 253 (prt.). — Frs, Cr. Phyt, p. 301. — Eur. Hem, p. 62 et 239. — Reur., Gen. Cim, p. 8. — Rev. crit Caps, 2, p. 1. — Lobostethus F1EB., Cr. Pavr., p. 301. — Eur. Hem, p. 62 et 242. — Brachystira WrEB. Cr. Phyt. p. 301. — Brachytropis Fies., Eur. Hem., p. 62 et 241. Der Körper gestreckt, fast glatt oder mit ganz kurzen Haaren bekleidet. Der Kopf triangulär, vorne zugespitzt, horizontal, breiter als lang. Die Stirn der Länge nach gefurcht. Der Clypeus vertical, hervortretend, von der Stirn deutlich abgesetzt. Die Augen wenig her- vorspringend, den Vorderrand des Halsschildes berührend. Das Rostrum variabel betreffs der Lànge. Die Fühler etwas vor dem Augenvorderrande eingelenkt, das erste Glied kräftig, dieker als die anderen, das zweite länger als das erste, die zwei letzten dünn. Der Halsschild gestreckt trapezförmig, wenig gewölbt, die scharfen Seiten gerandet, der Basalrand gerade ab- gestutzt. Die Scheibe in der Mitte mit einer schwachen Längsleiste, ziemlich kräftig und dicht punktiert. Das Schildchen punktiert, in der Mitte mit einer feinen Längsleiste. Die Hemielytren ebenso lang oder länger als der- Hinterkörper. Die Beine ziemlich lang und dünn, behaart. Das erste Glied der Hinterfüsse länger als das zweite. Typus: Sf. virens (Farr.). Stenodema (Brachytropis) calcaratum. FALL. Miris id. Farr., Hem. Suec. Cim., p. 31. — H. Sch. Wanz Ins., 3, p. 39. — Mey., Caps. p. 34. — SAHLB., Mon. Geoc., p. 86. — Kırsche., Caps, p. 193. — From, Rhynch. Livl, 1, p. 451. — Dover. et Scorr, Brit. Hem., p. 286. — Saunp., Synops., 2, p. 258. — Hem. Het. Brit, p. 222. — Miris dentata Haus, Wanz. Ins., L, p. 15, f. 8. — Brachytropis calearata Vies, Eur. Hem., p. 241. — Miris (Brach.) id. Reur., Rev. crit. Caps., 2, p. 1. — Ilos. Typk., I, p. t. — Stenodema (Brach.) id. Hües., Syn. Blindw., 1, p. 36. — Rzvur, Öfv. Finska Vet. Soc. Fórh., 46, N:o 15, p. 3 et 7. — l. c., 47, N:o 10, p. 1. Gestreckt und schmal, der Kopf etwas kürzer als der Halsschild, etwas länger als mit den Augen breit, die Stirn nicht über die Clypeusbasis vorgezogen, die Spitze derselben N:o 3. 158 B. Poppivs. etwas höher als die Clypeusbasis gelegen. Die Fühler kürzer (2) oder ebenso lang (g^) als der Kórper ohne Hemielytren, das erste Glied etwas länger als der Kopf von oben gesehen, dicht anliegend (>) oder halb abstehend (2) behaart, die Haaren kürzer als die Dicke des Gliedes, das zweite selten (cg) kaum doppelt, meistens 21/, bis fast 2?/, länger, sehr kurz (c) oder bis über die Mitte länger, halb abstehend behaart, die Haaren nicht oder wenig länger (9) als die Dicke des Gliedes, die zwei letzten zusammen etwas kürzer oder fast ebenso lang als das zweite, das vierte ?/;—3/; kürzer als das dritte. Der Halsschild am Ba- salrande fast ebenso breit wie die Länge der Scheibe, an den Seiten sehr leicht ausgeschweift, der Apicalrand deutlich breiter als die Hälfte des Basalrandes. Die Scheibe ziemlich kräftig punktiert, in der Mitte mit einer glatten Längslinie. Die Hinterschenkel lineär, an der Spitze etwas verengt, vor derselben am Unterrande mit zwei Zähnen bewehrt, von denen der innere kräftig ist. Die Hinterschienen etwas vor der Basis breit gebogen, aussen kurz behaart, innen mit langen Häärchen besetzt. Das letzte Glied der Hinterfüsse kaum mehr als um 1/, kürzer als das erste. — Long. 7.s—8, lat. 1.5—2 mm. Die in der Farbenzeichnung sehr variable Art ist aus der äthiopischen Region in folgenden Formen bekannt: f. virescens Fixe. Grün, das Mesosternum zuweilen verdunkelt, der Halsschild jeder- seits mit einem dunklen Längsstriche. Abessinia: Scioa!, Lat. Moresia, VIII. 1887, Ragazzı (Mus. Genov.). f. pallescens Reur. Hellgelb, das Mesosternum braun, der Halsschild jederseits mit einem schmalen Längsstrich und auf dem Corium innen an der Cubitalvene em Làngsfleck schwärzlich, die Hinterschenkel reihenweise braun gefleckt. Abessinia (sec. REUT.). f. grisescens Frgp. Gelb—braungelb, das Meso- zuweilen auch das Metasternum schwarz, auf dem Kopfe jederseits an den Augen, auf dem Halsschilde jederseits ein und in der Mitte zwei von der glatten Längsleiste getrennte Längsstriche, sowie Längsflecke auf den Hemie- lytren schwärzlich, der Seitenrand breit und der Cuneus immer hell, die Beine wie bei der vorigen. Abessinia: Scioa!, zusammen mit vires ens (Mus. Genov.). Sonstige Verbreitung: Fast ganz Europa, Nord-Afrika, Klein-Asien, Syrien, Caucasus, Afganistan, Turkestan, Sibirien. Stenodema australe WALLENGR. Brachytropis WALLENGR., Öfv. Sv. Vet. Ak. Förh., XXXII, N:o 1, p. 185, 11875: „Virescente flavo-fulvida, limbo lateralis thoracis pallide flavo, vittis duabus thoracis remotis obsoletis fuscescentibus, apiceque rostro nigro; hemielytris pallidioribus vitta obsole- tissima virescente; articulo secundo antennarum primo fere quadruplo tertioque plus duplo longiore; tertio primo longiore, quarto tertio nonnihil breviore et primo nonnihil longiore. — Long. 7 millim. ; Specimen unicum. B. calcaratae affinis. Calcaria femorum posticorum omnino ut in ila specie. Articuli tarsorum obsoletissime infuscati. Articulus primus antennarum quam in specie memorata crassior et cum articulo secundo magis pubescens. Scutellum speciminis nostri laesum." Transvaal. Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 159 Dolichomiris Revur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XXV, 1882, p. 29. — Ann. Soc. Ent. France, LXI, 1892, p. 392. — Ofv. Finska Vet. Soc. Förh., XLIV, 1902, p 158. — l. c. LI, A, N:o 13, p. 5. — Eioneus Disr., Biol. Centr. Amer, Rhynch., Het., p. 416. Der Körper sehr gestreckt, parallelseitig, unbehaart und unpunktiert. Der Kopf hori- zontal, länger als breit, von oben gesehen nicht oder kaum kürzer als der Halsschild, der Scheitel mit einer Längsfurche, die Stirn spitzwinkelig über die Clypeusbasis vorgezogen. Der Kopf von der Seite gesehen parallelogramfórmig, mehr wie doppelt länger als hoch, der Clypeus stark hervortretend, nach hinten gerichtet, oben einen spitzen Winkel bildend, von der Stirn scharf abgesetzt. Die Augen ziemlich wenig hervorspringend, von oben gesehen halb oval Das erste Rostralglied ebenso lang wie der Kopf. Die Fühler ziemlich weit vor den Augen eingelenkt, das erste Glied lang, das zweite nicht doppelt länger als das erste, kürzer als die beiden letzten zusamman, zur Basis verdickt. Der Halsschild und das Schildchen glatt, horizontal, mit einer schwach erhabenen Längslinie in der Mitte, der Hals- schild länger als an der Basis breit, die Seiten scharf, vorne oder ganz gerandet, der Basal- rand tief ausgeschweift, nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand, die Apicalstrictur fehlt. Der Cuneus lang, die Fractur desselben weit hinter der Basalspitze der Membran gelegen. Die gróssere Membranzelle sehr gestreckt, schmal, die apicale Innenecke spitz. Die Schienen innen bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang wie die zwei folgenden zusammen. Typus: D. linearis Reur. i Dolichomiris linearis Reur. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XXV, 1882, p. 29. — I. c. XLIV, p. 159. —- Notostira longula Nouar., Ann. Soc. Ent. France, 1893, p. 15. — Dolichomiris tibialis Reut., Ann. Soc. Ent. France, 1892, p. 392. Graugelb-grauweiss, eine Längslinie auf dem Kopfe, zwei feine in der Mitte und zu- weilen eine jederseits auf dem Halsschilde, die ersten auf dem Schildchen sich fortsetzend, rótlich, eine Längsbinde an den Seiten des Kórpers über den Kopf, den Halsschild und die Ventralsegmente sich erstreckend, ein Strich oben und unten hinter den Augen, die Suturen der Lorae sowie ein Strich an der Clypeusspitze rot. Die Membran rauchgrau, das zweite Fühlerglied mit rótlichem Anstrich, das erste rot gesprenkelt, die Hinterschienen und die Füsse rotbraun, das letzte Glied der letztgenannten schwarz. Das erste und das zweite Fühlergled lang, halb abstehend dunkel behaart, das zweite etwa 3/, länger als das erste, das dritte etwas länger als das zweite. Die Hinterschienen lang und dicht behaart. — Long. 7.5—8, lat. 1—1.5 mm. Guinea: Addah!, (Mus. Helsingf.); Togo :Sokode!, auf Baumwollsträucher (Mus. Berol.). — Ausserdem aus Süd-Frankreich, von den Canarischen Inseln, Madeira und Venezuela bekannt. Dolichomiris punctipes n. sp. Grau mit schwachem gelblichem Anfluge oder gelbbraun, die Venen der Hemielytren etwas heller, die Seiten der Brüste etwas dunkler, die Fühler gelbrot, die Beine gelb, die vorderen Schenkel undeutlich, die Hinterschenkel dicht braun gefleckt, die Hinterschienen N:o 3. IN 160 B. Popprus. besonders zur Spitze weitläufiger mit viel kleineren Punkten bestreut, die Füsse rotgelb, das letzte Glied dunkel. Sonst dem linearis sehr nahe stehend, unterscheidet sich aber, ausser durch die Farbe, durch breiteren Kopf und breiteren und etwas kürzeren Halsschild. Die Augen sind kräftiger hervorspringend, das erste Fühlerglied kürzer, wie das zweite etwas lànger behaart, das dritte ebenso lang wie das zweite. Die Hinterbeine sind kürzer, die Schienen etwas kürzer behaart. — Long. 8—9, lat. 1.5—1.s mm. Brit. Ost-Afrika: Nairobi!, CH. ArLvAup, IX. 1904, 9 u. 9 (Mus. Paris); Scioa: Selo- talik! VIII. 1887, Racazzr, 1 9 (Mus. Genov.). Ommatomiris Porr. Porr. in SjyósrEpr's Kilimandjaro—Meru-Exp., 12, Hem., N:o 4, p. 29. Der Körper sehr gestreckt, fast parallelseitig, glatt. Der Kopf horizontal, nur unbe- deutend länger als mit den Augen breit, die letztgenannten ziemlich gross und stark vorsprin- gend. Der Kopf ist von der Seite parallelogramfórmig, doppelt lànger als hoch, die Stirn zwischen den Augen deutlich der Länge nach gefurcht, die Spitze sehr breit abgerundet, kaum über die Basis des Clypeus vorgezogen, der letztgenannte stark hervortretend, mit ei- nigen langen, abstehenden Haaren besetzt, die Spitze seicht nach hinten vorgezogen. Das Rostrum erstreckt sich wenigstens bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied kaum die Basis des. Kopfes erreichend. Die Fühler sind lang, länger als der Körper, das erste Glied fast ebenso lang wie der Halsschild und der Kopf bis zur Clypeus-Basis zusammen, ganz, sowle das zweite z. 'T., lang, dicht und halb abstehend dunkel behaart. Die Basal- hälfte des Halsschildes und die Hemielytren fein, ziemlich dicht punktuliert, der Basalrand kaum schmäler als die Länge in der Mitte, die Seiten sind scharf, vorne gerandet, die Basis breit ausgeschweift. Das Schildchen etwa ebenso lang wie der Halsschild, vor der Mitte quer eingedrückt, die Spitzhälfte mit einer wenig erhabenen Lüngsleiste. Die Schenkel kurz, die Vorder- und die Mittelschienen etwas länger behaart, ausserdem einzeln beborstet, die Hinterschienen lang und abstehend behaart. Diese Gattung ist sehr nahe mit Dolichomiris Reur. verwandt und hat etwa eine gleich- artige Behaarung auf den Fühlern und auf den Beinen. Sie unterscheidet sich aber durch den breit abgerundeten Stirn, durch die stärker vorspringenden Augen sowie durch die Sculptur des Halsschildes und der Hemielytren. Typus: O. sjüstedti Porr. Ommatomiris sjóstedti Porr. Porr AMC ip 60: Kopf und Halsschild matt, das Schildchen und die Hemielytren etwas glänzend. Strohgelb, der Kopf und der Halsschild meistens etwas dunkler, auf dem erstgenannten ein Längsstrich in der Mitte der Stirn braun, die Seiten und eine Längslinie in der Mitte des Halsschildes, eine Längslinie in der Mitte und zwei kürzere jederseits an der Basis des Schildchens gelbweiss, meistens die drei ersten Fühlerglieder, die Hinterschienen und die Füsse rot, die Spitze des letzten Rostralgliedes schwarz. Die Stirn ist doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, das erste Fühlerglied verdickt, wie das zweite bis oder zuweilen etwas über die Mitte und die Beine dunkel be- haart, das zweite doppelt lünger als das erste, zur Spitze allmählich dünner werdend und Tom. XLI Die Miriden der üthiopischen Region. 161 hier etwas dicker als das fast gleichlange dritte (das vierte mutiliert). Der Basalrand des Halsschildes ist etwa !/, breiter als der Vorderrand, die Scheibe mässig gewölbt, die Calli flach, aber deutlich begrenzt, die Apicalstrictur undeutlich. Die Membran gelblich. Der Hinterkórper oben und an den Seiten rotgelb, unten in der Mitte gelb, beim 5 ist der Hamus copulatorius hakenfórmig nach oben gebogen. — Long. 8 mm., lat. 1.5—1.s mm. Kilimandjaro: Kibonoto-Niederung und Regenwald!, 2000 m. ü. d. M., Okt.; Meru: Ngare na nyuki! und an den Flusspferdseen!, Okt., D:r Sıöstepr (Mus. Holm. et Helsingf.); Moschi!, VII. 1905, Karoxna (Mus. Hung); Amani!, I. 1906, Prof. VosseLer (Mus. Berol.) Brit. Ost-Afrika: Escarpment (Wa-Kikuju)!, Cm. Auwvaup (Mus. Paris); Abessinien: Mission de Bonchamps!, Cu. Micnez et M. Porter (Mus. Paris.). Trigonotylus Free. Fues., Cr. Phyt, p. 302. — Eur. Hem.. p. 62 et 243. — HóEs, Syn. Blindw., 1, p. 33 et 54. Reur., Bem. Nearkt. Caps, p. 5. — Megaloceraea subg. Trigonotylus Reur., Gen. Cim, p. 9. — Rev. Crit. Caps, 2, p. 6. — Callimiris Reut., Ofv. Svensk. Vet. Ak. Fórh., 1875, N:o 9, p. 60. Der Kórper schmal und gestreckt, unbehaart. Der Kopf ist horizontal, von oben ge- sehen etwas länger als mit den Augen breit, von der Seite gesehen annähernd parallelogram- förmig, kaum doppelt länger als hoch. Die Stirn ist der Länge nach gefurcht, vorne sehr breit gerundet und über die Clypeusbasis nicht vorgezogen. Der Clypeus ist stark hervor- tretend, von der Seite gesehen zur Spitze nach hinten gezogen. Die Augen sind mässig gross, nicht hervorspringend, granuliert, den Apicalrand des Halsschildes erreichend. Das Rostrum erstreckt sich fast oder bis zu den Mittelhüften, das erste Glied die Kopfbasis nicht überragend. Die Fühler lànger als der Kórper, das erste Glied etwas verdickt, fein und kurz behaart, das zweite viel länger als das erste, das dritte ebenso lang oder länger als das zweite. Der Halsschild ist unpunktiert, etwa ebenso lang als breit, der Basal- und der Apicalrand leicht ausgeschweift, die Calli deutlich begrenzt, flach, die A picalstrictur nicht vorhanden. Die Hemielytren glatt, länger als der Hinterkórper. Die Beine kurz behaart, die Hinterschenkel zur Basis dicker, die Schienen kurz bedornt, das erste Glied der Hinterfüsse ebenso lang wie die zwel letzten zusammen. Typus: Tr. ruficornis (GEOFFR.). Trigonotylus brevipes JAK. JAK, Tpyx. Pyeck. Eur. O6nr, XI, p. 215. — Reur, Ann. Mus. Zool. S:t Petersb., 9, 1904, p. 5. — Bemerk. Nearkt. Caps, p. 6. — Trigonotylus ruficornis var. tenuis REur., Rev. d'Ent, 1893, p. 208. — Tr. pallidicornis Reur., Ófv. Finska Vet. Soc. Fórh., XLII, p. 161. — Tr. tenuis Reur., l. c, XLIX, N:o 7, p. 1. Gelb—gelbgrün—gelbgrau. die Spitze der Schienen und die Füsse zuweilen rötlich, das letzte Husspliod schwarz. Die Stirn ist etwa doppelt breiter als der Idi ey des Auges. Das erste Fühler- glied mässig verdickt, ebenso lang wie der Kopf, das zweite etwa dreimal länger als das erste, kaum kürzer als die zwei folgenden zusammen, das letzte etwas kürzer als das erste. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften. Der Halsschild ist am Basalrande etwas breiter als in der Mitte lang, etwa !/, breiter als der Vorderrand, die Seiten geradlinig ver- engt. Die Scheibe erloschen punktuliert. Die Hemielytren viel länger als der Hinterkórper, N:o 3. 21 162 B. Porrrvs. der Clavus wie der Halsschild punktuliert, die Membran glasartig durchsichtig. — Long. 4.5--5 mm., lat. 1 mm. Seychellen (sec. Rrur.); Grande Comore!, H. Pos&svm (Mus. Paris.); Madagaskar: Pokoberg (sec. Reur.); Ins. Pemba! (Mus. Helsingf.); Kilimandjaro!, Car. SCHRÖDER; Togo: Station Ho!, 15. X. 1903, SCHRÖDER (Mus. Berol); Kamerun: Lonji!, H. Paschen, Bipindi!, X—XII. 1896, G. ZENKER (Mus. Berol); Kinchassa! WAELBROER, 7—30. III. 1899 (Coll. ScHourepD.); Lago: Bass Narok!, IX. 1896, Borreco (Mus. Genov.) — Ausserdem aus Al- gier, Sahara, Süd-Frankreich, Astrachan, Turkestan, Persien, Nord-Amerika, Cuba, Jamaica und Neu-Caledonien bekannt. Collaria Prov. Prov., Canad. Nat, IV, 1872, p. 79. — Rkur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., LI, A, N:o 13, p. 11. — Trachelomiris Reur., 1. c., 1875, N:o 9, p. 61. — Nabidea Uur., Proc. Bost. Soc. Nat. Hist., 1878, p. 397. Der Kórper gestreckt, fast matt. Der Kopf ziemlich geneigt, mit den Augen ebenso breit oder etwas schmäler als der Basalrand des Halsschildes, hinter den Augen halsfórmig eingeschnürt. Die Augen etwa in der Mitte der Kopfseiten gelegen, hervorspringend. Der Scheitel zwischen den Augen mit einem Quereindruck und ausserdem der Länge nach gefurcht. Der Kopf von den Seiten gesehen länger als hoch, die Stirn etwas gewölbt, der Clypeus her- vorspringend, an der Basis gebogen, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Wangen ziem- lich hoch, die Kehle lang, horizontal. Das Rostrum erstreckt sich über die Mittelhüften, das verdickte erste Glied etwas die Kopfbasis überragend. Die Fühler fein, das erste Glied schwach verdickt, lang, zuweilen sogar länger als der Kopf, das zweite wenigstens doppelt länger als das erste, kürzer als die zwei letzten zusammen. Der Halsschild etwas hinter der Mitte eingeschnürt, der Basalrand gerade, viel breiter als der Vorderrand, die Scheibe hin- ten mehr oder weniger gewülbt, die Calli etwas gewölbt, scharf begrenzt, von einander schmal getrennt, die Strictura spuria breit. Das Schildchen flach, kaum länger als breit. Die He- mielytren lànger als der Hinterkórper, die gróssere Membranzelle gestreckt, die innere Api- calecke etwas gerundet. Die Mittelbrust ist lang und etwas gewólbt, die Rima orificiorum des Metastethiums schmal, transversal. Die Beine lang und schmal, die Schienen unbedornt, das erste Glied der Hinterfüsse etwa ebenso lang wie die zwei folgenden zusammen. Typus: C. meilleur? Prov. Ausser in der äthiopischen Region ist die Gattung durch zahlreichere Arten in den nearktischen und neotropischen Regionen vertreten. Collaria improvisa Reur. Reur., Rev. d'Ent, 1893, p. 208. — Ófv. Finska Vet. Soc. Fórh., XLIX, N:o 7, p.1.— Porr. in Ssöstepr’s Kilimandjaro—Meru-Exp., 12, N:o 4, p. 30. Schmutzgelb, auf dem Kopfe die verengte Basis, zwei Flecke auf dem Scheitel, die Stirn zwischen den Augen, der Clypeus und die. Wangen schwarz, zuweilen die Stirn mit einem Làngsstrich und mit einem gebogenen Querstrich schwarz, auf dem Halsschilde jederseits an der Basis ein grosser, tiefschwarzer Fleck, der den Seitenrand nicht erreicht. Die Spitze und eine Längslinie in der Mitte des Schildchens hellgelb, die Hemielytren innen mehr oder weniger braun, die Venen, der Aussenrand des Coriums, der Cuneus, der zuweilen in der Mitte verdunkelt ist, und die Membran z. T. oder ganz hell Die Fühler weitlàufig abstehend Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 163 behaart, gelb, das erste länger als die übrigen Glieder behaart, braun gefleckt, an der Basis schwarz, die Spitze des zweiten und die zwei letzten, die Basis des dritten ausgenommen, schwarz. Die Beine gelb, die Schenkel reihenweise braun punktiert, die äusserste Spitze der Schienen und die zwei letzten Fussglieder schwarzbraun. Der Kopf von vorne gesehen ebenso lang wie der Halsschild, die Stirn etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied kaum kürzer als der Kopf von der Seite gesehen, schwach verdickt, das zweite etwa 21/, mal länger, etwas länger als das dritte, das letzte etwa !/, kürzer als das dritte. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterschienen, das erste Glied nur wenig die Kopfbasis überschreitend. Der Basalrand des Halsschildes ist etwas breiter als die Scheibe in der Mitte lang, die Seiten ziemlich kräftig ausgeschweift, die Hinterecken etwas spitz, die Scheibe hinten ziemlich dicht und kräftig punktiert. Der Clavus etwas runzelig, müssig grob punktiert, das Corium fein runzelig punktuliert, der Cuneus glatt. Die Beine weitläufig, ziemlich lang abstehend behaart. — Long. 5.5, lat. 1 mm. Seychellen! (Mus. Helsingf.); Madagaskar, HILDEBRANDT (Mus. Berol): Tenerivo (sec. Revr.); Kap. d. g. Hoffnung (sec. Reut.); Kilimandjaro: Kibonoto! D:r Ssösrepr (Mus. Holm.). Collaria obscuricornis Porr. Porr. in SyósrEpr's Kilimandjaro— Meru-Exp., 14, N:o 4, p. 30. Gelbgrau, der Kopf schwarz, zwei Flecke zwischen den Augen und ein Querfleck hinter denselben gelb, auf dem Halsschilde die Calli und jederseits an der Basis ein grosser, runder, nach unten auf die Propleuren sich fortsetzender Fleck schwarz, das Schildchen schwarz mit einer gelblichen Längslinie in der Mitte, die Hemielytren mehr oder weniger verdunkelt, die Basis und die Spitze des Cuneus gelbweiss, die Membran rauchbraun, die Fühler sehwarz—braunschwarz, die Basis und die Spitze des zweiten, selten auch das ganze Glied gelbbraun, das Rostrum und die Beine gelb, die Spitze des erstgenannten und reihen- weise geordnete Flecke auf den Schenkeln schwarz, die Spitze der Schienen und die Füsse braun—braunsch warz. Etwas grósser als die vorige Art, der Kopf etwas breiter. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied die Kopfbasis nicht überragend. Die Fühler sind lang, die zwei ersten Glieder lang abstehend behaart, das erste Glied deutlich länger als der Kopf von der Seite gesehen, das zweite fast dreimal lànger das erste, ebenso lang als das dritte, das letzte um die Hälfte kürzer. Dev Halsschild ist hauptsáchlich wie bei improvisa gebaut, die Seiten aber sind etwas mehr ausgeschweift, die Calli sind gewölbter und die Scheibe ist viel weitläufiger punktiert. — Long. 6.5, lat. 1.3 mm. Besonders durch die Farbe, durch den Bau der Fühler und durch die weitläufigere Punktur des Halsschildes von improvisa verschieden. Kilimandjaro!, Karowa (Mus. Hung.): Kibonoto!, bis 2000 m. ü. d. M., X, Meru!, 3000 m., D:r SaósrEpT, zahlreich (Mus. Holm. et. Helsingf.); Kiboscho! 1000 m., III. 1904, Cn. Ar- LUAUD (Mus. Paris.). Unbekannte Art. Miris ruficeps Disr. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist, (7) XIII, 1904, p. 105. ,Very pale ochraceous; first joint of antennae and posterior femora and tibiae thickly speckled with sanguineous; lateral margins of pronotum and a central line traversing N:o 3, 164 B. Porrrivs. pronotum and seutellum pale greyish; first and second joints of antennae strongly pilose, first joint moderately incrassate, almost as long as head and pronotum together, second joint about twice as long as first; tibiae thickly and rather longly pilose. — Long. 9 mm. Hab. Cape Colony: Grahamstown (Brit. Mus); British East-Africa (GREGORY, Brit. Mus.).* Nach dieser sehr mangelhaften Beschreibung ist es nicht móglich die Art zu identi- fieren, doch ist es wahrscheinlich, dass dieselbe zu irgend einer der Gattungen Dolichomiris Reur. oder Ommatomiris Porr. zu rechnen ist. Cylapina Rxvr. Reur., Neue Beitr. z. Phyl. und Syst. d. Mirid., p. 125. Die Füsse fein oder sehr fein, das erste Glied lang oder sehr lang. Die Klauen fein, leicht gebogen, immer ohne Arolien. Die Schienen zur Spitze meistens verengt, meistens unbedornt, zuweilen fein bedornt, selten lineär, dann unbedornt. Die Fügelzelle ohne oder sehr selten mit einem rudimentüren Hamus. Die Apicalstrictur des Halsschildes vorhanden, obgleich zuweilen von den Calli mehr oder weniger bedeckt, bei f. brach. zuweilen erloschen. Der Xyphus der Vorderbrust gerandet. Die Stirn meistens mit einer Làngsfurche. Ubersicht der Divisionen. 1. (9. Die zwei letzten Fühlerglieder kurz, selten das dritte ebenso lang als das zweite. Die Seiten des Halsschildes ganz oder hinten scharf, die Calli wenigstens die Mitte der Scheibe erreichend. Fulviaria. 2. (1) Die Fühler sehr lang, die zwei letzten Glieder meistens dünn, sehr lang. Die Sei- ten des Halsschildes ungerandet, sehr selten erloschen gerandet, die Calli kurz, selten bis zur Mitte der Scheibe sich erstreckend. Cylaparia. Div. Fulviaria Revr. Reur l2c, ep: 126. Die zwei letzten Fühlerglieder kurz, selten das dritte ebenso lang als das zweite. Der Kopf meistens horizontal, die Lorae lineär, deutlich abgesetzt. Die Apicalstrictur des Hals- schildes abgesetzt, fein, zuweilen von den Calli etwas bedeckt, die Seiten ganz oder hinten gerandet, selten ist die Randung nur vorne erloschen vorhanden, die Calli meistens gross und gewölbt, wenigstens die Mitte der Scheibe erreichend. Die Schienen immer unbedornt. Das erste Fussglied ebenso lang oder lànger als das zweite. Übersicht der Gattungen. 1. (2). Die Augen sich nach unten nicht bis zur Kehle erstreckend, die Kehle deutlich. Rhinofulvius REUT. 2. (1). Die Augen mehr oder weniger gross, nach unten sich bis auf die Kehle erstreckend. Tom, XLI. "Le c————— PLU — 1 Die Miriden der äthiopischen Region. 165 3. (4) Die Seiten des Halsschildes nicht der ganzen Länge nach schart. Fulvius STÅL. 4. (3. Die Seiten des Halsschildes der ganzen Länge nach scharf. 5. (6. Der Körper nicht gerundet. Microfulvius n. gen. c c — Der Kórper deutlich. gerundet. Peritropis Un. Rhinoiulvius Reuvr. Reur., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLIV, 1902, p. 156. — 1. c., XLV, N:o 6, p. 1. Der Kórper gestreckt eifórmig, glatt, der Kopf horizontal, deutlich länger als der Hals- schild, vor den Augen lang, spitz vorgezogen, die Stirn zur Spitze leicht geneigt, der Oly- peus stark hervortretend, an der Basis fast horizontal, mit der Stirn zusammenfliessend, von der Seite gesehen zur Spitze kräftig erweitert, die Stirn mit einer Längsfurche, der Gesichts- winkel etwas spitz, die Wangen klein. Die Augen gross, hervorspringend, granuliert, von der Seite gesehen nicht bis auf die Kehle nach unten sich erstreckend, vorne nicht ausge- schweift. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Hinterhüften, das erste Glied kaum bis zur Mitte der Augen sich erstreckend. Die Fühler sind etwas oberhalb der Spitze des Augenvorderrandes eingelenkt, weit vom letztgenannten entfernt, das erste Glied kaum die Kopfspitze überragend, das zweite allmählich zur Spitze ziemlich verdickt, hier aber jedoch viel dünner als das erste, die letzten Glieder fein. Der Halsschild horizontal, die A pi- calstrietur erloschen, die kräftigen Calli gewölbt, fast bis zur Basis der Scheibe sich erstreckend, die Seiten zur Basis leicht ausgeschweift, die Hinterecken nach hinten etwas ausgezogen, der Seitenrand bis zur Apicalstrietur scharf. Das Schildchen an der Basis bedeckt. Beim F. brach. ist der Cuneus nicht abgesetzt und die Membran fehlt, der Apicalrand schief abge- stutzt. Die Vorderhüften weit die Spitze der Mittelbrust überragend. Unterscheidet sich von Fulvius Står durch die nicht bis auf die Kehle ausgedehnten Augen, durch die weit vor den letztgenannten eingelenkten Fühler und durch den vor den Augen lang vorgezogenen Kopt. Typus: Rh. albifrons (Reur.). Rhinofulvius albiirons (Rrur.). Fulvius id. Reur., Ent. Tidskr. Stockh., 1895, p. 151, sec. spec. typ. — Rhinofulvius id. REUT., Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., XLIV, 1902, p. 156. — l. c., XLV, N:o 6, p. 2, T. I, fig. 1. Matt, schwarz—schwarzbraun, der Kopf, das erste Fühlerglied, vier grosse Flecke auf den Hemielytren, die Vorderbrust, ein Seitenfleck auf dem Metastethium, die Hüften, die Schenkel, die Mitte der Unterseite des Hinterkórpers und der Seitenrand des Connexivums weiss, die übrigen Fühlerglieder und die Schienen dunkel grauweiss, die erstgenannten zur Spitze grau, auf den letzteren ein Ring an der Basis, die Spitze und die Füsse weiss, die Basis des Kopfes schwarz, jederseits zwei schiefe weisse Längslinien, unten und an den Sei- ten, die Spitze ausgenommen, schwarzbraun gesprenkelt. Der Kopf von vorne gesehen fast ?/, länger als breit, von der Seite gesehen fast ?/; länger als an der Basis hoch, die Stirn beim © fast doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum ist grau. Das zweite Fühlerglied fast dreimal länger als das erste, N:o 3. 166 B. Porpivs. die zwei letzten zusammen etwas lànger als das zweite. Bei der F. bach. ist der Halsschild etwas kürzer als an der Basis breit, die Spitze etwa ?/; schmäler als die letztgenannte. Die Hemielytren bei der F. brach. kaum die Spitze des dritten Dorsalsegmentes überragend, die Clavalsutur ziemlich erloschen, der helle Humeralmakel etwa dreieckig, der Makel an der äusseren Apicalecke kleiner, etwa viereckig. — Long. 4 mm. Aden!, Simon (Mus. Helsingf.). Obgleich diese Art nicht an der afrikanischen Seite nachgewiesen worden ist, ist es wohl ziemlich wahrscheinlich, dass sie hier vorkommt, dies um so mehr, da die Fauna in der Umgebung von Aden fast ganz mit derselben der angrenzenden Teile Afrikas über- einstimmt. Fulvius Srär. STÅL, Stett. Ent. Zeit, 1862, X XIII, p. 322. — Warx., Cat. Hem. Het., VI, p. 47. — Dist; Biol. Centr. Amer., Rhynch., I, 1884, p. 281. — Unter, Check List. Hem. Het. N. Amer., 1886, p. 19. — Rzvr, Ann. Soc. Ent. France, 1892, LXI, p. 391. — Ent. Tidskr. Stockh., 1895, p. 135. — Porr. Acta Soc. Scient. Fenn. XXXVII, N:o 4, p. 29. — Teratodella Rxvr., Gen. Cim. Eur., 1875, p. 7. — BrnRcn,, Ent. Nachr., 1879, p. 38 et 108. — Camelocapsus Reur., Ann. Soc. Ent. France, 1878, VIII, p. CV. — Pamerocoris Unter, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist., XIX, 1878, p. 412. Der Kórper gestreckt, fast parallelseitig, selten mehr gedrungen und an den Seiten etwas gerundet. Die Oberseite matt, selten glänzend, mit kurzen, anliegenden, selten schwach schuppenförmigen Häärchen bekleidet, meistens glatt, selten etwas gröber chagriniert. Der Kopf ist ziemlich gross, horizontal, vorgezogen und zugespitzt, selten etwas gedrungener und geneigt, von vorne gesehen länger als breit. Die Stirn ist ungerandet, in der Mitte fein der Länge nach gefurcht. Die Zügel sind schmal, deutlich abgesetzt. Die grossen Au- gen erreichen fast immer die Kehle. Die Fühler sind immer am Vorderrande der Augen eingelenkt, die zwei ersten Glieder kurz anliegend behaart. Das erste Glied ist verdickt, das zweite bedeutend länger, zur Spitze meistens allmählich verdickt. Der Halsschild ist meistens flach, selten gewölbt, die Apicalstrictur scharf abgesetzt, die Calli gewölbt, gross, oft über die Mitte der Scheibe nach hinten sich erstreckend, die Hinterecken zugespitzt und hervorspringend, die Seiten vor denselben seicht ausgeschweift. Der Basalrand ist in der Mitte ausgeschweift. Das Schildchen ist flach. Die Hemielytren sind selten kürzer, meistens länger als der Hinterkörper, der Cuneus deutlich abgesetzt, das Embolium ist der ganzen Länge nach gleichbreit. Typus: F. anthocoroides STÅL. Übersicht der Arten. 1. (2). Die Fühler einfarbig braunschwarz. unicolor Porr. t2 — Im — Das zweite Fühlerglied zur Spitze immer hell. 3. (4). Die Basis der Hemielytren sehr schmal hell, in der Mitte des Coriums ein kleiner hellgelber Fleck. discifer Rav. 4. (3) Die Basis der Hemielytren breit hell gefärbt, in der Mitte des Coriums kein hel- ler Fleck. brevicornis Reur. Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 167 Fulvius unicolor Porr. Porr., Acta Soc. Scient. Fenn., XXXVII, 1909, N:o 4, p. 36. Gestreckt, ziemlich glänzend, braunschwarz, die Beine ein wenig heller, die apicale Aussenecke des Coriums schmal gelbweiss. Der Kopf ist gestreckt und schmal, wenig zugespitzt, ebenso lang wie der Halsschild, die Augen mässig gross, wenig vorspringend. Die Stirn ist hinter den Augen quer gefurcht, ausserdem mit der gewöhnlichen Längsfurche, etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges (c) nach vorne sehr wenig geneigt. Die Augen sind von oben gesehen eifórmig, von der Seite gesehen nicht ganz bis zur Kehle sich erstreckend, am Hinterrande seicht aus- geschweift. Das Rostrum erstreckt sich bis zum zweiten Ventralsegment, das erste Glied ist etwas kürzer als der Kopf, das zweite etwa doppelt länger als das erste. Das erste Fühler- glied ziemlich lang, kaum verdickt, ebenso lang wie der Kopf, das zweite nur wenig dünner als das erste und etwa !/, lànger als dasselbe (die übrigen Glieder mutiliert). Der Halsschild ist etwa !/, kürzer als am Basalrande breit, der letztgenannte etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Calli sind gewólbt, über die Mitte der Scheibe sich nach hinten erstreckend, die letztgenannte jederseits hinter den Calli tief eingedrückt. Die Calli sind von einander durch eine ziemlich tiefe Längsfurche getrennt. Die Hinterecken sind vorspringend und nach hinten vorgezogen, die Seiten vor denselben seicht ausgeschweift. Die Basis ist jeder- seits seicht ausgerandet. Die Hemielytren erstrecken sich beim æ weit über die Spitze des Hinterkórpers. Der Cuneus ist etwas länger als an der Basis breit. Die Beine sind fein und lang. — Long. 5, lat. 1.5 mm. Togo: Adeli, Bismarcksburg!, VII—IX. 1890, 1 £, BérrNER (Mus. Berol.) Fulvius discifer Reur. Reur., Öfv. Finsk. Vet. Soc. Förh., XLIX, 1906—1907, N:o 7, p. 22. Matt, sehr kurz schwarz behaart, braunschwarz, etwas mehr als das apicale Viertel des zweiten Fühlergliedes weiss, das Rostrum und die Beine schwarzbraun, die Spitze der Schienen uud die Füsse etwas heller, die Hemielytren braungelb, auf dem Clavus die Basis und der Seutellarrand schmal, die Basis schmal und ein ziemlich kleiner Fleck in der Mitte auf dem Corium sowie ein kleines Fleckchen an der Spitze des Emboliums hellgelb. Der Kopf ist kaum länger als der Halssshild, horizontal. Die Stirn fast dreimal brei- ter (9) als der Durchmesser des Auges, seicht der Länge nach gefurcht, zur Spitze leicht geneigt, die Wangen klein. Die Augen von oben gesehen eiförmig, von der Seite gese- hen bis zur Kehle sich erstreckend. Das erste Fühlerglied fast ?/, kürzer als der Kopf, das zweite doppelt lànger als das erste, ziemlich kráftig, zur Spitze etwas verdickt, aber deut- lich dünner als das erste, etwa !/, kürzer als der Basalrand des Halsschildes breit, die zwei letzten Glieder dünn, das dritte fast ?/, kürzer als das zweite. Der Halsschild etwa ?/, kürzer als am Basalrande breit, der letztgenannte etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten vor der Basis leicht ausgeschweift, vorne etwas gerundet. Die Calli leicht gewólbt, in der Mitte durch eine feine Längslinie von einander getrennt, nach hinten über die Mitte der Scheibe sich erstreckend. Der Basalrand breit ausgeschweift. Die Hemielytren ebenso lang als der Hinterkörper, der Cuneus ebenso lang als breit. — Long 3.2, lat. 1.3 mm. Ins. Funda: Puebla!, unter feuchter Rinde, VorLzkov (Mus. Berol. et Helsingf.); Ma- dagaskar: Nossi-Bé! (comm. BERGRoTH). N:o 3. 168 B. Porrrvs. Fulvius brevicornis Reur. Teratodella anthocoroides Reur., Bih. Sv. Vet. Ak. Handl, III, N:o 1, p. 8, 1875, sec. spec. typ. — Fulvius brevieornis Reur., Ent. Tidskr. Stockholm, 1895, p. 138. Schwarzbraun—dunkelbraun, matt, die Spitze des zweiten Fühlergliedes breit, die Basis der Hemielytren und ein Fleck an der Aussenecke des Coriums weiss, das Rostrum, die Spitze der Hüften, die Schienen und die Füsse hellgelb, die äusserste Spitze der Schen- kel rótlich. Der Kopf deutlich länger als der Halsschild, die Stirn fast doppelt (5) oder fast mehr wie doppelt (9) breiter als der Durchmesser des Auges, in der Mitte mit einer deutlichen Lüngsfurche. Das gelbe Rostrum erstreckt sich etwa bis zur Mitte des Hinterkórpers, das erste Glied ebenso lang (9) oder etwas länger (5) als der Kopf. Das erste Glied der Füh- ler etwa ?/, kürzer als die Länge des Kopfes, das zweite etwas mehr wie doppelt länger als das erste, etwa ebenso lang (c?) oder etwa !/, kürzer (9) als der Basalrand des Halsschildes, ziemlich kräftig, zur Spitze etwas verdickt. Der Halsschild ist an der Spitze nicht voll um die Hälfte schmäler als an der Basis, die Länge der Scheibe etwas mehr als !/, kürzer als der Basalrand breit, die Seiten vor den Hinterecken ausgeschweift. Die Calli sind leicht ge- wölbt. Der Basalrand breit ausgeschweift. Die Hemielytren ebenso lang (2) oder etwas län- ger (cg) als der Hinterkörper. — Long. 3—3.ı mm. Senegal: Kongo: Libreville! — Ausserdem aus Ostindien, Birma, Ins. S:t Thomé, Martinique, Cuba und aus Venezuela bekannt und ist durch Schiffe auch nach Rouen einge- schleppt worden. Ohne Zweifel stammt die Art aus den tropischen Teilen der alten Welt, da sie zu einer Gruppe, die einen einfarbigen Cuneus haben, gehört, die der neuen Welt ganz freund ist. Microfulvius n. gen. Der Körper ziemlich gedrungen, matt, an den Seiten nur leicht gerundet, die Hemie- lytren sehr kurz und weitläufig behaart. Der Kopf ist sehr leicht geneigt, von oben gesehen kaum länger als mit den Augen breit, von der Seite gesehen länger als hoch, nach vorne vorgezogen und leicht zugespitzt. Die Stirn schwach gewölbt, in der Mitte mit einem ganz erloschenen Längseindruck. Die Augen sind rundlich, gross und hervorspringend, fein gra- nuliert, nach unten auf die Kehle sich erstreckend, hinten den Vorderrand des Halsschildes berührend. : Der Clypeus ist mässig hervortretend, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Kehle mässig lang, der Gesichtswinkel etwas spitz. Das Rostrum sehr lang, bis zur Spitze des Hinterkörpers sich erstreckend, das erste Glied etwas die Kopfbasis überragend. Die Fühler ziemlich kurz und wenig verdickt, dicht am Vorderrande der Augen eingelenkt, das erste Glied ganz kurz, die Kopfspitze nicht überragend, an der Spitze mit einigen ziemlich kurzen, abstehenden Borstenhaaren, das zweite ebenso dick, viel länger als das erste, unbe- haart, etwas kürzer als der Basalrand des Halsschildes breit, die zwei letzten dünn, kurz be- haart, zusammen kaum länger als das zweite, das letzte viel länger als das dritte. Der Hals- schild ist viel breiter als lang, nach vorne mässig, fast geradlinig verengt, der Basalrand breit ausgeschweift, die Hinterecken etwas abgerundet, die Vorderecken stumpf und abgerun- det, die Seiten der ganzen Länge nach scharf, der Vorderrand in der Mitte etwas ausge- schweift. Die Scheibe unpunktiert, die Callı gross, etwas convex, zusammenfliessend, nach hinten über die Mitte der Scheibe sich erstreckend. Die letztgenannte hinten jederseits ab- geflacht, die Apicalstrietur sehr fein, etwas von den Calli bedeckt. Das Schildchen flach, et- was länger als breit. Die Hemielytren etwas länger als der Hinterkörper, das Embolium Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 169 schmal, der Cuneus etwas länger als breit. Die Propleuren vorne nicht aufgetrieben. (Die Beine mutiliert). Nahe mit Fulvius STÅL verwandt, unterscheidet sich aber durch den Bau des Rost- rums, der Fühler und besonders des Halsschildes, dessen Seiten bis nach vorne scharf sind und dessen Apicalstrictur sehr fein und etwas von den Calli bedeckt ist. Schliesslich sind die Propleuren einfach gebaut. Typus: M. brevicollis n. sp. Microfulvius brevicollis n. sp. Gelbrot, die Augen braunrot, der Halsschild hinten schmal, das Schildchen zur Spitze und die zwei letzten Fühlerglieder braungelb, der Clavus und das Corium gelbweiss, der erstgenannte zur Spitze und eine breite, etwas schief gestellte, nach innen etwas erweiterte Binde hinter der Mitte auf dem Corium sowie der Cuneus braun, die Membran rauchig gelb. "Das zweite Fühlergliéd fast dreimal länger als das erste, das letzte etwa doppelt län- ger als das dritte. Die Stirn beim © doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Der Basalrand des Halsschildes nicht voll dreimal breiter als die Scheibe in der Mitte lang, nicht voll doppelt breiter als der Verderrand. — Long. 2.» lat. 0.9 m. m. Dar-es-Saalam: Pongani!, R. REGNEs, 1 9 (Mus. Berol.). Peritropis Unter. UHLER, Proc. Ent. Soc. Washingt., II, 1891, p. 122. — Revr., Bemerk. Nearkt. Caps., 1909, - p. 66. — Pope, Acta Soc. Scient. Fenn., XXXVII, N:o 4, p. 24. — Mevius Disr., Faun. Brit. Ind., Rhynch., II. p. 453. Der Körper gedrungen, an den Seiten ziemlich kräftig gerundet, matt, die Oberseite fast kahl oder mit weitläufig stehenden Schuppenhaaren bestreut, die Unterseite des Hinter- kórpers oft mit kurzen Haaren bekleidet. Der Kopf ist horizontal, gross und ziemlich breit, zugespitzt, die grossen Augen erstrecken sich nach unten bis auf die Kehle, die Stirn hin- ten flach eingedrückt. Die Fühler sind dicht vor dem Augenvorderrande eingelenkt, das erste Glied ist kurz, nicht oder nur wenig die Kopfspitze überragend, wenig verdickt, das zweite Glied ist lang, beim œ meistens verdickt, verhältnismässig wenig schmäler als das erste und immer viel länger als dasselbe, die zwei letzten Glieder kurz. Das erste Glied des Rostrums ist ebenso lang wie der Kopf. Der Halsschild ist flach bis ziemlich gewölbt, die Hinterecken sind nicht vorspringend, spitz oder abgerundet, die Seiten sind abgeflacht, der Seitenrand scharf, die Seiten nach vorne gerade verengt. Die Apicalstrietur ist schmal, zuweilen von den Calli bedeckt, die letzgenannten gross und weit nach hinten sich erstrec- kend. Das Schildchen flach — ziemlich stark gewölbt. Die Hemielytren sind auch beim 2 immer länger als der Hinterkörper, der Cuneus deutlich abgesetzt. Typus: P. saldaeformis Unter. Anm. In einem neulich erschienenen Supplementhefte zu „Faun. Brit. Ind., Rhynchota“, sagt Distant, dass die Gattung Mevius Dist. von Peritropis Unr. verschieden sei. Ich habe früher die beiden Gattungen zusammengeschlagen und bin fortwährend derselben Meinung. Mevius unterscheidet sich in keinen Hinsichten von Peritropis, eine Gattung, die sehr ausge- zeichnet und leicht kenntlich ist, besonders durch die Körperform und durch den Bau des Halsschildes. Auch die Farbe ist sehr charakteristisch. Dass Peritropis ursprünglich aus Nordamerika, Mevius von Ceylon beschrieben worden sind, ist wohl keine Ursache, die bei- den Gattungen zu trennen. Es zeigt fast mehr, wie wenig bekannt die tropischen Miriden noch sind, und auch in Afrika ist jetzt die Gattung durch zwei Arten repräsentiert. N:o 3. 22 170 B. Poprivs. Peritropis africanus n. sp. Ziemlich gedrungen, matt, die Hemielytren mit sehr kurzen und weitläufig stehenden Häärchen bekleidet. Kopf und Halsschild gelb, mit braunen und braunschwarzen Fleckchen bestreut, die besonders an den Vorderecken und an den Seiten des Halsschildes mehr oder weniger zusammenfliessen, das Schildchen braunschwarz mit gelber Spitze, in der Mitte der vorderen Hälfte mit helleren Fleckchen, die Hemielytren braun, mit ganz kleinen, rundlichen, gelben Fleckchen bestreut, Flecke auf dem Embolium, die Innenecke und die Spitze des Cu- neus braunschwarz, die Membran rauchbraun mit kleinen, rundlichen, hellen Fleckchen. Die Unterseite braun mit helleren Zeichnungen. Die zwei ersten Fühlerglieder (die anderen mu- tiliert) braun, die Basis des ersten schmal gelbweiss, die Beine braun, die Schenkel gelbweiss, in der Mitte breit braun und vor der Spitze mit einem schmalen braunen Ring, die innerste Basis, ein Ring hinter der Mitte und die Spitz der Schienen gelb. Der Kopf ist horizontal, lang und spitz vorgezogen, die Stirn der Länge nach ge- furcht, etwas breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen gross und hervorsprin- gend, bis auf die Kehle sich erstreckend, die Kehle lang. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Hinterhüften, das erste Glied fast die Kopfbasis erreichend. Das erste Fühlerglied die Kopfspitze überragend, das zweite wie das erste ziemlich kurz, halb abstehend behaart und fast dreimal länger als dasselbe, kaum länger als der Basalrand des Halsschildes, zur Spitze nicht erweitert. Der Basalrand des Halsschildes ist ziemlich ausgeschweift, in der Mitte etwas nach hinten breit vorgezogen, etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwas mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Die Hinterecken abgerundet, die Seiten abgeflacht, die Calli gross und etwas gewölbt, in der Mitte durch eine Furche von einander getrennt. Das Schildchen leicht convex, vorne quer eingedrückt. Die Hemielytren beim g viel länger als der Hinterkórper, das Embolium ziemlich erweitert, die Membran zweizellig. Die Schienen schmal, kurz behaart. Das erste Fussglied länger als die übrigen. — Long. 9.7, lat. 1.5 mm. Erinnert ziemlich an P. annulicornis m., unterscheidet sich aber u. a. durch grösseren Körper, mehr vorgezogenen Kopf, kräftigere und anders gebaute Fühler sowie durch ab- weichende Farbe. Brit. Ost-Afrika; Kibwezi!, XI. 1907, G. SCHEFFER, 1 c? (Mus. Berol.). Peritropis crassicornis n. sp. Der Körper ziemlich gedrungen, an den Seiten gerundet, matt, die Hemielytren kurz und weitläufig, halb abstehend hell behaart. Braun mit kleinen, weissgelben, runden Fleck- chen bestreut, die auf dem Clavus, auf dem Corium und in der Mitte des Cuneus mehr oder weniger zusammenfliessen, Flecke an den Seiten des Halsschildes, das Schildchen, das Corium nach aussen und der Cuneus dunkelbraun, die Hinterecken des Halsschildes und die apicale Aussenhälfte des Coriums schmal sowie die Spitze des Schildchens gelblich, die Stirn hinten in der Mitte, ein Fleck jederseits vorne auf den Calli und ein feiner Längsstrich vor der Spitze auf dem Schildchen rotbraun, die Membran einfarbig braunschwarz, die Unterseite braunschwarz, die Ränder der Brüste und die Seiten der Ventralsegmente rötlich braun, die Fühler braun, das erste Glied an der Basis weissgelb, oben mit einem braunen Fleckchen, etwas mehr als die Apicalhälfte des zweiten Gliedes schwarz, oben hinter der Mitte mit einem kleinen, scharf begrenzten, rundlichen, gelbweissen Fleckchen, die zwei letzten Glieder gelb, die Vorderbeine braun (die anderen mutiliert), die Schienen zur Spitze heller. Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. ail Der Kopf ist horizontal, lang vorgezogen und zugespitzt, deutlich länger als breit. Die Stirn der Länge nach gefurcht, ausserdem etwas vor dem Basalrande mit einer nach hinten gebogenen Querfurche, beim 9 etwa !/, breiter als der Durchmesser des Auges. Die Augen ziemlich gross und hervorspringend, nach unten bis auf die Kehle sich erstreckend. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Hinterhüften, das erste Glied fast die Kopf- basis erreichend. Die Fühler sind ziemlich lang abstehend, aber einzeln behaart, das erste Glied mässig verdickt, etwa ebenso lang als die Kehle, das zweite kräftig verdickt und von den Seiten zusammengedrückt, etwa dreimal länger als das erste, die zwei letzten Glieder ganz dünn, das letzte etwa ebenso lang als das erste, das dritte etwas kürzer. Der Basal- rand des Halsschildes ist breit zweibuchtig ausgeschweift, etwas mehr wie doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, die Hinterecken abge- rundet, die scharfen Seiten mässig abgeflacht. Die Calli sind gross, etwas convex, in der Mitte gefurcht, die Apicalstrietur ist schmal, aber deutlich. Das Schildchen ist flach, vorne mit einem Querwulste. Die Hemielytren beim 9 länger als der Hinterkörper, das Embolium ziemlich schmal, die Membran zweizellig. Die Vorderschienen zur Spitze kaum verengt, kurz behaart, das erste Glied der Vorderfüsse ebenso lang als das dritte, länger als das zweite. — Long. 5.4, lat. 2.3 mm. Obgleich die Art einen sehr auffallenden Fühlerbau hat, stimmt sie in anderen Hin- sichten so sehr mit übrigen Arten dieser Gattung überrein, dass eine generische Trennung wohl kaum berechtigt wäre. Der Bau der Fühler ist auch sonst in dieser Gattung Variationen unter- worfen, indem eben das zweite Glied beim c^ einiger Arten kräftig verdickt sein kann, bei anderen aber ebenso gebaut ist wie beim 9. Es ist darum nicht unwahrscheinlich, dass auch beim letztgenannten eine kräftigere Entwickelung des zweiten Fühlergliedes vorkommen kann. Deutsch Ost-Afrika: Langenburg!, Ende VIII. 1899, an Licht getangen, D:r FÜLLEBORN, 1 9 (Mus. Berol.). Div. Cylaparia Reur. Vide Reur., Neue Beitr. Phyl. und Syst. der Mirid., p. 127. Die Fühler sehr lang, die zwei letzten Glieder fein — sehr fein, lang. Der Kopf variabel, die Lorae meistens ziemlich erloschen von den Wangen abgesetzt. Der Halsschild immer mit deutlich abgesetzter Apicalstrietur, die Seiten ungerandet, sehr selten erloschen gerandet, die Calli kurz, zuweilen kráftiger, sehr selten aber die Mitte der Scheibe erreichend. Die Schienen meistens unbewehrt, zuweilen aber mit feinen Dórnchen. Die Füsse fein, das erste Glied lang, ebenso lang oder länger als die beiden anderen zusammen. Hierher nur zwei aethiopische Gattungen: 1. (2. Der Kopf wenigstens etwas horizontal, die Stirn von oben nicht sehr kurz, allmáh- lig geneigt. Der Kórper ohne rote Zeichnungen. Rhinomiridius Por». n2 (1). Der Kopf sehr stark vertical, der Körper mit roten Zeichnungen. Vannius Dist. N:o 3. 172 B. PorPrus. Rhinomiridius Porr. Porr. Acta Soc. Scient. Fenn., XXXVII, 1909, N:o 4, p. 8. Der Körper ist ziemlich gedrungen, an den Seiten gerundet, mässig gewölbt, matt sehr fein chagriniert, oben kurz und anliegend, weitläufig, unten etwas länger und dichter hell behaart. Der Kopf ist ziemlich stark geneigt, gestreckt dreieckig vorgezogen und mäs- sig zugespitzt, die Augen gross und vorspringend. Die Lorae schmal, deutlich begrenzt, die Kehle mässig lang, von der Seite gesehen etwas buckelig aufgetrieben. Die Fühler sind gleich vor den Augen eingelenkt, sehr lang und dünn, ziemlich viel länger als der Körper, das erste Glied schwach verdickt, kurz, etwa um die Hälfte kürzer als der Kopf, das zweite nur wenig dicker als die beiden letzten, viel länger als das erste, alle Glieder sehr kurz an- liegend behaart. Das Rostrum erstreckt sich etwas über die Mitte des Hinterkörpers, das erste Glied die Vorderhüften erreichend. Der Halsschild ist nur wenig breiter als lang, die Hinterecken sind seicht abgerundet, die Seiten etwa in der Mitte seicht ausgeschweift. Die Apicalstrictur ist schmal, aber scharf, die Calli mässig gewölbt nicht scharf begrenzt, nach hinten etwas über die Mitte der Scheibe sich erstreckend. Das Schildchen ist hinten gewölbt Die Hemielytren sind etwas länger als der Hinterkörper, der Cuneus nicht abgesetzt. Die Schienen sind nur wenig länger als die Schenkel, wie die letzteren auf den hinteren Beinen kurz bedornt, ausserdem anliegend behaart. Typus: Ah. aethiopicus Porr. Rhinomiridius aethiopicus Porr. Born Ib cess qos TA 3o diis SIE ara. Schwarzbraun, der Kopf hinten und längs den Augen braungelb—gelblich, unten gelb, ein Längsstrich in der Mitte des Halsschildes und zwei seitliche, nach innen convergie- rende, zuweilen aber fehlende, alle nach vorne bis zum Hinterrande der Calli sich erstreckend, einige mehr oder weniger ausgeprägte Fleckchen vorne an den Seiten, meistens auch die letzteren und der Basalrand mehr oder weniger deutlich gelb, ein Fleckchen jederseits an der Basis und die Spitze des Schildchens, die Spitze des Clavus und mehr oder weniger zahl- reiche, mit einander der Länge nach oft zusammenfliessende Fleckchen, besonders vorne auf den Hemielytren, ein ringtórmiger Fleck, der nach aussen bis zum Aussenrande sich erwei- tert, vor der Aussenecke und der Innenrand des Coriums gelb, die Membran rauchbraun, in der Mitte etwas heller, die Vorderbrust, die Meso- und Metapleuren, die Orificien, die Mitte der Unterseite des Hinterkórpers mehr oder weniger ausgedehnt und kleine Fleckchen an den Seiten der Ventralsegmente gelb, das letzte Segment auf der vorderen Hälfte schwarzbraun, hinten gelb, die Fühler braungelb, die Beine braun, die Mittelschenkel vorne bis über die Mitte und ausserdem vor der Spitze, die Hinterschenkel vorne an der Basis und in der Mitte sowie ein Ring vor der Spitze und ein breiter Ring vor der Spitze der Schienen gelbweiss. Die Stirn kaum breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied etwa 1/, kürzer als die Breite des Kopfes mit den Augen, das zweite etwa dreimal länger als das erste, etwa um die Hälfte kürzer als das dritte. — Long. 5.5—7, lat. 2—2.5 mm. Ins. Fernando-Po!, L. Coxnapr (Mus. Paris. et Helsingf.): Punta Frailes!, X—XI. 1901, L. Fra (Mus. Genov.); Franz. Congo: Fernand Vaz!, IX—X. 1902, L. Fra (Mus. Genov.); Nord-Kamerun: Joh.-Albrechtshóhe!, 14. IV. 1906; SO Kamerun: Lolodorf!, L. CONRADT (Mus. Berol.). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 173 Vannius Disr. Disr., Biol. Centr. Amer., Rhynch., I, p. 245. Der Kórper meistens gestreckt, selten kurz und gedrungen, mehr oder weniger matt oder glànzend, oben kurz abstehend behaart. Der Kopf ist von oben gesehen kurz, vertical, kürzer als der Halsschild, die Kehle sehr kurz. Die Stirn fein der Länge nach gefurcht, zuweilen hinter den Augen mit einer sehr feinen Querfurche. Die Augen sind nicht gestielt, fast den Vorderrand des Halsschildes berührend. Das Rostrum ist lang, über die Spitze der Hinterhüften sich erstreckend. Die Fühler sind etwas vor dem Augenvorderrande einge- lenkt, lang, das erste Glied kurz, dicker als die übrigen, mässig — stark verdickt, das zweite immer etwas dicker als die zwei letzten, viel länger als das erste, die zwei letzten lang und dünn. Der Halsschild ist stark quer, flach oder leicht gewölbt. Der Basalrand jederseits ausgeschweift, die Hinterecken nicht vorspringend, spitzt oder etwas gerundet. Die Seiten ungerandet, gerade oder leicht ausgeschweift, die Calli ziemlich klein, die Apicalstrictur mehr oder weniger breit, scharf. Das Schildchen ist flach. Die Hemielytren länger als der Hinter- körper, zuweilen beim 9 gedrungen und an den Seiten gerundet, der Cuneus deutlich abge- setzt. Die Beine lang und dünn, die Schienen fein, oft einzeln bedornt. Typus: V. rubrovittatus Disr. Vannius annulicornis Porr. Popp., ]. c., p. 14. Gestreckt, an den Seiten nur wenig gerundet, matt, oben mit halb abstehenden, dunk- len Häärchen ziemlich dicht bekleidet. Oben gelb, der Kopf vor den Augen schmal rot, die Augen rotbraun, auf der Stirn ein schmaler, schwarzer Längsstrich, zwei breite Längsbinden auf dem Halsschilde, die sich nach hinten über die Basalecken des Schildchens und über den Innenrand des Clavus bis etwas über die Schildchenspitze fortsetzen, auf dem Corium eine breite Längsbinde am Innenrande, die gleich hinter der Basis beginnt und nach hinten fast bis zur Spitze des Clavus sich erstreckt, ein kleiner, lateraler Makel hinter der Mitte und ein grosser Makel an der apicalen Innenecke, auf dem Cuneus die ganze Basis bis zur Mitte und die äusserste Spitze rot, zwei feme Längsstriche auf dem Clavus und drei auf dem Co- rium, die bis zur Mitte nahe am Seitenrande verlaufen, dann in einem seichten Bogen nach innen biegen und sich in der Mitte des Coriums fortsetzen, sowie die áussere Apicalecke desselben schwarz, die Membran rauchbraun mit hellen Venen. Die Unterseite gelb, die Sei- ten der Vorderbrust rot, die Spitze des Hinterkórpers braun. Die Fühler braunschwarz, das erste Glied rot, das zweite Glied an der Basis rot, hinter dem roten, die Mitte und die Spitze breit weiss, das Rostrum gelbbraun, das erste Glied róthch, die Beine gelbrot. Der Kopf ist ziemlich klein, die Augen gross. Der erstgenannte ist von oben gese- hen etwa !/, kürzer als der Halsschild, mit den Augen mehr wie doppelt breiter als lang. Die Stirn ist sehr fein der Länge nach gefurcht, etwa ebenso breit (©) als der Durchmesser des Auges. Die Augen erstrecken sich nach hinten bis zum Vorderrande des Halsschildes. Das erste Fühlerglied ist stark verdickt, kurz, ebenso lang wie der Kopf von oben gesehen, die folgenden Glieder lang, zusammen ebenso lang wie der Kórper, das zweite etwas dicker als die sehr dünnen letzten, etwa dreimal länger als das erste, kaum länger als das vierte, etwa um !/, kürzer als das dritte. Das Rostrum ist dick und erstreckt sich nur wenig über die Hinterhüften, das erste Glied etwas über die Vorderhüften sich erstreckend. Der Halsschild ist am Basalrande etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe, etwa ?/, breiter als der N:o 3. 174 B. Porrivs. Vorderrand, die Hinterecken abgerundet, die Seiten nach vorne fast geradlinig verengt. Die Scheibe ist flach, die Apicalstrictur ziemlich breit. Die Hemielytren viel länger als der Hin- terkórper, der Cuneus länger als an der Basis breit. Die Beine lang mit langen Schienen. — Long. 4, lat. 1.5 mm. Madagaskar: Vald Tananal, Reg. Ikongo, Vinanitelo!, III. 1901, ÖH. Auwvaun, 1 9 (Mus. Paris.) Als Anhang zu den Cylapinen stelle ich eine sehr eigenthümliche Gattung, die vielleicht als Repräsentant einer besonderen Unterfamilie aufzustellen wäre und die habituell sehr an einem einfarbigen Fulvius erinnert. In mehreren Hinsichten stimmt sie mit den Cy- lapinen überein. Die letzten Fühlerglieder sind dünn und lang, die Apicalstrictur des Hals- schildes ist gut ausgebildet und die Calli sind gross, über die Mitte nach hinten sich er- streckend. Die Schienen sind zur Spitze etwas verschmälert, die Füsse dünn, die Klauen fein, obne Arolien und die Hinterflügel sind ohne Hamus. In anderen Hinsichten aber sind erhebliche Unterschiede vorhanden. Die Augen sind hinten unfazettiert und hier be- haart, der Cuneus ist sehr schmal, nicht breiter als das wenig erweiterte Embolium, die Mem- bran mit nur einer grossen Zelle und das erste Fussglied ist ganz kurz. Ich gebe nachste- hend eine Beschreibung der Gattung und der Art. Hemiophthalmocoris n. gen. Der Körper ziemlich gestreckt, an den Seiten leicht gerundet, matt und unpunktiert, ziemlich dicht anliegend, kurz, auf dem Kopfe etwas abstehend behaart. Der Kopf ist hori- zontal von oben gesehen deutlich länger als breit, mässig vorgezogen, zugespitzt. Die Stirn ist leicht nach vorne geneigt, ungerandet, in der Mitte kurz und ziemlich erloschen der Länge nach gefurcht. Der Clypeus ist von der Seite gesehen wenig hervortretend, von der Stirn wenig scharf abgesetzt, die Lorae schmal, die Kehle lang, die Wangen ganz klein, der Ge- sichtswinkel etwas spitz. Die Augen sind gross und hervorspringend, nach unten bis auf die Kehle sich erstreckend, etwas von den Vorderecken des Halsschildes entfernt, das hintere Viertel unfazettiert und abstehend behaart. Das Rostrum sehr lang, fast die Spitze des Hin- terkórpers erreichend, das erste Glied erstreckt sich bis zu den Vorderhüften. Die Fühler sind etwas vor dem Augenvorderrande eingelenkt, das erste Glied wenig verdickt, ziemlich lang, weit die Kopfspitze überragend, mit einigen Borstenhaaren besetzt, die übrigen kurz anliegend und ausserdem einzeln abstehend behaart, das zweite dünner als das erste und viel länger als dasselbe, die zwei letzten dünn, zusammen länger als das zweite, das dritte kürzer als das letzte. Der Halsschild ist etwas breiter als lang, nach vorne ziemlich verengt, der Basalrand des Halsschildes breit ausgeschweift, die Basis des Schildchens nicht bedeckend, die Hinterecken leicht abgerundet, die Seiten leicht ausgeschweift, stumpf. Die Scheibe ist etwas ge- wölbt, wenig geneigt, die Calli gross, undeutlich begrenzt, nach hinten bis über die Mitte der Scheibe sich erstreckend, in der Mitte der Länge nach gefurcht, die Apicalstrictur ziemlich fein, aber deutlich. Das Schildchen ist flach, etwa ebenso lang als breit. Die Hemielytren beim 2 länger als der Hinterkórper, das Embolium wenig, nach hinten jedoch etwas mehr erweitert, der Cuneus lang und sehr schmal, nicht breiter als das Embolium hinten. Die Membran nur mit einer grossen, ziemlich gestreckten Zelle, die an der inneren Apicalecke etwas spitz ist. Die Hinterflügelzelle ohne Hamus. Die Hüften einander sehr genähert, die Rima orificiorum des Metastethiums sehr klein, von einem nicht scharfen Ringe umgegeben. Die Beine mässig lang, die Hinterschienen zur Spitze etwas verengt, kurz anliegend behaart und ausserdem mit einzelnen, feinen Borstenhaaren bewehrt. Die Füsse dünn, das erste Glied ganz kurz, das zweite länger als das dritte, die Klauen fein, ohne Arolien. Typus: H. lugubris n. sp. Tom. XLI. Die Miriden der älhiopischen Region. 175 Hemiophthalmocoris lugubris n. sp. Braunschwarz, die Hemielytren gelblich graubraun, die Membran etwas heller, die Venen dunkler, das Embolium und der Aussenrand des Cuneus braunschwarz, die Fühler, die Beine, die Rima orificiorium des Metastethiums und die Unterseite des Hinterkórpers schmut- zig gelb, das erste Fühlerglied braunschwarz. Die Stirn beim 9 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das erste Fühlerglied kaum länger als der Vorderrand des Halsschildes breit, das zweite etwa 21/, mal länger, das dritte nicht voll um die Hälfte kürzer als das zweite, das letzte etwa !/, länger als das dritte. Der Basalrand ist etwa !/, breiter als die Scheibe lang, nicht voll doppelt breiter als der Vorderrand. — Long. 4, lat. 1.5 mm. Brit. Ost-Afrika: Kibwezi!, 1. III. 1908, G. SCHEFFLER, 1 © (Mus. Berol.). Bryocorina Rxvr. Reur., Beitr. Phyl. Syst. Mirid., p. 121. Das letzte Fussglied zur Spitze erweitert, selten fast lineär. Die Klauen weit diver- gierend, zur Spitze kräftig gebogen. Die Arolien gross, selten verkürzt, stark divergierend und zu den Klauen genähert, meistens an der Basis oder zuweilen ganz mit denselben ver- wachsen. Die Schienen ohne Dórnchen. Die Hinterflügel ohne Hamus. Auf dem Kopfe sind die Lorae meistens nicht von den Wangen abgesetzt. Der Xyphus der Vorderbrust gerandet. Die Membran meistens mit nur einer Zelle. Übersicht der Gattungen. 1. (2) Das erste Fühlerglied sehr lang. Das Schildchen mit einer sehr langen und schmalen, an der Spitze verdickten Spina. Der Kórper sehr gestreckt und schmal. Helopeltis Srax. 2. (1) Das erste Fühlerghed nicht auffallend lang, meistens sogar sehr kurz, selten lang, dann das Schildchen einfach. Das Schildchen oft aufgetrieben, ohne einer sehr langen, schmalen Spina. Der Kórper selten auffallend schmal und lang. 3. (4) Das erste Fühlerglied lang und dünn. Die Hemielytren etwas durchsichtig. Felisacus Disr. 4. (3). Das erste Glied kurz, wenn länger sind die Hemielytren nicht durchsichtig. 5. (12). Das dritte Fühlerglied sehr dick, ebenso dick oder dicker als das erste. 6. (7). Das Schildchen flach. Die Beine lang und abstehend behaart. Lyeidocoris Reur. et Porr. =1 = e Das Schildchen mehr oder weniger stark aufgetrieben, die Beine kurz behaart. 8. (9) Das erste Fühlerglied viel lànger als der Kopf von oben gesehen. Das Corium hin- ten buckelfórmig aufgetrieben. Physophoroptera Porr. 9. (8). Das erste Fühlerglied sehr kurz, nicht länger als der Kopf von oben gesehen. Das Corium nicht buckelfórmig aufgetrieben. 176 B. Porrrus. 10. (11). Der Halsschild und das Schildchen kráftig punktiert. Das zweite und dritte Füh- lerglied zur Spitze allmählich verdickt. | Odoniella Haar. 11. (10). Der Halsschild und das Schildchen runzelig punktiert, ausserdem gekórnelt. Das zweite und dritte Fühlerglied zur Spitze kräftig keulenförmig verdickt. Sahlbergiella Har. 12. (5) Das dritte Fühlerglied dünn, immer viel dünner als das erste. 13. (20). Das erste Fühlerglied kräftig verdickt, lang abstehend, oft etwas borstenfórmig behaart. 14. (17). Die Stirn ohne Höcker. 15. (16). Das zweite Fühlerglied sehr lang und dünn. Der Körper schmal und lang. Der Halsschild stark gerunzelt. Pararculanus n. gen. 16. (15). Das zweite Fühlerglied nicht sehr lang. Der Körper kürzer und breiter. Der Halsschild glänzend glatt. Arculanus Dist. 17. (14). Die Stirn vorne mit drei kräftigen Hóckern. 18. (19). Die Fühler lang und abstehend behaart. Der Kórper oben nicht gekórnelt. Die Schenkel lang behaart. Chamus Dist. 19. (18). Die Fühler vom zweiten Gliede an fast unbehaart. Der Kórper oben gekórnelt. Die Schenkel unbehaart. Chamopsis Reur. et Porr. 20. (13). Das erste Fühlerglied wenig verdickt, kurz und wenig dicht behaart. 21. (22). Der Kórper lang und schmal, der Cuneus sehr lang. Prodromus Dis. 22. (21). Der Körper gedrungen, der Cuneus nur wenig länger als breit. Monalocoropsis n. gen. Helopeltis Stan. SIGN., Ann. Soc. Ent. France (3) 1858, p. 502. — Waık., Cat. Het, VI, p. 165. — Drsr., Faun. Brit. Ind., Rhynch., II, p. 439, fig. 285. — Aspicelus Costa, Ann. Mus. Zool. Nap., II, 1865, p. 147. Der Körper ist glänzend, unbehaart, lang und schmal. Der Kopf ist vertical, von oben und von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen ebenso lang als hoch, die Stirn etwas gewölbt, der Länge nach gefurcht, die Augen glatt, mässig gross, vor- springend, weit vom Vorderrande des Halsschildes gelegen. Der Clypeus ist wenig hervor- tretend, die Kehle mässig lang. Die Fühler sehr lang, länger als der Kórper, dünn, das erste Glied ebenso lang oder nur wenig kürzer als die halbe Körperlänge. Das Rostrum er- streckt sich wenigstens bis zu den Mittelhüften. Der Halsschild ist gewólbt und nach vorne geneigt, am Vorderrande mit einer breiten Strictur, unpunktiert, der Basalrand wenig breiter als die Lànge der Scheibe, breit gerundet, in der Mitte meistens leicht ausgeschweift, viel breiter als der Vorderrand. Das Schildchen mit einer langen, meistens nach hinten, selten Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 177 nach vorne leicht gebogenen Spina, die an der Spitze hemisphaerisch verdickt ist. Die He- mielytren immer lànger als der Hinterkórper, mit langem und schmalem Cuneus, glatt, die Membran mit einer langen und schmalen Zelle. Die Hinterflügel ohne Zellhaken. Das Me- tasternum lang. Die Beine lang, die Schenkel meistens gebogen und zur Spitze etwas ver- dickt. Das letzte Fussglied zur Spitze verdickt, die Arolien breit und mit den Klauen ver- wachsen. Übersicht der Arten. !) 1. (10). Die Hemielytren wenigstens an der Basis rot—rotgelb. 2. (7) Die Membran grauschwarz—schwarz, selten in der Mitte glasartig durchsichtig. 3. (6). Das erste Fühlerglied ebenso lang wie der halbe Körper, die helle Farbe rotgelb. 4. (5). Die helle Farbe gelbrot. Die Hemielytren unpunktiert. bergrothi Reur. 5. (4). Die helle Farbe blutrot. Die Hemielytren flach runzelig punktiert. sanguineus Porr. 6. (3). Das erste Fühlerglied kürzer als der halbe Kórper. Die helle Farbe gelb. schoutedeni Reur. Die Membran ganz durchsichtig, hell. 8. (9) Die zwei ersten Fühlerglieder rot, das zweite zur Spitze verdunkelt. Grösser. 1 en Do — labaumei Pope. 9. (8) Auch das erste Fühlerglied zur Spitze verdunkelt, gelbrot. Kleiner. plebejus Pope. 10. (1). Die Hemielytren einfarbig dunkel. alluaudi Reur. Helopeltis bergrothi Reur. Revr., Ent. Monthl Mag. (2) III (XXVIII), 1892, p. 159, sec. spec. typ. — Öfv. Finska Vet. Soc. Förh., LXVII, N:o 10, p. 2. — Porr., Rev. Zool. Afr., I, 1911, p. 39. Rotgelb, der Kopf schwarz, vorne an den Seiten und die Unterseite rotgelb. Das Schildehen gelbrot. Die Hemielytren gelbbraun, das basale drittel des Clavus und des Co- riums, sowie die Seiten des letztgenannten sehr schmal rotgelb, der Cuneus braunrot—braun, die Membran und die Hinterflügel graubraun, die Unterseite, das Rostrum und die Beine rotgelb, die Füsse braun, die äusserste Spitze des Rostrums, die Spitze des Klauengliedes der Füsse und die Fühler schwarz, das erste Glied der letztgenannten an der Basis rotgelb, die Spitze desselben braun. Der Kopf ist '/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, das erste Fühlerglied ebenso lang wie der halbe Körper (4 mm), das zweite länger, ca 6.5 mm. Der Halsschild ist am Basalrande etwa !/, breiter als in der Mitte lang, an den Basalecken etwas einge- drückt und von hier bis zur Einschnürung gerundet verengt. Die Scheibe kräftig gewölbt und geneigt. Der Cuneus etwa dreimal kürzer als der Aussenrand des Coriums. — Long. 6—9 mm. !) In dieser Übersicht fehlt die mir unbekannte H. waterhousei Kirk. N:o 3. 23 178 B. Porrrus. Gabon! (Mus. Helsingf.); Kamerun! (Mus. Hung.); Togo: Adeli, Bismarksburg! VII— IX, 1890, BüvrNER (Mus. Berol); Bas Ogoué!, E. Haus (Mus. Paris.). Var. disciger Porr. Porr. in Ssösreor’s Kilim.—Meru-Exp, Hem., 12, N:o 4, p. 28. — Rev. Zool. Afr., 15 ll 440 Wie die Hauptform, der Halsschild meistens in der Mitte mit einer schwarzen Längs- binde, das Schildchen, die Spina ausgenommen, und die Hemielytren schwarz, das Basaldrit- tel des Clavus und des Coriums und der Aussenrand des letztgenannten sehr schmal rotgelb, die Membran schwarz, die Hinterflügel dunkler. Zuweilen sind die Schenkel besonders in- nen, die Schienen und die Füsse schwarz. Obgleich diese Form in der Farbenzeichnung ziemlich von der Hauptart abweicht, ist sie jedenfalls nicht als besondere Art aufzufassen, indem keine andere als Farbenunter- schiede vorhanden sind und auch die Farbe ist bei den zahlreichen Exemplaren variabel, Übergänge zu der Hauptform bildend. Kilimandjaro! (Mus. Holm. et Helsingf.); Amani!, 2. II. 1905, XII. 1906, schädlich an Cinchona, auch an Bixa und Ricinus, VossELER, zahlreiche Exx; Usambara!, II—III,*1886 ©. W. Scamnr; Mikindani!, ScHuzz; Span. Guinea: Benito-Geb.! 1.—15. VII. 1906, Nko- lentangan!, G. Tessman (Mus. Berol. et Helsingf.); Franz. Congo: Haute-Sanga!, P. A. FERRIÈRE (Mus. Paris.); Nyassa-Land: Blantyre!, D:r Or» (Ent. Res. Comm;). Var. rubrinervis (Porr.). Helopeltis rubrinervis Por. 1. c., p. 29. — Rev. Zool. Afr., I, 1911, p. 41. Nachdem ich mehrere Exemplare dieser Form gesehen habe, bin ich überzeugt, dass dieselbe, obgleich die Farbe abweichend ist, nicht von bergrothi zu trennen ist. Ich habe keine andere Unterschiede finden können als die Farbe, die bei dieser Art stark varilert. Rot—rotgelb, die Stirn in der Mitte breit und zuweilen ein Fleck jederseits hinter den Augen schwarz. Die Hemielytren gelb, der Clavus, die Spitze ausgenommen, der Aus- senrand des Coriums, in der Mitte abgebrochen, und die Membranvenen rot, in der Mitte eine breite braunschwarze Querbinde, die zuweilen nur an den Seiten des Coriums vorhan- den ist. Die Membran rauchschwarz, in der Mitte gelb, glasartig durchsichtig, die Hinterflügel rauchschwarz, die Spitze und eine Querbinde in der Mitte gelb, die Hinterschenkel meistens, zuweilen auch die vorderen sowie die Schienen, die Füsse immer schwarz. Kilimandjaro: Kibonoto!, 2000 m., 3. I. 1906, Ssöstepr (Mus. Horw.); Amani!, XII. 1906, schädlich an Cinchona, auch an Ricinus, 2. II. 1905, VosseLer (Mus. Berol. et Hel- sing); Span. Guinea: Melleburg, Benitogeb.!, 15—28. II. 1907, G. Tessmann (Mus. Berol.) Helopeltis schoutedeni Reur. Reur., Ent. Monthl. Mag., XLII, p. 112, 1906. — Porr., Rev. Zool. Afr., I, 1911, p. 42. Hellgelb, der Kopf schwarz, an den Seiten vor den Fühlern, die Spitze und die Unter- seite hellgelb, das Schildchen an den Seiten etwas verdunkelt, auf den Hemielytren ein an der Schildchenspitze beginnender, gleich hinter der Mitte erweiterter, und hier fast bis zum Seitenrande sich erstreckender Längsfleck, der Cuneus und die Membran, die Fühler, die Spitze des Rostrums und die Füsse schwarzbraun, das erste Fühlerglied an der Basis sehr schmal hell. Der Kopf ist etwas mehr als !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Scheibe des letztgenannten innerhalb der Hinterecken mit einem kurzen Längseindruck, der Basalrand nur wenig breiter als die Länge der Scheibe, doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten nach vorne leichter gerundet als bei bergrothi, die Scheibe ist kräftig gewölbt und Tom. XLI. Die Miriden der üthiopischen Region. 179 nach vorne geneigt. Das erste Fühlerglied ist !/, kürzer als der halbe Kórper, nur 3 mm. lang, das zweite 5 mm. Der Cuneus ist schmal und sehr lang, der Aussenrand des Coriums 21/, mal lànger.— Long. 8 mm. Unterscheidet sich von bergrothi ausser durch die Farbe besonders durch das kürzere erste Fühlerglied. Belg. Congo: Bikoro! (Mus. Helsingf., coll. Scnovr.). Helopeltis sanguineus Porr. Porr. Rev. Zool. Afr. I, 1911, p. 41. Stark glünzend, blutrot, die Stirn zum gróssten Teil, auf den Hemielytren ein grosser Längsfleck in der Mitte und die Membran schwarz, die Venen der letztgenannten braunrot, die Fühler schwarz, das erste Glied an der Basis schmal rot, das Rostrum und die Hinter- beine rot, die vorderen gelbrot, das letzte Fussglied schwarzbraun. Der Kopf ist etwas mehr als !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Stirn beim 9 etwa dreimal breiter als der Durchmesser des Auges. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften. Das erste Fühlerglied ist zur Spitze etwas verdickt, etwas kürzer als der halbe Körper (3.5 mm.), das zweite 46 mm. Der Basalrand des Halsschildes ist kaum breiter als die Länge der Scheibe, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, jeder- seits innerhalb der Hinterecken grübchenfórmig eingedrückt. Die Seiten sind nach vorne fast geradlinig verengt, die Scheibe mässig gewólbt und geneigt, die Abpicalstrictur hinten tief eingedrückt. Die Spina des Schildchens ist gelbrot, die Spitze schwach verdunkelt, die Spina etwa ebenso lang als der Halsschild, nach hinten leicht gebogen. Der Clavus und das Corium sind flach und weitläufig runzelig punktiert, der Cuneus mässig lang, etwa drei- mal kürzer als das Corium. — Long. 7.5 mm. Sehr nahe mit H. bergrothi verwandt. Die rote Farbe ist dunkler, die Augen etwas grósser, die Fühlerglieden, besonders das zweite und dritte, deutlich kürzer, der Halsschild ist weniger geneigt, die Seiten fast gerade, die Hemielytren sind runzelig punktiert und der Cuneus ist kürzer. Congo: Api!, IX, 1909, 1 9 (Mus. Congo Belg.). Helopeltis labaumei Por». Pope. Lc, p- 42. Rotgelb, die Membran gelb mit roten Venen, die Fühler rot, die Spitze des zweiten Gliedes und die zwei letzten, die Augen, die äusserste Spitze des Rostrums und die Klauen schwarz. Der Kopf ist um die Hälfte schmäler als der Basalrand des Halsschildes, die Augen klein, vorspringend, die Stirn beim 9 etwa viermal breiter als ihr Durchmesser. Die Fühler sind länger als der Körper, das erste Glied !/, kürzer als der halbe Körper (4 mm.), das zweite 6 mm. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften. Der Basalrand des Halsschildes ist unbedeutend breiter als die Länge der Scheibe, doppelt breiter als der Vorderrand, die Seiten sehr leicht gerundet. Die Scheibe kräftig gewólbt und geneigt. Die Spina des Schildchens ist ebenso lang wie der Halsschild, leicht nach hinten gebogen. Der Cuneus ist lang und schmal, der Aussenrand des Coriums etwa 3!/, mal länger als der- selbe. — Long. 10 mm. N:o 3. 180 B. Poppivs. Ist am nächsten mit H. bergrothi und schoutedeni verwandt, von beiden sofort durch die Farbe zu unterscheiden. Ausserdem ist der Halsschild lànger und schmäler, an den Seiten sehr seicht gerundet. — Von der folgenden u. a. durch längere Fühler verschieden. Hinterland von Span. Guinea: Nkolentangan!, 12. XI, TEsswAN, 1 © (Mus. Berol.). Helopeltis plebejus Porr. Popp» lc, op. 43: Gelbrot, der Kopf schwarz, vor den Augen, an der Spitze, selten auch oben zwischen den Augen rotgelb, die Spitze der Spina auf dem Schildchen und die Hemielytren gegen die Spitze meistens mehr oder weniger ausgedehnt verdunkelt, zuweilen auch der Cuneus dunkler, die Membran rauchig, die Venen braunschwarz, das erste Fühlerglied gelbrot— gelbbraun, die Spitze verdunkelt, zuweilen schwarz, die übrigen Glieder, die Spitze des Rostrums und das letzte F'ussglied schwarz. Die Augen ziemlich klein, vorspringend, die Stirn doppelt (cg) oder dreimal (9) breiter als der Durchmesser derselben. Das erste Fühlerglied zur Spitze etwas verdickt, unbedeutend kürzer als der halbe Körperlänge (3 mm.), das zweite 4 mm. Der Basalrand des Halsschildes nicht doppelt breiter als der Kopf, etwa doppelt breiter als der Vorderrand, kaum breiter als die Länge der Scheibe, die Seiten nach vorne sehr seicht oder fast gar nicht gerundet, die Scheibe innerhalb der Hinterecken kurz, ziemlich kräftig der Länge nach eingedrückt. Die Scheibe ist kräftig gewölbt und nach vorne geneigt. Die Spina des Schildchens etwa ebenso lang wie der Halsschild, sehr leicht nach hinten gebogen. Der Cuneus ist lang und schmal, der Aussenrand des Coriums etwa 21/, mal länger als derselbe. — Long. 6—8 mm. Ist von A. bergrothi durch die anders gefärbten, kürzeren und dünneren Fühler, von schoutedeni durch die auffallend dünneren Fühler zu unterscheiden. Togo: Bismarcksburg!, III—XII, Coxrapr; Zansibar: Bondei!, C. W. Scamipr; Dela- goabai!, R. MowrEmo (Mus. Berol. et Helsingf.). Helopeltis alluaudi Reur. Reur., Ofv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 10, 1904—5, p. 1. — Popp., 1. c., p. 44. Die Unterseite, das Rostrum und die Beine gelb, der Kopf, der Halsschild und das Schildchen schwarz, der Vorderrand, selten auch die Basis in der Mitte, gelbrot, das Schild- chen meistens in der Mitte und die Spina gelb, die verdickte Spitze der letztgenannten dunkler, die Hemielytren braun— braunschwarz, die Fühler schwarz, das erste Glied an der Basis mehr oder weniger ausgedehnt, selten ganz gelb—gelbrot. Der Kórper glänzend. Der Kopf etwa !/, schmäler als der Basalrand des Halsschildes. Das erste Fühlerglied nicht kürzer als der halbe Körper, 3—3.5 mm. lang, das zweite 4 mm. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften. Der Basalrand etwas breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, jederseits innerhalb der Hinterecken tief, aber kurz der Lànge nach eingedrückt, etwa doppelt breiter als der Vorderrand. Die Seiten nach vorne sehr leicht gerundet. Die Scheibe kräftig gewólbt und nach vorne geneigt. Die Spina des Schildchens leicht nach hinten gebogen, etwa ebenso lang als der Halsschild. Der Cuneus lang und schmal, der Aussenrand des Coriums etwa 21/, mal länger als derselbe. — Long. 6 mm. Wohl am nächsten mit JH. plebejus m. verwandt, unterscheidet sich u. a. durch die dunkle Farbe, Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 181 West-Afrika: Assinia (sec. Reur. l. c.); Kamerun: Joh.-Albrechts Hóhe!, 11. IV—27. V. 1898, CoxrapT; Span. Guinea: Alcu-Benitogebiet!, XII. 1906, G. TrsswANN (Mus. Berol); Fernando-Po!, L. Conrapr (Mus. Paris.) Unbekannte Art: Helopeltis waterhousei Kirk. Kirk., Trans. Ent. Soc. London, 1902, p. 265, 40. — Porr. 1. c., p. 44. „Differs from H. bergrothii, Reuter, by the colouring and by the different proportions of the antennae. - 2. Frons and clypeus pale; elytra, legs (except pallid coxae and basal half of femora) antennae (except orange-red base of 1 st. segment) scutellum, etc, shining black. Anterior lobe of pronotum orange-red. Abdomen above and below bright sanguineous. Second segment of antennae !/, longer than 1st, subequal to 3rd (!/,; longer). The basal 4th of the scu- tellar horn is directed slightly backwards, the apical ?/, directed forwards at an obtuse angle (nearly right angles). Hab. Gaboon.“ Anm. In Trans. Ent. Soc. London, III, 1838, p. 94, beschreibt WmnrrE eine Æucerocoris- Art aus West-Afrika. Da bis jetzt mit Sicherheit diese Gattung ausgeprägt australisch ist und nachher keine Art von Afrika bekannt geworden ist, glaube ich, dass die Art auf der Gattung Helopeltis zu beziehen und vielleicht mit einer der hier beschriebenen Arten identisch ist. Da jedenfalls die Beschreibung sehr mangelhaft ist, stellt sich eine Identifierung ohne Typen ganz unmöglich. Die Origmalbeschreibung wird hier wiedergegeben. Eucerocoris westwoodi WHITE. ,E. flavido-testaceus, capite, thoracis lobo postico supra, scutelloque nigerrimis, thora- cis parte antica abdomineque flavido-testaceis, hemielytris fuscescentibus lucidis; antennis, rostro pedibusque obscure ochraceis. — Long. lin. 31/,. Habitat in Sierra Leone Africae. Dom. Morgan in Mus. Brit.* Felisacus Dısr. Disr., Faun. Brit. Ind., Rhynch., II, p. 438, fig. 284. — Porr. Öfv. Finska Vet. Soc. Fórh., LIII, A., N:o 2, p. 3. — Hyaloscytus Reur., Ófv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, N:o 5, 1904—1905, p. 1, fig. 1. Glänzend, selten behaart. Der Kopf vertical, die mässig grossen, vorspringenden, hinten seicht ausgerandeten Augen sind weit vorne gelegen, der Kopf hinter denselben verengt und lang halsfórmig ausgezogen, zwischen den Augen der Länge nach fein gefurcht, von oben gesehen länger als breit, von vorne gesehen zugespitzt, kaum breiter als lang, von der Seite gesehen kaum länger als hoch, die Stirn mässig gewülbt. Der Clypeus ist mässig stark hervortretend, die Stirn jederseits an der Basis grübchenförmig eingedrückt. Die Wangen wenig hoch, die Kehle lang. Das feine Rostrum erstreckt siéh kaum über die N:o 3. 182 | B. Porrrus. Mitte des Metasternums, das erste Glied etwas verdickt, die Kopfbasis nicht erreichend. Die Fühler sind dünn, das erste Glied ein wenig verdickt, lang, ebenso lang oder länger als der Kopf und der Vorderlobus des Halsschildes zusammen, die folgenden Glieder kurz abstehend behaart, das zweite etwas länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes fast gerade, schmäler als die Scheibe in der Mitte lang, viel breiter als der Vorderrand, die Scheibe mehr oder weniger stark gewólbt, am Hinterrande der Calli mit einer tiefen Einschnürung, die in der Mittejetwas flacher ist, die Apicalstrictur breit, die Calli gross. Das Schildchen flach‘ gewölbt. Die Hemielytren mehr oder weniger durchsichtig, die Membranzelle breit gerundet. Die Hinterflügel ohne Zellhaken. Die Mittelbrust lang, etwas gewülbt. Die Orificien des Metastethiums klein. Die Beine ziemlich lang, die Schenkel und die Schienen abstehend behaart, das letzte Fussglied zur Spitze erweitert, die Arolien breit, mit den Klauen ziemlich parallel verlaufend. Typus: F. glabratus (Morscx.). Felisacus madagascariensis n. sp. Sehr einzeln behaart, Kopf, Halsschild und Schildchen stark glänzend, die Hemie- lytren etwas matt. Der Kopf schwarzbraun, hinten an den Seiten, unten, die Stirn am Vor- derrande und der Clypeus, die Spitze ausgenommen, gelbbraun, der Halsschild schwarz, die Calli zum grössten Teil gelbbraun, auf dem Hinterlobus eine breite Querbinde, die sich auf das Schildchen fortsetzt, gelb, die Hemielytren weissgrau, ziemlich durchsichtig, der Clavus, die Sutur und der innere Apicalrand des Coriums schwarzgrau, der Seitenrand und die äussere Apicalecke desselben etwas rötlich, die Membran rauchgrau, die Venen schwarzbraun. Die Unterseite, das Rostrum und die Beine gelb, die Seiten der Ventralsegmente, das letzte Fuss- glied und die Fühler schwarzbraun, die Schenkelspitzen rötlich, das erste Fühlerglied braun. Die Stirn beim & doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das zweite Fühler- glied kaum !/, länger als das erste, ebenso lang als Kopf und Halsschild zusammen. Das dritte etwa ebenso lang, das letzte etwas kürzer als das erste. Der Halsschild deutlich lànger als breit, der Basalrand doppelt breiter als der Kopf und mehr wie doppelt breiter als der Vorderrand. Der Basallobus kräftig gewólbt, nach vorne etwas geneigt, die Seiten desselben kaum gerundet. — Long. 4, lat. 1 mm. Madagaskar! ohne nähere Angaben, HILDEBRANDT, 1 c? (Mus. Berol.). Lycidocoris Reur. et Porr. Reur. et Porr. Trans. Ent. Soc. London, 1911, p. 409. Der Körper gestreckt, nach hinten etwas erweitert, schwach glänzend, der Vorder- körper abstehend, die Hemielytren ziemlich anliegend, mässig lang, dicht, gelb behaart, die Haaren auf dem Kopfe und vorne auf dem Halsschilde dunkel. Der Kopf ist stark glänzend, hinter den Augen kurz halsförmig eingeschnürt, vertical, von oben gesehen breiter als lang, von vorne gesehen etwas breiter als lang, von der Seite gesehen ebenso lang als hoch. Die Stirn ist kräftig gewölbt, von oben gesehen vorne breit gerundet und sehr wenig vorgezogen, der Clypeus ziemlich hervortretend, von der Stirn deutlich getrennt, von der Seite gesehen parallel. Der Gesichtswinkel fast recht, die Wangen mässig hoch, die Kehle ziemlich lang. Die Augen sind gross, vorspringend, weit vorne gelegen, glatt. Das Rostrum ist dick, fast Tom. XLI. Er TN RA Die Miriden der äthiopıschen Region. 183 die Spitze der Vorderhüften erreichend, das erste Glied kaum bis zur Mitte der Kehle sich "erstreckend. Die Fühler, die unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt sind, sind dicht, ziemlich kurz, etwas abstehend schwarz behaart. Das erste Glied ist etwas länger behaart als die übrigen, mässig verdickt, etwa ebenso lang wie die Stirn mit einem Auge breit, das zweite viel länger, zur Spitze allmählich verdickt und hier ebenso dick als das erste, das dritte kürzer als das zweite, etwas spindelförmig, ein wenig dicker als das erste, das letzte sehr kurz, kürzer als das erste, spindelförmig und viel dünner als die übrigen Glieder. Der Basalrand des Halsschildes in der Mitte breit ausgeschweift, etwas breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, viel breiter als der Vorderrand, die Hinterecken abgerundet, die Basis innerhalb derselben leicht der Länge nach eingedrückt, die Seiten gerade. Die Scheibe ist flach gewölbt, etwas geneigt, dicht und kräftig punktiert, die glänzenden, glatten Calli scharf begrenzt, flach, in der Mitte zusammenfliessend, bis zu den Seiten sich erstreckend, die Apical- strictur breit, scharf abgesetzt, etwas gerunzelt. Das Schildchen etwas länger als breit, flach, wie der Halsschild punktiert. Die Hemielytren sind länger als der Hinterkörper, dicht runzelig, feiner als der Halsschild punktiert, das Embolium schmal, der Cuneus schmal und lànger als breit. Die Membran undurchsichtig, wie aderartig gestreift, die Zelle gestreckt dreieckig, die Spitze fast rechtwinkelig. Die Hinterflügel undurchsichtig, schwarzbraun, die Zelle ohne Haken. Die Unterseite ist stark glänzend, unpunktiert, nur die Propleuren mit gleichartiger Punktur wie der Halsschild, die Mittelbrust lang, gewölbt, die Orificien des Metastethiums nicht ausgebildet. Die äussere Apicalecke der Metapleuren etwas nach hinten ausgezogen, zugespitzt. Die Beine sehr lang abstehend, dicht behaart, die Schenkel nicht verdickt, das erste Fussglied fast doppelt so lang wie das zweite, zusammen mit diesem etwas kürzer als das dritte, dieses zur Spitze erweitert, die Arolien breit, vom Grunde an stark divergierend, die Klauen ohne Basalzahn. Besonders durch den Bau der Fühler ausgezeichnet. Typus: L. mimeticus Reur. et Porr. Lycidocoris mimeticus Reur. et Porr. Reur. et PorP, L c, p. 410, T. XXXII, fig. 3. Rotgelb, der Kopf schwarz, vorne unterhalb der Einlenkungsstelle der Fühler und an den Seiten hinter den Augen, selten auch die Stirn rotgelb, eine Längsbinde in der Mitte des Halsschildes, die sich bis zur Spitze des Schildchens fortsetzt, die Sutura clavi sehr schmal, der Cuneus ganz oder nur au der Spitze, die Membran, die Unterseite, das Rostrum, die Fühler und die Beine schwarz, die Vorder- und die Mittelbrust in der Mitte, die Seiten der Hinterbrust sowie der Hinterkórper rot, die Spitze des letztgenannten schwarz, das erste Fussglied und die Klauen, zuweilen die Füsse ausgedehnter oder ganz braungelb— gelb. Beim æ und 9 ist die Stirn nicht voll doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Die Fühler beim c? etwas kräftiger als beim ©, das zweite Glied ist mehr als zweimal lànger als das erste, 1/, länger als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa zweimal breiter als der Kopf mit den Augen, '/, breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, etwas mehr wie zweimal breiter als der Vorderrand. — Long. 9—12.5, lat. 3—4 mm. Togo: Bismarcksburg!, VII—IX. 1890, VI— VII. 1891, R. BürrNER, III—X. 1893, L. CowRADpT, zahlreiche Exemplaren (Mus. Berol, Paris. et Helsingf.) ; Kamerun!, L. Conrapr (Mus. Berol); Elfenbeinküste: San Pedro!, G. Tnorm (Mus. Paris); Ost-Tanganyika: Kwa Mtau Uvinsa!, 26—29. X. 1899, GLaunı@ (Mus. Berol.). Die Art hat eine auffallende Ähnlichkeit mit einigen Lyciden, besonders der Gat- tung Lyeus. N:o 3. 184 B. Poprivs. Physophoroptera Porr. Pope. in Ssöstent, Kilimandjaro—Meru-Exp., 12, Hem., N:o 4, p. 26. — Reur. et Porr., l. e., p. 408. Der Kórper ziemlich gestreckt, glänzend, unpunktiert und unbehaart. Der Kopf ver- tical, von vorne gesehen ziemlich zugespitzt. Von oben gesehen ist der Kopf etwa doppelt breiter als lang, von vorne nur wenig breiter als lang, von der Seite gesehen deutlich hóher als lang. Die Stirn ist, von oben gesehen vorne kurz, breit gerundet vorgezogen. Der Clypeus ist ziemlich hervortretend, von der Stirn deutlich abgesetz, sein Vorderrand mässig gewölbt, der Gesichtswinkel fast recht, die Wangen hoch, die Kehle kurz. Die Augen ziemlich gross, kurz gestielt, stark hervorspringend. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied sehr kurz und dick, die Kopfbasis nicht erreichend. Die zwei ersten Fühler- glieder glánzend, unbehaart, die zwei letzten etwas matter, kurz und anliegend behaart. Das erste Fühlerglied doppelt länger als der Kopf, die Spitze ziemlich stark keulenförmig verdickt, das zweite etwas länger, ebenso dick als das erste, die Spitze weniger verdickt, die zwei letzten Glieder stark verdickt, das vierte kräftiger als das dritte, etwas kürzer als dasselbe, beide kürzer als das erste. Der Halsschild ist stark gewólbt und nach vorne kräftig geneigt, etwas breiter als lang, die Apicalstrietur breit, der Basalrand in der Mittte breit aus- geschweift, viel breiter als der Vorderrand, die Seiten leicht gerundet. Die Calli sehr undeut- lich abgesetzt, klein und flach. Das Schildchen ist sehr stark blasenfórmig aufgetrieben, verschiedenartig gebaut. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, das Corium vor der Cuneusbasis stark buckelfórmig aufgetrieben, das Embolium sehr schmal, der Cuneus undeut- lich vom Corium abgesetzt. Die Membran undurchsichtig, die Zelle ziemlich gestreckt, die Spitze etwas abgerundet. Die Hinterflügel ohne Zellhaken. Die Mittelbrust ist lang, gewülbt. Die Orificien des Metastethiums nicht ausgebildet. Die Spitze des zweiten Genitalsegments (9) abgeschnürt. Die Beine sind mässig lang, die Schenkel zur Spitze verdickt, die Schienen und die Füsse kurz halb abstehend behaart, das erste Fussglied etwas verdickt, so lang wie die beiden letzten zusammen, das zweite kürzer als das dritte, dieses zur Spitze erweitert, die Arolien der Klauen breit, mit denselben parallel laufend und z. T. zusammengewachsen, die Klauen mit einer Basalzahn. Typus: Ph. mirabilis Porr. Physophoroptera mirabilis Porr. Popp., l €, p. 27. — Reur. et Popp., l c, T. XXXII, fig. 1. Rot, der Kopf schwarz, die Stirn vor den Augen und die Seiten braunrot, die Unter- seite rot, die Hinterecken des Halsschildes, die Spitze des aufgetriebenen Schildchens meistens und die Basis des Rostrums braun— braunrot, der Buckel auf dem Corium braunschwarz — schwarz, die äusserste Spitze des Cuneus schwarz, die Membran rauchschwarz, hinter der Cuneusspitze mit einem kleinen, weissen Fleckchen, die Fühler und die Beine schwarz, das erste Glied der erstgenannten an der Basis sehr schmal braun, auf den Schenkel an der Basis ein schmaler Ring rot und hinter der Mitte ein etwas breiterer gelb, die Schienen vor der Spitze breit gelb. Die Stirn ist etwa dreimal breiter als der Durchmesser des Auges (9); das zweite Fühlerglied etwa !/, länger als das erste, das letzte Glied ist etwas kürzer als das dritte, etwa um die Hälfte kürzer als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa 3 mal breiter als der Vorderrand. Das Schildchen etwa ebenso hoch wie die Lànge des Halsschildes, von 'Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 185 vorne gesehen etwa in der Mitte der Höhe von den Seiten stark eingeschnürt, von der Seite gesehen zur Basis sehr wenig, geradlinig verengt, der Umriss von oben gesehen ziemlich kurz eifórmig. — Long. 6.5, lat. 2 mm. Kilimandjaro: Kibonoto!, 8. II. 1906, D:r Y. SzósrEpv (Mus. Holm. et Helsingf.). Physophoroptera denticollis Reur. et Porr. Reur. et Porr., l. c, p. 409, T. X XXII, fig. 2. Gelb, der Kopf hinten schwarzbraun, der Halsschild, der Vorderteil ausgenommen, und das Schildchen rot, die äusserste Spitze der Hinterecken auf dem Halsschilde, die Spina des Schildchens, eim. Fleck an der Basis des Clavus und ein anderer nebenbei auf dem Corium, der Buckel des letztgenannten, die Spitze des Cuneus und des Hinterkórpers, sowie die äusserste Spitze des Rostrums schwarz, der Hinterkórper oben zur Spitze rot (die Fühler und die Beine mutiliert). Der Kopf ist hauptsáchlich wie bei mirabilis gebaut, ist aber viel grósser und besonders breiter, mit viel grösseren und kräftiger hervorspringenden Augen. Die Stirn ist tiefer gefurcht. Der Halsschild ist hinter der Mitte am Hinterrande der undeutlichen und mit der ganz erloschenen Apicalstrietur zusammenschmelzenden Calli eingeschnürt, der Basallobus sehr stark geneigt und ziemlich gewólbt. Der Grund mit einer kleinen Erhabenheit, jederseits sehr stark buckelfórmig erhaben, die Hinterecken kräftig und lang vorgezogen, spitz, nach vorne leicht gebogen, wodurch die Seiten bis zur Einschnürung ziemlich ausgeschweift erscheinen. Der Basalrand in der Mitte kaum ausgeschweift, mit den Hinterecken mehr wie zweimal breiter als der Vorderrand, etwa !/, breiter als die Länge der Scheibe. Das Schildchen kräftig aufgetrieben, jedoch nicht so hoch wie bei mirabilis, von vorne gesehen an den Seiten nicht eingeschnürt, von der Seite gesehen der Hinterrand leicht ausgeschweift, oben vorne mit einer ziemlich dicken, kaum gebogenen, nach vorne gerichteten, stumpfspitzigen Spina, die etwa von der Mitte einen nach oben und schwach nach vorne gerichteten, zugespitzten, ebenso langen Ast aussendet. Das Schildchen ist vorne an den Seiten, etwa bis zur Mitte, scharf gerandet. Die Membran ist braunschwarz mit braunen Venen. — Long. 7, lat. 2.5 mm. Durch den auffallenden Bau des Halsschildes und des Schildchens sehr ausgezeichnet. Kongo: Landana!, P. KLEIN, 1875, ein schlecht erhaltenes c? (Mus. Paris.). Odoniella Haar. Hacz., Öfv. Svenska Vet. Ak. Förh., 1895, N:o 7, p. 468. — Reur., Ófv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, 19041— 1905, N:o 10, p. 2. — Reur. et Pope, I. c., p. 411. Der Kórper ziemlich breit. Der Kopf ist klein, von oben und von vorne gesehen viel breiter als lang, von der Seite gesehen viel hóher als lang, glànzend und unpunktiert, hinter den Augen mehr oder weniger eingeschnürt. Die Stirn ist vertical, von oben gesehen vorne sehr breit und kurz vorgezogen. Der. Clypeus ist mässig hervortretend, von der Stirn getrennt, von der Seite gesehen fast parallel. Der Gesichtswinkel spitz. Die Wangen sind wenig hoch, die Kehle kurz. Die Augen ziemlich klem, vom Basalrande entfernt, glatt, stark, wie gestielt vorspringend. Das Rostrum erstreckt sich über die Spitze der Vorderhüften, das erste Glied verdickt, die Basis des Kopfes erreichend. Die Fühler sind etwas vor der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, das erste Glied einzeln, die übrigen dicht, ziemlich kurz, halb abstehend behaart. Das erste Glied sehr kurz, etwa um die Hälfte kürzer als der Kopf, N:o 3 24 186 B. Porprüs. kräftig verdickt, das zweite viel länger, zur Spitze allmáhlich und schwach verdickt, dünner als das erste, das dritte etwas kürzer, zur Spitze ebenfalls allmáhlich, aber kräftiger verdickt und hier etwa ebenso dick als das erste (das letzte bei allen vorliegenden Exemplaren mutiliert). Der. Halsschild und das Schildchen mit sehr feinen, leicht abfallenden Haaren einzeln bekleidet, sehr kráftig, dicht punktiert. Der Basalrand des Pronotums ist in der Mitte ausgeschweift, viel breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte und der Vorderrand, die Hinterecken und die Seiten bis vor der Mitte einen halbkreisfórmigen, abgeflachten und etwas gerandeten Lobus bildend, von hier zur Apicalstrictur, die ziemlich breit und, wie die von einander entfernten, scharf begrenzten flachen Calli glatt ist, abgerundet sind. Die Scheibe mehr oder weniger gewölbt, vorne ziemlich stark geneigt. Das Schildchen ist stark blasen- fórmig aufgetrieben, hinten breit gerundet. Die Hemielytren viel länger als der Hinterkórper, äusserst erloschen punktiert, kurz, anliegend hell behaart, das Embolium schmal, nach hinten nicht oder wenig erweitert, der Cuneus länger als breit. Die Membran mit einer mehr oder weniger ausgezogenen Zelle. Die Propleuren punktiert, sonst die Unterseite glatt und glän- zend. Die Orificien des Metastethiums undeutlich, die àussere Apicalecke der Metapleuren ziemlich lang, spitz ausgezogen. Die Beine kurz, halb abstehend behaart. Das letzte Fussglied zur Spitze kaum verdickt, die Arolien der Klauen breit, von der Basis an stark diver- gierend. Typus: O. reuteri HAGr. Übersicht der Arten. 1. (4) Die Oberseite dunkel gefleckt. : Der Halsschild, das Schildchen und das Corium mit dunklen Flecken. O. reuteri Haar. n2 = co Dd 3. (2. Nur das Corium dunkel gefleckt. O. rubra Reur. 4. (1) Die Oberseite einfarbig rot. 5. (6) Die Membran gelb mit schwarzer Spitze. O. apicalis Reur. et Porr. 6. (5) Die Membran glasartig durchsichtig, einfarbig. O. unicolor n. sp. Odoniella reuteri Haar. leisen, Ik © Rotgelb—gelb, das zweite Fühlerglied, die Basis und die Spitze ausgenommen, das dritte, auf dem Halsschilde die Calli, an der Basis in der Mitte zwei grosse, nach vorne con- vergierende Flecke und jederseits ein kleiner, zwei gestreckte Flecke auf dem Schildchen, ein Fleck an der Basis des Clavus, die Basis, die Mitte und ein Fleck vor der Mitte des Coriums, die Zelle und die Spitze der Membran schwarz, auf dem Corium die schwarzen Zeichnungen zuweilen zu einer Längsbinde zusammenfliessend. Der Kopf hinter den Augen plötzlich verengt, ohne Längsfurche, die Stirn etwa dreimal breiter als der Durchmesser des Auges (2). Das zweite Fühlerglied etwa fünfmal länger als das erste, etwa 1/, länger als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa zweimal breiter als der Kopf mit den Augen, mehr wie !/, breiter als die Scheibe in der Mitte Jang, 3!/; mal breiter als der Vorderrand. — Long. 10—11, lat. 5 mm. Kamerun (sec. Hacr., l.c.): Bibundi!, 16—30. IX. 1904, G. Tessman 1 9 (Mus. Berol). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 187 Odonielia rubra Reur. Reur., Ófv. Finska Vet. Soc. Förh., XLVII, 1904—1905, N:o 10, p. 2, sec. spec. typ. Blutrot, die Hemielytren fein, die Unterseite dichter und etwas länger gelb behaart, die Augen und ein grosser, schräg gestellter Fleck, fast die Apicalhälfte des Coriums ein- nehmend, und die àusserste Spitze der Füsse schwarz, die Membran gelblich, die Venen rot, der Apicalrand schwarz. Der Kopf ist fast doppelt breiter als die Apicalstrictur des Halsschildes, die Stirn ungefurcht. Das Rostrum überschreitet etwas die Vorderhüften. Das dicke erste Fühlerglied erreicht die Spitze des Clypeus (die anderen Glieder mutiliert). Der Halsschild ist fast doppelt breiter als lang, der Basalrand etwa viermal breiter als der Vorderrand. Die Calli klein, gelb. Das Schildchen etwa ebenso lang als der Halsschild, in der Mitte mit einer erloschenen Längsfurche. Die Basis der Klauen zahnförmig erweitert, die Arolien stark gekrümmt, breit, mit dem Zahne zusammenfliessend. West-Afrika; Assınia!, 1 9 (Mus. Paris.). Odoniella apicalis Reur. et Porr. Reur. et Popp., l. c. p. 412, T. XXXII, fig. 4. Rot, die Membran wenig durchsichtig gelb, die Augen, die Membranspitze und die äusserste Spitze des letzten Fussgliedes schwarzbraun. Das erste Fühlerglied die Clypeusspitze fast erreichend, das Rostrum etwas die Spitze der Vorderhüften überragend. Die Stirn sehr fein und erloschen der Länge nach gefurcht, dreimal breiter als der Durchmesser des Auges. Der Basalrand des Halsschildes etwas mehr wie !/, breiter als die Scheibe in der Mitte lang, nicht voll viermal breiter als der Vorder- rand. Die Membranzelle ziemlich schmal, die Cuneusspitze überragend, zugespitzt. — Long. 8—9, lat. 3—3.5 mm. Von O. rubra durch das einfarbige Corium, durch gestreckteren Körper, etwas flachere Punktur auf dem Halsschilde und durch weniger aufgetriebenes Schildehen wie auch durch die bleich ziegelrote und nicht blutrote Grundfarbe zu unterscheiden. Togo: Bismarcksburg!, VI. 1891, R. BürTNER, 17. VI—8. VII. 1893, L. Cownapr, 299,1 g (Mus. Berol). Odoniella unicolor n. sp. Rot, die Membran glasartig durchsichtig, einfarbig, die Vorderschienen (die anderen mutiliert) gelb. Dem O. apicalis sehr nahe stehend. Der Körper etwas gedrungener. Der Kopf ist etwas breiter, das zweite Fühlerglied ebenso lang als Kopf und Halsschild zusammen, vier- mal lànger als das erste (die letzten mutiliert). Der Halsschild ist dichter punktiert, die Seitenloben breiter, mehr abgeflacht und aufgebogen. Die Scheibe ist nach vorne weniger geneigt. Das Schildchen ist etwas länger. Die Hemielytren an den Seiten etwas mehr gerundet. Der Cuneus etwas breiter. Die Membranzelle die Cuneusspitze nicht überragend, breiter, mit abgerundeter Spitze. Ausserdem ist die Farbe etwas dunkler rot. — Long. 8, lat. 4 mm. Span. Guinea: Alcu!, G. Tessman, 1 c^ (Mus. Berol.). N:o 3. 188 B. Poppius. Sahlbergiella Haar. Haaz., Öfv. Svenska Vet. Ak. Handl, 1895, N:o 7, p. 469. — Reur., Zool. Anz., XXXI, 1907, p.102. — Deimatostages Kunue., Zool. Anz., XXX, 1906, p. 19. — Gen.? nov. GRAH., Journ. Econ. Biol, III, 1898, p. 113. Der Kórper gestreckt eifórmig, ganz kurz anliegend behaart, matt. Der Kopf sehr kurz, von oben gesehen etwa dreimal breiter als lang, von vorne gesehen fast doppelt breiter als lang, von der Seite gesehen kaum länger als hoch. Der Scheitel hinten mit zwei kleinen, seichten Quergrübchen, die Stirn zwischen den Fühlern mit zwei mehr oder weniger hervor- tretenden Tuberkelchen. Der Clypeus ist mässig hervortretend, von der Stirn kráftig getrennt. Die Wangen hoch, die Kehle kurz. Die Augen ziemlich fein granuliert, mässig gross, stark hervorspringend und kurz gestielt, fast den Hinterrand des Kopfes erreichend. Die Fühler sind kurz, halb abstehend behaart, etwas unterhalb der Mitte des Augenvorderrandes ein- gelenkt, das erste Glied sehr kurz, fast kürzer als der Kopf, sehr kräftig verdickt, das zweite verdickt, viel lànger als das erste, die Spitze stark keulenfórmig verdiekt, auf der Oberseite aussendem mit einigen Erhabenheiten, das dritte Glied kürzer, mehr oder weniger gestreckt birnfórmig, etwas dicker als die Spitze des zweiten, das letzte etwas kürzer, kaum dünner als das dritte, stark spindelfórmig. Das Rostrum erstreckt sich bis zur Spitze der Mittelhüften, das erste Glied stark verdickt, die Basis des Kopfes nicht erreichend. Der Halsschild sechs- eckig, der Basalrand in der Mitte breit ausgeschweift, dann zu den breit gerundeten Hinter- ecken gerundet ausgeschnitten, breiter als lang, viel breiter als der Vorderrand, die Seiten leicht ausgeschweift, die Apicalstrictur ziemlich breit. Die Scheibe ist kräftig gewölbt, nach vorne ziemlich geneigt, dicht und ziemlich grob runzelig punktiert, ausserdem mit ziemlich grossen, glatten Kórnchen besetzt, die Calli schief, oval, flach gewólbt, scharf begrenzt. Das Schildchen mehr oder weniger stark aufgetrieben, wie der Halsschild skulptiert. Die Hemielytren länger als der Hinterkórper, der Cuneus ziemlich breit, die Membran mit einer mässig gestreckten, hinten winkeligen Zelle. Die Metapleuren hinten nicht spitz vorgezogen. Die Beine mässig lang, die Schenkel einzeln, die Schienen dichter, halb abstehend behaart. Das letzte Fussglied nicht verdickt, die Arolien breit, stark von der Basis an divergierend und zu den Klauen gedrückt. Typus: S. singularis Haar. Sahlbergiella singularis Haar. Hager. l c. — Kırk., Wien. Ent. Zeit., XXII, 1903, p. 13, fig. 1. — Reur., Zool. Anz., XXX, 1906, p. 102. — Porr., Ent. Monthl. Mag., 1909, p. 162. — Dist. The Entomol., 1909, p. 259. — Deimatostages contumax Kunue., l. c, figg. 1—4. — Gen? nov. longicornis Grau. lc T. VII], figg. 12, i Lederbraun—rótlichbraun, mehr oder weniger hell besprenkelt, vorne meistens heller, die Fühler braun—schwarzbraun, das erste Glied heller, die Calh mehr oder weniger aus- gedehnt, zuweilen ganz schwarz, das Schildchen in der Mitte meistens verdunkelt, die Tuber- kelehen desselben und des Halsschildes heller oder dunkler als die Grundfarbe, die Membran gelblich, mit grossen braunen Flecken dicht besprenkelt. Die Unterseite in der Mitte gelblich, zu den Seiten meistens dunkler, hier mit einer schwarzen Fleckenreihe. Das Rostrum braun— braunschwarz, die Hüften braun, mehr oder weniger hell gefleckt, die Schenkel schwarzbraun mit einem breiten weisslichen oder blass weissgelben Ring, die Seiten hell weissgelblich, an der Basis und an der Spitze schmal schwarzbraun, auch übrigens spárlich braun gespren- kelt, die Füsse bleich, die Spitze des letzten Gliedes braun, die Klauen gelbbraun. Tom. XLi. J—— —— MEM Uu ll 1 ow sns Km er-mmpmue 2 Die Miriden der äthiopischen Region. 189 Das zweite Fühlerglied fast mehr wie fünfmal länger als das erste, etwa ebenso lang als Kopf und Halsschild zusammen, etwa doppelt länger als das dritte, die Erhabungen auf der Oberseite kräftig, das letzte Glied sehr gestreekt birnförmig, ein wenig kürzer als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa 11/, breiter als der Kopf, etwa ebenso viel breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, nicht voll doppelt breiter als der Halsschild zwischen den Vorderecken. Das Schildchen ist kräftig aufgetrieben, hinten auf der Oberseite in einer ziemlich kurzen Spitze ausgezogen. Zuweilen kann diese Spitze auch fehlen. — Long. 8—10, lat. 3—4.5 mm. Kongo: Kuilu (sec. Hacr.); belg. Kongo!; Kamerun: Viktoria (sec. Kunra.), Bibundi!, 16—30. X. 1904, G. Tessmann (Mus. Berol); Bas-Ogoué: Zwischen Lambarene und dem Meere!, E. Haug (Mus. Paris.); Süd-Ashanti (sec. Gnan.). Über die Biologie der Art verweise ich auf die Arbeiten KumrGarz und Gmanaw's. Sahlbergiella theobroma Disr. Disr., The Entomol. 1909, p. 252. Schwarz, der Basalrand des Halsschildes an den Seiten, zuweilen auch eine Längs- linie in der Mitte der Scheibe, die Basis und der Aussenrand des Coriums, Flecke am Vor- derrande der Segmente auf dem Connexivum, die Seiten der Mittel- und Hinterbrüste und die Mitte des Hinterkórpers unten braun—braungelb, die Membran schwarzbraun, die Füsse gelb. Das erste Fühlerglied stark verdickt, das zweite dick, etwa viermal länger, zur Spitze kräftig keulenfórmig verdickt, oben mit undeutlichen Erhabenheiten, das dritte Glied birn- förmig, etwas mehr wie um die Hälfte kürzer als das zweite, das letzte kräftig spindelfórmig, etwas kürzer als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist kráftig ausgeschnitten in der Mitte, kaum 1!/, breiter als der Kopf, kaum breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, nur wenig breiter als zwischen den gerundeten Vorderecken, kräftig runzelig punk- tiert. Das Schildchen ist stark aufgetrieben, in einer langen, dicken Spitze nach hinten aus- gezogen. Die Beine dick, die Schienen aussen mit einigen Erhabenheiten. — Long. 8—10, lat. 4 mm. Unterscheidet sich von S. singularis durch die Farbe, durch die kráftigeren Tuberkeln vorne auf der Stirn, durch kürzere und dickere Fühler, deren Glieder anders gebaut sind, durch nach vorne weniger verschmälerten, am Basalrande tiefer ausgeschnittenen und auf der Scheibe kräftiger skulptierten Halsschild, durch kräftiger aufgetriebenes, in einer viel làngeren Spitze ausgezogenes Schildchen, sowie durch dickere Beine. Gold-Küste: Fancheneko (sec. Disr.); Hinterland der Elfenbeinküste: Bouaki! (Mus. Helsingf.). — Lebt an Theobroma. Pararculanus n. gen. Der Kórper gestreckt und schmal, fast parallelseitig, mässig glänzend, ziemlich kurz, halb abstehend hell behaart. Der Kopf ist hinter den Augen verschmälert, vertical. von oben gesehen etwas breiter als lang, von vorne gesehen viel breiter als lang, von der Seite gesehen deutlich länger als hoch, glänzend und unpunktiert. Die Stirn ist mässig gewölbt, hinter den Augen bogenförmig und fein, quer eingedrückt, vor diesem Eindrucke flach grübchenfórmig und noch weiter nach vorne gerade und seicht eingedrückt, ausserdem mit einer sehr feinen Längsfurche, vorne von oben gesehen sehr breit gerundet, kaum vorgezogen. Der Clypeus ist hervortretend, etwas nach hinten gerichtet, von der Stirn kräftig getrennt, die Wangen klein, die Kehle ziemlich lang. Die Augen sind weit vorne gelegen, mässig gross, vorsprin- N:o: 3. 190 B. Poppius. gend, fast glatt. Das Rostrum ist dick, bis zur Mitte der Mittelbrust sich erstreckend, das erste Glied nur wenig die Mitte des Kopfes überragend. Die Fühler sind nur wenig länger als der Kórper, ziemlich dünn, wenig dicht, lang abstehend behaart, das erste Glied kráftig verdickt, etwas spindelfórmig, wenig länger als der Kopf, das zweite viel länger als das erste, das dritte kürzer, das letzte ganz kurz, etwa ebenso lang wie das erste. Der Halsschild ist viel breiter als der Kopf, etwa ebenso breit wie lang, der Basalrand viel breiter als der Vor- derrand, sehr seicht gebogen, in der Mitte leicht ausgeschweift, Jederseits innerhalb der Hin- terrecken ziemlich tief eingedrückt, die Seiten seicht ausgeschweift. Die Scheibe ist etwas hinter der Mitte kräftig eingeschnürt, der Basallobus kräftig gewölbt und nach vorne geneigt, kräftig und dicht gerunzelt, die Calli etwas schief gestellt, quer, schart begrenzt und etwas convex, bis zum Seitenrande sich erstreckend, in der Mitte getrennt, vor denselben eine ziemlich breite Apicalstrictur. Das Schildchen und die Hemielytren matter als der Halsschild, das erstgenannte etwa ebenso breit wie lang, fein der Quere nach gerunzelt, flach. Die Hemie- lytren sind viel länger als der Hinterkórper, der Clavus und das Corinm dicht und fein quer gerunzelt, der Cuneus sehr erloschen gewirkt, der letztgenannte ziemlich lang, zugespitzt. Die Membran mit einer langen und schmalen, hinten etwas spitzwinkeligen Zelle. Die Hin- terflügel ohne Zellhaken. Die Mittelbrust ist lang, die Vorderbeine (die anderen mutiliert) ziemlich lang, weitläufig, lang und abstehend behaart, das letzte Fussglied zur Spitze kaum verdickt, die Arolien mit den Klauen verwachsen, breit. Diese Gattung ist mit Arculanus Dist. nahe verwandt, unterscheidet sich aber durch den schmäleren und gestreckteren Körper, durch anderen Bau der Fühler und durch die Seulptur des Halsschildes. Von Pachypeltis S1GN. u. a. durch die Sculptur des Halsschildes zu unterscheiden. Typus: P. piperis n. sp. Pararculanus piperis n. sp. Braun—braunschwarz, der Kopf etwas gelb gezeichnet, das Schildchen zuweilen, der Cuneus, der Innenrand und die Spitze ausgenommen, die Unterseite, das Rostrum und die Beine gelb, die Fühler braun, das erste Glied braunrot. Die Stirn ist beim > und beim 9 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges. Das zweite Fühlerglied etwa dreimal lànger als das erste, doppelt lànger als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes etwa doppelt breiter als der Kopf, dreimal breiter als der Vorder- rand. — Long. 8, lat. 2 mm. Deutsch Ost-Afrika: Usambara, Amani!, VI. 1905, Prof. VossELER, ZIMMERMANN (Mus. Berol) Prof. ZIMMERMANN hat auf einer Etikette folgendes aufgezeichnet: „Wanzen, die auf den Blättern von Piper capense ähnliche Flecken erzeugen als Helopeltis auf Thee, Cinchona u. a.“ Die Art tritt also auf Piper schädlich auf. Arculanus Disr. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist. (7), XIII, 1904, p. 198. Gestreckt, ziemlich schmal, fast parallelseitig, zuweilen die Hemielytren etwas ein- geschnürt, mässig lang, abstehend behaart, glänzend, Kopf, Halsschild und Schildchen glatt, die Hemielytren fein runzelig. Der Kopf von oben gesehen ebenso lang als breit, von vorne gesehen kaum breiter als lang, von der Seite gesehen länger als hoch, vertical, hinter den weit vor dem Vorderrande des Halsschildes gelegenen Augen, zuweilen auch vor denselben verschmälert. Die Stirn etwas gewölbt, ohne Längsfurche, der Clypeus ziemlich stark her- Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 191 vortretend, etwas convex, die Kehle lang. Die Augen sind klein, glatt, vorspringend, ihr Durch- messer schmäler als die Stirn. Das Rostrum ist kurz, die Vorderhüften erreichend. Die Fühler sind etwas vor dem Vorderrande der Augen, etwa in der Mitte desselben, eingelenkt, abste- hend behaart, das erste Glied ziemlich kräftig verdickt, kaum länger als der Kopf, die fol- genden dünn, das zweite lang, das letzte kurz. Der Halsschild ist etwas breiter als lang, am Basalrande viel breiter als am Vorderrande, der erstgenannte breit gerundet oder in der Mitte leicht ausgeschweift, die Scheibe jederseits innerhalb der Vorderecken mit einem kurzen, ziemlich tiefen Längseindruck. Die Scheibe ist bis zu den convexen, hinten scharf abgesetzten Cali gewólbt und ziemlich kráftig geneigt, vor denselben mit einer breiten Strictur, die Seiten sind leicht ausgeschweift, vor den Calli etwas gerundet. Das Schildchen ist kaum lànger als breit, leicht gewólbt. Die Hemielytren kürzer als der Hinterkórper, der Cuneus ziemlich breit, lànger als breit, die Membran mit einer ziemlich schmalen, zugespitzten Zelle. Die Hinterflügel ohne Zellhaken. Die Mittelbrust ziemlich lang. Die Beine mässig lang, mit abstehenden Haaren, das letzte Fussglied zur Spitze kaum verdickt, die Arolien mit den Klauen verwachsen. Von Pachypeltis Siax. durch den gedrungeneren Körper sofort zu unterscheiden. Typus: A. marshalli Dist. Arculanus madagascariensis n. sp. Der Kopf, die Fühler, die Beine, der Cuneus und die Membranvenen rot, der Hals- schild in der Mitte, das Schildchen, ein Fleck auf dem Corium vor der Cuneusbasis, ein Ring in der Mitte des zweiten Fühlergliedes, das Rostrum, die Hüften und die Basalhälfte der Schenkel gelblich, die Klauen schwarz, die Membran schwarzbraun, in der Mitte gelborau. Die Augen sind ganz vorne auf dem Kopfe gelegen, ihr Durchmesser etwa dreimal schmäler als die Stirn zwischen denselben (c, die Stirn vor den Augen nicht vorgezogen, sehr breit abgerundet. Die Fühler sind lang, abstehend behaart, das erste Glied unbedeutend lànger als der Kopf, das zweite etwas mehr wie dreimal lànger als das erste, nicht voll doppelt länger als das dritte, das vierte kaum kürzer als das erste. Das Rostrum ist ziemlich dünn, das erste Glied nicht den Hinterrand der Augen überragend. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa dreimal breiter als der Kopf mit den Augen, nicht voll fünfmal breiter als der Vor- derrand, nur wenig breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte. Die Calli sind breit, in der Mitte zusammenfliessend, bis zu den Seiten sich erstreckend, wenig convex. Die Strietur ist etwa ebenso breit als der Durchmesser des ersten Fühlergliedes. — Long. 6, lat. 2 mm. Madagaskar! ohne nähere Angaben der Fundort, HILDEBRANDT, 1 cg? (Mus. Berol.). Arculanus marshalli Disr. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, XIII, 1904, p. 198. Pale sanguineous; anterior margin of head, tuberculations and lateral margins to pronotum, scutellum, outer claval area to corium, basal area of cuneus, sternum, coxae, rostrum, bases of femora, tibiae (excluding bases), and the tarsi more or less pale ochraceous; above shining, finely and obscurely pilose; outer margin of clavus, inner margin of cuneus, and two longitudinal discal lines on apical half of membrane fuscous; membrane pale bronzy, the venation sanguineous. Head broad, subglobose, shortly obtusely conically produced in front of eyes, a little narrowed posteriorly and anteriorly; eyes of moderate size, situate at about centre of lateral margins; antennae moderately robust, very finely pilose, first joint very slightly longer than N:0^3:^ 192 B. Poppius. head, second more than twice as long as first, third much shorter than second, more than half as long again as fourth; pronotum somewhat long, strongly constricted before middle, where there are two strong subconical tuberculations, posterior margin almost five times as broad as anterior margin; scutellum subtriangular, its lateral margins very sliphtly convex. — Long. 7!/, mm. Hab. Mashonaland: Umfili River (G. A. K. Mansnarr).* Chamus Disr. Disr., Ann. Mag. Nat. Hist, Ser. 7, XIII, 1904, p. 197. — Revr. et Porr., I. €, p. 43. Der Kórper gestreckt eifórmig, ziemlich glänzend, lang abstehend hell behaart. Der Kopf vertical, vorne sehr breit, nach hinten verschmälert und von der Basis bis etwas vor der Mitte parallelseitig, hier an den Seiten quer gestrichelt, von oben gesehen etwas breiter als lang, von vorne gesehen viel breiter als lang, von der Seite gesehen länger als hoch. Die Stirn oben am Vorderrande dreieckig eingedrückt, dann nach unten fast rechtwinkelig geneigt, am Vorderrande mit drei Spinae, von denen eine meistens kürzere in der Mitte und eine längere jederseits oberhalb der Einlenkungsstelle der Fühler und welche letztere die Spitze rechtwinkelig nach oben und aussen gebogen haben. Hinten hat die Stirn zwei flache Erhabenheinten. Der Clypeus ist kräftig erhaben, von der Stirn undeutlich abgesetzt, von der Seite gesehen fast parallel. Der Gesichtswinkel schwach spitz. Die Wangen sind ziemlich klein, die Kehle lang, horizontal. Die Augen sind mässig gross, fein granuliert, sehr kräftig hervorspringend, weit vorne gelegen. Das Rostrum ist kurz und ziemlich dick, bis zu den Vordercoxen sich erstreckend. Die Fühler sind gleich unterhalb der Mitte des Augenvorder- randes eingelenkt, die Einlenkunssstelle stielartig hervortretend. Das erste Glied stark ver- dickt, etwas vor der Mitte am dicksten, am Innenrande convex, der Aussenrand fast gerade, dicht und lang, etwas grob, abstehend behaart. Die folgenden Glieder ziemlich dünn, dicht und fein, lang, fast ganz abstehend und ausserdem weitläufiger, sehr lang, abstehend und etwas gröber behaart. Das erste Glied länger als der Kopf, das zweite viel länger als das erste, das dritte kürzer als das zweite, etwa doppelt länger als das letzte. Der Basalrand des Halsschildes fast gerade abgestutzt, etwas breiter als der Koof, viel breiter als der Vorder- rand, kaum breiter als die Länge der Scheibe, jederseits flach eingedrückt. Die letztgenannte etwas hinter der Mitte stark quer eingedrückt, der Basallobus ziemlich gewölbt, nach vorne mässig geneigt, besonders an den Seiten ziemlich kräftig gekörnelt, die Callı an den Seiten gelegen, in der Mitte breit getrennt, flach gewölbt, die -Apiealstrictur schmal. Die Seiten des Basallobus erst breit gerundet, dann sehr seicht ausgeschweift. Das Schildchen breiter als lang, an der Basis flach eingedrückt. Die Hemielytren viel länger als der Hinter- körper, der Clavus und das Corium an der Basis, das letztgenannte auch auf der Spitze und auf den Venen, der Cuneus hauptsächlich an der Basis flach gekörnelt, das Corium in der Mitte breit ausgeschweift und hier durchsichtig, nach hinten erweitert, das Embolium breit. Der Cuneus sehr breit, gross, kaum um !/, kürzer als das Corium, die Membran mit einer gestreckten, zugespitzten Zelle. Die Hinterflügel ohne Zellhaken. Die Mittelbrust ziemlieh lang. Die Beine mässig lang, lang abstehend, ziemlich dicht behaart, die Schenkel kaum verdickt, die beiden ersten Fussglieder kurz, gleich lang, beide zusammen deutlich kürzer als das dritte, die Spitze der letzgenannten leicht erweitert, die Arolien mit den Klauen ver- wachsen, diese ohne Basalzahn. Durch den Bau der Fühler und des Kopfes leicht von anderen Gattungen zu trennen. Ohne Zweifel gehört die Gattung zum Verwandtsschaftskreise des Arculanus u. a. Typus: Ch. wealei Disr. Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 193 Übersicht der Arten. 1. (6) Die Oberseite nicht grob gekörnelt. 2. (3) Die mittlere Spina auf der Stirn lang und nach oben gebogen. wealei Disr. 3. (2). Die mittlere Spina kurz und nicht nach oben gebogen. 4. (5) Das zweite Fühlerglied doppelt länger als das erste. Die Oberseite rot, ohne ver- dunkelte Felder. mefisto Reur. et Porr. Qt — + Das zweite Fühlerglied deutlich mehr als doppelt länger als das erste. Die rote Oberseite mit verdunkelten Feldern. incertus Reur. et Pope. 6. (1) Die Oberseite grob gekórnelt. schroederi n. sp. Chamus wealei Disr. först dE cer „Reddish testaceous; second and third joints of antennae, extreme lateral margins of corium, rostrum, body beneath, and legs stramineous; pronotum and corium with numerous small sanguineous tuberculations; cuneus and membrane pale dull ochraceous, the first with the small tuberculations sanguineous near inner angle, the membranal venation also sangui- neous; lateral margins of body beneath sanguineous. Head with three long, frontal, slightly upwardly curved spines; second joint of antennae almost twice as long as first, third much shorter than second, twice as long as fourth; pronotum, corium and cuneus somewhat thickly minutely tuberculate. Long. 61/, mm. Hab. Cape Colony (Maxsezz WEALE).“ Chamus incertus Reur. et Pope. Reur. et Porr., l c. p. 414, T. XXXII, fig. 5. Der Kopf braunrot, die Seiten braun, der Halsschild rot, die Seiten breit braun, eine schmale Längslinie und die Basis in der Mitte gelblich, das Schildchen, die Basis des Clavus und des Coriums, der Seitenrand des letzteren breit und das Embolium, die halb durchsich- tige, hellgelbe Mitte ausgenommen, braun, ein Fleck in der Mitte des Clavus und die Mitte des Coriums gelb, die Spitze des ersten und die Kórnchen und die Venen auf dem letzteren, die innere Basis des Cuneus und die Venen der Membran rot, die übrigen Teile des Cuneus und die Membran halb durchsichtig gelb, die letztgenannte in der Mitte mit einer breiten rauchig grauschwarzen Längsbinde, das erste Fühlerglied rot, das zweite (die übrigen muti- liert), das Rostrum, die Beine und die Unterseite gelb, die Mittelbrust rotgelb. Die Stirn beim 9 etwa doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, die mittlere Spitze kürzer als die seitlichen, gerade, kaum nach oben gebogen, die letztgenannten vor der Spitze winkelig gebogen. Das zweite Fühlerglied kaum mehr als doppelt länger als das erste. Der Basalrand des Halsschildes doppelt breiter als der Kopf, etwa dreimal breiter als der Vorderrand. — Long. 7, lat. 3 mm. Diese Art scheint sehr nahe mit Ch. wealei Dist. zu sein, stimmt aber mit der Be- schreibung nicht ganz überein. So ist die Farbe eine andere, die Mittelspina der Stirn ist nicht nach oben gebogen, kürzer als die seitlichen und gerade. Der Clavus ist auch gekörnelt. N:o 3. 25 e 194 B. Popprus. — Von Ch. mefisto durch die Farbe, sowie durch kürzeres zweites Füblerglied und durch die làngere Mittelspina der Stirn zu unterscheiden. Natal: Pinctown!, Errz, 1 9 (Mus. Vindob.). Chamus mefisto Reur. et Porr. Reur. et Pope. I. c, p. 414, T. XXXII, fig. 6. Rot, die Seiten des Halsschildes, des Schildchens, die Basis des Clavus und des Co- riums, sowie die Spitze des letztgenannten dunkler, die zwei vorletzten Fühlerglieder (das letzte mutiliert), ein Fleck in der Mitte des Clavus, ein grosser, nach hinten verschmälerter in der Mitte des Coriums und zwei kleinere hinter der Mitte (alle Flecke glänzend glatt), die Unterseite, das Rostrum und die Beine gelb, der Halsschild in der Mitte gelbrot, das Embolium in der Mitte glasartig durchsichtig, der Cuneus etwas durchsichtig, hellgelb, die Basis rot, die Membran durchsichtig gelb, in der Mitte mit einer rauchig grauen Längsbinde, die Venen rot. Das Mésosternum gelbrot. Die mittlere Spina auf der Stirn sehr kurz, gerade, nicht nach oben gerichtet, die äusseren lang mit winkelig gebogener Spitze. Die Stirn beim 9 mehr wie doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, das zweite Fühlerglied etwas mehr wie doppelt länger als das erste, etwa ?/, länger als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes kaum um !/, brei- ter als der Kopf, etwa dreimal breiter als der Vorderrand. Die Spitze des Clavus mit ein- zelnen Kórnchen. — Long. 7.s, lat. 3.» mm. Ist wohl nahe mit Ch. wealei verwandt, die Farbe ist aber verschieden und auch die Fühler sowie die Mittelspina der Stirn sind anders gebaut. West-Afrika: Togo-Hinterland!, Kring, 1 9 (Mus. Berol.). Chamus schroederi n. sp. Hellbraun, der Kopf hinten, auf dem Halsschilde die Calli und die Seiten, das Schild- chen, die Mitte des Clavus, die Basis, die Mitte, der Seitenrand hinten und der Apicalrand des Coriums und die basale Innenecke des Cuneus dunkelbraun—braunschwarz, ein Fleck an der Clavalsutur gleich hinter der Mitte, ein anderer vor dem Apicalrande im der Mitte auf dem Corium, das Embolium bis zum apicalen Drittel, der Cuneus und die Membran durch- sichtig gelbweiss, die letztgenannte in der Mitte braunschwarz, die Unterseite, das Rostrum, die Hüften und die Schenkel (die übrigen Teile der Beine mutiliert) hellgelb, das erste Füh- lerglied braun, das zweite hellgelb (die zwei letzten mutiliert). Der Kopf ist von oben gesehen etwas breiter als lang, die zwei äusseren Hörner viel länger als das mittlere, schief nach oben gerichtet und leicht gebogen. Die Augen sind ziem- lich. klein, die Stirn etwa viermal breiter als der Durchmesser der Augen. Das erste Fühler- glied lang abstehend dunkel behaart, das zweite etwa doppelt länger als das erste. Der Hals- schild ist braun gekórnelt, ausserdem dicht, aber fein runzelig punktiert, der Basalrand etwa ebenso breit als die Scheibe lang, dreimal breiter als der Vorderrand. Die Hemielytren braun gekörnelt und auf den hellen Teilen des Cuneus ist die Kórnelung hell, die Seiten des Co- riums hinten stark gerundet erweitert, nach vorne fein gekerbt. Der Cuneus ist kurz und breit, nur wenig länger als am Basalrande breit. — Long. 5.5, lat. 2.5 mm. Durch die Farbe, die Kórnelung und durch die nach hinten stark gerundet erweiterten Hemielytren verschieden. Kilimandjaro!, Car. SCHRÖDER, 1 9 (Mus Helsinpf.). Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 195 Chamopsis Reur. et Pope. Reur. et Pope. l|. c., p. 415. Der Kôrper gestreckt oval, matt, Kopf, Halsschild und Schildchen ziemlich lang, ab- stehend, die Hemielytren kürzer, anliegend hell behaart. Der Kopf nach vorne etwas erwei- tert, hauptsüchlich wie bei Chamus gebaut, von oben gesehen breiter als lang, von vorne ge- sehen deutlich breiter als lang, von der Seite gesehen etwa ebenso lang wie hoch. Die Stirn in der Mitte fem der Länge nach, hinten sehr fein quer gefurcht, vorne mit drei horizontalen Spinulae, die wie bei Chamus entspringen, (die mittlere nur wenig kürzer als die seitlichen, deren Spitze leicht nach aussen gebogen ist). Der Clypeus mässig hervortretend, von der Stirn deutlich abgetrennt, von der Seite gesehen fast parallel, der Gesichtswinkel schwach spitz, die Wangen ziemlich klein, die Kehle mässig lang. Die Augen sind weit vorne gele- gen, wenig gross, vorspringend, nur wenig auf die Wangen sich erstreckend. Das nicht be- sonders verdickte Rostrum erstreckt sich etwas über die Spitze der Vordercoxen, das erste Glied erreicht nicht ganz den Basalrand des Kopfes. Die Fühler wie bei Chamus eingelenkt, mässig dünn, die zwei letzten Glieder einzeln, halb abstehend behaart, das erste Glied sehr kräftig, vor der Mitte am dicksten, länger als der Kopf, dicht und lang, abstehend behaart, dicht und ziemlich grob granuliert. Das zweite Glied viel länger als das erste, etwas länger als das dritte, das vierte ein wenig kürzer als das erste, alle drei etwa gleich dick. Der Halsschild viel breiter als der Kopf, der Basalrand fast gerade abgestutzt, nur an den Seiten leicht gerundet, innerhalb der Hinterecken flach eingedrückt, viel breiter als der Vorderrand. Die Scheibe, auch die Calli und die Apicalstrietur, obgleich erloschener, dicht, auf dem Hinterlobus ziemlich kräftig gekörnelt, hinter der Mitte kräftig eingeschnürt, der Hinterlobus stark gewölbt, ziemlich nach vorne geneigt, die Seiten leicht ausgeschweift, die Calli etwas gewölbt, scharf abgesetzt, in der Mitte breit getrennt, bis zu den Seiten sich erstreckend, die Apicalstrictur nur an den Seiten abgesetzt. Das Schildchen ist flach, der Länge nach ein- gedrückt, ebenso lang wie breit. Die Heiielytren viel länger als der Hinterkörper, das Em- bolium mässig schmal, der ganzen Länge nach undurchsichtig, wie die Seiten des Halsschil- des fein. gekerbt, das Corium vor der Mitte leicht ausgeschweift, nach hinten etwas erweitert, wie der Clavus ziemlich dicht, aber fein gekörnelt, der Cuneus breit und gross, etwas länger als breit, erloschen gekórnelt. Die Membran mit einer mässig schmalen, hinten zugespitzen Zelle. Die Hinterflügel ohne Zellhaken. Die Mittelbrust ist lang. Die Beine mässig lang, die Schenkel nicht verdickt, die Schienen lang, halb abstehend behaart. Das erste Fussglied etwas länger als das zweite, beide zusammen kaum kürzer als das dritte, dieses zur Spitze leicht erweitert, die Arolien breit und mit den Klauen verwachsen, diese mit einem Basal- zahn versehen. Diese Gattung ist sehr nahe mit Chamws verwandt, unterscheidet sich aber durch den matten, dicht gekórnelten Kórper, durch den Bau der Fühler und durch die Behaarung der- selben und der Beine, sowie durch das ganz undurchsichtige Embolium. Typus: Ch. conradti Reur. et Porr. Ch. conradti Reur. et Porr. Exur. et PorP, I. c, p. 416, T. XXXII, fig. 7. Braungelb, der Halsschild in der Mitte, das Schildchen, das Embolium, der Cuneus, die Unterseite in der Mitte, das Rostrum, das zweite Fühlerglied und die Beine gelb, die Membran graubraun, an den Seiten gelblich, die Venen, der Innenrand des Cuneus, das zweite Fühlerglied zur Spitze und die zwei letzten rot, das erste Glied braunrot. N:o 3. 196 B. Porrivs. Die Stirn etwa dreimal breiter als der Durchmesser des Auges (9). Das erste Füh- lerglied fast ebenso lang wie der Kopf und der Vorderteil des Halsschildes bis zum Vorder- rande der Calli, das zweite etwas mehr wie doppelt länger, nicht voll doppelt lànger als das dritte. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa doppelt breiter als der Kopf, nicht voll drei- mal breiter als der Vorderrand. — Long. 6, lat. 2.5 mm. Kamerun: Joh.-Albrechts Hóhe!, 25. I. 1899, Conrapr, 1 9 (Mus. Berol.) Prodromus Disr. Disr, Faun. Brit. Ind., Rhynch., II, p. 436, fig. 282. — Porr. in Ssöstepr, Kilimandjaro- Meru-Exp., 12, Hem., 4, p. 27. Der Kórper gestreckt, nach hinten zu etwas erweitert, ziemlich glänzend, kurz be- haart. Der Kopf ist vertical, von oben gesehen nicht voll um die Hälfte kürzer als mit den Augen breit, breiter als die Spitze des Halsschildes, die Stirn in der Mitte mit einer Längs- furche, von der Seite gesehen stark gewólbt und vom Clypeus abgesetzt, die Wangen sehr hoch, die Kehle kurz. Die Augen sind mässig gross, stark vorspringend, nicht gestielt. Das Rostrum erstreckt sich bis zu oder über die Mittelhüften, das erste Glied verdickt, die Vor- . derhüften erreichend. Die Fühler sind dünn, kurz behaart, das erste Glied schwach verdickt, die zwei letzten dinner als das zweite. Der Halsschild kaum gewölbt, ebenso lang oder län- ger als am Basalrande breit, etwa in der Mitte ziemlich seicht eingeschnürt, die Apicalstric- tur breit, wenig scharf abgesetzt, wie die Basalhälfte dicht und ziemlich kräftig punktiert, die Calli gross, flach, von einander durch eine ziemlich tiefe Längsfurche getrennt, die Seiten ungerandet. Der Basalrand in der Mitte ziemlich breit ausgeschweift, die Scheibe innerhalb der ziemlich spitz abgerundeten Hinterecken jederseits mit einem Längsgrübchen. Die He- mielytren lang, an den Seiten nicht gerundet, der Cuneus lang, über die Mitte der Membran sich erstreckend, das Embolium schmal. Die Membranzelle lang und schmal mit der Spitze breit gerundet. Die Hinterflügel ohne Zellhaken. Die Beine ziemlich lang, fein behaart, die Hin- terschienen ausserdem mit einigen langen Haaren. Das letzte Fussglied zur Spitze verdickt, die Arolien breit, mit den Klauen verwachsen. Typus: Pr. subflavus Disr. Prodromus aethiopicus Porr. Pope, LAC, p.26: Einfarbig gelb, die Hemielytren etwas durchsichtig und heller, die Membran glasartig " mit gelben Venen, die Spitze des zweiten und des dritten Fühlergliedes rot. Das erste Füblerglied etwa !/, kürzer als das zweite, dieses etwa ebenso lang als die Länge des Halsschildes, das dritte um die Hälfte kürzer als das zweite (das vierte unbekannt). Der Basalrand des Halsschildes ist fast doppelt breiter als der Vorderrand. Das Schildchen glànzend, glatt, der Länge nach gefurcht. Der Clavus ist fein runzelig gewirkt. Der Cuneus ist undeutlich vom Corium abgesetzt. Beim 5 ist der Hamus copulatorius sensenfórmig, nahe zur Basis stark gekrümmt. — Long. 5.5, lat. 1.» mm. Kilimandjaro: Kibonoto!, in den Blattscheiden von Papyrus sp. (Cyperus?), 7. IX. 1905, Dr. Y. Srüsrepr (Mus. Holm. et Helsingf.); Brit. Ost-Afrika: Kibwezi!, 13. XII. 1905, SCHEFFLER (Mus. Berol.) Tom. XLI. Die Miriden der äthiopischen Region. 197 Monalocoropsis n. gen. Der Körper breit oval, kurz, halb abstehend hell behaart, stark glänzend, glatt. Der Kopf ist vertical, hinten erloschen gerandet, von oben gesehen mehr wie doppelt breiter als lang, von vorne kaum breiter als lang, von der Seite gesehen hóher als lang. Die Stirn flach gewólbt. Der Clypeus ist stark hervortretend, etwas vor der Spitze quer eingedrückt, von der Stirn undeutlich abgesetzt, die Wangen ziemlich klein, die Kehle sehr kurz. Die Augen sind mässig gross und vorspringend, glatt, hinten etwas ausgeschweift, den Vorder- rand des Halsschildes nicht berührend. Das ziemlich feine Rostrum erstreckt sich bis zu den Mittelhüften, das erste Glied verdickt, sehr kurz, die Basis des Kopfes nicht überragend. Die Fühler sind an der Mitte des Augenvorderrandes eingelenkt, wenig länger als der halbe Kór- per, das erste Glied unbehaart, nur unbedeutend die Clypeusspitze überragend, wenig ver- dickt, die folgenden Glieder halb abstehend behaart, das zweite zur Spitze leicht verdickt und hier ebenso dick als das erste, viel länger als dasselbe, die zwei letzten dünn, gleich lang, etwas kürzer als das erste. Der Basalrand des Halsschildes ist doppelt breiter als der Kopf mit den Augen, breiter als lang, viel breiter als der Vorderrand, breit gerundet, vor den Hinterecken leicht ausgeschweift, wodurch diese spitz erscheinen, die Seiten fast gerad- lig verengt. Die unpunktierte Scheibe ist ziemlich gewölbt, nach vorne kräftig geneigt, die Calli breit, zusammenfliessend, flach, undeutlich begrenzt, die Apicalstrietur scharf, aber schmal. Das flache Schildchen ist etwa ebenso lang als breit. Die Hemielytren lánger als der Hinterkórper, die Cubitalvene des Coriums bis über die Mitte tief eingedrückt, dann plótzlich aufhórend, die Seiten etwas gerundet, das Embolium ziemlich breit, nach hinten etwas ver- schmälert, der Cuneus und die Membran stark geneigt, der erstgenannte etwas länger als breit, die Membranzelle breit und kurz, hinten breit gerundet. Die Hinterflügel ohne Zell- haken. Das Metasternum kaum gewölbt. Die Orificien des Metastethiums kurz, die Ränder hoch. Die Legescheide des 9 nach vorne weit über die Mitte des Hinterkórpers sich er- streckend. Die Hüften kurz, weit vom Embolium entfernt. Die Beine kurz, die Schenkel nicht verdickt, die Schienen kurz behaart, das letzte Fussglied zur Spitze erweitert, die Aro- lien breit, mit den Klauen parallel verlaufend und zu denselben gedrückt. Nahe verwandt mit Monalocoris Daurs., der ganze Körper ist aber unpunktiert und der Clypeus ist anders gebaut. Typus: M madagascariensis n. sp. Monalocoropsis madagascariensis n. sp Schwarz— braun, der Kopf heller, in der Mitte dunkel, die Fühler, das Rostrum und die Beine gelb, auf den erstgenannten ein Ring an der Basis und die Spitze des ersten Glie- des sehr schmal, die Spitze des zweiten und das ganze vierte, sowie das Klauenglied der Füsse braunschwarz—schwarz, ein Ring vor der Spitze der Hinterschenkel braun. Die Mem- bran braun, zur Spitze hell. Die Stirn. beim 9 doppelt breiter als der Durchmesser des Auges, das erste Fühler- glied etwa ebenso lang wie die Breite der Stirn zwischen den Augen, um die Hälfte kürzer als das zweite. Der Basalrand des Halsschildes ist fast dreimal breiter als der Vorderrand, nicht voll doppelt breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte. — Long. 2.5—3, lat. 1.5 mm. Madagaskar: Baie d'Antongil! A. Mocquerys, Tananarive!, nur 99 (Mus. Paris. et Helsingf.). N:o 3. Acetropis Fres. carinata H. Scn. . Adelphocoridea n. gen. laevigata n. sp. brunnea n. sp. Adelphocoris Reur. aethiopicus n. sp. Alloeochrus Reur. . rufinervis Reur. . Arculanus Dist. . madagascariensis n. sp. marshalli Disr. Büttneriella n. gen. longicollis n. sp. . Callicratides Dist. Callimiris Reur. . Calocoris FIEB. bergrothi n. sp. v. obscurior n. var. braunsi Reur. . phytocoroides Porr. Camelocapsus Rv. Camptobrochis FıEB. Capsus Auct. vet. conspersus WALK. illepidus WArk. innotatus WALK. . limbatus Wark. pallidulus WALK. sericeus WALK. sobrius War. solitus WALK. . suffusus WALK. N:o 3. Register der Gattungen und Arten. 166 118 151 153 152 153 154 152 154 151 152 153 Chamus Drisr. SEE incertus Reur. et Porr. mefisto Reur. et Porr.. schroederi n. sp. . wealei Drsr. Chamopsis Reur. et Porr. conradti ReurT. et Porr. Charitocoris Reur. . bipuncticollis Reur. . nigrolineatus n. sp. . rufoplagiatus Rkvr. . sanguineonotatus Reur. Cixacoris n. gen. obscurus n. sp. Collaria Prov. improvisa REUT. obscuricorne Por. Corizidolon Reur. notaticolle Reur. . Creontiades Disr. bouvieri n. sp. coloratus n. sp. elongatus Lern. erlangeri n. sp. hildebrandti n. sp. longicornis n. sp. pallidus Ram. plebejus n. sp. pulchricornis n. sp.. rusticus n. Sp. simillimus n. sp. . subpellucidus n. sp. suturalis Popp. rh + DO OO © -1-1q Ct OD ND U I D a R2 ND NN D r2 N oe NA SID D 200 tellinii Reur. v. junodi n. var. Cyphodema Fres. junodi Dist. Deimatostages KUHLe. . Deraeocoris KIRScHB. . aberrans n. sp. alluaudi n. sp. brunneus n. sp. callosus n. sp. . capensis Disr.. esau Disr. fülleborni n. sp. . hildebrandti n. sp. histricus STÅL . howanus n. Sp. kenianus n. sp. martini Pur. obscuriventris n. sp. oculatus REUT. ostentans STÄL v. nigricollis Pope. . v. obseuricollis Porr. v. saturnides KIRKE. 7. vitticollis Reur. ES pallidipennis Reur. . sexvittatus n. Sp. . subtilis n. sp. . tibialis Reur. Dolichomiris Reur. . linearıs REvm. . punctipes n. sp. . Eioneus Dism. . Eucerocoris Wesrw. westwoodi WHITE Euryeyrtus Reur. Eurystylus STÅL. annulipes Pope. v. impunctatus Pope. bellevoyei Reur. . capensis Dism.. lineatocollis Por». oldi n. sp. parvulus Reur. rufocunealis Popp. schoutedeni REvr. Felisaeus Disr. madagascariensis n. sp. B. Poprivs. Pag. 23 23 154 154 188 118 128 Fulvius STÅL. . brevicornis Reur. discifer Reur. . unicolor Pope. Gutrida Krnk. Helopeltis Srax. . alluaudi Reur. bergrothi Reur. v. disciger Popp. v. rufinervis Popp. labaumei Porr. plebejus Pope. sanguineus Porr. schoutedeni Reur. waterhousei Kirk. Hemiophthalmocoris n. gen. lugubris n. sp. Histriocoridea n. gen.. varlegata n. sp. Histriocoris Reur. . incomparabilis STÅL. lineatus n. sp.. Horvathiella n. gen. transvaalensis n. sp. variabilis n. sp. v. pallidus n. var. v. scutellaris n. var. Hyaloscytus Reun. . Hyalopeplus STÅL. . horvathi n. sp. similis n. sp. . Koraciocapsus Kirk. Lamprocapsidea n. gen. . rubra n. sp. subcarinata n. sp. Lamprolygus Pope. signatus Porr. v. discoidalis n. var. Linocerocoris KARSCH. cariniventris KARSCH. niger n. sp. Liocoris Fre». signatus n. Sp. : Lycidocoris Reur. et Porr. mimeticus hum. et Popp. Lygidolon Reur. laevigatum Revur. Pag. 166 168 167 167 96 176 180 177 178 178 179 180 il 71) 178 181 174 175 113 113 114 133 134 182 183 76 76 Tom. XLI. Lygopsis n. gen. pallidus n. sp.. Lygus Hauw.. abessinieus REUT. alpicola Porr. . v. denigratus Porr.. apicalis FIEB. v. innotatus n. var. v. prasinus Reur. v. rufoviridis n. var. atratus Porr. v. nigerrimus Porr. camerunensis n. sp. . capicola STÂL.. . ,. fasciaticollis Porr. fatuus LETH. flaviventris Porr.. fülleborni n. sp. gabonius Kirk. howanus n. sp. incertus Porr.. meruensis Por». mocquerysi n. sp. montivagus Porr. nairobiensis n. sp. nigriscutum m. sp. nigropunctatus n. sp. obscuratus Pope. perversus REUT. rugulosus n. sp. schoutedeni REur. shonlandi Dist. simonyi REUT.. v. longiusculus n. var. sjöstedti Porr. suturellus Pope. thomasi Reur. V-flavum Reur. vittatus Revr. . vosseleri n. sp. Makua Kirk. . : Megacoelopsis n. gen.. fasciatus n. sp. Megacoelum Fire. apicale Reur. cuneale n. sp.. hottentottum Srär. hovanum Kirk. N:o 3. Die Miriden der üthiopischen Region. ] g Pag 85 86 87 103 107 108 100 101 101 101 93 93 91 98 95 91 101 108 96 102 110 103 93 longicolle Reur. lustratum B. WHITE macrophthalmum Reur. madagascariense n. sp. persimile Reur, quadrimaculatum n. sp. quadrituberculatum n. sp. rufescens n. sp. scutellare n. sp. transvaalense Disr. . variabile n. sp. v. conradti n. var. v. femoralis n. var. . v. obscurata n. var. v. ventrals n. var. Meginoë KIRK. Mevius Disr. Microfulvius n. gen. brevicollis n. sp. . Miris FABR. ruficeps Dist. Monalocoropsis n. gen, madagascariensis n. sp. Nabidea Unr. . Nymannus Disr.. typicus Disr. Odoniella Haar. . : apicalis Reur. et Porv. reuteri Haar. rubra Reur. unicolor n. sp. Olympiocapsus Kirk. Ommatomiris Popr.. sjóstedti Porr. Oncognathus Fin. Oxacicoris REUT. bimaculicollis Reur Pamerocoris Unr. Pantiliodes Novarn. Paracalocoris Dist. . Paraculanus n. gen. piperis n. sp. Peritropis Unr. africanus mn. sp. crassicornis n. sp. Physophoroptera Por». denticollis Reur. et Porr. mirabilis Por». 32 Phytocoris FALL. alluaudi n. sp. dolichopterus Reur.. erlangeri n. sp. galleni n. sp. . monteirol n. Sp. . pluvialis Porr. rubrolineatus n. sp.. sjöstedti Por». Pleurochilophorus Reur. . bipunctatus n. sp. quadripunctatus REUT.. subhyalinus n. sp. Plexaris Kirk. Poeciloscytus Fires. bimaculatus Porr. longirostris Reur. obscurus n. sp. vittatus Rzvr. . voelzkovi REUT. . Proboscidocoris Reur. . affinis n. Sp. bipuncticollis n. sp.. crassipes n. Sp. debilis Reur. feanus n. sp. ferrugineus REUT. fuliginosus Reur. intermedius n. sp. madagascarıensis n. Sp. nigricornis REUT.. punctaticollis REur. . schroederi n. sp. . signoreti n. sp. S-nigrum n. sp. v. nigricans n. var... tibialis n. sp. Prodromus Disr. aethiopicus Porr. Rhinofulvius Reur. albifrons REUT. Rhinomiridius Popr. aethiopieus Pope. Sahlbergiella HaAGr. singularis Hacr. . theobroma Disr. . Schoutedeniella n. gen. pilosula n. sp.. B. Poppius. 121 145 149 146 148 147 148 135 138 137 145 143 142 136 139 141 144 144 140 142 140 138 138 142 196 196 165 165 172 172 188 188 189 77 77 Sphinctothorax STÄL. leucophaeus GERM. montandoni KIRK. Stenodema Lar. . australe WALLENGR.. calcaratum Farr.. Stenotopsis n. sp. tarsalis n. sp. . Stenotus JAK.. affinis n. sp. binotatus FABR. brauni n. sp. brevior Popr. . capensis n. sp. distinctus Brut. . elegans n. sp. . fasciaticollis Reur. fulvus n. sp. fülleborni n. sp. . gestrol n. Sp. . hathor Kirk. lindiensis n. sp. longipennis Reur. longulus n. sp. nigroquadristriatus K psole Kin. . pulcher n. sp.. pylaon Kirk. . ruber n. sp. rufescens Popp. vitticollis REUT. Tancredus Disr. . Teratodella Rv. Tinginotum KIRK. bipuucticolle n. Sp. . obscurum n. sp. . villosum n. sp. Trachelomiris Reun. . Trichobasis Reur. setosa REUT. Trichocapsus n. gen. unicolor n. sp.. rufus n. sp. Tricholygus Por». grandis n. sp. . hirsutus PorP.. ' Trigonotylus FIEB. . brevipes JAK. . IRK. . 158 157 70 66 162 117 117 118 114 115 115 161 161 Tom. XLI. Tropidophorella Reur. pallida n. sp. plagiata Reur.. Umslopogas Kirk. Vannius Disr. annulicornis Pope. Volumnus Srár. . elongatus n. sp. Die Miriden der üthiopischen Region. — — obseuricornis STÅL. . ruficornis n. Sp. . straminicolor STÅL Xenetomorpha n. gen. carpenteri n. Sp. . Yngveella n. gen. scutellaris n. sp. . Zulaimena Kirk. 203 Pag. 41 42 41 149 150 112 112 50 Lm wo 10. ue 112% 13. 14. 15. 16. Tafelerklärung. Megacoelopsis fasciatus n. gen. et sp. Adelphocoridea elongata n. gen. et. sp. Histriocoridea variegata n. gen. et sp. Stenotopsis tarsalis n. gen. et sp. Cixacoris obscurus n. gen. et sp. Lygidolon laevigatum Rrur. Schoutedeniella pilosula n. gen. et sp. Lamprocapsidea rubra n. gen. et sp. Linocerocoris cariniventris KARSCH. Büttneriella longicollis n. gen. et. sp. Histriocoris incomparabilis (Srár). Lygopsis pallidus n. gen. et sp. Yngveella scutellaris n. gen. et sp. Lamprolygus signatus Porr. Horvathiella variabilis n. gen. et sp. Trichocapsus unicolor n. gen. et sp. I — ' bad ” m ' 1 TT | un Ey n LEN D é n Ld | f ES | ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:0 4. ZWEI MOLEKULAR-PHYSIKALISCHE KONSTANTEN KrE. SEOTTE, HELSINGFORS 1912, SR EINNISCHEN? LITER pe Lu E S Ve - Ju - T : 1 Ie u SEA VS (SURA MIC arr) 08e Hör d ELS DOMAINE MVP * i m j | | | F Td i vt MIS Wo tw Led y Aus meiner Theorie der inneren Bewegung und der Schmelzwärme einfacher fester Körper ergibt sich u. a. folgende Gleichung !): (1) BEEN ME wo c, die spezifische Wärme des Körpers bei konstantem äusseren Drucke, T die absolute Temperatur, ! die Schmelzwärme, 7, die absolute Schmelztemperatur und 5, einen von der linearen Wärmeausdehnung abhängigen Koeffizienten bezeichnet. Die Grösse & ist eine Kon- stante, welche nur von der Form der Molekularschwingungen abhängt, und 1 + d bezeichnet pas Verhältnis der Schmelzungsarbeit zur maximalen molekularen Bewegungsenergie beim Schmelzpunkte. Ist M die Masse einer Gewichtseinheit und U, die maximale molekulare Geschwindigkeit bei dieser Temperatur, so hat man folglich: 2 El (3) Ir: I Es gilt auch die Beziehung: (3) d—y— 0, wo y eine Grösse ist, welche sich auf verschiedene Veränderungen bezieht, die das Schmelzen begleiten können, und e, das Verhältnis zwischen der kleinsten und der grössten molekularen Geschwindigkeit beim Schmelzpunkte ausdrückt?) Da die Grösse d sich auf den Schmelz- punkt bezieht, so ist sie folglieh von der Temperatur unabhängig. Auch & betrachten wir hier, wie in früheren Arbeiten, als eine von der Temperatur unabhängige Konstante. Wenn die Molekularsehwingungen elliptisch sind, so ist?) us 1 : (4) $£— IE ] —e?cos?o-do, T. | 1) Acta Soc. Scient. Fenn. 40, N:o 7, Gl. (25), S. 14. 1911. 2) In Betreff der Grössen y und e, wird übrigens auf die oben zitierte Arbeit hingewiesen: c, ist port mit c bezeichnet. 3) Acta Soc. Scient. Fenn. 40, N:o 8, Gl. (27), S. 9. 4 ROM STONE. wo e die Exzentrizität der Bahnen bezeichnet und w einer der Winkel ist, welche der Mit- telpunktsradius mit der grósseren Achse bildet. Bezeichnet man mit w und U die kleinste und grösste Geschwindigkeit, mit a und b die Halbachsen der Bahnen, so ist auch: (5) == == => Für den Schmelzpunkt ist somit c— e, Wenn aber « von der Temperatur unabhängig ist, so hat auch e bei allen Temperaturen denselben Wert. Für alle Metalle, für welche der Einfluss der Temperatur auf die spezifische Wärme e, untersucht worden ist, làsst sich diese Grósse als eine lineare Funktion der Temperatur aus- drücken. Bezeichnen wir die vom Gefrierpunkte des Wassers gerechnete Temperatur mit 7 und den Wert von c, für ?=0 mit (c), so haben wir folglich in solchen Fällen: (6) 6; (65) (1 Et), wo k einen von / unabhängigen Koeffizienten bezeichnet. In einer früheren Arbeit!) habe ich gezeigt, dass wenn die Gleichung (6) gilt und die Konstante e von der Temperatur unabhängig ist, auch der Koeffizient b, die letztgenannte Eigenschaft besitzt. Unter diesen Voraussetzungen bekommt man aus der Gleichung (1), wenn der Wert von T für t=0 mit 7, bezeichnet wird, zunächst ?): " (e,) Ib S (1) 1+2e(1+0T) = 1 (En) Setzen wir der Kürze halber: (a) | Pb PE) (€) TA b p = (b) 7 (i5 so erhalten wir: (7 a) | + 2sh —a(1-- 6). Wir bekommen ferner ?): T A AUR (8) Fimo: T VOLES > oben N bi : 26b, (10) lesen ; . 1) Öfvers. af Finska Vet.-Soc. Förhandl. 44, S. 121, 1901—1902. 2) Vel. Acta Soc. Scient. Fenn. 40, N:o 7, Gleichungen (30)— (33), S. 15. Tom. XLI.s ^^ Über zwei molekular-physikalische Konstanten. 5 Aus der Gleichung (8) ergibt sich noch, wenn der Wert von À aus (a) darin einge- setzt wird: _t(Ü+2g en | beige ET) 9 c (13) Lp 9she E. Die Gleichungen (7a) und (12) geben: (13) E 1--2s-a(I--90)(1—RkT,. Schreiben wir die Gleichung (7 a) in der Form: und summieren für » verschiedene Kórper, so erhalten wir: eh a —. 1 ^s (19) Pd ppp RN Wenn wir hier mittlere Werte von «e und d einführen, indem wir eh oh ad a (d) 2£0-—nó setzen, so bekommen wir: ue 2 (15) er E T und hieraus ergibt sich: 340—1 1 A a nd zu esu SNR > (t = (t, In der ersten der oben zitierten Arbeiten erhielten wir nach der Gleichung (16), indem 80 —0 angenommen wurde, für 14 verschiedene Metalle (16) . EE F6 = 0,581. Nun zeigte es sich aber schon im Anfange der genannten Arbeit, dass unter diesen 14 Metallen das Wismuth eine sehr ausgeprägte Ausnahmestellung einnimmt. Wir werden daher hier bei der Berechnung von = aus (16) den genannten Körper weglassen. Für das Quecksilber haben wir in früheren Arbeiten auf Grund der Versuche von N:o 4. 6 K. F. SLOTTE. GRUNMACH!) den Koeffizienten 5, — 0 angenommen. Es scheint aber zweifelhaft, ob diese Annahme in der Tat berechtigt ist, weshalb wir auch diesen Körper hier ausschliessen. In der untenstehenden Tabelle A werden für die 12 übrigen der oben genannten Kür- per die Daten zur Berechnung von € nach der Gleichung (16) zusammengestellt. Für das Zinn ergibt sich durch Berechnung auf Grund der Beobachtungen von BEHN ?) und SPRING?) als mittlerer Wert (e,) = 6,0514. Wir werden hier diesen Wert anwenden an- statt des früher benutzten Wertes 0,058, welcher durch Schätzung erhalten wurde. Aus den ge- nannten Beobachtungen bekommt man auch einen mittleren Wert von Æ, den wir im folgen- den anwenden werden. A. | - —— (ep) JI l | a h = i | | | | | | | | | | | My | IK ICH RER SE 0,0297 599 5,48 | 8,246 | 1,1010 | 0,692 | 0,339 Cold er 0,0816 | 1840 | 16,80 | 2,598 | 1,1638 | 0,615 | 0,448 | AEA roe ce 0,0817 | 2057 | 27,20 | 2,897 | 1,1229 | 0,583 | 0,468 | LITA i do: en ca | 0,0514 | 505 | 14,08 | 1,844 | 1,4122 | 0,458 | 0,766 Cadmium 7 eee 0,0546 592 | 13,70 | 2,359 | 1,5788 | 0,576 | 0,669 | SIDE LEE. M 0,0545 | 1240 | 22,90 | 2,951 | 1,1698 | 0,661 | 0,896 RPAlATUINE S S oe 0,0582 | 1852 | 36,80 | 2,969 | 1,2266 | 0,668 | 0,413 VAI MEER 0,0007 | 692 | 28,05 |'2,988 | 1,2504 0,558 | 0,568 | De E | 0,0921 1855 | 48,00 | 2,902 | 1,2921 | 0,655 | 0,445 Kemer 0,1660 333 | 15,70 | 8,521 | 1,2375 | 0,716 | 0,351 Aluminium ...... 0,2116 980 | 83,30 | 2,862 | 1,1529 | 0,577 | 0,488 Natrium........ 0,2980 | 380 | 31,70 | 3,512 | 1,8592 | 0,715 | 0,385 7,464 | 5,781 Aus dieser Tabelle erhalten wir somit Mit diesen Werten bekommt man aus der Gleichung (16): e (17) € — 0,651 + 1,047 - !) Physikalische Zeitschrift, 3, S. 134, 1902. ?) LawDoLT-BORNSTEIN, Physikalisch-chemische Tabellen (1905), S. 386. — Die Beobachtungen der oben erwühnten Forscher sind tatsüchlich die einzigen im genannten Werke angeführten, aus welchen Werte von (e,) und k für das Zinn erhalten werden können. Tom. XLI, - Über. zwei molekular-physikalische Konstanten. Aus früheren Untersuchungen ergibt sich, dass man annähernd ö=0 annehmen darf. Die Gleichung (17) gibt dann: (17 a) 20,651. Dieser Wert von & ist nur wenig wom Werte = verschieden. Wir werden mit dem- selben zuerst aus der Gleichung (8) einen mittleren Wert von & für alle Metalle berechnen, für welehe zuverlässige Beobachtungswerte der genannten Grósse vorhanden sind und die wir nicht als Ausnahmen betrachten; diese Metalle sind in der untenstehenden Tabelle B. zusam- mengestellt. Die einzelnen Werte von k, welche man aus der genannten Gleichung bekommt, weichen im allgemeinen von den entsprechenden beobachteten Werten nach der einen oder der anderen Seite bedeutend ab, wahrscheinlich in Folge der Unsicherheit der Werte von b,, wes- halb nur die mittleren Werte für eine hinreichend grosse Anzahl verschiedener Kórper mit einander vergleichbar sind. B. | b, h Tas. RTE ae Le de | 0,00037| 1,101 | 0,000457 | | DEN io 6 BR sa | 45] 1,128 | 379 ALTO ee 64| 1,175 | 379 IA mbH. en. | 170| 1,464 | 344 an eee UM 151| 1,412 | 1078 CATMIURNE EE 21211579 433 | (ASE oh ku E | 62] 1169 | 898| Palladium . ...... 83| 1,227 344 | Vip oM A AE | 95| 1,259 | 490 | upon 2. 5. | 107| 1,992 | 231 ZANTTTEEXUTU ULT don | 56| 1,153 | 449 | Mittel: | 0000452 Zur Ausführung der Berechnung schreiben wir die Gleichung (8) in der Form: nem bi 7 1 LJ TE + h und setzen hier 1 — (e) Då ELE Wir bekommen dann: 8 N MEX e -- hi N:o 4. 8 K. FK. SroTTE. Als mittleren Wert von & für n verschiedene Körper erhalten wir hieraus: = = k il ^ b 18) = = — 1 . Xi ^ n n Da «-J-h Für s—0,651 wird « — 0,768. Wir bekommen somit: z 1 aw D ; BR Kx NE (18/2) > 0,768 + À Für die in der Tabelle B. aufgenommenen 11 Körper gibt die Gleichung (18 a): F.. = 0,000467 , ber. während das Mittel der beobachteten Werte E, s 0,000452 ist. Die beiden mittleren Werte von % fallen somit einander so nahe, wie man überhaupt erwarten kann. 2 : Le ; : Wird £— , angenommen, so ist « — 0,785 und die Gleichung (18) gibt: 7 1 hb, 18 [ — 2, ze n O0 TA Aus dieser Gleichung bekommen wir für die in der Tabelle B. angeführten Kórper Fer, 77 0,000468, welcher Wert somit dem Mittel der beobachteten Werte noch näher fällt. Wenn man nur die Gleichung (8) in Betracht nimmt, so ist der wahrscheinlichste Wert von s für eine gegebene Anzahl verschiedener Kórper offenbar derjenige Wert, mit welchem man aus der Gleichung (18) für diese Körper einen Wert von # bekommt, welcher mit dem Mittel der beobachteten Werte von £ für dieselben Körper zusammenfällt. Aus den letzten und früheren Berechnungen geht hervor, dass dieser Wert von e, wenn die Anzahl der Kórper hinreichend gross ist, dem Werte = nahe fällt; für die in der Tabelle B. aüfge- nommenen Körper ist der in Frage stehende Wert sehr nahe —0,6. Wir haben auch gefun- den, dass die mittleren Werte von s, welche man aus der Gleichung (7) für eine grössere Auzahl verschiedener Kórper nach dem einen oder dem anderen Verfahren erhált, wenn man die entsprechenden mittleren Werte von d —0 annimmt, sich demselben Werte E mehr oder weniger nähern. ö Auf Grund dieser. Ergebnisse können wir hernach, wie früher, für die grosse Mehrzahl der einfachen festen Kórper e annehmen und bekommen dann aueh immer für eine grössere Anzahl Körper einen mittleren Wert von 1 4-9, der, wie aus früheren und aus den unten ausgeführten Berechnungen hervorgeht, nur wenig vom Werte 1 abweicht. Tom. XLI. Über zwei molekular-physikalische Konstanten. 9 Zur Berechnung der letztgenannten Grösse ergibt sich aus der Gleichung (7 a): (19) | + d — Nach dieser Formel erhält man somit für einen gegebenen Wert von « den entsprechenden Wert von d für jeden einzelnen Körper, und das Mittel der Werte von 1 + à für n verschie- dene Kórper ist 1 : lu i+2eh 20 IEEE \ - E (ED) n ba a Wenn man &= 0,651 annimmt, so erhält man aus der letzten Gleichung für die in u der Tab. A. aufgenommenen Körper selbstverständlich à —0. Mit dem Werte = = NO ergeben sich für dieselben Kórper aus der Gleichung (19) Werte von 1 + d, die unten zusammenge- stellt sind. Blei mE T TUM zw 0740) . (X Old, esa re 0,955 Platine 26. o art 1.014 ADN cer. . ale CAIN 1,276 DILDET Ne TOS) SENE MENÉ 0,843 Palladium NTC 0,863 26100) STRA no Amis RUM S doe 1,163 Kupfer c e cM ass 0,911 KRANUMIEE RN SE 082 AIN E 1,045 Natrium LEUR 0 775 Man bekommt somit 1 + 5 = 0,986, welcher Wert von 1 sehr wenig abweicht, und ô——0,014. Dieser Wert von 9 ergibt sich auch direkt aus der Gleichung (17), wenn man ET darin ffl einsetzt. Dass der Wert der Größse 1 + d für einige Körper sehr bedeutend vom Werte 1 ab- weicht, ist nach unserer Theorie auf solehe Verànderungen zurückzuführen, auf welche sich die Grösse y bezieht. Denn wenn = _ angenommen wird, so müssen die Molekularschwin- sungen als geradlinig und einfach-harmonisch betrachtet werden, und dann geben die Gleich- ungen (4), (5) und (3) CRIE = C =0, Sy. Die Veränderungen, welche durch die Grösse y berücksichtigt werden, können ver- schiedener Art sein. Da die schwingenden Teilchen eines einfachen festen Körpers zum grös- N:o 4 - . . 2 10 K. F. SLOTTE. seren oder kleineren Teil wahrscheinlich aus paarweise vereinigten Atomen oder vielleicht sogar aus noch grósseren Komplexen bestehen, so kann das Schmelzen des Kôrpers mit einer Spaltung soleher Komplexe verbunden sein, was mit einer Zunahme der inneren Bewezungs- energie und einer Steigerung der Schmelzwärme gleichbedeutend ist. Oder auch kónnen beim Schmelzen neue oder gróssere Komplexe von Atomen mit gemeinsamer Bewegung gebildet werden, wodurch im Gegenteil eine Verminderung der inneren Bewegungsenergie entstehen kann, welche die Schmelzwärme herabdrückt. Ferner kónnen beim Übergange aus dem festen in den flüssigen Aggregatzustand in folge der grösseren Beweglichkeit der Flüssigkeitsteilchen molekulare Rotationen eintreten, welche im festen Zustande nicht vorkommen, u. s. w. Der mechanische Wert aller solcher Veränderungen pro Gewichtseinheit ist n STR und der Wert aller Veränderungen der erstgenannten Art dürfte in folgender Weise ausge- drückt werden kónnen: Wir bezeichnen die Masse eines Moleküles eines einfachen Körpers im festen Zu- stande mit m und im flüssigen Zustande mit m’. Die maximale molekulare Geschwindigkeit des festen Körpers beim Schmelzpunkte sei U, und die der mittleren lebendigen Kraft der translatorischen Molekularbewegung entsprechende Geschwindigkeit der Flüssigkeit bei der- selben Temperatur U',. Nach der Theorie ist dann: mn mn, woraus sich ergibt: Wenn m und m’ nicht gleich sind, so können folglich auch U, und U’, nicht gleich sein; ist z. B. m> m’, so muss U’, —U, sein!) Durch diese Ungleichheit wird somit die innere Be- wegungsenergie beim Schmelzen pro Gewichtseinheit mit dem Betrage (8) 2 2 m M (rper cat umi \ vermehrt, und zu diesem Zuwachse muss ein Teil der Schmelzwärme verbraucht werden. Wäre nun die hier angenommene Zunahme der inneren Bewegungsenergie die einzige auf die Grösse y sich beziehende Veränderung, welche man in Betracht zu nehmen braucht, so könnten wir die Ausdrücke (g) und (f) gleich setzen und würden dann bekommen: m le m !) Weil es möglich ist, dass die Moleküle eines einfachen Körpers auch in einem und demselben Aggregatzustande nieht alle dieselbe Atomzahl und Masse haben, so sind die oben mit m, m’, U, und U', bezeichneten Grössen strenggenommen alle als mittlere Werte aufzufassen. e i Tom. XLI. Uber zwei molekular-physikalische Konstanten. 11 Wenn aber auch andere Veränderungen, auf welche sich die genannte Grösse bezieht, berück- siehtigt werden sollen, so kónnen wir schreiben: m (21) N + y) und, wenn y-Ó ist: m (21 a) mmu + à), wo r eine Grósse ist, deren Wert im allgemeinen nicht viel von 1 abweichen dürfte. Zum Schluss werden wir auch die Gleichung (13) zur Berechnung eines mittleren Wertes von s anwenden. Aus der genannten Gleichung bekommt man für » verschiedene Körper: n+23ege=Nall + d)(1 — ET). Setzen wir hier: De=neE, Ya(l--6)(1—£ET))2(1--ó)XEa(1—ETy, so bekommen wir: s Xa(1—EkT, (22) 1c 2z£—( pU E Zuverlässige Werte der beiden in der letzten Gleichung vorkommenden thermischen Grössen a und % sind, wenn wir die als Ausnahmen betrachteten Körper nicht mitrechnen, nur für die folgenden Kórper bekannt: | a | k | | — | | BIE s dee Eu | 8,246 | 0,000457 | PAID MER c | 2,897 379 | ont ee a TO Ten [Cadmium .......| 2,359 433 | Silber“ nee | 2,951 398 | Palladium ...... | 2,969 344 Zinc ER PE | 2,888 490 Kupfer... ees 2,902 231 | Aluminium ...... | 2,962 449 | N:o 4. 12 K. EF. SLoTvTE. Mit diesen Werten bekommen wir aus der Gleichung (29): (23) 1 + 25 —9,2692 (1 + 5). Wenn wir hier à —0 annehmen, so erhalten wir: = 0,635, also wieder einen mittleren Wert, der mit den früher auf verschiedenen Wegen gefundenen & SE 2 " gut übereinstimmt und auch dem Werte = sehr nahe fällt. Aus der Gleichung (13) bekommen wir auch: : 1 + 3s : jm : ER " (24) 1 +o FEI 2 Wenn wir hier £= = annehmen, so erhalten wir fär die in der letzten Tabelle aufgenomme- nen 9 Metalle mit den zur Berechnung von s aus der Gleichung (22) benutzten Werten von a und k folgende Werte von 1 + 9: BOT RAS D 0,799 PISO ee er Rs RC 1,059 Dn Men par em 1,742 Cadmunm = Re d d 1,093 DUDEN 0,863 PATATE 0,844 Zink teu DEEE SR 1,174 RUE RER 0,837 Aluminium: 1,099 Mittel: 1,057 Die gefundenen Werte stimmen mit den aus der Gleichung (19) für dieselben Körper und mit demselben Werte von e berechneten Werten gut überein. Auch das Vorzeichen der Grösse d ist nach der letzten Berechnung für alle Körper dasselbe wie für die Werte von d, die sich aus der Gleichung (19) ergeben. Diese Übereinstimmung scheint auch darauf hinzudeuten, dass die Werte von d, welche man aus den Gleichungen (19) und (24) mit = = für die einzelnen Kórper bekommt, nieht von zufälliger Natur sind, sondern wirklich vorkommenden Veränderungen entsprechen. Helsingfors, in’ Dezember 1911. Tom. XLI. T ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 5. Über die Stabilität des elektrodynamischen Gleichgewichtes im Gleichstromlicht- bogen und über die Simon'sche Iheorie des Lichtbogens. von Thure Lesch. Helsingfors 1912, Druckerei der Finnischen Litteraturgesellschaft. v PE TS uM Tm 5» wx n p ! n i Ó "1 Re > » ELM N pi * M ^ u ix s Xm OMNIA MURATTMBIOE -—— R ATG LE D 2 | don TX MOT x a h ' usos warmen, Les 4 A d re MR): n , ER 5 IU vå i E 0 ON u ] Ma Eee ‘re Pt ' f ' i mc » ff ee ae ifi Int sie 1 4d jliroterfarle) it Poor else ET A rome ai. TXT bin Dao emo H" 2h 21932118 4 " ; CL TER ain tae : TU al! i väl iHd foren ULT bveuAM E 1 re Pi j | E 1. In dem Lichtbogen für Gleichstrom waltet zwischen der Bogenlänge !, dem Po- tentialunterschiede s der Elektroden und der Stromstärke ? die Ayrron’sche Beziehung !) edi > (1) e= @ + bl + a, b, c und d sind vier Konstanten,?) welche von der Beschaffenheit der Elektroden abhän- gen. Wenn der Bogen aus einer Stromquelle mit der elektromotorischen Kraft E gespeist wird und der gesammte Ohm'sche Widerstand der Stromquelle und der Speiseleitung r ist, und wenn man noch zur Abkürzung die Bezeichnungen [e a4 8 1 Wa ler dl anwendet, so erhält man die Gleichung zur Bestimmung der Stromstärke 2 B (2) E= ri + a + Durch Auflósung folgt hieraus (3) Nach (3) scheint es, als ob der Lichtbogen bei gegebenen Werten von E, r und I bei zwei verschiedenen Werten der Stromstárke brennen kónnte. Dies ist jedoch meistens nicht der Fall In der That làsst sich zeigen, dass das Gleichgewicht des Lichtbogens gewóhnlicherweise für die eine Stromstàrke instabil ist. Ich werde hier zunächst einige der Methoden darlegen, welche zum Nachweis dieses Verhältnisses benutzt worden sind, und alsdann einige Betrach- tungen daran anknüpfen, um nachher zu einigen eigenen Untersuchungen über dasselbe Pro- blem zu übergehen. !) HERTHA AyrTon, The electric Arc, und THURE LEscH und MARTIN SUNDWALL: Untersuchungen über die Ayrron'sche Relation für den elektrischen Lichtbogen bei Gleichstrom; Öfversigt af Finska Veten- skapssocietetens fórhandlingar, Bd. LIV, Afd. A. N:o 16. ?) Sie sind ihrem Wesen nach positiv; es kann aber auch e=( sein, so z. B. beim Neusilberbogen. 4 THURE LESCH. 9. Zuerst werde ein Liehtbogenstromkreis betrachtet, welcher Selbstinduktion enthält, Es mag der Bogen anfangs ruhig bei der Stromstärke 2, brennen. Zufolge irgend einer Störung möge dann die Stromstärke im Bogen zur Zeit t um den kleinen Betrag ?' von dem Ruhe- werte 2, abweichen, und ebenso gleichzeitig die Spannung um den kleinen Betrag s' von dem Ruhewerte e, verschieden sein. Dann gilt die Gleichung 5 i . m7 (a) E=r (i +i') +0 +8 tig worin 4 den Selbstinduktionskoeflicienten bezeichnet. Weil £=7ri, +8, ist, folgt aus (a) ANTES RIVE (b) RENE le RUE Weil ferner 2’ klein ist, ist es erlaubt zu setzen 4 = (5) 25. ) m Nain hiermit ergibt sich aus (b) ÖEN SA Nue e) (tal +40. Durch Integration dieser Gleichung erhält man , 0€ (9 DUUM j'=konste ? À. Aus der Gleiehung (d) ersieht man, dass die Abweichungen von dem Ruhezustande mit der Zeit abnehmen oder wachsen, jenachdem > (5) Mr ist. Im ersten Falle ist das Gleichgewicht stabil, im zweiten Falle labil. Ist dagegen 0 (6) r0; so bleibt eine kleine Abweichung bestehen, d. h. das Gleichgewicht ist indifferent. Aus der Gleichung (1) folgt oc — f gi. - À Eine einfache Rechnung zeigt, dass für den kleineren Wert 2, der Stromstürke die Un- gleichung += Narr D n Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen. 5 besteht. Das Gleichgewicht ist somit labil für die kleinere Stromstärke. Für die grössere Stromstärke -i, erhält man auf dieselbe Weise r + = = ; VE — «y —48r0, d. h. das Gleichgewicht ist bei der grósseren Stromstärke stabil. Weil der Lichtbogen nie vollkommen vor Stórungen isoliert werden kann und gegen solche sehr empfindlich ist, wird er folglich immer nur bei der grósseren Stromstärke brennen, wenn sein Zustand ein sta- tionàrer ist. 3. Die obige Betrachtung kann noch mittelst einer graphischen Darstellung veran- schaulicht werden. Man trägt in einem rechtwinkligen Koordinatensysteme die Stromstärke ? als Abscisse und die Spannung s als Ordinate auf (Fig. 1.). Dabei erhàlt man die Hyperbel P, P,,. die sog. statische Charakteristik. Der Mittelpunkt der Hyperbel hat die Koordinaten a=0 und b=e; die Gleichungen der Asymp- toten sind 7=« und &=0. Trägt man auf der &— Achse in positiver Richtung eine Strecke — E auf und zieht durch deren oberen Endpunkt eine Gerade, welche gegen die i— Achse um den Winkel arctg r geneigt ist, so stellen die Abscissen der Schnittpunkte P, und P, mit der Hyperbel die beiden Wurzeln der Gleichung (1) dar. Das stabile Gleichgewicht entspricht dem Punkte P,, das labile Gleichgewicht dem Punkte P,. Denkt man sich jetzt, dass I wächst, während r konstant bleibt, so rückt der Punkt P, nach links und geht in einen Punkt P', auf Fig. 1. der Hyperbel P,'P, in Fig. 1 über. Somit muss die stationäre Stromstärke abnehmen, wenn die Lànge des Lichtbogens zunimmt. Dies ist ein durch die Erfahrung bestätigtes Resultat. Die obige Betrachtungsweise rührt in der Hauptsache von W. KAUFMANN), her, nur ist hier die Anwendung auf die Ayrton'sche Relation (1) gemacht. 4. Die Stabilitätsbedingung (5) enthält gar nicht den Selbstinduktionskoefficienten 4. Man hat daher geschlossen, dass dieselbe Bedingung auf für einen induktionsfreien Stromkreis .gelten müsse. Dies ist in der That der Fall; jedoch beruht die Richtigkeit dieser Annahme auf einer Zufälligkeit. Untersucht man nämlich die Gleichgewichtsbedingungen für einen Stromkreis, in welehem ein Kondensator dem Lichtbogen parallel geschaltet ist, so findet man dass das Gleichgewicht stabil, indifferent oder labil ist, jenachdem !) Elektrodynamische Eigentümlichkeiten leitender Gase. Annalen der Physik. 4. Bd. 2. S. 158. 1900. N:o 5. 6 THURE LzscH. (7) Er oi ist. Die. Bedingungen des stabilen und labilen Gleichgewichtes sind also hier gegen den obi- gen Fall umgekehrt. Die Ungleiehungen (7) enthalten gar nicht die Kapacität des Kondensa- tors. Mit der genannten Motivierung könnte man jetzt schliessen, dass diese Bedingungen auch für einen kapacitätsfreien Stromkreis richtig seien, was aber falsch ist. — Der Verdienst auf diesen Umstand hingewiesen zu haben, gehört K. W. WAGNER. !) 5. K. W. Wacner hat in seiner Abhandlung?) auch ein Verfahren aufgestellt zur Untersuchung der Gleichgewichtsverhältnisse in einem induktionsfreien und kapaeitätsfreien Stromkreise. Jedoch scheint mir seine Methode nicht ganz einwandsfrei. Er sucht das Pro- blem ganz allgemein zu lósen, indem er so raisonnirt: „Der Bogen befinde sich in beliebiger Schaltung mit konstanten Widerständen A,, Ry.... R, und das Ganze liege an einer Stromquelle von der Spannung E. Ist E, die Spannung am Bogen und 2, der Bogenstrom, so gilt also (a^) 4, — F(E,&, R,, Hs osi) wo Æ ein Funktionszeichen bedeutet. Nun soll ein Zufall eine sehr kleine Zunahme 2, des Stroms verursachen; diese bewirkt dann eine Änderung der Bogenspannung vom Betrage : QeY . (b!) & -(5) UE Nach Gleichung (a') ruft diese Änderung der Bogenspannung eine zweite Stromänderung i, hervor, vom Betrage oF OF 0e . (c!) 19 = DE €; MO di Der Stromzuwachs à verursacht nun seinerseits eine zweite Spannungsänderung am Bogen, und diese weiterhin eine dritte Stromänderung ?,, die sich aus i, genau so berechnet, wie 2, aus 2,, nämlich CE OF de). (d') irre a; ——— = à c de 0i) ! So ist eine unendliche Reihe von Stromänderungen (e^) D LOUPE RETENIR cla die Folge jener ersten zufälligen Änderung i, und es gilt ganz allgemein q "x dF'de ve é Mn (de di 2: 1) K. W. WAGNER. Der Lichtbogen als Wechselstromerzeuger. Inauguraldissertation. S. 7. 2) Der Lichtbogen etc. S. 9. Tom. XLL Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichbogen. 7 ee EE : : > 4 SAM dF de Die +, bilden demnach eine geometrische Reihe, mit dem Quotienten 3s ài? der Bogen brennt nur dann stabil, wenn die gesammte Stromänderung, also die Summe unserer geometrischen Reihe, in der Gróssenordnung der ursprünglichen Änderung i, bleibt. Das ist der Fall, wenn die Reihe konvergiert, d. h. für OF de de di (g) tag Gegen das obige ist jedoch folgendes zu bemerken: erstens hat WAGNER nicht bewiesen, mo : Su : , dass ganz allgemeit DE < 0 jst.!) Nur in diesem Falle lautet die Bedingung der Konver- : OF : genz Fe 1. Zweitens, SE << 0 vorausgesetzt, muss doch das ganze Raisonnement als unrichtig bezeichnet werden. Nach ihm wäre nämlich im stabilen Zustande jede kleine Stö- rung von einer dauernden Stromänderung i one begleitet. Der neue Ruhestrom würde ^ de di , "TH N " bos I oFos . OF de , ist? sein. Weiter hätten wir 4 +i=F+ o d also Sim 1, was aber gegen die Kon- " vergenzbedingung schwört. Auf Grund alledessen kann die Wagnersche Methode nicht als eine Lösung des ge- stellten Problems angesehen werden. 6. Eine andere Methode zur Untersuchung des von Selbstinduktion und Kapacität freien Lichtbogenstromkreises rührt von H. TH. SrwoN?) her. Er geht anfangs ganz allgemein vor, indem er sich ein aus zwei in Serie geschalteten Leitern mit den Charakteristiken f, (2) und f$ (7) gebildetes System vorstellt, zwischen dessen Polen eine konstante elektromotorische Kraft E wirkt. Im Gleichgewichtszustande gilt die Gleichung (8) fs 9) - fa (0) — E. : : ; 0 : diced 5 Wenn die Grösse d (f, + fj) = ( d a dE 2 di dasselbe Vorzeichen wie di besitzt, so bedeutet dies, dass ein positives di nur durch Hinzufügung einer Hilfsspannung dauerhaft gemacht werden kann. Was ein negatives di betrifft, kann es nicht bestehen hleiben, weil demselben ein Ueberschuss von elektromotorischer Kraft entspricht, der sogleich den Strom auf ihren ursprünglichen Wert zurückbringt. Das Gleichgewicht ist also stabil, wenn - 9f + > 0 ist. Ebenso ist es labil, wenn (10) ren 1) Für specielle Fälle dies darzulegen, ist eine leichte Sache. Falls wir uns z. B. einen Widerstand R parallel zu dem Lichtbogen geschaltet denken, dann ist F= IL — = und somit _ — (+3) «i ?) H. Tu, SIMON. Physikalische Zeitschrift, 6, 1905. N:o 5. 8 THURE LescH. ist, und schliesslich indifferent, falls die Gleichung à of. (13) ne besteht. Um diese allgemeinen Gleichungen auf den Bogenstromkreis anzuwenden, hat man zu setzen f,()=ri und f) -s. Man sieht dabei, dass das Gleichgewicht stabil, indifferent oder labil ist, jenachdem (12) (Par 0 ist. 7. Bevor ich weiter gehe, werde ich in Anschluss an die Figur 2 einige Betrachtun- gen anstellen und einige im Folgenden anzuwendende Gleichungen herleiten. Denkt man sich den Widerstand wachsend, so bedeudet dies graphisch, dass die Gerade AB sich um den Punkt À in negativer Richtung dreht. Wenn die Länge ! des Bogens unver- àndert beibehalten wird, so rücken die Punkte P, und Pj nàher an einander. Endlich geht die Gerade AB in die Berührende AP über. (Fig. 2). Vergróssert man den Widerstand noch mehr, so trifft die Gerade AB nicht die Hyperbel, d. h. algebraisch, die beiden Wurzeln werden imaginàr. Der Lichtbogen muss dann erlóschen. Um die oberhalb P liegenden Punkte überhaupt zu erreichen, ist es notwendig die elektromo- torische Kraft E zu erhóhen. Im Punkte P selber “gilt die Gleichung de Fig. 2. (13) Par Bin 0. Mit Hülfe derselben berechnet man den grössten Widerstand, bei dem der Lichtbogen bei festgesetzten Werten der elektromotorischen Kraft E und der Bogenlänge I! eben noch bren- nen kann. Es gelten jetzt die Gleichungen [r-5=0, (14) T [=ri+ a + ( 15) Y max. xs STER ? j und Tom. XLl. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen. 9 (16) i 28 (17) == Konstruirt man eine Schar von Hyperbeln, (Fig. 3), verschiedenen Bogenlängen ent- sprechend, so bestimmen die auf einander folgenden Punkte P eine Kurve, welche die obere & «----[x---- Fig. 3. Grenze des experimentell erreichbaren Gebietes der Werte von e und ? bei unverändert gehaltener elektromotorischer Kraft E bildet.‘) Die Gleichung der Grenzkurve ergibt sich bei Elimination von / zwischen den Gleichungen (16) und (17) und zwar erhält man dabei 2^ LE d (E — a) + be (18) s=E 2 d + bi : 2 Die Grenzkurve ist somit auch eine Hyperbel, mit den Mittelpunktskoordinaten — © und E !) K. W. WAGNER, Der Lichtbogen ete., S. 10. 10 laure LescH. und zu den Koordinatenachsen parallelen Asymptoten mit den Gleichungen bez. „=E und 9d == Tes Die Figur 3 zeigt den Verlauf dieser Kurve. 8. Die oben im Art. 2 gefundene Gleichung r + . 2 i VŒ— efr kann mit Anwendung des Wertes für 2, in die Form (19) R=2r — —— gebracht werden. B wird gleich Null für r=0, weil 2, dann=&, und für r =rmax, Für alle zwischen 0 und max. liegenden Werte von r ist A positiv, wie schon oben hervorgehoben. In dem Intervalle 0 — "max. besitzt also R wenigstens ein Maximum. Für die : GE - Ableitung ur findet man unter abermali- ger Berücksichtigung des Ausdruckes für & dR 9 INNE T dr ] Ul — ay —4gr Man hat daher TE 0, falls HA TRE oT NN A HER AUR Diese Gleichung gibt eS (BE e)2 3 (20) = Teen et Y max. Die Funktion Æ besitzt somit nur ein Maximum in dem Intervalle O—rnax. Der Wert des Maximums beträgt E—e) 1 (21) Prem = ( T gt Fig. 4 gibt übrigens eine Vorstellung über den Verlauf der Funktion A in diesem Intervalle. Ich kehre jetzt für einen Augenblick auf den einfachen Bogenstromkreis mit Selbstin- duktion zurück. Aus dem Ausdruck (4) für ©’ geht hervor, dass das Gleichgewicht bei der - d ; : : : Ds de S 5 grösseren Stromstärke um so stabiler ist, je grösser die Quantität r + (5 — PR ist, =Mib D Hülfe der erhaltenen Eigenschaften der Funktion ÆÀ ergibt sich für einen solchen Stromkreis der folgende Satz, der meineswissens nicht früher ausgesprochen ist: Bei gegebenem Werte der Selbstinduktion ist die Stabilität des Gleichgewichtes bei der grösseren Stromstärke ein Maximum, wenn der gesammte Ohm'sche Widerstand der Stromquelle und der Speiseleitung drei Viertel des grössten möglichen Widerstandes bei der vorhandenen Bogenlänge ausmacht. Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen. Il Trägt man in die zweite der Gl. (3) den Wert (20) von r ein, so bekommt man die Stromstärke im Falle der Maximistabilitàt. Man findet iB (22) V= ET: = 2: tin. Die entsprechende Spannung im Bogen ergibt sich dann nach (1) zu | g g 8 E (23) I ne = 5 (« + Sn) 4 9. Von einem gewissen Interesse, besonders in elektrotechniseher Hinsicht, ist das Problem der Stabilitàt des Gleichgewichtes eines Lichtbogens in dem Falle, dass der Bogen seinen Strom durch eine Kabel erhält, welche gleichmässig mit Selbstinduktion und Kapaci- tàt behaftet ist. Ich habe nirgends in der Litteratur dieses Problem behandelt oder sogar erwähnt gefunden; ich bin auf dasselbe geführt durch meine Arbeiten mit einer Bogenlampe, die ihren Strom durch eine Kabel aus der stádtischen Centrale erhielt. Die allgemeine Lösung dieser Aufgabe stösst indessen auf Schwierigkeiten. Hier wird dieselbe nur für zwei specielle Fälle erledigt: 1) für den Fall, dass der induktive Widerstand der Kabel im Vergleich mit dem Ohm’schen Widerstande vernachlässigt werden kann, und 2) für den Fall, dass umgekehrt der Ohm’sche Widerstand im Vergleich mit dem induktiven Widerstande vernachlässigt werden kann. 10. Es sei # der Ohm’sche Widerstand, À die Selbstinduktion und x die Kapazität pro Längeneinheit der Kabel. Bezeichnet p die augenblickliche Spannung zwischen A und B (Fig. 5) und 2 die augenblickliche Stromstärke, so gelten die Gleichungen 3; 3 dU. be cs bi (24) : peo Jp | Am „op. 22 dx d op: Fig 5. Betreffs der Herleitung sei auf die Arbeit „Theoretische Telegraphie“ von F. BnEISIG, S. 280 verwiesen. Hier mag dieselbe nur kurz angedeutet werden. Die erste Gleichung erhált man, wenn man auf das Rechteck À C D B den Satz anwendet, dass das Linienintegral der elektri- schen Kraft gleich der Abnahme des magnetischen Flusses in der Zeiteinheit ist. Hierbei müssen der Umlaufssinn des Rechtecks und die Flussrichtung ein Rechtssystem bilden. — Die zweite Gleichung findet man unter Berücksichtigung der Kontinuität der Strómung. 11. Wird das Gleichgewicht des Bogens aus irgend einer Ursache gestórt, und be- zeichnet man mit bez. i" und p' die Abweichungen der Werte von Strom und Spannung zur Zeit £ von den Ruhewerten, so müssen i" und p' für sich die Differentialgleichungen (24) erfüllen, zufolge des linearen Charakters dieser Gleichungen: 2 | OD wi' u Ii pm P 12 THURE LEscx. Die Stromquelle möge sich an der Stelle z—0 befinden. Wir nehmen der Einfachheit halber an, dass die Spannung in diesem Punkte von der Belastung unabhàngig sei,!) oder m. a. W. dass der Widerstand der Stromquelle einen verschwindend kleinen Wert besitze. Dann wird (26) wall, (eoe) Im Punkte z=/!, wo I die einfache Länge der Kabel bedeutet, besteht die Gleichung (27) qt Est. (eI) ry bezeichnet den Vorschaltwiderstand. So lange als die Abweichungen klein sind, hat man dort noch mit d e=NnH+ [5i] die Beziehung (28) jy esmer. (mes 19. Ich betrachte jetzt den ersten der im Art. 9 genannten Specialfälle. Die Diffe- rentialgleichungen (25) geben (29) [gui ip 0 or op" ÖR 959107 Durch Elimination von 2' erhält man ferner , ép' 1 Oft "p 2 er Ein Integral der Gleichung (30) ist (31) D) entra, falls - (32) q" (x) + 4 q (x) =0 ist. Aus (32) ergibt sich (33) q (x) = Asin 4x + B cos 4x. A, B und 4 sind beliebige Konstanten. Um die Randbedingung (26) zu erfüllen, muss B —0 gesetzt werden, und man erhält damit aus (81) und (33) (31 a) Pr ARTE STER Wendet man hierauf die Randbedingung (28) an, so findet man, indem man auch die erste Gleichung (29) beachtet, ; Lo } sinAl=— = cos Al. w Ich setze hier ? K. W. Wacner. Elektromagnetische Ausgleichsvorgänge in Freileitungen und Kabeln. S. 10. Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen. 13 win; Aa und erhalte die transcendente Gleichung für x (34) lga--—-— 13. Zuerst sollen die Verhältnisse bei der kleineren Stromstärke 2, untersucht E: : 3 A = 0 werden. Für dieselbe ist — o — 0. Ferner hat man — o > (r, + r1)— 70, also—-- > 1. =: 1 + u: - a a - ox : , : ' In der Figur 6 sind die beiden Funktionen tg» und —^- abgebildet; die Abseissen der UT -7 c 7 4 27 SZ U | al 3 Fig. 6. Schnittpunkte der erhaltenen Geraden OA mit der Kurve für die Funktion Tangens sind die Wur- zeln der Gleichung (34). Jeder positiven Wurzel entspricht eine gleich grosse negative Wur- zel; diese ändert aber nur das Vorzeichen des Ausdruckes (31 a) und man kann daher die negativen Wurzeln ausser Acht lassen. Dasselbe gilt für die Wurzel x =0, welche p' —0 gibt. Die auf einander folgenden positiven Wurzeln seien mit &,, &, #3... bezeichnet, wobei N ' 5s OL «5;-«- i ; ALL u. s. W., allgemein 14 : - ^ THURE LESCH. (35) ED «2 «(v-5)s € 4 c 5 > IT ist. Es kann auch z,—(v— 1)--F* mit lim s— 5 gesetzt werden. ©) (y — Es fragt sich jetzt, ob imaginäre Wurzeln der Gleichung (34) vorhanden sind. — Man ersetze x durch zx, wodurch man zur transformirten Gleichung |. (36) tgh x = —— Ay 5 1 5 à (ga. ms gelangt. Die Figur 7 veranschaulicht den Verlauf der Funktionen teh xz und — ne ; die letztere durch 1 Fig. 7. a 0 . Mr : die Gerade OA. Weil = teh x = 1 fürx =0ist, schneidet die Gerade OA die Kurve des Tangens hyperbol. nur im Koordinatenanfangspunkte. Die Gleichung (34) besitzt folglich in diesem Falle keine rein imaginären Wurzeln. Unter Berücksichtigung der Identität i « 1 SIN Z,£ «SM 3,2— 5 |cos (Tu — Ly) 2 — COS (Cu FL) B : | finden wir nach kurzer Rechnung das Integral 1 : R x, be x,— Lu te ax (a) [sin yg - Sin xyzdz = COS X, COS 2, 7 7. n ERA B v, — Ly Falls also x, und z, zwei Wurzeln der Gl. (34) bedeuten, deren Quadrate von einander ver- schieden sind, muss gelten Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im @leichstromlichtbogen. 15 (b) | sin cue sin evezdz — 0. 5 Mit Hülfe der Formel (b) lässt sich zeigen, dass die Gl. (34) keine komplexen Wurzeln besitzt. Dies geschieht bekanntlieh folgenderweise:!) Wäre Ly = e + Pi eine Wurzel, so wäre auch a, = 0 — fi eine Wurzel und man hätte sin z, 2 = E + Si, sin 2, 2 — À — Si, worin À und S reelle Grössen bedeuten. Dann würde aus (b) folgen 1 Jue + $2) dz—0, 0 was aber unmóglich ist, weil der Integrand stets positiv ist. A : : Et 0 5 Für æ,—=2, nimmt die rechte Seite von (a) die unbestimmte Form o an. Man findet aber leicht nach den Methoden der Differentialrechnung 1 . ses 1 (c) sin 22,2 dz = 9 j lage | Line oz: il Falls wir in die Gleichungen (b) und (c) anstatt z,, x, und 2 die Grössen 44, AJ und 7 ein- führen, so finden wir i 37 EEE ee) [sin Aux sin 42 dx = 0) Ö unter der Bedingung, dass 4,2 von 4,2 verschieden ist, und l Ih SEN sin 2 2 (38 sin ?4,x da: — - (38) IE 2,2 da 2| oil i 0 Diese beiden Gleichungen werden wir sofort benutzen. Für den Stórungsvorgang gelten Ausdrücke von der Form (39) R 1 Op’ 12 QU CA EEE SG age oran Av cos Ayr , = ') RIEMANN-WEBER, Die partiellen Differentialgleichungen der mathemat. Physik, 5 Aufl, Bd. II, s. 136. N:o 5. 16 laure LescH. worin sämmtliche Grössen 4, reell und positiv sind. Die Koefficienten A, erhält man, wenn der Ausdruck von p für t=0 bekannt ist. Nehmen wir an, dass zu dieser Zeit p' = (x), so ergibt sich auf Grund der Gleichungen (37) und (38) l Jv (2) sin hare i — 5 ; Sin 2 AN A, und folglich !) 1 fw (x) sin 4x dx 2 à l 1 I ay) Jedes Glied in den Ausdrücken für p' und ?' verschwindet mit unbegrenzt wachsender Zeit, folglich verschwinden auch die Grössen p' und 2’ selber. (40) A, = sin 24,1 Bei der kleineren Stromstärke ist das Gleichgewicht somit immer stabil. 14. Es werde jetzt die grüssere Stromstürke betrachtet. Zur Bestimmung von 4, dient wie früher die Gleichung (34) Ox tgr=— >, (34) gx - Für die grössere Stromstärke hat man tr, + a, Dagegen kann r, + = 2 sowohl positiv wie negativ sein. Ich betrachte zuerst den Fall, dass o0 ist. Die Gerade OB in der Figur 6 stellt dann die Funktion — ** dar und es ergeben sich 1 unendlich viele positive und negative Wurzeln der Gleichung (32), unter welchen ich wieder die positiven: z,, £9, &.... auswähle Es ist D 3 L 5s o < A LT; vor 9 SOA, För vy « 8 s u. S. w. und allgemein E 4 (41) (By — Dg «az» « va. 5 . à T. Ich kann auch schreiben z,— vv — s, wobei lim e— ist. (v— ao) a Es gibt auch jetzt keine rein imaginàren Wurzeln der Gleichung (34). Dies erhellt wieder aus der transformierten Gleichung (36) tgh x = — = !) Näheres über die Koeffizientenbestimmung bei Riemann-Weber, Die partiellen Differentialgleich- ungen, u. s. w., Bd. II, S. 133—134. Tom. XLI. Stabilität des Gleiehgewichtes im Gleichstromlichtbogen . 17 = Die zugehörige Gerade OB in Fig. 7 verläuft in der That im zweiten und vierten Quadranten, und schneidet somit die Kurve des Tangens hyperbol. nur im Anfangspunkte. Für p' und 7' erhält man folglich Ausdrücke von der Form — À, a? . p' = Vv A, e "sin x, (42) de Jw. ; pec — )13a1t EE. " | V—=— ai Ana wa COSTA: = worin sàmmtliche Gróssen 4, reell und positiv sind. — Mit wachsender Zeit verschwinden p' und ?' beide. Also: Wenn o >0, so ist das Gleichgewicht auch bei der grösseren Stromstärke stabil. Die obige Betrachtung gilt noch in dem Grenzfalle o—0. Wenn man das Gleich- ungssystem (43) | i | £c eser td 15 auflóst, so erhält man daher zunächst zwei Werte von ry, bei welchen das Gleichgewicht auch bei der grösseren Stromstärke stabil ist. — Durch Elimination von », aus den Gleichungen (43) ergibt sich die Gleichung (44) i.c acci und hieraus folgt dureh Auflósung ES Ha ÅREN De. und Ku (46) 5 | ro » Im Art. 8 wurde gefunden, dass die Funktion R (rot rj)8 rond (5). le ein dem Werte N:o 5. 3j 18 THURE LESCH. 3 To + n P V max. entsprechendes Maximum besitzt. Es müssen »,, +, und To, + 1 Zu verschiedenen Seiten in Bezug auf das Maximum von À (r, 4-7,) liegen, weil ja R (ro, Tr) R (ro, +r)=n ist. Wählt man jetzt rg so, dass die Ungleichungen Vo, > To > To, erfüllt sind, so sieht man ein, dass R(r+7)>7, d.h. o7 0 ist. Ist dagegen ro, To Oder ro, > ro, so wird R(ro+r)< 7, d.h. o« 0. In diesem Falle ist das Gleichgewicht, wie unten bald gezeigt werden soll, labil bei der grösseren Stromstärke. Damit das Gleichgewicht auch bei der grösseren Stromstärke stabil sei, ist es also notwendig, dass die Ungleichungen (47) To, > To > To, erfüllt sind. Das Intervall, innerhalb dessen r sich bewegen darf, ist folglich E—a - — — (48) Poa Moa ga pg YE eB n. 1 Das stabile Intervall für die gróssere Stromstärke hat die Grósse (19) hh, YE Sen. Aus der Gleichung (49) geht hervor, dass das stabile Intervall bei wachsender Länge des Licht- bogens sich vermindert. Gleichung (49) gibt uns übrigens den wichtigen Satz: Falls bei gegebener Bogenlänge ein stabiles Bereich für die grössere Stromstärke überhaupt existieren soll, muss der Kabelwider- stand geringer sein als der halbe Maximalwiderstand bei derselben Bogenlünge. Das stabile Intervall wird gleich Null, wenn (50) (E — «)? — 8 Br, —0. Die Gl. (50) besitzt bei festgesetztem x, zwei reelle Wurzeln /, und /,. Jedoch kommt nur a : : 1 : E — a)? Le 2 ^ & die kleinere Wurzel /, in Frage und dies nur insofern 7; N a Ein stabiles Gebiet fär die grössere Stromstärke ist vorhanden, falls I ro, Oder ro To, oder To To, s0 ist das Gleichgewicht bei der grösseren Stromstärke labil. 15. Die in den Artikeln 13 und 14 ausgeführten Betrachtungen sollen jetzt auf ein numerisches Beispiel angewandt werden. 1) K. W. WAGNER, Physikalische Zeitschrift, 10, S. 879. 1909, N:o 5. 20 THURE LEscH. Es werde eine Kabel von 2 km Länge und 3 Ohm Widerstand pro km betrachtet. Dann ist r,=6 Ohm. Der Lichtbogen werde zwischen zwei Kupferelektroden erzeugt. Die Ayrron’schen Konstanten sind dann?) [ 421,1 Volt, DEM vol j mm c—12,6 Watt, deci NU mm Die Lànge des Lichtbogens sei 3 mm und die elektromotorische Kraft der Stromquelle 120 Volt. Dann ergibt sich [| «421,1 4-244. 38—28,8 Volt, | 8212,6 + 9,4 -3=40,8 Watt. Der maximale Widerstand des Stromkreises darf in diesem Falle betragen ENTE CIN Y max. — a 40, 8 = EJOILO Ohm. Weil der halbe Maximalwiderstand grósser als 6 Ohm ist, existiert ein stabiles Bereich für die gróssere Stromstärke. Man findet [. up ene 120 —283\2 81,6 ji (ee = = Do Amp., = 120 — 2 8l [= 120 - e, yp E * 916. 1483 Amp., 6 ferner für die Grösse des stabilen Intervalles 14,33 — 0,95 — 18,88 Amp. Die beiden Grenzwerte des Vorschaltwiderstandes sind bez. | 40,8 | ^, = gos: —45,9 Ohm, 40,8 | = 14,39? =(,2 Ohm. Man hat 75 max. = 51,5 —6—45,5 Ohm. Das Gleichgewicht bei der grösseren Stromstärke ist somit fast für jeden móglichen Wert des Vorschaltwiderstandes stabil. 16. Es soll jetzt der zweite Hauptfall behandelt werden, in welchem der Ohm’sche Widerstand im Verhàltnis zu dem induktiven Widerstande verschwindend klein ist. Die Differentialgleichungen (25) gehen dabei über in ?) Tuure LesCH und MARTIN SUNDWALL, Untersuchungen über die Ayrronsche Relation u. s. w. Öfversigt af Finska Vet. Soc:s fórhandl. Bd LIV, Afd. A. N:o 16, Tom. XLI, Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen. 21 op’ di | 2-2 (53) "D E CU Wenn entweder 7' oder p' zwischen beiden Gleichungen eliminirt wird, so ergibt sich eine Gleiehung von der Form PW i10W ,œW o dE xióg ^ og) hierin kann W also entweder p' oder ?' darstellen. Die Gleiehung (54) besitzt das allgemeine Integral (55) W-g (x — at) + h (x + at). In der Formel (55) bedeutet « die Geschwindigkeit, mit welcher eme Stórung des elektro- magnetischen Gleichgewiehts sich längs der Kabel fortpflanzt. Ist zur Zeit t=0 W- f(x), (56) oW | ot = F(x) a so erhält man bekanntlich 1 ( | 1 z-4-at (51) W 72| f (x — at) + f(x + at) j 26 [Fo dr. Es sei nun zur Zeit t=0 (58) | nue L'- v (2). Aus dem Systeme (53) ergeben sich die Werte von P und z zur Zeit {=0 und zwar findet man (LR I, D ee FL LEPIDE (59) 1; RO In zm (x). dt —— xx Mit Hülfe der Gleichung (57) erhàlt man ferner [ri 1 — | gx — at) + q (x + at) e ys tV (z — at) — v (x 4- at) ;, (60) : = N eu) 4 |: =; \ v (x — at) + v (x + at) ‚ta we ! e (x —at) — q (x 4 at) ;. Benutzt man noch folgende vereinfachende Bezeichnungen N:o 5 j 2:99 THURE LEsoH. Fees Lu ey eo). (61) | AN E Im@-!l@-} zt so gehen die Ausdrücke (60) für ©’ und p' über in Le y^ lis (x — at) — fiy (x + ab}, p' — fio (x — at) + fao (x + at). (62) Es muss bemerkt werden, dass die Funktionen fjio und fs, zunächst nur in dem Inter- vall (0; /) ihrer Argumente x— af bez. x + at definiert sind. Für die Untersuchung der Sta- bilität des Gleichgewichts ist es aber notwendig, die Funktionen über dieses Intervall hinaus fort- zusetzen. Die Fortsetzung kann auf Grund der Randbedingungen ausgeführt werden. Die Gleichungen (62) zeigen, dass die Stromstärke und die Spannung im Punkte x zur Zeit f als die algebraischen Resultierenden aus zwei Paaren von Wellen, y ifo und -y ife: bez. fi und fx gedacht werden können, welche mit der Geschwindigkeit a in entgegensetzter Richtung fortschreiten, ihre Form unverändert beibehaltend. In den Punkten =0 und z-/ werden diese Wellen zurückgeworfen. — Um die Sache uns näher anzusehen, beginnen wir mit dem Punkte x=0. Die Randbedingung p'—0 für =0 erfordert mit Rücksicht auf die zweite Gleichung (62). dass im Punkte x —0 zu jeder Zeit eine Welle fu (x— at) vorhanden sei, welche vom Zeichen abgesehen, mit der anlangenden Welle fs, (x + at) identisch ist. Dies kan so aufgefasst werden, dass die Welle fa, (x + at) im Punkte x=0 bei voller Stärke unter Umkehrung des Vorzeichens zurückgeworfen wird. — Beachtet man dann diese Reflexion von der Zeit t=0 an, so sieht man, dass die Welle fu (x — at) sich kontinuirlich an die Welle?fi, (x — at) anschliesst. Aus der Gleichung fu (— at) + fao (at) = 0 ergibt sich, indem — at durch x — at ersetzt wird, (63) fu (x — at) = — fay (at — x). |: fi (&) = — Lu z) und fao (x) durch (12) fam — 1r fan (9 ersetzt worden. Aus den Gleichungen (71) und (72) ergibt sich, dass das elektrodynamische Gleichgewicht stabil oder labil ist, jenachdem Val (73) p lcs 1 ist. Beachtet man noch den Wert von 7, so sieht man, dass die Bedingung (73) folgenden Satz enthält: In dem stationären Zustande brennt der Bogen immer mit der grösseren Stromstärke. 17. Aus den Gleichungen (71) und (72) folgt, dass das System ein Maximum der Stabilität besitzt, wenn 4— 1, d. h. wenn die Gleichung (74) eV = À y = erfüllt ist. In diesem Falle wird die anlangende Welle vollständig absorbiert; es kommt keine reflektierte Welle zu stande. Wir lósen das Gleichungssystem |^ MIU E (75) ue E ne indem wir zuerst », eliminieren. Wir finden für % die Gleichung : A =. x (76) io Tate aus der sich ergibt : Bi //x j(E— «y = |«- 2 V 1er ez) mi x|[ ls Set YES] n (77) und danach 7 \ us | 1 g L 1 Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichthogen. 25 Wir sehen, dass wenn überhaupt ein Stabilitätsmaximum sich realisieren lässt, dies dann im Allgemeinen bei zwei verschiedenen Widerständen bewirkt werden kann. — Dieses Resultat hätten wir auch direkt aus den Eigenschaften der Funktion À folgern können. + Die Grósse p ist offenbar der Dimension nach ein Widerstand. Sie wird der cha- rakteristische Widerstand der Kabel genannt!) Es gilt der Satz (Siehe Gl. 77): Soll be? gegebener Bogenlünge eine Maximistabilität realisiert werden können, dann darf der charakteristi- sche Widerstand der Kabel den halben Maximalwiderstand bei derselben Bogenlänge nicht über- schreiten. Falls gerade V : — rax, so wird Fa ="0,= 4 ns was leicht einzusehen ist. Die Bedingung der Maximalstabilitàt wird in diesem Falle mit derjenigen eines einfachen Strom- kreises mit nur Selbstinduktion identisch. 18. Es sollen wieder die erhaltenen Formeln an einem numerischen Beispiele erläutert werden. Ich betrachte eine Kabel mit folgenden Konstanten 2 — 0,625 Mikrofarad km à — 0,056 Millihenry. km Diese Daten sind einer Abhandlung von R. Hrecke: „Über Schwingungen hoher Spannung und Frekvenz in Gleichstromnetzen“, Elektrotechnische Zeitschrift, 1907, entlehnt. Die Bogenlànge mag 3 mm lang sein. Die Elektroden seien aus Kupfer. Im Art. 15 wurde für diesen Fall « — 28,3 Volt und 8— 40,8 Watt erhalten. — Der charakteristische Widerstand der Kabel ist /À / 0,056 - 10 — pe T 0,685 -10— = 89,7 Ohm. . ” Aus Gleichung (77) ergibt sich für den Kleinstwert der elektromotorischen Kraft, bei der jetzt eine Maximistabilität sich realisieren lässt, E — 98,3 + 2 2: 40,8 : 89,7 = 199,4 Volt. Mit £—240 Volt finden wir . 940—383 1 [240 — 28,32 . AE pi E 2-807 897 ( XX ) — 2 - 40,8 : 89,7 = 0,48 Amp., . __240—288, 1 20 238 13 CUS ie 2.89,7 tai; J/ C9 zt - 40,8 - 89,7 = 1,87 n und weiter * !) F. BnEISIG. Theoretische Telegraphie. Seite 282, N:o 5. 26 THURE LrscmH. ü: 40,819 qut | Tes 89,7 + 0,48 — 262,7 Ohm, 40,8 E | Ta, — 82 LST Ole Die Maximistabilität kann somit in diesem Falle nur bei verhältnismässig schwachen Strömen zu Stande gebracht werden. 19. Wenn Lu daher 10Roden (79) rco ist, so ergibt sich aus (71) und (72) | [ fis (8) = fis; Lf 9) — fa 2. (80) Es wiederholen sieh also jetzt die Funktionen f,,(x) und f;,(r) nach Verlauf der Zeit (81) T="!=21y22. Man erhält folglich ungedämpfte Schivingungen von der Periode 7. Die Frequenz ist (82) NN = 1 = : à T 29lyxÀ Bei der im Art. 18 betrachteten Kabel ergibt sich, wenn wir die Länge /— 2 krn an- nehmen, De m ie = — 42257 Sek En 1, 4 0,695 - 10-8 - 0,056 - 10—? Die auftretenden Schwingungen besitzen somit eine ziemlich hohe Frequenz. Man kann in diesem Falle auch © und p' in Fourier’ sche Reihen entwickeln. Es zeigt sich dabei, dass sämmtliche Obertóne vorhanden sind. Die Frequenzen der verschiedenen Töne ae AS. WWE il ; : verhalten sich in der That wie die Zahlen 1:2:3--- Ubrigens stellt n UE die Schwin- Ly gungszahl des Grundtons dar. Jedoch gehe ich nieht nàher hierauf ein. 90. Bis jetzt wurde das Problem der Stabilität des Gleichgewichtes auf Grund des KaAurMANN'schen Ansatzes für €: behandelt. Dieser Ansatz ruht auf der Annahme, dass die statische Beziehung zwischen & und ö auch für dynamische Zustände gelte, wenigstens so lange als die Abweichungen des Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromliehtbogen. 27 Stroms und der Spannung von den Ruhewerten klein sind. Die Aufgabe kann jedoch auch von einem allgemeineren Standpunkte aus angegriffen werden, wenn man den Betrachtungen die beiden Sımon’schen Fundamentalgleichungen : = (8), (83) |s- WS dt zu Grunde legt. In denselben bedeuten W und Z zwei positive Konstanten, welche von der Bogenlànge, der Beschaffenheit der Elektroden u. s. w. abhängen. SS ist ein Parameter, wel- cher von SrwoN ursprünglich als das Produkt aus der Fläche und der Temperatur des negati- ven Kraters definiert wurde. Wie K. W. WAGNER gezeigt hat, führt aber diese Interpretation von S zu einem Widerspruch. Ich komme hierauf zurück, als ieh von den Betrachtungen spreche, welche H. TH. Simon zur Aufstellung der Gleichungen (83) geleitet haben. — Ferner ist e (S) eine Funktion von S, welche bestimmt werden kann, wenn man den statischen Zu- stand des Lichtbogens in Betraeht zieht. Dann gelten in der That die Gleichungen l^ q (S), (84) NES leet Multiplieiert man die dritte Gleichung mit 7, folgt mit Beachten der zweiten Gleichung Is — ai + B, | TEE [44 » : ne aues IRK R : 3 - Wenn dieser Wert dann in Pg + 8) eingesetzt wird, so ergibt sich x e? WS (85) p (S) — (WS — By Stellt man sich vor, dass S sich periodisch ändert, so werden auch s und? periodisch veränderlich sein. Trägt man in einem rechtwinkiigen Koordinatensysteme 2 als Abscisse, & als Ordinate auf, so beschreibt der obere Endpunkt von e, wie ein näheres Studium der Sımon’schen Fundamentalgleichungen zeigt, eine ringfórmige Kurve um den Ruhepunkt (%, &) herum. Die wachsenden Werten von à entsprechenden Werte von & sind folglich verschieden von denjenigen Werten, welche abnehmenden Werten von 2 entsprechen. In Anschluss an die bekannte magnetische Erscheinung spricht man deshalb von einer Hysteresis des Licht- ER NIS L : : À bogens. Es kann der Quotient W als ein Maass dieser Hysteresis betrachtet werden. Mit abnehmendem W nühern sieh die beiden Aste der Hysteresisschleife immer mehr zu einander, um für Z=0 beide mit der statischen Charakteristik zusammenzufallen. Die dynamische Spannung im Bogen ist somit nur in dem Falle mit der statischen identisch, dass keine N:0 5. 28 : THURE LEsCH. Hysteresis vorhanden ist. Da diese sich aber stets, (wenn unter Umständen auch in geringem Maasse) vorfindet, was man durch gleichzeitige Aufnahme von Strom- und Spannungskurven im Wellenstrombogen beweisen kann, so folgt hieraus, dass der KAUFMANN'sche Ansatz für € als nur für einen Idealfall gültig zu betrachten ist. Es ist deshalb von Wichtigkeit zu unter- suchen, inwieweit die früher erhaltenen Stabilitätsbedingungen umgeändert werden, falls man die Sımon’schen Gleichungen zum Ausgangspunkte nimmt. Weil ich nun eine diesbezügliche Untersuchung nirgends in der Litteratur durchgeführt gefunden habe), werde ich dieselbe hier vornehmen. 91. Ich beginne wieder mit dem Falle, dass der Bogenstromkreis Selbstinduktion enthält. Falls wir die kleinen Abweichungen von den Ruhewerten 2, & und Sy mit i, €’ und 8’ bezeichnen, dann gelten, wie aus den Grundgleichungen (83) ohne weiteres ersichtlich ist, die Beziehungen . CAT Me : = Ss’ , 2 (54) t Pot; (86) as" ei Fe —WS' + LA und ausserdem, wie vorher, die Gleichung L CAO (87) ri! be + = 0, dt Eliminiert man hieraus die Grössen s' und ?’, so erhält man die Gleichung ES YA cle ses tht diss LA rc: ) df? IHE 78) + L (go +), dt gr o + (nie 1) (88) Sof Aus der Gleichung (85) ergibt sich dp _ 2] WS,--8 _ ; «i, + 28 ST a? W WET MH E 0, und die Kurve verläuft im 2 / ersten Quadranten. Im Punkte »r---h VÄG ist p(æ)=0. Für Werte von x, grösser als 2 - A - ist p(x) < 0; die Kurve verläuft dann im vierten Quadranten. Die Kurve besteht aus zwei in Bezug auf den Anfangspunkt symmetrischen Teilen und geht durch den Anfangspunkt. Für die erste Ableitung von g (x) ergibt sich 2 0 D paie p'(x) = — 2 x? 72 : (1 jas um p = 3 ES On a+} v ED Es ist y’ (oy 5. Für den schwächeren Strom hat man bekanntlich o — r,. Hieraus folgt 1 q'(0)— 1. Die Kurve muss also anfangs oberhalb der Kurve für den Tangens hyperbol. verlaufen. Da aber g (+ b we stens in einem Punkte zwischen O und + jy t schneiden. Die Ableitung q'(x) verschwin- det, falls 3 )=0, so muss die Kurve g(x) die Kurve für tgh x wenig- 2 (4 4 xt 3+-1# 2 b*5-— 0, +T ( m i Y» Diese Gleichung zeigt unmittelbar, dass g’(x) nur für einen positiven Wert von x ver- schwindet. Die Kurve (x) schneidet also die Kurve tgh x nur in einem Punkte innerhalb des ersten Quadranten. Ta ra Man hat ferner lim q' Ge Man zeigt ohne Mühe, dass die Gerade 7 =—- ( z-—o) 1 ri x 5 eine Asymptote der Kurve q (x) ist. Ohne die Betrachtung fortzusetzen, sieht man schon die Richtigkeit des Satses ein: In einem nicht hysteresisfreien Bogen ist das Gleichgewicht bei der kleineren Stromstürke stets labil. Oder: Ein nicht hysteresisfreier Bogen brennt in dem stationären Zustande immer mit der N:o 5. 39 THURE LESCH. grösseren Stromstärke. — Dieses theoretische Resultat dürfte in voller Übereinstimmung mit der Erfahrung stehen. Dagegen sind die etwaigen Bedingungen für die Stabilitàt des Gleichgewichtes bei der grösseren Stromstärke nicht zu ermitteln. — Ersetzt man in der Gl. (95) x durch ix, so erhält man die Gleichung 2 pam : t DE MU. (97) 5% "n a—p Diese Gleichung kann, wie eine nähere Untersuchung zeigt, komplexe Wurzeln be- sitzen. Die Untersuchung der Natur der komplexen Wurzeln ist aber mit solch grossen Schwierigkeiten verbunden, dass die genannten Bedingungen wie gesagt nicht aufzustellen sind. Mindestens nicht ohne weitgehende Hilfsmittel der analytischen Funktionentheorie. 23. Ich komme zuletzt zur Srwow'schen Theorie des elektrischen Lichtbogens, welche ihren analytischen Ausdruck in den Gleichungen (83) und (85) findet, und führe zunächst wörtlich die von Simon gegebene Ableitung dieser Gleichungen an. !) „Die Leitfähigkeit der Lichtbogengase wird nach der Theorie vom Strom selbst dadurch unterhalten, dass die Stromwärme die Kathode zur Weissglut erhitzt, wodurch sie die ihrer Natur nach noch nicht. aufgeklärten Hemmungen verliert, die sie im kalten Zustande dem Austritt der Elektronen entgegensetzt (glühelektrisches Phänomen). Im weissglühenden Zu- stande treten also zahlreiche Elektronen aus, die das Lichtbogengas durch Ionenstoss disso- cieren und so einen starken Strom durch das Gas ermöglichen. Temperatur 7 und Grösse F des negativen Kraters werden daher als die für das Lichthogenphänomen bestimmenden Grössen eingeführt, wie folgt: Wenn zwangsweise an einer Kathode das Produkt TF=S auf einem bestimmten Werte festgehalten werden könnte, so hätte, sagen wir, der Lichtbogen einen konstanten Widerstand, wie ein gewöhnlicher Leiter. Dieser Widerstand wird mit zu- nehmendem S kleiner und kleiner. In der Sprache der Charakteristiken ausgedrückt: er hätte als Charakteristik eine durch den Koordinatenanfangspunkt gehende Gerade, deren Neigung gegen die i-Achse für den festgehaltenen Wert von S charakteristisch wäre. (S Strahlen). In Wirklichkeit aber, falls man einen Gleichstrombogen einleitet, ist S nicht konstant zu halten, sondern wird dureh die an der Kathode entwickelte Stromwärme selbst so lange ver- grössert, bis ein Gleichgewicht zwischen der Wärmezufuhr und den Wärmeverlusten besteht. Von der gesammten, im Lichtbogen abgegebenen Stromwärme «s? entfällt ein von den näheren Versuchsbedingungen abhängiger Betrag dei auf die Heizung des Kathodenkraters. Falls dort sekundäre Wärmezufuhr ausgeschlossen ist, die Stromwärme selbst also die ganze Zufuhr deckt, ergibt sich demnach für das Wärmegleichgewicht die Beziehung (1) gs) — CS, ') Jahrbuch der drahtlosen Telegraphie und Telephonie, Bd. 1, S. 16. 1907. Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen. 33 da wesentlich die Wärmeverluste! durch Wärmeleitung in Frage kommen, die aber S propor- tional sind. !) Für veränderliche Vorgänge ergibt sich folgendes: Wenn ein bestimmtes S des negativen! Kraters stationär vorhanden ist, so herrscht in einer die Wärme ableitenden Umgebung eine bestimmte Wärmeverteilung: in jedes Volum- element strömt ebensoviel Wärme ein wie aus, und in jedem Volumelemente ist eine be- stimmte Wärmemenge vorhanden. Wird nun die Wärmezufuhr vergrössert, so wächst die in jedes Volumelement einstrómende Wärmemenge, während zunächst die ausströmende die- selbe bleibt. Somit speichert sich mehr Wärme in dem Element auf und vergrössert das Temperaturgefälle, bis wieder die ausströmende Wärme gleich ist der einströmenden. Ist dieses neue Gleichgewicht erreicht, so ist der Wärmeinhalt jedes Volumelementes vergrössert worden, somit auch der gesamte Wärmegehalt des Wärmestromes. Ehe also eine Vergrösse- rung von S möglich ist, muss die vergrósserte Wärmezufuhr jene Vermehrung des Wärme- inhaltes Q decken. Dieser Wärmeinhalt des Wärmeableitungsstromes ist um so grösser, je grösser S, je grösser die Dichte o und die sp. Wärme ce des wärmeleitenden Materiales, und je kleiner seine Wärmeleitung 4 ist, also q (3) (9) 2: - const = AS. Wird Q in der Zeit d£ um dQ verändert, so ist die pro Zeiteinheit dafür erforder- 4Q | „as dt dt In veränderlichen Zuständen hat die dem Krater zugeführte Wärme es? ausser dem liche Wärmemenge = : dS . ee » Wärmeverluste noch diese Wärmemenge 4 zu leisten, also gilt für veränderliche Zustände dt 2 2 as (3) G1 — CS + A dt oder ; CLS) (3 a) ai=WS+L Von zweifelhafter Richtigkeit scheinen mir in der obigen Herleitung die Ansätze für den Wärmeverlust und den Wärmeinhalt, insofern sie sich auf verànderliche Zustände beziehen. Ich will etwas näher den einfachen Fall betrachten, dass die negative Elektrode ein sehr langer Stab von konstantem Umfange U und konstantem Querschnitt F ist. Es mögen das innere Wärmeleitungsvermögen k, das äussere Wärmeleitungsvermögen h, die specifische Wärme e und die Dichte o als konstante, von der Temperatur unabhängige Grössen betrachtet werden. Die Temperatur der Umgebung werde als Nullpunkt der Temperaturscala gewählt. Die Temperatur « des Stabes ist, falls der Stab nicht sehr dick ist, in allen Punkten eines !) G. GRANQVIST. Nova Acta reg. soc. sc, Ups. Serie III. 1902. N:o 5. 34 THURE LESCH. Querschnitts derselbe und folglich nur eine Funktion der Zeit und des Abstandes x des Quer- schnitts vom Krater. Für die Verteilung der Temperatur gilt bekanntlich die Differential- gleichung !) 2 (4) = = = — Bu, wo die Konstanten : | NASA! Ci Eu ANT ON ACTU sind, Zur Zeit £—0 sei im Punkte x u=w. Die Zunahme der Temperatur in diesem Punkte von der Zeit' O0 zur Zeit £ ist w—— w,— w'. Mit x—0 ist w-—q(t). Ich führe eine Funktion v ein durch die Gleichung (6) ug ry Die Funktion v hat folgende Eigenschaften. Sie genügt der Differentialgleichung E ov dv (0 | dé 7 og wie man leicht sieht, indem man den Ausdruck für w' aus (6) in die Gleichung (4) einführt. Zur Zeit t=0 ist (8) v —0 für alle Werte x. INDIE ve (0) st (9) v=e"" p(t) für alle Werte t. Durch die Gleichungen (7), (8) und (9) ist die Funktion v aber vollständig bestimmt. ?) Wenn es für die Rechnung erlaubt ist, die Elektrode als unendlich lang zu betrachten, erhält man x? 3 e ES | Aa (L— 9) = 10 U = e J)e t— 3 di (10) Te 99) ( ) 0 und hieraus i a? PS) a -(e tr Me NERE Er SPP à ^ ce Für den Unterschied zwischen den Wärmeverlusten pro Zeiteinheit zu den Zeiten =? und t=0 durch das Flächenelement Udz im Abstande x vom Koordinatenanfangspunkt gilt der Ansatz dH'-—hwu'Udz. ') RIEMANN-WEBER. Die partiellen Differentialgleichungen u. s. w., Bd IL. S. 90. ?) RIEMANN-WEBER, loc. cit. S. 104. Tom. XLI. Stabilität des Gleichgewichtes im Gleichstromlichtbogen. 35 Der gesamte Unterschied berechnet sich somit zu x? B A NT 2 4a*(t — 9) e(9)(—9) ? 49 | ze 0 dz. i RUN AT (a) Het — | e b?(t—-#) ù Man findet den Wert des Integ.als 9 dd z b E (EN mit Anwendung der Substitution Es ergibt sich a? 8 oc = mes — fe FFC Par aq(i— 9) (2e "de=2alt- 9) ) l 0 + und folglich aus (a) t 1 (12) wege 249. Vs 0 Der totale Unterschied zwischen den Wärmeverlusten pro Zeiteinheit zu den Zeiten £—1 und £—0 ist somit keineswegs proportional p(f). Hieraus folgt, dass der Wärmeverlust pro Zeiteinheit zur Zeit £ auch nicht proportional S sein kann. i Durch ganz ähnliche Betrachtungen wie oben kann man zeigen, dass die Änderung Q' des Wärmeinhalts der Elektrode während der Zeit t t il "567 [706 9.9969) * 0 — ds vr 3) Q' beträgt. Aus dieser Gleichung ist wieder zu ersehen, dass im veränderlichen Zustande der Wärmeinhalt Q der Elektrode gar nicht proportional S zu setzen ist. Eine Energiegleichung USE dt mit W und L als konstant und S als Produkt aus Kraterfläche und Temperatur kann somit im verànderlichen Zustande nicht bestehen. Da aber anderseits die experimentelle Erfahrung lehrt, dass zwei Gleichungen von der Form N:o 5. 36 THURE LESCH. (83) : dS si WS+L mit W und Z als konstant, den Strom- und Spannungsverlauf beim Bogen in einem ausser- ordentlich ausgedehnten Bereiche zu beschreiben gestatten, so kónnen wir daraus den Schluss ziehen, dass in diesen Gleichungen die Grósse S nicht als das Produkt der Fläche und Tem- peratur des negativen Kraters interpretiert werden kann. Auf diesen Punkt hat schon WAGNER hingewiesen. In] seiner mehrfach erwähnten Abhandlung „Der Lichtbogen als Wechselstromerzeuger* hat er auf S. 63—66 unter Benutzung der Gl. (4) bewiesen, dass wenn in einem Bogen auf den Gleichstromeffekt ein Wechselstrom- effekt gelagert wird, eine Gl. von der Form : s ds ei=WS+L dt in der S das Produkt Temperatur mal Fläche des Kathodenkraters bedeutet, nur dann be- stehen kann, falls W und L in bestimmter Weise von der Frequenz abhängig gemacht werden. Aus diesem Resultate hat er dann die Unmóglichkeit der thermischen Interpreta- tion von S gefolgert. , Eme befriedigende Herleitung der Srwow'schen Gleichungen existiert bis jetzt nicht. Die Absicht meiner obigen Betrachtungen war nur, die Unhaltbarkeit der ursprünglichen Sımon’schen Energiegleichung ganz allgemein darzulegen. ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 6. BESTIMMUNG UP TINI anm von DARIEINITRATLISUNGEN VERSCHIEDENEN KONCENTRATNEN CND TEMPERATUREN SULO KOSKINEN vx» VÄINÖ J. SAARIALHO. (Mitteilungen dem im sikalischen Laboratorium der Universität Helsingfors.) (L : Prof. Dr Hy. TALLQvIsT.) ur — HELSINGFORS 1912, EI DER FINNISCHEN LITERATURGESELLS( ETS D BITTER ATE CRUE, AP" 191 homi » 20.7 pe" M À | Ru "S "ar V; mM PR CX A ca pu E 1 4 » à: Uu D TE M P E j r^ | | 2 m da J m Lou ape" mun Mos " Sed P dd Va EIL C : subis used: rete PO adim bat de ln e MM M 4 eis MAT n "mi "u j ELIT ( Bi ET E Pr 14 P PED, . | a I OUT d N i. AUTONET À > MC | Ar vu alla: f ni n LIE ES 1L — Sr vu 144 ELIT ie À Jh e, ei p Hu AE 9 LA 6. | Mus >“. ye L ps - RN | 4 pe bind agir iy 4 Dm TUTTA pé i Se A, TI sept Rd. ifa IA. , 4 lis iwi Jaen > e PES FN fa n Hf vivit tritt [4 | LT ? i = NT e fÉYRAT E co e» stes , k à A | ie CU JA RARE CE OMAN Gen MMA A ER : * Vet ad | A MATT A dot INTULIT. pu. B wo. (GU € ouk iul à re Te 27 CRUCEROS B. d i Hrobwu AW : N | w | TIT | ER A AT S3) AO Hög 1. Der Zweck der Arbeit war die Bestimmung des optischen Brechungsquotienten für Lósungen von Bariumnitrat in Wasser, in dem ganzen zugànglichen Intervall der Koncentra- tionen und der Temperatur. Ausserdem wurden die specifisehen Gewichte und die Wärme- ausdehnungskoefficienten der Lósungen bestimmt. Die Bestimmungen des Brechungsquotienten erstreckten sich ausser auf reines destil- liertes Wasser auf Lósungen mit sehr nahe 2, 4, 6, 8, 10 und 12 Gewichtsprocent Barium- nitrat und auf das Temperaturintervall von 5? C bis 50? C. Weil die Lósungen mit den hó- heren Procentgehalten bei Zimmertemperatur nicht bestàndig sind, sondern ein Teil des Salzes ausfállt, und der Procentgehalt bei der für die Messungen oft vorzunehmenden Auflósung und Erhalten bei einer bestimmten Temperatur nicht ganz unveränderlich blieb, wurde die Dichte sehr oft mit Pyknometer auf's neu bestimmt. 2. Die Bestimmungen des Brechungsquotienten wurden mit einem PurrnicH'schen To- talrefraktometer ausgeführt, (siehe die Abbildung in Chwolson, Lehrbuch der Physik, II, Fig. 215) mittelst Licht aus einer Natriumflamme. Die Konstante N in der Refraktometerformel (1) n — y N? — sin?i hatte für Natriumlicht den Wert N = 1,62098. Das Refraktometer war mit einer besonderen Wärmevorrichtung versehen, indem der Glascylinder, welcher die zu untersuchende Flüssigkeit enthielt, von einem Metallcylinder umgeben war, durch welehen man warmes oder kaltes Wasser cirkulieren liess. Das in die Flüssigkeit getauchte Thermometer war in Zehntel Grade eingeteilt. Die Beobachtungen bei einer bestimmten Temperatur wurden so ausgeführt, dass man den Grenzwinkel abzulesen begann, als die Temperaturen der zu untersuchenden Lósung und des umgebenden Wassers sich an einander näherten. Die Ablesungen wurden (bei hóheren Temperaturen als der Zimmertemperatur) fortgesetzt, bis die Lósung ihr Temperaturmaximum erreicht und sich wieder zu der Temperatur abgekühlt hatte, bei welcher die Ablesungen be- gannen. Indem man keine grösseren Unterschiede von der Maximaltemperatur als !/,? C zu- liess, erhielt man so 10 bis 12 Bestimmungen bei Zimmertemperatur und davon nicht zu sehr verschiedenen Temperaturen, 8 bis 10 Bestimmungen bei anderen mehr verschiedenen Tempe- raturen. Weil das Thermometer etwas Verzögerung im Verhältnis zur Flüssigkeit hat, fängt jene sich schon abzukühlen an, als das Thermometer noch das Maximum anzeigt. Es wurde deshalb nicht dem abgelesenen Maximum der Temperatur der entsprechende an der Refrakto- meterteilung abgelesene Grenzwinkel zugeordnet, sondern in der Nàhe des Maximums dem Mittel der Temperaturablesungen der Mittelwert der abgelesenen Winkel zugeordnet. An dem Refraktometer, welches von der Firma ,Leybolds Nachfolger“ in Kóln geliefert war, konnten die ganzen Minuten mittelst des Nonius sicher abgelesen werden und die halben 4 SULO KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Minuten noch geschätzt werden. Das Refraktometer war ein recht gutes Instrument, hatte aber einen kleinen Indexfehler, der bei verschiedenen Temperaturen und mehrmals besonders bestimmt wurde. Der Indexfehler ändert sich etwas mit der Temperatur der untersuchten Flüssigkeit, zufolge Erwärmung des Instruments, und änderte sich auch langsam und regel- mässig während dem Fortgang der Arbeit. Die Indexfehler bei verschiedenen Temperaturen und Beobachtungsreihen sind in der Tabelle I zusammengestellt, worin I sich auf die Reihe mit 2°%,, II auf die Reihe mit 4°/, Bariumnitrat in der Lösung u. s. w. bezieht. Die abge- lesen Winkel waren zu gross; die angeführten Indexkorrektionen müssen von den abgelesenen Winkeln abgezogen werden. Tabelle I. Indexkorrektionen in Bogenminuten; abzuziehen. | — : Temp. {| Wasser | Lös. I | Lös. II | Lós. III | Lös. IV | Lós. V | Lós. VI 59 C| 30,84 | 31,17 | 3151 | 31,84 | 32,7 | 32:51 | 32,84 | 109 31,00 | 31,33 | 31,67 | 32,00 | 32,33 | 32,67 | 33,00 159 31,16 | 31,49 | 31,83 | 32,16 | 3249 | 32,88 | 33,16 | 20° 31,32 | 31,65 | 3199 | 3232 | 3265 | 3299 | 33,32 259 3148 | 31,81 | 32,15 | 3248 | 32,81 | 33,5 | 8348 30° 31,64 | 31,97 | 32,31 | 32,64 | 32,97 | 3331 | 33,64 35° 31,80 | 32,13 | 3247 | 3280 | 33,13 | 3347 | 33,80 40° 31,96 | 32,29 | 32,63 | 32,96 | 33,29 | 33,63 | 33,96 459 3212 | 8245 | 3279 | 33,12 | 33,45 | 33,79 | 34,12 | 50° 3228 | 32,61 | 32,95 | 33,28 | 33,61 | 33,95 | 34,28 3. Die folgenden Tabellen II enthalten die für die verschiedenen Lösungen und bei verschiedenen Temperaturen gemessenen Grenzwinkel 2, korrigiert wegen dem Indexfehler, und die daraus nach der Gleichung (1) berechneten Brechungsquotienten für die Natriumlinie D. Jede Zahl der Tabelle ist ein Mittel aus drei Beobachtungsreihen mit je 8 oder mehr Bestimmungen. Tabelle IIa. Wasser. Tabelle IIb. Lösung I. (2 9/,). Temp. | i | N, | Temp. i ^, | 3017 | 67° 302 | 1,33402 | | 19,96 | 662 30',93 | 1,33656 | 102,06 6,11 | 133378 | 59,03 31',71 | 1,893649 152,20 | 9,57 | 1,33352 | 109,10 34'44 | 1,33627 209,28 15,82 | 1,383308 149,95 | — 40,20 | 1,833583 25^.16 21'05 | 1,33262 | .| 199,98 | — 46,34 | 133534 299.86 2855 | 1,33204 | 259.00 52'69 | 1,933484 349.70 36,71 | 1,33141 | 309,00 59'85 | 1,33427 399.76 46'92 | 1,33063 | 349,71 | 67° 5'70 | 1,883882 | 449,80 55'84 | 132995 | 39°,89 15'56 | 1,33305 | 50920 | 68° 9'25 | 1,392893 | 449,69 29'33 | 2,33198 509,02 40',56 1,833112 Tom. XLI. N:o 6. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlösungen. Tabelle Ile. Lösung II. (40). | Temp. i n, 2918 | 6692'06 | 1,393887 4993 | 3'35 | 1,33876 | 100,26 | 728 | 1,33845 159,07 | 12,98 | 1,33799 | 199,94 18,77 | 1,3758 | 240,98 | 24,79 | 133705 | | 309,23 33'65 | 1,336834 | 849,80 | — 41,53 | 1,33572 | 399,81 51',00 | 1,33497 | 452,29 | 675200 | 1,3410 | 49576 | — 11,78 | 1,333834 Tabelle Ile. Lösung IV. (8°/,). | Temp. i | | 11943 | 659 9'01 15°,11 1349 | | 200,04 18', 74 | 240,98 | 26'40 309,11 34',99 | 859,01 43',34 | 399,88 54',65 | 449,82 | 66° 440 | 499,07 14',96 n D 1,34319 1,34282 1,34239 1,34177 1,34106 1,34038 1,33946 1,33873 1,33783 Tabelle IId. Lösung III. (6%). Temp. | i t 29,53 [6593231 | 1,34128 59,04 34'72 | 1,334100 109,13 38,74 | 1,84075 159,13 44'57 | 1,4027 209,03 50'48 | 1,33980 | 259,06 56,34 | 1,33933 30916 | 669431 | 1,33869 | 849,88 14'53 | 1,33787 | 402,03 24'90 | 1,383704 | 44977 | 34167 | 133626 495,90 | 4612 | 1,33536 Tabelle IIf. Lösung V. (109/,). | Temp. i nr | | | 949,72 | 65° 1'21 | 1,34384 29° 80 | 6,08 | 134344 | | 349,80 1785 | 1,34252 | 390 87 26'10 | 1,34179 | 45910 | 34,89 | 134106 | 499,88 4684 | 1,34010 Tabelle IIg. Lösung VI. (129/,) Temp. D 409,23 | 64° 54' 72 | 1,34438 | 459,08 |65° 5'05 | 1,34351 499,79 14'22 | 1,34276 Qt 6 SULO KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. 4. Die genauen Procentgehalte der bei der Arbeit gebrauchten Bariumnitratlósungen sind aus ihren Dichten erschlossen worden. Um aber die Dichte auf eine bestimmte Tempe- ratur beziehen zu kónnen, wurde der Ausdehnungskoeffieient der Lósungen zuerst durch um- fassende Wägungen mittelst Pyknometer bei verschiedenen Temperaturen bestimmt. Bezeichnen v, und v, die specifischen Volumina einer Flüssigkeit bei den Temperatu- ren t, und t, bez. so ist der Ausdehnungskoefficient zwischen diesen Temperaturen IL Va — Vi v v5 —t) bh (2) Ga Es seien ferner die Volumina der im Pyknometer bei den Temperaturen t, und # ent- haltenen Flüssigkeit bez. V, und V,, die Gewichte p, und pa, die Dichten d, und d, so hat man (3) joy m e A B 05e es Bezeichnet p den linearen Ausdehnungskoefficienten des Glases des Pyknometers, so ist V, — V [1-3805—1)] und somit folgt aus der zweiten Gleichung (3) (4) VV[1 + 88 (t5 —&)] da = pe. Aus dieser Gleichung und der ersten Gleichung (3) ergibt sich dann (5) di: de = p, [1 + 38 (t — &)] : po. MA 1 4 un : vU d Schliesslich erhàlt man aus der Gleichung (2), wenn man = durch ee Al 12 ersetzt und den Wert aus der Gleichung (5) einsetzt, nach einfacher Transformation für den Ausdehnungskoefficien- ten die Formel 3 Pi 1 Di = P2 6 00 = = ? (6) En i b—h m welche den Bestimmungen zu Grunde gelegt wurde, und zwar mit Anwendung des Wertes B — 0,00008. Um nicht zu viel Raum in Anspruch zu nehmen, stellen wir hier nur das Endresultat der ausgeführten grossen Anzahl Bestimmungen in der Tabelle III zusammen, wo die Werte ausserdem durch graphische Interpolation auf ganzzahlige Grade bezogen sind. Die Werte für Wasser sind den Landolt-Börnstein’schen Tafeln (1905), S. 38—39 entnommen. Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlüsung en. i Tabelle III. Ausdehnungskoefficient der Bariumnitratlósungen. t Wasser Lös: T Los HN SUE Des Eve ee | Los vi | 0° | — 0,000068 | — 0,000030 | 0,000004 | 0o 5? | + 0,000016 | + 0,000048 | 0,000079 | 59 10° | 0,000088 | 0,000118| 0,000147 | 0,000174 10° 15° | 0,000151 | 0,000178| 0,000204 | 0,000228 | 15° 20° | 0,000207 | 0,000232| 0,000256 | 0,000278 | 0,000298 20° 25° | 0,009258 | 0,000282| 0,000304 | 0,000324 | 0,000342 259 30° | 0,000305 | 0,000328| 0,000349 | 0,000368 | 0,000384 | 0,000399 309 | 35^ | 0,000348 | — 0,000370| 0,000390 | 0,000408 | 0,000424 | 0,000438 359 | 409 | 0,000888 | 0,000410! 0,000429 | 0,000446 | 0,000461 | 0,000475 | 0,000488 | 40° 45? | 0,000425 | 0,000447| 0,000465 | 0,000481 | 0,000496 | 0,000510 | 0,000523 | 45° 50° | 0,000459 0,000481| 0.000499 | 0,000514 | 0,000529 | 0,000543 | 0,000556 | 50° | Die in der Tabelle III angegebenen Zahlen gehören dem Bereiche oberhalb des Sätti- gungspunktes an. Die Sättigungstemperatureu sind aus MuLper’s!) Bestimmungen berechnet, welehe angeben, wie viel des Salzes sich bei gegebener Temperatur in 100 g Wasser lóst. Die kleinen Tabellen IV enthalten die Resultate. Tabelle IV a. Tabelle IV b. Procent Salz du Procent | Temperatur der | Temp. gesätt. Lösung Salz gesätt, Lösung 0° 4,76 2°), | Unter 0° 10° 6,54 NL = 0° 20° 8,42 6%, 720 30° 10,39 8% 1/7978 409 12,43 10 9/, 289.0 509 14,60 12 9/, 379,8 60° 16,87 14 47°,0 5. Die bei den Dichtebestimmungen durch Pyknometerversuche benutzte Gleichung werde jetzt abgeleitet. Es bezeichne m, das Gewicht der im Pyknometer enthaltenen Flüssig- keit bei 2%, m, + I, ihr Gewicht im leeren Raume, wobei also /, das Gewicht der vom Pykno- meter verdrängten Luft ist. Bezeichnet d, die Dichte der Flüssigkeit bei #, so ist also ihr m, +1, d t Volumen und zugleich das Pyknometervolumen bei ?. Bei einer Temperatur t, ist das Volumen des Pyknometers l TE eer ?) Landolt-Börnstein, Tabellen (1905), S. 524. 8 SULO KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Bezeichnet d, die Dichte der Flüssigkeit bei 4°, so ist das Gewicht der vom Pyknometer bei 4? eingeschlossenen Flüssigkeit von der Temperatur f, m, + |, (7) SUAE [1 4- 88 (6 — 1)] d, . Um d,:d, zu bestimmen, denkt man sich das Flüssigkeitvolumen v, mit der Dichte d, bei t? in das Volumen v, mit der Dichte d, bei ^," übergehend. Dabei wird Qe — v, d, und v, d, — v,[1 + « (6 — 0d, , somit (8) d :d L en Setzt man diesen Wert in dem Ausdrucke (7) ein, so ergibt sich für das Gewicht der vom Pyknometer bei 4° eingeschlossenen Flüssigkeit mit derselben Temperatur f, EE imu) (9) (n, 4- L) CEE Es sei weiter w, das Gewicht der im Pyknometer enthaltenen Wassermenge von 4° bei derselben Temperatur des Pyknometers, w, +1, dasselbe Gewicht in Bezug auf den leeren Raum. Bezeichnet Q, die Dichte des Wassers bei 457, so ist also QE Us Q, das Volumen der Wassermenge und zugleich des Pyknometers bei 4°. Das Volumen des Pyknometers bei /,? ist also w, + Il (10) — [1 + 38 (t, — t)] Q, und diese Grósse gibt zugleich das Gewicht der Wassermenge von 4? Temperatur, welche das Z,-gradige Pyknometer füllt. Aus (9) und (10) erhält man schliesslich für die Dichte der 4,-gradigen Flüssigkeit, bezogen auf Wasser von 4°, 1-38(&6—0 (m, +) Treat, fm (11) d'a = 10 + l — [1+38(4—2)) Bezeichnet 4 die Dichte der verdrängten Luft und vernachlässigt man den kleinen Vo- lumunterschied zwischen dem vom Pyknometer verdrängten Luftvolumen und dem inneren Volu- men, erhàlt man uw, + I, fa I =À Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlösungen. 9 und À wp (12) = > Q, — er Yu Wenn man noch den Unterschied zwischen L und L, vernachlàssigt, erhält man beim Ein- setzen des Wertes (12) in den Ausdruck (11) als Endgleichung 1 4- 38 [4 — 2] (13) RE É -(Q, -»*i|n teh —2][ 380—191] Die Anwendung dieser Gleichung vereinfacht sich dadurch, dass die Grössen (Q, — 4) : ww, und 1 4-38(f, — t) nur ein für alle Mal berechnet werden brauchen. Nach der Gleichung (13) wurden für die Lösungen von Bariumnitrat die Dichten du, aus den Beobachtungen berechnet und zwar 5 bis 7 Werte für jede Lósung; der wahrscheinliche Fehler der erhaltenen Werte betrug hóchstens 2 Einheiten der vierten Decimale. Die Werte wurden dann graphisch dargestellt und ausgeglichen, was nur sehr kleine Ânderungen ergab. Sie sind in der Tabelle V enthalten. Tabelle V. Dichte der Bariumnitratlósungen. Proc. Salz Dichte disj, Proc. Salz | Dichte d | — | Wasser | 0,986 | 8% | 10674 | PAR 1,0154 | 10 6/, 1,0855 | | 49, 1,0824 | 12%, | 1,041 | 6%, | 10497 | 149, 1,1232 | 6. Aus der Dichte d,, erhält man die Dichte d,,, durch die Gleichung (14) ds, = —g = dau On In den Lawporr-BónNsTEIN'sehen Tabellen finden sich S. 316 folgende Bestimmungen der Dichte von Bariumnitratlösungen | | | Ur. | "Amore sor | 210}, 32/6 | 49% où | 6% | [59/0 | 89/5 | OUT | 10 °/, | | | | | 175/75 | Gerlach 1,0085 | 1,017 | 1,0255 | 1,034 | 1,0425 | 1,051 | 1,060 | 1,069 = | 15/19: | Kremers | 1,017 | | 1,034 | | 1,050 | | 1,069 = 1,087 | Als Dichten d,, kann man somit folgende Zahlen in der oberen Reihe unten halten; die zweite Reihe stellt die daraus nach der Gleichung (14) berechneten Dichten d,, dar und die dritte Reihe gibt aufs neu unsere Zahlen aus der Tabelle V wieder. N:o 6. 2 16 SULO KOSKINEN UND VAINO J. SAARIALHO. Dichte 20/, 40%, 6%, 8%, 10°), ds 1017/7. 1,084 1,051 1,069 1,087 d,,, 1,0156 1,0326 | : 1,0495 1,0075 | 1,0855 | 1,0154 | 1,0324 1,0497 1,0674 1,0855 Die Uebereinstimmung ist wie ersichtlich sehr befriedigend. 7. Nachdem man jetzt die Abhängigkeit zwischen Procentgehalt und Dichte der Bariumnitratlösungen kennt, kann man umgekehrt die genaueren Werte des Procentgehalts der bei den Bestimmungen des Brechungsquotienten benutzten Lösungen aus der Dichte er- mitteln. Bei dieser Interpolation sind folgende Werte hervorgegangen (Tabelle VI). | Lös. | Proc. Salz | Lös. Proc. Salz | Lös. | Proc. Salz Lös. | Proc. Salz | | I 2,06 IV a 8,02 Va 998 | VIa 12,31 | | m | 13,994] Spa 8,04 Vb | 1002 VIb | 1238 H | 597 IV c #07 T Ve IT 1009 VIe | 1243 Bei den Lósungen IV, V und VI war somit der Procentgehalt nicht genau derselbe. Um mit einander genau vergleichbare Resultate zu erhalten, sind bei den Lósungen IV und V alle Werte auf eine Zusammensetzung von genau S°/, und 10°/, bez. durch lineare Inter- polation umgerechnet. Dieser berechnete Procentgehalt unterscheidet sich um weniger als 0,07°, von der untersuchten. Auch bei den Lösungen I, Il und III sind wegen grösserer Gleichmässigkeit die beobachteten Werte auf den Procentgehalt bez. 2°/,, 4°/, und 6°/, zu- rückgeführt, und schliesslich noch bei den Lösungen VI auf ein Procentgehalt von genau 12 %,, obgleich die lineare Interpolation hier vielleicht einen kleinen Fehler verursachen kann, was in allen anderen Fällen ausgeschlossen ist. Die Änderungen der Werte von n, betragen nämlich höchstens 7 Einheiten der fünften (letzten) Decimale, ausser bei den Lösungen VI, wo die Änderungen bez. — 38, — 45 und — 51 solche Einheiten sind. Die so reducierten Werte kommen unten in den Tabellen VII in den Kolumnen 7»; beob. vor. 8. Die einem bestimmten Procentgehalte von Bariumnitrat in der Lösung entsprech- enden Brechungsquotienten lassen sich als Funktionen der Temperatur sehr gut durch eine parabolische Formel (15) n, 47 Bir cz darstellen. Die Koefficienten hierin wurden für Wasser und jede der fünf ersten Lösungen, mit dem Procentgehalt bez. genau 2%, 4%, 6%, 8°, und 10°, nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnet. Bei der Lösung VI mit 12°/, Salz giebt es nur drei verschie- denen Werten von £ entsprechende Werte von n,, welche somit die Koefficienten À, B und C eindeutig bestimmen. Auf diese Weise wurden folgende Gleichungen für die Brechungsquo- tienten erhalten. Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlösungen. 11 Wasser n, = 1,834153 — 0,000020656 # — 0,000001669 /2, I Lösung, 2%, n,= 1,336564 — 0,000027441 / — 0,000001641 1, II Lösung, 4%, n,,— 1,838980 — 0,000041192 t — 0,000001466 /?, III Lösung, 6% m,-— 1,341382 — 0,000046332 t — 0,000001505 2, IV Lösung, 8", n,— 1,344047 — 0,000061231 # — 0,000001331 £2, V Lösung, 10%, — m, — 1,845854 — 0,000044356 / — 0,000001438 #2, VI [Lösung, 12%, m 1,355949 — 0,000388696 t + 0,000002284 /? | I Für Wasser ergibt sich aus der ersten Gleichung ein Maximum des Brechungsquo- tienten bei —6°,2 C. Das Vorhandensein dieses Maximums hat PurrricH !) thatsächlich konstatiert, indem er bei unterkühlter Flüssigkeit den Brechungsquotienten bis — 10° herab mass. Das beobachtete Maximum lag jedoch zwischen — 1° und — 2°. In den Gleichungen oben wachsen die Koefficienten A und 3 und nimmt der Koefti- cient C ab, wenn der Salzgehalt zunimmt. Eine Ausnahme zeigt für © die Lösung III, man sieht aber aus einer Kurvendarstellung, dass die Brechungsquotienten für 40°, 45° und 50° hier zu klein ausgefallen sind, was eine Vergrösserung von C bewirkt. Ebenso wenig gibt die 10-procentige Lösung wahrscheinliche Werte von n, unter 25°; in der That fehlen hier beobachtete Werte und Punkte zur Bestimmung der Kurve. A und P sind auf Grund hier- auf bei dieser Kurve zu klein ausgefallen. Die beobachteten Werte von n, sind in den Tabellen VII mit den aus obigen Gleichungen berechneten Werten verglichen. Ausserdem geben die Tabellen die zurückbleibenden Fehler. Tabelle VIL a. Wasser. Tabelle VII b. 2-procentige Lösung. Temp. ny, beob. np ber. A. 105 Temp. | x, beob. | n, ber. A. 105 SEIN 1,393402 18407, | — 5,1 WIESE 1,33649 | 1,33650, — 1,5 109,06 | 1,33378 1,333176, + 0,4 008 1,33642 | 1,33638, + 3,6 | 159,20 1,833352 1,833344, | +71 | 109,10 | 1,33620 | 1,33612, + 71 209,28 1,333083 133304, | — 18 1149.95 1,893576 | 1,338578; — 2,7 252.16 1,332627 7 1:898257; | +43 | 199,93 1,33528 | 1,33536; |— 8,5 | 299,86 1,33204 1,333204, | — 0,8 | 259,00! | 1,33478 133485, |— 7,2 | 34°,70 1.33141 1,33142- — 1,7 30°,00 1,33421 1,33426, — 54 | 399,76 1,833065 1,383069, | — 6,3 | | 949,71 1,338375 | 1,339363, + 11,6 | 44°,80 1,32995 1,32987, ARCAM | 399,89 1,33298 | 1233285, | + 12,2. (509,20 1,832895 1,832891, | + 2,0 | 449,69 1,93192 1,083206, + 14,0 | n + 5,44 50°,02 1,33106 | 1,33108, = HE + 9,43 !) LANDOLT-BÖRNSTEIN, Tabellen (1905). S. 670. N:o f. 12 SULO KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Tabelle VII c. 4-procentige Lösung. | Temp. | | np beob. | | | 2918C| 1,33888 133888, | — 0,2 | | 4993 | 183877 139874, |.--29 | |10916 | 1,33846 138841, | #50 | 159,07 | 1,33800 1,3802, | — 2,6 [199,94 | 1,3754 1533757; AS 6 | | 249,98 1,33706 183704, 4 1,6 À 309,23 1,33635 1336380, —45 | 849,80 1,33573 EEE en | 392,91 1,33498 1338500, AAA |45929 | 133411 193408, | +29 495,76 | 1,3335 1,583830, | 450 + 4,04 Tabelle VII e. 8-procentige Lösung. | Temp. np beob. ny ber. | A.105 | | 111943 | 1,34316 | 194817,..| 1.8 | 150,11 | 1,34279 | 18881, | —28 209,04 1,934234 1342298, | +55 |240,98 | 184172 | 1,244108, | +3, 302,11 184101 | 184099. | +13 352,01 1,34083 | 1,4027, | +58 (895,88 | 1,3939 133948, | — 98 | 144082 | 1,88866 138862, | +31 49987 | 1,3776 133760, | + 7,7 ny, ber. ISO Tabelle VIId. 6-procentige Lösung. Temp. | np beob. | ny, ber. | A.10 | 29530 134132 184126, | + 52! 59,04 1,34104 7324111, NT) 109,13 1,34079 184075, | + 32 15°,13 1,34031 1134033. 06 209,03 1,33984 1093985 2 ao) 259.06 1,383937 188927, | + 94| 302,16 1,33873 133861, | +114 | 349,83 1,33791 1182794 M EL m» (40503 | 183708 | 1,3711, | — 3,6| 449,77 1,33630 133629, | + 09) 499.90 | 1,33540 1033599 ES STET Sr TL (OR) Tabelle VIIf. 10-procentige Lösung. Temp. | mxpbeob. | np ber. | 1025| 249,72 1.34387 1,534387, |— 0,9 29080 | 1,834345 134325, |+ 19,5 |84°,80 | 1,4253 134956, |— 3,9 392,87 | 1,34175 134180, || 150 45°10 | 1,4101 134092, |-L 81) 49°,88 | 1,834005 1,344006, — 1,4 + 12,75 Tabelle VII g. 12-procentige Lösung. Temp. np beob. | ny, ber. | 7N« 1057] | | | | 409,23 1,34400 1,84398 | | + 2 | 45°,08 1,34306 1,34316 — 10 | 490 79 1,34225 1,34227 LIBRE Weil die nach parabolischen Gleichungen ausgeglichenen Werte des Brechungsquotien- ten die Grundlage der folgenden Untersuchungen bilden, werden die für alle 5 Grade daraus berechneten Werte hier noch in der Tabelle VIII zusammengestellt. Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariwmnitratlósungen. 13 Tabelle VIII. Ausgeglichene Werte des Brechungsquotienten. i RE psu | ERG SER | ERROR ie | Be i Lósung Lósung Lósung Lósung Lósung Lósung | 0°C, 1,893415 | 1,33656 1,383895 | | 0° C 59 |-1,33401 | 1.33639 | 1,33874 | 1.34111 | 59 | | 109 | 133378 | 1,33618 | 1,33842 | 1,84077 | | 109 159 1,833347 | 1,833578 1,893803 1,984085 | 1,34283 | 15? | 20° 1,33307 1,33536 1,35757 | 1,33985 1,34229 20° | 25° 1,33259 1,33485 1,33703 | 1,33928 1,94168 | 1,34385 25° 30° | 1,33203 1,33426 1,33642 1,33864 | 1,34101 1,34323 | 809 35° | 1,33139 1,33359 1,33574 | 1,33792 1,34027 | 1,34254 | 35° 409 | 1.33066 | 1,33284 | 1,33499 | 133712 | 1,33947 | 134178 | 1,34402 | 40° 459 | 1,82984 | 1,33201 | 1,33416 | 1,33625 | 1,33860 | 1,34095 | 1,34316 | 45° 50° | 132895 | 1,33109 | 1,33326 | 1,33530 | 1,33766 | 1,34004 | 1,34225 | 50° | 9. Was jetzt die Grósse der Beobachtungsfehler bei den Bestimmungen des Brech- ungsquotienten n, betrifft, bemerkt man, dass sie teils von Fehlern bei Ablesung des Grenz- winkels 7, teils von Fehlern in der Temperaturbestimmung der Flüssigkeit herrühren. Die Teilung gab mit Hülfe des Nonius noch eine Minute an. Setzt man den Ablesefehler hóch- stens gleich 1', so erhält man nach PuLFRICH's Refraktometertabellen in dem benutzten Inter- vall 68220' — 65?30' für ? als grössten Fehler in dem Werte von n, 4-8,2- 10 ?. Das Ther- mometer war in Zehntel Grade eingeteilt. Einem gróssten Fehier der Temperatur der Flüs- sigkeit von 09,1 entspricht nur der Fehler + 0,6: 107” in ^y, jedoch werde bemerkt, dass das Thermometer nicht besonders verificiert war. Aus beiden genannten Ursachen zusam- men kann also ein maximaler Fehler in », von 4-8,8-10 entstehen. Nimmt man, was die Bestimmung der Dichten betrifft, die allgemeinen Konstanten Q,: 4 und £ als richtig an, so entstehen Fehler durch die Bestimmung des Ausdehnungs- koefficienten «, der Temperaturen t und /, und bei den Wägungen (m, und w,). Die Grösse « ist aus Kurven interpoliert, wo die einzelnen Punkte um höchstens + 9,5 - 10 ^ fehlerhaft sind. Der Fehler in « kann also gleich 1-10 ^? gesetzt werden. Die Temperaturen am Pykno- meter wurden auf !/,? genau abgelesen. Bei den Wägnngen war die Fehlergrenze 1 mg. Dies gibt einen Fehler der Dichtebestimmung von 4-1,9-10 *. Aus Fehlern in « und den Tem- peraturen {, t, kann höchstens ein Fehler von +8: 107” entstehen. Es kann also der Feh- ler der Dichte zwei Einheiten der vierten Decimale oder im ungünstigsten Falle + 27 - 10 ^ betragen; thatsächlich wurde die Dichte auch mit nur 4 Decimalen oben angesetzt. Es werde auch die Fehlergrenze des spáter zu betrachtenden Brechungsvermógens hier angeführt. Der Fehler der Grósse IL wird nach dem obigen höchstens + 17-107”, ebenso sind die Fehlergrenzen der Grössen Kl d rm —1 1 d MEET mc + 10-10 ^; somit wird bei allen diesen Grössen schon die vierte Decimale unsicher. bez. 4-45-10 ? und N:o 6. 14 SULO KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Zum Vergleich mögen hier die Fehlergrenzen bei den von WEEGMANN!) ausgeführten Messungen mittels MEYERSTEINS Spektrometer, das eine Genauigkeit von 2" in den Winkel- ablesungen zulässt, angeführt werden. Sie sind beim Brechungsquotienten + 0,00006, in der Dichte + 0,00015 und im Brechungsvermögen + 0,0001. 10. Um die für Wasser von uns gefundenen Brechungsquotienten mit früheren Be- . stimmungen vergleichbar zu machen, müssen sie auf den leeren Raum reduciert werden. Der Brechungsquotient für Luft ist nach Lawporr-BónNsTEINS Tafeln bei 0? C 1,000292 und bei 209 C 1,000274. Als Korrektion bei der Zimmertemperatur 18? C werde deshalb die Zahl 1,00027 genommen, womit die relativen Brechungsquotienten multipliciert werden müssen um die absoluten zu bekommen. Die Tabelle IX enthält eine Zusammenstellung von früher ge- fundenen absoluten Brechungskoefficienten des Wassers bei verschiedenen Temperaturen mit unseren Werten. Tabelle IX. Abs. Brechungsquotient des Wassers. Autor 02 | 5e NN 7152.2 009 eaa aged MEET TENTE | 50° | | | | | | | el | far ae Rühlmann . | 1,33435, 1,33406 1,33391| 1,33366| 1,33331| 1,33235 | 1,33102 | 1,32038 | | | Dufctl da] ed: 466 : 422 400 365| 398 | am | 084 | 932 Janine efc recen 461| 427 400| 3761 336 | 226/ | | Er Lorenz 52. .| 465 .425| 406 376 887] 238, | | Walter ene | 428) 406 376 335 | 194 BFA GO NVS EE 3 419 | | 336. | | | Ketteler | 330, 213 | 087 | Wiedemann. . . . .| 370) 327 | Verschattelbe us 2272 | | 231 | TEN EN 362 | | | | Pulfrich . . . 450 439) 419 | | pres = Ze ETE | 35 E [EE BITECOWE EU A (TEE rae rie. X? FT Am Mittel: 1,33442.1,33422| 1,33399. 1,33372| 1,33336 1,33226 1,33091 '1,32935 Unsere Werte = |1,33449| 1,33437 1,33415 1,33383| 1,33343 1,33295 1,33239| 1,33175| 1,33102| 1,33020| 1,32931| | — nn ll ee a re Les - : - Fi 2 = inde e De E rs ul | Differenz /\. 105 7 15 16 11 7 13 =] +4] 11. Frühere Bestimmungen des Brechungsquotienten von Bariumnitratlósungen haben wir nur bei WALTER ?) angetroffen. Nach ihm ist bei 15° C für eine 2-procentige Lösung n, = 1,3358 1,8 à * ny = 1,3425 oder interpoliert „ , 8 E 5 Nn = 1,34273. » Unsere entsprechenden Werte sind nach der Tabelle VIII bez. 1,583578 und 1,842893, somit sehr nahe gleich den Werten von WALTER. !) Zeitschrift für physikalische Chemie, IT, S. 218. 1888. ?) Annalen der Physik und Chemie, XXXVIII. S. 116. 1889. Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlösungen. ER 12. Nach einer Gleichung von WALTER!) sollte der Unterschied zwischen dem Brech- ungsquotienten einer Lósung und dem Brechungsquotienten des Wassers bei einer bestimmten Temperatur sich proportional dem Salzgehalt der Lösung ändern. Dass die Wazrer’sche Gleichung bei den Bariumnitratlósungen sehr nahe erfüllt ist, sieht man aus der Tabelle X, welche die aus den Zahlen der Tabelle VIII berechneten Quotienten des Unterschiedes zwi- schen den Brechungsquotienten der Lósung und des Wassers durch den Procentgehalt der Lösung bei den Temperaturen 0°, 10°, 20°, 30°, 40° und 50° € liefert. Dieser Quotient wird Brechungsquotientzunahme genannt. Tabelle X. Brechungsquotientzunahmen. Jo Dad 1102 20° C 300 | 40C | 50°C | | | | | 2 | 000121 | 000118 | 0,00115 | 0,00112 | 0,00109 | 0,00107 4 | 000121 | 000116 | 0400113 | 0,00110 | 0,00108 | 0,00108 | 6 | 000117 | 000113 | 0,00110 | 0,00108 | 0,00106 | 8 | | 000115 | 0,00112 | 0,00110 | 0,00109 | 10 | 0,00112 | O,00111 | 0,00111 one qi enge um | 000111 | 0,00111 Mittel | 0,00121 0,00117 0,00114 | 0,00111, 0,00109, 0,00108, Die Brechungsquotientzunahme vermindert sich hiernach regelmässig, wenn die Tem- peratur der Lösung zunimmt. Auch sieht man bei den Temperaturen 30°—40°—50°, dass diese Änderung um so langsamer ist, je grösser der Salzgehalt der Lösung ist, bei der 12- procentigen Lösung ergibt die Tabelle keine Änderung mehr. Bei derselben Temperatur vermindert sich mit wachsendem Salzgehalt die Brechungs- quotientzunahme zuerst und nimmt nachher zu, obgleich diese Veränderungen sehr klein sind. Sie treten bei niedrigerer Temperatur etwas besser hervor. WALTER gibt als Brechungsquotientzunahme für Bariumnitratlösungen an für eine 2-procentige Lösung 0,00120 rudes edits; T ; 0,00117. 13. Bei den Bestimmungen des Brechungsvermógens der Bariumnitratlósungen braucht man ihre Dichte d, für die verschiedenen Temperaturen. Diese wurden aus den in der Ta- belle V angeführten Dichten d,s J nach der Gleichung 14 (15) d, — d [1 + «(189 — t)] berechnet und sind in der Tabelle XI zusammengestellt. Im Art. 9 ist schon erwähnt, dass man die Diehten nur mit 4 Decimalen angeben darf. !) Annalen der Physik und Chemie, XXXVIII. S. 107. 1889. N:o 6. 16 Suro KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Tabelle XI. Dichte bei verschiedenen Temperaturen. | | | | : Ai Temp. ee 2-proc. | 4-proc. 6-proc. 8-proc. | 10-proc. | 12-proc. | | | Lösung | Lösung | Lösung Lösung Lösung | Lösung lige cl 0,99987 | 1,0172 | 1,0348 | 109 | 0,99973 | 1,0167 | 1,0340 | 1,0516 |20° | 0,99823 | 1,0148 | 1,0819 | 1,0491 1,0668 30° | 099567 | 10121 | 1,0288 | 1,0457 | 1,0682 | 1,0811 | 409 | 0,99224 | 1,0083 | 1,0247 10415 , 1,0588 | 1,0764 1,0946 509 | 0,98807 1,0039 1,0200 | 1,0865 | 1,0536 | 1,0710 1,0890 Als Brechungsvermógen benutzt man bekanntlich jede der drei Gróssen n =: | íi edi 1 aM HUE AN worin n den absoluten oder auf den leeren Raum bezogenen Brechungsquotienten bezeichnet. Unsere gemessene Brechungsquotienten n beziehen sich aber auf Luft von Zimmertemperatur. Bezeichnet man den absoluten Brechungsquotienten der Luft mit v, so sind also statt der obigen Gróssen die Gróssen nv—| n2y2 — 1 n?y? — 1 1 d d | mw+2 d zu nehmen. Die numerischen Unterschiede zwischen den absoluten und den auf Luft bezogenen Brechungsvermögen sollen jetzt geschätzt werden. Für den ersten Ausdruck ist der Unter- schied . nv-—]1 TERR AR (16) d ALS F7) ers j. Wir beziehen die Berechnung zunächst nur auf die Zahlen für Wasser. In dem Intervall 09 — 50° ist der Brechungsquotient bei 50° 1,00391 Mal kleiner als bei 0°, die Dichte dage- gen 1,01194 Mal kleiner. Man sieht hieraus, dass die rechte Seite der Gleichung (16) mit wachsender Temperatur zunimmt. Als grössten Wert, bei 50°, berechnet man mit » = 1,000274 die Zahl 0,000368. Ebenso hat man = n2v2 — 1 ee ls (17) a ORAN ( x Der grósste Wert der rechten Seite dieser Gleichung entspricht in dem Intervalle 0°—50° der hóchsten Temperatur 50° und zwar findet man mit den oben angeführten Zahlen hierfür die Zahl 0,000980. Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitrallösungen. 17 In derselben Weise ergibt sich zuletzt nh?—11 m—11 _ SAL N) (18) mv? +9 d n2+2 d d(m*»9? -r2)(n + 2) und als grósster Wert der rechten Seite der Gleichung, auch hier der Temperatur 50? ent- sprechend, die Zahl 0,000207. Bei 0? sind die Differenzen zwischen dem absoluten und dem auf Zimmerluft bezoge- nen Brechungsvermógen wie gesagt etwas kleiner als obige Zahlen. Man erhält folgende Un- terschiede zwischen 0? und 50?, wenn man sich wieder auf die Werte für Wasser beschrànkt, (19) Bu 1d mars uic NER ER ; då d, da dq — (» — Wy we 7 99 z(v»-— 1) E d — — 0,00000291, (20) i e NN om Ne ET qM 7 dy d, d:0 Ga 17 2 9 = (02 = i) 5 LD ) = — 0,00000389, , dy do | (21) Teu IMS TREE T E TIN Usi P EUR CT sedi zl = = nov 9. do nj? + 2 d, Wy 9 Wd ae NEE TR (0g? M o — 32) loa 9) (T0) x] = — 0,00000296. Der Unterschied wirkt somit erst auf der sechsten Decimale mit bez. 3, 4 und 3 Einheiten. Weil man nun das Brechungsvermógen nur mit vier Decimalen wie vorher die Dichte be- kommen kann, so genügt es beim Uebergange vom Brechungsvermögen in Bezug auf Luft zum absoluten Brechungsvermógen bei allen Temperaturen dieselbe Korrektion anzubringen. Die Tabelle XII enthält die anzubringenden Korrektionen der drei verschiedenen Ausdrücke für das Brechungsvermögen beim Wasser und bei den Bariumnitratlösungen und die Tabelle XIII die Werte des Brechungsvermögens selbst. Tabelle XII. Korrektionen des Brechungsvermögens. - n—1 n? —1 & n? —1 DRE UN pe mA qr ees d | | Wasser | 0,00037 | 0,00098 | 0,00021 | 20/, | 0,00036 | 0,00097 | 0,00020 4°/, | 0,00036 | 0,00096 | 0,00020 69/, | 0,00035 | 0,00094 | 0,00020 S*/, | 0,00035 | 0,00093 | 0,00019 10 %/, | 0,00034 | 0,00092 | 0,00019 129/, | 0,00034 | 0,00091 0,00019 I 18 SULO KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Tabelle XIII a. Wasser. Tabelle XIII b. 2-procentige Lösung. t nl n? — 1 n°? — 1 1 , »—1 Bel n? —11 d d n? 4-2 d | a d nm +24 0°C | 0,3346 0,7810 0,2066 | 09C| 03312 0,7741 0,2044 109 0,3343 0,7802 0,2064 10° 0,3310 0,7733 0,2043 ‚20° 0,3340 0,7794 0,2063 209 0,3308 | 0,7728 0,2042 309 0,3338 | 0,7787 0,2063 | 30° 0,3306 0,7719 0,2041 40° 0,3336 0,7777 0,2062 | 40° 0,3305 0,7710 0,2041 2502 0,3333 0,7763 0,2061 50° 0,3302 0,7698 0,2040 Tabelle XIII e. | 109 0,3276 20° 0,3275 30° | 0,3274 40° | 03278 50° | 0,3271 Tabelle XIII e. 4-procentige Lósung. 0,2021 | 0,2020 0,2020 0,2020 0,2020 8-procentige Lósung. Tabelle XIII d. t nl d 10° C | 0,3244 209 0,3243 30° 0,3242 40° 0,3240 50° 0,3238 Tabelle XIII f. ni (ori 1 d n? +2d | 0,7595 0,1999 | 0,7589 | 0,1999 0,7583 | 0,1999 0.7574 | 0,1999 0,7564 0,1999 10-procentige Lösung. t n —1 d 202011. 038212 30° 0,3211 40° 0,3210 50° 0,3208 | | | 0,7525 0,7518 0,7510 0,7501 0,1979 0,1979 0,1979 0,1979 Tabelle XIII g. 0,3145 0,3146 — t Del | n? — 1 | n? —11 cub | ^d n*-E2d | | | 309C | 03178 | 0,7448 | 04957 409 0,3119 | 0,7445 0,1959. 50° 03178 | 0,7439 | 0,1959 12-procentige Lósung. [3 96000] UNE ns Nm | quw | n +2 d 0,7376 0,1937 0,7370 0,1938 Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlösungen. 19 Bei gegeneber Temperatur nimmt das Brechungsvermögen mit wachsender Koncen- tration der Lösung ab. Diese Abnahme geht deutlicher aus den Tabellen XIV hervor, welche i : l l : die drei Grössen _° Bu darstellen, wo b das Brechungsvermögen und p der Procentge- D halt ist. Tabelle XIV a. Abnahme des Brechungsvermögens 2 — | GET où MT pz Proc. 0°C lO c | 20°C 30° C 409 C 50° © | | 2 | 000167 | 0,00164 | 0,00160 | 0,00161 | 0,00158- | 0,00157- 4 | 0,00166 0,00165 0,00162 0,00162 | 0,00159: | 0,00155 6 0,00164 0,00162 | 0,00161 0,00160 0,00157 8 | 0,00160 0,00159 0,00158 0,00156 10 | 0,00160 | 0,00158 | 0,00154 | 12 | | 5 | 0,00160 | 0,00157 | Mittel | 0,00167 0,00164 | 0,00161 0,00161 0,00159 0,00156 a (eom Tabelle XIV b. Abnahme des Brechungsvermógens dm Proc 0° C 10°C | 06 30° C 40° © 50° C 2 | 0,00349 0,00343 0,00334 0,00338 0,00331 0,00329- 4 | 0,00347- | 0,00346 | 0,00344 | 0,00342 | 0,00334 | 0,00326 6 | 0,00345 0,00342 0,00339 0,00337 0,00332 8 0,00337 | 0,00336 | 0,00333 | 0,00328 10 0,00342 + | 0,00332 | 0,00325 12 | | | | 0,00334 | 0,00328. Mittel | 0,09348 0,00145 | 0,00339 0,008340 0,00334. | 0,00328 | ji Il Tabelle zug. Abnahme des Brechungsvermógens m+2d' Proc. | 0° C 10° C 20° C | 30° C 40° C 50° © EMT 2 0,00110- 0,00108- 0,00106- | 0,00107- 0,00104 0,00103 4 | 0,00109 | 0,00108 | 0,00107 | 0,00106 | 0,00104 | 0,00102 6 0,00108 0,00107- 0,00105 | 0,00105 0,00103 8 0,00106. 0,00105 0,00104 0,00103 - 10 | 0,00105 | 0,00103 | 0,00104 * dip | 0,00104 | 0,00102 Mittel | 0,00109 | 0,00108 | 0,00106 | 0,00106 | 0,00104 | 0,001083 | N:o 6. 20 SuLo KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO: Ein Vergleich mit der Tabelle X zeigt, dass die Verminderung des. Brechungsvermó- gens mit wachsender Temperatur und die Vergrósserung der Brechungsquotientzunahme ein- ander parallel gehen, sie sind kleiner bei hóheren Temperaturen als bei niedrigeren. Bei der- selben Temperatur ergeben die Tabellen XIV keine regelmässige Verànderlichkeit; jedoch ist zu bemerken, dass noch genauere Werte der Dichten, welche ja hier Einfluss haben, notwen- dig wären, um etwas bestimmtes in dieser Beziehung auszusagen. 14. Zuletzt ist die Anwendbarkeit der linearen Misehungsformel (22) auf das Brechungs- vermögen der Bariumnıtratlösungen so geprüft worden, dass die 2- und 4-procentigen Lösun- gen als Mischungen aus Wasser und 6-procentiger Lósung, die 6-, 8- und 10-procentigen Ló- sungen als Mischungen aus Wasser und 12-procentiger Lósung betrachtet wurden. Die Re- sultate der Berechnungen sind in den Tabellen XV zusammengestellt, wobei wieder nur vier Decimale genommen werden durften. Die Tabellen enthalten ausserdem die experimentell gefundenen Werte gemäss den Tabellen XIII. Tabelle XV a Brechungsvermógen der 2-procentigen Lösung. . | | B | m | n? —1 49 — il il t d d m+2d Beob. Ber. Beob. Ber. Beob. Ber. | 10° C | 0,3310 | 0,3310 | 0,7733 | 0,7733 | 0,2043 | 0,2043 20° | 0,3308 | 0,3308 | 0,7728 | 0,7726 | 0,2042 | 0,2042 | 309 | 0,3306 | 0,3306 | 0,7719 | 0,7719 | 0,2041 | 0,2042 | 409 | 0,3305 | 0,3304 | 0,7710 | 0,7709 | 0,2041 | 0,2041 50° | 0,3302 | 0,3301 | 0,7698 | 0,7697 | 0,2040 | 0,2041 Tabelle XV b. Brechungsvermögen der 4-procentigen Lösung. Beob. Ber. Beob. Ber. Beob. Ber. 10° C | 0,3276 | 0,3277 | 0,7663 | 0,7664 | 0,2021 | 0,2021 209 0,3275 | 0,3275 | 0,7657 | 0,7657 , 0,2020 | 0,2020 SDS 0,3274 | 0,3274 | 0,7650 | 0,7651 | 0,2020 | 0,2020 | 40° 0,3273 | 0,3272 | 0,7643 | 0,7642 | 0,2020 | 0,2020 | 50° | 0,3271 | 0,3270 | 0,7633 | 0,7630 | 0,2020 | 0,2020 | Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlösungen. 21 Tabelle XV c. Brechungsvermógen der 6-procentigen Lösung. el | n° —1 | n—1 1 , d | d | n+24 | | Beob Ber Beob. Ber. | Beob | Ber. | | 0,1999 | 0,2000- 0,1999 | 0,2000- 409 C | 0,3240 | 0,3240 | 0,7574 | 0,7577 | 509 | 0,3238 | 0,3239 | 0,7564 | 0,7567 Tabelle XV d. Brechungsvermögen der 8-procentigen Lösung. n—1 n° — 1 n? —11 t d d n?--2d Beob. | Ber. Beob. | Ber. | Beob. Ber. 40° C | 0,3210 | 0,3209 | 0,7510 | 0,7510 dis Non. 509 0,3208 | 0,3208 | 0,7501 | 0,7501 01979 | 0,1979 Tabelle XV e. Brechungsvermógen der 10-procentigen Lösung. | n—1 n?—1 n? —11 t d d ne + Beob. Ber. Beob. Ber. Beob. 40° C | 0,3179 | 0,3177 | 0,7445 | 0,7443 | 0,1959- | 0,1958 |509 | 0,3178 | 0,3177 | 0,7439 | 0,7436 | 0,1959 | 0,1959. 15. Aus den berechneten Werten des Brechungsvermógens sind die Brechungsquotien- ten zurück berechnet worden und in den Tabellen XVI zusammengestellt. Die Tabellen ent- halten ausserdem die bei den Beobachtungen gefundenen Werte, welche hier wie die berech- neten Werte auf den leeren Raum bezogen sind. Die Kolumne I enthält die aus den Werten == 2. —— von E berechneten Werte von », die Kolumne II die aus den Werten von = be- - : x go il rechneten Werte und schliesslich die Kolumne III die aus den Werten von Lo E berech- neten Werte von n. N:o 6. SULO KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Tabelle XVI a. Brechungsquotient der 2-procentigen Lösung. i n beob. n ber. I | n ber. II ^ ber. III | | | | 10°C | 1,3365 1,3365 | 1,9365' | 1,3366 | 20° 1,3357 1,3357 1,3356 1,3357 | 30° 1,3346 1,3346 | 1,3346 1,3346 | 40° | 1,3332 1,3331 1,3333 1,3332 | 50° 1,3314 1,3314 | 1,3314 1,3314 Tabelle XVIb. Brechungsquotient der 4-procentigen Lósung. t n beob. n ber. I n ber. II | n ber. III 10° C 1,3388 | 1,3388 1,2388 |. 1,3388 20° 1,3879. |- 1,3379. | 1.8379 | 1,3379 30° | 13368 | 1,3368 | 1,3368. | 1,8368 409 | 1,8854 | 13353 | 18353 | 1,3354 50° ° | 18366 |' 18335 | "1,8335 | 13336 Tabelle XVIe. Brechungsquotient der 6-procentigen Lösung. t | n beob. n ber. I n ber. II* | n ber. III | | 40° C 1,3379 1,3375 1,3375 1,3376 50° 1,3357 | 1,3357 1,3358 1,8357 | Tabelle XVId. Brechungsquotient der 8-procentigen Lösung. n ber. I n ber. II | n ber. III t | n beob. | 40° C | 1,3398 | 1,3398 | 1,3398 1,3398 | 50° 1,3380 + | 1,3380 | *1,3380 1,3380 Tabelle XVIe. Brechungsquotient der 10-procentigen Lösung. | t | n beob. n ber.' I n ber. II n ber. III | | | | | 40° € | 1,3422 | 1,3422 | 1,3421 | 19421 | 50° 1,3404 | 1,8403 | 1,3408 | 13404 | Tom. XLI. Bestimmung des optischen Brechungsquotienten von Bariumnitratlösungen. 23 Die berechneten Werte weichen wie ersichtlich höchstens mit einer Einheit der vierten Deci- male von den beobachteten Werten ab. 16. Die Brechungsquotienten der Bariumnitratlösungen sind endlich aus den Brech- ungsquotienten und der Dichte des Wassers und des Bariumnitrats direkt berechnet worden. Für Bariumnitrat wurde der. Brechungsquotient bei 20° C gleich 1,5718 und die Dichte gleich 3,245 genommen!) Die Berechnungen wurden unter Zugrundelegung der drei verschiedenen Ausdrücke des Brechungsvermógens nach der linearen Mischungsformel (22) (Pi + py) B — pi b, + po be ausgeführt, wo b das Brechungsvermógen, p, und p, die Gewichte der Bestandteile bezeichnen. Die erhaltenen Werte sind in der Tabelle XVII in den Kolumnen I, II und III angegeben. Die Tabelle enthält ausserdem die nach Warror's?) allgemeiner Mischungsformel berechneten Werte, welche die Volumkontraktion in Betracht zieht. Es seien p, und p, die Gewichte, d, und d, die Dichten, », und », die Brechungs- quotienten der beiden Bestandteile, D die Dichte und n der Brechungsquotient des zusam- mengesetzten Körpers. Warror benutzt dann die Bezeichnungen (23) | DS quota pe IURI. . d (22) | no; Indem er noch die Bezeichnung (25) y—1-4(n—1)- e) einführt, wobei ohne Kontraktion v = » ist, wird seine allgemeine Mischungsformel zuletzt DO CO — | | Tabelle XVII. Berechneter Brechungsquotient der Ba(NO;), Lósungen. Proc, | n beob. | n ber. I n ber. II | n ber. III vh Wallot | 13357 | 13356 Do 1,3358 1,3357 1,3357 1,3379 1,3381 1,3382 13381 | 1,3382 1,3402 1,3405 1,3406 1,3404 | 1,3405 | | 1,8497 | 3,3498 | 1,3430 1,3427 1,3429 * | | | | | D c + ') RETGERS, Sitz. Ber. der kais. Akad. der Wiss. : Wien. 114. II A. S. 1049. 1905. ?) Annalen der Physik. 4 Folge. Bd. XI. S. 593. 1903. N:o 6. 24 Suno KOSKINEN UND VÄINÖ J. SAARIALHO. Kleine Unterschiede zwischen den beobachteten. und berechneten Werten kommen in der vierten Decimale vor. Man sieht aber, dass die Warror'sche Formel keine besser überein- stimmenden Werte als die einfache Mischungsformel liefert. 17. Die Tafel I zeigt die beobachteten Ausdehnungskoefficienten « für Wasser und für die sechs benutzten. Bariumnitratlösungen; die Werte der Tabelle III gründen sich auf die aufgezogenen Kurven. Die Tafel II enthält die durch die Beobachtungen bestimmten relativen Brechungsquotienten n» der Bariumnitratlósungen und des Wassers bei verschiedenen Tempe- raturen. Jede Kurve der Kurvenschar zeigt die Abhängigkeit des Brechungsquotienten einer bestimmten Lósung von der Temperatur. Beim Wasser sind ausser unserer Kurve durch ge- strichelte Linien die den Purrrıcm’schen, Janın’schen, Durer’schen und RóüHLMANN'schen Werten entsprechenden Kurven angegeben. Die obere gestrichelte Kurve gibt den Sättigungs- punkt der Lösungen an. Wie ersichtlich beziehen sich einige wenige Beobachtungen auf übersättigte, noch stabile Zustände. Die obige Arbeit ist ausgeführt in dem physikalischen Laboratorium der Universität Helsingfors. ) ) TE ; i Tafel II. Acta Societatis Scientiarum Fennicæ. Tom. XLI. N:o 6. MSP TR eme. FORTE EEE 1,34500 1,34000 1,33900 DERI Kr Bein 7 y LIvVLLLLAILLEE ]WwSSNENEENNEN JA LZ TABLE AB | | a Ei. BEFZHRBFERRBANNRFEREn Ann oo EEANEEDZERERBEERBZERHZERE N LE 0|. EURE PAR EEE BED EEE FPS NE Be EBESENEABBSEUSEESZSESS LL go jj EET ANNEEEENEUZUNENEESSSEES pL | UU HERD nn ee 777 DESSEN HERBE BERE SEE ACTA SOCIETAMISSCIENTIARUM FENNIGZE TOM. XLI. N:o 7. ÜBER DEN VORGANG DER SCHMELZUNG VON K. F. SLOTTE. HELSINGFORS 1912, DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITTERATURGESELLSCHAFT Wir werden hier nur den Schmelzprozess einfacher Kórper behandeln. Mit À bezeichnen wir einen solchen Körper, dessen Temperatur in allen Punkten die- selbe ist, nàmlieh die Temperatur, bei welcher der Kórper unter Athmosphàrendruck schmilzt. Ein Teil von Ä, welchen wir mit A bezeichnen, befinde sich im festen Zustande, der übrige Teil B sei flüssig. Die Grenzflàche zwischen A und B bezeichnen wir mit M. Der Einfachheit wegen nehmen wir an, dass alle Moleküle des Körpers X, sowohl des festen als des flüssigen Teiles, dieselbe Masse m haben. Indem wir von etwa vorkom- menden Drehungen und Rotationen der Moleküle absehen, wollen wir ferner annehmen, dass alle Punkte eines Moleküles dieselbe Geschwindigkeit und dieselbe Bewegungsrichtung haben, und können uns dann hinsichtlich der Bewegung des Moleküles auf die Bewegung eines ein- zigen Punktes P beschränken, der z. B. der Schwerpunkt des Moleküles sein kann. Wir dürfen dann auch die Masse m als in P konzentriert betrachten und die Bewegung des Mole- küles mit der Bewegung des Punktes P indentifizieren. Während die Molekularbewegung des flüssigen Teiles von À wesentlich translatori- scher Natur und ganz unregelmässig ist, so besteht dagegen die Bewegung der Moleküle des festen Teiles A in kleinen Schwingungen um bestimmte Gleichgewichtslagen. Auf Grund un- serer früheren Untersuchungen können diese Schwingungen für die meisten einfachen festen Körper als geradlinig und einfach-harmonisch betrachtet werden. Wir nehmen an, dass die Molekularschwingungen von A dieser Art sind und bezeichnen die Gleichgewichtslage eines 'schwingenden Punktes P mit O, die Amplitude mit r, und die Maximalgeschwindigkeit mit U,. Die Geschwindigkeit des Punktes P ist somit in O—U,, in den Wendepunkten — 0 und zur Überwindung der Kraft, welche das Molekül nach der Gleichgewichtslage zurück- treibt, wird auf der Strecke 7, die Arbeit E mU? (1) Bo verrichtet. Es ist zu bemerken, dass diese Arbeit, wenn m und U, gegeben sind, von r, un- abhàngig ist. Für alle Moleküle von À, welche von der Grenzfläche M hinreichend weit entfernt sind, dürfen wir einen und denselben Wert von r,, welcher vielleicht in der Tat ein mitt- lerer Wert ist, annehmen. Dagegen kann r, für diejenigen Moleküle von A, welche sehr nahe der Fläche M sich befinden, einen hiervon etwas abweichenden Wert haben, weil die 4 K. F. SLOTTE. molekularen Verhältnisse in einer an M grenzenden dünnen Schicht von A etwas verschieden sein kónnen von den Verhältnissen im Innern von À. In Betreff der Maximalgeschwindigkeit U, müssen wir für alle Moleküle von À einen und denselben Wert annehmen, der auch ein mittlerer Wert sein kann. Diese Geschwindig- keit kann nämlich hier nur als von der Temperatur abhängig betrachtet werden und da nach unserer Annahme die Temperatur in allen Punkten von A dieselbe ist, so muss auch der Wert von U, für alle zu diesem Teile gehörenden Moleküle derselbe sein. Da ferner m für alle Moleküle des Körpers denselben Wert hat, so ist folglich auch die durch Gleichung (1) definierte Arbeit «, für alle Moleküle von A dieselbe. Die Volumenànderungen, welche beim Schmelzen eines festen Körpers vorkommen, dürften im allgemeinen, besonders bei den Metallen, nur einen kleinen Einfluss auf die Schmelz- wärme ausüben. Der Einfachheit wegen werden wir diesen Einfluss hier vernachlässigen. Wir wollen jetzt annehinen, dass ein an der Grenzfläche M befindliches Molekül a von A nach dem flüssigen Teile 5 übergeht und somit schmilzt. Dann muss a zuerst von seinem Schwingungszentrum in À losgerissen werden, wozu eine Arbeit erforderlich ist, welche nur um einen unendlich kleinen Betrag die durch Gleichung (1) definierte Arbeit «, übersteigen kann und somit — e, angenommen werden darf. Denken wir uns nämlich ein Molekül, das der àussersten oder der Fläche M am nächsten liegenden Molekülschicht von A gehört, aus seiner Gleichgewichtslage in Richtung nach B um eine Strecke verschoben, welche nur unendlich wenig grösser ist als r,, wozu eine Arbeit erforderlich ist, die auch nur unendlich wenig grösser als e, sein kann, so ist dieses Molekül schon von seinem Schwingungszentrum losgerissen, weil r, die grösste Verschiebung des Moleküles aus seiner Gleichgewichtslage ist, welche mit den Bedingungen des festen Zustandes übereinstimmt. Wird nun diese Arbeit auf Kosten der Bewegungsenergie des Moleküles verrichtet, wie wir hier annehmen können, so wird folglich die ganze Bewegungsenergie zur genannten Arbeit verbraucht, und wenn das Molekül nach BD übergegangen ist, so wäre seine molekulare Geschwindigkeit — 0, wenn das- selbe von aussen keine Energie empfangen würde. Das Molekül muss aber sogleich von den umgebenden Molekülen in B eine Energiemenge erhalten, welche dem Zustande in B ent- spricht. Bezeichnen wir die der mittleren Energie der translatorischen Molekularbewegung in B entsprechende Geschwindigkeit mit Vj, so erhält a somit von den in seiner Nähe be- findlichen Molekülen von B die Energiemenge mV;? (2) a, — 9 Die Grösse a,’ ist offenbar der mechanische Wert der Schmelzwärme pro Molekül. Denn diese Energiemenge muss jedes Molekül, welches unter den oben gemachten Voraus- setzungen von A nach B übergeht, von den anderen Molekülen in B empfangen, und wenn nicht gleichzeitig eine damit äquivalente Wärmemenge von aussen zugeführt wird, so muss die Temperatur in 5 unter dem Schmelzpunkte sinken, was mit dem gewöhnlichen Verlaufe des Schmelzprozesses nicht übereinstimmt. Da ausserdem hier, nach den Voraussetzungen, keine Wärme zu anderen Wirkungen verbraucht wird, so muss «,’ der ganzen Schmelzwärme eines Moleküles äquivalent sein. Bezeichnen wir die Schmelzwärme des Körpers pro Gewichtsein- Tom. XLI 249m 5. —" Über den Vorgang der Schmelzung. | 5 heit mit /, das Gewicht eines Moleküles mit q und das mechanische Aquivalent der Wärme- einheit mit E, so haben wir folglich: (3) 0, = Dig. Wird der Wert von «,’ aus (2) hier eingeführt, so bekommen wir: (4) m V? —92Elq. Das Ergebnis, welches durch die Gleichung (4) ausgedrückt wird, bekommen wir auch, wenn wir annehmen, dass ein von der äussersten Molekülschicht in A nach D übergehendes Molekül schon in À durch Wärmezuführung von aussen einen Überschuss an Bewegungs- m V? ist. 9 ist energie erhalten hat, der = Benutzen wir ein Maass-System, wo die Gewichtseinheit als Krafteinheit angenommen wird, und bezeichnen die Beschleunigung der Schwere mit g, so ist q— mg und wir erhalten aus (4): ä (5) J V2—9E lg: Aus meiner Theorie der Molekularbewegung einfacher fester Kórper ergibt sich für die Geschwindigkeit U, folgende Gleichung: 2E(e\gT (6) U: — ee f 1+2e(1 + 5, Ti) wo die Buchstaben die früher mehrmals angegebene Bedeutung haben. Aus den Gleiehungen (5) und (6) bekommen wir: ; V? __1[1+2e( +0, TV) m Dy (6) 7, y) Setzen wir hier: so erhalten wir: y -— il + 2 eh (7 a) NS Unter den oben gemachten Voraussetzungen über die Art der Molekularschwingungen in À ist Mit diesem Werte von & habe ich in einer früheren Arbeit die Werte der Grösse 1T29 _ +6 a für 12 verschiedene Metalle berechnet!) Diese Werte werden hier als Werte des Verhält- 2 n . nisses Ü von neuem angeführt: 1!) Über zwei molekular-physikalische Konstanten. Acta Soc. Scient. Fenn., 41, N:o 4, S. 9, 1912. N:o 7. 6 : K. F. SLOTTE. y, U: Blot ec c a, COL 01955 Platine mars engl PDO ee lo Gad C2 76 Silber gay erste Palladium Pre 0868 . Zinc en cae GS TGUDIOT Me eec es 091 Kalium meo ANIME 009 2009 Er Kr Na Brune m m m D Mittel: 0,986. Das Mittel des Verhältnisses fällt somit dem Werte 1 sehr nahe. Die Ergebnisse an- derer, früher ausgeführten Berechnungen stimmen hiermit gut überein. Die Abweichungen des Verhàltnisses pa vom Werte 1 für die einzelnen Kórper erklàren sich durch verschiedene, hier nicht in Betracht genommene Veränderungen, welche den Sehmelzprozess begleiten kón- nen und die wir in früheren Arbeiten besprochen haben, Unter den vereinfachenden Voraussetzungen, welche oben gemacht wurden, sind wir dann berechtigt BU; anzunehmen. Hierdurch wird auch die in meinen früheren Arbeiten ausgesprochene und angewandte Annahme bestätigt, dass die aus meiner Theorie berechnete maximale Schwingungsenergie eines Moleküles eines einfachen festen Körpers und die mittlere Energie der translatorischen Bewegung eines Moleküles eines gasförmigen oder flüssigen Körpers bei derselben Temperatur gleich sind. ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ 8 TOM. XLI. N:o BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES KOPFSKELETS DER KNORPELGANOIDEN VON ALEX. LUTHER. MIT 10 FIGUREN IM TEXT. HELSINGFORS, 1913 )ER FINNISCHEN LITERATURGESE NOBIS Os Die Vorliegende kleine Arbeit entstand als Nebenprodukt bei meinen Studien über die vom N. trigeminus beherrschte Muskulatur. Sie soll keine Darstellung des ecesamten Kopfskelets der CAondrostei geben, sondern nur einige Punkte herausgreifen, inbezug auf welche sich dureh Berücksichtigung statischer Momente oder der Beziehungen zu anderen Organen neue Gesichtspunkte oder veründerte Auffassungen ergaben. Da für das Verständnis der Formen der Tiere die Kenntnis ihrer Lebensweise unerlässlich ist, werden eingangs einige oekologische Angaben aus der Litteratur zusam- mengestellt. Das Material für die Untersuchung erhielt ich teils durch das freundliche Ent- gegenkommen des Herrn Geheimrat Prof. Dr. M. FÖRBRINGER aus den Vorräten des Anatomischen Instituts in Heidelberg (je 1 Ex. von Polyodon foliwm und Scapla- rhynchus platyrhynchus), teils aus dem Zoologischen Museum in Helsingfors (mehrere Xxx. von Acipenser ruthenus sowie 2 grosse Köpfe von A. güldenstädti und zwei junge Exx., die vermutlich zu letzterer Art gehóren) Ein Ex. von 4. ruthenus verdanke ich Herrn Prof. Dr. K. M. Levanver. Die Untersuchung wurde teils im Zoologischen Institut in Helsingfors, teils an der Herrn Prof. J. A. Pazuéx gehörenden Zool. Station zu Tvärminne ausgeführt. Vor Abschluss des Manuskripts hatte ich dann, dank der freundlichen Erlaubnis des Herrn Prof. Dr. H. Bravs, noch Gelegenheit einige Punkte an dem inzwischen zurückgesandten Material in Heidelberg zu kontrollieren. Allen den genannten. Herren spreche ich hiermit meinen herzlichen Dank aus! t na nf | | TESTS / T DPWHILT uw i é | " ' MATE HILF » ; 4 qu "n JJ "i n u | (duoi 1% m , | (Stat T AIT T | } 1 PETER ET me \ ? , idu TNT ni "RUE I". ti | [uM den er \ "E = 0 SUY MR : + | üv ut i , L zig | TM ini M1 D sog }{ | | X Y HUE a D n b | Pe A 4 i ) 1 JL WS mt 11 Un M | x up ix 4. T nv ET ET 11M T! [ H Lin TIME ZU | nF ] y » i 4 [en j la E - ae * - D | | L | 11 a Le ER ANG i få j D I vi | M vs | ; . ' f í (TT mim Tr | Mr 3 | » , T "INI. m IUE nt I | " GLEN SR 1 | to cut AWOTUS UNE uni ET Aa BEN TON TUE VE I. Oecologie. Bekanntlich sind die rezenten Chondrostei Flussfische; Scaphirhynchus und Pseudo- scaphirhynchus ganz, die Polyodontiden und die eigentlichen Störe (Acipenser und Huso) wührend eines grossen "Teils ihres Lebens. Der Umstand, dass das Laichen der letzteren im süssen Wasser erfolgt, scheint anzudeuten, dass auch diese Formen ursprünglich hier zu hause sind. Die Acipenseriden sind mehr oder weniger ausgeprägte Bodentiere. Mit ihrem spatenfórmigen Kopf wühlen sie oft im Schlamm nach Nahrung suchend. ' So berichtet Bere (1911 p. 186), dass eingefangene Acipenser nudiventris längere Zeit in umzäunten Teilen des Stromes gehalten zu werden pflegen. Sie durchwühlen dann den Boden so kräftig, dass der betreffende Platz durch ihre Tätigkeit bedeutend vertieft wird. — Auch über Pseudoscaphirhynchus kaufmanni berichtet Grevi: (1896, p. 141), nach den Beob- achtungen von BorscHTscHEYSKY an in Gefangenschaft gehaltenen Tieren, dass der Fisch „den Grund mit Hülfe seiner langen schaufelfórmigen Schnauze aufzuwühlen* suchte, und Bocpaxorr (zitiert nach Brno 1911 p. 313) giebt an, dass dieser Fisch sich ständig am Boden aufhält. (Gewöhnlich dürfte die Nahrungsaufnahme, —- nach Beobachtungen in Aquarien, — jedoch derart geschehen, dass der Fisch dicht über dem Boden dahinstreicht ^ wobei die Cirren oft diesem entlang gleiten ^. Der Mundapparat wird zum Zweck der Nah- rungsaufnahme häufig vorgestülpt und wieder zurückgezogen '. Die Nahrung der Acipenseriden ist ganz überwiegend animalisch, obgleich häufig auch pflanzliche Reste im Magen gefunden werden °. Der Speisezettel der Stóre ist ein ! RYDER (1890 p. 265) teilt Beobachtungen mit, wonach an der Küste von Florida Schwärme von Stören den weichen Meeresboden mit ihren Schnauzen aufwühlen. ? Angabe von SMITT (1895 p. 1061) über A. sturio. * A. ruthenus nach mündlicher Mitteilung von Prof. K. M. LEVANDER. * JOHNSTON (1903) schreibt: the sturgeon is seid to quickly protrude its mouth whenewer its barbels touch an earthworm or other suitable food-body*. (Zitiert nach Arrrs 1903 p. 663). 5 vgl. RYDER (1890) Surrr (1595), STEUER 1905 u. A., besonders aber BERG (1911). 6 A. LuTHER sehr umfassender und richtet sich naturgemäss nach der Ortlichkeit sowohl wie nach der Grósse des Fisches. Meist handelt es sich jedoch um in der Nähe des Bodens oder in demselben lebende "Tiere. Die Beute wird heil verschluckt !. Über die Oecologie von Polyodon folium verdanken wir STtocKARD (1907) wert- volle Angaben. Diesen sei hier nur entnommen, dass die Nahrung hauptsächlich aus Entomostraken (besonders Copepoden) besteht, welche durch die hochentwickelten Kiemen- filter aufgefangen werden ^. Ob das Rostrum, wie mehrere Autoren (z. B. Bmmar 1910 p. 491) es angeben, wirklich dazu benutzt wird, den Bodenschlamm aufzuwühlen, erscheint sehr unsicher. Srockanp's Beobachtungen über das Benehmen der gefangenen Fische in den Netzen (p. 160—761) riefen in ihm Zweifel darüber wach, und der Umstand, dass die 400 von S. untersuchten Polyodon-Mägen fast garkeinen Bodenschlamm enthielten, scheint mir gegen eine Aufnahme von Nahrung aus dem Boden zu sprechen. Vermutlich dient das Rostrum hauptsächlich als Träger von Sinnesorganen zum Aufsuchen solcher Plätze, wo die Futtertiere in genügender Menge vorhanden sind. o o LI. «.Beziehungen der äusseren HormdestKopies zur Lebensweise. Die auffälligsten Merkmale des Kopfes der Acipenseriden sind auf das Leben am Boden zurückzuführen. So die Abplattung des Kopfes, die ventrale Lage des Mundes und dessen Vorstreckbarkeit, die charakteristische Ausbildung des Rostrum. Dass diese Merkmale in engem Abhängigkeitsverhältnis zu einander stehen, ist offenbar. Das Rostrum dürfte im wesentlichen zwei Aufgaben dienen: als Spürorgan durch die Nervensäckchen und die Cirrhen, sowie als Wühl- und Graborgan, wobei in erster Linie das stärker gepanzerte vorderste Ende und die in derselben Weise verstärkte Dor- salseite in Frage kommen. Besonders ausgeprägt erscheint die Spatenform bei Scaplu- rhynchus und Pseudoscaphirhynchus ^. Hier existiert eine deutliche Annäherung an den ! Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Dr. L. BERG. * An dem Siebapparat des von mir untersuchten Exemplars fand sich eine Trichopterenlarve und eine Wasserhemiptere (Mieronecta ?). ? Nach GREvÉ (1896 p. 141) soll Pseudoscaphirhynchus „mit der Schnauze“ Stöckchen und Schilfstengel in schräger Richtung in den Boden eindrücken und sich dann an denselben mittelst der Dornen des Rostrums anhaken, so dass der Fisch in der Strómung verankert bleibt. Auch unter Steinen sollen sich diese Fische mittelst der Dornen einhaken und dann „fest und unbeweglich im Strome liegend, bloss leise mit den Schwanz- federn spielend*, dargebotenes Futter schlucken. Tom. XLI. Beitrüge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden. Typus jener von Dorro (1910) in geistreicher Weise zusammengestellten wühlenden Bodentiere: z. B. Ostracodermen (Cephalaspis), Limulus, gewisse 'Trilobiten (//arpes), an deren abgeplattetem vorderstem Körperteil der bogenfórmige Vorderrand hinten jeder- seits in eine Ecke oder einen Zipfel ausgezogen ist. Mit der Abplattung der Ventralseite des Kopfes und der ansehnlichen Aus- bildung des Rostrums steht die ventrale Lage des Mundes und die eigentümliche Aus- bildung des vorstreckbaren Kieferapparats in engster Beziehung. Diese Verhältnisse erinnern in vieler Hinsicht an .die bei Rochen vorhandenen, welche von mir bereits früher (1909) besprochen wurden, und zu denen am Boden lebende Wirbellose mit abge- plattetem Körper (gewisse Echiniden, Asteriaden, Planarien) Analogieen im weiteren Sinne aufweisen (1. c. p. 115)'. Diese Vorstreckbarkeit des Kieferapparats hat zu einer völligen Loslösung des letzteren vom Kranium und zu einer extremen Ausbildung der Hyostylie geführt. Über die Muskulatur des Kieferapparats und den Mechanismus des Vorstreckens soll an andrer Stelle berichtet werden. Hier sei nur hervorgehoben, dass die schwache Ausbildung der Kiefer offenbar darauf zurückzuführen ist, dass die Beute heil verschluckt wird (vgl. oben S. 6). Über die Beziehungen der allgemeinen Kopfform zur Lebensweise bei Polyodom ist das Wesentlichste schon oben S. 6 nach Srockarb angeführt worden. Die enorme Entfaltung der Sinnesorgane (Nervensäckchen) des Rostrums scheint nicht nur eine Kom- pensation für die schwache Ausbildung des Auges zu bieten, sondern auch für die Cirren. — Die Kiemenbogen haben mit der Differenzierung der Kiemenfilter * eine sehr ansehn- liche Entfaltung erreicht, welche auf die ganze angrenzende Körperregion einen grossen Einfluss ausgeübt hat (vgl. unten) Mit dem Filtrieren grosser Wassermengen hängt es jedenfalls zusammen, (dass einerseits die Mundspalte eine relativ grosse Ausdehnung besitzt, andrerseits die Kiemenspalten sehr geräumig sind und die riesigen Kiemendeckel- falten von links und rechts sich ventral begegnen, sodass hier eine freie Hautfalte ent- steht, ein Verhalten, wozu Plankton fressende Fische aus anderen Gruppen Parallelen bieten (z. B. gewisse Clupeiden; vgl. aber auch die weiten Kiemenspalten bei Selache). 1 DoLLo bezeichnet einen derartigen Typus als „planariform“ (1912 p. 133 Fussnote 1). - Vgl. auch die Erörterung über das bauchständige Maul der Elasmobranchier bei ABFL (1912, p. 435). 2 Es wäre interessant zu wissen, wie die Kiemenfilter gereinigt werden. Der ganzen Anordnung des Apparats zu folge sollte man meinen, dass viel Fremdkörper sich zwischen den Kammzähnen und den Bogen einkeilen würden. Bei den zwei von mir gesehenen Exemplaren war das auch der Fall. N:o 8. 8 A. LUTHER. III. Über die Occipitalregion und die Ursachen der Wirbelassimilation. Versteifungen gegen in verti- kaler Richtune auf den Kopf waırkenden Druele Es wurde bereits oben betont, dass die starke Entfaltung des Kiemenapparats für die ganze Hinterhauptsgegend von grösster Bedeutung ist. Es ist das besonders deutlich bei Polyodon der Fall, wo der Kiemenapparat durch das Hinzukommen der Funktion als Filter sehr viel Platz beansprucht. Eine Ausdehnung des Kiemenapparats in lateraler Richtung wäre den Bewegungen hinderlich gewesen. In der Tat ist die Aus- dehnung des Branchialapparats auf Kosten innerer Teile erfolgt, und.zwar hauptsächlich desjenigen "Teils der spinalen Muskulatur, der caudalwärts unmittelbar auf den Kopf folgte. Es ist verständlich, dass durch das Schwinden dieser Muskulatur Vorbedigungen für einen Zusammenschluss der hier gelegenen Wirbel gegeben waren. Ein solcher Zusammenschluss wurde aber durch die mechanischen Bedingungen dieser Körpergegend herbeigeführt. Während rostral von der Kiemenregion der Schädel eine breite, verhältnismässig widerstandsfühige Knorpelmasse bildet, caudal von ihr der Schultergürtel zusammen mit der spinalen Muskulatur die Widerstandsfähigheit der Wir- belsüule erhöht, bildet das Achsenskelet in der Kiemenregion einen relativ dünnen Strang, der ohne besondere Versteifungen wenig Widerstandskraft gegen Biegungen in verschie- denen Richtungen hätte. Ein Bruch in dieser Gegend könnte um so eher eintreten, als erstens der Kopf durch den an ihm aufgehängten Hyalbogen- und Kieferapparat nicht unerheblich belastet ist, zweitens und vor allen Dingen aber das Rostrum einen sehr langen Hebelarm darbietet und der ganze lokomotorische Apparat hinter der schwäch- sten Stelle liegt. Aus diesen Bedingungen erklärt sich das Verwachsen der ursprünglich postocci- pitalen Wirbel zum auximetameren Kranium. Noch weiter wurde die Biegungsfestig- keit, und zwar besonders diejenige in dorsoventraler Richtung dadurch erhöht, dass dorsal die Parietalia, ventral das Parabasale ! sich weit caudalwärts ausdehnten. Diese Knochen ! SAGEMEHL (1884 p. 199 resp. 1591 p. 533) meint, dass das caudale Vorrücken des Schädels „unteı dem Einfluss des sich nach hinten ausdehnenden Parasphenoids, durch das die vorderen Wirbel ihre Beweg- lichkeit einbüssten“, erfolgt sei. Ähnlich GEGENBAUR (1887 p. 21) — Dem gegenüber hat M. FüRbRINGER (1896 p. 548) betont, dass gegenseitige Bewegung den Wirbeln ihre Selbständigkeit erhält, während sonst Verschmelzung eintritt. „Dazu können noch sekundär sich ausbreitende Deckknochen-Bildungen kommen und die schon vollzogene Verschmelzung noch fester und inniger gestalten; als die sie ursprünglich und eigentlich bedingenden Faktoren möchte ich sie aber nicht ansehen.“ Hiermit steht die Darstellung von Tom. XLI. Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden. 9 werden hier im Verein mit dem zwischen ihnen gelegenen Knorpel ähnlich wie ein Z-Eisen wirken!. Zur Festigung des Körpers in der Kiemenregion tragen ferner die gewaltigen, ventralen Fortsätze der Suprascapularia bei. Von der Anordnung der Deck- knochen des Schädeldaches, welche eine Festigung gegen Biegungen in lateraler Rich- tung mit sich bringt, soll weiter unten die Rede sein. Etwas weniger klar als bei Polyodon liegen die Verhältnisse bei den Acipen- seriden. Auch hier ist der Kiemenapparat auf Kosten der Muskulatur stark entfaltet, wenngleich seine rostro-caudale Ausdehnung eine viel geringere ist als bei Polyodon. Das Rostrum (vgl. S. 5) wird oft zum Graben oder Wühlen benutzt. Die starke Beanspruchung des Achsenskelets der Kiemenregion lässt somit die starken Verwach- sungen der Wirbel ebenfalls hier begreiflich erscheinen. Die Verkürzung der Kiemen- region könnte als eine Anpassung aufgefasst werden, die zur Verkürzung des Hebelarms führt, also die Inanspruchnahme dieser Region verringert; sie hängt mit dem mechanisch wichtigen nahen Anschluss des Schultergürtels an das Kranium zusammen ^. Wenn bei dieser Zusammenschiebung der Branchialregion der Kiemenapparat medial durch Reduk- tion spinaler Muskeln Ersatz für den Raum fand, den er in rostrocaudaler Richtung verlor, so war darin wiederum ein die Koncrescenz begünstigendes Moment vorhanden. Im Einzelnen geschah die Festigung des Achsenskelets der Kiemenregion in sehr ähnlicher Weise wie bei Polyodon. Koncrescenz der Wirbel, caudales Vorwachsen des Parabasale, dorsalen Kontakt der verwachsenen Wirbel mit dermalen Knochen, wobei jedoch weniger die Parietalia in Frage kommen als das auf dieselben folgende Dermo-Supraoceipitale; der caudalste Teil des auximetameren Kraniums ist dann wieder durch Muskulatur von dem dermalen Skelet getrennt. Wie weit der caudale Teil des auximetameren Kraniums von Polyodon und den Acipenseriden tnabhängig von einander erworben wurden, und wie weit hier ein gemein- sam ererbtes Merkmal der rezenten Chondrostei vorliegt, wird sich schwerlich sicher ent- SCHREINER (1902 p, 521) im Einklang. (Vgl. auch ROSENBERG 1884 p. 23). F. (1. c. p. 543) wie S. sehen in der Rückbil- dung der Muskulatur den ersten Schritt, der die Immobilisierung der Skeletteile im Gefolge hatte. „Indessen ist“, nach Vgrr (1. e.), „doch zu erwägen, ob nicht der erste Anstoss zu dieser Rückbildung der Myotome schon in einer verminderten Beweglichkeit der Skeletteile gegeben war“. Daneben sieht Verr (l. c. p, 197) in der starken Entfaltung der Sinnesorgane einen die Verwachsung der Oceipitalwirbel begünstigenden Faktor. Er stellt sich vor, ,dass in den Fällen, wo sich infolge starker Vergrüsserung und tieferer Bettung der Augen ein hohes Septum interorbitale ausbildete, das Gehirn weiter caudalwürts verdrängt und damit der Anstoss zur Immobilisierung und Assimilation einiger Wirbel gegeben wurde. Bei Ganoiden und Tele- ostiern mag daneben auch dem Labyrinthorgan ein ähnlicher Einfluss zugekommen sein, indem es durch seine Ausdehnung auf die Occipitalregion das Cavum cerebrale cranii hier verengte.* ! Letzteres gilt nicht für den caudalsten Teil des auximetameren Craniums, wo ein Zipfel spinaler Muskulatur zwischen Knorpel und Parietale eingezwängt ist. > Vgl. auch die Ausführungen von GEGENBAUR (1887 p. 14—15); ferner W. MBISSNER (1907 p. 466) N:o 8. 9 10 A. LUTHER. scheiden lassen. Der Prozess ist, wie besonders M. FÖRBRINGER (1896 p. 540) an den Nerven gezeigt hat, bei den verschiedenen Altersstadien, Individuen und Arten verschie- den weit vorgeschritten und dieser Umstand lässt es möglich erscheinen, dass wir es teilweise mit Konvergenzerscheinungen zu tun haben, denen als gemeinsame Ursache die bedeutende Entfaltung des Kiemenapparats und die Verwendung des Rostrums zum Wühlen zu Grunde liegt '. Die hier besonders betonten mechanischen Verhältnisse der Occipitalregion scheinen mir einiges Licht auf entsprechende Verhältnisse in anderen Vertebratengruppen zu werfen. Die bei der Umbildung der Septalkiemen in Kammkieinen erfolgende Reduktion der Septen, ihrer Muskulatur (Constrictoren) — und auch von Skeletteilen (Radien, Extrabranchialia), falls solche vorhanden waren, — musste stets in der Kiemengegend eine Schwächung der ventralen Körperhälfte herbeiführen. Entsprechend grösser mussten die mechanischen Ansprüche an die Nackenregion werden. Dieses Moment wird zum Zustandekommen der Concrescenz der ersten Wirbel mit dem Kranium und untereinander zum auximetameren Neocranium beigetragen haben, nachdem (vgl. FÖRBRINGER 1896) durch Rückbildung spinaler Muskeln im Zusammenhang mit der Konzentration des Kiemenappa- rats sowie durch entsprechende Reduktionen und Zusammenschiebungen in dem von den betreffenden Wirbeln umschlossenen zentralen Nervensystem günstige Vorbedingungen gegeben waren. 50 bei Ganoiden, Teleostiern und Dipnoern. GEGENBAUR (1887 p. 30) hat mit Recht hervorgehoben, dass ein Wirbelanschluss an das Kranium unmöglich bei Formen stattgefunden haben kann, bei denen ein Occi- pitalgelenk bereits zur Ausbildung gekommen war. M. FÖRBRINGER deutet einen ähn- lichen Standpunkt an. „Damit würde“, sagt Gaurr (1898 p. 879), „also der Prozess des kaudalen Vorrückens auf die niederste Gruppe der Wirbeltiere, die Fische, beschränkt geblieben sein. Schon innerhalb dieser muss die Absteckung der Kraniovertebralen Grenze auch für die hóheren Formen stattgefunden haben.* Bei Amnioten aller drei Klassen tritt nun bekanntlich in der Ontogenese eine Falte auf, die von Rıruke (1828 p. 165, 175, 209; 1832 p. 93—96), Dursr (1869 p. 112—116), Ras; (1886—1887) u. A. mit einem Kiemendeckel verglichen wurde und einem solchen entsprechen dürfte. Dadurch ist die Vermutung begründet, dass die Vorfahren dieser Formen einst Kammkiemen besassen, die ihrerseits durch Umbildung , von Septalkiemen entstanden waren. Auch hier wird also einst durch Umbildung des 1 Von Interesse für die Klärung der hier behandelten Frage wäre es, unter Benutzung ähnlicher Gesichtspunkte, die Siluroiden zu untersuchen, Es müsste hier geprüft werden, wie weit die sekundäre Ausdehnung des Kiemenapparats (accessorische Kiemen, Luftsäcke der Kiemenhóhle, etc.) mit der sekundären Verwachsung von Wirbeln mit dem Kranium in Zusammenhang steht, welche Beziehungen zur Lebensweise die Panzerung besitzt und wie sie auf die innere Organisation zurückwirkt, etc. Tom. XLI. Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden. 11 Kiemenapparats eine erhöhte Beanspruchung des Skelets der Nackenregion stattgefunden haben, die Verwachsungen von Schädel und Wirbeln begünstigen musste. Sind die oben angeführten Voraussetzungen richtig, so scheint es mir nicht zu kühn die Hypothese auszusprechen, dass auch bei den Vorfahren der Amnioten der Erwerb des auximetameren Neocraniums eben im Zusammenhang mit der Umbildung der Septalkiemen in Kammkiemen stattfand. Indem ich die hier erörterten Verhältnisse als wesentlich hervorhebe, soll natür- lich nicht geleugnet werden, dass daneben andere, sehr mannigfaltige Einflüsse sich geltend gemacht haben; ein Kampf der Teile untereinander, wie ihn M. FümbRINGER (1. c. p. 559) geschildert hat. (Vel. auch die S. 9, Anm. zitierten, von Verr betonten Gesichtspunkte). IV. Versteifungen des hostrums gegen vertikal gerichteten Druck. Wie in der Oceipitalregion von Polyodon eine Festigung des Knorpels durch dorsal und ventral angelagerte Knochenschilder erfolgt, so auch weiter vorn. Dorsal bilden Parietale, Frontale, Dermomesethmoid und dorsale mittlere Rostralia, ventral Para- basale und ventrale mittlere Rostralia ' je eine Reihe aneinanderschliessender Knochen- elemente. Diese beiden Reihen wirken im Verein mit dem zwischen ihnen liegenden Knorpel wiederum ähnlich wie ein = -Eisen. Bei den Acipenseriden existiert ventral keine derartig zusammenhängende Knochenreihe wie bei Polyodon. Das spatenförmige Rostrum ist in anderer Weise gegen dorsoventrale Krümmungen versteift. Einerseits bedingt das im Querschnitt gebogene Profil (Textf. 1) des dorsalen Knochenpan- zers wie des Knorpels und der etwas verdickte Rand des ersteren eine EN a erhöhte Festigkeit, andrerseits wirkt ein ventraler mittlerer Längskiel i (Ik; vgl. auch Parker 1882, t. 16, f. 3, 4) als Versteifung. Die D Fig. l. Querschnitt durch das Rostrum Eine Versteifung gegen Druck von oben erhält das Rostrum von Acipenser gülden- : : A 5 städti (?) juv. Knor- ferner dadurch, dass der den suborbitalen Sinneskanal stützende Infra- „ei punktiert, Kno- Oberfläche der Längsleiste ist durch Knochenplatten verstärkt. orbitalring, welcher bei Polyodon nur aus kleinen Verknócherungen Chen schwarz. 1'/,-mal " x nat. Gr. besteht (CorrincE 1894, t. 39, f. 8) hier aus kräftigen Skeletstücken ! Hierher rechne ich auch die von BRIDGE (1878) als Vomeres bezeichneten Platten. N:o 8. Fig. 2 Schema des Knorpelkraniums und von dessen Versteifungen durch dorsale Belegknochen bei Polyodon fo- lium. Der Darstellung des Knorpelkra- niums wurden Abbildungen von BRIDGE (1878 t. 56) zu Grunde gelegt. Erklärung im Text. A. LUTHER. zusammengesetzt ist, unter denen das winkelig gebogene Suborbitale (Parker 1882, t. 18, f. 12; CorzinGe: 1. e. t. 40, f. 14 s. 0) besonders stark entfaltet ist und auch mechanisch die grósste Rolle spielt. V. Versteifungen gegen hori- zontal wirkende Kräfte. Die obigen Erórterungen über eine Festigung des Skelets der Occipitalregion bezogen sich in erster Linie auf das Zustandekommen einer Biegungsfestig- keit in dorsoventraler Richtung. Die Widerstandsfähig- keit gegen lateral wirkende Kräfte wird in hohem Grade durch die dorsalen Deckknochen erhöht. Eine Erörterung dieser mechanischen Verhältnisse erscheint für das Verständnis der Konfiguration des Knochen- daches unerlässlich. Besonders schön tritt die Anpassung gegen der- artige mechanische Einflüsse bei Polyodon zu Tage, und zwar an dem gesammten dorsalen Kopfskelet. Im Grossen gesehen (vel. Fig. 3, S. 16 und das Schema Fig. 2, bilden die Parietalia (par) Frontalia (fr), das Dermo-mesethemoid (dmeth) und die medialen Ros- tralia zusammen einen mittleren, dem Knorpel auflie- genden und ihn stützenden Stab (Fig. 2 a). Lateral davon befindet sich eine vor der Ethmoidalregion beginnende, erst caudal- und etwas lateralwürts (Fig. 2 5), dann fast gerade caudalwärts (c) gerich- tete Spange, die aus dem Dermo-praefrontale Fig. 3 (dpfr) dem Postfrontale (pstfr) und einem vorderen Fortsatz des Supratemporale (suprte; Suprascapulare Allis) besteht. Diese Knochenspange ist vor wie hinter dem Auge mit dem Knorpelkranium verwachsen und hat caudal am Schultergürtel eine Stütze. Sie überbrückt somit dorsal die Orbita (Fig. 20) und weiter caudal die Kiemen- region (%). Es ist einleuchtend, dass durch die schräge Richtung des vorderen Teils Tom. XLI. aita ir Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden. 13 g Pi petg der Spange das Rostrum gegen Druck oder Zug nach rechts oder links wohl gefestigt ist. Bei der Länge der Spange aber, und besonders weil sie nach aussen einen Winkel bildet, könnte hier eine Gefahr inbezug auf ein laterales Ausknicken der Spange vor- handen sein. Bei auf das Rostrum von rechts wirkendem Druck z. D. wird die rechte Spange streben sich der Mittellinie des Kopfes zu nähern, die linke aber sich von der- selben zu entfernen. Zwar wirkt die Verwachsung mit dem Knorpel diesem Streben ent- gegen, bei der Elastizität des Knorpels wird jedoch eine völlig effektive Festigung erst dadurch bewirkt, dass eine knöcherne Verbindung zwischen dem mittleren Stab (aa) und der lateralen Spange (5 + c) vorhanden ist. Diese Verbindung (d) geschieht durch eine ansehnliche Schleimkanalverknöcherung (Fig. 3 squam), der nach Arum (1903: bone 1; t. 25) als Squamosum (oder Postfrontale) zu bezeichnenden Platte. Es scheint mir kaum zweifelhaft, dass eben die Inanspruchnahme der Schleimkanalknochen für die ihnen ursprünglich völlig fremde Funktion, die oben erwähnten Skeletteile zu verbinden, zu ihrer mächtigen Entfaltung an gerade dieser Stelle führte '. Zum Teil kommt diesem Knochen wohl ausserdem eine ähnliche Stützfunktion zu, wie dem vorderen Teil der lateralen Spange (5), wie denn auch die Richtung eines Teils des Knochens derjenigen der letzteren entspricht. Ganz ähnlich der oben geschilderten Stützfunktion des vorderen Teils der late- ralen Spange verhält sich ferner der schräg vorwärts gegen das Parietale gerichtete Fortsatz des Supratemporale (e), der gerade die Brüchen sonst am meisten ausgesetzte Kiemenregion kräftig stützt. Die einzelnen Knochen des Schädeldaches verwachsen mittelst langer Zacken sehr eng mit einander, sodass sich die Grenze nur annähernd bestimmen lässt. Auch hierdurch wird natürlich die Festigkeit des Ganzen wesentlich gefördert. Bei den Acipenseriden, wo die Deckknochen des Kopfes einen kontinuierlichen, bis zum Schultergürtel sich erstreckenden Panzer bilden, ist die Biegungsfestigkeit in lateraler Richtung natürlich eine sehr grosse. Die Festigkeit des Rostrums wird dadurch wesentlich erhöht, dass die lateralen Ränder desselben verdickt und mit stärkeren Haut- knochenplatten belegt sind. ! Es ist sehr möglich, dass ein erster Zusammenschluss von kleineren Verknöcherungen au dieser Stelle zuerst im Interesse der Festigung des Scheimkanals erfolgte, welcher hier nicht in demselben Masse wie im grössten Teil seines übrigen Verlaufs an der Dorsalseite des Kopfes durch tiefer liegende Knochen gestützt wird. N:o 8. 14 A. LUTHER. VI. Fensterbildungen am Schädeldach A. Fensterbildungen, die zu Nervensäckchen in Beziehung stehen. Zwischen den soeben in grossen Zügen besprochenen Spangen und Stäben des dorsalen Kopfskelets von Polyodon finden sich bekanntlich ansehnliche Fensterbil- dungen. Dass durch ihr Vorhandensein das Gewicht des Kopfes wesentlich geringer wird als es bei einem kontinuierlichen Panzer der Fall wäre, liegt auf der Hand. Sie bedingen eine wesentliche Entlastung des so wie so schon durch das Rostrum schweren Kopfes. Gewissermassen können sie also mit ansehnlichen Gruben und Höhlungen des knorpeligen Kraniums verglichen werden, welche von Fettmassen erfüllt sind, und dadurch das spezifische Gewicht des Kopfes in hohem Grade verringern. Solche Fetträume sind gerade bei Polyodon in bedeutender Ausbildung vorhanden, aber auch bei den Acipense- riden gut entwickelt. Neben diesem Gesichtspunkt ist es für ein Verständnis der Fensterbildungen von srösster Bedeutung, dass sie stets in naher Beziehung zu den Nervensäckchen stehen. Fast überall, wo letztere vorkommen, findet sich unter ihnen eine Lücke im Skelet, wobei allerdings die Sinnesorgane sich gewöhnlich oberflächlich etwas über den Rand der Knochen hinausschieben. Das von ihnen bedeckte Feld der Haut ist deshalb etwas grösser als das entsprechende Fenster im Skelet. Immerhin ist im grossen und ganzen die Übereinstim- mung beider ganz offenbar (vgl. Fig. 3), und man wird schwerlich fehlgreifen, wenn man die Fensterbildung auf das Vorhandensein der Nervensäckchen zurückführt. Unter einen anderen Gesichtspunkt fällt (abgesehen von der Augen- und Nasengegend) nur die zwischen den beiden Frontalia gelegene Lücke, welche später getrennt besprochen werden soll. Ich unterscheide dorsal folgende Gruppen von Nervensäckchen ': 1:0. Eine rostrale, bestehend aus zahlreichen kleineren Sinnesfeldern, die durch gewöhnlich stern- förmige Skeletstücke getrennt sind. 2:0. eine supranasale und 3:0. eine supraorbitale Gruppe. Die beiden letzteren sind einander eng benachbart, werden aber in charakte- ristischer Weise durch den nasalen Schleimkanal mit seinen Ossifikationen von einander getrennt. 4:0. Eine parietale Gruppe, die grösste von allen, die medial hauptsächlich vom Parietale, lateral und caudal von einem Schleimkanal begrenzt wird. Sie zerfällt bei Acipenseriden in eine vordere und eine hintere Gruppe. 5:0. eine kleine Gruppe, die ' Einige Angaben über die Gruppierung der Nervensäckchen finden sich bei LEYDIG (1853 p. 12—13). Tom. XLI. EE 2 c Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden. 15 caudal von dem in der Oceipitalgegend quer verlaufenden Schleimkanal liegt. Sie ist die einzige an der Dorsalseite des Kraniums, der kein Fenster im Skelet entspricht. Weit weniger als bei Polyodon sind die Nervensäckchen bei den Acipenseriden ent- faltet (Fig. 4, 5). Auf Grund ihrer Lagebeziehungen zu den Knochen, besonders aber zu den Schleimkanälen, lassen sie sich leicht mit denjenigen von Polyodon vergleichen. Die rostrale Gruppe ist bei Scaphirhynchus verhältnismässig gut entfaltet. Sie nimmt hier etwa zwei Drittel von der dorsalen Oberfläche ein. Bei Acipenser ist sie dagegen auf einen schmalen Randsaum beschränkt, und wurde im übrigen durch die Panzerung völlig verdrängt. Die supranasale Gruppe ist einheitlich. Dagegen ist die supraorbitale durch eine grössere vordere und eine kleine hintere Portion vertreten. Ebenso ist die parietale Gruppe durch eine mehr rostrale, lateral von der Mitte des Parietale gelegene, und eine mehr caudale, von ihr weit getrennte, an der hinteren Begrenzung des erwähn- ten Knochens teilnehmende, repräsentiert. Jede Nervensäckchengruppe liegt an einer Knochennaht in einer Vertiefung des Knochenpanzers, welch’ letzterer dadurch hier bedeutend verdünnt ist. Bei Scaphirhynchus findet sich am Boden jeder Vertiefung. — mit Ausnahme der supraorbitalen, — ein kleines Fenster im Panzer '. Bei Acipenser ist das supranasale Fenster gut entwickelt, das vordere parietale durch eine schmale Spalte, das hintere parietale durch eine kleine Lücke vertreten. Die supraorbitalen Gruben stehen bei A. und Sc. nur durch enge Kanäle für Nerven und Gefässe mit den tieferen Geweben in Verbindung. An einem grossen Kopf von A. güldenstädti sind die Gruppen der Nervensäck- chen relativ viel schwächer entwickelt, dementsprechend auch die sie aufnehmenden Gruben viel seichter, die Knochen dicker, die Löcher kleiner und weniger auffallend als bei jungen Individuen verschiedener Stör-Arten, wo die Sinnesfelder stets sehr deutlich hervortreten. Dieser Umstand macht es wahrscheinlich, dass die Vorfahren der rezenten Acipenseriden ausgedehntere Nervensäckchenfelder und ihnen entsprechende unverknöcherte Hautbezirke besassen, als ihre jetzt lebenden Nachkommen. In dieser Beziehung werden sich Vorfahren der Acipenseriden also Polyodon genähert haben. Andrerseits ist es aber sehr wahrscheinlich, dass bei dem letzteren heduktionen des dermalen Skelets stattgefunden haben, wie denn auch die nackte Haut des Körpers sicherlich kein primitives Merkmal darstellt ^. Wie die extreme Entwicklung ! Das vordere parietale Fenster wird von IvAnzorr (1888) erwähnt. > Vgl. auch Dorro (1904, p. 139), dessen Schema mir jedoch, wenigstens inbezug auf die Ganoiden nicht richtig zu sein scheint. Nackte und gepanzerte Formen sollten meiner Auffassung nach nicht als Repräsentanten einer einzigen fortlaufenden Entwicklungsreihe dargestellt werden, sondern als Zweige aus gemeinsamer Wurzel. Vorfahren nackter Formen kónnten sehr wohl schon den Anfang einer Panzerung besessen haben. N:o 8. 16 A. LUTHER. au ERI ; FA S d ly 4 - - dmeth A e. fue TA. Ne hs fa ES eyıfont | dmeth - fr qoc Et 2277722 euge yestfr- - -------- squam = | jar-------t-----? | -- sugute sunrtg----]------ suprel - ruch -- Fig. 3. Polyodon folium | Kopf (ohne Rostrum) Fig. + Aeipenser ruthenus. Dorsalansicht des Kopfes von oben. Links ist die Haut erhalten um die mit den Nervensäckchen (schwarz). Etwa 1!/, nat. Gr. Verteilung der Sinneskanäle und der Nervensück- Bezeichnungen vel. Fig. 3. chen (schwarze Flecke)zu zeigen. Rechts ist das Skelet dargestellt. Knochen weiss, Knorpel punk- tiert, ?/, nat. Gr. des Rostrums ! offenbar mit einer starken Vergrösserung des Gebiets der rostralen Ner- [ vensückchenfelder in Zusammenhang steht, so ist es mindestens sehr möglich, dass die ' Vgl. die Ontogenie (Danvortu 1911). Tom. XLI. Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden 17 betreffenden Sinnesorgane an der Dor- salseite des übrigen Kopfes sich stark ausbreiteten und im Zusammenhang damit schon vorhandene Fenster sich vergrösserten. Diese Veränderungen stellen ohne Zweifel eine Anpassung an die spezielle Lebensweise des Löffelstörs dar. Dass seine Vorfahren bereits dimetir- 2 esie ---- A nas Bodentiere waren, deuten die beiden von Auzıs (1903 p. 67; vgl. auch Daxrorrx 1911) entdeckten rudimen- tären Cirren an. Es existiert über- haupt, bei den rezenten Chondrostei eine Korrelation in umgekehrtem Sinne zwischen der Entfaltung der Nerven- sückchen und derjenigen der Cirren !. ! Dass die Knochenspangen und Fen- ster des dorsalen Kopfskelets von Psephurus gladius sich ganz ähnlich verhalten wie die- SEG. jenigen von Polyodon, konnte ich durch Be- tasten eines im Zoologischen Museum der Akademie der Wissenschaften in St. Peters- burg befindlichen Exemplars feststellen. Die Erlaubnis diesen seltenen Fisch äusserlich zu untersuchen verdanke ich dem freundlichen Entgesenkommen des Herrn Dr. L. BERG Textf. 5. Scaphirhynchus platyrhynchus. Wie Fig. 4. Etwas verkleinert. 7 ‘ Folgende Bezeichnungen gelten für Fig. 3—7: dmeth. Dermomesethmoid, oc, Auge, dpfr. Dermopraefrontale Bridge (die rostrale Grenze par. Parietale, desselben war am untersuchten Ex. nicht zu pstfr. Postfrontale, erkennen), rostr. Rostralia, epfont. Epiphysenfenster, soce. Supraoccipitale, epiph. Epiphysalia, sorb. Suborbitale, fen. Fenestrale, squam. Squamosum, fr. Frontale, suprcl. Supraclaviculare, nas. Nasale, suprle. Supratemporale externum, nuch. Nuchale, suprli. Supratemporale internum. N:o 8. 3 15 A. LUTHER. B. Epiphysenfenster und Epiphysalia. Eine gesonderte Besprechung erfordert die zwischen den beiden Frontalia und dem Dermomesethmoid von Polyodon gelegene Lücke, welche bereits S. 14 erwähnt wurde. Aruıs (1903 p. 674) erwähnt dieselbe schon als ,resembling a parietal foramen* und in der Tat liegt die Epiphyse dicht unter der Oberfläche des Knorpels und in drmeth -- epu... - fr--- Fig. 6. Acipenser (güldenstädti?) juv. Kopf von oben mit z. T. nackter Epiphysenlücke. Bezeich- nungen wie bei Fig. 3. . Vergr. !/,. diesen eingebettet etwas hinter der Mitte der Lücke. Die Zirbel ist hier nur von einer fast paplerdünnen Knorpelschicht und der dünnen Haut bedeckt. Dass die Lücke in der Knochen- bedeckung durch die Zirbel bedingt ist. steht ausser Frage. Bei einem jungen Exemplar von Aci- penser (güldenstädtı?) (Fig. 6) finde ich die Haut direkt über der Epiphyse dünn und durch- scheinend, sodass die Zirbel selbst am unver- letzten Tier durchschimmert. hundum ist jedoch diese Stelle von 7 kleinen Knochenschildern (epiph) umgeben. Die Mehrzahl derselben trägt je einen Dorn, an zwei jedoch deutet das Vorhandensein von je 2 Dornen und einer schwachen Furche auf eine Entstehung durch Verwachsen zweier Stücke. Die bei Pol. vor- handene Lücke ist hier also grösstenteils durch kleine Hautverknöcherungen ausgefüllt. — Alle anderen von mir untersuchten Acipenser-Küpfe entbehrten der nackten Stelle über der Epi- physe, auch war die Anzahl der hier vorhan- denen Skelettstücke (epiph) geringer. Man ver- gleiche Fig. 7 4, wo 4 etwas grössere Platten, sowie 2 kleine Knochenkörnchen vor- handen sind, Fig. 4, wo 3 Skelettelemente die Lücke ausfüllen, ebenso Scaphirhynchus Fig. 5 sowie Fig. 7 B (Acipenser ruthenus), wo die durch Zunahme der umgebenden Schilder sehr eingeengte Lücke durch ein einziges kleines Schild ausgefüllt wird. Die angeführten Fälle stellen nur einige Beispiele aus der Fülle der individuellen und Art- Variationen dar. Das Wesentlichste dabei ist, dass die der Epiphyse entsprechende Lücke, Tom. XLI. sä Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden. 19 welche hier in der Regel hinten von den Parietalia, seitlich von den Frontalia und vorn von dem unpaaren oder paarigen Dermo-Mesethmoid begrenzt wird, durch kleine Haut- verknöcherungen ausgefüllt wird, welche eine grosse Nei- eung haben untereinander zu etwas grösseren Platten zu verschmelzen. Die in Rede stehenden Verknöcherungen mögen den Namen Epiphysalia erhalten. Eine ähnliche Entstehung durch Concrescenz kleiner je eine Spitze tragender Hautknochenplatten besitzen übri- sens kleine Knochen (Fig. 6 /en), welche bei Acipenser güldenstädti (2 juv.) die durch Reduktion der hinteren parietalen Gruppe der Nervensäckchen (vgl. S. 14) ent- Fig. 7. A. ruthenus. Epiphysalia standene Lücke füllen. Auch hier findet man beim Ver- " Dans gleich verschiedener Exx. alle Stadien der Verwachsung. Derartige Ossifikationen mögen als Fenestralia bezeichnet werden. VII. Verschiedene Kategorieen von Belesknochen am Schädeldach. Steht die Entfaltung der Nervensäckchen mit einer Lücken- oder Grubenbildung m Hautpanzer in Zusammenhang, so verhält sich die Seitenlinie bekanntlich gerade um- gekehrt. indem ihre Wandungen den Ausgangspunkt für zahlreiche Ossificationen bilden. Wie bereits Azzis (1903) betont hat. ist Polyodon besonders wichtig für die Entscheidung der Frage, wie weit die Schleimkanalossifikationen für die Bildung von Deckknochen des Schädels in Betracht kommen. Er wies nach, dass verschiedenen Deck- knochen kleine, in der Wandung der Schleimkanäle liegende Ossifikationen aufliegen und dass letztere stellenweise mit den darunterliegenden Knochen verschmelzen können. Am deutlichsten ist diese Verschmelzung an dem nach Arrm (p. 675) wahrscheinlich dem Postfrontale (oder vielleicht dem Postorbitale?) entsprechenden, von ihm als bone 2 bezeichneten Knochen (Fig. 3 pstfr). Ähnlich wie es Kaxı Fürsrıscer (1904 p. 442) bei Ceratodus fand, unterscheidet sich nach meinem Befund auch hier die dem Schleim- kanal entstammende Verknöcherung von dem übrigen Knochen äusserlich durch ihre etwas festere, nicht spongiöse Struktur, auch ist sie etwas über die Oberfläche des übrigen Knochens erhaben. Ausser den kleinen, in ihrer Begrenzung wenig konstanten Verknöcherungen, enthalten nur noch das Suprascapulare, das Postfrontale und das Squa- N:o 8. 20 A. LUTHER. mosum ' Schleimkanäle. Letzteres ist hier offenbar eine reine Schleimkanalverknöchung, während das Postfrontate nur einen verhältnismässig unbedeutenden Komponenten dieser Abstammung enthält. In wie grosser Ausdehnung das Supratemporale den Schleimkanal- wandungen entstammt, lässt sich am erwachsenen Tier nicht entscheiden. Es ist also oftenbar, dass die gewöhnlich als Frontalia (fr) und Parietalia (par) bezeichneten Knochen, ferner der grösste Teil des Postfrontale (pstfr), sowie das Dermo- mesethmoid (dmeth) ° von Bripce einen anderen Ursprung haben. Welche Umstände die Entstehung dieser Knochen herbeiführten ist nicht bekannt. Nur das sei hier betont, dass Muskelzug nirgends am Kopf für die Entstehung von Belegknochen direkt verant- wortlich gemacht werden kann. Sämmtliche den Kiefer- und Hyalbogen angehörige Muskeln entspringen und inserieren bei Polyodon noch am knorpeligen Skelet oder (Hyalbogen) an Ersatzknochen, und greifen nur selten, und dann ganz unbedeutend, auf die Belegknochen über. Briver (1878 p. 686—693) machte im Anschluss an Parker u. Berrany (1879) einen Versuch die betreffenden Skelettstücke in Längsreihen zu gruppieren, welche eine rostrale Fortsetzung der am übrigen Körper vorkommenden Längsreihen der Schuppen darstellen sollten. Mit Recht kritisierte Iwanzorr (1887) diese Auffassung *. Ist dieselbe als Ganzes auch entschieden zurückzuweisen, so enthält sie doch einen Gedanken, der sich auf die caudalsten Teile des Kopfpanzers anwenden lässt. So fasse ich in der Hauptsache die bei Acipenser und Scaphirhynchus vorhandene, als Supra- oceipitale (Supratemporale medium Traquair) bezeichnete Platte auf, die rostralwärts auf die Nackenplatte folgt und die Reihe der Rückenschilder in dieser Richtung fortsetzt. In dem Umstand, dass diese Platte einen Schleimkanal enthält, möchte ich kein unbe- dingt dagegen sprechendes Kriterium sehen. Es ist sehr wohl möglich, dass kleinere Schleimkanalverknöcherungen mit der Platte verschmolzen sind, doch lässt sich darüber vorderhand nichts Sicheres sagen. Ebenso schliessen sich bei den Acipenseriden das Supra- temporale externum (suprte) (Traavır) |Oceipitale externum GEGENBAUR 98 p. 339] und das Supraclaviculare (suprel) [GEGESBAUR; Posttemporale Traavaır] den am Körper die Seitenlienie schützenden Schildern an *. Wie letztere, so sind auch die in Rede 1 Über letzteres vergl. S. 13. > Das Dermo-mesethmoid ist bei Acipenser oft sehr wenig individualisiert und erscheint dann als ein caudalstes Rostrale. Manchmal konkurrieren zwei Platten um diesen Platz (vgl. Fig. 7 A). 3 Die von Iwaxzorr (l. c.) vorgetragene Anschauung, dass der gesammte dermale Kopfpanzer in seiner Form bloss durch eine Anpassung im Prinzip gleichartiger Schilder an die Raumverhältnisse und eine dadurch bedingte 6-eckige Form zu erklären sei, wird heute wohl niemand mehr vertreten, sind doch die Schilder offenbar sehr verschiedenen phylogenetischen Alters und besitzen eine ganz verschiedene Geschichte. + Vel. ATLIS+-1903 p. 664, 674 Tom. XLI. pe * Beiträge zur Kenntnis des Kopfskelets der Knorpelganoiden 21 stehenden Schilder von dem lateralen Schleimkanal durchzogen. Es ist sehr wahrschein- lich, dass ursprünglich der Seitenlinie angehörige Elemente durch die später erwor- benen Beziehungen zum Schädel und zum Schultergürtel zu den erwähnten Schildern umgeformt wurden. Der nahe Anschluss des fraglichen medialen sowohl wie der late- ralen dermalen Skelettstücke an das knöcherne Kopfskelett ist im Zusammenhang mit dem Erwerb des auximetameren Neokraniums leicht verständlich. Unter den Deckknochen des Schädeldachs der Chondrostei lassen sich somit mehrere Kategorieen unterscheiden, die Teils ein verschiedenes phylogenetisches Alter besitzen, teils in verschiedener Weise entstanden sind. Als solche Kategorieen wurden oben auseinandergehalten : 1) Grosse Knochenplatten, deren Entstehung sehr weit zurück zu liegen scheint. Hierher gehören die Parietalia, die Frontalia, die Postfrontalia (mit Ausnahme der mit ihnen verwachsenen Schleimkanalverknócherungen). | Vgl. S. 20. 2) Platten, welche am Rumpf stark entfaltete Längsreihen von Schildern auf den caudalen Teil des Kopfes fortsetzen: Supraoceipitale und Supratemporale externum (Tra- qUAIR). Sie können als dem Kopf ursprünglich fremde Elemente aufgefasst werden. Vgl. S. 20—21. 3) Durch Zusammenschluss von kleinen Stachelschuppen entstehende Platten, welche bei der Reduktion von Sinnesorganen (Zirbel, Nervensäckchen) die entsprechenden Fensterbildungen des Schädeldachs ausfüllen und durch ihre grosse individuelle Variation, wie auch durch ihren späten ontogenetischen Zusammenschluss ihr phylogenetisch junges Alter verraten: Epiphysalia und Fenestralia. Vgl. S. 18—19. 4) Schleimkanalverknöcherungen, welche bald klein und ohne Zusammenhang mit dem übrigen Skelet bleiben (Polyodon), bald mit in andrer Weise entstandenen Ossifika- tionen verwachsen (z. B. Postfrontalia von Polyodon), bald schliesslich besonderen mechanischen Bedingungen zufolge eine ansehnliche Entfaltung erreichen (das Squa- mosum Arrıs von Polyodon). Vgl. S. 13. Die Zahl der Kategorieen müsste vermehrt werden, wenn man alle am Kopf- panzer der Knorpelganoiden vorhandenen Elemente in ihnen unterbringen wollte. Das hier über den Panzer des Kopfes Gesagte bildet wiederum einen Beleg für die Richtigheit der von Gavrr nachdrücklich hervorgehohenen Forderung, dass bei der- artigen Untersuchungen die Geschichte jeder Verknócherung einzeln zu erforschen, und nie das Ganze zu vergessen ist. N:o 8. n2 [69] A. LUTHER. VIII. Mutmassliche Homologa der Adductor- eben an dem Kiemenbo senses olio Inbezug auf das Visceralskelett der Chondrostei, das durch die Arbeiten von Parker (1882) Brince (1878) vas Wine (1882) u. A. gut bekannt ist, sei hier nur ein Punkt kurz erörtert. Es ist auffallend, dass die Kiemenbogen der Acipenseriden sowohl wie von Polyodon nach laor kn br ayıon add den vorliegenden Litteraturan- | | ; | gaben der Adductorgruben, die bei den Selachiern (vgl. z. B. GEGENBAUR t. XVIV, p. 4 Scyl- lium und XIX f. 4 Galeus) und ebenso bei den Knochenfischen so gut entfaltet sind, völlig ent- behren. Und doch sollen nach den Angaben von Vrerrer (1878 p. 475) Mm. adductores arcuum ; branchialium „an der Innenseite der unter rechtem oder fast spit- Fig. 8. Polyodon. 1. Kiemenbogen rechts; mediocaudale Seite. Der Adductor (add) liegt nur zwischen dem Epibranchiale (ep) und dem Ceratobranchiale (etbr) offen da: dorsal ist er von der Apo- Enden des obern und untern neurose (apon; der Hinweis-Strich trifft den unteren Rand der 2 = s Membran) bedeckt, ventral schimmert er durch den Knorpel hin- Mittelstückes der drei vordern durch. labr. Levator arcus branchialis; kn. Verknócherung. zem Winkel zusammenstossenden Kiemenbogen* von Acipenser sturio vorhanden sein. Ich hatte nicht Gelegenheit A. sturio zu untersuchen. Bei 4. ruthenus jedoch finde ich einen Adductor nur am 4. Kiemenbogen. An den übrigen Bogen liess sich auch unter dem Mikroskop nur fettreiches Bindegewebe nachweisen, sodass das Fehlen der Muskelgruben durchaus natürlich erscheint. Am 4. Bogen dagegen sind Muskel- gruben, wenn auch sehr schwach, angedeutet (Textf. 10 B). Anders liegen die Verhältnisse bei Polyodon Hier sind am 1. bis 4. Kiemen- bogen sehr gut ausgebildete Adductoren vorhanden !. Jeder Adductor entspringt an der mediocaudalen Seite des Epibranchiale (Fig. 8 u. 9 ebr) und zieht im Dogen ventral- * Vgl. die Abbildung 7 p. 420 bei Daxrorru 1912. Tom. XLI. Beiträge wärts um an der rostrolateralen Fläche des Cera- tobranchiale (ctbr) zu inserieren. Die Form des Muskels (add) geht aus den Figuren hervor. Er ist, ebenso wie die Bogen, sehr stark abgeplattet (kaum über 1 mm. dick). Ubereinstimmend mit der bildlichen Darstellung von Bripce (1878 t. 57 f. 9) finde auch ich im Relief der Knorpel keinerlei Andeutung der Ursprungs- und Ansatz- stelle des Muskels. Es scheint also bei Betrach- tung des Skelets allein, als würde jede Andeutung von Muskelgruben hier fehlen. Werden jedoch auch die Weichteile in den Bereich der Untersuchung einbezogen, so fällt am Epibranchiale sowohl wie am Ceratobranchiale je eine aponeurotische Mem- bran auf (apon), die den Muskel locker über- bräckt. Die den Ursprungsteil des Muskels be- deckende (F. S) ist breit und relativ fest, die an der Insertion befindliche schmal und dünn. Beide Membranen gehen in der Umgebung von Ursprung bez. Ansatz des Muskels in das Peri- chondrium über. Ich halte es für wahrscheinlich, dass diese Membranen der einen Seitenwand der Adductorgrube entsprechen, während die andere durch den freien Rand des Knorpels repräsentiert wird. Wie ich mir dieses denke, zeigen die Figu- A und C. A stellt einen Längsschnitt durch einen Adductor eines ren 10 ganz schematisch Selachiers vor, wobei die Muskelgruben im Knor- pel oben und unten getroffen sind. U giebt in der äusseren Form einen Schnitt wieder, der in der Richtung der Linie s Fig. 9 durch den 2. Kiemenbogen (rechts) von Polyodon geführt wurde. (Rechts ist mediocaudal). Schwarz ist der Adductor dargestellt, die Aponeurosen a und b sind der Deutlichkeit halber etwas vom Muskel abgehoben. zur Kenntnis des Kopfskelets 1 os der Knorpelganoiden NS ebr i : I add apon ctbr Fig. 9. rostrolaterale Seite. s Richtung des Schnitts Polyodon. 2. Kiemenbogen rechts; Fig. 10 C. Ubrige Bezeichnungen wie Fig. 8. -- ehr a add - cthr Fig. 10. tor arcus branchialis und die Gegend der Adductorgrube der mittleren Kiemenbogen- glieder von A. einem Selachier (allgemeines Querschnitte durch einen Adduc- Kiemen- Kiemenbogen; die Schema); B. Acipenser rulhenus, 4. bogen; C. Polyodon. 2. mediocaudale Seite ist nach rechts:gerichtet. In C ist der Muskel schwarz gehalten, der Knorpel überall punktiert. a und b in A und C bezeichnen mutmasslich homologe Seiten- wände der Adductorgruben. add Adductor, clbr Ceratobranchiale, ebr Epibranchiale. Man stelle sich nun vor, dass die stark abgeplatteten Bogen von Polyodon aus Bogen hervorgingen, die in der Form ähnlich denen bei der Mehrzahl der Selachier und 'Teleostier waren, — dass die Abplat- N:o 8. 24 A. LUTHER. tung sekundär erworben ist, darüber kann wohl keine Meinungsverschiedenheit herrschen. Es würde dann leicht verständlich, wenn, in Anpassung an die Formverhältnisse im Übrigen, nur die eine Seitenwand der Adductorgrube erhalten blieb, während die andere zu einer Aponeurose reduziert wurde. Indem oben (am Epibranchiale) die mediocaudale Wand reduziert wurde, unten (am Ceratobranchiale) die laterorostrale, entstand der eigen- tümliche Verlauf des Muskels, dessen Ursprung und [Insertion sich an verschiedenen Seiten des Bogens befinden. Litteraturverzeichnis. ABEL, O. 1912. Grundzüge der Palaeobiologie der Wirbeltiere. Stuttgart. 8:0, 708 p., 470 Textt. ALLS, J. Ph. 1903. Lateral Canals and Cranial Bones of Polyodon folium. — Zool. Jahrb. Abt. t. Anat. Bd. 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Vorwort Oecologie Beziehungen der äusseren Form des Kopfes zur Lebensweise Die Oecipitalregion und die Ursachen der Wirbelassimilation. Versteitungen gegen in vertikaler Riehtung wirkenden Druck . Versteifungen des Rostrums gegen vertikal gerichteten Druck Versteifungen gegen horizontal wirkende Kräfte Fensterbildungen am Schädeldach. A. Fenster, die zu Nervensäckchen in Beziehung stehen B. Epiphysenfenster und Epiphysalia Verschiedene Kategorieen von Belegknochen am Schädeldach Mutmassliche Homologa der Adduetorgruben an den Kiemenbogen von PUR Litteraturverzeichnis ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 9 ÜBER DIE VOM N, TRIGEMINUS VERSORGTE MUSKULATUR DER GANOIDEN um DIPNEUSTEN VON ALEX. LUTHER. MIT IZTAREL UNDZ2SZREIGUREN IM TEXT. HELSINGFORS 1913, DER FINNISCHEN LITERA TURGESEI E t E. Vorwort. Die vorliegende Arbeit stellt ein Glied in einer Reihe von Untersuchungen dar, welehe bezwecken die Homologien der vom N. V versorgten Muskulatur in der Reihe der Gnathostomen so weit möglich festzustellen. Sie schliesst sich zwei früheren Arbei- ten an, welche in dieser Beziehung die Selachier behandeln (Lurugg 1909 u. 1909 a). Ihr soll ferner eine Arbeit folgen, welche in ähnlicher Weise, aber weniger ausführlich, die Amphibien und Sauropsiden behandelt. Da gerade die Ganoiden und Dipneusten für die betreffende Frage von grósster Wichtigkeit sind, indem sie gewissermassen vermittelnd zwischen den Selachiern und den hóheren Vertebraten stehen, war ich bestrebt, so viele Gattungen als müglich aus diesen Gruppen in den Bereich meiner Verfügung: Chondrostei: Crossopterygii: Holostei: Dipnoi: meiner Untersuchungen zu ziehen. Folgende Arten standen zu Polyodon folium. 1 Exemplar. Acipenser güldenstädti. 2 Ex. A. ruthenus. Mehrere Ex. Scaphirhynchus platyrhynchus. 1 Ex. Polypterus bichir. 2 Ex. Calamoichthys calabaricus. 1 Ex. Amia calva. 1 Ex. Lepidosteus osseus. 2 Ex. Ceratodus forsteri. 2 Ex. Protopterus annectens. 1 Ex. Lepidosiren paradoxa. 1 Ex. Es waren also alle Familien der Ganoiden und Dipneusten in dem Material ver- treten und es fehlten in demselben nur die Gattungen: Psephurus, Huso und Neosca- phirhynchus. Bei der grossen Ahnlichkeit dieser schwer zu beschaffenden Genera mit den von mir untersuchten Chondrostei ist es nicht wahrscheinlich, dass sie wesentlich zur Klärung der Frage beigetragen haben würden. Bei der Präparation wurden, soweit es möglich war, die motorischen Nerven besonders beachtet. Die oft mangelhatte Erhaltung des Materials gestattete allerdings häufig kein so vollstándiges Erkennen derselben, wie es wünschenswert gewesen wäre. Auf eine vergleichende Zusammenstellung der Innervationsbefunde habe ich deshalb ver- zichtet und führe nur im Zusammenhang mit der Darstellung der Muskeln die betref- fenden Befunde an. Im Übrigen sei auf die Abbildungen verwiesen. Ein Übelstand, der sich in der nachfolgenden Darstellung geltend macht, ist der, dass keine einheitliche Terminologie der Muskeln durchgeführt ist. In der Regel kamen bisher gebräuchliche Bezeichnungen zur Anwendung. Nur hier und da, wo offenbar falsche Homologisierungen den bisher gebräuchlichen Namen zu Grunde lagen, wurden Anderungen eingeführt. Ich hielt es für richtiger die Durchführung einer einheitlichen Nomenklatur der Muskeln zu verschieben, bis ein besseres Urteil darüber gewonnen werden kann, in welchem Maasse die als „Temporalis“, ,Masseter“ und ,Pterygoideus* bezeichneten Derivate des Adduetor mandibulae den so bezeichneten Muskeln der Mam- malier entsprechen. Das kostbare Material, welches der Untersuchung zu Grunde liegt, verdanke ich zum allergróssten Teil der grossen Liberalität des Herrn Geheimrat Prof. M. FÖRBRINGER in Heidelberg, welcher mir dasselbe zur Untersuchung nach Helsingfors sandte. — Einen Kopf von Acipenser güldenstädti kaufte ich auf dem Markt in Helsingfors, ein ande- rer, sowie einige À. ruthenus, gehórten dem Zoologischen Museum in Helsingfors. — Beim Abschluss des Manuskripts hatte ich in Heidelberg, dank dem freundlichen Entgegen- kommen des Vorstands des Anatomischen Instituts daselbst, Herrn Prof. H. Braus, Gelegenheit einige Punkte an dem inzwischen zurückgesandten Material nachzuprüfen. Schliesslich stellte Herr Prof. R. GorpscHmipt in München eine 15 !/, mm lange Ceratodus- Larve zu meiner Verfügung und gestattete mir im Zool. Institut der Universität Mün- chen dieselbe zu bearbeiten. Allen den genannten Herren spreche ich hiermit meinen herzlichen Dank aus! Allgemeiner Teil. Constrietor I dorsalis. Chondrostei. Als Derivat des Constrictor I dorsalis finden wir bei den Chondrostei, wie schon Verrer (1878 p. 484) richtig erkannte, den M. protractor hyomandibularis (vgl. c,d/un Textf. 1, 2 und 3), von dem Verres (1. c. p. 473 u. t. XII fig. 2 und 4 Ph) für Aci- penser sturio folgende gute Beschreibung giebt, welche auch für A. güldenstädti und A. ruthenus gilt: „Aus der tiefen Grube, welche als Fortsetzung der Augenhöhle nach hinten an der Seite des Craniums bis zum Hyomandibulare sich erstreckt und durch die lateral vorragenden Schädeldeckknochen noch erheblich vergrössert wird, entspringt von knöcher- nen ' wie knorpligen Theïlen breit und mächtig [durchweg fleischig]? diese rundliche Muskelmasse, vorn oben noch bis über den ganzen Bulbus und dessen Muskeln vorgrei- fend; dieselbe verläuft mit parallelen Fasern nach unten und hinten und inseriert sich [an der Oberfläche stellenweise sehnig] an der ganzen vordern, von unten nach oben breiter werdenden Fläche des Hyomandibulare, mit Ausnahme blos der untersten Ecke und des obern Gelenkendes“. Hiermit stimmen die Verhältnisse bei Scaphirhynchus (vgl. auch Brurzer 1859 p. 19 M. protrahens suspensorii t. IL, f. 2 D) in allen wesentlichen Punkten überein, nur ist der Muskel hier im Querschnitt mehr dreieckig, mit ventralwärts gerichteter scharfer Kante, was mit der Abplattung des Kopfes im Zusammanhang stehen dürfte. ! Genauer genommen beginnt der Ursprung vorn dorsal vom Auge an der Innenseite des Frontale (medialwärts bis zur Mitte desselben reichend), dem Supraorbitale (an dessen vorderer Hälfte) und einem Teil des Postfrontale (Postorbitale) und greift caudalwärts auf das Knorpelkranium über, wo die Ursprungs- fläche ventral vom Labyrint liegt und bis medial vom Hyomandibulare und an den Austritt des N.VII reicht. ? Von mir gemachte Zusätze sind eingeklammert [], und haben zunächst auf A. güldenstädti und A. ruthenus bezug. 6 A. LUTHER. I I I D I I I [ I [ 7 I | pp! Anl mx a 1 I I I l zt Vyrm c,sva Vn IN =_ = _ 0h De Sy ih Cr UP Textf. 1. Acipenser güldenstüdti. Muskeln des Kieferapparats und des Hyalbogens von der Seite gesehen. Kiefer vorgestossen. Das Kranium wurde der grósseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt (mit Ausnahme der Knorpelleiste knl). Knorpel punktiert, Knochen durch schwach gebogene, Sehnen und Ligamente durch gerade Strichelung bezeichnet. Für die Figg. 1—3 gelten folgende Bezeichnungen: am. Adductor mandibulae, ams. Add. mand. symphysialis, ep. Epiphyse, c,dhm. Protractor hyomandibularis, ce, +, va. Constrictor 1 +2 ventralis anterior, c++ vp. Constr. 1 +2 ventr. posterior, d. Dentale, h. Hyale, hm. Hyomandibulare, ih. Interhyale, iop. Interoperculum, knl. Knorpelleiste, max. Maxillare, nc,dhm. N. des Protractor hyomandibularis, ok. Operakularknopf des Hyomandibulare, op. Operculum, ppl. Parapalatinum, so. Suborbitale, sp. Spiraculum, sy. Symplecticum, V,rm. R. mandibularis N.V,, Vilm. R. 5 N. VII, VIIh. R. hyoideus N.VII. Da der Muskel bei dem Vorstrecken der Kiefer eine grosse Rolle spielt, sei der bei diesem Vorstrecken tätige Apparat hier etwas näher erörtert. Bei der in Rede stehenden Bewegung spielt, wie schon Brurzer (1859 p. 22), Verrer (1879 p. 474) Parker (1882 p. 146) u. A. erkannten, das Hyomandibulare die grösste Rolle. Durch die Kontraction des Protraetor hyomandibularis wird das untere Ende dieses Skeletstücks (vgl. Textf. 1 hm) rostralwürts gezogen und gleichzeitig etwas lateralwärts Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. abduziert, durch den Retractor hyomandibularis retrahiert und adduziert. Betrachten wir die durch die Kranio-Hyomandibular-Verbindung und die Hyomandibulare-Symplecticum- Interhyale- Verbindungen gehende Linie als die Hauptachse des Kieferstiels, so besitzt der- selbe einen starken, dreieckigen, caudalen Vorsprung (04), den Operakularknopf v. Wisur’s (1882 p. 20, f. 1 ok), der dem Rückziehmuskel (c,dhm) gute Angriffspunkte bietet und vermutlich diesem sein Dasein verdankt. — Das Symplecticum (sy) ist sehr stark. Bei der Protraction des Kieferstiels wird dasselbe vorwärts geschoben, und diese Bewe- gung wird durch die Verbindung mit dem Palatoquadratum auf den Kieferapparat über- tragen. Da dieser nicht in der Richtung des Stosses rostralwürts rücken kann, gleitet er ventral- und etwas rostralwürts längs der schiefen Ebene, die gebildet wird, einerseits durch die Oberkiefer und die von Parker (1882, p. 164) als Metapterygoid bezeichnete geglie- derte Knorpelplatte (un- paarer Gaumenknorpel J. Mürter), für die ich zur Vermeidung von Verwechslungen den nichts antizipierenden Namen Parapalati- num (ppl) vorschlage, andrerseits durch eine Leiste am Knorpelkra- nium (Textf. 1 kal) und ein von einer sehni- eta 2p An CGU Am c, Ua So gen Scheide umgebenes, i À Textf. 2. Acipenser ruthenus. Kopf von der Seite, Bezeichnungen wie in dem Kranium anliegen- pi. 1 des Fettpolster. Die Palatoquadrata rücken dabei ganz aus dem Bereich des Schädels. Nur das Parapalati- Kiefer in der Ruhelage. num bleibt in dem Bereich desselben. Ähnlich wie die Palatobasalfortsätze der Haie eine Führung bilden, längs welcher der vorgestreckte Kieferapparat in seine Ruhelage zu- rückgleitet, so dirigiert auch der Parapalatinknorpel den Kieferapparat zurück !. Bei der Protraction des Kieferapparats dürfte der Protractor hyomandibularis durch die Mm. coracoarcuales und Branchio-mandibulares (Textf. 21—23 brm) unterstützt ! Es wäre denkbar, dass der in Rede stehende Knorpel bez. Knorpelkomplex durch Umbildung von Palatobasalfortsätzen entstand, oder dass er sonst aus einer Abgliederung vom Palatoquadratum hervor- ging, — vgl. als Analogie die kleine Abgliederung am vorderen Ende des Palatoquadratum von Seymmus (GEGENBAUR 1872 t. XI f. 1 P). Anhaltspunkte für die Beurteilung dieser Frage, vor allen Dingen embryo- logische Facta, fehlen jedoch. N:o 9. 8 A. LUTHER. werden. Bei der Retraction werden neben dem Retractor hyomandibularis auch die ven- tralen Constrictoren (vgl. unten!) eine Rolle spielen. Es wurde schon erwähnt, dass der Protractor hyomandibularis neben der soeben erörterten Funktion der Protrusion des Kieferapparats auch das Hyomandibulare abdu- ziert. Dadurch gewinnt er eine Bedeutung für die Bewegungen des Kiemendeckels (vgl. Verres l. c.). Suchen wir uns nun ein Bild von den Umformungen, die der Muskel durch- semacht hat, und von ihren Ursachen zu machen, so kommen folgende Umstände zu- nüchst in Betracht. Während bei den Selachiern der Constrictor 1 dorsalis (C,d) in der Regel am Palatoquadratum inseriert, hat er bei stark abgeplatteten Formen (Pristiophorus, Squatina, Rochen) mit einem Teil seiner Fasern an dem Hyomandibulare einen neuen Ansatz gewonnen. Diese Überwanderung geschah offenbar im Zusammenhang mit dem eigentümlichen Atmungsmodus (Inspiration dureh das Spritzloch), den wir wenigstens bei Squatina und den Rochen, vermutlich aber auch bei Pristiophorus, in Anpassung an das Leben am Boden finden (Luruer 1909 a p. 13—15). Es ist wahrscheinlich, dass Beziehungen zum Spritzloch auch bei den Chondrostei zuerst eine Insertion von Fasern des Levator palatoquadrati am Hyomandibulare herbeiführten. Die neuerworbene Inser- tion am Hyomandibulare stand also wohl von Anfang an im Dienst der Respiration. In dem Maasse, als der Kieferapparat eine erhöhte Vorstreckbarkeit erwarb, büsste er für die Atmung seine physiologische Bedeutung als erstes Glied in der Reihe der in gleichem Sinne beweglichen Visceralbogen ein (vgl. die gewissermassen analogen Ver- hältnisse bei den Holocephalen; LurHER 1909 b p. 48—49). Je mehr dieses geschah, um so mehr musste aber der Hyalbogen mit dem Kiemendeckel allein die Funktion als erstes Glied der Reihe übernehmen. Der M. protractor nahm entsprechend an Stärke zu. Hand in Hand damit erwarb er dann auch seine Bedeutung für die Vorstreckbar- keit der Kiefer, und vorlor ganz und gar seine Insertion am Palatoquadratum. Bei den vorstehenden Erórterungen wurde angenommen, dass der Kieferbogen der Chondrostei, in Übereinstimmung mit den bei anderen Fischen bestehenden typischen Vorkomnissen, einst mit dem Kranium näher verbunden war als jetzt. Eine solehe Auf- fassung findet nach Parker’ s (1882 p. 152), allerdings recht mangelhaften Untersuchun- gen, auch in der Ontogenie eine Stütze. Etwas abweichend gestalten sich die Verhältnisse bei Polyodon (Textf. 3), wie es bei der sehr verschiedenen Ausbildung des Kieferapparats nicht anders zu erwarten war. Der Protractor hyomandibularis ' (c,dA) erinnert bei dieser Gattung zwar an ? Syn.: M. protractor mandibularis DANFORTH 1912, p. 413; f. 14, p. 436 u. f. 16, p. 440 mpr. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 9 denjenigen von Acipenser, ist aber relativ viel schwächer als bei diesem und von vorn nach hinten stark abgeplattet, mehr in der Tiefe als an der Oberfläche. Er ent- springt teils fleischig an der Caudal- und Ventralseite des knorpeligen Postorbitalfort- satzes, teils medioventral davon an der Seitenwand der knorpeligen Schädelkapsel. Ein Zipfel entspringt in der Tiefe weiter rostralwärts, teils an der Schädelwand medial vom Auge, teils, und zwar rein sehnig über die Augenmuskeln und ihre Nerven ziehend, an der Caudalseite der Nasenkapsel. Die Insertion findet am knöchernen Teil des Hyo- mandibulare statt, proximal am Rand der Verknócherung beginnend und distalwärts bis etwa zur Hälfte dieses Skeletstücks reichend. Dabei werden die Fasern, besonders medial, grossenteils sehnig. vd Ce dun sp c dhm n „lextf. 3. Polyodon folium. Kopf von der Seite. Bezeichnungen wie in Fig. 1. Dieses ausgedehnte Sehnigwerden des Muskels ist offenbar als eine Reduktion desselben aufzufassen. Dabei lässt der Muskel aber unzweideutig denselben "Typus erkennen, den die Acipenseriden als Anpassung an den vorstossbaren Kieferapparat besitzen. Diese Facta deuten darauf hin, dass die Polyodontiden von Formen abstammen, deren Kieferapparat eine ähnliche Ausbildung besass, wie sie die Acipenseriden zeigen. Der langgestreckte, bogenförmige Kieferapparat der Lóffelstóre stellt also kein primitives, etwa von den Palaeonisciden ererbtes Merkmal dar, sondern ist in Anpassung an eine veränderte Art der Nahrungsaufnahme, — Fil- trierung von grösseren Wassermassen durch die Kiemenfilter, — entstanden. Man braucht dabei nicht anzunehmen, dass die Vorfahren des Polyodontiden in bezug auf die Kiefer bereits so weit spezialisiert waren, wie die heutigen Acipenseriden. Eine Kieferform, wie N:o 9. 2 10 A. LUTHER. sie der liassische Chodrosteus acipenseroides Fgerton nach der Abbildung und der Rekonstruction von Traquarr (1887, f. 3, 4) besitzt, könnte sehr wohl als Ausgangs- punkt der Entwicklungsreihe gedacht werden. Crossopterygii. I 1 i | ! d pre td! ans qu Textf. 4. Polypterus bichir. Laterale Ansicht. Der Masseter und die am Quadratum entspringenden und mittelst der Sehne id’ inserienden Fasern des Add. mand. sind entfernt. ang. Angulare, pfr. Postfrontale, d. Dentale, pre. Proc. coronoideus (Spleniale), do. Dilatator operculi, qu. Quadratum, hm. Hyomandibulare, sp. Spiraculum, lap. Levator arcus palatini, t. Temporalis, mpt. Metapterygoid, td’. Sehne (vgl. oben!), msp. M. spiracularis, VII b. N. buccalis. ml. 'lemporalis, Der Constrictor I dorsalis der Polypteriden ist aussen grösstenteils vom Masseter bedeckt (vgl. Textf. 8, 9). Er besitzt noch eine ansehnliche Ausdehnung und zerfällt in drei Portionen, die unvollständig von einander getrennt sind. Die dorsalste (morphologisch ursprünglich die caudalste) Portion des Muskels, der M. spiracularis (mp), besteht bei Polypterus (Textf. 4, 8; Portarp 1892 p. 388 t. 27, f. 2 sp. m.) aus einer dünnen Schicht, die unter den drei Spiracularplatten, diesen dicht anliegend, vom Frontale zum caudalen Rand der dritten Spiracularplatte zieht, an Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 11 der sie mit breiter, platter Sehne inseriert. (Vgl. Porrarps l. e. etwas abweichende Darstellung.) — Bei Calamoichthys (Textf. 9) ist der M. spiracularis sehr klein, im Vergleich zu Polypterus reduziert. Dem M. spiracularis schliesst sich lateral eine Portion (do) an, die von Porranp (l e. Pr. hm) als Protractor hyomandibularis bezeichnet wurde und bei Polypterus am Frontale und Postfrontale entspringt, als cylindrische Muskelmasse caudalwärts zieht und sehnig am Hyomandibulare, hauptsächlich aber am vorderen Rand des Operculum, lateral von dessen Verbindung mit dem Hyomandibulare, inseriert (Textf. 8 do’). Bei Cala- moichthys fand ich ähnliche Verhältnisse, doch inseriert die Portion hier nur am Oper- culum. Ich ziehe es deshalb vor diese Portion als Dilatator operculi zu bezeichnen. Die dritte Portion, der Levator arcus palatini! (Levator maxillae superioris Porzarp l c. LC. m. s.) enspringt am Postfrontale (Porr.) (vgl. Textf. 4, 8 /ap). Von hier strahlen seine Fasern caudal- und schrüg ventralwürts aus und gehen zum Teil in eine eigentümliche, bogenförmige Sehne über, die einerseits an einem dorsalen Vorsprung des knorpeligen Quadratum (dicht vor dem rostralen Ende des knóchernen Metaptery- soids mpt), andrerseits zusammen mit der Sehne der erwähnten dorsalsten Muskelfasern dieser Portion am Hyomandibulare inseriert. Während die oberflächlichen Muskelfasern der Portion sich an der bogenförmigen Sehne befestigen, inserieren die tiefen Fasern, welche zweizeilig gefiedert angeordnet sind, an der Haut der Mundhöhle, welche, den Spritz- lochkanal begrenzend, dorsalwürts bis zum Rand des Spritzlochs (sp) zieht, caudal aber die Innenseite des Hyomandibulare überzieht. — Bei Calamoichthys ist der Bau des Muskels bis in alle Einzelheiten derselbe wie bei Polypterus, nur ist, bei der Kleinheit des Objekts, die bogenfürmige Sehne glasklar und kann sehr leicht übersehen werden. Durch die Kontraktion der oberflächlichen Fasern wird eine Abduction des Hyo- mandibulare und des Quadratum etc. befürdert werden. Daneben wird die Insertion an der Haut eine Erweiterung des Rachens erzielen. Die soeben erwähnte horizontale Spreizbarkeit der Gelenkenden der Kiefer- Gaumenspangen ist nur eine geringe. Die Spreizung ist stets kombiniert mit einer Hebung des articularen Kieferteils und des distalen Teils des Hyomandibulare ^. Por- LARD (1892 p. 408; vgl. auch p. 418) giebt an, dass das Hyomandibulare mittelst des Ligamentum quadrato-hyomandibulare vom Quadratum getragen werde, nicht das Qua- dratum vom Hyomandibulare. Er findet nämlich (t. 29, f. 20), dass das in Rede ! Syn.: „Muskel, welcher das Gaumenbein hebt und nach auswärts zieht“. JoH. MÜLLER 1846, p. 213, LUN 2, ? Bei jeder Spreizung wird das Vorderende (Vomer) der Pterygoquadratspange etwas gesenkt. Das Lig. ethmo-palatinum (vgl. Porranp t. 29, f. 20 Eth. pal. lig.) wirkt nämlich gewissermassen als Scharnier, weshalb jede Hebung des caudalen Endes der Spange eine Senkung des vorderen Endes zur Folge haben muss, N:o 9. 12 A. LUTHER. stehende Ligament vom Quadratum aus rückwärts und abwärts zieht. Ich fand das Liga- ment in einem Falle gerade caudalwärts gerichtet, in einem anderen caudal- und dorsal- wärts ansteigend. Hieraus dürfte hervorgehen, dass eine gewisse Beweglichkeit zwischen Quadratum und Hyomandibulare existiert, und dass von einer Aufhängung des einen Skeletteils an dem anderen nicht eigentlich die Rede sein kann. Wohl aber bedingt die Verbindung, dass bei einer Abduction sich beide Bogen gemeinsam bewegen. Entsprechend der geringen Beweglichkeit der Palatoquadratspange ist die zum Quadratum ziehende Portion des Constr. 1 dorsalis schwach, zum grössten Teil sehnig rückgebildet. Zu dieser Rückbildung wird auch der neuerworbene kraniale Ursprung von Teilen des Adductor mandibulae (vgl. diesen) beigetragen haben. Der Constrictor I dorsalis der Polypteriden ist insofern von grossem Interesse, als er, wie bei Haien, noch einen im Dienst des Spritzlochs stehenden Teil, sowie einen dem Levator palatoquadrati vergleichbaren Teil besitz (vgl. auch Porramp l. c. p. 392), andererseits aber in dem Dilatator operculi und der Befestigung am Hyomandibulare Differenzierungen aufweist, wie wir sie in ähnlicher Weise bei den //olostei und T'eleostei finden. Holostei. Amia. Inbezug auf Amia kann ich mich kurz fassen und hinsichtlich detaillierterer Angaben auf die ausserordentlich genaue Schilderung in Wort und Bild, die Arris (1897 p. 556—558, f. 30, 31, 36) gegeben hat, verweisen. Mit dem Verlust des Spritzlochs ist auch der M. spiracularis geschwunden. Der Dilatator operculi (Arus 1. c. Do) ist ein gesobderter Muskel, der am lateralen Rand des Squamosum entspringt, sich verschmälernd zwischen Hyomandibulare und Prä- opereulum hindurchzieht und sich sehnig an der Innenseite des Operculum, lateral und rostral von dem Gelenk ansetzt. Ihm schliesst sich am Ursprung rostralwärts der kräf- tige Levator arcus palatini (Mc Murricn 1885 p. 122—123, pl. X f. 1 LAP'; Arum 1. c. Lap) an. Dieser entspringt am Proc. postorbitalis ventral vom Postfrontale, und zwar grösstenteils mittelst einer starken, mittleren Sehnenplatte, an deren Aussen- und Innenseite die Fasern entspringen. Ventralwürts verbreitert er sich fächerförmig und inseriert am Metapterygoid, dessen oberen Rand, — hauptsächlich den oberen, inneren Fortsatz, — er aussen und innen umfasst, ferner an der Metapterygoid-Membran und einem Teil der vorderen Kante des Hyoids. Interessant ist die Beobachtung von Ars (1. c. p. 558), dass der Levator arcus palatini und der Dilatator operculi, welche beim Erwachsenen vüllig getrennt sind, und sich Tom. XLI. Uber die vom M. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 13 nur am Ursprung berühren, bei jungen Tieren von 12 mm Länge und darunter, noch einen zusammenhängenden Muskel bilden, somit einen phylogenetisch älteren Zustand rekapitulieren, wie wir ihn bei den Polypteriden, besonders aber bei verschiedenen Haien noch heute finden. — Erweisen sich inbezug auf die Kontinuität der Muskeln die Poly- pteriden somit als primitiver als Amia, so ist die ausgedehnte Befestigung des Muskels an dem Gaumenbogen sowie die vorzugweise vertikale Richtung der Fasern bei dieser Gattung mehr mit der ursprünglichen Gestaltung des Muskels übereinstimmend. Lepidosteus. Die starken Umgestaltungen und Verschiebungen, welche am Schädel von Lepid- osteus stattfanden, sind auch auf die Derivate des Constrictor I dorsalis nicht ohne Einfluss geblieben. Besonders war das bei der inbezug auf die Stärke am meisten her- vortretenden Portion, dem M. levator arcus palatini (Textf. 13 clap) der Fall. Dieser liegt (vgl. auch T. I. F. 1—3 clap) zwischen den Portiones praeorbitales pro- funda und superficialis einerseits und der Pars postorbitalis des Adductor mandibulae andrerseits eingekeilt als dorsoventral abgeplatteter, von oben gesehen annähernd rhom- bischer, kráftiger Muskelbauch. Der Ursprung findet, teilweise sehnig, am lateralen Rand des Sphenoticum (spho) statt. Die Fasern ziehen schräg rostromedialwärts, wo sie sich am Metapterygoid (mpt) caudal fleischig, vorn sehnig ansetzen. Dabei umgreift der Muskel das Metapterygoid vor dem Basipterygoid-Gelenk und reicht auch an der Medial- seite bis zu etwa °/, der Breite des Knochens hinauf. Eine Anzahl Fasern entspringt am knorpeligen und am knöchernen Symplecticum (F. 3). Der vorderste Zipfel inse- riert am knorpeligen Palatoquadratum. Ein Protractor hyomandibularis (F. 3 c,dhm) bildet die direkte caudale Fortsetzung der vorigen Portion. Eine scharfe Grenze zwischen beiden ist nicht vor- handen, sondern sie gehen in einander über. Der Protractor hyom. enspringt an der Ventralseite des Sphenoticum (spho). Von hier strahlen die Fasern ventralwärts gegen das Hyomandibulare auseinander, die vordersten etwas schräg rostralwärts, die hintersten mediocaudalwärts. Caudal geht diese Portion in den Dilatator operculi (c,dop) über. Die ober- flächlichen Fasern des letzteren entspringen an der caudalen Seite des Sphenoticum, von wo sie in einwärts gerichtetem Bogen fast horizontal, medial vom oberen Ende des Praeopereulum (prop), caudalwürts zum vorderen Rand des Operculum (op), lateral von dessen Gelenk, ziehen. Die medialen und die dorsalsten Fasern dagegen entspringen am dorsalsten Teil der Aussenfläche des knöchernen Hyomandibulare und ziehen etwas schräg ventralwärts zum Ansatz. N:o 9. 14 A. LUTHER. Als primitiv dürfte an dem Bau des gesamten Constrictor I dorsalis des Lepid- osteus der kontinuierliche Zusammenhang aller seiner "Teile untereinander zu betrachten sein. Amia gegenüber bedeutet der Umstand, dass bei Z. ein gesonderter Protractor hyomandibularis angeführt wurde, keinen sehr wesentlichen Unterschied, da auch dort die äussersten Fasern des Levator arcus palatini sich am Hyomandibulare befestigen. Die schräg ventro-rostralwärts gerichtete Stellung des Levator arcus palatini bei Lepid- osteus ist durch die rostrale Verschiebung, die der gesamte Kieferapparat bei dieser Form erfuhr, leicht verständlich. — So lassen sich die Verhältnisse bei dieser so spe- ziell differenzierten Gattung ohne Schwierigkeiten auf die typischen zurückführen. Den Holostei schliessen sich die T'eleostei auf's engste an. Der Levator arcus palatini sowohl wie der Dilatator operculi lassen sich überall von einen "Typus ableiten, der mit dem bei 4a vorhandenen im wesentlichen übereinstimmt. Dipneusti. Mit dem Schwund der Beweglichkeit des Kiefer-Gaumenbogens ist bei den Di- pneusten auch der Constrictor I dorsalis vollkommen verloren gegangen. Dass auch ein Dilatator operculi vollkommen fehlt, bedeutet vermutlich, dass ein solcher bei den Vor- fahren der Dipneusten nicht zur Ausbildung kam. Mit dem Spritzloch ist der M. spira- cularis wohl schon früh geschwunden. Nerven des Constrietor I dorsalis. Die Innervation des C,d erfolgt überall durch einen Ast des N. V,, der stets sehr früh abzweigt, zuweilen schon während des Verlaufs des Nerven durch die Schädel- wandung (Acipenser), in der Regel aber gleich nach dem Austritt des "Truncus trige- mini aus dem Cranium, oft ehe eine Spaltung in die Nn. V, und V, erfolgt ist. In der Regel entspringt der N. C, d an der caudalen und ventralen Seite des Stammes (Acipenseriden, Polypterus, Lepidosteus). Nur für Amia wird ein Ursprung von der lateralen Seite angegeben (Arris 1897 p. 610—611 ). Der Nerv tritt an die Medialseite des Muskels heran, und verzweigt sich stets hier, früher oder spüter in den Muskel eindringend, doch kann daneben auch ein late- raler, an der Aussenseite sich verzweigender Ast (Amia vgl. AzLIS 1. c.) vorhanden sein. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 15 Adduetor mandibulae. Chondrostei. Der Adductor mandibulae der Chondrostei ist ausserordentlich einfach gebaut. Besonders ist das der Fall bei Polyodon '. Der Muskel ist hier ziemlich schwach ent- faltet und zerfällt in zwei von einander wenig scharf gesonderte Portionen (Textf. 3 und 5). Eine mehr articular (caudal) gelegene Portion (ama) entspringt lateral am Rand der Muskelgrube der Pars quadrata des Palatoquadratum. Ihre Fasern ziehen, nur wenig konvergierend, zum Rand der mandibularen Muskelgrube. Eine ganz dünne Schicht der oberflächlichsten Fasern befestigt sich jedoch an dem oberen Rand des knöchernen Dentale (amad). Die zweite, mehr symphysiale Portion (ams) entspringt am dorsalen Rand der Pars palatina des Palatoquadra- tum und geht am Mund- winkel grösstenteils in einen oberflächlichen Sehnenspie- gel über, mittelst dessen sie im vordersten Teil der Muskelgrube des Mandi- bulare inseriert. Ein kleiner, mehr artieular gelegener Textf. 5. Polyodon folium. Palatoquadratum (pg) und Mandibulare (md), Teil der Fasern erreicht mit den beiden Portionen des Adductor mandibulae (P. symphysialis ams fleischi den knorpeligen und P. articularis ama). Dentale und Maxillare sind entfernt; der rostro- 5 laterale Fortsatz des Quadratteils bei p abgeschnitten. amad Insertion der Unterkiefer. Der g£ànZé p articularis des Add. mand, am Dentale. lig Ligamente (vgl. Textf. 3). Muskel erscheint lateral stark abgeplattet und besitzt in der Tiefe einen entsprechenden Verlauf wie an der Oberfläche. Entsprechend den kürzeren, mehr quer gestellten Kiefern von Acipenser ist der Adductor mandibulae hier kürzer und breiter (vgl. Verrer 1878 p. 412—413 ). !) Synonyme des Adductor mandibulae von Polyodon: Levator mandibularis muscle BRIDGE 1878, p. 702. Kaumuskel, M. adductor mandibulae van WiJHE 1882, p. 37, t. XV, f. 4 m. ad. M. adductor mandibulae GEGENBAUR 1898, p. 342. N:o 9. 16 A. LUTHER. Er stellt (Textf. I, 6 u. 7) einen abgeplatteten Muskel dar, der der oberen (vorderen) Seite des Palatoquadratum aufliegt, mit konvergierenden Fasern unter der vom Maxillare (mx) gebildeten Knochenbrücke hindurchzieht und, im Bogen abwärts sich wendend, sehnig am Mandibulare (md) und Dentale (a) inseriert. Am Ursprung lassen sich dieselben zwei Portionen unterscheiden wie bei Polyodon. Die Hautmasse des Muskels stellt die symphysiale Portion (ams) dar, die nahe am symphysialen und am oberen Rand des Palatoquadratum (pq) entspringt. Die mehr articulare Portion (ama) entspringt am articularen (lateralen) Teil des Palatoquadratum, dem medialen Teil des von PARKER (1882 p. 164, 172) als ,Praeoperculum* (prop) bezeichneten Deckknochens, sowie an einem kleinen Fleck der oberen Fläche des. Palatoquadratum nahe dem Ausschnitt für den Durchtritt des Muskels. Sie ist am äusseren Rand der Muskelgrube sowie zum Teil medial von der symphysialen Portion gelegen. Gegen die Insertion hin verschmelzen beide Portionen vól- lig mit einander. — Ganz übereinstim- mend verhált sich Scaphirhynchus, nur ist die Insertion des Adductor mandibu- lae' teilweise flei- schig. Die beiden Por- tionen der Chondros- tei werden*durch ver- schiedene Äste des N V, versorgt (vgl. Textt. I u. 5"): desymphysiale durch Textf. 6. Acipenser güldenstädti. Kiefer und ihre Muskeln von vorn und oben gesehen. Für Textf. 6 und 7 gelten die Bezeichnungen: einen bis drei ober- am. Adductor mandibulae, ind. Mandibulare, flàchliche, die arti- ama. Add. mand. articularis, mx. Maxillare, culare durch einen ames. s » symphysialis, ppl. Parapalatinum, ams”. Ursprung des ams, pq. Palatoquadratum, lateralen (caudalen) brm. M. branchiomandibularis, prop. ,Praeoperculum*, Ast, der, um den ar- d. Dentale, smph. Symphyse. ticularen Rand des ! Syn.: M. levator maxillae inferioris BRUTZER 1859, p. 20, t. I, f. 1 d; f. 2a. Tom. XLI. Über die vom N. trigemimus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 17 Muskels ziehend, sich an dessen Innenfläche verzweigt. (Er sendet ferner Äste an die Mundschleimhaut.) Als ursprüngliches, bei den Chondrostei vorkommendes Merkmal sei hervor- gehoben, dass bei Polyodon der Ursprung des Adductor mandibulae gänzlich am knor- peligen Palatoquadratum erfolgt, trotzdem der Muskel von einem Belegknochen bedeckt ist. Ebenso erfolgt die Insertion noch fast ganz am Knorpel in den Muskelgruben und nur ein unbedeutender Ansatz am Dentale bezeichnet gleichsam den ersten Schritt bei der Überwanderung der Insertion vom Mandibularknorpel auf die denselben verdrän- senden Belegknochen, wie wir sie in der Vertebratenreihe in allen Phasen verfolgen können. — Bei Acipenser hat auch der Ursprung sich bereits teilweise auf einen Deck- knochen ausgedehnt. Wie die Kiefer von Polyodon inbezug auch die äussere Gestalt und das Vor- handensein von Muskelgruben eine Ähnlichkeit mit denjenigen mancher Haie (z. B. Chlamydoselachus) besitzen, ein Verhalten, das schon BRIDGE (1879 p. 702) u. A. aufgefal- len ist, so zeigt auch der Ad- duetor einen ähnlich einfachen Bau wie bei manchen Haien z. B. bei Chlamydoselachus '. Dass die sehr langgestreckte Form der Kiefer nicht als ursprünglich anzusehen ist, wurde bereits oben (S. 9) her- d I I I vorgehoben, und ebenso müs- pg ma a ma smph aa sen wir annehmen, dass der , . Textf. 7. Acip. güldenstädti. Kiefer und ihre Muskeln von Adductor mandibulae bei den unten bei aufgesperrtem Maul. Bezeichnungen wie bei Textf. 6. Chondrostei mehr oder weniger rückgebildet ist. Darauf deutet schon seine schwache Ausbildung. Aber auch eine andere Überlegung führt zu demselben Schluss. Während die Stóre ihre Beute in der Regel heil verschlucken (vgl. den speziellen Teil!) die Kiefer also keine grosse Schliess-Kraft benótigen, erhält Polyodon seine Nahrung durch Filtrieren von Wasser (oder Schlamm?), bedarf also ebenfalls keiner starken Kaumuskeln. Der Umstand, ! Es sei hier besonders erwähnt, dass eine Zwischensehne, wie sie so oft bei den Haien vorhanden ist, bei Polyodon fehlt. N:o 9. 3 18 A. LUTHER. dass bei Acipenser sowohl als bei Polyodon ' in der Jugend Zähne auftreten, die später schwinden, deutet jedoch ohne Zweifel an, dass die Vorfahren der Chondrostei einst gut entwickelte Zähne besassen, denen jedenfalls auch stärkere Beissmuskeln entsprochen haben werden. Man wird deshalb mit der Verwendung der bei den Chondrostei gemachten Befunde zu morphogenetischen Schlüssen sehr vorsichtig sein müssen, vor allen Dingen ein Fehlen von gewissen, bei anderen Ganoiden vorhandenen, Adductor-Portionen nicht ohne weiteres für ursprünglich. halten dürfen. Etwas anders steht die Sache inbezug auf das, was vorhanden ist. Hier möchte ich besonders hervorheben, dass sich die sym- physiale Adductorportion bis in unmittelbare Nähe des vorderen Endes der Pars pala- tina erstreckt. Denken wir uns, dass der Kieferapparat von Polyodon in Anpassung an äussere Lebensverhältnisse rostralwärts verschoben würde, sodass das Auge mitten über demselben zu stehen käme, — derart, wie es bei der Mehrzahl der Fische der Fall ist, — und dass das Auge dann an Grösse zunehmen würde! Die Folge wäre ohne Zweifel, dass die Portio symphysialis dem Auge Platz machen und dass ein Teil ihres Ursprungs veröden würde, während der vordere, an der Pars palatina entspringende Teil unter dem Auge sehnig würde, also mittelst einer relativ langen Sehne am Mandi- bulare inserieren würde. Dieser vordere Teil würde also einen selbständigen, vor dem Auge gelegenen Muskel bilden: eine Pars praeorbitalis. Auf diese Möglichkeit komme ich weiter unten (S. 25) noch einmal zurück. Crossopterygi. Weit komplizierter als bei den Chondrostei verhält sich der Adductor mandibulae bei den Polypteriden. Eine gute Schilderung seines Baues bei Polypterus gab bereits Porzarn (1892 p. 391, t. 27, f. 2, 3) und damit stimmt dieser Muskel auch bei Cala- moichthys im Wesentlichen überein. Hier tritt uns zum ersten Mal ein in hóherem Maasse verknüchertes Skelet ent- gegen und demgemäss finden Ursprünge und Insertionen der einzelnen Muskelportio- nen grösstenteils an Ossifikationen statt. Porramp unterscheidet am Adductor mandibulae 3 Portionen: 1) einen Masseter, 2) einen Temporalis und 3) einen Pterygoideus. ! Auch von einem 1 m. langen Ex. von Psephurus gladius erwähnt ZANDER (1908, p. 81), „kurze, konische wenig vorragende Zähne“. Bei dem eocänen Polyodontiden Crossopholis fand Corr. (1886 p. 162 n. f. I) ,dentigerous laminae among the jaw bones*, doch ist in letzterem Fall wohl unsicher, ob sie wirklich an den Kiefern gesessen haben. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 19 do" amass msp amass do lap pir IO 1 I | I w qu ang amass prc Textf. 8. Polypterus bichir. Oberflächliche Ansicht der Kiefermuskulatur. amass. Masseter, amim. Add. mand. intramandibularis, ang. Angulare, cm. Cartilago Meckelii, do. Dilatator operculi, doi. Insertion des do, lap. Levator arcus palatini, msp. M. spiracularis, pfr. Postfrontale, pre. Proc. coronoideus (Spleniale), qu. Quadratum, sp. Spiraculum, i. Temporalis, tt. Insertionssehne der Mm. temporalis und pterygoideus, td'. Insertionssehne der am Quadratum ent- springenden Fasern des Add. mand., VIL b. N. buccalis. Nach Entfernung des Praeoperculum (Textf. 8 u. 9) liegt der Masseter (amass)' offen da. Es ist eine ansehnliche Muskelmasse, deren Fasern oben in schräger Rich- tung von oben und caudal, unten fast horizontal gegen den Proc. coronoideus und den oberen Rand und die innere Fläche des An- gulare konvergieren. Der Ursprung findet statt an dem oberen und hinteren Teil der Innenfläche des Praeoperculum, ferner an der lateralen Fläche des knorpeligen und knö- chernen Quadratum sowie am Rand des Ento- pterygoids (Polypterus); er greift ferner auf die laterale Fläche des Hyomandibulare über, soweit der Muskel hier zwischen Vs msp sp do D [0 D Lu \ I Textf. 9. Calamoichthys calabarieus. Wie Textf. 8. ! Syn.: Kaumuskel vom Schläfengürtel. Jou. MÜLLER 1846, p. 211, t. III, f. 4 B (Polypterus). N:o 9. 20 A. LUTHER. diesem und dem Praeoperculum liegt. Porrarp unterscheidet zwei Portionen, je nachdem der M. am Praeoperculum oder am Quadratum entspringt. Ich finde einen kontinuier- lichen. Übergang zwischen diesen Fasergruppen. Die Insertion findet am Proc. coro- noideus, teils mittelst einer (im Inneren des Muskels stärker ausgebildeten) Sehne, teils fleischig, statt. Der Masseter bedeckt seitlich den grössten Teil des C, d (nur den M. spiracularis und die Insertionssehne des Dilatator operculi freilassend) sowie den grössten Teil der folgenden Portion. Der Temporalis (Textf. 4 t) von Polypterus' ist ein starker, breiter, abgeplat- teter Muskel, der an der Ventralseite des Postfrontale, des Frontale und des diesem sich anschliessenden supraorbitalen Schädelknorpels, sowie an einem obersten Streifen des vertikalen Orbitosphenoids entspringt. Dieses Ursprungsgebiet beginnt vorn über dem Auge und erstreckt sich caudalwärts bis dorsal vom Austritt des N. V. Die Fasern des Muskels konvergieren schwach gegen die kräftige Endsehne (vgl. unten!). Bei Calamoichthys (Textf. 10) stellt der M. temporalis eine sehr kräftige Portion dar. Er entspringt | amimit gu an der Ventralseite des Frontale und Textf. 10. Calamoichthys calabaricus. Der Masseter und des sehr schwach ausgebildeten Su- die sich ihm anschliessenden, caudal vom N V, am Quadra- praorbitalknorpels, medialwärts etwa tum entspringenden Fasern des Add. mandibulae sind wie his zur halben Breite des Frontale in Textf. 4 entfernt. Ausserdem wurde der Unterkiefer auf- ; : reichend, und an dessen caudalem Teil gemeisselt um die intramandibulare Adductorportion zu zei- gen. Bezeichnungen wie in Textf. 8. auch an der Medialseite der vertikal abwärts gerichteten Kante. (Sein Ursprungsgebiet ist auf Textf. 10 durch eine gestrichelte Linie bezeichnet.) Er stimmt im Übrigen mit demjenigen von Polypterus überein. Der M. pterygoideus entspringt bei beiden Gattungen am Orbitosphenoid und am Parasphenoid längs einer schmalen Zone, die caudal und ventral vom Austrittsloch des N. V beginnt und von dort rostralwärts etwa bis 3/5 des Abstandes bis zum hin- teren Rand des Augapfels reicht. Dorsal ist der Ursprung fleischig, ventral kurzsehnig. Wie Porranp (1. c.) richtig angiebt, zieht er in einem Winkel von etwa 45° zur Hori- zontalebene des Schädels lateral- und abwürts um bald in die für ihn und den M. tem- ! Syn: Kaumuskel vom Schädeldach, Jon. MÜLLER 1846, p. 211, t. III f. 4 B. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 21 poralis gemeinsame Endsehne überzugehen (vgl. die von Porramp gegebenen Quer- schnittbilder). Diese gemeinsame Insertionssehne ist in der Nähe des Unterkiefers mit der Mund- schleimhaut sehr fest verwachsen. Der Ansatz geschieht jedoch am Boden der Muskel- grube des Unterkiefers an einem kleinen Höcker des Dermoangulare (?) vgl. Textf. 11, Ein kleiner Sehnenzipfel befestigt sich an der Medialseite des Proc. coronoideus. Innerhalb der Muskelgrube des Unterkiefers entspringt an der Temporalis-Ptery- goideus-Sehne ein dünner, platter, offenbar rudimentürer Muskel (Textf. 10, 11 amım), der schräg ventro-rostralwärts ziebt, um am Boden der Muskelgrube, hauptsächlich am Mec- kel’schen Knorpel, zu inserieren. Charakteristisch ist in beiden Gattungen die Lage der Mm. temporalis und ptery- goideus zu den Nervenstämmen: Der Ursprung des ersteren erfolgt überall dorsal von den Nn. ophthalmieus profundus und superficialis, der des Pterygoideus ventral von diesen Nerven. Der N. V, und der N. buccalis ziehen lateral vom Temporalis vorwärts. — Über den dorsalen Rand des Masseter treten in charakteristischer Weise sensible Äste des V, und solche des N. buccalis ' (vgl. Textf. 8 und 9 Vs). Die oben geschilderten drei Portionen des ' em amım Adductor mandibulae, welche uns hier zum ersten NAM re . À > =. à Textf. 11. Polypterus bichier. Aufgemeis- Mal begegnen, seien im Folgenden etwas näher citer Unterkiefer mit der Insertion der Ad- besprochen. ductorsehnen und der intramandibularen Ad- . . D . luc . "ti im). Ei o' ichelte Linie Eine Insertion von oberflächlichen Fasern {u“torportion (amim). Eine gestrichelte Linie | bezeichnet die natürliche dorsale Grenze des des Adductor mandibulae an Belegknochen des Unterkiefers. Bezeichnungen wie in Textf. 8. Unterkiefers fanden wir bereits bei den Chon- * drostei. Einer ähnlichen, am Quadratum entspringenden Fasergruppe wird der Masseter seine Entstehung verdanken. Seine Entwicklung steht in naher Beziehung zu der Beschat- fenheit des Skeletmaterials, indem der feste Bau des Knochens die Entstehung eines rela- tiv schlanken Proc. coronoideus gestattete. Hand in Hand mit der Entfaltung des letz- teren haben die an demselben sich ansetzenden Fasern ihre Richtung verändert, indem sie, statt mehr oder weniger dorsoventral zu ziehen, schräg rostroventrad bis horizontal rostrad ziehen, eine Veründerung, die mit der durch den Proc. coronoideus sich anders ! Eine eingehende Untersuchung der motorischen Aste des Trigeminus war infolge von mangel- haftem Erhaltungszustand des Materials nicht möglich. Soweit ich die von PoLLarn gemachten Angaben kontrollieren konnte, habe ich sie richtig gefunden. N:o 9. nz IV A. LUTHER. als vorher gestaltenden Hebelverhältnissen des Unterkiefers im Zusammenhang steht. Die so entstandene Portion hat dann eine bedeutende Ausdehnung gewonnen und sich am Ursprung weit caudal- und dorsalwärts ausgedehnt, wobei die oberflächliche Fascie (an der z. B. bei Haien oft Fasern des Add. mand. entspringen) gewissermassen eine Brücke gebildet haben mag, welcher entlang die Ausbreitung bis zu den an Knochen stattfindenden Ursprüngen erfolgte. Der nahe Anschluss des Palatoquadratbogens an das Kranium gab dem M. adduc- tor mandibulae Gelegenheit einen Teil seines Ursprungs auf das Kranium zu verlegen, und zwar geschah dieses caudal vom Auge. Eine Homologisierung mit dem regelmässig rostral vom Auge entspringenden M. praeorbitalis, wie sie Porranp (p. 393) annimmt, erscheint mir nicht richtig. Auch bei den Haien kommen rostral und medial vom N. V, gelegene Adductorportionen vor, die von rostralen Ästen des N. V, versorgt werden, aber nichts mit dem M. praeorbitalis zu tun haben. Ferner sei auf die bei Ama vor- handenen, vor dem Auge entspringenden Differenzierungen hingewiesen (vgl. unten!). Ich halte somit die von Porranp als M. temporalis und M. pterygoideus bezeichneten Teile für neuerworbene Differenzierungen des M. adductor mandibulae. Holostei. Amia. Der Adduetor mandibulae von Amia besitzt, wie Allis (1897 p. 546—552) dargelegt hat', einen komplizierten Bau, sodass sich mehrere Portionen (von Allis als A, A, A, bezeichnet) unterscheiden lassen. Während ein Teil der Fasern ohne Unter- brechung vom Ursprung an der Kiefergaumenreihe, dem Schädel oder dessen Belegknochen zu den Skeletelementen des Unterkiefers zieht, wird ein andrer Teil des Muskels medial vom oberen Rand des Unterkiefers in ausgedehntem Maasse sehnig, weiter ventral aber wieder fleischig. Durch die erwähnte sehnige Strecke wird der Adductor somit in einen stärkeren oberen Abschnitt, A, + A,, und einen in die Muskelgrube eingeschlossenen, weit schwächeren Teil A. zerlegt. Die Portionen A, und A, sind in ihrem Ursprungs- teil einheitlich, trennen sich aber gegen die Insertion hin von einander; ferner zerfällt A, gegen den Ansatz hin in drei Bündel (A,’, A," und A,''). Der Spaltung des Muskels in A, und A, entsprechend, lassen sich auch an der sehnigen Querzone eine mehr laterale Sehne A, A„’ und eine mehr mediale A, A„’’ unterscheiden, ebenso kann man an der intramandibularen Portion entsprechende, allerdings nur unvollstándig getrennte Teile als A,” und A,'' unterscheiden. 1) Vgl. auch Mc MurriCH 1885, p. 122, t. X. f. AM', AM? Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 23 Die einzelnen Portionen gestalten sich folgendermassen (inbezug auf detailliertere Angaben und Abbildungen sei auf Allis l. c. verwiesen). Als A! bezeichnet ALLIS die Hauptmasse des Muskels, welche mit ihren oberflächlicheren Fasern am Proc. postorbitalis, der unteren Flüche des lateralen Teils des Squamosum, der äusseren und vorderen Fläche des Praeoperculum (mit Ausnahme der äussersten Kante), sowie mit einigen Fasern an der Medial seite des oberen Postorbitale entspringt, während der Ursprung der tieferen Fasern an der äusseren Fläche von Hyomandibulare, Quadratum und Symplecticum erfolgt. Die Fasern konvergieren fächerförmig gegen den Proc. coronoideus und die Muskelgrube des Unterkiefers und sondern sich dabei in drei Bündel. Das lateralste von diesen, A,’ (4 M’ Mc MURRICH ]. c.), das dem ventrocaudalen Teil des Ursprungs entspricht, zieht im grossen und ganzen horizontal und lateral vom Hauptstamm des N.V, vorwärts, um an der äusseren Fläche des Supraangulare (knócherner Proc. coronoideus), sowie mit tieferen Fasern am Carti- lago coronoideum, dem Articulare und Supraangulare zu inserieren. Medial vom N. V, liegen die Bündel A," und A,". A,’ ist das stärkste Bündel des Adductor. Die Hauptrichtung ist eine rostroventrade. Einige äussere, obere Fasern inserieren oft an der Innenfläche des Dentale an und vor dem Proc. coronoideus, die übrigen Fasern ziehen teils «direkt in den Ramus man- dibulae, wo sie sich z. T. am Cart. Meckelii befestigen, teils aber gehen sie in eine starke Sehne (A, Aw’) über, an der ein Tei! des Ac (der Aw’) entspringt. Die Portion A," umfasst Fasern, die von der unteren Fiüche des Proc. postobitalis und des Squamo- sum sowie vom oberen Postorbitale kommen und in die Zwischensehne A, Aw’ übergehen. Der A, entspringt am Hyomandibulare ventral vom Loch des N. VII, ferner an der äusseren Fläche des Quadratum bis zur Gelenkanschwellung an der Aussenfläche des Metapterygoids hinter dem Vorderrand des dorsalen Fortsatzes, an der ganzen Innenfläche dieses Fortsatzes und an der Metapterygoid-Membran. Von diesem Ursprung aus konvergieren die Fasern gegen die Zwischensehne A, Ao", in die sie übergehen. Von den beiden im Unterkiefer eingeschlossenen Muskelportionen inseriert die als Aw’ bezeichnete, eine Fortsetzung der Sehne A, Aw’ darstellende Portion, an der inneren Fläche des Angulare, die von der Sehne A, Ao" kommende Portion Aw” (Fortsetzung von A,) als flacher dünner Muskel an der oberen Fläche des Cart. Meckelii. Damit wären nach der Auffassung von Mc Mouorricn und Arvıs die dem Adduc- tor mandibulae der Selachier in ihrer Gesamtheit homologen Muskelportionen angeführt. Ich kann mich dieser Anschauung nicht anschliessen, sondern stelle auch die von ArLıs als Levator maxillae superioris 1—4 (Lms' — Lms') bezeichneten Portionen hierher: Betrachten wir zuerst die als Lms! (Azzis; 3. portion of the Levator arcus pala- tini Mc. Murricu 1. c. p. 123) und Lms, (Arum; 2. portion of the Levator arcus pala- tini Mc. Murricu 1. c.) bezeichneten Differenzierungen. Es handelt sich um Muskelpartieen, deren einheitlicher Ursprung vom oberen Ende des vorderen Randes des Hyomandibulare sich vorwürts quer über das obere Ende des lateralen Fortsatzes des Parabasale bis zum vorderen Ende dieses Knochens erstreckt. Die Fasern ziehen medial vom Levator arcus palatini schräg rostralwärts, treten über die Aussenfläche des Metapterygoids und teilen sich in zwei schlanke Bündel. Ein oberes, vorderes, Lms', das nahe dem Vorderrand der Portion A, in eine dünne Sehne übergeht, zieht medial vom Proc. coronoideus und dem hinteren Ende des Spleniale zur Sehne A, Aw', wo der Ansatz erfolgt. Das zweite, als Lms? bezeichnete Bündel, geht nahe dem Vorderrand von A, in eine dünne Sehne über, welche sich mit der breiten Sehne A, Ao" vereinigt, wobei jedoch die Sehnenfasern von Lms* sich oft an beiden Oberflàchen der grossen Sehne bis zum Skelet verfolgen lassen. Die Spaltung des am Ursprung einheitlichen Lms! + Lms? in zwei getrennte Insertionsbäuche ist offenbar zunächst durch die Spaltung der Zwischensehne in die beiden Portionen A, Aw’ und A, Xo" bedingt. N:o 9. 24 A. LUTHER. Dass der Muskel nicht, wie Aruıs will, als Derivat des Constrictor 1 dorsalis aufzufassen ist, sondern als aberrierendes Bündel des Adductor mandibulae, dafür spricht 1) die Innervation durch einen vorderen Ast des N.V,, welcher von dem caudalen, die Mm. levator arcus palatini und Dilatator operculi versorgenden Ast völlig getrennt ist, vor allen Dingen aber 2) die von Aunıs geschilderte Ontogenie. Danach sind bei 10—12 mm langen Larven die Portionen Lms' — Lms' in Kontinuität mit dem Adductor man- dibulae und fehlen noch die Sehnen. Lms' + Lms? stellt noch einen einzigen Muskel dar, der am medianen Fortsatz oder an der oberen Fläche des Metapterygoids entspringt und noch nicht bis medial vom Levator arcus palatini reicht. Bei 20—40 mm langen Tieren hat sich der Ursprung medial von dem letzteren Muskel bis zum Hyomandi- bulare vorgeschoben; dem Parabasale liegt der Muskel aber nur seitlich an. Erst sehr spät wird also der beim Erwachsenen vorhandene Ursprung am Kranium erworben. Da wir alle Ursache haben anzunehmen, dass dieser ontogenetische Entwickelungsgang dem phylogenetischen entspricht, finde ich keinerlei Argument, das für die Ableitung vom Levator palatotoquadrati spräche, und nehme die Abstammung vom Adduetor mandibulae als höchst wahrscheinlich an. Ich bezeichne den Muskel deshalb als Portio paraba- salis des Adductor mandibulae oder kurz als Add. mand. parabasalis. Bei Amia wurden von Mc. Murrien (1885 p. 123) als 4. und 5. Portion des Levator arcus palatini, von Arns (1897 p. 552—556) als Levator maxillae superioris 3 und 4 (Lms? und Lms') zwei Muskeln beschrieben, welche in ihrer abgetrennten Lage vor der Orbita Anklänge an den M. praeorbitalis, wie wir ihn bei vielen Sela- chiern finden, zu bieten scheinen. Der mehr laterale von diesen beiden Muskeln (Zms* Auuıs l. c. f. 21—42) entspringt in der Regel mit zwei Kópfen am Antorbitale am hinteren Teil von dessen ventraler Flüche, sowie an der ventralen und rostralen Fläche des Proc. praefrontalis und zieht als kräftiger, sich kegelformig verbreiternder Bauch zum Palatinum, an dessen oberer Fläche, in der Nähe des äusseren hinteren Randes, er inseriert. In manchen Fällen soll der Ursprungskopf am Proc. praeorbitalis fehlen, und auch bei Larven von c. 20 mm Länge schien ALLIS dieser Kopf der einzige zu sein. Der M. bewegt durch seine Kontraktion das Antorbitale und verengt die Nasenhóhle (ALLIS l. c.). Mehr medial liegt der von ALLIS als Lms* bezeichnete Muskel. Er entspringt an der oberen Fläche des Palatinum in der Nühe von dessen caudalem Rand, fast immer aber auch an der hinteren Fläche des Proc. praefrontalis, sowie an einem Ligament, das den letzteren mit dem Palatinum verbindet. Der etwas abgeplattete Muskelbauch geht in eine lange und schlanke Sehne über, die ventro-caudad zieht und sich mit der Sehne der von ALLIS als Lms? bezeichneten Muskelportion verbindet. Sie inseriert an einem kleinen, von BRIDGE (1877 p. 618, t. XXIII f. 7) als ,ossicle ce" bezeichneten Knöchelchen, das dem Meckel'schen Knorpel aufsitzt. Während diese Insertion bei der Larve die einzige sein soll, kommt bei dem Erwachsenen noch eine zweite Sehne dazu, die an der Medialseite der von ALLIS als A, Ao" bezeichneten Portion liegt und hier mit der Sehne der in Rede stehenden Adductorportion verschmilzt. Es läge nahe bei der Hand anzunehmen, dass die soeben beschriebenen beiden Muskeln von Amia einen uralten Besitz der Fische darstellen würden, derart, dass sie Tom. XII. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 25 einem bei gemeinsamen Vorfahren der Selachier und Holostei vorhandenen M. praeorbi- talis entstammen würden. Zu Gunsten einer solchen Ableitung könnten mancherlei Facta in’s Feld geführt werden: Die durch das Auge isolierte Lage des Ursprungs- gebiets der Muskeln in beiden Fällen; der an die bei Selachiern waltenden Verhältnisse erinnernde Ursprung beider bei Amia vorhandenen Muskeln am Proc. praeorbitalis; die Innervierung der letzteren Muskeln durch einen relativ früh an der Vorderseite des N. V, entspringenden Zweig. Die Insertionsweise des medialen Muskels liesse sich sehr gut von einem Verhalten, wie es die Haie zeigen, ableiten; auch der Annahme eines neuen Insertionspunktes des lateralen Muskels stände nichts im Wege. Eine solche Deutung ist jedoch, aller Wahrscheinlichkeit nach, unrichtig. ALLIS (p. 556) giebt an, dass bei Larven von 10—12 mm die betreffenden Muskeln „are directly continuous with the adductor mandibulae^ und (p. 554) dass „in larvae" der Lms? nur am Palatinum entspringt, der Ursprung sich also erst später auf den Proc. praeorbitalis ausdehnt. Dieser Umstand spricht aber für eine von den Haien un- abhängige Differenzierung der Muskelgruppe bei den Holostei, denn gerade der Ursprung am Cranium erwies sich bei den Selachiern als ausserordentlich konstant. In der Tat lassen sich alle oben angeführten Fakta auch verstehen, wenn wir eine relativ späte Entstehung der Muskelgruppe aus dem Adductor mandibulae annehmen. Der weit vorn (symphysial) erfolgende Ursprung der in Rede stehenden Diffe- renzierungen spricht nicht gegen die Ableitung vom Adductor mandibulae, denn inner- halb einer anderen Gruppe der Ganoiden, der Chondrostei, finden wir (vgl. S. 15), dass sich der Add. mandibulae bis in unmittelbare Nähe der Symphyse erstreckt. Wir könnten annehmen, dass Vorfahren von Amia einen solchen ausgedehnten Adductor besassen, und dass dann durch Umformungen des Kieferapparats und zunehmende Grösse des Auges der vorderste Teil des Adductors abgetrennt wurde, gleichzeitig aber dem Palatinum und Kranium verbindenden Ligament entlang eine Ausdehnung des Ursprungs auf das Kranium erfolgte. So entstand der Lms?, von dem sich ein in den Dienst des Geruchsorgans tretendes Bündel als Lms* abspaltete. Die von Mc MurricH und Arum angenommene Ableitung der beiden Muskeln von dem C,d, speciell dem Levator palatoquadrati (Lev. maxillae superioris) halte ich auf Grund der angeführten ontogenetischen Facta, sowie in Anbetracht ihrer vom Cd abweichenden Innervierung durch einen vorderen Art des V,, für unzutreffend. Gemäss der hier dargelegten Auffassung über die Phylogenese der Muskeln Lms’ und Lms! müssen dieselben andere Namen erhalten, und zwar bezeichne ich den Lms? als Add, mandibulae praeorbitalis, den Lms’ als M. nasalis. 26 A. LUTHER. Lepidosteus. Die eigentümliche Ausbildung des Kieferapparats von Lepidosteus (Textf. 12, 13; Taf. Fig. 1— 2) hat selbstredend auch sehr auffallende Ausbildungsformen der Derivate des Adductor mandibulae herbeigeführt. Besonders die vor dem Auge gelegenen Ur- sprungsköpfe gelangten dabei zu mächtiger Entfaltung, während das postorbitale Ursprungs- gebiet nur mässig ausgebildet ist und weit weniger Differenzierungen aufweist als bei Amia. Die postorbitale Ursprungsportion' ampo; (dem A, + A, von Amia homolog) stellt eine im Querschnitt dreieckige Muskelmasse dar, die an der lateralen Fläche des Interoperculum, an der lateralen Fläche des knorpeligen und knüchernen Symplecticum, des Metapterygoids, des knorpeligen Palatoquadratum zwischen dem letzteren Knochen und dem Quadratum, bez. an dem hier gelegenen Entopterygoid sowie an dem caudalen Teil des Quadratum teils fleischig, teils sehnig entspringt. Die Fasern konvergieren rostralwürts, teilweise in 2-zeilig gefiederter Anordnung, gegen einen breiten und starken medio-ventral vom Auge gelegenen Sehnenspiegel, der etwa 2/5 der Gesamtlänge des Muskels einnimmt. Medial von diesem Sehnenspiegel ist noch eine dünne Muskelschicht vorhanden. Der Sehnenspiegel geht in die sehr kräftige Insertionssehne über, deren Ansatz teils am Rand des Supraangulare (sag), teils am knorpeligen caudalen Ende des Unterkiefers erfolgt. Der N. V, durchbohrt die Sehne im vorderen Teil der Orbita. — (Es gelang mir nur einen motorischen, in den Muskel eintretenden Ast aufzufinden (Fig. 2 nam), doch erhült der Muskel wahrscheinlich noch andere Aste des V,). Es wurde bereits erwähnt, dass die Pars praeorbitalis* des Adduetor mandi- bulae bei Lepidosteus sich mächtig entfaltet hat. Der Grund hiervon ist erstens in der starken rostraden Verschiebung des Kiefergelenks zu suchen. durch welche dieses bis vor das Auge rückte, wobei dann der weit vorn und oben erfolgende Ursprung der P. praeorbitalis weit günstigere mechanische Bedingungen darbot als der weiter caudal erfol- gende des Adductor mandibulae; zweitens erforderte der einen sehr langen Hebel- arm darstellende Unterkiefer einen besonders kräftigen Hebemuskel und zwar um so mehr, als der Ansatz in nächster Nähe des Gelenks erfolgt. Der ursprünglich rostral vom Auge gelegene Ursprung hat sich dorsal und medial vom Auge caudalwärts ausgedehnt. Diese Ausdehnung geschah teils dorsal über den ! Syn.: ,Muskelbauch des Kaumuskels, welcher vom Vordeckel entspringt“ Jon. MÜLLER 1846, p. 213, io d Nene 2 Ja ? Syn.: Muskelbauch des Kaumuskels, vom . . . Schädeldach entspringend. JOH. MüLLER 1846, p. 213, b Veoh Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 27 M. obliquus oculi superior hinweg, teils zwischen den beiden Mm. obliqui oculi hindurch. Durch den oberen schrägen Augenmuskel, ferner durch die den Ursprung in Felder teilenden Nn. olfactorius und ophthalmieus superficialis wird der Muskel in Portionen gespalten, die sich gegen die Insertion hin vereinigen. Als Add. mand. praeorbitalis superficialis (amprs) bezeichne ich die dor- salste und mächtigste Portion. Sie bedeckt dorsal die ganze übrige V-Muskulatur und liegt (Textf. 12, 13) unmittelbar unter dem Frontale (fr), dem Parietale (p) und Squa- Textf. 12. Lepidosteus osseus. Dorsalansicht nach Entfernung der Belegknochen der rechten Schüdel- hälfte. Für die Textf. 12 und 13 gelten die Be- zeichnungen: ag. Angulare. ammi. Add. mand. anterior minor, ampo. E ^ postorbitalis, amprs. d n praeorbitalis superficialis, apfr. Gelenkfläche am Palatinum (Palatofron- talgelenk), clap. Levator arcus palatini, d. Dentale, fr. Frontale, hm. Hyomandibulare, iop. Interoperculum, oi. M. obliquus inferior, os. M. = superior, p. Parietale, prop. Praeoperculum, sag. Supraangulare, sq. Squamosum, VII b. N. buccalis. 28 A. LUTHER. mosum (sg) an, an deren ventraler Fläche die Fasern z. "T. entspringen. Medial findet der Ursprung dorsal von den Nn. olfactorius und ophthalmicus superficialis an dem Septum interorbitale statt, das (vgl. Tafel, Fig. 2) in der Gegend des Austritts des N. I knóchern ist (Orbitophenoid ospA), weiter vorn als dünnes Band knorpelig, den dorsalen Belegknochen zunächst aber grósstenteils bindegewebig ist. Die beiderseitigen Muskeln stossen hier fast unmittelbar aneinander. Caudal entspringt diese Portion am Sphenoticum (spho), dessen dorsaler Rand zugleich die Grenze des Ursprungs bildet, ferner am Prooti- cum (pro) und Alisphenoid, sowie dorsocaudal von denselben am knorpeligen Schädel, wobei ein Zipfel lateral von dem Canalis semicircularis anterior sich so weit caudalwärts erstreckt, wie das Parietale. Schliesslich bietet noch ein Teil der vorderen Fläche des Sphenoticum dem Muskel eine Ursprungsfläche dar. — Die Insertion erfolgt teils fleischig, zum grossen Teil aber mittelst einer lateral, an der ventralen Fläche des Muskels über dem Auge gelegenen Sehne, an dem Proc. coronoideus. Nur die rostralsten und oberfläch- lichsten Fasern setzen sich hier an die Aussenfläche und den caudalen Rand des oberen medialen Fortsatzes des Supraangulare an. Die übrigen inserieren am knorpeligen Coro- noidvorsprung und dem Autocoronale (v. Wine) sowie am Articulare, wobei sie medial- würts in die Muskelgrube hineinragen. : Der Adductor mandibulae praeorbitalis profundus! (amprp) stellt einen länglichen Bauch von annähernd dreieckigem Querschnitt dar (Fig. 1), in dessen oberen Teil der M. obliquus superior (Textf. 13 os) eingebettet ist. Die Portion liegt ventral vom N. ophthalmicus superficialis und entspringt fleischig an der Schädelwand. Der Ursprung findet hauptsächlich am Septum interorbitale statt und zwar sowohl am knóchernen Teil (Orbitosphenoid), wie am knorpeligen. Die ventralsten Fasern kommen vom Rand des Parabasale. Caudal umfasst der Muskel mit zwei Zipfeln den Austritt des N. II. Über dem Auge geht er in eine starke Sehne über, die sich mit derjenigen der Portio superficialis vereinigt und mit ihr in der Muskelgrube des Unterkiefers inseriert. Die Innervation der beiden Portionen des M. praeorbitalis (vgl. Fig. 1) erfolgt durch einen vorderen Ast des N. V.. Als Adductor mandibulae anterior major? (amma) bezeichne ich vorläufig einen breiten, platten Muskel, der nach Entfernung der Portiones praeorbitales super- ficialis und profundus zum Vorschein kommt (vgl. Fig. 2 amma). Er entspringt fleischig an der äusseren Fläche des knorpeligen Palatoquadratum sowie am dorsalen Teil des Quadratum und des unmittelbar daran sich schliessenden caudalen Endes des Dermo- ' Syn.: „Portion des Kaumuskels, welche vom Sphenoideum basilare entspringt“. Jon. MÜLLER 1846, p. 213, t. IV, f. 2, C. ? Syn.: D. Jon. MÜLLER 1846, p. 213, t. IV, f. 2. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 29 palatinum. Die Fasern konvergieren gegen die Muskelgrube des Unterkiefers, in welcher sie sich an den Knorpel und das Articulare ansetzen '. M. adduetor mandibulae anterior minor. Dem vorigen Muskel schliesst sich eaudal und dorsal ein kleiner Muskel an, dessen in der Mitte eingeschnürte Form aus Fig. 2 ammi (vel. auch Textf. 13) ersichtlich ist. Er entspringt caudal mit dünner Aponeurose, weiter vorn fleischig am oberen Rand des Palatoquadratum. Wiührend der Ursprungsteil durchaus platt ist, wird der Muskel gegen die Insertion hin dicker. Er inseriert teils an der caudalen Hälfte des oberen Randes des Supraangulare, teils an der Aussenfläche der Sehne des postorbitalen Adductor mandibulae dicht bei deren Insertion. I | I Ip | | ip Y; a g sag d I | | | Ao VG Prop am po V4,VZ5 Textf. 13. Lepidosteus osseus. Laterale Ansicht. Seitliche Belegknochen und Auge entfernt. Hin- sichtlich der Bezeichnungen vgl. Textf. 12. In welcher Weise die Differenzierungen des Adductor bei Lepidosteus denjenigen von Amia zu vergleichen sind, wurde oben bereits zum Teil angedeutet. Am postorbitalen Adductor von L., der den Portionen A, + A, bei A. entspricht, lässt sich im Einzelnen nur insofern eine Homologisierung mit den bei A. vorhandenen Portionen durchführen, als an dem Sehnenspiegel der lateral vom N. V, befindliche Teil 2) Ob ein Ansatz der medialsten Fasern am Rand des Angulare erfolgt, blieb unentschieden. N:o 9. 30 A. LUTHER. dem A,’ homolog gesetzt werden darf, der medial von dem Nerven gelegene Teil aber den Portionen A,’’+ A," + A, entspricht. Wie gross der Unterschied im Einzelnen ist, wird klar, wenn man bedenkt, dass die betreffenden Portionen bei A. grossenteils am Neurocranium entspringen, diejenige von L. aber auf die Palatoquadratspange mit dem Suspensorium, Prae- und Interopereulum, also Teile des Visceralskelets, beschränkt bleibt. Dabei bleibt die Möglichkeit offen, das bei L. ein vielleicht einst vorhandener cranialer Ursprung verloren ging. Dass die Pars praeorbitalis von Lepidosteus der von mir mit demselben Namen bezeichneten Portion von Amia plus dem M. nasalis (vgl. S. 25) homolog ist, unterliegt keinem Zweifel. In erster Linie wird dabei an eine Homologie mit dem Add. mand. praeorbitalis von Amia zu denken sein, während der M. nasalis vermutlich eine spe- zielle, relativ spät erworbene Differenzierung darstellt. — Die ähnlich mächtige Entfal- tung wie bei manchen Haien, wie z. B. Stegostoma und bei den Holocephalen (vel. Luther 1909 b) drüngt zu einem Vergleich, und macht bei dem ersten Anblick eine Homologie wahrscheinlich. Die oben bei Amia (S. 24) erörterten Verhältnisse zeigen jedoch, dass es sieh aller Wahrscheinlichkeit nach um eine blosse Analogie handelt. Etwas unsicher ist die Deutung des M. adductor mandibulae anterior major et minor. Da diese Portionen von einem Ast des zu den praeorbitalen Adductorportionen ziehenden Nerven versorgt werden (vgl. Fig. 2), in ganz ähnlicher Weise wie der Add. mand. parabasalis von Amia (vgl. S. 24) gemeinsam mit den praeorbitalen Adductor- portionen einen Zweig erhält, so möchte ich die Mm. a. m. anterior major et minor diesen Portionen von Ama homologisieren. Vergleich der Holostei mit den Crossopterygn. Es fragt sich nun ob, bez. in welcher Weise die oben erórterten Differenzierun- sen der Holostei sich mit denjenigen vergleichen lassen, die wir (S. 18— 22) bei den Polypteriden kennen lernten. Schon ein flüchtiger Vergleich zeigt, dass eine Homologi- sierung einzelner Portionen nur in sehr beschränktem Maasse durchgeführt werden kann, da offenbar die beiden Gruppen sehr früh schon getrennte Wege eingeschlagen haben. Der Zerfall und die Entfaltung des Muskels waren in beiden Fällen sehr verschieden- artig, und es ist schwer zu entscheiden, wieweit ähnliche Differenzierungen gemeinsam ererbt wurden oder nur konvergente Bildungen darstellen. Immerhin sei ein Vergleich versucht. Ganz oberflächlich fanden wir bei den Polypteriden die als Masseter bezeich- nete Portion, bei Amia die Portion A,'. Beide ziehen in ganz ähnlicher Weise hori- zontal oder rostroventrad vom Praeoperculum und Quadratum etc. zum Proc. coronoi- Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 31 deus und der Muskelgrube des Unterkiefers. Beide liegen lateral vom N. V,, in beiden Fällen zieht ein sensibler Nerv über den dorsalen Rand des Muskels ventralwärts. Die Innervierung durch Äste des V,. die an der Medialseite in den Muskel eindringen, ist ebenfalls in beiden Fällen in der Hauptsache übereinstimmend. Es ist «deshalb kaum zweifelhaft, dass diese Portionen einander in der Hauptsache homolog zu setzen sind. Ganz streng ist diese Homologie jedoch insofern nicht, als bei den Polypteriden caudal vom N. V, dem Muskel Teile des Add. mandibulae angeschlossen sind, denen bei Amia Teile tiefer Portionen entsprechen dürften. Schwieriger zu entscheiden ist die Frage, wie weit "Teile des A, von Amia dem Temporalis der Polypteriden entsprechen. Der in beiden Fällen an dorsalen "Teilen des Schädels hinter dem Auge erfolgende Ursprung und die Insertion in der Kiefergrube, wobei hier wie dort intramandibulare Adductorteile erhalten blieben, mahnen zu einem Vergleich. Andrerseits erregt jedoch die verschiedene Lage der betreffenden Portionen im Vergleich zu Nerven Bedenken. Der Temporalis der Polypteriden liegt medial von den Nn. V, und buccalis, die in Frage kommenden Portionen von Amia caudal von diesen Nerven. Eine Homologie im engeren Sinne darf hier schwerlich angenommen werden. Vielmehr hat die Differenzierung in beiden Fällen verschiedene Wege ein- geschlagen, derart, dass hier ein Teil, dort ein anderer des ursprünglich einheitlichen Muskels zu stärkerer Entfaltung kam. Den Pterygoideus der Polypteriden könnte man der P. parabasalis des Add. mand. von Amia vergleichen. Zu Gunsten dieser Anffassung lassen sich mancherlei Fakta anführen: der Ursprung, der in beiden Fällen zum grossen Teil am Parabasale erfolgt; die Lage des caudalen Teils des Ursprungs medial vom Levator arcus palatini; die Insertion mittelst einer direkt zum Boden der Muskelgrube des Unterkiefers zie- henden Sehne (vgl. unten). Was die Innervierung betrifft, so finde ich bei Polypte- rus einen besonderen, vorderen, hoch oben am N. V, entspringenden Ast, der sich vor dem Entritt in den M. pterygoideus gabelt. Dieser liesse sich dem für die P. para- basalis von Amia bestimmten Ast sehr wohl vergleichen. — Bedenken erregt jedoch der Umstand, dass es nach den von Ars gemachten Angaben (vgl. S. 24) scheint, als wäre der kraniale Ursprung bei Amia erst relativ spät erworben. Für eine solche Auf- fassung spricht es auch, dass die mutmasslichen Homologa bei ZLepidosteus (M. add. mand. anterior major et minor) nur an den Skeletteilen der Kiefergaumenreihe, nicht aber am Neurocranium entspringen. Es ist deshalb sehr wohl möglich, dass es sich bei den Polypteriden und den Holostei nur um konvergente Bildungen handelt. Am wahr- scheinlichsten ist es mir. dass in der Hauptsache homologe Teile des Adductor mandi- bulae in beiden Fällen unabhängig von einander einen ähnlichen Ursprung am Kranium N:o 9. 32 A. LUTHER. Textf. 14. Schemata zur Erläuterung der Insertionsweise des Adductor mandibulae bei den Poly- pteriden und der Homologieen der intramandibularen Adductorportion. I. Polyodon. Schema der Adductorpor- tionen. AB. Einheitlich fleischige articulare Portion. C. Symphysiale, z. T. sehnig inserierende Portion. — ll. Amia (unter Zugrundelegung von ALLS, tab. XXX, fig. 41). Die Hauptmasse des Adductors ist durch eine Zwischensehne (A, Aw'+ 4, Ao" ArLIS) in einen oberen Haupt-Abschnitt A (A,"-F'""-- A, ArLIS) und eine schwache untere Insertionsportion B (Aw' +" ALLIS) geteilt worden. Diese Sehne wird gekreuzt von direkt am Unterkiefer inserienden Sehnenfasern, die zum Add. mand. parabasalis (C) gehóren. (Das Schema ist insofern vereinfacht, als auf die Spaltung von A, B und € in einzelne Portionen keine Rücksicht genommen wurde uud der A. m. praeorbitalis fortgelassen wurde) — Ill. Crossopterygier. Der Temporalis (4) und Pterygoideus (C) die eigentlich hinter einander liegen, sind der Übersichtlichkeit halber neben einander dargestellt; B intramandibulare Portion. — Es sei noch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in den Schemata als A und C bezeichneten Portionen nicht überall einander völlig homolog sind, und dass die Figuren nur in den wesentlichsten Zügen die Entwickelung andeuten sollen. erwarben. Vielleicht könnten ontogenetische Untersuchungen an Polypteriden einiges Licht auf die Frage werfen. Dass der intramandibulare Muskel der Polypteriden demjenigen (A+) von Amia entspricht, unterliegt keinem Zweifel. Es mag beim ersten Anblick befremden, dass der Muskel bei Amia (vgl. das Schema Textf. 14, II 5) als Insertionsteil der durch die Zwischensehnen (A, Au’ + A, As") unterbrochenen Portionen AV + A," (A im Schema) erscheint, bei den Polypteriden (Schema Ill und Textf. 10, 11) dagegen die Adductorportionen (Schema lll 4, C) mittelst starker Sehne direkt am Unterkiefer inserieren, und der intramandibulare Muskel (B) von dieser Sehne seinen Ursprung nimmt. Unzweifelhaft repräsentiert Amia hier ein primitiveres Verhalten. Neben den in den A, (B im Schema) übergehenden Sehnenfasern finden sich hier bereits solche, die direkt zum Skelet ziehen, nämlich die Insertionssehnen der Portio parabasalis und der P. praeorbitalis (C). Diese Fasern sind mit der Sehne A, A," eng verwachsen. Denken wir uns zunächst, dass durch eine zunehmende Entfaltung des M. pterygoideus (vergleichbar € im Schema) die direkt inserierenden Sehnenfasern kräftiger wurden und das Übergewicht über die Zwischensehne gewannen, so wird es begreiflich, dass die ursprüglichere Sehnenanordnung verdrängt werden konnte, und die Sehne des M. pterygoideus die Rolle als alleinige Insertionssehne der in Frage kommenden Adduc- Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 33 torportionen übernahm (entsprechend Schema IIl) Die intramandibulare Adductorpor- tion (C) sank zu einem gänzlich rudimentären Gebilde hinab. Unabhängig von dem soeben geschilderten Vorgang dürfte das Schwinden des intramandibularen Adductors bei Lepidosteus zu stande gekommen sein. Vergleich des Adductor mandibulae der Crossopterygii und Holostei mit demjenigen der Chondrostei. Auf die Schwierigkeiten eines Vergleichs des Adductor mandibulae der Chon- drostei mit demjenigen der übrigen Ganoiden wurde bereits S. 18 hingewiesen. Nur als unsichere Hypothese sei deshalb folgender Vergleich angeführt. Die symphysiale Adduetorportion der Chondrostei ist inbezug auf den Ursprung relativ selbständig und erhält ihre Nerven durch besondere Zweige des V,. Dieses erinnert an die Nerven für die Portiones parabasalis, praeorbitalis und nasalis bei Amia. Es wäre sehr wohl denkbar, dass eine solche einheitliche symphysiale Portion den Vorfahren aller rezenten Ganoiden gemeinsam war, durch derartige Einflüsse aber, wie sie S. 18 erwähnt wurden, bei den //olostei in eine praeorbitale und eine postorbitale Portion (A. m. para- basalis von Amia, A. m. anterior major et minor von Lepidosteus) zerfiel, während bei den Polypteriden nur die postorbitale als Pterygoideus zur Entfaltung kam. Die sehnige Insertion der symphysialen Portion könnte dann als erstes Stadium in der S. 32 (Text. 14) erürterten Serie der Umbildungen der Sehnen gelten. Die Portio articularis der Chondrostei würde in diesem Falle den Portionen A,+A,+ A, von Amia und den Mm. masseter + temporalis der Polypteriden ent- sprechen (vgl. das S. 21—22 über den Ursprung des Masseter gesagte). Dipneusti. Wie es bei dem eigentümlichen, auf ein Zermalmen hartschaliger Frassobjekte eingerichteten Gebiss der Dipneusten zu erwarten ist, ist der Adductor mandibulae dieser Tiere gewaltig entfaltet. Bei der vülligen Verwachsung des Palatoquadratum und seiner Belegknochen mit den Neurokranium ist es begreiflich, dass sich der Ursprung des Adductor mandibulae ganz einheitlich vom Quadratum aus über den gróssten Teil der lateralen Fläche des Schädels erstreckt. Ceratodus (Neoceratodus) forsteri. Zwischen dem knorpeligen Schädel und den dorsalen Deckknochen des Kopfes existiert bekanntlich am Skelet von C. ein Hohlraum, der medial- und caudalwärts enger N:o 9. 5 34 A. LUTHER. wird. Dieser Raum wird von dem Ursprungsteil des Adductor mandibulae ' erfüllt, und zwar entspringt dieser Muskel (Textf. 15, 16 «amt, aml) teils am knorpeligen Schädel, teils an den die erwähnte Hóhlung deckenden Knochen. Die sehr ausgedehnte Ursprungs- fläche des Muskels am knorpeligen Schädel beginnt vorn medial von den Augen, dort wo Frontoparietale und Supraorbitale einander treffen, erstreckt sich dorsal bis zur Mittellinie des Kopfes, wo ein vertikales bindegewebiges Septum die Ursprungsfläche vergrössert, erreicht caudal den hinteren oberen Höcker des Kraniums (etwa dorsomedial vom ersten occipitospinalen Nerv a) und die caudale Grenze des Squamosum; die Grenze des Ursprungs greift auf die vordere Flüche des Quadratum über, folgt ventral der Grenze LA | I V aU GU ang Vo 2 7 Textf. 15. Ceratodus. Laterale Ansicht. aml. Add. mand. lateralis; amt. Temporalis; ang. Angu- lare; op. Operculum; qu. Quadratum; sop. Suboperculum. des Knorpels gegen das Pterygopalatinum und zieht schräg dorsorostral über den Opti- eusaustritt hinweg gegen das Supraorbitale. Von den Deckknochen kommen als Ur- sprungsgebiete die die erwähnte Hóhlung deckenden Knochen: Frontoparietale, Supra- orbitale, Postfrontale, Squamosum sowie ein oder zwei kleine, den beiden ersterwähnten sich eaudal anschliessende Knochenplatten in Betracht. ! Syn.: M. temporalis GÜNTHER 1871, t. XXXV, f. 2 nt. Adductor mandibulae K. FÜRBRINGER 1904. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 35 Textf. 16. Ceratodus. Dorsale Ansicht. Bezeichnungen wie in Textf. 15; ausserdem: ami Insertion des. Add. mand.; spm. spinale Muskulatur. Durch die gemeinsam aus dem Schädel austretenden Nn. V, — V, sowie N. ophth. superf. und N. buccalis wird der Ursprungsteil des Adductors in zwei annähernd gleich grosse Portionen gespalten, deren mediale die laterale am äusseren Rand überlagert. Ich bezeichne diese beiden Portionen als Portio temporalis ' (amt) und P. lateralis ” (aml). Vom Mundwinkel aus dringt ein Zipfel von straffem Bindegewebe zwischen beide Por- ! Syn.: Muscle pterygoideus JAQUET 1899, p. 250. ? Syn.: Muscle'adductor mandibulae seu digastricus JAQUET 1899, p. 249 - 250, t. XLVII, f. 138 dg. 36 A. LUTHER. tionen ein. Ventral von den durchtretenden Nerven gehen beide in einander über. Die Fasern des Muskels konvergieren rostroventralwärts, wo sie sich teils dicht vor dem Kiefergelenk am Knorpel und dem Proc. coronoideus des Angulare fleischig ansetzen, teils mit sehr starker Endsehne (Textf. 16 ami) am dorsalen Rand des Angulare (Textf. 15 ang) bis lateral vom hintersten Teil des Zahns sowie am dorsalen Rand des Spleniale inserieren. Ein Teil der Sehnenfasern dringt sogar durch den schmalen Spalt zwischen den genannten Knochen ein und erreicht den Meckel’schen Knorpel. Über die für den Adduetor bestimmten mo- torischen Äste der V, habe ich folgenden Auf- schluss gewinnen können. Bemerkenswert ist, dass (Textf. 17) ein Ast für die Portio temporalis . (temp) sich bereits innerhalb des Neurocraniums Textf. 17. Ceratodus. Motorische Aste , 5 E ä — : : abzweigt, sich in seinem Verlauf durch dieses spaltet des N. V, mit Ausnahme der intermandibu- E laren. sens sensible Aste; wk. Eintritt des V, und durch zwei getrennte kleine Offnungen seine d c E ES Übrigen den Zweige an die in Rede stehende Portion abgiebt. LS Diese Zweige treten direkt in den ihrer Austritts- stelle auflagernden Muskel ein und verzweigen sich in demselben. Ausserdem erhält die P. temporalis noch einen Ast (femp), der den grossen Stämmen durch den Spalt zwischen den Adductorportionen folgt, sich dann aber, dem Muskel oberflächlich angeschlossen, medialwürts wendet und Aste in die "Tiefe sendet. Wos amt am^ MSP — Ein ziemlich starker Ast (lat) zweigt direkt am Austritt des N. V. lateralwürts. Er ver- läuft im Perichondrium und sendet aus diesem Äste in die Portio lateralis. Ferner zweigen zwei für diese Portion bestimmte motorische Äste (mot) gleich nachdem der NN an der Oberfläche des Adductors erschienen ist, ab, MU NP , 2 (a x Bb com 1, Why Ce und verlaufen oberflächlich auf dem Muskel, j ; oc ; Textf. 17a. Ceratodus. Larve von 15!/, mm in diesen Aste sendend. Länge (Länge des Kopfes von der Schnauzen- Wesentlich anders als beim Ewachsenen spitze bis zum Rand des Kiemendeckels 3 mm). . 5 a5 . à t Ç v r Seite. zei 2 Textf. liegen die Verhältnisse bei der Larve. Eine PME ÖRE TESEN TNE CIN cen esq ‘a unà iD: sol 7 DNE äng . olehe vom 15 '/, mm Länge, entsprechend dem d adactus Stadium 48 von Semox (1893 und 1901, amt. Temporalis, p. 24, t. III, f. 48 b und 48 a), hatte ich msp. Spinale Muskeln, V,--b. N. V,4- N. buccalis. VII os. N. ophthalmicus superficialis, Adductor-Portionen wie beim Erwachsenen sind VII hy. R. hyoideus n. VII. Gelegenheit zu untersuchen. Dieselben beiden Mom. XI Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 37 sehr deutlich zu erkennen. Sie entspringen jedoch ausschliesslich am Chondrocranium (ein- schliesslich des damit verschmolzenen Quadratum; vgl. Textf. 17 a und 17 b) und nehmen nur die seitlichen Partieen desselben ein, sodass dorsal, zwischen ihnen und caudal von ihnen, sehr bedeutende Strecken des Knorpels von der Muskulatur unbedeckt bleiben '. Die schwache Ausbildung des Adductors entspricht der schwachen larvalen Bezahnung. Zugleich aber reprüsentiert sie sowohl in bezug auf die geringere Ausdehnung als beim Erwachsenen, als hinsichtlich des nur am Knorpel erfolgenden Ursprungs ein phylogene- tisch älteres Stadium als der erwachsene Ceratodus. Protopterus annectens. Der Adductor mandibulae von Protopterus zerfällt in drei Portionen: den mäch- tigen "'emporalis, den relativ schwachen Masseter (Hunrury) und den von diesem abgespaltenen Retractor anguli oris. Der Temporalis ? (Textf. 18, 19 amt) entspringt teils an der Ventralseite des oberflächlich gelegenen Os supra- orbitale (so) und an der sich diesem ausschliessenden ober- flächlichen Aponeurose (apon) teils an einem medialen binde- gewebigen Septum und ventralwärts von diesem an der Crista und der dorsalen Fläche des Frontoparietale, des Supraoccipi- tale (socc) und dem medialen Teil der oberen Fläche des Squa- mosum, sowie der Dorsalseite des knorpeligen Kraniums (cer) bis hinab zum dorsalen Rand des Palatinum. Hier geht der Temporalis medioventral von den Nn. V und VII in den Masseter (amm) über. -— Die Fasern des Temporalis kon- i 2f Textf. 17b. Ceratodus-Larv vergieren gegen den kräftigen Proc. coronoideus des Unter- de » deca 5 ur , å A ä (wie Textf. 17 a). Dorsalansicht kiefers und befestigen sich teils fleischig an dem oberen des Kopfes. Rand desselben, am Angulare, teils, und zwar hauptsächlich, mit starker Sehne an der Innenflüche dieses Fortsatzes, an Knochen (Spleniale) sowohl wie am Knorpel. Der Bau des Muskels wird dadurch kompliziert, dass sich in seinem ı Ob in diesem Stadium bereits die Belegknochen angelegt sind, vermag ich nicht sicher anzugeben. Mein Präparat zeigte nichts davon, doch kónnten sie eventuell bei der Fixierung des Materials (über die Art derselben fanden sich keine Notizen) durch eine Säure entkalkt und deshalb bei der Präparation unter der Lupe nicht erkannt worden sein. ? Syn.: Temporalis OWEN 1839, p. 357, t. RIVER 1579: Temporal muscle HvwPuny 1872, p. 266, f. 24, 25 T. M. temporalis PINKUS 1895, p. 299. M. pterygoideus JAQUET 1898, p. 321, t. XXVII, f. 60, 61, pt. N:o 9. 38 A. LUTHER. Textf. 18. Protopterus. Laterale Ansicht. Die den Temporalis (amt) zum Teil dec- kende spinale Muskulatur ist abgetragen. Ihre Ausdehnung rostralwärts ist durch die unterbrochene Linie spm bezeichnet. Für die Textfigg. 18—20 gelten folgende Bezeich- nungen: amm. Masseter, raos d. | Retractor anguli oris aml. | m - raos v. | superficialis, l'emporalis, ; amt. | so. Supraorbitale, apon. Aponeurose, socc. Supraoccipitale, eer. Chondrocranium, spm. Grenze der spinalen Musku- frp. Frontoparietale, latur, rav. Retractor anguli oris, {. Sehne des Temporalis, raop. " > ^ pro- VII buce. N. buccalis, fundus, VIT os. N. ophthalmicus superfi- cialis. Inneren eine kräftige Sehnenplatte (1) findet, die mit einem schmalen Streifen die Ober- fläche erreicht. Der Masseter! (amm) entspringt am Squamosum und an einer Fascie, die sich dem laterocaudalen Rand dieses Knochens anschliesst, zugleich eine Scheidewand gegen ! ] Syn.: Masseter HUMPHRY 1872, p. 266. Muscle temporalis JAQUET p. 1898, p. 320, t. XXVII, f. D, 61, t. Tom. XLI. pc ML LII 0o ET En * A te Lagoon ine D———c-C————— — T Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 39 den Depressor mandibulae (Textf. 18 C, dm) bildend. Sehr bemerkenswert ist es, dass der Muskel ganz und gar lateral vom N. V, liegt. Die tieferen Fasern ziehen rostralwärts gegen den cau- dalen Rand des Proc. coro- noideus, teils zum Knorpel, teils zum Rand des Angulare. Eine oberflächliche Por- tion des Masseter hat sich als Retractor anguli oris? (rao) abgespalten und zieht zum Mundwinkel, wo sie mit- telst kurzer, platter Sehne in- seriert. Schon innerhalb des Schädel- Cor frp apon i knorpels trennt sich ein für die Por- re tio temporalis bestimmter Ast von dem Hauptstamm V,+ V,. Dieser motori- Textf. 19. Protopterus. Dorsale Ansicht. Links sind das Supra- sche Ast gabelt sich und tritt in Form orbitale und der grósste Teil des Temporalis sowie die spinale von 2 getrennten Nervenfäden aus Muskulatur entfernt, rechts nur die letztere. Bezeichnungen vgl. dem Knorpel aus (vgl. Textf. 19 links, Textf. 18. vor dem Austritt des V2+3) um unmit- telbar in den Muskel einzudringen. Dort, wo der N. V aus dem Knorpel tritt, gabelt er sich in 2 Zweige, den V,, welcher zusammen mit dem N. buccalis (VII buce) den M. adductor mand. durchzieht und in zwei Portionen spaltet, und den V,, welcher in einer Rinne an der Oberfläche des Knorpels dem vorderen Rand des Squamosam parallel ventral- wärts zieht, wobei er von der Muskulatur völlig bedeckt wird. Dem N.V, sind motorische Äste angeschlossen, welche während des Verlaufs zwischen den beiden Portionen des Add. mand. abbiegen. Sie ziehen (vgl. T'extf. 19 links) lateralwärts und dringen von oben her in die Portio lateralis ein. Der erste versorgt vorzugsweise die hinteren und tiefern Teile des Muskels, der zweite die vorderen und oberflächlicheren. — Den von Pinkus (1895 p. 299) beobachteten Ast, der vom dorsalen Endzweig des V, „in seinem Verlauf durch die Orbita“ „rückwärts zum M. temporalis* abzweigen soll, habe ich nicht finden können. Der N. V, entsendet gleich bei seinem Austritt aus dem Schädel je einen motorischen Ast schräg caudalwärts und schräg rostralwärts in die Portio lateralis. 2 Syn.: Retractor anguli oris and buccinatorius. HumpHry 1872, p. 266, f. 24, 25 R. a. 0. Muscle labialis superior JAqQuET 1898, p. 321, t. XXVII, f, 60, 61, Is. N:o 9. 40 A. LUTHER. Lepidosiren paradoxa. Die allgemeine Anordnung der vom N. V innervierten Muskulatur stimmt mit derjenigen bei Protopterus überein, weshalb hier nur die Unterschiede diesem gegenüber hervorgehoben werden sollen. An der P. temporalis! (Textf. 20 amt) ist der dorsocaudalwärts spitz ausgezo- gene Ursprungsteil in die Augen springend. Die innere Sehne (f) tritt an zwei Stellen (vel. Textf. 20) an die Oberfläche. Dass der Anteil der einzelnen Elemente des Schä- deldachs an der Ursprungs- fläche des Muskels sich ent- sprechend den abweichenden Grüssenverhältnissen der Ske- ne ; y raop letelemente bei Protopterus und / {raosd Vos Lepidosiren etwas verschieden gestaltet, ist selbstredend. Hier sei nur erwähnt, dass am dorsalen Teil des Pterygopala- tinum noch einige Fasern ent- springen, und dass der Ur- sprung des Muskels sich cau- dal vom Schädel mediodorsal ein Stück auf die Sehne der spi- nalen Muskulatur ausdehnt. 727) Ausser dem "lemporalis lassen VLL TA CEE | cam raosv Va GU n D . 2 Adductor mandibulae unter- : sich noch drei Derivate des Textf. 20. Lepidosiren. Laterale Ansicht. Spinale Muskulatur scheiden: der Masseter, sowie entfernt. Bezeichnungen wie bei Textf. 18. 2 Retractores anguli oris (Re- tractores labiorum HYRTL). Der Masseter^ (amm) entspringt am Squamosum und zieht fast horizontal zum Proc. coronoideus. Er ist nur schwach entfaltet. ! Bıscuorr (1840, p. 12—13) macht einige Angaben über die Kaumuskeln, ohne diese jedoch zu benennen. Synonyme des M. temporalis: M. temporalis Hyrrı 1845, p. 19. "Temporal muscle BRIDGE 1898, p. 342. ? Syn.: M. masseter HYRTL, 1845, p. 19. Masseter muscle BRIDGE 1898, p. 342. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 41 In direktem Anschluss an den Masseter und ventral von ihm entspringt eine Portion, der Retractor anguli oris profundus (raop). Dieser Muskel zieht medial von dem hakenförmig gebogenen sogenannten „Lippenknorpel“ rostralwürts um mit kurzer Sehne an einem Zipfel der Mundschleimhaut in der Gegend des Mundwinkels zu inserieren. Ganz oberflüchlich liegt ein sehr zarter Muskel, der Retractor anguli oris superficialis ! (raosd, raosv), der an der subcutanen Fascie mit einem fächerförmigen Bündel (raosd), ferner im Auschluss an den Lev. ang. oris profundus am Squamosum und der oberflächlichen Fascie mit einem etwas kleineren Faserbündel (raosv) entspringt. Die Fasern konvergieren gegen eine ziemlich lange, schlanke Sehne, die in ähnlicher Weise wie diejenige der vorigen Portion, jedoch etwas weiter ventral, inseriert. Da nur eine Seite prüpariert werden durfte, und die Nerven teils schon zerschnitten, teils nicht gut erhalten waren, konnte die Innervierung nur unvollständig erkannt werden. Der N.V,-+, tritt zusammen mit dem N. buccalis des N. VII aus dem Schädel aus. Dabei folgt der N. V, Zweigen des Buccalis auf ihrem Verlauf zwischen der Pars temporalis und der P. lateralis. Ihm angeschlossene motorische Äste habe ich nicht erkennen kónnen. Der V, giebt dicht bei seinem Austritt aus dem Schädel einen Ast für die P. temporalis ab, welcher sich bald gabelt und unter weiterer Verzweigung in den erwähnten M. eindringt. Der Hauptstamm des N. zieht, dem Schädel dicht anliegend, medial von der P. lateralis ventralwürts. Einen vorderen Ast konnte ich bis in den letzteren Muskel hinein verfolgen. Vergleich der Dipneusten unter einander. Dass die als „Temporalis“ bezeichneten Muskeln der drei Dipneusten untereinander homolog sind, unterliegt keinem Zweifel. Die Art der Innervierung durch einen bereits innerhalb des Knorpels abbiegenden und getrennt den Knorpel durchbohrenden ( Cerato- dus, Protopterus) oder gleich nach dem Austritt des N. V, (Lepidosiren) abzweigenden vorderen Ast des N. V, ist charakteristisch, ferner die Lage medial von den Nnm. V, und buccalis, sowie der ausgedehnte Ursprung am Schädeldach und die Insertion. K. FürerinGer (1904, p. 430 u. ff.) hat auf die verschiedene Lage des Muskels im Vergleich zu dem Frontoparietale aufmerksam gemacht und die Frage, ob das ober- flächlich den Add. mandibulae deckende Frontoparietale (Scleroparietale Autt.) von Cera- todus dem bei den Dipneumones dem Knorpel-Schädel aufgelagerten und vom Muskel bedeckten Knochen homolog ist, ausführlich besprochen und in bejahenden Sinne beant- wortet?. Bei dieser Gelegenheit erörtert er auch die Art, wie die verschiedene Lage- ! Retractores labiorum HYRTL 1845, p. 19. ? Agar (1906, p. 59), der die paarige Anlage des betreffenden Knochens bei den Dipneumones nach- wies, hat diese Homologie wieder in Zweifel gezogen, führt aber auch keinen Beweis für seine Ansicht an. — GOODRICH (1909, p. 239—240 u. f. 207) hält wie K. FÜRBRINGER eine Homologie für wahrscheinlich, sieht jedoch in dem Knochen „the large posterior oceipital“. Auf Grund der paarigen Anlage (AGAR) ist es mir N:o 9. 6 49 A. LUTHER. beziehung von Muskel und Knochen zu Stande gekommen sein kann. Zwei Möglichkeiten schei- nen ihm in Frage zu kommen. Nach beiden wäre die ursprüngliche Lage des Knochens eine ober- flächliche gewesen, wie bei Ceratodus, und aus dieser wäre er sekundär in die Tiefe gerückt, wo seine direkte Verwachsung mit dem Schädelknor- pel für die Funktion wesentliche Vorteile bot. Ich glaube, die Sache lässt sich in andrer Weise natürlicher erklären. Ich stelle mir vor, dass die divergente Entwicklung von Ceratodus und den Dipneu- mones von einem Zustand ausgegangen ist, wo die Adductoren sich noch nicht median an einer Crista oder einem Septum begegneten, sondern das Frontoparietale in der Mittellinie dem Schä- delknorpel aufgelagert und nur durch eine dünne Bindegewebslage hauptsächlich Perichondrium + Periost von ihm getrennt war (Textf. 21 A). Ob dabei bereits Muskelfasern ventral am Rand des Frontoparietale entsprangen oder nicht, sei da- hingestellt. Ein solches Stadium würde inbezug auf 3 : Y 298 297 mir Textf. 21. Schema zur Erklärung der den Add. mand. dem oben S. 36—37 und Textf. gegenseitigen Lage von Frontoparietale und 17a und 17b dargestellten Verhalten bei der Temporalis bei den verschiedenen Dipneusten. Trve von Ceratodus ähnlich sein. Zu Gunsten die- Querschnitte durch Frontoparietale (schwarz), ; 2 fü} d Tempora achete Bad Ibero cnin CD Auffassung kann es ferner angeführt werden, (punktiert) A. Hypothetische Ausgangsform; dass ich im vorderen 'l'eil der betreffenden Schä- B. u. C Ceratodus; D. hypothetisches Zwischen- delgegend von Ceratodus eine Stelle finde, wo stadium; E. Dipneumones. Vgl. Text. : I : Ate die mediane Crista des Schädelknorpels den Deck- knochen erreicht, bez. von ihm nur durch eine dünne Bindegewebsschicht getrennt ist (Textf. 21 B). Denken wir uns in einem solchen Fall den Knorpel der mittleren Erhöhung durch den Muskel verdrängt und grösstenteils zu einem bindegewebigen Sep- tum reduziert, so erhalten wir einen Zustand, wie er für Ceratodus typisch ist (C). am wahrscheinlichsten, dass es sich bei den Dipneumones um mit einander verschmolzene Parietalia handelt, und dass der Knochen von Ceratodus diesen homolog ist. Vielleicht ergiebt sich aus des Ontogenie eine Stütze hierfür. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 43 Es handelt sich also um ein Eindringen oder sich KEïnkeilen der Muskulatur zwischen Knorpel und Knochen, wodurch diese auseinander gedrüngt werden, der Knochen gewis- sermassen vom Knorpel abgehoben wird. Eine andere Richtung haben die Dipneumones eingeschlagen. Der Adductor hat, statt an der Ventralfläche des Frontoparietale eine Vergrösserung seiner Ursprungsfläche zu suchen, den lateralen Rand des Frontoparietale überschritten (D), seinen Ursprung über die Dorsalfläche dieses Knochens ausgedehnt und hier sogar in der Mittellinie eine Crista hervorgerufen (E). Dass diese Umstünde einen festeren Anschluss des Knochens an den Knorpel begünstigten, darf wohl angenommen werden. Den beiden hier angenommenen Entwicklungsrichtungen entsprieht auch insofern eine verschiedene Entfaltung des Adductor mandibulae als bei Ceratodus die mediale Portion desselben (Temporalis) mässig entfaltet ist, — die beiden Portionen sind hier annähernd gleich stark — während bei den Dipneumones diese Portion zu enormer Entfaitung gelangt ist. Dass Lagebeziehungen, wie sie sich bei den Dipneumones finden, für eine Gróssenzunahme der medialen Adductorportion weit günstiger sind als die bei Ceratodus vorhandenen, ist einleuchtend, und ein Abhängigheitsverhältnis zwischen der Art des Ursprungs und der relativen Stürke der beiden Adductorportionen darf wohl angenommen werden. Gegen die hier vertretene Auffassung liesse sich folgendes einwenden. Es wird oben angenommen, dass die starke Ausbildung und die dorsale Annäherung der beider- seitigen Adductoren sich unabhängig in den beiden grossen Gruppen der Dipneusten herangebildet hätten. Die in beiden Fällen vorhandenen, zweifelsohne gemeinsam ererb- ten, eigentümlichen Zähne setzen aber eine starke Muskulatur bei den Vorfahren der rezenten Dipneusten voraus. — Ich glaube diesem Einwand keine entscheidende Bedeutung beizumessen zu brauchen, da auch die Zähne immerhin so verschiedenartig sind, dass ihre jetzige Stürke bei ursprünglich gleichartigem Bau sehr wohl unabhängig erreicht worden sein kann. Es wurde oben am Adductor mandibulae von Ceratodus eine ,Portio lateralis*, an demjenigen der Dipneumones ein „Masseter“ beschrieben, welche darin übereinstimmen, dass sie lateral vom N. V, und dem N. buccalis liegen und durch diese vom "T'empora- lis getrennt werden. Beim ersten Anblick scheinen deshalb diese Portionen einander homolog zu sein. Eine genauere Untersuchung zeigt jedoch, dass in den beiden Fällen die Lage im Verhältnis zum N. V, eine ganz verschiedene ist, indem die betreffende Portion bei Ceratodus medioventral vom Nerven, bei den Dipneumones dagegen latero- rostral von demselben liegt, weshalb eine Homologie nicht ohne Weiteres angenommen werden darf. N:o 9. 44 A. LUTHER. Als Erklärung dieses verschiedenartigen Befundes scheinen mir zwei Maglich- keiten in Frage zu kommen. Entweder lag der Muskel ursprünglich medial und teil- weise caudal vom Nerv (ühnlich wie bei Ceratodus) und breitete sich sekundär an der Insertion aus, so dass er den Nerv lateral umfasste. Wenn dann der ursprünglichere, medial vom letzteren gelegene Teil aus irgend einem Grunde schwand, so konnte ein Zustand, wie ihn die Dipneumones reprüsentieren, erreicht werden. Oder auch könnten wir von einem hypothetischen Zustand ausgehen, wo, ähnlich wie z. B. bei Amia, sowohl medial wie lateral vom N. V, sich Adductorportionen befanden und die in den beiden Gruppen der Dipneusten vorhandenen verschiedenen Befunde durch Reduktion der lateral vom Nerven (Ceratodus) oder der medial von demselben gelegenen Muskelfasern (Di- pneumones) ableiten. Der Unterschied zwischen diesen beiden Auffassungen liesse sich auch so prüzisieren, dass der ersteren Alternative gemäss die Ausbreitung des Adductor mandibulae auch lateral vom N. V, erst innerhalb der Gruppe der Dipneumones statt- fand, nach der letzteren aber schon bei den gemeinsamen Stammformen der Mono- und Dipneumones vorhanden war. In Anbetracht der bei den Ganoiden sich findenden Ver- hältnisse ist mir die letztere Möglichkeit die wahrscheinlichere. Auch abgesehen von der Lage im Verhältnis zum hamus mandibularis des N. V ist die Ausbildung der in Rede stehenden Muskeln sehr verschieden. Die P. lateralis von Ceratodus ist ein mächtiger Beissmuskel, der dem Tempora- lis an Stärke annähernd gleich kommt. Der Masseter der Dipneumones kann bei seiner Schwäche für die Beissfunk- tion nur eine ganz untergeordnete Rolle spielen. Von ihm hat sich bei Protopterus ein Retractor anguli oris unter Verlegung der Insertion auf die Haut abgespalten, wührend bei Lepidosiren die Differenzierung weiter ging und zwei derartige Muskeln, — Spanner der Lippen, — entstanden. Der nahe Zusammenhang der einzelnen Portionen unter einander macht eine solche relativ sehr spáte Differenzierung am wahrscheinlichsten. — (Viel weniger plausibel erscheint die Möglichkeit, dass es sich um eine alte Portion handeln könnte, die, analog dem Adductor y der Selachier einst vor Zustandekommen der Autostylie eine Protraktion der Kiefer bewirkte und infolge des Funktionswechsels auch nach der festen Verwachsung des Oberkiefers mit dem Schädel erhalten blieb.) Vergleich des Adductor mandibulae der Dipneusten mit demjenigen der Ganoiden. Suchen wir die bei den Dipneusten vorhandenen Differenzierungen des Adductor mandibulae mit denjenigen zu vergleichen, die wir bei den Ganoiden fanden, so ergiebt sich folgendes. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 45 Der Temporalis der Dipneusten ist aller Wahrscheinlichkeit nach demjenigen der Polypteriden homolog. Dafür sprechen der Ursprung am Kranium, die Lage im Ver- hältnis zu den Nn. V, + buccalis, die Innervation durch hoch oben am V, entspringende vordere Äste. Bei Amia würden die Portionen A," * '"' + A, in ihren tieferen Teilen vielleicht teilweise dieser Portion entsprechen (vgl. S. 22), während andere, mehr laterale Teile die. P. lateralis von Ceratodus repräsentieren könnten. Den Masseter und den Mundwinkel- bez. die Lippenmuskeln der Dipneumones können wir nach Ursprung und Lage dem Masseter der (rossopterygü und der Portion A,’ von mia vergleichen, wobei allerdings unentschieden bleibt, wie weit diese lateral vom V, gelegenen Portionen innerhalb der verschiedenen Klassen ein gemeinsam ererbtes Merkmal darstellen oder getrennt erworben wurden. Übersicht der Homologieen der verschiedenen Portionen des Adductor mandi- oulae bei den Ganoiden und Dipneusten: Holostei Dipneusti Chondrostei Crossoptery gii Ania Lepidosteus Ceratodus Dipneumones P. praeorbitalis let | P. praeorbitalis -— + P. nasalis LL & f | superf. & prof. | Add. mand. (Lms ++ ALLIS). t Dr | symphysialis E , P. parabasalis Add. mand ant. ,Ptervgoideus*| ? I i 1 3 » (Lms ' + * ALLIS). major & minor VI Pe —— — Fe © His UT EN WIEDER AIT IR | | P. temporalis P. temporalis | P. temporalis | Teil der | 5 Am,” + Am," + A, B e pM = | 3 P. postorbitalis x _ P. lateralis = n° ] | Add. mand. : P. intramandi- P. intramand. articularis bularis (= Ao) E D Wd Masseter Teil der Masseter Masseter (= A,') SM — — | P. postorbitalis | | | Retr. ang. oris | N:o 9. 16 A. LUTHER. Constrictor I ventralis. Die im Bereich des Mandibularbogens der Fische befindlichen ventralen Constric- torportionen gehören bekanntlich teils zum Gebiet des N. trigeminus, teils zu dem des Facialis. Im Einzelnen ist jedoch in der Regel die Absteckung einer Grenze zwischen beiden Gebieten eine reine Unmöglichkeit, ein Umstand, den Hormavisr in seinen vor- trefflichen Untersuchungen (1911, p. 68—71) besonders energisch und mit Recht betont hat. Die Tatsache, dass die relative Stärke der betreffenden Äste der Nn. V und VII bei den verschiedenen Gattungen und Arten sehr wechselt, und dass sogar der VII allein den M. intermandibularis bis zur Symphyse versorgen kann (Notidaniden, Chla- mydosalachus) fasste ich (1909, p. 78) als imitatorische Homodynamie auf, d. h. ich nahm an, dass der C, v geschwunden und durch den C, v ersetzt worden sei. Neuere Untersuchungen über die Versorgung von Extremitätenmuskeln und Rumpfmyomeren der Selachier (E. Müzzer 1909, 1911, H. Braus 1910 u. A.) durch mehrere, sich in ihren Verzweigungen überkreuzende Nerven, besonders aber die glünzenden Erfolge der experimentell-morphologischen Forschungen auf diesem Gebiet (vgl. H. Braus 1911) bewegen mich meinen früheren Standpunkt aufzugeben und die beobachteten Unterschiede in Übereinstimmung mit Hozmavisr (1. c.) so zu deuten, dass die Muskulatur in den verschiedenen Fällen in der Hauptsache homolog ist, der Facialis jedoch das interman- dibulare Gebiet des Trigeminus teilweise oder ganz übernahm. Indem ich für derartige Fälle, wie den vorliegenden, wo eine Vermischung des Gebietes zweier Nerven vorhan- den ist, zugebe, dass die Nerven für die Homologieen nicht unbedingt entscheidend sein können, halte ich doch im Allgemeinen an der hohen Bedeutung der Nervenbahnen für die Homologisierung von Muskeln fest und betrachte sie zwar nicht als unfehlbare Kri- terien bei der Homologisierung, aber doch als besonders konservative Elemente, die ausserordentlich wertvolle Aufschlüsse geben und bei myologischen Untersuchungen nicht vernachlässigt werden dürfen. In der folgenden Darstellung werden hauptsächlich die mehr rostral und ober- flächlich (ventral) gelegenen Derivate der Constrictoren 1 + 2 berücksichtigt, und zwar teils aus dem Grunde, weil sie vorwiegend dem ursprünglichen Gebiet des N. V ent- sprechen dürften, teils weil im übrigen die betreffende Muskulatur an einem beträcht- lichen Teil des von mir bearbeiteten Materials schon bei früheren Untersuchungen lädiert oder zerstört worden war. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 47 I | Chondrostei. Polyodon. à | Sehr einfach gebaut ist der C,,,v von Polyo- don (Textf. 22). Er bildet eine einheitliche dünne Mus- kelplatte, die nur wenig caudal von der Symphyse beginnt und sich caudalwärts bis zum freien Rand der Kiemendeckelfalte erstreckt. Der Faserverlauf ist in der Tiefe ganz derselbe wie an der Oberfläche. Ein vorderer Abschnitt, der M. intermandi- bularis (c, m v) entspringt an einer medianen Raphe und inseriert jederseits am ventralen abdentalen Rand des Mandibulare. Die Fasern divergieren von der Raphe aus, sodass sie vorn etwas schräg rostralwärts. hinten schräg caudalwärts gerichtet sind. Dem Intermandibularis schliesst sich caudal eine Fortsezung desselben an, die als M. hyohyoideus (c, ovh + c,,, vop) bezeichnet werden kann und teils am Hyale und Interhyale, teils am Bindegewebe medial von dem Interoperculum (top; etwa in halber Höhe dieses Knochens) sich befestigt. Einzelne, an letzterer Stelle hoch (so weit wie das Interopereulum) dorsalwärts reichende, sehr schwache, offenbar rudi- mentäre Fasern deuten eine frühere stärkere Ausdeh- nung des Muskels an (vgl. Selachier!). Die Fasern ziehen im Bogen von einer Seite zur anderen und sind nur im allervordersten Teil durch eine mediane Raphe unterbrochen. Acipenseridae. Stärker differenziert erscheint der ventrale Con- strictor bei den Acipenseriden, doch unterscheide ich bei den von mir untersuchten Formen (Acipenser güldenstädti und ruthenus sowie Scaphirhynchus) nicht so viele Portionen wie es VETTER (1878, p. 468— 470) tut. N:o 9. brm. - - - GLO N III 4 z I , [7 NEM (72 Kim Ji 4 md A Gre VR — md Su Elh E 9p — ı op 6,000 —— A G 7 "A Al // MV \ NN, Text. 22. Polyodon. Ventrale An- sicht, zur Demonstration des ventralen Constrictors. Folgende Bezeichnungen gelten für Textf. 22—25: am. Adductor mandibulae, apon. Ursprungsaponeurose des C; +, v a. brm. M. branchio-mandibularis, h. Hyale, ih. Interhyale, iop. Interoperculum, md. Mandibulare, op. Operculum, sy. Symplecticum, VIIh. R. hyoideus N. VII, VIImd. R. mandibularis N. VII. Textf. 23. Acipenser güldenstädti. Constrictor 11° ventralis anterior (Textf. 23 A. LUTHER. Wie Textf. 22. M. intermandibularıs (C, vm: Textf. 23— 25) !. Eine sehr schwache und dünne Muskelschicht, die einen rudimentären Eindruck macht. Sie befestigt sich einerseits am caudalen Rand des Dentale, an- drerseits an einer dünnen, den M. branchiomandibularis bedec- kenden Fascie. Caudal geht sie in die folgende Portion über. Sie ist bei den beiden Acipen- ser-Arten (vel. Textf. 23, 94) etwas besser entfaltet als bei Scaphirhynchus (Textf. 25). Auf den M. intermandibu- laris folgt eine ansehnliche ' Muskelplatte, deren Fasern be- deutend gröber sind. Ich unter- scheide an derselben oberflüch- lich zwei Portionen, eine mehr rostrale und eine mehr caudale. Cy RL 343? DOC Ut) Dieser kräftigste Teil des ventralen Constrictors entspringt mittelst einer aus- gedehnten Aponeurose, die teils an der Ventralseite des Kopfes, am Rand des Subor- bitale (der stärkste Teil, Os, Verrer) sich befestigt, teils seitlich am Kopf im subcuta- nen Bindegewebe ausstrahlt (Cs, Verrer). Von Kiefergelenk und Symplecticum schräg caudal- und medialwärts, wobei er sich allmälig Bei A. ruthenus (Textf. 24) und Scaphirhynchus (Textf. 25) inseriert der M. medial an einer Raphe, an der er sich mit dem gegenüberliegenden . begegnet; bei A. güldenstädti (Textf. 23) konnte ich im vorderen Teil keine Raphe erkennen; die verbreitert. Fasern ziehen hier direkt zur anderen Seite. zieht der Muskel ventral von : M. mylohyoideus u. Cs, VETTER l. c. p. 469 A. sturio; „teneri musculorum fasciculi* BRUTZER, p. 20, t. 1, f. 1 e (Scaphirhynchus). : M. porrigens oris BRUTZER 1859, p. 19. t. 1, f. 1 b (Scaphirhynchus). Cs, 4- Os, VETTER 1878, p. 468—469, t. XII, f. 4 (A. sturio). O,mv RUGE 1896, p. 256. Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 49 Constrictor 1,2 ventralis posterior (Textf. 23—25 c 1. » op) !. Die caudalwärts auf dem C, +,v ant. fol- senden Fasern schliessen sich diesem unmittelbar an. Im Gegensatz zu denen der vorderen Portion konvergieren sie gegen die Insertion. Die mehr vorn gelegenen Fasern (Cs, VETTER) entspringen an einer Symplecticum und Hyomandibulare bedecken- den Aponeurose (caudale Fortsetzung der Ursprungs- aponeurose des C, +,v ant.), während der caudale Teil der Portion (Cs, VETTER) an der Innenseite der dritten Opercularplatte, etwa von der Mitte der- selben an, sowie am darunter liegenden Binde- gewebe entspringt. Dazu kommen bei Scaphirhyn- chus (Textf. 25) noch einige weiter caudal gelegene Fasern, die in das Bindegewebe der freien Opercu- larfalte ausstrahlen. M. protractor hyoidei (Ci +2vh) *. Van den oberflàchlichen Portionen gänzlich bedeckt und mit ihnen eng verwachsen, entspringt dorsal an der medialen Raphe eine Fasergruppe, deren anfangs flächenhaft ausgebreitete Fasern con- vergierend lateral- und etwas caudalwärts ziehen um als im Querschnitt ovaler Bauch an der caudalen Seite der äusseren Hälfte des Hyale zu inserieren. Innervierung des Constrictor 142 ventralis. Es wurde bereits eingangs (S. 46) Textf. 24. À. ruthenus. Wie Textf. 23. erwähnt, dass eine Grenze der Gebiete der Nn. V und VII sich hier nicht ziehen lässt. Es muss jedoch betont werden, dass die Beteiligung des N. V bei allen von mir untersuchten Chondrostei offenbar eine sehr bedeutende ist, was aus der relativen Stärke der in den Muskel eintretenden Äste dieses Nerven geschlossen werden darf. Es ist auch selbstverständlich, dass der mehr rostrale ! Syn.: M. adductor operculorum BRUTZER 1859, p. 19, t. I, f. 1a. Cs,+Cs, VETTER 1878, p. 468 —469, t. XII, f. 4. C, vd (partim) RUGE 1896, p. 255. > Syn.: Cs, VETTER 1878, p. 469, t. XII, f. 4 (A. sturio). C, hv RucE 1896, p. 255. Hyohyoideus ALLIS 1897, p. 587 (Acipenser). Diese Portion wie auch die vorige führe ich hier an, weil ich vom Trigeminus aus sowohl wie vom Facialis aus Nervenäste bis in dieselben verfolgen konnte. Da die Nn. V und VII mit einander anasto- mosieren, bleibt es allerdings unentschieden, ob der N.V wirklich an ihrer Innervierung Teil nimmt. Dass diese Portionen ursprünglich nicht dem Gebiet des N. V angehören, sondern dem OC, v entstammen, liegt auf der Hand. N:o 9. -1 50 A. LUTHER. Teil der betreffenden Muskeln überwiegend dem Gebiet des N. V angehört. Anastomosen zwischen den Nn. V und VII fand ich bei allen Acipenseriden. Auch bei Polyodon werden ohne Zweifel solche vorhanden sein, wenngleich ich sie nicht nach- weisen konnte, denn die moto- rischen Gebiete beider Nerven überkreuzen sich auch hier. — Es ist mir wahrscheinlich, dass der M. intermandibularis der Acipenseriden ganz dem Gebiet des N. V. angehört, denn der ihn versorgende Ast zweigt sehr früh ab (vgl. auch Arr 1897, p. 586). — ug dg) 5 NOT ---brm |. Vergleich der Chondrostei untereinander. Der grosse Unterschied zwi- "%20P schen den beiden Familien der Chondrostei inbezug auf den Ci +2v ist sehr auffallend. Polyodon repräsentiert den denkbar einfachsten Typus eines ventralen Constrictors: eine ein- fache, continuierliche Faser- N schicht. Dass diese Einfachheit N eine primitive wäre, darf jedoch Textf. 25. Scaphirhynchus platyrhynchus. Wie Textf. 22. nicht ohne weiteres angenommen werden. So dürfte das gänzliche Fehlen der bei den Selachiern sowohl wie bei anderen Ganoiden und Teleostiern vorhandenen tiefen Schicht (Protraetor hyoidei) schwerlich ein ursprüngliches Merkmal darstellen. Die Umformungen, die der ventrale Constrictor bei den Acipenseriden erfahren hat, sind durch die charakteristische Stellung des Mundes und dessen Vorstreckbarkeit Tom. XLI. Über die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 51 bedingt, in letzter Linie also durch das Leben am Boden. Sehr auffallend sind dabei die Konvergenzen mit gewissen Bodenformen unter den Selachiern: einerseits Squatina (vgl. Lurnmer 1909, p. 79, Textf.. 16 C, v), andrerseits Rochen. In beiden Fällen haben Bündel (,Depressor rostri* der Rochen) des ventralen Constrictors sich über den Kiefer- rand lateral- und rostralwärts ausgebreitet, indem sie ihren Ursprung auf das subcutane Bindegewebe verlegten und hier mehr oder weniger ausgeprägte sehnige Züge hervor- riefen. So bildeten sich diese Muskeln zu Rückziehern des vorgestreckten Kieferappa- rats aus (Inbezug auf die Rochen vgl. Tresiné 1896 u. LuruER l. c., p. 103 u. t. V f. 47, 51 Dr). Auch die Reduktion des vordersten Teils des ventralen Constrictors hat bei manchen Rochen zu einem sehr ähnlichen Resultat geführt (vgl. Luruer 1909, t. V f. 43, 45, 47, 50 C, mv, C, mva). Crossopteryeii. Die beiden Gattungen der Polypteriden verhalten sich inbezug auf den M. intermandibularis (C, em) (von Porzarn 1891, p. 389, t. 27, f. 4. L. mx. a, bei Polyp- terus als M. intermandibularis anterior bezeichnet) sehr übereinstimmend. Der Muskel (vel. Textf. 26) entspringt an einer medianen Raphe und zieht rostrolateralwürts zum 2. Viertel des Unterkiefers, wo er an der Medial- seite desselben am Meckel'schen Knorpel inseriert. Er überzieht dabei ventral jederseits eine zwischen Zunge Textf. 26. Calamoichthys. Ven- und Unterkiefer gelegene Vertiefung des Mundhöhlen- le Constrictoren. Bezeichnungen wie Texf. 22; e, vh. Protractor hyoidei. bodens. Bei seiner Kontraktion wird er nicht nur die ; gespreizten Unterkieferhälften einander nähern, sondern zugleich den Mundhöblenboden heben und auch dadurch zur Verengerung der Mundhöhle beitragen. Wie Porranp (1. c.) richtig angiebt, erhält er einen Ast des N. trigeminus. Bemerkenswert ist, dass der Muskel seine Befestigung am Meckel'schen Knorpel konservativ beibehalten hat, trotzdem der Unterkiefer bereits grüsstenteils aus Knochen besteht. Während in dieser Beziehung ursprüngliche Verhältnisse erhalten blieben, ist ! Die Depressores rostri der Rochen entstanden zweifelsohne zuerst als derartige, im Dienst des Kieferapparats stehende Differenzierungen; später mögen sie dann für die Bewegungen des Rostrums Bedeu- tung gewonnen haben. N:o 9. 52 A. LUTHER. die geringe Ausdehnung des Muskels in rostro-caudaler Richtung zweifellos einer sekun- dären Reduktion zuzuschreiben. was schon Horwavrsr (1910 p. 13) richtig betont hat. Holostei. Der sehr ausgedehnte und einheitliche M. intermandibularis von Lepidosteus war bereits Gegenstand der Darstellung durch Hozmavisr (1910, p. 12, Fig. A Im; 1911, pe 490p Tm): Bei Amia wurde die intermandibulare Muskulatur schon wiederholt untersucht und beschrieben. Sie zerfällt in einen der Symphyse benachbarten M. intermandibularis I, der eine sehr geringe Ausdehnung besitzt, und einen M. intermand. II, der ähnlich entfaltet ist wie der M. intermandibularis der Polypteriden, aber eine noch geringere Ausdehnung besitzt als dieser '. Da diese Muskeln kürzlich von Horwavisr (1. c.) vergleichend geschildet wurden. und ich den vorhandenen treftlichen Darstellungen nichts hinzuzufügen habe, sei hier nur auf diese verwiesen. Dipneusti. Der Constrictor ı +2 ventralis der Dipnoer ist in allen drei Gattungen in einen vorderen Muskel, den Intermandibularis (C,vm) und einen hinteren, bis an den Rand des Kiemendeckels reichenden (C,), zerfallen. An der Innervierung beteiligen sich der N.V sowohl wie der N. VII und zwar anatomisieren dieselben ^, weshalb auch hier eine Grenze zwischen beiden Gebieten, wenigstens präparatorisch, nicht genau festgelegt werden kann. Dass der M. intermandibularis jedoch ganz überwiegend vom N. V seine Nerven bezieht, darf angenommen werden, da er überall zahlreiche Äste dieses Nerven erhält. Auch zum vordersten Teil des hinteren Muskels (C, hv Ruse) liessen sich bei Ceratodus vom Trigeminus aus Äste verfolgen, doch geschieht die Versorgung des hinteren Con- ! Die Synonyme dieser beiden Muskeln sind: M. intermandibularis I HOLMQVIST, 1911, p. 53—54, f. VI, Im. I. a 5 Mc. MunnicH 1885, p. 128, f. 2, IM. » » ALLIS 1897, p. 559, t. XXXI, f. 43, 44 Im. " » (partim) HOLMQVIST 1910, p. 13—14, f. C. Im. M. intermandibularis II Hor«qvisr 1911, p. 93—54, f. VI, Im. II. » geniohyoideus (partim) Mc. MurrrcH 1885, p. 129, f. 2, G HR. 5 a inferior ALLIS 1. c. Ghi. „ intermandibularis (partim) HOLMQvIST 1910, p. 13—14, f. C. Im. > Wenigstens ist das bei Ceratodus der Fall (vgl. RuGe 1896, f. 19, dessen Beobachtung ich bestäti- gen kann). In den beiden Gattungen der Dipneumones wurde eine solche Verbindung bisher nicht gefunden. Tom. XLI. Über die vom N. trigemimus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 58 q [ strietors jedenfalls vorwiegend dureh den N. facialis. Ob dieser durch. Anastomosen auch dem M. intermandibularis Fasern sendet, muss unentschieden bleiben. Wenn RuGe (p. 270—271) jedoch es für möglich hält, dass der den C, mv versorgende Zweig des V. (QN. m. h. auf Ruces Fig. 23) durch den „das Quadratum durchsetzenden vorderen Ast des N. VII“ auf direktem Wege motorische Facialis-Âste empfängt, so kann ich ihm nicht beistimmen. Der in Rede stehende Facialis-Ast sendet (vgl. Textf. 27) seine Fasern zusammen mit denjenigen des innerhalb des Unterkiefers rostralwärts laufenden sensiblen Astes des V, vorwürts. Ein kleiner Ast, der Oberhalb der Kreuzungsstelle der beiden Nerven diese verbindet, liess sich ebenfalls rostralwürts soweit verfolgen, dass I I u : E m d ang Textf. 27. Ceratodus. Kreuzung Textf. 27a. Ceratodus-Larve der Nn. V, und H. mandibularis n. (vel. Textf. 17 a. S. 36). Ven- VII. (VZL,) im Unterkiefer. ang. An- tralansicht des Kopfes. y. gulare; md. Mandibulare; qu. Qua- Hyale; md. Mandibulare; qu. dratum. Quadratum; VII m. R. mandi- bularis n. VII. Nerven schwarz. seine Teilnahme an der Innervierung des C, mv als ausgeschlossen erkannt werden konnte. Noch viel deutlicher war die "Trennung beider Nerven bei der Larve von Ceratodus (vel. Textf. 17a und 27a). Die von Ruczr l. e. gegen die Zugehörigheit des in Rede stehenden Muskels zum Gebiet des V, in's Feld geführten Gründe sind somit hinfällig. Eine ins Einzelne gehende Schilderung des M. intermandibularis der Dipneusten kann ich mir ersparen, da eine solche bereits mehrfach gegeben wurde, ich also auf die Litteraturangaben verweisen kann, in erster Linie auf HRvar's Darstellung. Ich habe nur hinzuzufügen, dass der M. intermandibularis von Lepidosiren mit dem von Proto- pterus übereinstimmt, nur fand ich die mittlere Fascie zwischen den Muskeln etwas schmäler. N:o 9. 54 A. LUTHER. Die S. 36 erwähnte Larve von Ceratodus verhielt sich bereits inbezug auf den C, mv sehr ähnlich wie das erwachsene Tier (vgl. Textf. 27a mit Ruce 1897, f. 19, p. 260), doch ist der Muskel bei der Larve relativ stärker entfaltet, die mediale Aponeurose, welche die beiderseitigen Muskeln verbindet, schmäler. Entsprechend ver- hält sich der ventrale Teil des C, (C, v). So zeigt sich auch hier in der Ontogenie eine Wiederholung primitiverer Zustande. Wie dieselben physiologisch zu erklären sind, bleibt noch zu erforschen !. Zusammenfassung der Befunde über den M. intermandibularis. Einen völlig einheitlichen Cı+2v fanden wir bei Polyodon. Nur eine Stufe in der Insertion deutet das Gebiet an, welches direkt auf den Unterkiefer wirkt. Bei den Acipenseriden ist der ventrale Constrictor ebenfalls noch zusammenhängend. Es ist aber eine stärkere Gliederung in Portionen eingetreten, die eine spezielle Anpassung an das Bodenleben und die Vorstreckbarkeit der Kiefer bedeutet. Dagegen trennte sich bei den übrigen Ganoiden die am Unterkiefer inserierende Portion vom übrigen Constrictor ab. Dieser getrennte M. intermandibularis bleibt bei ZLepidosteus in fast ganzer Ausdeh- nung des Intermandibularraums erhalten, was mit besonders ausgiebigen Senkungen des Mundbodens zusammenhängen dürfte (vgl. den speziellen Teil!). Bei den übrigen Ganoi- den erfuhr er in seinem caudalen Teil eine bedeutende Reduktion. Fine kleine Portion trennte sich bei Amia in der Nähe der Symphyse als gesonderter Bauch ab, während bei den Polypteriden eine annähernd diesem entsprechende Strecke verloren ging. Welche Faktoren diese Reduktionen herbeiführten, ist nicht bekannt. Sie könnten aber vielleicht durch ein Studium des Schlingaktes am lebenden Tier erschlossen werden. Dagegen be- wirkte bei den Dipneusten die Verwachsung der Oberkieferreihe mit den Kranium, dass die Beweglichkeit in den Symphysen verloren ging, und dem Muskel nur noch die Funk- tion, beim Heben des Mundbodens mitzuwirken, übrig blieb. Darauf dürfte es zurück- zuführen sein, dass der mittlere Teil des Muskels hier in ausgedehntem Maasse zu einer Aponeurose reduziert wurde. ! Synonyme des M. intermandibularis der Dipneusten: Ceratodus. Die Kieferbogen-Portion C, m; C, mv. RuGe 1898, p. 266—271, f. 17, 19, 21, 22. Mylohyoideus, pars anterior JAQUET 1899, p. 247, t. XLVII, f. 135 mia. Protopterus. Mylohyoideus seu Constrictor branchiarum Owen 1839, p. 357, t. XXIV, f. 1 à [- C, , v ohne Grenzen oder Differenzierungen]. Mylohyoideus anterior. J. G. FISCHER 1864, p. 46—47. Die Kiefer-Bogen-Portion C,m u. C, m v RuGE 1896, p. 278—280, f. 24, 25, 26, 28, 29. Mylohyoideus, pars anterior JAQUuET 1898, p. 322, t. XXVII f. 64 mia. Lepidosiren. Mylohyoideus anterior HYRTL 1845, p. 15. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 55 Spezieller Teil. Ganoidet. Chondrostei. In einer soeben erschienenen Arbeit (1913) habe ich versucht zu zeigen, wie die äusseren Formverhältnisse des Kopfes und manche Eigentümlichkeiten des Skelets der Acipenseridae darauf zurückzuführen sind, dass diese Fische sich vorzugsweise am Boden aufhalten. Diesem Umstand sind u. A. bekanntlich die ventrale Lage des Mun- des und die Vorstreckbarkeit der Kiefer als Anpassungen zuzuschreiben. Uber die Nahrung der Acipenseriden seien hier einige Litteraturangaben zusam- mengestellt: Unter den Riesen der Sippschatt, den Angehörigen der Gattung uso, soll der euro- päische Hausen, 7. huso, in den russischen Flüssen Fische fressen 1, im Meer frisst er ausser Fischen, die die Hauptnahrung bilden, u. A. Massen von Gammarus, Crangon, Mysiden, auch Ctenophoren, ferner Mollusken; ein paarmal wurden sogar kleine Seehunde im Magen gefunden ?. Auch dem Magen des asiatischen H. dauricus wurden Fische in grösserer Menge entnommen ?. A. nudiventris Yrisst nach BERG im Aral-See die Bivalven Dreissensia polymorpha und Cardium edule, aber auch niedere Wasserpflanzen *. Ferner (Syr Darja) wird angegeben, dass im Magen Schlamm mit Massen von Libelluliden-Larven gefunden wurde, aber auch verschiedene andere Wasser-Insekten 5. Bei A. güldenstädti aus dem Schwarzen Meer wurde im Magen hauptsächlich die Muschel Syndesmya gefunden, in geringerer Menge andre Mollusken, Gammariden und Aktinien 6. A. sturio nährt sich von Würmern, Crustaceen [in kleinen Exx. wurden Daphniden gefun- den (RYDER) in grösseren Amphipoden (Amphithoe und Gammarus), Isopoden (Idothea)] Mollusken (Mytilus, Modiola, ete.) 7, Amphioxus > sowie faulende animalische Stoffe ?. SMITT (1895 p. 1061); BERG (1911 p. 161—162). ? BERG 1. c. p. 162, 166. BERG 1. e. p. 151. * BERG 1908 p. 439; 191, p. 196—197. * BERG 191 p. 196—197. © BERG 1. c. p. 261. RYDER (1890, p. 264); BERG l. c. p. 286; Surrr 1895 p. 1061. * STEUER 1905. e LI Surrr 1. c. — Nach RYDER (l. c. p. 265) soll es vorkommen, dass der Stör von unten her auf dem Wasser schwimmende Vógel ergreift und verschlingt; jedenfalls wohl im seltener Ausnahmefall. N:o 9. x (ep) A. LUTHER. Junge Sterlete (A. ruthenus) von 31/,—13 cm. Länge fressen nach den Untersuchungen von V. I. Meıssser und B. I. DIcKSon u. A. Cladoceren, Copepoden, Mysiden, kleine Gammarus und Corophium curvispinum, Larven von Ephemeriden, Hydropsychiden, Dipteren (Chironomiden, Dixa, Ceratopogon, Simulium), Imagines von Wasserhymenopteren (Polynema). — Erwachsene fressen hauptsächlich Dipterenlarven (Chironomiden, Simulium). Auch Rogen andrer. Fische wurden im Magen gefunden !. Pseudoscaphirhynchus kaufmanni soll sich hauptsächlich von Mollusken, Würmern und Fischen nähren ?. Die rezenten Acipenseriden ernähren sich also vorwiegend von allerhand Tieren, deren Grösse zwischen Entomostraken und jungen Seehunden schwanken kann und die im Übrigen die verschiedenste Konsistenz und Beschaffenheit haben können, z. B.: weiche Oligochaeten und Coelenteraten, hartschalige Muscheln, Crustaceen, ebenso Fische. Dabei wird die Nahrung heil verschlungen ^. Vermutlich wird die Beute bei den Vorstrecken des Kieferapparats in den Mund hinein gesaugt *. Diese Umstände erklären die schwache Ausbildung des Kieferapparats und des Adductor mandibulae (über diesen vgl. S. 15 bis 18), ferner die Ausbildung des eigentümlichen Protraktions-Mechanismus des Kiefer- apparats (S. 6 bis 8), bei dem der Abkömmling des Constrictor I dorsalis, der Pro: tractor hyoidei, eine so grosse Rolle spielt. Dieser letztere Mechanismus bedingte auch die Gliederung des ventralen Constrictors (vgl. S. 47 bis 49). Polyodon nährt sich nach Srockarb (1907, p. 158—159), der den Inhalt von 400 Mägen untersuchte, hauptsüchlich von kleinen Crustaceen, in erster Linie von Cope- poden, die mittelst der Kiemenfilter aus dem Wasser aufgefangen werden (vgl. LUTHER 1913, p. 6)”. Dass diese Lebensweise nicht als ursprünglich angesehen werden darf, geht aus mancherlei Umständen hervor. Von dem nächsten rezenten Verwandten, Pse- phurus gladius, wissen wir durch ZANDER (1908, p. 81), dass er kleinere Fische frisst und demgemäss auch viel gröbere und weniger differenzierte Kiemenfilter hat. Über den eozünen Polyodontiden Crossopholis magnicaudatus Cope teilt Core (1885, p. 1090) mit, 1 BERG ]. c. p. 221. ? BERG 1. c. p. 313. 3 In der Litteratur finde ich hierüber nur spärliche Andeutungen. Der ausgezeichnete Kenner der Fische Russland, Herr Dr. L. BERG in St. Petersburg, welcher selbst den Mageninhalt zahlreicher Stórarten untersuchte (vgl. BERG 1911), hatte jedoch die Liebenswürdigkeit mir auf meine Anfrage hin brieflich mit- zuteilen, dass die Acipenseriden, soweit ihm bekannt, ,ihre Nahrung, ohne dieselbe zu zermalmen, ver- schlucken*. ,Man findet im Magen der Acipenseriden vollständig intakte Exemplare von Mollusken, Fischen, Crustaceen u. s. w.* Für diese freundliche Mitteilung spreche ich Herrn Dr. BERG auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aus. * GÖPPERT (1902, p. 22) bezeichnet den Mund direkt als ,Saugmund“. 5 [mms (1904; zitiert nach ZANDER 1908 1. c.) wies im Magen von Polyodon „allerlei kleines Getier, pfianzliche und schlammige Massen* nach. — Am Siebapparat des von mir untersuchten Exemplars fanden sich eine Trichopterenlarve und eine Wasserhemiptere ( Mieronecta?). Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 57 dass die Mundspalte nicht so ausgedehnt ist, wie bei Polyodon. Schliesslich glaubte ich bei Polyodon Anzeichen dafür zu finden, dass die Kiefer einst ähnlich wie bei Acipenser vorstreckbar waren. Vgl. oben S. 8 bis 10 das über den Protractor hyomandibularis gesagte. Über den Adductor mandibulae vgl. S. 15; über den wahrscheinlich sekundär sehr einfachen ventralen Constrictor ! S. 47. Crossoptery eii. Über die Nahrung von Polypterus biehir verdanken wir HanmixaTON (1899, p. 121) einige Notizen. Im Magen wurden Teleostier sehr verschiedener Familien gefunden (z. B. Siluroiden, Cyprinodon, Anguilla, Chromis). „It apparently catches them alive, for it prefers live bait and always swollows its food whole.“ Bunarrr (1899, p. 238) beobachtete, dass P. senegalus eine Süsswasser-Crustacee erhaschte. Ferner sagt er: „When seizing young fry or tadpoles it proceeds steathily after them . . . until within striking distance, and then with a sharp snap they are gulped down * Calamoichthys soll sich (vgl. BouraxGer 1901, p. 28 und BrinGe 1910, p. 485) von Insecten und Crustaceen nühren. Von diesen Angaben interessiert uns besonders, dass Polypterus seine Beute heil verschlingt, die Kiefer mit den Zähnen also nur zum Ergreifen und Festhalten benutzt werden. Bei der fast völligen Übereinstimmung von Polypterus und Calamoichthys inbezug auf die Kiefer und ihre Muskulatur darf wohl geschlossen werden, dass in der letzteren Gattung die Nahrungsaufnahme ebenso erfolgt. Diesem Umstand entspricht die mässige Entfaltung des Adductors. (Vgl. über diesen S. 18 bis 22). Dass trotz dem Ursprung von Adductorportionen am Kranium eine Beweglichkeit der Oberkiefer-Gaumenreihe erhalten blieb, wird hier und in ande- ren Fällen (Holostei, Teleostei) z. T. damit zusammenhängen, dass das Verschlingen relativ grosser Bissen eine grosse Erweiterungsfähigkeit der Mundhöhle erfordert. — Die Gefahr eines Ausweichens der zwischen Ursprung und Ansatz eines Teils «der Adductorportionen gelegenen, beweglichen Kiefergaumenreihe wird dadurch vermieden, dass die am Mundhöhlendach gelegenen Belegknochen verbreitert sind und an einander stossen. Die zur Pterygoquadratspange gehörenden Knochen bilden jederseits ein halbes Gewölbe, dessen medialer Rand durch den Zug der Adductorportionen, besonders des Pterygoideus, in eine laterale Rinne des Parabasale? gepresst wird. Durch diesen ' Stark reduziert ist auch der M. branchio-mandibularis (Textf. 22 brm), dessen Fehlen sogar von M. FÜRBRINGER (1896, p. 462) angegeben wurde. * Diese Rinne ist auf den von BripGe 1887, t. II, f. 5—7 p gegebenen Querschnittbildern des Schä- dels besonders deutlich zu sehen. N:o 9. 8 58 A. LUTHER. Zusammenschluss der Knochen entsteht eine Panzerung des Mundhöhlendaches, die jedenfalls bei dem Ergreifen von stacheligen Frassobjekten (Siluroiden, etc.) einen guten Schutz leistet. Was die Einwirkung der Muskulatur auf das Skelet im Übrigen betrifft, so hat schon PorrtAnp (p. 391) betont, dass die knóchernen ,Orbitosphenoide* in Beziehung zu dem Zug der Mm. temporalis und pterygoideus stehen. ; Auch die enge syndesmotische Verbindung des Praeoperculum mit dem Hyoman- dibulare ist der Funktion des M. add. mand. (oberflächliche Masseterportion) günstig und mag durch den Muskel beeinflusst sein, doch ist hier im Auge zu behalten, dass auch der das Präoperculum durchziehende Schleimkanal von dieser Festigung Nutzen. haben kann. Ob die Frontalia, welche den Supraorbitalknorpel unvollständig verdrängten, durch den Adductor- (Temporalis-) Ursprung wesentlich verstärkt wurden, lässt sich nicht ent- scheiden. (Ihren Ursprung verdanken sie jedenfalls anderen Faktoren.) Über die Derivate des Constrietor I dorsalis vgl. S. 10—12; über den M. inter- mandibularis S. 51—52. Holostei. Die beiden rezenten Gattungen der //olostei sind Raubfische. Amia nährt sich von Krebsen und Fischen (FÜLLEBORN 1894, p. 1058), sowie Insekten (Brib&e 1910 p. 500) Vermutlich werden dieselben mehr oder weniger direkt in den Mund hinein gesaugt und dabei gepackt, doch sind mir darüber keine Angaben bekannt. Während Amia in der Kopfform wenig spezialisiert ist, stellt Lepidosteus einen extremen Typus dar. In Anbetracht des eigentümlich differenzierten Kieferapparats ist es hier von besonderem Interesse Angaben über die Art der Nahrungsaufnahme zu erhalten. Solche verdanken wir FÖLLEBORN (1894, p. 1063): „Für gewöhnlich lebt er in tiefem Wasser, doch sieht man im Sommer auch ausserhalb der Laich- zeit zuweilen kleine Trupps im flachen Wasser kleinen Fischen nachstellen. Eigenartig ist die Art und Weise, wie sich die Lepidostei ihrer Beute bemüchtigen: kommt ein Fisch in ihre Nähe, so schnappen sie blitzschnell nach demselben und fassen ihn mit ihrem langen Schnabel in der Querrichtung; da sie ihre Beute in dieser Lage nicht verschlucken können, drehen sie den Fisch unter mehrmaligem Zuschnappen derart, dass der Kórper desselben ihrem Schnabel parallel ist und mit dem Kopf voran verschluckt werden kann. Nur äusserst selten wird ein Fisch mit dem Schwanze voran hinuntergewürgt: der Widerstand, den Flossen und Schuppen in dieser Lage dem leichten Hinabgleiten der Beute entgegensetzen, erklürt diess hin- reichend.* Trotz der sehr verschiedenen Ausbildung und Lage des Kieferapparats am Kopf und entsprechenden Unterschieden an den einzelnen Teilen der Muskulatur innerhalb der beiden Gattungen bleibt doch derselbe Grundtypus unverkennbar erhalten. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 59 Inbezug auf Amia vgl. über die Derivate des Constrictor 1 dorsalis S. 12— 15; über den Adductor mandibulae S. 22 bis 25; über den M. intermandibularis S. 52. Dass der einen sehr langen Hebelarm darstellende Unterkiefer von Lepidosteus mächtiger Muskeln bedarf, damit auch sein vorderer (symphysialer) Teil noch mit genü- gender Kraft wirken kann, ist einleuchtend. Dem entspricht die kräftige Entfaltung des Adductor mandibulae vgl. S. 26—30. Die weit vorgeschobene Lage des Kiefer- gelenks, durch welche dieses vor das Auge zu liegen kam, bedingte, dass dabei die rostral von dem Auge entspringenden Adductorportionen sich mächtig entfalteten und sich über dem Auge an der Dorsalseite des Schädels caudalwärts ausbreiteten. In Anpas- sung an die allgemeine Körperform wurde der dazu nötige Raum in der Weise gewon- nen, dass die Orbitalregion verlängert und das Neurocranium hier reduziert wurde. Dabei wurde (vgl. Fig. 2) z. B. der N. olfactorius auf längerer Strecke der ihn schützenden Knorpelwand beraubt. Die Reduktion des Skelets bedeutete eine Schwächung der betrel- fenden Partie des Kopfskelets und diese musste bei dem langen Hebelarm, den die Schnauze repräsentiert, eine Bruchgefahr bedeuten. Diese Gefahr wird dadurch ver- mindert, dass die dorsalen Belegknochen sehr fest mit einander verbunden sind, also gewissermassen einheitlich wirken, und dass diese Knochendecke ein gebogenes Profil besitzt. An der Basis cranii bildet das Parabasale eine kräftige Versteifung. Aber noch eine dritte, sehr wesentliche Versteifung existiert. Sie besteht aus der Palatoquadrat-Spange, welche bei der festen Verwachsung ihrer einzelnen Teile wie ein einheitliches Skeletstück wirkt (vgl. Textf. 28). Mittelst des Metapterygoids (mpt) gewann sie bekanntlich (vgl. besonders Parker 1882, Brinée 1895, p. 307, Ver 1907, p. 184, 195) einen neuen Stützpunkt an dem Proc. basipterygoideus (pbpt) des Schädels. Gewis- sermassen als Einheit (vgl. das Schema Textf. 28 B rgsp) mit dieser Spange wird auch der aus Interoperculum (iop), Praeopereulum (prop), Symplectieum (sy) und Hyomandi- bulare (Am) bestehende Komplex funktionieren. Da das Vorderende des Palatinum sehr fest mit den übrigen Skeletelementen der vorderen Schnauzenregion verwachsen ist, so wird ein auf die Schnauze von oben her wirkender Druck durch Vermittelung der Palato-Quadrat-Spange an dem Proc. basipterygoideus (pbpt) einen Widerstand finden und ähnlich, aber in schwächerem Maasse, werden das Suspensorium plus Interoperculum und Praeoperculum zur Versteifung beitragen. Das Pterygobasalgelenk wäre also hier als eine spezielle Anpassung aufzufassen, die im Interesse der Verstei- fung der sehr langen Schnauze erfolgte '. Bei von unten auf die Schnauze wir- ! Bekanntlich (vgl. BRIDGE 1895, p. 307—310; Rinewoon 1905) besitzen die Osteoglossiden allein unter den Teleostiern ein ähnliches Gelenk wie Lepidosteus, doch articulieren in demselben, wie RIDEWOOD (die Angaben BRIDGE's berichtigend) nachwies, Fortsätze des Parabasale mit dem Entopterygoid und dem N:o 9. 60 A. LUTHER. mspt : osph i esiv pbs ppt pos rgsp Textf. 28. Lepidosteus. A. Schädel von der Seite gesehen; dorsale Deckknochen teilweise entfernt. B. Schema desselben Schädels zur Erlàuterung der versteifenden Wirkung der Palatoquadratspange: apfr. Gelenk zwischen Frontale und Palatinum, pbpt. Processus basipterygoideus, arm. Kiefergelenk, pbs. Parabasale, esiv. Knorpeliges Septum interorbitale, rgsp. Palatoquadratspange, enpt. Entopterygoid, prop. Praeoperculum, hm. Hyomandibulare, qu. Quadratum, iop. Interoperculum, sd. Belegknochen des Schädeldaches, mpt. Metapterygoid, sph., spho. Sphenoticum, mspt. Mesopterygoid, sy. Symplecticum. osph. Orbitosphenoid, kendem Druck wird der caudale Teil der Spange einerseits danach streben von dem Kranium sich ventralwärts abzuheben, sich von demselben zu entfernen; andrerseits wird hier ein rostralwärts gerichteter Zug wirken. Ersteres gestatten die äussere Haut, Liga- mente und die enge Verwachsung mit der Haut der Mundhöhle nur in sehr geringem Grade. Eine rostralwärts gerichtete Bewegung wird aber dadurch verhindert, dass das Hyomandibulare dabei vorn auf das Sphenoticum (sph, spho) stösst. Die Spange als Ganzes ist hierdurch (vgl das Schema Fig. 28 B) gewissermassen am Kranium eingehakt. Bei demjenigen Druck, der die Schnauze am regelmässigsten von unter her trifft, nämlich dem beim Beissen, kommt noch ein anderes Moment hinzu. Je stärker die Kiefer Hyomandibulare. Die Betrachtung der von BRIDGE l. c. t. XXII, f. 4 gegebenen Abbildung macht es mir wahrscheinlich, dass auch hier, trotz des kurzen Kopfes, gewissermassen ähnliche statische Momente in Betracht kommen, wie bei L. Speciell ist die im Verhältnis zum kräftigen Bau des Kopfskelets im Übrigen sehr schlanke Form des Parabasale auffallend. Der Palatoquadratbogen wird auch hier die Funktion dieses Knochens unterstützen, indem er eine Versteifung des Kraniums bildet. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 61 aneinander gepresst werden, um so kräftiger werden die präorbitalen Portionen des Adductor mandibulae den Unterkiefer in dorsocaudaler Richtung gegen die Gelenkfläche (arm) des Quadratum (qu) pressen, also wiederum einer Dorsalwärtsbiegung der Schnauze entgegenwirken. Es verdient vielleicht hervorgehoben zu werden, dass in der Druck- und Zug- Einflüssen besonders ausgesetzten Gegend des Schädels die Nervenaustritte durch Ossi- ficationen geschützt sind. Da Lepidosteus sich von Fischen nährt, sein Gebiss aber nur zum Greifen, nicht zum Kauen geeignet ist, wird die Beute heil verschlungen (vgl. S. 58). Nun hat aber der Kopf in der Ruhe einen sehr geringen Durchmesser und das ist auch mit der Mund- hóhle der Fall. Hier muss eine ansehnliche Erweiterung stattfinden kónnen. Sie wird durch die Bewegliehkeit des Visceral-Skelets gegen das Kranium zustande kommen. Die neuerworbene Basipterygoid-Verbindung ist sehr beweglich geblieben, und zwischen Fron- tale und Palatinum ist ein gut ausgebildetes Gelenk (apfr) entstanden, das eine laterale Verschiebung des letzteren Knochens gegen den ersteren erlaubt. Die Erweiterung wird an der Palatoquadratspange durch den sehr kräftigen Levator arcus palatini (vgl. S. 13 — 14), der dieselbe fast gerade lateralwärts zieht, zu Stande kommen. Ventral muss der Mundboden, — ohne Zweifel durch Retraction des Kiemenbogen- und Hyal-Apparats, — stark gesenkt werden. Für eine solche grosse Erweiterungsmöglichkeit in ventraler Richtung sprechen in nicht zu missdeutender Weise sehr tiefe intermandibulare Falten. Das Zurückkehren in die Ruhelage, d. h. die Verengerung, wird dann, abgesehen vom Adductor mandibulae im weiteren Sinne (vgl. S. 26 bis 30) hauptsächlich durch die ventralen Constrictorderivate zustandekommen. Mit diesem Umstand steht die besonders gute Ausbildung des M. intermandibularis (vgl. S. 52) in Zusammenhang. Die Aktion der Muskeln bei der Herstellung der Ruhelage wird unterstützt werden durch die federnde Beschaffenheit der vorn fixierten Palatoquadratspange, die als Antagonist des Levator arcus palatini wirkt. Dipneusti. Im Darm von Ceralodus fanden alle Untersucher? reichlich oder massenhaft pflanzliche Überreste: frische oder abgestorbene, meist mehrere cm lange Stücke von verschiedenen im Wasser wachsenden Gra- mineen, Algen (z. B. Cladophoraceen, Zygnemaceen, Desmidiaceen, Diatomaceen), Blätter, Blüten, Aststücke von verschiedenen Myrtaceen, Eucalyptus, etc. die zufällig ins Wasser geweht wurden. Niemals fand Semon ! In erster Linie GÜNTHER (1871), Ayers (1885, p. 509—510), Semon (1893, p. 16—21), Marco (1895, p. 204—207). N:o 9. 62 A. LUTHER. „ein Exemplar, dessen Darmkanal nicht von grünen Pflanzenteilen prall erfüllt gewesen wäre“. Daneben kommen aber stets tierische Reste vor und zwar teils mikroskopische (Cladoceren, Copepoden) teils grössere: Gasteropoden, Lamellibranchiaten (Najadeen, Cycladiden), Amphipoden, Isopoden, Würmer, im Wasser lebende Insektenlarven, ferner Fisch- und Amphibien-Larven und Laich. Smmonx fand nun, dass die grösseren Pflan- zenteile nicht verdaut werden, sondern noch am After grün und unverändert zu finden sind. An ihnen lässt sich auch keine Mastikation nachweisen. Dagegen sind die Molluskenschalen und die grösseren Crustaceen in der Regel zermalmt oder zerstückt. Die Pflanzen dienen hauptsächlich als Vehikel für die Tiernahrung, indem der Fisch dieselben abweidet, um der auf und zwischen ihnen vorhandenen Tiere habhaft zu werden. Ceratodus verdaut ebensowenig die Pflanzen wie eine „Holothurie Steine und Sand“ (SEMON). — Dass, trotz der grossen Trägheit und Indolenz des Tieres, doch eine gewisse Auswahl der Nahrung getroffen wird, beweist der Umstand, dass 0. sich mit der Angel ködern lässt (als Köder dienen Fleisch aller Art, Schnecken, kleine getötete Fische, am besten aber grössere Süsswasserkrustaceen). Die Nahrung von Protoplerus? ist hauptsächlich animalisch und besteht aus Fröschen und Frosch- larven, Fischen (auch eigenen Artgenossen), Mollusken, Krustern, Insekten, Würmern, etc. doch werden daneben, wenigstens in der Gefangenschaft, auch Vegetabilien gefressen, z. B. Wasserpflanzen (Krauss), gekochter Reis, Bohnen (STUHLMANN) und Brod (M'DoNNEL) Kleinere Beutetiere (z. B. Elritzen) werden plötzlich und mit grosser Geschwindigkeit in den Mund hinein gesaugt (M'DoNNEL 1860 à p. 392), harte Tiere vor dem Verschlingen sorgfältig zerkaut (BARTLETT in GRAY, KRAUSS). Über ein Exemplar, das im Kristallpalast in London gehalten wurde, berichtet BREHM (1892, p. 481): ,Fleischbissen packte er mit seinen scharfen und kräftigen Vorderzühnen, bewegte hierauf lebhaft alle Teile seiner Schnauze, als ob er das Fleisch aussaugen wollte, biss währendem kräftig zu, spie plótzlich den Bissen von sich, fasste ihn von neuem, verfuhr wie vorher und schlang ihn endlich hinab.* In ein Goldfisch- becken gebracht, ,schlängelte er sich zierlich von unten herauf, bis er dicht unter dem Bauche seines Opfers angelangt war, fuhr plötzlich zu und packte den Fisch gerade unter den Brustflossen, mit kräftigem Bisse ein entsprechendes Stück aus dem Leibe reissend. Mit diesem im Maule sank er hierauf wieder zur Tiefe hinab, während der tödlich verwundete Fisch wenige Sekunden später entseelt auf der Wasserfläche schwamm. In derselben Weise übertölpelte er auch Frösche und so hatte er sein reich belebtes Becken bald entvólkert.* Über die Nahrung von Lepidosiren verdanken wir Bonus (1894, p. 82), der das Tier in den Sümpfen des Inneren des Chacos beobachtete, wertvolle Angaben. „Seine Nahrung bildet die Sumpfschnecke (Am- pullaria), die recht ansehnliche Dimensionen, bis zur Dicke einer Mannesfaust erreicht. Dieselbe lebt in grossen Massen in allen stehenden Gewässern Paraguays und des Chacos; ^. . Die eigentümlichen starken und scharfen Zahnplatten machen den Lepidosiren geeignet die harte Schale des Tieres, dem sonst nur noch Raubvógel beikommen können, zu zertrümmern. In Darm fand ich Leiber und Deckel der Schnecken. Letz- tere traten, wenn nach dem Abtóten der Dipnoér mit der Hand der Entleerung des Darmes wegen gewürgt wurde, mit dem schwarzen Kote heil aus der grossen Afteróffnung heraus. Neben den Tierkórpern fand sich auch Gras im Darm; es ist möglich, dass der Lepidosiren neben animalischer Kost sich auch von Pflanzen nährt; doch neige ich zu der Annahme, dass das vorgefundene Gras nur zufällig mit den Schnecken, die dasselbe frassen, aufgenommen ist.“ Auch Kerr (1900 p. 302) bestätigt, dass Ampullaria die Hauptnahrung bildet. Er giebt ferner an, dass Massen von ,Confervoid algae“ gefressen werden. „Young Lepidosirens of 75 mm length, kept in a pool ! Nach Mano (l. c.) sollen allerdings die Algen verdaut werden, sodass Chlorophyll und Proto- plasma völlig schwinden und nur die leeren Membranen übrig bleiben. Diese Angabe hat wohl wenig Wert, da die Untersuchung an altem Spiritusmaterial vorgenommen wurde. ? Vgl. die Angaben von Gray 1856, M'DONNEL 1860 a, p. 392 und 1860 b, Krauss 1864, v. HEUGLIN (zitiert nach BREHM 1892, p. 479), WIEDERSHEIM 1887, p. 712, STUHLMANN 1889, p. 655, PARKER 1892, p. 112, BOULANGER 1910, p. 35. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur. der Ganoiden und Dipneusten. 63 under fairly natural conditions, were found to have there gut full of the remains of the stams and other solid parts of Phanerogamous plants“ 1. Es ergiebt sich also, dass hartschalige Mollusken (Ampullaria) die Hauptnahrung von Lepidosiren bilden, wobei jedoch, ähnlich wie es bei Ceratodus der Fall ist, Pflanzen nebenbei verschluckt werden. Ob letztere auch als Nahrung einen Wert für das Tier haben, bleibt zweifelhaft. , Für alle drei Gattungen steht es somit fest, dass sie hartschalige Tiere (Mol- lusken, Crustaceen) fressen und ihre Schalen bez. Panzer zermalmen, und zwar bildet diese hartschalige Nahrung bei Lepidosiren die Hauptmasse, bei Protopterus und Cera- todus zum mindesten einen sehr wesentlichen Teil der Nahrung. Unter denselben Gesichtspunkt fallen jene Vertebraten (Fische, Amphibien), die von den Lungenfischen gefressen werden. Sie werden zerstückt und gekaut. Es ist also wohl die Annahme begründet, dass die eigentümliche Bezahnung der Dipneusten in erster Linie als Anpassung an Hartteile enthaltende animalische Kost erworben wurde. Dass die mächtige Kaumuskulatur von Ceratodus und den Dipneusten überhaupt (vgl. S. 38 bis 41) in direkter Korrelation zur Ausbildung des eigentümlichen Tritural- gebisses dieser Formen steht, war schon den ersten Untersuchern der Anatomie der Di- pneusten klar. Ein Einfluss dieser beiden grundwesentlichen Faktoren, — in letzer Linie also der Nahrung, — auf den Bau des gesamten Schädels ist nicht zu verkennen. Durch die Muskeln wurden Deckknochen und Neurokranium bei Ceratodus in grosser Ausdeh- nung auseinandergedrängt vgl. S. 41—43, bez. am Begegnen verhindert, und mit diesem Umstand steht wohl die ausgedehnte Entfaltung des knorpeligen Schädeldachs in Bezie- hung. Bei den Dipneumones gestalteten sich die Verhältnisse des Schädeldachs inso- fern abweichend. als ein die Muskulatur deckendes, einheitliches Knochengewölbe fehlt und das Frontoparietale mit seiner medialen Crista statt dessen dem Schädeldach erhöhte Festigkeit verleiht (vgl. S. 43). — Der durch den Adductor mandibulae ausgeübten kräftigen Druck- und Zugwirkung entsprechen mancherlei Eigentümlichkeiten im Bau des Kopfskelets. Da die Wirkung der Muskulatur dasselbe hauptsächlich zwischen dem Kiefergelenk und den Zähnen trifft, läge in dieser Gegend die Gefahr eines Zusammen- gedrücktwerdens oder Bruches vor. Dieser Gefahr wird am Unterkiefer durch die Ein- scheidung des Knorpels in einen äusseren (Angulare) und einen inneren (Spleniale) ein- heitlichen und in der Richtung der grössten Beanspruchung hohen Knochen vorgebeugt. Am Dach der Mundhöhle bilden die Pterygopalatina jederseits zwischen dem Zahn und der Gelenkfläche des Quadratum ein einheitliches, sehr festes Gewölbe. Dass der abwärts ! NATTERER (1839, p. 169—170) giebt an, dass das Tier Abfálle von Mandioca-Wurzeln fressen soll, — jedenfalls eine ganz zufällige Kost, GorErpr (1898, p. 417—419), dass Z. sich mit der Angel fangen lässt, wobei Fisch als Kóder dient. N:o 9. 64 A. LUTHER. gerichtete, das Palatinum treffende Fortsatz des Supraorbitale dem Zahn ein Widerlager bietet und eine Komprimierung des Schádels in der Augengegend verhindert, hat bereits K. FürBriNGer (1904, p. 431—432) hervorgehoben. Hinsichtlich der bei Ceratodus ontogenetisch noch nachweisbaren Verschmelzung des Palatoquadratum mit dem Schädel (Sewerrzorr 1902, p. 596) gilt dasselbe wie für die Entstehung der Autostylie bei den Holocephalen (Dorro ' 1895, p. 110, 1906, 1907, Lurner 1909 b, p. 44—45). In beiden Fällen ist die durophage (Aszr) Lebensweise dafür verantwortlich zu machen. Hier wie dort beschrünkte sich der Ursprung der Kau- muskeln nicht auf das Palatoquadratum, vielmehr gewannen am Neurocranium entsprin- gende Portionen eine mächtige Entfaltung, bei den Holocephalen der M. praeorbitalis, bei den Dipneusten ein auf den Schädel übergewanderter Teil des Adductor mandibulae, etc. Da dabei für das Palatoquadratum eine Gefahr des Ausweichens medial- oder late- ralwärts entstehen musste, ist es erklärlich, dass ein in der Verwachsung gipfelnder festerer Anschluss an das Kranium erworben wurde. Für das Verschlucken der Nahrung erwuchs hieraus kein Nachteil, da das Maul verhältnismässig geräumig ist und die Nahrung in demselben zerkleinert wird, sehr grosse Bissen also nicht verschlungen, zu werden brauchen. — Eine weitere Analogie mit den Holocephalen bietet die relative Kürze des Unterkiefers dar”. Ob das Verlorengehen der horizontalen Spreizbarkeit der Kiefer auch hier mit der Entstehung des Kiemendeckels und der Umbildung der Septalkiemen in Kammkiemen in kausalem Zusammenhang steht (Lurser 1909 b, p. 49) oder ob diese Umwandlung, was wahrscheinlicher ist, sich bereits früher vollzogen hatte, bleibt ungewiss. Dass die Derivate des Constrictor 1 dorsalis mit dem Zustandekommen der Autostylie verloren gingen, ist verständlich. Etwas Ähnliches könnte von dem M. inter- mandibularis erwartet werden, der bei den Holocephalen aus ganz entsprechenden Grün- ! In meiner Arbeit von 1909 b hatte ich die Angaben DoLLo's übersehen. ? Einen Unterschied den Holocephalen gegenüber hat KERR (1908) besonders hervorgehoben, wobei er sich auf die ontogenetischen Untersuchungen AGARS (1906) an den Dipneumones stützt. Er unterscheidet den bei Dipneusten und Amphibien vorhandenen Typus, wo nur der Quadratteil des ,Palatopterygoquadra- tum“ mit dem Schädel verwachsen ist, und ein Pterygopalatinteil fehlt, als ,protostylic* von dem als „auto- stylic* bezeichneten Schädel der Holocephalen, wo auch eine Pars palatina vorhanden und mit dem Neuro- cranium verwachsen ist. Ersteren Typus betrachtet er als einen primitiveren. — Ich kann dem nicht bei- stimmen, da ich die Postorbitalverbindung des Unterkiefers nicht für primitiv halte (vgl. 1909 a, p. 112). Auch AGAR (1906, p. 51—53) glaubt ja in einem Strang von embryonalem Gewebe ein Rudiment der Pars palatina, auf dem das knócherne Pterygopalatinum entsteht, zu erblicken. Dass die knorpelige Pars palatina rückgebildet wurde, ist durch die Entstehung des kräftigen Belegknochens und dessen oben erórterte mecha- nische Funktion erklärlich. Ich sehe in den beiden von KERR unterschiedenen Fällen zwei konvergente. aber im Einzelnen verschiedene Vorkomnisse, von denen sich nicht eigentlich sagen lässt, dass das eine pri- mitiver ist als das andere. Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 65 den verloren ging. Bei den letzteren trug die ausserordentlich starke Verkürzung der Kiefer dazu bei. Es wurde bereits S. 54 erwähnt, dass die Erhaltung des Muskels bei den Dipneusten daher kommt, weil er an dem für die Nahrungsaufnahme (Einsaugen; vel. die S. 62 mitgeteilte Beobachtung von M'Doxxez) und das Schlucken wichtigen Senkungsmechanismus des Mundbodens teilnimmt. Gerade eine Erweiterung des Mundes und Sehlundes durch Senkung des Bodens muss bei Formen mit autostylem Kieferapparat eine besonders grosse Rolle spielen, da nur in dieser Richtung eine Erweiterungsmög- lichkeit besteht '. Litteraturverzeichnis. Acar, W. E. 1906. 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Add. mand. praeorbitalis superficialis, p. Parietale, apfr. Palatinum-Frontale-Gelenk, pbs. Parabasale, asph. Alisphenoid, pro. Prooticum, ce, dhm. Protractor hyomandibularis, prop. Pracoperculum, c, dop. Dilatator operculi, sag, Supraangulare, ce, lap. Levator arcus palatini, sop. Suboperculum, d. Dentale, spho. Sphenoticum, fr. Frontale, sq. Squamosum, hm. Hyomandibulare, sy. Symplecticum, iop. Interopereulum, I, II, u. s. w. Hirnnerven; VII b. N. buccalis; mpt. Metapterygoid, VIT rm Ramus mandibularis. Inhaltsübersicht. Vorwort. Allgemeiner Teil. Constrietor I dorsalis. Chondrostei. Protractor hyomandibularis der Acipenseriden: Mechanismus der Pro- traction des Kieferapparats. Vergleich des Protr. h mit Befunden bei Selachiern. Mutmass- liche phylogenetische Entwicklung des Muskels. — Protr. h. von Polyodon. Die grossen- Tom. XLI. Uber die vom N. trigeminus versorgte Muskulatur der Ganoiden und Dipneusten. 71 teils sehnige Beschaffenheit des Muskels deutet auf eine Reduktion. Wahrscheinlich bestand früher ein demjenigen der Acipenseriden ähnlicher Kieferapparat. Der jetzige eine Anpas- sung an spezielle Lebensverhältnisse. — S. 5—10. Crossopterygii. M. spiracularis. Dilatator opereuli. Levator areus palatini. Bewe- eungen der Palatoquadrat-Spange. Gewissermassen vermittelnde Stellung zwischen dem Typus der Selachier und dem der Zoloste? und Teleostei. — S. 10—12. Holostei. Amia: Spaltung in Dilatator opereuli und Levator arcus palatini. — Lepid- osteus. Levator areus palatini. Protractor hyomandibularis. Dilatator operculi. Vergleich mit Amia. — S. 12—14. Dipneusti. Fehlen der Derivate des C, d. — S. 14. Innervation des C, d. — 5. 14. Adductor mandibulae. N:o 9. Chondrostei. Polyodon. Acipenseriden. Befunde nicht primitiv, sondern schwache Entfaltung sekundär. Weit symphysial erfolgender Ursprung der Portio palatina des M. adductor mandibulae wichtig für den Vergleich mit anderen Ganoiden. — S. 15—18. Crossopterygii. Masseter, Temporalis, Pterygoideus, Intramandibulare Portion. Wahr- scheinliche Phylogenie des Masseter. Kraniale Ursprünge des Adductor mand. nicht dem Praeorbitalis der Selachier vergleichbar (gegen PoLLARD). — S. 18—22. Holostei. Ana. Reïferat der Beschreibung von Aruıs. „Levator maxillae superioris 1—4* Arrıs zum Adductor gehörig. Besprechung der Portio parabasalis („Lms!+2“); des Add. mand. praeorbitalis („Lms?“) und des M. nasalis („Lms*“). Letztere stellen einen unabhängig von den Selachiern erworbenen praeorbitalen Ursprungskopf des Adductor mand. dar. — S. 22—25. Lepidosteus. Postorbitale Ursprungsportion des Adduetor mand. Pars praeorbitalis adductoris mandibulae. Portio superfieialis; P. profunda. Adductor mand. anterior major; A. m.a. minor. Vergleich mit Ama. — S. 26—30. Vergleieh der Holostei mit den Crossopterygiern. Beide Gruppen sind sehr verschiedene Wege gegangen. Masseter vergleichbar. Temporalis der Crossopterygier nicht direkt den postorbitalen kranialen Ursprungsportionen von Amia vergleichbar. Pterygoideus und Pars parabasalis wahrscheinlich nur konvergent. Schrittweises Rudimentürwerden der intramandibularen Portion. — S. 30— 33. Vergleich des Add. mand. der Crossopterygier und Holostei mit demjenigen der Chondrostei. — S. 88. Dipneusti. Ceratodus. — Protopterus: Temporalis, Masseter, Retractor anguli oris. — Lepidosiren. Temporalis, Retractores anguli oris. — Vergleich der Dipneusten unter einander: Verschiedene Lage des Frontoparietale inbezug auf den Temporalis bei Ceratodus und den Dipneumones. — Portio lateralis des Adductor von C. nicht homolog mit dem Masseter der Dipneumones. — S. 33—44. Vergleich der Portionen des Add. mand. der Dipneusten mit denen der Ganoiden. Vergleichende Tabelle. — S. 44— 45. 72 A. LUTHER. Constrictor I ventralis. Begrenzung des Gebiets gegen dasjenige des Facialis nicht möglich. Bedeutung der Innervierung für die Homologisierung der Muskeln. — S. 46. Chondrostei. Polyodon. Einfacher ventraler Constrictor von Polyodon. — Acipense- ridae: Differenzierungen: M. intermandibularis (C, md), Constr. 1+2 ventralis anterior; Ci.» ventr. posterior; M. protractor hyoidei (C;..» vh). Vergleich der Chondrostei unter- einander. — S. 47—51. Crossopterygii. M. intermandibularis. — 5. 51—52. Holostei. M. intermandibularis. — S. 52. Dipnoi. M. intermandibularis. — S. 52—54. Zusammenfassung der Befunde über den M. intermandibularis. — 5. 54. Spezieller Teil. Ganoidei. Chondrostei. Oecologie. Acipenseridae: Polyodon. — S. 55—57. Crossopterygii. Oecologie und ihre Beziehungen zur Ausbildung der Muskulatur. Ein- wirkung der Muskulatur auf das Skelet. — 5S. 57—58. Holostei. Amia. — Lepidosteus. Versteifung der Schnauze durch die Palatoquadrat- spange und das Suspensorium. Das Pterygobasalgelenk eine Anpassung hieran. Beibehal- tung der Beweglichkeit der Palotoquadratspange in Anpassung an grosse Bissen und engen Schlund. — S. 58—61. Dipneusti. Oecologie: Ceratodus, Protopterus, Lepidosiren. Bezahnung der Dipneusten eine An- passung an hartschalige animalische Kost. Daher auch mächtige Muskulatur. Einwirkung auf den Schädel. Ursache der Autostylie; Analogie mit den Holocephalen. Einfluss der Autostylie auf die Constrictorderivate des Kieferbogens. — 5. 61— 65. Litteraturverzeichnis. S. 65-69. Tafelerklárung. Ss. 70. ———— —— = Acta Soc. Sc Fenn. Tom. XLI. N°9 mS 6. aspht amprs > i ospå b: ampım —— hm. [^ dop. NÄR SS. À — ———À SO on pron spho ; 5 Vilb d am pro SH aspdt Ir (lan V.-VEb — ammi ag sag 0. sni amma 1 prop Glan — ampo mnt on? ^" ammi spnho son Vilrm ton pron [5 dhm clan "NN ; ri ha is rn 4 CNP EM. 1 E ^" | nt " T I ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N 1. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DAS ELEKTROMOTORISCHE VERHALTEN BINIGER KADMIUMELEMENTE VON L. WILLIAM ÓHOLM. MIT 18 FIGUREN IM TEXT. HELSINGFORS 1912, DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITTERATURGESELLSC HAFT. Wi fH Rs ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ Ju n TOM. XLI. No 2. HERSTELLUNG AUTOMORPHER POTENTIALE BEI BELIEBIGEN HAUPTKREISGRUPPEN SEVERIN JOHANSSON. HELSINGFORS 1912, CKEREI DER FINNISCHEN LITTERATURGESELLSCHAFT. ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ À TOM. XLI. N:o 3. | MIRIDEN DER ÄTHIOPISCHEN REGION WIRINA, CYLAPINA, BRYOCORINA B. POPPIUS MIT EINER TAFEL UND 11 TEXTFIGUREN. HELSINGFORS 1912, EREI DER FINNISCHEN LITTERATURGESELLSCHA FT SE ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 4. . ÜBER ZWEI MOLEKULAR-PHYSIKALISCHE KONSTANTEN Jr 2 vor (Qo nie pad CAN Den SW fa Ax ^ Y mener K. F. SLOTTE. HELSINGFORS 1912, DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITTERATUR GESELLSCHAFT. ) 4 1 TAA 7} AA | (ra ey) " Wo h SN ^j Vue pt o ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 5. Über die Stabilität des elektrodynamischen Gleichgewichtes im Gleichstromlicht- bogen und über die Simon'sche Theorie des Lichtbogens. Thure Lesch. Helsingfors 1912, Druckerei der Finnischen Litteraturgesellschaft. BRARV sol LIBR ss] # ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XL N:o 6. — BESTIMMUNG OPTISCHEN BRECHUNGSOLOIENTEN vn BARIUNNITRATLOSUMGEN VERSCHIEDENEN KONCENTRATIONEN IND TEMPERATUREN SULO KOSKINEN vx» VÄINÖ J. SAARIALHO. HELSINGFORS 1912, DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITTERATURGESELLSCHAFT. AST M ME TW MB lv OEC ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 7. N ÜBER DEN VORGANG DER SCHMELZUNG. K. F. SLOTTE. HELSINGFORS 1912, DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITTERATURGESELLSCHAFT. ON nw st, NOTA, 5 (ON " SOLA "Tnt nd SE DALLAS ED ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 8. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS [= DES KOPFSKELETS DER KNORPELGANOIDEN VON ALEX. LUTHER. MIT 10 FIGUREN IM TEXT. HELSINGFORS, 1913 DRUCKEREI DER FINNISCHEN LITERATURGESELLSCHAFT » " LA (A S "Wi FK få ; 44 d n "ISSUE ) jn Us nor " ACTA SOCIETATIS SCIENTIARUM FENNICÆ TOM. XLI. N:o 9. | ÜBER DIE VOM N, TRIGEMINUS VERSORGTE MUSKULATUR DER GANOIDEN un DIPNEUSTEN VON ALEX. LUTHER. MIT 1 TAFEL UND 28 FIGUREN IM TEXT. HELSINGFORS 1913, DRUCKEREI DE R FINNISCHE N LITERATU RGESELLSCHAFT. bons el prtete tay ned frå Ü SES diet lebe ih dei Itin, 1 el a sn : eren aliia de N : 5 Ms " : » : T À tini] n Donne ++ 1 : : 3 — TR rin nat pese + tmn rique eti ; Pontet fé TEE RELY PETRI RE z hi IJ TM Men ur vtri) m IESU ne UM rine une 7 criant Le aet