peasere} piss vanes yosaes te th sist it ian ae it y ; Ys ity uf “bie a i ao i ae ae 3 Beet stla a oe ih) ont EL ny ja ay j TPP a the ’ tifa i einai i i fcr ) ; #4 i tae “ve Hace wtih Pte . ; nite reat ict he Ni Geizelh fad it siete ue ry" pe * v' Haute ) t 3 My “ Hah “it lel 4 ch 7 re py eval sa tates thie wh 4 hat fag Piaiiertststt att Tre pyald Hiss H . ‘ Hl hei yt) ' zi Tag i + jak a hes Taal ; ae t Missle ne : , rebel ea + ict ints ih af Etilteepas toner : eid 4) ‘ Pa Hite in Tr ‘ Soe igi ei daen i ee ; 5 se whe ‘ 4 bi to4 4% nh prevty) na Oaee a pi fi vat : Beattie ea ine et ae tydsiad ps sir fiik Toi etogaeeeaga bh eh went tea geile age Sats te ai} ify: hatte it the sadee $4 * peress Hiagen iter Ventas iad dias ledas 14 Wises re etd its eae ee iu ihe ae 747 brezeiash i i y an ae i esaahvad iat i Bsr teR aT ees Hinges eh “ee ea ; thy of , a‘ ¢ " . 4 + seat) r) : if } i" atte ¥ sites aie tiasn ie Pari : a ae at Hs H te is saa se Sat fp mary) uth py 4) he eB ea ACTA SOCIETATIS PRU FAUNA ET FLORA FENNICA 36. — i HELSINGFORSIA: 1912 HELSINGFORS, J. SIMELII ARVINGARS BOKTRYCKERIAKTIEBOLAG 1912. ne Acta ho Lundstrém, Carl, Beitrage zur Kenntnis der Dipteren Finlands. VIII. Supplement 2. — Mycetophilid@, Ti- pulide, Cylindrotomide und Limnobiidew. Mit 7 Tafeln. Hirschmann, Nikolaj, Beitrag zur Kenntnis der Ostra- kodenfauna des Finnischen Meerbusens. Zweite Mit- theilung. Mit 3 Tafeln und 15 Textfiguren. : Palmgren, Alvar, Hippophaés rhamnoides aut Aland. Mit 10 Tafeln und einer Karte. é Norrlin, J. P., Nya nordiska Hieracia, II. . i Luther, Alex., Studien tiber acdle Turbellarien aus dem Finnischen Meerbusen. Mit 2 Tafeln und 17 Fi- guren im Text. 1 Karte, 29 Tafeln, 32 Textfiguren, 513 i720 1— 68 1—188 1—127 i160 Seiten. ipsootGit] Gal) Giiinae7l ir * sim il “ Je a T wilco — & inanisiqgnwe diy iy } ebay Fo iit aihiiGotrd) bay vii wich) g : j Aq © ¢ : i} He? cal Dee nme / = | . = é i = On ey 4 ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 36, N:o 1. BEITRAGE ZUR KENNTNIS DER DIPTEREN FINLANDS VIL. SUPPLEMENT 2. MYCETOPHILIDA, TIPULID, CYLINDROTOMID& UND LIMNOBIIDAS. CARL LUNDSTROM. HELSINGFORS 1912. HELSINGFORS 1912. J. SIMELIL ARFVINGARS BOKTRYCKERIAKTIEBOLAG, Fortsetzung des in den Teilen I—VII. auigetihrten Litteraturverzeichnisses. Johannsen, O. A., Fam. Mycetophilidz (Gen. Insect. dirigés par P. Wytsman 93 Fasc. 1909). —»— The Mycetophilide of North America Part I. 1909, Part II. 1910. (Maine agric. exper. stat. Bulletin N:o 172, 180). Dziedzicki, H., Zur Monographie der Gattung Rymosia Winn. (Horae Soc. Ent. Rossicae t. XXXIX. 1909). Lundstrom, C., Neue oder wenig bekannte europdaische Mycetophiliden. (Annal. Musei National. Hungarici 1911.) Landrock, K., Zwei neue Pilzmiicken aus Mahren (Wiener Ent. Zeitung 1911). —»— Neue oder seltene Mycetophiliden aus Mahren (Wie- ner Ent. Zeitung 1912). Strobl, G., Spanische Dipteren II. (Memor. de la Real Sociedad espanol der Hist. nat. t. III. 1905). Czerny, L. und Strobl, G., Spanische Dipteren III. (Verh. zool.-bot. Gesellschaft in Wien 1909). Riedel, M. P., Hexatoma (Anisomera) Saxonum Loew. (Son- derabdr. aus Deutsche Entom. Nat.-Bibliotek I. 1910). —»— Die palaarktischen Arten der Dipt. (Nematocera polyneura) Gattung Pachyrina Macq. (Deutsche Entom. Zeitschrift 1910). Czizek, K., Tipulidae moravicae. Sonderabdr. aus d. Zeit- schr. des Mahr. Landesmuseums XI. Band. Briinn 1911). ea * vor einer Art im Verzeichnis bedeutet, dass diese Art fiir das ganze Faunagebiet neu ist und ein —, dass die Art fiir eine spezielle Lokalitat des Faunagebietes neu ist. Zwei ** bedeutet: nova species. Ein cursivierter Artname deutet Berichtigungen oder Erganzungen an. Beitr. bedeutet: Beitrage zur Kenntnis der Dipteren Finlands von Carl Lundstrém (Acta Societatis pro fauna et flora fennica). Den Herren Dr. H. Dziedzicki, Dr. W. Lundbeck und Dr. E. Wahlgren, die durch Vergleichen zweifelhaf- ter Arten mit den Typen in den Winnertzschen, Staeger- schen und Zetterstedtschen Sammlungen mir in meiner Arbeit freundschaftlich Beistand geleistet haben, spreche ich hier meinen herzlichen Dank aus. Der Veriasser. Mycetophilide. Diadocidia Ruthe. — 1. D. ferruginosa. Ta. Kangasala (Frey). Mycetobia Meig. — 1. M. pallipes Meig. 1 9. N. Helsingfors 30/V 1849 (Nylander). Bolitophila Meig. — 1. B. bimaculata Zett. Ka. Rajala (Adelung) Lkem. Muonio (Frey). — 2. B. fusca Meig. Lkem. Muonio (Frey). — 3. B. cinerea Ka. Kivikoski (Adelung) Lkem. Muonio (Frey). Macrocera Meig. — 1. M. lutea Ka. Kivikoski (Adelung). * 12. M. vittata Meig. 1 9. Ta. Hattula (v. Essen). ** 13. M. grandis nov. sp. ¢. ferrugineoflava,; antennis coipore 2'/, longioribus, extrorsum fuscis; thoracis dorso vittis 3 nigris, subnitentibus, pleuris fuscomaculatis; abdominis seg- mentis 1—6 fasciis apicalibus, fuscis, segmento 7 forcipeque nigris; pedibus luridis; alis hyalinis, macula centrali fusca, vena costali venam tertiam vix vel parum superante. Exsiccata. Long. corp.: 9—10 mm. Patria: Fennia australis. Untergesicht und Taster gelb, Labrum jedoch schwarz- braun. Stirn und Scheitel gelbbraun. Fihler 2',, mal so 6 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. lang wie der Leib, braungelb, gegen die Spitze zu braun bis schwarzbraun. Riickenschild rostgelb mit drei schwarzen, etwas glan- zenden Striemen, deren mittlere keilf6rmig, nicht gespal- ten, am Halskragen ankerfOrmig erweitert ist. Brustseiten rotgelb mit grossen, teilweise zusammenfliessenden, braunen bis schwarzbraunen Flecken. Schildchen und Hinterriicken braun. Schwinger gelb. Hinterleib schlank, fast langer als die Fliigel, schmut- zig gelb mit schwarzlichen Binden am Hinterrande der 1.—6. Ringe. Die Binden sind in der Mitte schmal oder sogar fast unterbrochen, an den Seiten erweitern sie sich aber striemenformig, erreichen den vorderen Rand der Ringe jedoch nicht. Der siebente Ring und die kraftige Zange sind schwarz oder schwarzbraun. Beine schmutzig gelb. Alle Hiiften an der Basis und an der Spitze mit braunen Flecken. An den Vorderbeinen sind die Schienen langer als die Metatarsen (76—60). Empodien ziemlich gross, dicht behaart. Klauen nicht gezahnt, unter- seits an der Mitte mit einem stumpfen Hocker. Fliigel mikroskopisch behaart, schwach gelblich, fast glashell mit braunen Adern. Die Randader lauft kaum oder wenig iiber die dritte (Schiner) Langsader hinaus. Die Medi- astinalader miindet in die Randader iiber der Stelle wo die vierte Langsader von der dritten sich abzweigt. Die erste Langsader ist an der Spitze kaum oder sehr wenig erwei- tert. Der schwarzbraune Centralfleck fillt die Basis der ersten, zweiten und dritten Hinterrandzellen, breitet sich aber nicht, wie bei der M. centralis, in die vierte Hinter- randzelle aus. Die Wurzel der dritten Langsader ist erweitert und schwarzbraun. Das praeparierte Hypopygium hat die bei der Gattung gewohnliche Form einer einfachen Zange, deren Endglieder an der Spitze zweigezahnt sind, nur sind die Zahne bei dieser Art ungewohnlich lang und dabei tief schwarz. M. grandis ist grésser als die anderen Arten der Gat- tung. Sie steht der M. centralis Meig. am nachsten, unter- Acta Societatis pro Fauna Flora Fennia, 36, N:o 1. 7 scheidet sich aber von dieser nicht nur durch die Grosse sondern auch durch folgendes: Bei der M. centralis lauft die Randader iiber die dritte Langsader weit hinaus, bei der M. grandis kaum oder wenig, bei der M. centralis lie- gen die dunklen Binden des Hinterleibes am Vorderrande der Ringe, bei der M. grandis am Hinterrande; bei der M. centralis breitet sich der Centralfleck der Fliigel binden- artig in die vierte Hinterrandzelle aus, bei der M. grandis ist die vierte Hinterrandzelle ungefleckt. 3 ¢. Ab. Kuusté, in einer schattigen Grube am Fusse eines Berges in einem Tannenwalde (Lundstr.) Ceroplatus Bosc. — C. humeralis Zett. 1 6. Sa. Hirvensalmi, 1 6. Ka. Kivikoski (Adelung). Die Klauen des Mannchens sind denen des Weibchens sehr ungleich. Die des Mannchens sind viel grosser als die des Weibchens und haben an der unteren Seite mehr als zwanzig sehr kleine, stumpfe Zahnchen, welche nur bei starker Vergrésserung sichtlich sind. Die Klauen des Weib- chens dagegen haben an der unteren Seite etwa sieben lange Stacheln, welche schon bei schwacher Vergrosserung sehr deutlich sind. Die Klauen an den Vorderfiissen des Mannchens Fig. 1, die des Weibchens Fig. 2. * 4. (. testaceus Dalm. 2 <. Ab. Karislojo (Forsius) 1 6, Ka. Kivikoski; Juni (Adelung) 1 ¢. Lkem. Kittila (Frey). Der Brachialast der Fliigel miindet bei dieser Art, wie beim C. tipuloides Bosc., in die erste Langsader. Platyura Meig. (Zelmira Meig. 1800). — 1. P. fasciata Meig. Ka. Kivikoski (Adelung). — 3. P. humeralis Winn. Ka. Rajala (Adelung). — 5. P. cincta Winn. Ka. Kivikoski (Adelung). * 8. P. nigricornis Fabr. 1 9. Ka. Kivikoski; Juli (Ade- lung). 8 Lundstrom, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. * 9. P, modesta Winn. 1 9. Ka. Rajala (Adelung). * 10. P. brunnipennis Staeg. 1 ¢. Ka. Wiborg (J. Forsius). Das Exemplar stimmt mit Staeger’s Beschreibung vom Weibchen der P. brunnipennis tiberein durch die iiberall braunen aber am Vorderrande dunkelsten Fligel. Die Abweichungen von der Beschreibung Staeger’s sind: die Hiiften sind ganz und gar, nicht nur an der Basis, dunkel pechbraun. Die Korperfarbe ist, wie Staeger angiebt, schwarz, aber an den Schultern unter dem Rande des Ruckenschildes ist eine schmale, gelbe Strieme sichtlich. Die Schwinger sind gelb und nicht schwarz. Die Korperlange ist nur 5 mm, also etwas kleiner als Staeger angiebt (3 lin.). Die Fiihler sind relativ schlank, etwas kirzer als Kopf und Mittelleib zusammen. Die Geisselglieder sind einwenig langer als breit. An den Vorderbeinen sind die Schienen einwenig kiirzer als die Metatarsen (30—32). Der Hinter- leib hat keine gelbe Binden. Die Fliigel: Die Randader lauft tiber die Miindung der dritten Langsader weit hinaus und endet unweit der Spitze des Fliigels an der Mitte der ersten Hinterrandzelle. Der ziemlich lange, etwas gebogene Brachialast miindet schief sehr nahe zur Miindung der ersten Langsader. Die Spitze der Mediastinalader verschwindet frei in die Fligel- flache tiber der Mitte der vorderen Basalzelle. Die Anala- der verschwindet gleich vor dem Fliigelrande. Die Axillar- ader sehr kurz, fast nur eine Falte. Das praeparierte Hypopygium Fig. 3 und 4. Asindulum Latr. — 1. A. rostratum Zett. 2 ¢. Ab. Karislojo (Forsius). Ich habe im Teil IV (Beitr. 1909 S. 5) geschrieben, dass A. flavum Winn. vielleicht mit A. rostratum Zett. syno- nym ware. Spater habe ich aber einige Exemplare von A, flavum aus Ungarn untersucht. Diese hatten einen Riissel, welcher fast drei mal langer als der Kopf war, wah- rend der Riissel beim A. rostratum nur ebenso lang wie Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 9 der Kopf ist. Auch im iibrigen sind die beiden Arten ver- schieden, und sind sie von einander gut getrennt. Sciophila Meig. (Mycomyia Rondani). — 1. S. fasciata Zett. Ka. Rajala (Adelung). — 2. §S. trivittata Zett. Ab. Sammatti (J. Sahlberg) kittila Lkem. (Frey). — 4. §. maculata Meig. Ka. Kivikoski (Adelung) Lkem. Pallastunturi (Frey). — 5. S. bicolor Dziedz. Lkem. Muonio (Frey). — 9. §&. fusca Meig. (trilineata Zett.) Lkem. Kittila (Frey). — 11. S. apicalis Dz. (nec Winnertz) 1 ¢. Ab. Karis- lojo (Forsius). -—— 13. S. apicalis Winn. Lkem. Muonio (Frey). — 21. §S. exigua Winn. Ab. Nagu (Frey). Kl. Valamo (Forsius) Lkem. Muonio (Frey). Le. Enontekis (Frey). — 22. §. cinerascens Macq. Lkem. Kittila (Frey). — 23. §S. nigricornis Zett. Lkem. Kittila (Frey), Muonio (Frey). — 26. S. trilineata Zett. (fusca Meig.) Ka. Kivikoski (Adelung). *27. S. egregia Dz. Lkem. Pallastunturi 27 VII, 1911. (Frey). ** 28. S. clavigera nov. sp. ¢. obscure cinerea; antennis thorace fere dupplo longiori- bus, fuscis, basi flavis ; thoracis dorso aut obscure cinereo antice lutescente aut rufoflavo vittis 3 confluentibus obscure cine- reis; pleuris macula magna triangulari rufoflava; halteribus pedibusque flavis; ventre rufoflavo; alis hyalinis vena medi- astinalt plerumque incostam exeunte, cellula cubitali latitudine sua dupplo longiori. Exsiccata. Q. (in copula) lutea; thoracis dorso vittis 3 confluenti- bus cinereis; abdomine supra cinereo fasciis apicalibus angus- tis luteis. Exsiccata. Long. corporis: 5 mm. Patria: Lapponia fennica. ¢. Fihler stark, schlank, fast doppelt so lang wie Kopf und Mittelleib zusammen, braun bis schwarzbraun, die Wurzel- 10 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. glieder und das erste oder die beiden ersten Geisselglieder rotgelb. Taster und Untergesicht gelb. Stirn und Scheitel schwarzbraun. Riickenschild entweder dunkelgrau am vorderen Rande gelblich, oder rotgelb mit drei zusammengeflossenen dun- kelgrauen Langsstriemen. Brustseiten dunkel grau mit einem erossen dreieckigen Flecke, dessen Basis auf dem Prothorax liegt und dessen Spitze bis zur Fliigelwurzel reicht. Schildchen rotgelb. Hinterriicken schwarzgrau. Schwinger hellgelb. Hinterleib oben schwarzgrau, an den Seiten und am Bauche rotgelb. Die zwei letzten Ringe sind jedoch oben und unten schwarzgrau. Beine hellgelb, die Schienen etwas verdunkelt, die Tarsen schwarzbraun. An den Vorderbeinen sind die schie- nen und die Metatarsen fast gleich lang (49—47). Huftdorn lang und schlank, weissgelb. Fliigel kaum grau tingiert, fast glashell. Die Adern am Vorderrande schwarzbraun. Die Mediastinalader mtn- det gewohnlich in die Randader, ist nur an einem Exemplare abgebrochen. Die Randfeldquerader steht fast tiber die Mitte der Mittelzelle. Letztere ist doppelt langer als breit. Die dritte Langsader miindet hinter der Fligelspitze. Der Stiel der Spitzengabel deutlich kiirzer als die untere Zinke der Gabel. Die Basis der Untergabel vor der kleinen Quer- ader. Q. (in copula) Fiihler kiirzer als beim Mannchen. Riickenschild braungelb mit drei zusammengeflossenen, grauen Lingsstriemen. Brustseiten braungelb mit braunen Flecken, Hinterriicken braungelb, nur an der Basis schwarzgrau; Hinterleib oben schwarzgrau mit schmalen, braungelben Hinterrandsbinden, Bauch rotgelb. Die Mediastinalader der Fliigel ist bei diesem Exemplare abgebrochen. Im wubrigen wie beim Mannchen. Das praeparierte Hypopygium: Processus lang ausge- zogen und am Rande lang beborstet. Eine Langsspalte, welche nahe der Spitze anfangt, durchzieht den processus bis zu seiner Basis. Von der oberen (inneren) Seite des Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 11 processus entspringen zwei lange Anhange, welche an der Spitze keulenfOrmig erweitert und daselbst fein behaart sind. Fig. 5 und 6. Die praep. Legerohre Fig. 7. Lkem. 3 d. 19. Muonio 26, 28/VI, 5/VII, 1911 (Frey) Le. 2 6. Enontekis 11, 13/VII, 1911 (Frey). ** 99. S. elegans nov. sp. c. lutea; antennis thorace dup- plo longioribus nigrofuscis; capite nigrofusco ; thoracis dorso luteo vittis 3 subdiscretis, nigrofuscis; pectore maculaque pleurarum nigrofuscis, metanoti basi macula nigrofusca; abdomine supra nigrofusco, vitta media abbreviata lutea; alis hyalinis, vena mediastinali in costam exeunte, cellula cubitali 2' |, longiori quam lata. Exsiccata. Long. corporis: 5 mm. Patria: Lapponia fennica. Fihler doppelt so lang wie Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geisselgliedes gelb. Taster braungelb, Untergesicht, Stirn und Scheitel schwarzbraun. Riickenschild braungelb mit drei einander sehr nahe stehenden aber kaum zusammenfliessenden, schwarzbrau- nen, fast glanzenden Langsstriemen. Brustseiten braungelb, Brust und ein Fleck iiber den hintersten Hiiften jedoch schwarzbraun, fast schwarz. Schildchen und Hinterriicken braungelb, letzterer an der Basis mit einem herzformigen, fast schwarzen Fleck. Hinterleib oben schwarzbraun, an den dritten, vierten und fiinften Ringen mit einer braungelben Mittelstrieme. Bauch braungelb, nur der sechste und siebente Ring oben und unten schwarzbraun. Hypopygium schwarzbraun. Beine gelb, Tarsen schwarzbraun mit gelben Gelenken der Glieder. An den Vorderbeinen die Schienen langer als die Metatarsen (45—37). Allen Exemplaren fehlt der Huft- dorn. Fliigel schwach grau tingiert, fast glashell mit braunen Adern. Die Mediastinalader miindet in die Randader. Die Randfeldquerader steht vor der Mitte der Mittelzelle. Letz- 12 Lundstrém, Dipt. Finlands, VII, Suppl. 2. tere ist zwei und ein halb mal langer als breit. Die dritte Langsader miindet in die Fliigelspitze. Der Stiel der Spit- zengabel ist bedeutend kiirzer als die untere Zinke der Gabel. Die Basis der Untergabel jenseits der Miindungs- stelle der kleinen Querader in die vierte Langsader. Das praeparierte Hypopygium ist sehr zierlich. Appen- dices intermediw sind ungewohnlich gross und mit kleinen, schwarzen Stacheln besetzt. Fig. 8 und 9. Lkem. 2 3. Kittila 4/VIII. 1911. (Frey) 2 ¢. Muonio 7/VIII. 1911 (Frey). ** 30. §. hians nov. sp. ¢. lutea; antennis thorace dupplo longioribus, nigrofuscis, basi flavis, thoracis dorso vittis 3 omnino confluentibus, fuscocinereis, pleuris fusco- maculatis, halteribus flavis; abdomine maculis dorsalibus magnis, quadrangularibus, fuscis; alis hyalinis, vena medt- astinali in costam exeunte, cellula cubitali latitudine sua vix dupplo longiori. Exsiccata. Long. corporis: 4 mm. Patria: Lapponia fennica. Fiihler doppelt so lang wie Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geisselgliedes gelb. Taster und Untergesicht gelb. Stirn und Scheitel schwarzbraun. Riickenschild braungelb mit drei ganz zusammengeflos- senen ygraubraunen Langsstriemen. Brustseiten braungelb mit braunen Flecken. Schildchen und Hinterriicken braun. Schwinger gelb. Hinterleib braungelb mit grossen viereckigen, braunen Riickenflecken an den Ringen. Hypopygium braun. Beine braungelb, die Tarsen verdunkelt. An den Vor- derbeinen die Schienen kiirzer als die Metatarsen (44—49). Hiftdorn lang und schlank. Fliigel fast glashell mit feinen, braunen Adern. Medi- astinalader miindet in die Randader. Die Randfeldquerader steht gleich hinter der Mitte der massig grossen Mittel- zelle, welche kaum doppelt so lang wie breit ist. Die dritte Langsader miindet in die Spitze des Fliigels. Der Stiel der Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 13 Spitzengabel kiirzer als die untere Zinke der Gabel. Die Basis der Untergabel gleich jenseits der kleinen Querader. Das praeparierte Hypopygium hat eine ungewohnliche Form. Es ist von oben gesehen weit klaffend, kahnformig. Appendices intermediw und Adminiculum sind von Processus weit entfernt. Langs des Bodens des Hypopygiums zieht sich ein schwarzbrauner Strang. Appendices infer vom Pro- cessus weit entfernt, an der Spitze einwenig erweitert und daselbst fein aber ziemlich lang behaart. Appendices supe- re fehlen. Fig. 10, 11, 12. 1 6. Lkem. Kittila 4/VIII. 1911 (Frey). Neoempheria Ost. Sock. — 1. N. striata Meig. N. Helsingfors (Nylander) OL Salomina (J. Sahlberg). 2. N. nigriceps Lundstr. (Beitr. IV. 1909, S. 15.) gehort zur nordamerikanischen Gattung Eudicrana Loew (Dipt. Ameri- cae sept. indigena, Centuria IX. S. 142). Die Fliigel sind bei dieser Art nur kurz, fast mikroskopisch behaart, jedoch deutlich langer behaart als bei der N. striata Meig. Polylepta Winn. ** 9. P. borealis nov. sp. ¢. nigrofusca, opaca; anten- nis thorace dupplo longioribus, nigrofuscis, articulo secundo toto tertioque basi flavis; halteribus pedibusque flavis; abdomine fusco, apicem versus nigrofusco, forcipe mediocri nigrofusca; alis leniter cinerascentibus, subhyalinis, cellula cubitali minima, vena mediastinali longa in costam exeunte, vena costali venam tertiam valde superante. Exsiccata. Long. corporis: 5 mm. Patria: Lapponia fennica et rossica. Fiihler doppelt so lang wie Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, das zweite Wurzelglied und die Basis des dritten Geisselgliedes gelb. Die Geisselglieder einwenig langer als breit. Taster gelblich. Stirn und Scheitel schwarz- braun. Drei etwa gleich grosse Punctaugen in gerader Linie auf der Stirn. 14 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Riickenschild, Brustseiten, Schildchen und Hinterrtcken schwarzbraun. Die Behaarung des Riickenschildes besteht aus langeren und kiirzeren grauen Haaren. Schwinger hell- gelb. Hinterleib sehr schlank, lineal, dunkelbraun, gegen die Spitze zu schwarzbraun, ohne hellere Binden. Die Behaarung kurz, grau. Das Hypopygium schwarzbraun, die Zange grosser als bei den P. undulata Winn. Beine lang, gelb, an der Spitze der Schenkelringe schwarze Strichelchen. Die Tarsen gebraunt. An den Vor- derbeinen die Metatarsen etwas langer als die Schienen. Das Fliigelgedder ist vielleicht einwenig feiner als bei der P. undulata; im iibrigen gleichen die Fliigel denen bei der genannten Art vollig. Das praeparierte Hypopygium: Sowohl die Oberzange als die Unterzange ist viel grésser als bei der P. undulata. Dagegen fehlen die langen, gebogenen und gekreuzten Stacheln, welche am oberen Teil des Hypopygiums der P. undulata vorkommen, dem Hypopygium der P. borealis vollig. Das praep. Hypop. der P. borealis: Fig. 13 und 14. Das praep. Hypop. der P. undulata: Fig. 15 und 16. Das im Beitr. Teil I. 1906, S. 12. unter Reservation als P. undulata erwahnte Exemplar aus Woroninsk ist P. borealis. Viele Exemplare (¢. 9.) von der wahren P. undulata Winn. sind aber spater auf Kuusto gefangen. 1 4. Lt. Woroninsk (Palmén) 1 3. Lkem. Muonio 28/VI. 1911 (Frey). Empalia vitripennis (Beitr. Teil I. 1906, S. 13) ist nicht E. vitripennis Meig. sondern eine neue Art Loewiella relicta. *Loewiella Meunier. ** 1, L, relicta nov. sp. 6. lurida; antennis fuscis arti- culis 6 primis luteis, palpis flavis, capite nigrofusco; thoracis disco nigrofusco, halteribus, flavis; abdominis maculis dorsa- libus, triangularibus segmentisque 6 et 7 nigrofuscis, hypo- pygio fulvo; alis brevissime pubescentibus, hyalinis, vena medi- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica 36, N:o 1. 15 astinali in venam primam exeunti, cellula cubitali minuta, subtriangulari, furca inferiori basin alae qvam superiori multo magis retracta. Exsiccata. Long. corporis: 3,5 mm. Patria: Fennia australis. Fuhler etwa so lang wie Kopf und Mittelleib zusam- men. Die Wurzelglieder becherférmig, die vier ersten Geis- selglieder walzenformig, langer als breit, die folgenden fast kugelrund, die drei letzten langer als breit, das Endglied langlich eiformig. Die Wurzelglieder und die vier ersten Geisselglieder braungelb, die iibrigen Geisselglieder schwarz- braun. Taster gelb. Der Riissel einwenig vorstehend, schwarz- braun. Untergesicht, Stirn und Scheitel schwarzbraun. Drei Punktaugen in sehr flachem Dreieck auf der Stirn. Rickenschild schmutzig gelb mit drei ganz zusammen- geflossenen Langsstriemen, welche den gréssten Teil des Rickenschildes decken und nur vorn eine Andeutung von Striemen zeigen. Brustseiten schmutzig gelb mit braunen Flecken, Schildchen schmutzig gelb. Hinterriicken braun. Schwinger gelb. Hinterleib schmutzig gelb mit dreieckigen, schwarz- braunen Riickenflecken, deren Basis am Vorderrande der finf ersten Ringe stehen. Sechster Ring und der sehr kurze siebente Ring schwarzbraun. Hypopygium gelbbraun. : Beine schmutzig gelb, die Schienen dunkler. Die Spit- zen der Hiiften, die Schenkelringe und die Tarsen braun. Sporne gelb. Die relative Lange der Teile der Beine; Vorderbeine: Schenkel 28, Schiene 25, Metat. 19, 2:tes Tar- salglied 11, 3:tes 8, 4:tes 6, 5:tes 5. Hintersten Beine: Schenkel 35, Schiene 35, Metat. 24, 2:tes Glied 10, 3:tes 8, 4:tes 5, d:tes 4. Empodien deutlich, gefranzt; Klauen ungezahnt. Fligel kurz behaart (etwa wie beim Lasiosoma hirtum Meig.), im Grunde glashell, durch die Behaarung jedoch einwenig graulich. Die Adern am Vorderrande etwas dicker, braun, die iibrigen Adern fein. Die kleine Mittelzelle hoher als lang, fast dreieckig. Die Mediastinalader miindet an dem hinteren Teil der Mittelzelle in die erste Langsader. 16 Lundstrém, Dipt. Finlands, VUI, Suppl. 2. Die Randader massig weit iiber die schwach gebogene dritte (Schiner) Larfgsader hinauslaufend. Der Stiel der Spitzen- gabel etwa doppelt so lang wie die kleine Querader. Die Basis der Untergabel liegt ziemlich weit vor der Mundungs- stelle der kleinen Querader in die vierte Langsader. Fig. 17. In der Mitte des praeparierten Hypopygiums steht eine sehr eigenthiimliche, unpaare Lamelle, welche schwer zu deuten ist. Diese Lamelle tragt am hinteren Rande sie- ben platte Stabchen. Fig. 18 und 19. Durch die schwach gebogene dritte Langsader steht die Art zwischen den Gattungen Polylepta und Empalia. Von beiden diesen Gattungen unterscheidet sie sich jedoch durch die Miindung der Mediastinalader in die erste Langs- ader. Bei sieben von acht von Meunier beschriebenen Arten der fossilen Gattung Loewiella miindet die Mediasti- nalader, wie bei meiner Art, in die erste Langsader. Da auch die iibrigen Kennzeichen der letzterwahnten Gattung auf meine Art ziemlich gut passen, muss ich desshalb sie fiir eine Loewiella halten. Die Art muss sehr selten sein, da nur ein einziges Exemplar gefunden ist, obgleich ich viele tausende Mycetophi- liden Exemplare, welche am Fangplatze dieses Exemplars in allen Sommermonaten mehrerer Jahre gefangen wurden, untersucht habe. 1 ¢. AL Kuusté; in einer schattigen Grube am Fusse eines Berges in einem Tannenwalde (Lundstr). Dasselbe Exemplar habe ich im Teil I. S. 13. Fig. 7. unter Reservation beschrieben als ein abnormes Exemplar von der Empalia vitripennis Meig., welche Art ich damals nicht kannte. Die beiden Arten sind jedoch von einander weit ver- schieden. Zum Vergleichen teile ich die Abbildung des praepa- rierten Hypopygiums der Empalia vitripennis mit. Fig. 20 u.21. Die Vergrésserung des Hyp. der L. relicta ist grosser (80) als des der E. vitripennis (55). Die Zeichnung vom Fliigel im Teil I, welche nach dem vom Leibe nicht losgemachten Fliigel entworfen wurde, ist nicht gut ausgefallen. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 17 *92. L. hungarica Lundstr. (Neue oder wenigbekannte europ. Mycetophiliden IJ., Annales Mus. National. Hungarici. 1912). 14. Lkem. Muonio 25/VII. 1911 (Frey). *Empalia Winn. * 1. E. vitripennis Meig. 5 ¢. 5 9. Ab. Karislojo; an den Wanden eines tiefen Brunnens gefangen (J. Sahlberg). Das praep. Hypop. Fig. 20 und 21. Tetragoneura Winn. — 1. T. hirta Winn. Kl. Jaakkima (Forsius). Le. Enon- tekis (Frey). Lkem. Muonio (Frey). *Syntemna Winn. * 1. §. apicola Strobl 1 d. Ab. Kuust6; am Fenster einer Veranda (Lundstr). 1 ¢. Lkem. Pallastunturi 27/VII 1911 (Frey). Anaclinia Winn. — 1. A. nemoralis Meig. Ta. Hattula (v. Essen). Boletina Staeg. Ich habe spater auch in dieser Gattung bei der Bestim- mung aller Arten Dziedzicki’s Praepariermethode ange- wandt, was ich friiher nur ausnahmsweise gemacht habe. Auch das alte Material wurde dabei zum groéssten Teil ausgenutzt. 2. B. analis Meig. (Beitr. Teil I, 1906. S. 14). Die drei Mannchen aus Kontiolaks sind B. Winnertzii Dz., das Mann- chen aus Helsingfors ist B. inermis nov. sp.. Die B. analis Meig. kenne ich nicht. * 2 B. Winnertzii (B. borealis Zett. partim). 3 6. Kb. Kontiolaks (Grénvik, Woldstedt). Die diirren Hypopygien sind bei diesen, wahrscheinlich nicht ausgefarbten Exemplaren unten braunlich. Exemplare der Art aus dem schwedischen Lappland haben ganz und gar schwarze Hypopygien. Das Weibchen aus Hattula (Beitr. Teil IV. 1909. S. 18) gehdrt wahrscheinlich zu diesen Art. Das praeparierte Hypopygium der B. Winnertzii Dz. (Pam. Fizyjogr. V. 1885. t. V. f. 2—5.) gleicht fast zum 2. 18 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Verwechseln demselben bei der B. nigricoxa Staeg. (Fig. 92 und 93). Die beiden Arten sind jedoch von einander verschieden. Die B. nigricoxa underscheidet sich von der B. Winnertzii nicht nur durch die schwarzbraunen Hiften sondern auch durch viel langere, ganz und gar schwarz- braune Fiihler, durch ungestriemten, schwarzen Rucken- schild und durch langeren Endteil (jenseits der dritten Langsader) der Randader. — 3. B. basalis Meig. Ta. Hattula (v. Essen). — 4, B. borealis Zett. ¢. 9. Le. Enontekis (Frey) Lkem. Muonio, kittila (Frey). Zetterstedt’s B. borealis umfasst zwei Arten, welche fast nur durch das praeparierte Hypopygium von einander getrennt werden kénnen. Die eine von diesen Arten ist spiter von Dziedzicki als B. Winnertzii beschrieben worden. In einer Nematoceren-Sammlung aus dem schwedischen Lappland, welche ich untersucht habe, war die B. Winnert- zii (5 3.) haufiger als die andere Art (2 <.), die ich jezt als B. borealis Zett. bezeichnet habe. Im finldndischen Lappland ist die B. borealis Zett. nicht selten. Die B. Winnertzii Dziedz. ist dagegen dort noch nicht gefunden. In einer kleinen Nematoceren-Sammlung aus der Halb- insel Kanin im nordostlichsten Teil des europaischen Russ- lands befanden sich viele Exemplare von der B. borealis Zett. aber kein Exemplar von der B. Winnertzii Dz. Die erstere Art scheint also eine 6stlichere Ausbreitung als die letztere zu haben. Das praep. Hypopygium der B. borealis Zett. Fig. 86 und 87. — 5. B. groenlandica Staeg. Lkem. 1 4. kittila 20/VI. 2 2. 4 9.; Muonio; Ende Juni und Anfang Juli 1911 (Frey). Alle Exemplare haben, wie das im Teil I erwahnte Weibchen (Beitr. 1906. S. 14.), die Basis der Untergabel etwas vor der Basis der Spitzengabel der Fliigel. Um Klar- heit zu winnen ob diese Exemplare mit der B. groenlandica Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 19 Staeg. indentisch waren, sandte ich sie dem Herrn Dr. Lundbeck in Kopenhagen mit der Bitte, dass er sie mit den Typus-Exemplaren vergleichen oder, dass er mir, wenn moéglich, ein Mannchen von der B. groenlandica Staeg., B. arctica Holmer. und B. nigricoxa Staeg. zusenden wollte. Die genannten Arten, welche alle dunkle Hiiften haben, schienen mir nehmlich meinen Exemplaren mehr oder weni- ger zu ahneln. Dr. Lundbeck hatte auch die Giite Mannchen-Exem- plare von allen diesen Arten mir zu senden. Das zugesandte Exemplar von der B. groenlandica aus Grénland hat wie meine Exemplare die Basis der Unter- gabel der Fliigel etwas vor der Basis der Spitzengabel und gleicht auch im iibrigen meinen Exemplaren vollig. Die praeparierten Hypopygien stimmen auch in allen Details vollstandig iiberein. Fig. 88 und 89 zeigen das praeparierte Hypopygium der B. groenlandica Staeg. aus dem _ finldndischen Lap- pland. Zum Vergleichen gebe ich auch Abbildungen vom praep. Hypop. der B. arctica Holmgr. (aus Grénland) Fig. 90 und 91, und der B. nigricoxa Staeg. (aus Danemark) Fig. 92 und 93, obgleich diese beiden Arten nicht im Fin- land gefunden sind. 6. B. sciarina Staeg., Dziedz. 12 4. (ausser Weibchen). Ab. Karislojo (Frey) N. Kyrkslatt (J. Sahlberg, Frey) Ta. Mes- suby (Frey) Oa. Vasa (Frey) Lkem. Muonio (Frey). Meine friiheren Angaben der Fundorte von der B. sciarina beziehen sich auf die alte Art Staeger’s, welche mehrere Arten umfasst, die nur durch das_ praeparierte Hypopygium von einander getrennt werden konnen. Solche sitid’ Neris 10:11. 12.13. 14.15. und 16. Weil ich die respektiven Weibchen dieser Arten nicht von einander trennen kann, sind nur diejenige Fundorte angegeben, wo Mannchen gefangen worden sind. — 7. B. Sahlbergi Lundstr. 2 ¢. Lkem. Pallastunturi 27/VII. 1911 (Frey). 20 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Die neuen Exemplare stimmen mit der im Beitr. Teil. I gegebenen Beschreibung vO6llig tiberein. Die Art, welche vielleicht eine besondere Gattung bilden konnte, steht zwi- schen den Gattungen Boletina und Coelosia. Weil sowohl das praeparierte Hypopygium als die Fliigel eigenthtmlich sind, habe ich sie abgebildet. Fligel Fig. 22, das praeparierte Hypopygium Fig. 23 und 24. * 9. B. brevicornis Zett. 2 ¢. 2 9. Lkem. Muonio; Ende Juni 1911 (Frey). Die Fiihler des Weibchens reichen kaum zu den Flu- gelwurzeln, die Fiihler des Mannchens sind aber ein und ein halb mal so lang wie Kopf und Mittelleib zusammen, schwarz- braun, das erste Geisselglied ganz und das zweite an der Basis hellgelb. Drei schwarze Riickenschildstriemen sind auch beim Mannchen deutlich. Die Randader der Fligel lauft nicht so weit tiber die dritte Langsader hinaus wie bei der B. sciarina Staeg. Korperlange 3,5 mm. Das praeparierte Hypopygium: Fig. 94 und 95. * 10. B. gripha Dziedz. 23 ¢. Ab. Kuust6 (Lundstr.) Karislojo, Sammatti (Frey) N. Helsingfors, Helsinge, Kyrkslatt (Nylander, J. Sahlberg, Frey) Sa. Hirvensalmi (Palmén) Sb. Leppavirta (Palmén) Le. Enontekis (Frey). * 11. B. nigricans Dziedz. 16 ¢. Ab. Karislojo, Sammatti (Frey) N. Helsingfors, Helsinge (Nylander, Frey) Ol Petro- sawodsk (Giinther) Oa. Vasa (Frey) Lkem. Muonio, Kittila (Frey). * 12. B. nigrofusca Dziedz. 1 ¢. Ab. Kuusto (Lundstr). * 13. B. dispecta Dziedz. 1 ¢. Oa. Vasa (Frey). * 14. B. silvatica Dziedz .1 ¢. Ab. Karislojo (J. Sahlberg). * 15. B. Lundstroemi Landrock (Wien. ent. Zeitung 1912. S. 30. Fig. 5, 6.) 3 &. N. Kyrkslatt (J. Sahlberg, Frey) Oa. Vasa (Frey). * 16. B. moravica Landrock (Wien. ent. Zeitung 1912 S. 29. Fig. 3, 4.) 2¢. Ab. Karislojo (Frey) N. Kyrkslatt (Frey). ** 17. B. Lundbecki nov. sp. ¢. nigra, antennis thorace longioribus, nigrofuscis articulo secundo tertioque flavis; thoracis Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 21 dorso cinereonigro vittis 3 nigris, pleurts macula infrahumerali rufoflova; palpis, halteribus pedibusque flavis; in segmentis 2-4 abdominis maculis lateralibus flavescentibus, hypopygio segmento ultimo breviore, subtus flavo, supra nigro; alis hya- linis furca inferiore ad basin magis quam superiore retracta, vena costali venam tertiam modice superante. Exsiccata. Long. corporis: 5,5 mm. Patria: Lapponia fennica. Fiihler einwenig langer als Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, das zweite Wurzelglied und das erste Geisselglied gelb. Taster gelb. Untergesicht, Stirn und Scheitel schwarz. Riickenschild grauschwarz mit drei etwas undeutlichen, schwarzen Langsstriemen. Die Behaarung des Riickenschil- des lang, gelb. Brustseiten schwarz mit einem dreieckigen, rotgelben Flecke unter dem Humeralrande des_ Riicken- schildes. An einem Exemplar zieht sich eine braune Linie von der Fliigelwurzel quer iiher die Brustseiten bis zum Zwischenraum zwischen den mittleren und den _ hintersten Hiiften. Schildchen schwarzbraun. Hinterriicken schwarz. Schwinger hellgelb. Hinterleib schwarzbraun. Der Hinterrand des zweiten, dritten und vierten Ringes ist an den Seiten ziemlich breit gelblich. Diese gelblichen Seitenflecke sind jedoch bei einem Exemplare etwas undeutlich. Die Behaarung des Hinterlei- bes ist graugelb. Das Hypopygium einwenig kiirzer als der letzte Hinter- leibsring und etwa ebenso breit wie dieser, unten gelb, oben schwarz. Das Hypopygium des diirren Insektes ist oft gedreht, so dass man leicht die untere Seite mit der obe- ren verwechseln kann. Das praep. Hypop. Fig. 96, 97 und 98. Beine: Alle Hiiften und Schenkel sind hellgelb, Schie- nen und Metatarsen einwenig verdunkelt, Schenkelringe und die vier letzten Glieder der Tarsen schwarzbraun, fast schwarz. Sporne hellgelb. An den Vorderbeinen sind die Schienen langer als die Metatarsen (40—82). to to Lundstrém, Dipt. Finlands, VII, Suppl. 2. Fliigel sehr schwach graulich, fast glashell. Die Adern am Vorderrande schwarzbraun, die anderen braungelb. Die Randader lauft massig weit iiber die gebogene dritte Langs- ader hinaus und endet etwa an dem ersten Viertel der ersten Hinterrandzelle. Die Mediastinalader miindet gegenuber der Wurzel der dritten Langsader in die Randader. Die Rand- feldquerader jenseits der Mitte der Mediastinalader. Die Basis der Untergabel miassig weit vor der Basis der Spit- zengabel. Die Analader derb, jenseits der Basis der Unter- gabel abgebrochen. Axillarader sehr fein. Durch ihre gelbliche Seitenflecke des Hinterleibes und ihr gelbes Hypopygium erinnert die Art etwas an die B. erythropyga Holmer. Das Hypopygium derjenigen Art, welche ich fiir B. erythropyga Holmer. halte, ist jedoch demselben bei der B. Lundbecki ganz unahnilich. Lkem. 3 <3. Muonio 12, 16. VI. 1 d. Pallastunturi 22/VI. 1911 (Frey). Ein Exemplar, welches ich als die B. erythropyga Holmgr. ansehe, befindet sich im hiesigen Universitats-Museum und wurde von Dr. B. Poppius auf der Halbinsel Kanin an Eismeere erbeutet. Die genannte Halbinsel, welche ein arktisches Klima hat, ist nicht allzu weit von Nowaja Semlja, wo Holmgren seine Art fand, entfernt. Das fragliche Exemplar weicht von der Beschreibung Holmgren’s nur darin ab, dass das grosse, gelbrote Hypopygium nicht kahl sondern von weichen, gelben Haa- ren bedeckt ist. Beim diirren Insekte ist das Hypopygium kaum breiter als der letzte Hinterleibsring aber doppelt so lang wie dieser. An der Spitze des Hypopygiums befinden sich zwei tiefschwarze, runde Fleckchen (die bei der Gattung gewohnlichen, mit schwarzen Stabchen versehen Anhange). Das praeparierte Hypopygium der B. erythropyga aus Kanin: Fig. 99 und 100. Nachtrag: Ein Mannchen der Boletina Lundbecki wurde von Herrn Frey mit dem Typus-Exemplare der B. erythro- pyga Hoimgr. im Reichsmuseum in Stockholm verglichen. Die beiden Arten waren ganz verschieden. Die B. erythro- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 23 pyga hat ein groses, ganz und gar gelbes Hypopygium, welches viel breiter als der Hinterleib ist, etwa wie bei der Boletina Sahlbergi Lundstr. Die oben erwahnte Art aus Kanin, welche ich als B. erythropyga Holmgr. angesehen habe, muss eine dritte Art ausmachen. Diese dritte, nicht friiher beschriebene Art benenne ich: ** 18. B. Tongicauda nov. sp. <¢. nigrofusca; antennis thorace longioribus fuscis, articulo secundo, tertio quartoque flavis; thoracis dorso cinereo vittis 3 nigris, quarum inter- media integra; in segmentis 2—4 abdominis maculis latero- apicalibus flavescentibus; hypopygio pallide pubescenti, seg- mento ultimo abdominis dupplo longiore sed non latiore, ferru- gineo flavo, apice maculis binis atris; alis hyalinis, furca inferiore ad basin magis quam superiore retracta, vena costali venam tertiam brevissime superante. Exsiccata. Long. corporis: 6 mm. Hypop. praep.: Fig. 99 et 100. Von dieser interessanten Art wurden spater noch ein Mannchen in einer aus Versehen nicht friiher untersuchten Schachtel entdeckt. Es wurde 4/VIJ. 1911. im Muonio (Lkem.) von Herrn Frey gefangen, und ist die Art also auch im finlandischen Lappland einheimisch. ** 19. B. (Palaeoanaclinia Meun.) inermis nov. sp. 6. nigrofusca; antennis thorace longioribus articulo tertio basi angustissime flavo; thoracis dorso cinereonigro vittis 3 obso- letis, nigris maculaque parva humerali lutea; halteribus pedi- busque flavis; hypopygio fusco; alis subflavescentibus, hya- linis, furcis ambabus basi aequaliter altis, vena mediastinali transversa nulla, vena costali venam tertiam modice superante. Exsiccata. Long. corporis 4.5 mm. Patria: Fennia australis. Fiihler etwas langer als Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, das erste Geisselglied an der Basis schmal gelb. Untergesicht, Scheitel und Stirn schwarz, letz- tere mit anliegenden, gelben Harchen. 24 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Riickenschild grauschwarz mit drei undeutlichen, schwar- zen Langsstriemen und einem sehr kleinen, braungelben Humeralflecke. Brustseiten, Schildchen und Hinterriicken schwarzbraun. Schwinger gelb. Hinterleib schwarzbraun mit anliegenden grauen Har- chen. Hypopygium braun. Beine: Alle Hiiften und Schenkel hellgelb, Schienen und Tarsen braungelb, letztere nur an der Spitze schwarz- braun. Sporne braungelb. Schenkelringe schwarzbraun. Fliigel einwenig gelblich mit feinen braungelben Adern. Nur die Randader ist dunkelbraun. Die Mediastinalader miindet gegeniiber der Wurzel der dritten Langsader in die Randader. Die Randfeldquerader fehlt. Die Randader lauft massig weit iiber die dritte Langsader hinaus und endet am ersten Viertel der ersten Hinterrandzelle. Die Basis der Untergabel liegt unter der Basis der Spitzengabel. Die obere Zinke der Untergabel an der Basis schmal unter- brochen. Die Analader gleich jenseits der Basis der Unter- gabel abgebrochen. Axillarader fein aber ziemlich lang. Das praeparierte Hypopygium erinnert einwenig an dasselbe bei der B. Gregorzekii Dziedz., die schwarzen Dornen an der Spitze der inneren Arme fehlen aber bei der B. inermis ganzlich. Fig. 101 und 102. 1 ¢. N. Helsingfors (Palmén). Neoglaphyroptera Ost. Sack. — 2. N. subfasciata Meig. Ka. Kivikoski (Adelung). — 3. N. Winthemi Lekm. Ka. Kivikoski (Adelung). Coelosia Winn. — 1. G. truncata Lundstr. Lkem. Pallastunturi (Frey). — 92.13. C. tenella Zett. — C. flavicauda Winn. Lkem. Muonio; sowoh! gelbe als dunkle Varietaten (Frey). Acnemia Winn. — 1. A. nitidicollis Meig. Kl Jaakkima (Forsius). Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 25 Gnoriste Meig. — 1. G. apicalis Meig. KI. Impilaks (Forsius). Rhymosia Winn. Auch bei den Rhymosia-Arten wurden die Hypopygien und Legeréhren praepariert und mit den Zeichnungen in Dziedzicki’s Rymosia-Monografi (1909) verglichen. — 1. R. cristata Staeg. Ka. Rajala (Adelung) Lkem. Pal- lastunturi (Frey). 3. R. gracilis 3. (Beitr. Teil IV. 1909. S. 22) ist nicht gracilis Winn. sondern R. fasciata (discoidea) Meig. Die Beschreibung Winnertz’ passt fast besser auf R. gracilis Winn., aber das praep. Hypop. stimmt vollig mit Dziedzickis Zeichnung von R. discoidea iiberein. Dr. Dzied- zicki hatte Typusexemplar aus Winnertz’ Sammlung von letztgenannter Art. Die echte R. gracilis Winn. ist nicht in Finland getangen. 7. R. fasciata Meig. (discoidea Meig.) 9. (Beitr. Teil IV. 1909. S. 22). Das Weibchen aus Helsingfors war richtig bestimmt aber die zwei Weibchen aus Kuusté gehéren zur R. graci- lipes Dz. 8. R. signatipes (Beitr. Teil IV. 1909. S. 22) ist R. setiger Dziedz. Die echte R. signatipes v. der Wulp. ist nicht in Fin- land gefunden. * 10. R. affinis Winn. 1 ¢. Ta. Kangasala (Frey). * 11. R. tarnanii Dziedz. ¢. 9. Ab. Kuust6; nicht sel- ten (Lundstr.) Sammatti (J. Sahlb.) Ta. Kangasala (Frey). Lkem. Muonio (Frey). Die Art ist dieselbe, welche ich unter R. fenestralis erwahne (Beitr. Teil IV. 1909. S. 22). * 12. R. gracilipes Dziedz. 2 9. Ab. Kuusté (Lundstr.). * 13. R. setiger Dziedz. 2 ¢. Ab. Kuust6; Mai in einer schattigen Grube in einem Tannenwalde gefangen (Lundstr.) ** 14, Rhymesia guttata nov. sp. 6. nigrofusca; antennis thorace dupplo longioribus, nigrofuscis; basi flavis; limbo tho- 26 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. racis antico angustissime prothoraceque luteis; in segmentis 4 et 5 abdominis macula guttiformi rufo-flava, hypopygio luteo; halteribus pedibusque flavis, femoribus subtus stria fusca; alis subhyalinis. Exsiccata. Long. corporis: 4 mm. Patria: Lapponia fennica. Fiihler doppelt langer als Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geisselgliedes hellgelb. Die Geisselglieder walzen- formig, drei bis vier mal so lang wie breit, dicht behaart. Taster gelb. Untergesicht, Stirn und Scheitel schwarzbraun. Riickenschild etwas grauschimmernd, schwarzbraun mit schmal braungelben Vorderrande. Brustseiten schwarzbraun, Prothorax jedoch braungelb. Schildchen und Hinterriicken schwarzbraun. Schwinger hellgelb. Hinterleib schwarzbraun. An der Basis des vierten und des fiinften Ringes ein runder, rotgelber Seitenfleck. Hypopygium braungelb. Hiiften gelb mit hellbraunen Langsstriemen. Schenkel eelb, an der unteren Seite an der Basis mit einer braunen Langsstrieme. Schienen, Sporne und Tarsen braun. An den Vorderbeinen die Schienen und die Metatarsen gleichlang (30-—30). Fliigel am Vorderrande schwach graulich, die Adern braun. Die Mediastinalader ein gerader Zahn. Die dritte Lingsader sehr schwach gebogen, weit vor der Fliigelspitze miindend. Die Wurzel der dritten Langsader weit vor der Mitte der ersten Langsader (32—42). Die Untergabel lang gestreckt. Die Basis derselben weit vor der Miindungs- stelle der kleinen Querader in die vierte Langsader. Anal- ader und Axillarader lang und derb. Das praeparierte Hypopygium: Fig. 32 und 33. 1 ¢. Lkem. Pallastunturi, Pyhajoki 28/VII. 1911. (Frey). Weil die Nummer 3 und 8 ausgehen, ist die Zahl der Arten in dieser Gattung nur 12. Allodia Winn. — 1. A. lugens Wied. Lkem. Muonio (Frey). Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 27 2. A. punctipes Staeg. (Beitr. Teil IV. 1909. S. 24). A. crassicornis Stann. Ich verglich das Exemplar mit zahlreichen Exemplaren (c.Q.) von der Allodia crassicornis Stann. aus Ungarn und fand, dass es sowohl hinsichtlich des praeparierten Hypo- pygiums als in allem tibrigen mit diesen vollig wberein- stimmte. Sowohl mein Exemplar als die ungarischen Exemplare stimmten aber auch mit Staeger’s Beschreibung von der M. punctipes vollig iiberein, warum ich glauben muss, dass die beiden Arten synonym sind. Der Name crassicornis muss als der altere beibehalten werden. Das praeparierte Hypopygium eines ungarischen Exem- plars Fig. 84 und 85. Brachycampta Winn. — 3. bicolor Macq. N. Helsingfors (Nylander) Lkem. Muonio (Frey). 9. B. (Allodia?) flaviventris? v. d. Wulp. (Beitr. Teil IV. 1909. S. 25. Fig. 34) ist das Weibchen der B. grisei- collis N:o 8. ‘ Ob meine B. griseicollis mit der B. griseicollis Staeg. identisch ist, ist jedoch unsicher. Das Hypopygium scheint mit Winnertz’ Beschreibung ziemlich gut tbereinzustim- men. Die Basis der Untergabel liegt, wie Staeger und Winnertz beschreiben, unter der Basis der Spitzengabel. Die K6rperfarbe stimmt ziemlich gut mit derselben bei Winnertz’ var. d., nur sind die Rickenschildstriemen schwarzgrau, nicht aschgrau. Staeger schreibt aber, dass die B. griseicollis kleiner als die B. bicolor ist, und die Art, welche ich fiir B. grisei- collis Staeg. gehalten habe, ist Ronstant grodsser als alle anderen mir bekannten Brachycampta-Arten. Sie ist nehm- lich 4,5 mm. In Finland ist diese zweifelhafte B. griseicollis selten, aber ich habe eine grosse Menge (co. 9.) davon in einer Sammlung aus Budapest gesehen, und zeigte sich die Art sowohl hinsichtlich der Farbe als im ibrigen sehr konstant. 28 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. — 10. B.amoena Winn. Le. Enontekis, Lkem. Muonio (Frey). * 13. B. cinerea Lundstr. (Annales Musei national. Hungarici IX. 1911. S. 397). 16. Lkem. Kittila (Frey). ** 14. B. penicillata nov. sp. 6. nigra, cinereomicans; antennis thorace longioribus, basi flavis; halteribus pedibus- que flavis; hypopygio luteo; alis cinereo-flavescentibus, sub- hyalinis, furca infertori longa. Exsiccata. Long. corporis: 2 mm. Patria: Lapponia fennica. Fihler etwas langer als Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarz, grauschimmernd; die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geisselgliedes gelb. Die Wurzelglieder haben an der Spitze schwarze Borsten. Taster gelb. Unter- gesicht schwarz. Stirn und Scheitel am Boden schwarz aber mit anliegenden grauen Harchen so dicht bedeckt, dass sie grau, fast silberschimmernd erscheinen. Riickenschild schwarz, in gewisser Stellung grauschim- mernd. Die Behaarung besteht aus kleinen, anliegenden, grauen Harchen mit langen, schwarzen Borsten untermischt. Brust- seiten schwarz, Prothorax jedoch gelb. Schildchen schwarz, am Rande mit langen, schwarzen Borsten. Hinterricken schwarz. Schwinger gelb. Hinterleib schwarz, mit anliegender grauer Behaarung. Hypopygium braungelb. Beine gelb, die aussersten Spitzen der hintersten Schenkel und Schienen braun, die Tarsen schwarzbraun. Die Vorderbeine sind verstiimmelt. Fligel graugelb mit braungelben Adern. Die Unter- gabel gestreckt, die Basis derselben vor die Miindungsstelle der kleinen Querader in die vierte Langsader und weit vor der Basis der Spitzengabel. Analader fehit. Axillarader fein, nicht allzu lang. Das praeparierte Hypopygium: Die Unterzange recht- winkelig gebogen, der Spitzenteil derselben fadenformig und an der Spitze mit einem kleinen Haarpinsel versehen. Die Oberzange lang und schmal, langbeborstet an der Spitze mit einer zuriickgebogenen Borste. Fig. 34 und 30. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 29 1 6. Lkem. Muonio 13/VI. 1911. (Frey). Trichonta Winn. — 1. T. atricauda Zett. Ta. Kangasala (Frey). — 6. T. spinosa Lundstr. N. Helsingfors (Nylander) Lkem. Pallastunturi (Frey). 10. fT. trifida Lundstr. (Beitr. Teil IV. 1909. S. 32. Fig. 54, 55 und 56.) ist Phronia Vulcani Dziedz. Weil die lange, in die erste Langsader miindende Mediastinalader vorhanden war, wurde die Gattung Phronia bei der Bestimmung der Art nicht beriicksichtigt. Die Art passt jedoch fast besser in der Gattung Phronia als in der Gattung Trichonta. Der Name T. trifida muss ausgehen. — 13. T. funebris Winn. Kl. Jaakkima (Forsius). Anatella Winn. — 1. A. flavicauda Winn. Lkem. Pallastunturi (Frey). Phronia Winn. — 3. P. forcipula Winn. KI. Jaakkimaa (Forsius). — 5. P. vitiosa Winn. Ab. Sammatti (J. Sahlberg). — 6. P. dubia Dz. N. Helsingfors (Nylander) Ka. Kivi- koski (Adelung) Lkem. kittila (Frey). — 7. P. nitidiventris van d. Wulp. Le. Enontekis (Frey). — 11. P. rustica Winn. Lkem. Muonio, Pallastunturi (Frey). — 13. P. maculata Dz. 9. Abo Sammatti (J. Sahlberg). — 18. P. nigricornis Zett. Lkem. 1 ¢. Pallastunturi, 1 9. kittila (Frey). Die Art diirfte von der P. Portschinskyi Dz. verschie- den sein und nicht wie ich friiher geglaubt habe mit genann- ter Art synonym (Beitr. Teil IV. 1909. S. 38). Die Hypo- pygien der beiden Arten sind zwar einander sehr 4hnlich, aber bei genauer Beobachtung findet man jedoch, beson- ders von oben gesehen, einige Verschiedenheiten. Auch ist der untere Teil der Unterzange bei der P. nigricornis von 30 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. sehr langen Haaren bedeckt, was wenigstens auf der Figur Dziedzicki’s nicht zum Vorschein kommt. Das praep. Hypop. der P. nigricornis: Fig. 25, 26 und 27. Die Legerdhren der Weibchen gleichen dagegen ein- ander gar nicht. Die Legerdhre der P. nigricornis Fig. 28, 29; S0-und 31: Es muss hier jedoch notiert werden, dass das Ex., welches ich fiir das Weibchen der P. nigricornis Zett. halte, nicht vodllig mit Zetterstedt’s Beschreibung tberein- stimmt. Es hat nehmlich wie das Mannchen das zweite Fiuhlerglied gelb, nicht schwarz. — 23. P. flavipes Winn. Ab. Sammatti (J. Sahlberg) N. Lojo (Forsius). — 26. P. squalida Winn. 1 9. Lkem. Kittila (Frey). * 39. P. crassipes Winn. 1 3. Lkem. Kittila 20/VI. 1911. (Frey). * AO. P. caliginosa Dziedz. 1 ¢. Lkem. Muonio 6/VI. 1911. (Frey). * 41. P. vulcani Dziedz. (Trichonta trifida Lundstr. Beitr. Teil. IV. 1909. S. 32. Fig. 54, 55 und 56). . Exechia Winn. Durch das liebenswiirdige Entgegenkommen des Herrn Dr. H. Dziedzicki’s, welcher meine Hapopyg-Figuren mit den Winnertzschen Typen verglichen hat, habe ich unrich- tige Diagnosen einiger Exechia-Arten unten berichtigen konnen. 1. E. trivittata Staeg. Sowohl Staeger als Win- nertz geben an, dass die Art zwei Formen zeigt. Bei der einen Form ist der Riickenschild gelblich mit drei dunkel- braunen Langsstriemen, bei der anderen schiefergrau mit drei schwarzen Lingsstriemen. Weder die Hypopygien noch die Legerdhren der beiden Formen gleichen einander vOl- lig. Auf Tafel VII (Beitr. Teil IV. 1909) bilden die zwei ersten Figuren das praeparierte Hypopygium der gelben Form, die dritte Figur dasselbe der grauen Form ab. Die Figuren 115 und 116 auf Tafel X bilden die praeparierte Legeréhre der gelben Form ab. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 31 Die praep. Legerodhre der grauen Form wird in dieser Arbeit abgebildet Fig. 82. Bei beiden Formen ist vaginula (Dz.) behaart, was in der Gattung ungewohnlich ist. Auch die ,Lamellen“ sind bei den beiden Formen 4ahnlich. Bei der gelben Form ist der letzte Hinterleibsring am hinteren Rande mit feinen Stacheln besetzt, welche bei der grauen Form fehlen. Weil im Teil IV. das Hypopygium der grauen Form nur von unten abgebildet ist, wird in dieser Arbeit eine Abbildung desselben von oben gegeben Fig. 83. Ob hier vielleicht zwei Arten vorliegen, kann ich nicht entscheiden weil ich dazu allzu wenig Material habe. 5. E. dorsalis (Beitr. Teil I. 1906. S. 34 und Teil IV. 1909. S. 43. Fig. 73, 74 und 120.) ist E. contaminata Winn. — 9. E. unimaculata Zett. 2. Lkem. Muonio, Kittila (Frey). 11. E. intersecta (Beitr. Teil IV. 1909. S. 44. Fig. 153 und 154) ist pulchella Winn. 13. E. tenuicornis? (Beitr. Teil IV. 1909. S. 44. Fig. 81 und 82.) ist E. gracilicornis Landrock (Wiener Ent. Zeitung. ROOM 191k2? S227): 14:9E> (pulchella?« (Beitr: TeilwilV .61909s¢S2°45eR: 83, 84 und 130.) ist eine neue Art E. pseudopulchella. 14. E. pseudopulchella nov. sp. 6. 9. lurida, antennis fuscis, basi flavis, thoracis dorso vittis 3 subconfluentibus fus- cis; abdomine in mare lurido, in segmentis 2—4 maculis dorsalibus, magnis, triangularibus, fuscis, segmentis 1, 5 et 6 supra fuscis; in femina fusco fasciis angustis, apicalibus fla- vis; hypopygio segmento ultimo abdominis latiore, luteo; alis cinerascentibus. Exsiccata. Lone:, €orporis:: G21d;5 mmc2. 5mm: Patria: Fennia australis. ¢. Fuhler schlank ein und ein halb mal so lang wie Kopf und Mittelleib zusammengenommen, braun, grauschim- mernd, die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geissel- gliedes gelblich. Die Geisselglieder ein und ein halb mal so lang wie breit. Taster gelb. Untergesicht braun. Stirn und Scheitel schwarzbraun. 32 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Ruckenschild schmutziggelb mit drei verschwommenen, nicht deutlich getrennten, braunen Langsstriemen. Brust- seiten gelb mit braunen Flecken iiber den Hiiften und einem braunen Flecke zwischen den mittleren Hiiften und den Fligelwurzeln. Schildchen und Hinterriicken braun. Schwin- ger gelb. Hinterleib schlank, schmutziggelb, an dem zweiten, dritten und vierten Ringe mit grossen, braunen, dreiecki- gen Ruckenflecken, deren Basis am Vorderrande liegt und deren Spitze bis zum Hinterrande reicht. Erster, fiinfter und sechster Ring oben und an den Seiten ganz dunkel- braun. Bauch schmutziggelb. Hypopygium ziemlich gross, etwas breiter als der letzte Hinterleibsring, braungelb. Beine gelb, Schienen etwas verdunkelt, die langen Tarsen braun. An den Vorderbeinen die Metatarsen viel langer als die Schienen (50—35). Flugel etwa so lang wie der Hinterleib, graulich getriibt mit braunen Adern. Die kurze Mediastinalader bogig in die erste Langsader miindend. Die Wurzel der dritten Langs- ader vor der Mitte der ersten Langsader (43—55). Dritte Langsader gebogen, unweit der Fliigelspitze miindend. Die Basis der Spitzengabel deutlich vor der Wurzel der dritten Langsader. Die kleine Querader doppelt so lang wie der Stiel der Spitzengabel. Die obere Zinke der Spitzengabel aufwarts geschwungen. Die Basis der Untergabel ziemlich weit jenseits der Basis der Spitzengabel. Analader gleich vor der Basis der Untergabel abgebrochen. Axillarader fein. Das praep. Hypop.: Lamina basalis (Dziedz.) breit und tief ausgeschnitten. In der Mitte des Ausschnittes ein starrer Anhang, welcher an der Basis breit ist aber nach hinten zu (Fig. nach oben zu) sich zu einer schmalen, nach oben zu gebogenen Spitze verschmalert. Die Unterzange langlich lanzettahnlich. (Fig. 83 und 84. Beitr. Teil IV. 1909). 2. Fihler kaum langer als Kopf und Mittelleib zusam- men. Hinterleib braun mit schmalen hellgelben Hinterrands- binden. Im iibrigen wie beim Mannchen. (Die praep. Legerodhre: Fig. 130. Beitr. Teil IV. 1909). Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 33 16.39. Ab. Kuust6; September (Lundstr.) N. Helsing- fors, Kyrkslatt, September (Frey). 152) Espinigera: (Beitr: Teili dV: 1909! (So 450 Figs 85, 86, 111 und 112). Die Art stimmt mit der Beschreibung Winnertz’ von der E. spinigera vollig iiberein, aber Herr Dr. Diedzicki hat mir brieflich erklart, dass sie mit der E. spinigera Winn. nicht indentisch ist. Die Art wird darum unten als E. spinuli- gera nov. sp. beschrieben. ** 15. E. spinuligera nov. sp. ¢. 9. nigrofusca cineras- cens; antennarum basi, palpis, pedibus, maculaque minutissima humerali luteis, halteribus flavis; femorum posticorum basi subtus aut striga valde obsoleta aut nulla, abdomine aut nigrofusco, hypopygio ferrugineo (¢.) aut nigrofusco, maculis lateralibus, triangularibus, rufoflavis (Q.); alis cinerascentibus, subhyalinis. Exsiccata. Long. corporis: 4—5 mm. Patria: Fennia. Die Art gleicht der E. fungorum de Geer, von welcher sie fast nur durch das praeparierte Hypopygium sich unter- scheidet. Das einzige makroskopische Scheidungsmerkmal, welche ich finden kann, ist das, dass der braune Strich an der Basis der hintersten Schenkel, welcher bei der E. fun- gorum gewohnlich sehr deutlich ist, bei der E. spinuligera entweder fehlt oder sehr undeutlich ist. Zeichnungen des Hypopygiums und der Legerohre Beitr. Teil IV. 1909 Fig. 85, 86 und 111, 112. Variatio borealis: Dem Hypopygium des Mannchens fehlt der Stachel an der inneren Seite der Unterzange, die Spitze letzterer ist nur tief eingeschnitten. Die Weibchen, welche wahrscheinlich zu dieser Varie- tat gehoren, haben einen ganz und gar schwarzbraunen Hinterleib ohne rotgelben Flecken, sowie ziemlich deutliche Flecke an der Basis der hintersten Schenkel. Die E. spinuligera ist in Lappland gemein, aber die im sudlichen Finland sehr gemeine E. fungorum scheint daselbst nicht vorzukommen. Ich habe die Hypopygien aller der- 3 34 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. jenigen in hiesigen Samlungen aufbewahrten Exechia-Mann- chen aus Lappland, welche zur E. fungorum oder zur E. spinurligera gehoren k6nnten, praepariert und mikroskopisch untersucht, aber kein einziges Exemplar von der E. fungo- rum wurde darunter gefunden. Alle Hypopygien gehorten zur E. spinuligera. Von diesen untersuchten Hypopygien gehorten 16 zur Hauptform und 7 zur Varietat borealis. 3.9. Ab. Kuust6 (Lundstr.), Karislojo (Frey) N. Lojo (Frey) KL. Sordavala Oa. Wasa (Frey) Ob. Tornea (Frey) Lkem. Muonio, Kittila, Pallastunturi (Frey) Le. Enontekis (Frey) Li. (Palmén, J. Sahlberg) St. Lutto (B. Poppius). 16. E. concinna? (Beitr. Teil IV. 1909. S. 46. Fig. 87, 88, 89, 132 und 133.) ist nicht E. concinna Winn. sondern gehort zur alten Art E. lateralis Meig., welche letztere mehrere Arten umfasst. Da ich im Teil IV. eine von die- sen schon als E. lateralis Meig. bezeichnet habe, so werde ich die falsche concinna unten als E. separata beschreiben. ** 16, E. separata nov. sp. d. 9. nigrofusca; antennis thorace subbrevioribus, basi flavis; marginibus humeralibus anguste rufoflavis; halteribus albis; hypopygio parvo pedi- busque flavis, tarsis nigrofuscis; alis cinerascentibus, vena tertia recta. Exsiccata. Long. corporis: 3,5 mm. Patria: Fennia. 4. Fiihler kaum so lang wie Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geisselgliedes gelb. Taster gelb. Untergesicht, Stirn und Scheitel schwarzbraun, letztere grauschimmernd. Riickenschild schwarzbraun ohne Glanz, etwas grau- schimmernd. Der Schulterrand schmal rotgelb. Brustseiten, Schildchen und Hinterriicken schwarzbraun. Schwinger weiss. Hinterleib keulenformig, schwarzbraun, das kleine Hypo- pygium gelb, an der Spitze schwarzbraun. Beine gelb, die Schienen verdunkelt, die Tarsen schwarz- braun. An den Vorderbeinen sind die Metatarsen einwenig langer als die Schienen (2422). Im Teil IV. wurde aus Versehen beim Mannchen das Mass der mittleren Beine aufgenommen. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 35 Fliigel so lang wie der Hinterleib, graulich getriibt mit dunklerem Vorderrande und braunen Adern. Mediastinal- ader ein gerader Zahn. Die Wurzel der dritten Langsader an der Mitte der ersten Langsader (30—30). Die dritte Langsader ganz gerade, weit vor der Fliigelspitze miindend. Die Wurzel der dritten Langsader weit jenseits der Basis der Spitzengabel. Die kleine Querader fast drei mal so lang wie der kurze Stiel der Spitzengabel. Die obere Zinke der Spitzengabel an der vorderen Halfte nur wenig gewolbt. Die Basis der Untergabel weit jenseits der Basis der Spit- zengabel. Analader weit vor der Basis der Untergabel abgebrochen. Axillarader fast langer als der Analader. Das praeparierte Hypopygium: Lamina basallis ist spalt- formig tief eingeschnitten. Am Boden dieses Spaltes ent- springt ein fadenformiger Anhang, welcher an der Spitze zwei starke Borsten tragt. Eine Schnuppe vor (Fig. unter) dem Hypopygium hat auch an der Spitze zwei starke Borsten. (Fig. 87, 88 und 89. Beitr. Teil IV. 1909). 2. gleicht dem Mannchen. Auch der Hinterleib scheint bei oberflachlicher Beobachtung ganz schwarzbraun, aber bei genauer Beobachtung kann man in gewisser Stellung eine schwache Andeutung zu rotgelben Seitenflecken auf dem Hinterleibe entdecken. (Das praep. Legerohre Fig. 132 und 133. Beitr. Teil IV). 1 4. 1 Q Ab. Kuust6, in einer schattigen Grube am Fusse eines Berges; Juni, August (Lundstr.) 1 ¢. Lkem. Muonio (Frey). 18. E. contaminata (Beitr. Teil IV. 1909. S. 46. Fig. 92 und 93.) ist E. pseudocincta Strobl. Ich habe die Art in drei Mannchen-Exemplaren in zwei verschiedenen Sammlungen von Strobl! selbst als E. pseudo- cincta Strobl etikettiert gesehen. Den Namen E. pseudo- cincta habe ich aber in der Litteratur nicht auffinden konnen. 26. bispinosa nov. sp. (Beitr. Teil IV. 1909. S. 53. Fig. 108, 109 und 110.) ist die wahre E. dorsalis Staeg. Durch das liebenswiirdige Entgegenkommen des Herrn Dr. W. Lundbeck habe ich das einzige, gut konservierte 36 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Mannchen-Exemplar der E. dorsalis in der Staegerschen Sammlung mit meiner vermeint neue Art vergleichen kon- nen; die beiden Arten sind ohne Zweifel identisch. Der Name E. bispinosa darf ausgehen. ** 97. E. Landrocki nov. sp. ¢. fusco et sordide lutea; antennis thorace longioribus nigrofuscis, basi flavis, thoracis dorso vittis 3 confluentibus fuscis; abdomine fusco, in seg- mentis 1—4 fasciis apicalibus, angustis, lutescentibus; hypo- pygio globoso, luteo; halteribus pedibusque flavis, tarsis fus- cis, metatarsis anticis tibia vix longioribus; alis cinereo-fla- vescentibus, subhyalinis. Exsiccata. Long. corporis: 3,5 mm. Patria: Lapponia fennica. Fiihler etwas langer als Kopf und Mittelleib zusammen, schwarzbraun, die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geisselgliedes gelb. Die Geisselglieder einwenig langer als breit. Taster gelb, Untergesicht dunkel braungelb. Stirn und Scheitel schwarzbraun. Riickenschild braungelb, einwenig grauschimmernd, mit drei zusammengeflossenen, braunen Langsstriemen. Brust- seiten, Schildchen und Hinterriicken dunkel und schmutzig braungelb. Schwinger hellgelb. Hinterleib braun, an den vier ersten Ringen mit schma- len, gelblichen Hinterrandsbinden, welche an den Seiten etwas breiter werden. Hypopygium klein, fast kugelrund, braungelb. Beine gelb, Tarsen braun, an den Vorderbeinen die Schienen und Metatarsen fast gleich lang (27—29). Fliigel etwas graugelb mit gelbbraunen Adern. Die Mediastinalader kurz, gerade, gegen die erste Langsader geneigt, aber mit dieser nicht zusammenhangend. Die Wur- zel der dritten Langsader vor der Mitte der ersten Langs- ader (32--47). Die schwach gebogene dritte Langsader missig weit vor der Fliigelspitze miindend. Die kleine Quer- ader 11), so lang wie der Stiel der Spitzengabel. Die obere Zinke der Spitzengabel einwenig geschwungen. Die Basis der Untergabel miassig weit jenseits der Basis der Spitzen- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 3” gabel. Die Analader jenseits der Mitte des Stieles der Untergabel abgebrochen. Die Axillarader einwenig langer als die Analader. Das praeparierte Hypopygium: Die Unterzange fast stabchentérmig, gegen die Spitze zu jedoch einwenig ver- schmalert, daselbst schief abgeschnitten und mit einer Reihe feiner Stacheln versehen. Die Oberzange sehr klein. Fig. 36 und 37. 1 4. Lkem. Pallastunturi, Pyhajoki 28/VIIJ. 1911. (Frey). ** 98. E. membranacea nov. sp. <. fusca; antennis tho- race longioribus, nigrofuscis, basi flavis; thoracis dorso nigro- fusco, maculis humeralibus parvis, luteis; hypopygio luteo; halte- ribus pedibusque flavis, tarsis nigrofuscis, metatarsis anticis tibia '. longioribus; alis subhyalinis, vena transversa parva petiolo furcae superioris solum paullulum longiori. Exsiccata. Long. corporis: 3,5 mm. Patria: Lapponia fennica. Fihler etwas langer als Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun, die Wurzelglieder und die Basis des ersten Geisselgliedes gelb. Die Geisselglieder etwas langer als breit. Taster und Schnauze gelb. Untergesicht, Stirn und Scheitel schwarzbraun. Riickenschild etwas grauschimmernd, schwarzbraun mit kleinen, braungelben Humeralflecken. Brustseiten, Schild- chen und Hinterriicken braun bis schwarzbraun. Schwin- ger hellgelb. Hinterleib braun bis schwarzbraun, die zwei letzten Ringe fast schwarz. Hypopygium braungelb. Beine gelb, die Schienen verdunkelt die Tarsen schwarz- braun. Die Hiiften an den aussersten Spitzen gebraunt. An den Vorderbeinen die Metatarsen viel langer als die Schie- nen (35—25). Fliigel einwenig graulich, fast glashell. Die kurze Mediastinalader miindet in die erste Langsader. Die Wur- zel der dritten Langsader nur wenig vor der Mitte der ersten Langsader (27—-32). Die sehr schwach gebogene dritte Langsader miindet ziemlich weit vor der Fliigelspitze. 38 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Die kleine Querader nur einwenig langer als der Stiel der Spitzengabel. Die obere Zinke der Spitzengabel wenig geschwungen. Die Basis der Untergabel ziemlich weit jen- seits der Basis der Spitzengabel. Die Analader an der Mitte des Stieles der Untergabel abgebrochen. Die Axillarader einwenig kiirzer als die Analader. Das praeparierte Hypopygium: Die Unterzange blatt- formig, gegen die Spitze zu erweitert und daselbst zwei- lappig. Die Rander der Unterzange sind membranos durch- scheinend, warum es etwas schwer wird die Contouren der- selben zu sehen. Fig. 38 nnd 39. 1 ¢. Lkem. Muonio 16/VI. 1911. (Frey). Zygomyia Winn. — 1. vara Staeg. Lkem. Muonio (Frey). — 3. pictipennis Staeg. Lkem. Pallastunturi (Frey). * 5. canescens Winn. 1 <. Ab. Kuust6, September; am Fenster einer Veranda (Lundstr.) Sceptonia Winn. — 1. §S. nigra Meig. Lkem. Muonio (Frey) Le. Enon- tekis (Frey). Epicypta Winn. — 2. E. aterrima Le. Enontekis (Frey). Mycothera Winn. — 1. M. dimidiata Staeg. Ka. Rajala (Adelung) Lkem. Pallastunturi (Frey). Le. Enontekis (Frey). Mycetophila Meig. — 1. M. punctata Meig. Ka. Rajala (Adelung). — 3. M. unipunctata Meig. 1 &. N. Lojo (Forsius). — 6. M. lunata? Meig. (Lundstr.) Lkem. Muonio (Frey). — 14. M. blanda Winn. Lkem. Kittila (Frey). — 17. M. vittipes Zett. Lkem. Muonio (Frey). — 26. M. fuliginosa Dziedz. 1 ¢. Kl Impilaks (Forsius). Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 39 * 32. Mz. strigata Staeg. 1 ¢. Ta. Kangasala (Frey). * 33. M. Lubomirskii Dziedz. 1 ¢. Sb. Kattula /E.) Dynatosoma Winn. — 1. D. thoracicum Zett. 1 ¢. Ab. Kuust6 (Lundstr.) —— 5. D. ferrugineum Zett. 1 ¢. Ob. Uleaborg (Nylander). Cordyla Meig. (Polyxena Meig. 1800). — 1. C. fusca Meig. Ta. Kangasala (Frey). — 2. C. crassicornis Meig. Ab. Karislojo (Forsius). * 4. (C. flaviceps Staeg. 1 ¢. 1 9. Ab. Kuust6, August. am Fenster einer Veranda (Lundstr.) N. Esbo (Palmén). * 5. C. brevicornis Staeg. 1 ¢. Ab. Kuust6; Juli, in einer schattigen Grube am Fusse eines Berges (Lundstr.) Lundstrém, Dipt. Finlands, VII, Suppl. 2. 40 Berichtigung zu den Tafeln der ,,Beitr ment. Mycetophilidae, Fig. 54, 55, 1S 3,078 Biz 8i,°82! f = 83.084 st 85, 486. BS 87,803) ie 02,890. , 108, 109, , 153, 154. Bi ai baal 20: Emel a0, Pepigo. tase 34. five zur Kenntnis der Dipteren Finlands* IV. Supple- von Carl Lundstrém (Acta soc. pro fauna et flora fennica 32. N:o 2. 1909). 56. Hypop. der Phronia Vulcant Dziedz. 110. Legerohre ”? ys) ” ” ” ” 9 ” ” ” ’) Exechia contaminata Winn. — ) ”) ””) ” — nicht der Trichonta trispinosa Lundstr. Exechia dorsalis Staeg. gracilicornis Landrock. — pseudopulchella. Lund. — spinuligera Lundstr. separata Lundstr. pseudocincta Strobl dorsalis Staeg. pulchella Winn. spinuligera Lundstr. contaminata Winn. pseudopulchella Lund. separata Lundstr. ” 9) ” ” ” ”) ”” ” ” tenuicornis v. d Wulp. pulchella Winn. spinigera Winn. concinna Winn. contaminata Winn. bispinosa Lundstr. intersecta Meig. spinigera Winn. dorsalis Staeg. pulchella Winn. concinna Winn. Brachycampta griseicollis? Staeg. — nicht der B. flaviventris v. d. Wulp. Tipulide. Dolichopeza Curt. — 1. D. albipes. Strom 1 Ex. OL. Petrosawodsk (Giinther, 1 ¢. 29. Lkem. Muonio (Frey). Dictenidia Brulle. — 1. D. bimaculata L. Tb. Rautalampi (Hiltula) Ka. Kivi- koski (Adelung) On. Tiudie (J. Sahlberg) Ob. Uleaborg (Nylan- der) Lr. (J. Sahlberg). Xiphura Brulle. — 1, X. atrata L. Ka. Rajala (Adelung) Im. Kantalahti (J. Sahlberg). — 92. X. nigricornis Meig. Sb. Maaninga Lt. Kola (Enwald). — 3. X. rulicornis Meig. 1 4. Sb. Kuopio (Koh.). Ctenophora Meig. (Flabellifera Meig. 1800). — 3. C. guttata Meig. 1 ¢. N. Helsingfors (Nylander) 1d. Om. (J. Sahlberg) 1 ¢. Sb. Kuopio (Lm) 2 9. Ka. Rajala, Kivikoski (Adelung). — 4. C. nigricoxa Lundstr. 1 4. Ol. Petrosawodsk (Gin- ther). Prionocera Loew. — 1. P. turcica Fabr. N. Helsingfors (Nylander), Thusby (Levander) Kl. Ladoga (Nordqvist) Sa. St. Michel (Nordqvist) Sb. Kuopio (Lm) Om. Haapavesi (Helenius) Im. Umba (Edgren). 42 Lundstr6m, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. — 2. P. serricornis Zett. Ab. Karislojo (Frey) Om. Haapa- vesi (Helenius) Lt. Kola (Enwald). Tipula L. 1. T. fulvipennis Deg. Ab. Karislojo (Frey) Ka. Rajala (Adelung) OL (J. Sahlberg). — 3. T. truncorum Meig. Ka. Rajala (Adelung) KI. Ladoga (Nordqvist) Lkem. Muonio (Frey) Lt. Kola (Palmén). — 5. T. crassicornis Zett. 1 9. Kb. Eno (Enwald). - 6. T. nigricornis Zett. 1 ¢. Lr. (J. Sahlberg). — 7. T. excisa Schumm. Lmur. Gavrilovo (Enwald), Voro- ninsk (Palmén) Im. Umba (Edgren). — 8. T. scripta Meio. Ka. Rajala (Adelung) Om. Haapa- vesi (Helenius) Sb. Kuopio. — 9. T. nubeculosa Meig. Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuo- pio Kk. Solovetsk (Levander) Lt. Kola (Palmén). — 10. 7. mutila Wahlgren. Ka. Rajala, Juni (Adelung). Tb. Rautalampi (Hiltula) Lr. (J. Sahlberg). Diese seltene Art war die letzten Tage des Monats Juni 1907 ziemlich haufig in einigen Birkenhainen auf Kuusto. Funf Mannchen und sieben Weibchen, darunter ein Parchen in copula, wurden erbeutet. (Lundstr). — 11. T. variipennis Meig. Ka. Rajala (Adelung) Om. Gamla Karleby (Hallstr6m) Tb. Keuru (Elmgren) Kk. Solo- wetsk (Levander) Lkem. Muonio (Frey). — 12. T. hortulana Meig. Ab. Pargas (O. M. Reuter), Karislojo (Frey) Ta. Hattula (Wegelius) Sb. Kuopio. — 13. T. irrorata Macq. Ka. Rajala (Adelung) OL. Petro- sawodsk (Ginther). — 15. T. obsoleta Meig. Zett. N. Kyrkslatt, September (Frey) Lkem. Muonio (J. Sahlberg). — 16. T. signata Staeg. Ka. Rajala (Adelung) Oa. Vasa (Frey). 19. T. longicornis Schumm. N. Thusby (Levander) Ka. Rajala (Adelung) Om. Haapavesi (Helenius) Sb. Kuopio (Lm). 20. T. circumdata Siebke Ka. Kivikoski (Adelung). Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 43 Lamella basalis infera hypopygii ist an der oberen Seite mit langen, gelben Haaren versehen. Gewohnlich liegen diese Haare zwischen der lam. bas. inf. und der lam. ter- minal. inf. zuriickgeschlagen und sind gar nicht sichtlich wie an der Fig. 15. Beitr. Teil II. 1907. Bisweilen treten aber diese Haare vor und verandern dadurch das Bild sehr. Sie decken dann zum grossen Teil die Haare an der Spitze der appendices term. extern. inferae, wodurch es schwer wird diese Haare zu sehen. Beim Ex. aus Kivikoski ist die lamella basalis infera umgeklappt, wodurch die beiden Gruppen von Haaren von einander getrennt sehr deutlich vortreten. Fig. 40. — 21. T. bistilata Lundstr. 1 ¢. Ab. Karislojo, Juni (Frey) 2 ¢. Sb. Kuopio (Hendunen) 1 ¢. Ka. Rajala (Adelung). — 22. T. subexcisa Lundstr. 1 ¢. Im. Umba (Edgren). — 24. T. variicornis Schumm. Ab. Kuustd (Lundstr.), Karislojo (Frey) Sb. Kuopio (Lm). — 25. T. lateralis Meig. Ka. Rajala (Adelung) Ol. Petro- sawodsk (Giinther) Om. Haapavesi (Helenius) Le. Enontekis (Frey). — 27. T. vernalis Meig. Ka. Rajala (Adelung) Tb. Keuru (Elmgren) Sb. Kuopio (Hendunen) Lv. Olenitza (Levander). — 28. T. subnodicornis Zett. 4 ¢. 1 9. Ab. Sammatti, Juni (Frey). — 29. T. oleracea L. Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuopio Lkm. Muonio (J. Sahlberg). — 30. T. ochracea Meig. Ka. Rajala (Adelung) Sa. Hir- vensalmi Sb. Kuopio (Lm) OL Petrosawodsk (Giinther) Im. (J. Sahlberg). — 32. T. Selene Meig. Ab. Karislojo, Pojo (Frey) Ka. Rajala (Adelung) Ol. Petrosawodsk (Giinther) Lkem. Muonio (Frey). — 33. T. fascipennis Meig. Ab. Pojo (Frey) Ka. Rajala (Adelung) Sa. Hirvensalmi (Tuiskanen) Sb. Kuopio (Lm) OL Petrosawodsk (Giinther). — 34. T. affinis Schumm. Ka. Rajala (Adelung) Om. Haapavesi (Helenius) Sb. Kuopio (Lm) OL Petrosawodsk (Giinther). 44 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. — 35. T. humilis Staeg. 1 ¢.Om. Gamla Karleby (Hallstrém). — 36. trispinosa Lundstr. 16. ¢. 3. 9. Le. Enontekis (Frey) 1 6. Lkem. Muonio (Frey). — 37. T. juncea Meig. Sa. Hirvensalmi (Tuiskanen) Sb. Kuopio (Lm). — 39. T. pagana Meig. Oa. Vasa (Frey) Tb. Rautalampi (Hiltunen). — 40. T. pruinosa Wied. Ka. Rajala (Adelung). — 41. T. quadrivittata Staeg. Ab. Karislojo (J. Sahlberg), Karis (Frey). — 42. T. luteipennis Meig. Sa. Hyrynsalmi (Tuiskanen) Oa. Vasa (Frey). — 43. T. melanoceros Schumm. Oa. Vasa (Frey) Sb. Kuo- pio Lkem. Muonio (Frey) Lmur. Woroninsk (Palmén). — 44. T. nigra L. Ka. Rajala (Adelung) OL Petrosa- wodsk (Giinther). *46. T. limitata Schumm. ¢. @. Ab. Kuust6, August (Lundstr.) Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuopio (Koch.) Ol. Petro- sawodsk (Giinther) Kr. Kem. (J. Sahlberg) Lkem. Pallastunturi (Frey). Besonders beim Weibchen ist die dunkle Schattirung der Spitze der zweiten Basalzelle und des letzten Teils der finften Langsader auffallend. Die Legerohre ist etwa wie bei 7. ochracea. Pars apicalis supera (Loew) schwarzbraun, glanzend, lamellae superae rostbraun, fein, gerade und ein- wenig langer als pars apical. supera. Die Art scheint den 7. pannonica Loew nahe zu stehen. Das durre Hypopygium Fig. 41. *47. TT. marginata Meig. 4 ¢. 1 9. Ab. Karislojo Juni, Juli (J. Sahlberg, Frey), Karis, Juli (Frey). ** 48. TT. simplicicornis nov. sp. 4. Q. cinerea; antennis maris subsimplicibus vix thoracis longioribus, nigris, articulo tertio basi rufo; thoracis dorso vittis 3 media subgemina; abdomine nigro-griseo, striis lateralibus luteis, hypopygtio parvo, nigrofusco; pedibus nigrofuscis, femoribus basi late rufo- flavis, coxis cinereis, alis dilute fusco-cinereis, stigmate dilute fusco, venis gracilibus. Exsiccata. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 45 Long. corporis: ¢. 12 mm. @ 14 mm. Patria: Lapponia fennica. Fiihler beim Mannchen so lang wie Kopf und Mittelleib zusammengenommen, schwarz, das dritte Glied an der Basis rot. Dieses ist etwas langer als das erste und viel langer als das vierte. Die Fihlerglieder sind nicht wie bei der T. subnodicornis Zett. unten ausgeschnitten, sondern nur an der Basis etwas verdickt. Stirn und Riissel grau. Taster schwarzbraun. Riickenschild grau mit drei schwarzbraunen Langsstrie- men, von welchen der mittlere nach hinten zu durch eine feine, graue Linie gespalten wird. Der hintere Teil des Riickenschildes, das Schildchen, die Brustseiten und der Hinterriicken sind schiefergrau. Schwinger braungelb mit schwarzbraunem Knopfe. Hinterleib schwarzgrau mit braungelber Seitenstrieme. Hypopygium klein, jedoch grésser als bei der 7. subnodi- cornis, schwarzbraun, Appendices externae intermediae rot- braun. Der hintere Rand der Lamella terminalis supera hat drei fast gleich grosse, stumpfe Vorspriinge und ist an der Mitte mit kleinen, schwarzen Stacheln besetzt. Der hintere Rand der Lam. term. supera bei der 7. subnodicornis hat an der Mitte einen kleinen, wehrlosen Vorsprung, die Seitenecken sind aber sehr lang ausgezogen. Das dirre Hypopygium der 7. simplicicornis Fig. 43. Lamella terminalis supera bei der 7. simplicicornis Fig. 44, bei der 7. subnodicornis Fig. 45. Beine braun bis schwarzbraun. Hiiften schiefergrau, die Schenkel an der Basis, bisweilen jenseits der Mitte der Schenkel, rotgelb. Fliigel schwach braungrau tingiert mit feinen braunen Adern, das Randmal blass braun, der obere Ast der zwei- ten Langsader vollstandig. Das Weibchen gleicht im iibrigen dem Mannchen, hat aber kiirzere Fiihler und eine glanzend schwarzbraune, spit- zige Legerohre. Von sowohl dem Mannchen als dem Weibchen der 46 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. T. subnodicornis unterscheidet sich die Art durch die braun- grauen Fliigel und die feinen, braunen Fltigeladern. Bei der 7. subnodicornis sind nehmlich die Fliigel weissgrau und die Fliigeladern schwarzbraun und sehr dick. Der T. pseudopruinosa Strobl scheint die Art noch mehr zu gleichen. Die relative Lange der ersten, dritten und vierten Fihlerglieder des Mannchens sind jedoch bei den beiden Arten verschieden. Die Basis des dritten Fiih- lergliedes ist bei der 7. simplicicornis rotlich, bei der T. pseudopruinosa schwarzlich. Schliesslich sind die Hypo- pygien verschieden. Dem Hypopygium der 7. simplicicornis fehlen z. B. die fuchsroten Haarbiischel ganzlich. 2 6. Li. Utsjoki (J. Sahlberg) Lkem. 1 ¢. Muonio, Juli (Frey), 1 9. Karesuando (Frey). ** 49, T. brevicornis nov. sp. 6. cinerea; antennis tho- race multo brevioribus, nigrofuscis, basi flavis; palpis nigro- fuscis; thoracis dorso fusco-cinereo vittis 4 fuscis vel nigro- cinereis, abdomine lurido vittis 4 nigrofuscis; coxts cinerets, femoribus luteis apice nigrofuscis, tibiis tarsisque fuscis vel nigro-fuscis; alis albo-fuscoque marmoratis ramulo superiori venae secundae abbreviato. Exsiccata. Long. corporis: 14 mm. Patria: Lapponia fennica. Fiihler kurz, kaum zu den Fliigelwurzeln reichend, schwarzbraun, die Wurzelglieder ganz und das erste Geis- selglied mehr oder weniger hellgelb. Die Geisselglieder haben im iibrigen etwa dieselbe Form wie bei den T. longi- cornis Schumm., sind aber viel kiirzer. Taster schwarz- braun. Schnauze braungelb, Stirn und Scheitel grau mit einer dunklen Mittelstrieme. Riickenschild braungrau mit vier bisweilen etwas un- deutlichen Langsstriemen. Brustseiten schiefergrau, unter den Fliigelwurzeln bisweilen etwas gelb- oder rotschim- mernd. Schildchen und Hinterriicken grau. Schwingerstiel gelb, Knopf dunkelbraun. Hinterleib braungelb mit schwarzbraunen Riicken, Sei- ten- und Bauchstriemen, welche nach hinten zu_ breit Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 47 werden und bisweilen daselbst zusammenfliessen. Hypo- pygium schwarzbraun, lamella basalis infera an der Mitte des Hinterrandes weissgelb, ohne appendices aber mit eini- gen langen, feinen Haaren. Fig. 42. Hiiften grau mit gelblichen Spitzen. Schenkel braun- gelb mit schwarzbrauner Spitze. Schienen und Tarsen braun bis schwarzbraun. Fliigel fast ganz wie bei der 7. hortulana Meig. Die obere Zinke der zweiten Langsader ist abgebrochen, die vierte Hinterrandzelle ganz und gar wasserhell und die Ver- teilung der wasserhellen Flecken auch im ubrigen wie bei der genannten Art. Vielleicht ist jedoch die Marmorierung der Fliigel bei der 7. brevicornis etwas scharfer ausgepragt als bei der 7. hortulana. Die 7. brevicornis unterscheidet sich von der T. hortu- lana durch die kiirzere Fihler, durch die sehr deutliche Riickenstrieme des Hinterleibes sowie durch das anders gebaute Hypopygium. 11. ¢. Lkem. Muonio; Juni, Juli 1911. (Frey). Pachyrina Meig. — 1. P. crocata L. Kb. Rajala (Adelung). — 2. P. pratensis L. Ka. Rajala (Adelung). — 3. P. lunulicornis Schumm. OL Petrosawodsk (Giin- ther) Ka. Rajala (Adelung) Sa. Hirvensalmi (Tuiskunen) Sb. Kuopio (Lm). — 4. P. analis Schumm. N. Thusby (Levander) Ta. Kangasala (Frey) Sa. Hyrynsalmi (Tuiskunen) Sb. Kuopio (A. S.) Kb. Pielis (Grénvik). — 5. P. cornicina L. Ka. Rajala Sb. Kuopio (Koh.). — 7. P. scurra Meig. Ka. Rajala (Adelung) Om. Gamla Karleby (Hallstrom). — 8. P. maculata Meig. Ab. Karis, Karislojo, Sammatti (Frey) Ka. Rajala (Adelung) Ta. Kangasala (Frey) Sa. Hirven- salmi (Tuiskunen). — 9. P. lineata Scop. Ka. Rajala (Adelung). 48 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. *10. P. tenuipes Riedel 4. ¢. 1 2. Sa. Hirvensalmi (Tuisku- nen) 3 6d. 2 &. Ka. Rajala (Adelung). *Nephrotoma Meig. (Pales Meig. 1800). *1,. N. dorsalis Meig. 2 ¢. Ob. Uleaborg (Nylander, Hermanson). Cylindrotomide. Cylindrotoma Macq. — 1. C. distinctissima Wied. Lkem. Pallastunturi (Frey). — 2. C. nigriventris Loew 8 ¢. 59. Ab. Karislojo, Pojo, Sammatti, Juni Juli (Frey) Ta. Messuby; Juni (Frey) Ka. Rajala (Adelung). Liogma Ost. Sack. — 1. L. globrata Wied. Ka. Rajala (Adelung). Pholocrocera Schin. — 1. P. replicata L. Ab. Karislojo (Frey). Limnobiide. Dicranomyia Steph. — 2. D.dumetorum Meig. 1 ¢. Ab. Karislojo (J. Sahlberg.) — 4, D. decora Staeg. Oa. Vasa (Frey) Om. Porjeguba (J. Sahlberg). — 6. D. chorea Wied. Ka. Rajala (Adelung) Ta. Mes- suby, Kangasala (Frey) Tb. Rautalampi (Hiltunen). — 7. D. modesta Wied. Ka. Kivikoski (Adelung) Tb. Rautalampi (Hiltunen). — 9. D. patens Lundstr. Ka. Kivikoski (Adelung) Sb. Kuopio (A. S.) Kr. Lac. Wig (J. Sahlb.). Von 26 spater auf KuustoO erbeuteten Exemplaren der Art hatten 25 eine offene Discoidalzelle auf beiden Fliigeln. Nur bei einem Exemplar war diese Zelle auf einem Filiigel geschlossen, auf dem anderen aber offen. — 10. D. autumnalis Staeg. Ab. Kuust6 (Lundstr.), Sam- matti (Frey) Ta. Messuby (Frey) Oa. Vasa (Frey). — 11. D. mitis Meig. Ab. Kuust6 (Lundstr.) Ka. Rajala (Adelung). — 13. D. hyalinata Zett. Oa. Vasa (Frey). — 15. D. morio Fabr. Ab. Karislojo (Frey) Ta. Hattula (v. Essen) Sb. Kuopio Lkem. Muonio (Frey). — 16. D. pilipennis? (Beitr. Teil II. 1908. S. 9. Fig. 16 und 17) ist nicht D. pilipennis Egger sondern D. rufiventris Strobl. Durch Vergleichen mit einem Weibchen von der wah- ren D. pilipennis, welches ich von der Firma Staudinger 4 50 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. & Bang-Haas bekommen habe, habe ich gefunden, dass die Art, welche im Teil IIJ. unter Reservation als D. pili- pennis angefiihrt wurde, eine ganz andere Art ist. Sie ist eine echte Dicranomyia wahrend die D. pilipennis Egger im Habitus einer Limnobia vollig gleicht. Das Pubescens des Spitzenteils des Fliigels bei der D. pilipennis Egger ist sehr deutlich und regelmassig, etwa wie bei der Gattung Ula oder Rypholophus, und die Mediastinalader ist ganz wie bei der Gattung Limnobia. Dagegen stimmt die fragliche Art mit Strobl’s kur- zer Beschreibung der D. morio var. rufiventris gut iberein. Diese ist aber in solchem Falle keine Varietat, sondern eine von der D. morio Fabr. sicher verschiedene Art. Ich verzeichne sie darum jetzt als selbstandige Art und lasse Strobl’s Beschreibung als Zitat folgen. ** 16. D. rufiventris Strobl (Tief’s dipt. Nachlass aus Karnten und Oester.-Schlesien. Klagenfurt. 1900. S. 21.) ,Vorderleib ganz wie bei normalen Exemplaren“ (von D. morio) ,aber Hinterleib sammt Genitalien und Beine ein- farbig rotgelb; Fligel nicht grau sondern gelbbraunlich mit fast nicht bemerkbarem Randmal“. Bei der D. rufiventris ist der Mittelleib nicht so tief- schwarz wie bei der D. morio; hinter den Fligeln ist der Riickenschild gewohnlich einwenig braunlich. Die Stirn und die Brustseiten sind wohl gewohnlich silberschimmernd aber nicht so stark silberschimmernd wie bei der D. morio. Hinterleib, Genitalien, Beine und Fliigel mit Strobl’s Beschreibung tibereinstimmend; die Fliigel etwas langer als bei der D. morio. Die Schenkel sind beim mit dem Mann- chen der Farbe nach tibereinstimmenden Weibchen gegen die Spitze zu nicht so stark verdickt wie beim Weibchen der D. morio. Weil am ftrockenen Hypopygium (Teil III. Fig. 16.) appendices rostriformes nicht sichtlich sind und die lamella terminalis supera aut der Zeichnung etwas undeutlich ausge- fallen ist, habe ich eine neue Zeichnung nach einem in 15°/, Kalilauge praepariertem Hypopygium entworfen: Fig. 46. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 51 ** 17. D. distendens nov. sp. &. 2. nigro-cinerea anten- nis thorace multo brevioribus, flagellis submoniliformibus ; thoracis dorso vittis 3 fuscis, valde obsoletis; thoracis late- ribus cinereis; pedibus nigrofuscis, femorum basi late luteo alis hyalinis stigmate obsoleto; hypopygio sat magno, admini- culo fusco ab forcipe nigro-cinerea valde distento. Exsiccata. Long. corporis; ¢. 6 mm. 9. 7 mm. Patria: Fennia. Kopf schwarzgrau. Fihler schwarzlich, nicht zu den Fli- gelwurzeln reichend. Die ersten Geisselglieder kugelrund, die folgenden kurz oval, die Wirtelhaare kaum langerals die Glieder. Riickenschild schwarzgrau mit drei sehr undeutlichen, braunen Langsstriemen. Brustseiten grau. Schildchen und Hinterriicken schwarzgrau. Schwinger graugelb mit dunk- lem Knopfe. Hinterleib schwarzgrau. Hypopygium ziemlich gross, schwarzgrau. Das grosse, braune Adminiculum ausgesperrt. Das diirre Hypopygium von der Seite Fig. 47. Das prae- parierte Hypopygium Fig. 48 und 49. Die feine, spitzige Legerohre ist braungelb. Beine lang und fein, schwarzbraun. Die Basis der Hiiften schwarzgrau, die Spitzen der Hiiften und der Basal- teil der Schenkel dunkel braungelb. Die Flugel, wie bei den D. hyalinata Zett., fast unge- farbt, hyalin. Auch das Geader gleicht demselben bei der genannten Art. Das Randmal ist bleich und die Mediasti- nalader miindet etwa gegeniiber der Wurzel der zweiten Langsader. Bisweilen ist die Marginalquerader von einem sehr schwachen Schatten umgeben. Die Art gleicht der D. hyalinata Zett. ist aber schwarz- grau, wahrend die D. hyalinata braungrau ist. Die Hypo- pygien der beiden Arten sind auch entschieden ungleich. Besonders auffallend ist das grosse, ausgesperrte Admini- culum der D. distendens wahrend das Adminiculum bei der D. hyalinata im Hypopygium verborgen ist. (Hypop. der D. hyalinata: Beitrage zur Kenntnis der Dipt. Finlands, Teil III. 1907. Fig. 10 und 11). 52 Lundstrém, Dipt. Finlands, VII, Suppl. 2. Von der D. tristis Schumm. unterscheidet sich die Art durch nicht deutlich beschattete Marginal- und Basal-quer- adern der Fliigel sowie durch das praeparierte Hypopygium. Zum Vergleichen gebe ich Abbildungen vom praepa- rierten Hypopygium der D. tristis nach einem Exemplare aus Schweden entworfen, Fig. 50 und 51. 3 d. 3 Y. Lkem. Muonio, Juli (Frey) 1 ¢. Ab. Karislojo (Frey). ** 18. D. cinereipennis nov. sp. ¢. nigro-cinerea; antennis thorace brevioribus, nigrofuscis, flagellis submoniliformibus, modice verticillatis; thoracis dorso fusco vittis 3 saepe obso- letis, nigrofuscis; hypopygio parvo, alis distincte cinereis, stigmate infuscato. Exsiccata. Long. corporis: 6 mm. Patria: Fennia. Fihler kaum zu den Flugelwurzeln reichend, schwarz- braun. Die Geisselglieder elliptisch, die ersten kaum |an- ger als breit, gegen die Spitze zu die Glieder immer langer und schmaler werdend, die letzten fast doppelt so lang wie breit. Die Wirtelhaare doppelt langer als die Glieder. Kopf mit Riissel und die Taster braun bis schwarzbraun. Riickenschild dunkelbraun, mit drei oft undeutlichen schwarzbraunen Langsstriemen, deren mittlere die deut- lichste ist. Brustseiten bei den lapplandischen Exemplaren ganz schwarzgrau, beim Exemplar aus Messuby braungelb, iiber den Hiiften grauschimmernd. Schildchen bei den lappl. Ex. schwarzgrau, beim Ex. aus Messuby braungelb. Hinter- riicken schwarzgrau. Schwingerkeule schwarzlich. Hinterleib schwarzgrau, beim Ex. aus Messuby braun- grau. Hypopygium klein, kaum breiter als der letzte Hin- terleibsring, schwarzbraun. Beine bei den lappl. Ex. schwarzbraun, Hiften und die Basis der Schenkel braungelb, beim Ex. aus Messuby braun- gelb, die Spitzen der Schenkel und die Tarsen schwarzbraun. Die Fliigel bei den lapplandischen Exemplaren stark grau getriibt, etwa wie bei den Limnophila pilicornis Zett., beim Ex. aus Messuby einwenig lichter. Das langliche, fast Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 53 rektangulare Randmal deutlich verdunkelt. Die Mediastinalader miindet etwa gegeniiber der Wurzel der zweiten Langsader. Die hintere Querader miindet entweder an der Basis der fast rek- tangularen Discoidalzelle oder einwenig vor derselben. Die praeparierten Hypopygien der Hauptform aus Lapp- land und der lichteren Varietat aus Messuby gleichen ein- ander vollig. Charakteristisch fiir die Art ist die Form der appendix rostriformis des praep. Hypopygiums. Hypop. praep.: Figs 52 und 53: Weil die D. murina Zett. auch ein deutlich verdunkel- tes Randmal hat, dachte ich, dass meine Art trotz der ab- weichenden Farbe der Fliigel, mit dieser vielleicht iden- tisch sein kénnte. Ich versandte darum dem Herrn Dr. E. Wahlgren ein Exemplar zum Vergleichen. Er hat auch das Exemplar mit Zetterstedt’s Typus-Exemplaren von der D. murina (1 6. 19. in Lund) giitigst verglichen, wobei er fand, dass die beiden Arten verschieden sind. Die D. murina Zett. diirfte wahrscheinlich mit der D. stigmatica Meig. synonym sein. 7 dc. Le. Enontekis 13/VII., Lkem. Muonio 22/VII., Pal- lastunturi 27/VII. 1911. (Frey) Ta. Messuby (Frey). **19. D. ponojensis ¢. 9. fusca; antennis thorace multo brevioribus, fuscis, articulo primo magno, cylindrico, articulis flagellaribus elongatis; thoracis dorso fusco-luteo vittis 3 fus- cis; segmentis 3 primis ventralibus in mare luteis, hypopygio magno, luteo; pedibus fusco-luteis, immaculatis; alis dilute luteis, hyalinis, stigmate non infuscato. Exsiccata. Long. corporis: ¢. 5 mm. 9. 6 mm. Long. Patria: Lapponia rossica. Fiihler beim Mannchen etwa zu den Fliigelwurzeln reichend, beim Weibchen etwas kiirzer, braun, 14-gliederig. Das erste Glied zylindrisch, lang und dick, das zweite becher- formig, das dritte fast kugelformig, die folgenden Geissel- glieder langlich elliptisch, gegen die Spitze zu immer schmaler werdend. Die Wirtelhaare lang, fast langer als die gestreck- ten Glieder. Kopf braun, der etwas vorstehende Riissel braungelb. Stirn in gewisser Stellung graulich. 54 Lundstrém, Dipt. Finiands, VIII, Suppl. 2. Riickenschild dunkel braungelb mit drei etwas undeut- lichen, braunen Langsstriemen. Brustseiten, Schildchen und Hinterriicken braungelb bis braun. Schwinger braungelb. Hinterleib braun, die drei ersten Bauchringe des Mann- chens jedoch braungelb. Das grosse Hypopygium und die dicke, aber spitzige Legeréhre braungelb. Das mit ay Kalilauge praeparierte Hypopygium Fig. 54 und 55. Beine lang und fein, braungelb, die Spitzen der Schen- kel nicht verdunkelt. Fliigel schwach braungelb tingiert, hyalin, die Adern braungelb, das Randmal nicht mehr gefarbt als die Fliigel- flache selbst. Die Mediastinalader miindet gegeniiber der Wurzel der zweiten Lingsader. Die geschlossene Discoi- dalzelle fast rektangular. Die hintere Querader miindet beim Mannchen an der Basis der Discoidalzelle, beim Weibchen ziemlich weit vor derselben. Die Axillarader fast gerade. 3 ¢. 29. Lv. am Flusse Ponoj (Palmén). **90. D. magnicauda nov. sp. o. 9. lutea, antennis capite dupplo longioribus, nigrofuscis, flagellis submoniliformibus, breviter verticillatis, thoracis dorso vittis 3 subconfluentibus nigrofuscis, abdomine in mare supra _nigrofusco, incisurts luteis, hypopygio permagno, fuscomaculato, subtus appendici- bus binis, longis, atris; alis laete cinereoflavis, hyalinis, stig- mate vix infuscato. Exsiccata. Long. corporis: 8 mm. Patria: Fennia australis. Fiihler kurz, vierzehngliederig, etwa so lang wie Kopf und Collare zusammengenommen, schwarzbraun. Die Geis- selglieder elliptisch, einwenig langer als breit, die Wirtel- haare nicht langer als die Glieder. Schnauze gelb, Taster braun. Stirn und Scheitel braungelb oder braungrau mit schwarzen Haaren diinn besetzt. Collare oben schwarzbraun, an den Seiten braungelb. Riickenschild braungelb mit drei gewohnlich zusammen- geflossenen, schwarzbraunen, einwenig glanzenden Langs- striemen. Brustseiten braungelb, iiber den mittleren Huften braungefleckt. Schildchen braungelb, am Rande braun. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 55 Hinterriicken braungrau. Schwingerkolben schwarzlich, des- sen Stiel gelb. Hinterleib beim Mannchen oben schwarzbraun mit braun- gelben Inzisuren und mit braungelbem Bauche; beim Weib- chen oben und unten schmutzig braungelb oder braun Hypopygium sehr gross, doppelt breiter als der Hinterleib und etwa so lang wie die zwei letzten Hinterleibsringe zusammengenommen. Die Farbe des Hypopygiums ist braun- gelb mit zwei schwarzbraunen, grossen Seitenflecken. Die Endglieder der Zange (fleshy lobes Ost. Sack.) und zwei fast membranose, an der Spitze plotzlich verschmalerte und daselbst tiefschwarze Lamellen neben dem Adminiculum sind hellgelb. Ausser den appendices rostri- und falciformes hat das Hypopygium dieser Art zwei lange, tiefschwarze, eigenthiimlich geformte Anhange, welche bei den wbrigen mir bekannten Arten der Gattung nicht vorkommen. Fig. 56 und 57. Auch die kurze, dicke Legeréhre des Weibchens ist eigenthiimlich geformt. Fig. 58. Beine lang und fein, braungelb, die Spitzen der Tar- sen schwarzbraun. Die Fliigel graugelb mit braunen Adern. Die Medi- astinalader miindet entweder gleich vor (2) oder gleich jenseits (¢) der Wurzel der zweiten Langsader. Die hintere Querader miindet entweder an die Basis der geschlossenen Discoidalzelle oder einwenig jenseits derselben nach der Fliigelspitze zu. Die Axillarader ist an der Spitze deutlich gebogen. Das Randmal ist kaum verdunkelt. Weil Staeger bei der Beschreibung der Glochina frontalis zwei ,kohlschwarze Organe“ an der unteren Seite des Hypopygiums erwahnt, dachte ich, dass die Art, viel- leicht die frontalis Staeg. sein kénnte. Ich versandte darum eine Zeichnung vom charakteristischen Hypopygium der Art dem Herrn Dr. Lundbeck in Kopenhagen, der giitigst dieselbe mit dem Hypopygium eines Typusexemplares von G. frontalis in der Staegerschen Sammlung verglich. Das Resultat wurde, dass die beide Arten verschieden sind. 56 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Das Hypopygium der Glochina frontalis Staeg. hat eine gewohnliche Form, etwa wie bei der Dicranomyia chorea Wied. 3 4. 2 9. Ab. Karislojo (J. Sahlberg). Rhipidia Meig. —R. maculata Meig. Ka. Rajala (Adelung) Oa. Vasa (Frey) Sb. Kuopio (A. S). Limnobia Meig. (Amphinome Meig. 1800). — 1. L. macrostigma Schumm. N. Lojo (Frey) Ka. Rajala (Adelung) Lkem. Muonio (Frey). — 2. L. flavipes Fabr. Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuopio (Hendunen). — 8. L. sylvicola Schumm. Lkem. Muonio 3/VIII, Kittila 4/VIII. 1911. (Frey). — 4. L. bifasciata Schr. Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuo- pio (Hendunen). — 5, L. decemmaculata Loew. 1 ¢. Ab. Kuust6; Juli (Lundstr.) — 6. L. trivittata Schumm. Ka. Rajala (Adelung) Ta. Messuby (Frey). — 7. L. tripunctata Fabr. Ka. Rajala (Adelung). — 8. L. quadrinotata Meig. Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuopio (Koh.) — 9. L. quadrimaculata L. Ka. Rajala (Adelung). * 10. L. grisea? Macq. 1 9. Ab. Karislojo (J. Sahlberg). Die Grundfarbe des Mittelleibes des Exemplars ist rein erau, wie bei der Poecilostola punctata Schrank. Die drei Lingsstriemen des Riickenschildes sind nicht ,,glanzend schwarz“ (Meigen) sondern dunkelbraun. Die mittlere Langs- strieme ist durch eine feine, graue Linie gespalten. Der Hinterleib ist grau mit sehr schmalen, braungelben Seiten- randern. Die Legeréhre ist rotbraun. Die Hiiften und die Basis der Schenkel sind rostgelb; im iibrigen sind die Beine dunkel braungelb bis schwarzbraun. Die Fliigel sind ein- wenig grau tingiert, fast glashell, ganz ungefleckt, irisierend, das Randmal fast fehlend. Die Mediastinalader vereinigt Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 57 sich gabelformig mit der Randader und der ersten Langs- ader jenseits der Wurzel der zweiten Langsader. Die senk- rechte Marginalquerader (Ost. Sack.) ist nur halb so lang wie der Endteil der ersten Liangsader. Die Discoidalzelle ist fast rektangular, drei mal so lang wie breit. Die hin- tere Querader miindet an dem ersten Drittel der Discoidal- zelle. Die Axillarader ist an der Spitze etwas gebogen. Der Kopf ist rein grau. Das erste Wurzelglied der Fuhler ist grau, das zweite Wurzelglied und die Basis des ersten Geisselgliedes sind gelb; die iibrigen Geisselglieder schwarz- braun. Die K6rperlange des Exemplars ist 11 mm. Das Exemplar unterscheidet sich von allen mir bekann- ten Limnobia-Arten durch seine rein graue Farbe. Ob es mit der L. grisea Macq. wirklich indentisch ist, ist natiirlich nicht ganz sicher. Jedenfalls stimmt es mit der kurzen Beschreibung dieser Art ziemlich gut iiberein. *11. Limnobia meridiana Staeg. 2 4. Ab. Sammatti (J. Sahlberg) Ka. Saima kanal (Adelung). Die Art hat wie die Dicranomyia longipennis Schumm. eine sehr in die Augen fallende, schwarzbraune Langsstrieme an den Brustseiten. Die D. longipennis hat jedoch schmalere Fliigel mit offener Discoidalzelle und ein Hypopygium vom Typus der Gattung. Dicronomyia, wahrend bei der Limno- bia meridiana die Discoidalzelle geschlossen ist und das Hypopygium zum Typus der Gattung Limnobia gehort. Bei der Limnobia meridiana miindet ausserdem wie bei der Gattung Limnobia die Mediastinalader weit jenseits der Wur- zel der zweiten Langsader. Fliigel der L. meridiana Fig. 59. Das praeparierte Hypopygium der L. meridiana: Fig. 60 und 61. Das praeparierte Hypopygium der D. longipennis. Fig. 62 und 63. Discobola Ost. Sack. — ]. D. annulata L. Ab. Kuusté (Lundstr.) Ta. Kangas- ala (Frey) Ka. Rajala (Adelung). 58 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Ramphidia Meig. — 1. R. longirostris Wied. ¢. 9. Ab. Pojo, Karislojo; Juni (Frey) Ka. Rajala (Adelung). * Orimarga Ost. Sack. *1, 0. alpina Zett. 6d. 59. Lkem. Muonio; Juli 1911 (Frey). Rypholophus Kol. — 1. R. fascipennis Lkem. Muonio, Ylakyla 5/VII. 1911. (Frey). 5. Rypholophus similis (Beitr. z. Kenntn. der Dipt. Fin- lands. Teil III. 1908. S. 14.) ist nicht Rypholopus similis Staeg. sondern R. pseudosimilis nov. sp. In einer Nematoceren-Sammlung aus dem schwedischen Lappland befanden sich einige Exemplare von einer gelben Rypholophus-Art, welche mit Staeger’s Beschreibung vom R. similis besser stimmten als die finlandischen Exem- plare, welche ich bis dahin fiir R. similis gehalten hatte. Exemplare von den beiden Arten wurden darum an Dr. Lundbeck in Kopenhagen versandt und von ihm mit Staeger’s Typusexemplare giitigst verglichen. Das im schwedischen Lappland erbeutete Exemplar war R. similis Staeg. Die wahre R. similis Staeg. ist noch nicht in Finland gefunden, wohl aber von Herrn Frey im_ schwedischen Lappland ganz nahe der Grenze gegen Finland. ** 5. R. pseudosimilis nov. sp. d. . luteus; antennis in mare dimidio corporis longioribus, nodulosis, articulis fla- gellaribus subpetiolatis; alis lutescentibus, undique villosis, areola discoidali aperta, vena axillari brevi, subrecta. Exsiccata. Long. corporis: 6. 4 mm. 9. 5 mm. Patria: Fennia. Kopf und Taster dunkel braungelb. Fiihler braungelb, beim Weibchen so lang wie Kopf und Mittelleib zusammen, beim Mannchen etwas langer als der halbe Korper. Die Geisselglieder des Mannchens langlich eiformig, gegen die Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 59 Spitze zu stark verschmalert, wodurch sie bei schwacher Vergroésserung wie gestielt aussehen. Die Wirtelhaare sehr lang, winkelrecht ausstehend. Die Geisselglieder der Art gleichen iiberhaupt ganz denselben bei der R. lineatus Meig., nur die Farbe ist verschieden. Bei der R. similis Staeg. sind dagegen die Geisselglieder gegen die Spitze zu nicht nur verschmalert sondern dazu zylindrisch ausgezogen; sie sind wirklich gestielt. Riickenschild, Brustseiten, Schildchen und Hinterrticken braungelb. Schwinger braungelb. Hinterleib beim Mannchen dunkel braungelb, Hypopy- gium hell braungelb; beim Weibchen ist der Hinterleib und Legerohre braungelb. Das praeparierte Hypopygium: Fig. 64. Zum Vergleichen; das praeparierte Hypopygium des R. similis Staeg. Fig. 65. Beine braungelb, der Spitzenteil der Schenkel und die Tarsen etwas verdunkelt. Fliigel tiberall braungelb behaart. Die Marginalquer- ader hinter der Basis der Gabel der zweiten Langsader. Discoidalzelle offen. Der Stiel der unteren Gabel zwei bis vier mal so lang wie der Stiel der Gabel der zweiten Langs- ader. Zwischen den Gabeln nur eine Ader (die dritte Langs- ader). Die Axillarader kurz. Der Abstand zwischen den Spitzen der Axillarader und der Analader drei mal grosser als der Abstand zwischen den Spitzen der Analader und der fiinften Langsader. Das Randmal sehr undeutlich. Die Art gleicht hinsichtlich der Farbe dem R. similis Staeg. vOllig, unterscheidet sich aber von dieser durch kiirzere, anders gebaute Fiihler sowie durch das praeparierte Hypopygium. 8 ¢. 39. Ab. Pargas (O. M. Reuter), Kuust6 (Lundstr.), Sammatti (J. Sahlberg) N. Helsinge (Palmén) Sb. Tuovilan- laks (Palmén) Lmur. Seitjaur (Palmén). Molophilus Curt. — 1. M. appendiculatus N. Kyrkslatt (Frey). 60 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. — 3. M. propinquus Egg. Ka. Kivikoski (Adelung). — 4, M. bifilatus Werr. Ab. Karislojo (Frey). — 5. M. ater. Meig. Lkem. Muonio (Frey). *6. M. murinus Meig. 19. Ab. Sammatti (J. Sahlberg). Acyphona Ost. Sack. — 1. A. areolata Siebke Le. Enontekis, Palojoki 12/VII. 1911. (Frey). Erioptera Macq. — 1. E. trivialis Meig. Ab. Karislojo (Frey) Oa. Vasa (Frey). — 2. E. sordida Zett. 1 ¢. 3 9. Ab. Kuust6 (Lundstr.), Karislojo (Frey). — 3. E. fuscipennis Meig. 14 3. 3 9. Lkem. Muonio, 28/VI und 2/VII 1911. (Frey). — 4, E. macrophthalma Loew 2 ¢. Ab. Karislojo (Frey). — 5. E. flavescens L. Ab. Karislojo Ka. Rajala (Adelung). — 6. E. lutea Meig. Ab. Karislojo, Sammatti (Frey) Ka. Rajala (Adelung) Lkem. Muonio (Frey). Chionea Dalm. — 1. C.araneoides Dalm.17 ¢. 9 2. Ab. Karislojo (For- sius) N. Lojo, Janner (Forsius) Lkem. Muonio 1 2. 1 9. (Montell). Das Weibchen der C. araneoides Dalm. hat wie das Mdannchen zehngliederige Fiihler mit relativ kurzen Wirtelhaaren. Das Weibchen aus Sjundea, welches im Teil III. unter Reservation als das Weibchen dieser Art beschrieben wurde ist ein dunkles Weibchen von der C. lutescens Lundstr. 2. C. crassipes Bohem. 4 4. 39; auch im Muonio in Lappland 1911 ,,auf dem Friihjahrsschnee gefangen“ (Montell). — 3. C. lutescens Lundstr. 5 5. 8 9. Ab. Karislojo; Janner (Forsius) N. Lojo, Jaénner (Forsius) Ka. Weckelaks, December (Forsius). Die Dicke der Hinterschenkel der Mannchen ist sehr variirend. Bei einem Exemplare sind die Hinterschenkel kaum verdickt. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 61 Die Korperfarbe ist wohl im allgemeinen bei der C. lutescens lichter als bei der C. araneoides; einzelne Exem- plare von der C. araneoides sind aber lichter und einzelne Exemplare von der C. lutescens dunkler als gewohnlich. Besonders das Weibchen der C. lutescens ist oft fast so dunkel wie die C. araneoides. Durch die Form der Fuhler unterscheiden sich die beiden Arten jedoch immer leicht von einander. Psiliconopa Zett. — 1. P. Meigeni Zett. 1 ¢. Ab. Karislojo (Frey). — 2. P. zonata Zett. 1 ¢. Le. Enontekis, Palojoki 12/VII. 1911. (Frey). Symplecta Meig. — 1. S. punctipennis Meig. Ab. Karislojo (Frey) Lkem. Muonio (Frey). — 2. §. stictica Meig. 1 d. Ab. Karislojo (Frey) 1 d. Tb. Rautalampi (Hiltula). Empeda Ost. Sack. — 1. E. nubila Schumm. Ab. Karislojo, Juni (J. Sahl- berg, Frey) N. Kyrkslatt (Frey) Ka. Rajala (Adelung). **9 E,. areolata nov. sp. dc. 9. fusca, antennis thorace multo brevioribus, thoracis limbo angustissime pallide flavo, thoracis lateribus luridis, scutello, hypopygio terebraque luteis, pedibus nigrofuscis, coxis femorumque basi luridis; alis dilu- tissime cinerascentibus, hyalinis, cellula discoidali occlusa. Long. corporis: ¢. 3 mm. 9. 4 mm. Patria: Lapponia fennica. Kopf graubraun. Fiihler nicht an die Fliigelwurzeln reichend, braun. Das zweite Wurzelglied sehr gross, noch erosser als bei der E. nubila Schumm., umgekehrt einfor- mig. Ausser den gewohnlichen Wirtelhaaren sind, wie bei der E. nubila, einige sehr lange solche vorhanden. Riickenschild braun, bei einigen Exemplaren mit drei sehr undeutlichen, zusammengeflossenen, dunkleren Langs- striemen. Am Seitenrande eine feine, blassgelbe, erhobene 62 Lundstrom, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. Linie. Brustseiten schmutzig braungelb. Schildchen braun- gelb. Hinterriicken dunkel braun. Schwinger braungelb. Hinterleib dunkel braun, Hypopygium und Legerohre braungelb. Das mit 15°/, Kalilauge praeparierte Hypopygium gleicht wohl etwas demselben bei der E. nubila, unterscheidet sich jedoch von diesem durch die Form des Adminiculums und der Lamella terminalis supera. Fig. 66 und 67: Das praep. Hypop. der E. areolata. Fig. 68 und 69: das praep. Hypop. der E. nubila. Beine schwarzbraun, die Hiiften und die Basis der Schenkel schmutzig braungelb. Kein Sporn. Fliigel schwach graugelb tingiert, unbehaart. Das Geader gleicht im tibrigen dem bei der E. nubila nur ist eine geschlossene Discoidalzelle bei allen (16) Exemplaren vorhanden. Diese Discoidalzelle hat etwa die Form eines gleichschenkeligen Dreiecks, variirt aber etwas. Die von der Discoidalzelle zum Fliigelrande laufenden Adern varii- ren sehr. Bald sind sie drei von einander gleich weit ent- fernt (Fig. 70), bald sind die zwei vorderen einander sehr genahert und bald sind die zwei vorderen an der Basis zu einer einzigen Ader zusammengeschmolzen, um _ weiter gabelformig getrennt zu werden. Der zusammengeschmolt- zene Teil ist entweder ziemlich kurz (Fig. 71.) oder auch sogar langer als die Gabel selbst. Die Art gleicht der E. nubila sehr, unterscheidet sich aber von dieser durch die geschlossene Discoidalzelle sowie durch das praeparierte Hypopygium. 14 ¢. 1 9. Lkem. Muonio; Juni, Juli (Frey) 1 4. Le. Enontekis; Juli (Frey). Idioptera Macq. — 1. I. fasciata L. Ab. Karislojo, Sammatti (Frey) Sb Kuopio (Koh.). — 13. I.trimaculata Zett. Lkem. Muonio; Juni, Juli (Frey). Ephelia Schiner. — 1. E. marmorata Meig. 19. Ab. Karislojo (Frey). Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 63 Poecilostola Schiner. — 1. P. punctata Ab. Karislojo (Frey) Sb. Maaninga. * Eutonia v. d. Wulp. * 1. E. barbipes Meig. 25. Ab. Karislojo; Juni (Frey). Limnophila Macq. — 1. L. discicollis Meig. Ab. Karislojo (Frey) Ka. Rajala (Adelung). — 2. L. placida Meig. Ab. Karislojo (J. Sahlberg) Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuopio. — 3. L. phaeostigma Schumm. Lkem. Muonio (Frey). — 4. L.squalens Zett. Ab. Karislojo.(Frey) Tb. Rauta- lampi (Hiltunen). Im Beitr. Teil III. 1907. S. 25. habe ich gesagt, dass die Zeichnungen der Fliigel bei der L. bicolor blasser als bei der L. squalens sind. Das gilt aber nur fiir frische oder nicht lange Zeit aufbewahrte Exemplare. Die Flugelzeich- nungen bei der L. squalens erblassen nehmlich bei Aufbe- wahrung so, dass sie schon nach einigen Jahren eben merk- bar sind. Um ein sicheres Scheidungsmerkmal zwischen den bei- den Arten zu finden, praeparierte ich die Hypopygien der respektiven Arten mit 15°, Kalilauge. Die praeparierten Hypopygien zeigen auch an der lamella terminalis supera einen auffallenden und konstanten Unterschied. Das praep. Hypop. der L. squalens Fig. 72. Das praep. Hypop. der L. bicolor. Fig. 73. Aut den Figuren ist das adminiculum veggelassen. — 6. L. abdominalis Staeg. Ab. Karislojo (Frey). — 8. L. lineola Meig. Ka. Rajala (Adelung). — 10. L. glabricula Meig. (punctum Meig.) Lkem. Muonio (Frey). — 11. L. hyalipennis Zett. 4 3. 1 9. Ab. Karislojo, Sammatti (J. Sahlberg). Die Marginalquerader steht bei diesen Exemplaren entweder gleich vor oder gleich hinter der Gabelbasis der 64 Lundstrém, Dipt. Finlands, VII, Suppl. 2. zweiten Langsader. Der Stiel der zweiten Hinterrandzelle ist 11/, bis 2 mal so lang wie die Zelle selbst. Die hintere Querader etwa an der Mitte der Discoidalzelle. Die Fiuhler des Mannchens sind langer als Kopf und Mittelleib zusam- men, schwarzbraun mit langen, elliptischen Gliedern (wie bei den L. glabricula Meig.). — 12. L. nemoralis Meig. Ka. Rajala (Adelung). — 13. L. leucophea Meig. Ka. Rajala (Adelung) Ta. Hattula (Wegelius). — 14. L. pilicornis Zett. N. Hangé (J. Sahlberg) Ta. Messuby (Frey). — 15. L. robusta Wahlgren 1 9. Lp. Padana (J. Sahlberg). — 16. L. prolixicornis Bergroth 5 ¢. 1 9. Ka. Rajala, Kivikoski (Adelung) 1 9. Tb. Rautalampi (Hiltula). *17. L. lucorum Meig. 1 9. Ab. Karislojo (Frey). Trichocera Meig. (Petaurista Meig. 1800). — 1. T. maculipennis Meig. Ka. Kivikoski (Adelung) Sa. Hirvensalmi Sb. Kuopio Lkem. Muonio (Frey). — 2. T. regelationis L. Ka. Rajala (Adelung). —_ 3. T. hiemalis Ka. Kivikoski (Adelung). Anisomera Meig. — 1. A. Burmeisteri Loew. Le. Enontekis (Frey). Tricyphona Zett. —— 1. T. immaculata Meig. Ta. Messuby (Frey) Lkem. Muonio (Frey). — 2. T. unicolor Schumm. Ab. Karislojo, Sammatti (Frey) Ta. Messuby (Frey) Sb. Kuopio (A. S.). — 3. T. Schineri Kol. 1 ¢. Ab. Karislojo, Juli (Frey). Pedicia Latr. — 1. P. rivosa L. Ka. Rajala (Adelung). Ula Hol. — 1. U. macroptera Macq. Ab. Karislojo (Frey) Ka. Rajala (Adelung) Sb. Kuopio (Koch.). Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 65 Dicranota Zett. *9. D. subtilis Loew. 1 6. Lkem. Muonio. 2/ VII. 1911. (Frey). Das Exemplar stimmt mit Loew’s Beschreibung eines minder ausgefarbtes Exemplars vOllig tiberein. Die Fuhler reichen etwa zu den Fliigelwurzeln. Das erste Geisselglied ist drei mal langer als breit, die folgenden elliptisch, ein- wenig linger als breit, die letzten kugelig. Die Wirtelhaare sind sehr kurz. Die fast glashellen Fliigel haben zwei Gabeln, die Queradern sind gar nicht beschattet und das Randmal ist ganz bleich. Das Hypopygium ist braungelb. Das praeparierte Hypopygium Fig. 74 und 75. Kérperlange 5 mm., Fliigellange 7 mm., Fliigelbreite 1,6 mm. Die Vordermetatarsen sind abgebrochen. Die Vorder- schiene 4 mm., der Stumpf des abgebrochenen Vordermeta- tarsus 3,4 mm. Durch seine etwas langeren Fihler unterscheidet sich das Exemplar von der Dicranota gracilis Wahlgren. *3. D). Guerini Zett. 11 ¢. 49 Lkem. Pallastunturi. 22/VI. 1911. an einem Felsenbache (Frey). Was Sintenis von der Variation des Fliigelgeaders der Dicranota bimaculata Schumm. sagt (Sitzungsberichte der Dorpater Naturforscher-Gesellschaft 1888. S. 387, 1889. S. 54, 1890. S. 54, 1891 S. 484 und 488), kann ich aus eige- ner Erfahrung bestitigen, aber die Richtigkeit seiner Schluss- folgerung, dass Dicranota Guerini Zett. nur eine Varietat der Dicranota bimaculata wire, muss ich bestreiten, nach- dem ich die wahre Dicranota Guerini Zett. gesehen habe. Die D. Guerini hat, soweit bekannt ist, immer nur eine Fliigelgabel, die D. bimaculata in der Regel deren ZWEl, obgleich die letztere Art bisweilen mit nur einer Fliigel- gabel variirt. Die Fliigelgabeln bilden jedoch nicht den einzigen oder den wichtigsten Unterschied zwischen den beiden Arten. Beim Minnchen der D. bimaculata sind die Fiihler etwa so lang wie Kopf und Mittelleib zusammen genommen, beim Mannchen der D. Guerini sind sie bedeu- tend linger; beim Mannchen der D. bimaculata ist der Hin- 5 66 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. terleib gewodhnlich fast einfarbig dunkel grau, beim Mann- chen der D. Guerini dunkel graubraun mit an den Seiten sehr breiten, gelbbraunen Hinterrandsbinden der Ringe, und schliesslich sind die praeparierten Hypopygien der bei- den Arten entschieden ungleich. Auch ist die D. Guerini kleiner als die D. bimaculata. Bei der D. Guerini ist die Oberzange des praeparierten Hypopygiums fast fadenformig, kaum behaart, bei der D. bimaculata blattformig, lang behaart; das Adminiculum der letzterwahnten Art hat nahe an der Spitze zwei starke Stacheln, welche der D. Guerini fehlen. Diese Stacheln sind auch am diirren Hypopygium sichtlich, sind dann aber nicht wie in der Figur rechtwinkelig ausstehend sondern haben ihre Spitzen nach der Basis des Hypopygiums zu gerichtet. Beim Mannchen der D. Guerini sind an den Vorder- beinen die Schienen 3,4 mm. und die Metatarsen 3,3 mm. Das praep. Hypop. der Dicranota Guerini: Fig. 76 und 77. 5 s 35 » . bimaculata:, 3) atone meer D. robusta nov. sp. ¢ &. nigricans; antennis capite cum collo paullulum longioribus, flagellis moniliformibus; tho- racis dorso striis binis, saepe obsoletis, postice convergen- tibus, flavo-cinereis; pedibus nigrofuscis, sat validis, metatar- sis anticis tibiis brevioribus; alis leniter cinerascentibus, sub- hyalinis, unifurcatis, stigmate vix infuscato, Exsiccata. Long. corporis ¢. 4—5 mm. 2 5 mm. Patria: Lapponia fennica. Kopf grauschwarz, diinn braunbehaart. Taster und Fuh- ler schwarzlich, letztere einwenig langer als Kopf und Hals zusammengenommen. Das erste Wurzelglied dick, zylin- drisch, drei mal langer als breit, das zweite Wurzelglied umgekehrt eiformig, das erste Geisselglied zwei mal langer als breit, alle die iibrigen Geisselglieder kugelrund; die Wirtelhaare fast kiirzer als die Glieder. Riickenschild bei sehr gut erhaltenen Exemplaren hell gelbgrau mit drei breiten, fast schwarzen, matten Langs- striemen, zwischen welche die graugelbe Grundfarbe als zwei nach hinten zu convergierende, schmale, helle Langs- ” noo Para | Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. 67 striemen hervortritt. Bei den meisten Exemplaren ist die gelb- graue Grundfarbe kaum sichtlich, sondern der Riickenschild scheint bei ihnen fast ganz schwarzlich. Brustseiten, Schild- chen und Hinterriicken grauschwarz. Schwinger schwarzgrau. Hinterleib grauschwarz oder braunschwarz mit sehr schmaler, oft undeutlicher, gelbgrauer Seitenstrieme. Bis- weilen ist der ausserste Hinterrand einiger Ringe gelbgrau. Das Hypopygium nach oben zu gebogen, einwenig breiter als der letzte Hinterleibsring, grauschwarz. Das praeparierte Hypopygium Fig. 80 und 81. Beine schwarzbraun, fast schwarz. Gewohnlich sind die Basis der Schenkel und die Spitze der Hiuften etwas lichter. Die Beine sind kiirzer und kraftiger als bei den meisten anderen Arten der Gattung. Die Spitzen aller Schenkel sind deutlich verdickt. Die Lange der Schiene und des Metatarsus an den Vorderbeinen: ¢. Schiene 3,2 mm. Metatarsus 2,0 mm. ) ” 3,3 ” ” Po ” ” ” 4,0 ” 99 3,1 ” & ” 2,3 ” ”) 1,9 ”) Die Fliigel schwach graulich, die Queradern nicht dun- kelgesaumt, nur vier Hinterrandzellen vorhanden, das Rand- mal zwischen den beiden Marginalqueradern kaum verdun- kelt; im ubrigen wie bei der Dicranota bimaculata Schumm. Der Stiel der einzigen Fliigelgabel (dritte Hinterrandzelle) etwa so lang wie die obere Zinke. Die Lange des Fliigels: 6,0 mm., die Breite: 1,2 mm. Durch ihre kurzen Fiihler und robusten Beine scheint die Art der Dicranota Reitteri Mik zu gleichen. Sie unter- scheidet sich jedoch von dieser durch nur eine Fliigelgabel anstatt zwei, durch die nicht beschatteten Queradern, durch das blasse Randmal, durch den wenig oder nicht bestaub- ten Ruckenschild und durch die dunklen Schwingerkeulen. Durch ihre kurzen Vordermetatarsen scheint die Art auch an die Dicranota brevitarsis Bergroth zu erinnern. Letztere hat jedoch zwei Fliigelgabeln und ist viel grésser (9-11 mm.). 68 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII Suppl. 2. Lkem. 6 &. 1 9. Kittild 20/VI. 1911. (Frey), 2d. Muonio 25/ViIsIO RIS (Srey): Raphidolabis Ost. Sack. —1. R. coelebs Zett. 1 Ex. Ab. Karislojo (J. Sahlberg) 74. 59. Lkem. Muonio, 30/VI. 1911. (Frey). Erklarung der Abbildungen. 1. Vorderkl. bei Ceroplatus humeralis Zett. 3, v.d. Seite, 120-f. Vergross. Ph 2 * a . eT Oe a tes -— ‘s 3. Hyp. praep. v. Platyura brunnipennis Staeg. , schief v. oben, 55 ,, 4 As Pt 5 a 5 > > ‘VONMUNTeN eee, PS ye ee »» «-» Seiophila clavigera nov.sps.,2 x ,ObDeN, axe> e Gr rae Ps 9 5 9s, . Uniteny eee ( Leger. $5 Pe , » GSeltey Gs is S-Hypop:,, “”; re elegans Nov. Sp. , , Oben;, srs = o: ee a 3 - -) 6» untenyeses 4 10. ese 2% - hians nov: sp: «) | “Obensiiiees i uals any 7 a 2 y unten; sys * 12: a ghey. = * » 37) Ge Seite mss * 13. » » » Polylepta borealis nov. sp. , 4 oben, as 5 14. aD aren ee A Pi oy LEICC TIEN tems ns 15: AEB... 10 ees : undulata Winn. trl oben, S585 a 16. Se. bis s Fe < GUntens i) Ges; . 17. Fliigel » Loewiella relicta nov. sp. , By a LS EY POPs. 1a) 2 3 » | ap, ODen, SOR: is 19. ue - e Fa . Sy UNG sass Pa 20. » » y Empalia vitripennis Meig. , , oben, 55, ” PAUL nS Be s D. 415 unten) eye # 22. Fliigel » Boletina Sahlbergi Lundstr. , _,, 10,, : 2a EypOp.,;, 5 Pe ~ ~~ » Oben; 5515 5 24, Jere ee 3 = . oe inten ess 25. » » » Phronia nigricornis Zett. , , oben, 80,, - 26. ee P - ey Se “UNCC TINEE mes . 2eWnterz., ~, o i . 0. untensanws % 28. Liegers,,.” . 5 i . ps) de Seite. sas = 29. P.basal.sup..,, 2 " sth easy AODEN eu aes ” 30S ee ners. 4 ‘ ys UNten ine: - Lamel. post.,, ” d. Seit., 170 ,, 32. Hyp. praep..,, 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. Hypop. nicht praep. v. Tipula circumdata Siebke 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49, 50. 51. 52. 53. 54. 5d. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 1. x Hypop. ” ” 2 » » limitata Schumm. , ” » ” » went OLevicornis. N.isp:s 5 ” ” ¥9 » » Ssimplicicornis n.sp. , Lamel.term.sup.p., s Cand tt ” ” » » » xy Subnodicornis Zett. , Hypop. praep. » Dicranomyia rufiventris Strobl , ; nicht praep. ,, , distendens n. sp. , » praep. = - - ; ” ” ” ” ” ’ ” » > » tristis Schumm. , ” ” ” ” ” ) » » > » cinereipennisn.sp. , ” ” ” ” ” ’ ” - = » ponojensis n. sp. , ” ” ” ” ” ? ” ” » Magnicauda , , » hicht praep. ,, 23 af . Legerohre 3 5 . fe ; Fliigel - , Limnobia meridiana Staeg, Hypop. praep. te he : : nn ” ” ” ” ’ =, a » Dicranomyia longipennis Schumm. , ” ” ” ” ” , » 3 » Rypholophus pseudosimilis nov. Sp. , ” ” ” + similis Staeg. , a = , Empeda areolata nov. sp. , 2 a ” ” ” ? » » 3 » nubila Schumm. , ” ” Rhymosia guttata nov. sp. , _ ,, ” ” , ” praep. b. Brachycampta penicil- ” » Exechia Landrockin.sp. , ” lata nov.sp. , von ” ” oben, 55 unten, ,, oben, 55-f. , schief v¥unten, ,, von oben, Ps ” ” ,’ ” unten, ” .» membranacean.sp., » oben, _ ” ” ’ ” unten, ” ” ” ” ’ ” ” ” 69 Vergross. 13-f. Vergros. ” » d.Seite,,, » oben, » unten, » oben, » unten, » oben, ,» unten, » oben, » unten, » oben, » unten, » oben, » » oben, » unten, » oben, » unten, » oben, » oben, » unten, » oben, » unten, ” ” ” ” ” 70 Lundstrém, Dipt. Finlands, VIII, Suppl. 2. 70. Fligel — v. Empeda areolata nov. sp. , — 10-f. Vergr. Tl uate “ ‘ i = x - 72. Hypop. praep. » Limnophila squalens Zett. , ,, oben, 30 5 res 5 4 3 bicolor Meig. , , 4 Ee is (AS We 55 3 » Dicranota subtilis Loew. , , 5 ee CDS wes 8 i _ 1 ; 5 unten. Fa UGEe os ‘5 ae Guerini.Zet&®, 5. ,, obenws = Wy 7 % 5 ; .~ » unten. e (iste Be a » bimaculataSchum. , ,, oben, ,, ia = A = s 5 > = untentes S 80. _,, 2 . » robusta nov. sp: '—,_ ,, oben Es Sis A 2 ‘a § , » Unten ie. PS 82. Legerohre praep. ,, Exechia trivittata Staeg. , ,, d.Seit., 55 m 83. Hypop. +3 . a 4 » ; Obeni =. FS S47 as _ , Allodia crassicornis Stann., ,, oben ,, ‘ Shaan 5; > 3 Py 3 ; » unten ;s, A S655 5; s , Boletina borealis Zett. ; > oben)". a Sina % 5 * = re » 4; unten, a Soames 5 » groenlandica Staeg. , , oben, ,, ‘. Soom > 3 5 - > ys unten ns S50. «5 A. = a arctica Holmgr. , ,, oben, ,, - Ola % 7 . - 5 ; > UNen ae sy SPA - - » higricoxa Staeg. 5 5; oben = 93585 - 3 e * . SSunitens. = Wy es B , » Orevicornis:Zett. ; , obente, Ee a Rs 3 a * ;, ; » unten) 5 = OG le a x , Lundbecki nov. sp. 5, obente> - They Coane = 5 5 bE 5; UMtentee = 98. Adminiculum praep..,, A e de. 80 . 99. Hypop. praep. > , longicauda nov. sp. ,_ ,, oben, 55 = 1OOf = 5 3 ss 55 5-5) UNteIee. o Oi] -eaeets e - x inermis nov. sp. , ,, oben, ,, és 102 i 5 4 5 y 5 UNntenie. ad Anmerkung. Um das Vergleichen zu erleichtern, habe ich in der Erklarung der Tafeln nach Dziedzicki an den prae- parierten Hypopygien der Gattung Boletina diejenige Seite, an welcher die stibchentragenden Lamellen befestigt sind, als die untere bezeichnet, obgleich ich glauben muss, dass diese Seite beim Ruhestande des Insektes die obere, d. h. die dor- sale ist. y ACTA SOC. P. FN. ET FL. F., 36 No 1. LUNDSTROM, Vill. PAPL. EE ————————— ACTA SOC. P. FN. ET FL. F., 36 Nio 1. LUNDSTROM, Vill. TAFEL: ii. & F-TULGMANN, HinnRs. TAFEL II. LUNDSTROM, Vill. BCUA SOC.P.-FN. ET FL. F., 36 N:o 1. TAFEL IV. M, VII. LUNDSTRO 36 No 1. i] mera oOC;, PoFN.-ET FL. F. ACTA SOC. P. FN, ET FL. F., 36 Nio 1. LUNDSTROM, Vill TAFEL. V; A.-8. ©. TILGMANN, H:iFORS. * 2 hy 4A S Ps 45 7 Yond oy “eM 7 » s——~-- 4 7 waolllt I ACTA SOC. P. FN. ET FL. F., 36 Nio 1. LUNDSTROM, VII. TAFEL VI. ACTA SOC, P. FN. ET FL. F., 36 Nio 1. LUNDSTROM, VIII. TAFE Vil A~B) © TILGMANN, HORS ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA 36, N:o 2. BEITRAG ZUR KENNTNIS DER OSTRAKODENFAUNA FINNISCHEN MEERBUSENS. ZWEITE MITTEILUNG VON NIKOLAJ HIRSCHMANN. MIT DREI TAFELN UND 15 TEXTFIGUREN. HELSINGFORS 1912. HELSINGFORS 1912, J. SIMELIL ARFVINGARS BOKTRYCKERIAKTIEBOLAG. }2 Jahre 1909 verOffentlichte ich meine erste Mitteilung’) iiber die Ostrakodenfauna des Finnischen Meerbusens und gab darin eine Liste der von mir im Jahre 1908 ge- fundenen 21 Ostrakodenarten. Fange, die ich 1909, 1910 und 1911 machte, brachten mir den Fund weiterer Arten, deren Vorkommen im Scharen- gebiet des siidwestlichen Finnlands vom zoogeographischen Gesichtspunkte meiner Meinung nach von Interesse ist. Da meine erste Liste ziemlich liickenhaft ist und dadurch einen Zoogeographen irre fiihren kénnte, sehe ich mich genotigt, einen weiteren Bericht zu ver6ffentlichen, der faunistischen Zwecken dienen und einige Anhaltspunkte flr die Zoogeo- graphie enthalten soll. Dementsprechend werden hier einer vervollstandigten Liste der gefundenen Arten einige Worte iiber die Oekologie des durchforschten Gebietes voraus- geschickt und einige Zusammenstellungen iber Vorkommen und Verbreitung der einzelner Species beigefigt. Bei der Beschreibung einiger neuer oder ungeniigend charakterisirter Cytheriden-Arten entstand die Notwendigkeit den Penis mehr, als es bis jetzt mdglich war, als systema- tisches Merkmal zu verwerten. Dieser Umstand fuhrte mich zum Entschluss meine morphologischen Schemata dieses Organs als Grundlage der von mir gewahlten Nomenkla- tur hier zu verdffentlichen. Diese Verdffentlichung ist etwas vorzeitig, denn meine Studien iiber den Penis sind noch lange nicht beendigt und die Schlussfolgerungen nicht endgiiltig. Des genannten Zweckes wegen hielt ich mich aber fur be- 1) Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica. H. 35. Helsingfors 1909. 4 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. rechtigt meine provisorischen Arbeitsschemata noch vor dem Abschluss der Studien zu publiziren. Gleichzeitig benutze ich die Gelegenheit, auf einige Fehler in der ersten Mitteilung aufmerksam zu machen und die Angaben derselben zu berichtigen und zu erganzen. Als Material zu vorliegender Arbeit dienten ausser meiner eigenen auch die mir von Prof. K. M. Levander (Helsingfors) und dem Geheimen Regierungsrat Prot.1G: W. Miller (Greifswald) giitigst iibergebenen Sammlungen. Das gesamte Material wurde hauptsachlich auf der Stelle, teils im Zoologischen Institut der Universitat Greifswald bei Prof. G. W. Miiller bearbeitet, wobei ich mich seiner liebens- wiirdigen, vielseitigen Unterstiitzung erfreute und reiches Vergleichungsmaterial erhielt. Die morphologischen Studien wurden im Zoologischen Institut der Universitat Charkow bei Professor A. M. Nikolsky begonnen und werden im Laboratorium der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg beim Akademiker W. W. Salensky fortgesetzt. Die Angaben iiber Temperatur und Salzgehalt des Meer- wassers und ausserdem manche Ratschlage erhielt ich von Dr R. Witting. Ihm verdanke ich auch die Analysen der von mir genommenen Wasserproben und die Karte meines Exkursionsgebietes. Drei Tage habe ich auf der Biologischen Station Tvar- minne bei Professor J. A. Palmén verbracht und von ihm und Dr. A. Luther liebenswiirdige Unterstiitzung beim Fischen und manchen guten Ratschlag erhalten. Die Angaben iiber das Zufrieren und Auftauen des Meeres erhielt ich vom Herrn K. Sannholm. Ich bitte die Herren, meinen besten und verbindlichsten Dank anzunehmen. Das Gebiet, in welchem ich hauptsachlich geforscht habe, ist die nachste Umgebung der Insel Lill-Krokan (in der Volkssprache Lill-Krokon, deutsch Lill-Krukon ausge- sprochen) die in dem Ekenas-Scharengebiete liegt. Nur vereinzelte Exkursionen erstreckten sich bis zu dem offenen Meere und in der Richtung gegen die Kiiste bei der Stadt Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 5 Fiskars Textfig. 1. Kartenskizze von der Um- gebung des Exkursionsgebietes des Verfasser. Skuru ot - o Aminne yy. o ne, ws “ot ’. Sorts Lappvik <8 +. Py . va a a) " we e e we i? Tvarrrint "ae ates gee ae an 8 ‘ . o 5 10 km. oae- ates Ve ; am at iter fs, 6 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Ekenads ebensowie nach dem Meerbusen Pojoviken. (Siehe die Karte S. 5.) Wie bekannt liegt die Stadt Ekenaés an dem schmalen Sunde, der den Pojoviken (einer etwa 13 km langen Fjord) mit dem Scharengebiete verbindet. Vom offenen Meere (dem Finnischen Meerbusen) ist das feste Land durch einen bis 20 km breiten die Kiiste sAumenden Archipel (das Scharen- gebiet) getrennt. In der Anordnung der Inseln lasst sich eine gewisse Regelmiassigkeit bemerken der art, dass erossere Inselgruppen der Kiiste parallele Linien bilden, was E. Hayrén!) veranlasste, das Ekendas-Scharengebiet auf Grund hauptsachlich floristischer (Wasser- und Land- flora) Merkmale in Langszonen einzuteilen. Die Inselgruppe, zu der Lill-Krokan gehort, liegt etwa an der nordlichen Grenze der Hayrén’schen ,,Zone der aus- seren Scharen“ (yttre skargard) zwischen Danskog und Hermanso unweit Lappvik, in einer Entfernung von etwa 21/, km von der Hang6é-Halbinsel, 11 km von Ekenas und 6 km vom offenen Meere (Aspharu fyr), zwischen zwei grossen Wasserbecken. Die grossen Wasserbecken sind das grosse Fahrwasser von Ekenids nach Hango6, nordwestlich von der Inselgruppe, und der Mornasfjard — ein gerader, 1—2 km breiter zum offenen Meere fiihrender Sund — siidwestlich von derselben. Die Wasserstrémungen ziehen sehr oft in wechselnden Richtungen und fihren der Insel bald salzigeres und kalte- res Wasser vom offenen Meere, bald warmeres und susseres Wasser aus dem Pojoviken zu. An der Meeresoberflache ist ein stetes Steigen und Sinken zu beobachten. Im Jahre 1909 erreichten die Schwan- kungen bei Lill Krokan ungefahr 70 cm. Im Sommer 1910 waren sie geringer. Von Dr. R. Witting habe ich tiber die Schwankungen des Wasserstandes folgende Angaben erhalten. Bei Hiittis, Hoégsar (westlich von Hang6) ist die mittlere tagliche Ver- 1) E. Hayrén, Langszonerna in Ekenids skargard. Geografiska Foreningens Tidskrift, 1900, N:o 5—6. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 7 anderung des Wasserstandes im Sommer (Juni—August) 95 cm, im Winter (Dezember—Februar) 8 cm. Bei Hasto-Buso (dstlich von Hangé) ist dieselbe im Sommer 5,5 cm, im Winter 10 cm. Bei Lill-Krokan ist das Meer wahrscheinlich noch unruhiger. Die Wellen werden bei Lill-Krokan nie gross — soweit man es ohne spezielle Messungen beurteilen kann bis 75 em hoch. Die Temperatur des Wassers wurde nicht systematisch beobachtet. An der Oberflache schwankt sie im Verlaufe des Jahres zwischen —0,3 und + 22°C., im Sommer 1911 stieg sie bis + 24°C. Ende Dezember friert das Meer gewohnlich zu und wird im April wieder eisfrei. Diese Termine sind selbstver- stindlich recht veranderlich. Von K. Sannholm erhielt ich folgende Notizen iiber das Zufrieren und Aufgehen des Meeres in der Umgebung von Lill-Krokan. Tabelle I. | ae . Erstes . Endgiltiges Winter Fulriccen | Aufgehen | Zufrieren | Aufgehen 1908—09 25 Dee. 1908 © = = | 2 Mai 1909 | 190910 22 Dec. 1909 11Jan.1910 22 Jan. 1910 Aen 1910—11| 2 Dec. 1910 | 19 Dec. | 27 Dec. 1910 25 April | Aufdem Eise | 1910 gehen konnte | man nur den | 14 Jan. 1911 | 1911-12, 26 Nov. | 2Dec. | 4Jan.am Abend) 21 April | | bei —22°C und | _heftigem Sturme | | den 6 Jan. am | | Morgen ging man | ' schon auf dem | | Eise | 8 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Um den Salzgehalt des Seewassers einigermassen beur- teilen zu k6nnen, nahm ich im Herbst 1909 und wahrend der Sammelperiode 1910 einige Wasserproben an der Mee- resoberflache und mittelst einer Miiller’schen Flasche in 10 m Tiefe bei Lill-Krokan, in den innersten Scharen und am offenen Meere. Diese Wasserproben wurden Dr. R. Wit- ting iibergeben und im Laboratorium der Hydrographisch- biologischen Meeresuntersuchungen analysiert. Die Resultate dieser Analysen sind in folgender Ta- belle zusammengestellt. Tabelle Il. Jahr Datum Salzgehalt in °/o. | | | | a || Mornis- 3 | | | $$ Lill-Krokan fjird bei Aspharu = | Svirdsholm fyr Ekendas Hvitsand Trutharun | Hango-fyr | |" Tiefe in Metem 0m Om/0m_) 0m |10m/0m/ 10m) 0 m/10m/0 m/0 m 1909") S0%Oct. || —¥ |= -— | 5.72 | 5.98 ] 1 Woe | — | 6.35 | — 6. Nov; = | | — || 5.19 | 6.13 | EE | | 6.17 — 11 Nov. || — — | — 5.77 | 6.02 | | 5.57 \ = 12 Nov. || | 5.48 | — || — | ~ |} — | — | — | 6s | 1910 | 28 Apr. || | || 4.70 | | | | | || 5.82 | - 5 Mai || 1.24 | Dror A ee ll, ueeae | keane 5.75 - 11 Mai || | | | 3.32 | 5.34 | 3.80 | 5.48 || 4.69 | 5.52 | 4.72 ! 5.61 “= vs | a Ne 1 4.13 | — | | 5.89 — 10 Juli | || 4.67 | 5.26 | hi | = 24 Aug. | | | || 4.67 | 5.35 | | Die Probenserie vom 5. Mai 1910 wurde wahrend einer Exkursion bei Ekenas um 4 Uhr n.M., bei Hvitsand (etwa 5 km weit von Ekenas) um 5 Uhr nach einem starken Regen, bei Lill-Krokan (etwa 11 km SSW von Ekenas) um 6 Uhr 30 Minuten genommen. Der niedrige Salzgehalt bei Hvitsand ist dadurch zu erklaren, dass eine bestandige, reichliche Zufuhr von Siiss- wasser durch den Sand des Ufers stattfindet. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 9 Die Probenserie vom 11 Mai wurde ebenfalls wahrend einer Tagesexkursion genommen. Die Angaben iiber den Salzgehalt des Seewassers bei dem Hang6é-Leuchtturm an denselben Tagen, an welchen meine Proben genommen wurden, erhielt ich von Dr. R. Witting. Die verticalen Kolumnen stehen in derselben Reihen- folge, wie die Stationen, wo die Proben genommen wurden, auf dem Wege von dem siisswasserhaltigen Pojoviken bis zu dem offenen Meere. Ekenas liegt dicht am Pojoviken. Hvitsand ist 6 km, Lill-Krokan etwa 11, Svardsholm circa 121/,, Asp-harun etwa 17 und Trutharun etwa 19 km von der erwahnten Bucht entfernt. Zweifellos sind diese Angaben zu ungeniigend, um ein Bild der physikalischen Eigenschat- ten der Umgegend von Lill-Krokan geben zu konnen, denn nur systematische Beobachtungen wahrend mehrerer Jahre kénnen eine richtige Vorstellung von einem Gebiete geben, dessen charakteristische Eigenschaft gerade die ausseror- dentliche Verdanderlichkeit der physikalischen Bedingungen ist. Da aber solche Beobachtungen fehlen, sehe ich mich gendtigt, meine ungeniigenden Angaben, die dennoch das Gebiet einigermassen charakterisieren, zu verOffentlichen. Aus meiner Tabelle wiirde ich folgende Schlussfolge- rungen ziehen. 1) In der Richtung vom offenen Meere ge- gen den Pojoviken nimmt der Salzgehalt stetig ab. 2) In einer Tiefe von 10 m geschieht das Abnehmen langsamer, als an der Meeresoberflache. 3) Die Schwankungen des Salzgehaltes an der Meeresoberflache an ein und derselben Station sind bedeutend groésser (nach meiner Tabelle 2.75 ° 99) in der Wirklichkeit sicher grésser: z. B. nach Platzregen, beim Tauen des Eises), als in der Tiefe von 10 m (nach meiner Tabelle 0.87°/,9). 4) Der Salzgehalt in der Tiefe von 10 m bei Lill-Krokan war um ein wenig niedriger, als am Hang6 Leuchtturm an der Meeresoberflache. Die Tiefen sind in dem Gebiete durchweg gering. In der nachsten Nahe der Insel kann man schwerlich iiber 16 m 10 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Tiefe finden. In dem Ekenaés—Hango Fahrwasser erreicht die Tiefe 30, im Mornasfjard sogar 35 m. Der verbreitetste Boden in diesem Gebiete ist Schlamm — er tritt in stillen geschiitzten Buchten schon bei 0.5—1 m Tiefe auf. In den gréssten Tiefen des Gebietes habe ich ausschliesslich diese Facies gefunden. Sand fand ich nur in den geringsten Tiefen. In 2.5 m und tiefer war er mit immer zunehmender Menge von Schlamm gemischt. Felsen und Steine fand ich nur bis zu einer Tiefe von 14 m. Die Pflanzenwelt des Gebietes bildet nach der Tiefe und Beschaffenheit des Bodens ziemlich deutlich zu unter- scheidende Facies und Zonen. Auf Sand und festerem Schlamm wachsen zahlreiche Characeen oft Wiesen bildend, zuweilen gruppenartig. Oft tritt an solchen Stellen Schilf auf. Bis 2.5 m wachsen reich- lich Potamogetonaceae zusammen mit Chorda filum und ein- zelnen Fucus vesiculosus-Bischen. Auf steinigem und felsigem Boden finden wir dicht an der Meeresoberflache eine etwa 40 cm breite Ectocarpus- Cladophora-, dann bis zu etwa 4—5 m Tiefe eine uppige Fucus vesiculosus-Zone. Unter 3 m Tiefe gesellen sich zu dem Fucus kleine Phoeo- und Rhodophyceae; von 4—5 bis 14 m habe ich ausschliesslich diese, hauptsachlich Furcellaria fastigiata und Phyllophora brodiaei, beobachtet. In einem Ufertiimpel habe ich einmal Enteromorpha sp. (siehe Cypri- notus salina) gesehen. Der Schlamm scheint mir in vollstandig geschutzten seichten Wasserbecken (schwedisch ,,flador“) hauptsachlich mit Chara (tomentosa?) und Schilf, in gr6éssseren Tiefen ausschliesslich mit mikroskopischen Algen') bewachsen zu sein. Als besondere Facies kénnen noch die Anhaufungen von faulenden Pflanzenresten und Pflanzen angesehen wer- 1) Hauptsachlich Diatomeen. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 11 den, die, durch Stiirme von dem Boden losgerissen durch die Str6mungen und Wellen in stille Sunde und Buchten hinein getrieben und dort abgelagert werden. Faulende Pflanzenreste habe ich an den Ufern und auch von densel- ben entfernt angetroffen. Zur Charakteristik der Tierwelt kann das Vorkommen der Gyrinus marinus, Macromysis inermis und flexuosa, Neo- mysis vulgaris, Glyptonotus entomon, Asellus aquaticus, laera marina, Pallasiella quadrispinosa'), Gammarus locusta, Pon- toporeia affinis, Corophium longicorne, Pontolimax capitatus, Embletonia pallida, zahlreichen Limnaea, Neritina, Cardium edule, Mytilus edulis, Tellina baltica, Halicryptus spinulosus, Quinqueloculina fusca und das Fehlen der Trochammina, Hydrobia stagnalis und Idothea tricuspidata beitragen. Unge- fahr 4 km weit von Lill-Krokan gegen das offene Meer hin habe ich die 2 letztgenannten schon getroffen (Mornas- fjard, Grafskar, Ko6n Gruppe). Folgende Liste enthalt alle von mir 1908—1910 gefundene Ostrakodenarten. Sie gehdren den 3 Familien Cyprididae, Darwinulidae und Cytheridae an. Fam. Cyprididae. 1. Cyclocypris pygmaea Croneberg. — Die haufigste und verbreitetste der Cyclocypris-arten. In der Pflanzen- region bis wenigstens 6 m tief. Auf Chara tomentosa scheint sie nicht vorzukommen. Lill-Krokan, Vestersund, Hast6-Bus6, Tvarminne, Hiit- tis (coll. K. M. Levander). 2. Cyclocypris impressopunctata Hirschmann. — Ist der pygmaea sehr ahnlich, um so mehr, als bei der letzten impressiones punctatae, kleine Gruben, auch, obgleich schwe- rer zu bemerken, vorhanden sind. Ausser der Farbung (C. impressopunctata regelmassig hellbraun, C. pygmaea mit 1) Einmal etwa 6—7 m Tief. 12 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. einer typischen dunkelbrauen Zeichnung) unterscheiden sich die Arten in folgendem. In der Seitenansicht ist die Dorsal- ecke der Schale bei C. pygmaea kaum merkbar scharter ausgepragt; in der Riickenansicht erscheint das Vorderende der C. impressopunctata breiter abgerundet, weshalb die Seitenlinien kaum merkbar flachere Bogen darstellen. Der Aussenast des Penis ist bei C. impressopunctata am Apex eingebuchtet, der Apicalrand und die Spitze desselben be- stehen aus verstarktem Chitin. Bei C. pygmaea ist der Aus- senast regelmassig diinn, unverstarkt, sein Apicalrand an- nahernd gerade, seine aussere Ecke bildet keine auslaufende Spitze. Innenast bei C. impressopunctata ebenfalls teilweise aus verstarktem Chitin bestehend, seine Form ist annahernd ein gleichschenkliges Dreieck mit abgerundeter Spitze. Bei C. pygmaea ist er bedeutend schmialer, seine Schenkel schwach eingebuchtet, Apex breit, halbkreisf6rmig, aus diinnem gleich- massigem Chitin bestehend. Uebrige Unterschiede schwer definirbar. Es kann in Frage gestellt werden, ob diese Art nicht mit C. serena Koch identisch ist. Die Diagnose von K auf f- mann (Cypr. Darw. d. Schweiz 1900) passt zu meiner Form nicht (Gr6dsse, S-f6rmige Borste am P II, Hinterrandsborste der Furca, Penis), auch nicht (Zeichnung, Stacheln an der Basis der Furca, Riickenansicht) die Diagnose von Crone- berg (B. z. Ostrf. der Umgeb. v. Moskau 1894), der die Angaben uber den Penis fehlen. Es bleibt mir doch ein Zweifel, ob diese Form als eine selbstandige Art, oder nur als eine Varietat von C. pygmaea aufzufassen ist. Es sind mir namlich noch 2 Formen (aus dem Lojo-See und dem Stor-Trask auf Elg6-landet) in die Hande gekommen, die C. pygmaea und C. impressopunctata ausserordentlich nahe stehen. Obgleich alle 4 von einan- der unterschieden werden kénnen, sind die unterscheidenden Merkmale sehr gering, jedenfalls bedeutend geringer, als die Unterschiede, die C. globosa und C. laevis von einander Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 13 und von dieser Artengruppe trennen. Es ist eine sorgfaltige Revision dieser Formengruppe dringend notwendig. Vorkommen und Verbreitung wie C. pygmaea. Im Juli erscheinen massenhaft die Jungen dieser Art, die im September—Oktober schon geschlechtsreif erscheinen. Gleichzeitig habe ich sicher auch die Jungen von C. pygmaea beobachtet. Ob unter der Masse der jungen Tiere auch die Jungen folgender Art (C. laevis) vorkamen, konnte ich nicht feststellen. 3. Cyclocypris laevis — O. F. Miiller, Vavra, G. W. Muller, aber nicht Kauffmann. Haufig, aber nie so massen- haft wie C. pygmaea und impressopunctata. Pflanzenregion. 4, Cypria ophthalmica Jurine. — Juni bis August 4 mal getroffen. Schlamm mit Pflanzen und Pflanzendetritus. Ekenas, Lill-Krokan, Storlandet. 5. Candona candida O. F. Miiller, G. W. Miiller. — Geschlechtsreif von Ende Juli bis zum Spatherbst. 1908— 1909 2 und ¢, 1910 und 1911 nur @. Lill-Krokan, Ekenas, Korpholm, Tvarminne, Storlandet 1—3 m tief. 6. Candona neglecta Sars. — Im Friihjahr und Herbst habe ich 9 und ¢ wenige cm tief gefunden; im Schlamm 0.s—35 m tief Juni—Oktober. Lill-Krokan, Bondkrokan (Sommar6), Mornasfjard, Hiittis (coll. Levander.) 7. Candona fallax') G. W. Miiller. -—— In der Ufer- region auf Pflanzen wahrscheinlich bis 4—5 m tief, von Mai bis August geschlechtsreif. Lill-Krokan, Korpholm, Hiittis (coll. Levander). 8. Candona fabaeformis’*) sensu G. W. Miller. — Von Mai bis September bis 3 m tief. Scheint Pflanzendetritus zu bevorzugen. Lill-Krokan. 9. Candona levanderi species nova. Fig. 1—19 (Taf. I und Taf. Il). Dieser Art gebe ich den Namen meines Freundes und Lehrers Prof. Dr. K. M. Levander, der sie 1) Nach Vavras Ostr. in Siisswasserfauna Deutschlands = C. com- pressa Brady. 2) = C. bradyi Hartwig. 14 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. 1896 bei Hiittis gefunden hat. Lange des 9 = 1.1—1l.2 mm; des 6 = 1.2—1.3 mm. Linke Schale des @ (Fig. 1—2), deren Aussehen auch das Aussehen des ganzen Tieres bedingt, weist schon beim ersten Anblick recht charakteristische Ziige auf. Eine auf-, fallende Einbuchtung im Hinterrande und eine Biegung des Ventralrandes, die die Form eines stumpfen Winkels hat (seine Spitze liegt auf */, d. Schalenlange) machen den Ein- druck, als ob die Schale hinten mit einem dreieckigen An- hangsel versehen ware. Genauer untersucht besitzt die Schale folgende Cha- raktere. Das Verhaltnis der Lange zur Hohe schwankt : ile 1.75 ‘ = ‘ ; ; zwischen aa ie Die Schale ist vorn niedriger als hin- ten. Vordere und hintere dorsale Ecke breit abgerundet, jedoch merkbar. Erstere liegt auf etwa '/,, letztere auf /, der Schalenlange. Der Dorsalrand zwischen ihnen fallt im flachen Bogen etwa um !,,, der Schalenhohe von hinten nach vorn ab. Vorderrand massig schmal gerundet. Ven- tralrand in den vorderen drei Vierteln der Schalenlange breit und flach eingebuchtet. Der Scheitelpunkt des Bogens liegt etwas vor der Mitte der Schalenlange. Das hintere Viertel des Ventralrandes verlauft in einer geraden Linie sich unter sehr scharfem Winkel schrag dorsalwarts rich- tend. Die hintere ventrale Ecke liegt etwas iiber der Linie des Ventralrandes, ist sehr schmal abgerundet. Hinterrand in seinem dorsalen Abschnitte breit, flach aber auffallend eingebuchtet. Der ventrale Abschnitt des Hinterrandes fallt steiler, als der dorsale ab. Der Innenrand entfernt sich vom Vorderrande etwa auf '/, des Abstandes der Schliessmuskelrosette vom Vorder- rande, von der hinteren ventralen Ecke kaum weniger, vom Scheitelpunkt der ventralen Einbuchtung unbedeutend. Er verlasst den Vorderrand etwa auf '/,, der Schalenlange, und 0.6 der Schalenhéhe unter einem Winkel von annahernd 45°, wendet sich sofort nach vorn und nach unten, wobei er eine kurze s-fOrmige Kriimmung erleidet und verlauft Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 15 dem Vorderrande annahernd parallel. Sein ventraler Ab- schnitt verlauft in einem sehr flachen Bogen, der den Kriim- mungen des Ventralrandes beinahe garnicht folgt, bildet der hinteren unteren Schalenecke gegeniiber einen starken Bo- gen und verfliesst mit dem Hinterrande in der Gegend der Einbuchtung. Die Verschmelzungslinie verlauft im allgemeinen dem Schalenrande parallel, in allen Abschnitten des Schalenran- des gleich weit von demselben entfernt (etwa 0.06 der Ent- fernung der Schliessmuskelrosette vom Vorderrande). Die randstandigen Porenkanale sind in dem vorderen, mittle- ren und hinteren Schalenabschnitte verschieden (Fig. 5, 6 und 7). Sie liegen etwas nach vorn von dem Trennungspunkt des Vorder- und Innenrandes. In dem vorderen Abschnitte sind sie sehr zahlreich, stehen dicht bei einander, sind lang, ziemlich breit, erweitern sich betrachtlich in der Richtung zum Schalenlumen. Die verschmolzenen Partien zwischen den Kandlen sind schmal, von verschiedener, meist betracht- licher Lange und an dem zum Schalenlumen gewandten Ende recht verschieden abgerundet. Im mittleren Abschnitte, vor dem Scheitelpunkte der ventralen Einbuchtung erschei- nen neben den beschriebenen auch breite verzweigte Ka- nale, der Abstand der Kanale von einander wird immer erosser. In der Gegend des Scheitelpunktes der Ventral- einbuchtung werden die Kanale sehr diinn und selten, die verschmolzenen Partien sehr breit, parallel dem Schalen- rande abgestutzt, die Ecken meist abgerundet. Der hintere Abschnitt wird von einzelnen Kandlen durchbohrt, die an- nahernd 4 mal weiter von einander entfernt liegen als die am Vorderrande. Alle Porenkanale sind durch sehr feine, wenig merk- bare Randhaare verbunden. Der Saum ist sehr schmal, ganzrandig, hyalin, bei la- teraler Ansicht kaum merkbar, wohl aber an Bruchstiicken der Schale. Die Saumlinie ist mehr zu erraten, als zu beob- achten (nach der Lage der Anhaftungspunkte der Haare). 16 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Die Schliessmuskelrosette (Fig. 9) ist vom Vorderrande um etwa 0.4 der Schalenlange entfernt. Die Schalenoberflache glatt, mit seltenen Haarpunkten. Hinter der Schliessmuskelrosette sieht man an den Schalen, die vorher getrocknet waren, eine Gruppe von kleinen Gruben. Die rechte Schale unterscheidet sich von der linken durch folgendes: Sie ist kiirzer und niedriger, als die linke und wird von dieser bei geschlossener Schale umfasst. Der Schalenrand zwischen Dorsoantealecke und Vorderrand kaum merkbar eingebuchtet. Die Einbuchtung im Hinterrande ebenfalls kaum angedeutet. Der Hinterrand fallt von der hinteren dorsalen Ecke zur hinteren ventralen Ecke in einer fast geraden Linie ab. Vom Riicken aus betrachtet erscheint die Schale oval, an den Enden zugespitzt. Die grésste Breite liegt etwa auf 0.66 der Schalenlinge. Hinterrand beider Schalen mit breiten lappenformigen Fortsatzen versehen. Der linke greift kulissen- artig iiber den rechten, sogar bei offener Schale. Sein Rand ist mit kleinen scharfen Zahnen bewaffnet (Fig. 8). Die Schale des Mannchens (Fig. 3—4) besitzt wesent- lich andere Charaktere. Allgemeine Form bohnenartig, vorn viel niedriger als hinten. Die dorsalen Ecken schwacher ausgepragt. Grenze zwischen Vorder- und Ventralrand starker angedeutet. In der Mundgegend beider Schalen bedeutende Auswélbungen (ahnlich wie an der linken Schale der Candona fabaeformis). Ventrale Einbuchtungen tiefer. Ihr vorderer Schenkel beinahe gerade, der kurze Scheitel- abschnitt tiefer eingeschnitten. Der stumpfe Winkel des Vorderrandes hinter der Einbuchtung bei verschiedenen In- dividuen verschieden stark ausgepragt. Von diesem Winkel nach hinten verlauft der Ventralrand zuweilen in gerader Linie, zuweilen im flachen Bogen. Hinterrand ohne Spur von einer Einbuchtung. Die lappenartigen Fortsatze des Hinterrandes schwach entwickelt. Rechte Schale kiirzer und niedriger als die linke. Dorsale Ecken deutlicher, Ventro- postealecke etwas schmaler gerundet. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 17 Ant. I vom typischen Bau, Glieder I und II machtig, die ubrigen bedeutend schwacher. Glied III und IV breiter als lang, Glied V annahernd quadratisch, Glied VI kaum, VII und VIII auffallend langer als breit. Ant. II stark (Fig. 10), ziemlich gedrungen, der rudi- mentare Exopodit besteht aus 2 Borsten. Endopodit beim 2 dreigliederig, beim ¢ viergliederig. Dorsalrand des Endopo- dit Glied I beim @ stumpfwinkelig geknickt. Der Kaufortsatz der Mandibel ist stark, breit, tragt 7 Zahne. Der erste Zahn konisch, die iibrigen lamellenartig, gezinkt, die 2 letzten Zahne bedeutend schwacher als die ersten 5. Die Zahne stehen auffallend weit von einander. Der Mandibulartaster (Fig. 11) viergliederig, von ty- pischem Bau. Die mediale Borstengruppe am Glied II (Merk- mal von Kauffmann) besteht aus 4 langen und 1 sehr kurzen ungefiederten Borste, die mediale, am Apex des Gliedes III stehende Borste (Merkmal von G. W. Miiller) ist ungefiedert. Die Atemplatte der Maxille I tragt 24 Strahlen, von denen die ersten 5 mundwarts gerichtet sind. Die Atemplatte der Maxille II besteht aus einem lan- gen gefiederten und 1 kurzen schwer zu beobachtenden Strahle. Bein I (Fig. 12) von typischem Bau, fiinfgliederig, ty- pisch beborstet. Glied II tragt am Vorderrande 5 Haar- biischel, am Hinterrande distal 2 kaum merkbare Spitzen. Glied III tragt am Vorderrande distal 2 Spitzen, Hinterrand in der Mitte 3 Spitzen, das ganze Glied schwach nach vorn gekrummt. Glied IV — am Vorder- und Hinterrande je 2 Spitzen. Glied V tragt 2 schwache Borsten und eine Api- calklaue, welche langer, als Glied IIJ—V zusammen, ist. Bein II (Fig. 13). Trennung der Glieder III und IV un- deutlich,') am Apex von Glied II] keine Borste, Glied IV mit 1 Borste, Glied V mit typischen 3 Borsten. Die nach vorn gerichtete Borste ist so lang wie Glied II—V zusammen. 1) Beim ¢ (immer?) deutlicher. 18 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Die apicale nach hinten gerichtete Borste ist etwas kurzer, die subapicale halb so lang wie die apicale. Die Furcalglieder (Fig. 14) sind regelmassig schwach, der Vorderrand starker als der Hinterrand, gebogen. Lange der Hinterrandsborste fast genau ihrem Abstande von der Basis der hinteren Klaue gleich. Ihre Form ist gerade, die Spitze stumpfwinkelig zur Basis der Furca geknickt. Die Lange der hinteren Klaue ist annahernd von 0.4 des Hinterrandes. Die Genitalhéckerfortsatze (Fig. 14) annahernd so lang wie die halbe Lange des Hinterrandes der Furca, ihre Form annahernd linear, nach hinten sich regelmassig verschma- lernd, schwach S-formig dorsalwarts gekrimmt. Die Form ist nicht constant, es kommen fast gerade Fortsatze vor, das hintere Ende kann schmaler oder breiter abgerundet er- scheinen. Ueber dem Anus ist eine conische Spitze mit einer ge- raden Borste zu sehen. Das Mannchen besitzt folgende spezielle Charaktere. Ant. II (Fig. 10) durch Teilung des Gliedes IV 6-gliede- rig. Die mediale laterale aus 4 schwacheren Borsten be- stehende Reihe am Glied IV des Q konnte ich beim ¢ nicht finden. Apical am Glied IV auf der Innenseite stehen 2 starke, den Apex des Glied VI tiberragende schwach dorsal- warts gekriummte Mannchenborsten. Der Stamm des linken Greiforgans (Fig. 18—19) hat annahernd parallele Rander. Der Finger bildet mit dem Stamme einen rechten Winkel, ist spindelf6rmig und besitzt eine zweite schwache Erweiterung vor der Spitze. Das rechte Greiforgan starker als das linke, der Stamm leicht S-f6rmig gekriimmt, seine Rander schwach divergie- rend, der Finger hat die Form eines einfachen stark ge- bogenen Hakens. An der Basis der Finger sitzen beiderseits je 2 Borsten deren Trennung vom Stamme nicht angedeutet ist. Furecalanhange (Fig. 15) schlanker und gerader, als Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 19 beim 9, schwach S-formig gebogen. Leicht S-formig ist auch die hintere Endklaue. Penis (Fig. 17) 2 mal so lang wie in der Mitte breit. Der Seitenast besteht aus 2 Lappen, die nicht in derselben Ebene liegen. Das freie Ende perpendicular abgestutzt. Den Rand der Chitinhiille iiberragt ein, am Ende kreisformig erweiter- tes Chitinstiick. Jn derselben Region sind noch 2 Chitin- bildungen zu bemerken: die eine ist ein schmaler und sehr spitzer Haken mit langem, schmalem, sehr kompliziert ge- krimmtem und gewundenem Stamme. Seine optische Pro- jection fallt mit oben erwahntem Gebilde in grossem Um- fang zusammen. Das zweite ist lang, schmal, am Ende in Form eines Sectors erweitert, dessen Radien etwas unregelmAassig ver- laufen. Bei der Copula wird der ganze Apparat um 180° um seine Achse gedreht. Diese Art ist mit Candona acuminata Fischer, C. bala- tonica Daday sehr nahe verwandt und gehort also zum 2. subtribus des tribus Fabaeformis G. W. Miiller. Diese Art fand ich April—Juli O—3 m tief in der Pflanzenregion auf Sand, Felsen, im Schilf. Lill-Krokan, Hiittis (coll. K. M. Le- vander). 10. Candona protzi Hartwig. — Von Juni bis Sep- tember, Uferregion, Pflanzendetritus. 11. Cyprinotus salina Brady. — Dicht am nordlichen Ufer der Insel Lill-Krokan ragt aus dem Meere der flache Gipfel eines Unterwasserfelsens empor. Seine Oberflache misst kaum 10 Quadratmeter. Der Felsen ist durch eine Sandbank mit dem Ufer verbunden. Die Sandbank, die etwa 1—1'/, m tief unter der Meeresoberflache liegt, ist dicht mit Schilf, Fucus und kleineren Wasserpflanzen bewachsen. Bei starken westlichen Stiirmen spiilen die Wellen uber den Gipfel des Felsens. In einer Felseneinsenkung befindet 20 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. sich ein kleiner Wassertiimpel'), der vermittelst einer schmalen Ritze mit dem Meereswasser in steter Verbindung bleibt. In diesem Tiimpel habe ich 1911 in der zweiten Halfte des Sommers massenhaft C. salina zusammen mit Cy- pridopsis aculeata gefunden. Nach einem heftigen westlichen Sturme, der die Wellen iiber den Felsen trieb, fand ich C. salina auch im Meere zwischen den Pflanzen auf der Sand- bank. Wahrend 2 Wochen habe ich die Sandbank beob- achtet und fand bei jedem Fang mit dem Handkascher 3— 10 C. salina. Ich muss also diese Art als einen facultativen Bewohner des Scharengebietes in die Liste der Ostrakoden des Meerwassers einreihen. 12. Cypridopsis (Cypridopsella) aculeata Lilljeborg. — Einzelne Exemplare auf seichten Stellen von Juni bis September haufig. Scheint vorzugsweise im Schilfe vorzu- kommen. Siehe auch unter Cyprinotus salina. Fam. Darwinulidae. 13. Darwinula stevensoni Brady-Robertson. — Im Schlamm in geringer Tiefe von Mai bis September gefunden. Bondkrokan (Sommar6), Ekholmfladan, Ekenas, Sallvik (Pojoviken). Fam. Cytheridae. 14. Cytherois Fischeri G. O. Sars. — Fucus-region 3—5 m tief, Lill-Krokan. Selten. 15. Cytherura gibba O. F. Miiller. — Im Mai und Juni nur unreife Tiere, Juli bis November ¢, 2 und juv. In der Pflanzenregion hauptsachlich O0—3 m tief sehr haufig, 4—5 m tief einzelne Exemplare. Weit verbreitet: Trutharun (Hast6-Bus6), Tvarminne, Vestersund, Lill-Krokan, einzelne 1) In diesem Tiimpel habe ich 1911 zwei Biische Enteromorpha sp. getroffen — die einzige von mir beobachtete Fundstelle dieser Alge in den waldbewachsenen Scharen. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. al kleine blasse Exemplare bei Ekenis, also vom offenen Meere bis zum Pojoviken. 16. Cytherura nigrescens Baird. -—— Pflanzenregion. Bei Trutharun — am offenen Meere — in der Brandung. Bei Lill-Krokan 3—14 m tief. 1 Exemplar ein mal 2 m tief; haufig. 17. Xestoleberis aurantia Brady nach Dahl. — In der Pflanzenregion hauptsachlich 1.5—5 m tief, einzelne Exem- plare nicht selten. Der Vergleich mit Hiittis (coll. Levander), wo sie massenhaft vorkommt lasst vermuten, dass Lill-Krokan an der Grenze ihrer Verbreitung liegt. 18. Loxoconcha viridis’) O. F. Miiller, Lilljeborg, Brady- Norman 1889. In meiner ersten Mitteilung habe ich die Vermutung ausgesprochen, dass Cajander*) meine L. baltica mit dieser Art identifizirt hat. — Seit dem Sommer 1909 habe ich bei Anwendung verbesserter Fangmetoden diese Art vielmals gefangen. — Vom Juni bis November ange- troffen. Pflanzenregion 1.s—5 m tief. Laill-Krokan. 19. Loxoconcha baltica Hirschmann. — (Fig. 26 Taf. II) In meiner ersten Mitteilung habe ich den Penis unrichtig beschrieben. Der allgemeine Habitus dem des Penis von Cythere sehr ahnlich. Am Aufsatz, der nicht subconisch, sondern lamellos ist, sind wie bei Cythere der apicale (Introductions- lappen) und der ventrale (Prehensillappen) zu unterscheiden. Die beiden von einander nicht abgesetzt. Dicht hinter dem Ventrallappen, genau an der Stelle wo bei Cythere das aussere Richtungsrohr des Begattungs- rohres entspringt, ist ein langer, schmaler, ventral und ba- salwarts gekriimmter Haken zu sehen, den ich, durch die Aehnlichkeit mit Cythere verfiihrt, in meiner ersten Mittei- lung als das freiliegende Begattungsrohr deutete. 1) L. elliptica Dahl, Cyther d. westl. Ostsee; auch meine erste Mitteilung. 2) A. K. Cajander — Bidr. till kanned. om SW Finlands Crust. Notis. ur Sallsk. pro Fauna et FI. fenn. forh. X. 1869. 22 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Bei naherer Untersuchung, die mir wegen der geringen Grésse und Durchsichtichkeit des Organs nicht vollstandig gelingen wollte, konnte ich vom ganzen Vas deferens nur einen Knauel unweit der Basis des Hakens auffinden, konnte aber den Eintritt und Verlauf des Ductus ejaculatorius in und im Haken nicht wahrnehmen, bin deswegen gezwungen mich von der Deutung des Hakens abzuhalten. Unmittel- bar hinter dem Haken kommen noch ein rosendornformiges und schleierartiges Gebilde zum Vorschein. Eine der haufigsten Arten. Vorwiegend in den oberen 2 Metern, sporadisch bis 3.5 m tief. Auf Fadenalgen, Fucus, Potamogeton, Sand, Steinen, Felsen, 1 Mal auf losem Schlamm mit Chara tomentosa (Bondkrokan), Lill-Krokan. 20. Loxoconcha sarsi nomen novum (Fig. 20—25 Taf. II). 1865 G. O. Sars — Cythere viridis O. F. Miller. 1868 G. St. Brady — Cythere viridis O. F. Muller. Non C. viridis Zenker, nec Lilljeborg 1853, nec Loxoconcha viridis Brady—Norman 1889. Der Name Cythere viridis stammt von Otho Fridericus Miiller her. Unter diesem Namen hat er einen Ostrakoden abgebildet, der an der Norwegischen Kiiste zwischen Algen oft vorkommen soll. Dieser Fundort und der Umriss der Schale, obgleich recht wenig charakteristisch dargestellt, wiedersprechen der Identitat der Miillerschen und der zu besprechenden Form nicht, geben aber auch absolut keine Anhaltspunkte zu deren Identification. Im Jahre 1853 hat unter diesem Namen Lilljeborg die spaitere Loxoconcha elliptica Brady erkennbar beschrieben und abgebildet. Sars hat 1865 die Cythere viridis Miller— Lilljeborg mit der Loxoconcha rhomboidea Fischer identifi- ziert und unter dem Namen Cythere viridis die erste ein- gehende Beschreibung der Art, die ich nun unter dem Namen Loxoconcha sarsi zu besprechen habe, gegeben. Eine andere eingehende Beschreibung und Abbildun- gen dieses Tieres finden wir bei Brady (A Monograph of recent British Ostracoda 1868). Spater (1889) wurde diese Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 23 Art von Brady und Norman (A Monogr. of marine freshw. Ostr. of Atlant. and NW Europe) als junge Cythere lutea anerkannt und eingezogen, die C. viridis O. F. Miller mit C. viridis Lillj. und Loxoconcha elliptica Brady identifiziert und die letzte unter dem Namen Loxoconcha viridis Muller angegeben. Sars hat aber (Oversigt of Norges Krustaceer) die Art aufrechterhalten. Die Sars’sche Beschreibung der Seitenansicht seiner Cythere viridis passt zu meiner Form vollstandig. In der Riickenansicht weicht meine Form von seiner Beschreibung in folgendem ab. Nach Sars ist es ,extremitate antica acu- minata*. Meine Form zeigt in dem Bogen beider Schalen vorn schwache Concavitaten so, dass die Schalenspitze deut- lich kurz schnabelfOrmig ausgezogen erscheint. Ferner liegt die grésste Breite auf ?/, der Schalenlange, nach Sars ist sie ,in medio circiter sita*. Bei der Schale des ¢ ist das Ver- haltnis der Lange zur Hohe bei meiner Form 1.6: 1, nach Sars aber ist sie ,duplo fere longior, quam altior“. Im iibrigen passt die Beschreibung ganz gut, vor allem die des Penis, leider ist sie zu kurz. G. St. Brady schildert die angefiihrten Charaktere et- was anders ,Seen from above the outline is ovate, more sharply pointed in front than behind, about twice as long as broad.“ Diese Schilderung passt zu meiner Form besser, inso- fern die Konturen der Schale als oval charakterisiert wer- den, ist aber in anderen Angaben widersprechend, da meine Form hinten abgerundet, und ihre grosste Breite geringer, als die halbe Lange ist. Diese Verschiedenheiten konnten Zweifel an der Richtigkeit der Identification einflossen. Prof. G. W. Miiller hat mir aber Originalexemplare, die er von G. O. Sars und A. M. Normann erhielt, liebenswirdiger Weise zum Vergleiche gegeben. Es hat sich dabei die voll- standige Identitat dieser, aus drei von einander so weit entfernten Gebieten stammenden Tiere sofort herausge- stellt. 24 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Was die Benennung der Art betrifft, so kann der Gat- tungsname Cythere nicht beibehalten werden, da es eine Loxoconcha ist, und der Name der Art viridis ebensowenig, weil dieser Name einer anderen Art derselben Gattung Loxoconcha schon zuerkannt ist (Lilljeborg). Ich nenne sie L. sarsi nach G. O. Sars zur Erinnerung an den kleinsten seiner grossen Verdienste. Lange des 9 = bis 0.522 mm; Lange : Hohe = 3:2=1.5: 1. Lange des ¢ = bis 0.53 mm; Lange : Hohe = 1.75: 1. Die Exemplare aus Norwegen waren etwa gleichgross. Die Englischen waren kleiner 0.46—0.47 mm; es wurden zwar nur wenige gemessen. Schalenumriss (Fig. 20) subreniform, vorn hoher als hinten. Linke Schale des 9. Der Punkt der grossten Hohe liegt etwa auf 0.4 der Schalenlange. Die Dorsopostealecke liegt etwa auf 0.9 der Schalenhohe und etwa 0.s—0.9 der Schalenlange. Der Dorsalrand fallt zu ihr im flachen Bo- gen ab. Vorderrand schrag abgerundet, breit subelliptisch. Der Scheitelpunkt seiner Kriimmung liegt etwa auf 0.2 der Schalenhohe. Ventralrand kaum vor der Mitte eingebuchtet Ventropostalecke flacher und breiter abgerundet als die dorsalposteale. Scheitelpunkt des Hinterrandes unter halber Schalenhohe. An der rechten Schale ist die Dorsoantealecke ange- deutet, sonst ist sie der linken Ahnlich. Die Schale des ¢ unterscheidet sich durch folgendes. Sie ist gestreckter als die des 9, Dorsalrand beinahe gerade, vor dem hinteren Schlossende kaum eingebuchtet. Die Form des Dorsalrandes ist aber bei verschiedenen Individuen, bei d, wie bei @ nicht immer die gleiche. Dorsalansicht s. oben. Schloss durch starke Zahne beider Schalen gebildet. Die Schale ist dicht mit rundlichen Gruben bedeckt. Die verschmolzene Zone scharf begrenzt, schmal, kaum 0.1 der Hohe breit. Die Verschmelzungslinie verlauft den Scha- lenrandern parallel. Der Innenrand verlauft den Schalen- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 25 randern annadhernd parallel, von der Verschmelzungslinie getrennt am Vorder-, Hinter- und Ventralrande, ausser einer kurzen Strecke am Scheitel der Ventraleinbuchtung, wo er mit der V-linie vereinigt verlauft. Diesen Punkt verlasst der Ir. in der Richtung nach hinten unter einem scharfen Win- kel; in der Richtung nach vorn ist dieser Winkel doppelt so gross. Am weitesten entfernt sich der Ir. von der Ver- schmelzungslinie iiber den Ventroanteal- und Ventroposteal- ecken (héchstens 0.25 der gréssten Schalenhohe). Randstandige Porenkanile fadenformig, dem Schalen- lumen zu kaum erweitert, voneinander ziemlich getrennt. Flachenstiandige siebférmige Porenkanale klein. Schliessmuskelansatze — 4 in einer schragen (von vorn- unten nach hinten-oben gerichteten) Reihe und 1 hufeisen- formiger vor ihnen. Die Ansatzreihe etwa in der Mitte der Schalenlange. Pigmentbecher der Augen weit voneinander getrennt. Gliedmassen farblos, in Verhaltnis zur Schale kurz. Antenne | (Fig. 21) fiir eine Loxoconcha ausserordentlich stark, mit ungewohnlich starken Klauen, 6-gliederig. Tren- nung der Glieder IV und V undeutlich. Glied II tragt am Apex ventral eine Borste; Glied III eine schwache dorsale Klaue: Glied IV dorsal eine sehr starke Klaue, ventral eine Borste. Glied V dorsal eine sehr starke Klaue, die den Apex des letzten Gliedes iiberragt und wenig schmaler, als derselbe an der Basis ist, und 2 Borsten; ventral eine lange, den Apex des letzten Gliedes um ihre halbe Lange uber- ragende Borste. Glied VI fiihrt am Apex eine starkere Borste, eine schwichere und eine Doppelborste. Diese ist aus einer apical aufgeblasenen Sensitivborste und einer diinnen Borste zusammengesetzt. Antenne II (Fig. 22) ungewohnlich stark, obgleich sie die Aenlichkeit mit der Ant. II anderer Loxoconchaarten nicht verloren hat. Mandibel typisch. Erster Zahn des Kaufortsatzes halb so hoch wie der niachste. Glied III des kraftigen Tasters ahnlich wie bei Cythere dorsal erweitert. 26 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Maxille (Fig. 23) typisch; an der Basis des letzten Kau- fortsatzes entspringt eine starke gefiederte Borste, die den Apex des Kaufortsatzes um die Halfte ihrer lange iberragt. Atemplatte mit einem ungewohnlich breiten und langen schwach beflaumten aberranten Strahl. Alle Strahlen der Atemplatte ohne deutliche Basalstiicke. Fiisse (Fig. 24) fiir Loxoconcha typisch, kurz. Glied I aller Fiisse mit 2 Borsten am Vorder- und 1 am Hinter- rande (Knieborsten nicht mitgerechnet). Chitinstiitzen der Fiisse untereinander stark verbunden. Furcalaste tragen je 2 Borsten. Postabdomen subco- nisch, behaart. Penis (Fig. 25) gross, tragt einen halbkreisformigen, ventral (bei ruhigem Zustande) abgestutzten Aufsats. Das Begattungsrohr liegt in Form einer einfachen Spirale im K6rper des Penis. Die Oeffnung, durch welche es bei der Befruchtung herausgeschoben wird, liegt ventral an der Basis des Aufsatzes. Ausser 2 Furcalborsten ist an der Basis des Penis eine enorme Borste oder Stachel zu sehen, die bis an die Basis des Aufsatzes reicht. Diese Art kommt am offenen Meere schon in der Bran- dung haufig und zahlreich vor. Bei Lill-Krokan habe ich sie von 7 m bis 10—12 m tief gefunden. Einmal fand ich sie auf einem grossen faulen Holzstiicke im Schlamm 10m tief mit Cytheridea fennica zusammen. Geschlechtsreife Tiere bis Juli, spater bis zum Schluss der Sammelperiode (November) nur Larven. Hast6-Bus6, Trut-harun, Gloskar, Hermanso, Lill-Krokan, Hiittis (K. M. Levander). 21. Limnicythere incisa Dah]. — Auf Sand, im Schlamm, auf Pflanzen bis 1.5 m tief. Scheint nur im Juli geschlechts- reif zu erscheinen. Lill-Krokan, Ekenas. 22. Limnicythere inopinata Baird. — 15. September 1909 ein Exemplar auf mit Chara bewachsenem Sande in geschiitzter Bucht mit 26 L. incisa zusammen. Lill-Krokan. Ein anderes mal bekam ich (25 August 1911) 2 Exem- plare dieser Art, ebenfalls mit L. incisa zusammen bei einem Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 27 Dredgen 6—1.5 m (Lill-Krokan) tief auf abfallendem mit Fucus bewchsenen Felsenboden. 23. Eucythere argus G. O. Sars. — 1 geschlechtsreites © 20. Okt. 1909 ungefahr 3.5 m tief bei Lill-Krokan ge- funden. Brady und Norman haben 1889 diese Art eingezogen und mit E. declivis vereinigt auf Grund der von Ihnen ge- fundenen Uebergangsformen, wobei sie nur den Schalen- umriss und die Schalenskulptur in Betracht nahmen. Sars (1890) und G. W. Miiller (1894) bezweifeln die Richtigkeit dieser Einziehung. Da Brady und Norman die Gliedmas- sen und besonders die mannlichen Geschlechtsorgane vollstan- dig ausser Acht liessen glaubte ich mich berechtigt diesen Namen anzuwenden, ohne dabei die Frage, ob es eine Art, oder nur eine extreme Form sei, zu beriihren. Jedenfalls unterscheidet sich meine Form von E. declivis (nach G. W. Miiller’s Beschreibung und Abbildungen (1894) ausser in der Schalenform durch folgendes. Schale stark getribt, un- durchsichtig, Gruben vollstandig fehlend. Pes I mit 2 gleich langen Knieborsten. Terminalklaue der Ant. II lateral gesagt, jedoch projicieren sich die Spitzen in der Profillage aut die Klaue und treten aus dem convexen Klauenrande nicht hervor, weshalb die Sagung dusserst undeutlich erscheint. Gen. Cytheridea (Fig. 28, 29, 30 Taf. Il). Die Diagnose der Gattung Cytheridea mochte ich mit dem Versuche einer Beschreibung des Penis erganzen, und hoffe, dass die dabei angewandte Nomenklatur auch die Be- schreibung des Penis anderer Gattungen erleichtern kann. Zum Zwecke der Beschreibung werden wir immer den Penis so orientieren, dass die Langsaxe desselben etwa der Koérperlange parallel, der Apex nach vorn gerichtet wird. (Beinahe so wird das Organ vom Tiere bei geschlossener Schale gehalten; gewohnlich wird die Langsaxe des Penis 28 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. nicht der Korperlange parallel, sondern mehr oder weniger schrag ventralvarts gerichtet). Eine solche Orientirung giebt uns die Moglichkeit die Ausdriicke: vorn, hinten, dorsal, ventral, lateral, medial in ein und demselben Sinne zu gebrauchen. Am Penis der Cytheridea-Arten wurden von Autoren zwei von der Basis zum Apex aufeinander folgende Teile unterschieden: I. Der Basalkorper 2. Der Aufsatz. Diese Bezeichnungen dirfen kaum als morphologische Begriffe aufgefasst werden. Sie beziehen sich vielmehr auf die aussere Form und teilweise auf den Inhalt des proxi- malen und distalen Abschnitts der Peniskapsel. Der Penis vieler Cytheridea-arten lasst sich als ein stark de- formirter schrager Kegel oder eine Pyra- mide schematisieren (sehr deutlich bei Cy- theromorpha ‘Taf. II Textf. 2. Allgemeines Schema der Penis- Fig. 33, 34, Texttigur form der Gattung Cytheromorpha. 2). Die Basis der Py- ramide wird von der Innenlamelle der Autoren d. h. von dem abgeflachten basalen Teile der medialen Oberflache der Peniskapsel gebildet. Die Basis der Penishalften sind gegen einander gewandt, die Spitzen divergiren. In manchen Fallen wird die Basis durch balkenformige Chitinstiitzen gespannt. Wenn diese Balken gentigend breit sind, so verandert sich das Schema auf eine solche Weise, dass die Pyramide auf einem flachen Prisma lateral aufsitzend erscheint. Gerade solche Verhaltnisse fin- den wir bei der Gattung Cytheridea (Fig. 28, 29, 30. Text- fig. 3,5). Die Spitze der Pyramide iiberragt in der Lateral- und Riickenansicht das Basalprisma bedeutend. Das Basal- prisma ist von einer machtigen kompakten Muskelmasse vollstandig ausgefiillt, deren Muskelbiindel in ihrer Haupt- masse dorso-ventral gerichtet sind. In der Pyramide sind Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 29 nur wenige Muskelstreifen zu sehen. Im Gegenteil ist die Pyramide (eigentlich ihr distaler, in der Lateralansicht sicht- barer Teil) an chitindsen Gebilden reich. Bei Cytheridea fen- nica wird unter dem Namen Basalk6rper das Basalprisma, der in der Lateralansicht von derselben maskirte Teil der Pyramide und der sichtbare Teil der letzteren bis zur Fur- che verstanden. Bei Cytheridea sorbyana Textfig. 3. Schema der Penisform der konnte als Aufsatz Gattung Cytheridea. der ganze in der La- teralansicht den muskulésen von 4 Chitinstiitzen umrahmten Basalk6rper iiberragende Teil der Pyramide gelten. Es ist unmoglich irgend eine bestimmtere Grenze, die auch fur andere Gattungen passend ware, zwischen dem Basalkorper und dem Aufsatz zu finden. Dennoch sind diese Namen brauchbar zum Zwecke einer raschen Orientirung in der Topographie des Penis. Das Basalprisma der Gattung Cytheridea ist, wie ge- sagt, durch starke und breite Chitinstiitzen gebildet. Es sind ihrer 4 vorhanden. Sie articuliren mit einander und bilden beim Ruhezustande eine ungefahr rhombische Figur. An diesem Rhombus sind hintere, vordere, dorsale, ventrale Ecken zu unterscheiden. Die Chitinstiitzen kénnen als die dorsale und ventrale basale, dorsale und ventrale distale Chitinstiitzen des Basalkérpers des Penis bezeichnet werden. Die ventrale distale Chitinstiitze (Textfig. 4) umfasst mit ihrem erweiterten distalen Ende eine hohle Halbkugel (ves. ej.), deren Oeftnung dorsalwarts gerichtet und durch eine elastische Membran (M) verschlossen ist. Das Organ sieht also etwa wie eine Pauke aus. Dem Trommelfell der Pauke liegt das distale Ende der dorsalen distalen Chitin- stiitze (Stempelchitinstiick — St. Cht.) an, welche zusammen mit dem Ende eines anderen, von einem Kanal durchsetzten Chitinstiickes, das ich als proximales Leitungschitinstiick bezeichne, einen Stempel bildet, der in der Pauke, wie in Textfig. 4. 30 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. — icra Ae aoe U8 Pr.ltg. A ‘ alk Vd: aE iE / eG) Nidias. w2i LU! : ei dee: 2M. \ Schema des Ejaculationsapparates der Gattung Cytheridea Vv. d. — Vas deferens; ves. ej. — Vesica ejaculatoria; M. — Membran; d. ej. — Ductus ejaculatorius; d. v. Cht. — distale ventrale Chitinstiitze des Basalkorpers; St. Cht. — Stempel-chitinstiick; Pr. Ltg. — proxi- males Leitungs-chitinsttick. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 31 einem Morser durch Muskelkontractionen auf und ab bewegt werden kann. Wie gesagt driickt der Stempel auf die Membran, mit der er, wie es mir scheint, fest verbunden ist. Die Bewe- gung des Stempels verursacht die Bewegung der Membran. Das ganze Organ erscheint also, als eine Art Blasebalg. Der ganze Hohlraum ist durch eine Erweiterung des das Organ durchsetzenden Vas deferens ausgefiillt. Ich deute und benenne das ganze Organ als Vesica ejaculatoria. Das proximale Leitungschitinstiick nimmt in seinem Kanal den Ductus ejaculatorius (so nenne ich den Abschnitt des Vas deferens von der Vesica bis zur Genitaloffnung in- clusive) auf und befordert ihn in den Aufsatz. Der Aufsatz ist der terminale Abschnitt der Penis- Kapsel, der oft durch eine ventrale Einsenkung der Chitin- wand mehr oder weniger deutlich vom Basalkorper abgesetzt ist. Die Chitinwand ist, an der Stelle, wo sich der Aufsatz mit dem Basalkorper verbindet, sehr diinn, geschmeidig, oft gefaltet, um die selbstandige Bewegung des Aufsatzes zu ermoglichen. Der Basalkérper ist von einer machtigen Muskulatur ausgefiillt, im Aufsatze sind nur 2 schmale Mus- kelstreifen zu sehen, die zur Bewegung des ganzen Auf- satzes, und des Begattungsrohrs dienen. Im Aufsatz finden wir ein ausserst komplizirtes System von Leitungsréhren (vielleicht Rinnen), aus starkem und schwachem Chitin, Hebeln, Haken und Leisten, die den Ductus ejaculatorius bis zur Genitaloffnung leiten, die Spitze des Begattungsrohrs aus dem Penis hervortreten lassen und die Copulation beférdern. Diesem Aggregate von Chitin- gebilden, das auch in den eintachsten Fallen ein chaotisches Bild darstellt, gebe ich den Namen des Penislabyrinthes (Lab.) Weiter sind am Aufsatse 4 Arten von Chitingebilden zu unterscheiden. 1) Die Prehensilgebilde —- Haken und Lamellen, die zur Anklammerung des Organs an das Abdomen des Weib- chens dienen. 2) Auswiichse in der Form von Schlauchen 32 Hirschmann, Beitrage zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. und Schuppen, deren Bedeutung oft schwer zu erraten ist. 3) Terminale Introductionsgebilde, die zum Einschieben des Penis zwischen die oft kaum getrennten Rander der Schalen- halften des Weibchens bei der Copula dienen. Dieses Be- diirfnis verursacht die Verstarkung des Chitins der verschie- den geformten Penisspitze. 4) Ein ausseres Richtungsrohr des Begattungsrohrs, von dem ich weiter reden werde. i Jetzt kénnen wir den Verlauf des Vas deferens ver- folgen. (Textfig. 5) Der chitinige ecto- dermale Teil der Geschlechtsausfth- rungsgange be- ginnt am Termi- nalschlauch der Hoden etwa in der Nahe des Anfangs des ectodermalen Enddarms. Von hier aus verlauft das Vas deferens schrag bis zur hin- teren Ecke des Pe- ves.ej..--|.€ \\ 2 EO Textfig. 5. Schema der inneren und ausscren minnlichen Geschlechtsorgane der Gattung ; eh, Cytheridea (Riickenansicht) H. — Hoden; V.schl. nis, tritt in densel- — Verbindungs schlauch; V. d. — Vas deferens; ben ein, und zieht ves. ej. — Vesica ejaculatoria; d. ej. Ductus sich, den Basalkor- ejaculatorius; BK. — Basalkérper (links Basal- E per durchsetzend, prisma schraffirt); A. —- Aufsatz. in geradem Verlaut zur Vesica ejaculatoria, geht dicht an ihr voriiber, wendet sich plotzlich um, und miindet in die Vesica an ihrer distalen Seite, dicht neben dem Ende des proximalen Leitungschitin- stiickes. Auf der ganzen Strecke ist das Vas deferens zart- wandig, die Wandungen harmonica-artig gefaltet zum Zwecke der Verlangerung der Vas deferens bei der Erection. Nur unmittelbar am Ursprung aus den Hoden und vor Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 33 der Einmiindung in die Vesica ejaculatoria fehlen die Falten. Innerhalb der Vesica erweitert sich das Vas deferens zu einem blasenartigen Raum, macht dabei eine scharfe Bie- eung, verjiingt sich dann wieder und tritt als Ductus ejacu- latorius dicht bei seiner Eintrittsstelle wieder aus der Vesica aus. Der Ductus ist nun in den Kanal des proximalen Lei- tungschitinstiickes eingelagert. Aus diesem gelangt er in das wiiste Durcheinander des Labyrints. Der weitere Verlauf des Ductus ejaculatorius ist aus- serst schwer zu verfolgen. Den Kanal des proximalen Lei- tungsstiickes verlassend verlauft der Ductus eine kleine Strecke frei, tritt dann in ein anderes réhrenartiges Chitin- gebilde ein, verliert sich zwischen vielen einander verdecken- den, dunkel gefarbten, dabei stark lichtbrechenden Chitin- stiicken und kommt deutlich etwa in der Mitte der Lange des Aufsatzes zum Vorschein. Hier lasst sich deutlich er- kennen, dass (wenigstens bei Cytheridea torosa, sorbyana und fennica) der terminale Abschnitt des Ductus ejaculato- rius in einem spiraligen Schneckengang verlauft und dass seine Wandungen wenigstens dreifach sind. Die Zahl der Chitinréhren, die den Ductus ejaculatorius umhillend mit ihm zusammen das sogenannte Begattungsrohr bilden, gelang es mir vorlaufig nicht mit Sicherheit festzustellen. Spater werde ich meine morphologische Auffassung des Begattungs- rohrs erdrtern. Vorlaufig will ich es nur in folgender Weise definiren. Das Begattungsrohr ist der terminale Abschnitt des Ductus ejaculatorius, der von einem rohrenartigen Ge- bilde mit wenigstens doppelten Wandungen eingeschlossen und mit ihm innig verbunden ist, so, dass der ganze Com- plex dieser ineinander liegenden Rohren den Charakter eines einheitlichen Gebildes bekommt. Verhaltnismassig leicht ist es den Ursprung und den Verlauf des Begattungsrohrs bei den Gattungen Cythere, Loxoconcha und Cytherura zu be- obachten. Zupf- und Totalpraparate der Cytheridea gaben mir Anhaltspunkte fiir viele Vermutungen, aber zu keinen sicheren Schlussfolgerungen. Es wollte mir bis jetzt keine einzige Mikrotomschnitt- 3 34 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. serie durch die Vesica ejaculatoria gelingen. Entweder ging die ganze Kugel in Scherben, oder wurde sie in toto heraus- gerissen, zuweilen, wenn ein Schnitt durch die Vesica gelang, vermisste ich das Leitungs- und das Stempelchitinsttick, das Vas deferens und den Ductus ejaculatorius. An dickeren Schnitten war wenig zu sehen. Als Grundlage zu meinen Schlussfolgerungen dienten mir Total- und Zupfpraparate des Penis und hie und da ein giinstiges Bruchstiick meiner Mikrotomschnitte. Ich kann deswegen meine Auffassung und Erklarung einzelner Teile des Penis nicht fiir bewiesen halten und sehe meine Sche- mata als Arbeitsschemata an. Ich erlaube mir dieselben zu verOffentlichen um den systematisch wichtigen Penis einiger- massen beschreibbar zu machen, denn bis jetzt war jede Moglichkeit einer Beschreibung dieses Organs — soviel ich weiss — vollstandig ausgeschlossen. So weit es mir an meinen Praparaten zu sehen ge- lungen ist wird die Vesica ejaculatoria in demselben Blastem- streifen angelegt, der das Vas deferens und den Ductus ejaculatorius aufbaut. Ist es so, so kénnte das Organ als eine basalwarts gerichtete Falte aufgefasst werden. Das Verstandnis dieser Falte wird durch die Knickung des er- weiterten, in die Falte eingestiilpten Teils (der inneren Blase—Vesica interna) des Vas deferens erschwert. Diese letztere konnte ich genau (ausserordentlich schwer) an Zupft- praparaten der Cytheridea torosa sofort nach der letzten Hautung sehen. Giinstige Mikrotomschnitte unterstiutzten meine Beobachtungen. Textfig. 6 und 7 sind nach solchen Praparaten gezeichnet. An ihnen sieht man die V. ejacula- toria im Profil und vom Boden des Morsers. Der letztere — Vesica externa — Vas deferens, Ductus ejaculatorius sind schon ausgebildet; das proximale Leitungschitinstiick und der Stempel sind angelegt, jedoch viel schmaler als beim erwachsenen. Alles liegt im Blastem mit grossen Zellkor- nern. Im Profil sieht man die noch nicht gespannte Membran (das Trommelfell). Fig. 7 lasst die Vesica interna und ihre Knickung sehen. Die convergierenden Linien vor der Mtndung Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 35 Textio..,6. und. 7: Vesica ejaculatoria eines jungen Cythe- ridea torosa 3 von Praparaten ge- zeichnet. Fig. 6. Lateralan- sicht; Fig. 7. Vom Bodendes Morsers. V. d¥— Was tdete- rens; d. ej. — Duc- tus ejaculatorius; Pr. Ltg.— Proxima- les Leitungschitin- stiick; St. Cht. — Stempelchitinstiick Wes, ex. Wesica externa; Ves. in. Vesica interna; M. — Membran; Bl. — Blastem; — Zk. — Zellkorner. IVY AL mm i mn > J { \ Ms Se yA UF fe ee Textfig. 7. 36 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Schematische Darstellung der Knickung der Vesica interna und der Bildung der Vesica externa aus einer basalwarts gerichteten Blastemfalte. Fig. 8 und 9. Knickung der V. interna in verschiedenen Lagen. Fig. 10. Die faltenartige V. externa umfasst die unge- Textfig. 8. Textfig. 9. knickte V. interna. -----VES. OX. : soVES.CXx. VES: Textig. 11: Fig 11 und 12 dasselbe bei geknick- ter V. interna. Fig. 11 vom Boden des Morsers gesehen; Fig. 12. Lateralansicht. Lo Textfig. 10. Textfig. 12. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 37 in das proximale Leitungschitinstiick und die daneben ge- zeichneten 5 parallelen Linien fasse ich als Faltungen der Vesica interna auf und vermute dass sie mit der Verschluss- einrichtung im Zusammenhang stehen. Dieses Bild kann mittelst folaender Schemata erklart werden. Hatten wir die Knickung in giinstiger Lage zu sehen bekommen, so ware das Bild ahnlich, wie Textfig. 8, der Abschnitt a iiberdeckt aber den Abschnitt e auf meinem Praparate teilweise und deswegen bekommen wir das Bild Textfig. 9. Ware die Vesica interna nicht geknickt sondern gerade, so hatte die vermutliche basalwarts gerichtete Falte wie auf Fig. 10 ausgesehen. Denken wir uns die V. interna geknickt, so dass a die Lage a! einnimmt, wobei die ausseren 2 Blastemschichten (vesica externa) dieser Knickung nicht folgen und nur die Miindungen dicht an einander verschoben werden, so be- kommen wir ein Bild (Fig. 11) das dem auf Fig. 6 abgebil- deten Praparate ahnlich ist. Ist meine Auffassung falsch und wird die Vesica externa von einem anderen Blastemstreifen angelegt, so ist die Schematisirung des ganzen Organs viel einfacher. In diesem letzteren Falle scheint mir die gemeinsame Anlage der Vesica externa mit dem proximalen Leitungs- chitinstiicke am wahrscheinlichsten. Es sei hier erwahnt, dass das proximale Leitungschitinstiick — wie ich es an gelungenen Querschnitten derselben sehen konnte — eine dickwandige Rohre ist, in deren Lumen der Ductus ejacula- torius verlauft. An die Schematisirung des Begattungsrohrs glaube ich auf folgende Weise herauskommen zu konnen. Bei jungen ¢ der C. torosa finden wir in der Nahe des Furcalanhanges und nach vorn von ihm einen eigenthim- lichen langen spiralig gewundenen hohlen Anhang (Fig. 13). Im nachsten Stadium finden wir den langen, vielfach ge- wundenen, wenigstens teilweise freiliegenden aus mehr als 38 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Textfig. 13. Textfig. 14. Textfig. 13 und 14 — Der spiralige Zap- fen des unreifen Cytheridea torosa 5 vom Praparate gezeichnet und schematisirt. Textfig. 13 links der Furkalanhang, rechts die Basis des Pes III mit der Hinterrandsborste. Textfig 14 — im Zapfen sieht man die rdhrenartige Ein- stiilpung des Hypoderms. einem Rohr bestehenden Ductus ejaculatorius, also das Begattungsrohr. Un- willkiirlich vermutet man, dass das letztere aus dem ersteren entstanden ist. Dabei sieht man deutlich, dass die Chitinrdhre des Ausfiihrungsganges ihrer ganzen Lange nach drin- nen im Blastemstreifen liegt. Daraus ist zu schlies- sen, dass der letztere als eine rohrenartige an der Spitze des spiraligen Zap- fens entstandene Einstil- pung des Hypoderms (Textfig. 14) aufzufassen ist. Der terminale Ab- schnitt des Ductus ejacula- torius der Gattungen Cy- there, Cytheridea, Cythero- morpha, Loxoconcha, Cy- therura verlauft im Lumen mehrerer ineinander lie- gender Chitinréhren, (den ganzen Complex nenne ich Hiille des Begattungs- rohrs) wobei besonders bei Cythere vollstandich deutlich zu sehen ist, wie der Ductus ejaculatorius in die Hiille eintritt und wie diese letztere allmah- lich schmiler werdend sich schliesslich an den Ductus fest und dicht anlegt. Woher stammt die Hiille wenn sie nicht aus den fusseren Wandungen des Spiralanhanges entstan- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 39 den ist. In diesem Falle miisste die Hille aber nur aus einer ROhre bestehen. Cytherura gibba (Taf. II Fig. 27) hat mir Winke zur Erklarung dieses Umstandes gegeben. Das Begattungsrohr dieser Art entspringt dem Basalkorper an der Basis des Aufsatzes, ist freiliegend, sehr lang und spi- ralig gewunden. Vom Basalkérper lauft es in Form eines kurzen, blassen durchsichtigen Schlauches (der Schaft) aus, und bekommt sofort eine spontane seitliche starke Erwei- terung, die sich basalwarts sackfOrmig ausstiilpt und zum Apex hin sich allmahlich verengert. Die Wandungen des Schaftes sind die unmittelbare Fortsetzung der Wandungen der Peniskapsel — primare Hiille. Sie sind sicher einfach, blass, diinn, durchsichtig. Man sieht deutlich, den Ductus ejaculatorius den Schaft durchsetzen. Am erweiterten Teil wird die Beobachtung ausserordentlich schwer. Querschnitte sind mir misslungen, an den Bruchstiicken konnte ich jedoch deutlich sehen dass hier gerade der Ductus ejaculatorius seine Hiille bekam und das Begattungsrohr bildete. Ich konnte mich davon iiberzeugen erstens, dass ich es etwa in der Mitte der Lange des Begattungsrohrs wenigstens mit 3—4 ineinander liegenden Rohren zu thun hatte, zweitens, dass der Querschnitt an dieser Stelle etwa sichelartig er- scheinen muss. Auf Grund dieser Beobachtung habe ich das Organ folgenderweise schematisirt (Textfig. 15). Die Wandungen des Schaftes entsprechen den Wandungen des Spiralanhanges der Cytheridea torosa. Der D. ejaculatorius verlauft bis zu seinem Apex im Lumen dieser einzigen Rohre. Die plotzliche Erweiterung ist eine sichelformige Falte — secundare Hiille, die rinnenartig die ersteren 2 Rohren umschlingt. Basal bildet diese Falte eine offene Rinne, distal legen sich die Rander derselben’ aneinander und bilden eine doppelwandige Hille. Denken wir das ganze in die Peniskapsel eingesenkt, so bekommen wir den Penis von Cytheridea, Cytheromorpha, Cythereis, Loxoconcha. Tritt der terminale Abschnitt in eine réhren-(wahrscheinlich rinnen)-artige bewegliche Ausstiil- pung der Wandungen der Peniskapsel ein, so bekommen wir Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. 40 ‘IpOISSUNJyIIY Satassne -—— ‘ay *e fal[NE, eagpunoes — TH ‘fet savurad — yA ‘snwojzernoefa snjong -- ‘fa ‘p ‘edayyAD [I] ‘vepliey -14Q I] ‘Vqqis vansoyjyAQ J UOA AYOUsSuN}eseg sep YoINp o}TUYSseNhH pun -ssuey] syos}eUayg “CT “SI}}Xo], fap | | fap lap | coro] lax ~ —~ WWW HOP TH iy il nu! Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 41 das gut entwickelte aussere Richtungsrohr der Gattung Cythere oder ahnliche schwach entwickelte Gebilde der Cytheridea sorbyana und Cythereis ionesii. Ueber die Art wie die Ein- senkung geschieht erlaube ich mir keine bestimmtere Ver- mutungen auszusprechen. Jedenfalls halte ich es fur sehr wahrscheinlich dass daran 2 Prozesse beteiligt sind — das Umwachsen des angelegten Begattungsrohrs durch die den Aufsatz bildende Matrix vor der letzten Hautung und die Aufnahme desselben nach der letzten Hautung in tiefe Furchen des Aufsatzes. 24. Cytheridea sorbyana Jones. (Fig. 30). Die Chitinstiitzen des Basalkérpers breit und flach. Die distale ventrale Chitinstiitze schwach, kurz. Dorsal an der Basis des Aufsatzes fallt dem Beobachter eine hohle Kugel auf, die fein gestrichelt erscheint. Man glaubt in ihr sofort eine mit Spermatozoa getiillte Samen- blase zu erkennen. Bei naherer Untersuchung tberzeugt man sich dass die innere Oberflache dieses basalwarts offenen eigenthiimlichen Chitingebildes die Ansatzstelle eines Muskelbiindels ist. Vesica ejaculatoria breiter als lang, etwa so lang wie die distale ventrale Chitinstutze. Ihre Langsachse steht mit der letzteren etwa im rechten Winkel. Proximales Leitungschitinstiick etwa 2 Mal schma- ler als das Stempelchitinstiick, etwas vor der Mitte geknickt, die Ecken abgerundet. Die beiden Schenkel bilden einen stumpfen Winkel, der etwas groésser als 90 ist. Der Aufsatz langer als breit. Sein distales Ende, das durch einige Leisten verstarkt ist, tragt ein terminales kur- zes schmales Introductionshorn. Zwei ventrale Langsfur- chen teilen den Aufsatz in 3 Lappen von denen der eine zum Prehensilhaken ausgebildet ist. Am mittleren Lappen ist das kurze und breite aus starkem Chitin gebaute aussere Richtungsrohr des Ductus ejaculatorius zu sehen. Das Labyrinth undurchsichtig. Der terminale Schneckengang des Ductus ejacul. gross, etwa halb so breit wie die Breite der Vesica ejaculatoria. 42 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Echter Schlammbewohner. Lill-Krokan, Mornasfjard 5—35 m. Porkkala 32 m (K. M. Levander), Bottnischer Meerbusen (Nordqvist, Medd. Soc. Fn. et Fl. fenn. XVII 1890). 25. Cytheridea fennica Hirschmann. (Fig. 28, 29). Der Penis dieser Art ist von allen mir bekannten Cytheridea-Arten am einfachsten gebaut und seiner verhaltnismassig grodsse- ren Durchsichtigkeit wegen fiir den Beobachter am zu- ganglichsten. Basalkorper etwa so lang wie breit. Die basalen Chi- tinstiitzen schwach, die distalen starker. Die ventrale distale Chitinsttitze am starksten. Die distale dorsale Chitinstiitze vom 2:ten Viertel an dorsalwarts deutlich gegabelt, Vesica ejaculatoria etwas kirzer als die distale ventrale Chitinstiitze, etwas langer als breit. Ihre Langsachse steht zur Langsachse der ventralen distalen Chitinstiitze im einem sehr stumpfen Winkel. Proximales Leitungschitinstiick etwa so lang wie die ventrale distale Chitinstiitze, etwa so stark wie die Stempel- chitinstiitze; seine Form ahnlich dem 1 Gliede der Fiisse, basal-dorsalwarts schwach convex, distal-ventralwarts kaum concavy. Penislabyrinth schwach durchsichtig. Der terminale Schneckengang des Begattungsrohrs sehr klein. Die Form des Aufsatzes ist suboval etwa 2 mal so lang wie breit, das schmdlere Ende distal-dorsalwarts gerichtet, zugespitzt (bei verschiedenen Individuen verschieden spitz), das breitere ventral-basalwarts gerichtet, mehr oder weni- ger abgestutzt. Die Umrisslinie teilweise (bei verschiedenen Individuen verschieden) wellenartig. Vorkommen: mit C. sorbyana. 26. Cytheridea torosa Jones. (Fig. 31—82). G.St. Brady und D. Robertson fanden im 6stlichen England, in Norfolk und Suffolk (Ostracoda and Foraminifera of Tidal Rivers, Ann. Mag. Naty Hist: 1870 Nrosl p. 21 Pl. Vil Fists lebend dieselbe stark héckerige Form, die Prof. R. Jones fossil unter dem namen C. torosa beschrieben hat und re- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 43 servierten den Namen fiir diese Form. Der wenig hécke- rigen Form gaben sie den Namen Var. feres. Beide Formen kommen haufig in den Ekenas-Scharen vor. In Sallvik (Pojoviken) habe ich ausschliesslich Var. torosa gefunden, in Ekenas, Bondkrokan (Sommar6), Ek- holms-fladan und im seichten Wasser bei LilJ-Krokan beide Formen zusammen. Unter 5 m und am offenen Meere be- kam ich nur Var. teres. Von Prof. G. W. Miiller erhielt ich eine Sammlung bei- der Formen, die im Riickflusse, nahe der Miindung, zusam- men gefangen waren; in seiner Sammlung aus der Mitte des Greifswalder Boddens fand ich dagegen ausschliesslich Var. teres. Erwachsene und junge Exemplare habe ich wahrend der ganzen Sammelperiode haufig gefunden. Gen. Cytheromorpha. In folgenden Zeilen moéchte ich meine Beschreibung (erste Mitteilang) dieser Gattung berichtigen und erganzen. Antenne II. Die Trennung der Glieder I und II der Spinnborste ist recht auffallend deutlich. Der Mandibulartaster ist mehr dem der Gattung Cythe- ridea, als dem der Cythere ahnlich. Augen klein, wenig merkbar, ihre Pigmentbecher von einander nicht getrennt. Penis (Fig. 33, 34, 35 Tf III) gross, schief subconisch, basal stark aufgetrieben. Die zwei basalen Chitinstutzen des Basalkérpers liegen deutlich an der lateralen Oberflache der Peniskapsel, die 2 distalen an der medialen. Der Furkalanhang sitzt nahe bei der Vesica ejaculato- ria, tragt drei Borsten in 2 Gruppen: proximal 2, distal 1 Borste. Der Aufsatz vom Basalkérper durch keine Einsen- kung oder Einschniirung der Peniskapsel abgesetzt, subco- nisch, etwa so hoch, wie an der Basis breit. Dorsalrand desselben misst etwa 2/3 der Lange des Ventralrandes. 44 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Vesica ejaculatoria der der Gattung Cytheridea ahnlich, ist aber flacher und tritt bedeutend weniger deutlich an To- talpaparaten hervor. Das proximale Leitungsstiick undeutlich. Der Penislabyrinth abschreckend chaotisch, undurchsich- tig, wodurch der Verlauf des Ductus ejaculatorius auf grossen Strecken und die Genitaloffnung maskiert sind. Deutlich sieht man eine weite Schlinge, die das Begattungsrohr im Auf- satz bildet. Dass diese Schlinge vom Begattungsrohr gebildet wird, ist daran zu erkennen, dass der Ductus ejaculatorius auf der ganzen sichtbaren Strecke von wenigstens 2 inein- ander liegenden Chitinréhren umhiillt erscheint. Die Schlinge durchzieht in der Lateralansicht die ganze dorsale Halfte des Aufsatzes. Der Anfang des Begattungs- rohres liegt etwas dorsal von ungefahr der Mitte der Lange des ganzen Penis. Von hier aus verlauft das Begattungs- rohr erst distalwarts, dann dorsal-, basal-, ventral-, und wieder distalwarts, projiciert sich auf dem Anfange des Be- gattungsrohrs und verschwindet im Labyrinth. Den kurzen subconischen Terminalabschnitt des Auf- satzes aus starkerem Chitin, fasse ich als Introductionsconus auf. — Prehensilgebilde schwach entwickelt. Die Gattung Cytheromorpha gehort zu dem der Gattung Cytheridea verwandten Formenkreise an und steht am nach- sten der Gattung Cythereis, von der sie sich geniigend scharf unterscheiden lasst. 27. Cytheromorpha fuscata Brady. (Fig. 33—34). — In meiner ersten Mitteilung habe ich diese Art unter dem Namen C. albula beschrieben und dabei den Zweifel aus- gesprochen, ob sie nicht mit Cythere fuscata Brady identisch sel. Nach der Vergleichung mit den Exemplaren, die ich von Prof. G. W. Miller erhielt, bin ich dieser Identitat voll- standig sicher. Dicht bei der Vesica ejaculatoria, distal von derselben entspringt medial am Basalkorper des Penis ein eigentiim- liches, grosses etwa loffelartig gekriimmtes blasses Chitinge- bilde, an dem zwei auffallende Langsreihen von kurzen Querstreifungen zu sehen sind. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 45 Etwa an der Mitte des Ventralrandes des Aufsatzes entspringt ein schmaler Prehensilhaken, der ventral- und basalwarts gerichtet und etwa so lang, wie der l6ffelartige Auswuchs ist. An einem zerquetschten Penispraparate be- kam ich in der Nahe des Hakens einen weiteren etwa 4- eckigen Fortsatz zu sehen. Introductionsconus mit eingebuch- tetem Dorsal- und Ventralrande. Vom Rutcken aus gesehen erscheint das Tier vorne zugespitzt, hinten kurz und flach abgerundet beinahe ab- gestutzt. C. fuscata ist eine der haufigsten Formen und wurde wahrend der ganzen Sammelperiode, d. h. vom 27. Apr. bis zum 19. Nov. beobachtet. Wahrend der ganzen Periode wurden auch junge Tiere gefunden. Sie kamen in allen Facies 0—-8 m tief haufig, tiefer bis 27 m in einzelnen Exem- plaren vor, von den aussersten Inseln bis in den Pojoviken hinein. Grafskar, Hermanso, Lill-Krokan, Ekenas, Pojovi- ken (Sallvik), Skuru. 28. Cytheromorpha claviformis Hirschmann. (Fig 36). — Jn der Ruckenansicht erscheinen die Enden beinahe gleich, breit gerundet. Die Seitenlinien verlaufen beinahe paral- lel. In der Seitenansicht sind die fligelartigen Erweiterun- gen der Schale recht gering, beim ¢ sind beinahe gar keine da. Medial am Ventralrande des Penisaufsatzes kOnnen 2 Ausstilpungen unterschieden werden, deren Apices durch Chitinschleier mit der Peniskapsel verbunden werden. Pre- hensilgebilde fehlen. Introductionsconus terminal schwach knopfartig aufgetrieben. Kommt bis 1,5 m tief im Schilf auf faulenden Pflanzen im Schlamm, seltener auf anderen Facies vor. Wurde von Mai—November geschlechtsreif angetroffen. Gen. Cythere (Fig. 36—47 Taf. Ill). Die finnischen 4 Arten der Gattung Cythere sind unter- einander ausserordentlich ahnlich, variieren dabei ziemlich stark in der Grosse, in der Skulptur, in den Verhaltnissen 46 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. der Hohe zur Lange, in der Héhe der dorsalen Ecken uber der horizontalen, was das Erkennen vieler Individuen recht schwierig macht. Dabei beschrankt sich der Unterschied in den Gliedmassen, ausser dem Penis, auf Schlankheit oder Gedrungenheit derselben. Diese Umstande, und auch der Charakter der ganzen Gruppe, welcher mit der modernsten Diagnose des Gen. Cy- there von G. W. Miller (Die Ostr. d. Golfes v. Neapel 1894) nicht vollstandig tibereinstimmt, zwingen mich zu einer ein- gehenden Charakteristik derselben. Ich konnte mich dabei nicht auf die Angaben der Abweichungen meiner Arten vom Stammtypus beschranken, weil ich solche Einzelheiten be- sprechen musste, welche in dieser Diagnose unerwahnt blie- ben. Zu folgender Charakteristik habe ich die genannte Diagnose wortlich als Grundlage genommen und sie ent- sprechend den Eigenschaften finnischer Arten erganzt und verandert. Schale derb, mit kleinen, jedoch deutlichen Fluigeln, mit Gruben, ohne, oder mit kleinen jedoch deutlichen Rip- pen. Die Reihe der Schliessmuskelansatze liegt in einem mehr oder weniger tiefen transversalen Sulcus. Schliess- muskelansitze 5, von denen 4 in einer Reihe, der 5, vor ihnen, getrennt. Der Innenrand verlauft auf 0,2—0,35 des Abstandes der Muskelansatze vom Vorderrande. Ver- wachsene Zone von zahlreichen unregelmassigen ver- zweigten Fortsatzen der Schalenhohle durchdrungen, die verzweigte Porenkanale zum Schalenrande entsenden. Die verschmolzenen Partien reichen nie bis zum I[nnenrand. Flachenstandige Porenkanale stets sehr klein, we- nig an Zahl. Saum hautig, zerschlitzt, iiberragt in betrachtlichem Um- fang den Schlossrand; schméaler als hoch. Auge deutlich, Pigmentbecher dicht zusammengedranet. Schloss besteht aus 2 Zahnen der rechten Schale, von denen der vordere 2, der hintere 5 Articulationsképfchen bestitzt, dazwischen der Schlossrand crenuliert. Linke Schale besitzt je einen Zahn Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 47 hinter den Articulationshéhlen. Die Schalen iibergreifen einander nicht. Antenne I (Fig. 37) kurz und gedrungen, 5-gliederig. Glied IV ist aus der Verschmelzung von 2 Gliedern hervor- gegangen, von der friiheren Trennung findet sich keine An- deutung ‘wenn nicht eine kleine mediale Borste an der Aussenseite als solche angesehen werden darf). Das vor- letzte und drittletzte Glied kurz, kaum langer als breit, das letzte schlank, iiber doppelt so lang wie breit, entspringt unterhalb der Spitze des vorletzten. Glied II tragt eine apicale ventrale Borste, Glied III eine apicale dorsale starke Klaue, Glied IV hat am dorsalen Rande eine starke und eine schwache Klaue an der Stelle der friiheren Trennung der Glieder, eine schwache Klaue und eine Borste subapical und eine starke apicale Klaue. Weiter besitzt das Glied die oben er- wahnte mediale Borste und an der Basis des letzten Gliedes eine lange Borste, die die Terminalklaue des letzten Gliedes bedeutend iiberragt. Das letzte Glied ist mit einer starken Klaue, einer langen Borste, einer Sensitivborste, die etwas kurzer als die Klaue ist und mit einer kleinen kaum merk- baren Borste bewaffnet. Jeder der 4 starken Klauen entspringt nicht weit vom Apex an dem concaven Rande, oder lateral — dariiber bin ich nicht klar — eine diinne schwer zu beobachtende Borste, die die Spitze der Klaue iiberragt. Antenne II (Fig. 38) stark, 4-gliederig. Glied II tragt eine ventrale apicale lange ventralwarts gekriimmte Borste, die kurz fein behaart ist. Am Ventralrand des Glie- des III befindet sich eine Borstengruppe, die aus einer Klaue, einer Borste und einer ventralwarts gekriimmten Sensitiv- borste besteht. Diese Sensitivborste ist beim ¢ lang und reicht beinahe an die Mitte der Klaue des letzten Gliedes, beim @ ist sie diinn, wenig auffallend und reicht kaum an das letzte Glied. Die ventrale apicale Klaue ist stark und | zweizeilig gekammt. An ihrer Basis ist eine kurze und feine Borste zu beobachten. Die dorsale Borstengruppe des Glie- des III besteht aus 2 Borsten, einer, die bis an die Basis 48 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. des Gliedes IV reicht und einer, die den Apex desselben uberragt. Glied IV tragt zwei starke gleich lange Klauen. Mandibel (Fig. 40) mit kurzem, kraftigem Kaufortsatz und 4-gliedrigen Taster; das vorletzte Glied nach der Mitte hin stark erweitert, der dorsale Rand bildet einen deutlichen stumpfen Winkel, die dorsale Borstengruppe entspringt di- rekt unter der Spitze dieses Winkels, das letzte Glied kurz, gedrungen, nicht langer als es an der Basis breit ist. Glied I hat am Ventralrande 2 Borsten. Glied 2 tragt apical am Ventralrande 2 lange gefiederte Borsten, die langer als die letzten 3 Glieder zusammen sind und lateral am Apex 2 schwachere Borsten. Glied III tragt am stumpfen Winkel des Dorsalrandes eine Borstengruppe, die aus zwei kurze- ren gefiederten und einer langeren ungefiederten Borste besteht. Am Apex tragt das Glied dorsal eine klauenartige Borste, ventral eine lange, auffallend gefiederte und eine kurze schwachere Borste. Am Apex des letzten Gliedes sit- zen 3 starkere klauenartige und eine kiirzere und schwa- chere Borste. Appendix branchialis besteht aus einem Langen gefiederten und einem kurzen ungefiederten gekrimmten Strahle. Unterhalb des Appendix ist ein spitzer konischer schrag basalwarts gerichteter Fortsatz zu sehen. An der Basis des Kaufortsatzes der Mandibel ist noch eine kaum merkbare kurze und dicke behaarte Borste zu notieren. Die Stelle, an der sie der Mandibel entspringt, ist als ein kleiner heller runder Fleck am tiefen Braun der Mandibel zu sehen. Die Maxille von typischem Bau, gedrungen, Kaufort- satze und Taster mit kurzen starken Borsten; am letzten Fortsatz 2 letzte Borsten, merklich starker und langer als die tibrigen. Eine derselben scheint gefiedert zu sein. Atemplatte ohne mundwarts gerichteten oder aber- ranten Strahl. Bein I massig gestreckt, Bein II (Fig. 41) gestreck- ter, Bein III annahernd doppelt so lang wie Bein I. Alle 3 Paare tragen am vorderen Rande des Gliedes I Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 49 2 Borsten (Knieborsten nicht mitgerechnet) und am Hinter- rande I Borste. Bein I mit 2 Knieborsten, die iibrigen mit einer. Glied II aller Beine mit einer starken Borste; dieselbe bei gros- sen Arten (pellucida und confusa) am Bein II mit 3 kaum merkbaren Spitzen am Hinterrande. Apices der letzten 3 Glieder aller Beine mit einem Kragen aus feinen Stacheln versehen, die am letzten Gliede des letzten Beines lang und stark sind. Krallen an dem concaven Rande basal und api- eal einzeilig gekammt, Mitte glatt. Furca mit 2 Borsten. Allgemeine Form des Penis (Fig. 39, 44, 46, 47) in der Lateralansicht etwa eifO6rmig mit einem grossen spitz auslaufenden, breiten Aufsatze, etwa 3 mal so lang wie breit. Die Peniskapsel lateral stark comprimiert, der Aufsatz lamel- lés. Etwa in der Mitte des Ventralrandes des Penis ent- springen der Innenseite mehrere, mehr oder weniger schmal auslaufende ventralwarts gerichtete Chitingebilde. Der Basalko6rper verhaltnismassig klein, misst etwas iiber 1/3 der gesammten Penislange. Chitinstiitzen undeut- lich, denn sie sind zu Schildern erweitert. Die Vesica eja- culatoria klein, jedoch auffallend, wird von ventraler dista- ler Chitinstiitze umfasst, die unfOrmig und nur durch den Vergleich mit den Cytheridea-Arten erkennbar ist. Distale dorsale Chitinstiitze schwach, kaum erkennbar. Penislaby- rinth dusserst schwach entwickelt und lasst den Verlauf des Ductus ejaculatorius und des Begattungsrohrs bis zur Genitaloffnung leicht verfolgen. Die eben erwahnten Chitinfortsatze des ventralen mitt- leren Abschnittes des Penis sind ein oder zwei Prehensil- haken und das dussere Richtungsrohr des Begattungsrohrs. Die Form aller 3 Gebilde ist constant, bei verschiedenen Arten verschieden und zur Wiedererkennung der Arten brauchbar. Der proximale Teil des basalen Prehensilhakens ist in seiner hinteren Halfte lateral schrag eingewoOlbt. Das aussere Richtungsrohr ist ein rdhrenartiger Fort- satz der Wandungen der Peniskapsel (ich bin nicht ganz im Klaren ob es eine geschlossene Rohre, oder eine Rinne ist), 4 50 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. aus starkem Chitin. Sie ist mit der Peniskapsel beweglich verbunden und wird bei der Copula nach vorn, oben und innen gerichtet. In diesem Rohre liegt der terminale, bei der Copula vorstiilpbare Abschnitt des Begattungsrohrs. Am Aufsatze sind der apicale Introductionslappen und der ventrale (Prehensil-?) Lappen zu unterscheiden. Der In- troductionslappen ist mehr oder weniger scharf abgesetzt, zuweilen basal etwas aufgetrieben. Die Form der beiden Lappen des Aufsatzes scheint constant und zur Unterschei- dung der Arten brauchbar zu sein. Der Verlauf des Vas deferens ist bei allen 4 Arten derselbe. Vas deferens tritt in den BasalkOrper an seiner hinteren Ecke ein, durchkreuzt ihn, nahe seiner lateralen Wandung verlaufend, in der Richtung zur Vesica ejacu- latoria, und miindet in dieselbe. Die Vesica verlassend, rich- tet sich der Ductus ejaculatorius zum Apex Penis. Etwa ge- geniiber der Basis des déusseren Richtungsrohrs wendet er sich dorsalwarts und tritt in die breite Oeffnung der Hiille des Begattungsrohrs ein. Die Hiille verschmélert sich sehr rasch und legt sich an den Ductus ejaculatorius dicht an so dass es nur bel starker Vergrdésserung moglich ist zu bemerken, dass die Wandungen des Begattungsrohrs nicht einfach sind. Das Begattungsrohr richtet sich in einem basal und ventralwarts gerichteten Bogen zur distalen Grenze des Ba- salkérpers, biegt unweit von der Vesica ejaculatoria den Duc- tus ejaculatorius um, richtet sich, den letzteren noch 2 mal durchkreuzend, in einem krummen dorsalwarts convexen Bo- gen zur Basis des ausseren Richtungsrohrs und tritt in den- selben ein. 29. Cythere confusa Sars, Brady-Norman 1889. (Fig. 45—46) — Lange des @ bis 0,68 mm, dabei die Hohe = 0,315 mim « Hohe? anges="1 2232. Schale subreniform beinahe subquadrangular, gestreckt, vorne wenig hoher als hinten. Linke Schale des @: dorso- anteale Ecke abgerundet. H6hepunkt der Schale liegt auf 0,4 der Schalenlange. Dorsalrand bildet einen sehr flachen Acta Societatis pro Fauna et Flera Fennica, 36, N:o 2. 51 Bogen, ist vor der Dorsopostealecke schwach eingebuchtet. Vorderrand breit, subelliptisch, Scheitelpunkt der Krummung liegt unter halber Schalenhohe. Ventralrand vor der Mitte eingebuchtet. Ventropostealecke breit und flach, Dorso- postealecke kurz und steil abgerundet. Hinterrand subcir- cular, mehr oder weniger flach. Rechte Schale von der linken wenig verschieden. Schale des ¢ besitzt dieselben Charaktere, ist jedoch auffallend gestreckter, Dorsalrand beinahe gerade, Ventro- postealecke flacher und breiter abgerundet. Transversalfurche der Schale liegt kaum vor der Mitte und ist auffallend. Eine zweite, dem Vorderrande parallele, kurze Furche befindet sich in der Augengegend. Auffallend sind auch die Fliigel der Schale. Unmittelbar hinter dem Fliigel ist eine starke, vom Fliigel schrag nach oben und nach hinten gerichtete Rippe zu sehen. Die Schale ist reich mit Gruben skulpturiert, in deren Anordnung eine gewisse Regelmassigkeit auffallt. Die Grubenreihen und Gruppen sind durch Rippen getrennt. Am Vorder- und Hinterrande sind die Gruben stets klein, in den Schalenrandern sind pa- rallel verlaufende Reihen angeordnet, die durch Rippen ge- teilt sind. Am Vorderrande konnte ich 3 starkere Rippen unterscheiden, im vorderen unteren Viertel der Schale fand ich konstant einen beinahe gruben- und rippenfreien Fleck. Zur Mitte der Schale hin werden die Gruben immer gros- ser und ihre Form unregelmassiger. Ueber den Fltgeln ist die Skulptur der Schale sehr veranderlich. Bei einigen Exemplaren sind einige Gruben sehr gross, der Schalenlange parallel ausgezogen, in derselben Richtung gereiht, und durch Rippen getrennt, bei anderen trennen die Rippen Gruppen von 3—5 kleineren Gruben und bekommen dann einen kom- plizierteren Verlauf. Im hinteren Teile der Schale sind mehrere Rippen zu sehen, die sich untereinander kreuzen, im grossen und gan- zen aber den Schalenrandern annahernd parallel verlaufen. Ueberhaupt sind die Schalen dieser Art in Schalen- proportionen und Schalenskulptur variabel. Der Penis ist 52 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. iiber zweimal so lang wie breit. Er ist mit einem langen bleichgelben basalwarts stark gekriimmten Prehensilhaken versehen, der die Spitze des ausseren Richtungsrohrs mehr als um die Halfte des letzteren iiberragt. Die beiden Lappen des Aufsatzes deutlich voneinander abgegrenzt, der apicale an seiner Basis stark aufgetrieben. Vorkommen: Auf Sand im August bis November von 1 m und tiefer; in Schlamm bis 16 m tief. Im Juli erscheinen die Jungen auf Sand litoral. 30. Cythere pellucida Baird, Brady-Norman 1889. (Fig. 40, 41, 42, 47). — Die Lange des 2 = 0,co—0,es mm. Hohe: Lange = 1:2,03. ¢ scheinen im Durchschnitt etwas kurzer zu sein, dabei sind sie gestreckter, HOhe: Lange = 1:2,2 — 1:8,5. Die Schalenproportionen sind nicht konstant, weshalb ge- nauere Angaben unmoéglich sind. Der Schalenumriss ist dem der C. confusa ausserordentlich ahnlich, nur ist C. pellucida vorn etwas hoher als C. confusa. Der Dorsalrand fallt zur Dorsopostealecke kaum steiler ab und ist starker, bei ver- schiedenen Exemplaren verschieden stark gebogen. Flugel der Schale schwach ausgebildet. Die Skulptur der Schale unterscheidet sich merklich. Die Schale ist dicht mit rundlichen Gruben bedeckt, zwischen welchen keine Rippenentstehen. In der Mitte der Schale sind die Gruben gewohnlich etwas grésser und unregel- massiger. Farbung der Schale rotlich braun. Die Form des Penis der C. confusa ahnlich, gestreckt, mehr als zweimal langer als breit. Prehensilhaken iiberragt die Spitze des dusseren Rich- tungs kaum um !/, der Lange des letzteren, nicht gekrummt. Ausseres Richtungsrohr annahernd viermal so lang wie an der Basis breit. Die beiden Lappen des Aufsatzes deutlich getrennt, der apicale basal nicht aufgeblasen. Der ventrale etwas schnabelformig. Vorkommen: wahrend der ganzen Sammelperiode auf Sand und im Schlamm bis 16 m tief. Acta Societatis pro Pauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 53 31. Cythere lacertosa sp. nova. (Fig. 36—39). — Lange des 2 = 0,49 — 0,53 mm; Lange: Hohe = 1,9:1. — Lange des & = 0,47—0,50 mm; Lange: Hohe = etva 2,1:1. Diese Art zeigt auch bedeutende Variabilitat in Schalenproportionen, im Verlaufe des Dorsalrandes und in der Schalenskulptur. Schalenumriss subreniform, vorn hoéher als hinten. Linke Schale des 9: Dorsoantealecke gewohnlich ange- deutet, liegt auf 0,23 der Schalenlange. Der Hoéhepunkt liegt auf etwa 0,4 der Schalenlange. Die Dorsopostealecke liegt im Durchschnitt etwa auf 0,7 der Schalenhéhe. Diese Messung, obgleich wichtig, bleibt immer die unsicherste von allen, weil die Ecke ab- gerundet, und kleine Verschiedenheiten in der Bestimmung des Scheitelpunktes bemerkbare Unterschiede in der Berech- nung verursachen. Der Dorsalrand verlauft in ziemlich regelmassigem flachem Bogen, zur Dorsopostealecke abfallend. Vorderrand breit abgerundet. Der Scheitelpunkt der Kriimmung etwas unter halber Schalenhohe. Ventralrand etwa auf 0,4 der Schalenlange schwach eingebuchtet. Ventropostealecke breit und flach abgerun- det. Hinterrand verlauft in einem mehr oder weniger fla- chen Bogen. Rechte Schale von der linken wenig unterschieden. Fliigelartige Erweiterungen der Schale stets scharf aus- gepragt. Ungefahr auf */, seiner Lange ist der Fligel von unten eingebuchtet und iiber der Einbuchtung furchenartig eingedriickt, so, dass der hintere Teil des Fliigels als eine selbstindige, ventralwarts gerichtete von vorn, unten und hinten abgegrenzte Ausw6lbung der Schale erscheint. Schalenskulptur: die Schale ist dicht mit kleinen tiefen Gruben skulpturiert, die in den Schalenrandern parallel ver- laufenden Reihen angeordnet sind. Grubenreihen und Grup- pen werden durch starkere und schwachere Rippen getrennt und umschlungen. Bei verschiedenen Exemplaren sind die Rippen verschieden stark ausgebildet, zuweilen wenig merkbar. 54 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Die Schale des 3 unterscheidet sich von dem des 9 be- trichtlich. Sie ist gestreckt, Dorsopostealecke etwas nied- riger gelegen, Ventropostealecke sehr breit und flach abge- rundet, Hinterrand schrag nach vorne und ventralwarts ver- laufend, Fliigel kaum angedeutet, Schale glatt, durchsichtig, mit sparlichen kleinen runden Gruben skulpturiert. Antennen ungewohnlich dick und stark. Antenne I — Glied II etwa 1,5 mal langer als in der breitesten Stelle breit, Glieder III und IV breiter als lang, Glied V tiber drei- mal linger als breit. Ant. II — das letzte Glied wenig brei- ter als die halbe Breite des vorletzten Gliedes (beide an der Basis gemessen). Penis: der Prehensilhaken tiberragt den Apex des aus- seren Richtungsrohrs nicht. Sein distaler Teil bildet mit dem proximalen einen stumpfen Winkel. Er ist spindelfor- mig, kiirzer und annahernd zweimal schmaler als der proxi- male und von demselben durch eine tiefe Einbuchtung im Hinterrande getrennt. Seine Rander sind aus verstarktem Chitin. Die Lappen des Aufsatzes voneinander nicht abge- grenzt, oder Grenze undeutlich. Der ventrale Lappen lang, schmal, zur Basis des Penis gekriimmt. Das Begattunsrohr quer abgestutzt, viermal so lang wie an der Basis breit. Vorkommen: haufig und zahlreich. Vorwiegend auf festem Boden, besonders auf Sand, 0,;—5 m tief. ; Lill-Krokan, Vestersund, Tvarminne. 32. Cythere ilyophila Hirschmann. (Fig. 43—44) — ¢ bis 0.55 mm lang. ¢ im Durchschnitt kiirzer. Grosste Hohe: Hohe der Dorsopostealecke = 1: 0,55 — 0,64. Schale nie mit Rippen skulpturiert. Transversale Furche der Schale undeutlich, vielleicht fehlend. Fliigel bei d und © auffallend einfach, hinter ihm keine Furche und keine Rippen. Penis mit 2 Prehensilhaken. Der proximale tiberragt die Spitze des fusseren Richtungsrohrs etwa um die Lange des letzteren, basalwarts abgebogen. Der distale tberragt den Apex des Penis wenig, gerade, lanzettformig. Das dussere Richtungsrohr hat die Form eines Rosen- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 5D dorns, die Spitze nach vorne gerichtet, kaum langer als an der Basis breit. Die Lappen des Aufsatzes ohne deutliche Grenze. Der apicale Lappen subtriangular, der ventrale subelliptisch, seine Achse zur Lange des Penis perpendikular. In der Umgebung von Lill-Krokan fand ich diese Art 216 m tief vorwiegend im Sand und Schlamm; litoral habe ich sie nie angetroffen. Zu meinem Erstaunen habe ich sie litoral und sublitoral in Ekenaés und bei Sallvik (Pojoviken) gefangen. Ich halte es fiir sehr wahrscheinlich, dass C. ilyophila und C. lacertosa unter anderen Namen schon von Brady und Norman vorgefiihrt sind, kann mich aber nicht ent- schliessen auf Grund ihrer Diagnosen, die nur die Schalen in Betracht ziehen, die von mir gefundenen Arten zu iden- tifizieren. Ich muss hier den Fund weiterer 2 Arten angeben, die ich in Pojoviken bei Skuru in einer weiten seichten Bucht mit iippiger Vegetation (Schilf; Seerosen, Typha, Utricula- ria) bis 2 m tief den 15 September 1911 gefischt habe. Diese Bucht enthalt vollstandig siisses Wasser und seine Fauna darf daher kaum als Fauna des Finnischen Meer- busens gelten. Deswegen sind diese Arten nicht in der vorhergehenden Liste angegeben worden. Es sind: 1. Cypridopsis vidua O. F. Miiller. — In wenigen Exemplaren. 2. Metacypris cordata Brady-Robertson. — Diese Art kam im Fange massenhaft vor. Es waren aber hauptsach- lich junge Tiere auf verschiedenen Entwickelungsstadien; nur 3 Individuen waren erwachsene Q. Diese 2 Arten sind fiir die Siisswasserfauna Finnlands nicht neu: sie wurden von K. E. Stenroos im Nurmijarvi-See gefunden. (K. E. Stenroos — Das Tierleben im Nurmijarvi- See, Helsingfors 1898). 56 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Ich zweifle nicht, dass meine Liste weder den Formen- reichtum des offenen Meeres, noch den des Scharengebietes erschopft hat, bin aber sicher, dass der Fund weiterer Arten nicht den durch diese Liste festgestellten Charak- ter der Ostrakodenfauna des Finnischen Meerbusens wesent- lich verandern kann, weil dieser in vollstandiger Ueberein- stimmung mit dem allgemeinen Charakter der Fauna und Flora’) der 6stlichen Ostsee steht. Wie diese besteht auch die Ostrakodenfauna aus ech- ten euryhalinen Siisswasserformen, echten Brackwasserfor- men und echten euryhalinen marinen Arten. 10 Arten sind echte Stisswasserbewohner: 1) Cyclocypris laevis 6) Candona fallax 2) S pygmaea 7) - fabaeformis 3) Cypria ophthalmica 8) , protzi 4) Candona candida 9) Darwinula stevensoni 5) : neglecta 10) Limnicythere inopinata 8 Arten sind Brackwasserformen: 1) Cyprinotus salina 5) Limnicythere incisa 2) Cypridopsis aculeata 6) Cytheridea torosa var. teres 3) Cytherura gibba 7) Cytheromorpha fuscata 4) Loxoconcha viridis 8) Cythere pellucida 7 Arten sind echte Meeresbewohner: 1) Cytherois fischeri 5) Cytheridea sorbyana 2) Cytherura nigrescens 6) Cythere confusa 3) Xestoleberis aurantia 7) Eucythere argus 4) Loxoconcha sarsi 8 Arten konnte ich mit keiner bisher beschriebenen Art identificieren und bei dieser Zusammenstellung also nicht in Betracht ziehen. Ueber die Lebensweise der Ostrakoden in der nach- sten Umgebung von Lill-Krokan und die mit ihr verbundene verticale und horizontale Verbreitung der Arten haben 1) s. Nils Svedelius, Studier ofver Ostersjéns Hafsflora, akad. afh. Upsala 1901. Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 57 mir meine Fange und Beobachtungen recht wenig Auf- schliisse gegeben. Teilweise ist daran die Beschaffenheit des Bodens schuld. Die Felsenfacies erschien immer in Form steiler Abhange oder war mit einer Schicht von Sand und Schlamm wtber- zogen. Steine lagen immer auf Sand oder Schlamm ver- streut, weshalb einerseits selten reine Proben aus einer Fa- cies genommen werden konnten, andererseits sehr schwer zu entscheiden war, welche Tiefen die Dredge berihrt hat. Teilweise lag es an der geringen Grosse der Tiere, denen wenige Kubikzentimeter passenden Substrats schon giinsti- gen Aufenthalt bieten und in solcher geringen Menge kann es sich beinahe tberall finden. Bei den Fangen in der Pflanzenregion entstand die Frage, ob die gefangenen Arten auf oder zwischen den Pflanzen leben. Auf geringen Tiefen habe ich die Gipfel der hohen Pflanzen ohne den Boden zu beriihren abgeschiut- telt. Bei den Fangen in grésseren Tiefen konnte nur Beo- bachtung der Tiere im Aquarium einigermassen helfen. Aus meinen Fangen und Beobachtungen glaube ich folgende Schlussfolgerung ziehen zu diirfen: In der verticalen Richtung verandert sich die Ostra- codenfauna bedeutend und auffallend. Es existiert sicher eine litorale und eine sublitorale Fauna. Es fehlt mir jedoch jedes Prinzip zum Feststellen bestimmter Grenzen fur die Zonen. Die untere Grenze der vertikalen Verbreitung ver- schiedener litoraler Arten und die obere verschiedener sub- litoraler sind fiir die einzelnen Arten verschieden. Mit den Pflanzenzonen lassen sie sich kaum parallelisieren. Die li- torale Ostracodenfauna enthalt ausser einiger Brackwasser- und Marinen- alle Siisswasserformen, die mit der Tiefe all- mahlich verschwinden und nur durch marine und Brack- wasserarten ersetzt werden. Die Mehrzahl der Arten kommt sporadisch beinahe auf allen Facies ihrer Zone vor. Mehrmals habe ich jedoch eine mehr oder weniger massenhafte Erscheinung einiger Arten auf bestimmter Facies merken konnen. Diese Fa- 58 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. cies habe ich als den eigentlichen Wohnort aufgefasst. Ei- nige Aufklarungen haben mir meine Beobachtungen des Verhaltens der Tiere im Aquarium zu verschiedenen Sub- straten und ihrer Fortbewegungsart beigebracht. Auf Grund dieser Beobachtungen und meiner Fange glaube ich aus der ganzen Masse folgende kleine oecologische Gruppen aus- scheiden zu diirfen: 1. Grabende Formen a) echte Schlammbewohner: Cytheridea sorbyana, Cytheridea fennica, Darwinula stevensont b) Schlamm- und Sandbewohner: Cytheridea torosa, Cythere pellucida, C. confusa, C. ilyophila, Candona neglecta c) Sand- bewohner: Cythere lacertosa. Die Cytheren, Cytheridea torosa und Candona neglecta bewegen sich schreitend und grabend fort. Die ubrigen scheinen vorzugeweise grabend sich fortzubewegen. Alle Tiere dieser Gruppe charakterisieren sich durch starke An 1. Bei Cythere lacertosa und C. ilyophila ist sie ausserordent- lich gedrungen. Bei den Cytheridea-Arten sind die Borsten und Klauen der An I ausserordentlich lang, was ich als An- passung zum Graben im losen Schlamme ansehe, ebenso, wie die Lage der medialen Borstengruppe am Ventralrande des Gliedes III der An II in der Nahe vom Apex des Gliedes. An den Fiissen aller Cytheriden dieser Gruppe finden wir eine weitere Anpassung zur Bewegung im losen Sub- strate, nimlich die kragenartigen aus langen, divergierenden Stacheln bestehenden Fortsatze der Apices des IH—IV Glie- des der Fiisse. Besonders stark sind diese Gebilde am letzten Gliede der Fiisse vor allem aber des letzten Fuss- paares entwickelt. Besonders gross sind sie bei Cytheridea sorbyana und C. fennica. 2. Kletternde Pflanzenbewohner: Cytherois fischeri, Cytherura nigrescens, Loxoconcha sarsi, L. viridis und Xesto- leberis aurantia. Diese Gruppe zeichnet sich durch hakenfoérmige scharfe und starke Krallen der Fiisse und durch ausserordentliches Haftvermogen aus. Einige von ihnen — Cytherura nigrescens und Loxo- Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 36, N:o 2. 59 concha sarsi — offenbaren dabei eine bewundernswerte Fa- higkeit sich am Glase (mittelst der Spinnborste?) so zu be- festigen, dass es Miihe kostet sie in die Pipette einzusaugen. Einmal eingesaugt, haften sie oft sofort an der Pipette. Es sei hier bemerkt, dass ich diese 2 Arten am offenen Meere in der Brandung gefunden habe. Von den Cyprididen dirf- ten in diese Gruppe Candona fallax und vielleicht Candona levanderi gehoren. Sechwimmende Grundbewohner: Cypridopsis acu- leata, Cyclocypris pygmaea, C. impressopunctata, C. laevis und Cypria ophthalmica bilden keine oecologische Gruppe. Cypridopsis aculeata wurde von mir ausschliesslich an seichten Stellen zwischen Pflanzen (Schilf) gefunden. Die 3 Cyclocyprisarten fand ich iberall, wo sie sich zum Ausruhen hinsetzen konnen. Cypria ophthalmica wiirde ich fiir eine an den Schlamm- boden angepasste Form halten. Im Aquarium zuweilen setzte sich das Tier, zuweilen aber legte es sich auf die Seite und hob sich wieder durch Schwimmbewegungen empor. Die Anpassung sehe ich in diesem Verhalten und in der seitlich stark komprimierten Schale, die in der Seitenansicht eine grosse Oberflache darstellt. Wenn das Tier sich auf die Seite legt, so wird sein Gewicht auf eine grosse flache Oberflache verteilt, was dem Tiere sogar auf losem Schlamme zu liegen erlaubt ohne in denselben einzusinken. Folgende Tabellen zeigen die vertikale und horizontale Verbreitung der Ostrakoden in der nachsten Umgebung von Lill-Krokan (Lill-Krokan, Sjalpbanken, Bastuklobben, Bass- klinten, Lill-Harklan, Ekholmsfladan, Stor-Krokan, Nordliches Ufer von Hermansé, das grosse Ekenas-Hango Fahrwasser zwischen Jarno und Lill-Harklan, Mornasfjard bis Koon. Es ist selbstverstindlich, dass die Tiefen nur annahernd angegeben sind und dass weitere Dredgungen Erganzungen und Verinderungen in den Tabellen verursachen konnen. Ein < bedeutet sporadisches, < < — mehr oder weniger massenhaftes Vorkommen. 60 Hirschmann, Beitrag zur Kenntnis der Ostrakodenfauna. Tabelle II. Litoral vorkommende Arten. /¢e Pflanzenregion | a 8 | | |B 2 | Fels, | 5 a | senate ee 2 | | | Candona candida .....| 5m/|| — ec = | xX | 54 neglecta » eal MeSs5 » < x sia be yfeullaccug sy os: =e ayer Bo XX) RX ll 53 levanderi . STS 2 x xX | xX || | Cyclocypris 3 Arten....| >5 || X x x = S< Cypria ophthalmica,...... |, >8) || —.|>—» \e——l—e Darwinula stevensoni. . . .| 1.5 | | We S< — Cypridopsis aculeata. . . .| 1 St = x == = Cytheruragibba... 212 dea. | > Sill XK Se Xie x Loxoconcha baltica. . . ..| 3.5 x ex valle x Limnicythere 2 Arten lis x XO es =| Cytheromorpha claviformis .| 15 || X | xX | XX|| & * fuscata. . Zit ule. lax >< Illex x Cytheridea torosa teres . > 167) = SX x EK ae x 53 LOTOSGiie he. ak 3 — x — |e Tabelle IV. Sublitoral vorkommende Arten. | a earten, | Pflanzen auf : | obere peed || Fee | Sand S | | Cytherois.fischert:. 0.) 1. vem sigh 3 éyieeee6 A — Cytherura nigrescens. ..... . ls | 14 > PA ee = a Xestoleberis aurantia 2 °° 2 PPh METERING te | x == LOXOCOMCHASVITIGISl=, 2) i. i 2 ee os li} pokes bly MG ice IT, Tile ee _- A sarsi . ae UES 12 x = EMICHURETE ANGUS 82°: VAS Stet ee eae 3 x -— — Cytheridea sorbyana ). 25.0 2 ae: es) One i = x | . FORME «ing 0 oh 5 SS |e — Cythere-confusa SG es 12S SS1Ge i" Bx ata lle < 5s PeUNCIAG> Fh vcr Rate es eee die pel|, >986 Ne